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Full text of "Deutsches Sprichwörter-Lexikon : ein Hausschatz für das deutsche Volk"

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fVO 


Zweiter  Band 

Gott  bii  Lehren. 


Ein  Hausschatz  för  das  deutsche  Volk, 


Herausgegeben 


Karl  Friedrich  Wilhelm  Wander. 


Wen  dio  deutschen  Sprichwörter  nicht  durch  und  doroh 
erbauen,  der  hat  kein  deutschee  Gewiesen  und  keinen 
deutschen  Wits.  BogumU  OoUt. 


Zweiter  Band. 

Gott  bis  Lehren. 


F.    A.    B  r  o  c  k  h  a  11  s. 

18  70. 


-^^w::.^ 


..  ->«»: 


Vorrede. 


Vi  enn  auch  eine  Aussprache ,  wie  sie  beim  Schluss  des  ersten  Bandes  des  Deutschen  Sprichwörter- 
Ltxikon  nothwendig  war,  jetzt  nicht  erforderlich  ist,  so  scheint  es  mir  doch  angemessen,  auch  den  zweiten 
Band  mit  einigen  Worten  zu  begleiten. 

Zuerst  gebe  ich  dem  OefQhl  der  Freude  darüber  Ausdruck,  dass  der  Druck  des  Werks  ohne 
Unterbrechung  hat  stattfinden  können;  dass  ungeachtet  des  noch  im  grossem  Umfange  zuströmenden 
Materials,  das  durchgesehen,  gesichtet  und  einverleibt  werden  musste,  dieser  zweite  Band  in  einem 
kOrzem  Zeitraum  beendet  worden  ist,  als  der  erste  erfordert  hat;  und  dass  es  mir  vergönnt  gewesen  ist, 
die  anstrengende  und  ermüdende  Arbeit  bisjetzt  fortzuführen. 

W&hrend  die  Vollendung  des  ersten  Bandes  gegen  vier  und  ein  halbes  Jahr  erfordert  hat,  hat  sich 
der  zweite  mit  drei  Jahren  begnügt;  vielleicht  gelingt  es,  den  dritten  in  noch  kürzerer  Zeit  zu  beenden. 

Die  Grundeinrichtung  ist  natürlich  durchgehends  dieselbe  geblieben;  allein  es  wird  dem  Kenner 
dieses  Literaturzweigs  nicht  entgangen  sein,  in  welcher  Weise  unausgesetzt  innerlich  an  der  Verbesserung 
gearbeitet  worden  ist. 

Je  bestimmter  der  Charakter  des  Kreises  hervortrat,  in  welchem  das  Deutsche  Sprichwörter- Lexi- 
kon eine  Heimstätte  findet,  um  so  leichter  war  es  auch,  das  Gepräge  zu  bestimmen,  das  der  Inhalt  zu 
erhalten  hatte.  Es  ist  daher  aus  dem  ursprünglichen  Manuscript ,  das  sich  einen  sehr  gemischten  Be- 
sitzerkreis gedacht  hatte,  je  länger  je  mehr  das  ausgeschieden  worden,  was  nicht  streng  sachlich  erscheint, 
und  was  die  Beurtheiler  der  ersten  Lieferungen  als  subjective  Beigaben  für  überflüssig  bezeichnen  zu 
müssen  glaubten.  Es  ist  dies  geschehen ,  ohne  dass  dadurch  der  Anschauungsstandpunkt  des  Heraus- 
gebers irgendeine  Veränderung  erlitten  hat. 

Nicht  nur  in  diesem  Punkte,  sondern  in  jedem,  der  eine  wirkliche  Verbesserung  andeutete,  habe 
ich  den  Anforderungen  der  Kritik  Rechnung  zu  tragen  gesucht,  und  im  allgemeinen  hat  sie  dies,  so- 
weit mir  Mittheilungen  darüber  zugegangen  sind,  auch  anerkannt. 

Gibt  es  Federn ,  die  deshalb  dem  Deutschen  Sprichwörter- Lexikon  den  wissenschaftlichen  Charakter 
absprechen,  weil  es  ihren  Fabrikaten  im  Wege  steht;  so  kann  ich  ihnen  nur  empfehlen,  etwas  Besseres 
ZD  leisten.  Aber  ich  denke,  diese  Weisen  werden  mit  ihren  Werken  so  lange  warten,  bis  unser  Detttsches 
Sprichwörter- Lexikon  beendet  ist,  weil  ihre  Arbeit  dann  viel  leichter  sein  wird. 

Auch  diejenigen ,  welche  an  der  Aufnahme  fremder  Sprichwörter ,  insofern  sie  in  der  Reihe  der  deut- 
sdien  stehen,  Anstoss  nehmen,  werden  gefunden  haben,  dass  ihre  Zahl  und  mit  dieser  ihr  Aergemiss  geringer 
geworden  ist.  Ich  bin  ganz  damit  einverstanden,  dass  sie  nicht  in  den  Text  gehören,  und  lasse  sie  nur  dann 
dort  stehen,  wenn  ich  ein  deutsches,  dem  ich  sie  als  ParaUele  beifügen  kann,  augenblicklich  nicht  finde. 
Denn  daran,  dass  es  für  jeden,  durch  ein  fremdes  Sprichwort  ausgedrückten  Gedanken  ein  deutsches 
gibt,  zweifle  ich  nicht;  aber  es  aus  150000—200000  herauszufinden,  ist  nicht  das  Werk  des  Suchens, 
sondern  des  zufälligen  Begegnens.  Und  so  bitte  ich  denn  diejenigen  patriotischen  Augen,  welche  sich 
dadurch  verletzt  fühlen ,  für  diese  Fremdlinge  um  einstweilige  Schonung.  *  Für  mich  hat  es  einmal  ein 
Interesse,  zu  vergleichen,  wie  Nichtdeutsche,  und  wären  es  selbst  Neger,  über  einen  verwandten  Gegenstand 
denken  und  in  welche  Form  sie  ihre  Gedanken  kleiden.  Dieser  Grun(^  und  nicht  die  mir  wohlwollend 
untergeschobene  Absicht,  die  Zahl  der  deutschen  Sprichwörter  zu  erhöhen,  hat  mich  dabei  geleitet.  Um 
den  letztem  Zweck  zu  erreichen,  brauchen  wir  keine  Sprichwörter  zu  importiren;  es  darf  blos  jeder  deutsche 
Lehrer  an  seinem  Orte  ein  einziges  bisher  noch  nicht  gedrucktes  —  und  es  gibt  an  jedem  Orte  mehr  als 
eins  —  zu  Papier  bringen,  so  wächst  der  in  Schrift  gefasste  deutsche  Sprichwörterschatz  um  hundert- 
taoäend ,  während  sich  im  Text  des  Deutschen  Sprichwörter -Lexikon  zusammen  kaum  eintausend  fremde 
befinden  dürften. 

'  £•  gibt  Qbrigeni  anch  einen  Standponkt,  welcher  die  Bereicherung  de»  Taterlftndiscben  Bprichwörtersohatzes  durch 
fremd«  Sprichworter  für  vortbeilhaft  und  wUuichenawerth  erachtet.  Bo  sagt  Oberst  von  Pla-fnckner  in  teintr  Ausgabe  und  Ueber- 
Mtimag  des  Tao-te-king  des  Lao-t»e  (Leipzig  1870,  S.  113),  dass  die  vielen  Spricbwürter,  welche  die  Chinesen  ausser  den  den 
■«•«rifco  a.  t.  w.  verwandten,  den  eigenthUmlichen  besitzen,  werth  seien,  in  der  Uebersetznng  dem  allgemeinen  Sprich- 
«tetcncbats,  xonftchst  also  nnierm  deutiohen,  einverleibt  zu  werden. 


VI  Vorrede. 

Diese  Bemerkung  soll  durchaus  keinen  polemischen  Charakter  haben;  sie  soll  blos  die  Kritik, 
welche  gerade  gegen  diesen  Punkt  Sturm  läuft,  beruhigen. 

Als  ich  mich  in  den  vierziger  Jahren,  nachdem  die  erste  Reinschrift  eine  Arbeit  in  Stärke  von 
700  Bogen  hergestellt  hatte,  vergeblich  bemühte,  eine  Terlagshandlung  für  den  Druck  zu  finden,  „weil  das 
Buch  zu  stark  werde",  bedauerte  ich  dies  gar  sehr,  liess  mich  indess  von  der  Fortsetzung  der  Arbeit  auch 
dann  nicht  abhalten,  als  der  Durchschuss  das  frühere  Manuscript  auf  1400  Bogen  gebracht  hatte.  Erst 
nach  einer  Reihe  von  Jahren,  als  sich  die  Handschrift  mittels  Durchschuss  noch  einmal  verdoppelt  hatte, 
gewann  die  jetzige  Yerlagshandlung  Vertrauen  zu  dem  Unternehmen;  und  ich  würde  es  für  jetzt  nicht  nur 
aufs  äusserste  bedauern,  wenn  das  erste  Manuscript  gedruckt  worden  wäre;  ich  würde  es  ebenso  stark 
beklagen,  wenn  das  jetzige  Manuscript  so  zum  Abdruck  gelangt  wäre,  wie  es  beim  Abschluss  vorlag. 
Ich  habe  schon  in  der  Vorrede  zum  ersten  Bande  hervorgehoben,  in  welchem  Grade  erst  in  neuerer  Zeit 
der  mundartlichen  und  sprichwörtlichen  Literatur,  infolge  des  Erwachens  eines  neuen  nationalen 
Geistes,  Beachtung  geworden  ist. 

Nicht  nur  das  Quellenverzeichniss  des  ersten  Bandes,  auch  das  des  zweiten  liefert  den  Beweis  von 
einer  Anzahl  neu  erschienener,  dies  Gebiet  berührender  Schriften. 

Ein  Blick  in  die  1822  erschienene  Literatur  der  Sprichwörter  von  Nopitschf  wie  in  die  spätem 
ergänzenden  Arbeiten  dieser  Art  von  Duplessis  und  ZacAer  wird  die  Üeberzeugung  gewähren,  wie  dürftig 
die  Bearbeitung  dieses  Literaturzweigs  in  früherer  Zeit  gewesen  ist. 

Allein  das,  was  seit  Beginn  des  Drucks  aus  dem  Volksmunde  aller  Gauen  Deutschlands  wie  aus 
der  Literatur  in  allen  ihren  Zweigen  an  Sprichwörtern  gesammelt  und  in  unser  Deutsches  Sprichwörter- 
Lexikon  übergegangen  ist,  übersteigt  ohne  Uebertreibung  alles,  was  in  den  von  Nopitsch  aufgeführten 
deutschen  Arbeiten  enthalten  ist 

Es  wird  erlaubt  sein,  von  dem  zu  sprechen,  was  in  dieser  Hinsicht  das  Deutsche  Sprichwörter- 
Lexikon  geleistet  hat.  Vollständig  einsehen  wird  man  es  erst,  wenn  die  Qu^Uetikunde  des  Deutschen 
Sprichworts j  an  der  mein  Freund  J.  Franck  in  Annweiler  seit  dreissig  Jahren  arbeitet,  erschienen  ist, 
ein  Werk  deutscher  Gründlichkeit  und  Ausdauer,  wie  demselben  schwerlich  ein  anderes  Volk  ein  ähn- 
iches  wird  zur  Seite  stellen  können.  ^ 

1  Vor  einiger  Zeit  fragte  ich  Herrn  Franck,  wie  weit  aeine  Arbeit  vorgeschritten  sei  und  wann  er  die  Herausgabe  in 
beginnen  gedenke.  Es  wird  den  Freunden  der  Sprich  Wörterliteratur  gewiss  erwtUischt  sein ,  darüber  einige  Nachricht  zu  er- 
halten.   Herr  Franck  schrieb  mir  ror  kurzem : 

„Sie  fragen  mich  schliesBlich  nach  dem  Fortacbritt  meiner  langjährigen  Arbeit:  Bibliographie  des  deutschen  Sprichworts. 
Obgleich  ich  von  vornherein  die  Schwierigkeiten  keineswegs  unterschätzte,  die  mit  der  Veranschaulichung  einer  aber  alle 
Jahrhunderte  sich  erstreckendeu  und,  soweit  dies  eines  Einzigen  Kraft  vermag,  auch  vollständigen  systematisch  geord- 
neten Quellenkunde  unserer  deutschen  Sprichwörter  verbunden  sind;  so  war  ich  doch  weit  entfernt,  zu  ahnen,  bis  zu 
welchem  Orade  diese  Schwierigkeiten  bei  der  Ausführung  seibat  sich  steigern  wtLrden  und  die  nur  der  in  ihrem  vollen  Um- 
fange zu  würdigen  versteht,  der  je  einmal  mit  ähnlichen  Arbeiten  sich  beschäftigt  hat.  Diese  häufen  sich  aber  ganz  beson- 
ders für  die  ältesten  Zeiten  und  bis  zum  Ausgang  des  Mittelalters.  Die  Durchforschung  so  vieler  in  diese  frülicru  Perioden 
fallender  Schriftwerke,  den  Quellen  und  Grundlagen  eines  bedeutenden  Theils  unserer  heutigen  Sprichwörter,  abaorbirt 
vorweg  die  beste  Kraft.  Dass  es  aber  keineswegs  genüge,  für  diese  Zeiten  bloi  auf  die  deutschen  Sprichwörter  sich  zu 
beschränken,  sondern  dass  den  lateinischen  eine  völlig  gleiche  Berücksichtigung  zu  schenken  sei,  das  liegt  wol  ausser  aller 
Frage;  die  ,letztern  sind  älter  und  haben  häufig  einen  formalen  und  materiellen  Einfluss  auf  die  erstem  ausgeübt.  Hierzu 
kommt  der  fast  absolute  Mangel  aller  bezüglichen  Vorarbeiten.  Denn  was  Nopitsch  und  Zeusher,  die  zwei  einzigen  Parümio- 
graphen  für  das  deutsche  Sprichwort,  in  dieser  Beziehung  aufzeichneten,  darf  jetzt  wol  ungenügend  und  mangelhaft  ge- 
nannt werden,  selbst  wenn  mau  von  dem  völligen  Mangel  aller  Bezüge  in  Haupt-  und  Nebeuwerken  absieht,  die  jenseit  des 
15.  Jahrhunderts  liegen.  Und  es  hat  denn  auch  in  beiden  Schriften  unsere  so  reiche  gnomologische  Literatur  des  Mittel- 
alters ebenso  wenig  Beachtung  gefunden  als  die  werthvollen  und  noch  grösstentheils  intacten  Schätze  der  secuudären 
Quellen  des  16.  Jahrhunderts,  der  goldenen  Zeit  des  Sprichworts,  oder  die  der  folgenden  Zeiten  bis  herab  zu  ihrer  eigenen. 
Endlich  kommt  noch  hinzu  die  Zerstreutheit  und  die  schwierige  und  kostspielige  (weil  möglichst  autoptisch  zu  benutzende) 
Beschaffung  der  Quellenschriften,  die  weite  Entfernung  aller  grossem  Bibliotheken  und  eine  auf  das  knappste  zugemessene 
Zeit,  die,  wie  leider  seit  so  manchen  Jahren,  nur  Lucubrationsstunden  sind. 

„Inzwischen  aber  haben  sich  im  Laufe  der  Zeit  meine  CoUectaneen  auf  so  bedenkliche  Weise  angehäuft,  dass  ich, 
sollen  mir  dieselben  nicht  über  den  Kopf  und  das  Grab  wachsen  und  ungeachtet  dessen,  dass  meine  Desideratenlisteu  noch 
keineswegs  erschöpft  sind,  auf  das  emstlichste  daran  denke,  an  deren  Ordnung  und  beziehentlich  Ausarbeitung  Hand  zu  legen. 
Und  damit  soll  denn  nun  der  Anfang  gemacht  werden,  sodass  im  Laufe  des  nächsten  Jahres,  so  Gott  und  ein  Verleger  will, 
der  erste  Band  im  Druck  erscheinen  kinn.  Dieser  wird  zunächst  die  proverbiale  Literatur  des  10.  bis  einschliesslich  des  15. 
Jahrhunderts  in  sich  fassen  und  an  ihn  werden  dann  in  weitem  Bänden,  für  diese  in  einer  grossem  Zahl  Aehnliches  und 
Verwandtes  zusammenfassende  Gruppen  zerlegt,  die  Erscheinungen  der  folgenden  Jahrhunderte  sich  anschliesseu.  Ein  letzter 
wird  gegen  500  grössere  Originalsprach-  und  Stilproben  bringen,  als  Belege  zu  allen  Jahrhunderten. 

„Kach  welchen  Grundsätzen  aber  der  Auf-  und  Ausbau  der  ganzen  Arbeit  geschehen  und  dass  in  deren  Bereich  nicht  blos 
die  Sprichwörtersammlungen  im  engern  Sinne,  sondern,  was  ganz  unerlasslich,  auch  das  gesammte  übrige  Schriftenthum  jedes 
Fachs,  insoweit  dieses  irgendeinen  Beitrag  von  Belang  liefert,  zu  ziehen  sei,  darüber  habe  ich  mich  schon  vor  Jahren  des 
Nähern  ausgesprochen.  Ich  beziehe  mich  unter  anderm  auf  die  Jahrgänge  1868—1869  des  Anzeigers  für  die  Kunde  der  deutschen 
Vorseit,  Herr  ig' s  Archiv,  XL,  47  fg.,  und  Serapettm,  1866,  Nr.  12  und  22. 

„Ich  will  nur  noch  die  (nach  Obigem)  vielleicht  überflüssige  Bemerkung  hinzufügen,  dass  nach  einem  seitdem  natur- 
nnd  saohgemäss  erweiterten  Plane  diese  Quellenkunde  des  deutschen  Sprichworts  nicht  erst  in  den  Incunabeln  des  Drucks, 
sondern  in  den  ältesten  Jahrhunderten  ihre  Anfänge  zu  suchen  hat. 

„Möchte  seinerzeit  meine  Arbeit,  die  Frucht  ,eines  dreissigjährigen  mtthereichen  und  arbeitsvollen  Forschens  und 
Sammeins ,  bei  allen  Freunden  der  Literatur  und  namentlich  der  altern ,  gana  bosonderi  aber  bei  denen  unsers  Sprichworts 
eine  willkommene  Aufnahme  finden  I" 


Vorrede. 


VII 


I 


I 


uiu  wiru  dann  vielleicht  nicht  begreifen  können,  wie  mit  den  bisherigen  Hülfsmitteln  noch  ciu 
VTttk  »ii?  J.i*  Deutsche  Sprichwörter- Lexikon ,  und  noch  dazu  in  einer  kleinen  Stadt  oder  «ar  auf  dem 
ioode  »«  schaffen  war.  Doch  liegt  es  mir  fern,  in  die  Schilderung  der  Schwierigkeiten,  die  mir  oft 
b€J  einem    einzelnen  Artikel,  ja  bei  einem  einzelnen  Sprichwort  begegneten,  einzugehen. 

Seit  dem  Beginn  des  Drucks  haben  aber  forlgesetzt  Anregungen  stattgefunden,  wenn  auch  nicht 
mm  gkichtn&ssigem  Erfolge;  indess  hat  wol  jede  Einladung  zur  Mitwirkung  jeder  ausgegebenen  Lieferung 
etaeni  Punkte  zu  irgendeiner   Theilnahnie   veranlasst.    In   einzelnen  Gauen  unser»  Vaterlandes 

die  AoBprachen.  aus  dem  Volksmunde  zu  summein,  ausserordentlich  günstig  gewirkt.*  In  andern 
büebeti  sie  fastg^anz  wirkungslos.  Dazu  gehört  leider  Schlesien,  dus  Laud ,  in  dem  ich  wohne  und  arbeite, 
Von  den  so  und  so  viel  tausend  Lehrern  hüben  sich,  wie  aus  dem  Verzeichniss  der  Mitarbeiter 
iBt,  etwa  ftinf  oder  sechs  zu  irgendeiner  Theilualime  bewegen  lassen,  und  doch  erfordert  das 
Samaieb  keine  grüssem  Opfer  als  den  Gebrauch  von  Auge  und  Ohr,  Bleistift  und  ein  Blatt  Papier. 

Jeder  Aufforderung  zum  yammelii  wird  in  der  Regel  die  Antwort;  Es  gibt  hier  keine  nicJit  bereits 
jübekiiLBie  Sprichwörter,  oder  eine  ähnliche.  Es  dürfte  aber  keinen  deutschen  Gau  geben,  der  eine  so 
imToOfconainene  Sammlung  seiner  Sprichwuiter  aufzuweisen  hat  wie  Schlesien;  keinen,  dtr  ein  so  dlirftiges 
l^otilnw  besitzt  wie  Schlesien.  Ifnd  dennoch  hat  fast  jeder  Ort  einen  Reichthuni  von  Spracheigenheiten, 
»o«  Sprichwörtern  und  Redensarten ,  von  voIkstJiUmlichen  Sitten,  Gcbrüuchen.  Aberglauben  u. ».  w.  Aber 
«De  Versuche,  sie  zu  sammeln,  bleiben,  wie  vor  mir  Prof.    Wtinhold  u.  a.  erfahren  haben,  erfolglos. 

Man  möge  diese  Bemerkung  besonders  deshalb  «ntschuldigen,  weil  die  schlesischen  Sprichwörter 
bei  weiem  nicJit  in  der  Vollsliuidigkeit  im  Leutschctt  SpnchHortar- Lexikon  erscheinen,  als  sie  nach 
dem  Beichtbam,  in  welchem  sie  im  Volksurunde  vorbanden  sind  ,  vertreten  sein  künnten,  und  als  mau 
wpl  b«Ä»jpnicheji  und  erwarten  durfte,  da  der  Herausgeber  gerade  in  Schlesien  lebt.  Wenn  es  sich  be- 
ftiftigie,  wa«  vor  einiger  Zeit  ein  Reisender  dem  Verfasser  als  Merkwürdigkeit  erziüilte,  dass  er  in  der 
BtblkiUick  der  Schlesischen  Gesellschaft  für  vatcriändische  Cultur  in  Breslau  vergeblich  nach  einem  Exem- 
|ilmr  d«  Deutschen  Sprichwörter- Lc^rikon  gefragt  habe,  so  würde  darin  nur  die  Theilnahme  für  alles 
Schtcsiscbe  ihren  consequenten  Ausdruck  finden. 

Wenn    man    dem    Deui^chtn   Sjprichwurtcr- Lexikon   das  Zeugnisa   geben   sollte,  dass  es  in   der 

otler  andern  Hinsicht  :in  Werth  gewonnen  habe;  so  fühle  ich  mich  vor  allem  denen  zu  besonderm 
Daiüc  rerpflichtct,  die  mich  dabei  in  dieser  oder  jener  Weise  hei  meiner  Arbeit  unterstützt  haben.  Es 
i*t  keine  Lieferung  ausgegeben  worden ,  in  der  ich  von  dieser  Unterstützung  nicht  Zeugniss  geben  konnte. 
Die  gHkiiie  Anzahl  derer,  die  Beiträge  zum  ersten  Bande  gegeben  haben,  sind  dem  üuiernohmen  aus- 
d«aenid  treu  geblieben,  und  an  Stelle  derer,  di«  wir  durch  den  Tod  verloren  haben  oder  die  in  ihrem 
KrcMC  Keuea  nicht  fanden,  haben  sich  andere  Freunde  gefunden,  tlenen  allen  ich  hier  auf  das  verbind- 
Jlkblte  danke  und  Me  um  weitere  Unterstützung  ersuche. 

Was  die  Zahl  der  in  diesem  zweiten  Bande  enthaltenen  Spridiwörter  betrifft,    so  ist  sie  der  des 

tttten  Bandes  im  allgemeinen  gleich.    Der  erste  Band  enthiüt  (vgl.  Vorrede,  S. xi)  iu  runder  Zahl  45000 

und  löouo  sinnverwandte  fremde  Sprichwörter,  und  dies  ZahlenverhüUnisa  ist  auch   im  zweiten 

febUeben.  Jede  Lieferung  bietet  al**o  durchschnittlich  aü<)(i  deutsche  und  1000  fremde,  zuaam- 
■la 4000  Sprichwörter,  und  es  ist  mithin,  was  schon  früher  einmal  angedeutet  worden  ist,  A^^  Deutsche 
8prickwtört^r-Le.cikon  nicht  blos  die  vollständigste,  ea  ist  auch  beziehungsweise  die  wohlfeilste 
illar  Sprichwortersammlungen.  Vor  nicht  knger  Zeit  hob  ein  Recensent  im  Malaiin  für  die  Lite- 
rwtmr  tl«e  AuBlandea  die  Iü67  in  Stockholm  erschienene  vergleichende  Sprichworiermmmlunff  von  K, 
Mann  rftbmend  hervor.  Sie  kostet  1%  Thaier  und  enthült  bS2  Sprichwörter  iu  fiinf  oder  sechs 
w&hrend  eine  Lieferung  des  Deutschen  Sprichwörter- Lccikon  mehr  als  sechsmal  so  viel  bietet, 
wohlgeordnet ,  mit  Erklärung  und  einer  die  ganze  Literatur  umfassenden  Citatenangalie  versebent 
litis  mcbt  Bor  in  mehrem  Mundarten,  Bonderu  in  sechs  bis  zehn  Spracben  ,  sodass  aus  jeder  unserer  Lie< 


liJh  wiQ  hier  nur  an  «Im  erinnero,  wa«  Herr  Lehrer  Frinchbier  1d  KäDigaberg  infolge  der  Anregang  galeietet  hat. 
meine  Bitte  um  BeUrftge  wandt«  er  lich  an  die  Lehrer  der  ProTiaz  PreusBen,  und  ■teilte  mir  da*  eingegangene 
Taifflgang.  Sfilter  Ueii  er  et,  nachdem  ee  durch  vreitere  Beitrage  TcrroUstAndigt  worden  war,  ala  eigene  Samm- 
na  TU«1  Ftttutiich«  SprichwvrUr  und  volktlhümliche  H^demmrtrm  (Königsberg  1S€4>  erscheinen  {vgl,  daa  Vorwort  daini 
e.  4  u  Daa  klaiii«  Back,  welofaea  IMS  Knnunem  enthült,  ging  in  die  ProTins  und  rief  überall  Ergftnxungan  hervor,  lodai» 
l^ald  «üM  ntnm  Aaftag*  der  Prnw»ücA«n  Sprichwörter  und  wlktiMmtic^tn  Rtdentarten  (Berlin  18<>5)  ericheinen  konnte,  deren 
9ummm  mit  «SM  achti«Mt>  Herr  FrUchbitr  hat  aber  damit  ieiuo  TJittiglteit  auf  diesem  Gebiet  nicht  für  beendet  angeiehen;  er 
von  »einen  waokem  Amtagenoisen  in  der  ganton  Prorina.  gManunclt  und  horanage^ben  Preu*tuch€  Votki- 
imd  r^imfiele  (BerUn  16«7);  ein  itattlichor  Octavband  Ton  296  S«it«n.  Dieie  Arbeit  gab  wieder  cu  neaen  Sammlungeu 
di«  eben  jeUl  unter  dem  Titel  Mtxtntpruch  vnd  Zauberiwut.  Ein  Beitrag  sur  GegchtckU  dta  At^ertUtubrnt  in  d«r 
fy#M»ra  (B«cUni870,  167  Seiten)  ertohienen  ■ind.  Abgeaehen  davon,  daae  Herr  FriicA^ier  eine  groete  An4ali]  hjtbar 
Alrvettita  gadruekter  Sprichwörter  tait  dem  Encheinen  der  zweiten  Aaflage  seiner  PreusiiteAen  Sprichttörtfr  gesammelt 
mir  ftu  d»m  Dmuckt  SprichwCntrUxik^n  rar  Verfugung  geitellt  hat,  arbeitet  er  weiter  und  «war  an  einem  TolUtAndlgon 
tffcn«  Ar  «Ü«  PTOViu  Preneten. 

Um  0»daafc«  Uagt   nahe,    wa«  unser  Spriehwflrtcrschats,    was  unsere  mandartUcbe  und   voiluth am! iehe  Literatur  ge- 
inta»  «CBB  slatt  der  wenigen  Lehrer  in  unterm  QuallenTeneichniit  Jeder  Lehrer  in   aeiuem  Ort»  so  tammalte,   wts 
dar  VT»vl&a  Ptattsian   gethas  haben    und   thun,    und  wenn   sich  in  jedem  deatacbea  Lande   Eis  Maaa  wie  Harr 
fr  ftodat  dar  dai  faaaaxnelia  Material  ordnet«  and  beraaegAbe. 


VIII  Vorrede. 

ferungen  ein  halb  Dutzend  weit  reichhaltigere  Sammlangen,  wie  die  schwedische  ist,  gemacht  werden 
können. 

An  Berichtigungen  habe  ich  nur  geben  können,  was  mir  von  freundlicher  Hand  zugegangen  ist 
oder  was  ich  zuf&Uig  entdeckt  habe.  Die  Redaction  und  Ergänzung  des  Manuscripts,  das  den  wackern 
Setzer  mitunter  zu  einer  Stelle  unter  den  Märtyrern  berechtigt,  nimmt,  verbunden  mit  dem  Lesen  der  letz- 
ten Correcturen^  meine  Zeit  so  in  Anspruch,  dass  ich  etwaigen  Fehlem  nicht  so  nachspüren  kann,  als  ich 
selbst  möchte.  Ich  würde  aber  sehr  dankbar  dafür  sein,  wenn  diejenigen  Besitzer  des  Deutschen  Sprich- 
toörter-Lexikon,  welche  dazu  in  der  Lage  sind,  so  wie  es  bereits  einzelne  gethan  haben,  die  Fehler 
und  Irrthümer,  die  ihnen  beim  Oebrauch  begegnen,  auf  ein  Blatt  notiren  und  mir,  sei  es  direct  oder 
durch  die  Yerlagshandlnng,  zugehen  lassen  wollten,  damit  ich  vor  dem  Schluss  des  ganzen  Werks  die 
betreffenden  Berichtigungen  mittheilen  könnte.  Ich  muss  bekennen,  dass  mir  gar  manches,  was  einer 
Verbesserung  bedürfte,  aller  Sorg£alt  ungeachtet,  oft  wol  infolge  der  Ermüdung,  entgeht,  was  dem  fremden 
Leser  sofort  ins  Auge  fällt. 

In  einer  Fortsetzung  des  QueUenverzeichnisses  habe  ich  alle  die  Schriften  aufgeführt,  welche  seit 
dem  Erscheinen  des  ersten  Bandes  zur  Benutzung  hinzugekommen  oder  yon  Mitarbeitern  für  den  Zweck 
ausgebeutet  worden  sind.  Yon  verschiedenen  Seiten  sind  mir  Broschüren,  Kümmern  von  Zeitschriften,  in 
denen  sich  Stoff  zur  Benutzung  oder  Artikel  zur  Beachtung  fanden,  zugegangen,  wofür  ich  den  Förderern 
des  Werks  besten  Dank  sage.  Doch  darf  ich  wol  bemerken,  dass  auf  dem  grossen  Gebiet  des  deutschen 
Zeitschriftwesens  sehr  viel  Sprichwörtliches  unbeachtet  bleibt. 

An  das  Quellenverzeichniss  schliessen  sich  die  Namen  derjenigen  an,  welche  mich  durch  Beiträge 
unterstützt  haben.  Endlich  habe  ich  auch  wieder  eine  Zusammenstellung  von  Gruppen  verwandter  sprich- 
wörtlicher Bedensarten  beigefügt. 

Herr  Oberstudienrath  Wagner  in^Darmstadt  schliesst  eine  seiner  Besprechungen,  mit  denen  er  in 
treuer  Ausdauer  das  Deutsche  Sprichwörter-Lexikon  von  Beginn  seines  Erscheinens  bisjetzt  begleitet  hat, 
mit  den  Worten:  „In  diesem  ebenso  für  die  deutsche  Sprache  —  dem  jetzt  einzigen  Bande  und  einzigen 
gemeinsamen  Kleinod  der  deutschen  Nation  in  ihrer  Gesammtheit  —  wie  für  die  deutsche  Culturgeschichte 
wichtigen  Werke,  in  welchem  die  Anschauungen,  Ansichten,  Urtheile,  Irrthümer  und  Erfahrungen,  Rechts- 
grundsätze, Elugheits-  und  Weisheits-,  Glaubens-  und  Sittenlehren  der  frühem  Geschlechter  aller  Bil- 
dungsschichten und  Berufeklassen  sich  abspiegeln,  ist  ein  sprechendes  Bild  des  deutschen  innem  Wesens 
und  Charakters ,  wenn  auch  nur  in  einzelnen ,  unverbundenen  Strichen  gegeben  *S  und  will  es  dadurch  den 
„Vermöglichen'*  und  „namentlich  den  öffentlichen  Bibliotheken"  empfehlen.  Ich  bin  dadurch  dieser 
unnützen  Mühe  überhoben  und  kann  mit  dem  Wunsche  schliessen ,  dass  mir  die  Beendigung  eines  Werks 
vergönnt  sein  möge ,  das ,  was  auch  die  berechtigte  Kritik  daran  aussetzen  oder  die  weniger  berechtigte  Sil- 
benstecherei  dagegen  einwenden  möge ,  so  lange  es  eine  deutsche  Literatur  gibt ,  doch  der  Krystallisations- 
punkt  für  den  deutschen  Sprichwörterschatz  bleiben  wird,  wobei  es  sich,  ohne  Veränderung  des  Knochen- 
gcnppes,  blos  um  Ausscheidungen  und  Zusätze  handeln  kann. 

Hermsdorf  bei  Warmbrunn,  II.  August  1870. 


K  F.  W.  Wander. 


Qu  eil  eil  Verzeichnis  8, 


I.    Verzeichniss  der  Werke, 

welche   dem   Deutscheti   Sprichwörter  ^Lejnkon  als  Grundlage  gedient  haben. 

( Die  in  dem  Werke  angewandte  Abkürzung^  der  Titel  ist  jedeBmal  ▼orangesteilt.) 


Tatchfnhuch  =■  Tiiüobetibuch  der  historischen 

0««Jlschaft  des   Cantotis   Aargüu    für    18G0   vua 

E.  L.  Rochholtz    und    C.  Öchröier.     Aarau   18Ü0- 

JbitJfrtkjn  =  Uamburger  Statuten  von  Aaderaon.    Drei 

Bande.     Hamburg  1782. 

=  Deut»ch<s  Sprichwörter.  Düsseldorf^  Arnz  &C. 

TW.  l:  Sprichwörter  in  Bildern,  {io  BlJ    Tbl.  3.  Sprich- 

w6Tt«r  in  alMin    uud   n<>i]cn  Godicbten.     (BnlLiUl  b'!  Ge- 

ilit^bM  von  Schwab,  Geliert,  Geibf^l  u.  *.,  dio  nur  Spricli* 

(ur  Ueber««brift  hab«u.) 

Da«    Stadtrecht    von    München.     Von    Franai 
Aaer.     München  iS40. 
^amtna   ^  Austria  oder  Üesterreichiacher   UnirerflaU 

K«leader.     Wien  1840  fg. 
.^fpcnfin  =  Johannifi  Aventini  dtA  Hochgelehrten  weit 
berümbten  Bayeriääi'h^'n  GeÄchichtsschreibers  Chro- 
nica Bavaria.     Frankfurt  u.  M.  M.D.LXVII, 
A^rtr  =  Jakob   Ayrer's   Dramen,   herausgegeben   von 
AdjUbert  von  Keller.   Füaf  Bünde.   Stuttgart  1865. 
Bummiforttn ^  III  —  Aus  der  Tolksmässigen  L'eberliefc' 
ruB^   der   Heimat.     Vi>n  F.  Amand  Baumgartea. 
Bt  i»t  die«  dM  dritte  Heft,   und  behandelt   die  Volka- 
sitMn  ObfTOctorroicb«,    Oebart,    Heirath    und   Tod    be- 
CraSand.     £•  gebart  zu  ditu»  XXIX.  B&riobt  Über  d»t  Ma- 
MMUa  Fnui.ci»Cf*-C)irij'Unum,  dai  13i>^^  ertchioDen  «mu  musa, 
ttsd  «abaint  oicbt  in  den  Bnchbiindvl  geknmmoa  bu  sein» 
4a  ••  wvdar  nit  Eraclieinun^ort  noch  Jahr  reraeben  lit. 
B  Idi  bab«  »fl   durch  di«  Gut«   de«   Herru  Verfaiitan  au 

^^^^^  Asfkac  VS70  erbalteu.  Ucber  die  beiden  vorauBReganB«n«n 
^^^^B  Mmitm,  di«  ich  mU  I  uad  11  bezeichne,  vgl.  das  Quellsu- 
^^^^f  Tai»«ialtiiiKa  cum  ertten  B«nde. 

^P^telafetJi,  Grvmhach  ^  Gruuibach  von  L,  Becbsteio. 
B  Drei  Theile.     UildburghauAen   1839. 

»       BttJter  =  Die  Pfah  und  die  Pfalzer.     Von  A.  Becker. 
!L«ei(fzig  18ii8. 
ßwru  =  Pürsii^hgang  im  Diekicht  der  Jagd*  und  Forst- 
g;«cchK'hte  ron  C.  H.  E.  Freih.  von  Berg.    Drea- 
^^^H  den     l$6d.     (Enthält    Jägerschreie,    Reim-    und 
^^^^B  'Wetflstirücbe.) 

^^^Bbaj^er  ^  So  sprechen  die  Schwaben.  Sprichwör- 
^^^^B-I^r,  Redenaarten  und  Reime,  ge:^ammelt  von  An- 
^^^"  loa  Birlinger     Berlin  18G8. 

JSMbm  =  Jüdische  Sprichwörter,  gesammelt  vau  Muritz 
Leip/ig   1857. 
ükrer  =  Der   Blindenführer.     Strasburg  1526. 

IBotf  =K  Zur  Charakteristik  de«  niederdeutschen  Volkts. 
{In   8pricbwörtern.)     Von  Ernst  Boll;    im   vGlo- 
Imm»,  Bd.  8.     Hildburghausen  1865. 
ßmwmk  ^  Behmiflche  Chronica  u.  s.  w.  dorcb  Martin 
B*t««k.     1637. 
fliwrfffi    SclmlbL  =.  SchulbUtt  für  die  Provinz  Bran- 
ilenbori^.   fleraujigegebeu  von  F.  L.  Striez  ,  C.  Bor- 
Reiehhelm-  >ech«iindxwanztgster  Jahrgang. 
(Botbält  S.  643—657  Luther'sche  Sprichwörter.) 
^  Chronica    der    Fünten    za    Anhalt.      Von 
HroCtal     1566. 

DyocleltauQs  Leben  von  Hau^  von  Bühel.  Her- 
HMgflCeb«n  «Od  Adnlbert  Keller.  Quedlinburg 
IMl. 

Comp.  ^  Compendium  der  Logik  von  M.  Wulff. 
^t»g  Battoem,  Pfarrherm  iu  WolflFersted.  Anno 
Il>74,  gedruckt  «u  Leipzig    durch  Jac  Berwalds 

Pr.  km  Toblaa  macht  tm  Serapeum  ( IM»,  Nr.  SS,  fl.  351 J 
St'aiOKWOaTiB-LaxixoM.    IL 


Mittbeilan{7  dartlber.  Das  Buob  findet  sich  in  dor  Stadt- 
bibllotbek  j!u  Zittau;  dip  daraus  angeführten  bpricbwOrter 
verweisen  mit  Buchataben  auf  die  Seiten,  wahrend  die  dee 
liattner  im  Quelleu\rera«ich,nlaa  au  Band  1  dl*  Seiten 
mit  Ziffern  angeben. 

Campe  —  Wörterbuch  der  deutschen  Sprache.  Ver- 
anstaltet uud  herausgegeben  von  Heinrich  Campe. 
Fiinf  Tbeile.    Braunschweig  1807—13. 

Cmpari  —  Geistliches  und  Weltliches  «u  einer  volks- 
thümlichen  Auslegung  des  kleinen  Katechismus 
Lutheri  in  Kirche,  Schule  and  Haas.  Von  C. 
F.  Caspari.     Erlangen  1854. 

Chaos  =  Latinum  Chaos  u.  s.  w.  Ein  Teut«che8  durch- 
einander Ton  unterschiedlichen  Sachen  u,  a.  w. 
von  D.  Andr.  Sutor.     Augsburg  1716. 

Chlumecky  —  Einige  Dorfwcisthümer  (Ban-  und  Berg- 
teidinge)  aua  Mähren.  Von  P.  Chlumecky.  Wien 
1856. 

GiemeM  =»  Kleiner  Kalendermann.  Enthaltend  die 
Namen  des  evangelischen  und  kathutischen  Ka- 
lenders, geschichtlichen  Begebenheiten  auf  jeden 
Tag  im  Jabre,  Sprichwörter,  Wetterregeln  u,  «,  w., 
sowie  dem  hundertjalirigen  Kalender  von  1701 
—2000.    Von  Franz  Clemens.    Nordhansen  1S65. 

Conlin  =  Der  christUche  Weltweise  u.  s.  w.  Erster 
Theil,  entworfen  von  A.  J.  Conlin,  Pfarrer  zu 
Moning  im  Riess.     Aug.sburg  1710. 

Cramer  —  Pommersche  Clirunica  vou.  Dan.  Cramerns. 
Ohne  O.  MDCH. 

Crepundia  =  Crepundia  poetica.  (Eine  Beigabe  zu  den 
Nugae  venales.) 

Cutmann  =  Sententiae  pverilca,  pro  primiä  latinae  lin- 
gaae  tyronibus.  ex  diu  arsis  scriptoribuÄ  coUectac. 
Per  Leonhardura  Culmauo.  Lipsiae  M.D.XLIIL 
(Vgl.  A.  Tobias   im  «Serapeum»,    1868,  S.  149.) 

Dietrich  t=  Buch  der  Weissheit  von  Dietrich.  Zwei 
Theile.     Ulm  M.D.CXXVII. 

Dittmtr  =  Das  Sassen-  und  Holstenrecht  in  prakti- 
scher Anwendung  anf  einige  im  16.  Jahrhundert 
vorgekommene  Civil-  und  Crimirfalfalle.  Von  G. 
W.  Dittmer.     Lübeck  184:i 

D&ring  =  Die  Geiselfahrt.  Eine  Erzählung  aus  dem 
14.  Jahrbutidert  von  G.  Döring.  Drei  Theile. 
Frankfurt  a.  M.   1833. 

Dorffl  =  Artiiicia  heroici  carminis,  quihus  praefijta 
sunt  pauca  quaedam  distii'ha,  lusus  iugenii  ap' 
peilat«  a  Fried.  DörfTl.  Pragae  1649.  (Vgl,  A. 
Tobias  im  er  Serapeum  j},  1838,  S.  151.) 

DufcHn  =  Rahbißische  Blumenlese,  enthaltend  eine 
Sauimhiug,  Uebersetzung  nnd  Erläuterung  der 
hebräischen  und  chaldäischen  Sprüche  des  Si- 
rach, talmudische  Sprichwörter,  Sentenzen,  Maxi- 
men u.  s.  w.     Von  L.  Dukes.     Leipzig  1844. 

Dür.  Chronika  =  Düringiscbe  Chronika.  Durch  Zach. 
Ricandruro. 

Enteilen  und  Lahn  =  Der  V^olksmund  in  der  Mark 
Brandenliurg.  Sagen,  Märchen,  Spiele,  Sprich- 
wörter und  Gebräuche,  Von  A.  Engelien  und 
W.  Lahn.  Erster  Theil.  Berlin  1069. 
Erdmann  =  Reisen  im  Innern  Riuslands.  Von  J.  F. 
Erdmann.  Leipzig  18*25^26.  ( Bnthäit  eine  An- 
xaM  kalmückischer  Sprichwörter.) 

b 


i 


Qüeilenverzeichniss. 


Facet.  s  Facetiae  facetianim  sire  est  joco-fieiiomm 
fasciculas  novua.     Pachopelj  1645. 

Facti,  penn.  =  Fac<?tiiie  pennaliiim ,  d.  i.  allerlei  lu- 
stige Schulbissen.     1618. 

Fischart t  Daminic  *=  J.  Fischart,  Von  S.  Dominic  .... 
Leben.     1571. 

Fifchartj  Jfütlein  ss  J.  Fiachftrt^  Vom  Ursprung  der 
Viert'ckechten  Hütlein.     1580. 

Florini  =  Franc.  Philipiii  Florini  Allgemeiner  kJnger 
und  verständiger  Hausvater.  Zwei  Theile.  Basel 
1749. 

Floret  =  Flof'j  Trilingues  ex  riridariis  LiogTarum 
decerpti  etc.  a  ü.  G.  C.  H,  Gedani  1702.  (Vgl. 
nSerapenm»,   18B7,  S.   tJ2ü.) 

Füratemann  =  Das  alte  Rechtsbuch  der  Stadt  Miihl- 
haus«n  aus  dem  13.  Jahrhundert.  Herausgegeben 
von  Fürdtemann.     Nordhausen  1843. 

Franck,  Paradoxa  =  Seb.  Franck,  Paradoxa.  Ohne 
O.  1542. 

Franck y  Tninckenheit  =  Seb.  Franck,  Von  dem  grew- 
Ucheu   laster  der  tmnckenheit.     Strasburg  1539'. 

Franck^  Wefthucft  =  Wcltbuch,  Warhafftige  Beschrey- 
bung  aller  Tbeil  der  Welt.  Durch  Seb.  Franck 
von  Word.     M.D.XXXIH. 

Freitag ^  Soil  und  Haben  =  Soll  und  Haben,  Roman 
von  G.  Frey  tag.  Drei  Bände.  Sechste  Auflage. 
Leipzig  1856. 

Friedbar»  =  Historische  Beschreibung  der  Stadt  Al- 
ten-Stettin in  Pommern.  Durch  Patiliim  Fried- 
bom.     Alten-Stettin   l«13. 

Frohertf  =  Teutsch-lateiaisches  Wörter -Büchloin  oder 
Dictioiiarioli  Germauico-Latini.  Ohne  Ort  und 
Jahreszahl. 

Die«  Bilchkio.  dta  ich  von  H«rm  Fj.  Hobcdow  xiir 
£iiii{eht  «rbAltca,  «uthäU  naah  den  HuiUmcHtne  Grnmm>i' 
tica« ,  die  mit  3.256  solilioaBoa,  unter  dem  TU«!  Farrn^v 
Senteniiarum  eino  Banunlane' tqu  612  latainlichen  Spricii- 
wOrt«rn.  D&db  folgt  ;ein  Begiiter  aber  den  Inhalt  de« 
Buch«.  A.II1  Eade  d««  Boffiitut  ttohtt  Q«idruokt  bei  Chri- 
■iiatt  Blgmuad  Froberg,  aiit«r  welehctn  Namen  ich  dArauf 
YerirsiBe.  Der  HaupttiteJ  fehlt«  wol  in  dem  benutzten 
Sxemplu'.) 

Frommeff  =  Florilegium  latinnni,  sive  Thesaurus  «en- 

teutianim  quae  in  veterum  puetarum  Romanuruia 

scriptis  extant  coraposuit  F.  Frommelt.    Jena  1868. 
Ftöit  —  Volk,  Nation,  Kirche.    Kanspf  zwischen  Licht 

und  Finsterniitä  in  unserm  aufgeklärten  Jabrhun- 

durt.     Von  einem  Volksfreunde  für»  Volk  (Wenzel 

Fro8i),      Frag  iSBl. 
Furstenthal  =  Kabbiniäche  Antholii>gie  oder  Sammlung 

von    Erzählungen,    Sprich  Wörtern ,     Weiüheitsre- 

geln,  Lehren  und  Meinungen  der  alten  Hebräer. 

Breslau  1854. 
Gamlffr  =  Lugeuschmid    von    Rup.    Gansler.     Zwei 

Theile.     AiiRsburg  lÜtfS. 
Qaupp  =  Da^j  alte  magdeburgische  und  hallische  Recht. 

Ein  Beitrag  zur  deutschen  Reoht&gcschichtc.    Von 

Gaupp.     Breslau   1826. 
Geiler  =  Geyler  von  Keyssersberg,  Werke.     Strass- 

burg  1510. 
Gcrmbcrg  =  (Heriuauni  Germberg)  Carminutn  Prover- 

bialium  totiuii  humanae  etc.  Loci  communce.    Ba- 

üileae  1576. 
Geasnerf  Thierbvch  =  Gessner,  Thierbuch. 
Gohinn   =  Der    christliche  Weltwcise    u.  8.  w.     Der 

wahre  3.  Theil.     Vorgestellt  von  Alb.  Jos.  L.  von 

Goninn,     Augsburg  17CS. 
Gott/nd  ca  L.  Gottfridi  Historische  Chronica  der  vier 

Monarchien   von  Erschaflung  der  Welt  biss  auif 

Unsere  Zeiten  u.  s.  w.     Durch  Matth.  Merianuni. 

(Die  Vorrede  von  164i2;  das  Werk  geht  nur  bis 

1617.     Auf  dem  zweiten  Titelblatt  steht  1674  als 

Jahreszahl.) 
Qottfielj\  tiauermpiegtl  =  Der  Bauernspiegel  oder  Le- 

beosgeschichte    des   Jeremiaa  Gottbelf.    Von  Je- 

remias  Gotthelf.    Berlin  1851. 


Gatthilf ^  Erzählungen  =  Erzählungen  und  Bilder  aus 
dem  Volksleben  der  Schweiz,  Von  Jeremias  Gott- 
helf.    Beriin  1850. 

Gotthelf,  Gtidfttag  «=  Der  Geldstag.  Von  Jeremias 
Gotthelf.     Berlin  1855. 

Gotthelf^  Jtikoha  =  Jakobs,  des  Handwerksgesellen, 
Waaderangen  durch  die  Schweiz.  Von  Jereipias 
Gotthelf.     Xwickftü   1846—47. 

Gotthelf^  Käserei  ^  Die  Käserei  in  der  Vehfirende,  Von 
Jeremias  Gotthelf.     Berlin  1850. 

Gotthelf f  Änthi  =  Käthi,  die  Grosj«mutter.  Von  Jere- 
mias Gotthelf.     Beriin  1847. 

Gotthelf  y  Knecht  =  Uli  der  Knecht.  Von  Jeremias 
Gotthelf,     Beriin  1848. 

Gottfielfy  Pächter  =  Uli  der  Pächter.  Von  Jeremias 
Gotthelf.     Berlin  1850. 

Öottkelf,  ^chidmeister  =  Leiden  und  Freuden  eines 
SchoJnieisiers.  Von  Jeremias  Gottbelf.  Vier  Theile. 
Berlin  1848. 

Granatapfel  =  Das  Buch  Granatapiel.  Augsburg  1510. 

Grimm e tshause n ,  Joteph  =  Der  Kensche  Joseph.  Von 
H.  J,  Chr.  von  Griinmelshaüüep.     1683. 

Grimmel*huusett  =  Kleinere  S^hrifti-n  von  Grimmolahau- 
sen,alä:  Courage,  Galgenroänntein,  Springinsfeld, 
Das  wunderbarlichc  Vogelnest,  Ewig  währender 
Kalender,  Der  stoltze  Melcher,  Teutacher  Michel 
ju.  s.w.  sind  mit  dem  Hauptwort  neben  dem  Ver- 
fasser angegeben. 

Grimmehhausen  y  Vogelnent  =  Das  Simpliriantsche  Vo- 
gelnest. Von  H.  J.  Chr.  von  Grimmeishausen. 
Ohne  O.  1672. 

Grxibh  =  Penn  Proverbiate,  thet  är:  Ett  Ymnigt  For- 
rÄd  äff  allehande  gamble  och  Nye  S^^enske  Ord- 
seder  och  Lireaprak.  Dele  genoin  läiiglig  Obser- 
vation antecknade,  dels  äff  Latinen  och  Tyskan 
vthrtökte,  och  til  Swenskan  lärnpade,  niedh  .en 
kort  Förklaring  for  the  Enfaldige  sknl,  sumpt 
widhängde  Senteotier  och  Verilugier;  sä  ock  rich- 
tige Concordiintier.  War  Swen^ke  Nation  (för- 
modt^ligen)  til  tienst  ocb  behag  Bammonskrifne 
äff  Chrijätoph  L.  Grubb.  Med  en  iiy  Tilökuing  i 
denne  Nye  Edition  Bijfogat  aiT  Laur.  Toring 
Gothub.     1678. 

Gsel  =  Nucteijs  Sententiarnm ,  id  est  ein  Christallinen 
Spiegel  den  Jünglingen  diei^er  Zeit  in  der  Eyl 
aus  fünf  Sprachen  zusammetiigetragen  durch  Jo- 
hann Gsei.  Greiflswalt  1627.  (Vgl,  «Serapetimi), 
1867,  S.  329.) 

Gulath  =  Magnus  Konongs  iugabaetaers  Golatblugs- 
Laug.     Havniue  1637. 

Gutikow^  Ritter  ~  Die  Ritter  vom  Geiste.  Neun  Bände. 

Von  Karl  Gutzkow.     Leipzig  1850—52, 
Gutzkow,   Zauberer   =   Der  Zauberer   von  Rom.     Ro- 
man von  Karl  Gutzkow,  Neun  Bände.  Leipzigl858. 
Haupt  ~  Zeitschrift  för  deutsches  Altcrthum.    Heraus- 
gegeben von  M.  Haupt, 
Hat/neccius  =  Drey  ncwe,  schöne  vnd  lustige  Comoe- 
dien:    I.    Almansan,    der    Kinder    Schuelspiegel, 
n.  Captivi,  der  gefangenen  Leute  Trew,  III.  Hnnsu 
framia,  Hans  Pfriem.    Jetzo  ncwlicht  aus  dem  La- 
tein verdeutscht  vnd  zu  nutz  vnd  gute  in    Druck 
geben  vonM.  MartinuHuyneccio.  Bor.  M.D.L.xxxij. 
Heneiiui'  «=  N.  Heneliui)  ab  Henuefeld,   Silesiographia 

renovata.     Breslau  1704. 
Henneberger  =   Erklärung  der   Preussischen   grossem 
Landtafel   von   Caspar  Uenneberger.     Königsberg 
1595, 
Herberger^   Par.  =  Paradiessgärtlein   von  Herberger. 

Leipzig  1625. 
Hertz  =  Deutsche   Inschriften    an  Haas  uüd   Geräth. 
Beriin,  Hertz.     1865. 

(Steht  In  der  erston  äunmluag  oater  Imchri/ten.) 

Herzog  =^  Das  Sprichwort  in   der  Volksschule  von 
Herzog.     Basel  1868. 


Qaellenverseicluiiss« 


XI 


litt*k  ''  =  LanJ  und  Stadt  ioi  Votksmunde.  BeintuneD, 

SfjKiclie  uiitJ  Spruchvers«»,  gesauimelt  von  Georg 

Uft«ekiel.     BerJin  1667. 
BwUgma  =  Uet  Emsiger  Landregt  van  het  Jaar  1312. 

Leeowrardea  1830. 
B*mm»«i»$nt»9  «»  Uiinmel«tra«s ,  in   latin  genant  Scala 

ceU  (ikutoro  Joanne«  Junior.  Ord.  Praed.).    Augs- 

IMrg  I&IO. 
Unltt%^    £»9t»fr»ier  =»  Die    Eiielsfre««er.     Roman    in 

drei  Bänden  von  Karl  von  Uoltei.     lireslau  1861. 

[Sl.— 33.  Band  der  Erzählenden  äcUriften.) 

-5  Mythologiichi«  Beitrüge  aus   Wälschtirul, 
«ititfoi  Auhange  wälscluiroliiicber  Sprtchwür- 

tor   und  Volkslieder   von  Ludwig  von  Hörmann. 

Innj  brück    1870. 

I^  athalt  Ton  S-  21— M  go«r«n  75  wjüiobtiro- 

Ll»>  >'Jrt«r  iiu»   4«>m  Combraihal,    aus    Groflso 

ati'l  M'^ead  vou  BüvereJo  mit  deuticber  Ueber- 

MtCUflsg. 

ü/'iTft,  Ersiihlungen  ■=  Geganamelte  Ersählungen  von 
W.  O.  von  Hom.     Fraakfurr  a.  M.   1856. 

fff/m^  Spiniutvhe  •=  Die  Spinnsfubc,  Ein  Volksbuch 
von  W.  O.  Tou  Hörn.     Frankfurt  a.  M.  1846  fg. 

ff/im,  Wetterpruph.  =  Die  Kunst  des  Wetterprophe- 
aeiiMU  oder  die  Wetterzeieben  und  Bauernri;gelln. 
Von  C,  Freih.  von  Hort».     Altona  1869. 

JtiMtcJkri/'t  =  Jubeluchrift  zur  fünfundswanzigjäbrigen 
Sciffcuogtfeier  der  Kri6drich>  Wilhelms- Schule  in 
Stettin ;  Die  Bedeutung  der  jiümmerächeD  Städte- 
a»m«o,     VerfÄ*st  voo  Tb.  Schmidt.     Stettin  1865. 

JCtra  =  08tfri«3«lund  f  wie  eH  denkt  und  spricht.  Eine 
Samoilung  der  gsn^aisten  o^tfriesiiüchen  Sprich- 
wörter und  Redennarten.  Erklärt  und  heraus- 
giesgaben  vou  W.  G.  Kern  und  W.  Willms.  Mit 
9imtm  Vonrort  von  W.  J.  Jütting.    Norden  1869. 

Mimtm^ter  =  üeber  Sprichwörter,  nebst  einer  Ans- 
wmbl  rnaeisehcT  SprichwOrter.  Von  J.  G.  K.  Ch. 
Kieoewetter;  im  n  Berlinischen  Archiv  der  Zeit 
qnd  ihres  Geschmacks ».     Berlin  1796. 

At*ill>«y^  ■>  Münstersche  Beiträge  zur  Geschichte 
D«at3cbUndi>.  Von  Venantius  Kindiinger.  Drei 
Theile.     .Münster  1787—93. 

AVtfOi  >=  VarMch  eines  deutschen  Proviuzial  würter- 
bttob«  von  Anton  Edeln  von  Klein.  Zwei  Bände, 
llftaheim  179'i. 

Sa*  =  ObcrIaHiitier  Sprichwörter  und  sprich  wörtliche 
RedeiMarten.  Geaammelt  vom  Oberlehrer  Klix, 
in  d«o  nBaitueiier  Nachrichten »,  1869.  (Die  Zahl 
die  NuaMuer  dieser  Zeitschrift.) 
Lantäntek  s  Das  Landbucb  vou  •Sohwyx  im 
beiglaabigten  Texte.  Uerausgegebeu  von 
M.  Kothing.     Zürich  18.VI. 

Kothing ^   fiichuqur.lie»  =  Die   Recht^quellen   der   Be- 
zirke d(M  Canton«  8chwyz   als  Folge  zum  Land- 
buch  von  Sfhwjx  herausgegeben  von  M.  Kothing. 
»}  1853. 

Ge<tiauke»  m  Gedonken,    Bemerkungen  und 
roria   von   A.    von    Kotzebue.     Au«    seinem 
Kftoblaaae  ge«amm«tt  und  herausgegeben  von  K. 
M&htor.    Bariio  1819. 

JCr«af,  (ßfwulrin  =  Grund  Hai  n  Vort««angen  über 
4m  deutsch«  Privatrerht  n,  s.  w.  Von  W.  Th. 
Km^L  Drifte  vermi^hrte  nnd  verbesserte  Auf- 
gabe«    Göttingen  1845. 

K'mtt.  Lwmtbwf  9»  Du»  att«  Stadtrecht  von  Lüneburg. 
Von  W.  Tb.  Krwit,     Göttingen  184ti. 

Krmm»^  Vwmmmikchaß  ^  Die  Vormundschaft  nach  den 
Qr— dii>mB  de«  deutschen  Rechts  dargestellt  von 
W.  Th.  Kraut.    Zwei  Bände.   Göttinge»  ia3d  -  47. 

J^ffiUmafr  ^  Recbtsregeln  und  Sprüche,  herausgezogen 
■as  d«a  W.  A.  Frh.  von  Kreittmayr  Anmerkungen 
m  &9a  bajNi^cJien  Gesetzbüchern.    München  1848. 

JEmtm  B  J&dbcb-dentsche  Sprichwörter  geäammetc 
«(d  erlävtMt  von  11.  Ktemm»  Lehrer  an  der  jü- 


dischen Schule  tti  Satnter.  Mit  einem  eiuleiten- 
den  Vorwort  vom  Rabbiner  Chronik  in  Posen 
(jetxt  ia  Chicago).  (Noch  Manuscript.  Die  Zah- 
len beziehen  sich  auf  die  fortlaufenden  Nummern 
tu  demiselben.) 

Kriehitich  =  Siebensachen  zu  den  stilistischen  Uebun- 
geit  der  Sehute,  bestehend  in  aOO  Themen  im 
Anschlufls  andaa  Lesebuch,  200  Sprüchen,  Sprich- 
wörtern und  ^entenxen  mit  skizzirter  Ausführung 
n.  s,  w,     Vou  K.  Th.  Kriebitzöch.     Berlin   1867. 

KuMt  =  Die  sterbende  Kunst.     Strassburg  1520. 

Latendorf,  Jahrbücher  =  Unbekannte  .Sprichwörter 
u.  s.  w.  Mitgetheilt  von  Fr.  Lütendorf ,  in  :  «  Neue 
Jahrbücher  für  Philologie  und  Pädagogik».  Bd. 
95  nnd  96,  Hft.  5,  Abth.  2.     Leipzig  1866—67. 

LapptHberg  =  Alterthümer  des  hamburger  Eecbta.  Von 
.J.  M.  Lappenberg. 

Lassberg  ä  Der  Sehwabenapiegel  oder  schwibiachea 
Land-  und  Lohnreeht-Bucb,  uaoh  einer  Rocension 
vom  Jahre  1827  mit  spätem  Zusätzen  heraus- 
gegebeu  von  F.  L.  A.  Freih.  von  Lassberg.  Tü- 
bingen  lS4o. 

Lauterbeck  =  Regentenbuch  vou  Lauterbeck.     1557. 

Lehmann,  Vhronik  =  Chronika  der  frcyen  Reichs  ^Stadt 
Speier.  VonG. Lehmunn.  Frunkfnrtii.M.  1711 — 12. 

Lochner  »  Dus  deutsche  Mittelalter  in  den  wesent* 
liehen  Zeugnissen  seiner  geschichtlichen  L^rkun- 
den  ,  Chroniken  und  Rechtsdenkmäler.  Yen  G. 
W.  C.  Lochner.     Nürnberg  1857. 

Lr<ct  comm.  —  Bruno  Seidelius ,  Loci  Coimnunet  Pro- 
verbtales.     Basilea  1572. 

Lorberkrane  =*  Der  Nassaultche  Lorbeerkrants  oder 
Triumphwagen.     Leyden   1612. 

Ludewifj  ~  Ludewig,  Rfliquiae  manuseriptorum  omnls 
aevi  diplomatum  ac  monumentonim  ineditorum. 
Zwölf  Bände.     Halle  17*20—41. 

Luther  s  ll'erie  =  Luther'«  Werke.  Aucgabo  von  Jen* 
1ÖÖ6— 58. 

Marien  Salbung  =  Der  Dreyen  Marien  Salbnng.  ötra«8- 
burg  1620. 

Marin  =  Ordspräk  och  Talesätt  pk  Svenska,  Latin, 
FrftiDska,  Tyska,  Italienska  och  EngUaka.  Sam- 
lad«  och  utgifne  af  Carl  Marin.     Stockholm  1867. 

Marknlf  ^  Possierlicher  Markolfas.     1746. 

^Ja»iul$  =  Naturstudien.  Skizzen  aus  der  Pflanzen- 
und  Thierwelt.  Von  H.  Masius.  Vierte  Autlage, 
Leipj^ig  1858. 

MoMon  —  Die  Weisheit  des  Volks.  Einigem  aus  dem 
Sprich wörterschat«  der  Deubscben,  Russen,  Fran- 
zosen und  anderer  ihtieu  stammverwandten  Na- 
tionen. Gesammelt  und  nach  der  Analogie  grup- 
pirt  von  Moritz  Masson.     Petersburg  1868. 

Mathesitn,  Histoi'ia  =  Joh.  Mathesius,  Historia  Jeau 
Christi  gepredigt.     M.D.LXXli. 

MatheKtuij  Leychpreäigten  =:  Joh.  Mathosiui,  Der  alten 
Leychpredigten.     Nürnberg  1576. 

Mathesiui^  Po»til{a,  =  Joh.  Mathesius,  Postilta.  Drei 
Theile.     1538—83. 

Mathit^iusy  Sarepta  =  Joh.  Mathesius,  Sarepta  oder 
Bergpostille.     Nürnberg  1564. 

Meichsmer  =  Haadbücblein  grnntltliclis  berichta,  recht 
vnd  woläcbreibens  der  Orthographie  vnd  Gram- 
matick ,  sampt  kurtz  ereelung  Jrer  anhangenden 
krää'ten  der  Wörter  durch  Johansen  Uel.  M«icbM- 
nem  zusammengetragen  vnd  corrigirt.  Zu  Strass- 
burg  getrucki  am  Kornmarckt  bei  Jacob  Frölich. 
Ohne  Jahr.  (Vgl.  «Serapeum-,  1869,  Nf.  «1, 
S.  336.) 

Micheläen  ^  Oberhof  =  Der  ehemalige  Oberhof  zn  Lü- 
beck nnd  seine  Rechtssprüche  von  A.  L.  Midiel- 
sen.     Altona  1819. 

Mtchetgen^    Recfutdenkmäier  =   Reohtsdenkmäler    au* 

^  Thüringen.  Namens  des  Vereins  für  thüringische 
Geschichte  und  Alterthumskunde  herausgegeben 
von  A.  L.  J.  Michelsen.     Jena  1852. 


I 


xa 


Quellenverzeichniss. 


4 


Mieris  =  Frans  van  Mieri»  groot  Charterboek  der  Graa- 
ven  van  Holland,  ran  Zeeland  en  Heeren  van 
Fricwlanl.     Vier  Bände.     L«yden  1753. 

MontanuM  =  Die  deutschen  Volksfeste,  Volksbräuche 
und  detitflcher  Volksglaube  in  Sagen,  Märlein  und 
Volküliedern.  Von  Montanas.  Zwei  Bändchen. 
I*erlohn  1845—58. 

Moteriutt  =  Catonis  (jraecepta  moralia  de  tnstjtntis  vitae 
communis  etc.  Rithmis  germ.  redd.  Abrah,  Mo- 
teriu»  a  Woissenborg,  Vratislaviae  1559.  (Vgl, 
Dr.  A.  Tobias  im  «.Serepenm»,  1868,  Nr.  10, 
S.  152.) 

Mühkr  »  Deutsclie  Rechtshandschrilten  des  Stadt- 
archivs zu  Naumburg  a.  d.  Saale.  Herausgegeben 
von  H.  Mühler.     Berlin  1838. 

Miaai  —  Musai  Lebens -Erzeblung.  Von  H.  J.  Chr. 
von  Grimmeishausen.     1683. 

NadUf  ~  Fröhlich  I^altz,  Gott  erhalts.  Gedichte  in 
pfälaer  Mundart  von  K.  G.  Nadler,  Frankfurt  a.  M. 
1847. 

Nämnnffi  =  Hondert  aushändige  Närrinnen  u,  ».  w. 
L  und  II.  Centifolio.  In  100  »rhonen  Knpfern 
moralisch  dnrgeetelh.     Wien  und  Nfirnberg  1713. 

Nas  =  Johannes  Nas,  Quinta  centuria.  Ingolstadt  1570, 

Stander  =  Mich-  Neunder's  Gnumologia  Graeco-La- 
üna.  Basel  1557,  (Vgl.  Nupitüch,  8.  125,  nnd 
A.  M.  Otto w 's  Beiträge  zur  Sprichwörter-Literat 
lur  im  aSerapeumw,  18C7,  S.  329.) 

Niegert  ^  Das  Recht  de«  Hofes  zu  Loeu.  Von  Niesert 
Coesfeld  1Ö18. 

iVV^rinua,  Inqumtion  a»  Papisiii^che  Inquisition.  Von 
G.  Nigrinuö.     Ohne  O.  1582. 

Nigrinuft,  Je^wtdvr  =  Lehr der  Jesu  wider.    Von 

G.  Nigrinus.     Ohn«  O.   1581. 

Nurdmann  =  Türkäsche  Sprichwörter  in  KonstAnti- 
nopel  gesammelt  too  Johannes  Nordmaiin  ;  in  der 
Wochenaclirift  «Der  Salon«,  «weiter  Jahrgang, 
Yierjtehute»  Heft.     Wien  1854. 

AVvrt«  "=  Nagae  renales  sivii  tbesaurus  videndi  et  jo- 
candi.     Anno   1644. 

Oelrich»^  Hitterrecht  =  Dat  rigische  Recht  und  de  ge- 
menen  Siichiiiichen  Rechte  im  Sticht  van  Ryga  ge- 
beten dat  Ritterrecht.  Von  Üclrichs.  Bremen  1773. 

Oftptretfa  =  Opperetta  nella  qvale  st  contengonö  pro- 
verbi,  sententie,  detti ,  et  modi  di  ragionare,  che 
böggi  di  da  tutto  huomo  nel  oommniie  parlar 
d'  Iialia  si  vsauo.  Molto  vtili  et  necessarij  a  tutti 
quell!  gentili  spiriti,  che  ^^opioso ,  et  ornatametite 
raggionar  procurano.  (Dann  folgt  ein  Hol/schnitt, 
Verfasser^  Druckort  und  Jahreszahl  fehlen.  Wei- 
teres vgl.  A.  Tobias  im  «Sernpeumit,  1868,  S.  154.) 

Oe»er  ~  Geschichte  der  Deutjcheu^  dem  Volke  er- 
zählt von  Chr.  Oeser.     Leipzig  1847. 

Patfrnovttfr  =  Paternoster.     Strassburg  1516. 

Pcrnif  asf  Proverbes  chinui:».     Paris   1869. 

Peter ^  Passioinsspiel  =  Zuckiiinntler  Passionsspiel,  her- 
ausgegeben und  erläutert  von  Atiton  Peter,  Prof. 
an  dem  k.  k.  (->bergymnasiom  in  Troppau.  (Beson- 
ders abgedruckt  aus  dem  Programm  des  troppaner 
Obergymnasiums  vom  Jahre  18G8.    Troppau  1868.) 

Pidtticu»  =  Alamtkdischer  Politicus. 

M«Iir  weil«  ich  nicht  voiu  Titel;  diu  ßaehiein  tnur  d«- 
ffec«,  die  «r«t«D  osd  letitQa  BlAtMr  feltiMn ;  der  äohrftib- 
art  OKcb  iet  et  xu  Anlaja^;  de«  18.  J»hrliaud«rtt  er* 
ichioDcn. 

Habcntr  =  Satiren.  Vierter  Theil :  Antt>ns  PansBa  von 
Manrha  Abbandlnng  von  Sprichwörtern.  Leipzig 
1761. 

Rauch  s=  Scriptores  rerum  AuBtriacanim.   Drei  Bände. 

Renterdahl  =  Gamla  ordspräk  pä  tatin  ucb  swenska, 
efter  en  Upsatarhandskrift  utgivne  och  med  gJo6- 
sarier   foraedde   af  H.  Reuterdahl.     Land  1840. 

Jdwdin  =  Sämling  af  Swenska  Ordspräk,  in  ordning 
stände  efter  »Iphabvtet,  med  tillägg  af  nägre  nt  nr 


Latinen  och  andre  Spräk,  af  Lare  Rbodin.    Stock- 
holm  1807. 

Richter  —  G.  Ricbteri  axiomata  politica.  Drei  Theile. 
Gorlit»  1599—1600.  (Vgl.  «Serapeum»,  1867, 
S.  330;  bei  Nopitsoh,  S.  222.) 

Rolhcagenbüchlein  =  Ein  neüws,  vor  Tuerhorts  Buch- 
lein ,  darinn  vil  guter  schwenck  vnd  Historien 
begriffen  werden ,  so  man  in  echiffen  vnd  auff 
den  roll  wagen,  dessgleichen  scberbeüsera  vnnd 
badstuben  erhellen  mag  u.  s.  w.  zu  einer  knrti- 
weil  an  den  tag  bracht  o.  s.  w.  durch  Jörg  Wick- 
rammen  1555.  (Neue  Ausgabe  von  Heinrich  Kur«, 
Band  7  der  Deutschen  Bibliothek.    Leipzig  1865.) 

Rommei  =  Deutscher  Spruchsehatx.  Sammlung  alter 
und  neuer  Reimsprüche  für  Gßi.<?t  und  Herz,  in 
Ernst  und  Scherx.  Von  £mst  RommeL  Han- 
nover 1868. 

Sarcerifd  =  E.  Soroerius,  Pastorale  oder  Hirtenbueh. 
1566. 

Saviffujf  =  Zeitschrift  für  geschichtliche  Rechtswissen- 
schaft. Herausgegeben  von  F.  C.  von  Savigny. 
Berlin  1815  fg. 

Sax  =»  Mich.  Sax,  Christlicher  Zeitrertrelber.  Dres- 
den 1593. 

Schade  =  Satiren  tind  Pasquille  aas  der  Reformati ons- 
zeit;  herausgegeben  von  Oskar  Schade.  Zwei 
Bände.     Hannover   1856. 

Schambachf  //  =  Niederdeutsche  Sprichwörter  der  Für- 
st<jMthünii'r  Götiiiigen  und  Grubenhagen,  gesam- 
melt und  erklärt  durch  Georg  Srbambach.  Zweite 
Sammlung.     Gottingen  1863, 

Schiffer  t=  Thesaurus  Antiquitatam  Tentonicarum.  Drei 
Theile.      Ulmue  1728- 

Schffndtj  Chaunneen  =  Die  pommerschcii  Chausseen 
von  Th.  Schmidt;  in;  «Beiträge  zur  Kunde  Pom- 
mern». Herausgegeben  von  dem  Verein  für  pom- 
mersche  Statistik.  0  Fünfter  Jahrgang.  Erstes  Heft. 
Stettin  1653. 

I»iei»  Schrifl  enthalt  8.  7  41»  aprichvrOrÜichen  Bai- 
lutd  SpitzDimon ,  wrlcfae  die  KinwohDor  numcher  poio* 
mertohen  ät&dtu  fuhren. 

Schröder  =  Hundert  und  aber  hundert  niederdeutsche 
Sprichwörter,  gesammelt  uu&  mittelniederdeutschen 
und  roittelnieHerländischen  Diclitungen  von  C. 
Schröder;  int  «Herrjg's  Archiv  für  neuere  Spra- 
chen«, Bd.  43  und  44.  (Schröder,  I  «  Bd.  43; 
Schröder,  11  =  Bd.  44.) 

Schückifttj,  IVclf  und  Zeit  =  Aus  dem  Nachlass  eine» 
russischen  Diplomaten  (C,  F.  von  Schweizer). 
Herausgegeben  von  Levin  Schücking.  Berlin  1855. 

Schuppiu^  =  liltliche  Traktätlein,  welche  theils  im  Nah* 
meu  dc*^  Herrn  Doctor  Job.  Bakh.  Schuppius  ge- 
druckt und  von  Ihm  nicht  gemacht  u.  s.  w.  Har 
nau  M.D.C.LXin. 

Schütz  =  Job.  Schütz,  Serpens  Antiquus.  Eisteben  1680. 

Seidel  =  Bruno  Seidelius,  Paroemiae  Ethicae  sive  Sen- 
tentiae  Proverbiales,  Morales  etc.  Alte  deutsche 
Sprichwörter  von  guten  Sitten ,  mit  fleiss  znsam- 
mengebracht  und  in  teutsche  Reime  gefasit.  Frank- 
furt a.  M.  MD.LXXXDL 

Simplex  SS  Trutx  Simplex.  Von  H.  J.  Chr.  von  Grim- 
melshansen.     Utopia  1670. 

Spaugt.nberg ,  Beiträge  =  Beiträge  zu  den  deutseben 
Rechten  des  Mittelalters  u.  s.  w.  von  Spangen- 
berg.    Halle  1822. 

Spangenh^g^  Catech.  =  M.  Cyr.  Spangeoberg,  Gate- 
chismus.     Magdeburg  l.')67. 

Spicu  =  Volksthümlicbes  aus  dem  Fränkisch-Uenne- 
bergiachen  ge^iammelt  und  berausgegebtin  von  B. 
Spiess.     Wien  1869, 

Spindicrt  Jesuit  =  Der  Jesuit.  Von  C.  Spindler,  Drei 
Baude.     Stuttgart  1838. 

Spindier,  Jude  —  Der  Jude.  Deutsches  Sittengemäide 
au«  der  ersten  Hälfte  des  15.  Jahrhunderts.  Von 
C.  SpindJer.     Vier  Bände.    Stuttgu-t  1838. 


■-^^«■■1 


3 


Qaellcnverzeichniss. 


XIII 


k 


rterUne  —  Sprichworterl«fie  aus  Burkard  Wal- 
lis mit  einem  Anhauge  zur  Kritik  des  Kurz^Bchen 
Burkard  WaldLs  u.  ».  w.  vud  Fra»»  S»ndvoäs. 
F^i^^dlBnd    18t;6. 

SiorcK  =  Der  Freikiieeht.  Historisohpr  Roman  aus 
der  £vr«it€u  Hälfte  des  H.  Jahrhunderts  tou  L. 
Storch.     Drei  Bände.     Leipzig  1830. 

Siricerin  =  Joh.  Stricerin's  Der  deutsch  Schlemmer. 
U^gdehurg  1688. 

Stmmf/  •*  Gemtfiner  lüblieher  EidgenosBenschaft  Sit- 
MD,  Landen  und  Völker.  Chronik  wirdiger  Tha- 
ten  bt^dchreybung.  Von  J.  Stampf.  Zwei  Theile. 
Zürich   1&48. 

Shimpß^  Husti/rie  =  K&y&fsT  Heinrichs  des  vierten  H7- 
«torie,  Ton  Juh.  Stumpff.     Zürich  MDLVL 

//  =  Die  schweizerischen  Sprichwörter 
der  Gegenwart,  eine  aut^gewählte  Sammlung  von 
Otto  Sutermeister.  Aarau  IBti!:).  (  Die  Zitfer  be- 
deutet Seite.  Auch  ohne  beigefügte  11  ist  fast 
aoaschliesslich  diese  Spricbwörter.^animluug  und 
MBd  nicht  die  Spruchreden  de»Belbea  Verfassörfl 
[Tg],  Qnellenverzeichnistj  zu  Bd.  1]  gumeint.) 

TttkfUr  =  Laienifpiegel  von  rechtmässigen  Ordnungen 
in  borgerlichen  und  peinlinhen  Regiroeuten.  Von 
UUIch  Tengicr.     Augsburg   1&09. 

Tfrdmaii  n  Die  Geferlichkeiten  vnd  geschichten  des 
ISblichen,  ^trevtbnren  vnnd  Huchberiujpten  Helds 
VBcl  Ritter»  Teürdanks.  Augspurg  MDXXXVTI. 
Difxbolorum  =  Theatrum  Diaboloruuj.  Frank- 
furt ilDLXXV. 
Sathail  folffendo  SchrincD: 

l)  A    T    I)]änk<^iil»crt;.    Wider  den  Juaket",  Qeis  -  asd 

i  ioütcufel.    BMel  1579. 

a  1.     FruDkfurt  a.  M.  l.'»6J. 

«  .i   luuffcl.     Frbukfurt  14^7. 

:■  !  bath«  TcaffoK     (»hue  0.  1572. 

«I  .    Der    heilige,    klttg'e   uüd  ircletirt« 

n    1567. 

T.  ,  Sauff  Teuffol.    Frankfurt».  O.  1557. 

fj  'Sind  Teuffei.     Lpipatg  15i>4. 

f)  ÜATtiu^iui,  i.;islerteafo]s  Natur   o.  ■.  «r.    ftolenborg 

tif)  i.  L.  Hkrtmuiu,  Saufteufnl.    Kamberg  1673. 

II)  J.  L-  flartmann,  Spielteufel.     NUrnbcrg  ift'l. 

Ol  Jod.  Koüker,  Der  Teufel  «nlbt.    Vfnol  IÄ6«, 

Mi  Jodoci  Uucker,  Wider  den  BuDteuiloL    MAgdtfburf 

141  AndT.  Hoppenndf  HnrenteafToL     Frnnkfnrt  136S. 

li)  Svaador,  8cbom»t«iDteufoL    Jenm  leci. 

IC)  Andr.  Laug  ,  SorgteuffeL     Fraukiurt  Ibli, 

Hl  R.  Lub«rt1,  Paatniichtmeufel.     Lübeck  l^J. 

t$i  U.  MantklleT,  Der  PfuT>   and  PfTandbesohueide- 

%ruUL     Uriel   157.'., 
19>  A.  Mengerijjig  ,  Soldaten teuf«l.    Altaobarg  1C41. 
90)  Ladw.  Miüchiui,  Oeita  Toatfel,  Sobnip  Teaffel.  Olme 

O.  Ii67. 
>1)  ItÜJchms,  ScUruptco/cL    Ohne  O.  1567. 
Jf)  Lodw.  Milichio«,  Der  Zanberteulfcl.   FraDkfttrt  1S63. 
V)  Sim.  Mnt&ttt,  MelanctiolifcL  TeuCTel.    Tban  i.  d.  Neu- 

fB^rk  lS7*i. 
M)  Si.  HaiAD«,  Specalaliviaoher  Teufel.   Magdeburg  1J79. 
ti)  Andr.  MuacoJat,  Ehe  Teuffei,    Frankfnrt  n.  O.  1566. 
Mf  A.  Miif«ula0 ,  Flaohteaffel.     Fnnid'art  ».  O.  U^Hl. 
S7)  Aadr.  Muiculat,  Hoien  Teuffcl.  Frankfurt  o.  O.  lib&. 
Si)  AMäx.  Maiintuai,  De«  Teafets  Tyranoey.     Erfurt. 
»)  CMp.  Obcnbin,  Ejd  Teuffol,     Ubne  O.  157*. 
in»)  A.  Pap«,  liett«!-  tuid Gartetiteafel.    Magdeburg  1&66. 
tl}  PoftAt  Lagen-  und  LäsiertoulTal.     Eittleben  iS>rll. 
Ht)  EoaUcfa,  Schllda,  Spielteuffel.    Obco  O.  nßl. 
Sl>  A^aSehttbart,   Der  älontana,  d.  i.    «rlder  de»  H»ot< 

MCfel.    Pruikfun  1&6«. 
90  Ehodtua  BecunduB,  Nuidteuffol.     Erfurt  1^83. 
|i^  Hbodins  SIcundna,  (Schmeichler-  odnr  Faobischwlliu- 

la«l«l.    Krtuit  i:>^^. 
K)  Ön,  Spuigcnberg,  Jag  Teaflel.    SialcbeD  l.:>60, 
IT)  Tfwni.   StraceuB,    Pontlleui-TeofTel.    Fnunkfart  1573. 
f|i>  4.    StyMUfl,    Wider  Kleider    ,   PI  oder  •  ,   Paua«  -   und 

Kr»u««teuffel.     Frt^ilierg   15^1. 
3V>  Jnmeh.  Weaipbai,  Faul  Teuffei.     EiBlub^u  läH2. 
tot  J«aeh.  WMBipbal,  Hoffartt  Tenflel.     Eielebeu  li6:>. 
41^  X«l41«l«  Neuer  Pneitertoufel.     Übne  O.  l70t.  { 

Tormmy  =  Vetmim  et  novorum  ProTerbiorum  Suer. 
G^iilicrurum  Auctariutu  »d  nobilistfimi  Domini 
Cllfitt.  L.  Grubbi  Munuductionem  Suetice ,  La- 
^«  et  Germauioe  Adorufttum,  Tbetär:  Gamblu 
pbb  üjiu  Swea  och  Giötha  Ordspr^Jt.    Tilukning 


efi'tBr  Christ.  L.  Qrubhs  Anledning  pÄ  Swenska, 
Latin  och  Tyske  giord ,  äff  Laurentio  Dan.  Tür- 
ning.     Stockholm  1G77. 

Tiachoppe  =  Urkundensammlung  zur  Gesrhiohte  des 
Ursprungs  der  Städte.  Von  Tzschoppe  und  Stenzel. 
Hamburg   1843. 

Tunmciut  =  Die  alte&te  niederdeutsirhe  Spricbwörter- 
siuumlung  "von  Antoniuü  Tunnicius  gesammelt 
und  in  lateinische  Verse  übersetzt.  Heraus- 
gegeben mit  hochdeutscher  Uebersotzung,  Anmer- 
kungen und  Wörterbuch  von  Uoffmann  von  Fal- 
lerslebcTi.     Berlin  1870. 

Zum  YeritIzkdaiBi  der  Cit*te  auu  ich  Falgendee  be> 
merken.  Seit  dorn  F—  '  -"^.^  der  Torttehenden  Scbrifk 
komint  dae   Citat    /  'iuppeltur  Form  ror.     £r> 

aobetnt   es  mit  dftj  u,  bu  beziebt  e«  •Ich  auf 

dieie.  Den  tat«iui=i  u.  u  ..Tt-,  den  Titnmcm  Jedem 
ttpriohwort  eeiner  läainiuluog  aur  Erklärung  beigefügt, 
liabe  iüb  in  Klammem  gebracht,  um  ihu  lou  wirkliebon 
l»toiniicben  SpricbwOriern  zg  unteroebeiden.  Ii^  einer 
»weiten  Form  fitidet  eich  das  CH»t  Tunnhh^»  bei  alt. 
niederlkudiBclicn  Sprlobwörtera,  die  von  riTi^m  f^TiTiTrr- 
wa^ndten  lateiniiob&u  mit /'uK'Tirirj'.fn  bexi.nr:  iob- 

wort  begleitet  sind,     Eb    wird  duroit   auf   -li  »i- 

tntrati<^nni*  (1,  Hfxrvj  tutgef^lhrte  acbrifi  ftm 

wn    Ftii'  a,  tu   der  «in   AbiinicK  der  alt- 

niederl'i  varterBammluug    Proterna   cum- 

munia  >  ><Ma  geboten  wurde.     Wenn  eint 

dlett^r    ■:■  r     Miiüi    iu    der    niederdeiiitacbeii    d*e 

Tunhio  üu  babe  icb  darauiTvcmieeeu.    JHete 

Citftt«   K'  .1       >'it«  und  Zeile  der  Ausgabe   dei  Tun- 

nieius  vorn  .F,iliri>  IftlS  (Tgl.  HueUrnvrrtiriehnU» ,  I,  xi/V») 
au,  um  au  aagou ,  due  «icb  dort  das  niederdeutache 
Sprichwort  finde,  was  Aub  den  frut,  cvmm.  in  der  Hoß- 
RMAn'Bcben  Auagabn  entlehnt  ist, 

WakÜH  —  Ksopus,  Gantz  new  gemacht  vnnd  in  Rei- 
men gefassL  Mit  sampt  ünndert  newer  Fabeln, 
vormals  im  Dru<^k  nicht  ge^^ehen,  noch  ausflgan- 
gen,  durch  Burcardum  Waldls.  1.V27.  (Abge- 
druckt aU:  Esopus  von  Burkard  Waldis.  Heraas- 
gegeben  und  mit  Erläuteriingen  versehen  von 
Heinrich  Kurs.  Zwei  Theile.  Leipzig  1662.) 
(Vier  Bücher  von  je  hundert  Fabeln;  die  römi- 
schen Ziffern  bezeichnen  das  Buch,  die  deatschen 
die  Fabel  und  ZeiK) 

Weingarten  —  Weingarten,  FHHo.iculi  diversonim  jnrium. 
Drei  Theile.     Nürnberg  1690. 

W^eifliaj^er  =  Häuserinschriften  von  Hans  Weininger, 
in:  «Erheiteruugen».  Vierzigster  Jahrgang.  Stutt- 
gart  18(j8. 

Wenseli  ==  2000  Ordeprtik ,  .•larolade  och  utgifne  af  E. 
G.  Wensell.     Gefle   1863. 

M^e«fet»r*c(/er  =  Bayerisobe«)  Rechtaburh  de»  Ruprechts 
von  Freysing  1332.  Herausgegeben  von  Westen- 
rieder.     München   1803. 

WiareUi,  WUlküren  =  Willküren  der  Brockmänner, 
eines  freien  friesischen  Volks.  Von  T.  D.  Wiarda. 
Bertin  18*20. 

Wicht  =  Ost^efiäche  Land-,  Deich  -  und  Syhlrechte. 
Von  M.  van  Wicht.     Zwei  Bände     Anrieh  1747. 

Wütkomm  =  Der  dent>sche  Baner.  Ein  Volksbuch  aua 
d«m  Jahre  1844.  Herausgegehen  von  ¥..  Will- 
komm.    Erster  Jahrgang.     Leipzig  1844. 

Wi^Qud^  Mtnd^u  =  Die  Provinzialrecbte  de«  Fnrsten- 
thnms  Minden,  der  Grafschaften  Ravensberg  und 
Rietherg  ü.  p.  w.  Au«  den  Quellen  dargestellt 
von  Paul  Wigand.     Zwei  Bände.     Leipzig   1834. 

Wilda  =  Das  Strafrecht  der  Germanen.  Von  W.  E. 
Wiida.     Halle  1842. 

WüTth  =  Das  Stadtrecht  ron  Wiener -Neustadt  aus 
dem  13.  Jahrbtindert  Von  Joseph  von  Würtb. 
Wien    1846. 

Wunbaeh^  Lexikon  =  Biographisches  Lexikon  des  Kai- 
serthums  Oesterrelch.  Von  C.  Wurzbach  von  Tan- 
nenberg.     Wien   1857  fg. 

Würzbtrrp  =  Sanci  Alexius  Lehen  von  Kourad  von 
Würzburg.  Herauügegebun  von  H.  F.  Maimmann. 
Qnedlinburg  1843. 

Zeiler  =  D'r  Vetter  aus  d>  Palz.  Dicbtangen  in  pfil^ 
zischer  Mundart  von  J.  Ph.  Zeller.    Manbtho  1B49* 


QaelleDverzeichnisB. 


n.    Verzeichniss  von  Zeitschriften, 

in  denen  öich  Spricliwörtersammlungen  oder  andere  Artikel»  das  Sprichwort  und  dessen 

Literatur  betrofleud ,  befinden, ' 


Anzeiger  für  KuBde  der  deutschen  Vorzeit.  Organ 
des  germanischen  Museuma.  Eed. :  A.  Essenwein^ 
G.  K.  Frommann,  A.  Eye  (Nürnberg  18H8),  Nr.  6, 
enthalt:  Beiträge  zur  Sprichwürterliteratur.  Von 
A.  M.  Ottow  in  Landeäbut, 

Ari^hitir  für  das  Studium,  der  neuern  Sprachen  und  Li- 
teraturen. Herausgegeben  von  Ludwig  Herrig 
(Braunaöhweig  13(57),  enthält  tn  Bd.  40,  S.  4b 
— 142:  Zur  Quellenkunde  des  dentsihen  Sprich- 
worts, van  J.  Franok  in  AnaweiierJ;  in  Bd.  43, 
S.  412—420  finden  aioh:  Hundert  niederdeutsche 
Sprichworter,  gesammelt  aus  mittelnii^derdenlschen 
und  mederrheiniftSheu  Dichtungen ,  von  Dr.  C. 
Schrodor  in  Erlangen;  in  Bd.  44,  S.  338—344: 
Aber  hundert  niederdeutsche  Sprichwörter,  ge- 
saaiiuclt  aus  mitteluiedt^rdeutscheu  und  mittelnie- 
derländischen  Diehmngen,  von  Dr.  C  Schröder 
in  Erl»ngt!n.  S,  105 :  Ueber  eine  holläadiafho 
Sammlung. 

Ausland,  August  1870,  Nr.  5:  Die  geborgten  Tage 
von  Freih.  von  Reinsberg-Düringefeld- 

Bairische  Lehrenteitung.  Organ  des  bairiachen  Volks- 
schullehrerverwins  (LarnJ^hut  1867)  enthält:  An- 
regung lur  Sammlung  bairiseher  Sprichwörter  au» 
dem  Volksmundi*,  von  F.  W.  Pfeiffer. 

Bautiener  Nüchricbton  (Baut/.en  ISül^),  enthalten  eiue 
Sammlung  «  Oberlatisitz^er  Sprichwörter  und  sprich- 
wurtliche  Redeudarten  üqs  dem  Volksmunde  ge- 
sammelt vom  Oberlehrer  F.  F,  Klix  in  Kamenxn, 
und  zwar  in  den  Nrn.  U,  16,  19,  22,  23,  26  (BeilO, 
31,  33,  40,  46,  51,  55.  58,  62,  74,  76,  80,  84, 
lOS,  114,   122  und  124- 

Der  Baxar  (Berlin)  entbält:  Sprichwörtliches  von  Fr. 
Hasuuow   und  zwar: 

1)  Jahrg.  1867,  Nr.  26,  in  der  Spalte;  „Deutsche 
Sprachbtlder*'  einen  Aufaatst  Vom  Korn  bis 
zum  Gebäck,  in  einer  Behandlung  der  auf  den 
Gegenstand  bexügUchen  Sprichwörter; 

2)  Nr.  36  unter  der  UeberBchrift:  Vom  Flachs  bis 
Äura  Grabe; 

3)  Nr.  40:  Ana  Küche  und  Keller; 

4)  Jahrg.  1868,  Nr.  6:   Von  veralteten  Aioden : 

5)  Nr.  8  unter  der  Ueberschrift:   Bauliche». 
Blätter  für  literarische  Unterhaltung  (Leipzig),  Jahrg. 

1866,  Nr.  50  und  51;  1867,  Nr.  26  und  28  ent- 
halten Artikel  zur  Sprich wörterliteratur.  1870, 
Nr.  2 ;  Sprichwörter  als  Beispiele  der  Grammatik. 

Boberoia  (Prag  1864),  Nr.  54,  enthält t  Narretei  in 
Spriuhwörteni.  Begossen  mit  Randgloesen  ron 
W.  E. 

Echo.  Berliner  Musikzeitnng ,  herausgegeben  von  einem 
Verein  theoretischer  und  praktischer  Musiker. 
Jalirg.  18B3  enthält  von  Nr.  19  an  in  einer  Bei- 
lage einen  Vortnig,  den  E.  ScfauUe  im  berliner 
Tonkilustierverein  gehalten  hat,  über:  Die  Musik 
in  den  Sprichwörtern  der  Griechen,  Römer  und 
Deutschen. 

Europa,  Leipzig  tS70,  Nr.  19:  Die  aociiJe  Stellung 
des  Plerdet)  in  Sprichwort  und  Fabel. 

Germania,  7.  Jahrg.,  Uft.  1 — 3:  Der  Rhein  und  an- 
dere Flüsse  tu  sprichwörtlichen  Redensarteu  von 


Dr.  Ztngerie.  Bd.  V,  S.  310:  Ueber  deutsche 
Appellativnamen. 

Die  Hausblätter  von  Hack länd er  (Stuttgart  1867),  ent- 
halten unter  der  Ueberschrift:  Nicht  weil  her- 
geholt, eine  Reihe  von  Aufi^ätzen  von  Fr.  Hud- 
now,  in  denen  er  dt«  Uaustbiere  .sprichwörtlich 
behandelt,  und  zwar:  1.  Vom  lieben  Rindvieh 
(Bd.  2,  S.  216—219 ).  IL  Rus.s  Reiten  und  Fah- 
ren (S.  453 — 456).  Iir.  Vom  viel  geschmähten 
Borst«nthier  (Bd.  3,  S.  414^^17).  IV,  Von  Schaf 
und  Ziege  (S.  452—455).  V.  Vom  Federvieh  (Bd.  4, 
S.  58 — 61).     VL  Hund  und  Katze  (S.  144—147). 

Neue  Jahrbücher  für  Phllologitj  tmd  Pädagogik.  Her- 
ausgegeben von  A.  Fleekeisen  und  H.  Masias. 
Knthalten.  18Ü7,  Abth.  3,  Hft.  5,  S.  263—269: 
Unbekannte  Sprüche  und  Sprichwörter  de«  16. 
Jahrhunderts.     Von   Fr.  Latendorf  in  Schwerin. 

Monatsschrift  von  Westermann  ,  1869,  Nr.  54  :  Spitz- 
namen und  Scheriworte  iu  Tirol,  von  Freih.  von 
Rcinsberg-Ihiringsfcld. 

Protestantische  Monaisblätter,  herausgegeben  von  H. 
GeUer  (Gotha  1  S<;2),  enthalt  im  Jaltheft  (S,  68—76) 
einen  Aufsatz:  Politik  des  Sprichworts.  Ein  Va- 
demei'um  für  chriitliohe  Regenten  und  Staate- 
männer. 

Deutsches  Museum.  Zeitschrift  für  Literatur,  Kunst 
und  ofieiitliches  Leben.  Herausgegeben  von  Rob. 
PruU  und  K.  Frenzel  (Leipzig  1867),  enthält  in 
Nr.  27  :  Das  Deutsche  Sprichwörter-Lexikon  und 
die  Kritik  von  K.  F.  W.  Wander. 

Der  Salon.  Wochenschrift  vop  Job.  Nordmann  (Wien 
1854),  2.  Jahrg.,  litt.  14,  enthält  türkische  Sprich- 
Wörter,  in  Konntantinopel  gegammelt. 

Serapeum.  Zeitschrift  für  BibliiJthekwiastjnschaft,  Hand- 
schrift enkunde  und  ältere  Literatur.  Herausge- 
geben von  Robert  Naumann  (Leipzig),  enthält: 

1)  1866,  Nr.  12:  Die  Ausgaben  der  Klagreden 
1584 — 1691,  von  J,  Franck  in  Annweiler. 

2)  Nr.  22:  Die  Uebersetsung  der  Adagien  des 
Eraamus  ins  Deutsche  ,  dur>'h  Job.  Spreng,  von 
J.  Franok. 

3)  1867,  Nr.  21:  Beiträge  zur  Sprich wörterlitera- 
tur,  von  A.  M.  Ottow  zu  Landeshnt  in  Schlesien. 

4)  1S4»8,  Nr.  10,  und  1869,  Nr.  21,  23  und  23: 
Beiträge  zur  Sprichwörter-Literatur,  von  Dr. 
Atitou  Tobias,  Bibliothekar  in  Zittau. 

Süddeutsches  Sonntagsblatt.  Orgau  für  deutsche  Bil- 
dung und  Literatur.  Herausgegebea  von  Job.  Gihr 
(Stuttgart  1867),  enthält  S-  227  einen  Aufsatz 
„Ueber  den  Ursprung  der  sprichwörtliobeu  Re- 
densart: Zu  Trippstrill*',  von  J.  Franck  in  Ann- 
Weiler. 

Deutscher  Sprach  wart.  Herausgegeben  von  Max  Moltke 
(Leipzig  1868),  Bd.  3,  Nr.  13,  S.  202—205,  ent- 
hält: „Ueber  die  äpricb wörtliche  Redensart:  Hände 
flühf  en  'S  von  J.  Franck  in  Annwciler,  1S69,  S.  30 
— 31 :  Oldenburger  Sprichwörter. 

Jüdisches  Volksblatt.  Herausgegeben  von  I>r.  Ludwig 
Pbilippson,  Rtd. :  G.  Fritzsche  (Lei|utig  1864), 
enthalt  iu  Nr.  33  und  34:  Talmudische  und  rab- 
binische  Sprichwörter. 


*  Wenn  neu  eT«ehi«a«ne,  ««Ibstaadige,  d«r  apriobwOrtlicbeu  Litantur  Aag«bOr«ude  8ehriftea  odor  ia  Zettsobrifteo* 
Programmen  u.  ■.  w.  seratrtnt«  Abbandiungeo  ,  Sammlastfeu  u.  a.  w.  im  QuaUAnreneiobuiM  nicht  aaftiflfahTt,  »laa  »aob  üjüebt 
iMnutit  wtirden  «ind  i  »o  hat  diea  ftoison  Grund  «iafacb  aaria,  daai  leb  kclae  Kenntnlia  davon  crl&ngt  habe,  und  duDoocb  lat 
M  tust  die  Literatur  de»  SprichworU  lehr  wichtig,  die  kleinen  Baitrag«  in  d»r  T*g8aUt«r*tQr  «u  b«acl)t«i},  w»U  dieae  so  leiebt 
verlorne  gabou.  Die  grotAea  Wvth«  •chalt«a  eich,  fi«  sei  mir  gMtattvt,  tii«r  di«  ÜiUe  »a  die  Proundtt  der  Spriahwteterlite- 
ratar  zu  wiedorholeu.  mir  dergl«ioh«a  Blütter  und  f lagaoluift««  unter  Strinfband  gufaUigat  ratenden  zu  «olUu.  Aut  Oeatar- 
relcb  gehon  mir  auf  ilioflem  We^e  a«hr  «erthroUe  Beltrige  sn;  dagegen  iat  ea  mir  z.B.  nicht  gulungün  ,  von  der  Ü^öl)  in  Bvrlia 
•racblDnoneD  Schrift:  So  ipröäten  dit  norddtutichen  Bur'n ,  die  bia  nach  ftuiil^Dd  golaagt  iat,  ein  £ixoin|dar  cur  Elnaieht  in 
orit  allen. 


H 


Terzeichnias  der  Mitarbeiter. 


XT 


Verzeiclmiss  der  Mitarbeiter 


wie  aller  derer,  welche  BeitrÄge  für  das  Deutsche  SpricMvärter - Lexilcon 

elugesandt  haben. 


Lebxer  Fr.  Adam,  BreflUo. 

J.  A.  AUlBtraud,  Bibliothekar  an  der  konig- 
lieh«ii  Akademie  der  WissenBchaften  zd  Stock- 
holm. Derselbe  hat  seine  lebhafte  Theilnabme 
für  da»  Deuticke  Sprichwörter-Lexikon  dadurch 
AVagMpTOcben ,  dass  er  mir  fünf  der  besten 
SuBmlongen  schwedischer  Sprichwörter  (die 
ttoi«r  Orubb,  Reuterdahi,  Rhodin^  \Ven»eil  und 
Tammg  anfgeführten)  wie  ein  mehrbandigeE 
•chwedtsch-deiitsches  and  deutsch-schwedijsche« 
Wörterbuch  (Möller)  zur  Benotzung  hat  zugeheu 
la«»en,  wofür  ich  mich  zu  besooderm  Daoke 
verpflichtet  fahle. 

Lehrer  Ahrents,  Frankfurt  a.  0. 

Uofiratb  Dr  All  ihn,  Köthen. 

Leopold  Bekh,  Zittau. 

Ignaz  Bernstein f  Kaufmann  in  Warschau. 
Bietet  seine  reiche  Sammlang  jüdisch -deutscher 
Sprichwörter  iur  Benutzung. 

Prof.  und  Convictädirector  A.  Baumgarten, 
Krems  oiünäter. 

Eug^u  Graf  Braida,  Cgartädorf  bei  Brüon. 

Lehrer  Brunn  er,  Amberg  (Oberpfalz). 

Or,  C.  von  Dalen,  Oberlehrer  am  königh  Ca- 
deneneorpe  in  Berlin. 

Schrift*et2er  Fr.   Eggers,   Leipzig. 

Rect^jr  J.  Franck,  Ännweiler  (Pfalz).  Ge- 
währt« die  Fortbenutzung  seiner  reichen  Samm- 
lungen. 

Lehrer  E.  Frischhier,  Königsberg  i.  Pr.  Hut 
mär  die  samintUchen  Nachträge,  die  ihm  seit 
der  xweiten  Auflage  zu  seinen  Samminngen  zu- 
gegamgen  sind,  zur  Benutzung  gewährt. 

Dr.   L.  Freund,  München. 

Lehrer  H.  Gallee,  Bertin.  Sammlung  aus  dem 
Votk»munde. 

Auditor  Herrn.  Gebhard,  Wolfenbüttel. 

Scbiehtmetster  Hammer,  Königsbütte  (Ober- 
Schlesien  ). 

Friedrich  Hasen ow,  Stettin.  Hat  eine  Reibe 
fron  Beiträgen,  Sammlungen  aus  Volksmond  und 
Literatur,  besonders  aus  dem  Volksleben  in 
pommerscher  Mundart  geliefert. 

Lebramtseandidat  W.  Höltzl,  Rzibocb  (Böhmen). 

Lehrer  Hellwig,  Grünberg  (Niederschlesieo). 

Lehrer  Hersog,  Aarau. 

Gericbtsscbreiber  I  n e  i  c  h  e  n ,  Ball wyl  bei  Lozern. 

Oberlehrer  F,  Kl  ix,  Kamenz,  Gewährte  seine 
SaoBDlang  oberlaositter Sprichwörter.,  die  in  den 
Bamtsener  Nachnchten  erschienen  ist,  zur  Be- 
naiximg. 

Gymnasiallehrer  Fr.  Latendorf,  Schwerin. 

Lebfeld,  Lehrer  und  Cantor  in  Markersdorf 
bei  Gürlitx. 

Stttd.  ftheuL  M.  G.  Mureth,  Prag.  Sprichwör- 
ter aus  dem  Böhmerwald. 

Sdialroriteher  Dr.  A.  Meyer,  Lübeck. 


HerrTh.  0 eisner,  Redacteur  der  Schlesigchen  Pro- 
vinzialhlätter^  Breslau. 

»  Kreisgerichtsdirector  A.  M.  Ottow,  Landeshut 
(Schlesien).  Hat  seine  im  ersten  Bande  näher 
bezeichnete  Unterstützung  andauernd  fortgesetzt. 

r^  Stud.  A.  Paudler»  Prag.  Sammlungen  aus  dem 
Volksmunde  in  Nordböhmen. 

»  Dr.  Ant.  Peter,  Prof.  am  Gymnasinm  za 
Troppau. 

i<  Lehrer  M.  Kremm,  Samter  (Provinz  Posen). 
Hat  ifieine  für  den  Druck  bearbeitete  Sammlung 
jüdisch -deutscher  Sprichwörter  mir  zur  Be* 
notzung  gewährt. 

j»  Schäfer,  Lehrer  und  Cantor  in  Seifershau  (Kreis 
Hirschberg). 

>»  Lehrer  Max  Schaller,  Fürstenzell  bei  Pasaau. 
Sprichwörter  aus  dem  Rott-Thal. 

»  Lehrer  J.  6.  Schieren,  Bedburg.  Gestattete 
die  Benutzung  einer  ziemlich  umfassenden  Samm- 
lung rheiniändischer  Sprichwörter  in  dortiger 
Mundart,  deren  Veröffentlichung  wol  vorbe- 
reitet wird. 

tt  Dr.  K.  Schi  Her,  Oberlehrer  am  Gymnasium 
zu  Schwerin. 

j)     Oberlehrer  J.  Schmidt,  Stettin» 

»     Lehrer  Schlotterbeck,  Wismar, 

»>  Dr.  Schottmüller,  Gymnasiallehrer  in  Ra- 
stenburg, 

i)  Dr.  Hugo  Schramm,  Dresden.  Fortgesetzte 
Sammlungen  aus  dem  Volksmunde  und  ver- 
schiedenen Gebieten  der  Literatur. 

»  Rüb.  Schuck,  Postbeamter  zu  Reichenbach 
(Schlesien)- 

«  Sttid.  Ign.  Seidlich,  Prag.  Sprichwörter  aus 
Königswalde  bei  Schluekenau, 

>i  Reallehrer  G.  Senf f er,  Ncreshcim  (Würlem- 
berg) 

u     Oswald  Sperrhaken,  Annaberg. 

o  Dr.  Ludwig  Sprnng,  Staatsanwalt  in  Gras 
(Steiermark). 

0  Eisenbahnbeamter  Peter  Supper,  Lanzendorf 
bei  Wien. 

»  Oberlehrer  und  Stadtbibliothekar  Dr.  Tobias, 
Zittau. 

»  Lehrer  Job.  Anton  Viertlcr,  Köntgswalde 
(Böhmen). 

V     Oberstodienrath  Prof.  Dr.  Wagner,  Darmstadt. 

fl  Dr.  med.  A.  Wanjura,  Antonienhütte  (Ober- 
schlesien). 

»  Stud.  jur.  Franz  Worm,  Prag.  Sprichwörter 
aus  der  Gegend  von  Kamnitz  in  Böhmen. 

»  Lehrer  Zschiesche,  Nieder-Jeser  bei  Pforten. 
Dieser  fleissige  Sammler,  der  aus  dem  Volka- 
mund  und  vielseitiger  Lektüre  viele  und  man- 
nichfache  Beiträge  gewährt  hat,  iat  leider  im 
December  1868  gestorben. 

9     Prof.  Dr.  Ign.  Zingerle,  Innsbruck. 


Zusainmenstellung 

vott  verwandten  SprichwörterD  und  Ri^densarten  in  übersichtlichen  Oroppen. 


Qoit  'itÜ2 ,  UelbeueiungifornialDL  tuiter;  BdiG-ottt  2426,  Fluch" 
und  V>rwau4chimgifora«lii ,  unter :  D»sa  dich  Gott 
BoblDd«!  (t.  HAzdOier  38),  'MSI,  (iraw-  und  Oebttaroi- 
tiMta  ani«r:  lu  Uutte«  Namen. 

GrftiDAnzoa,  Bedoaaarton  für:  faule  Fisclie,  eitle ,  bohU  Beden, 
lügenbftftet  riesohwiLtz,  bl&uer  Dunit  u.  dgU 

GrAuioa,  KeduuiiirEoM,  um  Furcht,  bohreck,  bwonder«  Schuld* 
bOAuattfeum  auBzudrUcktfD. 

Gfoiupolmarkt,  fiedon»rtea,  um  awoifelbAfto  Herkunft  zu  be- 
2eiobnen> 

Orobinn  J,  AnAdrilcka  und  Betlcnikrten  xur  Bexeiclianag  einei 
groben  Mentcben. 

Ha»r  157,  Redcmkurten,  um  laeAgtin,  aioh  keine  SorgeD  maoheD. 

H»hn  'iM,  KedeniKTten,  am  Verftchtnna  getreu  jemand  au«xu- 
drQtikeii,  cii:  E<i  krübt  ihm  kein  H&bn  ntkuh. 

Hanuuer  28,  VerwüiiachnugsfortaelD  (•-  Gott  ^425). 

Hand  71,  abortjliublicbe  Volkümelnunffeti  bei:  Dl»  Haad 
wAßhet  aufl  dem  Grabe.  M»? ,  KedeiuwrtaDt  um  GleiobgQl- 
tigei,  Uübodeuteudea,  Unwerthea  au  bejekLnen ,  au:  ich 
trül  deshalb  keine  BAod  umkehreD. 

Hana  iX ,  Auad  rücke  and  ftedenaartau  mit  Uan«. 

Haufl  2k>b,  um  tu  aagen,  data  nicht»  rollkonunen,  daaa  allea 
ein  Aber,  «eine  Schattenseiteo  habe,  au:  Keia  Haui  ohne 
Winkel.  UW,  wenn  ein  Mofar  den  andern  bleichen  oder 
waaoheu  will,  unter:  Eiuaader  zum  Muu»  «agüu.  di26, 
Bedttuaarten,  um  xa  aagen;  Er  iatuiitdLm  äciuen  fertig, 
e«  iat  (Ulea  hio. 

Haut  138,  H«deDtarteo  für  voreilige  Frendv,  frUhxeitigeo 
Triampb  o.e.  w.  Die  Uaut  vorkAuibD,  ehe  u,  •,  w.  157,  Ae> 
danaart  fUr :  sterboo. 

Hechel  ^,  Kedenaarten  fUr;  abkapiteln ,  durchhecheln. 

Hecht  32  ,  Bedeü*art«»  tm  Terkchrtea  Thun.     Vgl.  Fucha  MS. 

Hetleu ,  Bedonaarten  far:  mit  btanam  Auge  davunkummen. 

Heimleuobteu ,  Bedenaart  für:  Jemand  aat  dem  Zimmer,  ibm 
den  Heimweg  weiaen. 

Bell  3,  plattdeuteche  Itedena&rten  ,  womit  man  in  Pummem  je- 
mAud  ala  geschickt ,  klug,  pfiffig,  achlaii  u.  a.w.im  eigent» 
Hohen  Slune  oder  ironiach  bexeichnet. 

Henker  U.  Bheiniache  Bedeniarten,  in  denen  der  Henker  ala 
Glimpfr<jriu  ftir  Teufel etebt.  Kedeunart,  TheUnahme  und 
Mltlotii  lia  Buoheu ,  wo  aio  nicht  cu  ünden  aind,  untav: 
dem  Henker  boichtou.  32,  Bedetuart,  um  von  jemaad  zu 
aageu,  er  werde  g^h&ngt  werden. 

Uen  ays,  lledonsart  mit  Herc. 

Henken  1,  Bodenaart«»  lurr  auf  beiden  Aohaeln  tragea. 

Hieb  IB,  Uedenaarteu  für  Betrankeosein,  nach  d«n  Bernfa- 
arten  zur  Erg&ur.ang  roa  Ansehen  3tf  und  Boden  ii. 

Hinunet  'iOir,  Hedenaarteu  ,  die  eich  auf  Muaik  besivben.  250, 
Bedennart,  um  xu  sagen:  die  Bache  geht  mich  nichta  an, 
rur:  lob  deck'  den  Himmel  drttber. 

Hinelnplumpen  1,  Bedeuaarten  «u  Hineinplumpen  wie  ein 
BMuer  in  die  Stiefeln. 

Hobel  &,  Hobel  aaabUeen,  zur  Ergttnauug  voti  Ellenbogen  6. 

Hobelepiaa  3,  Bedeaiari  cur  Bexeicbnong  eines  Schwachkopfa, 
an  .-  Hobelapftne  im  Kopfe  haben. 

Uoftmannatropfen ,  Bedenaart  fiur  schwanger  sein. 

Holäapfel  U  ,  Bedenaarten  dafür,  daaa  jemand  voo  irgendeinem 
Uugemnch  beimgeauaht  tat,  <u:  Mao  hat  ihm  Hoiaupfel 
augenchiet. 

Uote  4^,  BedeoBarten  au:  einem  die  Hoaen  auaklopfen,  ihn 
acbl«geu  oder  ihm  Schlage  androhen. 

Hand  i3Ü,  Kedeua«rtea  au:  Der  Hund  tftast  daa  Bellen  nicht. 
1521,  baJriache  Schimpfformeln  «u :  danderiohl*obtigef 
Bund.  1571,  Bedenaarten,  um  auaaudrticken,  daaa  je- 
mand nicbta  bcaitst,  daaa  es  mit  seinem  Termögen  «u 
finde  ist,  «a:  £r  hat  ntt  «inen  Hund  aus  dem  Ofen  au 
loaken.  ihl»,  Bedenaarten,  um  zu  aageo ,  jemand  sei 
herunter-,  et  sei  auf  den  Hund  gekommen,  li^,  Ue- 
deuaarteu,  um  Sorgloaigkeit  au  beaeichnen,  bu;  Er  iJkaat 
die  Huude  sorgen  ,  die  bedürfen  keiner  Schuhe. 

HaodahasrS,  RedeDaarten  fUr:  et waa  verdorben,  veraohlimmem. 

Joaohimjithal  2,  Bedensaneu,  um  Beatochuog  ausaudrUckeu. 


Jobauniatag  21,   Bedeaaartaa,     Qm  die  Z*it  d«a  Sommers  cu 

beatimmoa. 
Kapitel  4,   Bedeoiarten  für:   einen  mit  Btrafreden,    Vorwürfen 

u.  a.  w.  überschütten,  ihn  hcruniorkapiteln. 
Karreu  16,  KtMieoairten ,  ala  Warnungen,    üblo  Sachen  aufcu- 

rlibreo. 
Kaue   Iji^  Bedenaarton,   am  GrAuan  oder  Bchuldbewusatiein 

«uajtudrUcktiD. 
Kerl  122,  EedenBorteu  von  Kloiterleuten   zu:    Er  ist    ein  Kerl 

wie  ein  Propst. 
Kerze  31 ,  Hedeusarten,  um  ku  aagea,  data  etwas  su  liinde  geht. 
Kikan  47,  holläadiacbe  Bedenaojieii  mit  kÜken. 
Kind  1121,  KedPDüRrten,  um  Uob<^rklugheit  zu  bflzelobnea. 
Kleiaabt^r,  Kedeuaurteu  tQ.r  Beaeichnung  dca  S|ilitterriohters ,  ea 

wiii  oiuQr  dem  andern  ein  Kletsabor  aua  dum  Auge  aiehen. 
KOnig  l\ia  ,  wenn  einer  nicht  iat,  waa  er  actieiot,  unter:  Er  iat 

ein  Kouig  im  Kartepapiel. 
Kopf  76i.  Bedenaarten,   mit  denen  man  eine  fühlbare  kt^rper- 

liche  Strafe  androht,  au:  Ich  will  dir  diin  Kü^if  2UTecht' 

aetEeu.    »H,  lateiniacbe  Bedenaarten  für:  Vom  Kopf  bia 

au  den  Zeheo. 
Krfthe  <tti,  liedüosarcea  xu;   Ea   beiaet  keine  Kriibe  der  andern 

die  Augen    aus. 
Krebs  39,  BedeDsarten,  um  vergeblich«,  annUtxe  Arbelt  xu  be> 

«oiohoeD.     ErgAuxung  tn  J^oach  Vi,  das  im  ersten  Baatf« 

in  der  Uebersicht  auljiufuhren  vergeaaen  worden  iat. 
Krebatrinker,    Neck-  und  Spottnamen  in   Obcröaterreieh.    Sr> 

gAnsung  cu  EaelsfreBaar. 
Krena  L«S8,  Auarufa-  und  Betheaeru&gi formein  mit  Krena. 
Kriegtkaate  i,  Bedeusarlen,  um  Buckeligü  au  necken  oder  au 

verapotten. 
Kropf  3i,  bchweizer  äpitanamen.    Ergknaung  au  Krebetrioker 

und  Eif^lsfreaaer. 
Krüppel  Ifi,  Bedenaarten,  um  einen  ofTonbareu  Widorapruch  «n 

behaupten:  Die  Krttppel  kOüiDen  nicht  hinken. 
Küche  9»  ,  Bedenaarten  aur  Beseiebnung  eines  Darbenden ,  Noth» 

oder  Hungerlcidera. 
Kuh  Stl3»  Bedeusftrteii  für:  Gleiohee  au  Gleicticm-,   tu  die  Kuh 

gehcirt  Haforatroh.     519,    Bedenaart  wenn  Jemand  Ding« 

treibt,  zu  denen  er  aich  nicht  eignet,  ala  wenn  die  Koh 

BufBtelnen  geht.    ;334 ,  Bedeniarteo ,  luni  arge  Verweohae- 

longeu  auBTiudracken,  ala:  eine  Kuh  für  einen  Sohwoiior 

ansehen.    6'i3,  Bodoosarien,  am  au  sagen,  daaa  etwas  nie 

geachohen  werde,  ala:  Wann  die  Kuh  einen  Batxen  gilt. 
Kuhfenater  2,  Bedenaarten  fUr  stärket»  Irrthum,  und  Verfehlen 

d«a  Ziels. 
Kukuk  S2,  Bedenaarten  nod  Auadrücko,  in  denen  Kakuk  ver* 

ballend  für  Teafel  ateht. 
KUmmichnlipfer,    achweiser   Bedenaarten,    um    einen   QelahklA 

und  Knicker  xu  beKetohuen. 
Kunde  ü  ,  schweizer  AuadrUcke,  am  einca  ati  beaeichnen ,  der  o« 

hinter  den  Ohren  bat. 
Lade  H,  Bedeoaarteu    um  einen  Menaaben  xu  bezeichnen,   &6t 

nicht  von  der  Mutter  tjchUraenband  weggekununen  iat. 
Lampe  :iO,    Bedeuaarten    für  Trinken:    Einen    auf  die    Lamp« 

nehmen. 
Laden  10,  Bedenaarten  für:  Er  iat  ang« trunken,  lar  Eigftnxtittg 

TOD.  Ansehen  ^'J  uttd  Boden  S6. 
LahJnarseh,  achweizer  Auadrttcke,  um  etoeo  fauloa,  langaamen, 

plumpen  Menschen  zu  bezeichnen. 
Lateinachwatxer,  achweiaer  AuadrUcko  zur  Bezeichnung  katho- 
lischer Geutlichor- 
Laufenburg,  Kedensarton,  um  KU  sagen,  dava  jentaod  helmlich 

davongegangen  sei. 
Liuftich ,  BChweizer  AasdrQcke  und  Bedenaarten  aur  Bexcich- 

nuüg  eines  Alenacben,  mit  dem  ea  nicht  aauber  ist. 
Laos  Hd,  aohweiaer  Bedenaarten,  von  Armen,  Heruntergekom^ 

menen ,  in  2foth  Gerathenen. 
Lkuten  2Ä,  Bedena&rtcu,  umxuaagen,  dasa  man  nicht  mehrare 

UDvcreixtbare  Oeachkfte  gli>ichzeitig  besorgen  kanA. 
Leben  "2^7 ,  Bedenaart ,  um  xu  sagen  ,  daas  der  Tod  einer  Person 

in  naher  Aussicht  atebe,  zur  Ergitazung  von  Fusa  :^3$. 


a 


Gott. 

1  Ach  du  grosser  Gott,  was  lässt  du  für  kleine 

Kartoffeln  wachsen  I  —  Fri$chbier  ^  iss«. 

2  Ach  Gott,  ach  Gott,  seggt  Leidiges  Lott,  all 

Jahr  e  Kind  on  kein  MannI  (Innerburg.)  — 
Friachbier  *,  1335. 

3  Ach,  du  lieber  Gott,  gib  unserm  Herrn  ein^n 

sel'gen  (baldigen)  T^,  auf  dass  uns  bleibt 
ein  Bissen  Brot. 

Die  BiUten:  Oottohen,  krOmm'  onten  Herrn  Buckel 
nicht,  damit  wir  gerade  gehen  können.    fAUmann  V,  89.) 

4  Ach  Gott,  ach  Koth,  kein  Geld,  kern  Brot,  kein 

Kleid,  kein  Schuh,  viel  Laus',  kein  Ruh\  — 
Früchbier  «,  1386. 

5  Ach  Gott,  der  du  die  Lilien  auf  'dem  Felde 

kleidest,  sagte  der  Pastor,  kleide  doch  auch 
meine  Frau  und  Tochter  I 

6  Ach  Gott,  lass  dich  erbarmen,  die  Reichen  fres- 

sen die  Armen,  der  Teufel  frisst  die  Reiche, 
so  werden  sie^efressen  euffleiche. 

7  Ach  Gott  vom  Himmel,  hätr  ich  Tscheschen 

und  Gimmel,  hätt*  ich  Hünem  und  Dahse, 
hätt*  ich  Fröschen  undLahse,  h&tt'  ich  Gross- 
Panken^  und  Elein-Panken  *,  wollt'  ich  Gott 
vom  Himmel  danken. 

>)  Psntke.    *)  Acht  anweit  Winaig  im  Kreise  Wohktn 
gelegene  DOrfer. 

8  Ach  Gott,  wät  is  de  Welt  gröt,  s&d'  de  Jung, 

im  set  achter'n  Eohlkopp.  (8.  Welt.)  (Höht.)  — 
Ihefer,i09. 

9  Ach  Gott,  wie  geht  es  jmmer  zu,  an  arme  wischt 

man  stets  die  schuh.  —  Gnuer,  ül,  3. 

10  Allein  Gott  die  ehr,  sonst  niemand  mehr.  — 

Henisch,  813,54. 

11  Allein   gott  kan  vber  Land  heilen.  —  HenUch, 

1709,  67. 

12  Alles  mit  Gott!  —  Kinhkofer,  129:  Sauerem. 

Inechrift  an  einem  Hanse  in  Hannorer. 
tat..-  A  JOT«  prinoipinm.    (Knut,  H.) 

13  Alles  mit  Gott,  so  hot's  kSne  Noth.    (Waldeck.) 

^  Curtxe.  361 ;  580:  Iferto,  3. 

14  Alles  steht  in  Gottes  Hand!  —  Simreek,  38»?. 

Dnrch  Gott  iet  ichon  gar  Tiel  geachehen,  tagen  die 
Butten.    (AUmann  VI,  506.) 

15  Alles   mit   Gott  vnd   ehrn.  —  Gnuer.  III,  4;   Leh- 

mann, //,  84,  36. 

Die  Kroaten  tagen:  Alles  mit  Oott  und  mit  Verstand. 
(Rnnsberg  II,  1.) 

16  Alles  nach  Gottes  Willen.  —  lUum, 3i. 

Ein  Wort  der  Ergebenheit  in  den  Willen  Gottes. 

17  Alles  ZU  Gottes  Ehre,  sagen  die  Jesuiten,  wenn 

sie  ein  Schelmstuck  üben.  —  Klostenpiegei.  43,  ss. 
Id  Alles  zu  Gottes  Ehre  und  dem  Yaterlfmd  zum 

Besten.  —  Früchbier,  4845. 

Inschrift  unter  einem  der  60  Felder  in  der  alten  kanf- 
m&nniflchen  Börse  in  Königsberg. 
19  Als  Gott  den  Adam  schuf,  meinte  der  Floh,  er 
habe  es  gethan  um  seinetwillen. 

Ironie  auf  diejenigen ,  welche  sich  com  Mittelpunkte 

der  Natur  maoben  und  meinen,  der  Mond  habe  den 

Zweck,  ihnen  su  leuchten,  wenn  sie  aus  dem  Wirtbs- 

•    b^use  oder  Ton  der  Kirmes  nach  Haute  gehen. 

*iO  Als  Gott  een  Menschen  plagen  will,  so  bijt  hem 

en  Muyss  wel  doot.    (Niederi.j 

OaUtiCSKS  SpBXOHWÖBTXB-LXZXXOir.     IL 


21  Also  hat  Gott  die  Welt  geliebt  und  der  Pfaff* 

seine  Köchin.  —  Eiseirin,  254;  Simrock,  4015;  Braun, 
7,935. 

22  An  Gott  nicht  verzagt  dein  Glück  kommt  alle 

Tag*.  ~  Kirchhofer,  180;  Latcndorf  II,  6. 
i>äif.:  Ingen  mishaabe  om  Gud  ogljkken.  (Prov.  dan.,  iU.) 

23  An  Gottes  Hofe  hat  auch  der  Arme  unange- 

meldet Zutritt. 

Bei  den  Bussen  ist  das  anders ;  sie  behaupten :  Gottes 
Herrenbof  steht  offen,  aber  nur  der  Edelmann  hat  Zu* 
tritt.    (AitmaHn  V,  131.; 

24  An  Gottes  segen  ist  alles  gelegen.  —  Lehnumn, 

148,  119 ;  Sftridiwörtertchatt,  107;  Mayer,  /,  803;  Abh..l: 
Blum,  88;  BüUner.  37;  Hermann,  HI,  18;  UüUer.  29,  S; 
HoUenberg,  //,  58;  K6rte,  9296;  Simrock,  3860;  Braun, 
7,906;  Kirchhofer,  lf9:  Teuer,  605;  Steiger,  89;  IIa- 
mann,  II.  Pred.,  II,  966;  i?aynann,  ünterr.,  II,  SO. 

Der  Spruch  ist  sehr  beliebt  als  Hauiiniohrift;  so 
findet  er  sich  s.  B.  in  Halberstadt  an  den  HAutem: 
Breitenweg  Nr.  630,  Unterpaultttrasse  Nr.  901  und  Do- 
mlnikanerstraise  Nr.  126.  (Vgl.  K.  Sckefer,  Intchriften 
und  Legenden  halberatädter  Beuten,  HalbersUdt  1864, 
8.  38.) 

IV«..-  Bien  ne  r4usslt  ou  ne  prospAre  si  Dieu  n'y  donne 
sa  b4n6diotion.  —  Sn  pen  d'heures  Dieu  labeure. 

BoU.:  Aan  Godes  cegen  is  't  al  gelegen.    (Sarrebomee, 
1,  940J 

Ung.:  Miönk  a  remönysig,  .de  Istenben  411  a  kimenetel. 
(Oaal,  779.) 

25  An  Gottes  Tafel  essen  alle  aus  Einer  Schüssel. 

—  Sprieiwörlergarten,  312. 

In  Beang  auf  Gleichberechtigung. 

26  An  Gottes  Wage  täuscht  die  Zunge  nicht. 

Die  Bussen:  Auf  Gottes  Wage  wiegt  die  Tugend 
schwerer  als  Gold.    (Altmann  VI,  506.; 

27  An  Gottes  Wort  dich  halt  allein,  wilt  du  für 

abgunst  sicher  sein.  —  Henisch,  I70i,  i. 

28  An  Gottes  Wort  halt  dich  am  meisten  und  gib 

nicht  Glauben  allen  Geisten. 

29  Auf  Gott,  aber  nicht  auf  alle  Menschen  kann 

man  sich  verlassen. 

30  Auf  gott  trawen  ist  das  beste  glück.  —  Henisch, 

1714,  87. 

31  Auf  Gott  vertrau',  arbeite  brav  und  leb'  genau. 

—  Simrock,  3857;  Braun,  I,  222. 

32  Auf  Gott  vertraut,  ist  wohl  gebaut  —  ParSmia' 

lton,2298;  Aroim,  7,  907. 

33  Auf  Gottes  Gnad',  der  Welt  zum  Trutz,  trau' 

ich  allzeit,  er  ist  mein  Schutz.  —  Hertt,  lo. 

Inschrift  an  einem  Hause  in  der  Sohweis. 

34  Auf  Gottes  Wegen  ist  Gottes  Segen. 

Soll. :  In  Godes  wegen  is  Godes  segen.  (Harrebomie,  1, 244.; 

35  Auf  zu  Gott,  der  Teufel  holt  die  Haut  —  Sim- 

rock, 10227. 

36  Auff  Gott  vnd  glück  verzage  keiner  nicht.  — 

Gruter,  III,  7;  Lehmann,  11.36,  72. 

37  Aus  Gottes  Wort  musst  du  keine  Riemen  schnei- 

den ,  sie  könnten  dich  leicht  zu  Tode  geisein. 

—  ;Sairer.382. 

38  Bä   God  äs  aless  mejlicb.     (Siebenbürg.-sächs.)  — 

Schuster.  622. 

39  Befiehl  Gott  alle  deine  Sachen,  was  gilt's,  er 

wird's  gewiss  wohl  machen.  —  Hertz,  12. 

Inschrift  an  einem  Haute  in  Franken. 

1 


Gott 


Gott 


40  Behüet  vnB  Gott  vor  grossem  glück ,  gnädigen 

Herren  vnd  gesunder  Speiss.  —  llenisch ,  i659 .  46; 
Lehmann,  344,  35;  Lehmann,  II,  46,  10;  Simrock,  3816. 

41  Behüt  einen  Gott  vor   denen,   welchen   einer 

trawet,  denn  den  man  nit  trawet,  vor  denen 
hüt  sich  einer  selbst.  —  Lehmann,  3S4,  56. 

42  Behüt'  uns  Gott  und  der  grosse  Zar.   (Russ.)  — 

Berckentneyer ,  378. 

43  Behüt'  uns  Gott  vor  Feuer,  vor  Zimmerleut  und 

Mauer;  die  eine  Stunde  arbeiten  sie,  die  an- 
dere Stunde  essen  (saufen)  sie;  die.  dritte 
rauchen  sie  Taback  und  so  vergeht  der  ganze 
Tag.     (Köthen.J 

44  Behüt'  uns  Gott  vor  Feüersbrunst,  vor  Mis- 

wachs   und  vor  theurer  Zeit,   vor  Maurern 
und  vor  Zimmerleut.  >—  Hertz,  28. 
Inschrift  an  ainem  Hanse  in  Tirol. 

45  Behüt'  uns  Gott  vor  theurer  Zeit,  vor  Maurer 

und  vor  Zimmerleut',  vor  Schinder  und  Exe- 
quirer,  vor  Doctor  und  Barbierer. 

46  Behüt  vns  ^ot  vor  gabel8tichen,*sie  (drei)  ma- 

chen drei  (neun)  löcher.  —  FrcMck.  il,  loo**; 
Gruter,  I,  7;  Schottet,  1142*;  Eiselein,  301;  Sailcr,  86; 
Körte,  1736;  Simrock,  1709. 

Aus  dem  Bauernkriege,  wo  Aexte,  Sensen,  Sicheln 
und  namentlich  dreizackige  Heugabeln  die  Waffen  der 
Ittndlichen  Bevölkerung  bildeten.  Dergleichen  „Gabel- 
stiche" verursachten  gar  geftthrliohe  Wunden. 

47  B'hüt  uns  Gott  vor  Gabelstich,  drui  mol  geit 

neun  Löcher.   —   Nefjflen,  452;  Henitch,  1330,  17; 

Petri,  III,  7. 
Gegen  Verleumder,  Yerfahrer  und  allerlei  arge  und 

geffthrliche  Leute.    Erinnert  wol  an  die  Kampf  weise  im 

Bauernkriege. 
Frz.:   Dien  me  garde  de  la  donce  fa^on  et   gentile  du 

prince  de  üondd  et  de  l'esprit  et  du  curedent  de  Pami- 

ral  (Coligny).    (Uroux,  11,  4.) 
Holt.:  Zaohtmet  uwe  gaffel-steken,  do  drie  maken  negen 

gaten.    (Harrebomee ,  /,  198.) 

48  Bei  Godd  is  alles  mögliclc,  sei  den*  Bür,  du 

(da)  brocht  hei  (er)  de  Rünn*  no  de  Hengst. 
(Kleve.)  —  Firmenick,  /« 981.  6 ;  hotfer,  101. 

')  Sagte  der.  *)  Wallach,  von  runen  =  schneiden ,  in 
der  Bedeutung  ein  Thier  versohneiden.  —  Spott  auf 
die  Dummheit ,  die  Unmögliches  erreichen  wilL 

49  Bei  Gott  gilt  der  Bauer  so  viel  als  der  Edel- 

mann. —  Sailer,  217;  Sxmro<^,  4001;   Spichviörter- 
schatz,  130. 
Lot.:  Dens  habet  nnllam  exoeptionem  personarom.    (Fi- 
»eher,  65,  41.^ 

50  Bei  Gott  gilt  der  Schatz  mehr  als  die  Truhe.  — 

Par&miakon,  1471. 

51  Bei  Gott  gilt  die  Secnnde  so  viel  als  die  Stunde. 

52  Bei    Gott   ist   kein   Ansehen  der  Person.  — 

Apostetgetch.  10,  34;  Schulze,  251. 
Län.:  Gud  anseer  ikke  personer.    (Prot,  dan.,  30.^ 
LtU.:    Non   enim  est   acoeptio   personarnm   apud   deum. 

(Schulze,  251.J 

53  Bei  Gott  ist  Kein  Ding  unmöglich.  —  Matth,  19, 26; 

Luc.  1,  37;  Petri,  I,  47;  Schulze,  222;  Lange,  71;  Zeh- 
ner. 479;  Simrock,  3899;  Braun,  I,  902. 

Gott,  sagen  die  Bussen,  thut  auch  heute  noch  Wun- 
der. Und  die  Serben:  Gott  ist  der  alte  Wunderthttter. 
(Reimbery  II,  2.) 

Dan. :  Hos  Gud  er  ingen  ting  nmuelig.    (Prov.  dan. ,  K9.) 

Firz. :  Dien  peut  tout. 

ßoU.:  God  is  aUes  dincs  mechtloh.    (Tunn.,  7,  i.) 

Lat.:  Coelestes(Dii)omniapos8nnt.  (Binder  II ,  HB ;  Phi- 
lippi,  I,  120;  Lanff,  71.^  —  Cnnota  potest  faoere  dens 
omnipotcns,  scio  vere.    (Fallerzleben,  355.^ 

54  Bei  Gott  ist  kein  Ding  unmöglich,   sagte  der 

Bauer;  da  brachte  er  einen  jungen  Ochsen 
zum  Schulmeister  (Professor^. 

55  Bei  Gott  ist  kein  Ding  unmöglich,  sagte  jener, 

und  bestellte  acht  Tage  nach  der  Hochzeit 
das  Taufen. 

56  Bei  Gott  ist  sagen  und  thun  eins. 

Böhm.:  Boha  rfcl  uiiniti  jest. 

57  Bei  Gott  sind  alle  Dinge  möglich.  —  Eitelein ,  249. 
Lat.:  Omnia  sunt  magnis   facta  proclivia  divi«.    (Eite- 
lein, 249.; 

58  Bei  Gott  und   bei  besoffenen  Zimmergesellen 

ist  kein  Ding  unmöglich. 
Aus  Zar  und  Zimmermann  sprichwörtlich  geworden. 


59  Bei  Gott  zählt  man  nichts  als  blosse  Nullen.  — 

Parömiakon,  2620. 
Gegen  den  Stolx. 

60  Berath  dich  Gott  bricht  keinem  den  Steck.  — 

Petri,  II,  33. 

61  Beschert  Gott  das  Weib,  so  beschert  er  auch 

den  Jungen,  sagte  der  fromme  Mann;  da 
betete  er  vor  seiner  Frauen  Bette. 

62  Beschert  Gott  den  Hasen,  so  beschert  er  auch 

den  Wasen  (Rasen).  —  Lehmann,  //,  47,  25;  Sim- 
rock, 3855;  Körte,  2823;  Sailer.  72;  Broun,  /,  923;  Eite- 
lein, 253;  Kirchhofer,  U9:  Sprichwürtersdiatz ,  76;  für 
Waldeck:  Curtze,  364.  598. 

Die  Bussen:  Wenn  Gott  der  Störche  Sohnabel  ver- 
längert, so  dehnt  er  auch  die  Leiber  der  Eideclnen. 
(Allmann  V,  121.;  Gott  gedenkt  auch  der  Gallwespen, 
indem  er  der  Elchen  gedenkt.  Gott  gedenkt  der  Bösen 
und  des  Frühlings  cur  selbigen  Stunde.  (AUmann  V . 
118  u.  119.) 
Lat.:  Vitae  dator  et  dator  escae  est.  (Seybold,  641./ 
Unff. :  Kinek  Isten  nyulat  Ad ,  luvet  is  Ad  hoasA.  (Qaal ,  859.; 

63  Beschert  Gott  die  Pfieurre,  so  gibt  er  auch  die 

Guarre  \  —  Eiselein,  258. 
0  Geige  (s.  d.  24),  Frau. 

64  Beschert  Gott  ein  glück,  so  befinden  sich  all- 

zeit zwey  vnglück  darbey.  —  Henwcfc,  1666,  28. 

£a/.;  Juxta  unum  bonum  duo  mala  hominibus  distribuit 
Dens.    (Seybold,  269.; 

65  Beschert  Gott  ein  stuckh  fleisch,  so  wils  ge- 

meinlich der  Teuffei  sieden  vnd  anrichten.  — 
Lehmann,  88,  5. 

66  Beschert  Gott  Glück,  es  geht  nimmer  ^  zurück. 

—  PetH,  II,  38. 

')  Henitch  (1659,  54)  hat,  wol  nur  Druckfehler :  immer. 

67  Beschert  Gott  Glück,  so  brauch's  mit  klarem 

(rechtem)  Blick. 

68  Beschert  Gott  glück,  so  gebrauch's  mit  Schick. 

Aehnlich  Henitch,  483,  39. 

69  Beschert  Gott  glück  vnd  hail ,  so  wird  man  frech 

vnd  gail.  —  ffenwcft,  1659.  59;  Petri,  II,  Vi;  Goal.  769. 

70  Besser  Gott  als  der  Welt  gefallen. 

71  Besser  Gott  dienen  als  den  Menschen. 

HoU.:  Het  i«  gemakkelijker  God  dan  de  wereld  te  dienen. 
(Harrebomee,  I,  243.; 

72  Besser  in  Gottes  Halle  gedarbt,  als  in  des  Teu- 

fels Küche  geschwelgt.  —  SprichwörtetgaTlen ,  250. 
Die  Friesen  sagen:  Besser  in  Gott  ruhen,  als  in  der 
Welt  wählen.    (Reintbery  II ,  10-/ 

73  Besser  mit  Gott  und  gutem  Gewissen  ein  armer 

Hauer  oder  Haspler,  denn  mit  dem  Teufel  und 
bösem  Gewissen  ein  gewaltiger  Fundgräber. 

74  Besser  sich  an  Gott  zu  wenden  als  an  seine 

Heiligen. 

Die  Osmanen  sagen:  Was  du  verlangst,  verlange  von 
Ctott,  nicht  von  seinem  Diener.    (Schtechta,  434.; 
Frz.:  II  ne  faut  point  puiser  au  ruisseau,  qnand  on  peut 
puiser  A  la  tource.    (Lendroy,  1257.;  —  11  vant  miens: 
s'adresser  A  Dieu  qu'A  ses  Saints.    (Leroux,  I,  14.; 

75  Bete  zu  Gott,  aber  erzürne  den  Teufel  nicht. 

76  Bewahr'  uns  Gott  vor  grossem  Glück. 

It. :    Non  hanno  gli  uomini  il   maggior  nemioo  che  la 
troppa  prosperitA.    (Oaal,  757.; 

77  Bezt^t  Gott  nicht  zur  Stunden,  so  bezahlt  er 

zuletzt  mit  Heller  und  Pfunden. 
HoU. :  Ctod  betaalt  alle  weken  niet,  maar  hij  betaalt  eens 
op  het  einde.    (Bahn  I,  319.; 

78  Bey  Gott  ist  kein  betrug.  —  Henitch,  1705,  36. 

79  Bey  Gott  ist  Raht  vnd  That,  krafit  vnd  stärcke. 

—  Ilenisch,  1711,  29;  Goal,  779;  Blum,  82;  Sprichvir- 
lertchatz,  228;  Teller,  630;  Sailer,  215;  Simro<^.  4004. 

80  Bey  Gott  mann  allzeit  hülffe  findt  wider  der 

Welt  vntrew  geschwind.  —  itenitch.  mo,  66. 

81  Bey  Gott  seind  alle  dinge  möglich.  —  llenistA, 

1712,  20. 

82  Bey  Gott  stehet  das  Recht.  —  iV(ri,//,  43. 

83  Bey  Gottes  Wort  vnd  gutem  rheinischen  Wein 

geblieben,  ist  kein  böss  Arbeit.  —  Petri,  II,  43. 

84  Bist  du  Gottes  Sohn,  so  hilf  dir  selbst. 

Die  Eum  Sprichwort,  gewordene  Spottrede  tiber  Je- 

sum  am  Kreni,   von  dem  auf  sich  selbst  angewandt, 

welcher,  von  anderer  Hülfe  verlassen,  auf  die  eigene 

Kraft  angewiesen  ist. 

Frz.:  Dootenr,  ga<ris-toi,  toi-: 


Gott 


Gott 


85  Bista  in  got,  so  förcht  keyn  not.  —  Frandt,  1, 58*». 

Henifch.  1706,  57;   Lehmann,  //,  48,  45:   Sailer,  219; 
Körte,  2801 ;  Körte ',  2840. 
Engl.:  He  who  terret  God,  has  a  good  iiuwt«r. 

86  Bit  Got,  dass  nit  böser  werd.  —  Franck,  l[,iüd^; 

Ehering ,  I ,  iSi. 

87  Bitte  Gott  in  deiner  Kammer,  "dann  geh  und 

schwing  den  Hammer. 

jjpon.:  ▲  dTo«  rogaadolir  eon  el  muo  dando.  (Bahn  1, 194.; 

88  Bo  de  lewe  Gott  enne  Kerke  hat,  do  h&t  de 

Düwel  enne  Kapelle.  (S.  Herrgott)  (Haldeck.) 
—  Firmenieh,  I,  949.  441. 

89  Bos  (Iwas )  Gott  Eusomme  gefügt  hat ,  das  brocht 

d'r  Scnreiner  net  ze   leime.    CMdnmgen.j  — 

Frommatm,  II,  409,  69. 

90  Da  Gott  den  Hahnrey  schaff,  da  schuff  er  die 

gut  Geduld  dabey.  —  i'etri,  in.  s. 

91  Da  hätte  Gott  viel  zu  thun,  wenn  er  alles  so 

genau  nehmen  wollte.  —  Schöner,  8.  SaUer,  384. 
Lta.:  Sl  quoties  peccant  homines ,  sua  falmina  mittet  Ju- 
piter, exigno  tempore  inermii  erlt.  (Otid.)  (Bindtr 
I,  1658;  //,  S131;  Knue,  1053;  Fhüippi,  II,  190;  Seji- 
bold,  568.; 

92  Da  hebben  wi  Gottes  Wort  swart  up  witt,  säd' 

de  Bur,  da  seg  he  den  Praeter  up'u  Schimmel. 

(Fleniburg.)  —  Hctcfer,  143. 

93  Da  lebt  Gott,  da  lacht  Gott.  —  Gruter,  m,  13. 

Die  Yoraehong  iat  ffir  alle  da,  sagen  die  Bergamai- 
ken.  Und  die  Caechen:  Noch  iefe  der  Oott,  der  er 
war.    (ReiHMberg  II,  56.; 

94  Da  sah  der  liebe  Gott  zum  Fenster  heraus  und 

sprach:  Ihr  Herren,  es  wird  nichts  draus. 
(Schweiz.)  —  Kirchhofer,  32  u.  IJl. 

Mögen  die  Leute  ratheohlagen ,  die  Oberherrschaft 
ist  Gottes. 

95  Da  wird  der  liebe  Gott  seinen  Spass  mit  haben, 

sagte  der  Bauer,  als  er  hörte,  dass  der  Hans« 
wurst  gestorben  sei. 

96  Dabei  hat  Gott  nichts  gethan,  wie  bei  der  Papst- 

wahl. —  Eisdein ,  502. 

Hadrian ,  der  dOrch  den  Kaiser  Karl  V.  Papst  gewor- 
den war,  Uess  Utrecht  (seine  Vaterstadt),  Löwen  (wo 
er  Magister  geworden)  und  da«  Bild  des  Kaisers  auf 
einer  Tafel  anbringen  mit  den  drei  besaglicben  In- 
BchriAen:  ,4oh  pflanste.  Ich  begoss.  Ich  gab  das  Ge- 
deihen." liamnter  schrieb  jemand  die  Worte:  „Hier 
hat  also  Gott  nichts  gethan  1**,  woraus  obiges  Spricli- 
wort  entstanden  ist,  dem  man  aber  einen  viel  allgemei- 
nem Sinn  beigelegt  hat. 

97  Dai  Goed  taiket  (gezeichnet)  hott,  sind  de  slime- 

Sten.     (Driburg,)  —  Firmenich,  /,  362,  24. 

98  Danke  Gott,  mein  Kind,  dass  du  nicht  vor  das 

Riber  Gericht  kamst,  sagte  die  alte  Frau ;  da 
sah   sie   ihren   Sohn   am  Galgen   zu  Warde 
hängen.  (S.  Aergste,  das.)    (Jüttand.)  —  Hoc f er.  329. 
Dam,:  Oad  beTare  os  fra  Biber  ret.    (Prov,  dan.,  257.; 

99  Darf  Gott  gute  Hecht  und  Ochsen  und  guten 

rheinischen  Wein  schaffen,    so  darf  ich  sie 
auch  wol  geniessen.  —  EinfäUe,  284. 
So  pflegte  Luther  an  sagen,  und  andere  sagten  es  auch. 

100  Das  ist  Gottes  arth,  wer  vnden  liegt,  der  ligt 

oben.  —  Petn,  1, 10. 

101  Das  kann  allein  Gott  und  der  grosse  Zar.  — 

Berckemrneyer,  378. 

102  Das  wolle  Gott  nicht,  denn  ich  habe  meinen 

Schirm  zu  Hause  gelassen,  rief  der  Pfarrer,  der 
eben  um  Regen  gebetet  hatte,  als  ihm  der 
Küster  sagte,  es  fange  an  zu  regnen,  als  wenn 
es  mit  Mollen  vom  Himmel  komme. 

103  l>as  wolle  Gott  nymmermehr !  —  Agricola  I,  597. 

..Wenn  wir  ein  boss  gesohrey  hören  odder  ein  vn- 
gluoke,  das  yemand  geschehen  ist  aus  denen,  die  wir 
lieb  haben." 

104  I.>a88  dir  Gott  ein  gülden  Esel  beschere,  so  hast 

ein   Jahr  am  schwantz  zu  zehren.  —  Gruter, 

lU,  12. 

106  Dass  dir  Gott  Licht  und  Kerze    beschere!  — 

E%Miein .  422. 
106  Dass  es  Gott  erbarm,  sieben  Suppen  und  keine 

warm. —  K\rchho(cr,iü:  TobUr,  177.  Simrotk,  10042 ^ 


107  Dass   Gott  den   Teufel   heimsuche,    sagte   der 

kranke  Bauer,  als  der  Pfaff  mit  den  Worten 
zu  ihm  eintrat:  Gott  sucht  den  Kranken  heim. 
—  Eitelein,  251. 

108  Davor  behüte  mich  Gott,  sagte  der  Bauer,  als 

er  hörte,  dass  die  warme  Sonne  alles  aus  der 
Erde  hervorlocke;  da  käme  mein  böses  Weib 
auch  wieder  heraus. 
Boll. :  Op  sulk  een'  wannen  dag  Icomt  alles  uit  den  grond, 
sei  de  domin«  tegen  den  boer.  Ach ,  antwordde  hij  in 
eenvoudigheid  des  harten,  dat  hoop  ik  tooh  niet,  want 
dan  komt  mijn  kwaad  wijf  ook  weflrom.    (Harrebomie, 

109  De  Gott  vertröt,  de  mangelt  nich.    COstfrics.)  — 

Eueren,  394;  llauskalcnder ,  ///. 

110  De  loiw  Gott  rieht  de  KüU  (Kälte)  ümmer  na 

do  Klerer  in.  —  ileckl.  Kai.;  Haabc,  82. 

111  De  leiwe  Gott  is  en  gaud  Mann.  C//ar;.j  —  Lohr- 

engel, II.  95. 

112  Do  lew»  Gott  is  ök  in'n  Keller,  säd*  do  Mönk, 

as  he  to  Win  ging.  —  lloefer,  764. 

113  De  lewe  Gott  erhält  uns  olle,  äwer  doch  man- 

negen  verdükert  knappe.    C^Vaideck.)  —  Cnrtze, 

352,  472. 

114  De  lewe  Gott  heft  Mönsche  gemakt  (oder:  lätt 

Mönsche  lewe),  awer  se  sönd  ok  danau.  — 
Frischbier,  2619, 

115  De  lewe  Gott  leget  ne'mesen  cn  grötter  Krüze 

up,  osse  hei  drägen  kann.  (Waldeckj  —  Cum«, 

353,  484. 

116  Dem,  der  Gott  zum  freund  hat,  dem  kann  der 

Teuffei  nicht  schaden.  —  Henisch,  no6,  58. 

117  Dem  einen  gibt  Gott  Verstand,  dem  andern  Tand. 
Engl.:  God  send  you   more  wit,  and  me  more  money. 

(Bohn  II,  563.; 

118  Dem  einen  Gott  gut  Wetter  geit,  den  andern 

er  durch  Pfützen  geleit. 

„Denn  keiner  ist  giaoklich",  '^ie  -^^  Börne  in  seinem 
44.  Briis/e  au*  Paris  sagt,  „an  den  Gott  nicht  denkt, 
sei  es  in  Liebe,  sei  es  in  Zorn,  nur  an  ihn  denkt." 

1 19  Dem  enen  givt  Gott  Botter,  dem  anncm  Schit. 

(HoUl.)  —  Schütze,  IV,  46. 

120  Dem  Gott  ehrliche  Gaben  gan,  den  ehret  billig 

jederman.  —  Froschm. ,  T.  vi.; 

121  Dem  Gott  feind,  (der)  ist  der  aller&rmbsto.  — 

Ldvmann,  II,  11 ,  51. 

122  Dem  ist  Gott  gnädig,  den  er  erhält  ledig.  — 

Fitchart ,  Ehez. 

123  Dem  mag  Gott  helfen,  der  toll  will  werden. 

124  Der    alt   Got  lebt   noch.  —   Franck,  ll,  17'>;    Tap- 

pius ,  21  •* ;  Eyering ,  /,  425 ;  Mayer ,  / ,  204 ;  Eiselein ,  251 . 
Kirdthofer,  130;  Sailer,  218;  Simrock,  3867;  liraun,  /,  930  ; 
Lohrengd,  1, 138. 

Dan.:  Den  gamle  Gad  lerer  endnn,  er  midti  verden.  — 
Oud  lerer  ondnu.    (Prot.  dan. ,  256J 

Engl.:   God  is  where  he  was.    (Bohn  II,  362;  Goal,  802.; 

HoU.:  God  leeft  nog.  —  God  leeft,  die  H  alles  geeft. 
(Harrebomie,  I,  243 J 

Lat.:  Adhuc  ooelum  roiritur.  (Binder  I,  16;  //,  74;  Erat- 
nutt,  883;  Eiselein  ,  251;  Gaal,  801 ;  Fhilippi,  /,  8;  Seg- 
bold, 8.J  —  Adhuc  deus  aliquis  respicit  nos.  (Tap- 
piu* ,  21  ».) 

125  Der  alte  Gott  der  Ungarn  lebt  noch.    (Ung.) 

Ein  eoht  morgenl&ndisohes  Sprichwort;  man  denke 
an  den  Jehovah  der  Hebräer.  Ein  ilhnliches  ungarische« 
Sprichwort  lautet:  Nom  rOvidflltt  keae  a'  Magyarok 
Istendnok.  C&aol,  802.;  (Dem  ungarischen  Ootte  wur- 
den die  Httnde  nicht  su  kurz.)  Die  Süssen:  Gottes 
Haare  werden  nicht  grau.    (AUntann   VI,  iOR.) 

126  Der  Gott,  der  Eisen  wachsen  Hess,  der  wollte 

keine  Knechte,  sagte  der  Schmiedegesell,  und 
warf  den  Hammer  weg. 

127  Der  (iott  liebt  überall,  den  stürtzt  kein  Unge- 

fall.  —   Afco«d,  1130* 

128  Der  Gott  will  blenden,  der  muss  viel  können. 

—  Eyenng,  I,  517. 

129  Der  ist  Gott  am  nächsten,  der  am  wenigstell 

bedarf. 

Dan.:  Den  er  nieat  Gud  som  mindst  behorer.  ffVot* 
dan.,  6.3;  Bohn  I,  Zh^.) 

130  Der  liebe  Gott  hat  wunderliche  Kostgänger.  -^ 

Kirchhof er,  131. 


GoU 


Gott 


8 


131  Der  liebe  Gott  lässt  der  Ziege  den  Schwanz 

nicht  länger  wachsen,  als  sie  ihn  braucht. 
COberlau$itt.J 

132  Der  liebe  Gott  sieht  alle  Jahr  einmal  vom  Him- 

mel; wen  er  dann  bei  der  Arbeit  findet,  der 
muss  das  ganze  Jahr  arbeiten,  und  wen  er 
spazieren  gehen  sieht,  der  geht  das  ganze  Jahr 
spazieren.     (BraunschKcig.) 

133  Der  liebe  Gott  verlässt  keinen  treuen  Bier-  und 

Branntweintrinker.    (Ostpreiua.) 

134  Der  muss  Gottes  Ehre  verletzen,  der  das  Gold 

sich  macht  zum  Götzen. 

135  Der  Name  Gottes  muss  sich  zu  allen  Anfangen 

brauchen  lassen. 

136  Der,  welchem  Gott  hilft,  ist  noch  besser  daran, 

als  der,  welcher  früh  aufsteht.  —  Sprichwörter- 
schätz,  113. 

137  Die  auf  Gott  hoffen,  haben  stets  das  Beste  ge- 

troffen. —  Parömiakon,  3173. 
Wshlspraoh  Sigismnnd't  von  Polen. 

138  Die  got  förchten,  werden  gedult  haben,  bis  sie 

got  ansihet.  —  Franck,  /,  51»;  Körte,  2330. 

139  Die  Gott  am   meisten  begabt,   schmückt  der 

Kaiser  billig  mit  Adlersfedem. 

140  Die  Gott  blos  furchten,  kennen  ihn  nicht. 

141  Die  Gott  in  sich  tragen ,  können  alle  Teufel  jagen. 

142  Die  Gottes  Wort  nicht  haben,  wünschen's;  die 

es  haben,  verachten's.  —  Petn,l,ii. 

143  Die  trawen  Gott ,  sehen  keinen  Todt.  —  Petri.  1, 27. 

144  Dreierlei  hat  Gott  sich  vorbehalten:  aus  nichts 

etwas  zu  machen ,  Künftiges  vorher  zu  wissen 
und  über  die  Gewissen  zu  herrschen. 
Angeblich  ein  Wort  Stephui*«,  Königs  Ton  Polen. 

145  Du  kannst  Gott  keinen  blauen  Dunst  vormachen. 

—  Sprichwörterschatz .  32. 

146  Du  musst  din  Gott  niat  in  de  ögen  gripen.  (BoUt.) 

Gegen  die,  welche  die  Gottlosigkeit  xu  weit  treiben. 

147  E  Gotts  Name  ist  nit  g'schwore.    (Luxem.) 

148  Ehe  du   Gott  suchst,  hat  (muss)   dich  Gott 

schon  gefunden  (haben).  —  Sailer,  9i5.-  Sim- 
rock,  3874;  Brom,  I,  925:  Körte,  2340  u.  2897;  Sprich- 
uörler$chatz ,  13. 

Gott  kommt,    wenn  wir  ihn   am  fernsten  glauben, 
sagen  die  Engl&nder.    (Reiruberg  II,  6.), 

149  Ehe   Gott  die  Thür   schliesst,    öffnet    er   ein 

Fenster. 

150  Ehe  Gottes  Werck  geschehen,  so  glaubts  nie- 

mand;  wenn   sie  geschehen  sina,   so  achts 
niemand.  —  Petri,  I,  29;  Henisck.  794,  59. 
„Unglaub  gehet  vorher,  Verachtung  folgt  hemaoh." 

151  Ehre  Gott  für  allen  Dingen,  so  mag  dir  nichts 

misslingen.  —  Henisch,  80S,  23. 

152  Ei,  behüt  uns  Gott,  ich  muss  schier  zum  Krüg- 

lein werden  und  zum  Gitterlein  herausschauen. 
(Schweiz.) 

153  Ein    Got   vnd  ein  gbot  —  Franck,  II,  5*;  Tap- 

pius,  6*;  Henisch,  1712,  46;  Graf,  2,  18;  Braun,  I,  909; 

Körte.  23K  u.  2934. 
HoU.:  Eon  Ood,  e4n  bod.    (Harrehom4«,  I,  242.; 
Kroat. :  Jedanti  Bog  a  jedna  bo«ja  Teroe. 

154  Ein  Gott,  Ein  König,  Ein  Pfarrer,  Ein  Arzt, 

Ein  Hirt,  Ein  Weib,  Ein  Wein  sagt  wohl  zu, 
und  —  Frieden ;  wenn  ihrer  mehr  sind,  so  ver- 
derben sie  gemeiniglich. 
Dan.:  Ben  Gad,  een  lov,  een  konge.    (Prov.  dan.,2hi.) 
Frs.:  Un  Dieu,  un  roi,  une  lol.    (Kritsinger,  244 O;   Le- 

roux,  II,  75.) 
Holt.:  Een  God,  ö^ne  Trouw,  maar  veel  rrienden.   (Bokn 
I,  313.; 

155  Ein  Gott,   Ein  Rock  und  Ein  Weib.  —  Sim- 

rock,  1941. 

156  Ein  Gott  haben  ohn  sein  Wort,  heist  keinen 

Gott  haben.  —  Pctri,  l,  29. 

157  Ein  Gott  und  viel  Freunde.  —  Sprichwörtenchatz ,  i. 

Fr  f.:  Un  Dieu  et  plusieurs  amis.    (Krittinger,  234^.; 
Lat.:  Unus  Deus  et  plnres  amici  (parandi).  (Tapyiiu,6*; 
Goal,  515;  Sutor,  216;  Eitelein,  254.; 

158  Einen  gnädigen  Gott  haben,  macht  ein  fröhlich 

hertz.  —  Petri,  !,  29. 


159  Einen  Gott  und  keinen  mehr,  aber  Freund'  ein 

ganzes  Heer.  —  Gaal,  515. 
Engl.:  One  God,  no  more;  but  friends  good  störe.  (Bahn 
ir,  96;  Gaal,  515.; 

160  Einen  Gott  vnd  vil  Freundt  soll  man  haben.  — 

Henisch,  1706 ,  61 ;  Körte,  2370. 

Man  hat  an  einem  Gott  genug,  aber  nicht  an  einem 
Freunde.    (Reintberg  II,  21.; 

161  Ere,   dene  god  na  siner  1er,  sonst  gefeit  em 

nen  (kein)  denst  noch  ehr.  —  Ebstorf,  2. 

162  Erst  gibt  Gott  Stein,  dann  reicht  er  Helfenbein. 

—  Parömit^on,  3121. 

Er  gibt  die  Last,  hilft  sie  aber  auch  tragen. 

163  Es  gibt  nur  ein  Gott  und  ein  Kaiser.    (Steier- 

mark.) —  Sonntag. 

164  Es  gibt  nur  Einen  Gott,  Einen  Voltaire  und 

Emen  Gagliostro. 

Das  Leibsprichwort  des  berüchtigten  Betrtlgers  Ga- 
gliostro.   (Vgl.  von  Böcklin's  Paragraphen,  6.  133.) 

165  Es  ist  also,  odder  Gott  todte  mich.  —  Agricola 

I,  551. 

166  Es  ist  besser  in  Gottes  Hände  fallen,  als  in  die 

Hände  der  Menschen.  —  Kirchhofer,  iso. 

Dan.:  Bedre  at  falde  i  guds  haand  end  in  menneskens. 
(Prov.  dan.,  152.; 

167  Es  ist  besser  zu  Gott  reden,  als  zu  seinen  Hei- 

ligen. 

Warum  sich  an  den  Pfeil  wenden,  wenn  der  Schtttxe 
gegenwärtig  ist,  heisst  es  im  Tamulisohen.    (Heinsberg 

Frz.:  U  vaut  mieux  avoir  affaire  4  Dieu  qu'i  ses  saints. 
(Bohn  7,  26.;  —  II  vaut  mieux  s'adresser  &  Dieu  qu*ik 
ses  saints.    tLendroy,  1349.; 

168  Es  ist  ein  Gott,  sagt  der  Loangoneger,  wenn 

er  eine  Puppe  sieht 

Die  Neger  in  Surinam,  um  zu  sagen:  dem  stehen 
gleich  die  Sinne  still,  wenn  er  etwas  Neues  sieht.  Die 
Dummheit  und  Unwissenheit  sieht  hinter  den  gewöhn- 
lichsten Dingen  Wunderbares. 

169  Es  ist  ein  grosses,  Gottes  wort  vnd  ein  Stuck 

brot  haben.  —  Henisch,  I70i,  13. 

170  Es  ist  ein  jeder  wie  ihn  Gott  geschaffen  hat, 

auch  oft  noch  ärger. 
Holl.:  leder  is,  zoo  als  hem  onse  Heer  geschapen  heeft, 
of  nog  een'  graad  erger.    (Hcurrebomie ,  I,  293.; 

171  Es  ist  für  Gott  zu  viel,  sa^  jener  Burgermei- 

ster in  der  Herberg,  gab  ein  Mercker  vnd 
hatte  für  einen  Giüden  Lachs  gefressen.  — 
Latendorf  H,  12. 

172  Es  ist  Gottes  Ehre,  ain  sache  verbergen,  aber 

es  ist  der  Künige  ehre,  ain  sache  enorschen. 

—  Agricola  U,  236. 

173  Es  ist  Gottes  Wille   und  Gottes  Wehr,   sagt 

Stöhr ,  da  lew  hei  noch  ^    (Lüneburg.) 

*)  So  sagte  er,  da  er  noch  lebte.  In  unmittelbarer 
N&he  des  Wegs,  der  sich  von  Soltau  im  Lttneburgisohen 
nach  dem  Hofe  Heidenhof  durch  die  Heide  dahinzieht, 
befindet  sich  ein  hölzernes  Kreuz  mit  der  Inschrift:  „Ein 
alter  Bohn  aus  Heidenhof,  mit  Namen  Stöhr,  der  sprach 
allhier  mit  seinem  verschlafenen  Mund:  Es  ist  Gottes 
Wille  und  Gottes  Wehr,  1510."  Nach  der  Sage  lebte 
am  SchluBS  dos  15.  und  su  Anfang  des  16.  Jahrhunderts 
in  dem  erwähnten  Heidenhof  ein  Haussohn  Namens 
Stöhr,  welcher  dem  Besitzer  des  Hofs  als  Knecht  dient« 
und  sich  angewöhnt  hatte,  sich  bei  passenden  oder 
unpassenden  Anlissen  der  stehenden  Redensart:  „Es  Ist 
Gottes  Wille  und  Gottes  Wehr",  zu  bedienen.  Als  nuui 
ihn,  nachdem  er  im  hohen  Alter  verstorben  war,  beer- 
digen wollte,  erhob  sich  da,  wo  sich  jetzt  das  Kreni 
befindet,  ein  furchtbares,  von  heftigen  Begengttssen  be- 
gleitetes Gewitter.  Als  einer  der  Leidtragenden  von 
Angst  und  Schreck  ergriffen  aasrief:  „Es  ist  Gottes 
Wille  und  Gottes  Wehr,  aegt  Stöhr,  da  lew  hei  nooh"; 
so  rief  eine  hohle  Stimme  aus  dem  Sarge:  „Dat  h&tt 
hei  seggt,  un  seggt  hei  ock  noch."  Das  Unwetter  liess 
hierauf  plötzlich  nach  und  der  Himmel  wurde  freundlich. 
Man  öffnete  den  Sarg,  um  den  Scheintodten  dem  Leben 
zurückzugeben ,  aber  man  fand  ihn  todt.  Zur  Erinnerung 
an  den  Vorgang  liess  der  Besitzer  des  Hofs  ein  SIreuc 
an  die  Stelle  setzen.  ( Vgl.  Niedertächsiteh«  Volkssagen 
von  A.  Beneke  in  den  Hausblättern  von  Hackländer  und 
Hoe/er,  Stuttgart  1863,  Hft.  13,  S.  63.; 

174  Es  ist  mit  Gottes  wort  nicht  zu  schertzen,  es 

findet  sich  doch  zuletzt.  —  Henisch,  noi,ii. 

175  Es  ist  nicht  alles  Gottes  Wort,  was  gepredigt 

wird;  es  bringt  auch  mancher  seine  eigene 
Waare  mit  zu  Markte.  —  Ramann,  Unten.,  IV,  S; 
Simrodi,  7998. 


Gott 


Gott 


10 


I 
I 


I 


176  Es  ist  weder  bei  Gott,  noch  hei  deinem  Pacht- 
herrn.  —   nurckh'jrdt,  726. 
BiU«  nicbt  tun  Dingo»  die  dir  m«tBRnd  g«beu  kann. 

17?  £«  j»t  aehimial  besfier  lu  Gottes  Gemein  als  in 
der  rainer  Bürgerschaft.  —  imher»  Sämmaithc 

Schnfltn,  V.  1034. 
17S  £»  kocnmt  alles  von  Gott. 

Eta  Uliandiiobaa  Sprichwort  Uut<^i^AiIo«  kommt  von 
Oo«,  aar  nicht  Oottfüfaroht.     (ßa-^  ' 
Ftf^z  Tottfc  ri«nt  d«  Dieu.    (Leroux,  /".  13.) 
JL^.i  D«tti  onäula  nou  d»t  omnibua.    'Fiochrr,  65,  13.; 

179  Es  laa«t  sich  Gott  vnd  das  glück  nicht  bochen. 

—  ttenisch,  1663,  10;  Lirkmunn,  /],  1S7.   75. 

180  £s  lÄfiat  aiob   mit  Gottos  Wort  uicht  stücklen 

noch  flicken*  —  //cnuth,i7ui,  i7, 
ISl   Eb  liegt  m  Gottes  Hand.  —  SaUer,2l9. 
183  E«  ftind  Gott  alle  Dinge  möglich.  —  stngcr,  see: 

litrcSKofer.  129. 

1S3  Eb  8oi  keiner  für  Gott  im  Ucrtzen  einen  Kram 

von  guten  Wercken  aufschlagen.  —  /vir».  /,  ss. 

iH  Es  steht  alles  in  Gottes  Uand.  —  Maytr,  /.  20a. 

l^..'  Adcplctonl  ooulia  mortallA  jcutia.    (PhUippi,  /,  10.; 

166  Es  steht  bei  Gott.  —  ^iJ(^,3i9. 

186  Es   .      '  t  Gott  sehr,  wenn  man  jhn  Rnder.s 

L  üinen  gnedigen  Gott.  —  /vrn,  /.  3u. 

IS7  Et»  wiruL   vn  Higene  gesucht  vnter  Gottes  Na- 

mcii  vnd  der  gemeine  Mantel  verkanfft.   — 

itmur/i,  1897.  %i. 

IBS  Förcht'  Gott,  on  ai  hübsch  drist  —  Frttchhier,  jo«; 

Ftlrcht«  («ntt,  und  sei  htlhBcU  drsisi. 

119  Ea  God  let  sich  tiled  erbiden,   awer  näast  er- 

XW&injen.      (Stebehhüry.'täiht.)   —    Sthiultr»  9SH. 

Toa  Oott  liait  lieh  rivloi  erbitten,   »bet  atebta  «r> 
•«ibg«a. 

190  Filr  gott  gilt  der  kleine  so  rll  als  der  grosse.  — 

191  Für  Gott  ist  niemand  heilig,  er  lasse  denn  sein 

eigen  Heiligkeit  fahren.  —  /Wn,  /.  4i. 
199  Kur  Gottes  Augen  wir  nichts    sind^  nur  faule 

Knechte  vnd  böss  gesind.  —  iSftn,  i,n. 
19$  Fdr  Gottes   Wort   und  Vaterland  nimmt  man 

mit   Fug   das    Schwert  zur  Hand.  —  Ihtior., 

ri.  14.    dum.  93;    Grttf,   49«.  61;    Körte.  3379.    .Sirn- 
i«Ki,  3»63. 

Fürchte  Gott,  liebes  Kind,  krup  ön  e  8ack,  dat 

dl  de  Düwol  nich  findt.  —  Fnschbier  \  1349. 
Fürchte  Gott,  thue  Recht,  scheue  niemand.  — 

C«n/.  JJ87;  StitiTOck.  SSW.  braun,  t.  319, 
.#Aü».:  Boj  •«  Bob«,  «tjd*  le  Ijdf,    n6hf«9  vfoe,  P&n  Bdh 

vidi. 
JH», :  Frygt  Gud ,  gj»r  ret ,  forlad  dig  Ikko  paa  mennetken. 

tt*:    '  buon  ouor«,  e  luciA  dir  oLi  Ttiol«. 

t^r  ititiam   mcmltl,    ot   noa    temaero   Divos- 

FttTcnte  Goit  und  bleib'  auf  der  Landstrasse.  — 

Fflrchte  Gott  und  nicht  veraag^  Geld  und  Gut 
giM's  alle  Tag.  —  Uertt.  e. 

lasehrift  «jei  einem  Hftaea  ia  Svhwmhtm, 

Förefate  Gott  und  sei  hübsch  keck,  so  kommst 

dn  »ns  jedem  (allem)  Dreck. 
Gebe  Gott  nichts,  so  könt  man  ihm  kein  kertzen 

ar-  -  ^"      —   Uhmonn,  653.  40. 

Ge^  ,  dass  dein  Haus  brennt ,  so  trag'  es 

p  il  wänue  dich  dabei.  —  Uüiier .  n ,  0. 

Gell  ran  und  da  folgst  nach,  so  dräogt 

d'.,    .  ur>K  er  mag. 

Geil  Ifo^  ,  gelt  ar  a  an  Woas.    (tritn- 

l^iL)    -  n.  Hl.  315,  159. 

GiUfi  God  }%aut,  so  ^ifl  e  oh  Brand.     (Sobh.j 
Gib,  Gott,  vom  König  zu  hören,  nicht,  ihn  zu 


19T 

198 

199 

900 

901 

909 

903 
904 


905  Gib  Gott,  was  Gottes  und  dem  Kaiser,  was  des 

KiÜMra  ist. 
90C  Gibt  Goit  das  HAsslein,   so  gibt  er  auch  das 

GfÜalab*  —  tVu,  tu  as»  ;  K*tnt.  SSZS;  Simrock.  36M  , 

i^WMi.  I,  MI.  Lokfm$ei,  i,  319. 


Fimol  aagt  inan :  >'- 
er  auch  dat  firot.  I 
c1i«n   und  dann   »«-in 


Dio  RuBson  spreclian  dieaan  Gedanlc«»  tprichwörtUch 

auf  ««bj-  Taattuiobraob«>  Weiee  an«-  Gibt  Gutt  den  Kvaa, 

»o  gibt  er  auch  das  Fat«.    Und:  Gibt  Goit  die  LuoBfin, 

BO  gibt  er  aach  die  Luft.   (AUmann   VI ,  39%  a.  4S7.;    Gibt 

Gott  He.hl,  «o  gibt  er  auch  don  tfack  iloxu.     Gibt  Ooit 

die  Pfeife^  so  ^bt  er  aocli  die  Lun^e.     Gott  kann  nicht 

p„.,,..  ,.,„„T-     .,►....  ,1-.. ,  f,f  ftuch  BlUio  »ftgo.     (AUmann 

I  i  dem  Zar  dae  Moor  nicht  ohne 

W#m  GAtt  den  Watfitch  gibt, 

-  '  '  VI,   i7b.)     In 

lit,  lo  »cliiokt 

kt  das  Laimn- 

■bi'at'a.      i'Mj    '_  rechen    mgen: 

Der  Ucrrgott  gab  da«  Kflhlein,  er  gibt  auch  das  Gr&a* 

lein.    Diä  Baten:   Gibt  Goit  Gatte,   to  gibt  er  auch  den 

Gast«n  Vorrath.    (Htiniötrif  II,  »J 

Dan.:  Gnd  giver  alle  raande  mad.    (Prov,  dan.,  407.) 

tt,:  Dio  ntanda  l'agnotet'to  c'l  pa«oülelto. 

Pnj.r  3ilikt>r  az  lateu  oyulat  teremtett,  a  bokorrdl  te  goa- 

doBkodott.     (Onol,  7B2  ,) 

207  Gibt  Gott  Fleisch,  so  wilFs  der  Teufel  braten 
(kochen). 

Engl.:  God  «eadi  tneat  and  the  deril  eenda  000k«.    (Hohn 
II,  81.; 

Q08  Gibt  Gott  Jungen,  so  gibt  er  auch  Haselstecken. 

Der  Bu>ee:    Wem  Gott  Sohne   gab,   der    belehre   aja 

und  aUahtige  lie.     Und  er  betet:   La*«  Gott  den,  weN 

clior  Kluder  bekommt,   tie  aueb  eraielico.    (R**n*f>4fv 

vn>  «6.; 

*20ft  Gibt  Gott  kein  Tischbier,  so  gibt  er  Fischbier. 

Wagser,  waa  noch  gesünder  ist.  In  Abyiiinien  tagt 
caan:  Gott  gibt  die  wilden  Datteln,  wenn  er  die  «deUi 
vertagt. 

210  Gibt  Gott  keinen  Saft  vom  Rhein,   so   gibt   er 

Gänsewein. 

Die  Bnascn  in  der  Gegend  TOU  Karanioki  •agen :  Wo 
Gott  den  Bauern  den  Traubeniiaft  versagt  ^"**  '•'■  'i'n»n 
den  Birkensaft  gegeben.    Kumnioki  und  K  nl- 

öttlich  von  Moekan  gelegen,  haben  gros»  -*- 

und  Parkanlagen.  In  der  ganzen  UmKt^;...^  ..^.  viel 
Wald,  weshalb  dto  Sprichwörter  dieses  Btuirke  einen 
Torhprrsohead  fürs  tmUn  nie  oben  Chaiakier  haben.  (Alt- 
mann    V".   14.1 

211  Gibt  Gott  Koro,  so  gibt  er  auch  Brot. 

DieBassea-  Weou  uoi«  Gott  mit  btörea  segnet,  dann 
segnet  er  am  auch  mit  CaTiar.    (Alfmunn    V .  1^) 

212  Gibt  Gott  Korn,  so  nimmt  der  Teufel  den  back. 

—    iMiii  II,  98. 
frx..-  Quaud  Dleu  «nroi«  U  fitriae,  le  diabl«  en]*T«  I«  »s«. 

(BohH  I,  41.) 

213  Gibt  Gott  Moneten,   so  gibt  er  auch  Pasteten. 

214  Gibt  Gott  nicht  ein  Land  voll,  so  gibt  er  eine 

Uand  voll. 
216  Gibt  Gott  nicht  waa  wir  wünschen,  so  gibt  er 
was  wir  brauchen. 

Dan.:    Hver    fanger    af    Gud,    lom    hau    er    for.     (Prot. 

don.,  ti^6.; 
Lat,:  ProJuoundisaptiMiiuaquaoque  dabuntDi.  (JuecnAt.) 

(ßmder  //.  Sti$l.; 

216  Gibt  Gott   nit  Sonn   und  Dust,   ist   alle  Müh 

umsust.  —  üass.  SchtiUiUm,  XIV,  5. 
Öpriohwcirt  dor  Wiaaer. 

217  Gibt  gott  reichlich,  so  gib  du  auch  reichlich.  — 

Hmitch,  1708,  49;  Pclri,  11,  339. 

218  Gibt  Gott  taglich  Hunger,  so  gibt  er  auch  tig- 

lich  Brot, 

Der  Nabrungsbosütger,  sagen  die  Perecr,  gibt  der 
täglichen  l^peise  Schwisgen.  Dio  Russen:  Gott  gibt 
dbn  Tag,  aber  auch  dio  Nahrung.     (Rtinthnrp  II,  ^.) 

•219  Gibt  Gott   Zähne,   so   gibt   er   auch  Brot.  — 

W'inMcr,  XIX.  30. 
Das  meinen  auch  die  Perser  tind  Oiechen.    Die  Pole« 

sagen:   Der  die  Zithne  gab,  gibt   auch    fUf  di»  Z&ha«. 

Und  die  Gngitadcr:  Sendet  Gutt  einen  Mond,  eO  »eadal 

er  auch  Speise  mit.    (Reinaberg  II,  8.) 
Pdn.:    Gud   giver   alle   dem   mad   som    b*n  glrer   mund. 

(Prae.  dan..  Hb'):  ßohn  I,  371.; 
i'rty/.-  God  «ent  never  the   months  but  he  toodi    taaaf. 

(ßühn  II,  3«>».J  ,      ,  ,   ,         . 

HoU.:  God  Bchept  goeu'  mood,  of  hij  tcli«pt  «r  ook  bfood. 

LiL:  Diewaa  dawo  dantia,  Diawäi  duat  ir  diutoi.    ('fVtttfA. 

220  Gibtß  Gott  in  muth^  ao  gibt  ers  auch  m  die 

Hand.   —  LWirwan«.  iM.  TJ. 

221  Gibt's  Gott  nicht  :•     "T  ibt  er*»  &a  Stroh. 

Die  Russen t  G'>  ^ea  aad  HaIoio  ra> 

gleich  misraibeu. 

222  Giegen  Goed  helpet  kern  1 

223  Gift  Gott  Gesundheit,  uo  i:- 

Antj,  tapp  in.     fiM»^}  —  -^'^ 
Weao  Gwtt  Uosuudhait  tfi^l»  «o 


11 


Oott 


Gott 


13 


Arbeit;  Anna,   zapfe  mir  Bier  zum  Trmnk.    Die  Spitze 

dieses  Sprichworts  trifft  Leute ,  die  mehr  Neigung  zum 

Trinken  als  zum  Arbeiten  haben. 
224  Gift  Gott  Jungens,  gift  he  6k  Buxens  (HoBcn). 

(Oldenburg.)    —    Frommann.  V.  428,  487;   Firmenich, 

I,  2S»,  71:  Hoefer.  194. 
325  GifTt  di  godt  nicht  ein  schepcl  vul,  so  giffl  he 

di  en  lepel  vul.  —  Ebstorf  »26. 
Dan.!  Giver  Oud  ei  skiepper  fulde,  saa  giver  han  skeer 

fulde.    (Bohn  I,  371.; 

226  Git  Gott  en  Häseken,  sau  git  hei  auk  cn  Frä- 

seken.    CWaideck.J    —   C«r/sc,317,  47. 

227  Givt  Gott  Kinner,  givt  he  ok  Rinner.  (StrcHu.) 

—  Finnenich.  III.  71,  41. 

„Das  ist  nicht  wahr'S  sagte  ein  Bauer  zum  Schulmei- 
ster. „Seht  euch  eure  Jungen  an*\  erwiderte  dieser,  „und 
Ihr  werdet  finden ,  dass  es  wahr  ist.*'  Die  Serben  sagen : 
Gibt  Oott  Kinder,  so  gibt  er  auch  für  die  Kinder. 
(Heinsberg  f,  175;  VII,  b.)  Die  Bergamasken:  Wenn 
der  Herr  das  Geschöpf  macht,  schafft  er  ihm  auch  die 
Nahrung.  Die  Bussen:  Gott  mehrt  die  K&fer,  wenn 
er  die  Spechte  mehrt.  Wenn  dir  Gott  eine  Kuh  gibt, 
will  er  dir  auch  eine  Wiese  geben.  (Altinann  V,  84 
u.  102.;  Segnet  Gott  das  Kloster,  so  segnet  er  auch 
den  Bach.  Gott  sorgt  für  der  Popen  Honig  nicht ,  er 
sorgt  auch  fttr  der  Bienen  Wftlder.  (AUmann  V,  116 
u.  119.;  Und:  Freue  dich  Väterchen,  wenn  Gott  die 
Eichhörnchen  in  deinen  Wald  setzt,  dann  will  er  dir 
die  Eichen  gerathen  lassen.  (Reinaberg  II,  89.;  Indem 
Gott  für  die  Kftfer  sorgt,  sorgt  er  auch  fttr  die  Böse. 
Gott  gedenkt  auch  der  Tarakanen ,  indem  erder  Nach- 
tigaUen  gedenkt.  {Attmann  VI,  487  u.  505.; 
Engl.:  He  that  sends  mouths,  sende  meat. 

228  Goad  stiawet  (behauet)  de  Boime,   dat  se  nit 

in'n  Hiemel  wasset.   (8.  239.) 

229  God  erhält  de  Fräinjtscfaaft,  se  douert  nit  lang. 

—  Schütter,  786. 

230  God  elt  net,   e  weit  net;   e  fainjt  ind   awer 
*       dinich.  —  Schuster,  607^. 

Gott  eilt  und  weilt  nicht,  ef  findet  einen,  aber  dennoch. 

231  God  elt  net,  God  weit  net,  0  kit  Ka  seinjer  Zikt. 

(Siehenhiirg.'$ächs.)  —  Schuster,  607*. 

Gott  eilt  nicht,  Gott  weilt  nicht  er  kommt  zu  seiner 
Zeit. 

232  God  iörlet  de  Sin'n  nich,  sä  de  Mordbrenner 

as  ,he  fan  'n  Galg*n  werder  runner  kaem,  wil 
he  begnadicht  wur,  tidsläbes  in  de  K&r  to 
gän.     (Südcrdithmarschen.) 

Gott  Terlässt  die  Seinen  nicht,  sagte  der  Mord- 
brenner ,  als  er  Tom  Galgen  wieder  herunterkam ,  weil 
er  zu  lebenslänglicher  Karrenstrafe  begnadigt  war. 

233  God  get't,  säd'  Tin  Tend,  un  leg  in'n  Addelpöl  >. 

—  Hoefer.  1019. 

0  Dflnger-  oder  Blistgmbo. 

234  God  gift  uns  wol  'n  Kö,  man  ^  nich  glik  bi  de 

Höms'.  —  Frommann,  T,  428,  495;  Bueren,  486. 
<)  Aber.    >)  Hörnern. 

235  God  hett  Minschen  schäpen,  to*in  Deel  awer 

sünd  se  ok  darna.    (S.  111.)  —  VoiksboicX. 

236  God  lät  unse  Yägt  noch  lange  lewen,  wi  kun- 

nen  wol  'n  slimmern  Düwel  w6r  (wieder) 
kriegen. 

237  God  Lof  un  Dank,  min  Mör  (Mutter)  is  krank, 

nu  krieg  wi  'n  lütje  Puppe  (Süster).  (Osifries.j 

238  God  skeart  alle  Bumer,  ia's  tu  Hemmel  wachs. 

(Nordfries.)  —  Lappenkorb:  Firmenich,  III.  8,  15. 

Gott  schiert,  beschneidet  alle  Bäume,  ehe  sie  zum 
Himmel  wachsen.  Wer  zu  hoch  hinaus  will,  wird  ge- 
demttthigt,  der  Wipfel  wird  ihm  beschnitten. 

239  God  verd— übbeP  min  Tractement,    se(de)  de 

Eock,  do  wul*  he  sick  verflöken.  —  From- 
mann, V,  428,497. 

•)  Verdoppele.  »)  Wollte.  —  Der  Koch  begann  näm- 
lich seine  Bede  mit:  Gott  vord....,  um  zu  sagen: 
Gott  verdamme  mich!  Er  besann  sich  aber  noch  zeitig 
genug,  als  er  bis  d  gekommen  war,  und  bat  statt  dessen 
um  eine  Verdoppelung  seines  Einkommens. 

240  God    vom    högsten  Tron,   ik  beföl   di    minen 

Drom.     (Lübeck.)  —  Deecke,  8. 

241  Godd  regeert  de  Welt,  Jungens  und  Hunne  de 

Knüppel.  (Oldenburg.)  —  Goldschmidt  ^  44;  From- 
mann, V,  428.  498. 

242  Goddes   Barmherzigkeit,   Buern    ünbeschuftig- 

keit  düert  bis  in  alle  Ewigkeit.  (Büren.)  — 
Bod>el,  144. 


243  Godds  Segen   is   sowol  in  Water  as  in  Win. 

(Oslfries.)  —  Frommann.  V.  428,  474;  Eichwald,  669; 
Bueren,  482;  Uauskalender ,  III. 

244  Godds  Wort  in  vull  Fluchten,  had(de)  de  Junge 

seggt,  do  had(de)  he  'nKatechism  an  de  Swepe 
(Peitsche).     (Ostfries.)  —  Frommann.  V,  428,  492. 

245  Goedes  Barmhoartegkeit  un  der  Papen  Begier- 

legkeit  dourt  bis  in  olle  Eiwigkeit.  (Marsberg.) 
—  Firmenich,  /,  321,  9;  für  Oldenburg:  Goldschmidt.  63. 

246  Gohts  Wort  und  Fuhrwerk  gilt  iebig,  sagte  der 

Bauer;  ferr  äle  Bibeln  und  äle  Pfäre  aber 
mag  ke  Teifel  vil  gan.    (f)berlattsitz.) 

247  Got   berath   die   seinen   vber   nacht.  —  Franck. 

II,  136*;  Vruler,  /,  44;  Petri.  II.  344. 

248  Got  beschert  vber  nacht.  —  Agncola  1. 1 ;  Franck, 

I,  40**;  //,  60'';  Tappius,  66^  u.  114*;  Gruter,  I,  44; 
llenisch,  1705,  12;  Egenolff.  21;  Laiendorf  II,  15;  Petri. 

II.  U*;  Sprichwörterschatz,  l^:  Scfcolt^l,  1128*;  Stei- 
ger, 2*7;  Eiselein.  258;  Sauer.  218;  Kirchkofer,  129; 
Körte.  2318;  Körtet 2963:  Blum.  3;  Simrock.  3865. 

„Der  Herr  Gott  beschert  nur  über  Nacht.  Doch  ist 
noch  kein  Mensch  darüber  erwacht;  und  hat  ei  firtüi- 
morgens  die  Hände  nicht  toU,  so  weiss  er  nicht,  wo 
er  es  suchen  soll."  (W.  MüUer,  10.) 
La*.:  Dormienti  rete  trahit.  (£rasm.,  143;  PhiUppi,  I,  125; 
Tappius,  66^.)  —  Ultro  deus  suppeditat  bona.  (Seu- 
bold,  647.; 

249  Got  gibt  eim  wol  den  ochsen ,  aber  nit  bei  den 

hörnern.  —  Franck ,  ll ,  SO^ :  Tappius,  94^;  Crulcr, 
/,  44;  llenisch.  1383, 14;  Petri,  II,  345;  Eyering.  I.  102 
u.  254;  Egenolff ,  12^ :  Schottet.  1119 •»;  Mayer.  1.205; 
Siebenkees,  144;  Blum.  46;  Sailer,  48;  5imrocl(,  3938; 
Spriclucörterschatz,  115;  Körte.  2311;  Braun.  I,  913. 

Dan.:  Gud  girer  alt  godti,  men  ei  ozen  (koon)  om  hor- 
nene.    (Frov.  dan.,  259.) 

Frz.:  Dieu  donne  le  boenf  et  non  les  cornes.    (Lerouz. 

I,  10.; 

Lat.:  Dat  deus  omne  bonum,  sed  non  per  comua  tanrum. 
(Luther,  137.;  —  Omnia  dat  dominus,  ted  non  per  cor- 
nna  taurum.    (Henisch  1383,  15.; 

250  Got  git  et,  Got  nit  et.    ( Siebenbürg. -sdchs.)  —  Schu- 

ster, 625. 

251  Got  ist  am  gericht  gesessen.  —  Franck.  /,  leo^. 

252  Got  kan   nit  wittern   dz  eim  ieden   gfelt  — 

Franck.  II,  120*. 

Mit  dem  Zusata  bei  Simrock  (11726):  sonst  kann  er 
alles.  Jedem  einzelnen  das  Wetter  nach  Belieben  zu 
machen,  kann  auch  kein  Gott. 

253  Got  kan   wol  ein   ürten  (Zeche)   borgen.  — 

Franck.  II,  64*»  u.  120*;  Tappius,  208^;  Gruter,  /,  45; 
///,  45;  Uhmann,  II.  238,  72;  Pislor..  VIII.  13;  Kirch- 
hofer, 192;  Simrodi,  3915;  Eiselein,  250. 

„Gott  kan  einem  wol  eine  gute  Zech  borgen,  aber 
darnach  kompt  er  und  fordert  ernste  Rechnung ,  dass 
man  weder  Haut  noch  Haar  hebelt.'*  (LtUher's  Tischr., 
235*,  mit  der  Bemerkung:  „Der  Bauern  Bede  um 
Wittenberg.'*;  Der  Pater  »ancttcu«  if^/fiMr  beweist  in 
einer  seiner  unter  dem  Titel:  Der  eilfertige  Prediger 
im  Druck  herausgegebenen  Fredigten  ( S.  14),  dass  Gott 
der  Herr,  bevor  er  Mensch  geworden,  cholerischer,  nach 
denselben  aber  phlegmatischer  Natur  geworden.  „Gott 
der  Herr,  ehe  denn  er  Mensch  worden,  geriebt  bald  in 
Harnisch,  (war  jaohzornig,  sclüugen  bald  darein,  und 
war  schier  durch  kein  Basswerk  zu  besänftigen,  zu 
stillen.  Nachdem  er  Mensch  worden,  da  war  er  nicht 
so  erhitzt  und  cholerisch,  sondern  ganz  phlegmatiaoh. 
Er  ist  jetzt  nicht  mehr  so  geschwind  auf,  ob  ihn  schon 
so  Tiel  zuwider  geschieht.  Er  dissimulirt  und  tibersieht 
so  viel  Laster,  Unzucht,  Diebstahl,  Mordthaten,  Un- 
gerechtigkeiten, Zaubereien  u.  s.  w.  Er  höret  so  grau- 
sames Lästern ,  Schelten ,  Fluchen  u.  s.  w.  Er  schweigt 
lange  still,  lasset  alles  geschehen.  Aber  zuviel  zerreisst 
den  Sack.  Lange  geborgt,  ist  nicht  geschenkt."  (Kloster- 
spiegel, 104.) 

Dan.:  Gud  kand  i  vel  borge  een  et  skiolen  stykke,  kand 
vel  straffe  en  skielen,  alligevel  han  ssstter  hannem  ikke 
1  raadhnus-kieideren.    (Pro*,  dan.,  83.; 

Engl.:  God  permits  tho  wioked,  but  not  for  evcr.    (Bohn 

II,  363.) 

BoU.:  God  kan  wel  een  tijd  laug  borgen,  maar  daarom 
scheldt  bij  nog  niet  kwjjt.    (Barrebomee,  I,  243.; 

It.:  Domeneddio  non  paga  sempre  il  sabbato.  (Gaai,  795.; 

Lat.:  Sero  Jupiter  dipbtheram  inspexit.  (Tappius ,  14* r 
Binder  11,  391;  Fatelius,  233;  Pkilippi,  II,  178;  Sey- 
bold,  533;  Steinmeyer ,  (Jl;  Wiegand,  5-'7.) 

254  Got  kompt  langsam  aber  wol.  —  Franck,  II,  64**; 

u.  120»;  Egenolff.  59*;  Sulor,  213. 

Gott  kommt  mit  bleiernen  Füssen,  aber  trifft  mit 
ehernen  Händen,  eägen  die  Engländer.  Die  S'nuuoten: 


18 


Gott 


Gott 


14 


Di0  flOtlUohe  (lürocbÜHkeit  hat  VtLue  von  Blei.    Die 

FoImi:  D«rU-  '  Ueino  von  Wolle,  »berHtude 

vob  ßtni.   Vi>-  .  wo«%  lobioenet,   Dia^ertcr; 

Gutte«  K«nli'  >i    GerildBoh,    Aber  von  ihrem 

9ehla((c  gibt'  liug.     Und:  Gütt  kommt  apAt, 

»t>«r  mit  8fr.  Vr;^  //,  111  a.  I3.J 

JDwi..  Ood  CODI« ;  <  j   Jen  feet,  but  etriketU  witli  irou 

a£6  Oot  tust  keine  schuh  so  gerecht  sein,  dass  er 
jhn  nit  etwa  druck.  —  frone*,  //,  4S*. 
Ijot  lest  vn»  wol  sinoken,  aber  nit  ortrincken. 

—   Franrk.  //,  14»**;  GnUer,  J,  «.   Wifiiwfc,  1713.  37. 

Loinwkir/  //.IG;  Moyir,  /,  J«4;  Www,  18;  ßiicAt«!/.  »7; 

Muller,   l,\,   SiCMiet,  416;   /^rOm i iiAän ,  SStiS;    /^ruwri. 

I.  »9ri ,-  Kwthhafgt.  180:  £:i«f4<^n.  SSO ;  Körtf.  ad2t  u.  S8c6; 

.^imrodl .  3üai  .  /•  ufcf . .  2fl. 

tXr  Tornftgnndeu  Barke,  tagen  di«  V«n«ti«r,  ««igt 
Oott  d«a  llAfeii.  («rtitthrr^  tl.  7.) 
i,4it,t  Ctun  furit  &tque  f«rii  D«ai,  olim  paroere  quaerlt. 
(Stmder  ff.  fAt ;  StJiHtii'i- ,  269.>  —  Haud  ultra  uostra» 
iej]t.i.ut  UV9  uuinin«  viret.  (Bmder  ff,  HHT.)  —  Lftbl 
h..<  lÄfB  Doi  est.     (Uaul,  JS9.>  —  Mergurts  tioi 

yj  I  »a  •ubmcTBore  Cbrisliu.    f ßi« Jcr  //.  1 8^0  ; 

*■' . 

257  Got  mach  es^  wie  er  wolle:  8o  kan  ers  doch 
nicht  nittcben,   dz   es   yedermaü  gefalle.   — 

Got  nimpt  die  seinn.  —  Franek,  t.m^, 
^d  Got  ptle^  achclcke  mit  achelcken  zu  straffen.  — 
Frtstuk.  I,  65» ;  Ldinumv .  11.  231 .  Ii7 ;    Tapp%%u,  74* ; 
MiHii«  W.  -spmfuiörh'j^iVuK.',  191;  i\imnKk,  ;i»91. 

Br  bedicat  sich  du«  Bö»P«rio>iti  »la  Zuchtrntho  ftlr 
t<|i«B  anücra  SIrafwürdigfD  au  lauge,  bis  aucJi  jcuen 
••IB  T«rdientei  .Schicksal  «roilt. 

MO  <iut  t^  Dank,  dftt  des  tängk  Bis  en  Aenijl  huot! 
»öt  def  Sohnikesschnuogel ,  dan  e  drä  Schriit 
foar  G^^gMlge  vor.  (StebetA^ri^.'Michx,)  —  s^ku- 
tl^,  144. 

"iti  Got  aiLet  auH  da»  hertz,  willen,  meynung  vnd 
nugf  warumb  vnd  wie  ein  ding  ge(K;hehe.  — 

Goi  lüiet  das  heriz  an.  —  Frand,  II,  st*»  ;  i  sam. 

U,l:   t*rtn>  /•  *9:  Schtdse.  l«;  Simrock,  avoi;  /iTrtun, 
/.  916;  Alörir«  IU6.  JlkürTtf ',  81M. 
,l]a*t  nit  gul,  80  geb  dolnu  raut*'. 
Got  aihei  durch  die  finger,  aber  nicJit  ewig.  — 

rranti.  /.  4»*;  Gnil«<r.  /.  4i»;  i/«^wA,  385.  29;   P^-tr». 

I/,SU;  Sc^Mlft,  1U9^,   (;c»ld«i/imi(^ ^  ^6:  .s>ric^ri»f-rrr- 

Us.  i\7:  Saüor,  «19;  ,S'inm>i*.  3V17;  Orciwi.  //.  5is. 

,r  Toool  god  nl«l  t»  Da«,  Ui  cad  w«I  wenkon. 

•  '^'^^'  -^-""lirafB  deoa,  «rgo  doma  ii»vor©re.    (faiiert- 

994  Qot  t  wol,  aber  er  bleibt  doch  mit  sein) 

rrgbUr  uit  aass.  —  Fruiu*.  M,  iSü. 
Qoi  walt«  ist  aller  bitte  mutter.  —  Franek,  //.  3'' , 

tfnrfli*.   J»  4i.     Tuf/piu,  i*^,    //rin»i7i.  40Ö.  ^ri ;    l>ftrt. 

rt,  SM;    Wlim,  M;    Ä'iTrfi'.  3297  u.  «835;    f;«n/fc*T,  60; 

T79.    £wH(rtq,  2ii;   SaiVer,  SSI;   Simrodt,  38fi9; 

,  1.917;  Ei4«lnn,Ul, 

U«tt  w«iM  wol,  Mffon  die  Kroaten,  weaaon  2iego  das 

R«ra   abgMtotMb.     Und   dio  Caochen:    Der   Herrgott 

«ralM.  «•■a«a   die  Ziege   nnd  ««aiou  daa  Lunm  iat. 

(IW^^erf  tt,  10.; 


i>*D:  Qud  give  troe  tjreade,  Umelig  Tojrlig, 
»1141  hefalcabf  %\a  naade  og  venakap.  —  Hielp  Üud  er 
moder.    (Prvv,  dan,,  IW.J 
«od  wBlt'a  U  i^der  bade  mMder.    (Harttttomit, 

rtaalnploratChrialtun«  feliciier  orat.    (Fatitn- 


'■QvTctrtai 

ittY«.  i&4^ 


iit    «MM   wol,    warumb    er    der   geysa   den 
ritz  soll  abhawen.  —  Fmndt,  n,  177^;  Sim- 

C«ada«  parva»  villoal«  anlmainiat.    (Btn4«r  11,  4Gu  .- 

1C7   6oi  Wil  koyn  not.  ->  Franek.  /.  77"  ;  ffrAMc*  .  171S,  4t; 

96s  Goi   windet    (oder   haspelt)    aller    mennachen 
«faaeUiat  anff  ein  klüngeln  (Knäuel).  —  Fuimk, 

^^^^E    B*a.i  Ood  wtadt  aller  mantobeo  miedaad  op  fteu  kluwen. 
^Lm  Giita  gnad  erfult  die  weit  —  Frmck,  n.  4^ 


270  Gott  achtet  nicht  aufo  Geschrei,  aondern  aufa  Ei. 

—  /ViröiiuaAöfi .  SIAS. 

271  Gott  achtet  nicht  waa^  sondern  wie  rnd  warumb 

es  geschehe.   —    llenudit  1704.  14.  /V<n,  f.  4,'^. 

272  Gutt  allein  gebührt  dio  Ehre. 

L^t.:  B«ddttttU'  auli  glorla  lauüiiao  Doo.    (lirvb..lJ ,  ;,'i^.J 

273  (fott  allein  ist  ohne  Felder. 

Jt.:  Solo  Dio  ««lua  dlfoUl.    (toMUffU«,  8«,  1.) 

274  Gott  aliein,  sonst  keiQ'ni.  —  llertt,  4. 

InAobrift  an  einem  Haueo  in  Wlkrteoiberg. 

275  Gott,  Aeltem  und  Lehrern  kann  man  nie  ver- 

gelten. —  Simroik,  10846. 
^a^.    Nemo    D«o    cbarLique    parentibu»    ataae   raagiaUi 

praautla  pro  meritla  digna  referre  poteat    {Stybolti,  .1S8.J 
üug.:  Am  lateunek,  atyidnak  i§  a*  hlv  tanitddnak  toba 

mlg  nem  flaethetz,     (Oaat,  1600.} 

276  Gott  auf  der  Zunge  und  den  Teufel  im  Herzen, 

KnffL:   God  in   bi«  toagun,   aud   tbe  dovU  in   hi»  beart. 

(Bohn  II,  .na.; 
^77  Gott  bedarf  nieznands. 

278  Gott  befohlen!  —  Kriimi«.'f .  e^ 

279  (iott  befohlen,  bis  wir  uns  wiedersehen,  sagte 

jener  Blinde  zum  andern. 

280  Gott  begegnet  dir  überall,  wenn  du  ihn  grüsseu 

möchtest,   —   Satter,  217;  Simroak,  887«. 

281  Gott  begegnet  manchem,  wer  yhn  grüssen  kont 

—  Agncola  t,  13 ;  ilruttt.  l.  44 ;  Weniirfi,  243,  13 ,  l*fln, 
11,  iA:  Egrnolfj;  r,^  .  Lau»\tlurf  tl,  U,  £^rwtf.  II,  677. 
6Si  u.  iJM;  SrhotM,  lläs'';  Winckhr.  V,  12;  lUum,  SO; 
StebtftJteifK  ,  $9 ;  S^nchmirtfTnhaU ,  7 ;  ilumn ,  I,  92«  ; 
Kudem,  2il>.  Kärie  ^  2»a8, 

Dan.:  Gud  Di»dor  mangou  vAl,  man  haa  vead  al  at  bÜM 

bunnom.     i'/Vor.  Han,,  J56.J 
Uull, ;  (Jod  btijegende  or  mcoigeu ,  die  heiu  groeten  kouda. 

(Ifarrtbvmee ,  I,  342.; 
Lai.r   Haud  cuivii  manifoita  vid«ntur  numiika  divuia,  — 

üccurrit  cuiounQU«   Deua,  pauoiqao  «alutauc.     (Hitf 

lein.  a:»0;  tJiVitt,  Dil.) 

Gott  begehrt  von  seinen  Schuldnern  Rechnung, 
aber  keine  Bezahlung.  —  öjit>l.375. 

Gott  behält  das  Feld. 

Gott  behüt  für  Pfaffen,  die  geben  einem  zu 
scluiffen.  ^  /Wn,  ///,  7. 

Gott  behüt  uns  für  gesunder  speiss  ^  vnd  starckem 
gedrencke'.  —  lienitch,  im3.  4ü.  /viri,  i/,  343. 

'j  Araoei.    >>  Wasaer^  daa  Mühlen  treibt. 

Gott  behüt  uns  vor  dem,  der  nur  Ein  Buch 
gelesen  hat.  —  /.rfm««««.  453. 7. 

Gcgou  oinsfliUgo  Bildung,  Halbwiiterei,  ficdolukuiLt- 
bcit,  die  DQnkel  und  noch  rieloi  andere  nicht  Baaaer« 
einengen,  und  wie  die  Buibcu  meinen,  alle  Gedanken 
am  ein  Aad  drohen.  In  Ihnlichor  Woiie  bitton  dia 
Pranaoien,  Gott  nOgo  ■!«  vor  einum  Menacben  bewah- 
ren, der  nnr  otu  Qeschkft  hat:  DIea  vous  gardo  d'un 
homrao  qni  n*a  qu'ono  uflaire,  (Krifeingfr,  ll'*;  Retnt- 
berg  III,  'jO;  Jiohn  I,  IG.)  Auob  die  Italieuor:  Dto  ml 
ßUKtdi  da  Chi  ha  ana  faoenda  «ola.    {"^vAn  /,  92.; 

Bvhm.T  ZaehoreJ  nia,  pane,  od  vlka  älapAka»  od  mnloha 
bosAka ,  od  Handy  racocbatö ,  od  hoU  aukovaifi.  (Öeta- 
kovtkv,  335.; 

EngU ;  (Jod  deUver  taa  from  a  man  o(  one  book.  >-  Öod 
keep  mo  from  tbe  man  that  hath  but  one  tbiug  to  mind. 
(Bahn  II,  U%} 

HoU,.:  God  beware  ni)  voor  »«jnand,  die  maar  4<Sn  boekje 
gelesen  heeft.    (Barrebomre,  I,  243;  Bohrt  I,  319.; 

/(..  Dio  mi  guardi  da  chi  atadia  un  Ubro  aulu.   fBofm  I,  92.; 

SpoM.:  DlOB  me  Übte  de  hombre  de  nn  Ubro.  (mhn  1 ,  214.) 
337  Gott  behüt  una  vor  dem  mit  dem  BockafuBs.  — 

Eit^län,  253. 
Frt.:  Dieu  noua  gart  de  rAole-Critt.    (Lertmx,  t,  11.; 
'JSa  Gott  behüt  una  vor  grossem  Glück  *,  vor  gnädi- 
gen Herrn  *  und  gesunder  Speise  und  Trank  *. 

')  D.  h.  vor  dem  „grosiion  GlUok",  t.  B.  nicht  d«n 
Hala  gebrochen  lu  haben ,  wenn  titau  oin  Bein  gebrochen. 
^)  Dio  ZQ  zolin  Jahr  Foatoug  oder  lebenalangUcbem 
Zachthaua  begnadigen.  *)  D.  t.  Arsuei,  die  Krankbatt 
voraoaaetat. 
üoU.:  riod  behoL'de  una  voor  groot  geluk.  (Ilarrtbom^^ 
/.  24a.; 

2^9  Gott  beiiüte  dich!  —  Knt:ia^.&\ 

290  Gott  behüte  dich  vor  ilera  Abschied  (dem  Ur^ 
thed,  der  Verkündigung)  dea  Rudius, 

Sudiua  war  etu  »ehr  gelehrter  und  ein  '  o« 

berubmief  Arat,  daa»  kein  anderer  Ar>t  >  -t 

In  di«  Oar  nebmefn  ifOlUe,  Ober  deaaeit  Ki_ .     .i-r- 

iaaf  er  aiob  auagaaptooheo  oder  den  «r  gar  a»|g«gvb«n 
hatte. 


282 

283 
284 

285 


28C 


ItaMM^MaMi 


15 


Gott 


Gott 


16 


291  Gott  behüte  diese  Stadt  und  ganzes  Land  und 

wende  von  uns  ab  Unglück  und  Brand.  — 
Hertz.  27. 
Inschrift  an  einem  Hsnie  in  SchMidan  yom  Jahre  1704. 

292  Gott  behüte  (bewahre)  euch  1  —  Agricola  I,  546. 

Absohiedflgrasa. 

293  Gott  behüte  mich  in  Gnaden  vor  Feuer  und 

Wasserschaden ,  vor  bdsen  Winden  und  —  vor 
weissen  Halsbinden  1 

Die  Böhmen  bitten,  dase  er  sie  keine  Pfaffen  nnd 
keine  Moskowiter  sehen  lasse,  indem  sie  sagen:  Bac 
ml  boie  dAti,  s  popem  se  nepotkati,  Moskala  nevfdati, 
nebude  nestestl.    (Öelakovsky,  467.^ 

294  Gott  behüte  mich  vor  einem  bösen  Nachbar! 

Die  Italiener  fOgen  noch  hinan : '  nnd  vor  einem  1  n- 

fllnger  auf  der  Geige.  Und  die  Bussen  bitten :  Vor  des 

GroUers  N«he  bewahre  uns  Gott.    (AUmann  VI,  461.; 

It.:  Dio  ti  salTi  da  nn  cattivo  vioino,  e  da  nn  priucipiante 

di  Tiolino.    (Sohn  /,  93.; 

295  Gott  behüte  mich  vor  einem  jungen  Kerl,  der 

betet,  und  vor  einem  alten,  der  fastet. 
Span.:  De  moso  resador,  y  de  viejo  aynnador ,  gnftrdemi 
Dios.    (Bokn  /,  81».;  • 

296  Gott  behüte  mich  vor  einem  Reichen,  der  ver- 

armt und  vor  einem  Armen,  der  erwärmt 
(reich  wird). 
lt.:  Dio  ci  guardi  da  ricco  impoTerito,  e  dapovero  arric- 
chito.  (Ptusaglia,  152,  7;  Gaal,  900.;  — Nonv'  &  mag- 
gior  amaro,  che  nn  povero  superbo,  enn  ricoo  avaro. 
(Goal,  900.; 

297  Gott  behüte  mich  vor  einem  Richter,  der  auf 

dem  rechten  Ohr  nicht  hört,  bis  man's  ihm 
schmiert,  und  vor  einem  Schneider,  der  viel 
Mäuse  hat  (oder:  vor  einer  Scheune,  in  der 
es  viel  Mäuse  gibt).  —  WincUer,  II.  S6. 

298  Gott  behüte  mich  vor  Feuer-  und  Wassersnoth, 

vor  Priestersegen  und  vor  Gnadenbrot. 

Frs.:  Dien  nons  garde  de  la  memoire  dn  pftre  d'Aubignr. 
(Leroux ,  II,  26.;  —  Dien  nous  garde  du  feu  et  de 
ronde,  et  du  rögiment  de  Bnlonde;  d'ennemy  k  grand 
ennemy  11  n'y  a  qn'k  se  gard  en.    (Ltroux,  fl,  h.) 

299  Gott  behüte  mich  vor  Leuten,  die  mich  falsch 

(nicht)  verstehen. 
Port.:  Deos  me  d£  contenda  con  quem  me  entenda.  (Bohn 

I,  275.; 
Span.;  Dios   me    de  contienda  oon  quien  me  entlenda. 

(Bohn  I,  214.; 

300  Gott  behüte  mich  vor  meinen  Freunden,  vor 

meinen  Feinden  will  ich  mich  schon  selber 

hüten  (schüteen).  —  Körte*,  2933;  Simrocfc,  2777. 
Engt. :  God  keep  me  from  my  friends ,  I'll  keep  myself 

Rom  my  enenues.    (Oaal,  4^.) 
Frz. .-  De  qui  je  me  fle'.  Dien  me  garde.    (Bohn  I,  Ib.)  — 

Mon  bonolier  est  plus  fort  que  Vmpie  de  mon  adversaire. 

(BoviU,  III.  193.; 
It.:  Da  Chi  ml  fido,  mi  guardi  Iddio,  da  chi  non  mi  fldo, 

ml  guarderö  ben  io.    (Bohn  /,  90;   Paitaglia,  19,  7; 

Cahier,  9926.;  —  Dali*  acqua  oheta  mi  guardi  Dio ,  che 

dalla  corrente  mi  gnarderö.   (Ptuiaglia,  162,  i.)  —  Fra 

gli  amid  guardami  Iddio,  che  fra'  nemioi  ml  guarderö 

lo.    (Bohn  /,  99.) 
Lat. :  Mens  mihi  clypens  ense  gravior  est  adrersarü.   (Bo- 

tili,  III,  193.; 

301  Gott  behüte  mich  vor  stillen  Wassern,  vor  rau- 

schenden will  ich  mich  wol  'selber  wahren.  — 

Windder,  VI,  16. 
KngL:  God  defend  me  from  the  still  water,  and  Fllkeep 

myself  firom  the  rough.    (Boh*  II,  362.; 
It. :  Dali'  aoqua  oheta  mi  guardi  Iddio ;  che  dalla  corrente 

mi  guarderö  io.    (Bohn  I,  90.) 
Span. :  De  l'agua  mansa  me  libre  Dios :  qua  de  la  brava 

(recia)  me  garder«  yo.    (Bohn  I,  211;  Cahier,  3182.; 

802  Gott  behüte  uns  vor    einem  guten  Februar. 
CPoschimmthal.J  —  Sckweit,  I,  234,  1. 
Frs.:  De  nouvel  hoste  et  d'une  obstin«  Dien  nous  garde, 
hivert  ei  est«.    (Lerowt,  II,  122.; 

303  Gott  behüte  uns  vor  M&nnem,  die  wie  Frauen 

reden. 

Entweder  solche,  die  eine  WeibersCimme  haben  oder 
die  wie  Frauen  gesohw&txig  sind. 
Jt.:  Dio  Ol  liberl  da  huomini  che  parlano  parole.    (Pat- 
Moglia,  252,  16.; 

304  Gott  behüte  uns  vor  vier  Dingen:  vor  einem 

Weibe,  das  sich  schminkt,  vor  einem  Knechte, 
der  sich  betrinkt,  vor  Glasern  (Messern)  mit 
Scharten,  und  vor  einem  schlechten  Mahl,  auf 
das  man  lange  muss  warten. 


Frs.:  De  quaire  choses  Dien  nous  garde:  d'one 

qul  se  farde,  d*un  valet  qui  se  regarde,  de  boenf  aal« 

.    sans  moutarde  et  de  petit  dlner  qui  tarde.    (Kritain- 
ger,  144»; 

305  Gott  behüte  uns  vor  Zänkern  und  Stänkern. 
Frz.:  Dieu  nous  garde  d'nnhomme  qui  n'a  qu'nne  alKaire. 

(Cahier,  43.; 

306  Gott  behüte  uns  vorm  Doctor  und  vorm  Richter. 
Frt. :  Dieu  nous  garde  de  la  messe  de  M(iohel)  de  l'Hos- 

pital.    (Leroux,  II,  5.) 

307  Gott  behütet  Kinder  und  Narren  sammt  allen 

frommen  einfaltigen  Herzen.  —  Opel,  379. 

308  Gott  bekommt  den  Kümmel  und  die  Welt  das 

Herz. 

309  Gott  belohnt  nach  der  Arbeit.  —  Sprichwörter- 

tciiatz,  173. 
Dan.:  Guds  forsyn  er  anderledes  hos  menneskens  gode, 

anderledes  hos  de  onde  giemlnger.   (Prot.  dan. ,  US.) 
Fr».:  Dien  nous  rend  les  biens  au  priz  da  traTiüL  (Krittin- 

ger,  284*.; 

310  Gott  berath'  euch! 

Frz.:  Dieu  Tous  b«ni88e.    (Kritzinger,  674.;  — •  Dieu  Toua 
soit  ft  l'aide.    (Kritzinger,  15*.; 

311  Gott  beräth,  so  lang  ein  Ey  bret.  —  Petri.  II.  ut; 

Henisch.2Sl,i4. 

312  Gott  bescheret  alles  guts,  aber  du  must  zu- 

greifen vnd   den  Ochsen  bey   den  hörnern 
nemen.  —  Henisch,  1709,  45;  Petn.  11,  848. 

313  Gott  bescheret  vns  zu  fülle  vnd  hülle,  zu  kropff 

vnnd  rock,  zu  futter  vnd  decke.  —  Mathety. Si*. 

314  Gott  beschert  dem  Armen  alle  Jahre  ein  Kind 

und  dem  Reichen  ein  Rind. 

315  Gott  beschert  die  Kuh,  gibt  aber  nit  das  Seil  (den 

Strick)  dazu. — Lehmann, 88. 13:  Sauer, i9;  Simrock. 

8987,  für  Trier:  Laven.  I8i,  52;  Firmenich,  III,  546.  31. 
„Gott  bescheret  dir  die  Kuh,  aber  nicht  den  Strick 

lum  Binden;  schwer  cu  halten  ist  das  Glttck,  sei's  auch 

noch  so  leicht  zu  finden."    (W.  Müller,  27.; 
Frz.:  Dieu  tont  en  un  Instant  pent  beaucoup  labeurer. — 

En  peu  d'heures  Dieu  beaucoup  labeure.  (Leroux,  I,  12.; 
Lat.:  Dil  bona  laboribus  vendunt.    (Altdorf,  195 ;  Binder 

I,  338;  //,  788.; 

316  Gott  beschert,  Gott  beräth.  —  Körte.  89. 

317  Gott  beschert  gross  vnd  klein,  wer  nur  köndt 

danckbar  sein.  —  Heniech.  1705,  lO;  Petri.  II,  844. 

318  Gott  beschützt  die  seinen.  —  Peiri,  II,  344. 

319  Gott  besseres,  sagte  der  Widder,  als  ihm  die 

Schafe  fortliefen. 

Dan.:  Gnd  bedre  det,  sagde  vadderen,  han  künde  ikke 
folge  faarene.    (Prot,  dan.,  2bl,) 

320  Gott  bessert  die  Wege  am  besten.    (Poln.) 

Daher  glauben  wol  die  Polen,  für  ihre  Wege  selbst 
nichts  thun  xu  dürfen. 

321  Gott  betreugt  niemand  vnd  wird  auch  nicht  be- 

trogen.  —  Petri,  I,  43. 

322  Gott  betriebt  niemand  so  hoch,  er  tröstet  jhn 

wider.  —  Henisch,  1705,  29;  Petri.  I.  43. 

323  Gott   bewahr'  uns   vor   der  bösen  Sieben.  — 

FriiclAier,  3493. 

Nach  dem  XSnigsberger  Kirehei^latt  (1863,  224)  ist 
die  böse  Sieben  oder  der  Teufel  im  Kannöffelspiel 
(Cardinalspiel),  einem  vor  der  Beformatlon  sehr  beliebten 
Kartenspiel ,  gemeint.  Die  Karten  trugen  die  Bilder  des 
Papstes  und  von  Tier  Kaisem ;  die  OardinAle  waren  die 
Buben.  Die  bOse  Sieben  konnte,  wenige  Falle  ausge- 
nommen, weder  vom  Kaiser  noch  Tom  Papste  gestochen 
werden. 

324  Gott  bewahre  glück  vor  falschem  tück.  —  /fe- 

nitch.  1662,  68;  Petri.  II,  344. 

325  Gott  bewahre  mich  für  den  frantzosen  im  lande 

und  in  den  hosen.  —  Pittor,  ,1,8*. 

326  Gott  beweü^e  mich  vor  der  Himmelsleiter,  bat 

Eulenspiegel,  da  ging  er  am  Galgen  vorbei. 

327  Gott  be\rahre  mich  vor  einem  Schneider,  der 

viel  Mäuse  hat. 

328  Gott  bewahre  mich  vor  jungen  Leuten,  die  den 

Kopf  lassen  sinken,  und  vor  alten,  die  sich 
schminken. 

329  Gott  bewahre  mich  vor  Katzen ,  die  vom  lecken 

und  hinten  kratzen.   (S.  260.) 
Frt. :  Dieu  me  garde  de  gens  qui  me  flattent  en  ma  pr«sence 

et  me  trahiasent  en  mon  absenoe.    (Kritzinger,  28*».) 
lt.:  Dio  mi  guardi  da  quella  gatu,  che  davanü  mi  leooa, 

e  dietro  mi  sgrafOa.    (Paxzaglia,  148,  4;  Oaal,  98».) 

330  Gott  bewahre  mich  vor  mir  selbst! 


17 


Gott 


Oott 


18 


331  Gott  bewahre  mich  vor  vier  H&asern:  vor  dem 

Leihhause ,  dem  Wirthshause ,  dem  Spital  und 
dem  Geiängniss. 
Frt.:  Dien  me  garde  de  qnatre  maisoos:   de  U  taverne, 
du  Lombard,  de  l'hoipital  et  de  la  prieon.    (f.eroux, 
/,  10;  MrUtinger,  S3A>>.; 

332  Gott  bewahre  uns  vor  Aufustkoth  und  Maisiaub! 

333  Gott  bewahre  uns  vor  dem  Etcetera  der  Ad- 

vocaten  und  dem  Quiproquo  der  Apotheker. 
Frt.:  Dien  noiie  garde  d*nn  ctoöt^ra  de  noiaire  et  d'nn 
qalproqao  d'apothieairel    (Cahier,  1165.J 

334  Gott  bewahre  uns  vor  den  Junkern  am  Tage 

und  den  Betbrüdern  am  Abend. 
Span.:  Dios  oa  libre  de  hidalgo  de  dia,  y  de  fraile  de 
noehe.    (Bohn  I,  %\i.) 

335  Gott  bewahre  uns  vor  der  Gesundheit  der  Deut- 

schen *  und  der  Krankheit  der  Franzosen  (a.  d.). 

—  ReinabeTQ  V,  2». 

')  D.  h.  vor  Bu  yielem  Gevnndheittrinken. 

336  Gott  bewahre  uns  vor  grossem  Glück.  —  Schoitel, 

UM». 

337  Gott  bewoare  ju  (euch)   vor  Bissen^  un  Wip- 

•terten'  un  vor  dösent  Düwel.    (UüMter.j  — 
Frotnmann,  VI.  458.  111. 

')  Wfld  amberrennen.  *)  Unstet  hin-  and  herhüpfen 
nach  Art  der  Baohitelae.  Mit  den  Substantiren :  Bitten 
und  WIptttrten  loU  bildlich  Irrthnm  und  Schwärmerei 
aaigedrttckt  werden. 

338  Gott  bezahl'  den  Ueberzug,  fürs  Unterfutter  geb' 

ich  nichts. 

Böhm.:    Zaplaf  p4a  bäh  za  bachty,  la  kaputta  odpuafte 
( neoplatfm  ).    (ÖHakovtky ,  875.; 

339  Gott  bezahl'  dir's  mit  sieben  Jungen  und  einem 

Gottlieb.    (Schiet.) 

Schleeitcher  Wits :  Fttr  eieben  Jangen  aorgte  früher 
der  König,  und  der  Oottlieb  kommt,  wie  sein  Vetter 
Hans,  darch  teine  Dnmmheit  fort. 

340  Gott  bezahl  es  ihm  zu  tausendmal.  —  Agricaia 

I.  585. 
fVt..-  Dien  paier»  toat. 

341  Gott  bezidil's,  s&gte  die  Hurenmutter  zum  Pfaff, 

als  er  ihr  ein  Trinkgeld  gab. 
34S  Gott  bezahlt  bis   auf  den  Heller.  —  Pttrömia- 
ko»,  uio. 

343  Gott  bezahlt  mit  gleicher  Münze.  —  Parömia- 

kom.HOti. 

344  Gott  bleibt  bei  denen,  die  bei  ihm  bleiben. 

345  Gott  bleibt  Meister.  —  Petri,  u,  S44. 

346  Gott  bleibt  nicht  ans,  wenn  er  gleich  verzeucht. 

—  PHri,  i.  43;   Saüfr ,  318;  S^nckwötierschatz .  %\0 ; 
Mirchkofer,  ISO;  Simtw*,  3914. 

It.:  La  randetta  dl  Die  non  piomba  in  fretta. 

347  Gott  bleibt  nichts  schuldig. 

Jüd.-d*ut9A:  NIz  ehiai«v-    (T9»dlau,  938.; 
Kroat.:  Bog  ni  koma  do^an  neoataje. 

348  Gott  borgt  l&nger  als  die  Menschen. 

BoU.:    Ood  borgt   wel,   maar  de  mensch  niet.    (Harre- 
bomee,  I,  949.1 

349  Gott  borgt  oft  eine  Zech.  —  Schottet.  1119''. 
360  Oott  braucht  alles,  auch  dess  bösen  zu  gutem. 

—  HemtOi,  1705»  51;  Petri,  It.  344. 

351  Gott  bricht  den  Stolz  zuletzt  wie  Holz.  —  Pa- 

rimiaktm,  3933. 

36)  Gott  darff  keiner  Statt,  die  sein  wort  nicht  will 

herbersen.  —  Beirisek,  65S,  13. 
353  Gott  dam  keins  starcken  vnd  nutzt  jhm  kein 

klager.  —  HenUeh.  170S.  58. 
364  Gott,  das  höchste  gut,  alles  im  besten  thut.  — 

fVfri«  0«  343. 
356  Gott  deckt  dem  Elenden  den  Tisch. 

Die  Heger  in  Sarinam  sagen :  Oott  tOdtet  Wild  fttr 
den  Aaaeitaigen  CBoasiekranken ).  Doch  wird  das 
Sprichwort  anob  angewandt ,  wenn  jemand  etwas  sehr 
Mebt  gemacht  ist,  wenn  ihm  die  gebratenen  Tanben 
in  den  Mond  fliegen. 

366  Gott  demütiget  Sünder  durchs  Creutz.  —  Ue- 

niädt.  €U.  18. 

367  Gott,  den  eitern  vnnd  zuchtmaister  (Lehrern) 

kmn  man  nimmer  gleiches  vergelten.  —  Henisch. 
ins,  33;  iVtrt .  //.  344;  Sauer.  97;  ReUuberg  VII.  96. 
£mmL:  Ood,  our  pareata  and  oar  mastMs  can  nerer  be 
revdtad. 
DscrecBSt  SvBicawAaTM  .LiziKOir.    U. 


Lat.:  Nemo  Oeo,  oharisqne  pareniibns  atqne  magiitrls 
praemia  pro  meritis  digna  referre  potest 

üng.:  As  Istennek,  atyAdnak  «s  a  hiv  tanitödnak  tob» 
meg  nem  flzetnet. 

358  Gott  der  Harr  liwt  noch.    (Siebenbürg.-säclu.j 

Es  ist  noch  nicht  alles  aus. 

359  Gott  der  Herr  muss  wahrlich  fromm  sein,  dass 

er  mit  Blitzen  nicht  fahrt  drein. 

360  Gott  der  Herr  selber  würde  lachen,  wenn  ein 

Jesuit  den  andern  über  den  Tioffel  balbiren 
könnte.  —  Oottentpietel,  31,  19. 

361  Gott  der  Herr  wiehret  den  B&umen,  dat  se  nich 

in  de  Heben  (Himmel)  wasset.    (Lippe.) 

362  Gott  der  Herre  hat  die  grösste  Wildbahne.  — 

Oec.  rur. ,  568. 

363  Gott  die  Ehre  und  jedem  sein  Recht. 

Dan.:  Oiv  Ond  nre,  lad  hrer  sin  egen  viere.  (Prot, 
dan.,  14.; 

364  Gott  die  Ehre  und  jedem,  was  ihm  gebührt. 

365  Gott  dienen  hindert  nichts.  —  Henitch,  69b.  68; 

Petri.  II,  344. 

366  Gott  dienen   ist  mit  jhm  Regieren.  —  Henisch, 

1706.  7. 

367  Gott  ehr'  de  Weverui,  et  mag  regen  oder  sehnig- 

gen,  sind  se  ok  nit  satt,  so  wät  se  doch  nitt 
nat.     (Soett.) 

368  Gott  ehre  das  Handwerg.  —  Luthers  Ua. ,  S.  7. 

369  Gott  ehre  das  Handwerk,  sprach  der  Schinder 

zum    Richter.    (S.  Spielen.)  —    Hoe(er.  916;  E^e- 
leiH.%1%1  Simrock.  4313. 

370  Gott  ehre  die  vielen  Hende,  Gott  sehende  die 

vielen  Munde.  —  ffenwffc,  80S.  90;  Am, ///,  7. 

371  Gott,   Eltern,    Lehrern,  gnugsamb   ehr,   kan 

man  erzeygen  nimmermehr.  —  Gruter,  ni,  44 ; 

Lehmann,  II,  938,  69. 
Engl.:  God,  oar  parents,  and  our  masters  can  never  be 

reqaited.    (Bohn  II,  863;  Oaal,  1600.; 
Frt.:  A  Diea,  k  maistre,  ny  &  parent  Ton  ne  pentrendre 

r«qnlvalent.  (KrUeinger,  934t>.;  —  A  Dien,  P«re,  maistre 

et  patrle  le  semblable  ne  te  rene  mye.  {Lermat,  II,  163.; 

372  Gott,  eitern  vnd  alte  leut  soll  man  ehren.  — 

Henitch,  803.  9. 

373  Gott  erbarme  sich  dessen,  der  mit  dem  Bett- 

ler soll  essen. 

Arabisch:  Oott  erbarme  sich  dessen,  der  Ton  einem 
Bettler  betteln  soll. 

374  Gott  erbarmet  sich,  welliches  er  will,  vnnd  ver- 

stocket, wellichen  er  will.  —  Henisch,  1706,  34. 
376  Gott  erhelt  endlich  das  rechte  Rech^  bey  recht. 
—  Petri.  n.  SU. 

376  Gott  erhört  den  frommen  allenthalben.  —  He- 

nisch, 1710,  65. 

377  Gott  erkennt  die  hertzen.  —  Henisch,  i7ii,  14. 

378  Gott  erlaubt  niemand   klüger  zu  sein  als   er 

selber  ist.  —  SeyMd.iSO. 
Lat. :  Non  slnlt  Dens  quemquam  alterom  sapere  praeter  se 
ipsam.    (SeyMd,  379.; 

379  Gott  erscheint  manchem  vnversehen.  —  Henisch. 

1713.  10;  Lehmann,  II,  380,  147. 

380  Gott  £ahet  grosse  Sachen  schwechlich  an  durch 

geringe  I^ut.  —  Henisch,  1706,  49;  Petri.  U,  344. 

381  Gott  fasst  immer  hin,  wo  es  am  wehesten  thut 

382  Gott  fehet  die  Weysen  in  jhrer  Listigkeit  vnd 

störtzt  den  verkehrten  rath.  —  Petri.  II.  344. 

383  Gott  findet  den  Schuldigen.  —  Eiselein.  950 ;  Sim- 

rock, 3931. 
Lat,;   Ante  Del  Toltnm  nihil  onqoam  restat  inoltnm.  — 
Beperit  dens  nooentem.    (Eitelein,  950.; 

384  Gott  fordert  das  rechte  Recht  —  Petri,  n.  Ui. 

385  Gott  fordert  nicht  von  einem  Mann,  dass  er 

mehr  thun  soll,  denn  er  kann. 
Dan. :  Oad  krarer  ei  meere  end  han  giret,  af  ingen  meere 
end  han  formaaer  og  forstaaer.    (Prov.  dan.,  957.; 

386  Gott  fordert  von  den  Schuldigen  wol  Rechnung, 

aber  keine  Bezahlung.  —  Opel.  375;  Sprichwörter- 
schätz .  176. 

387  Gott  fordert  von  keinem  zu  pfeifen,   er  gibt 

ihm  auch  den  Mund  dazu. 

388  Gott  füget,  wie  genüget  —  Körte  *,MOi. 

389  Gott  fügt,  dass  mir's  genügt  —  Simrock.  3965. 

2 


19 


Gott 


Gott 


20 


390  Gott  fügt  immer  die  Liebfsten  zusammen. 

Nicht  Jede  Ehe,  nicht  jedes  Collegium  iit  ein  Beweit 
dafür. 

391  Gott  führet  in  die  HöU  und  wieder  heraus.  — 

Pelri.  /.  44. 

392  Gott  führet  wol  in  die  Grube,  aber  auch  wie- 

der heraus.  —  Kirchhofer,  130;  Simrock.  1S315. 

393  Gott  führet  zur  Heyrath  vnd  hilfift  auch  dazu. 

—  Pelri,  II,  844. 

394  Gott   fuhrt  die  Seinen  wunderlich.  --  A.  4,  4; 

Kirclihofer ,  131 ;  Braun ,  7 «  941 ;  Büchmam ,  1&2. 

395  Gott  führt  gern  Gleiches  und  Ungleiches  zu- 

sammen. —  Simrodb»  3694:  Etselnn,  241. 
hat.:    Inaequalibns    aeqnalia    erunt   Inaeqnalia.     (Eiu- 
lein,  241.; 

396  Gott  führt  jeden  zu  seinesgleichen. 

Verwandte  Seelen  finden  eich. 
Lot. :  Semper  similem  dncit  Dous  ad  similem.  (Erasm.,  847 ; 
Tappius,  67».; 

397  Gott  führt  manchen  wie  einen  Gaul,  dem  die 

Augen  geblendet.  —  Eiselein,  353. 

398  Gott  führt  seine  Heiligen  wunderlich,  sagte  der 

Bauer,  als  er  im  Gerinne  lag,  einen  in  eine 
Pfütze,  den  andern  in  einen  Teich.    (Schleit.j 

399  Gott  führt  seine  Heylige  wunderlich.  —  Heni*ck. 

1707,  18;   ft.  4,  4;  Hermann,  144;  Eiselein,  255;  Sttn- 
rocfc.S987;  KJr/c.  2347. 

400  Gott  füllet  den  Gottlosen  den  Bauch,  den  Gläu- 

bigen gibt  er  das   Himmelreich.  —  ileniach, 
1634,  19;  rteiri,  /,  44. 

401  Gott  füllt  das  Euter  mit  Milch,  ehe  das  Füllen 

geboren  wird. 

402  Gott  füllt  den  Magen  und  gibt  zum  Kragen. 

403  Gott  furchten,  ein  gesunder  Leib,  ein  fröhlich 

Hertz,  ein  freundlich  Weib,  ein  guter  Wein, 
das  gewissen  rein  mag  das  beste  Leben  seyn. 

—  Pelri,  II,  344. 

404  Gott  fürchten  ist  die  höchste  Seligkeit  —  iie- 

nisch,  1296,  61. 

405  Gott  fürchten  vnd  darbey  nach  .gelt  vnd  gut 

trachten,  ist  Gott  ehren  vnd  verachten.  — 
Lehmann,  253. 

406  Gott  fürt  den  Krieg.  —  Agricola  11,  477. 

407  Gott  gab  den  Schatz,  doch  wer  nicht  zugniff, 

das  war  Matz.  « 

408  Gott  gab  trockenes  Wetter,  er  wird  auch  Re- 

gen^geben.    (Ht.) 

409  Gott  gab*s  mit  Liebe,  ein  Narr  fragt  mit  Neid. 

(LH.) 

410  Gott  gab's,  und  der  Teufel  rauft  es  aus. 

411  Gott  geb'  Glück  und  etwas  Verstand  zum  Mäch- 

sein. 
Man  miobeelt  in  Sohleeien  die  Speiien,  indem  man 

daa  erforderliche  Fett  daranthat. 
Port.:  Ventura  te  d6  Deos,  fllho,  qne  taber  poooo  te  basta. 

(Bokn  I,  395.; 
Span,:  Ventura  te  d<  IMos,  hijo,  que  laber  pooo  te  basta. 

(Sohn  J,  361.^ 

412  Gott  geb  mir  ein  £pt  Gewissen  und  einen  täg- 
lichen Bissen,  emen^  fröhlichen  Trunk  und 

HemuOk,  396.  20. 
Dan.:  .Oud  ffive  dasliff  |br»d,  foruden  skam  og  ned,  og 


zuletzt  einen  seligen  Sprung.  — 
i».:  .Oud  ffive  dagligjbr»d,  foruden  i 
eaa  en  talig  d«d.    (Fro9.  dan. ,  356.; 


413  Gott  geb'  uns  Heil,  Banne  sind  wohlfeilt 

414  Gott  geb  vns  sein  gnade,  ich  weyss  nicht  mehr 

darzu  zu  sagen.  —  A^ricola  /,  572. 

415  Gott  geb',  was  der  PfafiT  sag'.  —  EüelMn,  249. 

416  Gott  geb  weytter,  ich  danck  Gott  vnd  euch  fra- 

gens.  —  Agrioola  I,  578. 

Alte  Antwort  dessen,  der  gefiragt  wurde,  wie  es  ihm 
gehe. 

417  Gott  gebe  allen,  die  mich  kennen,  noch  zehn- 

mal mehr,  als  sie  mir  gönnen.  —  Herix,  16. 

Hausinschrtft. 

418  Gott  gebe,  das  wol  gerathe.  —  Petri,  II,  344. 

419  Gott  gebe,  dass  müssen  fressen  die  Raben  all 

Schaben  und  sohnöde  Schwaben ,  so  dem  Fürst, 
Land  und  Leuthen  schaden.    (Saduen.) 

Jakobns  Andreae,  einer  der  eifrigsten  Verfasser  der 
Conoordleofoimelf  mnsste  im  Jahre  1580  Dresden  und 


alle  kurfttrstUohen  Lande  auf  Befehl  des  KurfOrstea 
▼erlassen.  Andreae  versuchte  durch  den  Kanzler  eine 
Audienz  zu  erhalten,  und  hoffte,  durch  dringliches 
Bitten,  im  Lande  bleiben  zu  dOrfen.  Zwar  wurde  ihm 
xiun  eine  Unterredung  mit  dem  Kurfürsten  gestattet, 
die  aber  nichts  anderes  zur  Folge  hatte ,  als  dast  August 
ihn  mit  den  Worten  entliess:  „Ziehet  hin,  ziehet  hini" 
Da  man  eben  einen  Kutschwagen  an  den  Pfalzgrafen 
Kasimir  nach  Heidelberg  schicken  wollte,  wurde  An- 
dreae auf  denselben  gesetzt,  und  es  wurde  ihm  ein 
Freibrief  eingehändigt.  Sin  Einspftnner  wurde  ihm 
beigegeben,  der  aber  den  Befehl  hatte,  sieh  unterwegs 
keinen  Fussbreit  von  Andreae  zu  entfernen,  ihm  kein 
Nachtlager  in  einer  Stadt  zu  gewähren  und  jede  Unter* 
haltnng,  mit  wem  es  auch  sei,  zu  verhindern  und  zu 
verbieten.  Auf  so  schimpfliche  Weise  wurde  Jener  ge« 
fürchtete  Theolog  aus  dem  sächsischen  Lande  ver- 
wiesen. Da  nun  dieses  Land ,  wie  vor  Zeiten  durch  die 
Schwaben  mit  Feuer  und  Schwert  verheert,  so  auch  in 
diesen  Jahren  (1575— 8U)  durch  die  Schwaben  Bott 
und  Bchmidtlin  an  Geld  und  Gut  einerseits  und  an 
Seele  und  Gewissen,  Friede  und  Buhe  andererseits 
hart  mitgenommen  worden  war,  so  entstand  das  obige 
Sprichwort.    (H.  Schramm.) 

420  Gott  gebe  faulen  Henden  das  Vnglück  vnd  die 

Drüse  vnd  nicht  genug  zu  essen.  —  Petri,  H,  344. 

421  Gott  gebe,  Gott  grüsse  I  Bier  und  Wein  schmeckt 

süsse,  versauf  ich  auch  die  Schuh,  so  behalt' 
ich  doch  die  Füsse.  —  Simrock.  9383. 

422  Gott  gebe  uns  nicht  einen  Nachbar  mit  zwei 

Augen.  —  Burckhardt,  115. 

Man  will  sagen:  Es  ist  besser,  unsere  Nachbarn  sind 
halb  blind. 

423  Gott  gebe  vns  nur,  was  er  vns  gand.  —  Agricola 

/.  470;   Gruter,!,  44;   Petri,  11,  344;   5cÄo«rf,  U37»; 
Eiselein.  350. 
Holl.:  God  geve  ons  alzoo,  wat  hij  ons  gunt.    (Barre- 
bomee,  I,  343.; 

424  Gott  gebe  vns,  was  sein  Gottlicher  wille  ist.  — 

Agricola  I,  469;  Pari,  11,  344. 

425  Gott  gebirt  die  Ehr.  —  Henisch,  i706,30. 

426  Gott  gebühren  drei  R  und  drei  S:  Bache,  Ruhm 

und  Richten,  Sorgen,  Segnen  und  Seligmachen. 

427  Gott  gehet  alber  vmb  mit  seinen  Sachen.  — 

■  Pelri,  IJ,3ii. 

428  Gott  geht  auf  den  Grund. 

429  Gott  geht  wunderlich  gnug  mit  seinen  heyligen 

vmb  vnd  verwandelt  jmmer  glück  in  vnglück. 

—  Henwcfc,  1710,1. 

430  Gott  geit,  das  mich  erfrewt.  —  Petri,  II,  Ui;  Ue- 

nisch,  1708,  4. 

431  Gott  ges^gn's  euch  im  Ehebette!    (OberiauHtt.) 

432  Gott  gesegn's  in  sieben  Jahren,  spricht  der  Trin- 

ker, sieben  Jungen  und  an  Gohtlob.  (Oberlausiiz.) 

433  Gott  gdw'  dat  ik  g'winn ,  s&d'  Meister  Mark  un 

slög  sich  mit  sin  Lihrburschen.     (MeeUenhwrg.) 

—  Hoefer,  7U. 

434  Gott  gew'  dat  ik  g'winn  \  se^t  Blockereier  Som- 

mer, un  prügelt  sich  mit  sinen  Liijungen. 
(Stralsund.)  —  Hoefer,  993. 
>)  Die  Oberhand  behalte. 

435  GK}tt  gib,  dass  es  aus  deinem  Munde  in  Gottes 

Ohr  gehe.    (LH.) 

436  Gott,  gib  Leute  mit  Bastschuhen,  die  —  Geld 

haben.    (LH.) 

437  Gott,  gib  mir  Gedult  vnd  dess  Gewissens  Yn- 

schuld.  —  Pelri,  II,  843. 

438  Gott,  gib  Misgunst,  nicht  Beklagen  I 

439  Gott,  gib  nicht  ein  Gehöfte  ohne  Glocke  (ohne 

Hund).    (LU.) 

440  Gott,  gib  Verstand,  wo  keiner  ist,  und  nimm's'n 

weg,  WO's'n  zu  vil  is.     (Breslau.) 
In  Bezug  auf  Dummheit  und  Ueberklughelt. 

441  Gott  gibt,   aber  der  Mensch  muss  die  Hand 

aufmachen.  —  Sprichwörtergarten,  18. 

Br  muss  sich  rfthren.  Denn,  sagen  die  Osmanan: 
Kein  Segen  ohne  Sichbewegen.    (Schleehta,  SlO.; 

442  Gott  gibt,  aber  er  will  angerufen  (gebeten)  sein. 

Die  Bergamasken  kennen  fOr  das  Anrufen  Qottes  nur 
einen  Grund:  Wer  Gott  anruft,  sagen  sie,  ist  nicht 
zufHeden,  wer  den  Teufel  anruft,  ist  desperat,  wer 
O  weh  sagt,  ist  verliebt.    (Reinsberg  II,  ib.j 

443  Gott  gibt  alle  ding  nach  seinem  willen.  —  He- 

nisch, 1708,  37;  Petri,  II,  345. 


21 


Gott 


Gott 


22 


4M  Gott  ffibt,  aber  nicht  immer,  wenn  wir  haben 
wollen. 
Fri.:   Dieu  eontent,   mais  non   pM  toujoari.    (Krittin- 
9tr,  SM  <*.; 

445  Gott  gibt  alle  Nacht;  was  er  heut  Abend  nicht 

gibt,  gibt  er  morgen  z'  Nacht.    (Schwcit.)  — 
Kirdikofer,  131;  Simrock,  7181  ^ 

446  Gott  gibt  alles  Gate. 

Frz.:  Di«n  aons  don&e  tout  ce  qua  nona  »Tona.  —  Dieu 
nous  doint  bien  ▼im  ei  bien  moorir.  —  Dien  noaa  eu 
doini  mUi«  le  meillear.    (Leroux,  1,  11.^ 

447  Gott  gibt  auch  den  Narren  ihr  Brot. 

Sie  eaaen  logar  numchmal  Weiiebrot,  wean  die  Weiaea 
kein  aehwanea  haben. 
Umg.:  Asiatenia  eUzenredi bolonda  Agankat.  (Goal,  1196.; 

448  Gott  gibt  aas  der  Ziege  ein  Schäfchen  und  aus 

dem  Schweine  eine  State.    (LU.) 

Fr». :  Dien  donne  des  Avee  h  qoi  n'a  de  miohoirea.  (Krittim- 
ger,  J34».; 

449  Gott  gibt  Bohnen  dem,  der  keine  Zähne  hat. 

—  SfTidncörieTtchatz ,  Tl. 

Bohnen  gehen  noch  ani  obgleich  aie  aioh  oline  Zähne, 
oder  gar ,  wie  ea  in  franaöaiaohen  Sprichwörtern  heiaat, 
ohne  Kinnladen ,  auch  aohon  aohwer  genug  versehren 
laeaen:  aohllmmer  aber  ergehtjea  den  Portagieaen,  denen 
Oott  Naaee  gibt,  wenn  aie  keine  Zahne  haben.  (Reins^ 
btrg  IV,  3J.; 

460  Gott  gibt  Brei,  sind  die  Zahn'  entzwei. 

Span.:  Da  Dioa  almendraa  A  qnien  no  tiene  mnelas.  (Bokn 
I,  lilO;  Cahitr,  31»4.; 

451  Gott  gibt  das  Korn  nicht,  dass  wir's  für  die 

Mäuse  aufschütten  sollen. 
453  Gott  gibt  das  Korn,  wir  sollen   aber  pHügen 

vnd  Forchen  machen.  —  Peiri ,  II,  Mb :  iienUch, 

l»8.  37. 
Bökm.:  Ach,  böse,  boxet    A  co,  neboie?    Ohce  mi  ae 

chleba.    FraooTaf  tfeba.  —  Deji,    müf  boiel    FracuJ, 

neboie;  a  anad  d&m.    (delakovtkij,  130.; 
»a.  .•  On  aide  bien  au  hon  Dien  k  faire  de  bon  bld.    (Lt- 

nmx,  /,  39.; 
Pol«.;  Boie,  boxe!    Ck>  nioboie?    Choe  aif  ohleba.    Bobic 

tneba.    (Ctlaiowtky ,  ISO.; 

453  Gott  gibt,  das  man  anderen  wider  geben  soll. 

—  Hemuk,  1708. 16;  Petri,  11,  S45. 

454  Gott  gibt  das  Mehl,  aber  der  Teufel  bäckt  oft 

sein  Brot  daraus. 
Holt.:  Ood  sendt  hem  wel  de  apijzon,  maar  de  duirel 

kooki  se.    (Harrtbome«,  I,  243;  Bokm  I,  390.; 
It.:  Dio  ei  manda  la  came,  ma  il  diavolo  i  cnoobi.    (Bohn 

i.n.) 

455  Gott  gibt  dem  einen  Leut  vnd  Land,  dem  an- 

dern  ein  Bettelstab  in  die  Hand.  —  llenisch, 

1705.  S3:  Pttri.  11,  345. 
Lat.:  Qaoa  Tult,  eort  ditat;  qnoa  non  Tult,  aub  pede  tritat. 
45€  Gott    gibt   dem   Geizhals   die  Kost,   aber  der 
Teufel  ist  der  Koch  dazu.  —  HindUcr.  17//,  so. 

Aone.  i377;  Simnek,  SSS4. 
457  Gott  gibt  dem  Reichen  Rinder  und  dem  Armen 
Kinder. 

£a  iat  eine  bekannt«  Eraoheinnng ,  daaa  die  Familien 
vm  ao  kinderreicher  werden,  je  armer  nnd  mittelloaer 
•ie  aind.  Dnreh  Hoth ,  durah  andauernde  Bntbehrungen, 
wenn  aie  aneh  im  allgemeinen  aohwachend  wirken, 
wird  der  Fortpflansungatrieb  nicht  surttckgedrangt ,  aon- 
dcm  gerade  geatArkt.  (  Vgl.  Der  Btarig  der  Utbtrvölke- 
rmmg  Ton  Dr.  Z.  im  Pfonnier  von  K.  H^nseH,  Boaton  1R63, 
St.  43— M.)  Die  Boaaen  aagen :  Wean  Gott  den  Schoa 
dar  Beichen  onfruehtbar  macht,  gibt  er  den  Armen 
gleich  awei  Kinder  anf  einmaL    (AUmamn  V,  131.; 

45S  Gott  gibt  dem  Zar  das  Meer  nicht  ohne  die 
Ströme. 

459  Gott  gibt   dem  Zecher  den  Weinstock,   aber 

nicht  den  Becher. 

460  Gott  gibt  den  Acker,  aber  nicht  den  Pflug,  das 

Wasser,  aber  nicht  den  Krug. 
Frz:   Dien  donaa  ftl  k  toile  onrdie.    (Leroux,  I,  IS.;  — 
Dieu  ne  noos  a  point  biti  de  ponta,  maia  il  noaa  a 
donn«  de«  maina  pour  en  faire.    (CaUtr ,  990.) 

461  Gott  gibt  den  Bösen  Reichtham,  wie  dem  Judas 

den  Beutel. 

X>aa.  -   <iud  givcr  til  de  onde  rigdom  aom  Jodaa  pungen. 
itro*.  da:.  k1\.J 

4€2  Gott  gibt  den  Frost  nach  den  Kleidern. 

r^^i.    (rfrd  aenda  txAA  aftcr  clothe«.    {B<jkn  It,  48.^ 
Frs..   Wtu  dooD«  le  frold  eelon   la  robe  (Ie  drap).    (Le- 

rmt.  7,11.-  B«ku  If,¥t;  Mnttimger,  tUK) 
Mp«».:  DiM  da  cl  IM»  «gafonBa  4  la ropa.    (Bokn  11, 93.^ 


463  Gott  gibt  den  Hunger  nach  dem  Brot. 

Die  Letten  aagen:  Gott  gibt  die  Weite  dea  Mundea 
nach  der  Gröaae  der  BreitOpfe.    (Heinsberg  II,  9.) 

464  Gott  gibt  den  Menschen  Honig  und  den  Bienen 

Blumen. 

465  Gott  gibt  den  Reichen  ohne  Hunger  Biscuit  und 

den  Armen  Schwarzbrot  mit  Ap^Hstit 
Aehnlioh  die  Buaaen  AUmann  V, 

466  Gott  gibt  den  Segen  denen,  dio  dio  Hand  be- 

wegen. 
Dan.:  Gud  haver  ingen  atand  gjori,  hTorudl  intot  akal 

gi«rea.    (Prot,  dan,,  529 J 
EngL:  God  reachea  ua  good  thinga  with  our  own  handa. 

(Bohn  II,  98.; 
JIolL:  Men  moet  de  banden  mode  aanalaan,  (Harrcbomie, 

I,  281.; 
Lat. :  Laboribua  Dii  bona  vendant.    (Binder  II,  1616;  .Sr«y- 

hold,  126;  Bteirnneytr,  74.; 

467  Gott  gibt  den  Seinen  Segen,  aber  wir  müssen 

(nur  wenn  wir)  uns  regen. 
Böhm.:  P4n  bih  dkrk  poäebini,  aie  do  ohKva  aam  ue* 
vhtol.    (Ötlakotakij,  1J6.; 

468  Gott  gibt  den  Verstand ,  der  Hopfen  nimmt  ihn. 

(Firn.) 

Im  Finniachen  iat  daa  Sprichwort  noch  wohlklingen- 
der, indem  der  Beim  noch  dasnkommt:  Jamale  (Gott) 
und  Uumala  (Hopfen). 

469  Gott  gibt  den  Vögeln  das  Futter,  aber  sie  müs- 

sen danach  fliegen. 
Die  Ruaacn:   Gott  gibt  dem  Spcohto  wol  die  Wttrm- 

lein ,   er  maaa  aie  aber  vom  Baum  picken.    Gott  gibt 

der  Schwalbe  iwar  die  Henaohrecken ,   er  legt  aie  ihr 

aber  nicht  in  den  Schnabel.    (AUmann  VI,  437 ;  Reint- 

berg  III,  40.; 
Dan.:   Gud  giver  hver  fngl  ain  fedo,  men  kaater  den  ei 

i  reden  til  ham.    (Bohn  /,  371;  I'rov.  dan.,  206.) 
HoU.:  God  geeft  der  ganien  den  koat  wel,  maar  lij  moe- 

ten  dien  plukken,  dat  se  op  haar'  aaravallen.  (Harrt* 

bomit.  /,  201.; 

470  Gott  gibt  der  milden  Hand. 

ilhd. :  Got  gap  ie  geben  der  hende  rAt.  (Konrad  von  Würa- 
bürg.)    (ZingerU,i6.) 

471  Gott  gibt  die  Gallert  nach  dem  Brote. 

472  Gott  gibt  die  Hand,  aber  der  Mensch  muss  sie 

rühren. 
DieSngl&nder  aagen:  ...  aber  er  baut  keine  Brttoken. 
Span.:  A  Dioa  rogando,  jr  con  el  mazo  dando.  (Vahier,331B.) 

473  Gott  gibt  die  Kälte  nach  den  Kleidern. 

Dan.:  Gud  glTcr  hTcr  aaa  knld,  aom  klasder.  (Bohn  I,  873.; 

Frt.:  Dien  donne  le  froid  aelon  le  drap.  (Bohn  I,  11; 
CoHer,  530.; 

BoU. :  God  geeft  kondo  naar  kloiren.  (Harrcbomie,  I,  242.; 

/(.;  Dio  manda  il  freddo  aeoondo  i  panni.    (Bohn  I,  92.; 
574  Gott  gibt  die  Kleider  nach  dem  Regen.  —  l\a- 
mom»,  //.  VrtA.,  II,  834;  Sprichw6rterichalz ,  80;  /ietiu- 
herg  11,6:  Hlum,  28  ;  Simrock .  ZüT ;  Bram,  I,  »26. 

„Gott  gibt  die  Kleider  nach  dorn  Begen,  der  auf 
dich  vom  Himmel  fillt.  Wahr'  dich  aelbat  in  deinem 
Hauae,  wenn  daa  Dach  nicht  Waaaer  halt."    (W.  Mül- 

475  Gott  gibt  die  Kuh,  aber  nicht  den  Strick  dazu. 

Die  Rnaaen :  Gott  gibt  wol  den  Gaul  *  aber  nicht  den 
Sattel.    (AUmann   VI,  420.; 

476  Gott  gibt   die  Schultern  nach  der  Bürde.  — 

Sprichwöriertchatt ,   187;    Mütter.  2»,  6;    Steiger,  1(H; 
Eieetein.tii;  Körte,  2820;  Simrock,  884$. 

Gott  aohickt  nur,  waa  man  tragen  kann,  aagen  die 
Yenetier.  Und  die  Franzoaen:  Gott  will  nicht  mehr, 
ala  man  Termag.  lRein$berg  II,  6.;  Die  Bnaaen:  Gott 
theilt  nicht  mehr  Streiche  ana,  ala  der  Bttoken  tragen 
kann.    (Alttnann  VI,  440.; 

477  Gott  gibt  durch  Creaturen.  —  Petri,  II.  345. 

478  Gott  gibt  ein(em)  Bischoff  ebenso  viel  als  ein(cm) 

Bader.  —  Petri,  H.  845;  HeniMch,  327,  48. 

479  Gott  gibt  einem  allein  nicht  alles.  — -  Sprickwör- 

tenchati,  129;  Luther'»  TiMchreien,  Ob*. 

Die  Polen  aagen:  Zwar  gibt  er  einem  nicht  allea, 
aber  allen  gibt  er  allea.  Und:  Dem  einen  gibt  er 
die  Gana,  dem  andern  da«  Ei  (den  Pfaa,  aagen  die 
Csechen).  ( Reiwtherg  II,  1.)  Die  Buaaen:  Gott  gibt 
den  FUraten  daa  Gold,  und  den  Leibeigenen  die  (resund- 
heit.  Gott  gibt  den  Beleben  zu  den  Paateten  .Sattheit 
nnd  den  Armen  zam  Hchwarzbrot  Appetit.  f.Mhunnn 
V,  99.; 

Kroat.:  Bog  neda  jednomn  coirekn  ava  dobra. 

tat.:  üeaaomnia  non  datomnibu».  (Moni.)  (Bin'Ui  n.l%\.) 
—  Xon  canctij  dat  cuocta  Dem;  formoana  iit  id«m  ait 
■imal  et  tapieni.  et  aanuna  laude  ditertn«.  (Oaat.  "Ol.) 

PoiH.:  5i«  jednako  pan  B6g  daje,  jednemn  gf«,  dmgiemu 
j^e.    (Wurzbarh  I.  2»«.; 

2* 


ys 


Gk>tt 


Gott 


24 


480  Gott  gibt  einem  bei  SchefiFlen,  dem  andern  bey 

Löffleu  voll.  —    Henüch,  1708,  42;  Petri,  II,  345. 

481  Gott  gibt  einem  Bergmann  sein  Feuerzeug,  Mag- 

neten und  Quadranten,  dass  er  nicht  irre  fahre. 

Frz.:  Dieu  a  cent  mil  alei  (aides).    (Leroux,  I,  10.^ 

482  Gott  gibt  einem  den  Verstand  nicht  allein. 

Ab«r  meist ,  «oraaf  aaoh  etwas  ankommt,  dem  einen 
etwas  mehr  als  dem  andern. 

483  Gott  gibt  einem  jeden  sein  Partecken  vnnd  be- 

scheiden theil.  —  Pelri.  II,  345. 
Ruth. :  Daj  meni  Boie  toj  rozum  na  pered ,  ssczo  Businowi 
na  poslid.    (  Wurzbach  l,  345.) 

484  Gott  gibt  einem  jeden  Vögelein  sein  Pfründ, 

aber  sie  müssen  darnach  fliegen.  —  Lehmann, 
533.  11;  WincUer,  I,  3. 
MoU.:  God  geeft  der  ganzen  den  kost  wel,  maar  sie  moe- 
ten  dien  plakken,  dat  zU  op  haar'  aars  rallen.  —  God 
geeft  wel  ieder  vogeltje  sijn  voeder,  maar  het  moet  er 
ook  om  rliegen.    (Harrtbomit,  I,  342;  Bahn  I,  319 J 

485  Gott  gibt  einem,  was  er  ihm  gönnt.  —  Blum,  28. 

Sprichwörterscfta/z,  70. 
D.  h.  zugedacht,  nach  seiner  Weisheit  bestimmt  hat. 
Mhd.:   Got  ffit  sin  g&be,  swem  er  wil.    (Mamer.)   (Zin- 

gerle,  58.  J  ^ 

Böhm.:  Dal  bAh  nem^ma  feoi,  a  nahömn  ulici.    (Cela- 

kov$ky,  196.) 
It.:  Qnel  che  non  si    conviene,   da  Dio   non   s'ottiene. 

(Goal,  783.; 
Poln.:  Co  Bog  dal,  to  w  kobialke. 

486  Gott  gibt  einfeltig  jederman  vnd   ruckts  nie- 

mand auff.  —    Henitch ,  1713 ,  8. 

Die  Bussen:  Gott  verlangt  ftlr  seine  Gaben  keine 
Quittung.    (ÄUmann  VI,  407.; 

487  Gott  gibt  erst  die  Blüte  und  dann  die  Frucht. 

Die  Bussen:  Hat  Gott  erst  dein  Auge  durch  die 
Biate  erfreut,  so  erquickt  er  dann  die  Zunge  durch 
die  Pruoht.    (AUmann  V,  115/  Reinabtrg  II,  s7) 

488  Gott  gibt  erst  zu  kosten,  ehe  er  speist. 

489  Gott  gibt  Essig,  aber  er  thut  Honig  hinein. 

490  Gott   gibt  für  Hertzenleid  Glück,    Fried   vnd 

Einigkeit.  —  Petri.  il.  845. 

491  Gott  gibt  Füsse,  aber  der  Mensch  murrt;  weil 

er  keine  Schuhe  hat. 

492  Gott  gibt  gelinden  Wind,  wenn  die  Schafe  ge- 

schoren  sind.  —  SpricheÖTtertckatt ,  %\. ;   Rcintberg 

II,  T.  Sailer,  71. 
Engl.:   Otid  tempers  the  wind  to  the  shom  lamb.    (Bohn 

II,  363.; 
Fra.:  A  brebis  tondue,  Dieu  mesure  le  Tent.    (Bohn  I,  1; 

Goal,  1019.;  —  Dieu  aide  les  mals  Testus.  (Leroux,  I,  10.; 

493  Gott  gibt  (gab),  Gott  nimbt  (nahm).  —  Leh- 

mann, II,  231,  148;   Uenisch,  1883,  16;   P^ri,  H,  US; 

Scktdu.iO:  Körte,  Ü99:  Simroek.  3969;  fVMcUt^, 4346. 
Soll.:   God  gaf,   god  nam.     (Tunn.,  24,  1;   Harrebomie 

I,  242.; 
Lot.:  Dat  dens  et  reeipit  sepe  quod  ipso  dedit.    (Faller»- 
^    leben,  353.;  —  Dominus  dedit,  dominus  abstullt. 

494  Gott  gibt,  Gott  nimpt,  heut  den  Rock,  mor- 

gen das  Hembd.  —  Petri,  II,  S45. 
Kroat.:  Bog  dao,  Bogi  uzeo. 

495  Gott  gibt,  Gott  nimpt;  wer  weiss,  wenn  Glück 

kommt!  —  Petri,  li,ai. 
Lat.:  Deo  volente  quisqne  ridet  atqae  flet. 

496  Gott  gibt  im  leiden  ein  ausskommen.  —  llcnmh, 

1708,50;  Petn.  II,  Mb. 

497  Gott  gibt  in  Haufen  und  nimmt  in  Knäufen. 

„Was  uns  Gott  auf  einmal  gab,  nimmt  er  nach  und 
nach  uns  wieder.*'    (W.  Müller,  83.; 

498  Gott  gibt  jedem  sein  Theil. 

Die  Bussen  sagen:  Könnte  der  StOr  fliegen,  so  wOrde 
der  Babe  schwimmen  können.  (Attmann  VI.)  Htttte 
Gott  die  Schweine  zu  WoUtragem  gemacht,  so  wtkrde 
er  den  Schafen  Borsten  gegeben  haben.  (Altmann 
V,  122.; 

499  Gott  gibt  jedem  seine  Gaben,  darnach  er  ein 

Geschirr  hat,  darinn  er  sie  empfangt.  —  Leb- 

mann,  235,  51. 

500  Gott  gibt  jedem  seinen  Lohn,  siebet  nicht  auf 

die  Person.  —  Sprichwörterschalt,  157. 
Fr$.:  A  chascuu  Dieu  fera  droiture.    (Leroux,  I,  12.) 

501  Gott  ^bt  jedem  Yöglcin  sein  Kleid. 

Die  Bussen:  Gott  kuidet  die  Elster  und  den  Baben, 
die  Forsten  und  die  Bojaren,  er  wird  auch  unsere 
Brttder  kleiden.    (Rein$berg  II,  7.) 

502  Gott  gibt  Jubel  nach  dem  Trubel. 

Böhm.:    DA  bAh  hody,  MPomenei  na  nehodr.     (Cela- 
kovsky,  196.; 


503  Gott  gibt  keinem  den  Schlüssel  in  seine  Kanzlei. 

Dan.:  Guds  raadkammer  har  ingen  negle.    (Bohn  I,  172.; 

504  Gott  gibt  keine  Linnen,  aber  Flacms  zum  Spinnen. 

Er  gibt ,  wie  die  Letten  sagen ,  Kalk ,  aber  nicht  so« 
fort  gelöscht  (Heinsberg  III,  40.;  „Selbst  mit  eigner 
Kraft  muzs  schaffen,  selbst  mit  eignem  Sinn  muss 
walten ,  selbst  mit  eignem  Geist  muss  wirken ,  selbst  mit 
eignem  Kopf  muss  denken ,  jeglicher  auf  dieser  Erde." 
(Jul.  AUmann,  Hünen  dnnUcher  VoUupoesU.) 

505  Gott  gibt  kleinen  Yöglein  zarte  Schnäblein. 
Dan. :  Gnd  giver  sma«e  folk  smaae  garer.  (Prot.  dan. ,  257  ; 

Bohn  I,  372.; 

506  Gott  gibt  Kirne,  aber  die  Milch  nicht  ohne  Mühe. 

507  Gott  gibt  Leben  und  Gedeihen. 

Böhm.:  Bdh  dal  sivot,  Bdh  d&  edravi.    (Haug.) 

508  Gott  gibt  leisen  Wind,   wenn  die  Schafe  ge- 

schoren sind.  —  Simroek .  8848. 

509  Gott  gibt  manchem  Nüsse,  der  keine  Z&hne  hat. 

Port. :  D&  Deos  noses  a  quem  nio  tem  dentes.    (Bohn  1, 273.; 

510  Gott  gibt  mehr,  dann  er  nimbt.  —  Henisch,  1708 ,  5i ; 

Petri,  II,  345. 

511  Gott  gibt  mehr,  denn  wir  bitten  oder  begeren. 

—  Henisch.  245.  50. 

512  Gott  gibt  melancholischen  Gemüthern  gute  Spei- 

sen, aber  der  Teufel  kocht  sie  zu.  —  WincMer, 
III,  41. 

513  Gott  gribt  mit  vollen  Händen. 

Der  Busse,  um  die  Segensfttlle  auszudrücken ,  sagt: 
Gott  setzt  die  grttnen  Berge  nicht  blos  an  das  Ufer, 
sondern  auch  in  den  Bach.  Nämlich  durch  Spiegelung 
im  Flusse.  Die  Sprichwörter  drttoken  den  Charakter 
der  Gegend  aus;  wenn  man  ihre  Heimat  kennt,  kann 
man  auf  diese  sohliessen.  Das  vorstehende  stammt 
aus  der  malerischen  Gegend  der  unweit  Moskau  be- 
findlichen Sperlingsberge.  Ganx  in  demselben  Sinne 
sagt  man  in  Arobangelskoje  Selo :  Wenn  Gott  dem  Fluss 
die  Bergufer  schenkt,  so  schenkt  er  sie  ihm  doppelt. 
(AUtnann  V,  116.; 

514  Gott  gibt  nach  bitt.  —  //eiiw«:A,i883, 19;  Petri,  I,  144. 

515  Gott  gibt  nicht  Acht  auf  das  Geschrei,  sondern 

auf  das  Ei. 

516  Gott  gibt  nicht  allen  einerlei;  er  gibt  einem 

die  Gans,  dem  andern  das  £i. 

517  Gott  gibt  nicht  allen  gleich,  den  einen  lässt  er 

arm,  den  andern  macht  er  reich. 
Lat. :  Omnibus  ex  aequo  non  dant  sua  munera  diri.    (Sey- 
bold,  413.; 

518  Gott  gibt  nicht  alles,  um  was  man  bittet. 

lt. :  In  oosa  Iniqua  invan  si  prega  Dio.    (Patxaglia ,  303 ,  2.; 

519  Gott  gibt  nicht  einem  alles.  —  Körte,  206I;  Sim- 

roek ,  4002. 

520  Gott  gibt  nicht  mehr  frost  als  Kleider.  —  //»»- 

nwfh,  1263,  16;  Pelri,  II,  345;  Sailer,  HB;  Sprichvdrler. 

schal:,  79;  Körte,  2319;  Simroek,  8846;  Braun,  I,  915. 
Die  Bussen :   Wenn  Gott  dem  Frierenden  wohl  will, 

so  Iftsst  er  ihm  den  Wind  Beiser  zufuhren.    (Alhnann 

VI,  468.;    Gott  gibt  nicht  mehr  Bart  al«  Seife.    (Att- 

mann  VI,  498.; 
Frz.:  Dieu  donne  le  froid  selon  la  robe. 
It.:  Iddio  manda  il  freddo  secondo  i  panni.  (Oaal,  1019.; 
Lat.:  Pro ratione Dens  dispertitfrigorareBtis.  (Oaal,  1019.) 
Port. :  DA  Deoe  a  roupa  segundo  he  o  frio.  (Bohn  I,  273.) 
Span.:  Dios  da  el  frio  conforme  la  ropa.  (Cahier,  3075.; 
Ung.:  Ki  hideget  Ad,  subAt  is  Ad  hozsA.    (üaal,  101».; 

521  Gott  gibt  nicht,  was  wir  wollen,  er  gibt  uns, 

was  wir  haben  sollen. 

Die  Wünsche  der  Thörichten,  versichert  ein  laloini« 
sches  Sprichwort,  werden  nicht  erhört.  Die  Kleinxussen 
sagen:  Wollte  Gott  jeden  Hirten  erhören,  so  würde 
den  Sommer  fiber  die  ganze  Heerde  verrecken.  Und  die 
Kengriechen:  Wenn  Gott  auf  die  KrAhen  hören  wollte, 
so  blieben  keine  VierfOssler  auf  Erden  ttbrig.  (Reim- 
berg  IV,  81.) 
HoU.:  God  geeft  ous  niet,  wat  wij  verlangen,  maar  wel, 
wat  ons  tot  nut  is.    (Harrebomie ,  I,  242.) 

522  Gott  gibt  nichts  so  gern  als  grosse  geben.  — 

Petri,  II,  345. 

523  Gott  gibt  noch  auss  dem  ersten  sackhe.  —  He- 

nitch,  1708,  52;  Petri,  II,  345. 

524  Gott  gibt  reichlich ,  das  man  andern  wider  mil- 

tigldich   geben    vnd   dienen    soll.   —   lfeni>eh, 
1706,  55;  Petri.  II.  Ui. 

525  Gott  gibt  *s  Wollen,    und  die    Noth  macht  's 

Sollen. 

Dan. :  Gnd  giver  villien ,  n«den  giver  tvang.    (Bohn  I,  372.; 

526  Gott  gibt  Schönheit,  Kleider  geben  Ansehen, 

aber  Geld  macht  den  Mann. 


25 


Gott 


Gott 


26 


537  Gott  gibt  Segen  nach  dem  Regen;   nach  dem 
Leide  gibt  er  Freude, 

528  Gott  gibt  sich  nicht  arm.  —  Sprichwörterschatz ,  86. 
Qott  ist  d«r  alt«  Geber,  sagen  die  8ardea.    Und  die 
DAnen:   Gott  gibt  allen  genug  und  hat  darnm  nioht 
weniger.    (R^intbtrg  II ^  7.) 
Böhm.}  Ohudima  Bdh  neni  obud^  (obudobn^). 
Kroat.:  Bog  Je  stari  daralao  (cadotrorac).  —  U  Boga  sa 
pone  mke. 

539  Gott  gibt  Sonnenschein   für  des  Armen   Brot 
ond  des  Reichen  Wein. 

Die  Bossen:  Wenn  Gottes  regnen  lAsat,  so  gedeihen 
des  Armen  Nesseln   so  wohl  als  des  Beleben  Bösen. 


(Mtman»   V,  Hl.; 

530  Gott  gibt  uns  den  Verstand  und  wir  stolziren 

drob  im  Land. 

Spam.:  Hisonos  Bios  j  mararill&monos  nos.    (Böhm  I,  234.^ 

531  Gott  gibt  uns  wol  die  Nüsse,  aber  er  knackt 

sie  nicht  auf. 
533  Gott  eibt  uns  wol  die  Nüsse,  aber  in  der  Schale. 
UoU.:  Ood  geeft  ons  wel  de  amandels,  maar  bU  wil,  dat 
wij  se  seTren  kraken.    ( Harre bomee  ^  I,  243.; 

533  Gott  gibt  viel  Ausbeut  vnd  fordert  kein  Zu- 

buss.  —   Mri,  /,  44. 

534  Gott  gibt  viel  aussbeut  vnd  fordert  kein  zu- 

buss,  nur  das  Vatter  vnser  vnd  schuldigen 
gehorsam.  —  Ueni$ch,Ki»  %i. 

535  Gott  gibt  was  vnd  wie  vil  er  will.  —  //cnwcfc, 

1708,  <9.  Piin,  II,  HS. 

536  Gott  gibt  Wein,  aber  nicht  in  der  Flasche. 

Den  Bussen  macht  er  es  noch  bequemer;  sie  be- 
haupten: Gott  gibt  nicht  blas  den  Kwas  (ein  sAnerlich, 
bierahnlichss  Getrttnk),  er  gibt  auch  das  Fass.  Undi: 
Gott  gibt  keinem  die  Pfeifen,  er  gibt  ihm  auch  den 
Mund  daso.    (AUntann   V,  127;  Reimberg  II,  9.) 

537  Gott  gibt  wol,  aber  er  gibt  nicht  Brief  und 

Siegel,  auf  wie  lange. 

Bvhm.:  Kh  ti  bäh  dal,  a  rsak  oeupsal.    (Celakottky,  149.; 

538  Gott  gibt  wol  den  Wein,  aber  er  schenkt  ihn 

nicht  ein. 

Die  Bossen:  Gott  gibt  wol  den  Wein  und  die  Flasche, 
aber  nicht  das  Glas  dasu.  (Altmann  VI,  390.;  Indem 
Gott  den  Schafen  die  Wolle  gibt,  gibt  er  den  Menschen 
das  Tuch.    (AUman»   V,  107.; 

53d  Gott  gibt  wol  die  Kuh;  aber  nicht  das  Seil 
(den  Strick)  dazu.  —  Blum,  47.  Singer,  IS:  Eise- 
lein,  VA,  £drt«r,  2812;  Simch«ürler»chati ,  Wi .  Braun, 
I,  904. 

Der  Mensch  musa  die  IlAnde  rUhren ,  wenn  er  will  den 
Segen  Gottes  spüren.  „Gott  bescheret  dir  die  Kuh,  aber 
nicht  den  Strick  zum  Binden ;  schwer  au  halten  ist  das 
Glaek,  sei's  auch  noch  so  leicht  su  finden. "  (  W.  Füller.) 
Die  Bussen  drftcken  denselben  Gedanken  auf  vielfache 
Welse  sprichwörtlich  aas:  Gott  gibt  wol  den  Gaul, 
aber  nicht  den  SatteL  Gott  gibt  wol  den  Hanfaoker 
nnd  die  Kewa,  aber  nioht  die  Netie  und  die  Störe 
(AHmann  VI,  A9KK)  Gott  gibt  einem  wol  die  Lerche,  aber 
nicht  den  Kitflg.  Gott  gibt  wol  die  MUohknh,  aber 
nicht  sugleich  das  Melkfass.  (AUniann  VI,  492  u.  509.; 
Gott  gibt  wol  die  Fische,  aber  die  Netse  mOssen  wir  uns 
selber  machen.  Gott  gibt  wol  die  Quelle ,  aber  nicht 
die  Fassung.  Gott  gibt  wol  die  Quelle,  aber  fttr  den 
Seh6pfbccher  mttssen  wir  selber  sorgen.  Gott  gibt  uns 
den  Kalk,  aber  wir  müssen  ihn  brennen.  (AUmann 
V,  101,  108  u.  131.;  Und:  Gott  gibt  dem  die  Rubel,  der 
sich  den  Beutel  dasu  verdient  hat.  Femer:  Hast  du 
nur  für  Uola ,  Wasser  und  Kraut  gesorgt ,  so  wird  Gott 
dir  schon  die  Suppe  kochen.  Und  die  Letten:  HoCFe 
auf  Kohl,  aber  pflege  ihn  auch.  (Reinaberg  III,  3l>.; 
Lot.:  Ut  nuoleo  vescare,  prius  disrumpe  putamen. 

540  Gott  gibt  wol  die  Milch,  aber  nicht  im  Eimer. 

Die  Bussen:  Gott  gibt  die  Kartoffeln,  aber  in  der 
Schale.    iAUiuan»   VI,  475.; 

541  Gott  gibt  wol  die  Quelle,  aber  nicht  den  Um- 

schrot  (die  Fassung). 
Lat.:  Absque  labore  gravi  non  possunt  magna  parari. 
bA2  Gott  gibt*s  allein  vnd  sonsten  kein.  —  Henwik, 

1708,  28;  /Wri,  /,  44. 

.V43  Gott  gibt's,  Christus  erwirbt's,  der  heilige  Geist 
wirkt's,  das  Wort  verkündigt's,  der  Glaube 
ergreift's,  die  Sacramcnte  besiegeln's,  die 
Werke  bezeugcn's.  —  Ucn:,  77. 

Kanzelinschrift. 

544  Gott  gibts,  Christus  verdieuls,  dz  Kuaugelium 
zeigte  vns  an,  der  glaub  ergreiflfls,  die  werck 
bezeigens.  —  /imtnA,  1706,57. 


545  Gott  gibts  den  Seinen  schlafend  {im  Schlafe). 

—  ft.  126 ,  2 ;  Schvlte ,  41 ;  Egenollf,  95  *» ;  Lange ,  154 ; 
A'ör/c,S337;  Simrock,  3864;  Eiselein,  252;  Braun.  I.  929; 
Uüchmann,  159. 

Die  Polen:  Wenn  es  Gott  gefillt,  gibt  er  auch  hinter 

dem  Ofen.    (Reimtberf  II,  i.) 
Mkd. :  Swer  xe  gnote  wirt  geborn ;  dem  kumt  bl  tioune 

im  slife  guot.    (Mamer.)    (Zingerle,  71.; 
Frt.:  Les  biens  viennent  en  dormant  k  ceux  que  Dien  aime. 

(Siartchedet,  402;  ÄrÜzimger,  706'^.; 
Lat.:  Citra  orationem,  citraque  sementem.  (Binder  1, 192,- 

//,  495;  Era$m.,  143;  PhiUppi,  /,  83;   Seifbold,  78.;  — 

Cui  dil  propitii  sunt,  lucrum  objioinnt.  (Piautut.)  (Bin- 

dtr  II,  62.3.;  -~  Cum  dederit    dileotis  suis    somnum. 

(SehitUe,  41.;  —  Ultro  Dens  suppeditat  bona.    (Binder 

II,  3397.; 

546  Gott   gibts  Glück.  —  Slammbtuh  aus  dem  Jahre  1569 

im  Joanoouui  zu  Gratz. 
Böhm.:  Bub  stistim  vUdne.    (ätlakottkjf ,  149.; 
PolH.:  Bog  sxcsosciem  wladnie.  r-  Bog  wsystkiem  rzfdzi. 

—  Pan  bog  csasy  rosdaje.    (Cetakoetku,  149.; 

547  Gott  gibt's  heut  einem,  dem  ander  morgen.  — 

Uenisch ,  653 ,  7. 

548  Gott    gibt's,   und  der  Teufel   holt's.  —  Klvsier- 

»pieget,  14,  2. 

So  der  Spanier  vom  Pfaffengute,  wie  vom  Übeln  Er- 
werbe überhaupt 

549  Gott  gift  uns  wol  en  Eö,  man  nich  glik  bi  de 

Hörner.     (Ostfries.)  —  Hawkalen^,  11;  hockdeutsch 
bei  Winckler,  IX,  92. 
UoU. :  God  geeft  koeijen,  maar  niet  bij  de  boomen.  (Harre- 
boiitee,  I,  242.; 

550  God  gilt  woU  de  Kö,  öwer  nich  dann  Strick 

doato.  —  Schwerin.  7S;  Daimeü,  279;  kochdeutsch  bei 
Lohrengel.  I,  SSI. 
Holt.:    God  geeft  ons  wel  de  koe,  maar  wij  brengen  er 
de  koord  niet  toe.    (Harrebomie,  I,  242.; 

551  Gott  givt  uns  wol  de  Ossen,  man  (aber)  wi 

möt  se  bi  de  Hörn   int  Hüs  trecken.    (IMst.) 

—  Schütte.  II.  159;  UI,  182;  hochieuUch  bei  EistAein,  253. 
Lat.:  Dat  Dens  omne  donum,  sed  non  percomua  taurum. 

(Binder  I,  694;  Gärtner,  52.; 

552  Gott  gönnt  man  kaum  ein  einzig  Ach  und  lauft 

der  Welt  mit  tausend  nach.  —  llarms.  158. 

553  Gott  greifft  ein  gern  an,  da  es  jhm  am  wehe- 

sten  thut  —  llenisch.  1513,  4;  Sailer.  882. 

554  Gott  greift  nicht  fehl. 

Gott  allein  ist  unfehlbar,  sagen  die  Türken,  und  die 
Chinesen :  Wenn  der  Himmel  einen  Schuldigen  bestraft, 
so  irrt  er  nioht  um  eines  Haares  Breite.  (Relniberg 
II,  10.; 

555  Gott  grüss  dich  von  ferne,  denn  in  der  Nähe 

sab'  er  gleich,  dass  nichts  an  dir  ist. 

556  Gott  grüsset  alle  weit,  aber  wenig  dancken  jhm.  — 

Henisck,  1772,  6;  Sauer,  217;  Gaal ,  791;  Simrock,  3878. 

557  Gott  grüsset  manchen,  köndte  (möcht)  er  jhm 

(nur)  dancken.  —  tcAmoMn, //,  231,  149;  Henisch, 
1700,  87;  Petri,  II,  MS;  llernumn,  III,  10;  Sprichwörter - 
schalt.  8;  Ratnann.  I.  Pred..  I.  2;  Körte.  3S39  u.  2896; 
Simrock,  3979;  Braun,  I,  927. 

Dan,:  Gud  hilfer  mangen  een',  men  han  veed  ei  svare. 
(Pros.  dan. ,  256.; 

L€U.:  Offert  se  ipse  deus,  felis  quicunque  receptat.    (Seg. 

bohr,  400.; 

558  Gott  grüsst  manchen,  der  ihm  nicht  dankt. — 

Gtintfier,  S4;  Eisbein.  950. 

559  Gott  günnets  den  frommen  allweg.  —  iiemsch, 

1781,17;  PHri,U,US. 

560  Gott  hab'  dies  Haus  in  Hut,  ein  jeder  schau'  es 

an;  und  wem  es  nicht  behagt,  der  baue  wie 
er  kann.  —  Uerit»  S5. 
Inschrift  an  einem  Hause  in  Hatberstadl. 

561  Gott  haben,  ist  alles  haben,  was  man  gut  nen- 

nen kann.  —  HeniMck,  1709,  44. 

562  Gott  haben  ohn  sein  wort,  heiast  keinen  gott 

haben.  —  Hemeck,  1700,  SS. 

563  Gott  halt  es  mit  den  reichen.  —  emtr,  i,H; 

Vetn.m.l. 

564  Gott  hält's  mit  den  Einf&lUgen. 

D.  h.,  was  fnr  die  Damaheltapvopasaiida  mt  bs^tritaa 
ist ,  nicht  mit  den  Dämmen ,  Mtodeni  att  4mm,  4H«  ofasa 
Falsch  sind. 


Jtof.:    Simplloibiis   praesens  Mrwnm  ««•, 

(Mant.)    (Binder  I,  1643;  II,  IlSf;  OcmI,  7»;  Pkitipjp^, 
U,  187;  Segbold,  562.; 


27 


Oott 


Gott 


565  Gott  hält  vber  dem  Vattervnser:  Dein  will  ge- 

schehe. —  Lehmann,  600,  l. 
„Wm  man  daran  flickt,  das  ist  Staub.*' 

566  Gott  harret  seine  feinde  aass  vnd  hat  den  nach- 

streich. —  Henisch,  1053.  48.  Petri,  U,  346. 

567  Gott  haspelt  aller  Menschen  missethat  auff  ein 

klungelin'.  —  Henisch,  1709, 65 ;  Lehmann,  //,  231,  150; 
EUelein,  350. 
■)  Bei  Sutor  (312)  Klinglen. 

568  Gott  hasset  den  Müssiggang  vnd  hilöl  der  ar- 

beit. —  Air»,  11.  346. 

569  Gott  hasst  den  Stolz,  er  wachs*  auf  dem  oder 

jenem  Holz. 
Fr».:  Dcx  halt  mout  povro  orgueillouz,  jeano  paresseuz 
et  viel  luxarieax.    (Leroux,  1, 12.) 

570  Gott  hat  alle  Spiel  in  seinen  Menden,  weil  er 

die  Hertzen  weiss  zu  wenden.  —  /fe/ri.  y/,  346. 

571  Gott  hat  alles  ansersehcn,  was   ist,    was  war 

und  wird  geschehen. 

572  Gott  hat  allenthalben  sein  Volk.  —  Ojtci,  345. 

573  Gott   hat  allzeit  ein  Arche  in  der  Welt  vnd 

weiss  seinen  Noah  wol  zu  erhalten.  —  Pctri, 

7,45. 

574  Gott  hat  auch  vber  die'  schantze  zu  raten.  — 

Uenisch,  1713,  9;  Petri,  U,  346. 

575  Gott  hat  bei  allem,  was  er  thut,  seine  weisen 

Absichten. 

Dan.:  Gud  gier  intet  uden  aarsag.    (Prop.  dan.,  4.) 

576  Gott  hat  bey  der  Welt  schier  all  sein  Titul  ver- 

lohren.  —  llenisck.  1714,  89;  Petri,  II.  346. 

577  Gott   hat   dabei   nichts   gethan,    wie   bei    der 

Papstwahl. 

Hadrian,  der  durch  Kaiser  Karl  V.  Papst  geworden, 
Hess  Utrecht,  seine  Vaterstadt,  Löwen,  wo  er  Magister 
ward ,  und  des  Kaisers  Bild  auf  einer  Tafel  anbringen, 
mit  den  drei  Inschriften:  „loh  pflanite.  Ich  begoss. 
Ich  gab  das  Qedeihen.'*  Daranter  schrieb  jemand :  „Hier 
hat  also  Gott  nichts  gethan.'*  Daraas  ist  obiges  Sprich- 
wort entstanden ,  das  aber  einen  Tiel  allgemeinem  Sinn 
erhalten  hat. 

578  Gott  hat  das  Himmelreich  nicht  für  die  Gänse 

(oder:  Schwäne)  gemadit.  —  GeUcr:  Eisdein.  3io; 
Kirchhof  er,  181. 

579  Gott  hat  das  Meer  gescha£fen,  aber  der  Hollän- 

der das  Ufer. 

580  Gott  hat  das  Rechte  fundcn  in  wenig  Stunden. 
Frz. :  En  peu  d'heures  Dieu  beauconp  labeare. 

581  Gott  hat  dem  Menschen  ein  Ziel  gesetzt,  das 

vbergehet  er  nicht.  —  l*etri,  l,  45. 

582  Gott  hat  dem  Menschen  eine  kleine  Kehle ,  engen 

Magen  vnd  subtile  äderlein  geschaffen,  das 
er  sol  wenig  essen  vnd  trinckcn.  —  Pctri,  II.  346. 

583  Gott  hat  dem  Schweine  keine  Hörner  gegeben, 

es  würde  sonst  in  der  ganzen  Welt  herum- 
stossen. 

584  Gott  hat  den  crcutzweg  zum  loben  gcbawet.  — 

Henisch.  ea2,  60. 

585  Gott  hat  den  dürffligen  Gliedern  dess  Leibs  am 

meisten  ehr  gegeben.  —  Petri ,  li ,  us. 

586  Gott  hat  den  Friedmacher  geschaffen.  —  Pctri, 

II,  346. 

587  Gott   hat  der   Arbeit   ein  Schwert,    nicht   ein 

Fuchsschwantz  in  die  Hand  gegeben.  —  Peiti , 

II,  346. 

588  Gott  hat  der  Ziege  den  Schwanz  nicht  länger 

wachsen  lassen,  als  sie  ihn  brauchen  kann.  — 
Lohren^el,  I,  38 J. 

589  Gott  hat  die  erste  Welt  in  die  schwemme  ge- 

trieben vnd  nach  Fischen  geschickt,  das  weder 
jung  noch  alt  wider  kommen  ist  —  Henisch, 

1115,49;  Petri,  II.  346. 

590  Gott  hat  die  Gedanken  der  Fürsten  in. seiner 

Faust.  —  Luther's  Werke,  II.  258*. 

591  Gott  hat  die  Hand  in  jedem  Spiel,  bald  gibt 

er  wenig  und  bald  viel.  —  Eisdein,  253. 

592  Gott  hat  dir  Feuer  und  Wasser  fürgeleget  ( Böses 

und  Gutes),  greife,  zu  welchem  du  wilt.  — 
—  Sirach  15, 16;  Faber,  3. 


593  Gott  hat  drei  Orden  in  die  Welt  gethan,  Re- 

genten ,  Priester  und  Unterthan ;  thät  ein  jeder 
seine  Pflicht,  so  war'  in  der  Welt  alles  gut 
eingericht't.  —  Uertt,  3i. 

Hausinschrift. 

594  Gott  hat  drey  Ding  (Stand)  erschaffen,  den  Adel, 

Bauren  vnd  Pfaffen,  das  vierd  sind  Wucher 
genand,  die  sehenden  Burg,  Stett,  Dorff  vnd 
Land.  —  Petri,  II,  846;  Simroek,  9810. 

595  Gott  hat  drey  Ding  erschaffen :  den  Adel,  Baw- 

ren  vnd  Pfaffen.  —  Henitch.  814.  S;  Graf,  82,  38. 

„Der  Adel  thnt  wie  die  Schwein,  die  Bawren  wie 
die  Hund ,  die  stehen  nicht  fest  einer  bey  dem  andern.*' 

596  Gott  hat  eine  allmächtige  Hand  vnd  ein  trew 

Vaterhertz.  —  Pctri,  l.  45. 

597  Gott  hat  eine  bleyerne  Hand;  sie  gehet  lang- 

sam in  die  Höhe,  aber  schnei  vnd  schwer 
hernider.  —  Petri.  il,  346. 

598  Gott  hat  eine  natürliche  Welt  erschaffen,  aber 

die  Menschen  haben  aus  ihrem  Hirn  eine  an- 
dere von  lauter  Kunst  und  Einbildung  ge- 
macht. —  Opel,  373. 

599  Gott  hat  eine  schwer  band.  —  i/cniscft,  1693.  88: 

Petn,  II,  347. 

600  Gott  hat  einem  jeden  seine  Questcn  nach  seiner 

Person  zugetheilet.  —  Petri,  II,  346. 

601  Gott  hat  einen  leisen  Gang,  aber  er  tritt  fest  auf. 

602  Gott  hat  einen  sonderlichen  Himmel  gebawt  für 

Narren  vnd  taube  Lcut.  —  Petri,  i,  45. 

603  Gott  hat  für  die  faulen  Beter  alle  Hände  voll 

zu  thnn. 

„Hat  Gott  für  dich  die  HAnde  mit  Arbeit  immer  voll : 
sag*  mir,  du  frommer  Beter,  womit  er  segnen  soll?" 
(W.  Müller,  77.; 

604  Gott   hat   geholffen    vnd  hil£fl   noch.   —   Petri 

h  4«. 

605  Gott  hat  ihm  drei  Stück  vorbehalten:  zukünf- 

tiger Ding  Wissenschaft,  die  Beherrschung 
der  Gewissen  und  etwas  aus  nichts  zu  machen. 
—  Opel.  398. 

606  Gott  hat  immer  Zeit,  denen  zu  helfen,  die  ihn 

bitten. 

Engl.:  God  is  always  at  leisuro  to  do  good  to  tbose  that 
ask  it.    (Bohn  11^  362.; 

607  Gott  hat  in  geringe  verachte  Ding  grosso  wun- 

der vnd  gab  gesteckt  —  Pctri.  ii,  347. 

608  Gott  hat  inn  der  Welt  mit  der  grossesten  vn- 

gleichheit  die  grosseste  gleichheit  gemacht.  — 
Henisch,  1709.  4;  Petri,  II,  843. 

609  Gutt  hat  jedem  in  seinem  Beruff  ein  Rocken 

angeleget,  daran  er  soll  schaffen  vnd  gut 
Garn  spinnen.  —  Lehmann,  13,  25. 

610  Gott  hat  j hm  vier  Schlüssel  fürbehalten,  die  er 

keiner  Creatur  vbergibt :  den  Regenschlüssel, 
den  Kornschlüsscl ,  den  Schlüssel  zur  Leibes- 
frucht vnd  den  Grabschlüssel,  todte  zu  er- 
wecken. —  Pctri,  H,  843. 
Gll  Gott  hat  jmmer  ein  offen  milde  band.  —  He- 
nisch. 1709,  60. 

612  Gott  hat  jmmerdar  an  vns  zu  halten  vnnd  zu 

flicken,  wie  an  einem  alten  peltz.  —  Henisch, 
1706,  55;  Petn,  H,  347. 

613  Gott  hat  keinen  brotlosen  Mund  geschaffen.— 

Petri.  II,  347. 

614  Gott  hat  Leben,  Krafft  vnd  Frewd  in  den  Wein 

gesteckt,  doch  dass  man  der  Flaschen  nicht 
auÖ"  den  Riemen  trete. 

615  Gott  hat  mehr  als  eine  Ruthe  hinterm  Spiegel 

stecken. 

Die  Butbe,  anch  „Birkengottfriedel"  genannt,  hatte 
ihren  Platz  in  den  alten  ländlichen  Htusern  gewöhnlich 
hinter  dem  Spiegel.  (Vgl.  Gehräuchn  und  Aberglauben 
im  Erzgebirge  von  Spies,  in  den  Oremboten,  1864.) 

616  Gott  hat  mehr,   dann  da   er   angab.  —  Gmier, 

I,  44;  A?/ri,//,847. 

617  Gott  hat  mehr,  denn  er  ye  vergab.  —  Agnooia 

I,  2;  Franck,  I,  40**;  Gratet,  l,  45;  Lalmiorf  II,  15; 
Schottet ,  1128^ ;   Blum,»;   Kßrle,2Sa:  Eisdein,  Üi; 


Gült 


Gott. 


30 


SatbiT.Hii    Stmrnrk ,  9900 ;    Scbntsf ,  l'i  i   Sitricktförtitt^ 

H:kml9,  81,-  Ramam,  f.  PriH. .  /.  1».  [traun,  t.  1>22. 
flvAut.'  VIee  nA  Buh,  ntili  rosdal, 
üdm.-   God  gi-ver  »lie  nok,   og   har  Ikka  do«  taiiidre.  — 

(•nd  h»r  nidna  »%a  mogct   »t  givo  «om  tian  har  givet. 

'P'rr    rfti^.,   r,6.) 

''  U*«ft  re«I  tneer,  daa  hij  ooit  uitffAf.    (Harre- 

»"l'^  '   mehr  Sorgen  als  wir» 

:  hat  mehr  atraffe  als  armuth.  —  /VJri.  //.  347. 
'  hat  mir  3  gegeben,  und  der  Teufel  soll  mir's 
nic-ht  nehmen.  —  Eiie(nn . 'Jbi :  Sitwack ,  i9H. 

£la  8(frncli  Karl*«  XU.  von  Sobwodoo. 
lut.:  Non  qnia^iult  volct  illa  r«r&tt     (Eiätttin,  %il.J 

621  GoU  hat  nicht  alle  Finger  gleich  laug  gemacht. 

Neger  io  Surtniua,  tun  tu  ■•gcii:   Fa  Ist  ein  Unter- 
flcbled  anter  den  Menacheb. 

^Cti  üi>U  hat  sciu  ailbcrkamer  roter  der  Krdcn.  — 

JlcMu^,  ITM,  S«;  Peiri,  11,  MT, 

Uott  hat  seine  Getraid  Käaten  im  Himmel,  ?nd 
das  Brot  wachsaet  jhm  vnd  quillet  jhm  in 
«eisen  milden  Hunden.  —  tknitdi,  i:.«7,  12 ;  hm. 

n.  147. 

tt4  Gott  bat  seine  Hand  in  jedem  Spiel,  bald  gibt 

«r  wenig  und  bald  viel. 
1CI5  GoU  hat  seine  Wohnung  gesetÄt  in  tuntkeln.  — 

Luiket»  Titihr.,  21&*. 

Hit  der  Bemerknag:  „Wenn  CioU  aueb   mit  der  K«> 
llQnfttir  d^9  G0b«ii  Terxibbt,  er  hilft  rlooh." 

Ooti  '  '  Zeiger  vnnd  Calender  am  Himmel 

gl  _    rVfn,  U,  347. 

iioit   fiai   vn  vil   vnyergeben  als  vergeben,  — 

Nrnttch.  IB07.  «;    Pttn ,  I.  45. 

Itf98  Gott  liat  Stahl  und  Eisen  im  Kopff  und  Marck 
in  Beinen.  —  Luther'*  Wertit.  »//.  «9. 
£i9  GoU  hat  latuent  wege  vns  au  schaden,  aber  noch 
laeltr  hat  er,  vna  eu  helffen.  ~  ihtimh.  iiio.  »; 
l'Hn.l.  4S. 
J630  Gott  hat  uns  die  Zunge  nicht  blos  eum  Kosten 
(ofid  Lecken)  gegeben. 
61«  lit  rir>lnt<ihr  »uüb  n»Qptnrgftn  tlor  Sprache. 
Bikm.  -■    Prutor   tidb  itzyk   d&J ,    ftby    te>    mluvUo,     (Ofla 
twm*f.  10,  > 
1131  Gott  hat  uns  nicht  dnrum  geschaffen,  dass  wir 
Mönche  werden  oder  Pfaffen.  ^  L'neiem,  470. 
C33  Gott  hat  viel  Ruthen,  um  zu  strafen. 

eGotl  hat  Waaeer,  auch  wenn  er  in  der  Wüste 
Irinken  wiU. 
Oott  hat  wol  Füsae  von  Wolle,  aber  auch  Hände 
von  £isef).  —  WincU^-,  fV.  4€ ;  Sfitickmürtent^att.  S07- 
^«r..-    Dl!    Iftneoa    hab«nt    podea,    «od    f«rr«*«    joanui. 
(Ommi.  TM.; 


Gott  hat  wunderUche  hostgünger. 

ade 


/>»«..-    Vor  berre   bar  alte 


folk  at  fode.    (Prot. 


iW  Gott  hawet  keine  Wanden,  er  weise  «ie  wieder 

sa  heilen.  —  t\>tri,  t.  4t;. 
e^f?  Gott  heilt  und  dem  Arste  wird  gedankt.   (S.  ms,.) 

—   LohrntQti,  t,  »33. 
•SS  Gott  helf  bricht  keinem  den  Sack.  ~  Kiiieieiu.%i^. 
S39  Gott  helf,  es  sei  recht  oder  achlecht. 

a^tm.i  A  tuarto  0  k  dencbo,  «lUd«  Dioa  C  nnctiro  oon- 

^4f>  !ft  in  aam  AagebUck.  —  r«idla*i,w«. 

t4i  p   uns  all  dörtein  (dreizehD),  aad*  de 

l'ulicr ,  und  fuJl  mit  ^n  Dutzend  Pött  von  'n 

fi^n    (Boden).    —    Raab^,  I86:    /Mfr.&^I.    horh- 
d$m$(k  bf(  kortf,  3S93*;  L(Um4«rf  II,  1«. 

64S  Uott  bftU  vber  die  firommen.  —  Htn»cf,,  125«. «; 

IVin.  W.  »4T 
tf43  Gott   henckt    eim    ieden    ein   kläpperlin    (eine 


i 


Klappe' 

r.j 

«) 

Caot 
L  i4&  Gott 

k 


•t}^.  i 


he)  an. —  Franck,ll,Ul 
3». 

a  Ott  cr«Dbi  hlo".    Anaplfrlung  »af 
Uriiaah»,   »o   die  «hoiaaiigmi  ROpel 
.  r  ScUnur  aageb&Bgl  tragen. 
a  ieden  sein  kJetten,  dchellen 

in.  —  /'rmiri.  11,  U'i*.  /^in.  //,  347. 

[  I  rnmel  und  daa  Geld  auf  Erden. 

,  uumioua  regit  omnia  terri«;  dirl- 
^  Jav«  QnmintL9i  babet.    ('taal,  G37.^ 


C46  Gott  hilffl  alhseit  der  gerechten  flachen.  —  Ptin, 

//  ,  347. 

647  Gott  hilfft  au83  allem  Leid    viid   widerweiiig- 

keit  —  /Vfn ,  / .  4«. 
tI48  Gott  hilfft  dem  (vuserm)  üeiss.  —  Ffanck,  t.ii* 

IL  //.TS*';  «i-MKffc,  1710,  46,  Crutrr,  l,ii,  Petn,  11,  S47; 
SchomL  1H4".  ßlmn.  4H;  &ii/«'f .  817;  *(!r<r.  3SW. 
J/A</.     Tv  -         :  <>in  apriobwort  raaned  xil:  awer  «iob  went 
k'  so  bLlft  UQ«  got  volbriiigeii.     (Tvichnn^ 

Lot,:  A^BiiiiiuH  Doaa  Ipie  juirat;  verum  mjit  inertiaa,  «t 
BUA  dat  DoUla  abique  labore  bona.  (Qaat ,  410.)  —  DU 
faclcntUB  adjarant.  —  Induatriam  Dan»  adjavaU  (ii'<:hun* 
heim,/,  V,.) 

€49  Gott  hilM  dem  fleisa  vnd  nicht  Hanns  vnffeiss. 

—  LchmtiMfi ,  ty?  ,  l ;  SitnTuek  .  J941. 

Dl»  Spanier:  Oott  bilft  dem  ^  der  frob  Uand  anlegt. 
Di«  Portugioafu.  Oott  hilft  denen,  di«  arboUcn.  DI« 
DAneu:  Oott  «egnet  dieH«nd,  dio  arbnitet.  (Rftntbtrff 
lit,  .19.;  Dio  Busaen:  Oott  bat  kein  Dbr  dir  dl»  Fau- 
len.   (Alünunn    VI,  431.; 

6&0  Gott  hilfft  gewaltig  seiner  schür,  die  sich  auf 

ihn  verlasseu  gar.  —  /Wti, />4«, 
11  ji   Gott  hilft  allzeit 

Frt.:  Tant  com  dure  Diex  «Ja«  (Taat  cooim«  dar«  Dt«a 

aide),    (Urovx,  /,  1.'..; 
Lut.:  Deua  uuUeouDqnejuvat,  niodopraiiftioa.    (Gmtl,lvA,) 

652  Gott  hüft  dem  Arbeitsamen  (der  arbeitsamen 
Hand). 

thin,:  Oadblc]p«rdenarbejdoDde(haand).  (Prof.ttun,  .^li) 
Frt.:  A  toil«  oardie  Dien  envoie  \a  fil.    (Lentirv^,  IWiS-) 
U«li.:  Koep  Gud  om  hulp,  maar  roer  de  band.    {Uarre^ 

^omit,  I.  24&.; 
lat,.   Indiutriftin  Doua  »djuvat.    (Se^bold,  ti'i.)  —  Labo- 
ranten pariter  Deua  juvat     (  Seybolä,  26^.) 

ß&3  Gott  hilft  dem  Kulmen. 

Ffs.:  Diou  a  falt  faire  le  vojage  a  oolu}'  qui  a  prla« 
BroQ&B!«  (kleine  beoBUdt  im  Departement  Olutrcnto,  in 
der  alten  Provinz  d'Aania).     (Lrroux ,  I,  2l».J 

I^al.:  Audendameati  forte«  adjavat  ipteDeus.  (Gout,  TVUj 

—  Audentes  dena  ipae  Jitvat.     (Krute,  :,H.J 

C54  Gott  hilft  dem  Schiffer,  aber  rudern  muas  er, 

BCßim.r  Modli  i«  k  bobu,  a  realoi  k  bfebu.  (CeUi- 
kovtkv,  130.J   * 

Gjü  Gott  hilft   dem    Schwachen.   —  ntum,  43,  suh' 

ritck ,  394  &. 

Frs, :  Dleu  falt  beUe  gnice  i  bomme  qui  a«  port«  dcu«- 
tttent  (oonvenablematit).  (Leroux,  i,  l0.j 
GttQ  Gott  hilft  dem  Bterckisten.  —  Agricoia  I.  5 ;  Fmnckt 
I.  140 '*.  üniter,  I.  4S:  Lehmaw,  4H.U  u.  üA'i,  6S , 
UnnAch  ,  1710,  4«;  fttri .  i/.  »48 ;  E^rnntf  ,  I,  Sil ;  £«tf- 
(i-in.  246;  ft?Mm,42;  JförU\  2»4« ;  Körte'*.  2dOi;  .Sfn- 
ücr.Mü;  Braun,  7,944;  Stmroih,  3944. 

, Wo  dan  ook  de  itaige  «erlt  «olokor  Praotick  voll 

uud  ein  gemeine  «prickwordt  ya:.  Uott  bolpe  den  stercka- 
elcn'".  (Keimte,  CXIX.J  „Der  Maan'^,  aigt  Mucchiii- 
relii ,  „aoU  vor  gar  nicbta  irarackbebeD,  aondoru  alle« 
veraucbeu.  Oott  lat  der  kraftigen  Leute  Fn>mid ,  wel- 
cbea  daraoa  klar  wird,  data  er  die  Schwachen  Immer 
durch  die  Starken  Kacbtigt.*'  Beaieht  licb  auf  die  Eut- 
acb«iduug  dnrch  daa  Oottoagerlobt,  bei  welcbem  ua- 
tQrlioh  im  Zweikampf  der  6tArk«ro  and  Oewaadter«  trota 
d«a  off«nbarat«a  Uureebti  aber  d«D  8ohwAobem  nud 
w«aigcr  Kampf gettbteu  alcgt«. 

Botl. :  üod  belpt  den  aterkat«.  —  Ood  bolpt  d«n  winotr. 
de  verliexer  heeft  het  kwaad  genoeg.  (Harrtbom4*, 
I.  U2;  Hohn  I,  Z\^.) 

I.tti.:  Aodendam  eat^  forte»  adjavat  Ipae  Den«.  —  Quie- 
quid  dominatar^  vim  d«i  habet.    (Kiaeltin,  Vlt^.j 

€57  Gott  hilft  dem  Uebelgekleideten  uud  atrolt  die 

Gottlosen.   —   SpnchHuinernvhaU ,  2W. 
Frt.:    Dien   aide  loa   malvfltaa,    et    puuit  toaa  diaaolaa, 
(JiritztHffrr,  K3&-».jl 

ß&8  Gott  hilft  den  Armen,  die  Reichen  helfen  sich 

seibat. 
Udn.:  Ood  bar  maage  riia  at  atraliro  m«d,  dog  »kuJd«  fai- 

drone  Ikke  d«e  for  bornone,  og  ei  bam«ne  for  fiedrene. 

(Prov.  dun.,  Ȁ7.J 
EmffL:   Uod  help«  tho  poor,  for  tb«  rioh  oao  b«lp  tbaa- 

««Irea.    (Bo/i^i  II.  'üoirj 

659  Gott  hilft  den  Beleben,  die  Armen  können  bet- 

teln gehen. 

Fnjfi.;  Qod  bolp«  tb«  rteb,  iHe  poor  can  beg.   (Bahn  If.  l^.) 

660  Gott  hilft  denen,  die  faules  Hohs  aerBcblugen. 

.^an. .  (^nien  a«  muda,  DIoa  1«  aynda.     (üohn  I,  XS!(.j 

CGI  Gott  hüfl  denen,  die  weh  selber  helfen.  —  t>*^ 

vn^ruoi ,  I ,  >aoy. 

Am  Abend  dei  loindorfar  SoLlavbt,  aagta  d»r  • 
tietandte  ä»  Friedrich  U.:   „H'U  Lui  .ii.%  f.ii'ii 
«cbOnoB  Tag  g«jzeb»Q?"  Dar  >: 
niJub  und  ilvjrdlTu  ward«  «*  • 


m 


m^ 


31 


6oU 


Gott 


32 


Bih  pzsTf:  PoiaiheJ  si  lia,  pomofaia  tol4  i  ji. 

^itlako9tky,  131.; 
//(!».  .•  Gnd  hielper  den  tom  bielper  »ig  seW.  —  B«r  band 

og  fod ,  sft»  hielper  dig  Ond.    (Prot.  dan. .  290.) 
/'a^/.;  DonH  lie  itill  and  cry:  Ood  faelp.    (Gaat,  1229.; 

—  Ood  help«  those  who  help  thenielTet.   (Bohn  II,  362.; 
Frl.:  Qui  se  renrae.  Dien  Tadjoe.    (BoAn  I,  53.; 
//..-  Chi  B'aiut«  Dio  l'ainU.    {Paxtaglia,  7,  4;  Bohu  I,üh.) 
Kroat.:    Bog  goTori:  pomosi  se  ttm,  pomoi  ca  ti. 
Fort.:  Deos  ajnda  aot  qne  trmbalhio.    (BoAn  I,  274.; 
apun.:  Qnien  m  gurda,  Dioe  le  gnard*.    (Bohn  /,  252.; 

662  Gott  hilft  dir  nicht,  wenn  da  nicht  lanfst. 

663  Gott  hilft  dreierlei  Arten  (Personen)  von  Men- 

schen :  Kindern ,  Narren  und  Trunkenen. 

Sie  bedflrfen  alle  drei  einer  beeondem  Obhnt. 
Frz.:    Dien  aide  k  trois  sortea  de  penonnes:  aox  fönt, 
ans  enfant«  etanz  iTrognei.  (Bohn  1, 15 ;  Krit tinger,  io}^.) 

664  Gott  hilft  keinem  Faulen. 

Fr:.:  Dien  m^priee  l«s  pareitenx  et  aide  ans  conrageux. 

(Krittingtr,  234».; 
Lot. .-  Den«  otiotis  non  adesL    (SeyMd,  122 ;  Binder  I,  310.; 
Span.:  A  qnien  madruga,  Dioe  le  ayiida.   (Bohn  I,  201.; 

665  Gott  hilft,  und  dem  Arzte  dankt  man.   (S.  (»7.) 

—  Ramann.  Vnterr..  Ul,  18;  Simroek,  3953. 

KnyL :  Ood  onre«  and  the  doetor  Ukes  the  fee.  (Bohn  II,  362.; 

—  Ood  heals,  and  the  pbyaician  haa  the  thanks.  (Bohn 
II,  9;  Goal,  118.; 

Frl.:  Dien  est  celni  qni  gn6rit,  etle  m^deein  en  empörte 

rargent.    (Oaal,  118;  KriUinger,  234  >.; 
HoU.:  Het  ia  Ood,  die  geneeat,  en  de  dokter  trekt  het 

geld.    (Earrehomte,  I,  243;  Bohn  /,  323.; 
//.;  Dio  (6  qnello  chi)  gnuisoe,  e  il  medieo  porto  via  li 

danari.    (Pattaglia,  204,  2;  Bohn  /,  92;  Oaal,  118.; 
Port.:  DeoB  he  o  qne  aana,  e  o  mestre  lera  a  prata.  (Bohn 

I,  275.; 
Span.:  Dioa  es  el  qne  aana,  j  el  mMico  Uera  la  plata. 

(Bohn  I,  214.; 

666  Gott  hin,  Gott  her,  Schrifit  vom  Tnnd  hinten, 

Teuflfel  oben  oder  vnten;  wer  nicht  sein 
Schantz  in  Acht  nimbt,  der  gilt  nichts.  — 
Lehmann,  337«  79. 

667  Gott  hin,  Gott  her,  Tenffel  vntcn  vnnd  oben, 

wer  nicht  geitzt,  der  hat  nichts.  —  Lehmann, 

252.  46. 

668  Gott  hod  kes  Erbarme  mit  dem,  der  löd  dues 

Dach  regnen.    (Ltuem.) 

669  Gott  hört  nichts  Ueberes,  denn    ffeschrey  vnd 

Durst  nach   seiner  barmhertzi^eit  —  Pein, 

l,  46. 

670  Gott  hört  nur  die,  so  zu  ihm  sprechen. 
Span.:  Qnien  no  habla,  no  le  oyeDios.    (Bohn  I,  251.; 

671  Gott   not    Ijev   (Hieb)   die   Fraa  gelosse.   — 

Tendlau,  23. 

Um  sie  ihm   apiter  nicht   doppelt  wiedergeben  cn 
mftaaen,  weil  de  ein  sehr  bAses  Weib  war. 

672  Gott  hüpft  uns  nicht  allzeit  so  auf.  —  SeyMd.  i86. 
Waa  einmal  gerathen,  geglflckt  ist«  das  gerftth  nicht 


lat.:  FluTlna  non  semper  fert  aecurea.    (Philippi,  I,  157; 
Seybold,  186.; 

673  Gott  im  Himmel  borgt  uns  länger  als  die  Fng- 

ger  (s.  d.)  auf  der  Erde  thun.  —  SaiUr,  S8i; 
Sj»ich»örter$chatt ,  209. 

674  Gott  im  höchsten  Thron,  ik  befehl  di  minen 

Dröm.  —  Diermiuen ,  6b. 

675  Gott  isst  und  trinkt  nicht,  aber  er  richtet,  was 

er  sieht.  —  Sprichw&rtenchatt ,  19. 
Frt. :  Dien  ne  maage  ni  ne  boit,  mais  il  Jnge  ce  qn'il  voit. 
(Kriuinger,  284  V 

676  Gott  ist  allein  Gott  vnd  Herr,  wir  seindt  alle 

seine    Bawren.  —  HeniMch,  1704,  63;  Petri,  II,  348; 
SprichwirtenchaU,  6;  SoOer,  S8S. 

677  Gott  ist  allenthalben  vnd  vber  alles.  —  PeM, 

II,  US. 

676  Gott  ist  aller  ding  möchtig.  —  Henisch,  im,  13 ; 

Petri,  U,  848. 

679  Gott  ist  aller  klugen  Welt  zu  weiss.  —  Henisdt, 

1715 ,  4i ;  Petri.  II,  348. 

680  Gott  ist  aller  Künsten  Vatter.  ~  Henisch,  nn,  37; 

Petri ,  II,  148. 

681  Gott  ist  alt,  aber  nicht  krank.  —  Kirchhofer,  iso; 

Simroek.  18S14. 

682  Gott  ist  am  nächsten,  wenn  die  Noth  am  grössten. 
ffmg.:   A  legnagjobb    scttks6gben  legkOielebb  a>  Isten. 

(Oaat,  1219.) 

683  Gott  ist  am  Steuer.  —  Goal,  U»;  Reintberg  II,  6. 


684  Gott  ist  bey  vns  inn  der  noth.  —  Hewck,  im,  tf; 

Pein  .1.46. 

685  Gott  ist  Büi^er  worden  zu  Bern  (wer  will  wider 

Gott  kriegen  gern).  —  Kirchhofer,  ei;  KMe.  2893; 
.Simroek.  12277;  Reiiuberg  V.  li. 

Dnrch  die  glücklichen  Kriege,  welche  die  Bemar 
gegen  den  Adel  und  ihre  Nachbarn  von  Treibnrg  fahrten, 
erwarben  sie  «ich  die  allgemeine  Achtung  in  dem  Ormde, 
dass  ihre  Feinde,  so  gern  sie  sich  gertdit  hüten.  An- 
stand nahmen.  £in  besonders  glaefcUehes  Jahr  war 
f&r  sie  1340,  „Vo  sie  ihre  Feinde  dergestalt  beeehldig- 
tcn,  dass  ihre  Widersacher  kl&glich  den  obigen,  xnm 
Sprichwort  gewordenen  Beim  cn  singen  pflegten**.  (VgL 
Stettier,  Amtalen,  I,  64>.) 

686  Gott  ist  das  höchste  gut.  —  Petri,  l,  46. 

687  Gott  ist  den  Tyrannen  wol  gewachsen.  —  Petri, 

II,  u%. 

688  Gott  ist  der  alberen   (dummen)  yormund.   — 

Henisch.  38,  36;  Petri.  II,  348;  Schottd,  1144^:  Ma- 
thety.  117  * ;  Blum  .  26 ;  Braun ,  i ,  955 ;  Körte,  2367 ;  Sim- 
roek. 3947;  Heinsberg  VH,  19. 

Aber  auch  der  Klngen,  insofern  er  ihnen  so  viel 
Verstand  gegeben  hat,  dass  sie  einer  besondein  Beror- 
mundnng  nicht  bedürfen. 

Dan.:  Ond  er  alle  d^ttrea  formynder.    (Proo.  dan.,  112.; 

Span.:  DiOB   te  Ai   fortuna,  qne  el  saber  poco  te  vale. 
(Bohn  I,  244.; 

689  Gott  ist  der  Armen  stercke  in  Trübsal.  —  Petri. 

i.  46. 

690  Gott  ist   der  Armen  Vormund.  —  Somuvuf.,  61; 

Sailer,  216. 

Die  Bässen:  Oott  banet  Dflnen  ror  ein«n  flachen 
Strand.    {Attmann  V,  86.; 

691  Gott  ist  der  Barmherzigen  Schatzmeister. 

It.:  All'  hnom  limoainiere  Iddio  h  teaoriere.    (PastagUa  , 
182,  1.; 

692  Gott  ist  der  beste  Vater  seiner  Kinder. 

Ont  ist  der  Vater  su  den  Kindern,  sagen  die  Bässen, 
gut  ist  auch  Oott  gegen  die  Mensehen,  aber  nicht  iit 
der  Vater  zu  den  Kindern,  wie  Oott  cu  den  Mensehen. 
(Heinsberg  I,  &.) 

693  Gott  ist  der  beste  zeuge.  —  Henisck,  S27.  59;  Petri. 

//.  348. 

694  Gott  ist  der  Blinden  Leiter  und  der  Teufel  der 

Mönche  Reiter. 
Böhm.:   F&n   bnh    8lep4ho   rodl,   a   ivt  mnicha  STOdf* 
(Öelako9sky,  334.; 

695  Gott  ist  der  Brunn,   darauas   alles  glück  vnd 

heil  fleusst.  —  Hemsch,  1662,  69;  Petri,  I,  46. 

696  Gott  ist  der  Elenden  Tröster. 

Die  Bussen  sagen :  Oott  sieht  keine  Thr&ne,  er  trocknet 
sie  denn.    (Mtmann  VI,  457.; 

697  GoU  ist  der  Gläubigen  frewd.  —  Petri,  I.  46. 

698  Gott  ist  der  gottseligen  vorrath.  —  Hemsck,  1715, 29; 

Petri,  I.  46. 

699  Gott  ist  der  Herr,  wir  seynd  die  Knecht.  — 

Henisch,  1707.  65;  Petri.  II,  848. 

700  Gott  ist  der  Narren  Vormund. 

Dan.:  Ond  er  alle  daarera  formynder.    (Pro9.  dan.,  256.; 

701  Gott  ist  der  rechte  Kriegssman,  der  allen  Sachen 

rathen  kan.  —  Agricola  ll.  478;  Petri,  U.  348;  Sai- 
ler.  217;  Schulte.  9;  Kirchhofer.  ISO;  Simroek,  4000. 

Benisch  ( 1711,  33)  mit  dem  Znsats:  der  allen  eachta 
rathen  kan. 
Lat. :  Dondnns  qnasi  Tir  pngnator. 

702  Gott  ist  der  Schwachen  Arm. 

Engl.:  God  arma  the  harmleas.    (Bohn  II y  267.; 

703  Gott  ist  der  See,  wir  sind  die  Fische. 

704  Gott  ist  der  Thoren  Hüter.  —  Petri.  II,  348. 

705  Gott  ist  des  BUnden  Auge. 

Die  Bussen  lasaen  ihn  auch  fOraorgen,  dass  sich  der 
Blinde  nicht  stosse,  indem  sie  sagen:  Oott  Usat  die 
Wipfel  der  Blume  hoch  wachsen,  damit  der  Blinde 
sein  Haupt  nicht  daran  stosse.  (AUmann  V,  132 ;  F/,  498; 
Rrinsberg  1,7.)  Und:  Oott  wehret  Jedem  .dass  er  einem 
Lahmen  auf  den  Fnas  trete.  (Altmann  V,  100.; 
Engl. :  The  neat  of  a  blind  bird  ia  made  by  Ood. 

706  Gott  ist  dess  armen  Hoffiiung.  —  Heniaeh.  ino,  64 ; 

Petri.  II,  w. 

707  Gott  ist  droben,  sagte  der  Mönch,  vnd  kömpt 

nicht  herunter.  —  Mathety,9b\ 

708  Gott  ist  ein  alter  Hausshalter  vnd  kluger  Wirt. 

—  Petri,  n,  848. 

709  GoU  ist  ein  Anfang  alles  Bechts.  —  BoU.  Sack- 

tentpiegel;  Graf,  1,  8. 


33 


Gott 


Gott 


34 


710  Gott  ist  ein  Gläubiger,  der  keine  bösen  Schulden 

macht.  —  Sprichw6rtergcluiU ,  185;  Winckler.  VIII.  66. 

711  Gott  ist  ein  Gott  des  Lebens  und  hat  LuHtzum 

Leben.  —  Peiri,  l.  46. 
713  Gott  ist  ein  grosser  Herr,  der  niancherley  Hauss- 
gesind  hat.  —  Mri.  il,  348. 

713  Gott  ist  ein  herre,  der  Apt  (oder  Sanct-Peter) 

ist  ein  munche.  —  Aqricola  l,  aiS.  //mürA,  168S.  53. 
Lthmann.  II.  231. 151;  Pttn.  11.  U6:  .S'(iif«>r ,  238 ;  Klo- 
$lerspiegel ,  57,  3;  Simrock,  43. 

0«g«n  die  AnmMiungen  der  Geistlichkeit.  „Wenn 
nuua",  sftgt  Agricola,  „deu  Deutsdien  fttrgebleaet  hat, 
aie  aolten  die  Aepte,  FQrttcn  Tiid  herrn  helKsen,  haben 
sie  aas  Widerwllai  vnd  flann  zu  jedem  Dinge,  das 
nnreoht  also  genannt  wird,  gesagt:  Was  bolt  ein  Apt 
ein  herr  vnd  Furste  seyn,  wir  wülen  yhn  nicht  also 
iKeuaen;  denn  der  Apt  ist  ein  muuch,  (iutt  ist  ein  herre. 
Wie  kniuptder  munch  la  den  namen  lierreV  Hott  \'nd 
berr  reymet  sich  wol  xu«ainmeu ,  aber  munch  vnd  herro 
reymet  «ich  nicht,  sonder,  wenn  der  Apt  ein  licrrc 
sein  wil,  so  stilet  er  Oot  «einen  namen." 
HoU.:  God  Is  een  beer  en  de  abt  is  e«n  monnikt  (Harrt» 
bomee ,  I,  242.; 

714  Gott   ist   ein   kenner   aller   hertzcn.  —  ih'itmh, 

1711,  10;  Pf  tri,  II,  348. 

715  Gott  ist  ein  langer  Borger,  aber  ein  gi  wisser 

Zahler. 

716  Gott  ist  ein  Mann  der  Glauben  hält,   sonst  iut 

kein  Glaub'  mehr  in  der  Welt.  —  lleriz.^. 

Inschrift  an  einem  Hanse  in  der  Gegend  von  Marbnrg. 

717  Gott  ist  ein  reicher  Herr,  der  gibt  hundert  auff 

einen   Gulden  vnd   tausend   auff  hundert.  — 
Mri,  II,  348. 
Engi.:  Oood  is  God  and  long  is  «temity.    (bokn  II,  SfÜ.) 

718  Gott  ist  ein  reicher  wirth,  der  einem  ein  Zech 

wol  borgen  kan.  —  Heninch.  im.  38;  Sailer,  381. 

719  Gott  ist  ein  Richter  der  Wittwen  vnd  ein  Vat- 

ter  der  Waisen.  —  Henisch.  1713,  l;  Petri.  II.  848. 

720  Gott  ist  ein  unaussprechliches  Seufzen  im  Grunde 

der  Seele  gelegen.  —  Sailer,  339;  SprichwOrter- 
$ihatt ,  17 ;  Einfälle .  176. 

Die  Bässen:  Von  Gott  lassen  sich  wunderbare  Dinge 
sagen.     (Altmann   VI,  407.J 

721  Gott  ist  exlex. 
,,Denn  Gott  ist  garezlcs,  wie  man  saget. *'    (Lutkar'd 


W€rke.  /,  337.) 

leni 


Hf- 


722  Gott  ist  gelehrter  denn  alle  Menschen 

niich  .  1708,  10;   Pf  tri ,  II.  349. 

723  Gott  ist  gerecht  in  seinen  Werken.  —  Seybold.KS. 

Lot.:  Jnsta  librat  Dens  omnia  lanoe.     (Sepbold,  268.; 

724  Gott  ist  gerecht,  sagte  der  Gauner,  als  er  alle 

Welt  Iatrogen. 

Ein  Ägyptisches  Sprichwort  geiselt  die  Heuchelei 
in  fthnlieher  Weise:  Gott  ist  die  Wahrheit,  rief  eine 
Krabe.  Nnn  ist  gar,  sagte  jemand,  der  schmnsige 
Krauer  ein  Prediger  geworden.    (Burekhardt ,  438.; 

725  Gott  ist  gross  von  Rath  vnd  mächtig  von  That. 

—  Arm,  /,  46. 

726  Gott  ist  Herr  der  Welt. 

„Gott  ist  der  Herr,  wir  seine  Knecht,  wer  ihm  ge- 
horcht, der  dienet  recht."    (Frotchm.,  Z,   VIIl.) 
Böhm.:  Vse  Jest  bosf  a  mocnifoTO.    {Öaakovtkij,  380.; 

727  Gott  ist  hoch  und  der  Köniff  weit.  —  Braun,  l.  952. 

B6km.  ■  Bnh  (je)  Tysoko,  ale  Tili  d41eko. 
Palm. .-  B^  wysoko,  car  daleko. 

728  Gott  ist  höher  als  alle  seine  AVerke.  —  Pftn. 

U.  349. 

729  Gott  ist  höher  denn  alle  Vernunft. 

BZhm.:  Bdh  rosum  lidsk^  preryjnje.    (Ö«Uiko9*kyf  3.; 
Itän.:  Vor  Herre  sidder  overlig  og  seer  nederlig.    (Prot. 

Jan..  497.; 
Potn.:  BAg  rotum  Indski  prsechodsi.    (Celakovakj/,  Z.) 

730  Gott   ist  höher  denn  der  Himmel  vnd  tieffer 

denn  die  Helle.  —  P^ri.  II.  S40. 

731  <iott  ist  in  den  Schwachen  mächtig. 

Lot.  -  K«t  deus  in  nobis ,  agitante  calescimus  illo.  (Otid.) 
(Knist,  252;  Pkilippi,  II,  36.;  —  Virtns  in  infirmitate 
perftcilur.    (Binder  I,  1859;  //.  3566;  Stybold,  637.; 

732  Gott  ist  in  Schwachheit  allmächtig  vnd  in  tor- 

heit  allein  weiss.  —  Petri ,  /.  349. 

733  Gott  ist  kein  Bayer,  er  last  sich  nicht  spotten. 

—  (iruter,  ni,ii-   Lekmnim, /l,  288,  ?ü;    5ail«^,  188; 
Simrotk,  39«. 

DlinSCBXS  SrBXCHWÖBTBB^LBXIKOIT.     11. 


Dies  Sprichwort  soll  aus  dem  Oetterreichischen  Erb- 
lolgekriege  {llrj)  herrühren,  indem  die  Baieni  swar 
tapfer  gegen  die  üsterreichisohen  Truppen  ktmpfteu. 
wogen  der  grossen  Uebermacht  der  Gegner  aber  unter- 
üeM'e"  musston.  Wäre  nun  unter'dem  bairischen  HSufleiu 
ein  Gott  gewesen,  so  würde  die  Uebermacht  der  Feiade 
dennoch  nicht  den  Sieg  errungen  liaben ;  damal«  soll  es 
aber  geheissen  haben:  „üott  ist  kein  Baier I-  Aber  es 
i^t  dies  nur  eine  Anwendung  do*  viel  ftltern  Sprichworts 
trewesen;  denn  (ieilfr  r..u  h'aiiierth«r{i  (1450— 1.M0)  sagt 
in  seineu  Betrachtungen  xu  Brandt'.^  Xanfmchig  und 
xwar  XIX.  Narr  (Klo*tPr,  /,  .'»30;:  ., Desgleichen  ist 
vnser  Herr  Gott  auch  kein  Bayer,  er  löstl  nicht  mit  Jm 
bcberUen.'«  —  Man  gibt  aber  auch  sohorsweise  eine  an- 
dere ErkiArnng.  Nach  «lieser  sei  der  Herr  Ohristus,  als 
er  ins  Baierland  wollte,  um  seine  Sdiäflein  zu  bosuchen. 
an  der  Gronso  vom  Zbllnor,  da  Baieni  zu  jener  Zeit 
noch  nicht  aum  Zollverein  gohürto.  mittlen  Worten  lu- 
rllckgewieuen  worden:  „liier  gibt'»  keine  Schafe,  sun- 
•ler  nur  SÄu";  und  Gotl  «ei  kein  Baier.  (Rehi.*benj  V,  61.J 
Kr  Hchcint  aber  wahrscheinlicbfr,  dass  die  Spitze  de« 
Sprichworts  gegen  die  Kleinntaaterei  und  dieVolkuor- 
-^pllttnruug  gerichtet  ist  und  dass  eK,  «t>filr  auch  anden* 
Sprioliwurter  sprechen,  nagen  will,  Gott  ist  so  wenig 
ein  Baier  wie  ein  liobnie.  noch,  wie  diu  Dänen  {Ueint- 
i'^f'j  VI,  ho)  speciell  den  IsLlniieni  gegenüber  sagen, 
ein  Isländer;  er  ist  lür  uns  »in  Deutscher  und  will, 
das»  auch  wir  Mammt  und  sonders  Deutsche  seien. 

734  (lOtt  i.st  kein  Bühcm.  —  «mml/ ,  A'«;«. ,  14. 

„Gott  ist  kein  Böhrm  oder  Dat,  ir  Spr.ichen  er  doch 
wol  verstaht."    (h/v^titr.  I,  2y7.; 

735  Gott  ist  kein  reoher  zur  stunde,  abor  pin  troffer 

zu  gelegener  Zeit.  —  /Wn,  //,  349. 
73G  Gott  ist  kein  wescher,   sondern  ein   thäter.  — 
Ui'nvtch,  1713,  64.  Prtri,  II,  349. 
Hüll.:  God  is  geen  spreker,  raaar  op  sijn  Hjd  een  wreker. 
(Barrebomrf,  I,  243.; 

737  Gott   ist   keinen   stoltzen  Augen   geneifset.  — 

/v/n,  11. 349. 

738  Gott  ist  mit  ym  schiff.  —  Agrivoia  /,  29.  lilum,  39; 

Gaal.  789;  Erklaivtiy ,  15;  Kiitclcin,  249;  Simrock.  3868; 

.S«it7iT,229;  llpUntherg  11.6:  Braun,  1.920;  Sitrichwörlir- 

schüt:.  4H. 
Die  Polen:    Der  Hcrrogott  ist   überall.    Die  Bussen: 

Wir  gehen  alle  unter  Gott.    (Hfin»bnrff  II.  l».) 
lidn. :  Gud  regiere  seglet  i  h«7  Me.    (Prot,  dan. ,  494.; 
HoU.:  God  is  mede  in  het  schip.    (Harrebomee,  /,  143.; 
/.«/.;   Inter,    praesenter,    deu«    hie  et   ubique   potenter. 

(Binder  II,  1538;  (iartnfr,  b'i,) 

739  Gott  ist  nachfahrer  vnd  sihet  alles.  —  Peiri,  II,  349. 

740  Gott  ist  nicht  eilig,  aber  er  vergisst  nichts.  (Lit.) 

741  Gott  ist  nicht  ein  so  schlechter  Wirth,  dass  er 

nicht   eine  Zeche  borgen  könnte.  —   spnch- 

unlrterschat: ,  208;  Blum,  61;  Heinsberg  II,  12;  Sim- 
rock, 3916. 

742  Gott  ist  nicht  stets  ein  Herr  von  Eilenberg ,  son- 

dern auch  oft  ein  Herr  von  Wart€n(oder  Wei- 
Ien-)berg,  darum  musst  du  mit  deinem  Gebet 
der  Fürst  Anhalt  sein. 

Lat.:  Cunctabundus  natura  deas.     (Binder  II,  664;  Buch- 
ler,  228;  PhHiypi,  I,  105;  Sepbold,  927.; 

743  Gott  ist  noch  heut  zutag  so  reich  als  er  ge- 

wesen ewiglich.  —  Petri,  t,  47. 

744  Gott  ist  noch  nicht  landreumig  worden.  ^-  Ptriri, 

II.  349. 

745  Gott  ist  Recht.  —  Graf.  1, 1. 

MU.:  Got  is  reht.    (Endemann,  I,  1,  3.) 

746  Gott  ist  Richter  über  alle  Welt,  —  SpridufUrter- 

fchalz,  153. 

747  Gott  ist  selber  das  wahre  ewige  Liecht.  —  Gru- 

ter.  III, 45 ;  Lehmann .11,238,71 ;  Sprichwörterzchatz ,  44. 

748  Gott  ist  selbst  gerecht,  drum  ist  ihm  lieb  das 

Recht.  —  Graf,  i,  3. 

749  Gott   ist  selbst  Recht.  —   llomever,  Satk$eHtpi«gel, 

Vorr.  S.  23;  Graf.  1,». 

750  Gott  ist  so  weiss,  als  wir  ihn  im  Geiste  haben, 

und  der  Teufel  so  sdtvran,  als  wir  ihn  im 
Herzen  tragen. 

751  Gott  ist  taosentmal  beraiter  zu  geben,  denn  der 

Mensch  za  nemen.  •—  Heniach,  usa,  io. 

Lat. :  Animas  hominis  avnqttam  tun  avidwi  Mt  «d  matifimk' 
dum,  qnnm  Dens  nralto  »Tidior  iStad  daadUB.  fAMsdk« 

1388,  21.; 

752  Gott  ist  über  alles,  was  man  denken,  hören  und 

sagen  kann.  —  LNihrr*«  Wtfk»»  Oi»  ttt*; 


35 


Gott 


Gott 


36 


753  Gott  ist  über  die  Natur. 

HoU. :  Ood  is  boven  al.    (Tumn.,  13, 14;  Harrebomee ,  l,  '242.) 
Lat. :  £at  super  omne  dens ,  res  dominaiq'ae  menB.  (Falters- 
l^ben    35.; 

754  Gott  ist  Überall,  ausser  in  Rom,  wo  er  seinen 

Statthalter  hat.  —  Eüelein,  249;  Hohn  /.  150;  Sim- 
rock,369S:  Braun,  1,903. 

Die  Hiusen  sagen:  Oott  ist  fast  immer  da,  wo  wir 
ihn  nicht  suchen.    (AUmann   VI.  416.; 

755  Gott  ist  überall   dreifaltig,    ausgenommen   in 

Rom,  wo  er  vierfältig  ist. 

Soll  seinen  Ursprung  in  einem  Witcworte  Pasqnino's 
haben.  In  der  bekannten  Dataria  su  Bom  mussten  die 
Ausfertigungen  zu  geistlichen  Ffirfinden  einst  in  einer 
Maoze,  Namens  Qnatrino,  bezahlt  werden.  Dies  rer- 
anlassto  den  Pasquino  zu  der  Bemerkung:  Gott  ist 
allenthalben  timo,  nur  in  Bom  ist  er  quatrino.  (Vgl. 
Braun.  Bibliothek  rfc«  Frohsinns,  Bd.  3,  Hft.  2,  Nr.  34.; 

756  Gott  ist  verborgen,  auch  bei  hellem  Himmel. 

Aebnlich  russisch  AlVnann   VI,  438. 

757  Gott  ist  vil  höher  als  alle  seine  wercke.  —  W«- 

niicch,  1710,  54. 

758  Gott  ist  vil  höher  denn  der  Himmel  vnd  tiefler 

dann  die  höUe.  —  lleni$ch,  ino,  55. 

759  Gott  ist  vnd  wil  allein  Gott  seyn.  —  Mri,  II,  «49. 

760  Gott  ist  wunderbarlich,  was  er  nicht  gibt  am 

Gut,  das  gibt  er  an  Muth;  was  er  nicht  gibt 
auf  den  lisch,  das  gibt  er  in  den  Mund; 
was  er  nicht  gibt  am  Bett,  das  gibt  er  am 

Schlaf.  —  ÄHl<?r,34l. 

761  G»tt  kan  alle  ding  zum  besten  kehren.  —  Pari, 

11.349. 

762  Crott  kan  alle  Uandwercke.  —  Petri,  ll,  349. 

763  Gott  kan  allein  die  Kunst,  dass   er  auss  Fein- 

den gute  freunde  mache.  —  Peiri,  ll,  S49. 

764  Gott  kan  bald  alle  list  krenckcn.  —  Pctri,  ll,  842. 
766  Gott  kan  bald  Segen  vnd  fluch  finden.  —  Petri. 

II,  349. 

766  Gott   kan  den  Menschen  nicht  ärger  straffen, 

als  wenn  er  die  Hand  von  jhm  abzeucht.  — 
Petri ,  II,  349. 

767  Gott  kan  die  Saw  recht  in  die  Schwemme  trei- 

ben. —  Petri,  II,  349. 

768  Gott  kan  einen  Fürsten  wol  wider  auff  die  rechte 

Seiten  lencken,  wann  jhn  gleich  ein  Doeg  auff 
die  linck  Seiten  gebeuget  hat.  —  lieni*ck,  722, 55; 

Petri ,  II,  34». 

769  Gott  kan  hochmuth  nicht  leiden.  —  Petri,  11,  349. 
Lat.:    Est  rerum  verbum:  frangit  deus  omne  superbum. 

(Fischer,  81,  23.; 

770  Gott  kan  leichtlich  den  hohen  Bäumen  die  äst 

stumpffen.   —  LAmann,  569,  43;  Sailer,  245. 

771  Gott  kan  mit  der  Sonnen,  ja  mit  Himmel  vnd 

£rden  keinen  danck  verdienen  bey  der  Welt. 

—  Ilenisch,  1705,  55. 

772  Gott  kan  nicht  leiden,  dass  jhn  jemand  in  sei- 

nem Regiment  meistert.  —  Petri,  II,  350. 

773  Gott  kan  niemand  geben,  ders  nicht  haben  will. 

—  Petri,  II,  349. 

774  Gott  kan  niemand  liegen.  —  Agricola  I,  553;  Petri, 

II,  849:  Lehmann,  U.  231,  152. 

775  Gott  kui  Niemandt  zu  hoch  sitzen,  er  kan  jhn 

stürtzen,  noch  zu  Tieff  &llen,  er  kan  jhn 
heraoss  heben.  —  Henisch,  1710.  62;  Petri,  II,  349. 

776  Gott  kan   stoltze  Köpfie   demütigen.   —   Petri, 

ll,  350. 

777  Gott  kan  verwegenen  Leuten  den  Hasen  in  den 

Busen  schieben.  —   Petri ,  II,  SSO;  nenisch,  569,  65. 
Sie  furohtuun  machen. 

778  Gott  kan  viel  erraigen  vnd  wenig  geben,   er 

kan  auch  wenig  erraigen  vnd  vil  geben,  — 
Grmer,  111,  45;  Lehmann,  II,  338.  73. 

779  Gott  kan  viel  thnn,  dess  sich  niemand  versihet. 

—   I^ri.  i/,S80. 
Lat.:  Dens  nndlqnejurat,  si  modo  propitius.   (Seybotd,  122.; 

780  Gott  kan  viel  zeigen  vnd  wenig  geben,  auch 

wenig  zeigen  vnd  vil  geben.  —  ilenisch.  1707,  40 ; 
Petri .  II,  350. 


781  Gott  kan  wenden  das  senfitzen  der  eilenden.  — 

Ilenisch,  1706,  31;  Petri,  I,  47. 

782  Got   kan   wol  ein   Zeitlang  durch    die   Finger 

sehen.  —   Ilenisch,  1706,  51;    Lehmann,  II,  231,  153; 
Tapftius,  74*;  Petri,  II,  350. 

783  Gott  kann  alles  Leid  wenden  in  Fröhlichkeit.  — 

Opel,  257,  i. 

784  Gott  kann  auch  ein  Wochen  borgen.  —  Sutor,  812. 

785  Gott  kann  bald  ein  Loch  in  die  aufgebildete 

Blase  machen. 

786  Gott   kann    beim   leeren    Kasten  machen   eine 

Wohlfeile  und  beim  vollen  Kasten  eine  Theure. 
(Schreit.)  —  Kirchhvfer,  131. 

787  Gutt  kann  den  grossen  Bäumen  steuren,  dass 

sie  nicht  in  den  Himmel  wachsen.  —  Luther's 

Wcrie,  /.366». 

788  Gott  kann  grosse  Gewalt  nicht  erleiden. 

Lat.:  Non  datum  est  summis  imperüs,  stare  diu.    (Binder 
n,  2149.; 

789  Gdtt  kann  in  einer  Stunde  mehr  uns  rauben, 

als  wir  im  Jahr  zusammenklauben. 
bdn.:   Man   kand   forlaare  meere  i  en   time,   naar   Ond 
straffer,  end  rinde  all  sin  Uvs-tid.    (Pro9.  dan,,  179.; 

790  Gott  kann  man  nicht  entlaufen. 

JIoU. :  Men  kan  God  niet  ontloopen.    (Harrebomee ^  I,  245.; 

791  Gott  kann  man  nichts  auf  den  Aermel  malen. 

—  SprichKörterschatz ,  27. 

792  Gott  kann  man  nichts  verbergen. 

Lat.:  Deo  nihil  clansnm.    (Seybotd,  119.; 

793  Gott  kann  man  überall  erkennen. 

Die  Bussen :  Oott  Terrftth  sich  in  allen  seinen  Werken. 
(AUmann   VI,  504.) 

794  Gott  kann  man  wol  belügen,   aber  nicht  be- 

trügen. —  Sprichwörterschat: ,  86  ;  Goal ,  798. 

795  Gott  Kann   mit  einem  Winken  der  Augen  die 

ganze  Welt  erschlagen.  —  Lnther's  Werke,  ir.  202 K 

796  Gott  kann  überall  helfen,  weit  und  nah. 
Lat.:  Si  libeat  aerrare  proool  quoque  nnmina  possint. 

797  Gott  kann  uns  ni  seli  (selig)  maken,  wenn  wi 

ni  wollt.      (IteiuUburg.J 

798  Gott  kann*s  nicht  allen  Leuten  recht  machen. 

Fr:.:  Jupiter  mftme,  qnand  il  pleut,  ne  plalt  pas  k  toui 

lea  mortels.    (Leroux,  I,  22.; 
üng.:  As  Isten  se  tehet  mindennek  eleget.    (Qaal,  24.; 

799  Gott  kans  fugen,  das  einem  mag  genügen.  — 

Ilenisch.  1498,  8;  Petri,  II,  350. 

800  Gott   kennen  ist   das  Himmelreich.  —  ilenisch, 

1710.58;  Petri,  1,41. 

801  Gott  kennen  ist  die  grösste  Weisheit. 

Lat. :  Principis  est  ▼ixtus  maxima  noiie  danm.  (Se}/b<ad,  457.> 

802  Gott  kennet  den  Herrlichen  nicht  mehr  denn 

den  armen.  —  Petri,  11,  842;  Henisch,  1711.  18. 

803  Gott  kennt  das  Herz  besser  als  der  Nachbar. 

Fr;.:  Dieu  sfait  qui  est  bon  p61erin.    (Leroux,  I,  12.; 
ßoli.:  God  weet,  wie  goed  is.    (Harrebomee,  I,  243.; 

804  Gott  kennt  die  (seine)  Schwarzen  am  Gerüche. 

Amerikanisches   Negersprichwort   aus   einem  Liede 
derselben. 

805  Gott  kent  den   Schaick  unter  dem  Balg.  — 

Petri,  II,  S50. 

Die  Tataren  sagen:  Gott  kennt  das  Innere  und  das 
Aeussere.    (Heinsberg  II,  14.; 
HoU.:  Ood  kent  den  beste.  —  God  kent  u  in  dengden. 
(Harrebomee.  7,243.; 

806  Gott  kommt  eh'  wir's  uns  versehen  und  lasset 

uns  viel  Guts  geschehen. 

Aus  einem  Kirchenliede.    Die  Bussen  :   Oott  schickt 
(bedarf)  keine(s}  Vorreiter(s).    (AUnumn  VI,  477.; 
Lat.:  Deus  ex  improTiso  apparet.    (Seybotd.  121.; 

807  Gott  kommt  gern ,  wenn  wir  meinen,  er  sei  fem. 
Dan.:  Gnd  konuner  tilsidst,  naar  yi  troe  han  er  l»ngst 

borte.    (Bahn  I,  372.) 
Enfft.:  God  comes  at  last  when  we  think  he  is  farthest 

off.    (Bokn  II,  362.; 
Lat. :  Deus  ex  machina.  Grata  superreniet,  qoae  non  spe- 

rabitur  hora.    (Fischer,  63,  39.; 

808  Gott  kommt  ofl>,  aber  nicht  zu  oft 

809  Gott  kommt  über  Nacht 

HoU.:  God  beschikt  over  nachL    (Harrebomie,  I,  342.; 

810  Gott  kommt  wol  leise,  aber  er  tritt  fest  auf. 

Aehnlioh  die  Bussen  Altmann   VI,  398. 

811  Gott  kompt  das  Jahr  mit  seinem  Gut  —  Petri. 

II,  350. 


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812  Gott  kompt  cndtlich  vnd  kompt  wol.  —  llcnUch, 

1711.  26;  h'tri,  //,  350. 

813  Gott  kompt  lanffsam,    aber    wohl,  bcyde  mit 

fitraff  vnd  gnad.  —  llenisch,  1709,  34 ,-  Gruter,  1,45; 
Itlri,  II.  350;  Latendorf  11,  15;  Ülum,  60 ;  S^chwörter- 
»ekalz,  219:  Ramann,  Pred.,  II.  514;  Lutker's  Werke, 
/r,  1*2  •. ;  Egenol/f,  59»;  SchoUel,  1119*»;  Euelein,  249. 
Nämlich  mit  seiner  Strafe,  Minera  Lohn ;  «ein  Gherioht 
iit  ein  anausbleiblloheB. 

A.VAm.:  Bäh  nenf  n&hliv,  ale  pam^tÜT. 

Ptin.:  God  skabt«  Ingen  haatighed.    (Prot,  dan.,  357.) 

Fmifl.:  Ood  ■tavs  long,  bat  atrikei  at  last.   (Bokn  II,  26».; 

h'rx. :  Dien  puniat  tont  qnand  il  Iny  plaiit.  (Lerotix ,  /,  1 1.) 
—  La  juBtico  diTine  a  lei    pi^s   do  plomb.    (Krittin- 

UuU.:  ßod  beidt  lang,  maarwroekt  etreng.  (Harrebomfe, 
I,  242.;  —  Ood  wriot,  al  ist  lano. 

It.:  La  epada  dol  cielo  non  taglia  in  frotta.  (Patsagtia, 
Itn,  4.;  —  La  Tendetta  di  Dio  non  piomba  in  fretta. 
(iiaat,  T94.; 

I.1U.:  Diilanatos  podes  habont.  (Binder  FI,  789;  Pkilippi, 
I,  12« ;  Seybolti.  126;  Eitfiein,  249;  I'rtroH..  44,  288.;  — 
licnte  ad  Tindiotam  sui  dirina  prooedit  ira,  sed  tardi- 
tatem  suppUdi  gravitate  compensat.  (Seif hold,  276.J  — 
Nostra  dens  subitii  non  damnat  crimina  poenis;  com- 
pensat longa«  sed  graritate  moras.  (Sfi/boM,  384.;  — 
Sero  molnnt  0eoram  molae,  molnnt  autem  tenniter. 
(dual,  794.;  —  Ut  Sit  magna,  tamen  certe  lenta  ira 
droram  est.    (SettMd,  661.) 

Cmff.:  Lassan  J&r  aa'lsten  de  mtfg  is  el  örkezig.   (Gaal,  794.; 

814  Gott   kompt,   wo  er  geladen  wirdt.  —  lleimch, 

ITU,  26;  Petri,  11,  350. 

Di«  Bossen  sagen :  Wer  Gott  laut  genug  ruft ,  zn  dem 
geht  er.    (AUmaHn  VI,  429.; 

815  Gott  krieget.  —  Agricola  11 .  476. 

816  Gott  krönet  in  vns  sein  eigen  gab.  —  tleuisch, 

1711,  35;  iK'iri.  1.  47. 

817  Gott  läse  mir  meine  Ausred'  gesund.  —  Tend- 

lau,  293. 
Ton  dem  Werthe  einer  guten  Ausrede. 

818  (vott  lass  uns  finden,  aber  nicht  verlieren.  (Ut.) 

819  Gott  lass  uns  klein  geboren  werden,  aber  gross 

wachsen.    (Lit.j 
8*20  (fott  lass  uns  sterben,  aber  nicht  umkommen. 

(Lit.) 
821  (lott  lasst  alle  Jahre  eine  newe  weit  werden.  — 
llemnch,  1709.  59;  Sauer.  219:  Simroi-k.  3998. 
Frs. :  En  pen  d'benre  Dien  labeure.    (Bohn  l,  17.; 
S22  Gott  lässt  alles  werden,  er  regiert  Himmel  und 
Erden, 
/.•ff. ;  Fata  regunt  orbem ,  oerta  stant  omnia  lege.    (Mamil.) 

(Binder  I.  525;  //,  1101;  Kruae.  31U:  Seytold,  174.; 
Span.:  Dios  consionte,  7  no  para  siempro.    (CaAier,  3.Y74.; 

823  Gott  lässt  Böses  zu,  dass  er  dadurch  Gutes  thu. 
Lai.:   Dens  non  permitteret  malnm  nisi  posset  inde  elicere 
bonum.    ( Fischer,  6A,  42.; 

8*24  Gott  lässt  das  liebo  Korn  gedeihn  und  Steine 
mahlen  es  gar  fein.  —  Eüelein .  S9i. 

82Ö  Gott  lässt  das  Wasser  an  die  Lippen  kommen, 
aber  nicht  dräber. 

Die  das  Unglttok  abwendende  gUttlioho  Fttrsorge 
drückt  man  in  Abystinien  mit  dem  Sprichwort  ans :  Gott 
lAsst  die  Kokosnüsse  fallen ,  wenn  kein  Schltfer  nnter 
der  Palme  liegt. 
H'jU.:  God  laat  het  water  wel  aan«,  maar  niot  over  de 
iippen  komen.    (Harrehomie .  l,  243.;* 

826  Gott  lässt  dem  Ochsen  die  Homer   nicht  um- 

sonst wachsen. 

Der  Busse:  Wem  Gottplörner  wachsen  lilsst,  der  meint 
wol,  dass  er  damit  stossen  soll.    (AUmann   VI,  497.; 

827  Gott  lässt  den  Adam  erst  einschlafen,  eh*  er  ihm 

die  Rippe  nimmt. 
i>'28  Gott  lässt  den  Steirer  sinken,  aber  nicht  er- 
trinken.   (8.  1081.)    (Steiermark.)  —  Sonnlag. 
839  Gott  lässt  der  Ziege  den  Schwanz  nicht  länger 
wachsen,  als  sie  ihn  brauchen  kann.  —  Sim- 
rock,  iH9:  Körte,  3852;  Braun,  I,  948. 
ß'''M!H.:   Dobf«  se  sYine  rohÜT  nsmA.  —  Nedal  pAn  b&h 

sTini  rohy,  abjr  netrkala.    (Celakovakif,  101.; 
F*yt. :  In  Proportion  to  the  lise  of  the  cat  are  ita  thighs. 

^'iO  Gott  lässt  die  grossen  Herren  wul  donnern, 
abor  er  blitzt  selber. 

Die  Rassen:  Oott  Qberllut  dem  Zar  wol  den  Donner, 
aber  nicht  den  BUU.    (AUmanm  V,  H.) 

iZl  Gott  lässt  die  Menschen  sich  satt  eaaen  und  sich 
dann  niederlegen. 


832  Gott  lässt  die  Sonne  lanee  Wasser  ziehen,  ehe 

er  eine  Sündflut  schickt 
Lat.:  Phaethonti  solis  praefectura.    (Botill,  I,  .10 J 

833  Gott  lässt  es  mit  uns  offt   auf  die  Hefe   und 

neige  kommen.  —  Luther's  Tischreden.  148*. 
Lftsst  uns  bisweilen  ins  tiefste  Elend  gerathon. 

834  Gott  lässt  genesen   und   der  Arzt  kriegt  die 

Spesen. 

835  Gott  lässt  ihn  nicht  im  Bart  greiffcn.  —  Luther's 

Wirke,  IV,  540*. 
83C  Gott  lässt  jedem  Vogel  sein  Körnloin  liegen, 
aber  er  muss  danacn  fliegen. 

837  Gott  lässt  jhm  keinen  flächssincn  Bart  flech- 

ten. —  UeniKch,  1704,  61;  Tappius,  53**:  Cruter ,  /,  45; 
Lehmann,  11,  238,  74;  Sailer,  381;  Sprichmrterschalz .  31 : 
Simrock ,  3924. 

Wer  <}ott  einen  Zopf  drehen  will,  sagen  die  Bussen, 
rauBS  ein  guter  Haarkünstler  sein.  (.Utmann  VI,  407.) 
—  Dio  Franxosen  sogen  dafUr  ätrohbart  und  leiten  die 
RedeuBart  davon  ab,  dass  dio  Zchutpfliohtigon  wol 
mitunter  statt  ihren  Zehnton  in  (körncrvoUon)  Garben 
in  bloBsem  btroh  abgetragen  haben.  Der  flächserne  Bart 
in  deutschen  Sprichwörtern  bexeichnet  die  Täuschung 
ebeufallB. 
Frz.:  Faire  barbe  de  forerre'  4  Dieu.  (Leroux,  I,  16.J 
•)Kin  Wort  aus  dem  Dialekt  der  Picardie,  welches 
Stroh  boscichnet. 

838  Gott  lässt  keinen  Deutschen  (s.  d.)  verderben. 

(S.  828.)  —  Simrock,  1546;  Heinsberg  V,  58. 

839  Gott  lässt  keinen  fallen,  er  wolle  ihn  denn  er- 

heben. 
Aehnlich  russisch.    (AUmann  VI,  407.; 

840  Gott  lässt  keinen  Vogel  verhungern. 

841  Gott  lässt  nicht  Aelu'en   und  Halme  zugleich 

misrathen. 

842  Gott  lässt  nichts  Böses  ungestraft. 

„Es  lebt  ein  Gott  an  strafen  und  xu  rächen.*'    (Schiller 
im  Monolog  de»  Wilhelm  Teil,  4.  Act,  3.  Scene.) 
Lat.:  Ante  Dei  vultum  nil  unquam  restat  innltnm.    (AU- 
dorf,  227;  Binder  II,  187;  PMHppi,  I,  33;  Seybold,  29.; 

843  Gott  lässt  nichts  in  Vergessenheit    (Esm.) 

844  Gott  lässt  nichts  vngerochen.  —  ilenisch,  I7i5,  27. 

845  Gott  lässt  seine  Acten  niemand  lesen. 

846  Gott  läfüst  sich  die  Augen  nicht  verbinden.  — 

Parömiakon,  531. 

847  Gott  lässt  sich  keinen   blauen  Dunst   vor  dio 

Augen  machen.  —  SaUer.  282:  SprichteörlerKdialz,  32. 
Holt. :  God  kan  niemand  beilegen.    (Uarrebomie  I,  243.; 

848  Gott  lässt  sich  nicht  auf  den  Aermel  malen.  — 

Saiter,  281;  .Simrock.  8932;  Heinsberg  11,  10. 

849  Gott  lässt  sieh  nicht  betricgen,  noch  tcuschen. 

—  Ilenisch.  1705,  32. 

Dio  Venetior  sagen :  Wer  dem  Herrn  etwas  vormachen 
will,  macht  sich  selbst  etwas  vor.    (Reintberg  II,  lt.; 

850  Gott  lässt  sich  nicht  erlaufen.  —  Simrock.  3948. 

„Laufen  und  Rennen  bringt^s  nicht,  aber  still  harren 
bringt'S  bemerkt  Sailer,  In  der  Herzegowina  sagt  man: 
Durch  Gewalt  läBst  Gott  sich  nicht  erbitten.  (Heins- 
berg III,  89.; 

851  Gott  lässt  sich  nicht  in  seine  Karten  gucken. 

852  Gott  lässt  sich  nicht  spotten.  —  Gal.  6,7:  l^iri. 

II,  351;  Schulze,  178;  Heinsberg  II,  10. 
IIoU.:  Tis  quaet,  mit  god  spotten  want  hi  oan  wael  wenken* 
(Tunn.,  26,  7;  Harrebom^e,  I,  2440 

853  Gott  lässt  sich  nichts  in  die  Hand  drücken  ( ist 

unbestechlich). 

Die  Bussen:  Gott  lisst  sich  nicht  bestechen.  Und: 
Gott  allein  ist  nnbestechbar.    (AUmann  VI,  400  u.  414.; 

854  Gott  lässt  sich  niemand  in  seine  Kanzlei  steigen. 

—  Eiselein,  255. 

Die  Russen :  Gott  hat  die  Balken  des  Himmels  hoch 
gehängt,   dass  sich  der  Ftirsten  Haupt   nicht   daran 
stosse.    (Altmann  VI,  419.) 
Dan. :  Guds  raad-kammer  har  Ingen  n*gle.  (Prot.  dan. ,  260 ; 
Bohn  I,  372.J 


Lat.:  Ad  seoreta  poli  cnras  extendere  noii.  (Fischer, 
5,  22;  Philippi.  I,  10;  Seybold,  11.;  —  Prudens  futnri 
temporis  azftiun  oaliginoaa  nocte  premit  Dens.    (Eiie- 


lein,  255.; 

855  Gott  lätst  sich  seine  Uhr  von  keinem  Heniohen 
stellen.  —  SaiUr,  116;  Smndt,  1909. 

80  89xn  ile  daxmn  rHekaa  »Bahiw,  dto  tiaum  ilt 
Zeiger  vor,  die  Kx«bapait«i  auftok.  —  Wi«  dU  Eatan 
lagen,  bMtimmt  er  lellMt  das  Opflbr  wto  dto  Rtrafe. 
Xr  nimmt  kein  angebotene«  Brot;  und  man   wansoht 

3^ 


39 


Gott 


Gott 


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mnionst,  dasa  er  das  Ftuer  an  einem  engen  Orte  sein 
lasse,  dass  er  es  in  seiner  Hand  halte  und  rerwatare. 
(Heinsberg  II,  13.; 

856  Gott  läset  wol  drücken,  aber  nicht  unterdrücken. 

857  Gott  lässt  wol  sinken,  aber  nicht  ertrinken. 

Lat. :  Mergltur  interdum  ted  non  submergitur  ater.  (Sti/- 
bold,  305.;  —  Vidi  ego  jaotatos  vario  discrimine  justos, 
et  vidi  uuUara  deseruisse  deam.  (PhUippi,  II,  349:  Seu- 
bold.  631.J 

858  Gott  last  jhin  kein  wächsene  Nasen  drehen.  — 

Gruter.  I.  45;  Lehmann.  7/,  338,  74. 
Lat.:   Deus  non  irridetur.  —  Malta  noris  oportet,  quibus 
deum  f alias. 

859  Gott  last  jhme  keinen  Baum  sein  Liecht  bene- 

men.  —  Lehmann,  56,  8. 

860  Gott  last  kein  Baum  biss  in  Himmel  wachsen. 

—  Lehmann,  56,  8;  liugenrolh,  I,  U;  Kirchhofer ,  130  ; 
Sailer,  S16;  Simrock.  3932. 

/■>«..-  Dien  gart  (yriaerve)  lalone  deloups.  (Leroux.  I,  70.; 
Lat.:    (Htudet   Dons   eminentissima  quaeque    deprimere. 
(Binder  II,  1227;  Lehmanti,  940,  29.; 

861  Gott  lästeren  lautet  nicht  wol  auff  der  Harpifen. 

—  llenisch,  1711,  58,  i^ri,  //,  350. 

862  Gott  lat'  unse  Vagt  noch  lank  leven,   wi  kuu- 

nen  woll  'n  schlimmem  Düvel  weer  kriegen. 
(OstfrieeJ  —  Finnetnch,  I,  18,  20;  Bueren,  498;  From- 
mann, V,  428,  496;  Ilamkalendcr ,  lU. 

863  Gott  leget  keinem  mehr  auff,  denn  er  zu  tragen 

vermag.  —  Pelri,  II,  350;  Sfridhvörterechatz ,  136; 
Kirchhofer,  130. 
Frz. :  Dieu  ne  charge  personne  oatre  aa  port6e.  (Krit»in{ 
ger,  235'*.;  —  Dieu  ne  veut  pas  plus  qu'on  nc  peut. 
(Cahier,  1367.;  —  Dien  nous  gart  de  maaT«iie  tempta- 
cion.    (Leroux,  I,  11.; 

864  Gott  leidet  kein  gedreng  im  Menschen.  —  Mc- 

nitch,  1711,  55. 

D.  i.  „er  will  allein  im  herzen  wohnen  vnd  kau  nioht 
leiden,  dass  einer  auch  auff  ein  Greatur  trawe." 

865  Gott  leidet's  nicht,   dass  die  Bäume  dem  Him- 

mel vorm  Licht   stehen  und  die  Sonne  ver- 
dunkeln. 
Engl.:  God  is  the  ennerny  ot  the  prond. 

866  Gott  leigt  (leugt)  nicht.  -<  //eni«ch,  1712,  3. 

Lat.:  Deus  non  montitur.    (Heni$ch,  1712,  3.; 

867  Gott  leihet  ohne  Zinsen. 

Die  Bussen  sagen:  Gott  Tersohenkt  nichts,  er  leiht 
jedem  reichlich  und  nimmt  keine  Zinsen.  (Allmann 
VI,  494.; 

868  Gott  lenkt  die  Herzen  der  Menschen  wie  Wasser- 

bäche. 

869  Gott  lenkt  und  schickt,  vertrau*,  es  glückt  — 

16.  Jahrhundert. 

Dieser  Spruch  findet  sich  auf  einem  Schrein  in  der 
ambraser  Sammlung  sn  Wien. 

870  Gott  lesset  sich  allenthalben  finden.  —  llenigch. 

1706,52;  Lehmann.  II.  231,  145;  Mri,  II,  350;  Sim- 
r<i(k,  3872;  Sniter.  215. 

Diu  Bussen:  Wer  Gott  rfcht  inbrünstig  sucht,  findet 
ihn  auch  wol  in  der  Hölle.    (AUtnann   VI,  394.; 

871  Gott  lesst  sich  nit  teuschen.  —  Fgenolff,  bi^:  He- 

nisih.  1713,  57;  Gntter ,  /,  45;  l*etri .  II,  351 ;  Ulum,  54; 
(iaal .  792;  .Sitriehwörlerschatt .  27. 
Lat.!   Multa   noris    oportet,    «juibus  Denm    fallaa.    (Me- 
niidt  ,  1713;  Sf.ybold,  317.; 

?72  Gott  lest  den  frommen  die  Sporen  manchmal 
wo!   vertritttten,    ehe   er  jhnen  ausshilfft.  — 

Vclri,  II,  3;)0;  licnxtch.  759,  1». 

873  Gott  lest  die  seinen  armuths  halber  nicht  ver- 
schmachten. —  llenisch,  896.  16. 

S74  <iott  lest  die  seinen  armuts  halben  nicht  ver- 
schmachten ,  es  müssen  jlmen  ehe  Raben  vnd 
Kugel  zutragen.  —  Vdri ,  II,  3.w. 

875  Gott  lest  jhni  nichts  vmsonst  geben.  —  Veiri, 

II,  350. 

87^;  (i'ott  lest  keine  Vbelthat  vngestrafl't ,  auch  keine 

Wohlthat  vnlelühnt.  --  i'vtn,  II.  33o. 
877  Gott  lest  nicht«  vbors  ziel  waohsen. —  Lehmaun, 

940,  28. 

^78  Gott  lest  nichts  vageruchcii,  gcschihots  nicht 

hie,  so  geschihets  doch  herntidi.  —  I'eiri.  II.  .350. 

8;9  Gott  lest  sich  erschleichen,  aber  nicht  erlaufen. 

—  /Wri,  II.  350;  Satter,  W, 


880  Gott  lest  sich  nicht  meistern.  —  llenigch,  ins,  19 ; 

Petri,  II.  851. 

881  Gott  lest  sich  nicht  mit  Hundes  Gold  zahlen. 

—  Petri ,  11,  351. 

882  Gott  lest  vns  zeitlich  sterben ,  doch  ewig  nicht 

verderben.  —  Peiri,  l,  47. 

883  Gott  lett  de  Kätte  wol  wassen,  men  hei  knappet 

se  nit.    (Soest.) 

884  Gott  lieben  ist  jdie  schönste  Weisheit.  —  PreA, 

Hai.  1,  14;  Schulze,  135;  Simrock,  3981. 

Alles  endet,  sagen  die  Portugiesen,  ausser  die  Liebe 
KU  Gott.    (Heinsberg ,  II,  5.) 

885  Gott  lieben  und  die  Welt  zugleich,  schickt  sich 

nicht  zum  Himmelreich. 

886  Gott  heben  währt  ewig. 

887  Gott  liebt  mehr  als  Menschen. 

Engl.:  Not  God  above  gets  men's  love.    (Oaal,  676.; 

888  Gott  Lob  und  Dank,  dass  ich  aus  dem  Kloster 

erlöst  bin,  rief  der  Mönch,  als  er  in  den 
Himmel  kam,  wo  die  Aepfel  auf  den  Gesim- 
sen braten  und  die  Engel  Schwänze  haben. 

—  KlotterBpiegel ,  46,  12. 

889  Gott  Lob  und  Dank  für  das  schöne  Obst ,  sagte 

der  Bauer,  als  er  einen  Mönch  an  seinem 
Baume  hängen  sah.  —  Klosteraftiegei ,  71,21. 

890  Gott  Lüf  un  Dank,  min  Wif  is  krank.   (Oeifriet.j 

—  Ilauakalender ,  I. 

891  Gutt  Loff  hier,  harr  de  Schipper  seggt,  as  he 

wedder  midden  up  See  was. 

892  Gott  Lofif  un  Dank,    min   Mo*r  is  krank,   nu 

krig  wi  en  lüttje  Puppe.  —  Hautkalender ,  lli, 

893  Gott  lohnt,  was  Menschen  nicht  lohnen. 

894  Gott  löwe,   on  lewe  e  Jahr  nioh  so   lang.  — 

FriscMner,  2425. 

Soherxweise  sagt  man  auch :  Gott  liobeu  und  ein  Jahr 
Unger  leben. 

895  Gott  mach  es,  wie  er  will,  so  kann  ers  doch  nicht 

machen,   dass  es  jedermau   gefalle.    (S.  997.) 

—  Lehmann,  //,  231,  156;  Henisch,  1712,  17;  Tap- 
pius,  209*. 

Lat.:  Ne  Jupiter  quidem  umnibus  placel.  (Tappiua  ,  208^; 
Erasm.,  60.)  —  Nee  Jupiter  omnibus  Idem.  (Philippi, 
II,  14-; 

896  Gott  macht  aus  Kernen  Bäume.  —  SjwicAwdrtCT-- 

schalz,  104. 

897  Gott  macht  aussm  Keisslein  ein  grossen  Baum 

vnd  einen  Baum  zum  Stumpff.  —  Lehmann,  57,  as. 

Ein  schottisches  Sprichwort  sagt:  Das  ist  ein  klein 
wenig  Ton  Gottes  Maoht,  dass  er  aus  einem  Armen 
einen  Bitter  maoht.    (Reintberg  II,  3.; 

898  Gott  macht  dem  Müden  aus  Steinen  Flaum. 

899  Gott  macht  den  Stolz  zu  Feuerholz. 

900  Gott  macht  den  Tag,  und  der  Hahn  kräht  ihn  aus. 

901  Gott  macht  der  einen  Leben  in  Zucker,  der 

andern  schlägt  er  in  Pökel.  —  WindAer,  V,  10. 

902  Gott  macht  gelehrt  vnd  weiss.  —  llenisch.  i708,  9; 

R'tri ,  II,  351. 

903  Gott  macht   genesen   und   der   Arzt   holt   die 

Spesen.  —  Steiger.  155;  Eiselein,  265;  5imrocfc .  3951. 

904  Gott  macht  gesund  und  der  Doctor  kriegt  's 

Geld.  —  liithn  I,  150;  Körte,  2348;  Simroc*,  3952; 
llram ,  I.  959. 

90Ö  Gott  macht  grosser  Herren  Hochmuth  mit  klei- 
ner Herren  Demuth  zu  Schanden. 
Mkd.:  Got   lioehet  ftlle  gQete   und   nidert   LöchgeinUete. 
(Freidank.)  —  £r  nidert  höcli  gemüete  und  höhet  all« 
gtlete.    (Wigalois.)    (Zingerle,  70.) 

906  Gott  macht  in  der  Welt  bei  der  grössteu  Un- 

gleichheit die  grösste  Gleichheit.  —  schonn, 

1142*. 

907  Gott  nmclit  mit  einem  geringen  Werk  alle  Welt 

zu  Narren.  —  Luthers  Uci7.c, /l,  149". 

908  (iott  macht  nicht  alle  Tage  Kirmes. 

I'ort.:  Deos  uoiisente,  mas  nao  sempre.    (Bof»n  I,  274.; 

909  Gott  macht  seine  liutheu  aus  Besen  (Bösem). 

Wortupiol,  will  sagen:  Wenn  er  einen  strafen  will, 
SU  schickt  er  ihm  ein  Uebel,  etwas  Böses  zu. 

910  Gott  macht  sich  nicht  eher  bezahlt,    bis   das 

Mass  voll  ist 


.73»^ 


41 


Gott 


Gott 


42 


911  Gott  maoht*8  gut,  und  böse  wir;  er  baut  Wein, 

wir  aber  Bier.  —  Eüelein,  249. 

912  Gott  mehret  vnd  nehret  den ,  der  jhn  ehret.  — 

nt»i*ch,  1706,  25;  Ih-tri,  IJ.  351. 

913  Gott  meinte  allweg   gut,   aber   wir   verstehns 

nicht  allweg  gut.  —  Hemsch ,  1709,  43 ;  Ptari,  U,  351. 
014  Gott  möchte  lachen,  wenn  seine  Katermännlein 
so  wunderlich  auf  Erden  leben. 

915  Gott  möge  uns  davor  bewahren,  rief  der  Schififs- 

kaplau ,  als  der  Steuermann  sagte :  Wenn  der 
iSturm  so  anhält,  sind  wir  noch  vor  Mitter- 
nacht im  Himmel. 

916  Gott  mues  jedem  zu  schaffen  geben,  sonst  wirdt 

er  zu  StoltZ.  —  UenUch,  ni3,  7. 

917  Gott  muss  berahten,  sols  wol  gerathen.  —  lle- 

ni9ch,Ul.  25,  Petri,  II.  350. 

918  Gott  muss  binden  vnnd  zuknüpffon,  sonst  helt 

kein  Bund.  —  llmisch,  558,  18.  Pelri,  II,  350. 

919  Gott  muss  es  schicken,  wenns  soll  glücken.  — 

Henüch,  1709,  87,  /Wri,  //,  851.-  Schollcl ,  1142*;  Sat- 
ter, 210;  körte,  2385;  Sprichwörterschatt ,  97. 

Der  OodAnke,  das«  Uott  das  OlUok  regiert,  findet 
■ich  aach  in  den  Sprichwörtern  anderer  Völker  aua- 
gesprochen.  Die  Czechen  sagen:  Wenn  Gott  der  Herr 
will,  muss  das  Ulttck.  Die  Franzosen:  Gott  schickt 
Tun  Stande  zu  Stunde  Glück  und  Unglück.  Die  Serben : 
Uott  vertbeilt  das  Glttck  und  der  Küchenmeister  die 
Suppe.  Die  Bosnier:  Gott  vertheilt  das  Glück,  und 
die  Grossmutter  den  Kindern  die  Eier.  Und  die  Esten : 
Hat  mich  Gott  mit  kleinem  Glttck  geschaffen,  so  muss 
ich  mit  kleinem  Glück  leben.  (Heinsberg  II,  IKQ 
It.:  A  tempo  Tien  qnel  ehe  Dio  manda.    (Goal,  781. 

9*20  Gott  mvas  grosse  obren  vnd  ein  leis  (scharpffes) 
gehör  haben.  —  Henüch,  1707,61;  l'etn,  II,  Mi; 
Sauer»  382;  Sprichwörterschatz ,  23, 

921  Gott  muss  immer  unser  Narr  sein. 

„Also  muss  Gott  unser  Narr  sein;  was  er  macht, 
das  Uug  nicht;  was  wir  thun,  das  ist  wohlgethan." 
(Luther' i   Werke,  It,  293»».; 

9-22  Gott  muss  jmmer  vnrecht  haben ,  er  thue,  was 
er  will.  —  llen\%ch,  1713.  66;  ISAti,  i/,  351. 

923  Gott  muss  man  folgen  und  der  Vernunft  ge- 

horchen. 

924  Gott  muss  man  tur  die  Quelle  danken,  aber  den 

Becher  zum  Schöpfen  muss  man  selber  be- 
sorgen. 

925  Gott  muss  man  leiden  und  nicht  spielen. 

„So  lange  Napoleon  sich  in  Bescheidung  von  Schick- 
sal und  Vorhiltnisson  bei  voller  Selbstthätigkeit  tragen 
liess,  so  lange  er  dem  Glück  keinen  .Zwang  anthun, 
den  Willen  des  Volks  erforschen  wollte",  war  er  glück- 
lich und  gross,  sobald  er,  statt  Gott  su  leiden,  den 
Gott  spielen  wollte,  verdarb  er  sich  und  al)e  seine 
£rfolge.**    (irercinui,    (Jetckichte   des   11».   Jahrhundei-tt, 

r,  12.; 

926  Gott  muss  mau  mit  Gott  überwinden. 

927  Gott  muss  man  nicht  einreden.  —  Mattet,  /,  202; 

Simrück ,  3973. 

928  Gott  muss  mau  nicht  in  Klöstern  suchen. 

Auch  die  Bossen  sagen:  Man  muss  Gott  ausserhalb 
der    Klöster  suchen,    nicht    in   denselben.     (Altma»n 

y.  &».; 

929  Gott  muss  seinen  Himmel  mit  Kindern  und  Al- 

bernen finden.  —  Sailer,  188. 

930  Gott,  Muth  und  Demuth. 

Pestalossi's  Wahlspruch,  mit  dem  er  so  viel  durch- 
setzte, und  der  ihm  kein  Opfer,  der  Volksbildung  ge- 
bracht, als  su  gross  erscheinen  liess. 

931  Gott  nahet  sich  jedem,  der  sich  ihm  nah^ 

932  Gott  nährt,  Gott  verzehrt. 

Dan. :  und  «nteu  feder  os  eller  «der  os.  —  Gud  giver  br*d 
eller  d«d.    (Prot.  Jan.,  256.; 

033  Gott  nehret  allein,  nicht  gelt  vnd  gut.  —  Uenisch. 

1473.  70;  Petri,  U.  351. 

934  Gott   nehret   einen   diebischen  Sperling,   stin- 

ckenden  Widhopffen,  ein  raubischen  Assgeyer 
vud  vndauckbaren  Guckuk,  wie  vil  mehr  einen 
Menschen.  —  IhnUch ,  1441 ,  43. 

935  Gott,  nicht   der  Mensch  macht  die  Erben.  — 

IhÜL-brani,  144.  202.  Craf,  204.  151. 

Dies  Sprichwort  behauptet,  dass  alle  Erbfolge  auf 
der  BluUverwandtscbaft  beruhe,  und  drückt  die  ftltere, 
ietxt  nicht  mehr  gesetsllob  geltende,  wenn  auch  noch 
hier  und  da,  z.  B.  in  Oldenburg,  im  Volke  vorhandene 


Bechtsanachauung  ans.  (Vgl.  ausser  UUlebrand  und 
Graf,  GoUUekmidt,  76,  nnd-BtitnUekU,  Deuttehet  Privat' 
recht,  II f  15N).;    (8.  Sterben.) 

936  Gott  niemand  je  verlassen  hat,  die  bey  jhm 

suchen  hilff  vnd  Rath.  —  Patri,  /.  48. 

937  Gott  nimbt  den  willen  für  das  Werck.  —  /fe- 

nitch,  1689,  37;  Petri,  II,  852. 

938  Gott  nimbt  den  willen  ffir  die  That  —  llenUcK 

1712,39. 

939  Gott  nimbt  sich  grosser  Sachen  an,  vnd  die  ge- 

ringen lasst  Kr  stahn.  —  /fenücft,  1712,  40;  MH, 
III,  7. 

940  Gott  nimbt  vnd  gibt  zu  jeder  zeit.  —  Heniick, 

1708,  65;  l\Hri,ll,  352. 

941  Gott   nimm  mich    mir   und   gib  mich  dir.  — 

Schöltet.  1125'*. 

942  Gott  nimmt  eine  Rippe  und  gibt  eine  Eva. 

/>j. .-  Dieu  rendra  tont  k  jujte  priz.    (Leroux,  I,  12.) 

943  Gott  nimmt's  dem  einen  und  gibt's  dem  andern. 
Lat.:  Quos  vult,  sors  ditat,  quos  non  vult,  sub  pedc  tritat. 

(Gaal,  712.) 

944  Gott  nimpt  ein  Schalck  bey   den  Füssen  vnd 

Bchlegt   damit   den   andern  vmb  den  Kopff, 
dass  sie   boydc  fallen.  —  iViii,  //,  352;  Sjwicfc- 
irürtcrschat: ,  190;   Körte,  2388;   Simrock,  3990;   Braun, 
I,  964. 
Frz. :  Dien  vont  jeu. 

945  Gott  nimpt  nur  das  für  gute  That,  was  er  allein 

geheissen  hat.  —  iV(n,//,  315. 

946  Gott,  nur  keine  Gabelstccher,  dreimal  gibt  neun 

Löcher.    (S.  Gabelstioh.)  —    Wurzbach  II,  119. 
047  Gott  pflanzt  die  Dömer  vor  die  Körner.  —  Z^- 
römit^^on ,  1094. 
Erst  der  Kampf  und  dann  der  Sieg. 

948  Gott  pfeiffe  vns  oder  heile,  er  singe  süess  oder 

säur,  so  kan  ers  vns  doch  nit  treffen.  —  llc- 
Hi9ch,  2710.  30;  l*etri,  11,  291. 

949  Gott  pfleget  die  Weltweise  Leut  zu  Narren  zu 

machen.  —  Petri,  II,  352. 

950  Gott  rächet  alles. 

Lat. :  Gernit  deus  omnia  vindex.    (Fiicker ,  41 ,  27 ;  PMUppi, 
I,  80;  Schonheim,  V,  3;  Seybotd,  73.; 

951  Gott  rechnet  anders  als  die  Menschen.  —  Sai- 

ler, 217;  Simrock,  2912. 
Holt.:  God  betaalt  alle  weken  niet,  maar  hij  betaalt  eens 
op  faet  einde.     (Harrebomee,  I,  242 .J 

952  Gott  rechnet  uns  nichts  so  theuer  an  als  die  Zeit. 

953  Gott  recht  kennen,  ist  die  höchste  kunst.  — 

Uenisch,  1711,  7. 

954  Gott  rede  süss  oder  sawer,  so  hilffts  doch  nicht 

bey  der  Welt.  —  PetH,  II,  352. 

955  Gott  regert   de   Welt,    de  Knüppel  Jungs  un 

Hunne.  —  Eichmtld,  668. 

956  Gott  regiert  also,  das  jm  Niemandt  sein  Regi- 

ment ablernen  kan.  —  llenitih,  1712,  65;  Petri, 
II,  352. 

Die  Küssen :  Gott  borgt  sich  vom  Zar  wol  die  Knute, 
aber  nicht  das  Scepter.    (Alttnann  VI,  iS5.) 
Engt,:   God  who  made  the  world  so  wisely,    as  wisely 
govems  it.    (Bokn  J,  363J 

957  Gott  regiert  im  Himmel  und  das  Geld  auf  Erden. 
Lat.:  Astra  regunt  homlnes,   sed  regit  astra  Dens.    (Setf- 

öold,  42;  PhiNppi,  I,  45;  Fiteher,  21,  102.; 

958  Gott   regiert   vber   die   gewissen,   der   Keyser 

vber  Leib  vnd  gut.  —  /fritisch,  1712,  67;   P^ri, 

7.48. 

959  Gott  reth  billig,  er  hat  das  meiste  recht  dazu. 

—  Petri.  //.352. 

960  Gott  richtet  nach    dess  hertzen  grund.  —  Ue- 

nisch, 1770,  45. 

961  Gott  richtet  nicht  nach  Lage  der  Acten,  son- 

dern nach  Lage  der  Sache. 

962  Gott  richt't,  wenn  er  auch  nicht  spricht. 

Frs. :  Dien  qui  est  juste  p«7era  selon  qa«  obaoon  fera. 
{Leroux,  I,  11.;  ■ 

963  Gott   richt't,  wenn  (wo)  niemand  spricfai.  — 

Graf.  467.  560;    Körte,  SSSS;    Siwtrotk,  MM;    Mink" 
hofer.  129. 
Lat.:  Dens  jadicai,  cum  nemo  aonsaftr  iBtmätr  /,  Mti 
//,  750;  Seybold,  Hl.) 


43 


Gott 


Gott 


44 


964  Gott  sagts,  gott  wills,   gott  kaus,  gott  thuts. 

—  lloiiKch,  1710.  70;  /V/n,  /,  48. 

965  Gott  ßagts  vnd  tlmtB,  ein  Mensch  sagta  vnd 

lästa.  —  Lehmann,  937,  11. 

Der  Mensch  „verheist  ein  DorfT  vnd  belt  nicht  ein 
SawBtall,  verheist  ein  kerts  wie  ein  Mastbaum  vnd 
gibt  nit  ein  Pfennigslicht**. 

966  Gott  schafn  rechte  Busse. 

Kroat.:  Bog  daje,  da  se  gresnik  kaje. 

967  Gott  schencket  jmmer  sawers  vnter  süsses  in  den 

Ehehechor.  —  Petri ,  ll ,  Sbs. 

968  Gott  schenkt  nix.  —  Tendlau.  938. 

Die  Abyssinior  beschränken  diese  Behauptung,  indem 
sie  sagen:  Gott  verschenkt  keine  Henne,  es  sei  denn 
eine  limthenno. 

969  Gott  schenkt  wol  die  Fische,  aber  nicht   auf 

dem  Tische. 

970  Gott  schertzt  nicht.  —  //enwc/i,  I7i3,  ii. 

971  Gott  schicke  dir  kein  grösseres  Uebel,  als  viel 

Kinder  und  wenig  Brot. 

972  Gott  schickt  denen  Kreuzes  viel,  die  er  in  den 

Himmel  will. 

973  Gott  schickt  die   Kälte  nach   dem  Tuche.  — 

Wincklcr ,  XII,  88. 
Dan.:  Oud  giver  hver  saakuld  aom  klasder.  (Ptov.  dan.,  366.^ 

974  Gott  schickt  die  Kälte,  wenn  man  den  Pelz  hat. 

Mitunter  auch,  wenn  man  keinen  hat. 

975  Gott  schiebt  nichts  auf  die  lange  Bank. 

Die  Rassen  sagen:  Oott  klagt  niemand  an,  er  bestraft 
ihn  gleich.    (AUmann   VI,  40.; 

976  Gott  schläft  nicht,   dass  du  ihn  müssest  auf- 

wecken mit  Geschrei.  —  Eixelän,  252;  Sailer.  221. 
Lat.:   Non  clamor,  sod  amor  olangit  in  aure  Dei.    (Eise- 
lein,  252.; 

977  Gott  schlägt  die  Hand  nicht,  die  nach  ihm  langt. 

Aehnlich  russisch  AUmann  VI,  479. 

978  Gott  schlägt  mit  einer  Hand  und  heilet  mit  der 

andern. 

Die  Bussen:  Uott  schUgt  nie  mit  Stöcken,  sondern 
nor  mit  Buthen.  f Altmann  VI,  413.;  Gott  schlägt  mit 
Ruthen ,  der  Mensen  mit  Schwertern.  (AUmann  VI,  387.; 
Gott  nimmt  suvor  das  Blei  ans  der  Peitsche,  wenn  er 
den  Sünder  damit  schlagen  will.  (AUmann  VI,  440.; 
Span.:  No  biere  Dios  oon  dos  manos.    (Bohn  I,  236.; 

979  Gott  schlägt  (schmeisset)  nicht  flugs  mit  Keu- 

len drein.  —  Luther's  Werke,  11,  9l\ 

980  Gott  schlägt  nicht  mit  beiden  Händen  zugleich. 

Die  Russen:  Wohin  es  Gott  regnen  lässt,  dahin  lässt 
er  nicht  zugleich  Feuer  fallen.    (AUmann   V ,  97.; 

981  Gott  schlegt  auff  den  !Sack,    das  es  der  Esel 

empfindet.  —  Uenmh, 943. 38 ;  Vciri.  II, 353  ;  V.aoH,  1384 ; 
ÄtHiwfrCT-y  IV,  107. 

982  Gott  schlegt  offt  die  kleinen  Huudlein,  dass  sich 

die  alten  daran  stossen  vnd  bessern  sollen. 

—  Ppfri,  W,  353. 

983  Gott  Bchliesst  keine  Thür,  er  macht  eine  an- 

dere auf. 

Bei  den  Venetiern  öffnet  er  dafUr  ein  Thur,  bei  den 
Sarden  hundert  andere  Thilren.  Die  Russen  sagen 
recht  schön:  Gott  lässt  nicht  Aehron  und  Halme,  oder 
aueh,  er  lässt  nicht  Eugloich  den  I<aohsfang  und  den 
Briokenfang  misratben.  Femer:  Wenn  (iott  den  Bäu- 
men das  Obst  verringert,  so  vermehrt  er  den  Sträuohern 
die  Beeren.  Die  Kleinrussen :  Wenn  Gott  einer  Wiese 
den  Regen  entaieht ,  so  verdoppelt  er  ihr  den  Thau.  Und 
die  Finnen:  Lässt  Gott  den  Hanf  misratben,  so  segnet 
er  das  Land  mit  Flachs.    (Reintbtrg  II,  77.; 

984  Gott  schlug  nie  keinen  Mann,  er  strich  ihm  wie- 

der ein  Sälblein  an.  —  llenüch,  ins,  46;  Lehmann. 

11,  231,  158 ;  Simrock,  3970;  Sprichwörlerschttlt ,  182. 
In  Loci  eommitnei  proo.  (vgl.  Nopittch,  205)   heisst 

derSchluss:  „...  er  streich  Jhm  wider  «und  salben  an*'. 
Frz.:  Dien  ki  a  fait  sur  moi  Inisir  un  mal  dont  il  m'estuet 

nuisir  diit  que  devant  lui  souef  flaire.    {Leroux ,  I,  U.; 
ffoU.:  God  en   sloeoh  nie  slaoh,    hij    en  salfden    mede. 

(ffarrebomee,  I,  243;  FaUertleöen,  356.) 
Lat.:  Ungere  vnlt  hominem  quem  percnssit  dens  omnem. 

(FaUenUben ,  356.; 
Span.:  No  biere  Dios  eon  dos  manos.    (Cahier,  3372.; 

986  Gott  schmeisset  grob  drein. 

„Gott  siebet  wol  eine  Weile  zu,  er  kann  aber  die 

Länge  nicht  erdulden,  dämm  schmeisst  er  endlich  grob 

drein.*»    ( Luther'»  Werke,  IV,  H\.^.) 
986  Gott  schreibt  alles  auf,  lässt  nichts  unbezahlt. 

—  Sailer ,  381, 

Gott  denkt  an  alles,  sagen  die  Czechen.  Gott  läset 
niohts  in  Vergeseenbeit,  die  Esten*    (Reintberg  II,  10.; 


987  Gott  schüttet  seine  Kunst  nicht  auf  einmal  aus. 

—  Luther's  Uau*iiosHlle  bei  SalUmann ,  353. 

988  Gott  schützt  die  Seinen. 

Lat.:  Pathmus  adhuc  suporest,  et  sua  Pella  piis.  (Sev- 
bold,  42y.; 

989  Gott  segne  deine  Studia,  aus  dir  wird  nichts, 

Halleluja. 

990  Gott  segne  den ,  der  Besuche  macht  und  kurze 

Besuche.   —  liurckhardl,  303. 

Auch  bei  uns  segne  Gott  die,  welche  andern  durch 
ihre  Besnchenicht  allzu  viel  Zeit  abstehlen  und  sie  ohne 

—  Hunde  machen.  Im  Morgenlande  dauern  aber  die 
Besuche  noch  länger,  als  bei  uns;  die,  welche  Frauen 
einander  machen,  oft  einen  ganzen  Tag,  die  der  Scan- 
ner zuweilen  ebenfalls  nngebOhrlich  lange. 

991  Gott  segnet,  auch  wenn  er  regnet. 

Und  oft  gerade  da  recht  sichtlich. 
Fn.:  Dieu  beneide  tout.    (Leroux,  I,  10.; 

992  Gott  segnet  die  arbeitsame  Hand.  —  Sprickwörter- 

$chaU,  91. 
Böhm.:  Buh  pr&ci  miluje.    (Öetakopsky,  130.; 
Frs.:  Dieu  b^nit  la  main  laboriense.    (Kritzinyr,  334*^.; 

993  Gott  segnet  die  Kuh  und  die  Bäuerin  die  Milch. 

Gesegnete  Milch  ist  solche ,  zu  der  Wasser  zugegos- 
sen ist. 
Dan.:  Vor  herre  legger  sin  drnelse  i  smaret,  og  qvindeme 
i  kierne-melken.    (Prot,  dan.,  124.; 

994  Gott  sei  Dank,  sagte  die  Frau,  mein  Mann  geht 

jetzt  alle  Tage  nur  einmal  in  den  Krug,  als 
er  früh  ging  und  nach  Mitternacht  wieder  kam. 

Hoü.:  Bacchus  zij  gedankt,  zei  LiJBJe,  mijn  man  consn- 
meert  geen  Sterken  drank  meer;  hij  drinkt  nu  niot  dan 
zuiveren  jenever.    (Harrebomee,  I,  26.; 

995  Gott  sei  den  armen  Schafen  gnädig,  wenn  der 

Wolf  Richter  ist. 
Dan.:  Gud  bedre  de  arme  faar,  naar  ulven  er  domraer 
(Prov.  dan.,  258;  BoAn  I.  371.; 

996  Gott  sei  gelobt,  ich  bin  gestrauchelt,  aber  nicht 

gefallen. 

Es  ist  besser  abgelaufen,  als  ich  erwarten  konnte. 
Die  Araber  sagen :  Vergissest  du  dein  „Gott  sei  gelobt*', 
mit  welchen  Worten  willst  du  noch  beten  v 

997  Gott  selber  kann  es  nicht  allen  Leuten  recht 

machen.    (S.  895.)  —  Eiscicin.  248;  Simrock,  Z996. 
Lat. :  Inter  homines  nihil  erit  aequo  jncundum.  (Pindar.)  — 
Neque  Jupiter  ipse  sive  pluat,  sivenon,  unicuique  placet. 
(Eitelein,  248.; 

998  Gott  sendet  warmen  Wind,  wenn  die   Schafe 

geschoren  sind. 

999  Gott  setzt  die  Leiden  vor  die  Freuden.  —  t\i- 

Tömiokon,  1095. 

1000  Gott  setzt  einen  auff  den  andern  ab.  —  Uvnisch, 

1713,  32;  Mri,  II,  352. 

1001  Gott  sey  gelobt,  der  Korb  ist  gemacht.  —  6ni- 

ler,l,  45;  Lehmann,  il,  238,  75. 

1002  Gott  siehet  das  Herz  an.  —  i  Sam.  16,  7;  Pein, 

i,  49;  Schulze,  16;  Kütle.  2326;  Aörtc  ^  2874 ;. 

Mit  Bezug  auf  das  Gebet  sagen  die  Russen :  Gott  er- 
füllt wol  eine  Tlcrzbittc,  aber  keine  Maulbitte.  (AU- 
mann  VI,  SOS.) 

1003  Gott  siehet  das  Herz  an,  sagte  der  Teufel,  als 

man  auf  seinen  Pferdefuss  wies. 

1004  Gott  siehet  des   Jahrs  zweymal  vom  Himmel, 

und  wie  er  einen  findet,  so  lesset  er  jhn.  — 
Scholtel,  1116*. 

1005  Gott  siehet,  Gott  richtet.  —  SprichwCricrinAatx ,  168. 

Lat.:  Et  videt  et  librat  jnsta  Deus  omnia  lanoe.  (Binder 
I,  452;  //,  1004;  Seybold,  IhS;  Oaal,  797.; 

1006  Gott  siehet  nicht  das   Geschrei,  sondern   das 
•  Herz  an.  —  Gnal,  797. 

Lat.:  Ante  Dci  vultum  nil  unquam  restat  inultum.  (Oaal, 
797.;  —  Non  olamor  sed  amor  clangit  in  aure  Del.  (Bin- 
der I,  1156;  //.  2141;  Egeria,  170;  Gärtner,  16;  PM- 
lippi,  II,  'A3;  Seybold,  364.; 

1007  Gott  siehet  vom  Himmel  herab  die  neun  (9) 

für  eine  sechs  (6 )  an ,  sagte  der  Jude ,  als  man 
ihm  vorstellte,  wie  er  die  hohen  Zinsen  vor 
Gott  verantworten  könne. 

1008  Gott  sieht  auf  den  Degen  und  nicht  auf  die 

Scheide.  —  Hrömiaktm ,  1472. 
Worte  thnn's  nicht;  auf  die  Geiinnang  kommt  allei  an. 

1009  Gott  sieht  auf  den  Kern,  nicht  auf  die  Schale. 

—  PoTÖmvjkon,  1469. 

Die  Handlung  erhält  ihren  Werth  «nt  dnroh  die 
Gesinnung. 


zfm: 


45 


Gott 


Gott 


46 


1010  fiott  sielit  ins  Herz,  der  Meuscb  aufs  Auge.  — 

Sttiln- ,  216 ;  Sitrivhvürifrschat: ,  S4. 

10 11  Gott  sieht  man  überall  ins  Besicht.  —  sprifft- 

värtenchaU ,  6. 

1012  Gott  sieht  mehr  auf  den  Willen  als  aufs  Werk. 

Uhd. :  Oot  »Iht  den  mtiot  baz  dan  das  dor  mao  getnot. 
(ZingfHf!,  55». J 

1013  Gott  sieht  mehr  auf  die  Gemüther  als  auf  die 

Güter. 

1014  Gott  sieht  und  rächt  alles. 

Hükm.:  Tajn6  sAiii  fiAh  aoudl. 
Fr:.:  Dieu  voit  tout.    (Lfroux,  I,  12 J 
Lat.:  Eit  profeoto  deus,  qui,  quae  nos  gerimas  auditquc 
«t  videt.   (FiACher.  81 ,  22;  Seybotd,  153;  Philipp!,  I,  137.; 

101  ü  Gott  sihet  allein  den  Glauben  an,  sonst  kan 
für  jhm  kein  Mensch  bestahn.  —  /*««,/>«; 

llnuxch.  1C34.  26. 

1016  Gott  sihets,  Gott  zürnet,  Gott  straffet.  —  I'etn, 

II.  353. 
Lat.:  Aapiciunt  oculin  aupori  mortalia  juatis.    {SfyhoU.  41.; 

1017  Gott  sind  alle  Dinge  möglich. 

lultt  (rott  sitzt  hoch  vnd  sihet  tieff  hcrunder.  — 

llcniHch,  1713,  38;  Mri.  II,  353. 

lOlD  (iott  soll  man  preisen  mit  einem  Leibe  von 
Kupfer,  einer  Seele  von  Hanf  und  einem  Her- 
zen von  Eisen. 

1020  Gott  soll  man  tragen  mit  frewden,  die  Welt 

mit  Gcdult.   --  rriri. /,  so. 

1021  Gott  sorget,  aber  wir  sollen  arbeiten.  —  lle- 

Hl.«*.  1713.  .M.  Af/ri,  //,  353;  SchotWl,  1141 '». 
Spnn.:  Dios  proreerft,  nias  baen  haz  de  paja  80  quorrA. 
(Bvhn  I,  214.; 

1022  Gott  sorget  für  die  seinen.  —  //«HVfc ,  1713 ,  .S2 ; 

h'trt.  11,  353. 
J-il.:  Doul  providebit.    (Cfaal.  857.; 
liK :  Dcwui  dau>paas  mp  kaip  mumt,  Diewaf  dawe  Uiedra, 

Dicwaa  du>  ir  litaaa.    (Fritchbier ,  4207.; 

102a  Glitt  sorget  für  die  Vögelein  vnd  ernehret  die 
Kmslein  vnd  Würmlein  vnter  der  Erden.  — 

h-tri.  U,  353. 

Die  Bttsaen:  Goit  fettet  die  Federn  den  VOgoln,  die 
im  Wasser  leben.    (Altnutnn   V,  88.; 

1024  Gott  S(»rgt  dafür,. dass  die  Bäume  nicht  in  den 

Himmel    wachsen.    —     Kürte,  2353;   KMo-,  2912; 
nrnuH.  I,  H6:  Lohrengvl,  I,  334. 
I02.';i  (lott  sorgt  dafür,  dass  die  Wolfe  den  Mond 
nicht  fressen. 

Fr:. :  Dien  garde  la  lane  dea  loupa.    (Bohn  I,  15.; 

ur2ü  Gott  spannet  oflft  zwey  vngleiche  zusammen, 
damit  niemand  stoltz  werde  vnd  ein  jeder 
sein  Creutz  faab  vnd  eins  mit  dem  andern 
hinkomme.  —  Pftri,  II,  354. 

lOiT  Gott  spielt  mehr  Donner  als  Blitz  herab.  — 

Sprichrt'irifrschal: ,  205. 

1025  Gntt  spricht  auch  mit  einem  Achtziger,  wenn 

t'r  ihn  nur  hören  will. 

Die  BuBMn:  Gott  spricht  an  allen  Zeiten,  man  musf 
nur  die  Ohren  anfthan.    (Altmann  VI,  4^.) 

102i«  Gott  spricht:  Die  Räch'  ist  mein. 

lut, :  Deo  vindicta.  —  niini  rei  Dens  eat  nltor,  caias  non 
est  anctor.    (Fitcher,  61,  29.; 

lii:S0  Gott  spricht  zum  Platzregen,  so  ist  er  damit 

Macht.  —  Pf  tri,  II,  842. 
lo;il  (iott  spricht  zum  Schnee,  so  ist  er  bald  auff 

Erden.  —  A'trt. //,  842. 
lo;i2  Gott  steckt  seinen  Feinden  einen  Pflock  für, 

der  heisst :  Trotz.  —  /.uifcer«  Werke.  II,  228*. 
Kr  macht,  dMs  aie  ihre  AnacblAge  nicht  auefUhren 

kiiunen. 

103J  Gott  Stehet  dem  frommen  bey.  —  HenUch.  mn.  u; 

l'eiri,!.  iO. 

1034  Gott  stellt  sich  ofit,  als  wolt  er  nicht;  vnd  hat 

doch  hilff  schon  zugericht.  —  Henisch»  i7io,  42; 
rv/ii ,  /,  50. 

1035  (jott  Kticht  bald  ein  Loch  in  die  Blase,  so  ist's  ans. 

.,(»ott  Iftait  etliche  gron  and  m&ohüg  sieh  erheben. 
Wenn  uaa  die  Blase  toU  iat,  «nd  iedenuuan  aetaet, 
si«  liegen  ob ,  so  aticht  Oott  ein  Loch  In  die  Bleesen, 
ao  iets  g»  ana."    (LtUhcr't  Werke,  /,  467 J 

1036  Gott  btüsfat  tausend  Blann  mit  einem  Stroh- 

halm um.  —  Luthers'  Titeknde»,  Ksp.  3ft. 


1037  Gott   straffet   einen   buben  mit  dem  andern, 

schelcke  mit  schelcken.  —  lieniitch.  543.  co;  Ih'tri. 

II.  324. 

1038  Gott  straffet  mit  schmertzen  all  vntrewe  hertzen. 

—  Prtri,  II,  354. 

1039  Gott  straffet  schäick  mit  schäicken,  ein  Zeitigen 

mit  einem  Ynzeitigcn.  —  Lehmann,  11,  231,  iss; 

lleuisch,  1713,  43. 

Die  Baaaen:  Uott  Uaat  einen  Dieb  den  andern  be- 
atchlen.  Oott  straft  ächelme  durch  Narren.  (AUmann 
VI,  5U9.; 

1040  Gott  strafft  ein  bösen  durch  den  andern.  — 

Lehmann,  804,  2. 

«„Strenge  Obrigkeit  durch  vffrariacbe  Vnterthauen." 

1041  Gott  strafft  Vnrecht  mit  Vnrecht.  —  Lehmann. 

804 ,  2. 

1042  Gott  straft  Buben  mit  Buben.  —  Simrock,  mi»; 

Eiselcin.  100. 
I.at.:  Creteuaia  (.retenacm  invenit.   (Rramn.,  851.;  —  Fal- 
lacia  fallaciam  tradit.    (Erasm..  tM.) 

1043  Gott  straft  die  Laster,  nicht  die  Religion.  — 

Opei .  394. 

1044  Gott  straft  gemeiniglich  Tyrannei  mit  Bebcl- 

lion.  —  Opel.  383. 

1045  Gott  straft  nach  langem  Verzicht,   ohn*  dass 

er  spricht. 

Die  Serbon  aagen :  Oott  posaunt  es  nicht  aua ,  warum 
er  den  Menschen  ▼ordirbt.    (Reinsbery  I,  12.; 

1046  Gott  straft  nicht  ohn'  Ursach. 

1047  Gott  straft  ofil  hie,  dass  er  dort  schon.  — 

Pein,  I,  50. 

1048  Gott  Ktrail,  was  Menschen  nicht  strafen. 

1049  Gott  straft,  was  verborgen  geschieht,  die  Obrig- 

keit nur,  was  sie  sient. 

Dan.:   Oud  straffer  de  hommelige  (akiulde;,  evrigheden 
de  aabcnbare  aynder.    (Prot,  dan.,  ibG.) 

1050  Gott  stüret  (steuert)  de  Böme,  dat  se  nich  in 

den  Heven  (Himmel)  wassen.  (Oldenburg.;  — 
Schütze,  IV.  218;  Gold$chmidt ,  53;  Firmmich,  I,  233.  62; 
Eichvald,  145;  für  Liitpatadt:  Firmmidt,  /.  344,  3;  für 
Sofftf.  Firmenich.  I,  349.  5ti;  hochdeutsch  bei  Laien- 
dorf II,  15 ;  Petri ,  II,  354 ;  Körte.  2353. 
Lat.:  Deaine  magna  loqul,  perdit  deua  omne  snperbum. 
(Philippi,  /,  116;  Seubotd,  1032.; 

1051  Gott  sucht  die,  die  ihn  nicht  suchen. 

Die  Bussen:  Wer  nicht  zu  Oott  geht,  cu  dem  geht 
Gott  selbst.    (Attmann   VII,  477.; 

1052  Gott  sucht  die  Seinen  (seine  Freunde)  heim. 

—  EUtelein,  248. 

Der  Entlebnoher  sagte  aber:  „I  nett,  er  lifttt  ml  nit 
funde." 

1053  Gott  sucht  vns  zuvor,  ehe  denn  wir  jhn.  — 

Petri.  1,4». 

1054  Gott  tadelt  zwar  den  Menschen,  aber  er  spottet 

seiner  nicht. 

1055  Gott  thftte,  was  wir  wollten,  wenn  wir  nur 

thäten,  was  wir  sollten. 
Frs.:  Autre  ehose  Dien  ne  veut  que  co  qn'on  doit,  et  oe 
qn*on  peut. 

1056  Gott  theilet  einem  jegklichen  sein  mass  zu, 

das  er  leyde.  —  iieniach,  i7i3,  65. 

1057  Gott  theilet    seine  Gaben   vngleich   auss.  — 

Ilenisch,  1329,  21;  Petri.  II,  855. 
Lat.:   Omnibus   ex   aequo  non  dant   sna   munera   Divi. 
(Binder  1, 1292;  //,  2409;  PMUppi,  II,  71;  Setfbold,  413.; 

1058  Gott  thnt  mit  glück  ergötsen,  die  jhr  Hoffnung 

auff  jhn  setzen.  —  liniick,  1709, 10 ;  Ptiri.  I,  52. 

1059  Gott  thut  nichts  vbels.  —  Agricola  I,  709;  Lehmann, 

II,  231, 160;  PetH,  II.  355 ;  Blum.  SO. 

1060  Gott  thut,  was  er  will,  der  Mensch,  was  er 

kann.  —  SfridmSrtenckaU .  46;  WüuUer.  XIX.  Sl. 

1061  Gott  träfft  sich  selbst  feil  allen  Creaturen,  ein 

jeder  säe,  dais  er  nur  sein  genug  empfahe. 

—  ftfri./.U. 

1063  Gott  tr&oket  die  Seinigen  mit  WoUnit  all  mit 

einem  Strom.  —  1%.  S6. 9:  fUrietej  6. 
1068  Gott  treugt  nicht  und  wird  nicht  betrogen. 

filtMieMj  SM. 

lat.:  Kvlta  noxis  ofioTtet.  qnlbnt  deiim  fallaa.    (Eise- 
Me,  25a; 


47 


Gott 


Gott 


48 


1064  Gott  trÖ8t,  wenn't   erst  so  geit    COsifrie$.)  — 

Haufkalender ,  lU. 

1065  Gott  tröste  den,  der  Meier  heisst. 

Im  nördlichen  Denttohland ,  wo  dieser  Name  in  einer 
Uitlgen  Hftafigkeit  vorkommt.  Etwas  {Aehnlichei  habe 
ich  im  westliches  in  Betreff  des  Namens  Mttller  gehört. 

106C  Gott  tröste  den,  der  mit  Ochsen  pflögen  muss. 
Von  denen,  die  mit  widerspenstigen  Leuten  so  thun 
haben. 

1067  Gott  tröste  den  Herrn,  den  der  Knecht  lehren 

muss.  —  Sleigcr.  143. 

1068  Gott  tröste  den  Kranken,   der  den  Arzt  zum 

Erben  einsetzt. 

Lat. :  Male  seourn  agit  aeger  medicum  qui  haeredom  facit. 

1069  Gott  über  alles.  —  Körte,  nn. 

1070  Gott  and  alle  Ding.  —  Latendorf  II .  n. 

1071  Gott  und  Arzt  erkennt  man  in  der  Notb. 

Dan.:  (lad  og  IsBgen  klendes  1  ned.    (Pr09.  dan.,  4SS.) 

1072  Gott  und  das  Gluck  lassen  sich  nicht  pochen. 

1073  Gott  und  den  Teufel   kann  man  nicht  in  Ein 

Glas  bannen.  —  Ei$elein,  339 :  Simrock,  3960;  Bravn, 
II,  519. 
Lat. :  Non  potes  Tethidem  simul  et  Oalateam  amare.    (Kiat- 
lein,2S9.) 

1074  Gott  und  der  Teufel  segnen  nicht  gleich. 

Die  Russen  gehen  auf  den  Unterschied  ein :  Oolt  gibt 
einen  ledernen  Beutel  mit  Oold,  der  Teufel  einen  gol- 
denen  mit  Dreck.    (AUmann   VI,  414.) 

1076  Gott  und  die  Cardiuäle  wissen  am  besten  wie 
man  Papst  wird. 

Frt.:  Dieusgait  comme  se  fönt  les  papo«.    (Leroux,  I,  ib.) 

1076  Gott  und  die  Natur  haben  nichts  umsonst  er- 

schaffen. 

Frz.:  Dieu  et  la  nature  no  fönt  rien  en  Taiu.    (Kritzin- 
ger,  47.')«».; 

1077  (iott  und  die  Natur  thun  nichta  vergebens.  — 

Oec.  rur.,  592.  //«iwcfc.  1715,  5S;  Petri.  II,  3.'»5. 
Lat. :  Dens  et  natura  nihil  faciunt  fmstra.    (Fischer,  63,  40 >• 
Mathety^  280*.; 

1078  Gott  und  die  Obrigkeit  —  PUior.,  V,  84. 

Muss  man  auf  seiner  Seite  haben. 

1079  Gott  und  genug  gehören  zusammen.  —  Kirch- 

hof er,  129:  Steiger,  376. 

1080  Gott  und  Gericht  haben    keinen   Freund.  -— 

Graf,  409,  4i. 

Sie  ttben  unparteiische  Oereohtigkeit  und  lasten  sich 
nicht  durch  Bttckgichten  beeinflussen,  (lericht  steht 
hier  als  Anstalt,  durch  welche  die  göttliche  Gerechtig- 
keit gettbt  wird,  wie  es  der  Beohtsidee  nach  sein  soll, 
nicht  wie  es  in  der  Wirklichkeit  ist. 

1081  Gott  und  Glück  werden  geben  Weg  und  Sieg. 

1082  Gott  und  Weissheit  machts  allein,  das  Regi- 

ment bestendig  sein.  —  Fro$chm. ,  Sil. 

1083  Gott  vbereilt  Niemand  mit  der  straff.  —  We- 

nitch.  1714«  58. 

1084  Gott  verbirgt  sich  ein  kleine  zeit.  —  Henisch, 

1714.60;  Pelri,l,b2. 

108Ö  Gott  vergällt  mit  gleicher  mass.  —  Petn,  II,  356. 

1086  Gott  vergisst  des  Faschings  ,worauf  ein  (wahrer) 

Aschermittwoch  folgt.  —  Parömiakon,  772. 

1087  Gott  vergisst  die  Seinen  nicht.  —  sprichwörier- 

schalz,  117;  Kirchhofer,  ISO. 
iihd.:   Und  sol  stn  got  von  himele  phlegen,  der  edeler 

herzen  nie  vergas.    (Trittan.)    (ZingerU,  59.; 
Frt.:  Dieu  ne  nons  ftst  oncques  pour  nous  onbller.   (Le- 

roux,  I,  11.)  —  Dieu  n'oublie  paa  les  slens.    (Krittin- 

per,  234»; 
Soll.:  Qod  vlsentiert  sUn  vrienden.    (Tunn.,  19,  7.) 
Lat.:  Visitot  ho«  homines  ChrlT^  quos  diligit  omnes. 

(FaUer$l€ben,  357.; 

1088  Gott  verhänget  nichts  böses,   er  wisse  denn 

was  guts  daraus  zu  schaffen.  —  llenitch,  nQ9.  47; 

G<ial,23l. 
Frs.:  A  qnelque  ohose  malhenr  est  bon,    (Ocuü,  231.; 
It.:  Qnel  ehe  non    si  convlene,   da  Dto  non  s'ottiene. 

(Oaai,  281.; 

1089  Gott  verhüte,  dass  du  früher  blau  wirst,  als 

man  dich  begr&bt.    (Dan.) 

1090  Gott  verkaufft  vns   seine   gaben,   regen  vnd 

segen   vmb   vnser   arbeit.  —  HcnUch,  1S29.  lO: 

A?lrt,  //,355. 
UolL:  God  yerkoopt  wetensohap  voor  arbeid,  eere  voor 

gevaar.    (Harr«bom^e ,  I,  243;  Bohn  I,  320.; 
Lat.:  Dii  bona  laboribus  vcndunt.    (Tappiu»,  H\) 


1091  Gott  verlässt  keinen,  der  sich  auf  ihn  verlänt. 

—  Parömidkon,  432. 

1092  Gott  verlässt  keinen,  der  sich  selbst  verlässt. 

Die  Böhmen  behaupten  dies  ebenso  bestimmt  von  sich, 
indem  sie  sagen:  P&n  b&h  Öecha  neopusff,  pakli  sim 
scbe  se  neapustl.    (Ö*lalorsky ,  460.; 

1093  Gott  verlässt  keinen  Deutschen  (■•  d.),  hungert 

ihn  nicht,  so  friert  (durstet)  ihn  doch.  (S.Herr- 
gott.) —  Pitttor..  VII,  58;  Steiger,  3i4:  Mafer.  I,  203; 
Par&miakon,  430;  RHnsberg  V,  58;  Arawi,  /.  966;  Sim- 
rock .  1547;  Körte,  2898" ;  Kiteiein,  114 ;  Lohrmget,  I,  335. 
Ironisch  behaupten  die  Böhmen,  er  habe  die  Deutschen 
sogar  lieber  als  sie ,  denn  er  habe  ihnen  grOetere  Miuse, 
grössere  Kartoffeln  und  grössere  Kröpf«  gegeben:  Tj 
Nimce  p&n  büh  predce  mA  radse  nee  nia  Öechy;  viecko 
Jim  dal  v^tef ;  v^tsi  myäi,  v^ts£  brambory,  ano  i  rMi 
volaU.    (Öelakovsky,  470.; 

1094  Gott  verlässt  keinen  Schwaben  (>.  d.).  —  Sim- 

rock, 9310;  Eiselein,  553. 

Es  ist  schon  bemerkt  (s.  733),  dass  alle  Volker  und 
Volksstftmme  von  sich  dasselbe  behaupten.  Die  Bussen 
sagen  daher:  Jeder  hält  den  lieben  Gott  fDr  seinen 
Landsmann.    (Attmaan   VJ,  492.; 

1095  Gott  verleihe  Neid,  nicht  Mitleid. 

1096  Gott  verlesst  die  seinen  nicht.  —  AgrieoHa  l,  99; 

Fratuk.  i.  28;  Gruter,  /,  45;  Egenolff,  77;  Ei$eiein,  251 ; 
Müller,  29,  5;  Hermann.  94;  Blum,  27;  Simrock,  88<t3; 
BrauH,  I.  932;  Sailer,  218;  neinsberg  11,4;  Sutar.  SIS. 

Uhd. :  Got  die  slnen  nie  verlie.  (Mai.)  —  Got  getriuwen 
llp  noch  nie  verlier.,  ern  machet  ende  guot.  (Wartburg- 
krieg.) —  So  soitu  wissen  wol  vflr  war,  'das  got  den 
stnen  nie  verlie.    (tt'itub«ke.)    (Zi*gerU,  59.) 

Holt.:  God  verlaat  de  zijnen  niet.    (Harrebomit,  /,  243.; 

It.:  Chi  sta  con  Dio,  Dio  sta  oon  lui.    (Oaal,  787.; 

Lat.:  Deserit  ille  suos  nnnquam,  qui  cunota  gnb«mat. 
(Binder  I,  304;  //,  744;  Kisetein,  251;  PMHippi,  I,  116; 
Seybotd,  120.; 

1097  Gott  verlett  keinen  DütRchen,  hungert  em  nich, 

so  döst't  em  doch.  (Mecklenburg.)  —  SchleMck 
hei  Robinson,  367;  für  (Hp  AUmark:  Schwerin,  11. 

1098  Gott  vermischt  offl  süssen  Wein  mit  sauerm, 

säuern  mit  süssem.  —  Lehtnann ,  ssi .  gg, 

1099  Gott  vernichtet  die  Faulen  und  hilft  dem  Be- 

herzten. 
Böhm. :  BAhst^stf  diU,  akuchaf  pol«vku.  (Öelakottky,  149.; 

1100  Gott  versagt  den  seinen  viel  in  gnaden,  das 

er  den  gottlosen  zuwirfft  im  Zorn.  —  PffiW.  /,  58; 
llenisch,  1715.  1. 

1101  Gott  versaltzt  uns  diss Leben  durch  sawer  arbeit, 

dass  wir  vns  nach  dem  heiligen  Feyerabende 
sollen  sehnen.  —  llenisch .  lOio ,  es :  SaUfr ,  n9. 

1 102  Gott  verschläft  nichts.  —  llenitch ,  1715 ,  4 ;  Petri, 

II,  855. 

1103  Gott  versteht  alles  (oder:   Gott  wird's  schon 

verstehen),  sagte  der  Pater,  als  der  Bauer 
das  lateinische  Brevier  nicht  beten  wollte, 
weil  er  es  nicht  verstehe. 

1104  Gott  versteht  alles,  wenn  wir  es  auch  nicht 

verstehen,  sagte  die  Nonne,  als  sie  aus  einem 
lateinischen  Brevier  betete. 

Der  methodistische  Beiseprediger  P.  A.  MölHng  er- 
zählt in  seinen  Reisesk-itzen  (Galveston  1858,  S.  65), 
gesammelt  auf  einer  Beise  durch  die  Vereinigten  Staaten 
von  Nordamerika:  „Auf  dem  Bahnsuge  von  Madison 
(Indiana)  fand  ich  mich  inmitten  eines  halben  Dntsend 
Nonnen,  die  kleine  lateinische  Gebetbücher  cum  Vor- 
schein brachten.  Ich  fragte  eine  derselben,  ob  sie  das 
Latein  verstehe,  worauf  sie  mit  irischem  Dialekt  er- 
widerte: «Das  kommt  gar  nicht  darauf  an,  Gott  waiss 
alle  Dinge,  und  so  versteht  er  ja  auch ,  was  wir  beten.»  " 

1105  Gott  versteht  auch  die  Narren. 

Drs.:  Dieu  senl  devine  les  sots.    (BoAn  I,  15.; 

1106  Gott  versüsst  den  Wasserkrug  und  würzt  den 

Haferbrei.  —  .«tatler,  216;  SpriOiwÖrlertchatt ,  \Z\ ; 
Simrock,  3967. 

1107  Gott  vertrawen,  Leut  beschawen,  soll  niemand 

rewen.  —   Gruter,  III.  *S:  Lehmann,  II,  238,  76. 

1108  Gott  verwirft  die  mechtigen  nicht,   denn  er 

ist  auch  mechtig.  —  Petri ,  II,  842. 

1109  Gott  verzeucht  wol,  aber  er  bleibt  nicht  aus. 

—  Schlechta,  70. 

Lat.:  Nostra  Dens  subitis  non  damnat  crimina  poenis, 
oompansat  longa«  sed  graviute  moraa.  (Binder  1, 1216; 
//,  2261;  Seybold,  384.; 


49 


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50 


1110  Gott  vnd  das  glück  lassen  sich  erschleichen, 

aber  nicht  erlaofifen.  —  Uenwch,  I6e3,  3;  LOmann. 

//,  281,165. 

1111  Gott  vnd  dem  Acker  ist  ^t  anfP  wncher  ley- 

hen,  sie  geben  reiche  Zinss  ynd  Gülden.  — 
Lehmann ,  913,  U. 

1112  Gott  vnd  der  glaub  sollen  allen  dingen  vor- 

gehen. —  llenitch,  1634,  29. 

1113  Gott  vnd  die  zeit  hindern  viel  ding.  —  Leh- 

mann ,  594,  S6. 

1114  Gott  vnd  glück  lanfft  den  fliehenden  nach.  — 

Benisck,  1693,  25. 

1115  Gott  vnd  gnug.  —  Uenüch,  1709,  26;  Petri,  //,  355; 

Körte,  2295;  Simrodi,  3966;  Braun,  I,  905. 

1116  Gott  vnd  grosse  Herren  können  einem  eine 

Zeche  borgen.  —  Henisch,  455,  12;  Petri,  II,  355. 

1117  Gott  \'n(l  grossen  Herrn  kann  man  für  jhre 

wolthaten  nicht  anders  danckbar  sein  alss  mit 
trewhertzigem  willen  zu  guten  wercken.  — 
Lehmann,  117,  3. 

1118  Gott  vnd  sein  heiliges  Wort  bleibt  ewig  hie 

vnd  dort.  —  Gruter.UI,a:  Lehmann,  II,  238,  77. 

1119  Gott  vnd  sein  liebe  Mutter  sind  beyde  aller 

£hren  werth.  —  Petn,  II,  sss. 
1130  Gott  vnd  seiner  Erde  ist  gut  auff  Wucher  leihen, 
sie   zahlen  reichlich.  —   Henüch,  917.  68;  Petri, 
II,  355;  Sailer,  228;  Simrock,  11909;  Eiselein.  651. 
Dan, :  Det  er  godt  at  iMme  Oud  og  »geren ,  de  give  gode 
renter.    (Bohn  I,  360.; 

1121  Gott  walt^s  ist  besser  als  ein  Fluch.  —  Eitelein.  251. 

1122  Gott  walt's  war  ein  gut  Wort  von  alters. 
Boll.:  God  woad't  was  een  goed  woordvan  onda.    (ffarre- 

6omr>,  /,  243.; 

1123  Gott  wartet  lange »  ehe  er  schlägt. 

Gott  kommt  niobt  mit  überlegener  Gewalt  in  seinen 
G«»ohöpfen,  tagen  die  Hebrfter.  Und  die  Fransosen: 
Gott  iit  ein  grösserer  Veneiber,  als  der  Mensob  Sftnder 
ist.    (Heinsberg  II,  12.; 

1124  Gott  wehrt  jedem,   einem  Lahmen   auf  den 

Fuss  zu  treten. 

1125  Gott  weidet,  Gott  kleidet.  —  Hruwcfc.  I7i9, 17; 

Petri,  II,  355. 

1126  Gott  weis  am  besten,  in  welchem  Spital  wir 

kranck  ligen.  —  Fischer,  Psalter,  60,  8. 

1127  Gott  weis  am  besten,    wo  einen  der  Schuh 

drücket.  —  Fischer ,  Psalter,  Vorr.  17*. 
1138  Gott  weiss   alles   am   besten  zu  machen.  — 

Sprichvörtert(^tz ,  37. 
Aacb  die  Portugiesen  sagen:  Gott  weiss,  was  fttr  nns 

am  besten  ist.    Die  Polen :  Gott  ttbertrilTt  den  Mensohen- 

rerstand.    Und  die  Sicilier:  Gott  weiss  es ,  Cbristoa  sieht 

•s.    (Reinabertf  II,  lO.J 
Frt.:  Dien  scet  qni  est  bon.    (Leroux,  I,  11.; 
liroat.:  Bog  sna,  ito  Je  bolje. 
Lat. :  FaU  Tiam  invenient.  (  Virgit.)  (Binder  1, 526  ;  //,  1102  ; 

Fa*etiu»,  228;  Kruse,  311;  PhiUpfn,  /,  152;  Seybold,  175.; 

1229  Gott  weiss  am  besten,  wo  er  der  Ziege  sol 
den  Schwantz  verschneiden.  —  Herherger,  li,  20. 

1130  Gott  weiss  besser  was  vns  gut  ist,  als  denn 

wir  selber.  —  Petri.  I,  53. 

1131  Gott  weiss  die  Zeit.  —  Körte,  2391 ;  Simrock.  3908. 

1132  Gott  weiss  die  Zeit  gar  wol,  wenn  er  hülff 

leisten  sol.  —  Petri,  I,  53. 

1133  Gott  weiss  eine  helle  zuzurichten  für  die  ver> 

dampten.  —  Petri,  i,  53. 

1134  Gott  weiss  hilff  vnd  rhat,  wenn  Menschen  hilff 

ein  ende  hat.  —  Ilenisch,  887,  26;  Petri.  I,  58. 

1135  Gott  weiss  Huld  und  Bath,  wenn  aller  Men- 

schen Trost  ein  Ende  hat.  —  Hertz,  11. 
Inschrift  an  einem  Hanse  in  Westfalen. 

1136  Gott  weiss  seinen  Loth  wol  zu  erhalten,  wenn 

er  will  Sodoma  und  Gomorra  umkehren. 

1137  Gott  weiss  vil  tonnen  voll  Sund,  die  in  vns 

stecken,  da  wir  kaum  für  drey  Pfennig  werth 
kennen.  —  Henitch,  749,  3. 

1138  Gott  weiss,  warum  er  dem  Pferde  (dem  Esel) 

keine   Homer   (oder:    dem  Frosche   keinen 
Schwanz)  gegeben  hat. 

Er  hat  tu  allem  seine  weisen  Gründe  und  ich  bin 
mit  seiner  Fügung  sufrieden. 

DCVTSCHIS  SPBXCaWÖBTIR-LKXIKO«.     II. 


1139  Gott  weiss,  was  er  thut. 

1140  Gott  weiss,  was  uns  gebricht,  ehe  man  ein 

Wörtlein  spricht.  —  Sprichvörterschatz,  34;  Beins- 

berg  11,6;  Körte,  2336. 
Der  alte  Hausvater,  unser  Herrgott,  sagen  die  Polen, 

weiss ,  wenn  man  etwas  braucht  (Heinsberg  II,  6.)  ' 
Frs.:  Dieu  s^ait  bien  ce  qu'il  nous  faut.  (Krittinger ,  934'*.; 
üng.:    Tndja    az    Isten,    kinek    sub4t,    Idnek    gabAt. 

(Gaal,  782.; 

1141  Gott  weiss,  wenn's  Zeit  ist. 

1142  Gott  weiss  wol,   warumb  er  der  Ziege  den 

schwantz  nicht  soll  lassen  zu  lang  wachsen, 
dann  sie  würde  zu  hoffertig  vnd  furwitzig.  — 

Henisch,  1314,  63;  Petri.  //,  355;  ifathesg,  123*». 

Aehnlich  die  Polen:  Gott  gab  dem  Frosch  keine 
Homer,  er  m<k:hte  sonst  spiessen:  Niedai  pau  Bog  iable 
rogöw,  boby  bodla.    (Friachbier,  4262.; 

1143  Gott  weiss  wol,  was  uns  fehlt. 

Frt.:  Dieu  sgait  bien  qu*il  nous  faut.    (Leroux,  I,  li.) 

1144  Gott  weiss,  wozu  es  gut  ist. 

//..'  Di  qul  a  Ik,  Dio  s&  quel  che  sarä.    (Gaat,  S57.; 

1145  Gott  weiss  zu  jeder  Frist,  wer  ein  guter  Pil- 

ger ist. 

Dan.:  Gud  veed  hviken  best  pilegrim  er.    (Prov.  dan. ,  259.; 
Engl.:    God  knowa  well,   which  are   tbe  best  pilgrims. 

(Bohn  II,  98.; 
Frs.:  Dien  sait  qui    est    bon  p61erin.    (Bohn  /,  15.;  — 

Dien  voit  qui  est  bon  pölerin.    (Cahier,  1323.; 
8pun.:  A  quion  Dios  qniere  bienv  la  casa  le  sabe.  '(Bohn 

II,  98.; 

1146  Gott  weisst  alle  ding.  —  Henisch,  1715,36;   Pclri, 

;/,355. 
ffoU,:  God  weet  alle  dingen.    (Harrebom4e,  I,  243.; 

1147  Gott  weisst,  wann  er  hilff  leisten  soll.  —  He- 

nich  ,  1710,  36. 

1148  Gott   weisst,   wenn   Glück   kompt.  —  HenUch, 

1709,  16;  Petri,  7/,  855. 

1149  Gott  weisst  wol,  was  am  besten  ist.  —  Henisch, 

1705,  49;  Petri,  I,  58. 

1150  Gott  weisst  wol,  was  ein  jeder  am  besten  kann 

verrichten.  —  Henisch.  1715,  42. 

1151  Gott  weisst  wol,  wer's  glück  haben  soll.  — 

Henisch,  1709,  13;  Petri,  //,  842;  Sclwttel,  1142*. 

1152  Gott  weisst  wol,  wie  er  allen  Sachen  rahten 

soll.  —  Henisch,  1712,  51;  Petri,  //,  355. 

1153  Gott  wendet  der  Menschen  hertzen.  —  Henisch, 

1715.46;  Petri.  II,  355. 

1154  Gott  wendt  iammer  vnd  eilend  zu  einem  glick- 

seligen  Ena.  —  Henisch,  1715,  47;  Petri,  I,  53. 

1155  Gott  wess  wul,  wich'm  Tire  a  sol  Hemer  gän. 

(SchlesJ  —   Frommann,  IH,  249.  274. 

1156  Gott  widersteht  den  Hofifärtigen.  —  Jac.4.6: 

1  Petr.  5,5;  Schulze,  290;  Simrock.  4847;  Eisdein.  814. 
EsU.:  God  wederstaat  den  hoovaardige ,  maar  den  nederige 
geeft  hij  genade.    (Harrsbomie ,  I,  243.; 

1157  Gott  wil  allein  Hausswirt  sein  in  vnserm  hertzen. 

—  Petri ,  /,  53. 

1158  Gott  wil  ailerley  Leute  haben.  —  Petri,  H.  356. 

1159  Gott  wil  der  armen  sich  erbarmen.  —  Henisch, 

904,  19;  P«?fn, //,  356. 

1160  Gott  wil  keine  faule  Müssiggänger  haben.  — 

Petri ,  n.  842. 

1161  Gott  wil  nicht,  das  wir  alle  wissen  sollen,  was 

er  thut.  —  Petri,  II,  356. 

1162  Gott  wil  sein  Regiment  also  fuhren,  dass  jhm 

niemand  sol  einreden.  —  Petri,  li,  356. 

1163  Gott  wil  sein  Wort  unveracht*t  vnd  vngemei- 

stert  haben.  —  Petri.  i,  54. 

1164  Gott  wil  vnd  kan  allen  helffen.  —  Petri.  n.  356. 

1165  Gott  wil  vns  sich  behaglich  machen. 

„Welche  Gott  vnter  vns  darzu  gebrauchen  wil,  dass 
sie  sollen  eine  Zier  sejrn  in  seinem  himmlischen  Saal, 
die  nimpt  Gott  hin  erstlich  in  dieser  Welt,  behawet 
vnd  behobelt  sie  durch  das  Creutz...  Daran  sollen  wir 
godencken  md  diess  betrachten,  wenn  Gott  mit  seinem 
Hammer  beginnet  an  tus  zu  picken,  dass  wir  denn 
gedenckcn:  Nun  wil  ms  Gott  sich  behAglich  machen, 
wie  das  Sprichwort  lautet."    (Chemnitius,  II,  328.; 

1166  Gott  will  das  Hertz  aRein  haben,  sonst  nichts. 

—  Henisch.  1710.  43. 

1167  Gott  will  ein  rein  hertz  haben.  —  Henisch,  i7io,  18; 

Petri,  /,  54. 

4 


61 


Gott 


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53 


1168  Gott  will  gebeten  sein,  so  gibt  er  Brot  nnd 

Wein. 
Fr».:  Dien  veust  bien  qne  Ton  le  prie.    (Leroux,  I,  11.^ 

1169  Gott  will  im  Lebensbuch  den  Ta^  nicht  lesen, 

an  welchem  ich  nicht  sein  und  auch  nicht 
mein  gewesen.  —  lleri:,  40. 

1170  Gott  will  kein  geborgtes,  er  will  ein  geschenk- 

tes Herz. 

Die  Baasen:   Gott  borgt  Ton  keinem,  aber  er  IftBSt 
sich  schenken.     (Altntann  VI,  414.  J 

1171  Gott  will   keinen   gleichen   haben.  —  HenUch, 

1707,  17;  Petri,  II,  356. 

1172  Gott  will  nicht  alles  geben  bald,  das  man  im 

beten  nicht  erkalt.  —  i/«nüch,  3S9.  87. 

1173  Gott  will  nicht,  das  man  mit  einem  esel  vnnd 

ochsen  zugleich  pflügen  soll.  —  Lehmann,  868, 18. 

1174  Gott  will  nicht  mehr  als  man  thun  kann.  — 

Sprichwörtcrschatz ,  185. 
Frz.:  Diea  ne  veat  plas  qu'on  ne  peut.   (Krittinger,  285 ^.j 

1175  Gott  will  nicht  vnser  schuler,  sondern  vnser 

Doctor  sein.  —  HenUch,  72»,  26;  Petri,  II,  856. 

1176  Gott  will  vnveracht    sein.  —  Henisch,  1704,  i»; 

Petri,  II.  356. 
Lat.:  Nomen  inTiolabile.    (Stybold,  394.; 

1177  Gott  wirbt  vmb  vns,  nicht  wir  vmb  jhn.  — 

Henisch,  1715,  59. 

1178  Gott  wird  allen  Waldbrüdem  ebenso  viel  zu 

lohn   geben,   als  andern  müssiggengem.  — 

Pelri,  II,  356. 

Die  frommen  Mttssigg&nger  sollen  demnach  vor  den 
profanen  gar  nichts  Toraashaben? 

1179  Gott  wird  alles  richten.  —  Petri,  II,  356. 

1180  Gott  wird  dir  seine  Gnade  nicht  mit  Lölfeln 

einmusen.  —  Sutor,  ais. 

1181  Gott  wird  durch  nichts  erkandt,  ohne  durch 

gott.  —  llenitch,  1711,  11. 

1182  Gott  wird  schon  Sünden  vergeben  müssen,  wenn 

der  Himmel  nicht  leer  bleiben  soll.    (We^tf.) 

1183  Gott  wird's  schon  machen. 

1184  Gott  wirfft  alle  gottlosen  au£f  Erden  wegk  wie 

aufigepauschete  Schlacken.  —  iienisch,  i696,  57; 

PetH^  II.  355. 

1186  Gott  wirft  keine  Geldbörsen  vom  Himmel. 

1186  Gott  wirft  keinem  seine  Wohlthaten  vor. 

Dan,:  Gud  alting  bedrer  og  intet  beder.  (Prov.  dan.,  2hl.) 

1187  Gott  wohnet  an  andern  orthen  auch,  der  hilffi 

jedem  frommen  forth.  —  Lehmann,  689,  3i. 

1188  Gott  wohnt  hoch  und  der  Kaiser  weit 

Klage  der  Bussen ,  durch  die  Willktlr  der  Goavemeare 
and  der  Verwaltung  herrorgerufen,  worttber  noch  Smm* 
im  Jahre  1805  schreibt:  „Die  Milit&rgewalt  behandelt  die 
Munioipalpersonen  der  kleinen  Stidte ,  auch  wol  der 
grossem  mit  einer  solchen  Härte  und  erniedrigenden 
Hoheit,  dass  alles  Ehrgefühl  getOdtet  nnd  alle  Becht- 
liohkeit  erstickt  wird.  Mancher  GouTemeur  und  nach 
ihm  mancher  Stadtpfleger  ist  mit  allen  Kniffen  der  Chi- 
cane  der  Schrecken  seines  Bezirks,  sumal  in  entferntem 
Gegenden;  nnd  die  Unbestimmtheit  der  Gesetze  l&sst 
der  Bosheit  eine  lange  Hand.'*  Daher  entstand  das 
obige  Sprichwort,  das  Übrigens,  wie  Jahn  bemerkt,  auf 
jeden  Staat  passt,  dessen  Begierung  nicht  mit  mensch» 
lieber  Allgegenwart  durch  alle  Abtheilnngen  hinunter 
and  hinauf  wirkt.  Auch  die  Polen  und  noch  einige 
andere  Völker  wissen  ein  Lied  daTon  su  singen. 
Poln.:  Bog  wysoko,  car*  dalcko.    (Wurzbach  I,  227.^ 

1189  Gott  wohnt  nicht  in  Palästen,   er  wohnt  in 

kleinen  Ncstcn. 
Frs.:  £n  petit  lieu  (hötel)  a  Dieux  grant  part.  —  En 
peiite  maison  a  Diex  grant  poroion.    (Leroux,  />  13.^ 

1190  Gott  woll'  es  nimmermehr,  dass  aus  dem  fiauer 

werd*  ein  Herr.    (Ruth.) 

1191  Gott  wolle  uns  behüten,  dass  wir  nicht  wer- 

den Juten. 

Sagen  nach  dem  Autland  (1864,  8.  385)  die  Schleswig- 
Holsteiner  heute  noch. 

1192  Gott  zahlet  Lieb  mit  Trew.  —  Henwcfc,  mi,  66; 

Petri,  II,  356. 

1193  Gott  zählt  einem  die  Bissen  nicht  in  den  Mund. 

Die  Bussen:  Wem  Gott  das  Mehl  gibt,  dem  gibt  er 
CS  angewogen.    fAltmann  VI,  476.) 

1194  Gott  zahlt  nicht  jeden  Samstag  aus. 

1195  Gott  zahlt  nicht  nach  Stunden,  sondern  nach 

Herzschlägen. 


1196  Gott  zahlt  zuweilen  nicht  alle  Wochen,  son- 

dern  auf  einmal  aus.  —  Sprichwörtertchatz,  218; 
Winckler.  III.  92. 
lt.:  Dio  non  paga  in  sabbato.   (Fatsaglia,  260,  13.)  — Do- 
meneddio  non  paga  sempre  11  sabbato. 

1197  Gott  zeucht  einen  Himmel  vber  den  Ehestand 

her.  —  Petri.  II,  356 ;  Henisch,  800,  48. 

1198  Gott  zieht  die  Unwilligen  nicht   mit  Haaren 

gen  Himmel.  —  Sutor,  2i3. 

1199  Gott  zum  Freund,  den  Teufel  zum  Feind. 

1200  Gott  zum  Freund,  die. Welt  zum  Feind. 

1201  Gott  zum  freund  haben,  ist  tröstlicher,  denn 

aller  Welt  freundschafft  haben,  —  Petri,  I,  u. 

1202  Gott  zürnet  unserer  Bitten  nicht. 

Lat.:  Flectitur  iratus  voce  rogante  Dens.    (Seybold,  ISS.) 

1203  Gott  zuschmeisst  (zerwirft)  grosse  topfe*  vnd 

auss  den  scherben  macht  er  newe.  —  Henisch, 
1715,  69;  Petri,  II,  S.-S6;  Schottcl,  1142». 
')  Wie  alexandrinlsche  und  napoleonisch«  Weltreiche. 

1204  Gottes  Allmacht  ist  (bleibt)  allezeit  ausgenom- 

men. —  Pistor.,  IX,  55;  Hertius.  III,  i;  Hiüebrand, 
43,  57;  Eisenhart, 420;  Simrock,  li2:  Sailer,  257;  Graf, 
S89,  544;  Eiselein,  152;  Sprichvßrterschatz,  62. 

Bei  Verträgen ,  Pachtungen,  I^Anfen  n.  dgl.  bedient 
sich  dessen  der  durch  ausserordentliche  Unglftoksf&lle 
ausser  Stand  Gesetste,  seine  Verbindlichkeiten  au  er-> 
fallen.  Auch  bei  Verlusten  und  ünglQcksfUIen  solcher 
Art,  die  niemand  mit  menschlicher  Klugheit  und  Vor- 
sicht Toraussubereclmen  im  Stande  ist,  findet  e«  seine 
Anwendung. 

1205  Gottes  anblick  zubricht  aller  Menschen  Macht. 

—  Petri,  II,  842. 

1206  Gottes  Arme  reichen  weit. 

1207  Gottes  armut  ein  Säcklin  fiolL  —  Gruter,  lll,  is; 

Lehmann,  //,288.  78. 

1208  Gottes  Arzenei  macht  vom  Tode  frei.  —  Pari' 

miakon,  208. 

1209  Gottes  Aiige  schläft  nicht. 

Ebenso  die  Illyrer  und  Walachen.  Die  Cseohen  sasen: 
Die  ganze  Welt  ist  Gottes  Auge.  Die  Kroaten :  Gott 
sitzt  hoch ,  aber  er  sieht  weit.  Die  Bussen :  Der  Himmel 
hat  viele  Bitsen,  wodurch  Gott  sehen  kann.  Die  He- 
briler :  Dem  Himmel  ist  alles  offenbar.  (Heinsberg  II,  10.^ 
Dagegen  die  Bussen :  Auch  der  liebe  Gott  schlift  zu- 
weUen.     (Altmann  VI,  490.; 

1210  Gottes  Barmhertzigkeit  ist  grösser  denn  vnser 

Vnglück.  —  Petri.  1,46. 
Engl.:  God  giTeth  bis  wrath  by  weight,  bat  hie  mercy 
without  meaeure.    (Bohn  II,  362.; 

1211  Gottes  barmhertzigkeit  ist  so  gross  als  er  selbst 

ist.  —  Petri,  n,  352. 
Engl. :  Not  God  aboTc  geto  aU  men*s  loTe.    (Bohn  II,  98.; 

1212  Gottes  barmhertzigkeit  vnd  der  bauren  schalck- 

heit  seind  vnerforschlich.  —  Lehmann,  586. 12. 

1213  Gottes  Barmherzigkeit,  der  Pfaffen  Gierigkeit 

und  der  Bauern  Sdialkheit  spricht  niemand  aus, 
bei  meinem  Eid.  —  Oxriosa,  X,  572;  Eisetein,  506. 

1214  Gottes  Befehl  macht  das  Hertz  fest  vnd  ge- 

wiss. —  Petri,  I,  48. 

1215  Gottes  Besen  fegt  rein. 

Auch  russisch  AUmann  VI,  498. 

1216  Gottes  Brot  verschmähe   nicht  und  war*  es 

auch  in  Essig  getaucht  (geweicht).  —  Körte,  2381; 
Simrock .  3975 ;  An^eiscnkalender  1865. 

Denn,  sagt  der  EngUnder:  Gott  nimmt  dem  die  Speise, 
der  seinen  Trank  nicht  mag.  Der  Litauer:  Mit  Gott 
kann  man  nicht  streiten.  Und  ein  afrikanisches  Sprich- 
wort bemerkt:  Wer  mit  Gewalt  erlangen  will,  was  der 
Herr  ihm  nicht  geben  will ,  der  wird's  nicht  bekommen. 
(Reinsberg  II,  11.) 

1217  Gottes  ßrünnlein  hat  Wassers   die  Fülle.  — 

Ps.  65,  10;  Fabricius,  41. 

1218  Gottes  bund  noch  nie  verschwund.  —  Henisch, 

558 ,  19. 

1219  Gottes  Diener  verachten,  ist,  Gott  selbst  ver- 

achten. —  Petri.  II.  K2. 

1220  Gottes  Feind,  der  Welt  Freund.  —  Jac  4,4. 

1221  Gottes  Fleisch  hat  kein  Salz  von  nöthen.  — 

Wiackler.  XVHI.  58;  SprichwOrterschatz ,  142. 

1222  Gottes  Freund,  der  Pfaffen  Feind.  —  Körte,  2389; 

Körte  ^.  2955;  Vcneden,  175;  Bohn  1, 150;  Eisclcin,  255; 
Simrock,  3984;  Braun,  I,  957. 


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Wahlspruoh  des  Henoga  Christian  von  Braunsohweig, 
der  im  DreisBigjfthrigeii  Kriege  die  Sache  der  Eyangeli- 
echen  gegen  das  Fapstthum  rerfocht. 

12J3  Gottes  Freund,  der  Welt  Feind.  —  Schulte.  288; 

Simrock,  JW3;  Tappiu$,  99'. 
1234  Gottes   freund  ynd   aller  Menschen   feind.  — 

AgricolaI,A:  Taj)|niw,  99»;  Franck,  II.  88'»;  IlenUch. 

1691,  33;  Lehmann.  11.  SSI,  1«1;  Petri,  U,  7;  Laiendorf 

a.u. 

WaUsprach  des  Grafeo  Eberhard  der  Oreiner  von 
WOrtemberg  im  U.  Jahrhundert.  Grondsats  tyranni- 
scher Geimthaber,  die  Agricola  a.  a.  0.  „leutftresser" 


EiUl.:  Gods  Triend,  al  der  vereld  iTiiand.    (Harrebomie, 
I,  243.; 

1225  Gottes  Fügen  mein  Vergnügen.  —  A'ofc/,  Kori- 

wfldeuuche  Skizzen,  II,  314. 
Ein  westfftlisoher  Fensterspmoh.    (8.  Leiden.) 

1226  Gottes  foss  tünget  besser,  denn  Stro  vnd  Mist. 

—  Hem$ch.  1S34,  8;  Peiri.  II,  852. 

Man  wird  aber  doch  gut  thun,  Stroh  und  Mist  nicht 
aanz  wegsnlassen. 

1227  Gottes  Fussstapffen  triefen  von  fett.  —  Pein, 

U.  352. 

1228  Gottes  gab  nimbt  auch  im  Tode  nicht  ab.  — 

Henitch.  1692,  25;  Petri.  II,  352. 

1229  Gottes  gab  soll  man  zu  keiner  zeit  verschla- 

gen mit  vndanckbarkeit  —  llenuck,  1S28,  34. 

1230  Gottes  Gab  wird  nicht  durch  Geld  erlanget  — 

Petri,  II.  ZiJ. 

1231  Gottes  Gaben  machen  sicher  vnd  faul.  —  He- 

nitch. 1888,  23;  Petri,  II,  352. 

1232  Gottes  Gaben  soll  man  massig  gemessen. 

Söhm.:  ua  dar  boii,  stridmi  poÜJ.    (Öelakottky ,  394.; 
Foln,:  DaIciBög  darjr,  uijwi^  miary.    (Celakoviky,  294.; 

1233  Gottes   Gebote  sind  eiserne  Ketten,  so  lange 

man  ihn  furchtet,  goldene,  wenn  man  ihn  Uebt. 

1234  Gottes  geist  vnd  ein  böss  gewissen  wohnen 

nicht  beysammen.  —  Henitdi.  1605, 81 ;  Petri.  i .  49. 

1235  Gottes  genad  erfüllet  die  weit  —  Gnaer.  /,  45; 

Henvich.  1692, 66;  Petri.  II,  353;  Saiter,  219 ;  Eitelein.  254. 
Soll.:  Wat  duurt  eeuwigUJki  Wat  anders  dan  de  genade 
Gods.    (Jfarrebonue ,  /,  345.; 

1236  Gottes  gericht  seindt  verborgen  vnd  wunder- 

lich. —  llenüch.  1692,  48;  Petn.  I.  49. 

1237  Gottes  Gewalt  und  ehehafte  Noth  sind   vor- 

behalten. —  Graf.  389,  554.* 

n  Jedoch  ist  Gottesgewaldt  mndt  ehehaffte  nott  vor- 
behaln"*.  (Kotkintf,  Landbuek  von  Schtogt .  Zürich  I8b0.) 
Beide  Sprichwörter  handeln  Ton  dem  Nothstande,  in 
welchem  Handlangen  erlaubt  sind,  die  das  Ghesets  für  den 
gewöhnliehen  Lauf  der  Dinge  verbietet,  aber  gerade 
Ton  den  Fallen,  die  im  Gesets  nicht  als  Nothstand 
beseiohnet  sein  kAnnan,  weil  der  Mensch  in  Lagen  kom- 
men kann,  die  kein  Gesetsgeber  Toraussusehen  vermag. 
Jeder  mit  unwiderstehbarer  Gewalt  herbeigeführte,  die 
Bechte  des  einaelnen  geflihrdende  Nothstand  wird  hier 
durch  „Gottes  Gewalt**  beseiohnet.  Ehehafte  Noth  ist 
aber  dann  vorhanden,  wenn  Jemand  in  entschuldbarer 
Weise  an  der  Wahrung  seiner  Bechte  gehindert  ist. 

1238  Gottes  Gewölbe  stehet  fest  und  hat  doch  keine 

Balken.  —  Stmrocfc,  8889. 

1239  Gottes  Glück  bedarflf  man  wol.  —  Pein,  ii.  352; 

Ikmsth.  230,  51. 

1240  Gottes  Gnad  kann  niemand  erben.  —  Petn.  //,  353. 

1241  Gottes  Gnad'  und  Menschenfleiss  machen  aus 

einem   Trabanten  einen  Gommandanten.   — 
Partmiakon.  397. 

1242  Gottes  Gnad*  und  Treu  sind  alle  Morgen  neu. 
Fn.:  Bon  est  Dien  qui  partout  aide.    (Leroux,  I,  13.; 
A. :  D'  hora  in  hon,  le  cose  Dio  migliora.  (PattagUa,  90, 10.; 

1243  Gottes  gnad  vberwigt  allzeit  seinen  zom.  — 

Hmüch,  1693,  48;  fVrri, /,  49. 

1244  Gottes  gnad  vberwigt  weit  alle  Sund.  —  Ue- 

iiüßA,1692,  68. 

1245  Gottes  gnad   vnd  gunst  kompt  durch  Christ 

vmbsunst  —  Batitch.  1692,  18;  Petn.  I.  49. 

1246  Gottes  Gnad  vnd  Krafift  allein  machet  vns  von 

Sünden  rein.  —  Petn,  i.  49. 

1247  Gottes  gruss  ist  im  anfang  grewlich,  am  end 

tröstlicll.  —  Henitch.  1693.  11;  Petn.  I,  49. 

1248  Gottes  gunst  gehet  för  aller  Welt  gunst.  — 

HerberQer,  H,  125. 


1249  Gottes  Gunst,  gute  Kunst,  wahrer  Mund,  Leib 

gesund,  frommes  Herz  sind  das  Beste  aller- 
wärtS.  —  Hertt.  68. 

1250  Gottes  Gut'  und  Treu  ist  alle  Morgen  neu.  — 

Sprichviörl  er  schätz ,  89;  Reintberg  U,  6. 
Engl.:  God  is  where  he  was.    (Qaal,  802.; 

1251  Gottes  Güte  gibt  allein  Segen,  Wachsthum  und 

Gedeihen.  —  SpnäoßCrtenchatz ,  iii. 

1252  Gottes  Güte  ist  1[>e8ser  denn  das  Leben.  — 

Petn.  II.  353. 

1253  Gottes  Güte  macht  allein  reich.—  Hmwcfc,  1698, 2i ; 

Petn.  n.  353. 

1254  Gottes  Hand  greift  nie  zu  spät. 

lt.:    Mai  ginnsero   tardi  le   grazie    divine.     (PattogUOy 
346,  4.; 

1255  Gottes  Hand  ist  immer  offen  und  immer  voll. 

—  Sailer.  219;  Spnchvörlertchutz ,  85. 
üng.:  Mikor  ax  Isten  nyulat  teremtett,  abokorrülis  gon- 
doskodott. 

1256  Gottes  Hand  ist  mein  Pfand.  —  Parömiakon,  3174. 

1257  Gottes  Hand  ist  vnverkürtzt  —  Hcnisck.  1698,45; 

Pein,  n,  353. 

1258  Gottes  Hand  knüpft  's  Eheband. 

1259  Gottes  Hand  zu  helflFen  hat  kein  Ziel,  wie  gross 

auch  sei  der  Schade.  —  Petn,  /,  49. 

1260  Gottes  Handwerck  ist,  auss  Bettlern  Herrn  zu 

machen.  —  Henitch,  1693,  52;  Pein.  III.  353. 

1261  Gottes  Hauss  —  ein  Bethauss.  —  Petn.  I.  49. 

1262  Gottes  Heil  ist  mein  Erbtheil.  -^  Hertz,  73. 

1263  Gottes  Herberg  in  der  Welt  ist  beym  helff  dir 

Gott,  der  von  jederman  verlassen  ist.  —  Leh- 
mann. 43,  11. 

1264  Gottes  huld,  dess  gewissens  vnschuld  vnd  Christ- 

liche (oder:  des  Mannes)  gedult  seindt  die 
drey  besten  stuck  in  disem  Leben.  —  Henitch, 

1409,38. 

1265  Gottes  hülff  am  nechsten  ist,  da  die  noth  am 

grossesten  ist.  —  Henitch,  1694,  12. 

1266  Gottes  hülff  ist  gericht  auff  Witwen  vnd  Way- 

sen.  —  Petn.  //,  853. 

1267  Gottes   hülff  wirdt  wol  auffgeschoben,   aber 

nicht  auffgehoben.  —  Henitch.  1694,  lO;  Petn,  H,  842. 

1268  Gottes   Hülfistündlein   kompt   langsam,    aber 

früe  wol  vnd  gewünschet.  ~  Petri.  1,49. 

1269  Gottes  Kirch'  und  Schar  bleibt  immerdar. 

1270  Gottes  Küchen  ist  so  weit  vnd  gross  als  die 

Welt  ist.  —  Lehmann,  m.  9. 

1271  Gottes  Lieb'  und  saure  Linsen  schmecken  gut. 

1272  Gottes  Lohn,  der  Welt  Habedank,   wer  die 

zwei  wohl  behalten  kann,  den  richtet  wohl 
sein  Ackergang  (Ackerbau). 

1273  Gottes  Macht  ist  mein  Kraffl.  —  Petn.  l.  50.* 
Dan.:  Den  almngtige  hielper  de  afmiegtige.  —  Guds  almagt 

lüelper  vorer  afmagt.  Naar  menneskelig  hielp  slipper, 
begjmder  Guds.    (Prov,  dan.,  3ib.) 

1274  Gottes  macht  vnd  gewalt  gehet  allezeit  inn  der 

grossesten  Schwachheit  zu.  —  Henitch,  1692,  58, 

1275  Gottes  Mühle  geht  (mahlt)  langsam,  aber  sie 

mahlt  fein.  —  Winckler.  XI,  35;  Bahn  I.  50;  Braun. 
/ ,  947 ;  Günther,  70;  Körte,  2356 ;  Simrock ,  3918 ;  Märcker, 
Dat  alte  und  neue  Rom  (Berlin  1865),  S.  10;  Lohrengel, 
I,  329. 

1276  Gottes  Mühle  steht  oft  lange  stille.  —  Sim- 

rock ,  3919. 

Gott  ist  nicht  eilig,  aber  eingedenk  (er  vergisst  nichts). 
(Reintberg  II,  13.; 
Frt. :  Dien  souffrist  mont.    (Leroux,  I,  11.; 

1277  Gottes  Mühlen  mahlen  langsam,  aber  trefflich 

klein.  —  Steiger,  212;  Eitelein.  249;  Reintberg  11.13. 
Hoü.:  Grods  molens  malen  vroeg  en  laat.    (Harrebomi; 

I,  243.; 

Lat.:   8ero  Jupiter  diphtheram  inspexit.    (EiteMn,  249; 
Haiuety,  221.;  —  Sero  molunt  deonun  molaa.   (Bimtigr 

II,  3093;  Eitelein,  249;  FatelUu,  tSt;  Btmt^,  ttll 
Philippi,  II,  179;  Seybold,  858;  Tafptm,  «6«;  im 
gand,  22.) 

1278  Gottes  nam  ist  mein  kraflt.  —  Hwriici,  Wß, 

1279  Gottes  Name  ist  viler  schalckheit  Beoicst  - 

Henitch.  1697,  87;  Petn.  Ilj  SU. 

4» 


55 


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56 


1280  Gottes  Name   mnss    eich  zu  allen  Anfängen 

brauchen  lassen.  —  Eiselein .  iU ;  Simrock,  4009. 

Aoch  die  pApvtlichen  Bannbullen  und  Interdiote  fingen 
an  „Im  Namen  CK)tteB" ;  und  riele«  andere  fingt  jetzt 
noch  damit  an,  das  dem  Nomen  Oottes  nicht  zu  beson- 
derer £hre  gereicht. 
Soll. :  GodB  naam  te  nemen  in  den  mond ,  pa«t  alle  plaati 
noch  allen  stond.    (Harrtbomie,  /,  243.J 

1281  Gottes  Nichts  ist  mehr  denn  aller  Menschen 

Ichts.  —   Vftri.  II,  842;  Hmisch,  1697,  88. 
Span.:  Mas   puede  Dios  ayndar  qne  Telar  ni  madrugar. 

(Cahier,  3310.; 

1282  Gottes  Rath  schlefft  nicht.  —  Peiri,n,ai',  Sai- 

ler.  216. 

1283  Gottes  Rechnung  fehlt  nicht.  —  5mi<?r,2i7;  Sim- 

rock ,  8911 ;  SpriäivÖTtenchatt ,  38. 

1284  Gottes  rechnung  sind  anders  denn  Menschen 

rechnung.  —  Peiri,  n,  353. 

1285  Gottes  Recht  ist   nicht   vernehmbar.  —  Graf, 

6,  113. 

Das  (ideale)  Recht  kann  sich  nie  vollst&ndig  Terwirk- 
lichen ;  es  mnss  sich  auf  die  greifbare  Aussenwelt  be- 
■ohr&nken  und  das  innere  sittliche  Q«biet  einem  hohem 
Bichter  tiberlaasen. 

1286  Gottes  Reim  ist:  Allein  mein,  oder  lass  es 

gar  sein.  — '  Herberger,  I,  550. 

1287  Gottes   Schalk,    aller   Welt    Schalk.  —    Sot- 

ler,  220. 

1288  Gottes  Schwert  ist  immer  scharf. 

1289  Gottes  Segen  bleib  bei  diesem  Haus  und  bei 

allen,  die  da  gehen  ein  und  aus.  —  Berti,  is. 
Inschrift  an  einem  Hause. 

1290  Gottes  Segen  bringt  alles.  —  lehtnann,  //,  238,  79; 

Gruler,  III.  45;  Sprichwort  ersehnt  z ,  108. 

1291  Gottes  Segen  is  sowol  in  Water  as  in  Win.  — 

Ilauakclender ,  /. 

1292  Gottes   Segen   ist  der  beste  Hausswirth.   — 

Coler,  238*;  Nass.  Schulblatt,  XIV,  5. 

1293  Gottes  Segen  macht  reich  ohne  mühe.  —  Petri, 

II,  854. 

1294  Gottes  segen  nehrt  vnd  nit  die  arbeit.  —  £>«&- 

mann,  39,49. 

1295  Gottes  segen  nicht  kompt,  da  geitz  gelt  zur 

Ehe  nimpt.  —  llenisch,  14A8,47. 

1296  Gottes  Seigen  (Segen)  macht  reich,  sagte  der 

Holzhacker,     aber    Holzsägen    macht    müde 
Arme.     (Oberlausitz.J 

1297  Gottes  Seiger  leufft  langsam.  —  Petri,  u,  354. 

1298  Gottes  Sichel  mähet  scharf.  —  AUmann  Vi,  407. 

1299  Gottes  sind  die  Ampt,  dess  Teuffels  sind  ge- 

meiniglich die  Personen,  die  darin  sind. 

1300  Gottes  Sprache  ist  hebräisch. 

Wenn  man  sie  am  Ende  des  Lebens  rflckwftrts  liest, 
dann  versteht  man  sie :  „  Unser  Herr  hat  eine  hebrftisohe 
Sprache,  endlich  erkennt  man  erst  seinen  Bath  und 
Willen.'*    (Lutker's  Tischreden,  7,  74».; 

1301  Gottes  Strafe  geht  auf  -wollenen  Füssen  und 

schlägt  mit  eisernen  Händen. 

1302  Gottes  Tafel  ist  immer  gedeckt.  —  Sprichwörter- 

garten ,  192. 

Die  Bussen:  Gott  hat  mehr  Brot  als  für  Hungrige. 
(AUmann   VI,  401.; 

1303  Gottes  Thorheit  weiser  ist,  denn  weiser  Men- 

schen List.  —  Petri ,  I,  50. 

„Gottes  Narrheit  ist  weiser  denn  die  Menschen.*' 
(Luther' $  Werke,  III,  220».; 

1304  Gottes  Uhr  zeigt  immer  die  rechte  Stunde.  — 

Alttnann  VI,  400. 

1305  Gottes  und  des  Grossfürsten  Wille  müssen  un- 

veränderlich bestehen.  —  Sprichu!örtcT$chatz,Ui 
Berckenmcyer ,  378. 

1306  Gottes  vnd  der  Menschen  Weissheit  können 

sich  nicht  in  einem  Hause  vertragen.  —  Leh- 
mann, 680. 

1307  Gottes  vnd  guter  Leut  tröst  ich  mich  allezeit. 

1308  Gottes  vhr  geht  gewiss  vnnd  feiet  nicht.  — 

Lehmann  ,  920  .  2.'i. 

1309  Gottes  vorsehen  muss  geschehen.  —  llenisch, 

1715.  3;  Ihtri,  U,  354. 


1310  Gottes  Wahrheit   lässt  niemand  sinken   und 

zappeln.  —  LtUher's  Werke,  I,  580*. 

1311  Gottes  Wege  sind  oft  schlecht  gedielt 

„Die  Wege  sind  oft  sohlecht  gedielt,  die  Ck>tt  mit 
uns  zu  gehen  pflegt,"    (Stoppe,  i7i.) 

1312  Gottes  Weisheit  geht  über  allen  Menschenwitz. 

Die  Bussen:   Gottes  Weisheit  geht  tlber  des  Zaren 
List.    (AUmann  VI,  399.; 

1313  Gottes  Weisheit  und  der  Menschen  Thorheit 

regieren   die  Welt.  —  Körte,  2392  u.  2958;   Kirch- 
hofer, 130;  Heinsberg  11,14;  Simrock,  6985*. 

1314  Gottes  werck  hat  grund  vnd  bestand.  —  Fe- 

nisch,  330,  60. 

1315  Gottes  werck  sind  verborgen.  —  PetH,Il,3n. 

1316  Gottes  werck  wollen  geglaubt,  nicht   gefor- 

schet sein.  —  HenisOi,  1634,  28;  Petri,  I,  51. 

1317  Gottes  Werke  lehren  seine  Kunst.  —  Opel,  895. 

1318  Gottes  will  geschehe,  es  thu'  vns  wol  oder  wehe. 

—  Petn,  II,  854;  Henitch,  1700,  39. 

1319  Gottes   will   ist  der  beste.  —  ffenwcfc,  1700,  37; 

Petn,  II,  854. 

1320  Gottes  will  ist  Gottes  ehre.  —  Uenisch,  1700,  88; 

Petri.  II,  354. 

1321  Gottes  will  muss  geschehen.  —  Henisch,  1700,  40. 

1322  Gottes  Wille  geleitet  zu  Rath  und  That 

Denkspruoh  Herzog  Albrecht's  lY.  Ton  Baiem. 

1823  Gottes  wille  hat  kein  warumb.  —  Agricola  /,  723; 
Lehmann,  II,  231, 163;  Petri,  II,  354;  Schottel,  1140^ ; 
Blum,  40;  ITdrre,  2384;  Körte  *,iS86;  Simrodi,  8905;  Ha- 
mann, //.  Pred.,  II,  81;  Braun,  I,  987;  Eisdein,  643. 

Er  braucht  niemand  von  seiner  Weltregierung  Bechen- 
Schaft  zu  geben.   Die  Bussen  sagen :  Gottes  Wille  leidet 
keinen  Gegenwillen.    (AUmann  VI,  401J 
Dan. :  Guds  vlllle  lider  intet  hvorfor.    (Prov.  dan. ,  260.^ 

1324  Gottes  Wille  ist  nicht  ungewiss  wie  ein  Wet- 

terglas. 

1325  Gottes  Wille  muss  geschehen,  mag's  regnen 

oder  schneen.  —  Petri.  II.  m. 
Mhd. :  Gotes  Wille  ie  geschach.  (Livl.  Chron.)  (Zingerle,  195.; 

1326  Gottes   Wille   sei  mein   Ziel.  —  Simrock,  890«; 

Hertz,  8. 
Inschrift  an  einem  Hause  in  Niedersaohaen. 

1327  Gottes  Willen  muss  man  im  Busen  und  unter 

dem  linken  Zitzen  suchen.  —  Luther's  Werke,  324*. 

1328  Gottes  wort  bleibt  ewig,   vnd  wer  sich  mit 

dem  glauben  dran  hengt,  der  bleibt  auch  ewig. 

—  Henisch,  1701,29. 

1329  Gt)tte8  Wort  bleibt  in  Ewigkeit.  —  1  Petr.  1,  25; 

Schulze,  289. 
Afhd.:  Nieman  doch  gerelschen  mao  gotes  wort  unt  liebten 

tac.    (Freidank.)    (SchuUe,  289.; 
Lat. :  Verbum  autem  domini  manet  in  aeternum.    (SchuUe, 

289.; 

1330  Gottes   wort  bleibt   nicht  ohn  tugent.  —  He- 

nisch, 1701,  31 ;  Petri,  II,  854. 

1331  Gottes   Wort  das  bleibt  in  Ewigkeit,  wers 

gleich  dem  Babst  vnd  Teuflfel  leid.  —  Petri,  1, 51. 

1332  Gottes  Wort  das  mustu  han,  so  du  wilt  wer- 

den ein  frommer  Mann.  —  Petri,  I,  51. 

1333  Gottes  Wort  durch  die  (Kirchen-)Väter  wollen 

aussiegen,  heisst  Milch  durch  'nen  Kolsack 

seigen.  —  Petri,  II,  842;  Körte,  2396  u.  2965. 

1334  Gottes  Wort,  eigen  gewissen  vnnd  alle  Yer- 

nunift  helt  Sund  für  Sund,  Schand  für  Schand. 

—  Petri,  U,  354. 

1335  Gottes  wort  erweckt  allzeit  gefahr  vnd  feindt- 

schafit.  —  Henisch,  1701,  34;  Petri.  I,  51. 

1336  Gottes  wort  gibt  saflFt  vnd  krafft  ins  hertz.  — 

Henisdi,  1701,  35. 

„Es  macht  einen  betrübten  frölich,  einen  Todten 
lebendig,  einen  Sttnder  heiUg,  einen  verzagten  muthig, 
einen  armen  reich  auff  hoffnung.«    (Pf tri,  /,  51.; 

1337  Gottes  wort  ist  allzeit  gottes  w^ort,  vnd  ob  es 

schon  der  Teuflfel  redet.  —  Henisch.  1701,  39. 

1338  Gottes  Wort  ist  an  keinen  Ort  der  Welt,  an 

keine  Religion,  an  keine  Kirch'  oder  Can- 
zel  und  an  keinen  Herr  Hansen  gebunden.  — 
Opel,  393. 

1339  Gottes  Wort  ist  Arznei  für  die  Seele. 


im 


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Gott 


Gott 


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1340  Gottes  wort  ist  das  besste  Seit^nspiel." —  Petri, 

II,  3M.  Henisch,  1701,  45:  Sailer ,  227. 

1341  Gottes  wort  ist  dem  gottlosen  ein  grewel.  — 

llenisck ,  noi ,  43. 

1342  Gottes  Wort  ist  der  Armen  Hort,  sagte  der 

Jnnge,  und  stahl  eine  Bibel. 

FMt  bachst&blich  hat  sich  das  Wort  im  December 
1664  in  Berlin,  unsere  Zeit  and  Zast&nde  charakteri- 
sirend,  beititigt,  wo  ein  armer  Knabe  eine  Bibel  stahl, 
die  er  in  der  Sobole  bratichte.  (Vgl.  Brtalauer  Zeitung, 
18«4,  Nr.  601,  S.  3418.) 

1343  Gottes,  wort  ist  der  armen  krafft.  —  UenUch, 

1701,  41. 

1344  Gottes  wort  ist  der  beste  rhat  geb.  —  Lehmann, 

&»8.  76. 

1345  Gottes    Wort   ist   die  beste   Würtz.   --    Petri, 

71.354. 

1346  Gottes  Wort  ist  ein  starker  Hort. 

Die  Russen:  Oottes  Gedanken  gehen  ttber  Zarenworte. 
(Altmamn   VI,  488.; 

1347  Gottes  wort  ist  freundtlioh  den  frommen.  — 

Henisch,  1701,43. 

1348  Gottes  wort  ist  Herr  vber  alle  Herren.  —  lie- 

nisih.  1701,  44;  Petn,  II,  354. 

1349  Gottes  Wort  ist  ihm  nicht  selbst  zuwider.  — 

Opel.  395. 

1350  Gottes  wort  ist  vnser  Heiligthamb.  —  iienUck, 

1701,46. 

1351  Gottes  Wort  kömmt   in  Schwung,   seggt   de 

Diwel,  on  schmött  siner  Grossmutter  de  Bibel 
an  e  Kopp.  —  Früchbier*,  1357. 

1352  Gottes  wort  l&st  sich  durch  vernunflft  nicht 

verfechten.  —  Lehmann,  797,  18. 

Wenigstens  nicht  alles  Ton  dem,  was  fttr  Gottes 
Wort  ausgegeben  wird. 

1353  Gottes  wort  macht  klug,  Menschen  Lehr  macht 

zu  Narren.  —  HenUch ,  i7oi ,  so. 

1354  Gottes  Wort,  mein  Hort;  Christi  Blut,  mein 

Erbgut  • 

1355  Gottes  wort  nim  wegk  vnd  reum  es  hin,  vnd 

sihe,    was  ich  und  du  dann  bin.  —  llenUch, 

1701 ,  52. 

1356  Gottes  wort  treugt   nicht  —  Uenisch,noi,Si; 

Sprichieötienchati.  226;  Simrock,  8963. 

1357  Gottes  Wort  und  Luther*s  Lehr' ,  die  vergehen 

nimmermehr.  —  s<^vlze,  289. 
Inschrift  am  Lutherhause  so  Eisleben. 
Dan.:  Gnds  ord  blirer  erindelig.    (Prot,  dan.,  260.^ 

1358  Gottes  Wort  vnd  Luthers  Lehr  vergehen  nim- 

mermehr vnd  wenns  leid  allen  Ketzern  wer. 

—  I'rtri,  I,  52. 

1359  Gottes  wort  wer  nicht  schwer,  wenn  der  eigen- 

nutz  nicht  wer.  —  HenUch,  830,  80;  Petn,  11,  854; 
Simrock.  1934;  Lohrengel,  I,  380. 
Laf.:  Non  tarn  difficilis  saora  soriptura  est,  velnt  illam 
sp«  lacri  et  landis  theologi  faciunt.    (Binder  II,  2244; 
Seybold,  m.) 

1360  Gottes  Wort  w411  allein  s«n  oder  gar  nichts 

sein.  —  Petri,  I,  5». 

1361  Gottes  Wort  wird  man  bald  vberdrüssig,  wenn 

aber  Ketzerey  kompt,  so  ist  jederman  willig 
vnd  sparet  keine  Vnkosten.  —  Petri ,  /,  si. 

1362  Gottes  Wunder  erben  nicht.  —  Ewcfcin,  254;  Sim- 

Tods.,  3943;  Körte.  2360;  ßratfi»,  /,  934;  Petn.  II,  355 

1363  Gottes  Wunder  sterben  nicht 

Die  Wunder,  die  er  je  gethan  hat,  thut  er  heute 
noch.  Die  Bossen:  Gott  thut  auch  heute  noch  Wunder. 

1364  Gottes  Wurf  kommt  eher,  als  man  das  Anker 

Hebtet 

Wenn  sich  etwas  wider  Erwarten  ereignet.  Von  den 
Schiffern  entlehnt,  die  oft,  wenn  sie  die  Anker  gelichtet 
haben,  um  in  die  Hafen  su  laufen,  Tom  Winde  auf  die 
hohe  See  getrieben  werden. 

1365  Gottes  Zeiger  geht  langsam,  aber  richtig.  — 

SittUr,  216;   Sprichteörterschatz ,  321;   Heinsberg  II,  11; 
StmnKk,  3910. 

1366  Gottes  Zorn  geht  durch  Buss'  (Gebet)  verlor'n. 
Xof. .'  Per  miserere  mel  toUitor  ira  Deo.    (Seyöold ,  4'il.) 

1367  Guttes  Zorn  soll  man  niemand  wünschen.  — 

Luthers  Werke  .  Vlll,  274. 


1368  Gott's    Kreuzburg,   Heil'genbeil,   Zinlen   und 

Mehlsack  —  sind  vier  grosse  Seestädte,  blos 

dass  ihnen  das  Wasser  lehlt  —  Frischbier ',  1341, 

Wird  einlenkend  zur  Ergftntung  des  Fluchs  :  Gott*« 

Kreuxdonnerwetter,  gebraucht. 

13G9  Guot  giet  iäm  wuol  de  Kau  un  ok  'et  Friäten, 
oawwer  nitt  'et  Strick  dertau.    (Iserlohn.)  — 

Woeste.  71,  145. 

1370  H&b  Gott  vor  Auga,  ond  *s  Brot  im  Sack  ond 

de  Choch  vor  em  Ofaloch.  —  Toblcr,  248. 

1371  Hab  Gottes  wort  in  guter  Hut,  auch  vnterm 

Creutz  sey  wolgemuth.  ~  Henisch,  622,  68. 

1372  Halt  fest  an  deinem  gott,  der  wendt  dir  alle 

noth.  —  Henisch.  1709,  56. 

1373  Hat   dir  Gott  Birnen   beschert,   so    hat   der 

Teufel  was  zu  .stehlen. 

1374  Hat  dir  Gott  einen  Dieb  beschert,  so  magst 

du  einen  Dieb  behalten. 

Soll  ein  Wort  Luther'*  sein.  (Vgl.  Bedenken  einiger 
Thtolo^en  bei  Saevtorius  eoiii  heiliuen  Ehestände ,  1551, 
Bl,  247  u.  251.) 

1375  Hat  mirs  Gott  beschert,  sonimbt  St  Peter  nit 

—  Henisch.  304,  11;  Gruter ,  l ,  il ;  Guttcnstein ,  1 ,  2 ; 
Eycring,  l.ns:  //,  693;  Goal,  784;  Sailer.  2i9:  Eise- 
fem,  252;  Sprichwörterschatz .  UJ :  Körte,  23lb:  Braun, 
I,  911;  Simrock,  3885;  Heinsberg  II,  3. 

k  „Zu  der  Zeit  als  man  merkte,  das  Bannwort  von  Born 

sei  auch  nur  ein  Wort,  kam  das  obige  Sprüchlein  auf.'* 

1376  Hat's  nicht  von  Gott  den  Anfang,  so  geht's 

den  Krebsganff.  —  Sailer,  383. 

1377  Helf  Gott  bricht  keinem  den  Sack.  —  Sim- 

rock, 3871. 

1378  Helf  uns  Gott  von  Sünden,  vom  Gelde  kom- 

men wir  so. 

1379  HelflF  vns  Gott,  so  ist  vns  geholffen.  —  Gruter, 

HI,  49 ;  Lehmann ,  //,  264 ,  35. 

1380  Help  God  is  göd;  lang  to  vom  Tod.—  Deecke,  8. 

1381  Help  Godt  vth  Noth,    Affgunst  ys  groth.  — 

Petri,  //,  381. 

1382  Help  Gott  alltidl  Lang  to  mit  Flit.  —  Diermis- 

sen,  79;  Deecke,  8. 
Kurzes  Tischgebet 

1383  Help  Gott  in  Gnaden,   hie  wu:d  ök  Sepe  ge- 

saden.  —  Simrock ,  4003 ;  Braun,  /,  965;  Körte,  2391; 
hochdettttch  bei  Beinsberg  II,  72. 

1384  Help  Gott,  säd(de)  Jung,  dör  hangt  ^  he  np  de 

Pier ',  dat  de  Damp  ut'n  Nora  stow't '.  (Ostfries.) 

—  Frommann,  VI,  282, 683 ;  Goldschmidt,  54 ;  Hoefer,  559. 
>)  Haut,  sohlJtgt.    >)  Pferde.    *)  Arsch  stob. 

1385  Hette  Gott  das  Widerkommen  nicht  gegeben, 

so  were  das  Scheiden  ein  arm  Leben.  —  Leh- 
mann, II,  265,  38;  Gruter,  III,  49. 

1386  Hilffl  gott  mit  gnad,  das  glück  kompt  drat 

—  Henisch,  1710,  87;  Petri.  //,  881. 

1387  Hilfil  Gott  nicht,  so  hilflPt  kein  Heylig  vnnd 

kein  Freundt  —  Lehmann,  375,  I8. 

1388  Hilfft  gott,  so  hats  nicht  not  —  Henisch.  1710,  38; 

Petri,  H,  381. 

1389  Hilft  Gott  nicht  zu  jeder  Frist,   so  hilft  er 

doch,  wenn's  nöthig  ist. 

1390  Hilft  uns  Gott,  so  geht  es  wohl.  —  Goal.  779. 

1391  Huy  wolan,  Gott  gabs,  Gott  nambs,  verlieret 

man  die  Schuhe,  so  behelt  man  doch  die 
Füss.  —  Lehmann,  //,  267,  83;  Gruter,  HI,  50. 

1392  I  Gotts  Namen,  is  nid  g'schwore.    (Luzem.) 

1393  X  sau   slä   Gott  'n   Deuwel   dot!   reip   üelen- 

speigel,  do  em  de  Boxen  platze.    (Lüneburg.) 

—  Hoefer,  1094. 

1394  Ich  bin  got  einn  tod  schuldig,  den  zal  ich  ym 

wann  er  wil.  —  Franc*,  //,  56'';  Lehmann,  11, 377, 17; 
Sailer,  872. 

1395  Ich  lobe  Gott  und  lass  ihn  walten,  maob'  neue 

Schuh'  und  reparir'  die  Alten.  —  l|»rte,  •• 

Inschrift  an  derThttr  eiaw  SohalHWefaMl-i^ 
pen  bei  Teplitz.  ■.,...,    * 

1396  Ich   will  Gott  in   seine  g<nriift  mäil 

haben.  —  Henisch,  1693,  tt. 


59 


Gott 


Gott 


60 


1397  Ik  hül  (halte)  mi  an  Gott  un  an  den  Windel- 

böm,  sagte  der  Matrose.  (S.  M»it.)  —  Schütze, 

U,  149  ;  IV,  363. 

1398  In  Gott  hoffen  wend  alle  Straflfen.  —  Petn.  i.  6i. 

1399  In  Gottes  Apotheke  ist  die  beste  Heilsalbe. 

Die  Baasen:  Gottes  Pflaster  helfen  besser  als  die  der 
Aerate.    (AUmann  r/,  407.; 

1400  In  Gottes  gewalt  hab  ichs  gestalt,  der  hals  ge- 

fügt, das  mir  genügt.  —  Ilmisch,  1692,  56;  Peiri. 
II,  404. 

1401  In  Gottes  grossen  Kram  seynd  alle  Wahren 

vmb  arbeit  vnd  fleiss  feil.  —  Lehmann,  37,  3 ;  Sim- 

rock,  418.  Körte,  2310;  Körte^,  2851. 

In  demselben  Sinne,  dass  man  mit  Kraft  und  Aus- 
dauer die  grössten  Hindernisse  und  Schwierigkeiten  zu 
besiegen  im  Stande  sei,  sagt  Bora»:  Hat  dooh  Hercules 
mit  seiner  Kraft  den  Acheron  darchschwommen. 
Dan, :  I  guds  kram  alt  for  arbeyde  falt.  (Prov.  dan.,  U9.) 
Lat. :  Dii  laboribus  vendunt  sua  bona.  (Seubold ,  1090.;  — 
Perrupit  Aoheronta  Hercoleu«  labor.  (Horat.)  (Binder 
//,  2560;  Faaelius,  199.) 

1402  In  Gottes  Hand,  so  stehet  das  Ziel,   er  hilfil 

durch  wenig  wie  durch  viel.  —  Pein ,  //,  404. 

1403  In  Gottes  Kanzelei  steigt  niemand. — Braun,  l,  961. 

1404  In  Gottes  Mund  steht  seines  Dienstes  grund. 

—  Petri,  I,  61 ;  Ilenisch,  707,  1. 

1405  In  Gottes  Nahmen  hebt  all  Vnglück  au.  —  Petri, 

II,  404;  Erklär.,  l;  Körte.  2366  u.  2928;  Simrock,  4010;, 
Froschm.,  Sii. 

Schon  lange  ror  der  Beformation  brauchte  man  dies 
Wort  und  seine  Spitze  war  gegen  die  pApstlichen  Ballen 
gerichtet,  die  sich  alle  mit  den  Worten:  In  nomine 
Domini  anfingen.  Luther  wendet  es  weit  allgemeiner 
'auf  alle  diejenigen  an ,  welche  des  Teufels  Werk  unter 
frommen  Formen  treiben. 

1406  In  Gottes  Nahmen  ist  nicht  geflucht.  —  Petri, 

II,  404. 

1407  In  Gottes  Namen  fahen  alle  Bullen  an,  denn 

der  Teufel  will  in  seinen  Dienern  nit  schwarz 
erscheinen,  sondern  fein  weiss  und  rein.  — 
Eiselein,  254. 

1408  In  "Gottes  Namen  fahren  wir,  bricht  der  Wa- 

gen, so  halten  wir. 

1409  In  Gottes  namcn  faren  wir.  —  Franck ,  II ,  s^ : 

Gruter,  I,  :.l;  Petri,  11,  404. 

1410  In  Gottes  Namen  geust  man  im  Keller  Wasser 

in  Wein.  —  Uerberyer,  U,  301. 

1411  In  Gottes  namen,  sagt  Hempel,  schlug  sein 

Weib  braun  vnd  blaw.  —  Latendorf  II,  19. 

1412  In  Gottes  Namen,  sagte  der  Mann,  und  schlug 

seine  Frau  todt.  —  Hoefer,  718*. 

1413  In   Gottes  namen  schlug  der  Bawer  seinen 

Knecht  todt.  —  Ilenisdi.  1697,41;  Simrock,  4012; 
Eiselein,  253;  Braun,  I,  960. 

„Fang*  nux  dein  falsches  Werk  in  Gottes  Namen  an, 
der  Teufel  hilft  gewiss,  wenn's  sonst  nicht  fOrder 
kann.«    (W.  JJülUr,  69.; 

1414  In  Gottes  Namen,  so  beisst  dich  kein  Schaf. 

—  Pistor.,  I,  85;  Simrock,  4011. 

1415  In  Gottes  Namen  und  mit  einem  Stück  Brot 

in  der  Tasche  ist  gut  wandern. 
Span. :  Vaya  oon  Dios ,  que  an  pan  me  lleTa.    (Bohn  I,  S61.; 

1416  In  Gottes  Namen  wird  man  wol  getraut,  aber 

nicht  geschieden. 

1417  In  Gottes  Reich  sind  Arm  und  Reiche  gleich. 

Die  Bussen:  Gottes  Herrenhof  steht  offen,  aber  nur 
der  Edelmann  hat  Zutritt.    (Altmann  V.) 

1418  In  Gottes  Saal  brennen  viel  Lichter.  —  Sjnich- 

wörtergarlen,  92. 

1419  In  Gottes  Segen  quillt  der  Wein  wie  in  Sanct- 

Othmar's  Legelein.  —  Nass.  Schulblatt,  XIV,  5. 

1420  In  Gottes  Sprechkunst  stehen  keine  Ausnahmen. 

1421  Iss,  ehr'  Gott  und  denk'  nicht  an  dein  Haus. 

Sagt  der  Litauer  su  seinem  Gast. 

1422  Ist   man   von    Gott   verla'n,    ruft   man   den 

Teufel  an. 
Soll.:  Als  God  tegen  a  is,  is  de  duirel  voor  n.    (Barre- 
bom^e ,  I ,  iiO.) 

1423  Jafl  God  Jongen,  jaft  'r  uk  Boksen.    (Amrum.J 

—  Haupt,  VIII,  866.  265. 

Gibt  Gott  Jungen,  so  gibt  er  auch  Hoaen. 


1424  Je  grösser  Gottes  gaben  seindt,  je  weniger  man 

jhrer  achtet.  —  Henisck,  1328,  28;  Petn,  II,  891, 

1425  Je  grösser  Gottes  gute  ist,  je  grosser  ist  der 

Welt  Bossheit  —  Henisch,  465,  67. 

1426  Je  grösser  vor  Gott,  je  mehr  verachtter  von 

der  Welt.  —  Hetiisch,  1704,  37;  Petri,  I,  57. 

1427  Je  lieber  Gott,  je  näher  der  Ruth.  —  Herberger, 

II,  94. 
Lat.:  Deo  carissimi,  flagellis  proximi.    (Herberger,  11,  94.; 

1428  Je  mehr  Gott  gibt,  je  mehr  er  hat  vnd  be- 

helt.  —  Ilenisch,  1708,  46;  Petri,  II,  894. 

1429  Je  mehr  gott,  je  mehr  frombkheit  —  Ilenisch, 

1707,  12. 

1430  Je  mehr  man  auss  gottes  Wort  holt,  je  mehr 

man  da  findt.  —  Henisch,  1701 ,  69;  Körte,  2397  u.  2967. 

1431  Je  mehr  man  Gott  bittet,  je  lieber  er  höret. 

Ilenisch,  1705,  45. 

1432  Je  mehr  man  Gottes  Wort  drückt,  je  weiter 

es  läuft  und  zunimmt. 

1433  Je  mehr  man  gottes  Wort  treibt,  je  süsser  es 

schmeckt.  —  ilenisch,  1702,  1. 

1434  Je  mehr  man  gottes  Wort  verfolget,  je  weiter 

es  sich  aussbreitet.  —  Uenisch ,  1701 .  67;  Petri,  I,  58. 

1435  Je  näher  Gott,  je  weiter  von  der  Creatnren. 

—  Petri,  I,  58. 

1436  Jeder   zimmert  und  hobelt  sich   einen  Gott, 

wie  er  ihn  gern  hätte.  —  Luther's  Werke,  V,  67". 

1437  Kan  einen  Qtoii  auffm  boden  leiden,  so  lass 

jhn  auch  vor  dir  bleiben.  —  LOimann,  241,  33. 

1438  Kan  Gott  böse  Weiber  leiden  vnter  dem  Him- 

mel, so  lass  sie  auch  für  deiner  thür  vber- 
gehen.  —  Petri,  II,  413. 

1439  Kere  di  tho  godt,  so  kert  he  sick  wedder  tho 

di  un  begnadet  dick  (dich).  —  Eb»torf,i. 

1440  Las  du  Gott  kochen ,  trage  du  nur  Wasser  zu. 

—  Fischer,  Psalter,  204,  4. 

1441  Lass«got8  wasser  vber  gots  land  laufifen.  — 

Franck,  II,  116^;  Tappius,  188»;  Gruter,  I,bi;  Ueni$ch, 
1700,  6;  Petri,  11,433;  Sailer,  218;  Fabricius,  65;  Sim- 
rock, 3881;  Körte,  2341;  Eiselein,  255. 

Wasser  (s.  d.)  ist  kein  PriTÜeg  fOr  einselne,  6b  iat 
ein  Gemeingut  fOr  alle.  Als  in  England  ein  Mitglied 
des  Unterhauses  gegen  die  Bewilligung  des  Kanalbaus 
sprach  and  endlich  fragte,  wosu  Gott  das  Land  mit 
80  schönen  Fltlssen  und  B&ohen  versehen  habe,  er- 
widerte der  Baumeister  des  Herzogs  von  Bridgewatez 
Ton  der  Galerie  herab :  „  Dazu  wol  auch ,  das«  man  in 
KanUen  Gottes  Wasser  Aber  Gottes  Land  laufen  laMe."* 
fWurebach  II,  82.;  Die  HollAnder  meinen,  man  kOnne 
lange  sorgen,  ehe  man  einen  Strohhalm  entswei  sorgt. 
(Heinsberg  VI,  83.; 
Holt.:  Gods  water  over  Gods  akker  laten  lopen.  (Bohn 
/,  319J 

1442  Lass  Gott  in  allen  Dingen  dein,  den  Anfang 

und  das  Ende  sein.  —  Petri,  II,  438;  llenitdi, 
887,  33;  Körte,  2300;  Goal,  778. 

Die  Polen  sagen:  Wer  mit  Gott  beginnt,  mit  dem 
endigt  Gott.    (Heinsberg  IJ,  1.) 
Lat.:  Omnibus  in  flebus  feliciter  omnia  cedent,  ti  statuaa 
finem  principiomque  Deum.    (Gaat,  778.; 

1443  Lass   Gott   mit   dir  Hausshalten.  —   Lehmann, 

365,  2;  Sailer,  265. 

1444  Lass  Gott  rathen,  der  hat  lang  gerathen.  — 

Petri,  II,  438;  Sailer,  218. 

1445  Lass  Gott  sorgen  I 

Fr:. :  Lessez  faire  ä  Dieu  qui  est  homme  d'age.    (Leroux, 

I,  14.; 

MoU.:  Laat  God  raden  (sorgen).    (Harrtbomie,  t,  245.; 

1446  Lass    Gott    walten.    —    Ilenisch,  1715,  32.-    Petri, 

II,  846. 

1447  Last  vnsern  Herr  Gott  ein  guten  Mann  seyn  1 

—  Gruter,  III.  62;  Simrock,  3882. 

1448  Lett  God  Jungens  wassen,  so  lett  he  ook  Stock 

wassen.  —  Diermisscn ,  31. 

liftsst  Gott  Jungen  wachsen,  so  aach  Stöcke. 

1449  Lieber  Gott,   krümme   unsers  Herrn  Buckel 

nicht,  damit  wir  gerade  gehen  können. 

Sprichwörtlicher  Stoasseu&er  der  Bussen;  sie  setzen 
Toraus,  dass  «ie,  wenn  ihr  Gutsherr  krumm  gehen 
mUsste,  es  auch  von  ihnen  gefordert  werden  wOrde.  Statt 
„lieber  Gott*'  sagt  übrigens  der  Busse  im  Sprichwort 
„Gottcben",  wie  er  denn  die  Yerkleinerangsfoxm  in 


■'^r-T 


61 


Gott 


Gott 


«einen  Sprichwörtern  nngewöhnlieh  liebt  und  daher 
die  Anidrttoke:  .Ylterchen ,  Mtttterchen,  Oeratterohen, 
Freundchen  u.  b.  w.  gern  anwendet, 

1450  Lieber  Gott,  schenke  mir  einen  Jungen,  betete 

der  fromme  Mann,  und  kniete  neben  dem 
Bette  seiner  Fraa. 

Peter  Brederod  frag  einst  jemand,  dor  ohne  selbst 
mitzuwirken ,  Gott  am  HOlfe  anrief:  „Ist  es  genug,  dass 
«in  Ehemann,  der  gern  Kinder  hatte,  vor  dem  Bette 
•einer  Frau  kniet?"    (Einfälle,  ib.) 

1451  Lieber  Gott,  versteck's,  dass  der  Teufel  nicht 

sieht 

1452  Lob'  Gott  für  das  Deine  und  gönn'  jedem  das 

Seine. 

1453  Main  Got,  däd'  a  Waib  höt;  dide  käas  bot, 

pöst  a  üfatöp.      (OetUTT.  Sohlet.)  —  /V/er,  4M. 

1454  Man  gelebt  eins  gots,  aber  nit  eins  menschen. 

—  Franck,  11,  5*;  Laiendorf  II,  23;  Eycring,  111,  187; 
Eifelein ,  854;  Körle,  2S69. 

9  Böhm.:  ÖloTJk  na  jednom  bohu,  ale  ne  na  jednom  priteli 
dostl  m*.    (Celakovikv^  229.; 
Lat.:  Aliafacies  pectoris,  alia  peius.    (Lthmann,  338,  S4; 
Binder  II,   113.; 

1455  Man  hat  genug  an  gottes  Wort,  vrenn  man  recht 

lehren  will.  —  Henisch ,  no2 , 9. 

1456  Man  kan  Gott  kein  Aug  verkleiben.  —  Petri,  II,  455. 

1457  Man  kan  Gott  mit   stillsein  vnnd  schweigen 

auch  dienen.  —  amisch,  1705,  66;  Braun,  I,  939. 

1458  Man  kan  Gott  weder  grösser  noch  geringer 

machen.  —  h:iri,  ii,  455. 

1459  Man  kann  Gott  belügen,  aber  nicht  betrügen. 

—  Körte,  2345;  Braun,  I,  989;  Simrock,  3902. 

1460  Man  kann  Gott  nicht  entlaufen. 

Laufe  so  Tiel  du  willst,  sagt  man  in  Hindostan,  dir 
wird  doch,  was  Gott  beschlossen  hat;  eine  Ansicht, 
die  auch  der  TOrke  in  dem  Spriehworte  ausspricht: 
Was  ttott  dir  auf  die  Stime  geschrieben  hat,  kommt 
gewiss.    (Reimberg  II,  2.) 

1461  Man  kann  nicht  alles  um  Gottes  willen  thun. 
/>«..-  Poor  Dieu  oa  pour  Pargent.    (L«roux,  I,  15.; 

1463  Man  kann  nicht  Gott  dienen  und  dem  Mammon. 
Däm^:  Christus  og  Belial;  Arken  og  Dagon  künde  ei  vaere 


1473  Man  muss  Gott  mit  Gott  überwinden. 

1474  Man  muss  Gott  nicht  aus  dem  Jahr  laufen. 

(Schtteiz.J  —  Kirchhof  er,  336. 

1475  Man  muss  Gott  nicht  in  seine  Rathstube  stei- 


gen. —  Kirchhofer,  131;  Steiger,  462. 
Ma 


skal    ei   tiene  Gnd   og   mammon. 
(Prot,  rfa«.,  548.; 

1463  Man  lebt  Eines  Gottes,  aber  nicht  Eines  Men- 

schen. —  5iilor,  216. 

1464  Man  mag  sich  wol  eins  Gotts,  aber  man  kan 

sich  nit  eins  menschen  erneren.  —  Tappiut,  e**; 

Sprickrörter$ätatz ,  3. 

1465  Man   muss   dem   lieben   Gott   ein   Licht   an- 

stecken, dem  Teufel  zwei.  —  Frisdibier,  46i. 

Svhm.:  I  bohu  srickn,  i  £ertu  oharek.    (Öelakovihf,  286.; 

1466  Man  muss  es  Gott  und  der  Zeit  befehlen.  — 

HtTberger.  I,  588. 
14t>7  Man  muss  Gott  für  alles  danken. 

1468  Man  muss  Gott  für  alles  danken,  sagte  der 
^  Bauer,  als  ihn  der  Amtmann  ins  Loch  warf. 

1469  Man  muss  Gott  für  alles  danken,  sagte  der 

Wolf,  und  verschluckte  eine  Fliege. 

Der  jaadderadat$ch  Tom  12.  August  1866  hat  (  S.  142  ) 
dies  Sprichwort  parodirt:  Man  muss  Gott  für  alles  dan- 
ken, sagte  der  Weif,  und  steckte  sich  19  Millionen  in 
die  linke  Hosentasche. 

1470  Man  muss  Gott  für  alles  danken  und  wenn's 

Ohrfeigen  sind. 

Man  mos»  Gott  danken,  wenn  der  Wind  geht,  sagt 
der  Busse,  weil   der  Sturm  wehen  könnte.    (AUmann 

V.  89.;  Man  mnsa  Gott  fOr  das  Stroh  danken,  wenn  das 
Korn  misrathen  ist.  (Attmann  V,  loa;  Femer:  Man 
muss  Gott  auch  fttr  den  Stint  danken,  den  man  statt 
des  Lachses  gefangen  hat.  (Altmann  V.)  Und  die 
Hindu :  Wenn  Gott  mir  selbst  awei  HOrner  geben  sollte, 
wttrda  ich  snfriedeo  sein.    (Reintberg  II,  11.; 

1471  Man  muss  Gott  helfen  Korn  machen. 

Man  muss  auch  das  Seine  thun.    Als  Sprichwort  an- 

geflUtri  in  BnmS»  Bepertoriwn  der  pädagogitcken  Journa- 

Uttii.  1864,  8.  576. 
Bülun.:  Boha  ti^tcj  a  mky  pjlkUdeJ.  —  Kdo  se  potX  na 

poli,  a  nodli  le  t  komofe,  ten  hladem  neumfe.    (öela- 

*o«*y,  1».; 
Fvlrn.:  Boga  wsywaj,  r{ku  prsykladaj.    (6elaJtot$iy,  130.; 

1473  Man  muss  Gott  mehr  gehorchen  dann  den 
Menschen.  —  Agricola  11.  204;  Apottelqetch.  i,  29; 
Schulze ,  247. 

Ein  russisches  Sprichwort  sagt:  Gottes  Gebot  gilt 
TOT  des  Zaren  Ufcaa.    (AUnxann  VI,  401.; 


14  <  6  Man  muss  Gott  nicht  ins  Handwerk  greifen. 
Lat.:  Ad  secreta  poli  onras  extendere  noli.   ((f artner,  52; 
PkiUppi,  I,  10;  Seybold,  11;  Binder  7,  20,    //,  65.) 

1477  Man  muss  Gott  so  dienen,  dass  die  Heiligen 

nicht  schel  sehen. 

BJAm.rBohu  slui,  8vat;fch  nehnerej.    (Ötlakot$kif,U4.) 
Poln.:  Bogu  shii,  iwi^tych  niegniewsj.    (Celakovtky ,  244.; 

1478  Man  muss  Gott  suchen  durch  jhn  selber.  — 

Petri,  I.  71. 

1479  Man  muss  Gott  über  alles  fürchten. 

Lat.:  Deos  maxime  aequum  est  metuere.   (Philippi,  I,  115.; 

1480  Man  muss  Gott  unterm  Kreuz  still  halten.  — 

Kirchhof  er,  161, 

1481  Man   muss   Gottes  Brot    nicht    verschmähen, 

wenn  es  auch  in  Essig  getaucht  ist. 

1482  Man   muss  mit  Got  in    die  hend  speyen.  — 

Franck,  II,  79*»;  Gruter.  I,  57;  IJenisch,  1709,  60;  Petri, 
11,461:  Eyering,  III,  210;  Blum,  45;  Eiselein,  252;  Sim- 
rock, 9940;  Kirchhofer,  181;  Sailer,  107;  Körte,  2807; 
Frisdibier,  4347. 

Die  Basken  sagen :  Obgleich  Gott  ein  guter  Arbeiter 
ist,  so  will  er  doch,  dass  man  ihm  helfe.  Die  Klein- 
ruasen:  Gott  anrufen  und  die  HSnde  anlegen.  Di^ 
Venetier :  Hilf  dir ,  so  werde  auch  ich  dir  helfen.  (Rein^ 
berg  III,  38.) 

Böhm.:  Boha  ti^tcJ  a  mce  pridcj.    (Saug.) 

Moll.:  Met  Gods  bijstand:  sponw  in  de  band.  (Earre- 
bcmeey  I,  24b.)  —  Stroop  uwe  armen  op,  en  sog:  God 
wouds.    (Harrebemee,  I,  20.; 

Lat.:  Cam  Minerva  manum  quoquemoTe.  (Bindert,  962; 
//,  647;  Eratm.,4A1;  PhiUppi,  I,  108;  Segbold,  101.; 

Span.:  Dios  7  rida  componen  rilla.    (Cakier,  3369.; 

1483  Man  muss  mit  Gott  die  Hand  anschlagen.  — 

Ueni$€h,  1709,  61;  Petn,  II,  461. 
Span.:  Despues  de  Dios,  la  olla.    (Cahier,  3373.; 

1484  Man  muss  mit  Gott  Rath  halten. 

Dan. :  Tag  God  i  raad  med ,  saa  blirer  hans  bistand  hos 
din  forstand,  baade  i  raad  og  daad.    (Prov.  dan.,  465.; 

1485  Man  muss  nicht  gegen  Gottes  Allmacht  strei- 

ten. —  Kirchhofer,  181. 

1486  Man  muss  nicht  Gott  opfern,  was  der  Teufel 

nicht  mag. 
Frs.:  U  faut  senrir  Dien  avant  sa  pause.    (Cahier,  1288.; 

1487  Man  muss  nicht  in  Gottes  Allmacht  greifen.  — 

Kirchhofer,  131. 

1488  Man  muss  nicht  in  Gottes  fi^anzlei  steigen. 
Lat.:    Mitte   aroana   dei   ooelumqne   Inquirere   quid  sit. 

(Diony$.)    (Binder  II,  13;  Knue,  555;  PhiUppi,  /,  253.; 

1489  Man  soll  den  Kamen  Gottes  zu  allen  guten 

Sachen  nennen.  —  Luiher's  Werke,  iv,  434*. 

1490  Man  soll  Gott  auch  für  die  Grundein  danken, 

wenn  er  keine  Forellen  gibt. 

Die  Bussen:  Man  soll  Gott  auch  fttr  den  Stint  danken, 
den  man  statt  des  Lachses  gefangen  hat.  (AUmann 
V,  82.; 

1491  Man  soll  Gott  erst  für  das  Brot  danken,  ehe 
•    man  ihn  um  Kuchen  bittet. 

Die  Bossen:  Wenn  du  Gott  um  einen  Kuchen  bittest, 
danke  ihm  fttr  ein  geschenktes  Brot.  (AUmann  VI,  510.) 

1492  Man  soll  Gott  nicht  aussm  rhat  schHessen.  — 

Lehmann,  598,  70. 

1493  Man  soll  Gott  nicht  die  Spreuer  opfern  *wie 

Kain,  sondern  das  Schafsschmak  wie  Abel. 

1494  Man  soll  gottes  Wort  nicht  endem  noch  bes- 

sern. —  Henisch,  1702,  7;  Petri,  l.  71. 

1495  Man  soll  nicht  singen:  Gott  sei  gedankt,  man 

hab'  zuvor  den  Sieg  erlangt.  —  Froschm.,  Iiiüi*'. 

1496  Mancher  hat  Gott  im  Mundt  vnnd  den  Teuffei 

in  Händen.  —  Lehmann,  334,25. 

1497  Mancher  meint,  Gott  hab'  ihn  berathen  und 

der  Teufel  hat  ihn  beschissen.  —  Eiselein,  590. 

1498  Mancher  sucht  Gott  in  den  Creaturen,  der  ihn 

nicht  im  Himmel  glaubt.  —  Opel,  396. 

1499  Mancher  tadelt  (Jott  in    seinen   Sachen,   der 

kein  Löffelholz  kann  machen. 

1500  Mancher  tregt  auff  einer  Achsel  Gott,  auff  der 

andern  den  Teuffei.  —  Lrftmoim,  338,  m. 


63 


Gott 


Gott 


64 


1501  Mancher  will  Gott  zu  Hülfe  nehmen,  wie  jener 

80  ein  Kind  wünschte,  als  er  neben  seiner 
Frauen  Bett  kniete  und  zum  Himmel  bat.  — 
Eiselein ,  309. 

1502  Me  kann  sik  wuol  enes  Guodes  emiären,  awwer 

nitt  enes  Mensken.  (Iserlohn.)  —  Firmenich,  ///, . 
186,  39;  Woeste,  68,  88. 

1503  Mit  dem  Gott  zürnt,  mit  dem  zürnt  alle  Crea- 

tur.  —   SprichKörlerschatz ,  188. 
Lat.:  Iratom,   gravis  est  res,   habmsae  deupa.    (Fischer, 
115,  78;  l'hiUppi,  /,  211;  Schonheim,  J,  3ü;  Seubold,  79.) 

1504  Mit  Gott  begonnen,  ist  schon  gewonnen.  — 

Hertz,  3. 
Inschrift  an  einem  Hanse  in  Franken. 

1505  Mit  Gott  daran,  mit  Gott  davon. 

Lat.:   Pato  junguntnr,    fato   solvnntur  amores.    (Binder 
I,  528;  //,  1104;  Seybold,  175.; 

1506  Mit  Gott  den  Anfang.  —  Sailer,  2i5. 

Lat.:  A  Jove  principium.    (Gaal,  778;  Kruse,  2.) 

1507  Mit  Gott  den  Anfang,  so  hat  es  guten  Fortgang. 

Beginnen  wir  mit  Gott,   sagen  die  Czechen,   dann 

wird  auch  der  Fortgang  gut  sein.    (Heinsberg  II,  \.) 
Böhm.:  Kdo  8  Bobem  pocfnä,  vsebo  Sfastne  dokon&.  — S 

Bohem  ciume  poHtek,  bude  dobr^  pozadek. 
Dan. :  Med  Gud  er  best  at  barie  (  begynde).  (Proe.  dan. ,  25».) 
Lat. :   A  Jove  fac  orsum ,   ne  serpens  det  tibi    morsum. 

(Gaal.  778.J  —  A  Jove  priuoipium  et  medium  et  fini« 

quoque  pendet.    (Philippi,  I,  16.) 

1508  Mit  Gott  den  Anfang,  sonst  geht's  den  Krebs- 
4  gang.  —  Scholtel,  1141  •*. 

£8  wird  in  allem  glücklich  gehen,  tagt  ein  lateinisches 
Sprichwort,  nimmt  man  Gott  zum  Anfang  und  zum  Ende. 

1509  Mit  Gott,  einem  guten  Freunde  und  einem  tüch- 

tigen Stock  kann  man  durch  böse  Wege  gehen. 
Böhm. :  Dokud  buh  a  dobfi  pf &tcl4 ,  niceho  se  bdti  netreba. 
(Celakovsky ,  231.; 

1510  Mit  Gott  fang^  an,  mit  Gott  hör'  auf;  das  ist 

der  schönste  Lebenslauf.  —  Simrock,  4007. 

1511  Mit  Gott   im  Herzen   und  der  Bibel    in   der 

Hand  geht  man  sicher  über  Meer  und  Land. 

—  Harms.  139. 

1512  Mit  Gott  ist  gut  Artzneyen.  —  llenisch,  1704.  43; 

Petrx,  II.  477;  Sailer,  292. 

1513  Mit  Gott  ist  gut  kreissen.  —  Petri.  11.  477. 

„In  Eindesnüten  arbeiten.** 

1514  Mit  Gott  ist  gut  kreissen  vnd  Artzney  nemen. 

—  mihety,  282'*. 

1515  Mit  Gott  ist  gut  theilen. 

1516  Mit  Gott  ist  nicht  schertzen.  —  Petri.  II,  275. 

1517  Mit  Gott  kann  man  nicht  zanken. 

1518  Mit  Gott  können  wir  Thaten  thun.  —  Fischer, 

Psalter,  50,  3. 

1519  Mit  Gott  können  wir  vber  die  Mawer  sprin- 

gen. —  Fischer ,  Psalter,  665 ,  l. 

1520  Mit  Gott  kriegen  ist  bös,   er  nimmt  seinen 

Feinden  das  Herz.  —  Luther's  Weihe,  II,  228«. 

1521  Mit  Gott  lässt  sich  nicht  spotten.  —  Körte,  2Zii: 

Simrock ,  3920. 

1522  Mit  Gott  muss  man  keine  Abrechnung  ha]ten. 

Der  Abt  Maurua  Fintsguth  soll  durch  das  eben 
witzig  gelaunte  Glftck,  welches  in  seinem  Namen  eine 
Wahrheit  finden  wollte,  begOnstigt,  bei  Erbauung  einer 
Kirche  einen  Schatz  entdeckt  und  dann  das  eben  ge- 
nannte Sprichwort  angenommen  haben. 
15i6  Mit  Gott  thu  alles  fangen  an,  so  wirst  du  Glück 
und  Segen  ha'n.  —  lieru,  3. 
Inschril^  an  einem  Hause  in  der  Schweiz. 

1524  Mit  Gott  und  seinem  guten  Recht  fahrt  man 

niemals  schlecht. 
Frs.:  Car  Dien  et  le  bon  droit  et  bonne  volonte  labonre 
en  bonne  ouvrage  sans  penser  £auoet£  et  il  t'aidera  biea 
ai  tu  Pappelö.    (Leroux,  II,  186.; 

1525  Mit  Gott  md  dem  Satan  ist  nit  zu  schertzen. 

—  Eyering,  III.  234. 

1526  Mit  Gott  vnd  mit  Ehren  kann  man  sich  wohl 

emehren.  —  Grw/«T,  /,  69;  Lehmann,  II,  412,  76, 

1527  Mit  Gott  vnd  mit  ehren  sich  lassen  genügen, 

ist  der  grosseste  Beichthumb.  —  Ilmisch,  sie,  46. 

1528  Mit  Gott  vnuerwom.  — -  Petri ,  II ,  2ii. 

1529  Mit  Gottes  HülT  fang'  alles  an,  so  wird's  ein 

guten  Fortgang  ha'n.  —  Hertz,  s. 
Inschrift  an  einem  Hause  in  Kiedersachseo. 


1530  Mit  Gottes  hülflF  vnd  willen  kan  einer  alle  seine 

feind  stillen.  —  Petri,  II,  477. 

1531  Mit  Gottes  Schutz  hat  der  Streit  viel  Nut«. 

1532  Mit  gottes  willen  auff  diser  erden  Sol  vnser 

will  vereyniget  werden ,  Was  got  dem  allmech- 
tigen  behaget  wol  Vns  auch  beheglich  iein 
sol.  —   Werdea,  Biiy. 
Lat.:  Teile  dei  semper  conoordet  nostra  voluntas.    Yt 
placeant  nobis  que  placuere  deo.    (Werdea,  Biüj.;; 

1533  Mit  Gottes  Wort  ist  nicht  zu  schertzen.  — 

Henisch,  1702,  11;  Petri,  I,  73. 

1534  Mit  Gottes  Wort  lässt  sich  nicht  spotten.  — 

Kirchhofety  130. 

1535  Mit  Gottes  Wort  lässt  sich  nicht  stückeln  noch 

flicken.  —   Henisch.  1145,  9;  Sailer,  227. 

1536  Nach  Gott  vnd  ehr  steht  mein  beger.  —  He- 

nwch,  1706,  17. 

1537  Nehest  Gottes  gnad  ist  freiheit  das  best.^ 

Henisch,  1206,  54. 

1538  Nie  Hess  den  Gott,  der  hielt  sein  Gebot.  — 

Petri,  I,  74. 

1539  Niemand  als  Gott  und  die  Herren  können  Gnade 

thun.  —   Graf,  397,  612. 

„  Nymant  denn  gott  md  dl  herreo  gnade  tun  mögen." 
(M.  Nering,  Las  alte  Cvlnische  Recht,  Thorun  1584.; 

1540  Niemand  hat  Gott  für  aller  Welt  lieber  denn 

Gold,  Silber  vnd  Gelt.  —  Lehmann ,  u ,  az ,  M. 

1541  Niemand  kan  Gott  betriegen,  es  hilfift  für  jhn 

kein  liegen.  —  Henisch.  1705,  34. 

1542  Niemand  kan  Gott  vnd  dem  Mammon  dienen. 

—   Tapptus,  231 ''. 
Frs. :  L'on  ne  peut  bien  servir  k  Dien  et  au  monde.  —  On 
est  k  Dieu  ou  au  Diable.    (Leroux,  II,  254  u.  273.; 

1543  Niemand  weiss  Gottes  Heimlichkeit,  —  Lehmann, 

U,  428,  121. 

1544  Noch  wol  wils  Got.  —  Fran(^,  II,  17^. 

1545  0  Gott,  ich   bitt',  bewahr'  mein'  Tritt',    so 

fall'  ich  nit.  —  Hertt.  39. 
Inschrift  über  einer  Treppe. 

1546  0    Gott,   o  Gott,   wat   böst   du   fer   e   Gott, 

nömmst  mi  de  Koh  on  lätst  mi  det  Wiew.  — 
Frischbicr  *,  261. 

1547  Offl  „gesegne  Gott"  macht  zerrissene  Hosen. — 

GnUer,  HI,  74;  Lehmann,  II,  489,  6;  Schröder,  94. 

Verarmung  ist  eine  der  ersten  Folgen  der  Unmftssig- 
keit  im  Genuas  geistiger  Getrftnke. 

1548  Ohn  gott  gehet  alles  den  Krebsgang.  —  He- 

nisch, 1707,  60;  Petri,  II,  503. 

Ohne  CK>tt,  sagen  die  Czechen,  l&sst  sich  nichts  gut 
machen.  Die  Esten:  Wenn  Gott  nicht  hilft,  ist  unser 
Thun  nichts.  Die  Kleinrnssen :  Ohne  Gott  kommt  man 
nicht  einmal  zur  Schwelle.    (Heinsberg  II,  l.) 

1549  Ohn'  Gottes  Gunst  allBau'n  umsunst.  —  Hertz, 4. 

Inschrift  an  einem  Hause  in  Berlin. 

1550  Ohn  Gottes  Gunst  ist  fleiss  vmbsunst.  —^tri, 

U,  503;  Henisch,  1139,  64. 
Lat.:   FruBta  conatur,  cui  non  Dens  auxiliatur.    (Binder 
II,  1209;  Fischer,  61,  28;  Neander,  282.; 

1551  Ohn  Gottes  Gunst  ist  vnser  Thun  vmbsunst.  — 

Petri ,  /,  77. 
Lat.:  Deo  non  dante  nihil  valet  labor.  —  Qui  terram  colit 
et  Deum  non  colit,  frustra  laborat.    (Fischer,  61,  28.; 

1552  Ohn  Gottes  macht  vnd  krafft  der  Mensch  hat 

keinen  safil.  —  Henisch,  1698,  6;  Petri,  1, 11. 

1553  Ohn'  Gottes  Schutz  ist  unsrer  nichts  nutz.  — 

Hertz,  34. 
Inschrift  an  einem  Hanse  in  Hannover. 

1554  Ohn  Gottes  Segen  kan  sich  wol  einer  toll  aber 

nit  gelehrt  studiren.  —  Petri,  u,  504. 

1555  Ohn  Gottes  Waffen  mit  dem  Teuflfel  fechten, 

ist  sorglich.  —  Henisch,  1030,  28;  Pein,  /,  77. 

1556  Ohne  gott  gilt  kein  vermögen.  —  Henisdi,  iios,  67. 

1557  Ohne  Gott  ist  alles  Spott 

1558  Ohne  Gott  ist  der  Mensch  nur  ein  Spott. 

Abraham  a  Sancta  Clara:  „Ein  Mensch  ohn  Gott  ist 
ein  Soel  ohn  Gnad,  ein  Leib  ohn  Seel,  ein  Acker  ohn 
Frucht,  ein  Garten  ohn  Blum,  ein  Baum  ohn  Obst,  ein 
Bebe  ohn  Traube,  ein  Teich  ohn  Fische,  ein  Bronn  ohn 
Wasser,  ein  Fass'ohn  Wein,  ein  Soldat  ohne  Waff  u.  s.  w. 
(Vgl.  Abrahamitches  Betcheid€'*$t'n,  Wien  17l7,  S.  246.) 
Frz.:  Qui  Dieu  quitte  (acquitte)  bien  est  henreux.  (Le- 
roux, I,  15.; 


u 


Gol 


Goü 


66 


[15^$  Ohne  Gott  Jcann  man  wol  bcgieflaen,  thev  nicht 

Bemessen.  —  Simthuiirtefuhnd .  i^*. 
|l&GO  Olme  Gott  kann  man  wol  in  <Jie  Wnsto  gohen, 

&ber   nicht   wieder   ins  NiKhal   heitaJcehren. 

(Ampi-) 

I&61  Ohne  (iott  lieben  ist  ohne  Federe  fliegen.  — 
Gnatr.  ni,  74.    Lchtmm,  tl.  490.  IT;    Spnchittärter' 

■  «ine  deo  mens  bona  etL     rS&yUitA ,  SW}.) 

I&C  ^'y^f  nnd  (ilück  geht  alle«  xnruek. 

I   og  Ijrkkeii  holdor  itill«,  ril  dvt  ol  gMO 

C  vermag  man  nichts. 

Iinii  Bob*  CO  dohn'ho  oiniti  nel»o>     (Haug.) 


ii .  j .     y.  titlur  Goilü  krftciii  helpt  go«n  magt.   (Barrtf*ofn4ft 

£«'..•   Ueoi  liutoai)»   omne«  op«!««   aine  numiue  p«rdii. 

(amöboid,  auSJ 


ISS& 


Ohne  IJottCN 
Netaten  ni' 


agt  der  Fis 
Hecht.  - 


ILieti    lic    ü 


i&ee  o] 


IM' 


der  Fischer  mit  7.wei 
Spnchioörlergikr* 
1^,  93. 
.,  113  r»ide  <*•  Dt«u, 

WiiJeu  kann  nichts  geschehen. 

•i  Wollen  kaoa  k«m  BUtt  Tom  Baume 
tui  >  die  SardlDtoT.    (Ktintbtrff  II ^  2.)    Schel- 

h*  ,  n    IvhH«,    Oott    kUmmeTB   «ich   jetzt    utcbt 

Ttx  '     i'   iiud   b»)M  «ie  uud  ihr  Geschick  lediglich 

).iurizob«u,  und  ortt,  w«aQ  die  Erde  und 
IT  iliel   erreicht   habe,   werde   ot   die   Ke- 

•  r  Mlbit  QboTOObeoen;  waa  Voj-nha^en  zu 
dnr  1  rage  veriislaaitt»  warum  «r  aie  nicht  lieber  gleich 
SeheUlnaan  tibergohen  babe.  (.Vgl.  VomAaf^en'x  roj^r- 
bmeätr,  Laipilg  l«6l,  II,  3'J0 

Ohne  Gottes  Wort  hat  der  Teufel  gewonnen 
Spiel;  er  kann  die  Leute  nach  eeinem  Willen 
reiten  und  treiben,  —  Luüur's  TUchrcden,  3*. 

IMa  RÄth'a  Gott,  80  richt't  er's  aus, 

tb&B  *S  walt  Gott  und  unsre  liebe  Fran^  nnd  's 
heilig  Blut  von  Williäau,  und  's  heilig  Sakra- 
ment von  Ettiswyl  will  Tag  und  Nacht  bei 
uns  sein,  uud  'a  heilig  Krenz  von  Entlibucb 
Tag  und  Nacht  tü  uns   lug*.  —  Kirchhofer,  ni. 

1570  Sobieusa  Gott  nicht  aus,  dann  geht  alles  wohl 
im  Baas.  —  Par^mialum.  3730. 

IM!  Segnet  Gott  ftinff,  so  segnet  er  aucb  wol  secha. 
—  Petn.  II,  418;  IhKitch,  1290*  33. 

l&Tt  Sei&em  Gott  nnd  «einem  Fürsten  soll  man  ge- 
horchen. 

A..'  AI  auo  «igBor  t  Bi  gaardar  «oaui«a  Is  n.   (FauagKa, 

1573  Seligf  wer  Gott  täglich  sieht  und  semen  Erb* 
berm  einmal  im  Jahre. 
fV«. ;  Qol  Toit  la  maiioQ  du  «eigaeuTi  U  a'y  a  nl  profit 
al  honneiu.     (Vgnedeif.  \6&.) 

1674  So  Gott  in  der  W'clt  nicht  das  Best«  tlint,  ist 
C«  «bei  bestellt.  —  Ewiein.  2M. 
XIa  Attttpraoh  MaxlmlUao'i  L 

Ihlh  So  hoch  Gott  ein  diog  bebt,   so   hoch   kan 

ncBS  beben.  —  Lehmam^,  ??&»  14. 
IMe  So  ktmmtGott«  Wöhrt  in  'n  Schwung,  »eggt 

de  Düwel,  nn  Schmitt  dei  Bibel  öwer'n  Tüu. 

flhcU^ithvf^.j  —  iiaabe,9i  Uovfm-,  103».   hochdwlicH 

bti  äimnuk .  4014, 
1677  So  Tiel  ausser  Gott,  so  viel  in  Vnfried;  so  viel 

XB  Gott,  so  viel«in  fried.  —  Ptin,  t,  si. 
U79  Soll  Gott  gefallen  dein  Gebet,  mass   es  rein 

•eükf  kort  und  stet. 
»T  b  all  en  Gott  un  en  Pott.  —  flu»r«i,  i074; 

T  »  »U  In  Gott  und  in  Pott,  seggt  de  Def, 
dJA  nahm  er  dem  Bäcker  ein  Brot  aus  dem 
Korbe. 
1691  ThAf  Gott  gnte  Hecht  vnd  Reinschen  Wein 
•ehaffen ,  so  darfiT  man  sie  auch  wol  mit  Danck- 
tagung  easen  vnd  trincken-  —  Pein,  //,  hs,  Ht- 
Ü«*,»49,  6i. 

UtS  Thite  Oott  nAob  unterm  Willexi,  et  wurd^  udb 
wenig  Wohlsein  quill  en. 


U7i 


1583  Trag  gott  mit  Frewdeu,  die  weit  mit  gedult. 

—  nentMvh,  1714.33;  Sckmi^l,  lllS*;  *Örl*,  S3»4;  ^'«w- 

rot*  ,  3976. 

1&B4  Trau  auf  Gott  allein,  das  wird  dat  Beste  sein. 

—  KtrtWio/t-r ,  130. 

1&85  Traw  auff  gott,  der  hilift  ohn  spott.  —  HenUch, 

1710.51, 

1&8G  Traw  du  nur  Gott  allzeit,  er  hilill  auss  fehr- 

Ügkeit.   —   //«fJiMcA.  |70ß,  44. 

IÄ87  Traw  Gott,  scliew  niemand.  —  /Viw, //,  44». 

1588  Traw  gott  vnd  etlichem  glück.  —  Haimch,  17W,6. 

Petri.ri,  548. 

1589  Trost  Gott  den  Herrn,  den  der  Knecht  lehren 

muas.   —  Peiri,  tl.  561;   Si^i^er ,  U3;   Simrotk,  4003.- 
Körte,  2814. 

IfiOO  TrÖBt  Gott  den  Erancken,  der  den  Art«  zum 
Erben  setzt.  —  h4n,  i/.  m;  lltnitch*  908. 50.  5lm- 

J.ni.  .•  Male  teoum  »git  aegcr,  madivuaa  qul  ha«x«<lWB  ftielt. 

(Guai,  123.; 

1591  Trost  Gott  den  Mann,  der  aein  Weib  so!  mit 
echlegtm  frora  machen.  —  Pein ,  11.  Aii. 

1592  über  Gottes  Wort  let  sik  en  Haupen  (H&u- 
penken)  verteilen.     (Wrhtfj 

1593  üeber  Gott  ist  kein  Herr  und  übor  Schwarz 
keine  Farbe  (oder:   über  Sabs  keine  Würxe). 

—    Spuhwfirietgi'hals,  20. 

>  Jon  TuchrtiirH,  ')  tagt:  ^rWirmeinen ,  der 
i  i.Ayier  aey  Tlei  mttchtigor,  Era^mu*  viel  giv 

>  MQacb  viel  froiuuior»  ücDo  Uait  i»t."  —  Olbt 

f'i   -  if.r    Kutnaradschali   »nit  (iott?    fragt  der  Hebräer. 

(Rtimbtrg  ff,  U.) 
frj.:   Dieu  n'a  point  de  mattre,   et  J'ea  ay   «o.  —  Ntü 

■eigoeiir  tut  I>teu.    (LeroM,  1,  11 J  —  8uf  Dieu  u'7  a 

AacuD  aeigoear,  ny  tur  noir  aacune  coulear.   (Kritnn- 

g«r,  234'';  Leraux,  I,  15.J 
StfU.i  Borea  Ood  U  geen  ke«r,  bovea  «wirt  li  g««n  klear. 

(HatrebütHtt,  I,  241. > 

1594  Um  Gottes  Geheimnisse  soll  man  sich  nicht 
bekümmern,  antwortete  der  Bauer,  als  ibm 
der  Priester  sagte,  die  Verwandlung  sei  ein 
Geheimnis«. 

1595  ünech  leewer  God  höfkat  laangb;  man  wan  'r 
tusläit,  do  jaft  at  wat.  (yordfnes.J  —  Johan- 
*en,  »2. 

Unarr  lieber  Oott  droht  lanisre ;  aber  wenn  er  xu- 
(drein>)«cbilgt,  da  glbl^i  was.  I^rolieu  im  allgomeloeu 
heilst  irüuKi/tj  da«  obige  ke/ktn  heiast:  mit  der  Haad 
drobeo. 

1596  Van  Godes  gnaden,  sös  Pär  Strürap  un  doch 
ken  Waden.    (Luiteck.j  —  Dtecke.  u. 

1597  Van  Goedea  Wohrt  ia  viel  te  verteilen,  wei 
der  viel  von  weit    (Büren.j 

1598  Verschlieast  Gott  auch  eine  Thur,  er  öffnet 
gehn  andre  dafür. 

1599  Vmb  Gottes  gehaimnuss  soll  man  sich  nit  be- 
kümmern. —  Henuch.  1692;  PeIri,  /.  84. 

1600  Vmb  Gottes  willen  geschehen,  vmb  Menschen 
willen  nicht  gelassen.  —  Htnueh.  1689.36;  ft*rt 

1601  Vmb  sein  ehr  iat  Gott  «u  thon.  —  Hmuch» 
i7oe«  1«, 

1603  Vnser  Gott  ist  ein  versehret  fewr.  —  Ueniteh, 

1706,  41. 

1603  Von  Gott  bescheret »  bleibt  vngewehret.  —  U- 
tmdoTf  tl.  27. 

1604  Von  Gott  geschieden  seyn  ist  ein  bellisoh  Pein. 
—  PiAn.  I.  88:  Henuch.  170».  24. 

1606  Von  Gott  kommt  alles  Gute. 

Di«  Italiener  habea  daa  Spricbwortt  Voti  Oott  komfst 
die  Qnade  und  von  Uontitd  komniOD  die  attthlateiae. 
(Boccaccio,   Decanieron ,  dbeneUt  ron  IHemt,  Stuttgart 
I85i,  in,  19,J 
Frt,:  De  Dieu  toui  bien  vient.    (Lerviix.  /«  13.J 

1606  Von  Gott  kommt  Gluck  und  Unglück. 
LaL:   Deo   volcate   qui*Qas   ridet   aKiiio  tiet.    {^MUppi. 

J,  XlitFUck»,  61,  »).; 

1607  Von  Gottes  Gnaden  wird  man  geldirtor  a1« 
alle  Sophisten.  —  £»«c(«ifi.958. 

1608  Von  Gottes  mild  ist  alles  erfiiBt  —  titm^^A. 

1707 ,  St. 


m 


67 


Gott 


Gott 


68 


1609  Von  Gottes  Word  öss  vel  to  rede,  ösa  e  ganz 

Bök  voll.  —  Früchbier  \  1359. 

1610  Von  Gottes  Würt  is  gar  vil  zerede.   (Henneberg.j 

—  Frommann ,  II.  410 ,  79. 

1611  Vor  Gott  beuge  deine  Knie  und  erzürne  den 

Teufel  nie.  —  Wunbach  I,  24. 
Knne  Theorie  beliebter  Zweiäohielei. 

1612  Vor  Gott  gilt  ein  Pf  äff  so  viel  als  der  andere. 

Als  die  Einwohner  von  Konstantinopel  im  Jahre  1284 
wegen  zwei  streitender  Patriarchen  in  zwei  Parteien 
getheilt  waren,  so  befahl  der  Kaiser,  in  der  Sophien> 
kircho  ein  Feuer  anzuzünden,  in  welches  jede  Partei 
eine  Bittschrift  werfen  solle,  indem  er  annahm,  daas 
Gott  die  Bittschrift  derjenigen  Partei,  mit  der  er  es  halte, 
vor  den  Flammen  bewahren  werde.  Allein  das  Feuer 
verzehrte  sie  zur  grossen  "Verwunderung  der  Zuschauer 
beide.    (Der  GeselUchafler ,  Magdeburg  1785,  III,  217.; 

1613  Vor  Gott  gilt  Jud*  und  Christ,  was  werth  ein 

jeder  ist 

Die  Bussen  versichern  aber:  Gk>tt  fragt  nicht  nach 
dem  Taufschein.    (AUmann  VI,  4ffl.) 

1614  Vor   Gott  ist  kein  Ansehen    der  Person.  — 

Rom.  2.  11;  Sch\aze,  i251. 

1615  Vor  Gott  ist  kein  Unterschied  zwischen  Eiden 

und  Gelübden.  —  Graf,  550 ,  109. 

Aber  die  Kirche  hat  sich  das  Beoht  gegeben,  einen 
Unterschied  da  zu  finden  und  au  machen,  wo  sie  es 
ihrem  Interesse  fttr  vortheilhaft  erachtet.  80  behauptet 
sie,  dasB  von  dem  einfachen  Gelübde  die  geistliche  Obrig- 
keit entbinde,  nicht  aber  von  dem  feierliehen,  wozu 
auch  der  Eid  gehOre. 

1616  Vor  Gott  ist  manches  eine  Sünde,  was  vor  den 

Leuten  eine  Tugend  ist. 
Gilt  auch  umgekehrt. 

1617  Vor  Gott  sind  Fürsten  und  Bettler  gleich. 

In  den  slawischen  Sprichwörtern  erscheint  der  Fürst 

nicht  als  Gott  unter-,  sondern  als  ihm  nebengeordnet. 

Böhm.:  Bez  krve  buh;  besrodu  car.  ~  BAh  nad  dual,  oar 

nad  telem.  —  Vüle  boiX,  soud  carnv.    (Ötlakovsky,  320.; 

1618  Vor  Gott  sind  wir  alle  Knechte.  —  Körte,  2S44 

U.  2900. 

1619  Vor  Gott  und  dem  Omnibnskutscher  sind  wir 

alle  gleich. 
1630  Vor  Gottes  Angesicht  sind  dunkle  Thaten  licht. 

1621  Vor  Gottes  Angesicht  taugt  grobe  Hoffart  nicht 

—  Pardmtafton ,  2175. 

1622  Wadd  Godd  wöU  erhälen,  däd  liesd  en  nödd 

verkälen.  (Trier.)  —  Laven,  194,  117^;  Fimwnch, 
m,  548,  66. 

1623  Walt's  Gott  ist  aller  Gebete  Mutter.  —  Winckier, 

V  13. 

1624  Walt's  Gott  ist  ein  gut  Wort  von  Alters.  — 

fc?u>((e{,  1133*. 

1625  Wam  Gott  gibt  a  Hasel,  dam  gibt  a  au  a 

Basel.     (Freietadt  in  Schienen.) 

1626  Wan  Gott  es  Land  will  strofe,  so  nimmt  er 

den  Here  (Regierenden)  den  Verstand.  (Luxem.) 

1627  Wan  Gott  eyn  landt  straffen  will,  so  nimpt  er 

der  herren  jre  weissheyt  —  Tappius,  194**;  Ue- 

nisch,  1713,47. 

1628  Wan  Gott  sollte  nach  unserm  Willen  thun,  so 

würde  es  uns  selten  wohl  gehen. —  Srfwnrf,  H4»*. 

1629  Wan  Gott  und  Glück  stille  hält,  so  geht  nichts 

fort  —  Schottet,  1125». 

1630  Wann  Got  einen  straffen  will,  so  thut  er  jhm 

die  äugen  zu.  —  Frone*,  /,  so**,-  Heniach,  1713,  45  ; 
Gruter,  I,  73:  Lehmann,  717,  7;  Kdrte,  2357;  Blum,  66; 
Sttüer,  217;  Simrock,  3926;  Sprichwörterschatz ,  184. 

Dr.  /.  Staupits  pflegte  au  aagen:  Wenn  Gott  einen 
strafen  will,  macht  er  ihn  invor  blind,  das«  er  nioht 
muss  sehen,  wo  seine  Gefahr  und  Schaden  anfangen. 
(Ein/älle,  433.;  Die  Osmanen  sagen  Ähnlich :  Wenn  das 
Schicksal  kommt,  erblindet  das  Auge  der  Weisheit. 
(Schlechta,  348.;  Die  Bussen:  Wenn  Gott  einen  mit 
Buthen  strafen  will,  dann  bindet  er  erst  die  Hinde. 
(AUmann  V,  407.; 
Ung. :  Kit  az  Isten  meg  akar  büntetnl',  elsöben  annak  ess€t 
veszi  eL    (Gaal,  798.^ 

1631  Wann  gott  ein  ding  verdreusst,  so  fahet  es 

auch  an,  die  menschen  zu  verdriessen.  — 
Franck,  II,  65*;  Cnifer,/,  78;  Henitch,  1714,  68;  Schot- 
tet, 1122*;  Blum,  65;  Eiselein,  950;  Simroek,  S938; 
Sprichwörterschatt ,  187. 


Soll.:  All  het  der  geheele  wereld  verdriet,  verdriet  h«t 

God  mede.    (Harrebomit,  I,  840.; 
üng.:  BIJön  a  bi^nal,  ha  nem  knknrikol  is  a  kakas. 

1632  Wann  Gott  einem  helffen  will,  so  macht  er 

jhm  auch  auss  Feinden  Freunde.  —  Hem»ch, 

1694,  38;  Schottel,  1126». 

1633  Wann  Gott  gibt,  soll  man  den  Sack  auffhalten 

vnnd  hernach  dess  Bands  nicht  vergessen.  — 
Lehmann,  234,  17. 

1634  Wann  Gott  in  die  Sach  oder  in  rhatschlag 

bläst,  so  stäubets  dies  zur  Thür  vnd  Fen- 
ster hinauss.  —  Le-Amann,  599,  91. 

1635  Wann  gott  lust  hat,  zu  hadern,  so  kan  jhm 

der  mensch  auff  tausend  nicht  eins  antworten. 

—  Heniech,  1709,  57. 

1636  Wann  Gott  nicht  den    verlohrenen  Groschen 

sucht,  so  gehet  er  nicht  von  sich  selbst  wider 
in  Seckel.  —  Lehmann.  86,  42;  Satler,  187. 

1637  Wenn  Gott   nit  im  rhat  ist,  so  seind  rhat- 

schlag lauter  schein  vnd  gespenst  —  Lehmcam, 

598,  78. 

1638  Wann  gott  redet,  so  schweigt  alle  weit  still. 

—  Uenisch.  1712.  63. 

1639  Wann  Gott  wil,  so  kräet  auch  ein  axt  vnder 

der  banck.  —  Frandk,  ll,  117*»;  Blum,  87;  Goal,  788; 
Simrock,  8892;  Ueisner,  I,  3;  Körte,  2390;  Sprichwörter- 
schatz, 55;  Heinsberg  11,  2. 

1640  Wann  Gott  will,  so  kaluet  oeck  wol  en  osse. 

—  Tappius,  186»;  Sprichvörterschatt ,  53. 

1641  Wann  Gott  zur  Sach  votirt,  so  geht*8.  —  Leh- 

mann, 599,  91. 

1642  Wann  ich  Gott  nit  mehr  dienen  kan,  lass  er 

mit  rhu  mich  schlaffen  cehn.  —  Hmisch,  noG,  3. 

1643  Wann  vns  Gott  wil  ernenren,  so  kan  es  Sanct- 

Peter  nicht  erwehren.  —  Lehmann ^ /r,  ssi,  88. 

1644  Wans  got  gefeit,  so  wirdt  es  tag.  —  Frandi, 

I,  80*»;  Uenisch,  1707,  55;  Gruter,  l,  74;  Petri,  JI,  567; 
Blum,  36;  Bücking,  372;  Körte,  2382;  Sprichwörter- 
schatz, 58. 

1645  Wans   Got  wü  han,   so  muss  man  dran.  — 

Franc*,  /,  144»;  Uenisch,  1700,  50. 
Lal.:  Fati  vis  inexsuperabilis.    (Seybold,  175.; 

1646  Wans  Gott  verdreusst,  so  verdreussts  auch  den 

menschen.  —  Tappius.  74». 

1647  Was  auf  Gottes  Rechnung  steht,  muss  bezahlt 

werden.  —  Sprichwörterschatz,  166. 
Dan. :  Hvad  Gud  forseer,  det  visselig  skeer.  (Prot,  iktn.,  183.J 
Frs.:    Un  möchant  ne  peut    pas   4oIuipper  k  son   sott. 

rOaai,  286.; 

1648  Was  aus  Gott  ist,  bleibt.  —  Agricola  l,  272. 

1649  Was  auss  gott  ist,    wirdt   nicht  vertilgt.  — 

Uenisch,  1715,  7;  Petri,  II,  88. 

1650  Was  dir  Gott  an  die  Hand  gibt,  das  thue.  — 

Lehmann,  247,  24. 

1651  Was   einem   Gott  bescheret,   das  nimpt  ym 

S.  Peter  nicht.  —  Agricola  I,  7;  Petri » 11,  596;  Leh- 
mann, 88,  7;  Lehmann,  JI,  837,  211. 

1652  Was  einem  ist  von  Gott  beschert,  das  wird 

von  keinem  Menschen  gewerth.  —  Pein,  II,  592; 
Uenisch,  SM,  14. 

1653  Was  Got  ain  mal  redt,  darnach  sol  man  nit 

erst  fragen,  ob  es  recht  sey.  —  Agricola  n,  37. 

1654  Was  Got  am  liebsten  i§t,  das  lebt  nit  lang.  — 

Franc*,  /,  161  »>. 

1655  Was  got  in  die  natur  hat  zeychnet,  vor  dem 

hüte  dich.  —  Franck,  /,  82». 

1656  Was  Gott  am  Gut  gibt,  das  nimbt  er  am  muth. 

—  tfflmch.1799,49. 

1657  Was  Gott  am  liebsten  hat,  das  fürt  er  jung 

hin.  —  Gruler,  I,  75 ;  Körte,  2373  u.  2936;  Broi»,  /,  954. 

1658  Was  Gott  beliebet,  soll  auch  dem  Menschen 

nicht  zuwider  sein. 

1659  Was  Gott  beschert,  bleibt  ewig.  —  Petri,  II,  595. 

1660  Was  Gott  beschert,  bleibt  un  verwehrt  —  Sim- 

rock, 927;  Sauer,  219:  Blum,  10;  Körte,  SM:  Kirth- 
hofer,  129;  Sprtchmörterschatz ,  148;  Herberger,  I,  276. 
Die  Ttirken:  Was  Gott  einem  andern  aufbewahrt,  da« 


Gott 


Gott 


76 


von  debt  niejuAüd  Vorthoil.    Wae  Gott  dir  iai  Hart 
jfvfcLric'beu,  d««  moüi  eintreffen. 

'1  doim»  pAr  D9)taro ,  ne  peat  oiter  aaetmo 

■\a  laten ,  tut  m&B  ©l-nc  fAlly».  ^ffaaJ ,  7M J 
1661  Was  (iott  beBchert,  das  gedeyhet  —  Lthmam, 

8» ,  14. 

196S  Was  Gott  beschert,  das  nchrt  vnd  wird  ge- 
mehrt —  Pctri.  //,  505.  Ikniach,  1712,  3*, 

16^  Was   Gott  bescbart,   kein   Neider   wehrt  — 

htn,  IL  S9ß. 
10M  Waa    Gott   beBchlOEsen    hatt,    darwider   hilfft 

oiclit.   —    Henitch,  1710,  50. 
MeiL:  Wal  Qod  b«e«ftrt,  wie  it  't,  die  't  kcort.    (Barrt- 

1665  Waa  Gott  beflcbiizt  vud  erhellt ,  ohu  8ein  wil- 
len nicht  zerfeit  —  IhHuih,  I7w6,  st,  Pa/rt,  /,  99. 
CWas  Gott  bewacht,  ist  gut  bewacht 
St*  ftttftMJi:  Wo  Gott  den  S»ok  sugebondcn  hftt.  d» 
««fdlft  UnJMJoDDiAbo  fürtt»g6n.     C.i(^/>anii  l'I^  *$1i) 
Jtäm.:  0«l  Gad  bevkrur,  er  vel  ber»rt,    fivo«.  dttn..  35V*) 
IV»,  r  C«1q7  oBt  t»lcn  gitrd«,  qui  d«  Dieu  e»t  gmxdi.    (Lt- 
ruM«.  /,  IS;  Cahi*r,  bti  u.  537.; 
jBfoM..'^   Dien   God   b«wu<rt,   die  i«  wel  b««uud.    (Harre- 


>,  I.  Ü4U 
/f.;  Qoelio  obe  Dlo  giurda,  6  ben  guardftlo. 


I 


I 


(Oaal,7i6 

Waa  Gott  dem  Mönch  am  Kopf  versagt,   das 
Dfibt  er  ihm  am  Bauch.  —  Hi6»tertjn«gei.  13, 10. 

1668  '^fls  Gott  den  Bösen  g^ibt  an  ^t,  dos  nimpt 

er  jhnen  an  dem  mut  —  HiHiith,  U9.  i?.  Patti, 
IL  m. 

1669  Was   Gott  denckt,  das  that  er  auch.  —  lie- 

1670  ^'m  Gott  der  Blum'  an  Glanz  versagt,   das 

gibt  er  ihr  an  Duft 
I>ia  BoMen  t*gm  dai  rcn  der  Betsda.     (Aitmann 

r.  isj 
167!  Was  Gott  der  Welt  Gutes  gibt,  da  nimbt  sie 
Uun  die  ehr  von.  —  Hmuch,  i7o$.  s;  Schottifi,  iu2*. 

1675  Waa  Gott  entrieht,  beklage  nicht.  —  Synth- 

W^rffrnbait,  lil. 

1673  Waa  Gott  erhalten  will,  das  muss   der   Hai 

ans  Land  speien.  —  SyrUhwurl^rtarlen .  194. 

1674  Was  gott  erhellt,  das  bleibt  bestehen,  was  er 
mcht  hellt,  das  mtiss  vergehen.  —  UirnUcK 
UIO.IT;  p9tTi.  U.  J95. 

bat  God  wü  ■t«Ilea ,  wi«  k*n  bet  vtütu ;  dat  God 
Wtl  ^«•««v,  mit  lun  't  besMUwen!  (UarrebonUt,  I,  241.; 

675  Wm  Gott  geDiUt,  aoU  auch  den  Menschen  ge- 
Ollon. 

ImL  1  FlM«at  ttomloi ,  quloquld  placet  doo.    (Seybotd ,  443.^ 

1676  Waa  Gott  gegeben,  werden  die  Heiligen  nicht 

Debmen. 
16T7  Wa«  Gott  gen&ht  hat,  können  Menschen  nicht 

serreisveiL. 
167$  Waa  Gott  genommen  wirdt,  das  wirdt  dess 

TeofTelt  aigen.  —  Henisch,  USC.  J5;  Pein,  II,  i96. 

1679  Wa»  Gott  geopfert  wird,  ist  meist  schon  halb 

Verlor^l.  —  Üörle ,  33^  :  aimrock ,  3957. 

1680  Wfta  Gott  geschaffen,  das  erhält  er  auch. 

DtoPoi«o:  Wender  Herrgott  schafft,  den  vexnicbl«! 
«r  9l«bt.     (R^imh^rif  It,  1.), 
ft».:  Jnmx  a*a  ^t  penonDo  poor  rabandonn«r.  (Ärit$$n- 

1661  Was  Gott  ?eachafien  hat,  das  hat  alles  sein 
gextalt  vnü  geachicke  vnd  ist  Circkelrecht.  — 
Jlline»»<A .  U29 .  &i. 

1665  Was  Gott  geschieden,  moaa  der  Mensch  nicht 

vennetigeu. 
1663  Waa  Gott  geseichnet  hat,  miiss  der  Mensch 

nädit  richten. 
i6S4  Was  gott  gibt,  das  ist  gnL  ^  HeniMch.im,  s»; 

PgiU.  U,  S96. 
DiSk.,  Dal  «r  godi  dal  Gad  giver ,  nden  en  ood  kone.    (Prot. 

ItiS  Was  Gott  gibt^   das  ist   gut,  sagte  der  Jude, 
aJa  thm  d«r  Buuer  fuu^ig  gab  vom  Hundert. 
da  ftaaaaa:  Wie  Oott  wtU,  tagte  dar  Wechaler,  und 
kaHlna  daa  Geld  ein.    (Xirmann  VI,  471.; 

1666  Waa  Gott  gibt,  das  will  man  jmmer  besser 

liabeiL  —  Umitch^  1708 .  40. 


1667  Was  Gott  gibt  durchs  gebet,  daa  widelt  vad 
trühet  vnd  erbet  anfiT  Kinds  Kind.  —  Umiteh. 

138».  ».  Pvln  ,  «,586. 

lt>88  Was  Gott  gibt,  kann  der  Teufel  nicht  nehmen. 

Auch  ruBsieoii  AttJnann  VI,  4k7. 

1689  Was  Gott  gibt,  sagte  der  Pfarrer  zur  Magd, 

die  von  einem  Jungen  sprach. 

1690  Was   Gott  gibt,   steck*   in   den   Sack  (Korb, 

Busen ). 

1691  Was  Gott  gundt,  verwebet  kein  Wind.—  tfr- 

nuch,  ITSl,  61:  SchoUd,  1143^. 

1692  Was  Gott  hält,  kann  nicht  fallen. 

1693  Was  gott  lieb  ist,  das  muss  herhalten.  —  Wc- 

nüch.  1710.  »9:  /V<n.  //.  A9€. 

1694  Was   Gott  mir  gegeben,  soll  mir  der  Teufel 

nicht  nehmen.  —  ReitiMbetif  U,  s. 

1695  Was  Gott  mir  gönnt,  sollen  böse  Leute  mir 

nicht  nehmen. 

Lot,:  Beo  da&ta  nthU  poteit  inridia.    (Sei/botd ,  «1.) 

1G9G  Was  Gott  mit  vm  macht,   das   ist  eitel  guad 
vnd  barmhertzigkeit  —  Hrvitch ,  I7ü4  ♦  64. 

1697  Was  Gott  nicht  gibt  am  Bette,  das  gibt  er  am 

Schlafe. 

1698  Was  Gott  nicht  gibt  am  Gut,  das  gibt  er  am 

Muth.   —   Alf r1«? ,  S867. 
Mftd.:  Got    glt  dem  einen  sin,  dem  andara  den  gewio. 
(fVoUher,)  {Zmg>.rte,  b%) 

1699  Was  Gott  nicht  gibt  am  Kom,  das  gibt  er  an 

Stroh. 

Die  Busaeti :  Wo  Gott  den  BAumeo  dae  ObX  verrlngart, 
da  Tarmehrt  er  die  Beeren  der  Str&acher.  Wo  Gott  dae 
Holi  im  Walde  varkommem  ISeet,  da  Uititt  er  den 
sahen  den  lytltuftt  gedeihen.    (Atttuttun  V ,  ii.^.; 

1700  Was  gott  nicht  gibt,  das   hat  man  nicht  vnd 

ist  verloren.  —  fforjMdMros.  34. 

1701  Was  Gott  nicht  gat  heisst,  das  ist  boss  vnd 

bleibt  bÖSS.  —  Henwh,  1709,  44. 

1702  Waa  Gott  nicht  helt,   das   gehet   tu   grund, 

wenn'a  gleich  auf  eisern  Mauern  stund.  —  H«- 
niich,  1428.  45  .  P»lTi,  IJ ,  59«,  Frotchm.,  Hl  ^. 

1703  Was  gott  nicht  in  uns  wirckhet,   da  hellt  er 

nichts  von.  —  NWiu<A,  i7io,  ao. 

1704  Was  gott  nicht  will,  das  muss  nicht  gehen.  — 

ami$ch.  1715,  53.  Frtachm.,  Lliiii^ 

1705  Was  Gott  nicht  will  han,  kann  nicht  bestahn. 
ffoU.:  T  faert  al  qualic  dat  god  haet,    (Tuhh.,  23*  17.; 
Lat.:  Otffftruit  et  rodit  aort  loste  qnod  deua  odit.    (Faltert- 
itben, 701.) 

1706  Waa  Gott  nicht  zu  Eathe   hält,   das   sichert 

weder  Schloss  noch  Riegel.  —  6aat,  i&g. 

ßän,:  Det  Gud  ei  beraror,  hielper  ei  om  del  end  var  in* 
den  hnndredo  laoae.    (Prot,  dan.,  259.J 

1707  Was  Gott  nimmt,  bringt  reiche  Zinsen. 

Frs.:  Dien  ett  au  prendre  et  le  diable  au  rendrc.    (Lfrtiux, 

/,  10.; 

1708  Was  Gott  nimmt,  gibt  er  mit  Zinsen  wieder. 

Aebnlicb  rueaijcb  ÄUmaim   Vi,  ."»OS. 

1709  Was  Gott  nur  halb  ist,  ist  ganz  des  Teufels. 

—  Simmck,  3959. 

1710  Was  Gott  pjQanzt,  das  begiesst  er  auch. 

Ebenso  ru8«i»ob  Astmnnn  T/,  400.  Gott  gab  (rockeues 
Wettor,  er  wird  aucb  Begaa  geben,  sagen  die  Ufeuer. 
Die  ButBun:  üott  gibt  'e  liftbeo,  «r  gibt  attob  die  G«. 
«andbeii.    (ReiMberg   //,  >i.; 

1711  Was  Gott  pflanzt,  das  bleibt  — //«Kch,  4M. «9. 

iVfri.  /.  89.  (iaol.  780. 

1712  Was  Gott  pfropfet  und  pflantzet,  das  bekleibet 

—  Urrbcrgcr,  U.  182. 

1713  Waa   gott  redet,   das  ist  warheit,   was  Men- 

schen erdichten,  das  ist  lugen.  —  WenircA.  i7is.  «i. 

1714  Was  gott  sagt,  das   laast  er  kommen»  —  He- 

rtiach,  1711,  24. 

1715  Was  Gott  schickt  ist  besser,  als  was  der  Mensch 

erbittot 

1716  Was  Gott  schickt,  ist  gut 

Dan.:  Dot  er  godt  at  haende  naar  Gud  vU  ta^Mla.    (Pr09. 

dan.,  »«7.; 
Frt.:  Dieu  ett  fontalne  de  toui  tiiea.    (leroH9,  t,  Xi\.) 

1717  Was  Gott  schlafen  legt,   das  weckt  er  auch 

vrieder  auf. 


71 


Gott 


Gott 


79 


1718  Was  Gott  sparet  in  die  ling,  das  strafft  er 

mit  der  streng.  —  Lehmam,  731,  52;  Eitdein,  254; 
Goldschmidt.  56;  Körte.  8382;  Sprichwörterteiwlz ,  224; 
Simrock,  3929;  Brmin,  /,  963. 

Die  Boisen :   Wm  Oott  ichuldig  bleibt,  athlt  er  mit 
Zinsen  zurück.    (Attmann  VI,  48a^ 

1719  Was  Gott  stätzt,  das  sinkt  nicht. 

Auch  mssiioh  AUmann  VI,  477. 

1720  Was  Gott  thun   will,   das   mass  werden.  — 

Pr0d.  Sal.  3. 15;  Schulze.  88. 
It.:   dö   che  Dio  hft  destinato   non   ttuuicher4  giamai. 

(Ptuxaglia,  90,  13.; 
Lat.:  Deoe  inetaurat,  qnod  abiit. 

1721  Was  Gott  thnt,  das  ist  wohlgethan.  —  Ei»e- 

lein.  248;  Körte.  2351;   Körte*,  2910;   Simrock.  3843; 
Reinsherg  U.  9;  Brom,  l,  992;  für   B'aidecfc:    Curtte, 
352,  471. 
Dan.:  Hvad  Oud  gier  er  vel  giert.    (Pro9.  dam.,  232.^ 

1722  Was  Gottthnt,  das  ist  wohlgethan ,  Kind  bet' 

ein  Vaterunser.  —  Eiselein,  248. 

1723  Was  Gott  thnt,  das  ist  wohlgethan »  sa^^te  der 

besoffene  Baaer,  da  hatte  er  sein  Weib  mit 
der  Holzaxt  erschlaffen. 

1724  Was  Gott  thut,  das  ist  wohlgethan,  sang  der 

Inst'ge  Johann,  was  giht  doas  weiter  en  an- 
dern oan.    (Schiet.) 

1725  Was  Gott  that,  das  stehet,  was  er  will,  das 

gehet.  —  Petri,  l.  89. 

1726  Was  Gott  that,  ist  alles  gat.  —  Hemtck.  1709. 4i; 

Petri.  I,  89;  Simrodt,  2844;  Sprickuörtersduüz .  78. 
„Was  Oott  macht,  das  war  alles  gut,  Gott  selm  Qe- 

schöpir  niehts  bösses  thnt.«*    (Fro$<shm,,  Bb.) 
HoU.:  'T  is  algoed,  watGoddoet.    (Barrebomk,  /,  244.; 
LtU. :  Semper  bene  eadnnt  Jovis  tasierae.    (Binder  11,  3065  ; 

Germberg,  I.  5.) 

1727  Was  Gott  thut  schmach,  findt  schmach  zn  rath. 

—  BetMCh.xnz.  18. 

1728  Was  Gott  uns  gönnt,  verweht  kein  Wind.  — 

Sailer.  383;  Sprichtrdrtorschote,  144. 

1729  Was  Gott  verdreusst,  verdreusst  auch   seine 

Heiligen. 
EolL:  Als  het  Ood  rtrdrlet.  dan  rerdrlet  het  ook  a^nen 
heiligen.    (Earrebcmde,  I,  940.; 

1730  Was   Grott  verh&ngt,  weiss  keiner.  —  Kirch- 

hofer.  IdO. 

1731  Was  gott  verheisst,  das  kann  er  auch  thun.  — 

Benitch,  1718,  69. 

1782  Was  Gott  verwundet,  das  heilt  er  auch. 

Die  Bussen:  Was  Oott  nass  macht,   kann  er  anoh 
trocknen.    (Cakier,  1932 J 

1733  WasGott  viereckig  schafft,  drechselt  der  Mensch 

nmd. 

1734  Was  Gott  vnd  die  natnr  hat  zeichnet,  vor  dem 

hüte  dichl  —  Gnaer,  1. 75 ;  SckoUel,  1145  ^ ;  KMe,  S359. 
1736  Was  Gott  vnd  die  natnr  vns  geben,  das  ist 
vns  immer  gut  vnd  eben.  ^  Beniech,  782,  48. 

1736  Was  gott  will,  das  geschieht,  wie  er  will.  — 

HdnUch,  1708,  23. 

1737  Was  Gott  will,  das  mnss   geschehn,  wenns 

gleich  die  Leute  nicht  gern  sehn.  —  Benueh, 

1716  »54. 

1738  Was  Gott  will  erhalten,  das  kann  sich  nicht 

verhitzen  noch  verkalten.  —  Müikr,  29.  7;  Sim- 
rock. 3858;  Sprichw&nergartent  6S. 

Enpt.:  What  Ood  will,  no  fkvst  oan  küL  (Gaul,  786; 
ßohn  11,  98.; 

Fr».:  Dien  est  poissant  de  bien  nons  faire. 

1739  Was  Gott  will  erquicken,  das  wird  kein  Mensch 

erdrücken.  —  Fri$chbier,  S70;  FritehbierK  1342. 

1740  Was  Gott  will  erquicken,  l&sst  er  nicht  er- 

sticken« —  Blum,  34;  Bücking,  68;  Pi*tor,,  01,99: 
Mathety,  286*  u.  371^;  Mayer,  I,  202;  Einfäüe,  281; 
Ramann,  II.  Pred.,U,Zn:  Simrock,  8852;  Braun,  1,  918; 
Bein^erg  U,  4. 

1741  Was  Gott  will  erretten,  kann  niemand  vertreten. 

1742  Was  Gott  will  han,  muss  bald  dastahn. 
Fn.:  En  pea  d'heare  Diea  labeure.    (Leroux,  I.  14.; 
Span,  t  Bto  se  haee  qne  A  Dios  plaee.    (Cahier,  8370.; 

1743  Was  Gott  will,  kaa  Sanot-Peter  nicht  wehren. 

—  Motcherotdi ,  342. 


1744  Was  Gott  will  segnen ,  kann  der  Teufel  nicht 

beregnen. 

1745  Was  Gott  will,  wie  Gott  will,  wann  Gott  will, 

das  ist  mein  Ziel. 

1746  Was  Gott  will  ziehn,    das  muss  erblühn.  — 

Lohrengel,  I,  713. 

1747  Was  Gott  zerreisst,  da  hilft  kein  Flicken. 

Aehnllch  russisch  Ältmann  VI,  407. 

1748  Was  Gott  zudeckt,  soll  der  Mensch  nicht  auf- 

decken. 

Dan.:  ITaarOud  skinler  mangleme,  skaljingen  aabenbare 
dem.    (Prov.  dan.,  257.; 

1749  Was  Gott  zum  Haupt  machen  will,  das  macht 

die  Welt  nie  zur  Ferse. 

1750  Was  Gott  zum  Kriechen  bestimmt  hat,  dem 

wachsen  in  Ewigkeit  keine  Flügel. 

1751  Was  Gott  zum  Wagen  macht,  das  beschlägt 

er  auch.  —  Spridtwörtergarten,  139. 

1752  Was   Gott  zusagt,    das   muss  geschehen,   es 

müsst  eh  Himmel  vnd  Erd  zeichen.  —  Petri, 

1,99. 

1753  Was  Gott  zusammengefügt ,  das  soll  der  Mensch 

nicht  scheiden.  —  Matth.  i9,  6;  Schtdu,  210 :  Buch- 
maim,  161;  Eieelein.  252;  Körte.  2354;  Simrock.  3974; 
Braun,  I,  945. 

Anf  die  VermUhlnng  des  Hersogs  Bmst  sn  Sache««- 
Gotha  wnrde  eine  Medaille  geschlagen,  die  auf  dem 
Avers  die  Worte  trigt:  „Qnod  deus  ooiunnxit,  homo 
non  separet."  Auf  einer  Medaille  snm  Andenken  der 
Vermfthlnng  des  KnrfOrsten  Max  Bmanuel  ron.  Baiem 
mit  der  Brahenogin  Marie  Antonie  von  Oesterreioh  (1685) 
liest  man:  „Qnod  deus  oonjunxit,  in  omne  aoTum  be- 
nedicat  deus.**  Die  Bussen  sagen:  Was  Gott  soBa»- 
menfdgt,  das  kann  der  Mensch  nicht  scheiden ;  ihr 
Sprichwort  lautet:  WasGott  genShtfaat,  wird  niemand 
serreissen.    (AUmann  VI,  401.; 

1754  Was  Gott  zusammengefügt  hat,  braucht  der 

Schreiner  nicht  z*  leimen. 

1755  Was  Gott  zuwider  ist,  das   ^ret  nicht  wol. 

—  HenUch.  1706.  4;  Lehmann.  U,  834,  139. 

1756  Was   in  Gottes  Augen   steht,   alles  in   Grün 

und  Blüten  geht 

1757  Was  in  Gottes  Garten  blühen  soll,  kann  der 

Frost  nicht  tödten. 

1758  Was  man  an  Gott  erspart,  ist  mit  dem  Teufel 

verwahrt.  —  SeyboiA.  509. 

1759  Was  man  Got  auffopfert,   ist  wol  halb   ver- 

loren. —  Frandi,  U,  152;  GmUr,  /.  76 ;  Bgmolff,  810'; 
Blum,  80. 

„Man  pflegt  nicht  Got  au  ergeben,  dann  in  d«r  lets- 
sten  not  Tnd  Tersweiflung.  Man  Tersnoht  Tor  all  Ding 
ehe,  ehe  map  an  Gott  fleucht.  Also  pflegt  man  dia 
kranken  Gott  zu  ergeben,  die  die  seel  -mder  den  Zee- 
nen  haben  Tnd  man  nit  weiter  rath  mit  jn  weyss.  Da- 
her ist  das  (obige)  Sprichwort  entstanden.*' 

1760  Was  man  Got  nimpt,  gehört  dem  TeufiiBl  — 

Franck.  11, 149*;  llenitch,  1440, 10;  Körte,  2365. 
Xro/..*  Quod  non  capit  Christus,  rapit  fiscns.    (Binder  I, 
1514,  //.  2889;  Fiacher,  195.  68;  Neander,9l:  PhiUppi, 
II,  144;  Srybold,  509.;  — lojioias  fUco,  qnieqnld  non  vis 
dare  Christo.  (Benitch,  1440, 12;  Binder  II,  1517;  <tar^ 

1761  Was  man  Gott  entzieht,  ftllt  dem  Teufel  «u.  — 

Braun,  I.  950. 
Fr».:  Le  diable  prend  ee  qu'on   oste  k  Dien.    (X«roMS, 
/  9.; 

1762  Was  man  Gott  gibt,  armet  nicht  (macht  nicht 

arm).  —  Benitch.  1884,  7;  SaÜer,  75;  Simrodt,  395«. 
F)r».:  Donner  k  Dieu  n'apoTrist  homme.    (Lerowt,  1,  13; 
Cahier,  571.; 

1763  Was  man  Gott  nicht  gönnt,  muss  man  dem 

Teufel  opfern.  —  FriiehHer  *,  1343. 

1764  Was  man  Gott  nicht  will  geben,  das  holt  der 

Teufel  eben. 

1765  Was   man  Gott  nimmt,  das  holt  der  Teufel 

nieder.  —  Sailer.  115;  Simrock.  8958;  Lohrengel,  I,  TIT. 
Einem  Getreidewucberer  hatte  ein  Dieb  dieXasM  n* 

leert  und  einen  Zettel  mit  dem  obigen  Sprichwort  UaMa- 

gelegt.    (GuM»,  OtttUtchafter,  Berlin  1831,  8.  «87 J 
SelL :  Dat  men  God  ontrooft ,  raart  Toor  den  duireL  (Harre- 

bomee ,  1, 241.;  —  Dat  men  got  onttreoi,  g4fpt  Aia  dtwtl. 

(Tunn.,  2,  2.; 
l€U.t  Dämon  laeratar  a  quo  detu  astpoUat«.   (ABfn* 

leben,  169.; 


731 


Gott 


Gott 


74 


1766  Was  mnn  Gott  f>pforn  will,  ran«s  man  aus  kei- 
Bi'  hmeu. 

Lui,  «9l,  «aito  vull  m«nt«  voo»ri,   (Pki- 

u^f^    ,.  ...    ...  .er,  3i«,  15,-  Scift>i?itf,  «>.; 

l7S7  Wm  man  (iott  opfern  will,   niusa  toäh  nicht 
vom  Teufel  finBegncn  kssen. 

AehnUch   die  Kasun:   Wm   tti»ii   Qoit   wAfhon  will, 
miiQ  Hiebt  TOfhor  dem  Teufel  Tor<rr«oh»n.    (Alt- 
in.) 

üott  fjpfert,  muas  lebpn. 
Gott  vom  Altar  nimmt  ^  macht  nicht 
moh. 

WftJ  roRn  Gott  zu  ehren  erspart»  das  führet 
der  Teufel  weg.  —   Unthnty.  asu*. 
Was  man  in  Gottes  uamen  anfahet,  dfis  gehet 
auch   in    Gottes    namen    hinausa.   —    licHiH% 

l<97.  «.  /V<n.  /,  91.  Satter, sn. 

Spet  oOnOt«  Oeo  »anquatn  ooufat«  rccedtt. 

L7T9  Wa»  man  mit  Gott  anfangt,  das  führt  man  mit 
liuauB.  —  Simroik  .  Hßü. 
lo  ourdl«  Dlea  enToie  le  ftl.     (Cahitr,  bli,) 

1177  ;  ••rn  Gottes  willen  gibt,  armei  nicht, 

viil  g«iv*>h,   tiTArmt  i»t«t;  w»t  raon  don 
,  gBMi  looh  rerluran.  (Harrc6om^e ,  /.2i.iJ 
1774  NNä£  mir  tjoti  beschert,  das  hab  ich  lieb  vnd 
wcrth.  —  h-fn,  //.  4M;  H^tju-A.  acn.  38. 
1775  Was  mir  Gott  nicht  gan,  da  wend  er  mir  den 
ainn  van.  —  Ihnuch,  no7,  m.  Pein,  il.  öos. 
|7Ifi  ''*  ht  aus  Gott,  ist  eitel  Noth  und  Spott, 

iitnl  •  Boh»,  ucpotrvt. 
t         .  rUeolf  t«iUo  tiuel  cho   aon  Jft  Dio.    (Baiitigiia, 

1777  Wa»  nicht  mit  gotte«  Worten  atimpt,  vergeht, 
TwUacht,  verglimpt.  —  /r^tiidi.  i7öa.  la. 

1778  Wt»  nit  ausa  got  iat,  kann  (wirt)  got  niemand 

P  geben,  —  Fr<mck,  i/.  6*.  UmUch,  1707.  id.    GrutcT. 

m,  100:  Lehmann,  f! ,  866.  BS;  PUftn,  I,  91.   SpnchKidr- 

1779  Wo  »ollen  Gott  die  Knochen,  ans  denen  der 

Teofel  das  Mark  holt. 
MuM*!  Bo«  aou  God  da  dri>09«  baraeo  aanosrnra^  dur  de 
4«lv«l  tet  ni§fg  oitguofcn  hwfl.    (UambouiS«,  /,  244.J 

1780  Wi»  tollen  Gott  die  Sprewen,  wenn  ein  ander 

dta  Kom  hat.  —  Pftn,  iL  eo». 
ITtl  Waa  tollten  wir  von  Gott  wissen  vnd  niemand 
wejrss,  was  sein  seele  thut,  wenn  er  schlefft. 

—  AtK«ot<i  /,  441 :  Gtut,  l,  76 :  E^nng,  111,  415 ,  Sprich- 
wMtTKhatt,  1«, 

ITt^  Wi»  tt»  gott  gibt,   daa  haben  wir   —  Beniteh, 

^  i7i>  Wm»  von  Gott  kommt,  kann  nicht  anders  als 

^b  DfnMig  sein.  —   HUicUer.  vt,  n. 

^■1714  Waa  von  Gott  kommt,  riecht  nach  dem  Hirn- 

^m  0ieL  —   Winckler,  I,  l:  SpnchteQrUfrtchatx ,  13. 

^B  Zha  Kjoaiwc  »«(ceii-  '—  i't  •ttaaer  «]■  HooJg.    (äto  Ja 

^P  md  Bogikt  aladja  Ja  od  med»,  j 

Vl7$5  Was  von  Gott  verheissen  ist,  das  wird  anch 
"  «ehalten. 

I7S$  Was  weder  Gott  vnd  den  Menschen  nutz  ist, 

Idat  gehört  ins  Kloster.  —  Lthmann,  SM«  i:  Klo- 
BM*t  Sloa  «UBttnu  »ufnut  at  frtige«  ooaiumere  a&d.    ffft^- 
r^.)    \iHn4*^  //,  »3iÖ;  Mruti,   70» ^   FhiUppi.  11,  47; 
|7i7  Wat  gi'w  üott  t'  dauno?  segt  de  Jungfer  Rum- 
pln, da  lewe  se  aber  noch.    CH»i(t«nM>n.;  — 
Hhtifr,  S78. 
17S8  Wat  Qft^  mi  «lA.,  mot  ml  de  Düwel  wol  l&ten. 
—  ihtmrti.  123S.  HuUMkal^nA0t .  I. 
)7t9  Wai  Got  bfiscrhieit,  äs  äinjdfl  wiert  —  S^ut- 
str.Mt. 
lifo  Wai  Got  w&l  erkw&ken,  kA&  nemeci  ertchti- 
k«n.     fStäbmb^rf.'tdctM.)  —  SetaMt«r.  CM. 
1791  W»*'  wt,  Is  all's  göd^  iwer  wat  Moder 

C  er,  s&d'   de  Jung,  dör  seiet  em 

*ne  ArH(  )  urabe)  Up  \  Botterbrot     (ÖidentmrQj 

—  aarf«r.  H% 

ITW  Wit  Gott  göfll,  dat  stock  ön  oLdschke*    fn- 


1793  Wat  Gott  mi  gtflTn,  mutt  mi  de  Düfel  wol 
laten,  sagte  der  Baner,  da  warf  er  den  Exe- 
cutor  zur  Thür  hinaus. 

1704  We  d'r  lieb  Got  a  Nar  ha  \**il,  su  machtV  an^ 
alte  Ma  zum  Wittlig,     (Itt'm.J   —  Xyra,  l«. 

1795  We  'n  guddon  Gott  not,  de  mag  sachte  beden. 

fWaldeik.)   —   Curtzo,  363,  hSi. 

1796  Weich  dem  lieben  Gott  nicht  aus,  wenn  du 

ihn  auf  dem  Wege  findest. 

1797  Weil  ich  Gott  nicht  erbitten  kann,   ao  ncm 

sich  mein  der  Tcuffel  an.  —  i^tri.lU,  i3. 

1798  Welchen  gott  nicht  erhellt,  der  atrattchelt  eh 

(bald  vnd)  er  feilt.  —  Uenuch .  i7io,  is.  t*etri,  I.  w. 

1799  Welchen  Gott  nicht  mit  dem  Larabs  beltz  an- 

zeucht,  wie  Adam  vnd  Eva,  der  kompt  mit 
keinem  andern  Kleid  in  sein  Keich.  —  L«*'** 

numn .  435 .  57. 

1800  Welchen  Gott  stürzen  will»  dem  verstürzt  er 

zuvor  seine  Sinne  und  RatliachlÄge.  —  Opci.Stn. 

1801  Wem  es  Gott  beschert,  der  hebt  das  Körblein. 

—  Pf  in.  W.  6»3. 

1802  Wem  es  Gott  galin,  dem  kan  es  nicht  ent- 

stahn.  —  Petn,  II .  sn, 

1803  Wem  es  Gott  gibt,   der  bats   vmbsonst    — 

liettuch.  ISM.  lü.  Pi'Ui .  H,  625. 

1804  Wem  es  gott  gondt,  der  wirdt  schlaffent  reich. 

—  JV.  126,  2,  thniiCh,  1709,  7^;  L^münn,  II,  83«.  314, 
/V(»1.  //,  623;  Lannt\  154,  Sihutie,  41;  Kortt).  3317. 

Da:  t    D»Q   btiver   hitüpon   sota   Gnd  tu   blelpe.    (Praw, 

dan..  fii.) 
ffoiL:  Dia&  Ood  bat  matt  g«aft  hlj  "iiomtijd«  wai  tn  da» 

»l»»p.    (ffarrtbomt«^  I,  U\.) 

1805  Wem  es  Gott  gönt,  dem  gibt  ers  im  schlaff. 

—  Petri ,  u,  fias, 

1806  Wem  es  Gott  gönt,  der  zeucht  ein  Kind.  — 

iV^rri, //,  693. 
1S07  Wem  es  Gott  nicht  gönnt,  dem  fällt's  ans  dem 

Löffel.  —    LaxuHz.  Mngnsin,  33,  ?5L 

1808  Wem  es  Gott  zuwir-fft ,  der  bats,  —  P^in.  11,  esj. 

1809  Wem  Godd  göffd  en  H&schen,  dem  göffd  em 

och  e  Gräschen.   (Tritr.)  —  Ltne^^  WS,  126;  Fir* 
mmich.  111,  548,  68. 

1810  Wem  Gott  beisteht,  der  ist  noch  besser  daran, 

als  wer  früh  aufsteht  —  sprichiem«r$cha(c ,  ii3. 

1811  Wem  Gott  beschöret  ain  weib  seines  einnes, 

der  ist  sälig  auff  erden.  —  Agriüota  il,  303. 

1812  Wem  Gott  daa  Licht  nimmt,  dem  gibt  er  zarte 

Finger.  —    Sprichwärlfrganen,  381. 

Um  d&n  OadaQlL«n  auizadruokcn,  daas  dio  Na^tur  an 
alii«r  aadati  SleUe  enetze,  wu  sie  «uJTdar  ^luen  *tt- 
taijra,  butaa  dio  Altan  daa  äprichwort ;  Qiind  alibi 
diminutum»  esequatur  alibi.  (Ertum.,  i^.)  iSem  einen 
feUlt  ai  »D  Baredaamkatt,  aber  er  bfl«liict  am  acU»r(ea 
Urtbail;  eiaeis  andaru  geht  bcliODbeit  ab,  »bar  er  ba- 
altsi  daittr  gruaea  Kdtperkraft  n.  «.  w.  Die  Bo«aea  **4an  : 
Gott  bleadat  leemeo»  dan  er  gallhnt  bat.  (Att»ianM  V) 
tiDd:  t^olt  wahrat«  ajiia&LaiUfaaii  auf  dHaFüate  au  trataxi. 
{Hnnnberg  /,  1.) 

1813  Wem  Gott  den  Baum  gibt,  dem  gibt  er  auch 

den  Schniten. 

Ebenao  dia  Kaaaan  AUmann  V,  84.  dia  denialban  Ga« 
danken  auf  Tcrtetiiedene  Weltri  auatprooticu :  Wem 
Gott  dta  Milch  gibt,  dem  gibt  er  *te  mit  der  Satiua. 
(Attmunik  H,  Hl)  Wem  Uott  den  Teich  gibt,  dui« 
gibt  ar  auch  di«  Fiaciia.  (AUmann  V.  i.y.i.}  Wem  Oott 
den  Ural  i^bt,  dem  gibt  er  aauii  dia  Goldbergwerke. 
(Akmann   1,  \*^4 

1814  Wem   lioit   den  Rock  nimmt,    dem    gibt   er 

emen  Mantel. 

D!o  Butten:  Wen  Ogit  nackt  sttaitlit ,  daa  will  sr 
bau  bokleidBD.    (AUmaM  Vt,  UV^ 

1815  Wem  Guti  den  Brotkorb  hoch  h&ngt,  dem  gibt 

er  Iftcce  Arme. 

In    A  r,%   Gott  dia  Wipfel  dar 

Ful'iko  CO  bftt  *r  dat  Haupt  dar 

Crlraffe        .      ,  'i  If.J 

1816  Wem   Gott  dt-a  Margen»   ]^ab   xu    esuen,   den 

wird   pr  ntich   nin    AV^rnf}   jucht   VcTgcssen. 
i^n  raadan,  dn 

VI  '.) 

1817  Wrjw    yj^^i    '.>■     i--i.ir    (.;»n,     u</r     i.r.u     gUt   etel« 

gen.  —  ParAHO^ont  tio* 


76 


Gott 


GoU 


7e 


1818  Wem  Gott  ein  Amt  gibt,  dem  gibt  er  auch 

Verstand.  —  Beyer,  II,  17;  Blum,  2i:  Mayer ^  l,  28; 
£w«/«n,  26;  Sieftenfc*« ,  242 ;  S/etfl*T,  407;  Äörfe,  140; 
Günther,  h% ;  Kirchhofer.  130;  Simrock,  274;  Braun,  l,  70; 
Graf,  33 .  68 ;  Lohrengel ,  I.  738. 

Vgl.  Rabener'a  AbbandlunR  aber  du  Sprichwort :  Wem 
Oott  ein  Amt  gibt,  dem  gibt  er  auch  Verstand ,  in  des 
Ben  Satiren. 
Lat.:  A  Deo  vocatas  rite  p^ratne.    (Fiaeher,  8,  16;  Sey- 
bold,  8;  üehrtger,  2;  Binder  /,  14;    //,  6.; 

1819  Wem  Gott  ein  Amt  gibt,   der  darf  für  den 

Spott  nicht  sorgen.  —  Auerbat^^  Neven  Lehen,  I,  lii. 

1820  Wem  Gott  ein  Amt  gibt,    der  krümmt  sich 

bei  Zeiten.  —  Auerbach,  Neue$  Leben,  /,  151. 

1821  Wem  Gott  ein  Amt  gibt,   der  verdirbt  nicht 

—  Auerbach,  Neues  Leben.  I,  ISO. 

1822  Wem  Gott  ein  Ampt  gibt,  dem  gibt  er  auch 

den  Muth.  —   Herberger,  U,  10. 

1823  Wem   Gott  ein    Glück    beschert,   finden   sich 

zwei  Unglücke  daneben. 

1824  Wem  Gott   ein  Stück  Fleisch  beschert,  dem 

wiii's  der  Teufel  kochen  auf  seinem  Herd. 

1825  Wem  Gott  ein  Weib  gibt,  dem  gibt  er  auch 

Geduld.  —  Graf,  143. 

1826  Wem  Gott  ein  Weib  gibt,  dem  gibt  er  auch 

zu  schaffen.  —  Petri ,  II ,  sn. 

1827  Wem  Gott  eine  solche  ^ase  gibt,  der  kann 

gut  Thorcoiitroleur  sein,  sagte  die  Magd,  als 
sie  einen  Elefanten  sah. 
BolL:  Dat  is  de  grootvader  van  de  muizen,  zei  Egbert, 
eu  hij  zag  eeu'  ulitaut,    (ffurrebomee,  I,  'i63.J 

1828  Wem  Gott  eine  Thür  zuschliesst,  dem  macht 

er  ein  Thor  auf.  —  Kdrte\28l8. 

1829  Wem  Gott  einen  frohen  Tag   beschert,    der 

muss  sich  nicht  selbst  eine  böse  Nacht  machen. 
Dan.:  Oiver  Oud  dig  glnde,  kom  dig  ei  «elr  tU  »tgrsde. 
(trw.  dan. ,  241.J 

1830  Wem  Gott  einen  Froschmagen  gegeben,  der 

kann  auch  Fliegen  verdauen. 

1831  Wem   Gott   einen  Schatz  reicht   (zeigt),   der 

muss  zulangen  (der  muss  danach  graben). 
Böhm.:  Di^al  p&n  bdb  poklad,  proijsi  netunil  brif.    (Öe- 
lakovsky,  261.) 

1832  Wem   Gott   einen   Sohn  gibt,    dem  gibt   der 

Teufel  ^effen. 

1833  Wem  Gott  es  gibt,  dem  gibt  er*8  im  Schlafe. 

—  Blum,  4;  Sprichwörterschatz,  128. 

1834  Wem  Gott  es  gönnt,  dem  sollen  es  auch  die 

Menschen  gönnen. 
Dan.:  Lad  den  have  godt,  den  Qud  under  godt.    (Prov. 
dan.,  25».; 

1835  Wem  Gott  es  gönnt,  der  hat's. 

Inschrift    des    Hauses  Nr.   38»   Oblaaer   Strasse    in 
Breslau,  genannt  Zu  den  drei  Krtnsen. 

1836  Wem   Gott  etwas  gibt,  dem  kann  es  Sanct> 

Peter  nicht  nehmen.  —  Sprichwörtertersehatz ,  148. 
Fr».:   A  «lui  Dien   aide,   nul   ne   peut   nnire.    (Leroux, 
I,  13.; 

1837  Wem  Gott  feind,  dem  gibt  er  ein  Amt.  — 

Nase.  Schulbl. ,  XIV,  5. 

1838  Wem  Gott  feind  ist,  dem  gibt  er  einen  Nar- 

ren zum  Nachbar.  —  Xas».  SchuibL ,  XIV,  5. 

1839  Wem  Gott  gefeit,  dem  macht  er  auch  seine 

feinde  günstig  —  Afenwcfc,  i052,  65. 

1840  Wem  Gott  gibt  a  Hasel,   dam   gibt  a  au  a 

Basel.     CSproltau.J  —  Firmenich,  11,299,  41. 

1841  Wem  Gott  Glück  beschert,  der  mag  wol  frö- 

lich  singen.  —  Henisch,  1251,  24. 

1842  Wem  Gott  Glück  gibt,  den  fragt  er  nicht,  wess 

Sohn  er  ist. 

1843  Wem   Gott  hartes  Brot  gibt,    dem   gibt   er 

scharfe  Zähne. 

Die  Bossen:  Wem  Gott  Kiesel  zu  kauen  gibt,  dem 
erweicht  er  sie  erst.    (AUmann  VI,  45S.; 

1844  Wem  gott  helt  schütz,  der  bleibet  wol,  wenn 

gleich  die  wellt  wer  krieges  vol.  —  Henisch, 

1713,  22. 

Die  Basken  sagen:  Wem  Oott  hilft,  dem  kann  nie- 
mand schaden.    (Reimberg  II,  4.; 


1845  Wem  Gott  hilft,  dem  ist  wol  geholfen.  ~ 

Henisch,  1436,  58;  Lehmann,  376.  S6;  Petn,  ü,  624;  Fi- 
scher, Psalter,  28*. 

Dan.:  Den  bliver  hiolpen  lom  Oud  vil  hieipa.  (Prot, 
dan.,  293.; 

BolL:  DieUod  tot  deelgenoot  heeft,  zal  spoedig  rUk  worw 
den.    (Harrebomie.  I,  241.; 

1846  Wem   Gott  hilft,    dem  ist's   halbe   Last   — 

Gaal.  779:  SprichwöriersduiU ,  138. 
Frs.:  Bien  est  aiditfs  cui  Dez  velt  aidier.    (Lerott^,  I,  1^; 
//..•  Tutto  riesce  facUe  a  chi  Dio  Ajuta.    (BassagUa,  88,  i.) 
Kroat.:  filago  tomu,  komu  Bog  pomaga. 

1847  Wem  Gott  hilft,  der  kommt  aus  mit  wenig 

Verstand. 
//.:  Pur  ohb  Dio  aiuti,  ognl  poco  Benno  basta.  (PoMsaglia, 
346,  1.; 

1848  Wem  Gott  hilft,  der  kommt  weiter,  als  wer 

früh  aufsteht. 
Span,:  Mas  nana  quien  Dio«  ayuda  que  qnien  mnoho  ma- 
druga.    (Cahier,  3374.;  -  Mas  vale  4  quien  Dies  «joda 
que  quieu  mucbo  madrugo.    (Cahier,  Uli.) 

1849  Wem  Gott  hilft,  über  den  ist  niemand. 

Fr». :  ▲  qui  Dieu  aide,  nul  ne  peut  rösister.  (£ritsinger,2a^.) 

1850  Wem  Gott  im  Schlaf  erschienen,  der  soll  ihm 

wachend  dienen. 

AebuUch  russisch  AUnutn»  VI,  400. 
Span.:  A  quien  Dios  no  le  did  hijos,  el  diablo  1«  diÖM- 
brinos.     (Cahier,  3721.; 

1851  Wem  Gott  keine  Kinder  gibt,  dem  gibt  er  Pathen. 

1852  Wem  Gott  keinen  Sohn  gibt,  dem  gibt  der 

Teufel  ein  paar  Vettern. 
Span.:  A  quien  Dios  no  le  diö  h^os,  el  diablo  le  di6  «o- 
brinos.    (tiohnJ,iil.) 

1853  Wem  Gott  nahe  ist,   dem   sind  seine  gaten 

Engel  nicht  fern. 
Auoh  mssiseb  Altmanti  VI,  477. 

1854  Wem  Gott  nicht  hilft,   der  wird  nicht  weit 

kommen. 

Seiner  sagt:   „Ein  jeder  Sterblich«  sehnt  naoh  gOtl> 
lieber  Hälfe  sich." 

1855  Wem  Gott  nicht  wohl  will,  der  verliert  den 

Brei  aus  dem  LöffeL    (Ob«rlau$itt.) 

1856  Wem  Gott  Nüsse  gibt,  dem  ffibt  er  auch  Zähne. 

1857  Wem  Gott  reichlich  gibt,  der  soll  auch  reich- 

lich danken. 
Frs.:  A  qui  Dien  plas  a  donnö,  plus  est  h  Ini  obligi. 
(Leroux,!,  12.; 

1858  Wem  Gott  reichlich  gibt,  der  soll  nicht  täg- 

lich Sanct-Martinsabend  halten.  —  SaOer,  S84. 

1859  Wem  Gott  wohl  will,  dem  fallt's  im  Schlafe 

zu.     (OberUiusilz.) 

1860  Wem  Gott  wohl  will,  dem  gehet's  wohL  — 

Stettler,  I.  64*. 

1861  Wem  Gott  wohl  will,  dem  leihet  der  Wind 

Holz.  —  SprichwöriersOialt,  120;  IVtnck/er,  IX,  85. 

1862  Wem  Gott  wohl  will,  dem  schadet  keine  Creator. 
Soll.:  DienOod  helpt,hem  zal  niemand  krenken.  (Sarre- 

bomie,  I,  241.; 

1863  Wem  Gott  wohl  will,  dem  wirft  er  es  zum 

Fenster  herein. 

Die  Portugiesen  sagen:    Wem  Oott  wohl  wiU,  dem 
bringt  der  Wind  Brot  und  Hol«.    (Reinsberg  II,  4.) 

1864  Wem  Gott  wohl  will,  der  darf  nicht  ackern 

und  nicht  säen  und  kann  doch  Getreide  mähen. 

(8.  Ackern  3.) 

1865  Wem  Gott  wohl  will,   der  kann  auf  einem 

Strohhalm  schiffen. 
Lat.:  Deo  favente  naTiges  rel  vimine. 

1866  Wem  Gott  wohl  will,    der   l&sst  sich's  wohl 

schmecken.  —  Sprichmörlerschiaz,  150. 

1867  Wem  Gott  wol  wil,  dem  kan  (mag)  niemand 

ybel.  —  Petn,  //,  624. 

Die  Bussen:  Oottes  Omss  gilt  Tor  des  Zaren  Onadai 
(AUmann   VI,  426.; 

1868  Wem  Gott  wol  wil,  dem  wollen  die  Leut  (Hei- 

lige, dem  will  alle  Welt)  wohl.  —  PetH,  tl,  tu: 

Gaal,  785;  Sprichwörterschatz,  90. 
MAd.:  Nu  ergieno  diz  Sprichwort,  als  loh  las;  wem  got 

wol,  dem  nieman  tlbel.    (Tristan.)    (Zing0rle,WO 
Böhm.:   Komu   pan   bdh,   tomu  Tsicuii  svatl.  —  Komui 

buoh,  tomu  i  ▼siohni  STetl.    (Öelakovsky,  244.; 
Kroat..  Komu  bog,  tomu  Bretci.    fÖelaJkovshf ,  244.; 

1869  Wem  Gott  wol  will,  dem  smd  die  Apostel  alle 

günstig.  —   Lehmann,  941,2. 


77 


Gott 


Gott 


78 


1870  Wem  Gott  wol  will,   dem   will   Sanct- Peter 

nicht  Tbel.  —  Lehmann,  Ml,  2;  Petri,  II.  624;  Eise- 
lein,  S53;  Blum.  13;  Baal.  785;  Braun,  l,  918;  Sprich- 
wirterschat: .  ÜB:  Karte,  8311;  Simrock.  3887. 

Iil  Oott  froandlieh,  sagt  man  in  Hindostan,  ao  ist 
aneh  dl«  Welt  frenndUoh.  Die  Bossen  sagen:  Wen 
der  Himmel  hebt,  den  wird  die  Erde  nicht  fallen 
lassen.  Und  die  Kleinrassen:  Mit  wem  Gott  ist,  mit 
dem  sind  anoh  die  Hensehen. 
Soü.:  Wat  God  DOS  geeft,  dat  tat  Bint  Pieter  niet  ont- 
nemen.    (Harrtbomie ,  /,  845.^ 

1871  Wem  Gott  wol  will,  der  fangt  wol  an  vnnd 

endets  wol.  —  L^mixnn ,  850 ,  9. 
Dan.:  Hvem  God  rel  vil,  han  baade  begjrnder  og  ender 
TeL    (Prov.  dan..  258 J 

1873  Wem  Gott  Zähne  gibt,  dem  gibt  er  auch  zu 

beissen. 

Die  Bossen  fOgenhinsu:  —  nnd  wftren  es  Felsstttcke. 
(Altmann  VF,  447.; 

IS 73  Wem  Gott  zu  trawern  gibt,  so  vergeht  das 
lachen;  gibt  er  frewd  vnd  lachen,  soll  jhm 
der  Mensch  selbst  kein  trawren  machen.  — 
Lehmann.  754,  6. 

1874  Wem  Gott  zürnet,  dem  zürnet  alle  Creatur. 

Lat.:  Iratnm  graTis  est  res  habnisse  Denm.  (Bimier  II,  1570  ; 

(faat,  IdV;  Schonheim,  I,  30.) 
Cnff.:    Nyaralyfts    ember   az,   kire    ax    Isten    haragssik. 

(Oaal,  799.; 

1875  Wems  Gott  gibet,  der  hats  ymbsonst.  —  Her- 

berger.  I,  428. 

187G  Wen  Gott  am  liebsten  hat,  den  fuhrt  er  jung 

heim.  —  Simrock  .  3997. 

1877  Wen  Gott  auf  Steine  bettet,  den  lässt  er  süss 

träumen. 
1378  Wen  Gott  behütet,  der  ist  wohl  behütet. 

1879  Wen  Gott  bekehrt,  der  wird  schnell  anders. 

1880  Wen  Gott  betreugl,  der  ist  wol  betrogen.  — 

Agricota  I,  657;  Lehmann,  II,  838,817;  Blum,  31;  Sim- 
rock. 3978;  Körte.  2829;  Sprichvörtentchatz ,  863. 

1881  Wen  Gott  erhöhet,  den  kann  niemand  ernie- 

drigen. —  Petri,  U.  687. 
1883  Wen  Gott  cmehrt,  den  niemand  verzehrt  — 
/Wrt.  //,  687. 

1883  Wen  Gott  gezeichnet  hot,  vor  dem  soll  mer 

sich  hüte*.  —   Tendlau,  911. 

Viele  Sprichwörter  sprechen  den  Widerwillen  rer- 
fchiedener  Völker  gegen  rothesHaar,  gegen  Hinkende 
nnd  Verwachsene  aus.  Schon  die  alten  Bömer  sagten: 
„Trane  den  Buckligen  nicht,  noch  weniger  traue  den 
Lahmen;  ist  der  Geteichnete  gut,  sAhle  den  Wundern 
e«  SQ.'^  In  Venetien  hei«st  es :  Behote  uns  der  Himmel  Tor 
denen  mit  rothem  Bart,  vor  dem  Wurm  im  Fenchel 
vnd  Tor  denen,  die  nur  ein  Auge  haben.  (Reintberg 
I,  88.;  (S.  Bart  36—40  nnd  Ellemhols.)  Zu  den  ge- 
xeicbneten  Personen  rechnet  der  Sarde  anoh  noch  die 
XAnnermit  Frauen-  nnd  die  Frauen  mit  Männerstimmen, 
ind«m  er  sagt :  Hute  dich  Tor  Frauen  mit  Männer-  und 
rnr  Mftnnem  mit  Weiberstimmen.  Auch  die  Spanier  bit- 
ten :  Gott  behflte  mich  Tor  einem  Mann  mit  einer  Frauen- 
stimme. Die  Basken  sagen:  Vor  einer  bftrtigen  Frau 
nnd  einem  bartlosen  Manne  hflte  dich  wie  vor  der  Pest. 
Auf  Corsica  sagt  man:  Traue  den  Schwarzen  nicht, 
denn  die  Bothen  siehst  du.    (Reintberg  /,  124.; 

1884  Wen  Gott  grüsset,  der  sol  jhm  auch  dancken. 

—  Petri,  n,  627;  Simrock.  3877. 

1885  Wen  Gott  hassen  kann,    der  ist    ein   armer 

Mann. 
F\ri.:   Celnj  est  bien  pauTre  quo  Dieu  bait.  —  Celuy  est 

biea  rieha  qne  Dien  ayme.    (Leroux,  I,  13  u.  14.; 
Holt.:   H^  is  seer  arm,   dien  God   haat.    (Harrtbomie, 

I,  844.; 

1686  Wen  Gott  hasst,   den  macht  er  zum  Schul- 

meister. 
Lmt.:  Dil   odernnt,    quem  paedagogum  feoernnt.    (Schul- 
»alt,  497.; 

1687  Wen   Gott  in  den  Himmel  haben  will,  dem 
fchicket  er  des  Kreuzes  viel.  —  SetMd,  5i8. 

LI88  Wen  Gott  in  Potiphar*s  Haus  schickt,  den  will 

er  auch  in  Pharao*s  bringen. 
1689  Wen  Gott  in  Seide  kleiden  will,  den  läset  er 

zuvor  den  Staubmantel  verlieren. 
1190  Wen  Gott  liebhat,  dem  gibt  er  ein  Ebui  in 

Sevilla.  —  Bertienmeter. 
Altes  spanisches  Sprichwort  cum  Lob«  dar  Stadt  8«* 

Tüla.    Et  heisst  aber  aaeh:  Wem  Qott  wohl  will,  d«m 

gibt  er  in  OnuuuU  m  UbMu   (Beiueberg  VI,  9.) 


R.:  Qoando  Iddio  vnol  favorire  ad  nno,  gli  da  nn«  casa 

in  Sevilla. 
Lat,:  Cui  Deus  faret,  Uli  dat  domum  Hispali. 

1891  Wen  Gott  liebhat,  dem  gibt  er  ein  Haus   in 

Zürich.  —   Kirchhofer,  124;  Beintberg  V,  lU;   Sim- 
rock. 12196;  Eiselein,  661. 

Besieht  sich  auf  die  Vortbeile  des  zürcherischen 
Bargerrechts,  welche  der  religiöse  Sinn  der  Altvordern 
als  Geschenk  der  göttlichen  Vorsehung  betrachtete. 
Es  hat  übrigens  jedes  Land  seine  bevorsugten  Punk|e, 
wobei  denn  auch  viel  auf  die  Ansprache  und  WUnscbe 
derer  ankommt,  welche  ihn  herrorheben.  So  sprachen 
die  Bauern  aus  der  Umgegend  von  Taunton  in  England: 
Ich  bin  in  Taunton  geboren,  wo  sollt'  Ich  sonst  ge- 
boren sein?  Das  Land  ist  dort  so  ausserordent- 
lich fruchtbar,  dass  man  sagt,  die  Sonne  allein  bringe 
alles  ohne  Dangung  hervor.  Die  Bauern  sind  da- 
her reich,  eingebildet  nnd  grob,  was  die  obige  Bedens- 
art  ausdrückt.    (Reinaberg   V,  125.) 

1892  Wen  Gott  liebhat,  dem  gibt  er  einen  guten 

Freund. 

Poln.:  Daj  Boxe  nam  przjjaciela  dobrogo,  bfdzie  i  nam 
dobrse  kole  niego.    {Fn$ehbi«r,  4260.; 

1893  Wen  Gott  liebhat,  den  holt  er.    (Xassau.) 

1894  Wen  Gott  liebhat,  den  lässt  er  früh  sterben. 

—  Sprichwörtertchatz ,  134. 

Irrige  Ansicht  von  Leben  und  Tod ;  nach  ihr  mttsste 
Oott  den  am  liebsten  haben,  dcu  er  gar  nicht  erst  ge- 
boren werden  liesse. 
Lat. :  Quem  deus  diligit,  beste  moritur.    (Fitcher,  1S7 ,  22.; 

—  Quem  dii  diligunt,    adolescens    muritur.    (Ptautus.) 


rphilippi,  n,  lU;  Seybolä,  477.; 

Wi 


1895  Wen  Gott   liebhat,   den  z&rtelt  er  nicht.  — 

Seybold.  639. 
Lat. :  Yirum  bonum  deus  in  deliciis  non  habet ,  sed  oxercet. 
(Seybold,  639.; 

1896  Wen  Gott  liebhat,  den  züchtigt  er.—  Spr.  Sal. 

2.  12;  Schulze,  45;  Zaup$er,  38;  Körte*,  28G8. 
Böhm.:  Koho  Büh  miluje  krfiem  ho  navstovuje. 
Frt.:  Cui  Dex  aime  il  le  tempeste  et  donne  k  souflhrir. 

(Leroux,  I,  18. J 
Lat.:  Quem  diligit  dominus,  oorripiL    (Schulte,  45.; 

1897  Wen  Gott  liebhat,  der  ist  reich. 

1898  Wen  Gott  nass   macht,   den  macht   er  auch 

wieder   trocken.  —  Braun,  I,  938;   Simrock.  3850; 
Körte.  2388. 

1899  Wen  Gott  nicht  erfreut,   den  kann  niemand 

erfreuen.    (Amb.j 

1900  Wen  Gott  nicht  getödtet  hat,  den  kann  der 

Mensch  nicht  tödten.  —  ScUechta.  n. 

1901  Wen  gott  nicht  helt,  der  feilt.  —  Henitch,  im,  14; 

Braun.  I,9i3;   Körte,  iZi9;   Simrodit.  3863;   llerberger. 
It.  324. 

Die  Bussen:  Wen  Gott  fallen  llsst,  der  sinkt  tief. 
(AU mann   VI,  399.; 

1902  Wen  Gott  schickt,  den  macht  er  geschickt.  — 

Blum.  85;  Braun,  I,  940;  Kirchhofer,  130;   Körte,  8343; 

Simrock,  3946;  Lc^rengel,  I,  743. 
Dan.:  Beder  Gud  dig  drage,  han  faaer  dig  vel  reb,  bedet 

han  dig  ride,  han  faaer  dig  vel  hest.    (B<An  I,  848.;, 
Lat.:  A  deo  vocatus,  rite  paratus.    (Sutor,  8l4.; 

1903  Wen  Gott  straffen  wil,  dem  thut  er  die  Augen 

zu.  —  Petri.  II,  627;  llenisch,  281,  54. 

1904  Wen  Gott  straffen  wil,  den  beraubt  er  erst 

seiner  Sinne.  —  Petri,  II.  esi. 

1905  Wen  Gott  straffen  wil,  den  strafft  er  erst  mit 

Hoffarth.  —  i¥/ri, //,  627. 

1906  Wen  Gott  straft,  dem  nimmt  er  die  Frau.  — 

Cddechmidt,  126. 

1907  Wen  Gott  stürzen  wil ,  dem  verstürzt  er  zuvor 

seine  Sinn  und  Kathschläge.  —  Opel,  376. 
Dan.:  Naar  Gud  vil  forstTrre,  da  forstyrrer  han  tilfom 
sind  og  raad.    (Prov.  dan.,  259.; 

1903  Wen  Gott  und  die  Natur  gezeichnet  hat,  vor 
dem  hüte  sich  Ross  und  Mann.  —  Pistor. ,  f,  6« ; 
Simrodt,  5154. 

„Gleich  wie  du  bist  ein  Hlnckeperts,  also  ist  bln- 
ckend  auch  dein  Herta.  Die  Glied  von  aussen  seigea 
tnj,  dasa  inaerlloh  aneb  mangel  tey.'^ 

1909  Wen  Gott  verderben  will ,  den  macht  er  hoch- 

müthig.  —  Lohnngei,  /.  744. 

1910  Wen  Gott  Terderben  will,  den  meoht  er  tarn 

Narren. 
1811  Wen  Gott  verderben  will,  den  verblendet  er. 
„Wer  durch  Hochmnth.  Hamdufoebt  u.  i.  w.  gegen 
dia  gOttUeh«,  d.  1.  aittlloh«  WalwNaaag  fnrtlt,  der 


79 


Gott 


Gott 


80 


gebt  naoh  eben  dieser  sittlioben  Weltordnnncr  «n  der 
Yerblendttng  in  Grande,  welebe  masslose  Leidenscbaft 
nacb  sich  zieht."  (K.  Gutzkow,  UnterhaUungen  am  häu$' 
liehen  Herd,  Leipsig  186U,  Nr.  45.^  Das  obige  Sprich- 
wort ist  anch  behandelt  in  der  Broschüre:  Der  liebe 
Gott  und  Napoleon  II l.  von  Moritz  itüUer  (Karlsruhe  1860) 
nnd  in  einer  Flugschrift  desselben  Verfassers :  Die  titt' 
liehe  Weltordnung  und  das  böte  Prineip  (Karlsruhe  1860), 
8.  11  fg. 
Lat.:  Qaos  Deus  (Jupiter)  perdere  vult,  dementat  (ob- 
sooecat)  prius.    (Büchmann,  141.^ 

1912  Wen  Gott  verstösst,  dem  öffnet  sich  keine  Thür. 

Die  Rassen:  Wen  Gott  fallen  Ittsst,  den  kann  kei- 
ner aufheben.  (Altmann  VI,  407.;  Wen  Gott  Terlas- 
sen  hat,  der  findet  kein  Asyl  auf  Erden.  (AUmann 
VI,  476.; 

1913  Wen  Gott  vertreibt,  der  findet  nirgends  Her- 

berge. 

Die  Rassen:  Wen  Gott  verstosien  bat,  für  den  gibt 
es  keine  Heimat.    (AUmann  K/,  401.; 

1914  Wen  Gott  von  einer  Seite  schlägt,  den  ver- 

bindet er  von  der  andern.  —  Sprichwörterschatt.  138. 
Frs. :  D'un  cotä  Dien  poingt,  de  Tautre  il  vingt.    (Leroux, 
I,  13.) 

1915  Wen  Gott  will  ausbürgen,  den  kann  niemand 

erwürgen.  —  Fischer,  Psalter,  Vorr.  9^. 

1916  Wen  Gott  will  erhalten,  der  kann  nicht  er- 

sticken (verbrennen),  nicht  erkalten. 
Böhm. :  Komu  bdh  neur^il  smrti ,  ton  se  1  s  hrobu  vyvrtt  — 

Kdys  pAn  bdh  nek&xe  smrti,  ani  od  ierta  neomfei.  (Öela- 

kovsky,  315.; 
Foln. :  Komu  bog  nieobiecal  Fmieroi,  ten  sie  i  z  grobu  yrj- 

wierci.    (Öelakovsky,  315.; 

1917  Wen  Gott  will  erquicken,  den  lässt  er  nicht 

ersticken. 
It.:  Contr'  il  Divin  aiuto  human  poter  non  aale-    (Pop- 
^ßfflia,  4.; 

1918  Wen  Gott  will  hoch  heben,  den  drücket  er.  — 

Luther'8  Werke,  IV,  eS*». 

1919  Wen  Gott  will  sehend  machen,  der  muss  zunor 

starblind  sein,  damit  Gott  die  ^ehr  allein  hab. 

—  Ucnisch,  419,  9:  Petn,  I,  9S. 

1920  Wen  Gott  zum  Apostel  bestimmt,  dem  macht 

er  die  schwere  Zunge  leicht. 

Die  Russen  sagen:  Wen  Gott  zum  Fliegensohnappen 
bestimmt  hat,  dem  gibt  er  auch  einen  Frosohmagtn.  (AU' 
mann   VI,  397.; 

1921  Wen  Gott  zum  Apostel  macht,  dem  gibt  er 

anch  Apostelfüsse. 

1922  Wen  Gott   zum  Bürgermeister   einsetzt,   den 

kann  keine  (menschliche)  Regierung  absetzen. 
Aber  wie,  wenn  ihn  die  Regierung  gar  nicht  erst  be- 
stätigt? 
Lat.:  Autoritas  divinitns.    (Eraam.,  Hl.) 

1923  Wen  Gottes  Geist  erfüllt,  der  lacht,  wie  auch 

der  Teufel  brüllt 
BolL:  Die  TanGods  geest  Terwarmdis,  behoeft  de  klaau- 
wen  van   den   nikker  niet  te  vreezen.    (Barrebomee , 
/.  i4lJ 

1924  Wen  Gottes  Geist  nicht  lehret,  den  lehret  auch 

kein  Pfaff,  ob  er  ihm  schon  einen  Tag  drei 
mal  predigte.  —  Opel ,  876. 

1925  Wen  Gottes  Hand  festhält,  kann  nicht  ent- 

kommen. 

Auch  rassisch  AUmann  VI,  477. 

1926  Wenn  der  liebe  Göt  olle   Noine  schiebt,   do 

roüss  bir  u£fhiern,  sagte  der  Bauer,  als  ein 
Blitz  die  Kegel  umwarf.    (überlaunU.) 

Vom  Kegelschieben  entlehnt,  and  später  aueh  bei 
andern  Gelegenheiten  angewandt,  wo  ein  Gewitter  oder 
attsserordenutche  Ereignisse  snm  Aufhören  nötbigten. 

1927  Weon  der  liebe  Gott  einen  Narren  haben  will, 

80  macht  er  den  Schneider  zum  Edelmann. 
(überlawitt.J 

1928  Wenn  dich  Gott  zum  Widder  geschaffen  hat, 

so  sei  kein  Schaf.    (Wtni.  Lautüs.j 
Brauche  deine  Homer. 

1929  Wenn  du  Gott  dankst,  dass  er  dich  von  den 

Löwen  errettet  hat,  so  bitte  ihn,  dass  er  dich 
vor  den  Tigern  bewahre.    (Aegypt.) 

1930  Wenn  es  Gott  gefällt,  dass  dein  Hans  brenne, 

80  trage  es  geduldig  und  wärme  dich  dabei. 

—  Winckler,  IV,  1. 

1931  Wenn  es  Gott  gefÄllt,  so  wird  es  Tag.  —  Ein- 

lein,  847. 


1932  Wenn  et  Gottes  Wüle  öss,  geit  ok  e  Harke- 

Stel  los.  —  Früchbier\  1856. 

1933  Wenn  Gott  allzeit  solt  nach  vnserm  willen 

thun,   so  würde  es  vns  selten  wolgehen.  — 

Petri,  II,  655. 

1934  Wenn  Gott  am  fernsten  ist,  so  ist  er  am  nech- 

sten.  —  Henisch,  1706,  41. 

1935  Wenn  Gott  Appell  hält,  müssen  auck  Könige 

erscheinen. 

Die  Russen:   Gott  ist  auch  des  Zaren  Maehthaber. 
(Altmann  VI,  387.; 

1936  Wenn  Gott  auf  den  Herren  regnet,  so  wird 

auch  der  Diener  gesegnet. 

Die  Russen:  Wenn  Gott  den  Zaren  segnet,  ao  segnet 
er  anch  coglaioh  Rassland.    {AUmann  VI,  408.; 

1937  Wenn  Gott  auf  die  Heerde  zürnt,  so  gibt  er 

ihr  einen  blinden  Hammel  zum  Führer. 

1938  Wenn  Gott  auf  Erden  wohnete,  so  würde  er 

Beziers  zu  seiner  Residentz  erwählen.  —  Bercfteii- 

meyer,  69. 

Die  Gegend  um  Beziers  ist  eine  der   scbOnsten  in 
Frankreich;  ihr  Lob  ging  in  ein  Sprichwort  ttber. 
Lat. :  Si  Deus  Tiveret  in  terris,  habitaret  Biterria  (Bealars). 

1939  Wenn  Gott  auffgebaut,  so  stehen  alle  Crea- 

turen  im  Harnisch.  —  Petri,  ii,  65$. 

1940  Wenn  Gott  austheilt,  muss  man  zulangen. 

Foln.:  Co  Bog  dal,  to  w  kobialke. 

1941  Wenn  Gott  baut,  legt  er  einen  Fels  unter. 

1942  Wenn  Gott  bei  dir  einkehren  soll,  musst  da 

dem  Teufel  die  Herberge  kündigen. 

1943  Wenn  Gott  bei   einem  Sünder   einkehrt,  io 

nimmt  er  von  einem  Frommen  Abachied. 
Aehnlich  russisch  AUmann  VI,  429. 

1944  Wenn  Gott  beschert  den  Hasen,  beschert  er 

auch  den  Rasen. 

Die  Weide,  das  nöthige  Fntter  fOr  denselben.  Di« 
Rassen  drttoken  den  Gedanken,  dass  Gott,  wo  «r  Be- 
darfnisse erregt,  auch  fllr  deren  Befriedigong  sorgt, 
sehr  manniohtaoh  aas ;  sie  sagen :  Wenn  Gott  dl«  Spechte 
mehrt,  so  mehrt  er  auch  die  KAfer.  Wenn  OottBieh- 
hOrnchen  in  deinen  Wald  seUt,  dann  will  er  deine 
Eichen  gedeihen  lassen.  (Alttttann  V.) 
Ung.:  Kinek  Isten  nyulat  Ad,  f&Tet  is  Ad  hosiA 

1945  Wenn  Gott  beschert,  soll  man  den  sack  auff- 

thun  vnd  das  zuknüpffen  nicht  vergessen.  -> 
Lehmann,  722,  4. 

1946  Wenn  Gott  blitzt  und  donnert,   so   lässt  er 

auch  regnen. 

Die  Rassen :  Wohin  es  Gott  regnen  iJUwt,  dahin  Uatt 
er  nicht  zugleich  Feuer  falien.    (AUnuinn  V^ 

1947  Wenn  Gott  dargibt,  so  hilffb  kein  nid,  wenn 

er  nicht   gibt,    so  hilfft   kein  flit.  —  AtHj 

II,  655. 

1948  Wenn  Gott  das  Gedeihen  nicht  gibt,  bo  hilft 

unser  Pflanzen  und  Wässern  nicht.  —  Sim* 
rodk,  7900». 
Span.:  Quando Dios  amaneee,  para  todos  «maaeo«.   (Beim 
/.  M3.; 

1949  Wenn  Gott  das  Kloster  segnet,  so  segnet  er 

auch  den  Abt. 

1950  Wenn  Gott  daa  Netz  zeucht,  dann  ixt  es  voll 

Fische. 

Die  Bussen:  Wenn  Gott  mit  im  V«U  ist,  aiiid  viil 
Fische  darin. 

1951  Wenn  Gott  das  Regiment  verändern  will,  so 

hilft  kein  Warnen.  —  Eieelein,  638. 

1952  Weun   Gott   dem  Lichte  ruft,   kannte  Satan 

nicht  hindern. 

1953  Wenn  Gott  dem  reichen  Manne  nichts  gebe, 

so  hette  der  arme  vnd  reiche  Bettelmann  einer 
so  viel  als  der  ander.  —  Herberger,  I,  ssi. 
1964  Wenn   Gott    den   Abel    segnet,    schlägt   ihn 
Kain  todt. 

1955  Wenn  Gott   den   Angel  rührt,   so  wird  das 

üeberthür  erschtitt.    (Schweiz.)  — -  KirtiAofer,  180; 
Simrock,  10816'. 

1956  Wenn  Gott  den  bundt  vnnd  knöpf  nicht  knüpft, 

so  helt  er  nicht.  —  Lehmwm,  lOS,  43. 

1957  Wenn  Gott  den  Esel  strafen  will,  bo  lässt  er 

ihm  Homer  wachsen. 
Anoh  ranUioh  Altmcm»  VI,  SM. 


Gott 


Gott 


\Sh^  Wenn   Oott    den   Frühling   ruft,   vergisst   er 

IIV1H  '^en  nicht. 

i,  1    tJie  Konen  and  jui  den  Frühling  «ur 

■elL. ..  ......    ,  äugen  die  Tataren.     (AUmann  TIQ 
y69  Wenn  Gott  tlen  Hund  strafen  will,  gibt  er  üim 
einen  Schwär  mitten  auf  den  Kopf;  wie  boU 
er  daran  kommen  ihn  jtu  lecken? 
IHif  Neger  in  Surinam  «nirpn,  tim  don  Godankon  »ub- 
^B       vcrlati^t  man  l'nnif. 
Hb  Wentt  Gott  don    1  <  >?^  i  brauchen 

wir  nicht  mehr  zu  beten. 
961  W<^nn  Gott  der  Flöte  den  Ton  nicht  gibt,  bö 
H^     bleibt  sie  ewig  Btnmm. 
K^  Wenn  Gott  der  Geis«  einen  langen  Schwanz 

g«*gt!ben,  sie  wäre  au  hoflUrtig  geworden. 
1963  Wenn  Gott  der  Man  gefeit,  so  gefeit ^jhra  auch 

defia  Mane  wcrck. 
1944  Wenn  Gott  dich  ruft,   so  folge   dn   und  greif 
^m  mit  beiden  Händen  zu. 

^Bd€5  Wenn  Gott  die  Ameise  venlerbcn  will,  »o  lisst 
^m  er  ihr  Flügel  wachsen  und  dem  Mönch  einen 

^H  Kamm.  —  KioKtripi^gd.  t> .  i, 

^m  Span.:  Dft  Diof  »las  *  1«  hormiga  para  qne  le  pierJa  inai 

V  ait».     (Bokn  I,  210.; 

■  l96C  Wenn  Gott  die  Kyer  zerbrechen  will,  so  set^t 
er  Narren  drüber.  —  /v<n,  //,  656 ;  Simrock,  iws  ,- 

Soilrr,  59. 

ld«7  Wenn  Gott  die  Fenster  öfi'net,  thaut  ea  auch 
auf  des  Teufels  Brache. 

111^68  Wenn  Gott  die  Kinder  segnet,  so   segnet  er 
auch  die  Aelteru, 
Di«  RuMen:    Was   Gott  d«D  Zweigen  gibt,  das  gibt 
«f  »ach  d«iu  Bauma.     (AUmann   T/,  397.; 
1969  Wenn   Gott  die   kleinen  (vnd  bösen)  Junck» 
'  herm   wil   zu    Chor  treiben,   so  lass  er  ein 

mechtigs  Reich  auffkommen  vud  den  andern 
rnn  Heuptcn  wachsen.  —  Mn.  U,  6S6, 
1970  Wenn  Gott  die  Lender  straffen  will,   so  gibt 


er  vntüchtigö  Herrn.  —  Z^ihucU ,  XII 
1971  Wenn  Gott  die  mängel  bedeckt,  soll  sie  nie- 
mand entdecken,  —  /,t'Amflnr«,  .sos,  36, 
979  Wenn   Gott    die   Menschen   will    auffweckeu, 
kann  ers  mit  Fewer  vnd  Wasser  schrecken. 
—  frwtittf .  f/.  32a*. 
lB*ehrifl  Too  i&7ö  am  Votenrerththor  eu  ScbwAbitcb- 


1973 


[1976 


1976 


1974 

■i97« 
1979 


19' 


Wenn  Gott  dir  mit  dem  Finger  droht,  hebt  der 

X<?"f"l  "l'^n  ?,i(ick  hinter  dir  auf. 

r  -ich,   w«aa  januuid  von  Oott  beim- 

pf Lcht'a  noch  Argor  za  macheo.   Oder. 

V«Qu  jnniJKd  IUI  LnglUck  iat,  crbAit  er  noch  einen 
FveeUltt, 

W«m  Gott  ein  Ding  hasst  (verdreuast),  so 
fangt  es  anch  an  die  Menschen  zn  verdriesaen. 

Wenn  Gott  ein  ding  will  besser  haljen,  so 
gibt  er  auch  die  zeit  vnd  Leut  darzn,  die  es 
Tetbessern  können.  —  Lckmam,^,i3. 

Wenn  Gott  ein  fenster  zu  dess  Menschen  Hertz 
gemacht  hette,  so  könt  man  sehen,  was  drin 
Btedrte.  —  Prin./l,  656. 

Wenn  Gott  ein  Herrn,  Land  oder  Stat  stürtzen 
will,  so  hilft  kein  Bnnd  noch  Knopf.  —  L«*- 

m«Mi.  10«.  14.  Henuch,  &&S.  23.  f^tri .  11,  »£. 

Wenn  Gott  ein  Herz  mit  dem  Blitz  treffen 
will,  80  verschont  er  das  Ohr  mit  dem  Donner. 

W«Bn  Gott  ein  Land  fegen  will,  dann  fehlt 
aa  ihm  an  Beaemen  nicht. 

A«luüieb  rv«fU<!h  Attmann   VT,  49». 

Wenn  Gott  ein  Land  strafen  will,  so  nimmt 
er  dem  Herm  den  Verstand. 

All  &od  »en  Und  planen  wil,  dan  baneemt  htj  den 
!«i  hann«  wU»lieid.     (ßv/tn  I,  WS.) 

Wenn  Gott  ein  lande  straffen  vnd  pbgen  wil,  so 
pbt  er  yhm  einen  TjTannen  vnd  wuetrich,  der 
M  alles  on  radt  mit  der  faost  wil  auisricbten. 
^  4|»ncolo  J.  115;   Uemtch,  1634.  St.   Peiri,  U.  GiC 
MLj  800  Ood  ««D  Und  »trafiea  vtl,  svndt  bjj  bat  eea* 
(BarrtbomH,  I,  345.; 
6niCBirABt«rB.Lsxucoir.    n. 


1982  Wenn  Gott  ein  lande  segnet,  so  ffibt  er  yhm 

einen   klugen  Furaten,   der  friede   hellt.  — 

Aynroin  I.  11.*.;  Ilcnitch,  i.l09,  J;  PcUi .  11,  65«.  Sim- 
rwk,  8707;  Sailer,  347.  KürH',  2.15JÜ. 

1983  Wenn  Gott  ein  Loch  in  die  Blase  sticht,  so 

ist's  aus.  • 

„Oott  lAtit  etliobo  groee  und  mitchtlg  tlcli  erheben. 
Er  eirlit  ei'lne  Kraft  liorauti  nnd  )a««ot  lie  ntirron  elj^- 
»er  Kraft  aicti  nnflVLanen,  Wm\ti  nan  die  Bliiio  voll 
tat,  »0  eticlit  Oott  oiu  Lueli  in  die  lltoae,  »o  iata  gar 
Alle«.'*     (I.Hlher-f    HVrX«-,   I,  Adl^.) 

1984  Wenn   Gott   ein    Stück    Fleisch    beschert,    so 

will*s  der  Teufel  sieden  und  anrichten  (oder: 
will's  der  Teufel  braten  auf  seinem  Herd).  — 

HMi',  2»7«. 

Ali  Gott  da»  Feuer  Behuf,  ichuf  ü<- 
iie>l,    tagon  dir  Holländer.    Bie  Scluv 
FleiecU   und   der  Teufel   »chickt  die   I 
lAnder:  (rtitt  actiickt  Kom  und  derTvnfrl  verdirbt  <ieu 
Back.    Die  Boinior:    Gott  )^b*i  ihm»   aber  der  Teufel 
IlMt  es  ihm  nicht.    (Rtimbtrff  IV,  'iZ,) 
fft,:  Qnaod  Dicu  mande  4  rbomcne  la  fartne,  le  diablo  tti 
poarchaao  la  ruyne.     (Lerour,  /,  V.) 

1985  Wenn  Gott  ein  Thiirlein  zuschleussl,  so  macht 

er  ein  Thor  auf. 

Kriyat,:  Bog  xatTori  |edoa  Trata  a  ot^Ori  «lotfna. 

1986  Wenn   Gott  eine  Ameise  verderbe«    will,   so 

lässt  er  ihr  die   Flügel  wachsen.  —  lütatririi' 

Znhmg.  ises.  S,  BCfi"*. 

1987  Wenn  Gott  eine  Närrin  haben  will,  so  lässt  er 

einer  Frau  den  Mann  sterben.  —  MiUhr*y,  364*. 

1988  Wenn  Gott  eine  Thür  zumacht,  macht  er  die 

andere  auf.  —  Simrock ,  3\}7i. 

It.i  Deae  taooat  una  balcone  et  aberit  ana  jaiwa. 

1989  Wenn  Gott  einem  das  ferrklcin  beut,   so  soll 

er  den  sack  uufQinlten  vnd  des  bands  auch 
nicht  vergessen  vnd  fein  zuknüpffen.  —  fhmuch, 

IM.  M.   Vi  tri.  I/^6S6. 

1990  Wenn  Gott  einem    ein   starcken  Rauch    von 

Creutz  macht,  das  ist  ein  bewerth  Recept 
der  affecten  Flammen  zu  leschen.  —  Lehmann, 
5.  4.5. 

1991  Wenn  Gott  einem  ein  stüok  vom  Herteen  reist, 

so  heilet  die  Wunde  so  bald  nicht  wider  im. 
—   Petri,  IS.  65«. 

1992  Wenn  Gott  einem   einen  güldenen   Esel   be- 

Bcheretc,  so  hatte  er  ein  Jalir  am  Schwanlz 
zu  zehren.  —   Lehmann,  II,  75,  fl. 

1993  Wenn  Gott  einem  Fürsten  das  Fieber  schickt, 

so  schütteln  sich  die  Unterthanen. 

Die  Baaeen;  TVeon  Gott  den  EoM  atraft,  ao  slrmft  er 
anch  don  Haaen.    (AUmann   VI,  393.; 

1994  Wenn  Gott   einem    Gutes   thun   will,   so   er- 

scheint er  in  seinem  Hause.  —  S^nchwarin- 
Mchnit,  101. ' 

1995  Wenn    Gott   einem  Herrn    (oder  Geschlecht) 

will  Buffhetffen,  so  kann  es  kein  Nachbawr 
oder  feind   dempffen.  —  Petn ,  ll,  C46 ;  Wtnutfc, 

674 ,  19. 

1996  Wenn  Gott  einen  ausazeucht,  so  ist  er  auss- 

gezogen, sonst  nicht.  —  Henuch.  1704,  4€,  /Vfn. 
11.  6&6. 

1997  Wenn  Gott  einen  erhöhen  will,  so  legen  alle 

Heiligen  die  Hände  an   die  Leiter.  —   Sim' 

rock  .  S8BS  ;  Körte.  2337"  ;  R^nKlurg  //,  4;  Vraun,  t.  9J6. 
LffhrmQel ,  J .  766. 

1998  Wenn  Gott  einen  Geck  haben  will,  ao  lässt  er 

einen  alten  Mann  «tun  Witwer  werden.  — 
EinfdU«,  101. 

1999  Wenn  Gott  einen  grüsset,  soll  man  jhm  dan- 

cken.   —  Lehmann ,  SSS .  11. 

2000  Wenn  Gott  einen  Gottlosen  stürzen  will,  so 

hält  ihm  weder  Knopf  noch  Band.  —  r,aal,  7». 

2001  Wenn  Gott  eiuen  Hund  schlagen  will,  so  be^ 

schert  er  ihm  einen  Hundeechläger.  —  /vrn, 
//,  647;  Blum,  67,  SprichwirUmchals ,  189. 
Ein  Sonder  wird  zat  Zuchtmtbe  fQr  den  a&dern. 

2003  Wenn  Gott  einen  Mann  züchtigen  will,  so  gibt 
I  er  ihm  Heirathsgedanken.    (Totama,) 

6 


83 


Gott 


Gott 


84 


2003  Wenn  Gott  einen  Menschen  plagen  will,  beiset 

ihn  wol  eine  Maus  todt. 

Bezieht  «ich  wol  auf  die  Sago  vom  Bischof  Hatto, 
der  nach  derselben  ron  Mäusen  aufj^cfresBcn  sein  soll. 
Holl.:  Als  Goü  ecn*  mensch  plagen  wil,  dan  bijthemwel 
ecne  muis  duod.     {Bahn  I,  29S;  llarreb»mee ,  /,  240.J 

2004  Weiyi  Gott  einen  Narren  haben  will,  so  macht 

er  einen  alten  Mann  zum  Witwer  und  gibt 
ihm  eine  junge  Frau.  —  Pitri ,  III ,  i3 ;  llcnUch, 
798,  39;  McinntT,  109;  Reinsberg  I.  80. 

2005  Wenn  Gott  einen  Speer  in   ein  Herz  schleu- 

dern will,  so  taucht  er  ihn  nicht  in  Schlan- 
gengift, sondern  in  Balsam. 

2006  Wenn  Gott  einen  strafen  will,  so  nimmt  er 

ihm  vorher  den  Verstand.  —  WinckU-r,  Vll,  7i. 

IJoU.:  Als  God  iemand  straffen  wil,  beneemt  hij  hem  aijn 
verstand.    (Uarrebom^e ,  I,  240.^ 

Lat.:  Scelcra  non  habont  consilimn.  (Quinctilianui.)  (Bin- 
der I,  isyo,-  //,  3083;  Buchler,  365;  Faselius,  230;  Phi- 
lippi,  JI,  Ä68;  Seybold ,  b40.) 

2007  Wenn  Gott  einen  Vogel  fahen  will,  so  lässt 

er  ihm  Schwungfedern  verlieren. 

Die  Bussen:  Wenn  Oott  ihn  fangen  wollte,  würden 
auch  dem  Zaren  die  FlOgel  abfallen.    (Altmann  VI,  507.; 

2008  Wenn  Gott  einen  will  arm  haben,   so   hilfft 
jhme  nichts  zum  Keichthumb.  —  Lehmann,  45, 52. 

2009  Wenn  Gott  einer  Ameise  zürnt,  lässt  er  ihr 

Flügel  wachsen.  —  Körte,  2883 ''. 

2010  Wenn  Gott  eines  Menschen  Weg  gefeit,   so 

helt  er  auch  sein  feind  zum  frieden.  —  He- 
nisch,  1052,57. 

2011  Wenn  Gott  en  Dör  tomakt,  makt  he  de  an- 

dere apen.     (Hoht.J  —  Schütze,  II,  238. 
Er  Iftsst  auf  Leid  oft  Freude  folgen. 

2012  Wenn  Gott  es  regnen  lässt,  gedeihen  des  Ar- 

men Nesseln  so  wohl  als  des  Reichen  Rosen. 

Ausdruck  bitterer  Unzufriedenheit  darüber,  dass  der 
Arme  in  allen  Verhältnissen  und  unter  allen  Umständen 
schlimm  daran  sei. 

2013  Wenn  Gott  etwas  beschleust,  so  bedenckt  ers 

nicht  erst  hernach.  —  Petri,  II,  853 ;  Henisch,  i705, 63. 

2014  Wenn   Gott   fünf  segnet,   so  segnet  er  auch 

sechs.  —  SaüeTy  99. 

2015  Wenn  Gott  gibt,  so  gibt  er  reichlich. 

2016  Wenn  Gott  hilflfl,  so  helfen  die  Heiligen  nicht. 

2017  Wenn  Gott  hilft,  so  macht  er  dir  auch  deinen 

Feind  zum  Freunde.  —  Sailer,  217. 

2018  Wenn  Gott  in  den  Rath  bläst,  so  stäubt  alles 

zu  Thür  und  Fenster  hinaus. 

Lat.:  Dens  afllaTit  et  dissipati  sunt.    (Wiegand ,  446J 

2019  Wenn  Gott  ins  fcld  kompt,   so  hüt  sich  Boss 

vnd  Mann.  —  Henisch,  1063,  6;  Petri,  II,  656. 

2020  Wenn  Gott  jemand  verschleust,   so  kan  nie- 

mand aufmachen.  —  Petri,  //,  656. 

2021  Wenn  Gott  kein  Gedeihen  gibt,  so  hilft  unser 

Pflanzen  und  Wässern  nichts.  —  Kirchhofer,  181. 

2022  Wenn  Gott  kommt,   so   gehet   es   über   und 

über.  —  Luther'»  Wtrke,  II,  66^. 

2023  Wenn  Gott  lenken  will,   verlieren   die  Men- 

schen den  Kopf. 

2024  Wenn  Gott  lieb  hat  eines  Leib,  so  nimmt  er 

ihm  sein  Weib. 
Frt.:  Dieu  ayme  l'homme  quand  il  lui  oste  sa   femme 
n'en  sachant  plus  que  faire.    (Leroux,  /,  144.^ 

2025  Wenn  Gott  Meel  bescheret,  so  füret  der  Teuifel 

den  Sack  hinweg.  —  Lehmann,  830,  28;  Winckler, 
II,  97;  Sprichwörtergchatz,  152. 
Holl.:  Als  Uod  ons  meel  geeft,  sluit  de  duivel  den  cak  to 
(oder:  ueemt  de  duivel  den  zak  weg). 

2026  Wenn  Gott  Mehl  beschert,  hat  der  Teufel  den 

Sack  verkehrt 
Fr:.:  Quand  Dieu  donne  farine,  le  diable  clost  le  sac. 
(Leroux,  I,  10.; 

2027  Wenn  Gott  nicht  das  Beste  thut,  ist  es  übel 

bestellt. 
Lat.:  Non  ullus  felix  conatus  et  ntilis  unquam,  consilium 
si  non  detqne  juvetque  Dens.    (Melanchthon.)    (Binder 
I,  1235;  //,  2296;  Oaal,  781;  Seybold,  391.) 

2028  Wenn  Gott  nicht  das  Haus  bewacht,  so  wachen 

die  Wächter  umsonst. 

Der  I-ronchvieuseler  (  giii) :  „Was  hllfft  Wechter,  Bath, 
Beistand,  macht,  wenn  Gott  nicht  selber  schätzt  und 


wacht."  —  Die  Bussen :   Wo  Oott  nioht  dan  SohlftsMl 
macht,  da  ist  das  Schloss  unsicher.  (Alhnann  V/,  483.^ 
Mhd.:  AlUu  huote  ist  ein  wicht,   wil  uns  got  b«httet«B 
nicht.    (Licl.  Chronik.)    (Zingerle,  197.) 

2029  Wenn  Gott  nicht  die  Hand  anschlegt  an  ein 

Werck,  so  wils  nirgend  fort  —  Petri,  ll.tbi, 

2030  Wenn  Gott  nicht  Einspruch  thut,  so  schifit  man 

auch  auf  Binsen  gut. 

BoU.:  Als  God  maar  bij  den  mensch  blijft,  d»n  dr^ft  hi^ 

ook  op  stroo.    (Ilarrebomie ,  I,  240.^ 
Lat. :  Deo  favente  uaviges  vel  vimine.  (Findar.)  —  Yix!gultea 

Bcaphula  Acgaeum  transmittere.  (Lvcian.)  CEnum.,  13. j 

2031  Wenn  Gott  nicht  fiirlegt  vnd  mit  anss   rath 

greifft,   so   gehet   alles   den   Krebsgang.   — 

/Vrri,7/,  657. 

2032  Wenn  Gott  nicht  Gott  wäre,  sollte  es  unser 

Herzog   Eberhard  sein.     (Würiemberg.j   —  ller- 
bergcr,  I,  816. 

Zur  Zeit  Ebcrhard's  im  Bart,  geboren  den  11.  Dec 
1445  im  Schloss  zu  Urach.  Wenn  der  Vater  im  Himmel 
stürbe,  sagten  die  Schwaben,  könne  nur  Vater  Eberhazd 
ihn  ersetzen.    Dies  Lob  wird  nicht  allen  LandesT&ten. 

2033  Wenn  Gott  nicht  hilft,   so  muss  der  Teufel 

helfen. 

Der  Graf  Bobert  II. ,  Eber  der  Ardennen ,  hatt«  snr 
Scbutzherrin  die  heilige  Margarcthe  genommen,  die  man 
auf  einem  Drachen  unter  den  Füssen,  der  den  Teufel 
bedeutet,  abbildet.  £r  weihte  ihr  aweiKersen,  eine 
der  Heiligen,  die  andere  dem  Teufel,  mit  den  Worten: 
„Wenn  Gott  mir  nicht  helfen  will,  so  kann  mir  der  Teu- 
fel nicht  fehlen."  (Vgl.  L.  Schücking,  GeneanomucM 
Briefe,  Frankfurt  a.  M.  1855,  S.  88.) 

2034  Wenn  Gott  nicht  hilft ,  so  ziehen  auch  die  Hei- 

ligen keinen  Strang  an.  —  Eiselein,  995;  Stm« 
rock ,  4500. 

2035  Wenn  Gott  nicht  hülfift,  so  helfifen  auch  die 

Heiligen  nicht.  —  Lehmann ,  374,  1. 
Soll.:  Als  God  niet  wil,  dan  kan  de  sant  niet.    (Harrt- 
bomie,  I,  240.; 
203G  Wenn  Gott  nicht  im  Rath  ist,   so  sind  alle 
Rathschläge  lauter  Schein  und  Gespenster. 

2037  Wenn  Gott  nicht  ret,  so  gehet  man  jrre.  — 

Petri,  n,  657. 

2038  Wenn  Gott  nicht  schwimmen  könt,  so  were 

er  lengst  ertrenckt  in  der  Pfeiffen  Wein  vnd 

Bier.  —  Petri,  II,  657. 
„Ist  im  Bapstumb  ein  Sprichwort  gewesen.'* 

2039  Wenn  Gott  nicht  thut,  so  rieht  man  nichts  vth. 

—  Petri,  II,  657. 

2040  Wenn  Gott  nicht  will,  so  können  seine  Hei- 

ligen nicht. 
Die  Serben  sagen:   Will  Gott  sich  nicht  betheiligan, 

vermögen  nichts  die  Heiligen.    (Wurzback  /,  336.^ 
Frz. :  Quand  Dieu  ne  veut,  le  sainct  ne  peot.    (Leroux^ 

T,  28;  Bofin  I,  55.; 
Holl.:  Als  God  niet  wil,  dan  kan  de  heilige  niet    (Bohn 

I,  298.; 
Lat. :  Quando  Deus  non  holet,  soa  Banotos  pagn  podant. 
Span.:  Cuando  Dios  no  quiere  d  santo  no  puMla.    (Bok* 

I,  243,; 

2041  Wenn  Gott  nicht  will,  sticht  keine  Schlange. 

In  Habesch  aber  sagt  man :  Wenn  dein  Foss  »ock 
nicht  gestochen  wird,  ohne  daas  es  Gott  will,  so  eoUst 
du  doch  nicht  auf  Viperwegen  gehen.    (AUntanm  IL) 

2042  Wenn  Gott  nit  hülfft  heben,  so  kans  der  Mensch 

nicht  erheben.  —  Lehmann,  376,  40. 

2043  Wenn  Gott  Obersten  macht,  fragt  er  nichts 

nach  dem  Alter. 

2044  Wenn  Gott  redet,  vernehmen  es  auch  taube 

Ohren. 

Die  Bussen:  Gottes  Herz  hört  die  ganze  Scböpfofig 
klopfen.    (Altmann  VI,  477.; 

2045  Wenn  Gott  reichlich  gibt,  so  soll  man  dank- 

bar nehmen  und  weise  gebrauchen. 

Böhm.:  Dal  tl  Buh  stedfe,  wzivej  m^mi. 

2046  Wenn  Gott  reichlich  gibt,  so  sol  man  nicht 

täglich  Martens  Abend  halten.  —  Petn,  II,  657. 

2047  Wenn  Gott  richtet,  so  haben  auch  die  Pro- 

pheten Unrecht.  —  Sirndtwörtersckate,  16J. 

2048  Wenn  Gott  sagt  heut,  sagt  der  Teufel  morgen. 

—  5ai7er,  63;  Eisclein,  308;  Simrock,  4731;  Körlc,  8856; 
Itram,  I,  1364. 

Bei  Lehmann  (802,  2):  Wenn  Gott  sagt  heut,  losagt 
der  Teuffei  oras,  cras,  cras  riebt  nichts  gnta  aust.  Dm 
Danen  haben  das  Sprichwort :  Wenn  etwa«  blOhan  will» 
setzt  der  Teufel  einen  Wurm  hinein.    (ReintbetTf  IV,  93.; 


85 


Gott 


Gott 


8e 


9049  Wenn  Gott  sagt  heute,  so  sagt  <}er  Teufel  mor- 
gen, und  der  Mönch  sagt:  ich  halt's  mit  bei- 
den. —  Klottenpiegel ,  9,  6. 

2050  Wenn  Gott  schläft,  so  regiert  der  Teufel. 

Di«  BoisMi:  Wenn  Gott  lohllft  aiad  »uoh  die  Engel 
ftUnnathig.    (AUmann  VI,  387.) 

3051  Wenn  Gott  schlagen  will,  zieht  er  weiche  Hand- 
schuhe an. 

Die  Bofsen:    Wenn  Oott  den  Sttnder  geieeln  will, 
bindet  er  Seide  um  die  Knute.    (AUmann  VI,  443.; 
3053  Wenn  Gott  schlägt  den  Hund,  so  hat  er  einen 
Grund. 
n-M.:  Dien  aime  U  or6»tnre  h  qui  11  euTOye  da  mal  ponr 
luy  lonrenir  de  luy.    (Ltroux,  I,  10.; 

2053  Wenn  Gott  segnet,  so  hat  er  Murren  zum  Dank. 

2054  Wenn  Gott  sein  milde  Hand  thut  auff,  so  wird 

das  klein  ein  grosser  Hauff.  —  Petri,  ii,  657. 

3055  Wenn    Gott   seine   Schätze   auffthun   wil,   so 

schickt  sich  alles  selber.  —  Petri,  Il,6b7. 

3056  Wenn  Gott  selbst  jemand  geadelt,  so  blieb  er 

doch  nicht  vngetadelt.  —  Petri.  ll,  657. 

3057  Wenn    Gott   sichtbarlich    auf  Erden   wohnen 

wollte,  80  würde  er  seine  Residenz  nirgends 
anders  als  zu  Beziers  ^  nehmen. 

*)  Der  im  I>ftngnodoo  gelegene  Ort  wird  als  Paradies 
geschildert. 

2058  Wenn    Gott    spricht,    müssen    auch   Fürsten 

zittern. 
Böhm.:  Mocnon  mku  b&h  sondf.    (öetakovthy,  330.; 

2059  Wenn  Gott  spricht,  wird  jede  Sprache  zum 

Echo.  —  Sprichvörtenchatz ,  10. 

Die  Bussen:  Wenn  Oott  spriobt,  kann  Um  auch  der 
Heide  Torstehen.  Gott  redet  sum  Bussen  russisch ,  zum 
Deutschen  deutsch.    (AUmann   VI,  i^i.) 

3060  Wenn  Gott  straffen  solt  nach  verdienst,  so 
würd  es  bei  geringem  Creutz  nicht  bleiben. 

—  Heniteh,  621,67. 

2061  Wenn  Gott  tausendmal  will,  dass  wir  Knödel 

(Klösse)  kriegen  sollen  un  die  Mutter  will 
nit,  bekumm  mer  doch  kane,  sagte  der  Sohn 
zum  Vater,  der  ihm  mit  Gottes  Hülfe  Knödel 
versprochen. 

2062  Wenn  Gott  uns  hilft,  so  geht  es  wohL 

2063  Wenn  Gott  vnd  das  Glück  still  helt,  so  gehet 

nichts  fort.  —  Uenixch.  1431,  23 ;  Petri,  ll,  657. 
8064  Wenn  Gott  vns  lasst,  so  stehn  wir  bloss.  — 
Heniteh.  1705,  46. 

2065  Wenn  Gott  von  einer  Seite  schlägt,  verbindet 

CT  von  der  andern.  —  WxnMer,  xvm,  78. 

2066  Wenn   Gott  wacht,    muss   auch   der  Mensch 

wachen. 
3067  Wenn  Gott  weil  an  Norm  hoan,  lässt  er  an 
ablen  Moan  's  Wäib  starben.    (Kreit  MilUtch.) 

2068  Wenn  Gott  wil  bawen,   so  hilffl  kein  hindern 

noch  wehren.  —  Ueni*ch,iOi,i3:  Petri,  ll,6S7. 

2069  Wenn  Gott  will,  blitzt  es  bei  hellem  ffimmel. 

—  Sprichwörtenchatz ,  57. 

2070  Wenn  Gott  will,   fällt   das  Glück  bei  Nacht 

ins  Haus. 

2071  Wenn  Gott  will,  gebiert  die  Maus  einen  Berg. 

—  Sphtkrörlergchats ,  53. 

2072  Wenn  Gott  will,  hat  der  Heilige  keine  Hände. 

2073  Wenn  Gott  will,  ist  eine  Nachtmütze  bomben- 

fest.    CSchles.) 

2074  Wenn  Gott  will ,  kömert  die  Garbe.  —  Sprich- 

tecrttrtchatz ,  95. 

2075  Wenn  Gott  will,  regnet  es  bei  jedem  Winde.  — 

Sprukrörtertchat: .  49;  Winckler,X,  58;  Reinaberg  11,2; 
VW,  43. 

Aehnlich  die  Basken:    Winter  und  Sommer  regnet's, 
wenn  Gott  wilL    (Reinsbera  Jl,  2.) 
Engt.:    When    God   will,    all    winde  bring    rain.    '(Bohn 

n,  dS;  Goal,  788.J 
Fr$,:  L4  oüDieoTeut,  ilpleut.    (Urour,  /.  14;  Oaal,  788; 
I  Bohn  Ily  »8;  Cahitr ,  535.; 

I  H'M. :  Als  het  God  belieft,  zoo  regent  het  met  alle  winden. 

[  (Bohn  /,  i9^;  Harr«hom4t,  7,  340.) 

h. :  Qnando  Dio  ruole,  a  tutti  tempi  piove.  (Paztaglia,  90,  5.; 
1^«..-  Cnando  Dios  qniere,  con  todos  aires  llueve.   (Bohn 
t,  243;  CoAiVr ,  3377.;  —  Cuando  Dios  qniere,  en  sereno 
UncTe.    (Bohn  1,  243.; 


2076  Wenn  Gott  will,  so  geht  ein  Rechenstiel  los. 

—  Spnchw<irter$chatz ,  56. 

Böhm. :  Edys  p&n  btih  dopusti ,  i  motyka  spustf.    C(?«ta- 

koviky,  217.; 
It.:  8i  detur  a  sorte,  fient  rarissima  forte.    (Goal,  788.; 
Foln.:   Kiedy  bog   dopu^ci,   samo   olstro   spusoi.    (öela- 

kovtky,  217.; 
Ung.:  Ha  Isten  akaija,  rillany«!  is  el  sül.    (Gaal,  788.; 

2077  Wenn  Gott  will,  so  grünt  ein  Besenstiel.  — 

—  Goldschmiiit,  54;  Mai/er,  J,  203;  Körte,  3390;  Braun, 
I,  958;  Simrock.  3891. 

2078  Wenn  Gott  will,   so    ist  morgen  Sabbat.  — 

Goldschmidt,  54. 

2079  Wenn  Gott  will,    so    tagt   es.  —  Eitdein.  247; 

Simrock.  3893;  Braun,  l.  899;  Petn.  II,  657. 
nott. :  Als  God  het  wil,  zoo  daagt  het.  (Barrebom^e,  I,  240.; 
Lat,:  Diesoil  qnandocunque  deo  placuerit.*— Deo  volenfe 

etiam  salicum  fasciculis  uavigares.    (Eitelein,  347.; 

2080  Wenn  Gott  will  strafen  ein  Land,  so  nimmt 

er  dem  Herrn  den  Verstand.  —  Simrock .  3928 ; 

Braun,  I.  951;  Graf,  523,  286, 
HoU.:  Als  God  een  land  plagen  wil,  dan  beneeiut  hij  den 
beeren  hunne  wijsheid.    (Harrcbomee,  /,  240.; 

2081  Wenn  Gott  will,  trägt  (treibt)  auch  ein  Bettel- 

stab Zweige.  —  Sprichwörterschatz.  51. 

2082  Wenn  Gott  will,  wird  aus  drei  vier.  —  .vprirA- 

fpörtertchatis  50. 

2083  Wenn  Gott  will,  wirst  du  auf  einer  Weide- 

gerte schiffen.  —  Sprichwörtertchatz ,  54. 

2084  Wenn  Gott  winkt,  so  muss  man  folgen. 

Auch  russisch  Altmann  VI,  480. 

2085  Wenn  Gott  Wunden  schlägt,  so  gibt  er  auch 

Balsam. 

2086  Wenn  Gott  Zähne  gibt,  so  gibt  er  auch  Brot. 

2087  Wenn  Gott  zerbricht,  hilft  alles  Bawen  (Bes- 

sern)   nicht.    —   Ifenisch.  205,  41;  Petri,  Jl,  657; 
Schulze.  25. 
Lat.:  Si  deitruxerit,  nemo  est  qui  aediflcet.    (Schulte,  25.; 

2088  Wenn  Gott  zu  trauern  gibt,  so  vergeht  das 

Lachen;  gibt  er  aber  Freud'  und  Lachen, 
muss  sich  niemand  selber  traurig  machen. 

2089  Wenn  Gott  zum  Kriege  lesset  aufigepieten ,  so 

thun  Mücken,  Läuss  vnd  Mäusse  so  grossen 
schaden,  als  Wölff,  Löwen  vnd  Beeren.  — 
Lehmann,  261,  6. 

2090  Wenn  Gott  zürnet,  so  zürnen  alle  creaturen. 

—  Ilenitch.  618, 19. 

2091  Wenn  Gottes  Gnade  im  Herzen  ist,  schwim> 

men  die  Augen  in  Fröhlichkeit. 

2092  Wenn  Gottes  Posaune  ertönt,  dann  schweigen 

des  Menschen  Trompeten. 

Dann  wird  mancher  verstummen,  sagen  die  Bussen. 
(AUmann   VI,  401.; 

2093  Wenn    Grottes    Trawer    vnd   vnglücks    Stund 

schlegt,  so  kan  niemand  ein  I^  rewdenstund 
daraus  machen.  —  Lehmann,  920,  34. 

2094  Wenn   Gottes   Wort  in    uns    lebendig   wäre, 

würd'  es  kein  (Glauben8-)Gezänk  unter  uns 
geben.  —  Opd .  895. 

2095  Wenn  ihnen  Gott  gebeut,  gehorchen  Tiger  und 

Drachen. 

2096  Wenn   mancher  Gott  und  nicht  die  Jesuiten 

walten  liesse,  so  behielte  er  Land  und  Leute. 

—  Opel.  391. 

2097  Wenn  nicht  Gottes  geschicklin  zum  gange  feit, 

so  bricht  vnd  bestehet  kein  Ertz.  —  Petri,  11 ,  670. 

2098  Wenn  nicht  von  Gott  ist  der  anfang,  so  ge- 

wints  gewiss  den  Krebsgang.  —  Ilenitch.  i7ai,  88; 
Petri,  II,  670. 

2099  Wenn  nur  Gott  ein  Auge  auff  einen  hat,   so 

hats  nit  Noth.  —  Petri,  /.  98;  llcnisch.  1704.  50. 

2100  Wenn  sich  Gott  närrisch   stellet,   ist   er  am 

weisesten  (stärksten).  —  Luiher't  \yerke,  III.  68**. 

2101  Wenn  sich  Gott  schwächlich  stellet,  so  will  er 

die  Starken  zu  Boden  schlagen.  —  Luilwrs 
}\iTke.  II,  277*. 

2102  Wenn  't  Gott's  Wille  is,  kann  eine  Nachtigall 

so  viel  schuiten  as  sieben  Eögge.    (Soett.) 


87 


Gott 


Oott 


88 


2103  Wenn  vna  Gott  begnaden  that,  bo  haben  wir 

das  grössest  gut.  —  Petri,  I,  98. 

2104  Wenn  wir  Gott  haben,  so  haben  wir  genug.  — 

Pein,  1,99. 

Petri  ftigt  zur  Begründung  des  Sprichworts  hinzu: 
Wenn  wir  den  Manu  haben,  lo  haben  wir  aneh  die 
Tatohe. 

2105  Wenn's  Göt  verleiht,  an  schine  bleit  (bleibt), 

an  de  Mutter  mir  de  Lotscha '  leiht,  da  gib 
ich  morgen  ei  de  Kerche.    (Schlei.) 
>)  Alte  niedergetretene  Sohnhe  oder  Pantoffeln. 

2106  Wenns  Gott  gibt,  so  ists  gegeben.  —  Peiri,  11, 657. 

2107  Wenns  Gott  in  seinem  zorn  aufifbeut,  so  stehen 

bald  alle  Creaturen  in  hämisch  vnd  waflFen. 
—  Heniseh.  6i6,  20. 

2108  Wenn's  Gott  nicht  regnen  lässt,  so  lässt  er's 

thauen. 

2109  Wenn's  Gott  will  ha'n,  so  muss  man  dran.  — 

Uenitch,  1706,  15;  Gruter ,  l,  74;  Petri,  U,  678;  Spnch- 
vörler$chatz,  59;  Körte,  S833. 

2110  Wenn's  Gottes  Wille  is  tin  d»r  Teifel  schinnt 

(redet)  zu,  su  ward  was  draus.  —  Lohrengel,  II,  508. 

2111  Wenn's  Gottes  Wille  ist,  wird's  geschehen. — 

Mayer.  1,  909. 

2112  Wer  auf  Gott  thut  bauen,  dem  stösst  nichts 

an  von  Grauen.  —  Fischart,  Gesch. 

2113  Wer  auf  Gottes  Kanzel  steht,  soll  nicht  für 

des  Teufels  Reich  predigen. 
Auch  mssiich  Mtmann  VI,  510. 

2114  Wer  aufif  Gottes  Gnad  trotzet,   der  ist  ein 

Narr  für  alle  Welt.  —  Pftri,  I,  99. 

2115  Wer  baut  auf  Gott,  fürcht't  keinen  Tod.  — 

Körte,  2S09. 

2116  Wer  bei  Gottes  Wort  Ehr*  und  Gut  sucht,  der 

wird  Kohlen  ans  einem  feurigen  Ofen  neh- 
men und  sich  nicht  verbrennen.  —  Lti^fc«"»  Tisch- 
reden, ae**. 
Mhd. :  Wer  dk  hofft  in  got  der  hAt  kain  foroht  noch  not. 
(Vintler.)    (ZingerU,  59.; 

2117  Wer  bei  Gottes  Wort  und  gutem  rheinischen 

Weine  bleibt,  hat  keine  böse  Arbeit. 

2118  Wer   bey  Gott   ein  frommes  Eheweib  sucht, 

dem  klaubet  Christas  selbst  was  guts  vnnd 
reines  auss.  —  Petri,  //,  686;  Henisch,  SOI,  87. 

2119  Wer  für  Gott  arbeitet,  für  den  kocht  er  zu. 

2120  Wer  für  Gottes  Seite  streitet,  für  den  streitet 

er  wiederum.  —  Opd,  876. 

2121  Wer  Gott,  Äeltem  und  Vaterland  l&stert,  schän- 

det sein  eigen  Gesicht 

2122  Wer  Gott  anbeten  soll,  muss  nicht  vorm  Teufel 

niederfallen. 

2123  Wer  Gott  anruft,  der  ist  nicht  verlassen.  — 

ScUeehta ,  78. 

2124  Wer  Gott  behält,  verlieret  nichts.  —  Winckler, 

XIX,  90. 
Lat.:  Qui  Denm  Tidet,  multom  ridet.    (Binder  II,  8768; 
Schreger,  19.) 

2125  Wer  Gott  betriegen  will,  der  muss  vil  wis- 

sen. —  Henisch,  1705,  31;  Petri,  11,  714. 
Lat.:  Deum  fallere  volenti  multa  scienda.  (Sspbold,  131.; 
Multa  noris  oportet,  quibue  deom  fallai.   (Lrasm.,  435; 
PhiUppi,  /,  261;  Tappiut,  53'».; 

2126  Wer   Gott  betrügen   will,    der    betrügt   sich 

selbst.  —  Sprichwörierschatz ,  88. 
Frt.:  Ceux  qui  pensent  tromper  Dien,  le  trompent  gran- 

dement  euz-mdmet.    (Krit»ingtr ,  334<*.; 
//.:  Chi  orede  ingannar  Dio,   se  itCMO  inganna.    (Pat- 

aaglia,  164,  3;  Goal,  793.; 

2127  Wer  Gott  blos  dient  mit  dem  Mund,  der  dient 

umsonst  zu  aller  Stund'. 
Lat.:  Grata  dco  non  sunt  fumantia  thura,  neo  arae,  nee 
Bacra,    «i   oordia    religione   vacent.    (Fischer,  99,  13; 
Stijbold,  203 J 

2128  Wer  Gott  dem  Herrn  allzeit  thut  trauen,  der 

wird  im  Himmel  und  auf  Erden  bauen.  — 
Hertz.  7. 
Inschrift  an  einem  Hause  in  der  Schweiz. 

2129  Wer  Gott  den  Rücken  kehrt,  dem  zeigt  er  das 

ADgesicht. 
Ntmlich  das  zornige;  der  Sttnde  folgt  Strafe. 


2130  Wer  Gott  den  Bücken  kehrt,  von  dem  wendet 

er  die  Augen.  —  ParSmiakon,  1814. 

2131  Wer  Gott  dient,  dem  dient  er  wieder.  —  ä- 

römiakon.  1423. 
Dan. :  Dyrke  den  önd  giernCf  som  baade  giTW  kom  Of 
kieme.    (Prov.  dan.,  130.; 

2132  Wer  Gott  dient,  der  muss  die  Welt  lan,  nie- 

mand zweyen  Herrn  dienen  kan.  —  ifenwcft, 
1706, 13;  Petri.  I,  108. 

2133  Wer  Gott  dient,  hat  einen  guten  Herrn  (oder: 

hat  den   besten  Herrn  von  der   Welt).   — 

WincUer,  X,  61;  Lohrengel.  I.  811. 
In  Hindostan  sagt  man :  Wer  Gott  anbetet ,  ist  Gotta«, 

es  wird  nach  seiner  Abkunft  nicht  gefragt.    (Reinsbery 

II,  5.;    Die  Bussen :  Wer  Gott  com  Zar«n  seiner  Seal« 

macht,  der  steht  unter  guter  Botmftssigkeit.    (AUmamm 

VI,  453.; 
Engl. :  He  who  serves  God,  has  a  good  master.  (Körte.  9S01J 
Fr».:  Qui  sert  Dien  11  a  bon  maistre.  —  Qui  «ert  Di«a  u 

est  roi.  —  Serrir  Dien  est  regner.    (Lerou9,  I,  15.; 
It.:  Chi  serve  a  Dio ,  hk  buon  padrone.    (Pazsagliat  M4, 10^} 

2134  Wer  Gott  dient,  ist  des  Teufels  Herr. 

Aehnlich  die  Bussen  Allmann  VI,  403. 

2135  Wer  Gott  ehret,  den  ehret  er  wider;  wer  Gott 

veracht,  der  wirdt  wider  veracht.  —  HmisA, 
noi,  11:  Petri,  U,7U:  Par6miak4M,li34. 

2136  Wer  Gott  eine  wächserne  Nase  drehen  will, 

muss  ein  guter  Kerzenmacher  sein. 

Die  Bussen:  Wer  Gott  prellen  will,  muss  stark«  Baine 
haben.    (Altmann  VI,  488.) 

2137  Wer  Gott  finden  will,  muss  ihn  mit  der  La- 

terne Christus  suchen.  —  Luther's  Werke,  ü,  165*. 
2188  Wer  Gott  finden  will,  muss  sich  selbst  ver- 
lieren. —  Einfälle,  86;  Körte,  9S50;  Simrotk,  W\: 
Veneiey,  171;  5itfor,  814. 

2139  Wer  Gott  fiSr  die  Aehre  dankt,  dem  schenkt 

er  eine  Grarbe. 

2140  Wer  Gott  fürcht't  und  sich  begnügen  kann,  der 

ist  ein  reicher  Mann. 
Dan.:  Guds  frjrgt  med  neisomhed  er  en  stör  rindiag.  (Free. 
dan.,  260.; 

2141  Wer  gott  furcht  vnd  jhm  vertrawt,  dem  feilt 

die  nahrung  zu  im  schlaff.  —  Henisch,  mn,  84. 

2142  Wer    Gott    fürchtet,    darf    Menschen    nicht 

fürchten. 

Darf  den  Teufel  nicht  fttrohten,  sagen  dl«  Bossen. 
(AUmann   VI,  487.; 
Lat.:  Deo  maxlme  aequum  est  metuere. 

2143  Wer  Gott  fürchtet,  darf  nichts  anderes  fürch- 

ten. —  Salier,  820;  Simrock,  3980. 
Dan.:  Det  sikkerste  er  intet  at  frygte,  udan  Gnd,  Ikk« 

end  d«den.   (Prop.  dan. ,  256.;  —  Hvo  som  trjgitK  Gnd, 

ftygter  for  intet;  hTo  ei  frygter  gud,  maa«  nygt«  for 

alting.    (Prov.  dan.,  805.; 
BoU. :  >'iets  dat  hem  deert,  die  God  vereert.    (Harrebcmie. 

I,  845.1 

2144  Wer  Gott  fürchtet,  dem  widerfehret  keinleyd. 

—  Henisch,  1704.  55. 

2145  Wer  Gott  fürchtet,  über  den  ist  niemand.  — 

Sauer.  820. 
Lat.:  PieUs  grata  est  deo.    (PhiUppi,  II,  95^ 

2146  Wer  Gott  fürchtet  vnd  vertrawt,  dem  gehet« 

zuletzt  wol.  —  Henisch,  1435,  44;  Petri.  1, 108. 

2147  Wer  Gott  gefallen  will,  muss  die  (bösen)  Af- 

fecten  in  den  Nothstall  stossen. 

2148  Wer  Gott  gefällig  ist,  der  ist  den  Menschen 

vngefällig.  —  Uhmann,  ii.li. 

2149  Wer  Gott  gefällt,  braucht  Menschen  nicht  zu 

gefallen. 

Gott  gefallen ,   sagen  die  Perser,  ist  das  erst«  too 
allen  Dingen.    (Reintb^rg  II,  b.) 
It.:  Null'  importa  il  displaoer  agl'  huomini  par  piaear  a 
Dio.    (Paxmylia,  285,  5.;  ^ 

2150  Wer  Gott  gehorchet,  der  wirdt  bey  guten  Ta- 

gen alt,  vnd  lebet  mit  lust.  —  Henisch,  1706,8. 

2151  Wer  Gott  gibt,  dem  gibt  er  wieder.  —  JRar#- 

miahm,  1425. 

2152  Wer  Gott  grüssen  will,  dem  begegnet  er  überall 

—  Siirichwörtergchal: ,  9. 

2153  Wer  Gott  hat,    der  hat  alles,   ob   er   schon 

nichts  hat.   —  Henisch,  1702,  19;  Petri,  U,  714. 

Die  Bussen:  Wer  Gott  Yerliert,  behalt  nichts  Abrlg} 
wer  Uott  gewinnt,  dem  fehlt  nichts  anderes.  (Älünsum 
VI,  448.; 


89 


Gott 


Gott 


90 


jBa<l4.'  Me  <  hsefthBt  ml.    (Barrtbovüe,  1,  Ui.) 

it,:  In  In  üdf»  ogn'   htiniftii»   feüc(l4.     ffa*- 

M^tüi ,  '.'  <D  p«rde  nuU« ,  cbJ  non  perde  lüiiio. 

SIM  Wer  Gott  hat,  der  bat  genug. 

/>•. :  Tl  n'«at  riAO«  qn{  rftiUo  mldox  da  'ülax.   '/ 

31^5  Wer  Gott  hier  flieht,  den  wird  er  d 

Die  Bu««en:    Ol»  d«Q  Uebea  Qott  auf  tr 
■M<tlil  är  im  Blmtoel. 
9156  Wer  Gott  im  Berzen  bat,  braucht  nicht  nach 
Rom   «Tl   wallfahrten  (oder:    nicht   vor  Hei- 
ligen XU  knien). 

tl.t  vom  t«rr«  Jk  jU«ntQ  haver  rimmAgine  dl  Oio  tlAmpttta 
•all«  ctru,  «  cbl  tiene  Dio  soolplto  nel  oaore.    Cfa*' 

J157  Wer  Gott  kennt,  der  kennt  seinen  NÄmen.  — 

S}irM:hw6rteTrrhatx ,  10. 

916&  Wer  Gott  lässt  fuhrman  sein,  deas  fuhrwerck 
gebet  von  statten ,  als  wenna  geschmieret  wer. 
—  limüch ,  12M ,  37 ;   Pttn,lL7Ui   Sailer.bi,   Sitn- 
mk,  2909. 
Ub9  Wer  Gott  lästert,  lästert  sich  tell5flt 
▲«biilioh  di«  ilaii6ii  Aii/nantt   Vt,  407. 
Qui  oracb«  eoatr«  la  ciel,   ü  lai  t«tomb«  d«fia«. 
iff,  */t$) 

Gott  liebt,  der  ehrt  auch  seine  Boten.  — 
,  t,  103,  Eiselein,  24«.  Graf,  538,  ih:  Körte,  234S. 
Stmrock,  3$SS;  Btquh,  I,  »Ol. 

Und  jeder  wtlrde  ■ich  aaofa  wot  b«itr«b«o ,  lia  «tt  fthrcii, 
wtitD  ile  nur  leicbt«r  »o  erk«Dnea  wftreu. 

.-  DI«  Ood  lief  b««f t ,  toint  iln«a  bod*,    (Tuiia.  .  10>  i ; 

X*/.(  C*nii  JegatD«  Chri»ll  si  Cbrijtai  »niatnt.  (Fatttra- 
i*^m.  See.;  >  Qul  deum  diligit,  hoie  gratl  iublI  et 
Bitntil  *ju».     (£i$Mtin ,  S4S  J 

3161  Wer  Gott  liebt,  der  hebt  auch  «eine  Diener 
(Kirche).  —  U^much    7oO,  S9. 
/t./  dttanuDio,  »miliLDCor  1«  <u»ehJ«aa.  (FaMtapUa ^lO^i.) 
ßpmt^!   A  Qui«D  Dioi  qiuere  bieu  U  oa««  U  «ab«.    (Ca- 

IIW  Wer  Gott  liebt,  der  liebt  dos  Recht,  —  Gtm(,  i. 5. 
Die  IiAlieoer  eagen:   Liebe  Gott  ror  allem  nod  las« 
r*4eii  w*r  da  will.    (Rnnntbfrg  II,  h.) 
MM, ;  6««T  got  Buaoel  der  toiuDet  roitt.    fSpUgti  dtut- 

11193  Wer  Gott  liebt,  der  wird  selig,  wer  Wein 
trinkt,  der  wird  fröhlich;  drum  liebet  Gott 
und  trinket  Wein,  dann  werdet  ihr  fröhlich 
und  selig  sein. 

9164  Wer  Gott  liebt,  i«t  an  allen  Orten  sicher, 

MkA.:  Swer  b«r<«nlti?be  tnfnnet  ir6t^  der  lit  behalten  hie 

w»<i  4ort.    (WigaMf.)     (li%^trif  ,  59.; 
/>>..-  Qal  aliDeDieae«t  BQr«n  tout  üeu.    (Knuing^r ,  3)4'.; 
tttO.:  Die  God  mint  bovenal,    bem  trofc  g««n  ongeral. 

(Hcrr0t>«me* ,  /,  941 J 
tl«5   Wrr    rirAr    |„Wt 


1166  Wer  gott  m 
efc.  —  //ff*» 


ist  reich. 

Gott  Iit  gnidlg  und  ich  bin  in 
rm      (Hti%»btrg  II,  $.) 
'-i  beminl.  (Harr«toiai4,  I.  'HA.} 

.11,  der  legt  eitel  schand 

..,     .2,  Petrx,  II,  8S4, 

1167  Wer  Gott  mit  ernst  vertrawen  kan,  der  bleibt 
«in  rnverdorben  Mann.  —  //«uwrh .  i7U ,  aa. 

f  I6B  Wer  Gott  müssig  stehet,  der  ist  dem  Tenfel  in 
voller  Hohnarbeit.  —  UerbetQer ,  l,%\9. 

S169  Wer  Gott  nicht  furchtet,  der  muBS  alles  an- 

Idere  furchten.  —  HmUch,  1297.  li. 
1170  Wer  Gott  nicht  gehorsam  ist,  geht  zu  Grunde, 
wie  ein  Kind  ohne  Vater.     (Ui.) 
1171  Wer  Gott  niclit  in   der  Sonne  siebt,   dem  er- 
scheint er  in  einer  Wetterwolke. 
Di#   Bauen;   Wenn   unt  Gott  hinter  einem   fenrigen 
B«4<h  ertchjea«.  würde  mancher  ibn  ork^aoec,    (AU' 
viaan.    VI,  iiT6,; 
3IT1  Wer  Gott  nicht  kennt,  kennt  nichts,  wie  viel 
er  kennt. 

*  ^     '    '      T^a  die  Franioien:  Ich  weiaa  niohte,  ali 
.  tob  weis»  Dichte,   wenn  ich  Gott  nicht 

^     ■  rg  II,  &-> 

1173  \Vtr  <joH  iDcht  sieht  im  Wurm,  sieht  ihn  auch 
ntcbt  iro  Tburm, 

1174  Wer  Gott  nicht  treu  ist,  der  ist  auch  Mcn- 
•ch«Q  nicht  treu, 

Kdo  ne  vören  Bohu,  nevereo  IskA  lidem. 
MtA,i  Oü  «AD  Ood  geen  «00 rd  hooä,  houd  geen  woord 
lecbett.    iBehn  I.  ioi) 


2175  Wer  Gott  nicht  verläaat,  den  verl&sst  Gott 
wieder  nicht. 

Halt«  dich  lu  Goit,  tagen  die  Baaken.  Uüä  et  wird 
mit  dir  eein.  Und  die  Franzoeen:  Wer  sloh  mit  gatuieia 
Hüften  Gott  ergibt ,  den  Terlitit  der  Herr  nJeht.    (Rti'u- 

ößrp   II,    i.J 

B<jhfH,t  Kdni  Bobem ,  Uke  Bdh  i  nim. 

Fr»,  t  Faito»  lojraulK,  ot  Diou  U  voui  fern.    (Lerawe,  f.  14.> 

^176  Wer  Gott  nicht  will  dienen  in  dieser  Welti, 
den  will  er  in  jener  Welt  auch  nicht  aum  Die- 
ner haben.  —  litnuch,  no6.  i. 

2177  Wer  Gott  nit  hat,  d^  hat  nicht«,  —  UmucK 

1704,  6S. 

2178  Wer  Gott   nur  halb   angehört,    gehört   dem 

Teufel  ganz.  —   ^'«I*dc^/»  174. 

2179  Wer  Gott  recht  ehrt,  bleibt  unversehrt.  — 

Opel,  576, 

2180  Wer  Gott  recht  kennen  lernen  wil,  der  muss 

jhn  nicht  durch  ein  gemahlt  Gla«  ansehn.  — 
Prtri,  /,  10a. 

2181  Wer  Gott  selber  nicht  kennt,  wird  niemand 

ÄU  ihm  führen, 

I»ie  BüMim;  WiifT  nicht  für  Gott  brennt,  wird  andere 
niebt  iUt  den  Himmel  eutüttnden.    (AUirioHn   VI,  440.; 

2183  Wer  Gott  straft  ( tadelt)  und  sein  Werk,  heiaet 
Hcnn  von  N.irrenberg.  —  Brandt .  Nach. ,  ^6. 

2183  Wer  Ci  '  \  findet  ihn  überall 

Die  1  it  allv.  di«  dai  QlUok  tuoben,  finden 

ei.die^  .,  finden  ihn.  f.d;.'»«a»»it  ^'/,  40»  u.  41,1.; 

2184  Wer  GoU  »ucht   von  seiner  Jugent   an,  der 

gehet  zum  Himmel  die  rechte  Bahn.  —  Gnum; 
Hl,  107;  Lehmann,  U,  873,  l»S. 

2185  Wer  Gott  tiuschen  will,  der  täuscht  sich  telb»t. 

2186  Wer  Gott  veracht,  der  wird  wieder  veraobt. 

—  Petri,  tl.  714. 

2187  Wer  Gott  verehrt,  den  ehrt  er  wieder. 

3188  Wer  Gott   verehrt,   «ein  Glück  vermehrt  — 

t*ar6miakoa ,  27S1. 

2189  Wer  Gott  veigisst,  den  verglast  Gott  wieder, 

üoiL:  Die  göd  rerJeelt,  wort  seiden   Ooe**lttib.    (Tunn., 

10,  6.; 
Lot,  ■  Tentar  TMcarom  lenior  Chrit to  modjearam.   ^Fag«>- 

Uötn.  »ST.; 

2190  Wer  Gott  verlässt,  der  ist  verlassen, 

IIoU.:  AI«  oient  gode  opgbeTet,  ao  Ut  wael  half  Terloren. 

(Tunn.,  fl,  13:  Harrebatnee ,  I,  241.J 
LaL:  Chrittu  qaando  datiir  ree,  »|iO«  bon«  ttmo  tribolatur. 

(fnUeriUben,  19,; 

2191  Wer  Gott   versteht,   vorsteht   alle  Dinge.  — 

Sailer,  86}. 

2192  Wer  Gott  vertraut,  brav  um  sich  haut,  wird 

nimmermehr  zu  Schanden. 

Soll.  Wie  neb  aan  God  hoadt,  diene  etnde  b»1  wel  goed 
«ijn,    (Uarrtbomit,  /.  245.; 

2193  Wer  Gott  vertraut,  dem  mangelt  nichts, 
BM.t  Wie  op  doäi  Tftrtrouwt,  lljdt  geen  gebrek.    (Harr*' 

*om*V.  /,  345.; 
Lat.T  Tantiunpange  deo  fldere,  «alvue  erli.  (S«jf'»oUtt4i'9i.) 

2194  Wer  Gott  vertraut,   hat  nicht  auf  Sand  ge- 

baut,  —   Sxmrork ,  1856. 

Die  Slcilier  aagen:   Wer  aaf  Gott  T«rtr»at,  kommt 
niemal«   um.    Die   Bergamasken:   Die  Vonehang   iJlset 
nie  im  Stich.    Ui»d  die  Banken:  Wer  Vertrauen  aof  Qott 
hat,  wird  eioit  BeHierae  haben.    (Rtiniberg  II,  b.) 
^an.:  Fiar  de  Dioa  aobre  baena  prenda,    (ttffhn  J,  339,; 

2195  Wer  Gott  vertraut,    kann  mit  einem  Gulden 

weiter  kommen,  als  ein  reicher  mit  vielem 

gelt.  —  Lehmann  ,  6$2 ,  li, 
iJin.T  Hvo  Gud  fortroer  kand  komme  videre  med  ecn  dA- 
ler,  end  een  rüg  med  handrede.    iPme.  dan.,  253.; 

2196  Wer  Gott  vertraut  und  schfisst  ins  Kraut,  dem 

wachsen  gi'osse  Ilete  (Haupte,  Köpfe K  CSchUji.j 

2197  Wer  Gott  vertraut  und  seinem  Rath,  hat  Leib 

und  Seele  wohl  bewahrt. 

2198  Wer  Gott  vertraut,    kriegt  (wird)  auch    'ne 

Braut.    (\Vfi4ifrj 

2199  Wer  Ooft  vArtmnt,  wird  nimmer  «u  Hchanden, 

Frj      '  ■    ■  -.fl. 


3200  V 


ertrawei,  bat   Wohl  gcbawct.  — 


10,    t^hmaMa^  m 


91 


Gott 


Gott 


99 


MaAety,  355*;  Hermemn,  m,  9;  KörU,  2S96  ti.  3836; 

Kirdthofer ,  HO :  Sailer,  216;  Simrock ,  i6b6 :  Steiger,  Ui; 

Ramann,  IL  Pred.,  1, 109;  Herberger,  II,  180. 
Böhm.:  Kdo  se  Boha  b6jf,  pevni  «tojf 
Dan.:    Hvo    Gnd   fortroer,    han    trjggelig  boer.    (Prot. 

dan.,  259.; 
Frz.:  Espöre  en  dien  en  chaqae  lieu. 
Soll.:   Die  &od   betronwt,  heeft  wel  gebouwd.    (Harre' 

bomee,  L,  241.; 
Lat..  Domino  mens  nixa  quieta  est.  (Seyhold,  134.;  —  Fide 

Deo  soll,  mando  diffide  tibique.  (Binder  I.  552;  //,  1142; 

Sejfbold,  183.;  — Fidere  dlsce  Deo.   (FUeher,  93,   40.;  - 

Qui  Domino  fldit,    bene  vidit    et  aediflcaTit.    (Binder 

II,  2769J 
ünff. :  A  ki  Istenben  bizik,  meg  nem  csalatkozlk.  (Gaal,  780.) 

2201  Wer  Gott  vertrawt    auff  dieser  Erden,   mag 

nimmermehr  verlassen  werden.  —  Petri.  I,  i09. 

2202  Wer  gott  vertrawt,  dem  ist  nie  misslungen.  — 

Ileniech,  1715,  16;  Petri,  l,  103. 
Soll.:  Die  op  Ood  betronwt,  diens  geluk  ii  menigroud. 

(Harrebomie,  I,  241.; 
Lat.:  Spes  confiaa  Deo  nnnqnam  confuBa  recedet.    (ÄU- 

dorf,  203;  Binder  II ,  319S ;  OaeU,  780;  JSchcnheim,  S,  30.; 

2203  Wer  gott  vertrawt,  der  bleibt  wol.  —  Henisch, 

1715,  15;  Petri,  I,  103. 

2204  Wer  Gott  vertrawt,  fest  auff  jhn  bawt,  sein 

gnedig  Hülff  er  allzeit  schawt.  —  Petri,  i,  103; 
HmUch,  1715,  17. 

2205  Wer  Gott  vertroet  de  —  mangelt  nig.    (HoUftj 

—  Sdtülte,  III,  77;  hochdeutsch  bei  Frvtchbier^.  1315. 

Scherzwort.  Wer  Gott  vertraut,  der  hat  nicht  nüthig 
zu  mangeln,  statt :  dem  mangelt  nichts. 

2206  Wer  Gott  vnd  dem  Kayser  dient,   der   hats 

kleinen  Gewinn.  —  Petri,  in,  u. 

2207  Wer  Gott  vor  Augen  hat,  sündigt  nicht. 

n.:  Chi  mira  Dio  preaente,  dalla  colpa  si  fa  lontano. 
(Paztaglia,  56,  4.; 

2208  Wer  Gott  will  gefellig  sein,  soll  des  Zanckens 

vnd  Streittes  '  müssig  gehen. —  Lehmann,  780»  l. 

»)  „Als  doBB  Teuffels  werck." 

2209  Wer  gott  zu  ireunde  hat,  dem  schadet  kein 

Creatur.  —  Agricdial.Z;   Ileniuh ,  VW ,  Z9 ;   Grvter. 

I.  80;  Egetudff,  3^;  Petri,  /,  103;  Blum,  29;  Reitutberg 

II,  4;  Eitelein,  951;  Simmck.  3881;  Sutor,  216. 

Die  Bussen:   Wer  Gott  cum  Freunde  hat,  kann  an« 

dem  Freund  entrathen.    (ÄUmann  VI,  407.; 
Böhm.:  Koho  Pin  Bih  chrAnf,  toho  sbia&  ner&nf. 
Engl.:  He   is  no  loser,  who  keeps  God  for   his  friond. 

(Gaal,  785.; 
Holl.:  Die  God  teyriond  heoft,  hem  schaad  geen  schepsel. 

(Harrebomie,  I,  241.; 
It.:   Chi   ha  Dio  dalla  lua,   non   ha  bisogno   d*    amicL 

(Pazzaglia,  90,  12.; 
Lat,:  Diligentibus  Detun  omnia   cooperantur  in   bonom. 

(Binder  II,  791.;  —  Deo  praeennte  nullus  offloit  obcx. 

(Henisch,  618,  24;  Philippi,  I,  115;  Seybold,  119;   8u- 

tor,  215.;  —  Nil  timot  adveriiquem  serrat  rector  Olympi. 

(Binder  II,  2096;  PhiUppi,  II,  28;  Seybold,  357.;  —  Pla- 

cato    possum   non   miser    esse   Deo.    (Ovid.)    (Binder 

II,  2583.; 
üng.:  [Kinek  Iiten   brMtya,  .könnyu   annak    UdvOzitlni. 

(Gaal,  785.; 

2210  Wer  Gott  zum  Advocaton,  der  ist  wohl  be- 

rathen. 
Frz.:  II  est  bica  vengö  qui  Dieu  venge.    (Leroux,  I,  14.; 

2211  Wer  Gott  zum  freund  hat,  dem  muss  sein  fcind 

zum  freunde  werden.  —  Hemsch ,  loü ,  6i :  Petri. 

II,  714. 

2212  Wer  Gott  zum  Freund  mit  (hat),  denselben 

kein  Unfall  vertritt. 

Lat.:  Dens  adsit,  mundus  absit.    (Fitcher,  63,  38.; 

2213  Wer  Gott  Äuni  Freunde  hat,  dem  kann  nichts 

zu  Wasser  werden. 

'  Span.:  Aquel  es  rico ,  que  08t4  bien  con  Dios.  (Cahier ,  3376.; 

22 U  Wer  Gott  zum  Freunde  hat,  den  lachen  alle 
Creaturen  an.  —  SaHer.228. 
BShm. :  Na  koho  bdh  milustiT ,  oa  toho  i  oar  laskav.   (Ce- 
lakovsky,  320.; 

2215  Wer  Gott  zum  Freunde  hat,  der  fürchtet  keine 
Acht. 

Derselbe  Gedanke,  den  Paulus  (Rom.  6)  ausspricht: 
Ist  Gott  fUr  uns,  wer  mag  wider  uns  sein,  und  den 
Ennius  in  dem  Verse  ausdruckt:  Non  aemper  vcstra 
evertit,  nunc  Jupiter  hoo  etat. 

Frz.:  Quand  ayme  Dieu  est  sur  en  tous  lieux.  (Leroux, 
I,  15.; 

Lat.:  Si  Deus  pro  nobis,  quis  contra  nos?  (Egeria.  271; 
Binder  II,  3110;  Fa$eliu$,  23.'i;   Wiegand ,  879.; 


2216  Wer  Gott  zum  Freunde  hat,  der  hat  di«  Wdt 

zum  Feinde. 

Fr». :  Qui  a  la  grAce  du  monde,  li  a  la  grAe«  de  DI««. 

(Leroux,  I,  tb.) 
Lat.:  8i  quis  amat  Christum,  mnndua  non  dlligit  iata& 

(Seybold,  568.; 

2217  Wer  Gott  zum  Freunde  hat,  kann  leicht  in 

den  Himmel  kommen. 

2218  Wer  Gott  zum  freundt  hat,   dem   kann   der 

Teuffei  nicht  schaden.  —  Henisch,  12SS.  84. 
Lat, :  Heu  quantum  est  summo  posse  placere  deo.    (Ftecher, 
103,  9;  Philippi,  I,  176  u.  214.; 

2219  Wer  Gott  zum  Trotz  reicn  sein  will,  bekommt 

die  Hölle  zur  Busse. 

2220  Wer  Gottes  Angesicht  nicht  sieht,  der  kennt 

ihn  nicht.  —  Luther's  Werke,  //,  394*. 

2221  Wer  Gottes  Gab  helt  lieb  vnd  werth,  dem  ist 

auch  Gnad  vnd  Glück  beschert.  —  Petri,  II,  m. 

2222  Wer  Gottes  Gesetz  hält,  der  bringt's  nidit  weit 

in  dieser  Welt. 
Holl.:  Die  naar  Gods  wetten  leeft,  heeft  klein  Toordeel 
op  deze  wereld.    (Harrebomie,  I,  241.; 

2223  Wer  Gottes  gnade  hat,  den  lachen  alle  Crea- 

turen an.  —  Henisch,  1693,  9;  Petri.  II,  854. 

2224  Wer  Gottes  güete  vnd  gnad  veracht,  der  hat 

sich  selbs  zum  Fluch  gemacht. — Henisch,  isn,  S6; 
Scheitel .  1141  ■»;  Froschm.,  ii.  V. 

2225  Wer  Gottes  Güte  hat  erblickt,  der  wird  auch 

durch  sein  Wort  erquickt. 
Holt.:  Die  Godes  goedheid  heeft  gesmaakt.  die  wordtook 
door  zijn  woord  vermaakt.    (Harrebomee,  I,  fil.) 

2226  Wer  Gottes  nur  halb  ist,  ist  des  Teufels  ganz. 

—  Körte,  2376;  Braun,  I,  958. 

Entweder  so  oder  so;  alle  Halbheit  ist  Tonrerflioh; 
Sani  oder  Faul. 

2227  Wer  Gottes  Rache  stört,  zieht  sie  auf  sich.  — 

Svridiwörterschatz,  183. 

2228  Wer  Gottes  vergisst,  den  vergisst  Gott  wieder. 

Frz.:  De  teile  peine  est  le  pecheur  puyni,  qui  en  son  -ri- 
▼ant  metz  Dien  en  obly,  quant  11  menrt  ne  lay  touvieat 
de  luy.    (Leroux,  I,  13.; 

2229  Wer  Gottes  vergisst  im  Leben,  den  vergisst 

er  im  Sterben. 
Dan.:  Glemmer  du  Gnd  mens  du  lever,  saa  glemmer  haa 
dig  naar  du  deer.    (Prov,  dan. ,  242.; 

2230  Wer  Gottes  Wasser  veracht,   dem  wird  auch 

sein  Brot  nicht  gebracht. 
Engl.:  God  deprives  hlm  of  bread  who  likes  nothig  driiiki 
?Bohn  II,  362.; 

2231  Wer  Gottes  will  spotten,    den  kann  er  aus- 

rotten I 
Lat.:  Iratum  gravis  est   res  habuisse  Deom.    (PhiUppi, 

I,  211;  Schonheim,  J,  30.) 
üng.:  NyaralyÄ«  ember  az,  kire  az  Taten  haragtiik. 

2232  Wer  Gottes  Wort  liebt,  dem  folgt  das  Creutz 

auf  frischem  Fuss.  —  Pctn,  i,  i03. 

2233  Wer  Gottes  Wort  nicht  will  hören  in  QvAß, 

der  muss  den  Henker  hören  mit  Scfa6rfe. 

2234  Wer  Gottes  Wort  verleurt,  der  ist  verloren.  — 

Henifch.  1703,  31;   Petri,  I,  102. 

2235  Wer  in  gott  will  klug  sein,  der  muss  für  der 

weit  ein  Narr  sein.  —  Henisch,  17ll,  IS»;  Luther's 
Tischreden,  322";  Petri.  I,  105. 

2236  Wer  in  Gottes  geleit  zeucht,  der  ist  wol  be- 

hütet. —  Henisch,  1452,  35;  Petri,  H,  714. 

Die   Portugiesen:    Behütet    iat,   wen   Gott  behfttet. 
(Reinsberg  II,  4.) 

2237  Wer  in  Gottes  Hut,  der  ist  wohl  behütet. 
Frt.:  Bien  est  gardd,  qui  Dex  velt  gardd.    (Leroux,  I,  IS.j 

2238  Wer  in  Gottes  Reich  will,  braucht  mit  keiner 

Karavane  zu  ziehen. 

2239  Wer  in  Gottes  Schatten  ruht,  der  hat  immer 

guten  Muth. 
Lat.:  Hio  est  magnus  animus  qui  se  deo  tradidit.    (Fischer, 
103,  lü.; 

2240  Wer  in   Gottes  Scheune  drischt,   den  wiegen 

Engel  ein.  —  S}irichwörlergarlen.  4S:  S<^ülzeüung,  40S. 

2241  Wer  in  Gottes  Wort  eins  nicht  glaubt,   der 

glaubt  kein».  —  Petri,  I,10i. 

2242  Wer  kan  gott  zwingen,  dass  Er  müesse  Tantzen 

wie  wir  jhm  pfeiffen.  —  Henisch,  im.  55;  Petn, 
U,  787;   Sailcr.  382. 


9a 


Gott 


Gott 


94 


2843  Wer  kan  vber  Gott!  —  Petri,  1,  lOS. 

3244  "Wer  kann  wider  Gott  und  Nowgorod  1  —  Sprich' 
wörlertchatt .  65;  Rerckcnmeyer ,  376:  ileiruberg  VI,  TS. 

Im  15.  Jahrbandert  war  Nowgorod  d«T  Mittelpunkt 
des  HanBabandelt,  dei  Handels  mit  den  Noimannen, 
mit  Wettasien  und  Bysaui.  Um  diese  Zeit  mng  wol 
das  Sprichwort  entstanden  sein,  wenn  auch  schon  früher 
der  Grund  tu  der  Oröase  gelegt  wurde,  die  Nowgorod 
erhielt,  so  lange  es  Freistaat  war.  Unter  Iwan  III.  (  Wa- 
•iliewitsch  l.),dem  es  im  Jahre  1478  sich  unterwarf,  wurde 
seine  Wohlfahrt  gebrochen.  Aber  noch  jetzt  ist  diese 
Wiege  des  russischen  Beichs,  diese  einst  so  mächtige 
Stadt,  soTolkreich,  dassman  sprichwörtlich  sagt:  Aus 
der  Wolga  kann  man  das  Wasser  nicht  austrinken  und 
in  Nowgorod  die  Leute  nicht  alle  todUchlagen.  (Reiiu- 
bfrg  VI,  n.) 
Dan.:  Hto  formaar  mod  Gad  og  den  ttore  Nygorod. 
(j^o9.  dan     531.; 

2245  Wer  mit  Gott  anfängt,  dem  thut  der  Teufel 
nichts. 

Wer  mit  Oott  beginnt,  sagt  ein  lateinisches  Sprich- 
wort,  den  beisst  die  Scblaogo  nicht.  Die  Franiosen 
sagen  :  Wenn  Gott  hilft ,  dann  kann  keiner  widerstehen. 
Die  Albanesen:  Wer  Ton  Gott  Terlangt,  wird  nicht  ge- 
Uusoht.  Und  die  Litauer:  Was  Ton  Gott  Tcrheissen 
wird,  da«  wird  auch  gehalten.   (Reiruberg  11, 1,  4  n.  1.) 

224C  Wer   mit  Gott   ausgeht    (auf äugt),    mit  dem 
kehrt  Gott  heim. 

Die  Bussen :  Man  ist  nicht  mit  Gott  ausgegangen ,  wenn 
man  mit  dem  Teufel  wiederkehrt.    (Altmann   V,  ViÜ.) 
It:  Chi  SU  con  Dio,  Iddio  sta  con  lui.    (Cahier,  28^'i.; 

2247  Wer  mit  Gott  die  Kette   bricht,  den  verläsat 

die  Freiheit  nicht. 

2248  Wer  mit  Gott  in  den  Kampf  geht,  kommt  als 

Sieger  heim. 
I  Kroat.:  S  milim  Bogom  sve  te  moze. 

2249  Wer  mit  Gott  reden  will,  muss  hoch  stehen. 

2250  Wer  mit  Gott  spricht,  dess  Auge  wird  (ist) 

licht 
2-251  Wer  mit  Gottes  ■  Fuhrwerk  in  der  Welt  fort- 
kommen will,  kann  nicht  alle  Stock  und  Steine 
aus  der  FahMtrasse  räumen;  er  muss  mit 
Geduld  gemach  fahren,  bis  er  abends  in  die 
•Herberge  kommt.  —  Sailer,  53. 

2252  Wer  nicht  will  auff  Gottes  befehl  zu  Ninive 

predigen,  der  muss  in  den  Wallfisch.  —  Ue- 

nisch,  1690,60. 

2253  W  er  nicht  zu  Gott  hinaufsieht,  zu  dem  sieht 
Gott  nicht  herunter.  —  AUmann  IV,  494. 

2254  Wer  nur  den  lieben  Gott  läast  walten,  sang 

der  Schulze ,  denn  er  lässt  alles  hübsch  beim 
Alten. 

2255  Wer  nur  den  lieben  Gott  lässt  walten ,  un  hat 

nix,  und  auf  ihn  hoffet  allezeit,  un  krigt  nix, 
den  wird  er  wunderbar  erhalten.  (Lübeck.)  — 
Dtccke,  15. 

Damit  schliesst  der  Spruch  im  Druck.  In  dem  mir 
an«  Lobeck  ragegangenen  Exemplare  befindet  sich  noch 
handschriftlich  die  Znsatzxeil«  am  Schluss:  Uu  wart 
nix.  —  Ein  Ähnlicher  sprichwörtlich  gewordener  Vers 
war  in  Fisohbach  (Kreis  Uirschberg)  um  das  Jahr  1815 
im  Umlauf,  der  einem  in  der  Mähe  der  von  mir  besuch- 
ten Schule  wohnenden  Bauer  zugeschrieben  wurde« 
Der  Mann  hatte  die  Gewohnheit,  ein  Horgenliod  zu  sin- 
gen, dabei  aber  im  Hof  und  in  der  Wirthsohaft  umher- 
sagehen,  die  erforderlichen  Anordnungen  au  treffen 
und  Befehle  en  ertheilen.  In  derselben  Weise  soll  er 
denn  nun  auch  einmal  einen  rorbeigehonden  Schneider 
auf  Hausarbeit  eingeladen  haben,  sodass  folgender  Vers 
entstand,  der  in  Fischbach  in  aller  Munde  war,  um 
gleichzeitigen  Gott-  und  Wcltdienst  zu  charakterisiron 
and  lu  Terspottan:  „Wach  auf  mein  Herz  und  singet** 
Zorn  Schneider:  Kennst  immer  ann  TAg  uff  de  Oarbeit 
knmma.  ,.Dcm  Schöpfer  aller  Dinge  1'*  An  brougfd'r 
au  ■*  Btgeleisa  mit. 
•2*256  Wer  ohne  gott  ist,  der  ist  wider  gott.  —  lle- 

nurfc.  1715.40. 

2557  Wer  ohne  Gottes  Wort  in  die  Kirche  geht, 
kommt  ohne  Gottes  Wort  heraus. 

•i-j58  Wer  seinen  Gott  in  der  Kist  vflm  Speicher 
vnd  im  Keller  hat,  der  darff  Gott  nicht  in 
die  Uäud  sehen  vnd  sieh  nicht  so  hoch  am 
Himmel  he)>en.  —  Lehmann ,  (M ,  %'2. 

2359  Wer  sich   am   ewigen   Gott  versündigt,  der 

wird  ewig  gestraft  —  Petri,  1, 108. 
tt90  Wer  sich  an  Gott  lesst,   des  ende  wirt  gut 
radt.  —  Aqricola  /,  786. 


2261  Wer  sich  auf  Gott  verlast,  dess  End  kan  nit 

bÖSS  werden.  —  Lehmam,  JI,  851,  828. 

2262  Wer  sich  Gott  ganz  ergeben,  den  verlässt  er 

nie  im  Leben. 
Frt.:  Qui  d'nn  franc  ooear  k  Dien  s'adonne  I»   Migaear 
point  ne  Pabandonne.    (Kriuinger,  15l'>.^ 

2263  Wer   sich    nicht  auf  Gott  verlast,   der  muss 

fallen,  und  wenn  er  den  Türkischen  Kayser 
zum  Freund  hette.  —  Luther't  Werke,  /.  583  •*. 

2264  Wer  sich  nicht  vor  Gott  fürchtet,  muss  sich 

vorm  Teufel  fürchten. 

2265  Wer  sich  selbst  schützt,  den  schützt  Gott, 

Kroat.:  Dok  se  iovik  iura,  i  Bog  ga  Suva. 

2266  Wer  sich  unter  Gottes  Hand  nicht  biegen  will, 

der  muss  darunter  brechen. 

Die  Russen:  Gott  serbricht  die  Hand  dessen,  der  Um 
raufen  will.    (AUmann   VI,  387.; 

2267  Wer  sich  wider  Gott  auflehnt,  der  stürtzt  sich 

selbe.  —  llenüch.  1704,  45. 

2268  Wer  sich  will  mit  Gott  vereinen,  der  muss 
^  sich  von  sich  selber  scheiden.  —  WincWer,  V.  16. 

2269  Wer  stets  in  Gottes  furchten  steht,  im  Vn- 

gflück  nimmermehr  vergeht.  —  Peiri.i,  109. 

2270  Wer  steht  in  Gottes  Sold,  trägt  Kittel  ohne 

Gold. 

2271  Wer  vmb  Gottes  willen  thut,  was  er  kan,  vmb 

dessen  willen  thut  Gott,  was  er  will.  —  Left- 
mann ,  9l0 ,  46. 
Dan.:  H^o  for  Guds  skyld  gier  hvad  han  kand,  saa  gier 
Gad  igien  for  hans  skyld  h^ad  han  viL    (Pro9.  dan.,  333.; 

2272  Wer  von  Gott  ablässt,  fällt  dem  Teufel  anheim. 

2273  Wer  von   Gott   etwas  haben  will,    der   muss 

jhm  inn  Ohren  ligen  vnd  mit  beten  anhalten. 
—  HenUch,  1705.  21;  Petri,  I,  109. 

2274  Wer  von  Gott  gezeichnet  ist,  war  niemals  gut. 

(S.  Gezeichnete.) 

2275  Wer  von  Gott  verla^n,  ruft  den  Teufel  an. 

2276  Wer  vor  Gott  hat  recht  gethan,   der  ist  auf 

guter  Bahn. 

Dan.:  Han  er  god,  for  Gud  er  god.    (Prov.  dan.,  349.; 

2277  Wer  wider  Gottes  Wort  auss  der  Philosophi 

disputirt,  der  versetzt  eine  blosse  Hand  wider 
ein  Schlachtschwerdt.  —  LOimann,  134.  87. 

2278  Wer  zu  Gott  kommen  will,  der  darff  nichts 

denn  nur  sein  Gnad.  —  Petri,  /,  iio. 

2279  Wer  zu  Gott  will,  dem  begegnet  er. 

Die  Bussen:  Wer  zu  Gott  will,  dem  kommt  er  schon 
ouf  halbem  Wege  entgegen.  Wer  zu  Gott  will,  darf 
auch  zu  Bfittemacht  kommen.  (AUmann  VI,  475  o.  492.; 

2280  Wi  blivt  wol  bi  önen  Gott,  aver  nig  bi  enen 

Köp.     (Holst.)  —  ScJtütze ,  £/.  65. 

2281  Wi  lövt  wol  an  en  Gott,  man  wi  ötet  doch 

nich  all  ut  en  Schotte!.    (Ostfries.) 

2282  ^Vi  sünd  Gott  man  en  Död  schuldig,   seggt 

Kain,  do  erschlug  he  sien  Bröer  Abel. 

2283  Wi   sunt  Gott  man  en  Dod  schuldig.  —  Bue- 

ren,  1261;  Hauakalntder ,  II,  428. 

2284  Wi&ne  Guod  taiket »  hiäd,  dai  doigedet«  nüt. 

(Delbrück.)  —  Firtnenich,  I,  361,  8. 
')  Gezeichnet.    *)  Taugt. 

2285  Wider  gott  hilfft  kein  rath.  —  Henisch,  nio,  88. 

Frz.:  Contre  Dieu  uul  ne  garde. 

2286  Wider  Gott  hilffl  kein  Siegel,  Recht,  gebrauch 

noch  Obrigkeit.  —  Petri,  II,  786. 

2287  Wider  Gott  hilft  keine  Macht.  —  Sauer,  216, 

2288  Wider  Gott  vnd  das  glück  hilfil  kein  pantzer 

noch  Krebs.  —  Ilenisck,  1711,  8l;  Petri,  FI,  786. 

2289  Wider  Gottes  Gewalt  kann  niemand.  —  A'trcfc- 

hofer,  129;    fitton.  41;    Sfriduoörtertckatx ,  60;    Sim- 

rock,  8894. 
Böhm.:  Proti  Bohu  nio  nemoho. 
F^t.:  Contre  Dien  nnl  ne  pant.    (Leroux,  I,  1%,) 
It,:  Chi  oontro  »  Dlo  getu  pieti»  in  oapo  gU  toma.  -> 

Contra  U  dectlno  eeleate  non  pa5,  swa  il  dtv«.   fAn- 

taglia,  84,  1.; 
Lot.:  Spoit  in  M,  qni  «dTenua  0) 
Ung.:  Egn  követ  ne  Tes«,  m«rt  ft 

2290  Wider  Gottes  Kraft  hilft  kerna  Utoht  — 

buch,  1570. 
Kroat.:  S  Jedlnim  Bogom  b«  iIq 


96 


Gott 


Gott 


n 


2291  Wider  Gottes  Weisheit  ist  nicht  zu  fechten, 

er  gewinnt  doch. 

2292  Wider  Gottes  Zorn  ist  alle  Macht  verlor'n. 

Xo/..' PluBvalethumaniB  TiribusiraDei.  (Ovid.)  (Bindfr 
I,  1376;  //,  2603;  Kruse,  839;  Philijtpi,  II,  99;  Sey- 
bold,  447.; 

2293  Wie    es    gott   gibt,    so   hat   mans.  —  ilenitch, 

1708,  CO. 

2294  Wie  es  gott  gibt,  so  ist's  gegeben.  —  llenUch, 

1708,  61. 

2295  Wie  Gott  die  alten  Väter  vor  dem  geschriebenen 

Buchstaben  selig  gemacht,  also  kann  er  auch 
uns  ohne  denselben  und  ohne  alles  Pfaffen- 
gezank selig  machen.  —  Opel,  395. 

2296  Wie  Gott  es  ragt,  daran  mir  gnügt.  —  Körte,  2S48. 

2297  Wie  Gott  fügt,  mir  vergnügt 

Auf  einem  Schrein  der  ambraser  Sammlung  an  Wien. 
lat. :  Quo  fata  trahont  retrahontque,  sequamur.    (Virgil.) 
(Binder  II,  2855.; 

2298  Wie  Gott  mit  seiner  Kirchen,  mit  seinem  Geist 

und  Wort  vor  Zeiten  nicht  an  die  Juden  ge- 
bunden gewesen,  also  ist  er  auch  jetzt»nicht 
an  die  Christenheit  gebunden.  —  Opel ,  395. 

2299  Wie  Gott  uns  begegnet,   so    sollen  wir  ihn 

grüssen. 
Dan.:  Man  skal  ei  meene  eller  tale  anderiedes  om  Ond, 
end  han  haver  aabenbaret  i  lit  ord.    (Prov.  dan.,  258.; 

2300  Wie  Gott  will,  ist  mein  Ziel.  —  Heniich,  1700; 

Teuer,  168;  Kirchhof  er,  129. 
Lat.:   Bio  mihi  cnncU  oadant,  nt   fert  divina  Tolunta«. 
(AUdorf,  975;  Binder  I,  1630;  //,  3144;  Pküippi,  II,  183; 
Seybold,  558.; 

2301  Wie   hoch   Gottes    Gerichte    sind,    kann   be- 

greifen kein  Menschenkind. 

2302  Wie  man  Gott  ehrt,  so  ehrt  er  einen  wieder. 

—  PBlr»,  II ,  791. 

2303  Wie  man  Gott  sucht,   so  findt  man  jhn.  — 

Henuch,  1706,  48;  Petri,  1, 111. 

2304  Wier  Got  vertrat,   huot  nit  af  Sand   geb&t. 

(Siebenbürg.-tächf.J  —  Schueter,  619. 

2305  Wil  got,  so  kräet  ein  axt  vnder  der  banck. 

—  Franc*,  /,  8o'»;  Lehmann,  II,  858,  411;  Henitch, 
188,55;  iVlri.  i/,  793. 

2306  Wil  dich  Gott  zum  Herrn  machen,   so  folg 

ihm.  —  Peiri,  II,  857. 

2307  Wil  mir  Gott  keinen  Apostel  geben,  so  behalt 

er  seine  Härterer  auch.  —  Peiri,  III,  15;  Henitch, 

250,  22. 

2308  Wil  vns  got  emeren,  so  kans  S.  Peter  nit  wer 

ren.  —  Franck,  I,  86*»;  Henieeh,  1712,  30;  Petri', 
11,796;  Lehmann,  9B,  7;  Eyenng .  III ,  i68 ;  Blttm,  11; 
Bücking,  86;  Braun,  /,  910;  Sprichwörterediatz,  149; 
Körte*,  2856 ;  Reinsberg  II,  S ;  Simrock,  3886 ;  Eiedein,  504. 

2309  Will  Gott  einen  strafen,  so  thut  er  ihm  die 

Augen  zu.  —  Eiselein,  254. 

2310  Will  Gott  hin,  so  will  ich  her,  und  bin  ihm 

ein  Wiederkehr.  —  Kiteiein,  250. 

2311  Wül  Gott  nicht  helffen,  so  helffe  BeliaL  —  Uäi- 

chiu».  Der  Zauberteufel  (Frankfurt  1563);  Theatrum  Dia- 
bolorum  (Frankfurt  1575),  S.  101*. 
2812  Will  Gott,   80  geschieht's,  hindert  Gott,  so 
bricht's;  nach  Gott  ich  richt's,  sonst  will  ich 
nichts.  —   Hertz.  5. 
Inschrift  an  einem  Hause  in  Erlangen. 

2313  Will  Gott  uns  erquicken,   so  kann  uns  nie- 

mand erdrücken.  —  Eiselein,  250, 
tat.:  Oeo  dante  nil  ralet  invidia.    (Oaal»  784.; 

2314  Will  Gott  uns  schla'n,  wer  kann  entgahn. 
MoU.:  Wil  Ood  ons  elaan,  wie  kan  't  ontgaan.    (Harrt- 

bomit,  /,  245.; 

2315  Wiirs  Gott  han,  so  muss  man  dran.  —  Eise. 

l«in,255. 

2316  Will's  Gott  ist  ein  gutes  Wort  von  alters  her. 

—  Simrock,  3870;  firntm.  //,  516. 

Heute,  was  Gott  will,  sagen  die  MaUftnder,  und  mor- 

?ren  nicht  mehr  und  nicht  weniger,  als  was  Oott  wUL 
Reinsberg  11,  %.) 

2317  Wüls  gott,  80  glückte.  —  Henuch,  1709,8;  Petri, 

Xr,  793. 


2318  Will's  Gott,  so  tagt's.  —  Ei*aein,  254;  Staffer,  S». 

2319  Wills  Gott,  wer  wendets.  —  HenUch,  1704;  Scheud, 

1141  **;  Sauer,  128;  Simrock,  3S»9. 

Denn,  sagen  die  Venetier,  gegen  GoH  kann  niemand. 
Und  die  Polen:  Oott  ist  nichta  cn  schwer.    (Reimsberg 

II*  3.; 

2320  Wilt  du  Gott  dienen,  so  lass  dirs  ernst  sein. 

—  Henisch,  1705,  70. 

2321  Winket  Gottes  Hand,  dann  verläse  dein  Vater- 

land. 

2322  Wir  bleiben  wol  bei  einem  Gott,  aber  nicht 

bei  einem  Kauif,  —  Petri,  II,  796. 

2323  Wir  geleben  alle  eines  Gottes,  aber  nicht  eines 

Menschen.  —  Petri,  II,  797. 

2324  Wir  haben  alle  Einen  Gott;  aber  nicht  Einen 

Kopf. 

Dan.:  Yi  have  alle  en  Oud,  men  ikke  «t  sind.    CPro9. 
dan.,  259.; 

2325  Wir  haben  bey  gott  lenger  zu  leben,  dann  bey 

den  Menschen.  —  iienisdi,  nn,  89. 

2326  Wir  haben  einen  reichen  Gott;   je  mehr  er 

gibt,   je    mehr  er   hat.  —  Kirehkpfer ,  lao :  Sim- 
rock, 8323! 
Lot.:   Habet  dominus,  nnde  tibi  dar«  poidt  mnlto  his 
plura.    (Schtüte,  19.; 

2327  Wir  müssen  gott  mit  gott  vberwinden.  —  Ife- 

nisch,  1714,  54;  Schottet,  1142*. 

2328  Wir  sind  alle  (oder:  allenthalben)  inn  gottes 

Hand.  —  Henisch,  1693,  51;  Petri,  I,  113;  Sauer,  21». 

2329  Wir  wollen  gott  jmmer   vberkliegeln  (üb^- 

klügeln).  —  Henisch,  1711,  18. 

2330  Wirf  in  Gottes  namen  dass  Netz  auss.  —  Ldk- 

mann,  800,  15. 

2331  Wir£ft  dich  Gott  herunter,  so  bekümmere  dich 

nicht  —  Petri,  II,  857. 

2332  Wo  der  liebe  Gott  wohnt,  hat  aoch  der  Tenfd 

sein  Nest.^—  Frücfc^i«- *,  i346. 

Um  cn  sagen,  dass  in  der  £egel  unweit  dar  Xirahe 
ein  Wirthshaus  steht. 

2333  Wo  es  Gott  hinlegt,  da  findt  man's.  —  Petri, 

II,  803. 

2334  Wo  es  Grott  lange  regnen  lässt,  will  er  sicher 

eine  grosse  Dürre  schicken. 
2336  Wo  God  nich  geit,  helpt  Arbeid.  —  Deecke,  45. 

2336  Wo  gott  am  Närristen   tedt,   da   ist  er  am 

klu^ten.  ■—  Luther's  Werke,  fV,  687;  Henisch,  1711,21. 

2337  Wo  Gott  Anfaog  ist  und  Ziel,  alles  Thun  ge- 

lingen will. 

Lat. :  Omnibus  in  rebus  feliciter  omnia  oodnnt ,  si  statOM 
flnem  principiumqne  denm.    (Seybold,  3473.; 

2338  Wo  Gott,  da  ist  keine  Noth. 

It.:  DoveDio  si  ritrova  nuUamanca.    (Pastaglia,  90,  8.; 

2339  Wo  Gott  das  Urtel  spricht,  da  appellirt  man 

nicht. 

Die  Bussen;  Vor  Gottes  Gerichtshof  gilt  kdn  Ap- 
pelliren.   (AUmann  YI,  488.; 

2340  Wo  Gott  den  Grund  gelegt,  da  hat  der  Mensch 

leicht  bauen. 

Der  Busse:  Wo  GottDttnen  baut,  braucht  der  Heaaoh 
keine  Deiche  au  bauen.    (AUmann  V,  123.; 

2341  Wo  Gott  den  Knopf  nicht  macht,  da  halt  kein 

Bund.  —  Satter,  237. 

2342  Wo  Gott  den  Rücken  zeigt,  da  weist  der  Teofel 

das  Angesicht.  —  Air^^mioJkon ,  iisi. 

2343  Wo  Gott  die  Stadt  nicht  selbst  bewacht,  so 

ist  vm sonst  der  Wechter  macht.  —  Arn,  U,  804. 

2344  Wo  Gott  eine  Kirchen  hinbawet,  da  bawet  der 

Teuffei  ein  Capell  (Wirthshaus)  daneben.  — 
Luther,  243;  Luther's  Tischreden,  78;  Henisch,  »84,  58 
Pistor.,  VI,  80;  Mayer,  II,  45;  Steiger,  297;  Eörte,  SS$S 
Stmrocfc,  1436*  u.  3994;  Braun,  /.  949;  Reinsberg  IV,  92 
Eiselein,  377;  Lohrengel,  I,  893. 

Als  man  unter  dem  Herzog  Anton  Ulrich  Ton  Bmn- 
schweig  dicht  an  der  Katharinenkirohe  ein  Opemhaiui 
baute ,  predigte  der  dortige  Pastor  Pfeiffer  heftig  dagvgmi 
und  sebloss  seine  Predigt  mit  dem  obigen  Sprichwort. 
Der  Hersog  schwieg  und  baute  fort.  (  Dr.  Braun,  BitUo- 
thek  des  Frohsinnt ,  Bd.  3,  Hft.  1 ,  8. 95.;  —  Urspraaglieh 
wol  eine  Anspielung  auf  die  Wirthshtuser  und  H«rt>«r- 
gen,  die  neben  den  Wallfahrtskirchen  angelegt  wtodm 
und  in  denen  maistantheils  die  A&daoht  wledn  vattraa* 
ken  nad  Terbraosi  wurde,  die  etwa  in  der  XSrolia  mootSt 


J2ä 


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Gott 


Gott 


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«nttt  wordon  «ein.  In  Gegenden ,  wo  man  keinen  «n- 
*eh»alichen  Begriff  ron  dem  Wallfahrtsgreuel  hatte, 
gab  man  dem  Sprichwort  einen  allgemeinern  Sinn  und 
■etzte  statt  Wirthibana  —  Kapelle.  Ganz  Tonttglioh 
gilt  ea  aber  ron  den  sogenannten  Onadenorten.  (Vgl. 
W^ber^t  Möneherei,  Stuttgart  1819,  II,  507.) 

Din.:  Ouds  kirke  er  som  lilien  blandt  tome.  (Prot, 
Jan.,  344.J  —  Htot  Tor  Harre  har  en  Urke,  har  fanden 
ei  capel.    (Prow.  dan. ,  268.; 

Engl.:  Where  Uod|has  his  ohureh,  the  deril  will  have  bis 
ehapel.    (Oaal,  800.; 

HvU.:  Daar  God  eene  kerk  sticht,  bouwt  de  daivel  eene 
kapel.    (Barrebom^e,  I,  241.; 

/!..•  Non  si  tosto  si  fk  un  templo  a  Dio,  come  il  Diarolo 
ci  fabbrioa  una  cappella  appresso.  (PattagHa,  103,  3; 
Uaal,  800.; 

iMt.:  Ad  domini  templum  Satanas  locat  nsqne  sacellum. 
(Pkilippi,  I,  11;  Sejfbold,  B.)  —  Delubmm  satanae  Do- 
mini etat  semper  ad  acdem.  (Seybold,  117.;  —  Templa 
Dens  nnlla  sibi  legit  snmmus  in  nrbe ;  quin  sibi  in  his 
•tatnat  parva  sacella  satan.    (Oaal,  80ü.; 

0»g.:  Hol  Istennek  templomot  ipittenek,  ott  mindgyArt 
•s  ördögnek  is  kApolnAt  «Uittanak.    (üaal,  800.; 

3345  Wo  Gott  fünf  segnet,  da  segnet  ^r  auch  sechs. 
—  Simrock,  3980. 

2346  Wo  Gott  (Brücken)  gebaut,  da  braucht  der 

Mensch  nicht  zu  mauern. 

Die  Bussen  in  der  Gegend  von  Bor:  Wo  Gott  DQnen 
bant,  braucht  der  Mensch  keine  Deiche  in  bauen.  Bor 
liegt  in  der  einförmigen  endlosen  und  das  Auge  er- 
mfldenden  Wolganiederung,  wo  es  nur  die  langgesoge- 
nen Danenreihen  am  linken  Wolgaufer  zur  Abwechse- 
lung hat,  die  zum  Theil  aus  dOrrem  Flugsand  bestehen. 
(AUmann   V,  122.; 

2347  Wo  Gott  geit,  da  schadt  kein  Neid.  —  Prtri, 

II,  90i:  Körte,  iiOi. 
lat.:  Deo  dante  nUTalot  inridla.    (Binder  I,  300;  //,  740; 
Stfbold,  119.; 

5348  Wo   Gott   Gevatter  ist,   da  gibt  es    schönes 

Pathengeld.  —  SitrichwörUrschaU ,  lOS. 

5349  Wo  Gott  Hausshalter  vnd  Marschaick  ist,   da 

^hets  am  besten  zu.  —  Petri,  ir,  804. 
3350  Wo  gott  hilft,  da  ist  alle  arbeit  leicht.  —  He- 

MÜrA,  171U,  45;  Petri,  11,  804. 
•2351  Wo  Gott  hilft,  geht  alles  leicht  zu.  —  Winckler, 

XII.  40. 

2352  Wo  gott  hinkombt,  da  wirds  gut;  wirds  nicht 

gut  am  Leib,  so  wirds  ja  gut  an  der  scel.  — 

Heniurk.  1709,49. 

2353  Wo  Gott  im  Spiel  ist,  da  geht  alles  wohl  von 

statten. 

2354  Wo   gott   ist,    da  ist  eitel  frewd.  —  lleuiscK 

1710,  7. 
HitII.:   Hier  is   God,   en   daar  is   genoeg.    (Harrebomee, 
/.  244.; 

2355  Wo  Gott  ist  der  Anfang  und  das  Ziel ,  da  alles 

Thun  glücklich  fortgehen  will. 

2356  Wo  (iott  mit  anklopft,  da  ist  kein  Eimer  vor- 

geschoben.   —  Syrichwörteritchatz ,  63. 

2357  Wo  gott  nicht  geyt,  da  hilfft  kein  arbeit.  — 

Nenitch.  1708,  3;  Petri.  II,  804;  Körte.  2303. 
It.:   Dore  la  fortuna  non  vnole,   ivi    non  senre  la  dili- 

genza.    (Faitagtia,  126,  5.; 
Lat.:    Deo  non  dante,  nil   valet  labor.    (Binder  I,  300; 

11,  740;  Seybold.  11».; 

2358  Wo   Gott  nicht   gibt    zum  Haus    sein  Gunst, 

da  ist  all  unser  Ban^n  umsunst.  —  Riehl.  Fa- 


lat.:   Frustra  conatur,   cni  non  deus   auxiliatur.    (Sey 
hold,  195.) 

3359  Wo  gott  nicht  hat  zu  wachen  lust,  da  ist  all 
hut  vnd  wacht  vmsunst.  —  Ifeniich,  17I5.  30; 
fVfn.  //.  604. 

236u  Wo  Gott  nicht  hansshelt,  da  ist  weder  gehor- 
sam noch  fried.  —  Petn .  lt.  804. 

2361  Wo  Gott  nicht  hinlegt,  da  find  man  nichts, 
wenn  sich  gleich  alle  Welt  zu  todt  arbeitet. 
—  Ilnitck,  109»,  64;  Petri.  II,  805. 

3369  Wo  Gott  nicht  ist  bey  Krieg  vnd  Schlacht,  so 
ist  verloren  rath  vnd  macht.  —  iVin,  i/.  806; 

FrosrAm.,  Tt"». 

3363  Wo  Gott  nicht  segenen  wil  ein  Hauss,  so  ist 

alle  mühe  vnd  arbeit  auss.  —  P*tri,  II,  805. 

3364  Wo  Gott  nicht  selber  bawt  das  Hanta,  so  rich- 

ten wir  gar  wenig  anis.  —  Pttri,  U,  m. 
DavTsesss  SnioBwOBTSB-Lazocoir.   IL 


2365  Wo  Gott  nicht  selber  gibt  den  Sieg,  da  feh- 

len  all  anschleg  in  dem  Krieg.  —  Pari,  ii,  4. 

2366  Wo  Gott   nicht   selbst  behüt  das  Hauss,   so 

rieht  der  fleiss   gar  wenig   auss.  —  lienisch, 

1140,  1;  Petri,  //,  804. 

2367  Wo  Gott  nicht  wohnt,  muss  man  sich  nicht 

einmiethen. 

Ein  hebrAisohes  Sprichwort  tagt:  Um  alles  Gold  der 
Welt  mochte  ich  da  nicht  wohnen,  wo  man  Gott  nicht 
dient.    (Cahier,  2517.; 

2368  Wo  gott  nicht  zu  rathe  hellt,  da  bleibt  nichts, 

wenns  gleich  in  tausendt  Schlösser  verwahret 
were.  —  Umweh.  1712. 53 ;  Petri,  II,  805;  Schottet,  1141  •»; 
Sailer,  126;  Sprichvörtertchatz ,  106. 

2369  Wo  Gott  nimmer  hellt,  da  hellt  der  mensch 

auch  nicht  —  //«ii«cft,i7i9, 13;  Petri,  11,905. 

2370  Wo  Gott  seine  Kirche  hat,   bald  bawet  der 

TcuiTel  sein  Hurhaus  daneben.  —  Pauli,  Po- 
stilla,  II,  199  ■. 

2371  Wo  Gott  soll  eigen  sein,  da  muss  es  ledig 

sein.  —  Henisch,  1706.  28. 

2372  Wo  gott  vorangehet,  kan  kein  rigel  hindcr- 

lieh  sein.  —  lienisch,  1716,  7;  Sailer,  210. 

2373  Wo  Gott  will,  da  regnet's.  —  Petri.  II.  805. 

2374  Wo  Gott  will,  klopft  das  Glück  an. 

2375  Wo  Gott  zerbricht,   da  hilft  kein  Bauen.  — 

Gaal,  786. 

2376  Wo  Gott  zerstört  und  bricht,  hilft  alles  Bauen 

nicht.  —  SckuUe,  25. 

2377  Wo  Gott  zu  einer  Thür  hinausgeht,  schleicht 

sich  der  Teufel  zur  andern  hinein. 

2378  Wo  Gott  zum  Hauss  nicht   gibt  sein  Gunst, 

so  arbeitet  jedermann  vmbsunst.  —  A>irt.  //,  805. 

2379  Wo  Gottes  Recht  im  Lande  gehet,  da  lernen 

die  Einwohner  Gereclitigkeit  —  Petn,  II,  805. 

2380  Wo  Gottes  Wort  am  reichlichsten  gepredigt 

wird,  da  ist  die  Verachtung  am  grossesten 
vnd  die  Straff  am  nechsten.  —  Petri.  i,  iis. 

2381  Wo  Gottes  wort  ist,  da  ist  fahr  vnd  feind- 

schaflt.  —  Henisch,  977.  26. 

2382  Wo  man  mit  Gott  zu  thcilen  hat,  soll  Gott 

allzeit  oljen  und  der  erste  sein.  —  Graf.  52 .  200. 
ifkd.:  Wer  men  mit  gode  to  delende  heft,  dar  schall  god 
alle  ttd  boren  ondo  de  erste  weson.    (Grimm,   Weisth., 
Il,  282.; 

2383  Wo  man  nicht  Gott  zu  rnth  nimpt,  da  hilfft 

weder  sorg  noch  anschlag.  —  Petri,  11,  812. 

2384  Wohl  dem,    der  Gott  alle  Tage  und  seinen 

Gutsherrn  •jährlich  nur  einmal  sieht  f 

2385  Wol  vor  Godt  vnde  Hinsehen  sick  smücket, 

Icnet  vnde  borget  alles  dartho ,  de  drecht  tho 
lest  thoretene  Scho.  —  Cryse,  Fr.  27.  Bg.  G,  3. 

2386  Wolan,  Gott  gabs,  Gott  nam;    verliert  man 

die  Schuh,   so   behelt  man   doch   die  Füss. 

—  Gruter,  III,  50. 

2387  Wollt  Gott  uns  allen  Willen  machen,  wir  wür- 

den mehr  weinen  als  lachen.  —  Brandt,  Nsch.,  28. 

2388  Worto  (wozu)  di  godt  beropen  hat,  dat  schaltu 

waren  fro  unde  spade.  —  Kbttorf,  10. 

2389  Wozu  einer  Lust  hat,  das  beschert  ihm  Gott 

genug.  —  SpriditeMenchatz ,  71. 

2390  Wozu  Gott  einen  berufen  hat,  dabei  soll  er 

bleiben. 

£af.;  Quapositnsfueris  in  statione,  mane.    (Ovid.)    (Bin- 
der I,  1445,-  //.  2696;  Kruse,  879.; 

2391  Zu  Gott  der  Mund,  zu  Gold  das  Herz. 

2392  Zu  Gott  hincken  die  Leut,  zum  Teuffei  lauffen  sie. 

—  Lehmann,  744,  9;  Simrock,  8961;  YTurtbach  II,  345. 

2393  Zn  Gott  hinkt  man,  zum  Teufel  springt  man. 
Da».!  Menneskene  de  kxyb«  til  Oud  og  l*be  tU  fanden. 

(Pro9.  dan.,  258.; 

2394  Zu  Gottei  Hilff  gehört  Arbeit.  —  Ukmami, 

a,  901,  18:  PtM,  ii,  m;  Btimi,  IM;  Utt.SM; 


Hcu. 


Tot  Bodi  holp«  boorl  1 


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Gott 


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2395  Zu  Gottes  und  Maria  Ehr'  empfang  dies  and 
sonst  keinen  mehr.  Sei  tapfer,  bieder  und 
gerecht !    Besser  Ritter  als  Knecht. 

Eins  der  beim  Bittorecfalag  flblichen  Worte.  (Oeser, 
Geschichte  der  Deutsehen,  Leipsig  1847,  S.  211.; 

♦2396  Ach  Gott,  Herr  Wenk,  helpe  se  doch,  helpc 
so  doch.  (Germnu,  Rcgierungtbezirk  Kßnigtberg,  Kreit 
Fiscithausen.)  —  Frischhicr,  4023. 

*  2397  Also  hat  Gott  die  Welt  geliebt  und  der  Pfaif 

seine  Köchin.     (Itottenburg.) 

*  2398  Auf  Gottes  Buda  geha.  (Würzhurg.J —  Sartorius.  162. 

Barfnss  oder  in  Schuhen  ohne  Sohlen. 

*2399  Auf  Gottes  Wort  das  Netz  auswerfen. 
♦2-400  Aus  Gott  einen  Butzmann  machen. 

„Aber  an  txns  liegt  es,  (last  wir  nicht  einen  schenss- 
licben  Putzmann  oder  Vogelachoucii  für  Gott  in  unser 
Her*  setzen."    (Luther's  Werke,   VI,  323''.; 

♦2401  Bei  allen  Gottes  Heiligen  schwören.  —  Ilmisch, 

823,  3. 

♦2402  Bei  Gott! 

Betheaerungsformel.  Ich  füge  hier  die  Botheuonm- 
gon,  Flüche,  Verwünschungen  und  Yerwundernngsans- 
rui'e  bei,  in  denen  der  Name  Gottes  verhüllt ,  verkleidet, 
wie  Prof.  Stober  aigt,  in  Glimpffurmen  onchcint.  Statt: 
„Bei  Gott",  sagt  man  im  EUass  :  Bt  Gobb  (englisch:  by 
cock  für  bj  Ood);  bl  Gebb';  bl  Gübb;  bl  Gübbllcher; 
bl  GobbUchcr;  bt  GoUe;  bl  Gösch;  bl  Ooscht;  bl  Gol- 
llger;  bl  Grott;  bl  Nott;  bl  Gottlluher;  bl  Gotzlicher; 
Götz,  Kotz;  Botz,  Potz.  (Vgl.  Grimm,  II,  '279;  From- 
viann ,  1 ,  21)8  ,  25.)  Herrgott  vuu  Bindheim ;  Herrgott 
von  Buxheiin  (Auerbach,  Büchlein  für  die  Jugend ,  Mün- 
chen 1836;;  Herrgott  Sackuff  (Sack,  Anfang  von  Ba- 
crament);  Himmel -SackufT;  Heide-Saoknff  (Heide  ist 
wie  Mord  Verdtärkuugssilbe,  wie  in  Heidenlärm,  Mord- 
spectakel) ;  Potz  Heide ;  Heidecke ,  Herrdecke  Cwie  Her- 
stock eine  Verdrehung  ans  Herrgott,  vgl.  Grimm, 
II,  280);  Gott  Btrom'rl  auch  Gostrom'r  (für:  Gott 
straf  mich!);  Gott  Strasburg  1  Gott  verdopp'l  m'r  d'r 
Wnchnlohn  (für:  Gott  verdamme  mich,  wie  die  beiden 
folgenden ) ;  Gott  verwitsch  mi  I  Gott  versatz  mi  I  Gott 
soll  mi  lidwel  Num  di  diö  (für  francösisuh :  Nom  de 
Dien);  Nun  de  nun  (Nom  de  nom);  Num  de  Doi ;  Milde 
diä  Hippe  da!  Die  folgenden  sind  Vordrohungen  des- 
selben französischen  Ausrufs :  Nunn  de  Blbb  I  Nunn  de 
Blbbolel  Nun  de  Buckel l  In  Basel  vernimmt  man:  Bi 
Gobbsl  Bi  Gubschliche  1  Herrgott  von  Bendheim  1  Herr- 
gott Ninivel  (Vgl.  die  Zusammenstellung  olsasiischer 
Glimpfformen  von  A.  StSbcr  bei  Frommann,  II,  501  a. 
/»',  462.) 

♦2403  Bey  Gott  vnd  allen  helygen   schweren.  — 

Pauli,  Schimpff,  UV*. 
♦2404  Bitt  Gott,  das  nicht  erger  werde.  —  Eyering, 

m,  319. 
♦2405  Da  hätte  Gott  viel  zu  thun,  wenn  er  alles  so 

genau  nehmen  wollte.  —  Sprichvörterschatz ,  i99. 
♦2406  Da  ist  bei  Gott  keine  Gnade. 

Weun's  so  weit  kommt,  ist  keine  Hoffnung  mehr;  es 
ist  kein  anderer  Ausweg,    die  Sache  muss  sein,  der 
Zahn  musB  heraus  u.  s.  w. 
♦2407  Da  kann  man  vor  Gottes  Segen  nicht  dazu 
kommen.     (Meiningen.J 
Wo  grosser  Zudrang  herrscht. 
♦2408  Da  lebet  Gott,    da  lachet  Gott.  —  Lehmann, 

II,  76,  22. 
Lal.:  Nunc  Dil  beati.    (Binder  II,  255,-  Lang,  9.) 

♦2409  Da  schlag  Gott  den  Teufel  todt. 

Ausruf  des  Erstaunens,  der  Verwunderung,  des  Un- 

willenf. 

♦2410  Da  sei  Gott  vor! 

/.«/.:  No  di  Hirent.    (Plaut u.i.)    (Binder  II,  1996.; 
♦2411   Da  wolle  Gott  bei  sein.  —  Tappius,  4'»;  Eyering, 
1.  779. 

♦2412  Dai  lätt  ok  gäme  Guodes  Water  üöwer  Guo- 
des  Lant  goau.     (iHrloUn.J  —   Woexte ,  91 ,  2li. 

•2413  Dai  wct  van  Guot  kain  Let.  (kerlokn.J  — 
Wuctte,  87,  129. 

*  2414  Danck  Gott,  dass  du  das  habst.  —  Eyering,  I,  251. 
•2415  Das  erbarme  Gott!  —  Eichvald,Gü5. 

•2410  Das  kann  allein  Gott  und  der  grosse  Zar. — 

SprichieöTtrrxchaU ,  47. 

♦2417  T>as   lass   dich   Gott  reden!  —  Gmter,  UI,iZ: 

Lehmann,  II,  75,  20. 

♦2418  Das  mag  Gott  entscheiden. 

HolL:  Dat  zuilen  wi)  Gnd  on  den  molenoar  laten  scheiden, 
die  scheiden  zoovcftl.    (Ilarrebam^e,  /,  241.; 
♦2419  Das  sei  Gott  befohlen.  —  Ei$elein,  250. 

tat.:  Jovi  faerint  haeo  omnia  curae.    (EUeUin,  250.; 


♦2420  Das  walt  Gott!  —  Agricola  1,  596;  Franek,  Jl,  «*• 
Tappius.  4*^;  LchvMwi,  II,  b9,  iO;  Eyering,  779. 
HolL:  Dat  wilde  God.    (Uarrtbomie,  I,  241.; 

♦2421  Das  weiss  Gott  allein. 

Holt.:  Dat  weot  God  alleen  en  de  torenwacliter.    (Hairt- 
bomee,  I,  241.; 

♦2422  Das  weiss  Gott  und  die  Euhl    (Lobetuiein.j 

Die  Beileniart  soll,  nach  einer  Mittheilong  aus  dar 
genannten  (hegend ,  auf  folgende  Weise  entstanden  sein. 
Ein  Pfarrer  musste  eines  Tags,  d«  seine  Wirthin  krank 
war ,  «eine  Kuh  melken.  Da  ihn  der  Sohwana  der  Kuh 
hinderte,  band  er  sich  denselben  am  Halse  fest.  Die 
Kuh  riss  sich  los ,  lief  fort  und  der  Pfarrer  mnsste 
nothgedrungen  hinterdrein.  Als  der  Marsch  bei  der 
Schule  vorbeiging,  fragte  der  Lehrer:  „Herr  Pfarrer, 
wozu?"  worauf  er  vom  Pfarrer  die  obige  Antwort  erhielt 

*2423  Das  wolle  Gott  nymmermehr.  —  .4jncoto  /,  597; 
Eyering ,  I,  362. 
Lat.:  Dil  meliora  (ferant).    (Seybold,  126.; 

♦2424  Das  wollen  wir  Gott  befehlen. 

BoU.:  Wij  willen  het  Gode  bevelen.    (Jfarrebamie ,  /,  245.; 

•2425  Dass  ^ich  Gott  sehende!  —  Agricola  1,  494. 

D.  h.:  Dass  du  verdammt  seist I  Agricola  hat  die 
sprichwörtlichen  Bedensorten,  die  zu  seinenZeit  als  Ver- 
wünscliungaformeln  im  Brauch  waren ,  in  seiner  Samm- 
lung der  75U  Spriohwürter  aufgenommen.  Ks  sind 
abersiohtlich  folgende:  Dass  dich  das  blaw,  das  vor 
dem  donner  herlauffet,  ankom.  Dass  dich  die  vier 
botschaiften  ankommen.  Dass  dich  der  donder  er- 
schlag. Die  DraesB  gehe  dich  an.  Dass  dich  das 
hellische  fewer  verbrenne.  Dass  dich  die  frmntzosen 
ankörnen.  Das  falbel  gehe  dich  an.  Dass  dich  OotU 
dufft  und  lufft  sehende.  Dass  dich  Gotts  fünf  Wanden 
sehenden.  Dass  dich  Gotts  kraft  (macht)  aoheade. 
Dass  dich  Gotts  leichnam  sehende.  Dass  dich  Ootti 
marter  sehende.  Dass  dich  Gott  sehende.  Data  dich 
Gottes  Saorament  sehenden.  Dass  dich  das  hertal«jd 
bestehe.  Dass  dich  ein  boss  iar  ankomme.  Dass  dich 
die  plag  bestehe.  Dass  dich  Sancf-Qnlrin  ankoBu  Der 
ia  ritten  gehe  dich  an.  Die  sucht  gehe  dich  an.  Dass 
dich  derj  TropfT  schlage.  Dat  dick  nogen  TttfTel  ynnet 
hole  liff  faren.  Der  Teuffei  fuere  dich  vber  den  Oster- 
rode  hynwcg.  Dasa  dich  der  Teuffei  sehende.'  Das«  da 
müssest  toll,  raeent  vnd  vnsinnig  werden.  Dass  dieh 
alles  vnglück  bestehe.  Dass  dich  Bauet- Voitaiants  an- 
kom. Dass  dich  Sanct-Vrbans  plag  bestehe.  Dass  dieh 
Sanct  -  Veitin  ankom.  Dass  dich  dass  Wetter  an^he. 
Dass  dich  die  Pestilenz  ankom.  Dass  dich  das  Parle 
(Paralysis)  rucrc.  Dass  dich  Sanct -Authoni  ankom. 
Dass  dir  nymmer  gute  geschehe.  —  Diese  Aedenaarten 
sind  tibrigens  jede  unter  ihrem  Begriflswort  aafgefOhrt 

♦2426  Dass  dich  Gotts  angst  sehende.  —  Agricola  /,  643. 
Eine  zu  Agricola'i  Zeit  sehr  gewöhnliche  VerwUn- 
sehungsformel  vom  Leiden  Jesu  hergenommen.  Der 
angeführte  Schriftsteller  sagt:  „Fast  Jedes  Kind  braucht 
dies  Wort  zu  allen  leichtfertigen  Baohen ,  ala  wtre  die 
Angst  Christi  ein  Spott.«' 

♦2427  Dass  dich  Gotts  Dufft  vnd  lujfft  sehende.  — 
Agricola  I,  529;  Henüch,  762^  34. 
Sogar  die  Luft  soll  dir  cum  Verderben  gereichen. 

*2428  Dass  dich  Gotts  funfif  wanden  sehenden.  — 
Agricola  I,  491. 

♦2429  Dass  dich  Gotts  kraffb,  Gotts  macht  sehende. 
—  Agricola  I,  644. 

♦2430  Dass  dich  Gotts  leichnam  sehende.  —  Agricola 

/,  495. 

♦2431  Dass  dich  Gotts  marter  sehende.  —  Agricola 

I,  492. 

♦  2432  Dass  dich  Gotts  sacrament  sehenden.  —  Agri- 

cola  I,  492. 
♦2433  Dass  dich  Götz  Lung  schendt.  —  Geiler,  Nadt. 
Gotalästcrcr  und  gotsschwerer  (nennen)  Oots  him, 
lung,  leber,  krOss,  wunden  onmacht  (Pauli,  Sehimpf,  1*^ 

♦2434  Dass  dir  Gott  einen  goldenen  Esel '  beschere, 
so  hast  du  ein  Jahr  am  Schwanz  zu  zehren. 

1)  „Eü  wirdtaber  der  guldine  Esel  genannt  das  Gebfirg 
an  Bühaim ,  darauf  herrlich  Gold  Bergwerck  wirdt  gp- 
bawt."    (Henitch,  941.;    (S.  Eaehifresfier.) 

♦2435  Dass  dir  Gott  Licht  und  Kerze  beschere. 
♦2436  Dass  Gott  dem  kargen  schelmen  den  ritten 

gebe.  —  Pauli,  Schimpff,  LV*. 
•2437  Dass  Gott  erbarm. 

Gotteserbärmlich ,  gottc^j&mmerlich. 
*2438  Dass  ihm  Gott  seinen  Leib  schände.  —  Eise- 

lein,  2bl. 
♦2439  De  leiwe  Gott  is  en  gaud  Mann.  —  Lohrengei, 

II,  95. 

♦  2440  De  lewc  Gottke  ward  et  betahle  on  de  Gross- 

mutterko  afspönne.  (Oberland.)  —  Friukbier  ^  1U7. 


101 


Gott 


Gott 


102 


•8441  De  lieb  Gott  is  bi  ins  (bei  uns)  eigkehrt  — 
Steiger,  31. 

Er  hat  nnt  mit  einem  Üngiflok  heimgeeueht.  Naoh 
SailfT  (231)  wird  in  Baiem  die  Bedensart  bei}  ErOff- 
nnng  des  Oeaprftoha  gehört,  wenn  in  irgendeinem 
Hanse  jemand  gestorben  ist  nnd  die  Verwandten  des 
Oeetorbenen  da«  erste  mal  wieder  au  ihren  Nachbarn 
kommen. 

*2442  Dem  braucht  Gott  die  Angen  nicht  zoznthun, 

wenn  er  ihn  strafen  will. 
*2443  Dem  gibt's  Gott,  er  darf  blos  das  Manl  auf- 
halten. 

Wenn  etwas  ohne  nnsere  Mfthe  glttoUlch  Ton  statten 
geht,  gleichsam  als  ob  es  Gott  selbst  besorgte. 
*2444  Dem  lieben  Gott  die  Zeit  abstehlen. 
Massig  gehen,  unntttae  Dinge  treiben. 
Frt.:  Passer  son  temps  ou  sa  journöe  k  ne  rien  faire.| 
•2445  Den  biet  Guod  teiket    (Paderborn.J  —  Firmenich, 
l,  363,  14. 
Den  bat  Gott  geseichnet. 

•  2446  Den  lieben  Gott  in  die  Schule  nehmen  wollen. 

Von  jemand,  der  alles  besser  wiesen  will  als  andere, 
und  namentlich  auch  die  schiümeistem  will,  die  gerade 
den  Gegenstand  am  genauesten  kennen,  welcher  den 
Adler  fliegen,  die  Fiscbe  schwimmen,  die  Espe  zittern, 
den  Storch  klappern  lehrt,  der,  wie  die  Franzosen  sa- 

SD,  mit  den  Francisoanem  lateinisch  reden  iind  mit 
n  Venetiem  die  Minerra  unterrichten  will.    (Reint' 
herg  IV,  68.; 
•2447  Den  lieben  Gott  mit  dem  Teufel  bezahlen. 

Der  Undankbare. 
•2448  Der  darf  nicht  sagen:  Gott  straf  mich,  der 
ist  gestraft  genug.     (Rotteabwrg.) 
Z.  B.  wer  die  oder  die  heirathet. 
*2449  Der  Gott  im  Zufall. 

Die  plötzliche,  nnvermathete  Lösang  einer  rerwickol- 
ten,  schweren,  unlösbar  scheinenden  Angelegenheit. 
Lot.:   Dens  ex  machina.    (Apottol.,   111}  Binder  II,  749; 
PlkiUppi,  I,  117.; 

•8450  Der  kann  sich  auch  mit  dem  lieben  Gott  be- 
kannt machen.    (Köthen.j 
Von  jemand ,  um  dessen  Leben  es  sehr  gefährlich  steht. 
•3451  Der  lewe  Gott  hett  'n  Narm  in  den  ESrl  fra- 
ten.  —   Goldtchmidt ,  157. 
Wenn  jemand  ungewöhnliches  Glttok  hat. 
*2452  Der  liebe  Gott  giesst  einen  Eimer  aus  nnd 
trommelt  darauf.  —  Frischbier,  278. 
In  der  Prorina  ^reussen  beim  Gewitterregen. 
•2453  Der  liebe  Gott  hat  ein  Einsehen  gehabt.  — 
Phüifpi,  II,  106. 

Was  einen  geffthrlioben  Ausgang  zu  nehmen  schien 
oder  was  recht  einfAltig  angelegt  war,  ist  wunderbar 
snm  Olftck  ausgesehlagen. 
Lat. :  Praerertit  ancborae  jactnm  deus.  (Hameln ,  1*23 ;  Phi- 
lippi,  II,  106;  Sejfbold,  455.; 

•2454  Der  liebe  Gott  hat  ihn  für  eine  feindliche  Ka- 
none angesehen.  —  Körte,  2393. 

£r  ist  Temagelt,  ein  sehr  beschränkter  Kopf. 

•2455  Der  möchte  auch  dem  lieben  Gott  die  Füsse 
küssen. 

•2456  Du  grotcr  Gott  von  Dommelkäm  \  du  Herrgott 
von  Perschtite^  (Samland.)  —  Frich*i>r*,  134B. 
))  Zwei  Ort«  dieses  Namens  im  Begierungsbezirk 
Königsberg;  der  eine  im  Kreise  Fischhausen,  der  an- 
dere im  Kreuo  Friedland.  *)  Pojerstiton,  ein  Dorf  im 
Kreise  Fischhausen. 

•2457  Du   must  din  Gott  nig  in  de  Ogen  gripen. 

(IhUt.;   —   Schütte,  III,  170. 
Sicht  zu  leichtsinnig  und  gottlos  sein. 

•  2458  Duoas  wird  in  Gntt  wuli  geschahn.   (Sproiiau.) 

—  Firmenich,  II.  298,  11. 
Das  wird  in  Gott,  d.  i.  suTerlAssig,  sicher  geschehen. 

•2459  Einen  dem  schwartzen  Gott  befehlen.  —  Ma- 
the»9.  388 ^ 

*2460  Einen  hinter  Gott  und  vor  Gott  bitten.  — 
Eitelein.  tÜ  :  Hraun,  l,  933. 

So  sagt  man,  um  faeftige  und  angelegentliche  Bitton 
eine«  Menseben  auszudrücken.  Er  bat  mich  vor  Gott 
and  nach  Gott,  ibm  einige  Thaler  zu  leihen.  Von  der 
Gewohnheit  aller  heftig  Bittenden ,  besonders  der  Bett- 
ler entlehnt,  die  zuerst  vor  jemand  treten  und  ihm 
ihre  Bitte  rortragen,  dann  aber,  wenn  er  fortgeht,  ihm 
liittend  nachlaufen  und  nachrufen,  bis  er  sich  zum 
()cben  bewegen  lisst.  Die  Kedennart  ist  aus  den  Pro- 
Tinzen  Schlesien  nnd  Frcnsen  mitgctheilt. 

•'2461  Einen  um  Gottes  vrillen  barbieren.  —  ParUmia- 
han.  3219. 
Schlecht,  mit  stumpfem  Messer. 


*2462  Einen  zum  Gott  machen. 

Frz.:   Frier  quelqu'un  plus  qne  Dieu.    (Kritxinger,  235».; 

•2463  Er  firagt  nichts  nach  Gott  und  nach  der  Welt. 
—  TendloM,  687. 

Nimmt  weder  auf  göttliches,  noch  menschliches  Ge- 
bot BQcksicht,  weder  auf  die  Vorschriften  der  Beligion 
noch  der  BittUchkeit. 

•2464  Er  fragt  weder  nach  Gott  noch  nach  dem 

Teufel.  —   Fhiiipfi,  II,  U;  Seifbold,  334. 
•2466  Er  geb  Got  vnd  all  seinn  heiligen  nit  einn 

heller.  —  Franck,  II,  112^;  Eyering,  II,  240;  Sim- 

rock,  3103. 
ffolL:  Hij  zon  aan  God  of  sijne  heiligen  nlet  66ne  mijt 

geven.    (Sarrebom^e,  /,  244.; 
•2466  Er  glaubt  weder  an  Gott  noch  an  den  Teufel. 
•2467  Er    hat   Einen   Gott    und   Einen   Rock.  — 

Tendlau,  902. 
HoU. :  Uij  heoft  Gods  ter  wereld  nlets.    (Ilarrebomee.  I,  244.; 

•2468  Er  hat  Gott  im  Herzen  und  Friedrich  Wil- 
helm in  der  Tasche.  —  Frischbicr^,  1338. 

•2469  Er  hat  Gott  im  Munde  und  den  Teufel  in 
den  Iläuden. 

♦2470  Er  hat  mit  Gott  noch  nicht  die  Finger  zu- 
sammengesteckt. 

•2471  Er  hat  nichts  als  Gottes  Armuth  in  einem 
Säcklein.     (Sürtingen.J 

♦2472  Er  hat  noch  nicht  unter  Gottes  Finger  ge- 
steckt.   (LH.) 

'Et  weiss  nicht ,  was  ihn  noch  alles  trefiTen  kann. 
Lit.:  Dar  su  Diewu  Pirsstais  ne  sudurei. 
•2473  Er  hat  Gottes  Garten  noch  nicht  abgehütet. 
•2474  Er  hat  seinen  Gott  im  Kasten.  —  Mathesy,  i28'>. 

*  2475  Er  is  nischt  zu  Gott  in  nischt  zu  Lieut.   (Jüd.- 

deulsch.  Brody.) 
Er  ist  nicht  tut  Gott  nnd  nicht  fOr  die  Menschen, 

d.  h.  er  ist  weder  fromm ,  noch  klug. 
♦2476  Er  ist  Got  vnd  aller  weit  schuldig.  —  Franck, 

II,  56*»;  Tappiw,  57*;  Braun,  I,  3994. 
FrM.:  Devoir  4  Dien  et  au  monde.    (KritHnger,  235*.;  — 

n  doit  au  tiers  et  au  quart.    (Lendroy,  597.;  —  n  doit 

&  Dieu  et  h  diable.    (Starschedel ,  145.; 
Holt.:  Hil  is  God  on  al  de  wereld  schuldig«    (Uarrebomce, 

1.  244.; 
Lat.:  Auimam  debet.    (Erasm.,  719  u.  969;  Philippi,  I,  30.) 

•2477  Er  ist  Gott  einen  armen  Mann  schuldig.  — 

Körte,  2398;  Stmrocfc  ,■4017;  Braun.  I,  967. 
Von  denen ,  die  glauben  das  Ihre  vergeuden  zu  mUssen. 
♦2478  Er  ist  Gott  und  der  Welt  lieb. 
•2479  Es  ist  nur  ein  thönerner  Gott.    (AUgr.) 

Von  einem  Menschen ,  j  der  xlel  sein  will  und  wenig 
ist.  Die  obem  oder  grossen  Götter  wurden  bei  den 
Griechen  aus  Elfenbein,  Guld  und  Silber  verfertigt; 
aber  die  kleinem  nnd  die  des  gemeinen  Volkn  (z.  B. 
Silen  und  Priap)  aus  jedem  beliebigen  Stoffe,  bisweilen 
aus  Holz  und  Thou.  Angewandt  auf  die,  welche  gern 
zur  vornelimcn  GeaeUschaft  gezfthlt  werden  möchten, 
aber  weder  Keichthum  noch  Ansehen  und  Bildung  be- 
sitzen. 

•2480  Er  ist  nur  so  um  Gottes  willen  da. 
♦2481  Er  ist  von  Gott  gezeichnrt. 

Holt.:  Hij  is  van  God  geteekend  als  en  boef.    (Uarrebomce, 

I,  244.; 

♦2482  Er  ist  weder  Gott  noch  der  Welt  nutz.  — 

Eyering ,  II,  345. 
♦2483  Er  lässt  den  lieben  Gott  einen  guten  Mann 

sein.  T—  Frifchbier.  271;  Frischbier  ^,  1339;  Lohrengel, 

II,  254. 

♦2484  Er  lässt  den  lieben  Gott  walten.    (Roitenburg.) 
•2485  Er   lässt  Gottes  Wasser  über   Gottes  Land 
gehen.  —  Lohrengel,  11,  303. 
Fri.:JjMinMT  courir  l'eau parle  plusbas.  (Krit:inger,ib^^ ; 
Startchedel,  402.; 

•2486  Er  mag  Gott  danken,  dass  es  so  gekommen 
(oder:  so  abgelaufen)  ist. 
Fr$.:  n  doit  one  belle  ohandelle  ft  Dien.    (Lendroy,  296.; 

•  2487  Er  nehme  es  Got  von  den  fassen.  —  FroMck, 

n,  45*;  Tay]^tu,  88*;  Eyering,  II,  360  a.  410;  //enücft, 
1318.  33. 
•2488  Er  neme  es  Got  vom  Altar.  —  FroMdt,H,4ik*' 

u.  73». 
UoU.:  Hij  zon  het  ran  Godf  altaar 

/,  244.; 
Lat.i  A  mortnla  tribnttun  «xigll.  (l 

et  •  itaivia  farinaa.    fltepite«,  SS*f 

Uppi,  /,  143;  Seybold,  I«;  Bemnel^,  IMJ 

7* 


103 


Gott 


Gott 


104 


*2489  Er  nimmt  Gottes   Wort  an,   als   wenn   er 

käute  Enzian.  —  Murner. 
•2490  Er  nimmfs  für  Gottes  Wort. 

Lat.:  Dirinam  aecipio  sermonem.    (Eratm.,  ^\.) 

•  2491  Er  schert  sich  weder  um  Gott  noch  um  den 

Teufel. 

Holt.:  HiJ  kent  noch  God  noch  duivel.  (Harrebomde,  1, 3Ü.) 
*2492  Er  stiehlt  dem  lieben  Gott  den  Tag  ab. 
*2493  Er  thut  es  nur  so  um  Gottes  willen. 

MitTerdrues,  Widerwillen,  aas  Gnade  undBarmher- 
aigkeit. 
Fn. :  Faire  uno  choBO  comme  pour  l'amoor  de  Dien.    (Len- 
droy,  151.; 

•2494  Er  weiss  nicht,  wo  Gott  wohnt. —  Tendlau,  685. 
Von  einem  unreligiOten  oder  einem  Mensolien,  der 
für  nichts  Höheres  Sinn  bat. 

*2495  Er  will  den  lieben  Gott  schulmeistern. 
*2496  Er  will  Gott  regieren  lehren  und  kann  keinen 
Saustall  kehren.  —  Mumcr. 

•  2497  Er  zündet  Gott  ein  Licht  an  und  dem  Teufel 

zwei. 
Frz,:  II  donno  nne  chandello  k  Dieu  et  au  diable.    (Len- 
droy, 297.; 

•2498  Es  ist  also   oder  Gott   tödte  mich.  —  Agri- 

cola  I,  551. 

•2499  Es   ist  bey  allen   Gottes  heiligen  war.   — 

AgrictXa  l,  552;  Eyering,  II,  504. 
•2500  Es  ist  Gottes  Wort  vom  Lande. 

Scherzhafte  Bezeichnung  eines  Landgeistlichen. 

♦2501  Gebe  Gott,  dass  er  des  iehen  todes  sterbe.  — 

Agricota  I,  465. 
*2502  Geh  ei  Göt's  Kommer,  do  sein  kene  Moise. 

COberlausiiz.J 
♦2503  Geh  in  Gottes  Namen,   so   reitet  dich  der 
Teufel  nicht. 
Enffl.:   Go  in  Gods   nama,    so   ride  no   witches.    (Bohn 
II,  162.; 
♦2604  Geh  mid  Goud  und  guidi  Wint.     (Steiermark.) 
—  Firmaiich,  II,  767.  71. 
Geh  mit  Gott  und  gutem  Wind.    Abschiedsgruss. 
UoU.:  Ga  met  God  en  tweo  blanken.    (Uarrtboiuee,  /,  242.; 

•2505  Gesegn's  Gott! 

♦2506  Goddes  wäl's.     (K6in.)  —  Firmenich,  I,  476.  219. 
Gott  walte  es. 

♦2507  üot  grüss  dich,  tochtcr,  was  ist  der  mer.  — 
Albrecht  ton  Eyba,  Schimpffliche  Comedien. 

•2508  Gott  allein  kennt  dessen  Vater.  —  Eiselein,  6i5. 

♦2509  Gott  auf  Borg  dienen. 

Einen  andern  far  sich  bitten  lassen. 
Frz.:  tiervit  Dieu  &  credit.  '^(Krüünger,  189«».; 

♦2510  Gott  befohlen.  —  Braun,  I,  904. 

♦2511  Gott  befohlen  und  Anker  gelichtet. 

•2512  Gott  behuete  euchl  —  Agricota  I,  546. 

♦2513  Gott  bessere  alles,  was  bawfällig  ist!  —  Her- 
ber ger,  II,  380. 

•2514  Gott  besseres. 

JIoll.:  God  zal  bet  boteren.    (Uarrebotnee ,  I,  243.; 
♦2515  Gott  boware  euch!  —  Agricola  1 ,  732. 
•251Ö  Gott  bewahre,  was  ein  Gesicht. 

Bei  plötzlicher  Veränderung  des  Gesichts. 
Jüd.-deutsch:   Uinneh  loo  jonnm,   was  e  Ponim.    (Tend- 
lau,  542.; 

•2517  Gott  bezahl's.  —  Sai/er,  227. 

Hvll. :   God  betale  het  hem  duizend  maal.    (Uarrtbomee, 
I,  242.; 

♦2518  Gott  bczal  es  j'hm  zu  tausent  mal.  —  Agri- 
cola I,  585. 
Frz.:  Diou  paioru  tout. 

•2519  Gott  den  Rücken  zeigen.  —  Airdmiaion,  898. 

•  2320  Gott  der  Harr  liwt  noch.    (Siebenbürg. -sachs.)  — 

Frommann,  V,  326,  270. 
Noch  ist  nicht  alles  aus. 

•2521  Gott  der  Herr  muss   wahrlich  fromm  sein, 
dass  er  mit  Blitzen  nit  fahrt  drein.  —  Eise- 

lein.  247. 

♦2522  Gott  die  Trüsen  geben.  —  Eiselcin ,  606. 
•2523  Gott  dienen,  ohne  den  Teufel  zu  beleidigen. 
•2524  Gott  ein  Auge  verkleibcn.  —  Maihogy.  249**. 
•2525  Gott  eine  Hand  bieten  und  dem  Teufel  die 

andere. 
*2526  Gott  einen  stroherneu  Bart  ilecht<}u. 

Frz.:  Faire  barbe  de  pailla  4  Dien.    (Äritiinger,  57^.; 


•2527  Gott  erbarme  sich  seiner  Mutter,   sie  war 
liederlicher  als  sein  Vater.  —  Burckhardt,  297. 
Eine  beschimpfende  Bedensart  der  Aegjptier. 
♦2528  Gott  erhalt'  uns  den  Verstand. 

Ausruf  bitterer  Verwunderung  ,bei  Dingen,  die  dar- 
art  sind,  dass  man  ihn  rerlieren  könnte. 
Frz.:  Dieu  b6nisse  ohritient^.    (Leroux.) 

♦2529  Gott  für  einen  Apfifelkönig  halten,  der  weder 

straffen  könne  noch  wolle.  —  Viacher»  AutUgmg 

der  Fünff  Hatibtatüdce. 
♦2530  Gott  fürchten   un  driest  sin.    (Hamburg.)  — 

Schütze,  II,  59. 
♦2531  Gott  gar  aus  der  wiegen  werffen.  —  Viseker, 

Auflegung  der  Fünff  Uaubtttückv, 
♦2532  Gott  geh  dir  die  beul.  —  Pauli,  Schimpff,  %Cü\ 
♦2533  Gott  geb  euch  ein  gute  nacht,  frolichen  mor* 

gen  gebe  vns  Gott  —  Agricola  I,  547. 
♦2534  Gott  geb  ihm  die  ewige  Ruhe. 
♦2535  Gott  geb'  ihr  ein  gesegnetes  Stündlein! 

Wunsch  fttr  Hochschwangere. 
♦2536  Gott  geb'  uns  ein  selig  Stündlein.  —  Eim- 

lein,  583. 
♦2537  Gott  geb  vns  sein  gnade,    ich  weyss  nicht 

mehr  darzu  zu  sagen.  —  Agriceia  I,  572. 
♦2538  Gott  geb,  was  Münch  vnd  Pfaffen  sagen.  — 

Eyerxng,  I,  776.  / 

♦2539  Gott  geb  weytter,  ich  dancke  Gott  vnd  each 

fragens.  —  Agricola  I.  578. 
♦2540  Gott  geb  yhm  gut,  wo  er  ist.  —  Agrieoia  I,  584. 
♦2541  Gott  gebe,  dass  ers  auff  seinem  rucken  ver- 
zehren muss.  —  //ffni*rfi,1379,  52. 

♦2542  Gott  gebe,  dass  er's  im  Bettstroh  verzeh- 
ren muss. 

Ein  rachsüchtiger  Wunsch  derer,  die  dnzoh  andere 
Verluste  erlitten  haben,  indem  sie  diesen  dafflx  ein 
sieches  Leben  wünschen. 

•2543  Gott  gebe,    dass   ich    kein   ärgeren   Feindt 
kriege!  —  llenisch,  1379.  54. 
IIoU.:  God  geve  mij  nimmer  erger  vijanden.    (HarrtbaaUe, 
I,  242.; 

♦2544  Gott  gebe  dir  den  ewigen  fluch.  —  AgriaHa  I,  50l. 
♦2545  Gott  gebe  dir  Glück,  am  Verstände  wirst  da 
nicht  sterben. 

Port. :  Ventura  te  d6  Deos ,  filho ,  que  saber  poaco  te  baita. 
(Bohn  I,  295.; 

♦2546  Gott  gebe,  es  sei  gezürnet  oder  gelachet.  — 

llenisch,  1379.  58. 

♦2547  Gott  gebe  faulen  Uenden  die  Drüse  (s.  d.>,  — 
Luther'z  Tischreden,  196*». 

•  2548  Gott  gebe  jhm ,  was  er  wil,  der  mir  ohn  vrsach 

feind  ist.  —  Fetn,  ii,  344. 
*2549  Gott  gebe  sein  gnad  darzu!  —  Agrictda  l,btL 

Lat. :  Di  nostra  incepta  seoundent.    (  Virgil.)    (Knut,  805J 

•2550  Gott  gebe  vns  nur,    was    er   vns   gand.  — 

Agricola  I,  470. 
•2551  Gott  gebe  vns,  was  sein  Gottlicher  willeist. 

—    Agricola  I,  469. 

•  2552  Gott  geb's ,  was  der  Pfaff*  sagt.  —  Binder  U,  190». 
•2553  Gott  genad  seiner  seelen!  —  AgrictAa  I ,  hn. 
♦2554  Gott  gesegen  euch.  —  Agricola  I,  537;  datier,  as. 

Beim  Essen. 

♦2555  Gott  gesegen  euch  leib  vnd  seele,  kompther, 

esset  mit  vns.  —  .Agricola  I,  539. 
♦2556  Gott  gesegen's  ihm,  wie  dem  Hunde  das  Gras! 
♦2557  Gott  grüss  dich  von  ferne,  denn  in  der  liähe 

sähe   er   gleich,   dass   nichts  an   dir  ist.  — 

A'örre,2393*. 
♦2558  Gott  grüsso  euch!   —  Agricola  I,  iZa:  SaHer,W. 
♦2559  Gott  hab'  die  seele!  —  Agricola  I,  518. 
♦2560  Gott  hab'  ihn  selig! 

Unter  dem  7.  Sopt.  1S41  schrieb  Alexcmder  ton  Bh»- 

bold  au  Vamha-^en  in  Bezug  auf  Nicolorius:  „Ich  fand 

-         ihn  sehr  stunuu.    Gott  hab*  ihn  selig,    da  das  einnud 

Gottc»  Aufgabe  ist.'*    (Tfl^eöwoAer,  Leipzig  1S62, 1,  332.; 

•2561  Gott  hat  ihn  ausgespannt. 

Der  Tod  hat  aoinou  Luiden  ein  Endo  gemacht. 
•2562  Gott  ha'n  selig,  wenn  er'u  hat.     (Leipzig.) 

Holt.:  Ilad  God  hem  bij  het  hoofd,  vu  ik  bij  de  Toeten, 
ik  zoude  hem  naar  boven  steken,  en  ras  los  latsn. 
(ilarrebuinee,  I,  243.; 


105 


Gott 


Gott 


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*  2563  Gott  hat  sein  Landgut  zu  erschaffen  Tergessen. 

IronUch  ron  oinem.  der  nichts  betitst. 

*3564  Gott  hat  sie  geschaffen,  aber  der  Teufel  hat 
sie  znsammengebracht. 

Von  unglttoklichen ,  nicht  sueinuider  paiienden  Ehe- 
Initen. 
*2Ö65  Gott  helffe  encht    (S.  G«simdh«ii  iO.)  —  Agricola 
l,  536;  Meimer,  10;  SaiUr,  926;  FrUMner*,  1352;  /Uu- 
itririe  Zeitung,  Nr.  90i;  Wunbaeh  II.  131. 

Ein    Tonngsweise   beim    Nieten  .»nigetproehener 
WuuMli. 
Fra.:  Dien  TOOi  Msiatel   Dien  Tout  soit  en  aide.    (Len- 
drof,  1615.;  —  Dien  toiu  soit  4  Taide.  (Krütingtr,  935  ^.^ 

*2566  Gott  helffe  mir  nicht,  wo  es  nicht  also  ist. 

—  Agricola  I,  550. 
•2567  Gott  hinter  die  Thür  stossen.  —  Ifurner,  iVfr.,  8i. 
Auf  den  Aagen  lassen ,  rerachteu. 

*  2368  Gott  im  Schos  sitzen.  —  Herberger,  I,  564. 
•2569  Gott  ist  mein  Zeuge. 

Frs.:  Je  prens  Dieu  ä  teanoin.    (Kritzinger,  835  V 

•2570  Gott  ist  nicht  zu  Haus,  er  ist  in  Framureich. 
CWienO 

Schenhafte  Erwiderung   auf  die  Klage,   dass  Oott 
•o  etwas  nicht  solassen  könne. 

*2571  Gott  läse'  ihn  ruhen. 

,        Von  einem  Verstorbenen  ^  besonders  snr  Verbrftmnng 
abier  Maohrede. 

•2572  Gott  lasse  dich  zu  Verstand  kommen.  —  Eise- 
lein, S51. 
Lat.:  Dil  tibi  dent  meliorem  mentem.    (EittUin,  3510 

•2573  Gott  lasse  euch  heynt  wol  rwen,  was  Gott 
will.  —  Agricoia  l,  548. 

•2574  Gott    mit    seiner   Scheinheiligkeit    betrügen 
wollen. 

*2575  Gott  plage  (strafe)  mich,  wo  es  nicht  also 

ist.  —  AgrxctAa  l,  554. 

*^576  Gott  segne  euer  Essen.  —  Eiselein ,  i%i. 
*'2bn  Gott  segne  ihm  das  Bad.  —  Parimiakon,  120S» 

u.  3353. 
•2578  Gott  sei  bei  uns.  —  Eiselein,  250;  Dram,  I.  904. 
Lat.,-  Adsint  dii  beati.    (EUtlfin,  250;  Philippi,  I,  10.; 

•2579  Gott  sei  Dank,  der  Korb  ist  fertig. 

üoU.:  God  dank,  de  korf  is  ree.    (Harrebomie,  /,  242.; 
•2580  Gott  sei  gedankt,   wieder   einmal   gegessen 

und  nicht  gezankt. 
*2581  Gott  sei  seiner  armen  Seele  gnädig. 

UoU.:  God  cij  sjjnarüele  genadig.    (Harrebomie »  I,  243.; 
*2582  Gott  sei's  geklagt! 

MoU.:  Het  is  God  geklaget.    (Harrebomie,  /,244.; 
*2583  Gott  sei's  getrommelt  und  gepfiffen. 

Heiter  für:  Gott  sei  gelobt. 
*2584  Gott  spare  euch  gesundt.  —  Agricela  I,  567. 

Scheidegruss. 

*2585  Gott  steh  uns  bei ! 

AI*  einst  ein  SchilTer  diesen  Seufxer  susstiess,  be- 
merkte  halb   beleidigt  ein  amrumer  Lootse,   der  das 
Fahneag    leitete:    „Er  kennt  das  Fahrwasser    nicht 
besser  als  ich." 
•2686  Gott  straf  den  Düvel!  -  Schütze,  I,  279;  U,  56. 

Aasruf. 
•2587  Gott  straf  ihn  nicht,  wie  er's  verdient. 

Frs.:  Dieu  b^nisde  chretient«.    (Kritzinger,  145 ^.^ 
*258S  Gott  straf  luich  nimmermehr  I  —  Meisner,  139. 
*2589  Gott  todte  mich,  wo  es  nicht  also  ist.  —  Agri- 
cola I,  551. 
Verwcrtliche  und  veraltete  Betheueruugsformel. 

*2590  Gott  und  dem  Glück  alles  anheimstellen.  — 

Faselius,  61. 

Wie :  l}ic  Segel  den  Winden  überlassen  und  abwarten, 
wohin  sie  das  Schiff  fuhren. 
Lat.:  Deo  fortnnaeque  uninia  commlttere.  —  Yela  ventis 
permittere.    (quimct.J    (Faseliu*,  61;   Wieyand,  997.) 

*'2o9]  (iutt  und  dem  Glück  vertrauen. 

*2;>9'i  Gott  und  dem  Teufel  ein  Licht  anzÜDdcn.  — 

Statrock,  10181. 
*3593  Üott  und  den  Teufel  in  ein  Glas  bannen. 

Von  denen,  welche  die  Kunst  treiben,  gleichzeitig 
iwei  entgegengesetzten  Uorron  dienen  zu   wollen,  die, 

1«i«  die  r>eatscUen  nagen,  auf  beiden  Achoulu  tragen, 
den  Mantel  auf  beidcu  Schultern  tragen,  schwarz  und 
weiss  aus  eiucm  Tiegel  maleu ;  oder  wie  die  Holländer 
^ich  ausdrOcken,  mit  doppelten  Paatten  falircn,  d.  h. 
Kaperbriefe  von  beiden  kriegführenden  Mächton  ge- 
lost haben  ;  mit  den  Albanesen :  zwei  Gesichter  tragen, 


mit  den  Negern  in  Surinam:  auf  beiden  Seiten  sohneident 
dae  Sehneidegras.    (Reinsberg  IV,  \19.) 


wie 


Lat.:  Jüngere  Tulpes.    (Virgil.)    (Binder  l,  831;  //,  1600; 
Erasm.,  16;  Philipp*,  I>  il6;  Segbold,  267.;  —  TheUdem 


simul  et  Galateani  ämare.  (Binder  IT,  3324 ;  Eiselein ,  23i).; 

•  2594  Gott  und  die  Natur  anlügen.  —  Braun ,  i,  93i. 
•2595  Gott  vergelt'sl  —  £tNletii,253;  Sauer,  227;  Braun, 

1.904. 

•  2596  Gott  verleihe  dir  wieder  deinen  Verstand.  — 

Eiselein,  251. 
*2597  Gott  verzeih,    et  sön   glik   drei.   —   Frisck- 

hier  \  1351. 
•2598  Gott  verzeih'  mir's.  —  Gerber,  97.  9;  Meisner,  16. 
Sprichwörtliche  Bedensart,   gebraucht,    um  jemand 

höhnisch  su  begegnen. 

•2599  Gott  vnd  dem  Teuffei   zugleich   fluchen.  — 

Mathesy,  177». 
♦2600  Gott  vnd  seinen  Händen  trawen.— J#a/fc«»y.  298*. 
•2601   Gott  walts.  —  Tapinus,i\ 
•2602  Gott  zum  Zeugen  anrufen. 
•2603  Gottc  die  Schlüssel  für  die  fusso  werffen.  — 

Mathesy,  70  *». 
•2604  Gotte   leben  vnd  nicht  jm  selbs.  — •  Agricola 

Xf,  447. 

•2605  Gottes  Hintern  (oder  Rücken)  sehen.  —  iu- 
ther's  Tisckreden,  28*. 
Seinen  Zorn  empfinden. 
♦2606  Gottes  Wort  ausgenommen.  —  £»^««.254. 

Lat. :  DiTinum  excipio  sermonem.    (Eiselein,  254.; 

•2607  Gottes  Wort  unter  die  Bank  (in  den  Winkel) 
werffen.  —  LiilA*r'»  Tischreden,  i°. 
Nichtachtiuag  oder  Verachtung  desselben. 
•2608  Gotts  Fiw  on  drei  sön  acht,  Mutter,  schlag 
Hacke.  —  Frischbier  \liX. 

Wird  gebraucht,   um  die   nachtheiligen  Wirkungen 
eines  Schrecks  absulenken. 
•2609  Gott's  Heil'genbeil,  Kreuzburg,  Mehlsack  und 
Zinten.  —  Frischbier »,  1351. 

Schenhafter  Ausruf,  an  die  genannten  rier  nahe 
beieinanderliegenden  SUklte  geknttpft,  bei  dem  blos 
auffüllt,  dass  statt  Gott  nicht  wie  in  den  meisten  der- 
artigen Fällen  rerhallend  Potz  (s.  d.)  steht. 

♦2610  Gotts  Kerl  un  noch  £en.    (Holst.)  —  Schütze, 
II,  243. 

Soll  sagen:  Das  ist  einer,  der  arbeitet,  ficht,  sohlftgt 
sich  ftlr  swei. 

•2611  Gott's  Kreuz,  Kringel  und  Zwieback.  —  Friech- 

bier  \  1341. 
♦2612  Gotts  Word  vum  Lande.  —  Schütze,  II.  59;  Dan- 

neil,iaa. 
So  nannte  man  in  Hamburg  Landprediger,  die  sich 

durch  ihre  Kleidung  auszeichneten. 
•2613  Grüss  dich  Gott! 
♦2614  Hab  Gott  die  seele.  —  iljricola /,  518. 
♦2615  He  lett  Gott  enen  göden  Mann  sin.    (UoUuj 

—  Schütze,  U,  55. 

Er  laset  alles  gehen,  wie  es  geht. 
•2616  He  lött  Gotts  Water  öwer  Gotta  Land  lau- 
pen.    (Meurs.J  —  Firmenich,  I,  402.  158;  für  Reckling' 
hausen:    Firmenidt,   I,  373,  3;   VärKlete:    Firmenich, 

I.  382,  40. 

Er  Iftsst  Gottes  Wasser  über  Gottes  Land  gehen. 
Frs.:  II  laisse  courir  Peau  per  le  plus  bas. 
Holt.:   Uij  laat  Gods   water   over    Gods   akker   loopen. 
(Harrebomie,  I,  244.; 

*2617  He  öss  dem  lewe  Gottke  sin  Schlorreschlep- 

per.  —  FriKvhbier  ^,  1352. 

•2618  He  öss  dem  lewe  Gottke  sin  Spienfarkelke. 

—  Frischbier  ^,  1353. 

♦2619  Ho  wet  nix  vun  Gott  un  sin  Word.  —  Schütze, 

II.  55. 

Er  lebt  in  den  Tag  hinein. 
Holt.:   JliJ  weet  von  Gud  noch  ziju  gebuJ.    (Harrebomie, 

/,  2UÖ.; 
♦2620  lle  wet  von  (iott  ken  Quad.     (.MetkUiiburg.j  — 
SihtlUr's  Mn. ;  litilmcrt. 
FAu  horzenE({utcr,  auch  üiufültiKCr  Mon.sch. 

•2G21  He  wet  von  Gott  un   sin   Steenstrat  nix   af. 

(Unmbunj.J   —   Üiermittki. 
♦2622  Hc  wet  vun  siueu  Gott  nig.  (llvlsi.j  —  .St/i«/.-c, 
//.  55. 
So  betrunken  iit  er. 


107 


Gott 


Gottberath-*- Götter 


106 


*2623  Hei  öss  dem  lewe  Gott  sin  Dommeijahn.  — 

Fritchbier  \  665. 
•2624  HelP  Gott  um  d'  Hälfte.  —  Neflen,  m. 

Eine  gewöhnliche  Begrttsinng  in  Schwaben  an  solche, 
die  man  beim  Essen  oder  Trinken  antrifft. 
•2625  Hie  wohnet  Gott. 

,       ,8o  spricht  man ,  wenn  man  in  eine  warme  Stube  tritt." 
(Herbtrgtr,  /,  866.; 

*  2626  Ich  bin  von  Gott  und  aller  Welt  verlassen.  — 

Gerber,  %1,  4  u.  5. 

So  klagen  die  ünglüoklichen ,  die  nicht  gleich  Hülfe 
finden. 
*2627  Ich  danke  Gott,  dass  ich  noch  den  Scher- 
wenzel bekam,  ich  wäre  sonst  labet  worden. 

—  Meitner ,  121. 
•2628  Ich  diene  Gott  und  esse,  was  mir  schmeckt. 
HolL :  Ik  geloof  in  Ood  eu  nogtan«  eet  ik  rarkens  vleesch. 
(Earrebom^t,  I,  244.; 

•2629  Ich  will  sie  lehren   an  Gott  glauben,   der 
Teufel  holte  sie  denn.  —  Füchart. 

*  2630  In  Gottes  Namen.  —  Reche,  />  1. 

*2631  In  Gottes  Namen  fahren  wir  ab.  —  Eyering, 
I.  523;  Eiselein,  254. 

Die  Redensart  „In  Gottes  Namen"  wird  noch  h'vaflg 
beim  Beginnen  einer  grossen  Arbeit,  eines  wichtigen 
Unternehmens  gebraucht.  Nach  dem  Volksglauben  soll 
überhaupt  jede  Arbeit,  jedes  Qesoh&ft  in  Uottesnamen 
angefangen  und  beendigt,  wie  man  in  Oberösterreich 
sagt:  niedergesegnet  werden ,  sonst  „  arbeitet  es  naob  ". 
Es  heisst  auch  geradesu:  Der  Teufel  arbeitet  nach. 
(Vgl.  darfibor,  wie  ttber  die  Sage  vom  „Nachfahren" 
oder  „Nacharbeiten**  Baumgarten,  Programm,  und  des- 
sen f^f/rä^«,  //,  37.)  Ueber  die  theils  sprichwörtlichen, 
theils  blos  formelhaften,  mit  dem  Worte  Oott  gebildeten 
Bedensarten  und  Ausdrflcke:  &ote  unde  mir  willekom- 
men. Gott  geleite  dicht  Gott  befohlen I  Gott  behtlte 
dicht  Gott  grflss  dicht  Grttss  Gottl  Behüte  Gottl  Gott 

«eb*B  t  So  wahr  mir  Gott  helfe  I  Will's  Gottl  So  Gott  will  t 
iTill'B  Gott  der  Herr!  GeUebt  es  Gottl  Das  walte  Gott I 
Gottwalt'st  WoUte  Gottl  Gott  Lobt  Gott  sei  Dankt 
Gott  sei  Lob  und  Dankl  Gott  helft  Vergelt's  Gottl 
Gnade  dir  Gottl  Dass  es  Gott  erbarme!  u.  s.  w.  und: 
gotzig  (  Eusammengezogen  aus  gotteseinzig  =  ureinzig), 
gottesniSB  (auf  der  Welt  Gottes  nichts,  d.  i.  gar  nichts), 
gottesarm,  gottverdammt,  gottelieb,  gottserbftrmlioh, 
gottsjämmerlich  n.  s.  w.,  Gotteswelt,  Gotteserdboden, 
Gottesug,  Gottesschand  u.  s.  w.;  Gottwolkeit,  Gottsam- 
keit,  Gottwolsprioh  u.s.w.  vgl.  Frommann  ^  lll,  345 — 59. 

•2032  In  Gottes  Namen  gehen. 

•2633  In  seinem  Gott  vergnügt  sein.    (SMes.) 

Von  jemand,  der  sehr  vergntigt  aussieht  und  innig 

vergnOgt  ist. 
•2634  Kennt  er  Gott  so  wohl  als  seinen  Vater,   so 

ist  er  gar  verloren.  —  Ewlein,  615. 

Dan.:  Kiondor  vor  Herre  han   ikke  bedre  end  Jeg,   da 

kommer  han  ikke  i  himmerig.    (Frov.  dan.,  336.; 
Lal.:  Ne  patris  nomen  qnidom  dicere  potest. 
•2035  Lew  Gott  is  quäd.     (Mecklenburg^ 

Sagt  man  wenn's  donnert. 
♦2636  Mit  Gott  der  Geis  hüten.  —  Mvmer,  yb.,  «. 
*2637   Oen  Gotts  Nam.     (Oberösterreich.)  —   naumgurlni. 
So  sagt  der  Bauer,  wenn  er  einen  langem  Weg  an- 
tritt, ein  wichtiges  Geschäft  u.  s.  w.  abzumachen  von 
Hause  weggeht. 
•2638  Sein  Gott  der  Werktage  ist  auch  sein  Gott 
der  Sabbate.  —  Tendtau ,  202. 

Hat  Einen  Gott  und  Einen  Bock. 

•2639  Seyt  mir  Gott  willkommen.  —  Agricota  I ,  bio ; 

Eyering.  III,  302. 
•2640  Sich  Gott  verloben. 
•2641  Sie  ehren  Gott  in  —  ihren  Kisten.  —  Eise- 

lein,  254. 

♦  2642  So  kummt  Gott  nich.    (Ostfriet.J  —  Bueren,  1025  ; 

Hau$kalender ,  lll. 
*2643  So   lange   mir  Gott  das  Leben   fristet   und 

mich  die  Knie  tragen.  —  Eitelein,  252. 
•2644  So  wahr  mir  Gott  helfe.  —  Eiselein,  253, 
•2645  Sommir  Gott,  es  sind  nit  besser  Hering  in 

der  ganzen  Stadt.  —  Eiselein.  247. 
♦2646  To  Goddes  Disch  gan.    (UohL)  —  Schiuze,  /,  223. 

D.  b.  zum  Abendmahl. 

•2647  Vor  Gott  ein  Geheimuiss  haben  wollen.  — 

AUmann  VI,  522. 
♦2648  Walt's  Gott. 

hat.:  Felices  adsint  superl.    (Tappiu*.  3''.; 

♦  2649  Was  der  liebe  Gott  nicht  alles  leben  lässt  — 

Friachbier,7»l. 


•  2650  Weder  Gott  eine  Eense  noch  dem  Teufel  ein 

Brand.    (Mn.) 
•2651  Weder   Gott  noch  Teufel  fürchten.  —  Ma- 
Ihesy,  94* 

•  2652  Weder  nach  Gott  fragen,  noch  nach  der  Welt. 

Lat.:  Neo  snperos  moratur,  neotaiferos.    (Binder  I ,  lOTI; 
II,  2021;  Fhilippi,  II,  II;  Seybold,  334.; 
•2653  Weiss  Gott  und  die  bunte  Kuh.    (Dantig.J  — 

Frischbier  *,  1344. 
•2654  Wenn  Gott  Leben  und  Gesundheit  schenkt. 

Sagt  man,  wenn  es  sioh  um  eine  beabiichUgt«  Un- 
ternehmung handelt. 
Böhm.;  DA-li  p4n  buh  zdraYf,  budourakiTj  novy.    (CtUi- 
kovsky,  1%.; 
*2655  Wenn  Gott  seine  Haare  zählen  will,  eo  hat 
er  wenig  Mühe. 
Scherzhaft  von  Kahlkopfigen  oder  sp&rlioh  Behaartes. 
•2656  Wenn  sie  Gott   zu   sich  nähme,   wären  sie 
wohl  aufgehoben.  —  Mayer,  11, 154. 
Von  Alten,  Kranken,  Schwachen. 
•2657  Wenn's  Gott  wiUl 

Von  etwas  Zukünftigem,  dessen  Ausgang  ron  der 
Gunst  Gottes  abhängt. 

♦2658  Wider  Gott  nit  geredt,  aber  ...  —  TendUoL,  6il. 

Wenn  man  einen  schlimmen  Ausgang  ahnt,  und  doch 
durch  sein  Urtheil  der  Gottheit  nicht  vorgreifen  wttL 

•2659  Wie  Gott  den  Schaden  besah,  da  — .    (SMet.) 
seigte  sich  nämlich  irgendein  Uebelstand  an  der  Sache. 

•  2660  Wie  'n  Gott  'rschafifa  hot    (Würtburg.)  —  Sar- 

torius,  162. 
SUnd  er  (z.  B.)  da,  d.  i.  UAckt. 
Oottberath. 

Auf  einen  Gottberath  wird  viel  angefangen.  — 

Pelri,  11,  24. 

Aufs  geratbewohl,  die  Hinausfdhrung  Gott  überlaa- 
send  und  übergebend. 
Gottbescheren. 

♦£t  is  kein  Goadbeschiären,  et  is  en  Bmemaken 
(Beimachen).     ( Soest J  —  Firmenicft, /«  U8, 15. 
Gk>ttbewalir. 

Alle  Gottbewahr*  sind  möglich. 

>)  D.  i.  die  schlimmsten  Fälle. 
Jüd.-deuü'eh:  Alle  Chas  wesoholem  sen  mögUoh.    (Ttni- 
lau,  844.) 
Gottbezanls. 

Für  ein  Gottbezahls  bekommt  man  nichts  in 
der  Apotheke. 

Böhm. :  Za  bnh-zaplaf  nemnoho  koupis.    (Celakovskt ,  164.; 
Poln. :  Za  bog  saplac  nie  wiele  kupisz.    (Öelakottkif ,  164.) 
Gotte. 

Er  muess  by-n-alle  G'schichte  Gtötti*  sy.    (SeUh 

/hiirn.;  —  Schild,  82,  286. 

>)  Gotte  =  dio  Pathe,  sowol  die  Person,  die  daa  Kind 
ans  der  Taufe  hebt,  als  der  Täufling  weiblichen  Ge- 
schlechts selbst.  Götti  =  der  Pathe  in  derselben  dop- 
pelten Bedeutung.  In  der  katholischen  Schwelm  wird 
unter  Gotte  und  Götti  ausser  der  rorigen  Bedeutung 
auch  der  Zeuge  bei  der  f  irmung,  wie  die  geflimelt« 
Person  selbst  versUnden.  (Vgl.  Stalder,  I,  466.)— Kr 
gilt  bei  jedem  (bösen)  Streich  als  betheiligt. 
Götter. 

1  Der  Götter  ist  gut  müssig  gehen,   sie   habeo 

Donner  und  Blitz  in  der  Hand.  —  SiUor,  sn. 

2  Die  Götter  haben  wollene  Füsse,  aber  eieeme 

Hände. 
Lat  :    Dil   laneos   habent   pedes.    (Seybotd,    116;    An- 
ztltf,  221;  FhUippi,  I,  l30.; 

3  Die  Götter  halten's  mit  der  Menge. 

Böhm,:  6f  JBOU  mnozi,  toho  jsou  i  bozi.    (6e\ako9»k^,  229.; 

4  Die  Götter  ligen   bunden,  aber  nit  alweg.  — 

Franck,  l.  53*;  ümisch,  385.  28;  Vetri,  //,  130. 

5  Die  Götter  scheren  eim  langsam  aber  woL  — 

Frandk,  W,  120*. 

6  Die  silbern  und  gülden  Götter  sein  die  besten. 

—  OjM,'1 ,  388. 

„Dann  mit  denselben  kann  man  zur  Zeit  der  Kotii 
die  römische  Kirche  beschützen,  mit  denselben  kann  man 
aus  dem  Land  laufen,  aus  denselben  kann  man  (^old 
machen,  und  in  äumma  mit  einem  solchen  Qott  kann 
man  Thaten  thuu.** 

7  Es  ist  der  Götter  gut  müssiggehn,  sie  haben 

den  Donnerschlno:  vnd  den  Blitz  in  der  Hand. 

—  Ilcnisch.  1684,  50;  Lehmann,  390,  55;  Mri,  II,  25«. 

8  Mau   muss   die  Götter   anbeten,   unter   denen 

man  lebt. 
Böhm. :  U  nAs  zijes,  naüm  bohim  se  modlL   (Ö^aiorttf,  127J 


Gotterbarm — Gott^stocht 


Gottesfürcbtig—Gottesbausgat        110 


ICl  Göttern  muss  man  nicht  kämpfoii. 

0|*«tli4gkcil«n   mit  Vornehmeti,   Eotcheii,  Uttohllgon 
tiUd  b«dC'uUicli. 

Vfl  Götter,  wenig  Nothhelfier,  —  iimüth,  xnM.tti; 

Mn.n,m, 
Won  die  Götter  verderben  wollen,   den  &chla- 

gen  no  mit  Blindheit. 

^JU  Ut  dAi  oabenreffUcbo  fiiy^'^i'   .i^r  (..'«.«tiiffiic.    in 

'  iMB  gcgebeoen  Momeote  b<  <n- 

d«r  alten  G«waUoti  und  f  i  •'» 

..*.,A..      tii-,  Alton  R»«toM>  i;,.-  -.  • ^ .,.■-  iüit 

I'  i«    varderboit    wolivu.     (  Wt»fifHt4cAt 

^  Nr  138.) 


Wer  mit  Göttern  gesprochen)  der  kennt  Men- 
schen nicht  mehr. 
Da«  mösfpn  die  Götter  TA-issen.  —  Lohttmgiil,  il,  as. 
Et   *  '    u  Strobgnrbeii. 

hl  räm.) 

.ivrv  .,,   »ilursUchoo,     Von  der 
-i|.ie  («uü«hut. 
V»  in?  —    7«Mrju*<»,  190  V 

;!!•  esMi.     Dtuui  raoore.    (TappiiUf  190''J 

-toiid  honder  Gottorbarm^ —  Trthirr,  «y. 

•)  £la  «rdiobteUr,  toht  ferner  Ort  des  fill«A4«. 

ÖoUesftcker  hat  Kreaze,  aber  keine  I^eiden. 

\r^^*  '1  ■•  fiotlesackerbelle  oder  -Pfeife. 
fr.  .k:  d«  r«UAr<l  ^ni  oonduit  aaterrier*  (Kntxin^ 


GotioBdienst  stehet  im  gehorsam.  —  i/«- 
*,  1440.  «a;  /v<n.  /f,  r. 
&*t  Gud«  Ua&««t«  larM  TOd  fcro«a,  ei  ved  fornuf- 

BT  fTöMeste  Gotte»dienst  ist  gehorsam.  —  iwn, 

\>  li  gotsdien^t,  Ein  Boemischer  Mönch, 

j —  LAiiDiflchc  Noim,  Ein  Österreichischer 
InriegBituinn,  der  welschen  andacht  vnd  der 
Teat5chen   fasten   gelten   nit   ein  bonen.  — 

ao  hl«i«  ••  In  Jfthre  1541.  Seit  jener  Zeit  \Ai  eioh 
Menvlie«  verAnderl,  Tielu  TCrbeecerti  einige»  müclite 
•bi0  V0&  dieicm  SAtte  immer  noch  w&lir  soin. 

4  Der  rechte  Gottesdienet  legt  uns  kein  Holxhaiien 

oder  Sieintnigen  auf.  *—  Lmhcr'i  Tiuiircdm,  gü". 

5  Es  ttt  fin  schlechter  Gottesdienst,  wenn  man 

aiB  Blotgeld  Kloster  baut.  —  klwitfmpvrgfl ,  h  >  2i. 

So  «M^e  der  Kremil  Slr«bel  run  Ortri&ijim  ku  A^ei 


€  Oottesdi«nBt   geht   vor    Herr^ndienst  —    Stm- 
7  Oaiie»dieDflt  ist  kein  Hofedicnst. 

Imt,:  lUiiglo   geuem   deon«   eet   et   glori»   n6«tri^    (S^y- 


GalL^^hicde,    ist  oDeTTorzüglichster   Friede,  — 

!i  hrtTlmriUe  ileoe*  und  Könlfjsrricdp    rntet 
K  >  viihOf«  ncd  Kkclj^N  dft«  r  < -te 

Aller  and   dor    Priealar  >  n. 

'  II«, 

.lieh 

■    I-,    I  ,    .  ,  I  ,     /.at 

i^wcTioa   küiuilc,    den   duxXto  Jceiu  Bcburge 

Ten 

1  i*  iiu-cht  für  Augen  hat,  dem  folgt  all 

■1    vnd  spat.  —   Gruter»  tUp  17.    Lehtminn, 

ti.  r».  .>. 
t  Ikftaforeht   ist  der  weissheit  anfang.  —  Fmnck, 
L  I*»* .  Crutrr.  /.  44;  EwH««.  *i5 ;  Schidte,  *2Gi:  Shtt- 
f^.  1>T?,  Et'trle,  23W.  Drtun  .  t,  9«i  ,  ?iittj*«.r,  »(* 

rfomt.l  —  W»udrrriiütn  ntlsi  Icr 

Tnel.  i'l^'ri^rArr  tiatt.)  —  AU'  tri 

^dll«  •«sd«»'  weiu.'.  (tltil-'t'/'}  —  >^-*i<  ■tt>«ii>  h  iilkr  wie- 
sae  lecjMUe«   fbreht    mit   «siger   U<t.    {Ring.}    {Ü*' 


/>0H..     Oiiiltirrrgtigbed    er  «Jle  dyder«  dronoing.    (P(^9' 

h>  t  avou4  do  tout.    (Leroux,  t,  HJ 

/f  UtDior  di  DLo,  h4  U  vere  tanieiUA.    (Pm- 

-V 
/■'  i  »mini  ipw  mt  BepienU«. 

3  C  ..v.o.  .,  itL  ist  EU  allen  dingen  nut«,  —  Situkr, 

1.64». 

Fri,  !■  ha.  oreinte  de  Üiea  e«t  bonoo  on  tout  llou.    (fif^M*- 

l/er,  IS»»,; 
Üar.  .*  l>«uu}  colentl  «at  aum  tnetoee.    (F^■*eA*r^  43,  .17.^ 

4  Gottesforcht  macht  edel.  —  Matitth,  ißs^«  i^;  ft-tn, 

fl.35'J. 
..Mriijcrirnfiirciit   s.h(-r  *t{«  SftQgmmme  d«r  UrbArm- 

/  lAUe  eat.     (Srifbold,  44t.) 

5  t. .,      -     ^       ^     Je  aller  Tugend. 

lj«if.;   l'iciAJ«    lunaAintJutum    cat   omnium    vlrtiitnm.    fSff- 

hold,  441:   nttiffn  .   tl.  9'.J  —  ricUii    tutiMini«    rirltt«. 

.v..,^,,.     tnj— UegiiUvIrtM'"'      -  '  <  .w    i  -    *.j<i,^ 

i<ietA»  ja  »ec«'>i))|>l  Id.} 

Ö  t.  tt    liegt   im    J^ii  i  oit 

7  Ciottaforcht    ist  eben    die   weieaheyt.   —    Frai»dt. 

/,  ;K)*'.  Cni/pr,  /.  4i.  Atfr<c,231»4  u.  29d3. 

8  Gottsfürcht  lebt  lange.  —  francfc, /,  so'';  (l<<Murlu 

IfVJi/.«);  ^Wim.i««.//,  231.  164;  .SVii^rr,  «7.  .VimnwJk.TOTB, 
/>(j»..*  (iudDfrygt  g^iTor  fredjog  belee  (»1  velstand  ).     (Prot, 

,l0n.,  'im.) 
Uoü.:  Vr<n»:ai  iü  don  Heer  duurt  immcrmeor.  (Uarr<tbo»ii*t 

9  Gultsforcht  siiudt  nit,  —  /Yandt,  /.  so"  ;  KMe,  2S96, 

.S'imroi^.  8979. 
föAwi..-  Kde  boit  bAaeAj  ta  1  «tud.     (Cflakot/iky  ^  130.^ 

10  Kein  Gotteäfurcbl  ist  jetzt  in  der  Weltj  jeder 

spricht;  Hatt'  ich  nur  Geld! 

11  Ohn  Gottcfiturchl  taugt  kein  Lehr.  —  /vir*.  /,  77. 

12  Wer   Gottesfurcht   im  Herien,    wird    mit  dem 

Teufel  niemals  scherzen. 

13  Wer  nicht  Gottesfurcht  im  Herzen  hat,  mag 

tügbch  Honi^  und  Milch  zu  essen  haben,  or 
kann  doch  nicht  ruhig  leben.  —  E^Avam .  »8». 

14  Wo    Gottesfurcht    wohut,    muss    Sklaveufurcht 

sttrben. 
Oottewf&rclitiir. 
•1  Godst  n  ddmdristagb.  —  joha^nm,%\, 

O'  .    uQd  dummdreiet  (mtutt  du  »ein  am 

dOTcu  >iii-   11  IL  11  zu  komineo). 
•2   He  is  gott^fiirchtig  un  drist.     (AUmark.)  —  Üan- 

nvxl.  SJ5  .  f  rwfAtiMT  S  1355. 
Da>  «oU  bicr  «ftgea:  unrereolilint  dreist. 
Oottesfürchtltfer. 

Ein  Gottesfürchtiger  isst  sein   Brot  nur  halb, 
die  andere  Hiilfte  bewahrt  er  für  die  Armen. 
Oottes^ewalt. 

Der  Gotsg'walt. 

In  K4mt«u  far  ScbUgfloea,    (8.  UeberMdar.) 
G>otteabaaa. 

1  Das  Gottcfihaus  verliert  sein  Recht  in  hundert 

Jahren  nicht.  —  Gmf,  w ,  ise. 

Die  Bflcbttanaprücbo  kOnnen  lelbet  in  lolebem  Zeil* 
ra«un  nicLt  rerj&hren. 
JUAd,:   So  verliert  dex   pcotzhue  nit  sin  reobt  in  hundert 
Uren.     (Oiitnm,    HVu(A, ,  /,  576,; 

2  Des  Gotteshauses  Gut  ist  mäuniglich  Genosa.  — 

Grof,  50.  16S. 

Jeder,   der  nicht  leibeigen  l»t,  kunn  «*  enretbeo. 
Pereoneo,  die  Boleh  Out  beaeteeri  f^ctteiben«- 

Icatc  gooatint;  «ie  iraren  niobt  t-i  itfcnSluu, 

»bor  auch   nicht  frtii.     ihr  IXr«^!  Ipm  Oule 

uttd  ihr  ^icliutxlterr  niu  'lon. 

Kr  tnuiite  um  jeden  tei- 

tou     und    darUlier    n>^>'  .    .»n- 

aauiaeA*  AUttrthümfr ,    Mula«  l^l'J,  S.   ''n) ,    iji>  ihm  der 
BdiTi^l    unter   den   Faesen    echlitct,    (Onmmt    IIVmIA.  , 

/.  31.1.; 

Mhd.:    De«    gotubui   gut  ie    mcngUoU    geuoiit.     (Qrimm, 

WHttÄ.,  /,  SIS.; 

3  Es  ist  kein  Gotteshaus,  der  Teufel  baut  auch 

eine  Kapelle  daneben,  —  KirchhafiT ,  in. 

4  In  solchem   Gottes  Ilauss  theilet  man  solchen 

Ablnsa  auss.  -^  l*tmt  IL  *ü6. 
|}ott«alura«rnt. 

1   Gotteshausgut  ist  vom  Tod  fallig,  vom  Verkauf 
dhttheüig  und  vom  Empfangen   chrAchfttKVff. 

—    Graf.  5(1.  172. 

Dae  will  tagen,  ein  «olchtt«  Unt  kom> 
freien  £rbgaag,  wie  eebtee  £igea  iB.  i. 


I 


111        Gotteshansmann — Gotteswort 


Gottfried— Gottlob 


IIS 


dem  Tode  des  Beiitzers  mnn  Tieltnehr  irgendein  Werth 
als  Anerkennung  der  Hörigkeit  entrichtet  werden.  Will 
der  Besitzer  bei  Lebieiten  Tom  Oute  abziehen,  bo  mnn 
er  ein  Drittel  leiner  Habe  zurtkcklaisen,  and  endlich 
mnsB  jeder  neu  eintretende  Kftnfer,  wie  riel  deren  auch 
Bind,  bei  der  Einfassung  oder  Uebergabe  dem  Schntz- 
berm  zu  Ehren  an  dessen  Stellvertreter  (Meier)  den 
Ehrschatz  (Handlohn,  Anleit)  entrichten.  (Vgl.  Urimm, 
Weitth.,  I,  330  n.  777.) 

2  Gotteshausgut  kann  niemand  haben  ohne  Zins. 

—  Graf,  50,  169. 

Es  war  eine  wesentliche  Eigenschaft  eines  solchen 
Gutes,  dass  es  unter  allen  Umstftnden  zinspfliohtig blieb. 
Wenn  also  auch  ein  Gotteshansmann  Ton  seinem  Gute 
das  kleinste  Stttck  derart  hätte  abtrennen  wollen,  dass 
er  die  sämmtlichen  Lasten  auf  dem  Beste  behalten  hfttte, 
so  wäre  dadurch  die  abgetretene  Parcelle  nicht  frei 
geworden,  was  eben  das  obige  Sprichwort  sagen  will. 
ifid. :  Des  gots  hns  gut  mag  nieman  han  on  zins.  (Grimm, 
Weiath.,  /,  815.; 

3  Wer   Gotteshausgut   erbt    und    den  Fall   ent- 

richtet, hat  sein  Gut  empfangen.  —  Graf,  76.  83. 

Worein  solches  Gut  im  Erbgange  abemahm,  war  von 
dem  Augenblick  an  der  Kutzniesser  desselben,  in  wel- 
chem er  den  Todfall  oder  dasBesthanpt  entrichtet  hatte. 
Darin  lag  die  stillschweigende  Anerkennung  der  Grund- 
herrschaft ( Gotteshaus)  aber  das  botrefTende  Gut,  in  ihr 
die  Einweihung  in  die  Leihe  (die  Belehnung). 
Gk>tte8hau8znaim. 

£8  ist  kein  Gotteshausmann  Pfand,  denn  für 
sein  Gotteshaus.  —  Graf,  42, 153. 

Die  Kirche  liebt  es  bekanntlich,  sich,  wie  sie  auch 
hier  thut,  an  Gottes  Stelle  zu  setzen,  und  sich  selbst, 
anstatt  die  Leibeigenschaft  zu  bekämpfen,  Eigenleute 
zu  halten.  In  der  nordamerikanisohen  Union  gehörte 
ungefähr  ein  Drittel  sämmtlicher  Sklaven,  wenn  nicht 
mehr,  den  Geistlichen,  die  natfirlich  die  SklaTerei  als 
eine  göttliche  Einrichtung  vertheidigten. 
Mhd. :  Es  is  keyn  gotzhus  man  pfaut  den  fttr  sin  gotzhns. 
[Orimm,  WeUth.,  I,  318.) 
Qotteshelm. 

•Er  stammt  aus  Gottesheim  ^    (Elsas».) 

>;  Ein  Ort  zwischen  Buchsweller  und  Dettweiler.    (Al- 
satia,  1854  —  55.;  —  Um  zu  sagen,  er  ist  fromm. 
Gottesjonker. 

GotteHJunker   und    Drohnen    essen    gut,    thun 
nichts  und  haben  frei  (gut)  wohnen. 

„Die  Gottesjnnker ,  als  da  sind  die  Mönche,  Chorherren 

u.  a.  geistliche  Faulenzer,  gleichen  den  Drohnen  in  den 

Bienenkörben,  welche  das,  so  andere  mit  Arbeit  ftber- 

kommen,  mit  Buhe  Terzehren.*'  (Kloster»pieget,ei,13.) 

Gotteskammer. 

Gid  og  a  Gotskammer  (Sakristei),  's  sein  kene 
Moise  drinn.    (SMcs.)  —  Frommann ,  III,  248 ,  253. 
Ootteskasten. 

Was  man  in  den  Gotteskasten  legt,  regnet  wie- 
der vom  Uimmel  herab.  —  SpriclMörtergartcnf  308. 
Gtotteskora. 

Wich  en  Gottskom.  —  Eichtpald,  1112. 
Ootteslolm. 
*(Jm  ein  Gotteslohn  dienen. 

Fttr   etwas  sehr  Geringes,  unter  Hinweisnng  darauf, 
dass  es  Gott  segnen  werde. 
Oottespfennlff. 
1  Goltespfennig  befestigt  den  Kauf.  —  Graf,  243, 1I8. 
Der  AbschluBS  eines  Vertrags  beruht  auf  der  Ueber- 
einstimmung  des  Willens  der  bedingenden  Theile;  doch 
bestanden,   besonders   bei   mündlich   abgescbloBsenen 
Kaufverträgen,  noch  verschiedene  äussere  Zeichen  zur 
sinnlichen    Beurkundung    solcher    Uebereinstimmung. 
Dazu  gehörte  unter  anderm  das  gezahlte  An-,  Dran-  oder 
Handgeld,  auch  Toppschilling,  Gottes*  oder  Heiligen- 
geistpfennig genannt,  der  im  vorstehenden  Sprichwort 
gemeint  ist.    ( S.  auch  Handgeld ,  Strohhalm,  Ben  -  und 
Weinkauf.)  „Gadesspenning  den  kop  vestiget."  (Ander- 
son, Hamburger  Statiäen,  1782,  I,  374,  5.; 

•2  Ik  hef  em  den  Gottespenning  ^  all  up  de  Hand 
geven.  —  Schütze,  II,  57. 

*)  Auch  Gottsgeld,  in  Hamburg  das  Angeld,  das  man 
dem  Verkäufer  gibt,  zum  Zeichen,  dass  der  Kauf  oder 
Handel  geschlossen  ist. 
aottesrecht. 

Gottesrecht  das  ist  das  erste.  —  Graf,  1 , 8. 
Qott6Me^n. 

Eine  Schüssel  Gottessegen  wird  nicht  leer,  auch 
wenn  tausend  daraus  essen. 
Oottesta?.    ,      ^  ,  .  1 

Es  ist  der  Gottestag   über  mich  ergangen.  — 
Braun.  /,  962. 
Ootteswort.  ,.,-,-    ^        j 

1  Ein  Gotteswort  wirkt  mehr  als  eine  Furstenrede. 

2  Oess  vel  to  rede  von  Gottesword,  öss  e  ganz 

Bdk  YOlL  —  FrUehbier,  27»  ^ 


•3  Reines    Gotteswort   trinken.  —  Frisdibier,  274; 

Frischhier  * ,  1858. 

Unvermischter  Kombranntwein.  Auch  Cktnielin«  He- 
pos.  Andere  Benennungen  fflr  Branntwein  oder  «wisse 
Sorten  desselben,  wie  sie  namentlich  in  der  Provinz 
Preussen  vorkommen,  sind:  Bindfaden,  Xmmphols, 
Bachen putzer,  Baschwalser,  Beissnieder,  Stnrak,  Yidi- 
bum,  Wnpptich,  Krolscbolke -Dollwasser  (von  dem  pol- 
nischen 9ro<o/ita  =  Branntwein);  fttr  besondere  Borten: 
Knickebein  (=  Maraschino  mit  Eidotter),  Komas  mit 
Gewehraber(= Korn  mit  Bitter),  Lerohentriller,  Sanf- 
ter Heinrieh  fttr  sttBse  Branntweine ,  in  Danslg  Maohaa- 
del  mit  dem  Knttppel  (=Kaddig  oder  Waehholderbaer- 
branntwein  mit  Zucker,  wozu  ein  hölzernes,  löffalaitl- 
ges  Stäbchen  zum  Umrtthren  beigegeben  wird).  (Vgl( 
Frisehbier,  1582.) 
Oottfried. 

1  Friedjen  AUo!    £n    Tuffel  (Pantoffel)    un  $n 

Schob.    (UoUt.) 

D.  i.  Vorwärts,  Gottfried I  Spute  dich,  wenn  dv  aaeh 
halb  oder  verkehrt  angezogen  bist.  —  Anspomnng  des 
Langsamen  in  Geschäften. 

2  Gottfried,  hoP  die  Peitsche,  treib  die  Gänse  ins 

Wasser. 

Sagt  man  in  der  Oberlansitz ,  wenn  etwas  raaeh  her- 
beigeschafft werden  soU. 
*3  Es  ist  ein  (mein)  alter  Gottfried.  —  Frommtam, 

III,  356. 

Bezeichnung  eines  alten  abgeschabten  Bockes.    Vf(A 
aus  dem  alten  Studentenliede :   „Einen  alten  Gottfried 
hab*  ich  noch,  der  hat  am  Arm  ein  grosses  Loch.** 
*4  Es  ist  ein  hölzerner  Gottfried. 

Von  einem  unbeholfenen,  plumpen  und  dummen  Men- 
schen. 

Qottflreben. 

•Et  is  kein  Gottgeben,  et  is  ein  Hebbedek  der- 
näe.     (Hannover.)  —  Schambach,  119. 

Es  ist  kein  Gottgeben ,  es  ist  ein  Habedioh  danach.  — 
Gegen  das  falsche  Gottvertranen,  wobei  der  Menseh 
die  Hände  in  den  Schos  legen  möchte. 
Gottgrelassen. 

Gottgelassen  —  unverlassen. 
Gtotthardt. 

Gotthardt,  au  weh. 

In  Oberösterreich  von  einer  einfältigen,  ungesehiokten 
Person.    (S.  Max  und  Marie.; 
Gottheit. 

Was  du  willst  der  Gottheit  weihn,  mnss  nicht 
abgezählct  sein. 
Gotthelf. 

1  Ein  Gotthelf  ist  das  meiste,  was  er  gibt. 

Jt.:  Amico  da  sternuti,  il  piii  che  se  ne  cava  h  nn  Die  ti 

aiuti.    (Bahn  /,  70.; 

2  Wie  das  Gotthelf,  so  's  Gottvergelt's. 

Ruth.:   Jakij:  Pomahai  Boh,  take:  bodi^  cdorow.    (Wie 
Gunst,  so  Dank.) 
Gtotthelfdlr. 

1  Ein  Gotthelfdir  kostet  nicht  mehr  Mühe  als  ein 

Hol'  dich  der  Teufel.  —  Parömiakon,  186». 

2  Ein  Gotthelfdir  macht  keinen  Armen  satt. 

Hott.:  Daar  baat  geen:  God  help  u.  —  Hot  is  wel  gesegd: 

God  helpe  u,  maar  de  bedelaars  hooren  het  niet  gaamek 

—  Wat  heipt  het  zeggen:  God  helpe  n,  als  de  band 

geene  hulp  toe  brengt.    (Uarrebomie ,  7,  241 ,  244  n.  245^ 

GWttin. 

Eine  Göttin,  die  immer  spricht,  hört  man  nicht. 
GöttUches. 

Wer  was   göttlichs   fürnimbt,   der  muss   dem 
Teuffei  das  Maul  lassen,  darwider  za  plan- 
dem  vnd  ligen.  —  HonitA,  i68S«4i. 
Gottlieb. 

1  Ein  Gottlieb  und  ein  Hans  machen  einen  Esel 

vom  Kopf  bis  zum  Schwanz. 
Fn.:  Deux  Jean  et  un  Pierre  fönt  un  asne  entier.  (Ltrovae, 
I,  89.; 

2  Gottlieb,  Gottlob,  Gott  sei's  gedank,  die  alten 

Weiber  liegen  krank.    (Sckles.) 
Gottlob. 

1  Besser  Gottlob  als  Sogottwill. 

Das  Zurflcksehen  auf  ein  ^ttoklich  voUendeiee  Werte 

ist  wohlthuender  als  der  Blick  auf  ein  solches ,  da«  «st 

(noch)  begonnen  werden  soll. 
Böhm.:  Lepsf  jest  chv&la  bohu,  neidi-li  (potehn^J)  pAn 

buh.    (detakovsty,  256.; 
Potn.:  Lepsze  Jedno  chwala  bogu,  null  dwoje  da-Ii  bdg. 

(Öelakoviky,  '2iCu) 

2  Gottlob,  sagt  Kohlofen,  hab'  ich  auch  kein  Geld, 

so  hab'  ich  doch  ein  glatt  Weib.   (GötUitgm^ 


Gottlos — Gottloser 


Gottloser 


114 


lof,  <lo  dürmit  nix  tö  don  h*^tt,  eecht  Autjo 
Jikjak,  wenn  so  dftt  gansse  Dorf  tohop  (to- 

n^fnf  1^' >     I  '  "«rr    hett,  —  Schlitzet  I.  4t;  [hcrtm»' 
•m.  ^f*,  3;  Ihrfir,  4»3*. 

V  iiU-^rIa.i,Hi>  T,<mü.*rln,  die  wnUiUoheln- 

ilt'ii.    E<j 
».      .  ,  1    ,  .   die  sich 

licu  äcUüiU  »ubuD,  Als  »tii  ihucu  di&Lugfi  tuid  dio 
'  iradnog  fremd. 

>f  hier,  säd  de  Schipper  tin  tvCt  dre  Mil 
in  do  So.  —  liivß't,  it9.  as.  f/o/'/ir,  »13,  Sthüna. 
U,  i«;  f»',  53;   huchAeMltLh  \iv\  Hcinflerg  tt,  8T ;   Sim- 

r;.-fn  «if,   rt<u«  vvir  (Tflaiidot  rind,  uifrte  der  Soliiffet, 
111  Lande  in  der  8«o  «a».  —  Wor 
'  golhan  cu  tiaben  lich  rühmt, 
i'.ueeB  äprlobworts. 

tJottiof,  wi  kont  et  ja  doon,  wi  hefft  et,  womit 
wi  't  doon  könt. 

EUmburfer    Att^druek   d«?    Wolilbohag1Icfa1le«it    und 
Wohlbohaltenboit ,  Wohlstand. 

iottlöv  liier,  harr  do  Sohippor  sogt,  üb  he  "Wid- 
der midden  up  See  wu».  —  feicftirafd ,  \n\ :  From^ 

mttHH,  r,  in,  -«39.  llm'ffT,  914. 
>itJov  Vor  hier,  säd'  de  Mann,  dö  leg  he  ii» 
de  Torfkül  (Türfjjrnibe).  (iUAti.)  —  ihef.r.ni, 
>tliow  dat  du  (der  Furz)  wege  bist,  aegt 
Bdinefitcrs  Sin  (Sohn).  flHidetfmm.)  —ttocfcr,  9s>i. 
»ttlow  de  dormit  nix  to  don  h&tt,  säd  de  oll 
FfU ,  fta  86  dftt  ganze  Dörp  tohop  brOcbt  harr. 

10  Noch  Gottlov  kann  ik  di  twingen,  «&*  Ulen- 
»peigel ,  un  klajipc  ein  Väder  'n  Mas.    (L^ne- 

tun/,}   —    thcfer.  lUDl. 

1  Gottlüb,  der  Schuh  ist  fertig. 

Au«raf  »ach  beetiil«ter  Arbeit. 

»er  gottlos,  denn  ehrlos.  —  Simrock,  tW- 
iottloss,  waa   liebloes.  —  nettitcft.  i69«,.sc.  t'vtn, 
IT,  Sair  Scrtirr,  66;  Simrock.  3.>83. 

Gottloser,  der  über  »in  arm  volck  regiert, 
das  iat  ein  brüllender  Lowe  vnd  giriger  Beer. 

den  Gottlosen  hat  man  gewias©  Post  in  die 

den  Gottlosen  ist  beid  Leben  vnd  Sterben 
iter  Verlust.  —  A-in.  //, «. 
dem  Gottloaen  nicht  floin  fower  nufi',  das 
do  nicht  nnit  verbrcnneat.  —  Bcnitch,  lG9i,6&; 

iVtr».  f1,  iX:  Suitfr,  23u. 

U  I>e  Godlose  kriggt  de  Barm  (Bierhefe).   (OHfrirt.) 

—  Btu^m.iAQ,  EkkviixU.  667;   /Jaw/h-Knd .  / ;  Frum- 

f  ü  eo  Dleu  no  oroSt. 

!■  rt  die  Hefe  (Neige).  —  Utrth- 

ho[rr.  l.jv,  hurtc .  üiJi»« ,  Simiock ,  44^1. 
^Mi-'ii.  ■  ii«t  ^toudtop  i«  roor  da  godduloQxea.    (ffairebcm^^, 

J.  34«.; 
7  Per  Gottlos  daucht  sich  sclbs  der  best  an  sein. 

—  ItcHui^.  1695.  W;  h'frt,  U,  W, 

9  Vier  Gottlos  fleucht,  ehe  man  jhü  jaget,  —  U<" 

muh ,  le'Ji ,  65  ;  Pvtn  .  /7  .  00. 

ir  Gottlose  borgt  und  bezahlt  nicht.  —  iviri, 

r7.  >1*:  Ih.  .17.  21. 

'  ffo  bnrgpi  og  bctaler  ikko,  (Pritr.  dan,.  'iS.JI 

1  ureb  vmb  alle  Pfarrherr  nicht  ein 

AI  ili.   —   Wrmscft.  1695,  6S;  frtri.  /^  91- 

it  J>er  hat   viel   Plage,    iiita    nicht   am 

Leib,  so  ista  an  der  Seel;  ists  nicht  für  der 
Welt,  Bo  iais  für  Gott;  ist»  nicht  hier  awf 
Erden,  so  ista  dort  in  der  Ewigkeit.  —  /wn, 
1,1«. 

It  Uer  Gottlose  helta  iiir  ein  gelechter,  das  noch 
ein  Kerl  in  diesem  Kerl  stecken  sob  —  fV<ri, 
".  n. 

Göttlose  ist  seines  Unglücka  Schmied. 

i>«D*  diigTMie  «00  cagion  «  il  triito.  (Paaugli^i.  0i,  *.) 
iiRTtcKBa  SraionwOaTBa^liauKOv.    U. 


14  Der  Gottlose  ist  wie  ein  Wetter,  das  über  ilmi 

hmgeht  und  nicht  mehr  ist.  —  SniUr,  sso. 

HvH,:  r>e  goddelujtoii  yijn  al«  B«n  kt)j*i>ol  vrilda  gauxeu, 
zoi  Tadar  lioltmana.    (lIt%rn>ho\n*f ,  I.  201.) 

15  Der  Gottlose  Bchondet  vnd  Bchmohet  sich  selbst. 

—  /Vlfi,  //,  81. 

IG  Der  gottlosen  bracht  wert  nit  lang.  —  fVoiitA. 

n  Der  Gottlosen  eintrug  ist  ein  aussgebcn;  der 
Gottseügen  auuipgabun  ist  ein  ointrag. —  Pttri, 
II,  n:  Uvimch,  16W.  ir»:  Smltir.  »40. 

18  Der  Gottlosen  Glück  ist  der  Frommen  Unglüok. 

—  ^'<•y^<Jfd  .178. 

Ein  Lelirüichcii  ^i>richwaH«i0t:  D«r  Oolllafen  Olllok 
und  dur  1  un^lDck  Bind  Ulogt»,   wo  vir   ulobt 

eebon.     (,>  ' 

Litt.;    Felix  ogt   o|tiinii.niin     nalamila«.     CV',i- 

19  Der  GottbiBi^n  Glück  ist  :<k. 

liän,;  I'  !ykk«  öf  kun  uiyicke.     (tror.  ciuM. ,  i'^n.) 

Lut,     1  iluua   niuHüt   lit  la&di^ro  iiOMit.     (Catu.) 

(ßr  ir.  wr,;    J'lnlippi,  i,   193;  Knf*.  «4; 

20  Der  GotÜoaou  Gut  ist  wie  Wasser;  mit  liauffen 

laüfll  es  All,   mit  haufTon  rauscht  es  wieder 
wog.  —  Vitn.  11.91. 

21  Der  Gottlosen  Gut  kommt  wie  ein  wildes  Wasser, 

rauscht  wie  ein  wildes  Wasser  und  versiegt 
zuletzt  wie  ein  wUdea  Wasser. 

22  Der  Gottlosen  Mund  scheumet  boaca.  —  Pein. 

II,  90. 

23  Der  Gottloaen  Pracht  vnd  Uoßart  ist  Gott  ein 

Grewel.  —  /Vjn.  II.  n. 

24  Der  Gottloss  kan  Gott  nicht  cntlauffen,  er  muss 

ÄulcUt  die  Hefen  aussauffcn.  —  Kytrrittg,  l.  463, 

2&  Des  Gottlosen  gute  tage  brechen  jhm  den  Halas. 

—  reiri.  11, 117. 
26  Die  Gottlosen  haben  ihre  stete  Pkge. 
2?  Die  Gottlosen  kriegen  die  Neige.  —  Kune.  3390 , 

Uram,  I,  969. 
Im  Harz  tVlgt  man  Linra:   „^><s  Frotomon  drinkcn 't 

nt,  uo  denn  ia  alle«  weddor  gut.'^ 

28  Die  Gottlosen  lachen,  wenn  der  Fromme  weint^ 
sagte  Heilig,  der  Tractätler,  als  man  ihn  we- 
gen  Betrug  ins  Gefangniss  brachte. 
lloU,:  Uoe  Lagchen  do  ^oddeloocon  ocn  den  Tal  der  vromon, 
sei  eeo  goed  knoobt  weleon,  eo  er  tuimelde  eon  hedl 
■obavet  met  speetltiiiteu  van  boven  oefir.  (HatreiMtmtf, 
I,  U&.) 

2!)  Die  Gottlosen  müssen   die  Hefen  aussaufen.  — 

Schulte  ,^  36;  Iturhmann,  152;  Fnfthhwr^,  1360. 

Da«  Sj^rlcbwort  bat  »ich  aus  Fj,  7i,  9  entwickelt,  wo- 
noob  der  Harr  uutor  dem  UUdu  oiuofl  Woinschonkfln 
daigettollt  wird,  der  uus  aua  cioeiu  Bocber  atarken 
W«inei  trftnkt,  aber,  bulait  om  dann:  Die  GüttloBini 
müsflon  dio  Htifüu  atusaufen. 
Lat.:  Facccm  bibat,  «lui  vinom  bibit.  —  Mali  bibunt  im- 
probitati«  faecnin.  (HindKr  t,  »35,-  //,  1770;  Erat- 
r/jw,*JSO;  PMlippi,  /.  238;   S*i/t>ol4,  t^U.) 

30  Die  Gottlosen  rennen  Spornstreichs  der  HOllen 

jtu,  vnd  fürchten  sie   versäumen  sich  dersel- 
bigen.  —  lltntitch.  IWC,  25. 

31  Die  Gottlosen  setzen  Gott  vnd  den  Nechsten 

hlndan   vmb   eines  Taubenfusaes   willen.  — 

Pt'iri.  t.  84. 

32  Die  Gottloaen  thuu  vor    der   Thür  der  Hölle 

nicht  Busse. 
Jüd,'4*uitck:  DtrRoichfl  k«tirt  »elbit  am  0«)uiem uU  um. 
(Ttndiatt,  nn,) 

3S  Die  Gottlosen  versimkcu  im  vnglück. — A?fri.  /. '.»4. 
S4  Die  Gottlosen  winckcn  vnd  rnffiea  dem  helli- 
schen  fewer   mit  Worten  vnd  Weroken.  — 

l\tri.  /,  A4. 

35  Ein  Gottloser  ist  teloom  Vnglück  ergeben.  — 

Uani*ch .  »81 .  10. 

M  Es  tat  dem  Gottlosen  1      1    *  "  -  n   vnd  sterben 
lauter  Verlust.  —  Iki-  4^ 

It.:  Lo   oifntcoioM«   d«   trmi    'i  "'       "•---•■• 

»79,  i.) 
37  Es  Wirt  allenthalben  voll  (» 

lose  leuttc  vndtcr  den  nMai»dit«ii 


115  Gott  segne  uns — Gottselig 


Gottseligkeit — GonTernenr 


116 


38  Heut   schwebet  der  Gottlose   empor,  morgen 

ligt  er  danider  vnd  ist  nichts  mehr.  —  Petri, 

11,  390. 

39  Je  höher  der  Gottlose  steigt,  je  tiefer  er  fallt 

40  Mau  muss  dem  Gottlosen  sein  Feuer  nicht  auf- 

blasen, man  kann  leicht  mit  verbrennen. 

41  Vber  dess  Gottlosen  Hauss  strewet  Gott  Schwefel 

auss.  —  Ilcnisch,  1696,  66;  Petri,  11,  553;  Sailer,  224; 
Simrock,  3936. 

42  Vom  Gottlosen  geht  Gottloses  aus.  —  i  Sam, 

24,  14;  Tendlau,  731. 
JIull.:    Van   de    goddeloozen  komt   goddelootheit  voort. 
(Harrebomet,  1,  246.J 

43  Von  Gottlosen  kommt  Untugend.  —  l  Sam.  84, 14; 

Schulze,  17;  Zaupser,  23. 

44  Was  der  gottlose   furcht,   das  kompt  jhm  zu 

Hauss  vnd  Hof.  —  HenUch,  1696.  69. 

45  Was  der  Gottlose  furchtet,  das  wird  ihm  be- 

gegnen. —  Sprichmrt ,  10,  84;  Sclmize,  48;  Herberger, 
II,  40«. 

46  Was  die  Gottlosen  gern  wolten,  das  ist  ver- 

loren. —  Henitdt,  1697,  1. 
Frz.:  Ce  qa'on  donne  »nx  möohants,  tonjonri  on  le  re- 

Wjrette.    (Cahier,  569.; 
as   soll   ein   Gottloser   anders  können,    ohn. 
stanck  vnd  bossheit  anrichten.  —  Petri,  iii,  nr 

48  Wenn  der  Gottlose  einem  Schalck  flucht,  so  flucht 

er  jhm  selber.  —  Benisch,  1160,  42;  Petrx,  II,  643. 

49  Wenn  der  Gottlosen  Ynglück  angehet,  so  kompts 

eilends  vnd  auff  der  Post  —  Petri,  ll,  634. 

Die  Chinesen:  Je  reicher  (miohtiger,  geehrter)  der 
Oottlose  ist,  um  ao  uoherer  ist  das  XSrlöschen  seines 
Üeschlechts.    (Cahier,  216.; 

50  Wenn  die  Gottlosen  aufkommen,  so  verbergen 

sich  die  Leute,  wann  sy  aber  vmbkommen, 
wirdt  der  Gerechten  vil.  —  Agricola  u,  224. 

51  Wer  den  Gottlosen  bestraft,  erlöst  den  Frommen. 
It.:   Castigote  il  c«tkivo,  che  ▼>  odi»rä  aabbito.    (Pcu- 

$aglia,  50,  8.;  —  Chi  perdona  al  catUvo,  offende  il 
buono.    (Cahier,  3047.; 

53  Wer  den  Gottlosen  recht  spricht  vnd  den  Ge- 
rechten verdampt,  die  seind  baide  dem  Her- 
ren ain  greweL  —  Agricda  U,  870. 

53  Wer  die  Gottlosen  verehrt,  der  venmehrt  Gott 

selber.  —  Opei,390. 

Die  Bossdn:  Wenn  man  einen  Gottlosen  liebt,  ver- 
dirbt man.    (Cahier,  1876.; 

54  Wer  sich  zu  Gottlosen  gesellt,  bläst  in  die  Hölle. 

Belaste  dich  nie  damit,  sagt  ein  hebrUsches  Sprich- 
wort, den  Gottlosen  xa  tragen.    (Cahier,  3474.; 

55  Wer  zum  Gottlosen  spricht,  du  bist  frumm,  dem 

fluchen  die  leute,  vnnd  jn  hasset  das  volck, 
welche  aber  straffen,  die  gefallen  yederman 
wol,  vnd  kumbt  ain  reicher  segen  vber  sy.  — 
Agricola  II,  237. 
•56  Den  Gottlosen  die  Hefen.  —  Eieelein,  293. 

Lat.:  Mali  bibunt  improbitatis  faeoem.    (Eitelein,  293.; 

*57  Den  Gottlosen  die  Neige.  —  Simrock ,  7496. 
Gh>tt  segne  uns. 

•Vöör  Godd  segen  't  ons  bewart  sinn.   (Kleve.)  — 

Firmenich,  I,  882,  44. 

Weder  so  schön  sein ,  dass  man  darüber  staunt ,  noch 
so  hftsslich ,  dass  man  darttber  erschrickt  und  aofsohreit. 
Gottseibeiuns. 

*Es  ist  der  leibhafte  Gottseibeiuns  (Teufel). 
aotUell«. 
i  Gottselig  und  ein  Hofmann  sein,  ist  eine  Hei- 
rath  von  Feuer  und  Wasser.  —  WinMer,  Vi,  59. 

2  Wer  gottselig  leben  will,  der  muss  leiden  Ver- 

folgung vil.  —  Heni$ch,  1699, 13;  Petri,  1, 10. 

3  Wir  lassen  andere   gottselig  sein,   sagen   die 

Cardinäle.  —  Eiselein.  254. 
Oottseliffer. 

1  Der  gotseligen  aussgeben  ist  ein  eintrag,  der 

gotloscn  eintrag  ein  aussgeben. — Franck,  II,  186* ; 
Gruter,I,  15;  iVfri. //,  91.i 

2  Der  gottseligen  Thränen  seind    der   gottlosen 

Sündflut  vnd  rothes  Meer,  darinn  sie  ersauf- 
fen.  —  Ueniich,  1699,  28;  SprUAMOrter^chati,  169;  Sai- 
ler, 824. 


Oottsellffkeit. 

1  Gottseligkait  ist  kain  gewerbe.  —  Agricola  u,  4M. 

2  Gottseligkeit  ist  der  Gmnd  aller  Tagend. 
Lat.:  Pletas  ftuidamentom  est  omniom  Tirtatum.    (m- 

lippi,  11,  95.; 

3  Gottseligkeit  ist  zu  allen  Dingen  nütz,   sagte 

der  fromme  Landbot,  da  er  sich  die  Hand  er- 
froren hatte ;  aber  Pelzhandschuh  sind  w&rmer. 

4  Gottseligkeit  ist  zu  allen  Dingen  nütz,    sagte 

der  Schneider,  ab^r  einen  Mantel  kann  man 
doch  nicht  daraus  machen. 

5  Gottseligkeit  lässt  oft  Thräneu  fallen  aus  einem 

lachenden  Gesicht.  —  Winckier,  vi,  a. 

6  Gottseligkeit  und  Anarchie  sind  zu  allen  Dingen 

nütze. 

Die  letstere  zu  Eroberungen,  Verfolgungen,  Oetroyi- 
rungen  und  Staatsstreichen.  (VgL  Bretlauer  Zeittpu, 
1864,  Nr.  457.) 

aottstraf. 

•Das  is  e  Gottstraf.  —  r«idlaii,899. 
Eine  Geisel  fttr  andere. 
Otötae. 

1  Ein  Götz  hat  die   andern  verbrannt  —  £trdb- 

hofer,  78.  * 

Als  in  Brugg  die  Bilder  aus  den  Kirchen  geräumt  und 
▼erbrannt  wurden,  trug  einer,  Namens  GOts,  diese  Bfl^ 
der  cum  Feuer.  Und  da  man  damals  die  Bilder  GOtsaa 
SU  nennen  pflegte,  so  entstand  dies  Spriehwort. 

2  Götzen  trennen  Papst  vnd  Keyser.  —  Fisckart, 

Bkb,  (1581),  11. 

Bezieht  sich  auf  die  griechischen  Kaiser  uad  den  BU- 
deratreit. 

3  So  vil  götzen,   so  vil  tempel.  —  Fieckart,  Utk. 

(1581).  170. 

4  Wenn  der  Götze  todt  ist,  wirft  man  ihn  mit 

Dreck. 

Die  Karaiben  thun^s,  wenn  auch  nicht  dnrobgehaads 
die  Leute ,  die  sich  nicht  zu  den  Karaiben  sJUiton.  Ein 
Götze  wird  aber,  wie  die  Bussen  behaupten,  ao  ieaga 
angebetet,  als  er  nicht  umgehauen  ist.  (AUmann  VI,  iii.) 

5  Wenn  man  einem  alten  Grötzen  einen  newen 

Rock  anzeucht,   so  scheint  er  gar  new.  — 

Petri,  II,  644. 

6  Wer  beim  Götzen  will  werden  reine,  macht  lee- 

ren Seckel  und  müde  Beine.  —  äirchkofer,  134; 

Karte,  2399. 
Gegen  das  Wallfahrten  zu  Heiligenbildern. 

7  Wie  die  Götzen  sind,  so  sind  auch  die  Diener. 

—  Petri,  II,  78«;  i/enwcA,  701,  69. 

*8  Dem  alten  Götzen  einen  neuen  Bock  anziehen. 

—  Luther,  52  u.  311. 

Der  vorige  alte  Greuel,  sagt  Luther,  mit  andern  Wor- 
ten vorgebracht.  Vielleicht  hat  er  prophetisch  die  an- 
gedeutet ,  die  ihn  selber  zum  evangelisohen  P^ste  und 
seine  Schriften  zur  bindenden  Glaubenanorm  fttr  alle 
Zeiten  machen  wollen,  was  wol  der  „alte  Götse  Im  nemen 
Bocke  '•  w&re. 

*  9  Einn  götzen  auff  den  altar  setzen.  —  Franck.  11, 96^. 
„Da  eines  zu  ehm  aufsteigt  wider  iedermaas  hoffeung." 

*  10  Seinen  Götzen  unters  Stroh  verbergen  wie  Rahel. 

—  Parömiakon,  1212. 
CMtsendienst. 

Das  ist  hamburger  Götzendienst 

Unwürdiges  Schmiegen  unter  priesterliohe  Anmaa* 
sang  und  Herrschaft,  wie  die  Hamburger  zur  Zeit  ihree 
Pastors  J.  «Melchior  Goeze,  den  der  dortige  Dichter 
Dreyer  in  dem  Epigramm  schildert:  ,,Da  steht  er  I  Seine 
fette  Wange  fftrbt  keine  Scham  mehr  roth.  Und  Ham- 
burg, aberglftubisch,  bange,  horcht  fromm  auf  sein 
Gebot;  Verehrt  mit  knechtischem  Entsetzen  den  von 
ihm  selbst  erhöhten  Mann.  So  schuf  sich  Jod»  MiaCB 
Götzen,  ein  goldnes  Kalb,  und  betet's  an.** 
Oondadl. 

*£a  hod  'n  's  Goudadl  krotzt  (Steiermark.)  —  Fir- 
menich, II,  766,  62. 

Er  hat  ihm  das  Doppelkinn  gekraut,  d.  h.  ihm  ge« 
schmeichelt. 

Gouffge. 

*  Der  Gougge  bricht  auf.  —  Fnmmatm ,  II,  147. 

So  sagt  man   im  Lesaohthal  (E&mten),  mn  anara- 
drücken,  dass  eine  Frau  niederkommt,  wofftr  man  ea- 
derwArts  die  Bedensari  hat:  Der  Ofen  flUt  ein.  Bgeat- 
llch  bedeutet  Gougge  das  Auge  einer  Eitemag. 
Oonvemeor. 

Die  spanischen  Gouverneurs  pflegen  die  Unter- 
thanen  in  Sicilien  uma  Geld  eu  taueai  in 


117 


Grab 


Grabbelbaa— Graben  (Subst.)  118 


NcApolis  ZQ  nchindeo  und  in  Mayl&nd  g&r  zu 

froSfien.  —  Perdummfyer ,  149;  Deutseke  ßttmanxeitun^j, 
m,  45.  712. 

Lttf  den  Gräbern  wachsen  die  BchönstenRoaon. — 

Jrr   GiUthrlf,  Kätht .  die  artuamuHnr  (Berlin  IUI),  /,  13«. 

2  Auf  einem   Grabe  soll  wan   nicht  schlafen.  — 
Wvter^  Dtmokriiüs.  II,  &i. 

3  Ans  dem  Grabe  kann  man  keinen  heraasnifen. 

infilai.r  Prutetn  do  hrobu  ntvianoe,  m  t  hrobu  koU&sm  ne- 
YyttbiL    (CfiakovMky,  313.; 

4  BiM  zxaa  Grabe  gibi's  kein  gntea  Weib. 
6  Dm*  Grab  öffnet  sich  jeden  Augenblick,  aber  es 

tdülMist  sich  nar  einmal  für  immer. 
€  Dm  Gmb  yersohlingt  alles. 

/yi.r  Siz  ;»i«di  d<  terre  «ttfllMeiit  ftu  ptav  gT«>iid  bommo. 
^_  7  Dms  h«Üig  Grab  niemand  verwaret  umsonst.  — 
^m  Ormtfr,  Ul,  7S.   Lehmtum,  ü.  434.  68;   Peiri,  II,  30«: 

^H  A««»r. .  /J,  79;  /tif hard,  193, 14 ;  Sailer,  S33.  n'urt6<irA 

^H  /l.  9S;  ITüH^tn.  256;  ITdr«,  3401;  Simnek,  4021;  f/fr- 

^H  A««b   difljeniireD ,  w«lche  aUgfimeiHA  roligiOi«  odir 

^B  felyehllehs  Ängelegettlimten  be«nri7«n,  inttiBen  tnit  trdi- 

^^^^^  »«li^ia  0«ldB  bftzahlt  worden,  weil  «ia  aonit  nicht  be> 

^^^^^  itahv«  k«»uo«'n,  «ie  denn  kuch  di«  WichtQr,  die  ma  <Ut 

^^^^H  Onkh  Jeni   g^^itollt  wurdeo,   beiiablt  worden   «did,   «o 

^^^^^B  tchlorbt  lic  Burh    f^chtttel  h»b«n   mOgen.     Wolh<*   man 

^^^  dt««  f^f^ü'l^wt'rt  ^"f  <^^t>  Zweck  «elbit  bexiehcn ,   daan 

^H  nftf«te  e«cbpr  lieUseu;  £s  batet  jader  du«  heilige  Grab 

^^^^_  aaiaonit',  d.i.  Tärg;«blioh,  w«il  die  PoUe»!  nocb  Qiv  et 


I 


•maonit',  d.i.  T^rgicl^lloh ,  wml  dte  FoUem  nocb  tiiv  e< 
^•hindert  b»t,  wean  «in  Heiland  hat  auferstohea  wollen 
►•.-  iQffou  «ri^r  ^odt  öden  han  vetA  njrttc  deraf;  de  »ige 
„^    i..,t.   M.^,^  y^UB  i  give  mlg.    f/'rüP.  rfa«. ,  349.^ 

f  dit  RiktiB    taeritm    tepalornxa   GLn«ti. 

(M*  o    tcn«ttir    mllltaro   propiie    itipeDcUis. 

0  Efai  fremdet  Grab  aieht  sich  an  wie  eine  Ra- 

wnbank. 
t>  Es   httlet  niemands  dess  hejiigen  Grabs  yer- 

gebens.   —   Lehmann,  //,  128,  136. 

141  E«  Ut  besser,  dass  einen  vier  za  Grabe  tragen, 
als  dass  man  selber  geht  (durch  Henkers^ 
band  stirbt). 
ÜS*-!  P«4  «r  b«dre  al  lade  aig  bsre  alflre  tll  graven  end 
giat  aalv  d«rtÜ,  «Uer  lade  «ig  I«do  af  to  dertil.  (Prot, 
#«. .  »9  ; 

il  Im  Grab  ist,  allen  wohl  gebettet. 

|t  T  l'.rde  ist  man  weich  gebettet. 

i  '  re  d*  la  tertft  U  fotie.    (Ltroui ,  // ,  ?53.j 

13  im  vrr.«iH-  iiu^t  der  Fürst  nicht  bequemer  &ls 
etil  Tagelöbner. 

01«  B«0»*ii  »B^ti:   Dm  Grab  ntaohi  den  Bsckeligen 
gerade  u&d  der  Stock  den  ät«tf«n  biegsau,  (Co/lMr,  1900,; 

14  Im  Grabe  neidet  mau  niemand. 

t^  |ji(t)  Grab   fert  kein  ncid.  —  ßri<iift.  /.  Ji;  Uh- 

«MM«  1/,  279,  S»,  KötU.  2400. 

Paacitav  in  tItI«  liror,  poit  t»AA  qtiieieit.    (Owid.) 
*r  /,  l»9f  //.  3490;  Fitchtr,  169,  12  i  ifna«,  811; 

nt  Grabe  bitten ,  als  cur  Hochzeit 

Lli«*<«r  tet  uitvftart  daü  tOT  bruüof  t  genoot.    (Harr«. 

bMe  kämm  ei  e  Groab,  sagte  der  Fuhr-^ 
und  knsste  seinen  alten  Gaul.    (Ober- 

Kfmaads  wil  vmbsunst  ntzen  bey  dem  heiligen 
grab«.  —  ivwdtu,  Aüy. 
if  Waa  im  Grabe  liegt,  iat  sicher.  —  Wüd^  wA  Wtu\- 
«Ma*6iMef  (tcipug  1M3}.  S.  S3. 

fQ  Wer  aua  dem  Grabe  kommt,   weiss   was  der 
1  od  ni. 

it.:  (IM  Tiea  d«lU  fasta,  ak  COM  »iaUmortO.  (PasiUgUa, 
IM.  A;  Oool.  U77.) 

Wer  im  Grai>e  liegt  danieder,  den  bringt  kein 
Fleh4fi  wiwier  —  tii^boiA ,  tu. 
23  Wtr  im  GraV>e    liegt,  dem   iat  wohl  gebettet 

—  AoJbi  /.  1^:    E%%elinn,  SA«.    Simrock,  4030;   Braun, 
/,  »70,  ilrt»i*^rö  //,  14». 

13  W«r  im  Grabe  liegt,  den  drückt  die  Erde  nicht. 

Hin  .  Ai  ♦  hTobr  '  •  ^—    '■  i-  hofe  xbado«.  j'{J<<«jfc!>ei4y,  lalj 

S4  Wer  eicht  ui.  i    gehen   (tanzen)   will, 

gar  n  (tanzen). 


*tt  Am  Üml)e  dr 

lieu 


iwirger-)mutter  weinen. 
iJiAtt  lieb  froQt« 


•26  Aus  dem  Grabe  kommen  und  nach  dem  Tode 
fragen.  —   Wincklor^  XX,H. 
Frt^:  II   vient  de  la  foise  et  demande  anrt«  1«  mort. 
(Krüiinger^  326  ».J 

•27  Da  is  wierm  an  heiigen  Grab.    {nherMmrnch.) 

Die  heiligen  Oriber  werden  iu  den  Ictricn  Tagen  der 
Cbarwoche  In  dan  Kirchen  aufgerichtet,  mit  kflnat- 
Hoher  buntfaTblger  Beleuchtung  bei  verbington  Pen- 
•tem.  Prieater  qnd  alle  andern  Anweeenden  bottMi.  j.l>i>r 
nur  leite.     (Battm^arttn.) 

•2S  Da  iat  ^s  heilige  Grab  wohl  verwahrt. 

Ironie;  aoriol  als:  Der  Bock  iat  xum  Qirtnür  Roiictzt. 

•29  Das  heilige  Grab   hüten.  —  Ktrchhofer .  \%% .  eup- 

tein ,  SA«. 
Noll.:  Bij  bot  heilige  graf  wakcn.    (narrthvmee .  /,  2S6.; 

•  30  Des  heiligen  Grabs  vmbsonst  warten.  —  C^rnng, 

/.  890. 

•31  Er  eilt  zu  seinem  Grabe,   als  ob   er  sich  ver- 
säumet habe. 

Engl.:  H«  that  Uvea  too  fast,  goet  to  hia  grare  foo  toon. 

•  32  Er  st^pffet  nach  seim  grabe.  —  Frantk,  n.  47* 

•  33  Er  sucht  sein  Grab. 

Der  Tom  Alter  gokrilntnit  Goh^nde. 

*34  Er  wird  es  mit  ins  Grab  nehmen  müssen. 

Er  wird'a  folslen,    weil' er  lobt;   ^r  wird'e  nicht  ver- 
winden, wird  teitleben»  daran  xu  klauben  haben. 
Frj.:  U  »'eu  aontira  toute  a*  Tic,     (Kritzinger ,  645''.; 

•36  Er  würde  sich  im  Grabe  umdrehen. 

HoiL;    Hij    keert    rieh    in    ssjjn    gr»f    onj.     (Baxrttomtt, 

f.  2S7.; 

•  36  E«  läul't  jemand  über  mein  Grab. 

Bull.:  Erloo]>t  iemand  over  mijn  Arraf.  (Barmhomif,  /«SS?.; 

*37  Es  sind  übertÜTichte  Gräber. 

I^f.:  Sepulchradealbata,  parietce  de^albatJ.  fAo*/U,/«(M; 
Kritiiitg^,  &46^; 

•38  Etwas  mit  ins  Grab  nehmen. 

Sin  anvertraufea  Oeheimnta»  niemand  mittheÜeti. 
Bell,:  HU  wil  hot  met  «ich  in  hct  graf  dragen.    (Harr*- 
bom^e,  /,  257.; 

•  39  He  gheit  vp  granes  borth.  —  Tapptw.  s;*»;  karte, noi, 

Lat. :  Alternm  pedem  In  ofniha  Gharontia  liaberc.  (Tap- 
JHU9,  57*.; 

•40  He    stippet  nae  synem  graue.  —    Tappitu,  n^. 

Körlc,  S401. 
Der  dem  Tod«  Nabe. 
•41  Ne,  war  wird  og  's  heilige  Groab  ümsiste  Mit- 
ten. —  (iimuitÄe,  S04 ,'  IMfinton,  iH. 
OrabbelbuB. 
•1  In  de  Grabbelbuß  smiten.     (brüivrg.J  —  Firmmlch. 

I,  S63 ,  61, 

£twae  vergcnilen,  in  die  Bapna«  gaben,   eigenUtoh: 
etwa«  unter  mohrero  xum  Aurhatchen  werfen. 
Holt.:  Meon  jij ,  dal  onee  Llcve  Heer  rijne  genade  te  grab- 
b«l  goolt,  xei  de  paaloor.    (Harretynme^,  1,  25*.; 

Gr&baln. 

Di  de  nit  wäl  gräbeln,  won  de  H&achr&ken 
zoabeln,  di  mis  am  Wüingter  gö  roat  dem 
Sil:  „Bräder  Honess,  hod  er  nit  Hä  fil?** 
(S.  Rechen.)  —   Schmlrr ,  85*. 

Qraben  (Verb.). 

1  Auf  Graben  folgt  Haben. 

Auf  die  Hoffnung  wird  nun  auch  der  Genttaa  folgen. 
Frz.:  Nona  avona  ät<S  cn  herbo  Jubquo  tA,  mala  none  aerana 

biontdt  en  gerbe. 
HviU:    Meeit  grabt,  meeet  tieeft.    (Tunn^,  1S,6.; 
Lat.:  Qoi  plaa    aoit   rapero,    »olel    eüaro   ylne  rctiner«. 

f Falter flebfn,  SOS.; 

2  Graben  kann  ich  nicht,  arbeiten  mag  ich  nichts 

ich   musfl  betteln,  sagte  der  Möneh.  —  A'I<k 

atergfue^ffil ,  43,  19, 
Dan,:  Han  gjderikke  graved,  AkamTner  sig  Ted  at  trygt»i 
mea  vil  bcdr*ge.     (/Tor,  drtti.,  2i^) 

3  Graben   und    Hacken    mavht    rothe    (schmale) 

Backen.  —  Etjulnn .  'JU^:  StmrtHh ,  4023;  liraun .  /,  yil. 

4  Je  tiefer  man  gräbt,  je  mehr  Wasser  man  findet, 

—  Cniqmn.  frirmtluh  Mitd  Wettlifh  (Brttugen  18S4).  S.  13. 

5  Wer  tief  gräbt,  Wahrheit  hebt 
Orabefn  <Soh«i.>. 

1  Besser  über  den  Graben  gesprungen,  als  eine 

E'^"'°^'- '^kt^  gebaut. 
Port  ilto  de  mata,  qne  rogoa  de  Iie«fjie  t>onc 

f' 

ÄLitf.  tj  de  mala  riao  m         '     *       '    -i 

l'  .  ■;}.; 

2  Deit  II  Hegt,  nütat  *                       i 

ibin  jemand  vi^m  Thtirme  die  U<ui4 

Aehnhch  die  Biuacu  Attnunnn   17,  <*• 


119 


Graber— Grachsel 


Grad— Grafschaft 


190 


3  Ein  grosser  Graben  fordert  einen  grossen  Sprung. 

4  Ein  kleiner  Graben  fliesst  bald  über. 

Dana  liült  or  sich  leicht  fQr  einen  Strom.  Daher  sagen 
die  Kuiiscn  in  MoBkau:  Der  kleine  Graben,  der  in  die 
Jausa  fliCBBt,  redet  am  liebsten  von  der  grossen  Wolga. 
(AUmann  V.)  Mit  der  or  unmittelbar  gar  nicht  in  Be- 
rUhrang  kommt,  weil  er  sich  in  einem  kloinen  Neben- 
flüsse der  Wolga  ▼erliort. 

5  Es  ist  leichter  in  den  Graben  fallen ,  als  \^ieder 

herauskommen. 

IIolL:  Daar  icmand  in  ecuo  gracbt  valt,  zal  hij  haast  in 
Iiot  ondorspit  gerakcn.    (Marmbomce,  I,  2ö(>.) 

6  Je  mehr  Gräben,  je  mehr  Gras. 

7  Je  schlechter  die  Gräben,  jo  schlammiger  die 

Strasse. 

8  Man  muss  sich  nicht  in  jeden  Graben  nieder- 

kauern,  es  kann  eine  Schlange  darin  lauern. 
Man  Süll  niemand  als  Freund  willkommen  heissen,' 
ehe  man  sein  Wort  remommen. 

9  Mancher  will  über  den  Gra^^cn  springen,  eh'  er 

dabei  ist. 

10  lieber  einen  kleinen  Graben  ist  leicht  springen. 

Aohnlioh  chinesisch  Cahier,  3276. 

1 1  Wer  andere  über  einen  Graben  j^en  will,  muss 

auch  springen  (können). 

Dan.:  Den  som  vll  gionne  en  andenorertre  gierder,  maa 
soIt  over  de  to.    (Bokn  I,  Si6.) 

12  Wer  nicht  über  einen  Graben  springen  kann, 

muss  nicht  üicgen  wollen. 
roln.:  Kaidypnio  sie  wgörr  a  röw  przoskocsyc  nie  moie. 

W'Wurtbach  T,  323.) 
er  zweimal  in  denselben  Graben  fallt,  ist  nicht 
zu  beklagen. 

Dio  Türken  sagen  von  einem  solchen,  er  müsse  wirk- 
lich blind  sein.    (Cahier,  2544.; 

♦14  Er  ist  noch  nicht  über  den  Graben«  —  Kirch- 
hof er,  136;  für  Sckaaben:  Nefflen,  415. 

Man  mass  nicht  zu  frQh  frohlocken,  die  Bache  kann 
noch  ein  schlimmes  Ende  nehmen.  Kooh  sind  nicht 
alio  Hindemisse  ttberwunden,  noch  sind  wir  nicht  aus- 
ser Gefahr.  Bei  Belagoning  einer  Stadt  ist  das  Oef&hr- 
lichste,  über  den  Graben  su  kommen. 
Frs.:   Nous   n*avons   pas    encore   saatö   lo  fossd.    (Star' 

»chedel,  402.; 
Lat. :  Modus  tna  pinus  in  nndis  navlgat.    (Ovid.)    (Binder 
11,  1822.; 

*15  Er  kann  nicht  über  einen  Graben  springen  und 

will  andere  fliegen  lehren. 
*16  Er  macht  auss  einem  graben  einn  berg.    (8. 

Frosch  90.)  —  Franck,  11,  103 ''. 
*17  Er  will  in  zwei  Gräben  zugleich  fischen. 

♦  1 8  Er  will  über  den  Graben  springen,  ehe  er  cUbei  ist. 

HoU.:  Ilij  wU  orer  de  gracht  springen,  ecr  hij  erbij  is. 
(Uarrebomee,  I,  -256.; 

•  19  Es  ist  ihm  kein  Graben  zu  breit.  —  Mayer,  li,  59. 

Um  Muth  und  Unternehmungsgeist  zu  bezeichnen. 
Qraber. 

Ein  guter  Graber,  ein  böser  Setzer.  —  Kirch- 
hofer, 315. 
Vom  Weinbau  entlohnt. 
Grabet. 

Wenn  im  Grabet  *  das  Aug'  den  Rebmann  offen 
anschaut,  so  erblindet  es  leichtlich  darob.  — 

KircMinfer,  Slö. 

>)  Die  Zeit,  in  der  man  im  Frühjahr  die  Weinberge 
umgrttbt. 

Oräbler. 

Ei'm  Gräblcr  grath's  alle  neun  Jalire  einmal. 

(OherftflnrriLh.J 
Gxabsclulft. 

Wer  viel  Grabschriftcn  liest,  verliert  sein  Ge- 
dächtniss.    (Mtiöinj 

Wcnisrstens  so  lange,  als  or  sie  liest.  Man  vorginst 
sich  selbst  bei  der  Erinnerung  an  alle  die,  welche  ilir 
Leben  vollendet  haben,  und  denkt  sich  ganz  in  ihre 
Schicksalo  hinein. 
Lat.:  Nee  sopulcra  legere  vcrcor,  quod  aiunt,  no  memo- 
riam  pcrdam.    (Cicero.) 

Grabtuch. 

Auch  Grabtüchcr  macht  man  aus  Linnen. 

Kicbt  blos  Schleier. 

GracliseL 

•Man   hat  ihm    diis   Grachscl  '   horabgcthau.  — 

Miiyrr,  II.  115. 

')  Von  grabaen  (solilcsiüch  grabschen),  wie  grippon 
und  gripstiu,  eine  ^Nebenform  von  greifen ,  desgleichen 


grabbeln ,  oberdealsoh  grapp«ln ,  grOpela ,  n^ben  gripen 
und  gröpen,  wioderholentlioh  nach  etwas  greifen,  be- 
sonders im  Dunkeln.  (Vgl.  FronttnanM,  II,  420,  22; 
Ihyejer,  .112 ;  SchmeUer,  II,  116;  Schmid,  239;  IftaUUr, 
/,  472;  Tubler,  236.)    (8.  Grapse.) 

Grad. 
1  im  siebenten  Grade  endet  sich  die  Sippe.  — 
Eisenhart,  165  ii.  283;  (iraf,  201,  129;  Hülebrand,  147,  »7; 
Eiselein ,  iSQ ;   Simntck ,  9bli^ :   Sachsenspiegel ,  I,  3,  i; 
Grtmm  .  Rechlsalt. .  466. 

„Sippe"  bedeutet  eigentlich  nach  Oraf  (203)  .«Freiuide** 
und  erst  durch  Uebcrtragung  „  Blutsfrenndschaft**.  Auf 
die  Zahl  der  Sippschaft  gründet  sich  das  Krbfolge- 
recht.  Die  Verwandten  aus  dem  Geblüt  heissen  Ma- 
gen und  zwar  die  Ton  väterlicher  Seite  Schwertmagen, 
die  von  mütterlicher  Seite  dagegen  SpUI-  oder  Spin- 
dolmagen.  Die  Sippe  wird  dem  Leibe  verglichen,  woian 
als  Ilaupt  stehen  Mann  und  Weib.  Die  erste  Sipp« 
bilden  die  Kinder,  die  zweite  die  Geschwisterkinder, 
die  dritte  die  Goschwisterenkol,  die  vierte  die  Ooschwi- 
Bterurenkel,  die  fünfte  die  Kinder  der  (JescliwistemrBB- 
kel,  idio  sechste  dio  Kindeskinder  derselben,  die  sie- 
bente wieder  dio  Kinder  der  letztem.  Jeder  dieser  Sip- 
pen wies  man  einen  Sitz  am  Leibe  an,  4er  letzten  Sippe 
die  Fingernägel,  weshalb  sie  Nagelmagen  genuiat 
wurde.  Die  Verwandtschaft  hört  selbstrersfeändlieh  da 
auf,  wo  sie  nicht  mehr  bewiesen  werden  k«nn.  Dm 
alte  deutsche  Becht  hat  durch  den  obigen  spriohwöit. 
lieh  gewordenen  Bcchtssatz  nur  die  Grenze  angegeben, 
über  dio  hinaus  das   Becht  der  Erbfolge  nicht 


stattfand.  Aber  das  Erbe  wurde  auch  jenseit  der  Be- 
nannten Sippezahl  nicht  herrenlos,  denn  ausserhalb  der 
Sippe  galt  der  Nachbar  (b.  d.)  als  der  aibbeste,  d.  L  als 
nächster  Freund. 

2  Je  höher  grad,  je  schwerer  fall.  —  llenUck,  1723,  u. 

3  Wer  im  Grade  der  Nächste,  der  ist  im  Rechte 

der  beste.  —  Graf,  201, 128. 

Innerhalb  der  Beihe  von  Blutsverwandten  entscheidet 

für  das  Becht,  das  Erbe  zu  nehmen,  die  GradesnAhe. 

HolL:  De  naaste  in    den  graad,  de  oudste  op  de  attaat, 

mannen  vöör  vronwen,  zuUen  't  leen  behoOn.    (Harre- 

bomee,  I,  255».; 

Gradauf. 

Gradauf  wie  ich,  säde  de  schefe  Dansmdster. 

(Holst,)  —  Schütze,  11,  61;  }\\  29;  Hagen,  99,  96. 
Der  schiefe  Tanzmeister  will  gerade  stehen  lehren. 
Gradaus. 

Gradaus  führt  am  ehesten  ins  Haus. 
Grade  (Adj.). 

1  Er  gehet  so  grade  wie  die  Schlange.  —  Her- 

berger,  11,  416. 

2  Grad'  ist  der  kürzere  Pfad. 
Graf. 

1  Der  Graf  erwirbt  mit  seiner  Festung  des  Kö- 

nigs Acht.  —  Graf,  443 ,  373. 

„  Süs  irwirf t  ok  die  gronn  mit  seiner  vestoage  des  ko> 
ninges  achte."  (Ilomeyer, Sachsenspiegel,  I,  71^  Von  der 
Wirkung  eines  vom  Bichtor  des  Gaues  ausgestellten 
Verhaftsbefelils  und  dem  Umfange  seiner  Gültigkeit, 
worüber  die  Ansichten  sehr  auseinandergingen  (s.  Fe» 
stung  3).  Das  obige  Sprichwort  behaqptet,  dass  ein 
erwirkter  Verhaftsbofehl  die  Verhaftung  im  ganzen 
Beiche,  nicht  blus  in  dem  betreffenden  Qeriehtsbezirk 
zur  Folge  habe. 

2  Ein  Graf  ohne  Geld  gilt  wenig  in  der  Welt 
Frt.:  Un  scnor  en  Espaigne,  un  maistro  cn  hautet  Bre- 
tagne, un  monsieur  en  la  Franche  Gaule,  un  Fidaigo 
en  Portagallo,  un  Eve8*]uo  en  Italie,  un  oomte  en  Ger- 
manio  c'est  uno  pauvro  compagnie.    (Leroux,  II  ,79.) 

3  Es  ist  nicht  jeder  ein  Graf«  der  mit  Vieren  fUirt 
Dan.:  Jeg  er  ei  dog  greffue,   at  Jeg  »der  störe  leffoe. 

(Prov.  dan.,  253.; 
Grafen«rut. 

Man  kann  wol  'n  Grafengöd  verteren.   (Ottfria.) 

Bucren,  864  ;  Ilauskalender ,  III. 
Hall.:  Zoo  kan  men  wel  gravon  good  verteren.    {Harn' 
bomee,  I,  255.; 
Gräfin. 

Die  Gräfin  ist  schön,  aber  meine  Braut  ist 
schöner. 

Böhm.:  Knezna  kr&sna,  hrabcnka  kräana,  ale  aenl  ne- 
slicna  i  naso  scstra.    (Ötlakovshj ,  246.; 
Grafschaft. 

1  Es  ist  keine  Grafschaft   über  Flandern,  kein 

Herzogtlium  über  Mailand  und  kein  König- 
reich über  Frankreich. 

Fr:.:  II  n'ost  Comtü  quo  de  Flandres,  Huch«^  que  de 
Milan,  et  Koiaurao  quo  do  France.    (Kritsinger,  16t ^.J 

Holt.:  Gecn  graafschap  boven  Vlaandereu.  (Uarrebomee, 
1,  255.; 

2  Wer  in  unsere  Grafschaft  kommt,    die  Leute 

sind  unser.  —  Graf,  43 ,  158, 
Wer  an  einem  Orte  nicht  als  Herr  einsog,  wurde  als 


191 


Grageln— Grämen 


Gramhaft — Grapen 


122 


gehdriff  dem  Orandhorm  ttborwimen;  damit  wardt  er 
aller  Gehörifren  Genosse. 
ükd. :  Die  da  komcnt  in  vnsre  Graueschaff t ,  die  Lnte  sint 
vn».    (BoJtuann^  382".; 

Gra^eln. 

•Sich   grageln  wie  ein  Frosch.  —   Weinhold.  29; 

Berndt.  47. 

Oxaluuniren. 

•Er  ist  f^hamirt. 

Von  hriefcn,  die  durch  eino  geheime  Fostpolixei 
(SchwarzoH  (-uhinet)  fcrtiffnel  und,  nachdem  man  Konnt- 
nisB  vom  Inhalt  genommen  hat,  wieder  TOrscIiIoBien 
werden.  Das  Wort  ist  ein  Denkmal  der  Schande  fUr 
den  englischen  Hinister  Graham,  der  in  den  Tierziger 
Jahren  als  englischer  Pniitminister,  Oesterreich  su  Ge- 
fallen, gewisse  Briefe  «iffnote  und  den  genannten  Staat 
mit  dem  Inhalt  bekannt  machte. 

Oxalen. 

i'ir  wotl  cm  gralt,  dat  träft  gären  äu.    (Sinhtm' 
hürg.-adch».)  —  Schufter,  700. 
Gram  (Subst.). 

1  Gram  um  Weibestod  macht  keine  Wasscrsnoth. 

7/..-  Doglia  di  moglio  morta  dura  flno  alla  porta.    (liuhn 

/,  »3.; 

rurt. :  Dor  de  mulher  morta  dura  atö  a  porta.  (Bohn  1,  276.^ 

3  Gram  und  Herzeleid  grauen  (grau)  machen  vor 
der  Zeit. 

Als  Mittel  gegen  den  Gram  findet  man  bei  Goethe 
den  Spruch:  „Gram  lu  mindern,  kindelu  Münnor  oft 
mit  Kindern." 

3  Gram  wieder  gram.  —  reiri,  II l,  7. 

4  Gram  zahlt  keine  Schulden. 

Aller  Knnimer  hilft  dem  Ucbel  nicht  ab. 
t'rt.:  Cent  aus  de  suucis  ne  payont  pas  nn  son  de  dettes. 
—  Le  ohagrin  ne  paye. 

5  Gram  zehrt  im  Stillen. 

l/än.:  Af  sorrig,  härm  og  «pot,  kommer  tlt  helsot.  (Frov. 

dan.,  274.; 
Tt.:  I  gran  dolor!  sono  muti. 

6  Was  der  Gram  ins  ilerz  geschrieben,   wäscht 

keine  Thränc  ah. 

7  Wer  keinen  Gram  hat,  kann  gut  tanzen. 
Dum.:  Han  kand  sig  belee  ved  barm,  som  Ingen  barer. 

(iTor.  dan. .  274.; 
GT«m  (Adj.). 

1  Wem  man  gram,  den  wünscht  man  lahm. 

Lot.:  Quem  quis  odit,  periisse  expetit.    {Styhold,  41^.) 

•2  Einem  gram  »ein  wie  einer  Spinne.  —  lleihcrgrr, 

II.  414. 

•3  Ich  bin  em  gram,    wie  annem  Hunde.  —  no- 

biHson,  5S3. 

*4  Ich  bin  ihm  a  su  groam,  ich  weiden  anspeen. 
—   Gomulch',  4S5  ;  Robinson,  582. 
Oramaasen. 

•Es  scind  lose  Gramanzen.  —  Francky  I,  .si";  //,  17*; 

Hmiitrh.  1^9,  4;  Schottet,  1115 •. 

Rnu$ck  a.  a.  O.  erklttrt  das  Wort  durch  „faule  fisch, 
Lame  sotten,  LordI,  fabulae,  ineptiae,"  und  fttgt  als 
verwandte  Hedensarten  bei :  „Lame  zottcn  reissen,  gross 
poppen  sagen,  ein  Schuss  thun,  i»  seind  brillen,  ein 
meerlein  sagen.'*  Franck  a.  a.  O.  stellt,  wie  er  häufig 
ru  thun  pflegt,  die  Itcdcnsarton  zueammen,  welche  sagen 
wnllon,  dass  etwas  Lttge  oder  Unwahrlicit,  blauer  Dunst, 
Tiiu^chung,  dasB  nichts  Haltbares  dahinter  sei;  dass 
mau  C5  nur  mit  locren  Worten,  eitcin  Boden  und 
Triumereien.  gedankenlosem  GeschwUtz  o.  s.  w.  zu  thun, 
dx*#  man  «'inen  Träumer.  Lügner,  Schwindler,  Wind- 
btfiiti'l  Q.  8.  w.  Tur  sich  habe.  Ausser  der  oben,  im  Texte 
befindlichen  hat  er  folgende:  Kreyte  glatte  wort  8Ch\pif- 
fen.  Den  athem  feyl  tragen.  Den  wind  rerkaufTeu.  Von 
des  ettela  leiden  predigen.  Kin  gnldiner  träum.  Es  ist 
lorül.  Alter  weibrr  theding.  Faul  lam  zottcn.  Ein 
blinder  träum.  Kin  iQgner  also  heyss.  Ein  ncwbackcu 
lugen.  Kr  Qlierrcdt  sielt  sclbs.  Er  gibt  jm  selbs  ein. 
Kr  hats  von  jm  selbs  gehört.  Er  sagt  kcyu  warhcyt,  sie 
entrinn  jm  denn.  Er  i>t  ein  Zigejner  goschlecht.  Er 
vi>l  lu  keym  Zigoiucr,  kau  nit  waraagen.  Er  sagt  von 
Herr  Dulman  u.  a.  w.  (s.  d.).  Er  troff  den  hirns  zum 
kmdern  klawcn  hinein,  ilas  jm  durch  bcde  orn  liiuauss 
ffieug.  Er  leugnet  vnd  geht  erst  dauon.  Es  redt  man» 
eher,  wore  es  ein  guldon,  er  logt  jn  in  die  Taschen.  Es 
i-ot  mit  eim  Dreck  rersigrlt  vnd  mit  einer  wechsln  iallen 
vvrngelt.  Es  siudt  hundert  gülden  in  eim  wetzsteiu 
'venifct.  Es  hat  weder  trumm  noch  anfang.  Du  gehst 
iiijt  busen  bossen.  mit  faulen  lanssigen  zoten  vrab.  Es 
nMuil  faul  fisch.  Von  grossen  strcycben  sagen. 
Grämen. 

1  Urüin'  du  di  man  nich ,  ik  hef  noch  dro  Sösling, 

i|:il  wrüt  du  man  nich.  —  /hi'rmi>.»f.fj,  26»;  Ücedn;  u. 

2  W:.-)  du  dich  auch  gramst,  spuck'  aufs  Gespenst. 

Wenn  sich  Jemand  einer  Kleinigkeit  weg»  Sorgen  | 
laaLht.    Aus  dem  ülauLcu  entsprungen,  dasi  man  Gei>  ^ 


ster  und  jeden  Zauber  am  besten  dadurch  abwehrt, 
indem  man  darauf  spuckt    (Wunbaeh  I,  64.) 

3  Wer  sich  nicht  gremet  vnd  schemet,  der  grawet 

nicht  leicht  —  l*eth,  II.  76i,  Uenv^ch.  1728,  :m. 

4  Wer  sich  selbs  grämt,  wird  bald  graw.  —  i/«- 

nixih.  1728.  36;  Lehmann,  II.  851,  335. 
Onunhaft. 

•Er  ist  ein  Gramhafl.  —  FrUchhier^.  i^. 

Nach  Pisanitkii  in  den  Nachträgen  ein  Mi-nKch,  dem 
man  gram,  der  verhasstist.  Jetzt  hOrt  man  dafür  noch 
FriKköifr  a.  a.  O.  Gramsack.  Ifrnnitf  (88)  versteht  dar- 
unter einen  grämlichen,  mürrischen,  verdries^lichen 
MtiUHchen. 
Grämlin«. 

•Ein  Grämling  sein. 
Gramm. 

•Ich  ben  csu  gramm '  wo  'ueMarkgrof  cn  der 
Münz  \     (Köln.)  —  FirmnUch ,  l,  AU.  239. 
')  Heiser.    »)  Uäher.    »)  Mauser. 
Ghribiunel. 

•Gräiimicl  (Grillen)  haben.  —  Wcinhold,^. 
Oramscliluiüc. 

•Er  ist  ein  (iramschlunk.  (Elbing.J  —  Frischhier  ^,  1362. 
Wird  gebraucht,  um  einen  Viulfrass  zu  bezeichnen. 
Oranada. 

Wer  Granada  nicht  gesehen ,  der  hat  nicht«  ge- 
sehen. —  Reiiinlierg  VI,  9. 

Dieses  auch  in  Deutschland  bekannte  Wort  ist  der 
sprichwörtliche  Ausdruck  des  spanischen  Nntionalgc- 
fuhls,  das  auch  in  den  untern  Schichten  dos  Volks  im 
reichern  Masse  vorhanden  ist,  als  Hildang.  Selbst  der 
elende  Manolo,  der  Lazznrone  Spaniens,  ruft  aub:  El 
quo  no  havisto.Granada,  no  ha  visto  nada.  Oder:  Qnien 
no  ha  visto  Sevilla  (s.  d.),  no  ha  visto  maravilla.  l.)der: 
Wo  Madrid  (s.  d.)  ist,  da  schweigt  die  Welt.  Wie  der 
Lazzarono  Neapels:  Vedi  Kapoli  (s.  Neapel)  e  pol  muori. 
Selbst  die  Eskimos  nennen  sich:  Kllcs  Keralit  (aus- 
gezeichnete Männer).  Die  Chinesen  sprechen  von  ihrem 
Lande  als  dem  himmlischen  Reiche.  Die  Jüdischen  Uab- 
biner  rühmten  von  Jerusalem,  dass  die  Achse  der  Erde 
durch  ihre  Stadt  gehe.  Die  alten  Griechen  nannten 
ihre  heilige  Stadt  Delphi  den  Nabel  der  Erde.  Die  Fran- 
zosen legten  den  ersten  Meridian  durch  Paris,  die  Eng- 
länder durch  ihre  Sternwarte  zu  Greenwich,  die  Spa- 
nier durch  das  alte  Toledo. 
QranatapfeL 

Es  ist  kein  granatap£Fel,  er  hat  ein  böss  kem- 
lein  in  jm.  —  Franck,  II,  116';    HcnMch.  1729,  52; 
Einfälle,  96;  Simrock,  4024;  Körte,  2405;  Braun,  1,  972. 
„Nlemands  ohn  gebrechen." 
Lat.:  Punlcis  malis  omnibns  inest  granum  aliquod  putre. 
(üaal,  1035.; 
Gr&ne. 

De  Grane  no   wat   lecke.    (Klar.)  —  FirrMnich. 

I.  382,  39. 
Um  zu  sagen,  dass  etwas  gut  geschmeckt  habe. 
Graxiffd. 

1  Am  Grangd '  atis  de  Gicld  bicsten  ugolOcht.  — 

Schuster ,  71. 

')  Eine  gute  siebeubürgische  Traubengattung.  (8. 
Granspot.) 

2  Der  Grängd  äss  det  biest  Kapitöl.  —  Schuster,  lo. 
Oranl^el. 

♦Es  ist  ein  rechter  Granigl. 

In  Oberösterreich  von  einem  mürrischen  Menschen. 
Von  grauen,  grönen,  knurren,  wie  ein  Hund  und  Igel. 
(Haiwigai'ten.) 

Granit. 

Der  Granit  ist  zu  gemein ,  um  Edelstein  zu  sein. 

Die  KuBseu :  Der  (iranit  würde  für  Granaten  gelten, 
wenn  man  niolit  ganze  Gebirge  von  ihnen  hätte.  (Alt- 
mann    l.) 

Granspot. 

Gränschpöt  —  half  ess  Got.  —  Schuster,  65. 

Spott  auf  eine   siebcnbUrgische  Traubeusorte.    Schu- 
»frr  verweist  dabei  auf  den  Aufsatz  im  mediascher  O'i/nt- 
lunialpro'jramm  für  1.S60,  in  welchem  Joh.  FahiiiU  dic»c 
und  andere  Traubengattungeu  churaktorisirt. 
Grant. 

•An  Graut  ham,  wiera  tragadi  Katz.    (ObcröMer' 
reich.)  —  UaunKjarten ,  82. 
Grapen. 

1  Der  Grapen  '  kann  dem  Kessel  nichts  vonverfcn, 
denn  sie  sind  beide  schwarz. 

')  In  den  niederdeutschen  Eisenhütten  oinaniEiaan 
oder  MotaU  gegossener  Topf.    (Campt,  Wb.,  11,  441.) 
Nordfrie».:  A  Kraagh  hea  a  Seddol  nanl  tu  Tenratten,  Jo 
saa  biash  susrL  (Jvhanwn,  3Ü.J  — A  XriUib  kiui  a  Bod- 
dul  uant  fcrwed.    (Haupt.  Vlfl.  364,  310.J 
♦2  Er  ist  ein  guter  Grapen.    r<Wi"m«y.;  —  Fii--!,- 
bier.  175. 
Ein  starker  Trinker. 


123 


Orapke— Gras 


Gras 


1S4 


Gxapke. 

*Dat  schient  mie  ok  ö  godet  Grapke  to  sönd. 
(Ostpreuu.) 
Von  «inein,  der  die  SohnApsflaaohe  liebt. 
Ghrapse  (a.  Orosohel). 

♦Etwas  in  die  Grapse^  werfen. 

>)  Die  Handlang  des  Grapaens,  dea  schnellen  Zngrei- 
fen^uit  ausgebreiteten  Fingern.  Auch  wol  die  Hand, 
weiflban  damit  grapset.  Daher  grosse  Grapsen  ( Hftnde ) 
haben.  (VgL  Campe,  Wb.,  II,  441.;  —  Es  in  die  Ba- 
puse  geben ;  etwas  Tor  mehrere  Personen  stun  Nehmen 
hinwerfen. 

1  Ae  mi  Gras,  ä  winjer  Ha,    (Siebenbürg.-säck».;  — 

Schuster,  57. 

2  All   bi   lütjen  kummt   dat   Gras    ut'n   Grand. 

(Oldenburg. J  —   Weserzeitung,  4057. 

3  Aus  Gras  wird  Heu,  aus  frischen  Blumen  Streu. 

Die  Bussen  fQgen  hinzu:  Aus  einem  schönen  Hidohen 
ein  altes  Weib.    (AltmoHm  VI,  393.; 

4  Aus  schlechtem  Grase  wird  kein  gutes  Heu.  — 

Windder,  XYI,  49. 
It. :  Di  mal  herba  non  sl  £a  bnon  fleno.    (Pastagtia ,  156 ,  S; 
Oaal,  1019:  Bokn  /,  92.; 

5  Bäss  det  Grass  wiest,  äss  der  Hast  dit.    CSie- 

benbürg.-sächs.)  —   Schuster,  180. 

„Scheint  sich  auf  eine  verlorene  Yolksdiohtung  zu 
beaiehen.*' 

6  Befeuchtet  (begossen)  Gras  wächst  am  besten. 

—  Eiseiein,  256;  Simrock,  4025. 

7  Besser  Gras  als  Heu. 

8  Bis   das  Gras   nachwächst,  mittlerweile  stirbt 

das  Pferd.  —  Sauer,  209. 
Lat.:  Multa  caduntintor  calicem  supremaque  labra.    (Gel- 
lius.)    {Binder  II,  1910.; 

9  Darna  Gras,   dama  Quasj   darna  Grast,   dama 

Quast.  —  EichvBdtd,  671. 

10  Das  Gras  hat^s  gern  nass. 

Die  Bussen  sagen:  Feuchtes  Gras  wftchst  schneller 
als  trockenes.    (Altmann   VI,  398.; 

11  Bas  Gras    ist  besser   dran  im.  Sturm  als   die 

Bäume. 

12  Das  Gras  kann  heute  noch  Heu  werden. 

13  Das  Gras  muss  man  nicht  bei  Mor&fenthauen ,  ein 

Mädchen  nicht  beim  Kerzenlicht  beschauen. 
Frt.  Schreit:  U  ne  fau  pas  ruetti  Pherba  k  la  rojn,  et  la 
Alle  a  la  taandftla.    (Schweif,  II,  96,  4.) 

14  Das  Gras  trägt  keine  Kornähren. 

Die  Busaen:  Wenn  daa  Gras  Kornähren  trüge,  so 
wOrde  das  Boggenstroh  ohne  Aehren  sein. 

J5  Das  Grass  einer  Ein  ist  stets  faul.  —  Egering, 
//;,  146. 

16  Dem  Gras  im  Februar  und  im  Festschmuck  den 

Frauen  ist  wenig  zu  trauen. 

17  Ehe  Gras  wächst,  verhungert  der  GauL  —  Eüe- 

lein,2iT;  Simrock,  4038. 
Engl.:  While  the  grass  grows,  the  steed  starres.    (Sohn 

1,  99;  Gaal,  1251.; 

Frz.:  £n  attendant  les  sonliers  d'nn  mort  on  ya  longtemps 

nu-pieds. 
Holl..   AI  eert  gras  wast,  so  is  die  henxt  doot.     (Tunn., 

2,  15.; 

It.T  Gaval  non  morire,  che  herba  dcTenire.    (Bohn  I,  99.; 
tat. :  Tuno  moriatnr  mannus,  dum  graniina  protahit  annus. 
(Futteraleben,  26.) 

18  Ein  Gras  im  Thau,  ein  Pferd  im  G 'schirr,  ein 

Frauenzimmer  in  den  Kleidern  sind  drei  sehr 
trogenliche  ^  Stücke.  —  Kirchhofer,  167. 

')  Trogolig  (truglieh),  auch  trogahaft  (trughaft)  =  trü- 
gerisch ,  trOglich ,  Terfftnglich  zu  schätzen.    (Tobler ,  154.; 

19  Ein  Maul  voll  Gras  (Futter)  fürs  Vieh  ist  dem 

Bauer  lieber  als  eine  Schulstunde  für  seine 
Kinder.     (yiederlausitz.J 

20  Es  ist  viel  grün  Grass  dürr  worden.  —  Joach, 

Westphal,  Hoff  Otts  Teuffei  (Eisleben  1565),  398  ^ 

21  Es  ist  wol  80  ein  grünes  Grass  zu  dörrem  Hew 

worden  als  das.  —  Eyering.  II.  566. 

22  Früh  Gras,  früh  Heu. 

lioir.:  Yroeggras,  vroeg  hooi.    (Bofin  I,  341;  Harrebomee, 
I,  258.; 

23  Getrone  Gras  blievt  en  der  Was.    (Aachen.)  — 

Firmemch ,  III,  233. 

Getretenes  Gras  bleibt  im  Wachsen.  „Der  Mensch 
enn  L6d  dat  selre  döt;  legt  L«d  em  uier,  he  rieth 
(erhebt)  sich  wier.** 


24  Gras  in  de  WSn,  Butter  in  de  Eelder.   (Frau. 

Flandern.)  —  Firmenidi,  lU,  697,  5. 
Gras  in  der  Weide  gibt  Butter  im  Keller. 

25  Gras  ist  zu  hew  erkoren  vnd  solls  auch  auff 

dem  stein  verdorren.  —  HemsOi,  1798, 19. 

26  Gras  ohne  Wurzel  verwelkt  bald. 

Unbegründete  Beschuldigungen  und  Naehredwi  kön- 
nen sich  nicht  lange  halten. 

27  Gras  und  Heu  ist  zweierlei. 

28  Grass  wat  im  April  wäst,  stett  im  Mai   £asi 

(Westf.)  —  Boebel,  90. 

29  Grün  grass  wird  auch  Hew.  —  Lehman»,  m,  u. 

30  Je  fetter  das  Gras,  je  besser  die  Milch. 

Die  Bussen:  Saftiges  Gras  wird  mit  der  Zeit  zu  guter 
MUch.    (AUmann  VI,  41b.) 

31  Je  höher  das  Gras,  je  näher  die  Sense  (Sichel). 

—  Fischer,  Psalter,  288,  9, 

32  Je  höher  das  Grass  gewachsen  ist,  je  ehe  mani 

abhawet.  —  Petri,  ll,  393:  Henisch,  1798.  7. 

33  Je  mehr  Gras,  je  mehr  Milch. 

Dan.:    Jo   bedre  gr»t-ga&g,  Jo   grovere  Mm«.    (Pne, 
dan.,  258.; 

34  Kan  auch  Grass  wachsen  ohn  Wasser?  —  Pttri, 

n,  418. 

35  Komm  Gras,  wenn  Hengst  todt  ist. 

Zu  spftte  Hülfe. 

36  Langes  Gras  macht  gross  Heu.  —  Wwdder,  ivi,  4«. 

37  Lass  's  Gras  Heu  geben  und  d'  Stumpen  Embd. 

—  Kirdthofer,S61. 

38  Lieber  Gras  zehren,  als  Almosen  begehren. 

39  Mancher  bringt  sein  Gras  theurer  aus,  als  ein 

anderer  seine  Blumen.  —  WincUer,  vi,  ii. 

40  Mancher  hört  das  Gras  wachsen  und  will  das 

Magnificat'  verbessern.  —  Sailer,n4. 

0  Den  Lobgesang  Maritt,  den  die  Katholiken  in  der 
Vesper  singen. 

41  So   manches  Gras   aus  der  Erde   spriesst,   so 

manche  Gefahr  aus  Bnhlschaft.  —  Simrock,  U94; 
KSrte,  2408. 

42  üngewachsen  Gras  kann  man  nicht  mähen.  — 

Kirchhofer,  809. 

43  Von  kleinem  gras  wächst  ein  gros  Vihe  (Beest). 

—  HenUch,  1787,  61;  Petri,  II,  581 ;  Braun,  I,  975;  Sim- 
rock, 4029:  Körte.  1410:  Heinsberg  Uly  136. 

Der  Gedanke,  das  Kleine  als  solches  nioht  *n  TeraohteBf 
denn  es  wirke  sehr  heilsam  und  sei  eigentlleh  das 
Element,  aus  dem  das  Grosse  sich  aufbaue,  wird  sptleh- 
wörtlich  sehr  manniohfach  ausgedrückt.  Auf  klofiMia 
Feld  wächst  auch  Korn.  Von  kleinen  Spftnen  macht  man 

SBtes  Feuer.  In  den  kleinen  S&oken  sind  di«  bieten 
ewürze.  (Reinaberg  III,  126.;  Die  Letten:  Ans  einen 
kleinen  Korn  wächst  eine  grosse  Linde.  Dia  Buaeen: 
Auf  kleinen  Pferden  kann  man  auch  reiten. 

44  Weil   das   Gras   wächst,   stirbt  das  Pferd.  — 

Windtier.  TU,  85. 
Holl.:  £er  het  gras  wast,  Is  de  hengst  dood.  (Bohn  1, 817.; 

—  Terwijl  het  gras  groeit,   sterren  de  paarden  Tan 
honger.    (Harrebomee,  I,  257  u.  258.; 

It.:  Mentre  rerba  creace  il  cavallo  mnore  di  fame.  (Bohn 
I,  110.; 

45  Wenn   das   Gras  noch   so  hoch  wächst,    man 

kann  kein  Korn  daraus  dreschen. 

Die  Bussen :  Wenn  das  Gras  noch  so  hoch  wichst, 
es  gibt  doch  nur  Ueu.    (AUmann  VI,  484.; 

46  Wenn  das  Gras  wächst,  ist  der  Hengst  {%.  d.)  todt 

—  Simrodi,  4027;  Körte,  2407;  Braun.  1,974. 
Wenn's  einem  gut  geht,  stirbt  man,  sagen  die  Vene- 

tier,  und  die  Bergamasken:  Wenn  das  Mest  fertig,  ist 
die  Elster  todt.    Die  Basken:  Als  derK&fig  fertig  war, 
starb  der  Vogel.    (Heinsberg  IV,  33.; 
Dan.:  Mens  griesset  groer,  d«er  horse  moderen.    {Pro», 
dan.,  254;  Bohn  I,  390.; 

47  Wenn  Gras  wächst  im  Januar,  wächst  es  schlecht 

im  ganzen  Jahr.  —  Boebely  72;   Orakel,  187;  Sim- 
rock ,  5207. 


Die  ungewöhnlich  milde  Witten^ng  im  Januar  ist  auch 
ausserhalb  Deutsclüands  verdächtig.  So  sangen  die  Tos« 
caner:  Wenn  Januar  im  Hemde  steht,  der  März  Tor  La- 


chen berstet.  Und :  Wenn  du  im  Januar  den  Specht  hOrst, 
so  halte  den  Strohlmufen  bereit  (weil  dann  das  Vieh 
lange  mit  Stoohfutter  fürliebnehmen  musa).  Die  Mai- 
länder: Wenn  du  im  Januar  die  Mücken  siehst,  so 
schätze  jeden  Bissen.  Die  Frauxosen:  Schöne  Tage  im 
Januar  betrügen  einen  im  Februar.  Die  Bergamasken : 
Wenn  der  Januar  nicht  Januart,  so  lässt  der  Februar 


Oraa 


Gras 


126 


•iawi  grosMn  — .    Di«  Poriagie««ii :  Mit  der  Blttte  im 
JmnuMi  ffillt    noch   nieaund    den   Speicher   (Keller). 

(luiutbfrg  rnr,  65.; 

Wer  Gras  mähen  will,  den  dürfen  die  Wiesen- 
blumen nicht  erbarmen. 

Wer    im  Grue    schlaft,    hat  frische  (grfine) 

TriUime.  —  Altmami  VI,  4SS. 

Wer  kans  gras  wachsen  hören!  —  Benück,  1726, 42,- 

Afti.  //.  707. 

Wer  sich  ins  Gras  bettet,  schlift  im  Grünen. 

Aach  nueijch  AUmoMM  VI,  450. 

Wer  sich  ins  Gras  legt  nieder,  hüte  Tor  Schlan- 
gen die  Glieder. 

Wer  sich  vor  dem  Grase  furchtet,  moss  anf  kei- 
ner Wiese  schlafen  (über  keine  Wiese  gehen). 

Wer  sidi  zu  Gras  macht,  den  fressen  die  Ziegen. 

It.:  Fatti  herb»,  ti  muigi*r*  U  eapnu    (PaxxagUa ,  ul»  1.; 

Wier  det  Grass  wuosaen  hirt,  hirt  de  Schno- 

ken  nise.  —  Sduuter,  loss. 
Wo  das  Gras  nicht  wachsen  soll,  da  gedeiht 

(wächst)  es  am  besten. 
Wo  Gras  über  Unrath  gewachsen  ist,  da  lass 

keine  Kuh  weiden. 
Vermeide  ftUei ,  was  alte  Zviete  wieder  craevcB  kfiante. 
Wo  man  dass  gras  häget,  da  wachset  es.  — 

HtKutk.  1738.  13:    Pttri,  U,  ni;    UrU,  f4M;    Sim- 

nKk,40K. 

Wo  saures  Gras  wächst,  da  kann  kein  süsses 
aufkommen. 

Der  MexMh  ist  taiicc  Gras,  das  aof  raa^fifeB 
BodSB  nicht  gcdcihu  Tgl.  den  Artikel:  Wms  kamu  4er 
Ottctrtt-itoMd  rc«  d*r  '.L.^-ra  t<trwtm*  von  M,  MmUtr  in 
Di«  SatMT  (Halle  lüiS),  Sr.  4»,  S.  379. 

Zun  ersten  das  Gras,  dann  ,die  Aehren,  danach 

der  ToUe  Weizen  in  den  Aehren,  dann  das 

£insammeln  in  die  Scheune. 
A  bot  hieren  's  Grass  wachsen.  —  Ctmtirke,  »; 

(iv  Freiem:  rnrnmamm,  VJ,  la,  UL 
A   wird  mü3«en  eiss  Groass  beisven.  —  Rohm- 

mm,tie:  G>tm^ke,Ui. 
Ana  dem  Grase  nt  Heu  geworden.  —  Pvimut' 

ftM,43». 
Die  Sache  tMt  aiek  XBf«ajii«  Tcraa*iert. 
Da  loc  sich  's  Gru  zut  acger«  Fou«  wachse. 

("EmmemdUL,   —  ximns.  I.  tÖ.U. 
AAL.-  Hij  laai  f  hb  grm  udcr ^  v>>Mea  frscö««-     'Hirrt- 

Dar  wasset  w--,!  Gras  öwer.  —  £«i«.u'i,'(T>. 
Darüber  ift  »cL^'.a  Gru  zewiAfeKn.  ~  *»rv,  u\\. 

,n.U    Sir  frrst'um    Fnm,m.tm ,  fl.  V»,  UT; 

JLU».  ftr  Wvawi    Semrw.  MS. 

Ist  lAcfft  T4JJH  t^ttu  EeiaBum  i0faft  «x  ÜJf  kikkcxt« 
Tcfl^ahrtEr^ifr^   ^hxz  ixti   Tay-.   V4sn    icaif^d*<ts*t 


hak«.    fViL  v-*/    -.IL. 
#*»..-  Ccsxe  rii^s«*  tss  ax  s 

rtf.  12*1.^ 
AlL .-  Dm  u  n«iü  ^Mur  b>^  ^ra*  %<«{n«ut  —  K«s  {xa« 

ia  crwtr  {rwwHMn-    '£i."'f'i<i<ii><« .  7    iü'Z., 
Das  Gras  näurj^  itür  asi  aü.  wfsn.  er  keiiK 

Weide  iziäes  Ktia«. 
Ke  ■tafi  miäamt  «eua.  -v>raa  «r  mbb.  ftn«  axeäs  fSoii*. 
Da«  Gras  wbisiR  jlb.  k.if  ^»x  Hftri^  —  £f-v.  ^:i. 

■a  taass  wa  'iniii  sus  Minite  Zitoni».     Dl«  Unea  «t^no* 


Diese  Bede  ist  sehr  alt.    Nach  der  Kdda  hört  Heim- 

daUer  daa  Gras  wachsen  and  die  Wolle  anf  dem  Vlies 

der  Llmmer. 

Lat,:  Seit,  qood  Jano  fabnlata  est  cum  Jove.    (Plautu$.) 

—  Soitf  qnomodo  Jupiter  daxerit  Jnnonem.    (BituUr 

II,  104»;  Phüippi,  II,  170;  TappiuM,  U\) 

*74  £r  hört  das  Gras  in    den  elysischon  Feidorn 

wachsen.  —  Parömlakim,  9893. 
*75  Er  hört  das  Gras  wachsen  nnd  den  K\tc.  be- 
sonders. —  MuTner,Nb.,  48;  Müüar,  S4,  »;  KöTie, 
2411  o.  2Mi;  FTi$ehbier,  StS;  Heimig,  S9. 
Von  Ueberklogen. 
Frt,:  Esconter  les  araiaefl  lerer.    (BowiU,  III,  13».) 
EolL:  Hij  is  soo  wife,  dat  hU  het  oras  kan  slen  wassen. 

(ffarrebom^e,  I,  hl.) 
Lot.:  Seit  quid  Jopltar  Jnaonl  in  aarem  dizerit.    (ß^ty 
bold,  544.;   —  Sorgeatee  aaseoltare   areaas.  •  (Botitl, 

III,  138./  ^^ 

*76  Er  hört  das  Gras  wachsen  nnd  die  Mücken 
(an  der  Wand)  niesen.  —  .ScköUä ,  iiu^ ;  Sat- 
ter, mj;  Brom,  1,91$. 

Im  Auztigtr  für  Kund«  der  d«ut$ck«m  Vorx«it,  1S55, 
thailt  Stöber  (320)  mit,  wo  nnd  wie  man  dee  Kaisers 
Bart  kann  wachsen  hören.    (Vgl.  Frommamt,  tV,  mu) 

*77  Er  lässt  kein  Gras  unter  sich  wachsen. 

*78  Er  lott's  Gras  nit  nnger  de  Fingere  wachse. 

rSofofkara.;  —  Schild,  tll,U7. 
Br  iet  arbeltsaoB. 
*79  Er  meint,  er  sehe  das  Gras  wachsen  und  höre 

die  Flöhe  husten.  —  Minkhofer,  15». 

*80  Gras  onder  de  Füessa  wachs»  lo.  —  TeUn,  w». 

Sein  Gesch&ft  yeraachlleeigen. 
*81  Gras  über  etwas  wachsen  lassen. 

An  etwas  nieht  mehr  gadenhea ,  es  Ia  Terpwaenherit 


Frt.:  PaaBerr4pODfesnrqneiqa«aeii4a.  (KrUtimger,fnf*.) 

*89  He  kaa  Gras  wasaen  hören.    (AUmmk.)  ~  Dei»- 

Bea,f77:  for  Afftnzeü:   r«M«r,SM;   §kr  KU*:  Fwm«' 

*83  Ina  Gnu  beissen.  —  eurfm,»7;  Wmsktth  a,M; 


beieete,  d.  h.  •»«»«(■< 


raa«  faMg«  cteer  Ve 
a«f  daa  ZmmL    Daa 


nach  Wtt^md  aichu  als  mjttefhiihdiaiaifc  hetem  I.^P- 

boebdcaMeh  b*is4fl )  =  abeari^en  u4  4an  w>  «M  ale 

■marlfatfea.    ^  Da  Wfnst  Walf  iiMtrtete  wwl  ate4tr 

in  daa  Gras.-    (BH4«mAmeA,  BL  144;   ri^  amgh    We^ 

9^94,  Wirt*r^mrk  4w  d«mltct^m  iffmtmfm*n,  /.  XXi  Aer- 

tartw,  Ma.>    Dss  tiiaiicw  lagesi  Jeaaiia 

wiaaea»    Der  Uimap  U 

hiMen.    rttummg.)    JE.n*  aadsra  EakUrmmg 

Iwiirf  ^U  BerUUU  Mtrmmm  im  Mmmtm 

mU    0*W-iM.:äK    im    üuvr   Mttitimmf    tmr   HUime^nm*«, 

pnmmlmr«  V^urtri^  (  Leif««  t^f-  bn/et  Jibmt  ea  IL  i* 


im  fnm  «»- 

daeacr  B*- 


den  Ww 

iMkm  4ea  edlEc  Od  wm. 
wie  aaa  Ten  9»-U  cskass.  aarMUfp^  KAmt^  At- 
tmm  ikil  düa*  W«iM  e«£a*  WaAJBipBan  Jei— flr<ai|iiai 
scUtonswir  na«  «»ficfcbck^  dbas  miwii  TStea  <— a  4m 
•  HM  «Tr^  ^iilwai  vr.«-  Je 


*^ca*  fedi  irtr  laaitHTTii—      &4r  37M»  fns«  >«» 

•  Der  wird  a  cilI   vscA.  '*sLii -^  imc  'f  Or-jm  \^m^ 

BBÖV'3.       T-OHirfiL,    ^  J-afMwmt.  a».  OS 

)  Einesi  das  Gm»  xzXiJS  itsa,  fiamat  ^R^pieäatfuJtfc. 
Iks  en«a  aite  -larteitwmi 


i4  J«auaii  124   Gsaaa   «eUa^'a.  —   leciMr'«  Im^ 


i  'M  ^«auai 


.  «ifi-. 


itMe  pa«  «ine  ht-  '  vm»  vt^  iMuojiii. 

I  Er  ff^  asf  ätm.  idKoMu  rsai.  —  /-m-yt  J  ;:» 
3  £r  hänz  an*'.ä  iem  ^m.«  -v«'!!!*!»!!.      ^.  r^ut-ut^ 


^  W«!JhK  .^w  Gtm  ir<%   r::::r»n    vaii  Ha»,   «v 

'M  übok  'Jmx.   ii3L   i>.i.i    '.rut    xar.«    i^a.   F-uwiW 

'  iT  Jicff  siÜBK  ;^  .>:.*  lar»  '/.rLM  vj*»wn.  —  ^otmt^it   «n 
H  i«a.  frta»  -»-.r:;  -jui:  ci  Äinu.  —  ^wi 


127 


Grasen — Grasmücke 


GräsnAk — Grätzig 


1» 


♦89  Weame  dat  Gras  vor  den  Fäutn  weag  mäggen. 
(Büren.) 
Ihm  einen  sicher  erwarteten  Gewinn  eut»chen. 
Orasen. 

1  Ein  jeder  graset  sein  Kelbichen",  weil  er  kan. 

—  Petri,U.  200. 

2  Ilei  graset  dör  de  Tuine  (Zäune).    (Sauerland.j 

3  Hei  graset  düür  de  Schliggen.     (Soest.) 

Von  einem  verboiratheten  ifanne,  der  unerlaubten 
Umgang  mit  andern  Frauen  pflegt. 

4  Wei  grasen  will,  mot  sik  bücken.     (Büren.) 

5  Wer  graset,  da  bouet  nit.    (Soioihum.)  —  Schild, 

Cl,  64. 

G  Wer  graset  inu  seines  Nacbbarn  wiesen,  der 
muss  iun  gleicher  müntz  Verliesen.  —  llenisch, 

1726,  26. 

•7  Er  grast  auf  fremder  Wiese. 

ffoU.:  Uij   grasdnint  in  eens  anders  Roed,  ali  een  haai 
in  de  koolbladeren.    (Harrebwiie,  I,  271.; 
Grassrarten. 

*Hei  is  in  den  Grasgaren  ffoahn.    (Büren.) 
Auf  den  Kirchhof,  ist  gestorben. 
Orashalzn. 

1  Auch  ein  Grashalm  hat  seine  Schatten. 

Auch  russisch  AUmann  VI,  409. 

2  Ein  Grashalm  macht  keine  Wiese.. 

3  Wer  vor  jedem  Grashalm  erschrickt,  muss  auf 

keiner  Wiese  schlafen. 
•4  Ueber  einen  Grashalip  stolpern. 

OroBse  Schwache  oder  Ungesohickliehkeit. 
Ghraaliooke. 

Bct  de  este  Grashucke  in  'n  Anger  steit,  sau 
lange  maut  ein  de  Hanschen  in  'n  Schäte  drä- 
uen; un  wenn  de  este  Grommcinhucke  weer 
herinkümt,  sau  maut  ein  se  weer  iuhengen. 

—  Sckambach ,  U,  619. 

Da  bis  sum  Beginn  der  Heuernte  noch  immer  ein- 
zelne kalte  Tage  kommen ,  so  empfiehlt  das  Sprichwort, 
so  lange  bis  der  erste  Oras-  oder  Heuhaufen  auf  der 
Wiese  (Anger)  steht,  die  Handschuhe  im  Schos  au 
tragen,  und  sobald  der  erste  G-mmmethaufen  wieder 
hereinkommt,  sie  wieder  einsnh&ngen  oder  an  der  Seite 
zu  tragen,  weil  um  diese  Zelt  die  kalten  Tage  wieder 
beginnen. 

Grasjahr  —  Dreckjahr. 

In  einem  Jahr,  das  viel  Gras  bringt,  regnet  es  viel, 
gibt  es  daher  auch  viel  Koth  auf  den  Wegen.  Nach 
einer  andern  Ansicht  soll  die  Bezeiolinung  daher  kom- 
men, weil  man  fttr  seine  MfUie  in  einem  solchen  Jahre 
wenig  (oder  nichts  hat.  Daher  nennen  die  Deutschen 
ein  solches  Jahr  ein  Nothjahr  (s.  Kothjahr).  In  Tos- 
cana  sagt  man :  Pilaejabr  —  geplagtes  Jahr.  In  Frank- 
reich: Henjahr  — Kichtsjahr;  dann:  Elf  Monate  haben 
bald  einen  Monat  Heuernte  aufgegessen.  (Reintberg 
VIII,  11.; 
Qraslaus. 

Die  Graslaus  ist  klein  und  frisst  doch.    (Surinam.) 
Wie  klein  ein  Kind  ist,  es  will  doch  etwas  haben. 
Kleine  Ausgaben  sind  auch  Ausgaben. 
Oräslelxi. 

1  Es  ist  kein  Gräslein  so  klein,  es  hat  einen 

Nutzen  fein.  —  Körte,  2409. 

2  Wer  vor  einem  Gräslein  erschrickt,  muss  nicht 

in  die  Wiese  pissen.  —  WincUer,  iv,  65. 

Engl.:  He  that's  afraid  of  ererj  herb,  must  not  sleep  in 
a  meadow.    (Oaal,  1456.; 
;  UoU.:  Die  van  elk  gnuije  versohrikt  is,  moetingoene  wei 
p (Harrebomi$y  i,  257.; 

3  Wollen  wir  zwei  Gräslein  ziehen?   (8.  Halm.)  — 

Eitelein,  257. 

D.  h.  das  Los  daraber  entscheiden  lassen.  „Ziehen 
wir  zwei  Grftsclein ,  ane  allen  falschen  Wank,  das  eine 
kurz,  das  ander  lang;  weders  ouch  immer  mag  ziehen 
an,  das  länger  soll  gewunnen  han."  (Liedertcmim- 
lung.)  Daher  sa^t  man:  Den  Ktlrzem  (nlmliohHalm) 
ziehen,  f(Lr:  im  Naohtheil  sein,  verlieren. 

Orasmähen. 

Beim  Grasmähen  ist's  um  die  Wiesenblumen 
geschehen. 

Orasmüoke. 

1  Die  Grasmücke  nistet  im  Thal,  der  Adler  auf 

dem  Berge. 

2  Wenn  die  Grasmücke  singt,  ehe  der  Wemstock 

sprosst,  wenn  man  die  Kohrdommel  zeitig 
hört,  wenn  man  an  den  Nnssbäumen  mehr 
Blüten  als  Bl&tter  sieht,  wenn  das  Pfriem- 1 


(Geni8ten-)kraut  lieblich  blüht,  wenn  die  Saat- 
zeit ohne  Regen,  dann  gibt's  reidien  £mte> 
segen.  —  Orakel,  l;  Heinsberg  VIII,  11. 
♦3  Es  ist  eine  Grasmücke,  die  bald  schlagen  wird 
wie  eine  Drossel.  —  Xeuyorker  Tribunal-Zeitmtg  vom 
14.  Oct.  1852. 

Ein  Neuling  zwar,  der  es  aber  bald  den  Alten  gleich 
thun  wird. 
Or&an&k. 

*Et  üs  e  Gräsnäk.    (Siebcnbürg.-eächs.)  —  Fnmnuaa, 
V,  34,  45. 
Gramelke. 

Grasnelken  duften  den  Liebenden  wie  Jasmin. 
Ghrasuxitf. 

•Auf  Grasung  gehen  (sein).  —  Frütehbier\  iZdL 
Lftngere  Besuche  bei  Freunden,  namentlich  »nf  dem 
Lande  machen. 
Gxat. 

Einen  bis  auf  den  grad  schinden.  —  Amlt,!^ 
stiUa ,  II,  269  *'. 
Gräte. 

1  Gräten  biegen  sich  wol,  aber  sie  stechen  andli. 

2  Ohne  Grat  kein  Fisch  man  find,  ohne  Mangel 

die  Lcut  nicht  sind.  —  Lehmann,  II,  430. 

3  Ohne  Gräte  kein  Fisch. 

Nicht  bnchstftblich  zu  verstehen  wegen  der  vieln 
Knorpelfische.  —  Niemand  ist  ganz  fehlerfrei. 

4  Wer  gräte  isst,  der  tröste  sich  des  gifits.  — 

llenisch.  1724,  59. 

*  5  An  den  hab  i  schon  lang  a  Gradn  gefunden.  — 

Idiot.  Amlr. 

Ein  HlndemisB,  wie  eine  im  Halse  steckende  Orlte 
es  ist. 
•6  Er  nimmt  seine  paar  Gräten ».    (Schlcs.j 

Im  Volksmunde  vorherrschend:  Kröten.  —  Seine  «•- 
nige  Baarschaft,   seine  geringen  Habseligkeiten. 

*  7  Gräthe  erlesen.  —  Kirchhofer ,  253. 

*8  Ue  hangt  man  eben  bi  de  Greden  tohope.  — 

Schütze,  11,  61. 

Er  h&ngt  blos  bei  den  Gr&ten  zusammen,  er  ist  stock- 
mager, besteht  blos  aus  Haut  und  Knochen. 
Gratla. 

1  Cum  gratia  et  privilegio,  sagte  der  Pfaflf  und 

ging  zur  Abbatissin.  —  lloefer,  834. 

2  Deo   gratias  ist  der  Mönchen  Tranckgelt  — 

llenisch,  1467,  8. 

*3  Er  kümmert  sich  weder  um  Gratias  noch  Be- 
nedicitc. 
Soll.:  Het  heeft  gracie  noch   benedicite.    (Marrebomie, 
I,  85C.; 
*4  Ich  kam  zum  Gratias.  —  Eyerxng,ni,  68. 
Grätig. 

*hit  ist  so  grätig  wie  die  Also  im  Mai. 

Dieser  Fisch  hat  da  dio  meisten  kleinen  Graten,  die 
wegen  ihrer  Feinheit  beim  Essen  sehr  beschwerlich  sind. 
Daher  von  zwistigon  Menschen.  In  Sohlesien  heisst 
„grfttig  sein«  verdriesslich ,  brummig,  mtLrriach  sein. 
Und  man  ist  sehr  grätig  auf  etwas,  wenn  man  sehr 
heftig  es  erlangen  will. 
GratU. 

*£r  ist  heut  gratis  zu  sehen,  wie  der  Graf  Fer- 
pham.     (Baicm.) 

Üraf  Perpham  war  der  äusserst  verlmsste  Minister 
Maximilian  Joseph's  von  Baiem.    Da  er  sich  aus  dem 
Volke    fast  von  niemand  sprechen    liess,    wenn  die 
Audiens  nicht  vorher  bei  seinem  Gtinstling  oder  bei  ihm 
selbst  theuer  erkauft  worden,  so  wurde,  als  (1778)  sein 
Körper  auf  dem  Paradebett  ausgestellt  war,    an  die 
HauBthür  angeheftet:  Heute  ist  Graf  Perpham  du  ante 
mal  gratis  zu  sehen. 
Grataoh. 
1  Besser  von  a  Grätsch  *  a  Patsch  '  eider '  von  a 
Narr  a  Kösch*.     (Jüd.'deut»ch.   Drody.j 
I)   Tüchtiger,   braver  Mann.    >)   Ohrfeige.     *)  Äh. 

«)  KUSB. 

*  2  In  der  Grätsch  sein.  —  Schöpf,  ios. 

Im  Bttckstande  sein. 
Gratz. 

Was  nützt  mir  Gratz,  wenn  ich  den  Ofen  drin 

nicht  habe.  —  Deutsche  llomameitUHg ,  1866,  Nr.  4i. 
üo  sagten  die  TOrken^  als  sie  die  Stadt  eüiRenoauneB 
hatten,  aber  das  Schloss  darin  nicht  sn  bewUtigen  ver- 
mochten. 
GrätBlfiT. 

*Er  ist  grätzig  wie  ein  Kaulbarsch.    (S.  Borstig.) 
((ktpreu$i.J  —  Frückbier,  977;  friichbier*,  19M, 


129 


Grau  (A4J.)^  Grausam 


Grausamkeit — Gregor 


130 


E"     u  (A4J0. 
£b  wird  manclior  g^^w,   aber  nicht  weiss.  — 
GrtUnT.  ia.37:  Lehmatm.  U,  ISS),  i9i. 
Je   grauer»  je   schlauer.  —  Kirchhofer,  l«l;  EitC' 
läfit  ihl,  Simrock,  4031. 
Man  mnss  die  graue  ^  auswichen ,  wohiu  sie  ge- 
Gplinnt  wird.  —    WrinhoUt ,  tx 
')  Kftmlich  Kuh.  —  „  Habe  also  dem  Siiriohwort  niu;h> 
gil«bett  wer  SU  horo  eela  wtl,  mu»  Hio  ob«a  bald  unten 
ügen  und,  wio  jeoer  sagte,  dio  grohe  anacicheo,  wobtn 
*le  geapannt  wird.*«    ('&.Awc'(«c/i<-n ,  ///,  iüS.J 
Wer  tcitUch  graw  wirdt,  der  lebt  lang.  —  iie- 
m»ch,  i:S4,  C3. 
Werd  nier  grau  un  alt,  einem  nix  mehr  ge> 
flült  —  Tendiau,  666. 
Wie    schade^  dass  du  nicht  grau  bist,  sagte 
der  E»el  zum  Happen.  —  AUmann  vi,  388. 
Wird  man  grau  und  alt,  Gfi>t^8  allerlei  Gestalt. 
—  Simrotk,  1*5. 
ö  Kr  ist  eh  eraw  dann  weiss.  —  Pranck,  ii,  gs**. 
t*9  Grau  wie  die  Theorie. 
„Orav.  Freond,  i«i  iJIe  Thoorio,  docb  grOa  dof  Le* 


beiiB  goldner  Baooi.**    ((ioetht.) 
Frt.:  (rrit  oommo  iin  cordeU«r.    (Lerot*^  I ,  (>.J 


10  Graw  wio  ein  eys«  (eyssgraw).  —  Aqricela  /♦  Cl3. 

11  Graw  wie  ein  taube.  —  Ägnt-aia  /,  eis. 
|*12  Sagt  er  grau,  m  sagt  sie  blau. 

Jnd.^A0uttch:  Wenn  or  .■agtBorohn,  lagt  Kabel  Jiaborob. 

Ana  dem   jodiacben   Gebetbucb   euilohnt.    Auf  dun 
Sfrucb  des  Voningora  oder  Vorboters  Borohu  (d.  I. 
ppnlut  u>  ■.  w.)   antwortet  die  Gemeinde  (KAhnl)r    Ka 
verde  geprieaea  ( Ji«hoT<ycb ). 
13  SIcli  LTaw  vnd  blaw  grämen.  —  Fuiehn,  Ptaiter,  sci^, 
Or» 

i  u  '  geht  einem  an.  —  iKcinMd,  ». 

'>  U*»  Graneo,  der  Ekel. 

l  Mir  graw-et,  sagt  Reuppel  (Riepel),  md  fand  ein 
frembdcs  nyderkleyd  ^  an  «einem  Bettstollon 

llAUgeXL    —    Agruola  /,  103.    Hluj(teni>ie^d ,  SS*.   19; 
thfftr,  »TS;  Simrock,  AUS;  EiJidein ,  A3;. 

*}  Aikcb  K/dderwat  =  Uuicrkleid ,  Hoion.  —  „Man 
Ba9t*%  enUilt  A^ric'ila,  „vrio  einer,  Beuppel  gesaDQt, 
iHe  kein  ikyddcrwet  getreten  habe,  vtid  habe  doob  «uff 
•lo  sejrt  an  «etncm  ofgon  bette  ein  nyddemrat  bangon 
g^*th0U  ynd  al«  bald  getagt:  mir  ^awet,  et  gebet 
iif«hl  rocbt  rtt,  hio  muss  ein  audor  goet  gewe«en  aeyn." 
Wird  «ogewendt  bo>  aaangcacbiQe&  Uobemuchongcn. 
ä  Mir  gr\wet,  sagt  Rouspul.  —  Riehartt,  88». 
•Ä  Kr  gmtjct  wol,  aber  weiset  nicht 

Acittir  wird  et  trol,  aber  nicht  kluger. 
ifiin^'   IkLaa  fludor  raang«  graae^   men   faft  rÜBO.    (Pr^'X. 

•4  Für  grawet  ehe  (vor  der)  zeit,  wie  ein  kafx  im 
möitcrlcib.  —  Framk,  TT,  82**.   //pnwfc»  1734.  Sd. 

t*o  gron,  is  a  doch  alt  genunk.   (ScUet.j 

fr»mmnsm,  llt,  il4.  ^S9. 
Qrmnmti. 

Grawcrt  ist  auch  wol  ein  Pferd  gewesen.  — 

llrmarJk.  1732.  45.  I\;tn .  11,  3»t. 


lins  Graue  schlägt  der  Grischc  nach.    (Schwä:.) 

-  kinUofer .  K4, 
tm  Kalb  der  Kuh. 
Oraukopf. 

1  Mancher  Groukopf  stockt  noch  in  der  Buben- 
haut und  gebt  sein  Lebtage  in  Kinderschuhen. 

—  &Mler.  1d4. 

£a  ist  ein  Graukopf  und  ein  Bösewicht  —  Uurtk- 
kinü.  m, 
arann- 

*Kar  is  graan  wiar  n  Zaunschöldda.    (Steiermark.) 

—  fkrmmieh,  11,  7«9.  134. 

Wf  lat  hSfftr  «rte  du  Zaon  «lecken. 

Graart>ck,  rctss  nicht,  llerrengunst  erbt  nicht 
«.0«d«n«k,  «aoa  aagt,  ilrawrock  relaa  Aioht,  Rerron- 
tnm*  ttjul  Hal4  »rt«*  nlebt."    (Fntchnu.  iL) 


Ii 


wie  «in  Tiger. 

US  CgmM  eABiine  nn  Mn«coTll«.    (L 

iicawARTaK-ttBxiitov.    1f. 


,  /,  t96,) 


G^ranaamkeit. 

1  Grausamkeit  hat  nicht  viel  LeutV  —  Karte,  >419; 

Sitnrcck ,  4039. 
Fra.:  OroAOt«  ««t  fiU«  de  conardii«.    (CaMtr,  41i.)  —  Vmr 
trop  crnei  k  eon  oanesiy  sera  rade  k  eon  oniy.    (Ltrowe, 

2  Lieber  die  Grausamkeit  der  Türken  als  die  Ge- 

rechtigkeit der  Beduinen. 

£in  morgoDlAndiaobea  Spriohwort,  daa  «ich  eohr  ta 
Gan«ten  der  tUrkiaehen  Oberbimobajl  auarprioht;  und 
die  Volker,  welobe  tieb  gia«kUoh  nntor  Ibr  fUhlon ,  (Hier 
die  Maobt  der  BodniDen  filrobtui,  kOnnan  bei  dou  jetxi' 
gon  Kfttnpfan  gegen  dietOrkiaobe  Herraobaft  nntnOgUcb 

Sloloh^ltig  bleiben.    Bin  arablechet  Spricbwort  nennt 
io  GraauLmkeit  dlo  BUlrko  der  Peigea.    (Cmhttr,  aass.j 
Orausbime. 

*  Es  steigen  ihm  die  Grausbimea  auf.  (SUMtmark.) 

—  SonnUu), 

Er  fftngt  an,  slob  au  fürohten. 
Q«auflen. 

Es  grauset  jm.  —  Frone*,  /J,  l»*;  StvhoiA,  1S7. 

Uen  BchiLldigen  „tbut",  wie  Franci  eagt,  ,»alceUder 
gr&Wi  Ir  (ihren  «iugen  vnA  klingen  Jn  atels  jr  Terdor- 
ben;  regt  4icli  ein  maaie,  »n  eraohrockttu  ite.'*  Er  fUgt 
folgende  verwundte  Redentarten  bei:  Di«  kata  lauff( 
Jm  den  mcken  naff.  Ka  tr&amot  Jm  rnm  toiiffel.  Rh 
«obockt  Jm  das  montclin.  Eh  «cbaudert  Jm.  Der  aohnl- 
digc  aohnlct.  Dem  tcbnldigen  acJiaudert. 
Oraale. 

1  Die  (irazien  erscheinen  in  keinem  Hemde. 

2  Die  Grazien  lassen  sich  nackend  sehen.  —  Ein- 

lein ,  875. 
Lat.:   KodM   Onliae.  ^  SolaÜa  Onfcias  sonls.    (Eit0- 
tau,  257^ 

3  ManmuBs,  wie  die  Grazien ,  einander  die  Hände 

bieten.  —  Bueletn ,  2i7. 

Lat..-  OTÄti»  gratiam  parll.    (FAttttin .  2J7.; 

4  Ohne  der  fi^atien  Gefcrtschaffl  kan  man  nie- 

mand gemllon.  —  Lehmann .  t\ ,  S. 

5  Ohne  Grazie  kann  man  nicht  gefallen.  —  £ü«* 

lein ,  «67. 

6  Was  Grazie  haben  soll ,  muss  ungeschminkt  sein. 

—  Eueh'in.  257. 

•7  Er  hat  den  Grazien  nicht  geopfert. 

Er  hat  nlcbta  GofiUMgea,  EimiebnicDdea  an  eich. 
Gregor« 

1  An  Gregori  musa  der  Bauer  mit  der  Saat  ins 

Feld.   —  tiaii.  tlauAkiüemkr. 

2  Geht  um  Gregori  der   Wind,  so  geht  er,  bis 

Sanct- Jörgen  (2.  April)  kimmt 

3  Greegöri:  Plugh  nun   Eecrd  an  bööre,    an  at 

Fs^er  skiöre  (atütte),  a  Eingster  fan  a  St&l, 
an  a  Skel  fäin  a  Wal,  an  a  ual  Wüflen  fan 
a  Aank,  Jaler  nun  a  Sköödang,  Gers  uun 
a  Spröüd,  Fask  uun  a  Flood,  Fögler  unn  a 
L00I-,  da  spring  arken  uun  a  bogt.    (Amrum.) 

—  //flujW.  rill,  370,  331. 

Gregoriai:  Pflug  in  die  Srde  and  bohren,  nnd  da« 
Hen  ■tnt«oo,  die  Pferde  rom  Stalle  nnd  die  Schiffe  roin 
Bande  waUen,  und  die  alten  Frauen  vom  Ofen,  Aale  Im 
Waaaergrabeui  Gras  im^Keimcn ,  Fiaabe  in  die  Flui,  VS« 
gel  In  die  Luft,  dann  aprlngt  jedes  geacbmeldig. 

4  Gregori  leggt  die  wilde  Aant  dat  erste  £i.  (Uoiiu) 

—  S<^tvtii,  II.  66. 

5  Hat   Gregorius  grobes  Wetter,    so    geht    der 

Fuchs  aus  der  Höhle;  ist  es  aber  schön,  so 
lässt  er  sich  noch  vierzig  Tage  nicht  sehn. 

—  Boe&W.  U,  Orakfi,  38«. 

G  Noh  Gregori  bringt  d'  Byse  d'  Frucht  i's  Land 
und  thuet'a  Hen  d'rus.  (Scluümm,)  —  Schild, 
U3.  \n. 

Die  Biae  trocknet  die  Erde,  iat  fQr  Fraobifelder  ron 
Vorlbeil,  den  Wicaen  aber  naolltbeillg. 

7  Sanct-Grcgor  vnd  das  Creutz  *  macht  den  Tag 

80  lang  gleich  als  die  Nacht.  —  isuri.  II.  m. 

•)  l£reu»oaer>".i....i.r    u  «....i    wi  ci 
fHlIior  ala  der 
—  Die  Caechi 


'T  valt  nAmlioh 

Xaohtffleicbe. 

ab   das   Kla 

-'■■'"■  '*'-rm 


XBt 


Gregoritag — Greifen 


Greifenberger — Greis  (  Sabst)        132 


B  Sasct-GregoriuB  man  Bienen  schneiden  und  Erb- 
ten logen  mius.  —  Boebel,  u. 
Fr».:  A  UMintAnbia  (1,  Min)  on  tondUmonton;  mais 
•i  m«  vüuiax  aroir«  tondas  k  U  lAint  Ortgolre.    (Le- 
roux,  I,  76,) 

0  Um  üreifoT  kommt  die  Schwalbe  vor.  (WoMau,) 

—  lloeM,  15. 

10  Wenn  a  Grof^ori  der  Byswing  geit,  ro  gcit  er 

vierzig  Tag.    (Sohihurn.)  —  Schild ,  m .  120. 

11  Wenn  (irogori  fallt,  heiHafs:  die  Saat  bcBtcllt. 

—  Ilair.  Hautkalnider. 

HZ'  J)rij«'»nng'  imiosB  da  Wida  Rchwftr'n,  doss  a 
fl(jinÖ  Scliofl  ön  Feld  kau  danöru.    (dboröawr- 
rnih.)  —  //(iuuiijiiWcri ,  4i'>. 
')  H(i  »uaumnioiitfotfogon  aus  Sttnot-Orogori. 
*i:i  Wonu   Sftnct.-(iroj(nr  auf  einem  falben  Uongat 
üImt  di«  llrüoko  reitet.  —  Emirin,  MS. 

lliitur  dorn  „fulboii  IloiiKflt"  wird  der  Koif,  der  lioli 
um  Kaiuit-Urotforl  ( l:).  AUrx)  auf  dio  Felder  logt,  vor- 
klAiidou.  l>ie«tir  Koif  «oll  nun  dorn  Korn  uud  dorn 
Wi«in  Hchr  Hrlihdlifh  und  daher  den  auf  luVlicro  Proiwo 
warttiuilou  (}etroide-  und  Wtnuliandlcrn  sehr  orwansclit 
Hehl,  iutlom  tio  lagon:  Wir  wollen  mit  dum  Vorkauf 
wurlim,  liii  Hauet  •Urugur lue  auf  oluom  fallien  llongst 
über  die  Itrttcke  wird  reiten.  Der  Vergli>ich  mit  dum 
falhf  u  II ungut  ist  von  der  Farbe  dos  Uoifs  hrrgouommcn. 
Nuoli  llMr;Ati(*A  (II,  1^4)  li<<gt  aber  dum  Spruche  eine 
VerwecUiHdiuitf  xu  ttrundv,  und  <war  de«  holligeu  Qrogor 
mit  4lum  lieiliutm  Dennf.  Der  er#tere,  aU  Tapat  unter 
dum  Namen  llreiturl.  oder  der  DroHae  (geatorbou  fi(M) 
werde  nie  in  Verbindung  mit  einem  l'ferdu  gedacht,  wol 
über  der  Huduru,  duHiien  Tag  »uf  den  3:1.  April  fällt. 
Dioiier  war  ein  Hitter  und  ist  der  bekannte  Drachen- 
tndtur,  lier  immer  su  Kt>it«,  Kcwöltnlieh  im  Kampfe  mit 
einem  Uraclien  abgebildet  wird,  rebordie«  sind  dio 
Ki«ife  duN  W.  April  den  erwUhnten  FrUcliteu  gefährlicher, 
uIh  dio  doa  IV.  M<4rj. 
Ureirorltatf. 

l  Am  IJrojjoi'stujfo  {Vi.  Mär/.)  schwiniiut  das  Eis 
in»  Meor.  —  (>niAW,»S7. 

•i  An  (iivjjorstaij   geht  nunmehr  der  Winter  in 
'  ilrtH  Meer.       ' 
l\'tn.:  i>r4e.i;<>T£a  id<ie  iima  do  inorxa.  iPof^fi,  ii;  AV'vVA- 

a  NVeht  a  Urejrorstug  der  Bis  ^  so  hält  er  sechs 
NYoehen  an  gt^wiss.     il.u:crn.) 

'>  Nordwind. 

4  NYcun  am  Ureguritag  die  Si>nne  scheint,  geht 
der  Bär  aus  dem  lAtche,  ums  Fäostliug  zu 
tlieken.     ((«NTiteUfrcufc.,) 

,.  liit  über  der  l>reijoKiugt;kg  »nob  {, •tAraitch .  kalt) .  so 
bleibt  er  ni>t.'h  vieraehn  Tikg  im  Loch,  eodaun  aber  bricht 
er  herlür  uud  fürchtet  keinen  Winter  wehr.''    ^Haum- 

Qreif. 

•  Kr  fiihrt  einen  ij reifen  im  S<'hilde. 

Nluiiut  gern  oder  niuiuit  iuit> 

1  VJivif  ans  lUd,  so  geht  der  Karch. 

2  l.Jtvitt*  in  deiuu  eygneu  bnsen.  —  t'runck,  II,  120*, 

Hvm^uh,  UM.  i:^.  UmUr,  /.  43. 
Krkonue  dich  »elbat. 

3  liript»  wenn  \  rii»t  (reift).  >'iw/'n«ir.    —  Pipt.ii,  soo. 

Fiuinntuitn.  V.  lät).'>0.  fuhiruld .  i'n  .  Uawik,tUHdt.'r,  IH. 

•4  Kitnn  nuJULi  nicht  hin  givifeuy  so  kauu  man  hin 

werken, 
i  Man  kann  nicht  si>  weit  j;reifeu  a!s  man  sieht. 

i'ÜH.:   Mail  i'aaer  et  ;klt  doc  man  -leer.  eller  }>«liuld«!r  jlt 
det  mau  taget  i  hd.kndvr.    ■  /'>"*.   iun.,  H'.*.) 
t>  Man  mu.ss  e»  greifen,  vrie  die  zwölf  AtzelmOneh 

im  Keller.  —  ätin^or^ituu' «' .  «>«» .  w. 
7  Was  mau  nicht  greifen  kami«  muss  m:ui  glaa- 

beu.   —    .V«^r.  //.  113. 

*  Wer  n:ich  zu -vielem  greift,  hült  nichts  fest 
(•.»der;  verliert  alles L 

».-.  -  V^ui  Lrup  embriujse,  mal  et7«iiit.     .  ^-Jut  /*.  VA..' 
it.:  Chi  tr<j|*|>o  abbiHccia.  mtila  «trtiig«.    ,  lf«'iii  /.  >i.,' 
if/tuit.:  iinittu  much>>  ;t^arcn,   yuci>  .»prieta.  —  ijtiien  tijdo 
bi  -tuiere,  t>ido  lo  pierdc.    .  Öimh  I.  iM  u.  i'ii.) 

*J  Wit  grirt,  d*  H:ind  b'schisst.     :  .'.h.-.-rn..' 

Kh  iHi  ^flkhriiob.  btriai  lU-iruhea  die  Itr:iut  uiid  J,<r 
V'.TiHj   :u  lii^ien. 

•tO  K:-  .;rvi;l  uui  >;cb,  wie  .-in  fisH-her. 

*ll   Ml-  kann  uuriiaeu  streiten,  wif  da  BndJmon  um 

d*    la'Jjä.        •'/•.r'i-.'rrr.-„Jf,     —    t/cnmuiir'Mi. 

I>.  'i.  -r  !id(  0»  «ivlior.  -Itief  'iIim  daaacii  iung^n,  wutl 
••:   «ti  i>  V  in  liit  -ia.oo  hau 


*12  Greif  uit  in  das  Loch,  es  ziehen  die  leut  ganti 
hond  herauss.  —  Frandi,  11,  Ji». 

Spott  auf  die  Faulen,  dio  aioh  lange  beainneii,  hvfoc 
sie  anfassen  und  immer  toU  Bedonklichkeiten  aind. 
*13  Grip  ians  efler  a  Muun.    (Amrum.j 

tircif  *mal  nach  dem  Monde.  (Firmettick ,  ///,  6«  85.^  — 
Von  dem,  was  man  nicht,  oder  nicht  mehr  erlangen  kann. 
Oreifenberffer. 

Es  ist  ein  Greifenberger. 

Ein  Dieb;  Wortspiel,  das  die  Einwohner  von  Orei- 
fonbcrg  nicht  berührt. 
Oreifsklauen. 

11c  mutt  sine  Gripsklauen  allerwegen  in  hebben* 
GrelÜBwald. 

In .  Greifswald  weht  der  Wind  kalt    (Pommm.) 

—  ncinsbcrg  V,  98;  Dcvische  Homameilung ,  18Ö6,  Nr.  44. 
Greif  SU. 

Greifzu's   Koller  wird  nie  voll.  —  Sitrichworter- 

garten ,  47S. 
Der  UngenügMlno  hat  nie  gonng. 
Qreinäpfel. 

Grcinäpircl  sind  betrübter  Leute  tägliche  Speise. 

—  Ihrhenjcr,  I,  7J7. 
Oreinen. 

1  'S  Greinen  thut  nicht  weh  und  *8  Schlagen  geht 

nicht  lange  her.    (mfiriinierrcieh.) 

2  Wer  grint,   brükt  enmal  weniger  to  pösse.  — 

/•'mt/iWer  =•,  1371. 

*  3  A   grän  hcsse   bittere  Zähren.  —  Como/dt*.  26; 

Frtimmann,  III.  243  ,  41. 
•4  Er  greint  wie  ein  Octoberfuchs.    (iMindiurg.) 
•5  Greinen  vnd  grancn.  —  3fartf*y.  204**. 
*0  Grin  ou  göff.  —  Awf&WtT  *,  i37i. 

Wein'  und  gib. 

•  7  Hai  hctt  et  Greinen  un  Lachen  in  Einem  Sacke. 

(UnlHrg.)  —  Firnu-nich ,  362 .  3. 
♦8  Hei   gringt   wie    *no   Bock    op    en   Uaferkest. 

(AkU'Ki'a.) 

(j ringe  =  greinen,  weinen  and  swar  mil  Teneming 
der  Uesichtsmnskeln. 

•9  Ik  weit  nit,  wat  hai  grint,  de  Muise  müt  wo 
kain  Süirwäter  häbben.  ^/»riAary.;  —  flnnmidk, 
J.  ata.  7. 

Um  SU  sagen:  Da  hast  keinen  Grand  xa  weiaen. 
Qrviner. 

•*S  loftVn  glei  der  Greiner  har.     (Frauktfn.) 

F.a  Uuft  ihm  gleich  der  U reiner  her;  er  «eint  leicht. 
Orels  (Sub«tJ. 

L  Dem  Greise  thut  ein  Pelz  nicht  weh,  der  Saat 
kein  dichter  Schnee. 

Frz. :  Neij^e  an  blcd  edt  tcl  biJnvdce ,  comm«  aa  Tieillard  la 
bonne  pflice.    yL-rvux.  /.  3a.; 

2  Der  Greis  mag  beten,  der  Mann  vertreten,  der 

JuhixUtjjj  rinjren.  dann  wird's  gelingen. 

3  Der   grei«s    vcrkort    nit    sein   wei>s.  —   Frmck, 

W.  *i*  :   ll'niwk.  irja.  l;  h.hmunn ,  11.  «f,  117;  Sitn- 
r.M:k.  4044. 

4  Des   Greisen   Stab   sind  seine   Kinnbacken.  — 

KtM'wtn .  25Ö .   "».' mrnk ,  4445. 
La:.:  Vin>  seai  m.fcx:iLie  bacuI'UL    ^^Kiu-bm.  IV*.,!  _ 

5  Ein    freier  lirt^is    tüczt    besser   al?  ein  junger 

Sklave.   —    S(ini'nirti'ftT7*f r(tTf .  174. 

6  Ein  Gn?is  braucht  kein  Wettenjias. 

['.:  II  ▼uochi<>  p47rta  ralni:inj<M  adedü«;.     {'*>4A>--r.  :;i44.* 

7  Ein  Grt'is,  der  sich  mit  einer  jun-ien  Frau  lässt 

tnuen .  m^ig  bald  nach  seiner  b.ilire  schnuea. 

/"'il-t.-  Uaif  hodtrue  hioiper  jammiil  maad  jn.irt  ut  graben. 
iPnjc.    tau..  t»M.} 

i  Ein  Terl:eI.cor  Greis  ist  ein  jünger  Xarr. 
'^  Ein  verliebcer  »Treis  is!;  ein  Winter  mit  Blüten. 
j    10  Es  iibt  mehr  yxniiQ  Gp*:i.>-e  ai*   üw. 

Der  .RiUöu :  £3  ^i)t  melir  •Jrei^io  xli  Slla.    ^.H:;ninn 
II,  113.; 

11  Für  cin».'n  Greis  L-L  ein  j'inij:  M.id'ljeu  nicht  weiV. 

12  Greis  sclili?!^;  tl'm  nach  .jrirttcu.  —  '/••«i*.«.  17».  11 

/Mr.  II.  33.-.' 
Alle  Leate  »mi  ▼■jri-'i»'*Kl;cTi. 

\'Z  i.o.'iTjC  rin-^en  be^st-r  ni^i;  dtrai  ümu*.-.  :u  1  Kria- 

OHn  ::>:■•:  -i'.'n  li;ia«b;n. 
14  N'ciit  alk'  «-rvisi.'  -jad  '*i=i^:. 
Ij  Vi.ei  i.ir-.'iH»   ind  '.v'niv:  W.m.<i». 

.'/>.«;.  ■  M-n  ^inilt  vuei  ir'-.'.vn.  auiur  Inici-i  -ti^cud.    i  .T.ir'  ■- 


■fff-i 


133 


Greis  (Ac(j.) — Grenzstein 


Gretchen — Griechen 


134 


16  Was  der  Greis  verwahrt,  hat  der  Jüngling  ge- 

spart 

17  Wenn  ein  Greis  heirathet,  läuft  der  Tod  übers 

Dach.  —  Beindrerg  i,  ISO. 
2>äii..*  Nmt  den  gaxnle  lefler  med  den  unge,  d»  leerdoden« 
(Prov.  dm.,  SSO.) 

18  Wenn  ein  Greis  redet,  sollen  die  Jungen  die 

Ohren  spitzen. 
I>äm.:   Gamle     nuends   lagn   er  lielden  niandt.     (Pro*, 
dam,,  215.) 

19  Wer  als  Greis  zum  Altar  geht,  wird  ein  när- 

risch Kind  zu  spät. 

20  Wer  lange  ein  Greis  sein  will,  muss  jung  einer 

werden. 

21  Wer  nicht  ein  Greis  wird  in  jungen  Jahren, 

kann  die  Mühe  später  sich  ersparen. 

22  Wo  Greise  geboren  werden,  pflegen  Kinder  zu 

sterben. 

Altklage  Kinder  lelgon  eich  in  ipfttem  Jaliren  nlclit 
selten  all  groese  SohwaohkOpfo.  Das  Wander  fliohf;  and 
dM  Kind  bleibt. 

Or«ii  (Adj). 

•So  greis  as  'ne  Hucke  (Kröte).  (Grafschaft  Mark.j 
—  Frommann,  V,  60,  75. 

1  Mancher  greiset,  eh  er  weiset.  —  Fronet,  //,  82"; 
Ejering,  //>  255:   Scholtcl,  llli^:   EUdein.ibS;  Sim- 
rock,  4046;  Sailer,  7S. 
*2  Er  greiset  vor  den  Jahren. 

ffoll.:  HU  ia  griji,  eer  hij  oad  ii.    (Harrebomie.  I,  259.; 

•3  He  gryset  eer  he  wyset  —  Tappuu,99^:  Ge$ner, 

1,166. 

Lat.:  Ergini  oani.    (Erasm.,  833;  Tappius,  9^^.) 
Orempelmarkt. 

*htT  ist  auffdem  grempelmarckt  kaufft  —  Franck, 
11,  6lK 

Orempel  =  Kram ,  kleiner  Handel ,  daher  K&se-,  Korn-, 
Kleidergrempel.  Grempolmarkt  =  Plats  zum  Feilhal- 
ten alter  gebraaohter  Sachen.  Das  Wort  kommt  sobon 
Im  Jahre  1489  vor.  (Vgl.  Weigand,  Wb.,  456.)  Franck 
gebraaeht  die  obige  Redensart  fOr  die  lateinische:  Ne 
patris  sai  nomen  novit,  und:  Terrae  fiUus,  indem  er 
noch  folgende  verwandte  danebenstellt,  am  ein  Kind, 
dessen  Vater  unbekannt  oder  zweifelhaft  ist,  xa  be- 
xeichnen:  Sin  findelkindt.  Krwoyesnit,  wer  sein  gcns 
sein.  Kr  wejrss  nit,  wie  sein  vatter  heiss.  Er  ist  vnder 
dem  alten  eisen  kanfft.  Er  ist  von  dem  karren  gefal- 
len. Kent  Jn  Got  so  wol,  als  er  seinen  vatter,  so  ist 
er  gar  verlorn.  (8.  Fachs  38^.) 
Chrenadisr. 

Unser  Grenadier  war  auch  bei  Rossbach,  sagte 
die  Aebtissin  von  Lindau. 

Xo/..-  Tersitei  namerum,  non  vires  aaxit  Aohivis.    (Alan.) 
(Binder  11,  3820.J 

QrenaaxiflMher. 

*£r  gab*  einen  guten  Grenzaufseher. 

Er  versteht  das  Aufschneiden.    Vom  Orosssprcchor. 
Orex&Be. 

1  Alles  bat  seine  Grenze,  sagte  der  Bauer,  aus- 

genommen des  Nachbars  Pflug,  der  geht  bis 
in  meine  Brache  (Wiese). 

2  An  der  Grenze  ist  übel  wohnen, 

BCkm.:  U  samyoh  hranio  uoni  dobro  oholapa  stavötL    (Ce- 
tatoctly,  27.J 

3  Die  Grenzen  gehen  wie  Wasser  rinnt  und  Kugel 

walzt  —  Graf,  103,  211. 

Von  den  Aenderungon  der  Grenzen  durch  Abspülen 
und  Anschwemmen.  Nach  einigen  landrechtlichen  Be- 
stimmungen verblieb  wurzliafteifWasen  dem,  von  dessen 
Irrund  er  abgerissen  wurde,  der  Oriea  aber  dem,  an 
de«sen  Uferland  er  sich  augeseut  hatte.  Die  sächsische 
Regierung  erklärte  iudcss  im  Jahre  156.1  die  in  der  Elbe 
entstandenen  Inseln  für  Eigcnthum  des  Staats. 
•4  Wer  seine  Grenzen  will  erweiten,  muss  nicht 
gegen  Unrecht  streiten. 
*5  Es  hat  alles  seine  Grenzen. 

Holt.:  Alles  heeft  zijne  grenzen.    (Ilarrebvmee ,  I,  25i)J 
Qtmnaet. 

Grenzer    and    Janitscharen     (Barbaren)     sind 

schlimme  Nachbarn. 
/(..-  Gence  di  conüni  o  ladri  o  assassini.    (BoAn  I,  99.) 
Orensstein. 

Ein  Grenzstein  verhütet  viel  Streit. 
Frs. :  La  bome  sied  trfts  bleu  entro  les  champs  de  deux 
fr*rc8.    (Bahn  I,  28.; 


Qretohen. 

1  Es  lebe  Gretchen  in  der  Küche.—  EUeiein,  28i; 

Wurzbach  II,  153;  Rsinsberg  VII,  11. 

Es  gab  vor  Zeiten  eine  Art  Becher,  die  man  „H&ns- 
ohen  im  Keller"  (s.  d.)  und  „Gretchen  in  der  Kttehe'* 
nannte,  and  welche  die  Einriohtang  hatten,  dass  wenn 
man  Weinhineingoss,  infolge  des  Drucks  eine  OeflEnung 
am  Bande  entstand,  ans  der  ein  Knttblein  oder  Mägd- 
lein emporstieg.  Man  bediente  «loh  im  Sehers  dieser 
Becher,  um  Frauen,  die  ein  Kind  wftnsohten  oder  zu 
erwarten  hatten,  daraus  susntrinken  und  einen  geeig- 
neten Wunsch  dabei  auazuspreehen.  Wenn  man  jetat 
Hänsohen  u.  s.  w.  leben  Iftsst,  so  meint  man  da«  za  er- 
wartende oder  gewttnsohte  Kind. 

2  Jeder  hett  syne  Gretge  leif ,  un  is  se  ök  beschnu- 

delt  —  Uochdeuttch  bei  Reinsberg  /«  56;  Körte,  3172. 

Gretchen  ist  In  plattdeutschen  Bodensarten  sehr  be- 
liebt: Bar-Gretje,  dicke  Grotje,  grise  Qretjo,  Hang 
un  Greye.    (Eichwald,  674.; 

SoU.:  Elk  prijst  zijn  GrieUe,  al  is  zo  begrommeld.  —  Elk 
heeft  zijn  Grietje  lief,  al  is  se  besnulsterd.  (Harrebomce, 
I,  259.; 

Lat.:  Snum  cniquo  pulohrum. 

3  Twe  Gretjens,  twe  Netjens,  twe  Annen  könt 

den  Düvel  ut  de  Höll'  bannen.  (HoUt.)  — 
Schütze,  I,  278;  Dicrmissen,  212;  hodideutech  bei  Heins- 
berg I,  19. 
EolL:  Daar  twee  Grieten  in  een  huis  zijn,  bohoeft  men 
geen  hassenden  hond.  —  Twee  Grieten  en  Ö6ne  Anne 
kunnen  den  drommel  uit  de  hei  bannen.  (Harrebomde, 
/,  259.; 
Orete. 

1  Der  armen  Grete  Sohn  muss  immer  dahinten 

stehen.     (Schweif.) 

2  „Gret,  fluddert  di  dat  Band  ok?*<  —  „Ja,  Hans, 

wenn  de  Wind  weiht" 

Sprichwörtliches  Gesprfteh  im  Yorflborgeben,  bciläa- 
flg.    (Biemaltki    Hl.) 

3  Nu  walt's  die  Gritte.    (SMes.)  —  Weinkold,  30. 

Aus  Qomolcke  entlohnt. 

4  Wer  meiner  Grete  was  thut,  den  hau'  ich,  dass 

die  Sau  blut*t.  —  Fi$chart. 
Oretleln. 

1  Ein  ieder  hat  sein  Gretel  lieb,  ob  sie  schon 

beknodelt  ist.  —  Lehmann,  466,  78. 

2  Sie  häts,  wie  's  Schomet  GreÜi,  sie  meint  halt  o, 

sie  müSS  en  Ma  ha.    (Schweiz.)  —  Kirchhofer,  186. 
Gretse. 

S'  höt  missa  a  Gretzo  hääm  trään.   (Tropitau.)  — 

Peter,  448. 
Es  hat  niemand  mit  ihr  getanzt. 
Greuel. 

1  Ein  grewel  vnd  schewel.  —  Uathesy,  340*. 

2  Er  hat  sieben  Greuel  (jüdisch-deutsch:  schewo 

Towes)  im  Herzen.  —  Tcndlau,  385. 
Ist  voller  Schändlichkeit. 

3  Es  ist  kein  grewel  so  hoch  vnd  gross,  als  wenn 

ein  Mann  wird  trewenloss.  —  Petri,  II,  267. 

4  Greuel  der  Verwüstung  an  heiliger  Stätte.  — 

Eiselein,  257. 
Luther  in  Anwendung  auf  den  Papst. 

*  5  Et  äs  e  stulz  Groal.  (Siebenbürg.-sächs.J  —  I^ommann, 

V,  34,  54. 
♦6  Et  äs   en   afgepeackt   (aufgepackt)   GroaL  — 
Frommann,  V,  34,  54. 

•  7  Et  äs  en  annätz  GroaL  (Siebenbürg. -sddu.)  —  From- 

mann,  K,  34,  54. 
Es  ist  ein  unntttzer  Greuel. 
Gri. 

Nicht    Gri   dazu    sagen.  —  L.  Müisiua,  Der  Zauber- 
leufi'l,  iui  Thealrum  Z>taboiorum  (Fraokrurt  1563),  6.206*. 
Gribbelfirabbel. 

*In  de  Gribbelgrabbel  smiyten.    (S.  Orabbeibus.) 
(Itürcn.) 
Griechen. 

1  Die  Griechen  kamen  nur  nach  Troja,  dass  sie 
darauf  zugingen. 

Dadurch ,  dass  sie  es  wagten ,  so  schwer  es  auch  war. 
Um  XU  sagen,  dass  man  auch  das  Schworscheinende 
versuchen  mQssc.  Im  allgemeinen  sind  die  Urieoheu 
in  den  Sprichwörtern  nicht  gut  geTieichnet.  Die  Bässen 
sagen  ihnen  nach:  ein  Grieche  spräche  Jährlich  nur 
einmal  die  Wahrheit.  Daher  erklären  die  Venetier:  Wer 
einem  Griechen  glaubt,  hat  kein  Gehirn«  Der  Busse 
behauptet  ferner:  ein  Griecbe  aberrage  den  Teufel  an 
List ,  indem  sie  sagen :  Der  Jude  Überlistet  den  Zigeu- 
ner, der  Grieche  den  Juden  und  nur  der  T«ufel  den 

9* 


136 


Griechenland — Griff 


Griffel— Grille 


1S6 


Orieohen.  (Reintb^rg  V,  li.)  Dennoch  wird  er  noch 
von  den  Bergamaiken  ttberflUgelt,  die  von  sich  selbst 
behaupten f  man  bruiche  sieben  Juden,  um  einen  Orie- 
ohen» und  sieben  CMeohen,  um  einen  Bergamasker  sn 
machen,  sodass,  ein  solcher  sich  mit  grosser  Beschei- 
denheit 49  Juden  gleichachtet.  (Reiiuberg  VI,  12.;  Die 
Orieohen  unterscheiden  aber  wieder  unter  sich  selbst, 
indem  sie  sagen:  Zehn  Moreaten  machen  einen  Insel- 

Sieohen   und    sehn   Inselgrieohen    einen   Fanarioten. 
oreaten  sind    die  Bewohner  des   griechischen  Fest- 
>  landes,  Inselgrieohen  die  Bewohner   der  griechischen 

Inseln  und  Fanarioten  die  Bewohner  des  Orieohenvier- 
tels  (Fanar)  in  Konstantinopel.    (Reintberg  VI,  Sb.) 

2  Ein  Grieche  lebt,  wo  ein  Esel  stirbt. 

HoU.:  Een  Oriek  kan  leven,  waar  een  esel  ran  hougor 
sou  sterven.    (Harrtbomit ,  I,  259.; 

*3  Er  ist  kein  grosser  Grieche. 

Hat  in  irgendeiner  Besiehung  keine  bedeutende  Bil- 
dung, ist  in  seinem  Fache  unwissend,  ungeschickt, 
hat  das  Pulver  nicht  erfunden.    Wenn  Jemand  in  etwas 

Kt  Bescheid  weiss,  so  helsst  er  in  Frankreich  ein  star- 
r  Orieohe,  besonders  wenn  er  Oiaok  im  Spiel  hat 
und  es  nicht  gerade  sehr  genau  mit  einer  ehrlichen 
Form  nimmt;  wenn  er  gerieben  und  betrügerisch  ist. 
(Rtiniberg  V,  U.) 
Fra.:  Cet  homme  n'est  pas  grand  greo.    (Lendroy,  854.; 
Orleohenland. 

*Wie  steht's  um  Griechenland? 

Bedensart  der  deutschen  Studenten,   um  su  sagen: 
Wie  steht's  um  die  Sponsade?    (Reintberg  V,  85.; 
Orieohlsoh. 
*1  Er  ist  mit  griechisch  and  lateinisch  gespickt 

wie  ein  Igel. 
*2  Er  versteht  griechisch  and  lateinisch,  wie  ein 
Junge  das  Kirschenessen.  —  Breslauer  Zeitung, 

Nr.  407,  S.  9331. 
*3  Es  ist  griechisch  für  ihn. 

Er  Tersteht  nichts  davon.    Die  Mönche  des  Mittel- 
alters behaupteten,  es  sei  eine  Erfindung  des  Teufels. 
(ff.  Seine,  Reisebilder,  Hamburg  1840,  II,  137.; 
Orlofe. 

Sie  hat  Griefe  gössa  (genascht).   (Würzburg.)  — 
SartoriuM,  169. 
Schershaft  fUr:  hat  einen  Orind  am  Munde. 
Orlel. 

*In  den  Griel  werfen.  ( S.  Orabbelbus,  Orapse,  Orosohel, 
Bapnse.)  —  HenisOi»  1743,  8  u.  1757,  27. 
Ghdes. 
1  Gries  kennt  den  Gramen.  —  Simnek,  4047.*  Braun, 

I,  981. 

*a  Er  hat's  Griess,  wie  das  sauere  Bier.  —  Mayer, 

Orleagram. 
1  Griesgram  ist  ein  Drache,  der  die  Welt  mit  sei- 
nem Gift  vergällt. 

3  Wer  sich  vom  Griesgram  will  befrein,   mass 

lachend  ihm  den  Rücken  bläun. 
*  3  Es  ist  ein  alter  Griesgram. 

„Ein  Alter  Griesgram,  Omntier  vnd  Yobisirer.**  (Mo- 
thesff,  81*.; 
Orlewel. 

Süht  de  Griewel  *  op  Lichtmesse  sinen  Schatten, 
dann  geht  he  nog  vöttig  *  Dage  wi'er  in  sine 
Aerde.    (bfrlobn.)  —  Pirmenick,  UI,  185,  8;  Woeüe, 
60,87. 
<)  Dachs  (s.  d.).    ^  Vieraig. 
Orif. 

•Ha  ess  dem  Griv^  geliwert.    (Köin.) 

■)  Orlve-B:dller  hiess  das  Ooflngniss,  in  welches  die 
snm  Tode  Yerurtheilten  gebracht  wurden. 

amr. 

1  Der  beste  Griff  ist,  das  zu  erhalten,  was  man 

fem  hat  und  jedem  zu  sagen,  was  er  gern 
ort.  —  Oi)rf,*9i. 

2  Ein  gater  Griff  zur  rechten  Zeit  in  den  rechten 

Unterrock  bringt  weit 

3  Greif  ein'  Griff  und  streich  ein'   Strich  and 

packe  dich!  —  Lanmiz.  Magazin,  1886,  S.  5. 

4  Gnffe    sind  mislich,  sie   gerathen   sobald  ins 

Gesäss  als  ins  Auge.  —  Fitchart. 
b  Jeder  Griff  bei  Nacht  ist  mislich,   sagte  der 
Pater,  als  er  zur  Nonne  ins  Bett  wollte  und 
darin  den  Abt  umarmte,  der  bei  ihr  lag.  — 
Bottmpiegel,  11,  U, 


6  Wer  den  Griff'  der  P&nno  hält,  kann  nichts  an- 
ders halten. 
Frz.:  Kul  n'est  plns  empfiehl  que  qui  tient  la  quene  ds 
la  podle.    (Bohn  I,  8;  Cahier,  UIOJ 

•7  Das   ist  der  rechte  griff  auff'^  der   lauten.  — 

Fiecher.  PsaUer,  258'». 
*8  Einen  blinden  Griff  thun. 

Holt. :  Eenen  blinden  greep  doen.   (ffttrrebomee ,  I,  258.; 
*d  Einen  Griff  in  den  Busen  thun. 

Abraham  a  Sancta  Clara:  „Das  war  ein  grober  Grif 
in  seinen  (dos  untreuen  Haushalters}  Busen,  worinnes 
sehr  viel  Schelme  im  Nest  gesessen."  (Seinmar,  I,  tlQ 
•10  Er  hat  den  Griff  weg. 

HoU.:  HiJ  heeft  den  greep  weg.    (ffarrebomee,  /,  258.; 

*  11  Er  hat  einen  guten  Griff,  aber  der  feine  fehlt  ihm. 

Der  Naohsats  erinnert  an  eine  Stelle  in  WaOemtei»'» 
Lager  TOB.  ScMUer.  Im  6.  Auftritt  wirft  der  Wachtmeister 
einem  Jftger  vor,  dass  ilun  der  „feine  Oriff  und  der 
rechte  Ton",  den  man  nur  in  der  Mftho  des  Feldliezn 
sich  aneignen  könne,  fehle. 
*12  Er  hat  einen  kühnen  Griff  gethan. 

Wie  Heinrich  von  Oagem  im  Jahre  1849  taÜ  der  deut- 
schen Kaiserwahl. 
Frs.:  n  a  fait  un  coup  de  sa  main.    fLeroux,  II,  59J 

*13  Er  hat  es  am  Griff,  wie  der  Schuster  das  Wort 
Gottes  mit  der  Kneifzange.  —  Frischbier,  tn; 
Frischbier  *,  1369. 

•14  Er  hat's  im  Griff. 
Ist  geübt  darin. 

*15  Es  gehört  ein  ander  griff  zum  krummen  in 
obren.  —  Franck,  II.  155'»;  Ilenisch,  1788,  96;  Lek- 
mann,  183,  7;  Eisdein,  500. 

Wer  sich  in  den  Ohren  krauen  will,  muss  anders 
greifen.  Um  su  sagen:  so  geht  die  Sache  nicht,  aof 
diesem  Woge  ist  das  und  das  nicht  su  erreichen. 

•IG  üe  hett  et  im  Griff,  as  de  Pracher  (der  Bett- 
ler) de  Lüs.  (IhUt.J  —  Schütze.  II,  68;  Ihefer,  8S8; 
Eichwald.  1232;  (ür  Iserlohn:  H'oe9te,85,  79;  Frommaa», 
V.  60,  74;  schlesisch  bei  Firmenieh.  II,  998,  28;  Aeck- 
iaOsch  bei  FristMrier,  978;  Frischbier\  1868;  KörU,  2411; 
Simrock,  4043;  Eiselei)t ,  ili. 

Das  hat  er  auf  den  ersten  Griff,  ich  finde  es  so 
leicht,  wie  der  Bettler  bei  sich  eine  Laus  findet.  Xr 
kann  das  geschwind  thun. 

*  17  Mit  blinden  Griffen  hineintasten.  —  Kritximger,  684*. 
OrlffeL 

•Etwaa  mit  diamantenem  Griffel  aufzeichnen. 

Dauernd  eingraben,  su  ewigem  Oedftchtniss. 
Lot.:  Adamante  notare.   (Claudianus.)   (FcueÜus,  i:  Wie- 
gand,  147.; 
Qrlfllaichen. 

♦Er  gröfflacht.  —  FrUchbier ^,ii70. 

Von  jemand,  der  höhnisch,  vertohtlich,  beleidigend 
und  vorstockt  Uehelt,  was  man  auch  unter  der  Nase 
lächeln  heisst.    Man  nennt  einen  solchen  einen  (}röff- 
lacher. 
GMfllain. 

Ich  weiss  wol,  was  ewer  grifilin^  anff  dieser 

lauten  ist.  —  ilenisch,  1738,3. 
0  Senisch  erkl&rt  es  durch  „Hinterlist". 
OzUIe. 

1  Den  stechen  leichtlich  die  Grillen,  dema  nicht 

geht  nach  seinem  willen.  —  Lehmann,  896,  S5. 

Die  Bussen :  Grillen  sind  des  Narren  Geleit  und  Lau- 
nen sein  Gefolge.    (AUmann  VI,  498.; 

2  Ehe  du  eine  Grille  befriedigst,  sieh  nach  dem 

Beutel. 

3  Eine  Grille  ist  die  Freundin  der  andern. 

Daher  ihr  harmonisches  Ooncert 

4  Es  kommt  nicht  immer  eine  Grille   geflogen, 

wenn  eine  Saite  springt.    (Altgr.) 

Wenn  das,  was  auf  einer  Seite  fehlging,  auf  einer 
andemSeite  wieder  ersetzt  wird;  von  unerwarteter  Hülfe. 
Daher:  Eunomns  ans  Lokris  und  Aristo  aus  Bheginm 
waren  su  einem  Wettkampfe  im  Gesänge  gekommen. 
W&hrend  des  Gesangs  sprang  auf  der  Zither  des  Su- 
nomus  eine  Saite,  schnell  kam  aber  eine  BaumgrUle 
(Cioade)  geflogen  und  leistete  Hülfe,  indem  sie  die 
durch  die  Saite  verloren  gegangenen  Töne  durch  ihren 
Gesang  ersetste. 

5  Grillen,   säde  Göke,   dor  kreg  he  s!n  Moder 

VÖr'n  Plög.  (Oldenburg.;  —  Frommann,  K,  499,  509; 
Goldschmidl,  154;  Bueren.  485;  Eicitwald.  651;  llaus- 
kalender,  II;  Ilocfcr.  398. 

6  Grillen,  so(do)  de  Snider,    do  bet  he  in  den 

Disk.  (Ostfries.)  —  Bwsren,  501;  Fnmmann,  V,  499, 507; 
Hoefer,  948;  Uauskolcnivr ,  UI. 


rT- 


187 


Grillenfang — Grind 


Grindel'*- Grob 


138 


7  Man  muas  sich  mit  keinen  Grillen  schlagen.  — 

Mrüzinger^  b60\ 

8  Wenn  die   Grille  im  September   singt,   kaufe 

kein  Kom  zum  Yerkauien. 

9  Wer   Grillen   jagt,    wird    Grillen   fangen.  — 

Körte.  U13, 
*10  Die  Grillen  stechen  ihn. 

Ueble  Lftone. 
*11  Eine  Grille  bei  den  Flügeln  fassen. 

Wenn  num  tie  dort  fasst,  sanunt  and  sohwirrt  sie 
aar  noch  mehr.  Daher  räth  Plato ,  sich  ja  keinen  Dichter 
sam  Veinde  m  machen,  denn  diese  wftren  ebenso  oder 
nooh  schlimmer  als  die  BaamgriUe. 

*  12  Einem  Grillen  in  den  Kopf  setzen. 

Fn. :  Mettre  martel  en  tdto  k  quelqu'un. 

*  13  Er  fangt  GriUen. 

•14  Er  hat  Grillen  vnd  Tauben.  —  Kasp.  obaihin,  Der 

EyäUnffd,  1&74.  im  Tkeatrum  Diabolorum,  560  ^ 
•15  Er  hat  gryllen  im  kopff.  —  Lutker's  Ma.,  9. 

„Br  (der  Koch  des  Uljsses,  der  bei  der  Circo  als  Sau 
bUdbea  wollte,  war  Orylle  genannt)  bracht  das  Sprich- 
wort ent  ins  land,  wenn  man  sagt,  das  dorsolb  hab 


Grillen,    dem    es    nicht   geht    nach   seinem  willen.** 
(Froackm.,  PHlb.J 
Frt.:  AToir  martel  en  tAto.    (Lendroy,  1119.;  —  II  •  des 
gtiilona  en  tAte.    (Kritainger,  360  ■'v) 

*16  E>  kann  die  Grillen  im  Loche  verkleibcn. 

•17  Grillen  im  Gapitol  (Kopf)  haben. 

„  Wiewol  ich  dieses  Possens  haibor  noch  lange  her- 
nach grandige  OriUen  im  CapitoUo  hatte."  (Simplic.f 
ill,  185.; 

•  18  Närrische  Grillen  haben. 
*19  Schlag  der  de  Grillen  osscm  Ilcte   (Haupte) 
und  iss  ene  Mehre  (Möhre,  Mohrrübe).  (ScMes.j 
—  Palm,  58,  4. 
•20  Sich  mit  grillen  vnd  prillen  schlagen.  —  Fischer, 

ftaller,  e3<*. 
ChrütaniSuiff. 

Grillenfang  macht  's  Leben  krank. 
Am«..-  Qaando  el  baxo  creoe  el  ouerpo  enmagreoe.  (Bohn 
I,  »«-J 
Qxlllmflkns'ttr. 

*  Er  ist  ein  Grillenfänger.  —  Mdmer,  so. 
OrUlanftasereL 

*Grillenlangerei  treiben. 

Seinen  Einbildungen  und  Phantasien  nachh&ngon. 
QxUiennMter« 

•Er  ist  ein  Grillenmeier.  —  Körte,  uu. 
Oiimiii« 

1  Grimm  vnd  eilenbcrg  machen  nichts  guts.  — 

Mem$ch,  835.  11. 

3  Grosser  grimm  bringet  schaden. —  UmUch,  na,  u; 

Pttri,  n.  KU 


Der  soll  bekommen  das  Grimmen ,  der  mir  ein- 
schenkt schlimmen. 
Ghrlsunl^. 

•Grimmig  wie  ein  Lowe. 
Tirlmp— 

*E  secht '  Grimpes  ^  (S.  Orompes.)  (Siebenbürg.-tck^.) 

—  Fromnuum,  F,' 37, 106. 

0  Zieht,  schleppt.    *)  Klötze.  —  Er  schnarcht. 
Chrlnd* 

1  Alter  Grind  ist  schwer  zu  heilen. 

Pdn.:  Gammel  arpe  er  ei  god  at  aftoe.    (Pro9,  dan.,  36.; 

3  Am  Gräinjt  gid  et  der  Lous  gät.  C^^if^f^bürg.-sddu.j 

—  SdauUnr,  237. 

Im  Grinde  geht  es  der  Laus  gat. 

3  Auff  einen  bösen  Grind  gehöret   eine  scharfe 

Lauge.  —  Uerbergcr,  I,  2,  451;  Kirchhufcr,  243. 

4  Grind  kratze  lind! 

5  Grind  lehrt  klawben  (krauen).  ( s.  Plack  u.  Schorf.) 

—  A<ri,//.857. 

6  Grind,  Ynflat,  Lcuse  vnnd  Flöhe  sind  dcss  Fau- 

len   tägliche    Gäste.    —    Ilenisch,  1157,  l;  Petri, 
U.ÜT;  Schottel,maK 

7  Lausiger  Grind  beisset  durch.  —  Petri,  u,  434. 
•8  Den  Grind  obenhin  lausen.  —  Mumcr. 

•9  Der  Grind  soll  ihm  über  den  Kopf  fahren.  — 

Kritcinger,  639  •. 

•10  Der  hat  alle  Grind  im  Leib.    (noHenburg.j 

Er  ist  dorcbtrieben ,  abgefeimt. 

*11  Einem  aof  den  Grind  steigen.  —  Wvinhvid,  so. 


*12  Einem   den   Grind  lassen  abhawen.  —  Lutker's 
Tisdireden.406\ 
D.  i.  den  Kopf. 

*i3  Einem  eins  auf  den  Grind  geben.    (Schles.)  — 

Weinhold,  80. 
♦14  Einen  über  den  Grind  hauen.  —  Kritzinger,  3*. 
*  15  Enem  den  Grängd  (Grind)  abkratzen.  (Siebenbürg.- 

iächt.)  —  Frommann,  V,  177,  220. 
Ihn  scharf  hernehmen. 
*16  Im  Grind  lausen.  —  Mumer,  Nb.,  44. 
•17  Seinen  Grind  und  Gnatz  an  einem  reiben.  — 

Schottel,  1119*. 
•18  Sich  im  Grinde  kratzen.  —  üfumcr,  Nb.,67. 
•19  Wer  wird  einen  fremden  Grind  kratzen? 
Orlndel. 

Dar  is  äm^  en  Grindel*  vörschaven*.  —  Eiih^ 

tra/d,  675:  Frommann,  U,  535.  107;  Duercn,  251;  Uaut- 

kalcnder,  IL 
')  Ihm.    ')  Riegel.    •)  Vorgeschoben.    (Slürenburg.) 
Ghrindlser. 

1  Der  Grindige  kratzt  sich  leicht  blutig.  —  Sim- 

rock,  4048;  Körte,  2416. 

2  Drei  Grindige  und  ein  Kahlkopf. 

Von  einer  geringen,  dttrftigen,  armseligen  Versamm- 
lung. 

3  Ein  gründigcr  lauset  (kratzt,  krauet)  den  andern. 

—  Ilenisch,  1746, 14;  Gruler.  I,  25;  SchoUel,  1114*»;  Petn, 

II,  m;  Kirchhof  er,  145:  Simrock ,  4049 ;  Körte,  Uli. 
„Ein  grinter  gern  den  andern  laust  sertlichen  hin, 

di  weil  im  graust.«»    (0.  Schade,  Satiren  und  Pasquille, 

III,  127 ,  6.; 

It. :  Chi  si  b  scottato  un»  rolta,  Paltra  yi  soflia  su.    (Bokn 

I,  86.; 

4  Man  mag  den  Grindigen  an  den  Kopf  schlagen, 

wo  man  will,  es  blutet.  —  liurckhardt,  538. 

Der  Mensch  ist  an  seiner  schwachen  Seite  leicht  lu 
verwimden. 

5  Man  muss  den  gründigen  gar  leis  krawcn.  — 

Lehmann ,  795 ,  15. 
GhrlndSGherer. 

•Da  möchte   der  Grindscherer  kommen.    (Ober- 
Österreich.) 

„Zu  scbmozigen  Kindern  sagt  man :  Geh  wasch  dich, 
sinst  kirnt  da  Grindschera  Ub&  dich.  Man  nennt  nftmlich 
behaarte  Baupen  «  Grindschara  ».  Grind  =  Schmus,  der 
sozusagen  in  die  Haut  w&chst  und  weggeschoren  .wer- 
den muss,  weil  das  Waschen  nicht  ausreicht.*»  (Baum- 
garten.) 

Orinffelstippe.      ^  .       ,  ,    . 

•Einem  eine  Grmgelsuppe  drem  machen.     (Roi- 
tenburg.) 
Eine  Störung,  ein  Hemmniss  in  seinem  Vorhaben. 
GMnaen. 

1  Sieh  nur,  wie  er  grinst,  sagte  Gerrit,  und  kly- 

stirte  seinen  Ancn. 
•2  Er  ffrinst  wie  ein  Hund,  wenn  er  Tek  (Teig) 
fhsst.     (Käthen.) 
Dan.:  Han  griner  som  en  d«d  rotte.  —  Hau  griner  som 
et  og  der  «der  tidseler.  —  Hau  griner  som  et  svedet 
faare-hoved.  —  Han  griner  som  en  tudse  der  bar  faaet 
et  slag  af  en  gaard-staver.    (Prov.  dan.,  254.; 
*3  Er  grinst  wie  ein  Octoberfuchs.    (Käthen.) 
Qrlpsklaue. 

Uo  mutt  sine  Gripsklauen  allerweg'n  inhebb'n. 

—  Eichwald ,  1034. 
Gripps. 

•He  hat  Grippes  in*n  Kopp.    (Altmark.)  —  DanncH,  70. 

Verstand  als  das  Vermögen,  Begriffe  zu  bilden.  — 
De  Jung  hat  Gripps,  kann  heiaaeu:  er  iiat  Vorstand, 
bogreift  leicht;  aber  auch:  ur  hat  ein  gutes  Ucdäohtniss. 

GrlBS. 

Griss  geht  nach  Gramen.  —  Lutlicr,  212. 
Ein  Böser  macht  den  andern. 
Grob. 

i  Besser  grob,  denn  falsch. 

2  Das  groD,  das  starck.  —  Franck,  /,  120*;  Lehmann, 

II,  58.  27. 

3  Grub  hält  gut.  —  U.  GoUz,  Die  Deutsdun ,  I ,  IM, 

4  Grob  und  grob,  fein  und  fein 'wollen  bettiaR 

ander  sein. 
Holt. :  Elk  bij  >t  sijn ,  grof  bij  grof  1  «a  fljn  bU  fljn.   (Bvr*. 
bomec,  /.  260.; 


139 


Grob 


Crrobcourant — Grobheit 


140 


5  Was  grob  ist,  das  ist  starck  vud  bricht  nicht 

bald.  —  Lehmann,  349, 1 ;  Eisclcin,  259 ;  Heinsberg  V,  59  ; 
Braun,  I,  983, 

So  sagt  z.  B.  die  Spiunerin,  wciiu  mau  ilir  grobos  Garn 
tadelt,  oder  der  Grobian,  um  süiuo  Urobhoit  eu  ont- 
HCbuldigcn. 

6  Was  grob  ist,  hält  gut.  —  Simnnk,  4053. 

Damit  glaubt  sich  dor  Grobe  auf  die  Vorwürfe,  die 
man  ihm  wegen  seines  Betragens  macht,  zu  rechtfertigen. 

7  Was  grob  ist,  ist  stark,  hat  der  Teufel  gesagt, 

hat  mit  der  Sperrketten  seiner  Mutter  das 
Loch  vernäht.  —  Ihcfir,  lOSC. 

8  Wer  grob  isch ,  isch  o  starch.  (Dcm-J  —  Zyro ,  524. 

9  Wer  sick  graw  benimmt,  ward  eck  graw  (grob) 

behandelt     Clif^ndsburg.) 
♦10  Du  bist  grober  dan  bonenstro.  —  Tappius ,  76^ ; 
Eyering,  U,  326;  Sailcr,  122. 
Lat.:  Praxillae  Adonide  atupidior.    (Binder  II,  2G46;  Tap- 
Pias,  77 1'.; 

•ll  Der  it  so  groub  wi  Säuboahnastroah.   (Franken.) 

> —  Frommann,  VI.  168,  129. 
*12  E  äs  grow  wä  e  Pälescher.   (Sichcnbürg.-sächs.)  ■— 

F rennmann,  V,  34,  48. 
Die  P&lcBCher  sind  die  Einwohner  von  P&losch ,  einem 

acht  Stunden  von  SchAssburg  gelegeneu,  von  Walachen 

bewohnten  Orte. 
•13  Er  is  grob  wie  a  Sess'eltrager.  —  idioi.  Amtr..  122. 
Die  Sessel-  oder  SttnftentrAger  sollen  meistens  sehr 

rauher  Sitte  gewesen  sein. 

*14  Er  ist  ebenso  grob  als  dumm. 

Frs. :  U  est  fin  commo  une  dague  de  plomb.    (Lendroy,  1224.^ 

*15  Er  ist  grob  wie  Sackzwillich. 

Man  sagt  auch  saekgrob, 

♦16  Er  ist  grober  als  ein  Amtmann. 

♦17  Er  ist  gröber  als  ein  Dammtregel.    (Kosmitz.) 

Die  Tregel  (Tr&gel)  sohaffon  die  Laston  zum  Damm 
und  davon. 

♦18  Er  ist  grober  als  Ochsenkahl,    (llirticltbcrg.) 

Ein  erst  um  das  Jahr  1850  gestorbener  hirschbergcr 
Kaufmann,  Nomons  Kohl,  der  wogen  seiner  Grobheit 
diesen  Kamen  erhielt. 
•19  Er  ist   gröber  wie  Commisstuch   (oder   Com- 
missbrot). 

Die  Griechen  hatten  diese  Bedensart:  Er  ist  grob  wie 
die  Centauren.  So  sagt  Suidos:  „Wer  klopft  so  oen- 
taurisch  an  die  ThOrV  -^ 

♦20  Er  ist  80  grob,  man  könnte  Thüren  mit  ihm 
einrennen. 

Die  Dttnon  tagen :  Er  ist  so  grob  wie  eine  Keule.  ( Grov 
som  en  -selv-groet  k«lle.    Prov.  dan. ,  254.) 

•21  Er  ist  80  grob,  mau  möchte  Bonenitroh  mit 

jhm  dreschen.  —  llcrbergcr,  11,21. 
♦22  Er  ist  so  grob  wie  ein  Deutscher. 

So  schildern  uns  die  Franzosen  sprioliwOrtlich ;  uud 
um  von  sieh  sagen  zu  können:  geistreich  wie  ein 
Pranzoso,  bemerken  sie  flber  andere  Völker:  bettelhaft 
wie  ein  Spanier,  dumm  wie  ein  Chinese,  geizig  wie  ein 
Jude,  plump  wie  ein  Engländer,  rachsüchtig  wie  ein 
Italiener,  rftuberisch  wie  ein  Araber,  dem  Trunk  ergeben 
wie  ein  Scliweizer  a.  s.  w.  Ein  französischer  Schrift- 
steller behauptet:  die  einzige  wirkliche  Nationaleigen- 
Bohaft  dor  Franzosen  sei  die  Eitnlkeit.  Er  fügt  hinzu: 
„Wir  Franzosen  verspotten  die  Champagne  wegen  ihrer 
einfältigen  Albernheit ,  die  Gascogne  wegen  ihrer  prah- 
lerlsohen  Windmacherei,  die  Mormandle  wegen  ihrer 
ausschweifenden  Uiunttssigkeit ,  Lothringen  wegen  sei- 
ner Ferfidio  und  Treulosigkeit,  die  Picardio  wogeu 
ihrer  eigensinnigen  Starrküpflgkoit,  die  Bretagne  wegen 
ihres  bornirten  Stumpfsinns;  und  auf  diese  Weise  bil- 
den wir  Franzosen  das  edelste,  aufgeklärteste,  am  besten 
unterrichtete,  erhabenste  Volk  des  Weltalls. 

♦23  Er  ist  bo  grob  wie  ein  Höchster  (Einwohner 
von  Höchst).     (Schweiz.)  —  ÄirtWw/t'r,  93. 

♦24  Er  ist  so  grob  wie  ein  Kabel  (Ankertau,  die 
stärksten  Taue). 

•  25  Er  ist  so  grob  wie  ein  rcibnitzer  Bauer,  (iursehbvrgj 

Das  letztere  habe  ich  in  mohrern  Orten  des  schlo- 
sischen  Gebirgs  gehört,  ohne  indess  Gelegenheit  ge- 
habt zu  haben,  mich  von  der  Wahrheit  desselben  zu 
überzeugen. 
♦26  Er  ist  so  grob  wie  ein  Schwabe. 

Bezieht  sich  auf  die  deutschen  Bewohner  Ungarns, 
die  meist  Schwaben  genannt  werden,  weil  im  vorigen 
Jahrhundert  grosse  Strecken  dieses  Landes  durch 
Deutsche  aus  Wttrtemberg,  Nassau,  Hessen  u. s.w.  be- 
völkert wurden.  Die  Grobheit  der  dortigen  Schwaben, 
d.  h.  der  Deutschen  überhaupt,  ist  in  Ungarn  spriuh- 
wörtlioh.  (Vgl.  AuiUiJid,  1H5(;,  S.  561  fg.)  In  Qricuheu- 
land  lagt  man:  Er  ist  grob  wie  ein  Kappadocier. 
(Reintberff  VI,  85.; 


•27  Er  ist  so  grob  wie  ein  Schwarzw&Ider.  (Schmeit.) 
—  Kirdüiofer,  93. 

*28  Er  redet  so  grob,  dass  man  die  Wörter  mit 
dem  Besen  zusammenkehren  mosB.  —  Pari- 

miakon,  412. 
Für:  sich  erbrochen.    (S.  Fuchs  370.) 

•29  Grob  mit  Groben.  —  Schottcl,  1142  ^ 
♦30  Grob  wie  Bohnenstroh  (oder:  wie  Saubohnen- 
Stroh).  —  Eiselein.  87;  5eyfro/il,  47;  Fromnuatn,  W, 

860,  7;  für  Holstein:  Schütze,  //,  71. 
Denn  dies  ist  wol  unter  den  Strohart«n  dM  grGbtte. 
I)än.:  Grov  som  bonne-halm.    (Prov.  dan.^  86.) 
♦31  Grob  wie  der  Teuffei.  —  Uerbmjer,  I,  Tso. 
•32  Grob  wie  ein  Bauemknecht. —  FriseMier*,  tan. 
•33  Grob  wie  ein  Bote.     (Steiermark.)  —  Sonntag. 
•34  Grob  wie  ein  Fuhrmann.  —  Gutzkow,  lütter  «om 

Geist  (Leipzig  1850-52).  IV,  260. 
♦35  Grob   wie    ein   hölzerner   Pfaffe.  —  Fromnuam. 

V,  88,  2. 
♦  36  Grob  wie  ein  Verwalter.    (Steiermark.)  —  SonUag. 
♦37  Grob  wie  Mist. 

♦38  Grob  wiera  Bürstenbinder.     (Oberösterreich.) 
•39  Gröber  als  ein  Heber.    (Steiermark.)  —  Smuuag. 
♦4.0  Ho   is    noch    gröwwV    as   grofi^     (Aümark.)  — 

Danncil,  70. 
Er  ist  noch  gröber  als  grob. 
Holt. ;  Plompcr  dan  plomp ,  grover  dan  grof.    (Sarrebomeit, 

I,  260.; 
♦41  He  is  80  groff  as  Bonenstro.    (ITolst.)  —  Schütte, 

I,  ISO;  Firmenich,  HI,  12, 11. 
Uoll.:  HiJ  is  te  grof,  om  hem  met  bezems  te  achzobben. 

(Uarrebomee ,  /,  260.; 

*42  So   gruaf  as  Bäuuensträu.    (Grafschaft  5lark.)  — 
Fromnumn,  V",  60,  76;  hochdetüsch  bei  Frisckbier'^ ,  1371, 

Q-robcotirant. 

♦Er  hat  gern  (oder:  ist  ein  Freund  von)  Grob- 
courant. 

Grober. 

1  Bei  den  groben  wirdt  man  grob,  bei  den  hoff- . 

liehen   erlangt  man   lob.  —  Uenisch,  1749.  9; 
Petri,  11,  42;  Lehmann,  810,  19. 
Dan.:  Hos  gruve  bliver  man  grov,  hos  heftige  futf  man 
lov.    (Prov.  dan.,  2bi.) 

2  Der   grob   hat  ein  hültzin  Angesicht.  —  LA- 

mann,  349. 

3  Der  grob  ist  bey  den  Säwen  oder  Esehi  in  die 

Schul  gangen.  —  Lehmann,  849,  6. 
Dan.:  llan  er  soa  revercntialisk  som   et  äsen  der   har 
drukkot  vievaud.    (Prov.  dan.,  254.; 

4  Der  grob  ist  der  vnfiätem  gewohnt,  wie  der 

Stallknecht  dess  Mists.  —  Lehmann.  349,  & 

5  Der  grob  ist  nicht  beym  Zimmerman  gewcst 

Ist  unbehauen,  hat  noch  viel  grobe  Sp&no. 

6  Der  grob  ist  vnverschemet  —  Lehmann ,  itö ,  6. 

7  Der  grob  steckt  in  der  Knebelhaut,  ist  darin 

geboren  vnd  erzogen.  —  Lehmann,  aiSi,  6. 

8  Einen  Groben  muss  man  in  die  Stockfischmühlo 

tragen  und  dort  weich  schlagen. 

9  Wenn  dem  groben  die  Bawerader  würde  abge- 

schnitten ,  so  würde  er  sich  bald  zu  todo  blu- 

tcn.  —  Lehmann,  349.  7. 
Ghröber. 
■^    Der  Gröbar  bin  ich.     (Obcröstcrrcidu) 

Auf  eine  Grobheit  hin  als  Drohung :  Dor  Gröbere  bin 
ich;  auf  diesem  Gebiet  nehme  ich's  mit  jedem  auf. 
Gauz  entgegengesetzt  sagte  Dcmosthenes ,  als  ihn  jemand 
mit  Schinipfworten  Uberhftufto:  „Ich  bin  su  einem 
Zweikampf  gerufen,  wo  derjenige,  der  triomphixt,  ftbor- 
wunden  ist."  (Einfälle,  108.; 
Grobes. 

♦1  Etwas  aus  dem  Groben  hauen  (arbeiten). 
♦2  Jetzt  kommt  erst  das  Grobe.  —  Eiselein ,  119. 

Orobheit.  -r,,      ,  . 

1  Et  git  nichcn  Grölheit  iwer  des  Fhscher  semj. 

(Sicbcnbürg.-sächs.)  —  Schuster,  500. 

Es  soll  keine  Grobheit  über  die  der  ( aiobcnbürgi- 
sehen)  Fleischer  gehen. 

2  Grobheit  tracht  nach  vnglück.  —  Pein,  ll,  357. 

3  Grobheit  und   Stolz  wacnsen   auf  Einem  Holz. 

—    ilai/rr,   ll,    115.    GiinUier ,  71;   Körte,  8414;    öim- 
rock,  9051;  Uraun,  l,  982;  Lohrcngd,  337. 


■■£.  - 


141 


Grobian — Grobianns 


Grobschmied — Gröschel 


142 


4  Mit  Grobheit  wird  nichts  aasgericht't.  (Steiermark.) 
%-L.  Büme  behauptet  (16.  Pari  »fr  Brief)  gerade  das 
Oegentheil.  „Ist  man  artig,  wird  man  besiegt,  denn 
■ie  verstehen  noch  artiger  txx  sein  als  wir.  Sie  geben 
una  freundliche  Worte  und  sUsse  Vorsprechungen ,  um 
nns  elniaichlftfem.  Ich  «usste  durch  periodisch  ab- 
gunessene ,  regelmftasig  wiederkehrende  Grobheit  immer 
SU  erlangen,  was  mir  gebfUirte.** 

•5  Er  schüttet  Grobheiten  ans,  man  hätte  an  der 
H&lfte  genug. 

•6  In  Grobheit  ergiebig  sein. 

•7  Man  nrnss  ihm  seine  Grobheit  zugute  halten.  — 
Kirchhofer,  35. 

Börne  (26.  Pariser  Brief)  hftlt  nur  die  Grobheiten 
fQr Tenoihliob,  die  mit  „Ach*'  anfangen ,  weil  ,vAch"  ein 
Aasathmen  ist,  die  Grobheit  also  im  Menschen  gesteckt 
hat;  die  Jedoch  nicht,  die  mit  „O"  beginnen,  weil  dies 
«in  Einathmen  ist,  und  die  betrefTondo  Grobheit  als  eine 
Ton  aasten  herbeigeholte,  absichtliche  erscheint. 

•  8  Nehmt  unsere  Grobheit  für  Höflichkeit  auf.  — 

Tenmnu,  461. 

Wenn  Landbewohner  (Bauern;  städtischen  Besuch 
entlassen. 
*9  Verziehend  mer  mi  Grobheit,   es  ist  holt  mi 
GVohnheit.    (Lutcm.j 
Orobian. 

1  J)ie  vor  dem  Grobian  sich  bücken,  bekommen 

Fusstritt*  in  den  Rücken. 
Span.:  Un  ruin  mientras  mas  lo  ruogan  mas   se  ostionde. 
(BokH  I,  261.; 

2  Einem  Grobian  Artigkeiten  sagen,  hcisst:  den 

Fröschen  Wein  geben. 

3  Grobian  ladet  den  Stockfischfresser   nicht   zu 

Gast.  —  Uhmann.SiO,  10. 

4  Sanct-Grobian  ist  ein  Ilciligor  für  viele  Mann. 

—  Brandt ,  Nsch. .  «. 

5  Wenn  der  Grobian  das  Maul  hielte,  so  war'  er 

nicht  grob. 

6  Wenn  man  auch  den  Grobian  setzt  obenan ,  so 

zeigt  er  doch  die  Ohren  jedermann.  —  Leh- 
mann, 350,  9. 

7  Wer  als  Grobian  geboren,  an  dem  ist  K&s'  und 

Brot  verloren. 

•  8  Dem  Grobian  nach  der  Brust  schiessen.  —  Sar- 

rennkiff. 
Ein  Ersgrobian  sein. 

•9  Er  ist  ein  rechter  Grobian.  —  Eytringjl.m. 
•|0  Was    für  ein  Grobian  hat  angepocht?  —  /:w«'- 

fna,2&i>. 
Orobümlst. 

•Er  gehört  zu  den  Sanct-Grobianistcn. 

I>ie  lateinische   Kndun^  liat  den  Zweck,   dem  Auß- 
drttck  eine  feine  Spitxo  tn  geben;  sie  findet  sich  auch 
Im  Hollandischen. 
JSr«'//..-  Het  is  een  Grovianns.    (ITarrchom^ ,  I,  263.; 
Orofaiaans. 
1  I>cm  grobianus  ist  gut  weissheit  oder  gcschick- 
lichiceit  zu  vcrtrawcn,  man  snchts  nicht  bey 
jhme.  —  Lehmann,  3.'>U,  8. 
er  ein  Grobianus  in  frc] 
wird  jfan  an  ein  Stockfisch  vertauschen, 
Lrkmann,  687,  7. 
3  Grobianus  von  Runksdorf  ist  sein  Vetter. 

In  Mecklenburg' wird  die  Groblioit  durch  die  Vorn.amcn 
Juhann  Kluev,  RrobcrKilian,  Johann  Plump,  roffstof- 
frl  u.  s.  w.  sprichwörtlich  bezeichnet.  Ho  werden  die 
VorTtarnen  auch  angewandt,  um  andere  Eigensoliaf- 
IM»  au  charakterisircn.  Lattndorf,  der  bereits  diooem 
<irgtfDftande  in  d«*n  [irnt.frhttn  Mundarten  (Frommann, 
tu,  1  -7  u.  .t7M;  seine  Aufmerksamkeit  zufiowaadt  hat, 
gedankt  seine  dortige  Arbeit  weiter  fortxnführon.  Aus 
•einer  handschriftlichen  Mitthcilung  fäge  ich  hier  der 
l>ber«ichtlichkcit  we^en  FolKendca  bei.  So  tadelt  dur 
gemessene  Mecktcnburgrr  die  (icschwätzigkeit  mit:  Plii- 
p<*rlie9,  (juatvchlies,  ärühnfickvu,  HchwabholjUnjen, 
i^nakelhan*.  Klähcrmarlken,  yiiatschthrino,  Haveljo- 
rhen.  rnordontlichc  Kloidnug  wird  bezeichnet  durch: 
Trenfeltie^chen .  SchQddoldoerklaa,  Schuchtclmarikcn, 
Iturrfieken.  Eilfertigkeit  durch:  PClsmichoI,  Pustlirin, 
llaos  Ililk<>ngilk.  Hans  vor  nlK-n  Hätten.  Dummheit 
durch:  Hanna  Goeper  (r^tiafTor),  Hauna  (inappcr,  Jo- 
liann  S<-liap,  SciiApiiann,  DuslKiildrl,  Diismalz.  Lan»r- 
tamkeit  durch:  Trüdelfiekcn,  Trödelmarikon .  8chwitn- 
s^ijurirvn.  Wer  sich  im  Retlun  xiert,  hcisst:  l'rumtiirin, 
Prurihsch.  Sehrrionde  Kinder  nennt  man:  rauthrin, 
Krüll|<)chen.  SchroL-iehelndo  Kinder  lif»iiiHon:  San6rtlirin, 
Kli'Uie^ehen.  Als  Hcheltworte  dienen:  Lodderthrtn, 
Jaastnincfaen .  Jateriieaehen,  •lanormfchel.  Dir*  Namen 


Fieken,  Marikon,  Jochen,  Lisch,  Thrin,  Poter  treten 
Überhaupt    den    UmstAndon    nach   im    Augenblick    eu 
jedem  beliebigen  Wort,  so  z.  B.  Nusselpoter,  Slarpmari- 
ken    (von   niedergetretenen  Schuhen).    Ein  MiLdohen, 
Namens  Marie,  das  gut  rechnete,  hiess  Bftkenmariken. 
4  Grobianus  wohnt  nicht  blos  auf  dem  Lande, 
^a.:  OrosBus  grobianns  flndes  Tel  floero  steds  ond  pa« 
landet.    (Prov.  dan.,  264.; 
Grobsehmled. 
1  £in  Grobschmied  kann  nirgends  mit  der  Steck- 
nadel dreinschlagcn. 
•2  Er  ist  ein  rechter  (wahrer)  Grobschmied. 
Gröbster. 

Der  Gröbste  kommt  nach. 

Holt.:  Het  grofsto  is  nog  achter.    (Ilarrtbomet^  /,  260.; 
Gröbstes. 

•l  An  £ln'  's  Gröbsta  'runter  macha.    (Wünhurg.) 

—  Sartoriu«,  163. 

Das  Orübsto  an  einem  heruntermachen. 

♦2  Ar  hat  'n  die  gröibstcn  'runter  gehangt  (ge- 
hangen).    (Franken J  —  Frominann ,  VI,  168,128. 
*3  Ilei  is  eist  ut  dem  Gröcwcsten.    (liürcn.) 

Von  einem  nngcschlifTenon  Mcngohcu. 

*4  Nun  ist  das  CJräbste  überstanden.    (Iheslau.) 

Das    Schlimmste,    die    Ilauptschwiorigkcit   ist    Über- 
wunden. 

Grobstola. 

Grobstoltz  wie  der  TeufFel  im  Paradicss.  —  Uer- 
herger.  II.  184. 
„Da  er  zur  Eva  kam,  da  war  kein  Oru88.<* 
Groll. 

1  Alter  Groll  lässt  sich  nicht  leicht  ausskratzen. 

—  llenUch,  174'.>,  49;  Petri,  11,7;  Mathay,  75*. 

2  Aus  altem  Groll  wird  Hass. 

3  Groll  macht  toll.  —  Ueninch,  1749,  51;  Peiri,  II,  357. 

4  Groll  vnd  zorn  ohn  nachtruck  ist  verlohrn.  — 

—  Ilotnnch.  1749,  52;  Pciri,  II,  368. 

5  Heimlicher  Groll  sitzt  tiefer  als  ein  Zoll. 

6  Kleiner  Groll  macht  bald  die  ganze  Seele  voll. 

7  Vom  ersten  groll  kann  noch  wol  ein  gut  freundt- 

Bchafil  kommen.  —  llcnisch,  1749,  55;  Petri,  II,  578. 
•  8  Auf  alten  Groll  neuen  pfropfen.  —  Altmann.  VI.  514. 
Grollen. 

1  Das  Grollen  des  Liebenden  ist  von  kurzer  Dauer. 

2  Eins   fürs  Grollen    und  eins  fürs    Wiedergut- 

wordcn.     (Surinam ) 

Man  kann  nicht  stets  grollen,  auf  Sturm  nnd  Begon 
folgt  Sonnenschein. 
Grompel. 

•Ich  mach  mer  nc  en  Grompel  drauss.    (Schlct.) 

—  Wcmhold,  31. 
Grönsen. 

11c  grünst  dono  as  de  Kuh  no  de  Zopp.   (Dvuiz.) 

Hat  groRso  Sehnsucht  dauach. 
Groschel. 

In  den  groschel  worficn.  —  ///•n»«f/i,  1757,  85. 

In  die  (Jrapse  (s.  d.),  Rapuse.    Heniitch  hat  fOr  Uro- 
schel  aucii  Griel  uud  fttr  grapsen  die  ZoitwOrtcr  grielen, 
groBchlcu. 
Gröschel. 

1  Ist  ein  Krcssnl  in  der  Taschen  musst  du  nicht 

Lampreten  nacchen.  —  uwnÄo/d ,  47. 

2  Vier  Gröschel  sind  überall  ein  Böhmen  (Silbcr- 

grosclien )  wie  in  Neurode.  (lUicheHbach  in  Sdile- 

rienj  —   Schlcs.  l*rotin:iaWl. ,  1862,  570. 

3  Was  zum  Gröschel  geboren  ist,  aus  dem  wird 

kein  GroBchen. 
Hr.hm. :  Kdo  so  na  grcdli  narodil  nikdy  -großem  nobude. 

(M.iknmky ,  1. '.'.►.; 
Sloir.:  Kdo  sa  narodil  k  babco,  nedoch^ls&k  grosn.    (Ce- 

lahjvsky,  \:>9.) 

*4  Dem  fAllt  kein  Gröschel  aus  der  Tasche,  und 

wenn  man  ihn  auf  den  Kopf  stellte. 
*ö  Ich  güb  a  Grcsthel  drimb,  wenn  ich\s  wüste. 

—  r.iniiohkr,  514;  rrummaiin.  III.  24«,  250. 

•r.  bh  hätte    nidi  a   Gröschel,    wenn    man    mich 

ärsslich  '   ufllingC.   —   tUimuhkr ,  5.34. 
')  .Man  Buriclit  inüeMoBifii :  „är-iclilicli",  mit  langem  ft. 

•7  Mit  «'inom  (irüschol  nach  ««inom  Thaior  werfen. 

Fr:.:    T.'tit  ilun  out  lu    liain   «lo  plna   grand   don.     (llovitl. 

II,  V>'.u) 
Ltti. :  KxiKuum  niunuq  maioris  est  muneris  hamus.    (Rorill, 

II.  Vi:*.) 


143 


Groschen 


Groschen 


144 


•8  Sechs  Gröschel  und  a  Bissei  Essen.    (BresJau.) 

Bohonvreise,  nm  eine  geringe  Belohnung  fOr  etwas 
auszudrücken. 
♦9  Wie  ein  böses  Gröschel  bekannt  sein.    (8.  Be- 
kannt 6.)  —   Weinitold. 

„Er  wird  in  seiner  Stadt  wie  bös*  Geld  bekanndt." 
(Günther,  604.; 

Groschen. 

1  Besser  heut'  ein  Groschen,  als  morgen  ein  Gul- 

den. —   Winckler,  XVIII,  35. 

2  Das  ist  ein  guter  Groschen,  der  einen  Gulden 

nützt. 

Groschen  (von  ihrer  Dicke,  gros,  grossns)  wurden 
zuerst  im  Jahre  1296  su  Tours  in  Frankreich  und  zu 
Kuttenberg  in  Böhmen  geprägt.  Da  sich  die  Htlnze 
ursprünglich  durch  grossere  Dicke  vor  andern,  nament- 
lich BlechmUnzen  unterschied,  so  ward  sie  Grossus 
(.=  Dick)  genannt.  Der  Werth  der  Groschen  ist  Ton 
jeher  ein  sehr  veränderlicher  gewesen.  (Vgl.  darüber 
Wurzbach  II,  148.) 

Böhm.:  Hohrf  to  gros,  co  kopy  ostffii&.  —  Ten  gros  Je 
dobre  utracon,  jimi  se  otyfi  nspori.    (Celakoesky,  163.; 

Poln.:  Dobry  to  grosz,  oo  kopy  straeze,  obo  dolozy.    (Öela- 
kotiktf,  163.; 

3  De  Groschken  gilt  nergen  mei,  osse  bo  hei  ge- 

schlagen is.     (Waldeck.)  —  Curtte ,  Zi5 ,  509 ;  hoch- 
deutsch in  DemokrilM,  I,  12. 

4  Der  Groschen,  den  die  Frau  erspart,  ist  so  gut 

wie  der,  den  der  Mann  erwirbt.  —  Körte,  8418; 
Braun,  I,  984;  Rcituberg  I,  153;  Sxmrock,  9625. 
ö  Der  groschen,  den  man  hat  erspart,  nutzt  mehr, 
dann  der  gewonnen  ward.  —  Petri,  II,  9i ;  lle- 

niich,  17.17,  15. 

C  Der  Groschen  gilt  am  meisten,  wo  er  geschla- 
gen ist. 
Böhm.:  Kdejestpenlzbit,tamnejrfcplatf.  (Öelakov»ky,^i&.) 
Wend.:  Ponjez  tarn  najwjacy  placi,  dies  je  bity.    (Öela- 
kotfaky,  226.; 

7  Der  Groschen  spielt  die  erste  Geige. 

Böhm.;  Fenfz   p&n,  chmcl   hrdina,   oves  komon.    (Cela- 
kopiky,  161.) 

8  Des  Groschens  rothe  Backen  kommen  vom  lan- 

gen Schacken. 

Umherschacken  =  umherlaufen  und  wandern  ohne 
bestimmtes  Ziel. 

9  Die  Groschen  schlagen  sich  nicht  in  der  Tasche. 

Das  Geld  ist  versöhnlicher  als  die  Menschen. 
Frs.:  Le  tosten  d*nn  papan  et  d'nn  liuguouot  no  se  bat- 
tent  jamais    en    resoarcelle   d'nn   m£decin.    (Leroux, 
/,  178.; 

10  Ein  ehrlicher  Groschen  ist  besser  als  ein  ge- 

stohlener Thalcr. 
Böhm.:   YjdilAnf    (spravedliv^)    pcnia    st&lost   mfvA,    a 
vylichvenf    ( nespravodliv^ )    Jak  oben    tr4v£.      (öela- 
koviky,  61.) 

11  Ein  Groschen,  der  in  viel  Taschen  gewesen  ist, 

hat  nicht  viel  Glanz. 

12  Ein  Groschen,  der  von  Hand  zu  Hand  geht, 

wird  beschmuzt. 

13  Ein  Groschen  im  Haus  ist  besser  als  ein  Tha- 

ler drauss. 
Böhm.:  Gros  v  dom6  lepsf  ncz  zlat^  na  ccstäch.    (Cela- 
kovsky,  256.; 

14  Ein  Groschen  schützt  den  andern. 

Mit  Gold  und  Gut  crh&lt,  verthoidigt  man  Gold  und  Gut. 
Böhm.:   Penfs  jeden   druh^   br&nf.  —  Poniz   penizo   h&Jf. 
(Öelakovtky,  163.; 

15  Ein  Groschen   von  Herzen   ist  besser  als  ein 

Thaler  von  der  Hand. 
IG  Ein  Groschen  zum  andern  wird  mit  der  Zeit  ein 
Schatz. 

17  Ein   ungerechter  Groschen   verzehrt   zehn  ge- 

rechte. 
Böhm.:  Jeden  nespravedliv^  gros  sto  Jin:fch  s  knpsy  vy- 

t&hnc.  —  Nespravedlivy  gro»  (krcjcar;  sto  spravedli- 

v^'ch  z  kapsy  vyh&nl.    (Öelakortky,  55.) 
Krain.:   En    krivi£en  vinar   deset   pravicnih  uj6.    (Cela- 

kovakjf,  55.)  _ 

Kroat.:  Kriviccn  pcnoz  sto  drngeh  iz  zcpa  spravi.    (CrUt- 

kovsky,  55.; 

18  Einen  Groschen  im  Sack  und  für  zwei  Groschen 

Durst.  —  Eisdrin,  259;  Körtf,  2417. 
10  Es  ist  ein  guter  Groschen,  der  einen  Gulden 
erspart. 

Lat,:   Dispendnm  proptor  compcndinm.    (Riniifr   /,  Ii45; 
//,  808;  Buchler,  240 j  S^ybold.  130.; 


20  Falsche  Groschen  gelten  im  Himmel  meht. 

21  Falsche  Groschen  kennt  man  erst,  wenn  sie  ab- 

gegriffen sind. 

22  Ihr  Groschen  galt  ehemals  für  einen  Batsen.  — 

Eisclein,  259;  Simrock,  4055. 

23  Newe  Groschen  und  newe  Thaler  sind  Geste, 

wer  liegende  Gründe  hat,  halte  sie  fette.  — 
Coler,  211;  Nass.  Schulblatt,  XI\\  ». 

24  Ohne  Groschen  kein  Verstand.    (Lü.) 

25  So  vielerlei  Groschen,  so  mancherlei  Schoek.  — 

Einelein ,  259. 
Wie  Geld,  lo  Waare. 

26  Vier  Groschen  das  Stück,  sagt  die  Nonnentaxe 

des  Papstes.  —  Kimen^^d,  56,  28. 

27  Vierundzwanzig  Groschen  machen  einen  Thaler. 

28  Wei  den  Groschken  nithdget,  de  is  desDalen 

nit  werth.     (Waldeck,)  —  Cwrtze,  «89,  81«. 

29  Wenn  Groschen  kommt,  so  muss  Heller  tnff- 

stehn.  —  Ilerberger,  t,  375. 

30  Wer  den  Groschen  nicht  achtet,  kommt  nie  m 

einem  Thaler.  —  Lohrengel,  795. 

31  Wer  den  Groschen  nicht  ehrt  wie  den  Childen, 

der  kommt  bald  zu  Schulden.  —  KSrte,  ui9: 
Simrock,  4056;  Müller,  56,  1. 

Da  in  Oesterreich  die  Silbernoschen  unsichtbar  gewor- 
den sind,  so  hat  Wurtbaeh  (II,  150)  folgende  Fasmg 
dieses  Sprichworts  für  den  Kaisetstaat  vorgwoh lagen; 
„Wer  nicht  ehrt  die  Zehnkreuzer- Zetteln ,  kann  an  gu- 
ter letst  noch  betteln.** 

32  Wer  einen  Groschen  einnimmt  und  vier  aus- 

gibt, braucht  keine  Börse. 
Port. :  Quem  tom  quatro ,  e  gasta  dnco,  nao  ha  miater  bolaa 

nem  bolsinho.    (Bahn  /,  293.; 
Span.:  Quien  tiene  cuabro,  y  gasta  cinco,  no  h»  meneater 

bolsioo.    (Bohn  I,  253.; 

33  Wer  einen  Groschen  gibt,  kann  wie  ein  Hand 

hinter  dem  Wagen  laufen. 
Poln.:  Dasa  gross  poleciesc  aa  wosem  jak  pies.    (firitei- 
bier,  4273.; 

34  Wer  einen  Groschen  hat  und  Brot,   bei  dem 

hat's  (der  leidet)  keine  Noth. 
Frs.:  Qul  a  des  pois  etdupain  d'orge,  dalard,  etdnvtn 
pour  sa  gorgo;   qui  a  cinq  sons  et  ne  doit  rien,  11  se 
peul  dire  qu'il  est  bion.    (Cahier,  1225.; 

35  Wer  einen  Groschen  spart,  hat  zwei  rerdient. 
It.:  Quattrino  risparmlato,  due  volte  guadagnato.    (Bokn 

I,  in.) 

36  Wer  einen  Groschen  um  Gottes  vsillen  gibt, 

bekommt  zwei  wieder. 
Böhm.:  ktxidxf  grol  na  stfeohu  nvrzo,  dva  mu  spadnou« 
(äelakovsky,  44.; 

37  Wer  einen  Groschen  und  ein  eitles  Weib  ver- 

liert, der  braucht  blos  um  sein  Geld  zu  klagen. 

38  Wer  keine  Groschen  hat,  fange  keinen  Streit 

an.    (LH.) 

39  Wer  vier  Groschen  erwirbt  und  fünf  ausgibt, 

der  bedarf  keines  Geldbeutels.  —  Preua».  Koflkt- 
ftemi  (Dcilio  1845). 

40  Wicr  zem  Groscho  geslon  äs,  kan  nit  zem  Zwin- 

ziger  werden.  —   Schuster,  768. 

41  Wier  zum  Grosche'  gebiren  äs,   kit   nit  zem 

Taler.     (Siebenbürg. -sächs.)  —  Schuster,  698*». 

42  Wo  sich  Ein  Groschen  finden  lässt,  muss  man 

auch  den  andern  suchen. 
•43  Das  ist  der  gangbarste  Groschen. 

Von  etwas,  das  sehr  gebräuclilloh  ist,  einer  Bedens- 

art,  einer  Person  im  Hause  u.  s.  w. 
*44  Di   gale  Grösche  wem  sich  schu  noch   weiss 

Wäsche.     (Ilcnneberg.) 
Wird  gesagt,  wenn  jemand  eine  reiche  Frau  genommen 

hat,  mit  gelbem,  hfissliehcm  Gesicht. 
♦45  Em  fehlt  am  Grosche  e  Düttke.  —  Frischbier*,  1376. 
♦46  Er  dreht  den  Groschen  dreimal  herum,  ehe  er 

ihn  ausgibt. 
•47  Er  ißt  keinen  Groschen  werth.  —  FrischUer,  4032. 
•48  Er  ist  nicht  recht  beim  Groschen,    ((htprewn.)  — 

Frischbier,  280;  FristUirr^,  2137. 
üandclt,  als  wenn  er  nicht  recht  bei  Vorstände  w&re. 

♦40  Er  liisst  sich  um  einen  Groschen  einen  JStocken 
im  Arsch  abbrechen.    (Hotienlmrg.) 


145 


Groschenbnrger — Gross 


Gross 


146 


*50  Er  weu8  aus  Einem  Groschen  vier  zu  machen. 
JBWL  .■  H]J  wMl  TUn  Mn'  groot  er  Tjjf  te  nuken.   (Harrt' 
bomdt,  I,  m.) 
•51  Fftr  einen  Groschen   dreimal  nms  (nm  den) 
Leib  nnd  noch  ein  Ende  cum  Peitschenatock. 
—  FriMdMer  \  1S75. 
Zur  BcMioImnag  tohleehtoa  Banehtobaeki . 

*  &2  Ihr  Groschen  gilt  keinen  Batzen  mehr.  (Nümherg,) 

Ihn  B«iae  «Sid  dahin,  Ihre  Sehflnheit  iat  rerblfthi. 

*  53  Noch  fer  e  Grosche.  —  Fritekbier  K  itn. 


*54  Sie  dreaht  jeden  Groscha  drai  mal  'nun.   n^tirs- 
bmrg.)  —  Sariorm,  leS. 
Sie  iit  lehr  ap«xMun;  anoh  karg,  geisig. 

*bb  Viemndswanzig  Groschen  gegen  einen  Thaler 
verwechseln. 

Allgemein  Ton  einer  Verbindung  iweier  Penonen,  die 
na  wexth  gleich  eind.  Angewandt  wurde  e«  einst  ron 
einer  Dame  sehr  treffend  auf  ein  Hidoben ,  dae  einer 
Ihrer  Tielen  Liebhaber  heirathete. 

*56  Vom  Groschen  f&n&ehn  Pfennige  ausgeben.  — 

MaAet,  190^ 
Mehr  aiugeben  ali  nun  einnimmt. 
Ü,:  C%i  non  ietima  nn  quattrino  nol  rale.    (Goal,  lUS.) 
*57  Wann  hai  en  Grosken  in  der  Taske  hi&t,  hiät 
hai  för  *n  Dalet  Dnorst.    (Graftchaft  Mark.)  — 
Wome,  8t,  S5. 
*58  Würfe  er  einen  Groschen  aufs  Dach,  es  fiele  ihm 
ein  llialer  herunter.  —  Möru,  un:  WüwUer,  it,  es. 

Den  Cieoben  fallen  nur  swei  Groioben  herunter,  wenn 
Bie  einen  aufe  Dach  werDm.  Die  Letten  sagen:  Er  iat 
soleh  ein  Olttekaklnd,  legt  er  der  Henne  gesottene  Eier 
unter,  so  kriechen  gebratene  Kflohlein  aus.  Femer:  Der 
OlaoUtohe  darf  nur  einen  Stein  in  die  Höbe  werfen, 
to  fiUt  gleich  eine  Wachtel  herunter.  Die  Fransosen 
sagen  von  einem  solchen:  Er  ist  der  Sohn  der  weissen 
Hanne  oder,  wie  die  Venetier  meinen,  der  weissen  Q-ans. 
(IUin$btrg  lY,  136.; 

QroaolienhurgorT 

*£r  moss  Groschenborger  trinken. 

Ist  anai  der  Oroeohenburger  Ist  im  Bheingau  die  bil- 
ligste Weinsorte   und  entspricht  dem   oberdeutschen 
Batseawein,  welcher  die  sogenannten  Kutsoherweine 
darsteUt.    fiUeAi,  LaM  und  Uutt.) 
OroaehaBitarkaL 

*E8  ist  ein  rechtes  Groschenferkel.  (S.  Aussehen.) 

—  Fri$chbier  *  MS  u.  U78. 


*  Es  ist  eine  Groschenhnre. 
BoU.:  Het  is  eene  hoer  van  twee  blanken.    (Emrrebomie, 
I,  SO.; 


1  Besser  gross  erzogen  als    gross  geboren.   » 

Petri,  //,  S7. 

2  Besser  groiss  woa  blniss.     (Siebenbürg. -tdchsj  — 

SduuUr,  S79. 

3  Der  ist  gross,  den  kein  Ungläck  erniedrigt  — 

mmeUer,  X,  19. 

4  Der  ist  gross  zu  achten,  der  im  Beichthnmb 

kann  arm  sein.  —  Petri ,  II,  96. 

5  Die  schnell  gross  werden,  üftllen  auch  liederlich 

wieder  vmb.  —  i/rtiück,  i75«,  ii. 

6  Es  ist  keiner  so  gross,  dass  er  mit  dem  Kopfe 

an  den  Himmel  stiesse. 

Aehnlich  russisch  AUmann  VI,  400. 

7  Es  ist  keiner  so  gross,  dem  nicht  ein  Knabe 

ein  Loch  in  den  Kopf  werfen  könnte. 

8  Es  ist  keiner  so  gross,  er  braucht  Dienste.  — 

.Vimrwci.  1615. 

9  Eis  sey  einer   so  gross  er  wolle,   so  muss  er 

sich  offt  vom  floh  stechen  oder  ein  muck  vif 
die  natz  schmeissen  lassen.  —  Ukmam,  so,  fi. 

10  Es  sind  nicht  alle  ^ss,  die  auf  Bergen  stehen. 

11  Et  is  grot,  wat  de  Hund  driggt,  un  wenn  he  't 

dal  Teggt,  so  is  't  man  en  Knaken.  —  Eich- 

Vidi,  844. 

12  Grat  an  naach  am  wat  tu  dun  an  alta  grat  am 

nant  tu  dun.  —  Jokani>cn,l\. 

Oroas  genug,  um  etwas  xu  tbnn  und  allsugross,  um 
nichts  SU  tbnn. 

13  Gross,  faul  vnd  dülpisch  ist  gern  beisammen. 

—  Henuek.  tO».». 

14  Gruis  im  Kragen,  klein  im  Betragen.  (Okrdrulf.) 
DacTScans  BraicawOaTBR-LaxiKOir.    II. 


15  Gross  mit  Worten,  wenig  in  der  that  —  Grvur, 

UI,  45. 

16  Gross  sein  thut's  nicht  allein,  sonst  holte  die 

Kuh  den  Hasen  ein.  —  lUrte,  uao ;  Braam,  i,  wi. 

17  Gross  und  &ul  gibt  auch  'nen  Gaul.  —  Kirdk- 

hofer,  f9t;  EisaleM.  SOS;  Simrotk,  S06S;  Mifrte,  17»i; 
für  Sckmaben:  Nefften ,  461. 

Anoh  grosse  und  kriftig  seheinende  Menschen  kön- 
nen trige  und  nnbnmohbw  sein. 

18  Grbss  und  fiinl  taugt  wol  fw  einen  Karrengaul. 

—  PBrtfmtaicNi«  »10. 

19  Gross  und  gut  ist  selten  beisammen. 

EngL :  Great  and  good  are  eeldom  the  same.    (Sohm  II,  365.; 

20  Gross  und  klein  hat  sein  Lob. 

21  Gross  und   klein,  wie's    der  Hirt   zum   Thor 

hinaustreibt. 

22  Gross  und  kng,  du  fauler  Strang;  klein  und 

wacker  baut  den  Acker.    (Eifd.) 

Von  grossen  und  kleinen  Personen,  su  Onnsten  der 
letstem. 

23  Gross  und  ungeschickt  weder  sich  noch  andere 

beglückt 

Theodora  ist  gross,  aber  dumm,  sagen  die  Bussen. 
(CaJUer,  S009.; 
Firg. :  En  un  oorps  grand  bleu  rarement  sagesse  prend  son 
«bergement.    (Leroux,  II ^  »0.; 

24  Gross  ynd  faul  ist  zwiüacher  schad.  —  l/eiiMcA, 

1756,  29;  Gry»er,  111,46;  Lekmann.  2t9,  89;  Körte,  1424; 
Simrock.  4058. 
Lot.:  Callga  MaTimini.    (Binder  JI,  S96;  Lamg,  S7;  Sev- 
boUL,  62.; 

26  Gross  vnnd  fromb.  —  LAmann,  w»  s. 

„ICagnuB  est  bonus  ist  ein  Sprichwort  bejm  Homero.** 

26  Gross  wird  oft  ein  kleines  Ding,  darum  halte 

nichts  gering. 

27  Grot  in  de  Brasch,  nix  in  de  Tasch.   (HeXet.)  — 

Scküte»  IV,  S50. 
Vom  Aufschneider,  Prahler. 

28  Grot  un  lanff  het  wenig  Dank ;  kort  un  dick  is 

ok  en  Stück  (auch:  is  min  Geschick).  (Lübeck.) 

—  Deecke,  8. 

29  Halt  nicht  so  gross,  du  weisst  nicht,  was  noch 

kommen  kan.  —  Uetneck,  1756,  36. 

30  Heute  gross,  morgen  bloss. 

HinnLiltg  ist  alle  menschliche  OrOsse. 
81  Ist  sie  (die  Frau)  gross,  so  ist  sie  faul;  ist  sie 
klein,  hat  sie  ein  böses  Maul. 

32  Je  grösser  für  Gott,  je  mehr  verachtet  von  der 

Welt  —  Airi,/,57. 

33  Je  grösser  Gottes  Güte,  je  grösser  ist  der  Welt 

Bossheit  —  l%(ri,/,  57. 

34  Je  grosser,  je  leicht^  zu  betrügen. 

36  Je  grösser  man  ist,  je  mehr  man  bedarf.  — 

Petri,  n,  39>. 

36  Keiner  ist  so  gross,  der  nicht  das  kleine  bedurffe. 

—  Heniteh,  1756,  38;  Sckottel,  1141*;  Pein,  11,  416. 

37  Mancher  will  «ross  sein,  eÄi'  er  klein  gewesen, 

und  leben,  di*  er  gestorben  ist.  —  Uamu,  im. 

38  Manches  ist  so    gross,    dass    man's   nicht   in 

der  Wagschale  wiegen  kann.  —  Körte,  4i06i. 

39  Nicht  zu  gross  und  nicht  zu  klein   muss  die 

rechte  Ladung  sein. 

40  Nichts  war  so  gross  vnd  hochgebom,  das  nicht 

verruckt  dess  glückes  zorn.  —  llenitck,  i664,  8. 

41  So  gross  findest  du  keinen,  er  bedarf  des  Kleinen. 
ÜHp.:  Ninos  0I7  nagy  gasdag,  kin4ha  Talakire  ne  ssoru- 

lyon.    (Goal,  806.; 

42  Um  gross  zu  sein,  helfen  keine  Posaunen,  aber 

um  gross  zu  scheinen. 

43  Was  gross  ist,  ist  all  weg  ein  halbtheil  faul.  — 

I^mann ,  939 ,  9. 
Frt.:  Le  plus   grand  est  le   premier  pourry.    (Leroux, 

II,  249.; 
HolL:  Oroot  en  dateelfde  goed.    (Harr«bom4e,  I,  362.; 

44  Was  gross  scheinen  will,  ist  klein. 

45  Was  gross  werden  soll  (will),   das  muss  klein 

angehen.  —  Iknisck,  1756.  43;  Sckottel,  ll4l';   A*lri. 

//.  597. 
//.:  Maxime  paulatim  e  minlmis.    (Goal,  1032.; 
Ung.:    A    leguagyobb    folyöiiak    is    kicsiuy   a    knt    feje. 

(Goal,  1032.; 

10 


147 


Grossange — Grösse 


Grosser 


14S 


46  Was  hilft  es,  gross  sein  nnd  leer,  wie  das  hei- 

delberger  Fase !   —  Heinsberg  V,  85. 
Frt.:   Qui  toojours  gnindit,    fera  petlt   mon  et  profit. 
(Leroux,  II,  811 J 

47  Wat  gröter  öss  als  e  Lüs,  hew  op  on  drügg 

nau  HÜS.  —  FrischbieT,  2388. 

48  Wer  gross  ist,  suche  klein  zu  scheinen. 
•49  Er  ist  gross,  aber  faul.  —  Henisch,  im,  60. 
*50  Er  ist  gross  und  ungeschickt  —  Mayer,  /,  20S. 

Xot..«  Amens  longni.    (Stybold,  72.) 

*51  Er  ist  so  gross  wie  der  kleine  David. 

♦1)2  Er  ist  gross  wie  ein  Haiducke  (a.  d.).  —  Wurtbach 

1,16. 

Die  Hftidtiokeii  bildeten  In  Polen  einen  Theil  des  herr- 
Botaaftlioheti  Hofstaats.  Als  Johann  III.  seine  Län- 
der bereiste,  eröffneten  seinen  Zug  300  Ilaidacken  mit 
Standarten.  Da  man  sn  Dienstienten  keine  andern  als 
hoohgewaohsene  wftblte,  so  erklftrt  sieb  daraus  das 
Sprichwort. 
Foln.;  Wysoki  jak  hajduk.    (Wurzbach  I,  6.) 

•53  Er  ist  gross  wie  Lokietek. 

Man  bedient  sieh  der  Bedensart,  xaa  Reistige  GrOsse 
und  Hochherzigkeit  ansuseigen.  Es  sobreibt  sich  aas 
der  Zeit  der  Begiening  Wladislans  Lokietek  (gestor- 
ben 1333),  d.  h.  der  Ellenhohe.  Er  war  nttmlioh,  wie 
sein  Beiname  sagt,  körperlich  sehr  klein,  gehörte  aber 
SU  den  grOssten  Königen  »eines  Volks. 
Pol».:  Doxy  Jak  Lokietek.    (Wurtbach  I,  4.) 

•54  Groiss  wie  a  Gähnetz*.    (Jüd.-deuuch.    Brody.) 

>)  Das  {OAhnen.  —  Zur  Bezeichnung  des  kleinsten 
KOrpers. 

•65  Gross  und  klein,  wie  sie  der  Hirt  austreibt.' 

Frt..-  Tant  grands  que  petits.     (Krittingtr,  357».; 

•56  Grot  un  lütj  (klein)  as  de  Swien  to  Holt  löpt. 
(Höht.)  —  Schütze,  11,  75. 

Alles  durcheinander,  grosse  und  kleine  WaarOi  wie 
die  Schweine  ins  Holz  laufen. 

•57  Grotte  noogh  am  wat  to  dünen  en  foUe  alto- 
grot  am  niks  to  dünen.  CNordmar$dten.J  —  Haupt, 
F///,375.  14. 

♦58  He  deit  grot  un  bred  un  is  nix  darachter.  — 

Eichwald,  SH. 
*59  Sich  gross  machen. 

Lat.t  Leonis  exuTium  induere.    (Segbold,  flB.) 

•60  So  graut  as  en  Huine  (Hüne,  Riese).  (Graf- 
schaft Mark.)  —  Pnmmann,  V,  60,  7J, 

•61  So  gross  als  er  ist,  also  faul  (auch  ungeschickt) 
ist  er  auch.  —   Tappius,  45*';  HemsOi,  175».  67. 

*  62  So  gross  wie  ein  Elefant. 

Die  Dänen  haben  tur  OrOssenTerglelohung,  wo  es  sich 
um  FlAohenansdehnung  handelt,  die  Bedeusart:  Saa 
stör  som  Bogense-sunid  (FOnen)  oder  Darum- Band 
(Jtttland).    (Prot,  da».,  78.J 

•63  Wenn  der  su  gräuss  war',   als    er  dumm   is, 
nau'  könnt'  er  in  Läurenzerthomer  ^  zon  Fen- 
ster  'nei'  SChaua.     (Nürnberg.;  —  /-'rommann,  VI, 
415,  9. 
')  Dem  ThumrwAehter  auf  der  Sanct-Lorenakirche. 
Oro«Bauffe. 

Grossauge  sieht  nicht  mehr  als  Kleinauge. 
Grosflbr&scher. 
•Er  ist  ein  Grossbräscher.  —  FrMc/i6i>r *,  ijao. 

BrAsohen  oder  prAsoben=zlArmen,  schreien,  schwatfen. 
fVgl.  Fronanann,  III;  Ha»»ig,  37.) 
Qrossburff. 

Grossburg  liegt  nicht  weit  von  Kleinburg.  (Schles.) 
Beide  Ortschaften  liegen  im  Begiemngsbezirk  Breslau, 
doch  in  Terschiedenen  Kreisen,  die  erstere  im  strehle- 
ner,  die  andere  im  breslauer.  —  Um  su  sagen,  dasi 
das  Grosse  leicht  klein  werden  kann. 
Holt.:  Oroetebroek  ligtbij  Enkhnizen,  gelijk  Buiksloot  bij 
Amsterdam.    (Uarrebomee ,  I,  362.^ 
Grösse. 

1  An  der  Grösse  liegt  nicht  viel.  —  Dlum,  439. 
Frt.:  Les  hommes  ne  se  mesurent  pas  A  l*aune.    (Len- 
droy, 72.; 

Lat. :  Enecat  ingentem  ripera  parva  bovem.    (Seybold,  146 
u.  426.; 

2  An   der  Grösse  liegt's  nicht,   sonst   w&r'    ein 

Mühlstein  mehr  werth  als  ein  Edelstein.  — 
Parömiakm.  1794. 

3  De  Gröt  deit  't  ni,  annersicem  de  Kö  den  Häs' 

vor.  (Jeter. J  —  Frommann,  III,  89,  86;  für  AUmark: 
Danneil,  71;  für  Mecklenburg:  Raabe,  9;  hochdeuiwh  bei 
Simrock,  4059. 


4  Die  grosse  macht  den  Hirschen  nicht  starck.  — 

Lehmann,  989,9;  Pein,  11,  180. 

„Wie  denn  die  gross  kein  Hirsch  maoht  starok,  wum 
find  auch  manchen  heldenzwarok."    (Frosehm.,  "Dr.) 

5  Es  ist  nicht  an  der  Grösse  gelegen,  sonst  gälte 

ein  Bachzuber  mehr  als  ein  Pokal.  —  Pv6- 
miakon,  115. 

6  Es  liegt  nicht  allzeit  an  der  grosse«  den  die 

kleine  Füchse  haben  auch  grosse  Schwäntse. 
—  Facet.,  455 ;  Henisch,  175«,  18;  iVfn,  //,  286. 

7  Es  liegt  nicht  an  der  Grösse,  sonst  sänge  der 

Rabe  besser  als  eine  Nachtigall.  —  Airdmia- 

kon.  2752. 

8  Et  kummt  bi  de  Grotte  nich  to,  sns  funk  de 

Koh  wol  en  Has'n.  —  Eichwald.  1068. 

9  Grösse  und  Güte  stehen  gut  beisammen. 
ffoU.:  De  wäre  grootheid  openbaart  sieh  in  goedwiUigheid. 

(Harrebomie,  I,  262.; 

10  Keine  Grösse  ohne  Blosse. 

11  'T  kummt  up  de  Grotte  nich  to,  anners  kunn 

de  Osse  woU'n  Hasen  belopen.  (OiiBnbwg.)  — 
Firmenith ,  / ,  232 ,  10 ;  Wcserzeitmg ,  4077 ;  Bueren ,  1144. 

12  Wanns  an  der  grosse  gelegen  were,  so  erlieffe 

ein  Kuh  einen  Hasen.  —  Petri,ll,&n:  Henisch, 

1756,  44;  Gruler,  lU.  97;  Lehmann,  7/,  868«  50;  Schoffei. 

1141*;  Mauer,  I,  205;  Pistor.,  VI,  10;   WinM^r,  X,  26; 

KircMiofer,  288;  Blttm,  488;  Parömiakom,  M14;  Em- 

Irin,  399. 
„Willst  du  nur  nach  Grösse  fragen ,  mOsste  die  Kuh 

den  Hasen  Jagen.'* 
HolL:  Het  is  in  de  grootte  niet  gelegen,  anders  son  de 

koe  den  haas  wel  vangen.    (Uarrebomee  ^  I,  262.; 
Frt.:   Petit    homme   (petite   cogn4e)  abAt  grand  ehtoe. 

(Krit tinger,  2»  u.  153«.; 
Ft.:  Egli  b  anche  grande  un  pagliajo,  e  manomeitelo  un 

topo.    (Gaal,  807.; 
Lat.:   A  cane  non   magno   saepe   tenetur  aper.    (Ovid.) 

(Seybold,  3;  thUippi,  1,4;  Binder  I,  4;  //,  3.; 

13  Was  an  der  Grosse  abgeht,  mass  die  Menge 

ersetzen. 

14  Wenn  man  die  Grösse  nach  der  Höhe  mässe, 

so  wären  auch  Staubwolken  gross. 

In  Habeseh  sagt  man:  Frage  nicht,  wer  grOeser  sei, 
der  Bereda  oder  Ambaohi ,  es  ragen  beide  in  die  Wolken. 

15  Wenn  't  up  de  Gröte  ankem,  so  kunn  de  Ball 

WOll  'n  Hasen  kregen.  —  Goldschmidt,  t<3;  fur 
Rastede:  Firmenich ,  HI ,  26 ,  109 :  für  Preussen:  Frisdi- 
bier^,  1379. 

16  Wer  der  Grösse  nachjagt,  dem  entzieht  sie  sich; 

wer  sich  ihr  entzieht,  dem  folgt  sie  nach.  — 
Jüdisclies  Volksblau  (Leipzig  1865),  S.  144. 
♦17  Er  hat  die  Grösse  von  Og. 

Dem  Könige  von  Baschan.    (5  Mo».  3,  11.) 
Jüd.-deutsch:    Die   OrOss'   Ton   Og-Meleoh-Habboschon. 
(Tendlau,  2b.) 

•18  Er  ist  eine  Grösse  unter  den  Zwergen. 

Ein  EinAugiger  unter  den  Blinden. 

•19  Mit  unbekannten  Grössen  rechnen. 

FlAne  auf  unhaltbare,  unerwiesene  Voranssetsungen 
bauen. 
Grosser. 

1  De  Groten  sind  de  Lütjen  ftre  Narren.    (Olden- 

burg.) —  Weserseitung ,  Wll. 

Danach  sollen  die  kleinen  Leute  klager  als  die  gros- 
sen sein.  Meist  wird  e«  angewandt,  wenn  grossgewach- 
sene Leute  kleinen  helfen  mOssen,  einen  hooiiliegenden 
Gegenstand  herabzulangen. 
Lat.:  Amens  longus.  (Pkilippi,  I,  25.;  —  Nullus  malus 
magnus  pisois.  (Tappius,  4%^.)  —  Parva  necat  morse 
spatiosum  vipera  taurum.  (Ofid.)  (Binder  I,  1326; 
II,  2482;  Kruse,  807;  Seybold,  427.; 

2  Dem  Grossen  ein  Stück,  dem  Kleinen  ein  Stuck- 

chen.    (Wend.  Lausitt.J 

3  Den  Grossen  weichen  ist  keine  Scliande,  die 

Kleinen  müssen's  in  jedem  Lande.  —  Sim- 
rock. 4062;  Körte.  2421. 

4  Der  Grossen  Bitte  geht  über  das  Gesetz  der 

Kleinen. 

Die  Spanier  sagen:  Wenn  dich  ein  Grosser  bittet,  so 
thut  er  dir  Gewalt  an. 

5  Der  Grossen  Fall  ist  der  Kleinen  Lehr*. 

Lat.:  Buina  majoris  oautela  sit  minoris.   (Binder  I,  1564 ; 
//,  2982  /  Fischer,  201 ,  83 ;  PMHppi,  II,  160;  Seybold,  532.; 


149 


Grosser 


Grosses  r-*  Grosshans 


160 


6  Der  Grossen  Fehler  sind  nicht  klein. 

SoiL:    D«   fönten   van   de   grooten   liin  •nimmer   klein. 
(Harrtboind9,  /,  195.; 

7  Die  Grossen  kommen  eher  za  einer  Beule  als 

die  Kleinen. 

Der  Albanese  «agi:  Der  Grosse  leidet  Grosses.  Dm 
grosse  Bach,  behaupten  die  Neger  in  Sorinam,  bringt 
den  Pfarrer  nm.    (RtiHtbtrg  JJ,  85.^ 

8  Die  grossen  können  der  kleinen  nicht  entraten. 

—  LthmaiM,  939,  4. 
BoU. :  De  grooten  moeten  ran  de  kleinen  äsen.    (Harre- 
bomr«,  /,  261.) 

9  Die  Grossen  können  die  Kleinen  nicht  alle  in 

den  Sack  stecken,  weil  ihnen  die  Säcke  nicht 
langen. 
Bon.:  He«  ii  nog  al  goed,  sei  het  kleine  manne^e,  dat  de 
grooten  one  niet  in  den  zak  steken.  (Barrtbomet,  I,  362.^ 

10  Die  grossen  lasst  man  laufieu.  —  neni$ch,  1756.  4; 

Neamier,  419. 

11  Die  Grossen  machen  die  Gesetze  und  die  Klei- 

nen müssen  sie  befolgen. 

Und,  sagen  die  Tlkricen,  wer  nicht  auf  die  Grossen 
hOrt,  ist  mehr  todt  als  lebendig.    (Cakitr,  3838.; 
FrM.:  lies  petita  sont  snbjects  aux  loys  et  las  grands  en 
font  a  leur  guiie.  (Leroux^  II,  lOU.) 

12  Die  Grossen  richten  die  Sappe  an,  und  die  Klei- 

nen müssen  sie  ansessen.  —  A'trcMo/tr.  925. 

13  Die  grossen  seind  nicht  die  weisesten.  —  Ik- 

wck.  in%,  10;  Petri,  11,  130. 

14  Die  Grossen  sollen  die  Kleinen  tragen. 

D.  h.  sie  onterst&tien,  ihnen  helfen. 
Fn. :  La  grand  dolt  le  petit  aidier  de  ce  qa*U  a  trop  sans 
plaidier.    (Uroux,  II,  34S.) 

15  Elh'  sich  der  Grosse  backt,  hat  ihm  der  Kleine 

in  den  Arsch  geguckt.    (Po»en.) 

16  Ehe  ein  Grosser  den  Mund  aufthnt,  wird  seine 

Weisheit  schon  gerühmt 

Die  Bussen :  Ehe  der  Grossfttrst  noch  ein  Wort  spricht, 
ist's  schon  Weisheit.    (Altmann  VI,  409.; 

17  Man  kann  die  Grossen  eher  belügen,  als  ihnen 

wahrsagen. 
Mckm.:  Yelik^  prarda  mluTiti  tak  nesdadno  jako  lez. 
(Ötlakvttky ,  05.; 

18  Von  den  Grossen  ist  schweigen  das  Beste. 
8p*n.:  Anterejes  ö  grandes,  ö  calTa,  ö  cosas  agradables 

habU.    (Cahier,UU.) 

19  Von  den  Grossen  muss  man  nur  Gutes  reden. 

It.:  De*  grandl  e  de*  morti,  o  parla  bene,  o  taoL    (Ca' 
Amt.  9945.; 

20  Vor  den  Grossen  muss  alles  die  Segel  streichen. 
31  Wihrend  die  Grosse  sich  bückt ,  hat  die  Kleine 

das  EUtus  gefegt 

Port.:  Em  qoanto  a  grande  ae  abaisa,  a  peqnena  varre 
a  casa.    (Bokn  /,  976.; 

22  "Wäre  der  Grosse  tapfer,  der  Kleine  geduldig, 

der  Rothkopf  aufrichtig,  so  kämen  alle  überein. 
iVj.:  8i  le  grand  4toit  vaillant,  et  le  petit  patient,  et  le 
roussean  loial,   tont  le  monde  seroit  igal.    (Krittin- 
g«r,  357  a.; 

23  Was  dem  Grossen  venial,   wird  dem  Kleinen 

mortal.  —  EufXein,  «16. 

Man  verseiht  jenem,  was  man  dleeem  soa  Terbreohen 
macht. 

24  Was  den  Grossen  aus  der  Hand  fallt,  das  heben 

die  Kleinen  auf. 
26  Wenn  dir  ein  Grosser  Caressen  macht,  so  sei 
auf  deinen  Fall  bedacht. 

26  Wenn  es  auf  die  Grossen  regnet,  träufelt  es 

auch  auf  die  Kleinen. 
BoVL:  Wanneer  bet  op  de  grooten  regent,  druipt  het  op 
de  kleinen.    (Barrebomee,  I,  369.; 

27  Wer  den  Grossen  im  ilofgedränge  zu  nahe  ist, 

erstickt  vor  Ilitze;  wer  zu  weit  von  ihnen 
ut,  erfriert. 

Zn  groste  Nihe  ist  IlBüg,  in  zn  grosser  Ferne  bleiben 
mnscre  billigsten  WOnacbe  unberOoksichtigt.    Die  Ära« 
bcr  sind  derselben  Ansicht.    (Cahier,  9406.; 
yrx. :  Qui  metparle  des  grands  s'cn  repend ;  qni  par  trop 
les  prise  fant  qu*il  ment.    (Uroux ,  II,  302.; 

28  Wer  den  Grossen  in  den  Arsch  kriecht,  kommt 

leicht  auf  den  Mist. 

Aefanlicb  die  Bussen  .U/mann   VI,  397. 

29  Wer  den  Grossen  Weihrauch   streut,   hat  für 

die  Kleinen  keinen  Deut 

Von  denen,  die  den  Grosien  Weihranch  streuen, 
kommt  nichts  Gotee.    (Seklechia,  100.; 


30  Wer  vor  den  Grossen  kriecht,  ist  nicht  mehr 
als  Fusstritte  werth. 

BoU.:  Die  Toor  de  grooten  kmipt,  trapt  sijne  minderen 
op  >t  hart.    (Barrtbomit,  I,  969.; 

*31  Dalang  wat  idj  m&  a  Gratten,  maren  wat  skitj 
mä  a  Letjen.    (F&ur.) 

Heute  was  essen  mit  den  Grossen,  morgen  was  soheis- 
aen  mit  den  Kleinen.  —  Wer  sich  heute  erhöht,  wird 
morgen  erniedrigt. 

*32  Den  Grossen  spielen. 

Die  Italiener  sagen  ron,  einem  solohea :  „  Er  fertigt 
einen  Diener  nach  Barcelona  ab.**    (Rtimbtrg  VI,  10.; 

*33  ni  Staat  de  Grotte  bei  Sidde,  dat  d6  Letje  ok 
wat  fu'n  kön.  (Sordmauch.)  —  Han^,  Vfll,  87«,  18. 
Er  stAsst  die  Grossen  beiseite,  dass  die  Kleinen  auch 
was  bekommen  können. 

Oroues. 

1  Das  Grosse  bedarff  viel.  —  I^th,  11.  63. 

2  Das  grosso  ist  allweg  ein  eilen  faul.  —  llenUch, 

1756,  8 ;  Tappiu$,  917 '^ :  Lehmann,  II,  68, 29;  Pelri.  II,  63 . 

K6rle,  9499;   Simrock,  4057. 
It.:    Le   case  grande  dal  me»o  in  sd    non  s^habitano. 

(Kört«,  9429.; 
Lat.:  CaUga  Biaximini.    (Tappim,  9l6l>.; 

3  Es  ist  etwas  Grosses,  Gottes  Wort  und  ein  Stück 

Brot  haben.  —  Rugewrotk  ,  l,i:  Sailer,  383;   Sim- 
rock,  4013;  Petri,  I,  86;  Heniach,  517,  45. 

4  Grosses  haben  wir  nicht  erjagt,  und  das  Kleine 

ist  uns  entgangen.    (Lü.j 

5  In  das  gross  gehet  viel.  —  GruUfr,  in,  54 ;  Lehmann, 

//,983.49. 

6  Man  muss  es   im  grossen  und  ganzen  nehmen, 

wie  der   Teufel   die  Bauern.  —  Bieta,  Ctätur- 

Studien,  977. 

7  Was  etwas  Grosses  werden  soll,  das  schicket 

sich  beizeiten  wol. 
Lot.:    Magnomm    flnminum    narigabiles    fontes.     (Sey- 
bald,  991.;, 

8  Wer  das  grosse  gibt,  der  wirdt  das  gering  auch 

nicht  versagen.  —  Henisdi,  1618,  40;  Petri,  II,  689. 

9  Wer  das  Grosse  nicht  acht't,  dem  wird  das  Kleine 

nicht  gebracht 

10  Wer  das  Grosse  will,  muss  das  Kleine  opfern. 
Dan.:  Hto  som  Til  bede  noget  hegt  faaer  at  gire  noget 

stört.    (Prot,  dan.,  60.; 

11  Wer  Grosses  gibt  für  Kleines  hin,  der  hat  nur 

lützel  Gewinn. 
Frx.:  On  ne  doit  pas  laisser  le  plus  ponr  le  moins.    (Xe- 
roux,  II,  973.; 

12  Wer  Grosses  verrichtet,  auch  Grosses  bricht 

13  Wer  Grosses  will,  hat  viel  Feinde. 

14  Wer  Grosses  will,  hat*s  halb  gethan. 

Lat.:  In  rebus  magnis  et  Tolnisse  sat  est.    (Egeria,  108.; 

15  Wer  Grosses  will,  muss  Grosses  wagen. 

Dan.:  Det  er  ber«mmeligt,  at  roTe  störe  ting,  om  det  end 
ei  gaaer  an.    (Prot,  dan.,  65.; 

16  Wer  vmb  ein  Grosses  bitten  wil,  der  sol  ein 

geringes  nicht  ansehen  zn  schencken.  —  Patri, 
n,  774. 
Qrftsaesten  f  die). 

1  Der  grösst  vnd  st&rckest  steckt  den  kleinen  in 

Sack.  —   Grtaer,  111, 17;  Lehmann,  II.  79,  79. 

2  Die  grossesten  in  der  Kirchen  thun  den  grosse- 

sten schaden,  wann  sie  vbel  gerahten.  —  He- 

nisch.  1759.  6. 

OroasArst. 

1  Es  ist  nicht  jeder  ein  Grossfürst,  der  den  Kai- 

ser zum  Vater  hat  —  AUmann  vi,  4i4. 

2  Es  ist  nicht  jeder  ein  Grossfiirst,  der  mit  Newa- 

wasser getauft  ist    (Petertburg.)  —  AUmann  V.  80. 

Ghroaaffethue. 

♦'S  is  nur  Grossgethu.    (ScMeit.) 

Eitel  Prahlerei  und  nichU  dahinter. 

Qrosahaiui. 

1  Grosshans  überkommt  eine  kleine  Tasch.  (.Schweiz.) 

—  Kirchhofer.  165. 
Vom  Prahler. 

2  Grösshansen  obenaus  und  nirgends  an,  woll'u 

des  Sacks  fünf  Zipfel  han.  —  Eitelein.  9S9. 

3  Was  Grosshans  sündigt,  muss  Kleinhans  büssen. 

—  Körte,  2495;  .Simrock.  4063. 

10* 


151        GrosBherzog — Grosssprechen 


Grosssprecher — Grote 


16S 


4  Was  Grosshanss  vbels  thut,  das  mtias  klein  Uen- 
eichen  entgelten.  —  Mri,  II,  597. 
OroMhenoff. 

Dem  Grossheraoge  von  Florenz  mangelt  nichts 
als  Lucca  and  Sarzana,  um  zu  sein  König 
von   Toscana.  —  Berckenmeifer ,  166:  Deulache  Ro- 
mameitung,  III,  ü,  713. 
Qrosalos. 

Es  ist  nur  Ein  Grosslos  im  Glückstopf. 

Einer  nur  luum  ei  bekommen»  und  doch  streben  to 
viele  danach;   aber  jeder  {Ut  soletik  infrieden,    wenn 
er  nur  keine  Niete  sieht. 
Oros8mäclitl««r. 

Es   ist  ein  schöner  Grossmächtiger,   der   sein 
selbst  nicht  mächtig  ist. 
OroBsmaul. 

1  Grossmaul  ist  bei  der  Arbeit  fauL 

Fr*. :  Grand  Yontenr  petit  faiseor.  —  Lee  piaffens  d'Brreoz. 
(Leroux,  I,  237.; 

2  Grossmauls  Degen  sticht  nicht. 

Jt.:  L'anne  di  poltroni  non  tagliano  ne  forano. 
Qr  oasmognl. 

*Ja,  wenn  der  Grossmogul  mein  Vetter  wäre. 
Um  XU  sagen :  Wenn  ich  reich  wäre ,  wollt«  ioh  da« 
schon  thun. 
Fra. :  Le  Grand-Tore  si  est  mon  paront.    (Leroux,  I,  200.^ 
OroBsmüthi«. 

*Gros8müthig  wie  die  Löwen. 
Lot.:  Aohilleom  spirat.   (Stybotd,  5.)—  Generosns  nt  leo 
et  haUoatos.    (BoviU,  II,  71.; 
Orossmüthlffkelt. 

Grossmüetigkeit  stehet  gewaltigen  Herren  wol. 

—  Henisch,  1754,  39. 
Orossmutter. 

1  Das  hat  mich  meine  Grossmutter   nicht  ge- 

lehret. —  llerbcrger,  II,  91. 

2  Dessen  Grossmutter  hexen  kann,  der  hat  gut 

leben.  —  Kiesewelter,  25. 

3  Grötmoder  is  den  Düwel  ^öt,  se  itt  noch  Kes 

un  Brot.     (Lübeck.J  —  DeeckCf  8. 

4  Grossmutter  ÖSS  de  öltste.  —  Frischbier  \  1881. 
*5  Er  geht  seiner  Grossmutter  nach. 

Holl.:  Het  gaat  naar  aijn  groo^e.    (Sarrebom^e ,  I,  262.; 

•6  Er  will  seine  Grossmutter  lehren  Uflhnor  be- 
fühlen. 
*7  Erzähle  das  der  Grossmutter. 

um  au  sagen:  Das  sind  Fabeln,  MArohen,  Dinge,  die 
nicht  SU  glauben  sind.    Die  Neger  in  Surinam  sagen: 
Alte  Grossmfttter,  alte  Mirohen.    (Reintberg  I,  203.; 
*  8  Es  ist  aus  der  Grossmutter  Handkörbchen. 

Bei  Weinhoid  ans  der  Grossmntter  BeikAstel.  loh  habe 
auch  gehört  aus  der  Groismntter  FettnAppel. 
*9  Geh  zu  deiner  Grossmutter. 

Zur  Abweisung  Utstiger  Frager  oder  Bittsteller,  um 
nicht  sn  sagen:  Geh  aum  Teufel. 
Holt.:  Loop  naar  je  grootfe.    (Sarrebomee,  /,  262.; 

*  10  He  kann  sine  Grossmutter  ut  de  Erd  klauen.  — 
Frütchbier*,  1382. 
£r  hat  lange  NigoL 
*11  Mit  meiner  Grossmutter  davon  schwatzen. 

Abweisung  von  albernem  Gespräch. 

*12  Wenn  du  warscht  öl  Grossmutter  (GrosBvader) 

BÖn,  ÖSS  alles  hei.  —  FrUchbier^  1383. 
Zu  einem  Kinde,  das  sich  verwundet  hat. 
QroBsprahlen« 

Grossprahlen    ist   mein  Beichthum,   achtzehn 
Pfennige  mein  Vermögen.  —  Lohrenga,I,9iu 

1  Ane  Grä'tpralers  sint  ak  noch  nich  öwem  Tun. 

fGöUingen.)  —  Sdiambaeh,  151. 
Die  Grossprahler  sind  auch  nooh  nicht  flbem  Zaun. 

2  Grossprahler  haben's  in  Worten,  wie  's  Eich- 

horn im  Schwänze.  —  KMe,  2486. 
CHroflsrujMd. 

1  Mit  dem  Grossrussen  befreunde  dich,  aber  halte 

einen  Stein  im  Busen.     (Kltinruu.j 

2  Wenn  der  Grossrusse  sagt,  es  ist  trocken,  so 

schürze  dich  bis  ans  Ohr.     (Beinrwuj 
Grosssdin. 

Grosssein  thut  es  nicht  allein,  sonst  holte  die 
Kuh  den  Hasen  ein.  —  L^hrengel,  I,  342. 
O^TOttMprBolion. 
1  Grautspreken  un  wyt  stryen  (schreiten)  helpt 
Mangen  över  de  Byen.    (Bürenj 
Mancher  kommt  doroli  OxotssprMhta  empor. 


2  Grosssmrechen  ist  keine  Kunst.  —  Petri,  U,  ut 

Und  doch  ist  auch  dasu  ein  eigenes  Talent  erforderlieh. 
BoU.:  Grootsprekers  siin  geene  grootdadars.   (Sarrtbomie, 

I,  262;  ßokn  I,  32l5 

3  Grosssprechen  vnnd  sich  viel  vermessen  madit 

offt  Kief.  >—  Petri,  II,  362. 
*4  Grosssprechen  wie  ein  Barbier. 

Frs.:  Piaffa  de  Oossalns.    (Leroux,  II,  82.; 
*6  Was  hüitts,   dass  einer  grosssprichi  vnd   hat 

nichts  im  Seckel.  —  Mri,  U,  599. 
Orossapreoher. 

1  Grosssprecher  habens  in  Worten  wie  das  Eich' 

hom  im  schwantz.  —  iViri, //,  862. 

Fra.f  Grand  disour  n'est  pas  grand  faiseur.    (Cakier,  5^; 

—  Grand  parleur  grand  menteur,  grand  Tantaur  petit 
faiseur.    {Bokn  I,  19.; 

Lot.:    Projecit  ampullas   et   sesquipedalia   Terba.    (Se»- 
bcid,  460.; 

2  Grosssprecher  vnd  Dünkelgut  zu  Hoffe  das  beste 

thut  —  Petn,II,9ei:  UeM»ch,m,4i. 
Qrossthxui. 

1  Grossthun   ist  keine  Kunst  —  Eme,  9427;  Sm- 

rwk,  4064. 

2  Grossthun  ist  mein  Reichthumi   drei  Pfennig 

mein  Vermögen. 

3  Grossthun  ist  mein  Vermögen,  Habenichts  mein 

Ei'btheU. 

Grossthun  ohne  Landhaus,  sagen  die  Neger  in  Sari> 
nam  ron  einem,  der  den  Grossen  spielt,  ohne  dass  etwas 
dahinter  ist.  Und  ein  aMkanisoher  Negerstamm  hat  das 
Sprichwort:  Es  ist  nicht  ein  Tage  (=20  Kaoris  k  1% 
Kreuzer)  im  Palast.  DieHpanier  sagen:  OroMarKop^ 
putz  und  wenig  Yorrath.  Die  Vraasosen:  Alles  Staat 
und  nichts  in  der  SohOsseL    (Reinabwfi  IV,  77.; 

4  Grossthun,  und  wenn  der  Bettelsack   an  der 

Wand  verzweifelt. 

tat.:  Ambitiös»  riTere  panpertate.    (Juvenal.) 

5  Grötdon  is  min  Levcn;  Broder,  len  mi  eu  Sös- 

ling.  —  Schütze,  II,  74. 

6  Grussgcthoe  onn  aufgeschnite,  Wasser  gesoffe 

onn  Hoanger  gelite.     (Uenneberg.) 

Geiselnng  solcher  Leute,  die  prahlen  und  aofsohnei- 
den  und  dabei  kftrglioh  leben. 

*7  A    darff  nicht  halb  a  su  gross  thun.  —  Ct- 
nkol(^,  15. 
Qroasthaer. 

Ein  Grossthner  kommt  weiter  als  ein  Kleinthuer. 

Wer  mit  fremdem  Gelde  ein  grosses  Haus  maeht,  hat 
mehr  Credit,  als  wer  mit  eigenem  Gelde  fein  einfteh  lebt. 
Grossvater, 
i  Bey  den  Grossv&tem  ist  die  Weissheit,  vnd  der 
Verstand  bey  den  Aeltem.  —  Arfri.  //,  42. 

2  Grossvaters    Nachlass,    das   ist   Erbschaft   — 

Graf.  188,  3. 

Das  Wort  wird  in  den  alten  Bechtsbfloheni  in  einem 
weitem  und  engem  Sinn  aufgefasst.  In  jenem  beseioh- 
net  es  alles,  was  Jemand  an  liegendem  Gut  wie  an 
Fahrhabe  (s.  d.)  hinterlassen  hat;  in  diesem  nur  das 
Gut  (s.  Eigen  7),  das  vom  Grossrater  auf  den  Vater, 
Ton  diesem  auf  den  Sohn  erbweise  gelangt,  unTerSnsser- 
lioh  war  und  dadurch  die  Grundlage  zum  sichern  Be- 
stehen der  Familie  bot. 
Mbd. :  Oldevaders  love  dat  is  arfenisse.    (Bichthoftn,  873 , 2.; 

3  Grossvoder,  Erekezogel,  morge  wöU  wie  Hoske 

(Häschen)  joge.     (Ostfreun.)  —  FrischMer,  281. 
Einderschers. 

4  Mein  Grossvater  hat  mehr  Brüder  hinterlassen 

als  der  reiche  Mann. 

5  Mein  Grossvater  war  ein  Müller ,  aber  ein  ehr- 

licher Mann. 
HoU. ;  MlJn  grootrader  was  oen  dultendlef ,  maar  eerlijk. 

W'Earrebomde,  I,  203.; 
ie  der  Grossvater  ist  gesinnt,  so  man  auch 
seine  Suppe  findet 
*7  Er  ist  auf  seines  Grossvaters  Hochzeit  gewesen. 
Der  UeberUuge. 
Lat.:  Seit,  quomodo  Jupiter  duzerit  Junonem.    (Philippi, 

II,  170.; 
Ghrots. 

1  De  'n  Groten  spart,  he  twe  verdent    (Otifrie*.) 

—  Frommann,  IV.  143,  379;  för  Oldenburg:  EickmM,  678; 
GiAdKchmidt,  154. 

2  Man  möt  erst  dreemal  *n  Groten  in  der  Hand 

umdreihn,  ehr  man  'n  Snmal  utgiwt    ((Men- 
bwrg.)  —   Weserteittmg ,  4036. 


153 


Grabe 


Grübchen — Grnmeln 


154 


3  'K  UDgerechten  Groten   nimmt  twintig  Daler 

mit  —  Goiäsckmidt,  7«. 

4  Wer  'n  Groten  nich  ehrt,  is  'n  Daler  nich 

wehrt  —  Goldsdtmidl,  154. 
Grab«. 

1  Bisr  öölern  an  Gruw  greft,   feit  'r  sallew  ün 

Ulm.     (AmrumJ  —  Ilcmpt,  F///,  366,  261. 
3  Die  Grube  ist  zu  spät  gefüllt,  wenn  das  Kalb 

ersoffen  ist  —    WinMer,  l,  97. 

3  In  der  tiefsten  Grube  ist  das  beste  Gold. 

4  Man  muss  zuvor  eine  Grube  machen,  wenn  mau 
B        den  Wolf  fangen  will.  —  Simroek,  11799. 

UnterlM*  nicht,  die  nöthigen  VorauBtslteu  zu  troffen. 

5  Mancher  feit  selbst  in  die  Gruben,  die  er  an- 

dern gemacht  hat  —  Lehmann,  //,  410,  45. 
Mkd,:  In  ««Iben  gruobet  dicke  ein  man  und  wanteiman» 
dem  groobet  bAn.  (Bontr.)  —  Die  grove  het  ich  Regra- 
▼iii  ich  muM  dar  selre  in  Tarin.  (Roth.)  (Zingerle,  60.; 

6  Wer  einem  andern  eine  Grube  grebt,  der  feit 

selbst  hinein.  —  lienUch,  65i,  37;  l*etri.  iJ,  699: 
Schdxe,  95;  IMienberg,  J.  45;  Dücking,  844;  Dcyer, 
II,  30» :  /lermana,  ///,  15;  Sfirichwort,  26,  97;  Teller,  802; 
Sitiger,  107;  Zaypser,  185;  Coler,  583;  Körte,  2428 
u.  3005;  Mafftr,JI.  161:  Kiselein .  a9 ;  Ä't mror/:,  4065  ; 
Meisuer,  54, 1;  Kirchhofer,  140;  Itraitn,  l,  986;  Hamann, 
ümm-.,  V,19;  Lohrcnycl, /,  784;  ScjMd,  343;  aUmär- 
kiMk  bei  Sckmerin,  34;  für  Waldeck:  Cttrtzc,  349,  434. 

nWer  ander  fordert,  wird  geschlagen,  und  wer  elm 
andern  gräbt  ein  Loch,  der  mu«  darin  abstürzen  noch." 
(Frosckm.,  BsbJ  Wer  eine  Ombe  fUr  den  Nachbar 
macht,  beisst*«  in  der  Provence,  f&Ut  hinein.  Die  Fer- 
aer  sagen :  Die  ürube  ist  auf  dem  Wege  dessen ,  der  sie 
nlbt.  Die  Albanesen :  Wer  dem  andern  das  Grab  macht, 
nllt  oft  selbst  hinein.  Ein  hobriisohes  Sprichwort  hat 
denselben  Sinn :  Wer  dem  Nachbar  den  Zaun  oinreisst, 
wird  Ton  einer  Schlange  gebissen.  Die  Tdrken :  Er  ist 
in  die  Ombe  gefülen ,  die  er  für  andere  gegraben.  (Reins- 
btrg  II,  33  u.  34.; 

Mkd.:  Vil  dike  er  selber  drinne  Ut,  der  dem  andern  grebt 
die  graoben.  (Spervogel.)  (Zingerle,  GO.)  —  Wer  ain 
gmeb  dem  andern  macht,  der  Teilt  selb  darein  unbedacht. 
(rinüer.) 

Bokm,:  Kdo  Jin6ma  j4mu  kopi.  s&m  do  nl  padi.    (Hawj.) 

Engl.:  Harm  watoh,  härm  catch.    (Gaal,  808.; 

Fra.:  Qu!  oonduit  dans  lo  fossö  y  tombera  lo  premier. 
(CaXifr .  755.;  —  Qui  oroit  guiller  Ouillot,  Guillot  le 
guille.  —  Qai  mal  Toat  ^  autrul ,  mal  lui  prend  h,  lui 
mAme.  (Krittinger,  726".;  --  Qui  sonTent  s'engeigne 
•oi-mAme.  (Krüiing4r,  279".;  —  Qui  tend  un  piögo, 
»*j  prend  le  premier.  —  Tel  qui  creuso  une  fosso  &  un 
antre,  tombesouTent  Inl-mdme.    ((faal,  808.) 

Mroat.:  Tko  drugomu  Jamu  kopa,  sam  oe  u  uju  spasti. 

iMt.:  Effodit  foToam  tIt  Iniquus,  incidot  iUam.  (llaupt, 
VI,  304,  12.;  —  In  auctorem  poena  rodit  snnm.  (Binder 
II,  140*.;  —  Inoidit  in  foTeam,  qui  primus  fecerat  illam. 
(Oaat,  8U8.;  —  In  Caput  auctoris  facinus  plerumque  re- 
cundat.  —  In  f oTeam  cecidit ,  quam  fecerat  ipse.  (Bin- 
der II,  1432.;  ~  Non  est  lex  aequior  nlla,  quam  nccis 
arttflees  arte  perire  sna.  (OHd.)  (Binder  I,  1168; 
//.  2165,;  —  Qui  alteri  exitium  parat,  eum  soiro  opor- 
tet, slbi  paratam  pestem.    (Enniua.)    (Binder  II,  2751.; 

—  Qmieonque  fraude«  alii  tendit  subdolas  timere  de- 
b«t,  na  Ipae  capiatur  dolo.   (Phatdrw.)  (Binder  II,  2825.; 

—  Qui  struil  insidiae  alii,  sibi  damna  dat  ipsi.  (Binder 
I,  1499;  //,  2814;  Sfubold,  502.;  —  Sibi  parat  maluro, 
oui  alteri  parat.  (Binder  1, 1626 ;  //,  3141 ;  Fatelitu ,  238 ; 
Pki^pi,  II,  181;  80vbold,  556;  Wiegand,  3%.; 

Fot».:  Kto  pod  klm  dolki  kopie,  sam  w  nie  wpada. 

Span.:  Cae  en  la  oucTa  el  que  otro  A  olla  lleva.    (Bahn 

I,  307.;  —  Qoien  laso  m«  armö,   en  41   eayö.    (Bohn 

I,  249.; 

171^.'.-  Kl  mAsnak  Terem  As,  maga  esik  belö.  (Gaal,  808.; 

*7  A  gieht  schun  uf  der  Grube  mm.  —  Robinson,  333; 

Oemolcke,  29. 
*8  Anf  der  Grube  gehen  und  das  Schindmesscr  im 

Hintern  haben.  —  Eiselein,  3w. 
•9  Anff  der  Gruben  gehen.  —  Iferberger,  /,  2,  237;  J/o- 
thett,  106";  Eisetein,  260;  Körte,  2438. 
Ton  «iBem  alten  Betagten. 
*10  Einem  ein  gruben  graben  vnnd   selbs   darein 

fallen.  —  liemMch.  1758,  53;  Eyering,  II,  41. 
*11  Einen  in  die  Grube  locken. 

,. ...  Denen,  die  er  in  die  Grube  lockte,  gab  er  Bath 
and  Wegweisung,  wie  denen,  die  er  herauszog.'«  (/'«- 
4fai0/4f.; 

*13  Ein'ra  andern  hat  er  ein  Grub  gemacht  vnd  ist 
selber  darein  gesagt.  •—  Limb.  Chronik.  41. 

•  13  Er  geht  »uff  der  grub.  ( s.  Puss.)  —  Franek .  //,  57  *» ; 
Uatuck,  1758,  49;  Sf^ring ,  U,  244;  Sauer,  303. 


*14  Etwas  mit  in  die  Grube  nehmen.   (S.  Grab.) 
*15  leb  bin  nicht  weit  von  der  gruben.  —  llenisch, 

1758,  68. 

*16  bi  die  Grube  fallen,  die  man  selbst  gegraben 
hat.  —  i%.  7. 16. 

Holt.:  HiJ  is  in  cijne  eigene  graoht  goTallon.  —  Hij  Talt 
iu  de  graoht,  die  hiJ  seif  gemaakt  hoeft.  (üarrebomie, 
I,  256.; 

*J7  In  die  Grube  treten.  —  Körte,  242%. 

Von  einem  Hinkenden. 

*18  In  die  gruben  fallen.  —  Henisch,  1759, 1. 

*19  In  die  gruben  hinunterstossen.  —  llenisch,  1759,  3. 

*20  Kompt  er  auss  der  gruben,  so  wirdt  er  doch 

im  strick  gefangen.  —  llenisch ,  I7.w ,  5. 
*2l  Sich  selber  die  Grube  graben.  —  Eisclein ,  2i9. 
Lat.:  Captator  captns  est.  —  Hano  teohnam  in  to  ipsam 

struxisti.  —  Non  est  lex  aoquior  uUa,  quam  uccis  artih- 

ce»  arte  porirc  aaa.    (Eiselein,  959.; 
Ghrübohen. 

1  Grübchen  im  Kinn  hat  Schelmken  im  Sinn.  — 

Simroct,  4066;  Körle,  2429;  Lohrengd  ,  I,  343. 

2  Grübchen,  in    den    Wangen,    falsch    wie    die 

Schlangen. 

3  Sagt  das  Grübchen  Messer,  so  sind  fünf  Thaler 

besser. 

Der  hier  hochdcutscli  gogobono  Spruch  kam  mund- 
artlich (s.  Sohlötkon)  bei  den  llolzgorichton  zu  Del- 
brück iu  früherer  Zeit  vor.  Der  Kichtor  kann  nur  die- 
jenigen Vorgehen  bestrafen,  die  er  kennt;  dus  Verfah- 
ren iu  Delbrttck  zeigt,  wie  sehr  man  bemttht  war,  dem 
Versuche  dos  Boschuldigten ,  sich  der  Busse  zu  ent- 
ziehen, entgegenzutreten.  Bei  einem  solchen  Anlass 
versammelten  sich  alle  Markgenossen,  sich  in  Kreis- 
form aufstellend;  jeder  hatte  sein  Messer  (Knipp)  vor 
sich  in  dio  Erde  gesteokt.  Da  der  Bichter  nicht  Jeden 
Frevel  wissen  kann ,  so  soll  Jeder ,  der  gefrevelt  hat, 
sich  selbst  angeben,  was  auf  folgende  Weise  geschieht: 
Der  Richter  liest  die  Namen  der  einzelnen  ab;  sobald 
der  Genannte  seinen  Namen  hört,  zieht  or  sein  Messer 
aus  dem  Boden.  Hat  er  keinen  Frevel  begangen,  so 
spricht  er :  „Ich  ziehe  mein  Messer  auf  Becht."  Weiss 
er  sich  schuldig,  so  sagt  er:  „Ich  zioho  mein  Messer 
auf  Gnade."  Hatte  er  gefrevelt  und  sog  sein  Messer 
gleichwol  „auf  Recht",  so  musste  er,  dess  flberftthrt, 
duppclte  Basse  zahlen.  Das  Grflbchen  (Sohlötken),  in 
dem  das  Messer  stak,  ruft:  „Messer,  da  du  dies  sagtest, 
da  lögest  du."  Die  Versammelten  strafton  das  Messer 
Lttgen.  und  in  diesem  Augenblick  waren  fQr  den  Frevler 
fünf  Thaler  als  Busse  verloren  (Wip).    (Vgl.  Graf,  826.) 

Orubenhammer. 

Mit  diesem  Grubenhammer  ist  kein  Gold  zu 
heben. 

Orübler. 

♦  Der  is  a  purer  Grübler  wie  der  Alte  bei  Sanct- 
Stcphan.     (Wien.) 

Bezieht  sich  auf  das  Steinbild  Hans  Buchsbanm's  an 
der  Orgelempore  der  Sanct- Stephanskirche  in  Wien, 
das  mit  dem  andern  in  der  Nische  der  Kanzeltreppe  zu 
den  wiener  Wahrzeichen  gehört  und  dem  Volkswits  zu 
mehrern  KprichwOrtern  Veranlassung  gegeben  hat.  loy 
Volksmundo  heisst  es  der  Alpsöl,  d.  h.  AltgesoU  (s. 
Gamatzcn).  (Vgl.  lUitstrirte  Zeitung,  Nr.  74  vom  12.  Sept. 
1857,  S.  182.) 

Qruft 
1  Die  Gruft  sei  noch  so  schön,   man   wird   sie 
nicht  ohne  Würmer  sehn. 
*2  Er   steht   an    der   Gruft  uud   zankt   sich   mit 
der  Luft. 

Von  einem  nach  Luft  schnappenden  Kranken. 

•De  oalle  (alte)  Grüppel  es   dot  un  de  junge 
hiat   noch   kaino  Tiäne.    (Iserlohn.)  —   Woestc, 

68.  87. 
Zur  Beruhigung  fQr  Kinder  gegen  das  Grauen. 
Grusllolx.  . 

^T  is   gruglik  vor  de  Ögon,   säd'  jcnn  Mann, 
wenn  enen't  Rad  öwer  de  Käs'  get.  (Mecklen- 
burg,) —  lloefir,  742. 
Chrujen. 

♦Ich   mu88   grujon  (ruhen)   auf  die  Ernte  hin. 
(SchK'eiz.)  —  Kirclihofer,  307. 
Grulioh. 

*£t  öss  grulich  (grurig),   wenn  de  Wulf  hielt 
(heult).  —  Frischbier"^,  1365. 
Oruxaein. 

1  Wenn  't  grummclt  (donnert)  am  1> Septfll" 
dann  hew  wi  viel  Schnee  im  Febrai^'iy^ 
folget  en  gout  Joer.    (Tecklcnburg.J  —  AiWi'i 


155 


Grummet — Grün  (Ad(j.) 


Grund 


IM 


*2  £r  fi^umelt  wie  ein  Hand,  dem  man  's  Maol 
zun  alt  und  dabei  in  den  Schwanz  kneift.  — 
Finchart. 
Orommet. 

Das   ürommet  muss   me'   of  d'n   Reche   dörr 
mach'.     (Meiningcn.J  —  Frommann,  II,  ill.  i22. 
Orummetemte. 

Eine  gute  Grummeterntc  hilft  einer  schlochtcu 
Heuernte  aus. 

Bei  einer  guten  Grummoternte  kann  mau  eine  Bülilochte 
Heuernte  vergessen,  sagen  die  Busaon.  (AUiiuinn  VI,  434.) 
anunpen. 

Grurapen  fürgeben  vnd  mit  einem  Quarchc  ver- 
siegeln. —   Ilcrbcrgcr,  II,  231. 

Viel  versprechen  und  nicht  halten.    Da»  Wort  „Orum- 
pen"  erklärt  \IIenisch   (1760*)  durch   „grumpoln,   erd- 
schollen,  aoffgeworffen  erden,  oUvalns  terrae;  ist  das 
Lateinisch  grumns,  grumulns." 
QroxnpeB. 

*£t  äs  e  Grumpes  ^    (S.  Orimpes.)  (Si^cnbürq.'sächi.) 
—  Frommann,  V,  34,  48. 


■)   Ein   dicker   Klots,    vgl.   Österreichisch  gnunpos, 
grampus,  der  Diener  des  heüigen  Nikolaus  als  Schreck- 
gestalt fUr  die  Kinder,  Popanz.    (Schmaler,  II,  110.; 
QrwaxBig. 

•Er  ist  80  grumsig  wie  eine  Maus  im  Kindbett. 

—  Fischart. 
Gnm. 

•Di  koa^  eich  de  Grün'  waschen'.    (Sicbenbürg. 
sficht.)  —  Frommann ,  V,  32 .  27. 

0  Kann.  ')  Schnarrbart  (mittelhochdeutsch :  gran) 
»)  Wischen. 

Orün  (Subst.). 

1  Bei  Mutter  Grün  schlafen. 

„In  kalten  N&ohten  ist's  bei  Mutter  GrOn  (Bivouac) 
gerade  nicht  angenehm.'*  (Aus  dem  Feldlager,  in  der 
Breslauer  Zeitung,  18«J6,  Nr.  .S90.) 

2  Das  schönste  Grün  wird  auch  Heu.  —  Sailcr.  62; 

Heinsberg  I,  50:  Simrock,  9177. 
*3  Er  hat  bei  der  Mutter   Grün  Bankarbeit  ge- 
macht. —  Frischbier  *,  1384. 
Er  hat  im  Freien  geschlafen, 
arttn  (Adj.). 

1  Gräun  is  dat  Land,  rod  is  dei  Kant,  witt  is 

dei  Sand,  dat  sünd  dei  Teiken  von  Helgoland. 
Grttn  ist  das  Land,  roth  ist  die  Klippe,  weiss  ist  der 
Sand ,  das  sind  die  Farben  vom  heiligen  Land. 

2  GHen  macht  schin.    (ScMes.j 

Grün  scheint  wol  aber  nur  in  einzelnen  Theilen  Sohle* 
siens  beliebt  zu  sein.  In  Vcnetien  heisst  es:  Wer  ein 
hUbsohee  Gesicht  sehen  will,  sehe  es  in  Grttn  oder 
Blau.  In  Tosoana:  Httbsch  wird  durch  GrUn  die  hftss- 
liehe  Toscanerin.  Man  liebt  dort  die  Frauen  beson- 
ders in  Grftn,  dass  man  behauptet,  eine  Frau  müsse 
sehr  hisslich  sein,  wenn  ihr  Anblick  durch  diese  Farbe 
nicht  gewinne.  {Reinsberg  I,  49,)  Die  Danen  haben 
folgende  sprichwörtliche  Schilderung  der  Farben :  Grant 
er  Itierligt,  redt  er  herligt,  brünier  tarveligt,  sort  er 
••rgeligt.  Und:  Gretrt  er  skiant,  blaat  er  spot,  guult 
er  funlt.  (Prov.  dan. ,  255.; 

3  Grüen  muoss  Roth  ha.  (Soloüium.)  —  Schild,  iio,  98. 

Wenn  die  Wiesen  im  Herbst  lange  grün  sind,  so  blei- 
ben sie  im  folgenden  Frühjahr  lange  roth. 

4  Ob*8  grün  ist  oder  bläulich,  uns  ist  (bleibt)  es 

einmal  gräulich. 

Mit  diesem  Spruche  begrüsste  man  in  Berlin  (1849) 
die  Umwandlung  der  Gensdarmen  in  Constabler.  Man 
wendet  das  Wort  an,  um  zu  sagen,  dass  sich  eine  Sache 
nicht  wesentlich  geändert  habe. 

5  Ohne  Grün  nimmt  mich  niemand  hin.    (Altröm.j 

Bei  den  Bömorn  war  Flora  die  Göttin  der  Blumen 
wie  der  Kräuter  und  Bftnme.  Die  Blumen  waren  ihr 
heilig,  and  ihr  zu  Ehren  und  auf  dass  alles  gut  und  voll- 
kommen blühte,  wurden  jährlich  (Ende  April)  die  be> 
kannten  Floralien  gefeiert.  An  diesen  bestreute  man 
die  Strassen  mit  Blumen  und  Zweigen:  auch  trug  jeder- 
mann grüne  Zweige,  und  es  würde  eine  Art  Unehre 
gewesen  sein,  ohne  einen  solchen  Zweig  öffentlich  zu 
erscheinen.  Von  diesem  Brauch  kommt  das  eben  auf- 
geführte Sprichwort 

6  Wer  sich  grün  macht,  den  fressen  die  Ziegen. 

—  Körle,  7129.  Simrock.  4067;  Heinsberg  III,  145;  Lohr- 
engel ,  1 ,  845. 

Niederdeutsch:  De  sik  to  grön  makt,  den  frdtde  Se- 
gen.   (Eicku-ald,  1701.) 

•  7  Da  wird  einem  grün  und  blau  vor  den  Augen. 
*8  Das  mir  grüne  und  gale  woar.  —  Gomolcke,  289 

Q.  MS. 


*  9  Du  bist  zu  grün ,  um  .alles  zu  wissen. 
•JO  Du  machst  de  z'  bald  grüan.  —  Nefßm,  ii$. 

Du   gehst  (nach  einer  Krankheit,   einem  WooInb- 
bett)  vor  der  Zeit  aus,  strengst  dich  su  fkUh  an. 
•  11  Enen  grön  wes'n.  —  Eichwald,  676. 
*12  Er  ist  mir  niemals  (stets)  grün  (gewogen)  ge- 
wesen. —  Körte,  2430. 

„So  war  mir  der  Obrist-Leutenast  »ach  aioht  ao  gar 
grün.*'    (Simplic. ,  43y) 

*13  Er  ist  noch  grün  um  den  Schnabel. 

Um  diese  Unreife  zu  bezeichnen,  ha4  mao  Mif  der 
nordfriesischen  Insel  Amrum  folgende  »n  ihrem  Ort« 
mundartlich  aufgeführten  Redensarten:  Kr  ist  noch 
nicht  trocken  hinter  den  Ohren.  £r  kann  aich  die  Ho- 
sen noch  nicht  selbst  aufbinden.  Er  Ist  noch  ein  grü- 
ner Gelbschnabel.  Hi  aa  eg  unnargrend,  d,  h.  ihm  ist 
die  Wolle  noch  nicht  losgewaschen.  (YgL  Rampt, 
VIII,  356,  69.) 
Fr*.:  n  n'est  qu*un  blano  beo. 
*14  Er  macht  sich  grün. 

Streicht  sich  heraus,  vettemiobelt  aioh  ein. 
*15  Grüner  als  Gras. 

*16  Hi  as  nogh  green.  (Ammin.)  —  Haupt,  K/I/,S56,M. 
*17  Ihr  saht  noch  gar  grün  um  e  SchnobeL  —  £•• 

moldse,  630. 
*18  Ik  bün  em  so  grön  nig.  —  Schütte,  II,  n. 
D.  h.  nicht  so  gut. 
Noll.:  Ik  ben  er  ni«t  groen  op.    ^Harrebomie,  l,  260.) 
•19  Mach  dich  nicht  so  grün!  —  rciKüa«,  2ö0. 

D.  h.  nicht  mausig. 

*20  Makt  ju  so  grön  nig,  sünst  frötet  jn  de  Zögen. 

—  Schütte,  II,  74. 

*21  Mir  wurde  grün  und  gelb  yor  den  Augen.  — 

Ma^er,  /,  S17. 
Wirkangeines  heftigen  Eindrucks,  welcher  die  n*hige 

SinnenthAtigkeit  stört;  sehr  Übel  zu  Mathe. 
•22  So   graün  aase  Gras.    (Grafschaft  Mark.)  —  Prom- 

nuinn,  V,  60,  73 ;  hotiideulsch  bei  Agricola  J,  00t. 
•23  Sug  ech  (sage  ich)  grün,  sagt  er  gel  (gelb). 

(Jüd.-deutsch.     Brod^,J 
Orund. 

1  Alles  hat  seinen  Grund,  sagte  Kropfliese,  und 

machte  sich  einen  spanischen  Kragen  um. 

2  Auf  dem  Grunde  sind  die  Hefen. 

BolL:  Op  den  grond  van  het  vat  rindt  men  de  hef.    (Barre- 
bomie,  I,  261.; 

3  Auf  eigenem  Grunde  baut  man  am  besten. 
SoU. :  Op  siju*  eigen'  grond  boawt  men  vrijmoedig.    (Harre- 

bomSe,  261.; 

4  Auf  einem  guten  Grund  kann  man  ein  gutes 

Haus  bauen. 
Holl.:  Op  de  fondamenten   stennt  het  ganache  gebouw. 
(Barrebomfe,  I,  208.; 

5  Auf  schlechtem  Grund  lässt  sich  kein  festes  Ge- 

bäude auffuhren. 
Frs.:  II  fait  mal  pener  (trarailler)  aur  raatiTaie  fimdement. 
(Leroux,  JI,  243.; 

6  Auf  seinem  Grund  und  Boden  iat  jeder  Meister. 

Frs.:  Un  homme  est  fort  quand  11  est  aar  son  terrain. 

7  Auflf  guten  Grund  ist  gut  bawen.  —  Herberger,  U  «4. 

8  Besser  ein   Grund   ohne   Haus,   als   ein  Hans 

ohne  Grund. 

Die  Bussen  sagen  aber:  Lege  den  Grundsteia  nicht, 
wenn  du  das  ganze  Haus  nicht  bauen  kannst.  (Attman* 
V/,  431.; 

9  Besser  falsche  Gründe,  als  ohne  Gründe. 

„Glauben  Sie  immerhin,  dass  ich  aui  falaohen  Gran- 
den handle,  wenn  Sie  nur  nicht  glauben,  daas  ich 
ohne  Gründe  handle.«*    (B.  Döring,  Jean  Paur*  Lebend 

10  Blif  bi  de  Grünt,  so  fällst  du  nich.    (Qsifnes.)  — 

Bueren,  65;  Frommemu,  II,  390,  78;  Eichvald,  679:  //aw- 
kalender,  I. 

11  Böser  Grund  nie  lang  stund.  —  flrtri,  U,  441. 

12  Brauner  Grund  bringt  gute  Frucht. 

13  Der  bösen  grundt  wendt  Gott  zur  stund.  — 

Hem$ch,ino,  85. 

14  Eigener  Grund  macht  einen  Herrn. 

15  Ein  guter  Grund  ist  die  Hauptsache  beim  Hause. 

Die  Bussen :  Bei  einem  Hause,  das  über  dem  Snnpf 
steht,  ist  das  Fundament  eine  Hauptsache.  (Attmann 
VI,  406.; 

16  Ein  schwacher  Grund  wirft  den  grössten  Tburm 

über  den  Haufen.  —  winckler,  ril.  75. 

17  Es   hat   seinen    Grund,    wenn    der   Gaul   den 

Schwanz  hebt 


157 


Grand 


Grnndbaa 


158 


18  Es  hftt  seinen  guten  Grund,  wenn  der  Mann 

ein  Weib  heirathet  und  nicht  einen  Mann. 

19  £s  kommt  vom  Grunde,  wenn  das  Wasser  stinkt 
SO  Faulige  Gründe  verderben  die  Kabeltaue. 

Bft««T  Uniguig  den  Charakter. 

21  Grund  ist  des  Ackers  Mutter.  —  Graf,  m,  sis. 

Womit  man  den  Onmdiins  rechtfertigt,  der  Ton  dem- 
jenigen erhoben  wird,  der  den  Acker  eines  belasteten 
Orandataoks  benotat.  In  Jtttland:  Tompt  nr  ackere 
modher.  (Satiamf,  ZHtsekri/t  fSr  gt$chickttick«  Eeehf- 
wU»e»tckaft,  n.  57.; 

S3  Grund  und  Boden  lässt  hinken,  aber  nicht  sin- 
ken. —  Boebel,  152. 

23  Gründe  ans  der  Münze  geholt,  überreden  am 
besten.  —  ^imrorlk,  7171;  £ü0l«tn,  478. 


In  einem  Ooldrubel ,  sagen  die  Bussen ,  liegt  viel  Ueber- 
rednng.  Die  Italiener:  Wo  das  Gold  redet,  schweigt 
Jede  Zunge.    (Reimberg  II,  105.)    (8.  Oold.) 

24  Gründe  sind  Geheimnisse,  die  man  (am  besten) 

verschweigt. 
I>äm.:  Aarsager  ere  hemmeligheder ,  og  sknlle  derfore  hol- 
des i  delgsm*aL    (Proe.  dan.,  i.) 

25  Gründe  und  Brombeeren  sind  leicht  zu  haben. 

Wahrscheinlich  aas  der  oft  angefahrten  Stelle  in  8hak- 
$p9are'»  Heinrich  IV.  (S.  Act,  4.  Scene):  „Wenn  GrOude 
so  gemein  wie  Brombeeren'*  (wären)  entstanden. 

26  Im  Grunde  der  christlichen  Seele  liegt  mehr, 

dann  der  tausend(8te)  aussprechen  kann.  — 

Opd,  996. 

27  Ist  ein  guter  Grund  gelegt,  so  kann  man  auch 

darauf  bauen. 
ffoil.:  Wanneer  men  eenen  goedcn  grond  gelegd  heeft,  kan 
men  reOig  daarop  bouwen.    (Harrebomie ,  /,  861.; 

28  Je  schlechter  der  Grund,  je    eher  stürzt  das 

Gebäude. 
SolL:  Ben  swakke  grond  bedrlegt  het  werk,  alsohijnthet 
nog  xoo  Tast  en  sterk.    (SerrebonUe,  I,  260.; 

29  Mau  muss  sich  nicht  tiefer  hereinlassen  als  man 

Grund  hat.  —   Kirchhofer,  n9. 

30  Mit  Gründen  spaltet  man  keine  Stocke. 

▲xt,  SohUgel  und  Keile  thun  hier  bessere  Dienste. 

31  Nicht  jeder  Grund  ist  Ankergrund. 

B«Tor  man  sieh  auf  etwas  Tsrltsst,  mnss  man  es  ge- 
saa  prttfen. 
MolL:   Alle  grond   ii   geen   anker  grond.    (üarrebomie, 
7,860J 

32  Dp  de  Grund  wahnt  uns  Herr  Christus.  (Rendtburg.) 

Wird  gebraacht,  um  su  sagen,  dasa,  wer  etwas  Gates 
haben  wolle,  sieh  die  Mflhe  nicht  verdriessen  lassen 
mOsse,  auf  den  Grond  sa  gehen.  FOr  gewöhnlich  aber 
sohon  bei  Sappen,  dass  die  Bohnen,  die  GrttUe,  Grau- 
pen o.  s.  w.  anf  dem  Boden  liegen  und  dass  man  tief 
schöpfen  mOsse. 

33  Schwarzer  Grund   trägt  gute  Frucht.  —  Ei»e- 

lein,  260 ;   Simrods, ,  4069 :  Braun,  l,  989. 

34  Wenn  der   Grund   gelegt  ist,   ist  gut  darauf 

bauen. 

35  Wenn    der    Grund    gesunken,    folgt    das    Ge- 

bäude nach. 

36  Wenn  man  auf  den  Grund  gekommen,   dann 

ist  's  Sparen  zu  spät. 

37  Wenn  man  einen  zu  Grunde  richten  will,  sinnt 

man  auf  Unrecht 

38  Wer  auf  fremden  Grund  und  Boden  baut,  der 

verliert  Kalk  und  Steine. 
It.:  Chi  fabbrica  su  quel  d'altri,  perde  la  calclna  e  la pietra. 
(Paxtaglia,  108,  2;  Bokn  I,  SO.) 

39  Wer  den  Grund  untersucht,  ehe  er  ankert,  ist 

ein  guter  Schiffer. 

BvU.:  Die  wist,  of  hij  eencn  rasten  grond  had.  eer  hij  sijn 
anker  Üet  Tallen,  die  was  die  sleohtste  scoipper  niet. 
(HarreboM^,  I.  260.; 

40  Wer   Grund  sucht,   wo   nie   Grund   war,   der 

kommt  vom  Weizen  gar. 

41  Wer  Grund  und  Boden  kauft,  kauft  Krieg. 

42  Wer  keine  Gründe  weiss  (hat),  spricht  Ja  und 

Nein. 

43  Wer  nicht  hört  vernünftigen  Grund,   der  ist 

dümmer  als  ein  Hund. 
/(..-  Chi  non  ode  ragiono,  non  opra  con  raglone.    (Pai- 
sagiia,  317,  1.; 

44  Wie  der  Grund,  so  das  Gebäude. 

4&  Wo    der  Grund  ist,  da  darf  man  die  Reben 
nicht  miateD.  —  fmMoftfr.  s««. 


46  Wo   einerley  grund  vnnd  vrsach  ist,   do  soll 

auch  einerley  recht  sein.  —  Lehmann.  855,  i8. 

47  Wo  es  an  Gründen  fehlt,  gebraucht  man  die 

Fäuste. 
BShm. :  DÜTOdem,  pane  bratfe ,  ne  rohem.    (Öelakovtkff,  203.; 
Poln.:  Baoyaml,  nie  rogami.    (Öelakovsky ,  203.; 

48  Wo   man   Grund  gräbt,  da  fahrt  der  Zufall 

Steine. 

49  Wo  man  keinen  Grund  sieht,  muss  man  nicht 

ins  Wasser  gehen. 
Dan.:  Vad  ikke  orer  rand,  hrer  du  ei  seer  band.    (Bokn 

I,  402.) 

HoU.:  waar  de  grond  niet  helder  is,  daar  ga  men  niet 

in  't  water.    (Harrehom^,  I,  261.; 
It.:  Chi  non  vede  il  fondo,  non  passi  Tacqua.   (Bokn  /,  84.; 
•  50  Auf  den  Grund  gehen. 

Etwas  gründlich  untersuchen  oder  betreiben. 

*51  Auffm  gründe  fischen.  —  Fischer,  l*galUfr,  zu*. 
*52  Bis  auf  den  Grund  des  Sacks  greifen. 

Einer  Sache  auf  den  Grund  gehen. 
/y«.:  Yoir  le  fond  du  sao. 
•53  Das    hat    seine    geweissten    (auch:    gewixten) 

Gründe.    (Sckles.j 
*54  Das  hat  weder  Grund  ncch  Boden. 

Lat. :  El  fundo  res  et  litoro  caret.    (Boviil ,  II,  89.; 

♦55  Das  ist  im  Grund  verdorben. 

tfoU.:  Het  is  in  den  grond  bedorven.    (Harrebomtle ,  I,  260.; 

*56  Das  ist  kein  guter  Grund. 

Holl.:  Daar  is  geen  goede  grond.    (Harrebome«,  I,  260.; 
•57  Dat  is  inne   growe  Grund   verdorwen.    (Meck- 
lenburg.) 
Latendorf  bemerkt  zu  der  Bedensart  ( vgL  Frowmarm, 

II,  222;:  Grund  als  Femininiun  Ton  Miederungen  ge- 
branoht.  Inne  Grund  =  im  Thale.  Sonst  wird  ,,grober 
Grund**  auch  ron  Stellen  auf  der  Strasse  oder  dem 
Acker  angewandt,  die  durch  Schmus  und  Begen  unweg* 
sam  geworden  sind.  „Goa  om  nich  noa,  he  führt  uns 
inne  grove  Grund." 

♦58  Durch  Grund  und  Gräben.  —  £iwl«n,259. 
*59  Einen  ffuten  Grund  in  einer  Sache  legen. 

Den  Anfang  darin  so  grandlich  machen,  dass  derEr- 
fote  der  Bemtlhungen  gesichert  wird. 

•60  Er  bohrt  ihn  in  den  Grund. 

Verdirbt  ihn,  bringt  ihn  in  eine  hoffnungslose  Lage. 
♦61  Er  geht  zu  Grunde. 

Lat.:    Aqua   et    terra  reddamini.     (F.ra»m.,   454;    Tap- 
pitu,  233».; 

♦62  Er  hat  alle  Gründe  im  Leibe.    Cl^ürtingen.j 

Ist  sehr  listig. 

♦63  Er  hat  auf  festen  Grund  gebaut. 

HoH. :  Hij  heeft  op  een'  yaatcn  grond  gebouwd.    (Harre- 
bomee,  I,  261.; 
♦64  Er  hat  Gründe  so  wohlfeil  (zahlreich)  wie  Brom- 
beeren. 

Fi's. :  Baisons  qui  sont  d*Angerrille  pour  une  bonne  il  en 
faut  mille;  raison  qui  est  de  Bresolle  la  consöquence 
en  est  molle.    (Leroux,  I,  203J 
♦65  Er  ist  von  Grund  aus  veraorben. 

Lat.:  A  prora  et  puppi  periit. 
♦66  Er  lässt  niemand  den  Grund  seiner  Börse  sehen. 
It.:  Mon  mostrar  mal  nd  il  fondo  della  tua  borsa,  ni  del 
tuo  animo.    (Bokn  /,  119.; 

♦67  Er  verliert  den  Grund  unter  seinen  Füssen. 

HoU. :  De  grond  entsinkt  hem  onder  aijne  Toeten.    (Harre- 
bomee,  I,  260.; 

♦68  Es  ist  in  den  Grund  verdorben. 

Sehr  schlecht. 

♦69  Etwas  in  Grund  und  Boden  vernichten. 

Völlig. 
♦70  Etwas  von  Grund  der  Seele  thun. 

Sehr  gem. 
♦71  In  grund  vnd  boden  gehen.  —  MatKesy.ii^. 
♦72  Mit  etwas  zu  Grund  und  Boden  gehen.  —  Lu' 

ther»  Tischreden,  231*. 
*78  0  Grund  ohne  Boddem  (Boden).   (Ottjtrevst.)  — 

Fritchbier,  282;  Früchbier^,  1885. 
Gewöhnlicher  Ausruf  bei  Ueberraschungen  oder  sich 

entgegenstellenden  Schwierigkeiten. 
♦  74  Seine  Gründe  haben  weder  Kopf  noch  Schwanz. 
♦75  So  lang  als  Grund  nnd  Grat  (Thal  und  Berg) 

steht  —  Stalier,  I,  485;  BiMelein,  S60. 
♦76  Zu  Grund  und  Boden  gehen.  —  Sekoiid,U4i*, 
♦77  Zu  gründe  gehen  vnd  verderben  wio  Ki»iiMp* 

—  llttthe$f,2S\ 
Ohrundbaa. 

Grundbau  ohne  Fortban. 


159 


Grundbirno — Gmndnihc 


Grundsatz — Gross 


160 


Ghnmdblxne. 

*Sei  keine  Grundbirne  und  nimm  diesen  Sech- 
ser.    (Rottenburg.) 
Sei  nicht  lo  dumnii  ninun's. 
Gntndbrüclxte. 

Grundbröke  folget  der  Stede,  dar  de  Daet  ge- 
schehen ist.  —  Xormann,  826.  253;  Graf,  437,  311. 

Gnindbrüchte  folgt  der  Stätte,  wo  die  Thal  geschehen 
ist,  d.  b.  jctlo8  Vergehen  wird  dort  gerichtet,  wo  es  ver- 
übt worden  ist.  Also  wirtl  der  Mord  da  gerichtet,  wo 
die  Leiche  oder  deren  grüaseror  Thcil  liegt  (vgl.  Chlu- 
Jit/vli.  .V>'0;  aaf  der  Grenze  zweier  Gebiete  entscheidet 
liäufig  der  Kopf  der  Leiche,  flirimm,  Rfchtsalt.,  t27.; 
Der  entheiligte  Boden  muss  dadurch  gesQhnt  werden. 
(!>.  Kscl  ä««;,  Thater  und  Todtachlag.) 
GrundeiB. 

Jetzt  geht  das  Grundeyss.  —  Herber^er,  1, 2, 9i  u.  405. 

yun  gcht'8  los. 
Grundel. 

1  Der  eine  fängt  die  Grundel,  der  andere  kocht  sie. 

Auch  rnssiach  AUnutnn  V,  131. 

2  Kinc  Grandel  ist  besser  auf  dem  Tisch  als  in 

dem  Wag  (Wasser,  Weiher)  ein  grosser  Fisch. 

—  EUeUin,  260;  Simrock,  4071. 

Frz.:  Chute  d'ardoise  pd»e  plus  an  presentf  qne  chute 
de  tuur  &  I'abaent.    (Cahier,  19.) 

3  Man  muss   eine  Grandel  wagen  (opfern),   um 

einen  Ilecht  zu  fangen. 
Frl.:  n  faut  perdre*un  reron  poor  pescher  an  saulmon. 

(Lt^oux,  I,  135.J 
JIoll.:  Avontunr  een  lardijntje,  om  cen*  tnoek  to  rangen. 

(Ilurrebomee ,  II,  279.^  —  Ken'  baring  nitwerpen,    om 

een'  zalm  te  Tangen.    (Uari-eboince,  I,  248.^ 

4  Wer    die    Grundel    im   Bergbach   fängt,    kann 

hoffen  die  Forelle  im  Sampfe  zu  fangen. 

Beides  wird  nicht  geschehen. 

'o  Wer  Grundein  fahet,  der  fahet  auch  Fische.  — 

Eiselvin,  259;  Simwck,  4070. 
/>;.:  Qui  ne  peache  qu'une  loche  ai  peacho  11.    (Leroux, 

I,  115.; 
JIoU.:  Die  Biiirini  yanct,  vanct  ooc  visch,    (HarrtbonUe, 

I,  261.; 
Lat.:   Gobio   dum   capitor,   tuno  piaoia   captns   habetur. 

(Falltnleben y  207.)   —  Melius  est,   piaciculoa  cepiase. 

quam  desidia  torpere.    (Binder  II,  1838;  EiseUin,  25.J 

6  Wer  Grundein  fahet,   der   fahet   auch  Fische, 

sagte  der  Mönch,  als  die  Witwe  dem  Kloster 
ihre  drei  Gulden  vermachte.  —  Kiostertpiegel, 

29,  19. 

7  Wer  keine  Grundel  bezahlen  kann,  muss  keine 

Barben  essen  wollen. 
Lat. :  Nee  mnllam  cnpiu ,   cum  lit  tibi  gobio  tftntom  in 
localis. 
Gründen. 

*£r  gründet  einen  Felsen  auf  ein  Bohr. 
Gründling. 

1  Viele  Gründlinge  machen  den  Salm  wohlfeiler. 

—  Köite,  S431:  Simroi^,  4072;  Braun,  I,  987. 

2  Wer  einen  Gründling  fangt,   der   fangt   auch 

einen    fisch.    —    Petri,  II,  701;   llenUch,  1116,  40; 
Ktirlc,  2432;  Braun,  I,  988. 
Engl.:  Still  ho  fiaheth  that  catchcth  onc.    (Oaal,  809.) 
Fr:.:  Tonjours  pflchc,  qui  cu  prend  an.    (tjaal,  809.) 
Grundlos. 

♦Es  ist  gruntlos  mit  yhm.  —  Agricola  I,  230 ;  Tap- 

pitu,  152**;  Schottel,  1132*. 

Von  einem  Menschen ,  der  anf  guten  Bath  nicht  hört, 
der  alles  verschwendet,  was  er  besitzt.    Oder  von  dem, 
was  unergründlich  erscheint  und  iat. 
Gründonnerstag . 

Am  Gründonnerstag  fliegen  die  Glocken  nach 
Hont  und  kommen  CharRamstag  zurück.  — 
(OberötlnrncU.)  —  liaumgarten ,  l*rogr.,  22. 

Um  die  Zeit  zu  bezeichnen,  in  der  nicht  gelftntet 
wird.  Während  derselben  wurde  (oder  wird  an  ein- 
zelnen Orten  noch)  „ratschen"  gegangen.  Das  „Uatsohen 
gelien"  ist  ein  Kinderfest,  die  Knaben  ziehen  hemm 
und  rufen  die  Stunden  aus  und  lassen  sich  zum  Hchluvs 
mit  Eiern  u.  dgl.  bcscbonken. 
Grundrahe. 

Was  Grundruhe  thut,  ist  dem  verloren,  dem 
es  war.  —  Graf.  93.  m. 

Der  roclitmüssige  Besitzer  xon  Grund  nnd  Boden  hatte 
urfiprUnglich  Fincn-  nnd  Vogelfang,  Treibholz,  so  ihm 
FluBH  oder  Berg  zuwarf,  wie  alles  Gesitrandetc;  Ja  sogar 
das,  was  von  einem  nm«tQrzL>uden  Wagen  fiel,  gehürto 
ihm.  AUes  was  aeint-n  Grand  und  Jiodon  berührte, 
Grundruho  that,  war  ihm  verfallen.  (Vgl.  Alhrecht, 
/>!>  (ietcert;  al*  (inindlaff*-  de»  deiituchfn  Sachtnreckt», 
Kobnrg  1828,  21,  41».) 


GmndsatB. 

Wer  seine  Grunds&tze  reinigt  (sich  ein  gut  Ge- 
wissen bewahrt),  der  kann  (forcbÜoa)  in  der 
Wüste  schlafen.  —  BwOkarit,  m. 
Grundstück. 

Das  Grundstück  ist  immer  näher  deni}  der  es 
schon  hat,  als  dem,  der  danach  spricht  — 

Graf,  96. 

Von  den  Vortheilen,  die  derBesita  eisM  GntM  bietet 
Wird  dieser  BeaiU  aaob  bestritten ,  so  wfad  bei  outoU- 
ständigem  Beweise  des  Anfechters  der  Sieg  dem  Be- 
sitzer bleiben. 
Grundsuppe. 

1  Die  Grundsuppe  ist  für  die  Gottlosen. 

HuU.:  net  grondsop  is  voor  de  goddelozen.  (SarrebotUe, 
I,  261.; 

*2  Das  ist  die  Grundsuppe  davon. 
*3  Er  wird  die  Grundsuppe  kriegen. 
Grünen. 
1  Was  bald  grünt,  verdirbt  bald.  —  Uai^r,  11,  iiL 
*2  Du  sas  graünen  un  blauen  as  'ne  BueterUanme 
in  der  Maimond.    (Graftchafi  Mark.)  —  Frommsse, 
V,  62, 19. 

Da  sollst  grtlnen  tud  blOhen  wie  eine  Botterblvin« 
im  Mai. 

*3  Du  sast  grönen  un  blöen  as  en  Stockfisch  in 
Norwegen.    cuoUt.)  —  Scküue,  IV,  aos. 

Witzwort  der  Seeleute. 
*4  Du   sast   grönen  un  blöen  as  en  Torfsöd.  — 
Schütte,  I,  115. 
Grüner. 

*Ea  ist  noch  ein  Grüner. 

Unerfahrener,  der  Briuche,  Qewohnhelten,  Sittsn  nsd 

—  Pfiffe  und  Kniffe  Unkundige.    (8.  Granhom.) 
Grünes. 

£s  ist  wol  als  ein  grünes  zu  hew  worden  als 
das.  —  Franck,  //,  IM*;  Egenollf,  144*»;  Ldmamt, 
775,  13;  Gruter,  1,  36;  Petri,  U.  T79:  EiteUin,  MD; 
Körte,  2430;   Simrock,  4068;  Seybold,  128. 

Es   Bind  schon  fMsohere   Kräfte,  stärkere  Mstnrcn, 
mäobtigere  Mtnner,  reiohere  Leate  11.1.  w.  nntertegen. 
Grünhorn. 

*Sich  von  einem  Grünhorn  betrugen  lassen. 

In  Amerika  nennt  man  die  erst  Eingewaaderten  Orflne 
oder  GrOnhürner.  Da  Ihnen  nooh  nicht  BrfShnngeB 
ttber  die  Vorh&ltnisse  des  Landes  znr  SeHe  itehoi,  eo 
ttbertrigt  man  die  Bezeichnung  llberhsniit  snf  alle,  die 
auf  einem  gewissen  Platce,  in  einem  Fnolie,  Amte, 
VerhftltnisB  neu,  unerfahren  und  ohne  Kwnntniee  sind. 
( Vgl.  Die  Grünen  in :  AtUuMudie  Studien,  V«m  Deut- 
schen in  Amerika,  OOttingen  1S53,  II,  16  fg.) 
Qrünsohnabel 

*A  iess  a  rechter  Grün-Schnobel.  —  RoMuo»,  S85. 
In  Schwaben  auch:  Grflnling. 
Grunsen. 

Wo  lauter  grunzen  ist,  da  wohnet  der  Tenffel. 

—  Ilenisch,  1764,41. 
Ghrupp. 

*Dat  get  grnpp  di  grapp  in  minen  Sack.    (Tarr* 

John.;    —    Wocsic,  84,  72. 
Grus. 

In  Grus  un  Beten  slan.  —  Eichwald,  68O. 
Orüsoh. 

Wer  sich  unter  de  Grüsch '  mischt,  den  fres- 
sen die  Säue.  —   Kirchhofir,  396. 
')  Auch  Krasch  =  Kleie.    (Slalder,  II.  43S.; 
Gmss. 

1  Der  englische  Gruss  ist  kein  Schwur. 

P)rttckt  die  Meinung  aas:    beim  englischen  Gnta 
schwören  sei  nicht  getichworen. 
Frx.:  Avö-Maria  ce  n^eat  pas  Jurer.    (Krittimger,  436*.j 

2  E  leere  Gruss  gohd  barfuss.  (Lutem.)  —  Pir  Sckwa' 

bm:  yt'ffleu,  451. 

Tlüflichkeit  ohne  begleitendes  Geschenk  bleibt  gar 
oft  ohne  die  gewünschte  Wirkung. 

3  Falschen  Gruss  man  mit  Falsch  erwidern  moss. 

4  Gruss  freut  den  Gast  und  ehrt  den  Wirth.  — 

EiMcin,  260;  Simrock,  4078;  Braun,  I.  44S. 

5  Gruss  kompt  von  hofe.  —  Agricda  f.  989:  Egearilf, 

171 '»;  Ilnmch.  1772.  14;  Gnütr,  I.  4«;  /VlH.  H.  JÖ; 
Latnulnrf  11.  15;  Sniltr,  245;  KMe,  2483  Q.  SOll ;  Sim- 
rock. 4078*. 

Das  Sprichwort  will  andeuten,  daas  anch  derHAheie 
den  N'iedeni  grttaaen  soll,  wodurch  derOroii  au  efaMi 
wahren  Gmaae  werde.    Nur  sie  eine  gewisse  UOBich- 


[61 


Hrüssen 


Grossen 


163 


in    ! 

•irir 

rtngfi)   «nJ 
bMiromtaek, 

iftnn   tch. 


•kl 


iii.ii 

.     .     .  ,    .  .   ,,  tf«'. 

;uM»    iIciniltijfiTi.     Kiu    vh?iu'l)l    1*1«    »iinil 

dasi  ich  fdnon  grütieQ  «ol  der  mer  wen», 

T'nd  H*Thtrgtr   (I,  2,  91  o.  413):   „Oroam) 

j  pfliigen   den  Anfang  sii  iDiich«ii,   eich 

iiiiincrti.** 

,i  K  oodlt  lülttUtio.    (Sffbetd,  l.) 

ifs  k«*iüi>L   von  grossen  Leuten.   —   ttpfu^ch, 

iin.u. 
6nuä  »oll  niait  mit  Gruse  gölten. 
Grua  vnib  grus.  —  iVfr«.  //.  368;  llimiieh.  1778.  l'«. 
}ttt    grUi»    gibt    gut    antwort.  —   Aghrnfa  I.  i&T; 

froari,  /J.  U'J».  T<j)»|rti« ,  iTü'*  u.  I2l''.  Pein,  11.  3f.7*. 

#i#Awr<i,  in».  19;    l.fhntitnn,  11,  393  ,  191  ;  &iiU'r,  I4ü\ 

«irii«i<W,  US»*:   Eitcnhart .  iS7 ,    ICttui .  tl ,  9A& .    AWnr., 

M  .  i9,  lliltetirnnii.  Hb.  310;  /ftTliiw,  I,  n,  Twn.,  lt.  6; 

Sntbotä,  »90;  .Si«'in'n^rH<* ,  ISO;  <S/«j;rr ,  354 ;  hOrfr ,  21U  . 

KUflnn.  S«(>.  .Simiwfc.  4073;  Craf,  31S,  300;  /rai;ii<HH.  II. 

Der  SLbJi.  dJ*«ck  Spriohworl*  Rrnht  dbUin,  iIacs  aiob 
■tenand  fftr  beleidigt  haltrn  könne,  wemn  ihm  ebenso 
|l48«giiek  «ird,  «rto  er  andern  xu  thun  pflegt.  Denn 
di«^«»aig«,  welcher  »ein  Vergnagen  dftran  findet,  alle» 
•a  sagen,  was  ihm  elnfttlit,  euU  auch  das  geUenen  aa> 
liOran,  wae  ibua  miefiUt. 

I.;  JakA  po*drav«n(,  takovi  odtuseui.  (Ötlakovitf,  97.) 

ra,t  Conme  virat  «altiea,  lalaA  roae  leres.    (Gaat,  AIOJ 

Onade  gmete  maect  goc  antwoort.    ClVaa«»  14,  6; 

/  :  iialo  Sarai,    (attal,  SlD.; 

iitar  tibi  dlota  Tioiisim.  —  Qui  |^- 
tum  u»i  xTVt  rt>«p«'usuin  clalque  SuaT«,  (FiilterMi*(ten, 
att^  —  Baep«  rel  iDiaiium  jflacata  oratio  niulcct  (S^tf- 
b9lä,iitL)  —  Ut  aalutas,  ita  resaluUberii.    (Gaat.  iflOJ 

10  Onl«r  GruBB,  guter  Dank.  —  Brum.  /.wo. 

11  Guter  gruss  ist  halbe  apclas,  —  Franck,  //,67'': 

l.ehmanH,  11,  %M,  907.    Km«»    Uli,    Simratk,  4077; 
fMlIN.  /.  »»1. 

13  Ciuier  ifrofcs  ist  vUcr  kranckheyt  buaa.  —  Ftamt^, 

/,  111  *"  ,  //«fii*ih,  572.  It«;  Cruln  ,  /,  4«;   /VIn,  W,  J6S; 
LalrNdoft  /'<  14  .'  Aurfc,  24.1&,  .Sinikj^A»  407G. 

ftb^»   Üruns    und    Judas'    Kua»    ist   der  Welt 
Meisterstück.  , 

14  Leerer  Gruss  geht  barfuss.  —  Eixriem,  seo;  sim^ 

rar».  4ü7!» .  KärW .  S43G;  Wraua.  /.  WJ. 

I&  Schlne  Gross,  fräinjtlichen  Doank.  —  .sv^iwrer,  370. 

16  Wer  den  rechten  grus  xu  Hof  nicht  weisst,  der 

knu  leicht  vl>el  anlaufTen.  —  /M»wrfc.  I77a.  m. 
IWr».  //.  «W, 

17  Wer  Ohissc  begehrt »  inuss  den  Hut  zuerst  ab- 

nehmen. 
\^  Wie  der  Gruss«  so  der  Dsnk. 

Die  Haobeeti  in  SiebenbOrgen.  Wi  d^r  Oront,  eti 
Al»  Doank.  (Schu*l*r ,  im^,)  Wie  da«  <  <  '^  ^aei^n 
dfeMi  OHeben .  so  das  Uoitvergflhe.    Dli<   i  Wie 

Am  WllUcommen ,  so  das  Fnbrflwrihl.    ]'  <  Uro: 

Wl*  4m   4«a   Ton    anstinu:  ><   «dr   «iu- 

Die  Serben.   Wie  du  *o  wird  it 

«sehautrinkeD.  Die  Ar.  Worte  rur- 

tottatft«  der  bOrttcbäne  Worte     (Rr,n,u,.j  f/f,  iJ.J 
M.t  So>0  groetf  aoo  antwoord.     (Harrehiwtie ,  I,  SffiUJ 
tf    BlB^I'*    rinpn    GrUSB   »chicken.    —    Scl^ä^^f.  21 7. 
r  ,1c  mit  Gras«.     (H.  S  u.  14.) 

JO  Er  V  uuj  GruBs  nicht. 

Dl«  ILandatrker  haben  Ihr«  gowimen  Fornielo  beim 
OrlnaB,  durch  die  eio  Yon  den  Zaaftgenosien  erkaunt 


Sir« 


I   Frenndlich  grüssen  kostet  nicht  fiel,  —  Ptiri. 
1  üroib  de  Hi>n«r,  vergilt  den  Haan  nig.     (Hi>Utj 

BlaB»eU«<wvli«Mil  I    au   AbreUende,    Weggehende 
^■«lalilst. 
Irßii  dich  Gott,  T&uficin,   ich   komm'   nicht 


[Qtf^  jeden  gern  vnd  wol,  «o  wirstti  gunsten 
TolL  —  ivm,  n,  3«3. 
^  GrüMtto   ist  eil»«   schöQO   Sitt',  «ber  für   die 
mu  nSt 

grCmt  den  Garten  oft  des  Gärtnert  vegen. 
'Dverscsaa  Srai oawOaTaa  •Lsxisotr«    U. 


10 
11 

11 


14 


15 


•20 
•31 
•22 

•23 

•24 


Man  gi'iiH9t   oft   den  Zaun   dos  Gartens   wogen. 

—  <>/iiV*f  ,  /,  9,  Siinntrk,  Il9lt0. 

Unff..-    A'  ktnek   siAruja   alatt    nj^ngnisol,    a^t   tiaxtellyed. 
(Goal,  l»t7.J 

Man  iDURB  nicht  ?uoft  grusKcu^äonst  wird  man  alt* 

'S  Grüsgen  ist  Hufiichkeit,  's  Danken  ist  Schul- 
digkeit.    (Oberüxt&rrrich.) 

Die  Kachicii  '     '  "  ou  Hefllgetf 

dink«in  (U  eu 

Wer  alle  grü?  1. 

Wer  viel  grüstsot  vur  der  ochwelle,   findet  Hfl* 
teu  im  Ilauae  seine  Stelle. 

Wie  du  grüssest,  so  dankt  man  dir.  —  Eytrmy, 

tu,  ibi  ;' IhiMnuud  ,  215  .  Sm  ;  At>Hr,  2437  u.  3018.  Graf. 
313.  190.  Simrock.  4074;  ni'tn-Ut'i  Hl.  i7. 

Di.hrvt  «agt:  „IcU  kannte!  olntfu  Muun,  der  tiiins 
wnealp  und  vomt&udf  aber  nieLl  init  Anstand  m guten 
Tagi»  sagen  kunuto;  er  war  aeiu  ganaes  Leben  lang 
arm  und  verachtet.'* 

Wie  du  mich  grüssest,  also  will  ich  dir  duncken. 

—  Ikniicb.  1779.  25,  Lehmann.  »4.  S94. 

Butint.:  Jak«  cestuvluf,  tak«  dekor&nf.     (Cfkiiop»kf ,  ^7,) 
PvlH,:  Jakio  c«|^»tuwauie,  takie  dti^kowanie.  —  Jakle  ra- 

caenie  lakie  plaofinie.     (CelakofMkit ,  Hl.) 
Wntd. :  Kajn  syra  powitany ,  tak  so  diakuju,  (Cflatorntif»  87 J 

Wie  man   dich  grüast,  alüo  antwort.  —  Fraitck, 

II,  IW'- ;  Henitch.  1772,26. 
/r»A)»..  Jak^  „paubAhdej",  tak^  „bohdejsdrfcv".    (dtta- 

koetk^,  H7.j 
llVad.-  Kajkjes  Je  pombi^   böh,   Ujkje  Je  wjer»  porooii. 

(ÖHakonky.  97.; 

Wie  man  dich  grüast,  so  sollst  du  danken.  — 
Ca«/,  BIO,  SnilfT.  380.  Simrotk.  «075. 

Es  gibt  8pricbiiv4jrter»  die  weder  ale  Klugheitsregelu, 
noch  als  SittengeseUte  allgetnein  anwendbar  sind  und 
doch  eine  Allgemoinheit  anHXprecben.  Diese  wollten  nur 
von  der  Seite  aufgefaant  werden^  ron  der  sie  Wahrheit 
und  AnwendharkoU  hainm.  Daitu  gfhiirt  das  vorstehende 
Isipricbwort,  das,  nach  strenger  Allgt'uiuitifaeit  aulKefasst, 
weder  wahr  noch  anwendbar  tat.  Denn  ea  iul  weder  sitt- 
lich gut  noch  klug,  grobe  skolxo  Anrodan  mit  groben 
•loUen  lAntwnrteu  xu  erwidern.  Aber  »»  liegt  doch 
Wahrheit  darin,  die  pin  edles  Ocmtlth  leicht  finden 
wird,  die:  tnsn  koU  Ernst  mit  Kmat,  Freundticbkeit 
mit  Freundlichkeit,  QUte  mit  Güte,  Klugheit  mit  Klug- 
heit, Anitand  mit  Anstand  erwidern,    (SuHcr.) 

Wie  man  grüsset,   so  wird  auch  gedankt.  — 
Si^bcnkeci,  131. 

Bei  den  Buisen  empfAugt  lilbemer  GrtiM  golJeaon 
tiank.     (AU manu    VI,  474.) 

Wie  man  mich  grüsset,  so  dank'  ich   ihm.  — 

Uvrinonn.  f.  I. 

Einen  grüesse  und  umpfaha. 

Einen  grüsseu  und  omfaugen.  Der  Bauer  (in  über- 
t>a(Frre1ch>  thnl  dies  nur  Bekannten  gegenOber,  obwol 
er  es  gewissermasaen  fSr  Menschenpflieht  hJiU,  auch 
gan*  fremden  Personon  auf  dem  Wege  einen  Grusig  xu 
bieten«  Kr  grilsst  und  umfangt,  iudem  er  mit  doo 
Worten:  CJrüas  dich  Gott,  Freund,  Nacbliaur,  Ovada 
(6eratter>  n,  s.  w.  ihnen  die  rechte  Hand  reicht,  die 
IhrigK  druckt  und  schüttelt.  Der  Kuss  iat  den  Bauern 
fremd;  nur  im  Augeublioke  der  hoohaten  Frende  kommt 
da«  „Hala'n*'  (halsen»  vor,  indem  jeder  von  beiden 
seinen  Ann  um  den  Hai«  dea  andern  acliliugt  und 
Uaopt  und  Antiita  an  seiue  Brust  Kieht.    (Baumnarten.) 

Er  grüsst  gern,  wo  unser  Herrgott  einen  Arm 

ausreckt.   —   Fi»ele\H,  SOS;  Simnxck  ,  4075. 

Gross  die  Mutter  Schmedsche  (Schmidt).  —  Fri*eh' 

hier,  883;   Fmchbut*,  iMti. 
Als  kurze  Abfertigung  in  Königsberg  »ehr  Qbllch. 

Gross    dine    Fru    un    raine    Kinder.    —    Fmch- 
bivT  ^,  ias7. 
Bchorahafte  Abechicdarede. 

He  grötet  ken  Perd,   dar  ken   Kerl   npsitt.  — 

Sthuliv.  II,  7h. 
8«  sagt  man  in  Hamburg  Ton  einem  HoohmQthigen. 

He  grötet  kenen  Iluud  (oder:  kenen  Düvel).  — 

ScMtie,  It,  76. 
D.  h,  niemand. 

Jemand   grossen  wie  ein  Spanier  einen   Kran< 

ZOSeil.    —    pitn'vtutkfm ,  \*,$o, 
I  ,.    Wctl  aus  der  Zeit  des  üpa- 


•25  Mo 


!C  ^;i 


iiit.  tiutbh'  ^'.jiiat 


.•hetteiii  lk)< 


163 


Grutt— Grütze 


Grützenz&blcr — Gncken 


m 


Gollnow  aaf  der  Oder  begegneten ,  «o  eröffneten  sie  ein 
kleines  Gefecht  mit  WasserspritEen  gegeneinander,  nnd 
die  Wolliner  worden  dabei  als  StintkOppe,  die  Kamminer 
als  Plundcrköppe ,  die  Gollnowcr  als  Pomnffelsköppe 
begrüsst.    (Rieht,  Land  und  Leute,  Stuttgart  liüb.), 

•27  Sprecht,  ich  lussen  grüssen. -—  liobiMon ,  a6 .  Go- 

molcke,  OOt't. 
Abfertigung;  auch  wol  im  Sinne  von  Ellenbogen  6. 
Ghrutt. 

Grutt*  un  Murt*.  —  FAihwald,68i. 

»)  Aach  Oma  =  kleine  Brocken,  Stackchen.  (Slüren- 
hunj,  77.;    »)  Mall  =  lockere,  trockene  Erde ,  Torfmull. 
{Stürenhurg ,  IM  u.  155.J 
Orütze. 

1  JDe  Grütt  wart  nig  so  het  (heiss)  uteten  as  he 

upfällt  ward.    (Hoiti.)  —  Schüuc,  il,  77. 

Die  QrUtze  wird  niclit  so  heias  ausgegessen,  wie  sie 
aufgefüllt. wird.  —  Die  Sache  wird  nicht  so  schlimm  wor- 
den, als  es  anfänglich  schien. 

2  Es  hot  jeder  sein'  Grütz'.  —  TmdJau,  830. 

Seine  Albernheit,  Dummheit,  Steckenpferd. 

3  Grüt^'  ist  dem  Bauche  nütz,  (Ottpreius.j  —  Frütch- 

hier,  284;  Frütchbier*,  1389*. 

4  Grütze  ernährt,  Unfriede  verzehrt. 

Schonwort  in  den  Gegenden,  wo  Grütze  die  Haupt- 
rolle auf  dem  Tische  spielt.  Die  D&nen  sagen:  Grad 
fad  mand,  höe  fad  best,  og  halm  fad  oxe,  kom  tcI  i 
bekken,  men  ikke  deraf  igten.    (Prov.  dun,,  ÜA.) 

5  Hat  man  nur  erst  die  Grütze,  so  findet  sich 

auch  der  Löffel. 

Aehnlich  maaisch  AUmann  VI,  387. 

6  Immer  Grütz'   und  immer  Grütz',  da  verliert 

man  seinen  Witz. 
J/olL:  Ik  mag  wel  grutten,  maar  nict  met  bakken  vol. 
(Jlarrebomee,  J,  2a3.) 

7  Lieber  Grütze  am  eigenen  Tisch ,  als  Hofsuppen 

bei  krummem  Rücken. 

So  denken  und  handeln  nicht  alle.  Zwar  der  arme 
Spinoza  aas  lieber  seine  Grütze  zu  Hause,  als  dass  er 
an  den  köstlichen  Tafeln  der  Grossen  seine  Unab- 
hängigkeit gefährdet  hätte ,  nnd  keiner  lebte  jemals  ein- 
facher als  Bobespierre,  keiner,  im  Besitz  einer  solchen 
Gewalt,  wohnte  jemais  bescheidener i  der  ernste  L.  Pope 
dagegen  zog  ungeachtet  der  Strenge  seiner  Prindpien 
bei  Tische  die  Gesellschaft  eines  Schurken  mit  Wild- 
pret  der  eines  Heiligen  ohne  Wildpret  vor.  (Vgl.  Ma- 
gazin  für  die  Literatur  des  Auslandes,  1852,  Nr.  106.) 

8  Man   kann   nicht   alle  Grütze  in  einem  Topfe 

kochen. 

D<o  Bässen:  Ei  wird  nicht  alle  Urtttze  an  Kuchen 
Terbackon.    (AUmann   V,  1i.) 

0  Man  muss  nicht  mehr  Grütze  kochen,  als  man 
essen  kann. 

Hol!.:  Zij  kloppen  hnnne    grutte,  zoo  als  zij  verkiezen. 
(Harrehoiuee,  I,  263.; 

10  Mit  der  Grütze  ängstigt  man  die  Kinder. 
Poln.:  Kass«  dzieci  atraszi^.    (FHschbier,  4274.; 

11  Saure  Grütze  und  Bierkäsc   sind   auch   Gaben 

Gottes. 

12  Wie  man  sich  die  Grütze*  kocht  (rührt),   so 

muss  man  sie  essen. 
')  In  Bnssland  die  Kaspe.    (Altmann  V.) 

*J3  De  Görte  is  versolten.    (Saueriand.j 

*14  Die  blaue  Grütze  wird  ihm  schön  bekommen. 

-—  A'Jrl*?,2437. 
IIoU.:  Die  grutten  eten,  dien  loeren  do  kippen  op  den  aars. 
(Uarrebootie,  J,  263».; 

*15  Die  Grütze  ist  genug  gerührt 

Holl.:    Hij   heeft  de  gort   danig  geroerd.     (Uarrebomie, 
/,252'*.; 

•16  Einem  die  Grütze  versalzen.  —  Frischbier*,  i388. 
*17  Er  hat  Grütze  im  Kopfe.  —  Körte,  I437u.  »ois; 
Dücking,  269:  Mayer,  II,  185;   Braun,  1,  994;  Frisch- 
hier*,  1389;  Lohrengd.  II,  306. 

Besitzt  Verstand,  ist  ein  gescheiter  Mensch,  weil 
Grtttie  der  Siede  (dem  Häckerling)  entgegensteht. 
In  Natangen  soU  die  Bedensart,  wie  FrischMer  be- 
merkt, im  entgegengesetzten  Sinne  gebräuchlich  sein. 
Die  Bömer  sagten  dafOr  (z.  B.  Ptautus  In  den  Backt- 
den ) :  Er  hat  Essig  im  Leibe. 

Frt.:  II  a  dn  plomb  dans  U  t6te.    (Kritzinger,  5430.; 

JiolL:  Het  heeft  geen  gortie  op  de  tong.    (Harrehomie. 
J,  252«.) 

Lat.:  Acetum  habet  In  pectore.    (Horat.)  (Binder  JI,  44; 
Faselius,  4;   FhÜippi,  l,  6;  Seybold,  5;  Wiegand,  122.; 

*18  Er  hat  keine  Grütze  im  Kopfe. 

Nlederdentaeh:    He   faett  k6n   GOrt  in   den   Kopp. 
(Frommann,  K,  430,  541.;    (S.  Bchnött.) 
Lat.:   Mica  salis  tibi  non  inest.    (Bind»  II,  1853;   Seg- 
bold, 306.) 


*19  Er  hat  seine  Grütze  anbrennen  lassen. 

JlulL:   Hij    laat   de   gmtten   aanbranden.     (Barrebomie, 
I,  263».; 
♦20  Er  hat  vil  kritz  inn  der  nasen.   (8.  Floh  6i.)  — 

Franck,  //,  97*'. 
*21  Ich  habe  umsonst  auf  dicke  Grfitee  gehofft.  ~ 

Frinchbier  »,  1390. 

Zur  BegrOssnng  eines  von  schwerer  Krankheit  .Ge- 
nesenen. 

*22  Mit  der  Grütze  zuletzt  kommen  wie  die  Fünen. 

Dan.:  Bag  efter  give  de  grad.    (Pro9.  dam.,  I5i|) 

•23  Nu  is  de  Göerte  (Grütze)  gar.     (Büreiuj 

Die  Sache  ist  nicht  gut  ausgefallen. 

*24  Geck  docht,  et  wurd  sete  Gröttgewe,  aber  da 
best  je  alJwedder  karsch.    cw  enter.;  —  Frittk- 

hier  *,  1393. 

Scherzrede ,  wenn  man  Kranke  besucht,  dio  alch  avf 
dem  Wege  der  Besserung  befinden.    B«i  den  Menno- 
niten  gab    es  nämlich  frflher  sOsse  Grtttse,  wenn  ein 
unverheiratheter  Mann  starb. 
*2ö  Schlechte  Grütze  kochen. 

Dan.:  Det  er  ondt  at  giere  gred  i  bans  »klold.    fiVov. 
dun.,  255.; 

*  26  Wir  kriegen  noch  keine  dicke  Grütze.  —  Früdk- 

bier  ',  1392. 

Eine  Bedensart,  mit  der  man  Kinder  beruhigt,  wenn 
sie  gefallen  sind,  sich  verwundet  oder  beschädigt  nahen. 
(S.  21  n.  24.) 
Grütsenaälüer. 

•Da   es   en  rechten  Güörtenteller.    (Isertchm.j  — 
Woeitte,  84.  74;  für  Preussen:  Frischbirr*,  U94. 
Ein  knickeriger  Mensch. 
HolL:  Het  is  een  gorten-teller.    (Harrebom^,  /,  251 3.; 
GrGLtsluuitft&. 

*Mimm  deinen  Grützkasten  zusammen.  —  Frisck- 
bier\  1389. 
Qrütskessel. 

•Er  hat  wol   den  Grützkessel,   aber  nicht  die 
Grütze. 
Viel  Worte ,  aber  wenig  Verstand  darin. 
Ghrützkopf. 

•Es  ist  ein  Grützkop£ 

Ein  dummer  Mensch.  In  Schleswig- Hotataia  «In 
Spottname,  den  man  den  Dänen  beilegt.  Man  enählt, 
die  Dänen  wären  einmal  von  den  Friesen  tkberfallen 
worden,  als  sie  eben  mit  Ortttiekoohen  b««€häftigt 
gewesen.  Die  Dänen  liätten,  um  ihr  Mittagalnrot  nleht 
einzubUssen,  die  GrUtze  in  die  Hat«  geschttttet  und 
diese  so  aufgesetzt. 
Grusel. 

•Dass  dich  der  Gruzl  *.    (Kdrutm.) 
>)  Der  Teufel.    (S.  Donner  30.) 
Qaeres. 

Von  den  Gseres  werden  die  Katzen  m'eberea. 

(Jüd.-Aeutfich.) 
Von  Händeln  werden  die  Katsen  trächtig. 
Ouoken  (das). 

"NVenn  det  Kucken  vorbi  is,  geit  det  Seien  wSer 

an.  —  Schambach ,  II ,  ^\. 

„Kucken"  bezeichnet,  wie  •ScAamAoeA bemerkt,  scharf; 
genau,  mit  aller  Anstrengung  der  Angen  naeh  etwas 
sehen,  wie  es  im  Zwielicht  geschehen  muaa ,  wenn  man 
etwas  erkennen  will.  ,. Seien"  dagegen  beseioknet  das 
deutliche,  mit  keiner  Anstrengung  Terbundene  Sehen. 
Ist  also  an  Stelle  der  Dämmerung  klare*  Lioht  getreten, 
hört  das  „Gucken"  auf  und  das  gewOhnlicli«  „Sehen** 
beginnt  wieder. 
Ouoken. 

1  Guck  in  dein  eygen  hafeiin.  —  Fnmck,  n,  m*. 

Gruler,  I,  46. 
Erkenne  dich  seibat. 
Xaf.:  Medice,  oura  te  ipsum.    (Goal,  842.) 
Ung. :  NyütJ  magad  kebel«be.    (Uaul,  l%i.) 

2  Guck  vbern  zäun,  nachbaur,  guck  wider  her- 

über. —  LeAmann.  206,  29. 

3  Gucke  rieber,  gucke  nieber,  —  Aobtii«ni,  lOJ;  Co- 

molcke,  371;   Frommann,  III,  244,  84;  ftoeftdaaidk  bei 
Simrodi,  4089. 

Soviel  als:  Eine  Hand  wäscht  die  andere,  eine  Ge- 
fälligkeit begehrt  die  andere;  er  hat  einmal  ein  Auge 
zugedrtiokti  ich  wilPs  auch  than  n.  s.  w. 
JFVx.:  Paases-moi  la  rhabarbe,  Je  rous  passenii  le  8<n4. 
(Oual,  1038.; 

•4  Der  guckt,  als  wenn  ihm   die  Petersilie  ver- 
hagelt wäre. 
sieht  bestarst,  Terdriesslieh  eni. 

•5  Der  guckt  aus  der  Halsbinde,  wie  eine  Maos 
aus  einem  Wickel  Hdde.    (BrttmtOMeig^ 


165 


Gacker — Gnkus 


Golden 


166 


t 


I 


•6  Ear  guckt  in  neun  HAfa  z*m6K  —  Ntflt^^a^- 
•7  Kr  guckt,    b!b  wenn  er  eine   Nudel  in  einexu 

llcahaufen  suchen  wollte. 

Untt,-  Hij  kijkt  uh  of  tiij  tijne  poudbour«  t>p  ceiie  booieti- 
kvrmu  verloren  had,     (tlinr'-homtf .  I,  354.; 

*  Ä  Er  guckt  durch  die  (iariliuon  wie  der  Teul'eK 
•9  Kr  guckt  einen  durch  und  durch. 
•10  Er  (^Qcki  in  neun  Häfen  zumal  und  noch   die 

Stiege  hiuab.    fAMruoyt-n.; 
•ll  Er  guckt  nach  dem  Klundert,  ob  die  Wilhclms- 

stAdt  in  Brand  steht.     (Ihiij 
•1$  Er  guckt,  ob  der  Schnee  brennt. 
13  Er  gtickt,  ob  er  es  zu  Köln  hat  donnern  hören. 

•  14  Kr  guckt  eich  fast  die  Augen  aus  dem  Kapf. 

*  "*  Er  guckt  wie  die  Katzo  in  einen  fremden  Keller. 
Uci    kacket    ässe    en    Pöttekcn    viill    DoüwcIb, 

<8.  Aiuf«h«ii,  Kiken  unU  Sehen.)  (iiuriiber\f.J  —  Tir- 
mtnich.  /,  3».  32. 

IT  Sie  guckt  aua  dem  hoben  Fenster. 
•18  Si«  guckt  mit  ihr  aus  einem  Fen«tcT. 

sTa  htt  lo  Tic)  Bang  odot  Geld  «1»  die  aadoro. 
OmcikBr. 
•l  Den  üucker  haben,    cnoucnburgj 

Wcim  jdcuMtd  I»Tig  uod  itiinr  auf  cjucn  Pnakt  «tiorl. 
Der  mcmmingcr  (oder  ulmer)  Gucker.  —  IfMf- 

'ie  (voo  EBoh^^Flur,  ufld  heien  =  liülon, 
T*  '//.    ino  u,  1142)  od«r  BiiDöW«rt   i  Flur- 

O'i  iita,  Tg!.  *#r«".<..     f  1 1  i-it  mcldctQ  cilk»!  dem 

1<  j  ,  ilui  Im  r  .  r  ein  Uuuker  aia)! 

*■'  -lern  cu  bvl  ,  <ik»a  er  aIIos  Koru 

««.I ^  betcUloati  (Iw.    Vtv...i^,i^u  Ratli,  da^a  tivr 

Jl4,DDier  mit  einer  tiftliro  iu  don  Acker  gingen  um  deu 
Ouckcr  (Kukuk)  lioraua«utr»goii." 

•3  Er  g'hort  der  Guyger  nimme  schreie.  —  schtid, 

93.  VtL 

•4  Er  8et«t  gnckcr  in  sein  kefige,   der  legt  jhn 
»yr  vnter  vud  laast  ein  andern  aussbrüeten. 

—    Hmifth,  1773,  6«, 

*b  Ucut^  hat's  gar  der  Gucker  gesehen.  —  hirvh- 

•De»  Gttggerli  suchen  und  einen  leeren  Hafen 
finden.  —  /  '.*78. 

Bai  KirthK'  r\lAraaicr;   ich   vcrmtitho   »bor^ 

dSiN  tf«T bpl  > r  .    :>:.',  CT wi&bDto  Schlaf trnttk  ,  liiii' 

llA«ilSi«ch« ,  d^uiU  guuidinl  iit.  Otlgeln  ^^  gern  and 
AlKat«  tjHnkra,  borBnicti«ude  UotrA.uk«  Ueb«n.  Ver- 
fftMvlD^Mio  Verroügeu  mit  Güggclu  JurLhbrlugüD. 

*Ei  ist  ein  Guckindicwelt. 


^  darff  nicht  ein  gucklin  *  aueslassen*  —  \k- 
•utjb.  in%,  1«. 

')  Tapflffui,  pQnkÜflln» 
Ottekmck,  •.  Kukuk. 
OndaclL 

♦Er  ist  ein  Gudack. 

ISorrcl  wie  8oQd«f«ng,    N»oh  PiiMtki^»  Naohlrftgen 
^^L        Um  Oad*k  «Ine    doppelt«  Bodeutaag;    e«  banetahnot 
^^       MlBni:    Kt&  AohUdtAlbentuok  (■  .«  Tb&ler),   sndann 
^K         »lana  <  cb'Liattu,     Die  Acbltbaibor   wurdon   ging  und 
f>r'  U,  auB  Friinkon  il.  b.  w, 

T  kämm.      Üuii«k    dloiU 

^^         %\*'       ^  t.MT    B««pi«-'huung    einei 

^L       Aobl«Uaib«in.  viuliotcUt  vuu^tjUt  — Oudak=^gutar  Gro- 


I 


CndAk  ••  Uudak.     (Fritckbi^r ,  4:17.^.; 

1  Kcac  Gudden  %  ein  Fass  Hopfen,    (tü.j 

')  f  oUii*ehe  odot  raoUcJia  Bunera ,  HolBflOiBor  «.  •,  w. 

t  Keuf:  Gudden  schlachten  einen  nainmel. 
•3  Er  ist  ein  rechter  Gudde.  —  Fruchbur  -.  i3!»s. 

KlB  «chlectttgekloideterf  «erlomptor  M«n<cb.  NaeU 
Haad§  (iil)  aoll  dai  Wort  von  Oothe  herkointn«n. 
1»  Lttsnen  verd«n  die  polnischen  aod  ruanikcbon  Holx- 
flottcr  damit  li«a6ichiiet. 

^  GA«gt »  »tygi  em.  —  i<cMd.  8».  jss, 

•)  tm  «iaiMft  CMitonem  eigen  Hieb  eiu  kleiner  Kif«r, 
«Mlg«atll«ll  »eltoAlMr  Blnfall,  UriU«.  £r  hat  Ollegi 
CttffAra)  iB  Kopf.    (?^  Aal<l«r,  /.  4S9.)  -  Er  wird 


Der  Gokna  trieb  nuuichcn  von  Haus.  —  £»dein, 
11 .  Wa  n.  69. 
(rak««  itt  ein  K^nderaplel,   bOft»UoBd  im  Ver«lockcn 
;  dl«  V«r«t*ok(«ii  rufen:  Uokni ,  d.  i.  aieh 


tui«  naob«  mob*  qni  wi£l    Dm  Wort  lil  an«  Aiamas- 
gnkni  saraokgeblioben ,    daa  «pottweliie  no  Yio'l   sageo 
■oU,  *1«:  A-lAoian  =  PeuUchar.  guck  udur    ■i«be  unu 
herau«,  die  Sache  lat  vorbei.    (Vgl.  Etuletn.) 
Qiüilea. 

1  Aiu  guldin  ist  mir  lieber  dann  ain  Freund-  — 

Xip\co\a  11,46», 

2  An  gekriimmeten  Gulden  vcrleurt  man  wenig. 

3  Besser  ein  Gulden,  deu  man  werbet,  denn  zchen, 

die  man  erbet,  —  /Wn,  fl.n. 

4  Besser  einen  Gülden  in  der  Tasche,   denn  ein 

Saniniet  Pareht  aulfm  Haupte  vnd  keinen 
pareii  Heller  darxu,  —  Maihcs;/,  121". 

5  Den  gülden  am  klänge,   don  vngel  am   sänge, 

den  minschen  an  gcberden  vnd   worden   er- 
kent  man  an  allen  orden.  —  Ebittur(,M. 
Ü  Du  wirst  nie  den  Gulden   auf  secliy-ehn  üatzen 
bringen.   —  Ktnkhnfer,  247. 

7  Ein  einiger  gülden,  der  den  Iieuten  dient,  ist 

besser,   dann  eiu  grosser  vergrabner  achatis. 

—  Hrnifch,  177K.  33,  AI»-».  //.  175. 

8  Ein  gülden  bleibt  ein  gülden ,  auch  in  dess  diebs 

band.  —  llemxch.  I77ö.  37;  Mri,  11,  192. 

9  Ein    gülden    hat    ein    grossen  namen  vnd  ist 

doch  bald  aussgelten.  —  /M^rh,  i77(3.  aa;  A-iri. 
II.  ift'j. 

10  Ein  Gulden,  wold  gebraucht,    ist  «chn  Gulden 

werth. 
Bnll.T  Vijf  guldcD,  wrl  gebroikt,  s{jn  ae«  gttlden  waaid. 

11  Ein   versprochener  Galdon   ist  keinen   halben 

wcrth. 

Fri.r  D'argeut,  comtno  auHtl  de  houl^i  do8al<|uor  cn  fault 
la  raoiti^-    (Lenjux,   II,  HfiJ 

12  Einen  Gulden  auf  Brot  und  zehn  auf  Sebwore- 

noth. 

AVenlg  für  daa  Kolhw*ndiffo  und  Ntttiliflhe,  viel  auf 
das  UoberßUafigo  odev  UchiMliche. 
Huti. :  Ecii^  guldeu  op  don  drempel  en  «en*  itolrsrin  hui«, 
(HiirrfMunee,   !,  2«3'»J 

13  Elk  duHcnd  Gulden   brengt  sin  Gierigkeit  mit 

sik.  (üntlnt'i.)  —  //«frrti.  4,'»J;  EUhmM,  täS,"  from- 
uuim,  IV.  287,  41>5. 

14  Es  ist  ein  guter  giilden,  der  hundert  ersparet. 

—  Afincoln  /,  3*j5;  Uenuch.  177«.  40;  GrHtirr ,  t,iZ; 
Efferituj.  11.  518;  Sthutld .  UU^ ;  Sailer.  W4:  Cw^ 
htn,  2«2;  KMr,  2439;  Sirnttu^,  4084. 

Dien  Sprichwort  wurde  unter  andcrm  einrn«!  don 
Mcbmugglorn  xur  Beachtung  empfohlen ,  uro  nicbl  für 
einen  ersparten  Guldeu  Bt«ner  hundert  OiiJdeu  Htrafe 
xahlen  au  müssen. 

EnffL:  The  penny  ia  well  spont,  wbicb  aavos  a  groat. 
(KitoUia,  «67;  Qaat,  81l.> 

Boti.:  Het  ift  eon  gofido  gülden,  die  er  tien  spaart.  (Üarrt' 
Domh,  f.  3«».; 

lat. :  Hio  as  laadatur  qul  libram  «aopc  luorator.  (Qaat,  81  \.) 
—  PitcuuJam  in  loco  negligoro  jUioximuni  interdnin  est 
lucrum,     (Tfren:.)    (ttinder  ff,  2^.1ß;  Einelein,  'M3.) 

15  Es  mufi  offt  einer  einn  gülden   ins  teufTels   na- 

men lassen  faren,  der  Gott  zu  ehr  nit  einn 
heller  geben  (oder  nachlassen)  wolL  —  Franck. 

lt.  149**;  IkHuch,  1776.47. 

16  Fief  Gille  ös  5  Daler;  Mutter,  scharr  weg. 

D.  h.  aei  xnfriedon  mit  dem  gezahlten  Gelde. 

17  Giltst  du  viertzig  gülden  vnd  lösest  einen  vom 

galgen,  so  nimpt  er  ein  gülden  vnd  hcngt 
dich  daran.  —  ilentuh,  liä7,  43.  [\un,  //.  3:iy. 

18  Hundert  Gulden  auf  Handel  gibt  täglich  Wein 

imd  Schmalz  (Fleisch);  hundert  Gulden  auf 
Ackerbau  kaum  Gemüse  und  Salz.     (Tntmud,) 

Darau«  erklärt  eich  die  geringe  Neigung  dtr  .luden 
zoni  Ackerbau. 

19  Ich  wolt  dir  lieber  ein  gülden   borgen,  dann 

einen  Pfenning,  —  Ayrtcotn  t,  it,  //wu*«*,  45«'.,  s. 

l^tnann,  lt.  S7».  Ä7,  t^tri .  11,  3*8. 

Uatu  dieb  V'>i  <^i  t  rrsteu  AnRiago,  wie  kl«ti>  «ie  »neb 
immer  aei.    i  .  «oial'a  wenig  Ebre,  «to  einaii' 

maltoon ;  im  >  inacht'a  deatu  mehr  Mdho  und 

1*1  mit  Geiul  i.  u, 

BolL;  Ik  wilde  u  Uuvcr  oea'  golden  boruon  dan  eon' {•«<»• 
Ding.     (Hrtrr^httm^n  ,  /,  3M.J 

20  Kein  gülden  ist  so  roth,  der  gehet    inn  t.   .!.< 

noth.  —   Ihmuth,  m«,  53;  rvi»t,  //.  4i 


167 


Gulden 


Goldengier — Gunst 


168 


31  Lege  dem  Gülden  oder  dem  Hamer  nicht  mehr 
aaff,   denn  er  zor  notdarfifl  tragen  kan.  — 

Pelri.  ff,  434. 

22  Mancher  gnter  Galden  find  für  Gottes  Ange- 

sicht anch  seinen  Preiss.  —  Pein,  ii,  449. 

23  Mein  Gnlden  gilt  auch  sechzig  Kreozer.  —  Kirch- 

hofer,  247. 

24  Mit  fünf  Gulden  ist  der  Strang  bezahlt  —  Eise- 

lein, 581. 

Wer  ffinf  Gulden  stiehlt,  wird  nach  der  Carolina 
gehftngt. 

25  Mit  Gulden  findet  man  überall  den  Weg. 

Frt.:  Aveo  florin,  roussin  ,  latin,  partout  on  troure  le  ohe- 
min.    (Arittiiiyer,  3ly»».; 

26  Viel  Gulden,  viel  Freunde. 

lt.:    Abbiamo  pur  fiorini  che  troToremo   cugini.    (Bahn 

I,  65.; 

27  Was   helffcn   mir   tausend    gülden,    wann   ich 

vnder  der  erden  bin.  —  //ewwch,  177«,  60;  Petri, 

II,  598. 

28  Wenn   einer   hundert  Gulden  bgert,  wird  jhm 

nehrhch  zween  gewert.  —  Eyering,  111.  395  u.  491. 

29  Wenn   hundert   gülden   für   dem   bett   stehen, 

schiäfft  sichs  desto  sanffter.  —  ikniKch,  1776,  so. 

30  Wer    einen  gülden    kan    ersparen,    soll    gern 

einen  groschen  lassen  fahren.  —  Itenisch,  1757,22; 
Petri,  II.  70. 

31  Zehen  gülden    wohlgerahtcn   seind  besser   als 

tausend  vbelgerathen.  —  Henisch,  1776,  70;  Pctri, 
11.  819;  Schotte],  1143*;  hörte,  2438;  Simroofc ,  4085. 
*32  Doat  äs  zä  Gülden  (zehn  Gulden)  uch  an  Thurn. 

(Siebcnbünj.-sächs.)  —   Frommann,  V,  325,  249. 

*33  Du   nähmst   aach   einstweil*  e   Gilde'    druf.  — 
Tendlau.  1037. 

Wenn  jemand  groase  Fordorangen  macht,  grosie 
Erwartungen  hegt  und  ihm  in  seinen  VerhAltniaaen 
auch  mit  Geringerm  schon  geholfen  wäre. 

*34  Einen  Gülden  für  einen  Heller  dran  setzen.  — 

Luthers  Tischr.,  377  •». 
*35  Er  beschisse  lieber  um  hundert  Gulden  als  um 

einen  Trunk. 
*36  Er  hat  Gulden  im  Halse. 
*37  Er  kann  hundert  Gulden  in   einen  Wetzstein 

vernähen.  —  SchoUel,  1126*;  Sailer,  298. 
Der  Groeskanstler,  Ueberwitsige. 

*  38  Er  legt  dem  Gulden  mehr  auf,  als  er  tragen  kann. 

In  OborOsterreich  von  jemand,  der  mit  dorn  Gelde 
nicht  umzugehen  welSB. 

*39  Er  weiss,  was  ein  Gulden  ist. 

ffoU. :  Uij  wect ,  wat  een  gülden  it.  (Harrehomie ,  /,  263 ''.; 
*40  Es  ligen  jm  hundert  gülden  auff  der  zungen. 

„Der  mit  gelt  geutochen,  nit  reden  dar/T  noch  wil. 
Mann  muss  der  weit  nit  allein  die  hend,  sonder  auch 
die  kelen  schrairen."  Franck  hat  in  Bezug  auf  solche 
schroierbare  Leute  noch  die  verwandten  Bodeusarten  bei- 
gefflgt:  Erleldtdiegeltsuoht.  15r  ist  silberkrank.  Man 
hat  jn  mit  der  silbern  bttchsen  geschossen.  Man  muss 
jm  die  goldader  schlagen,  so  wttrt  er  wider  reden." 

*4L  Es  sindt  hundert  gülden  in  eim  Wetzstein  vor- 

neet.  —  Franck,  1,  51**. 
*42  Es  stecken  jn  hundert  gülden  in  hals.  —  Franck, 

1.  156 ■. 

*43  Fif  Gille  on  e  61  Fünf.  —  FriKchbier*.iZ96. 

Bchershafte  Angabe  dos  Preises. 

•44  Seine   Gulden  sind   seine  Meister,   wie  sieben 
Hunde  eines  Hasen.  —  Sailer,  296. 

Der  Filzige,  Geizige. 

*45  Seine  Gulden  und  er  trennen  sich  schwer. 

Boll.:  Vijf  en  twintig  gülden  en  hij  scheiden  niet  gemakke- 
lijk.    (Uarrebomie,  I,  264.; 

♦46  Vnd  wärest  du  tusent  guldin  wert,  so  gab  ich 
vmb  dich  nit  ain  ay.  —  LiedeHmcli  der  aara  lldtz- 
lerin  1471. 
•47  Wenn  es  guldin  regnet.     (S.  NimmersUg.)   —  He- 
nisch, 1775,  14. 
Zu  ergitnzon:  wird  es  gescheheo,  d.  i.  nie. 
CHUden. 

Es  ist  niemand  gar  gülden'.  —  Pctn,  ii,  272;  //e- 

nisch,  1776,  46;  Simrovk,  4088. 
■)  Henisch  (1775,  7)  hat  auch  die  Form:  gulding. 
Lat.:  Kihil  ex  omni  parte  beatnm. 


Ouldenffier. 

Aus  Guldengier  heiratbe  nichts  Schleobtei  dir. 
Qüldenatem. 

Güldenstern  wie  Rosenkranz   und  Rosenknmz 
wie  Güldenstem. 

Um  SU  sagen,   dass  swiaoheB   awei  FanoiMB  odar 
Gegenständen  kein  weuntlioher  Untonohied  mI.    Die 
berliner   Volksseituno  (1861,  173)  naoht  in  ihrem  Leit- 
artikel eine  poUtiiche  Anwendung  davMi. 
GHUte. 

Von  der  Gülte  gibt  man  keine  Steuer.  —  Gnf, 

511,  193. 

Die  Steuern  waren  snerat  Grondatenem  und  wurden 
nach  dem  Beinertrage  der  Idegensohaften  beetiauot. 
Das  Einkommen  au«  andern  Quellen   (Bente,  ledige 


Ottlten)  war  anfänglich  eteuerfrei,  wae  der  Sinn  dea 

Sprichwort«  ist.    Ott" 

Schuld,  Zins. 


Sprichwort«  ist.    Ottlte  ist  die  zu  loiatende  Zahlung, 


Mhd.:   Von  der  Oulte  sal  man  keine  Bede  gebin.    (Bod- 
mann,  Rktingauische  AUertkütner,  Mains  1819,  791*.) 
Qtuxunl* 

Gummi  ist  das  Silber  der  Wüste. 
QummleUMtlouxn. 

•Es  ist  blosses  (wahres)  Gammielastioam. 

Nicht  blos  von  Sachen,  sondern  auoh  Ton  Fereonen, 
die  sehr  dehnbar  sind. 
HoU.:  Het  is  soo  rekbaar  als  gom  elaatiek.    (Harrebomde, 

/,  251.; 
Q-umpel. 

Gumpel,  geh'  in  dein  Ruh,  der  Bock  is  ver* 
kaaft.  —   TentUau ,  1032. 

Wenn  jemand  sich  um  etwas  bewirbt,  da«  längst 
vergeben  ist.  Ein  Jude  hatte  bei  einem  Bauer  einen  Bock 
gekauft,  mit  dem  Yerspreohen ,  denselben  in  acht  Tagen 
abzuholen.  Als  er  nach  demselben  kam ,  rief  ihm  der 
Bauer  die  obigen  Worte  zu ,  da  er  den  Bock  inawiechen 
anderweitig  verkauft  hatte. 
GKunpen  (Snbst.). 

•Er  möcht  vns  inn  ein  gumpen  fuhren.  ~  He- 
nisch, 1778,  28. 
D.  i.  betrugen,  vorführen. 
Gxunpen  (Verb.). 

•Er  gumpt  wie  ein  Stcincsel.    (Rotieribw^.) 
Oimkel  (8.  Kunkel). 

1  Auf  die  Gunk'l  gean.      (fJberösterreick.J 

Mit  dem  Spinnrade  in  andere  Häuser.  In  Schlesien: 
Zum  Bocken  gehen. 

2  Die  Gunkel  ist  abgesponnen.  —  Lehmann,  m,  7. 

Um  das  Ende  eines  Dinges  zu  bezeichnen.  (S.  Ende  lOS.)  ■ 

3  Mit    der    gunckel   zusammengehen.  —  Uemsdt, 

1778,49. 
Lot.:  Cum  colo  ac  lino  ad  unum  lamen  ooire.    (Henisch, 
1778,  60.; 

4  Sich  von  der  gunckel  emehren.  —  Henisch»  1778, 43. 
Qunkeleln. 

Das  günkelin,  so  du  angelegt,  mustu  selbe  ab- 
spinnen. —  Franck,  //,  87'*;  Henisch,  1778,  39. 
Ohinst. 

1  Bar  Gonst  hoat ,  krigt  Hefe.    (Henneberg.)  —  Fronn- 

mann,  II,  411 .  128. 

Und  wer  Hefen  hat,  kann  natttrlloh  auch  Kuchen 
seines  Glücks  backen. 

2  Besser  eine  Hand  voll  Gunst  als  einen  Sack  voll 

Kunst. 
HoU.:  *T  gaat  wcl  naar  gunst,  maar  niet  naar  kunst. 
(Harrebom«€,  /,  264.; 

3  Der  hat  Gunst,  der  sein  Gut  ausspendet,  der 

Hass,  der  niemand  was  zuwendet.  —  Fiwcfcm.,  0. 

4  Die  erste  Gunst   ist  Gunst,    die  zweite  schon 

Pflicht. 

5  Die  Gunst,  Feindschaft  und  Eigennutz  schaffen 

bei  den  Richtern  nicht  viel  Gutes. 

6  Ein  Härchen  Gunst  zieht  stärker  als  hundert 

Ochsen. 

7  Ein  Loth  Gunst  gilt  mehr  (ist  mir  lieber)  als 

ein  Pfund  Recht. 

„Man  sagt  im  Sprichwort,  ich  nehm  ein  loth  Gunst 
vnd  lies«  einem  Pfund  Bocht.'<    (Lehmann,  941,  10.; 

Frz.:  Une  once  de  faveur  vaut  mieux  qu'une  livre  de 
justice.    (Sohn  l,  61.; 

lt. :  Un  onoio  di  favoro  val  piü  ch'  una  libra  di  giustizia. 
(Goal,  655;  Pastaglia,  116,  2.; 

8  Ein   Motzen  voll   gunst    ist    mehr,    denn   ein 

Scheffel  voll  gerechtigkeit.  —  //enixcfc,  i509, 4i: 
Mathesu,  44^;  Körte,  2445. 

9  Ein  quintlin  Gunst  wigt  (gilt)  mehr  denn  ein 

Centner  Recht»  (Kunst).  —  Henisch,  I78i ,  6;  Petri, 
U,  219;  Parömiakon,  1783 ;  Kirchhofer,  158;  Braun,  1,  995. 


■-  .>!*.»■ 


Ganst 


Gunst 


170 


10 


13 


Eine  MeUe  (Quentchen)  Gunst  vermag  mehr 
als  ein  Scheffel  (Centner)  Recht  (Kunst),  — 

Pittör  .  V.  BS,  Sifitrock,  «iS7. 

>?r  qvLntin  gunit  bodre  en  Ijrre  puod  rotf*r- 
(Prop.  dan.,  548.Ji 

^'uoiten  konen  te  paa.   ( Harrebonn'« .  /,  !64''0 

<    QU  ^olo  dl  favor«,  «be  o«iilo  fik}»  dl  boW. 

- ' .; 
.„.    w;.-ie  Gunst  und  ein   Qitintl   Gold   wie^! 
m«hr  als  gansse  Schiffe  und  Wogen  voll  Reelit 
—  SaxU/r,  :(ü4. 

Dl«  BtiM«nr  Sin  Solotoik  Oanit  wiagt  lelin  Pfnud 
Vardlenat  »nf,    (Attmann  Vi,  431.) 

Ks  ist  beaeer  ein  Sack  voll  Gunat  als  ein  Sack 
ToU  Geld.  —  Simrock .  a658. 

Groive  Gunst  hat  der  letzte*  Willf.  —  Graf.soi,  I74. 

Wenn  mchfero  IcUiwilligo  Hcuttmtuuikgen  vcirbnodco 

»lod,  «o  ist  difi  letzte  die  cnt«clicU]endc.     Da«  S^irich- 

wurt  lil   Mii   dorn   lUliitolien   Rechl    entlehnt:    Orutlis 

quillt    bcSt   d«   leute   willo.     (Jluch,  5S8.^ 

Gunit  Ifckommt  mau  nicht  umaunst. 

Man  muas  •!■  verdienen,  aich  ihrer  wttrdif(  muben. 
/>»..■   n  n>et  point  de  furour  »Ion   qa'on  en  «il  digne* 
'    •    -     res«.; 

y  cht  Recht,  Siegel  und  Kunst 

/  't  og  iiTAVe  komtoer  rotten  lil  at   ravo.    (B>'hn 

1    sVii  ro>w.  »tat*,,  3C"i.J  —  M«d^Bng  gi«r  lovou  vraug. 
(rrvp.  dam.,  J'JI.J 

Gonst  durch  gcsehenck  erlangt,  i^^t  nicht  be- 
Siendig.   —   ItfniMch,  1781 ,  la. 

Galtst  erregt  Is'oid. 

ITolL:  Ounat  baarl  nljtl.    (Ilatreloituc ,  /,  2fiiJ 

Gunst.  FrenfMl,  Feind  und  Eigennutz  schafibn 
bc!  I  nicht  viel  Guts. 

/Im.  >-  og  für  inegfiit  kiendt  har  tit  don  anae» 

«»g  ; (Prot,  dan,,  K3.) 

GoJMt   gehet   für    recht.   —  Henuch ,  iJSl ,  M ;   Li'h- 

mamn,  tl,  239.  91;  Vein,  tl,  3«3.  Latcnd»rf  H.  16.  S^uv- 

#ys,j  Tottt  tefatl  pareompArfl  eteomta^re.  ^CiiA(«r,  41R.; 
Gunst  geht  für  Gespunsi.  —  KirctAafcr,  is7;  Sim- 

rac4.  «08«.  Adrr«.  2441. 

Gozui  gehl  mit  Uurenlicbe^  die  letzte  ist  je  die 

betie.  ~    Lm^-frin .  f^a. 
Qusmi  g«ht  vor  Recht  vnd  Kunst.  —  Gnatr.  iil,  46: 

Vtmtdtf,  \U.  Kttihhafer.  1&7;  Körte,  2442. 
S*$L:  Bay  thc  reapr'Cl  of  tli«  inaolent. 
/!.:  U  farar«  tt  cagion»,  ob«  il  torlo  re^a.    (Gaat,  Sl3,; 

Gtmat,  Gewalt  und  Geld  regiert  (verfuhrt)  die 

Welt.  —   ktrchhi>ler,\hl.  Körte,  iHQ, 

Gunst  ist  besser  als  (geht  vor)  Gab.  —  iirnudi, 

ITW.  (W;  Ktirlr,  2445;  Stmuick^  4020,  Hrnun.  /,  296. 
Aa  Jedaai  Cretoheuk  iat  der  gnto  Wille  das  Keato. 
ToU  ,    Gtinat  ia  balar  dau  gift.     (Harretomte,  /,  l.'64J 
J  '«^ne  (maltum),  qui  dal  cum  mauere  ttiUum. 

^  J  —  Mnnenim  animoa  est  optimui.   (Utniack, 
iiatU.  81."!;  Sryfwld,  12».; 

(luuat    lät   besser    dann  Silber  vnnd   Gold.  — 

«vnMcH,  1791.  20;  LrAmunn,  HS.  24;  /Vlri,  f/.  363. 
i>an, .-  Onntt  er  bedra  end  giTi  09  gava.  ^fVor.  d^sn. ,  262.^ 
Gunst  ist  blind.  —  Saürr.  247. 
'^  '      '      sie  macht  das  Herz  froh. 


,.h- 


i 


30 

3t 
33 


ife  ke  T«aa  gaoHMl  uaade ,  der  kand  ett  nj  unaada 

ro9.    «/SM.,    422.) 

Umi!*x^  iwumt  man  erlaufen,  VerwandtBchaft 
knüpfet  man,  Liebe  findet  maO)  aber  Feind- 
•ehaft  muss  man  kaufen. 

Gwift  macht  kunst.  —  ihttuch,  irai.  21 ;  rttri,  //.  JS3. 

JMt./  Qviiik  Toadt  kunat.    ( U«krrfb9tn^ ,  I.  264.; 

Gunst  überwiegt  Stärke.  —  irinr*JtT.  A/.  27. 
Üuiist  und  Vetterschaft  ha^n  bei  Hofe  grosso 

Kraft 
rrt.:  Toal  r  t«  9^  eonpto«  «t  ooiamAro»    (Bokm  t,  b9.) 
ObüsC  von  üerrenleuten  thut  auf  wildem  Gaule 

reiten. 
ihm*'     "'   '    (  und  Geld  machen  aua  dem  Esel 

«iii  vou  Welt 

GiDM  i    und   Geld    machen    aus    einem 

K«J'  tincn  Ritter  und  Held. 

J3U    z ^u  dagegen:   Farettra,  fenuDfia  et  deniora 

r-Mii  dl*  »vciaera  ebaraliert.    (l*r<mg,  tt,  S*;  KHtttm- 


3C  Gunst   zu    Hoff  verkehrt   sich    oÜt.  —  ihtuHh, 

ir«l,  22;  iMn,  U,  3C3. 

37  Hat  einer  nicht  gunst ,  so  hilfll  kein  rede  noch 

kunst   —    /.«rhmrtnii.  942,  24, 

38  Ileut  gunat,  morgen  vngunst.  —  Ummdk,  irai.  aa; 

l*v(ri .  li .  380. 

o9  Ich  nehm  funvar  ein  Handvoll  Gunst  vnd  Ueas 
dir   einen    Sack  voll  Kunst.  —  MtlanAtn,  sM: 

Ilenifvk,  17^1,  33. 

•lü  Ich  nem  ein  lot  gim.^t  wol  bereit,   las«  andern 
ein  pfundt  gcrechtigkeiL  —  //r«twt/i,  I78i.  .iä. 

41  Ich  nem  ein  (Juintlin  tiunst,  luas  einem  nniicrn 

einen  Centncr  rechts.  —  /v«r», //.  .198. 

Die  (iuiiat  der  Urosoi'u  Iml  lUiniliih  .in  ..u^«i.r.ir<u  nl- 
lichoa  newicht^  flodaaa  die  KiisAi 
Wer  olnc'n   \Ver»chück  In  de» 

der  ttlUt  eine  Klafter  In.  der  üui,.,  -_.  * ^ ,..,;- 

mann    VI.  3*7.J 

42  Kaiserliche  Gunst  ist  wohlriechender  Dunst. 

43  Man  muas  den  gunsten  für  die  Gabe  nemcn.  — 

Fran^k,  II,  ^1^ ;  Ta\i\tuts.  li?'';  lta\i»ch.  IIU ,  41;  Ifh' 
mann. //.  402,  30;  Äürfi«,  2446  u.  aci2>  i.igi. 

floli.:  Nocm  da  guuat  voor  de  gave.   (77  ,  2K4.; 

/f..' Lo  atolto  oüntlderail  doDO,  il  aavji»  <       uimo. 

Lat.:  Mnnerum  anünua  opUmaa.  (Tufifjiun,  117'';  hms- 
muM,  65&.J 

44  Mangelt  die  gunst,  so  brauch   dein  kunaU  — 

llenuch,  1781,  4U. 

45  Ohne  Gunst  ist  die  Kunst  eitel  Dunst. 

D&n,:  Faradon  gunat  er  kunst  aom  multüu  ndon  vi<jt  ng 
vtnd.  —  Uunat  fremlokk«»i  kmut,  kuuat  b«bovor  i^uiiat. 

—  Har  mab  ci  gunat  an»  bltil]*ur  (ngun  kunat.  (frvv, 
Jan.,  262.; 

40  Um  ein  Loth  Gunst  liksst  man   oft  ein  Pfund 
Gerechtigkeit  —  Körte,  uu. 

Ihin.:  Dat  kand  et  altid  gaae  aaa  traaeret  tU,  gitoai  og 
gavo  kommer  rotten  til  at  ravo.     (fro»^  dan,,  210.^ 

47  Wer  der  Gunst  der  Fürsten  traut,  der  hat  auf 
Sand  gebaut. 

DI0  Rasacn:  Wer  anf  die  Gnnat  der  Groiion  baut, 
der  hat  ein  aohwacbca  Fundament  zu  Boinem  Uauio. 
(AttmuHn    ['I,  WJ.) 

46  Wer  die  Gunst  der  Herren  hat,  der  hat  alle 

Tugend. 

Ka  ist  nicbt  QotbWL'uiIiii^r,  au^scblibaftllch  an  die  Ouott 
der  Machtiffi^n  ata  dnokon.  Jeder  hnt  Bf>irio  UUnatlingo, 
donen  gi'tfeuilher  ibn  aohinniicrrlichra  Bewuaataem  er- 
füllt; je^er  vom  FUrsttJU  ttia  zum  IStadtbdrgermoicter 
nud  Durfachnlacn  herub;  und  der  Ütiuscjungc  füUll 
«ich  gehoben  durob  die  Uunst  di'3  Kuhhirtflo, 

49  Wer  Gunst  hitt,  bekommt  Gewiirznügolein. 

Die  Holländer  verkauften  fraber  die  Gtfwtkranügeleia 
ttua  Gunst,  weil  aie  nur  uliein  welcho  b«aa«aen. 

50  Wer  Gunst  hat,  dem  schadt  vnrecht  nicht  viel. 

—  Pf  tri,  II,  7J5. 

51  Wer  Gunst  hat,  dem  wird  der  Sack  bald  voll. 

//.  •  Dagl*  eflTetti  ai  conoico  l'affotto.    (FiiszatjUa ,  r>,  2.) 

52  Wer  Gunst  hat,  kann  Gunst  verlieren. 

Uiin,:   Ingen  buld  baver ,   nden   hau  buld  fader.    (Pf im. 

dan.,  ai.ng 
»3  Wer  Gunst  hat,  sitzt  bald  oben. 

tt.:  t'or  la  gnuia  ai  t;^  aUa  gloha.    {raaagiia,  Vifty  H.Ji 

54  Wer  hat  Gunst,  Guad  vnd  gangbar  Geld,  dem 

wird  wol  ein  gut  vrtheil  gefeit.  —  i^m,  tt.  717 . 

Ilmlsrh  ,  178t .  57. 

55  Wer  nicht  gunst  bat,  der  iat  wie  ein  Wind- 

mühle ohne  Windt  —  /.e^rnftan.  944.  51. 
oC  Wer  nur  durch  Gunst  gestiegen,  bleibt,  wo  CP 
fällt,  auch  liegen. 

57  Will  gunst  oder  glück  wol  dem  Mann,  so  gilt^a 

gleich,  was  er  kann.  —  Lihrnrnn ,  M\ .  9. 

Dan.:  Modbold  ug  Ijkke  »il  Iota  fortrjrkke.  (Pro9. 
da«..  TM.) 

58  Wo  die  Gunst  redet,  muss  die  Zunge  das  Maul 

halten  (schweigen). 

59  Wo  Gunst,  da  ist  Kunst 

m  Wo  Gunst  und  Ungunst  Grtel  spricht,  braucht 
man  das  Corpus  juris  nicht 

It. :  II  favor  is  cagione  cb'  11  torto  re^na.   {PasinglitXf  tlH,  l.j 

61  Wo   man  nae^   Gunst  urthedt,    wird   eher  ein 

Esel  als  ein  verständiger  Mann  befordert. 

62  Wü  de  Gonat  hat,   brucht  vor  de  Gow  (Gabe) 

net  ze  sorge.     (Sit'itn.)  — ,  yirmem'-h,  t.U2^> 
In  Uodbnrg;  W»  da  Ilona  hat,  dt  bat  och  de 


171 


Günstig — Gurke 


Gnrkenkern — Gurr 


17S 


63  Zu  viel  Gunat  tödtet  die  Leut*. 

Fr».:  \Ij».  faveur   est   ropium:    an  pen,  f»it    dormir;  et 
beancoup  fait  moarir.    (Cahier,  66b.) 

*  64  Da  geht's  nach  Gunst  und  nicht  nach  Kunst.  — 

Mayer.  II,  80. 

*65  Er  steht  (bei  ihm,  ihr)  in  Gunst  wie  der  Wcih- 
kessel  in  der  Kirche ,  nahe  bei  der  Thür  und 
weit  vom  Herzen. 
Von  oinor  Person,  die  keine  Gegenliebe  findet. 

*6G  Mit  Gunst  zu  melden  für  ihrlichen  Loiten.  — 

Gomok'kc,  788. 

Eine  Redensart,  die  man  aU  Vorwort  anwendet,  wenn 
man  etwas  sagen  muss ,  was  man  für  unschicklich  h&lt. 
lu  der  P/«i/r»-'schen  Sammlung  mit  dorn  Zusats :  D&r 
denkt  wul  nig,  dos  Drook  sei  Vetter  is.  (Froimnann, 
III,  248,  238.J 

*67  'S  isüh  besser  es  Bämpfeli  Gunst,  as  e  Chratte 
(Korb)  voll  Gerechtigkeit.  (Soloihum.)  —  Schild, 

61.  67. 

aünstlff. 

Wem  man  nicht  günstig  ist,  der  thut  nichts  zu 
Gunst. 
Guxffel. 

1  iJei   der   Gurgel   faäst    man  die    Fische ,    den 

Mann  beim  Worte.  —  WincUer,  xvii.  sj». 

2  Man  kann  sich  die  Gurgel  ebenso  bald  abwoi- 

bcn ,  wie  absaufen.  —  Eiselein ,  262. 
*3  A  Gurg'l  hab'n  wier'  ä  Stieflrchra.    (Oberösier- 
rcich.J  —  liaumgarten. 

Von  einem,  der  im  Trinken  Ungewöhnliches  leistet, 
sagt  man :  Er  hat  eine  Gurgel  wie  eine  Utiefelröbro. 

*  4  D'  Gurgel  is  iem  z'  weit.     (Ob  der  Entu.)  —  Lin- 

dcnnaijr. 
Von  einem  starken  Trinker. 
•5  Das  Seine  durch   die  Gurgel  jagen.  —  llenitih. 

1782,51:  Scho«d,  1118». 
*6  Di  schäckt  alles  durch  de  Gorgel.    (Siebenbürg. - 

Sachs.)  —  Fromm  arm,  V,  35,  66. 

*  7  Einem  die  Gurgel  abstechen.  —  lleninch ,  1782 .  57. 

Ihn  umbringen,  tödten,  berauben. 
•8  Einem  die  Gurgel  auswaschen. 

In  Oberösterreich  wird  die  Bedensart  meist  nur  in 
Bezug  auf  unliebe,  ungebetene  Gftste  angewandt. 
*9  Einem  die  Gurgel  mit  der  Feder  abschneiden. 
Hinter  seinem  Backen  üebles  Ton  ihm  reden. 
Kngl,:  To  cut  one's  throat  with  a  feather. 

*  10  Einem  stracks  nach  der  Gorgcl  und  Kehle  greif- 

fen.  —  LuUicr'n  T\8(^rcden ,  329  •*. 
♦11  Er  hat  alles  durch  die  Gurgel  gejagt.  —  Sai- 
ler.  259. 
VorwohUebt. 
Frz.:  8*en  donuor  par  les  Jones. 
*r2  Er  säuft  sich  noch  die  Gurgel  ab.    (Nürtingen.) 
*13  Hau  der  d'  Gurgeln  selber  ab,  so  kost's  di  ka 
Trinkgeld.  —  EUelein,  262. 

*  14  Man  muss  ihm  (erst)  die  Gurgel  schmieren. 
*15  Schäk  dich,    Gorgel,  et  kit  e  Pl&tschren.  — 

Schuster,  281. 
Oürgel. 

*E8  ist  ein  hölzerner  Gurgel.    (Schiet.) 

Besieht   sich    wahrscheinlich   auf   ein    schlecht   ge- 
schnitztes Bild  des  heiligen  Georg,  woTon  Gttrgel  blos 
das  Diminutiv  ist;  und  ist  die  Redensart  verwandt  mit: 
Er  steht  da,  wie  ein  OelgOtzc. 
aargelstrasse. 

*Es  ist  die  Gurgelstrasse  gangen. 

Bei  Lauremhurg  (IV,  58,*t):  Gorgeistrate.  In  der 
Bamhurger  Chronik  von  Lappenberg  (8.107)  findet  «ich 
auch  blos  „Strate"  für  (rurgol.  KmoYi  Henisch  (1782) 
hat  „speisestrass**  und  für  den  obern  Theil  derselben 
,,prouiantrhor'^ 
Ghirffeiiiuppe. 

Das  gibt   gute  GurgelBupx)en,   sagte   die   Sau, 
und  ein  betrunkener  Pfaife  spie  ins  Gerinne. 
Oarirelversrn«k«ren. 

*E8  fehlt  ihm  nichts  als  (oder:    er  sehnt  sich 
nach)  Gurgel  vergnügen. 

Eine  berliner  Bezeichnung  für  Branntwein.  Ein  Wäch- 
ter sagt  zum  andern:    „Jeh'  mal  vor  mir  nach  de  an- 
dere Ecke  un  hole  mir  en  halb  Quart  JurgelverjniUon.«* 
(Braun,  Bibliothek  iles  Frohsinns,  Hft.  3,  S.  11.; 
Gurke. 

1  Aus  einer  Gurke  wird  keine  Melone. 

Die  Russen :  Wenn  man  die  Gurke  auch  in  ein  Mist- 
beet setzt,  es  wird  darum  keine  Ceder  daraoi  wachsen. 
(.1  Imunn   yi,  4'2t.) 


2  Der  eine  zieht  die  Garken  und  der  andere  iBst  «ie. 

3  Die  geschenkte  Gurke  ist  besser  (lieber)  als 

die  gekaufte  Melone.  —  AUnumn  v,  iso  u.  vi,  4S$. 

4  Eine  faule  Gurke  verdirbt  zehn  gesunde. 

5  Eine  gekaufte  Gurke  hat  mehr  Sidft  als  eins 

gestohlene  Melone.  —  AUmann  V!,  t90. 
Darttber  sind  aber  die  Anaichten  getheilt.    (6.  3.) 

6  Gurken  und  Mädchen  faulen  leicht 

Soll.:  Komkommers   lijn   van  maagdenaard,   a|j   dieMB 
niet  te  lang  bewaard.    (Harrebomie,  t,  4SlV 

7  Ich  mag  die  Gurke  nicht,'  sagte  der  arme  Mann, 

sie  ist  mir  zu  krumm. 

Von  Bettlern  oder  andern  Leutan,  die  trota  iknir 
Noth  noch  sehr  w&hlerisch  sind  und  nngemMMiM  Aft- 
sprUohe  machen. 

8  Kaufe  deine  Gurken  nie  bei  einem  Scharken! 

9  Man  würde  die  Gurken  für  Melonen  bezahlen, 

wenn  sie  ebenso  selten  wären. 

10  Saure  Gurken  sind  keine  Oliven. 

11  Wenn  die  Gurken  am  besten  angerichtet  sind, 

soll  man  sie  zum  Fenster  hinaoswerfen.  — 

Meixner,  58. 

Von  der  (irrigen)  Ansicht  ausgehend,  daas  die  Gw- 
ken,  welche  man  nicht  esse,  am  gesandestcii  aeien. 

12  Wenn  sich  Gurk'  und  Kürbis  streiten,  mischt 

die  Arbuse  sich  nicht  ein.    (Moskm,) 

13  Wer  die  Gurken  säuern  will,  legt  sie  nicht  in 

Honig.  —   AUmann  VI.  419. 
*14  Das   bringt   eine    sauere   Gurke    ums    Leben  1 

(Schiet.) 
♦15  Das  ist  eine  alte  Gurke.    (Thüringen.) 

Nichts  Neues. 

♦16  Die  Gurke  ist  alle  (oder:  Ist  die  Gurke  alle?). 

Die  Sache  zu  EndoV 
*17  Eine  Gurke  voraushaben.    (Brealau.) 

Eine  Bevorzugung  bei  jemand. 

♦18  Mit  Verleb,   doass  ig  mer  mag  enne  Gurcke 

nahmen.  —  Gomolcke,  790. 
*19  Sich   eine   (grosse)   Gurke   herausnehmen.    — 

Schuppius. 
Gtirkenkem. 

Wer  Gurkenkerne  legt,  bekommt  keine  Melonen. 
Die  Bussen:  Aus  dem  Gnrkenkern  w&ohit  die  Onr- 
kenpflanze    selbst    im   Garten    dea  Zaren.     (AUnutmt 
VI,  476.J 
Gurkensalat. 

Zwischen  Gurkensalat  und  Grütz  kann  man  wäh- 
len ohne  Witz. 

Die  Bussen :  Wenn  man  zwischen  Gurken  und  Kanta- 
Inpen  >u  entscheiden  hat,  ist  die  Wahl  leieht. 
Gorkexxseit. 

1  Die  sauere  Gurkenzeit  währet  nicht  in  Ewigkeit 
*2  Es  ist  sauere  Gurkenzeit  —  Frischbier  ^.  1397. 

Zeit  der  Geschftftsruhe,   die  je  nach  dem  Geaebftfl 
verschieden  ist. 
JIoU.:    Het    is    in    den    komkommer-tijd.     (Harrebomie, 
I,  431».; 
öürU. 

♦Du  bist  ein  recht  Gürli  von  Vaz.     (Schmei».) 
Qarli  =  leichte,  schlechte,  liederliche  Dirne. 

OUTT. 

1  Wenn  einer  ein  gurren  gen  Rom  ritte,  so  könde 

er  Siegel  vnd  briefif  herauss  bringen,  dass  es 
ein  hengst  wer.  —  //faüdi,  1783.43. 

2  Wie  die  Gurr,  so  ist  der  Gaul.  —  Lehmann,  326,  so. 
♦3  Es  ist  eben  gurr  als  gaul,  Vihe  als    stal.  — 

Franck,  II,  10«;  Eyering,  II,  53*;  SchiHer,  III,  6\ 

Dazu:  Jacke  wie  Hose,  Mies  als  Mus,  Krot  als  1^- 
dens ,  Gaul  als  Gurr. 

♦4  Es  ist  (eben)  gurr  als  gaul,  treg  als  üaul.  — 
llenisch,  1374.  34;  EUdein,  263;  Körte,  t447;  Sim- 
rock ,  4092. 

HenUch  hat  auch  die  Bedensart:  Hanckes  manekas,  und 
fagt  zur  Brkl&rung  bei:  „Wann  einer  iwey  ding  vor 
jhm  sieht,  dorn  eins  besser  danns  ander  nicht.**  8. 17S3 
sagt  er:  „Gurr  bedent  gemeinlioh  ein  alt  dttrr  ros«*', 
wofür  er  8. 1682  auch  Gorre  aufführt.  Die  Litauer  sagen : 
B&r  und  Pete,  es  ist  einer  wie  der  andere.  Die  Eng- 
Under:  Gans,  Gttnsleln  und  G&nserich  sind  'drei  Na- 
men, aber  Ein  Ding.  DieCseohen:  Glatso  wie  kahl,  's 
ist  alles  eins.  Die  Holländer:  Es  ist  ein  aiech  Weib 
und  eine  kranke  Krau.  Und :  Böcke  und  Beeeter  sind 
Ein  Volk.  Die  Bussen:  Alles  sind  Biber,  alle  gleich. 
Die  Letten :  Das  Loch  ist  so  gut  wie  die  Tonne.  (JUint' 
brrg  IV,  43.; 
tat.:  Mall thripes, mali  ipes.  (fft-nisch,  1374;  Segbold,  895.; 


173 


Gorren — Ouss 


Güst— Gut(A4j.) 


174 


•5  Gorr  als  gaul,  Vogel  als  neat.  —  Franck,!.  s?*». 

MM.:  Qurt  alt  gnl.    (FattnachUpiel.) 
CKunron. 

Bio    ennem    gurrt'e,    hinger   ennem   knurrt'e. 
CWalAeck.)  —   Cwrtte,  348.  430. 
Onrt. 

1  Mit  einem  Gurt  ist  schnell  gesattelt. 

J>äm,:  Det  er  inart  aadled  med  een  giord.  (Prov.  Jan.,* 480.^ 

2  Was  hinter  dem  Gurt  ist,   heisst  Busen,  bei 

Jmigen  und  Alten.  —  Aitmann  v,  98. 
OttrteL 

1  Die  die  Gürtel  näht ,  trägt  selbst  ein  loses  Ge- 

wand. —  AUmann  V,  9». 

2  Unter  dem  Gürtel  ist  kein  Verstand.  —  Evideiu.  460. 
Engl.:  There  !■  no  discretion  below  the  girdle. 

•3  Er  hat  den  gürtel  verzert.  —  Franck,  U.  23''. 

Um  den  Gedanken  aaasadrftcken ,  daia  Jemand  niobts 
betiUt  oder  mit  dem  Seinen  fertig  i«t,  bat  Franck 
(II,  23*')  der  Toretehenden  Redensart  noch  folgende 
beigefttgt:  £1  iat  ]m  die  pestilents  in  eeckel  kommen. 
£r  hat  gelt  in  eim  wetntoln  vemoet.  Er  hat  weder 
■eckel  noch  gelt.  Er  iat  Tonn  blinden  beraubt  worden 
swieoben  swo  kanten.  Er  helt  bans«  im  wetachger.  £r 
hat  nit  einen  hnnd  aasi  dem  ofen  su  locken.  Mehr 
lenss  dann  gelts  bringen. 

*4  Er  hat  Gurttel  vnd  daschen  dahinden  gelassen. 

E^enng,  II,  886. 
•  5  £r  hat  sein  gürtel  verlohren.  —  llenisch,  i784.  46. 
„Er  iat  vmb  Iiab  md  gut  kommen." 

*6  Man  kann^s  an  seinem  Gürtel  sehen  (was  er 

ist,  was  an  ihm  ist).  —  Tmdiau.as, 
OOrten. 

1  Ein  ieder  gürte  sich ,  so  schlodtert  ihm  nit.  — 

Gnter,  III.  27;  Lehmann,  II,  148,  35. 

2  Wer  ^hm  selbst  gürtet,  dem  stehet  der  sattel 

SieifT.  —  lleniMch,  1785,  17. 

3  Wer  nicht  gürtet  eh  er  reit,  sehr  bald  auf  der 

Erde  leit.  —  lirant,  Ntch..  1». 

4  Wer  sich  nicht  gürtet,  ehe  er  reitet,  der  feit 

leicht  —   iVlri,  11,  761. 

5  Zn  hoch  gürten  zersprengt  den  Gurt.  —  Kloster- 

apiegtl .  68 .  4. 

Zu  tief  aber  auch  niclit.  Die  Franxoaon  haben  die 
Bedenaart:  Geint  anr  le  oul  oomme  Martin  de  Cambray. 
(L^nmat,  II,  46.)  Martin  und  Martine  sind  die  Namen, 
die  man  swei  Figuren  gegeben  hat ,  welche,  mit  einem 
Hammer  Teraehen,  in  Cambray  die  Stunden  schlagen, 
und  Ton  denen  die  männliche  Ober  der  Jacke  einen 
Ottriel  trftgt. 

Ouaohel. 

*Gib  mer  a  Guschel,   'ch   gab   dersch   wieder. 
(Oberiatmtz.) 

Ofumm.  ^ 

1  Der  Gnss  geht  nach  dem  Floss. 

Da«  Qeld  flieset  immer  den  Beichen  su. 
Fr».:  L'eaa  Ta  toujoun  k  la  rivlire. 

2  Grosse  Güsse  bringen  Flüsse. 

Yon  dem  Folgenreichthum  grosser  Ereignisse. 

3  Gusse  bringen  (machen)  flüsse.  —  lienisdk,  i6id,  67; 

iWri,  //,  363;  Sauer,  153;  Körte.  2448;   Eüelein,  262; 
Stmrwk .  4093. 
Lat.:  Uolosi  morboai.    (Binder  I,  632.  //,  1262;  Pkilippi, 
I,  172;  Sckonheim,  Q,  13;  5«yfroM,  207.;  ^  MUltoa  mor- 
boemultafenmla  fecerunt.  (Binder II,  1937;  8egbold,Sil.) 

4  Liessesta  die  Guss  (Saufen),    so  Hessen  dich 

die  Flüsse  (Krankheit,  Wassersucht).  —  Leh- 
wtann,  II,  375,  lOI;  Petri,  11,  440;  Scholtcl,  1126*;  (^' 
Irr.  806'';  Körte.  2449;  Simrack.  4094. 

Ein  Wort  cur  Beheriigang  fOr  Trinker.  „Man  spricht 
▼and  ist  war,  auch  yedermanlich  offenbar,  lyeat  du 
dl«  Tbrlgen  gttsa,  so  lieaaeu  dioh  die  Tbrigen  flOaa." 
(Werdta,  AJUp.; 
Lot.:  Cnios  Übet  floxns  causa  saperfloita».  (Werdea, 
AU««.; 

5  Meid  die  Güss,   so  lassen   dich  die  Flüss.  — 

Lekmttrm.iX,  50. 

6  Starke  Güsse  sind  nicht  von  Dauer. 

h.t  la  piedol  tempo  pM»  ogni   gran  pioggia.    (Bokn 
1,  104.5 

7  Wer  nicht  l&sst  die  Güsse,   den   lassen  auch 

nicht  die  Flüsse. 

8  Wo  viel  Güsse  sind,  da  folgen  viel  flüsse.  — 

A<rt,//,817. 

*9  Sie  sind  von  gleichem  Guss  und  Zea^b* 


QÜBt. 

So  lang  güst*,  80  lang  melk.    (Osifrics.)  —  Buc- 
ren.  1026;  Ilaiukalender .  III. 

')  Vom  Vieh:  nicht  trftchtig,  unfruchtbar,  auch  von 
trftohtigen  KUhen,  wenn  sie  nicht  Milch  geben;  vom 
Acker:  unbebaut,  brach.  Gttatweido  =  Weide  für  gflst 
Vieh.  (Vgl.  Slürenburg ,  78»;  Rickey,  83;  Bremer  Wb., 
II,  .'i.W;  Dähnert,  164;  Schambach,  70;  Schul se,  II,  55; 
Frommann,   V,  146.) 

Oostua. 

1  De  gustibus  non  est  disputandum,  sagte  die  Kuh 

und  leckte  die  andern  im  Ars.  —  lloefer.  656; 
Simroek,  6059;  niederdeutsch  bei  Eichwald,  1074. 

2  Elk  zyn  Goeste,  zei  der  Boor,  en  h*  en  oat  zo 

Kiu  's  Papschuttel.  (Fram.  l'landern.J  —  Firme- 
nich ,  III.  698,  19. 

Jeder  nach  aeinem  Geachmack,  sagte  der  Bauer,  und 
er  aas  aoinea  Kindes  Dreiaolittaael. 

3  Gusti  und  Maulschöln  senn  verschid'n.    (Steier- 

mark.) —  Firmenich,  II,  764,  125. 
Geaohmttcko  und  Maulaohellen  sind  verachiedcn. 

4  Wenn   alle  Leut'  Ein  Gusten  hätten,  brauchte 

der  Krämer  nur  Ein  Waai'.   (Qberöiiter\eich.) 
•6  üp  sin  Just  stän.  —  Exchmüd,  930. 
Out  (Adj.). 

1  Ai,  wer  gät  äss  de  Rät.  —  Schwter ,  596''. 

Ei ,  wie  gut  ist  die  Bnth'. 

2  All  göd  mit,  see  de  Maid,  do  kreg  sc  *n  Snider. 

(Ostfries.)  —  lloefer,  709;  Ilauskalender .  III:  Eicli- 
wald,  1252;  Bueren,  35. 

3  Allamän  gud,  man  ham  sallaw  dach  bäst.    (Am- 

rum.)  —  Johannen,  151;  Haupt,  VIII,  365,  236. 
Jedem  gut,  aber  aich  aelbst  am  beaten. 

4  Alles  ist  gut,  was  Gott  thut  —  Schottet,  iia^. 

5  Alles  wäre  gut,  wäre  kein  Aber  dabei.  —  Dohn 

I.  133. 

6  Alltau  gaud  hat  Ok  keinen  Smack.    (Schöningen 

in  Braunschtceig.) 

7  Allte  guet  es  jedermanns  Ilunsfuet.  (herUthn.)  — 

Woestc.  68 ,  91 ;  fQr  Waldeck:  Firmenich,  I.  326,  43. 

Darum  gibt  der  Sarde  die  Lehre:  Seid  niemals  allcu 

gut.    Und  der  Baake  aagt:    Wer  an  gut  gegen  andere 

iat,  ist  nicht  gut  genug  gegen  aich.  (Heimberg  III,  US.) 

HotL:  Veel   te  goed   is  half  zot.    (Uarrebomie,   I,  249; 

Bohn  I,  299.; 

8  Allto  göd  döcht  ok  nig.  —  llauskalender ,  I. 

9  Allto  göd  is  Andermann's  Narr.  —  Bueren,  11 ; 

Eichwald,  1383;  Frommann,  //,  338,  21;  hochdeutach  bei 

Simroek,  4099. 
Frz.:  Deux  fois  bon,  c*est  une  fois  bdte.    (Cahier,  236.) 
UoU.:  AI  te  goed  is  buurmans  (allcmans,  audermans)  gek. 

(ffarrebomee,  I,  104.; 

10  Allto  göd  is  ungesund.    (HoUt.)  —  Schütte.  II.  50. 

Der  Mensch  kann  xu  Tiel  gute  Tage  nicht  ertragen. 
Lat.:  Nihil  minus  expedit,  quam  agrum  optlme  oolere. 
(PUniut.)  (Binder  II,  MI»  i  Fasetiut,  166;  Wiegand ,  243.} 

11  Allto  gut  is  deäm  andern  sein  Hunsfiiot.  (Sauer- 

land.) 

12  Allzu  gut  fordert  Armuth.  —  Simroek,  4100. 

13  Allzu  gut  ist  dumm. 

Die  fransösisohen  Neger  sagen :  Gate  ist  nicht  Dumm- . 
heit  (Heinsberg  II,  28;,  und  die  wahre  ist's  auch  nicht; 
aber  es  gibt  eine  Gfite,  die  der  Dummheit  sehr  Ähn- 
lich sieht,  wenn  sie  keine  ist. 

14  Allzu  gut  ist  liederlich.  —  Simrodc,  4098. 

15  Allzu  gut  kommt  dun^n  heraus,  sagte  der  Abt, 

als  der  Pater  Johann  den  Räubern  nachlief, 
um  ihnen  das  Geld  zu  bringen,  das  sie  in 
seinem    Mantel    nicht    gefunden   hatten.   — 

Kloatersyicgel ,  56,  14. 

16  Allzu  gut  verderbtS   gar.  —  llenitch,  1790,  5;  Petri, 

11,9. 

17  Aet  es  göt,  dat  kot  ^  Köh  stuppe  Uöere  ^  hant 

(Düren.)  —  Finnenidi,  I,  483,  52. 
0  Böse.    ')  Stampfe  HOmer. 

18  Auch  gut  mit,  sagte  der  Jonge,  als  er  ein 

Stück  Kuchen  haben  wollte  und  eine  Ohr- 
feige bekam. 

19  Auch  gut,  sagte  der  Bauer,  da  hatte  er  einen 

Floh  gefangen,  er  war  aber  aof  der  Läose- 
jagd.  —  Simroek,  S567;  Otefef,  U7, 


175 


Gut  (Adj.) 


Gut  (Acii.) 


ire 


20  Aus  gut  kann  leicht  böse  werden. 

Dan.:    Det  soin  er  (fodt  kand  snart  blive  ondt.    (Prot, 
dan.,  247.; 

21  Aus  ffut  wird  besser  und  aus  besser  bös. 

Fn.:  Sien  vient  ä  mieux,  et  mieux  &  mal.    (Bvkn  /,  8.; 

22  Besser  gut  als  schnell. 

Frt,:  Mieux  vaut  bien  faire,  quc  faire  vite.    (Recfuil,  i; 
C'aAier,  ü-SSJ 

23  Besser  gut  als  schön. 

Fra.:  Mieulx  vault  bon  que  beau.    (Lrroux,  IT,  1032.) 
Holl.:  Beter  goed  dan  scboon.    (Harrebomee,  f,  249.; 

24  Da  ist  nicht  gut  sein,   vro  es  der  boaser  hat, 

welcher  die  Zeche  macht,  als  der  sie  bezahlt. 
—   Parömiakon ,  825. 

25  Da  ist's  gut,  wo  wir  nicht  sind.     0-it.j 

20  Das   ist  gut,    was   dem   Maull   wol  vnd  dem 
Seckel  wehe  thut.  —  Lebmann ,  \a6 ,  9. 

27  Das  ist  gut,  was  icdermann  begert.  —  Lehmann, 

945,  2. 

28  Das  ist  gut,  wenn  alle  Männer  einig  sind.  — 

ßrn/".  415.  123. 

Man  kaon  annebnen,  dast  die  Entsebeidnng  eine  ge- 
rechte iRt,  wenn  die  Schöffen  in  dem  abgegebenen 
Rechtsgatachten  Übereinstimmen.  (8.  Folge  2,  Frage  122 
u.  Fragen  124.) 

29  Dass  ist  gut,  dessen  einer  sich  erfrewt,  wenn 

ers  hat.  —  Lehmann,  945 ,  1. 

30  Dat  het  uo  einmal  guet  gohen,  sag  de  Köster, 

do  storde  de  Thürmledder  herunner.     (Sauer- 
land.J 

31  Dat  is  nich  gut,  wenn  dei  Minsch  (Minsk)  tau 

tirig '  in'u  Dau'  gciht,  denn  hett  hei  'n  gan- 
zen Dag  nätt  Fäut '.    (ileckUmburg.J  —  Raahe ,  135. 
>)  Zu  leitig.    ^)  Thau.    *)  Kaaae  FUiae. 

32  Dat  ist  god,  wer  dormit  nicks  to  don  hat,  sede 

de  Jung,  dar  beten  sik  twe  Kreyen.  —  Globus, 

VIII,  171. 

33  Der  es  gut  hat  vnnd  wöll  es  besser  haben,  der 

tracht  nach  vnglück.  —  Lehmann ,  799 ,  so. 

34  Der  hat  es  ebenso   gut,   der  hinter  die  Thür 

thut,  als  der  es  ausputzt.  —  Opel,  373. 

35  Der  hat  es  nicht  gut,  der  vmb  gnad  bittet  — 

lleniseh,  1671.34. 

36  Der  ist  gut,  der  vor  Gott  gut  ist 

Dan.:  Han  er  god,  for  Gnd  er  god.    (Pro*,  dan.,  260.; 

37  Der  ist  nicht  gut,  der  sich  für  gut  hält 

It.:  II  primo  grado  di  bontji  h  il  pensar  di  non  harerla. 
(Paxaaglia,  34.) 

38  Der  ist  nimmer  gut,  der  alles  um  seinetwillen 

thut  —  Eiselein.  263. 

39  Der  weiss  nicht,  was   gut  ist,  der  Schlimmes 

nicht  erlebt  hat. 
Fr*.:  "Sxxl  ne  aet  que  c'cst  bien  qni  n'essaie  qu'est  max. 
(Leroux,  11,  270.; 

40  Disst  te  gät,  huost  te  gat;  disst  te  nit  gät,  kit 

de  Rat  —  Schütter,  633. 

Thuat  du  gut,  so  hast  du'a  gut;  thust  du  sieht  gut, 
80  kommt  die  Kuth'. 

41  Ed  äs  iweral  gät,  awcr  im  biesten  derhim.  — 

Schuster,  410. 

42  £h  et  gaud  werd,  mot  et  tevor  recht  siecht 

wercn.     (Hannover.)  —  Schambach,  105. 
Ehe  es  gut  wird,  musi  es  suror  recht  schlecht  werden. 
Dan.:  Man  kiender  godt  af  ondt,  fred  af  krig.    (Prot, 
dan.,  247.; 

43  Ein  jeder  ist  gut  genug  für  das  seine.  —  Pein, 

II,  200. 

44  Einer  ist  so  ppit  als  der  ander.  —  Henitch,  1794. 56. 

45  Einmal  gaud  is  beter,  as  tweimal  wat  nich  dögt. 

—  Schambach,  II,  125. 

46  £n  Betchen  gaud  is  jümmer  gaud;  gaud  enaug 

het  noch  nie  edocnt  —  Schambach,  ii,  isi. 

Ein  bischen  gut  ist  immer  gut;   gut  genug  hat  noch 
nie  getaugt. 
It.:  Da  stogione  tutto  h  bnono.    (Bohn  I,  90.; 

47  Es  geht  ^yXy  sagte  der  Erbe ,  als  man  ihn  nach 

dem  reichen  Vetter  fragte,  der  im  Sterben  lag. 

48  Es  geht  gut,  sagte  sie,  und  lag  in  der  Mist- 

pfiitze. 

Auf  solche  gemünst,  die  immer  alle«  gut  gemacht 
haben,  wie  schlecht  es  auch  sei. 

49  Es  geht  gut,  wie  der  Dreispitz  (s.  d.)  in  den  Sack. 


50  Es  geht  nicht  gut,  die  Wahrheit  aassuschltgen. 

—  Graf,  409,  i2. 

Der  Richter  soll  nach  Wahrheit  und  Beoht  nxiheOM. 
„Es  Je  nit  gilt,  dass  die  warhejt  maas  gMchlagm 
werd."    (LÜHig,  I,  236.; 

51  Es  geht  nie  so  gut,  um  nicht  furchten  m  mfit- 

sen,  und  nie  so  schlecht,  um  nicht  hoffen  za 
können. 
Dan.:  Intet  saa  godt,  man  maa  Jo  fnrgte;  iatet  sas  ondt, 
man  skal  Jo  haabe.    (Prot,  dan.,  905 J 

52  Es  geht  niemand  so  gut,  es  kann  ihm  ein  Uebel 

begegnen. 
Dan.:  Ingen  er  saa  god  at  hannem  ey  vorder  imc»d.    (Prot, 
dan.,  254.; 

53  Es  gibt  es  ofTt  mancher  gut  heraus,  aber  er 

maint  es  nit  gut.  —  Henisch,  17M.  57. 

54  Es  hats  keiner  so  gut,  der  ander  hats  so  böss. 

—  Franck,  II,  48^;  Lehmann,  845.  5». 

55  Es   is   gut,    dass   der   Oäss   (Geiss,  Ziege)  ir 

Schwanz  net  so  lank  is,  es  der  Kü  irer.  (MH- 
ningen.) 

56  Es  ist  alles  gut  gnug,  was  man  ymbsonst  gibt 

—  Franck,!,  75;  Simrodi,  8964. 

Selbst  Pech  ist  willkommen,  wenn's  vmaonst  ist,  aMftm 
die  Tarkon.  Und  den  Russen  ist  geschenkter  Essig 
lieber  als  gekaufter  Meth.    (Heimberg  XV,  146.; 

57  Es  ist  alles  gut,  was  man  ins  Schenkkästlein  thut. 

58  Es  ist  alles  gut ,  wenn  man*s  recht  gebranchen 

thut. 
Frz.:  De  saison  tout  est  bon.    (Leroux,  I,  82.; 

59  Es  ist  alles  gut  zu  seiner  Zeit 

lt.:  Da  stagione  tutto  ö  buono.    (Bohn  I,  90.) 

60  Es  ist  alles  zu  etwas  gut 

//..-  Ogni  oosa  senre  »  qualohe  eosa.    (Bokn  I,  116.; 

61  Es  ist  ganz  gut,  was  er  thut,  dem  man  wohl 

will;  es  ist  ganz  böse,  wenn  man  hasst  den, 
der  etwas  anTängt.  —  Pisior.,  X.  6S. 

62  Es  ist  gut,  biss  es  besser  wird.  —  Henisch,  120.16. 

63  Es  ist  gut,  das  mann  mit  ander  leut  schaden 

leert  weiss  werden.  —  Frandi,  I,e6^. 

64  Es  ist  gut,  dass  der  Schöffen  sieben  sind.  >- 

—  Simrock,  9162. 

65  Es  ist  gut,  dass  die  Kleinen  die  Grossen  nicht 

in  den  Sack  stecken  dürfen ,  sagte  der  kleine 
Bettelbube. 

66  Es  ist  gut,  dass  die  Leute  das  Wetter  nicht 

machen  können.  —  Kirchhofer,  SSl ;  Simrodi,  llMl*^. 

67  Es  ist  gut,  den  schnit  an  frembden  tnch  ler- 

nen. —  Gruter,  1, 33 ;  Lehmann,  691 . 5;  Siebetütees .  158; 
Sailer,  284;  Simrock,  10540. 

Sich  auf  Kosten  anderer  eine  natsliohe  Fertigkeit 
erwerben,  durch  fremde  Erfahrung  klug  werden. 

68  Es  ist  gut  eine  Eckmühle  zu  haben.  —  Goal,  74. 

Ung.:  Ket  ist&phos  Jö  t&masskodni.    (Oaal,  74.; 

69  Es  ist  gut  gedultig  seyn,  wann  es  eim  wohl 

geht.  —  Gruter,  1,33. 

70  Es  ist  gut  genug,  man  hengts  inn  kein  Kram. 

— .  Henisch,  1795,  48. 

71  Es  ist  gut  genug,  was  man  schenkt 

72  Es  ist  gut  genug,  was  man  vmbsonst  gibt  — 

Henüch ,  1795 ,  49 ;  Gruter,  1, 33 ;  Schottd ,  1127 *  n.  1143 ^ 

73  Es  ist  gut  gnug  biss  es  besser  wirt  —  Franck, 

II,  53*;  Henisch.  1795.  45;  Lehmann,  II,  142.  16S;  Sim- 
rock, 4107;  KMe,  2453. 

74  Es  ist  gut  gnug  vergebens.  —  Franck,  /,  76**. 

75  Es  ist  gut,  in  ander  leut  küchen  kochen  (ler- 

nen). —  Grauer,  I,  33. 

76  Es  ist  gut  in  gantzer  (seiner)  haut  schlaffen 

gehn.  —  Franck,  I,  81**;  Gruter,  I,  33. 

77  Es  ist  gut,  mit  ander  leut  schaden  witzig  wer- 

den. —  Gruter,  I,  SS. 

78  Es  ist  gut,  mit  Blinden  im  langen  Spiess  fech- 

ten. —  Gruter,  HI.  33. 

79  Es  ist  gut,  mit  kindem  spielen.  —  Gnii<rr.  /.  ss. 

80  Es  ist  gut,  mit  nachbaum  scheuren  ausrichten. 

—  Gruter,  I,  33. 

81  Es  ist  gut,  nach  dem  Preise  za  fragen,  wenn 

man  auch  nicht  kaufen  wilL 


177 


Gut  (A(U.) 


Gut  (A(«.) 


178 


82  £•  iat  gut,  riemcn  auss  ander  leut  heut  schnei- 

den. —  GruUr,  l,  83. 

83  Es  ist  gut,  sich  auf  zwei  Anker  stützen. 

ßim.:  Det  «r  godt  at  haTe  gud  og  gode  venner  i  ledtog 
■•d  lig.    (Prop.  dun.,  878.; 

84  Em  ist  gut,  überall  einen  Freund  zu  haben. 
JVt.:  II  «et  boB  d'avoir  de«  amii  partout.    (Bokn  I,  il.) 

85  £s  ist  gut,  vnglückhafiftiger  leut  müssig  gon.  — 

Framck ,  /.  81  *» ;  Gnüer,  1 .  83. 

86  Es  ist  gut,  was  der  thut,  den  man  liebt.  — 

87  Es  ist  gut,  Wein  auss  ander  Leut  Fass  lassen.  — 

Gruter,  Ul.  83. 

88  Es  ist  ffut,  wenn  böse  Kühe  kurze  Uörner  haben. 

89  Eb  ist  Keiner  so  gut,  er  findet  seinesgleichen. 
/>*j. :  II  n*nt  ei  bon  qa'il  n'ait  soa  compagnon.  (LeroMM, 

II,  »38;  Kritxinger,  169  ».J 

90  Es  ist  keiner  so   gut,   er  hat  wol   zweyerley 

muth.  —  Lehmann,  41.25  u.  818,  24;  Sinirock,  7214; 

Ewiem,  479. 
ft». :  Mae  a'ett  ei  hone  qui  ne  puiet  empirier ,  ne  si  maa- 

▼aU  qal  ne  puiet  amender.    (Leroux,  II,  271.; 
BoU. :  Miemaad  ig  loo  goed ,  of  UJ  heeft  wel  tweederlei 

noed.    (aambcm^e,!,  U9.) 

91  Es  ist  nicht  alles  gut  und  rein,  was  ich  und 

auch  ein  ander  mein'.  —  Frotchm, ,  Liv, 

92  Eb  ist  nicht  alles  gut,  was  gut  scheint 
I>äu.:  Alt  godt  Til  ikke  gayne«.    (Prot,  da:,  220.) 

93  Es  ist  nicht  alles  gut,  was  nach  unserm  Wunsch 

geht 
Dün, :  Det  er  ikke  alt  godt  efter  Tillie  gaaer.  (Pro9.  dan.,2^.) 

94  Es  ist  nicht  alles  so  gut,  als  man^s  ausposaunt 

fVs..-  11  B*eei  ei  bon  qne  bon  ne  aoit. 

95  Es  ist  nicht  all  weg  gut,  die  Jungfer  zu  küssen. 

K«  bestand  früher  eine  Todesstrafe  darin,  dass  der 
Verurthellte  einem  weiblichen  Automaten  entgegen- 
■elir«it«Bmviste,  der  ihn  umarmte  und  in  einoTon  He«- 
•cm  und  Spiessen  starrende  Untiefe  warf.  Dies  nannte 
man  die  Jungfer  kOssen.  Die  Schotten  nannten  ihre  Hin- 
liohtVMgnnaieliine  mit  dem  Fallbeil  ebenfalls  Maiden 
«»dar  Jungfer.    (Jamie$on'$  Dietionar^,  Edinbura  1804.; 

96  Es  ist  nicht  gut,  alle  Tage  Fastnacht  haben. 

97  Es  ist  nicht  gut,  dass  der  Mensch  allein  sei.  — 

1  JtfM.  ».  18. 

98  Es  ist  nicht  gut,  der  Poet  im  Dorfc  zu  sein.  — 

Körte,  48M  a.  6088;  Simrock,  7959. 

Be  sind  damit,  wie  dies  Jaeobi  in  seinen  Werken 
(XV,36S)  beklagt,  au  riel  Anfechtungen,  Störungen, 
Saauthungen  u.  s.  w.  Terbunden. 

99  Es  ist  nicht  gut,  die  person  des  gotlosen  achten, 

zu  biegen  den  gerechten  im  gericht.  —  Agricüa 

11,968. 

100  Es  ist  nicht  gut,  mit  grossen  Herren  Kirschen 

essen,  sie  werfen  einem  den  Stiel  an  den  Kopf. 
tat.:  Cum  domino  cerasum   res   est  mala  mandere  ser- 
▼um.    (Binder  IT,  643;  Oartner,  IW.) 

101  Es  ist  nicht  gut,  wenn  die  stufe  anff  die  benck 

büpffen  wöUen.  —  Henitck,  277,  28. 

102  Es  ist  nicht  gut,  wenn  die  Stüle  auff  die  Bencke 

hüpffen  wollen  oder  vnterthanen  vber  sieh 
hawen.  —  Prtr»,//.274. 

103  Es  ist  nicht  gut,  wenn  man  sich  bey  der  Wider- 

sacher Fewr  wil  wermen.  —  Petri,  U,  274. 

104  Es    ist  nicht   gut,    wenn  viele   regieren;   das 

Steuer  soll  nur  einer  führen.  —  Graf,  522,  2e9. 

105  Es  ist   nicht  gut,   wo  man  den  Herrn  selber 

mlle  Tage  räuspern  hört 

106  Es  ist  nidits  so  gut,  dass  es  nicht  noch  Bes- 

seres fflbe. 
Iu7  Es  ist  mchts  so  gut,  es  habe  denn  sein  Aber. 

—  Steiger,  29»;  Simrock,  96. 

108  Es  ist  nidits  so  gut,  es  ist  mit  bösem  vermängt 

—  Lehmanns  356,  47. 

109  Es  ist  nicht«  so  gut,  man  kann  es  übel  brauchen. 

Qedaake  und  Anwendung  selbst  sind  Tersohieden. 
Es  gibt  herriiche  Ideen,  welche  in  ihrer  Anwendung 
■chadUch  sein  wOrden. 
X>üa.:  Istei  saa  godt  at  det  Jo  kaad  bmges  ilde.    (Prov. 
dun. .  24$.; 

110  Es  ist  nichts  so  gut,  man  wird  sein  müde.  — 

Ltkmann,Hl,  19. 

^AUe  Tage  Rebhahnert"  rief  eine  Dame  am  Hofe 
Ludwlg's  XV.  von  Frankreich  beklagend  aus. 
DsnraoBBs  8mcawOBTra-l<sxiKoit.   II. 


111  Es  ist  nichts  so  gut  und  gesund,  zu  viel  ist's 

bös  und  ungesund. 

Daber  sagt  der  Fransose:  Ein  zu  grosses  OlOok  ist 
Euletact  ein  UnglOok.    (Rein$berg  III,  139.; 

112  Es  ist  nit  gut,  es  kost  dann  vil.  —  Fnmck,  I,  50"; 

llenUch.  1765,50;  Gruter,  I,  36. 

113  Es  ist  selten  gut,  was  einer  aus  zorn  thut.  — 

Hmitch,  1795,  52;  Petri,  II.  277. 

114  Es  ist  Überall  gut,  aber  zu  Hause  am  besten. 

115  Es  kann  noch  alles  ani  werden.  —  E%ae\ein,2eA. 

116  Es  kans  keiner  gut  haben,  er  sey  dann  gut.  — 

Franck,  I,  118*;  Henitch,  1795.  53;  Lehmann,  II,  137,70. 

117  Ks  muss  gut  sein,  sagte  Klas;  bei  dem  einen 

Machbar  esse  ich,  bei  dem  andern  schlafe  ich. 

Span. :  Bueoo,  bueno,  bueno,  was  guarde  Dios  mi  burra  de 
SU  centeno.    (Sohn  I,  206.; 

118  Es  seindt  nicht  alle  gut,  die  gut  scheinen.  — 

Henisch.  1794,  59;  Petri,  //.294. 

119  Es  seiudt  nicht  alle  gut,  die  sich  darfür  auss- 

gebeii.  —  lleni$ch,  1794.  59;  Petri,  //.  623. 

120  Es  steht  gut,  wenn  ein  armer  Mann  Conrad 

heisst   —    hörte.  4105. 
D.  i.  con  Rath  =  mit  Batk. 

121  Es  wäre  alles  gut,  wäre  kein  Aber  dabei.  — 

Mayer,  II,  4b;  Simntck.  24;  Reinsbery  IV,  4. 

122  Es  wäre  alles  gut,  wenn  nur  Das  und  Das  nicht 

wjire.  —  A«/or.,  ///.  45. 

123  Es  wäre  gut,  wenn  alle  jungen  Leute  könnten 

alt  werden,  ehe  sie  jung  werden,  sagte  der 
Schwabe.  —  Körte,  8206. 

124  Es  were  nicht  gut,  wenn  die  Geiss  ein  Schwantz 

hett   —   Lehmann.  43,  18;  Eiselein,  202. 

125  Es  wird  wieder  gut,  wer*s  erjebt 

Böktn. :  Bude  dobfe,  az  tli  vas  sloml.  —  Bylo  n&m  dobre  — 
Jen  se  tomu  d&Tuo;  a  bude  aase  —  v:  do^ktaie  -li  se. 
(Öelakoeskv,  199.; 

P(dn.:  Bedaie  dobnte,  kiedy  sie  szyje  alamie.  (Cela- 
*ow*y.  199.; 

126  Es  wirdt  nicht  alles  gut,  was  man  gut  maint 

—  Petri.  11,  348  ;  lleitütch,  1711,  55. 

127  Et  is  gued,  dat  de  Stroete*  nit  en  Wiesibaum 

lang  is;  et  is  ment  en  koert  Enneken,  wo 
et  gued  smecket    (Westf.) 

■)  Stroete  =a  Schlund ,  Gurgel,  Hals-  oder  Speise- 
rühre; dithmarsch:  Strot  =  Hals. 

128  Et  kann  nit  eher  gutweren,  etmott  eher  een- 

mol  sien  schlimm  'ewest  OValdeck.)  —  Curtte, 
353 ,  480. 

129  Für  mich  gut  vnd  hinter  mir  falsch,  dem  gehets 

vber  seinen  eigen  Halss.  —  Petri,  II.  321 ;  He- 

ni«ch,628,67. 

130  Gäd  es  et,  dat  de  Sack  an  der  Mil  niche  Mel 

hun.  —  Schuster,  1122. 

Out  ist  es,  dass  die  Sloke  in  der  Mühle  kein  Maul 
haben. 

131  Gar  zu  gut  ist  halb  schlimm. 

132  Gar  zu  gut  ist  liederlich.  —  Eitelein ,  ies. 

133  Göd  geit  't,  säd  Trin  Ted,  un  leg  in'n  Addel- 

pol  (Düngergrube).    {HoUit.)  —  Schütze,  lt.  50 ; 

Globu»,  VIII,  176. 

Es  gebt  gut,  sagte  Trine  Ted,  und  lag  in  der  Mist- 
pfotze.  Die  Spitze  des  Sprichworts  ist  gegen  diejeni- 
gen gerichtet,  die  auch  der  schlechtesten  Lage  noch 
eine  einladende  Seite  abzugewinnen  wissen,  oder  die 
immer  glauben,  eine  Sache  gut  gemacht  zuhaben,  wie 
schlecht  sie  auch  ist. 

134  Göd  is  göd,  man  (aber)  alto  göd  is  Allermanns 

Narr.  ((Hdenhurg.J  —  Fromnutnn,  F,  489,  402;  Gold- 
Schmidt,  166;  Bueren,  505;  Firmentch,  /,  SS2,  9;  Eich- 
wald, 66t. 

135  Göd  of  död  of  de  Brand  derin.    (Oldenburg.)  — 

EichwaU,  668;  Bmrwn,  606;  Fnmmamt,  V,  439,  603. 

136  Göd  to  w^g*,  sflggen  de  Güitrower,  as  de  L6s 

in't  Schart  —  Hm^t .  4M. 

137  Göt  en  schlecht  ea  witt  vanSneen  *.   fisjA^g  — 

FtniMNJch,  i,  4M,  n.  .1.1'  < 

*)  Weit  TOBCiaiuider.  't^  ' 

188  Göt  of  ken  Geld.  ->  fietooM^M.  >  * 

139  Got  öss  got  on  beter  öss  beter.  —  FrUMitt^  K  f^^ 

1 


179 


Gut  (A4j.) 


Gut  (Adj.) 


180 


140  Gut  so,  Broder  Liedtke,  kannst  so  läge,  kannst 

80  StelllP.  —   FrischhiiT,  467. 

141  Gued  is  ^ued,  ower  all  to  guod  is  Annermann's 

Ilundsiuet     (Rürcn.) 

142  Guet  is  guct,  awwer  viel  te  guet,  diäm  nestet 

de   Muse   in    de  Fuet.     (Iserlohn.)  —  Firmenich, 
in,  186,  13;  Wocfte,  «9,  97. 

143  Guet  si,  is  scho  recht,  aber  z*  gut  si,  ist  bös. 

(Luzern.J 

144  Gut  dem,  der  täglich  geht  aufs  Häuschen  and 

alle  Wochen  einmal  aufs  Mäuschen.    (Braun- 

nchweig.) 

145  Gut,  doch  nicht  zu  gut. 

hat.:  Oleom  et  salem  oportet  emere.    (Seybold,  404.; 

146  Gut  genug  ist  halb  verdorben. 

147  Gut  genug,  ist  schnell  genug.  —  Eiaelein.bii. 

Frz.:  Asses  tAt  le  fait  ce  qni  bien  se  fait.    (Bokn  J,  i.) 
hat.:   Sat  cito,   li  eat  bene.    (Altdorf,  3&6;  Schonheim, 
S,  6;  Binder  I,  1583;  11,  3025.; 

148  Gut  genug  taugt  selten  viel. 

Engl.:  Good  enougb  is  nerer  ougbt.    ^Bohn  II,  19.) 

149  Gut  is  gut,  öwwer  allto   gut  is  des  Nohwers 

Geck.     (Waldeck.)  —    CurUe,  345,  393. 

150  Gut  ist  genug. 

frz.  Schweiz:  Quand  l'iet  bon,  li£  pran.    (Schweiz,  II. 
190,  1.; 

151  Gut  ist  gut,  aber  besser  ist  besser.  —  Mayer,  //,919. 

In  Aachen:  Qöt  es  got,  effel  (aber,  {edoob)  beisser 

es  beisser.    (Firmenich,   I,  493,   78.;    Die  Sachsen  .in 

Siebenbargen:  G&d  ass  gftd,  biesser  ftss  Messer.  (8cf.u- 

ster,  977.; 
Engl.:  Good  ia  good,  bat  better  carrieth  it.  (Bohn  II,  364.; 

—  Tbough  good  be  good,  yet  better  is  better.  (Qaaly  191.} 
Fr»,:   Le    bon   est  bon,   mais   le  meillenr  a  le  dessns. 

(Gaal,  191.; 
Iloll.:  Ooed  is  goed,  maar  beter  ia  beter.    (Harrebomie, 

I,  250.; 
//.;  II  baono  d  bnono;  ma  il  megUore  vince.  (Gaal,  191; 

Bohn  I,  101;  Cahier,  28.'i2.; 
Lat.:  Felix  Corinthnsj  at  ego  sim  Teneates.  (Oaal,  191.; 

152  Gut  ist  gut,  wenn  man  gut  mitthut  —  Sim- 

rock,  4136. 

153  Gut  ist  hochgeboren.  —    Sauer,  sss. 

154  Gut  ist  schnell  genug. 

Frt.:  Asses  tot  se  fait  ce  qai  bien  se  fait.  (Cahier,  1751.; 
Lat.:  Sat  eito,  sl  sat  bene. 

155  Gut  ist,   was  dem  Maul  wohl  thut  und  dem 

Sack  nicht  wehe. 

Die  Walachen  sagen:  Gut  ist  .nicht,  was  gut,  gut 
ist,  was  mir  gefallen  thut  (ReiH$tftrg  I,Ab.)  Oder,  wie  die 
Polen  sagen,  was  einem  lieb  ist.    (Heinsberg  II,  23.; 

156  Gut  ist,  was  gut  endet. 

157  Gut  ist  wohlfeiler  als  schlecht 

Span.  .•  Mas  caesta  mal  hacer  qne  bien  hacer.  (Cahier,  3520.; 

158  Gut  ist's  immer,  wenn  ein  Ofen  im  Zimmer. 

Pol*.:  Dobra  to  rics,  jak  Je  w  chali  pics. 

159  Gut,  Lieber,  seggt  de  Gröt,  denn  het  he  de 

Düfel  in'n  Nacken.    ((Mfriet.) 

160  Gut  kommt  nicht  zu  oft. 

Dan.:  Oodt  kommer  aldrlg  for  tidt.    (Bohn  I,  371.; 

161  Gut  oder  böse,  es  muss  gelebt  und  gestorben 

sein. 

It.:  O  bene  o  male,  tntti  dobbiamo  virere.  (Bohn  I,  115.; 

162  Gut  sein  ist  besser  als  gut  scheinen. 

Dan.:   Det  er  bedre  at  viere  god  end  synes  saa.    (Prov. 
dan.,  S54.; 

163  Gut  und  arm  bleibt  hinter  der  Thür,  reich  und 

schlecht  kommt  herfür. 

164  Gut  und  brav  gewesen   sein,  ist  das  schönste 

Lob  auf  den  Leichenstein. 

165  Gut  und  geschwind  passt  (ist)  nicht  in  ein(em) 

Gebind. 
KngL:  Good  and  quiokljr  seldom  meet.    (Bohn  II,  la; 

166  Gut  und  geschwind  sind  keine  Geschwister. 

Dan.:  Snart  og  vel  ere  slelden  sammen.    (Bohn  I,  SdS.) 
Frt.:  Bien  en  comman  ne  fait  monoeaa.  (Leroux,  II y  181.; 
//.;  Presto  e  bene  non  si  oonriene.    (Bohn  I,  191.; 

167  Gut  und  geschwind  stehen  niemals  wohl  bei- 

sammen. —   \nnckler,  XX.  9. 
Frx.:  A  grant  peine  bien  et  tost.    (Bovill,  II,  ll2.; 
lat.:  Vix  bene  et  cito.    (BotiU,  II,  112.^ 

168  Gut  und  schön  darf  nicht  betteln  gehn. 

It.:  II  bell'  e  '1  buono  place  ad  ogn'  nno.  (Pattaglia,  278, 1.) 

169  Gut  vnd  (doch)  nicht  zu  gut  —  Ueni$ch,  im,  &7. 

170  Gut  von  gelat,  im  Hertzen  quad.  —  PtM,  11,  368. 


171  Halt  für  gut  jedermon,  da  weist  nicht ,  was  ein 

ander  kann.  —  Petri,  II,  m». 

172  Heut  gut,  morgen  quad.  —  Amk,//.  888. 

173  Ich  sitze  gut,  sagte  die  Katze,  da  sass  sie  anf 

dem  Speck. 

174  Ik  do  die  göd,  un  du  deist  mi  quöd.    C^nmen.) 

—  Käster,  258. 

175  Is  all  god,   wat  Godd  giwwt,  harr  de   Jung 

seggt,  aber's  wat  Moder  giwwt,  is  doek 
bäter,  da  sehet  era  Krei  upp  't  Botterbrod. 

—  GoldichmilU.  55;  Uoefer,  561. 

176  Is  jut,  Bröseke,  sagt  der  Berliner. 

177  Ist  einer  gut,  so  seindt  sie  all  gut  —  Mnriteh. 

1794,62. 

178  Ist  einer  gut,  so  seindt  sie  all  gut,  sprach  jener 

Kauffmann,  da  verkaufet  er  junge  Wölff.  — 

Jhnisch,  1794.  64;  Hoefer,  252. 

179  Ist's  gut,  wftr's  in  einem  Pfaffen.  —  KirtAkofer,  2». 

180  Ist's  nicht  gut  gemacht,  so  ist's  doch  got  ge- 

dacht —  Petn,  II.  408;  llemsch,  1795,  61. 

181  It  is  nich  god,  wenn  de  Minsch  to  ttdig  in  'n 

Dan  geint,  denn  het  be  den  ganzen.  Dag 
natt  Föt  (Mecklenburg.)  —  Mutsdtu.  128,  23;  Fir- 
menich   I,  73,  7. 

Wer  frflh  morgens  in  den  Thau  geht,  der  hat  den 
gansen  Tag  nasse  Fttsse.  In  Besng  auf  Jugieadleben 
und  Gesohäftsanfang,  auch  wol  so  seittge«  Avliiteheii. 

182  Keiner  hat  es  so   gut,   der  ander  hab'  es  so 

übel.  —  Kiitifin,  263;  Simrork ,  4121. 
Lat.:  Bona  nemini  horm  est,  quin  alienl  sit  mala.    (Eiu- 
lein,  263.; 

183  Machst  d's  gut,  so  hast  d's  gut    (llenneberg.)  — 

Frummann ,  II ,  412 .  152;  hochdeutsch  bei  Eyering,  II ^  399. 

184  Man   wuss   es   also   für  gut  nemmen  biss  es 

besser  wirt  —  Tappius,  61*. 

185  Mancher  ist  darzu  gut,  dass  er  im  bösen  weg 

vorher  geht.  —  Lehmann,  $55,  9. 

186  Mancher  ist  gut,  weil  er  nicht  schaden  kann. 

Frz.:    Bfaints  sont  bona  parce  qu'ils  ne  peurent  niiire, 
(Bohn  /,  37.; 

187  Neinot  für  gut,   wie  man   auch  thut,   ist  ein 

altes  Tafelrecht  —  Henisch,  im,  6»;  Schattet,  U43*. 

188  Nempt  es  für  gut,  vff  ein  ander  mal  wollen 

wirs  verbessern.  —  Tappiua,  124». 

189  Nichts  ist  so  got,  dass  man  nicht  fibel  köndt 

brauchen.  —  Lehmann,  852,  so. 

190  Nimb  für  gut,  was  die  zeit  bringen  thot  — 

Henvtch,  1796,  5. 

191  Nimb  für  gut,  wie  dirs  gläck  thut.  —  Hemtck, 

1664,  15. 

192  Nimm  far  gut,  es  ist  ein  tegliche  hoffspeiss. 

„Liebe  Freund,  nemmen  für  gut,  es  ist  ein  tegliche 
hoffspeiss,  spricht  man,  wan  sieh  einer  nit  Tfrgestge- 
rioht  hat,  so  kompt  jm  einn  gast  muerselMner  ding." 
(Oeilerton  Kaiseraberg,  Vtattfgunf  dea  Patemoater,Htn»- 
burg  1815,  8.  LXXXV,  2»».; 

193  Nimmer  gut  der  Schwäger  Kath  thut  —  Pwjor., 

A',75;  Eiselein,  iCl. 

194  öch  gud,  säd  der  Münnich,  do  krag  lia  Bocket 

(Buchweizen).     (Bedburg.) 

195  Oft  gut  im  Rath  und  schlecht  in  der  That 

196  Ok  all  guet,  sach  de  FloGlnger,  da  hadd'e  'ne 

Lüs  griepen.  (Grafschaft  Mark.)  —  Hoefer,  167*»; 
Firmenich,  111,  185,  23;  Woeste,  6S,  ». 

197  'S  muss  gutt  sein,  wenn's  ne  besser  is.    (Ober- 

lawitz.) 
Sprichwörtliche  Antwort  anf  die  Frage,  urie  es  gebe. 

198  Sie  seind  nicht  alle  gut,  die  sich  dafür  aoss- 

geben.  —  Benisch.  1794.  67. 

199  So  geht't  göd,  segt  Jahlbeck,  nn  liggt  mit'n 

Rüggen  in  'n  Bot  —  Hoefer,  46o. 

200  So  lang  es  Aam  gut  geht,  is  mer  e  Chochem 

(Weiser).  —   Tendlau,  834. 
Vgl,  Pred.  Sah  9,  16. 

201  Soll  es  gut  gehen,  so  muss  man's  gnt  machen. 
Böhm.:  Öin  dob^,  a  bude  dobfe.    (Celakmskjf ,  29^ 

202  'T  is  göd,  dat  de  Böm'  nich  in'n  Häven  (Him- 

mel) wasst     (Rasteie.) 


Oat  (A(\j.) 


Gut  (A4j.) 


182 


^205 
■906 


(liunHiMtvr .)   ^    Scham- 


Tau  gaud  is  half  alwora. 

Mil  doD  Witrtr'ti:  ,,^»  RUt  lat  halb  albern^',  wird  «af 
dMEtuti  ■<!  hiti^^deutot,  wo  Her- 

MnikgUi'^  ;  >idreu  Tugoudcn  zu  BBia 

ttSKll  wlm  i  inen. 

*04  Ueb«rall   gut,    Hber    derheme   am    besten.   — 

,205  Ftherall  ist  gut,  wo  wir  nicht  siud. 

Pvin.  T  Waxfdjtie  dobrie,  gdttte  na*  niema.  (FtiicÄbi^r,  Ute.) 
Waa  gut  ist,  befahlt  man  nicht  zu  theuer. 

/(..*  Mo  MMki  «t  puö  pagur  oosa  ohc  piaccta.     (JitUtir  ) 

S07  Wa«  gut  ist,  darnach  greifft  jederman.  —  lUu- 

»Her.  4ia.  IkniMch,  1739.  li«;  /'Hrt,  //.  ÖWT. 

^^Jtt  Was  gut  i«t,  das  ist  tohön  genug. 

^^^^H|||fth^^  '  to  i  pickno,  CO  £lo,  to  1  «xpetao.    (6eta- 

^^^^^^■l  hudet  sich  wieder.  —  f'nscMner^ ,  1401. 

^HflOW^  gut  iät  für  den  eiuen,  JkI   böse  für  den 

i»«iw,.   AJUag  er  Ikke  ligo  godt  für  allo.  cller  li«o  ondi. 
(-/•»trf-  <<a«i..  'ih.) 

111   Wa»  gut  ist  lur  den  Kalt,  ist  axich  gut  für  den 

Wann,    (^.kwmt.)  —  Ktrchhofer.  2I>.  .VirnrorA,  l2.i:>l, 

LSia  Was  gut  ist  für  die  Leber,  ist  nicht  stets  gut 
B  für  die  MLix. 

^V  r«^<,.-   tioQd  für  Üic  Uver  in«y  bo  bad  far  Uie  ■pleen. 


la  gu 

B«na 


t  ist,  holt  der  Teufel  rucrst. 


Sil  Waa 

\^-  it..'  B«na  eoMl  toato  ft  rapHa.     (PoMsagiia.  28.; 

^■914  Wa«  gut  ist,  kan  bald  hö^n  werden,  vnd  daa 

^m  böas  gut.   —   Lehmann,  352,  31. 

^B  bihm.:  Pri  foia  kdo  mal,  lo  dotrr«  ttojl,  lubo  neobar  «e 

B^^S1&  Waa  gut  ist,  kommt  wieder. 
^Ol6  Was  gut  ist,  kummt  mtig  genug. 

^B  ^tt.i  Jatwt  taat  »i  iui(!z  biet),  ^(L^rt<H* .  tt ,  176J 

^fclt  Was  gut  ist,  weiss  keiner,  der  das  Böse  nicht 
^"  kennt. 

SlS  Was  gut  werden  soU,   muss  klein  angehen.  — 

k/Vfn  ,  U.  59T. 
l»  Was  gut  werden  will,  schickt  sici  beizeiten,  — 
V  X«t«. .-  G«Bero«lorti  arbortt  ■Latlm  ptant«  oum  fnicta  est. 
M  Was  gut,   will   weil   haben.  —  «a»wrh.  ir»«.  ig. 

t«*fn(nn.  //.  S34.  141 .    Latendoff  II.  3'i. 

OTI  Was  jemand  zu  gut  gesetzt  ist,   kann  er  ver- 

WillkÜren.   —   V.raf,  7if^,  75:  KUngen,  im'*,  S. 

J«4frr  kann  aaf  AnaptSctie  und  Vortheile  Tenlcbten, 
dt*  «da  Vertrag  tu  ietnen  Gun«i«n  eatliilt. 

tW  Was  man  nicht   für  gut  halt,   das    ist  immer 
böse,  —  «rrtf,  292.61,   DanieU,  WeiMnldgiattc .  U%. 
,       tlZ  Was«  gut  ist,  erkeut  man  auss  dem,  wass  hbm 
^K  isL  —  /,«>imoNn.  »4«.  5. 

^V  .^.Sehaa   kot>ii«a   lat  «ut,    d«no    blind    sein   ist   böas; 

^m  Friad  lat  «ut,  domi  Krieg  isl  boaa." 

t«4  Wat  gaud  is  vor  de  Hitte  is  ak  gaud  vor  de 

Klille.    —   JSdwrnfcrtfJi,  34J. 

135  Wal  gaut  geit,  dat  doit  de  Büem  «ülwest,  - 

PAdbrmArtc* »  tl ,  421. 
IM«  Utohtaru  uud  aiig^nohmcm  Arbcitfn  Tcrriehtct 
4mf  Uon»e«itf«r  (Hauer)  in  der  Kegel  •i»t>.tt,  wahreud 
•r4l*f;roben»  und  «nBtr«ag«iidem  durcU  «eine  Knechte 
«der  Tayalühnet  rafHchten  Uast. 
Wat  göd  i«,  mutt'n  6k  göd  wesen  laten.  ((htfrw.} 
—  Bmryn .  vni .  UaxukMenflfr ,  L 

iS7  Wat  got  es  für  de  Wänue^  dat  es  auk  got  für 

die  Külle.     i/-i;>/j«  ; 
ist  Wfin  es  gut  geht,  dem  fehlt*8  an  Freunden  nirht. 

ÜoAm..'    Kda  ar   dohf«  »«>df,  tarn    ae  rAdo  obodl.     (Ötla- 
t»9t*y.  IM.; 

f.      tt9  W€m  ^^  fTii  jr*»ht,  der  denke,  dass  es  wieder 

^m  MS«^  myalt  o  pffbode.    föttmkotttf .  Uä.) 

^^  iVte.      ...ijri.    L2J,    •»..!. gidrle,    m^  o    prayaodjii»,    (Ctkt' 

hß^Uf,  24«  > 

JW  Wmm  «  gtit  geht,  der  rühme  sich  nicht. 

ASAm.     Jtd/ä  li  dobfe.  ml*,     fölahink»,  iOi.jt 
iVI«.:  Male«,  kivdjr.  dubtie.    (Cvlakonity,  IM.) 


231  Wem  soll  der  gut  thun,  der  ihm  selber  übel  thut 

Lat.-   AapiL'O   folicetn   tibi,    uau   tibi    Rouiale,    8>Uaia.  — 
Necguic'iunui    «Api( ,    itut    aibi  nun   aapit. 

232  Wem'ß  gut  geht,  ist  gut  ratben,  —  Knrte,  6715, 
333  Wenn  es  gut  geht,  sind  alle  gute  Rathgeber. 

—   Simrwck,  81J8. 

234  Wenn  es  gut  ist,  ist's  ^enug.     (Ftam.  Schreit,) 
23b  Wenn  et  dek  gaud  geit,  sau  best  de  Fninne 

genaug,    wenn   et   äwer   scheiwe   geit,   sau 

trecket  se  Sek  torüe, 

So  laofra  ea  gut   tfebl.  «o  Uaat  dQ   Freunde   fcaaug; 
wenn  e«  ab«  cchief  g*ht,  xl«tien  sie  alch  «urOok. 

236  Wenn's  gut  geht,  ist's  gut  rathen. 

/!..■    Qnando   la   cuia    va   beno,   e  boano   dar   oonaigUo. 
(BvhK  I,  122.; 

237  Wenn's  gut  geht,  sind  alle  gute  Hebammen.  — 

Kme,  2700. 

238  Wer  es  gut  hat  und  will  n  besser  haben,  trachtet 

nach  Unglück. 
230  W6r  et  gaud  hcm   (haben)   will,   de  make  *t 

gaud.      {Hannwer  )   —   Schnmharh ,  |IÄ. 

240  Wer   gut    ist,   bedarö"   keins    Jobs.  —  Hemuh, 

iTSa.  I;  Mn.ll.  715. 

241  Wer  gut  ist,  bei  dem  kommt  der  Teufel  zu  kurz. 

Hvhm.:  JiJ-li  dobr/,  tnrtnö  n«  lobe  imti  mA,  (^€faJtop*)n/,  IM.) 

242  Wer  gut  ist,  der  ist  auch  früh. 

243  Wer  sich  lur  gut  hält,   fangt  an  schlecht  2U 

werden. 

It,:  Cominciaa  divenlar  catUro  ohi  li  tittn  buonA.     ffioA« 

244  Wer   sich    selbst   für    gut   hält,    wird    täglich 

schlechter. 
//..*  Cotnioda  a  dl-^eular  CAttivo  obl  sl  tieft  baono.   (Bohn 

I.  »«.; 

245  Wer    weder    gut    noch   schlecht,   der   macht^s 

allen  Leuten  recht. 
24<j  Wer  weiss,  wozu  es  gut  istl  —  TurtrfJttu.  9(i7. 

247  Wer*8  gut  hat   und  wählt  sich's  schlecht,    ist 

förwahr  ein  tbörichter  Knecht. 

248  Wers  gut  macht,  der  bats  gut  vnd  hats  auch 

gut  ^u  verantworten*  —  Hmkch,  U9«i*  46:  Sekoi- 
id.  U43^ 
ünn.r  *Liier  Tel  og  fuor  vct,   aiig  amuk  og  gi«r  godt.  — 
Uold  diu;  tpI  det  ataaer   dig  ve] ,   tr»d  paa  Jordon  hon 
taai  det  rel.    (Prot,  dan.,  2»4  o.  991.) 

249  Wcr's  »o  gut  macht,  als  er  kann,  macht's  gut 

genug. 
Fri,:  Bieo  eaoarche  4  qni  ne  deult,  aaaes  fall  ^vii  faict 
Of«  qn'il  penlt.    (Leroux,  lt.  \m.) 

250  Wer*s   zu  gut  haben   will,    wird   gar  oft  (ge- 

meiniglich) betrogen.  ^  S<'tfMW,348. 
lai,:  Elephaa  cornuA  pol«u<  amUit  ot  aure«.   (fSackl.^ib.) 

—  K«    qua«raA    molUa,    ne    GontiouAnt    dum.     {S<u- 
bntd,  341.; 

251  Wo  es  mir  gut  geht,  da  ist  mein  Vaterland. 

ftKin  WDiaur  Manu  nennt,  wie  bekannt,  «o^a  ihn  gut 
geht  f  »ein  Vaterland.**    (BtitUr.) 
Lat.i     lUa  mihi   patria  eal,   nbi  paacor,   ouu  ubi  nnaoor; 
lila   ubi    Bum    notus,    mtu    ubi    oalua    ersin.     (BinJer 

II,  mi.)  -   L'bi  bone»  ibi  palria.     (Binder  I,  ll^l.j 

262  Zu  gut  ist  ein  Htückchen  Liederlichkeit. 

253  Zu  gut  ist  niemand. 

Prt.:  Kul  Irop  n'oal  bun,  na  p«o  JkaaÖB.    (heroux,  II,  271.) 

254  Zu  gut  taugt  selten  viel. 

It.:    Tanto    büooo   cb«    nun    val   tUente«     (B^An    I,    127/ 
CaMtt,  a*3i,; 

255  Zu  vil  gut,  ist  böSS.  —  Fmntik,  It,  Sl'';  CrMl*r,  I,  B». 

Pclti.   n,  B28.  Stmfovk,  4101;  Et»iftftH  ,Mt. 

*256  A.   denkt,    ich   bin    eni   groade    gut   genunk. 

CSiMf«.)  —   Fioihtmmn.  4i)9,  372. 
•267  Auch  jun  guten.  —   tj/mol«  /.  .S87. 

Bu  frautt  Jemand ,  vrenu  man  iimi  aagt,  data  feiner  9«> 

daubt  worden  aei. 

•  258  Da«  ist  gut  der  Sau  vor  den  Arsch  zu  giessen. 

—  ynrcMncT^  3213, 

Von  aohleobtea«  «nachinaokhalUa  Gstrtnksti,   Sap- 
pen u.  a.  w. 

•259  Duü  ißt  gut,  rUutjj  zun»  Opfer  und  die  lateinische 

Knii-(t   (nr>?)   dfiniTi   zu   wischen,   —   t'uHrtn,  ,*ii2, 

i<l»f    ver<f'>t 


183 


Gut  (A4j.) 


Gnt  (Snbst.) 


184 


*261  Der  ist  gut,  um  Essig  zu  macheo. 

Frz.:   Qu'il  est  bon  k  faire  ane  enaeigne  k  bi&re.    (Lt' 
roux,  II,  300.; 

*262  Der  ist  gut  zum  Galgenschwengel. 
*2tf3  Du  bist  so   gut,   wenn  dich   nur   jie  Läuse 
(Schnecken)  nicht  fressen.  —  ifirrWio/er,  290. 

•  264  Du  must  es  also  für  gut  nemmen,  biss  es  ein- 

mal besser  wirt.  —  Ta^^^iw,  123''. 
*265  Einem  etwas  zu  gut  halten. 

£a  ihm  übersehen,  nicht  ttbel  deaten. 

•  266  Einer  ist  so  gut  als  der  ander.  —  WewMcfc,  I79i,  56. 
*267  Er  hält  zweierlei   für  gut:  was  seinem  Maule 

wohl  und  anderer  licutcl  übel  thut. 
•268  Er  hat  der  guet.     (Sohihum.)  —  Schild,  72,  171. 

Ist  guter  Dinge,  guter  Laune. 
*269  Er  hat  heut  den  guten.  —  Eisdein,  264. 

Nämlich  Tag,  Humor. 

*270  Er  hat's  so  guet  wiene  Herre-Hung.    fSolothum.) 

—   Schild,  85,  824. 

*271  Er  ist  gnt  ab. 

Eine  amerikanJBche  Redensart,  welche  eine  gewiaae 
Stufe  auf  der  Erwerbe-  und  Wohlatandaleiier  beseichnet. 
Die  unterste  Stufe  wird  durch  die  Bedensart  beatimmt : 
Er  macht  aeiu  Leben,  d.  i.  er  vordient  so  viel  als  er 
sa  seinem  Lebenaunterhalte  braucht.  Verdient  er  etwas 
mehr,  ao  sagt  man:  Kr  macht  gut  ans.  Auf  einer 
hohem  Stufe  ateht  derjenige,  welcher  schon  gut  aus- 
gemacht hat;  von  ihm  heiaat  es:  Er  iat  gut  ab.  Eine 
wieder  höhere  Stufe  ist:  Er  macht  Oeld;  er  hat  ao 
viel  Übrig,  daas  er  Kapital  anlegt.  Dann  heiaat  ea: 
Dor  Manu  iat  ao  und  ao  viel  wcrth.  (Vgl.  Atlantiitche 
Studien.  Von  Deutuchcn  in  AniTtka ,  Uottingen  11^3, 
U ,  24.) 

•  272  Er  ist  gut  im  Strumi)f.  —  Jer.  Golthdf,  Leiden  und 

Frciidcn  eines  Schulmeisters  (nerliii  1848),  ///,  3. 
Er  weivis,  er  vorstellt  was. 

*273  Er  ist  gut,  um  einen  Lump  zu  flicken. 

Holt.:  (Jij  sijt  t'eu  gocdo,  om  eon  kwado  to  läppen.  (Uarre' 
bomei-,  I,  24a«.; 

•274  Er  ist  gut;  war'  er  aber  ein  Fischleiu,  man 
würde  den  Kopf  der  Katze  vorwerfen. 

Vom  Gutherzigen,  dor  aber  zugleich  eigonainuig  und 

darum  l&atig  iat. 

^oil.:  AI  ia  hij  goed,  men  vindt  wel  betör.   (Harrebomet. 

I,  24i)».^  —  Iiy  is  goed,  maar  was  hy  en  visolije,  men 

zou   het  hoofdjo   voor  de   kat  werpen.     (Uarrebomie, 

/.  n,) 
*21b  Er  ist  gut;  wenn  er  schläft ,  so  beisst  er  nicht. 
Dan.:  Han  glorde  ingen  godt,  uden  een,  som  gik  gra- 

dende  frs  ham.    (Prov.  da».,  948.^ 
HoU.:  GIJ  zijt  goed,  maar  gij  moet  slapen.  —  Hij  is  wel 
goed,  ala  hij   slaapt,  dan  bijt  hij  niet.  —  Hij  ia  zoo 
goed,  dat  hij  niet  deugt.    (Uarrehomee ,  I,  2iy.) 
Span.:  Ea  tan  bueno  que  k  serlo  maa   no  valiera  nada. 
(Vahier,  8249.; 
•276  Er  ist  gut  wie  die  lieb  Stund.    (Lmem.) 
•277  Er  ist  gut  wie  ein  Kind.  —  Struve,  II,  8. 

Von  der  Güte  der  Kindeanatur  entlehnt.  Dor  Fran- 
zose nennt  einen  rocht  guten  Menschen:  Gut  wie  'a 
Brot.  Der  Holländer  aagt:  Er  iat  gut  wie  Brot  und 
Wein.  Man  könnte  ihm  gemahlenea  Gold  anvertrauen. 
Man  könnte  eine  Kirche  auf  ihn  bauen.  Dor  Venctior : 
Er  iat  brav  wie  Gold.  Der  Tosoaner:  Er  ist  die  Güte 
der  Welt.  Der  Chinese,  welcher  dem  Jaapia  einen 
hohen  Werth  beilegt,  aagt:  Er  iat  ein  Menach  wie 
Jaspis.    (Huinsberg  II ,  116.) 

*278  Er  ist  mir  nicht  zu  gut  dazu. 
•279  Er  ist  so  gut  wie  der  Hung-Uli.  —  Kirchliüfer.  262. 
•280  Er  kan  gut  vud  böss  allermeyst.  —  Tappius,  210  ^ 
•281  Er  kan  gut  vnd  böss  beyde  wol.  —  TappiHs,  210 ^ 

Lat. :  Novit  mala  et  bona.    (Tappius ,  210  '*. j 

*282  Er  maint  es  gut,  es  wills  aber  niemand  gut 
verstehen.  —  llenisch.  1795,  32. 

•  283  Er  nimmt  für  gut,    dass  man   ihm  auf  den 

Bratepiess  macht. 

Wer  gern  tanzt,  dem  iat  leicht  gepfiffen. 

*284  Er  thut  kein  gut,  man  erschwing  jhm  denn 
die  Haut  wie  einem  nussbaum.  —  Frunck,  II,  61*  ; 

llcnifch,  1795,  34;  Körte,  2699. 

•285  Er  thut  sich  was  zu  gut 
•286  Er  will  flir  gut  gelten. 

IToll.:    Die  mag  wel  voor  goed  doorgaan.    (ffarrebomee. 
I,  849».; 

•287  Es  ist  gut  für  den  blauen  Husten.  —  Kirch- 
holer,  242. 

•288  Es  ist  gut  genug I  biss  es  besser  wird.  —  //<?- 
niach.  1795.45. 


•289  Es  ist  gut  genug  für  Seesoldsten,  wenn's  die 

Matrosen  nur  ^uben. 
•290  Es  muBs  gut  sein,  bis  es  besser  wird. 

Lot,:  Dnrate,  et  vosmet  reboi  serrftte  aeowidit.  —  Hob, 
sl  male  nunc,  et  oltm  sie  erit  —  ITt  qvtmu,  quado 
ut  volumus  non  licet. 

•291  Es  wäre  gut  Teufel  nach  ihm  malen. 

•292  Es  wird  gut  werden,  er  macht  lang  daran.  ~ 

Lehmann.  //,  184,  88. 
•293  Es  wird  schon  gut,  bis  d'  heurathat  oder  stirbst 

fOberöstcrreich.) 
80  sagen  Aeltem  scherzhaft  beachwlohtigmd  bb  KIb- 

dern,  welche  über  eine  unerhebliche  Yerwnndtttig  oder 

einen  geringen  Schmerz  klagen. 

•294  Et  es  got,  dat  ich  nit  vun  Hötzocker  ben.  (Kit».) 

Wird  gesagt,  wenn  es  stark  regnet. 
•295  Gut  und  schlecht  durcheinander  wie  's  Zins- 
getreide. 
Frs. !  L'un  bon  et  Tantre  mauvais  comme  obapon  de  raate. 
(Leroux ,  I,  98.; 

•296  Hai  es  so    guet  as  de  D&ed,   dai   h&ld  dea 
einen  as  den   Aunern.  —  (Graftdhaft  Mart.)  — 
Frommann.  V,  60,  77. 
•297  Hai  is  sou  gudd,  hai  dait  kainer  Flaige'  wit 
tc  lohe'.     CAttendom.)  —  Firmenick,  I,  35«.  8. 
■)  Fliege.    ')  Zu  Leide. 
♦298  liest  nüd  de  gute?  —  Singer,  Sitten.  181. 

Zu  ergttnzon:  liaune.    Bist  du  in  flbler  Stimainng? 
•299  Hi  hc't  so  gud  üüs  't  Swin  üüb  Stai  (im  Schwein- 

Stall).    C'^mrum.)  —   Haupt,  F///,  368.  SOS. 

•300  Hier  ist  gut  sein,  hier  laset  uns  Hütten  bauen. 
Aus  ^laltfl.  17,  4  entstanden. 

•  301  Ich  bin  ihm  gerade  gut  genun^.  —  Gsmokie,  11. 

•302  Ich  bin  ihm  so  gut,  dass  ich  ihn  fressen 
möchte;  ich  könnte  ihn  dann  hintragen,  wo- 
hin ich  wollte.    CSchlnH.j 

•303  Ich  bin  schu  wieder  gutt  —  Gomoldc«,  4n. 

•304  Ich  bin  so  gut  als  du  bist  —  E}^ng,  III »il. 

•305  Ist's  gut,  wär's  in  einem  Pfaffen. 

•306  LÖSS  es  ok  gut  sein,  ich  wiFu  schonn  wider 
bezoaleu.     (Schief.)  —  Frommatm,  UI,iU,  iM. 

•307  'S  is  schunt  gutt.     (Schlcs.) 

Es  ist  schon  gut.  Nach  der  manniehftMshen  BetoDaaf 
drohend,  ironisch  u.  a.  w. 

•308  'T  is  all  göd  mit  in  de  Winter.    (Otiprie*.)  — 

IJaiukalcuder ,  III. 
•309  Und  das  war  gut  —  Schlosser,  Gesdiichte  4*$  18. /ili 

Jahrhunderts ,  S.  258. 
•310  Wenn  der  gut  ist,  dann  gibt's  mehr. 

HoU.:  Ia   dezo  goed,   men   vindt  er  m«er.  —  Ia  er  Ms 
goed,  Ood  liale  lo  allen.  —  Ia  er  Mn  goed,  aoo  a^n 
ze  allen  goed.    (llarrebomee ,  I,  249".; 
Gut  (Subat.). 

1  Alles  gut  ist  eines  andern.  —  PetH,  n,  7. 

2  Altes  Gut  hinter  rostigem  Schloss  macht  neuen 

Adel  mit  blankem  Tross.     (Bähm.) 

3  An  eines  Gutes  Ansprach  ist  kein  Verlust  — 

Klingen,  48  a,  1;  Graf,  441,  832. 

Wer  einen  Beobtianspruoh  an  eine  Saoha  mu  habe« 
glaubt  und  diesen  trotz  der  Weigerung  daa  VefplUch- 
teten  geltend  machen  will,  mnss  Klagbar  werden.  Da- 


bei kann  er  nichts  verlieren  als  die  '. 
aber  die  Aussicht,  sich  in  den  Besita  dea  Gegmsta&des 
zu  aetzon,  wAhrend  dor  Gegner  ausser  den  Pxocess. 
kosten  noch  die  Sache  selbst  verlieren  kann. 

4  An  übel  gewonnenem  Gut  hat  der  dritte  Erbe 

weder  Freude  noch  Muth.  —  Pi$tar.,B99;  Gnf, 

364.  445. 
Lat. :  Et  male  partnrum  non  gandit  tertint  haerea.    (Stf- 
h'M ,  117  u.  157.; 

5  Anderleut  Gut  —  anderleut  Sorge.  —  Simrwk,  4W. 

6  Anderleut  Gut  ist  gross  (schön)  Gut. 

HoU.:  Anderer  goed  behaagt  ons  H  meest.    (HarrebomH, 
I,  246''.; 

7  Angefailt  guet  verdenckt  man. 

Damit  drückt  Hauer  (LiiJ*),  mir  tuveratladlloh ,  dis 
^  lateinische  Redensart  aus:  Merz  ultronea  pnUot. 

8  Arecht  Gät  gedät  nit.  (SiebeiUtürg.'eächi.)  —  Sek^ 

ster,  638. 

9  ArScht  Gat  kit  ned  on  dräten  Häm.  —  SAwOv,  c». 
10  Aufi*  verzehret  Gut  leihet  der  Teuffei   keinen 

Heller  nicht  —  Pein,  U,  27;  MaAe»t„  317 \ 


Gat(Sabst.) 


Gut  rSub.sl,> 


tRß 


1  Auk    eo    klein  Gntt  erhalt  ennen    bi  frttuhem 

Mftude.      (WMitfckJ    —    r-wrlf/«.  3«.  3JS. 

1)  Bfti  •1>'»  '"'■  *     t-'L'»     ,u\  iärwet  eck  dal  Kruet. 

fJ-  irt  drückt  d«D8clb«<5RecliU- 

••Ix   äua.    Ytic;    lal   ihc   JIcutiq   mein,    lu    gehOrcu  lakr 
aoot»  dio  t>i«r  fii  «l.>, 

13  Bftiiwenrtig  und  verlaiifenea  Gut  gehört  zur  höch- 
sten liond.  —   (rVof ,  129,  348. 
,,  Huwrnd.rjif  HUill  utui  viirlopen  gUilt  Uörek  thor  hog- 
-  I'.  ll.J    Et  irnr  eise  Rog«! 
Om«r  Ttirdeton,  clereti  o%- 
i   r  llnu  K«nr0nd»t  wirdl  oder 
'«  M-Mi   iittnitlo  TcrUnfea  Out,  doB8«n 

i;.  -,i,-fr  riir- f.  .UiC/ uilinden  war. 

Bei  vtuechUui  ^iiiL  kein  segen  iai^  es  gehot  hin 
wie  es  Iterkoinmen  ist.  —  v,ra\i\ ,  lU,^.  //rninh, 

1793,  SiH.  Li hmiwn,  II.  50,  30. 

ib  fiewer  eta  Out  iu   der  Ferne  als  ein  Uebel  in 
dw  Nahe.  —    «tflcW«?r,  A7Jf.  94. 
^L  tu«  IUi»«itja :    Dftt  Gut«  In  tl«r  Fem«  «(iolit  dAi  Böso 

^H  in  dar  KAh«  «ua. 

^^^^^..,/       •:.,.. .4  ^.    ,   {liiUDCo  i*  bottor   than    cril  »t  hniid, 


bött  loalAoo  cliii  ua  hiaI   vicino«    (Tai' 
>al  tHim  d«  longo  que  idkI  da  p«r(o.    ^fiuAn 

lieber  ist,   das  gegenwertig  Gut  gebrauuheii, 
denn   nach    andereti    gcdenckeu.   —    //muifi. 


ter  ÄndennaDU«  Gud,  na  gen  C<üd.  —  itui- 

rM,  M;  Ekhmtdä.  «61,  FroMimfitfrt ,  //,  S!W«  67. 

16  B<qr  gi'Ofsem  Gat  ist  vbei  forcht  —  IViri,  tt,  is 

ikMtch»  179«.  <c. 
|#  I>a  haben  wir  "«  liebe  Gut,  aud  es  ist  nicht  ans 

gebacken. 

■!■  J%ail«c  Mansch,    der  anwitiond^   «ittenlo«  nnd 
«-VPinMBhter  voo  der  LInlTer»ittt  od«r  ron  aamcu  kost- 
*itl*Ua*n  Ra(««n  Kurllckkomnit. 

90   '  lit,  danach  Muth. 

21  i  Iteric  (Jut  tragt  den  Schaden  mit  dem 

veriorenen.  —  Uraf.  aro.  1»8. 

Von  »i»T«rir4ut«tn  Gute.  Der  Tr^ubiJidoT,  d-  i.  der, 
dtn  ttwM  Kar  Aufbewahrung  llborg«ben  worden  iit, 
loUlM  ketneo  Rrutc ,  wenn  er  irugU>ich  mit  dem  fremden 
0«t«  oigvnes  Torior,  muiB  «b«r  beiahWn,  wenn  die 
*A«erti»«te  Sache  iJtoin  abhanden  gekonutcn  iwU  Sein 
tiat  Iheilt  da«  .Schicktal  des  Uim  anrcrtra«teu,  und 
dft»  belialten*  tr4gt  den  .Schailou  für  dA«  verlorene. 
,,1>ea  tehaden  nall  dragcn  dat  bolioldcnc  goth  mit  dem 
T«rUi«««il/*     {  n'itrfyhalfH,  Jl,  !M^J,  yi,) 

b«tte  Gut  ist  der  beste  Kauf,  —  üraf,  ssa.  U7. 

Vom  VcrliJUmis«  in  Proia  und  Waaro.  Nicht  der 
kau/i  am  beitoo,  der  am  woblfcilaten  kauft,  sotidurn 
«lev  die  beat»  Waare  wjUill. 

Hrt  bette  g^^ed  1i  de  beete  koop.    (Harrebomit, 

.  «rj 

ma  ewig  gut  macht  rechton  muth.  —  Pvtri.  l,  9. 

Uos  gfÖMte    Gut  ist  Gesundheit,   der  gröBste 

6eb*t8   Zafriedenlieit,    die   grosste    Lost   ist 

lileb«,  der  grosste  Trost  der  Schlaf,  die  beste 

Arsnei  ein  wahrer  Freund. 

Da«  Gut  bleibt  bei  dem  Blute,  woher  es  gekom- 

jXien.    —    mirhrnnd,  IM),  ftH,  Graf.  \U ,  U. 

fiia»  in  LMand  betondors  gobrtocbliche  ^pricbwurt 
t>«*«t«bD«t  daa  HUckfalifreobt  und  findet  bei  Erbtftttitrn 
«AtB«  AnwcDdiing.    (Vgl.    Hung*,  Da*  Ut-  und  riltdn- 
Pritatreeht,  2.  Aaflag»,  37-1  a  u.  376.) 

Gut   bleibt  bei  denen,    die   in  der  Were 
—   Graf.  195,  «T. 

itwai,  die  «wei  Erbiobafton  baben,  «ich  Ter- 

uod    ohne    KJnder   itorben,     »o    fallen   die 

Krt—balten  wieder  an  den  nftcbtten  Stamm,  an*  dem  tje 

Kkaa«i*a&,   die   de*  Mannet  an  den    telnon.  die  der 
n_,     .^   .1^.     lüiren.    Wenn   ferner    Kinder  nocb  auf 
doK  -imilie  leben,  ohne  eigene  Haatbaltan;;, 

•o  jcblait   an    die  Hanagenoatenechaft.    Ja 

Loiiv«.-  •'«(  >.'udt  Mifft  by  den,  de  jn  der  were  aitten. 
(HacA,  iH.) 

H7  Pas  Gut  einer  Ehpfrau  »oll  hinter  ihrem  Manne 
wr  ch  schwinden.  —  Graf,  154.  91. 

\>  'ii   de*  ebcUcbeo  VermOgeun  Wot 

fUr  i>>"  j'a<i-r  >irr  r.iic  eingegangen  worden,  eo  mottte 
bol  Aaa  Maanea  Tode  «Ut  ebefraulicb«  Termbgen  wie« 
dar  »iiur»»ehiedan  aad  der  Frau  und  ihren  Aagah<trigen 
MageatAUi  werden, 

Rliafn>w»n  ituot  toi  hinder  jreni  man  weder 
ewiaca  matih  «racbeatn.  (tM»dt>mch  von  Itifttufatdf»,  BI.  13J 


28  l)aB  f  ■ 


Ab. 


17« 


knn. 

1,  ^:»>  t 

29  Bas  Gut  fällt  auf  iks  nädiate  T^lut  —  Graf,  üw),  ii.i. 

Die  UradctnAho  eut»ohiod  Idr  daa  HcoLt  znm  Erbe. 

30  Das  Gut  l\»lgt  seinem  Berm,  —  i:i*pMfc<Tri,  s.w: 

Ihltt'bftmd ,  66,  yj,  /'it/or.,  IX,  45.  Ämr»ifl,  4143.  Em- 

Jeder  bat  dat  Becb«,  «efn  ICfgamlbtiin  in  BdsiU  tu 

nohmen,   wo  er  ea  fn   '  r  liior^  waa  dabei  xu  bn- 

obaohten  war,  Tgl.  ;  J.    Da»   ä|irlcbwoft  lit, 

aut  dem  tüfaiacbcQ   li Unt, 

Frt,:  Le  bien  «lotit  (auit  )  In  ^ont.     i_Ltrvut,  It ,  Hl,) 

31  Üaa  Gut  geht  in  den  Hof,  diiraus  es  gckommon. 

—    Graf,  l&j,  96, 

Beliebt  Bloh   auf  dem    »«Koneti  Fall,  dati    ein  Gwl 
wieder  au   den   OuLiberrn    zurttokfaUl,   tod   dem   dio 
VcrIoJhting  au«gegaugcn  iat. 
M/i<t,:  Dal  gaed  gcit  weder  in  den  hof  dar  it  us  gekommen 
la,     ({^^Ulitcnrr,  '21,  S.J 

3*2  Das  gut  hat  gluck  vnnd  böss  duck.  —  Giutrr.  1,  ii. 

33  Das  Gut  lehnet  so  viel  als  es  zinset  —  UHU}» and, 
80.  ilß;  ÜTitf.U,  81;  \\<\Hor,  Svatcm  tkt  deuttuhtnt  l'r^ 
mtnrhU.  M». 

hagt,  daa«  din  UrAas«  der  Angabe  eines  Guts,  die 
durch  Laudcuiiiim,  Handgeld,  Kdndlohn  u.  s.  w.  be- 
eeiolinut  wird,  nicht  uborall  dic8utbL>  ist.  Der  Krtrag 
dottclben  konnte  obno  VcrHObnldt^n  d«:»  Bcaitzora  ge- 
ringer wertlen,  danaob   wnrde  auch  der  Erbpacht  er^ 


'^■i  Das  Gut  löset  seinen  Herrn.  —  /iW«/«irt.  III,  l.  34; 

/VAfor..  X,  22;  Sailrr.  2.VS ;  r,rnf,  «21.240;  t'wdn«,  »SJ; 
Sunrwk, -il  ib ;  Unni 

Wer  mit  einer  Sc'  oecbwort  i«l,  kauD  eur 

Tilgung   deraelljcn  A-eglicbeu  Güter,    über 

die  er,  wie  sich  rou  ^uUj»^  veritohi,  nach  Willkür 
achalten  könnou  rnuag,  verAuiisorn  un«i  mit  dona  dar- 
aun  gelitten  üeJd«'  oelne  .Schult)  buxabien.  Auf  diese 
Woiao  macht  das  (rnt  »einen  Herrn  von  der  Sohulden- 
loat  lo«.  Dat  Sprichwort  tagt  aber  auch,  daaa  in  vielen 
Fällen  der,  welcher  mit  Uelde  bOtten  kann,  niebt  mit 
V«r1u«l  »eioor  Pretht'it  haften  darf,  nicht  mit  der  Haut 
bosahlen  raasa. 

35  Das  Gut  muas  nicht  grösser  sein  als  sein  Herr. 

Frs.:  Le  bieu  eat  trb*  mal   üra|;luy6  qul   de   aon   malatro 
n'ett  luhjugu^.    (Lfrour,  U,  24 7 J 

30  Das  Gut  IÜUS8  zwei  Karren  haben,  einen,  der  's 
sammelt  (gewinnt),  und  eiuen,  der's  wieder 
zerstreut  (verthut),  —  Kinhhifer.  Xll,  Slrujn-.  67. 

37  Das  Gut  muss  zwei  Schelme  haben,   der  eine 

ninss  68  hinein-  and  der  andere  muss  es  hin« 
ausRclielmpn,  —  KtrMutfcr.  ni. 

38  Das  Gut  stirbt  vom  jüngsten  zum  jungem.  — 

Graf.  SIS,  21!^, 

Da  die  Tbellung  eines  Guta  in  ao  viel  Tbeile,  alt  Kinder 
vorhanden  waren,  eine  naobtbeiligo  Zcr«tdittortiug  det 
Beaitto«  «ur  Folgu  Itatti;:  ao  ward  allnidtblicb  die  bttto 
Regvl,  nur  Einem  Kinde,  iu  der  liegol  dem  JtlngBten 
Sohn,  Ilan«  und  Hof  au  alierJaaaen,  der  aelne  Goachwfatar 
abfinden  mUB«te.  Btarb  er  ohne  Kinder,  to  ftol  der 
ßetiu  an  den  nAohvtjangaten.  (Vgl.  ton  ÄampU, 
II,  396,  5.) 

39  Das  Gut  sucht  Gut 

Dnn. :  Et  godt  kaater  ikke  et  ander  bort.     (Pnv.  du«. ,  MS.^ 

40  Das  Gut  will   keinen  ruiweu '  Herrn  hewwen. 

(SaueriandJ 

»)  Bit  =  freigebig,  milde,  aber  änch  autwarfiich, 
TerseliwanderiBch.  He  la  allto  rjrvo  =^  er  wcT]d«>t  tu 
viel  auf,  Ht*  gif l  rjrve  =  ist  freigebig;  ryvc  Iift'  'i 

der  Hauahaltung  viel  aufgeben   laateu«    (i:  ' 

Kaoh />nKfM>iM  174-'), besaiehnet  riw  einen  gvr.  l 

von  Verachwundung  in  der  Hauswirthttciiart.  Von  onif-r 
Hauefran,  KAabiu  u.  a.  w.,  die  in  dnr  Kilchc  mehr,  ata 
nöthig  iat,  ▼erbranobt,  tagt  man:  fSe  i»  tn  r|w.  Rlw' 
upp  gcb'n  =  bei  eiuvtn  üiuatmahi  zu  roichiich  auftragen. 

41  Das  iist  das  beste  Gut,  das  niemand  Schaden  thut. 

MotL:  Het  ia  van  al  bat  bette  goed.  welk  wtuate  niümaud 
aobade  doeU     (Htirrrt'OMf't,  J.  247.; 

42  Das  vordere  Gut  gibt  dem    hintern  Weg  und 

Steg.   —   Gref,  54.  98. 

£t  hieta  togar:  ,iKann  der  Mann  nicht  andertwo  au 
»einem  Peldo  kommen,  ao  darf  er  aiah  daroh  daa  fremd« 
Korn  den  Wog  aohneiden  ohne  Bntgell,  muaa  das  gc- 
•chnittene  Korn  aber  liegen  laaten.  (Vgl,  Mfjrntann, 
VJi,  Ihi.)  „Und  yfvx  tein  Land  dtlngeu  wiU,  ab«r  kein 
Dungweg  liat,  der  «oll  kltnuneu  auf  aeinet  Hauaea 
b^cbate  Spitae  oder  auf  den  Berg,  aotl  anchen  den 
näohaton  Weg  and  den  mindeaten  Schaden  (aeiner  Fahrt) 
und  »oll  den  Weg  mit  üurbon  belegen.'*  (Orim/tt,  K^chtt- 
alt,,  4i3.; 


B 


187 


6at(Snb8t) 


Gat  (Sahst) 


188 


43  Dat  Goet  moct  gaen  van  dar  et  gekommen  ist  — 

EUenkart,  279;   Hitiebrand,   158,  221;  Simrock,  4141; 
Graf,  194,  85;  Eüetein.  876. 

Dm  Gnt  mtus  hingehen ,  woher  ea  gekommen.  Han- 
delt von  einem  beiondem  Erbfolge-,  dem  sogenann- 
ten BttekfallSTechte,  nach  welchem,  mn  die  OQter  bei 
der  Familie  Ea  erhalten,  die  Stammgttter,  die  der 
Verstorbene  hinterlAait,  dem  Stamme  wieder  anheim- 
fallen, Ton  welchem  sie  hergekommen  sind,  die  Tom 
Vater  erhaltenen  also  an  die  TÜterliche,  die  Ton  der 
Matter  an  die  mütterliche  Verwandtschaft. 
BoU.:  Het  goed  moet  gaan,  daar  het  van  daau  komt. 
(Barre f>omee,  /.  247.; 

44  Dein  Gut  befiehl  dem  Trägen  nicht  —  KSrw ,  2485. 

45  Der  eilt  nach  fremdem  gut,  aiifif  den  wart  armut 

—  Grtiler,  I,  14;  Eytrüuj,  I,  438. 

4G  Der  hat  das  Gut,  der  andere  den  Muth. 

47  Des  ungerechten  Gutes  suU  sich  der  dritte  Erb 

nicht  freuen.  —  Saiter.  i4i. 

48  Des  wehrlosen  Gut  ist  gemein.  —  Froschm. ,  TVII. 

49  Die   Güter   dieser   Welt   sind   ein  Fuder  Heu, 

das  in  die  Rapuse  gegeben  wird. 

„  Wir  sollen  nit  gedencken ,  wie  der  Welt  Sprichwort 
ist,  als  wenn  die  Güter  dieser  Welt  wie  «in  fader  Häw, 
das  in  die  Bappauso  gesetzt  wirt,  davon  ein  jeder  so 
viel  rapfeu  möge  als  jm  gefalle.''    (Chemnitiua,   II,  3^7.) 

50  Du  solt  ehe  dein  eigen  Gut  verzehren,  denn 

frcmbdes  begeren.  —  llcnwh,  24:>,  39. 

51  Ehrlich   Gut  tröpfelt  nur    langsam,    unrechtes 

(verbotenes)    strömt  reichlich    herbei;    aber 
wenig    und   gerecht  ist  beiroer  als  viel   und 

schlecht.      (Ar  ab.) 

5*2  Eigen  (iut  gibt  Muth. 

JIoÜ.:    Eigen  good  (grond)  maakt  eenen  beer.    (Harre 
homfi,  I,  246.; 

53  Ein  Gut  bringt  das  ander,  ein  Pfenning  den 

andern.  —  Mn,  II,  192;  Ihtiixch,  1797.  13. 
Frz.:   L'au  bien  attrait  Taatre  et  l'une  paavretö  l'aatre. 
(Lervux,  II,  257.; 

54  Ein  Gut,  das  nicht  nützt,  ist  kein  Gut 

Mhd. :  Sol  daz  heizen  guot,  daz  nieman  hie  se  gaote  kamt  ? 
(Mamer.)    (ZingerlHy  00.; 

55  Ein  Gut,   das   übel   gewonnen,   ist   bald  zer- 

ronnen. 

Lat.:  Male  parta,  male  dilabuntur.  (Cicero.)  —  Male  par- 
tum, male  disperit.    (Plautn*.)    (Seybold,  294.; 

56  Ein  Gut  ist  ein  Bund  Stroh.  —  Frischbier*,  iS98. 

„Wenn  die  Bewohner  Nadraaens  von  Gütern  ge- 
denken, sprechen  sie:  Lobjs  kolys;  nach  den  Worten 
wAre  es  soticI  als :  Hin  Gnt  ist  ein  Bund  Stroh.  Der 
Gebrauch  aber  dessen  gehet  auf  Tiel  Begebenheiten 
aas;  als:  Wenn  sich  viele  Erben  in  ein  Gnt  thoilen, 
sagen  sie :  Lobjs  kulys ,  wie  sich  ein  Bund  Stroh  lasset 
in  viele  kleine  Theile  eiutheilen,  also  auch  das  Gat. 
Item:  Wenn  jemand  abbrennet,  sprechen  sie:  Lobys 
knlys,  es  ist  wie  ein  Bund  Stroh,  das  bald  verbrennet. 
Item:  Eigen  Herd  ist  Goldes  werth,  sagen  die  Deut- 
schen; die  Nadraver  aber  Lobys  knlvs,  ein  eigen  Gut 
ist  eine  gute  Ruhestatt,  denn  sie  auf  Stroh  insgemein 
liegen." 

57  Ein  Gut  lässt  sich  eher  verthun,  als  man's  ge- 

winnt,   drum   spare   fleissig,    dass   es    nicht 
zerrinnt. 

58  Ein  Gut  schlegt  das  ander  nicht  aus.  —  Mri, 

II,  195;  llmisch,  1797.  15;  Schottet,  1143*». 

59  Ein  Gut  so  weit  von  dem  andern  trägt  Fla- 

schen und  Wciukannen.  —  Hoachenntch ,  448. 

Frt.:  Terre  loing  de  soy  n'apporte  que  flaccons  et  bou- 
tcillos. 

60  Ein    Gut   und   Ein    Blut.  —   IMlchrand,  i3i,  I90; 

Graf,  153,  73. 

Mau  bedient  sich  dieses  Sprichworts  besonders  im 
WUrtembergisohen  bei  Eheverträgen,  um  aussudrückon, 
dass  bei  kinderloser  Ehe  der  überlebende  Gatte  das 
gesammte  Vermögen  des  Verstorbenen  erhalte.  (Vgl. 
Keysdifr,  Dat  ye meine  und  würteniberoifcke  Pritatreckt, 
S-U,  .1,1.) 

61  Ein  jod  gut  muss  zwo  Personen  haben,  einen, 

der  es  erspart,  den  andern,  der  es  verzehrt. 

—  Lehmann,  172,  12;  Eitdein,  547. 

63  Ein  jeder  ist  seines  Gutes  mächtig.  —  Ä'(mr(ic/l(.4i44. 

63  Einer  der  vnrecht  Gut  samlet,  der  ist  wie  ein 

Yogcl,  der  Eycr  legt  vud  keines  aussbrütet. 

—  Ltihmann  ,  251 .  28. 

64  Einer  ist  semea  Guts   der  beste  Kämmerer.  — 

.Va/hwy,  232^ 


65  Einer  mit  Gut,  der  andere  mit  Blut 

Sotl..-  De  een  het  bloed,  de  ato  het  goed.    (Sarrebami«, 

/,  246»'.; 

66  Eines  andern  Gut  ist  dem  Neidischen  ein  Glut 

—  rarömiakon,  60. 

67  Eines  andern  Gut  kann  man  ohne  Unrecht  bes- 

sern, aber  nicht  brauchen.  —  Nommm,  120 ; 
Graf,  94 ,  168. 

68  Eines  andern  Gnt  mnss  jedermann   bewahren 

wie  sein  eigenes.  —  Graf,  270,  284. 
Derjenige,  dem  etwas  zar  Aufbewahrang  anvertraut 
*"     '         Erhaltnnj 


ist  (derTreuhftnder),  muss  für  deren  : 


ttnng  sorgen 


und  der  Sache  warten,  als  ob  sie  seine  eigene  wir«, 
weil  sie  ihm  gerade  deshalb  anvertraut  warde,  am  sie 
vor  Untergang  su  sohütsen. 

69  Eines  andern  Gut  nimmt  man  nicht  mehr  in 

Obacht  als  das  eigene.  —  Graf,9io,n$:  Wet- 
ten, /,  279,29. 

Nur  der  Schteabtnmiegtl  verlangt  für  da«  «avertnwta 
Gut  noch  grössere  Sorgftdt  als  für  das  eigene. 

70  Eingebracht  Gut  ergreift  anch  ererbtes  Gut  — 

Pistor.,  r.  86;  Eitenhart,  //,  4,  22;  Graf^  154,  ST;  Sim- 
rock, ItSl:  llauL,  44. 

Unter  dem  eingebrachten  Gute  werden  die  Gttter  ver- 
standen, welche  eine  Ehefrau  ausser  dem  Braatschati 
dem  Manne  zubringt  ( Paraphemalgüter),  Die  Helnnng 
des  Sprichworts  geht  nun  dahin,  dass  in  den  FtUen, 
wo  man  nicht  weiss,  ob  etwas  von  dem  cogebraohten 
Gute  zum  Brautsohatz  oder  au  den  Paraphemalgtttem 
zu  rechnen  sei.  stets  das  letztere  angenommen  werde, 
und  dass  unter  den  Paraphemalien .  was  der  besondere 
Sinn  des  Sprichworts  ist,  auch  die  Gttter  begrifEeai  sein 
sollen ,  die  eine  Ehefrau  durch  Erbsohaft  erhUt. 

7 1  Elternloses  Gnt  mag  weder  wachsen  noch  schwin- 

den. —  Graf,  172,  181. 
Nach  der  einen  Ansicht  soll  derVominnd  berechtigt 

Sewesen  sein ,  den  Ertrag  aas  dem  Verminen  des  Mfln- 
els,  den  er  nicht  für  dieses  verbraucht  hatte,  für 
sich  zu  behalten.  Nach  der  keineswegs  ▼ortheilhaftea 
Meinung  aber,  welche  über  die  Wirthiohall  dar  Vor- 
münder herrschte,  will  das  Sprichwort  nar  sagen,  dass 
das  Vermögen  der  Mündel  unter  der  Yerwutang  der 
Vormünder  nicht  wichst. 
Att/rieM.:  Ther  alderlasa  god  thet  ne  mei  naader  oaza  ni 
vonia.    ( KiehtAo/en ,  IG* ,  2i.) 

72  Ererbtes  Gut  hält  selten  fest 

Port.:  Fasenda  herdada  ho  menos  estimada.  (ßoAn  I,  277.) 

73  Erschunden  und  geraubtes  Gnt  bringt  dem  Be- 

sitzer schlechten  Muth. 
md.:   Guot  An   6re  ist  enwibt.    (Weltcker  Cfatt.)    (Zim- 
gert^.  61.; 

74  Es  liilffb  keyn  gut  für  den  geitz  vnnd  macht 

keyn  gelt  reich.  —  Franck,  /,  67*»  u.  18S*;  Petri, 
II.  252;  Ihttisch,  1797,  20;  LchrmiMii,  //,  127,  133. 

75  Es  ist  eitel  beschert  gut  —  Tappitu,z$^:  Ef^ag, 

11.  583. 
Lat. :  Sine  sacris  baereditas.    (Plattttn.)    (Binder  II,  3163  ; 
Tappitt9 ,  35  *'.; 

76  Es  ist  eitel  erobert  gut  —  Henisch,  867,  6I. 

77  Es  ist  kein  besser  Gut  als  erspartes. 

ffolt.:   Men  heeft  niet  meer   goed  dan  dat  men  spaarl. 

(Barrebomee,  I,  248».; 

78  Es  sol  jhm  keiner  kein  Gut  zu  lieb  sein  lassen, 

sein  Leben. zu  retten.  —  iViri,/!,  297. 

79  Es  stirbt  kein  Gut  zurück,  sondern  vorwärts. 

—  Pufenditrf,  1, 158 ;  Eiteleim,  265 ;  HiUebranä,  156 ,  218: 
Eitenhart.  271;  Simrock,  4140;  Grimm,  ReckUalL,  AH. 

Das  Sprichwort  ist  aus  dem  Kehdinger  Landreeht 
entlehnt,  und  will  sagen,  dass  nach  dem  Rechte  ver- 
schiedener deutscher  Völkerschaften  die  Aeltern  nicht 
miterben,  wenn  ihre  Kinder  sterben,  sondeni  dass  sie 
bei  der  Erbfolge  von  der  Seitenlinie  «aageeehlossen 
werden  sollen.  Der  allgemeine  Satz ,  welcher  dadurch 
ausgedrückt  wird,  ist  wol  aber  der,  dass  kein  Erbe 
zurück  oder  aufwärts  geht,  als  bis  alle  Nachkonmen- 
schaft  gänzlich  mangelt. 

80  Ewiges  Gut  macht  rechten  Muth,  wer  darnach 

thut,  hat  Gottes  Hut.  —  Pmn,  /.  40. 

81  Ewiges  Gut  macht  rechten  Muth,  wer  solches 

liebt,  darin  sich  übt.  —  Prtri,  I,  40. 
82.  Frei  Gnt  kommt  nicht  auf  die  dritte  Brut 

D.  h.  solches,  welches  allen  Kindern  aa  gleichen 
Theilen  vorerbt  wird ,  im  Gegensatz  dem  Majorat.  Ein 
Wort  gegen  Güterzcrnplittcrung.  In  Münster:  Frie  Ouet 
ktunpt  nig  an  die  diArde  (dritte)  Brat.  (Frommamt, 
IV,  425,  32.; 

83  Frei  Gut  macht  frei  Schiff. 

D.  h.  die  Gttter  und  Waaren,  welohe  Bfltgem  oder 
Untertbanen  eines  Staats  oder  einer  Macht,   die  sich 


"iPTTTT 


ISB 


Gut  (Subst.) 


Gut  (Snbst.) 


190 


Im  K/i«ge  befludm,  gehAron,  ■lud  kelnür  B«aolil«g- 
nd»r  Wv^rnftllni«  unt<?Tworf«n,  vtcnn  sie  mm  Bord  neu^ 
tTAJw    FAlira«Li^«y   befunden    tv«T<lrn;    e*    milstto    a<«iiii 

Miu.  .lk*a  -i<j  K:rii.'v'-i'"iilri'1i;!iidii:!irük4-l  firni,  f  V^l. 
Artii.  ..'■■-.  ,1  '  i.itoii 

viiUii  Az-tt 

,.      _     :  ■  ,  rl.mfl 

PriAiilt-uUu   ilur  Vfrtjttiatva   .Siu^ti-ti   JiOiShL   t>i»  in 

aaf  d«ii  obigen  Hau:  ,,I>ie  Krwilt^nR   doaaelb-aa 

im    L'tiJihiiüDgitiköitAkriegfl    xu    (Ilt   BililuR«;  Jeiiea 

Wr>  I  ffueten  NcntmliiatabUude»  R<!>rmirt »  d«'*- 

Mti  I  rundsAtit    dbriii    b«ttand,    feaUustcMi-n. 

d»i'  >    ilio  Wuiro  ii<>-ki<.    ruft  AaBbahnic   von 

KrI'  .'iü:  (vinfi  {.'  I  «i«jt  ii«ni  ^l>^iuIl 

■'in  »uf  den  ^hT  d^^f  LicblinK«- 

B#di*u„_  ^  .     liiAtfliottnuer  ij^  :._.!  io»  gt^weBOU  i»t." 

vVftl.   ili*  JäuUulxmfl    de«    i'iMaitltMilen    Im  Preutti»ch*n 

Fr«mbdea  Gut  hat  einen  «chinalen  Kuss.  —  !\'\ri, 

n.  31i:  /Jmi#(^,  I3}3,  K.  Üanwiif,  ISO*.  r.Vn/^,  auS.  43!^. 

86  Fremd  liut  vcntehrt  dusoigt'iie,  wie  der  junge 

Schnee  den  alten. 
56  Fremde«  Gut  thut  nicht  gut  —  J/oinv.  /,  iv. 

87  GebestiteQ  Gut  ist  am  tbewresteu.  —  /v<h.  //.  iu; 

thmitck,  18^6.  &.>. 
tft  Geborgene  (löter  tragen  ungeborgenen  Schaden 

nicht    —    <>fl/.  277,  307- 

Aii*  di«Jentj|{<'a  Guier,  die  aua  Furcht  vor  8votfefulir 
da  Jt*f«n  tur  AufbcwaLruiiij  uiedorlc^t  wurdeu,  aebrnna 
•n  d«Bi  wettern  Kchickaal  der  UbriKun  Kreucht  k^ioen 
ÄbÜLvll  mehr.  Oeht  die  InUlvro  im  VurUnf  dar  6a«- 
r«i«e  »n  Oruiide»   ao  leiden   die  goborgoocu  titlti'r  den 

"N.-'limlivi     nirlil:    ijilt, 

-  •  'l«ju  inidtfmi  dorff  mö   bctmr   rn(ii'b*r- 
idon  driKbini.     (/fttppCHhtfy,  AUrrttnunfn 
™.  .■,..-ctit*,   ISO,  U.) 

leti  Gut  verholen ,  ist  so  gut  wie  gcatoh- 

—    titQ(,  M3.  445. 

fiut  gehört  BJch  viel.  —  .'^imrotit ,  30s;. 

guter  gehören  der  Schreihfedcr,  den 

r^jcliten  Gottesdienst  zu    bestellen,   so  niiubt 

sie  der  Spiess  vnd  bestellet  damit  des  Teuf- 

fehl  dieUBt.  —  mn.  IL  321.  tkimck,  1T92»  51.  Graf, 

|S2  Gei«tliche  Güter  haben  Adlerfedern  art,  wo  man 
sie  eu  andern  Ih^bIt  s^  voreehren  sie  diesel- 
l)iff«n.  —  P"' 

nie»«r  AbrrL  Itkeit  «ute 

XH«iut« ||rrl«i«l4  t  .  I           niohtiiiehr. 
93  Geliehen  Gut  ist  eigen  Gut.  —  Uach,  347.  AVrpruinn, 

\y%  «,  n*;  tiraf,  ?r9.  ?r7. 

WaBUdafgol'  <<  11  l<Hidet  odfr  verloren 

9«lltf  Mt  trifll  '   den  Darleiher,   dem 

ylmlndiger  K'  r<lon  mua«. 

f94  OeUehen  Gut  niuss  lachend  wiederkommen.  — 
I  i')t,  kein  (itit. 

J  u  goed  U  gernesnlUk  kwa»d.  —  Gemeen  boo<1, 

in   vfxii.     (Uiirrf&am**,  t,  247.J 

Irmeine«  Gut  gebt  «umeiat  verloren.  —  H'JBfiM-, 

r  Okcir.  1 1 jf (  meeat  Terloreo.    C2^im.,l3,&; 

'#-'     •*•'--  nca  perdtiutur  aepiai  here«.    (Fol- 


ht  Gut. 

;7:eu  giiot  dA  man  mite  rehte 

«0.; 

_:     Jt  Gut.  —  EwmhaW.  tV.  3Ä; 


•1   * 

fi  Oc«iiiunit  I 

B««tc!)il  »leli  kuf  d<e  t'nbr^iiemUchkffit  dfr  Verwaltung 

»(in»«ln.»ch*itlich«r  riu'  1    "  '       ?'  '      lioh- 

k«itoa,  dl<>  d*Hiil  %<irl  i>clic 

_  Ontrr  In  dar  Ki*Kel   f  n  .  j. 

i/  ;.'  .  .  J:*«gned  —  Scbaticit<y<)f-I.     CM.i/ rf '.fr,,*-,- ,    ^  •/!>(. Jl 

99  '  •   gilt  ist  die  beste  Nahrung.  —  Lt^*- 

man»  ,  nri ,  01 . 

Ü«f»ir«ja  goed  ia  hei  beale.    ( Harrehvn%ft .  1 .  246.J 

100  6«KlienlEt  Gut  ist  ehrlich  Gut.  —  K<irf*-.2in: 

akmu^A^  41S£i. 
.101  ÜCKhtill  OU  dinkt  mtmdi  ene  gat  —   ScAu. 

0*^chlil.i  Oai   krbcbt   ous  der  Jert  —  SrAu- 


16« 


Gtit  ftm  l>eat('i«  schmecken  ibut. 
Gut  gedeihet  nicht. 

t  godi  Ijrkke«  aldrig  Tel.     \Pnt*.  dan..  '/i^,) 


105  Gestohlen    Gut  liegt  hart   im  Magen.  —   Crnf. 

3«4.  «9,  :^imroik.  4139.  H6rlv,   2479;  «mun.  /,  IQOD. 

106  Gefttohlen  Gut  schmeckt  jedermann  gut. 

107  Gestohlen  Gut  nnd   falȧlie  Waar  reicht  nicht 

wohl  ina  zehnte  Jahr.  —   PtiH .  ll . 'A'it ,   }h»\Udt, 

d»4,  la.  C,nn\,  821. 

108  Gewonnen  G\tt.  )»ehalten  ist  Kunst.  —  A/n,  //.  3t8. 

109  Gewonnen  Gut  igt  bös  verlassen. 

Hott.:  Ghewonnon  goel  ig  goed   (e   >ioldea.    (Harrmhomi^^ 

1.  247.> 
liti,:    Prudeatutn  more   leneM  quiaiu  lakore.    (FalUr»- 

l*hfH,  361-J 

110  Gewonnen  Gut  sol  man  mit  fleisa  belialt«n.  — 

l^tn,  //.33H. 

111  Gleiche  Güter  sollen  gleich  hegen.  —  Graf,  s*.  iü7. 

Dio  Be^limmunffOD  Über  die  Kinaktiuuugen  warou 
mAntiichfncIi.  ( V^i.  riofitktt,  Krantgvrten,  BtaR.)  Daa 
»bige  Sprichwort  npriulit  den  Sfttx  au*,  dAK*  bot  glAloiieu 
(iaterv  die  Veriifticbtnng  der  boidt-u  Naclil^uru  gleich 
und  aach  der  Zaon  von  tleraelbon  Art  koId  »oll. 

112  Gleiches  Gut,  gleiche«  Blut,  gleiche  »fahre  gibt 

die  besten  Paare.    (S.  JAiir.y  ^  Simrock.  36M. 
US  God  wankt  M6d,  Mod  niaükt  AeowVmöd,  AeöwV- 

mud  dcit  selten  g»5d.     (\Umntit,}  ™  Dunni^U,  PS; 
^i*t{^^t^^^Ulh  Hl  thiUKkttlcnäfr ^  t. 

114  God    of  ken  Geld.  —  rummunu,  r.  43!).&04;    Bue- 

tm  .  4B0:  Ihuukahndcr ,  f. 

115  Gross  Gut,  gross  Gefahr. 

Lat.:    MAguae    periculu  annt   opca    obnoxi»e.    {Vhardru.) 
(FiSi-kfr.  l2.^,  4;  /li«*/.r  //.  I74«.> 

HG  (iroM  Gut,  grosse  Sorge.  —  Schnttttl ,  UU* i  Sint' 

rttrk,  4l»5;  Ctiat ,  817  172,  llruun  ,  I.  1002. 

//yA«. .-  Vitif  dobr«  a  V.  l.ixJ,    (tWirtMi-^,  IW.) 

/JülL:    Uroot    <veel)    ^  i     (veoli  «org.    (Harr<f- 

fjoruee ,  I,  248.^ 
/«/.;  DivitiAti  psriunt  «tjrai,     (Bimtrr  11,   924.J  —   Opet 

niniiac  luagnae  j*otur*c  locumlfociont.    ((faal,  8t7.} 
Pftn. :  Wif ka/e  diibro  a  wtpkaxA  pncychodii  pnica.    (ätta- 

Aor.i*y  ,  127. f 
{/'«;/..■  Nagy  Teacedolcmmel  JAr  ft'  n«g7  gudkgiAg,    (Gaat^ 

817.; 

117  GroBB  gut  lest  gich  langsam  gewinnen  vnnd  ist 
doch  bald  verthan.  —  Pvm.  U.  v>7. 

11^  Gross  Gut  macht  nicht  reich  in  der  Tliat  den, 
der  das  Herz  daran  hängen  hat,  nur  Genüg- 
samkeit bringt  die  rechte  Wohlhäbigkeit. 
Fn.:  liicbeaae  ne  fait  paa  riebe,  qui  en  trtSaon  aon  coour 
flehe;  mnia  auffituLuce  aeijlpmont  fait  vivro  rhoiuüie 
riohetnent.  (Kritiinoer,  filS'V 
JJi>U.:  Oroot  gued  maokt  ona  niel  te  wljxer  (betör).  (Harre- 
homit,  I,  347».; 

119  Grofls  Gut  macht  weise  Frawen.  —  /v/n,  ff,  367; 

llmiuch,  1196.43. 

120  Gross  Out  nimmt  auch  ein  £nd\ 

luin..'   Stört  goda  kkud  ogao*  ende,  djbc  brande   kuuno 
og  ndremniea.     (Fror.  dan. ,  &X3.) 

121  Gross  Gut,  viel  sorg  vnd  vnmh.  —  /vin.  ff.  it,9. 

llott.:  De«  iverelda  goed  ontmat  *t  gemoed.    ( f/arrehom^f, 

122  Gross  Gut  vnd  Gelt  hat  recht  über  recht  bei 

der  Welt  —  Petri,  IL  358;  flmmh.  i4ßS.  Sj. 
J23  Gross  Gut  vnnd  ein  gesunder  Leib  seind  selten 

beysaramen.  —  Petri,  11.  »a, 
124  Gross  gut  will  haben  starcken  muth.  —  Frantk, 

/,  7l'*,    Ei/<Ttnfl,  IL  «99;  Pviri,  ff.  358;   Ctniier ,  I,  4S: 

llititAch.  179.1,  1,   Caal.  653,   Ittum.tlf,;  Sitttenlufvt.nC; 

Körte,  2473;  SitHfOik.  41.15. 
tat, :    MAgnwn  rurttinam  in«gnua  deflot  KOünua.    (Binder 

L  U16:   tL  1741;  Fhchrr.  12.'>,  J;  PMtityf,   /,  234 ;  3fy- 

Aofd,  2^8;  Steimiiftffi- ,  tifi'i.) 

126  Gross  Gut  wird  nicht  an  Einem  Tag  erworl>en. 

Fri,:    (rTAitd  bien  ne  vienl  paa  en  pen  ü'beuroa.     (B»hm 
J.  li>;  Ciihifr,  13Ä«.; 

12C  Gross  Gut  ziert  groeae  Herrn,  milde  Hand  vod 
Hertz  noch  mehr.  —  h!tn,  //.  sab.  ' 

127  Grosse   Güter    vnd   Reichthumb    loaaen    einen 

nicht   wol    schlaffen.  —  iv*n,  ff,  SJS;  ttenhck, 
ifoe.  5. 

IFüU  <Hi  gutifi  de   mnealfl   iJkliglieid  alel. 

(il 
1S8  Gml!  1,    lUOt  innkot  nvi-r/iifMlt .    rtv.T- 

n»'  -   nidt,  1: 

Ju:  ' .  riTnint  i.i 


191 


Gut  (Sahst.) 


6at  (Snbst.) 


192 


..Gud  maket  Mnd,  Mo<l  maket  Homod,  Uouod  maket 
Nid,  Nid  inak<>t  Htrid,  Strid  maket  Annnd,  Amod 
maket  Frede,  d«n  ntte  unt  God  ua  ande  Stede. *> 

120  (iuht  vorlohreii.  Muht  verlohren.  Ehr  vcrloh- 
rfiii,  mehr  verlohren,  Seel  verlohren,  Hohl 
verlohren.  —  SihotH,  ii33*. 

l.at.r    Facullatum  jactiira   nuUa,   fpel  bona«   pt^rmapna, 
aitiin:te  \C'ro  oinnium  t-at  amisaio  bonorum.  (StjfbvlJ.  171 J 

130  Out  an  jQ^ut,  Leib  an  leib.  —  Hemsih ,  1169 ,  24. 

131  Gut  lii-auchl  Hut.  —  Kr.rh',  ÜH;  SimnHb.  4ri3;  ÄniHii 

/,  1010. 

13-2  (üit  —  eddel,  l.lut  —  arm!  —  Agric^J^il  i,  276; 
Irihrk.  I.  13.1*';  II.  6i'';  l»ciri .  II.  363.  Gruter ,  I.4A. 
lirutsrh,  432.  3'i;  .S'ifnr<x-Jl; .  ITiiT. 

Spott,  dai>«  Reiclitbuni  höher  stobt  als  di>r  Adel  der 
Gesiunniig. 
HtAL:  Üned   edel,    bloed  arm.  —  Uoed   rijk,    bloed   rijk. 
(tlarr^bomre,  t.  247.; 

133  Gut,  Geld  die  Hülle  voll,   macht  den  Reichen 

toll.  —  Parümiakfin.  3110. 

134  Gut  gewonnen  und  Ehre   verloren,   ist  mehr 

verloren  als  gewonnen.  —  MiueUer.  MX.  49. 

135  Gut  hat  ein  kurz  Blut. 

13(>  Gut  hilfft  nit  für  armut.  —  Franck ,  I ,  IZi^ :  Sitn- 
T.nk.  4137:  Körh'.  2481. 

Die  BedflTfniBKe  sind  unf^leich.  Wovon  eine  Hans 
viel  Mahlzeiten  halten  kann,  <labei  wird  ein  Elefant 
verhungern. 

137  Gut  hin,  Muth  hin. 

GUthel  hin ,  MOthel  bin. 

138  Gut  ist  gut,  wenn  man  gut  mittlmt.  —  Kdrif,  2488. 

Weiser  Gebrauch  der  Güter  wird  empfohlen. 
Mhil.:  (ruot  iat  gnot  swor  daz  h4t.    (Zingrrtr,  61.; 

139  Gut   kombt  nicht   von  geuten,    es  kombt  von 

kargen  Leuten.  —  r.ruter.  lll,*6:  /wn.  //,  367; 
Lehmann.  II,  239.  102;  Eitehin.  2üi;  Simrock.  4122. 
Tom  Erwerben  und  weiten  Sparen. 
hat.:  Ex  oocto  polluB    nunqaam    producitur  oto.    (Sty- 
bold,  161.; 

140  Gut  kommt  dem,  der  danach  langt. 

Frz.:  Qui  bien  d^aire  bion  lui  vient.     (Liroux,  II,  292.; 

141  Gut  macht  Ehre.  —  i^rümiuJcon.  2327. 

14*2  Gutmacht  freund,  aber  not  bewehrts. —  Franck. 

I,  65*;  lUnitch,  1797.  40;  Lehmann,  //.  233.  190; 
Körte,  2471;  Lohrengel,  I.  355. 

143  Gut  macht  Freunde.  —  Hemüch.  im.  38;  Sprich- 

rorl,  19.  4;  Sihiilze,7B;  Zehner,  99.   Pürämi<üion.  2327; 
Sailrr ,  67. 
lat.:  Amicos  res  InT^nit.    (Gaal,  819.; 

144  Gut  macht  mut.  —  Agricola  l,il:  Frandk, /.  141^; 

Eyenny.  /,  867;    Gruter,  I,  46;  Henüch.  1797,  4«;   Seg- 

bt,td,5iS:  Hauer,  Mg  ';  Eüelnn.  262;  Simrock,  4130. 
„  Alssbald  einem  ein  wenig Hellerlein  sn  gehen,  pfleget 

jhm   auch  das  mtttlein  rnd  Dunckel  an  wachsen;  das 

Gaüein  macht  ein  mtttlein."  (Malke$^,  22'>.; 
BolL:  Ooed  maakt  moed.  (Uarrebomre ,  /,  247.^ 
//.;  Per  le  prosperitft  ingagliardisce  l'animo.    (Pattaglia, 

298 ,  2.; 
Lat.:    £  copia  ferocia.    (Binder  II,  S96;  Steimneyer,  33.) 

—  Opnlentiae  oomes  tumor  et  ferocia,  opulentia  inflat. 

(Seyboiit,  420.; 

145  Gut  macht   Muth,   aber   viel    grösser   ist   der 

Muth,  den  da  macht  das  höchste  (ewige)  Gut. 

146  Gut  macht  muth,  armut  demiith,  die  ist  gut.  — 

Petn,  11.  367;   Gruter.  III,  46;  HenUch,  1797,  41;  I^- 

mann,  240.  103. 
Böhm.:  Btatky  hiai  statecnost,  a  nedostatky  nestatainost. 

(ÖflakoPfky,  164.; 
2*0111.  .•    Dostatok   czyni   statek,   a   niedostatek  niestatck. 

(Oelakov»kfj ,  104.) 

147  Gut  macht  Muth,  Muth  macht  Hochmuth,  Hoch- 

muth  macht  Armuth,  Armuth  aber  wehe  thut, 
wehe  thun  sucht  wieder  Gut.  —  //tfiwdcr,  124; 

AörtP,2469;  Petri.  II,  367. 

148  Gut  macht  muth ,  muth  macht  hochmuth ,  hoch- 

muth macht  neyd,  neyd  macht  streit,  streit 
macht  armuth,  armuth  macht  demuth. —  Petri. 

II.  .167;  llenUtch,  1797,  46;  Latendorf  II.  15;  Simrodi.  4134. 

149  Gut  macht  Muth,  Muth  macht  üebermuth,  Ueber- 

muth  Schaden  thut,  Schaden  aber  wehe  thut. 
—  Teuer,  60;  Körte,  2469  u.  3056;  für  Ihi^ein:  Dier- 
DiiMicn,  272;  Eichirald,  659. 

Uic  Sachten  in  Siebenbürgen:   »Akt  mancht  MAkt, 
MiÜit  mancht  Iwermftkt,  Iwermakt  dit  sUde  gäkt.  (Schu- 


tter. l<»i.)    Der  LiUaar  sagt:  Bafoalas  ngueatua  irgi 

Pm  kocxios,  was  wörtlich  haisat:  Sin  Baicher,  «in  Oe- 

hümter,  also  ein  Matbiger. 
Frl.:  L'abondance  est  Toisin«  4  rairoganoe.    (Goal,  816^ 
It.:  Cht  ben  siede,  mal  pensa.  —  H  boon  tflnpo  a  smM 

fa  bcavessar  U  eollo.    (üatU,  816^ 
Lat.:    Ex  eopia  ferocia.  —  Fnstam  copia   gisait.  —  Ubi 

ober,  ibi  tnber.    (Kitelein,  262.; 

150  Gut  macht  muth,  muth  macht  vbermath,  vber- 

muth  nimmer  gut  thuL  —  Pranek,  fi,  9t:  Om^. 
111.  iß:  Lehmann,  n,i40,  140;  Simrlic,  4M:  Maftr, 
l,  151:  Bücking.  143;  Körte,  %4S9:  Shnnck,  4ia;  nie- 
derftUksüch  bei  Frommann ,  1'.  429.  505;  Bmeren ,  479. 
Dan.:  Gods  gier  moed,  moed  gi«r  orexBod,  ovaimod 
sielden  god.    (Pror.  dam.,  246.; 

151  Gut  macht  muth  vnd  wirfil  die  Leut  int  Tenf- 

fels  glut  —  Lehmann,  685.  60. 

152  Gut  macht  Üebermuth,  Armuth  macht  Demnth. 

—  Pistar.,  IX.  44;  Körte,  2468;  Simroek,  4111;  Bnmu. 
/,  1000. 

Fr:.:  Les  richcsses  enflent  le  eoenr.    (Gaat,  MI.) 
Lat.:  Bes  secnndae  non  habent  onquain  Biodim. 

153  Gut   macht  vbermut  —  Franck,  /,  TS*;  f/>  144**; 

Cni/er.  /.  46;  Uettuch,  1797.  43;   SckolUi,  IIW*;  La- 
tendorf II,  15. 
ilkd.:  Dax  guot  machet  dicke  nagnol.    (WeUeher  Gatt.) 

—  Sanfte  gewunnen  gnot  machet  ttpplgen  mnoi.    (Fret- 
dank.)    (limgerle,  ei.J 

Lat.:  Fecuniaia  svbUti  seqanntur.    (Seylndd,  414^ 

154  Gut,   muth  vnd  vbermath  bringt  manchen  in 

der  Höllen   glot  —  HenUck ,  im ,  49 :  Gatd,  816; 
I'eiri,  II,  367;  ScholtH,  1149  ^ 

155  Gat  ohne  Genuss  ist  eine  Last  und  keine  Lust. 
IIvU.:  Jlj  hem.   die  goed  heeft  zonder  Trangd.    (Harre- 

bomee,  I,  24««'.; 

156  Gut  ohne  Hot  f&hrt  im  Trab  sum  Bettelstab. 
Frz.:  Qni  ne  garde  le  bien  et  ne  defend  da  los,  n*eat  de 

l'aroir  pour  s«pulcre  k  ses  os.    (Leroux,  II,  304.) 

157  Gut,  schwcrd  vnd  Gold  sind  den  Kindern  nicht 

nutz,  —  Petri,  II,  367. 

158  Gut  sucht  Gut. 

159  Gut  und  Gold  sind  oft  den  Dummen  hold. 
ErnyL:  Wealth  is  like  rheum,  it  falls  on  the  weakaat  parts. 

(Uaat,  818.; 
Lat.:  Plutns  caacus  et  jadicii  axpars.    (Oamlf  818J 

Gut  und  Leben  hängen  an  einem  Haare  (Zwirn- 
faden).  —  5oiler.  209. 
Frs. :  On a  tonjonrs  plns  de  bien  qua  da  via.    (Cahier,  tli.) 
Gut  und  Noth  schvrinden  mit  dem  Tod. 

Die  Araber  sagen:  Irdisch  Out  und  Uebal  sahen,  wie 
sie  gekommen,  am  spfttesten  ndt  onsarm  Laban.  (Ca- 
hier, 2S73.; 

Gut  verlohren,  muth  verlohren.  —  llenitch,  im,  51. 
ffvU.:  Verlies  van  goed,  rerlies  ran  moed.    (Bartebomee. 

Lat.:   Prudens  ^idetur  ille   coi  sors  prospara.    (Heni»ck, 
1797,  53.;  —  Vix  in  damno  qais  saplt.   (Se^bUd,  646.; 

Gut  verlohren,  nichts  verlohren,  Ehr  verloh- 


160 
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168 


ren,  vil  verlohren,   Gottes  Wort  rerlohren, 

alles  verlohren.  —  Heniaeh.  i79T,  ss. 
Gut  verlohren,  vil  verlohren,   Zeit  verlohren, 

mehr  verlohren.  —  Petri,  U.36T:  ftoiüdk,i7»7.  62. 
Gut  verloren  —  Blut  verloren. 
Frz.:    Qni  pcrd  son  bien,   perd  son  sang  (sani).    fCa- 

AiVr.  1332;  A-n7ftiip«r,  644".; 

Gut  verloren,  Freund  verloren. 

IIoll.:  Als  het  goed  Terloopt,  aoo  gterran  de  vrienden. 

(Harrebomee,  I,  246»»  i 
It.:    Chi    perde   la   robba   parde   gl*  aaiol.    (Pattaglia. 

281,  4.)  a  1         ^ 

Gut  verloren,  nichts  (wenig)  verloren,  Mut  ver- 
loren, halb  (viel)  verloren,  aber  ehre  (Freiheit) 
verloren,  alles  verloren.  —  fajifi<M«,  197»;  Pttri, 
II,  367;  Beneke,  255;  für  Trier:  Laren,  189,  55;  PimW 
nick,  III,  546.  32:  nebenbürgiach-tddmsch  bei  Si*n- 
zier,  643*. 

Dan,:  Gods  forloret,  intet  forloret;  liv  forloret, magat  for- 
loret;  sare  forloret,  alt  forloret.    (Pro9.  dan.,  13.) 

Gut  verlorn,  vnuerdorben,  mut  verlorn ,  halb  ver- 
dorben. Ehr  verlorn,  gar  verdorben.  —  Pranek, 
II.  119»;  EgenolfT,  132*;  Petri,  //.368;  Gruter,  f.  46;  Ife- 
msck,  im,  58;  Latendorf  II.  15;  Putar.,  111,  TO;  Jlo- 
mann,L  Pred..lV.l:  BHcking.310;  Körte,  t49i;  Ve- 
nedey.  151. 

FngL :  Take  away  my  good  nama,  and  taka  »vrmy  my  Ufb. 
(Bohn  II,  11&; 


19a 


Got  (Sabst.) 


IW.:  riuii«  ,ViUitoui  j«?ut  gtiArür.    (Goal.  321,; 


,  dfipffcr  Hertz  vml  weiser  Rath 
aussrichtcü  vnd  grosrse  that.  — 


IH<M  '  aiei  Toilor«o;  moed  vörlor«n,  v«el 

v<-  Qi  iDMr  rerlor«n;  »iol  wrlorou,  ■! 

—  <  ,  .         1         .   .    1  ^emel 

AmUdü  pu6U»ji  uullu«  «hi.    (Satj^rtßiil.  4U.i 
<7j|(;..-   tnk&bb  vesxuen  —  et  tilcMl,  miniiem   b«iaulotoJ. 
C9  Gut,  f 

<;ni<«f >  Ji/.  46. 

170  Gttl  rnd  GeJt  gehört  der  Welt  —  l^ri.  II.  36». 
^^71  Gut  vnd  (reit  herrschet  die  Welt.  —  Mr(.  11.  3«ä. 

^g  ftfnui-h,  1797.  66.  Lchmünn ,  IJ.  233.  191. 

"l75  I  "r-Pt  nicht  ewig.  —  iVin.I/.  36?. 

17  J  et  Gut  —  PHri.lJ,  3ft8.  /Awmh.  1797,  «7. 

I^K  *'    -^      IX.  i  ^ocd  twkt  bot  goed.    (ftarr^bom^e,  T.  84T.> 

^■Y4  Cr«»t  Will  ein  (Eraehrer  vnnd  Ver-)Zchrer  haben. 

^V  —    *lr^*irr,  111,  41 ;  Li'hmanu,  11.  240,  111. 

^B  t  lol  nuu\  behaiten  and  dA  bl  trmi  waltta. 

^  6i; 

^■^76  um  wüi  Hut 

^H  D«r  tuiicner  »ak^:   Ei  Ut  ■ohlinun  für  dna  Gut«  Jas 

^H  satoaD  HerrD  nicht  ■ieht.    Donn,   meint   >1rr  «^p.-knior. 

^B  wo  kate  Herr  iil«   da  i*t  Leid.     Die   (> 

^^■^  ffVr  iMlJlftlipUJi:    Weuu  »iclU   il(«r  Korr 

^^^^^       ««tf«rnt,  lo  TeTdorbAD  dl«  FrUCblo.     i 

^^^^K      lMt«*i  ea:  W«oa  der  Hott  fortist,  bu  nt^hciul  das  IJun« 

^^^^^    iMx  BH  »oin ,  auch  Mlbit  wono  hundert  äklareo  da  flind. 

^^^F^    (iUükthtrg  in,  35.J 

^HTIK  Gut  will  zu  Gut  —  EitdeiH,  i6b:  SimruA,  4146;  Utttm, 

■  #^r<. .  I,«  bi#n  ph«Tcb«  la  bien.    (EheUiii .  205.; 

IT7  Güter  brauchen  Hüter.  (LHttfm,j  —  SchwrtiJt.Ui.aS: 
^^  Spruhvürtcr^^nU^t ,  l*i4  ;  A'ürif »  S4S4  ,  vSimrorÄ.  Jia«. 

^V  i'Jn,.-  Forv&r  vol  d»t  K^'is  aam  Cr  dlt  ei^et ,  o;  mocre  dig 

^V  to)v  fr*  d«>t  üom  «r  Aiidrc'B.     (Froc  dan, ,  1^8.; 

^^171  Gttt^r  haben  vnml  uicht  gcniessen,   das  möcht 
den  Ttuffil  verdiicssen.   —  UmUch.lüU,  A. 

1  o  Güter  diMcr  W«U  gehören 

Btii  Der  Körjter  i»t  nur  ein  ge- 

rn In  nar  eiu  (>uUi«ne.    (Rei»»- 

/«sd  biml,  «t  asMl  bem  £tni,  «ktflUn 

,.iai,  82».; 
tchen  hohe  Gemüther.  '^  PüriTmiaAon.  97B. 
i-?i?n  sich  selbst  vertheidigen.  —  /Vaiör., 

M,  1C3.  SimrtHk,  413&. 
1  iie^  daifl  jemand   im  BtfttUe  eluea  Gut» 

j,y  1    .,     V,  ,r.«,,n.».T,.r     f. IT    /(."     H.«J.1,  t  m*^fti  irk  l-i  t 

dl.  ' 

«t        fciJU,.-        ,.,l       i.^^^-.J,  .      ^.         ■!.,        .Mi..         ..C.       W. ..*...        k^.WÜ 

g«n«tiUteJi«  KlAg»  t>r«choa. 

Güter  wnd  ^t  denen,  die  sie  brauchen;  aber 
groai  <•  igh  ixjse,  die  es  misbrnuchen. 

#>«./  Ijc«  I  11«  i^  ccax  qui  bieu  en  nseiit,  VLtÄt 

tm  fönt  I.. .  ,  .  ..  ^-  ax  qiil  eu  AbOACnt,    (Krit:ii\'j<rr  ,  «9«'.; 

Öued  I«  Kcen  goed,  dAD  bij   e«n^   goflden  beer. 

(ttsrrt^m/f,  /,  247 J 

Gfiier  «nd  nicht  derer,  die  eie  besitzen,  son- 
dern derer,  die  sie  gemessen. 

*  a  .;      r.  .<»d8ar«tkeiraan]jrvibneujo}'thoin.   (Bt>hm  1I,U),) 
Vten»  coli  4»  io«llx  qtti  en  jouistent.    (Ltrotne, 

: .. :  good  b«hoort  niet  dflng«iioo ,  tlio  bct  Terkrogtn 

hmmft.  m»MX  dengenen,   die  bet  geaiot.    (Harr<fMttH4e. 

isa  GÄl<r  «ixid   Wasser,   hat  ei«  der  Prasser.  — 

Sflidm^Hif^rttn ,  207. 

1S4  ÖÄlr-  "„...«„r,  n^if  Mühe  erworben,  mit  Sorge 
I)«  1    Klaifen  verloren. 

B»H.  'I  wurdt  mrt  moeito  verfJiiArd,  inct 

•OHi    U4'»a^d    vBk   net    roaw    ▼«rtüron.     (Harrft'omc*, 

t,  mt; 
%tA  ÜMt  dtt  Gttt,  Gelt  vnd  Gold,  nicht  frech  du 
demioeh  werden  solt  —  ihmnch .  1797 .  r.*. 

UnSiKiX    t..   Gut,    huOSÄt  to  Mttt   —   $ckH»trt,  1694. 

In  f  iit  wirihÄchaftct  man  wie  der  Haso 

if 

Jb4  !-«  gocd«  nU  <wn  b&iwio 

t,  I.  '^4;".; 

lan   yuT    \nti   gfu.    tii,ijii^tliicret  die  Welt   — 

IS*n,  n,  W,,  IttitUth.  1474.  23. 

189  Irtüsch  Gut  ist  Ebb'  und  I  lut 

iML;  IN  gxMdovMi  d«nr  ««rdd  ujn  gelijk  aan  inoeuw- 
«tokki».  41«  d«  oogwa  ««rblindcu«  cu  wtfldTA  Tcrfoivi- 

CiRKraswOK'nnfLBXixov.    n. 


Gut  (Subst) 


tu 


r 


tcn.    (ffarrebomie ,  I   U^^,)  —  W«r«lda  ffO«d  ia  eb  eo 
Tlood,    rÄoA«  /.  MSj 

190  Ist  kein   Gut  da,  90  sind  die  Erben  ledig.  — 

SchwaUmmuf^el .  20,  *;  Graf.  823,  Jtf. 

Bio  Erbon  haben  nur  invoirait  tta  di«  8ehiild«ii  dSB 
Erlit&tBerii  «mxTist«ta«it,  «l*  dat  hiotcrUBieae  VsrmOflMi 

roicht>  nach  Jctxigtnn    Recht  mit  dor  Kiniehrlnkw«, 
iffenn  aie  die  Brbachaft  nicht  nnbcdingt  »otroton. 

191  Je  grösser  Gut,  je  grösser  Brandhob,  das  wir 

in  die  Hölle  tragen.  —  Wmckicr,  m,  », 

BoU.:  Ho«  meorder  godd .  boe  nifrordcr  bPAndhoat,  dat  wij 
in  de  hei  brongen.    (Harrrbotnet ,  I,  24'.; 

102  Je  grosser  gut,  je  schwerer  muht 

„Man  flogt  ii  rt :  Je  grosiorgnt,  Jotchwcrer 

muht,  je  reici  -imertor.*'   (Sutfteu/eliti  TAto- 

trum  Diaboiijr.  > 

103  Je  grösser  Gut  und  Ehr',  man  suchet  immer 

mehr. 
UolL^    Hoo  groot  ook  U  gocd  an  da  eor,  uog  ao«kt  mta 
»Itijd  mc«.     (Hamtvitu^v  ,  l,  1*47.; 

194  Je  mehr  Gut,  je  weniger  Mnth. 

MKd.r  Swer  riebet  tm  dem  tfuuta,  dar  armetan  demmnote. 

(FreidaHk.)     (Zintfrile^  Cl,; 
//v({.:  Of  mcerder  good,  of  minder  moed.    (Harr^bomit. 
r,  U»K) 
19b  Je  mehr  Gut«,  je  mehr  sorg*  —  Petri.  11.  394; 

II..'    ■  ,   ir,7,  70. 

o^Rrten,  aagsn  die  Oamanoo,  icblAgl  dem 
H  neu.     (S':MKhta.  460.; 

J/Ai/..  Mit  liciii  «aote  wohnet gir««chüit,  erge,  Torht^aorge, 
müei,  Iclt,     (IVeUchrr  (Itut.)    (Ximjrrte,  $1.) 

19(i  .Icder  ist  seines  Gutes  mächtig.  —  fiwfor. ,  v,  87 ; 
C.rctf.  M.  1.S4. 
JTArf..-  J>iz  gaot  Ist  nOnea  and«  wiba  ouob  oigoatUcke  b«n. 
(liHfffflf,  62.) 

197  Jeder  nimmt  sein  Gut,  wo  «r  es  findet 

/Vi..'  On  prond  aon  bten  oft  on  le  trouve.    (BoAn  /,  41.; 

198  Jedermann  hat  seines   Gutes  GewaJt   —  Graf 

93»  isi. 
Altjri*»,:  Allara  Dtonn»  kirak  linla  godoa  waJde»   (WiardOt 

199  Jedes  Gut  will  einen  gewissen  Herrn  haben.  — 

iiraf.  7<.  78. 

Er  tcbnint  Perioden  ra  gob«n,  in  denen  die  Menaeliea 
die  Freiheit  nicht  ertragen  können.    Ana  einer  aoloban 
■  chniiit  »ach  wol  di»a  (aaa  Jnritpr.Friaica,  242|  (entlehnte) 
Spriebwort  su  atammen^  wi»ichos  daa   angebUcbe  Be- 
durfniaa    kleiner  freier  Ii&ndf^t«r  antdrOokt,   in  ain 
(xi&ipäichügea)    Abh&ügiKkeitaTorbiUtniaa    cu    einem 
groaaen  Gato  mi  koniTnenv  doaaon  BeiitK«r  ea  ala  Ober» 
•tgentbüiner    botrncblQlc,     DJ«  in  dem   obigen  Sprich* 
wart  aiugedrUckto  Ansicht  bM  die  bia  dabin  noch  be> 
standeaen  freien  Baaergater  Teroichtet. 
SOO  Kein  Gut  hilft  für  den  Geiz.  —  Schüttele  UJS»; 
Kürle.  16&S. 
Je  melxr  er  bekommt,  je  mehr  will  er  baben. 
HoU.:    Oued  blnaebt   (atopt)   geene  gierigheld«  —  Oo«d 
-renohdigt  niet.    (ffarrebomett,  I,  241.) 

201  Kein  Gut  ohne  Hass,  kein  Brot  ohne  Mühe. 
FrM.:  Kol  bien  aana  harne,  uoJ  pain  aanapcino.   (JMttfn- 

gtr,  69^ i  Ltrotuc,  It.  S7Ö.J 
Lat.:  KU  i)ne  l«b«ro  paratnr. 

202  Kein  Gut  so  gross ,  man  wird  es  los. 

*203  Keiner  darf  auf  eines  andern  Gut  scldagen  oder 
scheren.  —  Graf,  94,  i&s. 

Wer  im  Besitae  einea  Quta  iat,  wiro  dervelbe  anch 
noch  rochtlioh  anfechtbar,  bat  auch  daa  allftiuige 
Nulsangsrecbt,  und  er  darf  uictU  dulden,  daa«  andere 
aoino  Wioaoo  »oberen  oder  In  aeinon  Forateu  Ilota 
achlagen. 

*204  Klein  Gut  ist  bald  verzehrt 

iHin.:  liidt  gnd«  kivod  man  vierst  baego.     (Prfft.  rfaa.,  246.; 
tlou,:    Ken  klein  good  ia  haaat  nerte^rd»    (llarr*b<nn**, 

f.  24<5.; 

205  Klein  Gnt,  klein  sorge,  —  i^tri ,  tt,  4S4;  ÄryMd,  432; 

für  tt'iiM^HÜi:  Ttirf.v.  340.  330. 
L,H.:  Si   tibi  parrn  est  rea,   f<at  tibi  magna  quioa.     (Rgtt^ 
rr '     ''•  Vivit  aeoams,  pnaperlna  eti  aibi  mnra«. 

20G  Litl  -oben,  als  Recht  verliei'cn.  —  ürof. 

4S6,  Sil. 

Besicht  afoh  aaf  die  KoatenTorachtiaae ,  die  beim  bUr- 
gprliehen  Boohtarerrafaron  an  Machen  Kind,  Indem  daa 
fipricharort  a*gt,  ce  «ei  Torlheilhikricir  .  dicao«  Opfer  vot' 
erst  mt  bringou,  ola  aüiu  Utt<:Lt  su  ver  ilareu« 

207  Lieber  Gut  und  Blut  ^verloren}  als  gelugen  and 
geschworen. 

*208  Lieber  Gut  und  Leb^n  verloren,  alg  c^inen  fal- 
schen Eid  geschworen,  —  Rttinai»»,  Vnti^r^  l\\  i«. 

13 


195 


Gut  (Subst.) 


Gut  (Sabii) 


196 


209  Lieber  Gut  und  Math  verloren,   als  die  Ehre 

einmal  verloren.  —  Gaal.  322. 

Enpl.:    Ho  that  has  an  111  name,  in  half  hanged.    (Bahn 

fl,  188.; 
Span.:    Quieu  la  fama  ha  perdidu,  muerto  eBt4  eu  vida. 

(Bohn  II,  118.; 

210  Man  kan  bei  kleinem  Gut  auch  noch  wol  frolich 

seyn.  —  Petn,  U.  454.-  Ileiiisch,  1251,  10. 

211  Man  kan   ein   Gut   nicht    so  bald  werben   als 

verderben.  —  Pciri,  II,  455. 

212  Man  kann  die  Güter  nicht  auf  der  Apotheker- 

waßfe  auswägen.  —  CmtoI,  480,  684. 

Mit  Bezug  aaf  die  gericlitliche  Beitreibung  einer 
Schuld f Order ung  durch  Pfandgegenstände,  deren  Werth 
»ich  selten  ganz  genau  beRtimmen  lässt.  Das  Sprich- 
wort  gehurt  dem  Canton  Schwyi  an:  Man  kann  die 
(lüeter  nit  mit  der  Bul£For-Wag  vsawegen.  (Kothing, 
305,  2t>.; 

213  Man  kann  wol  unrecht  Göd  erwarben,  man  nich 

verarben.  —   Goldschmidt,  73. 

214  Man  möt  sin  God  upp  väle  Schäpe  (Schiffe) 

hcbben.     (Oldenburg.)  —   Weserzeilunn ,  4097. 

Man  mttss  nie  das  ganze  Vermögen  auf  Einen  Wurf 
setzen.  Der  Oldenburger  bildet  den  Gegensatz  zum 
Amerikaner.  Wer  in  Amerika  sein  Geschäft  kramerhaft 
betreibt,  wird  verachtet ,  wAhrendder,  welcher  sich  in< 
Oldenburg  in  gewagte  Unternehmungen  einl&sst,  deren 
Erfolg  nicht  mit  grosser  Wahrscheinlichkeit  vorher  zu 
\  lierechnen  ist,  als  leichtsinniger  Thor  und  Windbeutel 
betrachtet  wird. 

215  Man  muss  nicht  all  sein  Gut   auf  Ein   Schiff 

bringen. 

Holt.:  Betrouw  66n  sohip  niet  al  uw  goed.    (Harrebomie, 
I,  346.; 

216  Man  muss  sein  Gut  lieben,  als  wenn  man  heute 

sterben,  und  es  gebrauchen,  als  ob  man  ewig' 
leben  sollte.  —  WincMer,  XIX,  39. 

217  Man  soll  sein  Gut  gemessen,  dass  andern  mag 

was  fliessen. 
Dan.:  Gods  skal  man  som  vandet  nyde,  hvad  ei  bruges 
lad  bortflyde.    (Prot.  (lau. ,  24(>.; 

218  Mancher  gewinnt  Gut  mit  Sünden,  dass  er  muss 

in  der  Hölle  drumb  braten.  —  Petri.  II,  449. 

219  Mancher  ringt  nach  grossem  Gut  vnd  kompt 

doch  nimmer  auss  armutL  —  Peiri ,  II .  291. 

220  Manniges  grot  gudt  is  bald  torunnen,  dat  man 

mit  unrecht  hat  gewunnen.  —  Ebstorf,^, 

221  Massig  gut  erfrewet  am  besten.  —  Peiri,  II,  iu. 

222  Mein  gut  ist  dein  gut  —  Uauer,K*, 

Via:  Amioorum  commnnia  sunt  omni». 

223  Mit  Abtheilung  der  Güter  zertrennen  sich  auch 

die  Gemüther.  —  Simroch,  4104. 

224  Mit  dem  Gut  wächst  der  Muth. 

225  Mit  gut  vnd  Geld  vnd  schönem  Kleid  macht 

man  nicht  fromme  Kinder.  —  Petri,  tl,  477. 

226  Mit  seinem  eigenen  Gut  kan  jeder  Unrecht  thun. 

—  Graf.  365,470. 

„Die  wile  ein  SprUcwort  is,  dat  ein  iedor  mit  seinem 
eigen  gude  kan  vnracht  thon. **  (Normann,  10,  8.;  Im 
allgemeinen  kann  jeder  mit  semem  £iigenthum  nach 
Belieben  verfahren,  doch  nur  insoweit,  nln  er  dadurch 
nicht  das  Eigenthum,  die  Bechte  und  das  Leben  an- 
derer gefährdet.  Wenn  also  Jemand  sein  Haus  in  dem 
Falle  anzflndete,  da««  dadurch  die  Gebäude  oder  das 
Eigenthum  anderer  in  Gefahr  kämen,  so  würde  er  als 
Brandstifter  straffäUig  sein. 

227  Mit  seinem  Gut  jemand  zu  niedem,  ist  nicht 

recht.  —   Graf,  558,45. 

Das  Sprichwort  gehCrt  dem  Lehnrecht  an.  Nach 
demselben  ist  der  Lehnsherr  befugt,  seine  Bechte, 
sammt  dorn  Gute,  auf  dem  sie  ruhen,  an  einen  andern 
zu  Übertragen,  sodass  das  bisherige  persönliche  Band 
aufgolöBt  und  der  neue  Erwerber  verpflichtet  wird,  in 
dieses  einzutreten;  nur  darf,  was  der  Sinn  des  obigen 
IjprichwortR  ist,  die  Stellung  des  Lehnsmanns  nicht 
lienachtheiligt  werden.  Dieser  braucht  sich  nämlich 
die  VeräuBserung  an  einen  niodem  Standes  oder  auch 
die  Verwandlung  in  ein  Burglehn  nicht  gefallen  au  las- 
sen, kann  aber  der  Veräussorung  an  einen  hOhem  Herrn 
nicht  widersprechen. 
UM. :  Dat  n'  is  nicht  recht  dat  man  jemande  nedere  mit 
Birne  gude.    (Bomej/er,  Sächtiiche$  LtknreeM,  25,  1.; 

228  Mit  welchem  Gut  der  Mann  erstirbt,  das  heisst 

man  aller  Erbe.  —  Graf.  i83. 1. 

Alles,  was  bei  seinem  Tode  in  seiA«m  Besitie  ist, 
macht  seineu  Naohlass  aus. 
Mhd.:  Mit  swelkeme  gude  de  man  b«itirft,  dat  het  «Uet 
erve.    (Baehsentpifffil,  I,  0,  1.; 


229  Nach   dem  Gute  muss  das  Zehten  sein;  d«r 

Narr  sagt:  nein. 
Frz.:  Se  Ion  les  biens  aoit  Ut  dipente,  1«  Mg«  1«  CNÜ, 
le  fot  n'y  pense.    (Kritnnifer,  69>>.; 

230  Nach  Gut  vnd  nicht  nach  £1^  freyen,  nimbt 

ein  böss  alter.  —  Benück,  vm,  U;  Petri,  //.  m-, 
Schoua,  1143''. 
23t  Niemand  kann  des  andern  Gnt  verwirken.  — 

Graf,  222,275. 

Kein  Erbe  ist  verpflUohtet,  aus  dem  eigenen.  VermOgn 
die  Schulden  des  Erblassers  an  beMuea,  er  mftitte 
denn  nach  dem  jetsigen  Geseta  die  Krbeclukft  unbedingt 
antreten. 

232  Niemand  kann  eines  andern  Gut  mehr  in  Obacht 

nehmen  als  sein  eigenes.  —  Wettm,  1, 18I.  ui; 

AaeQa.  96,  17;  Graf,  270,  285. 

233  Niemand  kann  Gut  vnd  Geld  mittragen  aon 

der  Welt.  —  Petri,  II,  495. 

234  Nimmer  Gut,  nimmer  muth.  —  Bem$ck,  1799,  U; 

Petri.ll,  449. 

235  Ohn  Gut  vil  Ehr  gilt  nuh  nicht  mehr.  —  B^ 

nitch,  1799,  18. 

236  Ohne  Gut,  ohne  Math. 

Die  Bussen:  Out  wirkt  mehr  «1«  Mnlh.  (AUmmm 
VI,  404.) 

237  Ohne  Gut  und  Geld  gilt  man  nicht  viel  in  der 

Welt. 
Frt.:  Tont  n'en  vmnt  rien   qoi  &*»  dn  Wen.    (Xrittim- 
ger,  68»».; 

238  Recht  erworben  Gut  wudelt  wol.  —  AnOr.  Ldim§, 

SorgteuffH  (Frankfurt  157a).    in  Theatrum  JHabchrtm, 
S.  533». 

239  Schlecht  Grut  ist  auch  um  einen  Heller  za  thener. 
Ji^t.:    On  n'ajamait  bon  march«  de  nu«T»lse  msrekan- 

dise.    (Eritsinger,  U0\) 

240  Stalen  Göd  bett  kdn  D£r  (Gedeihen).   {BoUi.J  — 

Schütte,  n,  50. 

241  Stälen  God  liggt  hart  in'n  Mag.  (H9IH.)  —  SduUt*. 

III,  67. 
Gestohlen  Gnt  bekommt  selten  gut. 

242  Todtes  Gut  nimmt  der  Teufel  in  seine  Hot 
IfoU.:  Het  goed,  dat  niemand  te  pMse  komt,  dMur  speelt 

de  dttivel  med.    (Harrebomie,  I,  247.; 

243  Tracht  vmb  das  gut,  das,  sos  schiff  bricht,  mit 

dir    aussschwimm.  —  Fronet,  /,  i59*;  Ifcnwck, 
1799, 22. 

244  Trotz  nicht  auff  dein  grosses  Gut.  —  LMmom, 

II,  626,  83. 

245  Uebcl  gewonnen  Gnt  kommt  selten  an  die  Sonne. 

—    Wifickler,  XI,  83. 
Frt.:  Bien  mal  acquis  ne  profite  pac.   (8tar$ekedel,  403^ 

246  Uebel  Gut  das  reichet  nicht  ~  SekoUel,  11S5*. 

247  Ueber  unrecht  Gut  mag  man  nicht  testiren.  — 

Graf.  206,  179. 

Niemand  kann  Aber  Dinge  letstwillig  TeiflLgen,  die 
ihm  nicht  rechtmftssig  gehören.  Ale  nnreoht  Gnt  be- 
trachtet das  friesische  Recht  aber  auch  die  Sehulden 
und  erkULrt  eine  letstwillige  Verfngong  ttber  das  sobol- 
denfreie  Out  hinaus  für  ungOltig. 
Altfries.:  Een  menseha  mey  neen  boUnghe  dwM&  fan 
onriuoht  guet,    (Hettema,  XLY,  80.; 

248  Ungerecht  Gut  muss  zwei  Schelme  haben,  einer 

muss  es  hinein-,  der  andere  muss  es  hinaas- 
Schelmen.  —  s^mrodk,  10651*. 

249  Ungerecht  Gut  will  zwei  Schelme  haben,  einen, 

&^B  gewinnt,  den  andern,  der's  verthut. — 

Sailer,  126;    H'indUer,  il',  36;    Simrock,  10650;  Eise- 

IHn,  611. 
Dan,:  Oods  maa  have  to  personer,  een  som  aamler  og 

een  som  udspreder.    (Prot.  dan. ,  246.; 
HoU. :  Het  goed  will  twee  sohelnwu  hebben.    (Harrthamie, 

I,  347.; 
Lat. :  Dives  aut  iniquus ,  aut  iniqui  haeres.    (Binder  /,  350; 

//,  819.;  —  Opes  megnae  vis  sine  freude  parMktar.   (8ef 

botd,  436.; 

250  Ungerecht  Gut  wird  dadurch  nicht  heilig,  dass 

man  es  Klöstern  (Pfaffen,  Mönchen,  Nonnen) 
schenkt.  —  iL(otl«r«jn«0d,  63, 19. 

251  üngrechds  Guid  tuid  kuan  guit   (Steiermark.)  — 

Ftrmenich,  II,  769, 143. 
Unrecht  Out  thnt  kein  Oat. 
Frs.:  Bienperdn,  Uenoonnn.   (Cahier,  18)7;  QmU ,  83S.; 
A.;  n  bene  noa  A  ooBoeointo,  se  non  d  perduto.  (Qeal,  838.; 


197 


Gut  (Snbst.) 


Gkit  (Sabst) 


198 


Lot.:  Tom  dMnuia  bons  cognoioimni,  onm  ea  amisimas 

(ff4»ml,  8S8.) 
Ung.:    Hamisan   gjlljtött  p£na  el-emjuti  a  marad^kot. 

(Oad,  833.; 

SÖS  unrecht  Gut  daaert  wie  Butter  an  der  Sonne. 
-^  Partmiaktm ,  1U7. 
Mkd.:  Dm  argen  gnot,  d«8  gonchea  lonp  zergOnt  b«idia 

•am  ein  itoup.    (Weltcher  (JiUt.J    (ZingerU,  61.) 
BoU.:  Onaerl^k  goed  gedijt  (bekUJft)  niet.  (Harrebomte, 

It.:   Vicn  preito    coniomato  ringlvgtameiite  aoqnittato. 
(Pataaglia^  2.) 

SÖ3  Unrecht  Gnt  druhet  nicht  —  Luthers  Werke. 
IXm,  106;  Petri ,  //.  560;  Eiselein,  613. 

*)  Drahen,  tmgen  oder  truhon  =  gedeihen,  nineb- 
Ben.  N  Wenn  «ie  gleich  reich  werden ,  so  draUete  nicht.« 
(Lmtker'a  Tisekreden.ei*.)  Unrecht  truhet  nicht.  (Ma- 
tkesf,  88*.)  Wo  der  gerr  nf  dem  Dache  eitit,  da  tmgen 
die  kttehlein  selten.  (Lisd  vom  Prinzenrauh  in  WoiJ's 
Historischen  VoUtsUedem ,  655.;  Es  trnht  nicht  bei  ihm, 
SS  e>  beeeert  ihn  nicht,  ist  nicht  angelegt  bei  ihm, 
bleibt  nicht,  haftet  nicht.  (Reinwald,  Idiotikon,  1 ,  173.; 
Dai  eind  Beispiele  der  Anwendung ,  aber  woher  stammt 
das  Wort  und  wie  ist  es  su  erklären?  Dr.  Vonbun 
(Frommanm,  IV,  ß)  hat  aus  Vorarlberg  wdl  trüiht,  mit 
dem  Partieip  von  trttiha  zusammengesetst  =  gut  ge- 
n&hrt.  fett,  stark.  Dr.  Frommann  (II,  38(>,  63)  steUt 
die  Wurzel  trft  Toran  und  erklftrt  es  durch  gedeihen, 
fruchten ;  angelslohsisch :  throhan  tkrota  (Ettmül- 
ler,  61.1),  englisch :  to  thrire ,  oberdeutsch :  frühen  ^  trOjen, 
inten.  (Tobter.  57;  Dieffenback,  II,  669;  Schmid,  144.; 
atalder  (I,  311)  sagt  dafQr:  gedeihen,  eigentlich" dem 
Auseem  Umfang  nach  ausgedehnter,  dicker«  fetter 
werden,  am  Fette  snnehmen,  im  engem  Sinne  tou  einer 
■chwangern  Frau.  Eine  trtthehafte  Speise  =  nahrhafte. 
Br  iit  trflehaft  =  Bssen  und  Trinken  bekommt  ihm.  Von 
Heiu*ratd's  Ableitung  Ton  treuen,  tr&wen  sagt  Grimm 
(Wb.,  II y  14.S6;,  sie  sei  gar  nicht  lulAssig,  und  in  Bezug 
auf  Frisch ,  der  das  Wort  ( II ,  3i>3  >)  unter  citta  gestellt, 
bemerkt  er,  das  leuchte  nicht  ein.  Orimm  selbst  aber 
lAsst  das  Wort  im  Dunkeln. 

254  Unrecht  Gut  folget   dem  Erbe  nicht  —  Graf, 

183,  8. 

Daniel*  (Olotte  tvm  sächsischen  Weichbildrecht ,  Art.  36; 
aagt:  ,.Ein  Erbe  ist  anderes  nicht ,  denn  ein  Nachfolger 
in  all  das  Recht,  das  der  Todte  su  seinem  Gut  hatte. 
Ist  es  also  eltae  Folge  in  das  Becht  und  hatte  der 
Erbe  etwas  Unrechtes  gehabt,  so  folgt  das  Unrecht 
dem  Erbe  nicht.'* 

255  Unrecht  Gut  gedeihet  (reichet)  nicht.  —  Sprich- 

wurt,  10.  8;  IMknberg,  11, 40;  Teller.  653;  Müller,  33,  3; 

/Hsfor.,  IX,  60;  Steiger,  863;   Kitchhofer,  174;  Braun, 

I,  1006;  KMe,  8475  u.  3064;   Simrock,  10737  u.  10739; 

UhranitH,  l.  657;  für  Waldedt:   Firmenich,  336,  51  u. 

SSO,  445;  für  herlohn:  Wo»te,  79,  337;  für  Düren:  Fir- 

memch.  I,  484,  183;  (ur  Soest:  Firmenich,  I,  349,  28; 

o8ffn««t«ck  bei  Eichwald,  657. 
„Unrecht  Out  wudelt,  tmhet  Tnd  faselt  nicht."   (Ma- 

thesy,  33*:  Latendorf  II,  36;  Körte,  8475.; 
Em§t,:  Qood«  ill  gotten  never  prosper.    (Oaat,  880.) 
Frs.:  Bien  to1<  ne  proflte  Jamais.    (Lendroy,  1569.)  — 

D*i]^usto  gain  juste  daim.  —  Du  diable  Tint,  au  diable 

retouma.    (Körte,  8475.) 
MoU..'  Kwaad  goed  Terrijkt  nict.    (Harrtbomee,  I,  348».; 
lt.:  Oli  beai  mal  acquistati  non  arrichiscono.  (Goal,  880.; 
Lmt.:  Damnum  appellandum  est  cum  mala  fama  lucrum. 

(Publ.  8yr.)    (Binder  I,  WZ;  //,  688;   Fhilippi,   /,  110; 

SeubUd,  113.;  —   Malum   lucrum    aeqnale    dispendio. 

(Binder  I,  »41;  //,  1780;  Buchler,  198;  PhiHpvi ,  I,  239; 

Sefbotd,  896.;  —  Nemo  diu  gaudet,  qui  Jndioe  xinoit 

iniquo.    (Dion.)    (Binder  II,  8043;  Kruse,  636.;  —  Non 

habet  erentus  sordida  praeda ,  bonos.   (Osid.)    (Binder 

7,1177;  II,  3178;  PhiUppi,  II,  37;  Seybold ,  371.)  —  R9» 

parta  fnrto  durabit  tempore  eurto. 

S56  Unrecht  Gut  gedeiht  nicht,  sprach  der  Babe, 
und  stahl  einen  Ring,  den  ein  anderer  Rabe 
gestohlen. 

257  Unrecht  Gut  geht  durch,  wie  Absalon's  Maul- 

eseL  —  Parömiakon,  1559. 
Frs, :  Las  Mens  mal  acquis  s'en  vont  4  Tan-reau; 

258  Unrecht  Gut  hält  nicht  vor.    (LH.) 

259  Unrecht  Gut  hat  Adlersfedem. 

2tiO  Unrecht  Gut  hat  kurze  Währ,  der  dritte  Erbe 

sieht's  nicht  mehr.   —  Lohrengd,  I,  658. 
261  Unrecht  Gut  hilft  nicht  —  SprichKort.  lo,  3;  Tap- 

pims,  641;  Sch^ze,  50. 
S€2  Unrecht  Gut  ist  ein  funken  im  Kleiderkasten. 

—  Sehottel,  IUI*;  Sauer,  160;  Heinsberg  11,  116;  Sim- 

roek,  10741;  Eiselein,  611. 
Las.:  Mal»  luora  aaqualia  damnis.    (Oaal,  830.) 

2S3  Unrecht  Gut  kommt  wie  Gott  will,  und  geht 
wie  der  Teufel  wUL 


264  Unrecht  Gut  reichet  nicht  (macht  nicht  reich, 
reichert),  unverschämt  lässt  nicht  gut,  nährt 
aber  gut.  —  Körte,  3475;  jAattdetüsch  bei  Schütte, 
II.  bO. 

965  Unrecht  Gut  thut  nimmer  (nicht)  gut.  —  Her- 
mann, m,  5;  Struve,  16;  Kirchhofer.  174;  Körte,  8474* 

266  Unrecht  Gut  und  falsche  Waar'  reichet  nicht  ins 

zehnte  Jahr. 

Es  gibt  übrigens  einzelne  Oenies,  die  beide  Aufgaben 
lösen. 

267  Vbel  gewonnen  Gut  nimbt  das  gerechte  vnnd 

wolerworbene   Gut  auch  hinweg.  —  L^mann, 

II,  786,8. 
Frs.:  Ce  que  Ton  acquiert  mächamment,    on  Ie  döpensa 
sottemont.    (Cahier,  M.) 

268  Ybcl  gewonnen  Gut  schN^iert  manchen  zu  den 

Angen  vnd  Nägeln  herauss.  —  Lehmann.  i5,  45. 

269  Vbel    prewonnen  Gnt   wird    den   frommen  für- 

gespart —  A'fri,  //,  3.^3;  Itenisch,  1793,  61. 

270  Verlier    dein    Gut,    nur    nicht    den    Muth.   — 

Goal,  1175. 
Lat.:  Omniasi  perdas,  te  solum  perdere  noll.  (Gaal,  1175.; 

271  Vcrlohren  Gut  den   erben  kein  frommen  thut. 

—  Pelri.  II.  567;  Ilenisch ,  1353.  36. 

272  Verlorenes  Gut  beweint  man  nicht  mit  falschen 

Thrüncn. 

Lat. :    Ploratnr  lacrimis  amissa  pecunia  veris.    (Jutenal.) 
(Binder  I,  1369;   //,  3587;  Kruse,  834.; 

273  Verlorenes  Gut,  erkanntes  Gut  —  Winckler.  XIX,  89. 

274  Verschmecht  ,gut  gereth  auch  wol.  —  Henisch, 

1506,  50. 

275  Vcrschwindt  das  gut,  so  verlieren  sich  die  Ge- 

sellen. ■—  Henisch,  1799,  45;  Mri,  II.  668. 

276  Viel    Gut   füllet   den    Geitzigen   nicht  —  Petri, 

//,  573;  Henisch,  1449,50. 

277  Viel  Gut  macht  niclit  glücklich. 

278  Viel  Gut,  viel  Sorge. 

/>*.;  Plus  de  biens,  plus  de  sonoi.    (Kritsingcr,  54.'»'''.; 

279  Viel  Gut,  wenig  Herz. 

Frz.:  Quant  bien  vicnt  coenr  fault.    (Leroux,  II,  286.; 

280  Viel  Güter  zahlt  des  Fürsten  Tasch,  viel  Mou- 

1er  trenckt  des  Fürsten  flasch.  —  Petri,  II,  572. 

281  Vier  wichtige  Güter  sind:  Altes  Holz  zum  Bren- 

nen, alten  Wein  zum  Trinken,  alte  Freunde 
zur  Gesellschaft  und  alte  Bücher  zum  Lesen. 

282  Vmb  vcrlohren  Gut  sol  man  sich  nicht  beküm- 

mern. —  Petri,  II,  556. 

283  Vmbs  zeitlich  gut  jeder  vnrecht  thut  —  Leh- 

mann ,  685,  91. 

284  Vngerechts  Guts  werden  die  Erben  queid  ohn 

all  Wurmkraut  —  Petri,  I.  558;  Henisch,  1793,  67. 

285  Vngewouet  Gut  gedeyet  am  besten.  —  Petri,  ii,  557. 

286  Vnrecht  gewonnen  gut  muss  wider  verschwin- 

den vnd  wenn  es  auch  mit  eysem  Riegeln 
vnd   Thüron    beschlossen    wird.   —   Lehmann, 

918,  13. 

287  Vnrecht  gewnnnen  gut  kompt  selten  auff  den 

dritten  Erben. 

288  Vnrecht  Gut  faselt  nit  —  Franck.  lt.  149*;  Gruler, 

Hl,  93;  Petri,  H,  560;  J/«iüch ,  1799 ,  88 ;  Stwiroc^,  10738. 
noU.:  Kwaad  goet  verrijkt  niet.    (Uarrebom^e,  II,  348.; 

289  Vnrecht  gut  faselt  nit  vnd  kommet  selten  ann 

dritten  erben.  —  Franck,  1, 119**;  Lehmann,  11,  803, 
108—109. 
BolL:  Kwalijk  rorkregon  goedcren  gaan  niet  tot  het  derde 
lid  OTcr.    (Harrebomie,  I,  848».; 

290  Vnrecht  Gut  hilfifl  nicht,  wenn  die  Anfechtung 

kommen.  —  l^tri,  11,  560. 

291  Vnrecht  gut   kompt  nit  auff  den  dritten  er- 

ben. —  Franck,  //,  124 **;  Petn,  II,  560;  Henisch. 
179S,  63;  Lchtnann,  II,  803,  67;  Parömiakon,  8417;  Lu- 
ther, HO:  Struee.  16;  irtrcMo/'«r,174;  Körte,  1476  a.  S086; 
Simrock 1 10740;  Lohrengd,  I.  «6»;  Brom,  t,  1008;  Fe- 
nedey.  116 ;  tteintberg  11, 118 ;  für  Walieck :  QaUe,  SSO.  4M  ; 
Firmenidi,  1,  386,  M;  Ar  l/awiovfr;  Stkamkttth,  m, 
Dan.:  Ilde  «dapurgt  goda  koniMr  ti  ftaM  <ll  IzÜBf'«" 


Ting.    (Pro9.  dmt.,  U.) 
Fn.:  De  ohptM  mal  aoquisM  I*  fpisa. 


(Lwwa,  II,  VI.)  -  Ii* 


u^ 


199 


Gut  (Subst.) 


aat(8QbBt) 


900 


de«  biens  mal  aoqnis.  (Krittimger,  33  3;  Venedeu,  131.; 
—  Mal  aeqais  par  art  ouznetier,  ne  profite  aa  tior«  he- 
retioT.  (Kritzinger,  431  "0  —  Tieri  hoir  no  jouit  de 
ohose  mal  aoquiso.    (Cahier,  66b.) 

It. :  DoUa  roba  di  mal  aoiiuisto  non  n«  godo  il  terso  erede. 
(Goal,  820.;  —  Delli  beni  mal  aoquistati  non  ai  ralleffra 
il  terao  beTede.  (Paszaglia,  S,  2.)  —  I"^  robba  d'altri 
non  paasa  agP  heredi.    (Paxtaglia,  337,  4.) 

Lot.:  De  male  qnaeBltis  non  gandet  tertiiu  haere«.  (Bin- 
dtr  I,  296;  //,  707;  Goal,  820;  PhiUppi^  I,  114;  Sey- 
bold,  117;  Schonheim,  £>,  3.) 

292  Vnrecht  gut  mus  nicht   gedeicn  in  die  dritte 

band.  —  Ihudi,  Postüla,  326'*. 
Frz.:    Co   qu'on  dörobe  ne   fait  pai   garde-robe.    (Ca- 

hier,  505.; 
Lat.:  Male  parta,  male  dilabnntur.    (Cicero.)    (Binder  I, 

933;  //,  1767;  Fiicher,  127,  16;  FaaeliM,  189;  FMUppi, 


/,  337;  Seybold,  294;  Scfionheim;  Wiegand,  1069.; 
partum,   male   ditperit.     (Binder   II,    '" 
I,  237;  Seybold,  294.; 


1767;    Philippi, 


293  Vnrecht  gut  will  weg,  wenn  mans  gleich  bey 

den  haaren  hielt  —  Petri,ll, 560 .•  llmüch,  1793,  65. 

294  Vnrecht  Gut  wudelt  nicht.  —    Petri,  II.  560. 
Fr*.:  Bion  mal  acquU  ne  proipöre  jamoi«.    (Cahier,  35.; 

295  Vnrechtfertig  gut  gedeyet  uit.  —  Tappiw,  221^.- 

Lehmam,  //,  792.106. 

296  Von  vnrechtfertigem  gut  sol  sich  der  dritt  erb 

nit  frowen  oder  frölich  werden.  —  Taffim.  222*; 

Uenisch,  1794,  1. 

297  Wächst  das  Gut,  so  wächst  der  Muth. 

Dan.:    Naar  mig  Tozer  gode,  da  Toxer  mig  hoff  mod. 

(Prot,  dan.,  565,; 
EoU.:  Waat  siju  goed,  coo  wast  sijn  moed.    (Harrebcmee, 

I,  248  b.; 

298  Wann  das  gut  verloren  ist,  so  sihet  man  erst, 

das  CS  gut  gewesen  ist.  —  Heniech.  1793,48. 

299  War  en  sind  God  findt,   dar  spreckt  he  't  an. 

—   GiAdschmidt ,  80;  nawiluüenAer,  I;  Uillebrand,  63. 

Der  Eigen thttmer  kann  sein  Gut  überall,    wo    er  es 
findet,  ansprechen. 

300  Wären  alle  Güter  gemein,  so  wäre  die  Hölle 

zu  klein. 

Roll.:  Waren  de  goodoron  dezer  wereld  gemeen,  soo  werd 
de  hei  te  kleen.    (Harrebom^e,  t,  240».; 

301  Was  Gäter  ein  Lehenmann  hat,    die  fällt  er 

alle  mit  Einem  Falle.  —  Gra\,  50, 175. 

Es  ist  hier  Tom  Todfall  (Cormnt,  Besthaopt)  die 
Bede,  einer  gewissen  Abgabe,  die  nach  dem  Tode  und 
▼or  dem  Begräbniss  (s.  Fall  6)  an  den  Bchutsherm 
erfolgen  musste.  Bei  einer  Gatstheilnng  wurden  so  viel 
Cormuto  gefordert,  wie  Stttoko  entstanden  waren,  und 
waron'idioso  so  klein,  „dass  ein  droibeiniger  Stuh^tkborall 
an  dieUrenxen  streift".  (Grimm,  Weiith.,  I,  521.)  Das 
obige  Sprichwort  sagt  nun,  dass  die  Abgabe,  da  sie  boim 
Tode  des  Besitzers  geleistet  wurde,  auch  nur  einmal 
SU  entrichten  war,  wie  viel  GOter  er  auch  besass. 
Mkd.:  Was  völlig  gut  ein  gotzbns  man  hat,  die  vallet  er 
alle  mit  eim  val.    (Grimm,   Weiath.,  /,  325.y 

302  Was  sol  gross  Gut  einem    armen  Mann,   der 

sein  nicht  vil  gebrauchen  kan.  —  Peiri,  ll,wi; 
Henitch,  1793,  5. 

303  Was  sol  gut  OU  muth !  —  Frandi,  159 '' ;  Petri,  U,  609  ; 

Gruler,  III,  100;  Uenisch,  1799,  53;  Lehmann.  11,  836,  74 
u.  866,92;  Kürte,  2486. 
301  Was  soll  gut,  das  nur  macht  vnmuth.  —  Ilenitch, 

1796,  33. 
MAd.:    Wa*  sol  daz  guot,  das  schaden  tuot.    (Renner.) 

(Zingerle,  61J 
Fr».:  Mal  07t  le  bien  qni  ne  Taprent.    (Leroux,  II,  253.; 

305  Wei  dat  Gut  hiät,  hiät  &uk  dat  Krut.  (Saueriand.) 

306  Weit  deinem  Gut,   nahe   deinem    Schaden.  — 

Petri ,  II ,  619. 

In  Düren:   Weck  (weit)  van  sengem  GOt  e«  n oh  bei 
«engem  Schade.    (Firmenich,  1,  483,  71.; 
^«..•Loin  de  ses  Mens,  prös  de  sa  mine.    (Cahier,  959.; 

307  Weltlich  Gut  lässt  sich  geistlich  machen,  aber 

geistlich  Gut  nicht  weltlich.  —  Schottel,  1117*; 
Graf,  543, 53;  Eiselein,  263;  Simrock,  4139;  liraun,  I.  1005. 
Versuche  in  neuerer  Zeit  seigen,  dass  auch  das  leta- 
tere  sehr  leioht  aussuftthren  ist,  und  mitunter  in  kOr- 
■erer  Zeit  als  das  erstere. 

308  Weltlich  Gut  vnd  Glaub  seind  schwerlich  hey- 

einander.  —  Uenitch,  1799,  38, 

309  Wem  kein  Gut  bestimmt  ist,  verliert  das  Geld 

ans  der  Tasche  (den  Bissen  aus  dem  Munde). 
Boü*:  Die  niet  bestemd  is  om  goederen  te  beaitten ,  lal  se 
00k  nimmer  boomen«   (ffmrrebomiei  I,  UHK) 


310  Wem  man  das  Gut  gegeben  hat,  dem  hat  man 

es  auch  versprochen.  —  Grv/',  2S9.  4T. 

Ein  Versprochen  dass  Jemand,  wenn  man  gestotbei 
eoi,  etwas  von  der  Hintarlastanaehafi  echmltaa  solle, 
war  «nach  deutschem  Bechte  anverbindlioh ,  troin  «s 
nicht  durch  einen  gerichtlichen  Act  befestig:^  war.  W«m 
aber  Jemand  bei  seinen  Lebielten  etwM  gegeben  hatte, 
so  nahm  man  an,  dass  er  es  ilim  auch  gelobt  oder  n- 
gedaoht  habe,  und  es  verblieb  ihm. 

311  Wenig  Gut,  leichtes  Blut.  <—  ßtadeua,  I64;  ^m. 

rock,  4111. 

312  Wenig  Gut,  wenig  Hut  (Sorge). 

Engl.:  Littlo  wealth ,  little  «orfow. 

Frz.:  Peu  de  biens,  pou  de  soins.    (Cakier,  ISM;  Jüritsim- 

ger,  529».; 
//.:   Chi  hji  pooa  robba    hji   pochi  peaaieri.    (PoMeylia, 

312,  1.; 

313  Wenn  das  Gut  auff  die  neige  kommen  isi,  so 

ists  zu  lang  geharret  mit  sparen.  —  Pttn,  Jl,  6io.- 
Uenisch,  1799,  43. 

314  Wenn  das  Gut  sich  mehrt,  ist  man  halb  Tersefart 

Frz.:  Quand  les  biens  vionnont  Ics  oorps  fülient.    (Böhm 

r,  47.; 

lt.:  Bon  porduto  h  conosointo.    (Bchn  I,  75.; 

315  Wenn  das  Gut  verzehrt,  machen  die  Freande 

kehrt. 
Hvll.:  Als  het  goed  verloopt,  zoo   sterven  de  vrtonden. 
(Barrebomie ,  l,  246.; 

316  Wenn  einem  an  Gut  bricht,  so  denkt  man  sei- 

ner Wolthat  nicht.  —  //cniÄrfi,  1799,  42. 

317  Wenn  Geistlich  gut  vnter  ander  gut  kompt,  so 

frisst  eins  das  ander  weg.  —  l'etn,  ll,  ea ;  Ue- 
nisch, 1792,  54. 

318  Wenn  Gut  vnd  Muth  feit,  so  verzagt  der  Mann. 

—  Petri.  U,  658. 

319  Wenn  man  ein  Gut  verloren,  dann  weiss  man, 

was  es  wcrth. 

Teufel 


(Prot. 


Vom  Teufel  kam's,  sagen  die  Franzosen ,  raii 
giug'a.    (Heinsberg  II,  116.; 
Dun.:    Godt    savnos    ferst   naar    det  er    borte. 
dun.,  26.; 

320  Wenn  man  sein  Gut  an  nasse  Wahr  wendt,  so 

wird  es  nicht  verbrent  —  Petri,  U,  669. 

321  Wenn  man  zu  gemeinem  Gute  borgt,  so  zahlt 

man  von  gemeinem  Gute.  —  Graf,  236 ,  93. 

Bezieht  sich  auf  Compagniegesohftfte.    Sehaldea  an 

GuHHten  eines  Keiaeinschaftlicben  Vermögen«  können 

aus  diesem  zarttckverlangt  werden.    (Vgl.  Geselle  51.) 

AU/rie».:   Borgth  ma  to  tha  mena   godo,    aa  skil  ma  *t 

ield  fon  ta  mena  gode.    (Welten,  I,  135,  28.; 

322  Wenns  einem  an  Gut  gebricht,  so  denkt  man 

seiner  Wolthat  nicht.  — >  Ilaäsdt,  1396, 19. 

323  Wer  das  Gut  gcuiesst,  muss  es  versteaem.  — 

Graf,  122.  312. 

Der  jedesmalige  Hesilser  eines  Guts  ist  anch  aar 
Tragung  der  daran  haftenden  BeaUasten  verpflichtet 
(8.  Gabe  25.) 
JJhd.:  Wer  daz  gnet  niesst,  sol  es  verturen.  (Jetfger, 
Üchtröhisches  StädtfKesen  des  Mittetalters,  Stattgart 
365,  22.; 

324  Wer  das  Gut  hat,  bedient  sich  auch  des  Ilolzes. 

—  Cnif,  93,  146. 

Wer  sich  im  Besitze  eines  Guts  befindet,  dem  gehört 
auch  der  Niesbrauch  desselben. 
Mnd. :  We  dat  gut  hedde  de  gebruokede  sik  ok  des  holtes. 
(Wigand,  III,  7.) 

325  Wer  des  andern  Gut  nimmt,  ist  mit  derselben 

HaV  ein  Dieb.  —  (Mrichs,  192;  Graf,  363,427. 

Das  Sprichwort  ward  auf  die  FftUe  angewandt,  wenn 
jemand  auf  der  Strasse  eine  Sache  gefunden  hatte,  ohne 
die  erforderliche  Auzeige,  durch  welche  sie  der  jSigen- 
thttmer  zurückerhalten  konnte. 

326  Wer  eilt  nach  frembden  gut,  auff  den  wartet 

armuth.  —  IlenUch,  1792,  35;  Schottd,  1125»;  IHstor., 
IX,  54  ;  Körte,  2477;  Simrock.  2687. 
Dan.:  Den  mister  tit  sit  eget,  der  staaer  eftor  en  andens. 
(Prov.  dan.,  416.; 

327  Wer  ein  Gut  besitzt,  kann  es  dem  Himde  an 

den  Schwanz  binden.  —  Graf,  96. 
Der  Besitzer  hat  freies  Verf  Ugnngsreoht  Ober  eeia  Out. 

328  Wer  ein  Gut  will  erben,  soll  vom  Schwert  hal- 

ben dazu  geboren  sein.  —  Graf,  168,23. 

Wie  es  ün  Wesen  des  deutschen  Erbrechts  lag,  dass 
das  Erbe  in  der  Familie  bleibe,  so  entschied  innerhalb 
derselben  die  Art  der  Verwandtschaft  Über  das  Becht 
cor  Erbfolge,  die  an  die  Verbindlichkeit  nnd  Pthig- 


r-'. 


201 


Oot  (Subst) 


Qnt  (Ssbst) 


203 


k«it  snni  KriegMÜeast  geknüpft  war.  Nor  wehrfthlgo 
MAdb«  »oUton  in  erater  Beihe  liegende  ÜQter  beaitsen. 
Mkd.:  Wer  ein  gneU  erb  wiU  sein,  der  lal  ewerta  halb 
dannie  geporen  aein. 
339  Wer  fremdes  Gat  will  erben,  muss  offl  eins 
bösen  todos  sterben.  —  Ueniick ,  90S,  i7. 

330  Wer  geistliche  Güter  macht  gemein,  der  wird 

xnm  Bettler  eh  ers  meint.  —  iienüch,  uhj.  i; 
Fn^duH.  f  Uta. 

331  Wer  greift  nach  fremden  Gut,  der  greift  nach 

Armnth. 

332  Wer  gibt  Gut,  Geld  und  Gaben,  der  kann  alles 

haben.  —  PurJmüikon«  866. 

333  Wer  Gut  nicht  acht,  dem  wird*s  vom  Glück 

gebracht 

nKia  alt  Sprichwort  iat,  daa  der,  wellicher  nimmer 
nach  Gat  atellt,  vnd  deaselbeu  nioht  acht  hat,  denselben 
daa  gluck  den  hauffen  lu  trage."    (Ueniach,  17»7,  i.) 

334  Wer  Gut  hat,  der  hat  auch  Ehre.  —  Poiri,  U,  7i5; 

llenitch,  1799,  48. 
Vk,l.:    Swer  oft  goot  hAt,  der  bAt  «ro.    (Renner.)    (Zin- 

gerU,  62.; 
Lat.:  Si  nun  babes,  non  valea.  —  Proflcis  in  nibilu  dum 

venia  abaqne  datlvo. 

335  Wer  Gut  sammlet  und  hat  kcinn  frewd  dabcy, 

der  ist  ein  Narr.  —  HmUch,  1799.  49. 

336  Wer  hat  Gut  viel,  der  thut,  was  er  will. 

337  Wer  jagt  nach  Gut,  oft  übel  thut. 

MMd. :  £a  vichtct  inanger  nmb  daiLguot,  daz  im  vil  gröaen 
schaden  tnot.    (Boner.)    (Zinyefle,  61.j 

33»  Wer  kleines  Gut  verachte,  nimmer  grosses  Gut 
macht 
Lot.:  Migora  perdea,  minora  ni  aervaveria.  —  Non  minor 
est  Tirtns,  quam  quaerere,  parta  toeri. 

339  Wer  legt  sein  Gut  auf  Kux,  dem  geht  es  bald 

in  Dux. 

340  Wer  leicht  sein  Gut  verzehrt,  der  ist  nicht  Eh- 

ren werth.  —  Petri,  11,  731. 

341  Wer  möt  goläge  Got  tau  Hus  geit,  möt  nakten 

Arsch  dasteit  —  Fri»chh%fr '.  1399. 
343  Wer  nach  fremdem  Gute  trachtet,  verliert  das 
Seine.  —  Simrock.  8688. 
Xa/.;    Dum  aliena  affectamoa,    nostra  amittimua.     (Sey- 
*oW,  139.; 

343  Wer  nicht  Gut  hat,  der  tregt  böse  wort  ein.  — 

IHAri.  II.  767. 

344  Wer  nicht  hat  das  Gut,  hat  zur  Hoffart  doch 

den  Mulh. 

345  Wer  nicht  hat  Gut  vnd  Gelt,  demselben  Wu- 

chern nicht  gefeit  ->  Mri,  11,  740 :  Iienüch,  1476,  59; 
Graf,  a«;9,  267. 

3440  Wer  nicht  vermag  gross  Gut  vnd  Gelt,  der  ist 
veracht  inn  aller  Welt  —  Iknisch,  1476,65. 

347  Wer  nit  hat  grosses  Gut,  hat  Frommkeit  offt 
und  guten  Muth.  —  Sutor,  632. 

34Ä  Wer  nur  fremdes  Gut  hat,  der  hat  kein  Gut 

Frt.:  QuI  n'a  qne  l'autmy  n'a  rieu.    (Leroux,  11  ^  3«3.; 

349  Wer  sein  Gut  mit  fremdem  Gelde  bezahlt,  der 
muss  zuletzt  mit  blossen  Füssen  nach  hun- 
gcrstorff  reisen.  —  Petri ,  11,  752. 

3;»0  Wer  sein  Gut  nicht  brauchen  kann,  der  ist  ein 
armer  Mann. 

MM.:  Bwer  alaem  guot  niht  herschen  kan,  der  iat  der 
phennlng  dieuatmann.   (Wättcher  Oaif.)    (Zingerle,  66.) 

351  Wer  sein  Gut  nicht  braucht,   dem  ist  es  nicht 

Gut,  sondern  die  höchste  Armut —  Petri,  11,  767. 

352  Wer  sein  Gut  umbbringt  oder  verspihlt,    den 

bundt  der  Ilencker,  da  er  stihlt  —  Sutor,  637. 

.    Lot.:  Perdena  cnnota  bona  religator  bracbia  sona.    (Su- 
tor, 637.; 

353  Wer  sein  Gut  unnutzlich  verthut,  dem  wider- 

fehrt  ofil  Ammth.  —  Saa*tr,  637. 

Lot. :   Qni  aaa  demergit  mendicua  ad  oatia  pergit.    (Su- 
tor,  637.; 

u54  Wer  sein  Gut  verliert,  verliert  auch  seinen  Witz. 
Dd*,:    Hto  aom  miater  goda,    miatcr    og    aind.    (Prot, 
dam.,  416.; 

355  Wer  sein  Gut  verschenkt  vorm  Tod ,  bringt  sich 

selbst  in  grosse  (bittere)  Noth. 
FrM. :    Qid  le  biea  donne  arant  mourlr  bient6t  a'apprdte 

*  noolt  aouffrir.    (Cakier»  562.; 
8pa*.:  (joien  da  lo  anyo  antea  de  raorir,  aparejete  4  bien 

•afrir.    (Cakitr,  3357.; 


356  Wer  sein  Gut  verschlemmt,  als  Bettler  an  die 

Thür  kömmt 

357  Wer  sein  Gut  verzehrt,  der  hat  armut  cum  ge- 

ferten.  —  Pttri,  II,  752. 

358  Wer  sein  Gut  wegwirft,  muis  nicht  über  den 

Bettelsack  klagen. 
Holt.:  Die  «1  willena  sljn  goed  wll  denreut  behoeft  niet  te 
klagen.    (IlarrebwHit,  l,  246.; 

359  Wer  sein  Gut  will  all  machen,  der  mache  in 

Geld,  so  wirds  bald  all.  —  Petri,  U,  752. 

360  Wer  sein  Gut  will  gcniessen,  muss  es  gut  ver- 

schliesseu. 
//.;  Chi  ben  aerra,  ben  truva.    (Gaat,  951.; 
Lat.:  Claade,  tutua  oris.    ((faal,  9.M.; 

36 1  Wer  seiuem  Gut  zu  viel  aulTlegt  vnd  helt  alle 

ti<gc  Marteusabcnt,  da  wird  zuletzt  ein  ledige 

lloffstet.  —   l\tri,  II.  752. 

362  Wer  unrecht  Gut  nahm,  gibt  eher  zehn  Gulden 

um  Gottes  willen,  als  einen  an  den  rechten 
Stamm. 

„Ea  iüt  ein  gumayna  aprichwort  in  aller  [der  weit, 
daa  leaio,  die  vnrcchtea  Kutt  innen  haben,  die  gebnn 
ue  durch  guttoa  willen  Eobon  gnldon  dann  uaa  sy  aynen 
wid'  geben  an  den  reohtnn  atainmon."  (Hhnelttratt ,  im 
laiin  yrnanl  ScaUi  celi  [autvre  Juanms  Junior  Ord.  Praed.^, 
Augsburg  1510.  8.  cVl,  i\) 

363  Wer  viel  Gut  hat,  der  hat  viel  freunde.  —  Petri, 

II,  777:  Henitch,  1799,  58;  Kircfihofer,  233. 

Mhd,:  Der  vil  gut  hat,  der  hat  vil  frttnd.  (Brandt, 
mch.,  Quedlinburg  1839,  8.  197.; 

364  Wer  viel  Güter  hat,  esse  sich  zu  Uause  satt. 

Der  Reiche  lebe,  wenn  er  glacklich  aein  will,  im 
8choae  aeiner  Vamilie,  im  Kreiae  atiller  Hiasllohkeit. 

365  Wer  unrecht  Gut  sammelt,  ist  ein  Vogel,  der 

Eier  legt  und  nicht  ausbrütet 

366  Wer  vnrecht  Gut  samlet,  der  umss  dauon,  wenn 

ers   am  wenigsten   achtet  vnd  muss  zuletzt 
Spott  dazu  haben.  —  Petri,  II,  774. 

367  Wer  vnrecht  Gut  sammlet,  der  beraitet  seinen 

Kindern  den  weg  zur  armuth.  —  Petri,  11,  772; 

Henisch,  1799,  59;  Schotlei,  1143**. 

368  Wer  will  Gut,  spar  nicht  das  Blut 

Mkd.:  Swer  guot  wil  hAn,  der  ttebe  aioh.  (Coltn.)  (Zin^ 
gerl«,  It^ 

369  Wer  zu  Gute  wird  geboren,  dem  kommt  das 

Gut  im  Traum. 

370  Wie  das  Gut  gekommen,  so  geht  es. 

Holt.:  Hot  goed  ia  gegaan,  gelijk  bet  gekomen ia.  — •  Het 
good  moet  gaon ,  daar  het  Tan  daan  komt.  (Harreboinee, 
J,  247.; 

371  Wie  einem  wächst    das  Gut,   so   wächst   ihm 

auch  der  Muth  (oder:  Verstand).  —  Körte,  2470; 
Simrock.  9131;  Braun,  t,  1004. 
Jlolt.:    Dien  het  goed  toeWoeit,  die  achijnt  wija  te  sijn. 
(Harrebomee ,  I,  246.; 

372  Wie  Gut,  so  Muth. 

Boll.:    Ala  enen  waat  aijn  goet,  wast  hem  einen  moet. 

(Fatlerateben,  8;   Tunn.,  2,  19.; 
Lat.:    Dum  quis  ditatur,  animoaior  eiae  probatar.    (Fal- 

lenleben,  $,) 

373  Wie  wechst  das  Gut,  so  wechst  der  Muth.  — 

Petri,  II,  793;  Henitch,  1799,  62. 
Dan. :  Naar  mig  Toxer  goda ,  aaa  og  mod.    (ProP.  dan.,  475.; 

374  Will  jemand  sein  Gut  verkaufen  oder  versetzen, 

80  soll  ihm  der  rechte  Erbe  der  Nächste  sein. 

—  Graf,  104,  290. 

Handelt  vom  Näherreohte  und  lautet  mhd.  bei  Orimm, 
(WeistA.,  in,  31):  Wolde  eimand  aiu  goid  reraetten 
of  verktipen,   dorn  aal  doi  rechte  9Tye  de  negate  sin. 

375  Wir  tragen  alle  Güter  von  unserm  Herrn  Gott 

zu  lehn.  —  Pelri.  II,  798;  Henitch,  1800,  13;  Sjtrich- 
«örlerschalt ,  68 ;   Satter ,  215. 

376  Wo  an  Gut  ist  Ueberfluss,  da  ist  Arbeit  ein 

VerdruBS.  —   Seybold,  89. 
Lat.:  Copia  ignaviam  affert.    (Seybotd,  89.; 

377  Wo  einer  sein  Gut  findet,  da  spricht  er  es  an. 

—  Ei$cnhart,2i9:  Eitelein ,  t6i ;  llerHut,!,  17;   Etlor, 

III,  797;  llilUbrand,  67,  98;  Sailer,  254;  Graf,  110,  Ki; 
mederdeuttih  bei  Bneren,  1212. 

Daa  Eigcnthoniarecht,  woTon  diea  Sprichwort  haadelti 
gibt  Jedem  die  Befugniaa,  daa  Saine  wieder  au  n 
wo  er  es  findet ,  falla  ea  gegen  aeinen  Willen  ans 
BeaiU  gekommen  iat.    Er  wird  daher  beiMhtiff«, 


203 


Gut  (Snbst) 


Gutachten — Gute  (der) 


204 


diejenige  Person  eine  Klage  anzustellen ,  welohe  die 
Saclie  besiut. 
Lat. :  Res  clamst  ad  dominum.  —  Ubi  meum  inTenio ,  ibi 
Tindioo.    (Binder  II,  3954  u.  3385.; 

378  "Wo  gross  Gut  vnd  gewalt  ist,  da  seindt  auch 

grosse  sünd  vnd  vnrecht.  —  Henisch,  1799,  66. 

379  Wo  grosse  Güter  sind,  da  leflFelt  man  ein  vnd 

scheffelt  auSS.  —  Petri.  II,  805;  Henitch,  1800.  15. 

380  Wo  Gut  bei  Muth  nicht  missethut,   da  senkt 

Frau  Ehr'  ihre  Wünschelruth*. 

381  Wo  Gut,  da  muth.  —  i¥iri, //,  805. 

382  Wo  gut  ist,  da  kompt  gut  hin.  —  Gruter,  III,  116; 

Lehmann,  II,  320. 
Frt.:  Le  bien  chorobe  le  blen.    (Lendroy,  377;  Oaal^  661.) 
JloH.:    Daar  het  goed  is,  kernt  goed  bij.    (Harrebomee, 

J,  246.; 
It.:  Chi  ö  in  tenuto,  Dio  l'ajuta. 

383  Wo  kein  Gut,  da  wenig  mnt  —  Petri,  II,  807; 

Henitch,  1799,68. 

384  W^o  man  das  Gut  hegt,  da  wächst  es. 

385  Wo  min  Got,  dar  min  Blot.   (Danziger  Nehrung.)  — 

Frischbier  «,  1400. 

386  Wo  's  Gut  hinfällt,  da  fäUt's  mit  Haufen. 
Frs.:    Qnand  riennent  biens,  ils  riennent  i  monceauz. 

(Cahier,  218.) 

387  Wo   vil   guts  ist,   da   seind  vil  die   essen.  — 

Petri,  II,  817:  lleninch,  1799.  69. 
JIoU.:  Waar  veel  goeds  is,  daar  sijn  er  reel,  die  het  eten. 

(Harrebomee,  I,  250.; 
/(.;  Maggior  porta,  maggior  battitojo.    (Oaal,  1309.; 

388  Zu  vil  gut  ist  böss.  —  Ikniich,  1794, 13. 
*3S9  Das  Gut  fährt  ihm  alles  durch  den  Bauch. 

EolU:  Hij  heeft  sUn  goed  door  de  billen  gelapt.    (Harre- 
bomie,  I,  247.; 

•390  Den  well  der  Gut  an.    (Dmut.) 
Er  fordert  ungebührlich. 

*  391  Er  hat  gut  vnd  mut  verloren.  —  AgriaAa  I.  229  .- 
Egenolff»  126;  Efering,  //,  296;  Gullm$tein,  I,  60. 

80  soll  es  nicht  sein.  Wer  sein  Qut  rerliert,  muss 
darum  den  Muth  nicht  ▼erlieren.  Die  Taube  legt  im- 
mer wieder  Sier  und  brtltet,  wenn  man  ihr  auch  ihre 
Jungen  wegnimmt. 

Holt.:    UiJ  heeft  goed  en  moed  verloren.    (Harrebomde, 
I,  247.) 

Lat. :    Consilium  aimul  oum  re  amisit.    (Agricola  I,  929; 
Binder  II,  661.; 

*392  Er  hat  sein  gut  an  nasse  wahre  gelegt,  dass 
sie  jhm  nit  verbrenne.  —  Gruter,  7,29;  Heni$di, 
1797.  16;  Eitelein,  iK:  Sauer,  296;  Körte,  2489. 
Der  BAufer. 
Dan.:  Saette  det  paa  Tegge.—  Saette  sine  penge  paa  «U- 
konen.    (Prot,  dan.,  246.; 
*393  Er  hat  sein  Gut  durch  die  Gurgel  gejagt  — 
Uerberger,  /,  256. 
HoU. :  Hij  heeft  sijn  goed  door  de  kaken  gejaagd.  (Harre- 
bomee, I,  247.; 
*394  Er  hat  sein  Gut  in  Ganseleder  verfressen.  — 

Malhee^,  189  ^ 
*396  Er  hat  sein  Gut  nicht,  das  Gut  hat  ihn. 
HoU.:  Het  goed  heeft  hem.    (Harrebomde,  I,  247.; 
*396  Er  hat  sein  Gut  unter  der  Nase  (im  Kloster 
Maulbrunn)   angelegt   (ausgethan,    unterge- 
bracht).  —  ÄJrle,  1489. 
Holt.:  Hij  brengt  het  goed  wel  niet  door,  maar  hij  maakt 
het  geld  toch  soek.  —  HiJ  heeft  zljn  goed  rertierelierd. 
(Harrebomee,  I,  247»>.; 
*397  Er  ist  seines  Gnths  so  mild  als  St  Leonhard 
seines  Eisens;   der  gibt  keinem,  man  stehl 
es  jhm  dann.  —  Lange,  2108. 
•398  Er  ist  seines  guts  knecht  —  Frciu*.  n,  112  ■; 
Eieelein,  263;  5u(or.32. 

Es  selbst  nicht  geniessen  können  oder  mOgen  ,and 
andern  den  Genuas  wehren. 
Lat.:  Lari  saoriftcant.  (Binder  II,  1632;  Kratm.,  880;  Phi- 
lippi,  I,  220;  SiUor,  32;  Steinmeyer,  106.; 

*399  Er  liegt  auf  seinem  Gute  wie  der  Hand  auf 

dem  Heu.  —  Segbdld,  65. 

Er  kann  oder  mag  es  selbst  nicht  ganleisen  und  will 
auch  andern  den  Oenuss  wehren. 
Lat.:  Canis  in  praesepi.  (Binder  1, 162;  //,  184;  Oennberg, 
IX,  156;  Eram.,  353;  Phitippi,  I,  71;  Seybold,  65.; 

•400  Er  treibt  sein  Gut  durch  die  Arschbacken. 

Von  Verschwendern  f  Sobwelgerui  Prassern. 
*401  Es  ist  ain  vnglückhaftigs  guet  —  Hawr,  Uü  s. 

Fttr.«  Equnm  habet  Seiaaum.  (Seybetd,  141*)  —  Aomm 
habet  Tolosannm.    (8.  Gold  218.) 


*402  Es  ist  erarnet  gut  —  Agricola  I,  tu. 

„Dieses  wortts  brauchen  sieh,  die  auf?  denBergwereken 
arbeyten,  md  ist  also  vil,  als  thewer  erkaufft  gut,  das 
man  on  schwere  arbeyt ,  sorge  vnd  fkhr,  ntoht  wol  ge- 
winnen kan.    Sonst  hejrsset  eramea,  thewer  kanffe».** 

*403  Es  ist  gestohlen  Gut 

Lat.:  Porsenae  bona.    (Binder  II,  2611;  Lai^^  4,1%.) 

*404  Gut  und  Blut  für  jemand  aufsetzen. 

Alles  ffir  ihn  wagen,  Besltathum  und  Leben. 
•405  Oft  viel  Gut,  aber  wenig  Muth. 
•406  Sein  gut  heisst  jn  nit  herr.  ~  Firmw*. //.  11»^; 

Eitelein,  263;  Sauer,  173. 
•407  Seine  Güter  liegen  im  Monde. 

Die  Bossen:  Er  ist  Herr  der  Schltce,  die  er  fladan 
wird.    (Attmann   VI,  403.; 

*408  Seine  liegenden  Güter  dürfen  nicht  viel  Mist 
*409  Sich  auf   die   liegenden    Güter   beg^eben.   — 
Schöpf,  220. 

Sohershaft  ftlr  schlafen  gehen. 
*410  Sin  Gnd  as  hialantal  wech ;  diar  wänt  nü  nant 
üsh  Staak  an  Pöösch.    (Nordfriee.)  —  ItAamaen,  «T. 
Sein  Gut  ist  gans  und  all  weg  (dahin),  es  fitblt  ihm 
nichts  als  Stock  und  Beutel  (sam  Betteln). 

•411  Wenn  a  su  viel  Gut  hätte  as  Muth,   's  käme 
kSn  Geier  mit  'm  (mit  ihm)  überSn  (oder: 
zurechte  ).  —  GonuAAe ,  1085;  FrotnvMmn,  lU,  M9, 271. 
Gutachten. 

Nicht  jedes  Gutachten  ist  für  gut  zu  achten. 
Gütchen. 

Wenn*s  Gütchen  verthan  und  der  Seckel  leer 
ist,  rechnet  man  zu  spät  —  SimrtKk,  8I8I. 
Outdüxücel. 

Meister  gutdünckelast  aller  Ketzerey  Wnrtsel. 

—  Lehmann,  II,  407,  5;  Simrock,  1732;  Sailer,  179. 
Gutdünken. 

1  Einem  jeden  dünkt  gut,  was  er  am  liebsten  thut 

2  Wer  nach  gutduncken  redt,    der  sacht  einen 

hügel  auff  ebenem  weg.  —  Petri,  II,  7»;  Be- 
nisch. 1790,  53. 
Gute  (der). 

1  Bey  den  guten  vnrdt  man  gut,  vnd  bey  den 

bösen  böss.  —  liemsdi,  1794.  so. 
Mhd.:  Ich  h4n  gehört  sagen  ie,  der  guote  boum  bring 
schoene  bluot  unt  ftuhte  baere  sttese  unt  gnot.  ouoh 
spriohet  her  Darit  fttrbas  unt  bediotet  in  dem  salter 
das ,  das  man  bt  guoten  werde  guot  unt  bt  argen  ftbels 
tuot.  (14.  Jahrhundert.)  (Alexis  Leben  von  Xuonr.  eon 
Wirspurc,  herausgegeben  ron  Massmann,  8. 118,  46—52.; 

2  De  Gäde  gefalen  äss  biesser  wä  guere*  gefalen. 

—  Schuster.  686. 

3  De  mit  Goeden  umgeit,  de  wird  gern  gebes- 

sert —  Körte,  6119. 
Holt.:  Die  met  den  goede  omgaat,  verbetert  sieh  gaama. 

(Harrebomee,  I,  249.; 
//..-  AocosUti  a'  buoni  e  sarai  uno  di  esii.    (Bahn  I,  66.; 
Span.:  AlMgate  &  los  buenos,  y  ser&s  uno  de  ellos.  (Bokn 

I,  197.; 

4  Dem  Guten  ist  alles  Glück  gut  —  Petn,  II ,  n. 

Frs.:  En  bien  servir  oonrient  eur  avoir  (Sn  aarrantblen 
il  est  Juste  que  le   bonheur  yous   arrire).    (Leroux, 

II,  218.; 

5  Dem  guten  kompt  alls  zu  gut.  —  Petri .  //,  74 ; 

llenisch,  1698.  6;  Lehmann,  II,  60.  60;  Körte,  M65. 

6  Dem  guten  soll  man  fort  helfifen.  —  Gnaer,  iii,  u: 

Lehmann,  II,  71,  89. 

7  Den  Guten  ehre,  damit  er  dich  ehre,  und  den 

Schlechten,  damit  er  dich  nicht  entehre.  — 
Preuss.  Yolksfremd  (Berüa  1840),  10.  Jahrg. 
Port,:  Honra  ao  bom,  para  que  te  honre,  e  ao  mAo,  para 
que  te  naS  deshonre.    (Bohn  I,  279.; 

8  Den  guten  kompt  all  ding  zu  gut  — '  Frtsnck,  1, 54*. 

Sei  gut,  sagt  ein  hebriisches  Sprichwort,  und  ent- 
ziehe dem  Guten  deine  Hand  nioht.    (Heinsberg  JI,  ID.; 

9  Den  Guten  soll  kein  Dom  verwunden. 

Unschuld  und  Tugend  erwecken  selbst  im  Bdaewiolit 
eine  gewisse  Scheu. 

10  Der  Gute  fragt  mehr  nach  Worten  als  der  Narr 

nach  Schlagen.  —  Körte,  2466. 

11  Der  Gute  gibt  vom  wenigen,  der  Böse  nicht 

einmal  vom  vielen. 

12  Der  gute  machet  den  gnten,   der  schlemmer 

machet  den  schlemmer.  —  Tappnu,  ei*. 

13  Der  Gute  will  nnd  thut  viel. 

14  Der  Guten  Leid  wird  ihnen  Freud. 


I.  - 


Gute  (der) 


Gate— Gutedel 


206 


15  Die  Gut«»  bedürfen  keiner  ßulLon. 

Abfir  «ütiD  aio  dkinit  gextiohtigt  werden,  toll  »t«  diesT 
wt«  die  II*tJ<<ß»r  »»i^cn,  Wnier  toaoben. 
Vr.-'    B*m  il  biioito,    6|d[U  luigliurfti   batU  U    oaltiro»  «gU 

16  Die  gtitcn  drückt,  wa«  den  Bösen  glückt. 

t-Ut.:  {^«llxüspfobilaiOptlDiofuu^tftcAlamita«.    (rhHippi, 

17  Die  Guten  haben  nicht  Uinger  Friede,  &1b  ea 
den  Bösen  gefällt. 

BaU.^  D«  go»d«ft  hebbcin  ni«t  l«i|ior  rreile,  d»»  lict  don 
kwaden  belieft.     (Barrtbomit ,  I.  *iiH.) 

Itl  Die  Guten  müssen  für  die  Bösen  leiden. 

Her  OaU  hat  «elten  das  Gute,  «ageti  die  AtbauosoQ. 

Pin» ;  Aqx  bona  louvcnt  raooobet,  ( Aux  bona  ü  arrlvo 
iOUVonC  tnalhotir.)  (Lrroux,  fJ,  lC)i.)  —  Let  bon«  vi- 
tlaaeal  poiir  l<!a  tix^cbana. 

Mm.  .  Dan  moeten  de  goedau  het  m«t  de  kwaden  oalgeldon. 
^Bmr*6omee.  I.  24ä.> 

19  Oia  eaten  seind  dünn  gesäet.  —  lf«iii«cli,  17ih.  53. 

Ins  Dftoen  daff»g«n  »agiu:    Oodt  »r  loecr«  «n  ondt^ 
ftwera  fkar  cnd  tUTe.    (Prtn.  Jan.,  247 .j 

20  Die   Guten   sollen   die   Bösen   melden.  —  Graf, 

»174.  4»7. 
D^r    Sinn    d«a   Spriobwurta    goht    dabin,    data  Jodnr 
B«cti(>hol>eiidc  atch  nicht  damit  bejrnügieD  aoU,  aelbor 
^L      lk«i'  Ml  begaben,  diiaa  er  vleltnahr  d«r  Obri|<- 

^p        kr-  I    aoiu  aL>llB,  duait  tio  dou  Uobdlthiter 

Ä       »rrt _i  «trafen  künno. 
21  Die  Gttten  sterben  jung. 
D«r  KUiddtrttd^ack  rom  12.  Min  1865  ft-a^l,  ob  daa 
SprlCbwofl  aacb  uiDgek«brt  »luuwreoden  a«i. 

9t  CUm  guten  allein  gefallen,  ist  besser  als  hsm- 

kdert  bösen-  —  Suior .  309. 
t^U.^   Va«   bono  placoro  aatioa  oat,   qoara  multia  mali^. 

53  £•  müssen  gute  vnd  böse  vnler  ainander  Bein, 
^'nd  müssen  des  manus  freund  sein ,  yud  der 
Bünde  vnd  schände  feind»  sunst  were  nimmer- 
mer  kain  fride  vnder  den  leuten,  —  i4ynfulu 

n,  XU. 

*/4  Gute  und  Böse  wohnen  in  der  Welt,  Gute  und 
UOie  bauen  das  Feld. 

/f.     iVf  tutto  aooo  de*  tiiati,  e  de'  bnoni.    (Bohn  I,  JIP.J 

/ui/.  -  T^rra  «alut-i  feras  berbas,  eaderaquo  no«entea  ntttrit 

««  urCi«««  proxima    eaeup«    ro*^   ttnt,    (Oeid.)    (Itinder 

it,  a«s.; 

Port.:  Buna,  e  niAoa  mantem  cidad«.    (Bohn  I,  27üJ 

•2h  Mit  dem  Guten  wird  man  gut,  und  böse  mit 

dem,  der  übel  thut,  —  Schulte,  *>,  Simrock,  4095. 

JMJ..*    ]i*n  Wirt  bl  gvoicJi   liutcn  gnot,   bt  obelu  ftbel, 

•d'  maaa  tnot.  —  Wan  mit  dem  guoten  wirt  niAO  gaul 

and    boMe   bt    dem,    der    boealicb    tuot.     (FreidamA.) 

Sei  der  Guten  Freund,  so  darist  du  dich  vor 
den  Schlechten  nicht  fürchten. 

ili««.  r  Man  flkal  cre  den  güde  og  taalo  den  ond«.    (Pr99, 
rf*e..  ar.4.; 
27  Von  (inten  lernt  man  Gutes,  von  Bösen  Böses. 

IfiW. :  I>et  f  aoten  gvieUen  wirt  man  geatuit,  de*  arfien 
rnAs  tä  erbffii  kiuit.  —  Mit  dea  ff^olea  wtrt  man  gnot, 
der  bo«*o  niemer  wol  getoot.    (Bonwr.)    (Zinj/^rtf.  Ii'/J 

/>!.;  Du  bon  Ton  n'apprend  qne  tont  bien,  et  du  mo- 
aeliAAl  tout  o'on  vaot  rien,    (Ltrtmx .  H,  81«.; 

//..-  tl«buoni  a'  imp&ra  la  bont4,  da  «atiivi  •  UAlttlggl  la 
aaIaaKgit&-    (ttutagUa,  1^,  OJ 

tmt.i  A  bonia  bona  diacore.    (PhUipfi  ^  t,  9;  FateHu»,  1; 

"Von  Oat«n  redet  man  gut. 

W^i, ;  Dn  Wen  1«  bion  dolt  oliacnn  dlre.  —  Qn  doli  dire 
le  b^en  du  blon.     {Ur^u*,  II,  31G  n,  872 J 

89  Wer  bey  einem  guten  sitzen  gehet  (»ich  bei 
9iiiem  unten  nieoersetJEtl^  der  stehet  bey  einem 
p^*..^  ,....1..^  auE  —  /Wr».  H.  CM;  UtmMcK  Wil,  68; 

5.' 
irt.     '. 

U.  tM^.j 

^  Wer  dpn  Guten  ermahnt,  der  bessert  ihn. 

..     . I  tittoiio,  e'  Qiegliora;  batu  il  cattiro,  e'  peggiora. 

74,J 

31  .  zu  Guten  gesellt,  der  wird  ^yt, 

■  boun«!  compunjr,  and  b<inr->  't  bu, 

<  bes-^uu«  d««  bons,  et  von«  i'ooa. 

„j    Lumpagtiie  k  «aiife  tlMiipac  tu»  ^g?  en 

d«viett4.    (L0r0U4.  lt.  ]h»].j 

JMLr  DI«  MMMi  nxttd^ti.  binf Mit  «otd««  gbecat  f  iMbetort« 

iar.i  Qoi  eosveiMnit  cuat  ••AClli,  aanotlfloKtur.  (faUtrt- 
Iffrr«.  1»«^ 


ro  •▼•«  le«  boBa  il  vil  en  paiic    (Ltntux, 


Oüto. 

1  Auch  Gute  plut^t  und  hat  ein  Ende« 

/Vf.;  Bont^i  cbAugo  ai  00  lo  poiiil.     (Lrroux,  II,  1Ö«S,J. 

2  Auf  der  Güte  Mittel  folgt  erst  der  Knitt«L 

//.  •  II  prudento  prioi*  di  dar  di  pigMo  all'  anni  devepro- 
var  oitui  coaa.    (tatiaytia,  ^l'i,'i.) 

3  D'  Güete  isch  mengamol   es  Stuck  vo  d'r  Lie- 

derlichkeit.    (Aarqau.)  —  Schmfie ,  U ,  lii .  %. 

4  Die  Güte  dos  Mehls  hängt  mehr  vom  Müller 

als  von  der  Mühle  ab. 

6  Eine  Güte  fordert  (gebiert)  die  andere. 

/Vi, ;    L'unu  boutÄ  l'autre  roqaiert  et  eoUPf»  «a   p*>r,     {  fr- 
ri'Hx,   ir,  2ia  u.  »58.J  —  Poüf  ee  le  r  ,- 

fiicva,  t'uim  bontd  Tautre  reiiulert.    , 
C  Geht  es  nicht  in  Güte,  so  geht  tb 

Hulh.r  Ne  pAjdoi«  pt>  dobrCj  woty,  to  pojdcaj;  po  i.uwwly. 
()rurt(,uch  r,  HO.)  ' 

7  Güte  bricht  einem  kein  Bein,  —  Putri,  ll,  »ci. 

iknitch.  ISOO.M:    ÄVJwwffp/.  iiiÄ**;   Sailn,  Ml;    Sim- 
ruck,  llOS,  lirtxm.  II,  yji, 

8  Güte  im  Reden   und  Emsigkeit  im   Schreiben 

erhält  Freundschaft. 

9  Güte  ist  mehr  als  Schöuljeit 

Die  Gute  dga  HorKcni,  aagen  die  Itueaen,  tat  ein« 
Sonne  ,  die  einen  mi]d4>n  Schein  auf  dum  AoUita  aurUck* 
lAaat.     (ÄUmann   TV.  ISH,) 
Fr»,:  BontA  eat  une,  bcaules  oat  autro,  co  dtat  ti  vllaina. 

—  Bonid  exocllo  (aurpAHio)  boaut6.    (Lfroux,  tl,  18<J.J 

10  Güte  kriecht,  wo  sie  nicht  gehen  kaua. 

11  Güte   macht   ungütige   Knechte.  —  Körte,  24 G7; 

ÄiiHfock,  4I0J,  Wruim,  /,  99». 

12  Güte  thnt  (wirkt)  mehr  als  Gewalt. 

Die  Türken  lagen :  Darcb  Qate  lockt  man  die  SebUngo 
ftua  der  Erde.  7l>iH4bfnj  II,  36.)  Und  in  Aegypten 
heieat  ea:  Em  reden  Gtite  siebt  mehr  «La  daa  Tau  der 
Gewalt  (dea  Zwangoi). 
Frt,:  Plua  fait  donceur  quo  riolenoe.  (Bohn  t,  45,)  — 
Mleax  Taut  töduire  qua  etfrlr.    (CaAirr,  l^lSj 

13  Mit  Güte   macht  man  wilde  Thiere  Kahm.  — 

Eitciifin,  f&i. 
£nffL7  All  by  lovB  and  nothing  by  foro«.   (Ehficin,  8C4.; 

H  0  du   grosse  und  allmächtige  Güte^  die  Welt 
ist  worden  Kur  Nngel schmiede.  —  titHoin,  K40. 
16  Wahre  Güte  beginnt  Vkü  sich  lelbst. 

Span.:  La  caridad  bien  ordenada  oomJo&u  d«  •!  propria. 
(BohH  t,  23(i.> 

16  Was  du  mit  Güte  kannst  überkommen,  da  er- 
•   lass  dich  des  Kriegs.  —  EiseUxn.  »04. 

17  Waa  Güte  nicht  kann,  vermag  Gewalt. 

18  Was  nüt^t  mir  alle  Güte,  wenn  nichts  erHlhrt 

mein  tTetnüthe. 

Frs.:  Bont6  qul  n'eet  «euo  no  vant  rinne.    (Lrroux,  II t  IW.J 

19  Wer  Güte  erweist,  kann  Güte  erwarten. 

Fri,:  Ki  bont^a  fait  bontös  atadt.     (Lervnx,  tt ,  2d3.> 

^0  Wer  seine  Güte  gebrauchen  l&sst,  der  ist  der 
Oberst  und  allerbest.  —  Ftonchm. ,  wm^ , 

21  Wer  sich  durch  Güte  nicht  bessern  lässt,  wird 
durch   Strenge  gewiss   auch  nicht  besser.  — 

lUiTckharM ,  676. 

Ton  unTeTbeeacrliebeu  MenecUeu,  welche  eine  freund- 
liche Behandlung  nicht  rllfart  und  Zachtigung  ebonao 
wenig  beaaer  macht. 
Dan.:  Bedre  *t  oorere  mul  adrareel,  endatrafforaedpideke. 
#V'.:    U  v&ut  corriger  par  [la  douceur  qne  par  la  oba- 
titnont. 

23  Wo  Güte  nicht  hilfft,  da  muss  die  Kuthe  helffen. 

—  Iterher^rr ,  I,  667, 

2'fi  Zu  grosse  Güle  tangt  nicht. 

Uolt.:    Oroote  goedheid  i»  menigen  meoscli  bMwaarllJk. 
(BarT*bomit ,  I,  ihO.) 

*34  Die  breslauer  Güte  haben. 

•25  Ine  maine  Gittet    ((UvUrr^-SiMetien.)  —  A!i«r«4^&. 
Aueruf  der  Verwunderung. 

*2ü  Koan  ich  meg  doch  a  der  GÜtte  vertroan.  — 


ku  .     WUt.' 


111m.   .■    ■'     :     ....    .......    .    ■      uiL^„     ,..U.U-, 

Gutedet 

1   Giitt'MrL  i.Jwi.u'in.  —  Aipievlü  t.ili:  Pttti,  ll         , 
JTdrtir«  U»t, 
**2  Es  iFt  ctn   fiTitede!.     fTiürtingm.) 

'  )>«B»ort«,  M«r  Ircnitob  aar  Beaeieb* 

U.  :ia. 


207 


Gfltelcher— Gates 


Gates 


M 


Gütelohor. 

Alle  Gütelcher  sen  bös,  alle  Scböncher  mies 

(hässlich).  —  Tendlau ,  956. 
Dem  Namen  entapricht  nicht  itet«  das  Woven. 
aatenta«. 

Ein  Gutentag  hilft  dem  Kranken  (Hangcrnden) 
nichts,  aber  ein  wenig  Brei. 

Engl.:  DonH  Ue  still  and  cry:  Ood  help  yonl   (Oaal,  1229.; 
Gutes. 

1  Alles  Gute  kommt  von  Gott. 

ßän.:  Alt  godt  er  gada  gav«,  det  ondt  er  straf  for  synden. 

(Prov.  dan.,  254.; 
Frz.:  Dieu  est  le  principe  de  tonte«  ohoses. 

2  Auch    des   Guten   kann  man  su  viel  thun.   — 

hrevMer,  15;  Bütkiug,  43;  Blum.  673;  Zehner,  118. 

Z.  B.  dos  Essens  nnd  Trinkens ,  Arbeitens,  Schlafens, 
als  an  sich  gnter  Handlungen.  Ebenso  schadet  sn  viel 
Bals  ans  Fleisch,  sn  viel  Dünger  auf  den  Acker. 

3  Aach  des  Guten  wird  man  saweilen  überdrüssig. 

4  Auf  etwas   Gutes   kann    man   nicht   zu    lange 

warten. 
Knffl.:    Oood,   thongh   long  staid  for,   is   good.    (Bobn 
II,  267.; 

5  Auf  etwas  Gutes  kann  man  nicht  zu  lange  war- 

ten, sagte  der  Junge,  als  er  eine  Stunde  auf 
ein  Wurstfell  gewartet  und  dann  eine  Ohr- 
feige bekam. 

6  Besser   dess   gegenwertigen   Guts   gebrauchen, 

denn  nach  einem  andern  gedencken.  —  Petri, 

11,  34. 

7  Besser  wenig  und  gut  als  viel  und  schlecht. 

8  Das  gut  hat  ein  kurtze  blut.  —  Frmek,  II.  9S^: 

Hektisch.  4ZT.  61. 

Das  Gute  ist  nicht  von  Dauer;  was  einem  lieb  ist, 
verliert  man  bald. 

9  Das  gut  ist  nicht  gut,  so  es  nicht  gut  verstan- 

den vnd  gefasset  wird.  —  Petri.  //«63. 
10  Das  gut  kompt  sawr   gnug  an,  das  böss    ist 

(wächst)  von  jhm  selbst  auff  den  Plan.  — 

Henisch,  1795«  9;  KOrte,  2460. 
H  Das  gut  koropt  schwer  an.  —  Prtri,  II,  63. 

12  Das  gut  leidt  wol  Je  not,  aber  nimmer  den  todt. 

—  Frandi,  I,  148»;  Grvier.  I,  U;  Henisch,  1795,  11; 
Schottel,  114J*». 

13  Das   gut  thu  gut,   das   recht  recht.  —  Franck, 

f.  60*;  Lehmann,  11,59,  26;  Körte,  2457  u.  3042;  Sim- 
rock ,  4120. 

14  Das  gut  vergisset  man  baldt,  das  böss  gedenckt 

man.  —  Lefttminn  ,  779,  1. 

15  Das  gnt  von  gott,  das  böss  vom  Teuffei.  — 

llenisch,  1709.40. 

16  Das  gut  voran,  das  böss  binden  nach.  —  He- 

Husch,  1795,  21. 

17  Das  gut  wird  geredt,  das  böss  wird  gedacht.  — 

Lt'hmaan,  360,  16. 

18  Das  Gute  bleibt  nicht  unbelohnt. 

Hol!.:    Geen   goed    onbeloond,    noch   kwaad  ongestraft. 
(Ilarrebom^e ,  I,  250.; 

19  Das  Gute  bringt  sein  Lob  mit.  —  Peiri,  II,  63. 

20  Das  Gute,  das  Schaden  auf  dem  Rücken  trägt, 

ist  nicht  gut. 

21  Das  gute  hat  ein  kiirts  blut  —  Lehmann, n. 58,  so. 

Aber  es  ist,  wie  der  Russe  behauptet,  auch  im  Schlafe 
schön.    (Reinahery  II,  28.; 

22  Das  Gute  ist  richtig  und  vollkommen,  unbal- 

birt  und  unhalbirt  —  Eu^ein,  262. 

23  Das  Gute  ist  schwach,  das  Böse  ist  stark. 

24  Das  Gute  kann  man  wul  unterdrücken,    aber 

nicht  erdrücken. 

25  Das  Gute  kommt  für  alle,  das  Böse  für  den, 

der's  sucht. 

26  Das  gute  kompt  von  Gott,  das  böss  vom  Teuffcl. 

—  PeM,  II.  63. 

27  Das  Gute  leidet  Noth.  —  SaUer,  218. 

28  Das  Gute  lobt  mancher  und  thut's  nicht;   das 

Böse  thut  mancher  und  sagt's  nicht.  —  Sim- 
roch,iOn;  Avrlü,  2455. 
Dan. :  Det  gode  siger  man ,  og  gi«r  «{,  det  ond«  gier  man, 
og  siger  ei.    (lYov.  dan.,  245.; 


29  Das  Gute  lobt  sich  Belbrt. 
Xroeu.:  Dobro  ae  samo  hrali. 

30  Das  Gute  regnet  nicht  in  den  Mond,  weil  du 

Arbeiten  ist  gesund. 
Dan.:  Pordi  er  arbeid  godt,  godaet  ei  regner  i  nvadMu 
(Pro9.  dan.,  145.; 

31  Das  gute  sagt  man,  aber  man  thnta  nicht;  dai 

böss  thut  man  vnd  sagets  nicht  —  Lekmam, 
751 ,  45. 

32  Das  Gute  sol  man  lassen  bleiben  und  nicht  über^ 

guten,  tonst  verdirbt  man'a.  —  Sekoutl,U4»\ 

33  Das  Gute  thu  und  wirf  s  ins  Meer,  weiu  es  der 

Fisch  nicht,  weiss  es  der  Herr. 

34  Das  Gute,  was  man  emp&ngt,  schreibt  man  in 

Sand,  das  Böse  aber  gräbt  man  in  Marmor. 
Nicht  so  der  edelmttthige  Btenn,  er  legt  die  Qnadea, 

die  er  anstheilt,  unter  seine  Fftsse,  und  heftet  Onadaa, 

die  er  empfAngt,  auf  sein  Her>. 
i>üii..-  Man  glemmer  snart  det  gode,  det  ende  harnfferlhatt 

▼ed.     (trow,  dan.,  242.; 
Enfl.:  Hen's  evil  mannera  live  ia  brass,  their  TirtntM  «• 

write  in  wator.    (Shakspear«  in  König  EHnrick  YIU., 

4.  Act,  2.  Scene.; 

35  Das  Gute  wird  verschwiegen,  das  Böse  sieht 

man  von  Mund  zu  Munde  fliegen. 

36  Der  ist  des  Guten  nicht  werth,  der  sich  gegen 

das  Böse  (Uebel)  nicht  gewehrt 
Frt.:    Celny  n'est  digne  d'aise  qoi  n*a  eaaayd    malaiae. 
(Leroux,  I.  189.; 

37  Der  ist  nichts  Gutes  werth,  der  nicht  so  be- 

herzt ist,  dass  er*s  begehrt 

38  Der  mir  Gutes  thut,  ist  nicht  zu  Hanse. 
Span,:    Qoien  bien  te  hari,  ö  se  te  mnere,  4  ee  te  va. 

(Bahn  1,  247.; 

39  Des  Guten  gedenkt  man  eine  Stande  Ewar,  des 

Bösen  aber  viele  Jahr. 
JPp/M.:    Dobre  dlugo  sie   pamifita,  a  afe  ieesoae  dhairj. 

(Wurtbaek  I,  977.; 
Ruth.:  Dobre  sia  dowho  pamiataje  a  iloje  Jeiiosa  dowase. 

(Wursbaeh  I,  277.) 

40  Des  guten  kan  man  nimmermehr  zu  viel  sagen. 

—  llerberger,  I,  148. 

41  Des  Guten  kann  (soll)  man  nicht  zu  viel  tiiun.  — 

Pelri,  II,  117;  Uenisch ,  1795 ,  28;  SehoOd,  114S*;  Sieben- 

keet,  8;  Blum ,  573;  Simrock,  4I1S;  KörU,  8459;  Kßrle*. 

3045;  Eiselein,  264. 
Frz.:    Manger  nne  fois  est  vie    d'ange,   denx  fois   vie 

d'honune,  trois  ou  plus  est  vie  de  b<^tes. 
Lat.:  Nulla  satietaa  rerum  honeetanus.    (Segbold,  390.; 

42  Des  Guten  vei^sst  man  bald,  des  Bösen  denkt 

man  lange  (langsam).  —  5ryMd,  ra. 

Die  Bussen :  Das  Glttck  vergisst  man  schon  am  Tage, 
da«  Unglück  nicht  einmal  über  Nacht.   (AUmann  VI,  427.) 
Lot.:  Cni  plaoet,  obllviositur,  cui  dolet,  meminit.    (Bejf- 
bold,  98.; 

43  Des  guten  wirdt  allweg  geschwiegen.  —  Uenisch, 

1795,15;  Schoitcl,  1143 *. 

44  £s  bleibt  nichts  Gutes  unbelohnt 
F)rz.:  Lo  bien  trouve  toujours  sa  r4oompense. 

45  Ks   geschieht   nichts    Gutes,   es   findet   seinen 

Lohn,  nichts  Böses,  es  wird  bestraft 
Frz.:    L'en  ne  pout  bien  faire  qui  ne  eoit  mery  (recom- 
pensd)  ne  mal  qui  ne  soit  pnny.    (Leroux,  II,  254.; 

46  Es   geschieht  viel  Gutes   und   man  hat  keine 

Freude  daran. 

Dan.:  Godt  giercs  sioldon  med  gode.    (P''09'  dan.,  246.; 

47  Es  ist  nicht«  guts  in  vnscrm  Fleisch,  kompt 

auch  nichts  guts  herauss.  —  Petri,  I,». 

48  Es  ist  nit  genug,  das  gut  wissen.  —  Gruier,  I.  36. 

49  Es  soll  dcKs  guten  auch  ein  mass  sein.  —  //<*- 

niMch,  1795,54. 

50  Es  wird  viel  Gutes  nicht  gethan,  weil  Böses 

könnt  daraus  entstahn. 

Dan.:  Undcrtidon  gier  man  cy  godt,    eftersom  der  felger 
ondt  af.    (l'rov,  dan. ,  248.; 

51  Et  es  bätor  en  betgen  Guts  as  tu  foil  Armuts. 

(Deun.J 

52  Gutes  kennen  und  wollen  ist  etwas,  Gutes  thou 

mehr. 
It.:  Non  basta  oonoseer  il  bene,  ma  Timportansa  5  farlo. 
{raztagUtt,  30.; 

53  Gntes  mit  gutem  vergehen  ist  ein  Wolstand.  — 

/Vrlr»,  //,  366;  ttcniMch,  1795.  5«. 
Dan.:  At  glre  godt  for  godt  er  retferdighed ;  give  gndt 
for  ondt  er  kierlighed.    (Proe.  dan.^  247.) 


T^^' 


&4  Gates  moss  man  nicht  voraussetzen. 

f--      T'--   tioit  toujoan  präcnmer  pour  Wen.    (Lirvur, 

I     &S  ^  i  inüD  Dicht  vergüten.  —  Siffiro«*,  n. 

^K(6  UuUjs  Lbuii  in  der  Juj^end,  bringt  Ehre  im  Alter« 
^^^7  Gitl<^*  U»uii  ist  nie  zu  spät. 

m 


kct  ti'eal  jiuniüa  perdu. 


»" 


J8l; 
.  I  u ,  <'-> 
Gute«  ihiui  soll  heimlich  geKchelieii.  —  ivtri,  n.  se?. 
ff^^  Gutes  rerdirbet  vom  iHisen.  —  i/<.-nMi^.  ics.  G7. 
So  Guts  19(1  mehr  aJs  böses,   der  Schaf  viellmehr 

4ls  der  \Sölfr.   —  U^mnnn,  M7.  39. 
8  t  Gut»  Üiun  vnnd  davor   bu&e  wert  vnnd  wen-k 
«innwmen,  ist  eine«  Christen  werck.  —  Ich- 

MMMt  Sil.  33. 

GS  GntM  «roHeD  ist  gut  ohns  vermögen.  —  Schoitei,  HM*« 

»•r  WiUe  muit  für  die  ThM  goJlen. 

•3  Hat  man  da»  Gute  gehabt,  muss  man  das  B^se 
ciüch  haben.  —  Hiri:hhofer,  iSl. 
'■  <u  bib»t,  qni  riauin  bibit, 

}  Mg'  ich  was  Gutes,  sagte  der  Teufel, 

,i.\  fiiai  er  eine  BranntweinbotLel  in  der  Hand. 
6&  Ichi  ihae  viel  Gutes,  sagt  das  Feuer ^  nb43r  muh 

^H  viel   Böses.      C'^UTimim.) 

^H  Jed«fl  Ding  h»t  xwei  8«iten ,  Reizt«  Liebt-  nntl  ScIwIUb* 

^■^        ••♦**• 

^■M  JUnst  mir  nichts  Guts  thnn,  tbn  mir  auch  nichts 

^^^V*     Boss.    —   .Sii^ur,  8. 

^^f^^'t0*t*f  S%  Mnare  pl^et,  oi  t«aiaAr«  non  plgoftt.    (8ntor,  |i.> 

^■€7  Man  darf  des  Guten  wegen  nichts  Böses  thon. 
B  —  «byer.  /.  9. 

■  Sft  Man  erkennet  schwerlich,  was  man  Gutes  hat, 
m  ehe  man  es  verloreo.  —  OjW.  l»o, 

f9  '  las  Gute  gom,  aber  wenige  thun  es, 

,  .  r  godit  dog  ikko  holdi.    flVov.  dan. ,  ÜT.) 

ro  iUu  k4u  auch  dess  Guten  an  viel  thnn.  —  Si-v- 

[an  kan  des  guten  nit  m  vil  thnn,   sagt  jene 

Fruw,   vnd   ertrcnckte   sich  im  Weyhwasser 

( Weibkeesel).    —     Lntendorf  ll,  fS.    Ihiefvr,  »Dl; 

Simnxi ,  4U4. 

L<tf, :  8«KrfltUk  aoD  i»o««iit    (ßit*d^  Tl,  3259J 

[^S  Man  kan  dess  guten  nit  zu  viel  tliun.  —  E^erin^. 

Itf.  1«,    GnttiT.  i,  57;    Uminck,  1795.  6«,    Lehmann. 
MS.  tl,  Sviar,  68&;  Lohrimgtl ,  I.  i»i. 

nübw  et  hat  Heiü  AV<j^atr     Wrnn  man  mehr  S«Im  tut 
VMaeb  lh«t,  »U  ilch  ^  il*i.  Wenn 

WMk  d«li  Acker  xa  i  iiui'«  nicht 

deilo  Tiesaer,"   (VgL  n^  cMtid^Bcr^ 

U  n'j  a  qu«  rodJfA.    (I«rvu«,  //.  163.; 
lU  8ati< itas.    (Binder  l.  «73,   //,   1*3»; 
TUitpft.  /.  1^1  '."J,;  —  Sulla  8»ÜuU»  rerum 

hoB«tiAfTira.     (  ^■•yfcti/d  .  390 J 

73  Man  kann  auch  _  .  uLen  zu  viel  thun,  Sägte 
icn«r,  und  verkaufte  seine  Braut  für  einen 
Kreuzer.  —  tlarfer,  HOl. 
T4|  JiäA  kann  des  Guten  nicht  zu  viel  thun,  sagte 
dee  fromme  Weib,  und  biss  dem  Heiligen  die 
Zelieiieb, 
Man  kann  des  Guten  nicht  zu  viel  thnn,  sagte 
der  Hchulmeister  und  kroch  dem  Schulratb 
in  den  Arach, 

naia  das  Gute  nehmen,  wenn's  da  ist, 
imd  das  Schlimme  ertragen,  das  man  nicht 
TC^tnei<^ 

Pran  qiund  il  vieut.  —  QnMd  1e  bien 

«last  «n   >  udre.    (Lirou*,  II,  'iBS  a.  38li.> 

AI  biexi  Lutcallu  ^  y  »1  m^X ,  «ipcrAllo.    (CaikUr,  ,t34Q.; 

muaa  das  Gute  riihmen,  was  man  empfau- 
^jkj  aber  nicht  das,  was  man  erwiesen. 
./  Pryi  de  gnntt,  di«  gij  hobt  onlTHigen;  mMT  »wijg 

[«B«t,  4)6  gU  h«bt  bewes«o.    (Barrtbottuft,  I,  24>4.J 

muss  das  Gute  suchen  und  das  Böse  er- 
warten. —   Wiacüer.XVlhQ, 
it.:  n  Wnc  tiUogu*  o«rcftrlo  et  U  male  atpettwlo.    (Pat- 
»m§Mu,  SQ.; 

tf  Man  mtUB  des  Guten  nicht  zn  viel  thun,  sagte 
4er  Bauer  zur  Katxc,  die  blas  die  Mäuse  fnss- 
«n  aoUtd,  aber  auch  noch  die  Käse  gefrei- 
ten hatte. 

8raiOBwOarsa<Laxncov*   CL 


^JH 


80  Man  muis  Gutes  nnd  Böses  untereinander  an- 

nehmen. —   SeifboU.  56. 
Lal.:  Buiia  liuat  %4]mixt*  malli.     (Si^f/fH>ld,  U^ 

81  Man  schätzt  das  Oute  erst,  wenn  es  dahin  ist. 
ItuH..'  Mui  for«tu«r  ikke  di^t  god«  man  har»  f«Ttnao  raJt- 

ter  dflt.    {i'rov.  tian.,  iih.^ 

82  Man   eol  des  guten  nit  zimil  thun.  —   Franek, 

/,«■;    Luhmann,  It,4f\A.  Ä»;    Simroei ,  illH ;   Braun. 

I,  lOOT;  Ä#y6ol(i,302, 

Zat,:    BonjLTuai  rerum  consuetudo  ydaiima.  —  Mal  ■am- 
tnJs  digiti«  dttUhandom.     {Sfi/hotd,  »09.) 

83  Man  sol  giits  wider  vbels  thnn.  —  Franek,  l.  n*, 

84  Man  soll  das  gut  bniuchen,  dass  böse  verwerffen, 

—  Lehmann,  617,  1. 

85  Miincher   hat   was  Gutes   im    Sinn,   dem    was 

Schlechtes  in  den  W€^  kommt.  —  Kane^  40117; 
Rrmn.  t,  S511. 

86  Me  kan  des   Goden  net  to  völ  dön,  se^t  de 

Scbolmeister,  do  kröp  he  den  Papen  in  de 
Ners. 

87  Mer  muss  des  Guten  nit  zu  viel  thun,  —  TimAiau.  shi. 
8d  Niemand  will  guts  thun,  er  wisse  dann  uutieen 

davon.   —   Irkmann ,  908 ,  8. 

89  Ob  du  gleich  nicht  viel  guts  thnst,  so  lerne  docli 

von  Tugend  reden.  —  Lehmann ,  N ,  is9 ,  i. 

Mao  biUt  dich  dünn  wenigsleuB  far  gut. 

90  »T  tröde  Word  docht,  man  *t  Quade  ök.  (OttMH^ 

—  Ouerm,  1105,  fhtmkalfniier .  III. 

91  Thti  Gutes   nnd  lass  dann  von   dir  sagen.  -> 

Scheitel,  1143*». 
üa*.:    Hror  noget  godt  fflOTOi.  d«t  vel  «p«rB«i,    (I^rof. 
äan.,  847.; 

92  Thue  das  Gute,  was  ich  predige,   aber  nicht 

das  Böse,   das  ich  thue,   sagte  der  Prediger 

(Priester,  Pfarrer). 

93  Thuc  Gutes  und  schweige  dazu,  andere  mdgen^s 

sagen.  —  Saürr,  241. 
Frs.:  Faitea  bien,  bieu  vaut  bien. 

94  Thue  Gutes  und  siehe  dich  nicht  am. 

Die  Arabar  «agan:    Thno  Oat«t  und  wirft  in«  l[»er, 
erkcnnca'H  dl»    Piaoho  niofat,   ao  arkennt^i   der  Herr. 
(RHnabrrff  II,  Sö.J    Kin  afrikauficbei  Spnchwort  drückt 
die  UeberaeaguDg  aus:    Wona  einer  Ontoi  that,  wird 
Gott  et  ihm  fftr  gut  MirochJiOQ. 
Engl,:  S«ok  good  A&d  b«  read^  for  eviL 
//..  Fa  hone,  e  non  guArdAre  a  chi.    (Bahn  7,  %%.)^ 
Pvrt.:  Faxe  bem,  dbö  oatei  *  quem.    (Bohn  I,  377.J 

95  Thue  mir  Gutes,  ich  will  dir  Böses  thun. 

Nach  der  Weise  de*  Kukuki,  der  onch  dem  attge- 
meinen  (ilaubon  aeine  Pflegemutter  mit  grauaamem  Ud- 
danke  Uolubot.  „Die  Welt  macht«  nach  dem  Sprich- 
wort: Tbae  mit  alles  gute,  loh  thae  dir  aÜM  TbeU'* 
(Fanii,  fffUitU,  I,  525 ''.J 

d6  Vorsieh  dich  Guts,  zu  wem  du  wilt,  man  schmiert 
dir  Honig  ins  Maul  vnd  gibt  dir  zuletzt  Gal- 
len. —  I*ctri,  11.  568. 

dl  Vngezwungen  guts  thun  ist  am  besten.  —  i7#- 

niäch.  1789.  3. 

1)8  Yum  Guten  spricht  man  viel,  vom  Bösen  aber 
melir. 

Die  PoloD  »agent  Daa  Gate  hdri  man  weit,  dai  Bttee 
noch  Tiel  weiter.  DieSardao:  Daa  Schlbame  hört  man 
weiter  all  daa  0»t«.    (RHnttKTg  II,  50.1 

99  Von  dem  man  Gutes  sprecJien  soU,  der  mnss 
nichts  Bösea  von  andern  reden. 
lt. :  Chi  mol  oho  tia  ben  detto  di  lat ,  guardiai  di  non  dir 
mal  d»altrui.    (CaJkia-,  2S97.) 

100  W&  dat  Godewelt  genösse,  da  moss  dat  Eodde 

(Böse,  Schlimme)  net  verdresse.    (Düren.)  — 
Firmimich,  I.  483,  78. 

101  Wann  man  eim  vü  guts  thut,  so  lert  man  jn 

das  ers  wider  gelt.  —  FramJk.i,«*. 
Fn,:  fienoäcia  taej^e  dare,  dooere  eat  reddere. 

102  Was  du  wilst  einem  gut  thun,  soitu  dich  dest 

nicht  selber  rühmen  oder  loben.  —  L^hmanH, 

II.  823.  114, 

103  Wai9  kann  Gntes  ans  Nazareth  kommen! 

IIotL:  Kan  uok  iaie  goedt  uit  NaxaroUi  komsa.    (Barrf 

ffvmde,  I,  V.'.ü'V 

104  W^as  man  guts  in  ein  vnsanber  QeflLas  tofafit.  das 

seuret  oder  sobimlet  —  /.elimam.  m.  00  u. 

105  Was  soll  der  einem  andern  guts  thun.  der 

selbst  kein  guts  tbuL  ~  Ufmam,  /' 

U 


311 


Gates 


Gates 


SU 


106  Wei  em  Guddes  döt,  an  den  denket  me.  (Wal- 

deck.)  —  Curtze,  345,  395. 

107  "Wem  du  Gutes  gethan,  der  wird  dir  aus  dem 

Wege  gähn. 

108  Wenn  das  Gute  fehlt,  muss  man  das  Bessere 

nehmen. 

Soll.:  Boterende  dinghen  siju  altooi  goet.  (Tunn.^  7^,  14 J 
Lat.:    Tendens  in  melius  semper  ametnr  opni.    (FaUert' 
leben,  138.; 

109  Wenn  das  Gute  nicht  wäre,  so  köndte  das  böse 

auch  nicht  sein.  —  Luther'»  Ti$chr. ,  121  ■. 

110  Wenn  man  was  guts  in  ein  Bunsig  Fass  schütt, 

so  rints  allenhalben  auss.  —  Lehmann ,  sii ,  u. 

111  Wer  am  Tage  Gutes  thut,  ahm  ist  am  Abend 

wohl  zu  Muth. 

112  Wer  andern  Gutes  thut,  dem  widerfahrt  Gutes. 

Frz.:  Qui  bien  fera,  bien  trouvera.    (OaäljJSi.) 

lt.:  Chi  benefioio  &  beneficio  »spetta.  •>-  Chi  la  fl^  1'm- 

petU.    (Pattaglia ,  30  u.  30.; 
ünff. :  Ki  m&iB&l  jöt  iäszen ,  ac  magftnak  kerei.    (Goal ,  835.; 

113  Wer  das  Gate  genossen  hat,  wischt  sich  den 

Mund. 

Wer  die  Braut  bat,  iat  der  Bräutigam.  Wer  dem  Glftok 
im  Scboae  «itzt,  hat  gut  reden.  * 

114  Wer  das  Gute  hat  genossen,   sei  des  Uebels 

unverdrossen.  —  Körte,  2456. 

115  Wer  das  Gute  oder  das  Böse  vergisst,  ist  kein 

echter  Mann.    (Arab.) 

116  Wer  dess  guten  genossen  hat,  der  muss  mit 

bösem  auch  vorlieb  nehmen.  —  Petn,  II,  694; 
Ilenüch.  1796,  34;  Seybdd,  175 ;  Lehmann,  947,  36. 
Holt.:  Die  het  goede  gehad  heeft,  moet  het  kwade  mede 
hebben.    (Harrebomiie ,  I,  250.; 

117  Wer  det   Gaue    verleif   nümt,    dci  maut  det 

siechte  äk  wämömen.  —  Schamhaeh ,  ll ,  i2i. 

Wer  das  Oute  fürliebnimmt,  der  muss  das  Sohleohte 
auch  wahrnehmen,  d.  i.  sich  gefallen  lassen. 

118  Wer  einem  guts  thut,  der  werth  ist,  der  hat 

die  Gutthat  wol  angelegt.  —  Se^d ,  53. 
Lat.:  Beneflclum  dando  aoclpit,  qoi  digno  dediU    (8ey- 
bold,  53.; 

119  Wer  einen  zum  Guten  bewegt,  hat  ein  gross 

Kapital  angelegt. 

120  Wer  etwas  Gutes  bringt,  kommt  nicht  zu  oft. 

Dan. :  Godt  kommer  aldrig  for  tit.    (Proo.  dan. ,  249.; 

121  Wer  Gutes  hören  will,  muss  Gutes  reden  (thun). 

Fr9.:  Ki  bei  reut  olr  bei  die.    (Leroux,  II,  391.; 

122  Wer  Gutes  kennt  und  Böses    wählt,  ist  ein 

Thor,  der  sich  selber  quält. 

Fre.:  (^ui  bien  voit  et  man  prent  s'il  s'en  repent  c'est  k 
hon  droit.  —  Qoi  le  bienToit  et  le  mal  prent,  fait  folie 
on  bon  escient.  (Leroux,  II,  3uO.;  —  Qui  le  bien  Toi  et 
le  mal  prent,  il  se  foloie  k  escient;  l*on  doit  por  fol 
tenir  celoi  qui  ponrchaoe  son  ennui. 

Moll.:  Die  het  goede  ziet,  en  het  kwade  neemt,  is  celf 
oorzaak  z^ner  sohade.  (Harrebomie,  I,  250»;  ///,  203  ^; 

123  Wer  Gutes  lehrt  imd  selbst  nicht  thut,  ist  wie 

ein  Licht  unter  dem  Hut. 

Die  Araber  vergleichen  einen  seichen  mit  einem  Blin- 
den, der  eine  Laterne  trägt.    (Cahier,  2463.; 

124  Wer  Gutes  mit  Bösem   lohnt,   da  ist  borgen 

(schuldig  bleiben)  besser  als  bezahlen. 
Dan.:  Hto  som  Unner  godt  med  ondt,  der  er  det  bedre 
at  borge  end  Ttsre  betalt.    (Prov.  dan.,  396.; 

125  Wer   Gutes   säet,   schneidet  nichts  Böses.  — 

Simrock,  6616. 

126  Wer  Gutes  thun  kann,  soll  nicht  sagen:  morgen. 

Die  Bussen:    Gutes  zu  thun,  dazu  darf  jeder  Zeit 
haben.    (Attmann  VI,  444.; 

127  Wer  Gutes  thun  will,  besiDne  sich  nicht  lange. 
It. :  A  far  bene  non  fiUe  dimora,  in  poco  tempo  passa  l'ora. 

{Oaal,  824.; 
Lat.:   Si  bene  quid  facias,  faoias  cito;   nam  cito  factum 
gratnm  erit,  ingratum  gratia  tarda  faoit.    (Gaat,  824.; 

128  Wer  Gutes  thut,  ärgert  den  Teufel. 

Frt. :  En  bien  Caisant  Pon  gnezroye  le  mesohant.  (Leroux, 
II,  217.; 

129  Wer  Gutes  thut,  der  wird  sich  daran  laben. 

Wer  Gutes  thut,  findet  Gutes,  sagen  die  HaiUnder. 
Gutthat  ist  niemals  weggeworfen.  Jeder  erwiesene 
Dienst  kehrt  mit  Gewinn  ins  Haus  zurück.  Und  die 
Polen:  Das  Gute  dankt  sich  selbst.  Gutes  fQr  Gutes, 
heisst  es  in  Uindostan.  (Reintberg  11,  39  n.  30.; 
Kroat.:  Tko  dobro  oini,  aeie  ee  kajat. 

130  Wer  Gutes  thut,  hat  frohen  Muth. 


131  Wer  Gutes  thut  im  Leben,  der  braucht  Torm 

Tode  nicht  zu  beben. 
Böhm. :  Kdo  dobrö  ttrojf ,  snurti  se  nebojL  (ß^akoMkjf,  SU.; 
Poln.:  Xto  dobrse  robl,  imlezol  sl«  nieboji.  (ÖdeütoMkf,  S15J 

132  Wer  Gutes  weiss,  soll  nicht  fidses  reden. 

Frx.:  Ki  le  bien  set  diro  le  doit.    (Lerota,  II,  WL) 

133  Wer  Gutes  will  gemessen,  den  musa  das  Böse 

nicht  verdriessen. 
Soll.:  Wie  het  goede  wil  genieten,  dien  mo«t  het  kwade 
niet  Terdrieten.    {Harrebomie,  /,  350.; 

134  Wer  Gutes  zum  Schlechten  thut,  ist  des  Teu- 

fels Yorl&ufer.  —  K&rte,  Uta. 

135  Wer  guts  denckt,   dem  widerf&hrt  trew  vnd 

gute.  —  Henüch,  679,  5. 

136  Wer  guts   mit  bösem  vergilt,  dem  ist  besser 

geborgt  als  baar  bezahlt  sein.  —  Leknuam,  sii,  i«. 

137  Wer  guts  sucht,  dem  widerfehret  guts.  —  B»- 

nitdi.  1796,  41. 

138  Wer  guts  thun  will,  soll  keine  seit  sparen.  — 

Henisch,  1796,  44. 
Dan.:  Hto  noget  gaat  tu  gifTue,  han  akal  Ikke  for  Urage 
raelge.    (Pro9.  dan.,  280.; 

139  Wer  guts  thut,  dass  er  davon  nutz  ^nd  vortel 

host,  der  thut  wie  der,  so  Yieh  mestet.  — 

Lehmann,  908,  IS. 

140  Wer  guts   thut,  dass  er  einen  damit  fangen 

will,  der  thut  mehr  schaden  als  guts.  —  Ukm 
mann,  908, 13. 

141  Wer  guts  thut,  der  ist  von  Gott.  —  lyäkWMn, 

947,34. 

142  Wer  jhm  selbs  nichts  guts  thut,  wie  solt  er 

dann  eim  andern  etwas  gutes  können  tbnn.  — 
Gmter ,  /,  80. 
•  Die  Italiener:  Thue  dir  und  den  Deinen  Onfeat  «ad 
dann,  wenn  du  willst,  den  andern.  In  Mailand:  Denk 
erst  an  dich,  dann  an  die  Deinen,  dann  erat  an  die  an- 
dern ,  wenn  du  kannst.  Auch  in  Aegiiiten  ist  san  der 
Ansicht,  man  soll,  wenn  einem  die  Mittel  beechieden 
seien,  erst  die  Seinigen  geniessen  lassen,  indeia  man 
sagt:  Klebt  Fett  an  deiner  Hand,  so  wische  aie  an  dei- 
nem nächsten  Freunde  ab.  Und  die  ll'engrie<dken  for- 
dern: Wenn  dein  eigener  Hof  trocken  iat,  so  giesse  das 
Wasser  nicht  in  den  Weg.   (Reinaberg  Il^iH.)   (S.Hemd.) 

143  Wer  jhm  Selbsten  kein  guts  thut,    der  thuts 

einem  andern   noch   viel  weniger.  ~-  Puti, 

1/,  722; //enwcfc,  1789,  1. 
Lat. :  Non  bonus  est  nlli,  qui  malus  ipse  sibL    (Oaaif  898.; 
Ong.:  Ki  mag&nak  rosz,  m&snak  se  Jö.    (OeuU,  898^ 

144  Wer  keinem  Gutes  thut,  hat  weni^  zu  erwarten. 

145  Wer  mir  Gutes  bringt,  dem  lass*  ich  die  Hälfte, 

wer  Böses  bringt,  dem  lass  ich's  gans. 
Dan. :  Yil  du  mig  noget  godt  da  under  Jeg  dig  halTt;  men 
er  det  ondt,  maa  du  have  det  alt    (Prop.  dem..  948.; 

146  Wer  nicht  Gutes  thun  will,  an  dem  hiln  kein 

Predigen,  kein  Singen  und  kein  Sagen. 
Fr*.:  U  est  tout  prdch6  qui  n'a  eure  de  bienfkire,  (Bokm 
I,  21.^ 

147  Wer  nichts  Gutes  thut,  der  thut  schon  Böses 

genug.  —  Körte,  24S8;  Steiger,  9. 
Dan.:  Det  er  en  ond  akade  lom  kommer  ingen  Ül  gsnu 
(Bokn  I,  359.; 

148  Wer  nichts  Gutes  thut,  findet  nichts  Böses.  — 

BwMiardt,  241. 

149  Wer  nichts  Gutes  thut,  kann  nichts  Gutes  er- 

warten. 
Dan.',  Den  aldrig  gi*r  yel,  har  intet  godt  at  Tenle.    (Pro9, 
dan.,  234.; 

150  Wer  nichts  Gutes  weiss,  wird  auch  nichts  Gutes 

thun. 
Dan. :  Den  er  armest,  der  Intet  godt  reedt    (Pro9.  eta».,  35.; 

151  Wer  sagt,   er   hab*  einem  Gut's  gethan,  der 

möcht's  von  ihm  gern  wieder  ^*n.  —  Sim^ 
rock.  4103;  Bratm,  I,  998. 
158  Wer  viel  guts  thut  mit  Mund  vnd  Hand,  den 
Bürgern  in  sein  Vatterland,  vnd  Beichthumb 
hat  auff  dieser  Erd,  der  ist  im  Ansehen  lieb 
vnd  werth.  —  Lehmann,  80,  63. 

153  Wer  viel  guts  weiss  vnd  böses  thut,  der  ist  des 

Teu£fels  Lateinisch  kunst,  dadurch  er  die  Leat 
beschmeisi  —  Lehmann,  296«  89. 

154  Wer  von  andern  Gutes  sagt,  von  dem  sagt  man 

wieder  Guts.  —  Schoitei,  iiis^. 


'."P- 


218 


Gntdflnkel — Gotgenuff 


Guthaben — Gutmachen 


914 


165  Wer  was  Gates  haben  will)  suche  es  im  Lobe- 
nicht     CK(hrig$berg.J 

'  In  Manch«rl4iy  Gedichte  auf  aUerUy  Pr*uisi*eh«  Vor- 
fiU*  und  Btgebeiüuite»  Ton  Ft.  9on  Darschau  (im  Ma- 
aaseript  auf  der  königsberger  Btadtbibliothek )  befindet 
•leh  Mioh  ein  Gedicht:  An  di«  Stadt  Löbenicht^  das  mit 
den  Worten  eohUeatt:  „Frea  dich  dann,  data  mit  der 
Zeit  Jeder  wird  ein  Sprichwort  haben :  Wer  was  Gates 
haben  will,  suche  es  im  LObenioht.** 

156  Wer  was  Gutes  thut  und  treibt,  dessen  Lohn 

gewiss  ihm  bleibt.  —  Spridivitlergarten ,  161. 

157  Wer  will,  dass  man  Gutes  von  ihm  rede,  der 

rede  nichts  Böses  von  andern. 

158  Wie  das  Gute  empfiemgen,  ist  der  Dank  ver- 


rat.:   Bimal  et  miaertnm  est  et  interiit  gratia.    (Era»- 
mu$,  476;  Pkilippi,  II,  187;  Tapjritu,  I9ll>.; 

159  Wie  man  das  Gute  findet,  soll  man's  lassen.  — 

Gaal,  830. 

160  Willst  du  etwas  Gutes  thun,  so  thu's  bei  dei- 

nem Leben;  wer  weiss,  ob  nach  dem  Tod 
CS  deine  Erben  geben. 

Ftg.:  La  ohandelle  quT  Ta  deTant  vant  mienx  qne  oelle 
qai  Ta  derriire.    (Oaal,  836.; 

161  Wo  etwas  guts  blähet,  do  setzt  der  Teuffei  ein 

Wurmb  darein,   der  es   naget.   —   Lehmann, 

Däm.:   Hror  noget  godt  blomstrer,  der  setter  fanden  en 
orm  ndL    (Prop,  aan.,  16.) 

163  Wo  man  dias  Gute  hegt,  da  w&chst  es.  —  Sey- 
bM,1. 

163  Wo  man  ein  guts  an  einem  waiss,  da  muss  man 

funff  schlimme  gegen  abrechnen.  —  Petri,  II,  8ii  ; 
nenUeh,ym,ili. 

164  Wo  man  Gutes  genossen,  muss  man  nicht  wie 

dieKatxe  vom  Taubenschlage  gehen.— Bhim^sst. 

165  Wo  nicht  Guts  innen  ist,  da  gehet  nichts  guts 

auss.  —  Framtk,  l,  88*>;  Petri,  II,  814;  Gruter,  I,  71; 

Efmny,  ///,  583;   Heni$ch,  1796,54;  Latendorf  11,28; 

Opal,  »9:  Körte,  Ußl. 
BolL:  Daar  niets  goeds  in  is,  daar  gaat  ook  niete  goeds 

Bit.    (Harrebomie,  I,  250;  Bohn  T,  302.; 
Lat. :  Os  Tiralantum  non  exspait  saocamm.  (Sepbold,  423.; 

166  Wo   nichts  Gutes  innen  ist,  da  kommt  nichts 

Gutes  heraus,  sagte  der  Bettler,  als  er  eine 
Laus  ans  dem  Kocke  brachte. 

167  Wo  nichts  Gutes  ist  im  Haus,  trägt  man  auch 

nichts  Gutes  heraus.  —  llenhch,  1796,  55. 

168  Zum  Guten  hat  er  keinen  Mund,  zum  Lästern 

aber  alle  Stund'.  —  St-ybold,  9. 
*169  Dass  dir  nymmermehr  kein  gut  geschehe.  — 
Agricola  I,  626. 

*  170  Er  hat  des  Guten  zu  viel  gethan. 

Ftm,:  II  s'en  est  donnö  jnsqn*aax  gardes.    (Lendroy,  821.; 

*  171  Er  hat  guts  vnd  böss  versucht  —  Eyering.  II,  287. 
•172  Es  isch  em  öppis  Guet's  i  d'  Wuche  g'&hre. 

CSalolhum.J  —  Schtid.  82.290. 
Er  ist  sehr  guter  Dinge. 

*173  Es  ist  nichts  Gutes  daran,  weder  Haut  noch 
Uaar. 

*  174  Jeden  wat  Guds,  sik  selwst  dat  Best.  (Hendtburg.; 
"175  Nichts  Gutes  im  Schilde  fuhren.  —  Ewdinn,  549. 
■  1 76  Se  seht  nicks  Godes  vorr  sick.  —  Goldgchmidt,  119. 

Man  beklagt  damit  die  Kinder,  deren  Aeltem  ihnen  ein 
■chlecbtes  Ueispiol  geben  und  deutet  damit  die  Wahr- 
icbeiulichkeit  ihres  eigenen  sittlichen  Verderbens  an. 

*177  Sich  selbst  nichts  Gutes  gönnen. 

Lat.:     ViU    tritico    lolium    viotiUt.     (Plauttu.)    (Binder 

I.  1845;  lU  3534.; 

OntdOnkel. 

Meister  Gutdünckel  ist  aller  Eetzerey  Wurtzol. 
—  Grulvr,  III,  65. 
Outesthnn. 

1  Im  Gutesthim  soll  man  nicht  ermüden. 

Knyl.:  Kover  be  weary  of  weU-doing.    (Goal,  827.; 

2  Zum  Gutesthun  ist's  nie  zu  spät. 

Lat.:    Knnqnam  sero,  modo  bene.    (AUdor/,  100;  Binder 

II,  2322.; 


1  Der  G 


1  Der  Gntgenug  hat  sein  Lebtag  nichts  getaugt. 
IH<f«r.,  II,  Si.-  Simrock,  4108. 


2  Der  Gutgenug  macht^s  schlecht  genug.  —  Mayer, 
I.  167;  Simrock,  4106;  Körte,  2454. 
•3  Den  dörf  mer  ner  immer  'n  Guatgnung  ma- 
chen.    (Franken.)  —  Prommann,  VI.  168,  ISO. 

Den  darf  man  nur  immer  ein  Gntgenug  machen,  d.  h. 
im  Notbfalle  als  Ansbelfer  dienen. 
*4  Ich  mag  nicht  sein  Gutgenug  sein. 
Quthaben. 

1  Der  hat  es  nicht  gut,  der  vmb  Gnad  bitt.  — 

Lehmann,  II,  63,  119. 

2  Keiner  hat  es  so  gut,  der  andere  hab'  es  so  übel. 
Ghitheit. 

1  Denn  Ennen  mut  man  um  sine  Gödheit,  denn 
Annern   um   sine  Legheit  to  Frünne  holen. 
(Bremen.)  —  Röster.  251. 
*2  Sine  GöÜieit^  hat  enne  in't  Unglück  storcht 
(Lippe.) 
')  Uutmathigkeit,  Bedlichkeit 
Oütlff. 

'Gütiger  als  ein  schmaichleter  fuchs.  —  llenitch, 

1274.  5S. 
QWAgkeit. 

1  Gütigkeit  im  Reden  vud  embsigkeit  im  schrei- 

ben erhelt  gute  freundschaffb.  —  Gmter,  Hl,  47; 
Lehmann,  n,  240,113. 

2  Gütigkeit  macht  vngütig  knecht.  —  Franck,  1, 159 '' ; 

Henisch,  1786,  61;  Lehmann,  234,  211. 

3  Gütigkeit  und  Gerechtigkeit  wohnen  gern  unter 

Einem  Dach. 
Böhm.:  Pfi  kom  nenf  dobroty  pri  tom  ani  apraTedlnosti. 
(Ö«lako9$ky,  64.; 

Outle. 

1  Gutle,  hat  der  Schmälzte  g'sagt    (Nürtingen.) 

Der  Wohlsohmecker. 

2  Gutle,  sait  der  Schmelzte,  hat  sein  Weib  sein 

Busein  küsst     (Ulm.)  —  Hoefer,  924. 

aütleln. 

1  Das  Gütlin  macht  Müthlin.  —  Petri,  II,  63. 

2  Das  unrechte  GütU  tragt  nichts  ins  Hütl.  — 

Zingerle,  Sagen,  Märchen  und  Gebräuche  aut  Tirol  (Inns- 
bruck 1859).  S.  185  u.  332. 

3  Gütel  hin,  Mütel  hin.  —  Parömiakm,  2411. 

4  Je  kleiner  's  Gütel,  je  geringer  's  Müthel.   (Ober- 

Österreich.) 

5  Klein  Gütlin,  gross  müthlin.  —  Petri.  il,  424. 

6  Wenn  's  Gütiein  ist  verthan,  fangt  man  zu  spät 

zu  rechnen  an. 
*7  Er  hat  das  Gütlein  an  nasse  Wahre  gewandt. 

—  Malhcty,  827  ^ 

♦  8  Er  hat  das  Gütlein  vmbgebracht.  —  Maihety,  sn^. 
*9  Er  hat  sein  Gütlein  unter  der  Nase  vergraben. 

—  Kirchhofer,  344;  Simrock,  7427*. 
GHltUch. 

1  Wer  einen  Tag  sich  gütlich  thun  will,  der 
schlachte  ein  Huhn;  wer  ein  Jahr,  der  nehme 
eine  Frau;  wer  es  aber  all  sein  Leben  lang 
gut  haben  will,  der  werde  ein  Priester.  — 

Ranke,  ÜetdKche  Geschichte,  I,  256. 
•2  Er  thut  sich  gütlich. 

Outlos.  . 

1  Besser  gutloss  dann  ehrloss.  —  Franck,  ll,  7"; 

TapjMM,  9*;  Petri,  II,  37;  Gruter,  I,  8;  llenieeh.  1791,  7; 

Laiendorf  11,  6;  Sauer,  141;  Eisclcin,  263;  Körte,  2487; 

Simrock.  1856  u.  4128;  Sulor.  308;  Braun.  1, 1011. 
Holt. :  Beter  goedeloos  dan  eereloos.    (Harrebomee ,  I,  246.; 
It.:  Onor  passa  ricohezse.    (Gaat,  328.; 
Lat,:  Bona  oplnio  hominl  tutior  peconia  est.    (Philippi, 

I,  61;  Sutor,  308.; 

2  Besser  Gutloss,  dann  Gottloss.  —  Sutor.  272. 

Gutmaohen. 
1  Gutmachen  ist  besser  als  ffutmemen. 

3  Mach'  es  gut,  so  hast  du  l«eider,  mach's  besser, 

du  b^täiämst  sie.  —  Simrock,  7499. 
3  Wenn  etwas  gotznmachen  iit,  muH  man  selber 
gehen. 
Frs.:  Ja  n'anxM  si  bon  ehMtor  (ndnstaMBi)  gnt  Mial 
que  ta  prandfl  da  toy.    (CmUer,  Ul^' 

*4  Maoh'i  gut  and  nimm't  gttt  bo^^''!".' 


216 


Chitmeinen — Gatsherr 


Gntspinn — GatwüBger 


m 


Gvtmeüiaii. 

1  Das   Gntmemen   macht  viel  heut  weinen.  — 

Petri,  11,  63. 

2  Es  mcints  oft  einer  gut,  aber  es  gereth  doch 

nicht  allewege.  —  A-in,  //,  287. 
*3  £r  meint  es  wol  gut,  aber  seine  Ohrfeigen  thun 
wehe. 
Boll.:  Hij  heeft  een  goede  meening,  dumt  eene  kwftde 
nitBpraak.    (Bohu  I,  326.; 
*4  Er  meynt  es  gut,  es  wil's  aber  niemand  gut 
verstehn.  —  Franck,  II,  47*;  Simrock,  6944. 
Ghitmüthlsr. 

*Er  ist  gutmüthig,  dumm  und  gefrässig.    (Braun- 
schweig.J 
Outmüthlffkeit. 

Die  Gutmüthigkeit  sieht  ihm  aas  den  Augen 
heraus,  wie  einem  Scharfrichter  (Schinder- 
knocht). 
Soli.:   De  TrieadeliJkheid  siet  hem  ten  oogen  nit,  geLgk 
den  beul  de  bannhartigheld.    (Harrebomie,  I,  3S.; 
Outost.  ^    ^  ,    .       , 

•Der  kann  aan  uFs  Gutort  bringe'.  —  Tendlau,  481. 
Einem  das  Leben  rauben.  Der  Friedhof  hieBt  bei  den 
Juden  der  gute  Ort. 
Oatrelch. 

Gutreich  —  blutreich. 

Wer  reich  ist,  bei  dem  melden  lich  viele  Verwandte. 
Outsaren. 

Wer  gutsagt,  muss  bezahlen. 
Oiits1>osltaer. 

Hinter  dem  Gutsbesitzer  trage  das  Holz.  — 
Tendlau,  744. 

Oib  dich  mit  dem  ab,  dorn  das  Glttck  lacht;  diene  dem, 
bei  dem  etwas  abfällt.    (A}ich  Matth.  16,  il.) 
Gutsbizne. 

Unter  den  Gutsbimen  stecken  zehn  faule  die 
andern  nicht  an;  unter  den  Bauerbimen  ist 
eine  faule  aller  übrigen  Verderben.  —  Altmmu 

VI,  458. 
Gatachmaok. 

1  Baum  Gutschmack  trägt  Nuss  Bettelsack. 

3  Gatschmakt  mächt  de  Hainjdre   nakt  —  Schu- 

sler,  805  ^ 

3  Gatschmakt  mächt  de  Käii^der  nakt  ~  SOiu- 

tur,  805*. 

4  Gotschmack  bringt  den  Prachersack.  —  FrUeh- 

bier  \  1403. 
GutsohmeflGke. 

1  Gutschmeck  macht  Behagen  und  verdirbt  den 

Magen. 

Lot.:  Linguae  rolnptae,  ventri  pondue  alimoniae  cedit. 
(Bovin,  /,  196.; 

2  Gutschmecke  macht  Bettelsäcke.  >-  Körte,  S490, 

Simrock,  4116:  Brown,  I,  1019:  Weinhold,  85*. 

Uerberger  (I,  631)  hat  die  Form:  Ontgeaohmacke. 
Gutsherr. 

Des  Gutsherrn  schuld  geith  voraff.  —  OeiTick*,  56i  ; 
Graf,  262,  848. 

Dies  Sprichwort  zeigt,  dasi  sich  die  Qutsherren  selbst 
nicht  vergessen  haben.  Die  Gutsherren ,  auch  wol  die 
Gntsfrauen ,  sind  in  den  Sprichwörtern  nicht  aufs  beste 
angeschrieben.  Der  ist  glücklich,  sagt  ein  anderes 
deutsches  Sprichwort  (s.  Selig),  der  Gott  alle  Tage 
siebet  und  seinen  Gutsherrn  jährlich  nur  einmal. 
Was  die  Gnadenerweiaungen  der  Gutsherron  betrilft, 
so  sollen  sie  wenig  Werth  liaben;  die  Bulgarensagen: 
Schenkt  dir  dein  Gutsherr  ein  dreibeinigos  Pferd,  so 
danke,  als  wäre  es  ein  vierbeiniges.  Die  Esten:  Der 
Fisch  ist  thranig,  den  dir  der  Gutsherr  schenkt.  DieFin- 
nen:  Untersuche  das  Benthier  nicht,  das  dir  dein  Gutsherr 
schenkt,  du  wtlrdeat  es  ohne  Geweih  finden.  Die  meisten 
Erfahrungen  auf  diesem  Gebiet  scheinen  tlbrigcns  die 
Bussen  gemacht  xu  haben,  wie  deren  Sprichwörter 
beweisen ,  die  uns  den  Gutsherrn  von  den  verschieden- 
sten Seiten  vorfahren,  in  denen  aber  deren  Frauen  und 
Verwalter  fast  noch  ungttnstiger  beurtheilt  werden.  Sie 
behaupten:  des  Gutsherrn  Freundliclikeit  siehe  dem 
Bauer  das  Hemd  vom  Leibe.  (Ältmann  VI,  ^9Z.)  Stirbt 
des  Gutsherrn  Gaul,  so  reitet  er  die  Bauern.  (Altmann 
VI,  483.;  Wenn  der  Gutsherr  siecht  (kränklich  ist), 
so  gilt  der  Bauern  Gesundheit  fQr  ein  Verbrechen. 
(Altinann  V,  UO.)  Wo  der  Gutsherr  die  Dunkelheit 
liebt,  da  helfe  Gott  den  Keraendrebem  (Lichtsiehem) 
imDorfe.  (AUmann  V,  110.;  Wenn  der  Gutsherr  dein 
reines  Korn  rühmt,  to  schütte  schnell  Wicken  darunter, 
damit  du  es  doch  noch  als  Viehfotter  gebrauchen 
kannst.  (AUnuinn.)  Man  muss  nicht  aber  des  Gutsherrn 
Strenge  klagen,  «x  bat  «war  eine  Abgabe  auf  den  Kopf 


gelegt ,  aber  noch  idobi  auf  dj«  Kopfüoa:    (A 

V,  125.;  Man  kann  dnn  Gntshenm  wol  adt  Mm. 
Zunge  rufen,  aber  man  darf  ihm  nur  ein«  «UbenM  Haad 
zum  Empfang  reiohen.  (AUtnamn  K,  121.;  Daa  Oati- 
herm  Freudentag  ist  des  Kalknnt  Tnaarta^.  (JUi- 
mann  V,  102.;  Die  trmsten  Gntsherren  sind  die 
sten.  (AUmann  V,  105.)  So  sebOdem  die  Bttaami 
Junkerthum,  das  im  wesentUohen  auf  der  l 
dasselbe  ist.  In  verschiedenen  SprichwOrtwcn 
sie  ironiscb  cu  beweisen,  was  ohnebi 
Bweifelt,  dass  diese  Junker  keine  Götter  aind: 
des  Gutsherrn  Pferd  wird  von  Bremsen  geatooben.  (AU' 
mann  V.  119J  Voti  de«  Gutsherrn  Ktben  kann  äue 
auch  keinen  Wein  melken.  (AUmanH  V,  100.;  Unser 
Gutsherr  sitit  auch  nur  auf  aweiS<Aenkel]i.    (Altmanu 

VI,  407.)  Mit  beissender  Ironie  sagen  die  Cxeohea  med 
Polen:  Gott  ernährt  den  Wolf  und  den  Gntsberm.  Weaa 
der  Gutsherr  sich  betrinkt,  so  taunselA  die  Besen. 
(AUmann  VI,  479.;  Wenn  es  den  Gutaberm  Juokt,  so 
muss  sieb  der  Bauer  kratzen.  (AUmann  VI,  482  J  Vtel 
schlimmer  noch  als  die  Gutsberren  selbst»  aind,  gaas 
wie  anderwärts ,  ihre  Frauen  und  Amtleute :  Des  Osla* 
herrn  Magen  ist  eher  au  füllen  als  det  Piohtere  Mend. 
(AUmann  V,  99.)  Ist  der  Gutsherr  ein  ilremger  lleDa, 
so  ist  sein  Schreiber  ein  Tyrann.  (Attmamn  F,  97.) 
Andere  Sprichwörter  spotten  über  das  erawungaee 
Bespectsverbältniss:  Ginge  die  bnokelige  Qatsfkmsi  anch 
nackt  durchs  Dorf,  die  Bauern  würden  (mftaaten)  Ihxe 
Geradheit  bewundem.  (AUmann  VI,4».)  WodieOate- 
frau  nackt  geht,  trägt  keine  Dirne  Im  Dotfa  ein  Hemd* 
(AUmann  V,  113.;  SUber  führt  bis  in  der  Outafrae 
Zimmer  und  Gold  bis  in  ihr  Bett.  (AUmann  F,  125.; 
Des  Gutsherrn  Söhne  werden   früh   weise. 

VI,  442.)  Des  Gutsherrn  Tochter  gilt  für  aoblank,  , 
wenn  sie  schwanger  ist.  (AUmann  VI,  427.;  Doeb 
sen  sie  anch  den  Eiufluss  des  Bessern  au 
indem  sie  sagen:  Ein  sanftmüthiger  Gutsbenr  maeht 
eine  friedfertige  Dorfgemeinde.  (AUmann  FI,  iOi.)  Der 
Gutsherr  erscheint  in  den  russischen  SpriobwOrtam  als 
der  Oomparativ  des  in  fcbnllcber  Weise  gesobilderiem 
Staroston  (s.  d.)  oder  Scbulxen,  der  in  denaelben  un- 
gefähr ebenso  gut  angeschrieben  ist,  wie  in  den  deut- 
schen Sprichwörtern  der  deutsche  Scbuixe. 
Böhm.:  Krmf  bdb  vlka,  knnf  bAh  i  pAna. 
Fotn.:  Bog  daje  dU  wilka,  bog  daje  i  dl»  pana.  (Öet»- 
kovtky,  327.; 

Gntspizm. 

Gutspinn  trägt  ein  weites  (feines)  Hemde. 

Gutthat. 

1  Der  ein  guthat  cmpfahet,  verkaufft  sein  frd- 

heyt.  —  Franck,  I,  «5'';  Henitdt,  1791,  47;  Lehmann, 
11,  62,  99. 

„Der  gute  empfahet,  der  ist  ieianit  mebrieln  aellN, 
sonder  seine  nechsten  kneoht  vnnd  schuldig  das  em- 
pfangen mit  gewinn  su  wiederlegen.** 

2  Der  gutthat  verglast   man  bald,   der  vbelthat 

gdenckt  man  lang.  —  Frandt, //, ils*.-  iinifcfc« 

1791,45. 

3  Durch  gutthat  ein  Reich  be^taht  —  Pein,  II,  15C; 

Henisch,  1791,48. 

4  Eine  Gutthat,  die  zur  Zeit  geschieht,    die  ist 

doppelt  ausgericht. 

5  Für  gutthat  vndanck  erfahren,  thut  weh.  — 

Petri,  II,  301;  llenitch,  1791,  48. 

6  Gutthat  gibt  man  nicht  umsonst.  —  SefboU,  s». 
Lot.:  Beueflcium  datur  propter  officium.    (Seifbotd,  53.; 

7  GutthatcD  veralten  gleich.   —  Sntor,  304. 

hat.:  Nemo  scribit  beneflcia  in  Calendario.    (Sutor,  804.; 

8  Ynzeitig  gutthat  ist  gleich  einer  vbelthat.  — 

Fianck,  i.  93». 

9  Wer  gutthat  nicht  erkennen  will,  an  den  soll 

man  nicht  wenden  viL  —  Henisck,  i79l>50. 
10  Wer  mit  seiner  gutthat  lang  vmbgehet  trucken, 
der  hat  den  danck  schon  eingenommen.  — 

Henisch,  1791,  54. 
Gntthun. 

1  Vor  Gutthun  geht  kein  Ding.  —  Smor,  677. 
tat.:  Virtus  omnia  in  se  habet.    (Sutor,  677.) 
*2  Er  thut  kein  gut,  man  erschwing  ihm  denn 
die  Haut  wie  einen  Nussbaum. 
Gutwllllflr- 

Allto   godwillig  is  half   lidcrlich,     (Altmark.)  — 
Dunneil,  275. 

1  Der  Gutwillige  kommt  um  das  Seine. 

Wir  sagen  Almosen  geben  armet  nicht;  diesem  wider» 
spricht  das  vorstehende  Sprichwort,  was  sehr  recht  bat 
Denn  schon  mancher  hat  sich  «um  Bettler  gegeben ,  so- 
dass  blos  die  Bollen  getauscht  worden  sind.  Wabt^ 
scheinlich  wird  auch  der  heilige  Orispin  sich  selbst  su» 
vor  ausgebentelt  haben,  ehe  er  den  Beieben  das  Leder 
gestohlen  bat,  um  den  Armen  Bcbube  danms  an  raaeben. 


217 


Ofltzetäfeii— Haar 


Gyrenrnpfen — Haar 


218 


9  Der  Gutwillige  wird  Gemeindeeeel. 

lt.:  IlbuonoaqtiAloofa  A  TMlno del  pablioo.  (Btkn  1, 101 J 
OüteetUbll. 

GtttseUfeli  und  kein  Schmutz  im  Häfeli.    (H^rn.) 

—  SehBMt,  II,  248.  17. 
Oyk. 

Böte  dich  Tor  dem  Gyk!    (ihU.) 

Qyk  i«t  *af  groHcn  Schiffen  der  IfMt,  woran  das 


Leitieil  enegeiipMint  wird,  auf  kleinen  die  Stange  lum 
BesantegeL  Wenn  man  befttrohtet,  dasg  die  Hinter- 
aeffel  amaohlagen  können,  Temimmt  man  das  obifte 
WamuDgswon  fQr  die  Nahestehenden.  Also:  Httte 
dich  Tor  einem  Unfall,  einer  Wendung  des  Blattet. 
G^enrupfen.  • 

*£8  ist  wie  beim  Gyronrupfen.    C8-  Geier  ss.)  •— • 
Kirchhof rr,  79. 


H. 


1  Drei  H  muss  ein  Mädchen  han,  wenn  es  be- 
glücken soll  den  Mann :  hübsch,  herzlich,  häus- 
lich. —  kouebue,  Gadankcn  (Doriin  1819),  S.  148. 

3  Na  de  li  schmiten.  —  Siürenburg ,  m^\ 

Das  H  ist  ein  Zeirhen,  wonach  b«i  Kinderspielen 
geworfen  wird ;  es  ist  ein  langer  Strich  mit  kleinen  Quer- 
•trieben  in  J^orm  des  genannten  Bnohstaben.  (8.  MAt.) 
(Name). 

Wenn  de  Haar  ^  schint  un  de  Lippe  grint,  denn 
gelt  gut  Wer.     (Auf  dem  Hellwegc.J 

')  Der  unter  dem  Namen  Haarstrang  bekannte  Hühen- 
SDg  Im  Begieruugsbexirk  ArnsberK  in  der  preussischen 
ProTlm  Westfalen,  der  In  der  Gegend  swisohen  Brilon 
and  Stadtbergen  anfingt,  mit  der  Mönne  und  mitt- 
lem Rohr  parallel  geht,  gegen  diese  beiden  Flüsse 
schroff  und  felsig  ist,  nnd  sich  nördlich  in  die  Ebenen 
des  Hellweges  rerflacht. 


1  An  einem  Haar  sieht  man  mich  hin,  wo  ich 

gern  bin.  —  Kürte,  iso4. 
3  Auch   ein  Haar   hat   seinen  Schatten.  —  Eige- 
leim,  966;  Simrock,  4151. 
BiiMm.:  I  ylas  m«  stuJ  stin.    (Öelakovtiy,  284.) 
Lat. :   Etlam  capillus  nnns   habet  nmbram  snam.    (Eise- 

Igin,  366.; 
Fort.:    Gada  cabello    fas   sna   sombra   na   terra.    (Bokn 

I,  J70.J 
ffpaii..-  Un  cabello  haoe  sombra  en  el  suelo.    (Bokn  I,  206 
V.  >60.; 

3  Auch  euere  Haare  auf  dem  Haupte  sind  alle  ge- 

zählt —  Mtath,  10.  30. 

DOM.:  Alle  Tore  hoTed-haar  ere  talto.    (Prov.  dan.,  304.) 

4  Auch  schönes  Haar  kann  faule  Wurzeln  haben. 

Schott.:  Vair  hair  may  hae  foul  roots.    (Bokn  II,  352.^ 

5  Auch  unter  grauen  Haaren  findet  man  Kitzel 

und  Wuth.  —  Var&miakon,  527. 
;  Dan.:  Tit  ere  graae  haar  i  hoTcdet  og  darligbed  i  hiertet. 
{¥rw.  dan. ,  304.; 

6  Aus  schlechten  Haaren  wird  kein  guter  Pelz. 

7  Bald  Haar,  bald  Strick. 

Dan.:   Stundum  som  et  haar,  og  stundura  som  et  laar. 
(Fror,  dam.,  534.; 

8  Besser  grawe  Haar,  denn  gar  keines.  —  ivrri,  H,  87. 

9  Besser  Haar  verlieren,  als  die  Haut  lassen. 

10  Besser  rothes  Haar  zum  Bart  als  gar  keins. 

1 1  Blond  Haar   soll   dem   grauen   keine  Schande 

machen. 
JPän.:  Lad  ei  din  nngdoms  gnnlc  haar  skiemme  din  alder- 
doms  graae  haar.    (Prot,  dan.,  370.; 

13  Da  kein  Haar,  ist  übel  kemmen.  —  SchoUei,  uss". 

13  Chnrzi  Har  si  gli  b'bürstet.    (Bern.)  —  Zyro.a. 

14  Das  Haar  der  Todten  muss  den  Lebendigen  oft 

neues  Leben  geben.  —  WincUer,  it, ». 

15  Das  Haar  zum  Raufen  geben,  gelüstet  niemand. 

--  5imrock.  4160. 

16  Das  kleinste  Haar  wird  auf  der  Zunge  offenbar. 

ßoU. :  Haar  komt  te  haar,  al  is  *t  over  seven  Jaar.    (Harre- 
homft,  l,  368.; 

17  De   bi  de  Häre  over   de   Tun  (Zaun,  Hecke) 

kummt ,  der  kummt  der  6k  over.  (Onfries.)  — 
Frommann,  IV,  143,  352;  llaudtalender,  HI;  Eueren,  288; 
Eichrald,  1»57;  für  Rattede:  Firmenich,  Ill.n,  119. 

18  Der  Här*  geht  neunmal  durch  des  Menschen 

Hand,  bis  er  ihm  auf  den  Leib  kommt.  (Ober- 
6§urrei€h.)  —  Bammgarten, 

>)  Der  Vlaehs  bedarf  so  rieler  Handhabang,  bis  «r 
als  Oawand  getragen  werden  kann.    Das  Wort  Haar, 


althochdeutttch  harn,  altfrieBinch  hör,  nordfriesisch 
herl,  bedeutete  ehemals  auch  Flachs,  woher  unser  neu- 
hochdeutsches Flechse  :=  Sehue.  Daher  Ilaarwachs  s= 
Rehnenwucha,  Verwachsung  der  Sehnen  oder  Flechsen. 
(Vgl.  Stürenburg,  Td\) 

19  Die  gravveu  haar  seind  den  Mägdlein   disteln 

vuud  dornen  inn  den  äugen.  —  lleniach,  nu,  n  ; 
iVfn ,  //,  835. 

20  Die  Haare  des  Mütterchens  sind  nicht  deshalb 

grau,  weil  ich  darüber  gelacht  hübe.   (Surinam.) 

Wenn  man  Jemand    Dinge  schuld  gibt,    die  «r  un- 
möglich gethan  haben  kann. 

21  Die  Haare  sind  die  Verräther  der  Jahre. 

22  Die  jüngsten  Haar  grawen  gemeiniglich  am  er- 

sten. —  Petri,  II,  133:  llenisch,  931.  65. 

23  Die  lange  Haare  am  Hals  hat,  bekommt  einen 

reichen  Mann.  —  .Simrofk,  6799*. 

Sprichwörtlicher  Aberglaube    oder   ein    abergUnbi- 
sches  Sprichwort. 

24  Drei  Haare  vom  goldenen  Vlies  ziehen  stärker 

als  ein  hänfener  Strick.  —  Binder  II .  ^a. 

25  £im,  der  viel  Haar  hat,   thuts  eben  so  wehe, 

wenn  jhm  eines  aussgerupfit  wird,  als  eim 
kal  Kopff.  —  LOimann,  646.  4. 

26  Ein  graues  Haar  macht  noch  keinen  Graukopf. 

27  Ein  Haar   macht   kein  Weyhewedel.  —  Gnter, 

III,  27;  Lehmann,  II,  148.  32. 

Die  Bussen  sagen :  Ein  Haar  macht  noch  keinen  Fels. 
(AUinann   VI,  410.; 
EoU.:   E4n  haar  maakt  geon'  wijkwispel.    (Harrtbomie, 
7,268.; 

38  Ein  Haar  macht  keinen  Kahlkopf. 

29  Ein  nissig  Har  macht  ein  lausigen  kopff.  — 

Aventin.  CLXXXVI**. 

30  Ein  rothes  Haar  macht  keinen  Fuchs.  —  Glas» 

brenner,  Heineke  Fuch»  (Leipzig  1846).  S.  863. 

31  Einer,  der  ein  gross  lang  har  tregt,  ist  nichts 

desto  besser,  als  der  kurtz  balbirt  ist  — 
L^mann,  685.  70. 

32  Es  ist  besser  einige  Haare  als  das  ganze  Leder 

lassen.  —    H'indUer.  VII,  46. 

33  Es  ist  kein  Haar  so  fein,  es  hat  seinen  Schatten. 
Dan.:  Der  er  intet  haar  saa  lidet,  der  jo  haver  sin  skT^e. 

(Proe.  dan.,  365.; 
BoU.:   Ueeu  haar  soo  klein,  of  het  heeft  ook  xijne  soha- 
duw.    (Marrebointe,  I,  268. J 

34  Es  ist  nicht  jeder,  der  langes  Haar  trägt ,  ein 

Turner. 
Die  Bussen  sagen:  ein  Jakute. 

35  Es  kann  unter  allen  Haaren  ein  gutes  Pferd 

stecken. 
Die  Farbe  thut's  nicht. 

36  Es  kommt  auf  ein  Haar  nicht  an,  wenn  man 

die  Kuh  schont.     (Hamm.) 

37  Es  kommt  leicht  ein  Haar  in  die  Butter. 

38  Et  kümmt  np  ein  Haar  nit  an,  wamme  de  Kau 

SCheart.     (Büren.) 

39  Et  wird  ken  Hör  sau  fin  e*  spunnen,  et  kümmet 

dach  an  de  Sunnen.  (Waldeck.)  —  Curtte,  S53, 477. 
iO  Falsche  Haare  machen  alte  Schädel  nicht  jung. 
BolL:  Als  ik  een  ralaoh  haar  op  hat  booM  had,  aov  Ik 
het  nitfukkan.    (Üarrebom^,  I,  268^ 

41  Frisch  in't  Har,  säd'  de  Deem»  t  giwt  krAt- 
köppke  Jungs.    rUamtarvJ  —  AMtw«  tts  IM; 

Hoefer,  219. 


219 


Haar 


Haar 


SSO 


43  Für  graue  Haare  passen  keine  grünen  Gedanken. 
Die  BoBsen:    Wm  will  der  Graukopf  mit  blonden 
Gedanken.    (Altmann   F/,  471.) 

43  Grae  har  stehn  wol  aiiff  einem  jnngen  kopfF.  — 

Fronck, /,  55*;   Eyenolff.  i24^:   Petri,II,4i6:   Gruter, 

7.45:  H«ni$ch,  1734.  85;  Schotlei,  1196*:  Simrock.  40S3. 
Da».:   Graa   haar   lade  toI   i  den  nncre«  hored.    (Prov. 

dan.,  250 J 
Frt. :  C'eat  une  f^ande  f(Ioire  4  un  jeune  homme  d'aroir* 

la  prndence  d'un  vieillard.    (Kritzingtr,  714 '*J 
Lot.:  Senilifl  in  JuTene  prudentia  laue  eat.    (üaal,  833.^ 

44  Graue    Uaar   allein   machen    kein   ansehen.  — 

Scholtel.  1142  •»,-  /V(rt,  //,  356;  Henisch.  1734,  60. 
Dan.:  Bkal  graa  haar  ziire  din  aldordom,  nuiao  dyder  siire 
de  graahaar.    (Prot,  dan. ,  2W.) 

45  Graue  Uaarc  sind  des  Todes  Vorboten  (Blüten). 

Dan,:  Graa  haar  ero  dodens  blomster.    (fror,  dan.,  250.^ 
Engl.:  Gray  hairs  are   death'f  bloaaoms.    (Bohn  H,  99; 
(iwa,  44.; 

46  Graue  Haare  and  Weisheitszfthne  kommen  nicht 

stets  miteinander. 

47  Graues  Haar  —  des  Todes  Postillon.  —  Sauer,  135. 
Dan.:  Hine  mauge  hvide  haar  igicn  el  mang«  aar.  (Pro9. 

dan.,  265.; 

48  Graues  Haar  ist  für  Mädchen  keine  Waar*. 

Sie  lieben  Junge  Männer  mehr  als  alte. 
HoU.:    Wlt  haar  behaagt  aan  de  meiajo«  niot.    (ffarre- 
bomee,  I,  370.; 

49  Graues  Haar  wächst  auch   auf  einem  jungen 

Kopfe.  —   Simmrk ,  403« ;  SaUer,  86. 

50  Graw  Haar  seind  der   alten  Schmuck.  —  Leh- 

mann, II,  91. 
Dan.:  Alderen  zilre«  med  graae  haar,  men  dyden  kroner 
dem.  —  Graa  haar  ere  alderdommens  prydelee.    (Prov. 
dan. ,  129  u.  350.; 

51  Graw  Haar  seind  ein  Crou  der  Ehren.  —  Leh- 

mann, 11,  91. 

Kach  einem  hebrAischea  Spriofawort  tlnd  weisse  Haare 
ein  gutes  Zeichen  für  das  Hans,  in  dem  man  sie  findet. 
(CoAier,  2477.;  Die  Dänen  dagegen:  Dured  ho  ved  er 
Sättig  mands  hsder,  og  riig  mands  skam.  (Prot, 
dan.,  803.;  ^ 

52  Grawe  haar,  KirchhofiTblumen.  —  Pauli,  Schimpff, 

\\\\^:  Ei$elein,  366;  Simroik,  8034;  Arnim,  /.  1016. 
Dan.:  Giaa  haar  ere  dedens  blomster.    (Bohn  /,  371.; 

53  Grawe   Haar  machen    niemand  alt,    die   Haut 

thuts,  wann  sie  sich  mntzelt.  —  Lekmaftn,  e.i; 
Eüdein,  357;  Simrock,  4035;  Braun,!,  1015. 

54  Grawe  Har  sind   des  Todta  Siegs   Panier  auf 

vnscrm  Haupt.  —  Gruter,  III,  45 ;  Uhmaim,  11, 838. 80 ; 
Einfälle,  4Ü. 

55  Haar  auf  Uaar  wird  der  rauchste  Bauer  klar 

(kahl). 
Wenn  man  auch  noch  so  wenig  nimmt,  so  wird,  setzt 

man  es  fort,  der  wohlhabendste  arm.   Auch:  Haar  auf 

Haar  wird  der  dichtete  Fadol  bar. 
Don.:  Et  haar  og  et  andet,  giar  bonden  skaldet.    (Pro9. 

dan. .  265.; 
Engt.:  Pull  hair  and  hair,  and  you  '11  make  tho  carle  bald. 

(Gaal,  1068.; 
JloU. :  Alleinsken  hären  wort  die  man  ooel.    (Tunn.,  3 ,  18.; 
It.:  A  penna  a  penna  si  pola  un  occa;   a  passo  a  passo 

si  fa  di  gran  cammino.    (Gaal,  1068.) 
La(.:  Nnno  mit  hio  post  hio  pilus  et  oalvus  sit  homo  sie. 

(Fallfrtteben,  61.; 

56  Haar  aus  oder  Garaus. 

57  Haar  für  Haar  (eins  nach  dem  andern)  reisst 

mau  dem  Esel  den  Schwanz  aus. 

Dan.:  Eet  haar  efter  andet,  giar  bonden  skaldet.    (Bohn 

/,  364.; 
Engl.:  Fall  hair  and  hair,  and  70U  'II  make  tho  oarlo  bald. 

(Bohn  II,  126.; 

58  Haar  um  Haar;   wer  vom  andern  betrogen  ist, 

wird*8  wohl  werden  gewahr.  —  Pistor.,  7,38; 
miMtrand,  104,  137;  Graf,  260.  311. 

Die  Redensart  „Haar  um  Haar**  ist  wie  die  beiden 
andern:  ,,Sonder  Naohspruch  und  Wandel",  und:  »Wie 
ein  und  der  andere  geht  und  steht*',  unter  den  Yieh- 
hlndlom  Brauch,  um  dadurch  die  gesetsliohe  Nach- 
wahrsehafl  des  Yer&nssems  vertragsmässig  anasnsohlies- 
s^.  Der  neue  Besitser  kann  dann,  wenn  sich  in  der 
bestimmten  Gewährxeit  an  dem  gekauften  oder  getausch- 
ten Thlere  Hauptmangel  soigen,  den  Yerktufer  in  der 
Regel  nicht  belangen. 

59  Haar  und  Schaden  wachsen  alle  Tage.  —  Sim- 

rock, 4147;  K6rle,  3303:  Braun,  I,  1035. 

60  Haar  nnd  Unglück  wachsen  über  Nacht.  —  La- 

Undorf  II,  17;  Simrock,  4155. 


61  Haar,  was  die  Natnr  gekranst,  macht  der  beite 

Kamm  nicht  glatt 

62  Haare  apart  und  Braten  apart    CBerHn.j 

Um  die  Nothwendigkelt  d«a  Anseinudarbaltms  ge- 
wisser Dinge  zu  beseichnen.  „  Man  sagt  mit  dam  Ber- 
liner: Haare  apart  und  Braten  apart;  d.  h.  Baiikgvsahlll 
und  Eisenbahnen  jede«  fttr  sich  nnd  niebt  in  Blnem 
Topf  gekocht.'*  (Neujforkff  Staattteitung  Tom  «.  Nor. 
1863,  S.  1.; 

63  Haare  auf  den  Zähnen  braucht  keine  Aacho  auf 

den  Kopf. 
Vorsicht  beugt  der  Rene  vor. 

64  Haare  auf  den  Zähnen ,  Stachele  anf  der  Zange, 

Spiesse  im  Herzen. 

65  Haare  ist  ein  gut  Essen,  man  kann  sie  wieder 

herausziehen,  wenn  sie  nicht  schmecken. 

66  Har,  das  zwantzig  Jahr  alt  ist,  grawet  eher  all 

das  am  Bart.  —  Gruter,  in,  47;  Lehmann,  II,  tSS.  L 

67  Hübsch  sacht  ins  Haar,  sonst  werden  die  Kin- 

der kraus. 
BoU. :  Zaoht  in  het  haar,  de  kinderen  worden  mnOrnn  kra«*. 
(Harrebom^e ,  I,  370.; 

68  Immer  nur  Ein  Haar  und  der  Mann  wird  kahl. 

~   Simrock,  4149;  Körle,  3503;  Braun,  1, 1036. 
lIoU.:    Allengskens  een  haar,  soo  wordt  d«  mau  kaaL 
(HarrtbonUe,  /,  36H.; 

69  In  alle  Haar  mag  wol  ein  gut  Pferd  stecken.  — 

Pein.  //.  401. 
ffoU. :  In  alle  haar  mag  wcl  een  goed  paard  stoken.  -- 
Van  alle  haar  sijn  goede  paarden.  (Sarrtbomitt  l,  tSi^ 
u.  870*.; 

70  In  grauen  Haaren  steckt  auch  ein  guter  Hengst 

—  Eitdein,  357;  Simredk.  4036. 

71  In  langen  Haaren  stecken  auch  (kühne)  Fechter. 

—  Gruter,  Ul,  53;  Uhmann,  II,  883,  83;  Körte,  SSOC; 
Eixelein,  367;  Simrock,  4156. 

Das  Sprichwort  hat  Frauen  und  nicht  die  Jahn^echm 
Turner  im  Sinn. 

72  Je  sliemer  Hoar,  je  beater  Glücke,  je  grötter 

Deiw,  je  dünner  Stricke,    (Büren.) 

73  Jedes  Haar  hat  seinen  Schatten  nnd  jede  Ameise 

ihren  Zorn.  • —  Meisner,  5.  4;  Gümker,  31;  Sim- 
rock, 4153;  Körte,  8501;  Brom,  1, 1037. 

It.:  Anche  1%  mosca  ha  la  sna  oollera.  (Körte,  SMIJ  — 
Non  ▼'  i  pelo,  ehe  non  habbia  1»  sna  oabnu  —  Ogni 
corpo  ha  la  sua  ombra.   (Paasagtia,  352,  1;  Goal,  1S17.; 

Poln.:  I  wtos  ma  swöj  den.    (Ötlakottky ,  884.; 

74  Jedes  Haar  wächst  in  eigener  Richtung. 

75  Körte  Haare,  körte  Böste  (Bürste).    (Ba»noHT.) 

—  Schamhaeh ,  359. 

Wer  eine  Sache  kun  abmacht,  Tetmeidetalle  spätere 
WeiUäuflgkeit. 

76  Kraus  haar,  krauss  sinn.  —  Gruter,  HI,v>:  Mri, 

II,  426;  Lehmann,  II,  834, 99;  Eitelein,  867;  SimroA,  4154; 
Körie,  8499;  firaun.  /,  1014. 

Man  will  die  Bemerkung  gemacht  haben,  das«  kraus- 
liaarige  Menschen  auch  eigensinnig  nnd  heftig  auf« 
brausend  seien.  Ueber  die  Haare  und  den  dnrob  deren 
Farbe  und  Form  angeblich  angedeuteten  Ghanürter  ent- 
halt das  llannneertch*  Sladtrechl,  heisnegegeben  Ton  JuU 
Reich  sfreiherm  Orotti  und  Broenneuberg ,  im  Vateriämäi- 
Mchtm  Archiv  des  hittoriichen  Verein»  für  Ni4di'r»ach*en 
(Jahrgang  1844,  8. 133])  folgende  „Versus  de  phyiibus**: 
„Sohel  ut,  Boel  inne,  orushar,  dat  heft  omae  sinne. 
Strak  har  strak  sinne,  grawe  (grau)  har  dat  sparet 
deminne.  Swart  har  rokelos  ^unbesonnen ,  sorglos)  Is, 
rot  har  betekenet  unwis.  Ghel  har  heft  hoge  mot,  wit 
har  betekenet  onmot.  De  rode  hart  los  is,  valsoh  unde 
plengen  des  (?)  art  is.  Dem  ealen  coppe  dat  herte  sleyt 
in  deme  toppe.**  —  Nordfriesisch :  Kral  Hiar .  kral  Haad 
(Haupt,  Kopf).  (Finuenich,  III,  3,  5.;  Satorland  in 
Oldenburg:  Krus  H&r,  krusen  Sinn.  (Eichufatd,  6$8; 
Firntenich,  I,  333,  54;  Wetergntttng,  4077.;  (Lookiges 
Haar  ist  hier  eine  Seltenheit  und  wird  nicht  geliebt.) 
Schlesisch:  Krausbne  Uoaro,  krausbne  Sinnen.  (From- 
mann, HI,  409,  346.;  Aachen:  Krolle  (krause)  Höre, 
krolle  Sonn.  (Firm^ntch  ,1,493,  89J  Köln :  Krfts  Höre, 
kHls  Sen,  friot  (hart,  stark,  ausdauernd,  mittelhoch- 
deutsch rrat,  -rrodic)  Höre,  friet  Sen.  (Wejfden,  II,  8.; 
Däa.:  Kmscd  hoyed,  krusot  sind.  (Prov.  dan,,  SM.)  j 
Holt.:    Qekrold   haar,    gekrulde    sinnen.     (Barrebomie, 

I,  368«'.; 
Lot. :  Crlspi  oapilli  crispi  sensus.    (Binder  l,  851 ;  //.  613  ; 
Pkitippi,  i.  98;  Seyboid,  96.; 

77  Krauses  Haar  lässt  sich  nicht  glatt  k&mmen. 

78  Kruse  Haar  un  kruse  Sinn,  spitze  Käs'  un  spitzet 

Kinn,  dar  sitt  de  Deifel  dreemal  in.    ((htfnet.j 

—  Uau$kaUmder,  IL 


^7?' 


321 


Haar 


gvrtni 


Di 


T9  Krustfi  Ilaar^  krueen  Sinn^  da  dU  de  Düwel 
dr^mol  in.  —  Bucren,  T7J;  Itantkalmder ,  U:  für  Bttf- 

^  KiiR«a  ilaiir  ist  büld  geV)ürBtet  (geschoren).  — 
Atem,  17T,  J>ttdnn0.  CS.  Ttndlou.  m:  KiMi^ciH .  iM . 
SitNTMl«  41 J3.  Kitte,  J300.  ßr-4un,  /,  1028;  rn4rfc- 
Hfir«  ttt;  f*h«cM^<er',  1407.  für  Franken;  Frotnmaan, 
ri.ll5«  137;  für  dl«  Seltmfi*:  TtMtr^  3T4;  üirStMhum; 
SehiA,  «S,  10». 

Wo  w«nig  ist,  da  lat  bald  aafrrertaint.     Aach:  KUloa 
XHbv»  «ind  bald  abgemacht.  —  Dieot  oft   a]i  Aulwort, 
«ioh  i«mati<]  weKeu  uubodeuUüdor  Aag«l«ir<)nb«»it, 
üfT«'    Oeiotiftflt!  mit  Mangel    an   Zeit  eotitibulüigt, 
M««««n :  Aq  karten  Haaron  lat  nicht  viel  tu  khm- 
iflCD      r Atifnann    VI,  45;*.) 
/  uhö  via«; .  krAtk^  rozum.    (dtlukovilcy ,  in.) 

,1J  h«ad  i«  «oon  ibftveQ.     ftfaui.  S-llJ 
jcu  do  drai»  coart«    oii(ip».    (Mutiktrotch ,   'iMJ 
i/vXi..  tian  baar  ia  gaauw  g«katnd.    (üarrtborndf,  J,i&.) 

81  Lang  likr,  kurtzer  sinn.  —  Franek,  l,  si**;  £9«- 
notff.  MO^;  LifcoMM.  1/.  170, 13 ;  SaÜcr,  M.  ütfrt«.  1498 
u.  apei. 

/>>.•      Lotin»  chertttXt  e.iut»  oerr»!!«'.    (Krittingtr,  l)ti*J 
Laogo  harcQ,  kon  gaheu|iE«D.     (Harrf^ltome* ,  i,9e9.J 
<  .      Dbgi  laal  kratka  paotet.    (Celalvrtky.  309.; 
X'4»«,      J^tfD«  »o    doigib   14a»   p*   kratklh    nUffil.     (Cfln' 

tortkf.  3»«J 
Ar««r.     iinai  laai,  kratka  )>am«t.  —  Z«ae  lü  dugali  laaih, 

H^i  kraik«  iianietL 
XÜ^f    MoftMlaskte    tlgaa    ruba«,    trampta    tttnai.     (^LVfii« 

ft4«L  ^-t^w  dlugl»  wloiy ,  »  roium  kiotki.     C(7<'- 

tai 
Vf«^  Mvliwal  00  pitkad   Jaukied,   laiibikottcd 

n  J««ngr9  TlMr  —  IcTirzfT  Yenriand. 

''  A  -varmOgett  dar  Töeht«r  Kya'i. 

^evitfl  nicht    lactge*  Haar, 

.iM/iiseigen.     iJoUinger  (Hei- 

uibur»;    1S57_;    Wirtorkl 

<ii   dv«   IjiinK^D   Haart!» 

-wuil   ea  ui  der  keiitou 

tnjsuLiiltn»  Udii;^  wurde**. 

S9  der  hrtr  nicht,  die  vom  köpf  abge- 

muumUc'q  sein*  —  /.«'/twuiAii«  81S,  10. 

94  Mut)  kitnn  wol  Haare  lassen,  aber  man  moss 
die  ÜAUt  behalten. 

8i  Man  rnufcj  Ilajir«  scherfn,  wo  sie  Bind.  —  Sim- 
r*a    '>"  -  ^-  •/-■.  2W)7. 

M  Mao*  Haar  auf  dem  Kopf  bekommt 

PeiiK-    .-v«vigeo  Zopf.  —  Sxtnrvck,  laiaa,  iiuf- 
f«in ,  ei». 
^7  Ifit  den  HuaMH   zieht  man  einen  hinAuf^  mit 
dcA  Beinen  hcrnb. 
^^ fS  Kaoli  dem  Haar  gi)it  man  dem  Hund  den  Namen. 

^M.        JUtak.-  Pwil^i  trtti  ptn  jmAao.     (Cttitkotthj ,  2i>T.; 

^■89  Kicbt  (tim)  ein  Huur,  sagte  der  Kahlkuplf.  — 
^K^     f««*.ii:o. 

^^^^L  8»oM  aittf  dl«,  welche  w«it  rom  Zi«!  ff«bll*iiea  liiid 
^^^^B  mmA  Aach  iu  dem  Wabu«  atcbeu,  ihre  Baohe  aabr  gut 
^^^^W  .  VHMatai  m  haben. 

9<^  fi^ne  *  Hoorc  un  EUornsücbte  *  dregei  nenne  ^ 

glone   Früchte.      (Liifpt.)  —  Fittnenitih,  I,  269. 
*t  Bacfaa.    >)  KrlextbOaohe.    *>  Trage  q  keloo. 
tl  Bit  Uuf  uch  Erle  wnosae  net  af  gadem  Boden. 

(.%i^tiiintrf,-Micki.J  —  Sehutter.m. 
99  Rod  Hoar,  ken  god  Hoar.  (Sirthtt.)  —  l^uTfimicA. 
^  117,  n.u. 

^B  1^  aoMni  Sprtcbwörtpru  sind  dte  rothen  HaarA  uicht 

^^■^^  IFKl  aoMaehriebeo i  doch  wecbaeLn  aacb  die  Abtichtoti 
^^^^^  «Kar  du»  Färb«  d«r  Haare  wie  dUe  Modes.  Ita  14.  Jahr- 
^^^^^k  ]s«»4avt  -worden  die  rothen,  1»  11k  die  braunan,  im  16. 
^^^^f  41«  bload«ii.  jQ  17.  Jahrbtiadert  die  icbwuiMri  Haar« 
^^^^^B  Mj  actiAo  gebalteo;  im  H,  war  bald  dlea«,  bald  June 
^^^^  ynrb«  Mode.  (  VkI.  Bmtaner  KrsähUr,  UyK,^  »,  727.) 
^^^^^m  OelV  xix^A  «cli-war^  liitUrMi  iit  unicrn  Tni^n-ii  A^'n  Vnrcng. 
^^^^B    Je».  'koktnachLi 

^^^^^m    aAu'  '(aratolf  fin'l 

^^^^ft      rvB'  .      :i,  wogegen   '  T/on 

^  4:^  kultla    M.init  jcu«    «arbemolit.     (VgL   MürgealAatt, 

'^  SS  Bi6e  Uoe*  un  Erletholi  waaset  op  kalnem  gtie- 
den   Grand.     fK^üiVn,  Kreü  Lippftadi.J  —   ^^irn»*- 
t,  IU.  i. 
•«tlMa    llaar   nnd    KrletihoU   wacbaen    •«(   kttioeni 


S99 


94  Rohe  Hoor  on  Elsenholt  (Erlenholc)  ^a«a  «elden 

op  gue  Grond.  (ttfumj  —  Firvievich,  /,  405,  307; 
für  OldenUtltif:  \\e*rrMtw»g ,  4077;  GM*chmidi,  157;  für 
llattcdfi:  Firtnumt/i,  ///,  29.  ijfl .  für  »nld^rA ,  /^ni»«- 
ntf/i.  /.  3i6,  44;  Turti«?,  327,  157.  für  htrioKn  tro#«f#. 
76,  271;  fiir  WmiuI«-.-  FirMiwitA,  /.  »7.  6;  für  Frank- 
furt o.  Jf.;  Firmmtrh.  i/.  W,  V,  für  J/indrn,  rir»»«it<*. 
/,SS9,2;  für  ^llnmrlk:  l^annciit,  77;  für  C^udfracA.  /^r> 
mcnüh.  IU.  517,  6»,  für  IJannoMr:  Schamhath ,  Ui. 
atlfhiMch  Lei  //Mcffft.  »87;  Hau9kalend0r ,  i;  für  aachm: 
Pirmcmch,  /.4M.  117. 

D«T  Boden  auf  dem  die  £?le  w&tibit,  Ut  durclibrachlir, 
trogerlacb.    <S.  KllornhoU) 

95  Kood  hfter  en  en  elBen«torap  WMBen  xelden  op 

An'  goeden  grond.  —  »W/f.  UfUrat*  *w  drMbdWn 
tltithotoif\€  [GinUtiftn  tM2),  /,  a4. 

Ki  wird  gew&halicL  au^cnomaien ,    data  Judas,    der 
Verrftthor  Jeia,    rotho    Haare   gehabt    liabo«    doch    itt 
dle«6  Sage  deuttchon  Crtprung*;  uad   aie   atJj-inl  k/i- 
rade  ericitiiioD,  um  den  altea  Gott  Donar  in 
doc  Vo)kt  recht  horabcMwOrdigen,  waaunicli 

■  ■  <:.  Nach  15'.-.;/  (f.i'o/- 
u>  Caare   gegirbvu 


enchien,   all  ihn  mit  der 

de«  Neuen  Bundei  aueami 

UrUhre,   8.  25;  tibd  dem 

Und  daa  Volk  hat  sie  »pn 

ancb  SchiUtr  /,   I&  * 

hickUan,!,  139;  I/o,  , 

Butl.:    Rood  haar  en  .,  4,       --^ 

grood  gebouwd.     (ü^rrct^^unc,  1,  Tlü./ 
dÖ  Kot  har^  bÖSS  har,  —  Lehnuim,  917,  S2;  £ajel«m,sa3; 

Stmrode.  U62. 
„WttDA  di«  Farbe  der  Seel«  aloh  «af  der  Haut  oder  In 

d«n  Haai-eu  ausdruckt",  «ixgi  r.  Wrkhrltn  in  den  i*Ay- 

»Sofnomitekeik  Froffnt.  ■'  i^'Jonden  und 

BohwsrMSi,  yio  hal  MettaUna, 

Kleopatra,  Marl»  v».i  u«o." 

//.:  BoftBo  mal  pelo.    (Uaai,  al;; ,  Aurtc,  2iJ7.) 
07  Rot  har  ist  entweder  gur  fromm  otler  gar  böM. 

—  Franck,  /.  77*  ;  LWuimim.  //,  »83.  6»;  5imro«k.  855», 

Körtr,  2497;  AVfrft'«,  >W». 
In  alten  Zi^it^n  waren   «li.«  iri-kiji.ifi.if.t)    v.iivi^r   »f.»»!- 

tüx  rotbes   Haar  elng«noi^ 

Aach  Jetxt  wird  es  noob  ^ 

andern  Torgeaogen.    '»  ■ '  1. 

Uehtea  Haar  als  da« 

mit  rnthem  Unar,   \- 

grn**!!.     A^.i..|)„,j   d^.^,.^,  ,,  , 

Tr:  ihr  Haar  . 

JK'i  n  i»t  intii ,  , 

WU     ,.,*».      1..^     ,U9t       bis      «ttr    Vtii^^uiuijy       uijv^i.4;iut;.n,      Ki.(,'tü 

rothes  Haar  eingünommcn. 

98  Rötea  Haacr  öü  ,e  J^rleheck  wasse  selte  of  'n 

gute  Fleck.    fllatm-berg.J  —  FrommaHn,  [1,409,  iO. 

9D  Roth  haar,  erlcnbogeu,  thuai  du  guta,  man  sull 
dich  loben.  —  UenUch^  925,  29. 

100  Roth  Haar,  Schalck  in  der  arth.  ~  Mri.JL 

101  Roth  Uaar  und  spitz  Kinn^  da  aiUst  der  Teufel 

drin. 
BoU.:  Bood  haar  m(t  eone  ipite«  kin,    daar  itoeki  de 
dalrel  In.    (Uarrfhotnit,  /,  'i70.J 

102  Roth  Haar  vcrruth  den  Vater.  —  Stmrock,  a&es, 

103  Rotbe  Haar  und  Erlehecke  wachaeu  auf  keine 

gute  Hecke.    (Kimiytktii.) 

104  Rothe    Haare    und    Kiefernholz    wachaen    auf 

Bchlechtera  Boden.     (Frai^i'n.) 

r      '^     *     !,of  hat  die  Haare  auf  Küpfen    der  ver- 
»c  arüarbea  g«BAhJt.     Auf  dem  blonden  tand 

er  dem  braunen  ll»9440,  auf  dem  aehwazaen 

lir.  I  dem  rothen  8S74U.    Wenn  mnu  bloe  auf 

di'  liuare   läbe,   so   konnte  man  annehmen', 

dJl^  iJ  und  Boden,  auf  dvm  die  rothrti  stcfirn, 

nirht  ifnt  %v\,  dtt  er  gegen  blond  am6mN:«x'. 
allein  waa  den  totben  und  «ohwaraen  lui  <' 
Haare  at^ng,   wurd«  anfgewogvn  durch  m 
BUrke  dM  einaelaea Hjur*.  (Uorgtnbiati ,  Slutt^'üri  i-s.':., 
8.  31S.J 

105  Rothea   Haar  und  bärtiges   Weib  grause  nur 

von  fern. 
En^t. :  Do  not  bajr  &  red  IxkLred  ^«non ,  do  not  eell  on 

either,  if  yon  bare  any  In  the  honte  drivn  them  awaf. 
J?(*<^;  Keoen  man  met  («od  hn^r^  eeae  rrotiw  mct  eenen 

baajrd,  groot  ae  oter  Tier  mijlen  rer  of  lang,  uet  drie 

•  teeaen  in  de  bund.     ( äarrtbom^ ,  /,  26A.) 

106  Rothes  Haar  und  Regenbugen,   thun  sie  gut, 

80  soll  manV  loben. 

107  Kure  Hoor  unn  Erlerenn  stechen  neineneinug 

Deiwel  drenn.     0\anau.J  —  Kekrnn,  17.  29, 

SothesHaar  und  i£U«nirliide ,  itackea  ««uAUftdaatm* 
aig  TeuLfei  dAria. 


223 


Haar 


Haar 


108  Schlecht  geschoren  Haar  trägt  zweier  Leute 

Schande  baar. 
Dan.:  Ilde  ikaaret  haar  er  tTendo  msods  «kam.    (Prot, 
dan.,  26'>.) 

109  Schönes  Haar  und  rothe  Wangen  sind  gar  bald 

vergangen. 
JIull.:  Schoon  haar  en  wel  to  zingen  sijn  vergankelijke 
dingon.    (Harrebomee ,  I,  210.) 

HO  Schwarzes  Haar  und  rother  Bart  —  Teafelsart 
(oder:  Zeichen  einer  bösen  Art).  —  Körte,  2496 

U.  3088. 

DcD  Sprichwörtern ,  welche  gegen  das  rothe  Haar  xn 
Felde  ziehen,  geht  ei,  wie  allen  Kegeln,  die  von  ein- 
zelnen F&Uen  abgezogen  und  aafe  Allgemeine  Oberge- 
tragen worden,  sie  werden  unwahr,  ungerecht.  (Vgl. 
WeckherUn'a  Paragraphen,  I,  151  fg.)  Dai  Vorurtheil 
gegen  BotlikOpfe  kann  mit  starken  AutoritAten  bekämpft 
werden.  Ich  erinnere  hier  nur  an  den  gewisi  redlichen 
Sokrates,  an  den,  sobald  es  nicht  Krieg  galt,  sanften 
Pyrrhus ,  an  den  braven  Aristldes.  BOmer  and  Griechen 
«eigen  Helden ,  Gesetzgeber  und  Welse  mit  rothem  Haar, 
die  kein  böses  Haar  an  sich  hatten.  —  Bei  Fitehart 
(Prakt.)  findet  sich  sUtt  „Tenfelsart«  —  „Buhlerart'*. 
Schwarze  Haare  und  weisser  Bart  soheinen  aber  auch 
angefochten  zu  werden.  Der  Dichter  8t,-Amant  (ge- 
boren 1593,  gestorben  1660)  sagte  zu  einem,  der  das 
Schwarsweiss  in  der  Art  trag:  „Bs  scheint,  sie  haben 
mehr  mit  den  Kinnbacken  als  mit  dem  Hirn  gearbeitet." 
(8.  Larre.) 
It.:  Barba  rossa,  e  eapelliera  nera  sono  indisil  di  perflda 
natura.    (PaxtagKa,  340,  t.; 

111  Verworrenes  Haar  rauft  jeder  Kamm. 

112  Viel  Haare  geben  eine  Bürste. 

JSToll.:    Yeel  haartjes  maken  eenen  borsteL    (Sarrebomie, 
J,  270.; 

113  Was  in  Haren  steckt,  kan  man  wol  abschnei* 

den,  aber  es  wechst  doch  vber  nacht  wider. 
—  Lehmann,  175, 11. 

1 U  Welcher  Haar  hat,  den  kann  man  rüpffen,  das  kan 
man  keinem  Kahlkopff  thun.  —  LOimatm.  681,  ii. 

115  Wem  de  Hoe  gria  wärdc,   da  ess  en  Essel  äs. 

(BeHntrg.J 

116  Wem  man  das  Haar  bürsten   soll,   der  muss 

selber  dabei  sein. 

117  Wem  seine  Haare  lieb  sind,   der  muss  keine 

Händel  anfangen. 

Die  Bussen:  Sieh  in  Streit  begeben,  heisst  seine  Haare 
nicht  schonen.    ( Kiete weiter ,  18.; 

118  Wenn  das  Haar  abgeschnitten  ist ,  achtet  man's 

nicht  mehr. 

119  Wenn  die  Haare    geschoven  sind,  tanzen  die 

Läuse  auf  den  Stoppeln. 

Ist  das  Vermögen  weg,  springen  die  OlAnblger  aus 
ihrer  Haut. 
HoU.:  AU  de  baren  geschoren  zijn,  dan  dansende  luiaen 
op  de  Stoppelen,    (ffarrebomde,  I,  26St,) 

120  Wenn  man  das  Haar  wil  zn  klein  kloben,  so 

zureisst  maus.  —  Petri,  Ii,  66S. 

121  Wenn  man  ein  Haar  auszieht,  wird  das  andere 

locker. 
Dan,:   Et  haar  borte,  gier  et  andet  haar  biet.    (Pro9* 
dan.,  265.; 

122  Wenn  man  Haar  vnd  Bart  schon  abschert,  es 

wechst  doch  wider.  —  Lehmann ,  &4S ,  93. 

123  Wcnn's  in  den  Haaren  steckt,  so  kann  man's 

abschneiden,    aber    es   wächst   über   Nacht 
wieder. 

124  Wer  blonde  Haare  hat,  will  sie  auch  noch  ge- 

kräuselt haben.  —  Gartenlaube  (Leipzig  1866),  Nr.  4. 
Dan.:   Hto   der  bar  et  guult  haar,  tu  hare  et  kruset. 
(Prov.  dan.,  265.; 

125  Wer  die  Haare  selten  kämmt,   der  rauft  sich 

desto  mehr. 
Moll.:  Wie  zelden  de  hären  kamt,  doet  bet  niet  dan  met 
PÜu.    (Harrebomie,  1,  >70.; 

126  Wer  einem  die  Haare  schneiden  will,  dem  muss 

man  sich  nicht  in  den  Schos  legen. 
ErkUrt  sieh  ans  der  biblischen  Ersfthlung  von  Simson. 
Dan.:  Betroe  dig  d  udi  deus  ski»d,  som  tII  afklippe  dig 
dit  haar.    (Proe.  dan.,  69.; 

127  Wer  Haare  hat,  den  rupft  man  dran,  bei  einem 

Kahlkopf  geht's  nicht  an. 

128  Wer  sich  ein  Haar  krümmen  lässt,  dem  krümmt 

man  bald  den  Rücken. 

In  den  deutschen  Sprichwörtern  Ton  1641  heisst  es: 
„Lass  dich  den  Veind  nicht  faesen,  noeb  in  Schlaf 


share  «n  egg.    (Goal.  1IS4.; 
i  toto  Pilo  oarent«.  (Oaal,  isnj 


bringen  1  Liist  du  dir  heut  «Iiiea 
ttberackem  oder  deine  guten  Oedanken  dir  Tenpeiieu, 
so  praktloirt  man  dich  morgen  um  mehr  und  ^aigt  iUk 
aus  deinem  Gute  und  aus  dir  salbet  Ubbusi** 

129  Wer  weniff  Haare  hat,  der  pflegt  üe  wohL 

ICag  wol  oft  der  Fall  sein ,  waan  der  iiuMve  Kopf 
unordentlich  ist  und  er  nur  als  Abbild  Tom  iiuieaa  ei^ 
scheint.  Aussen  verworren,  innen  venrorren.  —  Die 
Bussen:  Die  letzten  aieben  Haare  klmmt  maa  «ehr  sorf- 
fttltig.    (AUruann  F/J 

130  Wie  das  Haar,  so  der  Mensch. 

131  Wie  llht  (leicht)  könt  net  en  Hör  ^  de  Bot- 

terl    (backen.)  —  Firmemeh,  I,  4M,  160;  ftoeftdaitM* 
bei  Simrock ,  4163. 

132  Wo  kein  Haar  ist,  was  will  man  kämmen?  — 

Eitelein,  967. 
HotL:  Het  is  kwaad  kämmen,  daar  geen  haaris.    (Harre- 

bomie,  I,  9;  Bokn  l,  334.; 
Lai. !  Quid  pectunt  qui  non  habent  oapilloi.   (SieeMm,  faj 

133  Wo  weder  Haare  sind  noch  Federn,  da  ist  bös 

(schwer)  rupfen.  —  Goal,  1399;  Körtt,  tMi, 

/,  1024. 
Engl.:  It  is  verj  hard  to 
Lat.:  Nolo  pilos  trahere  ( 

134  Zeugt  man  dich  mit  den  Haaren  hinanff,  so 

zeugt  man  dich  mit  den  f*üssen  wider  herab. 

—  Cruter.  W,  118;  Lehmann,  II,  904,  4. 

*135  A  hätt  mich  bei  am  Hoare  über  a  Haufen 
geschtüssen.    (Seile».)  —  FTommaxm,  UI»  Ui,  112. 

*  136  A  hot*s  ok  ze  holbe  Hoaren  gemacht    (StUn.) 

—  Prommmm,  lll,  413,  504. 
Flfichtig,  oberfllohlich,  unffenllgend. 

*137  A  ward  doch  missen  Iloare  lussen,  wenn^s 
derzu  kimt  (ScMee.J  —  Frommmm,  in,  408.  SM; 
Gomokke,  246. 

*138  An  di  is  k6n  Haor  göds.  CAUmartt.)  —  Damtea,  77. 

*  139  Auf  ein  Haar  schiessen  (treffen).  -^  JSrav»,  /,  iei8. 
*140  Aufs  Haar!  —  Eitelein,  ite.' 

Lat.:   Ad  amnssim.  —  Ad  unguem.    (Eiaelem,  MS.; 

*141  Aus  einem  Haar  einen  Mastbanm  machen.  — 

VTvndaer,  XI,  61. 
•142  Begehrt  unser  Haar.  —  Scheitel,  ine*». 
*143  Bei  den  Haaren  dazu  gezogen  sein  (werden). 
*144  Bei  einem  Haare  war'  er  gefallen  (oder:  vom 

Pferde  gestürzt). 

Es  fehlte  nicht  viel. 

*145  Bey  einem  Hör  het  e  mich  getroffen.  —  Co- 

moIdlM ,  286. 
•146  Bist  du  der  Haar?  —  Simplif.,64. 
*147  D*  Hoa  senn  ma  dapai  ge  Pea  gstign.   (Steier- 
mark.) —  f'irmenjcA,  y/,  767,  74. 
Die  Haare  sind  mir  dabei  zn  Berge  gestiegen. 
*148  Dar  is  ken  got  Har    an  em.  —  EidoMü,  665.- 
Scküize,  II.  85. 
Es  ist  ein  durchaus  schlechter  Henseh. 
*149  Darüber  sind  mir  schier  nahe  grawe  haer  ge- 

wachssen.  —  Franclt,  Airadoxa,  124^. 
*150  Darum  geh*  ich  kein  Haar. 

HoU.:  Ik  geef  daarvoor  geen  haar  van  mijn  hoofd.  (Barre- 
bomie,  /,  269»».; 

*  151  Das  geht  yber  sein  Haar  hinauss.  —  flerber^er. 

/.  178. 

*152  Das  Har  muss  ich  zu  dem  ranffen  darleihen.  — 
Franck,  II,  81*. 
„Das  har  mflssen  herleihen."  (Aeentin,  LXXXVU''.; 
*153  Das  ist  gegen  die  Haare. 

(}egeu  den  Strich   oder  Stachel,   wider  den   Strom 
oder  Wind. 
*154  Das  ist,  ums  Haar  sich  auszuraufen. 

„Das  ist  ums  Haar  sich  auszuraufen  und  an  den 
Wftnden  hinaufzulaufen."  (Das  eniküUte  Freuteen,  Win- 
terthur  1845,  S.  379.; 

*155  Das  kann  einem  die  Haare  wol  grau  machen. 
*156  Das  krümmt  mir  kein  Haar. 

MoU.:  Het  krenkt  mij  geen  haar  op  miJn  hoofd.    (Barrt- 
bomie,  /,  269 M 

*  157  Das  sol  mir  kein  grawe  har  machen.  —  Franck. 

II,  23**;  Eiselein,  266;  A'Jrte,  2503;  Braun.  I,  1022. 

Um  zu  sagen:  Das  bertlhrt  mich  garnieht.  geht  mich 
nichts  an.  Franck  drttokt  dadurch  die  lateuisohe  Se* 
densart  aus:  Non  est  curae  Hippoclidi;  indem  er  sie  mit 
folgenden  sinnverwandten  zusammenstellt :  Da  weehsst 
mir  kein  bart  von.  Waa  geht  das  graf  Bgo  an.  Da 
f^agt  Ck>ati  onsorg  vil  daraaoh.    Ea  fragen  4ie  von 


Hau? 


Haar 


326 


Cdla  vU  iUr&&chi  (!«■  die  vonn  TeaUoh  kein  brol  lmb»n. 
Sy  fTAft  TU  daniftcb,  wiu  dn«  koru  Reit.  ,,Djm  Oriiaru 
gVMhl^l  »Q«  drcforlei  Trftiioh :  tHo  aiu  Weisheit  au<r- 
na,  grauen  »m  Haupt*,  di«  iini  NalmtiiK  RoritiHQ,  ftni 
»Mt:  di«  far  and«»  Leot«  «organ,  am  Arsoh. 

J&8  Di»«»  nicht  vmb  ein  bar  vnd  tiittel  fehlet.  — 

150  DaH   ^esrhritt    tiieh  um    diner   gölen   Hdr,  — 

.*?.'■"  :■    'iniW.  ß83. 

I  t  nin  doinor  gelben   naarci  willeu, 

(A  iit  deinetwegen.    Qoldgelbo  Hanre 

iialun  C4»iua^l  lui  tMumiura  10)160. 

160  Data  Mea  en  llaa,  en  Farw,  jan  Schömmel 

on  jun    Fass.      {S'Unmj/'ff.J   —   FrLuhlner^,  1409. 

iCl  Dttvon  werde  ich  kt-ine  grauen  Ilaare  krie'gen, 

r....       I..,  f.,,-  .i,^,<  iui^Qu  gra»  haar.    (lYog,  dan.,  8S0.J 
lene  crrijse  (ffraauwe)  haaren  van 

ii.-'  i»cr  ist  überall  gen  de  Ilar  ( gegen  die  Haare ) 
irav. 

I>«n  KiMüta  Segen  dt«  Haare  fdlii^Q,  r^rnrsachl  nn- 
Mifm«lu>e  Kmpflndaa^  und  geht  aucu  utoht  ho  leicht. 
VonFvrtOBan,  die  vom  WiderepraohBtroiit  erfüllt  sind. 

•103  Der   wird   a    Hoar   in   Brei   fiiinen   (finden). 

(Fttmlun,)   —  Frommnnn,  VI.  315,  13.1, 
R«  wird  Widerw&rtiKkeiten  dabei  gebon. 

[•|€4  Dtar  aan  Hiaren  uuri  a  Bödder  (Butter) 
ntwij  —  Uimpt.  VW.  3iil .  171. 
1G5  Die  ilaarc  auf  dem  Kopfe  pfeifen  ihm. 
I*  |(i€  Die  Haare  auf  dem  Kopfe  verspielen. 

Frt.:  Jotitt  ia4<iu'Jk  aa  ohemiio. 
[•|67  Die  hat  lluar  den  Rachen  'na  (hinab). 

V,  L  BoUcbiedenholl,  Energie. 
Dt6   Haar  on  sewe  Bege,     (Itulrrhurq,)  —  hnsth'^ 
birr*.  litO. 

Zor  Beceiehnang  eine«  dannen  Bartei:    Drei  Haare 
uml  eieben  Eeihen. 
16'9  Du  renuÄgst  nicht  ein  einiges  Haar  weiss  oder 

•chwarz  %m  inachen.  —  Maiih.  i.  36. 
170  Ein  TTtar  in  etwas  finden.  —  dunjir.  W.  «s'* 


(Am- 


(Nht- 


u  Umstand  Tön  otwaa  abgeschreckt,  mit 
V*  ^ffegea  oder  auch  mit  Argwohn ,  Bedenk- 

1;  lUlt  werden. 

IT !  ciT  epalten. 

17  -  U  in  die  Har  spielen.  —  Atemin,  CCXLVi*. 

f  M»  <lie«e  BedcnMrt  mit  dftr  S.  CCWCXV  ■  in  der^elbeti 
Baärit^iun  Qhr^^nik  Torkommondon  Bedeneart:  KtWM  in 
41«  harr  (s.  Harren)  spifL<:n.  d.  1.  nnf  die  latiff«  Bank 
»«hielieo,  gleiobbcdeniend  iat,  oder  welchen  andern  Sinn 
altt  hsS.  habe  ich  nicht  ermitteln  können. 
173  £iiiander  in  den  Haaren  liegen. 

l!&«tnt   i«in,   eich   im   Streite  miteinander  befinden. 
^1>te  lairea  »ihandereu  far  vnd  fltr  ita  bar  vnd  konten 

«tl  mit  fi-    "'«  -  -  "-n."    (Ji'iry   Wickramm^ ,  fioU- 

w^aml'-  1  herausgegeben  von  U.  Kurt 

»II.W  iMnauu  lu  iivi  iii».ai  litten.    (Omrretfjinre .  I,^*',^^\) 

^174  Ktnsm  die  Ilaare  beschneiden.  —  inauderxivhchen 
(Katavrvlautem  i$«C}.  S.  1»S.  1. 
lo  dam  Sinne  wie:  Einem  di*  Leviten  le«eo. 
![•  175  Einem  die  Haare  kämmen.  —  Euelein^m. 
'17Ä  Einem  in  die  Haare  wollen. 

lieUgcDheit  enchen,  Streit  mit  ihm  aniofangen  oder 
■ich  an  Ihm  *ti  rjtcheu. 
m. .  n  7  a  Long  Umi  qa'ü  uo  la  gArdoÜ.    (Krtmn^tr^ 

117   E'  ^  i  dn  Haar  trauen. 

•17Ä  Eii.^.-  i    .  -k  bar  gen  Himmel  ziehen.  —  Men- 

Um,  COTilll'*. 

•i7»  Er  hat  d'  Hoor  der  latE  Wäg  g'strühlt.  (Soio- 

•liO  Er  bntein  Haar  darin  gefanden.    (8.  Aal  w.)  — 
'  iftfffMuJtoii,  UM;  Körtr ,  J&fis';  Bram,  1, 10». 
(>i-r  Trtir«,  K.  B.  in  der  Arbeit.  Auch*  er  itt  dAdarch 

XL.        •     "  komraon.     (I.irß,  Jtlivt.,  %6.) 

a*>*  b»i*«  tu  bet  »l'i'l-  (Barri-bomi*,  T,  2^8 '.; 

*IH1   Y  M  lar  im   hJchaffen  (Arbeiten)  ge- 

ekelt'» ihn  davor,  (liMn%»Qtn,) 
11  Haaren. 

de  hareu.    { Humbi^m^e .  J,  S69*\; 

Haar  und  ist  wie  er  war. 

L,    «iarj?ch  irvjk&r  n«OdlOJil.     fl^fM- 

.  ,  u  >L   IL  •tiftvio»     (CtUiiiiHHliV  „  333.; 


*164  Kr  hat  Haar'  um  die  Fiisse. 

•)  Oeetcrroicliiach  fttr  Flocha. 
•185  Er  hnt  Hfiari*.     ^S'<«»^.,"^'>»rr7r»j 

L  i.i-<sio in  starker  Haarwuchs 

1  <l«r  Starke  galt,  ist  ans 

diM     '  -  -nut. 

*  180  Er  hat  ilitare  iiut  Ucu  Zu.hnen  (auf  der  Zunge), 

—  [iuckmg.  371;  tMtctii<cr<j.  lU.n:  Kärtr.  »SO»'',  /fniMn. 
/,  1031. 

Boaitxt  Erfahrung  und  EenntniMe.  Well  der  Bart  im 
mlLunlicLen  Alter  kommt  uml  riiit  dicKLMu  ;iui.]i  in  dwir 
Hegel  der  Veratand.     Dir  1- 

berzlgen :  Kr  hat  Haare  ir  u 

von  einem  faulen  Arbeite:     ^-.  , .l,_lJ» 

(Avojr  du  poil  du  milieu  dv  in  matu.    i.rrvwj-,  di.  i.> 

^t.:  CSet  houme  a  da  «ang  au  boat  des  ongli^a.  (Ltn^ 
itroy,  1357;  StarHrhedci,  ii^3 ) 

JltfH.t  Hij  draagt  haar  onder  jiijn  hemd.  —  HIJ  hoeft  geen 
haar  op  iLijne  tong,  —  Hij  bocft  haar  op  jtijne  tand«!». 
(Barrfbomtt,    I,  'i&V.) 

Litt.'  Antehao  putabara  te  habere  eomaa.  — >  Armaluram 
in  linguR  habet. 

Span.:  Teuer  potoi  en  el  corazon.  (Bvhn  f.  JiSv) 
•187  Er  hat  Haare  lassen  müssen.  —  scIhuwL  llia*; 
Frtmck.  7.eytbuch,  CXXXVII*';  Draun.  t.  i03ü;  Körte.  »iOö*, 
Hat  ticltaden  nnd  Vorliut  erlitioii  oder  bei  eitiem 
Streit  düu  kanaro  goxogen,  wfil,  wer  iu  einer  Hcbltt» 
gero)  unterliegt,  tolton  ohuo  Verlust  von  Haaren  da- 
vonkommt. —  Sohwftbifob:   Kr  ron»«  Hdr  lauu,    (Srjff^ 

Ftm.:   CeU  von«  aoAt«ra  ober;  voua  en  paycre«  ta  tance. 

—  II  ett  demeurö  pour  Ic«  mge».     (KrUiauvr,  aifi".J 
^    11   r   a  laisad   de»    pianica.     (Lenttrou,   13VC,'    Siar- 

Ifotl.^  Hij  hoeft  dAftr  ha*r  gelalen.  (JJarrtbotnie ,  I,  i(t9.} 

•  188  Er  hat  Haare  von  demselben  Hunde. 

IfoU.r  Hij  hftoft  hot  haar  van  deoxelfen  hond.    (Barre' 

•189  Er  hat  (ki-ause)  Ilaare  wie  LicJitspiesse.   (Ost- 

preutt.)  —  Fritcbhier .  iS^. 
*190  Er  hat  kein  Haar  dabei  gewonnan. 

ffoU.:  Hij  wordt  goe»  lutar  rijker.  rffarrtbomSe,  /,  9^691'.^ 

•191  Er  hat  kein  llaar  von  seinem  Vater. 

Iit  fbio  auch  nicht  im  geringsten  ähnlich. 

*  192  Er  bat  nicht  so  viel  Haare  auf  dem  Kopfe  als 

er  Reue  (Charote)  hat.  —  Ttndlau,  sm. 
*I93  Er  hat  rothe  Haare,  er  ist  ein  Letzer.    (^ür* 

•194  Er  hat  so  viel  Haar  urabs  Maul  als  ein  Laub- 

fröschleln.   —   lirtmmehhnuACii  ^  Voytftnett ,  i. 

•195  Er  bat's  in  die  Haare  gehen  lassen. 

Hat's  absichtlich  vergeeten,  eo  als  weoit  ihm  d«r 
Befehl  statt  in  die  Ohren ,  nur  in  die  Haare  gegitngeu 
wAro. 

•196  Er  ist  auch  des  Haares.  —  Herber \fei ,  I ,  »u. 

D.  1.  dcsactbeii  Gelichters. 

•  197  Kr  ist  die  Haare  nuf  dem  Kopfe  schuldig. 

Kann  sogar  buchatitblich  wahr  sein. 

•198  Er  ist  kein  Haar  zu' gut  dazu. 

JlolL:   Hij   is   er   geen   haar  «0   goed   toe.     ( Hairebiftnit , 

I,  H9»0 
*i99  Er  ist  mir  zu  Haare  gewachsen.  —  Gntuphed, 

ftnttäge  (Leipwj  I73t-4i),  Xm.  200. 
•200  Er  kan  das  har  spalten.    (8,  Floh.)  —  Fronck. 

W♦^7^ 

EolL:  Uli  kan  eon  haar  is  driefin  kloven.    (Harrehom^*, 

1,  %m.) 
•201  Er  lässt  kein  ganzes  Haar  an  einem.  —  Tend- 

\ou ,  in. 
So  schfcrf  nnd  sohocidond  ist  Beine  2ang». 
*202  Er   bisst  sich   keine    grauen   Haare    darüber 

wachsen. 
*203  Er  liegt  ihm  in  den  Haaren, 
*204  Er  musB  das  Haar  zum  Kaufen  hergeben.  — 

Jf^rto.  »&a8^  Sair<T,  78. 
Dqrcb  dan  Streit  anderer  leiden.    (S.  Qollen  If^.J 

*205  Er  nimmt  das  Haar  mit  der  Haut. —  HiuAdix.^A; 

Uram,  I.  tOlO. 
•20c  Er  rauft  sich  darüber  die  Haare  heraus. 
•207  Er  reisat  keine  Haare  tius  auf  einem  kahlen 


♦208  1 


laare  am  Ei. 


tt.:    .\itiulc  cerca  Chi  Dull'  Ovo  il  ptlo  cenre*.    (Pauoft^a^ 
»7.1,  V 

•209  Kr  -.-)•♦  kein  Haar  breit  daroii  ab. 

i/>  '  -^>itu  heur  Iire««!  «oQr  li«nt  OLtld«A  Vn 

1-  .  y,  Uf.9.; 


227 


Haar 


Haar 


•210  Er  will  auTs  Haar  bezahlt  sein. 
♦211  Er  will  Haare  davon  haben. 

Beanspraoht  eiii«n  Theil  dayon. 

*212  Er  will  Haare  vom  Frosch. 

HoU.:  Hij  wil  haar  Tan  de  padde.    (Harrthomie,  /,  369.; 
•213  Er  will  mit  ein  paar  Haaren  einen  wüthenden 
Stier  fesseln. 

Frx.:  De  petit  crin  lyo  la  geant,  qui  sans  ponnoir  a  vou- 
loir  grant.     (Bovilt,  11,  23;  Leroux',  /,  168.; 

Lot. :  Nititur  exiguo  hie  crine  ligaro  gygantem.  (BoviU, 
II,  23.; 

•214  Er  zieht's  mit  den  Haaren  herbei.  —  Körte,  2508'». 

Jüd.-dfutach:    Das  haasst:    bei    de  Hoor»    herbelgexoge*. 

CJes.,  5,  19,;    (Tendlau,  101.; 
HoU.:  HiJ  scheurt  (sleept)  het  er  als  met  de  hären   bij. 

(Harrebomie,  l,  269.; 
Lat.:    CapillU  trahere.    (Binder  II,  430;   Ei$el€in,   266; 

Erasm,,  942.; 

•215  Es  fehlte  nicht  ein  Haar. 

Mhd.:  Daz  vervieng  niht  als  Tmb  ein  hftr.  (Alexius  vo* 
Jörgen  Zobel,  v.  383.;    (Aas  dem  Jahr«  1455.) 

•216  Es  hängt  nur  an  Einem  Haare.  —  Kirte,  asos«; 
Braun,  1, 1033;  Sandvots,  41t. 

Von  etwa«  sehr  Geführliobem.  Wahricheinlioh  von 
der  aeachiohte  dea  Tyrannen  Dionyiin«  entlehnt ,  aber 
dessen  Haupte  ein  blos  an  einem  Haar  hangendes 
Sohwert  schwebte. 
Holt.:  Het  hangt  aan  een  haar.  —  Het  hangt  met  een 
haartje  aan  den  hemel.    (Ilarrebomie,  I,  268.; 

•217  Es  ist  ein  Haar  in  der  Butter. 

Hott.:  Daur  is  een  haar  in  de  boter.    (Harrebomee,  I,  ibS.) 

•218  Es  ist  kein  gutes  Haar  an  ihm;  man  greife 
ihn  an,  wo  man  will,  so  ist  er  stachlig.  — 
Friachhier,  287;  Frischhier\  1405;  Hetmig,  97;  Körte, 
2508™;  Braun,  I,  1033. 

„Es   ist  kein  gut  jFleck,   kein  gut  Haar  an  jhm.** 
(lierb^rger,  II,  199.; 
Frz. :  Ces  gens  sont  aux  epies  et  aux  couteaox.    (Kritzin- 
ger,   186^  u.  282  ^;  —  11  est  tont  composd  de  malioe. 
(Krittinger,  160"./— Leurs  chiens  ne  ohassentpae  bien 
ensemble.    (Kritzinger,  140**.; 
HoU. :  Daar  groeit  geen  goed  haar  op.  —  Daar  sitten  geene 
goede  baren  in  hem.    (Harrebomie ,  I,  268.; 
•219  Es  ist  kein  Haar  auf  dem  Kopfe  sein. 

Lat.:  Animam  debet.  (Tereni.)  (Binder  I,  61;  //,  174; 
Fhilippi,  I,  30;  Seybold,  37;  Feuelius ,  16;   Wiegand,A.) 

•220  Es  möchten  einem  alle  Haar  zu  Berge  stei- 
gen. —  Spangenherg ,  Jagdteuffd  (Eislebon  1560),  im 
Theatrum  üiabolorum,  263'*. 

•221  Es  soll  ihm  kein  Haar  gekrümmt  werden.  — 
Braun,  l,  1021;  Eiselein.  367;  Sandvoeit,  407. 

Es  soll  ihm  nicht  das  Geringste  au  Leide  geschehen. 
(Campe,   Wb.,  II,  488 ^; 

♦222  Es   soll  nicht  ein  Haar  von  seinem  Haupte 
fallen.  —  l  Sam.  14,  45;   1  Kön.  1»  53;  Apo$lelge*ch. 
27.  34. 
Dan.:  Der  skal  ci  falde  et  haar  af  bans  hoved.    (Prov. 
dan.,  265.; 

•223  Es  stehen  (steigen)  jhm  die  Haar  zu  Berge.  — 
Ueshusitu,  Vorrede;  Herberger,  II,  836;  Braun,  1, 1029; 
Körte,  2508. 

Furcht  und  Entsetaen.  Es  kann  dies  aber  auch  Wir- 
kung der  Elektricitat  sein.  In  der  Didaakalia  (Frank- 
furt a.  M.  1864)  berichtet  Ä.  Finger,  er  habe  sich  am 
17.  Juli  bei  scbwtüer  Luft  und  bedecktem  Himmel  auf 
der  Plattform  des  Thurma  der  Kdnigsteiner  Ruine  be- 
funden, während  südwestlich  ein  Gewitter  gestanden. 
„Wir  bemerkten*',  schreibt  er,  „wie  plötzlich  einige  un- 
serer Haare  und  aUmählioh  in  immer  grösserer  Anzahl 
sich  straiT  aufHchteten  und  fast  senkrecht  blieben.  Es 
geschah  dies  bei  mebrem  Personen,  auch  bei  einem  Land- 
mädohen  mit  den  Haaren,  die  nicht  durch  das  Haar- 
netz festgehalten  wurden."  —Im  SimpUcitaimut  (90  n.  178) 
flndet  sich  eine  Umstellung  der  SLedensart,  es  heisst 
dort:  „dass  mir  alle  Berg  gen  Haar  stunden". 

Frt. :  Les  chereux  m'en  dressent  klatdte.  (Krittinger,  138*.; 

HoU. :  Dat  is  eene  venrloeking,  waar  van  de  hären  op  het 
hoofd  te  berge  rJijzen.    (Harrebomie,  I,  268.; 

•224  Es  trifft  auf  ein  Haar  zu.  —  Campe,  Wb..  II,  488'». 
So  genau,  dass  auch  nicht  eine  Haaresbreite  als  Un- 
terschied bleibt. 
HoU.:    Er  ontbreekt  geen  haar  au.  —  Het  scheelt  geen 
haar  breed.    (Harrebomie ,  I,  269.; 

•  226  Es  werden  ihm  die  Haare  geschnitten.  OVeetf.) 
Er  wird  tüchtig  mitgenommen,  abgefttbrt,  surecht- 
gemacht. 
*22G  Et  ess  ken  Spier '  götHoor  an  denEcrL  (Lippe.) 
>)  Ein  sehr  schwacher  (Gras-)Halm,  ftr:  etwa«  Klei- 
nes, Geringstes. 

*227  Et  18  en  Hör  im  Locke.    (Sawt\Mi,) 


•228  Etwas  auf  ein  Haar  wissen.  —  Cwrjm,  U,4m\ 
HoU.:  Hij  weet  het  op  een  haar.    (Harrebomie,  I,  16^ 
•229  Etwas  bei  den  Haaren  fassen. 

Eine  sich  darbietende  Gelegenheit  «rgrtifva  «nd  dal- 
halten. 
•230  Etwas  mit  den  Haaren  herbeiaehen.  —  SiwipHt., 

364;  Braun.  I,  1033. 
*23I  Etwas  mit  den  baren  dahin  ziehen.  —  üMen- 

buch.  101. 

♦232  Fif  Haar,  sewe  Locke.  —  Frischbier  *,iAii. 

*233  Ha  maut  vner  (er  raass  wieder)  H&r  hewwen 
van  dem  Ru'en,  d&  *ne  gistem  bieten  hi&t 
(kerlohn.J  —  Firmenieh,  UI,  183. 108;  Wi)e$te,  88,  IM. 
Sagen  die  Zeohbrttder,  um  gegen  die  Folgwi  dsa 
gestrigen  Zeohens  dieselben  (}enttsse  sa  empfehuat  «tu 
Hundehaare  (s.  d.)  Hundsbisse  heilen  aolün. 

•234  Haar  an  den  Zähnen  haben.  —  £w«l«iii.  Mf. 

„Keck  und  rasch  sein  mit  Worten,  wie  «in  SdUaft  all 
grossem  Schnurrbart.** 

Haar  auf  Haar  machen. 

„Papst  macht  haar  Tfr  bar.**    (/.  Stumpf,  Oknmik  der 
Eydgenoaaemchafi,  ^Arich  1548,1,  72".; 

Haar  auf  Haar  rücken. 


235 


'236 


/,  77' 


loher 


368.; 


241 


242 


•237  Haar  geben.  —  Mtufc««», 

„Der  Wolf  fiel  in  die  arme   Haerde  und  ma 
Bock  gab  Haare  her.**    (Lichtwer.) 

•  238  Haar  um  Haar.  —  Körte,  3495  u.  3087. 

HoU.:  Het  eene  haar  op  't  andere.    (Harrebomee,  I, 
•239  Haar  van  der  Straten.  —  Richeg,99. 

Das  Wort  „Haar**  muss  nach  Richejf  «htmala  dm 
,,Unrath  auf  der  Oane,  besonders  Bohnaem—atP  be- 
deutet haben.  Wenn  tiefer  Schnee  gefallen  wat,  ginf 
ein  Fronknecht  in  der  Stadt  herum  und  forderte  sui 
Reinigung  der  Oassen  mit  den  Worten  aof:  «Haar 
van  de  Straten,  edder  myne  Herten  waidt  ja  panden 
laten.»** 
•240  Haar  vnter  Wollen  schlahen.  —  AgricolaU,  ist. 
Schotld,  1133 •»;  Körte,  2508 ■. 
Haare  auf  den  Z&hnen  haben. 

Diese  Bedensart  soll  daher  kommen,  daai  die  Altea, 
um  zu  wissen,  ob  ein  JOngling  riersehn  Jahre  alt  sei, 
ihm  unter  die  Nase  griffen,  ob  er  Haare  auf  den  Lippen 
habe.  Später  nahm  man  das  Wort  Zllme  fttr  Lijppe. 
In  seinem  Fache  erfiahren,  gettbt  seio,  Tiel  Kraft,  Er- 

fjftbrung,  Kenntniss  besitsen Ostfirletiaeh:  H6r  np'r 

Tttne  hebb'n.    (EickKald,  1903.; 
Haare  aus  flacher  Hand  raufen  wollen. 
Unmögliches  anstreben. 

•  243  Haare  in  drei  Theile  spalten.  —  Eiselein,  Mfr 
•244  Har  lat'n.  —  Eichwald,  m. 

♦245  Har  vnd  den  Kopflf  lassen.  —  Aventin,  CCXVII«'. 
•246  He  hett  noch  en  Haar  im   Nacken,  dat  en 

torügge  holt.  —  Eidueald,  686. 
HoU.:  Hij  heeft  wel  een  haar  in  den  nek,  dat  hem  daar 
Tan  aal  terughouden.    (Harrebomie ,  /,  969.; 

•  247  He  is  bi  de  Har  öwer  den  Tun  kirnen,    ((ktfriet.) 

—  Bueren.  680;  Eichwald,  39;  Frommann,  V,  533,  578. 
•248  He  kikt  dör  de  Haar,  as  de  Auerker  Swinen. 

(Oeifriet.)  —  Bueren,  611;  HauakaUmier,  lU. 
•249  Hei  heat  keine  guede  Hoar.    (Büren.) 
•250  Hei  lett  et  in  de  Hoär  dräupen.   (Sauerland.)  — 

Ostfrietisch  bei  Eichwald,  689. 
♦251  Holla,  ist  ein  Haar  vor.  —  Frieehbier*,  1408. 

Scherzhafter  Zuruf,  tun  einen  Fuhrmann  com  An- 
halten zu  bringen. 

•252  I  ho  nit  bou  viel  Hoar  uTn  Koupf,  as  midös 

reut.  —  (Franken.)  —  Frommann,  VI,  315,  136. 
♦253  Ich  frage  kein  Haar  danach. 

HoU.:  Jk  vraag  |daar  geen  haar  naar.    (Harrebomre ,  1, 889^. 
•254  Ich  glaubte,  er  hab'  Haare  an  den  Zähnen. 
•255  Ich  möchte  mir  alle  Haare  einzeln  ausraufen. 
•256  Ich  schere  mich  kein  Haar  um  ihn.  —  Aird- 
miakon,  8956. 
Hott.:  Ik  acht  hem  geen  haar.    (Harrebomie,  I,  S69>'.; 

•257  Ich  will  ihm  die  Haare  dehnen.    (Schienen,  Kreta 
Militsch.) 
D.  h.  ihn  raufen,  zausen. 
•258  Ich  will  ihm  die  Haare  einmal  auskämmen. 

Holt. :  Ik  zal  hem  het  haar  wel  eens  uitkammen. 
•259  Ik  heff  dar  en  Haar  in  funden.  —  Schütze,  U.  85. 

Die  Sache  ist  mir  zuwider  geworden. 
•260  In  de  Haare  drögen  laten.  —  Richeg,6i. 

Ins  Vergessen  stMlen,  wissentlich  ungethaa  lassen. 

•261  Jemand  (etwas)  bei  den  Haaren  herbeiziehen. 

—  Parömiakon,  IQU. 


929 


Haar 


Haarbentel — Haarklein 


230 


*268  Kein  gates  Haar  an  etwas  (jemand)  lassen. 
*S63  Kein  Haar  darum  geben. 

Kiohto. 

*364  Kein  Har  verwanken. 

MH.:  Noch  het  er  liota  nicht  umb  «in  har  Terwendt. 
(ÄltximM  von  Jörg  Breinine,  XIV,  33,  Ton  1489>. 

•265  Lass  dir  kein  graw  hare  daramb  wachsen.  — 
Afrieola  1, 163;  Egnolff,  86^;  GuUenüein ,  45 ,  ib;  Her- 
btrger,  II,  141;  Schottel,  HSl*;  für  Steiermark:  Firme' 
nieh,  II,  HO,  157;  für  Frmken:  Prommann,  VI,  315,  184. 
G^r«n  die  peinigende  Borge,  die  das  Haar  bleicht. 
„Laaeet  «ach  Icein  gran  Haar  waoheen  t "  (Simpiic,  1U33J 
»«. :  U  n'en  perdra  pae  an  oonp  de  dents.    l Lendroy,  583.) 
*S€6  Man  kann  ihn  mit  einem  Haar  dazu  ziehen. 
Hott.:    HiJ  ii  met  een  haar  de  trekken.     (Harrebomie, 
l,  Vü.) 
•267  Man  möchte  graue  Haare  davon  kriegen. 

Bott.:  Hen  ton  er  grUse  hären  ran  kzijgen.  (Harrebomee, 
1,  »70.; 

*266  Man  moss  Haare  im  Loche  lassen.  —  Schweit, 

I,  144.  50. 
Yon  einem  durch  Hecken  fliehenden  Thiere  entlehnt. 
•269  Bian  mnss  Haare  in  die  Wolle  schlagen. 
•270  Man  mnss  ihm  das  Haar  etwas  kämmen. 

McU.:   GiJ  moet  er  de  hären  bij  geheuren.    (Harrebomee, 

•271  Mehr  denn  Haar  auf  meinem  Haupte.  —  ih. 

40.  13:  «9.5. 

•272  Mit  de  Haare  bihalu.  —  Eidiwaid,  684. 

•273  Mit  jemanden  in  den  Haaren  liegen.  —  Luther'» 
TiKkr.,  134  ■. 

•274  Kicht  ein  Haar  von  euerm  Haupte  soll  um- 
kommen. —  Lmc.  31 ,  18. 

*275  Kicht  eines  Haares  breit.  —  Campe.  1V6.,  //,  488^. 

•276  Nicht  mit  einem  Haar  an  etwas  denken. 

BolL :  De  heb'geen  haar  op  mijn  hoofd,  dat  daaraan  denkt, 
als  ik  «ist,  dat  ik  er  een  had,  ik  londe  het  uittrekken. 
(Barrebotnee,  I,  369.; 

•277  Nicht  um  ein  Haar. 

,». . .  Da  mfiohteat  in  nit  rmb  ein  har  schelten."  (Brandt, 
Oh  der  Konig  wt$  engeltand  ein  lügner  sei  oder  der  Luther. 
Kloiter,  IV,  943.; 
JIM.:  Wir  liegen  ir  niht  rm  ein  har.  (Den  vrttende, 
».  114,  88, 18.  Jahrhundert.;  —  Vnt  wart  nie  mvde  rmbe 
•in  har.  (Alexitu  von  Jörg,  Breinine,  XJV,  1364.;  —  Ich 
awifel  daran  nit  ein  hare.  (biocletianut  Leben  von  Han* 
9on  BüAel,  herauigegeben  ron  AdcUb.  Ketter,  Quedlinburg 
1841 ,  y.  6468^;  —  Nit  als  riel  aU  Toimb  ein  hare.  (V.  8365.; 
—  Wände  ich  weis  dar  umbe  niht  so  gvöz  als  ein  kleinez 
hAr.  (Sanct  Atexiu»  Leben  ton  Kuonrät  von  Wirtpnre 
herausgegeben  von  H.  F.  Massmann ,  Quedlinburg  1843, 
V.  874—875.;  —  Das  er  sich  nimmer  dar  an  als  Tmb 
ein  har  gesanmen  wil.  (Konrad,  Rolandstied  um  1160 
in  SckiUer,  J%esaMrut  Antiquitatum  Teuionicarum ,  Ulm 
1738,  n,  16»».; 

•278  Nicht  um  ein  Haar  besser. 

•279  Reiss'  mer  a  Hoar  *raus,  wu  ke's  (keines)  stett. 
fFrankenJ  —  Frommann,  VI,  315,  133. 

•280  'S  es  ock  zu  halbe  Hooren   gemacht.  —  Ho- 

binsoH,  330. 

•281  'S  ies  kee  gutt  Hoor  onem.  (ScMes.)  —  Jiofcm- 
soa,  936;  für  Franken:  Frommann,  VI,  314,  131. 

•'JbS  Se  hobmkuan  guids  Hoar  an  iam  glosu.  (Steier- 
mark.) —  Firmenich,  11,766,  38. 

•  283  Seine  Haare  stehen  wie  armer  Leute  Korn.  — 

Ei$eiein,  367;  Braun,  I,  1013. 
"284  Seine  wilden  Haare  sind  heraus. 

Boa.:  Hij  heeft  sijn  wild  haar  rerloren.  (Harrebomee, 
I,  369».; 

•285  Si  g'rath'n  ananner  in  di  Hoar.    (Franken.)  — 

Frommann,  V/.  315, 135. 
•286  Sich  die  Haare  (aus)raufcn.  —  Campe.  11,  as^. 

Hott.:  Hij  ait  met  de  banden  in  hot  haar.  (Harrebomee, 
I.  8^.) 

"287  Sich  kein  Haar  daraus  machen. 
Olme  Backsichten  liandeln. 

•  288  Sie  hat  kein  Haar  von  ihrer  Mutter.  —  Campe, 

Hft..  f/,  488^ 
D.  b.  nicht  die  geringste  Aelmlichkeit  mit  ihr. 

*289  Sie  lausen  einander  das  Haar. 

•i9o  Sie  liegen  einander  stet«   in  den  Haaren.  — 

Knrte,  3508^;  Braun,!,  1034. 
»<.:  IIb  ont  toujours  qnelqne  maille  k  partir  onsemble. 

(Kriuinger,  4S»7^.; 
Motl.:    ZU    Sitten    elkander   in    het   haar.     (Harrebomee, 

l.  270*.; 


•291  Sie  sind  alle  einer  Haare.  —  Herberger,  I.  2,  671. 
•292  Sie  sind  einander  in  die  Haare  gerathen. 

Sind  nneinsgeworden.  sind  in  Streit  gekommen. 
•293  So  viel  als  Haar  auff  dem  Kopffe.  —  Bydtetiffei 

im  Theatrum  Diabolorum,  491^. 
•294  So  viel  as  Hoar  opper  Katte.  (Iserlohn.)  —  Woeste. 

85,99. 

•295  Sün  Härc  sünd  so  krüs  als  en  Besemstel.  — 

Richey. 
•296  Toller  Haare  sein.  —  Körte,  9508*. 
*297  Um  ein  Haar  war'  er  drum  gekommen. 

D.  h.  beinahe. 

•298  Um  ein  Haar  zanken.  —  Schottet,  iin^. 

Holt.:  Hij  kijft  om  een  haar.    (Harrebomee,  I,  869».; 

•299  Wenn  mir  Haar  auf  den  Z^nen  (in  der  Hand) 
wächst ! 
Zu  ergänzen ;  soll  oder  wird  das  geschehen  ,  d.  h.  nie. 
•300  Wie  man  ein  Haar   aus  der  Milch  zieht.  — 
Teniilau,  183. 

Zur  Bezeichnung  eines  leichten  Vorgangs,  z.  B.  eines 
sehr  sanften  Todes. 

•301  Zupp,  zupp  am  Haar,  was  Neu*s  vom  Jahr.' — 

Frischbier  *,  1408. 

Wird  gebraucht,  wenn  ein  Gerieht  sum  ersten  mal  im 
Jahre  anf  den  Tisch  kommt. 
*302  Zwei  mit  den  Haaren  zusammenknüpfen. 

Oeaink  erregen. 
Haarbentel. 

•1  Er  hat  (sich)  einen  Haarbeutel  (gekauft).  — 
Körte,  3508". 

Ist  berauscht  (s.  Ansehen  39  u.  Boden  38).  Termath- 
lieh  weil  gemeine  Leute  manchmal  im  Bausche  sieh 
etwas  Höheres  und  Wichtigeres  an  sein  dttnken,  als 
sie  wirklich  sind,  mithin  in  der  Einbildang  einen  Haar- 
bentel  tragen,  der  in  seiner  Zeit  das  Zeiohen  der 
Wttrde  war.  Diese  Bedensart  soll  im  Siebei^thrigen 
Kriege  entstanden  sein ,  wo  ein  betrunkener  Major  der 
Alliirten  gefangen  genommen  und  noch  im  Bausch  ror 
einen  preussischen  General  gebracht  wurde,  vor  dem 
er ,  statt  mit  dem  TorsohriftsmAssigen  steifen  Zopfe  sn 
erscheinen ,  blos  mit  einem  schlaffen  Haarbeutel  —  liaas- 
kaseme  von  den  Schwaben  genannt— erschien.  Doch 
kommt  diese  Bedensart  auch  im  Holsteinischen  (Schütte, 
n,  85;  vor:  „He  hett  en  HarbUdel."  (Adelung,  Wb.; 
laupser,  Idiot.  ,  Xachlese.)  Adelung  besweilftlt  die 
Richtigkeit  der  historischen  Herleitnng  der  Bedensart. 
Andere  verlegen  die  Entstehung  derselben  iu  die  Zeit 
Karl's  V.  und  bringen  sie  mit  der  spanischen  Etikette 
iu  Verbindung.  Der  Kaiser  war  den  Trunkenen  abhold. 
Um  ihm  nun  nicht  su  mlsfallon  soll  man  heimlich  ge- 
trunken und  statt  trinken  und  betrinken  gesagt  haben : 
bich  einen  Schnurrbart  antrinken.  Als  dieser  nach  dem 
Dreiasigjfthrigen  Kriege  abgekommen  sei,  habe  man 
sUtt  dessen  den  Vergleich  vom  Haarbeutel  entlehnt. 
Man  hat  auch  gessgt:  der  Haarbentei  sei  nur  deshalb 
als  beschönigende  Beceichnung  für  Bausch  gcwftblt 
worden,  weil  er  dabei  gewesen,  als  jener  angetrunken 
worden  sei.  Endlich  meint  man,  die  Bedensart  sage: 
es  habe  sich  einer  etwas  angeschafft,  das  so  ttberfltts- 
sig  wie  ein  Haarbeutel  sei.  (Wurtbach  II,  151.; 
•2  He  hÄt  sick  'n  Haarbüd'l  tügt  (AUmark.)  — 
Danneil,  376. 

Auch  in  Kärnten  bezeichnet  Harbeut'l  einen  Rausch. 
(S.  Ueberfelder.) 
Haaren. 

•Se  sünd  ök  nich  al  so  hart,  as  uns'  oll  grau  Kai. 
(Snderdithmarschen.) 

Sie  sind  nicht  aUe  so  gehaart,  wie  unsere  alte  graue 
Katxe. 
Haareule. 

•Kr  (sie)  ist  eine  wahre  Haareule.    (iMtenburg.) 
Geht  ungek&mmt.    Man  sagt  auch:  haareulig. 
Kaarhuflohen. 

•Mit  einem  Haarhuschen  wegkommen.     * 

„Ehe  der  Teufel  fleugt,  so  macht  er  mich  «uvor  blut- 
rttustig  oder    zeucht    mir    sonst    eine    Haarhusuhen.*" 
(Luthfr's  Titehr.,  239«;  Saltzinann,  Anh.  38.; 
Haailarwerden. 

*Ks  ist  zum  Haarigwerden.  —  Frischbier,  288;  Friah- 
hier  2,  1413. 

Ungefähr  wie:    Es  ist  zum  Ausseraich-,  zum  Katho- 
lisch-, zum  Tollwerdeu.    (Frischbier-' ^  1413.; 
HaarklRuber. 

•Es  ist  ein  Haarklaubor.  —  Schottet,  itiT'. 

Hrll.:  llet  is  een  haarklover.     (Harrebomee,  JII,  2l0''.; 
Haarklein. 

•Ktwas  haarklein  erzählen. 

(iaitz  K«nAu.  mit  den  kleinsten  Unurtlnätn. 
Hott. :  Hij  heoft  het  hem  haarklein  verteld.    (ßarrebomde, 

/,  2t;y>».; 

16* 


231 


Haarspalten — Habe 


Habel— Haben 


I 


Haarspalten. 

*E8  bedarfif  nit  vil  harapalten.  —  Mumcr,  Oh  der 
König  vt$  cngcUand,  In  Kloster,  IV,  966. 
Haarspalter- 

*E8  ist  ein  Haarspalter.  —  Braun,  1, 1020. 

AuchSilbeostechor,  Wortklauber,  Wortkrämer ,  Wur- 
Mlklauber. 
Holt.:  Het  ia  eon  liaarklover.    (Harrebomee ,  I,  26S.; 
HaarspaltereL 

Haarspaltereien  treiben. 
Kaarstube. 

♦In  den  Haarstuben  *  flickt  der  Teufel  seine  Hosen. 

')  £a  siud  darunter  die  R&ume  gemeint,  in  denen  der 
Flachs  zuRoriohtet  wird,   der  in  Oberosterreick  Haar 
Leiast.    (Vgl.  Haar  14  u.  banm'jarttn,  11^  27.) 
Haarta^en. 

Se  haartaget  sick  alle  Dage.  —  H\c}%e^,  83. 

Sie  liegen  einander  tiglich  in  den  Haaren.    Haar- 
tagen =  sieb  bei  den  Uaarou  zausen  1  wie  es  im  Hand- 
gemenge  geschieht. 
Haarvögel. 

•Seine  Haarvögel  sind  frostig. 

Von  Jemand,  der  die  Kopfbedeckung  nicht  abnimmt, 
weil  er  furchtet,  die  Haarberölkerung  könnte  sich  er- 
kälten. 
Haarzopf. 

*Da8  gebt  über  den  Haarzopf. 


*Hans  Haas  von  Prizinken.  —  Frmhbier^.ua. 

Zur  Beioiohnung  eines  grossprahlenden,  aber  dummen, 

einfiltigen  M«naohen.    Von  einem  Bauer  Namens  Uaua 

Haas,  der  yor  vielen  Jahren  in  Prizinken,  einem  Dorf 

bei  Pillkallen,  lebte,  mit  obigen  Eigenschaften  versehen. 

Habdank. 

1  Habdank  füllt  den  Beutel  nicht. 

Fr».:  Toute  peine  mörite  salaire.     (Gual,  277 J 
Lot.:  Omnis  labor  optat  praemium.    (Goal,  in.) 

2  Habdank  ist  eines  Bettlers  Gabe. 

3  Habdank's  Geschlecht  ist  ausgestorben.  —  Pa- 

römiakon,  2188. 
Oegon  den  Undank  der  Welt. 

4  Mit  Habdank  schmalzt  man  keine  Suppe. 
*&  Das  ist  keinen  Habdank  werth. 

IfoU.:  Het  ia  geen  bedankje  waard.    (Harrebomie,  I,  120.; 
Habe  (Dialekt). 

Me  muss  d'r  Habe  'n  Stiel  mach'.    (Henneherg.) 

Dem  Kinde  einen  Namen  geben. 
Habe. 

1  Die  hab  ist  wie  der  faaber  (Besitzer).  —  Froncfc, 

U,  135 ■;  Egenolff,  lü^;  Eyering,  /,  698  u.  810;  Petri, 
II,  130;  Gruter,J,  20;  PiMtor..IX,  IS;  Saücr,  187;  Sim- 
rock,  4164;  Eitclein,  267;  Körte,  2491. 

2  Die  Habe  hat  kein  Geleit.  —  Graf,  110,  263. 

Besieht  sich  auf  die  Verfolgtmg  der  Fahrhabe  (s.d.), 
die  aus  dem  Besitae  des  Bigenthttmers  gekommen  ist. 
Der  SacMttKspiegel  sagt:  Leihest  du  einem  deine  Fahr- 
habe, oder  wie  du  sonst  sie  ihm  ttberlüsst,  dieser  ver- 
kauft sie;  du  hast  keine  Forderung,  als  allein  gegen 
jenen,  dem  du  sie  übergeben  hast. 
md.:  Di  hab  hat  kein  geleit.    (Zöpß,  101.; 

3  Es  ist  keyn  hab,  sie  geht  auff  oder  ab.  —  Franck, 

I,  93*;  Petri, II,  840;  Henisch,  1734.  36;  Luther's  Werke, 
VII,  149»;  Lehmann,  II,  143,  178;  SaUer,  72;  Körte,  2493. 

4  Fahrende  Hab*  geht  auf  und  ab. 

I£oU. :  Acht  geene  varendo  have  voor  uwe  eigene.    (Harre- 
bom49,  I,  291.; 

5  Farcnde  hab  acht  nit  für  eygcn.   (S.  Eigen  1,6,7 

u.  9  u.  Fabrhabe.)  —  Franck,  I,  71**;  Simrock,  2245; 
Körte,  i4a2. 

6  Habe  löst  den  Mann.  (S.  (jut  34.)  —  Gra/;  32i,  250. 

7  Hast  du  Hab'  und  Gut  zu  Hause,   so  vcrlass 

^icht  deine  Klause. 

Es  ist  nioht  gut,  seine  Besitzungen  vorlassen  und  in 
der  Welt  herumreisen. 

8  Kleine  Hab'  und  lützel  Gewinn  sind  bald  dahin. 
Dan.:  Lidet  godt  er  verst  at  gjemme.    (Prot,  dan.,  224.^ 

9  Man   niuss   seine   ganze   Habe   nioht  auf  Ein 

Scbifif  laden. 
Böhm.!    Na  Jednu  lod'  neklad'  sv<  vjecko  sbozL    (Öelor 
kotaky,  248.; 

10  Viel  Hab'  und  Gut  macht  toUes  Blut 

11  Wer  nicht  hat  Haab,  der  ist  schabab.  —  Petri. 

II,  740. 

12  Wer  seine  Habe  verthut,  der  greift  leicht  zu 

fremdem  Gut. 
ifA<f..-  Wer  sine  hab  vertuot  der  minnet  lihto  ein  ander  gut. 
(Liedersammlung.)    (Ei$elein,  267.; 


2 


3 


13  Wer  verlenret  seine  Hab,  dem  gand  aach  btld 

sein  Freimd  ab.  —  Gertnama,  il»  141. 
l-l  Wer  vcrleurt  Hab'  und  Gut,  der  yerleucrt  aach 

den  Muth. 
15  Wie  Habe,  so  Gabe.  —  SprichwörUirgarten,  ni. 
*  16  Die  Habe  seines  Nächsten  beschneiden.  —  Burtk- 
hurdt,  725. 

Uns  von  seinem  Eigeuthum  auf  ein«  anreohtmAssig« 
Art  etwas  zueignen. 
♦17  Hab  imd  Gut  durch  die  Gurgel  jagen. 

Frz.:    II  a   mangO    tout    son    frusquin    k   1«   d«baaehs. 
(KriUimoer,  336 '».J 

*18  Hab  und  Gut  durchbringen. 
Habel. 

♦Geboren  in  a  Habel  (Häuschen).    (Jäd.-dntaek. 

Brudy.J 
D.  h.  ein  Bonntagskind. 
Haben. 

1  Bei  Haben  lebt  sich's  besser  als  bei  HabenBoUen. 

Ung.:  A  ki  birja,  a'  maija.    (Gaal,  837.; 

Besser  haben  als  hoflFen.  —  mucUer,  XVUl.  69. 

Frt.:  Mioulx  vault  avoir  qu'espoir.    (Leroitx,  11,  26i.J 
JIoll.:    Boter   hebben    dau   gocd   vjndeu.      (Harrebwmee, 
III,  29  a.; 

Besser  ich  hab's ,  als  ich  hätt's.  —  ParSmiakoH,  1908. 
4  Besser  selber  haben  als  beim  Nachbar  borgen. 

Boll.:    Beter  te    hebben  dan   te    leenen.     (Heurrtbomüe, 

in,  29  a.; 
ö  Besser  selber  haben  als  den  Nachbar  bitten. 
Dan.:  Bedre  er  seif  at  haffue,  end  aoster  at  bede.    (Prot, 
dan.,  268.; 

6  Besser  wenig  haben  und  werben,  als  viel  haben 

und  vorderben. 

7  Better  eunen  hebben  osso  tweu  krnigen  (bekom- 

men).    (Lippe.)  —  Firmentcft,  /,  268;   IQrOriöiirf: 
Firmmich,  7,863,54. 

8  Biäter  en  hewwen  äs  en  kruigen.   (Soeit.)  —  Fir^ 

mcnich,  I,  348,  13. 

9  Da  habt  jhr  das,  ist  weit  besser,  dann  wolt  jhr 

das.  —  Leftmann,  233, 16. 

10  Dar  ha'  i't,  se(de)  Domine  Stiermann,  wenn 

he   't  ut  bar.    (Ostfries.)  —  F)rommaim,  &S6.  iii; 
Eueren,  fm;  Eichteatd,  1842;  Hoefer,  1010. 

Da  habt  ihr  es,  sagte  Pastor  Stiermann,  wenn  er  es 
aus  hatte,  wenn  er  mit  der  Predigt  au  Enoa  war ,  wenn 
er  schloss. 

11  Damach  du  hast,   darnach  gib.  —  Eis«leim,»4; 

Simrock ,  4386. 

12  Das  hat  man  allein,  das  man  geben  hat.  —  Franck, 

I,  118*;  Henisch,  1382.  II;  Lehmann,  II,  iS,  34. 

13  Dat  härr'n  vii  hat,  sä'  Hinnerke,  as  he  einen 

Väder  begrOV.     (Jerer.) —  Frommowi, ///,  88,  22; 
Hoi'fer ,  41S :  hochdeutsch  bei  Simrodt.  4343. 

Das  hätten  wir  gehabt,  sagte  Heinrich,  als  man  saineB 
Vater  begrub.  —  Dat  hären  wi  hatt,  seggt  Jochen,  as  har 
sinen  Varer  bogröw.    (Raabe,  9.) 

14  De  der  wat  heft,  komt  up'n  Düvel,  de  der  nich 

heft,  komt  up  dusend  Düvel.    (Omabrück.) 

Haben  ist  beschwerlich,  aber  nichts  haben  noch  b«i 
weitem  mehr. 

15  De  't  all'  hebben  will,  kriggt  nix.    (OttfriM.)  — 

Firmenich,  I,  18, 15;  für  ÜMlcde:  Pirmenick,  W,  »,  141. 
IG  De  wat  hett,  de  wat  frett  (frisst).  (Otdenimrg.)  — 
Gotdschmidt.  131;  Frommamt,  IV,  Ul,  SOS;  Bueren,  191; 
Kichwald,  761;  Hatiitkalender  I;  Weterzeitung  ^  4036. 

Eine  Menge  plattdeutscher  SprichwOrtar«  an  denen 
das  vorstehende  gehört,  rtlhmen  die  Yorth^e  und  tie< 
nUsse,  die  der  Beiohthum  vor  der  Annuth  voraushat. 

17  Der  alles  wil  haben,  das  die  äugen  ersehen,  heyst 

selten  reich.  —  Franck.  II,  157 •;  Crtilcr,  /,  13. 

18  Der  alles  will  haben,  soll  nichts  haben. 

19  Der  hat  nichts,  der  nicht  genug  hat. 

20  Der  nicht  hat   in  Nummis,   dem  hiifit  nichts, 

dass  er  fromb  ist;  denn  der  da  g[ibt  Summis, 
der  macht  schlecht  ^ ,  was  krumm  ißt.  —  Gruter, 
111,18:  Lehmann.  II,  81,  m. 
*}  Gerade,  eben,  gleich,  recht 

21  Der  nicht  viel  hat,  der  kan  nicht  viel  eutbcreu. 

—  Henigch,  898,  18. 

22  Der  soll  billig  nichts  haben,  der  alles  allein  will 

haben.  —  Lehmann,  II ^  66,  176;  Simrock,  41C8. 


333 


Haben 


Haben 


234 


23  Die  am  wenigsten  haben,  müssen  am  meisten 

geben. 

bön.!    D«n  girer  meett,   der  mindst  formaaar.    (Prov. 
dam,,23S.) 

24  Die  nichts  haben,  haben  alles.  —  Franck,  Aira- 

85  Da  must  nit  gedenken,  was  du  gern  hettist,  son- 
der, vress  du  überein  nit  mangebi  mögist.  — 
ffufliiiyi'r.  79'*. 

26  Do  west,  wat  du  best;  man  du  west  nich,  watt 
da  fiuust  —  GoliUiihmidt .  151. 
EmpflohU  Vorsiclit  beim  Wechsel  seiner  Vorhältnisso. 

11  Ein  hem  is  bcter  as  tcin  krigen.  —  Schambaih,  13G; 
ho4Meul)nh  bei  Simrock,  4145. 
Kin«  haben  ist  besser  als  sehn  kriegeu. 
Fn. :  Un  tiena  vaui  mieux  que  dcux  tu  raoras.  (Oaat,  1430.^ 

28  Einer  hat  zu  viel,  der  andere  zu  wenig,  aber 

keiner  genug. 

Potm.:  Jedou  ma  z»  nadtu,  a  drugi  za  loalo.    (Obertchle- 
ait».)    (Loinpa,  13.> 

29  Einer  hat's,  der  andere  hat's  gehabt,  der  dritte 

hätt's  gern.  —  SmUr,  lOO;  i>inm>ck,  3297,  üutor,  657. 
Miunlich  Geld. 

30  Em  mess  nit    VUU    alom   huu.      ( Siebenbürg, -mchs.) 

—  Sihusler,  864. 

Einer  muss  nicht  von  allem  haben. 

31  Erseht  hewwe,  dann  posse.  —  FrUchhier*.  i422. 
3:2  Es  haben  viel  zu  viel,  niemand  aber  genug.  — 

—  Pttri.  II.  249. 

33  Es  hat  keiner  so  viel,  er  bette  lieber  mehr.  — 

Petri.  II,  950. 

34  Es  ist  besser  eins  haben  als  zwei  erwarten.  — 

WiHckler,  XIX,  95. 

35  Es  ist  leicht  zu  haben,  was  niemand  begehrt.  — 

Finfällt,  92. 

36  Es  ist  nicht  an  viel  haben,  sonder  an  Gottes 

gegen  gelegen.  —  Uhmann,  534,  i7. 

37  Es  mag  niemand  haben  und  geben.  —  Graf,  329, 45. 

Schenkungen  mttssen  ausgeantwurtet  werden,   wenn 
Buui  sie  nicht  lurttekxieheu  iMler  bestreiten  lassen  will. 
(».  (»eben,  .S3  n.  132.) 
Mhii  :    Ks  mag  uieman  han  und  gon.    (Grimm,    Weist h., 
I,S70.) 

38  Es  muss  doch  der  nichts  haben,  der  gott  nicht 

hatt,  üb  er  deich  alles  hette.  —  //mi«cA,  1709.  53. 

39  Es  wülleus  also  han  die  Leut,  sagt  jener  Pfaff 

und  that  Bescheid.  —  Fischart,  st-  Ihminid  Leben. 

40  £t  hat  sich  wähl  (wohl),  äwwer  et  kritt  (kriegt) 

sich  kollig  (schwer).    (hMnj 

I>.  h.  es  ist  leicht  etwas  zu  besitzen,  aber  schwer  et- 
was zu  erlangen. 

41  Et  ia  beter  wat  hem,  as  wat  krigen.  —  Scham- 

back.  125. 

42  Gehabt  haben  ist  auch  ein  Trost,   (tkndsburg.;  — 

RoluMr, 

43  Uab'  ich  nit  viel,  so  verlier'  ich  nit  viel.  — 

Albrtckt  tvn  Et^a,  Schimpfftiche  Vomedien,  Menechino; 
Fi*dfin,  267. 

44  Hab'  ich,  was  klingt,  so  krieg*  ich,  was  singt. 

—  A'ertf,  2513. 

45  Hab  ist  besser  als  Hätt.  —  Suior,  277.-  Schouct,  1114'^. 
Lot.:   In  praeaons  OTa  cras  modo  pullis   sunt  meliors. 

fPhihppi,  /,  202;  Sutor,  '/ll.) 

46  Habe  gehabt  ist  ein  armer  Mann,  habe  gcwusst 

ein  dummer.  —  Körte  »,  S119;  Braun,  I,  1038;  Sita- 
rock,  4180;  Schittlel.  1182*;  WincUer,  IV,  58. 

47  Haben   ist   besser,   als    gehabt  haben.  —  Sim- 

roi-&,4174. 
£fän. :  Jeg  haver  er  bedre  end  jeg  havde.  (Fror.  dan. ,  iia.) 
Lai.:  Miserum  istnd  rerbiun  et  Pessimum  est:  habuiase, 

et  nihil  habere. 

48  Haben  ist  besser,  denn  hätten  (oder:  nehmen). 

—  Fritchbier,  290;  Fri9chbier\  141. S;  HettniQ ,  92. 
flev.  .*  Boljie  je:  derzi  ga,  kakor-pa:  lovi  ga. 

49  Haben  ist  liesser  denn  wissen. 

Oft  ist's  auch  umgekehrt. 
.'•u  Haben  ist  haben,  aber  bekommen  ist  die  Kunst. 

—  SimriKk,  4166. 

51  Haben  ist  haben,  komme   es,  woher  es  wolle. 

—  titclein,  267. 


52  Haben  und  geben  wollen  ist  mcht  Ein  Ding. 
8pan.7  Mnnim  pldas  A  quien  tiene  sino  A  qvien  sabes  que 

bien  te  quiere.    (Cakitr^  3627.; 

53  Haben  und  gehabt  haben  ist  nicht  eins. 

Dan.:  At  have  haTd,  og  künde  faae,  og  have  nv,  er  ei 
naor  eens.  —  At  liave  og  mue  fange  et  ikke  eet;  eens 
at  gaae  til  bords  met.    (Prov,  dan,,  276.) 

54  Haben  und  kriegen  (werden)  ist  zweierlei. 
Dan. :  Atb  haffne  00  nnve  fonge,  det  er  ikke  eens.    (Prot. 

dan; ,  268.; 

55  Harr'  ik  di,  wo  wull  ik  di,  säd'  de  Jung,  schust 

glöwen,  Ostern  un  Pingsten  wier  up  enen 
Dag.     (llamlfurg,)  ~  lloefer.  4S0. 

56  Hast  du,  was  klingt,   so  hast  auch,  was  sin^. 

57  Hast  du  was,   so   setz'  dich    nieder,   hast  du 

nichts,  so  troll'  dich  wieder.  —  Parömiakon,  885. 

58  Hastu ,  behoU't,  de  Lev'  ward  kolt.  (Lübeck.)  — 

Ikcckv.  9. 

59  Hat  man  keine,  so  will  man  verzagen;  hat  man 

eine,   so  ist  man  geschlagen.  —  simrock,  197G. 
CO  Hut  mau  viel,  so  braucht  man  mehr. 
61  Hat  man  viel,  so  verihut  man  viel. 

Von  dcnou,  die  Sparen,  Kintheilou  und  Wlrthsohaft- 
treibon  in  ihrem  Würterbuchu  nicht  liabou. 
Fr*.:  Plus  on  a,  plus  ou  dfipouse.    (Gaal,  707.; 

02  Hätt'  icli  dich,  wie  wollt'  ich  dichl  —  Fritch- 

ftiA  •,  1427. 

63  Hätte  niemand  was ,  so  böte  man  niemand  vor. 

—  Graf,  252«  147  ;  Klingen,  32*,  1. 

Jeder  Verkehr  wird  erst  dadurch  möglich ,  aber  auch 
uothwondig,  dass  uns  derjenige,  dem  wir  von  dem  Uns- 
rigen  anbieten,  etwas  outgogenaubieten  vermag,  was 
wir  zwar  brauchen ,  aber  noch  nicht  besitsen.  Bedürf- 
nis« liegt  dem  Angebote  wie  der  Nachfrage  su  Orande. 

64  Uebb'  ek  wat,  sau  hebb*  ek  wat  —  Sekambach, 

II,  415. 
Lat.:  BeatuB  possessor. 

65  Hebb  öck,  straf  Gott  den  andern.    (Tilsit,)  — 

Frischhier  «,  1423. 

66  Hebbo    we  nits,  sau  kriege  wo   nits.    (Gruben- 

hagen.) 

67  Hebbcn  is  beter,  denn  krigen.  —  Kichwald,  759. 

68  Hebben  is  hebben,  man  kriegen  is  en  Kunst. 

(Oldenburg.)  —  Eichwuld,  758;  Fntmmann,  VI,  282 ,  680; 
GoUlschmidt .  Hb :  Schutze ,  II ,  111 :  Wc$erzeüung,  4036; 
Körte,  2494. 

Von  der  Schwierigkeit  des  Erwerbs  und  den  grossen 
Vortheilcn  des  Besitzes. 

69  Hebben  is  wiss,  krign  is  miss.  —  Eichwald,  i«i. 

70  Hett  ich,  dass  ich  esse,  es  möcht  leicht  sein, 

da  ich  sesse.  —  Uetiisch ,  949 ,  15. 

71  Hewwe,  hewwe  *,  segt  de  Rüo  (Hund).    (Büren.) 

')  Hewwe,  Sohallnachahmung  des  Bellens.  Wortspiel 
mit  Uewweu  =  Haben. 

72  Hut  nit  hei,  mörn  nit  hei,  es  git  e  längi  Wuche, 

u  wenn  mer  nüt  meh  z'esse  hei,  su  wei  mer 
Eier  koche.     (Schweiz,) 

73  Ich  habe  mehr  als  ich  brauche,  sagte  der  Bett- 

ler, und  kraute  auf  Kopf  und  Rücken. 

HoU.:  Mijn  bro«r  heoft  wie  bezittingon,  lei  de  Jood,  en 
hij  kraauwd  zieh.    (Harrebomee,  J,  b4.) 

74  Ich  habe  nur,  w^as  ich  gegeben. 

Auf  Sardanapal's  Grabmal  stand  die  Inschrift:  Haeo 
habeo,  quae  odi.    (BvpiU,  III,  203.; 
Frt.:  Jay  que  ce  loy  donne.    (BotiU,  lU,  204.; 
hat.:  Haeo  habeo,  quae  dedi.    (BoviU,  lll,  W4.) 

75  Ich  habs  gehabt,  ist  ein  armer  Mann.  —  Leh- 

mann, 45,  59. 

76  Ich  han  gehat  es  gar  nüs  weth,  ich  sal  ha  es 

euch  noch  schiebt,  ich  han  et  beiste  steht. 
(Aachen.)  —  Firmenich,  III,  238. 

77  Ich  hatte  ist  ein  armer  Mann.  —  Petri ,  //.  397. 

78  Ich  weyss  wol,   was  ich  hab,  ich  weyss  aber 

nicht,  was  ich  vberkommen  werde.  —  Agricvla 
I,  85;  Tofftiun,  219'';  Egenolff,  72'*;  Gruter,  I,  58;  Eise- 
lein,  267;  Sauer,  210;  Simrock,  4172;  Körte,  3142. 

79  Ick  wet,    wat  ick  hebbe,  man  nich,  wat  ick 

wer    kriege.     (Oldenburg.)  —  Btum,  W»;   Wstsr- 
leitunQ,  4097;  Frammann,  VI,  284.  796;  BamMmdfr,  t^  . 
für  Waldi'ck:  Curft«,  332, 914;  &«cUmIm|M  Atfir««$lJ' 

Cbaraktorisirt  den  Oldenbuiger.    In  6m 
bens  weise  des  dortigen  „UausmMiiu*',  1 ' 


Haben 


Haben 


SM 


•in«8  grossem  BAuemhoft  lieisit,  bewegt  siob  alle« 
in  demaelben  Gleise,  in  dem  sieb  Vater  und  ürgross- 
Tater  bewegte.  Man  httlt  fest  an  dem,  was  man  bat, 
und  bleibt  allen  speculativen  Untemebmnngen  fem. 

80  Immer  hat  man  was,  dann  an  der  Frau,  dann 
.  an  der  Kau  (Kuh). 

81  Irst   heff  mi,    denn    küss    mi.     (Mecklenburg.)  — 

K.  Schiüer'g  Ms. 
Erst  baben,  dann  geben,  nehmen. 

82  Je  mehr  einer  hat,  je  mehr  er  haben  will.  — 

Pouii.  PostUla,  II.  .W^;  Petri,  II,  395;  Simruck,  4169;  für 

Schlerien:  Frommann,  Itt,  414,  574. 
Jer.  Ootthel/  in  Leiden  und  Freuden  eine»  Schulmeistert 

(Berlin  UiS,  Bd.  4):  „Je  mehr  er  hat,  desto  mehr  hat 

er  wenig." 
Böhm. :  äim  kdo  vfee  mi,  tfm  Woe  zAdi.  —  6lm  vice  statku 

m&me,  tim  vice  ho  x&dime.    (Öelakovihj ,  h\.) 
Engl.:  Mnoh  wonld  have  more. 
Fn.:   Antant  orott  lo  dösir  qne  le  trösor.  —  Pias  on  a, 

plus  on  veut  avoir.  —  Qui  plus  a  plus  oonvient.    (Le- 

roux,  11,  306.; 
Holt.:  Als  een  man  rijot,  so  hont  hi.    (Tunn.,  5,  4.^  — 

Hoa  meer  men  heeft,  hoe  meer  men  begeert.  —  Uoo 

raeer  men  heeft,   hoe  meer  men  hebben  will.    (Harre- 

bomie,  in,  30»».; 
It. :  Chi  piä  hä  piü  brama  d'harere.    (Pattaglia,  166,  5^  — 

Qnanto  piü  se  n'ha  tanto  pib  se  ne  vorrebbe.  (Goal,  141S.; 
Kroat. :  Z  kem  gdo  Tee  ima,  s  tem  ven  zoli.  (Celakovsky,  51.) 
Lal.:  Crescit  amor  nummi,  quantnm  ipsa  pecunia  cresoit. 

(Juvenal.)    (Binder!,  249;  77,608;  Philippi,  7,97;  8ey- 

bold,  95.)  —  Dum  quis  ostatur,  oupidos  Tultres  imitatur. 

(Fallertleben,  100.; 

83  Je  mehr  man  hat,  je  mehr  man  braucht. 

Fr».:  Plus  on  a,  plus  on  ddpense.    (Oaal,  707.; 

84  Je  mehr  man  hat,  je  mehr  man  will,  nie  schwei- 

gen unsere  Wünsche  still. 

85  Je  mer  man  hat,  ye  mer  man  begert.  —  Stumpf, 

Chronik,  11,  W*». 
8ß  Keiner  hat  alles  und  keiner  hat  nichts. 

87  Man  weiss  nicht,  was  man  hat,  bis  mau^s  ver- 

loren. 
Böhm.:    Co    n&me,    neWrae,    as   kdji    stratfme.     (öela- 

kovtku,  182.; 
Poln.:   Kieznamy,  co  mamy,  ai  postradamy.    (Öetakovsky, 

182.; 

88  Me  weis,   was  me  lied,   aber  nid,  was  me  n 

überchund.     (Luzem.j 

89  Nicht  wer  viel  hat,  ist  reich ,  sondern  wer  wenig 

bedarf.  —  Stmrocfc.  8328. 

90  Nur  wer  etwas  hat,  kann  etwas  geben. 
Span,:  No  daquien  qniere,  sino  qtiientiene.  (Bahn  I,  334.; 

91  So  viel  einer  hat,  so  viel  gilt  er. 

Frt.:  Tant  vautl'bomme,  tant  raut  sa  terre.    (Goal,  835.; 
ffoll.:  Zooveel  als  gij  hebt,   cooyeel  wordt  gij  geaoht. 

(Harrebom^e,  III,  81».; 
Span.:  Tanto  Tales,  coanto  tienes.    (Cakier,  8728; 

92  So   wollt  ichs  haben,   sagte   der  Teunel,   da 

sich  die  Mönche  raufften.  —  Laiendorf  II,  25; 
Jloefer,  1041;  Simrock,  7073. 

93  Solang'   ich  habe,  was  da  klingt,  der  Wirth 

mir  Essen  und  Trinken  bringt. 

Lat.:  Dum  mea  bnrsa  sonat,  hospes  mihi  feroula  donat. 

94  Wamme  hiät,  dann  es  et  guet  sparen.  (Iserlohn.) 

—   Woeslc,  78.  314. 

95  War  sek  hebben  sal ,  dei  krigt  sek  äk.  —  Schatn- 

back.  IJ,  562. 

Spricht  die  Ansicht  aus ,  dass  Personen ,  die  snr  Hei- 
ratb    füreinander   bestimmt   wird,    sich   auch    finden. 
(8.  Ehe  31.) 
Hol!.:   De  hnwelijken    worden   in    den   hemol   gesloten. 
(Ilarrebome.e ,  I,  347".; 

9G  Was  ander  haben,  das  gefeit  vns,  vnd  was  wir 
haben,  gefeit  andern.  —  iimUck,  uio,  is. 

97  Was  du  hast,  das  giltst  du,  und  was  du  giltst, 

das  hast  du. 

98  Was  du  hast,  das  lass  dir  lieb  sein.  —  Prandi. 

I,  158  ». 

99  Was  du  hast,  des  bist  du  gast.  —  Franck,  /.  75*; 

Sauer,  72;  K6rte,  1784. 
It.:  Tanto  h  mio,  quanto  godo,  e  dö  per  Die.    (Gaal,  837.; 

100  Was  du  nit  wilt  han,  das  such  nit.  —  Franck, 

I,  62*;  Egenolff,  327^;  Simrock,  10012;  Körte,  6464. 
Willst  du  nicht  Schande,  so  suche  keine. 

101  Was  einer  gern  hätte,  davon  tr&umt  ihm. 

It.:  L'orso  sogna  pere.    (Gaal,  1559.; 

Lat.:  Et  eania  in  aomnis  Testigia  latrat.   (Gaal,  1559.; 

Ung.:  Egforal  Almodoalk  a*  maoaka.    (Gaal,  1559.; 


102  Was  einer  haben  soll,  das  kriegt  er  auch. 

ffoU. :  Zal  ik  hei  hebben ,  coo  sal  ik  het  wel  krUen.  fBarrt' 
bomie,  III,  ai«.; 

103  Was  einer  hat,  das  hat  er,  sagte  der  Schneider, 

da  Hess  er  statt  der  Kuh  einen  Bo(^  ans  dön 
Stall.  —  Körte,  5878;  Hoefer,  939. 

104  Was  einer  heut  hat,  das  wil  er  morgen  melir 

haben.  —  Pari,  u,  in. 

105  Was  einer  nicht  gern  hat,  das  glaubt  er  deeto 

weniger.  —  Heniach,  1637.44. 

106  Was  einer  nicht  hat,  das  kann  er  nicht  ver- 

lieren. 
Frz.:    Ne  plore  pas  ce  que  tu  n'eus  onqaea.    (Lerva, 
II,  268.; 

107  Was  einer  nicht  hat,  dauon  darff  er  kein  Rech- 

IlUQg  geben.  —   Pari.  II,  594;  Henisch,  6S5,  10. 

108  Was  einer  selbst  nicht  hat,  das  kan  er  andern 

nicht  geben.  —   Petri.  II,  S94:  Hmiseh,  1M4.  1. 

109  Was  ich  hab»,  das  hab'  ich. 

Selig  ist  der  Besitser. 

110  Was  ich  habe,  ist  besser,  als  was  ich  erst  be- 

kommen soll.  —  inum ,  479. 

111  Was  ich  habe,  ist  Gottes  (oder:  des  Höchiten) 

Gabe. 
Fr». :  Tout  Tient  de  Dieu. 

112  Was  ich  habe,  weiss  ich,  aber  nicht,   was  idi 

kriege. 

113  Was  ich  nicht  hab,  das  entfeit  mir  nicht.  — 

Petri,  II,  600. 

114  Was  ich  nicht  habe,  das  ist  mir  nicht  beschert. 

115  Was  ma  n&d  hed,  so  hed  ma  nüd.  —  Tobl0r,  SU. 

Was  man  nicht  hat,  das  hat  man  nicht,  «tw»  wto: 
Wo  nichts  ist,  da  hat  der  Kaiser  «ein  Beobt  Tarlons. 

116  Was  man  gern  hat,  zieht  man  mit  einem  Haar 

herbei. 
Dan.:  Med  et  hOTed-haar  drager  man  det  mangienieTiL 
(Prov.  dan.,  804.; 

117  Was  man  gern  hätte,  mag  man  nicht  erwarten. 

—  S»mroc*,ll200<^. 

„Was  sie  haben,  das  wollen  sie  nicht,  und  was  sie 
wollen,  das  haben  sie  nicht."  (Tktunetda  in  Fram*  Ba- 
cherV»  Die  Cherusker  in  Rom.) 

118  Was  man  hat,  das  acht*t  man  vnwerth  (nicht). 

—  Petri,  II,  603. 

Böhm.:    üo  T  sTi  mod  m&me,  o  to  m&Io  dbdaie.    (Ötla- 

kovaku,  148.; 
Poln.:  Co  w  Bw4j  mocy  mamy,  o  to  ma!o  dbamj.    (Cela- 

kotsky,  148.) 

119  Was  man  nat,  das  verdirbt,   was  man  nicht 

hat,  das  wird  geliebt.  —  Lehmann ,  ai ,  9i. 

120  Was  man  hat,  dess  wird  man  satt.  —  Körtt,  6502. 

Frz.:  Bien  perdu,  bien  oonnu. 

Ung.:  A*  ki  birja,  a'  maija.    {Gaal,  837.; 

121  Was  man  hat,  muss  man  nützen. 

122  Was  man  hat,  weiss  man  wol,  aber  nicht,  was 

man   bekommen   soll   (wird).  —  Körte,  4037; 
Blum.  340. 

Ermunterung  cur  Zufriedenheit  mit  den  manoherlel 
UnTOllkommenh«iten ,  die  uns  hier  drftoken. 

123  Was  man  immer  hat,  achtet  man  nicht  mehr. 

124  Was  man  nicht  haben  kann,  das  thut  man  in 

den  Bann. 
It.:  Qnel  che^non  pnoi  aTer,  biasima.    (Bokn  I,  ISS.; 

125  Was  man  nicht  haben  soll,  verliert  man  aus 

dem  Munde. 
Mhd.:   Was  der  man  nit  haben  sol,  das  tuot  «in  reya  im 
xerren  ab.    (Hdttlerin.)    (Zingerie,  62.; 

126  Was  man  nicht  haben  will,  das  leihe  man  weg. 

—  //.  von  Sdtmeinichen ,  III,  266. 

127  Was  man  nicht  hat,  kann  man  nicht  geben. 
Fr*.:  Nnl  ne  pent  donner  oe  qu*il  m*a.  (Cahier,  554.; 
It.:  Niuno  dk  quel  che  non  hk.    (Pa»»agUa,  78,  4.; 

128  Was  man  selber  hat,   braucht   man   nicht  zu 

borgen  (kaufen). 
Hoü. :  Dat  men  aan  zieh  celTcn  heeft ,  behoeft  men  nlet 
te  koopen.    (Harrebomie ,  III,  29*.) 

129  Was  man  täglich  hat,  das  achtet  man  nicht  — 

Teller,  813. 

130  Was  nicht  hat,  das  gibt  nichts.  —  llenütch,  iva,  &8. 

131  Wat  ek  hebbe,  dat  hebb*  ek.  —  Scbambach.  ll.  4i5. 

Was  man  einmal  hat,  hält  man  fest  und  Usst  es  sich 
nicht  wieder  nehmen. 


Haben 


Haben 


238 


^C»5  We  j 


t3t  Wat  ick  hevrw ,  krig  ick  allen  wol  up.  ^  H'tt»r- 

««ÜMMtf.  4067. 

133  Wat  Bick  hehben  sali ,  dat  krigt  sick.   (Sam-rlond.) 
114  W«  ini  (je  mehr)  dat  mer  hat,  we  mi  dat  mer 

weit.     (Köln.)  —  FirfnaiKh,  I,  475.  W*. 
i!^b  We  nüs  han  aul^  verlüBt  et  Brut  usgea  TeiBcb  '. 

(Aachen.) 
J^i  Am  der  Tutoh«. 

riel  hewt>  verdüt  viel.     (Büren.) 
Till  hat,  will  meih  bann.  (WaltUfk.)  —  Cuttte. 
ni.sor. 

138  Wenn  d^  nit  wit,  so  hascht  g'ha.    {Schreit.) 

139  Wenn  du  denkst,   da  hast'n,  dann  springt   er 
1»  ans  dem  Kasten.     (Postn,) 

HI40  Wenn  du  was  hast,  das  gut  und  süss,  so   sei 
^B  gewärtig  der  Bienen. 

^B4I  Wenn  dn  was  hast,  so  setz*  dich  nieder,  hast 
^m  du  nichts,  so  bin  ich  dir  zuwider. 

^^142  Wenn  er  hätte^  was  er  nicht  hat,  er  jagte  den 
Teafel  aus  der  Hölle  heraas. 

^_  F^lm.r   Qdjrbr  tciu  uk  txUat,  jak  ulcnui,  toby^  go  l  «ijAbet 

^B  nadxUu^jjitriniiLfodogoitll.  (ObtrschUntn.)  (i.(/mpA,  H.) 

^(l4d  Wenn  ich  dich   nicht  hätte   und  meine  Augen 
''  nicht,  so  war'  ich  gar  blind.  —  Simrock,  iiss. 

1144  Wenn  ich  b&tte,  was  ich  nicht  habe,  so  könnte 
ich,  was  ich  nicht  kann.     (Wend.  Launit.) 
146  Wenn  jeder  hat,  was  ihm  gehört,  so  hat  keiner 
XU  viel. 
I  tri,:  i^tfüd  ehMon  •  CO  qui  luj  «ppartieDt  co   b*e«t  pai 

iTop.     (L»r<mw,  It,  mi,) 
14C  W*?nn  man  selber  nichts  hiit,  hört  's  Schenken  auf, 

Ijf,   Smm.:    29*^   ||0d46t  gika«T    ptui  grand,   blirsr  man    lidct 
nuid.    (J'rot,  dan..  V55.> 
AI  Wenn  me  dich  nid  hett  und  ebs  Brod  im  IIus, 
so  musst  me  hungrig  ia  Bett.     (Lusem.) 
W«ttti  maa  «in«u  m  vorvteheo  goban  will,   dais  re- 
Blg  ao  ihm  ge legen  »«I. 
148  Wenn  wir*«    haben,    so   essen    wir  mit  Sanct- 
Martiti ;  haben  wir  nichts,  so  fasten  wir  mit 
S.  ^'ikolaS.   —   Uhmaan,  »23.  17. 
14$  Wer  aües  haben  will,  bekommt  nichts. 
la  BABnoTer;  W&r  alles  botn  will,  kri^  nüt.  (Sikam- 
»«£*.  //-,  yxK) 
iXM.;     Uid,  hau  faa«r  int«t,  der  «eoe  ril  faavs.    (Fror, 
irrt,i  CÜ  q»i  tot  oonvolto  tot  perd.     (Lt^roux,  II.  aOSJ 
JMt.'  Dl«  »Um  wil  Uebb«n,  krijgt  g«mefinUJk  aiet«.  —  Die 
all««    ml    hebbcn,    raakt    aUe*    kwijt.      (Harrfham^t, 
ttt^  SI9*.>  —  Diok  al  wil  bebbeu,  en  lal  Diot  hotbeo. 
f  !>«•».  10,  11.; 
/!..•  Chi  rtlto  Tuol©,  totto  perdo.     (PatsaffUa ,  383,  l.) 
t.mi.  T  KU  babMkt  iura  qui  ruh  boua  »oltt»  habere.    (FaUer*- 
9p*m,.'  Qaiao  todo  lo  qalere ,  todo  lo  pierde.    (Bvhn  t,  2i3.) 

IM  Wer   aiki  haben  will,  was  die  Augen  sehen, 

kbeiast  Seltenreicb.  —  Simr^ck,  sioe;  Et*olnn ,  U7 . 
^*n.  U,  «79. 
Wer  alles  hat,  dem  fehlt  nichts. 
JMa..*  Do  «om  hat  aliing  fatt*«  dog  «et:  den  «om  t#r  og 
kand  diga  dem  eandbed.  —  Han  har  alt  det  hao  vll  ligg« 
Of  iidtl»  paa,  Taage  og  ■ovo  b«di  bar  al  gire  og  gielde. 

(how.  dort.,  me,) 
t  IM  Wtr  anders  nicht  bat,  der  pbt  ipffel  vnd  biren. 

H  —   Otmuck.  US4<  lA. 

^f  Sjöt,'  Dal  P7T>4  dal  poma,  qoi  noa  habet  alla  dona. 

~  U3  W«r  da  hat,  dem  wird  gegeben.  —  Maith.  li.  w. 

k&!M^S0,  911 .  lekiur  .  466 .  Utnitck.  lUi  ,  14. 
1S4  Wer  da  hat,  der  hat,  vnd  niropt  wenn  er  darfT. 
—  Ihirt^r^fr,  l.  &40. 
MA  Wer  da  hat  was  klicket,  der  kriegt  was  singet 
^P        (gpringet).   —   Uerhcrqer,  /,  &6S.  Köxie.  tlU. 
^  il»a.     DU  lM«ft.  wat  er  blinkt  (kUiikt),  krggt  wat  er 
«piiagl.    (Marr*iem44,  I,  TJ*,) 
I       1^  Wer  da  heft,  de  heft  ok  Lüea  on  de  Under- 
^B  böxeu  —  rntthbier  *,  1495. 

^Ktf?  Wer  das  eine  will  habcD,  muss  sich  das  an> 
^^  «lere  ge&llen  lassen. 

^     l&i  Wer  eins  will  han,   mnss    das  andere  lan.  — 

h  £trU,  ^S7. 

■  A,/  Qal  b»  de  eeppi,  paA  lar  delle  tcbeggie. 

F  li>  Wer  es  haben  soll,  der  bekommt's.   {3,  Btecbtrt.) 


160  Wer  es  bat,  muss  es  gebrauchen.  —  Simrock,  4iro. 

161  Wer  es  so  haben  will,  dem  geschieht  kein  Unbill. 

La4.:  VfvIeQtl  Bon  flt  iö>uria.     (Gaat,  \Ui.) 

162  Wer  etwas  habeu  will,  der   muss  auch  gebeu. 

—   f'ctn,  U,  707;  lltniich.  13S4,  30- 

163  Wer  etwas  haben  wilJ,  der  muss  den  Schauihut 

abthun.  —  Lehmann.  6»C.  1. 

164  Wer  etwas  haben  will,  der  muss  den  Schemel  ^ 

vnter  die  Banck  stosscD.  —  Uhmmn.  688.  i. 

')  Worttpiel  tnit  Sobain,    (3.  16t.) 

165  Wer  etwas  haben  will,  der  muss  thun  vnd  ius- 

sen,  was  er  nit  will.  —  Uhmam».  m,  ao. 

166  Wer  etwas  haben  will,  muss  das  Maul  aufthuu. 

It.:  Olli  tton  p»rU  Dlo  ooo  Tode.    (Panugtia ,  X&t,  49  } 

167  Wer  etwas  haben  will,  muss  viel  fordern. 

//..•  Chi  Tuol  aaiai,  non  dimaudi  pooo.    f/I^/Aa  /.  »T ) 

168  Wer  etwas  haben  will,  muss  zulangen. 

ttim..-    Hvo  Bom  tU  havo  »ogot,   maa  ••ga  «Cler.    (Pfitr. 
dan.,  a»3.; 

Iü9  Wer  etwas  hat,  behält  es  billig.  —  araf,9i.  i4o, 

UÄd,:   Wer  icht  hoi,  der  behelt  ia  billloh.    (DauieU,  üj>j 

170  Wer  etwas  hat,  der  ist  etwas. 

Jt,:    Chi  ha,  b,  —  Chi  ha  qualohe  ooia  A  qualcbe  ua«a. 
(BoAn  l,  bl  u.  VI.) 

171  Wer  etwas  wil  haben,  der  mus  am  Maul  an- 

fangen. ^  HhTbiirgvr .  /.  2,  311. 
17'2  Wer  haben  will,  ist  selten  willkommen. 

Engl.:  Ha  who  a«k«  Ita»  oue  black  tace,  aad  he  wha  r4* 
fuao«,  ha«  two. 

173  Wer  ha<l,  was  er  will,  der  frisst,  was  er  mag. 

(Lusem^J 

174  Wer  hat,  dem  gibt  man.  —  Gruter,  lit.  107;  f.w»- 

mnun,  U,  ö73,  lfi9;  KtnelHn.  as4,  Simrwk.  4190. 
^V«.-  (Jaj  chapon  msixge,  ohapoolui  viont.    (lendrou,  :U7  ; 
R4cu*tt,  \.) 

17 ö  Wer  hat,  dem  trägt  man  zu  und  lehnt  sich  an 

die  selige  Wand.  —  .Rittinn .  küi. 
I7Ü  Wer  hat,  dem  tregt  jederman  zu.  —  Pein,  II.  71«. 
177  Wer  hat,  dem  wirt  gegeben. —  Franc*,  //,  i2»*. 

tlruler,  i,  80. 
Mhd.:    Wer  bat,    dem  gibt  man  immer  un.    ( Ft»4titoc/tt- 

Mpieit  52(3,  (>.; 
Frt.:  On  donnera  k  wloi  qui  a  dej*.    (Kt;cHeU,  l.) 
IJolL:  Die  hetift,  dieu  »al  gegevfu  worden.    (UamboDief. 

UI,  29".; 
Lut.:     Habentf  dabitar.    (Framk,   Pitrodoxd.   164t»  Si"} 

Philipps,  1,  17a.; 

n«  Wer  hat,  der  behalt,  die  lieb  ist  kalt  vnnd  Vn- 
glück  kompt  bald.  —  LcAmcinn.  373,  138;  Ei*«- 
Irin.  S84;  ^tmmcJt.  439t. 

179  Wer  hat,  der  behalt',  Unglück  kommt  ohne- 

dies bald. 

180  Wer  hat,    der  bekommt  —  T«»<«a«,  74«;  2  Vm. 

31.  6.  i)«in.  %  21 .  Jfd»A.  13,  3  u.  8.5,  29  ;  S)ir»cÄiw»rl.  9.  9. 

181  Wer  hat,  der  hat,  wer  leit,  der  leit.  —  ^»««'itf, 

/;/,  380  U.  497 .    ft-lri .  l\.  716, 
LaU:  Beati  potaidoute«.     (Ehetrtn,  2S7.) 

1B2  Wer  hat,  der  ist  ein  gnsd  herr.  —  Franc*,  ruii 
dm»  gmdiehen  La*ur  d#r  trmdtenheit  (Siratbur^  i&99}, 
OL  »9*. 

183  Wer  hat,  der  ist  ein  gnädiger  Herr. 

184  Wer  hat  vnd   kan    geben,   der   kan    mit   den 

Freunden  leben*  —  HtriMfi».  um.  36. 

185  Wer  h&tte,  was  er  nicht  hat,  der  würde  thun, 

was  er  nicht  thut 
It.:  Chi  haToaee  qnello  che  uaa.  bi,  farebbe  qoello  «Ue 
non  fi.    (PaMtajfUa,  IfiS,  3.; 

186  Wer  hebben  wil,  mot  tangripen.  —  SehomUth, 

11,  53S. 

187  Wer  nicht  hat,  das  da  klinget,  der  bat  nicht, 

das  da  singet. 

Lai.:  Ubi  nihil  renit  Inttia,  ibi  nihil  venll  urtua, 

188  Wer  nicht  hat,   dem    etitpfcH  auch  nicht.   — 

l'rniuk  ,  n.  »7*  .-  Eijenollf.  r^^ ;  Grutcr .  f.  8t ;  Svtot .  M3. 
Holt.:   Die  niete  heefl|  dien   ontralt  nleia.    (Barrtbam^t. 

tu,  29".; 

189  Wer  nicht  hat  vnd  haben  muss,  dem  ist  Kum« 

mer  eine  schwere  Boss.  —  /vm.//.  J4u,  ««•• 

nwa.  571,  09. 


mim 


Haben 


Haben 


840 


190  Wer  nicht  hat,  was  er  will,  mnss  wollen,  was 

er  hat. 
Frl.:  Quand  on  n's  pas  ce  qu«  l'on  aiine,  ilfaut  aimcr  ce 
qae  l'on  a.    ^Bohn  I,  4S.) 

191  Wer  nicht  viel  hat,  kann  nicht  viel  enthehren. 

—  KSrte.  6i04. 

192  Wer  nichts  für  andere  hat,  der  hat  auch  nichts 

für  sich. 
103  Wer  nichts  haben  soll,  verliert  das  Brot  aus 

dem  Sacke.  —  Ganl,  IäTS;  für  Aachen:  Firmenich, 

J,40i,  152;  für  Köln:  Wryden,  Ul,  12. 
Die  RusBon:  War  nichts  haben  soll,  dem  nimmt  der 

Wind  den  Hat  vom  Kopf  nnd  wirft  ihn  in  den  Garten 

der  Koichou. 
Mh<l. :  Swer  nicht  ze  gtie  wirt  gebom,  der  mns  gftteB  Une 

itn.    (Marietüegende.)    (Zingerle ,  61.^ 
lt.:  A  Chi  ö  disgraaiato,  gli  tempeita   il  pan  del  fomo. 

(Qaal,  1579.; 
Lat.:  Qui  nihil  aoria  habet,  nihil  aeria  perdidit  unquam. 

W'Suior,  «32.; 
er  nichts  hat,   darfif  auch  nichts  geben.  — 

llenisch,  1384.  51. 
Frz.:  Le  roi  le  fait  ftanc.    (Kritiinger,  619*'.; 
JIull. :  Die  niet  en  heeft,  ook  niet  eu  geeft.    (Harrebomie, 

ni,  29'».; 
195  Wer  nichts  hat,  dem  helfen  seine  Vettern  wenig. 
It.:    Parento,  o  non  parente,  mal  per  qael  che  non  ha 

niente.    (Bohn  I,  118.; 
19G  Wer  nichts  hat,  dem  kann  auch  Lips  Tullian 

nichts  stehlen. 

Frz.:  Snremcnt  va  qui  n'a  ricn.    (Buhn  I,  bl.) 
hat.:  Cantabit  vacuna  coram  latrone  viator.    (Gaal.  840.; 
Span.:  El  que  no  tiene ,  el  rey  lo  haco libre.    (Cahier,  373U.; 
Ung.:  A'  mezitelent  nem  fosathatnl  meg.    (Oaalj  840.; 

197  Wer  nichts  hat,  dem  kann  man  nichts  nehmen. 
Mhd. :  Swcr  nien  hat ,  dem  nimt  man  niht.    (WäUcker  Oa$t.) 

(Zingerle,  62.) 

198  Wer  nichts  hat,  den  feiert  man  nicht. 

Frt.:  Qui  ricn  n*a  rien  cat  priaÄ.    (Leroux,  II,  308.; 

109  Wer  nichts  hat,  der  fürchtet  nichts. 

Span.:  A  quien  no  tiene  nada,  nada  le  eapanta.  (Bohn 
I,  201;  Vahier,  3561.; 

200  Wer  nichts  hat,  der  ist  entschuldigt.  —  J/ai/w^y, 

//,  189  ^ 

201  Wer  nichts  hat,  der  ist  nichts.  —  «»-ntur,  ///.  109  ; 

Lehmann,  11.  875,  215. 
It.:  Chi  noa  ha  niente,  nen  teme  niente.   (Bohn  1,  83.)  — 

Chi  non  hft,  non  h.    (PattagUa,  113,  2.;—  Chi  non  ha 

nulla,  non  h  nulla.    (Bohn  I,  83.) 
Lat.:  Damnamua,  quia  nihil  habet.    (Binder  II,  687.; 

202  Wer   nichts   hat,   der  ist  nichts   schuldig.   — 

WincUer,  XIX,  88. 

203  Wer  nichts  hat,  der  will  haben. 

204  Wer  nichts  hat,  entbehrt  genug. 

mu.:  Die  niet  hoeft,  vaatgenoeg.  (Ilarrebomee,  III,29,^K) 

205  Wer  nichts  hat,  hat  leicht  fasten. 

IIoU.:  Die  nieta  heoft,  kan  ligt  vaaten.  (Ilarrehomie, 
in,  29»».; 

206  Wer  nichts  hat,  hat  nichts  zu  verlieren. 
HolL:  Die  nieta  heeft,   wat  kan  hij  verliezen?    (Harre- 

bomie,  I,  296.; 

207  Wer  nichts  hat,  ist  vor  Räubern  sicher.  —  Eitc- 

lein,  494. 

208  Wer  nichts  hat,  kann  auch  nichts. 

Frt.:  Qui  n'a,  no  peut.    (Bohn  I,  50.; 
//.;  Chi  non  ha,  non  fe,    (Cahier,  2816.; 

209  Wer  nichts  hat,  kann  nichts  geben.  —  Eiselein,  498. 

Im  Karal  heiaat  oa :  Da«  von  der  Liebe  geborene  Kind 
Barmherzigkeit  lebt  durch  die  wohlhabende  Wärterin 
Wohlatand.  D.  h.  wer  nichta  besitzt ,  kann  keine  Al- 
rooaen  geben.  Der  WohiaUnd  ist  gleicbaam  die  Warte- 
frau ,  ohne  die  daa  Kind  Barmhersigkoit  nicht  gedeihen 
kann.  (Vgl.  Oraul,  Mittheilungrn  in  Bezug  auf  die  ta- 
mulitche  Literatur:  Froben  atu  dem  Kural,  im  Ausland, 
1856,  Nr.  28.)  „  ^        ..  ^ 

//.;  Chi  n'ha,  ne  puö  dare;  obi  non  n'ha,  nö  puö  dame 
altrai,  nh  teneme  per  ae.  >-  Chi  non  n'ha,  nonnipnö 
apendere.    (Goal,  840.; 

210  Wer  nichts  hat,  kann  nichts  verlieren.  —  Leh- 

mann, 11,649,  302;  Körte,  6746. 
Engl.:  A  beggar  can  nover  be  bankrupt.    (Oaal,  840.) 

Who  doea  aing  so  merry  a  note,  aa  he  that  cani 

change  a  groat. 
Holt.:  Die  niet  en  hevet,  wat  cau  hl  rerliesen? 
Lat.:   Abi  re  qui  yadit,  res  sibi  nnlla  cadit.    (Gaal,  840; 

Gärtner,  155;  Seybold,  3;  Fhilippi,  I,  4;   Binder  I,  3; 

//,  30.; —  Perdere  quid  voleo,  dum  nihil  obtineo.  (Fal- 

lersleben,  239.;  .,      ,       ^  ^^^^ 

Ung.:  Nem  fÄl   a'   Nemet,   hogy   el-vet^ik  a'   gatj^Ät. 

(Gaal,  64»,) 


211  Wer  nichts  hat,  xnoss  mit  der  EaxLt  benhlen. 

(S.  Hola.)  —  Pistor.,  V,  10;  Simrock,  4171;  Graf,  ttl.  tST. 

212  Wer  nichts  hat,  was  kann  der  verlieren?  — 

Simrock,  4389. 
Frz.:  Qui  n'a  rien,  ne  orafnt  rien.    (Bokn  I,  SO.; 

213  Wer  nichts  hat,  wünscht  etwas,  wer  viel  hat, 

alles. 
DöAm. :  Kdo  nie  nem&,  pfejo  ai  nJeo;  kdo  njeo  mi,  pj«je 
ai  vaooko.    (Celakoptky,  61.; 

214  Wer  nichts  ho  soll,   verliert  's  Brot  ans  der 

Kötze.     (KinzigthalJ 

215  Wer  nit  hat  das  gut,  der  hat  doch  zar  faoffiut 

den  muth.  —  Ldimann,  394,  31. 
21c  Wer  nit  hat,   dem  entfeilt  auch  nit.  —  Gnier, 

1,6;  Windiler,  XI,  ii;  Simrock,  4388. 
ffoU.:  Die  niet  en  hevet,  en  ontralt  niet.    (Tunn.,  11,  6.; 
It.:  Chi  non  hik  niente,  niente  perde.  (PasMogUat  16C,  S.) 

217  Wer  nits  het,  dei  kriegt  ak  nits.    (Göningeit.) 

218  Wer  non  habet  in  nummis,  dem  hUfl  nidits, 

dass  er  frumm  ist;  qui  dat  peonniam  som- 
mis,  der  macht  bald  schlecht  (schlicht),  was 
krumm  ist  (oder:  dem  schadt's  nicht,  dasi  er 
dumm  ist). 

219  Wer  nuscht  hefl,  kann   nnscht  verloren,  säd 

Jenner,  on  versop  dat  letzte  Dittken.  (DaMti§rr 
Nehrung.)  —  Frischbier  \  1426. 

220  Wer  selber  hat,  braucht  beim  Nachbar  nicht 

zu  borgen. 
Mhd.:  Man  apriohet:  swer  selb  etewaa  hftt,  das  al  goot 
fOr  den  lom.  —  Swer  aelbe  iht  bAt,  daa  iit  im  B«ot 
weix  got  far  com.    (Zingerle  y  62. J 

221  Wer  selber  nichts  hat,  muss  keine  Gr&ste  bitten. 

222  Wer  sich  hat,  der  hat  alles. 

223  Wer  sonst  nichts  hat,  gibt  Aepfel  und  Bim'n.  — 

Simrock,  388. 

224  Wer  viel  haben  wil,  der  mnss  viel  wagen.  — 

Petri,  II,  775. 

225  Wer  viel  haben  will,  muss  nicht  wenig  begeh- 

ren. —   WncWer,  JF//,  68. 

226  Wer  viel  hat,  braucht  viel. 

227  Wer  viel  hat,  dem  trawet  man  vieL  —  Ltkmtum, 

II,  852,  346;  PetH,  II,  772. 

228  Wer  viel  hat,  der  gibt  viel.  —  P^iri,  II,  772. 

229  Wer  viel  hat,  der  hat  selten  genug. 

HvÜ.:  Wie  veol  hccft,  heeft  zelden  genoag.  (Sarrehomie, 

III,  U\)  »       ••    < 

230  Wer  viel  hat,  der  muss  auch  viel  Strafe  geben. 

—  Pistor.,  VII,  60. 

231  Wer  viel  hat,  der  muss  viel  versorgen.  —  Pein, 

II,  772. 
It.:  A  piccol  pignattino  poco  fuoco  baata. 

232  Wer  viel  hat,  der  muss  viel  wiedergeben,  -s- 

Petri.  II,  778.  Ilcninch,  1584,  53. 

233  Wer  viel  hat,  der  verthut  viel.  —  Pieiri,  //.  772; 

Illum,  817. 
Span.:  Quien  mal  tiene,  maa  qnlere.    (Bohn  I,  250.; 

234  Wer  viel  hat,  der  will  zu  viel  haben.  — -  Petn. 

II,  773. 

235  Wer  viel  hat,  kann  viel  geben. 

Böhm. :  Kdo  mnoho  m& ,  mua  mnoho  i  diti.    C JffoiboeiJty,  44.^ 
Kroat.:  Koi  vuogo  ima,  Tnogo  imore  dati.  (Öelakottkg ,  44^ 

236  Wer  viel  hat,  muss  viel  sorgen.  —  Lehmann,  682, 14. 

237  Wer  viel  hat,  von  dem  halt  man  viel. 

Lat.:  Tanti habetur  quiaque,quantnm  habet.  (Segbotd,  i9i.) 

238  Wer  viel  wil  haben,  muss  viel  wagen.  —  B.  Wai- 

dis,ir,  3. 

239  Wer  was  haben  will,  der  muss  darnach  gehen. 

—  nenisch,  1486,46. 

240  Wer  was  haben  will,  mnss  wagen  und  nicht 

achten  der  Leute  sagen.  —  Froschm.,M;  Petri. 

III.  15. 

241  Wer  was  haben  will,  muss  was  darumb  thun. 

—  Ilcnüch,  658,65. 

242  Wer  was  hat,  ist  der  Soldaten  Feind. 

243  Wer  wenig  hat,  der  ist  Knecht.  —  Lehmann, 44,  25. 

244  Wer  weuig  hat,  der  kann  nicht  viel  entbehren. 
It.:  Del  poco,  nn  pooo.    (Oaal,  365.; 

Lat.:  Qaamminopiaeat, rebus paroeutendom.  (0«al,i6S.) 


Haben 


ilabeß 


242 


(46  Wer  wenig  hat,  trügt  desto  leichter, 

Fr»,:  Htd  *  p«o,  Dl«u  luy  donno.    (LtrvHX,  I,  1&,> 
^946  Wer  will  hab^n,  dnds  (dae)  ihm  gelicge,   Bebe 
selbst  zu  seinem  Dinge. 
Hl  Wer  will  haben ,  der  mus«  graben.  —  Sffickttöt- 
iMryaiKaa,  14,-  SdtMUeUmg,  \m,  21;  Parümieiim,  3110, 
Simrotk,  4ifi7;  ßroim,  /,  10»9. 
f48  Wer  will  haben,  was  die  Augen  sehn,  wird  m 
£il'  xa  Grande  gehn. 

'^-  Bei  Sttt'o^  f>.  iuBt  ,lif  andere  Ftälft«:    „mu»  bald  mit 

^K  warm  tv. 

^H  l^r-  K»l  >  lü  «biilfiuiMO  bonii.  —  Qul  multi- 

^^  pIlMt  ca.4^i,.v.  ........ i>liicat  Tcrmoii.    (StUor ,  lä5.j 

14d  Wer  zuoil  wil  haben,  dem  wirt  gar  nichts.  — 

IAgncoU  t,  113.  Pitn,  tt.  nh;  Sulor,  2i. 
X^r^  CMnoliia  dmideraa»  comaA,   etituu    aur«*  perdidit. 
i  {S^fbotd,  61 J  —  Mrüuin  mAlum  dicrit   nmnli  i>oase8ftor. 

^  Vtai  nimltuB  oinaiigit,  pjicit  ■«nguluum. 
950  W«r  ZU  vit'l  haben  will,  dem   wirdt  gar  wenig 
,  oder    nichU.  —    CruUr,   l,  U;   Kitrw.  ons,    Sim- 

roek,  liSli.  Seybfild  ^  180, 
„8o  ir*ht'i ,  wer  »Uxav j«l  wU  haben ,  thut  Jm  «eiber 
lo  d'  Ki«en  tr»l>*B."    (B.   iVaitlh,  II t,  7».; 
VaUi  Mol»«  pet«nubu(  datuut  mulu,  (Vhüipyi,  i,  Sfil.Ji 
?51  Wer  XU  viel  hat,  atolzirt,  wer  zu  wenig  hat, 

laiiteiitirU 
S&S  Wer  xavor  hat ,  dem  gibt  man  mehr.  —  Lth- 

«NOM»«  sa«.  si. 
t&3  Wfr*»  haben  kann,  hat  Freud'  daran.  —  Pn*ck' 

hm  \  um. 
\h%  Wtir*s  haben  kann,  legt  ein  Stückchen  Butter 

llrmn.  —  Fri»ihhier  >.  HIO. 

Wcr^l  hüben  kann,  sieht  seine  Freude  dran.  — 

FrutMi*rr\  UM. 

•Wer*»  haben  kann ,  adeht  sich  weisse  Hosen  an. 

—  früJtbitr^,  UJl. 

iT  WfrV  haben  will,  muss  sich  zu  nehmen  nicht 
schämen.  —  Sfyf,M.  a, 
fit  Wers  bat,  der  hats;  wems  kompt,  dem  kompts. 

—  /Vin.  n,  703. 
3^9  Wer*»  hat,  der  leg's  dar.  —  Pvtn,  lU  7W.  Eite- 

260  Wer*«  hat  und  vennah,  ha  e  Cbuh  ha.    (0J»<^- 

«tnai«T]^oJ  —  Schtef^t^  t,  120,  SG. 
2i»l   Wer'«  «o  haben  will,  dem  geschieht,  kein  Unrecht. 
5«i  Wie   (wer)   wat  hädd,   den   (der)    krigt   wat. 

(hh'w.}  —  Firmenivh,  /.  3ft>,  14. 
2€3  Wier  aleas  wäl  hu ,  bekit  uässt.  (Sii'himhüty^-Mdcki.) 

—  Scktultr,  SCS. 

^€4  Wir  haben  es  ja,  sagte  Hans,  und  vertrank  sei- 
ne» Vaters  Sparpfennige. 
SdS  Wan  ie  näst  mi  huost,  wirseht  te  Rli  muolen. 

Ä  AttiKT  .  444. 

***A  X*  bot  dass  kriebelt  und  wiebelt  und  starrt.  — 

—  G^mMcke.  41. 
VoA  dsm  mil  Iiuektcn  bcrrolkertan  HabcniehU. 

A  lovss  wos  hoan  und  wenn  a  *s  ög  selde  vum 
Zaune  breche.   —   Frommann,  in,  ilO^iil. 
SCS  A  wil  alles  hin,  was  a  siht,  wie  die  Kinder. 

'tC0  Ha  bewwi  den  Duwcl  un  keinen  Sack.    (Oürrn.) 
*TiO  Dat  säst  du  hebl>en,  wenn   du  uk  de  Paster 

TOÄ  Basen thin^  bÜsU     ilknnmerH,) 

'i  KloiPM  Dorf  im  Kr«iie  Kainmtn,  Begiernng^bezirk 

ÜMAIIa.    Die  üHrn^ctt-t  vritii  *1«  nec-kUcbur  2u«&ts  bei 

trv'  't'iuen  ADÜegen«  vi«!  ffttbOrl. 

9ei  .  Titji?.    Zw0j  Pcnonen  beg«g- 

1.    .  <iud,  gib  mir  ein  wenig  F«tier 

»b,*-    a.  „Dftt  cait  rju  lit-bbi'O,"    A.  „Mein  Lieber,  ich 

Mtt  4«r  FMtoT  VO&  Buonthin."    B.  „Schkbdt  nicii ,  FQer 

bttbbea,   «ean  da  uk  de  Faator  von  B»- 

««blhlD  baifc.'» 

Ih^r    it    nit    ZTX    hobV     fFranUn.)   —   Frommafm^ 
rt.  «5,  138. 
Km  l«t  nicht  xug&nglich. 

i*17t  Do  lioaber  sehe,  wurei  namber  sehe.    CScMm.) 

—  Frummäm.  Ul,  40S,  SU. 
MlMb«s  •mit  ci«r  wonitx  nehnien  wir  sie.   p€Nfr$  (l) 

Um»  dt*  frAnkiacbo  Bedenaftrt:   Düu  ItAucriCb ,   mü  oel 

I» 


t 


•273  Du  moflch  bä,  aber  ntid,  bis  der  Ahau  chal- 
beret  und  d^  Saua  n'uflnürpd.  —  ToUir,  vj, 

Dil  wiiait  L-B  babuu,,  hoUhI  vi  baki}nufii«u,  vteuu  der 
Haublock  k&lbeit  und  dio  äau  bmauffliegt,  oder  wenn 
^  sehw&rteQ  Schnee  gibt,  d.  lt.  ulcht.  <S.  Nlmmor- 
leinttag.) 
•374  Du  sollst  haben,  was  Schröder  gekriegt  hat. 
(Pommern.  J 
Nnmlioh  von  Biebeu  HttDeu  den  dünnen  Dreok. 

•275  Er  hat  auch  etwas  von  's  Uli'»  Hut,   {Srhirnf.) 

UnverilAnd,  Narrheit. 
•27ß  Er  hat  bloa  (nichts  als,  kaum)  das  lieb«  Leben. 
•277  Er  hat  keine  Nadelspitze  voll.     (yürituui-n,j 
•278  Er  hat  keinen  Fingerhut  voll    (Suttimit'nj 
•279  Er   hat   nicht    das    Schwarze   unterm   Nagel. 

(RolU'tihutg.J 

♦2dO  Er  hat  nicht  so  viel,  als  auf  meiner  Hand  liegt. 

fllottenburg.J 

•281  Er  bat  nicht  so  viel,  als  eine  Fliege  mit  dem 
Fnsse  forttragt.  —  H'<H«A/er.  M,  93. 

'282  Er  hat  nicht  so  viel,  um  dnrauf  zu  ßchlafun. 

•283  Er  hat  nicht  so  viel,  worauf  er  scino  FÜBse 
setzen  kann. 

Biblitcht    Kr  hnt  nicht  so  tIoI,  woblo  er  tolu  Hanpt 

legen  künnte. 
Lat.!  Lyiiitrati  diritias  habuo.  f  f.'raj/».,  SrM  ,-  S^ubold,  t'Ht^.J 
Potn.t  Nie  ma  cacm  pi»  K  donrn  wygiiftf.  —  Nie  oa  iaiu 

nie,    itkko   vitory    knty   ■    pietj    pliiiy.    (Vt'ertchlfutf'n.) 

(Loiitpa.  'iia.) 

•284  Er  hat  nichts,  als  wie  er  gebt  und  steht 
•285  Er  hat  nichts  vor  und  hinten  als  Spinnweben. 
*2S6  Er  hat  nur,  um  sich  des  Galgens  zu  erwehren. 

—  H&,U-,   1739. 

•287  Er  hat  so  viel,  dass  es  ein  Falke  nicht  um- 
fliegen kann.    (Miqr.) 

Von  denen  ,  die  «ehr  roioli  eind,  KaMorordentliob  ▼i^l 
LiUidCToiou  beaitzen.    Von  einem  «vhr  KMcben  eAgteu 
die  Alten  »uch:    dr  hat  die  iCrnt«  dei  gBOAru  L«ndo* 
iu  Buiuer  Scheune. 
L^t.i  HoruA  mc*iia.    (Eratm.,  lÜ.J 

*288  Er  hat  was  um  und   an,  zu   beissen  und  zu 

brocken.  —   Simmck.'im. 

•289  Er  hat,  was  vor  dem  Daumen  hergeht,  —  s^m- 

Twk ,  1408. 
D.  h.  Geld. 

•290  Er  hat  weder  Bett  noch  Stroh. 
•21*1  Er  bat  weder  Kiel  noch  Pfühl. 
•292  Er  hat  wohl  in  die  Milch  zu  brocken.  (Sthweit,) 

Der  Wohl  habende. 

•293  Er  hat  wol  was,  wenn  der  arme  Kaiser  nur 

was   hätte.   —   .StrnrurA  .  &36;i. 

•294  Er  hat's  wie  der  Mönch;  er  furchtet  in  der 
Schlacht  nichts  als  das  Schiessen,  Schlagen, 
Hauen  und  Stechen.  —  A'Jo«f<T»i)ifj;«fl,  70.  12. 

•295  Er  hut'a  wie  ein  Waibel;  er  kann  laufen  und 
nicht  müde  werden,  saufen  und  nicht  voll  wer- 
den, lügen  und  niclit  roth  werden,  (bthanz.t 
Weibcl,  Waibel  (bochdcuttcb  Web«),  t.^.  in  Feld- 
webel) von  weben,  bewegen;  ein  Ueri4;Ut«dieoer,  dir 
■u  Venchickungeii  gebrauciit  wird. 

•29ß  Er  hnt*8  wie  jene  Novize,  die  um  UnterMttitzuug 
bettelte ,  weil  sie  nicht  reich  genug  sei,  das  Ge- 
lübde der  Armuth  zu  Üiun.  —  A/oAfn*j*it'i/d,47,»4. 

•297  Er  het  nit,  was  em  i-n-eme-n  Aug  inue  weh 

thut.     (Solothurn.)  —   ÄtAiW.  71.  161. 
Kr  i«t  »ehr  arm. 

•298  Er  het's  wie  's  Anke-Mas  Esel;  hundert  Streich 
(Schläge)  thüe's  nümme.    (Soiathum.)  —  .sdiiW. 

70,  i&i». 
Er  hat  keine  Furcht  mahr  T«ir  Straf«. 
•299  Er  muäs  es  haben,   als  hätt'  ihn   ein   Hund 

gebissen.  —  EmHHn.sss. 
*3i)0  Er  will  alles  haben,  was  der  Brief  in  sich  ent- 
hüll.    (Schipciz.) 
Alles  WU  iu  Uebranch  int,  waa  er  zu  fordern  hat. 

*301  Er  wils  also  haben,  jm  geschieht  nit  vurccht. 

—  fVaiM:*.  /.  14«^*. 

•302  Er  wollte  haben,  was  die  Taube  las,  und  kriegt^ 

was  die  Krähe  scheisst    (yvvntf.) 
*  303  Hei  heat  einen '  te  viel  oder  einen  ti?  wenig. 
(Büren.) 
')  NAmlicb  Sins. 

1« 


MOl 


243 


Habegehabt — Haberecht 


Habernarr — Habicht 


844 


•30-4  Hei  heat  einen  (Sinn)   öewert  Feld  schicket. 

(Büren.) 
•305  llei  heat  se  (die  Sinne)  nit  alle.    (Büren.) 
♦30t>  Hei  heat  se  (die  Sinne)  nit  alle  bin  ein.   (Büren.) 
•307  Ich  hab'  ihn,  wie  den  Hund  an  der  Peitsche. 

—  Frischbier  \  1417. 
•308  Ich  hoa  nischt  und  du  host  nischt,  war  koan 

ins  W08  nahmen.     (Oberlausitz.) 

♦  309  Ich  hoa  salber  nischt  as  dos  Übe  Bissei  Laben, 

und  's  is  derzu  nich  meine.    (ScMes.)  —  From- 
mann,  III,  414,523. 

•310  Ich  mags  nit  han  vnd  kans  nit  Ion.  —  FrancK 

II.  41*. 

♦  3 1 1  Ich  mechten  nich  hoan ,  und  wenn  a  im  Guide 

sässe  (auch:  schtinde)  bis  iber  de  üren.  — 
Gomnlcke,  547 ;  Frommunn,!!!,  409,  362. 
*312  Ich  muss  es  haben  und  sollt'  ich's  unserm  Herr- 
gott unter  den  Füssen  wegnehmen.  —  Sim- 

rock,ieu. 

♦313  Man  kann  es  noch  so  Iiaben,  wenn  der  Markt 

verlaufen  ist. 
•314  Nu  hewwi  (haben  wir)  de  Beschearung.  (Büren.) 
♦315  So  heft,  wat  alle  hewwo,  se  heft  ehr  Mutter- 

dehl.  —  Frischbier  *,  1424. 
Wenn  man  naoh  der  Mitgift  eines  armen  Mädcbeua 

fragt. 

♦316  Siehaben's  miteinander,  wie  Buben  die  Vogel- 
nester. 

Von  einem  Schulknaben  entlehnt,  der  roll  Freuden 
einem  Kameraden  ein  aufgefandones  Vogelnest  leigte, 
welclier  os  ihm  dann  wegstibitate. 

•317  So  laug  's  was  hab'n,  thain's  'n  Mörten  (Martin) 
lob'u,  wan's  nichts  mehr  habn,  thain's  z'  Eh- 
ren unser  lieben  Frau  fasten. 

Von  Leuten,  die  mit  Geld  und  Habe  nicht  umsugelien 
wissen,  so  lange  gut  leben ,  als  es  angeht,  und  hungern, 
wenn  die  Mittel  dahin  sind. 

•318  So  will  ick  di  hebben:  de  Kerl  bi  de  Waskbalje, 

dat  Wif  in  de  Kroeg.   (Ostfries.)  —  Bueren,  1046; 

Ilauskalendtr ,  IL 
So  will  ich'i  haben:  den  Mann  beim  Waschschaff  and 

das  Weib  in  der  Schenke. 
•319  So  wull'k   di  hebben.     (Ostfries.)  —  Bueren,  1968; 

Uauskalendir ,  lll. 
•320  Was  hast  du,  was  kannst  du.  —  E.  Willkomm,  Der 

deutsche  Bauer  (Leipzig  1844),  S.  SO. 
•321  Wenn  er  viel  hat,  so  lebt  er  flott. 

Frt.:  Quand  il  a  de  l'argent,  il  fait  flor&s. 

•322  Wenn  ich  nur  was  davon  hätte  1 

Die  Sprache  dessen,  der  Qesch&fte  vorrichtet  hat,  die 
nicht  belohut  werden  oder  sich  nicht  belohnen. 

♦323  Wenn  'rsch  ward  hoan,  hält's  feste.  (Schles.)  — 
Keller,  BI.  170* 
Wenn  ihr  es  werdet  haben,  ao  haltet  es  fest. 
Habeffebabt. 

Habegehabt  ist  ein  armer  Mann.  —  Körte,  2514. 

Der  Habegenug  ist  ein  reicher  Mann. 

Böhm.:    Sn&se  Jest  nemfti  nem^Tsimu,  nei  pozbyTsXmu. 

(Celakovsktf ,  58.), 
Po/n.:  LMj  niemiee  uiemiawssy,  nli  postradawssy.   (Cela- 

kovsky,  58.; 
Habenloht. 

Der  Habenicht  hat  alle  Jahre   Junge.    (Wend. 

Lausitz.) 
Habenichts. 

•Dess  is  d'r  Harr  von  Haberichs,  und  Küahdrack 
is  sai  Woppa.  —   Sartorius.  163. 

Spott  auf  einen  armen  Prahlhans ,  der  sich   reichen 
Leuten  gleichstellen  will. 
Eabenreisen. 

♦Darüber  wird   sich  ein  Habenreisen   heben.  ~ 
Luiher's  Tischr. .  520';  Saltzmann,  Anh.  38*. 
Haber  (Avena),  s.  ilafer. 
Haber. 

1  Haber  ist  besser  als  Hetter.    (Schies.)  —  Wein- 

hdd,  32. 

2  Wie  der  Haber  (Besitzer)  so  die  Habe. 
Haberecht. 

Hebberecht,  so  het  min  Knecht,  Snackvordann, 
so  hSt  min  Mann,  Tidvördrif  so  het  min  Wif, 
Lusebung,  so  het  min  Jung.  —  lHermi$9cnt  soi. 


Habernarr. 
•Er  ist  ein  rechter  Habemarr.    (Marburg.) 

Von  einem  Schwfttaer. 
Haberöhrletn. 

*£r  wird  nicht  mehr  lange  auf  dem  Haberöhr- 

lein  blasen.  —  EiMl«ii,268. 
Lat.:  Caesar  non  jam  ouniculls,  Md  nMeUiiis  tolUt  rea- 
publicam.    (Eiselein,  268.;  * 
Habersack,  s.  Hafersack. 
Habloh. 

1  Besser  ein  Habich  denn  zehen  Hettich.  —  Aefh. 

//,  85. 

„Es  lert  ein  jeden  die  Temunfft,  das  wir  aielUhoflsK 
auf  zakuufft.  Bs  ist  gewiss  das  gegenwärtig;  was  wir 
solin  han,  ist  noch  nicht  fertig.'»    (B.  Waldis,  I,  83.; 

2  Biäter  en  Hewwik  ässe  H&rrik.    (Soest.)  —  Fir- 

menich,  /.  348,  14;  für  Waldeck:  Curtte.  333,  315. 


Wortspiel  mit  Hewwik  (hab'  ich)  und  Hawik  (Habicht). 

3  Der  Häbich  ist  mehr  lieber  als  der  Hättich.  — 

Nefflen,  454. 

Für  einen  nngowissen  Vortheil  gebe  ich  da«  0«wiaM 
nicht  auf. 

4  Der  Habich  macht  auch  den  Galgenvogel  zu 

einer  Taube. 

Hit  Oeld  Usst  sich  manches  durohseisea  lud  beaila* 
teln,  was  ohne  Geld  nicht  mOglich  werden  würde. 

5  Der  Habich  singt  am  lieblichateu  unter  allen 

Vögeln. 
Ueld  schwingt  sich  Aber  alle  Verdienste. 

6  Der  Habich   sitzt   auf  seinem  Dache.  —  P«n- 

miakon,  2057. 
Vom  Wohlliabonden. 

7  Der  Habich  war  allezeit  besser  als  der  H&ttich. 

—  Eyering,  I,  S78;  Piator.,  IV,  45;  lloHmberg,  Ul,  15; 
Sutor,  39;  Körte ,  2511;  für  Franken:  Frommßim,  VI, 
315,  140. 

BChm.:  Lepif  jest  mlti,  nesli  chUti.    (äelakovsk^,  %&6.) 

8  Ein   dürrer   Habich   ist    besser  als   ein   fetter 

Hättich.  —  Zehner.  317;   Wum,  470;   Simrock,  4117 

u.  4179;  A'drte,2512. 
Uab'  ich  ist  Wortspiel  mit  Habicht,  und  H&tticli  eine 

Nachbildung  Yon  Habich. 
Fngl. :  Better  a lean  jade,  than  an  empty  halter.  (Gaal,  836.; 
Frz.:  II  Taut  mieux  tenir  qu'esperer  (querir,  ohaaser). 

(Kritsinyer ,  247  '*.)  —  L'aroir  se  rit  du  votüoir.    (KriUin- 

uer,  457'«,  574i*  .u.  674»».;  _  Mieux  T»ut  im  ttena  que 

deuz  tu  l'auras.    (Hohn  /,  39  u.  63.; 
Lat.:  Beati  possidentos.  —  Melior  est  rw,  quam  apes.  — 

Praesentem  mulge,  fugientem  quid  iiksequeria?  —  Sem- 

per  inops  habui,  sed  habens  dive«  toIo  dici. 

9  Ein  Habich  ist  besser  als  zwei  Hattich.  —  Ltikr- 

engel,  I,  226. 

10  Et  is  beater  ein  Hebbik,  as  twei  Kreien.  (Büren.) 

Wortspiel  mit  Kr&hen  und  kriegen;  haben  ist  besser 
als  bekommen,  erwarten. 

1 1  Habich  ist  ein  besserer  Vogel  denn  Hattich.  — 

Simrock,  4176;  Körte,  3509. 

12  Habich  ist  ein  reicher  Mann,  Hättich  ein  ar- 

mer. —  Körte,  2510. 

13  Habich  ist  ein  schöner  Vogel,  Hättich  nur  ein 

Nestling.  —  Simrorfc,  4178;  Körte,  »10. 

14  HePk  is  bäter  os  Har'k.     (Süderdithmartchen.J 
Frs. :  llienx  Taut  avoir  qu'espoir.  —  ICienz  Taut  oft  daas 

la  maln  que  deux  demain. 

15  Uan  Hounni  is  pessar,  as  sibm  Hedi.  (Steiermark.) 

—  Firmenich,  U,  764,  9. 

Kin  Habioh  ist  besser  als  sieben  Hattich. 

16  Wer  den  Habich  hat,   dem  stehen  Thür  uid 

Thor  ofiFen.  —  Porömiokon,  406. 

17  Wer  den  Habich  hat,  der  hat,  was  er  will.  — 

Parömiakon,  1760. 
Habicht. 

1  Aus  Habichten  *  kann  man  keine  Tauben  ziehen. 

^)  Das  t  ist  erst  gegen  Ende  des  15.  Jahrhunderts  un- 
gehörig hinsugetreten;  noch  im  16.  Jahrhundert  schrieb 
man  Habich.  Mittelhochdeutsch:  habeoh;  althoch< 
deutsch:  IiAbaoh.  (Vgl.  Weigand,  Wb.,  I,  467.) 
Holt.:  Van  zulke  havlken  lijn  geone  dniven  te  kweeken. 
( Harre  bomee ,  I,  292.) 

2  Den  Habicht  muss  man  nicht  zum  Taubenkönig 

machen. 

3  Der  Habicht  hat  keine  Tauben  lieber  als  die 

allein  fliegen. 
J>än.:  Hagen  emiler  at  den  due  som  skiller  sig  tn,  flok- 
ken.    (Frot.  dan.,  3U5.; 

4  Der  Habicht  schiesst  auf  keine  Fliegen. 


r- 


245 


Häbig — Habsacht 


Habsüchtig — Hacke  (Ferse)  246 


5  Der  Habichte  gibt's  viele,  die  wie  Tauben  aus- 

sehen. 

6  Ein  Habicht,  der  nicht  fliegt,  nie  ein'n  guten 

fiissen  kriegt 

Die  Buaien:  W«nn  auch  d«r  Habioht  mit  offenem 
Schnabel  sohl&ft,  es  fliegt  weder  Meise  noch  Fink 
hinein.    (AUmoRn   VI,  485.) 

7  £iii  Habicht  hält  seine  Beute  fest. 

Die  Balten:  Was  der  Habioht  in  den  Klanen  hat, 
Usst  er  nicht  fahren.    (AUinann  VT,  471.; 

8  £inem  Habicht  braucht  man  das  Hühnerrupfen 

nicht  zu  lehren. 

Anch  rnislsch  AUtnann  V,  133. 

9  Einem  Habicht  kommt  jede   Schlinge    (jeder 

Strick)  verdächtig  vor. 

10  Einen  Habicht  muss  man  nicht  mit  leerer  Hand 

empfangen. 

Dan.:  Det  er  ondt  at  lokke  li«gon  til  «ig  med  tomme 
hander.     (Prov.  dan..  905.) 

1 1  Jeder  hat  seinen  Habicht.    (Wcml.  Lauxitz.) 

13  Wenn   der   Habicht  fliegt  aus,    lässt   er    den 
Schnabel  nicht  zu  Haus. 

1 3  Wenn  man  den  Habicht  nicht  fangen  kann ,  muss 

man  ihn  Adler  rufen. 

Mit  Schmeichelei  lisst  sich  fast  jeder  fangen.  Aehn- 
licb  sagt  man  in  Abjrssinien:  Wenn  du  das  Feldhuhn 
nicht  anders  fangen  kannst,  so  rufe  es  Strauss.  (.Ut- 
mann  II.) 

14  Wenn  man  die  jungen  Habichte  noch  so  gut 

pflegt,  wenn  sie  Üügge  werden,   sehnen  sie 
sich  in  den  Wald.  —  j4J/m«iiri  v,  loa. 

15  Wer  den  Habicht  hegt,    ist  kein  Freund  der 

Tauben. 

Auch  mssieoh  Altmann   VI,  388. 

16  Wer  den  Habicht  mit  Hühnern  futtert,  nimmt 

gern  die  des  Nachbars. 

17  Wo  die  Habichte  ihre  Nester  bauen ,  ist's  um 

die  Kleinvögel  geschehen. 

18  Wo  Habichte  nisten,  da  ist  nicht  gut  tauben  ^ 

—  liriefe  Augusl't. 

')  D.  h.  Tauben  halten. 

19  Wo  Habichte  wohnen,  schlagen  keine  Nachti- 

gallen. —  Spridtie6rtergartm ,  319. 

20  Wo  man  den  Habicht  über  die  Hühner  setzt,  da 

ist  ihr  Tod  gewiss.  —  Eiselein,  26S:  Simrock,  4187. 
•21   Da  sitt  en  Hafk  upt  Hek.  —  fkhüue,  II.  80. 
Man  nehme  sich  in  Acht,  da  ist  ein  Aufpasser. 
*22  Den  Habicht  anrennen. 

Sich  der  höchsten  Gefahr  anssetsen.  „Die  baten  den 
babich  angerant.*'  (Konrad,  Rolandslied  in  Schiller, 
Thf*atiru»  Antiquitatum  Tftutonicorum ,  II,  106'*.^ 

*23  Den  Habicht  znm  Taubenwächtcr  machen. 

Die  Bussen :  Den  Habicht  nach  den  Hahnem  fjragen. 
•24  Er    ist  gegen  einen,   wie   der  Habicht  gegen 
die  Tauben.  —  Haumgarten,  Ol. 
H>dl. :  HU  Sit  als  een  havik op  den  tuin.  (Uarrebomee,  1, 2^^; 

•26  Er  will  einem  Habicht  im  FJuge  die  Nägel  ab- 
schneiden. 
•26  Wie  der  Habicht  über  der  Vogelscheuche.  — 
IhtrcUuirdl ,  IM. 

Wie  er  nimlich  um  dieselbe  Iierumfliegt.    Zur  Be- 
xeiohnnng  von  Personen ,  die  sich  gern  in  fremde  Sachen 
mischen  und  keinen  Augenblick  ruhig  bleiben  können. 
HAbür. 

Häbig  und  börig  kann  man  selber  überweisen. 

—  r.raf,  445.  476. 

Alle  durch  körperliche  Sinne  wahrnehmbaren  und  zur 
Zeit  des  Bechtsetreites  noch  bestellenden  Verhftitnisse 
können  durch  Augenschein  nnwidersprecblich  gemacht 
werden,  wie  r.  B.  der  Besits  einer  Sache,  die  Schwan- 
gerschaft n.  dgl.  Was  der  Augenschein  lehrt,  bedarf 
keines  weitem  Beweises. 
JIIA</. :  Herig  und  börig  mag  men  selber  oberwtien.  (  West- 
j  Maien,  IV,  .U»94,  3.; 
HAblt. 

1  Schlechter  Ilabit,  wenig  Credit. 

2  Wie  Habit,  so  Credit. 
Habsucht  (».  Gci/.). 

1  IlAbsuelit   führet  kreuz   und    quer    zuletzt   ins 

tudto  M«»er.   (S.  <}eiz  w.) 

2  Hal»Bu<>ht  hat  nie  genug. 

y/'Ki..-  <iirrigheid  is  niot  Tersadigd  voor  sij  den  mund  vul 
aanlo  hceft.  (Hohn  1.  iV^.)  —  Hebsucht  heeft  noolt 
genorg.    (Hurrebom^f,  /,  2»)2.; 

Span.:  La  codida  rompe  el  saco.    (Hohn  I,  i26.) 


3  Habsucht  ist  ein  Knochen,  an  dem  so  mancher 

den  Hals  gebrochen. 

4  Habsucht  macht  blind  alten  Mann  und  Kind. 
Habaüchtlff. 

*£r  ist  habsüchtiger  als  Aschab.  —  liurckhardt,  97. 
Haoh. 

•Das  ist  ein  wilder  Hach.  —  Eiadein,  26«. 

Soll  von  einem  wilden  Bitter  oder  Grafen  des  Hauses 
Hachberg  oder  Hochberg  im  Grossherzogtlium  Baden 
herrflhren  und  ist  jetxt  verschollen.  Eitelein  glaubt, 
dass  es  allgemein  einen  wilden  FAnger  bexeichne,  der 
andere  in  Acht  und  Hacht  m  bringen  suche.  (Richard, 
3y3,  16;  Moiuii  Sächsisches  Stammbuch,  113.) 
Hacht. 

Besser  in  der  Hacht  (Haft)  als  in  der  Acht. 
Hack. 

1  Hack   un    Mack.     (AUmark.)    —    nanneil,  72;  Eich- 

wald ,  704. 

2  Hack  un  Mack,    Husch    un  Nüsch,   Hüssk  en 

Slüssk. 

firtjue  in  der  ITistoriit  ran  der  Lere,  L^uende  vnd 
dode  Joachimi  Sliiter's  d>'s  ersten  Eeangel  Predigers  tho 
Hoitock  neuenst  einer  Chroniken  (Rostock, gedruckt dnrch 
StefTon  MUUmann  1.^«»).  Dort  hciastes  (Bog.  ¥):  „So 
hebben  de  Papisten  alle  dojcnnen ,  so  in  M.  SlUter's 
Predige  geghan,  vorcchtliek  vornichtet  vnd  domals  djt 
olde  Hpriohwordt  erdichtet  vnd  gespraken:  Hüssk  en 
Slttssk  en  Nüssk  vnd  Properyn  goith  tho  S.  Petor  in  de 
l'redekyn,  d.  i.  arme,  geringe,  vorechtlyke  lüde  hören 
tho  S.  Peter  den  SlQter  predigen."—  Schütie  (II,  92)  hat: 
Hack  und  Maok,  Husch  un  Snusch  =: allerlei  Volk,  Ge- 
sindel, ein  Menschenmisohmasch ,  auch  Speisengemeng- 
sei.  Nach  Richey  (83)  wird  auch  die  Taoamahaca ,  die 
KU  Pflastern  auf  die  Schlftfen  gebraucht  wird,  Hack  und 
Mack  genannt.  In  der  Altmark  versteht  man  nach 
Danneil  (72)  unter  Hack  und  Maok  allerlei  durchein- 
andergeworfenes werthloses  GorAtli,  wenn  i.  B.  bei 
einer  Feuersbrunst  arme  Leute  ilire  Habseligkeiten  su- 
sammenwerfen. 

3  Hack  und  Pack  ist  gern  beisammen. 

Holt.:  Hac  comt  immer  in  sijn  ghemao. 
Lat.:    Semper  adest  similis   slmili   licet    nndique   vilis. 
(Fallertleben,  380.; 

•4  Es  ist  Hack  und  Pack.    (Prcuss.) 

Eine  Gesellschaft  der  niedrigsten  Art  Menschen.  Man 
sagt:  Es  war  Hack  und  Pack  beisammen.  Nach  Bock 
bcztiicbnot  man  aber  auch  die  Habseligkeiten  (s.  da- 
gegen Hack  und  Mack)  geringer  Leute  damit  und  sagt: 
Man  warf  ihn  mit  Hack  und  Pack  aus  dem  Hanse. 
♦6  Wie  Hack,  so  Pack.  (Friedland  in  IHvustm.)  —  Frisch- 
hier^,  1431. 
Hacke  (Ferse). 

1  An  den  Hacken  kann  man  sehen,  ob  einer  kann 
gehen. 

Dan. :  Det  kiendes  paa  hans  haale  hvad  helbred  han  haver. 
(Prov.  dan.,  267.; 
♦2  Do  Hack*n  naotreck'n.     (AUmark.)  —  Danneil.  72. 

Basch  zugehen. 
♦3  De  Ilack'n  Wis'n.  —   Itanncil,  72;  Schütze,  II,  91. 
Davonlaufen ,  entfliehen. 
Holt.:  HiJ  laat  sUno  hakken  kijken.  (Harrcbomec,  I,  273>'.; 

•4  Die  Hacken  auf  den  Rücken  nehmen. 

HolL:  Hak  op  teen  nemen.    (ffarrel-omee ,  I,  273''.; 

*5  Dö  nehmen  d*  Hsucen  in  d'  Hand.   (Oherösterrnch.) 

Sie  beeilen  sich.    Hacken  =  Fersen. 

*6  Einem  die  Hacken  zeigen. 

Holl.:  HiJ  laat  zijne  hakken  kijken.    (Harrehomee,  I,  273.; 

♦7  Enem  up  de  Hacken  sitten.  —  Schüiic,  ii,  n-,  Stü- 
ronburg,  80. 
Ihn  hart  verfolgen,  ihm  auf  den  Fersen  sein. 
IIoii. :  lemand  op  de  hakken  zitten.    (Harrebomee ,  I,  273.) 
*8  Er  macht  (kurze)  Hacken.  —  Frvschbier^,  i433. 

Gibt  Fersengeld. 

♦9  Et  sitzt  ihm  auf  den  Hacken.  —  Fnchbier^.  uu: 

llrnuig ,  94. 
Geht  ihm  auf  Tritt  nnd  Schritt  nach. 
Hdl.:  lemand  op  de  hakken  (hielen)  xitten.    (Ilarretjomee, 
I,  27.1  n.  3(18».; 

•10  Er  weist  ihm  die  Hacken.  —  FriKchbicr  \  a^. 

Einmal:  er  entflieht,  gibt  Fersengeld  (s.  d.)  aber  auch, 
sieh  cur  Wehre  setzen.  Nach  Hennig  (94):  Sich  ver 
ächtlich  nmkehren  und  weggehen. 

*Ii  He  seeg  em  leewer  de  Hacken  as   de  Tehnen 
(Zehen).  —  EteftiraM ,  705. 
Holt. :  Hij  slet  liever  ziJne  hielen  dan  zijne  teenen.  (Uarre- 
homee  ,  I,  90S'\) 

*12  Ik  uill  di  Hacken  maken.  (llnlti.;  —  Schütte,  U,  9i. 

Beine,  FUsse.    Ich  will  dich  gehen  lehm. 
•13  Töf,    ik  will  dio  Hflck'n  maoVn.    (AUmark.)  — 
llanncil,  72. 
Ich  will  dir  Beine  mnohen. 

16* 


247         Hacke  (Werkzeug)— Hackel 


Hackeinberg— Hader  (Zank)         84S 


*14  Up  de  Hacken  sitt'n.  —  Danneil,  72. 

Za  etwas  antreiben. 
*15  üp'n  scheiwen  Hacken  gähn.  (Uannover.J -^  Gebhard. 

Betranken  aein. 
•16  Van  den  Hacken  bet  to'm  Nacken  (nichts  dö- 
gen).     (IfoM.J  —  Eichwald,  707;  Schills«»,  //,  91;  für 
AUmark:  Danneil,  73. 
Von  den  FUssen  bis  snm  Kopfe. 
Hacke  (Workzoag). 

1  Dcara  Hocka   wea  ma  do    a   non'n'an    (noch 

einen)  Schdül  finden.   CiMederösterTei<^.J  —  From- 
mann, 111,  391,43. 

2  Der   Hacke   ist   leicht  ein  Stiel  zu  finden.  — 

Simrock ,  4.189. 

3  Hacke  und  Spat(en)  erhält  den  Staat. 

FrM.:  C'est  par  la  pioclie  et  par  la  pelle  qa'on  baatit  et 
qa^on  renverse  lea  citadellos.    (Leroux,  IT,  2.) 

4  Ma  kon  der  Hacke  bald  en  Stiel  finden.  —  Ho- 

hinson,  151. 

5  Was   eine  gatc  Hacke  werden   will,   krümmt 

sich  bald. 
Lat.:  Uoo  cito  fit  onmun,  qnod  oreacere  debet  in  uncnm. 

6  Wenn  die  Hacke  heirathen  will,  so  guckt  sie 

auf  den  Spaten. 

Von  der  Hochzeit  zweier,  die  wegen  Oloichheit  dea 
Standes  u.  a.  w.  füreinander  paaaen. 

7  Wer  eine  Hacke  Bat,  hat  einen  Mantel. 
•8  Auf  die  alte  Hacke!  —  »vinAo/d ,  32. 

SchleaiacLer  Trinkepruch,  soviel  wie  auf  altacble- 
BiRche  Treue  und  Kedliohkeit.  Kin  kloinea  eilbemes 
Aextloin,  achleniech  auch  Hacke  genannt,  wird  ans 
Glas ,  woraus  einer  Qesnndhnit  trinkt ,  oben  an  den  Band 
des  UliiMes,  dnss  es  nur  daran  bummelt,  gehingt.  Das 
Glas  wird  dann  rein  ausgetrunken ,  bis  auf  die  Nag^- 
probe,  das  Aextloin  darf  dabei  aber  nicht  heronterfallen. 
(Vgl.  A'.  von  Holtei,  l)i«  Ktelajreuer.  Breslau  1869, 
III,  286.) 

*9  Das  ist  eine  Hacke  auf  deinen  Stiel. 
*10  Der  Hacke  einen  Stiel  finden.  —  £{um,  389;  />u- 
rSmiakon,  1069;  KörU,  2539;  Braun,  I,  1061. 

Leicht  einen  Yorwand,  eine  Veranlassung  ea  etwas, 
einen  Aasweg,  ein  Mittel  finden. 

*  11  Die  Hacke  in  den  Winkel  legen.  —  Parömiakon,  2214. 

Nichts  mehr  tfaun. 

*  12  Die  Hacke  nennt  man  eben  Hacke.  —  Eüelein,  273. 

D.  h.  das  Kind  beim  rechten  Namen. 
Lat.:  FicuB  fious,  liogenem  liogenem  vocat.  (Ei$elei%^  273.^ 

*  13  Er  ist  nicht  Hack  im  Stiel.  —  Frischbitr  \  1430. 

Nicht  recht  gesund. 

•14  Er  weiss  nicht,  wie  er  der  Haoke  einen  Stiel 

finden  soll.  —  l*arömiakon ,  244. 
•15  Hacke  und  Spaten  mitbringen.    (Westf.) 

Nämlich  in  die  Ehe;  wird  ron  einer  Brant  gesagt, 
die  muthmasslich  bald  sterben  wird. 

•16  Schmaiss  d'  Hacke  ni  zu  weit  naus.    (Troppau,) 
—  Peter,  448. 
Mache  nicht  zn  grosse  Pläne. 
•17  Von  der  alten  Hacke  reden.  —  Ftinch.  7,891. 
Hackebret. 

1  Ein  Hackebret  nimmt  er  für  einen  Löffel  und 
den  Hans  für  den  Stoffel.  —  ParomtnAo«,  aesi. 
Der  Betrunkene  oder  der  Träumer,  der  Faaelhana. 
•2  Ik  war  di  wat  op  et  Hackbrett  legge.    (SttMu- 

jiöncn.J  —   Frifchbier ',  1432. 
Deinen  Willen  nicht  thun. 
Haokeklotas. 

•Er  kann  einen  Hackeklotz  von  einem  Pudel- 
hunde unterscheiden. 
WoBU  wenig  Scharf  sieht  nölhig  ist. 
Haokel. 

1  Hackel  a  (und)  Fackel,    (n'ünburg.j 

„Alles  susammen,  gemischtes  Publikum  mit  Über- 
wiegendem LumpengesiDdel.  Vielleicht  von  hackein  und 
packen,  alles,  was  man  aufhucken  und  einpacken  kann.«' 
(Sartoriu$,  ir.3.> 

2  Mein  lieber  Hackel,  das  ist  ein  Spektakel.  (Wicn.j 

Haokel  gehArte  mit  Brandstetter  ( s.  d.)  su  den  HSup- 
tom  einer  in  Oesterreich  (1793 — 9!>)  entstandenen,  soge- 
nannten Jakobinerrerschwömng.  Bevor  er  su  seiner 
dreissigjährigen  Kerkerhaft  abgeführt  wurde ,  ward  er 
in  Wien  auf  der  Sohandbühne  ausgestellt,  wobei  das 
leichtfertige  Gasse upublikum  die  obige  Namenwitselei 
maclile,  welche  sich  in  Wien  biijotct  als  Sprichwort 
erhalten  hat.  (Vgl.  Qräfftr,  Francitcäitcfie  Curima, 
Wien  18 J9,  ö.  9.) 


3  Nemm'  mer  meinen   Hackel-jedncho  weg.  — 

Tcndiau,  219. 

Um  su  sagen:  Da  kannst  mir  wenig  «nhabttSi  bflek- 

etens  kannst  du  mir  das  Gebetsiftok  (haekol  Jsdneho) 

wegnehmen,  das  ich  mit  dem  Vorbeter  sprMhi 

Haokelhberer. 

Hackeinberg  kommt  (wol)  angezogen. 

Um  einen  grossen  Lärm  oder  Speuakel  aa  1k 
Soviel  wie:  Der  wüde  Jäger  kommtl  Die  Baoe  lisat  den 
Kittcr  Hans  Ton|  Haokelnberg  als  Jäger  in  der  Imfl  «as> 
herechweifen,  ein  wildes  Schwein  vor  sich  treibend,  eben 
dasjenige,  welches  ihn  im  Traum  besiegt  hatte.  Ewar 
hatte  er  es  deaaenungeachtet  erlegii  d*  «r  Jedoch 
lachend  und  triumphirend  sagte:  „Da  «ollst  mir  nna 
nichts  melir  thnn'S  und  es  bei  diesen  Worten  ▼waelitlich 
mit  dem  Fnss  an  den  Kopf  stiess,  so  drang  der  HobA> 
sahn  so  tief  in  seinen  Fuss,  dass  er  an  der  Wände 
sterben  muaste.  Seine  Geliebte  Ursel,  die  ein  Mtaeh 
in  einen  hohlen  Baum  im  Haokel  verbannt  hat,  ■chliesat 
sich  der  Jagd  durch  Pfeifen  an. 
Hacken  (Verbum). 

1  De   sick    dct  Dages  haggen,  Hegen  t  Nachte 

unner  den  Plaggen.  —  Körte,  »840. 

2  De  wohl  (göd)   hackt,   de  wohl   (god)   kakt 

(kocht).     (Oxlfries.)    —    Frommam,   IV,  143.  J«; 
ItHcren.  328;  Hauskalmder,  111:  EichwaU,  93S. 

3  Hacke  to,  Bror,  't  geit  väör't  Vaoderland.    (AU- 

marLJ  —  Danneil,  72. 

Schershafter  Zuruf  an  Personen,  die  sioh  echlagen, 
und  dadurch  ermuntert  werden  sollen,  fortaolkhreB. 

4  Wer  hackt,  macht  Spane. 

Län.:  Hngg,  saa  falder  spaaner.    (Bohn  I,  319.) 
HackenschütB. 

*Das  sind  unsere  Hackenschützen. 

„Wenn  uns  Gott  nicht  hätte  die  lieben  Bngel  an  Hft- 
tom  und  Hackenschtttzen  gegeben,  so  wäre  es  baldsslt 
uns    aus.'*      (Luther'»    TückreäeHj    95 <^;     ffaifsousaa. 
Anh.  38^.; 
Hacker. 
•1  Einen  Hacker  wegkriegen. 

Einen  Zungenhieb.  ,, Mache  a  mers  nich  goar  an 
bunt;  ich  hoa  och  noch  Zähne  am  Manie.  Wird  a  wie- 
der an  haokor  wegkriegen,  so  mag  a  aieh's  behalten 
als  wenn  'n  a  Hund  gebissen  hätte."  (X$üer,  Dm»  im 
8prich\cort  redend«  Schletien.)  Statt  Hacker  habe  ich 
wiederholen Uich  Temommen:  Er  hat  einen  Haokrieh 
weggekriegt. 
*2  Ich  goben  (gab  ihm)  su  an  Hacker  weg.  —  il*> 

büwon.  557;  GomoU^,  507;  Frommanm.  IH,  4U.  Kt. 
•3  Jemandem  einen  Hacker  weggeben.    (SeUe$.j 

Einen  Seiten-,  Krens-  und  Qnerhieb  mit  der  Sauge. 
H&ckerling. 

•Häckerling  (Siede,  Spreu)  im  Kopfe  haben. 

Recht  dumm  sein;  doch  scheint  es  Leute  an  geben, 
die  auch  nicht  einmal  Häckerling  im  Kopfe  haben. 
Hackmaok. 

Hackmack  uii  Fegesack,    segt  Lutjen  Witter. 
(Hildesheim.)  —  Hoefer,  1131. 
Hack«. 

•Einen  Hacks  weghal>en.  —  /■Yist-Wucr *,  1435. 

In  ttble  Nachrede  gekommen  sein,  oder  sioli  einen 
Schaden  zugezogen  haben. 
Häckael. 

1  Friss   dein  Häcksel,   alter  Gaul,  beiss*  in  die 

Krippe  und  halt  's  Maul.    (Thüringen.) 

2  Klein  Hexcl  ist  halb  Mcngsel.  —  CoUr,  s»*. 

Auch :  Tom  Lehrer  gut  erläutert,  yom  Schaler  halb 
begriffen. 

3  Voll   mit  Häcksel  oder  Heu  ist  dem  Pansen 

einerlei. 

Dem  Pansen  wol,  aber  nicht  dem  Verdaaangs-  nnd 
Ernäturnngsapparat. 

4  Wo  man  Häcksel  säet,  wird  kein  Korn  gemähet 

—  Simrock ,  4189^. 
•5  Er  ist  im  Häcksel  ersoffen.  —  Frisihbier  \  H96. 

Spurlos  Torschvrundcn. 
Hader    (Zank). 

1  Alter  Hader  wird  bald  new.  —  Lehmaun,  ll,  27,  2»; 

l*clri,  II,  10;  Simrock,  4194. 

2  Alter  Hader  wird  bald  wieder  neu,   geflickte 

Freundschaft  ist  selten  treu.  —  I^threngri,  /.  38. 

3  Beim  Hader  der  Grossen  tragen   die  Kleinen 

die  Kosten. 

4  Ein  Hader  gehet  halt  an.  —  Mri,  lt.  ws. 

5  Einen  vertragen  Hader   sol  mau  nicht   wider 

regen.  —   rctri,  II,  I8O;  Lehmann,  II,199,i9:  Sim- 
rock, 10934. 


249       Hader  (  Lumpen ) — Hadermetze 


Hadern-^Hafen  (Topf) 


250 


6  Es  gelinget  nicht  aller  Hader  gleichwol.   — 

fImüWb.  1461, 19. 

7  Grosser  Hader  um  einen  kleinen   Fleck  wirft 

die  Zänker  in  den  Dreck. 
BoU.:   H«t  grooUt  geiehil  en  grootti  kiakeel  i«  om  te 
w«iiiig  of  te  tmI.    (UarrtbonU*  ^  /,  231.; 

8  Hader  frommet  nicht  —  Petn,  u,  368. 

9  Hader  macht  Hader.  —  Luthers  Tischr.,  3i. 

Pftri  (II,  368)  nit  dem  Zasati:  „Dm  lind  Papyr 
Lnmpan.*' 

10  Hader  macht  Hass  vnd  Wehklagen.  —  P^n,  II.  S68. 

11  Hans  Hader  nennt  sich  gern  von  Lumpenhofen. 

13  Ist  der  Hader  wohl  gerichtet,  so  sei  so  gut  und 
weck'  ihn  nicht. 

,fEiii  Hader  der  ist  wohl  gericht,  den  soll  nun  wider 
regen  nicht." 
Lat.:  Liiia  pnteteriUe  noli  malediot«  referre.    (Philippi, 
i,til;  Sutot-i-n.) 

13  Mancher  Hauer  wehret  laug  vnd  stehet,  dass 

man  zu  Boden  kompt.  —  /V(ri, //.4&o. 

14  Von  Hader  kompt  wehklagen.  —  l\)tri .  U.  58i. 

15  Wer  Hader  anfangt,  reisst  dem  Wasser  den  Damm 

auf.  —  Spr.  Sal.  17,  14;  Fabriciw,  95. 

16  Wer  sich  in  frembden  hader  menget,  der  zwagt 

Eornige  hund  bey  den  Ohren.  —  Lthmam,  5»2, 2i. 

17  Wer  sich  in  frembden  hader  mischt,  ein  Beul 

dauun  am  Kopff  erwischt  —  llcnitch,  13U9>  68  : 
Pilri,  U.  759;  Sutor ,  Sl ;  Körte,  3515;  Goal,  841. 

18  Wider  Hader  vnd  Krieg  ist  Geduld  der  löb- 

lichste Sieg.  —  Pctri.  Jl,  786. 

•  10  Er  bricht  ein  hader  von  eim  zäun.  —  Eycring, 

II ,  tit :  Körte ,  üi8. 
Der  Zinkliche. 

*  80  Uff  B  Hoader  ziehn.     (IHrtchberg.) 
lUndel  soeben,  snf  Streit  Misgehen. 

(LuDipen). 

1  Einen  trockenen  Hader  soll  man  nicht  wieder 
beregnen  lassen. 
•8  Das  ist  mir  ein  Bund  Hadern.    (Oberöiierreich.j 
leb  lege  keinen  Werth  darauf,  es  ist  mir  eine  geriog- 
fatdge,  anbedeutende  Sache. 
Hadorbiüiff. 

*1*^  ist  ein  Haderbalg.  —  Eitelein,  268. 
Baderbxi*!. 

*  Haderbriefe  schreiben. 

Besonders  im  Sinne  Öffentlicher  Streitschriften.  „Dieeo 
aanckische  Bischoffe  hatten  wol  eines  Cunstantini  be- 
durft ,  der  ihre  Haderbrieffe  h&tte  ins  Feuer  geworffen." 
(Luthtr't  Werke,   VII,  247  a.  261;  Salttmann,  Anh.  38».; 

Hades»««. 

*£a  ist  eine  Haderfrage. 

„Das  ist  die  Antwort  auf  die  Haderfrage,  was  doch 
dl«  Kirche  mit  ihrer  .Oewalt  sey.  '•  (Lutkgr't  Kirchen- 
pouitte,  II,  117  <l;  SaUstitamt,  Anh.  38 ^; 


1  Eine  Haderkatze  bekempfft  allzeit  jhreu  Mann. 
—  Petri,  //,  195. 
* 2  Es  ist  eine  Haderkatzc.  —  Eisdein,269. 
Badarlumpen. 
1  Oflft   werden   alte  haderlnmpen   auffs    new    zu 

marck  gebracht  —  LAmann,  415, 19. 
3  Wer  Haderlumpen  zu  marck  bringt,  der  löset 
auch  Gelt  —  Lehmann,  262.  29. 


Wer  hier  will  ein  Hadermann  sein,  der  mach' 
■ich  weit  von  Leuten  und  fahr'  in  die  Welt 
nach  Scheiten. 
Hademiarkt 

*Aof  den  Hadermarkt  gehen. 

Von  Hadermarkt  kommen.  „Sie  sollen  uns  nicht  für 
ihre  U«riehte  und  Haderm&rkte  liehen."  (Lutlmr't  ruch- 
rf'i'H,  IUI»;  Saltzmann,  Anh.  38*.; 

Hadermata. 

*Er  ist  ein  rechter  Hadermatz. 

Ein  sanksUchtigf  r  Mensch.  Alatx  =  Zusammeuxiehung 
»US  Matthias.  Bei  llant  vom  S:-fi'prinicken  (111,  14) 
beisst  dio  Kirche  xa  Sanct-Matthisfi  in  Breslau  „zum 
8t.  Matxe**.  —  „  Der  ein  war  aber  insunderheit  ein  ni- 
dlg«  badermats."    (RuUwagenbüchltin,  XXX.) 

Hadermetse. 

*Eü  ut  eine  IlaJcrmetze. 

,.Die  Schul-Tlieologie  ist  die  rechte  Hadermetse  lio- 
lana,  nm  weloiier  willen  nnsore  lieben  Magistri  nostri  so 
tbeuer  keropffen.'*    (Luth«r'$  Werke,!,  SO-»;   SaUtmann, 

■  ■   38».; 


Sadexn. 

1  Ehe  man  hadert,  soll  man  lieber  die  halbe  ge- 

bühr nemen.  —  Puiri,  li,  159. 

2  Hadern^  hilft  hausen.    (OberöKterreich.) 

0  Nichts  machen ,  besonders  niohts  nea  machen  Uasen. 

3  Mit  Iludcrn  gewinnt  man  nichts  als  Haderlum- 

pen. —  Körte,  2518;  Simroth,  4190;  Henisch.  1609, 13. 

4  Mit  Hadern  verleurt  jedermann,  ausser  Papier- 

macher   und    Advocaten.  —  Eiselcin,  268;  Sint' 
rock,  4291. 

5  Wenn  jemand  mit  dir  hadern  will ,  so  schweige 

still.  —  Frischbier  *,  1437. 

6  Wer  da  hadert  um   ein  Schwein,  nehm*  eine 

Wurat  und  lass  es  sein.  —  üirnrmk,  4192;  Graf, 
424,  180;  Eiselein,  563;  Körte,  2517;  Lohrengel.  I,  791. 
Engl.:  A  Iran  agreoment  is  bettor  than  a  fat  sentence.  -~ 
Agrco  für  the  law  is  oostly.    (Bohn  II,  6&,) 

7  Wer  gern    hadert,   wird    ofil  geschlagen.    — 

Ihilri.  II.  712;  Körte,  2516. 

8  Wer  hadern  kann,   ist  auch  ein  Mann.    (Ober- 

österrrich.) 

9  Wer  nicht  zu  hadern  hat,  der  neme  ein  Weib. 

—  Lehmann,  //.  850,  314;  Mri,  111,  14;  Körte,  6554, 
Dies   Sprichwort  zeigt   an,   dass   keine   Ehe   ohne 

Streit  ist. 
Fr».:  <iui  dusire  (fuit)  femme,  ddbat  ddsire  (fuit).' 

10  Wer  viel  hadert,  wird  oft  geschlagen.  —  Sim- 

rüt*,419S. 

11  Wo   man  hadert  vnd   zanckt,   da  verschwind 

Laub  vnd  grass.  —   Pttn,  U,  812. 
•12  Hadern  wie  ein  Mertzcngaul.  —  AfaiA*<y,  215*. 
Haderaache. 

•Sich  mit  Hadersachen  einlassen. 

„Ich  bin  nicht  beissig  oder  ungeduldig  gewesen  als 
nur  in  den  Hadersachen  n.  s.  w.«  (Luther»  Werke ,  I,  367 
u.  4U0;  SaUMinann,  Anh.  38)>.J 

HAderadorf.  .    . 

•Er  ist  von  Hädersdorf  und  sie  von  Beissmgen. 

—  Parömiakon ,  2580. 

Von  a&nkischen  Eheleuten. 
Httiblolien.. 
*1  Du  darfst  nur  sagen  Häfelchen,  dann  ist  die 
Wurst  schon  drin.     (Sürtingen.J 
Ironisch. 

•2  Jetzt  geht^s  aus  einem  andern  Häfelchen  (F&ss- 
lein,  Loch,  Ton).    (.Minintipn.j 
H&feleinafrennd. 

♦Ein  Häfeleinsfreund  (auch:  Tellerlecker). 

lat.:  Amious  ollaris.    (Steiameyer ,  97»;  Seybold,  24;  Bin- 
der  /,  56;  //,  158;  Philippi,  I,  28.; 
Ha£en  (Topf).  .,  ^  • 

1  Alte  Haffen  brechen  vom  reiben  vnd  purgiren. 

—  Lehmann.  8,  27. 

2  Alter  Hafen  bricht  vom  Reiben. 

3  An  alten  häfen  (Kesseln)  vnd  schälcken  ist  alls 

waschen    verlorn.  —   Pranck,  II,  86**;   Lehmann, 
/l>28.  45;  .Simrocik.  4203. 

4  An  alten  Haffen  ist  alles  waschen,  purgiren  oder 

Artzneyen  verloren.  —  Lehmann,  8,  27  u.  145, 76. 

5  Auf  eineu  Hafen   beim  Feuer   und  auf  Jung- 

frauen muas  man  immer  schauen. 

HoU.:  De  pot  is  eeue  jufvruuw:  sij  moet  op  den  ti^jd  be- 
dient worden.    (Harrebomte,  II ,  I9y*.) 

6  Auf  einen   siedenden   Hafen   setzt    sich    keine 

Fliege. 
HoU.:  Op  eenen  siedenden  pot  sit  nooit  eene  Tlieg.  (Harre- 
bonUe,  II,  196».; 

7  Auf  hölzern  Hafen  hölzern  DeckeL 

8  Auf  solchen  Hafen  solcher  Deckel.  —  Parömia- 

kun,  377;  Eiselcin.  269, 
Lat. :  Dignom  patella  opercnlum.    (Binder  I,  332  ;II,  Jf^ ; 
Erasm.,  848;   Philippi,   I,    130;    Tappiut,    127";    Au«- 
lein,  269.; 

9  Auff  einn  solchen  hafen  gehört  em  solch  sturtz. 

—  Fratuk,  II,  107 '*;  Tapinut.  137^. 

„  Es  gehört  allwog  auff  einen  solchen  Hafen  eine 
»olcho  StUrtz,  vnd  widervmb  eine  solche  Btttrtz  begcrt 
ein  solchen  Hafen."    (ZeyOmch,  OCXLVIU'».; 

10  Deckt  den  Hafen  zu,  so  sihet  man  nit,  was  man 

kocht.   —  Lehmrinn ,  69 ,  36. 

11  Den  Hafen  kennt  man  am  Klange,  den  Narren 

am  Gesauge.  —  Simroih,  4199. 


351 


Hafen  (Topf) 


Hafen  (Topf) 


12  Der  eine  zerbricht  Häfen,  der  andere  Krüge.  — 

Eitelein.  270. 
Lat.:    Uxor  pesiim»,  peatimns  maritus:    Miror  non  bene 
convenire  vobis.    (Eiselein,  370.^ 

13  Der  Hafen  hat  der  Pfanne  nichts  an&nheben. 

Sie  sind  beide  Bchwarz. 

14  Der  Hafen  Btrafb  den  Kessel,  dass  er  nissig  ist. 

-—  Körte.  2519. 
Lat.:  ClodiuB  aocuaat  moeokos,  Catillna  Cethegara. 

15  Der  Hafen  wird  zerschellt,  wie  er  auflallt. 

Lat.:  Ac  recalcitrans  per  iram  testa  teatam  vulnerat. 

IG  Ein  hafen  hat  den  andern  zerbrochen.  —  Franek. 

I.  52*. 

17  Ein  Hafen  mit  Milch  soll  man  vorn  katzen  be- 

wahren. —  Lehjnann ,  872,  46. 

18  Ein  kleiner  Hafen  hat  so  wol  zwei  öhr  als  ein 

grosser.   —   PetH,  ll,  838. 

1 0  Einem  verbrochenen  Hafen  geschieht  kein  Schad. 

—  Lehmann,  778,  36. 

20  Eisern  Hafen   und  irden  Topf  ist  allweg  un- 

gleich Gesellschaft.  —  Simrodk ,  2019. 

21  Erst  den  Hafen  schwenken,  so  wird  sich  die 

Stimme  lenken. 

22  Es   ist   kein   Haf  so   schlimm,   man   findt  ein 

Deckel  drauf.  —  Seybold ,  126. 

23  Es  ist  kein  Hafen  so  schön,  man  findet  einen 

so  schönen  Deckel.  —  Simrock,  4200. 

24  Es  soll  jeder  in  seinen  eigenen  Hafen  gucken. 

25  Fällt  der  Hafen  auf  den  Stein,  so  zerbricht  er; 

fällt  der  Stein  auf  den  Hafen,  so  zerbricht 

er  auch.  —  Ei$elein,  269. 

26  Gespaltener  Hafen  bricht  zuletzt.  —  Simrodi,  4197; 

Eiselein,  269. 
Lat.:  Malam  Tai  non  frangitur.    (Eitelein,  269.) 

27  Giesse  nichts  in  unsaubere  Häfen.  —  EUeiein.  268. 
Lat.:    Sinoemm  est  niai  vas,  quodoanqae  inAindie  aoei- 

oit.    (EiseUin,  268.; 

28  Hafif  vnd  Deck  sind  beide  von  einerley  Dreck. 

—  Eyering,  U,  529. 

29  In  alten  Häfen  (Frauen)  kann  man  auch  Fleisch 

kochen.  —  Simrotk,  4204. 

30  In  einem   alten  Hafen  kann  man   auch  Kalb- 

fleisch kochen.  —  Lehmann,  144,  68. 

steht  unter  der  Uebenchrift:   Ob  ein  Junger  Mem  ein 
alt   Weib  vegen  (Jeidt  pnnd  gute  »oU  nemen. 

31  In  kleinen  häffen  kocht  man  ebensowol  als  in 

grossen.  —  Lehmann,  867,  52;  427.  2  u.  723,  32. 

32  In  seinen  eigenen  Hafen  sehen  ist  besser,  als  in 

fremde  Küche  gucken. 

33  In   unsaubere  Häfen  muss   man  keinen  Wein 

giessen. 

Auch  Bonat  nichts,   daa  man  nicht  dem  Verderben 
fibergeben  will. 
Lat.:  Gibam  in  matellam  ne  immittaa.    (PKilippi,  I,  62.; 

34  Ist  der  Hafen  zerbrochen,  so  spart  man  nicht 

die  Scherben.  —  Eiselein,  269. 

35  Jeder  Hafifen  hat  seinen  deckel.  —  Lehmann,  826, 11 ; 

Braun,  I.  1042. 

36  Kein  Hafen  so  schief,  man  findet  einen  Deckel 

drauf.  —  Eütelein,  269. 

37  Kleine  häfen  (Töpfe)  haben  auch  ohm  (Henkel). 

—  Egenolff,  207*;  Gruler ,  lll,  59;  Lehmann,  //,328.  78; 
//(Hm,  441;  Eitelein,  270;  .Stmrorfc,  4201*;  Brann,I,  1041. 

Wa«  dai  Boitehen  eines  Gegenstandes  nothwendlg 
erfordert,  ist  nicht  von  seiner  Grösse  abhlngig. 
Frz.:    Les  petits  pots  ont  des  oreiUes,  et  petites  mches 
les  abcilles. 

38  Kleine  Häfen  laufen  bald  über.  —  Eitelein.  270 ; 

Simrock,  4201. 
Fr». :  Petit  pot  trop  bouillant  perd  saveur  oa  se  repand. 
Holt. :  Ken  kleine  pot  Is  haast  geheet.  —  Kleine  potten 

koken  (loopen)  gaauw  over.    (Harrebomee,  I,  196".; 

39  Kiopff  an  Haffen,  so  kennesto  jhn;  doch  nicht 

zu  hart,  er  gewinnt  sonsten  eine  Schart.  — 

Lehmann,  U,  313,  41. 

40  Man    find  kein  so  schönen  Hafen,    man    find 

noch  einen  schönern  Deckel.  —  Lehmann, z%&,  8. 

41  Man  kennt  den  Hafen  am  Klang,  den  Vogel  an 

seinem  Gesang,  den  Esel  an  den  Ohren  und 
an  dem  Worte  den  Thoren. 


42  Mancher  rieht  iedem  am»  einem  haffen  tn.  — 

—  Lehmann ,  820,  26. 

Der  Ungeschickte,  der  ümitlnde,  YerfaUtnlMe  ni 
Personen  nicht  berttoksichtlgt. 

43  Niemand  kan  wissen,  ob  der  haf  rinn  oder  Uin^ 

biss  man  dran  klopfit.  —  Franek,  II,  148*;  JLA- 
mann,  f7,  438,  66;  Eitelein.  269. 
Lat. :  Palea  dignoscere  eantns  quid  aolidaai  enpM.  —  Bo- 
nat Vitium  perousaa  maligne  respondet  viridi  non  eoel» 
fldelia  Unis.    (Eitelein,  269.; 

44  Solche  Häfen  haben  solche  Hienen^  (Henkel). 

(Schweit.J 

')  So  nennt  man  im  Canton  BtUidten  dem  Borna  w 
einem  Qefftss,  der  ttber  and  über  geht,  wofBr  in  A^ 
penseil  die  H&le.  in  Luxem  die  Hiele  abUeh  inL  (Y^L 
Stalder,  II,  14.) 

45  Sorge  nicht  für  alte  Häfen,  es  gibt  neue  genug. 

46  Uf  jede  Hafe  g'hört  a  Deckel.    (Lmem,) 

47  Wann  der  haf  zerbricht,  so  wirSt  man  jn  im 

kat   (Koth).  —  Franek,  n,  98*.-  Blum,  644:  Em» 
lein,  269;  Simrodt,  4196;  Gaal,  292. 

Sowie  man  die  unbrauchbaren  Seherbmi  dee  mt- 
brochenen  Topfes  oder  da«  ansgepressie  Fleieoh  dar 
Gitrone  wegwirft,  so  vergisst  der  Sohmarotaer  undank- 
bar des  gastfreien  Wohlth&tera,  wenn  «r  Ihn  ver- 
armen sieht. 
HoU.:  Als  de  pot  gebroken  is,  maakt  men  weinif  werk 
▼an  de  stukken.   (Harrebom4e,  II,  196.^ 

48  Wann  der  haf  zerbrochen  wirt,  spart  man  sei- 

ten  die  stucke  (Scherben).  —  Pranck,  ll,  10 •; 
Gml«-, /,  71;  Sirfor,549. 

49  Was   man   zuerst  in   einn   newen   hafen   tlrat, 

dauon   schmeckt  es  alweg.  —  Frtmek,  fl,  »*; 

Lehmann.  316,  24;  Körte,  2523;  Simrwk,  4205. 
Mhd.:    Was    man   in   neuwe    hlfen    sohfltt,     denselben 

gsohmaok  verlan  sie  nit.    (Brandt,  Nteh.,  VI,  in  JOotter, 

I,  258.; 
Lat.:    Quod  nova  testa  oapit,  inTeteratn  aapit.  —  Qno 

semel   est  imbuta  recena   serrabit  odorem  teetn  m. 

(Eitelein,  269.; 

50  Wenn  allen  auss  einem  Hafen  angericht  wird, 

so  thut  der  vnwitzig,  der  einen  besondeni 
Pfeffer  begert  —  Leftmam,  241,  Sl;  Eitelem,  210. 

51  Wenn  der  Hafen  an  dem  Boden  gedecht,  10 

lief  er  nicht  vber.  —  Petri,  II,  634. 

52  Wenn  der  Hafen  bricht,  spart  man  die  Scher- 

ben nicht.  —  Simrodk,  4196*. 

53  Wenn    der   Hafen    ledig    ist,   mass    man    ihn 

scheuem. 
IIotL:  Als  de  pot  ledig  ig,  valt  er  niet  te  lehmpen.   (Harre- 
bom4e,  II,  I96l».; 

54  Wenn   der  Hafen  leer,   machen   die  Freunde 

Kehr». 
Hotl.:  Als  de  pot  omgestort-is,  loopen  de  Trienden  been. 
(Harrebomee,  II,  195»'.; 

55  Wenn  der  Hafen  überläuft,    so   schüttet  man 

kalt  Wasser  daran.  —  Eiteiein,  8T0. 

56  Wenn  der  Haffen  verbrochen  ist,  so  sind  die 

Scherben  gut  glüende  Kolen  drin  zu  tragen. 

—  Lehmann,  400.  34;  Eiielein,  270. 

57  Wenn  der  haffen  yerbrochen,  so  acht  mann  der 

Scherben  nicht.  —  Letmann,  400,  29;  Körte,  S924. 

58  Wenn  die  Häfen  zerbrochen  sind,  macht  man 

Scherben  aus  den  Krügen. 

59  Wenn  ein  Hafen  auf  den  andern  stösst,  so  zer- 

brechen beide.  —  .Stmrocfc,  4198. 

60  Wenn  man  den  Hafen  hin  -  und  herzieht,  kommt 

er  nicht  zum  Kochen. 
HoU.:  De  pot,  die  gedurig  geroerd  wordt,  schulmt  wel, 
maar  kookt  niet  door.    (Harrebomee,  II,  195^; 

61  Wenn    man    den   Hafen    zu    stark   klopft,   so 

springt  er. 

62  Wenn  man  den  Hafen  zudeckt,  sieht  man  nicht, 

was  kocht. 

63  Wer  die  Häfen  macht,  kann  sie  auch  zerbrechen. 

—  Körte,  2520;   Eitelein,  269;   Simrock,  4195;  Braun. 
7,1040;  Ilenitch.  494.  45. 

Zerstören  kann  aber  auch  der  eine  Rache,  der  sie 
nicht  verfertigen ,  hervorbringen ,  schaffen  kann.  „  Was 
mag  der  Hafen  sprechen,  will  ihn  sein  Meister  brechen V*' 
(Freidank.)  „Der  Meister  kann  die  Form  serbrecben. " 
(Schiller.) 
Lat.:  Fignlus  Ollis  anlas  pro  volontnte  ponit. 


Hafea  (Portus) 


Hafenfreüod— Hafer 


254 


einen  HafeD  probiren  will ,  der  klopf  daran, 
dodi  nicht  zu  hart,  soiisit  gibt  es  eine  Schart. 

Wef  wei*»,  wiu*  ein  anderer  im  Haren   kocht, 

«0  einen  Deckel  hat.  —  Eisciein,  aea. 
Wie  lEafen,  so  DeckeL  —  GnUer,  lll,  iis;  Lehmann, 

U.  «»0,143,  Eiti'lein,  Ä69. 

W(tn(|}iUni    ittt^«  gut,  weutt^«  »o  ist.    Ist  der  Deckel 
Cd  groa»,  wird  dio  oupp«  vauoliig. 

Womit  man  den  Olafen  zuerst  füllt,  davon  be- 
hält er  seinen  Geruch. 

Z'sprungene  Iläfe  dauern  lang.     (Oberßttfrroichj 

Zum  IJAffen  gehört  ein  H^ndhub^  zum  Leib  ein 
Kleid.  —  U'hmanH ,  HO ,  n. 

Zorn  schönen  Ilnfen  gehört  ein  schöner  Deckel. 

—  Lfhmann .  i'i^- .  i. 

AtJ  jeden  lUleu  einen  dekkel  nnd  für  Jede 
I.*|«c<  1,.,   /riplen  finden.  —  SchoUel.  im^. 

Au-  »hlen  Hafen  reden.  —  }fumer,  At.,  72; 

.  tl:  Hüflfin^  26v:  HOite,  3526, 

.!.•  rf>d4m  ,  Aif  man  e^lbst  nicht  veriteht  und  wo- 
o*t  m»!.  :  ''     '  '.ucli  widor  di«  TJel  »«r- 

•piMhc  vtieinbeiligen.     ,tLoaea, 

lltitBB  (>,.  i aera  hohlen  Hjkfitu  klHf* 

fWMi  w»»  •koriTi'.fii  tfiü  Kill  iSüien  ichAffea."  (UurHfr, 
tfdkftmt,  in  KloKtrr,  /,  H*J,J  „Vit  (hntt  &u»i  holcm 
Hmftm  grrytlt ,  der  ril  mehr  TerboiaBen  ]iet,  datia  lelaten 
»■  ralQd.'*     (itunter,    Xb.,    72 ;    KU>»tfi, 

J  ''  bein  intlaae  fn  meiner  ejrgeneii  Haut 

*i>  >  r  ]i<irito«««a  vad  »ernvailuit  werden, 

b:«  iitli    auM  keioem    lA.ren   UaJen  gored«t.*' 

JJrjcl ,  üAfeu,  ao  bricht  er  Krüge.  —  Mumtr. 

Vas  iil  auaa  keinem  lären  Haien  gerochen.  — 
1 7tn»«ik.  CCXXV. 
Hw'af  ftu  d«r  Hflcha. 

iu  seinem  Hafen  gekocht. 

,  hep]»eT't  •>  —  l'aromiakim.  $m, 
«III.  -['Tung.  —  Dto  S»cbo  hat  einon 

4io  1  .  einen  Bruch. 

t  in  i.uen  zumal  und   noch   d' 

St  '.     (Suritniffn.) 

\  'ler  gründlich  Behielt. 

lyit  dcu  Hafen  verechülteL 
Er  wein  auf  jeden  Hafen  einen  Deckel  und  für 

jede  Flasche  einen  Zapfen  zu  finden.  —  Sni- 

Wr,  >»s. 

Hr  will  den  grosnen  Hafen  davontraf^en. 
Kr  will  in  Einem  Hufen   allerlei  Speis  kochen, 

—  fTymntf  .  /.  1113. 

Er  will  jedem  aus  Einem  Hafen  anrichten. 

£•  ist  nicht  aus  deinem  Hafen  gekocht. 

]£•  ist  noch  nil  im  Hafen,  darin  es  sieden  soll. 

Clnck  in  eigenen  Hafen.  —  Sutttr,  207. 
*        stall  «nt  dich  m ,  ehe  da  nücb  «trikfal.    Kelur«  eni 
vor  didner  Thor. 
A;  K^ln  uweigM  poljf«  eent.  (Marri^mJe,  If,  196  ^^ 

b^«iiui  holen  hafen  blasen.  —  Fttuick,  U,  01*; 

^^^ßmig,  99^:  SMlor,  410 :  Eiteiein.  369. 

RET  mUM  dem  Hafen  den  Deckel  ablupfen. 
iUle  Häfen  halten  den  Wind  ab. 

tAitm  aie  die  Schiffe  Tor  Btürmeii   aichom,  könaan 
dooh  d«D  Torbeiscgelndeu  in  ihrem  Laufe  hinderlich 
u    M-    -'   '  '  "   sein  am  Berufe,  in  aeinea  Beatrebon- 
■ni  der  '  vrerbunir  anderer  b«Bohrftnkt. 

0Btf.t  Ali-  Matten  trind.    (Itarrtbom^.  t,  2n.) 

Ao»   dem   Haien   sieht    stch's   gut   aufa    Meer 
hiiuifiB. 
t  Q«Midu  1«  mArina  d  gonft*,  Mcogn«  liartene  in  porU>. 

(  gßt%  nicht«  über  den  Hafen  von  Ancona. 

Jr.-  rorfto  d'Aneona,  Torre  di  Crcmou«  et  Pietro  de  Borna. 
.;  Cab«  purioi  in  Ancona,  luift  torriA  In  Crfimoua,  «t 
■■•  l^etrua  in  Borna.    ( Bf  >  ck€nu\ffer ,  13^3.^ 

Im  Hafen  ist  gut  ichifTeu, 

D«l  «r  godt  at  acgle  i  harnen.    (PrtM.  dem. ,  4U.) 

$A  obiMii  grossen  Hnfen  wehen  grosse  Winde. 
«r,  XI,  IM, 


G  In  solchen  Hafen  fangt  man  solche  FiHche. 

All    »olchen    gefibiUcheu    PUUen    iat   t»«&    aolcbcu 
ä<!hJagen  auageaeui. 
OotL .'  lo  aulke  bavena  rangt  meu  tuike  Tijavhun.    (Harrt- 
^  bom^e,   /,  391.; 

7  Kleine  Hiifen  fassen  grosse  Schiffe  nicht. 

t>ie  Buatcn:  iNicbt  in  jednn  Uafen  kOunen  KriAga- 
achiffe  einlaufen.    (AttitM'Ht  V,  7y) 

8  Man    gebt   in    den   Hafen,    wo    der   wenigfät« 

Wind  ist. 
I/ulL:  Uot  ii  daar  goed  in  do  batan  te  gAA»,  WAltt  bei 
la  er  nw,    (Barrebotnee^  I,  Jtfl*; 

9  Wenn  man  den  Hafen  vor  sich  hat,  so   läuft 

man  ein. 
HoU.T    Ale  men  do  hären  In  het  oog  krüift»  loopt  mcn 
binnen,    iUitrnbomet ,  /,  tn.) 

10  Wer  im  Hafen  ist,  dem  ist^s  gleich)  woher  der 

Wind  kommt. 

Der  hitlt  Joden  Wind  far  gOnatig,  «ag«n  dl«  Buaa««. 
(Ältmann    VI,  ibl.) 

11  Wer  keinen  Hafen  vor  sich  hat,  dem  ist  jeder 

Wind  entgegen.  —  WtnckUr.  A.V»  37. 

Frt,;  Nulvent  ue  fall  pour  tul  qui  n'a  i>oiutd«port  deaiin4. 
(BokH  I.  41,; 

*12  D«  ist  mau  in  einem  sichern  Hafen. 

Botl.:    Men  ia  daar  in  eeuo  veitige  havou,     (Uarrcfnmiee, 
/.  a«i  \) 

•  13  Den  Hafen  verlassen. 

Uoü.:  Hij  aellt  do  havou  uil.     (Hnrrthvmt* ,  l,  »91  "J 

•U  Der  Hafen  ist  nicht  ohne  Zoll. 

UalL:    Het  ia    geeue   huven,   om,   x«>udar  toi   te    beti^ion, 
voorbij  te  raren.    (i/nrrtOnm«^ ,  I,  3yl,; 

•15  Er  hat  den  Hafen  erreicht. 

Da«  Ziel  aeiu&r  Wünnohii, 

•16  Er  hat  im  Hafen  Seliiffbruch  gelitten. 

Sein  Plan   tat  im  Augeubllcko   der  Anefahruag  gc- 

Bcbeitert. 
Fri.r  An  port  aroir  eucombiler.    (Bnritt ,  Jll,  4S.J  —  Au 

Premier  port  faire  bri«.  —  Paire  oaufra^e  an  premier 

porl.     (Leroux.  If,  108.) 
tat,:  In  portu  naufnigium  pati,    (Bonü,  IJl,  45 Jl 

•17  Er  ist  in  einem  fremden  Hafen  jrewesen. 

Von  unerlaubtem  Umgänge,  namentlich  bereits  Ver- 
ehelicbtor. 
JJoü.:  Utj  ia  up  oeno  TT«««da  hären  geweeat.  (ffarrtbom^f, 
I,  391.; 
•18  Er  ist  in  einen  schlechten  Hafen  gekommen. 

JivlL  :  UiJ  ifl  daar  tu  eene  aleohte  haven  rcr^teild.    (Uorrt- 
botHce,  /,  291.; 

•10  Er  kommt  in  einen  sichern  Hafen. 

In  StühorUeit  dtid  Kuho. 
Moll.:   nij  kamt  Je   liaveu   in   «eilen.  -^  lllj  kotnt  in  Iih^ 
boudeu  haven.     ( Hurrebomet: ^  l,  2U1".J 

•20  Er  wird  den  Hafen  nicht  erreichen. 
Nicht  au  aeiu  Ziel  gelangen. 
I/olL:  Hij  K*I  de  baren  niet  halen.  ( Uarr$b<)mit ^  /.  391V 

•21  Man  kann  keinen  Hafen  mit  ihm  besegeln. 

Von  Leuten,  mit  duocu  nicht  auaxukgimnieu  iat. 

•'i'2  Sein  Hafen  ist  Armutli. 
•23  Vor  dem  Hafen  untergelien. 

UoU.  t  In  bet  gealgt  rau  de  haven ,  ec  nog  vergaan.    (Harrf- 

Hafanfirdund. 

Ein  Hafonfreund  ist  wie  eine  Laus,   stirbt  ihr 
Ernährer,  so  weicht  sie  aus. 
Bfkfenmarkt. 

Kein  Hafenmarkt  ohne  zerklobenea  (serbrocbe- 
nes)  Geachirr. 
fi&fenredner. 

•Es  ist  ein  Hafenredner.  —  Ifwrnrr ,  A'b. ,  7a. 

Worte,  nichts  als  Worte.  „Noch  sind  dnr  Hafeu- 
redner  meh,  wann  ich  jn  klag  mein  »ol  vnd  web,  ]r 
■Wörter  helfen  nit  ein  lot."    (itttmfr,  yo.,  1'i ;    hi"ff>r, 

IV,  819.; 
Hafbr.     . 

1  Aus  Hafer  wird  kein  Keis  und  eä't  mau  ihn 

im  Paradeis. 

BöAm. :  Aul  v  Parlzi  ned^lajl  t  ov»»  rfh.    (Örtuktfttty ,  'M^} 
i'oln.:  Aul  w  Pntfkn  nierabi4«owaa  ty«u.  fCWa^op^iy,  'JO'J.} 

2  De  Häwere  in  'n  Sump  on  do  Gaste  in  ^u  Dump 

(oder:  iu  'n  Mulm).  —  Sfhamt><uh,  it,6tl. 

Danach  eoU  dur  Haf«r  in  den  Bumpf  (naaacn  Bodrn  ), 
die  Garata da^tigen  In  lockern,  atAUbigen  gvaMt  ' 

3  Den  Hafer  soll  man  eiukletbeu,  die  Gere ' 

stauben. 
Frt..'  n  faut  uo  homme  alerte  pour  Mia«r  IftS  vnS»m  M 
OB  hauuD«  leal  poiir  «»aet  l'ory«'. 


255 


Hafer 


Hafer 


m 


4  Der  Haber  zeugt,  der  Wein  geht.  —  Pari,  li,  91  ; 

Ikniifch.  14S8.  51. 

Wenn  man  dio  Fferdo  gut  mit  Hafer  fattert.  ao  sie- 
hen  sie  gut;  und  wenn  der  Bellende  Wein  trmkt,  ao 
geht  er  leicht  und  wohl. 

5  Der  Hafer,  den  Georgus  f^hrt,  wird  gewöhn- 

lich nicht  viel  wertn.  —  Boebti,  »i. 

Der  Hafer,  welcher  am  23.  April  geaftet  wird,  soll 
nicht  gat  gerathen. 

C  Der  Hafer  ist  ein  Doctor  fun  Land.    CKöln.j  — 

Bochel,  136. 

7  Der  Hafer  macht  den  Gaul,  der  Hopfen  den 

Held,  den  Herrn  das  Geld.    (Böhm.) 

8  Der  Hafer  wächst  durch  eine  Diele.  (Frankenwald.) 

9  Der  Hafer  wird  nicht  vor  der  Gerste  reif.  — 

Simrock,  418S;  Eiselein,  2f7;  Braun,  1.  1046. 

10  Die  den  Hafer  verdienen,  (essen)  bekommen 

ihn  nicht.' 

11  Ehe  der  Hafer  reif,  ist  das  Pferd  verhungert. 

12  Es  ist  besser,  dass  vom  Hafer  die  Rinder  sprin- 

gen, als  dass  vom  Hafer  die  Vögel  singen. 

(Eifel.) 

13  Es  versect  mancher  seinen  Habem',  eh  er  zum 

rechten  Acker  kompt.  —  l*etri.  II,  joa. 

14  Hafer  bringt  Nutzen,   doch   ebenso  Striegeln 

und  Putzen. 

15  Hafer  cingekneten,  Korn  eingetreten.    (Eifel.) 

16  llafer  in  den  Paul  (nass),  Gerste  in  die  Klaul 

(trocken).     (Warhur^.)  —  Boebel,66. 

17  Hafer  ins  Nasse  gibt  Bünde  die  Masse.   (We$tf.) 

—  Boebel,  85. 

18  Hafer  ist  dem  Pferde  gut.  aber  zu  viel  übel  thui 

Die  TQrken  sagen:  Zu  viel' Hafer  macht  das  Pferd 
bersten.  (Cahier,  2b(iS.)  Kach  den  Omndsitsen,  die 
Abd-e1-KaMier  in  einem  Schreiben  an  den  franaösisohen 
General  Danmas  Über  die  Erziehung  der  Pferde  in  Ara- 
bien aufgestellt  hat,  werden  in  Europa  die  Pferde 
Überall  über-  oder  schlecht  gefuttert  and  besitsen  daher 
nicht  die  Aasdauer  der  arabischen  Pferde.  (Vgl.  Sckle- 
»i»ehe  Zeitung,  1867,  Nr.  176.) 

19  Hafer  und  Zinsen  schlafen  nicht.  —  A'ßrie,  3527; 

Graf,  76,  87;  Simrock,  4184. 

Der  Preis  des  Hafers  steigt  gewöhnlich  vor  der  Ernte, 
und  die  Zinsen  des  KaplUus  wachsen  anoh  an  Vacht, 
wtthrend  daa  Kapital  nicht  wuchern  kann. 

20  Häwer  is  better  im  Drügen  te  säggen  osse  im 

W&ter  te  kleggen.     (Waldcck.)  —  Curlze.  316,  84. 

21  Jeder  will  einen  Mund  voll  Hafer. 

Wenn  einer  dem  andern  eine  Stellang,  einen  Ver- 
dienst, einen  Vortheil  a.  s.  w.  wegschnappt. 

22  Man   schneidet  den   Hafer  nicht  vorm   Korn. 

(Nürtingen.) 
Qibt  die  Bahel  nicht  weg  vor  der  Loa. 

23  Man   soll   nicht  eher  Hafer  und  Gerste   säen, 

bis  der  weisse  Reiter'  vor  dem  Lande  steht. 
(Hameln.)  —   .Schamhach ,  II ,  G24. 

')  D.  h.  bis  der  Schwarsdom  blüht,  weil  dann  in  der 
Kegel  die  gefährlichen  FrOste  vorüber  sind. 

24  Mancher  verliert  (versäet)  den  Hafer,  eh'  er  zum 

Acker  (aufs  Aeckerlein)  kommt.  —  Saiier,  5S; 

Eitelein,  268;  Braun,  /.  1047. 

25  Mät  der  Huower  schpart  em  de  GisseL  —  Schu- 

tUr,  56. 

Pferde,  die  ihr  richtiges  Mass  Hafer  erhalten,  machen 
die  Peitsche  fiberflassig. 

26  Me    mot  de  Hawer  ncamcn  äs  se  de  Fliegel 

(Flegel)  giet    (Westf.) 

Man  mass  den  Hafer  nehmen,  wie  ihn  der  Flegel  gibt.  — 
Ist  doppelsinnig:  man  muss  ihn  als  Pachtitorn  nehmen, 
wie  er  gedroschen  ist,  und  dann  wie  ilin  der  Dauer  als 
Pacht-  oder  Zinskom  liefert. 

27  Mit  Hafer  zähmt  man  auch  ein  wildes  Pferd. 

Aehnlioh  rassisch  Altmann  VI,  444. 

28  Später  Hafer  kommt  auch. 

SoU.:  Late  haver  komt  ook  op.    (Harrebomee,  I,  291.; 

29  Stickt  di  de  HaowV?  Töf  man,  de  Zäg  w4t  di 

bleck'n.     (AUmark.)  —  Danneil,  78. 

Sticht  dich  der  Hafer  7  Warte  nur,  die  Ziege  wird  dich 
•chftlen.— Gebraucht  wird  dies  Sprichwort,  wenn  Jemand 
sich  in  einer  Übermässig  lastigen  Laune  befindet  und 
man  ihn  aufmerksam  machen  will,  dass  er  dadurch  in 
Unannehmlichkeiten  gerathen  könne. 

30  Während  der  Hafer  reift,  crepirt  der  Gaul.  — 

Eiselein,  257. 


31  Wan  de  How*r  wachst  über  die  Zia  (Zbuu)» 

guckt  de  Hong*  o  zum  Fenster  rei.    xs.  H) 

(Obere*  Kin^^^fha\  in  Kurkeeeen.) 

Jahre,  in  denen  der  Hafsr  vonü^üA  gu§A,iUk 
nass ,  haben  daher  Misemtea  and  ThaueraBg  mux  n^ß, 

32  Wann  de  Hawer  düer  es,  binnt  me  |de  Pitee 

wit  van  der  Erübbe.  (Graftdiafl  Mark.)  — >  ffsMte. 

69.  116. 

33  Wen  der  Hafer  sticht,  der  ist  schwer  m  halten. 

—  Eisdein ,  267 :  Simrock,  4181. 

34  Wenn  der  Haber  über   'n  Haag  os  laegti  se 

luegt  d'  Thüri  drüber  yne.  (SoUtOmm.)  —  SMA, 

102,33. 

Bei  nasser  Witterung  gedeiht  der  Hafn,  wlbrend  die 
tibrigen  Feldflrttchte  darunter  leiden. 

35  Wenn  der  Hafer  gross  ist,  weiss  man  woU,  wo 

die  Hasen  stecken. 

Fft.i  Avoine  polntant,  VLhrtt  gisa&l. 

36  Wenn   der  Hafer  gut  abgehen  soll,   muss  er 

einen  Regen  oder  neun  Thauo  haben.   fOter- 
dst^rreicft.j 

37  Wenn  man  keinen  Hafer  hat,  mnss  man  Klee 

futtern. 

38  Wer  den  Hafer  nicht  klotet  (oder  walzt)  vor 

Sanct-Ürban,  der  will  wahrhch  keinen  Hafer 
han.    (Eifd.) 

39  Wer  den  Hafer  säet  im  Hom(ung) ,  der  hat  Tiel 

Korn;  wer  ihn  säet  im  Mai,  der  hat  viel 
Spreu,    ((ids.)  —  ßoeörf,78. 
Wn.:  Belle  svoine  de  förrler  donno  espimiMan  gieniar. 
(Lerou»,  I,  66.; 

40  Wer  den  Hawem  verdeint,  de  driggt  *ne  nicfa. 

(Braunachweig.) 

41  Wer  genug  Hafer  hat,  kommt  leicht  lu  Gerste. 

Dan.:    Den  er  god  at  borge  hjg  lom  «ler  hmm,    (B«km 

42  Wer  Hafer  säet  am  Petronell,  dem  wAchit  er 

gut  und  schnell.  —  Boebd,  26. 
*43  De  Hower  kekt  (sticht)  en.  (Sidtenäürg.^ttkke.J — 
Frommann,  V,  35. 56 ;  für  Franken:  Frommann,  F«  SU.  IM; 
ostfriesisdi  bei  Schütte,  II,  88;  Eiekmald,  692. 

Von  einem,  der  Im  Olflok  und  Wohlleben  fibermS- 
thig  ist. 

*44  Den  Hafer  von  der  Gans  kanfen.  —  Blum,Ui: 

Kürte,  2528:  .Simrock,  4183;  Aratm,  /,  1044. 

Hehr  tlieaer.    Etwas  vom  KrSmer  kaafen,  «aatatt  es 
aus  der  ersten  Iland  au  nehmen. 
Dan.:   Det  er  ondt  at  kiobe  havre  fr»  gaasea,  knll  af 
smeden,   kom  af  hageren,  Ided  af  katten,  p*lae  af 
hunden.    (Prov.  dan.,  342.; 

•45  Der  Hafer  sticht  ihn.  —  Körte,  2428»;  Brom,  1, 104S; 
Lohrengd,  II,  119. 

Die  guten  Tage  machen  ihn  mathwilUg,  überrnftthlg. 
In  WQnbnrg:   Der  Haber  sticht 'n;  er   ist   sa  lippig. 
Von  Pferden  entlehnt,  welche  durch  reiehliehn  HiJer- 
fiitter  unbändig  werden.    (Sartoriua,  169^ 
Frt.:  La  fortune  le  rend  insolent. 

•46  Em  verdet  de  Hueber  nüt  af  de  Gäiss.  —  SA*- 

ster,  192. 

*47  Kr  hat  den  Hafer  gut  verkauft,  die  Mütce  sitzt 
ilim  schief.  —  FmchM«- *,  1428. 
Von  einem,  der  heiter  aussieht. 
•48  Er  hat  Hafer  im  Kopf.    (Kürtingen.) 
•49  Er  hat  Hafer  in  den  Klauen.    (Lwen.) 

Ist  stark. 

•50  Er  hat  noch  nicht  viel  Hafer  gedroschen.  — 

Varömiakon,  151. 
Von  denen,  die  nicht  an  schwere  Arbeit  gewohnt  sind. 
*51  Er  hat  seinen  Hafer  wohl  verdient. 

Der  floissige  Arbeiter  «einen  Lohn. 
•52  Er  kann  seineu  Hafer  auf  dem  eigenen  Acker 

nicht  ganz  versäen. 
•53  Er  schreit  seinen  Hafer  gut  aus. 

Ft».:    II  ne  perdra  pas  l'avoine  fante  da  braiUer.    (Bohn 
I,  24.; 
•54  Er  verseet  seinen  Habem,  ehe  er  anm  Akker 

kommet.  —  Scfco«d,  ms**. 
•  55  Er  weiss  wie  vil  der  Haber  gilt.    (Sviotkwm.)  — 
Schild ,  96 ,  432. 

£r  hat  Erfahrung,  Qesohftftskenntnisl ,  er  liest  sich 
nioht  Übertölpeln ,  aber»  Ohr  bauen. 


L^^WPi 


267 


Haferbrei — Hafer  narr 


Haferraoze — HAflein 


258 


*6e  £•   iit  (w&re)  gut  Hafer  säen.  —  Körte,  ssts^. 

8aat  man,  waiin  die  Untorhaltnng  ■tooki.  (S.  Engel  43 
aa4  roUseidiener.)  In  Yttnedig  BAgt  num  im  ähnlichen 
FallironlMh:  Es  isleineFna  geboren  worden.  (Reins- 

>«r» /,  le.; 

Dun.:  Det  er  en  god  harer-iwd.    (Prop.  dan.,  %J1.) 
•hl  'Em  wird  ihm  kein  Hafer  verderben. 
*58  Hir  is  göt  Haow'r  sein.    (Alt^nark.)  —  Dauneil,  7S; 

für  Preimn:  FrudAier  *,  14». 
JfafbrbrftL 

Me  seil  nit  t'  gach  i  Haberbry  bysse.   (Solothumj 
—  Scküd,  60,  &a;  hochdeuttch  im  Parömiakou,  14. 

Besser  Haferbrot  als  Hungersnoth. 


1  In  der  Haberemd  seyn  die  hüner  taub.  —  nruier, 

Ulf  51;    Petri,  II,  402;    Sutor,  1S6;    Ufnisch,  926,44; 

«Mm.  681. 

Kommen  nicht,  wenn  man  ihnmi  ruft,  weil  sie  ohne- 
hin und  melet  besMrei  Fntter  genug  haben  und  flberall 

finden. 
Wirt.t  Bn  aonstle«  gellnee  (poules)  aont  lourdes.  (Lerour, 

I,  69.; 
HoU.:  In  den  oeat  sijn  die  hoenre  doof.    (Tunn.,  16,  6.^ 

—  In  den  haTerooget  siJn  de  hoenders  doof.    (Harre- 

btmae,  I,  891.J 
Lat.:    AJnnt  gallinat  Augnati  tempore  inrdas.    (Binder 

II y  lOS;  BueUer,  74.)  —  A.ut  Uno  pnllae  aurdeaoit  nee 

Tenit  uUna.  —  81  tibi  multa  segea,   eurdas  puUi  facia 

»OMa.    (Fmltertteb0n,m.) 

2  Ia  der  Haberemdte  hören  die  Gänss  vbel.  — 

Unter,  111.  M. 

3  Id  der  Haferemte  darf  man  nicht  länger  am 

Halftnink  (Vesperbrot)  essen,  als  man  auf 
einem  spitzen  Lggenzahn  sitzen  kann.    (Ew- 
kirrftm.;  •—  Doebel,  13«. 
*4  Aoch  nach  einer  guten  Haferemte  mnss  man 
die  Pferde  nicht  überfuttern.    (S.  Hafer  iü.) 

Die  Oemanen:  Zu  Tiel  Gerate  macht  daq  Pferd  ber- 
sten.   (Scklechta ,  SOS.; 


Das  erste  Haberfalirt'l   setzt  d'  Leuchter   afn 
Tisch.     (Oberötlerreich.J  —  Itaumgarten ,  51. 

D.  h.  wenn  die  Zeit  kommt,  daaa  der  Hafer  etnge» 
fahren  wird,  braucht  man  in  den  Hinaem  wieder  kanaU 
lichee  Lieht.  In  OberOaterreich  iftudet  der  Bauer  an 
dem  Tage,  wo  das  erste  Fahrtl  Hafer  eingefahren  wor- 
den iat,  daa  eratemal  beim  Abendeaaen  Licht  an. 
HaCsTfeld. 
*  t  Er  ist  im  Haferfelde  mit  seinen  Gedanken. 

Der  Zerstreute ,  in  einen  ändern,  fremden  Gegenstand 
Vertiefte. 
♦•2  Ins  Haferfeld  treiben.  —  Wunbach  //,  63. 

Eine  Art  Volksgarieht  in  Baiem  gegen  Personen ,  die 
in  irgendeiner  Weise  Anatoas  erregt  haben;  eine  Art 
Chamari  nud  Katsenmosik. 


Die  HabagoasB  schreit. 

In  OberOaterreich  aagt  man,  daaa  die  Uafergeiaa,  be- 
sonders im  FrOhling  nächtlicherweile  aus  den  Uafer- 
feldem  ilir  OepUrre  hören  lasse.  Auch  Iftsst  sie  dort 
ihr  Meckern  bei  dem  Umsnge  des  Nikolaus  ( s.  d.)  und 
dessen  yermummten  Gefolge,  daa  den  Kindern  gilt, 
▼emehmen.  Im  Trannkreia  erscheint  sie  als  eigentlicher 
Popanx.  (8.  darSber  Bautngarten ,  Progr.,  8.  4.) 
HaferhAlm. 

*Anf  die  Haberhälm  kommen.  —  Wunback  II,  ei. 

In  sehr  bedrängte  Lage. 
Uaforjahr. 

Ilaferjahr,  Sehaberjahr.  —  Simrocfc,  13317. 
Hafinrkom. 

Haferkömer   und   angefressene    Erbsen   finden 
sich  leicht  zusammen. 

Fr$.  ArAirWs;  Grans  d*aveina  et  pey  pcrhiii  sohA  rincon- 
tront  Tolontii.    (Scktrdt,  11,  ISO,  19.) 
Hafarmaxin. 

Hafermann^s  Pferde  haben  immer  Lust  zum  Spie- 
len.    (Wend.  Lowttz.J 
Bafermark. 

Wenn    *s  Habermarch  *    g'rotliet,    so   git*9   kei 
Heu.     (Stil,»ikttr».)  —  .S«/iiW.  IU3.  42. 

*)  Wegen  seineil  milchichten  Haftes  ao  genannt ,  Tro- 
gopogon  pratense  L.    (Vgl.  Statdrr ,  ff,  8.) 
Bafsmarr. 

•Er  iil  ein  rechter  Hafemarr.    (Marburg.) 
Von  einem  SchwAtaer. 
DaUTScnaa  SratoHwOETHR-LsziKoir.    II. 


Haftrraaae. 

Haberranze  macht  d'  Bube  z'  springe  und  z' 
tanze.  —  Schmis,  1, 143,  41. 
Haferreiter. 

Heut  habe  's  mehr  die  grosse  Haberreiter  er- 
wischt.     (Oberasterreitk,)  —  Raumgartgu. 
So  aagt  man  aohersend,  wann  ea  lange  dioht  10101011. 
Haferröhrlelzu 

*  £r  vrird  nicht  mehr  lange  auf  dem  Haferröhrlein 

blasen.  ^  EMiein^  S68. 
Lat.:  Caeaar  non  Jam  onnlonlis,  aad  mf^i^iiif^^  tolUt  rem- 
publioam.    (Eit«l4tn,  f6S.} 
Haüaraaok. 

1  Der  erste  Hafersack,  der  erste  Knapptack ;  der 
letzte  Komsack,  der  letzte  Knappsack.    (Eua- 
kirehm.)  —  Doebel,  136. 
*  2  Einem  nicht  den  Habersack  zeigen.  —  Maihety.  77'*. 
„W^enn  ein  grosser  eines  geringem  darlf,  so  gibt  er 
gute  wort.  Idopfft  ihm  aalT  die  Aohaael,  lAdet  Jim  so 
(laste  . . .  bias  er  Jhm  ein  tausend  Golden  leihet,  wenn 
er  dann  das  Gold  hinweg,  seiget  er  Jhme  nicht  den 
Baharsaok,  spottet  sein  dasu." 
*3  Man  muss  ihm  den  Hafersack  höher  hängen. 
Hafsrapreu. 

Um  Haferspreu  streiten. 

floll.:  ZiJ  twisten  om  haveratroo  (00k:  haverklap).  (Harre- 
bamde,  /,  »2«.; 
Hafer  Stroh. 

Sie  thun  als  ässen  sie  Haferstroh  und  leben  in 

duloi  jubilo. 
Lat.:    Cnrios  aimulant  et  Bacchanalia  virunt.    (Jupenat.) 
(Binder  ff,  675.; 

Haferweide. 

♦Auf  die  Uaberwaid  schlagen.  —  Wurthach  II,  es. 
Die  Weide  auf  den  Haferfeidem  erfolgt  apAt  und  ist 
aehr  unergiebig.    Also  in  Hoth,  Verlegenheit. 
Haif. 

*  Ich  möchte  das  Hafif  aussauffen.  ~  Frischbier*,  uas. 

Um  einen  starken  Durst  tu  beseichnen. 
H&flein. 

1  Auf  dies  Häflein  gehört  solch  Decklein. 

„Äuir  daa  haffelin  gehOrt  daa  Deckelin."  (Petri,  ff,  SS  : 
Heniack,  668,  10.; 

2  Der  e  (eine)  hat's  Hafale  zerbroch'n,  der  anner 

's  Störzla.     (Franken.)  —  Frimmann,  VI,  815,  14«. 
Ea  hat  Jeder  Ton  beiden  gefehlt.    „Er  gedacht:  Haat 
die  anderswo  frembde  häfelen  serbrochen ,  ao  hat  aie  da- 
heim krüge  aerbrochen."    (Pauli,  Sckimpff,  XXXVI •*.; 

3  Der  ein'  bricht  's  Haferl,  der  ander  's  Eeindl. 

((Aerötterreich.) 

4  Ein  kleines  IlafI  geht  leicht  übeV.  (Oberötterreich.) 

5  Es  ist  kein  Häfilein,  es  findet  sein  Decklein.  — 

Lehmann,  11,  lü,  181. 
C  Es  ist  kein  Häflein  so  klein,   es  findet  sein 
Deckelein. 

7  Guck   in   dein   eigen   Häflein.  —  Simrock,  1917  ; 

Körte ,  25SS ;  Eiteleiu ,  268. 
Lat.:  Te  ipanm  excute.  (Eiselein,  26ä.;  — Nosce  te  inaiua. 
(Sutor,  97.; 

8  Jed's  Hafala  find't  sei  Störzla.  (Franken.)  —  Fnun- 

mann,  VI,  315,  141. 

9  Kleine  Häflein  haben  auch  Ohren  *.  —  Körte,  assi. 

>)  Henkel  zum  bequemen  Gebrauch. 

10  Kleine   Häflein   lauffcn   bald  vber.  —  Lehmann, 

924,  19;  Günther,  38';  Körte,  25S5. 
Daaa  kleine  Leute  leicht  in  Zorn  gerathen. 

1 1  Kleui  Hafali  ^  lafen  ball  über.    (Franken.)  —  From- 

mann.  VI.  327,  142;  für  Schwaben:  Nefflen.  4«2. 

•)  Plural  der  Verkleinerungsform  *Hafala  =  TOpfchen. 
—  Kleine  Leute  aind  aufbrauaender  ala  grosse. 

12  'S  Ilefadl  ged  sou  loneng  zan  Prinddl,   pis  's 

pricht.     (.Steiermark.)  —  Firmenich.  II.  765.  32. 
Das  Hftflein  geht  so  lange  zam  Brdnnlein,  bis  es  bricht. 

13  'S  Hefadl  lafl  pan  iar  oli   Damfliigaloung  iba. 

(Steiorma^k.)   —  Finnenkh.  II,  767,  7:1. 
U  Wan's  Hafl  voll  ist,  geht's  über.    (Oherönterreich.) 
•15  Ar  will  's  Hafala  nit  verschüt'n.    (Franken.)  — 
Frommnnn,  VI.  815,  144. 
Er  wilPs  nicht  bei  ihm  verderben. 
*16  Das  häfelin  zum  fewr  setzen.—  Mumer,  Nb.,4». 
Leidenschaften    anfachen.     „Wann    das  hifUia  lal 
zugesetzt  vnd  aie  mir  daa  hackmeaaer  wetst.    Da  Mtfll 
aie  mir  das  hifelin  zu ,  da  ich  aolt  xn  Paris  stndlx«».** 
(Klopfer,  IV,  761.; 

17 


269 


HAfleinsfreand — Hagel 


Hageldick— Hagen 


MO 


•  17  Das  häflin  vom  fewr  (ab)rucken.  —  Afunwr,  Nb.,4ß, 

im  Elotter.  FV,  7«l. 
Eifer,  Begierde  n.  n.  w.  mftsiigen,  bftndigen. 
*18  DicLHäfelein  zusammentragen. 
*19  Es  ist  ein  kleines  H&feli,  läafb  bald   über.  — 

Satler,  399. 
*20  In  sein  eigen  Häflein  gncken.  —  Eyering.  in,  km. 
*21  'S  Häfeln  lauft'n  gleich  über.    (Würzbwg,) 

Er  wird  sofort  bei  der  geringfagigeten  Saohe  zornig. 
5ar/oriu4  (163)  meint,  ei  eei  die  OallenblM«  einem  TOpf- 
ohen  verglichen,  woraus  die  Oalle  bei  einiger  Erhitzung 
kochend  überlaufe  und  Zorn  errege. 
•22  Sag  no  Haferl,  host  glei  a  Würstl  dcinn.  — 
Zaupaer,  83. 

Ironisch :  du  darfst  nur  befehlen  unil  die  Warst  ( die 
Sache)  wird  d»  sein. 

*23  Wenn  ar  (nur)  in  sei' Hafala  guckte.    (Franken.) 
—  Frommann,  17,315,145. 

Seine  eigene  Haushaltung   ftthrt«,   besorgt«,    flber- 
wsohte. 
Häflelnsfretind. 

*£b  ist  ^n  Uäf leinsfreund  (Sohmarotier). 
Lot. :  AinicnB  ollaris.    (Stybold ,  24.; 
H&fleinsguoker. 

*  A  Häfelesg^cker.  (Nümbttg.J  —  Frommann ,  III,  363. 
In  OberOsterreich  HafarlguckA.  Einer  der  gern  in  die 
Hifen  oder  TOpfe  schaut.  Von  einem  Manne ,  der  sich 
am  die  kleinen  hlualichen  Oesehftfte,  die  den  Frauen 
snstehen ,  bektimmert  und  besonders  viel  in  der  Kttoh« 
herumschnaffelt. 
Fri.:  C'est  Jocrisse  qui  mine  les  poules  pisser.  (Len- 
droy,  1235.; 


1  Der  Hafner,  so  den  Lehm  nicht  tritt,  verfertigt 

keinen  Topf  damit.  —  EUelnn,  S70. 
hat. :  Lutnm  nisi  tunditur ,  non  fit  nrceas.    (EiuMn ,  910.) 

2  Der  H&fner  will  auch  leben. 

Beruhigende  Bedensart,  wenn  Geschirr  serbrochen 
wird. 


Am  Hag  sein.  —  Jer.  Gotlhftf.  Bauernspiegel  (Berlin 
1851).  S.  341. 

An  der  Qrense  seiner  Kunst,  seiner  Gelehrsamkeit, 
seines  Wissens. 
Hagebuchen. 

*£t  steit  em  so  hagebök'n.  —  Eiekwald.  140. 
Uftffebutte. 

1  An  der  Hagebutte  sieht  man   nicht,   dass  sie 

einst  eine  Rose  gewesen  ist. 

Aehnlich  rassisch  AUmann  V,  94. 

2  Die  Hagebutte  will  besser  sein  als  die  Schlehe. 

Böhm.:  äfpel^hlobjni  tresce.    (Celakovtky,  92.) 
*3  Das  wird  nichts  als  Hagebutten  geben.  —  Lmher. 
*4  Manchem  ist  die  Hagebutte  lieMr  als  die  Rose. 
Auch  die  Biusen  haben  die  Bedensart:  Di«  Hagebutte 
der  Böse  Tor*i«hen.    (AUmann  VI,  582.; 
Hagedom. 

Wenn  de  Hagedorn  utsleit  (ausschlägt),  weiet 
de  Nordost.  —  Sdtvlte,  II,  89;  Diermiaaen,  107. 
HoUt«inisohes  okOnondschee  Sprichwort. 
Hasel. 

1  Besser  der  Hagel  im  Feld  als  in  der  Küche. 

2  Der  Hagel  macht  ke  Thüre,  aber  die's  trift,  arm. 

(Luzern.) 

3  Der  Hagel  macht  wol  arme  Leute,  aber  keine 

Thenerung. 

Fra.:  De  grAle  n'est  mauvaise  ami4e  qu'aux  lieux  oft  plus 
eile  est  tomb4e:  Jamals  ne  grdle  en  une  Tigne,  qn'en 
une  autre  il  ne  proTigne.    (Leroux,  J,  67.; 

4  Der  Hagel  schlägt  mehr  frische  Rosen  ab  als 

welke.  —  AUmann  VI,  589. 
6  Einer  ist  des  andern  hagel  worden.  —  Agricola 
I,  739;  Lehmann,  11,133,  10. 

Einer  des  andern  Unglftck,  Verderben.   „Sfit  stechen 
▼nd  mit  hawen  ward  einer  des  andern  hagel."    (Hü- 
äenbuch.) 
Uoü.:   De  een  is  des  anderen  hagel  geworden.    (Harrt- 
bomia,  I,  373.; 

6  Hagel  bringt  kei  Thüri,  aber  hie  und  do  Noth. 

(SoXoOvum.)  —  Sdiild,  110.  43. 

7  Hagel  im  Feld  bringt  Kalt'. 

Frt.:   La  gelte  en  fault  an  gresil  non  plus  qae  le  pere 

au  flu.    (SovUl,  m,  157  J 
Lat.:  Geln  haud  grandini  deest.    (BoviH,  lll,  157.; 

8  Hagel  und  Brand  seglet  Gott  mit  milder  Hand. 

—  5imrodk.  4S09;  K&rte.  1539;  Aamaiin.  ü.  Pred.,  II,  79; 
Hamann,  Samml. ,  V.  3. 


9  Man    hat  gut  von  Hagel  und  Schnee  redei, 
wenn  man  hinter  dem  warmen  Ofen  aitit 
EoU.:  Het  Is  ligt  en  lastig,  van  hagel  an  mMnw  t«  kos- 
ten,  als   men    bij    een   goed   Taar  sit.    (nmrrebemii, 
/,  273.; 

10  'S  isch  besser  der  Hagel  Schlot  i*8  Feld,  u  i 

d*  Chuchi.     (Solothum.)  —  SdiM,  9fl«  9. 

Hagelsohlag  im  Feld  Ist  ehtr  su  «rtragw  all  T«r> 
sohwenderisohe  Wirthsehaft  ia  dar  Kfloh«. 

11  Wenn  der  Hagel  altes  erschlagen  hat,  ist  das 

Wetterläuten  zu  sp&t. 

12  Wenn  der  Hagel  in  die  Küche  sohlftgt,  dana 

hat  es  allenthalben  getrofifisn.  —  Simrodk.aos. 

13  Wenn    der   Hagel   in    die   Küche   schUgt,   so 

schlägt  er  ins  ganze  Haus. 
*14  Da  soll  doch  der  Hasel  'nein  schlaffen  1 

Boll.:  Daar  slaat  d«  hagel  door.  —  Daar  ■•!  nog  h«g«l  op 
Tolgen.    (Harrebomity  /,  S7S.; 

*1&  Dass  dir  der  Hagel  ins  Loch  schlag!  —  Crim- 
metAauaen,  Daa  wunderliche  VoteUteat,  I. 

*  IG  Den  Hagel  ok.  —  Eichwald,  e95. 

*17  Der  Hagel  hat  jhm  in  die  Küchen  geschlagen. 
—  Maiheay,  191*. 

*18  Der  Hol  f&lt  net  ainjden  &n  't  Kiren,  e  fie'rt 
uch  äldist  durch  de  Sohtapeln.  —  Sdnuter,  m. 

*19  Einen  Hagel  (ein  Wetter)  sieden.  —  Marte,tuo 
u.  3187;  Mumer,  A'6.,45. 

Noch  aus  Jenen  giacklichen  Z«lt«n,  wo  nui  glaobte, 
dass  der  Teufel  oder  alte  Frauen  .Hexen  gniMut,  mit 
seiner  Holfe  die  Luft  betraben,  Hagelwetter  v.  dgLIs 
der  Luft  fabrioiren  konnten.  Naoh  «Inem  rMhtUehea 
Gutachten  rom  10.  Jan.  1489  hatte  der  Kaiser  dM  BMht, 
solche  bOs«  Weiber  wegen  ihrer  Kaiser«!  nt  tOdteo. 

*20  En  Hagel  ut'r  Najaffd.  —  Etchcnid .  696. 

•21  Jan  Hagel  un  sin  l&t.  ~  Eidtwald,t»i. 

*22  Wo  schlägt  dich  der  Hagel  her?  —  EieeUiH .  no. 

Haseldlok. 

*Hei  is  hageldicke.    {Weatf.) 

Stark  betrunken. 
Haflreln. 

Wenn  es  hagelt,  zieht  die  Schnecke  die  Hör- 
ner ein. 
Hagelaieder. 

•Ein  Hagelsieder  sein.  —  Murner,  Nb.,  45. 

Auf  dae  Unglack  seiner  Nebenmenschen  aoegehcn. 
„Vnd  frewent  sich  eins  andern  fkll,  dae  sind  di*  Ha- 
gelsieder aU.'<    (Ktoaifrf  TV,  760.; 
Hagelwetter. 

*£in  befohlen  Hagelwetter. 

Ein  absichtlich  herbeigefDhrter  LArm,  Streit.  Oder 
sollte  die  Bedensart  sich  auf  den  Bericht  der  berliner 
Zeitungen  aus  dem  Jahre  1767  beciehen,  den  nka  auf 
Befehl  Friedrich's  II.  brachten,  dass  in  Potsdam  ein 
heftiges  Hagelwetter  stattgefkinden  habef  Der  König 
hatte  Temommen,  dass  man  in  Berlin  tob  seinen  Ba* 
stnngen  spreche;  da  er  dies  nicht  wttnsoht«,  so  lless 
er  berichten,  in  Potsdam  seien  durch  den  Hagel  alle 
Fenster  sertrUmmert,  ein  unerhörter  Hagelschlag  habe 
furchtbare  Ver Wüstungen  angerichtet,  se  seien  Eis- 
massen Ton  der  OrOsse  eines  KOrbis  gefellen.  D«a 
Zeitungen  ward  verboten ,  Widerlegungen  aofsanshmen. 
Und  so  sprach  man  nicht  mehr  von  den  BtUtangen, 
sondern  ron  dem  (nicht  stattgeftindenen)  Hagslvetter, 
das  auch  in  die  physikalischen  Lehrbficber  Überging. 
(Vgl.  Dove,  WitterungtterhäUniaaf ,  Berlin  184S,  S.  M.) 


Hag^emann. 


das  lieste  sur 


ageman  und  Leifheit  müssen 
freierey  thun.  —  SckoKrf,  ins*. 
Haven. 

1  Dem  der  Hagen,  dem  ist  auch  der  Graben.  — 

Hertiua,  /,  23;  Euenharl,  SSO;  Piator.,  /.  39;  Ilülebrand, 
50,  70;  Eiaelein,  270;  Simroek,  4907;  Graf,  65.  tl. 

unter  Hagen  ist  hier  der  Zaun  gemeint,  mit  d«m  Jemand 
seinen  Qarten  umgeben  hat.  Es  ist  nnn  sshr  hiuflg 
der  Fall,  dass  der  Zaun,  um  ihn  sowol  TOr  den  Be- 
schidigungen  des  Viehes  als  gegen  die  Oawalt  des 
Wassers  su  sohfttsen,  mit  einem  Oraben  umgaben  ist, 
der  nach  dem  Sprichwort  mit  allen  Vortheilen  nad  Lasten 
dem  sugehOrt,  der  dt)n  Zaun  besitst. 

2  Der  Hagen  zieht  den  Graben  nach  sich.  —  dVa/. 

65 ,  22. 

3  Die  Hage  streifen  viel  ab. 

4  Hage  wol,  höre  wol.  —  Petri. 

b  Ueber  die  kleinen  Häee  kann  man  leicht  steigen. 

G  Wor  de  Hagen  am  siedsten  is,  dar  springt  'n  toerst 
ower.  (8.  Hecke,  Kniok  nnd  Zaan.)  (OUenburif.)  — 
Firmeni4^,  III,  94.  2;  für  Hannover :  Sckambark,  103. 


/^/ 


Hagen  (Name) — Hahn 


Bahn 


262 


*7  Der  U&g  hat  ein  Locli. 

•t  C  kit  nangder  Je  Fläg.  {Stfbmbirgn-wfh*)  —  /•rar»»-' 

mana.   l'.  :W6  ,  266. 

'0  E»  gil't  ein  Hag  durcli  die  Matten  ab.   (Schireii.) 
10  Hft  nchuwet   noch  hagon   noch   tiin  (Zaiinj.  — 
Lnbbrn. 

^^        Tek    wolU    (iat  Hagen  '    iti    Eilpc  slaipc,    dnnn 
^■^  giifi*  et  alle  en  Duorp.  —  Woetie.  7o,  i32, 

^^^^^  <>  Wciictie  von  den  et-wu  trierzelio  klttitiea  im  preus«i- 

^^^^H  «ebcu  &«gipnLng«boiirk  Arnsberg  liegenden  OrttchA/teu 

^^^^V  (tt«ti«a  N^meit« ,  oder  ob  »Ue  xuajumnen  gemeint  »Uid, 

^^^^B  H«b#  teil  xücht  «rfAhren  können.    Bilpa  iit  «in  ^i'Vt.Aero« 

^^^^H  Dorf  Uli   Kreifle    HAgeu  (Westrsleii,   B«gierung!>boBirk 

^^^^P  AmAbargl. 

B^^Atif  ciucn  guten  Hager  folgt  ein  guter  Seckel- 
"  feger. 

Rac««tola. 

II  EtQ  Hagostols  sitzt  frei,  bis  er  «oh  verändert. 
—   litaf,  <3.  1S2. 


Ol«  Bbeloaigkelt  wurde    ün  MlUeUlter  »le  K«t«erei 

btJTaetitet.    £in  Vorwarf  erwache  dem  Manne  ktier  erst 


ilMVUf ,  wenn  er  (n  die  hobem  Jahre  gekommen 
«sr.  Fm  \m  L'PSftilicbcti  Sinn  ein  Hagetloli  «u  »ein, 
mw  '    .   JAhren,  drei  Mvualen 

uui  (Vgl.    Gn»im,     Wh., 

iti  no  wurJp  er  freie«  Mit- 

«lie<l  .Irr  ijoiuiMiulf  ,   wenn  iiufjt,  }'  ■;  denn  iror- 

hw  lAlt4>  «r  frei  geieuen.    „Ff  v  )«it  fremd, 

•«■■er  Getnetnäererbuid  lobeu.     '  vi,    Weiith. 

1.  lO».) 

2  E«  ist  iJD  Hagestols'f  zankaüchtig  und  behält 
keiucQ  Freund,  —  BurciMrdt ,  431. 

*>  lEaktteUt  ku«  mitteliiochdenUoh :  bsi£e«talt ,.  altbocb* 

denftrh    bugi-  udtfr  bikkatlifcll.  d.  1.  einer  der  Jnagge- 

,  ein  Olener,  etu  Im  Lolindienat  Stehen- 

ii«h  als  Diener  and  vwkr  unrorboirathot 

aitf  einer  Umfriodigang  (liag»  eeithafi. 

I  Vgl-  rf«.-^,fir,.f.    W'fr., /.  470.    Andere  Ableitungen  auch 

WWreteeA  f/t  U6.)  —  Bin  Menech  ron  einem  abatotteu-^ 

d««  Uhurakter. 

Häg'Upp  '  hat  wat)   Fratup  ^  hat  all    aiu  Law 
uiclni.     jf.4UmaHk.j   —   Drmneil,  975. 

')  Wer  hegt,  aufhebt,  eii^art.    >)  Frlse  auf,   der  alles 
t^rxkrt, 

Ä  liöÖD  as  Bas  üübh  aan  änj  Njoksfetäl.  (Amt^m,) 

91,  l/H,  «f ,  36;  iahamen,  XbO. 

ItDCeiKtsr  anf  «einem  oiganen  MietUaufen. 

Hahnen  müBsen  einen   Kamm  haben.   — 

Am. 
HAhue  sind  bös  za  pflücken. 

Oode  bknen  ziji*  mooijelijk  te  plukken.    (Harren 

An   alta  Hau  und  an  alta  Man   eind  um  fünf 
Kreuzer  gnae,    (Obermerrnduj 

Ol  hi  theocr  tttnag  boaalilt. 

Ark   Uuan  well   Meister  wiis  üp   sin  Uaagen. 

{$ftt.)   —    llavpt.  17«.  353,  36. 
Jtd*t  Hahn  will  Heister  «ein  »uf  loinom  Mitlhaufen. 
kuch  der  Hahn,  wenn  er  über  den  Zaun  ge- 
flogen, kratzt  Körner  aus. 

der  han   »tcrbe,    denn   das«  der   fuchs 
bungtr  leide.  —  ihmsLh,  1274.  Ji. 

kräht  der  Hahn »  so  er  die  Kehle  feuch- 
XH  an. 
D%  Halm  raakt  Oge  to ,  weun  he  krelt  ~  Gdd^ 
*d^mMi.  104. 
10  ]>e  Hahne  op  teiuem  «igenen  Miste  bitt  acharp. 

Hahne  op  aeiaeni  eigenen  Miste  u-ebrl  sick 
dappcr.    (SiMTtond.j 
IV  lune  ifl  freid  '  op  seyner  eigenen  Miste  ^ 

*      •      ')  DQngeretfttte. 

t§I>e    1  het  mär  recht  up  der 

Mu-.'.4^>',   ■  •    -    ..   ..rke   büten.  —  SchumiHuh, 

Vi. 

HMiM,  dar  UauelialiB,  hat  nthr  BiMsht 

al«  der  Uahu  drauMeto,   d»  i.  der 

■  kT    ^at    im  eigenen  Haute   mebi' 

BmM  ai.  '    l>?r. 

14  Dtm  Haha  tat  nicht  bester  als  auf  seinem  Miste, 


16 

17 

19 
20 


'2& 


2G 

28 
■29 


Dem  Hahn  von  echtem  Kraut  und  Loth  thut 
gleich  ein  rechter  Anlauf  uoth«  —  Enat^n.  ni. 

tat.:  Oallne  insllit.    (ICiaeU'in,  371.; 

Den  Hähnen^  die  zur  Unzeit  krähen,  musa  man 

den  Kopf  abdrehen« 
Mttgl.:  Tbe  oock  that  Bing«  ntitiinely«  mutt  bave  itt  bead 

cut  off, 

r>en  Hauen  erfrewet  mehi'  ein  Regeuwürmlein 

oder  Geratcrjkom  denn  ©ine  Per^  oder  Edel- 

fitein.  —  /¥trt.  it,  78. 
Den  Hauen  kent  man  an  den  federn,  den  Mann 

an  den  Kleideni.  —  Petri,  II.  n. 
Den  Hauen  kent  man  beim  Kamp.  —  Pttn,  //,  m, 
ttüü,:  Aao  kaut  en  aporen  kent  tncn  daa  haas.    (Barrt' 

borne«,  1,  a6i».JI 

Der  Hahn  bildet  sich  nirgends  mehr  ein  als  auf 
seinem  Miste. 

£i(7l..    A  beeUe  on   a  oow-tturd  thinka  lütaielf  a  hing. 
(Oaal.U^;  Kortt ,  JS33.J 

Der  Hahn  brütet  uicht,  wenn  er  auch  im  Nest  sitzt. 
Der  Hahn  dehnt  ^ol  dcu  Hals  aus,  wenn  er 
kräht,  aber  er  bleibt  nicht  so  lang. 

UebermSaaige    Anetrenguugeu    und    Aufopferungen 
kdanru  nicht  Beitand  hatten. 

Der  Hahn  dreht  sich  nach  dem  Winde» 
Der  Hahn  erhebt  ein  gross  Geschrei,   wenn  er 
auf  einer  Leitersprosse  sitzt. 

f»cin. :  Xaar  hauen  rinder  en  tidon  kamp ,  glTU  den  «t  ilorr 

akraal.     (Fror.  Jan.,  UVj.) 

Der  Hahn  erhält  dem  Erben  den  Saum  Weins. 

—  (iraf,  51,  183. 

Die  Abgabe  dei  Todfall«  (e.  Fall  1$)  durfte   ao   lange 
uiobt  auB  dem  Mobiliar  genommeo  werden,   al«  n<jch 
Tliierein  der  Wirtlieehaft  vorbanden  waren.  (8.  Treiben,  i 
Mhd.:  I»(  aber  daa  (er)  aiu   han  in  ein  haa  bat,   der  be- 
hebt den  erben  den  aom  wina.     (Grimm,  I*>«jM.,  /,  H<>.) 

Der  HabE  bat  ebeneo  viel  Flügel  uls  der  Falk 

und  kann  dennoch  nicht  so  noch  fliegeu. 
Der  Hahn  ist  des  Hauern  Uhr  und  Kalender. 

Dan.:  Hknen  er  bondens  aejerverk.    (tro9.  dan.,  4W.) 
It.i  n  gallo  A  rorologio  de!  oontadinu.    (FmraffUa,  14fi<,  6.) 

Der   Hahn    ist   kecker    auf  eigenem   Mist)   als 

wenu  er  auf  fremder  Hecke  ist 
Der  Hahn  ist  König  auf  seinem  Miste.  —  Sim- 

roch.  4210.  Körle.  8532;  Braun,  l.  104». 
Z>äa.:  Hiemme  ei  bano  dior  wlst.    (Frat.  duH.t  391.J 
Frt.:  Cbien  aur  aou  furnier  eal  bardl. 
ßoU.:  £en  haan  ia  atout  op  aijn^  eigen'  meithoöp.    (Harrte 

bimut,  /,  266J 
tt.:    E  ardito  il   gallo    aopra  U  suo   letame.    (PatiafUa, 

146,  S;  Bohn  /.  75.; 
/.Hf.r    Aedibtia    in   proprii»   cania    eat   mordactor   omnia. 

(ÄHcAi*i  .  103,  Stybold,  It;  ßinärrfl,  82;  PMdppi,  f,  13,J 

Der  Hahn  ist  los,  man   gebe  auf  die  jungen 

Huhner  Acht. 
Holt.:    Man,  paa  op  uwe  klppea,  waat  mijn  haaa  it  los« 

(Harrtbomet ,  I,  J67.J 

Der  Hahn  kann  besser  singen  als  schwimmen. 

ITaa.:    Beter  zal  bot  haantje  aingen,  al«  het  mag  aan't 
water  »pringen.    ( BarrtbQat4«  ^  /»  366.^ 

Der  Hahn  kann  gut  glatt  sein ,  wenn  er  immer 

den  Kamm  bei  sich  hat. 
Der  Hahn  kann  nicht  so  viel  zusammentragen, 

als  die  Henne  verscharren  mag.  —  Körte,  jsn. 

Simnck,  4110,  llrauu.  t,  1051. 
/(.:  Tanto  tparpaglia  una  gallloa  quattto  radtinan  cento. 

(Kirtt,  2534.: 

Der  Hahn  loräht. 

Itan  Terlangnet  nnd  Torritth.  Oallaa  cautat ,  hies»  ea 
auf  dem  Trienter  Conol),  .wenn  der  Cardinal  von  Lo- 
thringen wider  den  römiechen  Hof  »praoh.  Elnat  er- 
widerte der  Prülat:  „Utiaam  ad  boe  gaUiclnioni  Petrua 
resiptaceret.** 
Der  Hahn  kräht  am  kühnsten  auf  eigenem  Miste. 

—  Sunrock.  4311- 

Hoti.i    Een  haan  kraait  best  9p  cfjis  eigen  erf.    (Harrte 

hom*«,  I,  866.) 
I'url.:  Hutto  pöde  o  gallo  ba  «eu  p&leiri>.    (Bahn  /    3S4..J 
Spam,:  Cada  gallo  oanta  en  «a  mnlaitar.    (Uo>tn  I,  WJ.) 
DerUfthu  krii' *  -''  -'—  ^''^'^        ;.......«.  ♦?« 

Li%t.:  More  gall: 

Der  Hahn  kr  '- 

mit  den  Flügeln.  — 
Wer  lu  bafehlen,  au   i 

groei  oder  kloin,   ntcis«   ti-.jn  -rTi«  .-in'!-  mrMv, 

Tarbtodan. 
Lmgi.:  The  Cook  orow«  aöd  4ba  ben  g^f«     f0Mm 


263 


Hahn 


Halm 


9M 


38  Der  Haha  kräht  nur  des  Morgens. 

„80  lingt  (Ur  MMiioh  nur  Bein  Wiegelied  selber,  lein 
GrebUed  Bingen  andere."    ^II'.  itenael,  Streckten*,  S&.) 

39  Der  Hahn  kräht,  so  er  die  Henne  getreten.  — 

EiMtlein,  870:  Simrock,  4215. 
Lat. :  Omne  animal  poit  ooitnm  triste ;  exceptu  gmllo  g»l' 
linaoeo  et  itadioso  gratis  edmisso.    (FAteltin,  270.) 

40  Der  Hahn  lehrt  nicht  die  Sonne  aufgehen,  die 

Sonne  lehrt  ihn  krähen. 
Frz. :  Coq  chante  ou  non ,  Tiendr»  le  Jonr. 

41  Der  Hahn  makt  de  Oge  zu  bi't  Kreinc,  he  wet 

ein  Tex  utwendig.  —  LehreTzeHunq ,  1863 ,  S.  132. 

42  Der  Hahn  schliesst  die  Augen ,  wenn  er  kräht, 

weil  er*8  auswendig  kann.  —  Eigdein,  270;  Sim- 
rock, 4217. 

43  Der  Hahn   schüttelt  sich  vor,   eh'   er   selber 

kräht.  —  Geiler ,  Nich. ,  n. 

„El  sollen  die  Prediger  gleich  lein  einem  Henen,  der- 
selb  ehe  er  kriet,  ersohtltlet  er  snuor  die  liflttig  vnnd 
macht  ein  preambel;  also  sollen  wich  sein  die  Prediger, 
ehe  sie  anlangen  su  predigen,  sollen  sie  cuaor  Jre 
gute  ezempel  vnd  werok  erschütlen."  (Geiler  in  Klo- 
ater.  I,  342.; 

44  Der  Hahn  verschluckt  nicht  alles,  was  ur  aus- 

gescharrt. 

45  Der  Hahn  weckt  sich  erst  selbst  auf,  ehe  er 

andere  ruft. 

Dan.:  Hanen  opriekker  sig  ferst  seW  med  viugerue  for 
den  opTakker  andre  med  sin  Ijd.    (Prov.  dan.,  272.; 

46  Der  Hahn  { Wetterhahn)  wendet  sich  nach  dem 

Winde.  —  Eieelein ,  271. 
Lat. :  Ubi  sununo  in  culmine  gallus  aereos  adverio  flanteai 
bibit  aöra  rostro.    (Ki*üein.  271.; 

47  Der  Hahn  weiss  sich  viel  auf  seinem  Miste.  — 

Sailer,  101. 

48  Der  Han   acht  keines  Eduln  Stein,  ein  Körn- 

lein wird  jhm  lieber  sein.  —  Eyering ,  III.  855. 

49  Der  Han  förcht  den  Fuchs-Balg  auch  in  Kirsners 

HauSS.  —   Sutnr,  989. 
Lat.:  Ehen  quam  miserum  est  fieri  metuoudo  scnem.  (Phi- 
tippi,  I,  132;  Sutvr,  9^9.) 

50  Der  Han  ist  dapffer  (küu,  frisch  vnd  gehcrtzt) 

auff  seinem   Mist.   —   /iymnjj,  /,  468;  Lehmann, 
//*56,  27;  Blum,  894. 

Er  treibt  den  fremden  Hahn  keck  aus  seinem  Gebiete 
tind  schreitet  voll  Selbstgeftthl  nnter  seiner  Hflhner- 
schar  einher.  Aach  der  Menseh  ftthlt  sich  am  st&rk- 
sten  daheim,  iohon  deshalb,  weil  er  da  die  meisten 
Bechte  hat.  „Ein  Jeder  Han  aaf  seinem  Mist  Niel 
frecher  Tnd  gar  somig  ist.*'    (B.  Waldii,  /,  74,  Aus- 

Sabe  Ton  U.  Kurs,  lieTpsig  1862.; 
m. :   I  kokot  na  sr^ra  emetiiti  udaten.  —  Kohuut  na 
ST<m  smetlitl  nejradijl  kokrhA.  —  Kohout  na  sv^oh 
smetloh  smelejü.    (Öetakovtk^    119.; 

Engl.:  Erery  cook  is  proud  on  bis  own  dungliill.  (Eise- 
lein, 270;  Gaai,  843.; 

Kr».:  Un  coq  est  bien  fort  sur  sou  furnier.  (Kritzin- 
ger,  331»'.; 

lt.:  S  ardito  il  gallo  sopra  il  suo  letame.  (Gaed,  843; 
Bokn  /,  95.; 

Poln.:  Kasdjr  kokot  (kogut),  na  iwych  smieciach  ^mialy. 
(Obfrsciklfti^m.)  (Lompa,  45.;  —  Kasdy  kor  na  swoim 
pmiecieku  smialy.  —  Smielssy  ktu-  na  swojich  smieciach, 
nünacudsych  wrotach.    (Öelakottkjt ,  119.; 

51  Der  Han  ist  der  Bawren  Zeiger.  —  llirbenjrr.  ii,  490- 

52  Der  Han  ist  keck  (frech)  auff  seinem  Mist.  — 

Lehmam,  202,  22  u.  446. 1. 

53  Der  Han   ist  nicht  gut  von   seinem  Miste  zu 

treiben.  —  /vtri,//,  91. 

ümg.:  Kakas  is  hatalmas  a'  maga  saemet^n.    (Goal,  843.; 

54  Der  junge  Hahn  kräht,  wie  er*8  vom  alten  ge- 

lernt hat. 
Engl.:  The  young  cock  crows,  as  he  had  heard  the  old 
one.    (Goal,  36.; 

55  Der  ruthe  Hahn  auf  den  alten  Häusern  ist  ge- 

fährlicher als  auf  den  neuen.  —  Eitdein,  271. 

56  Des  Hahns  erster  Anlauf  ist  kühn. 

Lai.i  Primas  galloram  Impetai  mi^or  qaara  rlrornm,  se- 
oandus  minor  quam  malierom.    (Bo9iU,  I,  99.; 

57  Die  Hauen  haben  ein  Lied  vnd  Sinn  vnd  krehen 

mit  vnffleicher  Stimm.  —  Iffcmoim,  166,  27. 

58  Ehe  der  Hahn  kr&ht,  schlägt  er  sich  mit  den 

Fittichen.  —  Eiaetein.  270;  5tmrork ,  4216. 

59  Ein  sJter  Hahn  gibt  eine  kräfk'ge  Suppe. 

Alter  macht  weise.  Alte  Leute  haben  &fahrang, 
gtwUuea  Baten  Bath. 


60  Ein  alter  Hahn  scharrt  nicht  so  viel  heraus  ab 

eine  junge  Henne. 
Ung.:  Nem  kaparhai  annyit  a  luikaa,  hogy  a  J4rta«  ki  as 
▼akaija.    (Omai,  487.; 

61  Ein  blinder  Han  find  auch  ein  Gentenkömlein. 

—  Lehmann,  96,  6. 

62  Ein  guter  Hahn  >  dreht  sich  nach  jedem  Winde. 

>)  K&mlieh  Wetterhahn. 

63  Ein  guter  Hahn  hält  aber  nor  ein  Jahr. 

Fr*.:  .La  ooq  et  le  eerriteur  an  eaal  an  aiMil  an  Tigoear. 
(Leroux,  I,  111.; 

64  Ein  guter  Hahn  kräht  anch  sweimal.  —  «im. 

rotk .  4214. 

Aufforderung  zu  einem  sweiten  Vereaoht  wenn  der 
erste  mislang. 
UM.:    Een  goede  haan  kraait  twee  maal.    (Harrthamtt, 
/,  266*.; 

65  Ein   guter   Hahn   trinkt  nicht,   er  ruft  seine 

Hennen. 
Holl.:  Een  goede  haan  drinkt  nooit,  aondar  stlna  hennes 
te  roepen.    (Harrebomee,  I,  286.; 

66  Ein  guter  Hahn  verscheucht  den  Morgen  nicht 

67  Ein  guter  Hahn  wird  im  Alter  fett.  (ISbin§.j  — 

Frischbier  *,  1441. 

68  Ein  guter  Hahn  wird  selten  fett.  —  mum,  n: 

Bücking,  11;  5imrocfc.  4230;  Körte,  25»;  Bramn,  /,  t«50. 
LtcA/«ji8«r^  macht  Ton  dem  Sprichwort  eine  nMiralisehe 
Anwendung,  indem  er  sagt:  „80  auch  ein  gnier  Ksnst- 
1er,  Dichter,  Gelehrter,  denn  Tiel  Vett  eohadat  derpro- 
ductiven  Kraft.  Man  nenne  mir  irgendein  Mrtes  Kunst. 
oder  Oiohtetgenie,  irgendeinen  Moiart.  SeldUar,  Vol- 
taire, Kant,  Newton  u.  a.,  dessen  Seele  in  8p«ek  gehallt 
war.  Die  Xvachtigall  singt  am  lieblicbaten,  wenn  .eis 
verschmachtet.*« 

Böhm.:  Dobr^  kohout  nob;^v4  tlust^.    (ÖeU^wtkg,  480.; 

Dan.:  En  god  hauo  ug  tiener  ere  el  lange  m.  (Proe. 
dan. ,  272.; 

HoU.:  Een  goode  haan  is  nooit  TCt.    (Harrebomue,  i,  26$.; 

It.:  II  gallo  et  11  Bcrritore  in  nn'  anno  pezdon*  Tigore. 

Kroat. :  Dobcr  kokot  rodko  je  tust.    (ÖelakMtJtp,  460.; 

Port.:  Gallo  bom  nunca  fui  gordo.    (Bokn  I,  378.; 

69  Ein  Hahn,  der  dem  Fuchse  einmal  entwischt 

ist,   fürchtet  sich  auch   vor  einem  blossen 
Fuohsbalgc. 

„Bin  Hau,  der  einsinals  dem  Fuchs  aus  den  klawen 
entwischt,  erschreck  liomach  auch  Torm  Fuohebalg  Ins 
K Ursners  Hauss  Tnnd  flöhe  dauon.**  (Lekmamm,  MS,  M.; 

70  Ein  Hahn  frisst  eher  eine  Kiste  Hafer  als  ein 

Pferd. 

Ein  sprichwörtlicher  Sehern,  der  nicht  dahin  au  Ter- 
stehen  ist,  dais  ein  Hahn  in  kUrserer  Zeit  ein  gewisses 
Mass  Hafer  frEsse  als  ein  Pferd,  sondern  dass  evaehr 
Neigung  besitzt,  Hafer  sn  fressen,  als  ein  Pftrd. 
Holl.  .•  F.cn  haan  eet  eerder  een  spliit  harer  op  als  een 
paard.    (Harrebomee,  I,  266.; 

7 1  Ein  Hahn  ist  stolz  auf  seinem  Mist. 

Holt.:  Ken  haan  is  stout  op  lijn  eigen  erf.    (Bokn  l,  314.) 
Lat.:  Gallus  in  suo  sterquilinio  plurlmum  poteet.    (Gaai, 

MS;  Philippi,  I,  166;  Sckonkeim,  Q,l;  8€f6oU,  Vit.) 
Port.:  Muito  pöde  o  gallo  no  een  poleiro.    (Bokn  l,  214.; 
Span.:  Gada  gallo  canta  en  su  mnfadar.    (Bokn  /,  207.; 

72  Ein  Hahn  vorräth  viel  Hennen. 

73  Ein  Hahn  zwingt  zwölf  Hennen ,  ein  Weib  halb 

so  viel  Männer.  —  .Vimrudb,  42S5;  Bramn,  /,  lOftä. 

Mhd. :  U6r  han ,  das  luch  iuwor  Trttmekeit  nert,  dast  iuwer 
heil,  wan  ir  meistert  swelf  hennen.  (Reinm.  Zm.)  —  Nie 
man  so  höhen  muot  getruoc,  em  hete  an  oime  wlbe  ge- 
nuoc;  so  weis  der  haue  besser  h An,  dem  eint  swelf  hen- 
nen undertAn ,  das  er  der  swelfer  meister  ist ,  das  gAt 
fttr  Balomöaes  list.    (Freidank.)     (Zitierte,  63.) 

It. :  Puö  piü  un  gallo  ehe  dieci  galline.    (Pauoglia ,  146, 8.; 

74  Ein  Han  hat  so  wol  (viel)  Flü||rel  als  ein  Falck, 

kan  doch  nicht  so  hoch  fliegen.  —  l^maim, 
&S9.  26;  SaiUir,  14«;  Simrock,  4224.  • 

75  Ein  Han  is  beater  as  twei  Ereien.    (Wtitf.) 

Wortspiel  mit  Hahn  und  haben  (ha*n ,  KrAhan ,  Kreien  ) 
und  kriegen.    Ein  Haben  ist  besser  als  swel  Kriegen. 

76  Ein  Han  vnnd  Huu  scharren,   ob  jhnen  schon 

die  Klawen   verschnitten  seyud.  —  Lehmann. 

639.39. 

77  Ein  haue  ist  vff  seinem  miste   scer  küne.  — 

Tappivi ,ii^:  Lehmann,  II,  123,  46. 

78  Ein  iedet  han  ist  freudig  auff  seinem  mist.  — 

Franck.ll,  53 •. 

79  Ein  jeder  Haan  macht  sich  doU  anfT  seinem 

Mist.  —  Gnaer,  lU,  27;  LeftmiiiM.  U,  liS.  36. 


266 


Hahn 


Hahn 


266 


60  Ein  jeder  ist  ein  Hahn  anff  Beinern  Mist.  — 

Iferherfer,  /.  74«. 
81  Ein  jonger  Hahn  muss  lauge  (oft)  versuchen, 

ehe  er  kräht  wie  ein  alter. 
MolL:  Saa  Job««  bau  kraatt  w\.    (Harrtbomit ,  /,  2«6.; 

83  Ein  kleiner  Hahn  ist  anch  ein  Mann. 
Fr*,:  Petit  eoq  a  genne.    (Ltroux,  I,  111.; 

83  Ein  magerer  Hahn  kr&hl  gut. 

BoU.i   Magere  hauen  krealjen  het  hardit.    (Harrebomtf, 

84  Ein  pickender  Hahn  kann  wohl  bestahn ,  aber 

einem  schlafenden  Hund  läuft  nichts  in  den 
Mund. 

HoiL:  Ken  kippende  liean  kan  iiog  beitaan;  maar  eeu' 
iiggenden  hond  waait  geen  brood  In  den  mond.  (Harre- 
bomdt,  i,  966.; 

85  Ein  schlechter  Hahn,  der  fett  wird.  —  Frituh- 

hier,  296:  FrUchMer  *.  1442. 

86  Ein  verbrühter  Hahn  flieht  auch  vomi  Rogen. 

ßökm.:  Opafeny  koiioat  i  pred  dectem  utiki.  (öeki- 
kottky,  194.; 

87  Ein  verwundeter  (besiegter)  Hahn  fangt  neue 

Händel  an. 

IfeU..-  Ken  Terwonneu  haan  wll  weder  ten  stridc.  (Harrt- 
bom^,  f,  K«.; 

88  Einem   Hahn   muss  man  kein  Ei   unterlegen, 

denn  er  zertritt  es.  ' 

HoU..  Man  moet  niet  <6n  «i  onder  een'  baan  leggen,  want 
dl«  trapi  het  net  lijne  pooten  aan  itnkken.  (Harrt- 
bomee,  /,  367.; 

80  Einem  Hahne,  dem  man  den  Kopf  abgehauen 

hat,  dem  schwillt  der  Kamm  nicht  mehr. 
9A  Einem  Hanen   müst  man  laug  ein  Läplin  für- 

schleiffen,   dass  er  darnach  sprang  wie  ein 

KatK.  —  Lehmann,  541,  67. 
91    £n  dreger  Han   paddelt  got.     (Damiger  Nehrung.) 

—  f^UtckMer*,  1446. 

9-3  £n  fett  Hahn  trampelt  schlecht    (Soert.) 

93  En  Hahn  np  sinem  Messe  is  sau  göt  as  der  an- 

deren sesse  (sechse).    ((knahrück.) 

Aof  «einem  Blgenthnm  Ist  Jeder  itirker  als  aonit; 
das  aecht  itArkt  die  Kraft. 

94  Es  ist  ein  schlechter  Hahu,   der  sich  von  den 

Hühnern  beiseen  l&sst 

95  Es  ist  kein  Hahu  so  schön  (stols)  und  roth, 

er  scharret  gern  im  Koth. 
Boa. :  Het  {i  eea  aardige  haan ,  maar  hii  wil  geen*  ttront 
pIkken.    (Harrtbomit,  I,  36«.; 

96  Es  ist  um  den  Hahn  geschehen,  auf  den  ein 

Falke  stösst 
BoMm.:    BMa  kohouton,    na   kler6ho  Jeitriba  poostfljf. 
(Ö€UJtor$k^,  301.; 

97  Es  müssen  all  bauen  einn   kämm   haben.  — 

Franc*. /Ml<*. 
Wae  nlnnlieh  iat,  musi  sieh  männlioh  seigen. 

98  Es  stehet  wol ,  wan  ein  Han  im  Hauss.  —  Petri, 

11,99%. 

99  Et  is  keinHiue  (oderHänkc),  dei  uich  enniäl 

eu  Haun  trampet.  —  Schambaih,  II»  182. 

El  ist  kein  Hahn,  der  nicht  einmal  ein  Huhn  tritt.  — 
Empfiehlt  Naehileht  gegen  aolehe  M&nner,  die  ei  mit 
der  Keuechheitipflicht  nicht  an  genau  nehmen. 

100  Gescheide  bahnen  fressen  die    füchs  auch.  — 

FranHt,  I.  Il8*>:  Ikiri,  II, US:  Iknitch,  1374.  58.-  Gru- 
irr,  I,  41;  Sulor,  754;  Sailer,  908;  Körte,  2535;  Sim- 
rock.  3477. 

101  Ich  will  allein  Hahn  im  Korbe  sein. 

10*2  Ik  lät  mincn  Hau  üt,  clk  beware  sine  höncr.  — 
Lübhen. 

103  fst  der  Hahn  auf  seinem  Mist,  so   weiss  er, 

was  er  ist 

104  Ist  der  Han   vmb   den  Kamm   noch  roth,   so 

krehet  er  wol  dcss  Abends  spet  —  Lehmann, 
8  .  33:  Eüdein,  971. 
106  Je    schlechter   ein   Hahn    kräht,    desto    mehr 
kräht  er. 
Dan.:  De  haaer  gale  meeit«  lom  gale  Ude.  (troe.  dan.,  272.; 

106  Jeder  Hahn  hat  seinen  Kamm. 

BM.:  Alle  hanen  moeten  een*  kam  hebten.  (Harrehomie, 
/,  9(U;  Bohn  l,  397.; 

107  Jeder  Hahn  kräht  auf  seinem  Mist.  —  SdhkcMa,  445. 


108  Jeder  Hahn  kräht  in  seiner  Weise. 

109  Jeder  Hahn  trägt  seinen  Kamm. 

110  Jeder  will  Hahn  im  Korbe  sein.  —  simrotk,  4233. 

111  Junge  Hahn'  und  alte  Fische  sind  beliebt  anf 

jedem  Tische. 
113  Junge  Hähne,  Nonnen,  Priester  und  Mönche 

sind  niemals  satt. 
113  Juns^e   Hanen  sollen  die  alten  nicht  Krehen 

Ichmeu.  —  Lehmann,  411.  50. 
lU  Man  fnttert  den  Hahu,   dass    er  den  Morgen 
künde  an. 
Mkd. :  Han  körnet  einen  tnmben  haneu ,  nmb  das  er«  ktln* 
det  awenne  ez  taget.     (H.  ton  Miten,  1300.; 

115  Man  stutzt  ufl  dem  liahuc  den  Kamm. 

HvlL:  Men  aiet  dikwijle  eeu>  jongon  haan,  die  wat  to  atont 
gekraaid  hocft,  don  kam  een  weinig  körten.  (Harre- 
bomit,  /,  267.; 

116  Mein  Hahu  ist  König. 

117  'N   llane   ist   frait  (frech)   op   süincr  aigenen 

miste.      (li)i\»ilatU.)  —   /''irmitiicfc,  /,  844,  9. 

118  'Neu  gauen  llahu    es   selde    fett.    (Aachen.)  — 

Firmenü-h ,  / ,  493 .  106. 

119  Niemand  kauft  ciuen  llahn,  dass  er  in  eines 

an<leru  Hofe  (auf  fremdem  Miste)  krähe. 

120  üb  Hahu  oder  Henne  ersieht  mau  schon  am 

Kamme. 

Mhd. :  Swai  in  han  ( niobta  als )  dann  hanen  ei ,  das  rötet 

doch  der  kamb.    (Mamer.) 
hat. :  Omnibua  galeritis  oportet  crietam  inesie. 

121  'T  is  cnerlei,  wat  haue  de  henue  tret,  wen  de 

kuckena  man  god  sind.  —  Lübhen. 

122  Two  Häön  up  en  Mess  (Mist),  twe  Furrlä(d) 

up  en  Waog'n,  two  Mnaders  *  in  en  Hüs,  de 
könn  sick  uich  ve(r)draog*n.  (AUma%k.)  — 
Hanneil,  269. 

Mndder  beieiehnet  in  der  Altmark  nicht  blos  da« 
lioohdeuteehe  Matter,  eondem,  wie  hier,  Hausfrau,  auch 
wenn  sie  keine  Kinder  hat. 

123  Verlaufene  Hähne  frisst  der  Fuchs. 

HvH.:  Verdeelte  hanen  eet  de  Tot.  (Harre bomee ,  /,  267.; 

124  Viel  besser  kräht  jeder  Hahn,  wenn  er  die  Kehle 

feuchtet  an.  —  EUelein,  271;  Simrock,  4218;  0raim, 
/.  1054. 
Lat.:    CanUbit   melius   oolltito   gutture   gallus.     {Binder 
II,  422;  EUelein,  271.; 

lÄö  Vom  alten  Hahne  lernt  der  junge  sein  Kikeriki. 

126  Vom  krähenden  Hahne  zum  Esel  gehen ,  heisst 

einen  (resang  hören.  —  Satter,  so;  Simrock,  2172. 

127  Vor  dem  Hahne  darf  man  nicht  mit  der  Henne 

singen. 
138  Wan  det  an  gaaden  Uöön  as,  do  krest  er  wel 
ans  weddar.  —  Jvhanfcn,  150. 

Wenn  dae  ein  guter  Hahn  ist,  krftht  er  wol  einmal 
wieder. 

129  Wann  do  Haue  um  Middag  kndgct,  giet  et 

Riägen.     (hcrluhn.)  —    Ifoetfc  58,  10. 
Holt.:  Ale  de  hanen  kraejen,  le  het  Teraadering  Tan  weer. 
(Harrebomee ,  l,  365.; 

130  War'u  Hahn  is,  kreit  geen  Henn.    ((htfriet.)  — 

tlup.rcn,  1214;  llawkalender ,  L 

131  Was  der  Hahn  auskratzt,  das  pickt  er  auch  auf. 

132  Was  nicht  ist  am  Hau,  das  ist  au  Federn  vnd  am 

Kam.  —  Lehmann,  424,  35 ;   l'elri,  //.  606;  Malheeg,  B!»\ 

133  Was  soll  dem  hanen  der  Demant?  —  Frwchm. 

134  Was  zum  Hahn  wenlcn  soll,  rotfaet  bald  den 

Kamm.  —  Kiselein,  271;  Simrock,  4221. 

135  Wenn  de  Hahn  kraiht  vom  Rick,  so  reg'nt  et 

den  annern  Dag  dick.   (Bremen.)  —  Köeter,  255. 

136  Weun  de  Hahu  up  sin  Mistfahl  is,  so  kreiht  he. 

—  EivhKald,  698. 

137  Wenn  de  Hahnen  kregget,  gitt  et  Reggcu.   (^Vai- 

deck.)  —  Vurtte,  313,  6. 

138  Wenn  de  Haue  tor  nngewüenliken  iHyd  krigget, 

dann  giewt  et  anner  Wear.    (Oüra».) 

139  Wenn  do  Haon  up'n  Mc^sberg  iteit,  het  h» 

gröt  Recht.  —  Üanneil,  136;  oet/Wc4iteä  bei  MTmiih- 
hurg,  149;  Itueren,  1340;  Iknukulender,  IL 

140  Wenn  den  Hahu  kmt  op  et  Neei  (Nest),  dann 

blif  et  Weer  (Wetter)  wie  et  es.    r«e«».j 


a67 


Hahn 


H^fi 


2M 


Firmnieh,  I,  4M,  86»;  für  KUn:  Firmenich,!,  472,86; 
Weyien,  l,  2;  für  Ittrkkn:  Woe$lt,  M.  11;  hockAeuttck 
bei  Simnckt  4813. 

141  Wenn  der  Hahn  auch  nicht  kräht,  die  Sonne 

geht  doch  auf. 
Frt.:  Si  ja  ne  ohimte  le  ocq,  li  vient  le  jour.    (Lerouz. 
/,  tu.) 

142  Wenn  der  Hahn  den  Hala  gespült,  so  kräht  er 

um  so  besser. 

Holl.:   De  haan  zal  bet«r  kraaljen,  als  hij  siJQ  strot  cetis 
geipoeld  heeft.    (Harrebomee,  /,  26b.) 

143  Wenn  der  Hahn  ein  Körnlein  ausgescharrt,  so 

macht  er  ein  grosses  Geschrei. 

Abrahavt  a  Sancta  Clara  wendet  da«  Sprichwort  aaf 
die  an,  die  mit  vieler  MQhe  an  andern  kleine  Fehler 
und  MAngel  anfiaohen  nnd  lie  dann  mit  vielem  Oerkusch 
aniposannen. 

144  Wenn  der  Hahn  krähen  will,  fliegt  er  auf  einen 

Pfahl.  —  Sprichwörtergarten,  lli. 

Von  denen,  die  sieh  gern  Ton  andern  wegen  ihrer 
Vorzüge  in  Kenntnissen,  Kleidern  n.  s.  w.  bewundern 
lassen. 

145  Wenn  der  Hahn  kräht  auf  dem  Mist,  das  Wet- 

ter im  Wechsel  ist. 

146  Wenn  der  Hahn  kräht,  pickt  die  Henne. 

EolL:    Als  de  haan  Icraait,   tlkt  het  hennetje.    (Harre- 
bomde,  I,  265.; 

147  Wenn  der  Hahn  kräht,  muss  das  Huhn  nicht 

singen, 
wenn  der  Mann  spricht,  soll  das  Weib  schweigen. 

148  Wenn  der  Hahn  kräht,  weint  Petms. 

Wenn  das  Gewissen  aufwacht,  kommt  die  Beue. 

149  Wenn  der  Hahn  mager  and  die  Henne  fett,  so 

ist  die  Liebe  nett. 
Roll.:    £en  magre  haan  en  rette  hin  is  een  bewijs  Tan 

loete  min.    (Harrtbcmi«,  I,  S66.; 
Unff.:  Kakaa  is  hatalmas  a^  maga  ssemet6n.    (Gaal,  843.J 

150  Wenn  der  Hahn  (Wetterhahn)  nach  Abend  sieht, 

kommt  der  ANind  aus  Morgen. 

151  Wenn  der  Han   dem  Fuchs  trawet,   so   kosts 

jhn  seinen  kragen.  —  Lehmann,  224,  lO;  retri, 

11.  852. 

152  Wenn    der    Han    einscharrt  vnnd    die   Henne 

scharrt  auss,  so  ists  vmb  die  Kahntng  ver- 
dorben. —  J*etri,  11,  634. 

153  Wenn  die  alten  Halmen  im  Herbst  die  Federn 

zuerst  am  Schwanxe  verlieren,  so  braucht  der 
Bauer  mit  der  Komsaat  nicht  xa  eilen,  ver- 
lieren sie  dieselben  aber  zuerst  am  Halse ,  so 
darf  er  mit  dem  Säen  nicht  weilen. 

154  Wenn  die  Hähne  krähen,  ändert  sich  das  Wetter. 

155  Wenn  ein  Han  krect,  so  kreen  sie  alle.  —  JWH. 

//.  651. 

156  Wenn  man  auch  die  Hähne  isst  gesotten  und 

gebraten,  man  lernt  doch  nicht,  wie  sie  das 
Wetter  errathen. 

157  Wenn  man  den  Hahn  auch  nicht  krähen  hört, 

es  wird  doch  Tag. 
Frx.:  Coc  ohante  ou  non,  Tiendra  le  Jour.  fLeroux^ll,  110^ 
BiM.:  Hoewel  men  den  haan  niet  hoorde  kraaljen ,  zal  het 

toch  wel  dag  worden.    (Harrebomee,  /,  269.^ 

156  Wenn  man  den  Hahn  auf  die  Schwelle  treten 

lässt ,  so  kommt  er  aueh  auf  den  Brotschrank. 

Böhm.:  Puse  kohouta  na  prali,  mie  ho  hned  na  polici. 

(€elako9$k^,  101.; 
HL:    Pasti  petla  na  präg   a  eto  ti   ga  Teö  i  na  polici. 
(ieUtkottkn,  101.; 

159  Wenn  man  die  Hähne  überfüttert,   hören   sie 

auf  zu  krähen. 

160  Wenn  mc  seggt:  Kusch  Hahne,  so  ment  nie  de 

Höner  alle.     (0$nahrück.) 
Einen  nennt  mau  und  alle  meint  man. 

161  Wenn  nicht  der  Han  die  Stund  recht  halt,  so 

endert  sich  das  Wetter  bald.  —  Petri .  ii,  en. 

162  Wenn   sich  der  Hahn  auf  dem  lliurm   nicht 

dreht,  zerbricht  ihn  der  Wind. 

163  Wenn   viel   Hähne   in   einem   Hause   sind,   so 

wird*s  spät  Morgen.  —  Sdäcchta,  140. 
Auch  hier  Terderben  riel  KAehe  den  Brei. 

164  Wer  den  Hahn  losdrückt,  mag  sich  des  Schusses 

versehen. 


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Wer  kein  Hahn  ist,  mnss  nicht  krähen. 

Böhm.:  Kdo  nejsa  kohoat  kokrh*,  pokoj  BVhA.  (Ca*' 
koüiky,  81.; 

Wer  ken  Han  het,  tucht  sik  kdn  Küüten  to. 

CSüdcrdilhtnartdten.J 
Wer  keinen  Hahn  hat,  rechnet  sieh  kalne  Kmilen la. 
Wer  seinen  Hahn  allein  verspeist,  sattelt  aach 

allein  sein  Pferd. 
Wie  der  Hahn,  so  die  Henne,  antwortete  der 

Beichtiger,  als  der  Bischof  nach  der  Disciplia 

der  Nonnen  fragte.  —  fao$ter»ftiegel,ü,^ 
Wie  der  Han,  also  das  geschrey.  —  ftfri,  //,  nu 

llenisch,  1546,  15;  B.  Waldvt ,  lll,  43. 

Wie  die  alten  Hähne  krähen,  so  krähen  auch 

die  jungen. 
Engl.:  The  young  cook  crows,  as  he  had  liaard  tho  M 

one.  —  The  young  pig  grants  like  the  old  sow. 
Will  man  dem  Hahne  den  Hals  umdrehen,  so 

schützt  ihn  nicht  sein  schönes  Krähen. 
Die  Bussen:  Wenn  man  den  Hahn  söhlMlitm  wUl|  lo 

kr&ht  er  su  laut.    (AUmamn   1 1,  484.; 

Wo  der  Hahn  jzackert  und  die  Henne  kräht, 

da  geht's  in  Haus  und  Hof  verdreht. 
Dan.:  Hvor  hauen  kagler,  henen  galer,  manden  tisr.qsdB- 

den  Uler,  i  det  huus  til  gaaer  det  flde,  bagg«  dvfor 

styres  rilde.    (Prov.  dan,,  272.; 
Fr:. :  Malbeureuse  maison  et  mesohuite  oft  eoq  ae  tatt  et 

poulle  chante.    (Leromx.  l,  111.; 
Poln. :  Biada  temu  dworowi,  gdsle  wybodsie  krowa  wolowi. 

(Lotnpa,  6.; 

Wo  der  Hahn  geheckt  ist,  da  will  er  lein. 
Wo  der  Hahn  schweigt  nnd  die  Henne  kräht 

im  Garten,  kann  man  nichts  als  SofaHinmes 

erw^arten. 
Wo    der  Hähne    viele   krähen,    da  stdit  man 

spät  auf. 

Böhm.:  Kde  mnoho   kohouti  potif,  tarn  s«   posdi  TStivi. 

(äelakovsky ,  »81.; 

Wo  die  Hahnen   schweigen    und   die   Hühner 

krähen,  da  ist  nur  Unglück  (Elend)  za  mähen. 

Wo  ein  Hahn  zu  Hause  ist,  da  steht  es  wohl. 

Wo  kein  Hahn  ist,  da  kräht  die  Henne.  —  Crof. 

189.  38. 

Wenn  iu  der  Lehnafolge  keine  mlniiUelwn  Kaeh- 
kommen  vorhanden  waren,  so  ging  die  Krbaohaft  an 
den  nächsten  weibliehon  Aber.   (VgL  KeuapiM,  II ^  S96.) 

Wo   kein  Hane   up   der  Miste  is,  doa  is  ne 
siechte  Werdskop  (Wirthschaft).    (BürtnO 
Auch  bidlioh. 

Wo*nHahn  is,  da  kreit  kine  Henne.  roirfwöioTj 
—  GfAdschmidt ,  102 ;  für  Rasleir:  Fimumck ,  lll,  17, 50; 
für  Waldeck:  Curt:e.  828,  115. 

Fort. :  Onde  est4;o  gallo ,  nio  canta  gallinha.    (Bokn  /.  989.) 

Zween  Hauen  auflf  einem  Mist  vnd  zween  Nar- 
ren in  eim  II auss,  die  jagen  einander  ge- 
meiniglich auss.  —  Xa$8.  5cA«fU..  XI  r,  5 :  SWor,  6U. 

Zween  Hauen  in  einem  Hauss ,  die  Katz  vnd  die 
Mauss,  ein  alter  Mann  vnd  junges  Wyff  ist 
ewiglich  ein  KiflF.  —  Fetri,  II,  829. 

If Jh.:  To  haner  i  et  hnus,  og  hatten  med  ea  muus,  gaa- 
mel  ntand  og  ung  vir,  lere  sieldan  nden  Ut.  (Prvt. 
dan.,  272.; 


183 
184 
185 
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188 
189 


HoU.:  Twee  hauen  in  Mn  hui«,  de  kat  me4  de  mvit,  en 
oud  manen  een  jong  wijf  geeft  aenwig  geUJf.  (Harrt- 
bomee,  I,  267.; 

Zween  Hauen   können    nicht   aufT  einem  Misi 

seyn.  —  Fviri,  U.  829. 
Zween  Hann  auff  einem  Miste  verfuhren  Hüner 

vnd  Gcnse.  —  Claus  Narr,  1580.  l\Hri,  II,  829. 
Zwei  llähn^  in  Einem  Hof  und  zwei  Fraoen  iu 

Einem  Haus  jagen  sich  eim»  zumeist  hinaus. 
Zwei  Hähne  auf  einer  Bauemwerf  (Mist),  die 

kämpfen  ewig  mn  die  Erf  (Erbschaft). 
Zwei   Hähne   in   Einem   Korbe    halten    selten 

Friede. 
Zwei  Hähuo,  zwei  Schornsteine  und  zwei  Wir- 

th  innen  einigen  sich  nie. 
Zwei  Hahnen  in  Einem  Hühnerfaaus,  der  eine 

beisst  den  andern  'naos. 
It. :  Non  etanno  raai  hone  dne  galU  ia  un  polUio  (cortUe). 

(PoMMogUa,  146,  11:  Bohn  l,  lll.; 


269 


Hahn 


Hahn 


270 


190  Zwen  hanen  vff  einer  misten  vertragen  (leiden) 
«ich  nit.  —  Tappiiu,  S04*;  Lehmann,  II.  Wi,  36;  Heu- 
t*Ur,lU:  Sauer,  i9:  Simrock,  til^:  ^Jr(e,2536;  UscKer, 
PMllrr.910*;  FrUthbier*,  1444.;  Braun,  1, 1058. 

IM«  BniMn :  Sich  nrti  Hähne  kanfn,  damit  der  eine 
kxghm  und  der  endere  Eier  lege.    (AUmann  VI,  5.'>1  J 
Mikm.T    Dt»  kohontl   n»  jednom  imetilti  nesromi^f  se. 
—  Hfi  kueherky  v  knchyni,  dra  kohouti  n»  nnetllti. 

HqIL:  Hmu  dienen  geene  twee  hauen  op  4foen  mesthoop 

(op  een«  werf).    (Harrebomee ,  /,  865J 
itot.:  Tnienm  arinutnm,  band  alit  duos  erithacoi.    (Tau- 

pim»,  203  b;  Phitippi,  JI,  333;  atfMd,  «50.; 

*191  A  denckt,  a  ies  gor  Hon  im  Kurbe.  (ScMes.)  — 

Aofrüwo»,  83;  Fnmmann,  iU,  343.  <5. 
*  1 98  Da  krefat  kein  Hahn  nach.  —  SiAoUei,  iiis^  u.  ins» ; 
Malkeritu,  Poetülm,  LDI*;  Saiter.  59;  Bratm.  I,  1056. 

In  Stelennark:   Do  krad  knan  Haan  danoch.    (Fir- 
mienick,  JI,  7T0,  158.; 
Hott.:    Daar  lal  go«n   haan  na  kraaijen.    (Harrebomee, 
/.HJ.; 
*193  Darnach  kräht  kein  Hahn.  —  Frischbier  ^ ,  ui9 : 


*  194  Dan  dich  der  Hahn  hacke  im  Strohsacke.  ~ 

BAekimg,  S6S;  mUaidtt  v.  SiUewald.U;  Fnmmann.lV, 
4M;  FritektUr.  394;  Friachbier*,  1440. 

Sin«  In  dem  firfthem  Niedertiobsiichen  gebriuchliohe 
B«deneart ,  die  einen  eehr  bOsen  Wunsch  enthftlt.  Nach 
den  alten  Geietaen  wurden  fMher  die  KindeBmOrderin- 
oen  md  die,  welche  ihre  Aeltem  umgebracht  hatten, 
mit  einem  Hunde,  einem  Hohne,  einer  Schlange  und 
einem  Affen  (in  deeeen  Ermangelung  mit  einer  Katte) 
in  «inen  Sack  gesteckt  und  ersiuft. 

*195  Datt  di  de  Hoahn  hackt  on  de  Häng  paddelt. 

(MarieiAwrger  Werder.)  —  Frisehbier  *.  144r». 

Wenn  man  mit  Jemand  uninfrieden  ist. 

*  196  Dem   sind   die   Hahnen   übel   bekommen.   — 

.Vuss.  Scktdblatl..\ir.i. 
Von  dem  Uemler  König  Haniricua. 

*i^7  Den  Hanen    erdantzen    wollen.  —  Der  BU»dM 

furer  (Strasburg  1536).  Torrede  Bl.  1^ 
*198  Den  roten    Hahnen   zum   Gibel   ausjagen.  — 

Scholtel,  1116  ^ 

*  199  Der  Hahn  hat  gekräht. 

£«/..-  Oallas  canUvit.    (ßoviU,  I,  $l>.) 
''200  Der  Hahn  kräht  (mir)  zu  hoch. 

HuU.:    AI  kraalt  de  haan  nog  koo   hoog,    (Harrebomee, 

t.  hao 
"201  Der  hört  keinen  Hahn  mehr  krähen.   (Troititau.j 

*  S02  Der  rothe  Hahn  kräht  auf  dem  Dache.  —  Eise- 

Jna.  ni. 
Das  Gebäude  brennt. 
Däm.:  Den  r0den  Hane  galer  over  Taget. 

*i<XS  Die  Hähne  krähen,  das  Dorf  ist  nicht  weit. 
*304  Dn  bust  de  beste  Hahn  inn  Korre,  wenn  de 

andern  alle  darut  sunt.  —  Kich»ald,  70i. 
•20&  Du  büst   de   beste  Hän  im  Korv.    (lM»t.j  — 

.*ickmtt9,  U.  339. 
D.  i.  unter  molirern  Kindern  oder  Freunden  der  Lieb- 

Ung. 
*  SOG  Du  magst  einen  weissen  Hahn  schlachten ,  dass 

sie  dich   nicht   erwiacht   haben;   du   hättest 

Prügel  bekommen.    (Ui.) 
•3ÖT  Ehe  der  Hahn  krähet,  —  Eitdein.iu. 
*308  Ehe  der  Hahn  zum  zweiten  mal  kräht. 

Behr  fküh,  noch  Tor  der  Morgendämmerung.    Nach 

der  Qewohnheit  der  Alten,  die  Nacht  nach  dem  Qeschrei 

des  Hahnes  lu  messen,  da  man  noch  keine  Wanduhren 


'  ■i<J^  Ein  anderer  Hahn  würde  dir  gekräht  haben. 
*'210  Ein  hanen  ertantzen  wollen.  —  Geiler.  PoaiiUa ,  vas. 

I  Beim  Hahnentanxe  des  Mittelalters. 

'311  Einem  den  reotn  Ha*  afs  Dach>  sözn.    (Ober- 
üßlerreich.)    —   BoHfugarien.  24;   horhdeulKch  bei  Eise- 
^  (na,  271;  Braun.  I.  1052 ;  I.ohrcntd.  II,  190. 

>>  In  Baiem:  Btadel.  —  Ein^iu  das  Haus  anzOnden. 

".'1-2  Einem  den  rothen  Hahn  zum  Gesicht  ausjagen. 
—    H'Hr;6ach  11,  15(>;  Eitetein.  37 1. 

Eisen  so  ins  Gesicht  schlagen,  dass  ihm  das  Feuer 
ans  den  Augen  flUtrt. 
*313  Einem  den  rothen  Hahn  zum  Gifltcl  ausjagen. 
~  EtMelein .  371. 
Ihm  sein  Haus  ansüoden. 
j/M.:    WiJ  Bullen  den  rooden  haan  uitsteken  (of:  Uten 
knuüjen).    (Barrebamee,  t,  961.) 


*2U  Er  duncket  jm  der  beste  hane  im  Korbe  sein. 

—  TappiuM.  234;  Henisch,  327,  3. 

Er  hält  sich  fflr  den  besten  Hahn  im  Korbe. 
JIolL:    Hem  dunkt,  de  beste  haan  in  den  korf  te  aijn. 

(Harrtbomie ,  I,  366.; 
Ld^.:  In  armie  aocissat.    (JiappUu,  234*^.; 
*215  Er  hat  dich  für  den  bcürten  hanen  gehalten.  — 

//«nwcft.  337,67. 
*'2l6  Er  bat  seinen  Hahn  ertanat. 

Bei  Kirohweihen  auf  dem  Dorfs  wurde  ein  Hahn  auf- 

geseut  als  Belohnung  fOr  den,  der  am  besten  getanst 

hatte.    „Er  hat  seinen  Hannen  ertantct."    ( Htnu  Sacht.) 

*217  Er  hat  sich  mit  dem  Hahne  gebissen.  —  Ua- 

theKs,  354  ■. 
Mit  dem  Hahn  am  Fass;  er  ist  betrunken. 
•218  Er  ist  der  Hahn  im  Korbe.  —  Coier.  5i3;  E^e- 

riny,  II.  22«;;    Körte.  ÜU:    Ldiretigel.  //,  120;    ßrauK, 
/.  1048. 
Frz.:    n  est  U  comme  un   coq  en  p&te.    (Lendroy ,  494; 
Stamehfdel,  HS.) 

*219  Er  ist  ein  Hahn,  der  nicht  kräht.  —  Parümia- 
Iton,  1518. 

Yon  denen ,  die  etwas  zu  Überwachen  haben ,  und  ihr 
Amt  ohne  die  erforderliche,  gewissenhafte  Strenge 
verwalten.  Von  nachlässigen  Beamten ,  die  fQnf  gerade 
sein  lassen. 

*  220  Er  ist  ein  wackerer  Hahn  auf  seinem  Mist.  — 

Lange,  262. 
NoU.:  lUj  is  een  haan,  maar  op  sijn  nest.    (Harrehomtt, 

I,  266.; 

•221  Er  ist  Hahn  im  Dorfe. 

Die  angesehenste,  einflussreichste  Person  Im  Dorfs. 
Frs.:  C'est  le  coq  du  village.  —  II  est  le  coq  de  son  vil- 
lage.    (Stamctudtl.  118.; 

•222  Er  ist  wie  die  Hähne  der  Beduinen,  die  Koth 
fressen  und  ohne  Lohn  zum  Geltet  rufen.  — 
BvaxhharU,  681. 

Von  Jemand ,  welcher  aller  Dienste  ungeachtet  arm 
und  TOrachtet  bleibt.  Die  Hähne  Tertreten  bei  den 
Arabern  (Beduinen)  die  Stelle  der  Ausrufer  ( Muestin  ), 
die  bei  den  Ttkrken  die  Zeit  des  Morgengebets  ankün- 
digen. 

•223  Kr  hängt  den  gebratenen  Hahn  heraus. 

Von  eiteln  Menschen  gebraucht,   die  auf  ihr  Geld 

nichts  geben  und  auf  ihre  Rechnung  andere  frei  sehren 

lassen. 
•224  Er  kennt  den  Hahn  auf  seinem  Miste. 
•226  Er  spielt  den  gebratenen  Hahn. 
•226  Er  wil  der  Hoan  in  allen  Körben  seyn.   (SiMvh.) 

—  Ketter. 

*221  Er  will  allein  Hahn  im  Korbe  sein.  —  ilayer. 

II.  115. 

liäit.:  Som  tU  TKere  den  fomemstehane  i  kurven.    (Fntt. 
dan.,  272.; 

•228  Er  will  den  Hahn  spielen,   ehe   er   aus   der 
Schale  gekrochen  ist. 
Holt.:    HU  wil  den  haan  speien,  eer  hij  nit  den  dop  is. 
(HarrebofHf«,  /,  267.; 

•229  Er  will  den  rothen  Hahn  krähen  lassen. 

Branddrohung. 
•230  Es  ist  der  Hahn  auf  der  Mauer. 

Zwischen  swei  Höfen,  der  bald  hinttber-,  bald  her- 
Uberkräht  und  nicht  weise,  wohin  er  fliegen  soll.  —  Der 
Zweiächsler,  oder  der,  welcher  sich  noch  fUr  keine 
Partei  entschieden  hat.  ( S.  Decke  21,  Fense  und  Wässer- 
waaser.) 

•231  Es  ist  ein  Hahn  mit  doppeltem  Kamme. 

Von  sehr  Heftigen  und  Zornigen. 
Hüll.:  Het  is  een  haan  met  een'  dubbelen  kam.    {Barre- 
botnee,  I,  266.) 

*232  £d  ist  ein  Hahn  mit  Kamm  und  Sporen. 
Kräftiges,  mannhaftes  Auftreten. 
H,>U. :  Het  is  een  haan  met  kam  en  sporen.    (Harrebomee, 
J.  266.; 

•233  Es  kräht  ihm  kein  Hahn  nach.  —  üayer,  /.es. 
Mayer  fahrt  die  Redensart  in  dem  Sinne  an,  einen 
hohen  Grad  ron  Verachtung  gegen  Jemand  aussu- 
drUcken.  Sie  findet  sich  zusammengestellt  mit  der  Re- 
densart: Er  ist  keinen  Sohuss  Pulver  werth.  Br  Ist  nicht 
werth,  dass  ihn  die  .Sonne  bescheint,  dass  ilm  der  Brd- 
boden trägt,  dass  man  's  Maul  seinetwegen  auftbut,  dass 
ihn  ein  Hund  anpisst. 

*  234  Es  scharrt  ein  fremder  Hahn  auf  seinem  Miste. 

HolL:  Kr  is  een  vreemde  haan  op  nw  erf.    (Barrehvmee. 

/,  266.; 

*  230  Es  wird  kein  Hahn  danach  krähen. —  JCriam*  iu: 

Schottet,  118*. 

Es  wird's  niemand  verrathen.   Vielielchi     •- 
leugnung  Petri  entlehnt,  die  durch  d/*»    ^  -  «4—- 


271 


Hahn 


Hahnbamn — Hähnlein 


m 


wiiiermMsen  angeaeigt  wurde.  DieFMiung:  ,,EBkrftht 
kein  Hahn  Qber  ihn*',  erinnert  aber  auch  an  die  Opfer- 
gebrftucbe  der  alten  Orieoben  und  Bömer.  Von  aohwe- 
ren  Krankheiten  Qeneaene  opferten  n&mlioh  dem  Aea- 
kuiap  gewöhnlich  einen  Hahn.  Bei  dieacr  Opferung 
krähte  deraelbe  ohne  Zweifel  und  machte  durch  sein 
Kr&hen  gleichaam  die  Oeneaung  bekannt.  Dadurch 
wurde  mancher,  der  Ton  der  Wiederheratellung  dea 
Kranken  nichta  gehurt  hatte,  auAnerkaam  gemacht,  er- 
kundigte aich  danach  und  aprach  gelegentlich  davon. 
Für  daa  gröaaere  Publikum  war  indeaaen  die  Sache  von 
keiner  groaaen  Bedeutung,  fOr  dleaea  hatte  der  Hahn 
nicht  gekrttht.  Die  Bedenaart  will  alao  vielleiobt  aagen: 
Der  Mann  oder  die  Sache  iat  au  unbedeutend,  rnn  davon 
Notiz  zu  nelimen.  „Wua  wird  unglQck  hon ,  winl  gewiaa 
ke  Hoan  ttber*n  krahn."    (KfUer,  IQW) 

♦•J3t;  Et  krit  kene  Hahn  darno.    (Hedburg.) 

••237  Kt  wor  'np  fremde  Hahn  op  der  Mess.  (8.  238.) 
(ReßAiurg.) 

**238  Fremde  Hähne  auf  seinem  Miste  kratzen  sehen 
(lassen). 

Bemerken  oder  angeben,  daaa  aich  andere  Eingriffe 
in  unaere  Bechte  erlauben.  Abrahum  a  Sancta  Clara  wen- 
det die  Bedenaart  auf  die  verletzte  eheliche  Treue  au. 

•239  Für  jeden  Hahn  die  rechte  Henne  finden.  — 
.4{/maiiM  17.494. 

*240  Ha    sa'    af    san    Mist.     (OberüMierreick.)  —   lUmm- 
garlen,  93. 
Hahn  aeiu  auf  aeinem  Miete. 

••241  Hahn,  din  Pip.    C/Virnmern.; 

Roll  ana  Kammin  ataramen.  Der  Mann  flhrt  ina  Feld, 
vergiaat  aber  aeine  Pfeife.  Die  Frau  weiiia,  daaa  er 
nicht  lange  ohne  zu  rauchen  aoahalten  kann,  nimmt 
alao  die  Pfeife  und  Unft  dem  Wagen  nach,  indem  aie 
durch  obigen  Buf  den  Mann  sum  Stillhalten  an  brin- 
gen aucht.  PIp-Hahn  — mentula.  (Vgl.  Richfy,  ISS.) 
Bei  StÜrtHhurg  (17&>>)  Piethahn. 

*  *24'2  Hahn  im  Korbe  sein  ( oder  auch :  Hahn  oben  im 

Korbe  sein  und  Herzblatt).  —  Eiaäein,  S7o. 

£a  iat  Erfalinmgaaache,  daaa  wenn  HfthnenrMker,  von 
ihrem  geapomten  Anfahrer  begleitet,  anaanunentreffen, 
nur  dem  Sieger  die  Ounatbeaeignngen  dar  Hennen  zn- 
theil  werden,  woraua  aich  die  Bedenaart,  auf  einen 
Bevoraugten  angewandt,  au  arkUreu  acheiut. 
Fr:.:  C*eat  le  ohien  au  grand  oolller. 

*243  Hahn  un  schtagen.  —  Lokrengel ,  H ,  in. 

*'244  Ich  bin  nit  der  Han,  darum  man  tantzt.  — 

Franz  ron  Sickin^en. 
**245  Ich  lasse  meine  Hähne  'naus,  jeder  geh*  auf 

seine  Hühner  Acht. 
HoU.:  Ik  atnur  mUne  hanen  nit,  elk  wachte  aijne  hennen. 

(Harrebomet ,  /,  267.J 

*246  Iwer  doat  hun  (haben)  de  Hüne  (Huhne)  ge- 
krfit.    (SifberAürg.'tädu.)  —  Fromnumn,  \\  325,  2*4. 

*247  Kaum  hat  man  ihm  einen  Hahn  gegeben,  so 
greift  er  schon  nach  dem  Hammel. 

**248  Mit  dem  Hahne  munter  sein. 

*  249  Nah  eam  krat  koan  Ha\   CtMMfriisierrrich.)  —  Daum- 

garlen.  93. 

*  2[»0  'Nn  rü(d)n  Haon  up't  Dack  sett*n.  (AUmmlc.)  — 

Üanneil.in. 
Feuor  anlegen. 
*25i  Noch  ehe  der  Hahn  gekräht. 

.,Vor  Hanina  Hruk.'*    (Wuljila,  nm  daa  Jahr  400.)  - 

„Noch  vor  dea  Hano  Chrat."  (Notier,  nm  daa  Jahr  980.; 

llotl.:  Eer  de  baan  gekraaid  heefi.    (ffarreboiii^^,  l,  26ti.) 

•262  'S  hätte  kce  Hon  übern  gekräht.  —  /?/»ftiii/f«» ,  46. 

*  253  Sein  Hahn  muss  König  Krähen. 

Wer  immer  recht  haben  will. 
HvIL:   Zijn   haan   moet  koning  kraaijen.    (Uarrebomet, 
I,  267.) 

•254  Sein  Hahn  will  immer  vorkrähen. 

*  2&5  Sich  mit  dem  Han  im  Bierfass  heitsen.  —  Jfa- 

thesy,  187  •. 
*256  Sie  beisset  gerne  mit  dem  Hahne  (am  Fasse) 
vud  thut  jungen  Gesellen  bescheid.  —  Mathety. 

*  257  Solche  Hähne  Tiab*  ich  schon  viel  krähen  hören. 

Holt.:    Ik  heb  wel  meer  aulk«  hauen  hooron  kraaijen. 
(Harrebom^e,  I,  267.; 

*258  Yber  der  Hauen  bauch  klagen.  —  Ihnvick,  1213. 1. 
D.  i.  „gar  freaahaStig  aein  vud  aUea  verachwenden'*. 
*259  Vom  krähenden  Hahn  zum  Elsel  gehen. 

Dicaelbe  Muaik  hOren. 

*260  Wan  dat  an  gaaden  Höön  as,  do  kr^st'r  wel 
ans  weder.     (Amntm.J  —  Haupt,  17//,  351.3&. 

Wenn  daa  ein  guter  Hahn  iat,  fo  kriht  mr  wol  ein- 
mal wieder.    (9.  64.) 


•2C1  Wenn  der  Halm  Eier  legt    (S. 

Im  Jahr  1474  aoll  aloh  ttbrigwa  «in  Haha  4iMM  T«> 
gehen  a  acbuldig  gamaeht  haben.  Sr  wmda  düluA 
angeklagt  und  von  dam  gelatllchaa  Garleht  TanutMU, 
lebendig  verbrannt  au  werden,  wall  ana  aolahaa  ■!«■ 
Baailiaken  antatahea.  (Vgl.  itmamäealar.  Au*  4fr  Hti- 
vtat,  1864,  8.  784.) 
Hotl.:  Ala  de  haan  vaa  kaaa  eUatan  lagt»  daa  bab  Ja  alle 
dag  wat  varaoh.    (Barrtbomie,  /,  Mft  J 

•2C2  Wenn  die  Hähne  krähen,  muBi  er  ?or  Scham 
vergehen. 

Von  einem,  dar  nlnen  Herra  oft  Tartoagnaft  oder 
verrathen  hat. 

•263  Wie  der  Hahn  über  die  Kohlen.  (S.  Dai«bar&) 
EUelein,  »71. 

Hier,  wie  in  einigen  andern  BedaniarteB  wll,  «le 
/:i«fteta(271)b«haupUt,  nntarHaha  aiohtaaaarbalawa- 
ter  Hahnerbeherrachar.  aondam  vialaBahz  dla  Faaar- 
flamme  gemeint  aein,  waloha  aich  aniara  YoiilahNB|«ater 
dem  Bilde  dea  Vogela  mit  rothea 
ten.  „Wo  kamen  wol  dar  eigantUoba  Haha 
Je  miteinander  suaammenl  Abar  ao  wi«  di* 


welche  gleichaam  ala  ZQnglain  aber  den  Kohlen  aabwibl 
und  aie  leckt,  nicht  weiter,  ala  abar  4ia 
OberflAcho  hinhflpft,  ebeaao  geht  aaoh  dU  V 
welche  man  obige  Bedenaart  anaawandaa  pfli 
Sache  nicht  tiefer  ein ,  aondem  barthrt  aia  aar  gUcb- 
aam  mit  den  SpiUen  aelner  Finger.**  NItaUmt  E^  gab 
1705  in  Köln  eine  Schrift  untar  da«  Tifttl  hanaa:  Drr 
Hahn  üb^r  dit  kehae»  KoMtn,  —  „Vnd  laafftn  diabor 
unverholen,  wie  der  Han  vb«r  d  heiaaan  Kolao.**  (Wmü' 
rfi«,  I\\  HJ.; 
Fn.:  C*eat  an  coi]  aur  aon  palliar.  (Ltndr^ft  ilt7J 
HvU.:  HiJ  loopt  erover  heen  ala  eaa  haan  »rar  da  baala 
kolen.  —  HiJ  loopt  erovar  heen  ala  aen  haaa  ovar  bat 
koom.    (Marrtbom^,  I,  266 J 

*264  W^ie  ein  betrübter  Hahn  dastelien.    ((htfrm$t.j 
*265  Wiera  Ha'  in  der  Balz.  (OberöMteneick.)  —  AiMm- 

garten  t  93. 
Salmlianiix. 

*  Er  is  glei(ch)  afn  Hänbam  \     (OberiHerrtük.) 

')  Baumaproaae  fQr  dla  Hahner  im  Stall.    Um  an  aa* 
gen,  er  iat  aohnell  aomig,  gleich  oben  blBMia. 
HUmcli«n. 

1  Weijn's  Hähnchen  krntxt  niid's  [lüliuchen  ipart, 
beim  Bettelsack  man  nicht  befa«ni.  —  Jtora, 
Rpinnttvbe  (Frankfurt  a.  N.  1851),  S.  W. 
*2  Hähnchen  im  Korbe  sein. 

Von  vielen  vorgezogen  und  haganatigt  wardaa. 


Das  smd  Hahneier. 

Holt.:    Het  zijn  eijeren,  die  de  boaraa  t»b  roggabrood 
leggen.    (Itarrebomtf,  I,  266^ 

Halmemann,  geh*  du  voran ,  denn  du  hast  grosse 
Stiefeln  an. 
Hahnenfüas. 

1  Hahnenfuss    und   Katzenpfötchen    stehen   (ge- 

deihen) nicht  beisammen. 
Ifoil.:    Dat  lijn  hanepootcn  en  kattanklaanwaa.    (Harrr- 
bomft,  /,  2cr«.; 

2  Hancnfiisse  treten  hart,  vnd  scharren  vud  kratcen 

manchen  Augen  vnd  Ohren  vol ,  das  er  weder 
sehen  noch  hören  kan.  —  /Vfri,  1/.  971. 
nrft.hTm»iWTAiii  - 

•Einen  Ilahnonkrich  weit.  (Mrtingem.J  —  Uoekdeutntk 
l>«>i  SanAfitM,  421. 

•Er  hat  einen  Ilahnenmagen,  der  kann  alles  ver- 
tragen. —  £Meiwi,271, 
Lat.:  Mihidixerat  venfrem  eaae  gallinaeei,  valociter  enim 
concoquet  hoc  argentalnm.    (Kitelein,  271.; 
Hahnfsder. 

1  Was  von  Hahnenfedern  ist,  findet  sich  bald. 
•2  Sie  ist  eine  Hahnfeder. 

Von   einem   wilden,  auagelaaaenan  lltdchen,  auch 
einer  aittenloaen,  rohen  Franenaperaon. 
üoU.:  ZU  ia  eene  baue  ve4r.    (HarrfhoiHt*^  f,  261.) 

Halmfreudiff. 

Er  ist  llaanfreudig  vnd  Wolffshart  vnd  hat  ein 
Lüwenhertz.  —  Müthesn, 
HUmke. 

Hähnke  vor  hHo  Döre.  (S.  Piuck  und  Antk.)  (Otua- 
hrüik.) 


1  Die  Hkbniein  wollen  dem  Hahn  vorkrähen.  — 

Saihr.  190. 
Die  Frühklngen. 
VHff..'  Cairke  oktattya  a*  tyakot.    (Oaal,  $78.; 


■f,*' 


278 


Hahnrei^-Haidiick 


Haifisch — Haken 


274 


5  Die  Hftnlein   BoUen  nit  vorm  Han  krehen.  — 

UkmaiM,  410«  M. 

3  Ein  anderes  Hähndl  wird  anders  gebacken. 

UBttt&do  Tcrlndern  die  Sache.  „  Stdlen  Sie  vor  dae 
Wort  Polisei  die  Beseiehnang  kaiierlioh  köoloHoh .... 
dABU  wird  ein  snderei  Hlhndl  »nch  anders  gebacken.  *^ 
(Volktgarttn,  Berlin  1864,  Nr.  38,  8.  578.; 

4  Et  geschiht  offt,  das  die  jungen  H&nlin  vor 

alten  Krehen,  man  mnss  sie  auff  die  8chlei£f 
Möhl  sobicken.  —  Lehmann.  411,49. 

6  Wann's  Hähnlein  sitzt  im  Korb  j  so  will^s  her- 

an!,  ist*8  dranasen,  so  will's  hinein. 

6  Wenn    die  Ilähnlein  krähen    vor  dem  Ilahn^ 

fibigt  die  Reihe  von  hinten  an. 

7  Wo  's  Hähnlein  schweigt,  und  's  Hennlein  kräht^ 

da  steht  die  Sache  sehr  verdreht. 


*&e  macht  ihn  zum  Hahnrei. 

Uel>ernHahnrei**Tgl.£»wMii,  S7S;  Wgtgand,  H'6.,  471. 
Die  SrklAmng  des  Wortes  ist  indessen  dunkel  und 
•chelnt  aunreichend.  Die  Gelehrten  sind  Aber  die  Ab- 
Mtang  dee  Wortea  Hahnrei  noch  in  Zweifel. 

*1  Einem  Hahnreifedem  aufsetzen. 

»j.;  Conpander  qnelqn'an.    (Xritzinger,  180l>.; 

*3  Hahnreifedem  tragen. 

So  Tiel  wie  HOmor  (s.  d.). 
Frt.:  Snivre  la  banniire  de  Yulcain.    (Krittingmr,  56**.; 

Hahnreischaft  ist  die  vornehmste  Zunft.  —  Pi$ior„ 

V,  88:  5tmreck«  4918:  M'iir26acli  //,  161. 
M»mt.:  Ciun  aint  eornnti,  non   andent  oomibus  utl. —  Voe- 
mlna  sl  qua  sno  quaesirit  oornua  sponso.    (Dufresne.) 


'N   Hahnmn*  mit  niuggen   Sjukcn.  —  aiürm- 
hwrg,  80^ 

*)  In  der  Bedeutung  unserm  hochdentscben  Hahnrei 
•nuprechend.  —  In  Bexug  auf  die  fraglioho  Vaterschaft 
einee  mit  rielen  Kindern  Tersehenen  Khemauns. 
Saluuohxltt. 

£  Uahneschricht  —  FrisOibier'^ ,  1448. 

Antwort  auf  die  Frage,  wie  weit  es  bis  aum  n&ohsten 
Dorf  sei. 


1  Dem  Hai  ist  nicht  zu  trauen,  wenn  er  auch  auf 

dem  Rücken  liegt. 

MoU.:  De  haai  gaat  op  den  mg  liggen,  om  aiju'  roof  te 
hoppen.    (Harrebomee ,  I,  i6i.) 

2  Der  Hai  nennt  das  Krokodil  gefr&ssig. 

3  Vor  den  grossen  Haien  sind  auch  die  kleinen 

nicht  sicher.  —    Altmann  VI,  4S0. 

A  Wo  der  Hai  im  Wasser  spielt,  da  ist  gefähr- 
lich schwimmen  lernen. 
BoU.:   Als  er  Tsel  haaijen  op  de  kust  komen,  den  wordt 
hat  Taarwater  gCTaarlgk.    (Harreboniee,  I,  i6i.) 
*j  Dem  Hai  die  Zähne  putzen. 

Hai  (Name). 

1  Hai  an  Päi  sten  ap  foör  Dai  an  mäget  Wai, 

an  do  kam  £k,  an  hi  wult  smek  am  do 
fing'r  Klag  üüb  a  Kek  an  slaag  üütj  nun't 
tjiap  hek.     (Ammm,)  —  llmtpt,  Vlll.  872,  843. 

Hai  and  Pai  standen  auf  vor  Tag  und  machten  Mol- 
ken und  dann  kam  Ek  und  er  wollte  es  schmecken 
and  dann  kriegte  er  einen  Schlag  auf  den  Macken  und 
flog  aus  in  den  SchafstalL 

2  Hai  Sten  ap  foör  Däi,  braaud  sin  Biir,  an  släptet 

sin  Stirr  an  dopt  san  Galt,  an  sm^den  nun 
Salt,  an  wetet  sin  Knif  tu  sin  bongrag  Ijif, 
an  slugh  sin  Wuf,  dat  at  Blud  wurd  stif. 
CAmnun.)  —   llaupt,  Fi//.  371 ,  342. 

Hai  stand  auf  vor  Tag,  braute  sein  Biorand  schlachtete 
seinen  Stier,  und  tauchte  (ins  Wassi>r)  sein  Schwein 
und  warTs  ins  Salx.  und  wetzte  sein  Messer  zu  seinem 
hunirrigcu  Leib  und  schlug  sein  Weib,  dass  das  iUut 
■leif  ward. 

Halduck. 
*l  Kin  abgesägter  llaiduck.    (nownhurii.) 

Von  einem  selir  kleinen  MeuAClicn. 

*J  Es  ist  ein  (rechter,  wahrer)  Haiduck. 

I»ie  llaiducken  waren  das  erste  pulnische  Fussvolk 
und  von  Stephan  Bathory  dem  Küni({  Sigismund  Au- 
fintt  aus  Siebenbürgen  suKCAChickt.  Ausserdem  mach- 
t«n  sie  auch  einen  Thoil  des  herrschaftlichen  Hof- 
staats aus,  bedienten  bei  der  Tafel,  standen  hinter  den 
WKgvn  auf  und  waren  Leute  von  Iiolicm  Wüchse.  Als 
Soldaten  standen  sie  in  schlechtem  Ruf.  Haiduck  und 
Schelm  waren  Im  lü.  Jahrhundert  gleiohbcdoutendo 
Ausdrucke.  (Wurtbaeh  I,  M.) 
OKQTtCHBB  SraiCHWÜSTJCR  -  LXXIKOH.     II. 


*3  Hei  ÖS8  em  op  e  Haidnck  (auch  Haisuck).  — 

Frischbier  \  1543. 
Er  treibt  Um  an,  altst  ihm  auf  dem  Nacken. 

1  Auch  ein  Haifisch  verdaut  nicht  alles,  was  er 

verschluckt 

2  Der  Haifisch  lässt  sich  seine  Beute  nicht  leicht 

entreissen.  —  SotmtagMatt  der  Ifevgorker  Staattieilung 
vom  28.  April  1867. 

Unter  Haifisch  sind  die  Leate  m  Taret^en,  die  sich 
der  Matrosen,  sobald  sie  gelandet,  bemichtlgen,  um 
sie  aussubeuten;  namentlich  die  Matrosenweroer.  Das 
Sprichwort  will  sagen ,  dasi  es  sehr  sehwer  ist,  Bin- 
richtungen  an  treüten,  durch  welche  die  Matrosen  vor 
diesen  Baubthioren  geschützt  würden. 

3  Mit  dem  Haifisch  unter  einer  Decke  spielen.  — 

Sonnlag$hlaU  der  iVeuyorfcef  Staalsufilung  vom  28.  April  18R7. 
Von  denen,  welche  mit  den  Matrosonwerbem  das- 
selbe Interesse  haben  und  ihnen  für  ilire  Zwecke  dienst- 
lich und  Utrderlioh  sind. 
HaUer. 

Nüü  a  Häiler  tu  a  Dör  an  nimmer  muar  a  Tua- 
nen.     r^mrum.;  —  /iaujjJ,  K///,  366,  252. 
Nur  die  Fersen  zur  Thttr  und  nie  wieder  die  Zehen. 
Hainbuchen. 

*£r  (es)  ist  von  Hainbuchen,  woran  man  die 
Scnweinspiesse  schäftet 
Hais. 

*Se  wet  nich,  wat  haia  un  firrig  is  (oder:  weder 
haiz  noch  firrig).   (Eidentddt J  —  Schütte,  II,  ic4: 
Schüler ,  II ,  i. 
Haiz  =  rechts,  flnig  =3  ink«. 
HAkchen. 

Was  ein  Häkchen  werden  will,  krümmt  sich  bei 
Zeiten.  —  Lokrengd,  I,  711. 
Hake  (Kleiukrftmerei). 

Hut'  dich  vor  den  Haken,  es  blieb  schon  mnnig 
staken.  —  Nass.  Schulbl,  XIV,  5. 

Hikel. 

*  1  Ein  Häkel  auf  jemand  haben. 

In  Oesterreichisch-Schlesien :  A  hdd  a  HdJde  of  micli. 

(Peter,  448.J    „Darbee  «oar   auch  der    Baaltaer;    der 

hotte  schun  lange  a  heckel  uf  a  Malcher."  (Ketler,  167  ^.) 

Frt.:  Avoir  une  dient  do  lait  contro  quelqu'un.    (Ltroux, 

I,  139;  Lendroy,  580.; 

♦2  Es  hat  jedes  ein  H&ggle.  —  Sutor.  m. 

hat.:  Cum   culpat  alios,   nemo  sine  orimlno  vivit.    (Su- 
tor, 177.; 


Holt.: 


Et  bot  alles  uch  seng  Hekelchen.    (Siebcnbürg.- 
sädu.J  —  Frommann,  V,  177,  213. 
Haken. 

1  Bat  en  guet  Hake  sin  well,  maut  sik  bi  .der 

Tit  krümmen.  (Grafschaft  Mark.)  —  Woaile,  69, 104. 

2  Ein  guter  Haken  bleibt  überall  hängen. 

3  Man  muss  den  Haken  auswerfen,  es  bleibt  doch 

einmal  ein  Fisch  hängen. 

Dan.:  Käst  paa  krog,  og  hold  om  kandst.  —  East  ud 
krogen,  den  tager  vel  nogensteds.    (Pro*,  dan.,  361.; 
H.:  Laat  ge  uw'  haak  maar  altUd  hangen,  wat  gij  zookt, 
sult  ge  ook  eens  vangen.    (Harrebomee ,  ly  285.; 

4  Soll's  einen  guten  Haken  geben ,  wird*s  bei  Zei- 
ten krumm.     (S.  Krammen.)  —  Karte,  2SS8  u.  3151. 

5  Was  ein  Hacken  will  werden,  das  krümbt  sich  zeit- 
lich. —  Uhmam,  541,  70  u.  917,  9;  i%lri,  //,  594;  IM- 
Icnberg.  II,  93;  Beyer,  II,  87;  Hückinq.  IT.  nium,  267; 
itmcr,  24,  2;  Stebaütee»,  61;  Winchler,  X,  7;  Ratmun, 
I.  I\cd.,  II,  1;  llamann,  l'nlerr.,  fll,  10;  Eitelein,  272; 
Lehmann,  II,  834, 129:  A'<>'''<?<  -&37  u.  3150;  .StNiroc*.  4249; 
/;r((un,  /,  1059;  iw  herh^hn :  Woeate,  69.  104;  für  K6ln: 
Firmniich,  I,  473,  71;  für  Waldock:  Fimienidi,  /,  326,  ti5; 
Curtzc.  318,  52. 

„Man  sagt,  was  ein  gut  hack  will  werden,  das  krUmt 
sich  zeitlich  bei  auf  Erden."  (Waldit,  IV,  6.;  -  Die  An- 
lagen far  das,  wozu  jemand  in  der  Folge  grosse  Nei- 
gung haben  wird ,  seigen  sich  schon  in  früher  Jugend. 

Ukd.:  Mau  gibt,  swas  werden  weile  se  hage  krttmbe  sieh 
bi  zlte.  (Frauenlob.)  —  Swaz  aeime  haggen  werden  sol, 
das  krümbt  sich  vil  vrüsje.  (  Troj.  Kriea.)  (Zingeriet  €3i^ 

hau.:  Det  skal  tiilig  krege  god  Inog  akal  taltr«.  {fnm, 
(tan.,  .161.; 

Engl. :  Soott  crooks  the  tree  that  good  | 

(Itohn  /,  83;  Gaal,  «44.;  ■    ,* 

Frt.:  Lo  vrai  talent  ne  tarda  paa  aperoer.  (Gaät  ^*VJ 
—  Lcs  dispositions  natarellea  de  l*haanne  r*  '  -  ■  ^w 
de  boune  heurc.    (Starackedel,  404.; 

13 


276 


H&kleto 


Hil— BUlMB 


M 


.  ! 


JfbiL;    TBo«t  vroeiüi   eromiu»  dat   ii&ken  «ai.    (Ttum.. 

tö.  14:  HarrelifiUt.  T.  S&T'.y 
/.»'.-  Curratur  trxmcui  mkture  <jTii  poit  erit  nacu.    (Bth- 

^ri  JI ,  6^1 ;  tjaal ,  (44 .-  iian^r .  it.)  —  Cvtbiu  »(■  prae- 

)i(ri.  quod  lo  unuiD  crescerc  deb«t.     (hi4*-lhn .  tii  :  Hea- 
'irr.  4av:   SrglwJ .  110.;-    Hoc  cito  fit  currum .    'lU-'J 

crMCerc  debet  ao  uncuni.    ^FaUrrtWl**,  f-vi.i 
i'r.^  .    ÜJtlj-  iiM'l    >ivrog    akar  teuni.    idejte    nC  {iefelr. 

r<^aa:.  M4.,  ■  KAI. 

C  ^'ac  ein  liaken  wenleu  s<jll,  schickt   sich   zui         I 

KrüiDUie  wojbl. 
T  Wüi  eiji  gudt  Iliike  schal  werden,  dal  möth  8iek  ; 

betydeu  krümineu.  —  i^fy»«' .  Fr.  9 :  für  ffaimot';  '- 

Sc-fcamta-'i,  91'.  | 

Jl'.U.:  D«  Laak  kromi  sieb.    (MamUiHrt .  i,  M&.y 

t^  Wbt  en  gued  Hake  weren  will,   mott  aik  fraoi 

krüiumeu.     ^birtn.^ 

li  Wat  -n  Hoakes  wäru  s&ll.  böögt  aick  bl  Tiden, 

sid'  den  Spitzbowen  «in  Jongi  dor  stohl  he 

eiaeu    Vader    de    Büx  < Hosen)   ron^n   Liw. 

hltiV  rhi,i.fg.,    —   Ftrme.iuh,  lU,  78,  TS.  Hoefer,  5S6. 

iu  Weij  der  iiaken  einwiegen  Bull,  den  maas  man 

nicht  auf  den  Armen   liebkosen.  —  Parömia- 

Wer  dei  Galgeni  wertb  vt\.  verdient  kfli&e  Milde. 

*il  Das  ist  der  Haken.  —  Eu>in%,in. 

Lut.:  Rci  111  cardine.    (EttHtim.  y^S.y 

*  12  Lfat  het  bin  Hacken.     ^Aiimuri..^  —  ißanneti.  i6. 

l/ie  Sache  iit  nicfai  klar,  hat  Scbwiarigkeit,  «■  ittokt 
etwkt  dahinter. 

'13  Dal  >  ?in  Hoak  un  Flog.  —  FrnmmaHn,!l.mi. 

Lni*n>v.tj  fugt  lar  Erklbrong  bei:    „Sein  Bin  nnd 
.\:ie».^    Beieichnaag  der  Lieblingraeigang  oder  Lieb- 
i.iig*u«fct.aftiguiig,    mit  einem  Ton    den  wiebtlgatea 
Acaergeratben  *btl«shiitcii  Bilde. 
*14  Den  Haken  führen. 

Laiige  Finger  beben. 
'  1 0  hfrt  Haken  sitzt. 

^^t  risch  iet  gefangen ,  der  bat  sieb  kOdem ,  anfüh- 
ren,  fangen  leiten. 
it^li.:  HiJ  beeft  den  haak  (boek;  ai  in  da  keel.    (Hurr«- 

IC  Du  führest  den  Hacken.  —  Tappw,27^;  Karte,  2538*. 
An  dem  grrn  etwas  bangen  bleibt ;  von  dem.  der  nach 
fremdem  Gate  langt.    (8.  Vinger  132—134,  Hand  lud 
Bebellen.) 
'17  Kn  Haken  auslan.    rHul»t.j  ~  nicken,  M. 

Einen  Haken  eiuacklagen.  Einen  Vennch  machen, 
um  etwaa  lu  erlangen,  in  Hambarg  und  Altena  wird 
die«  gewObnlicb  lu  jungen  Ebeluatigen  uder  Ebeflhlgen 
getagt,  wenn  von  mannbaren  Madeben  oder  von  wit> 
wen  die  E«de  iit:  Will  he  einen  Haken  da  nich 
anilaaij  v 
'J8  Kr  hat  Jlaken  au  ilen  Fingern.    OVetif.j 

Er  uimiat  fremde  Haebeu  mit,  bat  krumme  Finger. 

'  1  y  i:Ir   hat    vberuU    Hacken    angcworifen.   —   ün- 

thety,  167*. 
In  Heiratbei wecken  angefragt. 

*  -jt*)  Er  weiis  nicht,  wo  c-r  den  Haken  einschlagen  soll. 
*Jl  Kfi  (das  iJing,  die  Sache)  hat  uiuen  Ilaken. — 

FruiUiei.  2S7 .  Fritihbier \  1 45U ;  Ihmiy,  Vi ;  Körte,  tUS^ ; 
braun,  I,  lueu. 

Wenn  uiau  nicbt  durcfaaiebl,  den  let«len  liruiid  nicht 
eilieijul,  wenn  etwa«  dafaiuteriiteeht. 

''i'i  Ks  hat  noch  einen  Haken,  wie  bei  jenem  Bauem- 
burschen. 

Jiiesvr  kaju,  wie  beliebtet  wird,  ium  Ffarrnr,  luu  das 
ktrcbJivl.c  Aufgebwi /u  Ii««i»11hu.  lJinHe<be,  bemerkte 
c/.  Jioi  tkUtrt  uukIi  •.III  Ifablüiii.  Iliid  »uf  die  Krage 
ai-k  Pfaiivr»,  Wüiiii  die«  bsatuhi!,  erwidert«  er  tlc  mag 
uj.cIj  umux.  Ai#«rr,  liebei  Kieuiiil,  ■agt*  der  Pfarrer, 
*Lu»  >»t  kvui  Jiakleiii,  d^a  ut  ein  Hahuu 

''l'i  llukcii  uii  Keak«./i  iiiiinficn.        i.i(hunUt,nti 
'  V-l  H.uuhi'n  J/iiaki:n  goim.         ^KiinmiinH.  1/.  »4. 

/.iii  iit'^cjcbuuiJg  ilu*  i<ii«<.bwftilli.beii  htaude*  eines 
l.iiM<iiJii«fjJjt  HikU  irffl-  ,,li.k  bin  ■••  niiid  ,  ••  «mihi  'h 
deii  y;tt,tKu  J<4g  Jilliliti'it  Hiikiieii  gii«ii  ii«f  '■  Wtiiin 
Ui*i      .l,iin.i.t'ii"    pleit    ■!«■    ifnwobbiii.itMi    ,,eibliil'n" 

•Ui.1      ••MJ.ALM  aii.-ii        AI».    /.<i<rD./r.f/  h«||,i-|hl      tlB|lli«'>l 

•I«!  ElbUwif   'lül  Ailil«:f4li*<ii  l.biueihili'b 
' 'i  .    ':•    Miwf    i.li    Hüklitfi  li    hliliii^trli    lillfali. 

tl:  »«yu    ihmh  II.  H«iiil..ii4  4ii   eibeiii  J^iauHiiSliiüMer,  j 
••««     wff  4<Mi.  •!*•  LibaLbiibibii  itMil  llaheltt  M'ide  wer, 
h.si.i    >mJ  ««««I,  k:i.i.l*-  I 

i     i.  :     f...l    ^<  li«  h    fel.il,>.    llubhllii 

U    l,<>.i.;vJ   y. >.''■•   \i  ^Ull  tli  I  lt.  (•■■•.  «II 

'  «    l'.<J<    H:«fe|i..«d   «iJi..i,i»i|ilM    habtifl 

a*hv«.  <«i>.<i    t(%i.kiMiaM  i'*i(«4««.kafUy(i>ti>i  i 


Tir- 


»  hat  ein  hecklizi.  —  rmc*,  JT.  lU^.-  gainiil,  iiii': 

In  Franken:  l/6e  bot  est  Warfcaln     f/ii— rnia,  r/. 

:■!&.  14«.;    Beine  TereieckiM  Sekwi«i^t«üin. 

Es  muffs  ein  ander  HäUein  haben,  dann  der 
Fi«ch  gefangen  (hingt). 

Det  as  ian  Häl  an  en  £n.    CAmrmm.;  —  Statt, 

rill,  2i9,  43. 
£s  ist  ein  Loeb  und  ein  Anch. 

Det  skal  Häl  konste,  s4d  dl  Sparrmg,  do  iknl 

hi  Guosäi  warp.   rimnm.;  —  Batrt,  flff.lM.Hu 

Das  wird  Loeh  kosten,  lagtt  dar  9f  iliag,  4m  seBe 

er  ein  Gänaei  legen. 

:;  Hi  as  ta't  Hai  slebbet.     Amnm.;  —  «sspi.  IV. 

Seo.  157. 
Er  ist  xnm  Loche  geselilq»pt 
Halb. 

1  Halb  ans  Blut,  halb  ana  Gut  iS.  ■■tu»  - 
Graf,  SOt.  IM. 

Nach  Graf  drackt das oMgtt SptlskwOTt  mAim Kib- 
Terbältniss  awischen  Halb-  nnd  ToUgm^bmMkmm  saiL 
(8.  Halbbruder.) 

i  Halb  trinken  ist  bettlerisch. 

ü  Halb  und  halb  entschlossen,  ist  bald  guu 

drossen. 
4  Halb  und  halb  ist  nicht  ganz. 

Däu.:  HalT  om  halT,  hverkca  oongxif  cilv  mtlk. 

dam..  270.; 
Frx.:  MoitiC  hgae,  moitki  raWn.    (Ltnmx,  II,  iV 

*6  Holb  und  holb,  wi  ma  de  Hunde  aeiiirt. 
—  Frommaim,  III,  215 >  IM, 

bei  Fromm^int^,  V.  439 ,  512;  Aierm ,  579 :  fiiJMli.ia; 
ifaiukntender,  lU;  korUeutsdh  bei  tfnarr.  III.  «I;  Uh 
mann.  II,  iU,  4;  SaiUr.Si;  StmnKk,  «ai;  CMr.Ml: 
Araun,  /.  1063. 

Gegen  die,  wel^e  alles  nnr  halb 
halbe   aCaiaregeln,    halbe   Freibait. 
n.  B.  w.    Ee  Ist  daa  Sjmbol 

von  jeher  die  Mutter  daa  Siaekweiks  «w;  m^  na 

wahre  Gröase  ersengt  Immer  das  Gronaa.    ■aaa¥isi 

regeln  entfernen  am  meisten  das  wabee  G^a,  «s^M 

grosie  Mensohenmassa  ebenfalls  baUi  iai,  ^ad.  diivlB 

dleien,  ihrer  Tendens 

vollkommene  Beruhigung  findet. 

•6  Nig  half  un  nig  hSl.  —  Scfciiw,  n.  is .  riiirii.  m 

Von  einer  ungenügenden  und  vaToUe«dMn  AiWb 

HalbbatB. 

Vm  ist  offl  ein  Halbbatz  mehr  wextb,  ab  cii 
Grosch ;  doch  gilt  der  Groach  drcj  EnaiMr, 
der  Halbbatz  nur  zwey.  —  Stanr.  wh. 
Kalbbruder. 

Der  Halbbruder  nimmt  mit  ei&er  Haad  and  ier 
Vollbruder  mit  zweien.  —  Grsf.MI.]«. 
Jener  erhält  einen  Theil.  wie  dieaar  cv^i 
Alt/riet. :    Di  haUT  broder  aegh  mit  aeai«  bamd,  aale  ii 
vulbroder  mit  twam  handem.    .'/tiektlgifem .  dtl . 

Halber. 

*Es  ist  ein  Halber. 

Ein  in  gewisser  BesiehuBg 
dem  es  mit  der  DurcbiabniBC  aetecr 
Ernst  iat. 
Ralbarstadt 

I  Der  ist  nicht  in  Halberttadi  gvwean:,  dvak^i 
ilen  Glockenklang,  den  Eackg-eautg^  da  Ja^ 
femgang  und  den  '^rhirnii  Tu  gfi  n^iinaiil  rrt- 
nommen  nnd  empfmidexi. 

lleiieht  sich  auf  die  vicln  biir 
ilie  grosse  Ansabl  der  MbLlcael. 
dem  Burckhardtsthore  bu 

lieh  auf  den  hauilfea  iVeantf  dee  ScdnantmaBansbi 
{ \'lflSiScArauitu'%    RriMtItxxhi*    n 
Nr.  SOS,  S.  3».j 

*'J  Kr  ist  aus  HalbersiadT. 

Kin  naentsrhiedener  Ua.ht-±.. 
weder  rechts  noch  linka.    iS.  HalbBeUDmil.t 
Uaiberat&dtar. 

*  £r  ist  ein  HalberstädTer.     •  &  HnTiwisiadi  a  ^ 
Halbes. 

1  Das  Halb  ist  mehr  denn  gar 
isM.  5.  ivm,  /l,  es. 
Kürte  *.  3156:  SimnKi. .  «234 
Die  Hälfte  eines  Gates  ki, 
als  d^  Oaaxe  za  Tariisi«&     lü 
vU.    Half  is  maer  daa  keeL 


Hälbgebort— Hälfte 


H«l|l«r— Haue 


278 


i  Dm  Hall>e  ut  oft  beiser  als  du  Gan^.  —  fc'ur^ 

fr»».  27i.  Simrock,  48 W- 

I»  HoUftiid  ««fft  man :  Half  oo  hjüf  >•  lUrk  genoeji 
fli«rf»^mH,  /,  3741,  *»w  nwn  «ufoin  MiU*lbler  li«»i*»hi, 
iIm  ab«  4«>r  V«Tb{oau£ig  eine»  ttarkeTi  und  ein«»  schwa« 
<-h^a  iiFTtitet  wjtnL 

•liun  plu4  toto.    (tiitltin,  21Z~) 
ch  getheilt  Halb  frommt  mehr  de&n 
enj  cianree.  —  AwKr.  2*43,  iitmrocl.  «Si, 

iialbc«  ju  der  Uaad  ist  besser  aU  daB  (i&Qze 
im  Land. 

tfmm.    D*t  «r  b«dre  hslv  t  hvnde  ead  li«lt  i  ▼«nt«.    fPro*. 

rfan  .    370.; 

5  Zwcjr  halbe  mucheu  ciu  ptntzes,  wie  di^  baw- 
r«»o  »ageD.  —   f'n^rhtMfr ',  1451. 

Ib.      .1    '-   ' 

M:eburi  tritt  einen  üjad  weiter.  —  Mit- 
■  Fl.  I.  i.a.  AVö«*,  ba*  ^tui%cht  Erhrtcht  narli  d<in  HechiM- 
fMirm  de«  VuulalterK ,  S.  68. 
Maibgeburi  tritt  ein  Glied  weiter,  —  Uülebratid, 

IM.  m:  Eiamhari.  S»7.    I?<ii»i«tn.  Sfl;   PüHir. .  X.  M. 
((;r«f .  901 ,  US ;  Simitidi ,  4>a9. 

Duell  dM  obige  Bpriehwoii,  in  beiden  Letftrlcn  ,  soll 
aiebt«  weiter  «li  d»r  Grad  dea  Aoitobtt  »n  «Ino  Crb- 
»ehail  «uaoodjrQckt  w«idcD.  Im  Sachnntpitgtl  und  wol 
ta  dan  meUtra  QufeUen  «ritreckt  «ich  eine  UntArtcbei- 
dMOg  *oo  ToUgeboTt  QBd  li&lbgeburt  nur  »af  ^otchwi- 
•tcr  and  (j*ftchwuterkittd«r ,  iu  a.Dd«ru  »labt  bI«  dnrcb  die 

gutSF  be<leDverw»odUoUiift.  ( Vgl.  RiUtbrumi)  Von 
•Jb£;e«cbiiritten] ,  Hmibgeburt  (eiu  ViUer  ond  vwol 
M0tl9f  j  wurdL*  QDteriobiodeo  Btiofgeaehwirter  («rei  V*- 
leT  and  eine  Mutter)*  i«lie  hMieo  vor  dieveo  beden- 
teiide  Erb«cbiLnerorT*ebt«.    (6.  6nd  1.) 


I 


^eind  störer  bey  gelerten  Meisteni. 
_  £,«9biiaN«.i&4.9. 
MAm.  .-    üi«of    Dedou^esy   boiit   B«i    tj^rovUk.      ((kia- 
HrOy,  113.) 

mnss  der  üalbheii  ihr  Recht  lafisen.    {ma*» 

J 

•Zw«eö  llilbling  for  einen  Pfenning.  —  «fw***»«,  373, 


*I>»  siöchte  man  in  die  Halbmetze  fallen.    (it$%' 


1 


Draekt  Sfiit<um«n.  r«b«rAicbtuig  u,  i.  w.  »u«. 

Halbpscht  hftt  ehrlichen  Kerl  zum  Öchelm  ge- 
mMÜit. 
fTitlwkrifiinnrnr 

*Ea  find  HaibBakramenter. 

LmtMr  (fftrkt,  /,  387,  4lS  u.  a  .w.)  beceicbnet  dAmit 
dii«}«Blc«fli  Obrieten,  die  dM  Ab«ndia*hl  bur  nater  einet- 
tei  ßeetalt  genieaaen.    ^^al/j'^*aNH,  Anh.  S8*>.Jf 

Bal1}aoli&b«l. 

^•£6   iBt  ein  Halbechebel,  der  weder  kalt  noch 
warm  iit.  —   llerbt^^tr.  /.  714. 
j,Die  B»Ib»cb«b«l,  die  t^fi  berden  aeüen  maek«n.** 
f      „Wo.  Halbeeheb«! .    der  »uf  beydeu  backen  WMcbt/' 
P     (Bf»r^0rftir ,  /,  Ä»t  tt.  T&2.)    Herbn-per  nennt  «olche  Leute 
[      aoeb    wetterbfcbne.    Beidefmuiter,     Gbrieten    Ton  Hal- 
^«»tUdt. 
Das  halbte>l  ist  mer  dann  g^r.  —  Fr,uuk,  i.  i?^. 
(B.  tuirio.) 

K  1   ^Vann  *t   halberwegen    is,   mot   man    ^t   lieiln 
H  igrana)  loven.    {^Sav^r/jidj 

H  2  Wann  't  halfwege  i»,   so  geit  et  noch  mit.  — 
f  IRetaroltf.  110. 


J  Die  H&lftc  ist  mfihr  (besser)  alt  doi  Gunze.  — 

Dcut>.<:hcs  .Vujueum  .  177«,  S.  2M  .    iTrwi,  tViahirr  .   1804. 

Aetuüiub  rutaiaoh  AUmuitn  K/,  (74.  AUerdtng«  flieiif 
in  der  Roibe  der  W<fli»i»n»rbafl*>n  der  Beicbthum  nur 
«ua  der  geruifSB  S£^l  '  '■    '      '     iua  der  Beichrlu- 

kung.    t)0  wirken  /  t^oatAnde,  ordaot- 

Heil  betrieben,  fUf  «li  v1<-r,  tHr  tntn 

obfiflAcbUcb  betreib  i 

im  30.    Vettv   des  ^ 

Gedicbt«    irffjt«  U'\  , . 

die  d«n  Diobtor  oötbigtcu,  <lic  Hliirt'  erlse»  Kigffntijiim» 
dem  Pe«e«  sa  oberlaaeaa,  aauit  er  In  dan  erwAhnten 
Vene:  „Tbo«n ,  nicht  -«rtMou  il?,  wio  Tial  dÜa  Hälfte 
mahl:  iat   all    ~  orwaltete  nAmlich 

dea  Reat  arr  n   or  niobta  e^nge 

bOaat  SU  hab.  ,    VormOgan  aetuba 

Brudare  aich  durch  bcbl^'-liU"  ^^'llllieebaft  rerriogerte^ 

•i  Die  Helffte  der  schuld  queitj  zur  audcrn  Helflt© 
«eit,   fordert  den  KÄuflhandel  nicht  weit.  — 
Pein.  II,  ui, 
4  Kine  Hälfte  der  Welt  arbeitet  (achwitat),    de- 
mit  die  andere  feiern  (tanken)  kann. 
Ho(t.:    D«  «ene  helft    ran   de  werld  kweU    da  '•alBrs, 
fBmminnni«.  I.  800.) 
b  Eine  Hälfte  der  Welt  weiss  nicht,  wofon  die 
andere  lebt 
>V«.;    I^a  möiiiA  du  Aooda  na  lalt  oomment  Tautre  tit. 

(Bohn  /.  39 J 
t/oU.:  De  eene  helft  Tan  de  wertld  woet  niat,   waax  van 
de  aodere  halft  Iceft     (Burrebowxi*,  J,  }(X).) 

^  Eine  Hälile  lacht,  diu  andere  weint 

iV«.  r    La  oMiti^  da  munda  a«  looqaa  de  rauira.    (Böhm 
/,  3W.) 

7  Ich  will  die  eine  H&lftc  glauben,  wenn  du  die 

andere  Hälftt-  glaubst. 
RolU:  Qelpoft  glj  de  eene  bclft,  Ik  gel^of  da  aadar»  halft. 
(Harrtbomre,  I,  SOO.J 

8  Wenn  die  Hälfte  (davon)  wahr  ist,  kann  man 

«nfrieden  sein.  —  Mnyet .  u,  4? 

Mit  Bexiiir  aof  einen  Aul^chneidar  und  LUgsai. 

Ü  Wo  die  Hälfte  daran  fehlt,  da  fehlt  genuff  (viel). 
•10  Er  hat  mehr  als    die  Hälfte   «einer   ^stcn ' 
bezahlt 

')   Seioea   Koal-  oder  Tiaehgaldea-  —  ßaine  beatas 
Jahre  aind  veratriehen,   aeio  metata»  Brol  hat  er  ^e- 
gaaaeo. 
Halfter. 

1  Eine  geborgte  Halfter  verleidet  dem  Pferde  das 

Futter. 

2  Wenn  Halfter  und  Zanm  nicht  gut,  ist^e  Pferd 

in  Gefahr  und  böser  Hut  ~  Sutor.  m. 
Lai,:  Firraltpr  in  dabinm  acit  nemo  ligare  cabaUum.    (8u' 
t«r,  J2L; 

*3  Nach  dem  Halfter  sehen,  wenn  's  Pferd  fort  iat 


Hmlbwtaser  and  Kuchen,  der  sitxeu  geblieben, 
aiiid  schwer  zu  verdauen. 

Halfeen,  halfander  —  malkeen,  malkander. 


^ 


Hii     brock  *    den    Halfer '.     (Hain.)    —    Finntnidt, 
MTI.  tt 

*)  Braekaa  =  oeok'D,  «oberen,  boUSadiaob:    trutjen. 
•)  Ptabivr.  Halbinrlniaat.  -   Hion    Kr  tit^ut  «a  aaiaem 
«teroiM  NMibtheil,  batoüd 
dar  ^^*  Tmtx  nicht  aaaeD 


NMibtheil,  b«ffo«dar«  tfebrftBtdiUcU,  walin  Kiu- 
wolleo. 


Dk  sntJerc  HAlfte  ist  ebenso. 

S*U.<  Da  aadirt  halll  it  o«k  xoo.    (Ilarr4tn)m4ft  /»  900.J 


Wia  de  Hoftl  ein  ^  Woald  ei^che  geaht,  aio  geaht 
e  wieder  auase*'.     (tHntbruck.j  —  Frummam,  VI, 
8&.  u. 
^)  Hall,  Bohall  In  deo.    *)  Herau«. 
HaUe. 

1  Die    Häuser   zu   Halle,    gelb   sein   sie   alle.   — 

[tevUche  Homameiluag,  III,  43,  ft53. 

Za  Anfang  daa  IS.  Jahihimderta  wardaa  aia  ntmlieh 
auf  Befehl  Friedrich  Wilhabn'a  L.  dam  die  rauolige- 
eohwkrateo  HAuter  mii^eleD,  etmmtiieb  miteiBem  wohl- 
feilea  Gelb  aogaatricheB ,  daa  alob  fraiJlob  aioht  laage 
hielt. 

2  Uair  hat  die  Schönen  überall.  —  ^--^ r,  «s. 

Die  BehAnheit  dea  wetblicheo  GeaoV  >chaen 

wird  durch  mehieri  6pnobw6rtar  gei>.  i^ienlii 

daa  vorateheode  orthailt  unter  doti  bcMoue»  a<?aeu  an 
Halle  B.  d.  S.  den  Prvh.  AIht  leider,  wie  denn  la  dar 
Welt  nichta  ohne  Sobatlen  lat,  behauptet  ein  anderea, 
«Rhraoliai&lioh  bloaboahafiTeilauoidapd,  daai  mit  dar 
BahAfthaik  tüeht  in  gleichem  Maaa«  dla  Tugenil  vvrbun' 
da»  «al.    (8.  7.) 

3  Halle  an   der  Saale   Strande    ist    die    schönste 

Stadt  im  Lande.  —  l/cuüclitf  iiomantcuun^,  tu,  4S,  4as. 

4  Halle  hat  drei  Arten  von  Einwohnern;  Ilallen- 

»er,  Halloren  und  Halunken.  —  Tictünrhe  Homan- 

UUuuii,  W.  43,  &a. 
h  Halle  und  Rom  liegen  auf  aieben  H&g«lu.  — 

ttnu$che  WomoiUrt/wfij)i ,  Ifl ,  43,  *" 
Die  halliaohen  «iebeaBugd  h>:  <er«^ 

Sajid-,  ScbJoaa*,  Schal',  Sperhti.  g. 

Ö  In  Halle  saufen  sie  alle.  —  liLui^tiu  tUfinüni',. 

in,  48,  M. 


279 


Haller — Hftlmlein 


Hab 


S80 


7  Zu  HalP  sind  die  Huren  all.    (S.  Abteohwind.)  — 

Pütor.,  11,  138. 

8  Zu  Halle  in  dem  Sachsenland  nnd  Montpellier 

im  franschen  Land  ist  der  schönste  Weiber- 
stand. —  Üeuttcke  Romamcilung ,  Hl,  43 ,  551. 
HaUer. 

*Hei  stcit  up'n  Häller.    (WeMf.) 

Ist  In  einer  gefährlichen  Lage.    Hftllor  oder  HUler 
(von  hal,  dOrre)  ist  ein  trockener  Ast. 
Haller  (Name). 

*£  dänt  wa  Hallcr  am  Weisskirch.    (Siebcnbürg.- 
gücfm.J  —  Frotnmann,  K,  176, 195. 

Die  vorzüglich  in  Schlssburg  Übliche  Redensart  be- 
zieht lieh  anf  Weisskirch,  eine  Stande  Ton  Sohtesbarg. 
Man  sagt  hier,  der  erste  BesiUer  Haller  habe  als  Ab- 
geordneter der  Stadt  den  Ort  fttr  Schässborg  von  dem 
Forsten  erbitten  sollen,  habe  ilin  aber  fOr  sich  erbeten. 
Hallo. 

Maok  man  nich  so  väöl  Hallo  davon.  (AUmark.j 
— -  Danneü,  74. 
Mache  nicht  so  Tiol  Anfiehens  und  Lftrm  davon. 

1  Am  Halm  erkennt  man  noch,  wie   gross  die 

Aehre  war.  —  Simnek ,  im. 

2  Jeder  Halm  hat  wol  eine  Aehre,    aber  nicht 

jode  Aehre  hat  Kömer. 

3  Kurtzc  Halm,  viel  Korn;  kurtzo  Büsche,  eitel 

Dorn.  —  Ihftri.  II,  4S0;  Iknitch,  569,  35. 

4  Mancher  will  den  Halm  fischen  und  lässt  die 

Bausch  *  schwimmen.    (FAfd.) 

')  Oobund  Stroh. 

ö  Von  Einem  Halme  kommt  ein  grosses  Feuer. 

—  Simrock,  4837;  IWaun.  I,  1065. 

C  Wenn  man  den  reifen  Halm  schüttelt,  so  fallen 
die  Körner  heraus. 
Frz.:  De  gerbo  remu6e  ohot  lo  grain.    (Bohn  I,  15.) 

*7  Du  lysest  die  hehner  auss  dem  stroe.  —  raj» 

iraiu,  114*;  Körte,  3543*. 
Unntttze  Arbeit. 
*8  Einem  den  Halm  durchs  Maul  ziehen.   (S.  H&im- 

lein  1.)  —  Sulor,  925;  Braun,  1, 1064. 
*9  Einen  in  die  Halme  nehmen. 

Oeht  ein  Fremder  in  der  Schweiz  bei  einem  Emte- 
feldo  TorQber,  so  wird  er  von  den  Arbeitern  „In  die 
Halmen  genommen*'.  Man  amiKngt  ihn  unversehens 
mit  einer  Schlinge  von  Halmen,  bindet  ihm  auch  wol 
einen  Halm  an  den  Bookknopf  und  hilt  ihn  so  lauge 
fest,  bis  er  sich  loskauft,  was  auch  dem  Bauer  oder 
der  BAnerin  geschieht,  wenn  sie  nur  zum  Besuch  aufs 
Feld  kommen.  (Sutermeiater ,  Emtesitten  in  dfr  Schweiz, 
In  arenzboten,  1865,  Nr.  41,  S.  594.; 

*10  Er  mu88  sich  mit  Junker  Halm  behelfen. 
HAlmohen. 

*Da8  Hähnchen  ziehen.  —  Eiseiexu ,  t^a. 

Etwas  durchs    Los    entscheiden;    wer  den  kftrzem 
Hahoa  zieht,  hat  verloren.    (S.  Gr&slein  3.) 
Frz.:  Tire  (joucr)   la  courte -buche.    (KrUtinger,  185*.; 
Tirons  h  U  courte-paiUo.    (KnUingtr,  184^'.; 
H&lmlein. 

1  Lass  dir  das  Helmlein  nicht  durch  das  Maul 

ziehen.  —  Ariri,//.  438. 

2  Wer  ein  Hälmlein  scheut,  muss  nicht  auf  die 

Wiese  gehen. 

Die  Süssen:  Wer  das  Bansohon  der  Halme  nicht  ver^ 
tragen  kann,  der  baue  sich  nicht  inmitten  eines  Gras- 
angers  an.  (AUmann  VI,  440.; 
*3  Einem  das  helmlein  durch  das  maul  streichen. 
(S.  Euter  8.)  —  Franck,  U,  U*;  Tappiw,  14*;  Eyc- 
rtfi;.  /.  313,  316  u.  721 ;  Pauli,  Schimpff,  X.XIX  ^ ;  Ewe- 
lein,  874;  KörU,  3543. 

Jemand  angenehme  Ding«  versprechen,  nm  ihn  fOr 
irgendeinen,  ilim  meist  zum  Naohtheil  gereichenden 
Zweck  zu  gewinnen.  Nach  einer  Ansicht  von  den  Hflh- 
noru,  die  den  Pips  haben,  entlehnt,  die  man  lockt,  um 
sie  zu  haschen  und  ihnen  eine  Feder  zur  HeUnng  der 
Krankheit  durch  den  Schnabel  zu  ziehen,  nnd  die  kom- 
men, weil  sie  aus  den  Oeberden  des  Lookenden  auf 
eine  Speisung  sohliesen.  Nach  EittUin:  «.Von  einem 
Kinderspiele  hergenommen,  da  man  dem  Henling  Bis- 
flbers  Kreuz  zwischen  die  obem  und  untern  Lippen 


nnd  Z&hne  legt,  wo  dann  beim  schnellen  Herausziehen 
der  Halmen  die  KOpfe  der  Bispen  im  geschlossenen 
Mundo  bleiben.  Bei  Schottet  (1117'>)  helsst  es:  „Sie 
wissen  Jhm',  wo  er  vorm  Garn  nicht  mehr  gewesen^ 
das  Hftlmlein  artig  durch  das  3Iaul  zu  ziehen.** 

Frz.:  Faire  la  barbe  k  quelqn'un.  —  On  Ini  a  pass«  la 
plume  par  le  bec.    (KHtzinger^  5U»;  EU9ltin,  874.; 

Zaf..'  Ob  «ubliaare. 


*4  Einem  das  Helmlin  bieten.  —  Uwrwr,  SeMmt. 
*b  Einem  das  Helmlin  furziehen.  —  3fumer,  Nb.,ik 
Ttusohon,  logen.  —  „Die  vna  ziehen  da«  halmlin  Ar, 

vnd  vU  bas  liegen  kOndt  dann  wix.**  (Ktotttr,  IV,  78a.; 
*6  Er  geht  eim  helmlin  nach  vnnd  versehrt  ein 

gantze  Schfit  —  Ehering,  11,  Stf. 

*  7  Er  streicht  jedem  ein  HäJmlein  dnrchs  IfauL  — 

Malier,  tl.  96. 
Weiss  Jedem  wa«  Angenehme«  zu  «agwi. 

*  8  'S  Halml  durchs  Maul  streichen. — Zaujuter,  tdM., ». 

Schmeicheln. 
Hals. 

1  Am  runzeligen  Halse  trauert  die  Perle. 

2  Auf  den  Hals  treten  (schlagen)  oder  auf  den 

Nacken  ist  eins. 
Ilotl.!  Het  is  al  een,  sla  mij  aan  den  nek  of  Mm  den  i«ls. 
(Harrebomie,  I,  874.; 

3  Aus  einem  verzagten  Halse  kommt  kein  fröh- 

licher Gesang  (Kein  lustig  Lied).    (&  Axteh  4.) 

4  De  de  Hals  tobreckt,  de  liäft  de  Bdnen  gfo 

Schuld  geven.     (Ostfries.) 

5  Der  Hals  ist  bald  trocken,  wenn  er  nmsoiut 

singen  soll. 
Böhm.:  Bolf  hrdlo  zpfvaf  darmo.    (Öeiako9sky,  ItS.; 
C  Der  Hals  ist  eine  enge  Strasse  und  fihxt  Htus 

und  Hof  durch. 
Dan.:  Der  sjunker  meget  godt  for  balae.  —  Det  paitr 

alt  igiennem  hnus  hus.    (Prot.  dan. ,  846  a.  ft9.) 

7  Der  Hals  ist  nicht  weit  vom  Kopfe. 

Dan.:  Hvo  der  slaaer  een  paa  halsen ,  hau  «Uumt  luun  ikka 
langt  fra  hovedet    (Bohn  I,  377.; 

8  Der  Hals  muss  oft  für  den  Kopf  bÜBsen. 

Böhm.:  Krk  hlavu  nesnf.    (Öetakoviky^  91.; 

9  Der  kann  leicht  den  Hals  brechen,  der  schon 

über  einen  Strohhalm  stolpert 

Span.:    Qnion  on  una  picdra  dos  voces  tropiasft,  m*  es 
maravilla  s«  quiebrc  la  cabeza.    (Bohn  I,  248.^ 

10  Ein  abgeschnittener  Hals  lässt  sicn  nicht  er- 

setzen. 
It.:    Tutto  s'accommoda  eccetto  l'osso  del  coUo.    (Böhm 
l,  139.; 

1 1  Ein  kranker  Ilals  kann  übel  singen  und  schlingen. 

Potn. :  Boli  gardto,  spiewaö  darmo.  (OhertcUes.)  (Umpa,  €.) 

12  Einen  Hals  brechen  ist  schlimmer  als  swei  Beine. 

—  Altmann  VI,  404. 

13  Es  ist  gleichviel   an  den  Halss  oder  an   den 

Nacken  geschlagen.  —  Pctri,  ii,  863. 

14  Et  is  de  Hals  no  nit,  hadde  de  Fru  seggti  dorn 

was  ear  de  Böen  (Boden)  ut  der  Oel^äkmke 
gan.     (Büren.) 

15  Für  einen  steifen  Hals  ist  jeder  Schlagbaom  xn 

niedrig. 

16  Hals  nm  Hals,  Zahn  um  Zahn. 

Böhm.:  Hrdlo  sa  hrdlo.    (Öetakovsky,  189.; 

17  Is  Hals  und  gilt  Hals. 

Was  Hals,  Schlund  gegessen,  das  soll  er  aaeh  geUen, 
zalilen.  Das  Sprichwort  kommt  in  einem  Predigimäfkin 
vor.    (Vgl.  l^ei/er's  Germania,  III,  416,  9.) 

18  Iss  hals,  trinck  hals,  bezahl  hals.  —  Pieiri,  m,  8; 

Henxsch,  364,  84. 

19  Je  steifer  der  Hals,  desto  mehr  Beulen   der 

Kopf.  —   Sprichwörlergartcn ,  73. 
Soll. '  Hoe  edeler  hals ,  hoc  buigzamor.  —  Hoe  edeler  hali, 
hoe  buigzamer  knie.    (Harrebomie,  I,  875.; 

20  Jeder  schlägt  auf  seinen  Hals  und  nicht  auf 

sein  Gut.  —  Graf,  na,  876. 

Der  Erbe  soll  nicht  verpflichtet  sein,  die  Schulden 
des  Erblassers  aber  dessen  Naohlass  hinaus  «a  tilgen. 
(S.  Gut  831.)  In  Lüneburg:  IsUk  sleyt  up  stnen  Hals 
und  nicht  up  sinen  Guth.    (Kraut,  75,  93.; 

21  Man  mag  niemand  den  Hals  verlangen,  der  zah- 

len kann.  —  Üraf,  381 ,  854. 

Dies  Sprichwort  spricht  dafür,    dass  das  deutsche 
Becht  jedem  gestattete,  wenn  er  die  Sllttel  dazu  besau, 
ein  Verbrechen  mit  Gut  zu  bttssen. 
AU/ries.:  Nene  monne  ne  motma  thene  hals  vrthingla  als« 
flr  sare  fella  mug«.    (Richthof en,  169,  18.; 

33  Ifit  dem  Halse  bezahlt  man  alles.  —  Eisenhwt,  505. 
nerHw,  m,  7;  lliUebrand,  196,  880;  Pittor.,  X,  51; 
Ei^Aein,  874 :  Simrock,  4838;  Graf,  341 ,  348. 

Dies  Sprichwort  handelt  nicht  blos  von  Geldstrafen 
(s.  Tod),  sondern  auch  vom  SohadenersaU.  Itan 
wollt«  damit  «agca,  dass  dl«  Srb«n  da«  Mii««thit«ra, 


381 


Hals 


Hals 


282 


■obftld  diMcr  einaAl  hingeiiohtot  worden  sei,  nioht  w«Iter 
w«e«B  8«h»d«n«rMtaes  durch  Klagen  JTerfoIgt  werden 
dtrft«Bt  weil  dnreh  den  Tod  des  Verbrechen  ikUeab«> 
saUt  Mi,  wae  doch  als  offenbare  Ungerechtigkeit  er> 
Mheimt,  wenn  s.  B.  die  Erben  eine*  Diebei  im  rotigen 

den 


31 


32 


geitohlcDon  ßttter  bleiben  dQrfen  and 
reohkmftnlgen  EigontUOmem  kein  Anspruch  sustobt. 
Boä.:  Het  kjA  niet  orger  dan  den  hals  af.    (Harreboniee, 
/.  «4.; 
33  'N  Hals  is  man  'n  klen  Lock,  man  et  gcit'n 
Schipp  mit  dre  Masten  derdör.    (Bremen.)  — 
KMer,  SSS:  (ör  Göttingen:  Sckambach,  Jl,  SM. 
S4  um  todte  Hälse,  schlimme  Sachen  moss  man 
nach  dem  Rechte  fragen.  —  Graf»  409.  55. 
Fritt.:  Om  dada  halsera  ende  quade  seoken  moet  er  noy 
da  rlnoht  fregia.    (HeUema,  11,  14,  94.; 

SO  Was  der  Hals  getrunken,  muss  die  Hand  be- 
zahlen. 

J>än.:  Hals  drik,  hals  botal.    (Pntv.  dan.,  269.; 

26  "Was  nutzt  es ,  den  Hals  der  Flasche  verkorken, 
wenn  man  nachher  den  Boden  zerschlägt.  — 
AHmann  VI,  519. 

S7  Wenn  der  Hals  ausgetrocknet  ist,  gräbt  man 
zu  spät  den  Brunnen. 

28  VTenn  es  an  den  Hals  geht,  ist  kein  Geleit  sicher 

genug.  —  Opel,  888. 

29  Wer  aiu  den  Hals  schlägt,  schlägt  nicht  weit 

vom  Kopf. 
Däm.:  Uro  en  slar  paa  lialsen  band  slar  hannora  ikko 
langt  fta  hoTcdet.    (Prot,  dan.,  511.; 

30  Wer  biss  am  Halss  im  Wasser  stehet,  der  muss 

jhm  selbst  feindt  sein,  wenn  er  nit  vmb  hülff 

nifiEt  —  Lekmwm,  556,  40. 
Wer  den  Hals  brechen  will,  findet  die  Leiter 

im  Finstem. 
lt.:   Chi  ha  a  romper  il  oollo  troT»  la  scala  al   bojo. 

(Gaat,  1579.) 

Wer  den  Hals  zu  sehr  hütet,  bricht  ihn  am 
ersten. 

Gegen  abergrosse  Aengstliohkelt. 

33  Wer  mit  dem  Hals  wettet,  der  wettet  kein  Gut 

—  Graf,  3M,  285;  Klingen.  180*,  ». 

Wer  mit  dem  Leben  bflsset,  der  hat  weder  Buss- 
Boeh  Strafgeld  su  sahlen;  denn  mit  dem  Tode  wird  alles 
quHt.    <8.  Tod.) 

34  Wider  steifen  Hals  ist  Rückenklopfen  gut 

Halsstarrige  Leute  sollen   dnroh   aafgelegte  Hasol- 
■tockea  gesehmeidig  werden. 
Böhm.:    Hrob    naprarf    kriTo^nöho    (hrbattho)   a    kyj 
tvTdosUn^o.  —  Na  tTTdoe^jn^ho  duboreo.    (Öelakoviky, 
117J 

35  Zwischen  Hals  und  Knie  gehört  der  Mensch 

zum  Vieh. 
A«hnlieh  rassisch  AUmann  VT,  504. 

*36  A  darbt's  am  Halse  and  frisst's  salber.  —  Go- 

molcke,  17. 
*37  A  is  mer  su  ufiTn  Holse,  doss  a  mier  möchte 

mit  Kröhögeln*  vergan.    COberiauäu.) 
')  KrihcnaiigeB,  Samen  Ton  Stryehnos  nnx  Tomiea. 
*3S  A  wird  sich  noch  imma  (um  den)  Holst  reden. 

—  Retaue«.  311.  GomoUke,  853. 

AMLf  H^  hwakt  daar  Teele  woorden  den  hals  om.    (Sarre- 
harne* ,  l,  Ki.) 
*33  Aof  den  Hals  kommen. 

^Wic  CS  nun  also  aberbund  hergicng,  kam  indessen 
AI«  gaats«  Kriegslast  dem  Chnrfttrsten  Ton  Saehsm  aoff 
des  Halsi."    (O.ttfridi.  HiU.  Chronica,  77**.) 

*40  Aas  fremdem  Halse  speien.  —  AUmanm  17,519. 
*  II  Bej  halss  vnd  bauch  verbieten.  —  ikmitch, 307. 19. 

D.  i.  bei  Leib  oad  Leben. 
*42  Bb  an  <äber)  den  Hals  in  Schulden  stecken.  — 

SaWpesr.4». 
*43  Brich  nicht  den  Hals. 

Mtl.:  Break  dem  hals  niet.    (Barrti^m^'e,  t,  974.; 
*44  I>a  mu««  ich  gleich  den  Hals  strecken,  nürtmqen.j 

D.  h.  CS  widersteht  mir.  macht  micb  zum  Brechen. 

*43  Dana  S"ll  er  mich  auf  dem  Halse  haben. 

Msü.'    D«a  salt  ge  mij  aan  den  hals  kxilgen.    (narrt- 

*46  I>as  hat  er  lich  selber  auf  den  Hals  gesogen. 

BmU^     B;j  kecft  hc«  x:ch   selben  op  den  hsis   gebaald. 

*47  Ih»  wird  didi  nicht  in  dem  Hals  kratsen. 


♦48  Das  wird  dir  den  Hals  breohon.  —  lfirt*Artr«T ,  7«; 
Eim-lein ,  »74 ;  Armm ,  /,  10«6. 

Da«  und  das  ist  gegou  dich;  dies  Wort,  dieser  lfm« 
stand,  diese  Handlung  macht •  dass  deine  Saohe  rar* 
loten  ist 
Frz.:  (Test  mon  pis  aller.    (Krtttingtr,  SO^'O 
Holt.:  Het  tu  brockt  den  hals.    (Itarrehmn^e,  l,  374.; 

*49  Das  wird  dir  den  Hals  (nicht)  kosten. 

Frt.:  VouB  no  soros  pm  battu  et  teonduit  tout  k  la  fnis. 

(Lendnty,  «45.; 
SoU.:    Hot  muost  sUnon  besten  hals  kosten,  loode  dat 

gosohieden.  —  Hot  xal  dvn  hals  niet  holten.    (Hanre- 

borntf.,  I,  iU.)- 

*50  Den  Hals  neigen  wie  die  (länso,  wenn  sie  unter 
einem  Stege  durchsi^hwinnnon.  —  /^irdminAon.  664. 
Kalt,  gldioliKüliig,  Tornolim  grUisun,  sich  Tornelgen* 
*öl  Den  Hals  vull  Krdo  hubbon.  —  f.uhiruM.  7ia. 
*52  Den  Hals  wagen. 

Holl.:   HiJ  hcoft  or  don  lish  oan  gowaagd.    (Harrehomi«, 
I,  »74.; 

•63  Don  musB  nier  si  vom  Hals  sohaflbn.   (Franken.) 

—  Frommann,  r/.315,  149. 
•54  Die  Hälse  dran  «trocken.  --  Luüivr'»  7'wrhr.,iaa. 

Hein  Leben  opfern. 
*55  Einem  alles  I3öho  an  don  Hals  wünschen. 

Fra.:  Donner  la  b4Sn6dictloii  du  la  malu  gaurlio  k  (|uel- 
qn*un.    (Krittmger ,  m  •».; 

*56  Einem  auf  (über)  dem  llulso  liegen. 

Ft». :  Aisassiner  quelqu'nn  de  ses  visitos.  (A'riuintjer,  30''.; 
*  57  Einem  auf  dem  Halse  sein. 

Wer  einem  andern  auf  dem  ILalso  iat.  macht  Ihm  das 
Athmen.  also  das  Leben  schwor.    In  Spanien  eprang 
früher  der  Henker  dem  Ueheukton  auf  den  Hals,  um 
dessen  Tod  sn   beschlennlgon ,    und   wurde    deshalb 
Nackenreitor  genannt. 
JUolL:  HiJ  alt  uns  op  den  hals.    (Uarrtbowi«,  I,  S75.; 
*Ö8  Einem  auffm  Halse  ligen  (hocken).  —  tfoihwi»,  •«■. 
J)än.:  ilan  er  ham  altid  paa  halsen,    (trat,  dan.,  »SU.; 
HoU.:    Het  ligt  miJ  op  don  hals.  —  HiJ  ligt  mlj  daarom 
seer  ten  hsise.    (Jiarrthomde ,  /,  874  u.  376.) 
*59  Einem  den  Hals  brechen. 

Holt.:  Hü  breekt  hem  den  hals.    (Ilarrtbomee,  I,  974.; 

*60  Einem  etwas  an  den  Hals  schwatzen. 

Ihn  sur  Uebernahme  einer  ihm  ungttnstigen  Haebe 
bereden. 

•61  Einem  den  Hals  füllen. 

Frt.:  Faire  danaor  saftxte  barbe   k  quelqu'uo.    (KHUin- 
fer,  57''.; 

•62  Einem  etwas  an  den  Hals  werfen.  —  Eindvin,  974  ; 

Körte,  -.'543'^.  Ilrnun,  I.  1U07. 

Ihn  sn   verwickeln   und  su   fangen  wio   mit  einer 
Schlinge. 

*63  Einem  etwas  auf  don  Hals  laden. 

Fn.:  Attircr  de  m6chantes  affaires  4quelqu*an.  (Krittln- 

ger,  9K) 

*64  Einem  etwas  auf  den  Hals  werfen. 

Ihm  aufdringen,  auch:  sehr  wohlfeil  verkaufen. 
Fr*.:  On  Ini  a  Jet«  oette  terre  k  la  töte. 

*65  Einem  etwas  über  dem  Halse  lassen. 

Ihn  im  Beslta  einer  tbeuem,  beschwerlichen,  nnU- 
losen  Saohe  lassen. 

*66  Einem  über  den  Hala  kommen.  —  Körus,  iiu\ 

Braun,  I,  1073. 
Ihn  XU  frflh  aberrasehen. 

*67  Einen  auf  dem  Halse  haben.  —  Kfirte,  isu'. 

Mit  einem  sudriaglichen ,  listigen  Heasehen  im  Um- 
gange oder  in  Verbindung  stehen  mttssen. 
Fn. :  Avoir  toi^ours  qnelqu*ui  sur  le  nez.  —  Avoir  un 
hommo  sur  les  bras.    (Ltroux,  It,  17K.; 

*68  Einen  langen  Hals  machen. 
*69  Er  hängt  mir  immer  am  Halse. 

Frx.:  II  est  toujonrs  pendo  k  ma  ceinture.    (t^ndroy.  7M.) 

*70  Er  hat  bis  an  den  Hals  studirt.  —  Karte,  3543". 
Mofer,/!.  l«. 

Aber  in  den  Kopf  ist  nichts  gelf/mmeii.  Von  d«rnen , 
welche  glauben,  sehn  Jahre  auf  ti-.ni  Ojrraoaiinra  und 
drei  Jahre  aof  der  Uuiyer«itlt  zuhriiiffen,  h«isse  stodl» 
ren,  wenn  sie  «ach  die  Kneipen  fleissiger  als  di«i  Uor- 
sSle  besncbeo  und  mehr  l^urst  aU  geistige  Begabung 
besitzen.  (tfirnrnftHn,  IJI,  3i'>-) 
Fr:.:  il  eit  clere  jnsqa'«s  atiji  dents,  !I  a  man:(i&  t^tn 
br4vlairc.  —  Jean  a  huAli  yffur  Hr«  MX*. 

*71  Er  hat  einen  Hals  wiu  ein  Kapuzin^. 

i/ioU..-    Hij    bcefl  een'    hall  als   een   AMgQttjjo.    (Harrt- 
Ktj.H'A.  I,  i74.> 

*7-2  Er  hat  sich  sclbat  T>clm  Hals  r:rwir.cht. 
*73  Er  iat  bis  an  den  Hals  voll  und  schreit  HungT. 
//..-    Tal  4  ben  sau*tIo,  che  pure  si  laaeata.    fFa*tagliu, 

1*7,  $.; 
*74  Er  kann  df:n  WaU  liicfat  voll  Vrif.fjfiii, 
Lot.:  Ujdropleo  nihil  «xcie«.    Clffh'yd,  -.rtU 


383 


Halr 


Halsabschneider — Halshnlm 


284 


*lb  Er  kann  ihm  nicht  an  den  HaLs  kommen. 

Die  Binger  »uchtan  eintader  am  Halse  zu  fasien ,  was 
jeder  su  hintertreiben  sioh  bestrebte.  So  sucht  nutu- 
cher  dem  andern  vor  Gericht  an  den  Hals  ca  kommen, 
indem  er  ihn  zu  verderben  bemüht  Ist. 

*7B  Er  leidet  an  einem  trockenen  Halse. 

Der  Trnnkenbold. 
Holt.:    Uij  heeft  eene  drooge  stei  in  dem  hals.    (Ilarre- 
bomre,  II,  274.; 

*  77  Er  muss  es  mit  dem  Halse  bezahlen. 

Hon.:    HiJ  moet  het  met  den  hals  boeten.    (Harrebomef, 
I,  375.; 
*78  Er  muss  mir  den  Hals  brechen  oder  ich  ihm. 

—  Gerter,  97,  8;  Meitner,  14. 
Bache. 

*79  Er  risB  den  Hals  anf  bis  an  die  Ohren. 
"^80  Er  steckt  bis  an  den  Hals  darin. 

Fn. :  II  en  a  jnsqa*anx  bretellos ;  par-dessus  Ics  bratelUs. 

(Lendroy,  244.; 
HolU:    Hij  steckt  er  nog   tot  den  hals  toe  in.    (Barre- 

boine«^  I,  275.; 

•81  Er  (es)  wächst  mir  zum  Halse  heraus.  —  r»i»rf. 

lau,  367. 

Seine  aufdringliche  Uegeuwart  erregt  mir  Ueberdruss, 
lükel.    Auch  von  Dingen,  die  listig  sind. 
*82  £r  wagt  Hals  und  Kra^ren. 

ffolL:  Op  hals  en  kraag.  —  SU  waegen  daer  hals  eu  kraegh 

om.    (Bwrebomie,  III,  %H\) 

*%'i  Er  will  den  Hals  über  einen  Strohhalm  brechen. 

Üegen   die,   welche,    da  sie   Überall   halsbrechendc 

Gefahren  sehen,  nichts  wagen  und  nntamehmen  mögen. 

//..*    81  romperebbe  11  collo  in  nn  fllo  di  paglia.    (Bohn 

I,  126.; 

*84  Es  geht  ihm  an  den  Hals.  —  Körte,  2543*^;  Braun, 

I,  1074. 

•85  Es  geht  um  den  Hals. 

Die  Sache  nimmt  ein  schlimmes  Ende. 
üoH.:  Uet  is  om  hals.    (Harrebomte,  I,  274.) 

*86  Es  hat  ihm  seinen  Hals  gekostet. 

Frz.:  II  y  a  Uiss«  les  bottes.    (KriUinger,  m*.) 
*t7  Es  kommt  ihm  aber  den  Hals  wie  ein  gross 
Wasser.    CScUe».) 
Jemand  sn  frtth  ttberraschen. 
*88  Es   stinkt  ihm  aus  dem    Halse,    weil   er  den 
Kopf  zu  nahe  beim  Arsch  hat 
Spott  auf  sehr  kleine  Personen. 
*89  Es  wirt  dich  noch  deinen  lieben  hals  kosten. 

—  Taintim,  44*. 

*90  Es  wurde  dem  sein  guten  (besten)  halss  kosten, 
SOlt  es  geschehen.  —  Agricola  l,  581 ;  tfroisrh,  327, 11. 

*  Ol  Et  werdt  eem  tho  Holse  vnn  tho  Böke  kernen. 

—  TappiuSfW^, 

*92  Etwas  auf  (an)  dem  Halse  haben.  —  K6ru,  2ms^ 

Von  Lasten  und  allem,  wap  beUUtigt,  Vieber,  böses 
Weib,  nicht  gern  gesehene  Fersonen  n.  s.  w. 
Frs.:  II  en  a  son  oou  ohargä. 

*93  Etwas  in  seinen  Hals  hineinlügen. 
*84  Etwas  mit  dem  Halse  bezahlen.  —  «raun,  I,  loss. 
*95  Hals  über  Kopf  hinunterstürzen.  —  Lohrengel,  il,  si2. 
*96  Hals  vnd  Bauch  daran  setzen.  —  üüringische  Chro- 
nica, durch  Z.  BMiamdrum,  S.  176. 

*  97  He  hett  et  in*n  unrechten  Hals  kregen.  —  Schnue, 

//,  94. 
Unter  dem  unrechten  Halse  ist  die  Luftröhre  gemeint. 
*98  He  krigt  den  Hals  eher  vull,  osse  de  Augen. 

(Lifpi'') 

*99  He  sperrt  den  Hals  op,  as  wenn  en  Metz  drcn 
stök.     (Mewrs.)  —  Firtnenich,  I,  401.  94. 

*  100  Hoat  a  doch  an  Hoalss,  oas  ^enn  am  mit  der 

Reebe-Koile   gebührt    wäre.    (ScMe*.)   —   «o- 
moliiie,  422:  Frommann,  Hl,  Hb,  189. 
*101  Ich  setzt  meinn  hals  dran.  —  fVam*, //,  97*. 

*  103  Ihr  Hals  ist  zugedeckt,  wie  die  Fleischbänke 

zu  Fastnacht.  —  Varömiakon,  219. 
Die  bekanntlich  gerade  an  diesem  Tage  alle  offen  sind. 
*103  in  den  Hals  jagen.  —  Schmd »ii\i>. 

*  104  Man  bringt  ihn  nicht  vom  Halse.    (RaUenbwg.j 
*105  Mich  juckt  der  Hals  noch  nicht 

HoU.:  De  hals  Jenkt  mij  nog  uict.    {Harrebvtnie ,  I,  294.; 

*  106  Mit  dem  Halse  bezahlen  müssen.  —  Eitelein,  274. 
•107  Nu,  dat  de  Hals  äff  is,  nu  will  'r  kreien.   (Ait- 

mark.)  —  Dawneü,  276. 
XoB  ee  au  apftt  ist,  will  «r  ilcia  bsuacn  u.  ■.  iv. 


*  108  Nu  trat  a  mcr  ok  nich  uf  a  Uoli.  (Sdüm.)  — 

Fnmmunn ,  III,  HO,  400:  O^maUke,  Sl»  m.  IMt. 
*109  '8  is  der  in  Hals  gescbisien.    fScUa.J  ->  Mm. 

ii,  25. 

Um  das,   was  jemand  gesagt,  in  derber   Weis*  ah 
nichtig  sn  erklAren. 

*  1 10  'ä  wird  em  wul  nich  boalde  um  a  Hoaln  gflm. 

—  Gomolcke,  1016. 
*111  Seinen  Hals  unters  Joch  beugen. 

BoU.:  mj  bnigt  den  hals  onder  het  Juk.  (Uarrebemn, 
I,  274.; 

*112  Sich  den  Hals  brechen,  um  einem  andern  eiaea 
Finger  zu  heilen. 

Von  denen ,  die  sioh  auf  eine  nngebtthriiohe  ii»d  u. 
sweckmttssige  Weise  aufopfern. 

*113  Sich  etwas  an  den  Hals  saufen. 

„Dabej  war  er  auch  der  Tmnckenheit  eigeben  \  wie 
er  ihm  dann  das  QuarUn-Fieber  an  den  Haies  OMoffse.** 

((Joler,  243«.; 

*114  Sich  etwas  vom  Halse  schafien. 

Sich  von  einer  besohwerliohen  Sache  loamaoltaai  tob 
einem  Joch  entlehnt,  wie  dies  von  den  meieten  Bedses 
Uten  mit  „Uals<'  der  Fall  ist. 
BoU.:    Hij   schulft  (sohudt)   het  maar  Taa   aUa*  hell. 

(Barrehomie^  I,  275.; 

*  liö  Sich  in  seinen  Hals  schämen.  —  ChemniHu$,  11,  m. 
*116  Sich  jemand  vom  Halse  schaffen. 

Fr».:  80  degager  d'une  personne.    (Kritsü^er,  9gB*>.) 

*  117  Sie  darbt  es  am  Halse  ab  und  msst^s  selber. 
*118  Sie  hat  einen  Hals  wie  ein  Schwan. 

Boll. :  Hij  heeft  een'  hals  als  een  ooUeTaar.  —  B^  heall 
een'  kranen-hals.  —  ZiJ  heeft  eenen  hals  als  eene  ywai» 
(Barrebamee,  I,  274  u.  275.; 

*119  Sinen  Hals  versnaken.  —  Eich»iM,itM. 

*  120  Solche  Hälse  verdienen  keinen  andern  Kragen, 

als  den  der  Seiler  spinnt  —  Par&miakot^,  iw 

u.  3219. 
Von  Verbrechern,  denen  der  Galgen  gewfliwehl  wird. 

*  121  lieber  Hals  und  Kopff  kauffen.  —  Simirfic.  (Mm- 

berg  1684).  /,  81. 

*  122  lieber  Hoals,  über  Kupp.  —  Gomoleke,  lOM  a.  hec*- 

deuuck  bei  Körte,  25a ^:  firotm,  /,  1072. 
*123  Um  den  Hals  kommen. 

Dan.:  Han  er  om  en  hals.    (Proe.  don.,  2S9.; 

*124  Von  deinem  Halse  kannst  da  nicht  leben. 
*135  Wat  in^n  unrechten  Hals  kregen. 

„Dat  (Zeit  von  1813—15) 


stolte  plasdrlioke  Tltj  dA'm  Jedertne,  wuu  Iw  *r 
allmangsens  wat  bi  ia'n  unrechten  Hals  uete,  all  sis 
Liewent  lank  met  VergnOgen  an  e  denket."  T^fr«.  79.; 
KaUabsohnelder. 

*Er  ist  ein  Halsabschneider  (Wucherer).  —  Sa^- 
vo»$,  42a. 
Halsband. 

*1  Er  wird  (sich)  noch  ein  hänfen  Halsband  be- 
kommen (verdienen).  —  EUdein  27S  o.  sie,-  Brom, 

I,  1070. 

*3  Es  gehört  ihm  ein  eisern  Halsband. 

BoU.:    Hli  heeft  een'  ^soren  halsband  om.    (Barreboiuee, 
I,  riio 
*3  Es  gehört  ihm  ein  Halsband  wie  einem  hoUfta- 
dischen  Schwan. 
Salabtnde. 

Ich  kann  die  Halsbinde  nicht  leiden,  sa^  der 
Dieb,  als  ihm  der  Henker  einen  Stnok  nm 
den  Hals  lesen  wollte. 
BoU.:  Ik  vrees,  dat  mij  dat  soo  kn^pen  aal,  sei  Leendert, 
en  de  beul  deed  hem  een  hennepen  dasje  om  den  hals. 
(Barrebomee ,  I,  51.; 
Halflbrennen. 

*  Davon  wird  er  kein  Halsbreimeu  kriegen. 
Dan. :  Du  skal  intet  faae  balsbrynd  deraf .  (Frew.  dam.,  2$».; 
H&lsolMn. 

Hälsken,  westc  Dorsch  licn.    (Meun.j  —  Firme- 

nich.  I,  400,29. 
HaUelsen. 

•Er  thuet  em  's  Halsyse-n-a.  (Soiothvm.)  —  SckUi, 

83.202. 

l  Viel  Halsen,  wenig  Heiizen.  —  Petri,n,hn. 
*2  Er  hat  vor  Kap  Halsen  Schifibrnch  gelitten. 
yalphTihp- 

Halshuhu  folgt  dem  Halseigenen  allenthalben.  — 

Hülcbrand,  17,  26;  (irimm ,  ReekUalt.,  374 :  Graf,  60.  M. 

8priobt  die  Reohtsansioht  aus,  daas  dfr  Unfreie  lUb. 

seiner  Verpflichtungen  gegen  seinen  Sehvtiheixii  dvtcb 


286 


Hftlslein-— Halten 


Halten 


98e 


■teM  OtlawMhMl  nicht  Milti«hen  könnt«.  lUlahnhn 
bMciehatt  hier  das  Hahn ,  weichet  von  Jedem  hörigen 
Bnlu  geliefert  werden  mutete.    (S.  Leibhahn.; 

'Sie  hat  ein  HAIsIein  wie  ein  Gspahn  (Spatz). 
(nBltenImrg.) 

Halaeachen  haben  das  Vorgehen. 

nctntUeh  In  etmflpeebUioher  Bedentang,  dann  nbw 
in  dem  Sinne:  Bn*  mntt  leb  etten. 


1  Halaatarrig  hat  wenig  Freud'  und  oft  Beulen 

am  Kopf. 

ßökm.:  Trrdotdn^  nikoma  ncmU^    (Ctlakc9aky,  116.; 

2  Halflttarrig  wie  ein  polnisch  Pferd. 

ßn.:  OpiniAire  oomme  an  Mne  roage.    (Ltrouxt  I,  iO.) 

3  Wer  halütarrig  ist,  wird  in  die  Hölle  begraben. 
JRpll..-  Dm  hnrdnekldgeB  tijn  in  de  hei  begnren.    (Harre- 

homi«,  /,  tn.) 
bOMtarrlffkfllt. 

Die  Elalsstarrigkeit  ist  blind. 

81«  erkennt  £n  Un^flek ,  In  dae  tie  tich  ttartt ,  nicht 
•her,  all  wenn  «•  n  tptt  iit. 


Das  ist  ein  Halsstreich  des  Teufels. 

Von  ichweren,  anerklArllchen  üebeln.  —  „Dai  iit 
nicht  eine  natOrliohe  Krankheit,  londem  ein  Halt- 
etreloh  dei  Batani."  (Lutk4r*t  Werl»,  fll,  4«0;  Sattt- 
■MM.  Anh.  S8t>^ 


kanft  sich  ein  braunes  Halstuch  niit  einem 
weissen  Rande.     (Samland.;  —  Früehbin  \  19S7. 
Bin  Olat  Brannbier. 

'1  Er  mnss  ein  Halstuch  Tom  Seiler  (t.  a.)  tragen. 

—  Purimiakon.  8T9. 

Wiffd  gelingt  werden.  Dlee  Bprlohwort  ttammt  mit 
Tialaa  andern  aae  der  JUftteeeit  de«  Oalgenthami,  in 
welcher  der  Galgen  dat  A  und  O  der  Beehtepflege  war. 


*Die  Halsuhr  stets  bei  sich  tragen.  —  IHtrömia- 
m.  im. 

Einen  Kropf. 


1  Bat  es  der  dann  >,  dat  eiwich  hilt,  hadde  m&l 
de  Mü'ermann  sacht,  doa  was  eam  en  nig- 
gen  *  Backowen  infallen.  n^ettf.)  —  Hoffer,  774*. 
•)  Wai  gibt  et.  *)  Nener.  —  In  Mcoklenbarg:  Wat 
■Jlt  ok  ewig  hoUen,  iSr  dei  Murer,  da  füll  em  dei 
Baokawen  Iwwem  Kopp  in.  (Haabt,  ISö;  Hotjtr^  774.; 
In  Holeteltf:  Wat  tohaUt  6k  ewig  hoUen.  «id«  de 
Ml  -    -    -   - 

9  Bewer  halten  als  versprechen. 

Fr*.i    I«ei  eiTett  tont  dei  mSlet,  et  lei  parolei  lont  dei 


3  Damach  sich  einer  helt,  darnach  wird  er  ^vi(ler 

gehalten.  —  hikmaiM,  U,  57,  4;  Petri,  II,  S5. 

4  Das  wird  halten,  sagte  der  Schneider,  da  machte 

er  seinen  Schweinstall  mit  Zwimsf&den  fest. 

HtU.:  Dat  it  een  onwankelbare  teil,  tei  Füg,  en  hij  tag 

•eat*  awaTelitok  oTerelnd  itaan.    (Barr0bi>m^€,  I,  19t.; 

&  De  ene  holt  't  mit'n  Büdel,   de  anner  holt  't 

mit  *t  Geld,  war  holst  du  *t  mit?    Mit  de 

Hand.     rndeiAurg.J  —  Firmenieh,  /,  S»,  45. 

6  De  wat  holt,  de  wat  heft,  säd*  de  gode  Mann. 

fOmhItmf  ia  (Mtnbmrg.J  —   Hoeftr,  736;    Firmcniek. 
ni,  >5.  24. 

7  Ein   jeder  halte  sich  nach    seinem  stand.    — 

BtemAff.  ISI ;  Grmer,  f.  96;  Ütruxr,  I,  11 ;  Ntri,  II,  300. 

8  Es  hält  mich  niemand  bei  meinem  Rockzipfel. 

Ich  bin  f^ei,  nnabhlngig. 

9  Es  hält  so  lange  geflickt  als  ganz.  —  simrork.  um. 

10  Es  halte  nich  jeder  zu  den  Seinen. 

Engl.:  Itrtrj  ihecp  to  her  mate. 

1 1  Es  helt  nichts,  ohn  was  Gott  helt  —  Mh ,  11,  »i. 
li  Es  win  nicht  halb  gehalten ,  was  am  todtbetthe 

zugesagt  wirt.  —   MntwrA.  34 1.  6*9. 

13  Out  gehalten,  ist  halb  verkauft. 

14  Gut  g^ialte  ist  am  beste.    (Luzpru.) 

O'haltass  In  den  Sack  tchieben,  TerbMgen.  rerstecken. 
8o  trOcIet«  eich  ein  Dieb,  der  die  geitohlene  Waare 
eo  wohl  Tercteekt  hatte,  daii  man  rie  bei  ihm  nicht 
aafOaden  konnte. 
\\t  Halt  Bröring,  ik  sitt  noch  nich  ordntlich,  segt 
Backer  Will,  as  he  'ne  Mil  fürt  wier.   (Ueck- 

—  Ihefer.  UM. 


16  Halt  dich  das  dir  gut  kromen  sei.  —  Franck, 

I,  14«*».  Egenollf,  J7S*;  PHri.  II,  3Sf. 

Ji)ra»ck  gibt  dat  Spriohwort  ohne  Erklärung  nur  anter 
BelfOgnng  dei  lateiniiohen:  Benefloii  aceepti  memor 
eito. 

17  Halt  dich  nicht  so  gross,  du  weiit  nicht  was 

noch  kommen  kan.  —  Artri«!/.  M9. 

18  Halt  du  dich  wohl,  ich  kann  ea  nicht  —  Sim. 

rock,  1730. 

19  Hält  jeder  sich  selber  wie  er  soll,  so  steht  es 

allenthalben  wohl.  —  LohnngM,  l,Mi. 

20  U&lt  ta,  ich  liälden  nitl  Hält  tä,  ich  bUden 

nit,  soten  des  Schnigders  seinj  Schtäch  kine- 
nuander.  —  Schütter  ^  496. 

21  Halt,    was   du   hast,    kriegen   ist   mislioh.    — 

.Schotte/,  1188^ 
SS  Halt  was,  sagt  Maximilianus.  —  J/aiJl<«f,5ti*. 

23  Halte  dich  an  gute  Bäume,  wo  hast  du  guten 

Schatten ! 

24  Plalte  dich  an  gute  Leute,  so  wirst  du  auch  gut! 

25  Halte  dich  nicht  (für)  klug  und  lebe  für  dich, 

regieren  hat  viel  Müh'  auf  sich. 

26  Halte  mich,  ich  werde  wuthend. 

27  Halten  ist  besser  als  greifen. 

Der  liohere  Beiiti  iit  dem,  wai  man  ent  erwerben 

will,  vonuilehen.  . 

Böhmu:  htpii  Jett  dii  ho,  nea  ehvf  ho.    (Ctlatovaky,  M.) 
F^t.:  Miettx  vant  tenir  qua  conrir.    fCaAffr ,  16SS J 
Krain.:    Boljie  Je  derii  ga,  kot  loTi  ga.  —  Podohn«  Jett. 

(Ötlakoptky,  iM.) 
PotH.:  Lepitjr  harept  aii  ha  lala.    (C4Uüto9tkf,  «56.; 

28  Halten   ist  ein   anderes   und  Versprechen   ein 

anderes. 

Fr»,:  L'on  ne  tient  pai  toniiovn  oe  «in'on  promeL    (Lr- 
roux,  II,  'ihb.)  —  Promettre  et  tenlr  tont  deox. 

29  Halten  und  Schinden  ist  eins  so  viel  wie  das 

andere. 
Dan.:    Han  er  ikke  bedre  der  holder  end  den  der  flaaer. 
(Rohn  F,  373.; 

80  Halten  und  Wagenschmieren  halten  das  Fahren 
nicht  auf. 
Dan.:  At  beede  og  imare,  linker  ei  at  klare.    f/Vvt. 
da«.,  344.; 

31  Ilelp  holen   (halten),  8e(de)  Gerd,  do  had(de) 

he  'n  Mus  in  Tögel  (Zügel).  —  Hagen.  W,  14; 
Frommann,  VI,  9H3,  683. 

32  Help  holen,  se(de)  Gretj,  nn  har  en  Lfis  in  'n 

Tögel.  —  ttoefer,  400;  Sekütte,  II,  149. 

HelCt  haiton,  tagte  Orete,  and  hatte  eine  Lani  im 
ZOgcl  (gleioh  einem  unbändigen  Boiie).  -  Von  larielem 
und  unnOthigem  Aufbebeni  machen.  Sie  durfte  dat  Un- 
geciefer  wegthnn,  wie  manoher  durch  ein  Wort  ein 
Unhell  dampfen  könnte,  wocn  er  eine  ganie Strafjpredigt 
oder  Vertheidigungitohrifk  anwendet. 

33  Hoald  moal  hjrl  Kennstu  din  Mäur  nit?  sach 

de  Biur,  as  hä  ächter  dem  Buske  s&t  un  dr&it 
an  'n  Hasen  'rjutsprank.  (nemer  in  der  üraf- 
»chafl  Mark.)  —  Frommann ,  III ,  üb,  ». 

34  Hol  wiss,  wat  du  to  faten  best    fOidenburg.j  — 

ire«er:eiir«ii(f,  40M. 
36  HoU  di  an  ^n  Tun,  dei  Himmel  is  hocli.   (Ma-k- 

Ijafcuf fl  ) 

36  Holt  Püst,  segt  Füst     (Meckl0nburg.J 

37  Ich  halte  nichts  auf  einen,  sprach  der  MOnoh, 

der  nit  auf  eim  Fuss  ständlings  drei  Mass 
kann  höhlen.  —  KlMt^npitgel ,  to.  ii. 

38  Ik  hol  mi  an  de  Mast,  sagte  der  Matrose,  als 

ihm  beim  Schiffbruch  jemand  zurief:  Hol  di 
an  Gott. 

39  Jedermann  hält^s  mit  dem  grossen  Haufen. 

40  Man  hält  manchen  für  böse  und  manchen  für 

gut,  da  man  doch  beiden  Unrecht  thut. 

41  Man  sol  einen  nicht  halten,   wie  man  yhn  an- 

Alhet  —  Agriculn  1, 27 ;  Tappiua,  159*  ;  Lehmann,  W,  28 ; 
llenigch,  210,  40;  Setfxtld.  664;  Simrock,  4241. 

Hinter  einem  wenig  Tenprechenden  Aeniiem  iit  oft 
viel  Krfihrang,  riel  Kumt  und  groiie  Weliheit  rer- 
borgen. 
Lmt.:  Nemo  ex   aipectu  Jadicandni  eit.    (Bejfhati,  3SS.; 

42  Man  soll  eins  gegen  das  andere  halten. 

I  Lat.  ■  Parpnin  Jnxta  pun>uram  dijadleanda.  ^ftfkoU .  U-&.J 


287 


Halten 


Halten 


43  Nachdem  sich  einer  halt,  nachdem  redt  man 

ihm  nach.  —  Sutor,  S09. 

44  Nachdem  sich  einer  hält,  so  wird  er  gehalten. 
Lat.:  Ex  pnvo  gestu,  non  bonus,  aut  malus  ento.    (Su- 
tor, K4.; 

45  Sich  wohl  halten,  ist  nie  zu  spät 

46  Was  du  nicht  wilt  halten ,  das  soltu  auch  nicht 

geloben  ( versprechen ).  —  Petri ,  II,  59i ;  llenisdi, 

1462,38;  Graf,  330,  CS. 

47  Was  man  hält,  hat  man. 

Frz.:  II  n'eit  do  sür  que  ce  qa'on  tient.    (Cahier ,  1C70J 

48  Was  man  nicht  halten  kann,  muss  man  laufen 

la(sse)n  (fahren).  —  Peiri.ll,«H:  Simrock ,  42ii. 

Fr:.:   L*on  doit  laisser  aller  oo  que  l'on  n«  peat  tonir. 

(Leroux,  II,  253.J 
Lau:  Ubl  necease  est  Tinci,  expedit  causa  cedere.    (Seif 

6o<d,6SO;  Sutor,  ZI.) 

49  Was  man  nicht  halten  kann,  muss  man  nicht 

geloben.  —  Körte,  6500;  Simrodk,  4848. 
Dan.:  Holt  dot  diu  pen  har  skreTct,   og  meer  det  diu 
mund  har  lovet    (Prot,  dam.,  i99.) 

50  Was  man  nicht  halten  kann,  muss  man  ver- 

loren geben. 

51  Was    nicht    hält,    das    bricht.  —    Frischbier,  399; 

Ftischbier  *,  1455. 

52  Wat  ui'  holen  will,  mnt  basten  (bersten,  bre- 

chen, reissen).    (Oldenburg.)  —  Firmenich,  III,  il. 

53  Wenn  du  deck  gut  halst,  sau  säst  du  ök  en 

Kerel  hebben ,  de  reine  vor'n  Mäse  wegschitt, 
segt  de  Vader.  — -  (IlUdesheim.)  —  lloefer,  1099. 

54  Wenn  jeder  sich  hält,  wie  er  soll,  so  steht  es 

allenthalben  wohl.  —  Körte,  3163. 

55  Wer  drauf  halt,  dem  wird*s  wahr.  (OberMerreich.) 
5C  Wer  es  mit  keinem  hält,  vrird  von  allen  ge- 
schnellt. 

57  Wer  gut  hält,  der  hat  gut.  —  Körte,  6754. 

SoU.:  Die  trat  halt,  die  heeft  wat.    (Tunn.,  11,  10.; 
Lat.:    Bl  serves  qnod  habet,  hoc  comtneodaat  eapientes. 
(Falleraleben,  234.; 

58  Wer  hält,  dem  ( den)  hält  man  wieder.  —  Graf, 

624,  Sil;  .Simroc*,  4244 •;  EisdUnn,  275;  Petri,  II,  718. 

59  Wer  hält,  der  hat  und  nimmt,  wenn  er  bedarf. 

—  Weiahold,  32;  Petri,  II,  688  u.  718;  Ilerberger,  I,  612; 
//,  104. 

In  Schlesien  sehr  gewöhnlich ,  um  den  Segen  der  Spar- 
■amkeit  tu  beieichnen. 

CO  Wer  hält,  ist  so  gut,  als  wer  schindet. 

Frx.:  Autant  Tsut  celni  qui  tient,  que  celoi  qoi  ^corohe. 

(Goal,  1085.; 
lt.:  Taato  nä  rk  m  chi  tiene,  come  a  chi  soortica.    (Po*- 

zaglia,  841,  1.; 

61  Wer  hält,  vermehrt  sein  Geld. 

02  Wer  helt  hie  den  andern  i,  sprach  Rost  am  hals- 
eisen. —  Kloster,  X,  895. 

1)  Bei  Neander  steht:  Wer  helt  hie  einander  n. s.w. 
( Vgl.  Latendor/  II,  32.)  —  Antwort  Lnther's  auf  des 
Königs  von  England  L&sterscbrift. 

63  Wer  helt,  wenn  er  hat,  der  nimbt  (findet),  wenn 

er  (be)darff.  —  Manl.,  856;  Mathesy,  155**;  Thealnm 
Dialtdorum,  5G0*,  im  Sorytcuffel :  Putüi,  Ihutüla,  SCs'*. 
Lut.:  Bonus  iJervatius  facit  bouum  Bonifaciam.  (Manl.)  — 
Qui  colit  Servatimn,  coletur  a  Vincentio. 

64  Wer  kann  alles  halten,  was  in  der  Bibel  steht. 

—  SprichfPörterschat: ,  I,  200;  Schöner,  6;  Sauer,  384. 

65  Wer  nicht  hält,  dem  ist  man  nicht  zu  lialten 

schuldig. 
Frz.:  Frangenti  fldem  fides  frangatur  cidem.  (Segbold,  193.) 
CG  Wer  nit  helt,  was  er  zusagt,  dessen  trew  vnd 
glaub  hat  die  Jungfrawscliafil  verlohren.  — 

Lrhmann ,  929 ,  34 ;  Eisdcin ,  603. 

67  Wer  sich  selbst  wofür  helt,  von  dem  halten 

andere  Lent  auch  etwas.  —  Pi<tri,  II,  763. 

68  Wer  sich  wohl  hält ,  bedarf  keines  Rechtens  in 

der  Welt. 

Aber  „  es  kann  der  FrOmmste  nicht  im  Frieden  loben, 
wenn  es  dem  büsen  Kaclibar  nicht  gef&llt". 

69  Wer  sich  wohl  hält,  kommt  durchs  Land  hin- 

durch und  wieder  herdurch.  —  Scybold,  ii9. 

Lat.:  Optinius  viao  scipio  Tirtus  est.    (Snybvld,  419.; 

70  Wer  sich  zuletzt  hält,  der  hält  sich  am  besten. 
Fr:.:  II  ne  se  garde  pas  bien  qui  ne  se  garde  toi^ovn. 

(L^üux,  II,  2n5.; 


71  Wer  von  jhm  selber  viel  helt,  von  dem  halten 

ander  am  wenigsten.  —  Pän,  a,  m. 

72  Wer  will  (lir  etwas  gehalten  werden,  mnas  nkdii 

den  Esel  lassen  nir  die  Thür  gehen.  —  Uk- 

viann,  648,  89. 

Muss  nicht  in  seinen  Beden  seine  Dvaunlieit  oiu 
Unwissenheit  *ur  Schau  legen. 

73  Wer  za  viel  halten  will,  dem  entwiacht  es  gar. 
Frz.:  Qui  trop  embraas«,  mal  toeinL  (Sohn  /,  53^  —  <^ 

tout  tient,  tont  pert.    (Leroux,  11 1  Sil.; 

74  Wie  gehalten,  so  bezahlL 

75  Wie  man  sich  hält,  so  hat  man  Glück.  —  Set- 

bold,  191. 

76  Wie  man  uns  hält,  halten  wir  wieder.  —  Graf. 

530,  355. 

Oegenseitigkeit  bei  Vertragen.    „Wie  mau  TDa  haut, 
so  wollen  wier  sie  auch  halten.'*  (Ormibmmdem,  U,  SJ 

77  Wie  sich  einerhält  sein  Hauss,  so  hat  er  GIfiok 

ein  Giebel.  —  SiOor,  974. 

78  Wie  sich  einer  hält,  so  red't  man  ihm  nach. 

79  Wie  sich  einer  helt,  so  geht's  jhm  (so  wird  gr 

wieder  gehalten).  —  50y&oid,66i;  A(ri*lf,  tat: 

Ilenuch,  1436,  57;  Mathety,  184  *>. 
Lat. :  Ut  mores  sunt,  iu  fortona  respondet.  (Stffbold,  tSb.) 

80  Wofür  einer  will  gehalten  sein,  so  aoU  er  sicfa 

im  Werck  erweisen.  —  Lekmami ,  si»,  so. 

81  Wozu  sich  einer  helt,  da  hat  er  sein  Leblang 

gnug.  —  Petri,  II.  818;   Simroek,  4244;  Kßrte,  IW: 
Braun ,  I,  5322. 

*82  Das  hält  ewig,  und  wenn  morgen  ewig  wäre. 

(Samland.)  —  Frischbier  \  1453. 
*83  Das  hält  so  lange,  bis  es  entzwei  ist 

Spott  anf  eine  Sache,  die  wenig  Dauer  TWapricht. 
*84  Das  hält  von  elf  bis  Mittag,   dann   muss  es 

aber  gleich  schlagen.    (Nürtingen.) 
*85  Das  hält  wie  der  Katholische  Glaube,     (hnnm' 

sclttreig.) 

*36  Das  hält  wie  ein  loss  Armbrust.  —  Ckemaitiiu, 

III,  98 ;  Fischer,  PsaUer,  22'». 
*87  Das  hält  wie  Stahl  und  Eisen. 

Ist  sehr  fest. 
*88  Dat  hält  nct  Stech.    (Bedburg.) 
*89  Dat  hält  van  twelf  Uhr  bös  Medag.   (Mtun.)  — 
Firmenich,  /,  405,  806;  Simrodi,  12255. 

In  Ostpreussen  sagt  man :  Von  elf  bis  Mittag  t Frisch- 
hier,  126),  was  aber  denselben  Sinn  hat,  dst  die  Arbeiter 
dort  am  elf  Ulir  zu  Mittag  essen,  was  anch  ron  Naasan 
gilt.  (Kehrein ,  VII,  HO.; 
Jüd.-deutsek :  Das  halt  ron  Aleph  bis  Taw.  (TendloM ,  182.) 
Vom  ersten  bis  lotsten  Buchstaben  dei  hebriUschen 
Alphabets  ist  sclinell  geslhlt;  also  nicht  lang«. 

*  90  Dat  hält  van  Vespertit  bit  de  Ilauner  opflaiget 

(herlohn.)  —    Woeste,  86,  lOl. 
•91  Dat  hält  wie  e  Eckreduus.  —  FrwcAWcr  *,  i456. 

Es  ist  sehr  stark. 

*  92  Dat  hält  wie  'ne  Furz  cm  Schnnfdoch.  (Brdbwg.) 
*93  Er  hält  fester  als  ein  Blinder.  —  ihnrkftorif ,  s»5. 

Der  Bliude  ergreift  den  Gegenstand,  welcher  ihm  in 
den  Weg  kommt,  mit  ungewöhnlicher  Kraft  and  Hef- 
tigkeit. Daher  diese  Hudcnsart  auf  den  angewandt, 
der  t>ei  seinem  Vorsatse  nnerschatterlioh  beharrt. 
*94  Er  hält  mehr  auf  Kutteln,  als  alle  vier  Lid^ 
werth  sind.     (Schxeeit.) 

*)  Der  vierte  Theil  eines  gesohlachteten  BindM.  ~  Der 
Eingebildete,  fttr  sich  Kingcnommene. 

*95  Er  hält  sich  besser  an  der  Tafel,  als  auf  dem 

Pferde. 
*96  Er  hält  sich  frei  und  ofte.n  wie  die  KatEC  vor 

der  Maus. 

HuU.:  Hij  houdt  üich  Jaques. 

*97  Er  hält  sich  für  den  Grossinogul. 

Frz.:  D  so  rc-puto  un  &öni<iue  d'Espagne.   (Leroux,  II,  53.; 
*98  Er  hält  sich  wie  ein  Aal  beim  Schwanz  und 
ein  Weib  beim  Wort. 

Mit  der  Haud  ist  ein  Aal  nicht  leicht  ra  halt«m. 
Glaubt' mau  iiin  auch  noch  so  fest  ru  greifen,  «r  ent- 
schlüpft dennoch  suweilen.  Ho  ist  er  ein  Sinnbild  der 
Weiber  und  Höflinpro,  so  lange  nämlich  beide  so  un- 
schädlich bleiben,  als  der  Aal  ist. 

''\)0  Er  hält  viel  auf  ihn.  —  sauAross.  424. 

*  100  Er  hält,  was  er  verspricht. 

Scherzhaft  vom  Ueiahals,  der  das  Versproohan«  nickt 
gibt. 


289 


Halter  — Ilalve 


Halzon — Hammel 


290 


•101  Er  hält  'b  mit  dem,  der  gewinnt. 

Dmm,:  Man  holder  alt  med  don  der  vinder.  fProv.dan.,20a.) 

*102  Er  hält's  mit  dem  gedeckten  Tisch. 
•103  Er  httlt*8  wie  der  Rund  die  Fasten.  —  Limb, 
CkroHik;  Eüelein,  834;  Körte,  3M8. 

*  104  Er  hat  sich  g€4ialten,  das  die  feind  keyn  klag 

ab  jm  haben.  —  Franck,  I,  si^ 

•  105  Er  helt  wie  ein  loser  Bogen.  —  Herherger,  I,  808 

o.  >.  317;  Fitcher,  Ptaller,  429.  1. 
•106  Er   ist  zu  halten  gleich  als  ein  roh  Ay.  — 

/lniüdk.1639.  36. 
Lat.:  DifflcilU  vir.    (Henisch,  1639,  36.; 

•107  Er  ist  zn  halten,  wie  eyn  ale  bei  dem  schwantz. 

—   Tappiua,  IT*'. 
*i08  Er  lässt  sich  halten.  —  Samlioas ,  A2h. 
•109  Es  hält  SU  lange  geflickt  als  ganz.  —  Eisdvin,  215. 
•110  Es  mit  einem  halten. 

liim  zagetbaD,  seiner  Meinung "seiu. 

•111  Es  wird  schwer  (hart)  halten. 

Nur  mit  Habe  in  bewcrkitelligen  lein. 

•112  IIa  halt  wie  Botter  a  der  Sonn.   (Siegen.)  —  Fir- 

menich,  I ,  bVJ,  2. 
•113  Halt,  so  schnell  schiessen  die  Preusecn  nicht, 

sie  laden  erst.    C^'urtmgcn.j 
•114  Halten,  wie  der  Hase  bejTU  Pauckcr  (bei  der 

Trommel).  —  .V/Wfcwy,  267»». 
•115  He  hält  sick  as  de  Dan'  vor  Gadebusch.    (yfeck- 

Icnburg.)  —  Günther,  III. 

•116  He   hält   sick    as   de  Dreck   vor  Wihnachten. 

rMpcklenhurg  J  —   Günther ,  Ili 
•117  He  holt  nich  dicht.  —  Air/wrafd,  3i4. 
•118  Hol  achter  fast.  —  Eichwald .  904. 

•119  Hol  di  hart.  —   Eichwald .  SOb. 

•120  Ich  will's  halten  bei  meinem  Bart.     (Morgenlj 

•  1*21  Man  hält  jhn  wie  den  Judas  in  der  Carwoch.  — 

Lehnurin.  bO ,  24. 

♦  1*22  Sich  halten  wie  eine  Wöchnerin. 

Von    ängstlichen  Kranken   oder   Gesund heitiscrupu- 
Uuten. 
•123  Sich  mit  einem  halten.  —  Frmhhier  ^,  Ub3. 

Zur  Bezeichnung  eines  unerlaubten,  geBchlechtlichen 
VerbültuiSBeii. 

•124  biih  ZU  einem  halten.  —  / VmAfcirr ',  i454. 

Auhitnglichkcit  an  eine  Person. 

*  125  Sie  hält  sich  wie  eine  Braut.  —  W'rstermann'x  Mo- 

noliffhrift,  1861,  S.  416. 

*  126  Sie  hält  sicli  zu  ihrem  Mann  wie  der  Hase  zum 

Hunde.   —    liraun,  I,  1141. 
La:,:  Ula  iiianct  cum  viro,  ut  Icpus  cum  cane. 
Kalter. 

l>o  Holler'  kumt  de  erste  Drunk  lo.    COsifrivs.j  — 

Eichwald .  9W :   FvinmauH,  III,  430,  271:   Uiicren.  296; 
ll'iHJikiiletulcr.  lU. 
M  Dem,  der  das  (ilaa  halt. 
Haltam. 

•  Den  es  ok  van  Haltern  '.     fSiedtrrhrm. 
*)  Dorf  im  Kreise  Rees.  —  Gibt  nicht  gern. 
Haltfast. 

1  Besser  ein  Iliiltfest,  als  tausend  Hol  dir's!    (Serb.) 
•2  Es  ist  ein  llaltefest. 

Kiu  Polizei-  oder  Gerichtediener. 
Saltsorath. 

Sanci-Haltzurath  hat  Sanct-Wohlgethan  zu  Ge- 
fährten. —  Aörff,  ü.'>40. 
Lat..    Sinctua   enim   Servatius   coniitem   habet   Sanctum 
Bonifaciiim. 
SAlxing. 

1  l>at  du  de  Hälung  *  krigst.  —  Schütze ,  11 ,  8i. 

i)  Von  luilcu  =  holen,  bezoichnct  Zugwind,  der  auch 
wol  Illlwiud  bcisst.  —  Dass  du  zudammenfahren  mü- 
gestf  wie  vom  schnellen  Zugwind  getroffen. 

2  He  sitt  in  de  Hälung.  —  Schutze .  II ,  »i. 

1>,  h.  dem  Zugwind  ausgesetzt. 

•a  Ik  kr^-g  de  Hälung.  —  Sihutzr,  II.  bi. 

Ich  erschrak  wie  vom  Winde  erschüttert. 
H«lux&k«. 

Heruiiitr  lliihinke,   es   sitzen  schon   vier  dann, 
ri'rf  der  Kutscher,  als  ein  Lehrbub  hinten  uuf 
den  Wagen  sprang. 
Kalv*. 

i  Uevcr  de  Halve  (Seite)  ansehen.  —  Sthatze,  ll,  w. 

Jemand  leitwärta  aber  die  Achsel  vorüchtlich  ansehen. 
OBUTtCHXI  Spsichwürtes-Lsxikok.     II. 


2  Oever  de  Halve  brengen.  —  Märkische  Forschuugcn, 

/,  152. 

Uober  die  Seite  bringen,  worin  sich  die  ursprtlngUche 
Bedeutung  des  Wortes  erhalten  hat. 
Halsen. 

Bei  den  Halzon  lernt  man  hinken.  —  Eiitelein,  siS. 

Lat.:    Si  Juxta  claudum   habitos,    subclaudicare   disoea. 
(Eisatvin,  312.; 

Hambursr. 

1  Hamburg,  hast  du  Geld,  sagte  der  Besenbinder, 

hier  sind  Besen. 

Ein  Besenbinder  fuhr  auf  einem  Schiebkarren  eine 
Partie  Beton  nach  Hamburg,  um  sie  dort  zu  verkaufen. 
Als  er  nahe  der  Stadt  war,  setzte  er  den  Karren  nie- 
der und  sagte:  Nun,  Hamburg,  hast  du  Geld,  hier  ist 
Waare.  ( Braun,  Bibtiothek  dea  Frohainna  ,  Bd.  3,  Hft.  3« 
Nr.  82.; 

2  Hamburg,  hast  du  Geld,  so  kriegst  du  Waare. 

—  Lohrcngel,  II,  313. 

3  W' enn  Hamburg  mein  wir' ,  wollt'  ich's  in  Paria 

verthun.  —  Meisner,  106. 
Samen. 

1  Für  dem  Hamen  ist  nicht  gut  fischen.  —  Petn, 

II,  320. 

2  Man  muss  den  Hamen  auswerfen  und  ziehen. 

Dan.:  Kaaat  paa  kroog  og  holdt  om  da  kand.     (Pro9. 
dan.,  3M  u.  361.; 

*3  Achter  den  Hamen  fisken.  —  Eichwald.  7i9. 

♦  4  Ilammen  sengen.  —  Agricola  II,  140. 

„Ist  sich  allerla^  Lngen,  Finaatxon,  triegens  fleissi- 
gen,  Tnder  aim  schein,  als  maine  mans  trewllch  md 
gut.  —  Ich  kan  wollayohen  vnd  triegen,  ich  leUg,  da« 
sich  die  Balcken  biegen,  Hammen  sengen  ist  mein 
werck,  darumb  haw  ich  am  Schalekaberg.** 

*5  Mit  güldin  Hamen  fischen.  —  Ze^buch.  11,  CXXXVm''; 
llfninch.  1109,  64 ;  Luther'$  Ms.,  9 ;  Titchreden,  219  ^ ;  Eise- 
Icin,  275. 

„Mehr  in  die  gefahr  setzen  vnd  rerlieren  denn  ge- 
winnen." 
•6  Vor    dem    Hamciy  fischen.  —  Fabridus,  67;  Ege- 
»lül//,  295*;  ÄJr/tf,  2543. 

Von  unzeitigor,  verkehrter  Arbeit.  Eisetei*  erklärt 
die  Redcnsurt  auch:  Sich  vertheidigcn ,  ehe  man  beschul- 
digt wird,  was  mit  V.'jcnoi£  a.  a.  O.  übereinstimmt,  wo 
es  heisst :  „Wan  sich  einer  wil  schön  machen ,  ehe  er 
beklagt  wird,  das  heisset  für  dem  Hamen  fischen.  ** 
( Luther' s  Wtrki,  Yll,  277».; 
Hammel. 

1  Achter  öwer,   segt  Berg,  hast  minen  Hammel 

nich  sehn?  —  Horfer,b2. 

2  Hammel  und  Kind  munden  gut,  wenn  sie  nur 

halb  gebraten  sind. 

Frz. :   Mouton  bölant  et  boouf  saignant. 

3  Neuuundneunzig   Hammel    und   ein  Pfa£fe  sind 

hundert  Schf^öpfc. 

4  \Venn  du  mir  den  Hammel  schenkst,  so  schenk» 

ich  dir  das  FelL 

5  W^uor  de  Ilamel  get,   duor  gö  uch  de  Schot". 

(Siehcitbürg.-snchs.J  —  Schtuter,  193. 
♦6  Auf  besagten  Hammel  kommen.  —  Wurshach  II.  n\3. 
Die  Redensart  wird  angewandt,  wenn  jemand  von 
allem  Möglichen  redot,  nur  nicht  von  dem  (icgenstande, 
von  dem  or  reden  soll.  Sie  scLoint  aua  einem  Schwank 
entstanden,  den  Funtonelle  in  der  Einleitung  zum  Le- 
ben Curutfillf'n  erzählt.  Nach  Buchmaun  (6i«)  entstammt 
sie  einer  bordhmten  Faroe  des  l-'i.  Jahrhundorts :  L'Aco- 
i'iit  Path'TtiH,  deren  Verfiisaer  nach  den  nea^steu  Unter- 
suchungen doa  Bibliophilen  Jacoh  wahrscheinlich  I'h-rre 
Hlancfiif  int.  Ein  Tuchhändler  hat  seinen  Schttfer  ver- 
klagt, wi'il  er  Schafe  unterschlagen  hat.  Anstatt  aber 
dum  Richter  über  die  Hammel  Antwort  zu  ertheileu, 
Hpricht  or  von  dem  Tuche,  um  das  ihn  ein  Mann  be- 
trof/«-n,  den  er  im  Gericbtalocal  zu  erblicken  glaubt.  — 
Wenn  sie  nicht  ursprünglich  deutsch  ist,  raus«  sie  sehr 
bald  in  den  deutschen  VolkAmund  übergegangen  sein: 
eine  Annahme,  die  bei  den  damaligen  Verkehrsvcr- 
hältiiiiiitcn  <iohr  anfechtbar  erscheint,  denn  in  Fi- 
a'hiirt'*  i/f''Cfii-filkHttm/n;/(Klt)*trr,  VIII,  4.i;  heisst  es: 
„Aber  las-t  vns  dt-n  Wider  auff  vnscre  Hammel  wider- 
bringeu,  durvnn  vna  der  Bock  gebracht  hat.**  Auch 
M.if/ifii'i^  bßilient  w:h  in  seiner  Erklärung  Sirach's 
(Kai>.  tn)  n.iih  einer  lungern  Abschweifung  der  Worte: 
,,  Wir  koinniou  wiederum  zu  vnsorm  Schafstall  vnd  xn 
licu    Lcmui'jrii   vnd   Schafen,    die   vns   bolohlen   sein.' 

.':/./.'/,.■  ;y.  .•..">■•.; 

l-r:.:  licv.mir  ü  •^i-s  raoulon!«.    (Leroux .  I.  121.; 

*7  Er  kehrt  zu  seitirn  Ilämmein. 
•8  He  wet  sincn  llamel  to  leiden,  wo  Gras  wasst. 

19 


391 


Hammelbraten — Hammer 


Hämmerlein 


99S 


HaTnm  elbraten. 

Ein  Hammelbraten  in  eigener  Küche  ist  besser 
als  eine  Rehkeule  beim  Nachbar. 

Fri.:   Mieux  yaat  gioot  voisin  et  prochain,  qa*im   gros 
mouton  lointain.     (Leroux,  I,  ttil.) 
Hamxnelkopf. 

liamuielköpfe  geben  Bettelsuppen. 
Hammer. 

1  ileiiii  Hiimmer  ist  viel  Jammer. 

Nach  Abraham  «  Sancta  Clara  in  seinem  Etwas  für 
dl!-'.  (II)  ein  bekanntes  Sprichwort.  Wol  ron  den  Be- 
ticJiwcrden  des  Beruf«  der  Bchmiede. 

2  Besser  Hammer  als  Nagel.  —  Alimann  VI,  423. 

ö  Der  beste    Hammer   kann   kaltes   Eisen   nicht 
breit  schlagen. 

4  Der  Hammer  macht  krumme  Nägel  gerade. 

Dan.:  Hämmeren  retter  kroget  jem.    (Prot,  dan.y  271.^ 

5  Der  Hammer  muss  zur   Glocke  passen,    sonst 

gibt's  keinen  guten  Klang. 

6  Der  Hammer  schlägt  so  lange  auf  den  Amboss, 

bis  einer  zerspringt. 

Böhm.:  Kladivo  bije,  kovadlina  drz(,  az  aejedno  o  Amhi 
roznuBl.    (Öelakottky,  Z20.) 

7  Der  Hammer   und   der  Amboss   geben   harten 

Widerstoss.  —  Et«-/««,  275 .- 5>mroc/.-,  4245;  Bram, 

1,  1075. 
Mhd.:  Der  hamcr  und  der  amhoz  hAnt  vil  horten  wider- 

■t08.     (FrePiank.)    (Zingerle,  fi3.; 
Frz.:  A  dare  onclumc  marteau  de  plumc. 

8  Dieser  Hammer  schmiedet  solchen  Jammer. 

Der  Ton  auf  dieser;  durin  liegt  die  Ursache,  der  Grund 
zu  dem  Uebel;  es  kann  nicht  anders  sein. 

9  Ein  goldener  ( silberner}  Hammer  bricht  (öffnet) 

ein  eisernes  Thor.  —  Wincklcr,  I,  86;  Graf,  in,  8&; 

lifawi.  7,1077;  .Simrock,  4248;  Körte,  2546;  Eisclein.  27S. 

Die  Busaen:  Ein    goldenes   Hftmmerlein  zersprengt 

einen  ehernen  Amboss.     (Altmunn   17,  429  u.  i^Ü.) 

It. :  II  martel  d'argento  rompe  le  porto  di  ferro.  (Oaat,  846.^ 

10  Ein  goldner  Hammer   dringt   in  eine   eiserne 

Kammer.  —  Somenitidubchen ,  73. 
Engl.:  There  is  uo  lock  but  a  golden  kcy  will  open  it. 

(Goal,  846.; 
Frz. :  L'or  force  les  vorroux.    (Gaal,  846.;  —  Un  marteau 

d'argcnt  rompt  une  porte  de  fer.    (Bohn  I,  62.; 
It. :  U  martel  d'argento  spczsa  lo  porte  di  ferro.    (ZeiUer.) 
LuU:    Anrnm  per   medios   Ire    satellites,   et    pcrrumpere 

amat  saxa,  potentias  ictu  fiilminco.    (Uaal,  846.) 

11  Ein    guter   Hammer    findet    überall    Eisen    zu 

schmieden. 

12  Ein  guter  Hammer  macht  einen  guten  Schmied. 

13  Ein  Hammer  ohne  Amboss  schmiedet  wenig. 

Die  Russen :  Man  muss  nicht  blos  des  Hammers  wahr- 
nehmen, sondern  auch  des  Ambosses.    (Altmann  Vl.ill.j 

14  Ein  kleiner  Hammer  kann  einem  grossen  Nagel 

den  Weg  zeigen. 

Auch  russisch  Allmann   V,  88. 

Id  Ein  Silbern  Hammer  bricht  ein  eysern  Thor.  — 

Lehmann.  23.  30;  255.  32  u.  291,  59. 
I*än. :  Salv-hammcr  bryder  enart  jcrn-dor.  (Prot.  tlun. ,  fiOi».; 
Holl.:  Een  zilvereu  hamer  vcrbreekt  ijzcren  deuren.  (Uarre- 

Oo7»e>>,  7.  276**.; 

IG  Geht's  nicht  mit  dem  Hammer,  so  nimmt  man 
den  Stiel. 

JluU.:  Dio  met  den  hamer  uiet  kan,   dt(>  sme>ic  mut   dt-n 
staart.     (JIurreoouK:'; ,  I,  1:76.; 

17  Grosse  Hämmer  spielen  nicht  mit  kleinen  Nägeln. 
1»  Hammer  und  Feuer  niachen    störrig  Eisen  ge- 
schmeidig. 

liÜH.:    Uammor   og    ilJ    gistr    liart   jcru   eiuidigt.     (Prot, 
dan.,  Uli.) 

19  Liel)er  Hammer  als  Ambuss.  —  Kürie ,  2öU :  Sim- 
n.ch,  4'2i7:  l'.raun,  I,  1076. 

,.J)ien*  als  Ainbos«  nicht  dem  Leid,  nein,  sei   deines 
Li'idts  Hammer.*'    (JJ.  Maryjnrjf.) 
Frz.:    11    vaut    niicux    6tre    murteau    qu'euclume.      (Len- 
üroijt  659;   Hohn  /,  27/   Cahirr ,  (111.; 

■20  Man  muss  entweder  Hammer  oder  Amboss  sein. 

Nur  kein  Mitteldinjj,  eutwodir  kalt  oder  warm,  nur 
nicht  lau.  Freund  oder  Fi'ind,  liberal  oder  illiberal, 
aber  niciit  Überall,  d.  i.  bei  joder  rartti. 

"21   Mit  einem    hölzernen  Hammer  lässt  sich    kein 
Eisen  sclnniedeu. 
JJi.-U.:  Men  z;;l  lan«  wetten,  cor  racn  een  houtcn  liammcr 
scherp  iim;ikt.     (ILirrtKoitnv,  I,  27ti  "v' 

'2'2  üb  llammcv  oder  Amboss  zuerst  gewesen,   ist 
noch  nicht  ausgeinaeht. 


23  Wenn  der  Hammer  die  Zange  freit,  muuen  es 

die  Nägel  büssen.  —  Altmann  17,  852. 

24  Wenn    ich   Hammer  bin,    so    schlag*    ich    •]» 

Hammer;    bin  ich  Amboss,  so  leid'  ich  als 

Amboss. 
Engl.:  When  you  are  an  anvil,  lie  you  still;  when  7<m 

are  a  hammcr,  strike  your  fill.    (Gaat,  845.) 
IJoll.:  Als  ik  een  aanbeeld  ben,  UJd  ik  als  een  sanbeeM, 

roaar  als  ik  een  hamer  ben,  voeg  ik  mij  tot  slasn.  (Starrt' 

bonife,  I,  276.; 

25  Wer  mit  einem  silbernen  Hammer  anklopft,  den 

hört  man  bald. 

26  Wer  zwischen  dem  Hammer  vnd  Amboss  steckt, 

der  muss  sich  mit  der  gedult  vest  machen.  — 
Lehmann,  82,68. 

„Hammer  oder  Amboss  gilt  mir  gleich ,  »ber  ich  bitte, 
man  lege  mich  nicht  in  die  Mitte.**  (Sckweitser,  Wttt 
ttnd  Zeil,  297.; 

27  W^er  zwischen  Hammer   und   Amboss   konunt| 

der  wird  geschlagen. 

Aehnlich  russisch  Alttnann   VI,  397. 

♦28  Dat  di  de   Hamer   sla!     (8.  Donner  so.)  —  £w*- 
trafd.  716. 

Kämlioh  Thor's  Hammer.  Noch  aus  der  heidniiebeD 
Zeit,  und  steht  in  Beziehung  su  Donar  nebst  den  Be- 
griffen von  Tod  und  Teufel.  Statt  Hammer  wird  aocli 
wol  Teufel  gesetzt.  (Vgl.  Froiumann,  II,  503  u.  Grimm, 
Myth.,  166.)  Andere  VerwUnschungsfonneln  sind:  Daas 
dir  Sanot- Veiten  t  Dass  dich  der  Hitzel,  der  Donasr, 
der  Bärenhauter,  der  Geier,  der  Blitz  und  das  Wetter, 
Rübezahl,  Sanct  -  Florian  I    (Bemdt,  139.; 

•29  Entweder  Hammer  oder  Amboss. 

Die  Osmauen  satfou:  Entweder  Kamel  oder  Kamel- 
treiber.   (ScAlcchta  '.  46».; 

♦30  Er  will  wissen,  ob  Hammer  oder  Amboss  eher 

gewesen  ist.  —  wimkler,  xri,  25. 
♦31  Unter  den  Hammer  kommen.  —  w'urzbach  II ,  ifi. 

Von  etwas,  das  öffentlich  versteigert  wird. 

•32  Zwischen  hamer  vnd  amboss  kommen.  —  Fraarfc, 

//,  64^;  Körte,  2545. 

In  der  Klemme,  zwischen  Thttr  und  Angel,  nicht  ans, 
noch  ein,  weder  rechts  noch  links  können. 
Dan.:    Han  staaer  mellem  hammer  og  ambolten.    (Prot. 

dan.,  27  u.  l'7l.; 
Holt.:  Tusschcn  den  hamer  cn  het  aanbeeld.    (Harrt bonte«, 

/,  276;  Hohn  I,  :J39.; 
Poln.:  Mic?dzy  mluti'm  i  kowadiem. 
Hämmerlein. 

1  Der  Meister  Hiimmerli  geht   d'   Stegen   uf  int 

Käniiiicrli  und  d'  Stegen  ab  ins  Bett.  —  Kirch- 
hofer,  332. 

2  Der  Meister  Hümmerli  geht  zu   der  Magd  ins 

Kämmerli.  —   Kirchhofer,  3^'>. 

lieber  den  „Meister  1Iümrai>rll"  n.  4;  doch  ist's  mög» 
lieh,  dabs  das&olbc  in  diesem  und  dem  vorigen  Sprich- 
wort nur  dffl  Reimes  wegen  Btrlit,  wenn  auch  Kirtk 
ho/er  bemerkt,  es  sei  der  Klcriaoi  selir  leicht  gewesen, 
einen  Manu  ,  der  gu  solir  Über  sie  iicrvurragte,  cum  Ge- 
spött zu  machen. 

3  Was  zum  lläininorlein  geboren  ist,  wird  nie  ein 

Hammer. 
*4  Er  ist  ein  rechter  Meister  IlämmerlL    (Schtrciz.j 

—   Kirchhofer ,  79. 

Von  einem  ansserurdcntlich  geschickten  Manne,  einem 
eoh'onannten  Tatiscndküustler.  In  diesem  Sprieliworr 
wird  nach  Kir.'hhojW  das  Andenken  des  «u  Kempen  im 
HrzbiKthum  Küliv  13su  geborenen.  Kclehrttfu  Vropstes  and 
Chorliorrn  erhalten,  (ies  Vorf.iH»ors  des  ascetiscb  -  mysti- 
schen und  %-iulfaci»  anj^i-foehteueu  Werks:  l'vn  »Itr  Aach- 
fiil'j^  Chnxti,  2'/iiiuiis'  a  A^/iitit  eiflfentUchor  Käme  itt 
liamcrken  oder  Hämmerlein  (Malluolus).  Wie  AVrc/i- 
hu/:'r  hiii/.utü{tt,  iihortral"  er  Sfino  Zeitjis'onossen  au  iJe- 
hiirsarakeit.  zoti  sich  aber  durch  seiuji  leidenschait- 
lioltcn  AiiBfiLlle  ge^eu  dio  Ei Jf;»niiMsen  den  bittern  Has» 
diTB*'lb«:n  zu.  /.iic/t'/H  (iT.'»)  nagt  dage^'i-n:  Die  Beden^- 
art  riihrt  nicht  von  dem  iscUweizor  Magi<fterHämmerU;« 
(Malleolus)  hci-,  SDudvni  i»t  viel  iilter,  und  man  Ik- 
:'.(.ichiM.t  damit  den  Ti-ufel  oder  einen  Hexenmeister. 
PüHsenmachor.  Als  Uruud  tiir  diese  Iteltauptung  führt 
Lf  an,  du<*s  Leute  aus  den  Familien  Hilmmerliu  und 
Sclirat  mtiKtenM  sciiwarzci;  Ifaar  und  dunkle  Hautfarbe 
haben.  >Cebcnbei  verweist  er  auch  auf  GrÜHtn'»  Myth:- 
l'fji*^,  und  zwar  in  seiner  Weii^e  auf  dio  ganze,  nicht 
auf  einen  gewiSKon  Abschnitt  oder  eine  Seite.  Beisvr 
wäre  es  alh-rdiu««  gewesen,  er  hätte  aus  der  alten  Lite- 
ratur mit  be»tiuimter  Quellenangabe  nachgewiesen,  d*;"^ 
die  Redensari  vor  d<.-ai  Verfasser  der  Sach/vljr  Chrixti 
herc'it«  vorhanden  gewcöen  nei;  doch  ist  offenbar  di«' 
uinlatJu;  Behauptung,  dass  durch  Hiimmerliu  der  Tcufi'l 
oder  ein  Hexenmeister  und  Possenm&chcr  bezeichntt 
worden,  \jcl  leichter. 


293 


Hummern — Hand 


Hand 


294 


* 5  Meister   Hämmerlein   bosst   an.  —  Lisi-'.nin^in: 
Braun,  /,  1078. 

EiseleiH  hat  Grimm  hinter  die  Redensart  gotchricben, 
ster  nicht  das  Werk,  aas  der  sie  entlehnt  (wahrschein- 
lich JtjftAotvffie) ,  noch  viel  weniger  die  äeito.  Zur  Er- 
läuterung findet  sich  dabei:  der  Teufel;  Donner  und 
Teufel,  Donner  und  Doria. 


1  Vom   blossen  Hämmern   wird  der  Thon  nicht 

hart.  —  AUmann  VI,  398. 

2  Wer   hämmern   wiU,    muss    nicht    zur   Zange 

greifen. 

Auch  die  Bussen  sprechen  die  Erfahrung  aus :  Es  bat 
mancher  hAnuuem  wollen,  der  cur  Zange  griff.  (AU- 
Hiaitm   VI,  412.^ 

3  Wohl  gehämmert  und  tibel  gemacht,    ist  nur 

halbe  Meistcrschatl.  —  Kurte,  *iii. 

Fleivs  ohne  Kunstgeschick. 
'SLuaxxMTUchltLgm 

Ein  Hammerschlag  bringt  den  Nagel  weiter  als 
hundert  Faustschläge. 

AohnUch  russiiich  Altmunn   VI,  SOti. 
iipaL 
•£r  ist  ein  Hampel  (Hampelmann).    f.Yüa^au.;  — 

Kehrcin,  17/,  HO. 


1  Dem    Üeissigcn   Hamster   schadet   der   Winter 

nicht.  —  ifprichirörlertiarlen ,  28;  Körte,  2347;  5tm- 
rovk,  4250;  Deutsche  Jugendhldtter  von  Petermann,  1861, 
>r.  18;  Uram,  I,  1079. 

2  Der  Hamster  baut  erst  das  Haus,  dann  geht  er 

nach  Körnern  aus. 

3  Der  Hamster  frajjt  nicht,   wem  er  die  Körner 

stiehlt. 

4  Ein  Hamster  bestiehlt  den  andern. 

5  Ein   Hamster   muss   seine   Taschen   oft  füllen, 

ehe  der  Keller  voll  wird. 

6  Ein  kluger  (reicher)  Hamster  hat  seine  Keller  tief. 

7  Je  mehr  der  Hamster  einträgt,  je  mehr  tragen 

seine  Erben  aus. 

8  Sind  zwei  Hamster  in  Einem  Haus,  so  ist  bald 

der  Friede  aus. 

1  Alle  Hand'  voll  to  dobiie,  seggt  de  ol  Zahl- 

luanu*,  QU  heft  man  ene    (iH^tcrhunj.J  —  Frisch- 
fiut  -,  1469. 
'j  Dor  Name  oinof»  Fvldwüchters  in  lustcrburg. 

2  Alten   Häuden   hilft    kein   Magelschminken.  — 

/,«;<«.  Mayii:in ,  AA.Y,  251. 
Kuisiüch  AUmann    V ,  8.'i. 

3  An    schlüpfrigen    Händen   bleibt    leicht    etwas 

kleben. 

4  Au  schmierigen  Händen  bleibt  viel  hängen.  — 

Eisi\e\n,  l'Ts;  Siinrock  ,  42i>l'. 

h  Andere  Hand,  ander  Glück. 

Wcitilisch   in   der  Oborlauaitz:    Druha   ruka,    druhjo 
sbuxo.  —  lu  der  Xiederlausitz:  Druga  ruka,  druga  glika. 
S'^kiit.:  .Vvai.  roka.  jiiiu  stetitf.    {ÖHakovsky,  150.) 

C  Andere    Hände     haben    immer     die     fettesten 
Schnitte. 

BvKiH.:  V  cLiich  rukou  vzdy  vetil  kr^jlc.     (Ctlakuvskn ,  109.; 
7  Aene  Hüiid  giht  an  bang.  —  Luhreniji'l ,  l ,  15. 

5  As  ms>.n  en  Hand  ümkirt ,    ligt  en  Miusch   up 

den  uunt-m ,  har  jene  lütj  Dieni  seggt.  (HoUt.) 

—  Sdiütti-,  in,  IUI;  /iiii/tn.  99,  33;  lloeier.  224. 

9  Aus  der  Hand  in  den  Mund  gibt  schlechte  Nah- 

rung (Haushaltung)  kund.  —  horte,  2iW ;  Sim- 

r(.ik.4:ffr9. 

10  Aus  einer  unglücklichen  Hand  muss  man  nicht 

wahrsagen. 

D.  h.  aus  «'intr  solchon,  die  Sclilimmes  su  verkünden 
ui-bote.     Kiun:   man  still  os  vermoidou,    sich  zum  Ver- 
kiinder  Ton  L'nglucksbotschuftcn  zu  macheu. 
B>'hiu.:  7.  nobezk^ch  rukuu  uehüdoj.     (ittakutsky ,  24tf.J 

11  Aus  erster  Hand  ist  der  beste  Kauf. 

Lau.:  Af  forste  haaiid  er  beite  kiob;  tbi  i  auden  og  trcilie 
büaii'i  bliwr  üvt  ilyrerv.     (J'roe.  Uun,,'dA2.) 

12  Au-s  Ilachor  band   kan  man  kein  Haar  rupfien. 

—  I.tbmtinr.,  Mo.  11. 

Ld",.:  Ondt  er  at  i>lukke  haar  (>(  loo.     (l'ror.  dan. ,  4^7.) 

lli  beide  Hände  müssen  dem  (einen)  Kopf  dienen. 

—  Sihlechta,  111. 


14  Bereite  Hand  lobt  alles  Land.  —  Simrodt,  4356; 

Körte,  2S51. 

15  Besser  die  Hand  in  einem  Kuhfladen  als  in  frem- 

dem Golde.  —  Meisner,  »;  Simrock,  8860. 

16  Besser  die  Hand  reichen,  als  stehlen. 

Lieber  die  Hand  nach  einem  Almosen  ausstreoken, 
als  nach  fremdem  SIgenthum  und  dann  mit  dem  Hals« 
bttssen. 

17  Besser  die  Hand  schlägt,  als  die  Zunge  sticht. 
Firx.:  Myeulx  vault  des  mains  ostre  battn  quo  de  langue 

estre  fem.    (B»oiU,  II,  85.; 
Lat.:  Praestat  manibus  intordum  quam  labiis  oa«dl.   (Bo- 
vin, II,  85.;  ^ 

18  Besser  die  Hand  verlieren  als  den  Kopf. 

Frz.:  Mienx  vaut  tendre  la  main  que  le  cou.    (Caiier,  9dl.; 

19  Besser  die  Hand  zittern  von  trincken  als  von 

hcncken.  —  Cruter,  III,  9;  Körte,2hdl. 

20  Besser  einmal  helfen  mit  der  Hand  als  zweimal 

mit  dem  Maul, 

Dan,:  Haandö-hielp  er  bedre  end  mundo -hielp.  (Prov. 
dan. .  26.'i.; 

31  Besser  eins  in  der  Hand  als  zwei  über  Land. 

22  Besser  in  die  Hand  des  Herrn  fallen  als  in  die 

Hand  der  Menschen.  —  Opel,  S76. 

23  Besser  mit  den  Händen  erwerben,  als  von  rei- 

chen Vettern  erben. 

Soll.:  Beter  op  eene  «erlijke  wijze  mit  do  banden  geld 
te  winnen,  dan  dit  op  eene  gemakkelijko  wiixe  te  ervon. 
(HarreOomee,  I,  276»*.; 

24  Betrüg! iche  Hand  macht  arm. 

NvU.:    De   bodriegelijke  band  maakt  arm.    (Uarrtbomie, 

I,  276.;  ' 

25  Blutige  Hand  mag  kein  Erbgut  empfahen.  — 

Graf.  211.  201. 

In  Ostfrieslund:  De  bloedige  band  mach  nioht  Loff- 
guit  entlangon.    {Wicht,  II,  128,  431.; 

26  Boshafte  Hände  nehmen  ein  schändliches  Ende. 

Dan. :  liaand  som  vaade  giorer  sorg  tilrede.  (Prov.  dan.,  264.; 

27  Chalt  Hand,    früsch   Herz.     (Luzcm.J  —  Schweiz, 

II,  243 .  79. 

28  De  eine  Hand  recket  (reichet)  der  andern.   (Han- 

nover.j  —  Sihambach,  75. 

29  De  in  de  en  Hand  fleut  un  in  de  anner  wünscht, 

hett    in    beid    lik    väl.     (Strelitt.J  —  Firmenich, 

III,  73,  118. 

30  De  lang  Hand  mäht  der  möde  Mann,   (itedburg.) 

31  De  lang  Hand  mäht  Heu  un  et  Wedder  noch 

besser.      (Bedburg.) 

32  De  sin  Hand  tuschen  Born    und  Borke  steckt^ 

klemmt  sick.  (Oatfries.J  —  Frommann.  IV,  142,  345; 
Eichieald,  717. 

33  Dein  eygen  Hand  dich  nehren  sol,  so   lebstu 

recht  vnd  geht  dir  wol.  —  Gesind  Teufel  im  Thea- 
tivm  Diabulorum .  235  ^. 

34  Der  freigebigen  Hand  fehlt  es  an  Freunden  nicht. 

Däu.:  Kunde  hsender  gjare  mange  venner.    (Bohn  I,  396.; 

35  Der  gesammten  Hand  muss  man  Folge  leisten. 

—   Eutenhurt.Gdl:   llillebrand ,  8i ,  111;   Pistor.,  F,  92; 
ll.rtiM.  42;  Simrock,  3462;  Eiselein,  228. 

Dies  Sprichwort  bezieht  sich  aufs  Lebnrecht  und  er- 
klärt sich  aus  demselben.  Unter  der  „  gesammton  Hand  " 
ist  nämlich  eine  Art  der  Bolehnuiig  zu  Terstehen,  die 
mebrcru  auf  einmal  geschieht,  wobei  jedoch  nur  einer 
der  Belehnten  zum  wirklichen  Besitz  des  Lehne  gelangt, 
während  die  iibriKcn  es  erst  nach  demnelben,  dem  Brb- 
gani^srcchte  gomiiss,  erhaUeu.  Es  war  nun  die  Pflicht 
jedes  Mitbelohutcn  bei  einer  Veränderung  des  Lehns- 
herrn ,  sich  dem  Nachfolger  desselben  darzustellen  und 
mittels  Ablcgung  des  Lebnoidcs  die  Lohne  zu  erneuern. 
Dies  nannte  nmn :  der ,,  gesAmmten  Hand  Folge  leisten  ". 
Dus  Wort  I.Folge"  hoisst  hier  su  viel,  wie  es  in  den 
deutschen  Lehusgeset/.eu  des  Mittelalters  häufig  vor- 
kommt, als  Bitte  um  Erneuerung  der  Bclebnuug. 

36  Der  mit  Händen  vnnd  Füssen  in  die  sach  ist 

gefallen,  der  feilet  mit  Händen  vnnd  Füssen 
wider  darvon.  —  /.p/iwonw,  277,  43. 

37  Der  muss  eine  glückliche  Hand  haben,  der  das 

Glück  fas.«?en  (ergreifen)  will. 

Die  KuK<>t>u  Iiahen:  Um  das  OlUck  zu  greifen,  muss 
in.-tn  (ii>lbat  eine  glückliche  Hand  haben.  (AUinann 
VI,  177.; 

38  Der  reini-n  lliintl  deckt  Gott  den  Tisch. 

Frz.:  A  maiii  lav^'o  Dieu  ouvoio  uu  bon  repa*.  ^  ▲ 
lavöe  Dicu  manie  le  rej-as.    (Leroux,  I,  liS.; 

19* 


295 


Hand 


Hand 


296 


39  Der  schafifenden  Hand  fehlt^s  nicht  an  Brot 
BolL:  De  werende  hmnt  wordt  immer  raad.    (Harrebomee, 

I.  277».; 

Lat.:  Palma  laboriosa  valet,  nil  accidjosa.  (Fallcrs- 
l'-bfn,  302.; 

40  Dessen  Hände  nicht  werben,  der  wird  an  Bra- 

ten (Kuchen)  nicht  sterben. 

41  Deutsche  Hand,  sicheres  Pfand.  —  Spricftirörfcr- 

gavien,  121. 
Zara  Buhme  dentschor  Ehrlichkeit  und  Treue. 

42  Di»^   blutige  Hand  nimmt  kein  Erbe.  —  Einen- 

/»irt.  316;  Estor,  II,  250  u.  382;  IliUebrand,  149,  209; 
IHstor.,  III,  83;  Eiselein,  147;  Graf,  211,  200;  Sim- 
rock,  2090. 

Durch  dies,  aus  dem  römischen  Bechte  entlehnte  und 
in  den  Niederlanden  mehr  als  in  Deutechland  Übliche 
Sprichwort  wird  angezeigt,  daes  der,  welcher  einen 
andern  umgebracht  oder  doch  rerwundet,  ttberhaapt 
seine  Hand  mit  einem  Verbrechen  befleckt  und  sich  da- 
durch von  der  Verwandtsohafi  ausgeschlossen  hat  —  im 
Sprichwort  durch  die  „blutige  Hand**  bexeichnet  — , 
▼on  der  Erbschaft  aasgeschlossen  sei,  wenn  er  der 
nächste  Erbe  des  Ermordeten  war  oder  Hoffnung  hatte, 
es  infolge  eines  Testaments  zu  werden.  Einige  Aus- 
leger wenden  das  Gesetz  auch  auf  die  an,  welche  Per- 
sonen, die  sie  zu  beerben  hoffen,  ohne  die  nöthige 
Pflege  in  ihrer  Krankheit  oder  ohne  rechtzeitige  Ärzt- 
liche Hülfe  lassen  u.  dgl.,  was  die  „  blutige  Hand"  in 
der  weitem  Bedeutung  ist. 

Aufrief.:  Thiu  blodich  haut  ne  mey  neue  lawa  fagia. 
(Richthof en,  20.^.; 

Roll.:  De  blofldige  band  neemt  gcenc  crfenis  (oder:  erft 
niet).    (harrebomee  ,  I,  276.) 

43  Die  breite  band  schmückt  wol.  —  llenigch.  497,  33; 

Petri,  II,  125. 
Lat. :  Larga  manus.    (Heniich ,  497 ,  33.; 

44  Die   erste  Hand    des  Gerichts    ist  der  König. 

(9.  Gericht  3  u.  11.)  —   Craf ,  403,  13. 

45  Die  fleissige  Hand  erwirbt,  die  faule  (Hand) 

verdirbt. 

46  Die  fleissige  Hand  nehret  Gott.  —  Peiri,  //,  127. 

47  Die  geringere  Hand  zieht  die  Kinder  nach  sich. 

—  Graf,  58,  219. 

Spricht  den  Beohtssatz   aus,   dass  das  Kind,  wenn 
eins   Ton    den   Aelteni    unfrei,    ebenfalls    unfrei   ist. 
(8.  Kind.) 
Mhd,:  Dy  ring  hantt  xuioht  dy  Kind  nach  Jm.    (Maurer, 

II,  104.; 

48  Die  Hand   am  Hut   kostet  nicht  viel   und  ist 

doch  gut. 

Heinrich  IV.  Ton  Frankreich  liebte  zu  sagen:  „Tou- 
jonrs  la  main  an  bonnet  no  coäte  rien  et  bon  est.'* 

49  Die  Hand  an  den  Pflug  gibt  Brot  genug. 

Holl.:  Hand  aan  den  plocg,  zoo  zal't  God  vorderen.  —  Sla 
handen  aan,  zoo  zal't  wel  gaan.  (Ilarrebumee ,  1 ,  278 
u.  282J 

50  Die  Hand  des  Armen  ist  Gottes  Schatzkammer. 

Nämlich  die  Hand  des  Armen,  der  es  ohne  seine 
Schuld  ist. 

51  Die  Hand  dess,  der  hat,  reicht  weiter  als  die 

Schleuder  dess,  der  borgt. 

52  Die  band,  die  den  eid  aufuimpt,  kan  jhn  auch 

wider  erlassen.  —  llnmch,  823,  24;  Graf,  525,  328; 
Sirnrock,  1902. 

53  Die  Hand,  die  man  nicht  abhauen  kann,  muss 

man  küssen. 

54  Die  Hand  Gottes  schlcgt  manchen  stoltzen  Held 

zu  Todt.  —   Petri,  II,  130;  llniiuh,  1Ü93,  41. 

55  Die  Hand  hat  fünf  Finger,  aber  jeder  ist  anders. 

BChm. :  Ruka  m4  pet  prstuv,  a knidy  jin^.   (C^takovsky,  403.) 

56  Die  Hand  ist  ein  halbes  Leben.  —  Graf,  323,291. 

Vom  Wergeid  (s.  d.),  d.  h.  der  Entschädigung,  welche 
die  Familie  für  die  Tüdtung  oder  Veratüinmelung  eines 
ihrer  Mitglieder  forderte.  Das  obige  Sprichwort  sagt 
nun,  dass  für  dpn  Verlust  einer  Hand  die  Hülfte  des 
ftlr  Tödtanit  bestimmten  Betrug«  gefordert  ward. 
Altfries.:  Thiu  Land  is  en  halff  liff.    (liichthofni,  3.18,  2.; 

57  Die  Hand  küssen,  welche  sclüägt,  ist  hündisch. 

—  /{i>A^ ,  Eitele  und  Ueinvlr. 

58  Die  Hand  muss  den  Kopf  schützen. 

Dan.:  Det  er  en  ond  haand,  der  ei  vil  sit  hoved  vcirge. 
(ßoh»  II,  359.; 

59  Die  Hund  muss  gelöst  werden,  wo  sie  gebun- 

den ist  —   Graf,  111,  273. 

Von  der  Gewflhrspfticht.  Wenn  man  eine  Sache  je- 
mand freiwillig  leihweise  aberlns^on  hat,  so  kann  man 
sie  nur  von  diesem  und  nicht  von  einem  dritten,  an  den 
e'.e  übergegangen  wäre,  zurückfordern. 


60  Die  Hand  muss  klüger  als  die  Zwage  sein. 

61  Die  Hand  muss  langsamer  sein  als  die  Zm^ 

62  Die  Hand  muss  nicht  alles  thun ,  was  die  Zunge 

sagt. 
Span. :  La  mano  cnerda  no  hace  todo  lo  que  dioe  1»  leagn. 
(Bohn  I.  227;  Cahier,  3490.; 

63  Die  Hand,   so  an  dem  Wegscheid  steht,  zeigt 

einen  Weg,  den  sie  nicht  geht  —  /Viri,  //,  19S; 
Eiftdcin,  277. 
Lat.:  Saepe  manus  fixa  in  directo  tramite  campl,  monstrat 
iter  rectum,  per  quod  non  ambnlat  ipsa.    (Kiaetein,  177.; 

64  Die  Hand,  so  den  Eid  aufnimpt,  kan  jhn  auch 

wider  erlassen.  —  Petri,  U,  18O;  Henitdk,  823,  M; 
Eisenliart,  557;  Pistor.,  11,56;  Ilawl.,  18;  llertiut,!,»; 
IliUebrand,  229,  336;  Sailer,  251;  Simrock ,  1902. 

Derjenige,  zu  dessen  Gunsten  ein  anderer  etwas  eid- 
lich versprochen  hat,  kann  ihn  auch  von  der  BzlUIuiff 
des  Versprochenen  entbinden,  ohne  dass  es  einer  ge- 
■  richtlichen  Lossprechnng  vom  Eide  tOx  den,  der  ihn 

Seieistet   hat,   wie   sie    das  geistliche  Becht,  welches 
en  Eid  für  unverletzlich  erklArt,  bedarfl 

65  Die  Hand  vom  Sacke,  das  Mehl  ist  verkauft  — 

Simrock,  2484;  A'örte,  2573'*. 

66  Die  Hand  vom  Sack,  sagt  der  Bettelmann. 

67  Die  Hand  von  der  Butten,  es  sind  Weinbeeren 

drin.  —  .Simrot*.  4285;  A'örtc,  2573*. 

In  Schwaben:  D'  Hand  vom  Butta,  's  sind  Weinbeer 
drinn.    (yefflen,  454.; 

68  Die  Hand  von  der  Butten,  es  sind  Weinbeeren 

darin,  sagte  der  Abt  zum  Mönch,  als  er  die 
Nonne  küssen  wollte.  —  KloftersjHi-gel ,  9,  ss. 

69  Die  Hand  von  der  Butter,  die  Haare  sind  heraus. 

—  SimroOi,  4286. 

70  Die  Hand  vor  den  Mund,  das  ist  gesund. 

Holt.:  Hand  voor  mond  is  gesond.    (HarreboMee ,  I,  278.; 

71  Die  Hand  wächst  dem  noch  aus  dem  Grabe, 

der  seine  Aeltem  schlägt. 

Dieser  Glaube  hielt  manchen  rohen  Nataransbrnch 
in  Ordnung.  J.  Weber  (Uemokritot,  fV,  66  u.  67;  be- 
merkt  in  Betroff  dieser  ,. Fraubasenlehre":  „Unsere 
Grossmütter  waren  nicht  so  dumm,  als  naseweise  Jngend 
glauben  mag;  sie  hingen  ihren  moralischen  Sprfichel- 
chen  Klötzchen  an,  um  sie  desto  besser  flüchtiger  Ju- 
gend  einzuprägen.  Wenn  dn  das  Messer  auf  den  Kfickea 
legst,  sagten  sie,  so  schneiden  sich  die  Englein.  Wenn 
man  abends  in  den  Spiegel  guckt,  guckt  der  Gottseibeiona 
heraus.  Mache  kleine  Schritte,  sanften  sie  zu  den  M id- 
ohen,  du  wirst  sonst  ein  Junge.  Und  den  Jongan: 
Wenn  du  auf  einen  Baum  siehst ,  worauf  ein  ÜCidchen 
steht,  wirst  du  blind.  Der  Glaube,  Garn,  von  juagea 
Mädchen  gesponnen,  sei  gut  gegen  Hexerei  nnd  Gicht, 
es  gäbe  da»  beste  Hasonfutter  und  bei  Freiacfaiessen 
Gewinn ,  es  mache  fest  gegen  Hieb  und  Schuis,  gewohnte 
zur  Spindel;  und  der  Glaube:  Die  Katze  putst  sich,  es 
kommen  Gftste,  viel  Hausschlampen  an  grAssere  Rein- 
lichkeit, nie  Fraubasenlehre :  Leere  Eier  mnas  4ian 
zerbrechen,  sonst  essen  die  Hexen  mit,  beruht  auf  der 
Erfahrung,  dass  Hennen  nnzcrquetschte  Eierschalen 
gern  auffressen  nnd  dadurch  auch  volle  Eier  flressen 
lernen.  Der  Sati::  Einer  Bruthenne  muss  man  die 
Eier  ,in  ungerader  Zahl  unterlegen,  hat  seinen  Grund 
darin,  dass  sie  so  dichter  beisammcnliegen.  Eine  kri- 
hendo  Henne  bedeutet  Unglück ;  denn  sie  fängt  dann 
in  der  Hegel  an  fott  zu  werden  und  legt  keine  Eier  mehr. 
Der  Aberglaube:  Der  Alp  holt  ein  allein  gelassenes 
Kind  und  legt  einen  Wechselbalg  unter,  maohte  die 
W&rterinnen  aufincrkaamer.  Nichts  beweist  besser  den 
Ockonomiegeist  unHcrcr  guten  Alten,  als  ihre  Lehre: 
Wer  das  Salzfässclien  uniatöast,  bekommt  Verdruss." 

73  Die  Hand,  welche  kurz  ist,  andern  Dienste  zu 
leisten,  soll  nicht  nach  hohen  Stellen  langen. 

—  liunkhnrdt.  694. 

Denn  der,  welcher  keiner  Aufopferung  für  ander«* 
fähig,  verdient  keine  hohe  Stellung. 

73  Die  Hand  will  allzeit  an  der  Wunde   sein.  — 

Wincklcr,  V.  75. 

74  Die  Hand  wird  gelöst,  wie  sie  gebunden  ist.  — 

Graf,  23.". .  74. 

Wie  ein  Vertrag  nur  durch  gegenseitige  Ueberein- 
stimmung  der  betreffenden  Personen  entsteht,  ao  kann 
er  auch  nur  durch  gegenseitige  Einwilligung  aufgelöst 
worden.  Das  Sprichwort  stammt  ans  dem  rOmischen 
Hecht.  In  Hamburg:  Do  haut  schal  werden  gheloszet, 
dar  he  wert  ghcbunden.    (Lapp^nbenj ,  247,  4.; 

75  Die  Hand  wird  gerühmt  und  der  Meissel  hat*s 

gcthau. 

76  Die  lliiud  zu  Hof  haben  keine  Hertzen.  ^  ^«h- 

mann,  3Ö0,  49. 


297 


Hand 


Hand 


298 


77  Die  Hände  am  Kocken,  die  Augen  an  der  Thür. 

Von  der  Haasfran. 

78  Die  Hände  ins  Wasser ;  fängst  du  keinen  Fisch, 

•o  werden  sie  doch  nass  und  rein. 

79  Die  Hände  reiben,  heisst  nicht  Balgentreten;  und 

auf  den  Knien  liegen  ist  nicht  beten. 

80  Die  Hände  vergessen  leicht,  was  der  Mund  ver- 

sprochen hat. 
Bi  Die  hend  helffen  dem  kopif  mehr  als  die  Füss. 
—  Lehmann,  5S7,  H. 

82  Die  Hend  können  dem  Kopfif  mehr  helffen  als 

die  FÜBS.  —  Lehmann,  378,  76. 

83  Die  kramme  Hand  kendt  man  zu  Hofe.  —  Agri- 

cola  11,  124;  Egenolff.  34';  Petri,  II,  135;  Kvrlt;,  25*9 ; 
Eu^ein,  277;  Simrock,  4828. 
Zo/..-  Clanditur  oranti,  sed  paDditnr  anla  ferfinti.    (Phi- 
lippi,  I,  M;  Sfybold,  11.) 

84  Die  krumme  Hand  zu  Hofe  thut  das  Beste.  — 

Herherger,  I,  638. 

„Nach   der   Hoflente  Symbola:    Da  capias,   quaerat 
plvrima  pauca,  nihiL*^ 

85  Die  linke  Hand  geht  von  Herzen.  —  Pisior.,  v,  26 ; 

Eüetein.  979;  Körte,  2571 :  Simrock,  4268 ;  Braun,  1, 1103. 
„Die  lincke  gibt  von  hertzen.**  (Keller,  17U"J  — 
Heirathen  lur  linken  Hand,  sagt  man,  geschehen  aue 
Liebe.  Sind  etwa  daher  viele  unserer  Ehen  so  kalt,  weil 
«ie  mit  der  rechten  Hand  geschlossen  werden? 
It.:  La  mano  sinistra  ö  la  mano  del  cnore.    (Ptutaglia, 

212,  1.; 

86  Die  linke  Hand  ist  der  rechten  nicht  so  nötig 

als  einigkeit   den  Ichrem  in  reiner  lehr.  — 

HrnwcÄ,  838,  47;    Petri,  I,  26. 

87  Die  linke  Hand  juckt  mir,  ich  werde  Geld  be- 

kommen. —  Frijichbier^,  14.S9. 

Das  Jncken  der  rechten  Hand  dagegen  soll  Ausgeben 
von  Geld  andeuten. 

88  Die  linke  Iland  soll  nicht  wissen,  was  die  rechte 

thut.   —   ISslor. ,  l,  40. 
Leider  wissen  sie  oft  beide  nicht,  was  sie  than. 
BißH.:  Laat  de   linker  band   niet    weten,    wat  de  regter 
doet.    (Harrfbomrf,  /.  281.; 

89  Die  linke  Hand  weiss  nicht,  was  die  rechte  thut, 

sagte  Jjips,  und  schlug  den  Pfarrer  zwischen 
die  Ohren. 

90  Die  mild  Hand  verlest  Gott  nicht.  —  Pctri,  ll,  iss. 

91  Die  rechte  Hand  ist  Schicketanz  der  linken. 

It.:  La  diritta  6  scrva  dclla  mancina.    (Hohn  I,  10:>.; 

912  Die  rechte  Hand  mass  die  linke  nicht  verachten. 
93  Die   rechte  Hand   soll   nicht   wissen,   was  die 
linke  thut. 

Ein  biblischer  AuB<?pmch,  der  auch  hei  den  Arabern, 
sprichwörtlich  geworden  ist.    (Hurckhardt ,  178.) 

M  Die  rechte  Hand  vollbringt,  die  linke  wird  be- 
ringt. 

Dan.:  Den  hayre  haand  forrettcr  verket,  og  den  venstre 
ziires  med  ringen.    (Proe.  dan.,  26.'>.J 

95  Die  todte  Hand  ist  fromm   und  faul,  und  gibt 

nichts  wieder  her,  was  einmal  an  sie  gekom- 
men ist.  —  Klesternpiegel ,  9,  2"J. 

96  Die   vnreine   band   erwerbet   fette   bisslein.  — 

Umuih.  39t'.,  3;  Am.  //,  146. 

97  Dritte  Hand  soll  antworten.  —  tiraf.  iio,  267. 

Wenn  jemand  ohne  seinen  Willen  eine  Sache  weg- 
gekommen ist;  so  kann  er  jeden,  in  d^sen  Besiti  er 
%ie  findet,  deRhalh  in  Anspruch  nehmen,  auch  dann, 
wpnu  dieser  sie  im  ^futen  (Hanben  erworben  hat,  weil  ein 
Dit>b  u.  s.  w.  dem  JCäuier  kein  btisscres  Kecht  übertragen 
kitiin,  als  er  selber  hat.  Die  Gewähnpfiicht  springt  von 
einf^r  Ilaml  lur  andern  zurück.  Nur  die  nordischen 
Kfoht«  lässon  eine  Yiedcbränkung  der  Verfolgung  ein- 
treten. Worauf  «ich  das  obige  Sprichwort  bezieht.  Beim 
dritten  Verkauf  soll  sich  sogar  der  Diebstahl  ICsen ,  d.  h. 
lue  Sache  nicht  mehr  als  gentolilen  gelten. 
.Vkii.:  Do  «Irftdde  hant  de  schal  antworten.  (Haltau»,  794; 
\V'iti,hal-n.  jy.  3ikk;.; 

98  Dürro  ll.indf^,  dicke  Beine  (Füsse). 

Wf-nn  d;r  Hände  vor  Hunger  mayer  werden ,  schwellen 
die  l'u-.-..-  vor  K^Ute  an. 

99  Eh'   fcich   die   Hände    bindrn,    sollen    sich    die 

Herzen  rinden.   . 

100  Ehrclke  Hand  geit  rlör't  ganze  Land.  —  Uaus- 

K,:lriiU-»  ,  /;  P.'O'rt^ .  413 

101  Elirli'hc  Hand  geht  durch  alie  Lnnd.  —  Ki-rtr,  2566; 

'■(«'.'•r.  /.  'j5;  P.'inn^  I,  Hüft. 


102  Eigene  Hand  ist  die  nächste. 

Dan.:  Eens  egne  hienderere  holdeste.    (Prot,  dan.,  136.^ 

103  Eigene  Hand  ist  Herr  im  Land. 

Sie   herrscht,  gebietet,   ordne«,   regiert,  waltet  und 
schaltet  am  besten.    Die    Küssen:    Eigene   Hand  ist 
Herrscher.     (Alhnann  V,  10.) 
Söhn.:  8v4  mka  vlftdyka,    (Öetakovsly ,  133.; 

104  Eigene  Hand  ist  stärker  als  fremdes  Eisen. 

Dan.:  Egen  haand  er  altijd  hnldeit.    (Prot.  da«..  264.; 

105  Ein  handt  juckt  die  ander.  —  Egenolff,  iib^:  Pviri, 

11,  19S;  Gruter,  /,  25;  EiwUfin,  876. 

106  Eine,   der  man  die  Hände  einweiht  und  die 

Jungfernschaft  ist  weg,  lässt  selten  nach.  — 

KloKtertpiegel ,  31 ,  14 ;  Eigeliin ,  854. 

107  Eine  ehrliche  Hand  kommt  durchs  ganze  Land 

und   endlich    durch    Trogen   auch.  —  Kirk- 
hofer.  Hl. 

Die  appcnsellisoh-ausserrhodische  Gemeinde  Troga, 
durch  welche  die  Uoldach  fliesst.  7o4I<>r  ( 153  )  bemerkt 
za  dem  Sprichwort:  „Vielleicht  Wortspiel.  Da  man  vor 
900  .lahreu  dem  Rinnsale  eines  Wassers  znwoilen  die 
Benennung  troc  beilegte,  so  verdiente  da  die  tiefe  Berg- 
sohlucht  billig  den  Namen  Trog  und  die  an  derselben 
erbanten  Menschenwohnungen  die  Benennung  Trogen.'* 

108  Eine  ehrliche  Hnnd  kommt  durchs  ganze  Land 

und  wieder  zurück. 

109  Eine  fleissige  Hand  machet  reich.  —  Coler,  94. 

110  Eine  fleissi^o  Hand  wird  mit  ehren  reich,  wenn 

sie  an  einem  Gottseligen  Hertzen  steht.  — 

Petri.  IJ,  184. 

111  Eine  goldene  Hand  heisst  man  überall  ^vallkom- 

men.     (Wend.  Lausitz.) 

112  Eine  Hand  allein  klatscht  nicht. 

113  Eine  Hand,  die  schenkt,  wird  nicht  gekränkt. 

—   Schlechta,  439. 

114  Eine  Hand,  die  uns  geschlagen,  küsst  sich  schwer. 

115  Eine  Hand,   die  zu  nehmen  gewohnt  ist,  gibt 

nicht  gem.  —   Rurckhardt .  536. 

116  Eine  Hand   dient  der  andern.  —  Eyering,  ll,  i04 

U.  185. 

117  Eine  Hand  geit  einen  Gang.    (Hannover.)  —  Scham' 

baih.  im. 
•         Ein  Menacb  kann  auch  bei  allem  Fleisse  nicht  so 
viel  ausrichten  als  mehrere. 

118  Eine  Hand  pibt,  die  andere  nimmt. 

BC/im.:   Jedny   ruce  prAva  pfsl,  jedny  je  i  maz(.    (Öela- 
kve<ky ,  339.; 

1 19  Eine  Hand  hilft  dem  Kopfe  mehr  als  zwei  Füsse. 

Dan. :  Haanden  hielper  hovedet  meere  end  foden.    (Prot. 
dan.,  265.; 

120  Eine  Hand  voll  Gold  ist  schwerer,  denn  ein 

Sack  voll  Recht  und  Wahrheit.  —  Sauer,  201. 

121  Eine  Hand  voll  Wind  verfliegt  geschwind. 

Holt.:    Het  is  maar  eeue   band   vol  wind.    (Harrebornfc, 
/,  278.; 

122  Eine  Hand  wäscht  die  ander,  beide  waschen  das 

gesiebt.  —   Lehmann,  374,  8  u.  235,.'iO;   .Sai7<?r,  241 ; 
ScMfchtti,  62;  Körte,  2554. 
Böhm.:  .Je<ina  ruka  dmhou  m^o,  a  ob^  spolu  tväf.    (Öe- 

IfUoVni;/.  Hfi.) 

Ffi.:  Un  engagoment  en  ontraine  nn  autre.    (Gaal,  l.) 
l/oH.:  De  eeue  band  wascht  de  andere,  en  beide  waschen 

het  aangezigt.     (Harrebomec.   I,  27«;  Bahn  /,  304.; 
//.:    L'na  mano  lava  l'altra  e  le  due  il  viso.     (Pazzaglia, 

'iVi,  3;  (iaal,  847;  Huhn  I,  129.; 
Kroaf.:  Knka  rukuumiva,  obodve  obraz.   (Cdakotsktf,  86.; 
Poln.:    Rfkn  reke    umywa,    noga    noge    wspiera.     (Öela' 

k'/ptiif ,  sü.; 

Port.:  Iluma  maö  lava  a  ontra,  e  ambas  o  rosto.    (Bohn 

I,  \m.) 
Span.:  La  una  mano  &  la  otra  lava,  7  las  dos  &  la  hacc. 

(Üoftn  I,  Tis.) 

123  Eine  Hand  wascht  (kraut,  reibt)  die  andere.  — 

Franck ,  n ,  (.% :  Pctri,  II ,  190;  Egenolff ,  Zlb^' ;  Eyering, 
III,  3U6;  llücking,  5;  Wurn,  541;  iSeus ,  33;  Schtime- 
liu!!,  86,  2;  Siebcnkt'es,  220;  Midier,  9,  5;  Pulrermaoher, 
35,  47;  3f«'iHaM ,  207 ;  Hamann,  Lnterr.,  1,2;  Lohrengel, 
I,  200;  Campe.  572*';  ßraun,  /,  1104;  Eitelein.  276; 
Mnycr.  I,  82  u.  174;  .S'imroc*.  4252;  Wwnhach  /M67; 
Fuedruh,  Satirische  Fvldzügc,  7,125;  für  lUuteit:  Wr- 
mcnich.  III,  2i] .  14;  für  Ihhtein:  .SchülM,  l/f«  1t>*  -' 
WaJ.lnk:  Firmnmch,  I,  32.=i,  11;  Curtte,  t»,  WM^ 
fifch  Im-I  Killvr,  1C3;  Gomuhke,  370, 

Das  eine  Handt  wesch  die  andar  Nin."  /V«i' 

n  ,  {.].)    Eine  GegcngcfiOligkeit  bat  «tat  «B^r 


299 


Hand 


Hand 


300 


Fblite.  Oft  auch:  dio  unerlaubte  Handlujuf;  des  einen 
bleibt  infolge  der  nnerlanbten  Handlung  de«  andern  nn- 
geatraft ,  indem  keiner  den  andern  Terräth.  (  S.  Dienet  23, 
Hund  o.  Traube.)  Die  Neger  in  Surinam  sagen  fthu- 
lich :  Dia  rechte  Hand  wäscht  die  linke  Hand,  die  linke 
Hand  wäioht  die  rechte  Hand.  Past  denselben  Ge- 
danken druckt  ein  anderes  ihrer  Sprichwörter  aus  :  Eine 
Hand  kann  ihren  Kacken  nicht  waschen,  noch  kann 
ein  Fnss  allein  geheu. 

Böhm.:  Buka  ruku  mfvk.    (Celakovtkff,  96.) 

Dan.:  Den  vcite  haand  toer  den  andcn. 

Fr:.:  D'une  inain  iavor  l'autre  doibs,  commo  du  poul  ce 
les  autred  doigta.  (Ltroux,  J,  174.)  —  II  passeront  la 
rhabarbc  en  favenr  du  s^uö.  (Lendroy,  liül.)  —  Une 
maiu  irotto  (lave)  Tautrc.  (Gaul,  Ml ;  t'ahier,  189  n.  »8:i  ; 
Leroux,  I,  175.) —  Une  main  per  l'autre,  un  piod  fait 
lever  l'autre.    (Cahier,  1965.J 

Jt.:  Una  man  lava  Tautra,  e  doe  Uto  la  cera.  (Öela- 
koiiky,  86.; 

Krain.:  Koka  toka  vmije.    (C"lakov»ky.  860 

Lat.:  Manus  manu  indigot,  pos  pede.  (tiinder  II,  17i*5; 
Noearitt. ,  461.J  —  Manufl  manum,  digitum  digitus  abluit. 
(EUelän,  27 ti.;  —  Manus  mauum  fricat  (lavat).  (Tap- 
pius,  238' ;  ßi.ider  I,  y53;  II,  IT».-);  Bovill,  I,  11;  ICge- 
i-ia.  13U;  ScAameliut.  66,  2;  Hdwnheim,  M,  7;  Eiae- 
l«in,  276.)  —  Officium  üificio  proTocatur.  (Binder  1,1266; 
II,  23Ö9;  S^yöold  ,  403.)  —  Tradunt  opcra«  mutuas.  (Tg- 
renz.)  (tiinder  II,  i'i'il.)  —  Utraque  mundatur,  dum 
palma  palma  lavatur.  (üindfr  II,  M6'i;  O'aiu,  6i7 ;  Su- 
tor ,  1Ö8  u.  264 ;  K(ieria ,  814.; 

5(010. :  Koka  roka  uinijo,  obedvc  palicc. 

Span.:  La  una  mano  &  la  otra  lava,   y  los  dos  &  Ux  cara. 

Tichud.:  Kä:i«i  peaavb  tcist,  siis  iiawadmoUem4di)uhtakkB. 
(Öetakomku ,  So.) 

Uny.:  Euy  kiz  u  in:l3ikul  musea.     (Uaal,  m;7.; 

124  Eine  JInnd  wäßciii  die   andere,  nur  iquss  ein 

dritter  niciit  die  Seile  dtizu  hergeben  sollen. 

125  Eine  Hand,  welche  schlägt,  niuss  auch  i<egueu. 

126  EiJic  Haud  zielit  an,  was  der  ganze  Leib  nicht 

wieder  vertreiben  kann.  —  kctrtp,  25««. 

127  Eine  hiissliche  Hund  wii'd  nicht  schöner  durch 

einen  goldenen  King. 

Die  Ku»Bcn:  Kiue  häsäiiche  Hand  begehrt  keines 
Kindes.    (Altmatin    VI,  610.; 

128  Eine  kluge  Hand  macht   nicht  alles,  was  eine 

närrische  Zunge  schwutzt. 
It.:  La  saggia  mano  uon  fa  tutio  qucUo,  che  dice  la  lin- 
gua  sciuüca.     (tazziiylia,  212,  4.; 

129  Eine    saubere    Uand    fährt   allzeit   in    magern 

Beutel.  —    W'inckler,  II.  78. 

130  Eine  schöne  Hund  bedarf  keiner  Ringe. 

131  Einer  solchen  Hand  gehört  kein  ander  Scepter. 

—   Parümiakon ,  2668. 

MfgTte  wendet  diese  Kedeneart  auf  Ehebrecher  an, 
die  btii  uinem  Volke  vorkehrt  auf  einen  Usel  godetzt 
wurdeu,  den  Schwauz  liea  Tiiioroa  in  der  Hand  halten 
mussteu  und  su  in  der  Siadt  herumgeführt  wurden. 

132  Einmui  die  Hund  an  den  Ptlug  und  nicht  wie- 

der davon.   —   Kurte,  4798. 
Oegcu  das  Umsatteln. 

133  En    kram  Hand  mächt  ale    Diren    af.  —  Schw 

Ktrr,  1038. 

Eine  krumme  (bringende,  mit  Gcsclicnkcu  versehene) 
Hand  niu<.'ht  alle  Tliürou  auf. 

134  Endeliehü   hiind  macht  reich.  —  Hcmsch ,  690 ,  26. 
130  Enue  Hund  häl  euuen  Gang.    fUü^drrk.,,'  —  Cnrt:L\ 

341 ,  34&. 

13Ü  Ertrurenen  Händen  ist  kein  Ofen  zu  heiss. 
137  Erst  die  Hand  an  den  Pilug,   dann  die  Augen 
aui"  die  Ernte. 

Düf..:  Leg  töni  haundcn  pau  pluveu,  far  du  vender  üy ne 
lil  hoatvn.     (fror,  dan.,  ■iliii.J 

r,iS  Er.st  die  Hand  füllen,  dann  den  Mund. 

H-jll.:  De  liuud  tf  vuUcii  id  lict  middcl.  om  den  mond  te 
vullen.     {Jluric'Jviiiif,  I,  a77''.; 

13'J  Erst  di«;  Hün'ie  bewegen,  dann  die  Zähne  regen. 

140  Es   )^fhören  rauhe  Hände  dazu,   einen  Aal  zu 

f;tu;;<n. 

141  Es  gibt  nicht  eine  Hand  voll,  es  gibt  ein  ganzes 

Land  voll. 

Dumt  tr;>8tot  6ich  uin  Kewerbi-r,  der  eine  abweisende 
Aiitwori  vrhaltcu  hat  oder  dem  seiuu  Geliebte  untreu 
ge wurden   tat- 

142  Er<  gibt  viel  Hände;    was  eine  nicht  kann,  das 

macht  die  andere.  —  Simrück.  luJJö*". 

143  Es    irfi    eine  böse   Hand,   die   den  Kopf  nicht 

schützen  mag. 
hän.:  Dct  er  uu  oud  haaud  ei  sit  hoved  tU  v.Trge.    (Prov. 
dan.,  'Jdö.; 


144  Es  ist  eine  faule  Hand,  die  sich  selber  nichti 

Gutes  gönnt.  —  Gruter,  lII,  U, 
Böhm.:  Odsekni  tu  ruku  po  loket,  kterft  sobi  dobra  M* 
pfeje.    (Celakovtkjf  f  57.; 

145  Es  ist  nicht  in  vnsern  Händen,  dasB   wir  edel 

geboren  werden.  —  L^mcmn,  il,  is$>  u>. 

146  Es  kommt  von  ^uter  Hand,  sagte  Peter  Mflf- 

fert,  als  ihm  ein  Spatz  am  die  Nase  schiss. 

JIoU.:  Het  komt  van  goeder  hand,   sei  Ooosen.    en  sU 
schijt  hem  op  zijn*  kop.    (Barrebomee,  I,  278.) 

147  Es  muss  eine  geschickte  Hand  sein,  die  einem 

Narren  den  Kopf  waschen  soll 

ffoll. :  Het  moet  een  wijze  hand  sijn ,  die  een  sötte  lurf 
wel  sohceren  zal.     (ßohn  /,  325.; 

148  Faul  hend  verarmen.  —  Frunct, /,  ißs*. 

Slow. :  Kuka  bea  roboty  pfijde  do  sobroty.  (dtlakottky,  \%.) 

149  Eaule  Hand  ist  des  Maules  Unglück.  —  FUcker, 

Pxalter.  239»,  372*  u.  705 C;  Seybold,  SOS. 
Lat.:  Manus  sine  opore,    mendicabit  propere.    (SegitU, 

'2'J8.) 

150  Faule  Hände  fangen  nicht  Spinnen.  —  M'infWer, 

A'I7H,87. 

151  Faule  liände,  faul  Garn! 

ßoU.:  Slappe  banden  maken  kwade  banden.    {Harrebomit, 

I,  282J 

152  Faule  liände  hat  das  Glück;    es   zieht  in  die 

Höhe  den  Strick  und  lässt  ihn  fallen  im  Au- 
genblick. 

Böhm.:  Lfnü  ruka  (huba)  holö  ncstebti.   (dtlalotakf ,  IX.) 

153  Faule  Heude  müssen  ein  böss  (Mi8-)Jahr  haben. 

—  Petri.  n.  309;  Uaal,  423;  KMe,  2549;  Eüelein,  279; 

Siinrock,  4269  *. 
Der  Träge  hat  stets  ein  Unglück  in  Bereitschaft,  das 

er  zu  seiner  Entschuldigung  voischtltct. 
Engl.:  Idle  folks  lack  no  ezcuses.    (Üaat,  423.; 
Lat.:  Segnities  dii'flcultatem  pruetexit.    (UatU,  i29-) 

154  Faulen  Händen  gibt  Gott  die  Drüsen.  —  Stm- 

rock ,  4269 ;  Eisilein ,  279. 

155  Fertige  Hand  lobt  alle  land.  —  Franck,  I,  isd^. 

156  Feuchte  Hand  bedeutet  Liebe.  —  SimroA,  4206; 

Eiselcin,  278. 

157  Fleissige  hand  bawet  leut  vnd  land.  —  Hemidt. 

205.20;  Eycring,  619.  Petri,  II,  311. 

158  Fleissige  Hand  bestreicht  das  Brot  mit  Fett. 

I-n.:   Malus    ouvreuues   ( travailleuses)    sont    heoxenses. 

(Lfrfj)tx.  I,  173.; 
üutl.:    De  hand  des  vlijtigen  maakt  rijk.    (Harrebomit, 

I,i77.) 

159  Fleissige  Hand  erwirbt  des  Faulen  Land. 

HuU.:  Eeue  uaarstige  hand,  en  sparende  tandkoopt  eens 
anders  laud.    (MarrKOomee ,  I,  217.) 

160  Fleissige  Hund  erwirbt  sich  Brot  in  jedem  Land. 

161  Fleissige  Hand  greift  nicht  nach  Tand. 

JIoU.:   De   naarstigü  hand  geen  snoepors  tand.    (narre- 

bomee,  I,  277.; 

162  Fleissige  Hand  kauft  des  faulen  Schleckers  Land. 

liän.:   En  ilittig  liaaud  og  sparende  tand  kiaber  andres 
huus  og  laud.     (true.  dan.,  169.; 

163  Fleissige  Hand  machet  reich.  —  Culer,  J09;  Pipi, 

II,  311;  Henisch,  1142,  1. 

Lat.:  Scdula  manus  ditat.    (Coler,  209.; 

164  Fleissige    Hand   nehret   ein   düiftig   Leben.  — 

Ptlri,  II,  311. 

165  Fleissige  Hand  segnet  Meer  und  Land.  —  Spridi' 

würtLTijdrlfn ,  37. 

166  Fleissige  Hand'  und    kräftige  Bein*  sind  gern 

miteinander  gemein. 
ffoll.:  Vlitige  banden  passen  bU  stramme  beenea.  (Harrt- 
bom^f,  /,  'i6-i.) 

167  Fleissige  handt  bawt  leut  vnd  landt.  —  Franck, 

I,  63  "  ;  Eycring ,  II,  619. 
Uoll.:    De   gestodige   hand   breckt   het   ijs.    (Harrehimee, 
I.  '211.) 

168  Fleissiger  Hand  wird   wol  rath.  —  /V(r»,  //,  sw. 

169  Fol  Hunnen  mage  lagt  Werk.   {.Amrum.J  —  Uavpt, 

rill,  3«5,  225». 
Viele  Hände  machen  Iciclit  Work. 

170  Freigebige  Haud  hat  viel  Freund*  im  Land. 

I'ün.:  Kunde  hsnder  gi«r  gode  veuner.    (Prot.  dan..  482.; 

171  Freigebige  Hand  ist  mit  allen  verwaudL. 

172  Fremde  Hand  verdirbt  (ruinirt,  verwüstet)  wohl- 

gebautes  Land. 

Dio  Ae^'yjitcr:  Fremde  H in d  zerstört  die  wohlbestell- 
ten  Iljluser.    \Bur.:khardl,  131.; 


301 


Ilaiid 


Iland 


302 


173  Frömde  Tlaml  fruchtet  am  bcston.     rUpy,-.) 

Von  den  Vorzügen  frcimler  Zucht  uni]  VotiTweiauuif. 
So  lairt  B.  B.  drr  Vfttcr,  wenn  er.  nligleich  lelbst  sc- 
■ehicktcr  Mcieter,  leinen  Sohn  einem  antlura  Obcr^ibt. 

174  Für  treue  Hände  macht  man  kein  Schloss  und 

keinen  Schlüssel.  —  Sailrr.  2;<s. 

175  Gebende  Hand  hat  viel  Frountie. 

B-:km.:  Kud4  raU  pekn»,    kteri  d&vA.    rfWiji.>r«ij;.  4i.; 
r-jl%.:  Kaidarcka  pifkna,  kt^lra  cn  üa^e.    {CtloLuenk'j.  44.,. 

176  Gebnndene  lliinde  machen  freie  Gedanken. 

Enyl.:  A  long  tunguo  is  a  iii;n  of  a  HhDrt  band. 

177  Gemain    band    baut   alle   himlt.  —  Uruhr ,  l ,  Ai ; 

iNrri,  //,  333.  Cr.i^,  77;  F.iwhui,  27C ;  Kurti ,  il'lO;  Sim- 
r<H.k ,  42.)4. 

Wirkffamkeit  für  dai  alliromcinc  Ueate  hebt  den  Wolil- 
Htand  dt»  Ranxen    Landes. 

178  Geschickte  Hand  isst  Kuchen,  wenu's  am  Brotr* 

fohlt. 

Span..-  Mauos  ducha«  coincu  truchaa. 

170  Geschickte  Hand  ist  daheim  in  jedem  Land. 

fr:.:  Main  dmitc  et   bmiche  ronde  (Hiiir  aller  partout  le 
monde.    (I.frf/itx.  I,  ll'A.J 

IbO  Geschickte  Hand  thut  viel,  aber  Muth  gewinnt 
das  Spiel. 

BolL:  Haudcn  Iieeten  klortc  en  Hterk,  moar  cnurage  doGt 
bet  werk,    ("//nrr-  '•«'/..'-•.  /.  L'i.-.; 

181  Getreue  hund  ^eliet  durch  alle    Land.  —  Lth- 

mann.  3S:i,  A'}. 

18*2  Getreue  Hand   muss  allzeit  tiflVn  sein.  —  r.ruf, 

970 .  S8i). 

Defjvnitftf,  ileai  eine  Sache  *ur  .\nfbowa1ininK  über- 
leben, zur  ..treuen  Hand"  aiiTortraut  wtirduu  i*u  ..Treu- 
handner"  genannt,  darf  «ie  uirht  weiter  an  dritte 
Ci'bin:  er  mua^  f  ich  violinelir  i<(rti  in  di-r  Laue  <Thaltcii, 
»:e  »••f<iTt  di>m  ri>rhten  Mcrrii  auBzuantworleu,  wenn  sie 
xur(ickNvrl.injt  «mmI. 
J/A-/.;  ifCtruwi-  ]iaii<W.il  üllie/it  nfrui  ^t«*n.  {i'i~fiiif.  Jli*fn- 
jii.A-i/i/ *•»*...'#- A'-  H'i'i'ijr,   ZW  M.j 

183  frr'\vinneude  Hand  ist  mild,     flhisi., 

Hl  iL:    De  winuenile  itaiid  in  mild.    (Harr--'"iii,'''-.  I.  ill.) 

18-1  Gib  mir  die  Hand,  sr»  werden  wir  bekannt:  gib 
mir   die    Faust,    so    <;clu'n    wir  nach    Haus. 

;  Onrihrutk.; 

CiiM-re  AUv>ir<!ci'n  hninrn  friMiiwUcliaftlicb  zukhimiiioii 
ii;>-i  w'alK-n  pieli  nun  /.«•ü'hi.'ii  der  Fn'iindichAft ,  «io 
n-.-c'i  :<;tzt  anwobnlich,  vinauilfr  die  Hand.  Das  Ab- 
echu- licnnijiiiiiient  abi-r  >«ar  Kenii'iiiii;lieh  eine  Tracht 
>ci:l^ji.-,  vi-nri  «i«;  «tili  briruiikfii  l;a:t>-ii,  wie  es  wtd 
aui.'!:  leiiti*  h'iuli  /iivs'ril<-ii  <ii  •Ich  uiiNrii  Vulk- -i']iiciiti.']i 
v.ir*aknTniri':i  !'Jl«^.-t.  iiri  \\  i-:-:!  »li-riu-ii:  tiiw  ini  de 
Ifjifi.  li.iiiii  wit'  v,i  lu-kaiüit:  iriw  ini  ile  Kii-t,  dann 
Lj..a  wi  nua  Hu-*,  i  I-'rJi'«llicli  rieh  p-jclU'«,  in  Streit 
«cli'-idoii.i 

185  Giv  die   bovt  Hand,   hrax  Mciitcrur   uu   mnk  en 
kraiumuii  I.oiviiz,  sa^'t  ilor  üaiior  xum  Buben. 

7/,..'. f.     —    N./f.i.;.-.  //.  '."J. 

L.indlio!'  llofUi^k.  iiMv-w-I.  I>'o  b-.<:i-  l[.iu<l  tat  die 
n-i-bte.  a-icl-.  »itt  ll;ir.<l,  .iif  wr;rtbi'. 

ISO  Hab  reine  Hrii;-!  viid  luniM-hon  MuipI,  so  bloibet 
lUsii  Leib  vml  Si-fl  j;i\siniil.  —  /'.m. //.  3«;s. 

IST  H:!!;'!,   J.nM   und  lIiTziii   rii'htrn   in   der  Welt 
v:-i  au&-. 

!><*«  Haiid  iu  Hand  <l:ts  bcsti-  Mheband. 

lay  H:.'i  in  Iliiinl  li:ii  ."^i-iren  zu^^ewMiidt. 
r:>:.:iKJ.i-  k;i-. 

190  Haii'l   iti"t    Hiüal   lov»ru   ^lirfnnj   »mut  wi'iivn. 

'■  ";rc»        —  l!'i  i,n,  .'iiT;  l'tvniiimiin ,  \',  iU'J,!il't;  finUl- 

■■.«■.'.•.    -■;    i:.  'is:..:!.„'.,r,    I;    /-.V  .'(;/■  i.M .   7;'.'!.    lür  //<//- 

.   ^  .*ri,T-  .  ;.'.  :•:.■  Uli-  ;/..;...■  »r.-  S>li,!iiit.uih,  II,  317. 

■-.  ;>'■..:■.  ,  !..i  /..:;.  .-::,.;. 

//  ■'..    Il.i'.l  .:jii    !..iii:    \\;;ri".i.    .l'.'.tn..  l.'i,  1;    iltiir-f-jiiu'e. 


i.  •-; 


l'a!:.ni    «lU  in.t  i  d  .tui:  -luiil,  |<aliiie  te.-ftituatur.    (t\il- 


r.'l   H  i:.-i  ii.-*.t  llai.J  wa.skcri.     _l!ui-n. 

11'-'    H.M.d     r.il-5    li'.M.i    j'.iSMII.    —    »in/.  L'4.M  14. 

l'.:".  .'.'--nl.:  ••>':. ■::  ».in«'-«  Vortr.i,'-!  k-i;iinit  Vi  darauf 
.ii!  .  ■':  :"  II  1'  !i  ..<:>>■  r<  ^  /e>li<-ii  a'.i>/ii(<r.ickvn.  daf^  die 
s.>-.:i--  i.-.-.i^i'  \\  .lI<-ii->-:iiiuiinv:  eri<-lKt  «Ol.  AI«  Urkunde 
•«■.  ■  r  VV..1  1.J.-..1L.1F1U'  «ii-:i'.'*  z.  li.  das  K^'i^hzeitige 
i  .  .-.1  •.  r  l'uni-ii-'.t  üi  fine:i  Iliit  «irb^r  d'u!  l'ebenfabo 
V  -.  H-i*.  •■<ii  r  H.iiiii-i-hili.  ilii-  ciiiLicbite,  paiisendfltü 
.,.1  ■: -.r  :i.i  ta«  li  uMcli*:e  f-.riii  /.ur  iM-kutiduii;/  de« 
■  /..  ;•'..  K..  •.' r.-....i>ii.i->.' •,  i-t.  w  r..  u  .■:%.'.,  i!ai  o\r'^i' 
-■  r        ...  ::  '..-....■:, i .  d-.r    M  .:.i-fhl  iv. 


Uu:i 


i! 


y...  17-.; 


I9:i  Hand  muss  Hand  fassen  oder  der  Mund  schwurt 
falsch.  —  •;;.i;.  243.  U5. 

l»ics  SpriL-iiwori  ibt  i-il.-  j:fu.ii.z-.mi  lie»   vorifj-M)  tju.I 
will  EAtffn.  iiafsda.  w:»  der  <;i>rt  erwähnte  Oleiciiklan.,« 
fehlt.  I.'ntrfiii*  und  Mei:ieid  i>t. 
La».  .■  Meti-l  ^kJl  htfiiil  fauK»  o-tr  niunne  incim  cidh  irerja. 
(Jnn^^'jn  .   17.,;   '•lir,-..   i.".    f,!*,!'!. .  34.; 

194  Hand  muss  Hand  folijon.  —  /.Vu/".  uo.  27i. 

I  In  lU'trcfT  der  Kabrhabe  inuBS  man  licb  an  die  Uun'i 

halten,  der  man  >-ie  uliOT.ii'ben  «ider  von  der  man  »»ii-  er- 
halten bat.  —  Ilaud  »kal  Iljodfulgia.  (Il-rtiu.i,  II,  3.  -J(>1., 

195  Hand   musjs   Hand   wahren   (wehren).  —  Pxfiur., 

V.  7ü,  i:,s.nhitrt.  349.  /;.  jvc/jn-,  »',  li»,  Itunde.  IM  .■ 
f:»f.*#  .  //,  4»:ö.  4dS  u.  llbS^;  ///,  llSO;  Tunn.,  15,  1;  I'il- 
l'Tshht'n,  3ft;;  Ht^rdiii,  S77  :  SimrotK.  42.11 ;  fenier  /'i-- 
■i»7.  \<iii  //.  Chr.  Ht.///,  is;«b  r.\„i„t*ch.  '2bi.  unter  •!<  iti 
N;iiiicri  .\inirlj  ;  Htthlnawi ,  iV,  10«) ;  I'r'th,  11,  JZO. 

Wer,  will  dan  Sprich wnrt  satren,  jemand  etwai«  ge- 
liehen liat.  kann  da«  Kolirhene  (iut  nicht  von  vinfm 
dritten  IJfBitzvr,  in  df:«tiL'U  <iewalt  es  ^vkommen  ist,' 
lioiidern  nur  vnu  dem  zurilckfonlern.  dem  er  ea  uc- 
lifheii  liat,  weil  don^t  der  Handel  unteriirabeu  werden 
witnte,  indem  jeder  KuutVr  eine  Vindicationiklaire  zu 
furchten  halte.  Die  AbHii  ht  dipüea  Sjirichworta  K»'bt 
(■i.iiUube  l.'li'o  alai»  bebondtTS  dahin,  weitlaufif^en  J'ro- 
ce8!<en  /.u  bes/e^iii'n.  KiiiH  der  alti<steu  Zi'UMniiiae  fUr 
das  S|irichwnrt  bi.-trt  Art.  üy  dt-a  Hillwerder  Kccht« 
auH  dem  14.  Jahrhundert:  „We  dorn  anderen  waa  leoet, 
de  «chal  cme  dat  wedder  afi-acht-n,  wcnt«  haut  »chal 
band  waren."  «V«!,  Lu/ijii'Htit'ri/ .  Utiuihury-r  R-"httii\t,-r- 
iliHin*r,  Einl.  S.  iy.t.)  Wie  sehr  über  den  Sinn  dieaea 
Sprichwurta  die  Anitiehten  der  Uechtulehrer  anacinandt.>r- 
selien.  i^t  bei  IIHh '-rantl  a.  a.  O.  einzuieiien. 
Ati/iiri.:  Hund  skel  hund  wera.  (/iicAMoyii,  24U,  13.^ 
H''ihiti.:  (')d  kohoa  vzal,  tomu  udved"  komu«  dal,  n»  tom 
lioliled.ivej.  —  Ituka  ruce  avudi.  -  Kuka  ruce  xnüma. 
{C-hif.i,r>l:v.  .',47.; 
/aiii.  :  Haami  akal  ha.niid  vare.  (Pr»f.  rfiia.,  2ß.'».> 
/>;. :  ün  l'.iit  de  meiiliJes  la  ii04i>e&sion  vaiil  titre.  f/.o»/*»', 
1'21;    «'...<.    -iiil^  'S^l-.i.j 

lOG  Hund,  iiiiudu;  Mund,  YtTzelir  du;  Hals,  bcz;ihl 
du!  —  i'.':ri.  /;/,«;. 

197  Hand  <.:i  e  Sied,   Lüs   i'nii  Lossem,  Schnoddir 

op  e  Back,  terrätnet  Ja<'k.  —  l'ri'-fhbu'r^.Wo). 

198  Hand   On  e  Sied,  Lüs  um  ü(».ssen,   Schnodder 

undre  Xus\  —   /•■ri^./.'»if  r-.  147l. 

199  Hand  um  Ibmd!    -  *.'  .i/i.s.  2i,24;  ScUuUv .  lo. 
iüO  Hand  ynin  Sack,  de  lluwer  üsa  vtrk<>lit.     'Ui-k- 

f, ■>■  :■  1./-.-I  .     --  i;,j,i..,r-,  1471'. 

201  H:;nd    v-nn    rSaek,    ös>    Hawi-r    Kün.    —    /•ij-  ;- 

hm'-.  117:'. 

202  Hand  wehre  Hand.  —  '»ai/,  iiu.  27i>;  Ihn  ■%  /,  !S; 

/■;i(/iM<4/./,  72.1. 

203  Hände    idme    Arbeit    tra«fen    büld    (i'rüh)    ».n 

i;ettelkloid. 

/-«f..-  I^lcMulirat  iiro;n're  maniis  .»inL-  oj-i-re.     'fi-i-l.  4ölJ 
l':t:i.:  .\.  ■l-ili:oi  ki-rul»  haiu:ir  k..li»iil.i-ra  juit.'    ('fwl.  4:il. 

20-4  lliiiiile,   J^iiippci  und  \i\\\('    W  orif  ^ind  wuhifcil 

zu  linf,.. 
205  Hün;r  met  Deiemaiite  Sieiij^  i,oiid  di'ö:ii  öiam-r 

IM»ch    Ii»'t    \\'\\)f.        .Iiii/i.  n. . 

Ii..:id,-  mi:  liuiin;>ti:ensteinL".i  muiI  darum  immer  i> '..-h 
nicht  rein. 
2UÜ  Hi.iine  inii'n    Schaut  (.Sbus)   mäket   das   Hius 

bläut  \\}\ii»^,  leiT).   ;'.S-..../.     -  /■.i/ii.'.u..'i,  /,  341»,  32. 

207  Harte  H-nd  behält  Keclit.  —  A'-im  um  vi,  'Mi. 

208  Hcjid  vnil  Fü-se  kan  n.an  nicht  essen.  —  /''.■', 

//.  J7.;. 

209  Ikrlzlr.'lVt   Hund    erhelt    Leuth    vnd    Lauih   — 

l.'.Uitniiui ,  :i-<i  .  12;  /vj •••'«  iK  ,  27t> ;  .sunrutk,  iSW;  /•'.  ■'.•, 
i,  lü--,';  Iv  rt'  .  l'.'i.'iH. 

210  HurwiL'  Ibuul  inachet  selten  wiiiss  (.ievvj.nd.  — 

/.|riftTVill.l»Wll«i,-. 

Iti.r  =  Submuz,  horwig  =  acbniuaig. 

2L1  Ik  müt  ümmcr  wat  ünime  de  Hand  lu-wweu  ', 
sagdc  de  Frug'ge,  dö  stund  sc  ammc  Scliand- 

päl '.      (Wattf.)  —  l/oc/lr,  311. 

')  IJ.  h.  ÜMcliftfiltfoug  haben.  ')  Schandpfabl.  Pran- 
ger. Mit  Uexug  auf  die  um  dio  Kandgelenke  gelegten  F«B- 
acln.  —  Wird  aeherahaft  von  jemand  geaagt,  den  man 
mit  Klcinigkuiteti,  mit  Xebeiiilin<c;en  beacliäfiigt  findet, 
Qsd  ihm  Kel'rcmden  iLinibiT  i\i  erkennen  gibl.  Uenime 
de  IUd'1  hiiwwfn.  int  »ino  ^i  hr  (tebraucfalioLu  ItMlena- 
iirt  i:.i  L:jp!'i!:-jii-T:  ü'r-.i  In-  ^MJ'.-t:  aich  mis  ttv.-ai  ali- 
pe'.tn.  i.cfu'.-«».  1  •  s.  :  afiii:.Ti.  \  hat  n:i:V:.'<  .ii:.!:i',  '.r 
ir   i.  1.         -    ::  .-.    •.:   .  .      i       ■;  :::.;.. 


Hand 


Hand 


304 


212  In  den  Händen  steinreich,  im  Sack  bettelarm, 

sagte  der  Maurer.  —  Parömiakon ,  2^b. 

Zunächst  ein  Spott  «uf  arme  Maurer,  dann  auf  alle 
Qrossprahler. 

213  In   der  Hand   den  Hut,  kostet  nichts  und  ist 

doch  gut. 

214  In  die  Hand  gegeben,  ist  angenehm.  —  Petn,  ll,  403. 

215  In  die  üäun  gespitzt,   in  die  Arbet  gesch...t. 

(Henneberg.J 

216  In  die  vierte  Hand  kann  kein  Lehen  kommen. 

—   Graf,  559 ,  55. 

Ea  «ind  hier  Lehen  an  dem  vom  Könige  Btammen- 
den  peinlichen  Gericht  gemeint,  die  nur  einmal  ver- 
afterlehut  werden  dürfen,  also  nicht  in  die -vierte  Hand 
kommen  künnen. 
JUhd. :  An  die  Tterdiu  hant  ne  mach  nen  len  komen. 
(Freybery,  573,  117;  Homeifer ,  III,  52,  3;   VI,  10^  68.; 

217  In  einer  Hand  Brod,  in  der  ander  ein  Stein.  — 

GnUer,  III,  55;  Lehmann,  II,  284,  50;  Eüelnn.iJe. 
Lat. :  Altera  manu   fert  lapidem ,   panem  ostentat  altera. 
(EheMn,  276.; 

218  Jan  Hun  thwäit  jü  öönder.    (Amrum.)  —  llaupi, 

rill,  367.274. 

Eine  Hand  wftsoht  die  andere.  Auf  Sylt:  Jen  Hun 
taued  di  ttd'er. 

219  Jan  pör  Hunnen  sam  garu  fol.  f^mrum.)  —  Uaupt. 

VIII,  365,  320. 
Ein  paar  Hände  sind  bald  voll. 

220  Je  fertiger  Hand,  je  lieber  Pfand.  —  Körie,  2552. 

221  Je  flinker  sich  die  Hand  bewegt,  je  rascher 

sich  die   Seele  regt.  —  Sprichwörtergartfin ,  22. 

222  <Je  langsamer  die  Hand,  je  flinker  die  Noth.  — 

Sprichirörtergarlrn ,  324. 

223  Je  schlimmer  Hand,  je  besser  das  Land.  —  Su- 

lor,  80. 

224  Je  weniger  die  Hände  thun,  desto  mehr  thut 

die  Zunge. 

ffoU.:   Die  weinig  met  de  handen  willen,  doen  veel  met 
den  mond.    (Harrebomee,  I,  "iTl.) 

225  Jede  Hand  Xkhvl  schief  zum  Leibe.     (PiAn.) 

Ein  den  Eigennutz  trefRich  seicbneudes  Sprichwort. 
In  dem  Worte  „  schief"  ist  das  Unedle  des  Eigennutxes, 
wodurch  er  in  UnrechtmäsBigkeiten  ausarten  kann,  aus- 
gedruckt. 

226  Jede  Hand  ist  fünf  Finger  werth. 

227  Jeder  lege  seine  Hand  aufs  Herz. 

HoU.:  Een  ieder  logge   zijne  hand  op  het  hart  en  kenne 
zieh  zelven.    (Harrfhomfe,  I,  277**.; 

228  Jeder  muss  die  Hand  im  Teige  haben. 

Jeder  muss  etwas  Nützliches  treiben. 

229  Jeder  stecke  die  Hand  in  den  eigenen  Busen. 

UolL:  Elk  steke  de  hand  in  zUn'  eigen'  boezem.    (Uarre- 
boHiee,  I,  278.; 

230  Kaie  Hände,  warme  Liebe.    (SvMes.)  —  /rommann, 

in,  411 .  414. 

231  Kalte  Hand,  warmes  Herz.  —  liram,  I.  looe. 

232  Kalte  Hände  machen  keinen  Todten  warm. 

233  Kalte  Hände,  warme  Liebe.  —  Aörie,2578;  Sim- 

rocüt,  4266;  Frisihbier '-^ .  1464;    Liselein,  278;   schlesisch 

hei  Gnmolcke.  686. 
Biihin.:  StudeniS  rucc,  upfimnö  srdce.    (Ceiakoesky ,  243.; 
Frz.:    Ir^oidca   mains,    chaudes   amours.     (Lendroy,  945; 

öaaZ,  852;  Leroux ,  I,  174;  Kritzingtr,  Zib^ .) 

234  Kleine  Hände,  grosses  Maul. 

BolL:  Sti'rk  in  den  inond  cn  zwak  in  de  handen.  —  Stijf 
in  de  kakeu,  slap  in  de  zaken.    (Uarrebomde,  I,  282.; 

236  Kleine  Hände  müssen  sich  nicht  mit  grossen 

messen. 

Böhm.:  S  pAny  rukama   se  nomöf:  m&«-U  delsl,  odsekon; 
mäs-li  krat-i,  vytAhnou.   (ÖeUiko9*ky ,  %ib.) 

23G  Koie*  Hände,  verlewte  Harten*.    (Rendsburg.) 

•>  Kalte.    *)  Verliebte  Herzen. 

237  Krumme  Hand  kennt  man  bei  Hofe. 

Gegen  die  an  den  Höfen  herrschende  Gewohnheit, 
sich  bestechen  zu  lassen. 
Lat.:  Olaaditur  oraiui,  sed  pauditur  aula  ferenti.    (Bin' 
der  I,  VM;  II,  503;  Buchler,  3»;  Philippi,  /,  84.; 

238  Kunstreiche  Hand  bringt  viel  zu  Stand.  —  Sim- 

Tock,  42.'i8;  EUelein .  278;  Braun,  I,  1095. 
Frz.:  Main  droite  et  bouche  roudc  pour  aller  par  tout 
lo  mondc. 

239  Kunstreiche  Hand   geht   durch   alle   Land.  — 

Sunnick,  6093;  Eifclein,  103;  braun,  I,  2099. 
Lat.:  Ars  ipsa  liiupiae  portus  est  mortalibua.  —  Artem 
quaevis  alit  terra.  —  Sua  cuique  ars  pro  viatico  est. 
(titetein,  403.; 


240  Kurz  von  Händen,  lang  von  Zangen. 

Viel  sprechen  und  rerspreoben,  wenig  thas  und  haltM. 
Soll.:  Die  kort  Tan  banden  aijn,  aijn  gemeenl^k  lang  Tat 
tong.    (Harrebomee,  I,  277.) 

241  Lange  Hände  und  kurzes  Gewissen. 

Der  Lord  Chesterfiold  meinte ,  dieser  Betita  «•!  elBm 
Minister  ebenso  uöthig,  als  dem  Hebarst  (d«r  Hebamat) 
eine  lange  Hand  und  kleine  Ftager. 

242  Lass  deine  linke  Hand  nicht  wissen,  was  die 

rechte  thut.  —  M<Uth.  6,  «;  Büchmann,  157. 

243  Lässige  Hand  macht  arm.  —  Spr.  SaL\o,A:  €0- 

ler,  810:  Petri,  II,  437 ;  Bemdt,  77;  KMe,  SMS. 

244  Leere  Hand  verschont  nicht  Bruder  noch  Freund. 

Böhm.:  Pr&zdn&ruka  ub^jX  pfftele.    (Öelakotaky,  »S5.; 

245  Leeren  Händen  entfällt  nichts. 

Frz.:  Ki  prie  nue  main  il  se  trarallle  en  rain.  (Leroux, 
II,  308.J 

246  Leg  die  Hand  an  Pflug  vnnd  sehe  nicht  hinder 

dfich.  —   Lehnuinn,  800,  14. 

247  Legstu  deine  Hand  an  den  Pflug,  so  siehe  nifc 

hinder  dich.  —  Lehmann, //,  372,  8$. 

248  Linke  Hand  geit  von  Harten,  (Ostfries.j  —  ifew- 

kulender,  I;  Bueren,  800. 

249  Ma  muss  zu  beeden  Handen  nehmen.  —  Reib» 

son.  492. 

250  Mächtige  Hand,    schönes    Gewand  und  leicht 

gewonnen  Gut  machen  grossen  Uebermuth. 
(Eifel.) 

251  Mager  Hände  machen  feiste  Füssc.  —  Uhmam, 

II,  401,  4;  Winckler,  IV,  74;  Körte.  2580;  Simrock.  4170. 
BoU. :  Magere  handen  maken  vette  roeten.   (Harrebowt4t, 

I,  281.; 

252  Man  braucht  blos  die  Hand  zum  Arbeiten  za 

bitten,  der  Mund  isst  ungebeten. 

Böhm.:  Ponoukej  rnce  k  dflu,  a  ne  hnbu  k  jfdia.  (öeUh 
kovtky,  215.; 

253  Man  hält  oft  mit  einer  Hand,  was  man  mit  bei- 

den  nicht  mehr  los  werden  kann. 
Holt.:  Man  haelt  mit  enen  hant  wael  dat  aen,  dai  al  dal 

lijf  niet  en  can  verdriven. 
Lat.:   Seit  manus  attrahere  quod  homo  nescit  xvmoTW«. 

(Fallersieben,   538.) 

254  Man  hat  die  Hände  gern,  wo  es  wehe  thut. 

Frz.:  On  ne  so  peut  tenir  de  porter  la  main  oa  il  deolt. 

(KritiiHffer,  674^.; 
BolL :  Daar  de  pijn  is,  is  de  hand.  —  Daar  het  leer  is ,  daar 

is  de  band.  —  Daar  zeer,  daar  hand.  (Harrebom^t  Sil''.) 

255  Man  hat  zwei  Hände,  um  einen  Kopf  zu  ver- 

theidigen. 

256  Man  kan  niemand  aus  der  Hand  har  rupffen.  — 

Lehmann ,  779 ,  4. 

257  Man   kann   die  Hände  lange   reiben,   ehe  ein 

Stock  spaltet 

258  Man  kann  in  keine  schlimmem  Hände  fallen, 

als  in  seine  eigenen. 

259  Man  kann  mit  den  Händen  eher  anstossen  als 

mit  den  Füssen. 
Frs.:  II  faut  plutöt  prendre  garde  k  ses  maint  qu'i  sM 
pieds.    (Leruitx,  I,  174.; 

260  Man  kans  einem  an  den  Henden  sehen,  ob  er 

mild  oder  karg  sey.  —  Petri,  II,  ae. 

261  Mau  muss  auch  mit  Hand  anlegen.  —  Scffiittld.  43. 

262  Man  muBs  die  Hand  an  den  Pflug  legen.  —  Lek- 

maun ,  751 ,  36. 

Dan.:  Leg  haanden  paa  plogen.  —  Kost  gametud  i  Oads 
navn.    (Prov.  dan,,  456. J 

ffolL:  Meu  moet  de  banden  uit  de  mous  steken.  (Harre- 
bomee, I,  281.; 

263  Man  muss  einander  die  händ  bieten  wie   die 

Gratien-Mägdlein.  —  Lehmann,  377,  63. 

264  Man  muss  es  in  die  Hand  nehmen,   so  bringt 

ein  Handgrifl'  den  andern. 

265  Man  muss  (aber)  hand  mit  anschlagen.  —  Franck, 

II,  791^:  Tappiu«,  94*;  Lehmann,  //.  402,  28. 

Gottes  Segen  ist  gut,  aber  die  Hände  müssen  mit  in 
Bochnung  gebracht  worden. 
lat.:  Cum  Minerva  mauvm  quoquo  morc.  (Tappiut,  M*.) 

266  Man  muss  in  die  häude  speyen  vnd  vil  streich 

thun,  will  man  den  bäum  feilen.  —  Henisch, 

223,  24;  ;V/ri,  //.  461. 

267  Mau  nmss  manchem  aufi'  die  Hende  sehen,  dem 

man  nicht  darff"  auff  die  füsse  sehen.  —  /V/r». 
n,  461, 


ys 


Hand 


Hand 


306 


gen 
Kud 


»$  Man  rnnuB  nicht  die  Hände  übereinanderschla- 

(oder:  in  den  Schos  legen),  sondern  den 

chen  unter  dem  Arm  fallen  lassen  und  die 

Arbeit  frisch  angreiffen.  —  Coier,  no. 

19  Muk  muss  nicht  in  die  Hände  klatschen,   bis 

man  den  Process  gewonnen. 
10  Man  muss  nicht  jedem  die  Hand  reichen. 

Bioh  nicht  zu  gemein  machen. 
Böhm.:  MedArej  kaiMmu  hned  raky.     (Celaiottkf,  85.; 
n  Man  mnss  nicht  nur  di€  Hände ,  sondern  auch 
die  Kehle  schmieren.  —  Simnck,  5548 ;  EiMdein,  869. 
2  Man  muss  oft  die  Hände  küssen,  die  man  lie- 
ber treten  (brechen)  wollte. 

Die  Türken  sagen :  Man  mnsa  die  Hand  kUsien,  die 

man  nicht  abhanen  kann. 

Frs. :  Auonne  foie  on  eeat  baiter  la  main  qu'on  Toudroit 

quf  fast  aree.  —  SouTent  on  a  contume  de  baiter  la  main 

qn'on  Toudroit  qni  fftt  brA16e.    (Leroux,  I,  174.; 

//..'  8i  bacia  tal  volta  quella  mano,  che  si  Torrebbe  reder 

tagUaU.    (Paitaalia,  26.J 
Fvrt.:   Mnitot  beJJao  a  mao,    que  quiaerio  rer  cortada. 

(Bokn  I,  284.; 
Span.:  Machos  beian  manoi  que  querian  ver  cortados. 
(BoJkn  /,  333.; 

'3  Man    muss   seine   Hand   nicht   zwischen  Thür 
und  Angel  bringen. 

DM..-  Mand  skal  ei  stingo  baaud  mellem  bark  og  tr». 
(Pro*,  dan.,  532  u.  535.; 

SotL:  Steek  uwe  band  niet  tustohen  den  pott  ran  de 
deor  (oder:  tusschen  de  schon  en  den  boom).  (Harrt- 
bomet,  /.  282.;     -  tv        i  t.    i. 

'4  Mau  muss  seine  Hftnde  nicht  jedem  Dreckbuben 
leihen. 

Die  Araber:  Nur  ein  Schurke  leiht  seine  Hand  dem 
Unterdrücker  gegen  die  Unterdrückten.    (Cahier ,  2455.) 

Ib  Man   muss   sich   nichts   in  die  Hand  brennen 
lassen.  —  Mayer ,  I,  66. 
Steht  unter  der  Ueberschrift:  „Bestechung.** 

«6  Man  soll  die  Hand  nicht  in  alles   rühren.  — 

Eiteiei» .  276. 

77  Manche  Hand  ist  schwach  zum  Erwerben  und 

stark  zum  Verthun.  —  ßwrckAardi.  567. 

78  Mancher  erhebt  wol  die  Hand,  aber  er  schlägt 

nicht  zu. 

Böktn.:  Bosi'f&lini  se,  ale  neuhod".    (Celakovtky ,  73.) 

79  Mancher  wollte  die  Hände  in  Unschuld  waschen, 

aber  er  tindet  kein  "Wasser  dazu. 
SO  Mät  den  Häinjden  büinjt  em   Elekt,   mät  de 
Fisse  lüfe  se  vun  enander  wekt.  —  Svhwter,  863. 

Schustir  bemerkt:  ,,Dies  Sprichwort  scheint  aus 
Deuuchland  plnyfoschleppt,  da  das  Beiwort  vfkt  in  dieser 
Verbindung  im  Sächsischen  ungebräuchlich  ist."  Es  ist 
auch  wirklich  im  Hochdeutschen  vorhanden  (s.  2Si)); 
doch  bin  icli  der  Ansicht,  dass  es  nicht  das  einzige 
ist,  welches  aus  Deutschland  nach  Siebenbürgen  „ein- 
geschleppt- ist.  Die  .ScAMJfri'sche  Sammlung  Ton  1131 
würde  gar  »ehr  susammenachrumpfen,  wenn  Deutsch- 
land seinen  Antheil  «utückfordem  und  sie  auf  das 
spcciAbch  Siebenbürgische  rcduciren  wollte. 

81  Meine  Hand  gegen  jedennaun  und  jedermanns 

Hand  gegen  mich. 

UrspTttuglich  ein  Wort  der  Araber  der  Wüste. 

82  Meine  Hände  glauben,  was  sie  greifen. 

hän.:  Mine  ha:nder  have  ojne  de  troe  det  de  see.    (Prot. 
Jmi.,2H7.) 

83  Milde  Hand  ist  eines  jiuten  Herzens  Dienerin. 

Fr:.:  Main  serrie,  coeur  ötroit.    TCuÄiVr,  'Jd5.; 

84  Milde  Hand  —  starke  Hand. 

Span.:  Manu«  generosas,  mauoB  poderosas.   (Cakier,  3438.; 

85  Milder  Hand  hat  niemals  gemangelt.  —  Peiri.  H.  473. 

86  Milder  Hand  mangelt  nichts. 

Dan.:  Bund  haand  fattes  ikke.    (Prot,  dam.,  432.) 

87  Milder    Hand    nie    gebrach.  —    Thcatrvm  Diabolo- 

rum.  ^60*. 

88  Milder  Hand  nie  zerrandt.  —  MaihPKy.  250*;  ;Vfr». 

//.  473,  Hrrhfr,jfr,  I,  630. 

:89  Mit  den  Händen  bindet  man  Eheleut',  mit  den 

Füssen  lault-n  sie  voneinander  weit. 
90  Mit  der  Hand  redet, man  beaser  als  mit  dem 

Munde.   —   AUmnnu  V,  115. 

191  Mit  der  handt  sol  man   sehwen,   nit  mit  dem 

sack.  —   Fr.inck.  i,  50»;  Lehmann ,  II ,  405.  7.',.  Sim- 
Tock.  S023.   W'imkhr.   V.  33;  K'TU'.  3130. 
Empfehlung  weiser  Sparsamkeit. 
La».:    Saa    med    haanden    og    ei    med   sKkken.    (Prov. 
äan..  483.; 
DBCtscius  SpaicnwOBTiB-Lizixov.    II. 


292  Mit  einer  Hand  allein  kann  man  nicht  klatschen. 

293  Mit  einer  Hand  gibt  der  Geitzig,  mit  der  an- 

dern nimpt  er  wider.  —  Lehmatw,  238,  lo. 

Dan.:   Girer  med  een  haand  og  tager  igien  med  andan. 
(Prot,  dan.,  2S9.) 

294  Mit  Einer  Hand  kann  man  sich  übel  wehren. 

295  Mit  einer  band  zachen  (ziehen),  mit  der  andern 

zahlen.  —  Blumer,  U,  IM;  Graf,  105,  937. 

Es  genügte  nicht,  dass  Jemand,  der  sein  Nttherrecht 
ansahen  wollte,  der  Yerinisemng  blosaen  Widerspruch 
entgegenstellte;  er  musste  vielmehr  auch  sofort  die 
gebotene  Kanfsumme  erlegen;  d.  h.  mit  der  einen  Hand 
sieht  er  das  Out  an  sich,  mit  der  andern  besahlt  er  den 
YerkAufer. 

296  Mit  einer  hant  krauet  man  das  Schwein,  mit 

der  andern  sticht  man  (ihm)  die  Gurgel  ab. 

—  Lehmann,  89,  6. 

Bild  der  falschen  Freunde. 

297  Mit  einer  leeren  Hand  allein  fängt  man  keinen 

Habicht  ein. 

„Mit  einer  leeren  Rand  allein  wird  man  der  Habioh 
fangen  kein,«*     (Sutor,  78.; 

298  Mit  fremde  Hand*  ist  gut  Feuer  scharren  (schü- 

ren).    (Jüd.'dexasch.     Ihody.) 

Die  Russen:  Mit  fremder  Hand  ist  es  selbst  nicht  ge- 
ffthrlich,  einen  Bären  anaufassen.    (Altmann  VI,  475.) 

299  Mit  fremden  Händen  ist  gut  Kohlen  schüren. 

Böhm.:  Cixfmarukama  dobfe  uhll  cahrebati.    (Celakovsky, 
381.3 

300  Mit  Händen  gibt  man  die  Leut  zusammen,  mit 

Füssen   lauffen   sie   voneinander.  —  Lehmann, 
140,  22;  Eiselein,  279;  Simrodt ,  4390. 

301  Mit  Händen  greifen  macht  Glauben. 

Lat. :  Propter  sentire  creduntur  res,  solo^mirae.  (Buior,  364.; 

302  Mit  ledigen  Henden  vnd  der  Eltern  vnwillen 

kan  niemand  wol  eine  Hausshaltung  richten. 

—  Petri,  //,  478. 

303  Mit  lediger  Hand  fengt  man  keinen  Habicht.  — 

Petri.  11.  478. 

304  Mit  leereu  Händen  allein  bekommt  man  keinen 

Vogel  ins  Netz  herein. 

305  Mit    leeren  Händen   lassen   sich  die   Processe 

schwer  beenden. 

306  Mit  leerer  Hand  ist  schwer  Vögel  femgen.  — 

Simrock.  4264;  nram.  I.  1105. 
Engt.:  Empty  bands  no  hawks  allure.  —  It's  ill  killing  a 

crow  with  an  empty  sling.    ((Jaat,  849.; 
Lat.:   Si  manus   est   vacua,    non   accipitrem   caplt   illa. 

(Goal,  849;  Sutor,  2b.) 

807  Mit  leerer  Hand  kauft  man  übel. 

Holl. :  Het  is  kwaad  met  ledige  banden  ter  markt  te  gaan. 
(Harrebomee,  /,  278.; 

308  Mit  leerer  hant  dorft  niemand  erscheinen  vor 
gots  angesicht.  —  Hug,  27;  Graf,  544,  59. 

Die  Kirehenversammlungen  des  10.  Jahrhunderts  hat- 
ten den  Geistlichen  das  Fordern  von  Sportein  rerboten ; 
diese  erfanden  daher  die  freiwilligen  Geschenke ,  ohne 
welche  niemand  vor  Gottes  Angesicht,  d.  h.  ror  ihnen 
erscheinen  durfte.    (S.  Pfaffensack  u.  Umsonst) 

i  309  Mit  leren  henden  faht  man  keinn  falcken  oder 
habioh.  —  Franck,  I.  84;  Lehmann,  II,  406,  83;  Sim- 
rock.  4263;  Bhim,  731;  Eisetein,  378. 
Mhd.:  Den  sperwer  unt  daz  hebechlln  mit  bl6zer  hant 
mac  niemen  vän,  er  mtteze  ein  luoder  drinne  hän. 
(Heinsflin.)  (Zin'jTU,  63.; 
BoU. :  Men  lokt  geeue  haviken  met  ledige  banden.  (Barre' 
bomee,  l,  'iVl  fg.)  —  Met  ledige  banden  is  het  kwaad 
havikken  vangen.  (Bahn  I,  334;  Barrebomie,  Hl,  816  ».; 

310  Mit  vergoldeter  Hand  öfiheu  sich  die  Thüren 

leicht. 

Die  Russen:  Mit  einer  goldenen  Hand  kann  man  weit 
greifen.  (AUmann  VI,  Atit.)  Mit  einer  goldenen  Hand 
kann  man  auch  der  Sprödesten  drei  Spannen  tief  unterm 
Kinne  streicheln.    (AUuiann   VI,  501.) 

311  Müssige  Hand  thut  kein  Gut. 

BoH.:    Lcdige   handen   doen    geen   goed.     (Barrebomee, 
I    381  .J 

312  Müssige  Hände,  schön  Gewand  und  leicht  ge- 

wonnen Gut  machen  Uebermnth.  —  EiseUin,  S€i. 

313  MürfsigeHende,  müssige  Zeen  vnd  Einbacken. — 

Pcfn,//.484. 

314  Nach  todter  Hand  darf  man  nicht  sengen.  — 

Graf.  231 .  270. 

Wer  Forderungen  an  die  Erben  hatta,  koanU  Ünr' 
ben  nach  cinxclnen  Rechton  nicht  darob  Zeugea,  sa« 
dem  nur  durch  Urkunden  beweisen.  Im altgnut  »'^^ 

SO 


307 


Hand 


Hand 


rocht  heistt  es  in  Besag  hierauf:    „Nach  todter  Haad 
soll  man  die  Schuld  weisen  mit  gesiegelten  Briefen.«' 
(Rösster,  I,  91.) 
Mhd.:  Na  doder  hand  en  mag  neen  man  ttkgen.    (West- 
phalen,  JV,  2093.) 

315  Niemand  hat  alles  in  seinen  Händen.  —  Lehmann, 

11,427.  107. 

3l(J  Nimm  de  eune  Hand  vull  Dreck,  nn  wünske 
dui  wat  in  de  annre;  denn  kuik  täöa  (gack 
zu),  in  Wecker  (welcher)  dat  diu  dat  Beste 
hast     (Lippe.) 

317  Nimm  es  in  die  Hand,  so  bringt  ein  Handgriff 

den  andern.  —  Ldimann,  ni,  U;  Körte,  Ü^. 

318  Nürnberger  Hand  geht  durchs  ganze  Land.  — 

Pator. ,  VIU,  88;  Derckmmeyer ,  245  :  K6rte,  4605 ;  Deut- 
fche  Homamcitimg ,  III,  41 ,  392. 

Besieht  sich  nicht  nnr  auf  die  nürnberger  Spielwaaren 
nnd  andere  Snnstprodacte ,  die  einen  weit  ausgebreite- 
ten Absatz  haben,  sondern  auf  den  regen  Sufer  der 
NOmberger  auf  allen  Gebieten  der  Kunst  nnd  Wissen- 
Bohaft,  des  Handels  und  der  Industrie. 

319  Offene  Hand  macht  offene  Hand.  —  Sailer.mi; 

Körte,  2578;  Simrock,  7663. 
Dan.:  Efter  en  aaben  haand  folger  et  tillukt  0re.    (7Vo9. 
dan.,  101.;  • 

320  Ohne  Hände  fasst  es  sich  übel. 

EoU.:  Het  Is  kwaad  grijpen  sonder  handen.  (Harrebomie, 
J,  278.) 

321  Op  schwarte  Hand  wasst  Brot,  op  witte  Hand 

Wasst  Hundeschit  —   Frischbier  \  1473. 

322  Räne  Hand,  räne  Nachtmitz'.  —  Lohrengel.  l.  562. 

323  Reine  Hand  gett  dürr*t  ganze  Land.    (WaliecLj 

—  Curlze,  350,450. 

Dan.:  Been  haand  fnrdes  tryg  giennem  land.  (Bahn 
J,  365.;  —  Reen  haand  gaaer  sikker  giennem  land.  (Pr<yp. 
dan.,  469.; 

324  Reine  Hand  liebt  man  (gilt)  im  ganzen  Land. 
JJoU.:  Bene  reine  band  steckt  altijd  in  eene  magere  benrs. 

(Uarrebomie,  I,  217.) 
Span.:  Los  manos  blanoas  no  offenden.    (Bohn  J,  i2B.) 

326  Reine  Hand,  trockner  Mund. 

Dan.:  Den  ureene  haand  gier  den  feede  mund.  (Proo. 
dan.,  398.; 

326  Reine  Hände  braucht  man  nicht  zu  waschen. 

327  Reine  Hände  lassen  den  Nachbar  gern  arbeiten. 
Frx.:   Mains  blanches  aiment  le   travail  d'antrul.     (Ca- 

hier,  1964.; 

328  Rühr'  Hand  und  Fuss,  dann  schmeckt  das  Mus. 
BtAl.:   Bep   handen   en   voeten,    Ood  sal  het  Tersoeten. 

(Harrebom4e ,  I,  282.; 

329  Rühre  munter  deine  Hände,  Fleiss  belohnt  sich 

doch  am  Ende. 

Dan.:   Beer  haaand  og  fod,   saa  hielper  dig  God.    (I'rov. 
dan.,  481.; 

330  Rührige  Hand  behält  (erwirbt)  das  (ihr)  Land. 

Moli.:  Die  houdt  sijn  band,  behoudt  sijn  land.  (Harre- 
boinee,  I,  277.; 

331  Rührige  Hand  macht  aus  Felsen  Gartenland. 

Lot.:  Labor  improbus  omnia  vincit.    (SchonAeim,  L,  l.) 

332  Schmiert  man  die  Hündc,  so  hat  der  Handel 

schnell  ein  Endo. 

Dan.:  Naar  man  baisamerer  haenderne  paa  folk,  faaer 
sagen  en  god  smag.    (trov.  dan.,  486.; 

333  Schmuzige  Hand  macht  kein  rein  Gewand. 

Dan.:  Man  gier  ei  skidne  hiendcr  paa  sit  cget  arbeyde. 
(Prov.  dan.,  267.; 

334  Schöne  Hand  braucht  keiner  langen  Wäsche. 

HoU. :  Schoonc  handen  zijn  genoeg  gewaosohen.  (Harrt' 
bonn^e,  I,  282.; 

335  Schöne  Hände  sind  leicht  zu  waschen.  —  Winck- 

lir.  \'lll,3i. 

33G  Sihe  jm  auff  die  liend,  darffst  jm  nit  auff  die 
füss  sehen.  —  Franck,  /,  145*;  Lehmann,  II ,bid,  83  ; 
Simrock,  4281. 

337  Sind  Hände  und  Füsse  gebunden,  so  läuft  die 

Zunge  am  meisten.  —  Simruc^,  12184. 

338  So  man  in  die  eine  Hand  wünscht  und  in  die 

andere  pfeift,  hat  man  in  beiden  gleich  viel. 

—  Simritck,  11922;  Eiselein.  651. 

339  Sparsame  Hand  greift  in  keine  leere  Tasche. 

Dan. :  Sparsommelig  haand  meget  samle.    (i'rov.  dan. ,  524.) 
Frz.:  Celui  est  Iiomme  sage  qui  use  de  bon  menage. 

340  Spi  in  de  Hand  un  wehr  di.  —  Eichwald,  no. 

341  btarke  Hand  fackelt  nicht. 

Fr:. :  Forte  main  n'attcnd  le  lendemain.    (Leroux ,  11,  224.; 


342  Steck  die  Hand  in  di  Tasche,  hast   de  eppss 

(etwas)  ze  nasche.     (Henneberg.J 

343  Steck  die  Hand  in  sein  Gewissen,  nnd  zieh'  sie 

heraus  —  du  bist  beschissen. 
HoU.:  Steek  de  band  in  je  conscientie,  en  sie.  of  M  tr 
niet  pik  swart  weder  uit  komt.    (HarrebouUe,  I,  98t.; 

344  Stecke  die  Hand  in  deinen  eigenen  Busen. 

345  Stoss  die  Hand  ins  Wasser,  fängst  du  kein  Fisch, 

so  werden  sie  doch  nass.  —  LOtmoiin.  soi.  is. 

Dan.:  Haanden  i  rand^t,  fanger  hun  ei  fitk,    saa  bÜT« 
hun  dog  toet.    (Prov.  rfan.,  265.; 

346  Tapfere  Hand  schützt  das  Land. 

Dan.:  Modig  haand  Tarier  land.     (Proo.  dan.  417.; 

347  Todte  Hand  nimmt  Erbe.  —  Graf.  316,  »o. 

In  Hamburg:  Dode  hant  schal  erwe  nehmen.  (Gern». 

Ur,  557.; 

348  Tra  Hand  ^t  durch't  ganz  Land.  —  Schuster,  vm. 

349  Träge  Hand  kommt  auf  den  Sand. 

Dan.;  Lad  haand  gier  arm  mand.  —  Ladhed  gier  faltige 

dom.    (Prov.  dan.,  370.; 
EoU.:  £en  trage  band  krijgt  leed  en  sehand;  een  klo^e 

band  knjgt  eer  en  land.    (Harrtbomee ,  I,  977.; 

350  Treue  Hand  geht  durchs  ganze  Land;  der  gute 

Name  aber  geht  voran  und  macht  die  Hiür  voL 

351  Treue  Hand  geht  durchs  ganze  Land ,  diebische 

Hand  kommt  bald  in  Sehand.  —  Laus.  JiagoxiBt 

XXX.  252. 

352  Treue   handt   gehet   durch   alle   landt.  —  Ege- 

ml  ff,  27^;  Gruter,  I,  67;  Ihüenberg,  I.  71;  Bückü»g,  90S; 

LatendorfU,  26;  Müller,  58.  1;  Siebenkees,  173;  Biet- 

lein.  276;  Simrock,  42.S7;  Schottet.  1139'^;  Petri^H,  b0. 
„Das«  eine  treue  Hand  durch  alle  Linder  geht,  ist 

ein  gewöhnlich  Wort.*'    (Keller,  133.; 
Frx.:  Aveo  la  bonne  foi  on  va  le  plus  loin.    (Goal,  84$^ 
BoU.:  Eeue  trouwe  band  magw  andelen  door  al  het  land. 

(Hurrebomee ,  I,  277.; 
Lat.:   Ire  redlre  fidos  solet  per  omnes  regiones.    (Binder 

I,  811;  n,  1571;   PhiUppi ,  J,  212;  Seybold,  K2t  Stei»- 

meyer.  30.) 

353  Trewe  band   gehet   durch   alle   land,   vntrewe 

band  gehet  hyn,  kompt  aber  nicht  herwid- 
der.  —  .Kgrii'ola  I,  I2l. 

354  Trockene   Hand    gibt   ungern.  —  Simroüt,  49«i; 

Eiselein,  278;  liraun,  I,  1098. 

355  Tüsken  Hand  un  Tand  >  räktV  '  viel'  to  Sehand. 

(Osnabrück.)  —    Firmenich.  III,  162,4;    für  Münster: 
Frommann,  VI,  427,  69. 

0  Zahn.  *)  K&ken  =  rühren ,  gelangen,  gerathen.  -^ 
Bevor  man  einen  Bissen  aus  der  Hand  in  den  Mond 
bringt ,  kann  sich  gar  manches  ereignen. 

35G  Unberufene  Hände  verbrennen  sich  die  Hände 
am  Topfe.  —  Sprichwörtergartm ,  65. 

357  Unfreie  Hand  zieht  die  freie  nach  sich.  —  Graf, 

59,240;   Eise7ihart .  76 ;   Blum.Hi;  liülebrand,  16,  M: 
Grimm,  Hechtsalt.,  137;  .Simrock.  4261;  Körte,  2533. 

Das  Sprichwort  ktmn  nur  da  noch  Geltung  haben,  wo 
noch  Leibeigenschaft  besteht;  es  will  lehren,  wie  Je- 
mand auf  eine  schweigende  Weise  sich  dieselbe  n- 
zieht,  ndmlioh  durch  Ueirath  mit  einer  Person  leib- 
eigenen Standes.  Alao  nach  dem  Bechte  der  Barbarei. 
Wenn  du  meine  Sklavin  heirathest,  so  wirst  du  mein 
Sklave. 
Frs.:  £n  formariage  le  pir  empörte  le  bon.    {Loysel,  /,  43.; 

358  Untreue  Hand  findet  man  in  jedem  Land. 

Dan. :  I  hvor  man  sig  hen  vender,  falske  tunger,  ntrohSBtt- 
der.     (Prot,  dan,,  280.; 

359  Vel  handc  mäkt  leddige  schottein.  —  Lüthen 

360  Verknüpfte  Hände  sind  nicht  stark. 

361  Verliebte  Hände  spinnen  schlecht.  —  Altmann  V,  124. 

362  Viel  geben  manchen  die  Hand,  sagte  jener,  vnd 

denken:   das  dich   der  Teuffei  hole.  —  Pauii. 

363  Viel  händ  haben  viel.  —  (/ruitr,/.  es. 

364  Viel  händ  im  haar  rauffcn  hart.  —  Gruter,  1,68: 

Petri,  II,  572;  Eiselein,  276;  Simrock,  4271. 
Es  rauft  Ja  eine  schon  genug. 

365  Viel  händ  zerreissen  die  wend.  —  Gruter,  l.  63 ;  Li*- 

mann.  806,  4 ;  Simrock,  4276  .  Körte,  2577 ;  Braun ,  1, 114. 

366  Viel  Hände  machen  der  Arbeit  bald  ein  Endo. 

—  Parömiako» ,  990;  SimrorJi,  4273. 
Ung,:  Sok  k4x  kamar  \c6»z.    (Gaal,  Si\i.} 

367  Viel  Hände  mochen  kurze  Arbeit. 

„Mit  vielen  HiLnden  kann  man  sehr  bald  ein  Werk 
vollenden,  doch  mit  viel  Küpfen  oder  Sinnen  man 
kommt  gar  langsam  nur  von  hinnen.*' 


Hand 


Hand 


310 


/Mb..-  Mang«  hendcr  gi»re  >nar  gierning.  (Prot.  dan. ,  980^ 
JTmL:  Mftny  handt  make  qaiok  works.   (Qaal,  A51;  KSrte^ 

Fn.:  Qaand  il  y  a  beauooup  d'oarrierfl,  la  besogne  est 
UniAx  faita. 

368  Viel   Hände   machen  kürze  Arbeit,    aber   der 

Teufel  fährt  in  die  Schussel.  —  Stmrodk.  4277. 
EtO.!  y«al  banden  maken  llgt  werk,  maar  eUa  de  dxoee 
in  den  sohotel.    (IlarreboiiM,  I,  282.; 

369  Viel  bände  machen  leicht   arbeit  (Werk).  — 

Lulher'M  Ms. .  2 .  Lehmann,  806,  3 ;  Lehmann,  II,  789,  64 ; 
Schottet,  im*;  WincUer,  III,  31;  Kirte,  S&74. 
Im  Ostfrieeiachen :   VOle  H&nde  m&kt   lichte  Arbeit. 
It.:  Molte  mani  fanno  l'opera  leggiera.    (Patzaalia ,  212,  6: 
OOfl/.  851.; 

370  Viel  Hände  machen  leicht  (bald)  Werk,  aber  le- 

dige Schüsselen.  —  Schotlet.  1136':  FriMehbier*,U6S. 
Dan.:  Hange  haender  giere  rar  gierning,  og  mange  munde 

tommefAde.    (Prot.  dan..  32t).; 
BotL:  Veel  banden  maken  raa  een*  echotel  le£g.    (Harre- 

ftojBfV,  /,  IM.; 

371  Viel  Hände  machen  leichte  Arbeit,  sagten  die 

Bauern,  als  sie  den  Amtmann  draschen. 

372  Viel  Hände   and   wenig   Köpfe   gewinnen    die 

Schlacht. 

373  Viel  Hende  heben  viel.  —  Petri,  II,  m. 

374  Viel  Hende,  leicht  arbeit.  —  Petri,  II,  in. 

375  Vil  bände  heben  leicht  ein  Bürde  (Last).  —  lie- 

nüch.  büO.  61 :  Pitri,  II,  572  ;  Simrock.  4275 ;  EiMlein.  278. 

376  Vil  Hänn   mäche  schnell  on  Enn*.    (Trier.)  — 

Loten,  193.  113;  für  Frauken:  Frommann,  VI,  315,  153; 
hochieutsvh  bei  Eitelein ,  278;  Körie,  2576;  DraunJ,  1113. 
In  Bedburg:  Vill  Httog  mat  icbwind  en  Eng. 

377  Vil  hend  tragen  leicht.  —  Franck.  I.  75*;  L^mann, 

ü,  789,  64  •  Latcntlorf  II,  26;  Ifetri.  II,  572. 

378  Vil  hend  machen  bald  feirabent.  —  Franck,  II,  lOO*»; 

Henitck.  1090,  67  ;  l^tri,  II,  572;  Gruter,  /,  68;  Lehmann, 
306,3;  SchntUl.  1120"» ;  Laiendorf  II,  27;  Itlum.  307; 
Siebenkees.  188;  5ai7fr.276;  Eiselein,  978;  Simrock.  4272; 
Kfirte,  2577. 

379  Vil  hend  vnd  wenig  hertzen  gibt  man  zu  hof 

tur  ein  weichbrunnen.  —  Franck,  II,  96^:  Petri, 
//,  572;  Lehmann,  II,  789,  65;  5at(<rr,  235;  Wurtbadi 
II.  131;  Kiselein.  315. 

Wie  man  auch  wol  in  katholiechen  Kirchen  und  Häu- 
sern die  Finger  gedankenlos  in  Weihwasaer  eintaucht. 

380  Vil  hende  machen   ein  leicht  bürde.  —  Franck, 

11,100*:  Tonnuf.  150";  Eyering,  I,  159;  Gruter,  /,  68; 
Pttri.  II,  571;  llenisch,  660,  61;  Schollel,  lU3^:^ieben- 
k€c»,  187 ;  .Slitor,  421 ;  Wimi,  844;  Sailcr,  274 ;  Körte,  2575; 
Simrink .  4274. . 

Böhm.:  Tt  mnoha  ruk  T^iii  pomoc.    (öelalottky ,  44.; 

NoU.:  Veele  handen  maaken  lijjt  werk,    (ßohn  l,  340.; 

Lat.:  MulU  mauns  onus  IcTiua  reddunt.  (Kraain.,  13^;  Tap- 
/.IK>.150«;  yy«fnüoA,lu90,  68;ÄVy6oW,31G;  EUelein,^^.) 
—  Multnrum  manibua  allevatur  onus.    (Gaal,  851.; 

Paln,:  Z  wielu  r%k  wirksxa  pomoc.    (Cetakotuky,  44.; 

Ung.:  Könuya  a  nagy  terh  is,  ba  aokan  emplik.  (ijaat,ioV.) 

3dl  Vntreu  band  gehet  hin,  kompt  aber  nit  her- 

wider.  —   Gruter ,  I,  70;  ///,  92, 

382  Vntrewe  Hand  geht  auch  hin  durch  die  Land, 

kommt  aber  nicht  wieder.  —  Letimann,  II,  804, 126; 

Latntdurf  II.  26 ;  Petri,  It.  549 ;  Sicbrnki-cn,  174;  Körtf,  2567. 
Der  Listifre  hintergeht  uns   wol   einmal,  aber  nicht 
weiter.    ITotroue  Dienetboten  werden  bald  entlassen. 
Boll. :  Outrouwe  handen  gaan  heen,  maar  komen  niet  weder. 
(Harrcbovit'e,  /,  2Si.; 

383  Vül  Hunnen  mägi  lacht  Werk.  —  Johannen.  I5i. 

384  Völe  Hende  mukt  lichte  Arbeit.  —  Bxwren.  1205; 

Ila»yka\ender ,  I. 

3i5  Völle  Hand  ist  beliebter  als  krumme. 

Wer  bringt,  lieber,  als  wer  haben  will. 

386  Voller  Hand  ötfnet  sich  jede  Thür. 

387  Von    der  Hand  ins   Maul,    auf  den  Esel  vom 

Gaul.   —    Uraun*ihwriij.  Knleniler,  1860. 

388  Von  der  Hand  zum  Mund  ist  ein  weiterer  Weg, 

als  vom  Mund  zun»  Magen.  —  AUmunn  VI,  505. 

389  Von  der  Hand  zum  Munde  verschüttet  mancher 

die  Suppe.  —  Euelein,  279 ;  Stmrock,  42?S .  Körte,  2562 ; 

Itraun.  I,  llu7. 
Fr;. :    I>c  la  main  4  la  bouchc  on  pcrd  souvent  la  soupe. 

(tiital.  1111.; 
/(. :  Daila  mano  alla  booca  qualche  volta  ei  perde  la  suppa. 

(PatsagUa,  2dl,  S.; 


390  Von  welch  höherer  Hand  das  Gericht  ist,  an 

die   kann  man  sein  Urtheil  ziehen.  —  Graf, 

477,  639. 

Die  Berufung  (Appellation),  die  man  gegen  ein  ergau' 
genes  Brkenntnias  einlegen  will,  mnes  bei  dem  Oenolit 
angebracht  werden,  ron  dem  das  erste  abhingig  ist, 
Oder  unter  dem  dae  erste  steht. 
Mhd.:  Von  sweloher  hohem  hand  daz  gerichte  ist,  da 
mag  man  syne  urteyl  wol  hin  siehm.  (Sekwabentpiegel, 
»5.2.; 

391  Wan  ein  handt  die  ander  weschet,  so  werden 

sie  beyd  reyne.  —  Tajtfiiu»,  238^;  Lehmann,  II,  Si9, 54. 

392  Warme  Henne,  kale  Liwe;  käle  Henne,  warme 

Liwe.  —  Schamhach,  II,  105. 

Die  in  diesem  Sprichwort  enthaltene  Volksansioht 
scheint  ansnnehmen,  da«s  das  aus  den  Endgliedern  oder 
Glieder  enden  (  Kxtremit&ten )  snraokgetretene  Blut  im 
Herzen  eine  grössere  Glut  der  Liebe  errege. 

393  Was  die  eine  Hand  thut,  das  hat  die  andere 

wohl  gethan.  —  Graf.  140,  8. 
Von  der  Einheit  und  Innigkeit  des  ehelichen  Lebens. 
Ifhd.:    Was  ein  haut  getuot,  das  hat  die  ander  getan. 
(Wackemagrl,  306,  345,  110.; 

394  Was  die  Hand'  erwerben,  muss  im  Maule  sterben. 

Fr».:  Ce  que  le  gantelet  gagne  le  gorgeret  le  mange.    (Bohn 

I,  10.) 
It.:  SpesBo  la  bocca  guaata  ei6,  che  ooi  piedi,  e  oon  le 

man!  s'aoqnista.    (PassagUa ,  34 ,  9.; 

396  Was  die  Hand  schreibt,  dafür  muss  der  Kopf 
haften.  ~  Körte,  5396  u.  6749;  Kiesewetter,  15. 

396  Was  die  Hand  verwandet,  heilt  das  Herz. 

Dan.:  Der  er  haand  som  saar,  og  hiertet  som  Ider.    (Prot, 
dan.,  264.; 

397  Was    die   Hände   geliehen,   müssen  die  Füsse 

wiederholen  (zurückfordern). 

Böhm.:  Dal  jsi  rukama,  v^behej  uohama.    (delakovsky,  276.; 
III.:    Zajemnik    dara   rukami,    shodjara   nogami.     'Öela- 

kovnky,  27«.; 
Poln.:  Dawsxj  rfkoma,  biegaj  nogoma.    (Celakotsky,  276.) 

398  Was    die   Hände   nicht   erhalten,   müssen   die 

Zähne  fassen. 
Frz.:  Ce  que  Ton  ne  gagne  pa«  snr  scs  mains,  il  faut  le 
rotrouver  sur  ses  dents.    (Cakier,  788.; 

399  Wa«  die  mehrere  Hand  macht,  muss  die  min- 

dere halten.  —  Graf,  415 ,  127. 

Die  Minderheit  muss  sich  den  Beschlüssen  der  Mehr- 
Iieit  unterwerfen  (e.  Folge  2,  Mehr,  Mehrheit  n.  Stimme). 
,,Waa  die  merer  Hand  machet,  ds  soll  die  mindere  hal- 
ten.'<    (Kot hing,  349  ,  44.; 

400  Was  die  rechte  Hand  thut,  soll  die  linke  nicht 

wissen.  —  Neus,  17. 

401  Was  die  rechte  Hand  thut,  weiss  auch  die  linke. 

—   Graf,  140.  9. 

Eheleute  sollen  Tor  einander  keine  aeheimnisse 
haben. 

402  Was  du  nimmst  vor  die  Hände,  bedenke  wohl 

das  Ende! 

403  Was  durch  viel  Hände  geht,  wird  nicht  besser. 
Holt.:    Eene    zaak   moet  niet    door   rele    handen    gaan. 

(Harrebomee ,  /,  2s)7.; 

404  Was  einer  mit  den  Händen  bawet,   das  zutritt 

vnd  zubricht  er  offt  selbst  mit  den  füssen.  — 
Petri.  //,59.3. 

405  Was  einer  nicht  in  Händen  hat,  kann  er  auch 

nicht  halten.  —  SimpUc.  (Nürnberg  1684),  /,  121. 

„Eine  Entschuldigung  derer,  die  gern  lu  monscheln 
pflegen." 

406  Was  frembde  Hende  bawen,  das   kompt  auch 

wider  in  frembde  Hende.  —  Petri,  II,  594;  He- 

niitch  .  205 ,  37. 

407  Was  geBammtc  Hand  thut,    soll  stet  sein.  — 

Graf.  153.63. 

Die  rechtlichen  Verhältnisse  der  Eheleute  in  Ansehung 
ihres  Vermögens  sollen  nach  den  Ehepactcn  benrthoilt 
werden. 
Mhd.:  Waz  goaamment  hant  tut,  das  sal stete  sin.  (Freibergt 
II,  IKJ.; 

408  Was  in  eines  andern  Hand,  ist  immer  besser. 

Aehnlicb  russisch  Cahier,  1893. 

409  Was  in  viel  Händen  vmbgehet,  ist  verbabelta 

wahr.  —   Lchmiinn.  259,  7;  Eisetein,  716. 

410  Was  man  in  der  Hand,  ist  das  beste  Pfand. 

UoU.:  Het  be<>te  is,   dat  mon  in  da  haod  heeft.    (Harre- 
bomee, I,  »)il.) 

20» 


311 


Hand 


Hand 


312 


411  Was  man  in  die  Hand  nimmt,  muss  man  or- 

dentlich an£a8Ben. 
BoU.!  Wat  men  ter  band  neemt,  moetmm  nietten  halve 
doen.    (Harrebomee,  I,  282.^ 

412  Was  man  mit  den  Händen  erreichen  kann,  darff 

man  keiner  Leiter  darzn.  —  Lehmann,  453, 14. 
Dan.:  Det  man  kand  naa  med  hnndeme  behaTes  ey  stige 
til.    (Prot.  dan. ,  422.; 

413  Was  man  mit  eigenen  Händen  thun  kann,  mass 

man  nicht  fremde  thun  lassen. 
Span.:  A  lo  que  paedes  soloi  no  esperes  &  otro.    (Bohn 
/,  197.; 

414  Was  man  nicht   in   der  Hand  hält,   hat  man 

nicht  gewiss. 
Lat. :  Qoioqaid  non  possunt  manibva  apprehendere  revera 
esse  non  orednnt.    (Plato.) 

415  Was  man  nicht  in  Händen  hat,  kann  man  nicht 

heben. 
41 G  Was  man  nicht  mit  der  Hand  halten  kann,  lässt 
man  fahren. 

417  Was  seine  Hände  heute  werben,  das  muss  im 

Bauche  morgen  sterben. 

418  Was  sparsame  Hand  gesammelt,  kommt  nicht  um. 

419  Wäscht  eine  Hand  die  andere  fein,  so  werden 

sie  alle  beide  rein.  —  5u/or,  los. 

420  Wat  men  med  einer  Hand  daun  kann,  da  brükt 

men  keine  twei  tau.  —  Schanibach,  ll,  432. 

Man  braucht  nicht  swei  Hftnde,  wenn  eine  ansTeicbt. 
Gegen  einen  grossem  Aufwand  von  Mitteln,  als  zur  Er- 
reichung des  Zwecks  erforderlich  sind. 

421  Weiche  Hände,  faule  Wunden. 

JffoU.:  Zachte  handen  maken  stinkende  wenden.    (Earre- 
bomdey  /,  282.; 

422  Weisse  Hände  sind  genug  gewaschen. 
Frx.:]£ainB  blanohes  lont  assez  lavfies.   (Leroux,  I,  173.; 

423  Wem  die  Hände  fehlen,  der  muss  die  Füsse  zu 

Hülfe  nehmen. 
Dan.:  Hto  som  ei  haver  hoender,  faaeir  at  tage  hiolp  af 
fflddeme.    (Frov.  da».,  26».; 

424  Wem    die   Hände    gebunden    sind,    der    kann 

wenig  thun. 

425  Wem  die  Hände  verkehrt  gewachsen  sind,  der 

bringt  nichts  Gerades  zu  Wege. 
Soll.:  Dien  de  handen  verkeerd  staan,  dJezijn  tot  werken 
bedorven.    (Harrebomee,  I,  277.; 

426  Wem   man  die  Hände  abgeschlagen  hat,    der 

kann  mit  den  Fäusten  nicht  drohen. 
Holt.:  Zoo  de  beul  met  een  de  toppen  van  de  vingers 
afslaat,   wie   zal   de   handen   beklagen.     (Harrebomee, 
I,  283.; 

427  Wen  eine  frembde  Hand  ernehrt,  der  wirdt  sel- 

ten satt.  —  Uenisch,  1210, 1. 
Lat.:  Quem  aliena  manus  nutrit,  raro  fit  satur.    (Hem$ch, 
1210,  2.; 

428  Wen   seine  Hand  ernähren  kann,  der  ist  ein 

glückseliger  Mann. 

429  Wenn  die  Hand  gebunden,  so  ist  die  Zunge  frei. 

Böhm.:  Nevolnfk  m<Uasyk  Tolnf.    (Ö^lakoesky ,  280.; 
Potn.:  Iffiewolnik  ma  J^zyk  wolny.    (Öelakot$ky,  280.; 

430  Wenn  die  Hand    nicht  haut,   der   Zahn  nicht 

kaut 

HoH.:  Ledige  handen,  ledige  tanden.  —  Traag  ter  band, 
traag  ter  tand.    (Harrebomee,  I,  281.; 

431  Wenn  die  Hände  sich  nicht  bewegen,  brauchen 

sich  auch  die  Zähne  nicht  zu  regen. 

Holl.:  Die  spaart  zijn  handen,  spaart  ook  zijn  tanden.  — 
Liggen  de  handen ,  zoo  liggen  de  tanden.  (Harrebomee, 
I,  281.; 

432  Wenn   die  Hend   von   einander  sind,    so    kan 

man  nichts  guts  schaffen.  —  Peiri,//,  643. 

433  Wenn  die  rechte  Hand  ein  Armband  trägt,  will 

die  linke  auch  eins  haben. 

434  Wenn  du  deine  Hand  legst  an  den  Pflug,  so 

sieh  nicht  hinter  dich. 

435  Wenn  du  di  in  de  een  Hand  wat  wünscht,  un 

in  de  anner  wat  schitst,  so  schast  (sollst)  du 
mal  Ben,  welk  tom  ersten  ful  ward. 

436  Wenn  du   die  Hände  faltest,  macht  Gott  die 

seinen  auf. 


437  Wenn  du  mich  heut  bei  der  Hand  hältst,  so 

halte  ich  dich  morgen  am  Fasse.  —  Bw^ 
hardl,  258. 

Vertichemng,  eine  erwiesene  Geftlligkeft  doppelt  n 
erwidern. 

438  Wenn  eine  Hand   die  andere  wäscht,  t>leiben 

(werden)   sie  beide  rein.  —  Kört»,  »5*5;  Sim- 

rock,  4253. 
Böhm.:  Kdyi  ruka  rukn  mjrje  obi  b^ajf  bflö  (obi  hji*A 

bfle,  6iBt^).    (Öelakotiktf,  86.; 
Dan.:  Hond  skal  anden  toe,  eller  baade  nreene  bUra,  haar 

en  toer  den  anden,   blire  de  begge  sktonae.     (Prtt, 

dan.,  298.; 
Moll.:  Als  die  een  hant  de  ander  wast,  so  Bijs  ■«.baide 

schoon.    (Tunn.,  2,  21;  Harrebomee,  /,  276.^ 
Lat.:  Palme  quando  larant  mutuo  se  mutuö mandant.  (Fol' 

lersleben,  21^ 

439  Wenn  eng  Hank  de  anger  wescht,  dan  blieven 

se  alle  beide  reng.  (AachenJ  —  Firmenidi,  1, 4M,  m. 

440  Wenn  Hände  geht,   muss  Fude  (Fass)   gehn. 

(NoMau.)  —  Kehrein,  VIII.  835. 

441  Wenn  man  der  Hand  hülff  bedurfitig  ist,  ao 

seind  Wort  vnnd  Schreiben  nichts  natz.  — 
Lehmann ,  377 ,  49. 

442  Wenn  man  die  Hand  überall  im  sode  hat,  m 

heisst's:  Vierzehn  Handwerk,  funf^hn  Vn- 
glück,  ynd  das  letzt  ist  der  Bettelorden.  — 
JlerbergeT.  1,  608. 

443  Wenn  man  einem  die  Hand  im  Sacke  erwischst^ 

so  ergreiflt  man  jhn  am  Diebstahl,  ob  man  jn 
gleich  nicht  einen  Dieb  nennet.  —  Phh  ,n,9U. 

444  Wenn  man  händ  hat,  die  helffen  können,  so  datff 

man  nicht  die  Füss  bitten. —  Lehmann,  SS7«IS. 

445  Wenn  nicht  eine  Hand  die  andere  wäscht,  so 

wird  keine  rein. 
Dan.:  Haand    skal  anden    toc,  eller  baade  nrene  rmn. 
(Botin  I,  272.; 

446  Wenn   sich  die  Hände  falten,  sollen   sich  die 

Gedanken  zusammenhalten.  —  Sailer,  is$. 

447  Wenn  sich  ein  Paar  die  Hand  geben  woUen,  so 

schadet  das  Meer  nicht.  —  SprichvörtergarUH,  181. 
Es  gibt  ein  unsichtbares  geistiges  Band ,  eine  wahr» 
Blutsverwandtschaft,  welche  macht,  dass  sieh  gleicb* 
denkende  Geister  auch  in  der  Entfernung  kennen  nad 
lieben. 

448  Wer  andern  siebet  in  die  Hand,  hat  nimmer 

genug  an  seinem  Stand.  —  Seyiiold,  97. 

449  Wer  auf!  seine   eigene  Hand  gehet,  der  tritt 

niemand.  —  Petri,  ll.  685. 

450  Wer  aus  fremder  Hand  isst,  der  frühstückt  übel 

und  isset  noch  übler  zu  Kacht. 
Dan.:  Den  som  skal  aede  af  en  andens  haand,  bliTer  siel» 
den  maet.    (Bohn  I,  856.; 

451  Wer  boshafte  Hand  schont,  der  wird  von  ihr 

umgebracht. 
Lat.:  Illius  occumbes  dextra,  cai  dextra  peperoit.   (Oaal, 

1707.; 

452  Wer   die  Hand   aus   der  Muffe   steckt,   kriegt 

Ringe  an  die  Finger.  —  WincMer,  11,  9S. 

453  Wer  die  Hand  ausstreckt,  bekommt  den  Preis. 
HoU.:  Die  de  handen  nit  de  mouw  steckt,  krijgt  ringen 

aan  de  vingers.    (Harrebomee,  I,  277.; 

454  Wer  die  Hand  gedrückt,  hat  genug  erzählt. 

Ein  H&odedruck  sagt  oft  mehr  als  Tiel  Worte. 

455  Wer  die  Hand  im  Blute  badet,   muss  sie  mit 

Thränen  waschen.  —  Simrock .  tiSi :  Körte .  25n. 

456  Wer  die  Hand    in  Blut  wäscht,   muss  sie  in 

Thränen  baden.  —  Graf.  350,  377;  Simrock,  4282. 

457  Wer  die  Händ  iu  Kohlen  stosst,  der  that  sich 

selbst  wehe.  —  Lehmimn ,  Sl ,  49. 

458  Wer  die  Hand  in  Teig  steckt,  dem  bleibt  er  an 

den  Fingern  kleben. 
Wer  viel  Güter  verwaltet,  geht  nicht  leer  ans. 

459  Wer  die  Hand  ins  Feuer  steckt,  verbrennt  sich 

die  Finger. 
BoU.:  Die  sijne  hand  in  't  vnnr  steckt,  moet  gewis  xijne 
vingers  branden.    (Harrebomee,  I,  277.; 

460  Wer  die  Hand  legt  an  den  Pflug,  nicht  hinter 

sich  lug*.  —  Eiselein,  511 ;  KOrte,  4797 ;  Siebenkees.  75. 
Wer  seine  Hand  einmal  an  den  Pflug  legt,  soll  sie 
nicht  wieder  davon  abziehen ,  sondern  die  Beruf«art  fest- 
halten, die  er  nach  reifer  Ueberlegung  gew&hlt  hat. 
(Luc.  9,  62;  Schuhe,  2Sii  Zaup$er,  505.; 


313 


Hand 


Hand 


314 


461  Wer  die  Hand  nur  aufmacht,  dem  macht  das 
Glück  sie  täglich  toIL 

463  Wer  die  Hand  zam  Scherz  in  Feuer  hält,  wird 

tich  im  Ernst  verbrennen. 

Mit  manchen  Dingen  ist  nicht  n  spMien.    (AUmann 
YJ,  387.; 

46S  Wer  die  Hände  in  den  Sack  schiebt,  fallt  ihn 
mit  Armntil.  —  Par6miakon,  599. 

464  Wer  die  Hände  legt  zur  Buh,  schnürt  sich  die- 

selben selber  zu. 

465  Wer  die  Hände  von  Gott  loslässt,  fällt  in  des 

Teufels  Klauen.  —  WinMer.  vin, «. 

466  Wer  die  Hände  will  überall  im  Sode  haben ,  der 

▼erbrennt  gemeiniglich  die  Finger.  —  Petri, 
n,  371.. 

467  Wer  eigene  Hände  hat,  braucht  nicht  fremde 

zu  borgen. 

DOM.:  Hto  «elT  hftTer  hsander,  har  ei  behor  at  laane  dem. 
(Pro9.  dan. .  S68.; 

468  Wer  eine  Hand  hat  zum  Kampf,  hat  auch  ein 

Herz  zu  sterben. 
Da*.:  Fattei  ei  haand  at  itride  med,  ei  heller  hieHe  at 
dM  med.    (Pro9.  dem.,  lb».J 

469  Wer  einem  Händ^  und  Füsse  hält,  thut  ebenso 

viel,  als  wer  ihn  schindet. 

470  Wer  hinten  keine  Hand'  und  Augen  hat,  der 

ist  närrisch ,  wenn  er  seinem  Feind  den  Rücken 
wendet 

471  Wer  in  die  eine  Hand  wünscht  und  in  die  an- 

dere spuckt,  sehe  nach,  wo  er  das  Beste 
(Meiste)  hat 

Die  Bneeen  sagen:  es  sei  in  einer  so  riel  wie  in  der 
andern.    (AUmann   F/,  400.; 

47S  Wer  keine  Hand  hat,  kann  sich  keine  Finger 
verbrennen. 

AehnUch  rassisch  AUmann   yi,  477. 

473  Wer  keine  Hand  hat,  macht  keine  Faust  — 

EiMtiein,  976;  Simrock,  4S78:  Körte»  2563;  Braun,  7,1084. 

474  Wer  krumme  hende  vor  den  richter  dragt,  dar- 

ynnen  hat,  was  ihme  behagt,  hette  der  ein 
mordt  gethann,  mitt  dem  leben  korapt  er 
wol  dauon. 

Dieser  Spruch  gehört  su  den  handschriftlichen  Ein- 
tragungen ,  die  sieh  in  einem  Exemplar  der  Egeno^ftchva 
SpriehfrCrtwianatüung  (Frankfort  a.  M.  1548)  linden 
und  welche  Laiendorf  soeben  anter  der  Uebersehrift: 
Unbekanntt  Sprüche  und  Sprichirörier  des  16.  Jahrhun- 
dert* in  den  Neuen  Jahrbüekern  für  Phüologi«  und  Päda- 
gogik^ heraasgegeben  Ton  FUckeüen  and  Matnu  (1867, 
Abth.  2,  Hft.  5,  8.  263— 269)  TerOfTentUcht  hat 

475  Wer  mit  den  Händen  wegwirft,  muss  mit  den 

Füssen  suchen. 
MolL:  Werp  het  nwe  niet  zoo  seer  weg  met  de  handen, 
dat  gij  het  moet  gaan  soeken  met  de  roeten.    (Harre- 
bomee,  I,  282.; 

476  Wer  mit  der  Hand  zu  viel  will  fassen ,  muss  es 

bald  wieder  fallen  lassen. 

477  Wer  mit  einer  Hand  einnimmt  und  mit  zweien 

ausgibt,  wird  bald  fertig  sein. 
Dan.:  ICaar  men  tager  ind  med  hander,  og  giver  nd  med 
SKkke,  er  det  snait  gi«rt.    (Pro9.  dan,,  268.^ 

478  Wer  mit  Händen  und  Füssen  in  die  Sache  fällt, 

der  fällt  mit  Händen  und  Füssen  wieder  davon. 

479  Wer   mit   leeren   Händen   kommt,   bittet   ver- 

geblich. 
Fn. :  Des  malns  roides  priires  vaines.  —  De  wide  main 
Wide  pri«re.    (Lercux,  I,  'il.) 

4S0  Wer  mit  zwei  Händen  helfen  kann ,  fange  nicht 

mit  einer  an. 
461  Wer  nicht  anss  seiner   Hand  kart  vnd  spielt, 

der  ^ewint  nicht.  —  Lehmann,  m,  33. 

482  Wer  nicht  will  rlie  Hände  fuhren,  wird  bald 

auch  nicht  die  Zähne  rühren. 

483  Wer  nur  meine  Hand  noch  ganz,  so  trüg*  ich 

billig  den  Rautenkranz.  —  Luther's  Ti»ckr.,  379*. 

484  Wer  seine  Hand  dem  Fallenden   reicht,   dem 

reicht  sie  Gott  wieder. 

485  Wer  seine  Hand  in  den  eigenen  Busen   steckt, 

winl  Von  andern  nicht  übel  reden. 
Port.:  Mette  a  mio  oo  seis,  näo  dir&s  {do  fado   alheia.  1 
■Bchn  r.  2S3.J 


486  Wer  seine  Hand  wohl  fuhrt,  dem  wird  sie  nicht 

beschmiert 

487  Wer   seine  Hände  in  Dreck  steckt,  zieht  sie 

beschissen  heraus. 
HcU.:  Die  sUne  banden  in  stront  steckt,  moet  se  ermil 

we*r  nithalen.    (Jtarrebomee,  1,  277.; 
Lat.:    In    antnun    band   legitimom    stimnlom    impingis. 

(Eratm.,  y44;  Tappiue,  199»0 

488  Wer  seine  Hände  nicht  beherrschen  kann,  be- 

herrsche seine  Au^en. 
Moll.:  Die  lijne  banden  niet  bedwingen  wil,  die  bedwinge 
sijne  oogen.    (Harrebomee,  /,  Ttl.) 

489  Wer  seine  Hände  nicht  will  bescheissen,  der 

muss  mit  Narren  sich  nicht  reissen.  —  Jfur- 
ner,  Gäuchm, 

490  Wer  selbst  Hend  hat,  der  darff  sie  bey  andern 

nicht  entlehnen.  —  IHkmann,  377,  so  u.  246>  14. 

491  Wer  sich  die  Hände  wund  gerungen,  dem  legt 

Gott  Salbe  auf.  —  Sprirhwörtergartcn ,  198. 

492  Wer  sich  von   fremden  Händen  füttern  lässt, 

der  fettet  nicht. 
It.:    Chi  per    altrui    man    s'imbocca,    tardi    si    satoUn. 

(Goal,  391.; 
Ung.:  J4l  nemlakili,  kim&snak  ssAJAval  eszik.  (Oaal,  391.; 

493  Wer  sin  Hand  twiachen  B6m  un  Borke  steckt, 

klemmt  sich.  —  Goldtchmidt,  163. 

494  Wer  viel  in  Händen  hat,  kann  viel  verlieren. 
Fr*.:  Qneplas  pert  on  et  mains  a  on.    (Leroux,  li,  288.; 

495  Wer  von  fremden  Händen  gespeist  wird,  isst 

nimmer  wohl. 
It:    Chi    per    altrai    man    s'imbooea,    tardi    si    satolla. 

(Goal.  391.; 
Ung. :  Jöl  nem  Iskik,  ki  misnak  ssl^iral  essik.  (Goal,  931.; 

496  Wer  wird  die  Hand  zwischen  Hammer  und  Am- 

boss  legen. 

Die  Bossen:  Wer  legt  die  Hand  unter  das  eigene  Beil. 
(AUmann  VI,  481.; 

497  Wer  wird  in  seine  eiffene  Hand  beissenl 

498  Werend  Hand  schuff  Gott  —  PetH,  II,  706;  c««- 

ther,  45:  Simrock,  4260;  Körte.  2558. 

499  Werender  Hand  wird  immer  rath.  —  Petri,  II,  706; 

Simrock.  4259;  Körte,  2S57;  Lehmann,  II,  854,  388., 
BoH. :  De  werende  hant  wordt  immer  raat.    (Harrebomie, 

/.  277.; 
Lat.:  Qualibot  in  villa  manos  it  faciens  ralet  illa.    (Fat' 

ler$leben,  7.'»4.; 

500  Wess  Hand  erwärmt  den  Bettelstab ,  der  kehrt 

vom  Guten  ganz  sich  ab. 

501  Wessen  Hand  leckt  der  Bär? 

502  Wie  Hand,  so  Schwert. 

Port. :  A  espada  e  0  annel ,  segando  a  mäo  em  one  estirer. 
(Bohn  I,  264.; 

503  Wie  kann  es  die  rechte  Hand  freuen,  wenn  sie 

die  linke  abgehauen  hat. 

504  Wie  sich  die  Hände  bewegen,  so  müssen  sich 

auch  die  Zähne  regen. 
Flink  bei  der  Arbeit  and  rasch  bei  Tisch. 

505  Wier  de  Häiigd  an  de  Schiss  Hecht,  dien  ver- 

drege  se.  —  S€ku»ter,  462. 

506  Wit  van  der  Hant  es  en  gucden  Schüet  (her- 

lohn.)   —  H'oe«/«.  81,  384. 

507  Wo  eine  Hand  die  ander  hält,  da  steht  es  wohl 

in  Haus  und  Feld. 
Dan.:   Naar  haand   fylder  haand,  trives  folk   og   land. 
(Prov.  dan.,  264.; 

508  Wo  einige  Hand  ist,  die  gibt  nur  Einen  Fall '. 

—   Graf,  51,  178. 

■)  Die  Abgaben .  welche  der  Besitzer  eines  zin«pflieh* 
tigen  Guts  beim  Tode  des  VorbesiUers  als  Beweis  der 
Hörigkeit  an  den  Omndherrn  sa  zahlen  hatte  (*.  Fall  6) 
nnd  die  Ton  so  Tielen  geleistet  werden  musste,  als 
unter  wie  riele  Theilhaber  daaselbe  getheilt  worden 
war.  Wurden  dagegen  die  Stficke  wieder  in  ein  Ganzes 
Tereinigt,  so  gab  es  auch  nur  Ein  Bestbanpt. 
Mhd.:  Wo  ain  ainige  Hand  iit,  di  gitt  ainen  lassz.  (Schaft- 
berg,  II,  125.; 

509  Wo  es  der  Hände  bedarf,  da  sind  Worte  und 

Buchstaben  nichts  nütze. 

510  Wo  Hunfl,  da  Kopf. 

Was  die  Hand  schreibt,   thut,  muss  der  Kopf  Ter> 
treten ;  wer  schreibt  oder  unterschreibt,  flberlege 
sehr  wohl,  wa«. 
BGkm.:  Kd     rnka,  tam  i  hlava.    (Öelakcttkg,  343.; 


319 


Hand 


Hand 


SSO 


*631  Einem  auf  die  Hände  sehen.  —  Campe,  527 *». 

Auf  das  achten,  was  er  thut,  bosondera  in  der  Absicht, 
das»  er  nichts  entwende. 
ffoU.:  lemand  op  de  banden  lien.    (ffarrebomee ,  1,  280.) 

•632  Einem  die  Hand,  aber  nicht  das  Herz  geben. 

CSiederlauiilz.J 
♦633  Einem  die  Hand  auf  den  Nacken  legen. 

Von  gewaltsamer  Unterdrüclrang  einielner  Personen 

wie  ganzer  Völker. 

•634  Einem  die  Hand  im  Sack  erwischen.  —  Grim- 

melshauten,  Teutscher  Michel  (o.  0,  1673),  925. 
Ihn  ertappen,  fiberfahren. 

•635  Einem  die  Hände  bieten.  —  Campe,  587'*. 

Ihm  Httlfe  anbieten. 

•636  Einem  die  Hände  binden. 

Ihn  in  Einnahme  and  Ausgabe  beschranken. 
•637  Einem  die  Hände  füllen.  —  C<»mpe,  527  *>. 
*638  Einem  die  Hände  küssen. 

üoU.:  lemand  de  banden  küssen.    (Harrebomie,  7,  280.) 

•  630  Einem  die  Hände  mit  Schrecke nbergem  füllen. 

—  Geitzleuffel  im  ThealTwn  Diabolorum ,  335  **. 
•640  Einem    die    Hände    unter    die    Füsse    legen. 

(llennebcrg.J 
Ausdruck  liebreicher  Unterwerfung. 
•641  Einem  die  Hände  unterbreiten. 

Ihn  mit  Zuvorkommenheit,  Hochachtung  und  Er- 
gebenheit behandeln. 

•642  Einem    die   Hände   versilbern.  —  Eiselein.  278; 

Lohretigel,  II.  193;  Umun,  1094. 
Ihn  bestechen. 
Frz.:  Graisser  la  pal^  ä  quelqu'un.     (Le.ndroy,  IUI.) 
Lat.:  Argentei  fontes  loquuntur-    (Eiselein,  278.^ 

♦643  Einem  etwas  an  die  Hand  bieten  (geben).  — 

S\indvon$,  426. 

•  644  Einem  etwas  auf  die  Hand  geben.  —  Campe.  527**. 

Abschlägliche  Zahlung  leisten ;  zur  Vollziehung  eines 
abgeschlossenen  Kaufs  auf  die  bedungene  Summe  ein 
Uand-  oder  Angeld  geben. 

•645  Einem   etwas    aus    den   Händen    winden.   — 
Campe,  528*. 
Es  ihm  mit  Gewalt  entreissen. 

•  646  Einem  etwas  in  die  Hand  drücken.  —  Campe.  527''. 

Ihn  bestechen. 

•647  Einem  etwas  in  die  Hände  geben. 

Uebergeben,  Überliefern,  in  seine  Gewalt  bringen. 

•648  Einem  etwas  in  die  Hände  spielen.  —  Campe,  528*. 

•  649  Einem  etwas  zu  treuen  Händen  übergeben.  — 

Campe,  628*. 
Seiner  Treue  anvertrauen. 

•650  Einem  freie  Hand  lassen. 

Ihn  gew&hren,  nach  freiem  \ViUen  handeln  lassen. 
•651  Einem  hälfreiche  Hand  leisten.  —  Campe,  i2i^. 
•652  Einem  in  die  Hand  blasen.  —  Eisclein.^n. 

Man  glaubte,  dass  Hexen  oder  Zauberer  durch  das 
Blasen  in  die  Hand  oder  in  den  Hut  andern  viel  Un- 
heil anrichten  könnlon.  „Gott  hat  mancher  Obrigkeit 
in  die  Hand  geblasen,  dass  ihr  die  Pfennige  wie  Fe- 
dern verfliegen  und  verstieben."    (Luther.) 

•653  Einem  in  die  Hände  füllen. 

Frs.:   Tomber  entre   los  mains    de   quclqu'un.    (Krittin' 
ger,  427 1>.; 

•654  Einem  in  die  heude  sehen.  —  Sir.  33,  22;  Sar- 
ceriut ,  353 ;  C^mpc ,  528  *. 

Seineu  Uuterlialt  oder  Wohlthaten  von  ihm  erwarten. 
In  einem  andern  Sinne  kommt  die  Bedensart  bei  Keller 
in  der  damaligen  Mundart  der  breslauer  Krftnterer  vor. 
Ein  Kräuterweib  sagt:  „Ich  bleibe ,  ihr  pfnpt  (foppt) 
mich.  Hot  er  og^suste  nidcLte  (habt  ihr  nur  sonst 
nichts).  Doch  ihr  hotmer  Juste  an  gang  derscbport,  doss 
ich  oich  nich  salberfragen  darf.  Wort  og  a  bissel,  ich 
waar  oich  besser  a  de  Hände  sahn."  (Keller ,  169  ".)  Es 
sollte  denn  heissen:  auf  die  Hände  sehen;  dafür  heisst 
es  aber  mundartlich  in  Schlesien  uff,  wie  für  in  die  u.  s.w. 
ei  die  Hände. 

•655  Einem  nicht  in  die  Hende  sehen.  —    Luther's 

Tifchr.,  409**. 
•656  Einem  zur  Hand  gehen.  —  3/uihc*y,  96»  u.  164'». 
•657  Einen  auff  Händen  tragen.  —  .Sorytniffel  im  TTi^-a- 
trum  Diabolorum,  539*. 

Ihm  alle  mögliche  Achtung,  Liebe  und  Freundschaft 
erweisen.    (Campe,  538^.; 
Holt.:  Htj  zou  hem  op   de  banden  door  vunr    en  water 
dragen.    (Harrthomee ,  I,  280.j 

•658  Einen  in  der  hohlen  Hand  raufen.' 
•659  Einen  in  seiner  Hand  haben. 
In  seiner  Gewalt. 


"^660  Einen  unter  die  Hände  kriegen. 

HoU. :  lemand  in  de  banden  kx^gan.  (Harvhomit ,  i,  im.) 
•661  Einen  unter  die  Hände  nehmen. 

Hoü. :  lemand  onder  banden  nemen.  (Earrebomit ,  /,  SW^ 
•662  Einen  von  der  Hand  weisen. 

EoU.:  lemand  van  de  band  w^Jaen.    (Harrebomie ,  I,  S90.) 

•663  Emm  d*  Hend  onder  d'  Füees  legga.     (Afptm- 
Zell.)  —    Tohler,  255. 
Einem  sklavisch  ergeben  ««im. 
•664  Er  chond  ke  Hend  ober.  —  Tofeter,  254. 

Er  bekommt  bei  den  Amtswablen  keine  Stimme. 
•665  Er  darf  nur  die  Hand  ausstrecken,   so  hängt 

an  jedem  Finger  eine. 
•666  Er  fährt  mit  der  Hand  über  den  Rücken  in 

den  Sack. 
•667  Er  geht  mir  zur  Hand. 
•668  Er  greift  mit  beiden  Händen  danach. 

Soll.:  Hü  grUpt  emaar  met  beide  handen.     (Harr^omii, 
I,  279.; 
•669  Er  hält  die  Hand  auf. 

Vom  Armen  und  dem,  der  haben  wiU. 

•670  Er  hält  die  Hand  und  thut,  als  wenn  er  nidit 

nehmen  wollte. 
•671  Er  hat  alle  Hände  (und  Füsse)  voll  zu  thun. 

Sehr  viel. 
Frt. :  Avoir  bien  des  affaires  sur  les  bras. 
•672  Er  hat  auch  eine  Hand  dabei  (darin). 

ßoH.:  ZU  heeft  eene  hand  met  een  gat.     (Earrebomi$, 
l,  283.; 
♦673  Er  hat  die  Hand  im  Spiel. 
•674  Er   hat   die   Hand   mit   Bech  beschmiert  — 

E\ierit\g,  II,  276. 

•675  Er  hat  die  Hand  in  anderer  Leute  Taschen. 

Lat.:  Utitur  manu  sinistra.    (Catull.)    (Bindtr  11,  M61.; 

•676  Er  hat  die  Hände  im  Teig. 

HoU.:   HiJ  heeft  de  handen  in  dat  deeg.     (ffarrebomee, 

f,  279.; 

•677  Er  hat  die  Hände  nicht  immer  in  der  Tasche 
gehabt. 

Ist  nicht  immer  mttssig  und  nnthätig  gewesen ;  avcfc 

er  bat  zugegriffen,  sich  mit  fremdem  Oute  beniehert 

•678  Er  hat  die  Hände  überm  Wasser.    (Brenum.) 

•679  Er  hat  die  Hände  zu  früh  in  den  Teig  gesteckt 

Holt.:  Hij  wil  al  te  vroeg  met  de  handen  in  het  meal  alfa. 

(Uarrebomee,  I,  280.; 

•680  Er  hat  eine  leichte  Hand. 

Schlägt  bald  zu. 

*681  Er  hat  es  an  der  Hand  wie  den  Stossdegen. 
(Schweiz.) 

Aus  den  Zeiten,  in  denen  die  Schweizer  täglich  dea 
Degen  trugen,  wo  er  der  unzertrennliche  Geflhrte  dea 
Mannes  war. 

•682  Er  hat  es  aus  der  ersten  Hand. 

HoU. :  Hij  heeft  het  uit  de  eerste  hand.  (Earrebom4e,  I,  tl9.) 

*683  Er  hat  es  bei  der  Hand  wie  der  Bettler  die 

Laus. 
♦684  Er  hat  es  in  seiner  Hand. 

ffoU.:  Hij  heeft  dat  in  zijne  hand.    (Harrebomie,  l,  tt%^ 

♦685  Er  hat  fette  Hände. 

liässt  alles  fallen. 

•686  Er  hat  Hände  wie  Krebsscheren. 
•687  Er  hat  keine  erstarrten  Hände. 

Er  ist  nicht  faul ,  rührt  die  Arme,  steckt  die  Hände 
nicht  in  die  Tasche;   es  ist  nicht  gut  Händel  mk  ihm 

anfangen. 

•688  Er   hat   klebrige   Hände.  —  Körte,  257»*;  5*1^ 

bold,  639. 
Wer  motir  nimmt  oder  behält,  als  was  recht  ist.  —  ^ch 

verstih  itzt  su  viel  wie  vor;  doch  meroko  ich,  d«r  Karle 

hot  auklabendo  Hände.«    (Keller,  nb^>.) 
Dan. :  Hans  hander  ere  beegede ;  hvad  han  r0rer  det  hmi- 

ger  alt  ved.    (Prov.  dan.,  267.; 
Frz.:  II  ne  va  pas  sans  aes  nilüns.    (Lerottx,  II,  174J  — 

Les  mains  croohues.  —  Les  mains  faites  en  chaponrosty. 

(Leroux,  I,  98.; 

•689  Er  hat  kletze  hend.  —  Franck.  Il,i(}\ 

Lat.:  Visco  monns  tingere. 

•690  Er  hat  lange  (mächtige)  Hände.  —  Eitclein.  276. 

Fr*.:  II  est  pourveu  de  longues  mains.    (LeroML,  i,  174.; 

•691  Er  hat  nur  zwei  Hände,  eine  zum  JNehmenf 
eine  zum  Behalten,  die  zum  Geben  fehlt  ihm. 

—   Sailer,  296;  KOrle,  1882;  Simrock,  8099. 

„Viel  Leut  seynd  der  meynung,  sie  sollen  vnd  dörffen 
nichts  hinweg  geben,  weil  sie  nur  zwo  Hand  haben, 
dass  sie  mit  der  einen  einnehmen,  mit  der  ander  behal- 
ten, die  dritt  damit  sie  geben  sollen,  ist  jhnen  nicht 
gewachsen."    (Lehmann,  234,  35.; 


sai 


Hand 


Hand 


332 


*  699  Er  hat  seine  Hand  darin  gehabt. 

UM..-  Hij  heeft  er  de  luu&d  in  gehad.    (Harrthomie,  />  373.^ 

*693  Er  hat  seine  Hand  in  aUem  Sode. 

Wer  loschen  will,   was  ihn  niofat  brennt,  und  sor- 
gen, was  ihm  nicht  befohlen  ist.     (Luther.) 

*  694  Er  hat  seine  Hände  in  der  Tasche. 

Ist  faol. 
Fn.:  II  a  toojoare  let  mains  dans  aea  poches.    (KrittiH- 
94r,  421».) 

•695  Er  hat  viel  um  die  Hand.    (Weatf.) 
*696  Er  hat  zwei  linke  H&nde. 

Der  ongewOhnlich  Ungesohiokte. 
^697  Er  hat  swei  rechte  H&nde. 

Der  aasserordentlicb  Gewandte. 
Boll.:  Het  is  een  mensch  met  twee  regtor  handen.    (Horr^ 
bomie,  I,  218.; 

*698  Er  hatte  die  Hand  zu,  als  er  auf  die  Welt  kam. 

—  Körte,  1882. 

In  Baiern  von  einem  Geiahalse. 
•699  Er  haut  mit  der  rechten  Hand  die  linke  ab. 
•700  Er  hed  alle  Hend.  —  Tobler.  255. 

Ist  einstimmig  gewählt.  Stimmt  mit  „omne  punctum 
ferro**  der  alten  Kümer. 
•701  Er  hed  Hend  (oder:  vil  Hend).    (Af>penzeii)  — 
Tobier ,  255.  ^ 

D.  h.  Stimmen;  von  der  Abstimmung  durch  HAnde^ 
aufheben  bei  VollcsTersammlungen  entlehnt. 

*703  Er  het   i-n-eir  Haue    *8  Bättli  (Rosenkranz 
und  1  der  angere  Hang  der  Düfel.   (Sulothum.) 

—  Schüd,  88,  295. 

*703  Er  hot  a  lange  Hend.    (Jüd.-Aeuisch,    Brody.j 
Greift  gern  nach  fremdem  Eigenthum. 

•704  Er  hot  getroffen  af  der  (auf  die)  rechte  Hand. 
(Jüd.' deutsch.     Itrodf.J 
Er  hat  seinen  Meister  gefanden. 

•705  Er  ist  bei  der  Hand  wie  eine  Schuhbürste.  — 

Kört0.  2573:  Braun,  l,  1112. 
BoU.:  Hij  is  bij  de  band.    (Harrebomee,  I,  27d.; 

*706  Er  ist  in  guten  Händen. 

•  707  Er  ist  mit  Händen  und  Füssen  gesegnet  worden. 

Er  ist  gehangt  worden. 
•708  Er  ist  nicht  an   beiden  Händen  links.  —  /er. 

Gotthetf,  Käserei ,  15. 
^709  Er  ist  seine  rechte  Hand. 

EoU.:  HU  is  sijne  andere  band.  —  Hij  is  xijne  regtor  hand. 
(Uarrebomee ,  t,2Ti.) 

•710  Er  ist  so  wie  man  eine   Hand   umdreht.  — 
FrwA&ier»,  1460. 
Ein  Mensch  ohne  Charakter. 

•711  Er  ist  wie  ein  vmbkerte  hand.  —  Frone*,  //,  66*. 

Der  Unbeständige,  WankelmQthige. 
•718  Er  ist  zur  Hand,  wie  ein  Spiess  hinter  der 
Thür.  —  Körte,  5665*;  Simrocli,  9751. 
Stets  bereit  in  helfen ,  su  dienen. 
•713  Er  kann   die  Hände  nicht  halten.  —  frwcfc- 

bitr^,  1461. 
Er  stiehlt. 

•714  Er  lässt  die  Hände  gern  kleben. 

Fr».:  II  a  les  mains  crocbues.  —  U  est  habile  k  suco^der. 
(KrittiHger,  Vi2»  u.  367*;  —  II  ne  va  point  sans  ses 
mains.    (Kritnnger,  21*.) 

•715  Er  lässt  sich  die  Hände  schmieren  (salben). 
MoU.:  Hij  laat  sich  de  handen  Tullen  (smeren,  lalren). 
(Marrebomee,  I,  279.) 

*716  Er  lässt  sich  nichts  an  die  Hand  brennen,  er 
wirft  es  ehe  weg. 

Von  einem ,  der  nicht  knickerig  ist;  der  es  nicht  macht 
wie  deit  Geiaige,  der  sich  ein  Geldstack  eher  an  die 
Hand  brennen  Hesse,  ehe  er's  wegwOrfe. 

•717  Er  legt  ihr  die  Hände  unter  die  Füsse. 
•718  Er  macht  e  krumme  Hand.  —  rend/o«,  soi. 

5immt  Bestechung  an. 

•  719  Er  muss  die  Hand  immer  in  der  Tasche  haben. 

—  Cdmpr,  527  ^ 

Hat  riel  Ausgaben,  muss  beständig  geben. 
•720  Er  nimmt  keine  Hand  vors  Maul.    (Luzem.) 

bagt  alles  nnunwunden  heraus. 
•791  Er  salbt  die  Hände  mit  Yogelleim.  -^  Körte,  2579. 

Bestechung. 
•7SS  Er  achreibt  eine  schöne  Hand. 

Meist   ironisch   Toa  Jemand,  der  sehr  unleserlich 
•cferetbt. 
Ftm,!  n  a  la  main  boane  ponr  chanter,  et  U  Toix  poor 
tfcün.    (Mritsimper,  497  b.; 
DsmcBBS  foBKCBWöKna-Lsxxxo«.    IL 


•723  Er  steckt  seine  Hand  in  anderer  Leute  Ta- 
schen und  zieht  sie  als  Faust  wieder  heraus. 

—  Eitdein,  276. 
•724  Er  thut*s  auf  eigene  Hand. 

BoU.:  HU  doet  het  op  sijne  eigene  haad.    (Barrebomie, 
/,  278.; 

*  725  Er  trägt  sie  auf  den  Händen. 

•726  Er  wäscht  seine  Hände  in  Unschuld. 

•727  Er  weiss  der  Sache  Hände  und  Füsse  zu  geben. 

Der  sur  Ausführung  Gewandte, 
•728  Er  wil  die  Hände  vberall  (oder:  auch  mit)  im 
sode  haben.  —  JfalAexy,296*;  Ekt^Teuffd  im  Thea- 
trum  Diabolorum,  296**;  FUcker,  Ptalter,  74*. 

*  729  Er  will  seine  Hand  überall  mit  im  Spiel  haben. 
•730  Er  will's  nicht  aus  den  Händen  lassen. 

•731  Er  wird  die  Hände  nicht  in  die  Hechel  schlagen. 

Er  hütet  sich  ror  Streit. 

*732  Er  wird  mir  schon  in  meine  Hände  kommen 
(laufen). 

Fr».:  II  passera  par  mes  mains.    (Leroux,  I,  lH.)  —  Je 

le  trouverai  on  mon  ohemln.    (kritsinger,  132=*.; 
BolL:  Ulj  sal  wel  in  mljne  banden  vallen.    (Harrebomie, 

I,  280.; 

•733  Er  wird  noch  aus  der  Hand  fressen  lernen, 
nur  Geduld. 

Er  wird  gederaüthigt,  sahm  werden. 
*734  Er  i^ird  noch  die  Hände  danach  ausstrecken. 
HoU.:  GU  sult  er  de  handen  nog  naar  uitstrekken.  (Harre' 
bomrt,  /,  278».; 

•735  Er  zieht  seine  Hand  von  ihm  ab. 

Eon.:  Hij  trekt    de    hand   Tan    hem    af.     (Barrebomie, 
/,  280J 

*  736  Es  geht  ihm  viel  durch  die  Hände.  —  Campe,  628*. 

Er  hat  mit  mancherlei  sn  thun. 

*  737  Es  geht  ihm  von  der  Hand.  —  FriaMtier  ^,  iMS. 

HoU,:  Het  gaat   hem  rlug  van  de  hand.     (Barrebotni; 
7,278.1 

*738  Es  geht  ihm  von  der  Hand  wie  der  Hure  das 
Spinnen. 
Boll.:  Het  Staat  hem  als  eene  hoer  het  haspelea.    (Barre' 
bomie,  I,  313.; 

*739  Es  geht  von  Hand  zu  Hand.  —  £raun, /« loso. 
*740  Es  hat  hende  vnd  fuesse,  was  der  man  redet. 

—  AtiTicola  1, 445;  Franck,  1, 101 ;  U,  75*;  Tappiu$,  94*; 
Egenolff,  203^;  Eyerina ,  ttl,  518;  Schottet,  1187»;  t'wff- 
lein.  199;  A'örtc,  2578'. 

Irouisch  tou  den  Bedekünstlern,  deren  Aussagen 
und  leere  Versprechungen  in  hohem  Grade  der  Wahr- 
heit Ähnlich  sehen,  wie  ein  El  dem  andern.  Ohne  Iro- 
nie: Was  der  redet  und  thut,  ist  wohlgeredet  und  wohl- 
gethan.  Verneinend :  Es  hat  weder  HAnde  noch  Füsse, 
das  Gegentheil,  es  hat  weder  Art  noch  Bestand,  es  ist 
Flickwerk  und  gestümmelt  Ding. 
Lat,:  Os  inest  orationi  iUL  (Er<um.,  563;  Tappiui,  94*; 
Segbold,  423.; 

*  741  Es  hat  keine  Hand  und  keinen  Fuss.  (Tlouenburg.) 
*742  Es  hat  weder  hend  noch  füss.  —  Uauor,  Kij; 

Drauti,  /,  1111;  Mayer,  II,  IM. 

Passt  nicht,  hat  kein  rechtes  Geschick.  „Das  hat 
weder  Hende,  Füsse  nooh  Haupt,  wie  jenes  BiÄtsherm 
rede,  der  da  thet  rathan,  man  sollte  die  Fisofae  halb 
sieden  Tnnd  halb  braten."  (Mathen,  138*.; 
Lat.:  Hine  capite  fabnla.  (StUor,  488;  Segbold,  563.;  — 
Quin  nee  caput  nee  pes  sermonum  apparet.  (EUelein,  i99.; 
*743  Es  ist  dir  zu  trews  handen  gelegt.  —  Framk, 

II,  55'» ;  Ehering,  II,  W,  111,  64. 
Auf  Treu  und  Glauben  auTortraut. 

*744  Es  ist  doch  gerade,  als  hätte  man  ihm  in  die 
Hände  geschissen.    (Xürtingen.) 
Zu  einem,  der  eine  Sache  nicht  ansngreifen  weiss. 
*745  Es  ist  eine  frische  Hand.    (Penneykanien.) 

Neu  in  der  Sache.  „Ich  bin  wol  eine  frische  Hand, 
aber  ich  will  fortfahren  su  schreiben.**  (l*er  Morgen- 
»ter*,  Doylestown,  Pennsylranien,  vom  17.  Juli  1850.; 

•746  Er  ist  eine  hölzerne  Hand  am  Wege. 
Zeigt  den  Weg,  geht  ihn  aber  selber  nicht. 
Boll.:  Het  is  eene  honten  hand  aan  den  weg.    (Barre- 
bomie,  I,  278'».; 

♦747  Es  ist  in  der  todtcn  Hand. 

Boll. :  Het  is  in  de  doode  hand.    (Harrehomie,  I,  278.; 

•748  Es  ist  in  guten  Händen. 

Uoll.:  Het  is  in  goede  handen.    (Barrebomie,  J,  278.; 

*749  Es  ist  mir  unter  den  Händen  weggekommen. 

—  Campe,  528*. 

•760  Es  ist  über  d'  Hand.    CLusern.) 
•751  Es  kommt  viel  in  seine  Hände.  —  Campe,  523*. 

21 


323 


Hand 


Hand 


3S4 


♦752  Es  liegt  auf  flacher  (offener)  Hand. 

JlolL:  Het  loopt  OTOT  de  hand.    (HarreOoinea ,  I,  279.) 

•753  Es  steht  in  seinen  Händen. 

Boll. :  Het  staat  nog  in  uwe  hauden.    (Ilarnhomec ,  /,  278.^ 

•764  Es  wächst  ihm  in  die  Hand.  —  Cnmj)«,  528*. 

Er  baut  e«  selbst  an,   er2cugt  es  selbst,  braucht  os 
nicht  zu  kaufen. 

•755  Et  fluggt  em  vun  de  Händen.  —  Eichwald ,  ii^. 
•756  Et  geit  üs  der  Hand  en  der  Zand.    (Köln.)  — 
Firmenüh,  /,  175, 173. 

In  Westfalen:    Et  get    van  der  Hant    oppen   Tant 
(ZahnJ.  (Woeste,  85,  98.;  —  Was  verdient  ist,  wird  so- 
fort verzehrt. 
•757  Et  öss  nig  blos  e  Hand  voll,  et  öss  dat  ganze 
Land  voll.  —  Vri$chhicT,  436. 

Von  Madchen,  die  gern  heirathen  mOchten.    Trost- 
wort ftlr  einen,  dem  die  Braut  untreu  geworden  ist 
oder  der  einen  Korb  bekommen  hat. 
•758  Eth   is   all   vth  der  handt  in  den  tandt.  — 

Franck,  11,  74*;   Taprnm,  90  ^ 
•759  Etwas  auf  seine  eigene  Hand  unternehmen.  — 
Cam\}e,  527  K 
Aliein,  auf  eigne  Bechnung  und  Gefahr. 
•760  Etwas   aus   der   ersten  Hand   bekommen.  — 
Camye ,  528  ^ 
Unmittelbar  von  der  Person,  von  der  es  herrührt. 
♦761  Etwas  aus  freier  Hand  thun.  —  Campe,  528*. 

Bios  mit  den  Hfinden,  ohne  HOlfe  von  Werkzeugen. 
•762  Etwas  bei  der  Hand  haben. 

BdU.:  Dat  heb  ik  meer  bij  de  hand  gehad.    (Harrebomie, 
I,  276.; 

•763  Etwas  in  die  Hände  bekommen.  —  Campe»  528* 
*764  Etwas  in  fremde  Hände  kommen  lassen. 
•765  Etwas  in  Händen  haben.  —  Compc,528». 

In  seiner  Gewalt. 

•766  Etwas  mit  beiden  Händen  anfassen. 

HolL:  lot«  met  beide  banden    aanvatten.    (Harrebomie, 
I,  '280.; 

•767  Etwas  mit  Hand  und  Mund  versprechen. 
BolL:  Met  hand  en  met  voet.    (Harr*>.bomte ,  I,  282.; 
•768  Etwas  mit  krummen  Händen  bewillkommnen. 
—  Parämiako» ,  389. 
Es  sich  auf  eine  diebische  Weise  zueignen. 

•  769  Etwas  mit  leeren  Händen  anfangen.  —  Campe,  257''. 

Ohne  Geld,  ohne  die  nöthigen  Mittel  cur  Ausführung. 
Fn.:  Commenoer  aveo  rien;   aller  au  bois  tans  oognöe; 
8*embarquer  sans  blsctiit.    (KritMinger,  153»./ 

•770  Etwas  mit  reinen  Händen  anfassen. 

HoU.:  Men  zal  dat  met  geone  onrelne  banden  aantasten. 
(Barrebomie,  I,  281.; 

•771  Etwas  mit  ungewaschenen  (unreinen)  Händen 
angreifen. 
Xaf.:  Illotis  manibus  ad  aliquid  aceedere.    (Seyhold,  228.P 

•  TH  Etwas  nach  der  Hand  verkaufen.  —  Campe,  528*. 

Nach  muthmasslicher  Schätzung  des  Masses  oder  Ge- 
wichts, Indem  man  es  gleichsam  mit  der  Hand  wftgL 

•  773  Etwas  nicht  aus  seinen  Händen  lassen. 

Nicht  von  sich,  nicht  aus  seiner  Gewalt. 

•774  Etwas  unter  der  Hand  verkaufen. 
•775  Etwas  von  guter  Hand  erfahren  haben. 

Von  einer  zuverlässigen  Person. 
♦776  Fass  es  mit  beiden  Händen.  —  Euelein,  277. 
tat.:  Ambabus  manibus.  —  Non  una  tantum  manu  capien- 
dum  est.  -—  Obvüs  ulnit.    (Eiselein,  277.; 
•777  Freie  Hand  haben.  —  Campe,  527*. 
Nach  freiem  Willen  handeln  können. 
•778  Fremde  Hände  im  Haar  finden. 

„Tröwest  nachgonds  vil  zu  thun.  Luther;  dz  blat  hat 
sich  vmbkert,  du  würdest  frembde  hend  in  dem  bar 
finden."  (Murner,  Ob  der  König  vss  engeUand  in  Klo- 
ster, IV,  981.; 

•779  Greif  auf  die  linke  Hand,  so  findst  du*8. 
•780  Gut  von  der  Hand  gehen. 
Guten  Fortgang  haben. 

•  781  Hand  an  etwas  (ans  Werk)  legen.  —  Campe,  in\ 

Ein  Werk  anfangen,  etwas  thfttig  angreifen. 
Fr*. :  Heitre  la  main  k  la  p&te.    (Leroux,  I,  175.; 

•782  Hand  an  jemand  legen.  —  Campe,  527''. 

Sich  th&tlich  an  ihm  vergreifen. 
•783  Hand  an  sich  selbst  legen.  —  Campe,  527 ^ 

Sich  selbst  das  Leben  nehmen. 

•784  Hand  anlegen. 

•785  Hand  in  Hand  mit  jemand  gehen. 

•786  Hand  über  Herz  legen. 

Aus  Mitleid  und  Guhnflthigkeit  mehr  thun,  als  man 
von  jemand  nach  den  Gesetzen  der  Billigkeit  erwarten 


*787  Hände  und  Füsse  gehen  lassen. 

Cheinnitius  (566)  in  dem  Sinne:  die  Hoffianng  ausga- 
ben, verzweifeln. 

•788  Hand  von  der  Butte. 

Fdr  die,  welche  etwas  thun  wollen,  wozu  ihnen  die 
Vorbereitung  fehlt  und  die  nOthigen  Fähigkeiten  ab- 
geheu. 

•789  He  hett  ähr  enen  up  de  Hand  geben.  (Meck- 
lenburg.j 

Wird  gebraucht,  wenn  ein  BrAutigam  seine  Braut 
vor  der  Hochzeit  beschwängcrt  und  ihr  so  gleichaam 
Handgeld  gibt. 

•790  He  hett   klebrige  Hennen.    (Uotttj  —  Sckäue, 

III,  286. 

Bt  stiehlt ,  hat  anreine  Bände ,  an  die  aJlea  leicht 
anklebt. 

*791  He  hett  nig  mer  as  ut  der  Hand  in  den  Mund. 

(Hdst.J  —  Schütze,  II,  97;  IV,  265. 
Er  hat  nur  eben  sein  Auskommen. 
*792  He  hollt  rein  Hand  un  rein  Mund.  —  Schütte, 

II,  99. 
•793  He  is  bi  de  Hand  as  'n  Schobüst  (oderSchö- 

börssel,  Schuhbürste).    (Ostfries.j  —  Fnmvupm, 

V.  522,  546;  Eichicald,  258;  Schutze,  JI,  98. 
Stets  da,  wenn  man  ihn  braucht. 
•794  He  kann  ken  reine  Hanneu  holen.     (HoUt.j  — 

Schütze.  III,  286. 

*  795  He  steckt  gen  Hand  in  't  kolt  Water.  (Ottfria.) 

•  796  Hie  hea't  ban  Hun.     (Nordfries.J  —  Johaxuen .  79. 

£r  hat*s  binnen  der  Hand ,  d.  h.  er  hat  seinen  Loh» 
schon  empfangen. 

♦797  Höd   di,   dat  min   Hannen   (Hände)    un  din 

ören  nig  Kamraden  ward.  —  Schütze,  11,  «9. 

Witzige  Drohung. 

•798  Ich  habe  auch  zwei  Hände. 

BolL:  Ik  meende  dat  gij  00k  banden  gehad  badt.    (ffwrrt- 

bomity  I,  280  h.; 

•799  Ich  habe  nur  zwei  Hände. 

Boll.:  Ik  heb  imraers  maar  twee  banden.     (Betrrtbtmie, 

I,  280.; 

•800  Idi  hoa  olle  Hände  vul  zu  thun.    (Schle$,j  — 

Frommann,  III,  245,  119. 
•801  Ich  hoaen  mid  üfgehobneu  Händen  gebaten. 

(Schles.J  —  Frommann.  in,  249,  282. 

*  802  Ich  lasse  mir  die  Hände  nicht  auf  den  Rficken 

binden.  —  Seyhold .  157. 
•803  Ich  Stack  m'r  d'  Hand  aen  Oarsch,  oan  mit 

dar  and'ni   mach  ich  d'  Arb't  noch  b&ssV 

wi  du.  —  Peter,  443. 
•804  Ich  war  mir  wul  nimmer  lussen  die  Hände 

binden.  —  Gomolcke,  565. 
•805  Ich  wärem  wul  egen  suln  de  Hände  underlän. 

(Schles.)  —  Frommann ,  III.  247 ,  198. 
♦806  Ich  wasche  meine  Hände  in  Unschuld. 

Frz.:  Je  m*en  lave  les  mains.    (Lendroy,  944.; 

•807  Ich  wil  nit  eyn  handt  darumb  umbkeren.  — 
Tnppiu*,  221*;  Sutor,  79;  Sauer.  117;  Mayer.  1,196: 
Braun.  1,  1085. 

Um  Gloicfa(rttltiffes ,  Unbedeutendes ,  Unwerthes  an  be- 
zeichnen, fahrt  Sailer  noch  folgende  sinnverwandt«  Be> 
densarten  dabei  an:  Ich  geb's  um  ein  Stttok  Brot 
Ich  werfe  darum  keine  Nusssohale  weg.  loh  gebe 
keine  taube  Nuss  dafür.  Es  ist  mir  eben',  als  wenn*« 
zu  Kom  donnerte.  In  Appenzell:  I  wött  nfid  d'  Hand 
omchehra. 

Frt.:  II  faut  plutöt  regardor  k  ses  mains  qu'ä  ses  pieds. 

BoU.:  Ik  wil  er  mijne  hand  niet  om  verdraaijen  (oder:  voor 
omieggen).     (Barrebomie,  I,  281*.; 

Lat.:  Manum  non  verterim.  (Binder  I,  952;  //,  1794; 
Erasm..  I6i ;  Philippi ,  l,  24i  f  Tappt««,  821*;  Sutor,  79; 
Seybotd ,  298.;  —  Susque  deque  habere.  (Plautus.  Cicero.) 
(Binder  II,  8261.; 

•808  Ich  will  dafür  die  Hand  ins  Feuer  halten.  — 
Eiselein,  277. 
Aus  der  Zeit  der  Gottesurtheile. 
Lat.:  Prudens  in  flanunammitto  manum.    (Eiselein,  287.; 

•809  Ich  will  meine  Hand  auch  nit  in  Sack  schie- 
ben. —  Sutor ,  36 ;  Seyboid ,  157. 

Wer  mich  herausfordert,  wird  gewahr  werden,  daM 
ich  mich  meiner  Haut  zu  wehren  weiss. 

•  810  Ich  wollte  lieber  in  den  Händen  der  Kosacken 

(Juden)  sein. 
•811  Ihre  Hand  ist  schon  vergeben.  —  Campe,  527**. 
Sie  ist  schon  verlobt. 


325 


Hand 


Hand 


326 


813  In  der  einen  band  ein  Stein  führen,  mit  der 

andern  ein  brot  weisen.  —  HmUch.  iis.i9. 

In«  Angesicht  schmeicheln,  hinter  dem  Backen 
iduD&hen;  öffentlich  den  Freund,  heimUch  den  Feind 
•pielen.  Daher  entlehnt ,  dui  man  den  Hunden,  um  sie 
SU  locken,  Brot  seigt,  und  sie  dann  mit  Steinen  wirft. 
Lmt.:  Altera  manu  lapidem  ferre,  altera  panemo  itentare. 
(Ptautut.)    (Henisch,  518,  30.; 

^813  In  die  Hand  scheissen  und  daran  schmecken. 
(Baifm.) 

Guter  Bath  an  Gelangweüte ,  wenn  sie  fragen,  waa 
•ie  thun  aollen. 

814  In   die  Hand  scheissen  und  's  Gesicht  damit 

schmieren.     r^VMrtinjjen.J 
Antwort  auf  die  Frage:  Wa>  soU  ich  anfangen? 

815  In  eyner  band  tregt  er  wasser,  vnn  aber  in 

der  andern  fewer. —  Tappitu,96*;  EUelein.m. 
Ton  falschen  Freunden  und  ZweizOnglem. 
Lut.:  Altera  manu  fert  aquam,  altera  rero  ignem.    (Tap- 
piu$y  i»3»;  PhÜippi,  I,  22;  Eiselein,  27C; 

'816  In  gute  Hände  gerathen. 

/>>«..■  II  est  tomb<  entr«  bonne  main.    (Leroux,  I,  IH.) 

'817  Iss  is  og  wie  ma  ene  Hand  imdreht.  —  Go- 

molcke,  667. 
'818  Krumme  Hände  machen.  —  Campe,  527'». 

Diebisch  sein. 

'819  Lose  Hände  haben.  —  Frischbier  \  ua. 

'830  Man  hat  ihm  die  Hand  im  Sack  erwischt  — 

Braun,  1 ,  1086. 
831  Man  kann  es  mit  Händen  greifen.  —  Eiselein.  279; 
Braun,  I,  1101 ;  Binder  U,  1003. 
Es  ist  aagenscheinlich. 
MoO.:  Men  kan  het  met  banden  tasten.  (Harrebom^e,  1, 281.; 
Lat.:  Illud  et  in  dictum  inteUlgitur.     (Binder  II,  1379; 
Bucfdtr,  91;  Philippi ,  1,  1967.; 

83*2  Man  muss  aber  Hand  mit  anschlagen. 

Gottes  Segen  aUein  thut's  nicht. 
883  Man  muss  es  mit  beiden  Händen  fassen. 

834  Man  muss  ihnen  recht  in  die  Hand  legen.  — 

Eisbein,  277. 

'825  Man  schul!  de  Hände  bi  er  warmen.  —  Schuf:«, 

1,338. 

Von  einer  bösen  Hausfrau. 
'836  Man  soll  diss  (oderjhenes)  mit  mgewaschnen 

henden  nit  angreiffen.  —  Tapp»«»,  97». 
'  837  Man  solls  mit  keyner  vnreyne  handt  antasten. 

—  Tapptiw ,  97  *. 

Lot.:    Illotis  manibus.     (Erasni.,  909;   Fkilippi,  I,   187; 
Tappiu*t  97*.; 
'828  Me  nardar  llun.     (yordfries.)  —  Johmuen,  72. 

Mit  harter  Hand. 
'829  Me  wäscht  d'  Hang  i  syn  Vermöge.   CSdothtum.j 

—  Schild,  83.  293. 

Zieht  seinen  Yortheil  daraus. 
'830  Meine  (linke)  Hand  juckt,  ich  werde  Geld  be- 
kommen. 
Län.:   Min  haand   kl«er,  Jeg  faaer  vist  penge.     (Prov. 
äan..  350.; 

'831  Mit  beiden  Händen  fassen  (zugreifen).  —  Bram. 

I,  1069. 
£twas  begierig  an-  oder  hinnehmen. 
'833  Mit  beiden  Händen  schöpfen. 

3Cit  der  grOasten  Anstrengung  etwas  thun. 
'833  Mit  den  Händen   im  Busen    suchen,   ob   sie 
Aepfelein  habe,  und  unter  den  Kleidern,  waa 
ihr  Gott  beschert.  —  Eüelein,  278. 
'834  Mit  der  einen  Hand  bauen,  mit  der  andern 
das  Schwert  fuhren.  —  Luther's  Tischr. ,  lio^. 

835  Mit  der  einen  Hand  gibt  er,  mit  der  andern 

nimmt  er.  —  Ten^au,  285:  Simrock,  4287;  Brmm, 
/,  10S8. 

Ton  andern  oder  auch  ron  demselben,  dem  er  ge- 
geben, auf  einer  andern  Seite. 

'  836  Mit  der  einen  Hand  nehmen  und  mit  der  an- 
dern wiedergeben. 

'837  Mit  der  einen  Hand  versprechen,  mit  der  an- 
dern geben. 

B''hm.:  Jednou  rukou  slIboTati,    druhou   s&xeti.     (äela- 
Imtthf,  86.; 
'838  Mit  der  krummen  Hand  kommen.  —  Schütze, 
//.SU:  Kürte.  2569. 
Oeechenke  bieften. 
Dam. :  Man  f^a«r  og  undettidan  komme  med  en  knim  haand. 
riVov.  dm*.,  352.; 


839  Mit    der  lingge  Hand  (beim  Essen)   uf  ein 

warten.   (S.  Tisohlaken.)    (Schaffhausen.)  —  Schweiz, 
11,  168,4. 

Scherzwort,  das  man  zu  denen  sagt,  die  xu  spftt 
xum  Essen  kommen,  wenn  man  nicht  auf  sie  gewartet 
hat. 
Frs.:  Attendre  de  la  main  ganche.  (Lerottx,  1, 174.;  —  On 
Tons  attendra  comme  les  moinei  fönt  l'abbö.  (Len- 
droy,  1169;  Kritzinger,  2*.; 

840  Mit   einer   Hand   aufbauen,  mit  der   andern 

niederreissen. 
Dan.:  Opbygge  med  en  haand  ognedbryde  med  enandeo. 
(Prov.  dan.,  441.; 

841  Mit  einer  Hand  die  Natter  aus  ihrem  Loche 

ziehen. 

842  Mit  einer  Hand  geben,  mit  der  andern  wieder- 

nehmen. —  Simrock,  4287;  Eiselein,  277. 
Von  denen,  die  ungom  und  eigenntttsig  geben. 

843  Mit  einer  Hand  schlagen,  mit  der  andern  ver- 

binden. 

844  Mit  einer  Hand  schon  die  Schnallen  der  Ewig- 

keit   halten.     (8.  Auge  413  u.  Fuss  235.)  —    Pari- 
miakon,  513. 
Dem  Grabe  nahe  stehen. 

845  Mit  einer  Hand  streicheln,  mit  der  andern 

raufen. 

846  Mit  eines  andern  Hand  die  Schlange  aus  dem 

Walde  holen.  —  Winckler,  AT//,  7. 

847  Mit  fremder  Hand  die  Natter  fassen. 

Span.:  Con  agena    mano  saoar  la   cnlebra  del   horado* 
(Bohn  /,  209;  Cakier,  3189.; 

848  Mit  fremder  Hand  die  scharfe  Lanze  fassen. 

849  Mit  Hand  anlegen. 

frx. :  II  a  mis  la  mains  k  la  p&te.    (Leroux,  I,  174.; 

850  Mit  Hand  und  Mund  etwas  versprechen. 

851  Mit  Hand  und  Mund  versprechen,  aber  nicht 

halten,  und  dennoch  nicht  roth  werden. 

852  Mit  händ  vnd  füssen.  —  Taypiv»,  86*;  llawsr,  83. 
Dan.:  Med  hnnder  og  fedder,  ssyi  og  aarer  at  strisbe. 

(Pro9.  dan.,  268. J 
Lat.:  Manibus  pedibusqne.    (Binder  II,  1768;  Lang,  155,* 
Eratm,,  148;  Tappiut,  86^;  PkiHppi,  I,  840.; 

853  Mit  Händen  und  Füssen  widerstreben.  —  Ewe- 

lein,  278;  Braun.  I.  1099. 

854  Mit  Hend'  a  Föss'  dron  arbet.     (Franken.)  — 

Froinmann ,  VI,  315,  151. 

855  Mit  jemand  unter  der  Hand  spielen. 
Firt.:  Jenx  de  mains,  jeux  de  yilains.    (Bohn  I,  28.; 
Span.:  Jnego  de  raanos,  Juego  de  rillanoe.    (Bohn  I,  225.; 

856  Mit  leeren  H&nden  kommen. 

Ohne  Geschenke. 

857  Mit  leeren  Händen  lockt  man  keine  VögeL 
Holt, :  Mit  ideler  hant  is  quaet  havicken  locken.    (Tunn., 

18,  7.; 
Lat.:  Cum  manibus  vacnis  nequit  austur  iUaqoeari.  —  8i 
manne  est  vacue,  non  accipitrem  Tooat  illa.    (FaUerg' 
leben,  512.; 

858  Mit  ungewaschenen  Händen  etwas  machen.  — 

—  Eisdein,  278, 

Ohne  die  gehörige  Vorbereitung  und  ohne  die  er- 
forderliche Geschicklichkeit  sn  haben. 
Lat.:  Illotis  manibus.    (Eiseletn,  278.; 

859  Mit   vngewaschen  henden  hineinplumpen.  — 

Franck,  /,  50*»;  Körte,  2582 •;  Braun,  I,  llOO. 

860  Mit  vnreinen  henden  vnd  hertzen  Gott  dienen. 

—  Eyering,  ///,  242. 

861  Mit  vollen  Händen  geben.  —  Campe.  527"». 

8ehr  reichlich. 

862  Mit  zwei  Händen  zugreifen  und   auch  noch 

einen  Raps  (Raptus)  thun. 

863  Nicht  reine  Hand  halten. 

Wo  es  angeht,  etwas  entwenden. 

864  Nimmermie  luss  ich  mer  die  Hände  binden.  — 

Bobinson,  243. 

865  Nin    (nicht  eine)  Hand    int  Wark    stekn.  — 

Eichwald.  2021. 

866  Nur   aus   der  Hand  in  den  Mund  haben.  — 

Körte,  2559. 

Das  gleich  wieder  rerzehren  mflssen ,  was  man  eben 
erworben  hat. 
Frs.:  Joum^e  gagn6e,  jonm£e  d<pens£e. 

867  Reine  Hände  haben  (halten).  —  Körte,  Kn\ 

Keiner  Veruntreuung,  keiner  Bestechlichkeit  scbuldJg 
sein ,  an  keinem  Verbrechen  theilhaben.  (Campe,  527  °^ 

21* 


327 


Hand 


Hand 


338 


♦868  'S  höt  weder  Hände  noch  FUse.    fScW«.;  — 

Frt^mmann ,  UI,  411 .  442. 
•869  *S  is  wi  ma   ane  Hand  imdrät.  —  Frommaun, 

III,  413. 

•870  Se  holt  de  Hand  va  de  Oge  on  kikt  dörch  de 
Lache.     (Xatangen.)  —  Frischbier  ',  1474. 
That  schamhaft,  ohne  es  zu  sein. 

*871  See  rissen  anander  alls  oas  a  Händen.  —  Go- 
molcke,  904. 

♦872  Seine  Iland  der  Ruthe  entziehen. 

Von  den  Handschmitzen  der  Schule  entlehnt.  Also: 
ans  der  Schale  gehen,  sich  nicht  mehr  als  zu  Beleh- 
renden,  sondern  als  Belehrten  ansehen. 

*873  Seine  Hand  in  eines  andern  Tasche  stecken. 
Frz. :  Couler  sa  main  dans  la  poche  d'an  antre.    (Kritzin- 
gtr,  \n^.) 

♦874  Seine  Hand  ist  gegen  jeden  und  jedes  Hand 

ist  gegen  ihn. 
Dan.:  Hans  haand  er  mod  alle,  og  alles  mod  hannem. 

C/'rop.  dan.,  265.; 
HoU.:  IsmaSIs  hand  was  tegen  een  ieder,  «n  ieders  hand 

was  tegen  hem.    (Harrebom^e,  I,  2S1.; 

♦875  Seine  Hand  ist  immer  offen, 

HolL:  Altijd  Staat  zijuo  handopen.  (Harrtbom.ee,  I,  216.) 

♦876  Seine  Hände  absichtlich  ins  Feuer  stecken. 

Sich  mit  Wissen  einer  Gefahr,  einem  Ucbel  aussetzen. 

•877  Seine  Hände  an  fremden  Schnitt  legen.  —  Pa- 

römiakon,  2734. 
Sich  in  die  Angelegenheiten  anderer  mischen. 

♦878  Seine  Hände  heissen:  Greifeu.  — -  5»mroclt.  4040; 

Sailer ,  69. 
♦879  Seine  Hände  in  Unschuld  waschen.  —  Maüh. 

27,  24;  /»«.  26,  6  u.  73,  13;  Fahricius ,  48;   Schuhe,  81; 

Zaupser,  776;  Wwzbach  11,  167. 
Sich  von  aller  Schuld  lossagen,  sich  far  rmsohuldlg 

erklären.    Diese  Redensart  stammt  von  der  Sitte  der 

Alten,  zufolge  der  ein  Angeklagter,  der  seine  Unschuld 

beweisen  wollte,  Wasser  nahm  und  sich  ror  der  ganzen 

Versammlung  die  Hinde  wusch.     So  tbat  Pilatus  bei 

der  Vemrtheilung  Jesu. 
Frz.:  n  m*en  lare  les  mains.    (Leroux\  I,  IIA.)  ->  Mains 

lauer,  innocence  prouuer.    (ßoviU,  II,  BT.) 
Soü.:  Hij  wascht  zljne  banden  in  onsohuld,  hij  slaoht 

Pilatus.    (Harrebomie,  I,  260.) 
Lat.:  Lavabo  iuter  innocentes  manus   mens.  —  Lauare 

manns.    (Boviil,  II,  97.) 

♦880  Seine  Hände  jucken  ihm. 

Er  hat  Lust«,  eine  Prügelei  (Schlägerei)  anzufangen. 
Frz. :  Les  mains  lui  d^mangent.    (Lendroy ,  576.; 
Holt.:  Mijne  banden  Jeuken.    (Uarrebom^e ^  I,  282.; 
♦881  Seine  Hände  langen  überall  zu. 

SolL:    Zijne    banden    staan    overal    toe.      (Ilarrebomie, 
I,  283.; 

♦882  Seine  Hände  nach  jemand  ausstrecken. 

BolU:  De  hand  naar  lemand  uitstrekken.     (Uarrebom^e, 
I,  277.; 

♦883  Seine  Hände  reichen  nicht  so  weit. 

UolL:   Zijne.  banden  reiken    niet  rer   genoeg.     (Barre- 

bomee,  /,  283.; 
♦884  Seine  Hände   sind   nicht   so   flink   wie   seine 

Zähne. 

Frz.:  Mains  de  laine  et  dents  de  fer.    (Cakier,  983.; 

♦885  Seine  Hände  sind  nicht  so  lang. 

♦886  Seine  milde  Hand  aufthun.  —  Campe,  527**. 

♦887  Sich  die  Hand  abhauen,  weil  ein  Finger  juckt 

—  Altmann  VI. 
•888  Sich  die  Hände  nicht  binden  lassen. 

Sich  in  seiner  Art  zu  bandeln  nicht  beschränken  las- 
sen. „Stndentenlaben  is  doch  a  recht  seiden  Laben ;  ma 
lest  sich  do  nich  balde  die  Hände  binden."  (KeUer,  143^.; 

♦  889  Sich  die  letze  Hand  verbinden.  —  Sirvxe,  14. 
♦890  Sich   einer   andern   Hand   bedienen,  um   die 

Kastanie  aus  dem  Ofen  zu  holen. 

Sich  zur  Verrichtung  eines  gefährlichen  Geschäfts 
anderer  bedienen. 
♦891  Sich  mit  der  linken  Hand  wehren  ohne  die 
rechte. 

Als  man  Kriegsanstaltcn  machte,  aber  nur  um  defen- 
sir,  nicht  offensiT  zu  Terfohren,  sagte  Jemand:  „loh  will 
doch  sehen,  wie  man  sich  mit  der  linken  Hand  wehrt, 
ohne  die  rechte."    (Einfälle,  163.; 

♦892  Sich  seine  Hände  bei  etwas  verbrennen. 

UoU.:  ßrand  Je  banden  niet.    (Uarrehomft,  /,  276.; 

♦  893  Sie  haben  ihm  die  Hand  im  Sack  erwischt  — 

Eiselein ,  276. 
Auf  der  That  ertappt. 


♦894  Sie  reychen  (lehnen)  eynander  die  hend.  — 

Franc*,  77,  86*';  Tappius,  115 *>. 
♦895  Sihe  yhm  auff  die  hende,  du  darffest  yhm  auff 
die  fuesse  nicht  sehen.  —  Agricola  l,  iiS;  £|«- 

ring,  III,  306;  K6rle,  2579. 
Frz.:  n  faut  plutöt  regarder  ä  ses  mains  qu'A   set  pledi. 

—  U  lui  faut  regarder  plutöt  aux  mains  qa'aux  pi<s. 

(Kritzinger,  42S'*.; 
Hoil.:  Zie  hem  op  de  banden,  op  de  voeten  behoeft  gtJ 

hem  niet  te  zien.    (Harrebomve ,  I,  283.; 

896  Sik  up  sine  egene  Hand  sett^n.  —  EichKald,  722; 

hochdeutsch  bei  Frischbier  ^,  1466. 

897  So  wol  als  man  eine  hand  mag  vmbkeren.  — 

Tappius ,  161  *'. 
889  Spuw  in  die  hend  vnd  rüsper  dich.  —  Uuner, 
Ob  der  König  u,  s.  w. 

„So  du  aber  den  warhafftigen  vnd  ebristlicben  kflnig 
aber  einmal  liegen  heist,  kurz  ab,  so  tpuw  in  die  hend 
▼nd  rüsper  dich."    (Kloster,  IV,  930.; 

899  Steck  die  Hände  in  den  Arsch.  —  Frischbier  *,  14£t. 

900  üeber  eine  Hand  arbeiten.  —  Compe,  528*. 

Von  einer  QeaeUschaft  Arbeiter,  wenn  sie  alle  «nt> 
weder  rechts  oder  links  sind. 

901  Unter  der  Hand.  —  Campe,  528*. 

Heimlich. 

902  Up  sin  egen  Hand  sitten.  —  Schütze,  II,  9i:  JK- 

chey ,  86 ;  hochdeutsch  bei  Compe ,  527  **. 

Sein  Gewerbe  auf  seine  Bechnung,  nicht  unter  der 
Leitung  oder  den  Befehlen  eines  andern  treiben  und 
sich  davon  nähren;  nicht  im  DienstrerhAltniaa  Btehen. 

903  Uus  der  Hand  ön  den  Zand.  (Trier.)  —  Laven,  m,  s. 

Das  Geld,  sobald  es  yerdient  ist,  sofort  wieder  aus- 
geben, wie  es  bei  unbemittelten  Leuten  geschieht. 

904  Uus  der  Hand  op  der  Zant  (Zahn).  (Kanj  — 

Wcyden,  II,  5. 
In  Bedburg:  Ua  der  Hank  in  den  Zank. 

905  Van   der  Hand  upn  Tand  (Tan,  Zahn)   lea- 

wen.     (Büren.) 
Kärglich,  kammerlich. 

906  Von   der  Hand   in  den  Mund   leben.  —  Eite- 

lein, 279 ;  Lohrengel,  II,  488. 
Frz.:  Gagner  sa  vie  au  Jour  la  joum6e.    (Lendroy,  896.; 

907  Von  Hand  zu  Hand.  —  Eiselein,  276. 

Lat.:  De  manu  ad  mannm.    (Eiselein,  276.; 

908  Von  späterer  Hand.  —  Campe,  528*». 

„Der  Kopf  an  diesem  Steinbild  ist  von  späterer  Hand** 
(modern). 

909  Vor  der  Hand  sein.  —  Campe,  528*. 

Den  Vorgang  vor  den  Übrigen  Spielern  haben,  der 
letzte  im  Zuwerfen  sein,  welches  immer  den  trifft,  der 
die  Karte  gibt. 

910  Vun  de  Hand  slän.  —  Schütze,  U,  97. 

Eine  Sache  geschwind  und  oberflftcblioh  machen  oder 
auch  um  wohlfeilen  Preis  losschlagen. 

911  Wann  sein  hend  so  gern  geben  als  sein  mnnd, 

so   were   kein  kostfreyer   man   im  land.  — 
Franck,  7,  52*. 

912  Was  er  bekommt  in  seine  Hand,  hat  einen 

schlimmen  Stand. 
Holt.:  Wat  hem  in  de  band  komt,  moet  omver.     (Harre- 
bomee,  I,    282.; 

913  Was  er  in  die  Hand  nimmt,  gelingt 

HoU. :  Het  is  al  geliik ,  waar  hij  de  hand  aansUat.    (ffarre- 
bomee,  I,  278.1 

914  Was  sie  nicht  in  der  Hand  fühlen,  das  halten 

sie  nicht  für  gewiss.  —  £Mel^in,277, 

915  Wat  achter  de  Hand  hebbn.  —  Eichwald,  ni. 

916  Wat  he   mit  d'  Hänn  upricht,   dat  stött  he 

mit'n  Aors  wedder  um.  (Altmark.J  —  Iktnneil.ao. 
Was  er  mit  der  Hand  macht,  sobmeisat  er  mit  dem 
Arsche  um. 

917  Weisse  Hände  haben.    (Oberlausitz.J  —  Law,  Ma- 

gazin, XXX,  251. 
Nicht  arbeiten  wollen. 

918  Wenn  du  auf  die  linke  Hand  greifst,  so  fin- 

dest du  es. 

919  Wenn  et  to  arger  Hand  sleit  —  Schütze,  U,  98. 

D.  h.  wenn  es  recht  schlimm  wird. 

920  Wenn  man  ihm  eine  Hand  reicht,   greift  er 

nach  beiden. 

HoU.:  Als  men  hem  de  hand  biedt,  neemt  hij  den  geheeltn 
arm.    (Sarrebomee,  I,  276.; 

*921  Wenn  man  meint,  man  hat  ihn  bei  den  Hän« 
den,  hat  man  ihn  noch  nicht  bei  den  Füssen. 
Der  Unentschiedene,  LeichtcntschlQpfcnde. 


3S9 


Handarbeit — Handel 


Handel 


330 


*92S  Wer  die  Hand  in  sein  Gewissen  steckte,  zöge 
sie  schwarz  heraus. 
SotL:  Steek  de  hand  in  de  contciezitie ,  en  zie  of  E0  er 
Biet  pikswaart  weder  aitkomt.     (ßohn  I,  338.^ 

*923  Wie  man  eine  Hand  umdreht  (umkehrt).  — 
Braun,  I,  1109:  Tendlau,  183:  hörte.  S573". 

PlOtxlieh ,  ehe  man  sich  dessen  Tersieht.  , Jch  gleb'i 
ober  nich,  do«s  og  (dasa  es  nur)  ise,  as  wenn  ma  anne 
Hand  uodrehte."    (Keller,  161 1'.) 
*924  Zwischen  Hand  und  Mund  fallen. 

£äu.:  Det  er  faldet  1  mellem  haand  og  mond.    (Prov. 
dam.,  153.; 
Handarbeit. 

1  Handarbeit  hat  nicht  gehliches  Hundeglück.  — 

IhrbcTfier,  7,424. 

2  Handarbeit  ist  besser  als  ein  beständig  Singen, 

sagte  der  Papst  Clemens  zu  einem  Freunde; 
darum  gehe  nicht  ins  Kloster.  —  Kloater^piegel, 

59,   4. 
Bandbeckan. 

*Der  hat  ins  Handbecken  tupfet. 
Bandbrolte.' 
1  Wem  man  ein  Handbreit  gönnt,  der  nimpt  ein 
elen  lang.  —  Petri,  ll,  €35;  llenisch,  1682.  43:  Sim- 
rvck,  4390:  Sailcr,lS6. 
•2  Er  weicht  keine  Handbreit. 

Soll. :  Uij  gaat  geene  hand  breed  van  lijne  plaata.    (Harre- 
bomt«,  /,  379.; 

EAadedruok. 

1  Ein   goldener  Händedruck  ist  besser  als  zehn 

Zeugen  (oder:  ist  der  beste  Beweis). 

Die  Raasen  behaupten,  ein  solcher  H&ndedrack  ttber- 
K«Qffe  den  anglftnbigiten  Richter.    (Altmann  VI,  395.; 

2  Ein  Händedruck  ist  genug. 

7Qr  die,  welche  ihn  Terstehen,  z.  B.  fQr  Liebende. 
HaadeL 

1  Am  Handel  erkennt  man   die  Waare.  —  Sim- 

rock  ,  4833. 

2  Am  Handel  kent  (lernt)  man  den  wandel.  — 

Franck,  11,  154»:  Gruter,  lll.i:  Lehmann,  11,  34  ,  42; 
iVlri.  //,  13:  Eitelein,  279;  Simrock,  4819;  ÜTorte,  2584; 
firatm,  /.  1115. 

3  Beim  Handel  wird  nicht  gebruderL    ( S.    Handel- 

schafl.)  —  FrUcKbier^,  1475. 
Lat.:  Male  agitnr  com  domino ,  quem  Tillioai  docet.    (8w- 
t<,r,  218.; 

4  Betrieglich  Handel  ist  jetzt  aller  Welt  Sitte.  — 

Prtn,n,4ß. 

6  Der  Handel  hat  die  Juden  und  die  Juden  haben 
den  Handel  verdorben.  —  Welt  md  Zeit,  II,  lU,  197. 

6  Der  Handel  ist  der  Freiheit  Schatten. 

„Handel,  Kunat  und  Wohlstand  folgen  der  Freiheit 
wie  ihr  Schatten."    (WeU  und  Z»t,  III,  36,  15.; 

7  Der  Handel  ist  die  Mutter  des  Reichthums. 

Dan.:  Handel  er  moder  til  penge.    (Prov.  dan.,  371.; 

8  Der  Handel  steht  schlecht ,  wenn  der  Herr  vom 

Knecht  lernen  muss.  —  Sutor,  218. 

9  Der  jetzund  einen  Handel  anfahen  soll,  der  mus 

die  Seele  an  Zaun  hengen.  —  Mathesy,ni\ 

10  Der  letzte   Handel   hebt  alle   frühem   auf.  — 

Graf.  380,  311. 

Wie   das   apttere  Oeaeta   das   firfihere   auaaer  Kraft 
letst.  ao  der  nachfolgende  Tertrag  aeine  Vojrg&nger. 
J>än.:  Thet  vtaent  for  takaer  allae  the  thaefor  warae. 
(Jmtlamd)    (Tkor$en,  I,  119,  192.; 

11  Durch  den  Handel  ist  Überall ,  was  irgendwo  ist. 

„Im  Staate  schafft  der  Ackerbau  die  Materie,  geben 
die  KUnsta  die  Form  und  der  Handel  die  Bewegung.** 
(  WeU  und  Zeit  ,11,79,  37.;  „Die  Cultur  hingt  sich  atets 
an  das  Kaufmannsschiff."    ^K.  Grün.) 

12  Ein  jeder  Handel  will  einen  eigenen  (ganzen) 

Menschen  haben.  —  ivrrt, //,  3oo. 

13  Ein  jeder  seinem  handel  ein  näse  drehet.  — 

Ihnuich .  741,  34;  Petri.  II,  203. 

14  Es  ist  ein  böser  Handel,   wo   der  eine  lacht 

und  der  andere  weint. 

15  Es  ist  ein  schlechter  Handel,  wo  niemand  ge- 

winnt. —  Simrock,  4321:  Körte,  3585. 

16  Handel  geit  üt  den  Sack  in'n  Sack.     (Hannover.) 

—   Sihambach,  332. 

17  Handel  hat  wandel.  —  Lehmann,  431,  69;  Eiielein,  379; 

Simrock.  4316;  Körte,  2586. 


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Handel  muss  seyn,  wil  man  essen  vnd  trincken. 

—  Petri,  II,  840. 

Handel  (Gewerbe)  ohne  Verstand  ist  Schaden 
vor  der  Hand.  —  Körte,  8583. 

Handel  ohne  Verstand  treibt  aus  Haus  und  Land. 

Handel  schäet  der  Frfindschaft  nich.  —  Scham- 
bach, II.  236. 

Handel  schadet  der  Freundschaft  nicht,  d.  h.  der 
auf  rechtmassigen  Gewinn  gegründete  GeachäftsTerkehr 
thnt  der  Freundschaft  keinen  Abbruch. 

Handel  scheiet  de  Fründschafb. — Schambach,  II,  389. 

Handel  scheidet  die  Freundschaft,  d.  h.  wie  in  Geld- 
aachen  die  Gemathlichkeit  aufhört,  ao  kommen  im  O«- 
acbftftaleben  freundschaftliche  Beilehungen  nicht  in 
Anachlag.  (S.  .*)  u.  27.)  Im  Harz:  Hannel  un  Wannel 
achedt  de  Freindschaft.    (Lohrengel,  I,  358.; 

Handel  un  Wandel  makt  Köplüe.    (liraunschveig.) 
Handel  und  Wandel  kennt  (leidet)  keine  Freund- 
schaft. —  Eigelein.  379;  Körte.  2588;  liraun,  I,  1116; 
Simrock.  4317:  fflr  WaUleck:  Curtzc,  324.  137. 

In  ilarpergpr'»  Schteiischern  Kauptiannheiitt  es:  „Die 
Kaufmannschaft  gehet  mit  dem  Meo  et  Tue  um, 
welche  nach  dem  gemeinen  Sprichwort  keine  Freund- 
schaft leidet,  sondern  alles  mit  gleicher  Wagsohalt 
will  abgemessen  haben." 

Handel  vnd  W^andel  wil  getrieben  seyn.  —  Petri, 

II.  370;  Piftor..  IX.  11;  Graf.  503,  124;  Simrock,  4318. 

Doch  soll  man  prüfen,  mit  wem  man  ihn  treibt, 
denn  die  Aegypter  sagen:  Du  muast  keinen  Handel 
treiben  mit  dem  Faulen  oder  mit  dem  Besitzer  eines 
Esels.  (Burckhardt,  1i6.)  Denn  der  Träge  wird  nichts 
für  dich  thun  und  der  Eigenthtlmer  des  Esels  wird  fOr 
den  Gewinn,  den  er  mit  dir  theilen  sollte,  Futter  fdr 
sein  Lastthier  kaufen.    Solche  Compagnie  —  flieh. 

Im  Handel  lernt  man  die  Leute  besser  kennen 
als  in  der  Kirche.   ( 8.  Markt,), 

Dan. :  Man  lerer  ikke  at  kiendo  folk  i  kirke  og  bffn ,  men 
i  handel  og  vandel.    (li-oe.  dan.,  371.; 

Im  Handel  und  Wandel  hört  die  Freundschaft  auf. 
Je  mehr  Handel,  je  mehr  Händel. 

„Der  Handel  macht  pfilHg,  gescheit  macht  er  nicht." 
(.4.  Rüge  im  Deutschen  Atutewn,  Leipzig  1858,  Nr.  45.; 

Jeder  Handel  hat  seinen  Boiiff. 

It.:  Ogni  bottega  ha  la  aua  malizia.    (Bohn  I,  116.; 

Jeder  Handl  will  ein  eignen  ganzen  Menschen 

haben.  —   Sutor,  643. 
Lat.:  Ezcaecat  aensus  diversi  copia  census.    (Sutor,  643.; 

Jeglicher  Handel  will  seinen  Mann  ganz  haben. 

—  EiAclein,  379;  Simrock,  4320. 

Ken  HandU  non  Winkop.  (Altmaiii.)  —  Danneü.  281. 
Man  kan  nicht  eher  von  einem  Handel  reden, 
man  versteh*  ihn  dann.  —  Seybold,  266. 

Lat.:  Judicium  sequitur  oognitionem.    (Seifbold ,  166.; 

Mancher  handel  ist  wie  ein  Igel,  wo  man  jhn 
angreiffl,  da  sticht  man  sich.  —  Lehmann.  274,  «. 

Dan.:  Hangen  handel  er  som  pind-sviinet,  hvor  man  gri- 
ber  an  sttkker  man  sig.    {Prov.  dan. ,  271.; 

Mancher  handel  steckt  voll  Nadeln,  wo  mans 
angreifft,  do  sticht  man  sich.  —  Lehmann,  274,  6. 

Neuer  Handel  will  neuen  Rath. 

It. :  A  nuoTo  negosio ,  nuoTO  consiglio.  (Paataglia,  66}  18.; 

Schick  dich  inn  handel.  —  Franrfc, /,  87*. 

FOg e  dich  in  Zeit  und  Verhältnisse,  strecke  dich  naoh 
der  Decke. 

Soll  der  Handel  bringen  ein ,  muss  man  unver- 
drossen sein. 

Wenn  der  Handel  nicht  will   gehen,  wie   du 
wilt,  so  gehe,  wie  er  will.—  Lefctnaim,  77,  4? 
Simroc*.  4323;  Körte,  8587. 

Lat.:  Vivendum  est  homini,  non  ut  übet,    sed  ut  licet. 

W 'Segbold,  643.; 
ie  Handel,  so  Wandel. 

JIolL:  Begte  handel  is  regte  wandel.    (Harrehomie,  I,  383.; 

Wie  man  ein  Handel  anfehet,  so  gehet  er  hin- 

auss.  —   l/a/he«i»,  PoiXille,  LIX*;  Petri.  II,  790. 
Wo  der  Handel  blüht,  fressen   die  Gänse  das 

Pflaster  nicht. 
Weil  der  lebhafte  Verkehr  es  nicht  beraacn  Usat. 
Das  ist  der  Handel.   —  ier.  Gotthelf.  Jakuht,  141. 
Daa  ist  der  streitige ,  schwierige  Punkt ;  da  liegt  der 
Hase  im  Pfeflfer. 

Den  Handel  verstehen. 

Kunstgriffe  und  Kniffe  weghaben. 
Den  Handel  wagen. 
Frs.:  Hasard  er  le  paquet. 


331 


Händel 


Handeln 


d3S 


•46  Einen  krummen  Handel  haben.  —  Parömiakon,  862. 
Eino  Bcblimme  Sache,    die  auf  geradem  Wege  nicht 
gut  abzuthuu  ist. 

•47  Er  hat  sich  aus  dem  Handel  herausgezogen. 

Frz.:  II  B'eat  tird  d'intrigue. 

•48  Er  treibt  Bchwedischen  Handel. 

So  sagt  man  in  Hamburg  von  Both-  und  Knpfemasl- 
gen,  vrcil  Schweden  Wein  ein-  und  Kupfer  ausführt. 

•49  Es  ist  ein  abgedroschener  Handel. 
•50  Es  ist  Ein  Handel. 

T).  h.  kein  Untersohied  daewischen. 
•51  Handel  und  Wandel. 
•52  Im  Handel  und  Wandel  betrügen. 

Lat.:    Uraeca    fide    mercari.    (Plautus.)     (Binder   I,  620; 
//,  1244.; 

•53  In  einem  schlimmen  Handel  stecken. 
Händel. 

1  A  muss  Händel  hon,  seid  a  se  fum  Zaune  bre- 

chen. —  Robinson,  2^1;    Gonwlcke,  112;  Keller,  167\ 

2  Alle  hendel  allein  haben  wollen,  ist  der  Anfang 

zum  Verderben.  —  Petri,ll,i. 

3  Auch  die  besten  Händel  sind  nichts  nutz.  — 

Körte,  2590;  Simrock,  4329. 

4  Böse  hendel  straffen  sich  mit  der  Zeit  selber. 

—  Afri,  //,  49. 

5  Böse  hendel  tragen  nicht  zu,  —  Petn ,  II,  49. 

6  Den  Händeln  gute  Nacht,  bei  denen  kein  Wein  ist. 

7  Die  besten  Händel  macht  man  sich  immer  selber. 

Frl.:  Les  affaires  sont  ce  qu'on  les  fait.    (Cakier,  iS.) 

8  Die  Händel  der  Grossen  bezahlt  die  Tasche  der 

Kleinen. 

Charakteristisch  die  Russen :  Die  Händel  der  Forsten 
liest  man  auf  dem  KQcken  der  Bauern.    (Altmann  V.) 

9  Die  Hendel  bleiben ,  die  Leut  vergehen.  —  Petri, 

//,  131;  Froschm.,  S.  VU;   llenisch,  418,  70;   Lehmann, 
276,  37. 

10  Die  Hendel  weren  wol  zu  vertragen  (verglei- 

chen), wenn  man  die  Leut  vertragen  könd. 

—  Petri,  11,  131;  Lehmann,  212,  5  u.  276,  87;  Körte.  2591. 

11  Grosse  Hendel  wollen  grosse  Beutel  haben.  — 

Petri.  II.  358;  i/cnwcfc,  857,  22. 

12  Grosser  Händel  endt  ist  betrug.  —  LOtmann,  174, 40. 

13  Händel  und  Maulschellen   smd  nicht  überein. 

(AUenhurq.) 
Sie  sind  Terschiedener  Axt. 

14  Händel  zwischen  Herrn  und  Frau  Schmul  dauern 

vom  Bette  bis  zum  Stuhl. 

Streitigkeiten  unter  Eheleuten  sind  nicht  Ton  langer 
Dauer. 

15  Hendel  machen  geschickt,   nicht  die  Kunst.  — 

Petri,  i/,  87«. 

16  Kleine  Händel  stärken  die  Liebe. 

Ftm.:  Petites  qnereUes   et  noisettes  sont  aignlllons  d'a- 
mourettes.    (Leroux,  II ^  2»\..) 

17  Kurze  Händel  sind  die  besten. 

18  Man  muss  sich  nicht  in  fremde  Händel  mischen. 
Fr». :  Ne  te  m£le  point  d'affairei  qni  sont  entre  frire«. 

(Cahier,  777.; 

19  Man  soll  sich  fremder  Händel  nicht  annehmen. 

—  .SVy6o/d,  369. 

Lat.:  Non  est  mittenda  falx  in  alienam  messem.    (Sey- 
botd,  369.) 

20  Prächtige  hendel  machen  viel   arme  Leut  — 

PilHt  II,  507. 

21  Was   sich   vmb    frembde   Händel  bekümmert, 

dass   vergisset   seiner   aigen.  —  Petri,  II,  eos; 
Hcnisch,  1210,  13. 

22  Wer  gern  Händel  hat,  findet  sie  überall. 
Jüd.-deuUch:  Wer  Bilbulim  (Streit,  Hindel)  «acht,  der 

find't  se.    (Tendlau,  866.} 
Engt. :  He  that  seeki  tronble ,  nerer  misses  lt. 

23  Wer  gern  Händel  hat,  kaufe  ein  Landgut.  — 

Gaal,  1065. 
FrM.:  Qni  terre  a,  gnerre  a.    (Goal,  1065.^ 
It.:    Chi    compra    terra,    epesse    rolt«    oompra  gnerr». 

(Oaal,  1065.; 

24  Wer  händl  flickt,  der  macht  selten  etwas  besser. 

—  Lehmann,  85.  23. 

25  Wer  Händl  suchen  wil,  muss  haben  einen  Rantzen 

voll  Brieff,  ein  Maul  voll  Lugen,  ein  Taschen 
voll  Geld  und  einen  Beatl  voll  Gedult.  —  s%- 

lor,  884. 


26  Wer  nach  Händeln  ausgeht,  kommt  mit  Beulen 

zurück. 
Span.:  Qui  barat,  el  oop  ee  grat. 

27  Wer  sich  in  fremde  Händel  mischt,  gar  oft  'ne 

blut'ge  Nase  wischt. 

Als  im  Juli  1864  eine  Deputation  des  Vereini  sw 
Herbeiführung  einer  Beendigung  der  FelndseUji^eitM 
(zwischen  der  Union  und  den  Oonföderizten)  in  NozA- 
amerika  den  englischen  Premierminister,  Lord  Palmar» 
ston,  um  eine  Yermittelung  zwischen  den  Streüendos 
ersuchte,  erwiderte  er  ihnen:  „TliBj  who  in  quarralc 
interpose,  will  often  wipe  a  bloody  noaa.**  (BrtgloMtr 
Zeitung,  1864.  8.  1908.; 

28  Wer  sich  in  Händel  mengt,  kommt  mit  blat'ger 

Nase  heim.  —  Lohrengel,  I,  850. 
HoU. :  Die  mensch  aiet  meest  zijn  gramshap  groeijen,  di« 
sich  met  alle  ding  wil  moeijen.    (Harreboinee ,  I,  135 J 

29  Wer  sich  in  viel  hendel  stecket,   der   richtet 

selten  einen  recht  aus.  —  Sarceriut,  fKrtenbutA,  s$. 

Die  wohlfeilsten  Händel  sind  zu  theuer. 
lFr>.:  Le  plus  de  la  noise  vaultiemoins  del'argent.    (Le» 
rouz,  II,  249.; 

30  Wer  über  fremde  Händel  sich  ereifert,   kneife 

einen  vorübergehenden  Hund  in  die  Ohren. 
Engl.:  He  that  is  mediator between  two  litigants,  loaes  hJs 
mouey. 

*31  Alle  Händel  und  Zufälle  schlichten  und  richten. 

—  Eisefein,  279. 

•32  Er  bricht  Händel  vom  Zaun. 

Fr*.:  II  a  fait  une  querelle  allemande.  —  Dieae  Badwisatt 
wird  von  den  Franzosen  gebraucht,  wenn  Jemand  ohaa 
hinreichenden  G-rund  grossen  Lftrm  erhebt.  —  Une  qiM> 
relle  k  propos  de  botte.    (Lendroy,  1269.; 

*33  Er  kan  sich  in  d  Händel  schicken.  —  SMtor,  749. 
Lat.:  Seit  uti  foro.    (Sutor,  749.;  —  Senrire  acenae.    (Set' 
bold,  bM.) 

*34  Er  muss  Händel  haben  und  sollt*  er  sie  vom 
Zaun  brechen. 
Lat.:   Litem  movebit,  si  vel  canem  asinus  momordeiiL 
(Binder   II,    1679;  Erasm..  817.; 

*35  Es  sind  taube  Händel.  —  Seyhcld,2i, 

Lat. :  Anioularum  sunt  haeo  deliramenta.  (PhUippi.  I,  80; 
Seybold,  27.;  —  Sunt  apinae  tricaeque  et  si  quid  Taalu 
illis.  (Martial.)  (Binder  II,  3246;  PhiUppi,  II,  206;  Sey 
bold,  587.; 

•36  Mit  faulen  handeln  vmbgehen.  —  Mathety,xH\ 
*37  Seine  Händel  auf  allen  Bierbänken  erzählen. 
Fr*.:   Compter  ses  aiTaires  au  tiers  et  an  qaart.    (Le»- 
droy,  1264.; 

*38  Sich  in  fremde  Händel  mischen.  —  5iiior,». 

Lat.:  Falcem  mittore  in  alienam  messem.   (Froberg,  255^ 

—  In  alieno  choro  pedem  (inferre)  morere.    (PhiUpmL 
/.  190;  Seybold,  18  u.  284.; 

*  39  lieber  alte  Händel  klagen  und  schon  nach  neuen 
fragen. 
Lat.:  Cura  riris  graTibns  remm  solet  esse  inanun.  — 
Cura  Tiris  levibus  remm  solet  esse  novanun.    (Binder 
I,  277;  //,  672.; 

Handeln. 

1  Ehe  man  handelt,  soll  man  denken. 

2  Es  handelt  sich  besser  mit  einem  als  mit  vieloL 
Lat.:  Consentit  facilius  unoa,  quam  multi. 

3  Gut  Handeln  ist  besser  als  schnell  handeln. 
Fr*.:  A  Wen  faire  est  l'exploit.    (Leroux,  I,  162.; 

4  Handeln  macht  den  Mann. 

5  Handeln  und  bieten  macht  Kanfleute. 

6  Handeln  und  tauschen  ohne  Noth  nimmt  die 

Butter  vom  Brot.     (Franhmmald.) 

7  Handle  unten  so,  dass  es  der  sehen  mag,  der 

oben  steht. 
Dan.:  Oi0r  saa  1  dalen,  at  du  frjgter  ei  hro  der  staacr 
paa  halden.    (Prov.  dan.,  473.; 

8  Handle  wie  du  kannst,  nicht  wie  du  willst  (L\l) 

9  Man  mag  noch  so  gerade  handeln,  Manlaffen 

werden's  in  krumm  verwandeln. 

10  Mancher  handlet,  dass  er  auss  dem  Glauben  in 

das  Vatter  vnser  kompt.  —  Airi,i/,  450;  Ee- 

niach,  1634,  47. 
Fr».:  L'en  ne  doit  paa  tant  mener  ses  mains  qae  Ttn  d«> 
vienne  de  plus  an  moina.    (Leroux,  I,  254.; 

11  Redlich  handeln   ist   das  dauerhafteste  Hand- 

werk. 

12  Scharf  gehandelt  und  richtig  bezahlt,   so  be- 

kommt der  Teufel  nichts.    (Eifel.) 
Fir».:  Bitn  auurohander,  blen  payer. 


Uandelschafl — Handgeld 


HandgiifT— Handlung 


334 


t^ 


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11 

16 

J? 


18 

»•19 
•JO 


Weitn  haiidliscb,  so  bandle  so»  dnas  di  am  Morge 
öttt  rent  weder  's  Geld.  (Sotbthura,;  —  schM, 
ti'i.  n. 

Wer    immer  gat  gegen  andere    handelt,   dem 

Hin.  rt  stirli  ^lns  ganze  Tnglück  nicht. 

,  hat  dtts  Licht  nicht  äu  tiiehon, 

^It,  der  kommt  durchs  Land 

luadurch  und  wieder  herdurch.  —  Scybotd ,  263. 

Wie  eiM«r  handelt ^   so  «ugt  riinn  ykm  nach.  — 

4yri<o/(j  I,  3^7;  L<>h;rmnti.  /^  s:5,  401;  Simrocle.  il35: 

1'  '  >i  nftch  dem,  wft9 

ttb 

Er  h:M  -h 


■mit  Scheemea-Blutter,  —  Jmdiam,  m, 

\ntwort  auf  dt«  Frag«,  w»«  jemajid 

j.i-n:    oicbt«,     ,.Sclto«lu*«'*   b«UtOu  dlo 

.^-i  Atf{i.9»«nen  bttbrai»cb«a  Uabelbachs,   die 

»U    Maculminr   nicht  TVTbr»uclit  werden   ddrfcn,    sou- 

tftm  rergrubeu  wordau  iiiu«:ieu,  b\*•^  wvrtUloi  «Ind. 

Er   handelt    mit   Sckwengo.     (Orttrrr.- Scktrij  — 
PHtr.  /,4«. 

Er  ]  la  Amte,  in  GeKehafteu)  treulich, 

wi'  IS  im  SpeisegewOlbe. 

Er  b*iKt?hatideIt  als  ein  biddermau.  — ityncoia  /,  734. 
Bliruoh,    ohne    FrIwitIit    »ndMn    bq   Nuta,    lUm   m 
Stevil  nJid  niemand   --'  '   n. 

Er  llMt  mit  sieh  (ywninftm.J 

S.  B.  Ton  ein«iii  A  r,  der  d«jn  unfflAublgea 

Zfibärer  gegenüber  atmui  Laj^uu  etwM  wildert. 

Handeln,  wie  Galli  in   dürren  üirreu.    C-'^chicns.j 

Von  Betrttgrm. 

Sic  handelt  mit  kurzer  WȀre.    (f^chvdhj 

Von  feilen  Dirnen. 

Sie  handelt  mit  Wagenschmiere. 

IjftI  »ihr  anrciultch. 

SfMUiifteh  (odrr  -     :  v-»,  \  bandeln. 

«.Sltebt  «p  Si  r  WeUeh  handeln,  etn  anderei 

H«<reliioh  iai  lii  reen  usDd  uAder  dem  Schis« 

dar  Friiauoboi«  cm  L'ugela«k  ▼nad  VorderMna  atiffteu.^* 

Saadelioluikft. 
■     1  Handelschaft    leidet    keine    Freundschaft.    ^ 
^^^^        Aforjr.  Stisv. 
^^^^  HandelBchaft  lött  keine  Broderachaft.  —  Fritch- 

^^9  Sdilecht43  Handlschafil,  wo  kein  Owin.  —  Su- 

i«r,  415. 
£«t.r  Xon  btne  mercAtar,  qui  duIIa  osore«  lnofatur.    (Sw 

•4  Er  kann  lich   in  die  Handelsehaften   schicken. 

—    ßt»il<f  //,  JOiO. 
HaAdelaanann. 
1  Ein  Haudelamann ,  der  nicht  achtet  anf  seinen 
Kram,  ist  bald  lahm. 

t^tt,-    KlhiJi  eoeio  «at,  «i  nt  eMcna.    (Pkittpjit^  fl,  'Ji,} 

i  Uandehmann  —  Schlendermann,  Gott  ehr*,  der 

ein  gut  Handwerk  kann. 
3  Kein  ^ndelsmann  gedeiht  zu  Haus»  —  Senbold.  932. 


SS 

S3 
94 

S5 


i  An  ji^Jt  Handfest©  hilft  der  Todtc,   ftls  der 
L*j L.n.ligo,  ^   Graf,  ibB  .  MS. 

üia  Urkunden,  wie  t.  B.  zireiwitigen  Vertrlscn,  h&ben 
ito  Ualcrachrifteu  dar  h«r«iU  verabirbcocu  Z«agen  to 
tW  fJt^rcüiiltrafj  vrie  df*'  der  nofh  le>>ead«D. 
"-  ■  .  .      ,    .    .---    j^^  .j,^jj   ^  ^^^ 

17Ü.J 

-.;    -  II    mit    der   an- 

ll-  ',  5*4. 

r  «jvICara,  gleich  aUrke  Crkund« 
'. :  der  frahern  oder  altem  brechen. 
'  •  4t  tot  Duut  mit  der  andern  banto 

S   aan'tI'«U'U   «  ht.   —    C^a^  iSa,  M7. 

V«ai  da«  V.'  Urkunden,  der  aohrifttlohev 

8«««laBiM«l  \  "gen,  deren  OedlLchtoiaa  tragt 

ata4  <ia  aUrdic«  «i^xUlid^  ilod.    Schziftlkbe  Aufxeieh- 
•«aipta    «ptie^beD    denillcher    und    zuTftrUaiiger   ala 
XcttgeK. 
m»i,    tUcttreet  ab»r  dl  iterven  nicht.  (RStsto',  II,  400,  »t.; 
Bflndlapald.. 

iBkndgdd  macht  keinen  Kauf.  —  Graf.m.iao. 

Xtaia  &las4t«ld  gahurt  *n  dm  Formen,  dnrok  welche 
il«  Ba«fii«B(rMt   ftti  (^bgctchloffaQ  erkllrt  vJrd.    Ei 


■n. 
.  Jgild  gemarkt 


t 

JUtfritt,:   Ära   njAket   ne(^n    caep;    haoügcl' 
kop.     (IfHUmu.  XX Xn    9     54^  > 

•2  Einem  rui  gut  31       '      '  ' 

Ziwn,  r  AI  ^i\n  eeu  «,• 

•3  Ich  habe  heut  iiu...  i. 

Handgriff. 

1  Am  Handgriff  liegt  viel. 

2  Eb  hat  alle«  seinen  Handi^n  :"> 

X.ar.;  Eat  modua  in  rcbu«'    (Gau 
Hjmdliabftt 
'iE  Handhebi  a-n-e-n  alt<!n  Mehlaack.    (Sbiaihum.) 

—    Schild,  66,  tl3. 
Anlworl  anf  die  Fm««,*  Wm  macbai  du? 
•2  Er  hat  (findet)  keine  Handhabe.     (liuUaxhut^.) 
Er  weiaa  nicht,  wie  und  wo  er  dj«  Satihe  mirteiieu  eoU. 
Handbaft. 

Handhaft  schirmt  der  gebundene  Tag  nicht.  — 

r,rat,  441,  353. 

Wi«?  joniftnd  aaf  frischer  Tbat  Qbcr  einem  Verbrechen 
ergriffen  wird,  «o  tauitto  eich  »ach  aaii«i<r  der  Uericbt*> 
«eil   and    io    pebuudpnAti  Tinj«n ,    \n   «Icfinn  "onst  keine 

,;...:.,.,.,,...... .n ,....   ..,^_. ._   , -  (Tericbt 

I  TnffOH 

tii-i.u    n'.->.iit.    i.iiiim   i^ciiiui  ,    iHTi    tjctiiivnm'i   *lcr   ge- 
bundetio  tag  ouah  Biob«.'"    (Sering.   V,  ß8.J 
Handkäae. 

Wer  ^om  llandkäs  geboren  ist,  wird  iiio  «um 
Schweiictirkis. 
Handkanf. 

Haudkauf  lacht.  —    Graf,  Iäs,  186 j  Simtock,  4092. 
h  ■'     '■■'■■■. 

.  r  ba^r  Q«ld. 
Jloi,  i>  lacht,    (iturrebvm^ti ,  I,  tn,) 

Lat.     (^1  mI   .latuf   In  nmnibui   hao  arrldet  mllil  mantu. 
(FallfrtULtn  .  .IM.; 

Handkuaa. 

*Zum   Handkuss  kommen.  —  Euvtma,  979:  tram, 

I.  1102. 

Der  H«ndkttM   führt  In  dt«  alt{>  <  v^uruok. 

Wenn  dlo  altnu  lodier  dio  Sonne  ojjI  Iten  ai« 

aiott  lugloich  dio  Ilojid  on  den  Mui-  riiJoJmD, 

wt^'lcbe  nicht  yorniL>ijuud  geuug  waren,  dau  ii^Uaru  kaat» 
bare  Opfer  tu  briiiigen^  kUaaten  nach  Lucian  doren 
KtAlaon  und  aich  aelbtt  die  Hand.  'Wenn  die  Römer 
bei  ciucr  iJildi&ule  vorabergingen,  kasatcn  »io  ihr  die 
Uaaü.    Daaselbe  t)i»ten  bei  iliueu  UDtt'rgt'bonc»  in  Besag 

auf  Jfirv    V..ru..H,.t*tOn,      Als  C«».^  «f.Mii.  n..1..l>Uhnhi.riK4l» 

n  i  ihm  «ainri  •  f. 

1.1  ■.rSUBän      ni*:U,.;j  ..,.^.,J*, 

it  :kt,  mit  der  roch  i>:-«  Ka|- 

t"  >iime  und  fahrten  i  d^raaf 

>'  /.^.ii  KinfQhrung  de«  >  ..j  .»..rtiw.ami  elg- 

II  i:o   tiohen   QoUtllohen   den   Uandkaia  «1* 

>  ng  aa.     Aber  ca  genflgte  ihrer  bekannten 

l't I.   ..i..Ut   ]aiige.    Leo  V>  rorwandelte  die   am  rll' 

miAohen  Hofe  Qbtiohe  Etikette  de»  HaadkuifeB  in  den  — 
Pantoffvlkutt. 
Handlanger. 

1  Diit    es   den  Handlanger  von  Goddes  Woord. 

(MevriJ   —  Flrmmich,  /.  404,  i«4. 
D.  i.  der  KQ»ler. 

2  Handlanger  —  Handlanger.    {Sehw^a.) 

P.  h.  «in  trlger  Arbeiter.     Wortapiol.    £tn  Arbeitsr, 
der  lange  tu  einer  Handbewogung  bedarf. 
fiä2idl«ija. 

Schmal  (flache)   Hendelein,    eia  kraosa  bdsea 
Sinnclein.  —  Pttn .  //>  ä30. 
Händler. 

1  Bis  sich  der  Händler  besinnt,  besinnt  sidi  auch 
.  der  Käufer. 

2  Der    g'schcidst  Händler  wird   mit  Kühen  be- 

trogen. ^  /oT.  Go(th*tf,  Enähtungen,  I.  177. 

3  Junge  Händler  müssen  offb  mit  schaden  klug 

werden,  —  tfnmch^  1466.  &d. 

4  Junpe  Ilendeler  müssen  Lehrgeld  geben.  —  Pettt, 

IL  410.  Ihnuck.  UCe,  i7. 

Handlumpen. 

A  llandlumpe  schribe,     (Luicm.) 

Venetate  Forderungen. 
Handlung. 

1  Gute  Handlang  lohnt  sich  selbst, 

EHi/L:  Uood  aclkoni  carry  their  warrftat  witli  thcm.    C/loA« 
Jf.  363J 


335 


Handmanschette — Handschuh 


Handschahdirne — Handthätig         336 


2  Gute  Handlungen  sind  selten  weg;jeworfen. 

Daher  kommt  es  wol  auch,  dast  man  sie  so  selten 
findet. 

3  Handelung  zeucht  einem  keinen  Rock  auss.  — 

Petri.  II,  370. 

4  Wer  eine  schlechte  Handlung  lobt,  setzt  sie  auf 

seine  Rechnung. 
Handmanschette. 

•Handmauschotten  und  barfuss.     (SchUs.) 

•Einen  unter  die  Handmühle  kriegen. 

Ihn  mit  Fäusten  prügeln. 
Handöchslein. 

A  machl's  mit  senn  (seinen)  Handixeln.  (Seide».) 
„Gewiss'^  das  Uertxe  lachte  mir  im  Leibe  recht,  doi 
wenn  der  ander  geduclite  Pfarde  Körte  (Pferdekarte) 
zu  hon  und  nn  mente,  es  hette  ihn  a  Hasle  gelackt, 
ich  mit  men  guten  Handixeln  sie  ihm  ▼erterben  konte, 
dosä  a  wie  Pliskcbaltzer  muate  do  sitzen ;  druf  schmeckte 
mir  a  trnnck  ins  Hartze  gutt."    (K-^Utr,  1*2 ''.J;  .^ 

Handpferd. 

•  Handpferd  und  Sattelpferd  ziehen  gleich  (oder: 
müssen  gleich  ziehen).    (Schiet.) 

Wenn  z.  B.  die  Frau  den  Mann  auf  die  rechte  Weise 
unterstützt. 
Handrecht. 

Handrecht  geht  oft  vor  Landrecht.  —  Fi$chaTt.Prakt. 

Holt.:  Handaregt  en  landsregt.    (H-irr-fhitn^f.  I,  '279.)  — 
Hij  doet  naar  handsregt,  niet  naar  landaregt.    (Harre- 

Handschelle. 

•Jemanil  Handschellen  anlegen. 
Handsclila^. 

1  Ein  silberner  Handschlag  schaffl   viel  Glauben. 

Die  Bussen:  Ein  goldener  Handschlag  überzeugt  dea 
strengsten  Bichter  von  der  Wahrheit  unserer  Aussage. 
(Altniann   V,  y7.; 

2  Handschlag  rechnet  man  nicht.  —  Graf,  «l ,  893. 

Bei    Schlägereien  geben   unerhebliche   Streiche    zu 
keinem  Strafverfahren  Anlass ,  wenn  sie  der  Betheiligte 
immerhin  als  Bealinjurien  verfolgen  kann. 
Oaifries.:    Di    hantschlach    rekent    men     nicht.     (Wicht, 
III,  68.; 
Handschlitten. 

*Mit  dem  Handschlitten  sitzen  bleiben.    (Schrei- 
berhau  in  Schlesien.) 

Was  den  Schreiberhauem  nicht  «elten  begegnet, 
wenn  sie  im  Winter  mit  Holz  aus  dem  Gebirge  kommen. 
£a  kann  dies  entweder  infolge  au  vielen  Schnees  ge- 
schehen ,  der  dort  oft  eine  Tiefe  von  8—13  Ellen  erreicht ; 
oder  wenn  unten  bereits  der  Schnee  geschmolzen  ist.  — 
Sinn:  Einen  Plan  nicht  ausf&hren  können. 

*Er  verträgt  Handschmierung.  —  Brandt,  S$ch.,i6. 
Von  einem  Bestechlichen. 
Handschrift. 
1  Handschriften  gelten  am  Jüngsten  Tage  so  viel 
als  baar  Geld. 
♦2  Die  Handschrift  wider  jemand  haben.  —  Luther's 

Titchr..  147^. 
Handschuh. 

1  Der  Handschuh  muss  grosser  sein  als  die  Hand. 

2  Die  Handschuh  decken  \N''arzen  zu. 

„Die  Wartzen  an  Händen  missen  d'  Handschuhe  ver- 
blenden.**   (Sutor,  460.; 
Lat.:  Pn^ptcr  Verrucae  mannum  porto  cbirothecas.    (Su- 
tor, 460.; 

3  Ein  guter  Handschuh  lacht  über  den  Zorn  der 

Nessel. 

'     Dan. :  Med  haudakc  kand  man  afluge  neiler.  (Prov.dan.,i7lO 

4  Ein  guter  Handschuh  zieht  sich  nach  der  Hana. 

5  Eiserner  Handfschuh  greift  hart  zu. 

Zur  Erinnerung  der  harten  Strafhand  der  Gerechtig- 
keit über  die  Meineidigen  wurde  Crfther  an  einigen 
Orten  bei  Eidesleistungen  ein  eiserner  Handschuh  auf 
den  Tisch  gelegt.  Auch  bei  den  Ordalien  der  alten 
Deutschen  kamen  eiserne  Handschuhe  vor;  der  Prie- 
ster weihte  ein  Foner  mit  schrecklicher  BeschwOmng, 
worin  ein  Paar  eiserne  Handschuhe  glühend  gemacht 
worden,  die  dann  der  Angeklagte  anziehen  mnsste.  Er 
wurde  für  frei  und  nnsohtüdig  erklärt,  wenn  er  seine 
Hände  unverletzt  wieder  herausbracht«. 

6  Handschuhe  sind  in  der  Stube  am  w&rmsten. 

(Schle*.) 
Boü.:   BU  het   vuor   zijn    de  handschoenen    't  wärmst. 
(Hambomee ,  /,  283.; 

7  Handschuhe  und  Mützen  muss  man  nie  zu  eng 

machen. 

8  Me  mot  de  Hansken  nit  eher  iutrecken ,  bis  me 

86  Tull  Eskenläuw  steaken  kann.    (Büren.) 


9  Mit  eisernen   Handschahen   muss    man   keiiw 
Gläser  scbeoem. 
HqU.:  Met  ijzeren  handsohoenen  moet  men  geene  ^ana 
wasschen.    (Harrebom^e,  I,  283.; 

10  Wann  es  einen  Handschuh  irägt,  geht  der  Bei- 

chenauer  über  den  See.  —  Eitelein,  564. 

11  Was  einer  zum  Handschuh  denckt,  da  wird  oft 

kaum  ein  Däumling  drauss.  —  Petri,  U»  594. 
*12  Das  kann  man  nicht  ohne  Handschuhe  thun. 

Es  ist  nicht  so  leicht;  man  kann  (mag)  ea  nicht  ge- 
radezu angreifen. 
Frz.:  Cela  ne  se  prend  pas  sans  mitsine.  (Lerota:,  II,  188J 

*13    Einem  den  Handschuh  hinwerfen. 

In  den  Bitterzeiten  war  bekanntlich  d«i  Hinweifia 
eines  Handschuh«  das  Zeichen  einer  Aufforderang  aat 
Kampf. 
Fr».:  Jeter  le  gant.    (Ltndrog,  816;  Leroux,  II,  ISOJ 
BoH.:  Hij  werpt  hem  den  bandschoen  legen  (toe).  (Barrt' 
homie ,  I,  3s3.; 

*14  Er  hat  einen  Handschuh  bekommen. 

Bei  den  alten  Sachsen  bezeichnete  die  Sendung 
eines  Handschuhs  eine  Schenkung,  Uebergabe»  Ze- 
eignung.  Wenn  sich  eine  Stadt  da«  Mai^treeht  tob 
Kaiser  erbat,  so  sandte  er  ihr  einen  Handstohnli  warn 
Zeichen,  dass  ihre  Bitte  gewihrt  «ei.  Der  8mek$n- 
spifjtl  sagt:  „Es  darf  niemand  einen  Markt  anfrichteM, 
es  sei  denn,  dass  der  Kaiser  auf  die  Stadt  eetBca 
rechten  Handschuh  sandte.'^  Der  Handaehnli  war  aa«k 
das  Zeichen,  dass  der  Kaiser  den  Anbau  einer  neeen 
Stadt  erlaubt  hatte.  Im  Sachienspiegtl  heilet  e«:  pWo 
man  neue  Stüdte  bauet ,  muss  man  da  ein  Kreiu  «etisa 
auf  den  Markt  und  des  König«  HandBchuh  danuihlB- 
gen,  dass  man  «ehe,  das  es  des  KOnig«  Wille  «eL^ 
Durch  den  Handschuh  wurde  einer  Stadt  ebenso  da« 
MOnzrecht  ertheüt.  rVqX.Bre»lauerErsäId«r,  1806,8.408^ 

*15  Er  hat  seine  Handschuhe  davon  nicht. 

Er  hat  es  nicht  erfunden,  von  ihm  kommt  et  ni^t, 
er  wird  nicht  belohnt  werden.  Man  gebraucht  dies« 
Bedensart  von  dem,  welcher  eine  schon  bekannte 
Neuigkeit  bringt  oder  einen  Bath  gibt,  den  vna  idiea 
ein  anderer  zugesteckt  hat.  Es  ist  eine  AnapielBag 
auf  einen  alten  Gebrauch,  dem  ein  Paar  Haad»Bhahe 
an  ftberreichen,  welcher  eine  angenehme  Botschaft 
brachte. 
Frz.:  n  n'en  a  pa«  le«  gants.    (Lendroy,  814.^ 

*16  Er    ist   mit    eisernen   Handschuhen    gefimgen 
woMen. 

Aus  Oegenden  oder  Zeiten,  wo  die  Bekmten  «ich 
nicht  stellten,  sondern  gejagt  und  gepreast  wurden. 

*17  Er  ist  wie  ein  amgekehrter  Handschah.    rv«r- 
lingen.) 
Ganz  anders  geworden. 
*18  Er  wartet  auf  einen  Handschuh. 
*19  Etwas  mit  eisernen  Handschahen  anfassen. 

HoU.:  lets  met  ijzeren  handsehoenen  aantasten.    (Barn- 
bomiif,  I,  283.; 

*20  Man  muss  ihn  mit  Handschuhen  an&asen. 

Es  ist  ihm  schwer  beizukommen,  er  ll««t  «ich  JtiAi 
80  leicht  lenken,  man  mus«  ihn  geschickt  anfweea. 
*  21  Ohne  Handschuhe  in  die  Nesseln  greifen. 

Frz.:  Qui  sans  gant  £ait  haye  dit  Ji  la  »>is  haye.    (U- 
roux  II,  309.; 

*22  Seine  Handschuhe  sind  leer. 

Es  fehlt  ihm  an  Geld.  In  der  Geschichte  der  Hand- 
schuhe fehlt  es  nicht  an  solchen,  die  mit  Geld  in 
Verbindung  gebracht  «ind.  Von  Padoln«,  der  an  der 
Thttr  der  bischöflichen  Kirche  zu  DOrrhehn  begraben 
liegt  und  auf  dem  Grabe  mit  seinem  Handachnh  abge> 
bildet  ist,  erzählt  die  Sage,  dass  er  einen  Handsehah 
besessen,  aus  welchem  er,  wenn  er  hineingriff,  so 
viel  Geld  herausziehen  konnte,  als  er  bedurfte.  —  Die 
Stadt  Königsberg  in  Preussen  sandte  frfther  ihrem 
Herzog  zum  Zeichen ,  dass  sie  ihn  für  ihren  Herrn  an- 
erkenne, einen  linken  Handiohuh  mit  300  Pfennigen 
alten  Geldes. 

Hanschudere    un   Tüflknecht  (Pantoffelknecht) 
dent  beide  am  Herrn  siecht.  (Süieriiihmartcken,) 
HandspieL 

Handspiel  —  schlecht  Spiel. 

Span.:  Bnrlaa  de  manos,    burla«  de  villano«.  —  Jnego« 
de  manos,  juegos  de  villano s.    (Cahier ,  3259  n.  9479.) 
Handsweile. 

♦üeber  Handsweile.    (Schie$.) 

Wenn  etwa«  dann  und  wann  geschieht.    ,.Ich  An- 
«chelfanschelte  nicht  lange;  wenn  mich  aber  die  andern 
wieder  begitechelten ,  so  trunck  ich  ihm  Über  honaweile 
wieder  es  zu."    (Keller,  14S''.; 
Handth&tl«. 

Der  Handthätige  ist  bei  allen  Richtern  über- 
wunden. —  Graf,  441 .  324. 
Der  auf  frischer  That  Ergriffene. 
Mkd.:  Den  Haut  dedigen  «all  an  allen  Biobtom  verwon- 
nen  «in.    (Ludeteig,  X,  S43J 


t  Handtuch — Handwerk 


•tljiiim  nicht  ein  Uandtuch  reichen. 

.,l.»u  h«.»»  mit  koln  PaolJet  od©r  Haodtuoh  gegohen, 
m«\n  Anw«^Btc)il  IM  tmckefl/'  (Luther  in  dtr  äuuMOottitt«, 

1V3  •     tiNor  Luc,  7,; 

idomdrehen. 

•T  ia  mil'n  Handumdraien  to  dön,  —  Bwrm,  um. 

Im  Haudumkchren. 

Di«  OirniAitiu  .bringt  (Bd.  tl.  Hfl.  f )  TOB  Prof.  Dr. 
7..ajf(i0  «iufin  Nacbwoit  der  AuadrOokd  „jm  Au^nen- 
MJ<  k"  uiid  „im  llufiduindrolieo"  aua  &llßru  deatachea 

Eine  Handvoll  gegen  ein  Land  voll.  —  Hw^^j^er, 

U.VA. 

Eine  HandvoU  macht  den  Löwen  nicht  satt  und 

fi...  I  ...1,..  njclit  voU. 

K  "11   iiiit  Ruhe   ist   be^iBer  als  beide 

I  — ..   . :i!l  niit  Mühe   und  Jammer,  —  fre^. 

Sa\    4.  «.  Sthiilte,  117.  Zehner,  97;  P«rtri ,  //,  3S. 
jl&mer  eine  Handvoll,   ist  man  bald  auX   dem 
.Boden, 
r. ;  Gttda  dl«  Ir«« ,  •  quafcro ,  cbegar*!  m  fUudo  do  >aoeo. 
füoAn   /^  ^70.; 

Mali  gibt  hiu  ein  HaudvoU  nur  vnd  hoffet  da> 

für  zwo.   —   PWri.//,  416. 
Der  i«  keci  Uundvull,  man  't  ganse  Land  vulL 

(tMfntwj    —    UiituluUcaiUn- ,  III:    Duerm ,  313;   FTom- 
mann,  //,  iif,,  ]iy;  fuf  HöHigÄbfrg :  Ftvtehbutr  *,  S3M> 
Um  «l«>i  U«borllua«    aA   heinüiifiililgtn  JCadchen  la 
iohnim. 
P«»rii!i  gfM!>n  hADd  vol,  luftar  eem  Und  voL    (harrt- 

iT, 

IIa»   Uandwasser   iit   daa   süsseste.  —  Lthmam, 

U,h»,ü;  Simrocit.  43M. 
Her    18    g^n  Hundwater   tagen   hum.  —  Stürtn- 

ütm   uiuhi  das  Walser,    etebt  weit  bintnr 
AQ  Kcuntnifisrn  «.  s,  w. 

Ümeiu  dai  Haudwap-  ri  (reichen). 

„ ...  So  er  doch  ««ti.  odit,  dai  «r  jtu  du 

hAttdfwMMt  bt4«ui."   t  ;a  m,  n.) 

Ldwel««r. 
I>in    kann  me   ock  as   Hendwiser   gebrucken. 

l/,i.r,j   —   Firmmtch.  f.  4«1«,  S»4. 

V.in,  ftinflin,  der  eiuo  bedflutonde  L^ff«  be«iUt. 
_  idwerk. 
Kl  A(  htteiu    (achlEehn)    Qandwark    is    nj^^fentein 

*r.     ..v.^i>n)    Unglück.  —   lCicfupald,730:  fäeOtdm- 
•  ich.  /.  S33.  53.  fiif  Macklcnburg    fiaahe.  185. 

A  irken  sünd  smerig.  —  HamkalmtieT ,  ii: 

ki  verck    dienen   einem    ajidern    mehr, 

<  n    selbst.   —   Pein,  II,  A. 

Ai  AtTck  sind  gut,  wnnn  nur  doa  gut 

üt,  d«j>&  einem  auas  dem  Aermel  hanget  — 
Hta\ ,  tit    S    H^nigch ,  93» ,  70. 

|h<  mau  dl«   Handwerker  in  ebrlicbo  und 

rl>  In   don  Docreten   Pkilipp*«  II.  werdeu 

.J.?f     Oofljff,     KUraubDfrr,     Schuster, 

/iiumcrleuMi  für  eoi«]ircnd 

/••i««,  lU,  132.) 

Jüto  Üantwäikeu  BÜnd  fimerig,  se(de)  den  Kö- 
tiäk'  sin  Wif ,  do  kreg  ae  *n  £nd  Kers  ( Ker- 
xeneode)  üt  de  Kark,  fOtlfnesJ  -^  Fromtnann, 
H»*».  W.    Hocfer,  1110,    Lichvald,  782;    flwerffn.Sa, 

An  einem  Handwerk  trägt  man  nicht  schwer. 
Stkm  '    ltMB««1o   plec«   netül,    i   fl   atm   blue.     fC«/a- 

0#a..  IVodt  tUAiidTerlt  er  en  god  tasro-pooge  lom  let  beree. 

Bü  Tiel  Handwerken  verdirbt  man  gern. 

vil  Handvrerck    i«t   Bettlen  das  beste.   — 

hi^f .  iU  u.  411. 

Handwerk  der  Schmarotzer  kostot  nichta. 

Da«  heict  ein   gut  Handwerck,    das  ehret  vnd 

Dekret,  das  speiat  vnd  kltiidt.  —  Lehmann,  ui,  €. 

D«l  Hftndwark  faett  en  Bodden  vun   Gold.  -— 


im««ai  aratCBwOBTsa-Luuxoir.    n. 


Handwerk 


338 


12  Dftt  Handwark  sükt  wol»  man  ataryt  nich.  — 

Etchwald.  731. 

13  De  het  handwerk  nich  kan,  de  blive  dervan.  — 

Lubben. 

14  Bes  Handwerks,  des  Mangels.  —  Stwrtnk .  4stt. 

15  Det  Handfreng  äs  e  gäldoa  ßoden.    fSufbcHbürj,^ 

ftichii.)   —   Sch4j.(fr,  490. 

16  Die  viel  Hnndwerck   lernen,  mögen  (köuuen) 

nicht  gedeyen.  —  Petn,  II.  u«,  Htnuth,  1407.  if. 

17  Dreizehn  Handwerk,  vierzehn  Bettelleute.  —  Gmf, 

S03.  136;  ICstor,  i,  12J,  296. 

18  Drükzehn  Handwerker,  vefzehn  ünglöcker.  i'Mtn,) 

—  W4nfdpn.  Hl,  II.  ftir  Aachen.  F&mrtiuh,  /,  49»,  4S; 
(ur  (llaMat^:  FirmmuM,  tll,iH.ii. 

Die  «II«  B«n«  xa  Koiiigaborg  hat  fnlgeod*  Deokeo- 
inficbrift.  „Ja.  dreiitahti  Handwerk,  wie  mim  tprlobt, 
dorn  manfTcln  Ti^rioho  Unglttak  Dicht;  atifih  weai»  dM 
Weib  tlis  liomuh  betritt,  uicbtc  gut»  voo  ihr  getodet 
wird,** 

19  Ein  handwerck,  ein  täghch  gülte  (Einkommen)* 

—  Kij»m«lff.  12" ;  Pvtti,  II.  lös ,  Gi^ct,  I,  3S;  Kört«.  2i94 : 
Simmck,  4295.  SHtor.  4U;  Sauer,  198,  Ei$flftn,  379, 
Graf.  h09,  113. 

/>oa..-  Oodt  haandTerk  hat  ecgjldeti  grund.    (Prot,  4an. , 

3ti6.jf 
Lat.:  Ar^  .....In.,  mjierla«.    (Seghotd .  37.; 

20  Ein  1 1  hat  einen  täglichen  Pfennig.  — 

iWür/i  rrirt,  fl.  196.  Umh.  Vhnnili. 

dl  Ein   Handwerck   ist   ein   gewisser  Zinss   vnnd 
Quellbrun,  da  alle  Tag  etwas  heraass  MiiJUt^t. 

—  /Wn.  //.  196.  Maihtfttf.  330». 

Frx.:  Qoi  »  tiJMUcr,  a  rente.    (CaAifr,  1Ö87,JI 

22  Ein  Handwerck  ist  Goldes  wertn.  —  iWn,  n.  i?fi; 

yi(Uh«9ii.  330*.  Limt,,  Chfimik. 

23  Ein  Handwerck  krancket  oder  seucht  wol,  aber 

es  atirbet  nicht.  —  /Vrrt.  //.  im:  Gra[,  303.  lU. 
IloH.:  AI  ii  een  haüdwerk  xiuk,  het  iterft  uiet.    (Harr«- 

hom4e,  J,  »S3.J 
Lat.:  Unu«  quia^u«  in  lao  opifloio  far.    (Sfi/bötd^  BM.) 

24  Ein  Handwerk  gibt  Brot  bis  zum  Tod- 

Fn.:  On  apprend  un  maitier  qua  pour  y  mourir.     (LemuXt 
II.  27J.) 

25  Ein  Handwerk  ist  eine  Grafschaft—  Graf.wi.  ii6. 

26  Ein  Handwerk  ist  so   gut  als  eine  Grafschaft, 

sagte  der  Schornsteinfeger,  als  er  oben  aus 
der  Esse  sah. 
Soll. :  Ken  «mbaabt  is  beter  dan  eigen  heKittiag.  »  Ken 
anabacUt  ia  roo  gocd  al«  elfroti  land.  —  Ecn  handwerk 
is    eon    (TraafBchap.      (Harrfbomtf,  I,  14  u.  383 J 

27  Ein  Handwerk  lässt  seinen  Meister  nicht  ver- 

derben. 
Der  Ueraog  tod  Aamale  «acte  luxn  Grafen  toq  Bool- 

hon:  „Meiu  Soha  mns«  einmai  ela  Handwerk  erlertieti, 

damit  er  im  KothfaU  «einen  Lebensunterhalt  «leb  ««Ibst 

wirklich  rerdieneo  kann.'* 
Üdti. :  Et  ombed  een  maad  foder ,  men  maofre  hannem  oder. 

(Prw.   dan.,   272.J    -  Et  handrerk  frUdei  Tel.     (Ff<>9, 

dan.,  in.) 
Frt. ;  Tont  paia  nourrtt  rhommo  quj  a  de  Peiprtt.  (Kritwtm' 

gtr,  GSebJ 
IfoU.:  Een  handwerk  verlaat  «Unen  meester  niot.    (Rarrt- 

LiU,:  B«s  Talet,  ars  praeatai;  al  res  porit,  an  mihi  reatai. 
iStyboXd,  53t>,; 

28  Ein  Handwerk  nührt  und  ehrt. 

Dan.:  Oodt  handverk  aom  «rar  og  narer.  (Prot.  dan. ,  273.^ 

29  Ein  Handwerk  neidet  das  andere.  —  Steivtfr,  m. 

Lat,:   Flgulas    Qgulo   InTidei,    faber   fabro.    (flaai,   854; 

F rober j  .  38V,-  Sr^bold,  l*3.J 
üng,:  Vsrga  varginak  ha  bardttya.  Uuda.    (Oa«t,  a^l.Jf) 

30  Ein   Handwerk  ruhet  wol   bi."}weilen,    aber   ea 

geht  doch  nicht  gar  zu  Boden.  —  Einmhari,  ««.' 

Grnf,  im ,  136. 

Dorch  die«,  wie  darch  die  SprtohwOrter  11  u,  23.  wird 
der  ErrahrangBsats  ausgeiprocUen,  das«  ein  Uaad- 
werkrmann,  ilof  »einen  Horuf  urdentliob  roretebt  und. 
gehörig  betreibt,  wegen  Teniegung  seiner  Erwerbs» 
qutflJo  niclil  besorgt  sein  dttrfe,  da  man  die  Hand- 
werker nie  «ünlbefareo  kann,  es  ihnen  daher  auch  nie 
an  Arb{»it  und  Venlienit  fehlen  worde. 
Fra.:  Jl  n'cat  li  petit  m&iier  qui  ue  nourrisce  sou  mattre. 

31  Ein   handtweiNjk    hat   einen   guldin  boden.  — 

AQTicfAa  t,  406,  Frantk ,  I,  S3,  Tapjnutt  8**;  Ef/enug, 
/,  97.1/,  107,  £fl«io</A,  194*.  GrtU<r.I,t€;  UhmaiM, 
3«3,  l.  Lthmann,  11,   133,  47;  SchotUl,  liS«*;  Laitniorf 


n,  10.    Hathety,  1M< 


Fi»cher,  PtaUtr ,  70<b, 


Mafif, 


339 


Handwerk 


Handwerk 


340 


11,21;  Müller.  2,12:  Sailer,  168:  Subenkeet , 2S5 :  IM- 
lenherg,I,3l;  Pistor.,  V//,  23;  Eisenharl,  65 :  Venedey,  74; 
Craf^,502,119;  üörtc, 2593;  Eiselein .  279 ;  Steiger,  2S7; 
Simrock,  429i:  Braun.  1,1119:  Lohrcngel ,  I .  Zbl ;  Ra- 
mann, 11.  Pred.,  II,  133;  Hamann,  Unterr,,  //,  9;  Uer- 
berger,  1, 155. 

„Twar  jedes  handwerk  wol  ein'n  bodden  hcft  van 
golde."  (Laureinb^rg ,  J,  lh%)  „Ich  ho  och  imracr  ee- 
hert,  a  handwerclc  ho  an  goldnen  boden."  {Keller.  151  °J 
„Der  Kaiser  von  China  pflügt;  der  tttrkisohe  OroBsherr 
nass  ein  Handwerk  verstehen.  Peter,  der  Schöpfer 
von  Busslands  Macht,  konnte  mehr  als  ein«;  und  Ham- 
mer und  Axt  wirkten  durch  ihn  auf  Millionen  mehr 
als  sonst  Krone  and  Scepter.  Den  Sinn  des  obigen  Sprich- 
worts verstand  Jener  hollftndische  Kanftnann ,  der  einem 
reichen  Janglinge  so  lange  seine  Tochter  versagte,  bis 
der  adeliche  Liebhaber  erst  ein  Handwerk  gelernt  hatte. 
Arbeiten  können  gibt  Selbstvertrauen,  verleiht  das 
wohlthuende  Gefühl  der  Unabhängigkeit,  and  beschützt 
die  Liebe  sum  Kecht.«'    (Jahn?»  Volkttkum.) 

BGhin.:  itemeslo  slatä  dno.  —  Öemeslo  p&n,  tute  vxdy 
zivy  penfz.     (Celakovsky,  219.^ 

JDän. :  Et  handverk  er  guld-ring.  (Pro9.  dan. ,  272.^  —  Godt 
haandvaerk  har  en  gylden  grond.    fBohn  I,  3U.) 

F)rs. :  n  n'y  a  si  petit  mutier  qui  ne  noarrisse  son  maltre. 
(Lendroy,  1595.;  —  Qui  a  mutier,  a  rente.  —  Un  mutier 
est  un  fonds  assurä.    (Gaal,  Bib.) 

It. :  Impara  Parte  e  mettila  da  parte ,  tempo  verrä  ch'ella 
bisognarä.  —  Ogni  arte  hä  il  suo  fondo  d'oro.  (Paz- 
»aglia ,  1^.) 

Lat.:  Artem  quaevis  alit  terra.  —  Aurenm  habet  quaeqne 
ars  fandum,  sed  oportet  eundem  quaerere  noctumis 
stndiis  operisqne  diurnia.  (Binder  II,  289 ;  Seybold,  299,) 
—  Bes  valet,  ara  praestat;  si  res  perit,  ars  mihi  restat. 
(Binder  II,  2962;  Lehmann,  363,  27.; 

Ung.:  Minden  mostersdgnek  arany  a  feneke.    (Oaal,  855.; 

32  Ein  jeder  Handwerck  vnd  Handel  hat  Beinen 

Stümpler  vnd  Störer.  —  Lehmann.  862,  8. 

33  Ein  jeder  redet  von  seinem  Handwerk. 

In  einem  Briefe  vom  15.  Juni  1751  schreibt  J.  F.  von 
Cronegk  an  seine  Matter :  „Ein  joder  sucht  nach  eigenem 
Vergnügen  bost&ndig  das  Gesprftch  zu  drehen;  ein 
Krieger  spricht  von  Schlachten  und  von  Siegen.  Ein 
Junker  dünkt  sich  gross,  wenn  er  die  Ahnen  zählt;  ein 
Philosoph  beweisst,  ein  Stutzer  hüpft  und  lacht,  ein 
Dichter  reimt.** 

34  Ein  jeder  treibe  sein  Handwerk,  so  sind  die 

Kühe  wohl  gehütet. 

„Ton  diesem  Sprichwort  hat  die  politische  Weisheit 
in  Bezug  auf  Yerwaltang  and  Gerechtigkeit  das  Prinoip 
abgeleitet,  welches  die  Häufung  der  Aemtor  verbietet, 
in  Bogierungsangelegenbeiten  das  Prinoip  der  Unter- 
scheidung der  Gewalten.'* 
Frz. :  Chacan  son  mutier,  et  les  vachos  seront  bien  gar- 
döes.    (Cahier,  1089;  Leroux,  II,  104;  Bohn  I,  12.) 

Zh  Ein  jeder  treibt  sein  Handwerck,  das  er  ge- 
lernet  hat.  —  Petri ,  II,  ao4. 

86  Ein  schmierig  Handwerk  nährt  auch. 

Dan.:  Bkidet  handverk  giver  tidt  yndig  f0de.  (Prot, 
dan.,  506.; 

37  Es  ist  ein  böses  Handwerk ,  das  seinen  Meister 

an  den  Galgen  bringt.  —  Winckler,  xill,  90. 

38  Es  ist  ein  gut  Handwerk,  das  seinen  Meister 

nährt. 
Fri.:  Bon  est  le  mestier,  dont  l'on  peut  vivre.    (Leroux, 
II,  103.; 

39  Es  ist  ein  gut  Handwerk,   es  gibt  genug,   so 

lange  einer  lebt. 

Scherzweise  von  dem,  was  ein  bilses  Ende  nimmt,  als 
Stehlen,  Betrügen,  Hauben  u.  s.  w. 

40  Es  ist  ein  gut  Handwerk,  wer  etwas  kann. 
Böhm.:  I  to  jest  femeslo,  kdo  umf  udilati  veslo.    (6ela- 

kovsku.  219.; 
Frz.:  C'est  an  beau  mestier  qui  faict  entrer  chez  le  roy. 
(Leroux,  II,  72.) 

41  Es  ist  ein  gut  handtwerck ,  es  lonet  aber  vbel. 

—  Agricola  J,  438;  Eyenolff.  2037;  Gruler,  I,  33;  Sim- 
rock,  4301;  Schottet,  1136*;  Eiselein,  280. 

42  Es  ist  ein   schlechtes  Handwerk,  das  seinen 

Meister  nicht  nährt.  —  Winckler,  XVII,  46;  Gral, 
502,  112;  Körte.  2596;  Körte^,  8220;  Dratm,  I.  1121; 
Simrock,  4300;  Lokrenyel ,  I,  589. 

43  Es  ist  ein  übel  Handwerk,  das  seinen  Meister 

hängen  lässt. 
Fra.  1   C'est  un  m^chant  mutier  que  celui  qui  fait  pendre 

son  mattre.    (Krittinger,  255*.; 
7/.:  Mai  flkbnon  mestlere  quel  che  fl  impiccaril  raaestro. 

(PoMwgUa,  224    3.^ 


44  Es  ist  kein  besser  Handwerk  als  verzeihen.  — 

Parömiakon,  1277. 

Sich  die  Hände  bieten  xnm  Zeichen  neuer  Freoad- 
schaft  und  des  Vergesseni  alles  alten  GxolleB. 

45  Es  ist  kein  Handwerck  so  gering,   es   nehret 

seinen  Herrn,  wenn  ere  vmbtreibet.  —  flerri, 
II,  268;  Henisch,  1519,  12;  Lehmann,  362,  4. 

Dan.:  Det  er  et  ringe  haandwerok,  hvorpaa  man  el  tiaer 
f0den.    (Prov.  dan.,  312.; 

Fn.:  II  n'y  a  si  petit  m4tier,  qui  ne  nounriss«  son  maltre. 

.      (Cahier,    1084;    Gaal,    239;    Krittinger,   455«;    Leronx, 

II,  100.; 

/(..*  Chi  hä  mestiere  non  puol  perire.    (Paxtaglia,  m,  1.) 

46  Es  ist  kein  Handwerk  gewiss,  das  nicht  treibt 

Beschiss.  —  Geiler,  Xsch.,  102. 

47  Es  ist  kein  Handwerk  schlecht,  doch  viele  trei- 

ben^s  nicht  recht. 
Dan.:  Intet  handverk  saa  ringe,  det  jo  nerer  sin  mand. 

(Prov.  dan.,  272.; 
Frt.:  II  n'y  a  pas  de  sot  mätior,  il  n'y  a  quo  de  sottet 

gens.    (Cahier,  1882.; 

48  Es  ist  nicht  alles  Handwerk,  was  kleidet  und 

speist. 

49  Es  sind  viel  Handwerk  in  der  "Welt,  sagte  der 

Kapuziner,  aber  Betteln  ist's  beste.  —  «arter. 
Spiegel,  57,  13. 

50  Fein  Handwerk  hat  auch  feine  Art. 

51  Fünfiftzehen  handwerck,  das  sechtzehend  betteln 

das  beste.  —  llenigck,  347,  so;  Petri,  11,  SSO;  Jfo- 
theiy,  62^  u.  67*». 

,,Fflnirzehen  handwerk,  das  letzte  vnd  beste  ist  bet- 
teln, oder  ein  hümpler  bleiben.**    (Uatkesiu$,  PottiUt, 
XXXIX^.) 
Lat.:  In  omnibus  aliquid,  'in  toto  nihil.    (it{Uk*$iu»,  P»- 
stille,  XXXIX^.) 

52  Grobes  Handwerk  macht  grobe  Finger. 

53  Gut,   dass  ich  ein  Handwerk  kann,  sagte  der 

Schneider  zum  Bauer,  der  im  Schneegestöber 
Mist  fuhr. 

54  Handwerck  ist  ein  guter  zehrpfennig,  man  trägt 

nicht  schwer  daran.  —  Lehmann,  362,  S;  VFbutier, 

III,  79. 

55  Handwerk  belohnt  seinen  Meister.  —  Graf,  W9.  ui. 
Frz.:  Si  mestiers  duit  l'ome  (Jie  besoin  apprend  h  TTiniiiMl) 

(Leroux,  II,  247.; 

56  Handwerk  belohnt   seinen  Meister,    sagte   der 

Seiler,  als  er  gehängt  wurde. 

57  Handwerk  hasst  einander.  —  Simrock,  tai»;  Fro- 

berg ,  246. 

58  Handwerk  hat  einen  goldenen  Boden,  sagte  der 

Weber,  als  die  Sonne  in  den  leeren  Brot- 
Bchrank  schien. 

59  Handwerk  hat  einen  goldenen  Boden,  sagte  die 

alte  Spinnerin,  und  sass  auf  einer  HeäeL 
Soll.:    Ben  handwerk  heeft  een'  gülden  boden,  sei  de 
wever,  en  hij  zat  op  een'  hekel.    (Harrebomie,  l,  233.; 

60  Handwerk   hat  einen  goldenen   Boden,   wenn 

man  ihn  sucht  bis  an  den  Ellenbogen.  — 
Graf,  503.  120;  Estor,  !,  122,  296. 

61  Handwerk  muss  barfuss  gehen. 

Vielleicht  da,  wo  die  Handwerker  der  industriellen 
Entwiokeinng  der  Zeit  nicht  gefolgt  sind. 

62  Handwerk  nährt  seinen  Meister. 

Soll. :  Het  handwerk  beloont  zijn'  meester.  (Harrebomie, 
I,  283.; 

63  Handwerk  und  Tugend  sind  der  Kinder  bestes 

Erbtheil. 

64  Handwerk  verlässt  seinen  Meister  nicht,  sagte 

der  Besenbinder,  als  er  mit  den  unverkauften 
Besemen  nach  Hause  kam. 

65  Handwerke  und  Zünfte  müssen  so  rein  sein,  als 

wenn  sie  die  Tauben  gelesen  hätten. 

66  Ich  bin  vom  Handwerk,  sagte  der  Bettler  zum 

Jäger,  ich  hab'  schwarzes  und  weisses  Wild- 
pret  (Flöhe  und  Läuse). 

67  Ich  hab'  ein  spitzig  Handwerk ,  sagt  der  Hechel- 

macher. 

68  Jeder  ist  in  seinem  Handwerk  ein  Dieb. 

Lett.:  ünus  quisqne  in  suo  opifioio  far.  (Binder  i,  1799; 
//,  3425;  Seybcld,  652.; 

69  Jeder  kennt  sein  Handwerk  am  besten. 


5*41 


Handwerk 


Handwerk 


342 


;i   Iliituhvork. 

.   U.di     '  .1.  II  tiPhvfirk  fUx  diagroM*  A&e, 

i:  |li<^  a.Mi^A'  Wdf.  dreht,'«     f  IIV«  iM<i  Z^U, 

Cfiuiiu  f(<t  coiixtiifnlür  de  louflf  «oji  uuuvre  et  me- 
itiot.     • />*.-..!,  //,  197.; 
..  Oguuuo  lod»  (biaflini»)  U  Boo  moaiier«.    fOaal,  I3A1  ; 

Joder  s.ili  seiu  Ilandwerlc  treiben,  der  Besen 
■oll  jsüm  Kehren  bleiben. 
li  Jeder  treibe  sein  Handwerk.  —  twrf««,  980. 

Napoleon  I.  «Ji  •ftinen  Bruder  J^rQme,  Kliaig  ron 
Wf«tf»leii:  ,,Jedar  miu»  Bein  IlAiidwerk  than;  wir  «ind 
K04t!!.g«,  thuD  wir  uiuef  KOoigtli&ndwerk."  CibT.  Kiffttig, 
Jf,  2I1J 

J^fi.  •  Sufllt  h  eliascan  tou  mesticr.  (CaJtier,  10^€.J  —  ChA- 
ran  lrar«llle  ä  lon  reestier.    (Lcrottx,  II,  I04.J 

Pt.rt.i  C*4«  »iUftl  om  soa  officio,    (Bokn  t,  i71.) 

73  Jed<'r  versteht  sein  Handwerk. 

^^  SoU  «•  woDioiien»  rentehca. 

^H         Frt.:  ChAcnB  f&ii  tei  Aftürea  ou  du  moint  kw  doit  i*- 

^^^^Jedi'S  Handwerk  hat  mehr  Pfuscher  als  Meister. 

^^^^^  '1e  iD«achaata  que  de  bons  ourri«rt.    (Ltroux, 

■  t4 


.  mdwerk  hat  seine  Plage. 

.-•  V««Uk^  fcmoslo  evoa  piotu  umo.   {"tVlaloflity,  JJf  J 

76  J^e*»  Handwerk  Tiülirt  eeinen  Meister» 

f  rn^tfcr  fait  vivx9  sua  matltv.    (Cakier,  lüSSJ 

TT  r  Handwerk  als  Essen  und  Trinkenj 

'     "   liicht  verderben. 
h  ,1    aiubaobt  aan   dikkeii  Mtchielt  drinken, 

•    .n  .11    -,  ;in;><len.     (Ilarrebom^*,  /,  l«».; 

ein  Handwerk   braucht    mehr  Lehrjahre   als 

dfts  Dieb&handwerk. 

ein  Handwerk  lohnet  übler  denn  Stehlen.  — 

fO  ^•^         ""  lelit  laütiT  reiche  Leute, 

il  y  eu  •  d«  pauvrcs  et  d«  rJebM. 


81 


I 


Liwtrk  ohne  Stümper,  —  /\iroT;ii<i^oFt.  303. 
^piti  Hnnrhverk  einem  an. 
.1  ikiirii    licilii   und   den    Hamd- 

*< '  la,  wkfl  lie  für  ciue  Beaelikf- 

55  Mit  exru  Hamiwerck  (vud  einer  redlichen  kunst) 
koiupt  einer  weiter,  denn  mit  tausend  Gül* 
den.  —  I^matfH.  S^3.  17;  Kört«,  3S95;  CMdnn,  379. 
firtn»  ü,  47S,  i;ir«rt»dt,  <S97.  Graf,  5£ü,  lU.  ßrawn. 
I.  11»». 

]k|«««  kOnoffii    iiu/  der  erttQii  TAgereige    «<obon   Ter- 
lM*ii  9*heJi ;  G«»chiekiiolik6lt  Ist  ein  SolUkta',  d«  aioitt 
mabt  werden  kann. 

.-  Qttlra  ti«ne  ari«,  ra  por  toda  parte.    fBohn  l^  S&f.J 
^eun  Handwerk,  zehn  Bettler. 

Em§L:  H«  th»t  ohftnget  hf«  trade,,  makct  sonp  in  a  baakot. 

i&  Meunerley  llandwerck,  achUehnerley  Yngluck. 

—  /Vtn.  ZT,  496:  Ltäher't  Titchr..  333;  Simrock,  430«: 
Nri;.  :o3,  ij«;  0raan.  f,  UM;  Lofcreny^.  /,  S43, 

hMiBdTerker,  ui  nlykker.    (TVo»,  rfa».,  ÄCß.; 

56  wdwärch ,  niiün  B&ttlV,  (Ikm.)  —  Zyro.  4«, 
«7  fechouag   dich  deines  Handwerks  nicht  —  Linie- 

£«r.r  y«  pttdesA  artttiB  proloquJ,  quam  IftoÜte«.     ^^^4«* 
##(« .  tifi,} 

SS  Seioes  Handwerks  darf  sich  niemand  schämen, 

—  8imr9tk,  4301:  Lull  wann.  //,  »6«.  'ih. 

89  S^e  Handwerks  on  nege  Onglöcks.  —  FtUch- 

UfT*,  148t. 

SO  Stben  md  sibenttig  handwerck»  77  yogluck.  — 
Fr^nck.  IL  ISO*:  Pelri,  II,  iti.  Gnaer,  I,  1443;  lalen- 
6ati  il,  1%;  iutot,  lU;  Grat,  SOS,  134. 

91  Siploelin    Handwerck,    achtzehn    \*ngläck.   — 

lV<ri,Zl.»». 
SS  Siwcn  Uandfreng,  virzän  Agläk.  \Su!hmhHr9,-$äch*j 


SS  Temorlei  Handwerk    un   hunerterlei  Unglück. 

T*n  oder  ca  einem,  der  tielt  la  Tiel  Fächern  ver- 
■xbl.  Tiel  kwin  und  dem  nicht«  glflokt. 

S4  Twolferki  Handwerk  is  darteinerlei  Unglück.  — 

II^MrsHtWg*  40»T.  *«cl^il0«<;«r!l  bei  (ira(,  M)3.  137. 

dradet  d«r  Old«nbi»s«r  «ein«  grotae  Aboei" 
«wr  Tuucodtoactliirn  a««,  dl«  Hiutg«r  leiden. 


In  "'    "  '    T     TwiWf  H»ntwiÄTka,  drttttl«nünglÜok«. 

ri  lu.; 

J/9(i  iiabAchteu,  dcriioa  oogolukkea.     [tlurrt- 

i-uiif  <■ ,    I  .   ii  j 

95  Viel  hundtwerck,  betlen  das  best.—  Franck,  //,l*0* : 

/¥/n,  //.  SW;    //iwüc/i.  347,  Sl;    'VmKrr., /,  68;    fUeiM 

Ärtr»,ö7;   Sdioiv«*»'',   ff,     IST,   WitVitu, /,  IJO;   V**lor., 

L\,  10.  Öeif,  SOS.  13*J;  Stmnjck,  4310. 
„A  sprlctit.  a  kon  riel  Uftinprigo,  obor  Bftltola  li  wrul 

«gen  »•  beste."     (KHU-r,  lbi\) 
Böhm.,:  Dovat«T4  fetnealo,  deaitA  iobrots.  ^  Kdo  cejrfco 

remeael  umf,  nejfplie  v«pal  \tfv^.  «-  Z  snootui  i«iav4&l 

nejjiitaf  sebrota.     n'^>-!nh'>Ttiy.  2:^J.  t 
/>dM.- Hvo  aoci  kan<t  I  lor  tig  ctd«t 

tieudo  aum  er  ann<> 
Hau.:  Zoeken  ran  ku  >>  dftn  bedel« 

/^(n, ;  Stodm    rsemioat    cxtwrniUel«    aUMiMffoia.     fC«ia- 

HVfflrf.  ■  Diewjpo  zjemofllow  die«at>'  Sljepc.  (CtluKotiky,  220^ 

96  Viel  Handwerke  verderben  den  Meister«  —  ti*- 

ther,  43ä;  Simrodt,  4306;  Lohrcnnel,  I.  «TS. 

Beaeer  eine  gründlich  erlernen  und  eruatlich  bot  reiben, 
aJa  in  riole  hineinpfiiachcu.  Die  Erfahmng  baf  ^rrlchrtt 
data   diejenigen,   w«lohe  aioU  auf  g»r  «u  u\ 

gelegt,   ea   aeiteu   weit  gobrucbt.  coaderti  .r 

mittplmftssictjnrfcbtckliohkuit  erlangt  habe i>-  ,i- 

iij  -.  etwa«  anders. 

Ifä»  rkor  berilge  kngen.  —  Maofftt  bAMidp 

\.  ■•-.  r.  ,1,in,,  ^r.f,  11.  271.J 

Fr*  r,  pour  »'«uaydor 

B'i  ;i,  HU.) 

Jt,:  t  i'i.  nol  panlera. 

J^ml,:  y'iiiiiUui.  niu-ritiis  oiiiiur  •-■>•  -ui  siiierala  svntUi. 

97  Vierzehen  hjindtwerck,  l'unözehn  vnghick.  —  4i?r>- 

cdU  /.  14'i;  t:>]rnoijf,  W*;  VV(n.  //.  STtt;  Gruh'f  .  1,0»; 
LnWndorf  II.  27;  Schottttl ,  ll3u'';  Sulot ,  U»;  SchnUjahr, 
//,  157;  liHoi,.  IX,  10;  E%»a\han,  «6;  £itohm,i79: 
Graf,  503,  135;  Simrotk,  4300. 

Die  Folgen  doi  willkürlichen  Vielkttoatetroibena  etcJlt 
eine  eogliaoho  Cancatur  de«  Zuitgoistea  re«ht  gut  dar, 
indem  sie  erneu  KutKchur  auf  däm.  Bock  BLktuematik 
Btudiren  und  umworfcu,  den  Banar  atatt  tn  pflUgon 
aof  detttUnkrant«  JaHaprudeua  orlomon,  dou  Bierbrauer 
bU  Senator  fungircn,  den  Prieater  sich  dueLlir«ii  und 
Ftlobee  Jageo  UDd  den  iioldaten  cum  Botbruder  werden 
l&sat.  Der  FrauBoae  acheiut  daraber  anders  ca  denken, 
dann  er  aagt:  Diou  nana  gnzde  d'uue  hamnae  qui  n'a 
i|U*une  »flaue.  (Lttoux,  I,  ll.J  £r  glaubt,  d»««  ein 
aoIch«r  Menacb  ao  sehr  von  «einom  Gegenatande  b«- 
herraobt  werde,  daaa  er  andoro  nnr  damit  ernaade  und 
plac'iv 
/«!..   '  liverk,  fiiatan  Alukka,    (JontiyHi,  lOfi.) 

Lar:  ia  aliquid,  de  toto  nihil,    (LUmätr  ii,  7li,- 

liu .....y  —  Kuaquain  eat,  qui  ubique  csat.  (Phi- 
lipp*, il,  &*;  Ä'M/yr,  611;  Sfybolä,  S\)T.)  —  Omnia  qui 
ientat,  nil  apte  pertioit  unquam.  —  Piuribua  mtentua 
minor  eai  ad  aingula  ecnsua.  (Binder  II,  'iitif'J ;  fro- 
btrgfh'A^;  Oariner,  166.^  —  Raro  felicea  polypragmonlci. 
Biiuler  I,  IÄ35,    //,  29-J3;  Se*/bold,  521.; 

98  Vil  Handwerck  treiben  gedeyet  nit,  man  kau 

keins  recht.  —  Suior,  418. 

biin.:   Hvo  aom   lerer  mango  haandvork,  Iterot  intet  tU> 
garna.    (/Vor.  dan,,  371.) 

99  Vül    Handwerck,    vül    Unglücke,    fn^aiieck.)  — 

(Atrtte,  333,  1U3:  für  Uamoicr:  Sckumhach,  90.  S91  : 
kocMfuUch  b(*i  Cntf .  503 .  13S, 

100  Wä  em  det  Handfreng  dreift,  esi  git  et.    (Si«- 

benbur^.'nach».)    —    Schualer.  491. 

101  We  n'  ema  n'  alli  Haudwrch  cha,    su   gitt  'r 

z'letsch  a  Hudlma.     fikr».)  —  Zyro.«. 

102  Wen  jem  (jemand)  z'viel  Handwerchi  cha,  so 

git  er  zUotxt  em  arme  Ma.   (Obtnimmtnihta.J  — 

,>fchueit,  II,  I8d.  fl, 

103  Wer  das  Handwerk  gelernt  hat,  der  soU's  trei- 

ben. —  Seybuld .  53T. 

104  Wer  daa  Handwerk   versteht,  Iteschamt  (ver- 

r&th)  den  Meister  nicht,  —  Ptttui.,  LX .  i.  Gfaf. 

504,  14»;  Simrock,  43«>4;  EtMcldn.  2S0;  Braun,  L  1L18. 

106  Wer  ein  fremdes  Handwerk  treibt,  giesst  die 
Suppe  in  den  Brotkorb. 

106  Wer  ein  Handwerck  kan,  der  darff  nicht  vmb 

Dien.<st  A-mblaufen ,  man  bringt  jhme  die  arbeit 
ins  Haoas.  —  Lehmann ,  363,  3. 

107  Wer  ein  Handwerck  nicht  gelernet  oder  drauff 

gewandert  hat,    der   soll»   nicht  treiben.   — 

Lehmann ,  343 ,  16, 
U(AL:   Die  hei  «ml»acht  ntet  kent,    «MCt  gera'  Winkel 
opaetten.    (UmtrtbotfK^f ,  l,  U^.J 

22  • 


343 


Handwerk 


Handwerker — Handwerksbnrscbe      344 


108  Wer   ein   Handwerk  kann,    braucht   nicht  zu 

betteln. 
BoU.:  Die  een  hondwerk  kent,  beboeft  niet  te  bedelen. 
(Htwjttbom^,  I,  283.; 

109  Wer  ein  Handwerk  kann,  findet  überall  sein  Brot. 

Böhm.:  itemeslo  jlstA  ob  siva.    (Öelakovshy ,  219.; 
HoU.:  Die  een  ambacbt  heeft  geleerd,  kiijgt  den  kost 
waar  hij  verkeert.   (HarrebotnSe ,  I,  14 J 

110  Wer  ein  Handwerk  kann,  hat  zwei  rechte  Hände. 

Böhm.:  ilemoBlo  pravä  krfdlo.    (Celakovsky ,  319.)       f 

111  Wer  ein  Handwerk  kann,  weiss  sein  Einkom- 

men.  —   ^^'inck^er,  XVU,  59. 

112  Wer  ein  Handwerk  treiben  will,  der  muss  es 

vorher  lernen. 
Frz.:  Qai  ne  8ait  son  mätler,  l'apprenne.    (Cahier,  1088; 
Leroux,  II,  IM.; 

113  Wer  kan  sein  Handwerk  recht,  der  bleibt  nicht 

lang  ein  Knecht.  —  Petri ,  JJ,  727. 

114  Wer  kein  Handwerk  kann,  muss  dienen. 
Böhm.:    Kdyz    neomls    remesla,    musls     tfelat'    povrfala 

(Celako9»ky,  219.) 

115  Wer   sein  Handwerk   kann,    der   hat   ein   gut 

Kapital. 
Fr*.:  Qui  sceit  mestier  il  e«t  rent^.    (Leroux,  II,  309.; 

116  Wer  sich  seines  Handwerks  schämt,  platzt  eher 

von  Mangel  als  von  Ueberfluss. 
HoU.:  Die  adob  zijn  ambacbt  (nering)  schaamt,  gedijt  niet. 

W'Uarrebomte,  1 ,  14.; 
er   viel  Handwercke  kan,   wird   zuletzt  ein 
Bettelmann.  —  Lehmann,  364,  33. 

118  Wer  viel  Handwerk  kan,  der  verderbt  am  aller- 

ersten. —  Petri ,  II.  772. 

119  Wer  vil  handtwercke  zugleich  lernet,  der  lernet 

selten    eins    WOl.  —  Agricola  l,  144 ;  Sttwe,  U,  5; 

Simrodi,  4305. 
BoU.:  Die  veel  ambachten  te  gelijk  leert,  leert  er  seiden 

een  goed.    {Harrebomde,  I,  14.; 
lt.:   C3ii  impara  molti   mestieri  a  pena  nh  impara  nno 

come  8i  deve.    (Pcuzaglia,  180,  3.; 

120  Wer  vom  Handwerk  ist,  kann  vom  Handwerk 

reden. 
lt.:  tCbi  d  dell'  arte  pa6  ragionar  dell'  arte.    (PasxagHa, 
18,  1.;  —  Chi  non  s4  parlar  del  euo  meitiere  non  84 
bene.    (PauagUo,  224,  2.^ 

121  Wer  vom  Handwerk  lebt,  beschämt  den  Mei- 

ster nicht.  —  Graft  503,  128;  Brawi»  I,  1118. 

122  Zehn  Handwerck  ein  Bettler.  —  Pein.  II,  819;  //«?- 

nisch,  346,  37. 

123  Zehn  Handwerke,  das  elfte  der  Bettelstab.  — 

Simrock.  4311. 
BoU.:  ZeTen  handwerken  in  plaats  van  6611  ^  maken  acht 
bedelaara.    (Üarrebomee ,  I,  283.; 

124  Zwanzig  Handwerke  und  ein  halb  Brot.  —  Sim- 

rock, 4307. 
•125  Alle  Handwerke  verstehen. 
Zu  allem  lu  gebrauchen  sein. 

*  126  Das  Handwerk  grüssen.  —  Friachbier ',  1477. 

Bei  BerufBgenossen  auf  einer  Beise  einsprechen. 
•127  Das  ist  dem  Handwerck  der  Athem  verhebt 

(verhalten).     (Rottenburg.  J 
•128  Dies  Handwerk  geht  nicht  mehr. 
*129  Ein  Handwerk  aus  etwas  machen. 

Frz.:   Faire    mutier   et  marchandiso   de    qnolqne   chose. 

(KriUinger,439^;  Starschedel,  257.; 
BoU. :  Hij  moet  er  maar  een  ambacht  van  maken.    (Harre- 
bom^e,  I,  14.; 
•130  Einem  das  Handwerk  legen.  —  Eitelein,  280;  Her- 
berger, I,  730;  Luthers  Werke,  VII,  889*;  Braun,  1, 1117  ; 
fränkisch  bei  Frommann,  VI,  315, 154. 

•  131  Einem  das  Handwerk  verbieten.  —  Fischer,  Psal- 

ter, 7b7^. 
*132  Einem  ins  Handwerk  pfuschen. 

•  133  Einem  ins  Handwerk  stehen.  —  Grimmelthausen, 

Vogdnest,  U. 
D.  i.  in  den  Kram  fallen. 

♦  134  Er  hat  nicht,  was  zum  Handwerk  gehört. 

Frz.:  Un  apoticaire  sant  sucre.    (Kriizinger,  80*.; 
•135  Er  kan  vil  handtwerck,  aber  betteln  ist  das 
beste.  —  Agricola  1,  148;  llenisch,  847,  49;   Scholtel, 
1131*. 

Von  denen,  die  aUerlei  traben  nnd  nichti  recht,  da- 
her bald  bis  snm  Betteln. 


Dan.:  Han  kand  mange  haandverker,  men  betlea  er  d* 

beste.    (Prot,  dan.,  266.; 
Frz. :  II  est  de  tona  mestlers  et  ne  peut  yivn.    (Lero^, 

II,  104.; 
BoU. :  Het  is  meester  Alibomm ,  hiJ  ig  ran  all«  ambaohtai 

uitgenomen    het  goede.  —  Hij  kent  vele   ^«wK^^h^^^ 

maar  bedelen  is  het  laatite.    (Harrebomie ,  I,  14^ 
•136  Er  kann  ein  Handwerk,  das  er  nicht  öffentlich 

treiben  darf. 

Der  Dieb. 
Dan.:  Han  kand  et  godt  haandverk,  som  h«a  ei  offmiUg 
t0r  bruge.    (Prov.  dan.,  266.; 

•137  Er  versteht  sein  Handwerk  gut. 

Frz.:  II  entend  bien  chat,  sans  qn'on  diseminon.   (Krittn- 

ger,  128*.; 

*138  Er  versteht  sein  Handwerk,  wie  der  Ochs  dai 

Schwabelpfeifen. 
*139  He  hett  twölwerlei  Handwerk  un  darteinerlei 

Unglück. 
*  140  0  Händwerk  und  kein  Schraufstock  1  ^A'^iüvm.; 
*141  Sie  sind  vom  Handwerk. 

D.  i.  sie  haben  dasselbe  Oesch&ft,  den  gleichen  Berat 
Frz.:  Nons  sommes  du  mestier.    (Leroux,  I,  103.) 

•142  Viel  Handwerke  und  keins  gründlidi. 
Handwerker. 

1  Dem  Handwerker  zahle  nie  voraus ,  gib  nie  dein 

Pferd  auf  Borg  ans  dem  Haus  und  fuhr*  kein 
Weib  ohne  Mitgift  ins  Haus. 

2  Der  Händfrenger  akert  an  der  Wierkesch.  (&e- 

benhürg. -Sachs.)  —  Schuster,  492. 

3  Ein  Handwercker  macht  mit  seinem  Handwerk 

niemand  fromb.  —  Lehmann.  864,  35. 

4  Ein  Handwercker  vnd  ein  Krämer,  die  nidit 

liegen,  die  haben  keine  Losung.  —  LAmaam, 

364.  38. 

Wahrscheinlich  würden  sie  beide,  ohne  an  iBfn, 
noch  bessere  Losung  haben.  Man  sagt  ihnen  aaoh  wudk 
andere  Dinge  nach.  Hans  Sachs ,  der  seinem  Beruf  nach 
etwas  von  der  Sache  wissen  konnte,  schreibt :  »dan  Haad* 
werkem  wonet  allen  bey  der  eygennnti  Tnd  triflg»> 
rey;  hat  sein  arbeit  fehl  vnd  gebrechen,  ndt  Logen 
kan  er's  wol  versprechen ,  dieselb  doch  Uberbeot  vnd 
Bohwert,  do  sie  kaum  ist  den  halbtheil  werth.  (Lekmm», 
364,  37.; 

5  Ein  Handwercker,   wann    er    schon    viel  lind 

durchreist,  so  setzt  er  sich  doch  wider  anff  sein 
Werckstatt  —  Lehmann,  689,  28;  Sailer,  167. 

6  Ein  Handwerker  muss  sich  nach  den  Leuten 

richten,  die  Leute  richten  sich  nicht  nach  ihm. 
Böhm. :  Äemeslnik  Jest  otrokem  toho,  komu  praoiije.  (CiUh 

koeskjf,  220.; 
Polm.:  Bzcmiesnik  niewolnik  u  tego,  komu  robL     (Cel^ 

kotsky,  220.; 

7  Ein  Handwerker  zu  Fuss  ist  grösser  als  ein 

Edelmann  zu  Pferde. 
BoU.:  Een  ambachtsman  op  zijne  voeten  is  groeter  dan 
een  edelman  op  sijne  kniSn.    (Üarrebomee,  I,  14.; 

8  Ein  jeglicher  treibe  sein  Handwerk,  der  Beater 

warte  seines  Reitens  und  der  Senger  seines 
singens.  —  Luther's  Tischr. ,  2^9^. 

9  Eyn  handtwercker  solde  thein  renthener  öaere 

theren.  (Westf.)  —  rajjptt«,  S**;  hodhdtuUch  bei  Äm- 
rodk,  4298. 
Sollte  länger  zehren  als  sehn  Bentiers. 
Holt.:  Een  handwerksman  sou  teen  renteniers  overtereo. 
(Harrebomee,I,2^Z.} 

10  Fleissige  Handwercker  können  leichtlich  ansa 

Kupier  vnd  Eisen  Gold  vnd  Silber  machen. 

—  Petri.  II.  312;  llenisch.  866,  30. 
Nur  nicht  im  Schmelstiegel. 

11  Handwerker  kann  niemand  entbehren.  —  Grat, 

502,  111. 
Hhd.:  Der  antwerchs  laevt  nieman  gerathen  mach.    (We- 
stenrieder,  II,  55.; 

12  Handwerker  trawen  Gott  vnd  jhren  Henden.  — 

Petri ,  II.  370. 

13  Wenn  die  Handwerker  Wein  trinken,  so  krie- 

gen sie  Läuse.     (Sauerland.) 

Handwerksborsohe. 

1  Das  sind  schlechte  Handwerksbursche,  die  einen 
Monat  auf  der  Kapuzinersuppe  herumreisen. 

—  Klosterspiegel,  X,S. 


r 


346     Handwerksgesell — Handwerkssache 


Handwerk  s^tarul — Hanf 


P.46 


1  !>•  Hanfl 
Zald^t 

Weil.  . 


rseu   gät  nicb   ümmc,  OH  de 

h,   —   Schamhaeh,  II,  49. 


Vmi 


"r1itbu.rsohoii  noch  die  Solilfttou  liot- 
•    fvvjhi^su  und  ilietc  werden  etnoiiiu-tiert. 

lÄcher  HandwercUs  Gesell  bleibet  an  kei- 
httuHH.  :i«fi.  10. 
d«r  h«ji  Hder  tcI. 


wna  Url,  da  jhm  woh]  ist.  —  t* 

it'ä^  :  Hfttidrerktsni-arend  biirer  «icldcn  d^ 

ffvcf,  .*.»•  .  'in,) 
3  Voo   gerw&nderten  Handwerksgeselleii  bell  man 
rtVM,   aber   von   g*»wanderl€n  Milgdon    gar 

nicht«.  —    P.  Claser^  Gciind'Teufffl  im  Thtotrum  Dia- 

/  'iwlle  Sehrifitn,  Uunbtirjr  »Mn,  IV,  170J 

ku..  ,.    W*QderD  jtucr  nicht  für  nothirertdjv. 

Sr   lua* :   ,,i'yth«BOTa«    waiitlcrtc   ttirht    li'li  .  '     r, 

•l«h    »u«   tudieu    und    A(<'gjrpt(^n   gütUlcho 
liolm,  »]•  jetrt  «in  Go»pUe  «andort,  ein   i  ü 

Afecb^n  SU  l«rnMi;  twtd  du  Meittetreobt ,  »-Hir  St-nmifl 
TU  t>ack«n.  wird  emt  n*cb  lAngero  PrOfangen  «uge- 
•lauden ,  •.!•  m*n  euiint  xa  dolüeu  hutte,  die  eleosi- 
nlachcn  Orh«"imTii«!iiB  im  ^fahren." 

JEIaaidirerkfte«w  o  hnheit. 

So  weil  ÜuimIw«  rksgewohnheit  gebt,  bo  weit 
können  sieb  aucb  die  Uandwericer  helfen.  — 
Wrtor..  X.  n.  LumAdri,  U.  Ihtlt-hrand,  40,  53;  Graf, 
UH^lii,  Simrock,  4Sl5. 

Toa  •innoi  Müliraoch^  der  frtiher  in  dan  Ztmften 
Wrr«<>h#nd  gcwordeo  w*r,  ttod  derd*riti  betUnd.  daii 
tut  JcUeoi  Ort«,  wo  eine  Hajudwerktnunlt  beatiLDd,  lUe 
)llMr)i<*d(rr  d«irtelbfln  o&eh  diu  unter  Ihnen  Übliohen 
OfT'---'  -  ihre  eigreuAti  Biohter  lejn  konnten.  Hau 
•1j  •  den  HjuidwerktiiiKUnt  dvr  oinea  aindera 

bi  J  ',  io  lang«  »ua  der  Kuufl  aui,  1>ja  er  »ich 

cißK«'*<'Mu  iicul  die  vertnn(^«  Ovimirthaang'  geleistet 
hatla;  ebe&>o  lajti^e  blieb  auch  4«>in  Namo  »nf  der 
•«bw»n«i  Tafel  ttAhcn.  Da«  Si<richwon  wird  aber 
ftuoh  »of  die  8til«  beaogten,  dasa  SSOnfl«  die  wimdern' 
den  (l«t«Uen  Lhret  HAadwerka  ubtcnttttaero. 

K     1  Der  lUudwerksleute  Kunei  steckt  in  den  Hän- 

^B  (1««n.  —   .S^yfri^dl  •  «16. 

^^^H  ^c*a  maoibQt   rapiunt  et   Ingenium  la  manibaa 

^^^B  {8*ybKd4,  4ir..; 

^^^B  J  iwerksleuto  Bingen  da^  Misere*  —  Cnfn. 

^V  nurinthnuMtm  .  Ti^e/nr«) ,  II. 

B  Nfthraniraloaiickeit  in  der  Ar1»«iterkUate. 

I      Hwodwvrluxixuin, 

1  Djm    ist    ein    schlechter    Handwerksmann ,    der 
nidit  vom  Handwerk  sprechen  kann. 

#yj.,  <jttl  ne  tait  bien  parier  de   ann  m4tltr,  tl  oe  le  M^it 

^M.    (Bokn  I,  il.) 
It,:  Chi  4»  d«U*«rte  ne  pn6  nt«ion«re.    fifaA«  /,  80.; 

3  Ein  Uandwerkstnann ,  der  nicht  leugt,  kommt 
nicht  wobl  durch  die  Leute. 

Kln  Iridar  •ahr  verbrctlctor  Abertjlaube. 
»V. :  Aitlcan  qal   ne   meot ,   n*a  mettier  entr«  gent.     (L0* 

>'     --•   *'" ■  -     i)t\) 

niet  liegt,  d^n  gaat  het  hem 
.  14.; 
Z  i-it    iiuKiwi  (KM  i*i;uHi  —  ein  geatind  Mann.  — 

tS^n.  n.  VH,,  Umxtch,  IW«,  51.  IfkKfcety,  S97*. 

4  Kin  Uandwerksmann  kann  einen  Rentherm  aus- 
xehren.  —  *>iWfr.l88.  Cro^.  502,  li5.  .SimiooJfc,  €2W. 

h  Ein  TT: 


F.  ■ 

L,: 


iKv«  rksmanu  mit  scbrauziger  Uand  bat 
'gel 
■  mb«niek  b*  piackoa-ie  lUM«  ia4g<i«  «r»- 

landwerksmann  kan  neun  mal  ver- 
Uci  i't  ij  >  ndl  Mridpr  aufkommen.  —  Ev^ng.  U.  is«. 
7  Oft  verdir^jt  ein  HandMrerksmann,  der  viel  Ge- 
werb und  flündwerk  kann.  —  Drundi, 
S  WeaB  de  Haudwt-irksniann  Wiyn  drioket,  dann 
kiiirt  *e  Lüsc-     (hHrm.J 
Virr.D  «r  durah  da«  Weintrinken  in  Sobaldeii  gerilth. 
B«adiir«r)Mmelster. 

kUa  Handwercksmeister  kan  che  zu  Hauss  vnnd 
boff  kommen,    als  ein  gemachter  Graff  zur 


Hai 


id  ist  der  beete  Polixeidiener. 


Uandwurkiiacben  gcdtören  vor  den  Rath.  — 
f%am.,  IX,  »;  Sifmhan,  17. 1.  »^:  Graf.  t04.  IM. 
Folkmor,  l«9.  »7.  Iiut4fin.  990.  S^ürr,  »it.  Sim- 
rmk ,  1X14. 

lBtttw«4lT!  Wo  d«  S|*dtralb  <  MagUtrmt)  die  OeriehN- 
%mkth   aatalrt,    g«bOr«B    »11«    U«ndwerka*ag«lifva- 


«vnil   im    Ruibo   ge* 
^  .,  ,    von    welclifTU    die 

>.r.  ,.  rk.i,,nni9»  in  uoTKn;ici*fu  vdigolegenUoiten  e«  t«»- 
tnuHiati   Miri, 

Handwerkastand*  I 

Handwcrksetand  hat  goldne  Hand. 
Hanf.i 

1  AüB  eigenem  Hanfe  w      '  leu  Seile. 

D]c  Russen:  Jedem  tl  .  uif  tieaier  als 

dei  Naehb«r«  Flachi. 

2  Aus  grobem  Hanf  läBst  sieh  keine   SSeide  (las- 

sen sich  keine  feinen  P'äden)  spinnen.  —  th- 

nui/i.  11:^3,  44. 

3  Au  68   grobem    HuniF    kan    tnaii   tuckti  rabtils 

Spinnen.   —    Lehmann,  T4Ü,  14. 

4  Anas  hanft'  macht  man  kein  Seiden.  —  Lehmnntt, 

»l».  7. 
^ü..    Af   hvnpe-gaj'u    tfliir   man    M    gode    •Uke-pnage, 

5  Besser  de«  Hunf  in  den  Händen,  als  am  Halse, 

Bf««»fT  Tlnrtih   Arbeit   «oiu  Brot  Terdioneu  aU  durth 
I*'  '       ■  '    l  BcHmg ,  und  dann  den   Ütrick  nin  den 

B''-'  rUat)    kooopc  mkam«,   nei   krkein.     ^'^CVXa- 

G  Dl  hurt  in  die  frische  Furche. 

7  Dt;  .-.,.,.   ..ehämt  sich  nicht,  auf  einem  Mist« 

häufen  zu  wachten. 

UtjU,;    B«nue)>  «phaamt  eich   niot,  up'««n'  meathop«  t« 
irroelijeii.     (IJatrthom^f,   /,  .TOR.; 

8  Eigener  Hanf  wt  besser  als  des  Nachbars  Flachs. 

9  £•  ist  e  böse  Hanf,  wenn   c  d*  Vögel  närome 

Wend.     (LutrmJ 

K»  («t  aohlecliter  Htm/  (  HaufBanteD  ),  wenn  die  Vfigel 
ihn  nicht  mehr  freaaen  wollen. 

10  Es   wird   nicht  aus  jedem  Hanf  ein  Strick  ge- 

sponnen. 

I>io  Bua^eu:  Es  wSchat  nicltt  jedor  HMif  tum  Brant- 
henid  aui.     (AUuuinn   V,  lai.; 

11  Man  kan  auss  grobem  Hanß^  kein  subtilen  Fa- 

den spinnen.  —  Ldimann,  50»,  4. 

12  Man  kann  nicht  aus  allem  Hanf  gut  Gant  sriinnen. 

/>an.;  Man  kand  iltko  apijide  godt  garu  Af  alle  aUgt  hi«r. 
Crn:.r*  rfan. ,  SI8,; 

13  Man  muss  sum  Hanf  greifen,  wenn  der  Flachs 

versponnen  ist. 

14  'S    kus't   Homf,    eb^s  Pfard   in   Gang   kinunt 

(ItirtthkrrqJ 

Anstrengungen,  Sebweiii,  Opfer,  ehe  ein  Oetohüft 
o.  «,  w.  eingeriobtet  lat. 

15  Schlechter  liauf  —  schlecht«  Seile. 

Die  Buasen:    BOser  Httsf,    bOse  Linnen.     (ÄUmtmn 
Vt,  4ülf.; 

16  See  HanfF  Vrbanl.  —  Petn.  II,  m, 

17  Wer  Hanf  am  Rocken  hat,  lässt  sich  in  acblecbt 

Gewebe  nicht  ein. 

18  WiederHanff,  so  ist  der  Faden  (der  Slriclc,  das 

Tau ).  —  Lehmann  ,  509  ,  8, 

Die   Bu««en   dagegen;   Niebt  immer  richtet   aioli  die 
Ottt«  dea  tietpinatea  OMb  der  Gote  dea  Hanfa.    (Ali- 
mann  VI,  HS.) 
Dan,:  Som  hunpen  er,  bUrer  tnMdtta.    (Frvv.  Jan.,  J7I.J 

*19  Der   Hanf  fragt  den  Seiler  nicht,  was  er  aus 

ihm  spinnt. 
•20  Er  bat  Hanf  aufgelegt 

Die  Peitsche  gebraucht, 

•21  Er  hat  Hanf  gefrcRsen  und  scheiaat  Sti'icke. 
••J3  Er  kann  sich  geschwind  aus  dem  Hanfe  finden, 

Hanf  f^r  da«,  *««  darana  verfertigt  —  Net«;  er  welia 
uttch  in  rerwickelien  l4*gcn  B«tb. 
/"r/..  Avoir  Tesprlt  vJf  et  präsent.     fA"  L ''.J 

•23  Er  wird  am  Hanf  in  der  Luft 

Wird  geb&ugt  werden.    n><*  Oder  um  ..^i.u.,  .ut  Lvfll 
Artnmkon.'*     (Wald%t.  IV,  50.; 

•24  Für    flen    ist    der  Hanf  gewachsen.  —  BrT$lawer 

irauf  rechnen,  gehjbigt  au  werden. 

*25  Mail  Kuiiii   liin  nicht  einmal  in  den  Hanf  stellan. 
Aach   «Je  Vogel^chouclie  Ut  or  blclit  einmal  so  ge- 
bfaoüben. 


Mkd 


347 


Hanffeld — Hangen 


Hängen 


348 


HMiffeld. 

•Kr  geht  nicht  gern  bei  einem  Hanffelde  TorbeL 

I>er  Dieb,  der  den  Strick  schoa  am  Halte  fdUt. 
HftnfUng. 

I  Ein  Uänfling  im  Baner  ist  besser  als  eine  wilde 

Gans  im  Felde. 

It.:   £  meglio  un  fsnello  in  gmbbia.  che  tu  falcone  in 
cuDit&anu.     ('*aal.  \%■i^.J 

•2  Wie  der  Hänfiing  (sitzen)  im  Hanf.  —  AUmann 

VI.  513. 
In  Wohlleben,  Ueberflasa. 
Han^potzen. 

•Nichts  als  ein  Hanfpotzen. 

Handeln  rom  Tod  so,  als  wäre  er  nichts  mehr 

denn  ein  Hanffpotaen.*^    (Luther' t  Werkt,   K/.  249,  M7.; 
Sang. 

1  Hang  zur  Rnhebanlc  schliesst  den  Brotschrank. 

—  Sprich-j'jft^-T^aTim,  ZU. 

2  Wie  der  Hang,  so  der  Gang.  —  bevttcke  Viertü- 

}ahr,chn{t,  1?«,  Hft.  1.  Nr.  113. 

•3  Weder  Hang  noch  Klang  haben.  —  Lohrengel,  II,  504. 
Hanffelbeere. 

•He  fritt  Hangelljeeren.     (Haltt.)  —  Schütze,  II.  »7. 

Von  einem,  der  am  Galgen  hingt. 

1  besser  gehangen,  als  schlecht  verheirathet. 

2  De  der  hangen  schall ,  versupt  nich.   COstfne$.j  — 

Fn/nmann.  III.  430,  2d»»;  Eueren,  I2l;  Ilaufkalrnder .  /; 
EuAiaJd,  733;  für  Hannour:  Schambach,  II.  424. 
Hffll.:   Die   geboren    is.    cm   te   bangen,    yerdriakt   niet. 
(Uarre'.'.iht*.  lU,  t^'.) 

3  De  der  't  Hangen  wönnt*  is,   den  kellt'  de 

Hals   nich  mehr.  —  Gvld»chmi4t .  158;  Frommann, 
IV.  141 ,  325 ;  EUhKüld ,  734. 
>j  Gewöhnt.    *>  QoAlt,  schmerzt. 

4  Doa  wuoat  hänged,  doa  wuoat  räird  (abreiset), 

seg  de  Frau,   doa  fol  iär  Man  vam  Balcken. 
(Hemer  i*  der  Grafnchaft  Mark.)  —  Frommann,  lll.3a,ii. 
Wo  was  hingt,  flUt  was  (her)ab. 

5  Eh*  einer  recht  lernt  hangen,  erworgt  er  wol 

zuvor  (zehen  mal).  —  Sutur.m:  Petri,n,is»: 

Simrock.  4329. 
Dan.:  Far  een  Uerer  at  harage  er  haa  haly  d*d.    (Bohn 

I,  36»}.; 
HM.:  Eer  een  man  leert  hanghen,  so  is  hi  half  Terworcht. 

(Tunn.,  12,  4;  Harrebomit,  IIJ,  28»>.J 
Lat.:  Addiscens  alte  svspendi  strangolor  ante.    (FalUrt- 

Uben,  334;  Sutvr,  738.; 

6  Ehe  einer  lernet  hangen,  so  ist  er  halb  Todt 

—  Lehmann.  801«  19;  Simrock.  4330. 

7  Ein  gutes  Hangen  hindert  eine  schlechte  Hei- 

ratn.  —  Eüelein,  280. 

In  Spanien  konnte  ein  Dieb,  der  gehangen  werden 
soUte,  vom  Galgen  gerettet  werden,  wenn  ein  Weib 
ihn  KU  heirathen  begehrte.  Einmal  geschah  es  jedoch, 
dass  der  Dieb ,  als  er  seiner  Braut  ansichtig  wurde ,  aus- 
rief: Fahr  8a,»Kntscher. 

8  Hangen  hett  nien   (keine)  Hast.    ((Hdenirttrg.)  — 

Firmenich,  /,23S,  72. 

9  Hangen  thut  nicht  wee,   so  es  ehmhalber  ge- 

schieht. —  Fraiuk.  II.  VI*;  Petri,  11,110:  Henisch, 
816,  17:  Simrock.  4332. 
10  Hangen  und  verlangen  sind  an  einer  Stangen. 

—  Eiselein ,  iW. 

II  Niemand  weiss,  wo  er  hangt  oder  langt 

12  Vor  man  lernt  hangen,  ist  man  halb  todt  — 

EiMlein ,  280. 

13  Wann  m'  sölwest  nich  hangen  will,  mott  de 

Rü*e  de  Wurst  stualen  hebben.  (Mümtter.)  — 
Frommann,  VI.  428,  99;  Lyra,  54;  hochdeuttch  im  iVeucn 
•cfcaxn?.  ituieum  (Basel  1865),  S.  3S9. 

14  Wenn  man  selber  nicht  bangen  will,  so  moss 

der  Hund  die  Wurst  gestohlen  haben.  —  Sim- 
rock, 5026*. 

15  Wer  gut  gehangen   wird,   darf  keine  Farben 

mehr  furchten.  —  Eiselein,  280. 

Das  Sprichwort  rom  FOrchten  der  Farben  hat  seinen 
Ursprung  ron  den  Fahnen  und  Kationaliisrben  in  feind- 
liehen  Verhältnissen  entlehnt. 

16  Wer  hangen  bleibt,  haut  den  Baumstumpf  um. 

17  Wer  hangen  soll,  ersäuft  nicht. 

18  Wer  hangt,  der  langt.  —  Simpiic.  (Nürnberg  1684), 

/,  S65;  Vogelnest  (o.  0.  1679).  //.  448. 


19  Wer  hangt ,  verlangt.  —  Seus ,  i06. 

Ob  dsTon  das  alte  Oasf llschaftsipiel ;  „loh  hang«  tiad 
Terlange?** 

20  Wet  Hainen  gevunt  is,  döt  de  Galgen  nich 

led  (wdl).     :Büren.) 

•21  Dat  hangt  tohope  as  Schapkötels. 
•22  De  steht  zwesche  Hangen  im  Würgen.    (Bedintrg.) 
*23  Der  hanget,  busset  allen  gleich.  —  Graf,  tii,  so. 
Wer  für  seine  Xissethat  den  Tod  am   Galgen  «<• 
leidet,  der  bJlsset  so.  dass  alle  dadurch  TöUige  G«niig^ 
thuung  haben  können. 
Fries. :  He  betaelt  gheljeken  allen   laadea  de  haagbefc. 
(Richtkofen.  LandrtzKt,  27.; 

*24  Er  bleibt  überall  hangen  wie  die   schlechten 

Räder. 
*25  Er  hanget  an  jhm  wie  eine  Klette  am  Bock.  — 

Herherger,  I,  792. 

•26  Er  (es)  hanget  wie  en  Floh  an  em  Jüppe*. 

(Luzent., 
<)  L4ndlicher  Weibertoek.    (S.  Jftppe.) 

*27  Hat  hinget  uun  an  siisnan  Triad.     (Amrmm.j  — 

Haupt.  VIII,  i6l.  163. 
Das  h&ngt  an  einem  seidenen  Faden. 


▼tftfr  hM 


Irst  hängen  und  dann  den  Process  machen. 
8pau.:  I«  justicia  de  PeralTülo ,  quea  horeado  el  hörntet 
le  haee  la  pesquisa.    (Bokn  /,  226.; 

2  Es  lässt  sich  niemand  für  einen  andern  hängen. 

3  Häng*  dich,  sagte  der  Doctor  zum  Kranken» 

der  ihm  geklagt,  dass  er  weder  sitzen,  liegen 
noch  stehen  könne. 

4  EUinge  den  Hund  lieber,  als  daaa  dn  ihm* einen 

schlechten  Kamen  machst 

5  Hängen   hat   (ist)   kein   Jagen.  —  Büekimg.  105 ; 

Petri,  II.  376. 

Vielleicht  die  Antwort  eines  Delinquenten,  den  sMa 
auf  dem  Gange  xur  Hinrichtung  sur  £ile  antrieb  oad 
die,  weil  man  es  wahr  fand,  dass  mansum  Tode  immer 
noch  seitig  genug  komme,  snm  Spriohwort  wurde,  das 
auch  in  anderer  Hinsicht  die  reiflichste  Erwlgimg  Tor 
der  FllUung  des  Crtheils  und  seiner  YoUaiehnng  mm» 
pfiehlt ,  weil  ein  Mensch  schneU  getOdtet  ist,  aber  wua 
es  geschehen,  falls  sich  auch  seine  Unschold  »mleesi, 
nicht  wieder  ins  Leben  surftckgerufen  ward«!  kaaa» 
Auch  eine  Aujfforderuhg  für  die,  welche  sieh  in  dar  Tee- 
xweiflnng  selbst  das  Leben  nehmen  wolle«,  sieht  s« 
eUen,  da  in  wenig  Zeit  alle«  eine  bessere  Waadaag 
nehmen  könne. 
HoU.:  Hangen  heeft  geene  haast,  als  't  m 
würgen  geschiedL    (Hcurebomee ,  I,  272.; 

6  Hängen  hat  nie  jemand  wohlgethan,  sengt  wollte 

hängen  ein  jedermann. 

7  Hangen,  räderen,  köppen,  stocken  is  gbein  snnde, 

wer  datz  nicht,  wi  beheylden  ghein  bitten 
nicht  in  dem  munde.  —  Tapjnus,6i\ 

HAngen,  Köpfen,  B&dem,  Stöcken  ist  ktin*  Suade, 
w&r*  das  nicht,  wir  behielten  keinen  Bissen  im  Mnade. 
—  Aus  der  BltLteseit  der  Oalgenhemohafl. 

8  Hängen  und  Heirathen  geschieht  durchs  Schick- 

sal —  Demtjkritos.  II.  285. 
Engl. :  Hanging  and  wiring  go  bj  destiny. 

9  Henge  weg,  ehe  das  holtz  vergehet  —  Agricoh 

I.  317;  Lehmann,  II,  Kl,  12;  Herberger,  II,  545;  5)ün. 
rock,  4328. 

„Wen  man  wirdig  achtet  des  todes,  ron  dam  sagt 
man:  Henge  weg,  ehe  das  holta  vergehet,  d.  L  heng« 
weg,  die  weil  man  bewme  hat  md  holta,  daiaa  maa 
hencken  mag."  (Agricola.)  —  Ein  Bichter  ans  Jener  Zeit 
sagte,  wenn  der  Angeklagt«  alt  war:  „Henken,  hen- 
ken I  er  hat  gewiss  noch  andere  Verbrechen  begangen*'; 
war  er  jung,  so  rief  er:  „Henken,  henkeni  er  durfte 
leicht  noch  mehrere  Verbrechen  begehen.**  (Bräunt 
Bibliothek ,  Bd.  3,  Hft.  2,  8. 59, 207.;  —  Auf  der  Syaod«  su 
Seligenstadt  im  Jahre  1022  wurde  verordnet,  das«,  wenn 
ein  Dieb  auf  der  That  ertappt  werde,  er  sogleich  auf- 
geknapft  werden  solle,  ohne  dass  man  ihn  erst  «a 
einem  Bichter  xu  führen  brauche/*  (Wayemseilt  Atkreu- 
lese  auf  dem  Feld«  der  Weltgeschichte,  Altenbnrg  1332, 
Nr.  58.;  unter  der  Begiemng  Heinrich'«  Vm  vt» 
England  sollen ,  nach  Harrison ,  72000  Personen  gehängt 
worden  sein;  unter  Elisabeth  Jfthrlioh  nur  3— 4U0. 
ffoll.:  Hang  hem,  eer  het  hout  rergaat.  (Harrebomte, 
J.  335.; 

10  Lät   di   jung   hangen,    denn   warst   nich   old. 

(Ostfries.) 

11  Lat  man  hänge,  vako£ft  öss  bol,  awa  nich  an- 

geschafft —  Frisehbier  \  1485. 


Hitniren 


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liau  iiiiugt   keiucn   Ditb  witkr  äeinen  WiUen. 
[fut    btiugt   keinen^   idhii    babe   ihn  deun.  — 

KMrPhurt,  SS«,  fHttur,,  V,  59;  SmJ^r ,  25i;  ^tWüMMfk  Lfti 

V  icLtor  kticb  d»«  UrlbcU.  Ub<<r  ♦ln^w  Ver- 

ölt 1  JcAüU  ,  •<»  muifi  «r  dlo«h    fTBt  dK*  I'enuD 

4v«    ^  triirt-i  litr»  —  nnd  durnuf  g«bt  »'  ,rl   — 

»n  «ciiitr  Gewftit  hahen,  ehu  er  iJio  '1'  ■  i.bfih 

drr    Z*tt,   lüa    di«*  iSfiriehwort   entsi  <  f!-^ 

'vun  der  Vollxiebung  der  Str*fo  an   u 
VrrKrrcber»  gewiiB»£,   oder  lie  int    i: 

f.okannt  f^eweicn  und  ftugowenuoi  uomou  ,  ni« 
•jt  gescbab. 
i  k:;n    tikmund   hasg*a,  wr   nten   hcn   beefl. 

(/.  ///,  J8t»J 

UduLi  nen  Eweimal.  —  Eüenhari,  619.  Wili«- 

trarij.  ij-..  ;^4.  ^otit-r,  «43,  Stmntck.  4326;  /»ijflor,.  /,  42. 
KMUi  auf  renohiedene  Woiio  erklftrt  werden,  Mau 
hal  tanftehit  dia  Fra^  aufgeworfen,  ob  ein  Vurbreclier 
btfttadt^  weiden  mOee«,  wenn  der  Strick  nacü  der 
AvfbAngunit  r«i«iit.  £iDi||Q  BeohtsgeleUrte  meitttuu  ,  et 
•al  Omu«unkelt,  «inon  Meii.scbrii  von  uca^m  auf^ti- 
bAoge'n,  d«m  ein  si>  I 

le»  b»b«,    D«iiAt!h  w, 
•leb  tUkdefidcr  Braue 

SU  «rlaceen,  wenn  »itiut  lluagcu  der  slrak  riaa.  Nicht 
falo«,  meinte  niAu,  daid  der  Vorbrecher  durch,  dke  Tod«i> 
Anekt  lue  Stiafc  Ji>j<*;.:t«tatideo  li»b«;  foodem  man 
gl«'  'ito  durcb  don  Vorfall  diä  UO' 

•c'  u  aJid  wolle  von  Diuctn  Ju«tiX' 

Dl'  irsilla   nugi  man,  da«  Geecta 

bai  ^»liJio  ixud  nicht  da»   bloitc  AuftiOnitou 

aii'  rnÜBse  nlau  auch,  wenn  die  Ab&lubt  d«a 

Ov  '<t  WfTdcu  solle,  wirklieb  vollstrcuki  und 

k<>i^i>t<  iucl.C  v(»n  ehtcm  Zufall,  wio  dai  Zerreinaeu  dva 
Stnckr«    lit,    «iLhADgitif    ^'t'mocht    werden.     In    Ji/r^ui 

Itruiiiter'f   S'ttfiiiiKn    (Tryi/iicfi'^  .t    <  l'riitr    l-,.V.t  *  rm.itt    M'jb 

Obngcna    via   Ileieptol  du- 
btu^t  worden  i«t.  Uud  im  ' 

«,  771,   !•!  eiü  PrtU   aui  a,.„   1.,  .4„..„_-   ..,.-.--L, 

data  cwel  Faliclimtiozcr  drutuml    gi^hatigt  wurden.    £« 
kann   dA*   Sprichwort   aber   auch   daliia    geben,   daea, 
wenn  Jerrttix'    r».  kr^^re  Verbreobeu    begangen   hat,    auf 
4«r*n  jt''  i<>itrafft  gc««ut  i«i,  dies«  doch  nar 

•tnao«)  n'  'tf«n  werdeo  kann.  —  Die  Ruateo 

hANm  die  .......  ,..^Li:  Einen  Prat  hAngen,  dann  kOpftrn 

as4  abiettl  TüUonda  Uinbriugeu.     (AUitMnm    17,   j16.J 

Man  b^ngt  uicht,   die  gestohlen,  man  hÄngt, 
die  man  faugt. 

m.     XcTCHejl  lubo«  kdü  krodl,  ole  kdo  ichovati  oea- 

mtl.    (C^ttikovikv  <  KT.; 

Man  hengt  kin,  ma  hot*ti  den.  —  iiobinMon,  643. 
Kietnand  henkt  sich  selber  dramb,  dass  er  ge- 
stohlen hat.  —  Sutor.  172:  Uciii*ch,  odi.  lu. 

L*»t.  <  K«ID0  BO0«D»  ipao  alhi  )>oouaB  Irrigat.     (Sutor ,  172; 
Bwmittk.  «91,  10;  FhiUppi,  11,  15.> 

Soll  man  je  hangen,  so  verdiene  man  den  Gal- 
gen eben  recht.  —  Cnüvr,  tll,  w.  Iwel««.  »j. 
Wi»  (wer)  bäogen  soll,  ersäuft  nicht. —  nmor,, 

/r,  70.    Bückwff,no.    i7füfn.50S.    SchU-chta .  4h ;   ifa- 
Iktf.m*:   Karte,  M^i   SitnrxHk ,  iS37 ;   S/incAttHirlw 
.  I.  17«,  Bratm,  I,  1123,  L  '  '.  >^14. 

W<rt  btngc  «ni,  TersOppt  nicii  r»,  liS4.; 

Co  Di4  riaeti  neatone.  —    <  i,  neotopi  •« 

bjr  vod»  pn»  iib«nici  bizela.    ('LV^.iiv««<ly,  ä4.J 
f  Dvo  dnikner  ei,  loca  bnagea  akoL 
.•    ¥Lt  th«t  ii  botn  to  be   honged,   ahiiU  noveir  b« 

3C«  pnal  noier  qui  dolt  peodre.    (Lfrcux,  11,  868.) 
brt.j  QnMD  fki»  pwider«  Tolont,  aon  merglttur  iindli. 
IVjU.  '  Co  ma  wiaiec  nieutonie. 
Was  sol  gehengt  werden  ^  das  ersänfft  lang  nicht. 

—   Pein  ,  U,  (»9;  PutUir..  2Ä7;  Graf.  141 .  3&8. 
iiWac  gehangen  «ol  werden.  pä«ti«t  nicht  {«Icbtlieb 

iiwort 
'  der 
L.K,  »v.  r,c...i.vi  .^i._  ..^1,.^..,.  .j.rube», 
Im  aUgoin«iDen  wurd«,  wio  ».  äj- 
«<9a0«B  in  «(neni  Artikel  Spuren  dtr  Qttftt^urtlnitc  im 
M^risAMr^'-  '  -  •  T  -,sigi8«7,  Nr.  Ü),  auafuhrt, 
tttgtnOU'!  II   auf  Erden  die  Strafe  den 

Vrrbreei.  jetxt   daa    Wort    im    Mund« 

nfiT-  -  raAnft  nicht.     Wo«  den  Ba- 

b*i'  t;   will  wol  tagon:   Niemand 

«■»'-.  „ ,   uud   aelbat   aua  dröbeoder 

TWa««gviaiir  rrrriuu  «no  Vomebung  don  Scbaldigcn, 
iMbtlutiir  ibm  cum  Glack,  tun  nicht  daroh  den  cnfllli- 
Ml  MlmMaioatn  Tod  d«n  Verbre«h«r  dor  «ohimpf- 
bbas  Hlftdehluag  «u  entaiehan.  Ohne  Zw<^lf«I  i«t 
mhm  mach  4ma  f«liniQ«bie  Bild  kein  uo  ntlklUgea,  die 
Ittoic«  Am««B4iUMr  «Ine  Mlir  •rw«i»«irt0  «ftd  viftrUng- 


llc'i  1T,      '  ...j    ^M-'i    -  ■.:■..;.    -  ,'.       nur   die 

An^<:i::f^i.iiu^   i]i-,r  ,         .[    .              :i,,,   a/ina- 

tieniJi  ,    w;[  .1.  rij.'w  '       .                   !  I      ,  !,-ii   tmd 

Fn-  -Uli   \vi:i<i<.'  'in-  t  ,    -■  i      ,  M,  u 

\Vii->rrkLil/tl  ,iijdcT<hall'  ),;:-  ,,, 

^chuiilitf;  iichwainin  ,,. 

kfr  Tcrfalion.    Kit  u, 

wio   an  dem    Wft»  le 

b«aci}Wore&,   daa   •  >i 

d«s  MentcbOD,   d*-  .,, 
der,  von  Jenem  vtr  i 

begangen,   andas»   i-  k.i.,    Li  rj 

ge«t4tl4.  «ondern  deutclbvn  ^  !- 

werfe,    den   LnschuldiKcn  al.<  m 
•ich  anfnebmeiD  und  ohne  Schadcu  jsmkcn  l^ac.  ' 

21  Wenn  einer  eine  Viertelstunde  bangt,  so  h&ngt 

er  mit  jedem  um  die  Wette.     (Frunkf».) 

22  Wenn  ek  einen  bengen  wil,  en  Strick  kau  ek 

bale  krjgen.  —  Sthanthuch .  U .  4H, 

23  Wenn  raan  enen  hangen  wül;  so  finnt  man  ok 

woll  'n  Strick.     (Uromenj  —  Atf-n-r .  JS* ;  für  fia- 
tledfi:  Fnmmuht  Uly  26.  23. 

24  Wer  di    hiinge   wöll,   find't   hol  e  Ströck.  — 

FrUyhhifi  %  liStS. 

25  Wer  htlngen  soll  zur  Osterzeit,  deni  wird  nicht 

kug  die  Fiifilenzeit. 

26  Wer  sieh  geeteni  gehiingt  hiitte^  wollte  heute 

wieder  los.  —  stexunt^r.  loo, 

27  Wer    sich    hikogen    will,    findet    bald    einen 

Strick. 

Dün.:   Ilrcm   d«t  ril  basiigo  alg  flnd«i  tiag  en  attikk«. 

(Bühn  I,  37y) 

28  Wer  sich  httngen  will,  musa  sich  einen  Baum 

(Nagel)  di«u  suchen. 

29  Wer  sich  je  hangen  wil,   der  sol  sieh  an  ein 

schönen  Galgen  hangen.  —  iVfn, ;//,  15. 

30  Wer  eum  Bangen  geboren  ist,  ersäuft  nicht.  — 

Frischbitr,  302;  Frue  Aiiff  *,  14W.  Fttetnn,  JftO. 
ßän.:  Han  dmkner  fkkc,  der  bnnge  ikal,  aden  Ttiodet 

gaaer  orer  |ralg«n.    (Botin  i,  l\7^J 
lIoiL:  Die  geboren  ia  0m  te  hwng«o,  bebocft  ge«n  rroea 

te  htibbcn  van  vordrinken.     (Huhn  I,  Mt9,J 
ll. :  übi  i  Dato  per  la  forca  laai  s^annegheri^.    (Bohn  I .  WÖ.j 

31  Wo  wat  hinget,  doa  wut  reiert '.     (ttwen.) 

'J  Re-«TO,  r6i-efu  =  rieielu,  von  trockenen,  kürnigen 
StoiTen  gobrancht,  s.  B.  von  Sand,  Koiu. 

32  Woas  hänga  soal,  ersefft  nc,  soite  de  Moid,  do 

hingk  se  sich  oa  an  —  Suldoaten.    (SMe^.) 

33  Zum  Hängen   und  xmn  Freien   muss  niemand 

Rath  verleihen. 
*34  Einen  erst  hängen  und  (ihn)  dann  fragen,  ob 
er  gestohlen. 
EmffLnfinX  bang  and  draw,  theo  boor  Lbe  cMAObj  Lid- 
foid  law.     (Bahn  tl ,  201.J 

*35  Er  ist  zum  Hängen  geboren. 

Der  GslgeuctHclc 

*36  Es  hängt  alles  an  ihm  wie  Löffe)  am  Galgen. 

—   ÄcWoji.  PminsiaM..  17S6,  S3S. 

Von  einem  in  aeinor  iLloldnng  naohUUalgeD,  nnordont- 
lichen  Meuaobon ,  den  man  in  Sahl«ai«n  ,,L*tactahadi«, 
LatBchgret«'*  nennt. 

•Ä7  Es  hängt  wie  eine  Kuh  an  einem  Kirschbanm. 

Von  aebr  aupaaaenden  ZaaammensteUungen  nnd  Vor- 
biudu.ng«n.     Man  denke   aioh  einen  biflbendon  Kiraob- 
b»um,  an  dorn  eine  Kuh  hikngt. 
•38  Hängen  (kleben)  bleiben.  —  FriacWucr  \  usa. 

In  irgaadeiner  Welae  gebunden  werden. 

•39  Mit  Hängen  und  Würgen.  —  FrUrhhxer*,  uäi, 

Eino  8acb«  urlaugen,   etwaa   darchaetaen ,  annt  Ziel 
kommen,  euien  Zweck  erteicbeu;  aber  nuter  groaean 
Scbwierigkeiteu. 
Bau.:  Taaacbou  bangoo  en  würgen.   (BarretiO'Htti ,  ttt,  2y  ".^ 

•40  Sich  an  einen  hangen  wie  Koth  an  den  Wagen. 

Die  Rusiod;  i^icb  an  einen  bunKi'H:  wie  der  KO'tb 
an  daa  llad  der  Tele«».     {AUmann    17,  52l>.> 

•4i  Sie  hängen  aneinander  wie  Maikäfer 

Frt.:  IIa  ae  tiennent  tnua  par  le  «ft,  comm«  dea  baonö' 
toni  (comme  doa  juift).    (Xrttttnger,  195  V 

Hanke. 

1  Hanke  in  der  Noth.  —  Eiitltin,  »80;  SichwaUi,  jzy 

Kin  Notbbelfer. 

2  Hanke  un  alle  Mann.  —  EMHi».  SM);  Fm*»««.  «fl. 
Gleich:  Krethi  and  Plothl,  Janho^l  nnd  all«f  mit- 


351 


Hanne — Hans 


Hans 


352 


Hanne. 

Hanne,  fasse  Muth,  die  Russen  kommen.    (Bran- 
denburg.) 

OBeahMX  aua  der  Zeit,  in  welcher  die  Bustflo  »1«  Ver- 
bündete iroraeioschaftlich  g«g«n  die  Hsmchfeft  der 
Fraososeo  kämpften.  Dns  Wort  wird  bei  Terflcshiedenen 
Aolilsseu  ala  Ermanteruugaxiuiir  Angewandt. 

HannlbfiJ, 

1  Haniiibal  ist  vor  <len  Thoren. 

BotL.  Uannibal  ia  voor  de  dear»     (Harrebom4* ^   I,  SSi; 

B^hH  f.  :|3lJ 
tat,:  Honnjb&l  out«  porUa.    (Cicirg.)  (pTfA^rp,  S&4;  Sehnt' 
fftr,  9;  Bi^fr  II,  Itn,) 

•2  Er  will  dem  Hannibal  kriegen  lehren.  —  Ha- 

Ihettti ,  2J2  ^  ti,  355 '', 
H&Tmich. 

Öo  häuuich '    as  eil  hüllen  N&pken.     (Graftckaft 

Mark,j    —   Fromnumn t  V,  60,  78. 

•)  FUt  hAadig,  d.i.  hsodlioh,  bequem;  dann  auch  mr 
Mand  gebend,  dienstfertig. 

Hannover.  1 

1  Haunüwer  is  det  hoge  Fest,  Hameln  is  det  Rat- 

teuni^st,  Eimbeck  is  det  Räwenneat,  Norton 
iö  de  Antjcpjius,  Göttingen  is  de  böge  SchauL 

(8.  Hildcisheim.)  —   Schamiinch .  II ,  H9l. 

2  Lieber  dat  ganz   Hannover  atlirennt,    als   dat 

eine  Pipe  Taback  verloren  geit.     (Uttnmwrr.) 

Besondere  ron  üh«!  an^ebrAcUtot,  tcUitUilcber  Spmr- 
«amkeit. 
Dan.;    UTom  der   vll   beenge  ui^  Ander  ook    en  ttrikke. 
(Bühn  I,  375.; 

Hanor. 

•A  klani  Hanor»  und  a  grosse  Masor'.    (Jüd,' 

devltth.) 

•)  Vergnügen,  'i  Ltwt.  —  Beiecbtaf  —  Sohwangrer- 
schuft. 

fiaXLB. 

1  Allna  groade  kiimmt  Haus    int  Wams.    (0»nn' 

hruik.)   —  BvnkinQ^^n,  \m  Mintark:  JJaiirtpU,  69. 

Itach  und  naob  briuift  einer  was  vor  aicb^  wird  be- 
Bütfrter.  —  Hau«  tat  eme  von  den  vielen  Fortneu,  in 
dunen  der  Name  Johannes  in  Deutschland  vorkommt. 
Mau  hat  versucht,  sie  in  folgendem  Ditticbon  «utam- 
menxus teilen :  HAnnesIe,  Juhannes,  Jahanneelet  Hao- 
■ele,  Htneel  ^Hansel,  Haasle,  Juhann,  H&nselchen, 
Hibnacfaen  ttnd  Haus. 
BoU.i  AI  doande  kw^m  wambnis  in  Hannen,  cn  hlj  mouw 
d«  leven  jkar  over  eene  trok.    (Harretiome« ,  /,  2>iAj 

2  Ba  wet,  boa  Hans  (der  Esel)  es,  wann  de  Ha- 

Wer  wäÄSet  —    Woetie,  70,  125. 

Bi«  dahin  kann  sich  noch  manche«  Andorn  und  or- 
eiguen. 

3  Der  Hana  verdänd  et,   der  Hans   verriert  et. 

(S\ebv.Himxq.-*üih».J   —   ÄchiMiirr ,  SlO. 
Wa«  Haus  verdient,  Tcnsehrt  er  wieder. 

4  Die  grossen  Hanse  beissen  einander  nicht  gem. 

—   /Virt.  U,  130,  HfMXSch,  266,  65. 

5  Ein  Hans  bedarff  eines  Hensels.  —  Lehmann,  933,  4. 

„Die  groesen  können  der  kleinen  nicht  ontratcn.'' 

6  Ein  Hans  in  allen  Gassen  gilt  utchts,   den  soll 

man  hassen. 

7  Er  heisst  nnd  bleibet  Hans,  lebt  mit  der  wü- 

deu  Gans  ohne  Sorgen  um  die  Wette ,  spat 
auf  und  früh  zu  Bette.  —  Simrwk.^u. 

8  Es  sind  Hansen  in  ollen  Gassen,  die  des  Rocks 

wollen    fiinff  zipffel   haben.  —    Luthtt'»  TUch- 

reden,  »69*. 

9  Gpt58b   Hansa    oder  klein  Hanss,    es   gilt  eben 

gleich.   —    Grutvt  ,  tu,  45;  Lehmann.  11.239.  8$, 

10  Grosse   Hanse  sehenden  heut    einander,    mor- 

gen gibt  einer  dem  andern  die  Schwester^ 
drumb  stecke  sich  niemand  dazwischen.  — 
l\?tn .  II,  iss. 

11  Habt  ihr  nicht  Hansen   von  W^ansen  gekannt, 

der  hat  sieh  die  Hosen  vom  Arsche  verbrannt. 
Wollt  ilir'a  nicht  glauben,  so  seht  ihn  doch 
noch ;  es  hüngen  ihm  noch  die  Zumpeln  (Lum- 
pen, Zotten)  ums  Loch.  —  SMcn.  Prmvixial' 
Mutter,  lS<t6.  V\  (570. 

Hatii  von  Wansen  wird  eine  Fereon  in  «erlompter 
Kleidungfgenannt.  Der  obige  Sprach ,  der  neckend  ron 
dnt  Kindern  gebraucht  wird ,  ist  urspranglich  eine  Be- 
tpOtloltmg  der  Armuth  der  kleinen  SUdt  Wanten. 


1 2  Hans  bisist  die  Flöte  und  Hangers  sterben  wiH 

Gr^te. 

Wenn  schöne  Künste  und  leere  Küche  tieh  rafbniid«« 
haben;  FlOtenklang  und  leerer  Brotsobrank. 
Rnth,:  I«-an  w  dudn  hraje,  a  Maria  i  hoJodu  umjrwaje. 

13  Hans  düngte  seine  Felder  schlecht,  war  Ackeri- 

mann,  jetzt  ist  er  Knecht. 

14  Hans,  Hau»,   hau  di   nit,  's    isch  kdi   Scfaerer 

hte;  's  isch  e  Scherer  z'  Kennigkofe,  pl&txet 
syni  Lederhose.  —  SchHA.i7,%6. 

Dieser  Spruch  rOhrt  ans  den  Zeiten  dar  Beformatioa 
her  und  soU  sieh  auf  eäuen  der  orstoa  reformirten  Pre- 
diger beziehen.    ( 8.  Pradikant. ) 

15  Hans  heirathot  seinen  Landes vater. 

Wenn  Abaiahten  auf  Geld  die  Wahl  bestimmten. 

16  Hans  hinüber,  Gans  herüber.  —^  Simpiic,,  I.  mi. 

Lat.:  Veatea,  non  auJLmum  mutant,  qui  träne  mare  ouxniAt« 
(Siinpiic.  Namborg  16  S4,  /,  695.J 

17  Hans  in  allen  Gassen  muss  (oft)  dem  Tff^wal«;« 

Haare  lassen. 

ffoti.:  Die  Hana  no  >    '.»n   in  alle  ttratea,  wordt 

wel  door  etfn  Ha  zadel  geworpen  en  land- 

mcter  gemaakt.  <  ,  I,  iSl.} 

18  Hans  ist  des  alteu  Hunsea  Sühn. 

19  Hans  ist  seiner  Grete  werth. 

Frs.:  MnnsieuT  vaut  bion  Madame.    (Kritiingrr  ^  «€J*,^ 

20  Hans  ist  so  dumm  nicht,  als  er  scheint. 

21  Hans   kommt  durch   seine    Dummheit   fort.  — 

—  Evmlem.  880 ;  Simruck,  4336,  GütU,  307,  üraun,  /.  lUT 
Der  Dummheit  hilft  jedermann  ans  Mitleid  fort.  Ihr 

tritt  niemand  in  den  Wog,  und  sie  kann  Überall  an« 
gehindert  kterumtappeu.  Die  Mittelmlseigkelt  eobietü 
sich  ebenfalls  mit  der  grossen  ▼«rwandteu  llais«  im- 
mer  vorwirte;  aber  das  Talent  hat  mit  allen  HJodoml«» 
sen  XU  kämpfen,  welche  Noid,TborheU  und  Eigennotc 
SU  schatten  vermögen. 

ütjü.:  Hans  komt  door  xijno  domheid  roort.  (Surr»- 
60  m«'*,  /,  JM.) 

Lat.:  Dicftur  a  multi«,  quod  aors  est  optbna  stulda.  (Bin- 
dtr  II,  761;  S-hrtgtr,  A^.)  —  NlhU  «cir«  Mt  ritt 
fucundlseima.    (Oaat,  W7.) 

22  Hans  lacht  und  weiss  nicht  warum. 

Hans  bat  nach  dum  Ueboreinkommen,  da«  dieXatO 

mit  ihm  getroffen    hat,    keine  Verpflichtung,    eich  ttm 

irgendein  Warum  in  der  Welt  xu  bekümmern;  er  wO^de 

BODSt  aufhüron,  Uani  ju  »Hn, 

Fr:.:  Jean  «e  rit  et  ne  Sflwt  de  Quoi.    (KrUsing«r,  137*^ 

23  Hans  mit'n  langen  Bllbagen  kann  'n  DüveJ  at 

de  Höll  jagen.  —  f>j>rmi*»<m,  304. 

24  Hans  neckt  mich  (immer),  Mutter,  schütte  dia 

(Braut-) Betten,  sagte  das  Mädchen.     (Schu^.) 

Von  pbeUistigen  Mädohen. 

25  Hans,   nim  dich  selbst  bei  der  Nasen,  —  /Vir», 

//,  SrO;  L\Hher'M  HVrkf  CJeu.l  1581).   17/.  M7*. 
Lat,:  Medice  ctu-a  ot  ipsnm.  (Lttther't   Werke,    VIT,  aS7*V 

26  Hans  ohne  Haus  ist  ein  Vogel  aus  seinem  Kdaie 

heraas. 
tYs.:  Un  homme  saoi  obri  fttt  tin  oltMa  lani  nid.    (Rt* 
ceuil,  l.j 

27  Hans  ohne  Sorge  lässt  keine  Sorge  übers  Knie 

wachsen j  brennt  das  Haue,  so  wärmt  ersieh 
bei  den  Kohlen  und  biäat  sein  Anlie^n  in 
die  Luft. 

28  Hans  ohne  Sorge  lebt  mit  der  wilden  Gans  und 

lasst  die  Wald  vöglein  sorgen.  —  Sitnrw:k,4Sai 

Drrtun  ,  I  .  115?5;  Lohrengel ,  I,  359. 

29  Hans,   pass  nf,  's  setzt  anne  Matze  £rdbim\ 

(Otterlatuüz.) 

30  Hans  plögt ,  Hans  sögt ,  Hans  ©t  ök  op.  —  Frit>-h- 

btttr,  Sü2*,  Frischbier^,  liSS. 

So  sagt  der  saml&nder  Bauer,  um  auBaudrttekem,  dMt 
er  nichts  vor  «ich  bringen  kaun. 

31  Hans  s&t's,  Hans  mäht's,  Hans  drischt's,  Hans 

frisst's. 

Die  kleinen  Grundbesitzer  vorxehren  scibft,  was  il« 
anbanen. 

32  Hans  speiset  mit  Worten.  —  Tappkti,  ne**.  tJenuck, 

607.  «e. 
Lat,:   Verba  importat  Hermodorus.    (T«ppiu$,  116^;  M9- 
niich,  fiö7,  «7;  Binder  II.  15*33.; 

33  Hans  vertragt  sich  mit  seinem  Landes  vater  nicht. 

Wenn  eine  ans  OeldxUcksichten  gtschlosseae  Kb4 
misrStb. 

34  Hans  von  allen  Gewerben  wird  niemals  reioh. 

—  ZnU-c^irifi  für  vaterL  Gesthichit  und  AUtitthtimtkMitdt,^ 
Hcramgrgebcn    vom  l'^rnn    für  GetcKichle  Weitfuitnt^. 


3 


353 


Hans 


von  JeLH  ist  iu  allen  Gassen. 


k,   (Im  fiel) 

L  rt    gifWOftleii ,    aiu    iJAüiffcu 

'.^rkUeitu  b«aade(.     CaUe« 

>^  L-lcbf  r   im    Frontlspice   des 

/.:C  (  hr  rAv Lachen  xw«i    Auf  Cooioten  vte- 

Vt«T>>  angobmcht  lil.    Der  «h«rtkv  Kopf  mit 

fcl^i  .  la  Muadwork    üo'ivut    al*    die   buiden 

rin  «ticji  m-  1.  itungiipicl  des 

.«,  der  liu!  i    ti^uiiluirt  den 

:Aü^ .    iiud    M  einen  tiftrti^jen 

M»4iu  in  -;  lu  ÜLMaüJfc  tiarsU'llfrad,  fahrt  mit 

bcidoQ  H  :in  fiDum  MeUllatabe  bofeatiffteu 

AiP^fal  ti»c!  [ 'to  Auitifben  dei  GlockobachlAg« 

•Ich   weit   ..  ;i:tiiduu  MuQiIe   de«  Köpfet  und  rieht  Uia 

•ofotl    «ied«i  turQck,   wvau  dieser  dunftch  «chnaifpt. 

alUtUndllich    aich   wiedorboleudc   ::ichiiapp»n   hftt 

jd*m  unkchaainpn   VolkiwUsc    icu   der    BeoADDimg 

'  i|iph«&>"   oder  kurtwvg  „Haua  voa  Jftiu,"  Vet- 

luav    BcüTebtii,      s»  h'-u     /.utkr-r    erwähnt    tu  d«T 

i'tt><U  über  MittfA.^fJ,  1^14 

■  et  »mgt :  ,,Weuu  «In  inAcb- 

.  it  niucble,  L*tte  die  Mabl- 

>i«l«dmsa,  dA  würde 

«iti  '.  'Tteo  and  »Hau«  von 

'hu.  .  h  ■     wvr  lu  dem  Na« 

•Jftn  Kopf 
laer  Sage 

,    ..^    :   erwie»«n. 

-H  üi  der  tHuttrirtt» 
\.  Jan.  l!!k^7.)    Ander- 

- -^ "  i'^ii«  iu  »li«n  liat- 

«■«.    t«u  I  S.  340J:  „Drum 

iMfen  wJt  *     Au«««r  dem 

hHaiii    iu    ^..  ..    > .      .....    ,,...,,    .,,^oh  einen  Baas 

S6  Ban«  vou  Laudenbach    ist   mein  Kom'i  die  er- 
»tcn   Bücher  druckt'   ich  zu  Rom 
mein*    St*el,  (iott  gibt  dir  Lohn. 

Inacbtlfl   auf  einem   Ora(.! 

\J  QasB  sfHr*  ein  Edelni&nu,  ....... 

tprjtche. 

Wldar  di«  frmtuöaitohe  PoUlur,  di«  ftUe  wjkbrt'  inner« 
•otbaiirttt  Ubd  durch  Jen«  eraetxeu  xu  kOnnea 

(^  Jftck  would  b«  a  g«Dll«mat>,  if  li«  couid  tut  ipeak 
rreneb. 

li$  fltt&B  wtüss  es  wol,  aber  Hans  sagt*s  nicht. 

ff.         M». ,.  ^^^t  tietv«!«  ni«»r  Hau«  wU  ti«t  iv(«t  «•ge«&> 

n  Pfnrrer  lehren. 


41  Hanse,  hett  do  SleV-rtew  ök  Sc4iuoken  '?  frauch 
de  Bür,  doa  hadd'e  'neu  Pacüwiemei  ^  «luoken. 


öitt'  far 

inorkio9t«r 

:nzöaisch 


39  \ 


[tu- 

l'       .    i'iu*fit  vi>u   i'an?,  ein    elxfasü   rL".ilic-'iif   uod 

'7c>i)»ch  als  tdcbtlger  Scbulmann.  lodat«  er  rar 

Vi  .(■»brtLder   als   Muater   auftfctteUt    ward.     Der 

r.i.      .  )  t,i'(;ihi  sogar,  das«  jfder  Candidat,    der  aich 

I       I    ritello  in  seinem  8i>r<eugcl  bewarb,    «leb 

•    I  >.•    lii  <rr09'-1eau  rerfügcu  mu3»te  ,  um  tuD  Ihm 

(    fr  TU  wei^dCD.  und  die   aöthijfen  Anw^liotigen  Ar 

-     .Ml,init  KU  «rhalten.     I>er  aufdlete  Weite  aatge* 

;  ■'    i.i'brcr  bekaro  dadiirch  eiuo  eo  hohe  Meinan^ 

'   .     !        U,4   Ar  «ich   erlaabte,   teioem  Pfarrer  Ver- 

,<  •  r  , ,  wenn  et  glaubte,  da»»  er  nicht  ortho- 

grillig  (,"' predigt  habe.     W&hrend  der  Fredigt  stand 

Mk  AltM^  hbrt«  mit  der  grMfften  Aulm«rk»«mkeit 

ttttd  ftb  dnrch  billigende  and  tnitbiillgende  Zeichen 

K  »pte«  »n  Tenteben ,  wai  er  von  der  Predigt  dachte. 

eiie^  mit  allen  Eigenichaften  einet  wiüiren 

:.  begabt  und  einer  der  ertteo  Theolög«li  vml 

kau  Ute   dje   Eedlichkeit.    den    Eifer   «ellMi 

.'iöu   ru  ?ut,  um  ihm  detbalb  den  ge- 

-  f  xtt  maci)i>n.     Ander*  dachten  aber.die 

r«    rO,.fi!    i  ri  (i.- r  Mr.]  Uli  n  L'  1  ■iFiifrn  .    dai« 

-hen 

nge 

,...  ..iten 

I  iordern 

-  er!  Bei 

»     .wjj    Achietn 

'  rtetreu  atx.     I>teaer,  in  der 

.'.6  Wirklich  stecken,  nabm 

►         '*■■■■    v '     ^^^it 

I'  oto 

"0  ai#nBcben  >u  betilahtieo ,  def 
u  beleltreu  irill. 

n-ilmi  oa  un  ilnud   uüd   Kasper  hat's 

aat. 


DMVt»zun  SrxtcBv^arss-Lazixos.   n. 


'-■liea. 

-.  leiaitl 

Ulf  n  [Pfifc- 


•)  l. 
d«Bj  b«i 

42  Mausen  g;      ,  i   :     ..    

43  Hauss  ohn  Heisa  wirdt  lummcr  wci«».  —  Uruitr, 

/,  47;  mn,  /f,  aTt).  tlenmh.ll^,  M;  f.nul.iTl;  .Stm- 
rflci,  8il7. 

44  Hons  gib  Pobs,  eunst  Betrt'a  Piffe.    {Ohtriütuus,) 

45  Ich  heiss'  und  bleibe  riima,  lol»'  mil  der  wilden 

üaiis  öhn'  isorgen  um  die  Wette,  spät  attf 
und  früh  zu  Bette. 

46  Ik  wull  doch  leber  dut  min  ß-uden  Hans  in  de 

ilöil  kamen  dad;  wat  ward  he  bi  t,o  'u  Kiill 
im  Himmel  frem,  uu  he  wer  j (immer«  so  vor 
de  \\'armd,  anffte  die  Frau  zum  Pastor,  der 
sie  gretröstet,  das»  ihr  geaturbener  Manu  in 
den  Himmel  gekommen  sei.  —  /VfiiBrf,  59. 

47  Jeder  Haus  daiizt  möt  siner  Tri».   (Samlmri.)  — 

i-'nfikfnfr  ',  1<JK'. 

48  Junker  Hans  von  Puttputt,  wo  kommt  er  dean 

hti  * 

I  I or  durchttromteii  (iogcnd  der  BiC*rk 

Bra:  .uo  alle  F.il.Juiirf  CHI  LjudedeiraaUÄ  ; 

u&tir  J(.in  Namcu  Jtinker  ::tt  HlBtftBg- 

Ucb  bekannt.   IJinmai  jal<i  db«  eeinen 

Viebb>if  und   kam,   gowolii::  _      Curii.v»!», 

in  die  BAuptetadt,  um  tioh  mit  «uiuteu  dtMigi-' 
au  eiluftigen ,  wo  er  noch,  wenn  auch  gegn 

tichl,  Tit.»  dieeen  toinen  lieben  freaoden  r^i. -..,.; 

gebanicit  wurde.  AI«  er  einmal  anolt  au  diwer  Zeil 
in  der  Hetideu«  war,  wurde  er  vom  dem  Baron  N.  au 
TlBflbe  geladen.  Ua  er  wuifte,  dati  dieter  einen  »ehr 
guten  Weinkeller  hatte,  ualun  er  die  Eiuladuu^  an  und 
fana  dort  eine  Oetellicbaft  Iwsltger  Vögel,  die  »ich 
auch  tugiclcb  brOderllch  aber  Ihn  hermachten,  wie  die 
KrAhen  Ober  die  Eule,  wenn  «ie  am  Tftg«  ihr  Loch 
verläett.  Nachdem  man  tlob  lang«  Zelt  mit  dem  Land- 
junker gekurxweiU  hatte,  nmohte  ein  Blltglied  der  Oe- 
telltobaft  den  Voraeblag,  aUeaanunt  unter  Maake  und 
Dooiiui.)  in  die  Rcdoule  cu  fahren.  Zwar  tucbto  der 
Junker  Hani  auKuwelchen,  alleis  mftn  lioet  ihn  nicht 
entwitcheu.  Die  MatkenatuOge  lagen  im  Kebenzimmer 
und  fUr  deu  Junker  liani  wurden  die  auffallondtten  lOei- 
der,  die  man  in  der  Betldent  auftrciLon  konnte,  rutaoi- 
m«ng«bolt.  Auf  einem  Streifen  Papier  hatte  man  mit 
grMt«n  Kanaleibuobttaben  getchriebeu;  „Junker  Haut 
TOD  Puttpatt,  wo  kommt  denn  er  horr*^  Der  Kammer- 
diener de«  liarona  nSht«  den  Zettel  gerade  auf  deu 
Backen  d««  fxu  don  Junker  bettinmiten  Mantel».  Bei 
der  Einkleidung  wur  J  '  ■  clb«  rateb  umgeworfan. 
Man  nahen  ihn   iu    1  zu  den  bereititebeD'- 

den  Wageu  und  icb  m.    60  langte  uutn  beim 

Opembau*«  mi,  und  ^kxuk*  r  tiant  wurde  nun  von  «ei- 
nen guten  Freunden  \r1e  vorhin ,  nur  in  otagekehrter  Ord« 
nung,  erti  sua  dem  Wagen  hinaui  und  da,un  in  den 
Tanctaal  blneiu  inebrgeachoben  als  geführt.  Hierver- 
Uetteo  ihn  aber  alle  und  er  itAnd  da,  allein  und  ver- 
laaaeu  unter  dem  bunten  O'CwOlil.  Alloin  ,  cht!  rr  »icb 
deuten  rertah,  liam  beinahe  die  ganze  '^'  ug  zu 

ihm  her  und  um  ihn  herum,  ihm  gleit  :  »uii- 

tan  die  Hand   reichfnl ,   ihn  grutsenu  Hnu» 

TOQ  Pultputt,  !  aenuerher"     Aül  ^  N*cIj- 

denkeu«  uugei  .   er  «leb  (nicht  entrtthtelu, 

wie  er,  vermuji.  1  üetideua  au  »o  i,iil  l:ck.iiiu- 

ien   kumme.     Ai*    *ude<«  der   BegrU«- 
Oaffer  und  Laohei  immer  raebc  wortJ^ 
ihm  doch  etwa«   »chwül,   und  hatten    > 
Eintritt  die  vielen  Maikeu  und   Lampcti  t(i.'l>lcDd«(,  ä<j 
verging  ihm  jetzt  bein^ihe  der  Atbem.    Der  80*1  fing  an 


tSch  vor  «eitlen  Angou  xn    'lr«firii, 

«r>ten  mal    in  »einem   Lei 

h&ttca  nicht  »eine  Freunde 

achtoten,  et  bemerkt,  ihn 

Hause  geführt  und  mit  i-X 

dem  jedocii  Junker  Huub  . 

Land»itx  zurückgekehrt   v.-m- 

Gelabde  ab,  ,.da««  ibn  der    1\ 

er  in  »einem  Leb«n  wieder  iu 

fahre'',     bo   wird   die  Eatitebun. 

man  anwendet,  um  in  tcberzbaftoc  W  > 

Verwunderung  auezudrctcken.  in  ft.rh 

mUcIk   Hu'4»fr«und  (Bertin  1^10,  1,   Nr,  _ 

Ta^lTk)  alt  «iue  ,, wahre  Anekdote"  ezMkii. 


ikI    rr    wiirii  /.um 


auf  lelneu 
««tbst  rtai 
He,  wenn 
[c  Hedotti« 

nt-AlX,     dl« 

und 

"IM- 

-  .  -.  tu 

üeber  Zelt 

und  wirkliche  Namen  habe  ich  nichta  Xiüierei  nnden 
kennen.  In  der  Gegend,  wo  der  Janker  geUbt  hat* 
•oUte  man  do>cb  Naher«»  witien.  Itt  die  Uedcnaart  ia 
Brandenburg  noch,  bekannt  und  wo? 

49  Bleister  Hans  von  Mecz  und  sein  junger  Sohn 
Vmceuz. 

23 


355 


Hans 


Hans 


356 


50  Nachgerade  kommt  Hans   ins  Wams.  —  Sim- 

rock,  7261. 

51  Sevenundseventig     Hanse,      sevenundseventig 

Gänse,  bieten  mi  uich  die  Gänse,  frag'  ick 
nich  en  Schiet  nan  die  Hanse  (oder:  pfeissen 
nit  die  Gänse,  was  sollen  mir  die  Hanse?). 
—  Pistur.,  I,  41;  hocUdeiOsch  bei  Simrock,  4337;  EisC' 
lein,  281. 

So  spottete  1362  Waldemar  von  Dftnemark  des  Kriegs 
der  Hansa.  Die  „Hanse"  nahmen  ihm  aber  alle  seine 
Scliiffe  weg  und  machten  ihm  einen  Besuch  in  Kopen- 
hagen.   (Vgl.  auch  Raabc.) 

52  War  weit,  wo  Hans  is,  wenn  Gras  wösset.  — 

Schambach,  II,  584. 

Im  Harz:  War  wäss,  wn  Hans  is,  wenn  Gros  wichst I 
(Lohrengd,  II,  501.^  Was  im  nächsten  Jahr  sein  wird, 
können  wir  nicht  wissen.  Wahrscheinlich  ist  Hans  bei 
der  Entstehung  des  Sprichworts  der  Name  einei  Pfer- 
des gewesen. 

53  Was  dem  Hans  wehe  thut,  thut  dem  Michel 

nicht  wehe. 
Was  geht's  mich  an,  weun's  dem  andern  übel  geht. 

54  Was   Hans   eingebrockt,   muss  Hänschen  aus- 

suppen. 
JIoll.:  Klein  Hansken  boet,  wat  Hans  misdoet.    (Harre- 
bomee,  I,  2tJ4.; 

55  Was  I^ns  nicht  ist,  kann  Hans  nicht  werden. 

Böhm..'  N^cin  boze  z  Janka  p&nka.    (Celakovshj,  100.^ 

56  Wei  weit  woa  Hans  ies,   wann  Haber  wässet. 

(Snest.J  —  Firmenich,  I,  349,  50. 

Im  Hochdeutschen:  Wer  weiss,  wo  Hans  ist,  wenn  's 
Gras  wächst.  (Simrock,  4342;  Gaai,  «57.)  Es  ist^noch 
lange  hin;  es  kann  noch  alles  besser  worden. 

It.:  Di  qni  a  U,  Dio  sa  quel  che  sarä. 

Lat.:  Dens  providebit. 

57  Wen  der  grosse  Hans  will  schlucken,  der  muss 

nicht  strabeln  und  zucken. 
Moll.:  Onthoud  geen'  Kleinhans  't  regt  als  Oroothans  on- 
regt  doet.    (Harrtbomee,  I,  2M.) 

58  Wenn  grosse  Hansen  wie  Esel  thäten,  sie  wä- 

ren dann  immer  grosse  Propheten. 
Holt.:  Wat  grooto  Hansen  doen,  dat  moet  men  prixen. 

W'Harrebomee ,  I,  264.) 
enn  Hans  auf  dem  Dudelsack  spielt,  so  stirbt 
Marie  vor  Hunger.  —  Kiesewtter ,  40. 

Macht  der  Liebe  oder  der  Töne. 

60  Wenn  Hans  die  lahme  Grete  liebt,    denkt  er 

sie  tanzt. 

Die  Liebe  verschönert  alles;  Hinken  gilt  ihr  für 
Tanzen. 

61  Wer  da  het  kenen  Hans,  dei  krigt  ak  kenen 

Dans.  —  Bremer  Sunntagghlati ,  1855,  4;  Schamhach, 
II,  507. 

Bespricht  das  UnglQck  der  Mädchen,  dio  auf  dem 
Tanzplata  ohne  Verehrer  sind.  „Wenn  sie  also",  he- 
meikt  Schambach ,  ,,nicht  mit  icStästofrelu  und  o  Wand- 
hans <>  oder  mit  «St&stoffclQ  und  uWinkelfos»  tanzen 
wollen ,  so  müssen  sie  sich  einen  «  Scliatz  anschaffen  »." 
63  Wer  Hans  in  allen  Gassen  ist,   ist   in  seiner 

nicht  zu  Hause. 
•63  A  iss  wie  Hans  in  allen  Gassen.  —  Gomolckc.  122  ; 

Robiiuon,  341  u.  543;  hochilcutxch  Jifi  Sailer,  120. 

♦C4  Ar  macht  überoll  'u  grasscn  Hans.  (Franken.)  — 
Frommann,  VI,  315,  155. 
Es  ist  ein  Praliler. 

*65  Da  will  ich  doch  Hans  hcissen! 

Wenn  das  wahr  ist  oder  geschieht. 

•66  Das  ist  einer,  der  Hans  heisst. 

Holl.:  Dat  is  er  een,  die  Hans  hcet,  vet  en  dick.    (Harre- 
bomee,  I,  284.) 

•67  Das  wird  ihm  Meister  Hans  verbieten. 

Der  Henker  wird  ihn  an  den  Galgen  bringen.  —  „Wer 
sich  sein  selber  nicht  kann  massen,  von  böser  gwon- 
heit  abelassen,  den  mnss  man  in  ein  Kloster  globen 
zun  dörren  Brüdern  hoch  dort  oben,  da  man  mit  Lei- 
tern steigt  ins  Chor,  darumh  sehe  sich  ein  Jeder  vor 
vnd  sich  für  buser  gwonheit  hüten,  sonst  wlrdts  jm 
Meister  Hans  verbieten.«-   (IValdit,  IV,  43.; 

*68  Dat  es  en  rechten  Hans  in  allen  Gaten.  Cl^er- 
lohn.)  —   yVoeste,  Bi ,  90. 

•69  Den  grossen  Hansen  spielen.  —  Mayer,  ll,  115. 

Der  Prahler.    In  fränkischer  Mundart  bei  Fronimann, 
VI.  rm,  155. 
ffoU.:  Hü  speelt  den  grooten  Hans.    (Harrebom'ie ,  /,  284.; 

*70  Den  Hans  für  den  Stoffel  ansehen. 
Frx.:  Prendre  Saint-Pierre  pour  Saint- Paul. 
•71  Der  heisst  Hans.  —  Mayrr ,  11 .  3$. 


72  Der  isch  Hans  ob^n  im  Dorf.  —  Schweiz,  1, 144,  €4. 

73  Du  Hans! 

Gilt  unter  den  Landlenten  Schlesiens  als  starke  Ver- 
balinjurie.   (Schletitche  Provimialblätter ,  186«,  488.; 

74  Ein  grosser  Hans  sein  wollen.  —  Geiler,  x»ch.,  97. 

Einen  hohen  Bang,  eine  wichtige  SteUe  beüsprnoheA. 

75  Er  hält  es  mit  den  grossen  Hansen. 

Moll.:  Hij  hottdt  het  met  de  groote  Hansen.     (Sarrf 

bomie,  I,  J84.p 

76  Er  ist  Hans  im  obem  Gaden^    (Schweiz.j 

^)  Das  ist  Zimmer,  Kopf.  —  Vor  lauter  Freude  nicht 
bei  Kopfe. 

77  Er  ist  (will)  Hans  oben  im  Dorfe  (sein).  —  Jer. 

Cctthelf,  Jakob's  Wanderungen ,  245 ;  Käthi,  127;  T^ien 
und  Freuden,  I,  32. 

78  Es  ist  ein  armer  Hans. 

MoU.:  Het  is  een  arme  Hans.    (Marrebomie,  7,  884.; 

79  Es  ist  Hans  ohne  Sorge. 

Der  Immerlustig. 
Frs.:  C'est  un  sans-souci,  un  gros  sans-sonci. 
Lat.:  In   dextram  aurem  domüens.     (rUnius.}     (Binder 
II,  un.) 

80  Es  ist  Hans  von  Jena!  —  Ridiard,  391;  Ewelfiii,  84S. 

Von  Jemand,  der  stets  hin-  und  hergafft,  ManlafTen 
feil  hat,  und  alles  hören  oder  sehen  will.    (8.  Hans  31.) 

81  Es  ist  Hans  was  Heiri.    (Luzem.) 

Einerlei,  kein  Unterschied. 

82  Et  es  ennen  gelpen  Hanns,    (ifeurs.j  —  Firme- 

nich, /,  407,  892. 
Es  ist  ein  geiler  Hans  =  Kaninchen. 

83  Gross  und  kleine  Hanse. 

MolL :  Qroote  Hans  en  kleine  Hans.    (Marrehomie^  I,  894.; 

84  Gutten  Hanss,  Herr  Tag.    (ScUet.j 

Zur  Charakterisiruug  oder  Ironisimng  eigener  wie 
fremder  Verkehrtheit.  „Ha  hal  gutten  Girgen,  Herr 
Morgen,  gutten  Honss,  Herr  Tag."    (Keller,  142».; 

85  Hannes,  wo  ist  dei'  Säg?  —  üairische  Sdndteitmg, 

1864,  S.  301. 

Diese  Bedensart  ist  aus  Brück  bei  Erlangen  und  wird 
dort  angewandt,  wenn  mau  etwas  sucht ,  das  man  schon 
hat. 

86  Hans,  das  war  dumm!  —  Einelein ,  ^0. 

Lat.:  Ah  Corydon,   Corydon,  quae   te   dementia  cepit. 
(Philippi,  I,  15.; 

87  Hans  heissen.  —  Schöpf,  242. 

In  seiner  Art  vorzttglioh  sein. 

88  Hans  in  codem. 

„Sie  (  dio  auf  der  Schule  oder  in  der  Lehre  nichts  ge- 
lernt haben)  wttren  annoch  glücklich  zu  nennen,  wenn 
sie  als  gebrandte  das  Feuer  fürchteten ;  so  aber  bleiben 
sie  immer  Hans  in  eodem;  wer  sie  lehret,  der  redet  eu 
einem  Holze  und  schlägt  mit  einem  Prügel  ins  Wasser." 
(Keller.  163\; 

89  Hans  mit  der  Latte  könnt'  es  treffen.  —  Ei/e- 

Icin,  281;  Uraun,!,  1124. 

Der  im  Hahnenspiele  mit  verbundenen  Augen  nach 
dem  Topfe  schlagen  muss. 

90  Hans  mit  der  Latt«  sein.    (8.  Latte.) 

Lat.  ■■  Simia  barbata  scu  caudata.    (Erasm. ,  861 ;  Fhilippi. 
II,  185.; 

91  Hans  Namiddag.     (iMai.) 

Die  alles  aufsclüeben. 

92  Hans  nimm  dich  selbst  .bei  der  Nase.  —  I.u- 

iher,  328. 

93  Hans  oba  n'  im  Dorf.  —  Tubler,  255. 

Ein  Tonangeber,  Einbildung,  Stinunf Obrer,  einer,  der 
den  Meister  spielen  will. 

94  Hans  Pfriem. 

Von  einem,  der  alles  besser  wissen  will,  wie  der  Schu- 
ster, der  Ober  den  Leisten  hinaus  urtheilt.  Der  "Same 
Hans  kommt  auch  noch  in  einer  Anzahl  Verbindungen 
und  Znsammensetzungen  sprichwortlicher  Art  Tor,  die, 
meist  an  ihrem  Orte  aufgeführt,  hier  übersichtlich  ausam- 
mengestellt  folgen :  Hans  Dampf,  Hans  Höuerloch^  Hans 
Koch,  Hans  Kraft,  Hans  Marter,  Hans  Warst,  Haas 
Narr,  Hans  Puff,  Hans  vor  allen  Hftgen,  Han«  Unilelss, 
Hans  Hasenfuss,  Hans  Gnckindiewelt,  Hans  Lieder- 
lich, Hans  Hagel  (s.  Janjagel),  Hans  Ohaekopf. 
Ferner :.6ro8Bhan8,.  Schmalhans,  Schlamphans  n. s.w. 
(Vgl.  auch  Waldia.  51.)  Man  spricht  auch  noch  von 
einem  Hans  Obenhinaus,  Hans  Liederlich,  Haas  Arsch, 
Hans  Ohnesorg. 

•95  Hans, prahl'  sachte!  ~  Gomo\die,\in:  Simrvdc,413S. 

*96  Hans  Röhrup.    (HoUt.) 

Von  denen,  die  nichts  an  seiner  SteUe  Immo,  Mo- 
dem alles  anfwflhlen  und  aufrühren* 

♦  97  Hans  nibbel  et  Gessel.  (lH\\kaüen,)-^Fri$Mi^\  14». 
Buf  der  Zuschauer,  wenn  ein  StArkercr  «Imib  \ 
ehern  die  wohlverdienten  Prügel  gibt. 


367 

^r  98  Haiifl  spann  ^  den  Degen  an  und  bal '  vdrn  Dre- 
^1  Üng  SempV     (H9UI.J  —  Schütte  J!.  100 ;  Di^rfnU- 

H  •)  Leg«.    ')  Hol«.     »)  Dr,  .«t  *af  gUa. 

^H  ■«lidv  and  »tolz«>  A.rmttth  i  Li>r;   daa  bc- 

^P  degrnlr  i^^Tinleiu  holt  fUr  .  i.f. 

*^99  llar.  lenbart  versieht  Jie  Alt. 

.  Fuchsscbwftozer. 

•10©  iUll»«    ilp    iK-r    I>r6ge.      (UuUt,)    —    Sihut:r,  n,  103. 
Von  eiocni  Wirtbc^^  der  lüchtt  eu  triakon  hmU 

*101  Uaua  von  der  Luft  wobnt  dort.  —  l^üeitin ,  i^. 

Ia  T«r/ÄU«oen  Schlöiieru  nud  Iturgeb. 

L       •102  Uftxis  will  nicht  ben'orkommei». 

^&  Weaa  /snuind  mit  der  Sprache  uicht  hor»tia  will. 

^P^1Q3  Honfien  vud  löffelhansen.  —  Hemtdi ,  i54 .  zi. 

^L  ttl>-  <•  Jaogo  narrende  Buler.*' 

•104  Hauss  ynn  allen  gassen.  —  Affncola  l,  157;  E^HnQ, 

fc//i.  6.  EgtHt^ff.  160*.  Ci-wttM.  /.  47,  5i*rör.  931;  /urlirr. 
Ptailfr .  7W**;  ^iiHroci.  43S4;  fiioharrt.  391 ,  Euelrtn  ,  207 
U.  ?W).  Arnnw.  /,  1186;  Fruchbicr^,  1437»;  icW«?>Wf/,  bei 
U«t>«r*U  dal>al,  mischt  «icli  iu  ikHo  Haxutct  „I£ln 
HaMui  inn  allco  GftMen,  >  toitu* 

hiftben,  «1«  dio  juni^eo  Kl;,  wjaa 

Jhm  «lebt  ^f Olli  OD  iit.*'  -<  'iMcA 

|UiCI,  CA)   mit   diitn    ZtiiaU:    Mciati::r    lUrwlU    vuOL  der 
auHLotta«,  lUi^jxiii  tv  icuniacciiB  negoiUi. 
JtotJ.:  Hans  in  all«  (traten,    flfarrebomrf,  I,  334.; 

*10&  Be  18  egen  aa  Hans,  säd'  de  oll  Mann,  de  suIl 
a&*n  Galgen  un  wull  nich. 

\*  106  leb  wolt  eh  nit  Haue  heyssen.  —  Frandt.  11,  57. 
Ia  Sohletlea:  Ja  loh  wiel  Bona  b^Men,  wenn  do« 
IH&g  wohr  la.  (K^Utr,  144  *J  Wonn  wir  aagan  wollen, 
dbna  frir  an  etwaa  nlcbt  gvdenJtvij,  daa«  vir  «•  noch 
rfal  weniger  tbuu  wdrden.  Franck  itellt  die  obige  &«- 
Jeutart  mit  des  folgenden  vutamiuoD,  um  den  Sinn 
der  latciaucheu :  Terra  mibt  priue  dobiacat,  in  ibren  ver« 
■«biedeaen  Anweodangiformen  deutsch  auaradrücken: 
leb  wolt  lOl«  das  mich  die  erd  venchlund.  leb  wolt 
ntt  da«a  mich  die  aoim  anschin ,  die  erd  trtig.  Ich 
wolt  ebe  datB  micb  ein  Kut  certrettef  da»  w«f«  doch 
•In  ■cbendlicber  todt. 
/<j.j  ^'ii  en  ritjut  &  bout,  j'irai  le  dire  k  Boin«. 

*\^1  Mit  nichten^  i\  beeat  Hoaosa.  —  Him^Uvke ,  m. 
•  lOS  Sie  Ut  ein  rechter  Hannes.   (ynThberg.j  —  Fr«m- 

Ycm  txamt  derben,  iturkea  weibli«bou  Person,  die 
•ohw«r  Ine  Gewicht  fälit,  dabei  keck,  gleichsam  münn- 
licb  aullrllli  Rb«r  aucb  noch  jaag  itt. 

lebe   Uiknsohen   im  Keller!  —  Eüeiein.  ssi. 

lun,  /.  li?S. 
Hfta  Kind  im  Mutterleibe.  FUflein  tattt  aar  Erklft- 
ffMIff)  Vor  Zeiten  hatte  man  eine  Art  Bocbef,  die 
„naiMrihwi  in  K«UeT"  nad  ..Grc leben  in  der  Kucbe" 
«»ttMnt  wurden.  Diese  Gefftiae  waren  aus  Silber  und 
rargoldet,  der  Fui«  ^lang  und  die  Schale  darauf  einer 
Maacbel  ähnlich,  hatte  die  Einrlcbtiing,  das»,  wenn 
cdAa  Wein  bineingoin,  durch  den  Druck  eine  OefT- 
ntmg  am  Rande  entstand,  aus  welcher  ein  Knbbleia 
oder  MAgdleln  empontieg.  Der  Sehers  lag  darin, 
dass  man  Frauen,  die  gern  Kinder  hatten,  aas  sol<^ 
e&«n  Bechern  znirauk.  Jetxt  noch  will  man  niit  dorn 
Trtnkspmoh;  „Et  lebe  H&uscbeu  im  Keller'*  oder: 
^Bt  Üb«  Oreieben  in  der  Küchel^  den  Wunsch 
,    dAss   cLua  Frau   guter   Uoffiinng    werde, 

weftn  tie    es  i«t,    sich  «iner   glQcktioben   Bnt- 
biu'  'f  acn   m6g«.     Laiartmberg    (II,   764}   sagt 

vn  iken:  „Ok  koaden  ae  damit  dat  Henskcn 

|iü<  •i«'D     (Tertnsoben)    dat    ander    dieiaem 

•ciiucr  (^cua^er,  Dach)  Im  dOsiem  keller  lach.'*   Vgl. 

Mrhmgf,    Au'j*t>urgtr    Wnrt^rhuch ,   2iy'\      Nach 
fT^'^J  wird  der  scbalkbafte,  geheimnitsvulle 

ffftr  Behwangere  und  ihr  L'Dgebor«nea  auch  blos 

dl«  Bnobttab«»  H.  V  K.  auftgobro^ht. 


E&nsel 


358 


In  das  kelder  m  Maaitje  in't  schtpraaltje. 
p,  /,  *M.; 
-|  Büllt<d>ea  tojDst,  wie  Urus  blänt  (geigt,  pfeift). 

3  fleccechen  lerne  nicht  xuuil,  du  must  sonst  vil 

thua.  —  .4^rK.rfa  //,  l»4.  «uMriwIinn.  16»;  K«iU.  WW. 

SkmrxL  i-iin_ii 

80  M.-  1  Maun  iu.   Thürlxigeii;    „wann   der 

■tk«,   >^  Krati  fem  schicket  in  seine  Ler- 

saftfln'^  '  "    tQg,  es  wtirde   ein  gelehrter, 

trfwkr^  iitcr  Maiui  aus  üio  werden." 

4  lat   Hill  er,   ich   wiU's  nicht  er- 

ft  Wai  lUnacben  geihan,  klebt  Hansen  an. 

i«r^-  DlAcil«  »et,  Udto«  natura«  mbtcoad««  twirm^  po< 
MV«  «aB«lto ai« «aa« ^acuero  diu .    fJUnder  I .  tKi 


6  Was  H&nscben  lernte  kann  Hans* 

Ftt.:  Ce  qu'on  apprend  au  berceaa  durc  Juatju'au  tombeaa. 

7  Was  Hänschen  *  nicht  lernt,  lernt  Hang  nim- 

mermehr. —  iifk/drKfJi; ,  a;  IhUaihtrg,  l ,  77 :  Suitrn- 
ktcf.  4»,  Atnuv.  II,  ii  Strt^et .  134;  Ilücking.  84«;  Sv 
dtiir,  I,  3.  MuU0t,  U,  Bl  iVtiM,  C;  SpncitHvnt>ruhitt7, 
t,  3  ;  Hamann,  Unterr,,  /F,  1;  Sifnrotk,  4SJ»  ;  A'rirtr-,  2614; 
Uutm.  1. 112<».  t.vhretii/el .  /,714;  a/itudi*/»*'/»  bei  *»if»«r- 
fiM.  99. 

»)  InLuUirM  Tt»chr.,i-'n  *  lith  '  1  llni,..-!  _  kn-x  f.e- 
lisch  ist   dies  Spr:  4 

übrr  rrliffiihf!   und  1 

heben  oft  hat's   IJ^-^-,    „v,.   ...  ■*. 

B&nachen   Iiichts   gäi^rut   liut.     Der  :t 

in  den  deutschiüi   Sprichwörtern,    v  r- 

sehen,  eine  Kollo;  aber  er  wQrd«  -,.^  u,v  -  --i-ni-u. 
wenn  er  nicht  im  deut»ciieo  Volksleben  sie  (nvür  ge- 
spielt hüttc.  Da  iat  die  Ilede  vou  einem  Prahlbans, 
Saufbans,  Haus  ohne  Sorgen,  Uans  in  allen  Uatsttu 
u.  B.  w.  (8.  Haus  5»4.>  Es  fragt  »ich  aber  weiter:  Wo- 
her kommt  es,,  da^s  der  NAme  Hans,  oder  Johaanos, 
»o  gemein  und  belle' •—•'-'■  -  r>or  Aberglaube  hat 
geholfen.    StH^gni  am  Taje  Jvhaitntt 

dfi  Tauf  fr.*)  sagt  .  .lau  bat  vor  seiteu 

gesagt,  da,  wo  «mu  jMiiiüuut's  iu\  Huuse  sei,  schlage 
dir  Dkuu^t  nicht  etu,  und  da  er  gleich  oinaehlage, 
thuü  er  Jotb  nicht  Schii(l*«n.  Daher  hat  ein  jfd<»r  Hsut- 
vater  einen  Hans  ir     "  '  »Wen  wollen.  '     '  cu 

sogar  fwei  oder  dr<  '>,s  Nunicti»  .  n 

Kleinhana,  Mittelh..  s^bans."  L. 

mag  vielleicht  ans  üpt  *.  <  rauiierung  der  Nnm«»  .h  iiim- 
nes  und  Jakob  iu  Boanerges,  Donueikluder,  eutetaU' 
den  sein. 

ÜJAin.:  Co  Jurko  nepocbopl,  t^mu  sa  Juro  njuau^i.  (Cti^ 
kor9ky,  407.) 

Frt.:  Qui  jeuue  u'apprend,  vieux  no  saara. 

Huli. :  Wat  Hansie  nlel  leert ,  liiert  Hans  nlimner.  (Harr4' 
bomU,  /,  284.J 

Lat.:  Hansellua  quiquid  tenori*  noD  discit  in  anikts,  Haas 
namiuam  diicit.  aeniper  Ineptus  erit.  (Btndrr  Jl.  DitY; 
fjrarfnpr,  Ki«:  Fhitippi,  I,  I74,j  —  t^ui  non  est  hoüie, 
craa  minus  aptus  orlt.    COwüiJ    (FhiUppi ,  //.  l^JL) 

8  Was  Hänschen  nicht  Hess»  lässt  Hans  nimmer- 

mehr. — 
ItoAm.;  NosMl  Jenf^ck  iblbek,  nopttitj  ko   anJ   Janok. 

(öiiakottk^f,  407.; 

9  Was  Hunschen  sich  gewöhnt,  wird  Hans  nicht 

lassen. 

Laf.'  Dlfficiie  est  »asuuta  relinquero.  (Altdorf,  23;  Bin- 
d*r  II,  773.;  —  Ouod  puer  adaiiescit,  senio  dimittere 
OMCit.  (Bindtr  //,  i%9^t  A'tunJff ,  .tO.IJ 

10  Wat  Hänsken  versümet ,  höUt  Hans  nit  mei  in. 

fiWildi'ck.)  —    (Htlzf.  319,  «S;   hochfit'HUch  bei  Ew- 

ti'in ,  S»l. 

Was  HAnsobeu  vorsiomt,  holt  Haus  nicht  mehr  ein. 

Lat.r  Hansellus  taneria  quicquid  non  disoit  in  «nnis .  Haas 

nuuquam  disoat,  semper  iaeptus  erit. 

•11  Hänschen  voran  sein,    (üeutz.j 
•12  Na  HÄnsgen  an  Greetjen  gan.  —  /hf%.  8S. 
Auf  Liebeswegen  gehen. 

H&oaeL 

1  Hannsel  im  Keller  soll  leben!    (S.  Htaeobea  i) 

—  Zaup*fr,  Idiot,,  iS'achlrte;  hochdtuUch  h<*\  Euetein,  381. 

2  Hansel  dicht't  wie  der  Karpfen  im  Vogelbauß. 

(Wim.) 

Gesiebt  sich  auf  eia  Steinbild  Hans  lluchtbaum's'in 
einer  Nische  an  der  £amp«  der  Kanieltreppe  in  der 
St-Stephanskircbe  su  Wien.  (Vgl.  den  Artikel  Städte- 
tvahritichm  in  der  UtuHrirten  Ititimfi,  Kr.  741,  vom  13, 
äept.  1S57,  S.  1S3.) 

3  Hansel  duck  dich.  —  Schöpf,  ä42. 

Bei  kommendeni  Wetter,  drobeadem  Cesoblok. 

4  Hansel    uf  'm  Ofenbank    liegt  im  Bett  an  ist 

nit  krank.     CThmentfeJ  —  Sdtieini ,  l .  m .  is. 

5  Was  der  Hansl  gewohnt,  laset  der  Hans  nicht 

mehr.  —  Maver,  /,  i»t, 

6  Was  Hansel  nicht  tat,  kann  Hans  nicht  wer- 

den,    f Schweif.) 

7  Was  Hlinsel  nicht  lernet,  das  lernt  Hans  nim> 

raermehr.  —  Httrhertjfi .  Jl.  14»;  /vm,  tJ,  593. 
S  Was  Hansel  nicht  lernt,  kann   auch  der  Hans 
nicht.  —  fUhtipJ ,  343;  Pfeiffer'*  Germania.  \,  818  fg.. 
für  .Vicdmi)ff«nrT/tc/i    Frommitmt.  lll,  3*1.  4ß;  hnchdtutfch 
bei  Lehmann.  U.vu,  142;  W-iyer.  U,  V. 

9  Wos  da  Uansadl  nid  ledat,  dos  kann  da  Houns 

nid.     (SffiMTmoHi.)  ^  Firmeruck,  11,76*^7, 
-     23* 


359 


Hänseier — Hanswurst 


Hantierung — Harfe 


360 


•10  A  damlaiiger  Hans  1.    (OOcröt^urrcxchj 

Sehr  klein   von   Gestalt  Bein.     Eigentlich  der  Titel 
eines  Volksbuchs ,  das  allerlei  Abeuteaer  erz&hlt,  die 
sich  mit  Hansel,   der  nur  die   Lftnge  eines  Danmeus 
hatte,  zugetragen  haben.    (Baumgarten.) 
HänBoler. 

*De  Hänseier  uf  der  Lalle  umetrillen.     (Schvdz.) 
Teufelsrothwclscli ,   um  ausxudrUcken ,  dass  jemand 
nicht  mehr  das  Evangelium  Johannis  auf  der  Zunge 
bewegen  will.    (Eiu-lein.  281.; 
Säuseln. 

1  Wer  sich  last  heiiseln  ohn  gefabr,  der  ist  letzt- 
lich eins  jeden  Narr.  —  lienisdi.  4i6, 12, 
•2  Ar   wird   überoll   g'hanselt.     (Franken.)  —   From- 
mann,  V],  315.  157. 
Geneckt,  verspottet. 
•3  Jemand  hänsebi.  —  l'isior,,  7,  41,  Api».  Ghssar.,  263; 

Körte  '^.  324« ;  liraun,  I.  1130. 

Hftnseln  heiast  nach  dem  Jetilgeu  Sprachgebrauch 
jemand  cum  besten  haben,  höhnen,  verspotten,  auf 
eine  spöttische  Art  behandeln.  Dieser  «prichwOrtliche 
Ausdruck  rührt  aus  den  Zeiten  der  Entstehung  des 
hanseatischen  Bundes  her.  Um  nftmlich  den  grossen 
Zulauf  zu  diesem  Bunde  in  etwas  zu  vermindern ,  wiir- 
den  allen  jungen  Kaufleuten  und  allen,  die  es  werden 
wollten ,  einige  sehr  harte  Proben  aufgelegt  und  ganz  be- 
sonders drei.  Zuerst  ward  der  junge  Candidat  der  Hanse 
gänzlich  entkleidet,  an  ein  Seil  gebunden  und  drei- 
mal unter  einem  Schiffe  durchs  Wasser  gezogen ,  wenn 
er  zum  dritten  mal  hervorkam  mit  Ruthen ,  oft  bis  aufs 
Blut  gepeitscht,  und  das  hiess  das  Wasserspiel.  Ftlrs 
zweite  wurde  derselbe  eine  halbe  Stunde  in  einen 
Schornstein  gehängt  und  unter  ihm  ein  Feuer  von 
,'. .  Haaren,  Fischgräten  und  andern  den  Geruch  beleidi- 
genden Dingen  gemacht,  wodurch  ein  so  stinkender 
Baac]i  entstand,  dass  der  arme  Mensch  oft  halb  ivon  Sin- 
nen herunterkam.  Dessenungeachtet  wurde  er  noch 
darauf  mit  Ruthen  gestrichen.  Dieser  zweite  Act  hiess 
das  Rauchspiel.  Zum  dritten  und  letzten  endlich  ward  er 
vor  einer  grossen  Menge  von  Mftnnem  und  Weibern 
nackend  ausgezogen  und  musste  so  in  naturalibus  mit 
einigen  verkappten  Kerlen  tanzen.  War  auch  dies  vor- 
bei, so  erschienen  noch  vier  andere  Kerle  in  MOnohs- 
kleidem  und  geisselten  diesen  nackten  Märtyrer  der 
Hansa  noch  zuletzt  unter  Trompeten-  und  Pauken- 
schall.  Dieser  Schluss  hiess  das  Staupenspiel.  Hatte 
er  nun  dies  alles  glücklich  Überstanden  und  acht  Jahre 
gelernt,  so  war  der  neue  Kauftnann  fähig  zur  Hanse, 
oder  wie  mau  sagte:  Er  war  gehänselt.  Denn  nun 
galt  er  in  allen  Hansestädten  far  einen  rechtschaffe- 
nen Kaufmann.  (Gräte/'s  Brayur,  VI,  3,  1;  Fülleborn, 
Brf.Uauer  Erzähler,  1800,  8.  .«424;  Wursback  IT,  154.) 
üebcr/elder  bemerkt  in  seinem  Kärnttütchen  Idiotikon 
bei  dem  Worte  Hans'u:  „Der  neue  Zehentherr  wurde 
bei  der  Abgabe  des  Zehntgetreides  in  Stube  oder  Tenne 
an  eine  am  Trambaum  befestigte  Kette  gehoben  und 
musste  sich  durch  das  Versprechen ,  z.  B.  Wein  zu 
geben,  loskaufen.  In  fränkischer  Mundart  bei  Frovi' 
mann,  17.  328,  1.57. 
hat.:  Circum  tondere  oomam.  (Binder  II,  4'ü ;  Eitflein^ 
52;  I'hilijijßi,  I,  82.; 
Hanserl. 

•Es  ij»t  Hanserl  im  Fenster,    (n'itn.j 

Von  einem  eingeschlossenen  oder  in  Verlegenheit  ge- 
brachten, rathloseu,  auch  wol  einfältigeu  Menschen. 
Ursprünglich  von  dem  Stammbild  der  Kanzel  in  der 
St.-Stephanskircho  zu  Wien.    (S.  Hansel.) 
H&xMleiii. 

1  Häuslcin  dahinten. 

,,Kr  lieisst  Hänsseliu  dahindeu,  vud  ist  aller  enden 
der  Frawen  Son.  (Jlofartt  Teujtel  im  Theatrum  Diabolo- 
ruiii,  407".; 

2  Hänssle  lerne  nit  zu  vil,  du  must  sunst  leyden 

und  arbeiten  vil.  —  Suiur,  737. 

Lat.:   Cui  plus  datnm ,  plus  reqniratur  ab  eo.  (ßutor,  737.; 

3  AVas  Henslein  thut,  das  lest  jm  Hans  nicht  weh- 

ren. —  Fiftclter,  Pfullei ,  635 '*. 

4  Was  henshn  nit  lernt,  das  lernt  der  bans  nit. 

—  Franck,  1. 146*' ;  Petri.  II.  598 ;  Latendorf  Jl,  28 ;  -Uu- 
thi'fii,  40;  Sutor.  »17;  Fifcher,  PsnHer,  402*. 
Lat.:  Kt  propera,  nee  te  venturas  differ  in  horas,  qui  non 
est  liodie,  cras  minus  aptus  erit.  (Seybotd,  15S  u.  494; 
thiUppi,  I,  141.;  —  Qui  non  est  hodie,  crss  minus 
aptus  erit.  (Bindrr  1,1*11;  //,  2788;  Seybold.  4y4;  5«- 
tor,  917.; 

5  Wer  Hensslein  nicht  zwingt,  der  winl  Hanse 

nimmermehr  zwingen.  —  /v/n,  //,  7i8. 

6  Wie  man  das  Henseleiu  gewient,  also  hat  man 

den  Hansen.  —  iv/n ,  //.  791. 
Hoaswurst. 
*!  Den  Hauswurst  machen. 

Sich  possenreisserisch  geberden. 
Fr*.'  Faire  le  batteleur. 


*2  £r  ist  wie  der  Hanswurst  im  Trauerspiel.  ^ 
Jiram,  I,  1131;  A'örftf  ^  8249 ;  EtMclein,  281. 

Die  Bapel,  Possenreiser  oder  Instigen  Personen  der 
neuern  VtMker  haben  ihren  Namen  meistens  xon  dea 
Speisen ,  die  sie  entweder  gern  asaen  oder  ihres  nleden 
Standes  wegen  gewohnt  waren :  so  der  denticha  Haat- 
wurst  (Hans  Wurst),  der  italienische  Macoarosai.  der 
englische  Jack  Pudding,  der  flranzOaisohe  Jean  Potafe, 
der  holländische  Pickelhering.  Weigand  (Wb.,  I,  47»; 
bemerkt:  „UrsprtLnglich  Hans  Wurat,  nnd  d«r  Kant 
daher,  weil  ehedem  das  Zeichen  des  bei  FastaacbtsaaC. 
zflgen  durch  die  Strassen  laufenden  Narren  eine  laon 
dicke  lederne  Wurst  gewesen  zu  sein  scheint."  (V^. 
Schmeller,  IV,  158.;  Dazu  ist  Wnrst-Hans  bei  Hans 
Sachs  für  guter  Name  von  Freeeem. 
Lat.:  Quam  in  tragoedia  comici.     (Eraam..  16.; 

*3  Es  ist  ein  Hanswurst. 

Frz.:  Voilä  un  plaisant  C61eatln.    (Lendro'j ,  1588.; 
Hantierung. 

1  Durch  drei  Hantierungen  kann  ein  Mann  leicht 
verderben:  durch  Pferde-,  Fisch-  und  Wein- 
hajidel. 
♦2  Ein  jeder  redt  gern  von  seiner  Hantierung.  — 

Seybold ,  330. 

*  3  Ein  jedweder  geht  mit  seiner  Handtierung  um. 

—   Seybold,  607. 

4  Handthere  deit  lehre.  —  /VücWicr*.  1476. 

5  Mit  dreierlei  Hantierungen  kommt    man  übel 

fort:  als  da  Rossteuschen ,  Fischhandel  und 
Weinhandel ;  denn  die  Pferde  werden  hinckend, 
die  Fische  werden  stinckend,  der  Wein  stosst 
dem  Fass  den  Boden  aus,  so  leufift  der  Kauf- 
mann zum  Thor  hinaus.  —  Coler ,  1J4. 
•6  E  bot  e  geat  Hoantrenk '.    (Sxebevihürq.-tät^.)  — 

Frammawn,  V,  824,  225. 
0  Auch  Handwerk ,  d.  i.  sein  Geschäft  trägt  etwas  ein. 
Hantlff. 

Hantig  und  grandig.  —  Sc/wp; ,  243 ;  Schmeller,  11, 209. 
Happen  (Subst.). 

*£inem  die  Happen  (Bissen)  in  den  Mund  zählen. 
Happen  (Verb.). 

1  Wer  vele  happet,  dei  vele  kacket   (8.  HaokenS.) 
Schamhach ,  II,  578. 
Wer  viel  isst,  der  muss  viel  kacken. 
♦2  T  is  beter,  happ  to,  as  happ  up.  —  Bueren,  im, 
EiriurflJri.  739. 
Happen  =  schnappen ,  begierig  sein.   Vgl.  Rieht;/,  i%. 
H&r  (Adv.) 

De  Enue  will   bar,  de  andere  hott.    (S.  Hntt.) 

(Wald'M'k.;   —   Vurt:e,3hf. 
Härchen. 

1  Drei  Härchen  vom  goldenen  Vlies  du  pays  d'em- 
bu3  ziehen  so  gut  als  ein  hänfen  Seil. 
*2  Er  hat  ein  Härchen  darin  gefunden.   (S.  Haar  iso.) 
Harfie. 

1  Es  laut  nicht  wol  auff  der  Harpfen,  wann  man 

Gott  läStei-t.  —  Gruter.  Jll,  35;  Lehmann.  II,  157, 167; 
Kürle,  2620;  Brnun,  I,  1135. 

2  Mit  der  Harpfen   vnd  Lauten  schönen  Metzen 

hofiren,  nimpt  ein  böss  alter.  —  JWn,//,  475. 

3  Wenn  ein  Harff  oder  Pfeiffen  nicht  vnterschied- 

liche  Stimme  von  sich  gibt,  wie  kann  man 
wissen,  was  geharfft  oder  gepfiffen  ist,  — 
i'ctri,  //,  tj:.2. 

4  Wer  die  Harfe  nicht  spielen  kann,  der  werd' 

ein   Pfeifer.   —   ^"iHlrotfc,  4345;  ßmif,  1089. 
Jeder  wähle  den  Beruf,  zu  dem  er  Befähigung  besitzt. 
Lal.:  Auloodus  sit,  qui  citharuedus  esse  non  jtossiL   (Sey- 
bold, 40;  Oaal,  10H9;  PUtippi,  /,  49.; 

6  Wer  die  Harfe  nicht  spielen  kann ,  greife  nicht 

hinein. 

Span.:  Quien  las  sabe,  las  tane.    (ßofin  I,  24i).; 

•6  Die  Harfe  spielen  in  der  Mühlen. 

Mfid.:  Doch  volg  ich  der  alten  Ute:  ich  cnwil  uiht  wer- 
ben zuo  der  rattl,  d&  der  stein  so  riaicbent  umbe  gAt 
nnd  daz  rat  so  mange  nnwlse  hat  merkent  wer  d& 
harpfen  sfll.  (Walther.)  —  Ja  mOhte  man  eine  harfen, 
als  ich  mich  rehte  kan  verstau,  noch  minner  da  ver- 
nommen hanwaniu  der  rüscheuden  mUlo.  (Fretber/< 
Tristan.)    (Zinyerle,  f..1.;    (S.  MQhlc.) 

♦7  Seine  Harfe  an  die  Zweige  hängen.  —  P\  m.  ü 

IIolL:  Hij  hangt  de  harp  aan  de  wilgen.  (Ilarrrbo/tf  . 
I.  286.; 


361 


Harfenspiel — Harm 


Harmonie  —  Harnisch 


362 


HarfbnspleL 

Bei  Harfenspiel  und  Saitenklaiig  wii-d  traurigen 

Herzen  viel  weniger  bang.  —  lliüippi ,  1 ,  2bO. 
Lot.:  Minuentor  atrae   Carmine    cura«.     (Uoras.)     (PH- 

uppi,  1, 25a; 
Bvfenspleler. 

Wer  kein  Harfenspieler  werden  kann,  bleib'  ein 
Pfeifer  ( Trommelschläger ). 


1  Ein  junger  Harfner  braucht  viel  Saiten. 
HoU. :  JoDge  harpenaan  breken  veel  anaren.    (Harrehomi«. 
I,  286.; 
3  Es  ist  ein  schlechter  Harfner,  der  immer  auf 
derselben  Saite  spielt. 
Dan.:  En  oiid  karper  akraber  altid  paa  den  aamine  atreng. 
(Prvv.  da».,  274.; 

3  Kein  Harfner  spielt   vorm   Haus,    die  Weiber 
stecken  all  die  Köpfe  heraus. 
Harlff. 
•1    Dass  du  harig  werdest!  —  Frmrhhier'^,u\i. 
*2  Er  ist  so  harig  als  oin  Bär. 

HJ&rtns,  ■•  Horing. 
HArlein. 

1  Ein  Härlein  an  der  Feder  verdirbt  die  ganze 

Schrift 

UoU.:    Elk    haartjo   verhindert    een'    alechton    Bchrijvor. 
(Harnt.mtv'; ,  /.  384.) 

2  Ein  Härlein  macht  kein  Mückenwehr.  —  Uh- 

mann,  1(^.  3. 

3  Ein  Härlin  macht  kein  Sprengwedel.  —  Fischan. 

Hüitenkli. 

4  Es  ist  kein  Härlein  so  klein,  es  hat  sein  Schat- 

ten. —  hth,  II,  268.  Lvhmmn,  261,  4;  Winckhr,  JX,  ». 

5  Es  ist  nit  ein  häerlin  vberbliben,  das  einem  in 

einem  aug  wee  thct.  —  Fronck,  ll^ai^. 

6  So  viel  Härle,  so  viel  böse  Jährle.   (Koburg.)  — 

Firmcniih,  II,  173. 
So  sagt  man  im  Kobnrgiacheu ,  wenn  am  6.  Jannar 

der  Rocken  nicht  abgeaponnen  iat. 
•7  Beim  Härlein« 
♦8  Einem  nicht  oin  härlein  krümmen.  —   Mtuhcaiw, 

IhtstüU,  411*. 

*9  Eshengt  an  eynem  härlin.  —  Fmnck,  ll,  59'';  Tap- 

l,ius.  64''. 
tat.:   De  Pilo   peudet.     (Binder  11,   716,«    Toppiui^  «4=»; 
rhilippi.  I.  l\h.) 

•10  Mit  eim  härlin  zöh  man  jn  darzo.  —  Franck.  l,  84**. 

.•?tfc.i«t/,  im'';  .>'nil<?r,  806. 
Karlem,  a.  Zngohen. 
Hlrllnff. 

Der  die  Häriinge  gegessen,  dem  werden  billig 

die  Zähne  stumpf.  —  t/Vd/ ,  299 ,  104. 
Barke. 

1  Die  Harke  hat  sich  zum  Stiele  gefunden. 

2  Keine  Harke  harkt  von  selbst. 

3  Was  nützt  eine  Harke  ohne  Stiel! 

•4  Er  kennt  die  Harke   nicht.     (IMal)  —  Schüue, 

II.  104. 

So  «agt  mau  in  liolsteio  von  jemand,  der  aich  im  Va- 
terlande  fremd  zu  aein  geberdet.  Folgende  Anekdote 
gab  dazu  Anlaaa.  Der  Hohn  einea  Uauem  war  eine 
Zeit  lang  in  der  Fremde  gewesen.  Bei  seiner  Zurück« 
knnf t  gab  er  sich  das  Anselicn ,  niohta  mehr  im  viter» 
hcbou  Kauao  zu  kennen.  „Was  ist  das?"  fragte  er.  „Je", 
tagte  der  Vator,  „kennst  du  das  Werkzeug  nicht  mehr?" 
Kurz  darauf  trat  derselbe  in  die  Eiaennpitzen  deraclben 
so,  das  ihm  der  Stiel  an  die  Naao  schlag.  „I  du  rer- 
fljkte  Hark",  achrie  er  unwillig.  „Kennst  da  ae  nu?" 
sagte  der  Vater.  Heitdem  wird  die  Redensart  oft  auf 
junge,  sich  frcmil  im  eigenen  TIanse  stellende  Laffcn 
»□gewandt. 

*b  Ich  will  ihm  zeigen,  was  eine  Harke  ist. 

,.Um  der  Concurrenz  zu  zeigen,  was  eine  Harke  ist, 
spiele  ich  während  dieses  Markts  meinen  letzten  Trumpf 
aus."    (S:hl€*iict.«  ProvinziaMälter ,  1S65,  S.  n.) 
HjU.  :  Mcn  zal  hem  wcl  leeren ,  vat  eene  hark  is.    (Harre- 

•6  Ich  will  ihm  zeigen,  wie  die  Harke  im  Stiele 
sitzt. 

Hoii.:   Men    moet   zien,    hoe   de    hark   in    den   atccl   zit. 

Barm. 

1  Alln-'i^nul   kunit   Harm   in  de  \Vull.     jV/vM."  — 
.<•..:...  IV.  Vi^. 

\\'*  tf.-ichomc  LaTim  hok  mint  wieder  Wolle;  auf 
Mfn«v]:«":i  Atiirewauilt. 


2  Der  Harm  ist  ein  Bot,  der  gern  leugt.  —  Wrn, 

//,92. 

3  Harm  (Hermelin)  ist  blank  und  hat  doch  schwar- 

zen Zagel.  —  Eisdein,  262. 

4  Stiller  Harm  lähmt  den  Arm. 

hat.:  Diflicilfl  est  tocere  cum  doleas.    (Philippi,  I,  iig.; 
Harmonie. 

1  Es  ist  eine  schöne  Harmonie,  wenn  hertz  vnd 

mund  zusammen  stimmen.  —  Uhmtnin,  ui,  84. 

2  Harmonie  macht  Müh*. 

Dan.:  Noar  den  sammenatcmming  i  vort  llv  er  foratyrret, 
maao  man  lasnge  lavo  derpaa,  inden  den  kommer,  ti! 
rette  igien.    (Pruv.  dan.,  1&7.) 

*3  Harmonie  im  Schmettern  einer  Trompete  suchen. 

Engl.:  Scek  hannony  in  tho  notes  of  a  trampet. 
Harmoniren. 

•Sie  harmoniren  wie  Adler  und  Fledermäuse. 
Hamen. 

Hanio  klar  und  zeige  dem   Doctor  die  Feiiren. 

(S.  Feige  1».)  ** 

/(..•  (Piacia  ohiaro,  e  tk  le  fiche  al  medico.  (Pazsaglicu 
217,  U.) 

Harnisch. 

1  Auch  wenn  man  Harnisch  sieht  hertragen ,  soll 

man  am  frid  noch  nicht  verzagen.  —  Aus  Lud 

tttmmuneti  procerh.  in  Nopitsch,  205,  u.  .Anzeif/er  für  Kunde 

der  dfHtsiheti  Vorzeit.  1854,  Sp.  270. 
IlvlL:  Onder  den  helmdach  vaert  raen  door  loghc.    (Fal- 

IfrtUrben,  .S79.; 
Lat.:  Impoaitia  galeia  tractantnr  foedora  paci«.    (Ameiijer 

für  Äund«  der  deutichtn   Vorztit.  1854,  Sp.  270.; 

2  Der  Harnisch    ist  gut,  wer  jhn  weiss  zu  brau- 

chen. —   /Mwt'IiT,  444;    Ik'tri.  Il,9i;  ÄJmrocJt,  4846; 
A'Jrt«? ,  2618. 
Frt. :  narnoia  no  vaut  rien  a'il  n'eat  deffendu.    (Lerottx^ 
II.  121.; 

3  Der  Harnisch  macht  den  Kitter  nicht. 

4  Der  Harnisch  muss  nach  dem  Manne  und  der 

Rücken  nach  dem  Packet  sein. 

5  Der  zuerst  den  Harnisch  anthnt,  der  würd  für 

den  stercksten  gehalten.  —  /.eAman«,  442, 103. 
G  Ein  Harnisch  ist  leichter  an-  als  ausgezogen. 

Dan.:    Hamisk   er  ikke  aaa  anart   afklsdt  aom    iklasdt. 

(Prot,  dun.,  274.; 
Lat.:  Omnc  bellum  aumitnr  facile,  ccterum  aegerrime  de- 

sinit.     (Salluif.)    ( Philipp  i.  II,  65.; 

7  Ein  Harnisch  zieht  den   Blitz  mehr  an  als  ein 

Kittel. 

8  Einen  in  Harnisch  bringen  ist  leichter,  als  wie- 

der heraus.    —    Körtr,  2619. 

9  Es  hilfd  kein  hämisch  für  den  galgen.  —  //«- 

ni*cb.  1387,  27. 

10  Es  ist  besser  einer  inn  harnasch  zu  bringen, 

dann  draUSS.  —  Franck,  I,  82**;  Lehmann,  II.  128, 147. 

11  Es  soll  einer  den  Harnisch  nicht  ablegen,  ehe 

er  ^ewnunen  hat.  —  l^tri.  II.  297;  lienixch,  1609,  67. 

12  Harnisch,  Buch  und  Weiber  müssen  im  Gange 

bleiben.  —  Kürte, ^^n. 
Sie  werden  sonat  roatig,  atanbig,  liederlich. 

13  Harnisch  dient  nicht  vor  die  Kalt,  Beltz  den 

Schuss  nicht  auffhelt.  —  Gruter,  III,  48;  Lehmann, 
II.'2G3,  10. 
Alles  wirkt  wohlthfttig,  wenn  ea  au  seinem  Platze  ist. 

14  Harnisch,   Frauen  und  Buch  bedürfen  täglich 

A'^ersuch. 
lö  Harnisch  kau  man  nicht  so  bald   auss   als  an- 
ziehen. —  Li./tmufm ,  443 ,  111. 

16  Harnisch  vnd  Bücher  sol  man  offt  gebrauchen. 

—   pL'tri.  II.  371. 

17  Kein  Harnisch  schützt  wider  den  Tod.  —  sun- 

rock.  4347;  Ai>r/t',  2616;  lirmu,  I,  1133. 

18  Sieder  das  han  Harnisch  getragen  die  Tlaftcn, 

ist  Vnfried    in   allen   Landen   <resohailv>n.   — 

IH.-Ier.  IL 

19  Wer  den  Harnisch  angelegt,  der  sol  sich  nicht 

rühmen,    als  der  jhn  hat  abjrclegt.  —  Vetn. 

II.  «Hl;  1  AV>M.  iO,  11. 

20  Wer    den    Harnisch    auf    den    Rücken    hängt, 

fürchtet  d?n  Feind  und  will  lauften.  —  Lth- 
n\aun.  11.  M,  .'). 


363 


Hai'pune — Harren 


Harrn— Hart  (Ai^j.) 


364 


21  Wer  einen  strohernen  Harnisch  gegen  Hauen 

und  Stechen  anlegt,  mit  dem  steht's  übel. 

Dagegen  soll,  wie  die  Bässen  behaupten,  ein  golde- 
ner um  so  besser  schützen,  durch  den  kein  Pfeil  drin- 
gen soll.    (Altmann  VI,  481.; 

22  Wer  in  Harnisch  kommt,  verliert  (hat  Unrecht). 

Lat.:    Alteroator   bonus    ritio  iracundiae    oareat.     (Phi- 
lippi,  r,  22.; 

23  Wessen  Harnisch  von  Spinnweben  ist,  der  darf 

das  Maul  nicht  zu  voll  nehmen. 
24k  Wo  kein  Harnisch  ist,  da  ist  auch  kein  Hitter. 

—   Graf,  32,  56. 
Holt.:  Waar  geen  hamas  is,  daar  is  geen  ridder.    (Harrt- 

bomee,  l.  286.; 

*25  Den  Harnisch  anlegen. 

HoU.:  HiJ  trekt  het  hamas  aan.    (Harrebomee,  /,  265.; 
•26  Der  mag  harnasch  Icyden. 

Wol  um  auszudrucken,  dass  Jemand  irgendetwas 
(Widerwärtiges)  gewohnt  ist.  Hauer  (M*)  gebraaoht 
die  Bedensart  zur  Verdeutschung  des  lateinischen 
Sprichworts:  Incns  maxima  non  metuit  strepitna. 
•27  Einem  den  Harnisch  fegen.  —  Murner,  Sb..  u. 
•28  Einen  in  Harnisch  bringen  (jagen).  —  Mayer, 
II,  217;  Brown,  /,  1134;  Lohrengel.  11,  385. 

Ihn  zornig  machen,  in  Kampfrerfassung  setzen.   Von 
den  Bittern  entlehnt. 
Frz.:  On  l*a  fait  sortir  des  gonds. 
Uoll.:  lemandin  het  hamas  jagen.    fHarrebomie,  1,  286.; 

*29  Er  ist  bald  im  harnasch  (Harnisch).  —  Franck, 
II,  72;  Ta^ins,  86";  Egeiwlff.  65^;  Eitelein,  282. 

Franck  gebraucht  die  Bedensart  fOr  die  lateinische: 
In  fermento  iacere;  wofttr  er  auch  noch  folgende  ver- 
wandte beifügt :  Er  fert  leicht  daher,  wie  ein  zerbrochen 
Schiff.  Er  ist  ein  wenig  zu  heyss  gebadt.  Er  keilt 
wie  ein  dürr  doraheck.  Der  dreck  llgt  jhm  nahend  bei 
dem  hertzen.  Er  hat  den  pifpflg.  Und  zwar  von  dem, 
„der  leicht  sendt  vnnd  zu  bewegen  ist  inn  som". 
Xa^:  In  fermento  jacet.  (Plautut.)  (Binder  II,  U^;  8u- 
tor,  87;  Kgeno\ff,  65'>.; 

•30  Er  ist  bald  in  Harnisch  geschloffen,  man  hat 
jm  die  Zornader  troffen.  —  Eyering,  i,  isi ;  //,  218. 
♦31  Er  reucht  vom  Harnisch.  —  Schottei,  in6". 
Harpone. 

l  Mit  einer  silbernen  Harpune  trifft  man  die  fet- 
teste Robbe,  und  mit  einer  goldenen  den  fei- 
stesten Waliisch. 
•2  Einem  die  Harpune  in  den  Leib  jagen. 

Holt.:  Hij  jaagt  hem  den  harpoen  in  het  UJf.     (Marr»' 
bomee,  /,  286.; 
Harre. 

•Es  kommt  in  die  lange  Harre. 
Harre. 
•1  Er  het  e-n-i  in  der  Harre.    (Soioihum.)  —  Schild, 

83,398. 

Hat  ihn  in  der  Schlinge;  soviel  wie  jemand  plagen. 
Von  dem  altsohweizerischen  Hären  für  Haarschleife 
■um  Fangen  der  Vögel. 

•2  Er  lauft   em   i  d'  Harre.    (Sohthum.)  —  Schild, 

84,  310. 

•3  In  die  Harre  laufen.  —  Sialder,  ii,  22. 
Einem  geradezu  begegnen. 
Harren. 

1  Besser  angenehm  harren  als  halsbrechcnd  karren. 
Soll:  Beter  een  goed  verbeid  dan  kwaade  haastigheid. 

(Harrebomee,  I,  272.; 

2  Du  musst  lang  harren,  biss  dir  eine  gebratne 

Taube  ins  Maul  fliehe.  —  Glaser ,  Gerindteuffvl ,  im 
TheiUrum  Diabolorum,  236*. 

3  Es  ist  zu  lange  geharrt,  wenn  einem  das  Dach 

über  dem  Kopfe  zusammenbrennt.  —  Saiier,  279. 

4  Es  muss  einer  lange  harren,  ehe  ihm  ein  ge- 

braten Huhn  ins  Maul  fliegt.  —  Petri,  ll.ioo; 
llenitch ,  481 ,  3. 

b  Harr,  hast  das  glück,  es  wechset  dir  noch  wol 
ein  kropff  oder  hofer.  —  Franck,  /,  so**;  lieniech, 
1163,  11. 

6  Harr  ist  dem  Hungrigen  ein  hartes  Wort.  — 

Simrock,  43i9. 

7  Harr*  ist  des  Zornes  Gegengift.  —  Körte,  2621; 

Simrock ,  12152. 

8  Harr  ist  des  zoms  artzeney.  —  Grvter,  l,i,i:  Pein, 

II,  371 ;  SchoUel,  1144*;  Körte,  7153 ;  Körte  *,  8948;  Sim- 
rock.  4348;  Sauer.  174. 


9  Harre,  bis  dir  ein  gebraten  Huhn  ins  Maid 
fliegt.  —  üeutAer,  257;  Lttiher's  Tisdtr.,  BS^:  Henisek. 
481,  6;  Petri,  IIl,  6. 

Luther  von  denen,  die  Gott  versuchen  and  aiebto 
thun  wollen,  und  meinen,  Oott  solle  ihnen  geb«a  nnd 
thun ,  was  sie  begehren  ohne  Arbeit  und  Fleiai. 

10  Harren  bringt  Yerdruss,  der  Hungrige   essen 

muss.  —  Eyering,  lU,  7. 

11  Harren  ist  für  vil  vnglück  gut.  —  Franck,  1,90^; 

Lehmann,  II.  161»  4:  Körte,  2623. 

12  Harren  ist  gut  für  gefar.  —  Franck,  /,  «7  •» ;  Körte,  Mit. 

Die  Bussen:  Harren  bringt  nicht  immer  Ottwian. 
(Attmann  VI,  423.; 

13  Harren   ist  langweilig,   macht  aber  weise.  — 

Franck,  I,  70*';  Lehmann,  U,  161,  5;  SimroA,  43S2. 
Fr».:  U  ennuie  h  qni  attend. 
It.:  Aspettare  e  non  venire,  stare  in  letto  e  non  dormire; 

servire,  e  non  gradire,  sono  tri  cose  da  morire. 
Ung.:TSeiii6%  £nek  a'  v&rfts. 

14  Harren,  sehn  und  schweigen  verhütet  mnTirhy^ 

Krieg.  —  Simrock,  9356. 

15  Harren  thut  wehe,  bringt  aber  Weisheit.  — 

Petri .  U,  871. 

16  Harren  vnnd  gedultig  seyn  macht  Weh  vnnd 

(die  grössten)  Schmertzen  klein.  —  Lehmann. 
II,26i.  14;  Gnaer,UI,4i. 

17  Lang  harren  ist  nicht  queit  geben.  —  Petri,  u,  4ii. 

18  Man  soll   nicht  harren  auf  einen  Karren.  — 

Pistor. ,  V,  85. 

19  Mit  Harren  und  Hoffen  hat's  mancher  getroffen. 

—  Simrock,  4350;  Körte,  8624;  Braun,  /,  1136;  Sey- 
bald,  680. 
*20  Er  harrt  auf  heiteres  Wetter  wie  der  Kranich. 

(LH.) 
*21  Ue  kann  et  bi  mi  wol  harren  ^  —  EichKold,  la. 
*)  Aushalten.     He    kann   't   wol   harren  =i  er  kann 
wol  zurechtkommen.    Du  kannst  den  Wehl  nioh  har- 
ren=du  kannst  die  guten  Tage  nicht  ertragen.    (Ri- 
chey,  89.; 
Harm. 

Harrn  geben  (erhalten). 

In  ämton  das  Miethgeld,  das  Drangeld  für  Dienst- 
boten.   (Vgl.  Ueber/elder.) 
Harste. 

*Du  bist  von  Haste  im  hörst  tau  Lengel&ren  te 

llÜS.  —  Schambach .  II,  688. 

Du  bist  von  Harste  (Pfarrdorf  unweit  O0tting«n)  «ad 
gehörst  zu  Lengelem  (ein  anderes,  jenem  benachbartes 
Pfarrdorf).  Man  bedient  sich  der  Bedensart,  die  eis 
Wortspiel  mit  den  beiden  Ortsnamen  enthalt,  fegen 
den ,  der  eine  Sache  hastig  anfkngt ,  um  sie  daim  desto 
mehr  in  die  Länge  sn  ziehen. 

Hart  (Subst.). 

Wer  in  den  Hart  fährt,  den  soll  niemand  pfän- 
den. —  Graf.  116,  297. 

Das  Sprichwort  handelt  von  einer  Ausnahme  in  der 
Anwendung  des  Pfftndnngs recht s ,  das  Jedem  nutand, 
der  ein  rechtliches  Interesse  der  Kiohtbeschldigwif 
hatte.  Dies  galt  auch  von  der  Benutzung  derWal- 
düngen,  in  denen  nicht  Jedermann  Hola  holen  durfte. 
Kaen  einer  Bestimmung  der  Dinghofsrotel  au  Marlei 
durfte  aber  ausnahmsweise  derjenige,  so  in  den  •«Hart*', 
d.  i.  die  dem  Kloster  zugehörige  Waldung  fuhr,  er 
mochte  arm  oder  reich  sein,  ni<mt  gepflndet  werden. 
Mhd.:  Wer  in  den  hart  fert,  den  sol  nienuui  phendcn. 
(Urimm,   Weitth.,  I,  729.; 

Hart  (Adj.). 

1  Dat  holt  hart,  s&d'  de  Bück,  dör  süll  he  lam- 

men. (S.  Loch  und  Schwalbe.)  —  Goldeckmidt.  163; 
Frommann,  III,  428,  218;  Schütze.  Hl,  6;  Eidueald,ti»; 
Schambach,  II,  80. 

Drückt  das  Ausserste   Widerstreben  jemandes  aus, 

etwas  zu  thun,  was  ihm  sehr  schwer  aoikommt  oder 

ganz  uzunöglich  ist. 

Dan.:  Hart  er  uf0d  best  at  binde  ved  krybbe,  at  stfge 

vand  i  fod-steenen,  plukke  haar  af  loe.  (Prot.  dan..m.) 

2  Dat  was  hart,  säd*  de  Düwel ,  un  sehet  an'n  Am- 

boss.   —  Hocfer,  1035. 

3  Ed  äss  hart,  wun  et  gefriren  äss.  —  Schuster,  782; 

Hoefer,  70;  Hagen.  99,  18;  Eichwald,  228. 

Ironisch  als  Verspottung  gegen  solche  Leute,  die 
immer  aber  ihr  hartes  Schicksal  klagen. 

4  Es  ist  hart,  ein  Besseres  riechen  und  ein  Schlech- 

teres kriegen.  —  Simrock.  911. 

5  Es  kommt  hart,  dess  ich  wart. 


365 


jHart  (Adj.) 


Harten —Harz  (das) 


366 


10 

11 

12 
13 

u 

15 
16 

17 


'2Z 

24 

••25 
•26 
••27 

••28 
•29 


Es  kompt  einem  hart,  dass  er  nich  wart.  — 

Petri,  7/,38a. 

Hart  gegen  (wider)  hart  —  Lehmann»  SM.  9;  Her- 

berger,  1,  161;  Fischer,  Ptalter,  880 *>. 
Lat. :  Tu  contra  andentior  ito.    (Lehmann,  384,  9.) 
Hart  geffen  hart,  auf  einen  harten  Knorren  eine 

scharte  Axt. 
Dm».:  Det  er  hart  mod  hart,  en  hvas  0xe  mod  en  haard 

knait.    (Pro9.  dan.,  274.; 
Hart  gegen  hart  nimmer  gat  ward.  —  Gruter, 

///.  48;  Lehmann,  100 ,  54  u.  894,  8 ;  Lehmann,  II,  363, 19; 

Sutor.  178;   Eudein,  382;  Körte, 2e»i;  Lohrengel,  363; 

Simrock,  4353. 
Engl.:  Hard  with  hard  makes  not  the  stone  wall.    (Goal, 

1808.; 
BoU.:  Die  eone  feile  bijl  tot  harde  kwatten  brengt,  zal 

die  breken ,  en  zijne  handen  kwetschen.    (Harrebomee, 

I.  57.; 

It.:  Oaro  eon  daro  non  feoemai  baon  mnro.  (Eiselein,  282; 

Gaul,  18<X«i.; 
Lot.:  Durum  dumm  deitmit.  (Gaal,  1SU8.;— Testa  colli- 

ditur  testae.    (Binder  I,  1742;    //,  3321;   Eranm.,  93(5; 

Tappiut,  94^;   Sutor,  178;  Uantely,  2l9;  Seybold,  608; 

Philippi,  II,  218.) 

Hart  gegen  hart,  säd*  de  Bück,  da  stött  he 
mit'n  Kopp  gegen  de  Hoawerkist.  —  Hoefer,  69 ; 
Schüler,  HI.  9« 

Wenn  jemand  mit  dem  Kopfe  durch  die  Wand  ren- 
nen wUl. 

Hart  gegen  hart,  säd^  de  Düwel,  un  settH  'n 
Nors  an'n  Sten.  —  Hoefer,  i034. 

E[art  gegen  Hart,  sagte  der  Schulmeister,  einen 
frischen  Hasel  auf  einen  faulen  Rücken. 

DUM.:  Der  vil  hart  mod  hart,  en  feg  kiep  paa  en  tredik 
r7g.     (Pru9.  dan. ,  274.; 

Hart  gegen  hart,  sagte  der  Teufel,  da  scheyss 
er  gegen  eyn  donnerwetter.  —  Tapjnus,  94''; 
Henitch,  727,  42;  Hoefer,  1033;  Simrock,  4354. 

Dan,:  Hart  mod  hart,  sagde  Fandon,  han  vendte  mmpen 
mod  dorden.    (Prot,  dan.f  274.) 

Hart  lest  sich  ohn  hart  leicht  zwingen.  —  Petri, 

II.  371. 

Hart  macht  wieder  hart.  —  i\!tri ,  ii ,  zn. 
Hart  und  hart  kommt  oft  zusammen. 

Böhm.:  Tvrdä  zavildmu  bratr.    (Örlakotsky,  87.; 

Hart  und  hart  machen  keine  gute  Mauer.  — 

Winckler,  XX.  7. 
Daher    bringt  man    weiche   Stoffe   als   Bindemittel 

xwischen  die  harten  Steine,   es  sei   Kalk   und  Lehm, 

oder  Thon  und  Moos. 
It,:  Duro   con  dnro  non  fece  mai   buon   muro.     (Bohn 

I.  9.5.; 
^ort,:  Duro  com  curo  nio  hax  bom  muro.    (Bohn  I,  276.; 
Hart  verdient  Geld  geht  zäh  heraus. 
Hart  wider  hart,  sagt  jener,  schiss  wider  ein 

Amboss.  —  LateniUirf  II,  17. 
Hortte   wieder   hortte.  —  Hobiiuon ,  95 ;  Frommann, 

III.  244,  78;  Gomolcke,  423  ii.  1173;  KeUer,  142  ^ 

Wem's  hart  geht,  der  darff  umb  Wort  nit  sor- 
gen. —  Sutor,  124. 

Lat.:  Nemo  tarn  infans  est,  quem  non  dolor  faciat  elo- 
quentem.   (Philippi,  II,  17.; 

Wer  hart  gegen  andere  ist,  ist  auch  hart  gegen 

sich  selbst. 
It.:  Chi  6  cattivo  a  suoi  k  pessimo  a  se  stesso.    (Pax- 

:a}fiia,  50,  1.) 

Zu  hart  bringt  selten  Freundschaft. 
Zu  hart  ist  nichts  besser  als  Wart. 

Geduld. 

Dat  ging  hart  gegen  hart.  — -  Schfiize,  II,  106. 

Es  wurde  mit  dem  Streit  Ernst,  es  kam  xu  Schlägen. 

Dz  kömbt  jm  als  hart  an  als  glider  abschnei- 
den. —  Ilimmclstraxs,  CVI,  2^*. 
Er  ist  hart  vorm  A(r)8ch  wie  ein  Affe.    (Rot- 

tt  utwy.J 
Vom  Hartherzigen. 

Er  ist  härter  als  Stein. 

Lat.:  Mens  immota  manet,  lacrvmae  volvnntur  inanes. 
(rir'j,l.j    (Binder  1,  978;  //,  1841;  Sci/lold,  303.) 

Hart  sein  wie  ein  Kieselstein. 

lu  eicer  Gegend  Afrikas  hat  man  das  Sprichwort: 
Ha:t  wie  da«  Herz  eines  Httrräri.  Härrilr,  eine  in 
Osiafrika  gelegene  erst  in  neuern  Zeiten  besuchte 
Stadt,  deren  Einwohner  einen  eigenen  Mensehenschlag 
bilden  und  «ine  eigene  Sprache  haben.  Die  männ- 
lichen Bewohner  werden  als  hacslich  und  roh  geschil- 


dert. Die  in  der  Nähe  wohnenden  Somali  sagen:  Die 
Stadt  sei  ein  Paradies,  in  dem  Esel  wohnen.  (Vgl.  j^. 
Andree,  Fortehungtreiten  in  Arabien  und  0$tc^rika, 
Leipzig  1860,  Bd.  1.  Abth.  2.) 

BoU.:  HiJ  is  zoe  wrad  als  de  beul  van  Haarlem.  (Harre- 
bomee, I,  270.; 

Lat.:  Mens  immota  manet,  lacrjmae  volruntar  inanea. 
(Virgil.)     (PhÜippi,  I,  247.) 

•30  So  harde  as  en  Knuaken.  (Grafschaft  Mark.)  — 
Frommann,  V,  60,  79. 

•31  So  harde  as  en  Stein.  (Grafschaft  Mark.)  —  From- 
mann, V,  60,  79. 

•32  So  hart  äs  Holt.    (Büren.) 
•33  So  hart  äs  Jysem.    (Binai.) 
Harten. 

Harten^  is  ken  Swarten.     (ihut.) 

')  Im  Kartenspiel  fUr  Coeur.  —  Both ,  nicht  sohwarc 
ist  Trumpf. 
Harter. 

Man  kann  mehr  vom  Harten  als  vom  Nacken- 
den bringen.  —  Lehmann.  251,  20  u.  722,  17. 
Hartes. 

1  Ein  hartes  vertreibt  das  ander.  —  Petri ,  II ,  i96. 

2  Wer   das  Harte   nicht  haben   will,   muss  das 

Weiche  nicht  suchen. 

Von  denen,  die,  während  sie  nnmässig  nach  Vergutt- 
gen  haschen,  in  Beschwerden  und  Elend  gerathen. 
Hartfr&tsch. 

Wer  härtfrätsch  is,  segt  oll  König,  et  Eier- 
koken   lln'   Brot.     (Mecklenburg.)  —  Hoefer,  625; 
Schüler,  HI,  U^. 
Hartveeotten. 

*I>er  ist  hartgesotten  wie  ein  Krebs.    (Nürtingen.) 
Hartlelblff. 

1  Hartliwig  int  Betalen  wesn.  —  Eichwald,  128. 
*2  A  is  sunste  gor  hortleibig.  —  Robinson,  i9i. 

„'S  giebt  viel  loite,  die  suste  goar  hortlebig  seen 
und  sich  nich  gaame  übergaben;  ober  wenns  uf  de 
Schaandfleck  önkimmt,  sn  seense  fregebig  gnug."  (Kel- 
ler, 151».;  B      »B  -»       i 

Hartmond. 

Im  Hartmond  (Januar)  besser  ein  Wolf  auf  dem 
Mist  als  eine  Mücke.  (Sassau.)  —  Kchrein,  Vlll,  110. 
Hartn&oklsr- 
*1  Er  ist  hartnäckiger  wie  eine  Kröte  (s.  d.y. 

Was  er  einmal  will,  das  will  er;  er  hat  seinen  eige- 
nen Kopf. 
•  2  Hartnäckig  wie  ein  rother  Esel.  —  \Vur:bach  II,  91. 

Fleunj  de  Bellingen  erklärt  dies  so:  Hartnäckig  wie 
ein  unwissender  Cardinal,  der  sich  gewöhnlich  auf  seine 
Meinung  steift,  ohne  andern  Grund  als  den  seines  An- 
sehens, nicht  weil  seine  Ansicht  gerecht  und  vernünf- 
tig, sondern  weil  er  Cardinal  und  FOrst  der  Kirche  ist. 
Einen  Esel  nennt  man  ihn  dann,  weil  er  unwissend, 
und  einen  rothen  Esel,  weil  er  eine  rothe  Kapuze  und 
ein  rothes  Käppchen  trägt. 

Haztn&ckiffer. 

Der  hartneckig  bleibt  auff  seinem  Kopf  wie 
Rost  am  Eisen  (wie  der  Guckguck  bei  seinem 
gesang,  wie  der  Hund  beym  hincken,  der 
Mohr  bey  der  schwartz  färb ,  wie  jener  Baur- 
knecht  bey  seinem  blehe).  —  Lehmann ,  %i ,  9. 

Harw. 

Ham  skal  me  Harw  üüb  Hüüs.   (Amrum.)  —  Haupt, 

VHI.  364,  227. 
Man  soll  mit  der  Egge  aufs  Haus. 
Han  (der). 

1  De  Harz  fret  alles  up.  —  Sclmmbach,  l,  20. 

Da  die  Bewohner  des  Oberharzes  aus  dem  umlie- 
genden platten  Lande  ihre  Zufuhren  erhalten  und  auf 
diese  Weise  dort  die  Lebensmittel  vertheuem,  aber  auch 
wieder  alles  annehmen  müssen,  was  auf  den  Markt 
kommt,  so  sagt  man  im  Grubenhagenschen :  Der  Harz 
frisBt  alles  auf.  Im  Harz  selber:  D*r  Harz  fHsst  alles 
wack.    (Lohrengel,  II,  172.; 

2  Wat  de  Harz  bruet,  mot  det  Land  ütsellen.  — 

Sck.imbach,  H.  699. 

Was  der  Harz  brauet,  muss  das  (Flach-)Land  ansaciiän- 
ken.  „Im  Harz  bilden  sich  schwere  Geivltter,  die  sich 
dann  entweder  über  dem  anstossenden  Flaclilande  ent- 
laden oder  dieses  doch  ihre  verheerenden  Folgen  schwer 
fühlen  lassen,  insofern  die  aus  dem  Gebirge  kommen- 
den Flüsse  hoch  anschwellen  und  Felder  und  Wiesen 
überschwemmen.  Die  Dünste,  welche  «ich  über  dem 
Harz  versammeln,  sind  also  das  Gebräu,  welches  das 
Flachland  verkaufen  muss." 
Hara  (das). 

1  Hartz  ist  gut  zu  Geygen.  —  Gruter,  HI,  48 ;  Lth- 
mam,  //.  2ö3.  14. 


367 


Harzer — Hase  i  Lcpas) 


Hase  (Lepufl) 


368 


3  Harz  auf  dem  Fiedelbogen.  —  l'nsjr.ifr-,  iiss. 
3  Nicht  jedes  tiarz,  das  aus  den  Bäumen  quillt, 
ist  (j\ii..i^u 
'■k  Er  hat  tlarz  im  H'^sen^ack.  —  i:-r.  n-^nneij,  t»»ui- 

Er  zahlt  a:cht  iora. 
"5    Es   hat  Harz.        [h>ilirn-...mt.r:KaH.j 

Die  Sacho  :iat  L:r<?  Schwierigkeit.  .Jn  Michigan  wird 
«9  Ha-^  hai)>eD.  ob  CasA  eiaen  Xachfnl;j«'r  erhalt.** 
:Lii-:\'--r.  Xeu3--irk  vom  j^.  Jan.  l?31.)  „Mit  der  Pacifi- 
"aci"  a  SoM^awi^-HoUteins  wird  es  Harx  haben."  (ürut- 
*■:'*•■  S  Viy  1,-tr.  Xeuy-irk  Tr,m  •?.  Dec.  IWO.J 
Harzer. 

i'if?  H'>arzer  meinet ,  dat  Flas  wösse  ui/a  Böä- 
men.   —   >i*ia.'nA./fh.  2". 

Um  die  i^ronse  l'nkemitntis  der  Oberharzer  is  allen. 

Diufcn  des  Aekerbanca   zu.  verspotten,  sagt   man  in 

T.rstehtrnd er  Welse  am  südlichen  Abhang«  oiesHarxes: 

.,Die  Harzer  meinen  der  Flachs  wachse  aaf  den  Banmta.** 

Harmkappe. 

*  Einem  die  Harzkippe  aufsetzen.  —  Eifeleim,  S3S|.- 

}!i:iu;i .  1 .  1137. 

Hischeti 

Nu  Häschen ',  nu  daoz.    filtfckU'^.urj.    —  Schiller, 
W.iK 

>j  In  aiecklenbnrt?  gesprochen:  iLi-schen.    Der  Sinn 
der  Bedensart  ist:  Hie  Rhodos,  hie  salta. 
Häacher. 

I  Der  Häacher  ist  gehascht  worden. 

JuU.:  Captor  captiis  est.     'Phiiippt.  I.  7-ji.j 

'2  Je  weniger  liü.'^cher.  desto  mehr  Galgen. 

,.Men<]  sbirri,  piü  forche*-  war  der  (rrandsatz,  nach 
welchem  (kardinal  Albernni  verfahr,  als  er  unter 
Clemens  XII.  im  Jahre  17^4  Letrat  ron  Bavenna  war, 
wo  er  streng  aaf  Eecht  und  Ordnong  hielt  and  den  Mo- 
dern die  Jreidtatt  in  den  Kirchen  nahm. 
Haae  (Lepos). 

1  Bai  (wer)  den  Hasen  fangen  well,  maut  den 

Rüen  (Hund)  wagen.  —  ivoeau: 

2  Bai  wäsket  de  Hasen  un  de  Vösae  un  se  sitt 

doch  glatt,  sag  de  Frau,  da  lait  se  iäre  Bla- 
gen  ungerüstert  lopen.   (hcriohn.^  —  li«ffer,  si«; 

Wnette ,  62 ,  15. 

Wer  wftscht  Hasen  nnd  Füchse  und  sie  sind  doch 
glatt,  sagte  die  Frau,  und  da  liess  ai«  ihn  Buben  un- 
gewaschen laufen. 

3  Bann  me  Hase  ha  will,  so  muss  me'  Hondsfett 

'no    (hinan)     henk.     ()iwhxnqen.)   —   rro>nmditH. 
//.  414.  97. 

4  Behält  der  Hase  lange  sein  Sommerkleid,   so 

ist  die  Kälte  noch  weit  —  Bair.  nau$k.ilen>ier. 

5  Bo  (wo)  de  Hase  gehecket  is,  do  tieget  (zieht, 

Terlangt)  hei  gern  widder  hünne.  (naiiieck.;  — 
Firmenieh.  I,  925,  >. 
Frs. !  Le  liiTre  rerient  tonjours  k  son  gite.    (Böhm  I,  33,) 

6  De  Hase  löppet  keine  sieben  Johr,  hei  wed  doch 

endlich  schotten.    (SaneTiand.j 

7  De   Hase   un  de  Suäcl '  kuomet  like  frO '  an 

Maidag.     (Gutfttkafl  i/ark.)  —    }\'oe*te. 
>)  Schnecke.    '}  FrOh. 

8  Dem  Hasen  gehört  das  Feldlin,   der  Sau  aber 

nit  Berlin.  —  Suim,  «13. 

9  Dem  Hasen  ist  nicht  wohler,  als  wo  er  gewor- 

fen ist.  —  Simrock ,  4357, 

10  Dem  Hasen  muss  man  nicht  das  Fähnlein  an- 

vertrauen. —  EiMclein .  28J. 

11  Der  den  Hasen  fangt,  geneust  nichts  daron.  — 

Lehmann,  37,  7, 

12  Der  eine  fängt  (schiesst)  den  Hasen,  der  an- 

dere isst  den  Braten.  —  Simrork .  436O.  KArtr' .  ssss; 

ham,  I,  1145. 
Lat.:  Alter  occidit  aprot,  alter  puliamento  fruitur. 
UHff. :  Nem  ax£  •'  nTfil,  a'  ki  meg'löri,  hanem  a'  ki  nieg-«flxi. 

(Goal,  11»».; 

13  Der  Haas  hat  so  viel  Glieder  im  Arsch  als  im 

Rücken,  sagt  Markolf. 
liän.:  Haren  har  saa  mange  leed  i  rumpen  som  rjggen, 
sagde  Blarkolfus.    (Frot.  dan.,  273.; 

14  Der  Haas  vnnd  Hirsch  lauffen ,  wann  Hundt  hin- 

ter sie  kommen.   —  /.t/imann,  30S.  52. 

15  Der  Haass  ist  gerne,  da  er  geheckt  ist.  —  Gru- 

Ur,  111,11,    Ryering .  I .  i7l :   111 .  bll :    Minriki«-./.»; 
für  lleimchenj:  rrommann,  II,  410,  82. 
l*än. :  Haren  er  gieme  der  hau  er  ba«r«D.  (Prot,  dan. ,  373.; 


daar,    waar   Lij   geworp«n  it. 


n.J..  O«   hajM  ia  gaazne 

i'ff.iri-f'i-.-mt^.  f.  271.; 
Lat.:  Xescio.  qn»  natale  solom  dolcedine  cunctoa  dneit 

et   immemores    non  «inik  mm   ani.  —  Fatria«    fomu 

alieno  igni  Inenlentior.  —  Vnit  lepus  esse  loco  sempw, 

g«aeratU5  erat  luo. 

16  Der  Hase  bleibt  nicht  bei  der  Trommel. 

Lat.:   Apes   fu^t  fumus.     (Binder  II.   2üO;    fIVfrer,  Ap> 
pend.  S3.; 

17  Der  Hase   flieht    vorm  Wolf  und   der  Frosch 

vorm  Hasen. 
B-'^m.:   Zailc  utfki  pred  liikou,   a  siba  pfed    mmiteum. 

(C-'akoetkj.  IJ^.) 

18  Der  Hase  fängt  keinen  Löwen,   hätt'  er  auch 

ein  goldenes  Netz. 

19  Der  Hase  geht  im  Frühling  selbander  ins  Feld 

und  kommt  im  Herbst  selbfonüzehn  ins  Vor- 
holz wieder  als  Held.  —  Simrotk ,  436S :  Knrte,  Hau, 

Von  der  grossen  Vermehrung  der  Haien. 

20  Der  Hase  ist  dessen,  der  ihn  isst,  nicht  dessen, 

der  ihn  schieast. 

21  Der  Hase  ist  gut  zu  streiffen  bis  an  den  Kop£ 

—  Ptfn,  //,  w. 

22  Der  Hase  ist  klein,  a1)er  seine  Ohren  sind  gross. 

—  SchUihia,  2*9. 

23  I>er  Hase  ist  leichter  aufgeiagt  als  gefangen. 

24  Der  Hase    ist   sicher,    nach   dem   zehn  Jäger 

schiessen. 

25  Der  Hase  ist  wol  zu  streüfen,  weiFs  (somit)  es 

geringe  Leute  betrifft,  aber  wenns  an  Kopff 
gehet,  so  streiäe  jhn  der  Lacifer,  sagte  jener 
alte  Prediger.  —  Herbergtr,  11,  415. 

Leuten  in  niederer  Stellung  kann  man  wol  di«  Wahr- 
heit sagen;  aber  wehe  dem,  der  Hochgeatellte  und 
suchtige  damit  behelligt. 

26  Der  Hase  meint,  die  Bauern  pflanzen  den  Kohl 

für  ihn. 

Aehnlich  russisch  Alft/ianm   l'I,  434. 

27  Der  Hase  muss  nicht  mit  dem  Löwen  Trompf- 

aus  spielen. 
Der  Schwache  nicht  den  Starken  herausfordern. 

28  Der  Hase  springt  über  den  Adel.    fSchireiz.)  — 

KirMüfer,  74;  BnUui.  293.  irHrr/<ar/i  //,  169. 

Zur  Zeit  il515),  als  es  endlich  nach  Ij^em  Kaispft 
mit  dem  Adel  den  Bürgern  ron  Basel  gelang,  den  Sisg 
aber  die  hohe  Stube  su  erringen ,  nnd  die  Zttnft«  n 
ihren  ersten  Bürgermeister  Jakob  Mejer  anm 
erwählten,  enutand  das  obige  Sprichwort,  das 
Ereigniss  ein  Gedächtniss  setzt. 

29  Der  Hase  verändert  wol  das  Haar,  bleibt  aber 

furchtsam,  wie  er  war. 

30  Der  Hase  verräth  sein  Lager  selbst. 

31  Der  Hase  wird  leicht  vom  Blinden  au^ejagt 

und  schwer  vom  Sehenden  gefangen. 

32  Der  Hase  wohnt  in  kleinen  wie  in  grossen  Bü- 

schen. 

33  Der  Hass  wil  allzeit  wider,  da  er  geworfien  ist.  — 

Tappitu,  S4^;  Lehm.inn .  II.  63,118;  UlarUtr.  S,  14. 
BolL:  Die  hase  wil  altoos  weder  daer  hi  gfaeworpen  is. 

34  Der  Hos   vergässt  det  Fotereüser,    wun  e  de 

Fus^  sikt,     CSiri".nbünj.-*dchs.j  —  Schtuter,!». 

35  Der  Hosen  pipest,  wen  en  der  Hcangd  beisst 

oder  der  Jager  sehesst,  et  diit  wiih,  joai,  et 

diit   wiih.      (Sih.Uifbunj.J   —  Firmenich,  lU,  425,  15. 

36  Der  Hosen  uch  der  Zegun  —  dat   seiiy  zwin 

Halden.  —  Sclnuier,  132. 

37  Der  Hosen  uch  Zegun  hun  Curaschi,  wo  se  ne- 

mcste  säühn,  %-uer  dem  se  groalen.    (Schä*»- 

hur:). :    —   Firmeiiirh  .  ///.  425, 14. 

Hasen  und  Zigeuner  haben  Courage,  wenn  sie  nie- 
mand sehen,  Tor  dem  sie  sich  fürchten. 

38  Der  Hosen  wit  uäckest  e  Wulff.    (Schas»buTg.j  — 

rtrmentch,  IJI ,  435,  13;  Schu^Ur,  128. 
Der  Hase  wird  wie  ein  Wolf. 

39  Der  schuf  den  Hasen ,  der  schuf  auch  den  Rasen. 

Aehnlich  die  Bussen:  Oott  gedenkt  nicht  blos  an  de« 
Popen  Honig,  er  denkt  auch  an  der  Bienen  Wilder.  Qott 
gedenkt  auon  der  Gallwespen,  indem  er  an  die  Eichen 
gedenkt.  Die  Tataren :  Gott  gedenkt  an  die  Bösen  nnd 
den  Frühling  zur  selbigen  Stunde.  Die  Bulgaren:  Gott 
gedenkt  eher  an  die  Sümpfe  als  an  die  Frösche.  Die 
Finnen:  Wo  riel  Benthiere  kalben,  wuchert  das  Moos. 
fReimtberg  II,  6,  9.) 


m 


I 
I 


Hase  (Lepoe) 
Die  Hasen  fangt  man  Licht  mit  der  DrummeL 

Lfhinann  .  C9  ,  23, 

lK>vrei!  ma'  ön  Has'n  nent,  kirnt  a  g'rent*    fOfc«-- 

öifrfrcxck,)    —    tlnumqurWn ,  78, 

4S  Ein  gebraten«?r  Hase  lest  eich  auch  wol  aus 
einer  hältzen  Schüssel  e^een.  —  /VM. //.  IW: 
HfitUiK.  481.  i, 

4t  Shi  Hae«,  den  der  erste  Schnss  verfehlte,  ist 
Tor  dem  zweiten  nicht  sicher. 

A*hDll«h  rusaifich  AUmann   IT,  K>:i. 

44  Ein  Hase  läuft  leichter  bergnuf  als  bergab.  — 

Parvmiökon.  S033. 

AbraiMm  o  Sancla  Clara  macht  di«  Anvreodung  d»- 
▼OB,  ei  lei  Itiobter  In  tlen  Himmel  als  in  die  HoUo  ea 
komisea,  und  iofawerer  dorn  Teufel,  »U  GoU  eu  dieuea. 

45  Ein  Hase  läuft  vor  einem  ausgeßtopften  Fache- 

balg, 

46  Ein   Haae    wird   Tielen   bissigen    Hunden   zum 

Raobe.   —    iViriJ*niiifc.irt,  817. 

47  Ein   Has8  auff  grüner  Heid  zur  speise  ist  vn- 

bereit.    —    /V<n.  Il,  136.  Wt-nw/i,  »S4,  29. 

4&  Ein  kleiner  Haas«  lau^  geschwinder  al6  ein  KoL 

4d  Ein  lel)endig'er  Hase  springt  über  einen  (tritt 
einem)  todton  Löwen  (auf  den  Kopf). 

Hau.:  Ken  Laos  beipringt  ook  w«l  ectx'  l««uw,  »Li  LU  op 
*l  glj|>eii  ligt,     (ffi?rr«hovtef ,  I.  371 J 

^0  Einem  alten  Hasen  braucht  man  die  Erautfelder 
nicht  EU  zeigen. 

p.j.,.:      m*r*bo  ujice  n«tfeba  uclf  do  seit  chodit*.    (de- 
SlS.J 
.r.*bo  xDjaea  njetrjebti  waiii  do  katn  khodiid. 

6t  Einem  Hasen  braucht  man  das  Kohlfres^en  nicht 

zu  lehren.    —   Altmami  M.  a^s  u.  4»6. 

M  ^ner  jagt  den  Hasen  auf,  der  andere  fängt  ihn. 

„Offtejner  ejii  haaen  taget,  daa  doch  ojn  «sdor  fabot; 

flklao  boCrt  ejner  leu  foaeyt«n  aulTdai  gelQok,  das  doch 

•jrm  audcTD  trirt  xea  geichickt."     (IVerdea,  li.^ 

/«ön.  r  Dan  tna  jftacD,  den  andcii  »der  barca.    (BohH  /,  3^3.^ 

//..■  Uno  \tr%  l«  leprot  nn  altro  la  p{glla.    (Bohn  I,  ISO.j 

Ü  Einer  treibt  den  Haeen  aus  dem  Lager  und  der 
«ndere  schiesst  ihn. 
/!..  L^Qxi  lera  ia  lepre,  ed  na  «Itro  ipeito  U  pigli«.    fFo«» 
i«i^4i.  193.  I.j 

M  £in  ka  laicht  er  en  Uierd  Huoeen  häid^i ,  oals 
en  FrÄ.    (SifihmhUfg.-t'idn.)  —  scHvitua-,  avo*. 

^S  Erst  den  Hasen  fangen  und  dann  den  Pfeffer 
daran  thun.  —  Wuickirr,  xiv,  H. 

6(>  I'^        ^     laehr  Hasen  als  Jäger. 

57   !  nicht  alle  Hasen  lange  Ohren.  —  /V»n, 


Hase  (Lepns) 


370 


58  Es  heiastf  das«  kein  Has  den  andern  beisst.  — 

Ea  i«t  schwer,   den  Hasen  am  Kopff  2U  streuf- 
fen.   —   Fischer.  Ptaltfr ,  17  *=. 

^U  Jeder  trcwefSeeltorfffr  lol  nicht  allein  die  armen 
md  ocmeinen  Leute,  »oudem  auch  die  reichen  vnd. 
Her''-'"  i">— ■,  ,  straffen,  warnen.  Der  Ha«  lett  »icb  wol 
her  I  md  leibe  etTeuffent  aber  r«  iet  bAs ,  Jn 

belu  .  «treuffen."     (FijKhrr ,  F*ait*r,  801  "j 

E«  ist  nui*!  tiasen  fangen  mit  Trommeln. 

SM.:  H»t  ie  kwaad  huen  met  trommele  vanson.  (Harrt- 
j  «em/r.  /,  Sil.) 

K($l  Es  ist  um  dan  Hasen  geschehen,  wenn  er  die 
^P  Eisen  leckt. 

^         BUm.:  ZaJJc  Upky  Uit,    (Öttakotiky,  IJO.; 
FMn..'  Zajae  lapkl  Hie.    (ÖHakvttk^ ,  \^>) 

!     C8  Es  ift  nin  den  Hasen  geachehn ,  l&sst  er  sich 
H  im  Krante  sehn. 

^^  Ib  Aliyvitnleti  hat  man  dae  Sprfehwort:  E«  iet  for  den 

^^^B  BflSStt  caflhrlich ,  wenn  leine  Ohten  aber  dae  Teffeld 
^^^^B  M^BlWai  Imiii  „^et  (Sprichwort'^  beiaet  ei  AWnanH  11^ 
^^^^^p  MÜKWfitaidend.  dftdleMobanunedaner  bekanaüioh  eich 
^^^^m  da«  BAasnflelachea  entbaltett,  iadeni  der  Hase,  der 
^^^H  M*Bi|ntation  wegen,  Urnen  al»  unreines  Thici  erscheint. 
^^^H  Vlatlerioltt  (fthft  «f  von  dem  chrletLichen  Theüe  der  Be- 
^^r^  <KtllMrBat  Abgräiiaienft  her.'' 
^■Bd  Es  tat  tun  den  Hasen  geschehen,  wemi  er  zum 
^^w^  Pochse  fiüchtet. 

^^^^Bpo-n.     I>a  barm  kou  l  ttrid  med  ornen«    begierte  ban 
^^^H^soecur*  af  rcren.    (Frot.  rfun..  J)t4J 

li  £■  kaon  auch  ein  Hase  eisen  Leaen  mit  gol- 
Netien  fangen,  —  »»nrl/«-.  r//.  7s. 
SraionrOiTBB-LKXzxo«.    U. 


65  Es  meinet  mancher,  eg  habe  jii  ein  hase  ge- 
leckt, so  hat  jha  ein  Fuchss  beschmisaen.  — 

$6  Es  wrd  mancher  Hase  gejagt,  der  kein  Kraut 
abgefressen  haL 

Böhm.:  Ne  o  ikodu  xajloe  hanl.     (Cttahoeiky ,  SSO.; 
/»riiw..'Tfic  o  lakoJff  uJucm  ffonlf.    (Ö^UUcftvthj ,  SbO.} 

t>7  Et  Ca  fichwuer,  dem  Haas  et  höppete  verbßne« 

CGladbachJ  —  Timirrnfh . ///,  5|«,  «7. 

68  Gebraten  Hasen   fliehen   dir  nit  ins  maul.  — 

—  Franck,  /.  Sf". 
IfoU.:  Gebraden  haxe»  loopen  den  elapenden  utel  in  d«u 
mond.     (ttarre'joiiiPf .  J,  %'li.) 

G9  Gelahrte   Hasen   fahet    man   im   .Schulgarn.  — 

£M^t'in,4S3.  5»fnrot-Jt.  4363» 

70  Gelehrte    Hasen    bleiben    stet«    im    Schulgarn 

stecken.  —  Lehmann^  937,  S, 

71  Gelehrte  Hasen  fallen  stets  in  die  schulgam.  — 

Lehmann,  396,  56. 

72  Grosser  Has,   der  kleine  Has  kommt  Bcbneller 

wol  als  du  furbass.  -^  A'aM.  ^'(^hu/6I4ll( ,  h. 

73  Hase  und  Hirsch  laufen,  wenn  ein  Hund  hinter 

ihnen  ist. 

74  Hasen  darf  nicht  jeder  schieseen. 

75  Hasen  haben  das  Hers  in  der  Wade  (in  den 

Beinen ). 
7G  Hasen  haben  in  der  Wade  das  Herz  und  leiden 
oft  am  Zahnschmerz. 

Nimlicb  van  denSchmenen,  welohu  Ihnen  duroh  die 
Zahne  der  Hunde  verureaobt  worden. 
EoU. :  De  haien  etervon  ran  tandpljn.  (Barrthtim^f,  /.  S7l.> 

77  Hasen  mit  Pauken  fangen  ist  gross  Glück,  — 

A'ln,  tl,  371. 

78  Hasen  sind  ein  gut  Wild. 

Dan.:  Haren  oo  kramsfugleu  er  det  beite  rildt,    (Prot. 
rfaa..  »74.; 

7d  Hasen  und  Hunde  werden  nie  Freunde. 

80  Hasen  vnd  Huren  sind  böss  (schwer)  zu  zeh- 

men.  —  /Wr, .  //,  371 .  Küne,  S696. 
EqU.:  Haien  en  hoeren  vljn  kwaft4  t«  t«nine&.    (narr*- 
f.'omtf,  l,  27  I.J 

81  Hat  man  nur  den  Hasen,  die  Bratpfanne  findet 

sich  schon. 

Aebnlich  ru«sl»ch  Alf  mann   VI,  459. 

83  Hätte  der  Hase  auch  ein  weisses  Fell,  so  wÄr' 
er  noch  kein  Hermelin* 

Die  Bueaen  sagen:  Wenn  des  Hasen  Fell  im  Winter 
weist  wird,  so  ejiblt  er  eich  sa  den  Uenneliaan.  (AU- 
mamn   VI,  U7J 

83  Hätten  die  Hasen  ihre  Füsse   nicht,    es  g&be 

keinen  einzigen  mehr. 

60  gross  ist  ihrer  Feinde  Zahl.  „Ueoechea,  Hunde, 
Wolle,  Fachee,  Marder,  Iltis,  Kat;ten,  Luchse,  Adler, 
Uhu,  Etaben,  Krähen,  jeder  Habicht  den  wir  sehen, 
Elstern  selbst  nicht  m  vergessen  .alles ,  alles  will  ihn 
fressen.**  (Rottmdaaler ,  Aum  der  Heimat,  Leiptig  1864. 
Kr.  43,  8.  ÜB.) 

84  Is  de  Häs  im  Harwst  sir  fett,  früsst  dat  im 

Winter  Pepemöt.    (lUdma.j  —  lio^bH,  iis. 

85  Ist  der  Hase  auch  noch  so  schnell,  der  Wind- 

hund fasst  ihn  doch  beim  Fell. 

Span, :  Por  mucbo  que  corr«  La  liobre  mas  corre  ei  ffal^fo, 
pno»  Ia  prende.    (BcAn  I,  iilj 

86  Junger   Hasen    Blicke   stecken    oH    voll    alter 

Füchse  Tücke. 

87  Kleine  Hasen  haben  auch  Ohren.  —  Petn.  ii,  431. 

88  Man  f&ngt  die  Hasen  nicht  mit  der  Trommel. 

Frt, :  On  ne  prend  pse  le  U^rre  an  son  du  tambour.    (Bohn 

l,  42,-  Cakier,  H7}  Ltrmai.  I,  115.; 
MoU, :  Men  Taugt  ^««n  heenn  mot  troaunele.    fBohn  /,  333 . 

Harrebomie,  ttl,  Sil».) 

89  Man  findet  grosse  Ha«en  in  allen  Ständen.  — 

Sa**.  SchiUhlaft,  Xt\\  &. 

„Alle  Welt  ist  voller  Narrest,  man  Ü ade t  gross«  H»* 
•en  in  allen  Bünden;  «le  lassen  sich^s  offtmalen  mit 
den  Ohren  auch  xiemlloh  merken,  aber  aiomand  diiTff 
sie  TO'r  Hasen  schelten.'»    (Cotfr,  SSi^.j 

90  Man  isset  keinen  Ha^en,  man  bat  jhn  denn  ge- 

fangeUL  —   Lehmann .  403 .  33. 

91  Man  jagt  den  Hasen  leichter  auf^  als  man  ihn 

fangt.   —   AJ/m-ttin  V,  1S4. 

24 


371 


Hase  (Lepui) 


Hüse  (Lepos) 


372 


100 


101 


dS  Man  ja^  den  Uaien  xiicht  der  0!ir«D  (Loflel)« 
sondern  der  Keule  wegen» 

S<jU.  :  De  haaa  lijdt  vervolgiog  om  s^a  lakken  bomt«n. 

93  Man  kann   den  Haaen  lange  locken,   ehe   er 

kommt. 

94  Man  kann  einen  Hasen  eher  ertchleichen  ala 

erlaulen. 
d5  Man  kann  einen  Hasen  nicht  eher  essen  (bra« 
ten),  bis  man  ihn  gefangen  hat. 
ßäit.:   H&n    sder  el    baren  tat  mäii   bar   fandet   ham. 
CFrvv.  dam.,  06.) 

96  Man  kann  nich  weten,    ^i    de  Häs  löppt,  — 

,Sc/u/rcr.  tlK  i**. 
Man  kana  nicht  wiii«tt ,  wie  die  Sache  koimnt. 

97  Man  kann  nicht  Hase  und  Fuchs  zugleich  «ein, 

Lm.:  Xon  potea  Tbetidnn  aiaial  et  Oalatean  amare.  (Pki- 
tippi,  11,  AÜ,} 

98  Man  kann  nicht  Hasen  fangen  und  die  Hand 

im  Busen  tragen.  —  Siey^cr.  366. 

99  Man  möt  den  Hasen  slan,  wo  he  satt.  —  AAaier, 

m.  X^ :  hochdcultch  bei  Iktn,  U.  459. 

Man  1I11U8  keine  Gelegenheit  anbeoutvt  lataen.  OeO'- 
Doch,  halten  es  «jgentlicbe  Jüger  anter  ihrer  Ward«} 
daa  Tbier  zu  ipleaten,  wenn  et  im  Lager  litst,  ond  war> 
neu  davor  mit  dum  Zunif :  „ätick  den  Haaeo  dem  KA- 
len  nicb  anl"  Vgl.  darüber,  wie  aber  andere  tneckleo- 
bnrfer  Sprichwörter  nnd  epricbwörtliobe  BedenearteOf 
die  sich  auf  den  Hasen  bexieben,  Ober  die  nmndart- 
lichen  ^am«n  für  Hase ,  die  xDanniohfacbea  Zusämnien- 
setzungen  damit,  Ober  bciQgücben  Aberglanben ,  ge- 
setxiioho  JagdbestinuntuigcB,  besonders  aber  die  auf 
alle  diese  f  ankte  sieb  eretreoketide  liiteratur  den  iD« 
haUreioheu  Artikel  „Hase"  in  K.  Schiütr,  III,  1. 
Frs.:  II  faat  attendre  le  Udrro  aa  glte.    (CoKier,  946.; 

Man  muss  den  Hasen  anstecken,  weil  daa  Feuer 
brennt. 

Man  muss  den  Hasen  nicht  braten,  ehe  er  ge- 
fangen (geschossen)  ist. 

Die  Bussen  sagen  tou  Uatelhalm,  man  solle  es  niebl 
mpfeü ,  bevor  ee  erlegt  ist.     {AUmann   VI,  415  J 
Böhm.:  Zajio  o  lese,  a  on  roceü  stroaze.  (Öelakotiky ,  ^bh.) 
Lih:  Wow^ri  ant  ssakkAs,   o  jau  Josnna  droifi.     (C*la' 

ko»tk^.  iih.)  ^  ' 

Xroat.:  BaccnJ  pred   pecenkxun  dela.     {Ctlakoptki/ ,  2bi.) 
Poln.;  Ptao7  jOKcze  w  ieaie,  a  on  Joi  toienki  struze.    (St- 
lako9ikv ,  'Jib.) 

102  Man  muBs  den  Hasen  schlagen ,  wenn  er  sitzt 

—  Kürte,  2631. 

103  Man  muss  Haass  vnd  Fuchs  sein  können.  — 

Lehmann  ,  76 ,  19. 
Auf  beiden  Achseln  tragen^  mit  allen  Winden  segeln, 

104  Man  muss  nicht  Hase  nifen,  er  Hege  denn  im 

Netxe.   —   nium.  nit:  üücking.  365.  Einelein,  283. 
Kioht  Btt  frah  triotnpbiren  Übet  erwartet«  VortheÜe. 
/(. :  Non  dir  qiiattro ,  se  tu  uon  l'hai  ncl  saooo.    (Gttat,  S60.J 

105  Man  muss  nicht  zwei  Hüsen  zugleich  jagen. 

/r«. .-  II  De  fistit  pas  chasser,  conrir  deox  liövres  ft  la  fais. 

(Staria/itdel ,  2^.)  —  On  ne  court  paa  deax  liftrres  k  la 

fol».     (Cahitr,  *44.J 
Moll.:  Men  moet  geone  Iwee  bazen  to  gelijk  willen  Jagen. 

(Harrtbomte ,  I,  'iVi.) 

106  Man  muss  oft  den  Hasen  mit  der  Karre  fangen. 

Attob  tflrkisch   Cahitr ,  2657.     Es   ist   zuweilen   noth- 
wendig,  sehr  langsam  in  der  Erreichung   eines  Zweokg 
▼orsugenea  Odar  au  wunderlichen  Mitteln  au  greifen. 
li,:  Bisogna  alle  volte  pigliar  le  lepri  ool  carro.    (Patta- 
glia,  193,  20 

107  Man  wird  nit  vU  Hasen  jagen,  wenn  man  die 

Hund  muss  tragen.  —  Siuur,  7». 

108  Mancher  meint^  er  hab'  ein  Hasen  gefangen  ,  so 

ist*8  ein  Mauas.  —  Lehmann ,  9b9 ,  ÜK 

109  Men  sleit  den  Hasen  da  dod,  wo  he  lit  (liggt). 

—  Schumhach.  II.  309. 

Man  »ohlsgt  den   Hasen  da  todt,  wo  er  liegt.    Wo 
die  Uetegenbeit  sich  bietet  ^  muss  man  sie  benutien. 

110  Nenne  keinen  einen  Hasen,  du  habest  ihn  denn 

im  Sacke. 

111  Kicht  alle  Hasen  haben  lange  Ohren. 

112  Oft  springt  ein  Hase  da  auf,  wo  man  ihn  nicht 

BTlCllt. 
B«Am.-  Jindjr  asjto  t  toni  dilku  1«kI,  kd«  ce  ho  n«jm€Dä 

iUMi4s.    (Ö€tako9tiv,  264,) 
Boü.:  Daar  coen  *t  minst  verwaoht,  springt  de  hau  tut  do 

grachU   —   Onverwaoht  komt   de   haas   te  TüorBOhlja. 

(Borr«kom4(,  /,  371  a.  2T2;  Mohn  f.  3U2.J 
lt.:  Di  dofc  fflcno  si  pensa,  «i  Jer»  la  lepre.    (Bohn  J,  91.) 

—  Donde    menoa  so  piensa  ealta  la  liebre.   (BoAn  /,  2l4.) 


113  Büß  nit  hase,  er  lig  dann  im  netz.  —  TroMt 

//.  IS«**  r  E9*nolg,  SM*  .  Cntitr,  I.  63.  Latendorf  ü,  U; 
Priri,  U^  im   LeAimoMn,  ist.  1»;   SvAor,  tdt :   httm, 
I,  U42.  S^mrotk.  4359;  Körte,  MM;  Lohnmj*/,  /.  471, 
frt.:   Ne  comptez  Jamaie  qnatr«,  qa«  TOOS  D«  Im  ejes 

dans  le  sac.    (Mopch<ir<ttckt  400.> 
Lat,    Ante  rictoriain  enconüiuit  eanli.    f Beuter ,  l^fi*;  PM- 
Upfit.    I,  i4.> 

114  Sei  der  Hase  noch  so  schnell  ^  die  Kuh  koooit 

eben  auch  zur  Stell*. 

Holt.:  AI  is    het  haaaje   nog  coo  snel,  d«  koe   die   kost 
er  BTcn  wel.    (Harrfhumtt.  J,  'JllJ 

115  Selbst  ein  Hase  springt  auf  dem  todten  Löwen 

herum. 
ffoU..-  Ook  haien  trekkea  •an  Ismbqw  bij  den  baard.,  als m 
dood  is.    (Sohn  t,  13«.; 

116  Sieht  der  Hase  wie  ein  Pudel,  sucht  der  Keiler 

auf  das  Kudel ,  darfst  du  sicher  sein ,  das«  es 
frieret  Stein  und  Bein,  —  buxr.  UamkateHd^r. 

117  StreifFt  man  den  Hasen  an  schenckeln,  so  gebet» 

ziemlich  fort,  komt  man  au  Halss  vnd  Leib, 
so  ist  hinderung  da;  gehets  aber  an  den 
Kopfi*,  so  streiff  jhn  der  Teuflfel.  —  Petri,  IJ^  Hl. 

118  Traue  dem  Hasen  das  Fähnlein  nicht  an.  — 

Simrock.  43€S. 

119  Wann  de  Hase  im  Hiärweste  en   but«r  maten 

dicken  Pelz   hiät,   dann   giet   et  en  harden 

Winter.      (Grafgthafl  }fark.J  —    IVu^r.  5S.13. 

120  Wann  ein  Haass  den  Wolff  will  wecken,  so  moss 

er  sein  Balck  dran  strecken.  —  r.mur,  ///,>5, 
Lehmann,  II,  SSI,  91, 

121  We  de  Hasen  hebben  will,  de  xuot  de  Hunde 

wogen.      (Wettf.J   —   Bnebtl,  143. 

122  Wenn  der  Hase  auf  die  Stoppeln  kommt,  iat  er 

verloren. 

Wie  will  er  sich    vorm  Jtgor  verbergea,  sagen  tt* 
Bussen.    (AHhuihh   VI,  MS.) 

133  Wenn  der  Hase  aus   dem  Walde   iti,  ist  er 

schwer  zu  schlissen. 
124  Wenn  der  Hase  die  Häsin  küsst,  achtet  er  nicht 

des  Fuchses  List. 

Die  Büsten:  Wenn  der  Hase  mit  der  H&ein  knrswilll, 
vorgisat  er  des  J&gers.     (JttiHann  VI,  iU.) 

126  Wenn  der  Hase  in  Pfefl'er  kommt,  so  wird  er 
schwarz.  —  Sunrock .  visto. 

126  Wenn  der  Hase  in  Todesgefahr  ist,  springt  er 

auch  wol  über  einen  Löwen. 

127  Wenn  der  Hase  lange  genug  gelaufen  iat,  holt 

ihn  der  Windhund  ein. 

Spun. .-  A  la  longa  el  galgo  1  la  liebre  mata.    fB<fk* ,  1, 19i.) 

Vis  Wenn  der  Hase  längst  verzehrt,  wird  noch  sein 
B&lg  geehrt. 

Aehnlleh  rassisch  Attmann  Fl,  474. 

129  Wenn  der  Hase  läuft  über  den  Weg,  dann  ist 

Unglück    schon  auf  dem  Steg.  —  Bltun.  ITI. 

/"isfor.  ,  V.  71;  Simrock,  4372. 

„Wenn  einem  ein  Hase  vber  den  Weg  loafft,  das  Ist 
Vnglttck,  OS  wero  besser,  er  lieff  Jbm  in  die  Kache  ao 
den  Spiess.*'  (P*ui ,  11,  64a.j  „Wera  der  Hase  eine« 
furohtiaaen  Uedankens  über  den  Weg  lauft,  der  bat 
UnglQok  auf  demselben."  (W.  Menzel,  Streckvertt,  S7j 
Wenn  vor  Jemandem ,  besonders  vor  einem  BsJsaa- 
den,  ein  Hase  qner  über  den  Weg  liuft,  so  soll  ilua 
das  für  den  Ta«  und  für  die  Unternehmung,  die  er  las 
Sinne  bat,  fQr  die  Beite,  auf  derer  begriffen  ist,  Ud- 
glüok  bedeuten.  Der  Aberglaube  ist  alt.  äcbon  Im  Jahr« 
1389  verloroo  die  wider  die  Dithmaischen  kriegenden 
Grafen  rou  Holstein  eine  Soblaobt,  weil  ihrem  Kxiegs- 
hcor,  das  eben  gegen  die  Dithmaricbcn  zog,  ein  Hase 
entgegenlief,  wie  ein  alter  Sohriftateller  beriebt«t.  So 
gross  Ist  die  Macht  des  Abergtaubous,  durch  den  mehr 
als  eine  Soblaeht  gewonnen  und  verloren  worden  ist. 
tat.:  LopUB  apparens  infartucatain  facit  itcr.  (Sefb<A>it 
277  i  PhHippi,  /,  223;  Kfo6erg,  415.; 

130  Wenn  der  Hase  sein  Unglück  wüsste,  so  würde 

er  nicht  erschossen. 

131  Wenn  die  Hasen  dem  Lewen  predigen  wollen, 

so  gehets  ohne  Blutvergiessen  nicht  ab.  — 

Fiachet,  Pialter,  17*. 

132  Wenn  die  Hasen  den  Lewen  predigen  sollen, 

so  müssen  sie  Haar  lassen.  —  Petri,  ii,  443. 

133  Wenn  die  Hasen  Ehre  hätten,  sie  ständen  wie 

die  Löwen.   —  Jfnmetnvann ,  Münchhauxen  ^  lU ^  1x91 . 


i 


378 


Hase  (Lepus) 


Hase  (Lepus) 


374 


134 

125 
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1S7 

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140 
141 

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147 
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150 

151 
153 

153 


Wenn  die  Huea  oder  Sch&f  den  L&wen  Predi- 
gen rund  ne  ^m  wollen  machen,  so  gilte 
jbren  Beltz.  —  Lehmann,  ißi.  21. 

Wenn  ein  Elase  in  ein  Haua  hineinläuft ,  so  ist^B 

der  Teufel»  —  Üaumgarten ,  //.  ü. 

Wenn  es  dem  Hasen  za  wohl  ist,  verlasst  er 

das  Kohlfeld. 
Wenn  man  dem  Hasen   aach  einen  Fuchsbalg 

onxoge,  er  würde  keine  Krebse  fangen. 

Wie  tn&ti  «nfthlt,  dwe  ei  dDr  Fucht  tboa. 

Wenn  man  den  Uasen  fahet  im  Kraut,  so  büsst 

er  diifur  mit  seiner  Haut. 
Wenn  man  einen  Hasen  lobt  wie  den  Hirsch, 

so  Word  doch  der  Hass  kein  Hirsch.  —  Leh- 

matm,4t9.  13. 

Wenn  mV  vom  Has  schwätzt,  aitxt  er  in  de 

o&chste  Hecke,    f^mhgt/idi.ji 
W«r  auf  zwei  Hasen  zielt,  trifiPi  keinen.  —  Sprich' 

«rdrlffforicn.  itJT. 
Aneb   nuiUoh    AUmamn    VI,   407.    W«r   tu    vi«l    or- 

luMCta«tt  «Ul,  gflbt  leer  mu. 

Wer  da  schuf  den  Hasen,  der  schuf  auch  den 

Roven.  —   Gaa\ ,  d5d. 
Wer  den  Hasen  fangt,  der  hat  ihn. 

B^i.^  Di«  eon'  hmaa,  »«n*  ree  of  e«n  swijn  v^ogi,  ma%kt 

Wer  den  Hasen  in  den  Krautgarten  setzt,  um 
ihn  tu.  mästen,  verliert  Braten  und  Kohl.  ~ 
AttmofBi  I',  TS. 

Wer  einem  Hasen  nachjagt,  muss  eine  gute 
(wohlfeile)  Lunge  haben« 

AehnUcb  ruttiich  Altnanit   V,  &Q. 

Wer  einen  Hasen  im  Busen  trägt,  der  fliehe.  — 

Simrnck,  ijeft;  Ätfrt*.  J«38. 

Wer  Hasen  bannt  und  gemeine  Frauen  sähmt, 

der  hat  ein  wildes  Amt. 
Wer  na  twei  Haaen  löpt,  dei  doit  wier  nita,  as 

wenn  he  slöpt.  —  Schnm^ach ,  ll ,  u\, 
W*r  aseh  «w«l  EtMeo  Uaft,  thnt  w«tt«r  nicliU,  %\% 

wann  «r  «chiaft. 
Wer  weiss,  wo  der  Hase  läuft,  sagte  Hans,  und 

legte  sein  Garn  auf  dem  Dache  aus.  —  Sim- 

r»dk.  4ltl;  JCdrl*.  J6S3*^;  Hoefer,  209. 
Wer   wöschet  Hasen  un  Fösse,  un   sind  doch 

reine.   —   ScKambach^  /,  2H. 


entaohaldjgeo  »ich  die,  welche   lich  (einmal) 
ttiStil  gewAiobCD  bAbo&. 

Wer  «igleich  zween  Hasen  ja^t,  dem  entleufit 
oft  einer,  wo  sie  nicht  Seid  entlauffen.  — 
Mrt,  U,  TSS. 

Wer  rween  Hasen  zugleich  nachhetzt,  bekömpt 
gar  keinen  wol  auletzt.  —  Afu/h«i«y,  aas*. 

Ifor. .'  ij^  blnoe  laporei  ud»  uelabitur  hora,  noa  bqo 
altem.  ««4  tMpe  c»roblt  utroque.  (Mathti^ .  t9^  *;  6*y' 
botJ,  4S0J 

Wer  zweyen  Haaen  zugleich  nachjagt,  der  be- 

kompt  keinen.  —  Lehmann,  m.'S.  Blum,  dos.-  PiMtor., 
rXr»t«:  MaufiUoH,  t.  »:  SimrtnA,  43C1:  K6nt.  Se»; 
/.  1146. 


JUAuUeta  nuilMb  AUnutmu  VI.  490,  —  Wer  eirel  nicht 
le  Zwecke   mgleicb  erreicben    will»   «/• 


Kdo  dvsiAltce  hoiaf  üdnAbo  nechyli.  —  ivdo  am 
dvs  ■»}{««  ItT«,  i&Akdj  popadiM  Jedoobo,  amnohokrit« 

I>en   der  jsger  to  barer  mt  «en  btuk»  faaer  tiolden 

CD  af  dem.    (Jfoim  I,  üti./ 

jy«.  .•    llDl  den»  Utrref  ohuee  t  l'un  pord  «t  l'antre  laiue. 

^tr,  413'''.;  —  Qoi  eourt  deiu  U^rret,  ti*en  prend 

(Imänf,  »04  i    B<?Au  I,  49;    CaMer,  Hi;   St^- 

.;r  tu»  tw«e  haaen  te  gelijk  ^ ansei>  •  krijft  geen  Tan 
llda.  fBokm  l,  341.;  —  J>ie  twee  buen  te  geUjk  wU 
«BBsaa«  den  «enen  rerlleit  hij,  den  anderen  laät  hlj. 
fßmrr^tomk,  t,  f7S.;  Ceber  die  TWMliiednien  hoUlo- 
MMtea  IfMaittn  tdlaeaa  Spricbirotna  vgL  BimbmnU, 

at,iu: 

tt,f  Obl  dne  lepri  caccla,  una  ooa  piglia  o  1'  altra  laaola 
\).    (fatjafiHa.  193,  1.  Boku  /.SO?    OcmI,  M1.> 


thioe  inaeaaen«  leporet ,  nettintm  capU.  (£num. ,  IS9; 
r.»p7tiu  ,  tos  » ;  üaat ,  d41 ;  Stffyold  ,  176.; 
r^  '  A  ki  k4i  njulat  h«Jt,  egjet  «a  ror.    (O'aaJ  $41^ 

154  Were  er  einem  hasen  so  enlich  nie  einem  nar- 
reu»  dM  hand  lietten  jn  langst  zerrissen.  — 


Franck,  th  T«'';  ty^rnny,  //.  149.  Ul  401;  Criri«r.  m,  90. 
Ltkmann,  lt.  STfi,  a. 

155  Wie  der  Hase   in  den  Pfeffer  kompt,  so  wird 

er  gefressen.  —  fetn^il,  m. 

156  Wo  da  Hase  gejüuget  es,  dohen  trachtet  hä 

ok  wier.    C'*»inn9»u.j  —  rimwaith,  //,  ss»,  w. 

157  Wo  den  Haat*  jonkt,  es  he  gem.    C*^ntrsj  —  Fit' 

tiwtuLU,  t.  iui.  ISS;  für  Frankem,  Fromnumn,  17.  315,  ISS. 

158  Wo  der  Hase  gesetzt  ist,  da  stellt  er  sich  wie- 

der ein. 

159  Wo  der  Hase  gesetzt  ist,  da  zieht  er  wieder  bin. 

160  Wo  der  Hase  (am  meisten)  gesetzt   (geheckt 

hat)  wird,  ist  er  am  liebsten.  —  Uraf,  164.  i&. 

Stum»  JUi  iVfri.  tl.  «W;  für  IValdeck:  Ctirlso,  J5S,  4«9. 

für  Jtfdnifipm.  i'urmminn,  tl,  410.  61. 
Jedem  geflllt  «eine    Heimat  am  be«t«n.     Die  Kiln' 

drücke  der  eraten  Jugeodfrt^udon  slxtd  die  dauemdaten. 

Faathalten  an  toiDor  Gowohubeit. 
/>*..'  Le  liftrre rerient  ioujoiira  h  ton  gll*.     (Kvrt*.  i«!«,' 

Krininaer,  4l>«*'f  Ltroux .  l,  1J5;  Btancktdwl,  a:Ul.l 
La*. :  Patriae  funiua  igse  alieao  luouleatior  {Bin^r  t ,  tA3^i  ; 

//,  Sf4yy,    We^tr,  t^U;  8*^ho\d ,  430.J 

161  Wo  der  hass  feit,   da   ist   er  gern*  —  FkxxmK 

J,  8l'',    Egmolff,  340  *•.    HtmiMcJi ,  106J.  S;    W»m.  Wj, 
Körtff,  2627;  JfaytT,  //,  164,  tliehl,  San'Um,  SSI. 

162  Wo  der  hass  geworffeu  ist,  wil  er  sein.  —  Framk. 

tl,  W'  ;  GntUtt,  t,  M,  llenttch.  Ifi09.  «  ;  Lehmann,  lU,  4. 
Graf.  IM,  145.  EOflein,  JSS .  Schmtd.  19«,  1S4;  Sim^ 
rotk ,  43*8. 
£at,:  Lepue  »olo  natall  gaudek  et  Ubentlui  nuUlbi  vivil 
qaaui  ubi  natua  eil.  (Eitttfin,  yS'J.^  ^  Ketoio ,  qua  na- 
talu  aolum  dutceüiue  onuctoa  ilucit  et  immomorca  noo 
»init  Cito  lui     (SrybcU^  Sti;  Pkilippi ,  U,  lit.) 

163  Wo  man  den  Hasen  jagt,  da  wöUen  sie  seyn. 

—   /Vrri,  //,  Sil. 

164  Wo  man  den  Hasen  spürt,  da  sol  man    uaoh- 

folgen-  —  Felri.  tt,  811. 

165  Wun  der  Huos  um  Fiefer  l&t,  nor  derno  huot 

e  Kä.     CS%ebmb«r9.'4dcht.)  —  Schmt«r,  UM. 

166  Wun  em  wässt  aler  Huosen  &r  l^&st,  se  broch 

em  nichen  Biss.  —  ScÄtuier^  7W. 
*167  Ar  it  ke  heuriar  {heuriger,  diesjähriger,  jun- 
ger) Hos  mehr.  CFrankcnJ  —  l  rammannt  17.  316,  ISO. 
Er  ist  niobt  anerfahreo  ^  er  bat  Haare  auf  den  Z&bnen- 

*  168  Äsen  (also)  fängt  man  die  Hasen.    (Schveis.j 
•169  Blinne  Hasen  Excremente^    (iirafi,ciuxfi  ilark.j  — 

•170  D'  Hoasa  draschs  bein'm.  (Troppau.)  —  Ptter^  «4S. 

Itt  in  Fnrcbt,  beiOBd«re  In  Villm,  wmta  jMaaoid 
•einer  Handlangen  wagen  entdeckt  su  werden  fatebleL 
*171  Da  ist  der  Hase  (im  Kohl).  —  Simnek.  nn. 

Da  tat,  waa  wir  aneheo. 
*11%  Da  liegt  der  Hase  im  Pfefler.  —  fudna.isf, 
Bnttm,  I.  IISO;  nbuter,  I,  6«0;  //.  1904;  HiTte ,  J633'*, 
Lahrrrj jcl  >  II,  61 ;    \VuTthach  lt.  1€9 ;  für  OboranU^rcxcH 
liaiimgaTten ,  TS ,  für  Wvrtburg :  Airtoriu» .  16S. 

Da  ijt  die  Bcbwiorigkeit,  daran  hingt  ea.  Uater 
Pfefler  lat  niobt  da«  bekaiuit«  GewUra ,  aondem  eine  fm 
Mittelalter  bereitete  Brtthe  gemeint,  wobei  der  Pfeffer 
einen  Beatandthcil  bildate.  HaaenpfJaffer  war  eine 
Speise  in  branner  Pfeffcrbmhe.  Bas  Berliner  Ft-rmden- 
bUitt  (I8«6)  lagt  Aber  die  Redensart:  ^n  einigen  Ge- 
genden Rorddentachlanda  wird  daa  Haaanklebi  mit 
rieleni  Oowftra  und  Pfeifer  beseitet,  et  kommen  dmra 
allerlei  Zutliaten,  sodass  daa;  eigentliche  Klein  (sowie 
im  Fricsaaee  daa  HUhnerfleiscb)  mitunter  acbwer  ca 
finden  lai.  Wir  nehmea  nnn  an,  daaa  sich  daraus  die 
Kedonaart:  Da  liegt  der  Rase  im  Pfeffer,  gebildet  hat 
für  gewiise  Kaotenpnnkte,  die  leh-wer  anfsnflnden 
oder  au  lOaan  sind.**  Im  WMtfAlisoben :  Doa  llgl  de 
Hase  im  Peaper.  —  Wann  der  Haa  in  der  Schreiber 
Pfeffer  körnt.  „Man  morkt  ine  gar  wol  ab  allzit,  wo 
ihm  der  Has  im  Pfeffer  lit."  (Brandt.)  „Sie  sah.  eh 
er  den  Mnnd  geapttst,  sohon,  wo  der  Has  im  Pfaffer 
Bitat."  (Butler.) 
Ft*.:  C'eal  la  oü  i^tleliAvre.  (Lmdrov  1  i  fi^^>f%n,  fSt.) 
iTol^- Haar  ligt  de  haas  in  hat  sont.    fA  /.  t7lV 

I.a<..  Hino  lUae  Uotjsaa«.   (Stjfboid.'li  t,\Vi 

Schmkeim.  ff,  4;  Frolfffro,  347.;  —  1..     „  _.%.o  rei  rer^ 
Htur.    CBimd(tr  I,  7»;  ff,  U2b:  St^öyM,  iU.J 

*  173  Da  liegt  der  Hase  im  Pfeffer  nicht. 

Daa  ift  nicht  der  Fehler«  hierin  liogt's  nicht. 
Frt.:  Ce  ti'eat  pai  U  quo  le  pot  e'eofcii.    (L^tndrof,  WSJ 

*174  Damit  kann  man  keinen  Hasen  mehr  langexu 
HoU.:  M«n   kan  daar  geea«   haaen  mear  mede  TanfeB. 

(llarrfhi}m<^f ,  I.  27%.) 

24* 


( 


1 


375 


Hase  (Lepns) 


Hase  (Lepas) 


376 


•175  Das  ist  auch  kein  heuriger  Hase  mehr.    (Roi- 
tenburg.) 
Nicht  mehr  jaog. 

*176  Dass  dich  der  Has!     (S.  MAvulein.) 
•177  De  Hase  bru't.  —  Eichwaid,  749. 

Der    Hase  braut.    (Eiselein,  283;  Körtt,  2633 <^.;    So 

pflegt   man    zn  sagen,   wenn  Nebel   auf  den  Feldern 

sieht,  wie  Hauch. 

•  178  Dem  Hasen  das  Fähnlein  anvertrauen.  —  Winck- 

ler,  V,  79. 
Holt.:  Men  beveelt  den  baas  het  vaandel.    (ffarrebomee, 
f,  272J 

•179  Dem  Hasen  das  Feld  anbefehlen.  —  Eiselein,  ni; 
Kürte,  2633'-'. 
Sich  an  den  Unrechten  wenden. 

*180  Dem  Hasen  um  das  Fell  schleichen. 

*181  Den  Hasen  beim  Kragen  nehmen. 

Eine  Sache  da  angreifen,  wo  sie  nicht  entwischen 
kann.    Dio  Gelegenheit  beim  Schöpfe. 

•182  Den  Hasen  im  Busen  haben.  —  Himria  Herrn 
Georgen  Vnnd  Herrn  CoKparn  ton  Fremdsberg  tu  Frank- 
furt a.  J/.  DMLXVIII.  47*>. 

•183  Den  Hasen  im  Sacke  kaufen. 

Böhm.:  Nekupoj  zajfoe  y  pytli.    (Öelakoviky,  333.> 
Moll.:  Hasen  met  den  trommel  willen  rangen. 
It.:  Pigliar  la  lepre  col  carro.    (Bohn  /,  12ü.) 
PolH.:  Kto  liaa  w  worxe  kapuje,  psa  abo  kota  najdoje. 
(Öelakovtky,  332.; 

•184  Den  Hasen  in  den  Pfeflfer   rühren.  —  Mumer, 

A'6. ,  8. 

„Dass  sie  (die  Juristen)  kein  Sachen  nit  rerlieren, 
das  kompt  als  sampt  Ton  dem  glossieren,  den  hasen  in 
den  pfeffer  rieren.'* 

•185  Den  Hasen  in  eine  fremde  Küche  jaffen. 

Port.:  Levantar  a  lehre,  para  qae  ontrom  medre.    (Bohn 
I,  280J 


•186  Den  Hasen  in  seinem  Nest  fangen  (wollen). 

Soll. :  Het  wll  den  baaa  in  sijn  leger  betrappen.    (I£arr4' 
6ow»ce,  /,  271.J 
•187  Den  Hasen  laufen  lassen.  —  Grimmeishausen,  Der 
Keusche  Joseph.  16Sa,  S.  €69 :  Simplic,  (Nürnberg  1864),  871. 
Verliebt  sein. 
•188  Den  Hasen  mit  dem  Garn  fangen. 
•189  Den  Hasen  rut  jagen.    (Büren.; 

Wenn  man  auf  einem  Acker  eine  Arbeit  Tollendet, 
z.  B.  ein  Feld  mit  Getreide  gem&ht  hat,  so  sagt  man: 
,Jk  hewwe  den  Hasen  rat  Jaget*',  oder:  „Da  löppet  d« 
Hase  henne.'< 
•190  Den  Hasen  zum  Trommler  machen. 

Das  haben  wir  schon  erlebt;  weit  schwerer  aber  ist's, 
einen  Feigen  zu  mathigen  Handinngen  za  bewegen. 

•191  Der  Haas  ist  im  Garn.  —  L<!hOTonn,9a,  47. 

Die  List  ist  gelangen,  der  Betrag  ausgeführt. 
•192  Der  Haas  ist  vns  entgangen,  den  wir  wolten 
han  gefangen.  —  Limb.  Chronik,  78. 

•  193  Der  Häs  is  ihm  übern  Wegk  gelafiTe.    (Henne- 

berg.J  —   Schiller,  HI,  1  *». 

Prof.  Dr.  Brückner  in  dem  Programm  der  Realschule 
in  Meininyen  vom  Jahre  1843  erklflrt  diese  Redensart 
8.  17  dahin:  Er  ist  zornig  oder  misgestimmt. 

•194  Der  Hase  bunget  (paukt)  ihnen  dazu.  —  Eise- 
lein, 283. 

•195  Der  Hase  hat  gelegt  —  Bram,  I,  ii44. 

•  196  Der  Hase  ist  entwischt. 

Hoü.:  De  haas  is  ontsnapt.    (Barrebomee ,  I,  271.; 

•197  Der  Hase  sucht  das  weite  B'eld. 

HoU.:  De  haas  Uest  altijd  het  ruime  veld.    (ffarrebomie, 
I,  271.J 
•198  Der  Hase  will  mit  dem  Löwen  anbinden.  — 

ThUippi,n,  168. 
Lat.:  Scarabaeus  aqailam  quaerit.    (Philippi,  II,  168.; 
•199  Der  Hase  würde  eher  den  Hund  fangen.  — 
Par6miakon,  18S0. 
Ehe  nftmlioh  dies  oder  das  geschieht. 
Soll. :  Da  haat  zoude  eer  den  hond  vangen.    (Barrebomie, 
/,  271J 

•200  Der  Hass  ist  jhm  in  Busen  gefallen.  —  Basler 
Chronik,  DL 
In  dem  Sinne:  Das  Hers  in  die  Hosen. 

•  201  Der  Hass  steckt  jhm  im  busen.  —  Henisch,  569 ,  64  ; 

Eiselcin,  283. 
Lat.i  Umbram  soam  metoit    (Benisch,  569,  65.; 

•202  Dies  bringt  (jagt,  treibt)  keinen  Hasen  in  die 
Küche. 

Lat.:  Nihil  ad  farinas.    (Bindtr  /,  1111;  //,  2071;  Stein- 

meytr,  48.; 


•203  Dtt  bist  em  furchtsamer  Hase. 

Lat.:  Timidior  es   prospiciente.  ~  Timidior  Pltandro. 
(Philippi,  II,  219.; 
•204  Du  bist  ein  Hase  und  fragst  danach. 

Du  bist  wie  einer  von  denen  and  thnet  eo  tnmi 
dabei. 

•205  Du    bist   selbst   Hase   und    suchst    Wildpret 
(Leckerbissen). 

Weil  die  Lenden  und  EUnterkenlea  des  Hmwb  «im 
sehr  gutes  Fleisch  sind. 
Lat.:  Lepas  täte  es  et  pulpamentum  aoaeris.    (TeremsJ 
(Phäippi,  /,  223.; 
•206  Du  hust  wul  egen   an  Hoasen   gejait.  —  G»> 

mohke,  314. 
•207  Du  stellst  einen  Hasen  zur  Vorpost. 

Verlangst  von  Jemand,  was  er  nicht  leisten  kann. 
Lat.:  Nudo  mandas  excubias.    (Philippi,  II,  49.) 
•208  Ein  furchtsamer  Has.  —  Baumgarten,  78. 
•209  £in  Hase  wird  eher  von  der  Schnecke  em- 

geholt.  —  Philippi,  H,  108. 
Lat.:  Mare  prins  Titem  talerit.    (Philippi ,  II,  242.; 

•210  Ein  junger  Hase  allein  und  unerfahren  auf  ofie- 
nem  Felde. 

Drückt  das  Bedenken  djurttber  aas,  wenn  jonge  1UA> 
eben  allein  auf  den  Strassen  umhersiehea. 

•211  Einem  den  Hasen  in  die  Küche  jagen. 

•212  Einem  einen  Hasen  an  den  Sattel  h&ngen.  ~ 
Schiller,  HI.  1^. 

In  der  Stralsunder  Chronik  (1,49)  helsst  es:  JDeTsa 
Lubegk  hebben  ms  woU  ehr  denn  hasenn  ahn  den 
sadell  gehenget.«  Und  N.  Gryse  (Fr.  38)  sohreiM: 
„Wenn  em  einer  syner  Negesten  ein  wenich  dat  Water 
flömet  vnde  int  spiU  redet,  so  löpt  em  de  Los  baUe 
aner  de  Leuer,  wert  gallgifTtioh  Tnde  bitter  tOnkh, 
vatet  Jegen  em  nicht  allene  einen  bljnnswaTen  Toxea 
in  syoem  Herten,  syn  schardt  yth  tho  wettende,  «a 
einen  Füssen  tho  rytende,  einen  Hasen  an  den  Cwdsl 
tho  beugende  md  ein  gram  vnd  schräm  sttkoke  seea 
tho  latende ,  sondern  donnert  grimmichliok  Tnd  ftor> 
flammet  tho  em  an  mit  flock  lesterliken  Worden.** 

*213  Einem  Hasen  beherzt  in  den  Weg  treten. 

*214  Einem  Hasen  das  Kohlfressen  lehren. 

•215  Einen  Hasen  erlaufen. 

•  216  Einen  Hasen  im  Busen  haben.  —  Winckitr,  xn,  17. 
Sehr  furchtsam  sein. 

•317  Einen  Hasen  laufen  lassen. 

Sin  Gesprach  unterbrechen  and  auf  einen  anders 
Gegenstand  lenken.    (Ooethe,  Dichtung  und  WaMrkeit.) 

•218  Einen  hasen  mit  der  trummen  fahen  (wollen). 
—  Francüt.//,  87 ^ 


Seine  Ansichten  zu  firUh  Tcrrathen ,  schon  im 
zu  viel  Gesclirel  Ton  einer  Sache  machen. 
Frs. :  C*est  vouloir  prendre  le  Uivre  au  son  da  tambonr. 
(Lendrotf,  139.; 
•219  Einen  Hasen  zur  Yorpost  stellen. 
•220  Er  hat  den  Hasen  mit  silbernen  Kügelchen 

geschossen. 
•221  Er  hat  seinen  Hasen  funden. 

Sein  Ziel  erreicht,  seine  Aufgabe  gelOst. 
•222  Er  ist  kein  heuriger  Hase  mehr.     (Nürtingen.) 

Lat.:  Anni  ad  tesseram  venerunt.    (Petron.,  81,  521;  Bin- 
der II,  178.; 

•223  Er  ist  nit  hass  als  er  laust.  —  From*, /,  ao»»; 
//,  73 •;  Egenolff,  339»;  Grutcr,  I,  29. 
Er  schlftft  nicht  wirlüich,  er  nimmt  wahr. 

•224  Er  kann  Hase  und  Fuchs  sein. 

•225  Er  meint,  der  Has'  hab'  ihn  geleckt.  —  Eise- 
lein, 283;  Braun,  I,  1140. 

In  WQrsburg:  'Bmdnt,  de  H4s  hett'n  gelAckt.  (Bar- 
torius.  168.;  Hält  sich  für  ausserordentlich  glfieklieh 
oder  bildet  sich  etwas  Besonderes  ein. 

•226  Er  merkt  den  Hasen  im  Pfeffer.  —  rfceofrald, 
Hussitenkrieg ,  II,  204. 

•227  Er  sieht  nicht  den  ersten  Hasen  laufen. 

Soll.:  Ik  heb  wel  meer  hazen  hooren  hoesten.    (Barre- 
bomee, I,  272.; 

*228  Er  weiss  den  Hasen  aus  den  Strftachen  zu 
jagen.  —  G.  Nignnus,  Lehr....  der  Jetuwider  (o.  0. 
1581),  Vorrede  37*. 

•229  Er  weiss,  wo  der  Hase  lief. 

Ist  hinter  der  Sache  her. 
BoU..-  HiJ  weet  waar  de  haas  liep.    (Sarrebomde,  I,  272.; 
•230  Er  will  den  Hasen  finden. 
•231  Er   will   den   Hasen  tupfen.  —  Staldtr,  i,  S2S; 
Eiselein ,  283. 
Aaf  jemand  anspielen,  sticheln. 


377 


Hase  (Lepas ) 


Hase  (Tibiale)— Haselnnss 


378 


*232  £Ir  will  Hasen  fangen  und  sein  Wagen  ist  mit 

Ochsen  bespannt. 
•233  Er  will  (wird)  keinen  Hasen  erlaufen.  —  Schoud, 

IUI». 
*234  Es    gilt   des  Hasen  Balg.  —  Eiselein ,  üü  ;  Braun, 
I,  11«3. 
Lat.:  L«pvs  pro  c«niibiu.    (PhHippi ,  I,  323.^ 

*235  Es  ist  ein  furchtsamer  Hase. 

Frz.:  C'eBt  Oille  premior.    (Ltndroy,  835.^ 

*236  Es  ist  ihm  ein  Hase  über  den  Weg  gelaufen. 

—  £'i«>/ei)i,283;  Simrock .  4S6A ;  A'ör/e»,  3266;  Mayer, 
U,  159:  Brawi,  /,  1139. 

Es  ist  ihm  oiu  Unglttck  begegnet,  lein  Plan  iat  ge- 
scheitert. Im  Yolksglaaben  bedeutet  es  Unglttok,  wenn 
ein  Ha4e  ttber  den  weg  Unft.  Katzen  und  Hasen,  die 
beide  ursprttngUoh  Sinnbilder  der  U&uslichkeit  und 
Fruchtbarkeit  gewesen  sind,  werden  im  Volksglauben 
ztt  Hexen-  und  Tenfelsthieren.  Hexen  und  Teufel  ver- 
wandeln sich  in  dieselben.  (Vgl.  Ruchholx,  Schicei:er- 
aay^n  iiut  d€in  Aar jfaut  11,  l^B.)  In  Oberösterreioh  wird 
vom  Teufel  ein  Wechseltbaler  (s.  d.)  gegen  einen  Ha- 
sen oder  eine  graue  Katse  eingetauscht.  (Vgl.  Baum- 
garUn,  Proyr.,  11.) 
Lat.:  LepuB  apparens  infortuuatum  facit  iter.  (£i$e- 
lein,  333.; 

*237  Es  bind  bewafifnete  Hasen. 
Von  feigen  Soldaten. 

*238  Es  sind  Hasen,  die  um  den  todten  Löwen  tan- 
zen und  ihm  den  Bart  ausrupfen. 

*239  Eth  wer  ein  slump,  dat  man  ein  Hasen  mit 
der  trummen  fange.  (W'Mf.)  —  Tappiut.  in*'. 

*240  Hase  rufen,  ehe  er  in  der  Schlinge  ist. 

Sich  zu  frtth  ttber  einen  erlangten  Vortheil  freuen. 
*241  Hasen  iahen  und  die  Hand  im  Busen  tragen. 

—  Eixelein ,  283. 

•342  Hätt*  er  so  viel  vom  Hasen  als  vom  Narren, 
der  Kürschner  hätte  längst  den  Balg.  —  Xm$. 

Svhulblatt ,  MX,  5. 

*243  He  hett  «n  Hasen  in  de  Taschl  Herr  lat  em 
lopenl     (IMtt.)  —  Schütze.  IV,  iiO. 

Die«  Sprichwort  stammt  aus  Kiel  und  ans  folgender 
JLnekdote :  Ein  sich  l&cherlich  geberdender  Mann  ging, 
in  einen  grossen  Mantel  gehüllt ,  auf  dem  Wall.  Eine 
Menge  Strassonjnngen  sammelten  sich  und  machten  die 
Geberden,  als  habe  er  einen  Hasen  unter  dem  Mantel, 
den  er,  damit  sie  ihn  fangen  sollten,  laufen  lassen 
wolle.  Sie  riefen  ihn  an ,  und  er  hatte  Mähe  sa  entkom- 
men. Seitdem  bezeichnet  man  in  der  kieler  Gegend 
einen  lAcherliohen  Menschen  mit  diesem  Sprichwort. 

*244  Ich  weiss,  wo  der  Häs  hopp.  (Köln.)  —  Fir- 
menich, />473.  106. 

•245  Koan  heurige  Has.  —  ßaumyartcn,  78. 

•246  Lateinische  Hasen  fangen. 

*247  Ma  wird  em  egcn  sullen  noch  em  Hoasen  rethen. 
.—  Gvmolcke,  761. 

•248  Man  könnte  eher  einen  Hasen  an  Flintenschüsse 
gewöhnen. 
Als  den  su  einer  mnthigen  Handlung  bewegen. 

•249  Man  soll  ehe  einen  hasen  mit  der  trummen 
fangen.  —  Tappiu$,m^:  S\a<fr,  in.  Körte,  QGSi^. 
Hell.:  Men  solde  enen  hase  eer  mit  euer  docken  vanghen. 

(Tunn.t  1»,  11;  Harrebotnef,  1,  272.; 
Lat.:  Citins  leporem  tympano  apprehenderis.  (Sejfbold ,  76.) 

—  lUud  si  fieret,  ad  tympana  mox  lepus  irot.  (Fattera- 
Uben,  b3i;  Sutor,  277.;  —  Prius  locusta  bovem  pariet. 

—  Prios  ovem  lopus  ducat  uxorem.  (Seybotd,  457.;  — 
Prius  testudo  leporem  anteverterit.  (Fhilippi,  11,  107; 
Styhvld,  457.; 

•  250  Mit  den  Hasen  laufen  und  mit  den  Hunden  jagen. 
Soll.:  ZiJ  loopen  met  de  hazen,  en  jagen  met  de  honden. 
(Harrebontee ,  J,  272.; 

•261  Nach  dem  Hasen  reiten. 

„Hoch  hebt  sich  da  im  BQgel  Herr  Dietrich  wild  and 
iacb.  Ich  reite  nach  dem  Hasen ,  sei's  bis  zum  Jfingsten 
Tag."    (Alftr.  BlehaAn,  Dagobert  und  $eine  Söhne.) 

•252  Sehest  eim  hasen  so  gleich  als  eim  narren, 
du  kemest  nit  über  den  marckt,  die  httn(l 
zerrissen  dich.  —  Franck,  l,  81*;  Gesner,J,n^: 
Tapptui,  89**;  Euelein,  282;  Sailer,  104  u.  303;  Parö* 
tniakon,  343;  Körte,  2633;  Simrock,  4369. 

..Hasen  nenet  man  itso  die  halben  Harren  (well  sie 
des  Nachta  hemmlanffen  und  possen  treiben),  und  im 
Sprichwort  sagei  man:  Wenn  er  einem  Haien  n.  s.w." 
(CdUr,  590».; 
Lmt.:  Si  tarn  similie  eecee  lepori  quam  itolto,  Jam  oUm 
caaee  a  canibot  dieceiptiis.    (SiseMttf  m.) 


•253  Sie  jagen  den  Hasen  miteinander. 

BolL:  ZiJ  Jagen   het  haasje  met  malkanderen.    (Barre- 
bomie,  I,  m.) 
*254  Sie  jagen  denselben  Hasen. 

Soll.:  Zij  jagen  denselfden  haat.    (Harrebomre,  /,  972.; 
♦255  So   ist's,    wenn   der  Has'    in   der   Schreiber 

Pfeffer  kommt 

•256  Thiar  spranff  thi  Has  ütz  a  Halrataass.  (FOkr.) 

Da  sprang  der  Hase  ans  dem  Halmbusoh.    Halm  ist 

der   Name   einer   Grasart    mit  Tielen  Neben  Stengeln, 

welche  auf  den  Dünen  w&chst.    (Firmenickt  m,  ^,  SS.j 

HoU.:  Als  de  haas  den  wind  jaagt.    (äarreöomee ,  I,  271.; 

•257  Tried  den  Hasen  nitt  död.    (Graßchaß  Mark.)  — 

\Vo>'$te. 

In  Mecklenburg  nach  Dr.  Schiller:  HnkdAlsnest  (dal 
hukeD  =  aiederhockon-,  Dahnert:  HuokwOrteln  planten; 
FaU nacht apiel  [U7ä,  L'j]:  buken  mu=cacatum  ire). 

•258  Wer  weiss,  wo  der  Has'  im  Pfeffer  sitzt. 

•  259  Wie  der  hase  bey  seinen  jungen.  —  Luther's  ih.,  lo. 
•260  Wie  ein  gehörnter  Hase. 

Selten,  ungereimt. 

•261  Wie   ein   gespannter  Hase   gehen.  —  Luther's 

Tiu:br. .  360''. 

•262  Wie  ein  Hase  dabeistehen.  —  Waldis,  n,  4,  67. 

D.  h.  daronlaufen.    „Vnd  was  ein  selber  nicht  an- 
geht, dabei  er  wie  der  Hase  steht." 
•263  Wir  wollen  sehen,  wie  Hase  läuft. 

Wie  sich  die  Sache  macht 
•264  Wo  die  Hasen  einander  gute  Nacht  sagen. 

Von  einem  sehr  entlegenen,  einsamen  Orte. 
•265  Wo  hast  den  Hasen?    (Schweiz.) 

•  266  Zween  Hasen  aus  £inem  Busche  jagen. 

Einen  doppelten  Nutzen  aas  einer  Sache  sieben. 
•267  Zween  hasen  in  einem  sprung  fahen.  (8.Fttohs437.) 
Franck,  II,  16^;   Eyering,  in,  «0»;   Henüfch,  9t9,  56; 
Sutor,  273;  SeybM,  142;  Blum,  215;  Eiselein,  S8S. 

„Der  £sht  sween  Hasen  auff  einmal,  wer  meynt  sweyen 

Herrn  dienen  wol,  Tnd  richtet  mehr  aoss  denn  er  sotti 

doch  so  entsohiapfft  Jm  dick  der  oL"    (Brandt,  Nsck.) 

Holt. :  Hij  wil  met  eenen  sprong  twee  hasen  bespringen. 

(Harrtbomee,  I,  272.; 
Lat.:  Duos inseqnens  lepores  nentmm  capit.  (Eiselein ,  283.; 

—  Duos  parietes  de  eadem  dealbare  fldelia.    (Benisch, 
969,  56.) 

•268  Zwei  Hasen  zugleich  jagen. 

Frz.:  Chasscr  anx  lidTres  et  aux  oiseanx  ensemble.    (te- 
rvux,  II,  59.; 

•269  Zwen  Ilasen  mit  Einem  Hunde  fahen. 

,.  Wer  jagen  wil ,  vnd  auff  ein  Stund  sween  Hasen  fahen 
mit  einem  Hund,  dem  wirt  etwan  kaum  einer  wol,  md 
offt  Wirt  jm  gar  nichts  znwol.'«    (Brandt ,  Nsch.) 

Haae  (Tibiale). 

Et  en  de  Hosen ^  sohieten  loten*.    (Meurs.) 
>)  Strumpfe.    *)  Schiessen  lassen. 
Haaelbosch. 

Im  Haselbusch  nach  Trauben  suchen. 
Aehnlich  russisch  Altmann  17,  520. 
TTanftlhuhn 

1  Ein  Haselhuhn,  das  fleucht,  ein  Reh,  das  staubt, 

und  ein  Aesch ,  der  schinnt  ^ ,  sind  das  beste 
Wildbrät,  das  man  find. 

■)  Sohinn s=  feine  Schuppen,  die  sich  von  der  Haut 
der  Menschen  und  Thiere  ablösen.  (Vgl.  Danneil ,  185  Ky 
Schinnen  =schinden,  die  Haut  absieben.  (VgL  Schmidt, 
1S4;  Stürenbwrg,  1i\B*.)\ 

2  Es    thut    einem    Haselhun    vnnd    guten  Wein 

sanfft,  wenn  mans  mit  dancksagung  jsset  vnnd 
trincket  in   Gottes  Nahmen.  —  Petri.  II.  800; 

Henisch,  643.68. 
Haaeln. 

1  Wem  die  Haseln  ^  nicht  gerathen ,  der  mag  sich 

Zibolen*  braten.    (Nassau.) 

')  Haselnuss.  *)  Zwiebeln.  —  Sinn:  Wem  seine 
Piano  nicht  gelingen ,  der  muss  sich  drein  finden. 

2  Wenn  man  Haseln  hat,  kann  man  die  Eicheln 

entbehren.  —  Altmann  v,  i24. 
HaselnuM. 

1  Eine  Haselnuss  ist  auch  eine  Nuss.    (Steiermark.) 

—  Sonntag. 

2  Eine  volle  Haselnuss  ist  besser  als  eine  hohle 

(taube)  welsche. 

Aehnlich  russisch  Alt  mann  VI.  4u4. 

3  Wenn  die  Haselnüsse  noch  so  gut  gerathen ,  es 

werden  keine  Walnüsse. 

Die  Bussen:  Wenn  die  Haselnuss  gross  gerathen, 
sagt  der  Strauch,  er  trage  griechische  Ktlsse.  (Atttnann 
vT,  428.; 


379 


Haselol — Hasenfell 


•4  Wdü  !lm  Somer  vü  Haseelnüsa  gerode,  se  kid 

en.  hart  Wäinchter.  —  Schmur,  3&. 
*b  Der  kann  in   eiixer  Haeelnuss  hüpfen  (jüdiBCh- 
deutöch:    kodeech    huppen).     (S.  Hüpfen.)    — 

Trniilau,  .SlO  u.  54B. 
VoD  elaem  Ueinea  Koirpfl. 

6  Die  Uaselniiase  sind  heuer  gerathcn.  (BaienL)  — 

Bi  gib%  viel  ■ohwangere  MAdofieo  dlee  Jatir.  Viel* 
t«icht  dikber,  weil  der  verbotene  ümguig  oft  hinter 
{UtelnutiBtrftacheni  ittuandet;  oder,  weil  tie  Früchte 
etnd,  dicr,  wie  HaeelnlUae,  meivt  wild  wachccu ,  nickt 
in  GikTten  gesogen  werden? 

*7  Er  ist  keine  gelöcherte  (hohle)  Haeelnuss  werth, 

(RttUvnhutyJ 

*8  Eb  bringt  nur  Unbe  üaBclnÜMe. 

*0  £s   handelt   eich    hier  nicht  um  taabe  Uasel- 

ntlSBe.    —    Ewdttit .  24B. 

*  10  Es  sind  keine  tatiben  Ilaaelnüsse. 

•ll  Hei  tappet  (zapfet)  Haaeluütte  dören  Trechtcr 

( Trichter ).    (üoett.) 
HMel61. 

•Einen  mit  Haslanohl  einschmieren.  fOhtrO^U'rreich.j 
Einen  durchprügeln,  woxu  wol  Hueletecken  ange- 
wandt werden. 
Haaelsaft. 
'1   Ein^  mit  HaseUaft  erquicken. 

Mit  PrIXgeln  (a.  Frflizolkuppe).  „Wenn  man's  (m»n  eie) 
mit  hoselu  stuft  rrti nickt»  eo  werden«  <u  der  »rbeit  ge< 
schickt/'    (Wutdit,  I\\  74.  83 J 

•2  Mit  Haseln  aafiFt  den  geil  vertreiben.  —  WoiAi*, 

(K,  8i.  110. 
Raaelsalbe. 

llusclsalbe  ist  ftir  faule  Bücken  gut. 

BOhm..  Iilskoti  toMi*  dl*7  tvofL    (Ötlakotiky .  4i)Ä.Ji 

Haa6lBt«cken. 

Der  Haselstecken  ist  ein  Wunderding,  er  macht 
den  Rücken  geschmeidig  und  die  Hände  flink. 

Böhm.:  Dnbori  hAl  ucf  dclat',  bfozorA  tßitlA  roinm  dAri, 
—  LIekoTkA  V  raji  roitln.     (Crlakortky.iW.) 

Voin,i  DfbowB  wie   ucKy  robic,  a  bnozuw»  roium  daws. 
(ÖflaHvihy,  406.;  I 
Haaelatxauch. 

Von  einem  Hasdalraucb  kanti  man   keine  Wal- 

nüsse  pflücken.   —   AUmarm   V,  l>8. 
Hasexxart. 

Hascnartb   im   ernste   nie    bestendig    ward.   — 
/Vth,  i/.3n. 
Ha«enbal«. 
*1    Er  hat  einen  Uasenbalg  zum  Brusttuch.  —  n»u- 

VNtijienhHchleiit .  XLIl. 
*2  Kr  ist  mit  Hasenbalg  gefüttert,  —  ffmlrtn,  s«s. 

/"umwmUtflH ,  316» .  Urmn,  i,  1138, 

•3  Hi  lept  altidj  raet  't  Hasskan  föör*n  Eere.    (Am- 
fitm.)  —  Haufit,  17//.S5>.4I. 
Er  i&u/t  alleielt  mit  dem  UMenfeU  vor  de»  Anob. 
Hasenbanner. 

•  Das  haaaenpaner  anneramen.  (8,  Feneogeld  12.)  — 
l'r  auck  ,  // .  48  •* ;  (ic*jier ./.'!« ;  Tojuhwi ,  4i *. 
Haaenbrat«n. 

Hasenbraden  de  smeckt  schon  >  sad'  de  Jung, 
min  Vaderbroder-Söhn'  hett  mal  bi  Enen 
seten»   de   harr  Hascnbraden  cten  sehn.  — 

fntTtnmxrri,  H2. 
HotL ;  U««»  it  een  lekker  otan ,  ■«{  de  jon^en ,  wnut  mJjn 
grootvedor  hMft  c«  siMi  et«n.    (UarrthotuM ,  f,  S7l.> 

Baaenbrot. 

1  Hasenbrot  ist  der  Kinder  SemmeL 
S  Hasenbrot  schmeckt  gut. 

In  der  NiedeTUueit«  nennen  die  Kinder  fremdem  Brut 
BaMubrot.  „Wenn  mein  Vater  von  aaeeerbalb  zurück- 
kam*',  eohrelbt  mir  ein  fleiielger  Sammler  aui  dem 
VoUtsmonde,  „nnd  eiwae  für  nua  kleine  Kinder  mit- 
brachte, bemerkte  er  bei  Dobergabe  einer  E««q»clie  ,  er 
habe  «le  einem  UAeea  abgejagt;  und  wenu  wir  dann 
Ton  etwai  ««gen  wollten,  daaa  es  gut  loboieoke,  ao 
eagten  wir:  Es  echmeckt  wie  Haeeubrot.** 
Haseneior. 

Haseneier    klappern     nicht ,     Entenmilch    die 

schlickert  nicht.  ^  SchnneUcr.  l,  40 ;  Weinholö,  17. 
Hasenfell. 

L  Das  Hasenfell  mnss  der  Löwenhaut  ausweichen. 
•  2  Dat  Hasenfell  antehn.  —  Eichtrald ,  iw. 
•3  Dat  ILisetiffll  bevt  em.  —  Kich«oid .  mt. 


Hasenfett — Hasen  panier  IM 

Hasenfstt. 
*1  Er  ist  ins  Hasenfett  getreten. 
*2  Er  ist  mit  Hasenfett  begossen  (beträufelt).  • 

ArtrrnMi*i>fl«i,  46. 
Um  ztt  sagen:  er  iit  ein  Kati. 
Haaenfleisob. 

•Er  hat  kein  HasenfleiBch  gegessen. 

lat  nicht  aobdn.  Die  Alten  metnten,  da«*  maa  dorcb 
den  Genus«  de«  Haaenfleifobei  ccbOn  w«rd«.  

HaaeofUBS. 

1  Eines  Hasenfusses  Mutter  braucht  keine  Thränen. 
En'jl.:  The  motber  of  a  tlmid  son  nevor  w«ep«. 

t'rt.:   Mieox  rant  ötre   poltron  et  rivr«   ploj  longtempr 
(Fi  de  rhonnenri  vIto  la  viel)    (Cahnr.  1437./ 

2  Hasenfusse  und  Hosenscheisser  haben  kerne  ße- 

schichte. 

Span..-  De  Gobardc^s  no  liay  nada eflcrito.     (Cahifr^  33W.JI 

3  Hinter  Hasenfusseu  können  Despoten  das  Recht 

verachliessen. 

4  Wer  Hasenfusse  bat,  erlauft  keinen  Liorber  — 

Sitnthirt)rti'rgarU'n ,  188. 

*5  Er  ist   ein  Haus    Uasenfuss,  —  FrtMckhutr  ^ .  I4st . 

A/ayn  .  /,  1S9;  BrauTi .  t,  Ui8. 
*6  Er  trägt  einen  Hasenfuss  bei  sich.  —  K6ru,  isas', 

liraun,  I.  1147- 
Er  «eichuet  aich  durch  allerlei  klein«  Thorlidifcan ttad 
iScherliobe  Manieren  aua. 

*7  Ue  is  'n  Hans  Hasenföt.  —  Svhiltert  tu,  1^:  l&ru, 

8633  ^ 

Die  Knaben:  Da«  lat  der  rechte  Haecnfnae,  der  eieh 
vor  seinem  eigenen  Schatten  fürehtet. 

*ö  Hei  hiät  en  Hasenfaut  in  der  Taske.     (iVe^tf) 

Er  iit  ein  Windbontcl;  wol  von  JAgern  hcrgenoifli- 
men,  die  einen  »bgeschnittenen  HaBunrus«  aus  der  Jagd- 
taaobo  hervorstehen  lassen,  um  sich  d«a  Sobetn  s« 
geben  ,^  als  hatten  aie  etwas  geschossen,  (Sdl4fkr, 
in,  l^) 
Hasangam. 

1  Hasengarne  haben  feine  Maschen. 
*2  Mit  einem  Uaseugarn  Mücken  fsmgen. 

„Der  mtinn  scheret   die  Sftw  mnd  seogfc  die  Schaft, 
setzt  die  Sew  vhem  hirten,  fangt  mit  €im  Haacngsm 
Muckcu ,  malet  der  Glucken  klang.**   f/reünia»«,  917,  IL) 
fiaBengewehr. 

•Er  ergreift  das  Hasengewehr.  —  Fr»cfcW#f ',  tiM. 
Haaenherx, 

*  l  Ein  Hasenherz  im  Wolfspelz  tragen.  —  a^rtn.^sxiK 

Furcht,  Feigheit  und  Grausamkeit  in  Verb|]i4ui|r. 

'2  Er  hat  ein  Hasenherz.  —  Mavi'r.  t.  iw:  ScyteU.  is. 

In  Bedburg :  DA  hat  en  UnsenhK.   i^Eiu  S|dtuba^gtf 
hurx   iit  nichts   als   ein    Bascnbars   im    Teti|TAaaartc& 
Atassstabo."     (Wvlt  umi  Zeit,   V,  318,  13».> 
nolL:  UiJ  heeft  ecn  hart ala  een baas.  ( Barre InttHm* ,  /, 
Xra^.  Antojubani  trepida».     (Uametv,  2X1 1  l'kiUppi ^ 
Stytvki.  30  u.  (JW.J  -  Cervinus  vir.   {Philippi ,  /, 
Excubias  agero  in  Naupscto.    (l'hiHypi,  /.  I4t^ 
Hasenjagd. 

1  Heut  ist  Hasenjagd,  sagte  der  Bauer,  tind  spanate 
seine  Ochsen  ein. 

HM. :  Dat  zal  op  de  haaen  rangst  gaan,  s«i  d«  böte ,  as 
hii  tiaaide  »äjn  eael  voor  den  dag.    (Hanvirömif,  /,  JCt.; 

*2  Das  ist  ja  keine  Hasenjagd. 

Die  Sanhe  oUt  oicht  so. 
Hasenkäse. 

*  Einem    einen    Hasenkäse   schenken.  —   Mamer. 

Vom  lulh.  A'arrt'u  in  hlonler ,  A'>  94. 

„Ja,  wan  alle  rechten  das gedenoken ,  ala  batsln Icsss 
wil  ioh  dir  schencken." 
HaaenikopC 

*  1  Es  ist  ein  Hasenkopf. 

HoU.:  Uet  is  eeo  regte  hazenicop.    ( ffarrttorntt ,  l  371.; 
*'2  Wei  Hasenköppe  hewwen  well,  mot  Riienköpps 
woagen.     (Butan.) 
Hasenlun^e. 

Hasenlungen,  Earpffenzimgen,  Barbenmeulicheo 
verzehren  manchem  Roes  vnd  Gäulichen.  — 

—  Mn,  U,  731.  Ikiiuch,  1S7.  50. 
Hasenpanldr. 

*  1  Diis  Hasenpanier   auflwerSen  (aa£Eirt«ckeii).  — 

Wrtfhcjoy.  140 '\ 

*2  Das  Hasenpanier   aufziehen   (nehmen).  —  Eüe- 
letn,  363;  Lohrengfl,  U,  71. 

„...  Vnd  steckt  das  hasenbannir  anff.*«  (Waldii,  IV, 
.%6,  $6.;  „Denn  in  anfechtung  rewt  (reut),  der  kaoü, 
der  steckt  das  basenpannir  anff,"  fWatMia,  f,  Si.  ttj 
„Br steckt« das  UasenpanaU autT.«^  (fUttfr,,  CAron.^lQi9*^ 


3 


Hasenpfad — Haspeln 


Haspelzieber — Haas 


38S 


I 


i»g«wiMMlti  tun  Ihre 


*3  Das  UascEnpanier  er^eifen  and  mit  den  Mäo- 
sen  Wigenburg  halten.  —  Lmher. 

•4  Das  fiasenpanier  ergreiffeu  und  mit  den  fersen 
hiüder  sich  bawen.  —  Ltuhfr'»  Werke  (Jvn.i  issi), 

VI,  439^.  VeimH.ni;  FrtttM>ter\  14$4 :  /Traun.  A  lU». 
yrt.:  Prendr«  Ia  pouijjed'eic&mpfltte.    (Lcroux,  IJ,  265 J  — 
Tlirer  Mt  cb*uiiei.    (Äortt,  'JiJb^.J 

•fi  Er  ergreift  das  Hasenpanier*  —  Luthrr*  üt,.  lo. 

BM,:  Wi  ki«9t  het  huenpad.  ~  HiJ  loopt  aU  e«n  baas 
«♦f.  (Harrtbomi«,  t,  27 J.)  —  HÜ  tt««kt  den  haien- 
wlmpftl  op.  —  Hij  tr«kt  het  bueuTel  aan.    (Üarr^bomtr, 

/.ar. ;  Th»Mloram  commentum.    (PJUttppi,  11  ^  349.J 

•<J  &  tregt  das  Hasenpanier.  —  Kytring ,  U ,  44». 
Baaanpfad. 

Den  Hasenpfad  eingeben.  —  He«McA,  i4So.«o, 

JLa/.r  Dar«  terga  fugae.    (äeiitch,  UW,  60.^ 

£r  (sie)  will  Hasenpfeffer  prüpariren  und  hat 

kein*?n  Hasen. 
DleM  Bedeaiart  mirde  auf  die  Deutidie  Natioual 

VtrftHnünng  in  Frankrort  au   M .  : 

UBlllilgfc«!*    ta    bezeiolinen.    die 

gf^»n«m  DeotflcblMJd  su  realuir«». 
JEToil.-  Om  haxopaper  te  maken«  moet  de  kok  «en*  baai 

bebb«o.     (H,irr<boMte  .  /,  m.) 

Ba*«nrttcken. 

Hasenrücken,  Hammelkeule  und  Hühnerbein  sol- 

Ilen  gute  Bissen  sein. 
Uebffr  dM  We»tfn  der  gaten  Bisten,  wie   aber  deren 
JkasAkl  tfttien  die  Aniiobteo  b«i  d«D  Teraeliiedenen  VOl- 
a«r&    anseinander.     lo  Toicana  werden  KapaonflOgel 
und  HammelrUckcn   alt  «olcbü  bozeiobnet.     Man   tagt 
•ach:  Beine  von  jungen  Hahuern,  FlUgel  von  Eapannen 
und  HaDOQolkculea  lind  drei  gute  Biiaen.    In  Venetlen 
b»t  man  deren  riar«  nSmliob  :  Traeben,  Feigen,  Pfirelcb 
ond  Melonen  t  wibrend  det  fr*a«Otiiühe  Oanmen  Eeb^ 
bttboiflagel ,  Kapannbeia ,  Fitcbaohwanx  und  Laohtkopf 
als  etliche  rahml.    (iTt^asim,  1»68.  mi.) 
ffi.  7  0»le  de  perdrix ,  ooleee  de  «hapon ,  qaeue  de  poiiaon 
et  UUt  de  Momon. 
it,.'  Ua,  flghl  ,  peraeghi   e  iDeloai,  i  •«•  1  qostro  tnegio 
boceoni. 
Ha— nschlaf. 

•Er  schltiiH  den   haaenscblaff.  —   Franck,  It,  »8*; 

^H  mt  o{l«&«n  Augen« 

^B  B/DtL     HU  doet  eon  baxenalAapje.    (Harreliomep .  J.  37t J 

^H  X>al.-:  Lepua  domüeua.    (Tappnu^  Si";  Ertum,^  86A.J 

J^  yisswisohreckly. 

•leb  bin  nicht  hoscuBchreckig.  —  Fr^nch,  U.n'^. 

Ich  bin  nicht  eln«usohQcbt«ni»  iob  fUrohte  miob  nioht. 
Haaeüschxot. 

*£r  ist  mit  Hasenschrot  geschossen.  '^  Hiarrm' 

rptt^it.  r 
let  ein  Nam 


1  Au  iad^s  Häsal  find't  a  Gr&saL    cyi^iermnfticiLj 

—  Frommamn.  IH .  390,  19. 

9  Es  ist  kein  Uäslein^  es  findet  sein  Grälslein.  — 

Ef0U\n.  264,  S\mivck.  45S4. 

3  Jedem  Häslein  bescheret  Gott  sein  Qräslein. 

4  Je«d'n  Hasl  wachst  lei'  Graal.     cobfr^flerrtkhj  — 
ttammgüttm .  78. 

d  Wo  das  U&sJein  gebeckt  ist^  da  ist  es  gem.  — 
Ukrmg0l.  /.  88«. 
Sa  tat  löein  heuriges  (diesjährigee)  H&alein  mehr, 

Itt  sJehl  mehr  so  Jung  and  anerfahren. 

7  ^  k  ols  wenn  'n  a  Hoasel  gelackt  hätte.  (Schtes.j 

—  FromnutHn,  ///.  244.  IUI. 


U 


1  An  Haspel  laoffen.  —  Matluaif.u^, 

nite»,  to  man  einen  agff  ein  Hand«ferok  dinget >  Tnd 
•r  bnlR  an  Haipel,  der  faUct  endUcb  den  Halia  ab." 

BÄtMln  im  Sack  und  Huren  im  Haus  gucken 

Überall  heraus. 
S«U. :  Haapela  In  «akken   an  hoeren  1&  ■ehuiten  BuIlen 

alxljd   boTes  andere   nltutintCD.    (ffarrtb«iim4t ,  1,  tiOj 


fiasMln. 


fSesaand  kann  haspeln  und  spinnen  zugleich.  — 
1  Wan  me  haspelt,  dan  spennt  me  net.  (Aachen.j 


*3  He  haspelt  sick,  aa  'n  G&nte,  de^n  Liepel  in  ^u 
Sterte  bell. 

„Sa  traithaokende  Abelhan»  liaepelde  «tek  nn  gOnk 
■praJden  («preiaui,  brOiUt«  tich)  as'n  Oaante  tOanie- 
rieh )  de'o  Liepol  in'n  Steerid  bett ,  nn  wol)  dat  grattte 
Woart  jtimnieriui  aUelne  fOren."    (Lyrn ,  i^,) 

Ha«pelxleher. 

•Em  armer  Haspelzieber  seyn.  —  .«foi/K-^v.  iw**» 
Hbss. 

1  Alter  Hasa   kommt  wieder,  legt  er  sich  auch 

einmal  nieder. 

tat.;  Lit«i  praeteritae  facllo  fiuot  resoraUe.    (Suinr,  51^ 

2  Alter  Haas  lesst  sich  nicht  leicht  versönen.  — 

Pttn.ii,  11. 

3  Alter  Hsss  verschwindet  wieder. 

t.»t.:  Üdiam  cxoloaolt  veturt»!«.    (Btybotd,  4S3J 

4  An  Hasa  und  Neid  stirbt  Heiterkeit. 

6  An  Haas   und   Schmeichelei  geht  Tugend  und 
Wahrheit  entzwei. 

6  Der  Hasa  zwischen  Schäfer  und  Hund  ftUlt  dem 

Wolie  den  Mund. 

7  Ein  Hass  ist  nicht  aller  Leute  Haas. 

8  Für  Haes  hülfft  kein  gelt.  —  ff^ni^cA.  hti,  lo. 

9  Haaa  erreget  Hader.  —  /Vir« .  ll,  tu, 

10  Hasa    gehet   allzeit   mit  Ehren   vnter.  —  Pttri, 

//,  871. 

11  Haas  hält  nicht  Mass. 

Die  Butten:  Hast  iit  die  Malter  der  Ungerechtigkeit. 
fJMff.de»   VI,  Wi.) 
MM..  Haat  looder  maat.    (ifarrebom^.  t,  y7S.> 

12  Haas  hat  Hundesart. 

Dan.:  Had  Cr  huudak ,  kait  ham  nogftttU,  tdot  bün  kand 
blde  paa.    (trat.  rf<w..  'ieej 

13  Hass  ist  parteiisch,  Liebe  noch  mehr. 

Die  Butien:  Dar  Ha««  der  Faindo  aeigt  nue,  wie 
rlel  ivir  werth  «lud ,  die  Liebe  der  Preundo  vorrKth  an«« 
wie  viel  wir  ihnen  weitb  «Ind.    (AUnuinn   l'J,  46'^.) 

14  HasB  iat  atärker  als  Gift  (oder  Zauber). 

15  Hasa  iat  tödten,  Hoffart  iat  lügen.  —  Pvtri,  U,  87i. 

16  Hass  kennt  kein  Mass. 

üäA. :  Had  nvler  hevn ,  bevn  f^der  had.  fiVov.  dan.,  tSCJi 
Had  bograrer  de  levende ,  og  opgraTfir  de  dflde.  (Pro*. 
>iaH. ,  ■itöJ.) 

17  Hass,  Schmach  wort,  Neid,  trag  mit  Geduld  vnd 

habe  daran  keine  Schuld.  —  Pein,  u,  371. 
lä  Hasa  thut  nicht  basa. 

Hoü,:  De  hiiat  i«  kwaad,    (ffttrrrboime.  J,  »73.; 

19  Hase  und  Fluch  gibt  schlechtes  Tuch. 

Sagte  man  in  dtu  rlerclgcr  Jahren  mit  Bexug  auf  den 
unbeliebten  karbestiucheD  Haaienpüng;  und  in  Preoa- 
•en  fang  ntan  mit  bezug  auf  ihn:  ».Wir  wollen  ihn 
nicht  haben,  den  Herrn  von  Haas  und  Fluch/'  Auch 
■eine  Wirkt&mkeit  nach  dorn  Jabro  1^^  in  Kurheasen 
hat  kein  „gute*  Taoh"  geliefert. 

20  Haas  und  Geld  zeigt  mau  nicht  aller  Welt 
Atn.  -  Had  og  rigdom  kand  akialeB ,  bedre  end  kierlighed 

og  armod.    (Proc.  dan..  tb$,} 

31  Haas  und  Gunst  sind  dumm  und  blind,  wech- 
seln überall  geschwind.  —  Schtt^z,  I,  lU. 

,^iebe  und  Hat»  TerrilUchen  uuaer  Urtheil  gänaliob; 
an  untern  Feinden  sehen  wir  nicht«  alt  Fehler,  an 
nntem  Liebliogeu  lauter  Vorzüge,  and  «elbvt  ihre 
Fehler  «chetnen  un»  liebeotwturdig.*'  (8ehopfnhaH*r, 
W*U,  ri,  3M.J 

22  Hasa   und    Neid   bringen   viel   Leid.   —  Fi-üch' 

tncr  '.  1495. 

Wenn  jemand  dich  haut,  tagen  die  OdiChineg«r  in 
Wettafriita,  to  «cbligt  er  dein  Vieh. 
^0^1,:  Haat  en  nijd   ia  een    kwaad  be«et,     (Harrtham4<, 
I,  tiiO 

23  Hasa  und  Neid  findet  man  zu  all 

jypß  .-  Haat  en  tiijd  »terft  nimnmr,    (n  f.  Vi.) 

It.:  Atlio  cd  inridia  non  morl  mal.     f^ 

24  Hass  und  Neid  machen  die  Höllö  wuit.  —  5im- 

rock,  4375;  Ki>rU,  »631.  PctrS,  //.  372:  ttrnun,  I,  113», 

2b  Hflsa  und  Neiden  rousa  der  Biedermann  leiden. 

—   Stmr*xk.  «74,  Drttun,  I,  1151. 
Dan. :  Had  og  nid  fulgiM  wrc,  dyd  og  lykke.  (Prot.  <1<ih.,  J66J 

26  Hasa  und  Streitsucht  liegen  auf  einer  Bucht. 

27  Hass  vnd  Neid   l»:8t  aich   ein  weil   bergen  vnd 

mit  Judas  Küssen  vnd  Joabs  grossen  ver- 
tuschen» frist  aber  vnterdes  inwendig  iiTub 
sich  wie  der  Krebs.  —  Pf(n,i/,  371, 

Viin,.'  Had  skal  wre  disdeli|rt,  T«n«lab  ud0deligt.    fPro«. 

da»..  iHG.J 

28  Haas  vnd  Zorn  alten  langsam.  —  Pft^i.  n,in. 


383 


Hassen 


Hassenpflag  —Hast 


584 


29  Heimlicher  Haas,  bitteres  Fass. 

Dan. :  Hemmelia  had  er  verre  end  aabenbare  fleadakab. 
(Pro9.  dan„  878.; 

30  HOSS  könt   bau.     (Aachen.)  —  Firmmich,  /.  493,  84. 

Kommt  bald  nach. 

31  Kein  Mass  ist  je  so  gross  vnd  schwer,  als  der 

auss  Lieb  ist  kommen  her.  —  Gruter .  Ill,  is : 
Lehtnannyll.  319.  37. 

32  Klein  Hass  ist  auch  Hass. 

Dan.:  Smaae  had  er  og  had.    (Prov.  dan.,  266.; 

33  Wenn  Hass  vnd  Neid  brenten  wie  dass  Fewer, 

so  wer  im  Sawrenthal  dass  holtz  nit  (halb) 
80  teuer. 

Inschrift  eines  Haoaes  in  dem  nassauisohen  Dorf« 
Sauerthal.  Dies  Wort  wird  als  Hausinsohrift  mit  Weg- 
lassnng  des  Oertlichen  auch  sonst,  s.B.  im  Canton  La- 
sern, gefunden. 
Dan.:  Bnend  had  som  fjrr  var  tneet  ei  saa  drr.  (Pro9. 
da«.,  41.; 

34  Wer  Hass  säet,  erntet  Reue  (Verdruss,  Aerger). 
Däm.:  Hvo  dersaaerbad,  skal  hoste  anger.  (Bohn  I,  377; 

(Prov.  dan. ,  266.; 

35  Wo  hass  regiert  vnd  nied,  da   ist  kein  glück 

noch  fried.  —  //cnwcfc,  iMS,  23. 

36  Wo  man  Hass  aussäet,  da  wächst  keine  Liebe. 

—  Binder  II,  1627. 
Lat.:  Lis  litem  parit  (serit).    (ApottoL,    VH;  Binder  I, 
881;  //,  1677.; 

♦37  Ein  tödlicher  Hass. 

Lat.:  Odium  novercnlae.  —  Odium  Vatinianum.   (CaluU.) 
(Philippi,  II,  62.; 


1  Das  er  hasset,   das  tregt  er.  —  Agricola  /.  716; 

Eyering.  I,  295;  Gruter,  I,  10;  Schottel,  1145*. 

Der  ist  ein  Thor,  welcher  gioh  wider  das  sperrt, 
was  er  trftgt  und  tragen  mnss. 

2  Die  mich  hassen,  müssen  mich  lassen,  die  mich 

neiden,  müssen  mich  leiden.  —  Uertz.20. 
Haoainschrift. 

3  Hassen  mich  die  einen ,  so  lieben  mich  die  andern. 

Die  Neger  in  Surinam,  um  auszudracken ,  dass  Jeder 
seine  Feinde,  aber  auch  seine  Freunde  habe,  haben  das 
Sprichwort:  Es  hassen  ihn  nicht  alle,  sagt  der  Akansa 
(ein  in  Blätter  gewickeltes  Welsohkomgerioht),  der 
eine  binde,  der  andere  löse  ihn.    (Wtdltchiägel.) 

4  Ich  hasse   diejenigen,    die   Schlafitrünck   dess 

Morgens  thun.  —  Lehmann,//, 877,20. 

5  Jederman  hasset,  den  jedermann  fürchten  muss. 

—  /Vfri,  //,  390;  nenuch\,  1297,  30. 

6  Lass  hassen  und  neiden,  Gott  soll  entscheiden. 

—  Uerlt,m. 

Von  Ooethe  sagt  Emerson:  „Er  kann  niemand  hassen, 
seine  Zeit  ist  ihm  an  kostbar  dasn."  (Morgenbiatt ,  1856, 
Nr.  47,  8.  1119.; 

7  Mau  muss  nicht  jeden  hassen,  der  eine  andere 

Nase  hat. 
Dan.:  Had  ei  den  rildfarende;  thi  du  maatte  hade  dig  selr. 
(Prov.  dan.,  266.; 

8  Man  soll  hassen,  als  wenn  man  wieder  lieben, 

und   lieben,    als   wenn   man   wieder   hassen 
wollte. 

9  Mancher  hasset,  das  er  sieht,  und  muss  leiden, 

was  geschieht.  —  Hertt,  20. 
Hausinsohrift  im  Hars. 

10  Was  du  an  andern  hasst,  damit  thu  niemand 

überlast.  —  Lehmann ,  S2 ,  a. 

11  Was  du  hasst  an  Kunz,  das  thue  nicht  dem  Hinz. 

—  Körte,  4060. 

12  Was  du  hasst,  das  lass.  —  Franck,  1. 157**. 

13  Was  m'  hasset,  das  triflEl  ein.  (Bern.)  —  Zyro,  104. 

14  Wer  hasst,  wobei  er  bleiben  muss,  bat  jeden 

Morgen  frische  Buss. 

15  Wer  nicht  hassen  kann,  kann  auch  nicht  lieben. 

Vgl.  darüber  Bahnsen,  Charakterologie  (LeipilglSa?), 
I,  320,  Anm.,  u.  II,  6. 

*16  Er  hasset,  was  er  nimmt,  und  verleurt,  so  er 

gewinnt 
*17  Er  hasst  ihn  (sie,  es)  wie  Hund  und  Katze  den 
Schinder.  —  Eitelein,  327. 
BoU.:  Hij  beeft  «r  den  haat  op'als  eenZeeawsche  sohip- 

per  op  een'  Zuidwester  storm.    (Harreltom^e »  I,  273.J 
Lat.:  Odit  cane  pejus  et  angue.    (Eitelein,  327.; 
*18  Ich   hass  ihn  so  sehr  als  wenn's  der  Teuffei 
war.  —  Se^Mld,  863. 
Frz.:  Hair  quelqn*un  4  U  mort.    (KritMing«r,  868«.; 


*19  Ich  hasse  ihn  wie  die  Sünde. 

Lat.:  Is  mihi  Juxta  InTisns  nt  atri  limlna  ditis.    (PU- 

lippi,   I,  813;   Seybotd,  963.;  —  Noa  —cnm  iUa  miU 

ezosua ,  quam  limina  ditia.    (Philippi ,  II ,  44.;  —  Odisss 

aequo  atqne  angnes.    rphilippi,  IT,  62.; 

20  Mögen   sie  mich  hassen,   wenn   sie  mich  nor 

fürchten.  —  JETürirtn,  884;  Simrocfc,  4876. 

Ein  Tyrannenspruch,  den  schon  Seneca  abaebaolkb, 
hart  und  furchtbar  n&nnte.  Im  Beben  Ton  eineoi,  der 
an  Oelehrgamkelt  überlegen  ist,  dessen  Feinde  Um 
heimlich  hassen ,  aber  ihren  Hund  ans  Furcht  nicht 
OCrentlich  aufthun. 
Frt.:  Quill   hayssent  mais   que  Um  crmig&enL     (Boeiil, 

Lat. .'  Oderint,  modo  timeant    (Boeiil,  11^  13  ,•  Qaal^  »SQ.; 
Hassenpfluff. 

Hassenpflug  —  Hessenfluch. 

Damit  setzt  das  Sprichwort  dem  berftehtigten  koflies- 
aiaohen  Minister  ein  verdientes  GedAohtniss.  (B.Hasa  17.) 
Hasser. 

Besser   des   Hassers  Neiden   als    des  Gönnen 
Mitleiden. 

Ein  Haus  in  Dinkelsbahl  (Franken)  hat  die  Disohxift: 
„Ich  achte  meine  Hasser,  als  wie  da«  Begenwasser,  das 
von  dem  Bache  fliesst.  Ob  sie  mich  schon  vezmeldM, 
so  müssen  sie  doch  leiden,  dass  immer  Gott  melB 
Hülfe  ist"  (Hertt,  21.; 
Lat.:  Praestat  invidiosum  esse,  quam  miserabileni.  (8ee- 
bold,  454.; 
H&ssUch. 

1  Besser  hässlich  und  anmuthig  als  schön  nsd 

eigensinnig.    (Berg.) 

2  Der  muss  hesslich  thun,   der  den  Tenffel  wü 

schrecken.  —  Lehmann.  805. 13  u.  708,  6. 

3  Hesslich  vnd  gresslich,  Reuter  auff  dem  fahlen 

pferde.  —  Henisch,  1741,  16. 
„Nemlich  der  grimmige  Todt.** 

4  Heut  hesslich,  morgen  gresslich. —  Ileniech,  1741,  is. 

5  Lieber  hässlich  als  ein  schöner  Bösewicht. 
Lat.:  Deformis  esse  malo,  quam  poloher  mala«,     (m- 

lippi,  I,  113.; 

6  Was  ganz  hesslich  ist  ynnd  geschänd,  die  Lieb 

vor   schön   erkent.  —  Gruux,  lU,  99.-  LOmam, 

II,  865,  72. 

Die  Chinesen  sagen :  H&sslichkeit  nimmt  einer  hmgea 
Frau  alle  Fehler  der  Schönen  und  gibt  ihr  die  Tugea- 
den',  die  Jene  niemals  haben. 
^8pan.:  £1  deseo  hace  hermoao  lo  feo.    (Bohn  I,  317 J 

7  Was  hässlich  ist  zu  thun,  ist  auch  h&sslich  ca 

sagen. 

£>äii..-  Det  som  er  slemt  at  gi0re,  er  aldrig  smnkt  at  tale 
offl.    (Prov.  dan.,  236.; 

8  Was  hesslich  ist,  das  macht  die  Liebe  schön.  — 

/V/ri ,  //,  598. 

9  Was    hesslich  ist,   macht   gelt  fein.  —  Bemtek, 

1475,  39. 

•10  Der  ist  hässlich  wie  die  Möglichkeit,    (yürtingen.) 
*11  Er  muss  sich  hässlich  stellen,  wenn  er  einen 

andern  erschrecken  ^-ill. 
•12  Er  ist  so  hässlich  wie  die  Kröte. 

Fr:.:  U  est  laid  comme  un  pou.  —  II  est  möchent  eomme 
la  gale.    (Leroux,  I,  128  u.  162.) 
*  13  Er  ist  so  hässlich  wie  die  Nacht.  —  PhüipiA,  /,  95. 
fYt.:  C'est  un  vilain  orapaud. 
Lat.:  Corytheo  deformier.    (Pkitippi,  I,  95.; 
Hftssliohes. 

Man  soll  auch  im  Hässlichen  Mass  halten. 

Kin  ftnsserst  hssslioher  Mann  bemerkte  gegen  eine 
Dame,  dass  ein  Mann  nicht  hübsch  su  sein  brauche, 
um  XU  gefallen.  „Ich  gebe  dies  su;  aber  Sie  übertrei- 
ben die  Erlaubniss  derMftnner,  hftsslioh  BUBein.*^ 
Spanier  sagen:  Das  H&ssliche  wird  sum  SohOnen, 
darf  es  nur  ersehnen. 
HftssUohkelt. 

1  Hässlichkeit  besteht,  Schönheit  vargeht. 

Frz. :  Diformit6  n'est  pas  vice.    (Leroux,  I,  189.; 

2  Hässlichkeit  fuhrt  ins  Kloster,  Schönheit 

Frauen(Freuden-)hau8. 

Aehnllch  russisch  Aümann  VI,  481. 
Fr».:  Difformit6  est  indicede  virginit6.    (Leroux,  I,  13^.; 
Hast. 

1  Alle  Hast  dßnt  nich.  —  Eich«a\A,  752. 

2  Alle  hast  is  nien  spöd.  —  ßrfwraW,  753. 
HoU.:  Haast  is  geen  apoed.    (Uarrebomee,  I,  378.; 

3  Grosse  Hast  führt   vom   guten  Wege   in  den 

Morast. 
Frz.:  Qui  trop  se  haste,  en  beau  ehemin  se  fonrvoye. 
HolL:  Haastigheid  brengt  ramp  med.  (Harrebomee ,  I,  272.; 


Die 


ins 


385 


Hastekopf — Hastig 


Hat— Hättich 


4  Grosse  Hast  kommt  oft  za  spät  —  Simrock,*aiBO: 

Kirta,  SSS8. 

5  Groth  Hast  gaff  nnverle  (niemals)  guden  Spodt 

(Betrieb).  —  Gramutff ,  i ,  4a'i. 

6  Hast  bringt  Beu. 

/f.;  Chi  li  risolTe  pncto,  adaglo  se  ne  pente.    (Pcutaglia, 

1  Hast*  hat    ken  Spöd  K     (IMtt.)  —   UochdeuUch  bei 
Simrodi,  4382;  KMe,  S636. 

>)  Spat,  d.  i.  Fördemnff.  —  Zu  grorae  Eile  (i.  d.) 
brijBgt  eher  rftok-  als  rorwArt«.  Bai  J.  Catt  im  Hol- 
Undieehen  findet  lich  denelbo  Gedanke  in  dem  Beim- 
apnioh:  Met  sinnen,  kinder,  wat  gby  doeti  Je  groter 
haait,  Je  minder  epoed. 
Khm.:  Kvapky  mln^f  hapky.    (üelakoukg,  ibS.) 

8  Hast  hat's  gar  oft  verpasst. 

BÖAm.:  Pmdky  le  koIfkrAte  piekotf,  as  ho  i  yUxmrf  do* 
honL    (dHato9$kf,  iU8.J 

9  Hast  hollt  iiig  fast.     (lloht.J  —  Schütte,  II,  HO. 

Zu  geichwind  taugt  nicht. 

10  Hast  ist  meist  ohne  Vortheii.  —  5tmrock,  4S78; 

Körte,  2640. 
BükMt,:  Kvapn^mu  roiion  bonle  na  briie  (na  ielo)  leno« 

ohOTi  na  hfbeti.  —  KTapnf  im4te ,  noTyplete.  —  UkTa- 

pil6ho  i  Btdl  trkne.    (Celakovtkg,  958.; 
IToU.:  Haast  verkwiat.    (Bokn  I,  321.; 
Polm.:    Oor^cy  pomieiia,    niepomoie.  —  B^ctemu   gus 

na  bnuoha  rowcie,  a   loniwemu  na  gnbiecie.    (Öeki' 

Jhif«Ay,  258.; 

11  Hast  und  Sput  thut  niemals  gut.    (Fiatow.j  — 

Frvekbier  *,  1496. 
BCätu,:  Sp^ch  bno  nmiri.    (Otlakovtky ,  S58J 
Itän,:  Daarlig  drittighed  og  hoymodig  haaUghed   giorde 

aldrig  godt.    (Pruo.  dan. ,  247.; 
FrM.T  Qui  trop  se  h4ta  en  oheminant,  en  beau  cbemin 

•e  fourroje  sonvent.    (Bahn  I,  53.; 

13  In  Hast  wird  kein  guter  Bath  gefasst. 

JKkm.:  Krap  nenl  dobr^  ridoe.    (Celakovsky,  2M.; 

13  Je  gröter  Hast,  je  minder  SpOd  (Sput).  —  Schütze, 

II,  110;  ir,  73;  hochdetUtch  bei  Simrock,  4381 ;  Körte.  2637. 
Je  mehr  man  eilt,  Je  weniger  kommt  man  Torwftrts. 
HoU.:  Haaat  hiukt  haast.  (Ilarrebomee ,  I,  272.;  —  Hoe 
meerderhaest,  hoe  minder  spoed.  (Bokn  /,  328.;  —  Hoe 
meerder  haast,  hoe  minder  spoed,  sei  Arie  korse,  en  hij 
liep  londer  sohoenen  längs  straat.    (JJarrebomef,  I,  272.} 

14  Nichts  mit  Hast  als  —  Flöhe  fangen.  —  Eite- 

leiM,  284;  Körte,  2639  u.  3278;  SchoUel,  IISS^;  Sim- 
rock, 4379:  Braun,  I,  1153. 
JOM.f  Ueen  ding  metder  haast,  dan  Tlooijen  te  vangen. — 
Wees  niet  al  te  haastlg  in  uw  warmoes.  —  Wees  niet  to 
haastlg,  het  is  nog  licht  tot  aan  den  arond.  (Harre - 
bomee,  I,  272.) 

13  To  vel  Hast  batet  nich.  (8.  Baten.)    (Liftp*:) 

bän, :  For  hastig  rund ,  fortryder  det  tit.    (Pmp.  dan. ,  482.; 

IG  Ut  de  Hast  kümrat  nix  Gudes,  säd  Ülenspegel, 
un  let'u  Scmppott  ( Senf  topf )  fallen.  —  Hagen, 

M,  10. 
BoU,:  OiJ  sijt  EOG  hastig,  gij  loudt  niet  dengen,  om  var- 
kene  te  maken,  want  gij  soudt  den  staart  rergeton. 

WHarrtbom^e,  I,  272.; 
as  in  Hast  geschieht,  gedeihet  nicht. 
18  Zu  grosso  Hast  hat's  oft  verpasst.  —  Hoefcr,  1087; 
Üirrmi$$en,  328;  Schütze,  II,  HO. 
Ibutekopf. 
*1  Kt  is   beter   en  Hastekopp   as  'n  Dudelkopp. 

(S.  Krippkopf.)  —  EUhKald,  HOS. 
•2  Hei  is  en  na8teko])p.    (Büren.) 
Leicht  aufbrausend. 


•Ea  wil  nicht  hasten.  —  Schittel ,  tiis^ 

,,Hasten  hcisst  glcitten,  weichen,  fortgehen.  Was  nun 
nicht  fort  wil  und  da  kein  Olttck  bey  ist,  da«  kau 
nicht  husten,  es  stehet  und  wil  nicht  fort:  wenu  wir 
was  für  haben,  daran  wir  verzwciffeln,  sagen  wir,  es  wil 
nicht  hasten,  wir  wollen  ablassen.** 

llMtiff. 

1  Alt«»  hastig  is  quad.  ((Hdenburg.)  —  CMoldschmiAt .  IOC; 

Kithmilil,  15j<;;  Wi'nvrzeituinj ,  4057;  Bmren,  43;  für 
Mrurs:  Firmenich,  /,  403,  191;  für  don  Harz:  Ltthrengvl, 
I.  30. 

2  IMe  zu  hnstifj  vorwärts  treiben,  müssen  endlich 

hinten  bleiben. 

Ft:.*  Plus  rae  haste,  et  plus  me  gaste. 

Uitit.:    IK<  hastige  uvurlooiit  sich.    (/Jarrrbomre,  I,  272.) 

3  Hastig   gcsport,    öss    nehrnig    (nirgend)    got. 

(OtiprcuM.) 

DBUTtOHXI  HPKICUWOBTBB-LlXlKOff.     II. 


4  Man  nich  to  hastig,  heet'n  Slüsenmeister  sin 
Hund.  —  Diertniesen,  121. 
Hat. 

Wenn  Hat  kommt,  es  Häb  dermit  weg.    (Deutt.; 
Oft  als  Antwort  auf  den  Ausruf:  Hat  ek  et  mor  gedohnl 
H&tsoheri«. 

*£r  hat  Hätscherig^  fressen.  —  Eyering,  //,  437. 

Wol  so  viel  wie  Hatsehengras,  Entengras,  Sil.  Gra- 
men Mannao.    (Vgl.  Frommann,    VI,  171.)    (8.  Enten- 
■teiss.) 
Hatte. 

Ich  hatte  ist  ein  armer  Mann.  -—  Caal,  839. 

Lat.:  Miserum  istud  verbam  et  Pessimum  est,  habnisae, 
et  nihil  habere.    (Oaal,  S39.) 
Hfttte. 

1  Hftdde,  Hädde  ist  te  late.     (Soest.) 

2  Hädde,  hadde,  schitt  in't  Bedde.    (Wi-uf.) 

3  Häddo  schitt  in't  Bedde;  wann  Hädde  war  op- 

stän,  dann  hädde  et  kain  Not  dan.  —  Woeste, 

70 ,  119. 

4  Hädde  schitt  in^t  Bedde;  wann  Hilddo  war  op- 

stoan,   dann   hädde  Häddo  nicks   in  Bedae 
doan.     (Büren.) 

Wäre  H&ttloh  aufgestanden ,  er  hAtte  das  Bett  nioht 
rerunreinigt. 

6  Hftdden  un  wüdden  sind  c  paar  arm  Jüdden. 
(Bedburg.) 

6  Hätt  heed  aisin  daagh  cn  Skelm  wessen.    (Sylt.) 

Hatte  ist  all  sein  Tage  ein  Sehelm  gewesen. 

7  Hätt  on  Wenn,  dat  woere  arme  Mann.    (Glad- 

bach.) —  /''trmemcft,///,  516,29. 

8  Hed  as  an  Sked  an  bidr&it  alle  man.    (Amrum.) 

—  Haupt,  r///,  367.  275. 

Hatte  ist  ein  Schiss  (Dreck)  und  betrügt  Jedermann. 

9  Hed  as  an  Sked  an  wnard  nian  Gcd  K  (Amrum.) 

—  Haupt,  K///,  367,  276. 
')  Wird  nie  Dftnger. 

Hattloh. 

1  Hattich   ist   ein  armer  Mann.  —  Simrot*.  4392; 

Körte,  2642. 
Holt.:  Hoddic  was  een  arm  man.    (Tunn.,  14,  21.; 
Lat.:  Semper  inops  habui,  sod  habens  dives  toIo  dicL 

(Faltertleben,  381.; 

2  Haddick  un  de  Hcbbick  sind  unglikc  Bröders. 

— *  Lübhen. 
H&ttioh. 

1  Do  Häddike  fleiget  hauge.    (Büren.) 

2  De  Härrich  woar  oarm,  de  WoUtich  war  dumm, 

de  Wärich  woar  e  Narr.    (Sauau.) 

Htlttich  war  arm,  Wollüch  dumm  und  Wirich  ein 
Varr. 

3  Der  Hätti  und  der  Wetti  haben  beide  nichts. 

(Sch\eeiz.) 

Hatte  Ich  und  wollte  loh,  Wflnsohon  und  Klagen  hilft 
beides  nichts;  Hand  anlegen  thut's. 

4  Der  H&ttich  und  der  Wolltich,  desgleichen  auch 

der  Solltich  sind  leibhafte  Brüder.  —  liemo- 
kritos.  III,  70. 

5  Häddick  is  en  armer  Mann. 

Wortspiel  mit  dem  Namen  Hiddiok  und  Hidd'  iok 
=  hitt'  loh. 
G  Hätt  i  und  wett  i  si  Brüeder  g'si,  het  ab'r  keine 
nia  vil  g'ha.     (Bern.)  —  Zyro,  8. 

HAtUch  und  wollte  ich  u.  s.  w.  Beide,  der,  welcher 
VersAumtes  bereut,  wie  der,  welcher  es  beim  eiteln 
Wünschen  bleiben  lAsst,  kommen  su  nichts. 

7  Hättich  und  Wolltich  immer  wonig  hatten  und 

Solltich's  Brüder  wenig  thaten.  —  Bemokritos. 

III,  70. 

8  Hettich  ist  ein  böser  vogel,  Habich  ein  guter.  — 

Franck,  II,  193 '^;  Gruter ,  1,4»;  lienüch,  462.  13;  Ein- 
Inn,  284;  Goal,  836;  Sauer,  118;  Blum,  410;  Simrock. 
4393;  Braun,  /.  1157. 
Lat. :  Habuisse  et  nihil  habere  miserum  vcrbum  est.    (Kiic- 
tein  284.; 

9  Weil  ich  spreche:   Hätte  ich,  so   bin  ich   arm 

gewisslicn.  —  Lehmann,  II,  Ml,  11»3;  Sutor,  627. 
Lat.:   Miserum  istuo  verbum  est  et  pRssiiuum,  habuisse 
et  nihil  habere.  (l'lanlM.i.)    (J'fiilipi/i,  /,  252.;  —  Hemprr 
inojiR  habui,  sod  iiubeus  divcs  volo  dici.    (Sutor.  627.; 

10  Wer  den  Hättich  ninuut  ins  Haus,  den  treibt 
er  bald  hinaus. 


3B7 


Hfttze — Haaderidan 


Hane — Hauen 


Hätse. 

Eine  Hätz^  sitzt  gern  bey  der  andern.  —  Eye- 

ring.  11,104. 
')  Atzol,  Elster,  Heister,  Heokster. 
Hatsel. 

1  Die  Junge  Hatzel  lehret  das  hupfFen  von  der 

alten.  —  Lchmam,  409.  10  u.  454,  10. 

2  Man  muss  einmal  der  Hatzel  die  entlehnten  Fe- 

dern aussrupffen.  —  Lehmann ,  15 ,  43. 
Hau. 

•  l  Dort  ist  ein  banater  ^  Hau. 

')  Verbotener,  unheilbringender. 

*2  He  krigt  e  Hau  mehr  as  e  Hund.    (Elbing.)  — 

Frischbier  ',  2199. 
•3  Is  't  nich  vern  Hau,  80  is  't  doch  vem  Drau. 

—  Eichwald.  755. 
Haube. 

1  Drei  Hauben   an  Einem  Kohlenbecken  drehn 

sich  und  drehn  sich,  um  sich  zu  necken. 

Um  einander  zu  ftrgem. 

2  Nein,  ich  habe  gottlob  die  Haube  aufgehabt, 

sagte  die  Frau,  als  sie  der  Beichtvater  fragte, 
ob  sie  nackend  beim  Kapuziner  gelegen.  — 
Kloflerspiega .  98 ,  il. 

3  Wann  d'r  d'  Hauwe  ni  tägh,  do  sütz  d'r  Bok 

hem'r  üf.  —  Peter,  445. 

4  Wenn   zwei  Hauben   an  Einem   Feuer   atehn, 

wird  man  unter  einer  das  Gesicht  der  Quere 
sehn. 

Die  Spanier  wollen  damit  sagen,  dass  die  Frauen  un- 
vcrtrUglich  und  zHukisch  seien, 
•ö  Eim  uf  der  Hube  sitze.    (Schafßausen.)  —  Schweiz, 
II.  168.  17. 

Einem  auf  der  Haubon  sltxeu.  (S.  Bock.)  (Limb. 
Chronik.)  t'itcher  fügt  cur  Veranschauliohnng  bei:  „Ei- 
nem ein  solch  Strapikordium  ziehen,  das  jhm  das  Hertz- 
bendol  im  Leibe  kracht.'^  —  Im  hohen  Grade  l&fltig  sein. 

*0  Eine  schlechte  Haube  aufhaben. 

•7  Eine  unter  die  Haube  bringen.  —  rt-mHa«,  looo; 

Eiselein,  284;  Wurzbach  II,  172;  Braun,  I,  1159. 

*  8  Einem  aufl'  die  Haube  greifien.  —  llurenieuffel  im 
Thcntrum  Diabolorum.  806'';  Fischer,  Ptalter,  13 '»  a.  190''. 
„  Jn  (ihnen)  weidlich  auff  die  hanben  igreifeu,  dass 
haut  Tnd  har  offt  folgen  nach."    (Watdii,  IV,  96,  26.; 

*0  Einem  die  Haube  rücken. 

•  10  Einem  nach  der  Haube  greifen.  —  liranM,  Nsch.,  93; 

LtUhvr's  Titchr.,  10*;  Parömiakon,  2910. 

•  1 1  Man  muss  ihm  auf  die  Haube  gehen. 

Empfiehlt  strenge  Aufsicht. 

•12  Mer  kommt  ihr  net  uf  d'  Hauba.  —  Sefjlen.  463. 
Alan  ertappt  sie  nie,  man  kann  keinen  Beweis  fttr 
den  Argwohn  gegen  sie  auffinden. 

•13  Sechshundert  Hauben  stark. 

Sechshundort  mit  Sturmhauben  Torsehene  Ritter. 
"14  Sie  möchte  schon  lange  gern  unter  die  Haube. 

Ehemals  trugen  nur  vcrheirathete  Frauen ,  nicht  aber 
.Tungfranen  Hauben  auf  dem  Kopfe;  Midchen  hatten 
ihr  blosses  Haar  nur  mit  Band  und  Nadel  oder  mit 
einigen  Blnmen  durchwoben.  Man  will  also  mit  dieser 
Bedensart  sagen,  eine  weibliche  Person  ist  verheirathet 
oder  wünscht  es  zu  sein.  (Wurzbach  l,  61;  Eitelein, 
2S4  u.  fi71.J 

•15  unter  der  Haube  sein. 

*IC  Unter  die  Haube  kommen. 

•17  Viel  auf  der  Haube  haben.  —  Mvmer.  Nb.,  94. 

Mit  Schuld  belastet  sein. 
Haubenreissen. 

*Es  wird  sich  ein  Haubenreis  en  haben.  —  Lu- 
ther's  Tischr.:  483*'. 
Es  wird  ein  Kampf  entstehen. 
Hauchen. 

Es  ist  böss  hauchen  wider  einen  heissen  Back- 
offen. —  Petri,  II,  257. 
Hauderezi. 

•Es  ist  ein  alter  (guter)  Haudegen. 

Tflcfatiger  Feohter. 
Hauderidau. 

•'S  isch  nit  bloss  wäge  'm  Hauderidau  z'  thuc, 
mo  rouess  au  luege,  gab  's  Messer  d'  Geiss 
erlange  (erreichen)  ma.    (Soloihurnj  —  Schild. 

627,  1. 

Man  darf  sich  wo!  ein  Vergnügen  machen ,  aber  man 
soll  auch  prOfen,  Inwieweit  die  Mittel  dies  erlanben. 


Haue. 

1  Die  Haue  will  einen  Stiel  haben.  —  Eiaaein,m; 

Simrock,  4394. 

2  In  die  Haue  gehört  ein  Stiel. 

*3  Der  Haua  en  andera  Stiel  suacha.—  TMer.r^. 

Sich  nach  etwas  anderm  omsehen. 

•4  Der  Haue  e  Stiel  finde.     (Lwem.) 

•ö  Dera  Hab'n  (Haue,  Axt)  will  i  an  Stil  machen. 

(Franken.)  —  Frommann,  VI,  828.  161. 
Der  Ton  liegt  auf  dera = dieser.    Diese  Bache  will  ich 

in  Ordnung  bringen,  das  Hemmniss  entfernen. 
•6  Es  geht  ihm  von  der  Haue.     (RoUeiAurg.) 

Die  Arbeit  geht  ihm  von  der  Hand. 

*7  Etwas  an  der  Haue  kleben  lassen.  —  Jer.  Goitkelf. 
Käserei  (Berlin  1850),  S.  434. 
Nicht  vollenden ,  auf  die  lange  Bank  schieben. 
•8  Keacht  von  der  Haua  falla.    (Schwaben,)  —  AV/f- 
len,  464. 
Wenn  die  Arbeit  leicht  Ton  der  Hand  geht. 
•9  Wia  mer  deara  Haua  en  Stiel  macht.    C.%fart- 
Iten.)  —  Neißen ,  469. 

Wie  man  dieser  Saehe  die  richtige  Wendung  gibt, 
in  dieser  Verlegenheit  den  Ausw^  findet;  Hlndamissa 
überwältigt. 

•  10  Wie's  von  der  Haue-  fiÜlt    (Mriingen.) 

Noch  ganz  roh. 
Hauen. 

1  Bo  net  gehauwe  ward  getts  a  ke  Spö.   (Sehwaim- 

gegend  in  Kurhessen.)  —  Für  Düren:  Firmemch.  1, 482. 5. 
Wo  nicht  gehauen  wird,  gibt*8  auch  keine  SpAne. 

2  Do  man  hawet,  do  gibts  Spen.  —  Lehmafm,  T70. » 

u.  935,  7. 

3  Früh  gehauen  und  spät  gebrannt,  das  gibt  Korn 

ins  Land.    (Eifel.) 

In  Bezug  auf  das  sogenannte  Bchiffeln. 

4  Hau'n  Se  de  Jungen,  dosse  (dass  sie)  Ehle  (Oel) 

Sechen,  sagte  der  Oelmüllcr  zum  Schulmeister. 
((^eriauailz.) 

5  Haust  du  meinen  Jungen  (Juden),  hau  ich  dei- 

nen Jungen.     (Ilratmschwcig.) 
G  Haut's  es  nümme,  so  wetzt  mc. 

Vorübergehende  grüssen  in  der  Schweiz  die  Schnitter 
mit  der  Frage:  „Haut's  es?"  worauf  sie  als  Oegengmu 
die  stehende  obige  Erwiderung  erhalten.  ( YgL  SutcT' 
meitter,  Emtesitten  in  der  Schtrei:  in  den  Gremboten,  1S65| 
Nr.  41,  8.  533.) 

7  Haw,  SO  fallen  Span.  —  Le^imann,  801,  91  u.  938,  7. 

8  So  lauge  jemand  haut,  so  ruft  er;  so  er  ladet, 

so  wartet  er;  und  bringt  er's  weg,  so  hat  er's. 

—   Graf.  363 ,  425. 

Unsere  Vorfahren  gingen  von  der  Aniiobt  ans,  dass 
Heimlichkeit  den  Diebstahl  oharakterisire;  daher  findet 
8ioh  in  den  WoiathUmern  aller  Gegenden  der  anerkannte 
(Irundsatz ,  dass  die  offene  Wegnahme  stehender  Bäume 
in  den  Wtildern  kein  Diebstahl,  höchstens  ein  Frevel 
sei.  Es  galt  daher  nicht  für  Diebstahl,  wenn  jemand 
einen  Baiun  mit  der  Axt  fällto,  wohl  aber,  wenn  es 
mit  der  Säge  geschah.  So  lauge  also  offen  und  ohne 
Hintorlist  zu  Woge  gegangen  wurde,  galt  das  obige 
Sprichwort:  So  lange  jemand  Holz  haut,  d.  i.  fUlt,  so 
lange  ruft  er  den  Eigenthttmer  und  macht  ihn  aoAnerk- 
sam  auf  den  Eingriff  in  seine  Vemiögonsreohte.  Ist  er 
mit  dem  Fällen  fertig,  dann  scheint  er  den  Bachts- 
bttchem  während  des  Holzaufladens  zu  warten  und  auch 
darin  gleicht  seine  Handlung  nicht  dem  heimlichen 
diebischen  Davonschleichen.  Hat  er  aber  ungestört 
das  Holz  gefällt,  auf  den  Wagen  geladen  und  ana  der 
Feldmarkmig  gebracht,  dann  soll  das  Holz  sein  Eigen- 
thum  sein. 
ilhd.:  So  einer  heult,  soruffter,  die  wil  er  ledt,  so  beidt 
er  rnd  bringt  er  es  enwog,  so  hat  er  es.  (Urimtn,  Weisth., 
lll,  :.9i.; 

9  Viel  hawen  macht  stumpffo  Beil.  —  ftiri ,  //,  573. 

10  Wer  haut,  muss  nicht  klagen,  wenn  man  ihn 

wieder  haut. 

11  Wer  vber  sich  hewet,  dem  fallen  die  span  ynn 

die  Augen.  —  lulher's  Ms.,  S.  3;  Ik'tri.  II,  771;  Uf- 
nisdi,  989,  65;  lA^mann,  54,  33  u.  894,  3;  Lehmann.  11, 
85-J,  343;  llerburger,  II,  48;  J/ufhcsy,  34*;  Goal,  1416; 
Sailer.  51;  Eisclein,  28.'.;  Simrock,  43C9;  KMe,  5600. 

Gegen  die,  welche  die  Bttcksichten  gegen  Höhere 
und  Mächtigere  aus  den  Augen  lassen. 
Mhd.:  Man  seit  swor  von  der  erden  höhe  Über  sich  houwet 
Unheil  in  lUite  betouwet.  (Fragm.)  —  Hwer  gerne  ie 
nber  houbet  vaht,  der  molite  deftte  wir«  gesiegeu. 
(Winsbtkf.)  —  Swer  ttber  huobet  houweu  wil,  der  mao 
nicht  lange  tfiren.  (Livl.  Chrun,)  —  Swer  ttber  houbet 
vaehet,  das  onist  niht  guot.    (Fraueulob.)  Swer  ttber 


B9 


Hauen 


Haueustein — Haafen 


390 


hoabet    vihtet    dorn    rlient  spaoue  in    einen    buodeo. 

(Amgb.)  —  Vil  lihte  er  schaden  achottetet,  der  über 

lioabet  bonwet.    (Freidank:)  —  Wer  »bor  »ich  vil  ho  wen 

wü,  dem  fallen  spaen  in  die  ongou  vil.    (Ncirrenachia.) 

(Zimgerle,  M.) 
Üükm.:  Kdo  nad  sebon  aek&,  tfisky  mu  do  oci  letf.    (Öe- 

lakotaky,  .124.; 
Dan.:  Hro  der  hngger  orer  alg  ham  falder  spaanome  i 

«inene.    (Bohn  I,  376.; 
Holl.:  Die  boven  sijn  boofd  kapt,  dien  vallen  de  spaandors 

in  de  oogen.    (Harrebomee,  I,  325.; 
lt.:    Chi   contro  a  Dio  ge^ta,  piotra  in  oapo  gli  toma. 

(Gaal,  141«.;  *-  » 

Aroo/..-  Ko  verh  sebe  BÖie,  tre«ce  mu  vu  ool  leti.    (Cela- 

kovtkf,  324.; 
Lai.:  In  coolum  Jacularit.    (Eranm.,  404;  Tapfiua  198 \; 

—  Spait  in  ae,  qni  advenn»  Olympnm.    (Gaal,  1416.; 
Ung. :  £gre  köyet  neveia,  mert  fejedre  fordül.    (Oaal ,  1416.; 

2  Wo  men  höit  (haut),  do  falle  Spiene  (SpÄne). 
(Aachen.)  —  Firmenich,  I,  494,  168;  hochdeutsch  bei 
lliehl.  yoeelten.  335. 

13  Den  hau'  ich  aus  dem  ff  (oder:  aus  dem  Salz). 

14  Den  hau'  ich  nach  Noten,    (ä.  Schlagen.) 

[5  Eich  (ich)  war'uhau'n,  doss  a  sich  saul  (soll) 
de  Gebeine  im  Schnupftichel  heim  truin. 
(Sproituu.)  —   rirmratr/i, //,  298.  20. 

.6  Kinen  hauen,  dass  die  Schwarte  knackt.  — 
Fri9ehbier  -,  1501. 

[7  Kinen  liauen,  dass  er  Hören  und  Sehen  ver- 

gisst.  —   Frinchbier ',  149». 

.8  Einen  hauen,  dass  es  blau  brennt.  —  Fritch- 
hier  *,  1501. 

9  Kinen  hauen,  dat  ömmer  e  Loch  on  e  Blotblas* 
da  OBS.  —  Frvichbier\  1501. 

^  Kr  haut  drauf,  dass  dio  Funken  stieben. 

II  Kr  haut  drauf,  dass  die  Stücke  fliegen. 

^  Kr  haut  ihn  zu  Brei  (zu  Grutsch).  —  Frisch- 
bier *,  1500. 

13  £«  ist  weder  gehauen  noch  gestochen.  —  Sim- 

rock.  4395. 

Gegen  Halbheit,  Unentsohiedenheit,  charakterloses 
Schwanken.  „Das  ist  weder  gahaueu  noch  gestochen, 
weder  gebranut  noch  gebohrt.**  (Grimnielshauten ,  Ttutz 
Simplex,  Utopia  1670,  S.  183.; 
Fr:.:  Ue  n'ost  ni  ckair,  ni  poiason.  —  II  n'y  a  ni  rime, 
ni  raison.     (Slartchniel,  405.; 

14  Et  haut  wie  op  Stewkinder.  (Königsberg.)  —  /Vi«cA- 

bier  ',  i:>ü3. 
Wenn  es  sehr  stark  regnet. 

*.b  Hau  di  ön  e  Pose.  —  Frischbicr  \  1504. 

Um  xa  sagen:  Oeh  achlafeu. 
!4>  Uau  em ,  ock  si  em  solwst  nich  got.    (Samland.) 

—  Friifchbier^.  1507. 

{7  Hau  em,  öss  O  Jud.  —  Frischbier  ^,1510. 

S8  Hau  got,  der  Farr  liggt  unde.  (.stallupönen.)  — 
rnschbitf  ',  1508. 

So  aast  man  beim  Droschen,  wenn  eine  auffallend 
starke  Lage  des  Uetreides  folgt.  Nach  Fritohbier  hat 
ein  Pfarrer  (letroide  dreschen  lassen  und  bat  sich,  um 
■ich  an  überzeugen,  ob  die  Drescher  mit  dem  gewünsch- 
ten Kachdruck  verfahren,  unter  das  auf  der  Tenne  aus- 
gebr«itete  Getreide  gelegt.  Einer  der  Drescher  hatte 
daron  Kenutnias  erhalten  und  forderte  seine  Mitarbeiter 
mit  den  obigen  Worten  auf,  tüchtig  aufzuschlagen. 

19  Hauen  wie  auf  Stiefkinder.  —  Frischbicr  \  1502. 

M>  Hauen  wie  niank  Schlangen.  —  FrischHrr^,ibti2. 

n  Haut  ihn  z'  Bank.     (SaUlturg.) 

J2  I  hau  di,  dass  du's  gern  besser  hättest.  (lUn- 
lenVurg.) 

Wfthreud  der  Belagerung  von  Düppel  durch  dio  Preus- 
a«n  (Murz  li<Kt)  vernahm  man  in  Berlin  in  der  ent- 
aprechundcn  Volksklasso  die  Redensart:  ,.Ik  hau  dir 
ein  Düppel  jejcn  deine  Hüffelkoppcl ,  das«  de  nach  Al< 
son  rUberflii'Cdt.  wenn  du  nich  jleich  deine  Missuude 
haltst,  du  oUet  Dannewerk."  (Schles.  Afori/enllatt ,  1804, 
Xr.  6'J.) 

;3  1  hau  dir  eins  auf  <1'  Fotzen  \  dass  du  drei  Tag 
keine  Sonncr  nit-hsl.     (Troppmt.)  —  liuuij. 

•)  D.  i.  Mun«l. 

U  I   hau  ihn  zusammen  wie  's  alte  Eisen.     (.Nür- 
tingen.) 
ib  Ich    hau'   dich,    dass    dir   der  Arsch   schwillt. 

(Surtinijiit.) 

i6  Ich  hau'  dich,  dass  du  Allerheiligen  schreist. 
i7  Ich  hau'  dich ,  dass  du  die  Knochen  im  Schnupf- 
tuch heimtragen  musst. 


*38  Ich  hau'  dich,  dass  du  liegen  bleibst. 

•39  Ich  hau  dich,  dass  du  nach  Gott  schreist.    (Sur- 

tingen.) 
*40  Ich  hau  dich,  dass  du  nimmer  mauen  kannst 

(Nürtingen.) 
•41  Ich  hau  dich,  dass  du  purzelst  und  walcet.  (Roi- 

tetümrg.J 
•42  Ich  hau'  dich,  dass  du  schwarz  wirst.    (l*rag) 
•43  Ich  hau'  dich,  dass  man  dich  von  mir  wegtragen 

muss.     (Nürtingen) 
•44  Ich  hau'  dich,  dass  man  dir  die  Schwielen  auf- 
schneiden muss.     (Nürtingen.) 
•45  Ich  hau  dich,  doass  d*  Bämel  sächst.     (Oesterr.- 

Schles.)  —  Peter.  444;  Weinhold,  8. 
•46  Ich  hau  dich,  doass  d'  d'  Gräghan  räckst.  — 

Peter.  /,  444. 
•47  Ich  hau  dich,  doass  Läd'r  kracht.  —  Peter,  iu. 
•48  Ich  hau  dich  noch  der  Kloft'r.     (Oestcrr.-ScMes.) 

—  Pcler,  444. 

*49  Ich  hau  ihn  ab  einander  na  (hinab).    (Boiienburg.) 
*öO  Ich  hau  ihn  aus  dorn  Salz  heraus.     (Nürtingen.) 
•51  Ich  hau'  ihn,  dass  ihm  Hören  imd  Sehen  vergeht. 
*Ö2  Ich  hau'  ihn  nach  (kaiserlichen)  Noten. 
*53  OecJc  hau  di  nörro  (unter  die)  Holzbattrie,  dat 

die  danze  Armee  waggelt.  —  Frischbicr^.  ibu. 
♦54  Oeck  hau  cm,  dat  em  de  Bene  schlackre.  — 

Priechbier*,  1515. 
*  55  'S  it  nit  g'haut  und  nit  g'stochen.   (Franken.)  — 

Frommann,  VI .  316, 162. 
In  Schwaben:    Es  ist  weder  g'baua  nun  g'atoacha. 

(NttflfH,  460.; 

•66  Sich  hauen,  dass  die  Koddem  fliegen.  (Ostprews.) 
Hanensteln. 

Chum  Uail  Hauenstein. 

Als  Sprichwort  angeführt  in  0.  von  Uornek's  Chronik, 
8.  6«3l». 

Hauer. 

1  Andere  Hauer,  andere  Fuhrleute. 

2  Der  Hauer  eines  Elefanten  kann  wol  einen  Lö- 

wen spiessen,  aber  nicht  der  Zahn  eines  Ebers. 

—  Allmann  V,  81. 
'HÄ.nloheax. 

Viel  Häuf  eher,  viel  Schäufcher.    (Eifel.) 

Beim  Schiffeis  brennen  (a.  Hauen  3),  sagt  das  Sprich» 
wort,  soll  man  viel  Haufen  machen,  weil  auf  den  Stel- 
len, wo  ein  Häufchen  verbrannt  ist,  die  Frucht  am 
kzitftigaton  wird. 
Haufen. 

1  Dem  Hauffen  soll  man  im  vnrechten  beginnen 

weichen ,  aber  jhme  sich  nicht  vergleichen.  — 
Lehmann,  876.  15. 
Da».:  Yiig  den  Store  hob.    (Pro*,  dan.,  393.; 

2  Der  grosse  Haufen  will  nicht  denken,  man  soll 

ihm  (oder :  er  lässt  sich)  die  Gedanken  schenken. 

„Der  groaae  Haufen,  statt  aelbst  sa  dcmken,  will  Oe- 
daohtea  kaufen  oder  liaat  et  eich  achenken.  Das  lollten 
die  Denker,  Verkftufer  und  Schenker  wohlweiaUch  er- 
wägen und  keine  falachen  Qedanken  prftgen.**  (L. 
Schücking,   Welt  und  Zeit,  Berlin  1855,  Nr.  13.} 

3  Der  grosse  Haufif  in  der  Welt  muss  Mosen  haben 

mit  seinen  Hörnern.  —  Peiri,  II,  91. 

4  Der  grosse  Haulf  vberwindt  o£fl  den  bessern. 

—  I^tri,  n,  91. 

„D.  h.  er  überschreit,  üborfatutet ihn ;  und  will  man 
Um  verstehn,  so  muss  man  ihn  Im  (beim)  Kmge  sehn, 
da  xeigt  aich  seine  Majostftt  in  ihrer  Oenialit&t.'< 

5  Der  Haufen  wird  kleiner,  wenn  täglich  auch 

nur  ein  Maul  davon  frisst. 

6  Der  meiste  Hauff  richtet  sich  nach  ihrem  Herrn. 

—  Pciri,  II.  101. 

7  Ein  groser  hauff  schafft  wenig  raht,   so  er  nit 

einen  dapffem  liauptman  hat.  —  (iruier,  ill,  26; 

Lehmann.  II.  148.  28. 

8  Ein  kleiner  Haufen    wirft  einen  grossen  Wa- 

gen um. 

9  Ein  klemer  Hauff  wer  auch  gern  gross.  —  I'etri, 

II.  208. 

10  Gegen  den  grossen  Haufen  ist  bös  streiten. 

Dan.:  Striid  ei  med  den  atore  hob.    (Proü.  dan.,  534.; 

25* 


391 


Haufen 


Haufen  (Verb.) — Haupt 


39S 


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J8 


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•37 
•38 


Jo  gi'ösaer  der  Haufe,  je  (lämnicr. 

„Der  ffruiBO  Haufen  ist  Tiol  leiclitglüubiger  als  der  «iu- 
zolno  Menich,  weil  immer  einer  den  andern  dnmm 
macbl."  (Wflt  uh<1  Zeit,  III,  7.3,  4'J.)  „Ka  gibt  in 
unserer  Sprauhe  kein  Wort|  um  die  Kinfalt  und  Kr- 
bärmlivhkvit  des  grossen  Haufens  voUkonunon  xu  be- 
zeichnen." (Ebd.,  83,  4U.)  Dalier mag  es  wul  auch  kom- 
men, dass  in  (romcindevcrsammlungon,  wenn  die  ein- 
zelnen auch  vemaiiftjgo  Ansichten  von  der  Saoho  haben, 
in  der  Uogel  ein  dummer  Boschluss  lu  Staude  kommt. 

Je  grösser  Hanf,  jo  grösser  Ehr*. 

In  Hannover:  Jo.  höher  de  liuckon ,  je  grütor  de  Khrc. 
(Sc/iainfHxr/i .  II,  247.;  Von  der  bei  den  Landleutcn 
herrschenden  Sitte  bei  Hochzeiten,  Kindtaufen  und  an- 
dern (rustereion  dorn  Gaste,  den  man  besonders  uhreu 
will,  von  den  einzelnen  (^cricliten  viel  vorzulegen. 

Je  grösser  IlauH'  dem  üeitze  wird,  jo  mehr  er 
täglich   üeld  begehrt.  —  Pviri,  /7,  391.  IkuUch. 

144«,  49. 

Jedcrman  trägt  zum  grosscu  haufTeii.  —  Lehtnann, 

378,  78. 

Vom  Hauffon  8chmeckt*8  wol.  —  iWri,  II,  SJO. 
Was   mau   vom    grossen   llauffen   iiimpt,    das 

fühlet  man  nicht  so  bald.  ~  l'etri,U,mb. 
Wenn  mau   immer  zum  Haufen   schüttet   und 

iiiuhts  davonnimmt,  so  wird  er  jo  länger  je 

grösser. 
Wenn  man  in  einen  Haufen  wirft,  glaubt  jeder, 

er  ist  gemeint. 

Wie  unter  der  Herrschaft  von  vielen  jeder  irgendeine 
gerttKto  Lilchorlichkcit  an  seinem  Kachbar  zu  erblicken 
meint. 

Wer  dem  haulTcn  volgt,  d'  hat  viel  Gesellen.  — 
—  Lfhinann,  1i,  ii;  A'isr/i'i»,  asri,*  A'ör/i' ,  3643 :  Sim- 
rttck,  4398;  Itraun,  I,  1160. 

liän.:  Man  fulgor  alt  den  storo  hob.    (Prvp.  Jan.,  l'M.) 

Wer  vom  llaufeu  will  sein  geehrt,  der  zeige 
sich  ihm  auf  hohem  Pferd. 

„Man  muBS  sieh  stets  auf  hohem  l'fcrd  dem  Gasscn- 
volke  zeigen;  und  war'  der  Reiter  auch  nichts  wcrth, 
man  wird  sich  vor  dem  Uaul  verneigen."  (Schückiwj, 
Welt  und  Zeit .  447.J 

Wo  8chö-n-e  grosso  llufe-ii-isch,  chunnt  no  meh 

hi.     (SoMhum.)  —  Schild,  62,  79. 

Wou  6  a  Haufen  is,  tuit  da  Hunt  nou  uaiin 
dazui.     (Steiermark.)  —  Firmcnic*, //,  765,  19. 

Wo  ein  Haufen  ist,  thut  der  Hund  noch  einen  dazu. 
Geld  zielit  Geld  an. 

Auf  den  grossen  I  laufen  schoissen.  —  Jfimiifr,  .Y6.,  75. 
Aus    einem    Haufen    einen    Berg   macheu.    — 

Körif,  2645. 
Dem  grossen  Haufen  zulaufen.  —  Mumer,  Vom 

luther.  Narren. 
Der  verloreno  Haufen.  —  Mumcr,  ,Y/».,  15. 
Er   hat's  in   solchen  Haufen,   ein   ISchwinimer 

könnte  darin  ersaufen. 

Der  sehr  Reiuhe. 

Er  hat's  vber  hauffen  geworffeii,  wie  ein  Schu- 
ster die  Leisten.    —  Lehmann,  836,  1. 
„Es  ist  nichts  in  forma  figura  oder  modo." 

Er  macht  den  Haufen  grösser. 

Holt.:  WU  vermeordoren  den  hoop.    (Ilarrebomee,  I,  333.^ 

Er  macht  den  Haufen  grösser,  aber  nicht  besser. 

Müll.:  HU  mag  den  hoop  vermeordoren,  maar  niet  verböte- 
ren.    (Ilarrebomee,  I,  3SZ.) 

Er  mag  den  hauffen  wol  vermehren,  er  wird 
jn  aber  nit  verbesseren.  —  Tuitjrius,ii^':  Körte, 
3644;  Itraun,  I,  1161. 

Es  ligt  alles  vber  ein  wüsten  haufien,  als  hctt 
es    ein  Trunckner   bald   aussgesi)ien.  —  Ldi- 

mann ,  836 ,  3. 

Harn  kan  a  Huug  sä.     (yordpw.) 

Man  kann  den  Haufen  selten.     Wird  gesagt,  wenn 
Jemand  sich  brüstet,  ohne  etwas  zu  sein. 
In  hellen  Haufen. 

Machst  einen  Haufen  (merdas)  wie  ein  Wäch- 
terhaus.    (Sürlinfjcn.) 

Bei  Wien  heissen  solche  Haufen  kurzweg  „Wfichter** ; 
auch  in   andern   Gegenden  sagt  man:   einen  Wfichter 
setzen. 
Sich  zum  grösstcn  Haufen  schlagen. 
Zum  grössten  Haufen  faofiren. 
Zum  verlorenen  Hänfen  gehören. 
Faulo  Botte. 


Haufen  (Verb.). 

•G'haufct  ist  auch  gefahren.    (iMieiümrg.) 

Haufun  =  den  Wagen  durch  das  Gespana  sorttck- 
schiebeu. 

Häuflein. 

1  Ein  klein  Häuflein  in  Einigkeit  vermag  mehr 

als  ein  grosser  Haufen  in  Streit. 
Bühtiu:  Lepsi  8vom4  lirstka  malA,  u«  nesvoni^  sAstop. 
(ÖetakovMky,  113.; 

2  Mog's  Häufla^  so  klc'  sei,  as  will,  sou  it  a  räu- 

di's  '  drunter.  (Franken.)  —  Frommann,  VI,  316,  lfi3. 
')  Hier  zunächst  von  Hchafen  verstanden  und  daoo 
vcrgluichuugswoiso  auf  Kinder  einer  Familie  anjiewandf, 
unter  denen  sich  häuKg  ein  ungerathenes  vrftadi's)  findet. 
Auch  von  dem  widerwärtigen  Mitgliede  oioer  G«seU- 
sohuft.  ^)  K&udo  =  KräUe,  Grind. 
HaukB. 

*Es  ist  Hauks  Mauks. 

Ein  Uebel  wie  das  andere. 
Haupt  (Name). 

Guten  Morgen,  lieber  Herr  Haupt!  Den  Wein 
hau  wir  ihnen  geraubt ;  und  wenn  Sie*8  nicht 
hnn  vc'röbb(!l  genommen,  so  wollen  wir  übers 
Jahr  wieder  kommen. 

Diesen  in  den  Vulksmund  flbergegangenen  Vers  hatten 
Diebe ,  welche  dorn  Pfiirrer  Haupt  in  dem  anhalt-küthaa- 
soheu  Dorf»  Merzicn   (auch  Manien  oder  Mersiu)  die 
Trauben  gestohlen,  an  dessen   Thtlr  geschrtobon. 
Haupt. 

1  Ain  haubt  von  Dehmer  land,  zway  weisse  ärm- 

lin  von  IVafond,  ain  prust  von  Schwaben  her, 
von  Kernton  zway  tüttlin,  ragend  als  ain 
sper,  ain  pauch  von  üesterreich,  der  .war 
schlecht  vnd  guleich  vud  ain  Ars  von  pol- 
landt,  auch  ein  Bayrisch  f..  daran,  vnd  zway 
iiiszlein  von  dem  Kein ,  das  möcht  ain  schöne 
fraw  gesciu.  —  LuderhHch  der  Clara  Ildttlerin,  tm 
C.  Ilaltaw,  1840.  LXVIII.  3,  7. 

2  Arka  llaad  pasat  egh  tu  can  Hut    (yordfnes.)  — 

Lamtenkortt;  Firmeni^i,  III,  3,  34. 
Jedes  Haupt  passt  nicht  zu  einem  Hat. 

3  Auf  das  Haupt  des  Kahlen  hagolt's  gem. 

4  Auss   einem  vollen  haupt  vnd  (satton)  bauch 

kommt  selten  ein  subtiler  gcdanckeu.  —  /Wri, 

//,  38;  llenvtch.  308,  30. 

5  Das  beste  Haupt  hinter  den  Herd,  das  zweite 

hinter  den  Hofsherrn.  —  Graf,  5i,  180. 

Deim  Tode  eines  sohutzvorwandten  Familienhaoptei 
wurde  eine  Abgabe  an  den  äohutzhcrm  gegeben,  die 
unter  dem  Namen  Desthaupt,  Cornut,  Todfall  (s.  Fall  6, 
Hand  WS,  Hoi^  Kauch  )  bekannt  ist  und  die  in  der  besten 
Habe  bestand.  War  Vieh  vorhanden,  so  war  es  das  beata 
8tUck  der  Einhufer;  fehlten  diese,  so  der  üpalthofsr; 
iu  Ermangelung  dieser  das  beste  Kleid  u.  s.  w.  ' 
Mhit.:  Das  beste  liaupt  hinter  den  herdt  vnd  daa  awaite 
hinder  den  hoilsherron.    (firii/on,   tt'eittA.,  II,  Al%.) 

6  Das  dritt  haupt  tregt  (zu)  schwer.  —  Fgemriff,  2W*; 

/.t'/imnrm,  711,  7;  6'cfco/fd ,  1131  ^ ;  /V/r»,  /f,53;  Graf, 
414. 100;  Eycrintj,  I,  386,  364;  Lehmann, II,  57.  U:  Sim- 
iwk.  170.1;  Körte,  KiS. 

Wenn  ein  Geheimniss  mehr  als  swei  wissen ,  hat  es 
aufgehört,  ein  Geheimniss  zu  sein,  denn  dann  erfahren 
es  bald  sehn  und  hundert.  „Zwen  verschweigen  wol 
eine  heimligkoit,  erfahrt  sie  der  dritte,  der  kan  ai«  nicht 
tragen,  er  scliwutzpt  sie  nach."    (Heniach,  754,  i.) 

Kn'jl.  :ThTOo  may  keep  counsd,  if  two  be  away. 

It.:  Se  il  secreto  si  a&  da  tre,  si  s&datutti.  —  Tre  taee- 
ranno,  so  due  vi  non  souo. 

Lat.:  Kl  sapis,  quod  scis  uescias.    (Teren:J 

7  Das  Haupt  für  den  Todten,  die  Hand  fUr  den 

Verwundeten.  —  Graf,  uo,  838. 

Wer  Jemand  getödtot,  verlor  das  Haupt,  wor  einen 
verwundet,  die  Hand. 
Ifoll.:  'Thooft  voor  den  dodcn,  cnd  di  haut  Toor  d«ngbe- 
wondeu.    fJ/iVn«,  /,  310,  1'.».^ 

8  Das  Haupt  ist  edler  als  die  Füss.  —  FriMcAm..  K; 

R'lri,  II,  64. 

9  Das  Haupt  mit  der  Zunge  ist  doppelten  Werthea. 

10  Das  Haupt  regiert  und  nicht  cüc  Füase.  —  £isc- 

lein,  385;  Simrock,  4399. 

11  Ein  gekröntes  Haupt  hat  auch  KopfschmeRen. 

(Wcnd.  Latuil:,) 

12  Ein  graues  Hau])t  i.«t  von  wenig  AohUiaxkeii, 

wenn  der  Verstand  ohne  Bart  ist  — 
nii,  36. 


393 


Haupt 


Haupt 


394 


i'.'j 
li 

ifi 
16 

17 

IS 


21 

2:; 

2-1 


34 


Kin  lluupt,  ein  Leib,  ein  Pfründ*  ist  genug. 
Kill   Haupt   uhno  Zungo   ist   keines   Rühmens 

werlh.  —    W'imiilir,  XVl,  23. 
Kiu  Hcujit,  ein  Hertz.  —  Ih'tri,  ll,  i97. 
Kin  llcupt  niusd  seine  Glieder  haben.  —  Veiri, 

11,179:  Hcnmh,  ICW,  38. 

Vau  jeder  hat  sein  Haupt  und  Hut,  was  er  ihm 
kocht,  das  schmeekt  ihm  gut.  —  .sVyMrf.sis. 

Ks  gehört  ein  starkes  Haupt  duzu ,  zwei  Kränze 
zu  ertragen. 

Zu  Tivl  Lob  und  Ehre  raaulit  aucli  einen  Starken 
■chwinUcIn. 

Es  stehet  fein,  wenn  die  grawen  Heui)ter  wei«s, 
vnd  die  Hcrrctu  vemünfltig  sind.  —  /v»ii,  //.  l»u8. 

Für  das  Huupt  das  Haupt,  für  die  Hund  die 
Hand.  —  ^'ruf,  336.  soi. 

Vom  VerKoltungsrooht  (TaUon),  das  dum  natürlichen 
Cierochtif{kuit«gofUhl  ICeclinung  tragen  will.  Kh  galt 
aber  in  deniHcIben  nicht  ibloa  der  bei  (ira/  r.UiS,  ^iunj 
au^geitiirucbruo  Grundiati,  man  war  auch  bestrebt, 
das  Verßoltunflsprinciii  in  andern,  einer  gleichartigen 
WiederTcrgeltung  nicht  fälligen  Vorgehiingan  wonig- 
Pteus  dem  Urundgedaukou  iinch,  durch  eine  Jjcxiehung 
der  Strafe  auf  dio  Art  des  Verbrechens  zur  (icl- 
tuiig  zu  bringen,  indem  an  dem  (rliode,  das  geiiUn- 
digt,  die  Strafe  Tollzogun  wurde.  Die  meineidige  Uaud 
wurde  abgehauen,  dio  verr&therische  Zunge  ausgeris- 
sen,  dem  Murdbrennor  der  Feuertod  zuerkannt.  (liriMin, 
K*!.-hi.uiU..  74U.;  Wer  eine  Frau  vergewaltigt,  ver- 
wirkte die  Schamgliedcr.  Ein  Mann,  der  bei  eines 
andern  Khomanni  Weib  begriffen  wird,  der  soll  (zur 
Strafe  für  beide)  von  ilem  Weibe  bis  zum  l'rangvr  beim 
Kchaugliede  gezogen  werden.  (/lack,  Srj,  i*.)  In  Meuk- 
Icnburg:  Vor  Jlovet  dat  Hovet,  vor  JLant  dui  llant. 
(UfMyUr,  4;{1.^ 

(rekrtmto  Häupter  luibcn  aucli  ihr  Weh. 

Hull.:   lickrooude  hoofdcn  lijdeu  ook  wcl   pijn.    (Harre- 

Orosso  häupter  haben  virl  lehre  schluplVwinckel, 
darin  sieh  böse  schelck  können  verbergen.  — 
Li'hmann.  WCA,  2. 

(jrusse  Heuptcr  vnnd  stoltzo  Leute  stehen  aulT 
gar  schmalen  vnd  schliptVcrigen  orth.  —  Mri, 

II .  359. 

Halt  dich  zum  Haujit  vnd  nicht  zum  schwantz. 

—  Lelimann,  391,  25. 

I).  h.  „den  Herren  soll  mau  anhangen,  nicht  dum 
Diener.'* 

Haupt  um  Haupt,  Aug'  um  Auge,  gleiches  Glied 
für  gleiches  Glied.    (S.  l»o.)  —  «.raf.  33«,3üu. 

JihH.:  Uaubt  gen  haubt  und  fuoKs  gen  fuosz,  sich  daz 
idt  dio  rechtiBch  puosz.    (Hin;/.)    (Ztmyerie,  196.^ 

JivU.:  Uorlt  om  hoeft,  oge  om  ogo  endo  geliko  lid  voir 
gclike  lid.    (Mirrit,  J,  'S^:>.) 

Ist  das  Haupt  gesund,  su   scynd  alle  Glieder 

woi  UUfT.  —  Lfhmnnn ,  Ö6S ,  2. 

Ligt  das  Haupt,  su  ligt  alles.  —  /v/n.  ll,  uo. 
Mit   einem   kaieu   Haupt    ist   büss    raullun.  — 

h-tri,  //,  475. 
Kit  Hift,  bi»S  iJhU  (Blut).     (SU-beuhürg.-Kihhs.J  — 
SihiMirr,  76C. 

Su   manch  Haupt,  so  mancher  Sinn.  —  Luttn- 

d'-rf  J/,25.  iVIri,  U,  537. 

Stuize  Haupter  »tchen  auf  schmalem   (schlipf- 

rigem)  stege.  —  /viri ,//,  542. 
Viel  HäupUT,  viel  blnu.  —  Lehmann,  ll,  im,  W. 
Wann  das   Haupt  liegt,   ist  es  auch  mit  den 

andern   Gliedern  auss  und  getlian.  —  lioitfr., 

Ihrontk,  1179". 
„Wie  ninn  im  Sprichwort  zu  salben  pflegt." 
frz.:  <^uand  le  uhcf  fault,  tout  le  corp«  ne  vaut.    (Cahitr, 

AVann  dz  haupt  kranck  ist,  so  trawren  alle  gli- 

der.  —  7iijij»iii.s  194*';  Ivhmann,  ll,62Gf  13;  Iktri, 
II.  a\):  Liiteleiii,  295;  Kvvtc,  i64T :  llrann.  I,  lliA;  Hin' 
lUr  11,  25Sy. 

Hadriau  VI.  gab  IWi'i  durch  leinen  Gesandten  auf  dam 
Keichiiage  zu  Nnmberg  die  Erklärung  ab:  „Wir  wissen, 
dat«  aHf  diesem  heiligen  Stuhle  seit  einiger  Zeit  viele 
a^^cheulicho  liingu  vorgegangen  sind.  Äs  Ist  daher 
ki-in  Wuudvr,  wenn  die  Krankheit  vom  Haupte  auf  dl« 
tilirdcr,  vom  Papste  auf  die  antleru  Prülatcu  ttber* 
gangen  i«t.*'  (  Vgl.  ItaM  taputthntn  im  »Hmtr  Hosten  Er- 
ni€,triiium'j,  Leipzig  INJU,  3.  Naohtr.,  (i.  n.) 
Wft.:  Weone  aö  daa  liunbet  siechoti  so  ist  al  dem  übe 
.  wC.    (8MU.)  —  Wann  lieoht  dai  hubt  dweh  plotdtn 


wanok,  die  plider  wcnlon  alle  kranck.    (  Wolkfnstt  in.) 

(Zin'je.rW ,  ÜA^) 
It.:  Quaudo   11  capo  nun   sta  bcne,  ugni   mcmbro  so  no 

soute.    (Cnttl,  mSi.) 
I.ut.:    4'uni   c'ajiul  aogrotat,    corpus  simul   omuo  labnrat. 

(HiHiUr    ll,    Ml;    Futfliu»,    :>1;     ttii'tjnml ,    42G;    /w."-- 

tt'in,  *2i^>.)   —    lluui    capul    afTlictum,    languout    sininl 

omnia  membra.  (fiattl,  ü(>3.^  —  (^uioapitonfHiclo  mcmbra 

valerc  iiuoant?    (8eijlntld,  4SU.J 

35  Wat  ein  net  äiii  Hift  huot,   mcss   em  an  du 

Fissen  hun.  —  .Sc/nfxdr,  424. 
3l>  Wenn  das  Hau{)t  grindig  vnud  schäbig  ist,  so 

hawt  maus  ducli  nicht  ab;  schurflc  laug  scind 

gute  reCOpt  dllZU.  —    l.vUumnn,  43»I,  L"."  II.  505,  7. 

37  AVenn  das  tlaupt  hin  ist,  su  ist  alles  hin.  — 

i^i(>mi(iili(in ,  7*29  u.  150ri. 

Ist  der  HauHvuti'r  verdorben  oder  gestorben,  so  ist  co 
um  dio  Familie  guacheluin. 

38  AVcnn  das  Haupt  ist  ohne  Sorgen,  schläft  man 

ruhig  bis  zum  Murgon. 

IIoH.:  Als  het  hodfd  in  zondor  r.orgcn.   kunt  gij  ulupen 
tot  den  morgen.      (Ilurrehomr« ,  1,  .'J'-'.'i.^ 

39  "Wenn  das  Hauj)!  liogt  krank  danu-iKT,  leiden 

mit  ihm  idle  (Jlieder,  —  .sVyWil,4>m. 

40  W('nn  das  Haupt  seine  füss  liebt  vnd  wol  ver- 

sorgt,  so   tragen  sie  da.s  Haupt  durch  gute 
vnnd  böse  weg.  —  l.fhjuann .  4'J'j  , '-^i. 

41  Wenn  das  Haupt  siechet,  so   ist  dt-m  ganzen 

Leibe  weh. 

42  Wenn  das  Haupt  siechet,  so  siechen  die  Glie- 

der. —  Sinmtck,  4401. 
JIull.:  Als  het  hoofd  outstold  is,  dan  treurcn  al  do  loden. 
(Harnbttmie,  I,  325.J 

43  Wenn  das  Haupt  wund  ist,  so  muss  man  dio  Salb 

nicht  anfl'  die  Füss  streichen.  —  LrUmann.  565,  3. 

44  Wenn  das  Haupt  wurmstichig  ist,   seynd  alle 

Glieder  kranck.  —  Lchmnnn,  UM,  2. 

45  Wenn  dem  Haupt  wehe  ist,  so  ist  den  andern 

Gliedern  auch  nicht  wol.  —  Vciri.  //,  C32. 

46  Wer  ein  Haupt  von   Butter  hat,  dem  wächst 

kein  Hörn.  —  Winckler,  lll,  loo. 

47  Wer  ein  Haui)t  von  Wachs  hat,  muss  niclit  an 

die  Sonne  kommen.  —  Winvklcr,  Mii,  lo. 

Aohnliuh  russiüch  Altinann  VHI^' 
JIolL:  Die  een  hoofd  van  boter  hceft,  moct  uit  bo  bran- 
dcrij  blijveu.    (Harrcbumi-c,  J,  84.^ 

48  Wie  «las  haupt,  also  der  leib.  —  Kyf'rinij.  lll,  5j:.; 

lyiri,  II .  787;  Gruier,  7,  84;  SchoUcl,  1124'' ;  hörlr,  2CIG. 

49  wie  das  haupt,  also  die  gliedcr.  —  Gruicr,  I,  »4; 

llemsch ,  1650.  52. 
Lat. :  ilonus  dux,  bonumrcddit  comitcm.  (Uenhch,  ir..V»,  :».1.; 

50  Wie  das  Haupt,  so  die  Glieder,  ist  jenes  krank, 

so  liegen  diese  nieder.  —  /i(irr»r«iakuB,  72i;iiwt'- 

lein,  285;  Simrnvk,  4400;  liram,  I.  1162. 

Wie  soll  man  dio  Kneofato  loben,  kommt  doch  das 
AcrgeruiBs  von  oben. 

51  Wie  das  Haupt,  so  die  Krone. 

JJvU.:    Zulke  hdofdeu,    zulk    eene  kroon.    (Uarrcbvmic, 
I,  3.10.J 

53  Wie  das  Haupt  will,  so  folgen  die  (ilicder. 

Holt.:  Daar  het  hoofd  wil,  vnlgen  do  Icdcn.  (Uurrebuuuc, 

I,  32.-..; 

53  Wo  das  Haupt  fohlt,  ist  kein  Gedeihen. 

Ä.VAi/i.;  Kde  hlavy  neul,  fädu  nenajdc*.     (Ötlttkursky .  'Mi*) 
J'oln.:    Gdzie    gfowy    niomasz.     r/adu    nicpytuj.      fCWa- 
koeaktj,  318.; 

54  Wo   kein    Haupt   und  König   ist,    ila   entsteht 

oft  grosser  Zwist. 

Fr:. :  Oü  il  n'y  a  bon  ohef  et  bou  roi,  survlcut  fort  souvent 
desarrol.    (Kritainv-r,  m*.) 

55  Wo  's  Haupt  sich  trennt  vom  Schwanz,  wird's 

halbe  Unglück  ganz.  —  Emlcin ,  285.     ■■ 

56  Wun  cm  mät  dem  Hift  durch   de  Muor  rann 

wäl,  serbrächt  cm  sich  de  Sehärl  (Schädel). 

CSiebnbürg.-iuichf.)  —  Schuster,  888''. 
•57  Auf  dein  eigen  Haupt-.  —  tw/rin,  285. 
Lot.:  In  tnnm  ipsias  oapnU    (Eiaelein,  285.; 
•58  Auf«  Haupt  schlagen.  —  ^.wlrin»  2.^C;  liraun.  l.  lir.3. 

•69  Bios  mer  op  et  Haut  (Haupt).    (Küin.)  —  /  ir«n- 

mdi,  I,  473,  111:  für  Meurn:  Firmmüh,  I.  4iHi,  <•. 
L'm  an  sagen :  IJn  kannst  mir  gestohlen  wordin ,  lavs 


mich  In  llnho. 

*60  Da  ka  mor  op  et  Hut  blosca. 


IkiUiuiij.j 


395 


Haaptbalken — Hauptmann 


Hauptmaiinsfluch — Haus 


896 


•61  Das  Haubt  in  der  Kappen  behalten  vud  nicht 
zu  weit  trawen.  —  Fischer,  Ihtnlter,  533,  2. 

•62  Das  Haupt  gen  Himmel  und  die  Gedanken  im 
Kasten. 

Um  dio  Heuchler  und  Scheinheiligen  zu  charakteri- 
Rircn,  welche  genug  gethsn  lu  haben  glauben,  wenn 
sie  nur  den  Schein  annehmen,  ihre  religiösen  Pflichten 
zu  erfüllen,  während  ihr  Herz  der  niedom  Lust  an- 
gehört, sagen  dio  Aegypter:  Sein  Haupt  hat  er  nach 
der  Kebli  und  seinen  Hintern  nach  Ruinen  gewendet. 
(Burckharilt,  306.; 

•63  Das  Haupt  nur  unter  ein  Blatt  (oder  Laub) 
verborgen  (versteckt)  haben.  —  Luther'»  Tisch- 
reden, lyj*. 

Von  jemand,  der  irgondeinmal  etwas  Gutes  gethan 
hat  und  damit  alle  seine  Fehler  zugedockt  zu  haben 
glaubt. 

•61  Das  heist  das  Haujit  mit  trockener  Lauge  zwa- 
gen.  —  llerberger.  II,  555. 

•65  E  äs  af  't  Hiwd   gefallen.     ( Siebenbürg. -sdchsj  — 
Frommann,  V,  33,  35. 
Er  ist  auf  dun  Kopf  gefaUen.    (8.  BAdchen.) 

*GQ  Ein  Haupt  ohne  Hirn.  —  Eiselein .  iss. 

Lat.:  Caput  Toouum  ccrebro.     (EinMn,  235.; 

*67  Einen  aufs  Haupt  schlagen. 

„Man  hat  den  Feind  aufs  Haupt  goschlagrn,  doch 
Fuas  hat  Haupt  davongetragen.  Mau  i<chlag'  ihn, 
rath'  ich,  auf  denFuss,  damit  er  liegen  bleiben  muss." 
(Logau.) 

*  68  Em  kan  nit  müt  dem  Hift  durch  de  Muor  ränen. 

( Siebenbürg, -sdchs.)  —   Schuster,  888". 

*  69  Er  bleibt  stets  das  Haupt  seiner  Läuse.  —  Fischart. 
*70  Er  hat  das  Haupt  aus  der  schlingen  zogen.  — 

Eifcrintj,  II,  262. 

*  71  Er  hat  nicht,  wo  er  das  Haupt  hinlegt. 

Fri.:  II  n'a  pas  oü  rcposer  sa  tAto.    (Kritainger,  öOC*.; 
Lat.:  Nou  habet,  cui  indormiat.    (Binder  II,  2179;  Fa- 
x^tiua,  171.; 

*  72  Er  hatte  noch  nicht  ym  haubte.  —  Agncola  I,  697; 

Etjeriiiij ,  II,  314. 
*73  Er  ist  das  Haupt  davon. 

Lat.:  Caput.    (Erasm.,  6.) 

*74  Es  ist  ein  bemoostes  Haux)t.  —  Ihaun,  II,  i26. 

Meist  far:  alter  Student. 

*  75  Es  kommt  auf  sein  eigen  Haupt. 
*76  Es  wird  ihm  ans  Haupt  gehen. 

*77  Hi  as  eg  üüb*t  Haad  feien,    (.\mrum.)  —  iiuujn. 

VIII.  359.  126. 
Er  ist  nicht  auf  das  Haupt  gefallen. 

•78  Sein  Haubt  nicht  sanft  legen.  —  Schviivl ,  ms*. 
Hauptbalken. 

Wenn  die  Hauptbalkon  nicht  eingC2ai)tl   sind, 
so  hat  das  Haus  keinen  Bestand. 

Empfohlung  der  Einigkeit. 
Hauptfehler. 

'T  is  'n  Hauptfeil  an't  Perd ,  wenn  't  kcn  Kopp 
(Hövd)  hett.  —  Goldschmidl,  160;  Ilaushalender ,  I ; 
Slürcnburg,  52*;  Bueren,  911. 
Haiiptcrelfre. 

*Die  Ilauptgeige  spielen. 

Die  wichtigste  Bulle. 
HauptkissezL. 

Das  Hauptkissen   ist  der  beste  Rathgeber.  — 

(>ppl ,  879. 

Hauptmann. 

1  Ein  freudiger  hauptmann  macht  freudig  Kriegs- 

volck  (lustige  Kriegsleut).  —  Gruier,i,U:  /V/n, 
//,  185 ;  Eisclein,  286;  Simrock,  MU2;  Kvrte,  2649;  Graf, 
4%,  6:.;  Ilraun,  I,  1165. 
U.:  Bunn  capitano,  baou  soldato.    (Paisagtia,  44,  2.) 
Lat.:  Bonus  pure  bonnm  rcddit  comitem.    (Eisclein,  286.; 

2  Ein  Hauptmann  braucht  vier  Dinge,  soll  er  was 

taugen:  schnelle  Füsse,  rührige  Hände,  küh- 
nes Herz  und  wachsame  Augen. 

Dan.:  En  h0ridB  mand   skal  bave  snare  f^ddcr,  flittigo 
hsender,  vaagent  0ye,  og  mandligt  bierte.  (Prot,  dan.,  .108.; 

3  Ein  Hauptmann   und   Jurist    ein  seltner  Gast 

im  Himmel  ist. 

M'ahrsofacinlioh  hat  der  Erfinder  dieses  Sprichworts 
die  Einlasskarten  nicht  zn  vergeben. 

4  Es  kann  nicht  jeder  Hauptmann  sein. 

Jt.:   Chi  non  nk  oummand&ro  sappi  nbbidire.    (PazsajfHaf 
58,  1.) 


Hauptxnannsfludu 

Ein  Hauptmnnnsiluch  ätzt  durch  neun  Harnisch. 

—  Fischart,  Gc^ch. 
Haiiptpille. 

Wenn  Hauptpüllen  nicht  helffenj  denn  inues 
man  am  Hals  das  Blut  sprengen.  —  Ldmum, 

735,  94. 

Hauptrad. 

Das  Hauptrad  treibt  die  Mühle. 
Frs.:  Cent  la  mattrcsse-rono  qol  fait  toumer  lo  moulUi. 
(ßohn  I,  11.; 

Hauptsache. 

Wer  die  Hauptsache  verliert,  gibt  Atzung  und 

Zehrung.  —   Graf,  427,  238. 

Wer  in  oiner  Streitsache  unterli^t,  hat  die  Kosten 
zu  tragen. 
Uhd.:  Wer  ilie  haubtsach  verlaust,  der  soll  dl«  »tzong 
und  zehrung  geben.    (Clrimtn,  Weitth.,  ///,  77.; 
Hauptaohlüftsel. 

Der  Hauptschlüssel  eines  Reichen  ist  der  beste 
Dietrich. 
Hauptaieoh. 

Für  Hauptsiech  gewert  man  vierzehn  Tage ,  für 
staarblind  vierzehn  Wochen,  für  den  Anfang 

allezeit.  —  Graf,  260,  219. 

Von  den  Fristen,  die  bei  Thierkftufen  mr  PrQfang 
des  Qesundheitszustandes  der  verkauften  Thiere  ttblieh 
sind.  Um  zu  prüfen ,  ob  ein  Pferd  am  Hauptsiech  leide, 
wurden  dem  Käufer  vierzehn  Tage  u.s.w.  gewfthrt,  w&h- 
rcud  dafUr,  dass  es  nicht  gestohlen  soi,  nnbegrenst« 
Zeit  gebürgt  wurde. 
Mhd.:  Vor  houbtsick  wert  man  flrczen  nacht«  tot  itaar- 
blint  flrczen  wochen,  vor  anefang  allAcaith.  (OrtM, 
IV,  12,  24.; 
Hauptsumme. 

•Doa  kummt  mer  uf  die  Hauptsumma.  —  Frvm- 
mann.  VI,  816.164. 
Man  wird  hier  bald  des  Schadens  gewahr  werden. 
Haupttugend. 

Die  vier  Haupttugenden  sind:   Massigkeit  er- 
hält den  Leib,  Gerechtigkeit  nährt ,  Mann« 
heit  wehrt  und  Weisheit  regiert. 
Hauptwesen. 

Das  Hauptweseu  hindann  setzen  und  den  '^t- 
ben-Händlen  nachjagen.  —  Saimr,  420;  Se^M,  40j. 

Lat.:  Omissis  fontibus  soctari  rivolos. 
Haus. 

1  Alte  Häuser  haben  trübe  Fenster. 

Län.:  (iammelt  huus  haver  dumme  vinduer.  (Pr99.  dtm.,  Sl5.; 

2  Alte  Häuser  leiden  mehr  als  neue. 

Wenn  diese  nicht  schon  zusammenfallen,  ehe  sie 
fertig  gebaut  sind. 

3  Alte  Häuser  streicht  man  an,   wenn  man  sie 

verkaufen  will. 

4  Alte  Häuser ,  Uhren  und  Huren  kosten  viel  Re- 

paraturen. 

Fr:.:  Horlogo  entrctenir,  jenne  fommo  k  grfi  torrir,  rieillo 
maison  ji  reparer,  c^cst  tousjours  ft  r^commenoer.  (Le- 
roux.  II,  228.; 

5  Alte  Häuser  und  junge  Mägdlein  brennen  leicht. 

6  Alte  Häuser  werden  nicht  neu,  wenn  man  sie 

frisch  streicht. 

Uoü.:  Aan  oude  huizcn  nieuwe  deuren,  zoo  zijn  le  nog 
voor  goett  te  keurcn.    (llarrebomee,  /,  339.^ 

7  Altem  Haus  und  neuem  Freund  ist  nicht  leicht 

zu  trauen.  —  Lohrengel,  I,  37. 

8  An  einem  alten  Ilauss  hat  man  immerdar  zu 

flicken.  —  I*etri,  II,  16. 
Engt.:  An  old  sack  asked  much  patching.    (Oaal,  86ti.; 

9  An   oldo  Husen  un  olde  Froens  gift't  immer 

wat  to  flicken.  —  llauskalcndcr ,  /;  Frommann. 
II,  389,  36;  für  Luzern:  SchKciz,  II,  243,  36;  für  Han- 
nover: Svhambach,  II,  8. 

10  An  ole  Hü.ser  un  ole  Wifer  is  altit  w^at  to  flicken. 

—  Eichtrald.  880;  Lohrengel,  1 ,  47. 

An  alten  Häusern  und  alten  Weibern  ist  stets  was 
zu  flicken.  (Simrock,  441.1.;  Man  vernimmt  aber  sehr 
oft  die  gegentheiUge  Behauptung,  dass  junge  Frauen 
mehr  kränkeln  als  alte. 

11  Arm  Haus,  arm  Freund. 

frs.:  En  pauvre  maison  bastixon.    (L>:roux,  IL,  125.; 

12  Auch  in   armen  Häusern  wird  ein  gehorsamer 

Sohn  geboren. 

13  AufT  ein  alte«  Hanss  vnd  zurissen  Dach  fliegen 

keine  Tauben.  —  lienisch,  63i.  22;  ftm,  //.  23. 


397 


Haus 


Haas 


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Aaa  einem  armen  Haus  dampft  kein  Bratenduft 

heraus. 
Aus  eiuem  leeren  Hause  trägt  der  klügste  Dieb 

nichts  'naus. 
Aus  grossen  Häusern  kompt  oift  gross  Vnglück 

vnd  Vnfftll.   —  Petn,  II,  22. 
Aus  gutem  Hause  kommen  gute  Kohlen.  —  /leiiu- 

berg  I,  10«. 

Was  beim  Eingebon  einer  ehelichen  Yerbindting  xu 
ertragen  ist. 

5^ai«..- De  buena  CMa,  buena  braaa.    (CaMer,  :t282.^ 

Aus  jedem  Hause  iührt  ein  Weg  nach  Rom. 

Aus  keinem  Haus  ist  der  Neid  heraus.  —  Parö- 
miakon,  99. 

Aus  manchem  neuen  Haus  guckt  ein  alter  Schelm 
heraus. 

Aus  reichem  Hause  kauf  dein  Pferd,  aus  ar- 
mem ist  das  Weib  was  werth.    (Finn.) 

Aus  schlichtem  Haus  sieht  oft  ein  kluger  Mann 
heraus.  —  Gaa\,  864. 

Aus  seinem  Haus  sieht  der  Hund  als  Löwe  'naus. 

»2.;  Tont  ohien  cit  lion  en  Ba  maison. 

Auss  geitzigcn  Hauss  geth  nichts  als  rauch.  — 
Lehmann,  252«  37. 
Und  auch  divtor  wol  noch  spftrlich  genug. 

Bald  brennt  ein  Haus,  aber  langsam  löscht 
man's  aus. 

Bawest  du  ein  Ilauss,  so  gucket  ein  ander  zum 
Fenster  auss.  —  Uenisch.  1069,  7;  Simrock,  12320*. 

Buwest  ein  hauss,  so  machs  vollends  auss.  — 
/Vrim*. //,  8**;  /ij/tno///",  13» ;  Eyt'nny,  I,  160.  Mri, 
//,  31;  Gruter.  1,1;  5ii<or,  412;  EUelrin,  286;  Sim- 
rock. 4408;  A'Jr/<'.2C64. 

Lai.:  Dornnm  qaum  facU,  ne  relinque  impolitam.  (Bin- 
der ;,  ;W3;  n,  jus.-  SetfboU,  13:>;  Kytriii,  H'iK) 

Bei  kleinen  Häusern  brennt  es  gleich  zum  Dach 

hinaus. 
Besser  ein  klein  Haus  ganz  als  ein  grosses  halb. 

IIuU.:  Een  niouw  huis  !■  maar  de  cene  helft;  vele  stofTun 
komea  vuor  den  huurder.    (llarn'hvuu'«,  7,341.^ 

Besser  in  Häusern  als  in  Reisern.  —  Euelein ,  2\h)  ; 

Simrack,  4418;  llram,  l.  1171. 
Besser    zu  Haus  bei   schniulem   Tisch,   als    im 

Gasthaus  bei  Braten  und  Fisch. 

Bvltm.:  Hpatny  to  hoaiiodüf,  jemui  doxua  slano  ani  inaatno 
neni,  a  jinde  vouf  kadidlo  a  kureuf.  —  V  hoitech  (v 
hoipod^)  Ye«'Io,  alo  doma  14pe.    (Cttakorxlif,  37').^ 

tlult.:  Beter  t'  hui«  rapvn  te  oten  dan  cldcrs  gebraad. 
(Harrebomee,  /,  339».; 

Besser  zu  llausc  arbeiten  (ruhn),  als  in  der 
Kirche  schlafen  (nichts  thun). 

BüAtf. :  J)«»  kodtela  Jfti  a  se  neinodliti  do  hopody  jfti  a 
netancuvaati,  radeji  doma  ztutati.    (Makvtiktj ,  2ti2.^ 

Bestell'  dein  Haus;  war'  gleich  der  Tod  noch 
weit,  so  ist  doch  nur  (in  Schritt  zur  Ewig- 
keit. —  Ucilz,  10. 
liauiiuachrift  in  der  Schweiz. 

Binnen  Haus  und  Hof  hat  jedermann  Friede.  — 

ßro/-,  4y6,69. 
AU/ritf. :  That  altera  monna  hwek  frohto  hedo  binna  boni 
and  binna  buiie.    (Wianin,  23:{,  V,  1.) 

Blif  te  Ilus  un  kuok  den  ßri,  dann  küemste 
nitt  in  Täggeri  (Zänkerei).    (iMcritthn.j  ~-  Fir- 

tufnich,  III,  GH?,  76;  Miieflr .  lA,  329. 

Bringst  du  nichts  ins  Haus,  so  bleibe  draus.  — 

iStrtimutkon ,  2:*iM. 
Das  ganze  Haus  voll  Meister  und  keiner  ist  in 

der  Lehre  gewesen. 

H'M.:  Ren  huis  vol  korporaal«,  cn  nog  uirt  öi-n  die  Eijne 
dii*iist  veretaat.    ( Harr^h^-iM-e ,  I,  'MX  *.) 

Das  Haus  brennt,  und <lie  Alte  kämmt  sich.  i'Unl.; 

V«!.  />!>  Walit^-kfH.  Kill  ft/$Hit-frujihi»i'hi't  ('ha$-aktfi- 
KH4  von  F.dm.  Frhr.  t>in  Bt-rj  in  «Icn  Frhdtii-unyif.t 
(Stutt«art  1.H61),  Hft.  lü. 

Jfas  HauH  hat  Augen,  ders  darfT  trawen,  so 
lauge  Herr  uud  Frawe  .seibor  schaweu.  — 
Fr.H^fhm.,  XVIH". 

I>a.s  Huu-;  i»t  an  die  Kunkel  gefallen. 

l>ie  KuUtebuiitf  dieses  HpricIiWurtH  iiit  nach  J.einlmif 
iXT^ü)  dii>sc.  Nacbilem  ChiliHTich  I.,  KOuig  von  Suis- 
■ons,  im  Jaliro  .'>ffS  i*rmi>rdt;t  w(jriU*n  war.  machten 
Tial«  Orosso  am  Hofe  Scbwierigkeiton,  seinen  erat  vier 


Monate  alten  8ohn  ala  Chlotar  II.  auxnerkennen,  weil 
das  anitoaaig«  Leben  der  Königin  Predegnnde  Zweifei 
erregte,  ob  das  Kind  wirklich  aus  Chlodwjg*B  Blute  sei. 
Diese  Meinung  war  so  allgemein  verbreitet,  daas  es  dl« 
Königin  fUr  nOthig  hielt,  nach  damaligem  (Peseta  an  der 
Spitae  von  300  amtlichen  Jnratoren  vor  dem  Gerichts* 
hofe  XU  erscheinen  und  mit  ihnen  sugleich  auf  Seele  und 
Gewissen  die.Echtheit  Cblotar's,  als  eines  Sohnes  Chil- 
perich's,  ihres  Gemahls,  an  beschwören.  „Wenn  das  ist", 
rief  Guntram,  der  Onkel  des  Jungen  Prinien  und  König 
von  Orleans ,  „so  ist  die  Krone  an  die  Kunkel  gefallen", 
ein  Ausdruck,  der  sich  auf  die  Lieblingsbeschäftigung 
der  Königin  Fredognnde  bezog,  die  man  nie  ohne  Spin- 
del und  Kunkel  sah.  Da  die  Höflinge  Qnntrani's  und 
die  zahlreichen  Feinde  Fredegundens  nicht  aufhürten, 
den  Ausspruch  in  wiederholen ,  so  ging  er  in  ein  Sprich- 
wort Ober,  um  etwas  xu  bezeichnen,  das  sich  allein 
in  der  Gewalt  einer  P^au  befindet,  oder  ein  Erbe,  das 
an  eine  weibliche  Person  fUllt. 
Frz.:  Cctte  niaison  est  tombäe  eu  quenouillo.  (Len- 
ilroy,  iSfiC; 

41  Das  Ilaus  ist  des  Burgers  Feste.  —  Graf.  497,82. 

42  Das  Haus  ist  fertig,  aber  nicht  ausgemacht. 

43  Das  Haus  ist  mein  uud  doch  nicht  mein,  der 

nach  mir  kommt,  ist  auch  nicht  sein.  Und 
wird's  dem  dritten  übergeben,  so  winl's  ihm 
ebenso  ergehen.  Den  vierten  trägt  man  auch 
hinaus.  Nun  sagt  mir  doch,  wess  ist  das 
Haus  ?  —  llerlz,  8. 
Hausinschrift  in  Tirol. 

44  Das  Haus  ist  nicht  schön  durch  seine  Ecken, 

sondern  durch  seine  Küchen. 

45  Das  Haus  ist  schlecht  gedielt,  wo  der  Rocken 

dem  Degen  befiehlt 
4G  Das  Haus  macht  nicht  den  Herrn,  sondern  der 
Herr  das  Haus. 

Böhm.:  Kaxd^  dum  hezk^  dobrym  hospod&rem.  —  Ke  dfim 
p&nu  cest'  d4v4,  ale  piln  domo.  —  Me  p&n  domem  stoji, 
ule  dum  p&nem.    (Celakovski/,  374.J 

47  Das  HauM  nennt  sich   ein  Häuslein,   aber  die 

Hundehütte  will  ein  Schloss  sein. 

Auhuiich  russisch  ANtnauH  VI,  419. 

48  Das  Haus  soll  man  stützen  und  das  Geld  mittler- 

weile nützen.  —  Pütor.,  r,  72;  Seybold,  12. 

49  Das  Haus  verbirgt  's  Elend. 

Man  siolit  es  einem  nicht  stets  von  aussen  an ,  was  man 
im  Innern  findet.  Von  glänzendem  Elende.  Die  Od- 
schiticgcr  haben  ein  ähnliches  Sprichwort,  wenden  es 
aber  bildlich  auf  die  Frau  an. 

50  Das  Haus  verliert  niss.     C^einin^en.)  —  Frommamt, 

II,  410,  81. 
In  Koburg:  Di  Si&b'm  verliert  nex. 

51  Diis  Haus  wird  besser  verschlossen  als  das  Herz. 

Wenigstens  von  vielen,  welcher  Ansicht  auch  die 
Bussen  sind.    (AIUhohh   IV,  40ö.j 

52  Das  Hauss  nehrt  den  Mann  nicht. —  hm,  U.M. 

53  Das  Hauss  ziert  den  Mann   nicht,   der  Mann 

musR  das  Haus  zieren.  —  /V(r(,//,64. 

54  Das  ist  ein  glucklich  Haus,  wo  kein  PfafT  geht 

ein  oder  aus. 

55  Das  leere  Haus  ist  voll  von  Lärm.    (Iliukj 

56  Das  liebe  hauss,  das  beste  hauss.  —  Petri,  II,  C8; 

Uenisch,  i'J-,  18;  Hertz,  93. 
Lat.:  Domns  anitca,  domns  optima.    (Henitrh,  327,  19.^ 

57  Dass  dieses  Haus  aus  Noth  und  nicht  aus  Lust 

gebauet,  weiss  der,  der  voriges  hat  ehmals 
angeschauet.  —  llertt ,  26. 

Hausinschrift. 

58  Dat  Hüs  ist  verhüret,  sagte  die  Hure,  als  sie 

zum  Fenster  hinaussah. 

IIoU.:  Dat  huis  is  verhuurd,  aei  de  hoer,  en  xij  kijkt  ten 
venster  uit.    (Harrebom^e ,  I,  330.) 

59  Dem  Hause  gibt  der  Nachbar  seinen  Werth. 

bvhin.:  KekupuJ  sobo  domu,  kup  sonseda;  dum  koupf?, 

suufieda  neprodis.    (dflakovsky,  4l'J.) 
Fr:.:  K'achöte  pas  la  maison,  mais  achete  le  voisin.    (C,i- 

kiff,  2U2-J,; 
Fotn.:  Niokup  uj  mojvtnotoi,  kupaj  sasiada.  (Cetakotiky,4l2.J 

00  Dem  Hause  steht  cr  übel  an,  wann  Henne  kräht 
und  piepet  der  Han.  —  Abraham  a  üitncUi  ('/um. 
1720;  fcW/»-in,  «99. 
Lat.:  (\icurit  gallus,  ifullina  grucillat. 

Gl  Dem  ist  besser,  der  ein  Haus  werbet,  als  dem, 
der  es  erbet.  —  /i»'/ii«f /» ,  321 .  2.1 ;  Graf .  223 .  ivJ. 

Nämlicli  in  dem  Falle,  wenn  er  die  Krlnchaft  unbe- 
dingt angctn'tiMi  liättu  nnd  nun,  unter  Anwendung  de« 


390 


Haas 


Hans 


400 


Tömisobon  Beohti,  mit  aeinem  eigenen  Vermögen  die 
Sjchtüden  des  KrblMBers  decken  mttiste.  (  S.  Erbschaft  4, 
Erbgut  7,  IleUer.) 

62  Der  ein  llauss  macht,  der  kans  machen,  nicht 
der  viel  dauon  redt.  —  Petri,  II,  85. 

G3  Der  sein  Haus  bauet  mit  fremder  Habe,  läutet 
seinem  Glück  zu  Grabe. 

64  Des  Hauses  Grund  und  First  ist  der  Mann.  — 

fiass.  Schulhl. ,  XIV,  5. 

Dor  Sobmuck  dos  Hauses  ist  die  Frau.    Die  Sorben 
dagegen:  Das  Haus  ruht  nicht  auf  dem  Dodeut  sondern 
auf  der  Frau. 
Böhm. :  Nestojf  dum  na  semi,  ale  na  ieni.    (ötlaJcovakjf ,  390.^ 

65  Dessen  Hauss  am  Weg  stehet,  der  muss  sich 

vou  jederman  meistern  vnd  rechtfertigen  las- 
sen. —  Lehmann,  650,  1. 

66  Deutsches   Haus,   deutsches   Land,   schirm*   es 

Gott  mit  starker  Hand.  —  Hertz,  34. 

Hansinscbrift  in  HannoTer. 

67  Die  Häuser  der  Vorstadt  fragen  am  wenigsten 

nach  dem  Kreml.    (Moikau.j 

68  Dies  Haus  hab'  ich  für  mich  gemacht,  und  ob 

auch  mancher  spottet  und  lacht;  ein  jeder  baut 
nach  seiner  Nase;    ich   heissc  Konrad  Wil- 
helm Hase.  —  Uerlz,  35. 
Hansinscbrift  in  Hannover. 

69  Dies  Haus  ist  mein  und  doch  nicht  mein,  der 

vor  mir  war,  's  war  auch  nicht  sein.  Der 
ging  liinaus  und  ich  hinein;  nach  meinem 
Tod  wird's  auch  so  sein.  —  Hertz,  8. 

HauHinscbrift  im  Magdeburgischen. 

70  Dies  Haus  ist  mein  und  doch  nicht  mein;    ich 

gehe  aus,  du  gehest  ein.  Mann,  wer  wird 
wol  der  letzte  sein?  —  llcrtz,  8. 

Hausinschrift  in  dem  Dorfe  Au  bei  Freiburg  im  Breis- 
gau. 

71  Dies  Haus  stehet  in  Gottes  Hand.   CllausUuchrift.J 

In  Wien  stand  noch  im  vorigen  Jahrhundert  ein  Haus 
mit  dem  Spruch :  „Dies  Haus  stand  früher  in  (iottes  Hand 
und  dennoch  iat  es  abgebrannt ;  Jetzt  hab'  ioh's  wieder 
aufgebaut  und  dem  heiligen  Florian  anvertraut."  (Rup- 
],iu.i' Sonntau-ff'latt ,  1364,  Nr.  50,  S.  400.;  Nach //«r/t  (37) 
lautet  eine  llaasiuschrift  in  Steiermark:  («Dies  Haus 
Btvllt'  ich  in  Gottes  Hand,  da  ist  es  dreimal  abgebrannt. 
Nun  hab*  ich's  dem  heiligen  Florian  vertraut,  und 
hofTo,  dass  er  besser  darnach  schaut.'* 

72  Dies  Haus  steht  in  Gottes   Hand,  ach  behüt's 

vor  Feu'r  und  Brand,  vor  Sturm  und  Was- 
scrsnoth,  mit  einem  Wort,    lass  stoh  wie's 
stot.  —  Hertz, ^1. 
Hausinschrift  in  dor  Schweiz. 

73  Dies  Haus  steht  in  Gottes  Hand,  ist  vorn  neu 

vnd  hinten  alt.  Hätte  den  Meister  das  Geld 
nicht  gVeut,  da  hätt'  er's  nach  hinten  auch 
erneut.  —  Hertz,  26. 

Hausinschrift  in  der  Schweiz. 

74  Dies  Haus  steht  in  Gottes  Hand,  zweimal  bin 

ich  horausgerannt,  denn  zweimal  ist  es  ab- 
gebrannt. Komm*  ich  zum  dritten  mal  ge- 
rannt, dann  segne  Gott  meinen  Lauf,  dann 
bau  ich's  nicht  wieder  auf.  —  Wrtz,  28. 

Hausinschrift  bei  Pyrmont. 

7ü  Dirs  Haus  steht  in  Sanct-FIorian's  Hand,  ver- 
brennt  es,   ist's  ihm  selbst  ein  ISchand'.  — 
Ht'rtz.'il. 
HaufiiuBchrifl  in  Baiem. 

76  Dieses  Haus  ist  mein,  und   doch  nicht  mein; 

der's  vor  mir  hatte,  sagte  auch,  es  gehöre 
sein;  er  zog  hinaus,  und  ich  hinein,  nach 
meinem  Tod  wird's  wieder  so  sein. 

HauBinschrift  in  Obcrüsterrcicb. 

77  E  halb  Haus,  c  halb  Höll.   (Hennvherq.)  —  From- 

vinnn,  11.411,  148. 

78  K  jed  Ilous  huot  sc  Gekierschel.  —  Schuster,  710. 
70  Ehe  das  Haus  einfallt,  nniss  man  ausziehen.  — 

Mayn,ll.  18. 
80  Ehe  du  ein  Haus  kaufst,  frag'  nach  dem  Nach- 
bar, und  nach  dem  Gefährt on,  ehe  du  dich 
auf  den  Weg  machst 


81  Ehe  man  aus  dem  Hause  geht,  (soll  man)  beit- 

sen  (essen),  und  ehe  man  ans  dem  Widde 

geht  — -  scheissen. 
Böhm.:  Pfed  vyjitlm  1  domu  dobfe  Jeit  8«  najlsti,  a  pied 

vyjitfm  s  lesa  sivota  polefa&itL    (ÖtUJMtakif ,  953.; 
Poln. :  Z  domo  nietjadszy,  a  s  lasa  nie  w/fi^dawiaj  aif  als 

wyjeidk^.    (Öelakootky,  953.; 

82  Ehe  man  in  ein  fremdes  Haus  geht,  klopft  man 

an  der  Thür. 
Span. :  Quando  foeres  &  cau  agena,  llama  <U  ftaera.    (Buku 
/,  944.; 

83  Eigen  Haas,  das  beste. 

Böhm.:  Milf  ddm,  nejlepsl  dim.    (ÖeIako9$kv,  949.; 

84  Eigen  Haus  ist  Himmel  and  Hölle. 

85  Eigen  Haus  und  Herd  ist  Goldes  wortli. 

Selbst  der  AArikannr  erkennt  diesen  hohen  Werlb 
auch  in  bQrgerlioher  Besiehung  an,  indem  er  aaot:  Wer 
kein  Hans  hat,  hat  keine  Stimme  in  der  (iMaUBchaft 
In  Italien:    Wer  kein  Haua  bat,   hat  keiaa   UeimaL 


(Reinaberg  HI,  110.) 
liaas  nna  1 
id  klaii 

gerie,  196.; 


3lhd. :  Algen  haas  und  aigen  ohind  machend  gronen  nt 
se  wind  und  klainen  fröd  se  paradeys.    (Ring.)    (Um- 


Böhm.:  Ylastnl  dAm  slatem  nezaplatls.    (Öelator$t9,  SU.) 
Hott.:  Waar  men  sich  wendt  of  keert,  eigen  hoii  wordt 

meest  begeerd.    (Hambomie,  I,  345.; 
UVncT.;  Wosebnawjazajoslota  winowata.  fdeial»v*fty.  374.; 

86  Ein  alt  Hauss  fragt  nichts   nachm  Raach.  — 

Lehmann ,  81 ,  46. 

87  Ein  alt  Hauss  ist  des  rauchs  gewohnt.  —  Uk- 

mann,  319.  31.  ~ 
„Also  ein  bflss  gewissen  böser  hendeL*' 

88  Ein  alt  Haus  und  ein  jung  M&gdlein  darf  mau 

nie  aus  den  Augen  lassen. 
Dan.:  Et  gammelt  huus   og  en  nng  pige,   givor  nok  at 
bestille.    (Proe.  dan.,  67.; 

89  Ein  altes  Haus  ohne  Mäuse,  ein  ungekämmter 

Kopf  ohne  Läuse,  ein  Jahrmarkt  ohne  Diebo, 
ein  junger  Mensch  ohne  Liebe,  ein  Krämer, 
der  nicht  lügt,  ein  Jude,  der  keinen  Chri- 
sten betrügt,  ein  Wasser,  das  ohno  Schaden 
fleusst,  ein  Wolf,  der  keine  Schafe  serreisit, 
ein  Ehestand,  der  allzeit  wohl  bestellt,  sind 
seltsame  Dinge  in  dieser  Welt.  —  i^rSrnw- 
kon,  1355. 

90  Ein  an  kloan  Haus  senn  ä  (auch)  oft  gerasso 

Fenstc.     (Innsbruck.)  —  Frommann.  17,  36,  Si. 

91  Ein  bawfellig  Hauss,  ein  vnradlicher  Wirt,  — 

Vvtri,  n,  167. 

92  Ein  böses  Haus  treibt  den  Herrn  hinaus. 

Die  Aegypter  sagen:  Das  Haus  des  gnu»am«n  Be- 
drückers wird  (muss)  verwastet  werden,  ■ollteesaneh 
erst  in  fernen  Zeiten  geschehen.    (Burekiardt ,  XI.) 

93  Ein  brennend  Haus  verräth   sich,   wenn  man 

auch  Thür  und  Fenster  schliesst. 

Lat.:  Quo  mugis  tegitur ,  tectus  magis  aestuat  ignis.   (Otid.) 
(Phitippi,  II,  146.; 

94  Ein  dunkel  (finster)  Haus  speiet  den  Wirth  ans. 

—  Eisdein,  286. 

Ein  Haus,  in  dem  Werke  der  Finsternis«  getriabea 
werden ,  kann  für  die  Dauer  nicht  bestehen. 

95  Ein  eingerissenes  Haus  ist  halb  gebaut. 

Frz.:  Ch&teau  abattu  est  moitiö  rofait.    (Sohn  I,  lt.) 

96  Ein  fertiges  Haus  und   eine  junge  Frau  muss 

man  zu  erhalten  suchen. 

Die  letstere  nach  seiner  Weise  ziehen. 
Frz.:  Maison  faite  et  fomme   ä  faire.    (Bokn  I,  37;  Le»' 
droif,  eyy.; 

97  Ein  gastlich  Haus  lockt  Gäste  herbei. 

Wo  es  etwas  su  essen  gibt,  fehlt  es  nicht  an  Kost- 
gttngern.    Der  Reiche  hat  viele  Freunde. 

93  Ein  gebautes  Haus  und  ein  gepflanztcr  Wein- 
berg werden  nicht  so  thcuer  bezahlt,  als  was 
sie  gekostet  haben. 
Frz. :  Maison  bAtie  et  vigne  plant^e ,  ne  le  Tend  pas  ca 

qu'elle  a  coutäe.    (KHtziHgur,  430.; 
It.:  Oasa  fatta,  vigna  posta,  non  sl  paga  q:nanto  coala. 
(Kritzinger,  430.; 

99  Ein  gelegen  Haus,  ein  ehrlich  Weib,   ein  gut 

]>aar  Ochsen,  dabei  bleib. 
JOO  Ein  gross  Haus  thut  einen  grossen  Fall.  —  Sri» 

buhl,  SSli. 
Lat.:  Magnae  molis  magna  mlna  eadit.   (StgkßH,  VSt) 


Hans 


Haus 


402 


£m  groee  Uaub  und  nlchta  (wenig)  dTtnnen, 
bringt  mimchpn  von  seinen  Sinnen.  —  Nomu. 
Schulbt,.  XIV,  5.  CoU>r.  m^ 

Ein  groÄB  Hauea  ein  schwere  last  vnd  btirde.  — 
JVJn .  //,  lii'i. 

halbes  Uauis  i«t  ein  halbe  Helle,  —  /Mri. 

W,  IM;  Lthmann.tl,  122,  44.  Su/or,  99;  Simruck,  4417; 

JM«..-  n^lrt  Imiti,  halvt  liolvcde.  (Fror,  daii.,  St^d.) 
iTo/^-  Half  hui«,  itmlf  htaie,  (Utirrebomit ,  I,  SilJ 
t^f.:   Jle«  Ost  peiiaJu    cftaä  ■emii  et  oxtctalis.    (Fall^t^ 

i  Ein  halbes  Haas»  mauht  en  Herrn  vngefell.  — 
fVm.  U,  lus. 
Ein  Haus,  darin  zwei  Frauen  sind,  wird  nicht 

rein  gefegt.  —  Stmrock,  26M. 
Ein  Haus,  das  mit  dem  BAoker  iRBt,  stirbt  bald 

an  der  An&zehrung. 
BoU  r  VifTi  liuis,  dAt  bij  den  UiJcker  le«rt,  g«aft  den  kott 

■,^  kiuderen.    (ffarretmtnie,  J,  IIO*».) 

h  '  iu  Brand.  —   thrttuf,  1!,3,*K:  f*iMor., 

i. .  ,    .  .  ..rnhart,  881;  Graf,  US,  28C;   NaiJer,  6C;  Üw«?- 

IftM,  lue:  .Sitnro^rk,  4407. 

Tom  Ptaidrecht.    £■  ftnlt  im  altdotxUchun  Beohta  der 

ad«au:  wnui  dM  In  den  H4ad6ii  d«>  FfundHUuhl- 

I  tictlDdlichfl  Pf&nd  ohna  Verioiinlden  irgand  junian» 

««sloren   g«)ic>,    lo   verlier«  dttdorcU  der  Pfaüd- 

ar  ebenso   aniii  l'faud,    wie   der  äctioldner  •<eiin 

nm.  Knt  nacli  PlBtxgreifen  doBTömltehen  Hechts 

dem   AafblUhen    dojr    Vcr»icfaeruii|r««rM«ll»chAfl«u 

du  OrundBBts  xur  G«Uuug,  d«,id  djt»  I'faodrpcht 

dM     an    gloicUcr    Stalle    wiNleraufijtebautc    Kam 

hl.    Nach    atidem    nrill   es   die  Bogol  cutbalton, 

,  aotald  atn  K»af  geachloaten ,  die  Gafahr  d«r  vor* 

Saoho  aaf  daix  Käntvt  Qbergeha,  dati  ,«r  alte» 

dl  den  Scliadeo  tragen  mueae,    wana  daa  «rkaufle 

H*ua  abbranua. 

n  Hati«,    in  dem  <Ue  Küche   das  Beate  ist, 
'  ]it  lanpp  Lostehen. 

rciMiicii   Aitv„iun    l'f,  477. 

ri  dum  zwei  Frauen  sind,  wird  nicht 

I 'b  üieht  der  Wind.  —  /fnfuiary /,  i7. 

.:.  ..„  ..    ,;unn  nicht  zwei  Uuudc  erhalten.  — 

Sunr»ck.  4403;  Ei^lHrt ,  287. 
Voü  'Innen,  -Ho  nsrht  ^usnmmenaUaimei].  weilala  beide 
I  selbeu  Verdifluata  etrebeu. 
eaoe«.     (£i$Htint  i»1.) 

einfallt, 
idet  Dicht  zwei  Uerreu. 

.lAm  dvon  pAnür  netrpj.     (Makottkjf,  il6.J 

Hau»  mit  grosser  Küche  gehl  in  die  Brüche. 

. ;  CWaa  boipidada,  eomlda^  dcuoiUdm.    (ßoAm  I,  "ifi^J 

llaaa  ohne  Bart  hat  keine  ArU 
Jbtta  vanfcindige  manalicbe  Leitung  gehört  sura  Qe- 
jJii*a  «in«*  Hsnaweaeae. 
Cofta  aa  domo  qul  non  bi  bat  barba  blAnca. 

Eü»  Haas  ohne  Frau  ist  eine  Wieso  ohne  Thau. 

A^M.  t  Tut  «eor  dumjako  bcz  ko^ky ,  a  bc«  maie  jako  box 
pa«.     (C*Uikt,rxty,  390.; 

/Kaa..-  Hau»  ndcu  bastra  or  Ijrgia  ad«ii  Ije»  skib  udcn 
WtfT*>.  (fruw,  dan,,  3t7.J  —  Uuti*  bd«n  biiftm  og  ild 
•taom  la^etn  udcn  aiel.     CProa.  «inn. ,  31L.; 

Ein  Hauu  ohne  Herd  ist  wenig  werth. 

JVs.i  Slslaon  aaaa  fljuum«  corps  aana  Am«.  (Leroux ,  It ,.  124.) 

Kin  Uana  ohne  Keller  ist  nicht  werth  einen  Heller. 

Ein  Haus  ohne  Thür,  ein  Garten  ohne  Zaun  und 

eine  Biirsc  ohne  Band  gelten  wenig  im  Land. 

^^i  Maiiaon  aaaa  porte,  prouetteur  qul  D^apporta«  languc 
ia«o*4a  at  diaarte,  aau»  clnture  et  ouvart« ,  boorae  ploino 
«I  aaaa  liaof,  peu  praüteat,   ou  tont  lien.     (Leroux^ 

Ein  Uans  «chütxt  (hält)  daa  andere. 

I. ...  II ,,..  vorträgt  nicht  mehr  als  Eine  Wirthin. 

iiorina,  euA  gY>4podill*. 

.cHA'alten  und  ein  Land  hüten  sind 
Acmter. 
rHaaaani   Ra  iat  »chwcter  HauTarwaltar  laln  ala 
Her      '"■■    -'    »7.  4S0J 

Rii»  Umu  \  r  iat  ein  Koller  voll  sauer 

ijier.  —  '  '■.  2"i. 

90a.'  Raa  1»'  '  ^O"  kelder  vtil  tuur  blvr. 

Ein  VUnM  \  tvuUi)  erbaut}  hat  immer 


Bcvcu^Okti-uJuaxtJiUF«    il. 


125  Ein  Hauas  iat  bald  angeflte<)kt,   aber  langsam 

geieachet  —  Lehmann,  443,  li2  :  Cfw(,  M2. 

126  Ein  Hansa  vnd  ein  Kleid  bedeckt  viel  armnth. 

—  Lehmamn ,  dd,  79. 

127  Ein  haoas  vnd  ein  mantel  bedeckt  viel  tcband. 

—  IImükA,  66»,  47;  Se^MA,  m. 

Lut.:  Bomaetlctim  aaatam.    (Mindtr  It,  637,*  Lnug,  293.;  — 
DoimiB  snnt  vela  areanamm  rnrpftadinum.  (StfMJ,  13^.; 

128  Ein  Haugs  von  Kai'tcn blättern^  vnnd  ein  Pferd 

vom  Krautstiel  vnd  ein  Freund  mit  dem  maul 
seind    su  viel  werth  als  ein  muckenfues.  — 

Is^mami.  907.  41. 
Frt^:  Maiaon  de  ierro,  chaval  d'barba,  et  ami  de  l»ouobe 

Da  Tale^nk  paa  un  pid  de  monoha.    (KrttMng'r,  üi'i^*^ 
JlolL:  Ben  hais  ranleem,  ecn  paard  ran  graa,  con  vriand 

vaa  mo&d,  't  is  al  mau*  glaa.    (Harrfbomtt,  t,  84^^ 

129  Ein   Hausa  zur  Lage,   ein  Megdlin  von  gutem 

Behage )  ein  Pferd  von  gutem  tral)«  sind  drey 

gute   Gabe,   —   Prtn,  II,  I9fi;  flmu^h,  13S8.  47, 

130  Ein  klein  Haus,  in  allen  Winkeln  voll,  ehrt  den 

Wirth  und  ziert  ihn  wol.  —  Ao*«,  SthuiM,,  xtv,  a; 
CoUr,  214'*. 

131  Ein  kleineij  Haus  ist  Gottes  liebe  Herberge. 
Jlolt. :  In  een  klaio  buia  haaft  Ood  een  groot  dael.    (Uam- 

boiHi«,  11,  34d.J 

132  Ein  kleines  Baus  nnd    langar   Mantel  decken 

viel  Annuth.  —  \%\\%y\n,ll.\^i, 

133  Ein  kleines  Haus  voll,  i^t  besser  als  ein  grosses 

leer.  (ttUL) 
I3i  Km  neues  Haus  muas  man  das  erste  Jahr  be- 
wohnen la£aen  durch  einen  Feind ,  daa  zweite 
durch  einen  Freund,  tind  erat  im  dritten  musa 
man  selber  hüieinxiehGii, 
HoU,i  Laat  «an  nieuw  hdi»  bewonen,  het  «oreto  Jaar  door 
aw'  vijand.  het  tire<»de  jaar  door  aw*  friond,  ea  h«( 
derde  Jaar  door  n  relTen.    (Htartbornie^  /,  344.J 

135  Ein  ordentlich  Haus  will  einen  tüchtigen  (ordent- 

lichen) Erker. 

136  Ein  schöneB  Haus  macht  noch  keine  gute  Tafel. 

/Vx.:  La  b«Ue  cago  ne  nonrrit  paa  l'oiBoau. 

137  Ein  truncken  Hauss  speiet  seinen  Wirt  auss.  — 

Malkct]).  1^7 '*;  Pvin,  II,  23t. 

138  Einem  Hans,  dos  lallen  will,  gibt  jeder  einen 

Stoss. 

Jt.:  A  voair  im  gia,  ogni  eoia  ajota.    (Cihier,  2941.; 

139  Einem  Hause  sind  drei  Dinge  überlegen:   der 

Bauch T  ein  böses  Weib  und  Regen. 

140  Emem  Hause,  wo  Frieden,  ist  Glück  beschieden. 

it.:  La  folicitk  d'ana  caaa  6  Teaaer  aensa  Uti,    (fiaitajilia, 

200 .  6.; 

141  Einem  schönen  Hauas  ein  schöner  Wirt>  —  /V/n, 

/M77;  Kyering.  tt,  I7i;  Egenotff,  328*';  Ewlein.  2Sa. 

142  Einer  im  Haus  ist  so  stark  wie  zwei  draussen. 

Diin, :  £q  iud«D  dtirvD  er  bedrt»  end  to  udcu  for.    (Prov. 
dan.,  IIT,; 

143  Eines  Hauses  wegen  schmeiast  der  Bettelmann 

den  8ack  nicht  weg.  —  Sddet,,  Pronmmtbt,,  1866«492. 

144  Erst  ans  Hans  gedtuJit  nnd  dann  Hodueeit  ge- 

macht. 

145  Erat  daa  Haus  fegen,  dann  vor  der  Thür. 

Binn:  Kehre  erat  vor  deiner  TliOr  u.  a.  w. 

146  Erst  ins  eigene  Haua  (sehen),  dann  hin-  (oder 

darüber)  aus. 
L«t.:  Aedibaa  in  aoatrii,  ^nae  prav»  aat  raefia  ffVraaliiT, 
attendat«  faa  e«t.    (Gaai,  VM.) 

147  Erat  richte  dein  Hau»,  dann  sieh  nach  andern 

aus.   —  Körtt.  m66  u.  3310. 

148  Erwirb  ein  Haua,   das  gemacht  ist,  und  eine 

Frau,  die  noch  zu  machen  •  ist. 

*)  t).  b.  au  «iahen  iat ,  aiao  keine  Witwe. 
Dan,;  ¥iy  dig  buu«  eom  «r  gtort,  og  p»ge «oia akal  gltfCta 

til  kone.  —  Mau  vü  gicrne  have  alrictot  haat«  n«a lagaa 

a(r«t  kone.     (Prot,  dan.,  HO.) 
Fr$.:  Mjüaoo  faite,  «t  fanma  4  faire.    (CuJti^r,  996^) 
ß0U.f  Ben  huia  ia  gemaakt,  maar  aene  Troaw  la  nog  ta 

makaa.  -^  Man  moet  oea  haia  kiescu,  dat  io  orde  la,  an 

•ask*  vroaw ,  dia  man  aa*raijna  baad  Itaa  aattea.  (Harr«' 

bwtiät,  I,  940  a.  344.; 

149  Es  bringt  mancher  lachend  nach  Haua,  was  er 

weinend  nicht  bringt  hinaus. 
Ap»«.  -  A  laa  ▼co«t  Uava  el  hwaibm  k  au  «aaa  oon  qaa  tlot». 
(Bohn  I.  IH.) 

26 


403 


Haas 


HaiiB 


404 


150  £s  gehöret  viel  in  ein  hauss,  Hagen  die  Hauss- 

väter. —  Malhesy,SSi\ 

151  Es  gehört  viel  in  ein  Haus,   aber  mit  wenig  i 

kommt  man  auch  aus.  —  Simplic.,8i. 
iü2  Es  gibt  überall  mehr  Häuser  als  Kirchen,  aber  j 
sie  haben  nicht  alle  einen  Thurm.  i 

Holt.:  Daar  z^n  meer  huizen  dan  korken.    (Harrtbomee,  \ 
I,  389.;  I 

153  Es  gibt  (noch)  viel  Hüiuser,  die  ihren  Giebel  j 

in  die  Höhe  recken,  sagte  die  Magd,  als  ihr  | 
die  Frau  den  Dienst  aufsagte. 

154  Es  halbs  Hus  isch  e  halbi  Hell.     (Soloihurn.)  —  \ 

Schild,  98,  i;  hochdeutsch  bei  Lelimann,  11, 132,  45. 
£8  veranacht  mancherlei  Unbehagen  und  Unfrieden.  ; 

155  Es   ist  das  Schlimmste,   wenn  das  Haus  von  , 

innen  brennt.  . 

156  Es  ist  ein  hauss   baldt  antzündet,   aber  lang-  ' 

sam  gelescht.  —  Franck,  /,  82'*;  Heniach,  692,  17.- 
Lehmann,  11,  Ul,  145;  Sailer,  247;  Körte,  266^:  Sim- 
rock,  4i35. 

Empfiehlt  Vorsicht  bei  KriegserkULrungen  und  Fro- 
cesBaniängen.  , 

157  Es  ist  in  allen  Heusem  nicht  gut  Jungfrauen  ' 

ziehen.  —  Petri ,  II ,  264. 

158  Es  ist  kein  Haus  so  fein,  es  geht  ein  Bauch  j 

hindurch« 

£■  gibt  Überall  Verdriesslichkeiton.  I 

Böhm.:  Nenf  domu  bez  d^mu.  —  Nenf  toho  domu,  kde  by 

nebylo  casem  d^mu.    (Öelakotsky ,  388 J 
Span.:  No  hay  oaaa  do  no  hay*  su  calUi,  callat    (Bahn 

I,  236.; 

159  Es  ist  kein  Haus  so  voll,  's  hat  noch  ein  Mäus- 

lein Platz. 
Um  einen  Gast,  der  behauptet,  latt  zu  sein,  zu  nöthi- 


gen ,  noch  Ton  einer  Schttssel  zuzulangen. 

VI  1 

un  forastiere.    (Paxzaglia^  'i'Mi,  'A.) 


It. :  Non  ö  mai  ai  piena  la  cata,  che  non  vT  rosti  luogo  per 


IGO  Es  ist  kein  Hauss  so  klein,  man  helt  dess  Jahrs 
einmal  Kirmess  drinn.  —  Lehmann,  230,  s. 

161  Es  ist  kein  so  elend  hauss,  es  kan  sich  noch 

eines  elenderen  trösten.  —  Mri,  II,  270;  llenitch, 

872,  60. 

162  Es  ist  leichter  im  fremden  Hause  dienen,  als 

ein  eigenes  zu  regiereu. 

Böhm.:  Teiko  v  cizim  dorne  slouiiti,  olo  tlze  stA)  zrfditi. 
(Celakootktf ,  377.; 

163  Es  ist  selten  ein  Haus,  da  nicht  Doctor  Sie- 

mann inno  regieret  —  Ehe  Teuffei  im  Theatrum 
Diabolorum ,  2\i9^. 

164  Es  ist  so  mehr  ein  hauss  verdorben  als  zwey. 

—  Petn,  II.  211;  Henisch,  847,  28. 

165  Es  ist  ums  Haus  geschehn,  wenn  Simson  mit 

den  Säulen  spielt. 

166  Es  ist   vnbesonnen,   dass  einer  sein  Hauss  in 

Brandt  steckt,  damit  er  seinen  Kachbawren  ein 
bösen  Rauch  mache.  —  Lehmann,  694,  5S. 

167  Es  kann  nicht  ein  jeder  grosse  Heuser  bawen. 

—  Ilenisch,  20.'),  15;  Petri,  II,  281. 

13ie  BuBien:  £■  kann  nicht  Jedes  Ilaua  ein  Winter- 
palast sein.    (Altmann  V,  80.) 

168  Es  stehet  wol  in  einem  Hauss,  wann  ein  Haane 

drinnen  ist.  —  Lehmann,  ll.iZ'H.ni. 

169  Es  steht  im  Hauss  nicht  wol,  wenn  der  Knecht 

den  Herrn  lehren  sol.  —  I^tri,  li,  298. 

170  Es  steht  schlimm  um  ein  Haus,  in  dem  Katzen 

und  Mäuse  Freundschaft  machen. 
Böhm. :  Zle  tomu  hoapodäfl,  a  n^hoz  ae  mysi  a  ko£ky  apfi- 

telujl.    (Öelakovakjf,  375.; 
Arut».;  Goije  mu,  |per  komur  ae  misi  ino  macke  bratijo. 

(delak099kg,  375.; 
Kroat.:  Teiko  ouomu,  pri  kom  ze  macki  a  miai  pokum6. 

(Celako9$ky,  375.) 

171  Es  steht  Übel  im  Haus,  wenn  der  Katze  befiehlt 

die  Maus. 

172  Es  steht  übel  im  Haus,  wenn  die  Henne  jagt 

(kräht)  den  Hahn  hinaus. 
Frt.:  Trlate  est  la  maiaon  oti  le  coq  so  tait  et  la  poule 

ohante.    (BoMn  /.  60.; 
MolL:  Het  is  in  holt  esai  groot  verdriet,  daar  't  hennetja 

kc««it  ea  't  hMui^e  nlet.    (äarrebomte,  I,  341.; 


It.:  In  ({aella  casa  i  pooa  paoe  otb  la  gallina  eaala,  el 
il  gallo  taoe.  —  Triata  h  quell«  casa  ove  le  galllne  ow^ 
tano,  e*l  gallo  tace.  (Bohn  I,  104  n.  128;  CaAser,29U^ 

Port.:  Mal  voi  &  casa,  oode  a  rooa  mand»  *  espa^ 
(Bohn  I,  282.; 

Span.:  Con  mal  eatA  la  casa  donde  1*  mec»  m»nda  «1 
espada.  (Bohn  I,  2W.)  —  Triste  es  la  eaa»,  donde  la 
gallina  canta ,  y  ol  gallo  oalla^    (Bohn  /,  WO.; 

üng.:  Jai  annak  a  h&znak,  hol  tehtn  bilcAnak  Jinsot 
vethet  nyak&ban.    (Uaal^  1679.; 

173  Es   wird   schlimm   im  Hause    stahn,    wo   die 

Henne  lauter  kräht  als  der  Hahn. 

Die  Chinesen :  Ein  Haus ,  wo  die  Henne  dea  Amt  des 
Krfthens  verwalten  will,  muss  bald  su  Grunde  -gehaa. 
In  Venedig  heisat  ea:  Wehe  dem  Haas,  wo  die  Fiaa 
die  Hosen  trägt.  In  Mailand:  In  dem  Haoae,  wo  die 
Henne  kräht  und  der  Hahn  schweigt  *  wird  nimmer 
Friede  sein.  Die  Tttrken:  Wehe  dem  Haue»  wedle 
Henne  kr&ht  und  der  Hahn  schweigt.  (Reiiuberg  1, 16SJ 
It.:  In  quelle  casa  non  v^ö  pace,  doT«  gallinn  canta,  e 
gallo  tace.    (Oaal,  1679.; 

174  Es  wird  uns  oft  ins  Haus  gebracht,  woran  im 

Traum  wir  nicht  gedacht. 
HoU.:  Het  wordt  ons   aoma  wel  t'  hnis  gebragt,  waana 
men  nooit  ieta  had  verwaoht.    (Harrebomie,  1,  S41^0 

175  Et  es  kcn  Hüs  so  feste,  et  wagget  ank  mal  in 

suer  \Vind  dadür.    (Lippe.) 

Wird  geaagt,  wenn  in  sonst  guten  Ehen,  friedli^tt 
GeseilBohaftttn,  Vereinen  einmal  eine  MlsheiJi|^Mtt  fer> 
kommt. 

176  Et  is  beater  en  Hus,   wo  de  Pannenstiel  tor 

Döer  herut  steit,  äs  beim  Annern  in  der  Hüre 
(Heuer,  Miethe).    (Buren.) 

177  Et  is  kein  Hüs,  wo  nich  de  Räk  doergeit  — 

Schamhach,  I,  6;  Bremer  Soniaag$bl.,  1855,  4. 

Es  ist  kein  Haus ,  wodurch  nicht  der  Banoh  zieht  — 
Auch  in  glücklichen  Ehen  kommen  MeinungsTeneUS' 
denbeiten  und  Zwistigkeiten  vor. 

178  Et  is  nig  noog  (genug),  dat  das  Hans  voIlUs* 

glück  is,  dar  stcit  noch  en  Wagen  voll  itt 
e  Dör.    (llolxt.) 

179  Et  ward  ken  Hüs  mit  .Lachen  upholen.    (Bre- 

men.) —  Röster,  252. 

180  Fcrm  von  hauss  ist  nahe  bcy  schaden.  -~  JUk* 

mann,  687, 11 ;  Simrock,  4407 ;  Körte,  2GM) ;  Drati»,  /,  UlL 
Län.:  Hvo  der  er  langt  fra  sit  hjem,  er  n»st  red  lia 

skado.   (Bohn  f,  S76.;  —  Langt  fra  huus,  n»r  Ted  skads. 

(Prov.  dan.,  315.; 
Engt.:  Far  from  oourt,  far  from  care.    (Bokm  II j  81 J 
Moll.:    Verre    van   de  plata,    verre  Tan  de   geeondkiil 

(Harrtbomee,  I,  237.; 

ISl  Gastfrei  Haus  treibt  den  Wirth  hinaus. 

Span.:  Caaahospedadacomiday  denostada.  (Caki«r,Hlll) 

182  Golden  Haus,  eifern  (hölzern)  Leben. 

183  Goldene  Häuser  haben  oft  bleierne  Stunden. 

184  Gross  Haus,  gross  Kreuz.  —  Hindu«-,  XI,  S8. 

Hüll.:  Groot  huia,  groot  kruis.    (Harrtbomee,  I,  3410 
It.:  Gran  caaa,  grau  croco.    (Paaxaylia,  46,  4.) 

185  Gross  Haus,  gross  Unruh.  —  Fasetiue,  174. 

186  Gross  Haus  und  grosse  Thür,  und  der  Hangs 

guckt  herfür. 

Aobniich  die  Acgypter:  Ein  Haus  und  eine  grosN 
ThUr,  und  die  Maus  ftndot  keine  Brotkrame  dsria. 
(Burekhardt ,  265.; 

187  Gross  Hauss  bedarf  viel.  —  Lehmann,  365,  u. 

188  Gross  Häusser  aufbauen  und  viel  Häoler  thoB 

speisen,  der  nechste  Weg  ist,  der  zum  bettel- 

Stab  thut  weisen.  —  Zmkgref,  in,  iio. 
Dan. :  At  bygge  störe  huuse ,  og  mange  folk  op^de,  dat 

er  den  gieunost  vcy  at  man  suart  blirer  0de.    (Prm, 

dan.,  444.; 
Lot.:   Aediticaro   domos   et   corpore   pascore   aolta,  al 

paupcrUtem  pruximua  est  aditua.    (Zinkgrßf^  ///,  lIBJ 

189  Grosse  Häuser  bawen  hat  männig  gerawen.  — 

AVms.  Schulbl.,  X/r,  5;  Colcr,  240"». 

190  Hast  du  ein  Haus,   so  dcncke  nicht  drausi.  — 

nerl:,2i;   lh:tri,  II,  372;   llenitch,  678.  55:   lafin^ 
II,  17;  Sutor,  276;  Kiselcin.  288;  Simroek,  4406;  JM^ 
cngcl ,  I.  364 ;  Körte ,  2672 ;  Heinsberg  Ul,  ill. 
Hausinachrift  in  der  Sobweis. 
//.;  Chi  sta  ben,  non  si  muova.  —  Chi  ata  in  B^io  ■* 
oercho  disagio. 

191  Haus  ohne  Frau,  Stall  ohne  Sau,  Krippe  ohai 

Pferd  ist  all  nichts  werth.    (Oftprenu^ 

192  Haus   ohne   Mann  —  Haus   ohne  3ftth|  HiM 

ohne  Frau  —  Haus  ohne  Staat.  —  "•       "  "^' 
I  Heüuberg  I,  150. 


Hans 


,1  ^^r^rr-M.  —   Graf.  45»T.  H. 

■    cino    tJchtTru  iltiflacht. 


13  Hau«  '  H'-' 

^^•*>*>'  'm,drf  hiiniinf1iobtr(S.338^ 

JMif..*  *i.M  rjii.i  h..:t  Ht  sJ'-'T/tJt.    (Orimm,    Wettth.,  /,  355.; 

Mi  Haqb  verloren,   Sch?n»wa  verloren*  —  Parömia- 

U«r.  Dt». 
HAoter   haben   däa  F&hiüein  auf  dem  Dache, 

•Iwr  Jungfrauen  unt^r  dem  Dnche. 
KJ  Biawr  tfnd  fahrend  Gut  gegen  die  Freunde, 

timnd  (i-'    -  r  'S  den  Herrn.—  *;fij^«4.4. 

lÄM  8rr  ,eht  fiüh  auf  .len   TodfaJl   oder 


^m.  Ȇf   nur  au^   f^ihrendrr  lli> 
Ottt  *ntr1eht«t  werden  tlurfte,  wov 
waren,  da  u«  in  jcn.  r  Z< Ü  t. 
4«r  MomideD volkerr ,  f >  1 
M  «Ihmb  Maan  im  Di  r 

1«  Qtjfl  ii:v  fort  in 

}■,- 


.1  'u  S-'firitl- 


1«- 

I».  Wann 

Ml  er  ealu 

in,  d.  h. 

'   jado  an« 

_     .  (gen aber 

hpl»  1  all  Beit- 

(Baoi  it  u,  4,  V*.   b...a.ti*|>ruicJ(i»ii  kontiitf, 

da*  liUflor  farruil  kti'  >«  gfiRfO 

"•»    I  .,,,1    gQt    i,t    gpgen    den    herr<«n. 

Heuser  und  Titel  sind  wohlfeU.  —  FritehHer^,  i5So. 
Uatin  vnd  guter  erben  wir  von  Eltern,  ein 
vwrnünfftig  weib  kompt  vom  Herrn.  —  Petri, 

lt.  m.  ifmuf/i.  908.  a«. 

il  dem  Uausc»  welches  getrocknetea  Fleisch 
"  tt.     (Lomb.) 

i*cIiAt«MD0  bajaihner  Ptrso&an,  Ihr  NuUen  und 

t  ich   ein   Hüues    für  vngem&ch,   das  lieEs 
Ich  nimmer  ohne  dach.  —  PHh.  ll,  iU;  Hmuch, 

I  H«tit  ist  unserm  Hause  Heil  widerfoliren ,  rief 
die  Priorin,  als  der  Abt  bei  ihr  eingezogea. 

—  Cütirin ,  293  ;  Ktpalerftjnrgttf ,  8« ,  27, 

I  Uetite  bin  ich  nicht  zu  Ibias,  flagtc  der  Teufel, 

ich  muw  einen  Pfaffen  holen. 
B  Hier  in^n  Hua  ie  groto  ^'oth,  hier  hunp^ert  dei 

Mfta    nrt    Brotschapp    död.     fUcfklt-nimtn.)    — 

ftnahr,  IM- 

\  Hier  ist  das  Haus  zur  Sonnen;   wer  kein  Geld 
hs»t,  peh'  zum  Bronnen.  —  Wm-,»-/. 

Inachrini  an  oiQMn  Gaclhaai«  in  Sflhwabcn. 

^  Hiag6r  ^em  Haas  macht  me  'cm  Golo  der  Garns, 

—  SfhM.  46.  94. 

tStfttr  8pnich  iat  aoi  d«m  Volkiachaoipi«!    iH»  mh' 
norna,  «La«  im  Jabre  IfCM  aufgflftlhrt  wurd«. 

S  }l  er,  kalter  BarUch.    CKiJ 

tt^a  fabll  «■  den^aatu  Nothv. !   "  B. 

m    Kticn,     die    mit     Ilusi«r<  i<g 

1:  ■.irtscb  iat  ein  litauUohpj  N  du 
aua  ui-«^nnjrt«n  Jlunkelnlbi>n. 

r  Hohe  Hausier  sind  gewöhnlich  unter  dem  Dache 

,    leer,   —    ^     -     --     ^    > ;  Simrock .  USi. 

llpott  auf  rh  lanfl^o  Mmichen,  von  denen 

TTiftn  «i'^n'-ii  Hm  Natur  «j«  in  d«r  Regpl  nicbt 

n  iifOTi  Hua^iiattetbabti.  /^eh- 

Tarit  hatte  Tutcr  swcjen 

\:  rimjfihmen,  die  vrabli  ''"iwl 

Jtuh«  Hiiit«r  tejnd 

'  rnmo  iodan  1.     (Prot. 

•pem«  voU«  dal  mano  la  ib  noo  •* 

i«.    (Binder  tt,  m^s   Lth- 

i4;».L  ,4..*  i.iitx  am  ersten.  —  /tar«. 
nian   Münaen.    CAmnm^)   —  fruMiii« 


» 


M  J! 


li' 


:JL 


iueti  Lutea  iat  kein  Xiutt'fkae«"' 

10  leli  bao'  ein  Haus  Hir  mich,  geJ^tt's  dir  nicht, 
bau'  ein»  für  ilirh.  —  Sutar,  i$v, 

f«/.'  t«tifn  ItaMta.    (,SVor,  1C.J 

11  Ich  bin  ntia  /♦m^TJ'»  «^iirrbUnobfic^Ti  Hnn*''.  ««gt© 

......  ;^^j 


213  Ich  bin  heut  nicht  zu  Haus,  8ftgt4>  der  Teufel, 
es  wird  ein  PfnflF  begraben. 

213  Ich  und  r  wollen  dem  Herrn  dienen. 

5'***^  "»•  ■'»*•"»  !^<.  «'•.  i"tf   Mit  dan- 

•eibou  Jy i^n  IV.  Yoa  PmuMon  in  Mjn«r 

rhfonrode   vor  ,,f|ji„,   Laijdta««    auwandta, 

•priobwOftlioL 

214  Ik  bü   min  Hü'?,  as    t  mi  gefilllt.     (MifMrk.)  — 

Dannnl,  ttl. 
leb  fobro  dio  Sacli«  nach  m»inon  Wftuaeh&n  am, 

215  Im  eigenen  Haus  kann  man  nimmer  ein  und  aus» 
Ihtn,:    Noar    altlog   er   fto»»,    er    biuiumo    bait,     (Pr<iti. 

mu^  Eon  maoli  wmI  te  Ut«  tot  iljna  «elf  huaa  coraan. 

(Tunn.,  1»,  20.^ 
Lot, :  Sep«  domtun  propHmm  vir  lov<*Dit  nndlaoa  «laaiam» 

(FalUrtlriftn,  339.; 

216  Im  eigenen  Hause  ist  jeder  König. 

Dl«  AagTpter  haben,  tun  zu  «affco :  ffier  «lud  wir  Rar. 
reo,  bior  bat  unt  niemaad  waa  za  »agou  J  >  r.iom«Dd 
hat   daruin   ru    reden,   dai  Spriobwort  d«a 

Hatt«  und   tinicr  da*  GeiprSob.    (ftuf  In 

lalaud.  Jeder  iit  Herr  In  taiuem  Hau.-  ijan: 

Aiic  »lud   Herren  in  »brem   Hauie.     JJ«i    V^ia     Jador 
Hau«bc.rri«i»u  Hause  Uorr.    Der  Fraiuoie:  Der  Köhler 
iit  Herr  daiioim.     {Iitin4l^trf  III,  uo.j 
ßJAm,  ■    Doma  Jak  cbcee,  n  lidl  Jak  pffsluel.  —  Doma  jak 
cb&i,  tt  Udl  Jak  kAzf.  —  Hoip^idSr  haidj  doma  fv^bo 
T.au,  —  HoepodAf  v  domti  Jak  Adam  v  r^fi.  —  TvttJ 
ddm  tv&  rdle,  —  Va  iv*m  deme  kaid;^  Jeat  |^«a«m.  (Ce- 
Ulorsk^,  374.; 
KruaL:  Hoja  büa  moja  voya.     C*^i4atoNiy,  374v> 
Span.:  MJentra  ea  mi  oaaa  mo  oatoy,  nj  m«  »ojr.    (Bohn 
I,  «32.; 

217  Im  eigenen  Hause  trocken  Brot  ist  besMT  als 

Braten  in  einem  fremden. 
/(..•  B  meglto  paa  od  aglia  tn  oaa»  no«1ra,  oha  leaio  cd 
arroeto  in  eaea  d*aUrL    (Quai,  434.; 

318  Im  engen  Hause  hat  man  's  grösste  He«. 

219  Im   faulen  Hause  fiiUen  die  Balken  von  selbst 

heraus. 

220  Im  Haus  ein  frommes  Weib,  gesunde  Nahrung 

in  den  Leib  darf  keinen  Zeitvertreib. 

Weder  um  aatwirti  alch  «u  zerstreuen ,  wegen  aaa* 
tippiecher  AnAritte,  noch  wegen  Langeweile  bei  Un« 
UbJgkoit  Bu  arbeiten. 

321  Im  Hause  der  reichen  Frau  gebietet  Herr  Käte. 

(8    Frau  ?3.) 

222  Im  Hause  des  Faulen  ist  immer  Feiertag. 

223  Im  Hause  des  Fiedlers  muss  jeder  tanken. 

J-'rt,-*  Bn   la  maiion   du  m^nätrier  obacun  eet  daaianr 
(Bohlt  r.  17.J 

224  Im  Hause  des  Gehängten  muss  man  nicht  von 

Stricken  reden.—  Wtnckter,  ViU.  a.  Stmrack,  4M7; 
l.ot\renge\ ,  /,  SSä;  ßraun,  /,  iJi«. 

Nioht  Febler  und  Gebrechen  ervlhnenln  (ie(;enwar1 
derer  1  die  daran  l«>ideo.  Die  TaLaroa  aagea :  Im  Haajie 
de«  Ooi'fal  "  '  '  ~iin  lOffar  nicht  von  GarteniiSben 
re*leji,    Di  1  Haoäe  dei  Rabieu  iprKib  Qieb( 

vom  Haar  /r.  53,> 

Fr*.:   D  no  '  ■    cordedane   la  raaiton  d'on 

peudu.     ('  '!,  ll"*.1;  AoAa  /,  J4.I 

/{,*  Non  r*fi  "i*  delP  ünpiocalo.     (Piuta- 

:         »..;  —  >i.u  ti.  ttOar  U  eapeatro  in  oaia  deli' 
ißoAa  /.  inj 
/  -'sa  do   ladrio,   näo  lembrar  barago.    (Bohn 

J,  37r%J 

Span.'  If'n  eaaa  dal  ahoroado  Ao  ea  ha  domoDlarlaeoDa. 
(Bahn  /.  33 IJ 

225  Im  Hause  Durst  und  keinen  Schluck,  und  auf 

der  Strasse  in  vollem  Schmuck. 

Böhm.;   Venku  Jako    xüt,   a    domu    bolA  aooie.    (d^kt' 

kofVfhj,  9^.}     , 
lü,i  Na  pfctn  nij'icii,  a  Tia  dornt]  tuiica.     (ÖetaJt^9iky ,  ÖHJ 

226  Im  Plause  ♦  m  ru  stehlen. 
iU:  K  mal  ru'                                                     ,  'Ji^  —  In  oala 

do  ladro  ü  t. .....  ..,,.--     ,;...-., y....,  iSirt,  8.; 

227  Im  Haues  biss  höölich  md  tüchtig,   auff  der 

Gassen  F*-^--''  -♦"'  — '^»-»'-    ""T  ,i.....  y^^^ 
frisch  \i  li 

vnd    ini.  ,  ._.,.    ^,,jj 

im  l  nicht  wild. 


a^h 


i,«e- 
nd 


« 


m 


Haas 


Haus 


feldo  maniUich  vn«!  einnig',  in  des  kirohen  Andectitig 
.    vafl  inufg,  vber  den  tiach  gtttig  vnd  mildt,  im  b«th  freund- 
lich vnd  Dicht  wildt/* 

328  Im  Hause  ist  nur  ein  Koecht»  nämlich  der  Herr« 

—  /%in,  //.  aaa. 

249  Im  HauBS  moss  der  Mann  Bürgermeister  seyn, 
das  Weib  Rathaherr,  die  Kinder  Ja^Herren, 
die  Dienstbotheu  Expeditores ;  so  ist  dos  Doni' 
public  am  betten  bestellt.  —  SiHor.esi. 

230  Im  Hauss  sol  man  freundlich  seyn.  —  l^tri ,  U,  399. 

231  Im  schönen  Hau«  find  man  auch  ein  wüsten 

Wirth,  in  einer  schönen  Haut  ein  wüsten  Vn- 
flat.  —  Lehmann,  U,  28,  SO. 

„Nicht  immer  wohnt  eine  lohöD«  tngendhAffle  Seel 
in  einem  »cbOncn  Hkuib.*' 

232  Im  schönen  Hauss  wohnt  ein  schöner  Wirth.  — 

Lehmann  ,  32€ ,  9. 

233  In  alte  Häuser  neue  Thüren.  —  Wiu(^er.  XVJII.  lo. 

234  In  alte  H&user  setzt  man  keine  neuen  Fenster 

ein.  —  Paromiakon,  iSi*. 

Die  EoiMt  der  A«fste  kuin  eww  gutie  Reihen  iieu«r 
zahn«  eineetten ,  vermag^  aber  sichtt  alten  Leaton  die 
Sehkraft  der  Jugend  wieder  ku.  verleihen. 

235  In  alten  Häusern  fehlt^s  selten  an  M&usen. 

236  In   alten  Häusern   lind   mau  Meuss,   in   alten 

ßeltzen  Flöh  vnd  LeuEsi.  —  Lehimm.  T,  24;  Sim- 
roch,  440S. 
Hdn.:  I  gemle  baue  ere  mnut,  f  gamle  i>elaei  lopi>er  og 
laue.    (Prov.  dan. ,  315  J 

237  In  andern  Häusern  kocht  man  Bohnen  f  in  mei* 

nem  gan^e  Braukessel  voll. 
Hcü.:  In  anderer  huixen  kookt  raen  boonen  eu  In  bot 
mijuo  btj  heele  ketele  toI.     (Harrebomee ,  /,  S43.J 

238  lu  armen  Häusern  findet  man  keine  fetten  Suppen. 
Unff..'  öetöver  btUnak  »6koDy  a  le»«.    (OcmI,  »8./ 

239  in  dem  eigenen  Haus  das   böse  Weib  heiiat 

Kratzmus. 

240  In  dem  Haus  gefüllt  mir's  nicht,  wo  die  Kuh 

den  Ochsen  äticbt 

241  In  dem  Haujse  des  Mildthätigen  findet  man  keine 

Schätse, 

/(.;  In  domo  de  bona  coro  noa  ti  bei  Ineontrat  oro. 

342  In  dem  Hause,  in  welchem  die  Grillen  laut 
schreien^  da  geht's  glücklich  zu.  —  Oldenburg. 
VolUMe. 

tn  einem  nolohon  UauBO  wird  flolaiig  goheist,  ■.  6. 
beim  Müller,  Btckor,  Brauer. 

243  In  dem  Hause   steht^s  schlimm,   wo  die  Kuh 

dem  Stier  das  Joch  auflegt. 

244  In  dem  Hause,  wo  die  Henne  kräht  und  der 

Hahn  schweigt,  geht^s  liederlich  zu.  (nimmer 
Friede  sein  kann). 

245  In  den  grossen  Heusern  wonen  die  reichen.  — 

Pahi,  U,  409. 

246  In  den  heusern  bis  frolig  vnd  aufiPrichtigk ,  auff 
der  gassen  ehrlich  vnd  zuchtigk ,  in  tler  kir- 
chen  andechtigk  vnd  ynnigk,  aufm  felde  mcn- 
licb  vnd  sfnnigk,  vber  dische  messigk  vnd 
milde,  in  dem  bette  gutlichen  vnd  nicht  zu 
wilde,  an  allen  enden  gedultigk  vnd  Ehm- 
neste,  allzeitt  gotfiirchtigk ,  das  ist  das  beste. 

—  Lai^adorf  ia  N.  iakrh.  für  mL  und  Md..  1867,  S.  264. 
'^47  In  diesem  Hause  stösst  sich  nieraauil  an  einer 

Seiten  Speck^  so  am  Raven  hangt  —  Eiidein,  £75. 

248  It]  eim  flchönen  hauss  sol  ein  schöner  wirt  wo- 

nen. —  Franck,  l,  65*, 

249  In  ein  gross  Hauss  gehört  viel.  —  Lehmann. iGi,  13. 
260  In  ein  haus»  jjehöret  ©in  Haussvatter,  wie  ein 

König  in  em  Königrich.  —  Lehmann,  3sv ,  7», 

bdiuj  Et  buuB,  on  huaH^berro.    (Prot.  dan..  313.^ 

251  In  ein  klein  Haus  gehen  viel  Freunde. 

262  In  ein  schön  Hauss  gehört  ein  hübscher  Wirth. 

—  Lehmann,  70A,  3. 

253  In    einem   frembdcn  Hauss   prangen   hat   kein 

Lob.  —  rtiri.  n.  403. 
354  In  einem  fremden  Hause  muss  man  sehen  und 

nicht  sehen,  hören  und  nicht  hören. 
Böhm.:   V  cikiiD   domo  nejtspe   bfti  poloniöm^,   poIo> 

blüch^üi,  |)üluelup^in.    (Ötlakvttiiy,  HÖ,^ 


256  In  einem  grossen  Hause  sind  nicht  allein  Gnldcii 
vnd  Silberne  Gefesse,  eondern  auch  höli 
vnd  irdische,  vnd  etliche  zu  Ehren,  el 
aber  zu  vnehren,  —  Ptnri.  /i.4os. 

256  In  einem  guten  Hause  ist  man  leicht  eingewohnt 

Fra,:  En  bonoe  maiaoa  on  a  tuet  a  prcsi^.   (Ifnuur.  I,  \t^) 

257  In   einem   häbigen  Hause    ist   der   Tisch   b«ld 

gedeckt 

Span. :  En  oaea  llou&  preeto  ae  guiea  la  cena    (Cakier .,  ilU,) 

258  In  einem  Hause  ohne  Brot  leidet  (ist)  Fritsd* 

und  Freude  Noth  (todt). 

Dlo  Spanier  ■egeu:  In  dcmHaaee,  woBrol  auuignlt, 

»anken  alle,  und  alle  haben  recht.    (RttMäbtrrg  IIJ.^,} 

259  In  einem  Hause,  wo  gute  Sitte  fehlt,  fehlt  auch 

das  Glück. 

260  In  einem  Hauss  muss  man  allerley  Gefess  haben. 

—  Petri,  11,  4Ö3. 

261  In  einem  kleinen  Hause  hat  Gott  ein  Kämmerlein« 

Fre.:  £n  petita  maiaon  Dica  e  la  portion.  (Kriltinfitr ,  430  ^.j 

262  In  einem  leereu  Hause  ist  es  gut  freigebig  sein. 

—  Winckier,  XV ,  43. 

263  In   einem  russigen  Hausa   wohnt   offt  ein  ver- 

stendiger  (guter)  würt.  —  Lehmann,  zi$,  9. 

264  In   einem  schönen  Hause   stehet  die   Togend 

schön. 

265  In  einem  vollen  Hause  ist  bald  ein  "  '  '  T    reit 
E(dt.:  In  een  toI  hule  i«  de  koet  haaat  be-  c» 

▼Ol  haia  it   batet  de  tafcl   gedekt.     (it  I 

34»  u.  345.; 

266  In  einem  wüsten  Haus  logiren  R&tz  und  Maus. 

Fl'!. :  Villee  et  raaitont  ■ttm  habitani  lüde  eobt  auz  nlt 
et  chati  huanU.    (Leroux,  J,  13].; 

267  In   faulen  Wormstichigen   Häusern  wohnt  nie- 

mand gern,  es  seyn  dann  ein  wüster  Hauss* 

wirth.   —   Lehmann ,  10 .  76. 

20S  In  frembden  Häusern  sol  man  taub  vnd  stumm 

seyn.    —   Ucmnch,  420.  43.  J/atfiCTy.  U7^. 
Böhm. :  V  ciitm  domo  nejldpe  hf\i  polonfm jn,  potohlnch^t 

jjoloslep^m.     {äciakx}v»k^  ,  ii^.) 
Dan,     I  fremmede  hnuae  vier  atum,  d*v  og  blia<L  (Prüf, 

dan,,  197  .J 

26D  In   grossen  Häuaern   sind  viel  Inngemadi.  — 

Switjr.  239, 

270  In  grossen  Häusern  stecken  grosse  Sorgen.  — 

SaiicT,  335. 
„Und  wer  Borgt,  der  bat  nicht,  was  or  hal.»' 
tat.t  Amplift   in  domlbuer  tnnt  amrlao  curae  el  opiaMw 

(Bhidorlf,  1Ö7;  Sd'jf^old,  201.; 

371  In    grossen   Heusern    findet   man   selteD   gute 
lünderiucht.  —  /wn,//.  404. 

272  In  guldin  beuasern  hat  man  eisen  odder  höltsin 

leben.  —  franck.  I,  117'*.  Lehmann,  fl,  JT»,  36.  Sim- 
roik.  4434;  KM«,  3673  u.  3918. 

273  In  HäuBcrn^  wo  Bildung  herrscht  und  Sitte,  da 

gehen  die  Frauen  zuerst,  die  H&nner  folgen 
ihrem  Schritte.     fVen.J 

274  In  jedem  Hans  ein  Narr,  in  jeder  Kirch'   ein 

Pfarr' ,  der  Weisheit  auf  der  Gassen  ist  Raum 
genug  gelassen,  —  \v.  Müller,  si, 

275  In  leerem  Haus  bleibt  keine  Maus. 

276  In   lehren  Heusern   regieren   Poltergeister.  — 

Lehmann.  534,  32;  Simrock,  4433;  £:üt'/ein.  S»o;  ReiM~ 
ht^Q  /.  Ul. 

Von  unwist^aden  Hentohen.  Da«  leere  IIa«e  lat  troll 
von  Litrm,  sagen  die  Basken.    (Kmiut,erg  l,  13^.; 

277  In  oir  Ilüser  väl  Mus',  in  oll  Peken  vil  Lüt*. 

(Skcklmhurg.)  —   HchMer .  ÜI,  S^. 

278  In  seinem  eigenen  Hause  ist  ieder  Herr  (König). 

(S.  Üalieim.) 

Der  Mailänder :  In  meinem  Haute  befoh]«  leLu  I>er 
Rutie:  Dein  Uaus^  auch  dein  WiUp,  l>er  Kroal«  -  Mein 
Hau«,  mein  Wille.  Die  Araber  in  Aegypton :  Uuier 
ist  da«  Haue  und  unser  daa  GeirrAoh.  (Rtimbtrg 
Jfl,  110.)  ^ 

Fr».:  Charbossler  ett  maltre  dant  sa  chauniAte. 


(Barrebcmfü 


Holt,:  £lk  ie  kouiug  rmeester  )  in  cijn  boit. 

A341''.; 

lt.:  OgnuDo  t  r^  in  caia  Rua.     (Oaal,  ITSS.; 
hat, :    Qatlibot  in  »ua  domo  res.    (Binder  IJ,  MJ9; 

mann,  365,  11 J 
Port.:  Gada  hom  em  lua  caea  he  r«i.    (Bokn  l,  S70J 
Ong.  r  8e»bad  a  ifuda  man  bAxAnAl,  faa  u'tey,  ali 

ii.    (Uaat,  173S.; 


Haus 


410 


» 


I 


37B  In  eeinem  Iluute  i»t.  sclbat  der  Wober  ein  Fürst. 

504. 

r  TrLlmurlittcn  warori  dj«  Wtrbot  ihror  Ani' 
H'  iiid  FrocliUcit  wc-gen  varrufon. 

*180  Id  Ȋiueiii  hause  soll  ein  jglicher  friede  habcu. 

—    KhMge».  in^,  1,  Graf.  196.  70. 

Die  ChioDien  sAgeu:  Wer  «ai  ««ineim  Uaübo  gebt,  um 
glückljch  Jta  leiii,  lAuft  dem  Sebitltcu  ai^uii.     (Cafiier. 

1  lu  icuicm  Ilauso  weiss  jeder  Bescheid. 
t*S»  In  vnserm  hausa  sehen  wir  wio  die  MaulwärfTo, 
ttnd  sehen  mit  LuchsAugen  was  aitder  thuu« 
—   Lihmmn,  68,  69. 
in  wtt8  bausB  daa  kiiid  wirdt  gol>oren,  davon  wirdt 

et    g^cheySSeD.   —    Vome^iA  roü/)>n;  tWh'JM,  2S7. 

fn    welchem   bauss   die   Honn    kräht   vud    der 
LIaiiii  schweigt,  da  gehet  es  liederlich  zu.  — 

LaUtmmn,  3(>8,  &6. 
315  Iftt   da«   eigene  II&uh  auch   uoch  so   voll,  man 
muM  doch  oft  zum  Naehbar  bargen  geheij. 

ÜaAin«;   y«   TM    dooia  mU,  UkA  HAI  potrobi^Jed.    r<?<{a- 
Uftly,  265.; 

SM  ift  (U8  Haus  nicht  rein,  tritt  ein  seltener  Gast 
hemn. 

8^m,t    Sl  du  qao   uo    etcobä   cotraS    Qoien    uo    neoad. 
^itoAa  /,  317.; 

387  Irt  doi  Haoa  schon  klein,  eo  ifi's  doch  mein; 
keine  Abtei  konnte  mir  lieber  sein. 

it.:  Cm*  mia,  eaia  nita,  j>«r  ptcoina  che  tu  «l»|   tu,  mi 
««mbri  ua»  b^l4.     (Uoi,n  J,  V.J 

296  1*1  fertig  das  Ilaus,  trägt  mau  den  Herrn  hin aufi. 

Tr:i  Qu&nd  la  cage  est  faite  ^  rui»raa  ■'«cvole.    (KrMtin- 

It.:  C«i»  f»tU,  po«Be<»ioa  dlsffttla.     (Bv^H  /.  77.; 
^••..-   Deapue*  iine  ia  o»m  oitik  hach«,  U^deja.     (Boh» 

f.  n^.) 
'iS9  lat  kein  Haus  auf  den  Grand,  dann  iat  kein 
iiauBfnede  gebrochen.    ( n.  üewaitig  3.)  —  Graf. 

|i^r  ir»i.*(r!Pai^  li.inniHnar  innarlialb  der  r{er  Wttudo 
g  '  !  lucb  Jt'majjrl  «Ttf  golaam  clige- 

13.'.  'uwall  ankjothan   worden   war, 

Bo  -„.   ^_...^.v„,  ^,,,,.,  V»  uioht  ütuan  Fall  kOuftUcbcr 
Brweitcning  doa  Uauatriedeui  betraf,  der  Uauifrledtm 
luebt  fMtort. 
lf'««tyorA,/  A«r  elgn  hui  a  tompt  tha  uer  oig  hevefrither 
bftttin.     (CoUim,  I,  113,  14.; 

290  I«i  mein  Haus  auch  noch  so  klein ,  so  ist's  doch 
mein. 

IH«  Fmuoaen:  E«  gibt  kein  kleinaa  Zohan*.  Die 
VXytvt:  Ka  gibt  kein  Uaua,  wie  daa  eigene.  In  Italien: 
Daa  £[•«■  iat  lieb,  wio  die  Mama,  llauaoioiti,  Mama- 
mtin.  Ilauamein,  Uaaamoin.  aetit  du  auch  noch  so 
klein,  du  aobeinat  mir  ein«'  Abtol  tu  aelu.  In  Mailand: 
Btgen  Hana  und  wenig  mehr.  Dio  Bergamaaken:  Hau« 
n«ln ,  Haue  mein ,  but  eng  »bcr  tf ans  tneliu  Die  tier U«n : 
Jal  ftuch  mein  Soiilöaaoben  klein,  ip  bin  ich  doch  Ca- 
atellan  dann.  Die  Englaadar:  Heim  i»i  heim,  aci'a 
noch  ao  einfach.    (Emmft«r9  Itt,  lud.; 

991  Iat  moin  Haus  auch  noch  so  klein,  so  kann  ich 
doch  mein  Herr  drin  sein. 

Ah  iq4ib  Jen   malj   UrAdvk,  ala  jaom  ja  r  nim 

Hai«  hfi  isy  Kriiis.    (IWanz,  Flandern.)  —  Fir- 
mtnteh,  IB,  tiSS.  53. 
Jede*  itana  hat  laiu  Kreuz. 

??»  Je  grösser  Uauaa,  je  stoltxer  KnechL  —  i'atri, 

JM  Je  gröiser  vnd  herrlicher  ist  ein  Hans,  je 
atoluer  Knecht  geht  ein  vnd  aus. —  Xathcx^.  io7. 
Afri.  J/.  «19. 

MAxlma  auao<|ue  damua  aenrle  «at  pleb»  inperbii. 

digor 
i<«T.  «s, 


"SfS  Je  heüigor  Hauaa^  je 


grösser  strauss.  —  ilfniich. 


fWÜ  Je  nehtv  deinem  Hauis,  je  weiter  deinem  scha- 
den- —  fftn.  a.  m. 

ttfl  Jtdet  kann  sein  Haus  einrichten  wio  er  vnU, 
WMiii  er  dem  Nachbar  nicht  xu  nahe  kommt. 

Mai.r  KIk  mag  «i^n  boia  w*l  »aar  ctjnen  »in  ▼«rmalion. 

Alt  h|J  aijnen  haormaa  raaar  nie«  te  na  koiat.    (Barren 

h»m*4,  t.  ml; 
Joder  »oil  »eiii  Hans  bewachen,  Gott  wird  schon 

daa  andere  machen. 
,1  Caida  ttao  #a  an  eaaa,  y  Dloi  en  U  de  lodo«. 


209  Jedes  Haua  gibt  ein  Huhn.  —  <;n*/»  si ,  t6d. 

■Tedo  HerdatAttu  outticbtuto  aa  bHtifnmten  Tagen  det 
Jalirea  daa  aojiouaDnto  Loib-,  Hals-,  Woid-  oder  BAUch* 
Imhn.  Mit  den  Hühnern  waren  auch  die  Familien  gaaablt, 
<  1  ]aa  Wort  Huhn  oder  li«:ptje  bexeicHnete  auch  den 
.<<ii  aelbat.  Dai  Huhn  war  bloa  «ino  Abgabe  aum 
■  dafllr,  da«i8  f\A-,  (iut  ptlichtig  nai  und  war  daa^ 
huluk.  '»>  für  daa  Uuhn  vorgfacbriobon. 

i.Itei?!  1  eyn  Kune,*<    (Gr%min,  Wtitih,, 

/.  MK..  ,  ■■^.) 

300  Jedes  Haus  hat  äviu  Krcaz. 

fr».:  Chacune  maiaou  a  aa   eroix   et  paaiioiu    (Itrour  ^ 

Tl.  lf»y,   KriinHfftr,  4?'J^> 
ituH,:  KUe  buia  hoeft  aijn  kra'la.    (Uuhn  f.  917;  iti^Tr*bvm&^ 

I,  341.; 

301  Jedes  Haus  hat  seine  Risse. 

iL:  Nulla  caia  eenxa  tegola  rotui 

302  Jedes  Haus  hat  seine  Thür. 

Ka  fehlt  niemand  an  Rntachuldlgn]ig«&> 
//.:  Ogni  caaa  blk  il  eao  dscJo,    (P^*MsfU*t,  4S|  6^ 

303  Kauf  iohein  Haus,  säurte  Peter  Schluck,  so  hab* 

ich  Stein;  kauf  ich  Fleisch,  so  hab'  ich  Bein ; 
!:    li'  ich  aber  (Brannt-)Wein,  dann  kann  ich 

:.  t:;^  sein. 

Jlvif.:  Koop  ik   '  v|«>CBoh, 

dau  heb  ik  I  iit,  dan 

beb  ik  wat,  ;i44.; 

304  Ke  Hus  ohne  Mus,   ke  ächiir  ohne   Korn,   ke 

Ros*  ohne  Dom.    ('Ln.vm.j  —  SchwM:,  11,  3«.  83. 

305  Kein  Haus  ohne  Maus,  ohne  Spreu  kein  Kfirn, 

keine  Rose  ohne  Dorn.  —  hiinfU-in.  söö;  Sim- 
roeJt,  4404 ;  KAru\  t«4i;  für  Mtfcklenbura  •  SchiUer,  ///,  8'- 
Dan,-  Intet  huua  udon  niuua.    (Ptot.  dai^,  315.; 

306  Kein  Haus  ohne  Winkel.  —  Parömiakon,  S9S. 

Das  Sprichwort  liebt  dieic  Form,  um  den  Gedanken 
anaandrQcken,  daii  nicbta  ao  vollkommen  ixt,  inii  Tiicht 
irgendeine  Scbattenaeito  au  haben.    Aftf'i'  ra 

Clara  bat  die  Gewohnheit,  aJnnyorw&ndir  ■<'t 

Kuaammf azuatcllon ;    x.  B.  au  eag(*n,  dap:  nd 

ohne  unwürdige  Mitglieder  iat,  wendet  ai  i^ebi^u  ilum 
obigen  Sprichwort  noch  die  folgenden  n»t  Kein  Wein- 
foat  ohne  Lager.  Kt^ln  Garten  i>><n'- Nt>4»cl.  Kein  Baum 
oluie  wurmitJchigB  Frucht.     K  >hue  Diatelii. 

Xolne  Boacn  olmfl  DüTncn.  Kl  i>j  Dirb.  Kein 

Garten  ohne  Sau.  Kein  Licht  .„-: u.  Kein  Him- 
mel ohne  Wölken.  Kein  Handwurk  ohne  Stümper. 
Keine  Scheuer  ohne  Stroh.    Keine  Apotheke  ohne  Gift. 

307  Kein  Hauss  ist  ohne  Creutz,  —  Lehmann.  //.  »2i,  50, 

liän.:   Hvcrt   huua   havt'r  «it   kon.     (Pror,  Wrt»»,.  :t.lO.J  — 

Intel  huna  nden  huui-kora.    (Ftt>*.  dan.,  VJ&.) 
Frt . .-  Nulle  maiaon  8*na  crorx  et  paaaion.    (Lt^roMS ,  ff.  '211.) 
liiALi   Oeen  huia  sonder  ktuia.    (B^kn  I,  328.J  —  Uuleon 
sijn  kxuiaen.    (Uarrtbom^« ,  I,  341  u.  21421.; 

308  Kein  Hüs  ohne  Mus.  —  Bremer  Sunnta^thl,  lass,  4; 

für  Lübeck:  Deccke ^  y;  Schamhnch.  tt,  S64. 

Aergerliehkeitcn  und  yentrioaaliehkoitoa  gibt  cb  fa 
jeder  Familie. 

309  Klein  Haus,  grosse  Ruh.  —  £'wHf»»p,  s$G. 

iMt,:   Hon    quam    latc,    aod  quam    laete    hahiteiH.    rnfert. 
(Binder  II.  Till ;  Fat^Hu»,  174,;  —  Parr*  ^tym^*a^  mivgna 

?Luiei.  —  81  tibi  parva  eafc  rea,  «et  tibi  magna  qaiea. 
EiMttin,  38«.; 

310  Klein  hanss,  klein  sorg.  —  L*Amfin«,  37i,  ii7. 

Holt.:  Klein  huia,  kloine  »urg.    ( ILirrtbvfurv ^  /.  341.; 

311  Kleine  Häuser  haben   auch  Fenster.  —  .5.«"»''! 

uöriergarlcn .  393. 

312  Kleine  Häuser,  kleine  Fenster. 

Fr:.:  A  poüt  mercier.  pt-tit  paniar.    (Oaat,  i'i.) 

313  Kleines  Haus,  werthes  Haus,  keine  Macht  treibt 

mich  hinaus. 

tt,:  CSaaa  mia,  caaamia,  per  plcolnla  oh«  tu  cia,  mi  raaaembrl 
naa  badia.    (Fana^ha,  46 >  3.; 

314  Lttwer  an  em  geschlöiinen  Hous  *|  wÄ  gans  der- 

toUSS.   —   5tAi«rfr.  409, 

■)  Ein  ngeacblöto  Hotu**  ist  «tn  Haue  vuu  Erde 
geatamprt. 

315  Letr      "'        r   geb«ti  keine  8toticrn.  —  S\irich' 

•" '"rhiekte  Meoachen  werden  nicht 

»'  «pr^th  gfnuuiiuctt.    V<>u  ve«. 

iü  .  ,         .         .     :  .jl. 

31G  Leascbtu  euitu  uu  iiAua,  vr  kompt  dir  bald  in 
dii*  Sttibc.  —  I'rtn.  W.  437;  Simrvck,  4111.  KiSitt,  Wä}. 

317  Mb     '  ''iiservon  unten  nnf.  —  CttiAiMr, 

/  UM. 

31$  Mft  '        UdfuSarg- 


411 


Hans 


Hans 


412 


319  Man  kann  nicht  zugleich  das  Haus  fegen  und 

den  Acker  pflügen. 
/K..-  Non  si  pa6  ftttesdere  alla  CMa,  et  ai  campi.    (Pa:- 
taglia,  48,  8.^ 

320  Man  kann  sein  Haus  nicht  bei  sich  tragen. 
Dan.:  Man  skal  bnre  penge,   men  ikke  huus  med  aig. 

(Prov.  dan.,  453.) 

321  Man  mues  hinten  und  vom  zu  Haus  sein,  wie 

ein  Hemd.     (Franken.) 

322  Man  muss  sein  Haus  weder  zu  gross,  noch  zu 

klein  bauen. 

Frz. :  Fois  tu  maison  ne  baut  ne  baa.    (Cahier ,  987J 

323  Man  muss  zuvor  sein  Hauss,  wenn   es  brent, 

retten,  ehe  man  dem  nachbam  seinen  brandt 
hilfil  leschen.  —  Lehman», 433,  7. 

324  Man  sieht  am  Hause,  was  der  Herr  trägt  für 

eine  Krause. 

325  Man  soll  ein  Haus  meiden,  in   dem  der  Feind 

hinten  einkehrt. 
Dan.:  Fsr  fra  det  huus  hvor  flendea  slipper  ind,  men 
mcero  hror  han  faaer  natteleye.    (Prov.  dan. ,  164^ 

326  Man  soll  ein  Haus  nicht  eher  loben,  bis  man 

heraus  ist. 

Die  Bässen:  Da  sollst  das  Hans  nicht  rtthmen,  bis 
du  darin  in  Gast  gewesen.    (Rtinsberg  II,  860 

327  Man  soll  erst  vor  dem  eigenen  Hause  fegen, 

ehe  man  vor  des  Nachbars  Thür  kehrt 
Dan.:  lP0rend  dn  betragter  andre  lande,  grandsk  fftrst  til- 

standen  i  dit  eget  haus.    (Prot.  Jan. ,  192.; 
Moll.:  Yeeg  eerst  nw  eigen  hai^e  schoon.    (ffarrebomie, 
/,  345.; 

328  Man  soll  nicht  das  Haus  zerstören ,  das  uns  vor 

dem  Wetter  schützt. 

Die  Araber :  Bete  nioht  um  die  Zerstörung  des  Hauses, 
von  dem  du  issest.    (Reimberg  II,  40.; 

329  Man  soll  sein  Haus  so  bauen,  dass  der  Nach- 

bar auch  sehen  kann. 
Dan.:  B0d  saa  bo,  at  du  ei  skader  en  anden.    (Pro9. 
dan.,  84.; 

330  Mancher  baut  ein  Haus  und  geht  dann  hinaus. 

331  Mancher  baut  ein  Haus  und  muss  zuerst  hinaus. 

—  Simrock ,  4i09 :  Körte,  2669. 
Dan.:   Mango  bjgger  huus,  og  er  l0nt  udbus.    (Prov. 

dan.,  97.; 
It.:  Nido  fatto,  gassa  morta.    (Goal,  866.) 

332  Mancher  geht  früh,  mancher  spät  nach  Haus. 

Einige  sterben  jung,  andere  erreichen  ein  hohes 
Alter.  Die  Serben:  Alles  kommt  nach  Haus  anrfick. 
(Reintberg  II,  153.; 

333  Mancher  kommt  zu  spät  in  sein  eigen  Haus.  — 

Körte,  4043. 

334  Mancher  steckt  Hauss  vnd  hoff  vnd  seinen  ge- 

sunden Leib  in  borg  vnd  richtet  doch  wenig 
auss.  —  }ienuch,t9\,y.. 

335  Mancher  wohnt  in  einem  wurmstichigen  Haus 

und  begehrt  doch  nicht  heraus. 

336  Manches  Haus  zeigt,  wie  man  kein  Geld  an  ihm 

gespart ,  sondern  nur  Verstand.  —  KlontersfiegeXt 

28,  3. 

337  Mein  Haus  ist  für  mich;  gefallt  es  dir  nicht, 

bau*  eins  für  dich. 

338  Mein  Haus,  meine  Burg.  —  HiUebrand,  19S,  277; 

Graf,  497,  84;  BlmttchJi ,  Allgemeinet  .Staatsrecht  (zweite 
Auflage),//,  506. 

Keineswegs,  wie  etwa  nnsere  Polizei  meinen  möchte, 
ein  ausUndischer,  nur  für  Engl&nder  sich  eignender 
Satz,  sondern  ein  echt  deutscher,  uns  leider  nur  aus  dem 
Bewusstsein ,  weil  aas  dem  Yolkarecht  entschwundener. 
Im  Haimburger  Stadtrecht  ron  1244  hei  ist  es:  „Wir  wil- 
len anch,  das  einem  jeglichen  purger  sein  haus  sein  veste 
sei."  (Vgl.  MeiUer,  Oesterreickische  Stadtrecite  u.  s.  w. 
aus  dfr  Zeit  der  Babenberger,  8.  56.)  Der  berühmte 
Chatam  sagte  in  einer  Parlamentsrede:  „Der  ärmste 
Mann  kann  in  seiner  Hütte  alle  Streitkräfte  der  Krone 
herausfordern.  Sie  mag  ▼erfaUen  sein,  ihr  Dach  dem 
Einsturz  drohen,  der  Wind  durch  ihre  Bitzen  blasen, 
Sturm  und  Wetter  ihr  Spiel  damit  treiben,  aber  vor 
dem  Könige  von  England  ist  sie  sicher.  Alle  seine  Macht 
scheitert  an  der  Schwelle  des  elenden  Bauwerks." 
(BlunlBcMi,  AOgemeint»  Staatirecfd ,  B.  687.; 
Fr». !  Ma  maison  est  mon  ch&teau.    (Cahier,  31S.; 

330  Mein  klein  Haus   ist  mir  lieber  ;als  ein  fem 
Schloss. 

Die  Bossen :  Di«  Hftueer  der  Vorstadt  fragen  am  w«- 
nigsteu  nach  dem  Kreml.    (AUmamn  V,  964 


340  Mir  verbrennt  kein  Haus,  verdirbt  kein  Hafier, 

erfriert  kein  Wein,   verreckt  kein  Vieh.  — 

Eiselein.  288. 
I.at. :  Neque  compluitur  neque  solo  adnritur.  (Eüeteim,  288.J 

341  'N  Huss  is  'n  Herrn  werth.    ((kiftin.)  —  Iknw 

Kalender,  l;  Uueren,  913. 

342  Neben  Hous  äs  one  Ruch.  —  Schtuter,  709. 

343  Neu  Haus  bedarf  neu  Glück. 

Dan.:  Huske  om  et  nyt  huus.    (Pro»,  dan.,  UB.J 

344  Nun  das  Haus  fertig  ist,  stirbt  der  Herr. 

345  Nur  im  eigenen  Hause,  war*  es  anch  nur  von 

Grashalmen,   heimt  (heimathet)  sich'a.     (Lii.J 
Lit.:  Kamai  namucxej  norint  po  smilgifi. 
Frz.:  Ma  maison  est  mon  chiteau;  ma  maison  est  mon 

Louvre  et  mon  Funtainebleau.    (Cahier,  318.; 

346  0  schönes  Haus,  du  wünschtes  Thier,  du  hesch 

scho  g'frässe  dree  oder  vier,  du  beseht  der 
Feuft  im  Bache ,  du  wotsch  em  au  der  Ganu 
mache.  —  Schild,  47 ,  27. 

Bezieht  sich  auf  ein  Haus  in  Greng  im  Canton  Solo- 
thum,  als  ein  fünfter  hineinsog,  nachdem  aohon  Tier 
darin  au  Qrunde  gegangen  waren. 

347  Obschon  offtermal  Hauss  vnd  Hoff  verbrennen, 

so  bawt  man  doch  wieder  newe  Heuser.  — 
Lehmann,  517, 17. 

348  Ole  Hüse  stat  fast,  wenn  't  weiht;  wenn  de 

Sünn  schient,  fallt  se  um. 

349  Rieht  vor  deinem  Haus,  dann  schau'  nach  an- 

dern aus  1  —  Körte,  2606. 

350  *S  sein  noch  vil  Haiser,  dide  a  Gibel  a  de  Hi 

dran.  —  Frommann,  ///,  416.  628. 

351  Schaff  dir  ein  Hauss,  dass  aussgemacht  ist,  vnd 

ein  Weib  zur  B'raw  zu  machen.  —  Lekmami. 

143 ,  60  u.  869.  5. 

Die  Spanier:  Wähle  dir  ein  gebautes  Haui  und  einn 
gepflanzten  Weinberg.    (Oryphius,  Ab.) 

352  Sich  bei  seinem  abgebrannten  Hause  wärmen, 

ist  übel  Dinar.  —  mncüer,  XII,  62. 

353  Sihe  in  dein  Tiauss,  darnach  darauss.  —  Fun, 

II,  524;  Grtaer,  UI,  81 ;  Lehmann,  //,  577,  79;  Latendorf 
II ,  9i :  Körte.  266i. 
Lat.:  Acdibus  in  nostris,  quae  prava  ant  recta  gemntut, 
attondere  fas  est. 

354  Sihe  vorhin  zu  deinem  Hauss.  —  Lehmam,  U,  im,  66. 

355  Sind  in  einem  Haus  zwei  Schwägerinnen,  so  ist 

der  Teufel  los  darinnen. 

356  So  weit  von  deinem  Hauss,  so  nahe   deinem 

schaden.  —  ftzr»,//,  538. 

357  Soll  ein  Haus  wohl  bestellet  sein,  so  lei  ein 

Noth-,  Zehr-  und  Khrpfennig  darein. 

358  Soll  es  wohl  im  Hause  stöhn,  muss  jeder  drin 

sein  Bestes  thon. 

359  Trunckenes  Haus  speiet  den  Wirth  aus.  —  Heu- 

teler,  125:  Körte, iß^2. 


„Wenn  wir",  sagt  Luther  in  der  Autlegumg  det  Pro- 
pheten Uabakuk  (Kap.  3),  „solch  deutsehes  Sprichwort 
deateten  auf  einen  Tyrannen,  der  die  Leute  lo  schin- 


det und  schabet,  wie  jetat  etliche  Bischöfe  und : 
thun,  so  möchten  wir  auch  sagen:  Aue,  er  sAuftsu  sehr 
and  macht  sich  su  voll,  das  trunken  Haus  wird  den 
Wirth  ausspeien." 
Dan.:  Ifordrukket  huus  udspyer  gieme    sin   egen   rart. 
(Prov.  dan.,  l76.; 

360  Und  als  das  Haus  gebauet  war,  da  lag  er  nie- 

der und  starb.  —  Simrock,  12321. 

361  Verfallene  Häuser  geben  Ruinen. 

Die  Russen:  Hat  man  die  Häuser  serfaUmi  lasstn, 
so  sucht  man  die  Buinen  zu  erhalten. 

362  Viel  gehöret  in  ein  Haus,  aber  mit  wenig  kommt 

man  auch  aus.  —  SimpUc.  (Nürnberg  1684).  S.  46. 

363  Viel  Häuser  bauen   hat  manchen    gerauen.  — 

S«tor,  616. 
Lat.:  Qui  struit  callem  mnitos  habet  ille  magistros.    (8w 
tor,  «16.; 

364  Viel  Heuser  bauen  und  viel  Menschen  speiaen 

kan  wol  eine  grosse  Haushaltung  sareiaien. 
—  Coler,  214'»;  A'a««.  St/iu/W.,  A7r,  5. 
Lat.:    Aedificare    domos   et  corpora  pass«T«  taidla.«! 
paupertatem  est  seneola  certa  grarem.    (Cttter,  114^0 

365  Vil  Haüsa,  vil  Praücha;   vil  KAppOi  vÜ 

(üng.  Bergland.)  —  Sdiröer. 


Haus 


Hans 


414 


Vmb  hauss  vnd  liof  ist  bald  zu  kommen,  aber 

laugsam   gewint   mans   wider.  —  Slaihuy,  Po- 

niüa.  ccxcvn». 
Yüllea  Uauss  (tolles  Haus)  spcyct  seinen  eignen 

Wirt  auss.  —  Mathestj,  l\>»tilla»  ///,  LXXXI  •* ;  Sim- 

roik.  4423;  Körh\  i*'.'A. 
Vom  Hause  fern  ist  nahe  bei  Scliaden. 
Vom  schönen  Hause  kann  man  nicht  essen. 

BCkm.:  SUtii^  dum  a  kovky  hladovy.    (Celakov$ky,  '.)$.} 
frM.i  La  helle  vag«  no  uuurrit  pai  Toiseau.  (Kritsinger,  lüi.) 
Mrvat.:  lUia  na  glasu,  a  mauke  gladne.    (Gelako9*hj ,  üd.) 
Von  deinem  Hause  zu  meinem  Hause  ist  es  so 

weit,  wie  von  nurinem  Hause  zu  deinem  Hause. 
AI«  Antwort,  wenn  jemand  aber  epArlicho  Besuche 

des  andern  klagt. 

Von  Haus  zu  Haus  (ziehen,  kostet)  ein  Hemd, 
von  Ort  zu  Ort  ein  Loben.  —  TenHau .  804. 

Hober  Wortli  der  Heimat. 

Vor  jedem  Hause  liegt  a  Stein,  is  er  nit  gross, 
is  er  doch  klein,    (llechingctuj 

l'nangenehmca  gibt'a  aberall. 

Vornehm  Haus  und  hartes  Brot,  davor  be- 
wahre mich  Gott. 

Bükm.:  Pin  brdy,  chl^b  turd^ :  oLUdnu  so  jinde.    (C^la- 

korsky,  :i7M.; 
l.at.:  Vetorus  luigrutc  coloui.    (thilippi ,  I,  247.^ 

Vor  vier  Häusern  hütet  sich  der  Kluge:  vorm 
(jericht  und  Spital,  vorm  Hurenhaus  und 
vorm  Kruge. 

hän.:  Man  maae  (rygto  sig  for  trc  slags  huus:  kroe-og 
hore-buua,  «ygc-huus  og  feengseU-haus.     (i'me.  dai^,. 

:ii5.; 
Vr'am  's  Haus  ies,  schar  sich  nauss.  -^  liobinton,  517; 

Comdckc,  lOTS;  fViimmanii ,  Ul,  411.  434. 

Wann  das  hauss  fallen  wil,  so  sol  mann  auss- 
zihen.  —  Vrauck.  I,  14B*;  Lrhmaun.  II,  8S6.  14. 

Wanns  im  hauss  brennet,  so  mag  Knecht  vnd 
Magt  ohn  jüle  schew  den  Herrn  vnd  Fraw 
in  ilirer  schlaffkammer  vßwecken.  —  LWi«i«bm, 

796,  27. 

Wans  im  Haus  niucht,  muds  man  Ohren  vnnd 
Augen  8toi)ffen.  —  LehmtiH« ,  iio .  s. 

Man  luua«  etwa«  Übersehen  lernen. 

Was  ilu  liust  in  deinem  Huus,  plaudere  nicht 
vor  Herren  aus.  —  f;i>Wrin.  3^8;  Simroffc,  44:'5. 

/.'!/..■    Poiaideat    tacitus,  ai  qua  adauut  munera  diTum. 

War  zo  Hüs  nit  höre  well,  denn  krigge  fremde 

Lüc-k  tösohe  '.     (Köln.)  —  Firmmuh,  1,  474.  lt'.2. 

')  Leut«  »wischen.  —  D.  b.  zwischen  die  Fuchtol. 

Was  hauss  verleurt,  dtis  findts  wider,  scindt  an- 
ders die  leut  fromm.  —  l'ramk,  ll.a^. 

Was  im  eigenen  Hause  Böses  geschieht,  erfährt 
der  Wirth  zuletzt.  —  Luihvr'*  ri*i/ir.,  4u''. 

Waä  im  Hause  gekocht  wird,  soll  man  auch  im 
Hause  essen. 

Widcrwiirtigkciteu    und   unangenehme   Vorgüiige   im 

Hause  aollou  dort  %-er*chlo8afn  bleiben  und  nicht  in 

•1er  Naclibarachalt  vtfrbruitct  werden. 
Üükm.:   Co   »e   duma  uvari   mä   ae   donia   aufsti.     (tiela- 

kortki,  »>a.;  ,  ,     , 

Pell.:  Chorby  w  d(pmii  tr/y  dni  wröblem  kraain  (uiascic) 

to  aif  sa  domt-m  puatawic  irzebn.    (Lompa,  7.) 

Was   man   im   Haus  hat,    braucht   man    nicht 

drausseu  zu  suchen  (holen). 
üflll.:  Dat  inen  t*  liul«  heoft,   beliocft  nie»  niet  buitcn 

(Tcrrej  le  rockwi.     (Jltirrfh-im*-» ,  J,  340.^ 

Was  man  im  Hause  hat,  darf  man  nicht  kaufen. 
Was  man  selbst  zu  Hause  hat,  muss  man  nicht 

an  andern  Orten  borgen. 
U^U.:  Dat  men  t'  huia  Iieoffc,  muct  men  niet  gaan  Icenen. 

Wa.i  nutzt  ein  Hauss,  wan's  nit  bewohnt?  — 

Sut'T,  Gül. 

Was  sie    in  fremdem   Hause  legen   vor,    hält 

küum  bis  zum  Thor. 
Waa  soll  mir  ein  Haus,  in  dem  verhungert  die 

Maus! 
Fra.:  Maiaon  n'j  conTient  acheter,  qvl  mtublM  n*a  pouv 

y  buater.    (Lirotix,  11,  124.; 

Wai  liehet  ihr  für  dieiem  Haue  und  lasat  die 
böccn  M&nler  aus?  Ich  hab^  gcbaat  wie  mWa 


gefällt,  mich  hat^s   gekostet  ein  gut  Stück 

Geld.  —  Werts,  22. 

391  Wehe  dem  Hause,  in  das  nicht  die  Arbeit  eines 

gezähmten  Stiers  kommt. 
//.:  lacura  s»  domo  ne  non  bi  intrat  trabagliu  de  boe 
domadu. 

392  Wehe  dem  Hanse,  wo  die  Frau  die  Hosen  trägt. 

—  Reituberg  I»  168. 

393  Weisse  Häuser  und  schwarzes  Brot.  (Obeivsterreichj 

394  Weit  von  unserm  Hause  ist  nahe  bei  uuserm 

Schaden.  —  llieJd ,  yorellen ,  ili. 
Iloll.:  Ver  van  hals  digt  bij  zijne  schade.    (Ilarrebomie, 
I,  ZAb.) 

395  Wem  das  Haus,  der  scher*  sich  'naus.  —  Viaior., 

X,  C4. 

Wer  daa  meiate  Becht  an  eine  Sache  hat,  dem 
bleibt  oft  der  wenigste  Oobrauch.  Daa  Sprichwort  fin- 
det beaundcra  im  Kriege  seine  Anwendung.  Ea  wird 
aber  auch  im  Sehers  gebraucht',  um  den  Wirth  zu  he- 
liuncrn,  daaa  er  durch  die  vielen  (füsto  sehr  beachr&nkt 
werde.     (S.  37.'i.) 

39G  Wem  sein   Haus  verbrennt,  der  verliert  sein 
Bürgerrecht  nicht.  —  c.raf,  437,  :m)2. 

Vom  peraünlichen  Uerichtaatand,  der  durch  eine  vor- 
abergehondo  Auweaenhvit  an  eini;m  Urte  ubeniia  wenig 
bcgrttndet,  ala  durch  Stüruug  oder  Unterbrechung  des 
Aufenthalts  aufgehoben  wird.  Wer  also  au  einem  an- 
dern Orte  wohnen  musa,  weil  sein  Ilaua  abgabrannt  ist, 
hat  dadurch  seineu  Üerichtssuud  nicht  Terloron.  In  der 
Schweiz:  Swem  sin  hus  verbriunct,  der  verlUret  nUt 
sein  burgrecht.    (Schreiber,  J,  »l.) 

397  Wen  das  hauss  in  vnd  ausswendig  brcnt,  so 

tröst  Gott,  der  zuletzt  herauss  laufift.  —  Petri, 

II.  63(>;  UenitcK,  SOS.  31. 

398  Wen  man  aus  dem  Hanse  weist  ins  Weite,  dem 

geben  die  Krähen  mit  Krächzen  das  Geleite. 
(nahm.) 

399  Wen  man  ins  Haus  lässt,  der  kommt  auch  in 

die  Stube.  —  Eindein,  287. 

400  Wen  man  zum  Hause  hinauswirft,  dem  nützt 

das  IVotestircn  wenig. 
Span,:  A  idos  de  mi  casa,  y  quo  qucreU  con  mi  muger? 
no  hay  (|ne  rcaponder.    (Bahn  J,  VM.J 

401  Wenn    auch    dns  Haus    brennt,   die   Schulden 

verbrennen  nicht  mit. 
Bükm.:  Kdyz  dum  ahufi,  dluh  na  komln  vj-Ietf.    (Ctlu- 
koetky.m.) 

402  Wenn  das  eigene  Haus  brennt,  holt  man  nicht 

Wasser  für  den  Nachbar. 

Jlull.:  Wie  brongt  er  watcr  tot  zijna  buarmanna  hüls,  als 
zijn  eigen  huia  braudt.    (Hurrebotiue,  I,  :i45.j 

403  Wenn  das  Haus  brennt,  ist  das  Wärmen  theuer. 
Ilutl.:  Als  het  huis  brandt,  wärmt  men  sich  bij  da  kolou. 

(Ilarrebom^f,  I,  .T«.; 

404  Wenn  das  Haus  brennt,  spielt  man  nicht  zum 

Tanz. 
It. :  Non  6  tempo  da  giuocar  a  scacchi  qnando  ia  casa 
brucia.    (Bokn  I,  112.; 

405  Wenn  das  Haus  brennt,  wärmt  sich  jeder.  — 

Reituberg  II,  3t<. 
40G  Wenn  das  Haus   deines  Nachbars   brennt,   so 
schone  deine  Eimer  nicht. 

407  Wenn  das  Haus  einfällt,  wehe  dem  Gebälk. 

408  Wenn  das  Haus  fertig  ist,  wird  das  Gerüst  ab- 

gebrochen. 
IfoU.:  Als  het  huis  volbouwd  is,  breektmcn  de  Stellingen 
af.    (Uarrf-hnmie ,  /.  331».; 

409  Wenn  das  Haus  gebaut,  der  Weinberg  gepflanzt 

und  die  Nacht  vertanzt,  vergisst  man,  was 
es  gekostet. 

410  Wenn  dss  H  lus  gescheuert  ist,  hat  der  Besen 

Ruhe.  « 

HoU.:  Als  het  hnis  lolioon  is,  mag  m«a  de  feil  te  droogen 
hangen.    (Ilarrtbame«,  1,  939.) 

411  Wenn  das  Haus  niedergebrannt  ist,  kommt  die 

Spritie  an  epät 
Aabaliob  dteliokten  und  Portngiosen,  und  in  Hindo- 

ttaas  Dmi  ganu  Dorf  ist  abgebrannt,  und  nun  giesst's 

au  den  Wolken.    (Reintbtrg  IV,  %1.) 
Jl9U,t  Als  hot  hnis  Torbrand  is,  wll  men  de  schade  in- 

halMi  mit  de  ipjj^era  op  de  rapen.  (ffarrebomee ,  1, 33'J  '^.J 
tt.i  Ann  In  caaa,  urdi  si  Tien  cun  l'aoqua.    (taziagtiu, 

369,5.; 

412  Wenn  dM  Haus  niedergebrannt  ist,  so  bringen 

alle  Leute  Watisor. 


415 


Haas 


HaoB 


416 


413  Wenn  das  Haas  einkt,  sinkt  das  Dach  mit 

Aehnlich  nusisch  AUmann  VI,  389. 

414  Wenn  dein  Haus  brennt,  so  wärme  dich  dabei. 

/(..-  Poiohi  la  casa  bracia,  io  mi  scalderö.    (Bohn  /,  121.; 
Span.:  Pnesqae  la  oasa  se  quema,  oalenMmonos  todos.  — 

Qoando  Tieras  tu  oasa  quemar,  llegate  A  escalentar. 

(Bohn  I,  242  q.  245.; 

415  Wenn  det  Hüs  an  allen  Ecken  brennt,  denn  is 

swär  te  löschen.  —  Schambach,  II,  478. 

416  Wenn  dieses  Haus  so  lang  nur  steht,  bis  aller 

Neid  und  Hass  vergeht;  dann  bleibt's  für- 
wahr so  lange  stehn,  bis  die  Welt  wird  unter- 
gehn.  —  Jlerlz,  81. 
Hausinsobrift  in  Westfalen. 

417  Wenn  du  ein  Haus  bauest,  so  lass  es  nicht  ohne 

Dach. 

Bs  wird  voraasgesetst,  dasB  das  Begonnene  der  Voll« 
endung  werth  ist. 

418  Wenn  du  in  frembde  Hauss  taub  vnd  stumm 

kommen  bist,  so  sey  auch  blind.  —  Uathcsy,  134*. 

419  Wenn  durch  ein  Hauss  der  Rauch  vergeht,  ist 

besser,  als  wenns  ledig  steht  —  Petri,  II,  64». 

4*20  Wenn  eck  nich  to  Hüs  ben,  kann  eck  denn  uck 
käme,  säd  de  Päkelhäring.  (Danziger  Nehrung.) 
—  Frischbicr  \  15'J7. 

421  Wenn  ein  grosses  Haus  brennt,  gibt's  viel  ver- 
kohlte Balken.  —  Altmann  VI,  439. 

42*i  Wenn  ein  Haus  arm  wird,  erkennt  man  den 
guten  Sohn. 

4*23  Wenn  ein  Haus  einig  ist,  kann  es  wol  arm, 
aber  auch  glücklich  sein. 

424  Wenn  ein  Hauss  lernt  Hebrcisch  reden,  so  frists 

der  Wucher.  —   Lehmann,  368,  67;   .Sunrocft ,  4436 ; 
SailcT,  159. 

Folgen  des  Sehnidenmaobens.    Wer  dem  Wacher  in 
die  H&nde  fallt,  der  geht  sa  Gnmde. 

425  Wenn  einer  in  das  Haus  'rein  geht  und  sein 

Sinn  nach  Stehlen  steht,   der  bleibe  lieber 
draussen,  meine  Katz'  kann  selber  mausen.  — 

Hcrl:,  30. 
Ilaasinsohrift  in  Franken. 
-12G  Wenn  es  in  einem  Hause  einregnet,  so  werden 
auch  die  untern  Stuben  bald  nass.  —  Parömia- 

kon,  1507. 
Schlimme  Obrigkeit  —  verdorbene  Unterthanen. 
4*27  Wenn  es  zu  Hause  regnet,  so  regnet's  in  der 
ganzen  Welt. 

Wem  in  seinem  Hanse  nicht  wohl  ist,  dem  scheint 
die  ganse  Welt  au  enge. 
428  Wenn   grosse  Häuser   (ein-)8türzen,   wird   viel 
Staub. 

420  Wenn  im  Hauss  die  Hauptbalcken  nicht  einge- 

zapft seyn,  so  hat  der  baw  kein  bestand.  — 
Lehmann,  164,  2. 

430  Wenn  in  en'n  Hüse  jed'r  sinen  eigenen  Geld- 

büel  fort,  dat  werd  seilen  rike.  —  Schambach, 

/^  493. 

431  Wtjnn  jeder  sein  Haus  verwahrt,  so  wird  der 

Stadt  viel  Noth  erspart. 

Die  Bussen:  Wenn  jeder  sein  Hans  gut  rerwahrt,  so 
ist  die  »tadt  geschätzt.    (Altmann  VI,  432.; 

432  Wenn  jeder  vor  seinem  Hause  fegte,  so  wären 

alle  Gassen  rein. 
Kroat.:  Ysaki  naj  pred  sTojnm  huhun  pometa.     (Celc* 

kotiky,  272.;  ,  .     , 

Foln.:  Ody  kaidy  przed  swym  domem  umiecio,  wsxystko 

miasto  ch^ogie  b«dzie.    (Celahivtky ,  272.; 

433  Wenn  jeder  vor  seinem  Hause  kehrt  den  Mist, 

die  ganze  Stadt  bald  sauber  ist. 
UoU.:  Als  eik  voor  zijn  hois  veegt,  dan  worden  alle  Stra- 
ten schoon.    (Harrebomie ,  I,  339;  Bohn  I,  298.; 

434  Wenn  man  nach  Hause  kommt,  legt  man  die 

Reisetasche  ab. 
HolL:  Als  men  te  hnis  komt,  wordt  de  roiszak  op  soldor 
geworpen.    (Ilarrebomie ,  l,  339.; 

435  Wenn  mein  Hauss  brennt,  so  ist  meines  Nach- 

bar nicht  fem.  —  Wi-nwcfc,  502,  25;  /VJn,  //.  670. 
43G  Wenn  's  Haus  in  Flammen  steht,  ist  's  Löschea 
meist  zu  spät. 
hat.:  Serum  est  cavendi  tempus  In  medüa  nuJis.    (Se 
botd,  554.; 


437  Wenn  's  Haas  inna  (innen)  brennt,  ii's  ärger, 

as  wenn's  auss'n  brennt   (FTmäu%.)  —  Fraoi- 
mann,  VI,  316,  165. 

438  Wenn  's  Haus  nicht  verkaufte,  würde  diellifir 

nicht  kaufen.    (Sunwm.) 

Sinn  etwa:  Gelegenheit  macht  Dieb«;  oderaneh:  War 
sich  in  Gefahr  begibt,  kommt  daria  nm. 

439  Wenns  Hauss  brennt,  dann  ist  ^len  gut,  sonst 

nicht.  —  Lehffuinn,  ISO,  S8;  Simrock,  12S89. 

440  Wenn's  im  Haas  soll  wohl  zugehen,  moss  der 

Mann  taab  sein  und  die  Frao  nidit  sehen. 

Frs. :  Pottr  &ire  nn  bon  manage,  il  faat  qne  rhomma  solt 
sourd  et  la  femme  areugle.    (Mrittinger,  i&»,) 

441  Wer  allhier  im  statlichsten  VLsmb  gewohnt,  der 

muss  sich  zuletzt  mit  einem  Heasslein  be- 
helffen,  do  er  mit  der  Nasen  an  Gipfifel  stöst. 

—  Lehmann,  748,  84. 

442  Wer  an  ein  leeres  Haus  klopft,  dem  macht  nie- 

mand auf. 

443  Wer  an  einem  fremden  Hause  rüttelt,-  dem  fiUt 

leicht  das  eigene  über  den  Kopf. 

Die  Perser  sagen:  Wer  das  Hans  eine«  «adcrn  mt- 
stört,  dem  fällt  die  Erde  auf  den  Kopf.  Die  engliacben 
Keger:  Wer  einen  Haner  (Negersftbel)  achlsifl,  na 
einen  andern  zu  tödten,  schleift  ihn  f(Lr  aeinen  «ignen 
Hals.    (Rein$berg  II,  32  u.  38.; 

444  Wer  bleibt  im  Hauss  daheim,  bricht  nicht  die 

Schu  vnd  stost  kein  bein.  —  LehmoMi,  117,  2l 

445  Wer  dieses  Haus  jetzt  tadeln  will,  der  stehe 

nur  ein  weni^  still  und  denk*  in  seinem  Her- 
zen  firei,  ob  das  seine  daheim  besser  sei. 
Haosinsohrift  in  der  Schweiz. 

446  Wer  dir  das  Haus  abbricht,  dem  beut  zu  trin- 

ken, denn  er  hat  Müh'.  —  Fischan. 

447  Wer  dir  dient  im  Haus,  den  wirf  (den  bette) 

nicht  hinaus. 

Nachdem  ich  sein  Haus  gedeckt  habe ,  aagt  «in  eog* 
lisches  Sprichwort,  möchte  er  mich  hlnansvefÜBn. 
(Heinsberg  II,  41.; 

448  Wer  ein  alt  hauss  vnnd  ein  Jung  Weib  hat,  der 

hat  genug  zu  flicken.  —  Lehmann,  ass,  14.-  5lim- 
rock,  4414;  tteinsberg  I,  131. 
Holt.:  Die  eenond  hnis  heeft  en  eenejonge  srovw,  heefl 
werk  genoeg.  —  Wie  een  ond  huis  heeft  te  gntjoA  «n 
oen  joug  wijf  heeft  te  Tiefen ,  en  de  klok  moet  gade> 
slaan,  zeg  wanneer  heeft  die  gedaan?  (SarrtbowUi, 
I,  340  u.  345.; 

440  Wer  ein  gläsern  Haus  hat,  muss  nicht  Steine 
auf  des  Nachbars  Dach  werfen. 
Soll.:  Die  een  glazen  huis  bewoont,  moet  geene  steeaeo 
op  zijns  buurmans  dak  werpen.    (Harrebomee ,  I,  340.) 

450  Wer  ein  gross  Haus  hat,  beherbergt  den  Kaiser. 

—  Piator.,  V,  49;  Simrock,  5367. 

451  Wer  ein  Haus  baut,  bezahlt  es;  wer  ein  Haas 

kauft,  findet  es.  —  Eisenhart,  IV,  23 ;  Etseletfi ,  28S. 
Dies  Sprichwort  drückt  die  Erfahrung  aus ,  dass  In 
der  Begel  deijenige,  welcher  ein  fertiges  Hans  kasft, 
wohlfeiler  dazukommt,  als  der,  welcher  es  selbst  baute, 
Ueberdies  hat  der  KAufer  vor  dem  Erbauer  die  Be- 
quemlichkeit voraus,  es  sogleich,  der  Gesundheit  na« 
besohadet,  beziehen  zu  können,  wobei  er  freilich  darauf 
verzichten  muss,  alles  nach  seinen  Wflnsehen  einge- 
richtet zu  finden. 

Dan.:  Bygde  huus  og  staalne  vare ,  faaer  man  aiolden  T»rd 
for.    (Prov.  dan.,  97 J 

Frt.:  Maison  faite  et  femme  k  fbire.  (Bohn  I,  87;  IRrte, 
2671.; 

Span.:  Casa  labrada  y  viüa  plantada.    (Bohn  I,  206.; 

452  Wer  ein  Haus  baut  und  ein  Weib  nimmt,  der 

muss  eine  volle  Börse  haben. 
Span.:  A  quien  hace  casa,  ö  se  oasa,  la  bolsa  la  qnede 
rasa.    (Bohn  I,  201.; 

453  Wer  ein  Haus  beginnt  zu  bauen,  soll  erat  das 

End*  beschauen. 
Holt.:  Bogin  geen  hnis  te  bouwen,  of  wil  het  elBd  scb- 
schouweu.    (Harrebomee,  I,  339.; 

454  Wer  ein  Haus  hat,  gehört  zur  Yielhandwerker- 

zunft. 

Sollte  dazu  gehören,  denn  er  muss  bald  Maurer, 
Haler,  Tischler,  Zimmermann,  bald  wieder  Otrtaer, 
Schmied,  Klempner  u.  s.  w.  sein. 

455  Wer  ein  Haus  hat,  hat  Sorgen;  wer  kein  Geld 

hat,  muss  borgen. 

Bei  S,    Watdii  (IV,  93,  90;  gehört  ein  Haawwan 
ohne  Sorgen  sa  der  grossen  AniAhl  Ton  (namOglitiben) 


Haas 


üaas 


41Ö 


Dlngeii,   di9  gn  nicht   vorhitmlea   «ind;   tt^in    anner 

ein  »Itor  Stnhl ,  dor '  i ;  olb  tdi&t  Uocior  ohne 

Iure,  oln  atler  Hau«  .<  ohte  u.  a  w/* 

456  Wer  em  llaus  hat,  worin  er  seineü  Kopf  stecken 
kann,  der  bat  einen  guten  Helm. 

Lal. :  NttUu»  luct»*  dainestlc«  sede jucandior.  (Kiteuin.J^.) 

tWcr  ein  Ilaua  kauft,  der  findet  es,  wer  eins 
baut,  der  kauft  es.  —  K6ri<},niO:  Em^m,  28«; 
Simruck,  un:  RntiAberg  lU,  37, 
Wer  ein  Haus  kauft,  hat  manchen  Balken  and 
Nag^el  UliiSOnat,  —  Stmrock.  4412;  Rfiintbt^i/  W ,  27; 
«4rtf .  26J1. 
Fr:.:  Achotfix  cbeval  f«lt,  et  fomme  k  f»lrc, 

45d  Wer  ein  llivus  regieren  will,  braucht  mehr  als 
das  MauK 

Bihm.:  S  otcTTOuoa  Luboti  obchAMtl,  nonf  jeste  dam  ipra- 
voTAli.     (driakotiky ,  374.J 

460  Wer  ein  Haus  von  Glas,  treib'  mit  Steinen  kei« 

nen  Spa^s. 

461  Wer  ein  Ilaua  werbet,  hat'a  besser,  lUs  der*» 

erbet. 
46$  Wer  ein  Haus  will  bauen,  musa  den  Grundstein 

auf  seinen  Beutel  legen.  —  Windder,  lil.*, 
„T>tr  do  wil  Ik»«  h«wtc>r  bawon,  dor  ial  gar  eb«D  vor 

tMMbawtn,  diu  jni  nioht  gelt«  surynno,  iii  er  klng  la 

•«f-nam  ■ynno.'^    (Wprd^a,  ii(J.; 
lU'   A  fWbbricar  oate  non  ral  bona  Tool».    {PtttMogUa, 

\U>,  U)      • 
«163  Wer  ein  Ilanss  bawet,  der  gebraucht's  am  we- 

nigdten.  —  Pf  tri,  u,  jus. 
4C4  Wer  ein  Ilauss  kaufft,    das   gebawet   ist,   der 

ündts;  wer  eins  kaufl't,  nicderreisst  vud  bawet, 

der  bexahlta.  —  fttri,  //,  70.i, 
465  Wer  ein  Uau^s  bo  breit  (gross)  als  der  Rein, 

so  gehört  doch  nur  ein  Herr  vnd  eine  Frau 

drein.    —    f.i'kmimn.  37»,   HK.    Vr>»rdr^,    101;    £MfV 

W«,S8?,  ÄJri*,  aev  /  1.94. 

t«l..  Älnxandor  dlxie-,'  Liidam  non  capore  dum 

»alvB.  —  Non  eolm  f  .  für««  iit  umiuant  «oJtni 

mlat  tinas   dnoH.   —   Uuicub  taitu«  haud  allt  duoa   eri- 

Ihaeo«.     (f:i*fftin,  'i87J 
V»ff.;   lUotlcn   kot  tnaln&r  e^  malömbaJi.  —  New  JA  ogy 

hi^Ukba  kiSt  gaKdaasKony. 

|46C  Wor   ein    neu   UatH    Imnet,   dem   geben  seine 
Freunde  die  Ft  i  I  on. 

B*4l«hi   sich  auf  vo  UoTriuhend«  Volka» 

•Ute  t  bei  einem  Kt.u: l  :lien  xii  ■cbcnken. 

tfviLr   Waneer  ianumd  «eu  uinuw  buii  bonwt,  dan  g^y^n 
d«  rtieoden  do  Tonstergljuon.    (Uarrtbomit  ^  t,  345 '\Ji 

4$7  Wer  ein  reines  Haus  haben  will,  rauss  es  mit 
keinrm  MistbtJNon  fegen. 
Hi»U,t  Mm  mocl,  nm  bot  bole  de  reinigen,  den  rloer  niet 
mel  de  ruiligbeid  uitreffen.    (Ilarrtbumee ^  I.  344J 

489  Wer  ein  sauber  Haus,  haben  Mrill ,  muss  es  sell>er 
fegen- 
ffvU ^  Wie  xijn  hüls  xairer  wil  bondea,  moet  tt  allcen 
traAmainen,     (Harrehümte,  t,  i^b.) 

4CT  Wer  eines  andern  HauHs  wartet,  der  verseumet 
^H  «ein  eigen.  —  l^iri.  li,  70i. 

^(470  Wer  haben  wil  ein  reines  Hauss,  Iobb  PfaSeu, 
^^  Münch  vnd  Tauben  drauss,  —  /V*n,  tl,  7i«. 

411  Wer  Mauser  bauet,  der  bauet  sich  fröhlich  arm, 

^lU}4l   wer  Weinberge   bauet,   der  bauet   sich 
traurig  reich. 
It  W«r  im  Uauso  nichts  hat,  mu»8   es  draasgen 
tnchen. 
üTaII..-  Dia  ta  Imia  niate  b«en,  inoet  Uet  wol  bauen  "»  htiia 

y      473  Wer   im  Uau»e  wohnt  mitten,  den  wird  man 
^^  von  unten  beruuchern,  von  oben  beschütten. 

^H  iteblekaal  der  Nonlraieu  und  onontachiodünen  Mittel- 


MTteian. 
|kii«,r  ffn»  Mtm  boer  midt  1  hiiaiwt  laliver  be^det  oren 


474  Wrr  im  Hnuss  wohnt,   der  muss  Donner  vnd 
Vngt'wittpr  erdulden  vud  die  Dachsteine  bes- 
»em.  —  /wrt.  «.  Tj!. 
75  W«fr   in  tiu  gebaute»  Haus   und  nn  gt«deckten 

T;-''  ^ ♦    "^'^     'i*'''    '^*°  '•«  kostet. 

jEmi  ■  rkta  4  mtmm 

ru.  .1».; 

psvracuia  SraJcanOaTaa-LuoKo».    II 


476  Wer  in  ein  Kew  Haus  nichta  bringt,  der  findt 

nicht«  darin.  —  r.efimann.  ith,  is. 

U^km.:  Kdo  doma  amoknot  tobo,  pry-,  ajxl  b4li  nolUvJ*. 

—  Lenooh  i  pod  rvoa  ilfeahou  zmokne.  (ÖiiluktMttktft  ÜSJ 
Dan.:  Hro  intet  fPrer  ind  i  et  njrt  huui,  Ander  der  iutot. 

(t'rue.  «iufl.,  192.; 
Frs.:   En   nuiiian   neave,   qni   rien  n'jr  porle    n'y   treuve 

(troqvej.     fAVi/iiajf*r,  «»".J 
PvIh.:  Leniwjr  1  w  doma  ew^m  amokuie«.    (K^lakiHftku ,  13S  J 

477  Wer   in  seinem  Hause  am  Tage  nichtH  findet, 

der  mus»  nicht  des  Nachts  suchen. 
47 U  Wer  kein  eigen  Haus  hat,  darf  nicht  Käse  und 
Butter  zusammen  essen.  —  ErklarunQ,  ii. 

479  Wer  kein  eigen  Haus  hat ,   ist  überall  daheim. 

Span.;  Kl  que  no  tiene  easa  da  snyo,  veoino  ea  do  todo 
el  mundo.     (Bahn    I,  Tiu.) 

480  Wer  kein  ilaua   in  Kom  hat,  erschrickt  nicht, 

weun  auch  die  Engeisburg  brennte. 
Frs.:  Qni  a  mai«on  k  Langre»,  U  a  obait«aa  en  yranoa. 

—  Qui  a  tnalion   k  Uaarche  a  ebaettfatt  en  LimOttiitu 
(Uruuje,  /,  »38  o.  357.; 

481  Wer  mitten  im  Hause  wohnt,  wird  von   oben 

besaicht  und  von  unten  beräucht.  —  Opel,  3vo. 

482  Wer  nicht  das  Haus  gerichtet  und  Boden  liat 

zum  Bebauen,  der  soll  nicht  nach  einem  Weibe 
schauen. 
4S3  Wer  nicht  im  Hause  wohnt,  wei^s  nicht,  wo 
der  Regen  eindringt. 

Man  kann  nnr  doun  Ubor  eine  SeeUe  richtig  urtbel* 
len,  wenn  mau  sie  gutiaa  kunnt. 

4ä4  Wer  nicht  zum  Huuso  herausgeht,  kommt  auch 

nicht  wieder  herein. 
4S5  Wer  sein   eigen  Haus  betrübt,  der  hat  Wind 

zum  Erbtheii.  —  l*etn,  ii.  täi. 

486  Wer  sein  eigen  Haus  nicht  regieren  kann,  wie 

soll  der  em  Land  regieren. 

Die  Roaaen:  Wer  kein  guter  HauHnanu  tit.  dor  i«t 
auch  kein  gnier  Staat^maiia.    (^irwuinn  VI,  4U,) 

487  Wer  sein  Haus  baut  mit  fremder  Habe,  l&utet 

seinem  (Tlück  zu  Grabe.  « 

488  Wer  sein  Haus  beschützt,  den  beschütztes  wieder. 

Frs.:  Oardoe  votre  maifton  ,  ellovoae  gariLera.  (Cu/urr,  l^.J 

489  Wer  sein  Haus  dem  Teufel  öfl'net,  dem  bleiben 

andere  Gäste  fern. 

In  Aegypten  tagt  man :  Wenn  dae  Haut  dureb  Said 
(d.  h.  Beine  Anwesonbeit)  Rcglchort  wird,  so  naht 
sich  kein  anderer  von  fem.  (ßurckkardt ,  63 J  Von 
nnverictiAniten  und  ludniiglicheu  Uesucberu.  Said  tat 
der  Namo  eines  frttbor  in  Kairo  Ijeraebtifrten  Hcbiaa- 
rotxors  (freiwilllgou  Gastes),  der  eine  ordbotllche  Oe- 
sellachaft  gebildet  hatte «  die  fUr  olle,  welche  ein  Oaet- 
mahl  gaben,  eine  Pla^e  wurde ,  indeoi  sie,  voltstilndig 
orgauisirt,  ihren  HAuptliug  au  der  Spllxo,  sieh  bei  je- 
dem PriTntfeste  aafdningte,  bis  sie,  durch  ein  üaecheok 
bewogen,  das  Haus  verUess. 

490  Wer  sein  Haus  mit  Gold  deckt,  wird  selten 

ruhig  schlafen. 

491  Wer  sein  Haus  nicht  kann  regieren,  soll   den 

Schulzenstab  nicht  führen. 

Böhm.:  Kdo  iv6ho  domu  Rpravovati  noomfii,  ncch  V 
obeonf  sprAry  sa  nepouAtis.    (VeUtkowiiky ,  3C4.) 

iVla..-  Kto  tni|dai£  donin  niamnie  swnjegrt,  uiepodejmuj 
■19  pospolltego.    (Ötlukopiky,  364 J 

492  Wer  sein  Haus  selbst  anzündet,  dor  erhält  keine 

Brandhülfe. 

Voranagesetai,  dasi  ei  erwiesen  wird. 

493  Wer  sein  Haus  selbst  zur  Traufe  macht,  muss 

über  Nässe  nicht  klagen. 

494  Wer  sein   Haus  verkaufen  will,    der   putxt  rs 

vorher  ab. 

Uull.:  JDi«  leijn  huis  verkoupen  wlj,  «cliilderl  den  gevel. 
(Ilarrrtmm*«,  I,  :\4Xi.) 

495  Wer  «ein  Haus  verkaufen  will,  putxt  den  (itehe). 

—    mncMt-r,  I.  70. 

496  Wer  sniu  Haus  verkaufen  will,  schmückt  e«. 

^"  ■' .         *      •'!,  geht  darauf  aus,  SS  «U  Ter - 

k  r.; 

497  W<  Mter  Zeit  bestellt,  der  hat 

eiueu  ächitueu  Ivraiu  im  Haus. 
438  Wer  sein  HauKi  andern  trawt,   dem  !»|pibt  es 

vnjrebüwt  —  fHn.H,nt. 
499  Wer  no'm  llsiunn  nnsti^rM,  d»»r  \nl  vi 

wer  s' 

mrhr 


419 


Hans 


Haas 


420 


ÖOO  Wer  sein  hauss  bawet  auff  Sand,  der  wird  ein 

thöricht  Mann  genannt.  —  Eyering,  III,  534. 
501  Wer  sein  Hanss  bawt  mit  ander  Leat  gut,  der 

saniblet  jhm  Stein  zum  Grab.  —  UeiiUch,  205,  r.9 . 

Lehmann ,  59 ,  20. 
'  Dan.:  Hro  som  bygger  et  huas  med  andent  skMie,  samler 

steen  tu  8ia  grav.    (Prov.  dan.,  97.) 

50*2  Wer  sein  Hauss  nit  selbst  bedacht,  dessen  Gott 
auch  wenig  acht.  —  Eyering,  in,  440. 

503  Wer  sein  hauss  will  habenn  sanber,  hüt  sich 

vor  pfaffen  vnd  tauber.  —  Fraiuk,  I,  79  •;  £ye- 
willf,  337*»;  Petn,  11,  753;  Ltkmonn,  11,  850,  821;  Sim- 
rock ,  4427 ;  ^ycUbuch ,  XLini  *». 

504  Wer  sein  Hauss  will  halten  (keusch  vnd)  rein, 

lass  kein  Studenten  vnd  Tauben  hinein.  — 

Facfitiae ,  479 ;  BUtm ,  675 ;  Pistor. ,  X,i&:  KSrte ,  2663. 
Frz.:  Qai  Teot  tenir  netta  m  maison,  n'y  motte  ftanine, 

prötre',  ni  pigeon.   (Bohn  I,  54;  Ltrome^  1, 125;  Kritsin- 

ger,  439;  Körte,  2663;  KvieUm,  288.; 
BoU.:  Wie  sijn  halt  loirer  wil  boaden,  satte  daar  geen 

paap  of  duif  in.    (Harrtbotnie  ^  I,  H&.) 

505  Wer  sich  bekümmert  um  sein  Ilaus,  kann  nicht 

nach  Händeln  sehen  aus.  ' 
tat.:  Cnra  Tiris  levibas  rerum  solet  osse  noramm;  oara 
viris  graviboe  rornin  aolet  esse  suarum.    (Mant.)    (Bin- 
der II,  672;  PMUppi,  I,  107;  St-'jbold,  109.; 

506  Wer  sich  immer  zu  Hause  gewärmt,  der  sehnt 

sich  nach  fremdem  Feuer. 

507  Wer  sich  lässt  in  seinem  Hause  beregnen,  dem 

wird  Gottes  Hülfe  schwerlich  begegnen. 

508  Wer  sich  zu  Hause  satt  gegessen,  wird  auch 

im  Dorfe  was  bekommen.    CLitO 

509  Wer  viel  ins  Hauss  schwatzet,  der  schwatzet 

auch  viel  auss  dem  Hauss.  —  i^iri,  77,778. 

510  Wer  will  haben  ein  ordentlich  Haus,  schaue 

selber  ein  und  aav. 
BCihm.:  Ohcee-li  prarde,  bfruj  doma.    (Cetakovsky,  375.; 

511  ^BT  will  haben  eyn  reynes  huss,  der  lass  pfaf- 

fen, Munch  vnd  Taaben  daruss.  —  AgricOa 
I,  320;  Luther'tt  Tisckr. .  252^ ;  Lehmann,  368,  68;  Leh- 
mann, II,  858,  ST4;  Eüdein,  388;  Körte,  MS2:  Sim- 
rode,  4426. 

512  Wer  wird  sein  Haus  anstecken,  um  dem  Nach- 

bar Rauch  zu  machen  1 

513  Wer  ynn  seinem  eygenen  hanse  beschneyet  odder 

beregnet,  des  -mll  sich  auch  Gott  nicht  er- 
barmen. —  Agrioola  7,  708;  Tapftiv»,  219*';  Egenolff, 
289*';  PeiH,  II,  TU;  Gruter,  7,  8;  Lehmann,  II,  841,  276; 
Blum,  49;  MüUer,  29.  4;  Fabriciiu,  63;  Simrock,  4416; 
Körte,  2656. 

F)rs.:  Bn  maiion  »eufre  qai  n'y  porto  lion  n'y  treore. 
(Leroux,  11,  124.; 

It. :  In  casa  nnova  obl  nient'  apporta  niante  ritrora.    (Pax- 

»agtia,  46. 5.; 
Lot.:   Qni   domi   oomploitur,    hnjue   ne   danm   qnidem 
miseret.  (T^piua,2mb;  Erattn.,  362}  PhtUppi,  II,  131; 
Ewlein,  287.; 

514  Wer  ynn  seinem  hause  will  friede  haben,  der 

muss  thun,  was  die  fr*w  will.  —  Agrieola  I,  747; 
Gruter,  I,  80. 

Aboraucb  so,  wie  lio  es  will,  sonst  konnte  es  noch 
SU  nnangenebmen  Aaselnandersetaungen  kommen. 

515  Wer  zu  Haus  arbeitet,  bekommt  in  der  Schenke 

Äeine  Prügel. 

516  Wer  zu  Haus   bleibt  bei  seiner  Grütze,  der 

kommt  zu  wenig  Witze. 
HoU.:  Die  to  hnis  bij  den  brUpot  blijft  zittoD,  wat  xou 
die  weten.    (Harrebomte,  /,  340°.; 

517  Wer  zu  Haus  bleibt,  der  stirbt  in  seinem  Nest 

—  Petri,  II,  783. 

5 18  Wer  zu  Haus  bleibt,  stirbt  nicht  in  der  Fremde. 
Rvkm.:  Kdo  dowa  sadi,  tan  se  sl6  pilhody  sohodL    (Öela- 

kovsky,  288.; 
HoU.:   Die  ta  hoisblijft,  eterftinsjjnnast.    (Harrebomie, 
7,340.; 

519  Wer  zwei  Häuser  hat,  dem  regnet's  in  eins. 

520  Wer's  im  Haus  will  haben  recht,  der  muss  sel- 

ber sein  der  Knecht  —  Bücking.  223. 

521  Wessen  Haas  mit  Glas  gedeckt  ist,  der  soll 

nicht  Steine  auf  des  Nachbars  Dach  werfen. 
Anoh  basUsch  Reineberg  lY,  53. 


522  Wie  das  Haui  gewonnen,  so  geht's  wieder  von 

dannen. 

523  Wie  das  Haus,  so  guckt  der  Mann  heraos. 

Böhm.:  Jak^  ddm,  takovf  staviteL    {Öeläko9tkp^  37«.; 
Fr:.:  Teile  mesgnie  teile  oaoonomia.    (Leroum,  II,  127.; 

524  Wie  Haus,  so  Gast;  wie  Gast,  so  Kost.  —  5iM- 

rodt,  4430;  Sailer,  66;  PetH,  17,  TM;  Hmitck,  UTO,  31. 

525  Wie  Hauss,  so  Staat.  —  Pmri,  n,  790l 

526  Willst  du  dein  Hans  behalten  sauber,   so  hüte 

dich  vor  Pfaffen,  Mönch  und  Tauber.  —  Btee- 

lein,  288;  ITdrle,  2661. 

527  Willst  du  haben  ein  sauber  Haus,  so  lass  Schrei- 

})er  und  Soldaten  daraus. 

528  Wir  bauen  Häuser  gross  und  fast,  darein  wir 

sein  nur  fremde  Gast';  und  da  wir  sollen 
ewig  sein,  da  bauen  wir  gar  wenig  ein.  — 
lleru,  9. 
Hausinscbrift  in  Tirol. 

529  Wo  em  alt  Haus  ist,  da  findet  man  Meose,  wo 

ein  böser  Eopff,  da  sind  Leuse.  —  Coter,  n»\ 

530  Wo  he  grad  de  Hüser  heren  kiekt,  do  sterwen 

all  de  Hennen.  CMeure.j  —  FirmmiA,  l,4M,i». 

531  Wo  im  Hause  gute  Sitte,  wohnt  Segen  in  der 

Mitte. 

Die  Perser:  In  dem  Hansa,  wo  Kausohhail  fahlt,  «trd 
nimmer  Olttok  sein.    (Rmneberg  I,  1420 


532  Wo 


die  l^v 


im  iiause  regieren   die  i^'rauen,   ist  der 
Teufel  als  Uauslmecht  zn  schauen. 

533  Wo  im  Hauss  ein  hessliche  fraw  ist,  so  soll 

ein  hübscher  Ofen  drin  seyn.  —  Petri»  n,M: 
tlenisch,  1196,  U. 

534  Wo  in  einem  Hause  die  Küche  kalt  ist,  da  ist 

wenig  Freude.  —  iiindcr  ii,  8036. 
Lat.:  Scuicat  aooenso  domus  est  omatior  iona.    (Btuder 
II,  3036;  Bnchler,  157.; 

535  Wo  ist  ein  Haus,  durch  das  kein  Ranch  geht? 

536  Wo   nicht,  im  Haus  seynd  Kinderiein,  da  isft 

als  leucht  kein  Sonnenschein.  —  5Mor,  83. 
hat.:  Quod  sine  solo  polas,  hoo  sine  prola  tonu.    [Seih 
bald,  88  u.  513.; 

537  Wo  zwen  in  einem  Hauss  sind,  bleiben  sie  sel- 

ten eins.  —  Avenün,  CCCIX**. 

538  Wol  dem  Hauss,  das  einen  guten  Hanssvater 

hat.  —  Lehmann,  II,  858,  468. 
Lat.:  Qaudoat  üladomns,  qnandobonns  eatsibi  promas. 
(Sutor,  1.54.; 

539  Zu  den  schönen  Heusern  fliegen  die  Taubes 

mit  Hauffen.  —  7V?m",  77.  748. 

540  Zu  einem  Haus  gehört  mancher  Balken. 

Aebnlich  rnssiscb  AUmann  V,  89. 

541  Zu  Haus  ein  Igel  und  draussen  ein  SchniegeL 

Geschniegelt,  geputxt,  staUerbaft.  Arüiopkame*  aehU- 
dort  die  Athener  als  remttnftige  Greise  im  Haoaa  and 
als  Narren  in  Versammlungen. 
Böhm.:  Y  cislm  dorne  Jak  knfze,  a  doma  Jako  jesak.  (Vt' 
lakottkff,  375.; 

542  Zu  Haus  ein  Maulwurf,  draussen  ein  Lnohs. 
Dan.:    Hiomme  som  en   muldvarp,   ade    aom    aa    los. 

(Prot,  da».,  390.; 

543  Zu  Haus  ist  zu  Haus,    und   war*   es  noch  so 

schlecht 
Holt.:  T*  hnis  is  t'  buis,  al  lebet  uog  soo  sledat!  (Narre- 
bomde,  I,  Ui\) 

544  Zu  Haus  ist  zu  Haus,  wenn  auch  unterm  Stroh- 

dach.    (Lxt.)  —  Ildneherg  III,  108. 

545  Zu  Haus  ruht  man  am  besten  aus. 

Dan. .-  Hiomme  er  best  at  hrile.    (Prov.  dan. ,  291.) 

546  Zu  Haus  wird  nur  ein  Kalb  crsogen. 
Böhm.:  Borna  so  TyohoT&  tele.    (Makovnky ,  287.; 

547  Zu  Hause  bin  ich  König. 

648  Zn  Hause  hat  man  mit  den  Kindern  Noth,  in 
der  Stadt  schreien  die  Bettler  mich  Brot  (Lit.j 
—  Reintberg  VII,  57. 

549  Zu  Hause  ist^s  am  besten. 

Lat.:  Nallns   locus   domestfea   sade  jncandior.    (Binder 
II,  2306.; 

550  Zu  Hause  und  im  Kriege  herrscht  der  Mann. 
661  Zu  Hauss  ein  Lew,  draussen  ein  Lam.  —  Petr», 

11,  823. 


i 


Haas 


Haas 


422 


lus  gcliört,  was  Niet  und  Nagel  begreift^ 

-a/*.  64,  12. 

er  Schweiz:  Zu  duom  vorkaufftenHuiiB,  was  nit, 

nag«l  begryfft ,  gehört.    (Schaubtrg^  /,  SU7,  1U6.^ 

honen  Hanso  gehört  ein  schöner  Wirth. 

liier  y  S3. 

.Den  schünon  Leib  auch  eine  schüue,  edle  äoele. 
1  Uau8c  wür  ich  wul  nich  olt  wstrden. 
u)  —  Frummann,  n,i4*'>,  138. 
suflel  (so  viel)  hf)i8er  versuffen  und  ies 
)ch  kcn  Sporn  (Sparren)  im  Rahe  stecken 

Sn.   —   Huhinunn,  61.  t 

jB  HaiiRes.  —  Xi'ffliu ,  4H. 
BT  ersten  Zrit  Act  Jübestandea. 
in  kann  man  Häuser  jiaucu. 

froMOi  Vertrauen  auuudrückon. 

iinem  Uiiuse  kommt  eitel  Raucli. 

O  HÖS  }»i  de  Tiitt.   —  Fn$chbier.  i:.23. 
,cnd  lu  jemand,  der  einer  Einladung  nivlit  Fulge 

mi   to   Ilüa   iiiöt  junc  stire  Gurke.   — 

nvr.litS. 

i  mich  damit  aiifriedcn,  ungcsuhurcn. 

it  et  UÜS  ft<l.     (lUflUurg.J 

Plauderer  und  W'aKcli haften. 

niemand  zu  Haus. 

ar  it  niemand  V  huis.    (Hiirrthouv' .  l,  A.'.'J'^'.) 

ist  er  zu  Haust;.  —  Frischbicr*,  i5io. 
ihrt  zu  l»ös«?n  Häusern.  —  Eiseinn , 'J9o. 

h wabc  n :  K  4  f ith  rt  x  n  bai  «e  Häuser.    (StffUn ,  459.; 

üus  anzi'indcn ,  um  Feusterblei  zu  Mchrae]- 

indo<itan:  i>:iii  Hau«  verbrennen,  um  fine  Woipe 

an.    (RfiH»herif  HI,  IX.) 

vt  la  caw  i>er  vendi-r  il  calcinaccio.  {Bahn  I,  124.^ 

-US  ])eim  Dache  anfangen.  —  Mtmmn  vi.  b\z. 
itus  hat  einen  (.fiebel. 
lache  ist  fvrtig.  lüt  im  klaren,  bat  Vertiaml. 
fatta  ha  cupo.    (Kiaclnn,  'J.l'.) 

lus  einreiRsen,  um  eine  gute  l]au8tcllc 
lalten.  —  Mimuua  VI,  .'>i:t. 
ins  ist  wie  «in  Sohmuckküstcheii. 
»US  ist  zu  vermiethen. 

:  hnia  i«  te  hiinr.     ( l/arr'-humf^ ,  I,  'Ml-\J 

»IS  mit  dem  «^"idenen  Dache. 

Ilofkanunor  in  Innubmck.  Ka  erbaute  xicb 
9  KalHer  KriL-dritb  mit  der  leeren  Tasche  im 
.m  zu  BCincr  W'<i)inung.  An  die  Vergoldung 
fcmou  Kuppel  hat  er  :^|lMVl  Dukaten  verBCltwcn- 
tfjer,     L'Hie-iAum.  Hft.  M.,  S.  '^\) 

\UB  räumen.   (S.  ü:,i.) 

Iten  Dieuitboten  durch  neue  ersetzen. 

■9  maiion  nettiv 

aus  zum  Fenster  hinauswerfen. 

eder  von  deuon .  diu  leichtninuig  mit  ihren  Sachen 

•n  oder  eolcheu,  die  alle«  in  Verwirrung  brin- 

M  Unterste  /.n  nbernt  kehren. 

s  jetteruus  la  niaiMtm  par  ies  Icn^tres.    (Krittin- 

•K) 

an  zu  :•  liaise  HiLuner  gaun.  —  S'efftt'n,  4.'.3. 

inn  arhlimiiK'  K"li:cn  habiMi,   einen  bosen  Aus- 

shmcn. 

rft  sc  üli'T  o  Haus  naus.  —  Vi// /m .  45:1. 

widerspricht  .«io  unhcilingt.  cntachieilon,  in  al- 
iit. 

fau?«  broTit  jhii.  —  /.Wiimmii,  ii7.  17. 
[ausH  wird  »mii  op;  nog  in  a  Holsa  blIc- 

—  /;«//i/iM>ii  ,  244  .  r;<imi>/iif.  .110. 

IB  hat   j;oMr  IJalcke.    .A«/"..  —  l'nturuuli. 

:.ü. 

:  stark  riit  pfauilrei-litlich'-n  Hcbnlden  belastet. 

15  iiiust  du  fiir  "n  Mihün'  iinsehn.      /;»>- 

—  kvtlrr ,  -Til. 

yss  heissi-l  Z'-in  li'iyen  dürpcl.  -  Tni- 
rj, 

ineni  nntfAJti:.  h  Al>Ki>ticlihiiiKi>ueu. 

ei   liabut  tritii:  ..  iit   paxttirum  caAlc.     (hiu»in., 

/./■IMI,   "JJt«".' 

mmt  nnr-li  uiitii  Hiius  und  bringt  seine 
icu  in»  Sat;klurl»  mit.—  .sunrock,  Siss'*. 
it  in  die.>»cm   Hau.s  ausgekocht.  —  Scjf- 

0. 

.rfiit  dich  nicht  mehr  darin  sehen 

iram  confrefriiti.    (SeifM.i,  (M.) 


*o83  Ein  altes  bemoostes  Haus. 

Student  Im  sechsten  Halbjahr. 
*584  Ein  brennendes  Haus  in  Brand  stocken. 

Von  ttberflOitigem,  nutzlosem,  zweckloeem  Thna. 
(8.  Licht,  Mehl,  Htroh.) 

*580  Ein  gelehrtos  Haus. 

Ein  Gelehrter.  „Ich  Übergehe  die  Dcfluitioneu,  die 
ein  Schulmann  oder  sonstiges  gelehrtes  Hans  nieder- 
geschrieben liat."  (Vgt  Latendor/  in  den  Aeue«  Jahr- 
hiekern/kr  Pkitofoyi«  und  Pädagogik  ^  1S67,  S.  269.) 

*58G  Ein  gross  Haus  machen. 

Viel  Aufwand. 

*587  Ein  Haus  cinrnssen,  um  den  Kalk  zu  gewin- 
nen. —    U'llK-UcT,  .17.  80. 

•588  Ein  Haus  weiter  gehen. 

Lat.:  Aliam  qnercum  oxcutn.    (Krami.^  813.^ 

*089  Ein  schön  Haus  und  niemand  dorm. 

Frz.:  Belle  maison  et  rion  dedang.    (Leroux,  II.  124.; 

*590  Einander  zum  hauss  sugciL  —  frarui. /f.  311*. 

„Wann  einer  das  tadelt,  darinu  or  selbst  steciL  biss  vbfr 
die  obren ;  als  su  ein  JacobitbrUder  eiuH  spottet  der  Ja- 
cobsmuBcheln  trüg,  ein  hur  eins  sacks.^'  Fraiick  a.  a.  t>. 
hat  die  obige  ItedouAurt  neben  folgenden  kinurerwand- 
ten  aufgeführt:  Ein  Ksel  hoysit  den  andern  sacktrager. 
Es  wil  yu  einer  dem  anderen  ein  kloissten  aus  dem 
uugen  ziehen  rnud  hat  nolbs  einon  baloken  drinn.  Ks 
hat  ein  hur  ein  firome  fruw  gcscholton.  Ks  ist  keinem 
nindeit  recht.  AVas  hobt  der  riiuber  dem  breuncr  au  ff. 
Alle  diese  Kedensarton  hat  Franck  susammenKestellt, 
um  die  latdnischo:  Sori  pedom  rcotus  derldet,  in  ihren 
versebiodenen  Anwendungen  deutsch  wiederzugeben. 

*591  Einem  das  Hans  wegtragen  können,  ohne  dass 
er  aufwacht. 

Von  denen,  die  einen  sehr  feston  Schlaf  babon, 
*&92  Einem  durchs  Haus   laufen.  —  FritchMer  *,  inj. 
Einem  Handwerker  s.  B.,  fQr:  ein  Ooschift,  ein  Ge- 
werbe n.  B.  w.  anfangen,  ohne  es  zu  beenden,  einen 
Bemf  nicht  grandlich  erlernen. 
*üOu  Einem  Hause  eine  neue  Schürze  vorhängen.  — 
FritMicr*.  1518. 
Die  Vorderseite  desselben  neu  abputxeu. 
*&94  Einem  nach  Hause  leuchten. 

Ihn  abfertigen. 
•595  Einem  vim  fem  ins  Haus  hören.  —  Uriefc  Auqmi's. 

Seine  Gesinnnng  zu  erforschen  suchen. 

*'j9C  En  dcmni  Hüs  hängk  de  Krepp  (Krippe)  huh. 
(Kuln.J  —  *irrtiir«n/i, /.  475,  165). 
Eb  geht  da  kärglich  zu. 

Er  baut  daa  Haus  vom  Dach  abwärts,  (stutigart.j 
Er  bawet  ein  Hauss  vnd  i.st  der  erst  drauss. 

—  /frnUc/i.803.  53. 

•599  Er  behülfit  sich  gern  in  anderer  Häuser.  — 
.Su/or,143. 
Von  einem  Schmarotzer. 
Lai.:  Muris  in  modnm  vivit.    (Sutur,  U3.)\ 

*G00  Er  flickt  fremde  Häuser  und  sein  eigen  Dach 
ist  faul  (morsch). 

Die  Böhmen:  Bas  fremde  Haus  stützt  er,  das  seine 
wirft  er  nieder.    (Rfinsberg  IV,  52.; 
///..•  Odbndale  stoji  nixe,  reo  Je  kod  nas  stara,  koi  tudju 
kucno  dize,  a  sruju  obara.    (Cttakovdtif,  273.; 

•üOl  Er  geht  so  weit  vom  Haus,  wie  eine  Bnit- 
henne  von  den  Eiern. 

•«502  Er  hat  un  seinem  Hause  nicht«  als  den  Ver- 
stand gespart.  —  Suior,  163. 

*Ü(iü  Er  hat  das  hauss  voll,  darffs  nit  weit  suchen. 

—  Franck,  //,  94». 

*Ü04  Er  luit  Haus  und  Hof  an  die  Wand  geseicht. 

—  Kürli;  265a*. 

*CUö  Er  hat  Haus  und  Hof  durch  die  Uurgol  gejagt. 
*606  Er  liat  Hau»  tnid  Hof  verdauet. 

Fti.:  II  a  mang«  tont  sou  hieu.    ( Krittimger ,  686''.; 

*ü07  Er  hat  nicht  am  rechten  Haus  angeklopft. 
*G08  Er  hat  weder  Haus  noch  Ho€ 

Frz.:  11  n*a  ni  feu  nl  lieu. 

//uU. :  Hij  heeft  hnardstode  noch  woonstedc.  (Harrfimmer . 

/,  STO)  —  Ht)  heeft  noch  huis  noch  dak.  (Uarrrhtmw^, 

I,  34SAJ 

*  609  Er  ist  dort  zu  Haus  wie  die  Laus  im  Grind. 
/T'U.:  Hü  is  dnar  ta  hnis  als  eene  luis  in  «ene  spijkcrton. 
(UamboMie,  /,  S«2.; 
*C10  £r  iflt  eaba  überall  nct  z*  Haus.  —  yeffien,  451. 
In  kstnrn  Bnohe  gründlich  unterrichtet,  bewandert, 
tOnhllg,  «hAtig^  nifgende  in  Ordnung  sein. 
*611  Er  ist  hier  nicht  za  Hause. 

Uo».:  Wj  1%  daar  niet  t'  hni«.    (ilarr^boH.',-.  l.  342<.> 

27* 


•697 
•598 


423 


Haus 


Hans 


'612  Er  ist  in  dem  Hause  bo  bekannt  wie  schim- 
melig Brot. 
*613  £r  ist  nicht  recht  zu  Hause.  —  ParSmiakm,  29S». 

„Nicht  gar  m  rdgallrt  in  ■«iDetn  Vorit&ud  vnd  £iim- 
büuteL** 

*614  Er  ist  zu  Haus  in  einem  Dorfe,  wo  keine  Häu- 
ser stehen. 

Eoü.1   Hij  wijflt   op  e«.n   dorp,  daar  geouo  huizeii  etanu. 

*615  £r  ist  zu  Hause  angenagelt. 
*616  Er  ist  zu  Hause  darin. 

Wohl  bewmndertt  weiM  Bescheid  duniti 
HolU:  Hij  1«  or  geböel  id  V  hai».    (Uarrtbomiit,  I,  SWa*».; 

*617  Er  kann  sein  Haus  nicht  wiederfinden. 

BoU.'  Bij  kau  bot  hois  uict  weder  rindoD^    (Uai'r4bomie, 
J,  Ui^.) 

•618  Er  kommt  nach  Hause  mit  den  Schuhen  des 
Honein.    (Arab.) 

HoQoin  w&r  der  Nkinc  eince  Schusters,  «a  dem  ein 
Araber  »tu  der  Wtlate  kam,  um  von  ihm  ein  Paar 
Schuhe  ra  katifeD.  Doch  sie  wurden  ftber  den  Handel 
nnelDiii  der  Araber  •ohiinpflo  den  Honein  und  kaufte 
die  (^otinhe  nicht.  Ale  er  nuu  wieder  heirnr^iteu  wollte, 
lief  Honein  ihm  roraas  auf  don  Weg,  warf  einen  Schuh 
hin,  griog  dann  eine  weite  StrscliP  und  war/  den  an- 
dern äohnh  hlu,  worauf  fr  eich  au  der  Stelle  hmtor 
einen  Strauch  verbarg.  Als  nan  der  Araber  au  dem 
enten  Schuh  varUberkam,  sprach  er:  ,i.Wio  sieht  doch 
dieser  Schuh  den  Schuhen  des  Honoin  gleich  l  Wirc 
sein  Kamerad  aat-h  dabei,  so  hübe  ich  ihn  auf.*^  Ho  ritt 
er  weiter  und  kam  au  der  Stelle,  wo  der  andere  8chah 
lag.  Da  bereute  cre>,  da«*  or  den  ersten  nicht  aufgo- 
liobetr,  lieis  sein  Fferd  bei  dem  xweiten  stehen  und 
'kehrte  um,  den  ersten  su  holen.  Doch  Honein  kam 
berror  nnd  ritt  auf  dem  Thiore  des.  Arabers  davon ,  und 
als  dieser  surttokkam,  sah  er  den  Schub,  aber  das 
TbJer  Dicht,  Er  nahm  doitn  da«  Paar  Schuhe  and  ging 
sn  Fass  naah  Hause.  Da  fragte  man  ihn ;  Was  bringdt 
du  heim  von  deiner  Boise?  Er  sprach:  „Die  Scliuhe 
des  Honein";  und  daj  ward  «nm  Sprichwort. 

•619  Kr  sieht  vor  lauter  Häusern  die  Stadt  nicht. 
Fn.:  Lea  maiaooi  emp6ch«ut  de  voir  U  vlUe.    (leroux, 
IJ,  125.; 

*620  Er  wird  noch  dtis  Haus  von  aussen  ansehen. 

—  SMor ,  i»ß, 

631  Er  wirft's  über  ein  Haus  hinaus,    (ntttteithury.) 

Leugnet  die  Sache  rein  weg,  will  mohta  davon  wisson'; 
anderwtrts  aber  auch  mit  der  Siunangabe:  Es  ist  ihm 
gleichgültig,  er  kümmert  sich  nicht  darum,  litost  iloh 
deshalb  keine  grauen  Haare  wachsen. 
Lat.:  Epaminondae  nil  inlerest  homlno ,  an  lablime  pu- 
trescat,    (Sutor,  l&J.) 

*622  Es  ist  cm  Haus  comme  il  faat. 
*623  Es  ist  ein  Haus,  in  dem  man  die  Narrheit  in 
Flaschen  (Gläsern)  verkaoft 

Ein  WirUishaus. 

•624  Es  ist  ein  Hitus  mit  einem  gläsernen  Dache. 

•  625  Er  ist  ihm  zu  Haus  und  Hof  gekommen. 

Lat.:  Soriom  et  usuram  porsolvit.    (Phitippi,  II,  ^.) 

•  62B  Es  ist  jhm  ein  steinern  Haus  durch  den  Bauch 
gefahren  (oder:  durch  den  Magen  gewischt). 

—  Eyvrinjr,  //.  Si4 :  Eiidtin,  aB8 .  Smler,  296 ;  Köric.  3652. 
Zur  Beseiohnnng  derer,  die  auf  die  eine  oder  andere 

Art  mit  ihrem  Beaitatbum  fertig  geworden  sind,  haben 
wir  die  Bedensarten:  Er  hat  auigebadot.  £r  hat  auf- 
getponnon.  Er  hat  Feierabend  gemacht.  Er  hat  einen 
boisson  Magen,  er  verdaut  Eisen.  Sein  Magen  kocht 
wohl,  er  hat  Haus  nnd  Hof  verdaut,  Es  ist  ihm  Hans 
und  Hof  im  Woln  ertrunken.  Kr  hat  sein  Gut  an  nasse 
Waare  gelegt,  dati  es  ihm  nicht  verbreast. 
Fn.:  XI  B  depensA  tout  sou  bien  dans  ta  debatiohe. 
(JiHtzinfftr,  tiSÖ^'.; 

•627  Es  ist  jhm  Hauss  vnd  Hoff  im  Wein  (oder: 
in  der  Kante)  ertnincken.  —  Eyermg,  /i,  M4. 
Stttor,  355.  SaUer,  WO;  Eüdein,  SSS;  KCrte,  3tö3^; 
Körte  ',  3391. 

AU  Böffel  morgens  ging  herfOr,  stand  dieftcr  Spruch 
an  loiner  Thlirr  „Es  steht  dies  Hans  in  Uottea  Hand, 
versoffen  ist's  ood  nicht  verbrannt.*' 
tat.:  Nunc  aoquisivit  burta  sttim.    (Sutvr,  ibh.) 

*628  Es  ist  niemand  zu  Hause  hei  ihm. 

Die  Gedanken  sind  fort,  abwesend,  nicht  hei«ammon. 
Frt.:  D  n*a  plu*  personno  au  logie. 

•1529  Es   kommt  ihm  ku  Haus   wie  dem  Hund  das 

Grasfressen.  —  Frisrhhur^,  1519. 
♦630  Es  will  alles  in  sein  Haus.  —  K6rtc,ns7*. 
•631  Es  wird  ihm  kein  Haus  verbrennen. 
•632  Es   wirt  dir  zu   haus  und  hofe   kommen,  — 

SfhoHd.  1131*";   Ä'imrocA.  4437.   A'tfrTt',  26S7*';   Braun. 

II,  m. 

Vorgolton  werde».  —  „'"  ^^^  ander  mxatii  dtt  Mar- 


4t4 


IF^ 


aoBB  erfolgt ,  vnd  kein  dir  «elb  m  hants  "    (fl 
diu,  tv,  loa,  52,; 
HoU.:  Het  lal  n  ten  buise  «a  teu  hirra  komaa.    tS* 

homre,  I,  M2J 
L*tt.:  Ne  in  nervum  erurapat.    (Ttrtm,)    (tktltppi,  lt.  It.j 

•633  Et  Hiia  steht  op  popiemo  Solle.    (BciUmnjj 

•  634  Etwas  übers  Haus  werfen. 

Sich  darum  kein  graues  Haar  wacbeeo  laaiai». 

•635  (la  na  Hüs  un  gröt  Möm.  —  Schnw,  tJ,  t. 
•636  üa  na  Hüs,  uu  segg^  dat  du  da  (hier)  wo«i  büsi. 

Beide  Bedensarten  werden  gebraucht,  Jemand  «oharx*^ 
hart  ab>  und  von  sich  £u  weisen. 
•637  Hab  ja  kein  Haus  angebrcuiit.  —  Mayer,  It,  m, 
•638  Haus    und  Hof  durch   die   Gargel   jagen.  — 

Kilrtr,  265«*. 

Marcus  Calo  wies   elost   nv'      r -:    *\t.,inii,  dör  »«ms 

am   Moore    gelegenen    vätrr  r   Tcrschleramt 

hatte,  mit  den  Wort«n :  „1>  ^t&Uirkor  daim 

das  Meer;  was  dieses  nicht  wei^spiucu  könnt«,  hat  «r 
mit  leichter  Müho  verschlackt." 

Fn. :  H  a  mangd  son  pain  blanc  lepremior.  (Körte ,  36&S  *^ 

•639  Haus  und  Hof  ist  ihm  im  Wein  ertrunken.  — 
•640  Haus  und  Schmaus  haben. 

Alles  vollauf,  Betiu  und  Wohlleben. 

•641  IlJkuser  bauen  und  nicht  darin  wohnen. 
*642  Hauss  vnd  Heine  haben.  —  SifUl/>r.  n.  i» 
•643  HaaSB  vnd  hof  dahinden   lassen  vnd  mit 

rucken  ansehen,  —  MuOicntH»,  /WiiOa  (1M8— 8|>. 

/.  xv^^ 

*  644  Hauss  vnd  hof  faren  lassen.  —  HatkiuiitM ,  fyutaia. 

/.  ci'\ 
♦645  Haußs  vnd  H<>f  verdawen.  —  Siathe%y,u6\ 
*Ü46  He  ösa  von  da  to   Hüs,   wo   sie   die  grolM 

Eailche  koche.     ffkiMjtrg.)  —  Fruekfiier ',  liTi. 
•647  Ho  ward  die  dsit  tu  Hüs  bringen,  —  ndhnert,  Mo. 

Er  wird  das  Unrecht  rAcben. 

"  648  Ich  bin  nicht  jedennann  zu  Hauss.  —  /Vfn,  //,  JW. 
•649  Ich  hiitte  Häuser  auf  ihn  gebaut 

MoU, :  Men  son  hülsen  op  hem  cobouwd  hobbon.    (Bmgw^ 

•650  Ich  wollte  Lieber  von  Haus  zu  Haus  betteln 
gehen,  als  dies  thun. 

HolL:  Ik  wilde  lievcr  lanKs  de  huixen  gaan  bidden,  das 
d«t  ik  dat  deed.     (tlarrtbome«.  l,  M'S^.) 

•651  Ik  will  rein  Hüs  maken.  (ihhi.)  —  Schitttt.  Ul,  Jf* 

Die   Hausfrauen  machen  rein  Haus,    wenn   sie  alU 

ihre   Dienstboten  eutiassea  uad  neue  daftlr  anOeUra*«. 

Dieser  Beluigung  gebt  aber  die  andere  Reinigung,  das 

grosse  Soheaerleat  des  gansen  Hauses ,  vorher. 

Frt,:  Fair«  maison  nette  (nenvo^.     (Ltndro^^  935.) 

•652  In  alte  Häuser  neue  Thüreu  machen. 
•653  In  dem  Hause  ist  nichts  zu  bmten. 

Kb  kommt  nichts  heraus  bei  der  Sacho;  OS  'u\  mClhM 

XU  gewinnen  dabei. 

•654  In  einem  leeren  Hause  wohnen. 

Viel  WesGB«  von  etwas  machen,  wahrend  man  solbit 
Mangel  nm  Guten  leidet. 

•G55  In  seinem  Haus  verhungert  die  Maus<. 

Von    einem   Goixhalse,   in    dessen  Maoao   SL'lo^t 
MaUB  so  sahm  wird ,  daaa  sie  nichts  frisst.    In  A 
sagt  man:  la  leioeni  Haute  wird  selbst  die  Maiu 
(tiurckhardt,  772.; 
Fn.;  Ost  la  maison  do  Bobin  do  la  VaUfia,  il  o'j  apet 
au  feu  ny  CBcnello  lav^le.     (Leroux.  //,  51.J 

•656  In  seinem  Hause  gibt's  alles  ^  nur  Kein  Bocb. 

Enffl.:  Withotit  book  Uke  a  Dalmation. 

•667  Ins  Haus  fallen,  wie  der  Teufel  durchs  Ka- 
min. —  /it.  Cutthrlf.  Er:nhlungrn  (ßerliü  ISM)),/.  lU*. 

•658  üeck  kann  em  nich  na  Hüs  bringe,  —  FnMk- 
bUtr*.  152«. 

Ich  kann  mloh  aeines  Namens  nicht  erinnern,  welM 
augonblicklieli    nicht,   wi»    oder  bei   welcher   Qel 
hcit  ich  ihn  «chun  früher  geechBu. 

•659  Sein  Haus  anzünden,  um  einen  Eierkuchen 
backen. 
Boii,:  Hii  steekt  cijD  huis  in  den  brand,  oni  sich  aan  de 

kolen  te  warmen,    (f/nrrebvfn^r ,  /.  Sii.) 
flpan.^:    Ko   haco  poco  «|uien  nc  caaa  quema:   cspanu  los 
rntonos  j  esoaliuntujio  &  la  leoa.    (ih'hn  /.  2!t&^ 

*660  Sein  Haus  auf  den  Sand  bauen.  —  ifonik.  t.  Si; 

SiliKlzc ,  199;  7.au\ist>r,  678. 

Was  auf  den  Sand  gtibant  wird,  besteht  nicht.  W«iui 
jemand  ein  Geschäft  anfilngt,  das  nutuloa  aela  laiiaa, 
weil  der  tfrund  daxu  schlecht  cnlffft  irr, 

•661  Sein  Haus  auf  einen  Pul  n. 

Dies  thut  z.  B.  der,   welcf  1er  Herr* 

BChaft  der  Gcaotxo  ilic  llerfiL..^.,  ...i  l. _    „.i   behaut^ 


3 


425 


Hausandacht — Hansarznei 


Uaasbalkeu — Häasel 


426 


ten  will.  Jemand  wandto  dieto  Bodeusart  aufdio  Amo- 
rikaner  in  den  Vereinigton  titaaton  an,  die  zaitten  iu 
der  Freiheit  die  Sklaverei  erhalten  wollten. 

•663  t>oiu  Haus  hat  ein   festen  gibcl.  —  Maihctiw, 
Snrt;jita,  XXII*. 

Kr  befindet  tich  im  Wohlstände,  in  gedohcrten  Ver- 
haitntHeu. 

*>*^63  Soin  Haus  ist  aufgeräumt^  es  stösst  sich  auch 

nachts  niemand  darin. 
*6G4  iSein  Haus  ist  aufgeräumt  (aufgeputzt)  wie  die 

Altäre  am  Charfreitage.  —  iSirimiakon ,  no. 
*t>(7ü  Sein  Haus  ist  bestellt  wie  der  Himmel ,  wo 

man  weder  isst  noch  trinkt.  —  Purümiakon,  1452. 

'OtJO  Sein  Haus  ist  eine  wahre  Arche  Noah's. 

Ka  befluden  eich  lehr  viel  Ilauehaltnngen  und  Wirth- 
■chafteu  darin. 

'Oti?  Sein  Haus  Ui  oben  leer  und  unten  ist  nichts 
darin. 
Vom  Herrn  von  Habenichts. 
*CG8  .Sein  Haus  ist  vom  versetzt  (verpfändet)  und 
IiintoB  gehört's  den  Juden. 
Vom  gftnilich  Verschuldeten. 
*Civj  Sein  Haus  ist  wie  ein  Taubenschlag. 

IaU.:  Semper  aliquis  in  Cjrdonis  domo,   (l'hilippi,  II,  174.; 

*G70  Sic  müssen  alle  bei  mir  zu  Haus  kommen. 
•671  Sic  rcissen  einander  die  Häuser  aus  den  Hän- 
den wie  bei  der  Plünderung  von  Orleans. 

Als  Jemand  die  Plünderung  der  Stadt  oraAlilte,  be- 
merkte er:  die  Soldaten  waren  so  wUthend,  dass  sie 
einander  die  ll&user  ans  den  ll&nden  rissen. 

"672  Siebon  Häuser  und  keine  Schlafstelle. 

•673  Sü  wem  in  d'r  Zeit  ko  Häuser  ciressc.    (Mei- 

ningen.) 
Worden  nicht  viel  umgestalten,  die  Welt  nicht  eben 

machen. 

•674  Tci  dat  Hus  up'n  Balken.    fWesif.) 

Auf  den   Balken   heisat   auf  den   Haueboden.     Als 

Sehen  oder  Spott  au  Jemand,  um  lu  sagen,  dass  es  in 

seiner  Abwesenheit  sicher  sei. 
•675  Um  ein  Haus  weiter. 
•676  Ut'n  Huse  slugteren.  —  Etthteald,  878. 
•677  Von    einem    ^uss    zu    dem    andern    herumb 

stürtzen,  wie  die  stotzoten  Hund.  —  Atentin, 

rxxxxv*». 

„Als  das  gemeine  Sprichwort  iat." 
'678  Von  Haus  aus.  —  AV^m,  468. 

Von  Aeltern,  von  der  Eniehnng  her. 
'670  Von  Haus  aus  Koch,  will  er  Maler  werden 

noch.    (Piiin.j 
*680  Von  Haus   und  Hof  vertreiben.  —  t'i«.-/««,  286. 

iMt.:  De  possessiono  dejicorc.    (Ei$eiein,  286.; 
•681   Von  Haus  zu  Haus.  —  Eiselein,  286. 
I.tit.:  E  domo  in  domum.    (Kwlein^  886.; 

*6fl2  Vor  Häusern  das  Land  nicht  sehen  können. 
*683  Wann  er  recht  ins  hauss  sihet,  so  werden  die 
kelber  hlindt  (desshalb  schielt  er).  —  Fmnck, 

II,  110  •>;  Kyrring,  II,  437;  Eitelein ,  358;  Knric,  268?''. 
In  Westfalen:  War  herecht  inth  hnss  Bnjrt,  dar  wer- 
den die  kalvcr  blindt.     (Tnppius,  177^.) 

•6)^4  Weil  sie  kein  Haus  hat,  kauft  sie  aus  Beküm- 
mcniiss  darüber  einen  Besen  und  ein  wenig 

Oel.  —   Hurckhardl ,  303. 

Von  denen,  die  sich  mit  Hoffnungen  triisten,  wenn 
ihnen  wirkliche  GUter  abgehen. 

•685  Weil  sie  kein  Haus  hatte,  machte  sie  aus  dem 
Loche,  in  dem  sie  wohnte,  einen  Miethstall. 

—  Iturckhardt.  211. 

Von  dem  lächerlichen  Beginnen  armer  Leute,  die 
GrosBOn  und  Keichon  naclizuahmon,  sich  reich  au 
Stelleu. 

•6?«'  Zu  Haus  ist  er  der  Klügste. 

L-it.:  Attious  in  portu.    (Pkilippi,  I,  47.; 

HaciMuidaoht. 

Die  Hausandacht  ist  jetzt  nicht  mehr  zu  Hause. 

—  Ilerhergir,  II,  455. 
Haossrbelt. 

Was  einer  in  der  haussarbeit  selbst  thnn  kann, 
soll  er  nicht  andern  befehlen.  —  Lthmam,  M«, ». 
SAUMXsneL 

HauBiartztney  glückt  offtcrmalB  am  betten.  — > 

iVIri ,  //.  3T4;  Ifnwdk,  S28,  ST. 


Hausbalken. 

•Vun  Husbalken  cn  Bcsscnstel  maken.  —  t'»r/i- 
trald,  85. 

Die  Kngl&uder :  Aus  einer  Abtei  eine  Scheuer  machen. 
Einen  Nobel  (alte  englische  Goldmflnze)  auf  Pence 
herunterbringen.  Aus  einem{Meilonzeigor  einen  Pudding- 
speil  schnitxoln.  In  Italien:  Aus  einer  Lanze  eine 
Nadel,  aus  einem  ütrumpf  eine  BOrse  machen.  (Reint- 
berg  JV,  12S.) 
Frz.:  Do  l'arbre  d'un  prossoir  lo  manche  d*an  cornolr. 
(L^roux,  I,  38.; 
Hauabrot. 

Hausbrot  und   Hausverstand   sind    die    besten 

Ding  im  Land. 
Böhm.:  Dom&cl  chl£b,  pl&tno  a  rozum  nojlepsl.     (CHa- 
kotaltj,  203.; 
H&uaohen. 

1  Ein  niedriges  Häuschen  bescheint  die  Sonne  auch. 

2  Elk  (jedes)  Hüsken  hctt  sin  Krüeskcn  (Kreuz- 

eben).  (Ogtfneii.)  —  liucrrn.  414;  Eichwald,  879; 
Frommann,  JV,  286,  412;  llawkalcnder ,  /;  für  Miiuxter: 
Frommann,  VI,  425,  30;  für  Preustcn:  Frisdihicr*,  1521». 

3  Es  i»t  kein  Häuschen  so  klein,  es  braucht  einen 

Giebel;  und  eine  Frau  ist  insgemein  ein  uu- 
vermeidhch  Uebel. 

4  Et  is  kein  Hüsekcn  so  klein,  et  is  cn  Krütsc- 

ken  derein.    (Büren.) 

5  Et  is  ken  Hasken,  et  hcwt  sin  Krüsken.  (Mün- 

»Icr.)  —  Firmmieh,  lll,  297,  4;  für  Merm:  Firmenich, 
I,  405,  292;  hochdeutfdi  bei  Körte,  2654. 

6  In  einem  kleinen  Häuschen  kann  sich  ein  grosser 

Verstand  behelfen. 

7  *N  Hüsken  klen  un  dat  allen.    (O^ffries.)  -  liue- 

ren,  912;  llawkalender ,  /. 
*8  Da  möchte  man  aus  dem  Häuschen  fahren. 

Es  gibt  Dinge,  bei  denen  auch  der  geduldigste  Mensch 
ungeduldig  wird,  der  ruhigste  die  Fassung  verliert. 
•9  Er  ist  aus  dem  Häuschen.  —  Frischbier*,  i528. 

Ausser  sich  vor  Freude ,  Aufregung  u.  s.  w.    London 

war,  wie  es  in  einem  Bericht  ttber  die  Weltausstellung 

( 1851 )  hiess ,  „ans  dem  Häuschen". 

•  10  Op  et  Hüsken  ffohn.  (Meurs.)  —  Firmenich,  1. 400,  10. 

Häuschen  gäien,  d.  h.  rQckw&rts,  an  Gründe  gehen, 

auch  sterben. 

'S  ist  halt  unter  jederem  Husdach  öpiKJ  ä  Chrüz. 

—  Steiger,  Sitten,  11,  64. 

Unter  Jedem  Hanedach  gibt  es  irgendein  Kreus. 
Hauadieb. 

Vor  Hausdieben  kann  man  sich  schwer  schützen. 

Bökvi.:  DomAcflio  alodejo  tcsko  so  uchriniti.    (Cetakovsky, 

144.; 
Frt.:  Du  larron  prirfi  onnepeutse  garder.    (Bohn  I,  16.; 
Pvtn.:  Zlodsiejadomowego  trudno  si;  ustrzodz.  (Lompa,  10.; 

—  Zlodsi^J  domowy,  nieprzyjaciol  gotowy.  (Celakoctky, 
144.; 

Hanaehre. 

1  Die  Hausehre  theilt  aus. 

2  Hausehre  muss  vorgehen. 

Hus  ero  muiTorgan.  (Wolfdieterich  im  Cod.  pal.,  373, 
BL  82.; 

3  Haussehr  ligt  am  weibc  vnd  nit  am  manne.  — 

fron«*,  //,  178 ■;  Egenolff,  236"»;  Cultenstein .  99.  126; 
Petn.  U,  874;  Gruter,  I,  47;  Schoitd,  1144»;  Eisen- 
hart. 12S:  Ei9eUin,288:  ürnf,  140,  26;  Ämrock ,  4438 ; 
Sailer,  261;  Körte,  2675;   Vcncden,  82. 

Das  Wort  Hauschre  wird  hier  in  einer  der  vielen  Be- 
deutungen, die  es  im  Mittelalter  hatte ,  Kcnomnicn,  in 
der  für  Häuslichkeit  und  Wirthschaftliclikcit  Htohcnden, 
welche  nach  der  Meinung  des  Sprichworts  gan«  vor- 
«üglicii  eine  Pflicht  der  Frau  sei.  Dies  galt  «inpt  in 
einem  hohem  Grade,  als  es  in  nnsern  Tagen  der  Fall 
ist,  in  denen  die  Frauen  von  Put«,  Conccrt,  Tlioater 
n.  B.  w.  so  in  Anspruch  genommen  werden,  dass  ihnen 
far  die  prosaische  Hauswirthschaft  wenig  Zeit  fibri^- 
bleibt.  Mit  dem  Worte  „Hausehre"  wurde  aber  auch 
die  Ehefrau  selbst  beieichuet,  wie  andere  Sprich würtor 
seigen.  Folgen  wir  Luther'»  Bibeltlhersetzung,  so  be- 
gegnet uns  im  Pm.  ^,  IS  das  Wort  ..Hansehro'*  für 
Haosftea  das  «iste  mal  gedruckt.  ( Vgl.  Eitelein ,  2ri3  ; 
BSekman»,  132.) 

«dd. 

Haiueyd  soll  man  verhalten,  aber  nicht  halten. 
—  JVfri.  a,  174;  limiMh,  8» ,  23 :  Lehmann,  II,  26,  t* ; 
JTMf.KTS;  Slmnek,  4439. 


*Aiu  dem  HiUisU  sein  oder  kommen.  —  Si-höpf.  i'.m>. 
AtttMC  Fassung. 


427 


Hansen — Hansfraa 


HansfrM 


428 


1  Da  ist  gut  hausen,  wo  Hülle  und  Fälle  ist. 

2  Der  haust  am  besten,  der  seiner  Sache  selbst 

Erbe  ist  —  Stoor.  955. 
Symbol  der  G«iiaM«noht. 

3  Es  ist  Übel  gehauset,  wo   der  Hagel   in  die 

Pfanne  schlägt. 

4  Hausen  hat  ein  weites  Maul. 

Bs  gehört  viel  zur  HftathAltnniT. 

5  Hausen  ist  nicht  holden.     (Schweit.j 

6  Hus',   'ass    vermasch   z'   warte.    C^olothum.j   — 

Schüd,  66,  339. 
BedeuBart,  wenn  man  ron  einem  Geld  fordert. 

7  Husen  is  kin  Musen,  s&  de  Jung,  do  köft  he 

vor   'n   Oerken    Spikers.     (Ottfries.j   —   Harn- 
koiender,  IV. 

8  Man  muss  hausen,  als  wenn  man  ewig  leben 

thät',  und  leben,  als  wenn  man  alle  Tkg  ster- 
ben thät'.     CBaiern.) 

9  Man  muss  mit  dem  hausen,  was  man  hat. 

10  Man  muss  so  hausen,  dass  man  morgen  auch 

noch  hausen  kann. 
Frs.:    n  faut  fonder  la  oaitine  avant    tonte«   choBes. 

Jt. :  Acconciei  il  fomajo  l'oete  e  t'abbia  legne  pel  gennajo. 

(Gaal,  250.; 
hat.:  Messe  tenni  propria  vive.    (Qaal,  S79.^ 

11  Mer  hauset  leichter  mit  auer  toadten  Sau,   as' 

mit  aner  toadten  Fra.     (Franken.)  —  Frommam, 
VI.  816.  166. 

1*2  Wer  huset,  den  seil  mer  helfen,   wer   dürre 
macht  ( verschwendet) ,  dem  seil  mer  au  helfe. 
*13  Hausen  wie  die  Yandalen. 

Die  nach  der  Eroberung  Soms,  im  Jahre  455,  alle 
Werice  der  Kunst  und  Wissensehah  aerstOrten. 
*14  Huse  dieS  wo  Hüser  sei.    (Sdothum.)  —  Schild, 

63,  85. 
')  Diejenigen  mügen  haoshilterisch  sein,  welche  u.  s.  w. 
*15  Sie  nausen,  als  wenn  die  Katze  die  beste  Milch- 

kuh  wäre. 
Hanaer. 

£  Huser  muess  e  Güder  ha.  (Solothwn.)  —  Sckad, 

63,84. 
Auf  einen  Sparer  folgt  ein  Vergeuder. 
Hauflfeind. 

Hausfeind'  —  die  schlimmsten. 
Lat.:    Domesticnm    thesaumm    oftlnnmiatttr    domestious 
hostis.    (Oaal,  1214.; 
HaTisfluoli. 

*£s  ist  nur  ein  Haussfluch.  —  Mauh.  Friedrich,  Sauff 
Teuffei,  im  Theatrum  Diabolorum,  276*. 

Gerixiger,  unbedeutender,  nicht  ernstlich  gemeinter 
Fluch. 
Kausfirau. 

1  Dat  es  'ne  siechte  Hüs&o,  de  mit  'n  Karken- 

kled  in  do  Koke  geiht.   (Bremen.)  —  Kotier,  251. 

2  Der  Hausfrau  Augen  kochen  wohl.  —  Körte,  2677; 

Vencdef,  81;  Reintberg  I,  153. 

Die  Franxosen:  Die  Vran  macht  den  Topf  kochen. 
(Reintberg  I,  IM.) 

3  Die  Hausfrau  darf  nicht  sein  eine  Ausfrau.  — 

Steiger,  14:  Eitelein,  289:  Venedey,  81:  Simrodi,  4442; 
Körte,  2678;  Rein$berg  I,  149. 

Die  Hindu :    Wenn  die  Herrin  des  Hauses  stets  aus- 
Uuft,  ist  das  Haus  nur  gut  fOr  die  Hunde.    (Reintbfrg 
iT.  149.; 
Frg.:  La  fenune   fait  un  mesnage  011   deffait.    (Leroux, 
I,  148.; 

4  Die  Hausfrau  kann  mit  der  Schürze  mehr  hin- 

austragen, als  der  Mann  mit  dem  Wagen  ein- 
fahren. —  KeUner,  80.  11. 

5  Die  Hausfrau  nimmt  es  wahr,  spinn's  auch  wie 

ein  Haar. 

6  Die  Hausfrau  soll  nicht  gehen  zur  Ausschau. 

7  E    flissige   Husfrau    ist   der    beste  Sparhafen. 

(Intern.)  (8.  Pran  SOS.)  —  Schmcit ,  II,  243.  87;  hoch- 
dent»ch  bei  Simrock,  4443;  Körte.  2680;  Venedey,  81; 
ReinMherg  I,  151. 

8  Eine  brave  Hausfrau  bleibt  daheim.  —  Ei*eiein.  269 ; 

Simrock,  4441;  Rein$berg  J,  149. 

9  Kino  brave  Hausfrau  ist  keine  Zierpuppe. 
Frx»f  Femme  mari6e  doit  eatre  simple  et  porter  la  galmple. 

(Lerottx,  I,  146.; 


10  fline  fromme  Hausiraa  liest  nur  Ein  Vaterunser 

am  Tas^.  —  Reintherg  1, 16t. 

11  Eine  geizige  Hausfrau  zapft  wol  auch  deu  S&aen 

die  Milch  ab. 

12  Eine   gute  Hausfrau  bewahrt  das  Haus,   eine 

unwirthschaftliche  (liederliche)  tr&gt's  mit  den 
Händen  hinaus.  —  Reineberg  i,  U6. 

13  Eine  fute  Hausfrau  hat  fünf  K  zu  beeoi^gen: 

Kinder,  Kammer,  Küche,  Keller  und  Kleider. 
^  Stmrocfc.  5349:  Zinkgref,  III,  205;  Reinäberg  I,  U3. 

Dies  Sprichwort  wird  bald  su  den  Yergessenen  ge- 
hören. „Woran  allenflsUs",  bemerkt  der  nena  Z>«me- 
kritot ,  „noch  am  ersten  gedacht  wird ,  daa  ist  dl«  Kaan 
mer."  Unsere  modernen  Frauen  haben  gaaa  andere  K 
als  die  veralteten  fUnf  su  besorgen,  ids  etwa:  Kaffee- 
klatsch, Komödie,  Kutsche,  Kuchen  n.  s.  w.  Die  BA- 
mer  forderten  von  einer  guten  Hansfrav,  daai  sie 
keusch  lebe,  ihr  Brot  backe  und  '—  das  Haas  hftt«. 

äoU.:  Eene  degelijke  hnisrrouw  moet  sorgen  vijf  k's: 
klnderen,  kamer,  koken,  kelder  en  kleederen.  (Hmrrt- 
bomi«,  T,  340  ".;  —  Ben  goed  huishonder  moet  aoxgen 
Toor  Tijf  B's:  Brood,  boter,  bier,  brand  an  beus. 
(Harrebomie,  /,  23»*.;  ^ 

Lat.!  Casta  vivat,  panem  fkciat,  domum  wret.  (8cimi- 
blalt,  495;  Faselius,  42.; 

14  Eine  gute  Hausfrau  ist   das  beste  Ger&th  im 

Hause. 

Frs.:  La  femme  est  la  clef  du  mdnage.    (Leroux,  l,  148.; 

15  Eine  gute  Hausfrau  kann  aus  der  Kartoffel  viel 

Gerichte  machen. 

Ein  Kochbuch  zeigt,  wie  mannlchfkoh  die  yfliiiiffil 
anbereitet  werden  kann.  Die  Araber  haben  ein  fthaUokM 
Sprichwort  in  Besug  auf  die  Dattel:  Bine  gut«  Haas- 
fian  kann  einen  Monat  hindurch  tiglleh  tdaa  naoa  Za- 
beroitoag  der  Datteln  aoftlsehen.  (RitUr,  ErtUtmnäe, 
XITI,  760.1 

16  Eine  gute  Hausfrau  mehrt  das  Haus,  die  schlechte 

trägt's  zur  Thüro  'naus. 

„Wann  schon  der  Mann  daa  Geld  mit  Boliaofbln  in 
das  Hans  würff,  und  die  Hansfrau  keine  B[aaaliUteiia, 
ao  werffe  sie  es  doch  mit  Wannen  wieder  heraus.** 
(Zinkgref,  IIl,  343.; 
Böhm.:  Dobr4  liospodynö  ddm  stfeie,  a  nefotni4  ho  ▼ 
rak&vS  rosnese.    (Öelakotthf,  390.; 

17  Eine  Haussfraw  sol  vemfinftig  sein ,  dees  Manns 

weise  lernen  fein.  —  Petri,'ii,  i96. 

18  Eine  liebe  Haussfraw  ist  der  höhest  Schatz  anff 

Erden.  —  Petn,  ii,  212. 

19  Es  sind  nicht  alle  gute  Haussfrawen,  die  gut 

spinnen  können.  —  Peiri,  II,  2M:  Simroek,  44M: 
Körte,  2679 :  Ileinfberg  I,  150. 

Hausfirauen  —  Ausfrtiuen. 

Kin  fthnliohes  sprichwörtliches  Wortspiel  haben  die 

Italiener :  Chi  diese  donna  Tolse  dire  daäao. 
Ist  die  Hausfrau  faul,   so  arbeiten  die 

am  meisten  mit  dem  Maul. 
Böhm.:  Kde  hospodjrne  Ifni,  dirft  i  celed'  ruce  do  klina. 

{6ektkop$ktf ,  375.1 
IlL:  Kad  je  gospodarica  l£na,  nlt dmifna neraUa.    (öeim- 

koviky,  375J 

3*2  'Ne  gaue  liusfrue  kennt  man  an  der  Yorraths* 
kammer.  —  .Schambach  /.  45;  Bremer  SonntagMtm, 
1855 ,  Mr.  4. 

23  ^Ne  Hüsfrue  kau  in  der  Hüshöllige  (Haushal- 

tung) vele  erwarben,  awer  ak  vele  verdarben. 
(Göttingen.)  —  Bremer  SonntagMatt,  1855,  Nr.  4. 

24  Schweigt  die  Hausfrau  Jahr  und  Tag,  so  muss 

sie  immer  schweigen.  —  Graf,  105,  245. 

Wenn  eine  Ehefrau,  welcher  auf  das  Gut  ihres  ver- 
storbenen Oatten  Leibsneht  bestellt  war,  den  Verkauf 
desselben  nicht  hindert  nud  auch  innerhalb  Jahr  und 
Tag  demselben  nicht  widerspricht ;  so  hat  sie  ihr  Becht 
daran  fftr  immer  verloren.  Dem  schweigenden  Mnnd 
(8.  d.)  ist  nicht  su  helfen. 

25  Wenn  die  Hausfrau  in  Küche,  Stall  und  Keller, 

und  der  Herr  in  Scheune  und  Feld,  so  ist 

die  Wirthschaft  wohl  bestellt. 
Böhm.:  Uospodif  spravuj  pole,  stodolu,  konimn,  a  hos- 

podyuo  aklepy,  knchToi,  gpizlmu.    (Öetakoetkf,  375.; 
Potn.:  Qospodan  powinien  wiedziec  o  polu,  o  gumnie  i 

stjgni ,  a  gospodyni  o  knchni ,  o  sspiianri  1  o  piwnje/. 

W'Vettümvtkt ,  375.^ 
enn  die  liausirau  ist  gestorben,  sind  Eier  und 
Milch  verdorben.    (Wend.  Lausut.) 
27  Wer  eine  Haussfraw  hat,  der  bringt  das  sein 
in  rath.  —  iVtn.  //,  703. 


20 


21 


Migde 


Hansfrende—  Haushalt 


Hansbalten 


430 


Haaas  Freud  bringt  HauBs  Fried.  -^  Mri,  li,  iu. 

■frtod«. 

Hauahriede  kumnit  von   der  Hausfrau.  —  Sim- 

nn-b ,  4445;   Sailer,  2«2;  llnMbvrg  I,  157. 
Haasfriede  muss  man  halten,  dem  Heichen  wie 

dem  Armen.  —  Graf,  381,  607. 

Mkd.:  JIusTred«  ical  meu  halden  dem  arm«u  ande  dem 

zikMi.    (O.UchfH,  II,  .w.  1.; 
Haassfried  ist  (bringt)  hausnfreud.  —  VtiH,  II,  iii: 

HniKk,  1239,  64;  UhmanH,  311,  23;   Simrock,  444«; 

Reuuberg  /,  157. 
Ißdiui  Huus-fred  er  Ituos-frjd.    fPro».  äan.,  316.^ 

Nix  öwem  Ilüsfreden,  säd  de  Bür,  un  prügelt 
sin*  Fru.  —  Ihcfer,  192. 

Was  thut  man  nidit  um  de»  lieben  Uaasfriedcns 

willen.  —   Simrock.  4447. 

Wer  haussfrid  wil  haben,  der  thu,  was  die 
fraw  wil.  —  /;j/<?nor//".  W3»;  Petri.  11,711;  llenitch, 
1S40,  1;  Sulor,  470. 

Dam.:  Hto  eom  god  huus-fred  bftv«  tU,  hin  gi^re  der 
huitmen  byder  tU.    (Prot.  dam. ,  318.^ 

Wer  Ilaussfried  liebt,  der  muss  in  vilen  din- 
gen blind  vnd    stumm  sein.  —  /V/n  , //,  684; 

lfeiiüc/1,1339.  67. 

Ausser  dem  Ilausgeleit  hat  man  wenig  Sicherheit. 

[MoiTiacili 

Haussgemach  ist  vber  alle  Sach.  —  Franek,  II,  94*'; 
Eyerimg,  III.  13;  JHMii,  //.  374;  GnUer,  /,47;  Latmdorf 
II,  17  ;  Lange,  335;  Sirbeukvet ,  M5;  Fitelein,  989*  Sim- 
rorfc.4419;  A'ui/r,  3681. 

Ich  lob  ein  gut  haussgomuch.  —  Aariaila  /.  so6; 
Taiipitu,  105";  Mri,  //,  898;  Lehmaim,  II.  277.  26; 
Schotirt,  1120";  Körte,  3681;  Simrock,  4AVJ. 

Nach  Ajfricola  hat  der  ein  gut  Haungemaob ,  der  sein 
Kutes  Äuakummou  uud  gute  Kuh«  Iiat,  aufstellen  und 
■eUafen  gehen  kann,  wann  er  will .  niemand  tob  Meinem 
Thna  Becbenechaft  xu  geben  brauchL  Wer  im  Amt  ist, 
moat  andern  Leuten  lu  Gefallen  aufsteheu  und  acbla- 
fui  gehen. 

ifell.:  ikpriji  een  goed  haisgemak.    ( Ifurref  nmre ,  /,  IMJ.) 

i.at.:  Aneora  domut.  (Üiinier  II,  170,-  Lamff,  151.J  1^ 
Domua  rccta.  (Tappittt ,  10.')  '*.)  —  £it  grata  domui ,  uu- 
mve  optima.    (Kürlrin,  SMü.J 

Nichts  besser,  denn  ein  aui  IlausMgcmach.  — 

Prtriy  II,  497. 

isccoioase. 

Der  seinen  llauKgonosseu  nicht  kennt,  der  wird 

einen  frembden  kiium  können.  —  llcnifck,  isil,  30. 

Ein  Hausgcuoss  muss  viel  leiden.  —  Ikrbevger.  i'>06. 

Niemand,  ja  .'«einem  cygcnen  Ilaussgenosseu  ist 

mehr  zu  gctrawen.  —  /,r/i»n««n,  lf,4S>»,  iis. 
UHr«rath. 
La  ist  kein  besser  IIau»geräth  hIh  ein  frommes 

Weib.  —  W'inckicT,  VI.  6a 
Vil  Haussgcreth  —  ein  vnnützo  Hoflfart.  —  i^iri, 

II.  57S. 

lavesSnde. 

Das  Haasgesindc  musB  mau  mit  Ulimpf  regie- 
ren, wenn  man  doii  Haus  wagen  weit  (gut) 
will  fuhren. 

Haussgesind  die  ärgste  Kcindt  —  l'tin ,  II,  .171 ; 
Ufm$ch,  1563.  5. 

Wer  viel  liausgesiiide  hat,  darf  nicht  ruhen 
früh  un«i  spat  —  v«.««.  Sihvlhi.,  xiv.  5. 


Aach  der  Haushalin  ist  kampffertig  auf  iseineni 

Mi.-t. 
Wenn  der  llausshan    krehct  vnd  der  Hirt  das 

Hum  bleset,  ho  sollen  diu  lüiaben  auflstelien. 

—   iV/rt.i/.  A3j. 


Der  Haushalt  hat  ein  gross  Maul.  —  Körte,  v6i>3: 

SimroeL,  4448;  llciasbenj  I,  IHK 
Da»  Jahr  ist  lang,  und  aUe  Tage  will  er  haben. 
Ein  Haushalt  ohne  Hausfrau  ist  eine  lAteme 

ohne  Licht. 
Onter  Haushalt  will  Hausso  i^. 
Dim,:  TU  ea  goU  hniuhAldni&g  hßt  ea  god 

(Pnw.  dam. .  316.) 


4  Haushalt  braucht  Feuer  aber  kein  Land.  — 
Graf,  502.  106. 

Wer  Mitglied  elnar  Gemeinda'eein  und  ut  dea  Offent- 
liehen Baehten  und  Anstalteu  'denelben  tbeilnehmen 
will ,  braucht  swar  kein  Land  «"aber  er  muie  ein  Haag, 
einen  Feuerherd  beiitsen  und  eine  eigene  Ilanihaltang 
fahren. 
Däm.:  Hian  thnrfa  eldinger  enn  elgl  latird.    (Gutatk,  358.) 

*5  Ein  Haushalt  in  Lichtstumpen.  —  E%»eUin,m. 

Lat.:  Eoonomie  de  boui  de  ohandellet.    (Eitrttim,  289.; 
Haushalten. 

1  Haushalten  hat  ein   weit  MauL  —  Jer.  Gottkeif, 

Kätki  (Berlin  1847),  //,  153. 

2  Haushalten  ist  ein  thener  Ding. 

Jlotl. :  Het  huishouden  kott  vccl.    (Harrehomee ,  I,  346.^ 

3  Haui<8halten  ist  ein  schwer  Ding  verwalten.  — 

Vetri.ll,  374. 

4  Jeder  hält  in  seiner  Weise  haus. 

Holt.:  Het  huishouden  ii  gocdertieren ,  het  laat  sich  van 

ieder  op  iljne  manier  behandelen.    (Harrebomee,  I,  346.^ 

0  Mau  soll  also  haushalten,  das,  wenn  der  Fuchse 

stirbt,   man    nicht  gleich  den  Balck  müsse 

verkaufen,  darin  man  .sich  wermeii  kan.  — 

L«>hfliaiM.  368,  64. 

C  Man  soll  im  Hausshalten  den  grasten  Sack  Gott 
auffhencken.  —  Lehmann.  365,  1. 

7  Mancher  hält  haus,  als  müsst'  er  über  Nacht 

verderben. 

8  Mit  vielem  hält  man  hauss,  mit  wenig  komt 

man  auch  auss.  —  Gntter,  III,  70;  Lehmann,  365, 17 ; 

LrAiNUJiH.  11,  413,  84;  Ucrbergcr,  /.  3.  631;  Blum,  421 ; 

Magert  1, 210;  Mcking,  248;  Eitelein,  288 ;  Simrock,  4461  .* 

AUgcmeinor  Anzeiger  der  DeuUcken  (Gotha  1837),  Nr.  123 ; 

für  KUn:  WegikH,lll,  9;  für  \Valdeck:   Curtze.  338,  808; 

Firmenich,  /,  326, 40;  für  Uitnnorer:  Schambach,  II,  301 ; 

für  Trier:  Laren,  187,  81. 
ü»  bedarf,  um  aussnkommen,  keinei   Ueberfluiies, 

wenn  man  nur  Hparaam  ist. 
Frt. :  II  faut  rö({ier  «a  d^ponse  aur  lon  revenu.  —  Plus  on 

a,  plus  on  dtjpcnsf.  —  Un  bon  mönager  Ta  loin  arec  pen. 
Holt.:  Mit  vcel  houdt  men  liuie,  raet  woinig  komt  nen  toe. 

(Uari-eboiuer.  I,  :J44.) 
Lat.:  Pro  modiou  multum  coniumore,  oredito  stultam.  — 

Vivitur  cziguo  molin«:  natura  beatls  omnlbni  esee  dodit, 

■i  iiuii  cognoverit  uti.  —  Vivitnr  parvo  bene.    (Bora:.) 

(Pkilippi,  n,  a64i,> 

9  Viel  halten  Hauss,  dass  die  Katze  jhr  bestes 

Vieh  wird.  —  rari,  //,.S72. 

10  Wer  gut  haushalten  will ,  braucht  mehr  als  zwei 

Augen. 

ifo//. :  Huishoudora  mueten  meer  dan  twee  oogen  hebben. 
(Harrtbomee,  I.  MS.) 

11  Wer  ruhig  vnd  friedlich  will  Ilausshaltcn,  der 

muss  ont  bliudt,  taub  vnd  Stum  sein.  —  Ldt- 
mann,  373.  143. 
13  Wer  wohl  haushalten  will,  muss  sehen  und  nicht 
sehen. 

Dan.:  Uro  vel  vil  holde  hnna,  ikal  tit  vaerc  blind,  dftr 
og  «tum.    (Prov.dam.,  il5.) 

13  Wie  halt  jr  hauss?    Die  scöUen  halten  es.  — 

Agricola  II,  39. 

1 4  Wie  man  hausshelt,  so  gewinnet  dass  Haass  einen 

Gibbcl.  —  Franvk,  /.  52*'  u.  139'»;  Eyering,  III,  560; 
Gruter,  /,  85;  Petri.  II,  n»;  llenitch,  1614, 1;  Lehmann. 
379, 138;  Sehottel ,  112«^;  Körte,  2674;  Simroek,  4452. 

15  Wol  hausshalten  ist  Kunst.  —  Petri,  11,909. 
*  16  Das  hilft  haushalten. 

HolL:  Dat  hclpt  in  bot  huiahonden.    X^^trrebvmet,  I,  346.; 

*17  Er  hält  haus  wie  ein  Herr,  isst  und  trinkt 
köstlich  und  bleibt  alles- schaldig. 

*18  Er  hiUt  heut*  haus,  als  ob  man  ihm  es  geboten 
hätte,  übermorgen  su  verderben.  —  SaUer.  29s. 

*19  Er  holt  hauss  im  wetscher.  —  Tappiut.ti^. 


*20  Es  ist  bös 
HoU.!  Dw  li 


Sl 


VatUm,    (Ermtm.,  719;  Tappiut,  31".; 

hanshalten  mit  ihm. 
mtm.  haia  ael  bwi  t«  hoaden.    (Harre- 

,  I,  m^ 

,  das  das  hensslein  ein  gibcl  habe. 
Sarepta,\\\\\ 


vnd  ICats  DiohtdMbcate  Vihe,  oder  ein 
laiMS  huauthdeit  nicht  die  beste  wadt .  vnd  ein  halber 
htüSk  Tnd  langer  apieaa  idai  wir  de*  liettelaubs  vnu 
krnrkon  ge^vhweiqen)  nloht  der  bette  Hanavrath  %ej." 


431 


Hanshalter — Hanshaltimg 


Hanshenne     Haiuhond 


4S2 


•22  Mit  jemand   übel  hausshalten.  —  Luther't  Titch- 
redcn,lib\ 
Üebel,  nnfreundlieh  umgehen. 
*23  Sie  halten  haus,  wie  die  Katze  mit  der  Maos. 
BoU.:  zu  houden  hole  ala  de  kftt  met  de  mnit.    (narre- 
bomie,  /,  345.; 

•24  üebel  haushalten.  — -  SchoMcMii?*. 
Hauahalter. 

1  Das  ist  ein  fahrläsiger  Haushalter,  der  kaufen 

mnss,   was  er  von   seinem  grundt  erbawen 
kann.  —  Lehmatm ,  966 ,  a. 

Ist  Aach  nur  mit  EiaichrftnkunK  zu  verstehen.  Wer 
guten  Weizenbodeu  beaitxt,  wird  wol  be«ier  thon ,  Wei- 
zen zu  bauen  und  den  Hafer  su  kaufen. 

2  Dass  ist  ein   fauler   hausshalter,   der   gckaufil 

Fleisch  in  Schornstein  hengt.  —  Lehmimn,  369, 82. 

3  Ein  fleissiger  hausshalter  macht  fieissig  gesind. 

—  Lehmatm  y  369,  73. 

4  Fette  Haushalter,  magere  Erbschaft. 

Engl.:   Fat   housekoeperi   make   lean   executors.     (Bohn 
II,  353.; 
*5  Ein  ungetreuer  Haushaltcr. 

Lau:  Malus  Janitor.    (Philipjri,  I,  240.; 

*C  Es  ist  ein  Haushalter  wie  der  Fuchs  im  Hüli- 
nerstall. 
Hausliälterln. 

Die  sind  lose  Hausshälterin ,  die  den  Vormittag 
nur  mit  jhreni    schmuck   zubringen.  —  Leh- 
mann, 423,  20. 
DuH.:  De  som  smykke  formiddagen  hen,  ere  onde  hnus- 
holdßrsker.     (Pro9.  dan.,  3V).) 
Haushaltung. 

1  Da  kann  die  Haushaltung  nicht  bestahn,   wo 

die  Henne  nicht  scharret  wie  der  Hahn. 
■2  Die  Haushaltung  eines  Junggesellen  macht  nicht 
reich. 

Jloll.:  Eens  vrijers  huisbonding  maakt  niet  rijk,  al  rntfcnde 
het  ook  goud  door  het  dak.    (Harrebomee,  /,  346.; 

3  Ein  hausshaltung  ohne  Weib  ist   ein  Luccrnc 

ohne  liecht.  —  Lehmann,  367,  49;  Deinsberg  1, 151. 
Dan. :  Huusboldning  nden  hustru  er  lygte  uden  lys.    (Prot, 
dun,,  316.; 

4  Es  gehöret  viel  zur  Hausshaltung,  der  tage  im 

Jar  sint  vil,  un  der  Malzeiten  noch  mehr.  — 
Lehmann,  369,  81;  Simrock,  444»;  fletnxbrrg  7,  150. 

5  Es  gehurt  yil  zur  Hausshaltung,  aber  nocli  vil 

mehr  zu  der  fromkcit.  —  llenisch,  1258,  28;  Sai- 

Irr,  8i:  Simrock,  2817. 

G  Gute  Haushaltung  der  Bürgerschaft  ist  der  Stadt 
ein  gemeiner  Schatz. 

7  Gute  Haushaltung  ist  der  Stadt  Grundfeste  und 

Keichthum.  —  Opd,  379. 

8  Gute   Haushaltung   macht  kleines  Einkommen 

gross. 
Port.:  Mais  val  boa  regra,  que  boarenda.    (Bohn  I,  281.) 

9  In  aller  Hausshaltung  regiert  der  Niemand;  vnnd 

wo  kein  Niemand  ist,  da  bleibt  kein  gesindt. 

—  Lt^nnann,  367,  44. 

10  In  der  Hausshaltung  kan  das  Weib  leichter  eines 

Manns,  den  der  Mann  eines  Weibs  cntberen. 

—  A?la./f,  402. 

1 1  In  einer  grossen  Hausshaltung  bedarff  man  viel 

Schüssel,  im  Regiment  vielerley  Diener.  — 
Lehmann,  658,  71. 

12  In  einer  Hausshaltung  ist  ein  eng  sitzlein  vor 

müsige  Leuth,  darauif  allein  der  Herr  vnd 
Fraw  gern  sitzen.  —  Lehmann,  374. 154. 

13  In  einer  Imusshaltung  soll  man  kaufifen,  wass  noth 

ist,  nicht  wass  mann  bedarff.  —  Lehmann,  3C9,  77. 

14  Kleine  Haushaltung  —  grosse  Kuh  und  kleine 

Suppe. 
Frz.:  Petit  mduage,  grand  repos,  petit  potago.    (Kricitt- 
ger,  449».; 

15  Kleine  Haushaltung,  grosse  Ruhe. 

lü  Wenn  die  Haushaltung  soll  wohl  bestelin,  so 
muss  der  Mann  nicht  hören   und  die  Frau 
nicht  sehn. 
Sie  müssen  einander  etwas  tthenehen. 
Fft. :  Poor  faire  un  bon  manage,  11  fant  que  l'homme  soit 
sonrd,  et  la  femme  avangle. 


17  Zu  einer  hausshaltang  gehört  ein  nothf,  ein 

zehr-  vnnd  ein  ehrpfennig.  —  UkmoMm,  us,  16; 
Sauer,  265;  Eüdein,  289. 

18  Zur  Haushaltung  gehören   vier  Pfennige:   ein 

Zehr-,  ein  Ehr-,  ein  Noth-  und  ein  Wehr- 
pfennig. —  KeUner,  79,  1;  ReiHOerg  /,  96. 

19  Zur  Haushaltung  gehört  mehr  als  vier  Beine 

unter  den  Tisch. 
Hoü.:  Daar  behoort  meer  tot  eene  hnishotiding,  daa  vier 
beenen  onder  eene  tafel.    (Hcarrebomie ,  I,  346.; 
*20  Es  ist  eine  Haushaltung  mit  dem  KeUer  auf 
dem  Boden. 
Frz. :  n  n'y  a  dans  cette  maison  nl  pot  «a  f«« ,  ni  tenaUet 
laT«es.    (Lendroy,  741.; 
Hanahexme. 

*Sie  ist  eine  gute  Haushenne. 
Von  einer  hftosliohen  I^au. 
Hauaherr. 

1  Des  Hausherrn  Auge  sieht  scharf. 

Dan.:  Bondens  «fye  det  seer  saa  n^ye.    (Pro9.  dau.,  82.; 

2  Ein  guter  Hausherr  hat  auch  auf  dem  Bücken 

Augen. 
Dan. :  Hnnsbonden  seer  skarpere  met  et  0je ,  end  ttanerea 
seer  med  to.    (Prot,  dan.,  316.; 

3  Ein  guter  Hausherr  muss  der  letzte  ina  Bett 

sein  und  der  erste  heraus. 
Lat.:   Bonus   pater  familias  primus  cubita  snrgati  K* 
stremns  cubitum  eat.    (PhiUppi,  I,  64;  Sefbold.  58.; 

4  Ein  Hausherr  aus  seinem  Schatz  holet  hervor 

Altes  und  Neues. 
6  Ein  Hausherr  und  Essig  müssen   scharf  sein, 
*  sonst  taugen  sie  nicht 

Böhm.:  Ocet  a  hospodir  neostrf  aamnoho  neataif.  (Cef*- 
kotMky,  375.; 

6  Ein  Haussherr  von  Linden  vnd  ein  Knecht  von 
Eichen  sind  gut  im  hauss.  —  Lehmann,  368,57; 
Sauer  f  266. 

Milde ,  Sanftmuth  mit  Festigkeit  und  Ausdauer  Ter^ 
bunden ,  fDrdem  und  erixalten  Wirthsebaft  nnd  Unter- 
nebmen. 
Böhm.:  Lepsf  klfn  lipoT^  a  hospod&r,  nesli  iafii  ooeÜTf. 
(ÖetakovMky,  374.; 

» 7  Ein  weiser  Haussherr  ist,    der    sein  Nahrung 
wol  anrichtet  vnd  schicket  —  Petn,  II,  2». 

8  Ist  der  Hausherr  blöde,  so  ist  der  Diener  blind. 
Dan.:  Hvor  huusbonden  gaaer  starblind,  gaaer  tieseren 

gieme  stokblind.    (I'rov.  dan.,  316.; 

9  Wenn  der  Hausherr  zecht,  so  wird  im  Felde 

weniff  gerecht. 

10  Wenn  der  Haussherr  veracht  ist,  so  wird  sein 

Gesind  nicht  viel  gelten.  —  Petri,  II,  635. 

11  Wie  der  Hausherr,  so  das  Haus. 

D{in.:  Bet  som  speylet  er  for  stuen,  er  huusbonden  for 
alt  bunset.    (Prov.  dan.,  317.; 

12  Wo  der  Hausherr  ein  Dieb  ist,  da  ist  bös  stehlen. 

13  Wo  nicht  dess  Haussherrns  Aug  hin  ist,  da 

wird  der  Nutz  gar  bald  gemist.  —  /Virt,  //,  8M. 
Hauabund. 

1  Ein  Haushund  erschrickt  vorm  Wolff,  der  Jag- 

hund falt  jhn  an.  —  Lehmann,  397.9. 

2  Ein  Hausshund  beist  kein  Wolff  oder  Beem.  — 

Lehmann,  229.  67. 

3  Ein  Ilausshund  beist  seinen  Herrn  offb  ehe  als 

ein  frembder.  —  Lehmann,  397.  ii. 

4  Wenn  die  Haushunde  sich  gebissen  haben,  be- 

lecken sie  sich. 
Böhm.:  Dom&cf  psi  ned&Tno  se  bryxli,  a  ux  sa  Usf.    (Ct- 

Udtoviky  ,234.; 
Poln.:  Domowo  psy  dopicro  sin  ki)saly,  a  xaras  nie  lü«. 

föflakoetky.  '2ts4.) 

5  Wenn  ein  getreuer  hausshundt  bellt,  muss  man 

sich  vffmuntcrn  vnd   vffsichtig  sein.  —  Leh- 
mann, 794,  10. 

„Also  wenn  ein  getrewcr  verstendiger  diener  ein 
Herrn  zu  gutem  erinnert  oder  fQr  schaden  warnt,  soll 
man  es  zu  Obren  fassen.'* 
C  Wenn  sich  die  Haushund'  auch  untereinander 
beissen,  kommt  ein  fremder  Hund  oder  ein 
Wolf,  sie  werden  ihn  zerreissen. 

Dan  Bllil  raancliPB  li&uitlichen  Lebens,  worin  Zank 
und  Streit  der  AngehOrigeu  oft  nur  durch  die  Ba- 
swisobenkuoft  eines  Fremden ,  welcher  dafür  angefallen 
wird,  eine  ITnterbrechnng  erhält. 


433 


Haasknecht — Häuslickkeit 


Haaslicht — Haosrath 


434 


Bökm.y.Brciii  'w  p«i  hiTste,  a  oisf  neprittapqjte.    (Ötla- 

kowaky,  iH.) 
Poln.:  Domows^By  eho6  «i^  kM«j%,  wllkft  ujnwwtsy  tMh 
•If  naoaj%.    (Celakovakif,  334.; 
"JBmnulmmobt. 

1  Kein  Hausknecht  kann  zwei  Herren  dienen. 
iMt.:  Peotora  noatra  doas  nou  »dmittentia  ount.    fFki' 
tippi,  II,  87,; 
*S  Er  mÜet  den  Hanssknecht.  —  Joco$ua,  in,  39. 
In  Heuen  Tom  LQgenhuften. 
Banskrena. 

1  Hanakrenz  stirbt  nicht. 

3  Hanascreuts  ist  vber  alle  Creutz,   der  freund 
CreutE  lest  sich  mit  weinen  betrawren.  — 

Pein,  II,  874;  llenUch,  690.  16. 
*3  Sein  Hauskreuz  haben.  —  Eüdein,  289. 

,tl>ie  gneU  Fran,  ti«  hat  ihr  redli  HniehrOs  an." 


Die  Hauslaus  beisst  nicht  so  scharf  wie  eine 
fremde. 

Die  Aremde  Begierung  ist  in  der  Begel  «ch&rfer  nnd 
drttckender  all  die  eigene. 
Bökm. :  DomAoI  Tel  nekoule  tak  Jako  cisf.  (Cetakovaky .  319 J 
Äroat.:  Domaea  rüi  ne  grise  tak  kak  etranaka.     (CeUi' 
AoMJby,  ai9.; 
Sftnaloin. 

1  Ein  eifi^cn  Häuslein  ist  lieber  (besser)  als  ein 

frembdes  Hauss.  —  Petn.  ii,  i75;  UenUch,  829, 5. 

2  Es  ist  kein  Häuslein  so  klein ,  es  ist  ein  Kreuz- 

leiu  darein.  —  Simnck,  UU;  Kürte,  S65&.'  lieiuherg 
II,  75. 

DieM  ErCüurung  i«t  allgemein.  Die  Venetier  tagen: 
Jede  TbOr  hitt  ihren  Klopfer.  Die  Illyrer:  Jedee  Al- 
t&rohen  bat  sein  Kreoschen.  (tUintberg  II,  1^)  Die 
franaOfiflchen  Neger:  Jede  Stube  hat  ihre  Mtteken. 

3  Et  is  keen  Hüsken,  et  het  sin  Krüsken.   (Wentf.) 

4  Im   kleinen   H&usslein   kan  sich   giosser  ver- 

stand behelfen.  —  Lehmann,  m,  13. 
b  Ist  das  Häuslein  noch  so  klein,  wenn  nur  die 
Seele  rein. 
BGkm.:  Tfeba  ohaloupka  dreveni,  Jen  kdyi  ▼  ni  irdce 
sdriro.    (Örtakovtlv,  179.; 

6  Kein  Uäuslein  so  klein,  es  gehen  eine  Menge 

Freunde  hinein. 

7  Klein  Häusslin  sind  sicher  für  stürm  vnd  Win- 

den. —  PWrJ./f,4J3. 

8  Wir  müssen  uns  zuletzt  alle  im  H&uslcin  be- 

helfen, da  der  Giebel  an  die  Nase  stösst 
•9  Ausm  Häusel  sein.     (OberösUrrnch.) 

Die  ruhige  Fasenng  nnd  Haltung  Torloren  haben; 
auch  echw&rmen,  entweder  im  Baoache  einee  ftohen 
Affecte  oder  vor  Trunkenheit. 

*10  £r  ist  aus  dem  Hüsli  (Häuslein)  kommen. 

Vom  Zornigen. 

•11  Er  ist  im  obem  Häuslein  nicht  richtig. 
•H  Er  mag  ein  Häuslein  weiter  gehen. 

AbweirangsformeL  ...      r    .^  « 

Lat.:  Aliam  quercum  excute.  (Ereum.,HS;  Binder  I,  34.; 

*13  Tillen,  tailen,  Häusel  bau'n  und  Narren  hinein 
setzen.    (SdtUt.) 

Ale  Brwiderung,  wenn  anpaeiende  Znmuthungen  ge> 
macht  werden. 
BasBlflmte. 

1  Fort  mit  den  Hausleutcn,  die  keine  Mietbe  zah- 
len, sagte  der  Bcttelvogt,  als  ein  Floh  ans 
seinem  Hemde  sprang. 

JIuU.:  Wat  gebmi  ic  dat,  «ei  JooBt  Bloemkool,  en  daar 
spronR  eon  kikvoraoh  uit  zjjne  brook.  (Harrebomef, 
I,  366«'.; 

•2  Hausleute  haben,    (nouenhurg.) 
Ungeziefer,  L&uic. 
Uualioli. 

Häuslich  —  scheusslich;  ländlich  —  schändlich. 
(PTtuikenmald.) 

1  Die  Häuslichkeit  ist  ein  guter  Zchrpfennig.  — 

Sr.iyiT.  /.3io. 

2  Die  Häuslichkeit  ist  ein  gutes  Ilcirathsgut.  — 

tfarr,/,3l0. 

3  HäuBlichkeit  ist  der  Frauen  (oder:  des  Weibes) 

Schönheit. 

L.  BOme  nennt  die  Hinslichkcit  die  Weltgearhichte 
Om    Weihet.     (OeaamiHell«    Schriften,    HambnrK    l!»4ti, 
VII,  816.; 
Bokm.:  Zenina  krffla  donAonoet.    (Vflakov$kf,  390.; 

Dmwnuumt  Svatoswaam-Laxncov.   n. 


4  Häusslichkeit  und  Genauigkeit  seynd  die  beste 
Haussleuth.  —  Sutor,  i48. 
HauaUoht. 

Ein  eigenes  Hauslicht  ist  besser  als  ein  fremdes. 

Das  gute  Beispiel. 
Bauainaiiji. 

1  Auf  den  armen  Hausmann  kommt  alles. 
3  Zuletzt  ein  Hausmann  schlaffen  soll,  soll  sein 
Sach  gelingen  wol.  —  Seybold,  58. 
Hauamannakost. 

1  Hausmannskost  —  die  beste  Kost. 

2  Hausmannskost  —  gesunde  Kost. 

3  Hausmannskost  schmecket  wohl.  —  Eisekin,  989  ; 

Simrock,  44i6;  Reüuberg  U,  l&O;  Braun,  I.  1190. 
Hauameister. 

Der  beste  Hausmeister  ist  der  Wirth  selber. 
MoU.:  Qcon  boter  hoMeeater  dan  de  waardxelf.    (Harre' 
bomee,  I,  314.; 
Hauamlethe. 

1  Die  Hausmiethe  mit  dem  Bettstroh  bezahlen. 
Holt.:  Den  huiswaard  betalen  met  bcditro«.    (Harrebomee, 

I,  340.; 

2  Hausmiethe  und   Erbmiethe   gehen    vor   aller 

Schuld.  —  Grfl/",  110,288. 

Von  dem  Vorrecht,   dai  dem  Verpächter  oder  Ver- 
miether an  der  eingebrachten  Fahrhabe  (s.  d.)  dea  P&ch- 
ters  oder  Mietheri  sukommt. 
HoU. :  Huyshnere  ende  orffhuere  eullen  gaen  Toor  alle  »cout. 
(Mteria,  II,  «76.; 

3  Hausmiethe  und  Zinsen  schlafen  nicht. 

Da».:  Huna-hyer  og  rente  hTiler  ikke.    (Prot,  dan.,  31C.; 
Holt.:  Huuahuur  slaapt  niet.    (Harrebotnie^  /,  843.; 

4  Wer  die  Hausmiethe  nicht  bezahlt,  wohnt  bald 

vor  der  Thür. 
lloU. :  Weg  met  hen ,  die  de  huishnur  niet  betalen.    (Harre- 
ftowu'«, /.  345'».; 

5  Wer  die  Hausmiethe  spart,  spart  die  Einnahme. 

Von  Oesohäftiionten,  welche  die  Mietho  far  ein  gut 
gelegenes  Looal  sparen  wollen ,  aber  dann  auch  gerin- 
gere Einnahme  haben. 
Holt.:  Die  sijne  huishuut  ontsioti  ontnet  aien  welTaren. 
(Harrebom^e,  I,  347.; 
Kauamittel. 

1  Das  Hausmittel  ist  bitter,  aber  es  hilft 

2  Ein  gutes  Hausmittel  ist  besser  als  ein  theures 

Reccpt 
*3  Daßir  gibt  es  ein  gutes  Hausmittel. 

Holt.:  Doar  heoft  men  oen  huismiddeltje  voor.    (Harre- 
bomee ,  I,  339.; 

*4  Er  braucht  Hausmittel.    (Frankfurt  a.  U.)  —  Fir- 

menick,  II,  06,7. 

Schershaft  von  einem  Betrunkenen,  der  an  den  llfiu- 
•em  hintappt. 

*£r  hat  viel  Hausmusik.    (Nürtingen.) 

Nimlioh  Kindergeschrei. 
Hauamutter. 

1  Der  Hausmutter  äugen  kochen  wol,  vnd  des 

herm  fustappen  tüngen  den  Acker  wol.  — 
Lnther's  Werke  (Jena    1581).  VII,  111». 

„Haben  die  Weisen  gesagt;  d.  i.  das  Herr  md  Fraw 
selbst  Tleissig  ansehen  vnd  ein  aug  darauff  haben  tollen 
wie  e«  sngehet.*' 

2  Die  gute  Hausmutter  denkt  gleich  an  den  Topf^ 

wenn  vom  Thone  geredet  wird. 

3  Die  gute  Hausmutter  sieht  lieber  den  Rauch  in 

ihrem  Hause  als  Feuer  auf  fremdem  Herde. 
—    Winckler,  IV,  4. 

4  Eine  gute  Hausmutter  darf  nie  ledfg  gehen. 

„V^enn  sie  anders  nichts  su  thnn ,  soll  sie  xnm  wenig- 
sten einen  Besem  in  die  Hand  neluncn  und  das  Haus 
kehren.'*    (Zinkgre/,  III,  344.; 

5  Eine  jede  Hausmutter  solt  ein  halbe  Doctorin 

sein.  —  Petri,  II,  199. 
„Solt  fflr  Tngesnnder  Speise  wissen  su  warnen." 
Hausnarr. 

•A  iss  a  rechter  Ilauss-Narr.  —  Gomolckv,  m. 
Hausnudel. 

•  Einen  zur  llausnudel  einladen.  —  Idiot.  Amtr.  79 

Rfgeutlich  die  Mahlseit,   die  jemand  nach  dem  An- 
kauf «iuoR  Hausos,  boi  der  Uubcrnahme  einer  Wirth- 
schaft,  beim  Antritt  eines  Amtes  u.  s.  w.,  veranstaltet. 
Auch   in  K&rnten,  vgl.  Ueberf eider. 
Hausrath. 

1  Besser  armer  Hausrath  als  ein  leeres  Haus. 
Dün,:   Betire   lidet   booskab   ead  et  tomt   huus.    C/Vov. 
I  dan.,  SüC; 

28 


436 


Haasrecht — Hausthür 


Hansarsel — HansTater 


436 


•2  Der  alten  Haassrath  vnd  Tracht  war  schlecht 
vnd  gerecht,  alber  vnd  vest  —  Pein,  il,  8i. 

3  Der  best  Hauss-Raht  ein  fromb  Weib.  —  Schmd, 

U4l»;  Egmolff,  M«'»;  Reinsberg  I,  161. 

4  Der  best  Hnosroth  in  're  brave  Frau  b'stobt 

CUaven$leiH  im  AartauJ  —  Schweiz,  II ^  184,  27. 

5  Der  beste  Haussrath  ist,  nicht  alles  kau£fen.  — 

Petn,  11,  496, 

6  Ein  guter  Haussrath  ist  nicht  zu  verachten.  — 

Pelri,  U,  193. 

7  Es  ist  der  best  haussrath ,  der  ein  fromm  weib 

hat.  —  Franck,  I,  14*;  //,  178*;  Grulet;  /,  54;  mü, 
II,  83;  UeniMOi,  324.  29;  Eyering,  II,  510;  Laiendorf  II,  9; 
Eitelein,  683;  Simrock,  11384. 

Wonmter  keineiwegi  eine  Betschwester  ventanden 
werden  darf.  Winekkr  (V,  50)  hat  statt  fromm  Weib, 
ein  böses  Weib,  wovon  der  Sinn,  wenn  es  nicht  ein 
Druckfehler  ist,  nicht  klar  ist. 

8  Viel  Hausrath,  viel  Unrath.  —  Simrodb,  4456*. 

9  Wenn's  geht  an  den  Hausrath,  ist  Sparen  zu 

spat  —  £'t«elnn.  369. 
Lot.:  Absurdum  siquidem  et  grave  in  imo  parcere  fnndo. 
—  Plena  ubi  dolia  sunt,  aut  Jam  prope,  inania  viui, 
tum  satiare,  sed  in  medio  fac  parcior  eito.  —  Sera  in 
fnndo  parsimonia.    (Eiselein,  2}j9.) 

10  Wer  behalten  wil  Haussrath  vnnd  Ascheu,  der 
lass  nicht  allzeit  wandern  seine  Flaschen ,  hüt 
sich  auch  vor  borgen  im  kaufien ,  sonst  muss 
er  ehe  Zeit  entlauffen. —  Gruter,  in,  i04;  llenuch, 
1126,  45;  Lehmann,  II,  870, 147. 
Hauareoht. 

Er  weiss,  was  Hausrecht  mit  sich  bringt. 
HauareffeL 

Hausreeeln  machen    noch  kein  gut  Regiment 
(sondern  der  gute  Wille,  der  sie  befolgt).  — 

Eiulein,  289. 
Hauareslment. 

Im  Haussregiment  ist  die  Arbeit  gross,  im  Welt- 
lichen grösser ,  im  Geistlichen  am  schwersten. 

—  Petri,  11,390. 
HaosrötheU. 

Wenn   me   Husrötheli  *   usnimmt,   so  gend   d' 
Chüh  rothi  Milch.  —  Steiger,  SHteu,  I,  185. 

0  fiötheli,Bm8trOtheli,  Bothhflserli  =  Hothkehlchen 
(  MotaoiUa  rubeoula  Linn.) ,  HansrOtheli,  BauemrOtheli 
(MoUcilla  phoeniouras  Linn.).  tStalder,  II,  284 J  — 
Wenn  man  HansrOthelohen  ausnimmt  (ihnen  das  Nest 
plfindert),  so  geben  die  KOhe  rothc  Milch. 
HauMohere. 

Man  muss  ofEt  etwas  mit  der  Haussscheer  be- 
schneiden. —  /.efctnann,  522,  14;  Sutor,fU. 

Die  Sache  nicht  lu  scharf  nehmen,  nicht  alles  mit 
der  Spitze  ansmessen. 
Hauaacliwalbe. 

*£r  hat  eine  Hausschwalbe  heimgeführt. 
Haussolxwur. 

Hausschwur  soll  man  verhalten,  nicht  halten. 

—  Lehmann,  373,  152. 
HauBseffen. 

Der  Haussegen  besteht  in  vier:  in  einem  gnä- 
digen Gott,  in  einem  gesunden  Leib,  in  einem 
tugendsamen  Weib,  in  einem  seligen  Tod.  — 
Sauer,  262. 
HanMorve. 

1  Hausssorge   ist  die   schwerste   sorg  vnd   eine 

schwere  Last  —  Peiri,  II,  374. 

2  Haussorge  ist  gut  für  böse  Gedanken.  —  Pein, 

II,  374. 


Der  Hausstand  mehret  und  nähret,  der  welt- 
liche Stand   dem  Bösen  steuert  und  wehret, 
der  geistliche  Stand  unterrichtet  und  lehret. 
—  Sailer,  336. 
SausteufeL 

*£8  ist  ein  wahrer  Hausteufel. 
JDäff.:  Et  huu8-koTB,  hutts-dieTel,  Jeaabel,  Besk-blomme, 
hug-tand. 
Hausthür. 

1  Die  Hausthür  geht  nach  innen  auf.  (Bheinheuen.j 

2  Zu   einer   gesperrten   Hausthür   steigen  keine 

Diebe  ein.  —  Parömiakon ,  2812. 

Empfehlung  der  Vers^wiegenheit.  Der^Plauderer  var* 
rftth  sehr  leicht  die  Oeheimnisie  des  Hertens  oder  gibt 
Oetogenhaft,  sie  htrattMuholen. 


*3  Wenn  er  die  Hausthür  verriegelte,  daa  Glück 
würde  bei  ihm  zum  Fenster  einsteigen.  — 
l'arömiakoa,  1455. 

Von  dem,   welchem   Tor   lauter   Olttck   die   Ochaen 
kalben. 
Hauaursel. 

*Sie  ist  eine  gute  Ilausursel.    (ItaU-m.)  —  Mater. 

/,  35. 

Hausvater. 

1  Der  Hausvater  ist  die  Seele  des  Hauses. 

//.:  L*hnomo  i  l'anima  della  caaa.    (Puttaglia,  172,  1.^ 

2  Die  den  Haussvuter  Beelzebub  heissen ,  die  heis- 

sen   vielmehr  also    seine   Haussgenosseu.  — 

l^tri,  II,  125.  ^ 

3  Ein  Üeissiger  (freundlicher)  Haussvatter  macht 

hurtig    gesindt  —  Le/imami.  368,  65;    Mr«',  2684; 
Simrock,  4454*;  Heinsberg  III,  62;  Braun,  1, 1191. 
HqU.  :  Een  vlijtig  hnishouder  maakt  vaardig  rolk.  (Harre- 
bomee,  I,  346. j 

4  Ein  guter  Hausvater  ist  der  erste  auf  (aus  dem 

Bette)  und  der  letzte  nieder  (hinein).  —  Sat- 

ler,  264;  EiiOein,  289;  ^^imruofc ,  4453 ;  ßraun,  I,  1191. 
Fn.:  Demier  couohö,  premier  debont,  doit  Atra  nn  boa 

maltre  partout.    (Kritzinger,  221  .) 
It.:  Primo  a  levarsl  et  ultimo  a  ooricarsi  deve  asaere  U 

capo  di  casa.    (Paasaglia ,  307 ,  3.^ 
Lut.r  Primus  cubitu  surgat,  postremus  cnbitam  eat.  (Cot».) 

(Kitelein,  289.; 

b  Ein  guter  Hausvater  muss  drei  Pfennige  haben: 
einen  Zehrpfennigf,  einen  Nothpfennig  und 
einen  Ehrenpfennig.  —  Simrock ,  7834 ;  Heimberg 
1,96. 

C  Ein  guter  Hausvater  muss  sich  für  den  Winter 
mit  fünf  B  versehen:  mit  Brot,  Butter,  Bier, 
Brand  (Brennmaterialien)  und  Bette.  — Zhik- 
gref,  III,  204. 

7  Ein  Haussvater,  der  nur  säur  sihet,  der  verlin 

sein  ansehen.  —  Lt'hmatw ,  369 ,  73. 

8  Ein  Haussvater  sol  seyn  der  letzte   ins  Bett, 

der  erst  herauss.  —  Pein,  II,  838. 

9  Ein   Haussvatter   soll   kein  Thier  ziehen,   das 

krumme  Nägel  hatt.  —  Lehmunn,  369.  76. 

10  Ein  Haussvater  soll  nicht  jmmer  das  Weib  vnd 

die  Kinder  anfahren  wie  ein  Saw  den  bettel- 
sack. —  Petri,  II,  196. 

1 1  Ein  Haussvatter,  der  niemals  einen  Herren  ge- 

habt, der  kan  nicht  wohl  andern  gebieten.  — 

—  Lehmann,  368,  61. 

12  Ein  Hausvater  muss  nicht  das  Kaufen,  sondern 

das  Verkaufen  liebhaben.  —  Blum,  337. 

13  Ein  Hausvater  muss  nicht  verthunlich,  sondern 

erwerblich  sein. 
Dan.:  En  huus-fader  skal  ikke  formindsk«  men  formter«. 
(Pro9.  dan.,  316.; 

14  Ein  Hausvatter  soll  sehen,   dass  er  mehr  zu 

verkauffeu  habe,  als  zu  kauffen.  —  Seybold,  429. 
Lat.:  Patrem  familias   vendacem   et  non  emacam  asse 
oportet.    (Catu.)    (Seifbold,  429.; 

15  Einem  Hausvater  steht  es  besser  an  zu  verkau- 

fen, als  zu  kaufen.  —  Simrock,  4455. 

16  Es  ist  besser  ein  haussvatter  habe  die  Aagen  bey 

seineu  güttem   als  den  rucken.  —  Ldtmam. 

366,  19. 

17  Hausvater  sei  nicht  faul,  das  Jahr  hat  ein  gar 

grosses  Maul. 

18  Haussvuter  sollen  mehr  dann  zwey  Augen  haben. 

—  Gruler.  III,  48;  Lehmann,  II,  264,  21. 

19  Ist  der  Hausvater  todt,  leidet  Acker  und  Ge- 

treideboden noth.     (Wend.  LauriU.) 

20  Man  muss  erst  den  Hausvater  haben,  ehe  man 

das  Haus  anrichtet  —  Ueuteler,  i84. 

„Also",  sagt  Linker  iu  der  Auelegung  aoat  a  Mo*., 
Kap.  1 ,  „bat  Moses  auch  dem  Volk  auror  waiaa  Kteh- 
ter  und  HInpter  geseut,  ehe  er  das  Oasats  ihaaa  gibt.** 

21  Was  thut  nun  ein  kluger  Hausvater I 

Redensart  beim  Kartenspiel,  um  VcrlagmlMtt  aai- 
sudrQcken. 

22  Wenn   ein   haussvatter    seiue  mrbeiter  jtacUiob 

zahlet,    so   dienet   man  jhma 
rucken  wohl  —  LefcmoiM«  air«  Mk 


V 


437 


Haiisverrälhcr — Haut 


193  Wo  der  HAaisvator  eui  SpüttOTrichter  iit,  du 
Irmetf  das  Geaind  aach  bald,  —  Petrt,  W.  wo, 
Hutiftvarriltber* 
1  Einen  llnasTcniither  und  Schwätxt'r  in  deinem 
lUus  jajre  hinau«. 
Imi.:    Domeiticnm    thciaanim    cüluintiiitKir    ddroo«licuft 
1  LuB  keinen  naussverrAthcr  (oder  *Schwal2cr) 
iii  deinem  Hansa.  —  LthmaM,  ti,i77,i», 

tKsttave««n. 
Da»  lUuswesen  ist  libel  bestellt,  wo  dor  Rocken 
über  dem  Degen  hängt.   (S.  iiaa«  ui  u.  i7}.)  -^ 
mnfilrr,  /»%  64. 
Haaswesp«. 

Mit  naurwespen  (bösen  Weibern)  ißt.  nicht  zu 
cpielen. 
lUo— ^'^^ 

1  swirt  Bol  flirsichtig  sein.  —  fern.  //,  i%. 

2  -..:.-  isswirth  muss  seine  Augen  in  allen  Win- 

kein «einer  bausahaltung  haben.  —  Lehmann. 

3  Ein  sorgfeitiger  Hauiiswirt  hat  alt  Hew,  Korn 

Tnd   Holtx.   —    Pfln,  //.  23«. 

0«r  poli^iBOh«  mnsB  ror  allen  Din^eii  Krtut   hAhen  : 
Oofpodlu-i  bu  k3ipu«t|',  tiievt»  briäch  pttty.  (Lompa  ,  U.; 

4  Einen  Haueswirt  ist  wol  zu  epeissen,  aber  vbel 

za  betten.  —  ivm.  //,  i76.  n^iKk,  mo.  m» 
*  J«der  Haaiwirth  hat  eine  Stimme. 

Di«  tAndliehon  Gftmttiade^ertiininiltingtli  bMl«heii  tat 
dra  hjtuabeiitxeaden  HUtfflieden. 
"   '  •    ÜTLii  oveckA ,  •  vcdm  pAfltaobÖT.  i'CeCaJlr<>r»|-y ,  .119,^ 

^  der  Haueswirt,  der  sein  eigen  Töpfflio 

....  cJiltEmeafilin  lecket.  —  /WH.//.  5i9. 
Bauaaanlc« 
I  I   liausnanck  vnd  (Hau8-)£yd  machen  kein  groFS 

^Leyd.  —    Cr^rr,  Hl.  4«;    rrln.  tt .  40i,    Lehmann. 
IK  V««.  Sl;  nmi9ch,  %ti,  34:  Vtnc&f^.  95.  K«rte,  S68«. 
.«imroc4 .  4440. 
3  ilattss/anck  wert  nit  lang.  —  li>«viol/f,  ws*;  Cmter. 
L        l.*l.  Uhnann ,  9t t .  4 ,  SchMUfi ,  lt9S ** :  .S'a(/«r .  71 ;  !>• 
I        «Mnr.    »&:     L'uHrin.  IS9;    füilp.  3fi»S  II.    S394.    Sim- 
ror*,  44S7.  ftr^Nii .  /»  IIW 
{.«f.:  Doraattlcum  malum.     (Fytrin,  SOS*^ 
3  Haa««sank  versöhne  bald.  -^  f'ttn,  tt,  Vi. 
HaQSfflns. 

I  Der  Uaatizins  schläft  nicht,  wir  mögen  wichen 
oder  schlafen.  —  BwiMn.m»:  KMe.H$i;  Rntu* 

hirrg  1,  lif>:  /^ruMM.  i.  tlVi. 

3  Der  Haujixins  steht  nie  siiJI.  —  /wr^in.jw. 

3  Uauja-  vnd  GeldTduss  schläft  nicht.  —  Fy^rm^. 
r.  47«  U.  St^.  (;r<i/.  168.  9^;  Simrock.  445».  firaun. 
/.  U94. 

PB«bt  and  Z'm*  lAufen  it^lTg  fori. 

4  Verdienter  Hauszins  fahrt  vor  allem  Geld.  (S.  B*tit- 
— >..*  1  .  —  /  ,.,<   tiK.  aao- 

•m«  »♦?%  TOt  aljam  gelt,    ^/(u^r .  17«.; 

nicht  wird  bez&hlt,  der  mag 
|jf*ijden  auf  der  Wehre,  —  r.raf,  ne,  m. 

t>l*   R*nie    H»bo   tlM   Mtvther«   gilt   «In»  V«nBtelh»r 
all  PfMd. 
tTA.!.;    Wutn«   ila   huatlnt  wert  UMt«Un .   d«  maeh   dm« 
tr«ftd«ii  up  der  w«T».     (Un$r,hn,   /.  ^l,  t.> 

TffiTiaiioh^ 

l  Böae  Uaossznchi  ist  em  verderbniss  YÜor  leut. 
_  Ihmtth .  4^1 .  i$. 

5  Ilftasniicht  die  erste  vnnd  beste.  —  Matkny, 
nwiiVa.  ///.  iCI**.  HOttoria,  /.  LXVll*. 

Baut. 

1  A  jangc  Haut  schreit  überUnt    {Schwdb,) 

3  AU  hont  bedörffen  vi)  gcrbens.  —  l'tanrk,  tt.  u^ , 

Eimm^,  J.  W;    h'.^mnlff,  4?**.    /Vir»,  W,  10.    W#nu/'h. 


nK'T-  .]. 


..    AI. 
l    A.i 


3614 1  iEPniMii'lftr. 


^.»t^«^Äi■rf,   VtTfuek 


6  Auch  kleine  Haute  decken  Leute.  —  Btnm,  440. 

far. ,-  SftBpe  lüb  exJs[tio  ra»«nft  Utertt  tot«nl.     fftaal,  t^70.) 

7  Auf  die  Haut  de«  unerlrgten   B^ren  muss  man 

nicht  trinken  and  zehren.     (S.  Biranhaut  ia 

8  AüfT  gesunder  (ganzer,  guter,   heiler)  Haut  ist 

gut   schlaffen.  —    Petn,  It,  ja;  Lehmann,  //»Sl.49." 
Xlalhe^y,  289*;  Eitflnn,  VJl :  IfdrW,  2«94,  .«imindk.  44^1 ; 
Ittaun.  I,  1300. 
t'mfft.:  (rnoA  to  f]c«p  in  ft  wtiolfl  «kitl.     (QiHtt ^   t3A9J 
i<a^ :   Bonum  «t  doKo  cirt  dorrair«  in  out^  ini'<arit.     (Rü** 
Mn,  'JVI.J  —  Cum  catit  flst  pUna,    '  >  nna. 

(Uaai,  \M'9.)  —    Dormict   iU»«iui  m  rerb«r« 

ca«tnt.  (Seybold,  13G;  £'ii»/.'in,  2RI.J  ,     ■?•  grata 

•üb  eutfl  non  lacfiratn.     (ßindtr  //,  d'^ii;   iV.^.».j(«r ,  V79,j 
r«^..-  Sg<i»«gca  t««tt«l  J/j  alanni.     f&aaf,  t3«9.; 

9  Aus  eines   andern  Haut  ist    gut  breit  riemen 

schneiden.  —   Eyenng,  I.  14«;  Schottrl .  Ull^ 

10  Aus  fremden  Häuten  ist  gut  Riemen  schneiden. 

(S.  Leder.)  —  Gaal ,  S71;  titicking ,  ih ;  .Siebenkeri.  399: 
Kgtnoiff,  343*.  Sulor,  76,  SimTUck,  4463  ;  //raun.  i.  1108; 
tichliwch  bei  Vxmoldic.  817;  für  Waldeck:  CMrfi»  3&5,  M4. 
,, AuM  frembdcr  heut  breit  Blemen  «choaid."  (  Waidit, 
tv ,  Sb.)  Auf  anderer  Unkoeten  ist  leicht  freigebig  •«in, 
Dnn.:  »od*  at  tkcre  bred  rem  ad  andern  tiud.    (/Vor. 

^itpf.;  Tber«  ia  good  cuttin^  large  thongt  of  an   oiber 

mao^i  leather.    (GanL  91\,J 
fit.:   De  coir  daultrny  largo  cinrroje.     {Bf>9<U,  tl.  XÜ,) 
H«U.:  Uul  rremder  huut  cnljt  mea  brede  nmes.    (Tunn., 

2i,  ♦,*  Morrthomff,  l.  Xi^.} 
!t,r  Del  eoojo  d'attri  largbe  itringhe.    (Ooal,  A7t.) 
hat.:  Alieno  a  codo  dilatar«  cingtUusi.     \'Bt)«in,  ff,  IW.JI 

—     K«.    «Ueno    oorin    lonua    corrigi«.     (Oaul,   871.J    — 

äcindo    oorrigiae    ex    pell«    tua   tnibi   latae.      (yalUr»' 

iebtn,  776 ;  Stttar,  76.; 
;W«. .-  Dobrse  s  ondaego  rtemieuia pMy  kr^ar.  (Lompa,  if.; 
£7ii(r.'  Kotxoyami«  böHibol  ••4lae«cijat  TAgnl.    fUaal,  871.) 

11  Aus  menschlicher  Haut  manche  Bestie  schaut, 
/V«..'    Soub«  Ia  pvaul   de  l'boinme  pluelean  beeiee  qdI 

ombre.    (8oHtl,  tt.  lÄü»,; 
L^i. :    llamana  «ab   caU    plaritna«  Utant   fer»«.    fBcfitt. 
tf.  i.^y.; 

12  Bleib  in  deiner  haut.  —  Frandk,  u.  99".  ?etT%.  tf.  v. 

13  DftBs  man  in  eine   andere  Haut  schlüpft,   hilft 

nicht    in  Himmel.  —   Ewinn.  ?W;  Simrodi.  44CI. 

14  Der  bleibt  vS  seiner  faulen  hjiut,  der  allen  din- 

gen misstrauL  —   Lehmann,  5Sl .  18. 

15  Der  hat  eine  zarte  seidene  Haut,  da  böse  Kar- 

ten durchdringen.  —  Lehman*,  700.  37. 

16  Dicke  Häute  wollen  scharfe  Lauge. 

17  Die  Haut  ist  keyn  narr»  wann  sie  alt  wärt«  so 

rümpfiet  sie  sich.  —  fVascJt.  /.«**.  tf,  !»•*  o.  55^. 
Mri,  lll.  4;  Cmer .  /.  30.  Lätmdorftf.  7;  Sailer.  IS«; 
EutffdN.  391;  Körte,  3fi9$;  Simrock,  4466. 

Aue  ünwilleo  aber  da«  Alter  runxelt  itcb  gleiebeaa 
die  fitira. 
IS  Die  Haut  ist  noch  näher  als  das  Hemde« 

Frt.:   La  peA^n  «et  plue  proeke  qne  Ia  oheiniae.     (B^Km 
/,  30^ 

iO  Die   Haut  ritzt  man  auf  durch    Kratzen,   das 
Herz  durch  Schwatzen,    ffiwih.} 

20  Die  Haut  weiss  wohl,  wenn  sie  sich  rümpffen 

SOl  —  Peiri,  n.  ISO. 

21  Die  Haut  wird   für  den  Ldwen  geschlagen,  — 

/hirfctnp,  333. 

2'i  Die  neunte  Haut  gehört  auch  noch  zur  Zwiebel. 

23  Die  Ftinkigen  Häute  geben  die  beste  Beute.  — 

EiumharX .  //.  3,  13. 

Da«  Botb-  und  Weiasgerberbandwerk  s4brt  gut.  luel 
nicht  verderben. 

24  Du  raÜBt  din  Hut  sülvst  to  Marcht  draog'n,  un 

so  dür  verkop'n  as  't  gaon  will.  (Aftmark.)  — 

DannHl,  375. 

25  Eigene  Haut  ist  's  beste  Leichentuch. 

Di«"  Aeg]rp(Ar  haben  dae  Srricbworl:  AU  nen  di« 
KQbr  frmfitet  ob  man  »Ic  bei  Ihrem  Tode  in  ein  Lei«b«D- 
t«oh  «Icicel«,  antwnrtei«n  ete;  Wollte  Gott,  man  lieaaa 
ttna  unier»  Haut.     ( ßwckAanU ,  340.) 

26  Ein   harte  haut  fühlet  der  Mücken   vnd  Flöh- 

stich  nichl.    —    f.f/i'nmm.  "DO,  34. 

•27  Vir..    TTini  Vommt  früher,  eine  andere  apÄter 

o  Per««r  Rrittihtrg  tt,  US. 

veiche)  Haut  frist  nicht  gern  Muse 

—   /vir*.  //.  33f. 


439 


Haat 


Haat 


440 


89  EU  joder  mot  sine  eigene  Hüd  to  marke  drä- 
gen.  —  Schambadi ,  Ui. 

Jeder  muiB  die  Folgen  leiner  Handlungsweise  solbst 
tragen. 

30  Endlich  müssen  wir  es  doch  alle  mit  der  Haut 

bezahlen.  —  Lehmann,  II,  l.S3,  88. 

31  Es  ist  besser,  die  Haut  lassen  als  das  Kalb. 
Frz. :  Miculz  vault  lniaBor  la  peau  que  le  voau.    (LeroMx, 

I,  135;  Kritzinger.  457»  u.  519«'.; 

32  Es  ist  gut  in   seiner   Haut  schlaflfen.  —  Petri, 

II.  263. 

33  Es  ist  gut  schlaffen  auff  gantzer  hewt.  —  Wer- 

den. Aiiij;  Egnwlff,  340  **. 

34  Es  ist  in  eines  andern  Haut  schneiden  wie  in 

einen  Filzhut.  —  Sniler.  i78. 

,.Leic1it  schneidet  man  in  fremde  ITant  als  in  ein 
Fels  und  grttucs  Kraut.'*  (SetfLold ,  \t%)  —  Die  Bus- 
sen: Mein  schlimmer  Finger  schmerzt  mich  mehr  als 
deine  kranke  Hand.  Ks  thut  mir  wchci',  wenn  ich 
mir  den  FioRor  ▼crbronno,  als  wenn  du  dir  die  Uand 
versengst.  Die  Letten:  AVonn  man  sich  selber  in  den 
Finger  sticht,  fliesst  warmes  Ulut;  wenn  ein  anderer 
sich  die  Jlaud  abschneidet,  rinnt  rotbed  Wasser.  Die 
Finnen:  Unter  eigner  Haut,  da  fliesset  ISlut,  doch  un- 
ter fremder  Wasser.    (Reinaberg  I V,  103.; 

Zb  Es  ist  weder  heut  noch  haar  (mehr)  gut  an 
vns.  —  iVfri,  /,  36. 
Lat,:  Mala  mens,  malus  animue.    (Seyhohl.  2'JX) 

36  Far  nit  auss  deiner  haut.  —  Frnni:k,  II,  99'';  llc- 

niKch ,  97fi ,  30 ;  EUdein ,  290. 

37  Fremde  Haut  ist  leicht  schinden. 

38  üleiclie  Häute,  gleiche  Bräute. 

Eine  Haut  legt  sich  zur  andern,  sagen  die  Bussen, 
in  dem  Sinne:  Gleich  und  gleich  gesellt  sieh  gem. 
(Heinsberg  11.  GG.; 

39  Grindige  Haut  l)lutet  bald.  —  Vetri,  II,  357. 

/'(in..-  Man  faaer  ci  gierno  blöd  af  heclt  skind.     (Proe. 
dan.,  75.) 

40  Halte  dich  in  deiner  Haut! 

41  Harte  Haut  blutet  von  keinem  Mückenstich. 

42  Harte  Haut  hat  keinen  Kitzel. 

43  Hat  man  die  Haut  abgestreift,  so  ist  die  grösstc 

Ar})cit  am  Schwänze.  —  Küehin,  327. 

44  Haut  für  (um)  Haut.—  Ih^tri,  11,405 ;  Eixelcin,iw. 

45  Haut   gehet  für  Gut,    Gesundheit   für  Reieh- 

thumb.  —  I\.'tri,  //,  40.V 
4G  Ich  kaufte  die  Haut  nicht,   che   der  Bär  ge- 
stochen ist.  —  llcnüch.  172,  32. 

47  Ich  lache  mir  die  Haut  nicht  voll,  sngtc  der 

Tod,  denn  ich  habe  keine.  —  Parömiakou,  18O8. 

48  Ich  stecke  in  keiner  ganzen  Haut,  sagte  der 

Soldat,  als  man  ihn  zerschossen  (zerhauen) 
ins  Lazarcth  brachte. 

49  In  der  Haut,  darin  ein  Mensch  allhicr  steckt, 

kann  er  nicht  in  den  Himmel  kommen. 
.'>0  In  der  schönsten  Haut  steckt  die  gefährlichst« 
Schlange. 
Dan.:  Tit  finden  de  skionnesto  skind  paa  de  farligste  slan- 
ger.    (Prot,  fkin.,  1^6.; 

fil  In  gantzer  (guter,  heiler)  Haut  ist  gut  schlaffen 

gehen.  —   Gnitcr,  I,  27. 
HoU.:  Tis  goet  mit  heier  huut  slapeu  gacn.   (Tunn,,  231; 

I/arreönmrf,  I.  337;  Bofin  I,  323.; 
Lat.:  Donniet  illesus  melius  quam  vcrhoriosus.    (faltera- 

lehfn,  681.;  —  Integra  prllo  dormirc  jucundum.     ( Bin- 

dtr  /,  780;  //,  1.M«;  SeyhiAd,  251;  Frobrrg,  3iH).; 

.02  In  kleiner  Haut  steckt  oft  viel  Laut.  —  Kite- 
lein,  291. 

.'>3  In  kleiner  heut  stecken  gross  leut.  —  Frmuk, 
I.  1.m'\-  K>jem\ff,  381;  /Wri,  //,  405;  Cnüer ,  I.  51; 
S^hoUrl,  1144*;  Mayer.  I,  205;  Sutor,  84  ;  Seyhnld.  91; 
.s'imrmfc.  12.322;  A'»rff.269fi. 

In  den  nürdlirhon  Staaten  der  nordamprikanisrhen 
Union  vernahm  man  in  der  letzten  Zeit  das  Wort :  In 
schw,irzer  Haut  stecken  aucli  Leut. 
It.:  In  una  pelle  piccola  vi  Rtanzia  alle  voltc  un  huorao 

grande.  (Pazza-jlia  ,  274  ,  4.; 
Lat.:  Corporis  exigui  vires  contemnoro  nnli,  inucnio  poUet, 
i'ui  viin  fortnn.-i  ne>?avil.  (Hindrr  I.  2.15;  //,  5J*7;  J'hi- 
lippi ,  I.  5*4;  Hrybold .  \)l.)  —  InKcuio  pu»(nax,  corpore 
parvus  erat.  (Binder  I.  742-  //.  KiOS;  KucMer.  37;  Pki- 
lipvi.  I,  19«;;  «Vy't'rr/.  241;  Sulor,  34  n.  743.;  —  Magna 
■üb  exiifuo  roguabat  corpore  rirtus.     (Sfj/Md,  290.; 


54  In  schöner  haut  ligt  (steckt  oft)  .ein  grosser 

vnflat.  —  /.Ahmann,  706,  6. 

Die  Bussen:  Die  Haut  ist  wol  roin,  aber  das  Fleisch 
nicht.    (AUmann  VI,  494.; 

55  In  seiner  (in  der  eigenen)  Haut  ist  gut  schla- 

fen. —  GnUer,  I,  28. 
5G  Je  mehr  man  die  Haut  in  der  Jugend  ausdehnt, 
desto  grösser  sind  die  Runzeln  im  Alter. 

57  Je  reiner  Haut,  je  weher  es  thuL  —  Petri,  11,  3». 

58  Jeder   halte   (suche)   sich  in  seiner  Haut.  — 

KiSrtc,  2693. 

59  Jeder  kann  seine  Haut  gerben  lassen,  wo  er 

will.   —   Graf,  W .  153  ;  Simrock ,  12328. 

Vom  Kutsungsrocht.  (8.  Oewere  10,  Orundrnhr  (Sp.  IW 
ist  Grundruhr  statt  Grundmhe  su  losen]  und  Out  196 
u.  226.) 

60  Jeder  muss  in  seiner   Haut  bleiben.    (S.  Bim- 

se haie.) 

Nicht  blos  im  physiologischen,  sondern  mmoh ,  da 
Anschauungen  niclit  mittlieilbar  sind,  in  philotophi- 
scbem  8inne  wahr.  (Vgl.  Schopenhauer,  Welt  at$  WiUt^ 
II,  79.) 

61  Jeder  muss  seine  (eigene)  Haut  (selber)  zu  Markte 

tragen.  —  Mayer,  I,  145;  Sivhenktv»,  170;  Aorfc,  3696; 

Simrock,  4468;  Graf,  496,  63:  Uraun,  /,1M.1;  Lohrcngel. 

/,  404. 
„Niemand  wage  es",  fügt   Ati*rlHtch  (Sehyearzwüldfr 

I)ur/ge»cliiclitea,  ^Stuttgart  IHGI,  III,  ii\f)  hinzu,  „sie  ihm 

freventlich  voruuszugerben."  —  Wenn  die  höohatcn  (lll- 

ter  eines  Volks  in  Oofnhr  sind,  dann  greift  Jeder  sun 

Schwert,  sie  lu  vertheidigcn. 
Fngl.:  Kach  person  for  bis  own  skin.  —  Evory  berring 

must  hang  by  bis  own  gill.    (daal,  üdi).) 
It.:  Ognun  va  con  suo  sacco  al  mulino.    (Uatil,  669.; 
/«f.:  Sibiquisquepeccat  (K>jeria,  278;  Fhilippi ,  //.IM.» 
Ung. :  Kiki  u'  maga  zsikjdthurdja  a'  malomba.     (Uaal,  WJ.) 

62  Jeder  muss  sich  seiner  Haut  wehren. — Uai/rr.  I,  la. 

Frz.:  II  n'a  droit  en  sa  peau  qui  ne  la  d6fend.    (Lenux, 
II,  233.; 

63  Jeder  sorgt  seiner  Haut. 

64  Jeder  steckt  in  seiner  eigenen  Haut. 

„Jeder  stockt  in  seinem  nowuBstsoin ,  wie  in  soincr 
Haut  und  lebt  unmittelbar  nur  in  demselben  ;  daher  ist 
ihm  von  aussen  nicht  sehr  su  helfen."  (tichojienAnutr, 
Parerga,  'Ml.) 

65  Juckt  dich  die  Haut,  beisst  dich  die  Laus,  so 

wii-ft  dich  der  Bauer  zum  Thor  hinaus.  (ytt**au.) 

66  Juckt  dich  die  Haut,  so  fahc  mit  den  Bawcru 

ein  Zauck  an.  —  Gntlcr.  Ill,  5.'i ;  Lehmann,  II.  185,  63. 

67  Junge  (ledige)  Haut  schreit  überlaut.  —  Sim- 

rock, 4465;  körte.  2688. 

Ucbcrtrcibt  gern  aus  Ijeidcnschaftlichkeit,  Empfind- 
lichkeit oder  aus  Alangcl  an  Erfuhrnog. 

68  Keiner  kann  aus  seiner  Haut  heraus. 

„Das  Grnndwesentliche ,  das  Entschiedene ,  Im  Morali- 
schen wie  im  Intelleotnellen  und  wie  im  Physiiohen, 
ist  das  Angeborene;  die  Kunst  kann  nur  nachhelfen, 
.leder  ist,  was  er  ist,  gleichsam  von  Gottes  Gnaden. 
Du  bist  am  Ende,  was  du  bist,  scU  dir  Porrdken  auf 
von  Millionen  Locken ,  setz  deinen  Foss  auf  ellenhohe 
Socken ,  du  bleibst  doch  immer  was  du  bist."  (ScMupeM- 
hauer,  Ethik,  ISHO,  S.  '-'55.; 

tiO  lüeine  Haut*,  hitzige  Leut'. 

üng.:  Kis  borben  is  cmber  loppang.    (tioat ,  870.; 

70  Kleine  Häute  bergen  oft  grosse  Leute.  —  /*»- 

lif\n,  I,  4. 

71  Ledige  Ilaut  schreit  üljerlaut.  —  Reinnberq  I,  78; 

Driiiin.  1,  1204. 
Starke  Neigung  zu  heirathcn. 

72  Lieber  mit  nackter  Haut  wandeln ,  als  mit  nack- 

ter Seele.  —  AHmann  Y. 

73  Man  kan  keinem  durch  die  Haut,  zu  gCBchwei- 

gen  ins  Hertz  sehen.  —  Lehmann,  e».  I6. 

74  Man  muss  die  alte  Haut  nicht  al>schälcn,  wenn 

die  junge  noch  nicht  reif  ist. 

75  Man  muss  seine  Haut  so  theuer  als    möglich 

verkaufen.  —  simroik ,  4469. 

76  Man  muss  sich  seiner  Haut  wehren. 

Fr:.:   11  faut  sauver  lo  moule  du  pourpolnL     (Kriltin- 

ge.',  4*Hi''.J 

77  Man  sol  die  Haut  nicht  verkauffen  (feilbieten), 

che  man  den  Bären  gefangen  (odergeitochon) 
hat.  (S.  Uäronhaot  1.)  —  Pelri ,  II,  466;  Pvfmifl- 
kon ,  1334  ;  Simrock,  4470;  llenvnA,  171,  M. 

Man  eratthlt  von  eluea,  der  Ton  einem  »ndera  0«ld 
lolbeu  wollte,  wofür  er  dieiem  dl«  Hut  dts  anta  Bim 


441 


Haut 


Haut 


443 


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▼erapracli,  d«n  or  orlogen  werde,  uud  ilin  zur  Jagd  ein- 
lud. Der  lehuldonde  Schtttse  8oIii>bb  und  fehlte.  Der 
Bär  wurde  wUthend  uud  rannte  auf  den  Sclitttzon  los, 
der  sich  •chacll  wie  todt  auf  die  Krde  warf,  während 
•icli  der  beiwohnende  Glftubigor  auf  einen  Ilaum  rottete. 
Von  da  herab  sah  er,  wie  der  Bär  den  todteulie inenden 
JiKcr  beroch,  aber  denaelben  endlioh|,  ihn  fUr  todt  hal- 
tend ,  Terliem.  Spütti«oh  fragte  der  Begleiter  den  Jtteer, 
was  inin  denn  der  Bär  im  Ohr  gesagt  habe.  i,Man  loll", 
erwiderte  er,  „die  Haut  des  Bären  nicht  versprechen, 
bis  man  den  Bären  hat.'*  —  „Die  haut  soll  man  su 
marckt  uit  tragen ,  man  bab  denn  erst  den  Beren  ge- 
schlagen."   C  H'uldi9 ,  /  K,  88 ,  45.; 

»r..-  II  no  faut  pas  veudre  la  peau  de  Tourq  avant  quMl 
soit  pris.    (LiHtii-otj,  lllV;  liuhn  1,  24.) 

livtl.:  Heu  moct  de  liuid  niet  willen  Terdoelen .  voor  dat 
de  beer  dood  (gevanKeu)  is.  —  Men  moet  nict  over  de 
huid  bcschikkcn.  voor  men  se  in  zijnc  maRt  hoeft. 
(IlauTfbomre,  /,  338 J—  Verkoop  den  huid  niet,  voor 
gij  den  beer  Iteebt  gevangen.    (Hvhn  I,  3il.; 

/f.:  Pigilamo  prima  l'orso,  e  p<ii  vcnderemo  la  pelle. 
(I'assagUa,  274,  1.; 

Mann  kan  nicmandt  auss  der  llaudi  Ilaar  rui)f- 

fcn.  —  Li'hmiinn.dOf^,i'J. 
Mit  der  Haut  bezahlt  man  alles.   ( «.  Hals  tj.)  — 

h*toT..  519;  Craf,  Ml .  342. 

Nicht  mehr  denn  haut  vnd  bciu.  —  Iknisih,  aco,  13. 
Nimm^s,  die  Haut  ist  dankcnswerth  1 

Achte  kein  Oeschcnk  ftir  au  gering. 
Kirgoutfl    besser,    als    iu    dor   lluut.  " —    Ayrcr, 

I.  341,  3U. 

*S  ist  zum  aus  der  Haut  fahren ,  sngtc«  der  Bauer, 
;iIb  er  sterben  wollte,  und  schickte  nach  dem 
Pastor. 

IfiiU.:  Ik  deuR  niut  iu  da  huid,  sei  de  beer,  tuen  liij  op 
Starren  lag,  en  liij  sprak  de  waarhcid.    (Ilarrehomre, 

Stinkende  Häute  machen  reiche  Leute. 
Viel  Häute,  wcni«;  Keni. 
Wie  bei  Zwiebeln. 

W.ins  Hcwt  regnet,  so  würden  die  Schuc  wol- 

leyl.  —  arnliT.  in.  97. 

Was  m«in  mit  der  Haut  bezahlt,  ist  thcuer. 
7/c/i.:  Ilet  Is  duur,  wat  men  met  de  buid  botaalt.    (Harre- 

'Wnss  in  der  Haut  ist,  kann  man  nicht  abstreif- 
fen,  wie   ein  par  Hosen.  —  Lehmann,  i7&,  ii 

II.  543.  104. 

Weil  man  nicht  diiivh  die  Haut  sehen  kann, 
hO  muss  man  wol  auf  die  liarvc  schauen.  — 
h^ixdrtn,  410. 

Wem  die  Haut  juckt,  der  pfibt  einen  schlechten 
Ablader  (iJierschröter)  ab. —  Ihiröminkim .  2un. 

Wn   KiDpfindsamkcit  und  Zärtlicbtbuorei    niclit   an 
ilireni  Platxe  sind. 

Wem   man  die    Haut  über   die   Ohren  streift, 

der  gibt  mehr  als  num  begehrt. 
Wenn  die  Haut  ist  heil   und    rund,   dann    ist 

auch  der  Schlaf  gesund. 
Wenn  Haut  und  Haar  bös  ir^t,  hilft  kein  Flicken. 
Wer  die  Haut  in  der  Jugciid  hörnt,  den  ritzt 

im  Alter  kein  Dom  wund. 
Wer  die  Haut  von  der  Kat/.c  hat,  der  hat  ein 

irnt  Pfaiitl  von  ihr. 
fr:.:  Celui  a  1>on  gagc  du  cbat  qui  eu  ticut  la  peaa.    (Rohn 

Wer  ein»i  harte  Haut  hat,  der  ftdet  'die   flöh- 
stich nicht.  —  /.rfifminn,  79.  t. 
Wer  in  seiner  Haut  steckt,  der  steckt  fest. 

Aller  nicht  immer  gut. 

Wie  die  Haut,  so  die  Braut 

In  dcu  Vereinigten  Staaten  Nordamerikas  durften  vor 
•im  Bürgerkrieg  nur  ftieichforbigo  eine  Khe  eingelien. 

Wit  Haut  und  Haar  böse  ist,  gibt^s  keinen  guten 
Pelz.  —  Lhlhrr,  120;  l.ulber'x  Tixchr.,  318*.-  Kist- 
7rin,39ü;  A'«rlr.3*W9;  Simrock.  44tiO;  lliiliypit  II,  G; 
l/rutiN,  /,  1905;  lieinnbrrg  IV,  4S. 

Wn  Haut  vnd  Haar  nicht  gut  ist,  da  wird  kein 
guter  Beltz  daranss.  —  /Vir».  //,  soft:  Lehmami, 


100.46  u.  S09.  9; 
II.  3U* 


jrafkMy.  131°;   Fißck«r,  /ha/In-.  99^ 


r  Xaar  hod  og  haar  daar  intet,  bliver  ingen  gi»d  pelts 
drr  af.    I rnr.  t»nn.,  iii.) 


iOl  Wozu  die  Haut  abziehen,  wenn  mau  sie  nicht 
verkaufen  will. 
It.:  Pelle  che  non  si  vende,  uon  li  scurtioa.    (Patiaolia, 

3W,  7.; 

•102  A  Haut  habe  wicra  eichene  Schiudo.  (Ober- 
öilerreiih.) 

Kine  sehr  dioko  Haut  haben,  wirklich  und  btldlioli 
wie  Eichenrinde. 

•  103  A  koan  nich  uf  geniijer  Haut  schloafen.  (iichlcn.) 

—  Frommniiit, ///,  414.  530. 

*104  A  wert  wul  nich  aus  der  Haut  foaren.   (ScMct.) 

—  Fivmmann,  III,  247,  215;  Gomulckc,  S41. 

•105  An  jhm  ist  weder  Haut  noch  Haar  gut  — 
IhTheryvr,  I.  344;  Mallu.ry.  !\>iiliUa ,  III,  LXXXVII*. 

•106  Auf  der  faulen  Haut  liegen. 

•107  Auf  der  Haut  herscheren.  —  Sihotiel,ni6^. 

•108  Aufl"  gantzer  Haut  schlaflen.  —  Muütesy.iu^. 

•l09  Aus  anderer  Hiiutc  (fremden  Häuten)  iliomen 
schneiden.  —  schotiri,i\ii^*:  l\iröminki<n.im. 

It. :  Dtil  cuujo  d'ultri  iii  fiin  larttlic  «tringhc.    (Hohn  I ,  \\\.) 
Lat. :  Libcralis  de  alicno.  (Sfnrco.)  (Hituli-r  /,  K71 ;  //,  liWa.) 

*110  Aus   der  Haut  fuhren  (springen)    wollen.  — 

.Malhosy,  170*»;    Kiitrh-in ,  290;    rischvr .    Ihinlltn  ,  675'*; 
CamjH!,  .W*;  hihrcfujcl ,  II,  40;  nrann,  /,  1209. 

Aus  Freude,  Zoru,  Aergcrnisn  u.  «.  w.  in  ciuora  liohcn 
Gratle  nnmhig  sein.  —  „Nu  fuhrt  og  nicht  balde  aus  der 
haut,  ihr  ward  schun  mit  mor  sufriedeu  seyn  kiunen." 
(Krller,  169'*.)  „Sie  wenlen  fahren  auss  der  hellt  vor 
grossem  vnerhürtcn  wunder.*'  (Aijrer,  I,  519,  15.; 
h'rs.i   J'onrage  dans  ma  pean.    (Krittingtr,  274''.; 

•111  Aus  der  Haut  hupfen.  —  Schopf,  2ii. 

Xämlioh  vor  Zorn ,  Aei^r  a.  s.  w.  ausser  Fassung  sein. 
•112  Du  daug  vun  Huck  (Haut)  un  Uörnit  (hoin.) 
•113  Da  ist  nit  mehr  dimn  haut  vnd  beyn.  —  ruj»- 

;iiiix .  55  *. 
Lat.:  Viri  seuis  astaphiscalvaria.  (Eratm.,  Ml;  l^ijtpiun,  55*.) 
•114  Das  geht  bis  auf  die  Haut  —  tVimjie,  584**. 

Ist  fühlbar,  sehr  empfindlich. 

*115  Das  geht  ihm  bei  Haut  und  Haar  nichts  an. 

(Sürlingm.) 
•116  Der  Haut  fürchten.  —  TUcalrwn  biatnAornm,  A\^'^, 

*  1 17  Der  is  in  Haut  und  Haar  verdorben.  —  ri'nd{aii.403. 
•118  Der  ziacht  (zieht)  en  die  Haut  über  die  Oah- 

ren.     (Franken.)  —  Frommann,  1*7,316,167. 
*119  Die  Haut  grübelt  mir.    (Samiu.) 

Ks  ärgert  mich. 

•120  Die  Haut  ist  ihm  so  weich  wie  mir. 

HoU.:   De  huid  is  hem  zoo  week  als  cen  ander.    (Harre' 
hoiure,  I,  337.; 

•121  Die  Haut  ist  ihm  zu  kurz  worden.   (iMicnhurg.) 

Kü  ist  ihm  einer  auHgekommcn. 

•122  Die  Haut  juckt  ihm,  man  muss  sie  ihm  ger- 
ben. —   Körlf.  2699''. 
Kr  hat  Neigung  etwas  zu  thun,  worauf  Prügel  folgen. 
IIiilL:  De  huid  jeukt  u,  geloof  ik.    (Ilarreboutre^  /,  337.; 
A<Tr .- Dorsum  prurit.    (rtaHtut.)    (Binder  II ,  Bi9.) 

•123  Die  Haut  juckt  mir  nicht  danach. 

Ich  will  nichts  davon;  iuh  bin  niclit  dabei. 
Fr:. :  Pour  Atre  bion  battno  la  peau  u*en  sera  jamais  ven« 
due.    (UroHX,  1,  VIA.) 

*124  Die  Haut  mit  einer  Striegel  reiben. 

Fn.:  O'est  coutre  costume  aller  que  du  poulie  sa  peaul 

gratter.    (BoviH,  III,  159. J 
Lnt.:  Pollice  pruricntum  scabere  entern.    (RvviU,  III,  UtO.) 

•125  Die  Haut  redt  auf  ihm.     (Jnd.-druisch.    Iirwly.) 

Kr  ist  sehr  red  elig. 
•126  Die  Haut  verkatifen,  ohc  man  die  Kuh  hat  — 

Ä'i»r/r,  2692. 

•127  Die  Haut  vcrkauffen.  —  Scliottd ,  iii2\ 
•128  Die  Haut  verkauften,  ehe  der  Beer  gestochen 
(gefangen).  —  .SrW/rf,  1121";  .sn/or,  42i. 

Zur  Bexeicbnnng  der  Vorwitiigkcit  iu  den  vorsehirdvn- 
sten  Formen  uud  VcrliältniHicu  hat  man  aucli  die  ver- 
wandten Bcdensarte»:  Juchlici  schreien  ehe  man  über 
den  Graben  ist.  Die  Zeobe  ohni?  den  Wirth  machen. 
Das  Korn  essen  ehe  es  gosHet  <  geecbnitton)  itt.  Un- 
tern Schnee  schneiden.  Das  Erbe  tiieilon  vorm  Todu. 
Zum  Kalbskopf  einladen  ehe  die  Kuh  kalbert.  Die  Fin- 
nen: Jene  Milch  nur  kannst  du  melkeu,  die  im  Kutor 
iat  des  Kenthior«.  Uud  in  Afrika  sagtmifin:  Niemand 
kauft  eines  Rindes  Fussutapfcn.    (lidnsht'nj  IV,  24.; 

*129  Du  hängst  blos  zwi.sclien  Haut  und  Knochen. 

tut,-    PiT  medium  annuluiii   trali.iris  nportei.     il'hilijipi, 
11.  \rl.j 

•I30  Du   wirst   es  nor-h   mit  der  haut  bczalen.  — 
Ttt\tfiw,  44";  llrnifth.  172li.  46. 


443 


Haut 


Haut 


444 


Fmchbier  \  1530. 


*  131  £a  hod  ins  d'  Haud  iba  d*  Oawaaohln  ozongn. 

(Steiermark.)  —  /-'iiwiCTiick,  ///,  767,  7». 
Er  hat  nnfl  die  H«ut  aber  die  Ohren  gesogen,  hat  Un* 

gereohtigkeiten  und  Gewaltthtttigkeiten  an  ihm  rerübt. 
*132  Ea  steckt  in  kuan  gaiddn  Hand.    (Sicvermark.) 

—  Firmenich.  11,768.  102. 
*133  Einander  aof  die  Haut  greifen. 

Sich  zn  Leibe  gehen. 

*134  Einem  auf  die  Haut  greifen. 

Fr».:  Il>  le  tiennent  an  Ott  et  aux  oliaueses.  (Kriiti»' 
ger,  194  *».;  —  Je  loirognerai  les  onglei  de  pr««.  (Krittin- 
9€r,  619  b.^ 

*135  Einem  die  Haut  abschaben. 

Sehr  hart  mit  jemand  verfahren 
*136  Einem  die  Haut  abstreifen. 

Ihnen  das  Letzte  nooh  nehmen. 

*  137  Einem  die  Haut  lebendig  abziehen.  —  Eiselein,  S90. 

Lot.:  Prios  qoam  jugnlata  snnt,  excoriae.  (Eitelein,  290.^ 

•  138  Einem  die  haut  proben.  —  Pauli,  Schimpff,  LXXXVT»». 
•139  Einem  die  Haut  vber  die  oren  ziehen.  —  Pauli. 

Schimplf,  LH*;  Litther's  Tischt..  373 •>;  Mathesy,  lis''; 
/t yrer, //;,  1646.  9;  Mathesy,  I'ostiUa,  CCLX^;  Dram. 
I.  1308;  Iförle,  3699. 

Harkgraf  Albrecht  Ton  Brandenburg  sagt:  ,4>ie  Lout 
geben  nichts  mit  Lieb ,  man  streiff  ihn  dann  die  Haut 
Über  die  Ohren  ab."    (Zinkgre/,  III,  55.; 
HolL:  HiJ  trekt  hem  de  hnid  OTor  de  ooren.    (Harrebomee, 
I,  337.; 

•140  Einem  die  Haut  voll  lügen.  —  Cnwijh'.  384*. 
•141  Einem  die  Haut  voll  schelten. —  J/u/äm»  ,  352*  .- 
Ilerberger.  I,  136. 
Holt. :  Jemand  de  hnid  toI  scheiden    (Harrebomee ,  I,  Z!t8  *.) 

♦142  Einem  die  Haut  voll  schlagen.  —  Mathety,  538 •; 

Campe.  584 *>. 
•143  Einem  die  Haut  voll  zechen. 

„Zecht  jm  sein  haut  toU.«    (RoUieagenbüehtein,  XLI.) 

*144  Einem  die  Haut  vom  Leibe  fragen. 

•  145  Einem  recht  auf  die  Haut  greifen.  —  Campe,  584 '•. 

Ihm  ernstlich  zusetsen,  Um  hart  angehen,  ernstlich 
in  ihn  dringen. 

•  146  Einen  aus  der  Haut  jagen  (treiben).  —  Campe,  584'*. 

Ihn  Angstigen,  ihn  bis  aufs  Aeusserste  zur  Ungeduld 
und  Verzweiflang  bringen. 
•147  Einen   mit  Haut  und  Haaren   auffressen.  — 

Frischbier  \  1581. 

*  148  Eines  Haut  mit  Pengelbiren  abreiben.  —  .iyrrr, 

V,  3087,  28. 

•149  Eins  Haut  mit  Fünffingcr  Kraut  vnd  vnge- 
brander  Aschen  abreiben.  —  .lym-,  v,  J087 ,  31. 
•150  Er  esst  (isst)  von  sich  herab  die  lebendige 
Haut.     (Jüd.-Aeutich.     Bndy.J 
Er  verzehrt  den  letzten  Kreuzer. 
*i51  Er  geht  mir  auf  die  Haut 

„Er  setzt  mir  hart  zu."    (Lenting.) 
•152  Er  hat  eine  dicke  Haut. 

Ist  unempfindlich,  gefühllos  gegen  Beleidigungen  oder 
Mahnungen. 

•153  YiT  hat  eine  gute  Haut 

Kr  ist  dickfellig,  verträgt  einen  PufT,  sein  Ehrgefühl 

ist  abgestumpft. 
•154  Er  hat  eine  Haut,   wer  von   solchem  Leder 

Winterstiefeln    h&tte,    der    könnte   Austern 

fischen. 
•155  Er  hat  eine  zehe  Haut,  die  Seel  ist  in  jhm 

verwickelt  —   Schotlel,  1134*;  Egenoltf,  312*;  Eye- 

fing,  II,  285;  Körte,  3699*;  Braun ,  /.  1310. 
Von  sehr  alten  Leuten. 
•156  Er  hat  Haut  und  Leben  dagelassen. 

Fr:.:  11  y  a  laiss«  sa  peau.    (KritMinger,  iUK) 

•l57  Er  hat  mit  der  haut  bezalt  —  Agricola  /,468; 
Fycring,  II,  303 ;  llrrherger,  1, 488 ;  Fischer,  Psalter,  470<* ; 
.Irufi/iii,  CXXXU*;  Mathesy,  Sarcpta,  XXV  •»;  Mayer, 
II.  136. 

Ftlr  ein  Vergehen  am  Leibe  oder  mit  dem  Leben 
büssen.  — „Mit  der  haut  zahlen."  (Ayrer,  IV,  2212,  19.; 
„Mit  der  haut  bezalen  ist  sterben.  Vnd  wir  Deutschen 
haben  der  fignren  vil,  damit  wir  sterben  nennen,  als: 
Er  ist  zum  Fuchse  worden.  Er  hat  sich  verkrochen. 
Fit  ist  anfr  dem  rucken  zu  kiroben  gangen  u.  s.  w." 
(8.  Empfehlen.)  »Wir  mugeu  diis  worts  auch  brauchen 
zu  einen  Drawwortte  als:  Nu  suU  er  mir's  mit  der  Iiant 
bezalen,  d.  i.  ich  will  jhn  drumh  an  seinem  leib,  an 
seiner  haut  straifen.**  ,fDie  Übrigen  beifthltea  mit  der 
HAUt,»«     f(?o«/r..  Chrxtt&k,  W4«^ 


•158  Er  hat  nur  Haut   vnd  Knochen.  —  Herberger, 

II,  Vi. 
Der  Abgezehrte. 
Fn.:  O'est  una  peau  dtendue  sur  des  os.  —  Klle  u^a  qnela 
peau  et  les  os.  —  Les  os  lui  peroent  1«  peau.    (Kritti»- 
ger,  494»  u.  494^.; 

•159  Er  hat  seine  Haut  theuer  verkauft. 

Ist  nur  nach  grossem  Widerstände  und  nachdem  er 
seinem  f  eind  oder  AngreifBr  selbst  erheblieh«a  Scha- 
den zugefügt,  unterlegen. 
Dan,:  Som  bar  soldt  huden.    (Prot,  dem.,  309.^ 
UoU.:  HiJ  heeft  zUne  hnid  dunr  geuoeg  rerkooht.    (Harrt- 
bomde,  I,  837.) 

•160  Er  ist  eine  gute  und  ehrliche  Haut,  aber  das 

Schiesspulver  hat  er  nicht  erfunden. 

Lot. :  Probus  quis  nobiscum  vlvit ,  multnm  demlaani  Homo, 

ilU  tardo  ao  cognomen  pingni  damus.    (EUelebs,  390.;  j 

•161  Er  ist  (steckt)  in  der  Haut  bis  über  die  Ohren. 

Ausweichende  oder  scherzhafte  Antwort  auf  di«  Frag« : 

Wo  ist  er?    Wo  steckt  er? 

•162  Er  ist  ihm  wie  aus  der  Haut  geschnitten. 
Lot.:  Quam  apes  apum  similes.    (PhiUppi,  II,  iSl^ 
•163  Er  ist  mit  Haut  und  Haar  um  einen  bösen 
Groschen  zu  theuer. 
Holl. :  Het  is  een  kerel  die  met  buid  en  haar  voor  en 
vijf}e  nog  te  duur  is.    (Harrebotaee ,  I,  387.; 

•164  Er  ist  mit   heiler  Haut  davongekommen.  — 
Eiselein,  290;  Braun » I,  1197. 
Unbesclildigt,  unverwundet. 
Frs.:  Bohaper  la  vie  sauve.  (Kritzinger,  255".;  —II  a  la* 
port«  sa  peau.    (Krüünger,  519>>.;  -  S'U  xapporte  sss 
oreiUes. 
ffoU..HijiierheeUinidsafgekomen.  (Harrebomee,!,  337.) 

•165  Er  ist  nur  noch  Haut  und  Bein. 

,166  Er   kann    nicht    auf   heiler  Haut    sitzen.  — 

BwMng,  68. 

Ein  breslauer  Krftuterweib:  „A  betrübt  toste  kä 
Wosser,  nei,  nei,  a  folt  ober  gor  ne,  besnndera  wesa 
a  sich  mit  a  poor  Lotten  die  Nose  begutsen  baut;  do 
koan  a  nioh  leohte  mit  gaantser  Hoot  schlaofEeH.**  I^Jf^ 
ter ,  167  ".)  —  Von  denen ,  die  sich  durch  ihr  nnmhigM 
Temperament  immer  Verdriesslichkeiten  snsiehen. 
•167  Er  kriegt  seine  Haut  voll. 

Holl.:  UiJ  &ijgt  de  huid  vol  slageu.    (Harrebomee,  I,  338.; 

•168  Er  lässt  sich  die  Haut  über  die  Ohren  ziehen. 
Der  Allesdulder. 
Frz.:  n  se  laisse  manger  la  liüne  sur  le  dos. 
•169  Er  legt  sich  auf  die  finule  Haut 
•170  Er  muess  sy  eigeni  Hut  i  d*  Gerbi  träge.    (So- 

lothurn.)  —  Schild,  86,  328. 

•171  Er  muss  es  mit  der  eigenen  Haut  büssen.  — 

Körte,  2699*;  Eiselein,  290;  Braun,  I,  1198. 
Frz.:  n  palcra  de  son  sang  et  de  sa  vie.    (Kritzinger,  IHK) 
Holt. :  HIJ  muet  het  met  de  huid  boeten.  (Harrebomiet  1, 338.; 

•173  Er  sagt  die  Haut,  ehe  er  den  Bären  gestochen 
hat  —  Cyr.  Spangenberg,  Jagdteuffel  (EUlcbeo  I5tt;. 
im  Theatrnm  Diabdurum,  262  **. 
•  1 73  Er  schlüpft  wieder  in  die  alte  Haut  —  Campe,  hU*. 
VerfUlt  wieder  in  seine  alte  Gewohnheit,  in  seias 
frühem  Fehler;  oder  er  fängt  wieder  da  an,  wo  er  ss 
gelassan  hat. 
•174  Er  sieht  durch  die  Haut  hindurch. 

Geht  auf  den  Grund. 
•175  Er  steckt  in  der  Haut  und  zwischen  den  Oh- 
ren, und  wenn  er  nicht  dort  ist,  so  ist  er 
verloren. 
Wenn  man  die  Schweizer  fragte:  Wo  ist  er? 
*176  Er  steckt  in  keiner  guten  (gesunden)  Haut  — 

Schottet.  1118*;  Parömiakon.  906;  Körte.  2699«";  Mayer, 
I.  181;  Lohremjel,  II.  344;  Braun.  I,  1206. 

Hat  keinen  kerngesunden  Körper,   krinkali  häufig. 
(Campe,  II,  584«.; 
Frs.:    Btre   tout   mal  fait.   —   N'avoir   point   da  saatf. 
(Krilsinger,  Sül^  u.  684».; 


Holt.:  HiJ 
I,  338.; 

•177  Er  th&te  einem  die  Haut  hcitibzicheu. 

lingen.) 
80  habgierig  ist  er. 

*  178  Er  trügt  seine  Haut  selber  zu  Markte. 
Unternimmt  etwas  auf  seine  eigene  Gefahr. 
*179  Er  wagt  seine  Haut 

HoU.:  HiJ  waagt  er  zijne  huid  aan.    (Harrtbotnie^  1, 
•180  Er  will  aus  seiner  Haut  heraus. 

HolU  HU  U  soo  blijde,  dat  hij  in  aiJiM  huid  bM  bl^m 
kan.     (Harrebomde,  I,  338*.; 


steckt  in  geene  gezonde  huid.    (Marrebemit, 

(Sit. 


S38>0 


445 


Haat 


Haut 


446 


*18i  £r  wird  m  seiner  Haut  sterben. 

Wird  nicht  »ndera,  beiiert  lioh  nicht. 
>/>..-  II  moarn  dmu«  »a  p«ftu.    (Lendroy,  1042.; 

*  1Ö2  Er  würde  es  aus  der  Haut  schneiden,  wenn  er 

könnte  (wenn  er's  hätte). 
toim.:  Chocby  x»  sköra  mial,  toby  daL    (lompa,  S.) 

*183  Es  geht  ihm  an  Haut  und  Haar. 

*  184  Es  geht  um  seine  eigene  Haut.    (Mirtingen.j 

*  1 S5  Es  gilt  die  Haut  —  Der  Teufel  gelber  vun  Jod.  Ilmker 

(Unel  1568) .  im  Theatrum  DiaboUtrum,  37*. 
t,at.:   H«i   in  meo   foro  vertitur.     (Ptautut.)     (PhUippi, 
II,  1&60 

*18(;  Es  ist  eine  fidele  Haut 

KinfUtiger,  argloier  Mauioh. 

*]87  Es  ist  eine  gute  ehrliche  Haut  —  Bram,  i.  iis)&; 

Lohrcngel,  II,  179. 

Fr:.:   C'eit  bonne  Ivne.     (Krittinyer,  40»*'.;  —  C'ett  un 

liomm«  qui  v*  lon  train  (odtr:  lou  gimnd  oliemin).  — 

C'mt  nne  bonu«  pAte  d'honune.  (KriUinyer,  l»'*  a.  &17*.; 

*158  Es  ist  ihm  in  die  Haut  hinein  bezahlt.    (Küf- 
tuigen.J 
Sehr  theuer,  besouden  vum  Schlachtvieh. 
*18d  Es  ist  ihm  um  seine  Haut 

Jltttl. :  Hü  ii  bang  voor  sijne  huid.    (üarrebomt* ,  I,  337.; 

*li)0  Es  ist  jui  in  der  huut;  weres  inn  kleydem,  so 
möchte  mans  hentb  waschen.  —  Frawk,  II,  x^: 
TapyiHM,  3»*;  Orulri-,  /,34u.  S3d*;  Sutor.ül:  Eiw 
leut ,  2M>:  Sinter,  301 ;  hütiv.  S6»7.-  Simrock,  4459;  Braun, 
l.  »12. 

Die  OaDianen  tagen  ähnlich :  Der  Charakter  steckt 
unter  der  Seele,  lo  lange  man  diese  nicht  ausiiauoht, 
Kibt  Ulan  Jenen  nicht  auf.  (Schlechtu,  291.) 
I.'it.T  Seitem  erigere  durum  est.  (Binder  li,  30«);  .sVy- 
tolit,  Xi\f  y.rutui.  .)f:i8;  Tauitiu*,  St»".;  —  Xaturam mutaru 
difÜcUe  est.    (l'kilippi,  IT,  6.)i 

•  191  Es  ist  mir  von   Haut  und  Haur  zuwider.  — 

LiKelriH.  '^1. 

Haut  und  Haar  str&uben  sich  bei  mir  dagegen,  die 
Haut  schaudert  davor  und  die  Haare  bersten  sich  da- 
wider. 
JJvU.:  HU  bestaatniij  uiet  van  huid  of  haar.    (UarreMin^«, 
l,  037«.; 

•  iy*2  Es  u«t  iiit  mehr  dann  haut  vnd  beyn  an  jm.  — 

h'raml.  II,  ai";  EgntvlH.  56^;  A^rtiiy.  //,  ii7. 
/•/;.;  Klle  u*a  que  U  carcaRse.  —  Elle  n'a  quo  la  pean  et 
les  OS.    (Kritiittiftr,  108».; 

*193  Es  iht  um  aus  der  Haut  zu  fahren. 

*  1VI4  Es  ist  weder  Haut  noch  Haar  an  ihm  was  nutz. 

—   .4»uui,    Aur/«rx|tn  von   Sachten,    hei  Ä.   w»»  Weber, 
S.   2U3. 
Lut.:  Ne  micam  bouae  meutis  liabet.    (84ybold,  337.; 

'195  Es    streckt  sicli   eine   faule  Haut  und  bricht 
nicht,     (yurtiat/ni. 
Zuruf  au  einen .  der  sich  dehnt  und  streckt. 

*  19t:  Es  wird  (ist)  mir  in  der  weiten  Haut  zu  enge. 

(H*itUrMiburtj. : 
Kl  Ist  ihm  unbehaglich.    Vor  L'nmnth. 
*197  Et   en    de   Hut   hebben.    (Meurt.)  —  Firmcuuh, 

I.  400.  C. 

*19s  Et  ging  emme  (ihm)  scharp  an  der  Hiuit  her. 

(Lippe.j 
*i99  Etwas  mit  Haut  und  Haar  fressen.  —  Luther'» 

Tüthr..2H7^. 
Bokm.:  KAie  pila,  küie  drx.    (dtlakoMlp,  Ul.J 
ifvtt..-  HiJ  eet  hct  met  huid  en   liaar  op.    (tiurrebomee , 

T,  317.; 

•  -JOO  Uaiu  as  't  Hidj  uftänj.  fAmrum.)  —  Uuupt,  YUI,  MO. 

Ihm  ist  die  Haut  abgeiogen. 
*201  Haut  und  Haar  daran  setzen. 

„. . .  l>ie  Jhr  haut  vnd  haar  vmb  gelt«  willen  ■•Uen  iu 
fahr."    (Waldit,  II,  38,  3».; 

*202  Haut  vud  bar  lassen.  ~  Areiuui.  XLilU*'. 

*103  He  kann  kum  in  de  Hut  hangen.  —  EirkmakA,  sss. 

*:f04  He  kann  nig  in  heier  Hut  leveu.    (iktu.)  — 

Schulze,  Ih  177;  Eichteald,  S97. 
Von  einem,  der  immer  HAadel  sacht. 

*'£0j  He  kann  up  hSler  Hut  nig  slapen.    (IMn.)  -> 

6ckiMe,  II,  Ul;  Aidkey,  91. 
Kk  ring«  nach  Hchligoi. 

*  30C  Hiermit  grepeu  se  einander  up  de  Udt  -^  Law 
ir.  CSU. 


■207  Hut  un  Har. 

AIhd. :  8int  dem  male  dat  he  hut  unde  har  ghelosat  hef. 
( Hannover »cket  Btadtreckt  im  (4.  JoArhundert,  im  Vater- 
ländiaeheH  Areki»  dtit  kiatotiiciieH  y er  eint  für  jfiedenacJk- 
«A,  Jahrg.  1844,  8.  i16.) 

'208  I  hau'n  g*moant,  i  mües  aus  der  Haut  fahra. 

—  yelflen,  161. 

Fast  wäre  ich  dem  2om,  dem  UuwUleu  unterlegen, 
ich  hfttte  fast  meine  Fassung  verloren. 

'209  Ich  mug's  von  Haut  und  Haar  nicht  —  Fi*»'- 

lein,  i9t. 
'210  Ich  möchte  nicht  in  seiner  Haut  stecken.  — 
Campe,  584*. 
Nicht  in  seiner  Lage,  au  seiner  Stelle  sein, 
ir«. ;  Je  ne  voudrais  jtas  ötre  eu.    (KrittxHger,  61t>'>.; 

'211  Ich  werde  meine  Haut  selber  zu  Markte  trugen. 

Holt.:  Zijno  huid  xelf  ter  markt  breugen.     (ffurrebuuiee, 

I.  388.; 

'212  Ich  will  dir'»  ab  (an)  der  Haut  (wieder)  herab- 
schinden. —  Sulor,  Ü7ü. 
Lut.:  De  corio  tuo  mihi  satisfaciani.    {Sei/buUl ,  llj;  /rw 
bery,  125;  Fkilippi ,  I,  \Vi.) 

*  213  Ich  will  Haut  und  Haar  dransetzen. 

Frz.:  Je  mangerai  plutöt  mon  bras  Jnsqu*au  coude. 
(Kritzinyer,  436^.) 

'214  Ich  will  ihm  die  Haut  ausklopfen. 

Frt. :  Faire  de  la  peau  d'un  bou  homme  uu  tambour.  (I.e- 
rvux,  I,  80.; 

'210  Ick  kenn  em  von  Hut  un  Uour  nich.  —  Fru»*^ 

nuinn,  //,  37. 

Kr  ist  mir  gans  fremd.    ,.Lttd'  oder  Gast',  de  ml  mit 

Uüt  uu  lioar  nloks  anguan.**    Die  Kedensart:  „Stwas 

mit  Haut  und  Haar  venehren" ,  ist  dem  Plattdeutschen 

wie  dem  Hochdeutsoheu  eigen.    (LiüeHdvrj  a.  a.  O.; 

Holt.:  Ik  ken  hem  van  huid  en  haar.    (Hurretiumee ,  I,  33».; 

'21Ü  ik  kunn  't  nit  iut  der  Hiud  suiyen.    ^tv^tf./ 

NiUulicli  das,  was  ich  schaffen  soll;  ich  weiss  es  nioht 
SU  HchaiTen. 

'217  In  den  seiner  Haut  müget*  i  nit  .stack'n.   (Frttw 

ken.)   —   FrominuHH ,  V,  51i> .  168. 

'218  In  einer  andern  Haut  stecken.  —  .St^uttW.  iiiii^ 
'219  In  *ner  siechten  Hiud  steaken.    (Wesif.j 

Sich  keiner  guten  Oesundheit  erfreuen. 

'22Ü  Iss  is  ken  a  sener  Haut  oas  ar.  —  tiomoUke,  an. 
'221  Man   möchte    aus   der  Haut   faln*en.  —  f-.W- 

lein.  290;   Körte,  MW. 
Lut.:  lutra  tuam  pelliculam  te  ooutiue.    (Kiselgin,  90.)  — 

Suspeudio  dellgenda  arbor.  (Philippi,  //,  208.;  —  Tuam 

pelliculam  onra.    (Kin^'tein,  290.) 

'222  Mit  der  Haut  das  Gelenk  bezahlen.  —  llerber^er, 

II,  416. 

'223  Mit  gantzer  haut  auMSgeheu,  aber  mit  lialber 
haut  widerumb  heim  kommen.  —  tiviUr,  .Steh.,  ii. 

in  Kloitler ,  I,  506. 
*224  Mit  Haut  und  Haar.  —  Kinelein,  266;  Ihami  ,  I,  119«. 
Lut.:  Vel  cum  pulvisculo.    (KittleiH,  290.; 

'220  Mit  haut  vnd  har,  mit  grund  vnd  wurtzel  ausu- 

reuten.  —  Mi<«Niif(,  CLXXXVH*. 
'22G  'S  18  ke  bessrer  a  senner  Haut  as  ar  (er).  ^ 

Frummuim,  Ul,  409. 
*227  Seine  Haut   am  Stecken  heimtragen.  —  Ki^e- 

k>tn,891:  AraiM.  I.  U99. 

Folgen  liederlichen  Lebens.     „Lebe  nur  so  fort,  au 
kannst  du  deine  Haut  am  Stecken  heimtragen.** 

'228  Seine  Haut  darstrecken. 

'229  Seine  Haut  gleicht  dem  Zebrafeli. 

Von  einem  gewaltig  Geprügelten. 
'230  Seine  Haut  so  theuer  als  möglich  verkaufen. 

—  Kiselein,  891 ;  Itraun,  1, 120S. 

Sich  bis  aufs  ▲eosserste  vertheidigen,  sich  bis  auft 
Blut  wehren. 
'231  Seine  Haut  wohlfeil  zu  Markte  tragen. 

Sich  uabedaehtsam  in  Lebanegefahr  begeben,  sein 
Leben  nieht  Mhtan,   et  mntbwUlig  in  die  Schanx« 


Ff».:  Vain  bon  narah«  de  sa  peau.    (Krittinyer,  440».; 

*238  Semer  Haat  kann  lich  jeder  wehren. 

Lot.:  BepsUege  fwfli,  aanave  in  armatoa  snmera  Jura 
■iaMl    (mUmmi,  /.  IM.; 
«t33  SengHeoktni  drdn.    (Siebenbürg.-tdvk*.)  —  Fruui- 
moM,  V,  M&.  SM. 
Beina  Haut  f«U  tragen. 
"834  Sich  aus  fremder  Haut.  Kiemen  schneiden. 

lut,:  Hoindlt  aurrigiaa  ex  pelle  tun  sibi  laiae.    {Binde. 
U.  aiMlJ  EUeleim.  ftSM.) 


447 


Häutchen — Hebamme 


Hebammendienst — Hebräisch 


443 


•235  Sich    der   haut    förchten.   —   Miuhesy,   PoHiUa, 
/,  CXIUI». 

Frt,:  n  a  p«ar  de  m  puu.    (Kritaingtr ,  619  kj 
•236  Sich  die  Haut  voll  lachen.  —  Parömiakon,  1808, 
*237  Sich  in  die  Haut  eini'  schämeu.  —  Schöpf,  m. 

D.  i.  sehr. 
*238  Sich  seiner  Haut  wehren.  —  Körte,  w&i^;  liram. 

I,  1207. 

Sieb  vertheidigen,  sich  nicht  Gewult  aotliun  lassen. 
(Campe,  514".; 

•239  Sich  über  eine  fremde  Haut  lustig  machen. 

Andere  venpotten. 
•240  Sie  hängen  blos  in  Haut  und  Knochen.  —  m- 

lipjn.  1,  254. 
Frs.:  II  a  la  peati  ooWe  eur  les  ob.    (KHUingtr,  519''.;  — 

U  est  tont  decharnö.    (Krit*iiu/er,  203^.) 
Lat.:  Monogrammi.    (PhiHppt,  f,  Ki.) 

*241  Sie   ist  aus    einer   bösen   (zähen)    Haut  ge- 
schnitten. 

„Das  sie  fQrwar  geschnitten  sey  aus  einer  sAhen  bOien 
haut."    (Waldia,  IV,  64.; 

•242  Sie  ist  eine  böse  Haut.  —  Ift/tcUu«,  GcUUeuffd, 

im  Thaatntm  Diabolorwn,  328  **. 
•243  Sie  ist  in  ihrer  Haut  die  Schönste.    (Bretlau.) 

Ironisch  von  einer  Hftsslichen. 
•244  Sie  sind  aus  Einer  Haut  geschnitten. 

Einander  sehr  fthnlicb. 
•245  Um  die  Haut  zanken,  ehe  der  Bär  gestochen. 

—  SchoUel,  ltl8*. 
•246  Ut  der  Hut  bearsten.    (liüren.) 

Wohl  genährt  sein. 
•247  Von  Haut  und  Haar  bekannt. 

Lat.:  Intus  et  in  oute  notus.    (Binder  II,  IUI.) 
•248  Weder  Häute  noch  Leute  sehen. 

Weder  Hand  noch  Katse. 

•249  Zwischen  Haut  und  Fleisch  lachen. 

Heimlich. 
Hftutohen. 

Häutchen,  wie  stinkst  du;  aber  Geldchen,  wie 
klingst  du,  sagen  die  Gerber.  —  Uoefir,K9: 

Schmilz,  188.  86. 

In  Trier:    Heidohe,   wie  stOnks  de;    Geldche,   wie 
klOnks  de.    (LateH,  18.t,  59;  FiriMHich,  III,  546,  35.; 
H&uten.  ,        ,    .       . 

Wer  sich  will  häuten,  thu*  es  bei  zeiten. 

Damit  er  nicht  das  Fleisch  mit  TCrliert,  wenn  es  xn 
spät  geschieht. 
HAntua«. 
•1  Die  Häutung  wird  ihm  schwer. 
*2  Er  hat  die  Häutung  vollbracht 

Den  Uebergangvon  einer  Ansicht,  einer  Anschauung 
der  Dinge,  einer  Confossion,  einem  Parteistandpunkt 
n.  s.  w.  cum  andern. 
•3  Er -ist  (liegt)  noch  in  der  Häutung. 

Im  Uebergange  begriffen.    Man  weis«  nicht,  wie  es 
mit  ihm  steht,  was  für  ein  Schmetterling  herauskom- 
men wird. 
Hauaubmder. 

•Ein  Hacketaubrauer  sicn.    (Oberhcxten.) 
Mit  der  Thttr  ins  Haus  faUen. 
BUtvaana. 

Sieh  Havanna  und  stirbt    (Span.) 

Ist  nur  insoweit  gerechtfertigt,  als  damit  dt«  blosse 
wirklich  reisende  Aussenseite  gemeint  Ist. 
Hav«rel. 

1  Haverei  —  Dieberei. 
HM.:  HareriJ,  dieTerU.    (Earrebomie,  I,  292.; 
•2  Da  ist  die  Haverei  gross. 
•3  Es  wird  nicht  ohne  Haverei  abgehen. 

Wenn  Schaden  in  Aussicht  ist. 
*4  Mach*  keine  Haverei. 

Sorge,  dass  kein  Schaden  dabei  entsteht. 
He. 

•Dat  is  mi  de  rechte  He.  --  EicfciraW,  7W. 
Hebaoher. 

Uebacher   (Wein)    geht   glatt  in  Rachen.   — 
Fitduiti. 
Uebamm«. 

1  Es  sind  alle  gute  Hebammen,  wenn^s  gut  gc- 

räth.     (S.  Gerathan  27.)  —  Körle,  2700. 

2  Jede  Hebamme  ist  gut,  wenn  das  Kind   wohl 

steht. 

3  Viel  Hebammen  kommen  auch  um  das  Kind. 

Sloic. :  KJer  ronogo  bnbits  deta  pogine. 

4  Viel  Hebammen  ruiniren  Matter  und  Kind. 

5  Viel  Hebammen  taugen  niohi  irasammea. 


6  Was  kann  die  Hebamme  dafür,  wenn  ein  Kind 

mit  Eselsohren  geboren  wird. 

7  Wenn  die  Hebammen  ins  Haus  kommen,  mu» 

der  Zucker  in  der  Tasse  (Schale)  klingen. 

(Hamm.) 

In  BMug  »aA  die  Kosten,  die  ein  Wochaabeit  Ter* 
ur  sacht. 

8  Wo  viel  Hebammen  sind,  ist's  geschehen  nmt 

Kind. 

9  Zwischen  der  Hebamme  und  der  Geb&rerin  ging 

dos  Kind  zu  Grunde.    (8.  Hirt.) 
*10  Da  hat  mehr  als  Eine  Hebamme  daran  gehol- 
fen. —  Tendlau,  127. 
Bi«  es  Eur  Welt  gekommen  ist. 
•  11  Er  braucht  die  Hebamme  nicht  zn  holen.  (Bamm4 

Es  erfolgt  keine  Sohwangertohaft.    (S.  Heu.) 
Hebammendieinst. 

Hebammendienste  leisten. 

„...  Der  bei  der  Oebnrt  der  neoen  Zeit  Hebamaen- 
dienste  geleistet." 
Hebaof. 

Hebu£f  hat  was,  Frissuff  hat  nichts. 
Hebel. 

1  Alle  Hebel  ansetzen. 

Lai.:  Omnes adhibere maohinas.  (Cicero.)  (Binder  11,990^ 

2  Der  Hebel  muss  sich  nach  der  Last  richten. 

3  Ein  zerbrochener  Hebel  und  Wissen  ohne  Wol- 

len bringen  kein  Erz  ans  dem  Stollen. 

4  Wen  ein  goldener  Hebel  nicht  bewegen  soll, 

der  muss  feststehen. 
Heben. 

1  Gut  gehoben,  ist  halb  getragen.  —  KeUner,  st.  in. 

2  Gut  gehoben,  ist  halb  getragen,  und  gut  gebun- 

den,  ist  halb  gefahren.     (S.  Anfang  4»;  Anla- 
gen 52  u.  Einseifen  3.)    (EifeiJ  —  tteitubirg  Ul,  S. 

3  Man  muss  nicht  mehr  heben,  als  man  tragen 

kann. 
Mkd.:  Wan  wir  hoeren  wlse  liute  tagen,  swer  hebet,  das 
er  niht  mao  getragen ,  der  nuoi  es  lAsen  under  wegen. 
(Reinhart.)  —  Wer  hebt  das  er  miht  mao  getragen,  dsi 
mnox  er  rallen  lAn.    (Colm.)    (Zingerte,  H^.) 

4  Was  du  nicht  heben  kannst,  das  lass  liegen.  — 

K6ne,  6475;  Petri,  II,  590. 

5  WasB  man  allein  nicht  heben  kan,   soll  man 

selbander  liegen  lan.  —  Lehmann»  377,  M;  Lu- 
ther, 831;  Mayer,  11,  18;  Simrock,  «71. 
Lat.:  Tu  nihil  inrita  dioes,  faciesre  Minenra.     (Moro*.) 
(Phiüppi,  II,  226.; 

ti  Zwei  heben  mehr  als  einer. 

♦  7  Einen  heben.  —  Fri$chbier  *,  1432. 

Einen  Schnap«  trinken. 

*8  Er  hat  einen  ^  gehoben.  —  \Veinhold,u. 

')  Nitmlich  einen  Schnaps.  —  Ist  berauaoht. 

*9  Er  hebt  am  Sattel  und  lässt  die  Gurre  laufen. 
•10  Er  hebt  die  Füsse  an  sich  wie  der  Hahn,  dssi 

er  kein  Pferd  im  Stall  trete. 
•11  Es  hebt  nit,  wenn  man  die  drei  Schlösser  voo 
Aarau  dran  thät*.    ^Sciuwtc; 

Welches  die  drei  Schlösser  von  Aaran  geweien  sind, 
fragt  schon   Kirchkofer  und  yermuthet  ein  Woitipiel 
mit  dem  Wort  „Schlösser**. 
•12  Man  muss  ihn  heben  und  legen.    (Rottenbmrt.) 

Den  «ohwer  Kranken. 
HAbtot. 

Hebest  1  will  he  nich  sin,  un  Sehest  *  is  he  doch 
nig,  säd'  de  Bür,  as  he  dhn  Eddelmann  Se 
nennen  schull.     (Hamburg.)  —  Hoefer,  127. 

i)  Mttnnohen,    Im  tJegensatz   snm  Weibohea;  hier 
sohershaft  für:   Er,  wie  man  ihn  nicht  aoreden  solL 
^)  Eigentlich  Weibchen,  dann  Sie,  wioderEdolmsnan- 
geredet  werden  will. 
Hebräer. 

Die  Ebruer  trincken  auss  dem  bmnnen  (der 
Quelle),  die  Griechen  aus  den  wässerlin,  die 
Lateinischen  aus  den  Pfützen.  —  ilmia'h«  U6. 4f ; 

l'etri,  II,  126. 
Hebraiaoh. 

•  1  Das  ist  hebräisch  für  mich. 

Ich  verstehe  e«  nicht ,  es  iet  in  hoch  fOr  micb. 
HoU. :  Dat  is  Hebreeuwseh  voor  mij.    (Umrrebom4e,  /,  292.; 
•2  Kr  lernt  Hebräisch. 

Der  ßchaeher*  oder  Wnohergeist  Ist  Ober  1ha  t«koiB- 
men.    Weil  Araber  die  Joden  fast  anuehiieielish  aof 


Hechel — Heclit 


Hecht 


460 


flQjrr  liiiLoQ.  tu  hei*«!  iu  der  S(uJoniensi»v«ehA;f|,!lfelQ 

•     „et  iit  v»v- 

'  Pf    ,,fr  lernt 

:  "    tVgl.  »Oi- 

Er  -isch,  wie  eine  Kuh  französisch. 

fri.:    p'cdiiHn.ir«?  Jt   i'hdbreu  comoie  uue  pie  &  ^^«udrtj  du 
branre  (r»!«  aur  du  pskiu.    (Ituuh.  J.  i'i^.) 

hm\. 

Ehe  du  andere  durch  die  Hechel  ziehfit,  bürsle 

dich  selber. 
Man  mu«B  mit  keiner  Hecbe!  den  Rock  kehren^ 

wenn  man  eine  Bürste  bat. 
Wie  die  Hechel,  so  der  Flachs  (das  WerchV. 

Die  Butieu:   Der  Uechel  eutspricht  di«  Hedci.    (AU» 

•       tr..(««      17.     lOj.) 

'<  kel  sprinffen.  —  Uaurtfmbtt^i  ^  Anh.L  8. 
:      ]  iechel  zieneu.  —  Sim^iv, ,  m,  asc ;  Lu- 

StlHuttftt  Ut6",    Thenirum  Uiabolurum.  409/3.    thauH. 
Wl6.  Lohrtnual .  W*  W;  IVuriubier  K  ISM;  für  Tirol 
rhöpf ,  vn. 

r,  yj  .  *09,   X,)    Soine   Fehler 

bnl  «  •  r  Abliebt  AuffiblOQ  uod 


dr«  all,'!»''* 
iät,:    Osale 


iiira)    iout  le  tnou4ii.    f^HitM' 

Iqu'an  ,  tnut  I»  luoade.  —  Fikirt 

.  478^; 

il^f  FMtippl,  t,  IIA; 

^    —   ijcuuiiiu   tijorjerc. 

i  eine  belgische  Hechel  Eieben.  — 

tieUUtng .  S,  82. 

ier  Hechel  kämnieiu 
die  Hechel  laufen  laöBea.  —  /'»uhcA, 

I.' ,  2700*. 

it  Fiank  %.  a.   O.  *u»er  dem  obigen  uocb 
iL^il..    K.  .U  >t«.utpn  «usrnnraea,  um  flkr  die 
.  '    Vii    '    .1  M     .fjUle  eulel^goma■■eueÄul• 
.  ,,     ,,K'i-.  wii  ii.r  Ji»t  witpou  vitiereu.    Ich 
:!    lü    odtr  den   i  Icl«   will  dich 

»b<K>itn ji       ;ur  bimck   h  .,   depoojerco, 

"»mi.  r.  iL  Kl.     UU  wil    1.  ^11  urort  tagan. 

X  <l49u  itawb  voua  dou  uhxtju  bliuan.     Ich  wll 

.<)  i  i^ok    rnd    koleo   auiüatreicheo,    durcb  den 

t IT  atrud«!  l«M«n  lauffeD." 

J9r«4i.  •   HO  I«   ciTar  des   beksl  tffthMld.   -    HJj   i«  op  d«u 

b»k«l  ««««k.     (Harrebnut-f,  /.  299 J 
|.«r,/  Tul«  tu  piugftin  colorlbui.     (FMtippi .  //,  225.^ 

9  EoMi  över  de  Heokel  haleu.  —  Lnurtmber^,  iV,  16. 

SoyW  "if  d'irohhocbeln, 

D  Ei  ist  Hechel 

AI» 

Over  iii    a....:.  Uthen  loepen.    r"'««/'.)  —  r.if. 

}AM  .  13,1  ''. 

1  Hit    Uecbelmacbem    ist    echwer    umzugehen, 

elf  Imrhwrvolk. 

•E«  i«t  Hechelnmchervolk.     fSr/üMj 

Vou  Petiünen,  d»e  biüd  dl»  Atifiiea  und  erklärtettan 

Wmd«  akod«    tkiUd  LD   inDiRtief  TerUauticükeU  mlt«iit* 

l«r  l«b«n.    (VgU  Brttl<Ui*r  Ertühlet  ,  IW»,  8.  70.) 

It,  ist  halb  gesponnen. 
hl  rlirlt ,  wird  wieder  gehechelt. 

,  tobo  vüokui,     (CtUtlowtk^ ,  *»,) 
I.  —  Agncola  11,  7J. 

ItiVt'isei'  aas  llechingeu  dß  p  firugt«  der  Schwab, 
al«  er  in  Rhodus  landete.     (8-  «••<■"  4o,) 

..lIc«hliig«o  lil  fQr  6en  8cbir»b«n  di»r  Orl ,  def  plrjob 
S*Ma0«a  in  dax  ganxen  Welt  gekannt  Min  toll,"    (fin*t^ 

*<irv  »^»«.; 
l  j^j-  M     » •-     •    1—  SchwanJ!  das  BMle. 

>  ntre  da  csrpe.    fCoMrr ,    J&5J 

t  A  i-n   Hecht   aoU   man   nicht 

U^bcudii;  schuppeu. 
Hbxi  trVi  .!«rti  V«ri<Teeber  liimfen ,  htft  filcül  qnfcltii. 

3  Auch  '  r  Hecht  bat  nodi  Zälme. 

4  Di-r    t!      1     I  lus  Liebe. 
^  li                               die  1  teJe  ttti*  TeidM,  Üull  Uie 


G  D^T  Hecht  sfuV'lt  nicht  mit  kleinen  Fluchen. 

7  Die  Hecht**   werden   m   den  Teich  gesetzt,  da- 

mit die  (andei-n)  Fische   nicht  faul  werden. 

—  SimrtuA.  Uli  i  Kiirin.  8708. 

Aach  riic  l!ebrl  In  der  Welt  liabeo  ihre  wobttb&tlgflti 
Zwet].        r:      "  Wer  selbst  die  Ueobia  in  aaUieu 

Furl  I  LteechUbt  recbl,   wann  ihtu  die 

K«ri'  .  ■tlan, 

lt>}f>tn..  IVoiM  jciit  Miktk  T  r*ce,  aljy  karati  uedfituali, 
(Vtlnkvttku,  1W.) 

Fl  t.  ■  Lc  brochet  est  le  fler  tyran  de  Vonda  »I  l«  Ijaga 
p«rv«rt  lo  loup  du  pauvr«  monde.    {L*rvu»,  I,  'Hl,) 

8  Die  Hechte  werden  von  kleinen  Fi«cheu  gross. 

—  Simrotk ,  4476 ,  Kört«  ,  170», 

Z>«it. :  Oadden  bliTOt  eior  af  de  tmaae  flake,  og  dea  gieriv« 
af  de  arraea  arad.     (Prow-  «<««.,  MO.J 

9  Eigener  Hecbt  gibt  besBern  Gaviar  als  firemder 

Stör.   —   AUmüim  V,  06. 

10  Ein    grosser   Hecht   muss    viel   kleine    Fisc-lie 

haben.  —   thrbtrufir ,  /,MJ. 

11  Ein  Hecht,  der  Karpfen  verschluckt,  findet  fl«t« 

nen  Hai. 

Di«   fiitiaen:    Ala    <il<  i  ul    vertcliluOkl 

baue,  fraKB  tun  der  11  .1»V.; 

12  Ein  Hecht,    in   die  1^  .  ..      p,  .    ..:t,    wirkt    oft 

mehr  als  im  Tei(^h. 
ff':.:  Uu  brechet  fait  plus  qu'uite  lettre  de  raooiniBanda- 
tion.    (l.crouA,  1,^1.) 

13  Ein  Hecht  ist  besaer  als  zehn  Frösche. 

14  Ein  Hecht  verschlingt  die  kleinen  Fischlem.  — 

/•(■frt,  //,  197,  Uhmami.  lt.  m.  50.  Ki*ek%n,  3»», 
l>än.:  Gioddeu  bliver  itor  of  de  tmaae  fiak.    (BohHt,llQ,) 

Vj  Hecht,  du  bist  gerecht^;  Berschling',  du»  wie 
kommst  du  dazu?  —  Ten4\m,  m. 
•i  D.  b.  im  Becht.    ')  Bör«, 

16  Hecht   ist  Hecht,   Bajyte  Klas,  und   zof[  einen 

Beisaker  an  <1'  i  heraus. 

Huti.:  i)»i  ia  ffc«  »  ek,  sei  Pau  da  batigelaar, 

CO  hij  hanld«  eeiu  .  (liarreboiaee ,  t^  27S,J 

17  Hecht  und   Halmen   können  die  Bauern  easeu, 

aber  nicht  alle  Tage. 

18  Je  mehr  Hechte,  je  w^eniger  Karpfen. 

Wo  der  Bchwaulie  oiua  Heute  der  Willkür  de«  St«rk«a 
ist.  da  iat  keiicie  Wohlfahrt  moglicli. 

19  Man  fängt  keine  Hechte  mit  trockenen  Händen, 
/ffi/t.:    Mea   raagt    g*en    enoekeu   inet   drooge    broakeit. 

(Uarrtinmie,  II.  »0.; 

20  Man  muss  erat  die  Hechte  aus  dem  Teiche  her* 

auBuehmeu ,  ehe  man  die  Karpfen  hineintbut. 

—  SXunann  \\  112. 

21  Mi  en  Hakt  on  di  en  Pietzker,  on  denn  wed- 

der  di  eu  PietJEker  on  mi  en  H&kt.    (Bmti^,\ 

—  Frvtchhxer  ' ,  1534. 

22  Vom  Hecht  den  Schwan«,   vom  Karpfen  den 

Kopf.  —   KMpfrtfl^aaa.  Äimru^t,  U73,  ßratut,  /,  ItlJ. 
Lai.:  Laoium  a  caada,  cyprinoJn  a  capHo  lauda.    (Ein*- 

23  Wa«   soll   der  Hecht  ira   Teiche,  wenn   keine 

Karpfen  darin  sind! 

Waa  aull  da,  wo  die  Poaitlon  feblt,   dt«  Opposition. 

34  Wat  de  Hnkt  doch  dünn  is,  säd^  de  Fischer, 
dor  hiirr  he  'n  Aal  in  de  Hand.  —  \Im\v\  ,  'iVi. 

25  Wenn  de  Hekt  in  de  free  Elw  swämmt»  denn 
bitt  he  un  fi^tt,  wat  cm  iu  de  Qm^r  kummt: 
wenn  he  awer  bi*n  Amtsfischer  in'n  Kasten 
sitt,  denn  Iat  he  Karpeii  un  KruscJien  heran* 
kamen  und  deit  jüm  nix.     (\iam\^\i.) 

36  Wenn  der  Hecht  dfn  Kaviar  sieht,  trauert  «sr 
um  seine  Brut,  —  sUmam  v,  r». 

27  Wenn  dor  Hecht  hungert,  ist's  für  Aalraupen 
schlimm. 

^g  Wer  ein  ?nt#*n  Herbt  will  essen,  musa  die  Gall 
hitiv  tu  —   /.«tAurwwi .  W.  Slk,  iro.    nrMtei, 

Hr  .«»'»/rl.  U^ll.  fhtiar,,  V.  T»;  mwn,  IKH , 

/.  UIS. 

id«.  «kai  r«i«i  kau« 
99  \ 


'30  i 


461 


Hecht  (Mandart)— Hecke 


Heckerhat 


452 


*3l  Den  Hecht  fressen  lassen. 

Wenn  man  etwas  nicht  hindern  kann.  „Gelobet  war 
Neutralitat;  jetst  aber  siebt  man,  wie  ei  geht:  man 
mvM  den  Hechten  fremen  lan."    (Ofitl,  106,  C6.) 

•32  Den  Hecht  über  den  Kaq)fenteich  setzen. 

All  Rrgümung  zu  Fachs  :<65  filge  ich  folgende  Re- 
densarten hier  bei.  Die  Russen  sagen  :  Den  Hecht  zum 
HUter  des  Karpfenteichs  machen.  Die  Hechtbrut  in 
den  Karpfenteich  setzen.  —  Um  diesen  Gedanken  ans- 
zudrUcken  haben  sie  noch  eine  Menge  anderer  Redens- 
arten, alfl:  Der  Nachtigall  die  Tarakenen  anvertrauen. 
Das  Quellwasser  in  den  Sumpf  leiten.  Dem  Wolf  das 
Lamm  in  Obhut  geben.  Dem  Blinden  die  Fackel  leihen. 
Die  Uana  zum  Fuchs  senden.  Das  Pech  Jim  Schmelz- 
ofen aufheben.  Das  Pferd  zum  Ileuhflter  setzen.  Dem 
Lüstling  die  Curkosen  in  Obhut  geben.  —  Der  Orient  ist 
reich  an  hlerhergehOrigen  Redensarten  als:  Den  Kebs- 
mann zum  Sohliesser  des  Harems  machen.  Vom  Kamel 
Disteln  fordern.  Den  Heringen  den  Walfisch  zum  Lehr- 
meister geben.  Dem  Ichneumon  die  Krokodileier  an- 
vertrauen, dem  Sperber  die  Taaben  zugesellen.  Dem 
Hai  die  Rochen  überantworten.  Den  Liohtzieher  snm 
Schah  der  Sonne ,  eine  Boa  zur  Httterin  des  Pfauenhofs 
macheu  u.  i.  w.    (Alf mann  VI,  523.^ 

*33  Er  hat  den  Hecht  in  den  Händen. 

HolL:  Hij  heeft  een'  snoek  gevangen  (of:  op  tnoek  ge- 
tischt). —  HiJ  heeft  het  hecht  in  banden,  (Harrebomef, 
JI,  27»  n.  292.; 

*34  Er  hat  einen  Hecht  gefangen. 

Scherzend  ron  Jemand,  der  ins  Wasser  gefallen  ist, 
weil  sich  dieser  Fiioh  an  tiefen  Uferplfttzen  aufzuhal- 
ten pflegt. 
•35  Er  hört  die  Hechte  im  Teiche  husten  und 
weiss  von  jedem  Karpfen,  ob  (wenn)  er  den 
Schnupfen  hat 
BoU,:  Hij  kan  de  snoeken  in't  water  hooron  boesten. 
(Harrebomee,  II,  280.; 

•36  Er  sagt  von  grossen  hechten  ob  eim  brei.  — 
l'ranck,  I.  49  •;  Sflilw,297;  Köite,  2703. 

Er ,  der  bei  einem  Brei  sitzt  nnd  bei  dem  Schmalhans 
Kttchenmeistor  ist. 

•37  Es  ist  ein  Hecht  im  Karpfenteich. 

Ea  ist  ein  Irrthnm,  anaunehmen,  diese  Redensart 
rühre  vom  Prof.  Leo  in  Halle  her:  sie  ist,  wie  schon 
Hecht  7  zu  ersehen  ist,  ilter.  Nur  die  Anwendung 
derselben  auf  Napoleon  III.  gehört  Leo.  Und  zwar  fin- 
det siuh  dieselbe  im  VoUcsblaU  für  Stadt  und  Land .  19b9, 
Nr.  f>9 ,  wo  es  im  Monatsbericht  fttr  Juni  nnd  Juli  des- 
selben Jahres  heisst:  „Im  ttbrlgen  mQssen  wir  gestehen, 
dass  wir  allmählioh  auch  an  eine  göttliche  Mission  des 
Kaisers  Napoleon  glauben.  Wer  grosse  Finchhalte- 
reien  kennt ,  wird  wissen ,  dass  die  Karpfen  leicht  Krank- 
heiten preisgegeben  sind ,  wenn  sie  gar  an  faul  im  Was- 
ser liegen.  Da  pflegt  man  dann  nach  Bedttrfniss  Hechte 
in  den  Karpfenteich  zu  setzen,  um  die  Karpfen  munter 
au  erhalten;  und  da  nun  einmal  Buropa  zudem  stillen 
Wasser  eines  CiTilisationskaxpfanteichs  ausgebildet 
worden  ist  und  unser  Herrgott  noch  nicht  Zeit  zu 
haben  scheint  aum  Jttngsten  Tage ,  hat  er  einstweilen 
einen  Haupthecht  in  den  Teich  gesetzt."  (Büchnann,  190.; 

•38  Hfchte  auf  dem  Boden  (Söller)  suchen. 
Von  verlorener  Arbeit. 
Hvll.:  Snoeken  op  zolder  zoeken.    (Harrebomee ,  II,  280.; 
Hedlt  (Mundart). 

•In  de  Hecht  ^  kommen.  —  nuhni.  9i. 

0  Haft,    Oefllngniss,  in  Hamburg  das  BQttelshaus, 
die  Fronerei. 
Heohtleber. 

*Nach  der  Hechtleber  langen. 
HMhtaftxiffleln. 

Hechtzünglein  vnd  Barbenmäullein  bringen  den 
Reuter  vmb  sein  Gäullein.  —  Gruter,  Hl,  49.-  Leh- 
mann, 11.  264,  24:  Gaal,  1793 ;  Simroiii.  4475. 
Ung.:  A  nagy  pompa  ersz<ny  koporsöja.  —  SkarUt ,  gr&o&t, 
nyust,  L«va,  Tata,  Sust.    (Gaal,  1732.; 
HMk. 

*  Er  ist  gleich  beim  Heck.  —  Friachbier*,  ibn. 

Hecke. 

1  An  er  klönen  Höig  sötzt  däck'n  got  Bei.  (EifH.) 

An  einer  kleinen  Hecke  sitst  oft  ein  guter  Bienenstock. 

2  Auch  hinter  Hecken  darf  man  nichts  entdecken. 

Was  geheim  bleiben  toUi  jemand  mittheilen ;  man 
kann  belaascht  werden. 
It.:  La  siapi  noo  hanno  ocohi,  ma  orecchi.    (Böhm  /,  109.; 

3  Daar  t*  Hecken  op  is,  loopen  de  Yerken  in. 

(SieAeriande.J 

4  Der  alle  Hecken  furchtet,  soll   nicht  in  den 

Wald  fahren  (jagen).  —  Ämrocfc,  »28. 
6  Der  eine  schlägt  auf  die  Hecke,  der  andere 
fängt  die  Vögel. 
Moll.:  D«  een  klopt  op  de  haag,  tarwijl  de  ander  vogals 
rangt  (oder:  het  nMt  bmtt,}    (Uerrtboat^ ,  I,  S64.; 


6  Eine  Hecke  um  den  Kohl  thut  gegen  Ziegen  wohl. 

Frx.:  Bonne  est  lahayeantonr  du  bI4.    (Leroux,  11^  li.) 
1  £n  gued  Heck  ziyrt  den  Hoew.    (Büren.) 

8  Hecken  haben  keine  Aagen-,  aber  Ohren. 

9  In    do    nächste  Hecke   Bchneid*t  me   de  beste 

Stecke;  weite  Läff,  böse  Käff.    C^insigthai.) 

Weite  Läufe,  büse  Kaufe. 

10  Is't  Heck  van'n  dämm,  de  schape  gan  darvu. 

—  Eichwald ,  16iS :  Lübben. 

11  Jede  Hecke  furchtet  den  Gärtner. 

12  Lieber  unter    einer  Hecke,   als   mit  dem  Igel 

untt^r  einer  Decke. 

In  Bezug  auf  sftnkische  Hausgenossen  oder  Kachbar- 
schaft. Die  Engländer :  Besser  unter  einer  altan  Hecks 
bleiben,  als  unter  einen  neuen  Oinsterbusch  kriecbcD. 
{Reintberg  llt,  115.; 

13  Man  sucht  keinen  hinter  der  Hecke,  man  habe 

denn  selbst  dahinter  gesessen. 

14  Wä  henger  (hinter)  dV  Hacke  geläge  hat,  di 

BÖhk  op  Ene  du.    (Düreii.)  —  Firmnieh,  1,  482,  M. 

15  Wenn  's  Heck  einmal  offen  ist,  wollen  alle  Kühe 

heraus.     (Wetif.) 

16  Wenn  't  Heck  vor  de  Damm  weg  is,   so  gähn 

de  Schäpen  averall.    (Oftfvies.J  —  Uautkätender ,  II. 
HvU. :    Waar  het  hek  op«n  is ,  loopen  de  rarkesc  in  het 
koren.    (Harrebomee,  I,  299.) 

17  Wer  sich   vor  Hecken   fürchtet,   wird  nie  zu 

einem  Walde  kommen. 

„Wenn  dn  Jede  Hecken  furchten  willst,   eo  wirst« 
dein    Leben    in    keinen    Wald    kommen.*'     (Simpiic 
III,  66,  auch  in  Springintfeld.) 
Lot.:  Commoditas  sequitur  metnentem  inconunoda  nunquan. 
(Binder  II,  538;  Seybold,  205.; 

18  Wo   de  Hecke  am   siesten    (deipsten)   is,   da 

springet  man  öwer.    (8.  Hagen,  Kuick  a.  Zmu.) 

(Hannover.)  —  Schambach,  /,  203. 
Fr».:  Oh.  1»  haie  est  plus  basse,  on  »ante  dMans.'  (Bolm 

I,44J 
jUoU.:  Waar  de  haag  het  laagst  is,  wil  elk  er  OT«r.    (Harrt' 

bomee,  I,  265;  Bohn  I,  342.; 
It.:  Dove  la  siepe  S  bassa,  ognun  tuoI  pasiar«.    (Bok* 

/,  w.; 

19  Wo  die  Hecke  am  niedrigsten  ist ,  springt  man 

drüber. 
Frz.:  L'en  passe  la  hajre  par  oü  eile  ast  la  plae  basse. 

W  Leroux,  11,  255.; 
0  Hegge  sönd,  da  sönd  ouch  Mösche  (Sper- 
linge).    (Aachen.)  —  Finnmich,  /,  494. 167. 
•21  Auf  die  Hecke  klopfen.  —  Hi^u,  Geichichtn  ow 
aller  Zeit  (Stuttgart  1833),  /.  181. 
SoTiel  wie:  auf  den  Btranch  schlagen. 
•22  Der   kou    nu    (kann   noch)   über  Hecken   und 
Standen  springa.  (Franken.)  —  frommann.  17.  IM. 
•23  Er  isch  em  uff  der  Hegg.    {Snioihum.)  —  Sc\\\i, 

81 .  303. 
Auf  der  Spur. 

•24  Er  isch  uff  der  Hegg  wic-n-e  Nachtwächter. 

(Solulhmtn.)  —  Äiii/d ,  84 .  304. 
Ist  pfliohtgetreu. 
•25  Er  ist  gleich  beim  Heck  ^    (Oiftpr;gu$9.)  —  Frvck- 

bier,  306;  Frixchbtei-  \  1535. 

')  Hag,  Oehage,  von  hegen.  Hier  ein  Lattenthor  as 
den  Wegen ,  welche  ans  den  Dörfern  fuhren  und  das 
gewöhnlich  von  Ortsannen  oder  Kindern  geöffnet  wird. 
Sinn:  Es  ist  ein  dienstfertiger  Mensch ;  auch:  Er  Bischt 
sich  in  Dinge ,  die  ihn  nichts  angehen. 
•26  Er  macht  ihm  das  Heck  zu.  —  FrUvhbier*,  iiU. 

Hilft  ihm  hei  seinen  schlechten  Streichen. 
•27  Er  niuss  das  Heck  zumachen.  —  FrücUner*,  lOJ, 

Den  Schaden  allein  bUssen. 
•28  Es  ist  keiner  Hecke  zu  trauen. 
•29  Hä  es  glich  bei  der  Heck.  (Köln.)  —  Wenden,  l¥,  u. 
Auch  schlesisoh:  Bei  der  Hecke  sein.    (WolnA^d,  ».} 
Besonnen,  bereit,  gerQstet,  rorbereltet  sein. 
•30  Sie  sind   hinter  den  Hecken  jung  geworden. 

(Frankenwald.) 
Von  unehelichen  Kindern. 

•31  Sitt  mi  ümnier  up't  Heck  (oder  Brennen).  (Medt- 
lenbitrg.J   —  Dr.  Schiller. 
Er  liegt  mir  immer  auf  dem  Leibe. 
Httokerhut. 

Der  Hvckt>rhut  macht  böses  Blut. 

Bezieht  sich  auf  die  Kftmufer  fttjr  die  denleoiip  Uohe- 
t,JetetiaIlliirtUMä- 


Verfassung  unter  dem  badisehen 

den  Volksftihrer  Fr.  Becker,  desita  H 


iVrei- 


Hecktjl  Haler—  Heerde 


H^^erknh— Hefadcl 


454 


»»rw  «H  MuM^r  für  Ihr«  KrrfbM^i'-fctinfr  ßi1»     B«l 

'—    ■    t         •■  •,     ,      -   -      .„  ji,^^ 

d  ,„ 

liinng*      „,\V.  r   ••irn'ii    HccVrrlnM    »i.igl,  -(pin    «p.ili  ,-i  Jeu 

rk«th&ler. 

Er  hnt  einen  Hecketbalcr.  —  Äoric',  8SS4. 
Bkrelltteroheii. 

Sit"  ist  rill  ^itf'8  lleckmüttirt'iiL'n. 

/"ri, .-   C"*»»    un  boooe   Iraye   4  p»uvre   hoDUna.    (Kriai«- 

—  S?7'g 

i'in  Ileckpfenuig. 
Anf*Qg  im  einei  SpafsttmiBfl. 

mde  (Werch)  un  Har  is  »n   god  Et«n,  de  't 
mch  mag,  kan  H  w^er  torüg  trecken  '.  cottfne*) 

—  Bwrfn,i«i;  FrommonM,  Vl,ni,6il.   Hauskatm^ 
4er.  VI 

'J  Wi«dtr  sarQolf  odar  hu»tt4£i«haa, 
|l0rtch. 
Hederich  will  immer  uctenn  Korn  sein. 


^Mr 
1^' 


Hedwig  (16.  Oct)  und  Galle  sind  die  Vögel  allr. 
{S\H^iuva%i:,)  —  OuiktA.  m. 
I  B«di«]gG  gieist  Zucker  in  die  Rüben.    (O^t^ivf».) 

—  B»9Örl,4S. 

Mit  Hedwige  tritt  der  Saft  aus  der  Rübe.  (OeU.j 

—  Borhrl.  i». 

Mit  *a  Fjiden  Hoen  '  kann  man  dal  Hös  beklen. 

i'  Brrm cn.)   —    KAsii'r .  3*4 . 

*)  Scheint   ein«  Nehnaform   Ton    II«de ,   die  ich   «bfrr 

w(«f1«r  IfTi  ftotH'fAn**»  M(Ln>d*ti<ra  oöoh  in  ein»ni  mriaer 

öiaiirr.JruiicIiBu    WOrtarbaeher   dude.      Wiire   die   An- 

'i«r,     d»nu    könnte    dai    Sprichwort   «AScn 

nein  Fbden  W*rc»i  td*r  j»  ioi  Unendiicb« 

Lif'h<  werdnti  kmitnl  kann   man  ilaa  Haua 

'  bekleiden.     Ich  uiAcbta  »ber  hisrbni 

triiBch  AUHprechen,   lolcbo   8pricb- 

V.......    .....   Vv... lärmen,   dto  &QT   In  kleinen  Kr«iMD 

bvliBiiat  •lOd»  mit  KrkUrung  lu  rflneben. 

Ein  hiuptlos  He<?r,  wobei  kein  Graf  oder  Herzog 
ist.   —    r.x^tf.  32,  52. 

,A  r.r.njiT5Bi;.  h  halte  Jeder  Freie  d«a  Becht  in  die  W»f- 
r  irfi«»  nur  dl«  Gef*hr  nonoen  ,  •©  tirnn' 

dl  -wnffuut  «u  *<«iot;T  Seitp.    Im  Kais^f« 

S«^. -..„,j  Keind  lel  die«  Recbl  bftld  genug  in 
t*  ilAuiio  der  Lftodcshcrrm ,  de«  bohcrn  Adelt  über- 
der  «inb  »!•  deAien  Vertreter  hetraclitct  und 
<)<)ti  t*  ohne  «ineti  Atiftlhrer  »ua  aGinet  Mitte 

uie^loa  MH  «•  hwmta  oen  grtiAn,  ni  nen 
..Jiinla.     flVirtrJd,   27t,   7,    Fritiitc/nt    Wb.^ 


rnffftacen, 

1, 


'  Ein  Heer  ohne  Feldherrn  ißt  so ,  wie  Feldherr 

,  r 

hl  der  BuMe»  Otsdet  *ich  *ber  d6r  Feldtierr, 

_.  Ü«*r  da;  «ie  «•aen:  Wenn  daa  Heerds  iat, 

Andei  iiou  »ucb  wo)  der  U«aerBl.    (AUmauH    VI ,  All) 

Ein  He<*r  ohne  Hfanyit  ist  bald  zerataubt. 

0«'%  h»r.     (tS^^hn  I,  $80.) 

Zw  '^u  Heer  gebort  ein   ita- 

...,.,■>,   c,.,>.,3cher  Arm    und  dentschea 
BhuiIj  und  FüsBc  ans  andern  Völkern. 

k  J    —    Kurlnn.  3OT. 

etnor  r*udigen  Heerde  kann  man  nicht  gut 
lande«  I  »en. 

Mtc)  iroupeau   a'j  n  iit^'aaUrf  poar 

/,  \n.) 
t,  18t  an». 
iiirten  art.  —  rttH.tt.m. 

1171,  u. 

Ifdc  fol;rt  ilcm  Treiber  (der  Treiberin). 
^iDCH'   »ch.tii'  1   Bchöner  Hirt,   am 

Rath   r«    \  .q   wird.   —  B<^(km^ 

I  >  aur  Rl>re  d«a  braaiMUaehm  R*Uia 


in ,    e^  pI ecken  rtlri- 


7  £e  weidet  niemand  eine  Heerde,  ^er  nicht  evse 

von  der  Milch  der  Heerde.  —  /VfH,  //.  303. 

8  Je  kleiner  die  Heerde,  desto  heiaer  die  Weide. 

~    SrUulfrrnnd ,  85.22, 

9  Soll  eine  Heerde  gut  bestahn,  §o  muaa  «ie  gut« 

Hirten  bnn. 

Oi«  Buuwn;  Einv  grotae  He«td«  «rfordort  einen  Kal«A 
Hirten,  elti«  klcioo  kellten  bo»«n, 

10  Unner  en  gaijiö  Herde  ia  licht  en  «oborft  Schap. 

U  Wan  de  herde  bislcr  geyt,  so  bit  de  wulf  de 

»ehape,  —  Urmtoff^  II,  ji». 
12  Wen  ein  jeder  aeiiio  Heerde   bätet,   »o   wird 
wol  gehiitet.  —  rtii*.  «,  s&l. 
•13  Er  gehet  mit  der  gemeynen  Herd.  —   fy^tim. 

t^tju'lttn,  JOO. 

•14  Er  ist  auch  unter  der  groaüen  Heerde. 
HeerkiUi. 

Die  Heerkuh  sein. 

Hioe  leitende  Stellung  einnehineo.  —  ,^l>i9  Heerkob 
tna  VoUg»fQbl  itirer  Word«  lettet  di«  ««ädernd«  Heerde. 
So    gcichiebrt    in    der  Scbweic,    aoviol   bei  det  Alp- 
«)a  bei  der  Tb»lfBbrt.** 
Heerpran«en. 

•Ein  Heerprangou  aus  etwas  machen. 

„riiri^tue  hnt  Uei&tx,  Bund  ,   Tod,  Teofei  und  UuUe 
•lic  in   «iiieTa  Triumph  geführt  und   ein   Heerprungea 

Reeraohlld. 

1  Da»  Heerschild  hebt  vom  Könige  an.  —  «ro/", 

38,  in     '  •    574, 

Unt  liier  der  SUnd  und  Adel  tu  verateben. 

DJ»   '  der  Alten  kommen  io  doppeller  Be- 

deute mal  wordo  der  Bland  und  Uutertobied 

dee  b<  '  Icvrti  Adfl«.  wie  die  Khro  mnd  der  Vor- 

aiigd''  idea  Tor  den  audera  damit  bezeichnet} 

d*nu  Aber  auch  die  M»nt}«ohftft,  mit  der  eis  (eder  Stand 
dem  KJuaer  und  dam  Jieicbe  bei  Kxiegaseiton  diunea 
maaate.  Im  obigen  Sprichwort  eriobeiot  dae  Wort  In 
Heiner  eraten  Bedeutung,  naeh  welcher  Ueerachild  die 
KLieaen  beaelebnel,  in  welche  der  d«nl«ob«  Adel  ein- 
getheilt  war.  Die  ticblldber«obtigten  reihen  «ich  Torerü 
nach  dem  ätaudo,  innerhalb  dea  Standea  nach  dem 
Lehueband«.  Der  König  hat  den  ereten  Heenohildi 
Hmrb.'fi« ,  Ai^'bti-  und  A»  titi«*innen  den  aweiten;  die 
I  )fe  Mannen  geworden,  den 

"Q,  echöffbare  Leut«   und 
^,  .uijftoii;  <l"rfii  Mannen  den 

loi  jtMicr  ui!  •>  Mann. 

1  Re*i>itloi»-  '.flr  dea 

üv^.^^., ,^    ..._.... .1.)    debil d  UL.U  .i^...i  ..^ stehen  in 

Pbehober  Ueburt  und  Fraucti  guter  Herkunft.  fVgl. 
Oraf,  5<ilf  Eitenhart ,  4?.) 

2  Das  Heerschild  kommt  vom  Vater.  —  iiraf.  n,  aos. 

Woua   die  Aoltcrn   verachgedenen  Adelagr&den  ang«. 
hotten,  »0  hat  daa  Kind  dou  lobnarecbtlicben  ÜebnrU' 
«tand  dea  Vatera. 
ühd^:  Betacliilt  kuiopt  von  dem«  vat«?.  (ffcnfi^er,  T,  Sip^.l 

3  Herrschild  ist  ein  vnterscbied  der  Ritt«r«chaft. 

—   klinifcn,  19'*,  I;  Graf,  33,  67. 

D.  h.    e«    beceicbnet   den   lobnareobtllohen   Bang. 
(S,  Freiheit  57.) 

4  So  mannigfach  der  Heerschild  iat,   eo  Tielfach 

ist  dej  Lebens  Frist,  —  Graf,  Äi9,  67, 
Mitd.:  Aleo  manig  der  liarGchilt  iat,  alau  mauig  ia  der  lan* 
oriat.     (knfilfr,  II.  i^f^ ,  61 J 

6  6o  viel  es  Heerachilde  gibt,  bo  oft  leiht  ein  Herr 

dem  umbrn  *in  Gul.         (irnf.  ■>.*,!»,  ä«. 


Bia  '  ■(  r«nd  konnte 

(jnl  <*•■  1'   eher   die 

rii.»i^  :--     -.-  .i.ral«  iol,    »H 

iiitttg  doH  t^utea  T 
g  boraobilt  iat,  »' 


>nn  aetn 

MxA    dea 

_i  JOD  etile 

I   ein  herr  dam 


He«r8traa6e, 

1  Auf  ,1.  t 

2  ys 


ric 


rhini>;s*'  wrictist  Tfeln  Gra5. 

I,   den  schlagen 
ilt«*  Reifer  JiicJUt  in*  üugüHicbt.  —  t^uchrr,  IM* 

\\  ^*         1  iiBse  bleibt,  der  wird 

i.HU 

f'ii  loun«  (lang)  tia 


455 


Heerweg  — Hegen 


Heger  —  Hehler 


456 


*  3  'S  nefa<Jpl  laft  pan  iar  oli  Dam  fiiiga  loung  iba. 

(Steiermark.)  —  Firmenich,  11,  767,  75. 

Om  Tüpfohen  läuft  bei  ibr  »lle  Daumflngerlang  ttber, 
d.  h.  sie  weint  oft. 
Heerwefir. 

Heerweg  und  Kirchweg,  alles  bei  einerlei  Mass. 

—  Graf,  M ,  100. 

„!)•  h.  StrMse  und  Kirchweg  lollen  gleich  breit  aein: 
des  Königs  Str»8se  eber  soll  so  breit  sein,  dass  ein 
Wagon  dem  andern  geraumen,  d.i.  ausweichen  könne." 
(Orimm,  Rfchhalt.,  104.; 
Hefen. 

1  Die  Hefen  gelten  oft  mehr  als  der  Wein. 

2  Die  liefen  sind  auf  dem  Boden  des  Fasses. 
Holt. :  Op  den  grond  van  het  vat  vindt  men  de  hef.  (Harre- 

boJiiee,  I,  396.; 

3  Ein  Quart  Hefen  hebt  einen  ganzen  Trog  voll 

Teig. 

4  Je  besser  die  Hefen,  je  grösser  die  Kuchen. 

5  Je  mehr  Hefen  im  Teig,  je  mehr  Blasen  im 

Kuchen. 

6  Oft  sind  die  Hefen  besser  als  der  Wein. 

It. :  Alle  Tolie  plü  Tale  la  feccia  ehe  11  vino.    (Bohn  I,  69.; 

7  Schlechte  Hefen  heben  keinen  Teig. 

8  Wie  die  Hefen,  so  der  Teig. 
*9  Auf  den  Hefen  sitzen. 

Sehr  heruntergekommen  sein. 
Frt.:  II  est  bien  bas,  est  bas  peroö. 
•10  Aus  den  Hefen  schöpfen. 

Nach  Schmoxigem ,  Gemeinem ,  gana  Niederm  trachten. 

•  1 1  Bis  auf  die  Hefen  austrinken. 

Frt.:  Boire  iusque  a  la  lyo.    (Bomtl,  II,  109.J 
lat.:  Bibere  usque  ad  fiseces.    (ßotiU,  II,  109.; 

*13  Einem  die  Hefen  auf  den  Kopf  stürzen. 

„Kehren  sie  (die  Menschen  rem  guten  Wege)  um, 
so  kehrt  ihnen  Gott  ihr  Olttok  wieder  um  und  stttrtiet 
ihnen  die  Unglüoks>Hefen  auf  den  Kopff.*'  (Uerheryer, 
Pauli  Bekehrung,  H«rttpo$tiUe,  70(>.; 

•  13  Er  gehet  auf  den  Hefen.  —  herberger,  I.  273. 
*14  Er  hat  Hefen  in  den  Schuhen. 

Von  einem  Aufgeblähten,  HochmUthigen. 

*15  Er  muss  die  Hefen  ausssauffen.  —  Uerberger,  1, 158. 
*16  Es  geht  auf  die  Hefen. 

Zu  Ende. 
♦17  Es  kommt  auf  die  Hefen.  —  Ltitker'e  TwcAr.,  479^ 

Kommt  herunter. 
*18  Es  waren  bald  Hefen  im  Essig. 

Wenn  etwas  gleich  vom  Anfange  schlecht  beratlien  ist. 
*19  Sich  mit  Hefen  waschen. 

Sich  unreiner  machen,  als  man  war.    (S.  Koth.) 
Haft. 

1  Wer  einen  in  Hefben  hat,  der  muss  dafür  ant- 
worten. —   Graf,  164,  149;  Klingen,  11*»,  2. 

Ton  der  Verantwortlichkeit,  die  den  Aeltem  obliegt, 
namentlich  aber  dem  Vater  als  dem  Haupte  der  Fa- 
milie, wenn  er  die  Eniehung  seiner  Kinder  vemaofa- 
Iftsslgt. 
*7  Das  Heil  aus  der  Hand  nehmen.  —  Braun,  l,  1224. 
Lat.:  Eximere  e  manu  manubrium.  (Plaulut.)  (Binder 
II,  1035.; 

*  8  Dat   is  'en  Heft  ohne    Stift.     (SfrUningen  in  hram- 

^(Mvmg.) 
*4  Einem  das  Heft  aus  den  Händen  winden.  — 

£tseinn,  293. 

Ihm  die  Macht  nehmen,  die  Mittel  zur  Vertheidlgung 
rauben. 
Lai.i  Eximere  e  manu  manubrium.    (Plautiu.)    (Pkilippi, 
I,  143;  KittleiH.  293.; 

*5  Einem   das  Hefb  m  die  Hand  geben  (spielen). 

—  Eie^ein,  293;  Braun,  I,  1225. 

•6  Er  hat    das  Heft  in  den  Händen.  —  Uerberger, 
I.  870;  für  Franken:  Frommann,  VI,  316,  171. 
Jüd.-deutaeh:  Jetit  hot  er  das  Chalef  (Schwort  ,  Schlacht 
messer)  in  der  Hand.    (Tendlau,  21S.; 

•7  Er  hat*s  am  rechten  Heft.    (Xürtingen.j 

•8  Er  will  (wird)  das  Heft  nicht  aus  der  Hand 

geben.  —  Eiseirin  ,  293. 
*9  Man  muss  das  Heft  iu  der  Hand  behalten. 
Mid.:  Bohaltent  das  heflte  in  uwor  hant  das  uob  belibe  lute 

vnd  lant.    (Ihjocletüin's  Lehen,  157.S— 76.; 

•10  *S  Hefti  aus  der  Hand  gab.    (Immi.) 

Heeen. 

1  Dat  Hegen  ess  et  Hebben.    (Linw.)  —  Firmcnich, 

7.871. 


3  De  wat  hegt,  de  wat  hctt.    (tMti.j  —  SchMiie, 
II.  119;  für  .iltmark:  Dawieü,  79. 
Hepen  =  sparen,  au  Bathe  halten,  aufheben. 

3  Heagen  is  hewwen.    (Wettf.j 

4  Hegen  es  dat  Häbben ,  Henleggen  ea  dat  Wed* 

derkriegen.    (\Valdeck.j 

Hegen  (schonen,  sparen)  ist  da«  Haben»  Hinlegen 
das  Wiederfinden. 

5  Hegst  du  wat,  so  hast  du  wat    (Wolfmbiitei,:. 

6  War  wat  h6get,  dei  het  wat.  —  Schambach,  I,  in. 

7  Wat  men  heget  vor  der  inund,  dat  fret  Katte 

un   (oder)    Hund.  —  Schamhach ,  ll ,  4Sl :  für  Alt- 

mark;  Danneil,  79. 
•  8  We  nix  hegt,  de  kommt  ock  to  nix.  (ttendthurg.) 
*9  Wer   heget,   wami   er   hat,   der  greifet   dazu, 

wann's  ihm  batt  ^  —  x'a*s.  Schulblmi,  A'/r,  5. 
')  Wenn  er  es  nOthig  hat 

•10  Wer  heget,'  wenn  er  hat,  der  nimpt,  wenn  er 

darff.  —  Coier,Hb^. 
Heirer. 

1  Ein  Heger  hat  immer  seinen  Feger. 

2  Kein  Heger,  kein  Jäger.  —  Kobeil ,  Wüdbann,  S.  im. 

3  N^an  goden  HIger  kumt  en  goden  Feger.   (tMn.) 

—  Schulze.  W,  49;  Diermvuten.  280;  Deedse,  11;  Etch- 
Kald.  768;  Schatt^ach,  II.  381;  für  Prmgiten:  Frittlt- 
hier  ',  1541;  hochdetUsch  bei  Simrock,  44«3. 

Auf  einen  sparsamen,  sorgsamen  Vater  folgt  oft  eia 
vergeudender  Sohn,  der  rerthut,  wieder  ausfegt ^  dsa 
Sparer  folgt  oft  ein  Verschwender. 

4  Upn  Hgger  kumt  en  Verterer.  —  Schütze,  II,  iil, 

für  Mttnark:  üanneil,  79. 
Auf  den  Sparer  kommt  ein  Venehrer. 
*5  Dem  is  de  Heger  weggeflogen.  —  üchutze,  II,  it». 
nichey,  92. 
Er  kann  nicht  sparen. 
•6  Heger  und  Pfleger. 

„O  ihr  Heger  und  Pfleger  falscher  Gerächte."  (Eiti- 
lein,  298.; 

Hagewisoh. 

Der  Hege  wisch  hat  immer  einen  Stroh  köpf. 

Hegup. 

Uegup  han*  wat,  unFretup  harr  nischL  (l'ommem.j 
Hegauf  hatte  was,  Frissauf  hatte  nichts. 
Htthar. 

1  Der  Häher  ist  der  Vögel  spot  —  »ViWM.ir.  ii. 

„Doch",  hoisst  es  in  der  Fabel  weiter,  „wird  dsr 
Weidmann  oft  sein  Gott." 

2  Der  Hoher  setzt  sich  gern  zum  Heber. 

Gleich  und  gleich  gesellt  sic^  gem. 
Hehl. 

*1  Er  macht  kein  Hehl  daraus.  —  Braun,  1,111». 

*2  Sonder  Hehl  und  sonder  Hass.  — -  £wririii,293. 
Hehlen. 

1  Hehl'  du  mir,  so  hehl*  ich  dir.  —  Simrock,  um. 

2  Hehlen  ist  so  schlimm  als  stehlen. 

Mhd.:  Sw&  ein  diep  den  andern  hilt,  da  enweia  Ich  weder 
m6  Btilt.    (Freidank.J    (Zingerle,  65.; 

3  Helen  vnd  stelen  ist  beides  gleich  gut.  —  Mn, 

II,  375;  lieni»ch,  1646,  54. 

Hehler. 

1  A  Heeler  as  eg  beeder  üs  a  Steeler.    (Ammm.) 

—  UatqM,  VIII.  367.  278. 

Der  Hehler  ist  nicht  besser  als  der  Stehler.  Anf  Sjh: 
Dl  Hiftrier  es  ek  beodterfts  die  Sti&l'ler.    (Bauwl,  VW, 

367  .  278.; 

2  De  Hehler  öss  essu  gud  wie  de  Stehler.  ^n«r.; 

—  Loten,  177 .  10;  Für  Waldeek:  Curtze,  »l,  4M. 

3  Der  Hähler   und   der   Stehler  se^nd    glekhei 

Lohns  werth.  —  Suior,  340. 
Lat.:  Agentes  et  consentientes  pari  poena  dignL    (Stif 
bold,   15.;  —  Vterque  für  est,  qui  recdpit  «t  ftinlar. 
(Sutor,  340;  Seybolä,  660;  Oaat.  872;  H^mück,  «M,  SS.; 

4  Der  Hehler  ist  ärger  (schlimmer)  als  der  Steh- 

ler. —  Graf.  307,  194;  lUnehrand.  207.  296;  «fte.  IW; 

Lohremjel,  1, 149;  Glaeer,  GenntUeuffd,  im  TVolnim  INs- 

holorum,  241  ^ 
Die  Bussen :  Wenn  man  den  Hehler  sehoa  ««  T«i* 

knutet,   was   will   man   den   Dieben   thoB.    {AUmmw» 

VI,  500.) 
Frz.:  Les  recelleurs  sont  pir«  que  le«  maltaiUmn,    tt»' 

roux,  II,  252.; 
Poln.:  Nie  ten  slodsi4J,  00  kradnie,  alt  tm,  00 

riecsy  tai.    (ObtrechUtien,    Lompa,  SIJ 


Hehler 


Heh J  strcichoii  —  Heide  ( die )  458 


6  Der  Hehler  ist  fauler  als  der  Steblur.  —  kuch^ 

haftf  ,  hV,  Graf,  307.  IW,  IhlUfntnut,  307,  29€. 

6  Der  Hehler  iat  nicht  besser  als  der  Stehler.  — 

Itittebründ,  3ü&;    Bttnm- .  Lphrhuch  fir«   HrnttncHrn  i^liaf' 
rtvhtt,  1«;  Vraf.  ÄöT.  Iß«,   Ki'irtr ,  ?7nn.  Simrock .  44«7. 
De  h»lit«r  wer  »o  gu<J  iil  r.     (Unmt).  Vhr^f 

a<«.J  —  JJwoUoh   (Jiüp   den  ,    loh   wen  nihi 

X«'.-  Fkol«Dti»  ot  oon»(en|ifeöU»  i>vautt  pw'.  (ß%nd<r 
U ,  luf«5J  —  Noij  minor  eil  lur,  qui  pr^ccta«  p«noin 
c*pit  ftü  qui  «uinpterit  ipio.  (Binder  II,  2lS9J^äociuK 
fliouip*«,  qui  nu«eDlein  raMttvat.    (PmH.  Syr,}    (Btn4fr 

7  Der  Hehler  iat  ao  stjäflich  wie  der  Stehler.  — 

(iant .  fl7S. 

8  Der  HelUer  leidet  gleic?b  dem  Diebe.  —  Graf, aoi.  195 

Auf  BU(ieo:    Dh  hel«r  l«i<tt  gelieh  detD  d*r«.    (.Sor- 
tnama  ,  311) ,  24oJ 

ü  Der  Hehler  und  der  Finder  sind  zwei  achlimiue 
Kinder. 

Vl*to  Diebe  »gen,  il6  hab«n  «■  gofnoden;  tknah  vom 
d*n  Ptodem,  w«Iohe  du«  Gcfandene  dem  reclilmaiiligen 
KlirentbSaier  olctit  wiednseb«a. 
r  '      rit  rok«  Diu  oetnitf.    (Ctiakittt^y  >  Ml.j 

10  I  •  r  und  der  Stehler  *ind  beide  Diebe. 

11  i i.er  und  der  Stehler  sind  ein  Gumpisch 

(Mischmftsch).  —  Umf ,  mi ,  18^9 .  hmhhoffr,  144, 
ta  Der  hcler  iai  eben  hIs  der  steler.  —  franck,  l,  70^ 

n.  n** .  Euaiolff,  33Jt*'-  GnUrr.  t,  15.  /V«n ,  II,  »J. 
i^nHu.  f,in,  Uifndurf  II,  8;  kSrMl»t.  11517  •  .  IHgtm,. 
1",  74.  fc'w«i</i«rl.  46«.  Jk/*i«tfr,  AS.  i.  tfftt^,  M?.  187. 
$l#Hrrr,  U:  Siuttr.  }&4.'  t'oMmnr.  )5fi.  %U.  Hammn. 
l'nirrr.,  n\  39.  Euil«tn,  idi.  Kürte,  2T07;  Örau»,  I,  tm. 
Unl*r  Diebe aliebl^ra  wsrdeo  itU«  diejoiügna  rvrttui- 
den,  «eloh»  TH«hft  iiqd  Klab«T  wii>«nUich  und  lo  bu««T 
Abaicfil  bei  iloli  Aufnehmen,  sie  mit  Unterb»U  rprior- 
«»n  und  >bti«u  d»«  npetohtcno  Gut  «bnobmen.  D«  li« 
in  vietrn  htUckoD  gi>f«hclicb«r  cind,  *1«  die  Hieb«  telb>Ti 
dt«  durch  li«  nar  9lcb«r  werden,  «o  baben  untort«  Vor' 
fftbren  geglaubt,  da««  lie  eb«DBO  beelran  eu  werde»  ver- 
t||«Dl«u,  «lA  di^  letztera  ielb«t.  Und  {Lies  i«t  eb«ii 
dar  Htnn  dtti  Spriehwort».  Ho  ngi  dAi  St\rfK*t*<f<t 
t^H.trr,-hf:  .Wnr  Dfobe  behauiet.  r>der  Kanb  bobclt. 
<'d<-v  <    (iaia  9t*jket,   wird    ar  dos  iiber- 

w"t  it.ev  ihn   richieo,   »1»  übat  J«u«o, 

,lrr 

»tfiiiMmor  Ul  Jener,  der  dA  blll,   denn  Inuer 

rgcö  tült.     Cftrunrr.;    —  Wan  der  da  vorbiU 

'I   Mich  all  wol  joner,  der  dA.  «tÜt.     (Sert/,oS>l.) 

b«dre  d«r  fjicler,  eod  bau  der  etiialer. 
-   Den  er  laa  god  der  fteler ,  «om  »tieier. 
.  lt;4  u,  2&4J 

fr^,.   .i'x.i  |'<'.  I  '  rian  le  aao  que  oolui  ()al  met 

dedtitit         ;.   '  ~  Autaot   vaat    tootller  qua 

Op  Ti,,,',      ;^^        A  i'.Atit  raat  traioer  qu«  portar. 

■  .  4y  -'. j  —  L  n  u  trigu  eur  vaut  le  voletir.  (Krittin- 

<\t\  rubbat  quanto  cbi  Uofl«  il  tMCo.    (P<u- 
'iaal.  872 J 
^  lai,  nie  Joat  tep«xyjak  leu  cokmdaie. 

»7.  '    As    iir    gajid^k  4e   tolr^J   nlad  «gv    «»Akb*    v«l6lt. 
'/HäI.  ft72.J 

kr  heier  macht   den  etiler.  —  h'ranck,  l,  84**. 

Lfm^^lff.  344 •.  iV/n,  //.  9J.  ^*«Amr»^m.  //.  63.  ISO;  tirttf, 

Jü".    '-*■     ^'■"-' J    •'"■■    •-'-•     ^-■'-    ?^"^     - ■-'.  4186. 

)  t    di« 

V..  •  .,cAe, 

1/  oaliit  qol  tionl,  qti«  calul  q;ttl  4corch«. 

ir       i«iito  li«  <  itt  tteOr  quatilo  cbi  acurlica.    (Xirt«,  97UK; 
Mp^%.:  Ho  a/  laOron  *\U  cncubridor.     (Bo^^t  t,  334 J 

II  Der  Höler  vnd  der  Steler  pehdrou  beide  in  die 

Heil*».    —    flrrh,<t^rr,  f,  5.  .'V«3. 

lälcr  vnd  sUler  seiud  gleich.  —  Agncdalt.  a2, 

aei\rT^rt.  I,  i.  lud. 

k'Klvr    ist    wie    der    Stehler»   —    tiruf,  3«7,  1«; 

Orimtm,  II.  lOSS.  Uavfr.  t,  7» 
|«bler  «fi    *    "^^     '  '  m1,  |4«3. 

[II  Hdhier«   "-  i    sind  dmi  Diebe. 


Iat.:  Afea«  at  oonaanileoa  «4d<UD  ipkri)  (toeaa  digni. 
C/ri>ff*r  /-.  39;  /A  llH>;  'Vrtuf.  87} ;  >'«a«ut«r.  »2^  5#k. 
^olrf,  lÄ;   PhÜippi,   t,  \:,.) 

20  Hehler  und  Stehler  ist  ein  Dich  wie  der  ander. 

—  tinmm,  II.  10«*,'  (^raf,  3(17,  lUO.  thnach .  «94.  5«. 

21  Hehler  und  Stehler ^  Rather  oud  Thäter  find 

alle  gleich  Bchuldig.  —  Graf,  305 .  147. 

AU/fUt..' V^i  hflUer,  dij  ataller,  dl|  redlr,  dU  d«dir  fta« 
aUyoke  aakUdiob.    (Httltma,  LXU,  AJ 

22  Heier  vnd  steler,  thät«r  vnd  väter,  helffer  vnd 

verhenger  ist  ciuer  so  inmi  als  der  ander 
vnd  gehören  ülie  an  («alg:eii.  —  Vetn.  //.  316, 

23  Kein  Hebler,  kein  Stehler.  —  Graf. 307.  im;  lliUe- 

broHd,  207,  896;    Stmrock ,  44*7;   Körte,   3TW.    Jim«», 

/,  i2as. 

24  Ohne  den  Hehler  kein  Stehler.  —  iiraf.  ioi .  la ; 

UillthTavd,  W7.  39«  ;  itnittr,  Lehrbmh  ifjt  tlrrttcAon  5lrö/- 
rcchtt.  166,  O^mbruffym,  /.vttKcknfl  für  dnil»thta  Hecht, 
A  »7/1.  96. 

25  Wereu  kein  Hehler,  so  weren  ancb  kein  Stcler. 

—  l*rtrt,  lt.  70«;  ItMtm:.  A,  »7;  htifenkart,  463;  Ur^f, 
^07.  IBM;    Valkmar,  *|yR.  289. 

Uabar  Ündot  man  In  vere<»hiied«D«ti  alt«»  d«ui»obaii 

«ie^eUen,  daa«  all«  dlojvolgan,  welchn  gaatobleno»  Gut 

wlateJitUoh  afigauommau   und  dem  KigenthUmer  nicht 

xuraekg0g«ben,  alaDieb«  angeaelteD  und  bestraft  wurden. 

Ü*i*.:  Uti»  der  rai  üig«s   h«IOfe.  rar  der  at   «am  manga 

•ticlere.     (Fror,  dan, ,  IMtT.J 
Engl.:  Xo  receiTor,  no  thiaf.     (U'ant,  *6S.j 
HeMvto^iolien. 

Waa  hilft  das  Hehlslreichen? 

Wenn  man  einem  di»n  Kopf  AbfflbUaen  bat,  Inoa  laan 
ibm  dauaelben   nicht  wieder  aurii^UeUr 
Hei. 

Et  esa  sücJ«  e»u  'nen  Hei  en  der  Loch'.   fl!«tn} 

—  Firmantch,  I.  475.  174. 

K<  l«t  beut«  ein  snloher  naiaer  failander  Rabal   itt 
der  Luft. 
H»ida  (der). 

1  Besser  ein  guter  Heide,  als  ein  schlechUr  Christ. 

.Ju  den  Aogen  der  Priealer  kouat«  ei  aUuh  tugend- 
hafte Heiden  geben .  aber  aie  waren  nloht  halb  m  net 
wortli,  ala  ein  '^i-  ■s-i-r-r ,  wenn  anoh  unmoraiiacher 
Chriet."     (Jv  .-,'U,rn,  U,  243.J 

2  Besser   ein    v  1    Heid,    denn   ein    ver- 

dampler  Chrißt.  —  ikniaih .  in ,  ii, 

3  Die  Heiden  kommen  aus  ohne  Prediger,  aber 

nicht  ohne  Schmied.     (Fit*lJ 

4  Heiden  soUon  nicht   erben.  —  «mf  1  sio,  isa.  Hn- 

senvingr ,  W>*. 

Nloht  nnr  obellob«  Geburt  (».  Hurenkind  K  aondem 
auch  die  KrfUllung  anderer  Bedinguageu  war  in  den  not' 
diachen  Becbtau  zur  l^^rbfftbigkeil  orforderlich.  War 
nicht  wuitte,  ob  dur  Satt«!  richtig  odor  verkehrt  aaf 
de«  Pferdet  R^lcken  liege,  d.  {.  geiateaschwach  war, 
war  erbahfhblg.  Da«  Kind  war  auch  nicht  »eben  £rh«, 
wenn  ea  geboren,  flondnrn  erat,  wnranf  ircb  da*  obige 
äprlebwnrt  besieht,  wenn  ea  getauft  war.  (8.  Hand  35 
u.  Kind.) 

*b  Das  niöcht'  einen  Heiden  «rbarmea.  —  Bram, 

f ,  1399 ;  EUeinn ,  99.1. 

•6  De  Heiden  sint  inebruoken.   (fsMohn.)  —  Woettt, 

Mf  89;  ftrmenich.  tlt,  IIS8,  9H. 
Die  Uauafrau  ist  ine  Wochenbett  gckummeo. 

*  7  Einen  Heiden  zu  einem  Christen  machen. 
Ein  Kind  »na  der  Taufe  beb«n. 

•8  Kn'  Heiden  han  wV  fortgetroen,    en  Christen 

bringen  :ier.  —   Mc%inun\  2i 

8agaiJ  tteun  ai«  mit  den»  Tiufling  au»  de* 

Klrehe  :  (•      Xk«.))   der  Annahme»  dan  daa 

bloaie  1  lie. 

•0  Es   iat  ei  p  begnsBeti. 


19  lieh 


II  n  Eincu  Ualgeo. 


10  w. 


die  Heiden  die  Hemden?  —  Sim- 


Helde  1  die). 

I   Bewer  tn  der  Heide  nuf  altem  Karren ,  al«  auf 

df  I  SchifL 

S  Die 

*  n  iler  trrapNtr  tt>n  Tltuia 

iirm- 


459 


Heidelbeere     Heikel 


Heil  — Heilen 


460 


4  Lüneburger    Heide,    armer    Brüder    (Wichtel) 

Weide.  —  fewrir in ,  «9 ;  Simrock ,  6682 :  Körte,  i$6i: 
Braun,  I,  9433.-  ücinshcrg  V,  9t. 

5  Was  es  auf  der  Heide  nicht  gibt,  das  verlangt 

man.     (lAi.) 

6  Wer  auf  der  Heide  Futter  erzielt,  hat  gewon- 

nen Spiel. 

•  7  Auf  grüner  Heide  fischen.  —  Schoud,  nie*. 

•  8  Der  ist  hinter  der  Heide  her.    C^^'iedrriausiit.) 

Um  zu  sagen,  er  ist  domin,  unwissend,  ungebildet. 
•9  Eeneu  Heide  un  Weide  verwitn.  —  Eichvald,  764. 
*10  Einem  Heide  und  Weide  aufkündigen. 
*  1 1  Sie  werden  dich  auf  der  Heide  nackt  und  auf 
dem  Gereute  ^  barfuss  herumfuhren.     (Lü.j 

■)  Kigentlioh  auf  den  durch  Ausbrennen  urbar  gemaeh- 
ten  Stellen. 
Heidelbeere. 

•Wie  eine  Heidelbeere  in  einer  Milch.  —  Cnm- 

meJthauscn ,  Sitringinsfeld. 

Heidelberg. 

Zu  Heidelberg  sieh  hin  und  her,  da  findest  du 
noch  Affen  mehr. 

Auf  der  heldelberger  Brücke  befand  eich  als  Wahr* 
seichen  ein  Affe ,  unter  dem  ein  8pruoh  stand ,  der  mit 
den  beiden  Fragen  anfftngt :  ,,  Was  tuestu  mioh  angaf- 
fen? Hast  nie  gesehn  alt  äffen?  '*  und  mit  der  obigen 
Antwort  schliesst.  Beben  Brandt  nimmt  in  seiner  Nar- 
renbeächuforung  (Scheiblt ,  Kloster ,  />',  6(S7>  auf  den  Affen 
von  Heidelberg  Beiug,  indem  er  sagt:  „AiTenraht 
vnd  bnlerworck  kau  mser  äff  von  Heydelberok.**  Auch 
Waldtt  (iV.Ty  i2  fg.;:  ,.Bie  rief  irm  mann,  dem  alten 
äffen  von  Hejrdelberg,  oaa  er  her  br&cht  den  fuchss, 
im  ohmeu,  frOlioh  micht."  In  einem  Liede  aus  dem 
.Jahre  1621 ,  das  sich  in  einer  Flugschrift  unter  dem 
Titel:  Fünf  uHteraehiedliche  ÜMpräch«  (königliche  Bi- 
bliothek in  Berlin,  Te  6146)  befindet,  heisst  es:  „Die 
Alten  hatten  viel  zu  aohaffen  mit  alten  heldelberger  Af- 
fen, und  dessen  man  gar  oft  gedacht,  im  Sprichwort 
sehr  darftber  lacht."  (Opel,  9S.)  (Vgl.  EtMtUin,  293; 
Reituberg  V,  84;  Sandvoa,  Sprich  wo rterlete»  116;  Affe 
107  tt.  Affenrath.) 

Heideldeien. 

♦Ich  werd'  dir  was  heideldeien.    (Grotsttrdüz,  oher- 

schleitien.J 

In  dem  Sinne,  wie :  loh  werde  dir  was  braten,  niesen, 
quärgeln,  scheittsen. 
Heldelfiresser. 

Je  mehr  Heidelfresser  aufstehen,   desto  mehr 
Heidel  wächst ' —  Fifchurt. 
Heidenbtot. 

*E8  ist  ein  Heidcnbest.  —  Frisdtbifr  *,  1542:  Uinnig,  100. 
Zur  Beseiohnung  eines  sehr  groben  und  ungeschlif- 
fenen Menschen.    Von  Heide  und  Wald ,  unangebautes 
Land,  also  ein  Vieh,  das  in  der  Wildniss  lebt. 
Heiden^ld. 

*£8  kostet  ein  Heidengeld.   (S.  Viehgeld.) 
Wenn  man  etwas  sehr  theuer  findet. 
Heidenlärm. 

♦Einen  Heidenlärm  machen. 

Wahrscheinlich  aus  P$.  2,  1:  Warum  toben  die  Hel- 
den V    (Büchmann,  lili.) 
Frl.:  Faire  le  diable  k  quatre.  —  Ils  fönt  tant  de  bmit 
qn'on   n'entendrait  jias  Dieu  tonner.     (Lendroy,   668 
u.  66i».; 
Heidenleben. 
*1  Das  ist  ein  Heidenleben. 

iMt.:  Cyclopica  vita.    (Philippi,  /,  108.; 

*2  Ein  Ileidenlcben  führen. 

Lat.:  Judaice  vivere.    (Binder  II,   1&9S ;  Sotarin,  319.; 
Heideseit. 

Uu  Hiathtidj  lägt  a  Diwel  üb  Saaken.    (XorAfrxcn.) 

In  der  Heideseit  läuft  der  Teufel  auf  Socken.  An- 
spielung auf  das  ehemals  unter  den  Weibern  w&hrend 
der  Heideseit  sehr  herrschende  .Klatschen  und  Zanken. 
Auf  den  westfriesischen  Inseln  schlagen  die  Franen- 
cimmer  auch  Heide ;  die  dortige  Feuerung.  (Firnunich, 
III,  4142;  Lappenkorb.) 

Helexei. 

Heierci,  Papeierei;  der  Pappen  ist  gut,  wenn 
man    brav   Zucker    und   Zimmt    dran    thut. 

(Schweiz.) 
Heierei  aus  Heinrich. 
Heikel. 

1  Dar  hak's  is,  müss  vSl  atbän  (entbehren).  — 

(Oenterr.  Schle»ien.)  —  Pt'tcr,  447  '. 
')  Die  Seiten  447  und  448  sind  rweimal  nacheinander  da. 

2  Was    du  doch  gar  so   hoiggel   bisch,   's   best 

W^ible  nit  vollkomme  isch.   (Frif*that  im  Aargau.) 
^  Schweif,  II,  184, 10. 


Heil. 

1  Das  Heil  steht  in  Gottes  Hand.  —  Sauer,  m. 

2  Davon  kommt  kein  Heil. 

ffoU.:  Daar  is  geen  heil  bij  te  halen.    (Hturrebonue ,  l,  297.; 

3  Einer  hat  's  Heil ,  der  ander  hat  'b  Seil  —  iVfh, 

II,  180. 

Was  einer  spart,  verxehrt  der  andare,  oder  was  «inam 
glttokt,  mislingt  dem  andern. 

4  Heil  und  Seil  sind  oft  beisammen. 

Die  Extreme  bortthren  sich;  an  das  gröiste  Giftek 
grenst  oft  da«  grösste  Unglück. 
•5  Einem  Heile  und  Weile  aufkündigen.    (Köthen.) 
*6  Sein  Heil  durch  die  Flucht  suchen. 

JIoll.:  Hij  aoekt  zijn  heil  in  de  vlugt     (BarrebonUf, 
I,  297.; 

•7  Viel  Heil  und  Segen! 

£a<.:  Quod  felis  fanitumque  Sit.  (Cicero.)  (Binder  It ,  i?>7i.) 
HeUand. 
1  Dem  knökem  Heiland  kann  man  dat  VaterunBer 
dör   de   Keven   (Kiefern)   blasen.    (HoUt.j  — 
Schütze,  ir,  249. 


als 


Von  einem,  der  sehr  mager  ist.  So  sagt  mar 
knökem  Dirk,  auch  Hinrk,  en  knökem iHerrgott, 

la  KaoG 


wollte  man  damit  sagen,  den  hat  Gott  aaa 
gemacht. 

2  Ein  Heiland  findet  überall  zu  erlösen. 

3  Einer  ist  dos  andern  Heiland. 

4  Jeder  Heiland  findet  seinen  Judas. 

5  0  süsser  Heiland,  wie  bist  du  so  bitter,  sa^ 

der  Narr,  der  einen  Rettichscbnitz  für  eine 
Hostie  bekommen.  —  Kit^ein ,  »4. 
♦6  Den  Heiland  «um  andern  mal  kreuzigen.  —  Alt- 
mann  VI,  512. 

•7  Der    Heiland    wird    Schnee    (Wind,    Regen) 
schicken.    (ObvrlawUz.) 

Im  Kreise  derer  entstanden,  die  auch  die  gewöha- 
llohen  Naturerscheinungen  vom  Heiland  ableiten ,  und 
später,  vielleicht  nur  ironisch;,  weiter  rerbreitai.  In 
Büdding'n  Sammlung  (einem  plotistisohen  Buche)  heisst 
es:  „Seelen,  die  sich  nicht  ganz  in  da«  ewige  Wesen 
versenkt  haben,  dass  sie  ihren  Bissen  Brot  nur  indem 
Heiland  essen  und  denen  das  im  Kamen  Jeau  auf  den 
Abtritt  gehen  noch  ein  Geheimniss  ist.  verfallen  hi 
aUerlei  ZweifeL«'    (itunfagogot ,  Hamburg  18&8,  S.  SIL; 

•  8  Der  schwäbische  Heiland.  —  Eitelein .  &5B. 

„Als  die  Ueberlinger" ,  erzählt  Auerbaeher,  „die  Hei- 
denthat  ihres  Landsmanns  unter  «den  efeben  Sehwa- 
ben »  (vgl.  Die  Abenteufr  der  sieben  Schwaben  im  Volks- 
bttolilein  von  L.  Auerbacher,  MUnchen  1832,  I,  lOS— IM) 
vernommen  und  das  erbeutete  Siegeszeichen  gesehsa 
liatten ,  besohlossen  sie  elnmtlthiglich ,  eine  fromme  Stif- 
tung zu  machon ,  und  sie  erbauten  eine  Feldk&pelle  an 
See,  wo  der  Upiess  der  «sieben  Schwaben  •>  aufgehangen 
wurde  zum  ewigen  Andenken.  Die  Kapelle  a^er  wud 
geweiht  dem  Erlöser,  und  ein  Bildschnitzer  bekam  den 
Auftrag,  einen  schönen  Herrgott  ans  Hola  zu  maobefl, 
sieben  Fuss  hoch.  Das  that  er,  und  auf  das  Gestells 
schrieb  er  mit  goldenen  Buchstaben:  «Heiland  der 
Welto.  Aber  die  Ucberlinger  wollten  die  Inschrift 
nicht  gutheissen,  sondern ,  da  der  Herrgott  den  «eiebea 
Schwaben  w  geholfen  hatte  aus  ihren  Aengsten  und  KA- 
then,  so  solle  er  auch  der  «schwäbische  Heiland»  «• 
nannt  werden.  Und  so  geschah  es  denn  anch.  Disr 
Seebas  aber  baute  sich  eine  Htttte  neben  dem  Kirehlaia 
und  wurde  ein  Klausner.  Und  es  kamen  viele  Pilgrims 
dahin ,  welchen  der  Klausner  die  Abenteuer  der  «sieben 
Schwaben »  erzählte  mit  allen  Umständen,  weshalb 
noch  jetzt  die  Welt  davon  voll  ist.  Und  der  «sehwä* 
bische  Heiland  »  war  zu  derselben  Zeit  so  berfthmt,  als 
der  grosse  Herrgott  in  Schaffbausen  (s.  d.).  Im  Sehwt- 
denkriege  aber  ist  die  Kapelle  zerstört  wordan  und  die 
Schweden  haben  das  Siegeszeichen  mit  sich  genommen.'' 
Ks  sind  aber  noch  Copien  vom  echten  «sdliwäblschea 
Heiland»,  ({otreu  in  Grösse,  Gestalt  und  Farbe  vorhan- 
den ,  so  z.  B.  versichert  Eitelein ,  eine  solobe  gesahen  sa 
haben  zu  Hostetten,  zwei  Stunden  westlich  von  Ueber> 
lingon. 

*9  Mit  dem  Heiland  auf  gutem  Fusse  stehen. 

„ISintendor/  ncbrieh  sogar  Liebesbriefe  an  den  HaUand 
und  warf  sie  in  dem  Glauben  zum  Fenster  hinaaa,  dMs 
der  Heiland  sie  durch  die  Himmelspost  erhalten  werde.** 
(Myttagogos,  i\h.) 
Heilen. 

1  Er  ist  gcheylt,  aber  nit  on  raffen.  —  Framck^  11,  «•; 
Sulor.  910;  Eiselein  ,  315. 

„Also  sagt  man,  wann  einer  auss  einem  apil  iit  nl- 
runnen,  vnd  auss  eim  bad  kommen,  da  es  ja  bQHA 
Bolt  übel  gangenn  sein;  icdooh  ist  er  danoB 
vom  riohter  absolutert,  doch  nit  on  ein  naohlbail 
vnd   hecklin.     Er  tregt  schaden  oder  sehand 
Als  wann  man  ein  hur  absolniert  vnd  ■!•  laaaf  i 
sie  ist.  Die  ist  mit  einer  schaster  ««hwerU 
vnd  abiolaiert."  Franck  bat  d«r  oMgan 


4G1 


Heilig 


Ileiligelindiscli  —  Fleiliger 


462 


die  Iftteiuiicli« :  Sutnrio  »tramento  a.biolatui,  noch  fol- 
gendo  verwandte  beigefügt :  „Eiu  bliitögen  dg  daruon 
bringvD.  Kr  liat  dannoch  die  suhcUen  danon  bracht. 
Er  uiuat  in  die  bücha  blaieu.  Cls  Shenum  ichled 
d«-n  kripg.  Kr  i*t  mit  halber  ehr  daron  kommen.  Kä 
i-<t  daiiuüch  brviior,  dann  gar  in  die  bend  geschiaseD. 
Ks  iflt  erwcrdt,  iedermann  hat  drei  lesse.'«  Man  kann 
noch  hinzufügen :  F.t  ist  mit  einem  blauen  Auge  davon- 
kommen. 

7  Kh  iüt  böss  zu  heilini,  was  der  WolfT  oder  Pfaff 
beis».   —   hfiri.  Hl.  6. 

3  (rtrhcilL  ist  uiclit  no  schnell  als  verwundet 
/'Vi.:  La gu^riaon  n'est  Jamals  li  prompte  que  lablosture. 

4  Munchrr  will  aiubire  heilen  und  ist  selbst  voller 

liculi^n. 

Arat,  hilf  dir  aelbor. 

ü  AVu.s  der  eine   geheilt  hat,  beisst  der  andere 

wieder  auf. 
C  Was  nicht  ist  zu   heilen,  muss  man  nicht   be- 

heulen. 
7  Was  nicht  zu  heilen  ist,  muss  man  verschmerzen. 

/'••rf.:  O  quc  nnö  p«tde  al  aer,  devea  auffrer.    (Hohn  I,  2!KI.^ 

ä  AVas  nicht  zu  heilen,  schneide  weg. 

L'it.:  IiiimedieabiJp  viilnHa  excidondum  Bat,  ne  pars  aincrra 
tnihatur.    (S-j/fiuld,  'i'Jü.) 

M  Wer  uiclit  heilen  kann,  soll   nicht  verwunden. 

Van.:  Ilviul  aum  du  ol  kand  Ivg«,  soe  til  du  intet  aaaror. 

f/Vor.  i/u»..  ;j7a.; 

10  Wer  heilen  will,  nuiss  wehe  thun. 

11  Wer  sich  nicht  selbst  heilen  kann,  bedarf  einen 

Arzt. 
It2  Wer  unitionht  heilt,  hat  selten  die  beste  Arznei. 
•la  Kr   li»'ilt  seinen   Schaden   mit  Lecken   wie   die 
}Innd<>. 

•  14  Kt.    bell,    kehlt    (.n  titt    de  Hott  af.  —  FnVJi- 

Viiii  irveudetwaa ,  das  wolilthuend  wirkt,  k.  B.  einem 
Pt1.tktt>r,  eiiaor  Sall>p,  «Iviii  Blatt  de»  Wcgerii'ha  (I'lau- 
tag<>>. 

Haili«. 

1   uW.   sich  80    ht>ili)r  stellen,   seynd  gemeiniglich 
dopp«  |ii'  Srliälke.      -   l\\yömiahm,  All. 
litt.:     i'vr'xiuata    Haiictttn.inia,    duplex    nequitia.     (S^y- 
t;.t.i.  4::v; 
'2  Ks  ist  keiner  fto  heilig,  er  hat  einen  boschisse- 
n»^n  Ar-jch. 
fuH  :   liifren   naa   licni.f,  at  han  er  frie  fra  nnde  taiiker. 

3  K"  ist  nichts  so  heilig,  das  nicht  mit  (lold  ver- 

uiireiniirt  werde.    -  Korb',  isifi*. 

4  Ks  sind  nicht  alle  heilig,  die  in  aller  Heiligen 

Kiri'hen  gehen.  —  h-iri.  II.  iia;  Ki«W«'iri,  a«. 

Ju  Aogypton  nagt  man:  Der  Heilige  dea  Dorfea  iat  ein 
Betrüger  j  Veriüvkter».  i  Butxkkanlt ,  laH.)  Acgyptcu 
iat  mit  aolclien  lieaelleu  augefbllt;  und  ea  iat  merkwür- 
di«  geuug,  dasa  die  Heiligen  ancli  in  Afrika  in  einem 
•clil «eilten  Credit  ateliPU. 
it.:  Nun  ^  auntii  cliiuntiue  va  in  chiesa.    (Cuhiei  .  31*^4.) 

5  Jbls    war  noch  kehier  so  heilig,   er  habe  denn 

dem  ^ichalk  ein  Kleid  angezogen.  —  tYsWciu.  SW. 
C  Je  heiliger  *,  je  teuflischer.     (Sud'roKitrrriib.j 
ij  ü.  h.  J«  scheinheiliger. 

7  Halb  heilig  und  halb  Sünder  ist  aller  Heiligen 

Klag'. 

8  Ich  wolte,  dus  du  so  heilig  werest,  das  man 

dir  ein  Creutz  ffirtrüge.  —  Tappiux.  tSi^. 
Ü  UVh  nicht  heilig,  ist's  nur  heimlich. 
lu  Sie  sind  nicht  alle  heylig,   die  sich  andächtig 

StClleii.    —    Z.ifi(rlüUfl.  II,  ii'i».  16. 

11  Was  heilig  ist,  wird  geehrt. 

frs. .  La  choae  qni  eat  sacr<6,  doli  eitre  bien  hounorit. 
{Uroux,  II,  543.; 

12  Wir  sin»l  alle  nicht  gar  heilig.  —  KwAxin,  294. 

13  Wu  hilliger  de  Tit,  wu  glursker'  der  Düwel. 

(buivn. 
■)  Glunk— hintartackiich,  boshaft  Uncrnd. 

*  14  Du  bist  nit  heylig.  —  Tawiia ,  IK^. 

Lat.:  Nihil  aaeil  «s.    (Tuppim»,  \KK) 

*\l  Er  ist  nicht  gar  so  heilig,  wenn  er  echon  ao 
tbut.  —  EUelcia.lM. 


*1C  Er  ist  so  heilig,  dass  man  ihm  ein  Kreuz  vor- 
trägt. 

Wird  begraben. 
Holl.:  Ik  wilde    wel,  dat  gij  zoo  heilig  waart,  dat  men 
een  kruis  roor  u  droeg.    (Harrfbitm^f,  I,  iW.) 

♦17  Er  ist   (nicht)   so  heilig  wie  jener  Einsiedler, 
der  den  Hintern  v<m  Hornissen  fressen  liess. 

—  KloKtirspifgt'l ,  55,  4. 

liän.:    Han  er  saa  hellig    aom    Uuddum   muuke.     (Pfuw. 
dun.,  278.; 

•18  Er   will   noch   heilig   werden   bei    lebendigem 

Leibe.     (OhrriMti-rr^mh.) 
Spott  auf  einen  Frömmler  und  Scheiiihetligen. 
*19  Es  ist  heilig  wie  eine  Wolfsklaue. 

Irouiach. 
HeiUffeUndlaoh. 

•Kr  ist  heiligelindisch.  —  /ViM/i/m'i*,  i:.4.'.. 

Aua  Heilige  Linde,  ein  Kloater  bei  Kiiaael.  Um  lu 
sagen,  er  iat  ungeaohickt. 

Httllisen. 

Was  einmal  geheiligt   ist,    kann   nicht  wieder 
geschmäht  werden.  —  Umi,  i3T,4i. 

Von  (Gebäuden  ndcr  liugeuatuuden,  die  durch  feier- 
liche Weihe  fUr  heilige  Zwecke  beaiimmi  liud. 
AUjtifi.:   Haot  ter  eeus  helliged  in,  dat  niey  dcer  cefler 
naet  bjra  mit  wirdu.    (H'-tttmn,  LXX.V .  7,  218.; 
HelUffenfroBser. 

•Ein  Heiligenfresser  sein. 

ypntt   auf  ungamesaeue   Heiligenverehrer  oder  auf- 
fallend mit  AusaeTer  Heiligkeit  prunkeude  Veraoneu. 
Heiliffenschein. 

•Er  hat  einen  Heiligenschein.  —  Klnsurspwqei.  vs,  w. 

Uraprttnglic.h  von  einem  trunkenen  OrJcuamanu,  «pi- 
ter  auch  von  weniger  heiligen  Trinkern. 
HelUsenBclüuoker. 

•Hei  is  en  Hilligenslüker.     (liüren.) 
Von  einem  Scheinheiligen. 
Heiliger. 

1  Aller  Hilgen   stigt  de  Wintir  up   de  Willgen. 

(S.  Allerheiligen.)  —  hunnt ,  3.1. 

*2  Arme  Heilige  haben  armo  (ierälle  und  können 
nicht  viel  geben. 

Die  Russen:  Ein  Heiliger,  der  in  kupfernen  Särgen 
rulit,  gibt  nicht  viel.    (Ältmunn   V ,  \\)4.) 

a  Auch  die  Heiligen  haben  ihre  seitwachen  Au- 
genblicke. 

Die  Buascn:  Auch  der  Heilig«  wendet  das  Haupt  um, 
wenn  die  Hchinucku  Dirne   nackt  bei  ihm  vorübergeht. 
(AltmanH    »',  j.;..  n.    VI,  AM.) 
Bü/iiH.:  X  Bvati  jauu   hfesilii   Jpu   ze  so   odhfeaili.     (Ctrlu- 
lovsiH,  87.; 

4  Auch  von  Heiligen  hat  man  falsche  Dinge  ge- 
sagt. 

ü  Bey  allen  Heiligen  gilts  gleich,  wer  hinterm 
Offen  thut  vnd   wer  es   aussfegt.  —  l.fhntinin. 

570,  56;  Eiseirin.  294. 

C  Bey  den  Heiligen  ist  gott  heilig,  bey  den  from- 
men from,  bey  den  reinen  rein,  ])ey  den 
verkherten  verkherl.  —  Ufnisik ,  nm ,  ci. 

7  Deme  de  Hilligen  holt  sindt,  de  hcft  gutli  kne- 

bedent '.  —  Stral»mdi'r  Chromka  von  Molmike,  l»33, 
J.  87. 
')  Kniebeten;  beten,  indem  man  auf  den  Knien  liegt. 

8  Den  Heiligen  zu  Ehren  küsst  man  die  lieliquien. 
Frt.:  Ponr  amour  du  aaint  baiae  on  les  reliqoea.    (L*- 

ntux,  2».; 

9  Der  beste  Heilige  ist  der,  so  vier  Hinterbacken 

hat.  —  A7i>j>lt-rji{ii«'(/f 1 ,  53,  13. 
„Welcher  Heilige  hat  vier  Jf iulerbaoken" ,  fragt«  «iu 

Kapnainar.    Allaa  schwieg.    „1  nun,  dar  heilige  Kh«- 

stand'*,  erwiderte  ar. 
10  Der  Heilige  nimmt  auch  mit  Talgkersen  flir- 

lieb,  wenn  ihm  keine  Wachskerzen  angezündet 

werden.  —  Aitmaim  v,  lui. 
]  1  Der  Heilige  thnt  die  Wunder  und  der  Priester 

nimmt  aie  Kerzen.    (S.  Hai«  12.) 
13  Der  Heiligen  Gut  bat  der  Wehre  nicht.  —  Stm- 

13  Der  heiligen  Muth  sihet  nicht  auff  zeitlieh  gut. 

—  /virt.  I.  IC. 

Es  ist  nämlicli  pwisibeii  Heiligen  und  Heiligen  ein 
grosFvi  Uutifrachieil ,  zu  deueu,  welche  das  Sanct  vur  siuh 
au  hJtben  pAegeii,  darf  mau  in  dar  Kegel  aicbt  mit 
laana  Hfaudon  kouuneu. 


463 


HeUiger 


Heiliger 


14  Der  Heiligen  sind  nicht  lolche  Haufen ,  als  ihrer 

in  die  Kirche  laufen.  —  Eisflein ,  29*. 

hat.  •  Nou  omneB  saacil,  qnj  calcant  limine  le>nipti.  —  Noti 
omtisi  tiktkoti  laut,  qui  detubra  deoruni  tiitrant.  (Kii*' 
M»,  S940 

15  Der  kann   der  Heiligen   entrathen,   der  seibat 

den  Weg  Eum  Himmel  weiee. 

Böhm.:  Sltne  i<rAt6  k  bahn,  «kn  dobrA  lldi  k  p&DU.    (te- 

16  Die  allen  Heiligen  dienen,  haben  kalte  Küche. 

Der  Dieuit  kann  «war  tebr  verciofacbt  werden.  Joner 
frausOaitohe  M«rquia  g»b  cinfAob  «eine  VtiitPukaJ-te 
auf  dem  Altar  dea  Heiligea  ab,  der  vben  einer  Pro- 
cei4iOD  beiwohnte.**  (Mustagogo* ,  'i\X)  —  Die  Spauivr : 
Wer  die  Heiligen  vielbeiacLt,  bal  kein«  li$iuwftiid  i^uf 
dem  Leibe.    (Rnn*(>erg  /,  ^l.J 

17  Die  allen   Heiligen  dienen,   werden    mehr  be- 

räuchert alfi  bereicht  (bereichert). 

Boü.:  Wiens  belUod  «oude  liij  sljn,  die  xicli  xolvea  lioil- 
looi  ie.     (Harrtbomte t  i,  Vi7.) 

18  Die  alten  Heiligen  8ind  die  besten. 

Prt.:  11  n'eit  miraclo  que  do  vieax  laints.     fiu^ntr.   li^lJ.J 

19  Die  alten  Heiligen  tlmn  keine  Wunder  mehr. 

N&xalicb,  wenn  neue  kommen  ;  »owne  wenn  ein  aoner 
Arzt  lA  einen  C^rt  kommt,  der  Utere  »clicinbar  m- 
raoktritu 

!fO  Die  Heiligen  erscheinen  den  klugen  Leuten  nicht. 

Ptjrt.:  Aul  parvo«  kpparoceni  ns  lantoa.     (Bohn  t,  S660 

*il  Die  Heiligen  fallen  auuh.  —  A-m.  /.ai, 

22  Die  Heiligen  haben  auch  ihr  Pech. 

Hoil.:  Geen  heilige  sonder  mi>dag.    (ffarrtbomät.  I,  2970 

23  Die  Heiligen  holen  (gemeiniglich)  das  Wachsa 

wider.—  /Wn.  It,  130.  /•»«cor*,  V,  75;  SchvHel,  1131  •*; 

Dai  Sprichwort  will  die  Uuter  derlleiligcu  Tor  Ver- 
Wendung  f(lr  weltliche  Zwecke  achlitzeu.  Jetxt  kann 
ea  uar  auf  Kirchongüter  nnd  VcrmiobiDlMO  Mr  wotiJ* 
tliÄtige  Anatalten  angewandt  werden.  Die  Hc^tligeD 
brauchen  kein  Geld,  wie  aobon  Chriallan  rou  Britun- 
•cibweig  dachte,  der  tilberne  Heilige  eJnBohmelii.en,  in 
Mfloxeu  auBpr&gen  lieea  und  «ie  au  wieder  in  Thittig- 
keit  •etete.  Man  wolUe  dnrch  daftttclbe  «äsen,  ilnes 
daajenige,  wa*  «ineni  Heiligen  genomnieu  werde,  keinen 
äegeu  bringe,  «ondorD  Über  lang  uder  kurx  «einem 
hiiunilieobeu  Beaitaer  wieder  zugewandt  werde. 

24  Die  Fleihgeu  lassen  nicht  mit  sich  spasacn.  ^ 

Grn(.  543.  50;  KxwUin.  8».'. ,  Äinirodk,  441W.  iirüw^,  i .  im. 
£ine  Drohung ,  mit  der  «aAn  vor  Augriffen  auf  geist- 
liche Gilter  «oruckiobrecken  will,  die  aber  in  uneerü 
Tagen  ihre  Wirkung  verloren  hat.  (8.  Kirchengui.) 
iria^r  bat  nach  KitfUiu  eine  KrxihlUDg  von  i'acho- 
miu*  Ober  dies  Bpriobwort. 

S5  Die  Heiligen  lügen  nicht. 

Fn.:  Saint  ne  pent  mentir.    (L'*roux,  /,  2i.) 
"IC  Die  Heiligen  müssen  zuuor  ausaleiden,  ehe  iie 
sich  frewen  oder  ku  ehren  kommen.  —  /%iri. 

.      .      l,iU:  llmvch,  794.52, 

57  Die  heiligen  reden  nicht,  sie  rechen  aber  sich 
nit  dester  weniger.  tS.  Pantsratiui.i  —  Fnttnk. 
/,79».  Egimoiff,  337^';  Pein,  H,  130;  Grulev,  l,  20,  Eut^- 
Utn.  295;  Kffrte.  2711;  Graf,  543»  M;  Stihrotk.  4iM. 
Bmm.  I.  123G. 

WJkre  dem  eo ,  dann  könnte  man  auch  aagen':  sie  bel- 
len cwar  nicht,  aber  sie  beiaien.  Man  kann  iudeai 
mit  den  Helligen  «ehr  wohl  fertig  werden;  aber  webe 
dem  ,  der  ihren  Advoeaten  anf  die  HUbner*ngeu  tritt, 
die  bei  Ihnen  die  ätello  der  elgeuthcben  zu  vertreten 
•ehninen. 
lai.r  Sancti  non  loqunntur,  led  rindit^nl.    (EUcMn,  2M.J 

28  Die  Heiligen   aind  so  demüthig,   dasB  sie  nie- 
mand weichen,  —   liisrlem,  294. 
S9  Die    lel>enden  Heiligen    müssen   selig   sein.  — 

Eiselina  ,  296. 

30  Die  nahen  Heiligen  thun  kein  Wunder. 

Daher  Wallfahrten  in  die  Fefoe.  „...  So  tagt  or 
(der  Pfarrhorr)  groue  Wandenoichen,  die  an  der 
•tat  geacbeben  »indt  dae  einer  batt  wa»  kummon  blind, 
▼nd  gcBohec  wider  daonen.  Man  lanfft  yüxunder  tu 
«auct  Annen  woit  vnd  lireit  in  alli>r  Land....  Diu 
nahen  lif'>If;t''ii  thunti  kein  wunder,  de«  tu  cht  man  nur 
die  v.<    ■  uder,  vnd   machati  nichts  dann    müde 

belii.  II ose  mit  gAckca  hein.**  (Hnm^^r,   X*>.. 

tu  Ki  ;  Ib.; 

91  Die  todteii  iJeiligeu  werden  tractirt,  die  leben- 
den Frommen  müssen  verhungern. 

32  Ehe  alle  Heiligen  ihr  Wach»  haben ,  gehört  viel 
da2U. 

Ant  dem  Hellwegu  in  WealCaleu,  am  cu  ilgen,  daee 
w  v\ai  «ar  Bafriedigung  aller  HedUrtuitt«  «rfurd«i- 
:b  iet. 


K^ 


. ...  vi'«nf«> 
i.  ikon", 
i[id«ia,   IBI 

A.) 
>afil« 


33  Ein   armer  Hailig  kan  einem   nicht  tarn   li 

helffen.  —  Li^nnami .  zn .  60, 

34  Ein  .irmer  Hailig  kan   so  viel  helffen,  als 

Hau   zum  Ey .   —    Lehmann .  377 ,  60. 

35  Ein  Heiliger  ohne  Macht  wird  verlacht- 

Die  Kutten:  Ein  gekrönter  Heiliger  gilt  am  in  eitle«. 
(AUnvnn    17.  4S7.J 

36  Ein  Heiliger  tiohlaft  nicht  auf  weichen  Betten. 

37  Einem  Heiligen  mu8B  man  dienen,  womit  man 

ihn  mag  versühnen.  —  KOrie^me. 

38  Einem  Heiligen  soll  mau  aufs  Wort  glsubeo. 

39  Einen  Heiligen,  dem  ich  nicht  gefaltet,  feier« 

ich  nicht.  —  Körie.  2719. 

Die  Vorbereitung  Kur  Feiier  geeobieht  daroh  BMolixtA' 
knng  der  £««fraihott. 

40  Einen  Heiligen  ^  dem  man  nicht  opfert,   wifA 

der  Pfaff  ms  Gerumpel. 

Die  BuHsen :  Da«  Heiligenbild  güt  dem  Pop«n  le  riel, 
all  6B  ihm  einbringt.     CAifiuaMn    VI,  6mt.> 

41  Es  ist  ein  Heiliger,  wie  der  Pater  Thomas ,  der 

junge  Hühner  stahl  und  sie  den  Armen  zuid 
Almosen  gab.  —  KimUT»]»ci)el .  S5,  9. 

42  Es  ist  kein  Heiliger,  er  ist  geschmäht  worden. 

Vielleicht  mit  Aninahme  de«  fpanigclien  H«iligaa 
8.  Viar,  der  .iQi  dein  Titel  eine«  rajnlschen  B*aiBl«n 
entetanden  iai.  Man  fand  n&mlloh  auf  einem  Btaia  ^ 
luAChrift  SVIÄ»,  wovo"  a  -<-.,.  ,..,.i  v,.a,.  .  K,...v...,.„ti.t« 
war,  und  die  vollRtÜuili  ^la- 

rtun  (Wegoauffidher).   , 
Und  nach  'Prot..  Lobeck  i.nt  ,.i..-  I.» 
wenig    wirklich    gelebt ;     ale    ist 
d.  h.  dai   wahre   Goiirbt,    ntimli«    . 

SchweiMtuchfabr     -    -'     "-- 

jakob*'  aue  einer ' 
cum".    (Lififitij/' 
ffoU,:  D»ar  aijii  ge^-uo  nojiiui.ui  yi>  ucu  u,  ,»yi  ,  >xiv  ",_ 
niet  gelutterd  geweeit  zijn,    (llarrtbinu** ,  /,  'i)i., 

43  Es  ist  kein  Heiliger,  er  will  gefeiert  sein. 

tt,;  Ad  ogni  »anto  riene  la  aua  feata.    (roisagiin,  IJbt,  >. 
Hohn  I,  es.; 

44  Es  ist  kein  Heiliger  so   klein,   er   will  »eiiie 

eigene    Kerze    habeu.  —    Wüukltn-,  tl,  64,-  Sim- 

rock,  4Su3.  KiWt*! ,  2715;  Uraun,  l,  tS4U. 

Die  Rujiien  :  Ka  ist  kein  Heiliger  so  gering«  man  b»«t 
ihm  eine  Kapelle.  Auch  ein  kleiner  Heiliger  hal  Mi- 
nen Fa»tiag.     (AUm^inn    17,  4U4.j 

fkm.:  Ingen  beigen  er  iaa  ringe,  hao  vil  Jo  have  ttt  ««jcl|t« 
(ßnhn  I,  381.; 

Frs.:  It  n^r  %  ki  petit  saint  «ini  oe  veoUl«  ta  chftDdelli  wom 
ofTrcnde.    (LtTOitx,  I,  Sli;   Captin-,  li97.) 

45  Es  ist  noch   nit   aller  heiigen  abent,  —   Ftmci, 

n,  84**;  feV'riHy.  il,  560;  Cntta ,  /.  36;  Laagg .  1090 
JJoll.:  Het  1»  uog  nlet  aller  heiligen  avond.    (Harretamt*, 

L  298.; 
Lat.:  Xeidt.  quid  aerui  reapor  vobai.  —  Kotidltm  omuiftB 

•«nctorum  aol  uooidit. 

4C  Es  könnte  mancbei  ein  Heiliger  sein,  wenn  ar 
so  oft  in  die  Bibel  als  ins  ühis  guckte. 

Aobnlich  sagte  Thomaa  Morae,  die  Männer  wflrdea 
grnaAe  Hellige  aein,  wenn  sie  Gott  eo  eeht  liebten,  ale 
•io  die  Weiber  lieben.     (RretlauMr  KrxäkUr ,  1M)3.  (Tfö 

47  E«  sind  auch  Heilige,  die  nicht  zeichnen. 

D.  i.  keine  Wunder  thuo. 
lt,i    Tuttl  i  tanti  non  fanno  miraeoU.    (B<jhn  t,  129.1 

48  Es  sind  keine  Heiligen  im  Himmel,   die  nicht 

auf  der  Erde  gelästert  worden  sind. 

49  Es  sind  nicht  alle  Heilige^  die  eint«  sernsaene 

(beschissene)  Kutte  tragen, 

„Manche  MOnche  glaubten  itelf  und  fe«i,  da»  die 
Heiligkeit  in  einem  beitinuuten  VerhültQitB  ro  der  Ub- 
ratnigkeit  eines  Heiligen  atludo.  D«tr  beilige  Ignatfai, 
aagen  eie,  fand  ein  Vergnügen  darau|,*aberall  iu  echmnu- 
gen  Sohuben  zu  eraoheiuen;  er  bediente  aicb  nitmal« 
eine«  Kämmet  lud  bUtet«  eieb  eorf?fiUtlg,  eeioo  Nigel 
KU  reinigen.  Ein  anderer  Heiliger  braohte  ea  in  der 
PrAmmigkeit  fo  weit«  da»  er  ."KOO  Flicken  in  aeinau 
Beinkleidern  hatte,  die  denn  »nch  nach  leifi«!!  Tode 
als    Vorbild    zur    Nacbahninng  >iui|p6bAngt 

wurden.     Der   heilige  Praacisour.  V3«j  alaer 

gewiesen  üelegenheit,  du«ii  die  iv  oleiteArt 

von  Beinkleidern  venobeticbt  und  durtü  tt^inliche  Bei« 
kleidoag  ang«ifeoeirt  werden  und  ea  aal  darcb  da«  Bei 
■pleldeT  b«rtthnit««teuManoh»  erklärt,  data  die  retuattn 
Seelen  in  den  unreinitou  Körpern  atecken.  Br  rei* 
•leberte,  daaa  mao  den  JJruder  Juriper  fad&äier  achoti 
eine  Meile  tobb  Klii&ir>r  nochen  könne,  wenn  (ier  Wind 
ana  der  rechten  '  rinie."    (Mnffoziu  für  tU*M* 

ttralur  de*  Au*''  Kr.  lOi.; 

liiy  Es  sind  nicht  i*l.v   üv.uge,  die  heilig  ach«in«o« 

tii>U-     Zij    tlju    niet  allen   heilig,    di*  f Mmt  (tmI)  Us 
kerk«  gaao.    (Hurrttumie    I.  ifVHJ 


►Heiliger 


lleiUger 


4^6 


l  Es  %md  nicht  alle  J^^ 

Di«  UutiCQ  :  Ea  he. 
>'.  m<i.}     Ei  iet 

duMfiH  Hoflobcu  iiicriti^  nii 
Kr  uiitorbicit    nehon  vier 

ftkiif  .jft1i«'jfrni'  1'rcnr.-!ii!H'-i 


I 


■.at».    (Alt^ 

f ,  der  iiu 

Aber  u> 

■  '  -   '  .  r  -■  -011    bewetnl^ 

.   ~  .   II    Pruuou  uocti 

te  wohnten  ond 

1  wardeu;  seiau 

üieh»»  weoiefor 

r    1t..iHi«    IT    drei 

I  «011 

I-Ltreu 
'  ■  -rU^ilutuIura''  vuii   Pft- 

.  durch  Artikel  S  diu 
in  Tode  und  mnclitO', 
Vk^t  »i»u  llktupUache  t>«t,  retuüc!  StiftunK<^n  an  Klri'hcQ 
uud  Kliinter.  Rom  w»t  dafür  iurk^ontlicli  umi  Bjjraclj 
ihn,  „heUist'S  Diotor  Weg  ein  Heiliger  sti  werden  hat 
TBÜ  Fl»<8ehMlkr«?uxiKiing  tnühl«  nu  Uiaa, 

m  Et  sind  nicht  alle?  Heilige,  die  weisBeii  schwarze 

oder  graue  Zipfel  tragen,  —  Klmicrtpv^H ^  «.  i. 

$3  £«  flfndt  Uli  all  heiligen,  die  in  allerheiligen 

kirchen  gehen.  —  Fmndt,  I,  la*;  Egemilff,  337*. 
Gntftff .  r,  as,   iffton  .  II.  9S;  .Sirnroa.  4497;  ninm .  SS. 

V  Uiit  tJoh  kein 

Belli  '  .inger«  niftcbon. 
Dio  hoitigc  Laxvc  bvdfukL  qÜ  tU^  Aitgeiiohl  eiaei 
IMwlk«  und  BMow^cbM. 

>.'  Ne  rlioknl  Jtou  tvati ,  co  ti  oUrajC  o  köiUl  fftty. 
rd#talip»«Jty,  41. J 

O*  «re  «i  allo  fa  eigene  der  g«M  til  klrk«.    f/Vv«. 

l/i'  lieh,  die  f^lieern  t«  keTlc«n  gaen- 

;iT4ti   qoetli   ob«  vanno  In  shiei». 
[httkH  I,  tiif  <faui,  iolS.; 

L.'  Nou  onne«  Mucrti  qul  oalcAut  Umtna  t»miiU.    (Phi- 
Uf>f4,  II.  41 J 
ly. ;   Ncm  miiid  aietttuk   Mok  kik  ft*  lomplottb»  j&m«k. 

'Es  wird  mancher  für  einen  Helligen  im  Himmel 
angebetet,  der  in  der  Hölle  ist. 

^^c  ....  .iny,  njjdtiachcD  ScTiriften  der  faeiliKPU  Thc- 
r««-  «ar,  tlio  tnaji  tä*>tJ  io  Frankroiob  en  vor- 

brt<i.  ,  »gte  der  Präsident  Ton  JjunbeviUo  lum 

Pr*> Mii  ,1.   .^v»iuj*r:  „Wir  beide,  lie  wie  ich,   hmbeo 

vutht  )fti«  .^o  pariser  Kupplcrinneu  auBpeilRchva  l«<»eit, 
die  ihr«  Hiebe  oiclit  so  grUndticü  rerdiont  hattou,  wia 
die««  Mntter  Tberete/' 

El    ^ird   keue  Helge    en  sengem   Lang  ge-it. 

Ra  vird  k«in  Heiliger  in  leiaein  Lande  geehrt. 

6€  Gcüdtge  Heihge  mu^  mau  in  fernen  Landen 
suchen.  —  EUftem ,  WS. 
Gni'Bse  heiligen,  gross  Creutz  vnd  arbeit   — 

W  Gr<>s«e  HeOigen,  grosse  Thaten.  —  /Mn.  //.  «s. 
•'     t-r  den    Heiligen    wird  Gottes  Gunst  ver- 
-sen. 

fr,.     U  TAiil  mieux  eToir  »tiire  h  Dieu  qu'fc  see  Mlnti. 
00  Ich  will  dir  nicht  alle  Heiligen  herzählen  (her- 
tragen). —   Eiicnhari.  17,  2,  Sl; /iWIn«.  SS.'S. 

]Kf  handelt  die*  Sprichwort  rnn  einem  Gebrancho. 
diidr  «bodeiu  bei  Ablegnng  einet  Kide«  ablieh  gewesen 
lel.  AU  noeexe  Vorfjihreo  xum  Chrietentbum  Qbornte- 
tretnt  wrmn,  »chwuren  «ie  anter  andemi  auch  auf  dl« 
Ucillg««,  «ImMitlich  aar  die  R?I!i:Tn>n  denelbeb^  indem 
•M  die  Hand  bei  der   £id<  uf  daa  Reliquien- 

kletobeo  Icjiten.     Wenu  f »  j.o  Sache  (.mit,  «o 

gmittjlif  dn    TTriUifrr    nin  der  Sobwiironde 

ltt>..  rv^r   Heiligen  d^u  Kid 

ab:  s.  h.  Beiue  L'nichuld 

■Ini  I  ij ,  flie  durch  n^ue  Eide 

aiLf  -J-'  ijih.jiLMj  AjjiJoio'  llcili^fen  wiederbolentUöb  »n 
b«lii«uerv, 

Cl  Ist  auch  ein  Heiliger,   der   beisst  Hälsen  und 

KtIBSeO  ?  —    EiM'triR ,  245. 

et  Je  gruweer  Heiliger,  je  grösser  Crentt.  —  iVrrt. 

I.  <.n.n>7. 

C3  Je  g  Jiger,  je  grösser  Martirer.  —  iVm, 

•4  Je  grosser  Heiliger,  je  grösser  Sünder«  —  IWn. 
il,3»i. 


kbditvnn  der  fJnad* 
i^e,  Wflch*»  doli  ti' 
<  reibnit  ftfloet." 


»nijgen 

r  und 

■  ir  Uli 


€&  Je   grijcser   hnüif^Ar, 


je   mehr  Anfechtung.  — 

-  -     f4. 

I  reecbioht«  de«  intknra  Lebtot 
?cl«akktiipfeQ ,   Aüf*ebtnnir«ii 
avaiciiwoaTsa>LuuxoSi    n. 


Mri, 


l*n- 


<ou  clerfte. 


unl  V,., 
Erl> 

d.i- 

H'i/,.   ,    .,    ..„., 

GC  Je  grösser   heiliger,  je   tiefer   domuti  — 

iU,U.  IhtHtch,  675.  84. 

G7  Jedem  HiMÜgen  sein  Licht  (seine  Kerze)* 

Jodcifl  dio  thm  gebülirot^i«*  Khrel 
Frs.z  A    chaque  laint   i  ,   J'/i ; 

(Ifvy,  79&;  Ltroujr,  l 

(Hohn   /,   2.;   _  A   . 

</«»j/,  1103.; 
HM,:  Kor  dat  ieder  heilige  xijn  Uelilie  henft»  (Utirr«hom4e, 

//..  Ad  ugni  lanto  U  lun  torcia.     f.&uAn  /.  GÜ.j 

GS  Je<ler  Heilige  hat  seine  Fürsprecher. 

.s^iqM,.-  No  pidcn  lodOB  ]i(ira  un  «anto.    (Rohn  1,  S:ir.> 
ti9  Jeder  Heilige  hat  steinen  Festtag. 

Klopvtock  itatte  dio  HUHin  der  Charlotie  VwAuj  in 
■einem  Zimmer  nod  bemerkte,  nnf  lle  ctitfelid:  „Dm 
i>t  meine  Heilige. "^ 

70  Jeder  lobt  (verehrt)  seinen  eigenen  Heiligen. 

!(.:  Ognuno  loda  U  proprio  tanto.  (^«An  /.  U7.) 

Tl   Junger    heilig,    alter   teuffei.  —  Franck,U,  14«'.* 

Cruler,  /.  53;  Mvurner,  t.  /  i  ,   .Sunröt*,  4«it. 

/r  .'  Buon  paporo  e  cattiva  m  •'U.) 

tat.:    Augviioua  juTenlii    ••  •  kuieat    in    aaali« 
((/aai.  987.; 

72  Kein  Heiliger  80  gross,  er  bat  mit  bösen  Gc- 

^  danken  im  Katzbalg  gelegen.  —  fUnMHu ,  »94. 

73  Kein  Heiliger  so   klein,    er   will   sotne  eigene 

Kerze.    —    Cmf.  4*8.  HJ;  Umun,  /.  1240. 

74  Kein  Heiliger,  so  nicht  mit  dem  Teufel  stritte. 

Wobei  der  T(?afat  tnittinter  in  eine  gar  mielich«  Luve 
kommt.  9o  wird  von  Duncan  (am  dne  .Uhr  '>r>(t  Abt 
von  Olaatnubnry)  orxahlt,  daai  er  olomitldeu  Teiir«l  nüt 
einer  glubeudi^u  Fiuor/unk^ft  bei  der  Kaae  uepackt  und 
Uin  eo  fe«l  gtl  daa*  «ein  SchmcragehrUU  iu 

der  ganeon  Ni  gehurt   wurde«     (ü«tn/tfrk*r 

b«vhaehtfr,  to:  :.   ISil.J, 

75  Kleine  Heilige,  klwine  Opfer. 

/>j,.'  A  petIt  Saint  [letitc  offrande»    (Lttrena,  /,  JM.J 

7(>  Kleine  Heilige  thun  auoh  (kleine) Zeichen.—  iVrn, 

II,  423.  Ldtnmnn,  SSt»,  .t.  l-AanMn .  W5  ;  Simrock.  5508; 
Uraun,  i.  1S34. 

Nur  im  verjüngten  Maeaitabe.  —  Wer  kleinen  Harm 
dient»  aoU  nicht  vergeaaen,  daaa  aie  auch  Macht  und 
Binfluae  beaitxen.  Bo  Toraobluokte  Frana  ron  Ariano 
bei  d«r  Commanion  eine  Spinne,  die  am  Schenkel  wieder 
bcrvorkain.  Sanet'Baradat  rerbrachte  «ein  Lehen  i» 
einem  KAfig,  Sanot-Adhelme  forderte  den  Teufol  dar 
WoUuathcratia  und  er  siegte.  (Vgl.  WrUft*mtchi>  XHtung 
1849,  Nr.  71.) 
Dan.;  Sniaa^  holgcn  giqir  og  Jortegnn.  (Praw,  elf*».,  278 
u.  513 ;  Bahn  f,  3V8J 

77  Kleine  Heiligen  haben  auch  macht.  —  UhmaHu» 

•ISO,  13. 
UiAl,:  Kloine  heiligen  bebbes  ook   laagi.    (Hxv'ribamift 
l,  Yi%.) 

78  Kleinen  Heiligen  feiert  man  nicht. 

79  Kleinen  Heilicf"  ^  ""  man  schlecht«  Feiertage. 

Die  kleineii  -a   geuieaaeu    kcioor   gro«aen 

Verehrung.      <>  Macht   wird    nur   verlaeht. 

Achtung   wird  nur  diircb  Macht  und  Welaheit  erxeugt, 
Fri.:  Le  «aint  do  la  Till©  n'ett  point  aour6  r*dorö),    (Le- 
r0kx,   I,  i9.) 

80  Man  glaubt  an  keinen  scheissenden  Heiligen.  — 

A'drttf ,  STia  u.  3361;  Stmredc^  4507. 

"Wer  verehrt  werden  will,  mueB  nicht  T«ra4anen ,  aloh 
mit  ainer  gewimen,  daa  Fubliknm  beataohendom  Otori« 
tu  nmgeben;  er  muH  Temieidcn,  was  »a 
Katar  erinnert. 
Uoit.;  Ik  gcloof  ge«no  heiligen,  of  cij  tao6t«Jl  broo4 
(UttrrtbvtuH,  7,  2W.; 

81  Mau  glaubt  den  Ueihgeo  nicht  ehe,  sie  thua 

den  zoieheö.  —  i^tn ,  ti,  464. 
S2  Man  glaubt  keim  heibgen,  er  sejohne  dann.  — 
f-rriBcA.    //.  S»0*;    fdMHia.  181  *:   Urt».  »713 :   Siti»- 
roiHi .  4&06, 
Ddn.i  Mam  tTO«r  Ikkc  beigen  i»t  nma  i««?  >ert«g«tt.    (frv9, 
dirn. ,  ?7t .; 

ri«n,  tt^a  guAro  da  p41ttrin«. 


fn.: 

(> 

dl 
tt.     ' 


Ml,  r<f  dj  mo«lttn  mirakelen 
rilraroll.     {thhn  t,\M.) 


&3  Man   Itat  auf  dio  Ileiligoa    ancli  vixk  fikbcho 


467 


Heiliger 


Heiliger. 


468 


Tom  F*p«t  erbeteo  hatte «  xuMtximeiig»iPt»;t  wurAoo, 
«eifftn  e»  ifch,  da««  der  HisillHO,   iler  Jen  >'  '    ml- 

OvidiuB  erhielt ,  zwei  rechte  B«inR  hatt*».     l  >■  m 

daher  Bischofekleidcr  und  Pantoffeln  anp;, ,  ■iJ- 

»cSttJttr ,  MagdohuTB  17fti4,  II,  10«.;  In  d.  r  Anv^rKöe 
baUa  Clin  Herr  ■einen  Hand  filAnolon,  der  »ein  Kiud 
in  der  Wiege  gegeu  ««ino  einRpdrungene  Sohlaage  ge- 
fchlttst,  eiD  DenkninJ  »«taen  lA8»en.  lu  oiocro  «pÄtcm 
Jabrhuudt>rt  achrich  luau  dem  Wa^aer  des  nicht  weit 
davon  befindlichen  Brunnens  <  irif  lM'i1»jimo  Kraft  xu, 
und  da  man  nicht  wtiiBte,  dß  i   i        '.'i^- 

wen«>n,  «rbante  maa  dem  heil ><  ^  ■*^. 

(WkI.  10«.)    Eino  AhnlioheU*'  '  m 

hcillffon    EiollnuR    in   Bb<«1.     i  KL  '  '.;!>rjg- 

keitliche  Uutcrflnchung  zeii^to,    du-  lieh  an- 

verwetlicheu    Leiber    des   hoillgt?«     '■  und   Eo- 

bsnuf  von  Hobt  wuon.    (Ebd,  109.) 

84  Man  kaniL  den  Heiligen  dienen ,  aber  man  wird 
davon  nicbt  heilig. 

Die  Btusen  M9«n:  Der  Heiligen  PUtca  vererhen  aicb 
leichter  ale  ihre  Helligkeit.    {Allmunn  IV.) 

85  Man  kann  nicht  einen  Heiligen  anrufen  wie  den 

andern. 

Bifl  Btuien  t  Die  HeillgeD  werdto  vericbieden  geehrt. 
(Altmann   V,  m.) 

86  Man  mass  auch  einem  Heiligen  nicht  zn  viel 

trauen. 

87  Man  muaa   auch  einen  Heiligen  nicht  «u  sehr 

loben. 

Lob  und  Tadel  tnüssen  ihre  G^reaJte  nicht  ttber- 
eob  reiten. 

88  Man  musa  den  Heiligen  nicht  vor  dem  Feste 

feiern. 

Sich  Dicht  tu  früh  freuen. 

89  Man  muBS  die  Heiligen  feiern,  wenn  sie  fallen. 

HolL:    Men    inoet    de    heiligen    Tieren,    gelijk    xe    xijti. 

(Harrebom^t ,  /,  2y6.J 

90  Man  muss  einem  Heiligen  dienen  mit  dem,  das 

ihn  mag  versöhnen,  sagte  das  Mägdlein  «ur 
Mutter,  als  der  Mönch  bei  ihm  gewesen.  — 

91  Man  ruft  die  Heiligen  an,  bis  sie  goxeichnet  han. 

Span..:  Aogtu  al  bilüIo  haata  pasar  dol  trauoe.  (Bohn  l,  2M.J 

92  Man  wird  auf  einmal  kein  Heiliger,  aber  auch 

kein  Satan. 

BoU.:  Mea  wordt  niet  op  eetiB  een  heilige,  ereu  ralo  een 
boet^oht.    (HarrtbufH^« ,  1.  jys,; 

93  Mit  den  Heiligen  ist  nicht  gut   «cherzeu,    sie 

zeichnen  gerne.  —  Ptivi,  n,  274;  Schad»^  lll,  ist, 

30— 31, 

94  Mit  den  Heiligen  wirst  du  heilig,   lehrtest   du 

mich,  liebe  Mutter,  so  hiib'  ich  der  Nonn' 
ein  Kind  gemacht.  (S.  Fromme,  der,  »2.)  —  Klo- 
tlerspiegd ,  30,  23;  Euidein,  294. 

95  Nahe  Heilige  zeichnen  nicht.  —  Jvrri.  ff,  4tn. 

E«  iit  daniEigenthümllohe  der  Wunder«  daM  nie  inuner 
in  der  Ferne  gosühehco,  wie  e.i  auch  leichter  iat,  cuhn 
Wunder  verthcidigon ,  als  ein  einitiget  tJuin.     (R.  304 

9G  Neue  Heilige  werfen  die  alten  ins  Crcrünipid. 

lu  Italien:  Die  noaca  Heiligen  Achiebea  die  alten  bet- 
•eito,    (HeiHAAerg  lU .  Il9.> 

97  Nicht  jede  Heilige  ist  eine  Mutter  Gottes.  — 

AUmaKH  \\  IW. 

98  Nicht  jeder  Heilige   wird   in    einen   silbernen 

Sarg  gelegt. 

99  Niemand  ist  aller  Heyhgen  Knecht.  —  U-Umann, 

//,433.6l;  Simn>ck,4A!m 

100  Rufe  tlie  Heiligen  an  und  greif  zum  Pfluge. 

AUx.  Dtttai  (prr  ilL-ntrhrn/einJ,  Uheraotst  darch  L.  von 
Ahenttebfn,  Leipzig  l$;i'JJ  "behauptet :  Wstren  die  Brei- 
Lagner  weniger  erpicht  auf  Gebote,  Predigt'^u  aud  Wun- 
der, ao  wltrdea  «io  weniger  trttge  «ein;  nnd  die  Zeit, 
welche  lie  dem  Dicuite  der  heiligen  Jaugfr.iu  weihen, 
würden  aie  mit  mehr  Nutzea  der  Bebauung  de»  Boden« 
widmen. 
Span. :  A  DioB  rogando ,  f  oon •!  laaao  dan do.  (Cahtir ,  3790.) 

101  'S  ist  noni  aller  Helgen  aben.    (Luiem.) 

102  Schweigende  Heüigo  reden  nicht,   sie  rächen 

sfch  aber. 

103  unter  die  Heiligen  verBotzt  werden,  kostet  Geld, 

unter  die  Guten  zu  kommen  —  Scliweis.*«. 

t.AIa  aioh  jemand  wanderte,  data  SainW>i''raDgoii*  de 
Sallaa  tmier  die  Hailigon  venetat  woMen  lef ,  d*  er  ein 
•tark«r  Spieler,  Ja  ein  falaoher  Spieler  gaweaea  tel,  er- 
widerte der  JSnblacbof:  «Waa  «r  gewann,  war  fttr  die 
AnDan.i'«    (Brtilautt  Krtähltr.  1808,  S,  '2ii.) 


104  Vier  Heyligen  ehrt  man  durch  die  Welt:  Symo« 

uem,  den  Geiatlichen,  Judam,  den  Weltlichen, 
Venerem  vnnd  Bach  um,  die  beide.  —  Crai/r. 
/H,  89.  i^'hmuHn,  U,  büO,  7Ä. 

105  Vnter  stummen  vnd  gemtüten  Heiligen  iat  wenig 

Vnterßchied.  —  /vjfi . /i,  sei. 
IOC  Viiz<>itige  Heilige  werden  bald  wurmstlcliig  vnd 
fallen  von  einem  weichen  Winde  mter  den 
bäum.  —  l^tri,  //.  »I9. 

Man  kann  eioer  SJeit,  eioem  Volke  Ui^"-«  ">*'*1Hirt* 

Eiurichtungen  gewallsam  aufdrin^tsn,  u  luea 

«ich  auf  die  Dauer  nicht  halten',  der  er^!  uA' 
eng  bringt  sie  au  Fall. 

107  Wann  aiu  newer  haylge  kompt,  9o  vergisst  man 

des    alten.    —    AgrüMa  U.   Iftfi;    Satltr ,   |70.    5»*»- 
TiKk,  4.V04;  Reintherg  ///.  119. 
Port.:   Poloi  Santo«  novoi  etquecem    oi   veUioa.     (bokm 

I.  avi.; 

108  Waä  wissen  die  Heiligen  vom  Ka^nar.    (S. 

280,  ist  u.  287—28») 
Frt.:  Qua  B^avcut  les  aaiiit«  de«  tapia  on  de  paixis  d* 

WLvroux.  /.  2S.; 
eil  die  Heiligen  keine  Kranckheit  mehr  hey- 
len,  die  Leute  wieder  die  Aci-tete  suchen,  — 

/■ink^/ref,  f.  228. 

110  Wem   die  Heiligen   hold  sind,   der  mag   leise 

beten.  —  Simrock .  üqi, 

111  Wem  die  Heiligen  wohl  wollen,  der  wird  bald 

erhört. 
113  Wenn   alle  Heiligen   ihre   Kerze  haben,   silit 
Maria  im  Dunkel. 

Butt.:    Als  al  de  heili|^>n  hun  wasUcht  bebUen »  lit  Mam 

iti  hei  douker.     { Uarrttbotnte ,  /,  287.^ 

113  Wenn  die  Heiligen  das  Wetter  verderben,  ma- 

chen ea  die  Todten  wieder  gut     ((Htera^Ut%,} 

—   Orakel,  877. 

Wenn  am  t.  Nov.  (Allerheiligen)  da«  Weitar  lieh 
tinft«andlich  geat4dtet,  «o  soll  o«  am  2.  Nov.  (AU«r- 
aeitieo)  wieder  achfln  werden. 

114  \V\^nn  die  Heiligen  das  Wetter  verdorben  vor- 

linden,  so  bringen  sie*8  in  Ordnung;  weim 
sie's  gut    finden ,  in  Unordnung.  —  OroM ,  »T». 

115  Wenn  die  Heiligen  Geld  austheilten,  wurde  « 

viel  Wallfahrer  geben, 

Dia  Ruenen:  Könnte  sich  jeder  Geld  »a«  dvin  B«Tg- 
kloater  bulon ,  würde  auch  der  Fanlo  dorllUn  «taa  Wall* 
fUirt  machen.    (AUtnanH   VI,  ilV.) 

IIS  Wenn  die  Heiligen  verhungert  sind,  legt  man 
ihre  Leichen  in  silberne  S&rge.  —  Mtmam  V.  iw. 

So  Terfjüirt  man  in  Rnaaland  mit  den  BeiHgeo.  ta 
Deutaohland  aelKl  man  denen ,  die  man  im  Lcbeii  hat 
darben  oder  elendiglich  umkommen  laBseti ,  nach  ibreai 
Tod«  em  Denkmal.    Lftndlioh,  «ittliob. 

117  Wenn  es  an  grossen  Heiligen  fehlt,  muss  man 

deu  kleinen  opfern. 

Mau  mnaa  tioh  mit  kleinen  Heiligen  hngnUiren ,  wtaa 
det  gro»»©  fohlt.    (Aiiuiunn  VI,  4S7.J 

118  Wenn  man  auch  den  Heiligen  dient,  aatl  wird 

man  nicht  davon. 

Foln.:  Praex  (iiwiftych  do  nieUa,  prsex  dnbrych  tndcl  do 
chleba.    (Otter*chU*ien.    Lompa,  27  H.  500,J 

119  Wenn  sich  der  Hellige  einen  Substituten  wählt, 

wird  er  vergessen. 

120  Wer  alle  Heiligen  feiern  will,  kommt  zu  einem 

bösen  (schlechten)  Ziel.  —  .s«/ar,  679. 

Man  hat  allmlthlich  die  Anaahl  der  xn  feiernden  HetU- 
gen  im  Kal»nder  beachrlnkt.     Ka  kommt  alle«  eliunül 
am  der  Mode,  auch  die  HelllRea,  deren  freUieh  •» 
•ind,  davB  sie  im  Kalender  nicht  Plata  kab«o 
her  In  Maaae  am  Allerbeiligentage  ihre  Huldiganf  ^ 
pfangen. 

Lut.:  Qul  vult  lervaro  8anotonirQ  eiugtüa  feata,  noo  po* 
tertt  cUre  cum  oodice  acire  digeita.  (Gaat,  437.  tl»- 
tor,  57«.; 

121  Wer  allen  Heiligen  (dem  Volke)  dient,  der  dient 

niemand. 

122  Wer  allen  Heiligen  (der  Gemeinde)  dient,  der  hat 

viele  Herren  und  wenig  Lohn.  —  ßraw,  I,  im. 
ffott.:   Die  alle  heiligen  dient,  b«eft  ^el  beeren  ni  «ratalf 
lonn.    ( ttarrthvmie  ^  /,  997.; 

123  Wer  allieit   mit  den  Heiligen  gehet,   der  hat 

gut  freilich  singen.  —  /vth ,  It,  6d0. 

124  Wer  bei  Heiligen  will  werden  rein,  mifcohl  leeroi 

Seckäl  und  müde  Bein'.  —  &i»t\ein,n^ 


469 


Heiliger 


Heiliger 


470 


135  Wer  die  Heiligen  besucht  in  der  Fremde,  hat 

meist  (üft)  kein  ganzes  Ilomde. 

126  Wer  die  Heiligen  ehret,   sein  Gut  mehret  — 

Eüelein,  294. 

127  Wer   dio    Heiligen   zur   Seite,   der  wird   dem 

Teufel  nicht  zur  Beute. 

Die  Buiaen:  Wer  mit  den  Heiligeu  in  den  Ktreit  sieht} 
wird  nicht  dem  Teufel  erliegen.    (AUmann  VI,  4'24.) 

128  Wer  ein  Heiliger  werden  will,  der  niuss  sich 

vorher  kreuzigen  lassen. 

129  Wer  mit  Heiligen  umgeht,  wird  heilig,  sagte 

diu  Magd,  als  sie  den  Mönch  in  die  Kam- 
mer liess. 

130  Wer  nicht  ein  rei('her  Heylig  seyn  wil,  der  mag 

ein  armer  TcuH'el  bleiben  seyn  Leben  lang. 

—  Srhilder,  SpieUeuffcl ,  im  Thrutrum  Üiubolorum,  43y*. 

131  Wer  schlechten  lieiligcu  dient,  der  ist   leicht 

ebensu  werth  als  sie. 
1Ö2  Wer    sich    zu    Heiligen    gesellt,    wird    heilig. 

(8.  Krummer  84)— (ilJ.) 
fn.:  Approchex-Tuu«  des  bout,  et  vous  devicndrez  boos. 

Oiaai.  M4.; 
//.:  Accoitati  ai  buoni,  o  varai  uno  di  eisi.    (Uaal,  iH.) 
tat.:     (jui     conTerwtur     cum    tianctoa,     eauctiAcatur. 

(Gaatf  iM.) 

133  Wie  der  Heilige,   so  das  Wunder.  —  neimbeTg 

III,  63. 
fr:.:  Tel  lainct,  tel  miracle.    (Leroux,  I,  26.) 

134  Wie  der  Heilige,  so  der  Diener. 

13 j  Wie  der  Heilige,  so  der  Feiertag.  —  Körie,  3714: 
SimriK-k,  4&u2:  Urauu.  l,  1341;  Heinthcnj  III.  03. 
I'rs.:  Comme  on  connalt  le«  laints,  on  Ici  föte  (honore). 
(Cahi-r.  7Ui;  Leroux,  1,  'iü.) 

136  Wie  der  Heilige,  so  ist  das  Opfer.  —  }\inckler, 

XY.  US:  Aürle.  2714;  lleimberq  III.  61. 

Die  Kuiacn:  Danach  des  Hoiligen  Ansehen  ist,  danach 
sollt  nun  ihm  die  Spenden.    (AUmann  VI,  459.; 
frz.:  A  toi  Saint ,  teile  ufTrande.    (Leroux ,  I,  i» ;  II,  165.;  -~ 
Selon  le  saint  reucous.    (UoHh  /,  56J 

1U7  Wie  der  Heilige,  so   ist  sein  Himmel.  —  //er- 

hrrgcr,  II.  »74. 

•  138  Wie  niim  die  Heiligen  kennt,  so  ehrt  man  sie. 

Ks  gibt  wol  kviueii  Xordamcrikanor,  der  nicht  den 
Tn'ameu  Washington  mit  tiefer  Vori>liruuK  ausspricht. 
Tiieuaiid  hat  auch  in  ^eillem  ganaeu  Vurhsiton  wcnigor 
Dluikcl  und  Helbstsuclit  bewiesen,  als  der  Begründer 
der  Vereinii^en  Staaten,  und  deunuch  sind  gerade  in 
den  letzten  Jaliren  seines  üfToutliehun  liobcns  dio  ttrg- 
»tüu  .SiK>tilicilfr  voll  Verleumdungen  in  Schenken  und 
?Stradiien  Kegen  ihn  gesungen  worden.  ( Vgl.  Eurvpa 
und  IteuisKhlantl  run  Amerika  aus  betrachUt,  von  (Juttjr. 
ImJrn,  Bonn  1833.) 

133  Wo   die  Heiligen  die  Krankheit  nicht  hoileu, 
gehen  die  Leute  zum  Arzt. 

140  Wo  solche  Heilige  sich  versammeln,  da  bin  ich 

mitten  unter  ihnen ,  sagte  der  Teufel ,  als  ihn 
die  Mönche  aus  ilirem  Kapitel  jagen  wollten. 

—  KlusWntyie^el ,  80 ,  20. 

141  Zu  den  Heiligen  laufen  macht  müde  Beine.  — 

Kortc.  27 in*. 

Das  mochte  noch  hingehen,  wenn  es  keine  Bchlim< 
mern  Folgen  hatte. 

142  Zu  einem  Heiligen,  der  nicht  zeichnet^,  wall- 

fahrtet man  nicht. 

')  Zeichen  und  Wunder  thut. 

•  143  A  ics  a  wunderlicher  Heyligcr.  —  nobinsua,  sas. 

FoiH.:  Jett  to  «wirty,  ale  nie  pujvty.    (Loiupa,  14 J 

•  144  Alle  Heilige  d'  Füss  abbissen.   (I.uzcrn.)  —  Schle^ 

»uch  hei  Frtfmwann ,  ///  ,  246,  185 ;  hoihdcuUch  bei  Her- 
hfroer.  I,  2,231. 
Lippcndienst  thun. 

•145  Alle  Heiligen  anrufen.  —  h:\ar\ein.29b. 

In  gni-scr  Verlegenheit  eviu.    Alle  Triebrkder  in  Be- 

«tfrinog  setzen.    Aus  der  Ansicht  untstanden,  dass  die 

Kurbitie  vteirr  lleiligen  einen  verstärkten  EiuAuss  auf 

ilie  Kathttchlubsc  (ii>ttes  hübe. 

frz.:  II  appellc  tuus  Ics  saini-s  du  calcndrier  ft  son  secourt. 

—  II  ni!  sait  iiiiuol  saiut  sc  vnner.  (Lfrvux^  /,  28;  Ltn- 
>ii'"f,  IMS.'  —  II  se  recommciide  k  toas  les  Saints  et 
haiutCit  <ic  parailit.     {Kritziwjirr,  .Vij''.^ 

'  14»^  B»;i  allen  llciligen  schwören.  —  Luhrvngd,  II.  4M. 
*14T  l>:t/.u  reicht  aller  llciligen  Geduld  nicht  hin. 

*148  Dvn  Heiligen  spielen. 
Kivh  fromm  iteUeD. 


•  149  Der  Heihge  hat  seinen  Weihrauch  verloren. 

HoH.:  De  heilige  Terliest  sijncn  wiorook.    (Harrtttomit. 

I,  2y7.; 
•150  Der  Heiligen   Gut.  —  JfMmcr,  yb.,  34,  in  Klotter, 
1\\  727. 

„Kr  nimmt  os  von  der  Heylcben  gut;  hett  ers  nit ,  sein 
pfrUnd  wer  ringor  Tnd  hett  la  schleoken  kaam  die 
flnger.** 

*151  Die  Heiligen  sind  ihm  thcuer.  —  Mumer,  Xb.,  89. 

"Weil  er  sich  tonst  niolit  an  den  Teufel  wenden  wUrde. 
„Dem  sind  die  Hcylgen  freylich  theur,  der  den  Teufel 
nimpt  zu  steur,  si>  sich  sein  sach  nit  rincklet  aammen, 
das  er  sie  schickt  ins  Teufels  nammen.*'  (Klotter,  IV,  846.; 

*152  Die  ist  einem  andern  Heiligen  geweiht. 

Bereits  anderweit  versprochen. 
Frs.:  Elle  est  vouäe  k  uu  autre  suiut.    (Leroux,  I,  29.) 
*153  Einen  zu  einem  Heiligen  machen. 

Seine  Tugend  und  Verdienste  ausserordentlich  ruh< 
men.  Von  einem  (iebrauch  der  römischen  Kirche  ent- 
lohnt, nach  welchem  xu  gewissen  Zeiten  Verstorbene, 
wenn  ihre  Ilintorbliobrncn  die  Küsten  su  bestreiten  im 
Stande  waren,  zu  Heiligen  erhüben  wurden. 

*154  Er  beisst  den  Heiligen  die  Zehen  ab.  —  Fnsch- 

hier-.  1546. 
Frs.:  C'est  un  maiigeur  de  orucillx.    (Lcndroy,  b4'J.) 

*155  Er  feiert  nicht  allen  Heiligen. 
*15(>  Er  gibt  alleu  heiligen  nicht  ein  tocht.  —  lu- 
thvr's  Ms. ,  8. 

•157  Er  ist  auch  kein  lebendiger  Heiliger.  —  Her- 

herger.  IJ,  446. 
•158  Er  ist  ein  grosser  Heiliger,  den  man  fasten 

und  feiern  muss. 
Von  einem  ansehnlichen  t  eiuflussreichen  Manne. 
•159  Er  ist  ein  Heiliger  worden  gar,  da  er  nur  erst 

ein  Esel  war. 

Ans  einem  alten  Liede  auf  den  grossen  Christoph, 
worin  es  beisst:  „Sanct-Christoph  hat  sich  unversagt 
mit  tragen  manches  Jahr  geplagt.  Zuletst  trug  er  des 
llerreu  Sohn,  der  tauft  und  benedeit  ihn  schon  und 
iet  ein  Heiliger  worden  gar,  da  er  nur  erst  ein  Esel  war. 

•I(j0  Er  ist  ein  Heiliger,  dem  man  wol  eine  Kerze 
anstecken  mag. 
Holt.:  Uij  is  oen  heilige,  dien  men  wcl  eeue  kaart  mag 
(in  stekcn.    (Uarrebornee,  I,  'J^'i.) 

•  IGl  Kr  ist  ein  wunderlicher  Heiliger.  —  liram.  1, 1235. 
*lü'2  Er  ist  kein  grosser  Heiliger. 

Leistet  in  der  Sache  nicht  Tiel. 

•  1G3  Er  iüt  noch  lange  kein  Heiliger. 

Kr  ist  auch  den  menschlichen  Schwachheiten  unter- 
würfen. , 
IIvll.:  Uet  is  geen  heilige,  hij  sal  geene  roode  lotter  in 
den  almanak  krijgen.    (üarrebome«,  I,  2it8.; 

*164  Er  ist  wäger  kein  Helgü  (Heiliger),  wenn  er 
schon  so  thut 

•  165  Er  kehrt  sich  an  keine  Heiligen. 

Frz.:  C*est  nn  diable  Uuguenot,  il  ue  so  soucie  pa«  dela 
croix.    (Leroux,  1,1.) 

*1G6  Er  lässt  die  steinern  Heiligen  stehn  und  nimmt 
dio  hölzern  als  Brennholz  an.  —  3fMrner. 

„Doch  hultsne  heiligen  ert  ich  gern,  wann  ir  swölf- 
tusend  fuder  wem,  so  nem  ich  sie  für  brenholts  an  vnd 
Hess  die  steinern  helligen  aton."  (Mumer^  Vom  Uttk. 
Narren,  in  Klotter,  X,  14.) 

•167  Er  verehrt  die  hölzernen  Heiligen. 

Die  Bier-  und  Weinfässer. 

•168  Er  verehrt  unter  den  Heiligen  Sanct-Martin, 
der  gibt  feiste  Gänse  zum  Win.  —  Mumer.  Vom 

luth.  jYfirrct»,  in  Klotter,  X,  74. 

•169  Er  weiss  nicht,  welchen  Heiligen  er  feiern  soll, 
•170  Er  will  allen  Heiligen  die  Zehen  abbeissen. 

Der  Franzose  sagt  vom  Bigoten:  Manger  dea  pater« 
nostres  et  chier  des  Ave. 
•171  Er  will  den  Heiligen  das  Wachs  von  den  Füs- 

8cn  essen. 
•172  Er  zieht  einen  Heiligen  aus,  um  den  andern 
zu  bekleiden.  —  Karte»  im;  Braun,  I,  124». 

Dem  einen  geben,  waa  man  dem  andern  genommen  hat. 

Die  Bossen :    Den  Heiligen  dienen  and  den  Uoiligstea 

Temaohllaaigea.    (AUmatm  VI,  SiO.) 

poln.:  KoidK» obdsi«» m  dawoniof  pzaykrywa.  (Lomfia ,  18.; 

•173  Ks  ist  armer  HeUiger.  —  KüeMa,  »5. 

•174  Es  ist  ein  anner  Heiliger,  er  kann  nicht  zum 

Fun  helfen.  (8-  S3.)  —  £jfcidn,a». 
*175  Es  ist  ein  Heiliger,  den  man  nicht  feiert. 
Er  iteht  in  keinem  Anichcn,  er  gilt  nichts. 
30* 


471 


Heiligertag — Heiligkeit 


Heiligtham — Heilmittel 


472 


Frt.:  CeBt  an  aaint,  qu^on  no  fdte  point.  (Le»droy,  7330  — 
Cest  un  Saint,  qu'oa  ne  chomme  plue.  (Leroux,  l,  2S; 
l^ndroy,  423.; 

EoU.  i  Het  {■  een  heilige ,  dio  men  niet  meor  riert.  (Harre- 
botnee,  I,  298.; 

•176  Es    ist    ein    (neutraler)    Heiliger,    der    nicht 
zeichnet. 

Fr:.:  Saint-Thibaad  de  laLoupe,  qni  ne  maudit  n'y  u*ab- 
•oud.    (Uroux.  I,  231.; 

•177  Er  ist  ein  Heiliger  wie  der  Schweinsbartel  am 
Eck  der  Ruthen  Tanne.     (8.  Aussehen  9S.) 

Dieser  Heilige  ist  ein  unter  dem  Mamon  „Schweins- 
bartel'^  bekannter,  an  einem  Eokhaaso  (unter  dem  Na- 
men Zur  rothen  Tanne)  in  Bartenstein  ( Ostpreusaen ) 
befindlicher  Prellstein,  der  die  rohen  Züge  mensch- 
licher Gestalt  an  sich  trug  und  durch  einen  General 
Fricdrich*B  des  Grossen,  den  Grafen  Anhalt,  in  den  Bang 
eines  Heiligen  erhoben  wurde.  Der  Graf,  welcher 
früher  in  Berlin  gelebt  hatte ,  besass  Noigxug  su  lusti- 
gen Streichen,  zu  deren  Ausfuhrung  ihn  die  Langeweile, 
die  er  in  seinem  neuen  Gamisonsplatie  empfand,  reizte. 
Er  liess,  um  sich  Unterhaltung  zu  TerschafTon,  einst 
unbemerkt  den  genannten  Prellstein  von  seinem  alten 
Platze  wegnehmen  und  auf  dem  Felde  eingraben.  Nach 
einiger  Zeit  stellte  er  unter  Zuziehung  des  gelehrten 
Pfarrers  und  eines  Lehrers  an  der  Btadtschule  Nach- 
grabungen an  dem  Platze  an.  Der  Stein  wird  gefunden. 
Der  Graf  erklärt  denselben  in  grosser  Freude  für  die 
btatue  [des  heiligen  Bartholom&us ,  des  Schutzheiligen 
von  Bartenatein,  womit  die  beiden  gelehrten  Herren  ein- 
verstauden  waren.  Man  kam  darin  Uberein,  die  Figur 
auf  dem  Marktplatze  aufzustellen.  Fe  wurde  an  den 
Fürstbischof  von  Ermclaud  geschrieben,  der  zwei  Geist- 
liehe  entsendet,  um  da«  kostbare  Denkmal  der  Vorzeit 
auf  den  ihm  zugesicherten  Ehrenplatz  zu  setzen,  wozu 
die  Stadt  die  Kosten  hergab.  Schon  war  der  Tag  be- 
stimmt, an  dem  der  heilige  Bartholomäus  auf  sein  Po- 
stament auf  dem  Markte  neben  den  Brunnen  kommen 
sollte,  als  ein  alter  Landmann,  der  die  Figur  sah,  den 
äpass  des  Grafen  verdarb,  indem  er  ausrief:  „Ei,  das 
ist  ja  der  Schweinsbartel  am  Eck  der  Eothen  Tanne ,  ich 
kenn'  ihn  gar  gut."  Man  stutzte,  forschte  nach  und 
der  Spass  kam  an  den  Tag.  Aber  die  Geschichte  mit 
dem  Schweinsbartel  wurde  sprich  wörtlich.  Der  Graf 
hatte  um  so  mehr  seine  Freude  daran,  als  sogar  der  ge- 
lehrte Büsching  in  seiner  berühmten  Erdbeschreibung 
den  heiligen  Bartholomäus  auf  dem  Markte  zu  Barteu- 
stein mit  aufgenommen  hatte.  (Vgl.  Gartenlaube,  Leip- 
zig 1857,  Nr.  26,  S.  3«3.; 

*178  Es  ist  ein  schöner  (sauberer)  Heiliger. 

Ironisch. 
Frz.:  G'est  un  bon  apdtre,  an  bon  gar^on,  un  bon  enfant. 
Jioll.:  Hei.  is  een  heilige,  h\}  loopt  soh door  d«  heL 

.—  Het  is  een  heilige  met  wassen  teencn.    (IJarrrbvinee, 

I,  298.; 

•179  Es  ist  ein  wunderlicher  (seltsamer)  Heiliger. 
—   Schulze,  26;  Parömicüton.  194i. 

Wahrscheinlich  von  den  Säulenstohern ,  Wüsten-  und 
BöhlenhcilJgen  entlehnt. 

*180  Es  ist  schon  ein  alter  Heiliger. 

Port.:  Deizar  faser  a  Deos,  que  ho  santo  volho.  (Bohn 
J,  274.) 

•  181  Für  solche  Heihgen  ist  der  Himmel  gebawct,  da 
die  Engel  mit  Keulen  laufien.  —  Hcrberger,  l,  352. 

*182  Ich  fcyre  keinen  heiligen,  dem  ich  nicht  ge- 
fastet hab.  —  Agricola  l,  324. 
Jlotl.:  Ik  vier  geene  heiligen,  daar  ik  nict  voor  govast 
heb.    (Harrebomee,  I,  238.; 

•183  Ich  will  dir  nicht  alle  Heiligen  hertragen.  — 

Simrock.  4499. 

•184  Mit  seinen  Heilicfen  ist  nicht  zu  spasscn. 

HoU.:  Hij  heeft  goedo  heiligen  gedicnd.  (Harreboutee, 
I,  298.; 

•185  Zu  allen  Heiligen  laufen.  —  Eitelein ,  S9i. 
Heilisrerta«. 

Wöllkomm  Höllgedag  on  kein  Flade.  —  /'rwtft- 
bier  ",  1547. 

Wenn  man  befürchtet,  dass  etwas  nicht  gut  aufgenom- 
men werden  wird. 
Ueilieei^Boheln. 

Der  Heiligenschein  macht  den  Heiligen  nicht. 

Er  ist  ja  von  Ruhens  dem  Xopfe  der  ruchlosen  Maria 
von  Medici,  und  von  einem  neuem  Künstler  sogar  dem 
Kopfe  des  neben  dem  heiligen  Lukas  stehenden  Ochsen 
gegeben  worden.  (Vgl.  W.  Ranke,  Verirrungcn  der 
chrittUchen  Kunst,  Breslau  1855.) 

BeUiflre«. 

Vom  Heiligen  halte  deine  Hand  zurück. 

hat.:  A  sacris  abitinenda  manus.    (Philippi,  I,  43.; 
Helligkeit. 

1  Dichte  heiligkcit  ist  zweifeltigc  bossheit  —  i/e- 

n(4(h.465.  51. 
HoU.:  Hefllghoed  ligt  niet  in  den  schijo.    (Harrtbomie, 
I,  2W.; 


3  Heiligkeit  ist  nicht  crbhcb. 

Die  Bossen :  Der  Heiligen  Platz«  v«T«rb«n  aioh  leiohter 
als  ihre  Heiligkeit. 
3  Heiligkeit  und  Glanbe  sind  gut  für  die  Unter* 
thuien,  die  Forsten  mögen  sein  wie  sie  wol- 
len. —  Heuteler,  431. 

Luther  in  der  Auslegung  Ton  1  Mot.  Kap.  S4.  Er  be- 
kämpft die  obige  Ansicht  und  echliesst  mit  d«n  Worteo: 
„Ja,  Ich  will  dir  wol  ein  anders  sagen",  je  gröaaerdv 
bist,  je  mehr  du  dich  demflthigen  sollst,  dass  da  mit 
Tugend  und  guten  Exempeln  andern  Toxgehen  mögest. 
Lat.:  Sanctitas,  pietas,  fides  privat*  bon«  tont ;  regoi ,  quo 
übet,  eant.    (ffeuteUr,  431.; 

•4  Seine  Heiligkeit  ist  nur  von  Wasserfarbe.  — 

Parömiakon,  2478. 
Ist  unecht,  hält  nicht  die  Probe. 
Helllffthuxn. 

1  Das  Heili^um  ist  nicht  danach,  wie  die  Moo* 

stranz  ist. 

Das  AeuBsere  ist  gut  und  schön,  aber  das  Innere 
entspricht  ihm  nicht. 

2  Der  kein  Heiligthum  ist,  den  setzt  man  hinter 

die  Thür;  wenn  man  ihn  bedarf,   so  nimmt 
man  ihn  wieder  heriur. 

Ausdruck  der  Verachtung,  wenn  man  jemand  nur 
als  Mittel  zu  einem  gewissen  Zwecke  gebraoeht,  ihn 
sonst  aber  zurücksetzt. 

3  Der   sein  selbst  heilthumb  ist,  ist  andern  ein 

grewel.  —  Eyering,  /,  541;  Pctri,  11.  722;  Sckottel,  1114*; 
Sailer,  107;  Simrodi,  4511;  Körte,  2721. 
Wer  Toller  Eigenliebe  ist,  hat  wenig  Freunde. 

4  Man   soll  das   Heiligthum   nicht  den   HtindeD 

geben.   —  Mallh.  7,  6;   Schulze,  194;   Zaufwcr«  4M; 
Peiri,  J,  71;  Schottd,  1117  ^ 
Hell.:  Geef  het  heilige  den  hondon  niet.     (Uarr^bomit, 
I,  297.) 

5  Trag   das   Heiligthumb   in   allen  Winkeln ,  lo 

stehets  wol  in  der  Hausshaltung.  —  Peiri,  11. 54«. 

6  Wenn  man  das  Heiligthumb  anbetet,  so  meint 

der  Esel,  der  es  tregt,  man  bete  jhn  an.  ^ 
ISArx.  11,  662;  Ilenisch,  388,  34. 
*7  Ein  Heiligthum  aus  etwas  machen. 

Es  sehr  hoch  erheben.  Ein  Verzeichniis  «Iler  der- 
jenigen Dinge ,  welche  von  dem  Menschen  Ton  jeher 
schon  als  Heiligthttmer  betrachtet  worden  eind  miid 
noch  betrachtet  werden,  wäre  ein  werthvoller  Beitn( 
zur  Culturgeschichte  .der  Menschheit  und  wftrde  nu 
auch  über  den  Werth  der  sogenannten  Heiligthttmer  Bt- 
lehrung  und  Massstab  gewähren. 

•8  Es  ist  kein  Heiligthum. 

Von  jedem  Terächtlich  behandelten  Gegenetande,  weil 
die  Griechen  alles  Ausgezeichnete,  Grosse,  Herriichs 
heilig  nannten. 

•9  Es  ist  nit  alles  heyltumb,  was  dio  bauren  küs- 
sen. —  Franck,  II,  104*';  Sailer,  283;  Simrock.  44M; 
KörtP,'2720. 

Dio  armen  „Bauern"  müssen  manches  küssen,  wss 
nichts  weniger  als  ein  Heiligthum  ist.  —  „Von  den  bei- 
den Päpsten  zu  Lbasso  und  zu  Taschl  Hlumpo  —  nia 
ein  Beispiel  aus  der  Ferne  zu  nehmen  —  wird  nicht  nur 
der  Unrath  aufgehoben  und  wie  ein  Heiligthum  zu  Ama- 
leten  und  Arzneien  an  vornehme  und  reiche  Leols 
ausgetheilt ,  sondern  auch  ihr  Harn  wird  in  Tibet  wegsa 
starker  Nachfrage,  und  weil  diese  heiligen  Männer 
überhaupt  sehr  diätetisch  leben  sollen,  nur  zu  wenig 
Tropfen  an  die  Gläubigen  ausgetheilt.  Man  hat 
dies  zwar  bezweifeln  wollen,  allein  die  Sache  ist  so 
zuverlässig,  dass  die  Geistlichen  der  Mongolen  und 
Kalmücken  es  gar  nicht  leugnen.  Ich  selbst  habe  eines 
Nodulus  von  ersterer  Materie ,  in  beide  eingenäht,  ge- 
sehen ,  den  die  derbetische  Fürstin  Abu,  welche  während 
meines  Aufenthalts  in  Zarizyn  starb,  als  fcftstlichea 
Amulet  getragen.**  (Vgl.  PaUa»,  IfacJiricMten  über  die 
mongoliaehen  Völker,  11,  511,  anä  Ausland,  1857,  Nr.  IS 
S.  421.) 

*  10  Heiligthümcr  steckt  er  ein  und  Höllenstein  bringt 

er  heraus. 
Heillos. 

1  Wer  heillos   ist,   bleibt   überall    dahinden.  — 

Seyhold ,  40U. 

Wer  Unglück  hat,  kommt  hintonnach,  den  letzten 
bcissen  die  Hunde.  „Ich  laufTe  gern  den  andern  gleich 
der  Letzte  trag  davon  die  Streich.'*    (Seybold,  3)fi.) 

2  Wer  jhm  selbst  heilloss  ist,  wess  heiland  wolt 

der  sein!  —  Petri.  II,  722;  Eiscicin,  294. 
Heilmittel. 

Gar  kein  Heilmittel  ist  die  Mitte  in  der  Anmei- 
künde,    (('hin.) 
Zwischen  dem,  das  heilt,  und  dem,  da«  tAdtet. 


473 


Heim — Heimkommen 


Heimleuchten — Heimschicken        474 


Helm. 

1  De  nar  Heime  lühct,  fragt  flitig  nau  Wege.  — 

Ltchwntd,  765. 

2  Ka  geht  uichts  über  ein  Heim. 

3  Jedem  ist  sein  Heim  das  liebste  (schönste).  — 

Scidrchta,  459. 
Hrtmarbeit. 

Heimarbeit  wird  nicht  g'zahlt.     (OberöstcneUh.) 
Zuweilen  auch  in  obscüuein  Sinne. 
Heimat. 

1  Heimat  mein,  was  kann  besser  sein.  —  IhaUir., 

/.59;  Simruck,  12326. 
Böhm.:  Svi«  vluC  kaidAmu  ncjjmilcjsf,  amnomi.    (Öela- 

kov*ly.  22K.; 
lt.:  Casa  mia,  oasa  mia,  per  plccina  che  tu  sia,  tu  mi 

•embri  uua  badia.    (ßohn  /,  77.) 
PolH. :  Ojczyzna awoja kazdemu  iiajmilaia.  (Celakoü^itj ,  32tt.; 

2  Hier  ist  die  Heimat  niclit,  ist's  leer,  geht's  wo 

andei-s  hin.    n^ii.) 

Zur  Charakteristik  der  riilnderer  und  Aushnngorcr, 
dir  viin  SchunuuR  iiiclita  widseti  wollen. 

3  In  dor  Heimat  iidult  der  Geiger  umsonst. 

Seine  Kunst  bleibt  dort  uiibeaciitot.  Auch  in  Aeffyp- 
ten  satft  man:  In  seiner  lloimat  hat  der  Pfeifer  keina 
Freude  (über  soino  Kunst).    (liurckfianU.  ^JO.) 

4  In  der  Heimat  ist's  schön,  dachte  die  Laus,  als 

der  Kosack  sich  kratzte. 

5  Ist  die  Heimat  arm,  ist  sie  doch  warm.  —  Suinr.  615. 

6  Ohne  Heimat  und   llord  ist  das  Leben  wenig 

wcrth. 

t'rz.:  Hoinmo  sans  abri,  nisoaii  sau«  nid.    (Cahii'r,  VA.) 

7  Wem  sehr  nach  der  Heimat  verlangt,  der  fragt 

gern  nach  dem  Wege.  —  Kuriv,  2722. 
Heimchen. 

Heimchen  kennen  die  Winkelchcn. 
Helmvarten. 

l  Wer  hat  einen  lleimgai-tcn,  der  wird  ihn  wadcn. 

Kineu  Iloimfrarten  ( Uueuiijarte)  habrn,  huibst  bei  den 
junRvu  L«»utou  des  Algiiu  auch  so  Tiel  als  ciurn  ücbaia 
hHhen.  Und  was  dem  Huhweizer  sein  (iiltpang,  dem 
Tiroler  das  Fonslerle  und  dem  Brcgonzorwalder  die 
Stubi't ,  das  ist  dem  Algliucr  sein  ,.  Hoengarto"  ( daheim 
im  (iarteu).  (Vgl.  den  Artikel  Kai-rrnlaufm  im  Aigdu 
in  der  IWiftrirlfn  ZeHtiHij.  Leipzig,  Nr.  Üti7.) 

*'J  In  Hemgartc  (lleimgurten)  gehen.     (M'jnu.) 

Einen    Freund    daheim    besuchen,    um  mit   ihm    zu 
plaudern. 
HelmRehen. 
•  1   Er  ist  heimgegangen. 

• '»  (leh  heim  und  lass  dich  waschen.     (.Siirtingen.; 
•3  Ueh  heim  und  lieg'  ins  Hett.    (iMtnihufj.) 

Du  kannst  uichts. 

•4  Wenn   ich   itze   liem  geh,    so   hessen  se  mich 

Knkcl.      (fUti-rhiUMC.) 

Ho  B»gt  der  Zftcher  im  l^'rithling,  wenn  abends  die 
Friisclic  schreien. 
B«lm«eisen. 
•l  IjHSs  dich  heimgeigen.    ('Ilniiwbenj.j  —  T'-ndlau ,  s'j : 

Wnrzhn.h  II,  26. 

Gegen  lÄstige  Personen  Überhaupt,  boxondcrs  aber, 
wiiuu  «iuo  männliche  Person  einem  AlUdcheu  einen 
■u  drf  isteu  Antrag  thut  oder  «ich  Ungeziemendes  heraus, 
nimmt.  Daher,  weil  bei  Hochzeiten  in  nicdern  Volks- 
kla»ten  diu  (raito  sich  vom  Tanzsaalo  mit  Musik  /.u 
ilause  begleiten  lie^^scn.  Im  Innvicrtel  (Oberüstcrreich) 
ist  es,  wie  BiiwugarU-n  mitthcilt,  noch  Dranch ,  dass 
aostKtt  die  dort  einst  übliche  Kirchwoib  an  einem  Sonn- 
lulcr  Fe^itaiije  die  llewohner  dtrs  Hauses  die  Erinne- 
rung daran  durch  fin  Malil  begehen.  £h  heisHt  dies 
der  Kirta  (Kirchtag).  Darauf  nun  geben  die  Wirthc 
iu  der  IMarre  den  Naciikirta.  Wer  sich  einfindet,  kann 
hri  Si'Cise  und  Trauk,  natürlich  gegen  Bezahlung, 
hicti  gutlirh  thun.  Oft  wird  auch  getanzt,  (ieachieht 
die«  aber  aueli  nicht,  »o  fohlt  es  doch  nicht  an  Spiel- 
leulen.  die  deiijouigcn ,  die  das  Wirthsiiaus  verlaesen, 
wenu  bie  zu  den  angeselionen  Bewohnern  des  Orts 
gflioreu,  „heimgeigen'',  wofür  sio  ein  Trinkgeld  er- 
hatten. 
•2  Octz  Irtss  di  herageig'n.  (i^umken.)  —  /■Vii/firnaim, 
17.  31<;.  172. 
liuuikch.  Mit  Spott  und  Schande  heimschicken. 
Heimisch. 

Mau  nmss  heimisch  werden.  —  EiseUxn,  2U6:  bram, 

l,  r.'u. 
Imi.:  >'<>n  npi^rtct  huapitem  icnipcr  huspitem  esse.    (EUe- 

Heimkommen. 

1  Der  kommt  nicht  mehr  lieim,  den  man  auf  dem 
Kuckeu  zum  Hause  hinaustrügt. 


2  Wenn  er  spot  hei  chunut.  so  brucht  er  numme 
guete-n-übe  z'  säge,  d*  Frau   seife  Angere 

Scho.     (Sokoihwn.)    —   5r/itM,  83.  300. 

Er  hat  von  seiner  Frau  einen  beredten  (sclumpfllchen) 
Empfang  zu  erwarten. 

*3  Kr  ist  heimkommen  in  einer  papienien  Kutsche. 

—  EncU'in,  503. 
Todeduachricht  in  einem  Briefe. 

*4  Er  kommt  heim,  wie  der  Seiler  Fritz. —  ivr.  Gou- 

helf,  Jdkobs,  U,  237. 

*5  Er  kommt  jeden  Abend  beim,  wie  ein  Mühl- 
karren. —  Eiseli'in,  475. 
*6  Er  kommt  selbandcr  heim. 

Berauscht. 

*7  Es  wird  ihm  schon  heimkommen. 

Ks  wird  ilun  wieder  vergolten  werden ,  im  schlimmen 
Sinne.    Yielleiclit  hat  der  Vors  bei  Waldi*  (III,  .'tl,  1S>: 
„Solclis  muss  dir  werden  widerbracht",  denselben  Sinn. 
Heimleuchten. 
*1  Der  kann  sich  heimleuchten  lassen. 

Z.  Ji.  mit  seinem  Ansinnen,  Begehren,  gutem  Ratha 
u.  R.  w.  eutfcrnen;  ich  will  nichts  wissen  davon. 

•'2  Ich  will  ihm  hcimleucliten  mit  der  llundslaterne. 

—  AiÄ'/iiii ,  296 ;  lAihri'mjcl,  II,  230;  Uram.  I.  1245. 
Man  leuchtet  einem  heim,  wenn  man  ihn  aus  dem 

Zimmer,  dem  Hause  u.  s.  w.  namcntlicli  unsanft  fort> 
bringt.  ( S.  Ueimgeigen.)  Für  die  hochdeutsche  Bodens- 
art:  Einem  hoimleuuhton  hat  /V(t'r  (I,  445)  folgende  in 
Oeiterreichisuh-Schlesien  abliche  Bedensarten  zusam- 
mengestellt, [welche  man  anwendet,  um  eine  derbe  Zu- 
rechtweisung oder  eine  DemUtbigang  durch  Vorwurfe 
auszudrücken:  Aom  a  Tong'r  nausflr'u.  Aon  g'hurich 
v'rpotza.  Aem  hkftmlftttchta.  Aem  d'  Koiwe  lausa.  Aem 
a  Krin  s&lza.  Aem  a  Kunza  gaija.  Aem  's  liäächaiUtcha 
sobtAka.  Aem  a  teohtich  Klbalsa  g&n.  Aem  aus'm 
SAlze  lAsa.  Auu  schutttan.  Aom  a  ächw&r  üfschtächn. 
Aeu  ais  Wax  sAtaa.  Aeu  aweppan. 
HeimUoh. 

1  Heimlich,  das  ist  der  Hunde  art  —  /Wri,  //,  875. 

2  Nichts  ist  so  heimlich,  es  kompt  zu  seiner  Zeit 

ans  Licht.  —  Alri.  //.  498. 

3  Wir  woUcn's  heimlich  halten,  sagte  der  Mönch 

zur  Nonne. 
♦•4  Er  macht's  heimlich,  wie  der  Mönch  zu  Erfurt. 

—  KluHtcrspictjcl ,  51,  15. 

,,T)er  im  Dom  mit  einer  Nonne  üffentlioh  Beilagar 
hielt." 

*5  Es  geht  heimlich  zu,  Sauct-Lucas  schreibt  nicht 
viel  davon.  —  >imrocfc,  C623.- Aoik-,  3954*. 
HeimUchea. 

1  Wer  was  heimlichs  hat,  sags  keinem  pfafTen.  — 

r.rutcr.  in.  112;  Lehmann,  II,  878,  258. 

**2  Einem  etwas  Hcindiches  ins  Ohr  rannen. 

„Wie  dann  annoch  unsere Teutsohen  pflegen xu  sagen: 
or  hat  ihm  etwas  heimlichb  in  das  ohr  geraunet.'* 
(Siiuplic. ,  (jinlgeHmännUin.) 

HeimUohfeist. 

♦Eo   isch   e   He imligf eiste.    (SoUnkmu.)  —  Si*iW, 

84.  303. 
HeimUchkelt. 

1  Heimlichkeit  lest  sich  nicht  leicht  verschweigen. 

—  /Wri .  //,  375. 

2  Heimlichkeit  riecht  man  weit. 

H"U.:  Daar  wordt  iets  heimelijks  gekookt,  dat  geeu'  go«- 
den  geur  liceft.    (Ilnrrfbomee,  /,  298.^ 

a  Heimlichkeit  von  zweien  ist  eine  göttliche  Heim- 
lichkeit, Heimlichkeit  von  dreien  ist  eine 
Heimlichkeit  von  allen. 

Frs.:   Secret  de  deux,    secret  de  Dien,    seoret  de  trois, 
sccret  de  tou».    (Arit:iHger,  Ml^.) 

4  Heimlichkeiten     sind    schwer    zu    tragen   und 

schlimm  zu  sagen. 

l/äm. :  Uemmelige  sager  ure  oude  baade  at  sige  og  hjpr«. 
Cl'rov.  duH.,  4M.; 

5  Heimlichkeiten   vertraue    man    nicht   Kindern, 

Trunkenen  und  tauben  Leuten. 
JJAd,:  Tonb  lint  und  kint  und  trunken  man  mügent  kein 
heiullehheit  beh&n.    (Bontr.)    (Zingerle ,  $i.) 

6  Heimlichkey t  ist  einem  zu  enge,  iweyen  gerecht, 

dreyen  zu  weit.  —  PtM,  U,  m. 

7  Wo  Ueimlichkeit  newe  Zeitung  irt,  bricht!  am 

ersten  auSS.  —  üruter,  Ith  116;  tehmaiw,  II.  98»,  324. 

*£inen  heimse.hiekeu.  —  Kmi'lein,  39i>;  linuiu.  I.  IL'4.1. 
Ihn  doroh  achlagcndo  (irttndo  aum  8ohwei);eu  bringen. 


475 


Heimsachen — Heinz 


Heinzenkopf — Heirath 


476 


Heimsuchen. 

*Ich  will  ihn  heimsuchen,  dass  er's  sobald  nicht 
vergessen  soll. 
HeixnBuohTmfir. 

1  Die  Heimsuchung  ist  nicmands  als  des  Wirths, 

dess  das  Haus  ist.  —  Graf.  3Si ,  si7. 

Wenn  in  die  PriTatwohnunf;  jemandes  eingebrochen 
wird,  ao  ist  der  Iloim-  oder  Hausfriede  nur  am  Haus- 
wixth  oder  Uausvater  allein ,  nicht  auch  an  den  übrigen 
Bewohnern  des  Hauses  gebrochen.  Geschieht  dabei 
einem  Familiongliede  oder  Hausbewohner  Gewalt,  so  ist 
zwar  Klage  zulässig,  aber  nicht  wegen  Störung  des 
Hausfriedens.  Das  jiltische  Gesetzbacli  sagt :  „Es  bricht 
Jemand  eines  andern  Haus  und  nimmt  aaraus  dessen 
Freundes  oder  Gastes  Pferd,  so  kann  der  Hausherr 
wegen  Störung  des  Hausfriedens,  der  Gast  wegen  Rau- 
bes klagen."  In  Augsburg:  Die  heimsuch  is  niemaus 
wan  dess  Wirts  dess  dass  hanss  ist.    (Walch,  K///,  194.; 

2  Wer  Heimsuchung  thut,  gibt  sein  Leben  in  des 

Kaisers  Hand.  —  (iraf ,  ki  ,  m. 

Die  Heimsucliung,  d.  i.  das  gewaltsame  Eindringen 
in  die  Wohnungen  eines  andern  oder  die  Störung  des 
Hausfriedens  wurde  bei  uusern  Vorfahren  als  eins  der 
schwersten  Verbrechen  betrachtet.  Zum  erschöpfen- 
den Thatbestand  des  HeimCriedensbruchs  war  aber 
erfordert,  dass  die  Heimsuchung  in  der  Absicht  bös- 
williger Hausfriedensstorung  geschah.  Kamen  die  Leute 
friedlich  zusammen  und  geriethon  dann  in  Streit,  so 
war  dies  kein  Heerwerk  oder  Hausfriedensbruch;  er 
wurde  es  erst,  wenn  etwa  einer  fortging,  um  Ver- 
stärkung oder  Waffen  zu  holen. 

Hein. 

•Es  kommt  Freund  Hein.  —  Eüelein,i9d. 

Die  Bezeichnung  „Freund  Hein"  für  Tod,  ist,  wie 
EiatUin  bemerkt ,  nicht  hundert  Jahre  alt. 
Heine. 

*Es  ist  mir  Heine  wie  Hans.  —  £t«c/«iu.S96. 
Heinrich. 
1  Hinnik  un  Jan  het  de  meiste  Man. 

Dat  kimt,  wil  er  de  mlnsten  npbengt  ward.    (Leeckti ,  V.) 

*2  Dat  is'u  isern  Jan  Hinnerk.    (Itastede.j  —  Firme- 
nich, ///,  29,  146. 

Ein  starker  mnthigcr  Mensch ,  den  nichts  anfleht ,  der 
sich  aUes  bieten  darf.  „Wahrscheinlich",  bemerkt 
8ihütz9  (II,  140),  „hat  Graf  Heinrich  m.  von  Holstein 
(1381),  mit  dem  Beinamen  ferrens,  zu  der  Benennung 
AnlasB  gegeben. 

*  3  Henneke  vor  allen  Holen.  —  üiche^ ,  93. 

Ein  Mensch,  der  aus  Vorwitz  hinter  allem  her  ist 
und  OberaU  seine  Nase  hineinsteckt. 

•4  Hintj    vor   alle  Hanken.    (Eidcrsiädt.)  —  Schütze, 

II,  140. 

Ein  Mensch,  der  bei  allen  Gelagen,  der  überall  ist, 

wo  gezapft  wird.    Alle  diese  Redensarten  entsprechen 

im  wesentlichen  wol  dem  hochdeutschen :  Hans  in  aUon 

Strassen. 

♦5  Hintj  vor  alle  Höge,    (Hamburg.)  —  Schütze,  II,  140. 

Ein  Mensch,  der  ttboraU  ist,  wo  es  lustig  hergeht. 

•6  »N  holten  llinr'k.  —  Schütze ,  li ,  uo. 

Ein  plumper^  unbeholfener,  klotziger  Mensch. 

♦7  'N  knökem  Hinr*k.    (lloUt.j  —  Schütze .  II ,  uo. 
•8  'N  sülbern  Hinr'k.  —  Schütze ,  ll ,  i40. 

Ein  holsteinischer,  durch  öfter  geglückte  Entweiohun- 
gen  aus  verschiedenen  Gefängnissen  berüchtigter  Dieb, 
ein  Bauer  seines  Standes. 
Helnnoke. 

Heiuucke,  Heinucke,  du  motst  di  bekehre,  vom 
niedliche  Jungko  kann  ömmer  wat  wcrc.  — 
Frischbier^,  1548. 
Heins. 

1  Ich  bin  Heintz  grober  art,  nicht  wie  der  Luther 

hochgelart.  —  Eyering,  III,  55. 

2  LaufH  Heintz,  so  kompt  Cuntz  wider.  —  Peiri, 

II,  437;  Ilcnixch,  (^26.  28. 

3  Schicgt  man  Heintzen,   so  hincket  Cuntz  mit 

dauon.  —  Vetri.  II,  529;  llcnisch,  626,  32. 

4  Wenn  Heintz  Cuntzen  sagt,  wie  es  jhm  gan- 

gen sey,   so  bleibt  Cuntz  mit  Heintzen  auss. 
—  Uenitch,  626,  29. 
*5  Ein  guter   alberner  Heintz.  —  Theatrum  Diaboh- 

rum,  393*. 

*  6  Ein  wackerer  Heintz.  —  Faber,  Sabbatht  Tcnffet,  im 

Theatrum  Diabolorum ,  474*'". 
*7  Es  sei  Heinz  oder  Kunz.  —  £W^etn,296;  Brawi, 

I,  1346. 

•8  Herr  Heyntz. 

Bezeichnung  des  Esels  bei  Waldit  JV,  1.  Dammer 
HeiBs  oder  Henz ,  «.  Tummerhena. 


Heinsenkopf. 

*yon  einem  Heinzenkopf  gezogen  werden. 

,,Da8  siehet  jedermann   wohl,   daas   e«   Ton   einam 
Heintzenkopff  dahingezogen   wird."     (Uaker'a    Werkt, 
Isl.  II,  136.; 
Heirath. 

1  Die  erst  Heirath  ist  eine  Eh,   die  andre   ein 

Weh'  und  die  dritte  nichts  meh  (oder:  die 
dritte  thut's  nimmermeh).  (S.Fraui33.)  (Schieeiz.) 

—  Eisclein,  296;  Simrock ,  4584;  Braun,  I,  1348;  itniu- 
berg  1,  183. 

„Prima  propter  opus,  secunda  proptor  opea,  tertia 
propter  opem",  sagte  Beza  in  Bezug  auf  seine  drei 
Frauen. 

2  Eine   böse  Heirath   ist   die   Hölle   auf  Erden, 

sagte  Töflel,  als  ihm  seine  Frau  eine  Tachtel 
zum  Frühstück  gab. 
Holt. :  Een  kwaad  huweSjk  is  eene  hei  op  aardOi  zei  Joohem, 
en  hij  kreeg  eenige  baffetoenen  van  zijn  wijf  tot  een' 
morgengroet.    (Uarrebamee  ^  I,  347.; 

3  Eine  gute  Heirath  bezahlt  alles. 

Ausspruch  junger  Windbeutel  und  Lebemänner  i  die 
unbesorgt  Schulden  machen,  in  der  Iloffnunff,  sie  mit 
dem  Vermögen  ihrer  künftigen  Frau  zu  bezahlen. 
Hotl.:  Een  goed  liuwolijk  zal  het  al  betaien.  —  Een  rijk 
huwolijk  moet  aUes  weder  goed  makea.  (Barrebomet, 
r,  S47J 

4  Eine  Heirath  im  Mai  macht  bald  wieder  frei, 

eine  Heirath  beim  Piarr'n  macht  lebenjslang 
zum  Narr'n. 
Holt.:  Frouwen  in  *t  hooi  is  wonder  mooi;  maar  in  de 
kerk  is  't  eenwig  werk.    (JZarrebomee ,  I,  394'».; 

5  Eine  Heirath   ins   Blut,  aber   nicht  in  Stand 

und  Gut.  —  GraU  143. 

Von  der  Ehe  zur  linken  Hand  oder  morganatiicbea 
Ehe,  ihrer  Natur  nach  eine  vollkommene,  bürgerlieh 
aber  unvollkommene  Ehe.  Die  aus  ihr  entspringenden 
Kinder  8in4  zwar  eheliche,  jedoch  ohne  Recht  auf  die 
Erbfolge  in  Stamm-  und  Lehngüter. 

6  Eine  Heirath  nach  der  Müde  ist  des  Unglücks 

schöner  (flinker)  Bote. 

7  Eine  Heirath  ohne  Küche  geht   leicht   in  die 

Brüche. 

Böhm.:    Co   mi     po    zencnf,   kdyz    nenf   krmenf.     (dtia- 
kovtky,  387.; 

8  Eine  reiche  Heirath  bringt  alles  wieder. 

Frs.:  Un  hon  mariage  payora  tout.    (Lendrov,  982.J 

9  Eine  reiche  Heirath  und  ein  gesunder  iSchwie- 

gervater  bringen  alles  wieder. 
Von  goldenen  Aussichten ,  die  sich  nie  oder  ipit  er> 

füllen. 

10  Hastige  Heirath,  lange  Reue.     (Mhm.) 

11  Heirath  der  Alten  ist  ein  Ladschreiben  an  den 

Todtengräber.  —  SaHer,lU;  6'tmrotJk,  218. 

12  Heirath  in  Eile  bereut  man  mit  Weile. 

Böhm.:  Kvapnä  zenenf,  dlouhS  zelenf.    (Öelakovakg ,  383.; 
Frz.:  Fian^ailles  vont  en  seile  et  repentaiUes  en  cronp«. 
(Bohn  I,  lö.; 

13  Heirath  ins  Blut  thut  selten  gut    (S.  Heirathen  ».) 

—  Eiaelein,  85;  KörU,  2728. 

14  Heirath  ist  ein  verdeckt  Essen.  —  5iFnrock,45l3. 

15  Heirath  macht  mündig.  —  llillebrand,  15,  83;  Graf. 

172,  183. 

Bezieht  sich  auf  die  Aufhebung  der  Vormondschaft 
über  Minderjährige  infolge  ihrer  Vcrheirathung. 

16  Heirath  nach  der  Mode  ist  nur  eine  Zote. 

17  Heirath,  Tod,  Verkauf,  lösen Miethsverträge  auf. 

Frz.:    Veute,    mort    et   mariage    rösolvcnt   tout  louage. 

(Cahier,  1770.; 

18  Heirathen  aus  Liebe  enden  trübe. 

Die  Franzosen  lassen  gar  mit  Messern  aufhören,  was 
mit  Bingen  begonnen  hat :  Amours  qui  oommoncent  en 
anneaux  finissent  en  couteauz. 

19  Heyraten  geraten  nicht  allzeit.  —  Mri,  //,  S75. 

20  Heyrath  sind  beschert,  das  alte  Sprichwort  lehrt 

—  Fctri,  II.  57. 

Frt.:  Los  mariagos  sont  öcrits  dans  lo  oiol.    (BtAnl,^,) 

21  In  Heyraten  sol  man  das  Yatervnser  zn  Hün 

nemen.  —  Pctri,  II,  405. 

22  Keine  Heirath  ward  gemacht,  die  nicht  Klatsch 

hervorgebracht.  —  iteinsbertj  I,  93. 

23  Ueberciltc  Heirath  fallt  8cltf*n  gut  aus.  —  Et*«- 

lein,  296;  Simrock,  4519;  Ilemsberg  I,  103, 

Der  Spanier  sagt:  Heirath  und  Herrschafl  woUaa 
weder  Heftigkeit  noch  Hast.  Der  Czoehe :  Haatiga  Hei* 
rath,  lange  Eeae.     Der  Bergamaske:  Heixatliaa   nit 


Heir&tban 


Heiratlien 


478 


Feuer « «Ilmählicho  PUff«.    Und  der  Toieftuvr :  W«r  lieh 
i«  Kiio  ««rbfeiiüthet ,   leidet  l«iigi»m  Kotb.     ffUintturrü 

[94  Vor  der  Heiratli  fegt  das  Mädcheti  Tenn'  nnd 
Uaub^  nach  derlleirath  kaum  das  Zimmer  aus. 

—  lU^mUrg  I,  lU. 
Wjw   msin    durch  lleiralh  gewouucn,   ist   bald 

zerronnen. 

Aetinticfa  die  Veueticr  fleinihfrg  /,  1|3. 

SC  Wem  dir  Heirrdh  iibel  gerat h,  der  hara  Fege- 
feuer im  Haiiae,  -     Saxia ,  aaa. 
Wer  eint'  gute  Ileirath  ffetrnffen»  hat  den  Him- 
mel auf  Erden  gefunden,  —  winvbier.tv.m. 
^Wer    einirt   HejTat  macht  (stiftet),    der   gewint 
einen  ewigen  freund  oder  einen  ewigen  feind. 

—  Kfn,  //.  7»». 

"^9  Wer  in  Heirath  will  Geld  haben,  der  löuw  den 
Sack  dazu  haben.  —  SchraAcr,  I9. 
Zur  Ilcimth  gehört  mohr  als  vier  nackte  Beine 

iUJB    Bott.    —    IkHiUbrrn  /.  95, 
AucU   wol  mehr  al«,  wi«   die  Fnumoffea  ■uieu,  xu- 
uuiiicit  *^«*eit,  Irlukfln  und  atvItUfen. 
rn.  •■    \\i^'\»^  k4»  HC  äciiJ  UA  ctjrri  vötry  a  nä  }>ikljp  aniii. 
XV/.  •        -         -   7  .1 
#Vr,-    I  '>tf9r,  roncher  im»«mbla,  e*««t  nuirUigei 

/Ml'(   /.*!,; 

//ö«.  .■  11  i  .1  I"  li   '>rt  nwvT  «nt  »uM  Jjnwelljk  dAii  vier  becucn 
op  «»n   bod.     (Iftur.lt.nif,  f  ,   /,  U4T.) 

:. i   Kl.  vylr.t  .lir  au  deine i'  llelrath  nicht  schuden. 
Ka  werd'r  An  derm  Schlddeob  ni:i  ichad«. 
M7.J 

hu  sagt   inAii  i  dorn,   wrlulicr 

ab«r    «iMu    Dtti<  r  -ulaieii    u.    n.    w. 

••ttfiil,  d«B  wiiMlur  tfoli>«i  wt»ta(}u  kj*uu. 

^83  üeber  eine  tn  fp\\^  Hpirath  klagen. 

ITtobAr   '.->.  Von  jemand,   der  «ich   In 

•oinetfUn  .<  uiclit  cu  ilndeu,  sie  nicht 
•a  icJinU' 

Fn.  :  li  M!  ptaiiit  >^ik'  U  miiriäü  eit  trop  balle. 

>lraLh6zi. 

l  Beim  Ileirathen   trügt  man  die  Lägen    in  der 
Wiinn»'  diiber.     (Suthngm.) 

Oerttde  au   diuter  Zelt   ist  dia  Zwitobauträtfer«!   am 
Uiailgateo. 
Ftt.'-  £fl  nariaff«  tromiHi  qiii  patit.    (Böhm  T,  \1.) 

1  l^exBt!r  li<eirAthen  nls  Brunst  leiden. 

ttun.:  Bodre  %.\  tKiiX*  »i^  end  at  braune.    (Prot^  dan.,  !i4J 

f  J>«r  hat  wohl  geheurath ,  der  ein  frommee  Weib 

hat  —   Maytr.im. 

CS    sich   heiratben    lüa^t    musa    man    erst 
sucJien  das  Nest, 
6  Ehe  du  lieirathoKt,  beginn^  dich  wohl,  aus  Honig 
vird  bald  saurer  Kohl. 
Pcr^^f&Dior:  Beror  du  beiratheat,  alaba  wolsa,  «raa 
,  dena  •■  ist  kein  Kooteo ,  den  dn  aufniaalj<<ii 

L^  L.i...  .,hct  mancher  am  Morgen  und  steckt 

am  Abend  voller  Sorgen. 
/r.r  Tal  ^  maritata  la  matiina,  ehe  a«  ne  pente  la  lera. 

Eä  heirsitbet  mancher  nach  Geld  und  bekommt 
blo«  den  Beutel. 

,;  Itaagm  girter  «ig  for  en  taake  fold  of  i>etigo;  oaar 
4*  •*«  borte,  b&r  bau  taaken  Jgies.  —  Maogen  giTter 
als  tor  tu  gaard,  aagret  dot  indea  et  aar.  (^09, 
4m»,,  Wi,) 

tagtet  91«  alle  zu  heiratben,  wie  den  Hund 
oÄcsb  Ogtcrbraten.  —  Eittifw,  »96;  Simrock,  «&I8: 

j,  i't  daau  den  Orand  dahin  an:  Der  B^ 

wKii  Sorgen,   aber  der  Ehelo«e  noch  ntalif. 

mflasco  »ich  nicht  alle  heiratben,  die  einmal 
sttmumen  gähnen. 
10  Et  würden  noch  muhr  heiratben  |  wenn  die  £be 
nur  ein  Jahr  dauert«. 

dJe  tt«r»Ma«ii  itn  «.  Jabrbundert  in  Rampn  be- 
leitfuu  «iwüaii,  bemerkte  man,  daaa  «i«  Um  i^f.ticu  au/ 
9lmm  f«wlM«  K«tt  miatheten  und  *ie  daua ,  w^nm  4«r  Vcr- 
ttafl  nUk%  Tcrlangvrt  wnrdei  wieder  trehen  liettci», 
(m^tmmM.  A»hmi«4t,  AiUDlrorg  16»,  Nr.  tJ.) 

aof  dem  Fusse  und  bereoa  mit  Masse. 

»ar  B*th  der  Lagl&oder. 


,  t«rvo  Ich  ttidhle  au  aaaeii 
<'l.  irnd  in  Mailand  T 
t  die  Fofgen  davon  bta 


12  Ileirathen  bei  kidter  Küche  göht  bald  in  die 
Brüche. 

hHi" 
W 

111  IleiruLheii    der    Wein«    Uugt    nicht.    —    EmIut, 

1' ikc  nutereJnander 

U  Heu  i  __    aL,  aber  e»  i^t 

eine  theure  CiOflchichl'* 
H^jhm.t  Kdo  •«  cbee  xenltf»  muaf  penite  menlU.  -»Kdoae 
^enl,  tolarj  oii^ni,    (CHakvttky ,  3*5,) 

16  Ueirathenf  heiratben  klingt  gut,   hat  «her  den 

Teufel  ijhterin  Hut. 
It.!  1  niatrimrtaj  sono  non  cum«  ci  fanno,  ma  eoma  riaa* 

eooo.     (Bahn  /,   H>4.; 
twK:  t'asar,  caaar,  e  Quedo  gftvero«>.    (Bohn  /.  8T2.JI 
IG  lieirathn  niiTf  Bollvt  ^s  Müthel  wol  ninktin  bu» 

»en.    (8.  Frolen  42  n,  i%,) 
f'i)rf.:  4:aaarai,  e  anianiiarAii.     (Ht^hA  t,  KTSJ 
Sita;».:  Ca«ar4a  y  tttuAMArh».    (Bahn  J,  iCiA;  Ca ht>r ,  tk29»,} 

17  lieiratlie  überdrn  Mint,  no  wcMsyit  du,  wer  sie(näm- 

lieh  (ho  Braut)  ist.  —  tlium.^'j,  ilraf.  U9,  Sun- 

»"  '  '.  ö7:i.  h6Tl,>,  2731  II.  38*i:  Ümiin,  /.  UM, 

1  i.<uoru  Uulel  ta:  Huret  aber  a  Mitt,   «o 

Wfi  li't." 

//.-•  Mügtic  li  ruuxino  i»l(clliUo  dal  rieino,    (Ottitt,  873.) 
üjju».:  vtuion  li>Joa  va  4  canur,  «)  t»  engaäado  ö  r%  4  an* 

tfaüar.    (ffoMn  /.  *iy,; 
rni^.7  Jitbb*  a'  e»oinex<^d  i^uDyit  ki^ttrtTe),  mint  aeui  ac 

iilaKCDAt  ogy  bfmnid  ol'Venni.    (ihiiil,  »1^.) 

18  Heiratben  aua  Liebe  gibt  gute  Nachte  und  am 

Tago  Hiebe, 

fii.:   Qui    10  aiarie   pxr  ajnoura,  uno  bODOd   DDJt,   deas 

inaniiaia  Jnnja,    (%'vH^Ki*^,  ^2,) 
it.:  Cbi  ai  manlu  por  anioro  •o%'ente  Tive  in  fdaatl  et  ia 

duh)re.     (l'atttifftia,  2i:>,  S.J 

19  Ileirathen  in  Eile  bringt  Reu  in  Weile  (oder: 

bereut  man  mit  Weile).  —  SimToti.^  4517;  flniMn, 

f.  1253.  nnMhcrg  1,102. 

In  Mailand   entAliit  man:   Er  dachte  bia  an  dreiaaig 

Jahren  daran,  elu  Weih  an  ne'hmen;  naehdetm  er  daribn 

gedacht,    liobte    er   ei«   weiug    und   endete    damit,    ea 

oiüht  yu  nebiuen,    (Hnatbfiy  /,   102  u.  li>:i.> 

Port.r  Priuieiro  qoe  case«,  tö  o  qao  facea.    (Huhn  /,  SUIfJ 

2ü  Heiratben  in  Hast  bringt  lange  Laat, 

//,;    Cbl  (i  marita  in  fretta,   Htunl«  adn^io.     (lioAn  I,   %(,.) 

21  Heiratheu  ins  Blut  thut  selten  gut.  —  Ei»m- 
hurl,  US;  Graf,  Ul.  39;  Sauer ^  241;  Ämrmk,  4*83; 
A'drtr,  antfl;  Braun,  I,  tV5i,  Itftwtbrrtj  /.IOC, 

Mit  dem  Cbriatentlmm  (anden  auch  die  »oaaiaoliftn 
Sbererbot«  nutet  BlutMfreuiidou  in  DeulaohlftndMngang 
und  OeUnng.  Die  Pipat«  <.TwoiC4>rt«u  djpüo  Vcibüte 
immer  mehr  ond  bfttlrohtün  die  ohne  beaondere  (rouohnii- 
gung  der  Kirche  gcaehlosaeneo  Ehen  unter  VorwaiuUi^-u 
mit  der  Rüche  dea  Hiinniola.  Mun  bat  nun  aJJerdini;! 
behauptet,  ob  aci  diea  geaohehen,  um  dcato  gr«>iii»ioTO  Di«* 
penaationsaammen  zn  orbalten ;  aber  ea  gibt  alcber 
kaum  eine  wühlthAtigere  Beachränkung  all  dies»  von 
dtir  Kirche  gebotene,  aelb«t  wenn  aie  nur  aut  flaan* 
atellen  GrOndcn  erfolgt  wArO;  denn  die  Natur  aelbat 
will  die  Ehen  unter  Verwandten  uicht.  wie  die  Folgen 
beweiaen,  die  vnrbeTTiPhcnd  »oloho  Ehen  früher  oder 
Bp4t«r  ia  ihn-  v  ..i  ,  ....,,...,  Lj^jy^jj^  /^,  Ücfiücking 
bat  in  aeineu  '  -'/tu  ( Krftukfurt  a,  M. 

1955}    geacbicli  -u ,    daea    Kheu    unter 

Verwandten  aua  iM'yüiJiuLCJj.jiicci  Gründen  hochat  nach' 
iheilig  4iDd.     BlOdainn,   Tauhstummheit,  Melancholie, 
Wahnsinn  aind  aohr  hftufig  da«  Erbirnt  der  Kindiir  aua 
Verwandtaohaftaehon,     beaündora    cioor    nicht    unter* 
broehenao   Reihe    tolcher  Ehau^  —  lu;  gauii  neueatar 
Zeit  hat  auch  Abd>el*K.ador,  in  einem  Hebroiben  nn  d^n 
rranxöaischon   General  Daamaa,    ea  ala   ein- 
grundsati   in   der   Eniahnng  edler   arabif  ' 
nacbgewieien,    blutavarwandte  Thäorn    an- 
halteo,  well  aoDat  di«  Raasen  vrrl 
ScUtaitcA*  ZHUmg,  1867,  Nr.  i: 
In  denan   »Uea  unlt'rrinan.l'^r    • 
Frauxoae:  €e  n'evt  <> 
lionuent  toua  irax  le  <  '  ''  '"  < 

lji.ni}  latfl  inftTi  :  Vff^t  ■  r,-  .(i.n.-u  •  , 

t'.id  <)<lcr  lan^pi ■»  Sjvchtlium  daviiti.  \K<>n\- 


22   i. 


23 


i\i 


A^  ni  hciratlion  ij  btider  (besaor). 

I  T  R«  lat  ^nf ,  rpStjtn  bHrathm,     tthr*«- 


m 


■ 


479 


Heirathen 


Heirathen 


480 


24  Heirathen  ist  ein  kitzlich  Gedicht,    ea  macht 

dünn  die  Beine  und  lang  das  Gesicht. 

In  Toacana  heiast  ea :  Wer  ein  Weib  nimmt  und  ver- 
steht ea  nicht,  macht  sich  dünn  die  Beine  und  lang 
dag  Oeaicljt.     (Rfin*b.^rg  I .  M.; 

25  Heirathen'  ist  ein  langer  Kauf. 

SjHin.:  Antea  quo  oaaes,  miro  que  hacea ,  que  no  ea  findo 
que  deahaccB.    (Huhn  I,  20<>.j 

26  Heirathen  ist  ein  Ring^    den  man  dem  unge- 

leckten   Bär  «lurch  die  Nase  zieht.  —  Lurifer. 

»uyorik  vom  11.  Mai  1851. 

27  Heirathen  ist  ein  theuer  Vergnügen. 

Wer  heirathet  und  baut,  sagen  die  Franzosen,  gibt 
das  Seinige  preis.    (RHn*bfrg  Ilf,  27.) 
Frs.:  Qui  so  marie  ou  ädifie,  sa  propre  bonrse  il  purifie. 
(Uroux,  II,  .TOi».; 

28  Heirathen  ist  ein  verdeckt  Essen,  daran  man 

bis  an  den  Tod  zu  kauen  hat.  —  A'örtc,a727; 
Braun,  l,  1251;  Rttinnberg  I,  192. 

29  Heirathen   ist   eine   grosse   Lotterie,   hat   viel 

Nieten  und  wenig  Gewinne. 

30  Heirathen  ist  Kartenspiel,  wo  sich  die  Königin 

mit  dem  Knechte  paart.  —  mnckler,  IV,  so. 
3L  Heirathen  ist  kein  Bauemdienst.  —  Körte,  iW: 
Reituberg  /,  95. 

32  Heirathen  ist  kein  Geschleck.  —  Heinsberg  I,  92. 

Port.:  Mii,  que  oousa  he  caaar?     Filha,   fiar,   parir,  e 

chorar.    (Bohn  I,  281.) 
Span.:  Madre,  que  coaa  ea  casar?  Hija,  hilar,  parir,  y 

Uorar.    (Bofm  /,  2.3ü.J 

33  Heirathen  ist  kein  Pfenlekauf,  Freier,  thu'  (oder: 

Blinder,  thu')  die  Augen  auf.    (Ontprewt.)  — 

Frischhier,  307;  Frischbier  \  1549;  Rein»berg  I,  92. 

„Die  Augen  musa  auch  der  Pferdekftufer  trotzdem 
aufthun,  um  sich  Ton  dem  Zustande  des  Gebisses  su 
Überzeugen ,  naoh  welchem  sieh  das  Alter  des  Pferdes 
benrtheilen  lilsst'S  bemerkt  Fr.  Hatenow  in  den  Haus- 
6i«iM«'/^(  Stuttgart  1807),  wo  er  unter  der  Ueberscbrift: 
Xicht  weit  hergeholt ,  in  einer  Boihe  Tun  Artikeln  deutsche 
Sprichwürter  behandelt. 

34  Heirathen  ist  leicht,  aber  haushalten  ist  schwer 

(keucht).  —  Simrock,  4521;  ßraim,  /,  1249;  Reimiterg 
J.  9«. 

Daher  sagt  der  Franaose:  Man  soll  sich  nicht  Ter« 
heirathen,  wenn  der  Mann  nicht  su  Mittag  und  die 
Frau  nicht  au  Abend  au  easen  hat    (Reintberg  I,  W.) 

35  Heirathen  ist  leicht  gethan,  doch  schwer  ist's 

voneinander  gähn. 
Böhm.:  Snadno  se  oseniti,  ale  täko  roaseniti.  —  ^enitba 
Jest,  ale  odsenitby  nenl.    (Öetakopaky,  3S3.) 

36  Heirathen  ist  Lotterie.  —  Simrocfc,  4516;  Reinsberg 

/.9». 

Darum  tagt  man  in  Venedig:  Heirathen  ist  nicht  fttr 
alle,  einige  werden  schön  daron,  andere  hisalich.  Und 
in  Mailand:  Wer  durch  Heirathen  glaubt  Olttck  su 
machen,  ist  wahrhaftig  ein  Tropf,  so  gross  wie  der 
Mond.    (Reimberg  I,  99.; 

37  Heirathen  ist  nicht  Kappen  tauschen.  —  Sim- 

rock. 4514;   Körte,   2727;   Braun,   I.   1250;   Reinsberg 
1,9b. 
In  Luaem:  HQrothe  ist  nid  um  Chappe  tuschet. 

38  Heirathen  ist  zum  Wiederaufziehn  kein  Knoten, 

drum  prüfe  vorher  die  Noten. 

„Aber  diese  Prüfung  darf  auch  nicht  allxn  lange  dauern, 
wie  etwa  bei  Leibniz,  der  sich  erst  in  seinem  ifnnf- 
Eigsten  Jahre  cu  heirathen  ontschloss.  Jetat  Terlangte 
seine  Auserwählta  auch  einige  Bedenkzeit,  und  als 
diese  sich  im  bejahenden  Sinne  entschieden  hatte,  nahm 
er  sein  Wort  wieder  zurück.  Die  .Ehe,  sagte  er,  ist 
gut;  allein  ein  Weiser  muss  sein  ganaet  Loben  darüber 
nachdenken."    (Kin/äUe,  250.) 

39  Heirathen  klingt  maulrecht,   macht  aber  zum 

Knecht 
Jt.:  Maritar,  maritar,  suona  bone,  e  portamale.  (Patta- 
gtia,  215,  9.; 

40  Heirathen  klinget  sehr  angenehm,  schmeckt  aber 

wie  getretener  Lehm. 

Port.:  Caaar,  casar,  soa  bem,  e  sabe  mal.    (Bohn  /,  272.^ 

41  Heirathen  oder  nicht   heirathen;   die   Fliegen 

sind  bös,  aber  auch  bös  die  Bremsen. 

Frz.  Schiteis:  Marld<  to,  marid«  vo  p&;  mö  16  motaÖ,  mO 
\6  Urans.    (Sekteeia,  II,  120,  8.; 

42  Heirathen  und  Gehängtwerden  hangt  vom  Ge- 

schick ab    auf  Erden.    (S.  Ehe  31.)  —  Rein$berg 
1.91. 


43  Heurathen   ist  leicht,    aber  ein  Hauuhaltung 

fuhren  ist  schwer.  —  Lehmann.  373, 153 ;  l'enedffi.  97. 
Dan. :  Qiftermaal  er  let,  men  huusboldning  «r  tonff.  (Pro9. 
dan.,  231.; 

44  Heyrathen    ist    wolgethan,    wenn   mans    recht 

fahet  an.  —  PetH,  11.  375. 

45  Hicroth  ^  deng  Dotcr,  söns  hieroth  se  sich  selvs. 

(Bedburg.) 
')  D.  i.  Terheirathe. 

46  Ich  heirathe  nicht,  sagte  der  Doctor,  denn  die 

•  Hazardspiele  sind  verboten. 

47  Hc  mot  furts  wedder  heirathen,  sagte  Henshner 

zum  Pastor,  als  er  das  Begräbniss  seiner  Frau 
bezahlte,  de  Kirschentid  kunimt  bald,  un  da 
schull  min  Fni  de  olen  Lynken  (Sperlinge) 
wegjagen.  —  Piening.  90. 

48  Man  sieht  beim  Heirathen  mehr  auf  die  Güter 

als  die  Gemüther. 

49  Manche  heirathet,  als  wollte  sie  lieben,  and  will 

nur  kochen. 

50  Mancher  heirathete  eine  Frau  mit  YermögeD 

und  musste  dann  den  Schweinstall  fi^^n. 

51  Mit  dem  Heirathen  lernt  man  klagen. 

InToscana  heisst  e«:  Sobald  einer  heinthekf  betritt 
er  das  Sorgen  reich.  Wer  nicht  weiss,  waa  Noth  und 
Kummer  sei,  der  nehme,  ist  er  noch  ledig,  ein  Weib. 
(Reintberg  I,  99  u.  100.; 

52  Nicht  das  Heirathen,  sondern  das  Kinderzeogen 

macht  den  Vater.  —  AUmann  V. 

53  Sp&t  zu  heirathen  ist  gut;  nie,  besser.    (Engl.) 

54  Vor  dem  Heirathen  muss(?)  jeder  tollen. 
Böhm.:  Kaidömn  pfed  ozenonfm  tri  löta  tfejtitL    (ÖtU» 

kottky,  385.; 
PolH.:  Kasdy  powinien  praed  osanieniem  Xxtj  lat«  sialae. 
(Öelakovtky ,  3»b.) 

55  Wä  hieroth  us  dem  Klockeklank,  dem  reut  et 

all  se  Leave  lank.    (Bedburg.) 

56  Was  liegt  mir  am  Heirathen,  wenn  ich  nichti 

zu  essen  habe. 

„Drum  prüfe,  wer  sich  ewig  bindet,  ob  sich  da«  dA- 
thige  Geld  auch  findet."    (Büchmann ,  15.; 

57  Was  wol  das  Heirathen  mag  meinen?  —  Spinnen, 

Gebären  und  Weinen. 

So  fragt  das  spanische  Mädchen  und  antwort«!  deana 
Mutter.    (Reintberg  I,9\.) 

58  Welcher  heirathet  und  fehlt,  ist  bald  k&mbelt 

(gekämmt)  und  g'strehlt;  welcher  aber  hei- 
rathet und  gerath,  der  hat  genng  Hausrath. 
(Sckmeiz.) 

59  Wenn   man  heirade  wöll,   mot  man  erseht  e 

Nest  make.  —  Fntckbier  *,  1552, 

60  Wer  auch  arm  heirathet,  bekommt  ein  eigenei 

Haus  an  seinem  Ende. 

61  Wer   das   Heirathen    bis   aufs   Alter    und  dai 

Schicssen  bis  in  die  Stadt  lässt,  der  ist  be- 
trogen. —  Frixchbier*.  1550. 

62  Wer  durch  Heirathen  will  machen  sein  Glück, 

ist  ein  Tropf  von  der  Zehe  bis  zom  Genick. 

63  Wer  heirathen  will,  brauche  mehr  die  Ohren 

als  die  Augen. 

Die  Italiener:  Heirathe  nicht  mit  den  Augen,  aonden 
mit  den  Ohren.     (Reinnbira  /,  lüS.; 

Böhm.:  Kdo  se  zenis,  bledej  sobe  roven.  —  Ntroral 
nosToruf.  (Öelakovtky,  387 J  —  Nes  so  senist  po^  ul 
mesi  lidi.  —  Nezen  se  o£ima,  ale  uüma.  (Ceiaka^akjf,  lü.) 

Potn.:  Nierowni,  niezgodnl.    (Öelakovtky,  387.; 

64  Wer  heirathen  will,  der  suche  seinefu^eioben. 

Doch  nicht  in  dem  Sinne ,  das«  Herr  tob  Habttlebti 
das  Frftulein  von  Leerbentel,  oder  der  Hun8«r  die  lacrs 
Küche,  oder,  wie  die  Polen  sagen,  derBettMr  daaEUad 
cur  Ehe  nimmt.  Die  Osmanen  sagen:  HeinttlM die  Tock- 
ter  eines  Niedem  und  gib  deine  Tochter  keinam 
memala  du  bist  (Schlechta,  259;:  eine  Regel,  4i« 
sie  streng  durchgeführt,  überhaupt  alles  Hai 
heben  würde.  Auch  so  der  Spanier.  WlUat  dn  ni^ 
immer  Zank  haben,  sagt  der  Pole,  so  waUa  dir  «te* 
Frau  Ton  gleichem  Gewicht.  Und  dar  Sarb«;  Wer  slek 
Terheirathen  will,  auohe  «ine  Pran,  di«  ihm  glatek  iit 
(Reinsberg  I.  116.; 
Lai.:  Aeqnalem  tibi  ozorem  qnaere.  (TappiuMt  It7"^_ 
Si  qna  roles  apta  nnber«,  nnb«  fri.  (\ 
lippi,  II,  190.; 


(OHä^   (hf 


481 


Heirathcn 


Ilciratbshrot —  Hcireri 


482 


63  Wer  heirathen  will,  wähle  ein  Weib,  das   nie 
ültor  ciucn  Bosen.stiel  binausläuft. 

Kin  juriffer  reicher  Manu  Ha^tu  zu  Boiuuiu  Frnuiule: 
.,l)ioscu  llKaeiifiticl  liCMtiiuino  ich,  um  mir  einr  (futtin 
XU  wühlen."  JKr  hatte  eine  zultlroiubo  (iCicllHrhart,  iu 
(Irr  lieh  viel  JunfffrauRu  hcrunden,  bei  itiuli,  dio  vr  uud 
einem  kiiHtlichi<n  iSaaU'  iu  ein  duIiuh  Geholx  führte. 
Auf  dem  We^c  dabin  la»  dur  lioMeu,  Über  den  einige 
>iol|ierteu ,  andure  richrittuu.  Kndiich  Icam  ein  Müdeben, 
•iie  ihn  uui'hub  und  in  eine  Ecke  de«  (lebüudeH  BtcUtc. 
Dicrie  wurde  die  wirthliehe  (iattin  des  juu^eu  ManucM* 
Kr  lintte  üicli  nicht  KCtauscht;  die  Kho  war  eine  KlQck- 
lu-hc. 

6ti  Wer  hoirathct,  eh'   er  klug  ist,  stirbt,   ob'  er 

rfii'b  ist.  I 

C7  Wer  hciratbct,  hat  das  halbe  Brot.  l 

Weil  er  es  mit  der  Krau  theilen  muHS.  Kann  nach 
dem  Wortlaut  auch  wol  hei.iaen,  duHH  die  Frau  bei 
▼  ielcu  Arbeiten  aU  (loliülßn  da«  halbe  Brnt  erwirbt. 

CS  Wer  heirathet  beut  Oller  morgen,  kauft  sieb  ins 

Reich  der  Sorgen. 
Ü9  Wer  heinithot,  kehrt  üaus  und  Leben  «m. 

Ht'thth.:  Äcnenf,  zivcita  zmenenf.    (C'flakoraki/,  3^22.^ 
J'alH.:  Ktn  sif  nicni,  to  sif  ndmioni.     ((\lakortkjf.  3s2.; 

70  Wer  heimthet  naebUeld,  verkauf!  die  Freiheit 

in  der  Weit. 

Jlutl.:   AIh   't   huwiijk   in   nm  't  ffOllctje,   dan   wordt  hct 
vaak  een  helletje.    (Ittirrf/iumfi',  I,  'Hl.) 

71  Wer  heirathet  oder  baut   ein  Haus,  der  zieht 

dun  ileutol  aus. 
7*2  W'er  heirathet,  s]iielt  eine  Terne  in  der  Lotterie. 

73  Wer   heirathet,   thut   wohl,    wer   ledig  bleibt, 

thut  bewer.  —  l  Km:  7.  38;  Sihulcf,  SiCl;  IViu-d*-!/.  93  ; 
Snunirk,  ii'M;  Kürte,  27'JC;  Uruun,  I.  VJii. 

„Haut  du  viel  Kind  un  wenig  Drot  im  IC&a,  sn  httt- 
toKt  du  ein  kloiue  Freud;  nimmiit  du  eine,  die  kein 
Kind  macht,  bo  hfttu-at  dn  frernc  Kind.  Nimmst  du  eine 
hiibHcbe,  bo  begehren  Bio  andere  LUtauch,  un  ist  hart 
lu  beliUtvn,  dasj  viel  Lüt  ihr  begehren.  Nimmst  du 
eine  ungeMtalt;  ea  iat  leidlich  xu  haben,  da«  niemand 
begehrt.  Ainn  nimmst  du  ein  reich  Weib,  so  hast  dn 
ein  Frauen  ein  Meister  überkommen  uud  ein  ewig 
verweireu;  du  üettler.  Ninmuit  du  eiue  arme,  so  ist  es 
hart,  wie  du  sie  erziehst.  Nimm  ein  Weib,  sie  sei  wie 
sie  Wol,  si)  red  sie  wider  dicli.  Ht.-ilieronymu8  »iiricht: 
Sie  liaben  es  von  ihrem  Trsiirnug,  sie  seyud  gemacht 
vuu  einer  krummen  Kipp,  darum  vo  krUmmen  sie  sich 
zu  allen  dingen."  (Kin/iillf,  'i4l.)  Die  Spanier  sagen: 
In  deu  Krieg  xu  xichcu  und  sich  lu  vorhcirathen ,  kann 
man  nicht  unrathen.  Und  die  Mailander:  Wohl  thut, 
wer  ein  Weib  nimmt,  wer  es  nicht  nimmt,  besser. 
(H'iH*i;-r'i  I,  y.!.; 

74  Wir  heirathet ,  tritt  eine  lange  Bussfahrt  nn. 

Die  Hankin  denkt  dagegen:  7m  üaygnrri  ist  das  Ge- 
Kfhirr  irden ;  als  man  mich  dorthin  verheiratheu  wollte, 
war  es  golden.  Oder:  Icli  hatte  den  Zug  ins  Kloster, 
aber  der  Wind  trügt  mich  fort  lur  Ileirath.    (H'-iHtbf>ry 

i.  7s.; 

Frz.:  (jui  i-e  niarie,  sc  met  on  cliemin  pour  faire  pöuiteuce. 

(ti.uü,  U'.73.:' 
Lat.:    (^ui    capit  nzorcm,  capit  absque   qnieto   laborem, 

longnm     languorem,     lacrjrulas,     cuiu     Ute    dolorem. 

(tiiiiil,  107G.; 

75  Wer  heirathet,  um  reieh  zu  werden,  löscht  sei- 

nen Durst  mit  Salz-  (uder  See-)wa8ser. 

76  Wer  im  Ileirathen  will  Geld  haben,   der  muss 

deu  Sa<'k  dazimehmen. 

77  Wer  juuK  heirathet,  trügt  (braucht)  keine  Greis- 

hosen. 

Beinkleider,  wie  sie  alte  Leute  tragen,  weil  er  auch 
jung  stirbt. 

78  W»;r  ni  heirathet,  genitt  (gcniesst)  sin  Leben 

man  halw.    ni^'nAfhunj.) 

79  Wer  übel  heirathet,   dem  wird  der  Ehestand 

lang. 
Sf'uM.:  Quien  mal  casa,  tarde  onvinda.    (Bahn  1,  950.; 

80  Wer  üln-l  heiratliet,  fühlt  es  all  sein  Lebtage. 
It.:  Chi  mal  si  marit«  noii  esee  mal  di  fatioa.  —  Chi  mal 

nna  volta  si  marita  ae  ne  riieaU  vr  tntU  la  vita. 
(l'azsuylta.  21&,  C  u.  7.) 

Öl  Wer  will   heirathen,   muss  haben  Weinberge, 
drin  zu   spaten,  ein  Ilaus  za  wohnen  nnd 
Feld  zu  Bohnen. 
Span.:  Autcs  da  caiar,  t«n  caiai  en  que  monur,  j  tiemi 
en  que  labrar,  f  viuaa  cn  qne  podar.    (Bohn  /,  300^ 

82  Wer  will  heirathen  ohne  Wehe,  nehme  soines- 
gleichen  zur  Ehe. 

Nach  stand,  Verrnttgen,  Hildnng,  Alter;  doch  vor- 
laagcn  die  BpricbwOrter,  dasadle  nranteino  Kellievon 

DCtTTiCBKi  HrBIOOWGlITrB-LRXIKOy.     II. 


Jahren  jünitcr  sei.  Die  Polen  bestimmen  diesen  1'^nter- 
Kohied  des  Alters  dahin,  der  Ilanerjunge  .Mdl  Relioa 
liiiiter  dem  Pfluge  gehen,  wenn  das  Müdehen  geboreu 
wird:  C'-h)(ipiec!  Kapiugiemeliod/i,  dKiowczyna  ui^  rodzi, 
üa^i  wyda:'  sie  gndzi.    (Lninjui .  t':) 

83  Wer  zu  heinithen  geht  in  die  Fern*,   wird  be- 

trogen oder  möchte  bei  rügen  gern. 

84  Willst  du  heirathen,  so  besinne  diirh  fein,  sonst 

bekommst  du  Essig  für  den  Wein.  —  l'nrö- 

80  Zum  liciratlifii  und  ])u(>lliren  gehört  Miith. 

Der  P»lo  sagt:  Wer  mit  zweien  sieh  nehlüKt,  ist 
kühn ,    knbner  noch ,    wer  lieirnthet  und    hat  nielits. 

(neitiihftj  I,  115.; 
8C  Zum  Heinithen  und  Seefahren  muss  man  die 
Worte  sparen.  —  FuavUw*,  :,;  Simmh,  J515;  /i'iw- 
li-in ,  Mi». 
I.uf.:  Nulli  couHulendnm  est  dueere  lixorem,  tr:\usmäriuam 
facere  peregrinatiuncm  et  uequi  militium.  (J-Üs'  U-in ,  lAV: 
Itimltr  II,  'J'2'J4.) 

•87  Bis   du    heirathest,    ist   alles   besser.  —  Frimh- 

hin'^,  15.M. 

Sagt  man  heschwiclitiaend  zu  Kindern,  wenn  sie  Hieb 
gestussen  oder  verwundet  haben. 
•88  Dun  kannst  <lu  dir  heii-.ithen. 

Schcrzwi^rt  der  Mädchen  in  liezuisr  uuf  einen  Kuoke- 
ligen.  Die  .«^•/i/cji.  Vri>rin:iiüt.UitUT  { .lahrg.  <;.  IM.T ,  S.  KW 
u.  tl^)  haben  eine  Sammlung  der  Kpriuliwürtliehen  Ue- 
donsarton  begonnen,  die  man  in  Breülau  (oder  Sclile- 
sien)  zur  llezeieimung  der  J)uckeliv(en  Hcher-/h.ifl  ite- 
bruueht,  üu  dem  die  obige  gehört.  Man  itagt  aueli:  Den 
kannst  du  mir  (den  wcrd'  ich  dir)  zu  Weihuacliti-n 
schenken.  Das  i«t  ein  Itild;  nO,  gar  ein  —  Kritppcl- 
bild.  Oder  man  ruft:  l*icculomini  CAuHpiulnng  auf  pick- 
lich lür  buckelig )  oder  KricgMkusite  (  s.  d.)  und  Ziethen. 

*8D  Der  will  heirathen  und  h:it  nicht  einmal  einen 
Feueri'imer. 

Neckwort  in  der  Pfalz.  Da»  nnerlasitlicho  Attribut  der 
pfälxer  HUrger  UX  der  Keuereimor,  ohne  deu  ein  dortiger 
nurgermoister  uieiit  einmal  hat  eopuliren  wollen;  denn 
die  erst«  Krage  an  deulirüntigam  war  nach  dem  Feuer- 
eimer.  Daher  das  obige  Ni'ckwi>rt.  (\k\.  Uuenria,  hif 
r/>il:  UHit  die  Pjälzer,  uud  Enrm  a  ,  Leipzig  iMCiT,  Nr.  2(Ki, 

H.  <;i:>.) 
*90  £r  heirathet  ein  altes  Weib,   wenn  er   einen 
rfenuig  gewinnen  kann. 

Von  einem,  der  alles  fCir  Geld  tinit. 

•91  Heirathen,  mag^s  übel  oder  gut  gerathen. 
Span.:  Dien  i'i  mal,  oasado  me  hau.    (Huhn  /,  1*05.; 
Hclratlxsbrot. 

•Sie  kann  das  Ileiratlisbrot  nicht  backen    und 
will  Hochzeit  machen. 

„In  OberOsterreich  muss  die  Draut  das  Heirat lisbrot 
oder  llochzeit88t<iri  (s.  d.)  selbst  backeu.  Diu  Jlrant- 
leute  bekommen  davon  und  bewahren  etwa»  davon  auf. 
Im  Innvieriel  heisst  es  llocli^eitstiirie.  Braut  und  llrüu- 
tigam  bekommen  jo  ein  Anschcrzl."  (Buunnjnrtf-H.) 
Helxathagut. 

1  Kein  besser  Heirathsgut  als  gesunder  Leib  und 
edel  Muth. 
iiChin,:  M&lo  mi  po  velk<^m  venc,  pakli  jeu   pocustnust 

T  ieni.    (CaUtkuvuky,  411.; 
PolH.:  Alalo  mi  po  wielki^m  wieuio,  kicdy  chota  wielka 
w  ienie.    (linUtkorthy ,  A\\.) 

•2  En  güd  Heirathsgöd,  dat  MütterHclie.  (IhUQ  — 

Schüiiv,  104. 
•3  Manche   tregt  jr  heyratsgut  vnder  den  äugen. 
(S.  Jungfer.)  —  Franck.  I.BB*;  Lehmann.  II,  140.  l'JO. 
SimriH'k.  4535;  liniutbny  I,  52. 
Helral^maradi. 

Wenn  Uuirathsmarsch  getrommelt  wird,  tret^yn 
alle  (erwachsenen)  Mädchen  unten  Gewehr. 
—    WVÜ  imJ  Zeit,  V,  880.  »7. 
Helrafhathaler. 

Der  Heirathsthaler  gilt  nur   acht  (vier)  Gro- 
schen.    (l\tmmen.J 


Heirathswerk  iat  ganz  umsonst  ohne  des  Him- 
meb  lluld  nnd  Gonit. 


Wenn  Heirathswind  weht,  die  liebo  zum  (ins) 
ffloster  vergeht 


Zum  Ileiren  gehören  ihrer  zwei.  ~  TiirUmmn ,  ci. 
Helreri. 

Der  Helreri  Mehl,  nit  wohl,  hürt  nit  wohl  und 
kann  nit  recht  reden,  drum  muss  er  ein 
Pfarrer  wertlen.  —  .sniinM*.,  77M3'". 

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Heischen — Heiss 


Heissen — Heisses 


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Heischen. 

I  Hesche   on  B6de   mot   söck   schede.  —  FrUch- 

hier  »,  1554. 

Fordern  und  Bieten  müasen  sich  scheiden.  Wird  ge- 
sagt, wenn  der  VerWäufor,  Vermiether  u.  s.  w.  den 
Preis  nicht  selbst  bestimmen  will. 

*2  Es  ist  genug  geheist,   wann  man  einem  seine 

Noth  klagt.  —   Lehmann,  II,  142.  158. 

Heisehelster. 

•Er  ist  ein  lleiseheister.  —  FrUchbier*,  1556. 

Ein  unruhiger  Mensch,  der  bald  da,  bald  dort  ist, 
der  in  Eile  Imndelt  und  seine  tiesch&fte  oberflftchlich 
verrichtet.  ( Vgl.  auch  Bock.)  In  Kiedersachsen :  Heister« 
beister,  heistern  =  eilen.  In  Hamburg:  Heaitar — Peu- 
ster,  d.  i.  Über  Hals  und  Kopf. 
Heieer. 
•l  Er  is  heiserig.    CJ'i^-äetasch.    Brody.) 

D.  h.  er  hat  seine  Zahlungen  eingestellt. 

•2  Er  ist  heyser.  —  Eyeriny.  il,  s&s. 
HelsB. 

1  Es  ist  bei  manchem  nicht  so  heiss,  als  er  wol 

sehr  raucht  —  I*eiri,  II,  256. 

2  Es  ist  nichts  so  heiss,  es  kühlt  sich  endlich  ab. 

Ein  ähnliches  Sprichwort  haben  die  Neger  in  den 
franxftsischen  Colonien.    (R»in$berg  II,  136.} 

3  Es  kann  nicht  heisser  als  kochen.  -*  Simrock.  57W*. 

4  Ueiss  essen  und  kalt  arbeiten.    (Oberösterreich.) 

5  Heiss  zu  heiss  kühlt  nicht,  aber  es  kocht  (siedet) 

gern. 
Fra.:  Cervelles  chaudos  les  unes  avec  les  autrei  ne  fönt 
Jamals  bonne  soupe.    (Liroux,  II,  2.) 

6  Mir  wird  lieiss,   sagte   die  Hexe,  als  sie  ver- 

brannt wurde.   (S.  Tag.) 
Bull. :  Dat  is  heet,  sei  de  heks,  en  aij  werd  verbrand.  (Harre- 
bontff,  I,  2»9.) 

7  Wäri  di  föör  hiati  kul  brant  egh.    (Amrum.j  — 

Haupt,  VIU,  364.  221:  Johatuen,  151. 
Hüte  dich  vor  heiss,  kalt  brennt  nicht. 

8  Was  ZU  heiss  ist,  blase  gutl 

9  Wat   tu  het  un  to  sw&r  is,   mutt   man  liggn 

lat'n.  —  Eichwald.  762. 

10  Wenn's  heiss  ist  an  Dominicus  (4.  Aug.),   ein 
strenger  Winter  kommen  muss.    (Nerford.j  — 

Buebel ,  3J>. 

II  Wos  hoass  is,  muis  ma  plosn.     (Steiermark.)  — 

Firmenich.  II.  765,  81. 
Was  heiss  ist,  muss  man  blasen. 
12  Zu  heiss  und  zu  kalt  macht  lockere  Zähne. 
*13  Das  ist  (macht)  weder  heiss  noch  kalt.  —  Eixe- 

hnn.  296. 

*14  Einem  heiss  machen.  —  Wurtbach  II ,  iiz. 

Auch  wol  warm  machen,  so  viel  als  jemand  im  mil- 
den Sinn  quftlen,  martern.  Von  den  Torturen  ab- 
geleitet,  namentlich  von  denen,  bei  welchen  iheisses 
Eisen,  glühende  Kohlen  u.  s.  w.  xur  Anwendung  kamen. 

*15  Es  geht  heiss  her. 

*16  Es  ist  so  heiss,  man  könnte  im  Sande  sieden. 

(SiederiauiiU.) 
♦17  Es  ist  so  heiss  wie  die  Suppe  der  bergheimer 

Table-d*h6te.    (Köln.) 

Aus  der  Rlüoklichen  Zeit,  in  der  noch  eine  Personen- 
post swisclien  Köln  und  Jülich  fuhr,  die  in  Bergheim 
anhielt ,  wo  die  Passagiere  eine  heisse  Suppe  erhielten, 
die  sprichwörtliob  geworden  ist.  (Vgl.  Wenden,  Köln 
vor  fünf lig  Jahren.) 

*18  Es  ist  heiss  wie  in  den  Huiidstagen. 

Frz.:  Plus  chaud  que  braise.  —  Plus  chantqaefen.    (Le- 
rvux,  I,  iT.) 

•19  Es   ist    so   heiss   wie  in   der  Pirt.   —   Frisdi- 
bierKuii. 

Auch:  wie  in  der  Jauch.  Pirt  und  Jauch  sind  die 
Namen  für  die  in  einem  bosonderu  Hause  liegenden 
Flaohsbrechstnben.  Bis  lum  17.  Jahrhundert  war  die 
Pirt  sugleich  Badestube  und  der  in  derselben  stehende 
grosse  Ofen  hiess  Kuigel.  (VgL  Jteut  Preuui$ch§  Pro- 
vintialblätter ,  II,  313.) 

•20  Et  is  80  heit,  dat  de  Katten  bieset.   (Büren.)  — 

Für  herlohi:  Woeste,  86,  97. 
Bissen  =  rennen,  laufen;  mittelhochdeutsch  bisen. 
•21  Et  is  SO  heit,  dat  de  Kräggen  upm  Tune  (Zaun) 

jappet  \    (Westf.) 

')  Jappen=naoh  Luft  schnappen. 

•22  Heiss  und  kalt  aus  Einem  Munde  blasen. 

Die  Neugriechen  sagen  Ton  einem  solchen,  den  der 
Italiener  doppelter  als  «ine  Zwiebel  nennt:  Aas  aeinsm 
Monde  kommt  aagl«ich  Hitxe  und  Kftlte.    Die  Fnua- 


Er  hat  ein  AntllU  mit  swei  G«aiehteni.  Die 
Engländer:  Er  hat  ein  Gesicht  für  Oott  tmd  «in  anderes 
für  den  Teufel.  Die  Venetier:  Er  .-hat  swel  Oesiehtar 
unter  einer  Mtttse.  Die  HoUtnder:  Er  spricht  aas  swei 
Münden.  Die  Perser :  Er  hat  eine  Zunge  unter  der  andern. 
Die  Aegypter:  Er  sagt  cum  Diebe:  Stiehl,  und  aom  Hans* 
besitser:  Oib  auf  dein  Eiffenthom  Achtl  (Rtintbtrf 
IV,  119,; 
Mkd.:  ....  Eins  nngSTierten  mannes muot  der  kftchet  kalt, 
der  bUset  warm  üs  eines  mannes  munde,  staetar  trinwea 
ist  er  arm.    (Reinmarvom  Zte.)    (Waekernagel,  68tf,  21^ 

•23  It  wart  so  het  nich  gäten  as  't  koakt*  is.   (Sirt- 

lüz.)  —  Firmenich,  III.  74,  124. 
')  Updraogen  hat  Danneil  (882)  für  die  Altmark.  — 

Es  wird  so  heiss  nicht  gegessen  als  es  gekocht  wird._ 
•24  So  heit   as   im  Bakuäwen.    (Gruf$ckafi  Mvrk.)  — 

Frommann.  V,  60.  80. 


1  Dat  Ball  wol  wat  heeschen,   sädd'   et  Niklös- 

chen,   do  feel  et  mit  der  Böp  (Eier)  den 
Hartberg  heraf.    (Rheinl.j 

2  Heiss  es  dem  Buben  und  mach*s  selber. 

Port.:  Manda  e  desouida,  naö  se  far&  cousa  aenhiuaa.  — 
Manda,  e  fase-o  tirar-te*ha  cuidado.  —  Manda  o  amo 
ao  moqot  o  mofo  ao  gato,  e  o  gato  ao  rabo.  C^eihs 
/,  382.; 

Span. :  Handa  y  desouida  no  se  harA  casa  ninguna.  (Bokm 
I,  230.; 

3  Man   heisst's   einem  andern,  was   man   selber 

nicht  thun  mag. 

4  Mannich  en  het  aa  de  Annern  ütsSt.    (Lübtck.) 

—  Deecke.  II. 
6  Wer  etwas  heisst,  ist  so  echaldig,  als  wer  es 
selber  thut.  —  Graf,  305.  i4i. 

Als  Bechtssprichwort  von  der  Theilnahme  an  «laeBs 
Vergehen.  „Wer  ein  ding  heiset,  der  is  aus  wol  draa 
schuldig,  als  der  es  selbe  tut."  (Klingen ,  Gloaten  aum 
Sachsenspiegel,  II,  32,  161.;  Hauptsftchlieh  wol  nur  mit 
Besug  auf  abhftngige  Personen. 

*6  Bei  ihm  heisst's:  Alles  her,  mein  Fisch. 

Von  einem  Habsüchtigen. 
•7  Bei  ihm  heisst's:  Alles  verfressen  vor  dem  £nd', 

macht  ein  richtiges  Testament. 
•8  Bei  ihm  heisst's:  Her  in  meinen  Sack. 
•9  Bei  ihm   heissVs   immer:   Trag   auf  und   xett' 
nicht.  —  Mayer.  II.  109. 
•10  Da  heisst's:  Friss,  Vogel,  oder  stirb. 
•11  Dat  het  Kato!  Wullt  du  nich  vor  to  sehn,  seh 

na  to.     (Ostfties.)  —  HaMkaXender,  Ul. 
•12  Dat  het  ins,  man  kumm  nig  bett.    (tUAtt.) 

Das  ist  einmal,  aber  komm  mir  nicht  wieder  damit. 

•13  Dat  hßt  nich:  kack  op  e  Pühl  (Pfühl),  dat  het 
fat:    schit   det   ganze   Bedd   voll.  —  Frisch- 

hier  »,  1558. 

•U  Do  heisst's:  Thue  Augen  oder  Beutel  auf,* 
•15  Er  heisst  alle  T%ge  anders. 

Wortspiel  mit  dem  Umstandswort  „  anders  *<  nnddees 
Eigennamen  „Anders". 

•16  He  het  Aselätt.    (West[.) 

Aus:  as  he  Utt,  wie  er  l&sst,  aussieht,  sohenweise  als 
Eigenname  gebraucht.  Er  ist  so,  wie  er  aussieht 
Nomen  et  omeu. 

•17  Hessen  heisst  dat  nich,  heissen  hesst  dat.   (Siar- 
gard.J 

Zur  Verspottung  des  selbst  nicht  taktfesten  Bener« 
wissen. 

•18  Hier  heisst's:  Leb*  wohl,  theures  Licht. 

Wenn  man  einen  sehr  geliebten  Gegenstand  Tfrlorta 
hat. 
•19  Na,  bei  dar  hesst's  oh:  wisste  har?   (Oberlämritt.) 

Von  widerspenstigen  jFraueu.  „Wisste  har'*  ruf! 
man  nftmlich  den  Ackerpferden  sn,  wenn  ■!«  aaf  die 
Seite  gehen  sollen. 

•20  Sie  heissen  einander  kurz  und  lang. 

Belegen  sich  gegeasoitig  mit  allen  aar  erdaakttdMa 
Schimpfnamen. 

HelMer. 

Wir  geben  alle  gute  Heisser,  vilmefar  aber  gat« 
Lasser.  —  Petri,  II.  797. 
HeiMos. 

1  Wer  sich  am  Heissen  verbrüht,  pustet  sudi 
aufs  Kalte. 
•2  Hiate  an  Wiats.    (Sordfrien.)  — 
Heisses  tud  Nasses. 


485 


Heister— Held 


Heldenmuth  —  Helfen 


486 


Heister. 

Boug  den  Heister ',  che  hei  te  dicke  wird.   fWald. 
Tpji/.J  —   Firmfnich,  I,  325,  1;   für  Walileck:   Curizp, 
18,  .M. 
>)  Den  Jungen  Banm,  botonderi  «in  Elchbänmclien. 
BeiBtereler. 

•Kr   hat   Heistcrcier   (Elstereicr)   gegessen.   — 

Crtmitr,  II.  608  ^ 
Vom  Schwätzer.    (S.  Entensteiss.) 
Halten. 

Was  heit  er,  was  weit  er?    (SoUühum.)  —  ScMd. 

84,  300. 
Wai  hat  er,  was  will  or. 
Heiter. 

1  Immer  heiter  auf  der  Leiter. 

2  Immer  heiter,  Ciott  hilft  weiter.  —  l'hschhter^,  1557. 

MorKengriiBS  nud  Tro»t  der  Arbeiter   in  der  «e;?end 
vnn  ß.irteii,  oft  mit  dem  Zusatz:  „Ilri  hulp  je  Nespels 
Hans  Tom  KruichkebAm,  hei  werd  mi  Je  oIl  hclpe  den 
Dag  aut  Eud  bringe/* 
Heiterkeit 

Heiterkeit  erhält  die  Gesundheit 


1  Jß  mehr  ninii  heizt,  je  mehr  es  raucht. 

2  Man  heizt  den  Ofen  nur,  damit  er  wieder  wärme. 

Von  denen,  die  nur  geben,  um  wieder  lU  empfangen. 
Heke. 

Ileken  un  Seken.  —  Kuhwnld,  ibi,] 

Minnohon  und  Weibchen. 
Hekster. 

Wei  nc  Heakster'  iutschicket,  krigt  en  bunt«n 
VuPgel  wi-er.  Clf»ri'n  )  —  Fur  hnhhn :  Woc$tr, 70, 21. 
■)  Kakitcr,  Ileykiter,  d.  i.  Elfter. 


1  Auch  Helden  Riegen  nicht  immer. 

Dan.:  Komprr  faldo  nfin  ueyerloBe.    (l'rov.  dan.,  3350 

2  Besser  mit  einem  Helden  kämpfen  als  mit  einer 

Momnic  spielen. 

flvhm.:  Radrji  nc  bfti  11  hrdinou,  nerli  se  Ifbati  ■  Schadi- 
mmi.    (Crli,kov*ktj.  241.J 

3  Das   sind    nicht   die  grussten  Helden,    die  ein 

Hufeisen  über   der  Käse  zerl)rechen  können. 

—    Winikh-r,  i/W,  «1. 

4  Ein  rechter  Hold,   ein  trewer  schätz.  —  /Wn, 

//.  220. 

5  Es   ist  nicht  jeder  ein  Hold,   der  einen  Har- 

nisch trägt. 

Die  RuBecn:  Ein  Held  xu  sein,  ist  nur  leirht  für 
Beherxte.  (.Mftuann  VI,  4{)1.)  ,,Man  unterschied  Tor- 
male  gar  gut  iwei  Speciee  von  Heldenmuth:  Virtue 
activa  uml  pavsiva.  In  Sohlachten  mua«  man  beide  wa- 
gMi,  muHH  Hiebe  Rcbcn,  Ilieho  trafen;  doch  wenn  man 
unterliegt,  so  thut  Yirtus  paasiva  weit  mehr  gut.** 
{Butler.) 

6  Es  miJssto  sein  ein  starcker  Held,   der  gegen 

den  Todt  behielt  das  Feld.  —  /vin. /,  38;  llc- 

niKch,  1057 ,  49. 

7  Grossen  Helden  fehlt  es  nicht  an  Beute  (oder: 

an  Anhängern). 

8  Helden  liihren  den  Krieg,  aber  sie  machen  ihn 

nicht. 

/«/vn. :  De  allcrtapperiito  helte  raade  allermindat  til  krig. 
(Prot,  äan.,  'iVJ.J 

0  Hehlen  hetisen  keine  Hasen.  —  Si»riihirmrrgarirn.  494. 
Der  Starke  rächt  Beleidigungen  aoh wacher  Menschen 
nicht. 

10  Helden  macht  nur  die  Sehlacht. 

Difl  einen;  aber  der  Frieile  hat  soino  Helden  to  gut 
wie  der  Krietr.  und  diejenigen,  welche  Wahrheit  and 
Recht  Bchütien,  sind  der  Meuechheit  oft  nUtxlicher  all 
die  Tapferii  im  Kotdo.  Der  furchtlose  Vertheidiger  der 
Terlansencn  l'nscliuld  ReKon  die  Uowalt,  und  der  Arsi, 
welcher  zum  Beuten  der  Menschen  aein  Leben  wagt, 
■iifl  ehenso  gut  Heldrn  ala  der  Soldat,  der  eine 
Schanze  stürmt.  „Blickt  nur  yerftchtlioh  ihr  Helden 
in  Kriegen  auf  meines  Undlichen  Maierhoft  ThOr,  weiss 
ich  im  Leidenschaftskampfe  zu  siegen ,  bio  ich  der  Palme 
en  würdig  als  ihr."  (Ztmitt.) 
Lat. .  Effnycre  cuplditatem  regnnm  est  vinoere.  (PuhL  S^r.) 
{ihiUppi,  l,  IM.)  —  Furtissimus  ille  est  qni  promtos 
metut-nda  pati,  i|aae  comlnus  Initent  et  dinerre  potMt 
(l.u'.'inuf)     'tküippi,   I,  WQ.) 

11  Hehlen  sind  Gottes  gab.  —  /Wn, //,  175;  f/niM*. 

Ru'Ur  behauptet  aber  in  Bezug  aaf  eint  beittramle 
Art  Tun  Helden:  „Ble  wuchsen  einst  im  Garten,  wie 
jetM  andre  Unkrautarten." 


12  Helden  und  Weiber  verderben  die  Leiber. 

Nur  mit  Unterschied,  wie  die  Dänen  sagen:  Ilelte 
dmbe  deres  flender,  fYnentimmeret  deres  Tenuer.  (Prov. 
dan.,  117.; 

13  Helden  zeugen  Helden.  —  iHiritmiakim .  2911. 

14  Hie   stchn    wir   beiden,   sagt   der   frosch   zum 

Schwaben.    —    Franck,  II,  47 '*;   SaiUr,  138.  Sim' 

rnck.  4304;  Körte .  2732;  llocfer.  J44. 

Jedes  deutsche  Land  hat  seine  Vexirsprilche,  mit 
dem  es  ein  anderes  neckt.  So  wirft  den  tapfem  Schwa- 
ben die  neckende  Laune  in  diesem  Sprichwort  daa  Ue- 
gcntheil  vor. 

15  Je  grösser  der  Held,  je  schöner  der  Sieg. 

16  Je  mehr  der  Held  mit  Worten  prahlt,  je  schlech- 

ter er  mit  Thaten  zahlt.  —  Körw.  2733. 

17  Mancher  ist  ein  feiner  held,  da  man  hart«  Kyer 

schelt;  so  man  blopse  Wehr  auszeucht,  ist  er 
der  erst,    der  vnter   die    banck   kreucht.  — 

Wniitch ,  424  .  37. 

18  Merck  aulf,  Held,  gute  tag  kosten  gelt.  --  Uc- 

nmh,  1474,  b». 

19  Niemand  ist  ein  Hold  vor  seinem  Kammerdiener. 

Die  Holländer  sagen  vou  i-iiicm,  der  sich  besonders 
da  auaseichni't.  wo  c*  auf«  Nirthtsthun  ankommt:  Het 
is  een  held  in  de  koelte.    (U<trr>'h<}ntee,  1,  300.; 

20  Tapfere  Helden,  tapfere  Thaten. 

21  Wo  ein  Held  auf  ilen  andern  trifft,  muss  auch 

ein  Held  wol  weichen. 
•  22  Er  hat  des  Helden  Lcgel  bekommen.  —  Eiac-inn ,  297. 

,.Wie  fi^brl  erzählt,  kamen  zwei  Fahrende  Suhiiler  auf 
die  Raube  Alp  in  Schwaben.  Der  eine  Namens  Ileld 
trat  in  die  Stube  eines  beroiltrlten  Bauern  und  bat  um 
Nachtessen  und  HoTber^p,  was  ihm  gewährt  wnrde. 
Während  des  Essens  laugte  er  zum  Fenster  der  UUtte 
seine  Weinflasche  herein,  die  er  dort  hingesetzt  hatte, 
und  brachte  es  seinen  Wirthsleuten  zu.  So  oft  die 
Flasche  leer  war,  setzte  er  sie  wieder  zum  Fenster 
hinaus,  damit  sein  Kamerad  sie  aus  der  Legel  fiillen 
konnte,  die  Leute  thuten  sich  gütlich  und  waren  ver- 
wundert, dass  die  Flasche  nie  leer  wurde;  daher  frag- 
ten sie,  wie  das  ziiRehe.  Ks  ist,  sagte  Hold,  Sanct- 
Othmar's  (a.  d. )  FlaHchiein,  das  nie  leer  wird.  Der 
Bauer  wünschte  es  zu  kaufen  und  erhielt  es  fur  hun- 
dert Onldcn;  aber  es  hat  sich  Lernach  nie  wieder  von 
selbst  mit  Wein  gefüllt." 

♦23  Er  ist  ein  Held,  der  alle  will  erbeissen. 

„Ficht  einen  Ifochmnth  an,  weil  er  sich  selbst  ver- 
Risst,  so  sagt  mau:  er  dencket  nicht,  dass  Staub  sein 
Vetter  ist.  Ks  scheint,  der  grosse  Held  will  alle  fast 
erbeissen,  und  seine  Farbe  soll  vor  allen  andern  glois- 
sen."     (KeU^r,  \M*.) 

•24  Er  ist  ein  Held  hinter  dem  Kachelofen. 

/->.-.;  N'*tre  hon  qu'au  cabinet.    (Kridinrjer,  IW^.; 
Lat.:  Fnrlis  in  tabula.    (Seijbold,  291.; 

•25  Er  ist  tän  Held  in  Licbessachon.  —  Kriizingtr,  272*. 
*26  Er  ist  ein  Held  mit  dem  Maule. 

Holl.:   TIet  is   een   held  met  zifn'   mond.     (Ilarrcbomee, 
/.  3(Xg 

•27  Er  ist  ein  Held,  wenn's  zu  laufen  gilt. 

UoÜ.:  Het  is  ceu  eerste  held,  als  't  op  loopen  aankomt. 

•28  Er  ist  ein  rechter  Hehl.  —  ßmiiii,  /.  t256. 
•29  Ich  bin  kein  solcher  Held.  —  /?Mi.'/etn .  296. 

Lat.:  Non  sum  ex  Istis  heroibus.    (Eitelein,  296.) 
Heldenmuth. 

Helden  Muth  vberwind  alles.  —  Ihiri,  u,  179. 
Heldenthat. 

1  Heldeuthatcn   und    Kometen   kann   man   nicht 
alle  Tage  sehen. 

Dan.:    Herulske   gieminger  gaaer  orer   regalen.     (Pro9. 
dan.,  2SÜ.J 

•2  Das  sind  Heldenthaten.  —  ttrnm.  I,iii6. 

Meist  ironisch. 

•3  Seine  Hcldenthaten  erzählen. 
Ironisch. 


1  Helene  (22.  Mai)  wächst  der  Flachs  gar  schöne 
(alleene).    fOei*.)  —  BwM.  u. 

Dieser  Tag  wird  all  gttn*ti|[  Boin  Leinaien  bezeiohnet. 

'3  Von  aoBsen  Helena,  von  innen  Hekubu. 


Besser  helfen,  dass  einer  nicht  falle,  als  die 

Hand  reichen  cum  Aufstehen. 
Dan.:  Den  bpr  starre  tak  som  hiolper,  at  man  el  falder 

end  den  lom  oprejier  den  faldne.    ^/'/-nr.  dan..  aiHij 

Dat  harr  ^ef^hrliek  hulpeu,  säd'  de  P.isti-r,  harr 
vür'u  Kruuken  l)üd't,  do  was  dod  bieben. 
Cllamliurg.)  —  llaefvT.tH9. 

31» 


487 


Helfen 


Helfen 


488 


3  Dat  hdpt  nich,  mie  Icw  Herr,   säd'  Schering 

wenn  ick  doch  Släge  hcbben  sali ,  ik  krig  so 
hüt  oder  morgen.    (S.  Kodon.)  —  ffocfcr,  909. 

4  Dat  hclpt,  08  wann  'ne  Müggo  in'n  Rhein  piss't. 

(Padtrhom.J 
b  Dat  helpt!  sä  joner  Knecht,  as  ho  dre  Dach  op 
cn  Füörwenn  niei't  har.    (Südcrdiihmarsvkcn.) 

Dag  hilft,  sagto  jener  Knecht,  als  er  drei  Tage  auf 
einer  FurcLenwcndo  gemäht  hatte. 

6  Dem  ist  gut  helfen,  der  sich  helfen  lassen  will. 

7  Diar  helpt  öntökrammin ,   mut  uk   help  of  tö 

ieten.     (Sylt.) 

Wer  da  hilft  einkramen  (einbrocken  ),  maas  auch  hel- 
fen aufzuosson. 

8  Die  nicht  helfen  wollen,  hindern  gem.  —  Sim- 

rnck .  «26. 

9  Einer  hilft  dem  andern  über  den  Zaun.  —  tW- 

lein,  309;  Simrock,  4530;  Braun,  /,  1807. 

10  finmal  hett't  mau  hulpcn,   säd*  de  Fru  tau'n 

Docter,  mor'ns  um  söben  ging  he  tö  Stol  un 
abens  tcin  sct  he  noch.  (Hamburg.)  —  lloefcr,  815. 

11  Es  hilfüb  alles,  was  man  zu  den  Schiffen  thut. 

—   Lehmann,  11,  127.  182. 

12  Es  hilfft  kein  alter  für  torhcit.  —  Grvaer,l,zi. 

13  Es   hilflfl  kein  Gut  für  den  Gcitz.  —  Lehmann, 

11.  127,  133. 

14  Es   hilfft   kein  krantz  für  hauptweL  —  Gi-nu-r, 

1,32. 

15  Es  hilfft  kein  küris  für  den  todt.  —  Grutcr,  I,  3i. 

16  Es  hilfft  kein  pantzer  für  den  galgen.  —  Gruter, 

1,31. 

17  Es  hilfft  nicht,  dass  man   ein  ding  anschlogt, 

da  es  nicht  hafften  wil.  —  l^tri.  II,  85». 

18  Es  hilfil  nicht  viel  ilickens  vnd  plackens  am 

Pelz,  da  Haut   vnd  Haar   nicht  gut  ist  — 
Pc/ri,//,  252. 

19  Es  hilfft  nicht,  vil  guter  haben  vnd  wol  können 

arbeiten,    wo    Gott   nicht   sein   Segen    dazu 
spricht.  —  llenütch,  1786,  12. 

20  Es  hilfft  nit,  das  man  den  stall  schlcusst,  so 

dz  viehe  herauss  ist.  —  Tappiiu,  40\ 
Lot.:  Urege  amisso  septa  olaudore.    (Tappiu9,  40 ^; 

21  Es   hilfft  nit  wol  spannen,   sondern   wol   ab- 

SChiessen.   —  Ik-tri,  II.  S53;  Gruter,  I,  31. 

22  Es  hilffl  viel,  wenn  die  Herren  mit  im  Rath 

sitzen.  —  Pctri,  11.  253. 

23  Es  hilffl,  was  es  kan.  —  Etjcnoiff,  isi**;  Grüner,  l,  31; 

Schotte!,  1135''. 

24  Es  hilft  dem  Hund  nicht,  dass  er  die  Kette  beisst 

25  Es  hilft  hier  kein  Zittern  vors  Fieber.    (Schlcs.) 

£b  ist  eine  Nothwendigkeit,  du  kannat  dem  Uobel 
nicht  entgehen. 

26  Es  hilft  kein  Koller  vor  dem  Galgen. 

27  Es  hilft  kein  Zittern  vor  dem  Tode. 

28  Es  hilft  nicht,  dass  man  wider  die  Sonne  und 

den  Himmel  redet. 

29  Es  hilft  nicht,  den  Taubonschlag  zuschlicsscn, 

wenn  die  Tauben  erbisscn  sind. 

Die  Bussen:  Wenn  der  Iltia  die  Hühner  gewUrgt  hat, 
achlieaat  man  den  8tall  ni  apät.    (Reituherff  IV,  27.; 

30  Es  hilft  nicht,  in  einen  kalten  Ofen  blasen. 

31  Es  hilft  wenig,  was  man  in  Nussschalen  eingicsst 

und  mit  Masskannen  wcglässt. 

32  Es  mag  leicht  seyn,  das  da  hilffl.  —  Aijricnlal,  862. 

Wurde  frQher  apottweiae  gebraucht,  um  sn  sagen, 
dass  auch  etwas  Kleines  helfe,  wie  wenn  man  sagt:  der 
£rtrinkende  hält  sich  an  einen  Strohhalm. 

33  Es  mag  sich  j«Mler  helfen,  wie  er  kann. 

Lut.:  Destitutus  ventis  remos  adhibe.    (tkilippi     I,   116; 
Setfbold,  121;  Binder  I,  3W;  If,  748.; 

34  Et  kann  nix  helpeu,  liegen  den  Backofen  tc 

blosen.    CS<tcti.) 

35  Et  mot  mehr  hclpe  wie  schade,  sagt  Jen'  Bauer, 

und   führt   die   Kuh   zum    Ochsen.  —  Fritch- 
bvr\  1559. 

36  Half,  wat  holfe  kanl   schprächt  hikt  ze  Duoch 

Frä  uch  Man.  —  Schütter,  802. 


37  Hälpt  et  nich  mi,  so  hälpt  et  doch  minem  Bidel 

(Beutel).     (OstpreutB.)   —    FrucMJer,  33$;  FrUdh 
bicr  '.  1561. 

Wie  Friitchbier  (a.  a.  O.)  mittheUt,  loU  dies«  Bedeoi- 
art,  all  Bespreohnngsformel  angewandt,  dem  Bischof 
Borowski  in  Königsberg  einmal  das  Leben  gerettet 
haben.  Er  war  an  einem  Balsabal  schwer  erkrankt 
und  yon  den  Aerzten  bereits  anfg^geben,  ale  ihm  eine 
alte  Frau,  der  er  manche  Wohlthaten  erwieeon,  ihre 
Hälfe  anbot.  Sr  ging  darauf  ein.  Die  Frau  bestrieh 
ihn  mit  einem  Stahle  den  Hals  und  murmelte  In  feiet- 
lichem  Ernst  die  obigen  Worte.  Der  Bischof  musst« 
laut  lachen,  das  Halageschwttr  brach  auf,  nnd  er  war 
gerottet.  Etwas  Aehnliches  ersfthlt  man  aber  auch  Ton 
Erasmus  ▼on  Rotterdam,  der  ein  Geeohwltr  am  Auge 
hatte,  das  er  aioh  nicht  schneiden  lassen  wollte,  das 
aber  von  selbst  aufsprang,  als  9t  in  dan  EpisMi$  obteu- 
rorum  virorum  las  und  über  das  schlechte  Latein  einer 
Stelle  laut  anflachen  mnsate.  Endlich  wird  A^nliehea 
auch  von  dem  Cardinal  Antonio  Salivian  erzAhlt,  der  an 
einem  Halsgeschwttr  tödlich  krank  lag  und,  obsehoner 
sonst  gans  gesund  war,  nach  der  einhelligen  Ansicht 
der  Aerzte  daran  sterben  mnsste.  Weil  man  nun  den 
Tod  des  Cardinala  vermuthete,  so  fingen  seine  Bedien- 
den  an ,  fortantragen,  wat  ihnen  ausagte.  Der  Cardinal 
sah  es,  mnaato  aber  wegen  Verstopfung  de«  Halses 
schweigen.  Als  er  nun  also  lag  und  susohante,  aprang 
sein  Affe,  der  sich  von  der  Kette  losgerissen  hatt^ 
auf  einen  Sessel  nnd  sah  sich  um,  ob  nicht  auch  etwas 
für  ihn  da  sei,  um  es  fortxutragon.  Da  aJ>er  alles  zien* 
lieh  leer  war,  schlioli  er  sich  an  des  Cardinala  Bett, 
nahm  dessen  Cardinalshut,  und  setzte  ihn  aoL  Da  er 
ihm  aber  zu  weit  war,  so  hielt  er  ihn  mit  den  Vorder- 
pfoten, wandte  den  Kopf  um  nnd  fing  an,  nach  der 
Thar  zu  laufen.  Ueber  diese  Posituren  dos  Affen  mnsst« 
der  Cardinal  so  stark  lachen .  dass  durch  die  gewaltigt 
Erschattemng  sein  Qeschwttr  im  Halse  zersprang ,  woran 
er  tonst  hfttte  ersticken  mflsaen.  (Braun,  BibtiotAek  dtt 
Frohtinnt,  Bd.  8,  Hft.  2,  Nr..  880.; 

38  Helfe  hie,  was  helfen  mag:  ein  Kyrie  eleiaon  am 

Ostertag.  —  Eiaelein,  297. 

39  Helff  vns  Gott,  so  ist  vns  geholffeu.  —  Gn^ter, 

III.  41). 

40  Helffen  ist  offl  euthelffen.  —  Lehmann,  874, 12. 

41  Helffen   muss    so  geschehen,    dass   man  nicht 

auff  der  andern  seit  wider  abfalL  —  LekmmM, 
374 . 5. 

42  Helffct  euch  selbst,  so  hilffl  euch  Gott.  —  Tat- 

piiu,  94*:  Lehmann.  II,  361,  14. 

43  Helpt  et  nich,  so  schad't  et  nich.  — -  Fruchbicr,  ai. 

FrUtcItbici-  *,  1562. 

44  Helpt  nuscht,  ök  schad't  nuscht,   eäd  Jochcm, 

as  he  bim  Bülgetreten  en  Furz  16t    (Dantif.) 

—  lloefer,  486;  f^rischbier ,  322;  Frifchbier^,  1563. 

45  Helpt't  nich,  so  schadt't  6k  nich,  säd*  de  oll 

Frü,    uu   schöw't   Kind   in'n  Backäwen.   — 
lloefer,  324. 

46  Hilf  dir  selber,  so  hilft  dir  das  Glück.  —  Sim- 

rock, 3783;  Körte,  2245. 

47  Hilf,  liebe  Frau  zu  den  sieben  £ichcu  und  zum 

Birnbaum.  —  Eüelvin,  3W. 

48  Hilf,  Sanct-Mcrgen  im  Grimmcnthal,  zu  Alton- 

üting,  zu  lleilbruuu  in  Nesseln  und  in  Pikn- 
nenstil.  —  KUclcin .  309. 

49  Hilf,  Sanct- Rambold,  Sanct- Jakob  von  Com- 

postell  mit  deinen  Muscheln.  —  Eiselein,  309. 

50  Hilf,  schwarze  Muttergottes. 

So  redet  das  Volk  das  weltberühmte,  sogenannte 
wundcrthtttige  Marienbild  zu  Kiniiicdcln  im  C«nton 
Schwyz  an,  desacn  Uosloht  und  Hände  schwan  siiul. 

(Reinsbery   V,  82.; 

51  Hilff  bey  zeit,   ehe   es   kompt   weit.  —  Grtüet, 

/.  48;  Sailer,  71:  Simrock.  4528. 

52  Hilff  dir  vor  seihest,  ehe  du  andere  arzneyett 

—  Pctri,  II,  881. 

53  Hilff,    so  Wirt  dir  geholffen !  —  Frandk,  U,  iM*; 

Egenolfr,  272*»;  Ik'tri,  II,  381;  Grutcr,  I',  4». 

54  Hilfft  es  nicht,  so  schadet  es  doch  nichL  — 

Agricola  I,  361;  Egcnolif,  191^;   Grulur,  l,  48; 
«(ein.  64,  75;  Uücking ,  326;  Uremtcr,  14:  Stnme,  1. 
Simrock,  4583;  Matfcr,  II.  78;  llraun,  I,  1869: 
MonatMchriß,  XVI,  271. 
Frz.:  C'est  de  l'onguent  miton  mitaint  qui  no  fJait  ni  Um 
ni  mal.    (Krittingfr,  iZ'i\) 

55  Hilft  etwas  nicht  allein,  so  hilft's  doch  im  6o- 

mcin.  —  Hörte,  2004;  Simrock t  8888;  fiTowi.  /,  7». 


489 


Helfen 


Ilclfeu 


490 


bki  Hilft's  uix,  80  Bchadt's  nix,  sprach  der  Mönch, 
als  er  den  Bauern  mit  der  Bohnenstange  den 

Sej(Cn  gab.  —  Klmerspicgrl,  67,  19. 

57  Hiilfi'  dir  selbst,  so  hülflll  dir  Gott.  —  Lvhmunn, 
376,36;  Sdiuhcitunfi ,  iVJ :  lUukiny ,  *M ;  Droiiui ,  1 ,  11 ; 
lilum,  44 :  Umhin,  309;  Sauer,  275;  Körte,  9306;  Sim- 
nnk  ,y4a^:  Kijctwllf,  7l*>;  Sntur,  77:  .S«'j(6«iW ,  42 ;  Mnyirt 
1,  2U3:  (•'fitil,  874 ;  {{riiiKbciij  11,  99;  ///,  38;  Itraun,  1, 1368. 
Oio  VcDotior  saifcn:  Hilf  dir,  so  worde  ich  dir  liolfoii, 
Mtft  der  Ilvrr.  Dio  Isländor:  KUliro  H»nd  und  Fu«i, 
■u  hilft  dir  Uott.  (U.  Gott  ti4K— 64»  u.  G61.) 
JfAd..-  Waiüt  Dioht,  da«  man  aprloht  gomain:  hilfdiriclb, 

86  hilft  dir  «ot.     (Hin;;.)    (Zinyerlt ,  lUG.; 
Dan.:  Hielp  dig  selr  da  hiolpor  A\{g  Uod.    (livhn  I,  374 J 
EHjft.:  I1g1]>  thyMclf  and  (}od  will  )icl|>  thoa.     (fimil,  «74.; 
Fr*.:  Aido-tüi,  Divu  (\v  viel)  t*aidor».    (Vnkier,  M;  Lt-n- 
drti'j,  1'.»;  Huhn  I,  2;  A'ritiinyer,  l.'»";  Lrroux,  I,  \'l  u.  13; 
IVü«-«/''«,  111.; 
llaU,:  Hell)  u  zoIvlmi,  zno  liclpt  u  (iod.     (Dokn  I,  321.^ 
//..-  Ajntati  dicti  Diu,  cho  ti  »jiiterö  anchMo.   (Haut,  s74.) 
hat.:  Anhiduut  JJou«  ipto  juvat.     (Himdrr  /,  97;    //,   268; 
Jiuc/itvr.  IM;   rhilippt,  I,  45;    SeybulU,  41J  —  Ipso  tibi 
fcr  opvm,  DouB  nfforet  ipäc  aaluteiu.    (ttimU-r  II.   I5ii6; 
HitchhT,    isi.j  —    Cum   .Miuurva  inanam  quoqiic  niovo. 
{S^ifh,.i,i,  HU.;  —  Dii  facieut«'«  adjuvant.    (f!aal.  87 i.; 

59  Hülti  et  uch  nit,   se   schuod   et  dodi  nit.  — 

Sihustvr,  lo;». 
Ihin.:  Hiolpor  dct  ikke,  soa  ülcadcr  det  dot;  ikkc.    (Vror. 

50  Im  hclffen  !<ull  man  schon  auf  Gottes  gebot  vtind 
auf  des  nochsteu  noth.  —  Lehmann,  378.  66. 

60  Kun  cm   tler  nit  hälfen,  sc   ki'in   em   der  doch 

BchuodCU.    —    Schilf  Ut,  1084. 

Cl  La»s  dir  nicht  helfen  von  einem  kleinen  Kinde 
und  heirathc  keine  Witwe.    (Sium.)  • 

Kath  ab,  cino  Witwu  mit  Klndcru  zu  Iicirathoiu 

62  Man  hilft't  dem  Armen,  das  keiner  bei  seinem 

gut  bleibt.  —   //r;uxdi,  1799.  11. 

63  Man  liillTt  dem  nicht,  dessen  vntergang  einem 

andern  nutzen  kan.  —  7.t/ii»'iHii,  379.  8S. 

64  Miin   inuKa  sieh  zu  helfen  wissen,   sprach    der 

Mönch,  als  ihm  die  Bauern  für  seine  Reli- 
quien ileu  in  den  Sack  geschoben,  und  sagte: 
es  sei  aus  der  Krippe  Christi,  worauf  der 
Heiland  als  Kind  gelegen.  —  KiofWnjiicgvi  30, 24; 

t:i-hin.  297, 

65  ^>ch:dl  mi  doch  mal  verlangen,  op  dat  hölpen 

ward ,  sagte  der  Bauer ,  als  ihm  der  Apothe- 
ker ein   paar  Uhrfeigen  gegeben,   da   er  ein 
Mittel  gegen  Zahnschmerzen  forderte. 
60  Sik  to  hellten  wieten  is  beater,  as  viel  wieten. 

(Ituren.) 

67  Virle  können  einem  leicht  (wohl)  helfen. 

l'tiM.:   Maniro  kunno  hiclpc  ccii,  oon  kaud  aieldcn  hioipo 
manßu;  <iud  k«nd  liielpe  allo.    (I'njv.  dan.,  28'.*.; 

68  "Won  ^\oln  viium  hilft,  das  schadet  dem  andern. 
Ü9  Was  Helfen  Dein  Auge  Leuchter  Und  Brill, 

Der  Sich  Selbst  Nicht  Bathen  Und  Kennen 
Will. 

Vgl.  J'j.  Mira.  n''iiu.'\'iHM,  XHittorum  iio*lari''%siHin 
Sitllj-j^  in  W>'in»--.viM.t  et  Ltitk/fU,  S<:riffi>rt'f  Reruiu  Gfr- 
mani-yyrum,  Frankfurt  a.  M.  1707.  Die  Rroaa  trodrucktnn 
Biich^tnbtui  Hndun  sich  nuf  den  MOfronannten  Drillcn- 
tiialcrii  (U>s  lli'r/.rj;;a  .Tulius  von  liranii«chw«)ii<,  wrlcho 
iltrsfliic  in  Ijuncliurg  hat  i>chlnf{uu  lasso».  in  der  Ta- 
brllc  diu  BU)7cfUhrtcn  Werk«  Nr.  65  u.  66. 

70  Wa*  helfen  die  Str.issen,  wenn  die  Häuser  fehlen ! 

71  Was-    hilfit   es,    daes  einer  audcr   Leut  lehren 

wil,  vnnd  thuts  selbst  nicht.  —   Lehmann,  11, 

.-:t4  .  144. 

72  Was  hilflt  genaw  rechnen,  wann  man  vbel  be- 

zahlen wil.  —   Lfbmami,  II,  835,  147. 

73  Was  hilflls,  das  iler  Teuffei  gross  ist,  wann  er 

sonst  nicht  taugt.  —  IfmiJiih.  175«.  41. 

74  Was  hiltlts,  das  der  vil  kuu»t  kau,  dem  Gott 

kein  <iliiek  gan.  —   //riii>Lh,  1064,  u. 

75  Was  hilllls,  das  man  den  Huht  helt,  wann  der 

Kopir  ab  ibt.  —  «micr,  ///,  99. 
Häm  ;  Hvad  hielper  d«t  naar  hovcdai  er  af,  at  maa  ba- 
boldcr  haden.    (Prow.  dam.,  t90.) 

76  Was  hilfifl's,  dass  man  viol  sagt;  an  der  Tfaat 

ligt  die  Macht.   —  Lthmann,  1/,  834,  146. 


77  Was  hilfits   dich,   wenn   man   dich  mit  einer 

grossen  Gescllsehafll  henckt  —  sntor,  566. 
Lat.:  Solamon  misonim  oBt,  socioa   habaias«  maloram. 
(Sitfor.  riw;.; 

78  Was  liilffls ,  wenn  einer  in  gut  vnd  Ehren  sitzt 

vnd  muss  darnach  zur  Helle.  —  l'vtri,  /,  90. 

79  Was  hilft  (»s,  den  Bären  entgehen,  wenn  man 

nachher  von  den  Wölfen  gefressen  wird. 

80  Was  hilft  es,  gross  sein  und  leer,  wie  das  hei- 

delbcrger  Fass. 

81  Was  liilft  es,  zum  Fenster  hinauskriochcn ,  w^cnn 

man  nachher  wieder  zur  Thür  hereinkommt. 

Dio  Ku»soii  aaROu ,  um  nutsloae  AnatrcnRungon  au  cha- 
raktcrairvn:  Was  hilft  ch  dor  Toacha,  duas  aia  nach 
Murnm  (rcht!  D.  h.  daaa  aio  nach  Westen  grht,  da  aie 
doch  nachher  durch  die  Oka.  in  dio  aio  mUndot',  uod 
W<»lj;ft,  von  ilor  dio  Oka  aufgonomineu  wird,  wieder 
nach  Daten  flioaaon  innaa. 

82  Was  hilft  Flickens  am  Pelz,   wenn  Haut  und 

Haar  nicht  gut  sind. 

83  Was  hilft  mir  der  Titel,  fehlt  mir  der  Kittel. 

84  Was  hilft's,  auf  Stelzen  gehen,  um  die  Strümpfe 

zu  schonen,   wenn  man  hernach  gar  in  den 

Koth  miiti' 

Spott  auf  die  falaclio  TtouhnunK  dea  Kitoln. 

85  Was  hilft's,  dass  der  Habe  oft  badet,  er  bleibt 

doch  schwarz. 

86  Was  hilft's,  daRs   man  die  Kunkel  anlegt  und 

nicht  abspinnt. —  fr.  Ihmcnoip,  Vom  tlnilm  his  zum 
tknri'bt',  im  Itazar  (Berlin  1867),  Nr.  36.  S.  394. 

87  Was  hilft's ,  dass  man  über  Kier  sitzt  und  nicht 

ausbrütet ! 

88  Was  hilft'«,  der  Aeltern  Geld  erben  und  nicht 

ihre  Tugend.  —  Itraunschieng.  KalfHticr,  1861. 

89  Was  hilft's,  nach  dem  Siegel  schauen,  wenn  der 

Brief  verbrannt  ist. 

90  Was  hilft's,  sein  Leid  der  Stiefmutter  klagen. 

—  Simrock,  6313. 

91  Was  hilft's,  so  einer  das  grosse  Fass  zu  Heidel- 

berg gesehen  und  hat  nicht  daraus  getrunken. 

92  Was  hilft's ,  wenn  die  Stiefeln  vnter  der  Banck 

herfiir  kucken.  —  irjw/jihoJ,  lloffaristeuffcl ,  im  Thm- 
imm  IHaholnmm ,  393  ^. 

93  Was  hilft's,  wenn  einer  gelehrt  ist,  und  es  weiss 

es  niemand. 

94  Was  hilft's ,  wenn  ihn  der  Teufel  holt",  und  ich 

muss  das  Fuhrlohn  bezahlen.  —  simreck.  1022 ; 

Uraun,  I,  4431. 

95  Was  kann's  helfen,  wenn  man  den  Bock  zum 

Gärtner  setzte 
Lat.:  Pono  acmm ,  cohibe ,  aed  quia,  eustodict  ipaoa  custo- 
dca?    (Jutenal.)    {Binder  II,  2607.; 

96  Wat  helpet  emme  allet  Ingiewon*,  wann  mo 

däut  is.     (Saucrland.J 
')  Arznei  nehmen. 

97  Wat  heli»t  et  mi,  dat  de  Hund  noch  so  grot 

öss,  wenn  hei  nich  belle  kann.  —  Friachbirr^,  1564. 

Nach  Frinchf/ier  (a.  a.  O.)  ist  daa  Sprichwort  in 
folgender  Weise  eutatandra.  In  dam  Kirchdorf  Otten- 
hagen  bei  KGnigaberg  waren  bald  nacheinander  drei 
rfarrcr  Kt!*torben.  Da  aie  alle  drei  körperlich  aciiwUoh- 
lich  gewcaen  waren,  ao  besohloaa  die  Gemeinde  einen 
Prediger  Ton  kräftigem  und  anaeholiehcm  Körper  zu 
wählen.  Alle  Mitglieder  der  Gomeinda  waren  mit  der 
Wahl  zufrieden;  nur  ein  Bauer  erhob  mit  den  obigen 
Worten  Widerapruch  gegen  dieaelbe,  weil  der  betref- 
fende ('andidat  eine  heisere  ätimroc  hatte;  die  Folge  war, 
daaa  die  Wahl  auf  einen  andern  fiel. 

98  Wat  helpt't,  de  Koh  gifil'n  Emmer  vull  Melk 

un  Schmitt   hun  wer  um.     ((hifries.j  —  Haus- 
kalnider,  IL 

In  WaitfUen:  Wat  kann  dat  helpan,  wenn  de  Kaa 
en  Kmmer  tuU  SIealka  ai««t,  un  atott  ne  timme? 
(Firmeniek,  I.  S70.;    Was  hift's,  dass  die  Knh  Milch 

Wribt,  wenn  sie  dan  Kflbel  lunstösst. 
at  helpt't  mi,   dat   de   Sünn   schient,   segt 
de  Anner,  wenn  mi  nu  dösten  dctV  —  iioc- 
ftr,  17. 

100  Wat  helpt't?  Wat  bät't?     ;0*/^nr.tj  —  ihutk-thn. 

ihr.  IL 

101  Wenn  einer  ilcm  ;indern  hilft,  so  sind  l)eide  stark. 
Fpmt.:  Ajrndtadoae  trci ,  para  peio  ds  teia.    (Hohn  l,  SoiJ 


491 


Helfen 


Helfen 


498 


102  Wenn  man  nicht  helfen  kann,   so   kann  man 

doch  raffen. 

103  Wer  allen  helfen  will,  hilft  niemand. 

.  Span. :  Quien  sirve  al  comnn ,  sinre  4  ninffnn.  (Bohn 
/,  25JJ 

104  Wer  allen  hilft,  wo  er  nur  kann,  und  niemand 

schadet,  ist  mein  Mann. 

Lat.:  Vir  bonua  est,  qai  prodest,  qaibus  polest,  nocet 
nemini.    (Philippi,  IT,  252.; 

105  Wer  andern  hilft,  leiht  auf  Zinsen. 

lt.:  Chi  aiuto  dA,  aiuto  aspetti.    (Pattaglia,  i.) 

106  Wer  andern  nicht  hilft,  wird  sich  auch  selber 

nicht  helfen. 

It.:  A  se  Taiato  noga,  cbi  ad  altr*  il  neg%.    (Pattaglia,  4.) 

107  Wer  bald  hilft,  der  hilft  doppelt. 

Lat.:  Qratiaque  officio,  quod  mora  tardat  abest.  (Sey- 
bold,  204.; 

108  Wer  dem  andern  hilft  in  der  Noth,  der  treibt 

Wucher  mit  Gott. 

109  Wer  dem  einen  hilft,  kann  dem  andern  nicht 

helfen.  —  Graf,  419.  156. 

Ein  Bechtsantralt  kann  in  derselben  Sache  nicht 
der  Beistand  beider  Parteien  sein';  er  muss  vielmehr 
anrertraute  Geheimnisao  bewahren,  wie  der  Priester. 
EiuvorstAndniss  mit  der  Gegenpartei  ist  ein  strafwür- 
diges Vorbreohen. 
Mhd.:  Welcher  deme  andern  helft  nmbe  die  clage,  der 
mag  deme  andern  nicht  gebelfcn  umbe  die  clage.  (Ort- 
lof,  II,  3,  2.; 

110  Wer   einem    andern  nicht  helfen   kann   (will), 

lege  ihm  doch  keinen  Stein  in  den  Weg. 

Böhm.:  Nemdzes-li  mi  d&ti  podpory,  neiin  mi  tkyoTj. 
(Öelakovnky ,  45.; 

111  Wer  einem  helffen  will,  der  helff  so  mehr  mit 

beiden  henden  als  mit  einer.  —  Ukmaim,  378.  so. 

112  Wer  geholffen  hat,  dem  wird  wieder  geholffen. 

—  Pein,  n,  710. 

113  Wer  helfen  kann,  der  helfe  bald. 

Hoü.:  Hetgeen  gij  schenken  kunt,  toek  daar  geen  roor- 
dcol  in,  den  goeden  gued  doen,  ia  te  reck'nen  Toor 
gewin.    fBokn  /,  323.; 

114  Wer  helfen  will,  muss  es  nicht  blos  mit  den 

Lippen  thun. 

115  Wer  helfen  will,  soll  nicht  schelten. 

116  Wer  ihm  helffen  lassen  will,   dem  ist  gut  zu 

helffen.  —  Gruter,  7,80;   Pctri.  U^liS:  StKor.  57; 
Schottel,  1146*. 
Lat.:  Non  contra  dicons  dicitar  esse  aeqnons.    (Sutor,  57.; 

117  Wer  kann  helfen,  wenn  Haus  und  Stube  voll 

ist  und  vor  der  Thür  auch  noch  ein  Schober  I 

118  Wer  nicht  gut  helfen  kann ,  kann  sehr  gut  hin- 

dern. —  K6rte,  2738. 

119  Wer  nicht  helfen  kann,   den  bittet  man  ver- 

geblich. 
Dan.:  Han  bedes  forgieres  Bora  ei  kand  hielpe.     (Prot, 
dan.,  51.) 

120  Wer  nicht  helfen  will ,  hat  leicht  eine  Ausrede. 

In  Aegypten  hat  man  dafOr  das  Sprichwort:  Dieser 
Tag  ist  mein  Festtag,  sagte  der  Jude,  all  man  seiner 
Hülfe  bedurfte.    (Burckhard* ,  78.) 

121  Wer  sich  selber  nicht  hilft,  wie  werden  dem 

die  Heiligen  helfen. 

Die  Venetianer  behaupten :  Wer  sich  nicht  selber  hilft, 
ertrinkt.    (Rein»b«rg  III,  39.; 

UAd.:  Swer  im  selben  hilfet  niht,  der  hübet  gar  ein  boese- 
wiht.    (Welscher  Gast.)    (Zingerle,  6b.) 

Holt.:  Die  sich  selven  niot  helpt,  verdient  niot,  dat  de  hei- 
ligen zieh  over  hem  bekommoron.    (Barrebomit ,  /,  297.; 

122  Wer  zu  helffen  willig  ist,  der  wart  nicht,  biss 

er  gebetten  wird.  —  Lehmann,  376,  34. 
Dan.:  £n  villig  hielper  t0vor  ei  til  man  beder.     (Bohn 
I,  366.; 

123  Wie  kann  der  andern  helfen,   der  sich  selbst 

unnütz  ist! 

Lat.:  Non  bonus  est  ulli  qui malus  ipse  sibi.  (Philippi,  I,  32.; 

124  Will   eins  nit  helffen,    versuch  ein  anders.  — 

Sutor.  80. 
Lai.:  Veniia  destitutus,  remos  adhibe.    (Sutor,  80.; 

125  Wo  die  nicht  helffen,  die  den  Damm  verwah- 

ren sollen,  so  wird  ein  Zaun  die  Fluth  nicht 
auffhalten.  —  Putri,  II,  SOS;  Ilenuch,  1168,  32. 

126  Wo  man  helfen  soll,  da  steht  das  Schelten  übel. 

127  Wos  hilft^s,  's  is  hoite  zo  Tage  nich  anders. 
•  (Schiet.;  —  Frommann,  lU,  249,  291. 


*  128  Da  hilft  kern  Grobgransen.    (KäAen.) 

Es   hilft  alle«  nichts.    Oiansen    oder    graouB  fir 
grunzen  und  dies  für  heftig  weinen. 

*  129  Da  hilft  keis  Büte  nit.  (Solothum.j  —  Scküd,  85.  sa 

Wenn  etwa«  unaufhaltsam  «einem  Ziele  «ntgegangabt 

•130  Da  hilft  weder  Warnen  und  Weisen.  —  Stieler. 

*131  Das  hilffb  ebenso  vil,  als  ein  bantzer  für  den 

galgen.  —    Franck,  /.  71*. 

HoU.:  Dat  komt  hem  soo  veel  te  hnlp  al«  twe«  kakhidcn. 

(Barrebomie,  I,  874«.; 

*132  Das  hilffb  so  vil  als  ein  höltzin  (oder  für  sich 
gemacht)   creutz  iur  den    tenffel.  —  Fraacfc, 

/,  71*. 

*133  Das  hilft,  als  wenn  man  bei  einer  Küche  (der 
Thür  eines  Bäckers)   vorbeiläuft.  —  Reituberf 

IV.  73. 

*134  Das  hilft  so  viel  als  wenn  man  einen  Bettel- 
jungen (s.  d.)  in  die  Hölle  würfe. 
Boll.:  Het  helpt  zooveel,  als  of  men  een*  Franamaii  ia 
de  hei  schopt.  —  Het  helpt  zooveel  al«  of  man  «cm 
doode  hoer  in  de  hei  schopt.    (Barrebomie ,  I,  ti9.) 

*135  Das  hilft  wie  —  Chrisam  zum  Schuhschmie- 
ren. —  Eitelcin,  106, 

•136  Das  hilft  wie  ein  Gerstenkorn  (eine  Bohne) 
im  Braukessel. 

•137  Dit  helpt  üs  Weeter  üp  en  Guus.     fStli.j 

Das  hilft  wie  Wasser  auf  der  Oans. 

*138  Er  hat  andern  geholfen  und  kann  sich  selber 
nicht  helfen. 
Lut.:  Qui  modo  patronus,  jam  cupit  esse  dien«,    fthid.) 
(Philippi,  II,  183.; 

•139  Er  hilft  ans  der  Pfütze  in  den  Dreck. 

*  Boll. :  Hij  helpt  hem  van  den  kant  in  de  gracht.    fSarrt- 

boinee,  I,  380  a.;  * 

*140  Er  hilft,  dass  das  Brot  nicht  schimmelt  (ver- 
trocknet). —  Mayer,  U.  78. 

Von  einem  unnützen  Menschen ,  dessen  ganse  Thitif- 
keit  im  Essen  und  Trinken  besteht. 


Dan.:   Som  hielper  til  at  br^det  skal  ei  mnln«.    (Ptm. 
dan.,  127.;  * 

•141  Er  hilft  dem  andern  den  Karren  in  den  Kotii 
führen,  aber  nicht  wieder  heraus. 

*142  Er  kan  ym  selbs  weder  helffen  noch  ratten. 
—  Hauer,  117. 
Lat.:  Nequicqno  sapit,  qui  sibi  non  sapit.    (Bauer,  UJJ 

•143  Er  kann  sich  selber  helfen. 

Ist  der  Sache  ohne  f^mde  Hülfe  gewacheen. 
Lat.:  Kare  sine  cortice.    (Boraz.)    (Philippi,  II,  i.) 

•144  Er  will  andern  helfen  und  weiss  sich  selbst 
keinen  Kath. 
Lat.:   Aliorum  mediout,   ipso  holceribua  soatM.    (Fat*- 
tiut,  11 J 

*145  Es  hilfrt  nicht  oder  es   darff  sein  nicht  — 

Franck.J,  71*. 
*146  Es  hilffb  nicht,  wenn  du  dich  gleich  am  tod 

legest.  —  Franck,  //,  64^ 
*147  Es   hilfift,    was  es  kan!  —  Agricola  /,  360:  Egt- 

nnlff,  191  ^. 
Wird  gebraucht ,  um  auszudrücken ,  das«  ein  tau  §»• 

gobener  Kath  wol  so  viel  wie  nichts  nützen  werde. 

*148  Es  hilft  so  viel  wie  ein  Tropfen  auf  einen  heis- 

sen  Stein.  —  Braun.  I,  4601. 
•  149  Es  hilft  weder  Warnen  noch  Zuspruch.  —  Km- 

Idn ,  628. 

•150  Es  hilft,  wie  wenn  man  das  Wasser  mit  Schei- 
tern löscht. 

Spott  auf  verkehrte  Mittel  zur  Erreichung  «in«« 
Zwecks  oder  auf  unzweckmässige  Hülfe. 

•151  Es  ist  ihm  gut  zu  helfen,  man  macht  ihn  mit 

einer  Zwiebel  gesund.  —  Knrte,  7loo. 
•152  Help  de  lewe  Gottke.  —  Fmch6«?r»,  isao. 

In  violen  Gegenden  Ruf  beim  Beginn  jeder  aenem 
Arbeit  Ist  die  Arbeit  verrichtet,  «o  heiast  e«:  H«^  d« 
lewe  Gottke  up*t  andre. 

•l53  Ich  werde  dir  helfen! 
Droimng. 

•154  It  helpt  so  wol  alse  Olbertcs  segfaennnge.  — 

Grauloff,  I.  194  ;  Kättrr .  255. 

Es  hilft  als  Sanct-Otbert's  Segen.  D.  tu  nieblt. 
Otbert   war   ein  schlauer  Mann,  der   dia  Boll«  «tei« 


Heiligen,  Prnpbeten  und  Wunderthftters  rac 
spielen  wusste,    und    dessen   Name    im   13.   JabrhuD- 


dert   weithin   bekannt   gewesen    zu   ««in    «ohcbit     Dt 
den  Lübitchen  Sagen  de«  Prof.  Deeeke  balast  «i  (S.  I» 


Helfer  — Hell 


Hellelmrte — Heller 


494 


ai.f<r  a.r.  t.,.u^  i<j|g;  kam  »in  Mftan  aiush  Lübeck  am 
dt'  ,    Knidor   Od«bTecht  geuaaut,   d&r 

liH.  I  Wa»t«r,  Natnent  Bevoru ,  ^Hseiien 

bi  -''  'ir-lit,  den  Kranken  lu  holfau; 

•  i>  Lige  vorhertaifon.    Dia  Banem 

iKi.'  :   pfoi   K^brAcbt;    itavuit   oahm 

*4>  :   «  'K-L  ^vi  ;  .-nicn  and  gRl»  ihn}  dafür  Schatx. 

Hl '  •  u  Aber  zu  Itrumeu  wolJtcii  das  nicht  Icidfun, 

ka.  .rfniuti  gukletdtt,  um  St  -Odebreebl  «n  bo- 

tniii-x  i,u>i  usJjim<»udiM>HcbluBB  (Urem^rrOrd'.-i  ■  -  '■  r- 
auf  mnattfl  Oilebreobt  weichau  mit  «einetn  ^ 
aud  kam  uacli  Lübeck.  Abt>r  hjor  woUt«  eein  S 
Fortgang  haben ,  wio  or  «•  asch  aufan^Qn  nii>cii;H.  c.iia- 
lldl  glsg  er  XU  Schiff  nach  Livlaad.  In  LUbfrck  aber 
hatte  man  goraume  Zeit  do<  Spriubwurt:  c  Dai  belpct 
•o  Tdl  all  Santu  Odebrechl's  8egenuDge.  «'*  (Vgl.  auob 
Kötter,  Kurtt  0^i<hichu  tvn  hretntrpörd^ ,  8.  1T7.) 

'p  Was  hilflos! 

\  «Kiiie  der  unbeilbringctoditea  BedeDiart«n  und   dai 

Motto  dorer ,  die  uU  ««Ibal  handeln ,  suudoru  alle» 
Schwere  audom  Uberla»«ca ,  da.«  Wicftenlicd  (\t^r  TrÜ^^ 
hell  und  Furcht,  der  Anwalt  «1«r  PflichtvvrKt^sooucu, 
die  Sprache  de«  grübiten  Eiseutmt«»«."  äo  b^isvt  e« 
lA  einem  Artikel  über  da«  OenLbrliobc  und  Nachtbeillge 
dieser   Redtnaart  im  Premtiichtn    Ifaut/neund,   Bvrllu 

UM»,  I,  m, 

Weuu  dat  mg  helpt,  so  mag  Ber  un  Brod  hel- 
fen.   —   Schulxe,  I,  83. 

Bagt  ntan  mit  Boivig  i^af  die  Aranei,  die  mau  dem 
Krauken  reicht, 

I  Wenn  dat  iiig  helpt,  bo  mut  Water  qd  Brot 
belpou.  —  sdiuiif,  I.  IM. 
Der  leitte  VeMuch  vor  dem  V«nag«n, 

ht. 

Ein  rechter  Helfer  \^'artet  nicht,  bis  man   im 

Versinken  ist. 
Kineo  Helfer  erkennt  man  in  der  Noth. 

^MvU. :    Uolperi    k«ot   uieu    in    tegeuapued.      { Uttrrt^atH^e , 
I,  30IJ 

Mit  Ueldera  Lülffe,  wie  der  Adel  die  feind  aa< 
greyfft.  —  Tapinug ,  m  ". 

i.mt.:  ftvu  abaque  Theaeo.    (Ktatm.f  1S6;  Tapyiui,  Ui^; 

jr,vre,  »7M  > 
I  Untere  Helfer  alle  liegend  m  den  Hüraten,  der 
födser   mit  sim   Schalle    und    von   Oestreich 

die  Füritcn«  —  li^^Mul|^n^,  ca. 

Dta«  Sprichwort  entstand  um  dA«  Jebr   IS40.  *»!■   die 

ij        Berit^r   t1<*M    Oraf^Tt    Kberliard  von  Kxbnri^   bekriegten, 

K  ^r                                   .cid    sotfar    dio   U<'geud    vj«     llUrL-Q 

W  %n..                                 ii  huiinaiicbtciu.     Diu  von  Kai««rr  uud 

■  A«l<*[  iiuirini    (;eu«<(utieu  Laudieul«   rk«htiiiu   «tob   dafQr 

■  (lufoh  BrflndDug  d««  obigvu  und  «ine«  unter  »,Uerr"  au- 
V  geführten  Sprichwartt. 

rUelfer  und  Helfershelfer  sein,  —  Hmu».  t>  im. 


Droit* 
iHelpi 


elpgod  altSd,  lang  to  mit  B'tit     fLübeck.) 
^elpgod  ia  göd,  lang  to  vorn  Dod.     (Labeek.j 
Wie  das  Helfgott,  iso  djis  U<jttbelf.  r">nJ.  tau*iU.; 

Wie  GnuM,  *u  Uegcngru«^. 
Ik    lieff  nog    uich    Uelpgott    seggt     (IhUuj    — 

Sfhuttr,  n,  »4. 
Noch  habe  ich  nlehl  meine  Zaatitnmdiig  erklArt. 

MEt  mttdit  em   es  Helgli  '.     (Sohthum.)  —  Schild, 

M ,  S07. 

»)  Dl«  VerltlBln«Tttag«fortn  von  Holgen  (Kapferatlcb, 

oH  }f>«f<^«  0«m4lde ,    e«  mag  Laudtchaft  oder  «ine  Per- 

«II  .  '  ii>,  da»  eine 2a>4Mnineiuiehttag  von  ,,  Hei- 

ti,  ter  Betlentong  der  Bedeiiiart  nach  «cheiut 

tli  n   dem    Vrrhum  beigen   oder   helken  —  jü- 

maatd  '         iVoumeu.     <  Vgl.   Staidtr, 

Ut  H    ■  *>•**«  Geiicht. 

Ich  «ili  keuw  iielw^uutf.    Wie  dieser  Bion  mit  den 
Wi  $tuläfr  ang««eb«neii  BedeatungeD  des  WorlM  Helgli 

■MAeahAngi,  Ut  »Ir  nicht  klar. 
kUMA! 
e«g-' 


iller  als  die  Sonne, 
ru  hell.  —  f'rwfctMT '.  1S6S. 

ÜAluiaag.  damit  Erwacbaen»  In  iht«B  Geepr&ehea 
Q0gnf^mmr%  vnt.  Kiiiilarn  dl«  erford«rlicho  RNokatehl 


uou.     lider  auch  wenn  WMi 
will,  da«  Leute,  dieanwecimd 


nni  die  Volk.3i|^iache  lit,  und  welche  S«h  4«  "^>  r^t'  (m 
Yolktmuude,  MugDbubon  ,  do«  aufiserluatut  > 

äfttumlen  harren,   um  den  in  Schrift  gef-  u- 

württtrtchfttt  cu  vermehren:  Dat  i«  em  .....u^  ^~  >.,, 
Kbiter  dat  V'ademneer.  I>e  kann  dem  PrAater  de  ecürift 
utle^ilän.  De  kann  tlugen  au  däut*t  dat6.  De  kann 
ächaupküttfl  vor  Busln'u  Torküpen,  Du  hast'n  aiiiohlAg"' 
•oben  Kopp,  fallet  da  van  du  Trepp,  verftihlit  du  kAn' 
Stuff.  Da  büat'n  KUcittlor,  »chittct  bi  heilon  Maoa- 
«chln  up'D  SochBier,  d*t'ö  k<Jrj  ischnfl  «übt.  Da  aast 
rotler  waruu,  dn  v«inteibiit  den  Dreck  am  besten,  tie 
bott'c  berdkenl  beti  up  fiw  FiUeu.  He  i«'n  Au«  itp  «lu 
Klarucl.  llc  wet  dourup  to  lope»  o»  de  Koh  up'u 
Appelb6m.  H«  1»  «o  klftk  aii^n  Mintch.  FIc  kauu  nulkr 
ai  Brod  «ten,  he  mag  uk  Fli^ich  dato.  Hr  kttuu  Qt 
HuD*ndreck  FlJiuten  makvn.  He  klkt  dürch'u  *k«u 
Brett t  wo*u  Lock  in  ii.  K«  wAt  iinen  Hund  tu  iekden. 
Ue  wott  «ineo  Hamel  to  leiden,  wu  Urass  waiit.  He 
i«  nich  fto  domm ,  a»  h«i  diok  it.  Ho  Ia  so  kl^^k  ai''u 
B6k ,  «chitt  bc'n  lldpec,  denn  giw't  BAk.  Ho  rnkt 
den  Dreck,  ehr  dal  lie  «ch^teo  lt.  Markat  nich  MtlaV 
Rotten  ailad  nuoh'u  bdt  grOter.  Ktk ,  wo  witaigf  «eggt 
Itiiig.  Sin  TlAuoer  teggen  Oöaeier.  Wl  sUud  uk  nich 
van  hüt  un  giateru. 
Hellebarte. 

1  llelleliarten,   um  Gottes   willen  gib  Faaer.  — 

/i;       .  -:1.75. 

.;t,  wenn  mau  In  der  Noih  lal  nnd  «ich  Attf 
j'.  Weit*   helfen   will.      Von   eiiietr    All    Helle- 

ln.i  .  ,,  .1.1)1,  die  uAch  In  d^^^  SiMuchv  bei  Kappal 
in  i.ri  I  w  '  h  waren.  Sie  befandou  «icb  auf  eluerii  (riaer- 
ticii  livhn  ,  nuM  dum  man  suhteaseu  konnte. 

3  W^reu  die  Uelmparten  Bratwürste  ^  f^ete  tnuu- 
cher  darein,  wie  ein  Sau  über  ein  Bettlsuck. 

Sufor .  ie ,  /'Ju4/{(iii  ,91. 
Lat.:   Pugnare   goarua,    vernta   emiuna   et   prooal   Itatte. 

(Hi»,Mn,  IM.; 

3  Würet»  Ilelmburten  Bratw(ir8te|  so  gab'  es  nicht 

seintsgleiehen. 
Heller. 

1  Besser  ein  gewisser  Heller  als  ein  vngewisser 

Pfennig.  —  v.ruin-,  ni,  s>. 
8  Bewsvr   ein  Heller  in  Khren  als  ein  Thaler  in 

Schande. 

3  De  leste  Heller   geiht  nich  üt'n  Kelter.  —  Ar- 

mrrtirii,  /.  333.  64. 

4  De   ungerächte   Häller    vertert  den    gerächten 

l^aeler.  (l^nttirlHmi,)  —  fin^mr/i,  !.  »€i,  lO;  AuL>fc- 
ilt'uiHth  Wi  Htunnber^  lt.  116, 

5  Der  Haller  gilt  am  meaten^  wu  a  geschtoan  ist. 

—   litimakke,  3üc.  Kdhv ,  15^*, 

6  Der  Heller  gilt  nirgends  mehr,   ala  wo  er  ge- 

schlageii  ist.  —  Herberqer.  It,  i. 
Dukaten  and  groaae  Geiater  halsen  Überall  Ouri. 

7  D<T  Heller  macht  den  Gulden  ganz.  —  Mri,  It,  M. 

8  Dor  zum   Ualler  geniüntzt   ist,  der  kombt  «u 

keinem  Batzen.  —  Stu»r,:.4>j.  ' 

Lttf,;  Klni  placide  aartem  (»rre  arit,  illc  r  ,  ii4U.J 

9  Drei  Heilerin  eines  Bettlers  Taiii-L  ..,:,-„Ln  viel. 
Mnsfi.:   Four   farthtn««    and    a   thlmbl«   make    a   Ullur*! 

pocket  jingle.    (ßohH  II,  60.; 

10  Drey  Heller  ist  auch  gelt.  —  hstn,  II,  iH;  Hetu$ch, 

1470.  S3. 

11  Ein  ersparter  Heller  ist  zwiefach  verdient 

//. .-  Qualtritio  riajiaruiialo ,   duo  volle  goadagnato.    (HvAn 
I,  Vi%.) 

12  Ein  Heller  abbrechen  ist  auch  gewin.  —  fVtni, 

//.  197;  iliMudi.  491,  52. 

13  Ein  Heller  füllt  den  Sack  nicht. 

14  Ein  Heller  vmb  Christus  willen  verlorn  ist  bes- 

ser denn  aller  Welt  Gut,  so  wider  Chriatum 
behalten  wird.  —  /Vir»,  il.  i»7. 

15  Ein  nngerecliter  Heller  frisst  einen  (gerechten) 

Thaler.  —  Ufa»«,  /.  TV  U,  10».  Meter,  33,  Z«*MjMfr.  W); 
IfOrlr.  »T4S.  .Vtwrot* .  10«3 ;  ßrouw,  /.  ia«5, 

16  Ein    ung<^rpchl-cr  Heller  ftnsst  Haus  und   Hof 

1M..I  Ki'llir«r. 

17  Et  hter  Hellor  nimmt  zelm  gorechte 

19  Ein  unger«»chtor  Hellar  Tencohrt  sehn  gerechte. 

19  K  vnrÜiun  ist 

i« 
«0  E 


495 


Heller 


Heller 


496 


21  Kb  ist  ein  guter  Heller,  der  ein  Pfund  (einen 

Pfennig)    einbringt.  —    Petri,  II.  260;  Lehmann, 

II.  141,  144;  Aur(i',a740;  Simrock .  4j42. 
Fn.:  Bonne  est  Im  niaille  qui  sauvo  le  denicr.    (Hohn  1,9; 

Lfroux,  //,185.; 
JJoU.:   Het    in    een  gocd   hcUor,   dio  een  pond  iubrongt. 

(Harrebvmce,  I,  3<X).; 

22  Es  ist  ein  guter  Heller,  der  einen  Thaler  er- 

spart. —   «rflMii,  1.  12C0. 

23  Es  ist  kein  Heller  besser,  als  den  man  erspart. 

24  Für  einen  Heller  kan  man  keinen  Ochsen  kauf- 

fen.  —  /V/ri,  II,  320;  Körte,  2736  u.  8393 ;  Simrock,  4544 ; 
linmn,  I,  1264. 

25  Halbe  vud  viertheilt  Heller  quinten  vnd  loten 

auch,  wenn  zumal  der  Posten  viel  sind.  — 
Mri ,  II.  369. 

26  Heller,  steh  auff,  vnd  lass  den  Pfennig  (Gulden) 

sitzen.  —  Petri,  II.  376;  Matitetius,  PMtUla,  rXLXH*; 
Eim-lein.  297;  Körte,  2737;  Simrock.  4535. 
Lat. :  Cedo  majori.    (Bindtr  I,  185 ;  //,  473 ;  PhiHppi,  T,  78  ; 
Stfybtdd,  71.;  —  Majori  netaat  obvins  esie  minor.  (A«iopj 
(Hinder  II,  17Ö3.; 

27  Heller  ussa  (heraus),  Pfennig  ina  (herein);  — 

Steiger,  29. 

28  Heller  zu  Heller,  so  wird  ein  Gulden  draus. 

29  Heller  zu  Heller,  so  wird  endlich  voll  der  Keller. 

30  Herr  Heller  führt  in  volle  Keller. 

31  Kompt  man  biss  auff  einen  Heller,  so  kompt 

man    auch   weiter.    —   Gnaer,  III,  60;  Lehmann, 
U.  323,  88. 

32  Man  wagt  keinen  Heller  an  einen  Hufen  (Topf), 

man  klopft  erst  daran,  ob  er  klingt.  —  Satfer,l68 ; 

Kürte.  2744. 
PrUfo  vorher. 

33  Mancher  hub  kein  Heller  umb  den  andern  auf. 

—  .SM(or,  576. 

34  Uun  ungrehda  Hola  frisst  zedn  gerechdi  Thola. 

(Steiermark.)  —  Firmenich,  11,770,  Ibl. 
Ein  ungerechter  Heller  frisst  xohn  gereclite  Tbainr. 

35  Um  einen  Heller  kann  man  kein  gut  Muss  kochen. 

—  Simrock,  4545;  Körte,  2739;  Braun,  I,  1261. 
„Umb  ein  HäUor  kannst  du  mit  nichten  ein  Taistetf 

Kraut  oder  Brey  anrichten.*'    (Sutor,  152.) 
Holt. ;  Mea  can  mit  ghencn  hellinc  vet  moes  ooken.    (Tunn. , 

18,  18;  Harrebomie,  I,  300.; 
Lat.:  'San  obulas  solus  pingue  parablt  olua.     (FaUert- 

leben,  521;  Sutor,  I52.J 

36  Ungerechter  Heller  friast  einen  Thaler.  —  Graf, 

364,  444;  Simrock,  4540. 

37  Yerlaubt  mans  umb  ein  Haller,  so  macht  mans 

vor  ein  Kreutzer.  —  Sutor,  65i. 

38  Vil  heller   machen  auch  gelt  —  Franck ,  1 ,  63^ ; 

Eyering .  UI,  849  u.  491 ;  Pßiri ,  7/ .  503 ;  Uenitdi ,  1477,  35 ;  i 
Gruter,  I,GS;  Körte,  2741;  Simrock,  4539. 

39  War  nit  uf  en  Häller  rächt,  der  rächt  (rechnet) 

a  nit  uf  cn  Dahlcr.    (Waldeck.J  —  Curtze,  363,  596. 

40  Was  zum  Heller  gemünzt  ist,  kommt  auf  kei- 

nen Batzen  (wird  nie  ein  Groschen).  —  Binder 

II.  3169. 

„Vnd  bist  su  dem  Ililler  geboren,  dammb  kompst  du 
EU  keim  Orosohen."    (Ayrer,  II,  1083,  23.; 

41  Wer  auf  den  Heller  kommt,  der  kommt  auch 

weiter. 
Sowol  vorw&rts  als  rttckwftrti. 

42  Wer  auff  einen  heller  ist  gemüntzt,  der  kompt 

nimmermehr  auff  einen  Creutzer.  —  Petri,  11, 684 ; 
Iknisch,  619,  60. 

43  Wer  den  Heller  nicht  ehrt,  ist  keines  Groschens 

(Thalers)  werth.  —  Hollenbcrg,  II,  16;  Simrock,  4536; 
für  W'aldeck:  Firmenich,  /,  396.  64. 

44  Wer  den  Heller  nicht  hält  zu  Eath,  kommt 

dem  Batzen  viel  zu  spat    (Schwei:.) 

Die  Franzosen:  Spart  die  Heller,  die  Louis  werden 
selber  fUr  sich  sorgen.  Die  Italiener:  Wer  den  Qnat- 
trino  niobt;aehtet ,  ist  sein  nicht  werth.  Die  Engländer : 
Macht  ihr  nichts  aus  einem  Dreipfonnigstflck ,  werdet 
itii  nie  su  einem  (droschen  kommen.  Die  Russen :  Wer 
die  Kopeke  nicht  achtet,  der  kommt  nicht  snm  Knbel. 
Die  Illyrer:  Wer  die  Kreuser  nicht  auf  hebt ,  sfthlt  keine 
Zecchine.  TMe  Polen:  Wer  dps  UrOscheJ«  nicht  wahr- 
nimmt,  der  kommt  nicht  cum  droschen.  (ReHubera 
in,  16.; 


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Wer  den  Heller  nicht  helt,  der  kompt  zum 
Groschen   (Gulden)   nicht  —  Herlterger ,  l ,  ist. 

Wer  den  Heller  nicht  so  wol  acht  als  den  Pfen- 
ning, der  kompt  nimmer  zum  Gulden.  —  Gnt- 

Wr,  III,  104;  LAmaan,  II,  871,^54. 

Wer  den  Heller  nicht  spart,  wird  keines  Pfen> 

nigs  Herr.  —  Simrock,  4537;  Braun,  l,  196S;  Reins- 
berg  lU,  17;  IHiUipiti,  II,  180;  Lateniorf  II,  38. 

Wer  den  Heller  zu  rath  helt,  vnnd  macht  spar- 
mundes  vnd  theilet  das  mal  fein,  der  kan 
wol  ein  reicher  Herr  werden.  —  Fetri,  II,  692. 

Wer  des  hellcrs  nicht  begehrt,  der  ist  des  Pfen- 
nigs auch  nicht  werth.  —  Ff/ering,  II,  17. 

Wer  dess  hallers  nit  achtet  und  in  niener  für 
schätzt,  der  überkompt  niemer  nüt  —  ßn/tia- 
ger,  79^. 

Wer  einen  Heller  erbt,  muss  einen  Thaler  be- 
zahlen. —  Pi»lor,,llIt%7;  KUenhart,  313;  IteyMker, 
K,  207;  IlastL,  46;  llertiui,  /,  78;  HUlebrand,  Ul.  19»; 
Simrock,  2092. 

Von  der  Verbindlichkeit  eines  Erben ,  die  Schulden  dss 
Erblassers  su  bexahlen,  wenn  er  einmal  cUe  Erbschaft 
unbedingt  angetreten  hat,  sollten  sie  auch  das  Eibs 
weit  ttborsteigen,  weil  nach  dem  römischen  Baeht  4tr 
Erbe  die  Person  des  Erblassers  ▼erstellt.  IndeM  ist  et 
sehr  leicht,  sich  gegen  dergleichen  ITebel  su  schtUssi, 
wenn  man  suTor,  ehe  man  sich  als  Erbe  erkUrt,  sieb 
eine  Uobersicht  des  activen  und  passiven  VemiöfMi 
vorlegen  Usst  und  die  Erbschalt  nur  bedingt  antrlll, 
weil  nach  einer  Bestimmung  Justinian's  der  ]&be  nickt 
weiter  su  haften  braucht,  als  der  Nachlass  reicht. 

Wer  sich  um  einen  Heller  lässt  Unrecht  thmi, 
wird  um  einen  Kreuzer  geleicht ».  —  Körie,  27». 
■)  Nacli  Campe  gehauen,  geschnitten. 

Wer  zu  drey  hellem  geboren  ist,  der  komi>t 
nicht  auff  zwecn  pfeuning,  wenn  jhm  gleich 
alle  seine  Freunde  hülffen.  —  Petri,  tt,  783;  &- 
nisch,  748,  40;  Sailer.  99. 

Wer  zum  Heller  (Pfennige)  gemünzt  ist,  kommt 
nimmermehr  auf  den  Kreuzer.  —  Braun  ,  /,  iss9. 

Dan.:  Den  som  er  ftfd  til  tre  sknrv,  bliver  aldrig  hent 
for  to  ponge.    {l'roe.  dan.,  IBS.) 

Wer  zum  Heller  ist  geboren  (geschlagen),  wird 
nimmermehr  dess  Thalers  Hen*.  —  £^fM>ii. 
//,  879,  272;  Gtvier,  III,  HS;  IhUenberg,  II,  39:  Lotet- 
dnrfll,  29 :  Simrock.  4543 ;  Körte, 2742;  Heinsberg IV, 43. 
„Wer  zum  Heller  ist  geboren ,  der  kann  anm  Groschea 
nimmermehr  nit  kommen."  (Obenhin,  Ejfdteufel,  Im 
Theatrum  Diabotorttm .  651  *.;  —  „Wer  su  dem  hell«  iit 
gebom,  der  kommt  sein  tag  su  keinem  taler.  (Awrer, 
II,  1374,  10 J 

Wo  einer  drey  heller  hat,  so  hat   er  gelt  — 

llenixch.  748,40. 
hat.:  Qui  tria  est  numerus  perfectus.    (Beniech,  748,  46^ 
Zwei  (böse)  Heller  finden  sich  gern  in  Einem 

Beutel.  —  Simrock,  4546;  Körte,  2737;  Bnnm,  I,  HO. 
A  werd  seine  fufzen  Haller  krigen,  wort  a  ok 

a  wink.  —  fVommuim, ///,  4 ll,  436;   RobinMm,M: 

Gomolcke,  258. 

Alles  bis  auf  den  letzten  Heller  bezahlen. 

Fra.:  Payer  rubis  sur  l'ongle.    (Lendroy,  1338.^  —  Pejnr 
rio  k  ric.    (Lendroy,  1176.jr 

Bei  Heller  und  Pfennig  zahlen. 

Bei  Keller  (Scene  III,  S.  141  >>)  sagt  der  wohlgerathen« 
Sohn :  „Verstand  und  Fleiss  sind  sn  uothwendige  Stttcke, 
dass,  wenn  auch  nur  eins  von  demselben  abgehet,  wenif 
oder  nichts  tflohtiges  mag  verrichtet  werden;  wenn  aber 
alle  beyde  fehlen,  vor  den  ist  man  nicht  willens,  einea 
schlimmen  heller  sn  geben.-' 

Dafür  wolt  ich  nicht  drey  Heller  geben.  —  M. 
Schüts,  Serpenx  Antiquus  (Ei<Iutien  1580),  174 *>. 

Das  ist  nicht  dreyer  Heller  werth.  —  Crtmiiifl«- 

hausen,  Trutz  Simpler.  154. 
Der  it  ken  roath*n  Haller  werth.    (Tnmfte».;  — 

Frommann,  VI,  316,  173. 
Drei  Heller  geht  er  und  sieben  Batzen  BchnuUi 

er.  —  Simrock,  9135»;  Srti/w,  306. 
Spott  auf  fette,  dicke,  karsathmige  Personen,  od« 

auf  Leute ,  die  schwer  athmen,  wenn  sie  arbeiten  eolke- 
Einem  den  letzten  Heller  abdrücken. 
Einem  keinen  Heller  schenken. 
Einen  (etwas)  von  Heller  zu  Pfennig  bt 
Lai,:  Ad  denarinm.    (Fa$eliiu»Gi  Wt«gegt4»im^ 


497 


Heller 


Hellerarm — Helm 


498 


CS  Kt  hat  keinen  blutigen  Heller. 

iBt  sani  arm.  „Uätteat  du  noch  einen  bliitigon  Hel- 
ler gehübt."  (IVri»^,  KrtiiMuni/fn,  11.^  „Nicht  einen 
blutigen  Heller  mehr  im  Beutel  haben."  (Imiel  Ffh^nh., 
l,  Wf.)  AiMuny  leitet  den  Ausdruck  von  der  Farbe 
iled  Kupfera  Iier,  wie  man  in  derselben  Weido  saKt: 
Keinen  rnthau  Heller  oder  Pfennig  haben;  docli  lässt 
Mich  dabei,  wie  (irimm  (If,  IMAJ  bemerkt,  auch  an 
die  ViirstelluDg  tuq  blutwenig,  blutarm  denken,  bis 
auf  den  letzten  Holler  outblüsst  sein,  oder  gar  an  die 
Uescbichte  von  dem  Mi>rdor,  der  viel  Geld  lu  rauben 
wagte  und  nach  dem  vergossenen  Blute  nur  einen  Heller 
fand.  Auch  Froininann  (Itl,  178,  ^»)  meint,  da»a  blut- 
arm soviel  aage  als  arm  big  aufs  Blut.  Duclt  musa 
auch  die  aua  dem  Niederdeutschen  blottarm,  bluttarm 
~  blosnarm  versnchto  Erklärung  erw&hnt  werden,  nach 
welclier  der  Ausdruck  so  viel  bezeichnet  wie:  ao  arm, 
dasa  man  noiiio  Baisse  nicht  decken  kanu.  Sie  attttzt 
•ich  auf  doa  aua  dum  Niederdeutachen  eingodruugone 
uuil  uuvh  in  den  Muudarten  erhaltene  blutt,  bluttet, 
bluttig—blosa,  nackt,  namentlich  von  noch  unbeiluder- 
Xirii  Vügetn,  daher  bluttjung;  bluttcn=^  unbekleidet  oder 
uiit  wenig  acbiltxendon  Kleidern  bedeckt  aoin.  Allge- 
mein gilt  nocli  daa  Advorbiom  blutt'=bloa,  nur,  soebeu, 
kaum;  „blutt  einige  Krousor",  „er  ist  blutt  dagewesen", 
„keinen  bluttigeu  Heller"  als  voratArkende  Verneinung 
für  — gar  uiohta.  (Vgl.  darüber  Frununann,  III,  177, 
und  (irimm,  II,  194.) 

'69  Kr  hat  keinen  Heller  bezahlt. 

Fra.:  II  m'a  pay£  par-deaaua  Täpaule.    (Ltndroy,  59S.J 

'  <0  Kr  )iat  keinen  Heller ,  sii'-h  eine  Weide  zu  kau- 
fen, um  sich  daran  za  hängen.  —  Köric.  2744^. 
'7t  Er  hat  keinen  rothen  *  Heller.  —  Phtfijijii ,  ii ,  lo. 
■>  I).  i.  kupfernen. 
UoU. :  HU  heeft  geen'  rooden  duit  op  aak.  (Sarrtbomee,  1, 16.) 

'73  Kr  hat  nicht  ain  heller  vmb  Brot 

Frz.:  N*avoir  paa  Ic  teton.    (KritüHger,  678 ''.J 

'  73  Kr  hat  uit  eins  Hellers  wert  daruon  bracht  — 
Kyt-riiij; ,  //,  307. 

'74  Er  hat  seine  drei  (fünf)  Heller  auch  dazu  ge- 
geben. 

»«..'  n  a  ÜT^  aon  coup  au  carabin.    (KritsiHyer,  107  «'.J 

'70  Kr  hat  weder  Heller  nuch  Pfennig. 

D.  h.  kein  Geld. 
Frt.:  U  u*ai  ni  croix  ui  pile.    (Lenux,  1,1;  Lendruy,  1574  ,- 
AritÜHj/T.  192''.; 

76  Er  hübe  nicht  ein  Heller  um  den  andren  auf. 

—  .SVh«H(l,ll2l*. 

*77  Er  ist  keinen    Heller  werth,   wenn    er   einen 

SchiUing  im  Munde  hat  —  Aüiif .  3744  *. 
'TS  Er  (es)  ist  nit  eins  hellers  werdt  —  Tappiu».  las^. 

•  Krllff ,  I*fH  IM  .Sj,ricA-  Württ-rn  redende  Schtesien  (.  vgl. 
(ini'Urnc''rsfric/,nht  ti.  xxxvii,  wo  der  Titel  ungenau) 
hat  M.  iau=*-,  Scene  I,  die  L'eberachrift:  ScM^sirn  wird 
tum  dem  Vfrittindf  und  Fl^ittr  u.  a.  w.  wegt-n  df*  Nutten* 
d'r  »S.A/i'.m'.u'/i^h  Sprichu'i'rWr  frhnh^H.  ,.l)er  Fleiaa  aagt 
(S.  1.30''):  Ein  kahlor  Pti.iMPr-Tretter,  der  Arbeit  wie 
d'  Hund  die  Flietreu  scbeut,  gli*ii;ht  einem  nackten 
SvliaaiTe,  dcui  mun  gar  nichts  abscheeren  kau.  Kr 
deuckt:  Von  groaaer  Arbeit  stirbet  auch  ein  Pferd,  die 
Weirirtheit  siehot  er  nur  mit  dem  Kücken  au;  drum  ist 
er  Blich  niclit  einen  Heller  werth." 

Ux-IL:  llet  is  een  kerel,  die  met  huid  en  haar  vuor  een 
vijfju  nog  te  duur  ia.    (Ilarrtboini^e,  II,  379.; 

J.ut.:  Aeatimarc  uniua  aasia.  (Vatull.)  Fatelius,  S:  Bin- 
(irr  //.  94.;  —  Kec  unu  dignua.    (l'hilippi,  II,  12.; 

i'.f<ii.:Aui  zlamanego  «zelRga  nie  god^ieu.    (Luinpa,  .').; 

'79  Kr  iiisst  »ich  keinen  Ilellcr  abbrechen. 

'40  Kr  sieht  aucli  auf  den  Heller. 

'dl  Kr  wird  seine  fünfzehn  Heller  kriegen.  —  Sim- 

ru<:fc,2919. 

*82  Er  würdn  einen  Heller  in  zehn  Stücke  zer- 
schneiden. 

Frt.:  II  partiroit  une  maille  on  deox.    (Kritzinyer,  ii^\) 

»83  Ks  ist  keinen  rothen  Heller  werth. 

Frt. :  tJela  ne  vaut  paa  nn  manche  dV^trille.    (Lf»drojf ,  691.; 
iHMt.:   Ezignum  oboli  pretium.    (tkiUppi,  /,  143.;  —  Ne 

nununum  quidcm  plumbeum.    (Fhilippi,  11,  17.; 
FolH.:  Teu  uiewart  aui  f^jki  tabaki.    (Lvmpa,  32.) 

*s4  Ks  ist  keinen  ower  (r ei chcnauer)  Haller  werth. 

—  f.'t»-letR,.'i26. 

Das  Kloater  Xeicheoan  Terpfandeto  1373  sein  MOna- 
r«cht  und  gab  es  noch  vor  Ablauf  dM  Jahrhunderts  in 
Pacht,  woduTob  die  Mttiue  an  Qeatalt  Inmer  schloohtw 
wurde.    (S.  Zellwegerli.) 

*»5  Es  ist  wie  ein  Heller  in  eine  Geige, 
'ae  Etwas  bis  auf  den  letsten  Heller  b^ahlen  (oder: 
bezahlen  müsaen). 


Sehr  genan,  ohn«  dsa  kl«InsteB  Alung,  dan 
rlaai. 
fcpi 
Jasqa*4  In  damitoi  obole. 


■teu  Krl 

Fn.:  II  falt  pijvr  niUa  nr  Vongls.  —  ▼««■  nadits  oosfipte 


DacVTicui  SnuOBwOsnB-Lnxno«.    IT. 


•87  Ich  ga  nich  an  schlimme  Haller*  fum.  —  Go- 
muhke,  512. 

')  Bezieht  aich  auf  daa  achlochte  Geld  zu  Anfang  dea 
17.  Jalirlmnderts  in  ScIilMien.  Im  Jabre  1A8&  galt  der 
Keichsthaler  SC  Uroachen,  Iflil  im  Februar  7d  Groacben. 
te  MArz  27,  Thaler,  August  3— ♦  Thlr. ,  September 
4',,  Thlr.;  l«aa  im  Januar  fi— 7  Thlr.,  16'J3  im  Januar 
13  Tiilr.,  ir,24  gegen  28  Thlr.  Noch  im  Jahr  1621  galt 
der  Scbeffel  Weizen  9  Thlr.,  1623  aber  123  Thlr.,  ein 
Viertel  Hier  im  genannten  Jahr  S.*»— $4  Thlr.,  ein  Maat- 
achwein 120-14U  Thlr.  (Vgl.  PaUn.  Zur  Getchicht« 
der  .Vunxwirn-H  in  ÄcA/fiiV»  in  den  achkiiteMen  Provin- 
aialbläftern ,  1865,  H.  5»6.) 

•88  Ich  gebe  keinen  Hellor  darum. 

„Wo  man  vua  mitrgcu  frUh  hie  findt,  wollt  ich  fUr 
vuser  aller  leben  vorwar  nicht  einen  heller  geben." 
(Uuldif,  //.  4,  SU.; 
Fn.:  Jo  n*cn  dounerois  pas  niie  iibole.  (Krittinjer,  481^'.) 
—  Je  n'en  donnurois  pait  nn  niqunt.  (Kritziny^r,  479''.; 
lat.:  lüli  II Oll  facio.  —  ijuatiior  oboll«  non  aestimo.  (Phi- 
lippi,  II.  '.«6  u.  \2-A.)  —  Unius  assia  aestimo.  (CutulL) 
(Hindrr  11,  :U13.; 

•89  Ich   lusso  liier  an  Ilallor   nich   aus   der  Hand 

gillM.      (SvhU-A.)   —    /Vi/m,90,  17. 

•1)0  Ich  wiil  ihm  keinen  Ilellcr  schenken. 

•91  Keinen    auer    Heller   darum    geben.   —    Kxrch- 

hofvr.  121. 
Um  Sachen  zu  bezeichnen,  die  keinen  Werth  haben. 

(8.  H4.) 

•92  Meiner  Heller  holbeu.  —  WüWi«im,4ii. 
•93  Nicht   dreyer  Heller   wehrt  —  A.  FahriHu».  Der 
klai  luid  «/i'/i-ftrie  Teuifvl,  im  Thealrum  IHaMorum,  166*'. 
*94  Kicht  einen  Heller  mehr, 

„Do  hot  er  2  Blmon  und  nich  an  heller  moh.'*  CKet- 
tcr,  171>>.; 

•95  Nicht  einen  Heller  noch  Scherff.  —  Faber.  Sab- 
bath*  Teuffd ,  im  Theatrum  Diabolorum ,  478  *. 

•96  Nicht   eines   Hollers   breit   davon   bringen.  — 
SciiuUfi.  ms'*. 

•97  Sie  haben  stets  Heller  miteinander  zu  tbeilen. 
Immer  miteinander  zu  sanken ,  etwas  miteinander  ans- 
zumachen. 

•98  Würfle  er  eyn  heller  auff  eyn  dach,  es  fielen 
zweyen  wider  herab.  —  ^Yonct,  Miradoxa,  46". 
Helleiturm. 

Hellerarm  —  thalorreich. 

Wer  die  Holler  xuaammenhilt,  wird  Thaler  sammeln 
und  apareu. 
Hellerhure. 

*  A  Konnte  wie  anne  alte  Hellerhure.  —  üomokke,  974. 
Heuerling:. 

Wer  ist  goboni  zum  Hellerling,  der  wird  nicht 
reich  zweier  Pfenning.  —  Prin ,  n,  725. 
Hellerpestlleni. 

•Er  hat  die  Hellerpcstilenlz  im  Beutel.  —  //«■- 
hrrger,  11,  93. 
Hellerplanet. 

Wer  unter  einem  Hellerplaneten  geboren  wor- 
den   ist,    wird    nie    zu    einem    Reichsthaler 
kommen. 
Hellerweoken. 

Haben  Hellerwecken  auch  Krumen? 

Will  der  Kleine  auch  dabei  aein  und  mitreden  t 
Helm. 

1  Aus  dem  goldenen  Helm  wird  bald  ein  eiserner 

Schelm.  —   Parfmiakon,  1266. 

Von  einem  anfänglich  firenndlichon  und  liebenswür- 
digen Ehemanne,  der  in  der  Folge  ein  aehr  ranhea  Ba- 
tragen  annimmt. 

2  Ein  Helm  macht  noch  keinen  Krieger.  —  Pa- 

riimiakon,  78. 

„Sonat",  sagt  Abraham  a  Sancta  Clara,  „wBren  auch 
die  Kothlerchen  Soldaten.«« 

3  Vor  einem  offenen  Helm  steckt  oft  ein  offener 

Schelm.  —  Parömiakon.  1016. 
i  Wenn  man  Helm  aoffbind  vnd  Panter  entwendt, 
da  hat  Hochmath   ein  Ehr,   sonst  nimmer- 
mehr. —  Petri,  n,  667. 
*6  Einen  Helm  ohne  Axt  finden. 

nHlar  sagt  einer,  das  sind  Flausen,  and  wie  Ich  mir 
das  Ding  recht  angesehen  habe,  wird  mir  der  Staar  ge- 
stochen and  ich  finde  einen  Helm  ohne  Azt.<«  (Bürger 
und  Baiifrnfr'Hnd,  Onmbinnen  1865,  Nr.  lU.; 

*6  Er  ist  mit  dem  Helm  geboren.  —  EUfUm,  297. 

Mau  vtirstubt  darnnter  die  sogenannte  Glückabaubo 
oder    Fiachart'a  Kinderbülglein ,  mit  welchem  zuweilen 

32     " 


499 


Helmke — Hemd 


Hemd 


500 


der  Kopf  nongeboroner  Kinder  bedeckt  ist  und  dem  nuin 

SlQokbrintirende  KrAft  cnschreibt.  —  In    Bedburg:     Da 
&t  'ne  Helm  mei  op  de  Welt  hrftt. 
Fr*.:  n  estnöcoiff«.   (Leroux,  U,  118;  Krittinff^r,  519».; 
ffüU.:  Hy  is  met  een'  heim  geboren.    (J/arrebomee  ,  I,  301.) 
Helxnke. 

•Et  is  Ilelmke  Bruerkuecht. 

Von  einem  groben  Menschen. 
Helxnzeldieii. 

Wenn  dir  ein  Ilelmzeichen  fehlt,   ho   kauP  ein 
paar  Ilörner.  — ^  Pimor.,  IV ,37;   Simroik.  4M7. 
Helveter. 

Die  Helveter  sind  Höllenvettern.  —  Deutsche  Ro- 
manzeilmtg.  III,  39. 
Hemd. 

1  Auch   das   seidene   Hemd    umhüllt    nur  einen 

nackten  Körper.  —  Mimann  v,  iio. 

2  Besser  ein  geborgtes  Hemd  als  gar  keins. 
J/oU. :  Het  is  beter  een  ander  mans  hemd  dan  goen.    (Uarre- 

ifomee,  /,  301.; 

3  Das  Lembd  ligt  eim  (ist  mir)  näher  dann  der 

rock.  —  Franck,  II.  9*;  Tappius,  2a'*;  EgewAff.  13*'; 
Eytring,  I,  316;  ///,  550;  Petri.  II,  64;  Gruter,  I,  11; 
llcniach,  269,  »;  Schottel ,  1114^;  Sutor .  43U;  Mayer, 
I,  207;  Pittor.,  X,  45;  Leadroy,  72;  Siebenkees,  217; 
Eisenhart.  II,  C,Z;  Ifückiny .  243 ;  Zehner,  V;  Airömia- 
kon,  1562;  Sailer,  116;  Kürte.  2745;  Simrock.  4548;  Evte^ 
Unn,  298;  Braun.  I,  1266;  llennig,  167;  Fritchbier ,  520; 
Frwchbier  '.  1566 ;  für  Oldenburg :  Firmenich ,  UI,^,Z: 
für  Altmark:  Danncü,  144;  für  Franken:  Frommann,  VI, 
316.174. 

Als  derKaftan,  sagen  die  Osmancn.  (SchUdita,  412.; 
„Das  hembdo  ist  einem  allemahl  naher  als  der  Bock, 
und    also    auch    unser    Vaterland.''      (KeUer ,    150».; 

—  Die  Polen  sagen:  Da«  Hemd  Ist  mir  näher  als  die 
Tante.  Die  Basken:  Das  Hemd  berührt  mich,  aber  das 
Fleisch  sibst  an  mir.  Die  Portugiesen :  Das  Hemd  sitxt 
mir  dicht  an,  aber  meine  Haut  noch  dichter.  Der  Italiener : 
Der  Zahn  ist  mir  näher  als  irgendein  Verwandter.  Die 
Altgriechen:  Das  Bein  ist  weiter  als  das  Knie.  Die  Sarden: 
Zuerst  das  Fleisch  und  dann  das  Hemd.  (Keinsberg 
III,  43.;  —Die  Beförderung  der  eigenen  Wohlfahrt  geht 
der  Sorge  für  fremdes  GlUok  vor.  Man  hat  blos  durch 
dies  Sprichwort  anseigen  wollen,  dass  Jeder  Mensch 
die  Pflicht  habe,  die  eigene  Erhaltung  der  Erhaltung 
anderer  Torzuaiehen  (Rechtfertigung  derNothwebr)  und 
dass  die  Sorge  fttr  entferntere  Anrerwandte  und  Freunde 
stets  der  fur  näherstehende  untergeordnet  werden 
mUsse.  Erst  die  Httlf sbedürftigen  des  Ortes  untersttttsen, 
dann  Colleoten  für  die  Sildseeinsnlaner. 

Dan. :  Skorten  er  kreppen  nnrmero  ond  kiortelen.  (Prot, 
dan.,  507;  Bohn  /,  398.; 

Enyl.:  Charitjr  begina  at  home.  (Körte.  2745.;  —  Close 
Bits  my  Shirt,  but  closer  is  my  skin.  (X/aal,  875;  Eitf 
lein,  298.;  —  The  smock  is  nearer  than  the  petticoat. 
(Gaal,  875.; 

Frt.:  liä  chemise  est  plus  proche  que  le  pourpoint. 
(Kritzinger,  iS}**.;  —  Ma  peau  (chair)  m'est  plus  proche 
quema  chemise.  (Lendroy,  374.;  —Pros  est  ma  coste, 
plus  prÖB  est  ma  chemise.    (Leroux,  II,  118.; 

Holt.:  Mijn  roc  is  ml  nae,  mer  dat  homde  nare.  (Tunn., 
18,  19.;  —  Mijn  hemd  is  mij  nader,  dau  miJn  rok,  en 
mijn  Tleesch  nader  dan  m^n  hemd.  (Harrebomee,  /, 
302;  Bohn  /,  322.; 

It.:  Aooosta  piCl  la  oamicia  che  il  giubbone.  {Bohn  /,  66.; 

—  Egli  Btrin^e  pia  la  camisda  cheU  giubbone.  —  Fa 
piima  bene  aituoi,  e  poi  agli  altri  se  tu  puoi.  (Körte, 
2345.;  —  Piü  mi  tocca  la  camioia  che  la  gonnella.   (Bohn 

I,  120.;  —  Piü  vicino  ö  il  deute,  che  nessun  parente.  — 
Stringe  piü  la  oamicia  che  la  gonnella.  (Uaal,  875.;  — 
Tocca  piü  la  camiscia ,  che  la  gonnella.  fPatxagtia,  375, 4.; 

Lat.:  Est  prope  sed  propior  mea  lanae  Iinea  vestis.  (Fal- 
lerMleben,  522.;  —  Qenu  orure  proplus.  (Äpottol.,  VI; 
Bindern,  1237.;  —  Gcuu  sura  propius.  (Tappiut,  11*; 
Oaat,  875;  Seybotd , 'iüi ;  Philippi,  i,  168;  Froherg ,  ^SSfi; 
Eitetein,  298.;  —  Omnes  sibi  meliiu  esse  molunt,  quam 
alteri.  (Franck,  II,  9»»;  Hauer,  75;  Philippi,  II,  68.;  — 
Primnm  vivere,  deiude  philosophari.    (Binder  II,  2648.; 

—  Tunica  propior  palUo  est.    (Tappiua,  22»»;  Philippi, 

II,  225;  ScharneUut,  156,  9;  Eitelein,  298;  Schambach,  53; 
Styhold,  612.; 

Poln.:  Blüssa  kossnla  oiala  nüt  kaftan.     (LoMpa,  6.) 
Ruth. :  BtysBsa  sorooaka  Jak  iupan. 

Span. :  Mas  cerca  estA  la  camisa  qua  el  sayo.    (Bohn  I,  831.; 
üng.:  Köielebb  az  üng  a'  ctah4n&l.    (Uaal,  875.J 

4  Das  Hemd  bedeckt  alle  Herzenspein.  —  /iieb/, 

Kweüen ,  196. 

b  Das  Hemd  darf  nicht  bissen,  wohin  der  Rock 

geht. 
EoU.:  Zoo  mijn  hemd  maar  mijn  geheim  wist,  ik  smeet 

het  ter  stout  in  het  Tunr.    (Harrrbomee ,  I,  302.) 
It.:  Ogni  tua guisa  non  tappla  la  tua camieia.    (Hohn  I,  117.; 
lat.:    Interior  tnuioa  seoretonim  sit  inconscia.    (Bovitl, 

II,  88.; 


C  Das   Hemd   darfs   nicht   erfahren,    wenn    der 
Arsch  schcisst. 
Frt. :  Que  ta  chemise  ne  sache  U  gulse.    (Bohn  /.  48.) 
It.:  Tua  camlcia  non  sappia  il  secreto.    (Bohn  /.  129^) 

7  Das  Hemd  deckt  mehr  Schande  als  der  Mantel, 

und  die  Haut  mehr  als  das  Hemd. 

Aehnlich  russisch  Altmann  VI,  386. 
Frt. :  II  n'y  a  rien  si  hardi  que  la  chemise  d'un  mennier. 
(Leroux,  II,  104.; 

8  Das  Hemd  ist   mir  näher  als  der  Rock,  das 

Fleisch  aber  n&her  als  das  Hemde. 

9  Das  Hemd  wird  alle  Jahr  grösser  an  den  Kin- 

dern. —  Petn.  II,  64. 

10  Das  Hemde  liegt  keinem  so  hart  an,  er  kann's 

ablegen,  wenn  er  will. 

11  Das  Hemde  liegt  nahe  an,  die  Haut  aber  noch 

näher. 

12  Dat  Hemd  is  mek  nächer  (oder:  neger)  as  de 

Rock.  —  üchamhach,  /.  53;  Frommann,  II,  5S6.  IST; 
liuerm.  96;  Lohrengel.  I,  120;  Eichwald.  767;  Ifaiif- 
kalender,  I. 

13  Des  hembd  zuckt  ynd  sich  darnach  buclct,  ist 

halb  auffgestanden.  —  Franck,  11.9^. 

^Mägt,  die  geweckt,  sagen:  Ja,  Ja,  entaohlafRm  ofll 
wider;  aber  dess  hembd  cnckt  vnd  darnach  backt,  ist 
halb  auffgestanden.*'  —  Mach's  nicht ,  wie  trag«  JUgde. 
wenn  sie  frah  geweckt  werden*,  sie  sagen:  Ja,  Ja,  ud 
schlafen  wieder  ein. 
Lat. :  Bene  incepiss«  est  fere  absolrisse.    (Bemteh ,  206 ,  TU 

14  Det  Himd  äs  mer  nier  wä  det  Klid.  —  Schuuer.  m. 

15  Die  in  Hemden  liegen,  sind  zu  loben. 

16  Eck  kannst  Hemd  nich  von*n  Mäse  krigen,  ii 

dat  Büermäken,  da  et  de  Stadtmann  küssra 
woll.     (IHldegheim.)  —  Ihefer.  96. 

17  £en  Hemd  upp'n  Staken  (Stange)  an  ent  up 

de  Knoaken  K    (Strelüz.)  —  Firmenich.  III,  7t,  10. 
>)  Eins  auf  den  Knochen,  am  Leibe. 

18  Een  Hemd  upp'n  Tun  (Zaun)   an   ent  np  de 

Kaldün  (am  Leibe).    (Strdit:.)  —  Firmenick.lU. 

72,59. 

19  Eigenes  Hemd  wärmt  mehr  als  fremder  Pelz. 

—  Reinsherg  III.  109. 

Auch  russisch  .Altmann   V,  100. 

20  Ein  grobes  Hemd  ist  keine  Blosse.     (L^O 

D.  h.  besser  ein  grobes  Hemd  als  gar  kein  ' 

21  Ein  Hemd  ins  Grab  und  dann  Schabab  (••  ^): 

Holt.:   Een    hemd   in    het   graf,    en    daaruA   ia   het  u>t. 
(Uarrebvmee ,  I,  301.^ 

22  Ein  Hemde  voll  Flöhe  ist  leichter  zu  häten  als 

eine  Frau. 
Frz.:  II  Taut  mienx  avoir  soin  d'un  sac  de  pnces  quo 

d*une  seule  femme.    (Oaal,  489.; 
It.:  Mcglio  b  arer  oura  di  un  saoco  dl  pnlici,  che  d'nna 

sola  douna.    (üaal,  489.; 
Ung.:  36  bor,  pins,  as4p  asssony  embert  kfria  önisrr. 

(üaal,  489.; 

23  £n  Hemd  up'n  Buk,  dat  annerc  app^n  Struk. 

—  Golfiitclimidt .  II,  26. 

Grosso  Armuth  oder  ganzliohes  Verkonuneniain  b» 
seichnend. 

24  En  Hemed  an  en  Dank,  dat  Is  in't  Graf  genaug. 

—  Schambach,  11.  142. 

Ein  Hemd  und  ein  Tuch  ist  ins  Qrab  genug,   ticgea 
den  sweck-  und  Terstandlosen  BegrftbniBsIaxas. 

25  £n  Hemd  app^n  Enaken,  dat  annere  upp'n  Sta> 

ken  K     (Oldmburg.)  —  Goldtchmidl.  II,  26. 
^)  Zum  Trocknen  aufgehängt. 

26  Erst  das  Hemd  und  dann  den  Rock.  —  Büddnt,  216. 

Das  Nothwendigere  Tor  dem  Nothwendigwn. 

27  Et  Hemp  ess  mer  nödcr  als  der  Rock.   (Kün.)  ^ 

Finmnich.l.  476.227. 

28  Gestohlen  Hemd  hält  nicht  lang. 

Der  Italiener :  Wer  sich  in  anderer  Stoft  Utldat,  wM 
bald  ausgesogen.    (lUinnbtrg  II ,  116.)    (8.0«hanBl9J 

29  Hopp,  hopp,  et  Hemd  es  länger  tm  de  Bock. 

(Meurs.)  -     Firmmich,  /.  404,  971. 

30  Ich  gebe  's  Hemde  vom  Leibe,  sagte  der  Gen- 

hals,  als  nach  vier  Wochen  die  Wäscherin  kun. 

31  In  einem  feinen  Hemde  gibt*B  auch  Flöhe. 

UuU.:  In  een  sch<j  "  "  " 

bomtie,  I,  302.; 


501 


Hemd 


Hemd 


502 


32  Ist  das  Homd  auch   noch  so  rein  (fein),   die 

Jungfor  kann  pine  Huro  sein. 

Dio~  Hufigen:  D%»  reine  TIemd  allein  macht  keine 
ehrbar«)  Dirno.    (Attmann  Vf,  4Üi.) 

33  Jeder  hat  ein  Hcnul   von   Menschouilcisch.  — 

SimriH'k.  «974;  Fuelein,  460;  /tiniUr  11,  1329  u.  3412. 
NiuniKud  ist  fehlerfrei,  ToUlcommen. 
lat. :  OmniB  homo  in  mundo  fragiliB  slat  sicut  amndo. 

34  Jeder  kttunt  sein  Uüindc  besser  als  der  Fremde, 
öö  Lieber  dti8  Hemd  verloren  als  die  Haat 

3tt  Kurz  Hemd  und  beftchissen  Loch. 

37  Man  kunn  ein  Hemd  lange  einweichen,  ehe  es 

trocken  wird. 

Diti  Husficii:  W'Min  man  diia  Uemil  auch  einen  Monat 
lanir  im  Ki^ui'n  liün^rcn  Ittsst,  oB  wird  nicht  trocken 
werden.     (Altuutnn    VI,  410.» 

38  Man  niUhH  erst  sein  eijj^enea  Hemde  Hicken,  ehe 

man  nnderc  k.uin  beglücken. 
33  Man  saciii,  Siewert,  Ȋd^  do  Diern,  dat  Hemd 
18  noch  vor.  —  Uwier,  23y. 

40  Mau  soll  alte  Hemden   nicht  wegwerfen,   man 

habe  denn  neue  anzulegen. 

41  Mau  soll  das  letzte  Hemd  daran  wenden,  um 

ein  rei(*lier  Mann  /.n  werden. 

42  Man  will  das  Hemd  zum  Hocke  haben. 

Wenn  etwa*  zu  woit  getrieben  wird. 

43  Manche    hat  kein   Hemde  leider  und  wünscht 

sich  täcflich  neue  Kleider. 

44  Mer  darf  seim  oagcna  Hemmet  nimmer  traua. 

—  Srflien.  462. 

Nicht  dem  nilchstcn  Vcrwaiwltoii ,  dem  uftchst  Ver- 
pflicht«teu. 

4ft  Nicht  in  jedem  Hemde  steckt  ein  Mann. 

46  Ohne  Hemd  gehen,  ist  nicht  immer  nackt  gehen. 

—  AUmann  V.  131.  ^ 

47  Selbst  deinem  Hemd  sei  dein  Geheimniss  (dem 

Sinnen)  fremd. 
»:..- TaoheraiBo  neiiaohuta  pniae  (poni^o).    (dual.  1605; 
hnviU,  II,  iW;  KrititHifcr.  132*';    IVnrrfry.  r>8.; 

48  Wenn  da»  Hemd  reisst,  so  wird  ein  Loch. 

i#i4I..-  Als  het  hemd  Hclieiirt,  dau  is  hut  ecn  gat.    (Ilarre- 
t.otnn',  l,  :ioi.) 
43  Wenn   das  Hemd   weins,   was  man  thun   will, 
lunsM  man's  vorbrennen. 

,.Wonn  •<iii  Ifuind  nur  darum  wilspto,  dars  ca  pogleich 
Trrl>rfnni>n  milH/<to."  L^m  di«  Wichtlg^^oit  ciupb  anver- 
trauten i:ohLMiiiiii:>!:i>]i  lind  dio  TfpiliHkcit,  mit  der  ca 
bewahrt  wurden  musa,  aua/udrlickiMt. 

bO  Wenn  man  'a  Hemde  auflicbt,  wird  der  Arsch 
h\osa. 

Jivtl.:  Ala  jp  je  hemd  oplipt,  laat  jo  je  gat  zicn.    (Harrr- 
/'irtt^r,  I,  :u*i.) 
51  Wriin  '8  Hemd  brennt,  ist's  übel  still  sitzen. 
Holt. :  lloii  je  gat  Btil .  sei  Rartel  tegen  zijne  vrouw,  en 
haar  hemd  «toud  in  brand.    (Harrfbijiin''',  J,  'Htl.) 

52  Wenn's  das  neue  Hemd  thäte,  da  wimmelte  es 

von  neuen  (umgewandelten,  wiedergeborenen) 
Menscheu. 

53  Wer    auf   ein    Hemde    wartet,    das    er   erben 

soll,  der  kann  lange  bloss  (nackt)  gehen. 

Aehnlich  rii-iaiach  Altmann   VI.  :W»;  Hrinxfu'ry  II.  S4. 

54  Wer  kein  Hemd  hat,  was  sollen  dem  Quasten 

am  Uock. 

T>i»  eiigliachpu  Neger  in  Surinam  drttcken  denselben 
Oedanken  aprichwurtlicb  ao  au'«:  Die  Henne  hat  nichta 
tn  trinken,  wn  aoll  sie  Wasaor  hernehmen,  sieh  die 
FäB:ie  xu  wHichen.  (\Viith':Ma'j<iL)  —  Wem  das  Noth- 
■wendigu  ffhlt,  wiu  kann  der  Mittel  haben  mm  LosnB. 

55  Wer  keine  neuen  Hemden  machen  kann,  muss 

die  alten  flicken.  —  Simrwk.  4549. 
5*i  Wer  selber  kein  Hemd  hat,  nmss  nicht  über 
den  Njichbar  spotten ,  der  ein  Loch  im  Aerrael. 

Die   Letten:  Wvr  solbst  kein  Hemil  trttgt,  schimpft 
suueiBt  auf  die  Nackten.    (Rfintbery  11',  49.) 
57  Wer  viel  Hemde  hat,  beschmuzt  (zerreisst)  viel. 

it;  Chi  piA  ne  hfc  pi(t  nc  imbratta.    (Paamylia,  175,  1.; 
*58  Alte  Hemden  mit  neuen  flicken.  —  Smior,  77. 

.,Kin  Student  •cbribe  Beiner  Matter  itinb  etUelie  wn,9 
Hemeier,  dia  alte  dannit  lu  flacken." 

*ft9  I>afl  Hemd  an  suinem  Arwhe  hat  Krämpfe. 

HtM. :  Het  hemd  triet  hem  Toor  't  gat.  (Bambomk .  /,  301.^ 

*60  Das  Hemd  auf  dem  Leibe  dnuisetsen. 


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Das  Hemd  auf  dem  Leibe  ist  nicht  sein. 

Lat. :  Nudior  leberide.  —  Nudior  paxiUo.  (PhUippi ,  II,  49.; 

Das  Henkd  filr  eine  Üuscnnadcl  geben. 

Dil'  RuBBcn:  Dem  Hemd  an  Liunen  fehlen  lasBen,  wh 
der  <Turt  an  Heide  hat.     (Altmann   I  /,  532.; 

I)a.s  Hemd   soll   ihm   nicht  eiamal  den  Arsch 

reibet». 
IIvU.:  Ilomdjo,  raak  mo  naaraje  niet,  mijn  ga^e  is  ran 

goud.    (Iliim  fioiuri ,  I,  .301.  > 

Das  Hemd  über  der  Jacke  tragen. 

Die  ltu>*<)vn:  Das  Ilomd  über  den' Rock  (die  Kleider) 
ziehen.    (Altuinnu    17.  ML';  linn*h,'rij  IV,  73.; 

Das  Hemd  vom  Leibe  verlieren  (verspielen). 

Frz.:  .Inner  juM(|ii\\  »a  rli(>iiiii«i>.     (hrif;ingrr,   Vl'J^'.) 
Lat.:  rerdi're  ijaulum.     (JuefHiit.)     (I'fiilipiii ,   11,  Kl,; 

Das  Hemd  von»  Leibe  verschenken. 

Srthr  freigebig  sein. 
Fr».:  Donner  jusqa'^  aa  choiniBv.     (Kritzinijcr,  \:\'2^.) 

Den  Bleckt  en  't  Hemd,  met  de  Kopp  herut. 

(Mi-urs.)    —   l'nmniü'h,  l,MH,'i(i^. 
Du  hast  noch  nicht  dus  letzte  Hemd  an. 

Es  kann  dir  sclion  noch  heimknmmen.  Noch  sind  alle 
Tage  niolit  vnrubur ,  Hagen  die  (-zccbon.  Und  die  Kaihon: 
Das  Naooncndo  haat  du  wol  .inuefai>at  (gcnebon),  aber 
noch  nicht  d:(8  Ijobensi^nde.     (K^inxhery  II,  7\i.) 

Een  't  Hemd  van  d'  Niiärs  oftVageu.  —  Stiren- 
burg,6S}\ 

Um  neugieriges  oder  nnTcrBChämtes  Fragen  bu  ho- 
se lehnen. 

Einem  aufs  Hemde  knien.    (Schlex.j 

Auft  AeuascrBto  bedrängen. 

Einem  das  Hembd  ( rechtschaffen)  heiss  machen. 

—   Simjilic.  (Nümberif  ItiH),  I,  373. 
Einem  das  Hemde  vom  Leibe  herunterfragen. 

Holt.:  Hij  vraagt  mij  het  hemd  van  het  gat.    (Harrebomtf, 
I,  3iU.; 

Einem  das  Hemde  vom  Leibe  nehmen. 
Einem  ins  Hemd  gebacken  Kcin. 

,,Wcil  aber  der  Juukc  Hortzbruder  meinem  Oberston 
gar  ins  Hemd  gebacken  war  und  mir  vorgezogen  wurde." 

(Simpli,'. ,  635.; 

Einen  bis  aufs  Hemd  ausziehen. 

Ihm  alles  nohmen,  ihn  ganx  entblöBBen. 
lioU.T  Zo  hebhcu  hem  tot  op  hot  hemd  uitgeklocd  (uitge- 
Rchud).     (Htiri-i'huinvf,  I,  30L».; 

Einen  im  Hemde  stehen  lassen. 

Vrräclillich  bnh.-indoln.     Wnl  von  dem  Busaact  ent- 
lohnt,   den  (rregor  VXl.   dem  deutschen  Kaiser  Hein- 
rich IV.  nufürlegto. 
lIoU.:  Hij  laat  hem  in  het   hemd   staan.     (Ilarrfbomee, 
I,  3(11.; 

Er    tliekt   andern    die  Hemden  und  er  selber 
geht  nackt. 

Aehnlich  ruaaisch  AUmann  VI,  47.S  und:  Ntth  dir  erst 
selber  ein  Hemd,  eh'  du  daB  ganze  Dorf  mit  Hemden 
versehen  willst.    (AUmann   V ,  Vifi ;  Rrintbirg  IV ,  lii.) 

Er  hat  das  letzte  Hemd  erhalten. 

Das  Tudtenhcmd. 

Er  liat  kein  ganzes  Hemd  am  I^eibe. 

Damit  bexcichnet  man  Jetst  einen  Zustand  lassenter 
Armuth. 

Er  hat  kein  Hemd  auf  seinem  Rücken. 

Ist  blutarm.  Aber  es  ist  gar  nicht  so  lange  her,  das* 
ein  Hrmde  noch  an  den  Lusnaartikeln  gehörte.  Als  Ja- 
hob  von  Kngland ,  der  von  der  verwitweten  UrUfln  von 
Mark  crsoguu  ward,  einmal  des  Nachts  plötslich  von 
einer  Kolik  befallen  ward,  lief  das  sttmmtliche  Dienst- 
personal ohne  Unterschied  dos  GcBchlcohta  voUig  un- 
bekleidet in  sein  Schlafzimmer,  nur  die  GrAfin  hatte 
ein   Hi'md  an.     (Iter   Oeaetticha/tcr ,   Magdeburg  1785, 

tri.:  N'avöir  pas  une  ohemifle  au  dos.    (Kritzinger,  138^'.; 
Hüll.:  HU  hceft  geen  homd  mui  het  lijf.     (Uarrebomec, 

I,  3»n.; 
Er  hat  nicht  einmal  im  Hemde  Kühe. 
Er  ist  das  Hemd  auf  dem  Leibe  schuldig.  — 

Eiatletn.  898;  Rram,  I.  12(67. 
Lat,:  Noo  obolum  habet,   unde  reitim  emat.     (Uansely, 

197 j  Halter,  6&;  PhUippi,  II,  lU.; 

Er  ist  ins  Hemd  geschlüpft  und  noch  drin. 
Bcherxhafto  Antwort  auf  dlo  Frage ,  wo  jemand  ist. 

Er  kann  im  Hemde  nicht  ruhen.    (LU.) 

Hat  Angst,  Unruhe,  Sorge  n.  s.  w. 
Er  kommt  um  die  Hemden ,  wie  Petrus  um  den 

Pelz. 
Er  zieht  das  Hemde  über  den  Kock. 

32* 


503 


Hemdlein 


Hemdschörten — Hengst 


504 


*87  £s  ist  das  letzte  Hemde,  was  er  gibt  (daran 
wendet). 

Von  jemand,  der  die   letzte  Kraft,    das  letzte  Ter- 
mögen  fftr  irgendeinen  Zweck  zum  Opfer  bringt. 
•88  Hä  is  ens  Hömm  gekroache.     (llcnneberg.J  —  Für 
Preussen:  Frvchbier^  1567. 

Ala  Antwort  auf  die  Frage,  wo  jemand  ist:  Er  ist  ins 
Hemde  gekrochen. 

•89  Hab'  ich  nur  ein  Hemde  drunter,  so  mag  der 
Rock  herunter. 

Die  Bossen:  Wer  nnr  ein  Hemd  hat,  darf  ohne  Bock 
gehen. 

•90  He   gift   sin  Hemm  von  *t  Liw.    (Altmark.)  — 
Dnnneü,  206. 
Ist  sehr  freigebig. 
JToU.:  Hij  zou  sijn  hemd  van  het  l^jf  weggeven.    (Harrt' 
bomit,  /,  301 J 

•91  He  hett  kin  hei  Hemd  up'n  Liw.   ((Met^bur^.)  — 

Golisch,TM.iX ,  11,  26. 

*92  He  hett  'n  flässen  Hemd  an. 

In  Pommern  in  dem  Sinne:  Die  Spendirhosen  an- 
haben.   (8.  öebenhaasen.) 

*  93  Ich  habe  kein  Hemd  in  dieser  Wäsche.  —  Sim- 

rodt,  11212:  Eiaelein,  628. 
ffoU.:  Ik  wilde  liefst  geon  hemd  in  deze  wasch  hebben. 
(Harrebomee.  I,  302.) 

•94  Im  Hemde  Adam's. 

Die  Bussen:  Bios  ein  fleischernes  Hemd  anhaben. 
(AUmann  VI,  519.; 

•95  In  seinem  Hemde  ist  mehr  Loch  als  Zeug. 

•96  Keen    Hemd    öwern    Steert    hebben.   —    GoW 
Schmidt,  146;  Eichwald,  768. 

Ein  oldonbnrger  Landmadohen  kann  kaum  ein  grös- 
serer Vorwurf  trciTen  als  der:  8e  hett  keen  heel  Hemd 
övern  M&rs^  da  man  dort  allem  blos  auf  den  Schein 
berechneten  Flitterstaat  feind  ist.  Oute  Leibw&sche 
gilt  fttr  wichtiger  als  ein  Spitxenkleld. 

•  97  Mein  eigenes  Hemd  muss  es  nicht  inne  werden. 

Versicherung  der  strengsten  Verschwiegenheit. 
Boll. :  Mijn  eigen  hemd  moet  niet  weten ,  dat  ik  bij  n  ge* 
weest  ben.    (Ifarrtöomee ,  I,  302.) 

•98  Mij  is  dat  Hemd  to  Linnwand  worren. 

Mir  ist  das  Hemd  zu  Leinwand  worden.  In  Pommern 
zur  scherehaften  Bezeichnung  fUr  einen  Schreck.  Auch 
neckend  in  Frageform,  wenn  Yon  einem  gehabton 
Schreck  die  Bede  ist:  Is  dl  dat  Hemd  to  Linnwand 
worren  7 

•99  'S  Hemp  lid  naher  as  der  Schopa  \  —  Tobler,  396. 

')  Auch  Schöpa,  son&chst  M&nnorrock,  der  über  die 
Weste  getragen  wird  und  bis  gegen  die  Knie  oder  unter 
die  Knie  herabreicht.  Die  Schöpa  werden  von  den 
Landleuten  an  feierlichen  AnlUssen,  womit  etwas  Kirch- 
liches verbunden  ist  und  an  der  Landsgemeinde  ge- 
tragen. Dann  auch  ein  kurzes  Oberkloid  ftbr  die  Frauen, 
das  aber  vorherrschend  Sohöpll  heisst. 

•100  Sein  Hemd  in   einer  Pfütze  (Lache)  waschen. 

ffoU.:  Zljn  hemd  metbesoh....  banden  wassohen.    (Harre- 
bymie,    /,  302.; 

*101  Sie    hat   nichts    als    ein   zusammengeknüpftes 
Hemd. 

•102  ün   seit  ich's   Hemde  vum  Leibe   verkaufen. 
(ScMe9.) 

Ich  will  dafür  das  Acusserste  wagen.  Bei  KMfr 
(S.  166 1>)  kommt  eine  brcslauer  Kräuteriu  zum  Schulzen 
klagen :  „Ich  gieng  bftaide  zum  Schultzo  und  derzehltem 
olles,  doss  a  selber  recht  aihr  uf  a  grauben  Bortol 
schmälte.  Ich  saite:  Herr  Sohaultzo,  sn  wanhr  ich  a 
ierlioh  Web  bin  ,  ich  war  nioh  eher  ruhu,  leite  ich  auch 
's  hembde  vnn  Lebe  verkftuffen.^' 

*  103  Und  wenn's  mein  letztes  Hemde  kostet. 

HoU.:  Het  moet,  al  zon  ik  ook  mijn  laatste  hemd  in  den 
lombard  brengeu.    (Harrebomee,  I,  301.; 

•104  Vielleicht  (hat  sie)  nur  ein  Hemd,  aber  es  ist 

Freude  sie  zu  sehen.    (Friatd.j 
Von  einer  schönen  Frau,  der,  wenn  auch  arm,  der 

Vorzug  gebühre. 
Hemdlein. 

1  Das   Hemdlein   liegt  näher   als   das   Böcklein. 

(Schweiz.J 
Sehr  oft  die  Sprache  des  blossen  Eigennutzes. 

2  'S  Hämmli  lid  näher  als  der  Rock.    (Luzem.) 

In  0.  Sclmdf.'a  Satiren  und  PasquiUe  aus  der  Re/or- 
mationtzeit  (Hannover  1856— 5S,  I,  13,  19)  heisst  e^: 
„Nun  merken  iez  zd  diser  zeit  wie  uns  das  homblein 
•o  nach  anleit."  Der  Herausgeber  bemerkt  zwar:  „bemb- 
lein,  wol  zu  himpel  gehörig,  wovon  SchmeUer,  11,  li>7 
die  Bedeutung  Teufel  angibt.'*  Die  beiden  angeführten 
Sprichwörter  scheinen  mir  aber  mehr  dafür  zu  sprechen, 
dass  CS  zu  hemdlein  gehört.  (Vgl.  auch  Frommann, 
VI,  60.; 


HemdBohörten. 

'T  is  Hemdschörten-Abend,  säd*  de  Knecht,  dar 
böert  he  de  Dem  den  Kock  up.  (Hamburg.)  — 

Hoefer,  616. 
Hemethal. 

Hemethal  ist  auch  eine  Stadt.    (Schweiz.J 

Hemethal  ist  ein  Dorf  am  Banden,  firtUiar  ein  sehr 
ansehnlicher  Flecken,  der  im  Laufe  der  Zeit,  wahr- 
scheinlich durch  den  zunehmenden  Flor  Scbaffhautens, 
gesunken  ist.  Es  ist  unbestimmt,  ob  das  Sprichwort  eine 
Erinnerung  an  die  ehemalige  bessere  Lage  dae  Orte  auf- 
bewahrt, oder  einen  vertohtlichen  Bliok  «uf  den  Zn- 
stand  des  Orts  in  der  (Gegenwart  ausdrücken  wilL  Wahr- 
scheinlieh  blos  Spott  auf  die  Kleinheit  des  Ort« ,  da  der- 
selbe Gedanke  in  verschiedenen  Oegenden  Deuteohlands, 
kleine  Städtchen  neckend,  wiederkehrt.  (S.  Knpferberg 
und  Bothenbnrg.) 

Wer  einen  andern  hemmet,   der  klemmet  aicfa 
selber.  —  Petn,  //,  700. 
Hemmkette. 

•Eine  Hemmkette  entzweilügen.  —  SchoM,  iiw*. 

TTom  wn  T><  «ly  _ 

Hemmniss  ist  die  Wurzel  alles  üebels.  —  Graf, 

436,  227. 

Unter  Hemmnis«  ist  hier  Bechteversögemng  ao  ver- 
stehen, die  nach  älterm  Beohte  schon  vorlag,  wena 
ein  Antrag  nicht  bei  demselben  Sonnenschein  gewür- 
digt wurde,  da  man  ihn  einbrachte,  nach  den  Belebe- 
gesetaen  aber  erst,  wenn  binnen  Monatefrist  keinarld 
Verfügung   erging.     (Vgl.  Kammergerichtiordmmg  voa 

1555,  u,  13,  a.; 

Mhd.:  Hindersal  (ist  eine  wurael  aller  vndinjr.     (Eni/h 
mann,  II,  46,  82.; 

1  Der  alte  Hemmschuh  ist  entzwei. 

2  Hemmschuh  von  Thon  leistet  schlechten  Fron. 
•3  Es  ist  wieder  ein  neuer  Hemmschuh. 

Hempel. 

♦Es  ist  ein  grober  Hempel. 

„So  grobe  Hempel  sind  die  Calvinisten."  (LMtker'$ 
Werke,  III,  415.;  „Ey,  du  grober  Hempel ,  bi«t  du  doch 
gröber  als  ein  Stock."  (Luther,  KirchenposdUe ,  IV,  ti\) 
„Seid  ihr  nicht  unbehauene  Klötze  und  grobe  Hempel?^ 
(Luther y  Kirchenpottille ,  441»;  Salttmann,  Anh.  40.) 
H^mskebröoh. 

•Er  ist  ein  Uemskebröch.  —  Frivchhier^,  tits. 

Ein  Ameisenbauch,  d.  i.  ein  sehr  magerer  Mensch. 
Hdxnske^riper. 

•Er  ist  ein  Heaiskegriper.  —  FrwcÄ/nVr *,  1540. 

Ein  heimtückischer,  arglistiger  Mensch,  auch  Kleinig- 
keitskräroer.  ^ 

Henket. 

1  An  Hingst  kaan  snöwli   üüb  fjäu  *r  Bian,  do 

kaan  lacht  an  Minsk  üübkan.    (Sordfries,)  — 

Johanten,  96. 

2  An  witjen  Hingst  skal  fÖl  Streilis  ha.  (Ammm.) 

—  Lappenkorb:  Firmtmich.  Ill,  7,  101. 

Ein  weisser  Hengst  (  Pferd )  soll  viel  Streu  haben ,  wird 
in  Bezug  auf  eitle  HauslVauen  gebraucht.  Auf  Sylt:  Di 
wit  Hingatcr  skel  f  uul  Streils  haa.  (Haupt .  IUI  352.  ».; 

3  Besser  ein  blinder  Hengst  als  eine  leere  Halfter. 

4  Das  müsste  ein  schlechter  Hengst  sein ,  der  nicht 

einen  Schlag  von  der  Mähre  ertragen  könnte. 

—  Bückinij,  113. 

Die  Begierden  sind  blind,  sobald  sie  ihre  Befriedi- 
gung durchaus  verlangen. 

5  Dem  Hengst  thut's  nicht  weh,  wenn  ihn  die 

Stute  tritt. 

Frz.:  Jamals  cuup  do  pied  de  juraeut  no  fit  mal  ichevaL 
(Leroux,  I,  lUJ 

6  Der  Hengst  ist  frei  wie  der  Farre.  —  Graf,  116, 2». 

Jodermann  konnte  Thioro,  die  auf  seinem  Out«  Soha- 
don  verursachten,  pfänden;  doch  fand  bei  FlurbeachAdi- 
gungen  durch  Thiere  eine  Beschränkung  des  Pfkndongs- 
rechts  zu  Gunsten  aller  Fasel-,  d.  i.  Zuohtthiere  atatt 
„Alles  IZielvieh  ist  gefreit;  geht  es  dem  Manne  zu 
Schaden,  er  darf  es  nur  mit  einem  BommerladMi  aaa 
dem  Korne  treiben.**  (Orimm,  Weittk.,  I,  758J  Um 
seines  gemeinen  Nutzens  willen  war  der  Hengzt 
ebenso  frei  wie  der  Farre  oder  Zuchtstier.  Sa  war  nur 
erlaubt,  »ie  mit  einer  kleineu  Oerte,  also  mit  BOgliohcr 
Schonung,  aus  dem  Garten  zu  treiben ,  „das  erstMSial  drd 
Bainc  weit,  das  zweitemal  sechs  KaLne  weit;  kommt  «r 
aber  zam  drittenmal ,  weil  ihm  die  Weide  «u  solimeckt,  «o 
soll  ihm  der  Bauer  auch  zu  trinken  bringen**.  (TgL 
Chaberf,  1.H9,  i.)  Auch  die  Sau  durfte  ihreFeikal  IM 
durch  eines  andern  Ackerland  führen.  (Grimm ,  WttattL, 
III,  807.;  Einer  besondern  UnverleUbarkeit  hatte  rick 
eine  weisse  San  mit  neun  sohneeweis««»  V<  ~  ~ 
Flecken  an  arflreuen.    „Oehen  die««  in  cUe : 


505 


Hengst 


Hengststreicher — Henker 


506 


darf  darauf  nicht  werfen  noch  ichUgen,  nondeni  tie 
nar  über  die  Furche,  d.  i.   des  Ackerlandes  Grenie 
Jagen."    (Grimm,  JUcMnalt.,  801.; 
iihd. :  Hengst  iit  frey  wi  der  fahr.    (Grimm ,  Wtinlh, ,  1, 758.) 

7  Der  Hengst  wiehert  flcit  allerlängst 

8  Dön  Hingster  diar  't  Hoower  fcrthiinc,  jo  fu*t 

eg.     (Amrum.J  —  llaupl,  VIII,  582, 183. 

Die  Pferde,  die  den  Hafer  rerdienen,  bekommen  ihn 
nirht.  Auf  Sylt:  Di  Hingator  dl&r  dit  milst  Haarer 
fortiini,  plei  dit  menit  tO  foen.    (Haupt,   YIII,  362,  183.) 

9  Ein  müder   Hengst   zieht  besser   als  ein  aiis- 

geruhter  Wallach.    (Sach»en.)  —  Bw^d,  1S8. 

10  Kin  muthiger  Hengst  laekümmert  sich  nicht  um 

den  Fuhrmann. 

11  Es  ist  eins,  oh  mich  ein  Hengst  schlägt  oder 

ein  Ackeri)ferd. 

12  Es  ist  kein  Hengst  so  alt,  der  im  Mai  nicht 

noch  einmal  wieherte. 

*>«.;  Qni  a  hu,  boira. 
hnt.:  Anus  ad  armlUum. 

13  Frö    Hengst,   frö   Wallach,     (nat^u)   —   Schützt', 

IV,  334. 

JTrtll.:  Vroeg  hpngHt,  vroeij  guil.    (Harrebomre.  I.  ^fVt.) 

14  Froh  Hingst,  froh  Kuhn  (Wallach).  ((httfricK.)  — 

Eichwald,  783:  Gotduchmidt ,  II,  1S7.-  Bwm'n,  467.  Han»' 
knlnder.ll:  Fmmmann,  1',  427.4«9;  yVnrrtrihmg.Uni: 
SihiUzr.  II.  139. 
Wer  frith  auMchweift,  richtet  sich  frtth  su  Orundo. 

15  Hengst  und  Stute  ziehen  am  Pflu^  gleich. 

Ni'll. :  De  henffst  cn  do  merrie  trekkon  beide  hunne  itreng 
CTen  wcl.    (Harrfhornft,  I,  3(Ȁ.; 

16  Hengstps  Huf  und  Hundes  Zahn,  Schweins  Hauer 

und  Hahnes  Sporn  und  Rindes  oder  Schafes 
Tlorn  und  all  das  Thier  Verbrechen  hängt 
halbe    Buss,   kein   Frieden   an.  —   Graf,  29s; 

Ihtirmn  ,  Lomir. ,  81. 

Im  Gogeiiaatx  su  andern  germaniaohen  Rechten, 
welche  den  Herrn  des  Thlore«  ftlr  die  Benchtdiituniren 
denoelbcn  ron  jeder  Bnime  boA«ien ,  legt  dioier  friesische 
Sprucii  ihm  halbe  Biisne  auf. 

17  Ist   der  Hengst  heraus,  so  verwahret  man  das 

Haus. 

18  Lieber  Hrnpst,  stirb  nicht,  es  kommt  die  Zeit, 

wo  (^tras  wächst  —  .Simrorft .  7848. 

pie  Vrnplier:  T<che,  Pferd,  denn  das  Oran  kommt. 
Die  Roritnmnsken :  Pferd,  stirb  nicht;  das  Oms  wird 
kommou.  I>ie  MsilAnder:  Warte,  Pferd,  dm  (Iras 
wftrhst.  Die  Tnrken:  Stirb  nicht,  n  mein  »et.  der 
FrUhlin«  kommt  un«!  mit  ihm  npmsst  der  Klee.  (Reimi- 
h^rg  IV.  ll.'.J 

10  Trabender  Hengst,  trabende  Stute,  wie  soll  das 
Füllon  langsam  gehen! 

Können  diono  Kinder  bei  dem  Keivpiel  ihrer  Aeltem 
wol  anders  sein? 

20  Wenn  der  Henpst  die  Stute  sieht,  so  wiehert  er. 

21  Wenn  et  dem  llängst  te  well   is,   dann  sohlfit 

he  dat  Blick  iut.     rsnwTiand.j 
72  Wer  den  Hengst  bekommen  will,  schlägt  ihn 
nicht  mit  dem  Zaum  vor  den  Kopf. 

Hoil.:  Wie  den  hengst  kriJBon  wU,  slaat  hem  nict  met  den 
toom  Ti)r  den  kop.     (Hnne'nm^r ,  /,  .1W.^ 

23  Wer  wot,  w«»  Hingst  is.  wenn  Gras  w^esst.    rN«v- 

fc#m«ni.>   —   Firmrniffc.  y//,  122,  24;  /»aiwin/,  275.    für 
Urtmen  :  Kit*lfr,  2ä3. 
Oegcn  «rar  »u  fnihes  S'»rKcn.    (S.  KneWfiO,  Gras  44.) 

24  Wo  Hengste  sind,  da  siimnicln  sich  die  Stuten. 

—   Altmunn  VI,  4«i8. 

25  Wo   ist  Hengst,    wenn   Griss   wcchst.  --   /Wn, 

//.HO«;  Körti-,  2746;  Ih-iMhcrg  IV,  32. 
Alles  kann  vor  jener  Zeit  noch  snders  werden. 
Engl..  While  the  gras«  grows,  thc  steed  starres. 

•26  Den  faU>en  Hengst  streichen.  —  Agncola  II,  »7; 
Brandi.  .V«cfc..  100;  Franrk,  II.  11*»;  Eyrring,  II.  315; 
Kurtrin.  29« ;  Brunn ,  1. 12W ;  Arirl«-,  274«*;  GrMmr,  Thicr- 
hurh.r.WWl^. 

..Wer  jetst  kan  streichen  wiil  den  Hengst;  Tnd  ist 
SU  allem  heschiss  der  genst,  der  meint  an  hofTe  sein 
der  lengrt." 

'27  II  itdem  falben  Hengst  umgehen.  —  Bramit»SBch.,  lOOi 
..MaBcber  durch  Uegcn  wirt  ein  Herr,  w«bb  tr  d«a 
KaatMu  itniehen  kan,  Tnd  artt  den  fUWn  Htngtt 
CAloffer.  /.  7M.; 


Henffstetareicher. 

*  Es   ist  ein    falber  Hengststreicher.   —   Brnndt, 

.Such. ,  100. 

„Die  Hof-  und  Schmcichelnarren",  »^t  Geiler,  „nennt 
man   anff   manoherloy    weiss:    falben    hengststreioher, 
Kautxeo Streicher,  Kreidenitreicher,  Sohmeichler,  Feder- 
leser Tnd  Fuchnsschwentaer.'*    (Kio$ter,  I,  752.; 
HenkeL 

1  Wenn  ein  Henkel  bricht,  fasst  man  den  Topf 

am  andern. 

2  Wer  den  Henkel  der  Pfanne  hält,  ist  beschäftigt 


,«^'S-, 


Fra.:  Qui  tront  la  poSlo  par  la  queue,  il  la  toume  U  Ott 
11  Teut.    (BoAn  I,  3.1.; 
Henken. 

1  Hciick  weg,  eh  das  holtz  vergehe.   (S.  Oaigen  89.) 

—  Franck,  11,60^;  Tan»uß,  %•. 

Lat,:  Mitte  in  aquam.    (Tappiun,  96*;  Kra*m.,  4S6.) 

2  Hcncken  hat  nie    keinem    wolgethan,    sonstcn 

woU  hanjii^en  ein  jeder  Mann.  —  Gruter.  lll.iO: 

LrhmannK  II,  2«4,  27. 

3  Henken  und  Könfcn  ist  keine  Sunde,  behielten 

sonst  keinen  Bissen  im  Munde. 

In  dem  gepriesenen  Mittelalter  ein  Spruch  der  Bauern 
und  BUrffer,  die  ihren  ehrliclion  bewerben  oblagen .  als 
Antwort  auf  die  unti'r  „Hsuben*'  (  s.  d. )  und  ,.Beiten" 
(  s.  d. )  erwähnten  HprUche  der  rom  „  Sattel  lebenden  " 
Ritter,  wenn  sie  manchen  derselben  einflngen  und  auf- 
knüpften. 

4  Lieber  henken    als    ertränken.  -^  Einelnn,  298; 

.Simrtidk ,  4431 ;  Braun,  I.  1277. 

5  Man  henke  den  Teufel,   mich  findet  man  alle 

Tage. 

6  Man   henket  keinen,    man  hab*  ihn  denn.  — 

IhMtor.,  IV.  9:  Grat.iii.  364. 

7  Man  henket  keinen  zweimal.  —  Pütor.,  1, 4S;  Wile- 

brand,  198,  284;  FAtfnimrl,  619;  Graf,  315,  224;  Sim- 
rock,  4826;  fÄgvlrin.  299;  Tcnzel  (1697),  511;  Braun, 
I.  1278. 

£s  gab  Geselle ,  nach  denen  das  Urtheil  unToUstreekt 
blieb,  wenn  der  Strang  bei  der  ersten  Vollsiehung  Krach. 
(TrI.  Di«  BucM^r  Galgengtri-cktigkät.)  Ein  wirkliches 
KreiguisB  dieser  Art  wird  in  Autrbach'M  Wanderungttn 
dfs  Suieytl$ehtrabfn  (8.  22'.>)  ersfthlt.  Im  englischen 
Urtheil  heisst  es  dagegen :  Genügen  bis  er  todt  ist.  Das 
Sprichwort  hat  aber  noch  eine  andere  Seite,  auf  der 
es  unbentrittcne  Wahrheit  enthftlt.  Wenn  nftmlieh 
Jemand  mehrere  Verbrechen  begangen  hat,  Ton  denen 
jedes  mit  der  Strafe  des  Stranges  bestraft  wird ,  so  kann 
er  dennoch  nur  einmal  gehängt  werden,  weil  es  unmög- 
lich ist,  Jemand,  der  todt  ist,  noch  einmal  su  tfVdten. 

8  Man  henkt  keinen  J)ieb,  der  sich  vom  Galgen 

kaufen  kann.  —  //cntxrfc.  695,  l;  (;r(if,  321,  255. 

9  Man  henkt  keinen  Dieb  wider  seinen  Willen. 

—  lH*iar. ,  IV.  193,  22;  Graf,  841,  356  u.  364,  449;  Sim- 
rnck ,  4553. 

Lat.:  Für  contra  Toluntatem  nun  suspenditur.    (Fitter., 
IV,  22.; 

10  Man  henkt  nicht  alle  Beklagten.  —  Graft  476,  6iB; 

Klingm.  234*,  2. 

IL  Niemand  henkt  sich  selber  drum,  dass  er  ge- 
stohlen. 

Lat.:  Nemo  noeens  ipso  sibi  poenas.    (Seybold,  339.; 

12  Wenn  das  Henken  wohl  thäte,  so  wären  alle 

Galgen  voll  Prälaten,   sagte  der  Mönch.  — 

Klwlenjiirgvl ,  73 .  4. 

13  Wenn  man  einen  henken  will,  so  bereitet  man 

ein  gut  Mahl  vor.  (H.  Honkermahl.)  —  Eifdein ,  299. 

14  Wil  mann  sich  ye  hencken,  sol  man  sich  hencken 

an  schön  galgen.  —  Franck,  II,  9i^. 
•15  Es  gilt  darum  nicht  alsobald  Henkens.  —  .svy- 

Mrf.  801. 
Henker. 

1  Der  Hencker  führe  den  weg,  der  es  wil  besser 

machen  denn  crs  jf dornt  hat.  —  /V/n,  ///,  3. 
Ileni$ch.  1282.  49;  I.mI/i*t>  Tiarhr. .  429  ■. 

2  Der  Hencker  schlufir  seinen  Knecht  dammb,  das 

er  keine  Widerrede  wüste.  —  Prtri,  lll,  3, 

3  Der  Hencker  sünd  nicht,  wenn   er  rieht;   wer 

recht  thut,  darif  jhu  forchten  nicht.  —  Eyr- 

nug.  I,  479. 

4  Der  Henker   ist   gnr   ein  scharfer  Barbier.  — 

Eisdrttt,  298;  Simunk,  45.U;  Buntn,  I.  1271. 


607 


Henker 


Henkermahl — Henkermahlzeit 


508 


5  Der  Henker  könnte  sterben,  ich  würde  doch 

nichts  erben. 

6  Der  Henker  mit  dem  Schwerte  schlägt  dem,  so 

vor  ihm  ist,  den  Kopf  ab,  und  dräuet  denen, 

so  hinter  ihm  sind.  —  Ettdein,  298;  Simrock,  4558. 
Zar  Abtchrcckungstheorir. 

7  Der  Henker  sagte  zu  seinem  Knechte :  Geh  und 

werd*  ein  Krämer. 

Die  alten  Deutdchen  hielten  die  Krftmerei  für  ein  un- 
ebrljches  Gewerbe. 

8  Der    Henker    thut    manchem    weh,    ein    loser 

Schwätzer  noch  viel  nieh. 

9  Henker  und  Teufel  sind  unser«  Herrgotts  Scharf- 

richter. —  Luther's  Twchr.,  441^\ 

10  Soll's  dem  Henker,  so  hoPs  der  Henker. 

Böhm.:  Co  jeat  popoTO,  to  bud"  hotovo.  —  Co  komu,  to 
tomu.    (dfiakovtkff ,  105.; 

11  Vom  Henker  gibt's  keine  Appellation. 

Böhm.:  Kat  nejvyMi  üf»d.    (ÖOakofMky,  iib.) 

Poln.:  Kat  najwyisiy  (oitatni)  nrcad.    (ÖelatoPtky,  3bb.) 

12  Was  der  Henker  mit  dem  Schwert  erreichen 

kann,  das  ist  sein.  —  Pütor.,!,^:  ihUehrand. 
66.  96;  Eiteiüiart,  24;  Eitelein.  398:  Simrock ,  4ibO. 

Nach  diesem  jetit  Toralteten  Sprichwort  durfte  früher 
der  Henker  nch  di^enigen  beweglichen  Sachen  eine« 
Selbstmorden  aneignen ,  welche  er  neben  dessen  Leich- 
nam stehend  mit  dem  Schwerte  oder  einem  andern 
Werlueog,  das  er  zn  11  Ulfe  nehmen  durfte,  s.  B.  Hammer, 
Speer,  Axt,  Messer,  Sichel,  berühren  konnte.  Ueber 
dies  mittelalterlicho  Recht  Tgl  .Grinaii,  Rechtialt.,  68. 

13  Was  kann  man  einem  Henker  Bessers  schenicen 

als  einen  Galgen  1 

14  Wenn   man  nicht  Hencker  het  noch  Schwert, 

so  blieb  einem   weder  Kuh  noch  Pferd.  — 
I^lri,  II,  668. 

15  Wer  beim  Henker  sucht  Gnade,  und  Liebe  bei 

der  Hur',  der  ist  auf  einer  falschen  Spur. 

Böhm.:   Darmo    hledati    u  kst«   Iftosti,    u  kurry  niilosti 
(BtydllTosti).    (delakovskv,  Ui.) 

16  .Wer  dem  Henker  auch  entläuft,  entläuft  des- 

halb dem  Teufel  nicht.  —  Simrock,  iUe .-  Körte,  2747 ; 
Braun,  1, 1873. 

*  1 7  Alm  hengers  dank.  —  Lauremher^ ,  //.  Anhang  j  XI ,  9. 

D.  1.  ohue  Jemandes  Dank,  nnntttsorwoise.  Henker 
gehört  EU  den  Ulimpfformen  unserer  Sprache  und  steht 
hier  als  Verhüllung  für  Teufel.  Prof.  A.  Stöber  hat  im 
Elsass  folgende  Ausdrücke  und  Kedensartcn,  in  denen 
Henker  in  dieser  Weise  Torkommt,  gefunden.  Zum 
Henker  I  Znem  Henkeraul  Bim  Henker  i  Was  Henkers 
au!  D*r  Deihenkorl  (Dei=Teufel.)  Ei  d'r  Deihenkerl 
WasDeihenkersi  Pfl  Deihenkerl  Potz  Deihenkerl  Bim 
(suem)  Deihenkerl  *S  Deihenkers  Dank  (für  Teufels 
Dank,  auch  blos  Henkers  Dank).  (Frommann,  II,  505.; 
Uhd.:  Ane  dank. 

*18  Das  ist  dem  Henker  nichts  wcrth. 

•19  Das  ma^  der  Henker  glauben.  —  Eixelein,  296. 

hat.:  Cro£it  Judaeus  Apella.    (E\$elein,  298.^ 

•20  DasB  dich  der  Henker.  —  krUzinger.'iiß*, 

•21  Davon   versteht   der  Henker  nichts.  —  Kriizin- 

gcr.  233". 

♦22  Dem  hencker  beichten.  —  Franck,  II,  16^;  Henisch, 

855,  67;  Köne,  2747*:  Uram,  I,  1374.  Ränsberg  IV.  78. 

Die  Theilnalime  und  Mitleid  suchen,   wo  sie  nicht 

SU  finden  sind.     Um  die  lateinische  Bodensart:  Apud 

noTorcam  queri,  durch  deutsche  auszudrücken,  ha.i  Franck 

a.  a.  O.  der  obigen  noch  folgende  beigefügt:  (Dm  Leid) 

seiner  stieffmuter  klagen.    Jär  clagts  oim  rechten.    Der 

«sei  beicht  dem  Löwen,  das  schaf  dem  wolff.    Es  ist 

jm  eben  so  leyd,  als  so  eim  esel  ein  sack  entpfelt. 

Holl. :  Hij  gaat  bij  den  beul  te  biecht.    (Uarrtbamet,  /,  51  *.) 

•  23  Dem  Hencker  seine  Noth  klagen.  —  Suior,  877. 

Liit. :  Apud  noTeroam  quacri.    (Seybold,  92.) 
•24  Dem  Henker  zuhören.  —  Mumer,  Sb.,li. 

Holl.:  Onder  den  blaauwen  hemcl  komcn.    (Harreöotnee, 

I,  303.; 

•25  Den  Henker  ums  Brot  bringen. 

•26  Der  hencker  ist   pfarherr  worden.  —    Framk, 

II.  96  ^ 

,,Da  einer  zu  ehren  auffsteigt  wieder  iedermaans 
hoffnung."  Franck  fügt  als  verwandte  hinzu:  „dorhirt 
ist  Wirt,  der  sanbreoher  prediger.'* 

•27  Der  Henker  hat's  geholt.  —  Kriuinger.  233*». 

•28  Der  Henker  ist  los.  —  KrUzinger,  203'. 

*29  Der  Henker  schl&gt  seine  Grossmutter. 

Es  ist  bald  Rageu,  bald  Sonnenschein. 
Fn.-  Le  diable  bat  sa  fwnme.    (Mriüinger,  83S».; 


•30  Der  Henker  soll  ihm  den  Lohn  geben.  —  lAmw. 
Auch  mit  dem  ZvMis :    Geh'  sam  Henker  Und  len' 
das  Hexen! 
Soli.:  Loop  naar  den  bemol,  en  Terkoop  Ja  aan  de  hsL 

(üarrfbomee ,  /,  3ü3.; 
Lnt.:  Ad  conros.    (ÄpoUol..  9.) 

*  31  Der  Henker  soll  ihm  die  Augen  ansstnchen  nnd 
der  Teufel  in  die  Luken  scheissen.  —  EiMt- 
lein,  898. 

•32  Der  Henker  wird  auf  seiner  Hochzeit  tanzen. 
Er  wird  gehingt  werden.  Man  bat  dafür  aneh  die 
Bedensart:  Die  Beben  (s.  d.)  werden  beiibm Freitefei 
halten.  Er  wird  in  der  Luft  das  Luflschöpfen  Terges' 
sen.  Er  wird  Feldbischof  (  s.  d. )  werden  nnd  den  Segen 
mit  den  Füssen  geben.  Er  wird  mit  einer  Seilerstochter 
(s.  d.)  Hochzeit  machen.  Er  wird  ins  Kloster  der 
dürren  Brüder  gehen.  In  Hollend  nennt  man  den  Hen- 
ker oder  Scharfrichter  den  haarlemsohen  Doctor.  und 
man  sagt  sprichwörtlich  ron  einem,  der  seine  Strafe 
ohne  Gnade  empfluigen  hat:  Hij  hecft  Tan  den  Elaar^ 
lemschen  dokter  de  benedictie  op  het  schaTOt  ontTangen. 
(Harrtbomie,  I,  270.; 

33  Des   Henkers  (Teufels)   Grossmutter   ein   Bein 

abschwören.  —  E%*dein,  S96. 

34  Du  werst  in  des  Henkers  Kök  kani'n.  —  Eick- 

vald,  769. 

35  Ei,  des  Henkers.  —  Eiselein,  298. 

36  Einen  dem  Henker  überantworten. 

Fr:.:    Mettro  quolqn'nn   ontre  les   mains   du   bourreea. 
(Kritxinger,  85  »>.; 

37  Er  ist  dem  Henker  entronnen.   (8.  Galgen.) 

38  Er  ist  dem  Henker  zuvorgekommen. 

Frz. :  II  a  antlcip<  la  mein  du  bonrreau.    (Krittinger,  85  ^g 

39  Er  ist  des  Henkers  nicht  werth. 

F^x.:  11  ne  reut  pas  le  pendre.    (Krittinger,  703*.; 

40  Er  wird  dem  Henker  nicht  entlaufen. 

F^s.:  La  potence  ne  manquera  pas.    (Krittinger,  SH^.J 

41  Er  würde  den  Henker  fressen ,  wenn  er  nicht 

zappelte. 

42  Es  geht  alles  zum  Henker. 

Frt.:  Tont  y  ra,  la  paille  et  le  foin.    (Lendroy,  1125.; 

43  Es  ist  zu  allen  Henkern  gegangen.  —  ärit:»- 

ger,  2SS\ 

44  Geh  zum  Henker. 

In  derselben  Bedeutung  sagen   die  Magyaren:   Geh 
Bum  Tataren  1    (Heintbtrg  V,  47.; 
LtU. :  In  matam  crucem  abi.    (riautut.)    (Binder  tl,  1444.; 

—  In  orci  cnlum  incidat.    (Philippi,  I,  201.;  —  Vads 
malis  avibns.    (Binder  II ,  3446.; 

45  Goa  noa'm  Henker  un  ler  dat  Hexen.    (Mren.) 

46  llol's  der  Henker,  Gott  gibt*s  weder.  (S.Fnchs4S3 

u.  Geier  18.)  —  FritcMiier  *,  1568. 

47  In  des  Henkers  Küche  kommen.  —  Körte,  ilil^. 

Auf  den  Schindanger. 

48  In  Henkers  Händen  sein. 

BoU.:  Hij  Sit  onder  beuls  banden.    (Uarrebomie ,  /,  31*.; 

49  Wenn  der  Henker  stürbe,  ich  erbte  doch  nichts. 

—  Krilzinger ,  283  *. 

50  "Wider  des  Henkers  Dank  (Willen)  etwas  be- 

haupten (verlieren).  —  Eitclnn,  298.  » 

Lat.:  Volens  noiente  animo.    (Kitelein,  298.; 

51  Zum  Henker!  —  Eitvlein.  298. 

52  Zum  Henker,  sagte  der  Schinderknecht 
Böhm.:   Nesmojte   se   iK>poTi,  jste   saml   takoW.     (dela- 

kovaky,  92.) 

♦53  Zum  Henker  scher'  dich. 
Henkermahl. 

*1  Dan  Henkermahl  ist  (wird)  ihm  schlecht  be- 
kommen. 

„Aber  dieses  Honckermahl  bekam  uns  hemaoh  in 
fandia  wie  dem  Hunde  das  Grass,  der  wol  büssat,  was 
er  gefressen.**    (Urimmehhausen ,  SpringintfeUi.) 

*  2  Ein  Henkermahl  halten.  —  EiMein .  299. 

Es  ist  üblich,  den  Henkern  oder  Scharf riehtem,  nach 
Tollsogenvr  Hinrichtung  ein  Mahl  su  bereiten;  Tor> 
stehend  ist  aber  wol  die  Slahlxeit  gemeint,  die  dsai 
Vcrurtheilton  vor  der  Vollziehung  des  Todesnrtheils  ge. 
reicht  wird.  (8.  Henken  13.)  Die  Bedensart  wird  aber 
nneigontlioh  und  schenhaft  auch  für  Abgänge-  vad 
Abschiedsmahlxoit  gebraucht,  etwa  wie  das  bolUndlfleke 
Kprichwort  andeutet:  Daar  hebt  gij  het  laatsle  gevegli 
maakt  er  u  Tmlijk  nicdc.  (ffarrebvm^,  I,  200.) 
Lat.:  Omncis  de  nobia  camufloum  conoelebrabtnttoi  düee« 
(Fitelein,  29«.; 

Henkermahlxeit. 

♦Die   Henkerniahlzeit   essen    (halten).  — 
bier*.lb€Q:  Bravn,  I.  1275. 


509 


Henkersfreondschaft — Henne 


Henne 


510 


Henkersfireundschaft. 

•Es  ist  Ilenkersfreundschaft.  —  KMi',im":  Rroun, 

I,  1376. 


1  A  Miiidi  Heim*  fiudt  ja  oft  u  Wuazkcarndl.  — 

Schtipf,  313;  für  Friinken:  Fromnmnn,  VI,  317,  IBA. 

2  A  lafiMli  Hou  kriagt  mer,  wi  a  hockedi.    (Frau- 

km.)  —   Frommann,  VI,  828,  18C. 

Kino  laufende  Henne  Itriegi  (fludet)  mehr  all  eino 
hocken  du  udur  litzcnde. 

U  Alle  Hennen  sc-harren  auseinander,  keine  zu- 
Biiiamcii. 

Auch  ruuitch  Altmunn   VI,  448. 

4  Als  dit*  junge  Henne  den  Strauss  sab,  rief  sie: 
Wie  gfross  ist  doch  meine  Mutter  1   (Abyin»ien.) 
b  Alte   Iloniien   geben    fette  Sup])on.  —  Winckltr, 
IV,  i:  Köri,',  2769:  Hciiwlterg  /,  117. 

DarauH  sind  vielleicht  die  uuKlcichen  Khou  cu  er- 
klären, die  zuweilen  junge  Miiuuer  mit  alten  Franeu 
eitti;ehpn.  Die  englitohen  Neger  in  Surinam  aaKen:  Kin 
alter  Huliu  gibt  eine  kräftige  Suppe,  d.  h.  verständigen 
Katli.  (ind  die  Vcnctianer:  Alter  Hpock  würzt  die 
SchU-Hnel. 
Fr:.:  Vieillo gellue  engraine  la  cuiilne.  (Lf.roux,  l,  113.^ 
ilvll.:    Keui«   nude  hon  geeft   TCtto   xodeu.     (liarrfhomve, 

/.  :iiM.; 
It.  :  (iallina  veccliia  t\  huon  brodo.    (Pasxajflia ,  14C,  3.^ 

6  Alte  Hennen   gobi>n  fette  Sui>pen,   haben   aber 

zähes   F Irisch.   —   Hixririn ,  im  :  Si mroi-k .  iMl. 

7  Auch  die  Henne  kratxt  nicht  vergeblich  (scharrt 

nicht  umsonst). 
Böhm. :   Aui   kufo   nidu  darmo  knti  a  hrabe.  —  Ani  ■lo- 
pict«  darmo  uehrabc.  —  Kufe  nadarmo  oorado  hrabe, 
aliy  nAjukähii  »rntiuka  ueuiulu.     (örUikonky ,  l2s.) 

8  Auch   die  Henne  weiss,  wenn   sie  aufs  Genist 

(auf  die  Schlafstange)  fliegen  soll. 

9  Auch  eine   blinde  Henne   findet  ein  Korn  auf 

der  Tenne.  —  l^arümiakon ,  ioo4  u.  loori. 
I.ai.:  Contingit  et  maliii  venatio.    (Philippi ,   /,  92;  &-y- 

10  Auch  eine  kluge  Henne  legt  wol  einmal  in  die 

NeSRCln.    —    3/iiMcJll(jn .  l,  18:    Eiselein,  3UU;  Sim- 

rock.  4A77:  Jtfiivr.  //,  19«;. 
Ffi.:  A  \iun  pduhüur  louvent  auguille  ^chappe.  —  Le  plus 

sagif  pcut  lailler.    (tiuul,  S7ti.; 
t^H^.:  Ulykur  a  raeiitcr  is  el  Iiibizsa  a  vccacrny^t.  (h'uul,  !<7ü.^ 

11  Auch  eine  schwarze  Henne  legt  weisse  Eier. 

Die  Uu9«en:  Auch  der  Hchwanceu  Henne  Kier  »ind 
welHej  üb  aber  ihre  Küchlein  wciaa  «ein  werden,  das 
wollfU  wir  abwurton.    (AltinattH   VI,  466.) 

Bvhm. :  i  (-«nial  slepico  bn&  vejce  ueie.    (Celakotsk^ ,  SfiS.; 

Fn. :  Noire  geline  pi»nd  blaue  oeaf.  (Rvhn  I,  40;  Ltroux, 
/.  113.; 

UM. :  Rene  twarte  hen  legt  witte  eljera.  (HarrelfWue, 
/,  3a4;  «üAh  I.  3i:!.; 

Krvitt,:    I  ccma  kokuji  nete  b«laji^ica.    (CHalotaky,  '-»«8.; 

f bfn. :  I  caarna  kokoai  biate  jojca  nieaie.    (ÖelakveMky,  2Gs.; 

12  Bess<*r  Tor  einer  Henne  als  hinter  einem  Ochsen. 

Fr:.:  Mieux  vaut  marcher  devant  nne  poulc  que derriftre 
nn  bvieuf.    (Hohn  I,  3^.} 

13  Bleibt  die  llenn'  im  Hühnerstall,  so  ist's  ein 

Zeichen,  dass  ihr  der  Hahn  gefall*. 

14  Blinne    Henne    fiim't   uck   woll   mal   'n   Arfke 

(Krbse).     (Hiutedt:.)  —  Firmenich,  III.  29.130. 
Ib  D'  Henna  badid  si,  es  ged  ruh  (regnerisches) 
\V<'tter.  —   TohUr. 

16  De   Hen,    de  frö  kakelt,    leggt  up'n   Dag  en 

Windei.    (llolxt.J  —   Schütze,  II,  S19 ;  hochdeutsch  hei 
üimrwk,  4570. 

17  De  Hin  lift  är  Ächen.    (Sivbenbürg,-sdc1u.J  —  .sV^ii- 

sUrr ,  21S. 

15  Der  eine  hat  die  Henne  gegessen  und  der  an- 

dere soll  für  die  Federn  büssen.    (S.  UeniMi 
tt.  Oennas.) 

Üle  Neger  in  Surinam  tagen  fthnllch:  Ich  habe  die 
Heonc  nicht  gegeaaen  und  nun  aoU  ioh  noch  gar  fttr 
die  Federn  besah len-,  um  auaaudracken :  Ich  habe  nicht 
mitgetmnkeu  u.a.  w.  und  muaa  die Zeetao  besahlen ;  an- 
der« habendi  «Ingebrockt,  ich  muM  ea  saieflMii.  (WitU- 
scAlä'jrl;  Hänsberif  II.  IJl.J 

19  Der  heuiien  gatzen  leidt  man  vmb  der  cyr  \inl1n. 

—  Fruntk,  II,  98 •. 
tat.:  Laeta  quiea  feiaiif  dum  Tsuit  optima  mMila. 

90  Die  Uüunen  in  der  Steig  wollen  herua«  die 
aussen  hinein.  —  Aifer,470. 
Ua.T   PtMM  qai  MB  intr»  BM— ■  mmt«  votmut  IdIvm«, 
q«i  jMi  tntu  folont  oira.    (SiHor,  470J 


21  Die  Henn'  die  jn  daz  dorf  gat,   die  vedern  si 

da    Hellte    lat.    —    l.nsaberg,   l.ii'dersaal ,  14.  Jaiir- 
huniiort. 

22  Die  Heuiie  brütet  auch  auf  Einem  Ei. 

Holt.:  Ook  op  6fn  ei  broedt  de  hen.     (Harrtf-uinri',  I,  307:) 

23  Die  Henne  diu-f  vor  dem  Hahn  nicht  krähen.  — 

Ih-mokhtos,  II,  297. 
Frs.:  Ce  u'uat  paa  ä  la  poulo  de  ciianter  devaut  le  coq. 
(Ua.H,  IGtn);  Umiiug,  12.17.; 

24  Die  Henne  erscharrt  sich  so  viel  als  der  Wolf 

raubt. 
D<iH.:  Htmnen  lover  saa  vol  af  ait  akrabe  aom  Ipven  oller 
ulvL'u  af  ait  rov.     (I'ruv.  dun.,  'JAH',.) 

25  Die  Heime  frisst  und  \ivXv.\  dann  den  Schnabel 

am  Boden. 

Von  denen,  welche  die  Wohlihnt  hinnelimeu  und  lliun, 
aU  wftre  niclita  erfulgt;  die  <talie  euijituuvruii  und  de« 
(Toboru  vfirgo«*!«»«!. 

2G  Dir  H(>nn(>  gai/et  so  liuige,  bis  ihr  das  Messer 
die  Kehle  abschupidel. 

27  Die   Henne  geht   nicht   weit   ohne  den  Halin, 

das  Weib  nicht  weit  *)hne  den  Mann. 
DÜH.:  Stakkel  er  hifnnflu,   uden  haue  fluer  med.    (Bv/ih 

I,  :wy.-  i'ruv.  duH.,  WH.; 

28  Die  Henne  gibt  nur,  so  lange  sie  Eier  legt.  — 

—  Allmaiin  VI,  4U3. 

29  Die   Henno   hat   den   Fürsten    zu   Sachsen   ein 

gutes  Ei  gelegt.  —  iHninr.,  VI.  i. 

Ale  Friedrich  der  Welia  von  Sachten  durch  Lukaa 
Kranach  «ein  Wappen  malen  lieis,  tagte  er  iuabeeüudero 
zu  ihm,  er  mOgo  die  Uuuue  ja  fleiaaig  malen,  denn  aiu 
habe  den  FUraten  zu  Sachten  ein  gutea  Ei  gelegt,  wo 
er  auf  Friedrich  III.,  Landgraf  von  Thttringcn,  auch 
der  Strenge,  der  Tapfere,  Qütige  genannt,  auapielte, 
welcher  durch  «eine  Verbindung  mit  Katharina  von 
Heuucberg  Koburg  im  Jahre  I3'i(i  an  aich  brachte. 

30  Die  Henno  ist  Kimigin  auf  ihrem  Mist 

7>«(«.:  Hannen  er  frie  paa  «in  Uf<ding.    (Frvt.  dan.,  306.) 

31  Die  Henne  kann   nicht  scharren,   ehe  sie  aus 

den  Schalen  gekrochen  ist.  —  Winckler,  III,  79. 

32  Die  Henne  kratzt  auch  auf  fremdem  Mist. 

Wer  bei  aeiueu  Erwerbungen  nicht  sehr  gewistenhaft 
zu  Werke  geht. 

33  Die  Henne  lasst  das  Schaireu  nicht. 

In  Aflgypten  hat  man  dafUr  dat  Sprichwort:  Sie 
tagten  zur  Henne:  Isa  und  acharre  (die  KUmer)  nicht 
herum.  Ich  kann  nicht  davon  laaaon ,  aagte  aio.  (Hitrck- 
kardt ,  iW.)  —  Ka  iat  vergebliche  Mllho  einen  alten  Sünder 
durch  Tugendlohren  bekehren  zu  wollen. 

34  Die  Henne  lebt  nicht  mehr,  die  goldene  Eier  legt. 

Böhm.:  llmfela  tu  alepicka,  Co  ncala  ilatA  vajfcka.  (Ce- 
lukvtsky,  49.  J 

35  Die  Henne  lebt  noch,  sie  hat  nur  den  Pi])a. 

Von  einer  kranken  Frau. 

36  Die  Henne  lebt,  wenn  sie  auch  den  Pips  hat. 

37  Die  Henne  legt  durch  den  Kropf. 

Fr:.:  A  la  poule,  aerre-Iui  le  poing,  et  ello  te  aerrera  le 
cul.    (Startchfdfl,  324.; 

38  Die  Henne  legt  gern  in  ein  Nest,  wo  sie  Eier 

findet. 
UttU.:  De  hennon  le^en  gaame  waar  sij   een  ei  tien. 
(BuhH  /,  M.^; 

39  Die  Henne  legt  im  Haus  ein  Ei,  aber  weit  hört 

man  ihr  Geschrei. 

Die  Otmanen  behaupten,  die  Stimme  der  Henne  lei 
▼on  weitem  rauh.    (SchlecAta,  290.; 

40  Die  Henne  legt  kein  Ei  in  ein  Nest,  wo  sie 

nicht  zuvor  eins  darin  findet.  —  Sailer.  332. 

So  aammelt  keiner  Schatte,  der  keinen  Anfang  cum 
Beiehthnm  hat. 
Span.:  Sobrc  un  huev»  pone  la  gmllina.    (Bahn  I,  258.; 

41  Die  Henne  legt  nicht  jedesmal  ein  Ei,  wenn 

sie  gackert. 

42  Die  Henne  legt,  wie  man  ihr  legt. 

D.  h.  wie  man  aie  füttert,  denn  aut  nichtH  wird  uiehta. 
UM.:  De  heu  ia  ala  haar  ven '  la.    (Orutfr,  I,  96.; 

•)  Für  veen.  Bei  Cur*  atoht  irfn=  Weide.  (Vgl. 
ffarrehom^,  III,  221.; 

43  Die  Henne  macht  ein  ^oss  üesclirei ,  wenn  sie 

gelegt  ein  kleines  Ei. 

Uhd.:  Mau  tlht  in  telten  vil  getnon  iwcr  ttn  lop  machet 
breit;  dai  kau  betiuten  unt  ein  hu<in ;  awann  daz  ein 
kleines  ei  geleit,  aö  bringt  et  mit  alm  gagzen  klaffen 
dicke  ein  witez  hOt  in  nOt.  (Colm.)  —  Swau  danuo  ein 
haon  gelegt,  aö  trtbt  et  groien  braht.  (Ctdm.)  (ZiH' 
yerUf,  6.'i^ 

Mm.:  H»nen  kaglor  taa  bugt  for  «t  lidvt  Mg.  (trut. 
dan. ,  831.; 


611 


Henne 


Henne 


512 


44  Die  Henne  muBS  erat  auf  die  Eier  kommen,  ehe 

sie  brüten  kann. 
HoU.:  Laat  de  ben  eerat  op  hare  eijeren  komenl    (Harn'' 
bvinee,  I.  30&.) 

45  Die  Henne  muss  erst  legen,  ehe  sie  brütet. 

Die  Butien :  Henoe ,  brUte  nicht ,  ehe  dn  gelegt  hast. 
(AUmann   VI,  «3.; 

4C  Die   Henne  Hcharret  rückwärts.  —  EUielein .  iüo ; 

Hrautt,  l,  1280. 

47  Die  Henne  scharrt  auch  im  Sande  zuweilen  ein 

Körnlein  aus. 
Bvhm.:  Blepice  pro  zrnko  v  mrve  ao  hntbe,  a  t  obili  uw 
hrabe,  by  mnm  naila.    (Öelakovity  ^  167.3  . 

48  Die  Henne  scharrt  für  sich. 

Poln.:  KazdakurkagTEebie,lebyoowygrzeba2a.  (Lompa,  li.) 

49  Die  Henne  soll  nicht  vor  dem  Hahne  gackern* 
Frt.  Sehwtis:  La  dcenille  ue  dey  pa»  teantft  dÖTan  le  pu* 

(Schweiz,  11,  242,  38.; 

50  Die  Henne  sorgt  nicht,  ob  Hühnlein  oder  Hähn- 

lein auskriechen  werden. 

51  Die  Henne  trägt  das  Handlohn  auf  dem  Schwänze. 

—  Blum,  511  u.  512;  Pistor.,  V,  76;  Uertiut,  I.  19; 
KUmhart,  395;  FMor ,  /,  520;  Hillebrand,  86,  115;  Graf, 
51 ,  319 ;  Uasri. ,  8 ;  Runde ,  531 ;  Eiselein ,  299 ;  Köm ,  2760; 
Simrock,  4563;  Rraun,  1.  1968. 

Ist  von  den  ZinabUfanem ,  welche  die  Banem  an  ihre 
Grundherreu  au  gewiaeen  Zeiten  abzuliefern  hatten,  lu 
verstehen.  Henne  beseichnet  hier  nicht,  wie  bei  dem 
vorigen  Sprichwort  eine  Person,  londem  ein  Oat,  aaf 
welchem  Htthnerzint  ruht,  jfi«  bandelt  von  einem  ding- 
lichen oder  Bacbenreclite,  wie  das  folgende  von  einem 
Personenrecht. 

52  Die    Henne    trägt    das    Hauptrecht    auf   dem 

Schwänze  mit  sich.  —  Eitenharl ,  S95 ;  HiüebranA. 
40.  53. 

Unter  Henne  ist  der  Leibeigene  selbst  xa  verstehen. 
Hanptrecht  (=Mortuarlum,  Sterbefall,  Todfall,  Best- 
haupt,  Kormede  u.  s.  w.)  beseiohnet  eine  Abgabe, 
welche  sich  auf  einzelne  Gegenstände  ans  dem  beweg- 
lichen Naohlass  eines  Unfreien  bezog.  Das  Sprichwort 
ist  nach  Aufhebong  der  Leibeigenschaft  veraltet. 

53  Die  Henne  war  eher  als  das  Ei. 

It.:   Domandar  chi   nacque   prima,   l*aovo   o  la   gallina. 
(Bahn  I,  93.J 

54  Die  Henne  weiss,  wo  die  Eier  liegen,  wenn  sie 

brüten  will. 
Port.:  Ay  tem  a  galllna  ob  oUob  do  t«m  ob  ovos.    (Bohn 
/,  204.; 

55  Die  Henne,  welche  gackert,  legt  das  £i. 

Von  denen,  die  sich  durch  ihr  Beden  selbst  verrathen. 
/(.  ScJkteeit:  La  gallina,  chi  canta  le  quella  chi   fa  l'öf. 
(Schweif,  I,  284,  8.; 

56  Die  Henne  will  immer  klüger  sein  als  der  Hahn. 

57  Die  Henne  wird  nicht  sagen,  ihr  Nest  stinke. 

Niemand  wird  sich  selbst  schmähen. 

58  Dieweil  die  heune  eyr  legt,  legt  man  jr  auch. 

—  Franck,  //,98»;  Pein,  II,  148;  Gruter,  1,  22;  Ue- 
niach.  963,7. 

59  Du  kannst  die  Henne  nach  Rom  fiakern,  sie 

lässt  doch  nicht  das  Gackern. 

60  Ein  Hänn  kan  mehr  zerscharren,  als  ein  Han 

zusammentragen.  —  Sutor,  47i. 
Lut.:  Mulier  vult  bene  vestlri ,  bene  pecti,  et  pexa  viderL 
(Sutor,  470.; 

61  Ein  Henn  scharrt  alle  mal  mehr  (von)  dannen, 

dann  znhin  tragen  siben  Hanen.  —  Kirchhof,  Wend 
Vnmuth,  1609;  Petri,  II,  197;  Lehmann,  in,  149;  Eiae- 
lein ,  800. 

In  Bedburg:  Ben  Henn  schart  mieh  nserdn  als  sieben 
Hahne  beidragen. 

62  Ein  henn,  wann  sie  ein  ey  legt,  so  verwendet 

vnn  verkeret  sie  die  äugen  ixmal  ee  sie  es 
legt.  —  Han$  Sachs. 

63  Ein  klein  Henn  legt  alle  Tag,  der  Strause  im 

Jahr   nur  einmal.   —    Petri,  II,  iW;  Gruter,  I,i6; 
WincUer,  V,  99. 
Moll.:  Eene  hen  legt  alle  dag,  een  ttruis  maar  eenB  in  *t 
jaar.    (Sarrebotn^e ,  I,  304.; 

64  Eine   alte  Henne   lässt   sich   nicht  mit   Spreu 

locken. 

65  Eine  blinde  Henne  findet  wol  auch  ein  Korn.  — 

Simruch.  4578;  Körte,  2756;  ÄcUtT.  ICl*;  Ma^er ,  /,198; 
Liihrmiycl.  I,  198:  Braun.  /.  1281. 
In  MLnkischerXoDdartvgL  Fronunaim,  VI,  328.  185. 
Snifl. :  A  blind  man  may  perchance  hittheuark.  (Karte,  2756.; 


Frt. :  Un  sot  peat  blen  avoir  una  bonna  idM.  —  Cn«  potl« 
aveugle  pent  quelqnefois  troavwr  aon  grain.  (Beim 
I,  61;  8t arschedel,  406.; 

HoU.i  Sene  blinde  kip  vindt  ook  wel  e«ne  graan  komL 
(Harrebomee,  /,  408*.; 

Lat.:  Bnsticannm  oratorem  ne  contamsaris.  —  Somad 
gubematores  in  magnis  nonnumquam  ttanpastatibas  a 
vectoribusadmonerisolent.  (Cicero.)  (PUUppi,  II,  ISO 
n.  204.; 

66  Eine  böse  Henne  fürchtet  sich  vor  dem  Hahne 

nicht. 
Soll.:  Als  de  hen  kwaad  is,  onteiet  se  den  haaa  nict 
(Harrebomet,  /,  265.; 

67  Ein  fleissige  Henne  pickt  jedes  Erümlein  auf. 

Port.:  Gallinha,  qne  em  casa  flca,  sempre  pica.  (Bokn 
I,  278.)  ^ 

68  Eine  gescheite  Henne  verlegt   auch   za  zeiten 

ein  Ei.    -  Mayer,  U.  68. 

69  Eine  Henne,  die  auswärts  legen  will,  ist  schwer 

'  zu  hüten. 

Dan. :  Dot  er  ondt  at  vogte  den  h0n»  som  borte  vU  Tanpa. 
(Bohn  I,  361.;  —  Ondt  at  vogte  den  hünna,  aom  borte 
vil  vssrpe.    (Prov.  dan.,  305.; 

70  Eine   Henne,  die   den   Fuchs   einmal   geaehn, 

wird  auch  dem  Balge  aus  dem  Wege  gehn. 
Ist  also  klttger  als  viele  Menschen. 

71  Eine  Henne,  die  Enten  ausgebrütet  hat,  hat 

viel  Sorge. 

In  die  nämliche  Verlegenheit  kommt  ein  schwaoksr 
Mensch,  der  Dinge  unternimmt,  die  ttbar  seine  Kraft 
gehen. 

72  Eine  Henne,  die  ihre  Eier  selber  frisat,  gehört 

dem  Koch. 
ffoU.:  Smijt  die  hen   dood,   z{J  xuipt  hare  aJJena  alt 
(ffarrebomee ,  I,  305.; 

73  Eine  Henne,  die  noch  so  schlecht  kräht,  hört 

sich  gern. 

Die  Bussen  behaupten:  Wenn  die  HaaiM  krihaa 
könnte,  so  wfirde  sie  den  ganzen  Tag  krfthan.  (JM- 
nuiHH   VI,  392.; 

74  Eine  Henne,   die   verspeist,   kann   man   nicbt 

mehr  verschenken. 

75  Eine  Henne,  die  viel  gackert,  kommt  ums  Ei. 

76  Eine  Henne,  die  zu  viel  gackert,  hat  nicht  Zeit, 

ein  Nest  zu  bauen. 
Dan.:  Den  h0nne  som  ei  kand  tie,  den  mistar  ofla  sitsg. 
(Prov.  dan. ,  305.; 

77  Eine  Henne  hat  das  Recht  über  neun  Z&one.  — 

Blum,  677;  Pülor.,  Y,  95;  Hillebrand,  98,  124;  Gn'mm. 
WeisÜi.,  Hl,  70,  809;  Simrock,  4580. 

Es  liegt  in  der  Natur  der  Hühner,  sich  dar  FlOgel  n 
bedienen ;  darum  soll  man  sie  nicht  gleich  todtsdblaffBB, 
wenn  sie  einmal  über  die  Grenze  fliegen.  Wähtaad  das 
TOdten  des  auf  firemden  Grandstacken  sohadandan  aah- 
men  Geflftgels  dem  Pfänder  in  der  Begel  gastaitat  war, 
fand  zu  Gunsten  der  Htthner  in  altem  Bechtan  mttonter 
eine  Ausnahme  statt  So  sollten  ihnen  e.  B.  nur  die 
Flügel  beschnitten  werden,  während  anderaa  Fadarvitfi 
mit  dem  Kopfe  sahlen  musste.  Man  gasattata  somri 
wie  das  obige  Sprichwort  xeigt,  dass  die  Htthner  eUie 
Strecke  weit  über  die  Urenae  auf  ftemde  Floran  gi^ns. 
„Ich  frage,  wie  weit  ein  Huhn  Macht  hat,  saiaia  Xah- 
rung  au  suchen?  Ein  Huhn  soll  Macht  haben  Ibcr 
neun  arde  der  Zäune  seine  Nahrung  xu  suchen."  (Orinm, 
Weisth.,  III,  309.;  Die  Entfernung  von  neun  Zäunea 
wird  in  den  Weisthümem  zur  Bexeiohnung  der  Grensa  der 
Nachbarschaft  auch  in  andern  Fällen  erwähnt  (Vgl. 
Grimm,   Weisth.,  III,  70.; 

78  Eine   Henne   kann   mehr  auseinanderscharren, 

als  sieben  Hähne  zusammentragen.  —  Piatw., 
V,  11:  Simrock,  4560;  Heinsberg  I.  152. 

79  Eine  Henne  kann  mehr  verscharren,  als  zehn 

Hähne  ersparen.  —  Graf,  156;  Körte,  t78t. 

80  Eine   Henne   mit*  zwanzig  Küchlein  hat  nicht 

mehr  zu  kratzen,  als  mit  einem  einzigen. 

81  Eine  Henne  scharret  mehr  voneinander  ala  hun- 

dert zusammen.  —  WindtUr,  XIX,  74. 

82  Eine  hungrige  Henne  frisst  Gerste  für  Weisen. 
Böhm.:  Slep«  slepici  vse  amf  psenice.    (öelako9sti/y  lll^ 

83  Eine  kluge  Henne  macht  sich  auch  ins  Nest 

84  Eine  kluge  Henne  legt  auch  wol  in  Nesseln. 

Dan.:  Klage  htfns  gi0T  og  i  nBlder.    (Bohn  I,  SU.) 
Soll.:  Eeoe  wijza  hen  legt  wel  een  ei  in  da  brandnataU. 
(HarrebotHM,  I,  804.; 

85  Eine  krähende  Henne  gehört  auf  keine  Teaiw. 

86  Eine  legende  Henne  iut  besser  als  eine  &iileMagd. 
Holt.:  Bettar  aene  laggeude  hen  dan  aana  Ugganda kzoQB« 

(Harrebomet,  I,  304.; 


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87  Eine  magere  Henne  gibt  keine  fette  Suppe.  — 

Sihlechta.  30. 

88  Eine  nur  versprochene  Henne  legt  keine  Eier. 

(Wend.  Lausitz J 

89  Eine  weisse  Henne  legt  ein  weiss  Ei. 

90  Einer  hennen  vuoz  gibe  ich  nicht  umb  iuwem 

krieg.  —  ll.  von  Misen ,  1276—130U. 

91  Einer  hungrigen  Henne  darf  man  die  Körner 

nicht  zeigen,  sie  sucht  (scharrt)  sie  selber  (aus). 
Die  Oamancn  tagen :  Die  huDgrige  Henne  findet  von 
aelbst  da«  Koni  in  der  Scheune.    (SchUchta,  13,) 

92  Erlaubt  innn  der  Henne  eine  Sprosse,  so  will 

sie  gleich  die  ganze  Leiter. 

93  Es  entfällt  auch  bisweilen  einer  witzigen  Henn 

ein  Ey.  —  Gnütr.  Ul,  3i. 

94  Es  ist  eine  arme  Henne,  die  vom  Ei  das  Gatzen 

lernen  soll. 

Dan.:  I)et  er  ilde  fnr  H0nen,  naar  aegget  yil  loera  hcndo 
at  kaglc.    (Dohn  l,  'im,) 

95  Es  i!<t  eine  böse  Henne,  die  den  Kachbam  Eyer 

logt.  —   Lehmann,  ll,  140,  131. 
Dan.:   Dot  er  cn   alom  h0nuo  der  gior  Kg  uden  gaard. 
(Pro9.  rfu«.,  30.S;  Hohn  I,  3.S9.J 

96  Es  int  eine  kluge  Henne,  die  kein  Ei  verliert. 

Holt.:  Het  ia  cono  wijzc  hcn,  zij  legt  niet  6tu  verloren 
ci.    ( Harrehtxtn^t ,  I.  'iXA.) 

97  Es  ist  eine  schlechte  Henne,  die  in  des  Nach- 

bars Haus  logt. 

Lat. :  Mala  gallina ,  quae  vicinis  ova  parit.  (Binder  II,  ^l&l.) 

98  Es  ist  kein  teurer  hcnn,  dann  die  man  schenckt 

—  Franck.ll,  44^;  Gruler.  I.  35;  Ih'tri,  ll,  270;  Eise- 
lein. 2'J9  ;  Simrnck  ,  4883. 

Lat. :  Emero  malo  quam  rogaro.    (Cicero.)  —  Qnae  indotata 
est,  ea  ont  iu  potcatute  vtri.   (Iluutui.)    (F.ixrWin,  299.^ 

99  Es    ist  keine  Henne,    sie   muss   scharren  und 

picken. 

Dan.:  Saa  lerer  honen  af  lit  akrab,  aom  l0Tcn  af  lifc  ror. 
(Bohn  /.  3»«.; 

100  Es  ist  keine  Henne,  sie  scharrt. 

h'rz.:  (^ui  nalt  poulo,  aimc  &  grattcr.    (Cahier,  B2S.) 

101  JEs  ist  keine  thcurere  Henne,  als  die  man  einer 

gantzen  Gemein  schenket.  —  Suior,  72. 

102  Es  ist  um  die  Henne   geschehen,   au   der  man 

einen  Habicht  übt. 

103  Es  ist  um  die  Henne  geschehen,  auf  die  man 

einen  Fulkt-n  abrichtet. 

Böhm.:  Bcila  t^  alcpici,  na  kter^z  ae  joatr&b  ui-i.    (Öela- 

Poln.:    Hiada  tej  kokoezy,  na  ktör6j  jaatrzpbia  laprawoj«. 
(Ö*likot^ly ,  3<U.; 

104  Es  kan  die  Henne  mehr  vom  Hauifen  scharren, 

denn   zehen   Hauen    hinzutragen.  —  Mathety, 

Ehfvpirgel ,  1592. 

105  Es  muss  eine  gute  Henne  sein,  die  einen  Tag 

zwey  Eyer  legt.  —  Kirchhof.    Wend  Cnmuth ,  1604. 

106  Es  seind  büsse  hennen,  die  viel  gatzen  vud  nit 

eyer  legen.  —  Franck,  11,  40'';  Lehmann,  II,  138,  99; 
Körte,  2750. 

107  Es  sind  böse  Hennen,  die  daheim  fressen  und 

dem  Xaclibnr  die  Eier  zutragen.  —  Eiitiiein,  300; 

SimrtH'k,  4^74;  Kürte.  2757;  lirntm.  I,  12S3. 
Ifotl.:  lict  zijn  kwaado  hennen.  die  de  cijoren  nitlcggen, 

en  t'   hoia   gaan  eten.     (Harrehomiif,   1.  :\\)\.)  —  Taijn 

quade  hcnnon,  die  tcIo  hüten  legghon.    (Tunn..  30,  14.) 
Lat.:  Y.ti  mala  gallina  quac  vivinii  ora parit.    (FaUtrsleben, 

707;   F.infUin,  30«"».; 
Sjiun.:  N'j  es  aiiueUa  gallina  bneuu,  que  como  en  tn  caia 

7  pono  en  la  agvna.    (Uofui  I,  'i'ib.) 

108  Es  sind  büse  Hennen,  die  zu  Hause  Brot  haben 

und  auf  ffL-mdem  Miste  scharren. 

109  Es  sind  böss  hennen,  die  aussiegen.  —  Frandi, 

l.Sl**:   Eamolff.  340^:  iVrri,//.  293;    Cru/tfr, /,  816; 
Si hottet .  1127 ^ ;  IfinrWrr,  7/.  20;  Blum.  679 ;  Körte,  2757. 

110  Fette  Henn'  und  magerer  Hahn  ist  gut  gethan. 

—  \yinckl4;r.  II,  21. 

JlifU.:  Eeup  rette  hen  en  een  magere  hun,  datitMtgo«d. 

{ilarr^homfe,  I,  3l»4.; 

111  Fette  Henne,  fette  Küchlein. 

Bon.:  Kcno  reite  hen  faeeft  rette  Uekem.    (MarrOomit, 

i.  7,*)4.) 

112  Fette  Hennen  geben  fette  Sappen,  haben  aber 

zähes  Fleisch.  —  Simrocft ,  4582. 
Dbutschu  BpbzohwObtm-Lxxiko«.   n. 


113  Fette  Hennen  legen  nicht 

114  Fleissige  Hennen  soll  man  einhalten  und  wohl- 

halten, —  Körte.  3758;  Körle^ ,  3418. 

Kaiaer  lUaxiniiliau  I.  wandte  diea  Sprichwort  an,  ala 
er  14'J.'(  zu  Aachen  gekrönt  wurde.  Die  Juden  braolitea 
ihm  nämlich  einen  goldenen  Kurb  roll  goldener  Eier, 
wofflr  er  aie  in  Verwahraam  nehmen  und  gut  halten 
liesa.  Ala  aip  nach  der  Uraache  der  Haft  fragten,  ant- 
wortete der  Kaiser  achoraend:  „Htthner,  die  so  koat- 
hare  Eier  legen  ,  musa  man  Ja  nicht  gleich  wieder  fliegen 
laaeon;  denn  es  hoiaat:  Fleiaaigo  Hennen  soll  man  ein- 
halten und  wnhlhalten." 

115  Fünfzehn  Hcnnon   zwingt  Ein  Hahn  und  Ein 

AVeib  grad  so  viel  Mann.  —  Binder  II,  lau. 
Lat.:   Galliiiia    g.allus    tor    quiuia    auffielt   unua,    et   ter 
quinque  virl  vix  aufficiuut  mulieri.    (Binder  II,    1224; 

116  Gefüllt  der  Henne  der  Hahn,  so  gefällt  ihr  auch 

der  Hühnerhof. 

In  Mailand:  JUcibt  die  Henne  im  HUhneratall,  iat  ea 
ein  Zeichen,   daas   aie  dem  Uuhu  gut  iat.    (Reintberg 

I,  I.-.7.; 

117  Hat  die  henn  ein  ey  gelegt,  so   gazet  sy.  — 

lliillenhayen ,  Fru/tihm.;  hinelein.  299. 
I  118  Hat  die  Henne  drei,   so  gibt  sie  eins,  hat  sie 
zwanzig,  so  gibt  sie  auch  eins.  —  (iraf.  123,  338. 
Daas  von  jeder  Brut  ohne  l'nterachied  der  Zahl  der 
Jungen   cinea  derselben    ala  Zehcnt   gegeben   werden 
mUsae. 
ithd.:  Di  henne  hat  ai  droy,  gifft  eint,  hait  ai  iweintzig, 
ai  gifl't  uncli  eina.    (ühmtii,   Weisth.,  II,  iWl.) 

119  Hennen,  die  krähen  wie  ein  Hahn,  bringen  dem 

Hause  Unglück. 

Sie  aoUcn  daher  entfernt  werden.  Diese  Anaieht 
herrscht  im  welschttrulischen  Hochthala  Primiero  und 
entspringt  vielleicht  der  Abneigung  gegen  daa  Wider- 
natürliche,  gegen  ein  Gobaien,  daa  der  Henne  nicht 
gcmüriH  ist.  S»  sagt  man  in  Alpach,  der  Antichrist 
entatehe  aus  einem  Ei,  daa  dermaleinst  ein  Hahn  lagen 
werdo,  alao  aus  eiuvm  uaturwidrii^en  Product,  wie  ihn 
eine  andere  Meinung  ala  den  Sprüsaling  eines  alten 
Wfibes,  also  auch  ala  etwaa  Unnatürlichea  bezeichnet. 
(Vgl.  Mitr-jfnhlatt  %\xx  Bairi$chfn  Zeitunj,  Manchen  1865. 
Nr.  2«4  u.  285.) 
Frt.  -  liA  poule  no  doit  paa  chanter  derant  le  coq.  (Bohn 
/.  'M.) 

120  Hennen,  die  viel  gatzen,  legen  wenig  eyer.  — 

Frniuk,  l.  74*';    Mri,  ll,  376;   Gruter ,  7,47;  llenitch, 

1376.23;  Ltitcndorf  11,16:   Simruck ,  4572  ;  Körte,  9749; 

ItrauH,  I,  12S5. 
Ebenso  ruasiach  Altmann  VI,  487. 
BChin.:  Ktcr&  alfpka  mnoho  kdAce,  ta  m&lo  vajec  nese. 

(V'-lakoctky ,  81..) 
Dan.:  Hiins  som  kaglo  meget  ligge  faae  vg  ud.     (Prot. 

dun. .  '27'J.) 
Holt.:  Hot  hoen,  dat  het  meeat  kakelt,  gceft  de  meeste 

cijcra  niet.    (Bohn  I,  322.; 

121  Hennen  und  Tauben  legen  dennoch  Eier,  wenn 

man  ihnen  auch  Junge  und  Eier  nimmt.  — 
Sutor,  653. 

122  Hurtig,  meine  alte  Henne,  sonst  lehrt  dich  der 

Fuciis  tanzen.  —  Parömiakon,  700. 

123  Ik  san  egh  onner  a  Han  breat.     (Föhr.J  —  Lap- 

penkorb. 

Ich  bin  nicht  unter  der  Henne  gebrütet ,  d.  h.  Ich  bin 
mehr  als  das  von  der  Henne  abhängige  KQchlein.  Von 
der  Selbständigkeit  eines  erfahrenen  Meuaohen. 

124  Ist  die  Henne  mein,  so  gehören  mir  auch  die 

Kiep.  —  IHstor. ,  IV,  13;  Blum,  676;  llillcbrand,  49,  68; 
llertius,  ll,  S,  438;  Eslor,  l,  520;  /tMcn/iari,  224;  £üe- 
Mn.299;  Graf,  75.  72;  Sulur,6i3:  Sailer,  217;  Sim- 
Tock,  4H\i. 

Diea  Sprichwort  handelt  von  der  Erwerbung  des  Elgen- 
thuma  einer  Sache  durch  Zuwachs,  der  entweder  durch 
dio  Natur  allvin  oder  durch  den  Fluiaa  der  Menachen, 
oder  durch  beidea  sngleich  entateht.  Wem  das  Thier 
gehört,  dem  geboren  auch  die  Jungen,  die  von  ihm 

E boren  worden.    Wo  die  Leibeigenschaft  besteht ,  kann 
a  Sprichwort  auch  so  rerstanden  werden,   dasa  der 
Ontsherr  anch  die  Herrschaft  Aber  die  Kinder  einer 
leibeiflensn  Mutter  erlangt. 
Lat.t  Bes  nata  ex  re  me»,  ad  me  perlinet.    (Sutor,  C53; 
Blnäer  11,  2958;  Sepbold,  538.; 

186  Jede  Henne  begackst  das  Ei  in  ihrer  Weise. 

186  Jede  Henne  scharrt  für  sich.  —  iteinubcrg  in,  44. 

A..*  Ognl  gaUlna  mspa  a  se.    (Unat,  965.; 
trnff.:Tiiki  maga  faaäka  m«<11«  szit.    (Oaul,  965.; 

187  Jnnge  Ilenn  viid  junge  Tfcrdc  cndem  sich  leicht 

vnd  Offu  —  llcnisck,  899,  30. 


.  ;.  .3 


n„.;i      u.: 


■.1  i'i.-r.i       m,:       j        S.B;  RJ,  •! 


Ilcnne 


Henne 


518 


e  Heiin  \\i\  feclircycn,  so  muss  der  Hau 
chweigen.  —  Lchmaun,  II,  8€0,  16;  (iruUr, 

c  Hfinie  bös  ist,   sieht  sie  den  Uabii 

de  hca   kwaad   is,   out/iut   zo  den  hann  iiiet. 

io  lleniie  ein  Ki  gi^logt,  so  gfitzet  sie. 

lein,  20i>;  Sunrnck,  4'.C7. 

lie  Henne  ein  Gansei  legen  will,  so 
der  Darm. 

ich  ru*»siscli  ACmann   V,  119. 

e  H(?nne  Federn  verliert,  so  weiss  man, 
clieni  Nfsto  fiju  pe'äeasen  hat. 

•liest  eono  kiji  liiire  voreu,  moii  woel,  uit  welk 
ontvloilo»  is.     (Hirrr/,n/n/'f,  J.  40v'* '*.) 

io  Henne   •j^ackset,  so  hat  sie  das  VA 

jreleirt. 

liua ,  che  schiamazza ,  ha  fatto  Toto.    (Fazzu-jUa, 

e  n«Min^^  gnckst,  so  poU  (will)  sie  lej^en. 
io  Henne  «raekst,  verliert  sie  das  Korn 
'in  Schnabel. 

.L'iiicfl   kdAolc    zriia   v    ÜBtoch    nczdrzf.     (ijrl'^- 

io  Henne  ppfäcliarrt  hat .  so  sieht  sie  auf 
isse  d;izn. 

ir  linnii»']]  liar  8kral)i-t,  pcor  huu  til  kloGmc. 
•'.««. .  'Ji-i.; 

in  Ht>nne  ^hiekt,    hält  man   sie  nicht 
lur  eine  Fasanin.  —  ,l//;/iijii«  VI ,  4ü3. 
ie  Henne   im  Topf  ist.   hat's  mit  dem 
gen  ein  Ende.  —  Minmvu  v,  \o*,. 


ie  Henne  kreel  fiir  den  Han,  vnd  wenn 

■aw   red  für  den  Mann,  vnd   auch  der 

t  gehet  für  den  Herrn,  solch  Regiment 

*ht  zu  liegern:   drnnib   sol  man   solche 

n  braten,  die  Kraw  mit  ötrafl'wort  wol 

n.  den  Knecht  zum  Hanss  nuch  stosscn 

—  /'i7ii,  //.  i;,;i. 

ie  Henne  b'gt  das  erste  ¥A.   macht  sie 

et-chrei. 

.u«scii:  «irtii«:*  i.-t  du?  Gckakol  der  Henno,  wenn 

erste-»  Ki  jioloi^l  liat. 

lie  Henne  niehi  brütet,  wie  will  sie 
'hen  zu  We^o  bringen.  —  UiniA/rr,  17,55. 
will  der  otAa:«  li-rtii;  l-iiniiren.  der  nielit  ülicr 
lif  idi  i)  t. 

.1    div   hfii    ]i,-\r>'   <iii>r:<  iiiit   br<>cd(.   hoc  zal  eo 
vi.i.ril-iciiu»ii.     ,;/.!/■<  .■''-/«•- .  /.  ;*U.'».; 

ie  Hl  nne  rJeht  so  scharret  aU  der  Hahn, 
it'-  mit  dem  llau^wesen  nicht  bergan, 
lie    Henne   nichts  für  sich  hcransscliar- 

itiin,  wie  Mdl  sie  für  ihre  Küchlein  was 

1 

<«;.•.-'■  i"  Siiriiinm  «aui^n  tüinlich:  Die  Henne 
lit-  XII  triiik-'n:  w.i  -oll  «u''8  hemliemeu,  um 
;  I''ti!.-.o  zu   w.iM'iuii.     ^I'.i  i'-ih'-r'j  1\\   \.) 

ie  Henne  ^jeh  duckt,  will  sie  getreten 
wenn  ein  .Miigdlein  vitd  guckt,  will  es 
•;i  s'in. 

li<-ii   Ji:-si-c',    .1;',    .•'.  .    17,  .'.O:.. 

ie  Henne  -ieb  l{;iihx  beim  Fuchs  holt, 
i>t'^  um  ilmn  I\<  j-f  geschelien. 

.\:\\'-  ■<■  -V-\  ici  i-  Ulli'  -  iiik  ■'.!.     ,  ('•{•il-  Vfl'/ ,2rh.) 

iie  Het.iic    tiaunit,   ho  ist's  vom  Hafer- 

Udm-'  cl-  I  iv;;  ■   iro-ii  m-  Fnlv.'t.     (C'!tk.-ri:ij,  V<1.) 

lie  Heüne  v-ie   ein  Ibihn  schreit,   muss 
-io  schlachun  in  d«.r  Zeit, 
lie  Henne  will  krährn  wie  der  Hahn,  ko 
man  ihr  die  iuhie  abschneiden. 
lie  Hl  nne  will  ]rv<iiihc/eieu,  so  muss  der 
o  Well  kchreicn.  —  t'tidiurt. 
lie  Henne  zu  hoch  tliegt,  verliert  sie  ihr 
auij  den  Augen. 

zu  hoch  hiuaiii  will  i  Tcrliork  loieht  ancL  dai« 
bereits  bat. 


187 


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201 
•2<>t» 

203 
201 


205 
206 


Wenn  die  Henne  zu  tief  scharrt,  sieht  sie  dio 
Gebeine  ihrer  Mutter.  —  Wuihchhigci. 

Die  Ne^er  iu  Surinam,  um  zu  Balten:  Man  mmi  eine 
S.ichc  nicht  zu  'frenau  uutertiuoliou,  man  komita  auf 
DiuK«  stodsen,  dio  einem  nicht  lieh  sind. 

Wenn  die  Henne  zum  Hahn  kommt,  so  vcr- 
gisst  sie  die  Küken  (ihre  Jungen).  —  Pimr., 
X,  40;  lilum,  6S-J;  Lw<?n/i(ii/,  Hü;  Uantl.,  40;  Graf, 
165,  160;  EiseUin,  291»;  Simroik,  457»;  Kürte,  2755; 
llruHH.  I,  ll>83. 

Dies  Sprich wnrt,  wie  manches  andere  auch,  hat  in 
der  Abnejjju«^'  nn<nTi'r  Vorlahrcn  Ketten  dto  iswoite  Ehe 
ihren  (irund.  F.t  will  tiaifen,  d.'ine  da«  Wühl  der  Kin- 
der durvh  stii-fiilterlichcd  Vcrhültniäs  nicht  gofürdort 
wonli',  daH9  aujmr  dio  liinho  der  MutliT  erkalte,  wenn 
tiie  ein  neuea  Ehcbaud  schliusii«).  Die  Allgi-meiulieit 
dieser  Annahme  wird  iiide^e  durch  zahlreiche  Kei!<i>iolo 
von  «ehr  liehreii-heii  und  «ich  aufoi>rern<lun  Stiufmüt- 
tern  widerlegt.  (S.  Stiolvatcr.)  —  „Wenn  dio  Henne 
■ich  zum  Hau  heit,  vorlcbset  bio  (gemeiniglich  jro  jun- 
gen ,  sagou  die  wei.^i-n."     (Mui/ie*in%,  l'v»tiUa,  I,h'^'^.) 

Wenn  die  Hennen  früh  schlafen  gehen,  wird 
am  nächsten  Tage   gutes  Wetter;  wenn  spät, 

schlechtes.      (Iirul.     —    IU'in^^,ir<j  Vlll,  m. 

Wenn  <lic  Hennt-n  (Jras  fi'es-<en,  kommt  Hegen. 

ClOi'l.)   —   IU-itt^l>cr.i  17//,  54. 

Wenn  die  Hennen  kakeln,  sind  Kior  gelegt,  wenn 

die  Weiber  kakeln,  .sind  keine  da.     CHuf^K) 
Wenn  die  Hennen  ki-ähen,  so   schweigen  die 

Hähne.   —    Mim  kirr,  XV,  37. 

Dio  Ru8<on:  \Vn  diu  Ilenno  krähen  darf,  da  musi 
der  Hahn  erst  um  Krlaubnii>K  fragen,  wi>nn  er  xn  krähen 
hegelirt.  ~  Wo  die  Hciine  kräht,  gackert  der  Hahn. 
(Aliniann  VI,  472  u.  4yit.; 

Wenn  die  Hennen  krilhen,  wird  schlechtes  Wet- 
ter.    1  Tmil.J  —  /Ifj/w/.rr./  \  III,  54. 
Wenn  en  Hahn  sehrigt,  so  schrig'n  de  annern 

glik  Oal  mit.     (nend»hnr<i.} 

Wenn  eino  Henne  Bohreit,  t>o  schreien  dio  andern 
ßlcich  alle  mit. 

Wenn  man  der  Henne  die  Hand  verschliesst, 
PO  verschliesst  sie  den  Arsch. 

IIu'-i.:  AIm  niDU  vtM,r  de  heu  de  hund  sluit,  dan  iluit  zij 
liuiou  aava.    C/Ai /•/>'...«#»..  T,  '^\A.) 

Wenn  man  der  Henne  nicht  bald  ein  Nest 
macht,  legt  sie  unter  die  Kesseln.  —  Lchmnm, 
II,  80'_>,  3C:  C.rulrr.  Hl,  96;  Stniruck .  457«;  AJr;*».  2759; 
niiiuH,!,  12W);  linnshvr.i  I,  l32. 

Die  Kuffliluder  sai^en  dafUr;  Verheiratho  deine  Töch- 
ter bui /eiten,  damit  »ie  sich  nicht  selbst  verlieiratheu. 

Wenn  man  einer  Henne  auch  die  Kier  nimmt, 
sie  hört  doch  nicht  auf  zu  legen. 

Wenn  man  tausend  Hennen  übersetzte,  so  mögen 
(können)    sie   iu    acht   Tagen   kein   Ei    aus- 
brüten. —   Suilrr,  57;  Siinruck,  4575;  Sutor,  411. 
Uegen  dio  UebereilnuK',  die  nichts  hervorbringt. 

Wenn  sich  die  Henne  wieder  zum  Hanen  helt, 
so  Ifbt  sie  die  jungen  gehen.  —  l'tiri,  II,  ß72. 

Wenn  sich  die  Hennen  weit  vom  [Stall  entfer- 
nen, naht  schlechtes  Wetter.    CTirol.j  —  /{eiiw- 

hvnj  17//.  55. 

■\\'er  der  Henne  nichts  gibtj^  dem  legt  sie  keine 
Kier. 

/>.-.;  A  la  poulo,  acrre-lui  Io  pning  et  ello  lorreralc  cul. 

Wer  die  Henne  füttert,  dem  gehören  auch  die 
Eier. 

J-ilii.:  Di'n  snm  Iionen  fiider,  l»or  at  have  teggetnc.  (ßofi'i 
1,  ;!.'».'!;  iV>yp.  dun.,  '.Wu) 

Wer  die  Henne  todtsehlägt,  hat  Huhn  und  Ei 
verloren. 

Wer  hat  ein  Henn,  dio  aussen  legt,  vnd  ein 
Saw,  die  nicht  jungen  tregt,  vnd  (sin  S.din, 
der  gerne  Rjdlt,  ein  Fraw,  die  heimlich  bult, 
vnd  jhm  ab  stilt,  ein  Magd,  «lie  gehet  mit 
einem  Kind,  der  nchret  lürwar  ein  vnnütz 
Ge-sind.  —  Ihiri ,  //. 

Wer  um  eine  Henno  zu  rechten  hat,  soll  lieber 
ein  Ei  dafür  nehmen   und  ilen  Vogel  lliegeu 

lassen.    (S.  Hadern  ''.)  —  t'.n-il,  1603;  lUinrliertj  111,  2i». 

Wie  die  Henne,  so  ilie  Eier.  —  /"uTh^icr^,  I57ü. 

Sfareta  fiihrt  eine  .Schrift  mit  dem  Titel  au:  Mtiln 
gatlimt  matutn  otum  (  Wien  17i:i;. 

.-k.i  * 


519 


Henne 


Hennegau — Henz 


520 


207  Wie  die  Henne,   so  die  Küchlein.  —  Porömw- 

kon ,  3584. 

208  Wie  man  die  Henne  futtert,  bo  legt  sie. 

HoU.:  Hoe  beter  de  hen  gcvoerd  wordt,  hoe  beter  sij  legt. 
(Barrtbomee ,  I,  305.; 

209  Wiese  Hennen  leggen  de  Eier  Icglech  (leicht) 

en  de  Netelen.     (Meun.)  —  Firmenich,  /.400,38. 

210  Wo  die  Henne  ihre  Eier,  da  hat  sie  ihre  Augen. 

Port.:  Onde  fogo  nio  ha,  fumo  nao  se  levanta.  (ßohn 
I,  289.; 

211  Wo  die  Henuo  ist,  da  scharrt  sie. 

212  Wo   die    Henne   kein    Ei    findet,    da   legt    sie 

keins  hin. 

Man  sammelt  nicht  Scbfttze,  et  mass  ein  Anfang  ram 
Beiehthum  sein. 
Soll.:   De   hennen  leggon   gaarne  waar  z^  een  ei  zien. 
(ßohn  I,  305.; 

213  Wo  die  Henne  kräht  den  Hahn  hinaus,  da  steht 

es  übel  im  Haus.   (S.  177.) 

Foln.:  Biada  temu  dworowi,  gdsie  wybodzie  krow»  wolowi. 
—  Nie  dobne  tarn ,  gdxie  mai  w  spodnioy  •  ion*  w 
gatkaoh  ohodzi.    (Lompa,  6  a.  23.; 

214  Wo  die  Henne  kräht  und  der  Hahn  ist  stumm, 

da  steht^s  mit  dem  Frieden  krumm. 

215  Wo  die  Henne  kräht  und  der  Hahn  schweigt, 

da   geht's   liederlich   zu.  —   Körte,  2751.-  Sim- 
rodt,  4561. 
Fra. :  La  ponle  ne  doit  pai  chanter  devant  le  coq. 

216  Wo  eine  Henne  hinlegen  soll,  muss  schon  ein 

Ei  liegen. 

217  Wo  ist  die  Henne,  die  goldene  Eier  legt? 

Die  Letten:  Hast  dn  nur  erst  die  silberne  Henne,  lo 
wirst  du  auch  bald  die  goldenen  Eier  haben.  Es  ist, 
wie  man  auch  sonst  sagen  hört ,  nur  um  die  erste  Mil- 
lion SU  thun. 

218  Zwölf  der  Hennen  zwingt  ein  Hahn  und  ein 

Weib  halb  so  viel  Mann.  —  fifaW«n,27i. 

„Ein«  Henne  die  meistert  zwölf  Hahn,  dass  lie  ihr 
legen  Eier.*' 

*219  Dar  schall  nien  Henn'  oder  Hahn  na  kraien. 

(Ovelgßnne.J  —  Firmenich,  Hl,  25,  Sl. 
•220  Das  ist  eine  Henne  mit  Sporen. 

Ein  durchtriebenes,  Tersohmitctes  Weib. 
HoU.:  Het  is  eene  hen mot  sporen.    (Harrtbon^e,  I,  804.; 

*221  Die  Henne  hat  das  Ei  noch  nicht  gelegt. 
Wenn  man  su  fMh  BtLhmens  Ton  etwas  maäit. 
*222  Die  Henne  hat  den  Pips. 

Soll.:  De  hen  leeft  nog,  al  heeft  ze  de  pip.    (Harrebomie, 

2,  804.; 
Span.:  Vira  la gaUina,  j  riva  con  su  pepita.   (Cahier,  3483.; 

*223  Die  Henne  legt  nicht  mehr. 

Entweder  mit  dem  Tone  auf  „die":  diese  Einnahme» 
quelle  Ist  versiegt,  oder  mit  dem  Tone  auf  „legt":  die 
Praa  hat  aufgehört,  Kinder  zu  bekommen. 
*224  Die  Henne  locken,  um  das  Ei  zu  gewinnen. 
Soü.:  fUj  zal  het  hennetje  wel  inlokken,  om  er  een  eitje 
▼an  te  hebben.    (ffarrebomee ,  I,  305.; 

*225  Die  Henne   sammt  den  Küchlein  essen   (ge- 
niessen).  —  Parömiakon ,  2136. 
Mutter  und  Tochter  zugleich  lieben. 

*226  Die  Henne  tödten,  um  ein  Ei  zu  gewinnen. 

Frt.:  Tuer  la  poule  ponr  aroir  Poeuf.    (Lendroy,  1340.; 

*227  Die  Henne  will  den  Hahn  überkrähen. 

Hoü.:  De  hen  OTerkraait  den  haan.    (ffarrehom^t,  J,  304.; 

*228  Do  hod  a  plinti  Henn  a  Eenddl  gfuntn.  (Steier- 
nuirk.)  —  Firmeuich,  II,  767,  80. 
Da  hat  eine  blinde  Henne  ein  Kömlein  gefunden. 
•229  Dös  kratzt  ke*  Ha'  (keine  Henne)  mer  'raus. 
(Franken.)  —  Frommann,  VI,  in,  187. 
Ist  nicht  mehr  ungeschrieben,  ungeschehen  zu  machen. 

•230  Eine  Henne  kratzt  mit  den  Füssen  nicht  so 

viel  als  er  mit  seinen  Schuhen. 
*231  Eine  Henne  melken  wollen. 
•232  Eine  Henne  mit  einem  Heuwagen  abholen. 

Ton  einem  kleinen  MIdohen  und  einem  sehr  grocien 
Freier. 
*233  Eine  Henne  suchen  und  eine  Gans  verlieren. 
Poln.:  KurU  szokftl,  gfskf  itraoil.    (Lompa  ^  19.; 

*234  Er  ist  von  einer  weissen  Henne  ausgebrütet. 
(AUröm.) 

D.  b.  unter  glOokliohen  Umstanden  geboren.  Den 
Bömem  war  die  weisse  Farbe  ein  Zeichen  des  Olttcki. 

•235  Er   meint,   er   liegt   bei  der  weissen  Henne. 
(Baiem.J 
Er  bildet  lioh  ein,  sehr  gesehnt  m  8«iii. 


•236  Er  weiss  die  Henne  zu  pflücken,  ohne  dass 
sie  schreit. 
ffoU.:    HiJ   weet   de  hen    te    plukken,    sonder   dat  se 
schreenwt.    (ffarrebomee,  T,  804.; 

•237  Er  wird  seine  Henne  nicht  bei  Regenwetter 
verkaufen. 
Er  rersteht  seinen  Vortheil. 

•238  Es  geht  ihm  wie  einer  Henne,  die  Enten  aus- 
gebrütet hat. 

Von  schwachen  Menschen,  die  Dinge  ontemehmeB, 
deren  Aus-  oder  Durchführung  über  ihre  Krlite  geht. 

•239  Es  ist  ein  Hans  Henne. 

Durch  diese  witzige  Zusammenstellung  einet  mlnn- 
liohen  mit  einem  weiblichen  Namon  bezeichnet  man  eine 
männliche  Person,  die  sich  mitDingen  beschäftigt,  welche 
(Kttche,  Keller)  Torherrschend  in  den  Bereich  weib- 
licher Thfttigkeit  gehören. 

•240  Es  ist  eine  Henne,  die  gatzt,  aber  nicht  legt 
(Franken.) 

Von  einer  Frau,  die  zwar  geschlechtliche  BedUrfiiiue 
hat,  aber  unfruchtbar  ist. 

•241  Es  ist  eine  Henne,  die  vorm  Hahn  singt. 

Lat.:  Gallinam  prae  gallo  cantare.    (Boviü,  95.; 
•242  Es  ist  ihr  wie  einer  Henne  zu  Muth,  die  den 

Brit  verloren  hat.    (ScUes.j 
*243  I  häd  bald  a  schwarze  Henna  verlobt.    (Baien.) 

—  Klein,  I,  192. 

Wird  gesagt,  wenn  jemand  lange  ausgeblieben  ist. 
*244  Ik  san  egh  onner  a  Han  breat.     (Nordfrin.)  — 

Johansen ,  72. 
•245  Ja,  Henne!  —  Stricker ,  lya—io. 

Ein  Ausruf  wie  etwa  unser:  Ja,  des  Kakuks,  ei  dar 
Tausend.    (S.  Hennenel.) 
•  246  Lass  die  Henne  erst  auf  ihre  Eier  kommen. 

Warte  die  Zeit  ab. 

•247  Mit  den  Hennen  aufsitzen.    (Rottmburg.) 
•248  0  wat,   tütteretütt,   met   den  Hennen  noim. 
Ossen.     (Grafschaft  Mark.)  —   Woeste,  81,  8. 
um  zu  sagen,  das  ist  unglaublich. 

•249  'S  ies  ass  wenn  anne  blinde  Henne  a  Eörod 

findt.  —    Robinson,  296. 
•250  Wan  die  Hennen  vor  sich  kratzen  (scharren). 

—  Schottd,  1124»;  Eyering,  Ul,  373;  Körte.  87S2». 
Wird  es  geschehen,  d.  h.  nie.    (8.  Nimmerstag.) 

•251  Wie  Henne  vnd  Else  tantzen.  —  //mwcb.  sts,  tt. 
Hennegau. 

Hennegau  hat  keinen  andern  Herrn  als  Gott. 

—  Devlsche  Romanseitvng ,  HI,  47,  868. 

Os  't  Hennetje  vor  't  Hoantje  kroayt,  't  goa 
dickers  ol  bekoayt.  (Franz.  Flandern.)  —  Firmt- 
nich.  in,  698,  88. 

Wenn  das  Hennchen  vor  dem  HShnohen  kriht,  so 
geht  öfters  alles  verkehrt. 


*  Henneke  vor  allen  Holen.  (Hamburg.)  —  Jhdk«v,  tt; 
Eichußdli.  1520:  Körte,  2768. 

Von  einem ,  der  aus  Vorwitz  hinter  allem  her  ist  vnd 
die  Finger  in  alle  Löcher  steckt.    (S.  HShnke.) 
Hennendreck. 

Hennendreck  ^  macht  der  Koh  den  St&rts  fett. 
(Redburg.) 
>)  Es  itt  Aoker-Bhrenpreis  gemeint. 
Stennenei. 

Spuk  Hennenei  l 

Im  Hanauischen  fttr  entsprechend  dem  Aosrof :  Bl 
der  Tausend  I  Ja  des  Kukuks  1  (Orimm^  AUdemttcki 
Wälder,  III,  208.; 

Hennengrelfer. 

1  Dem  Hennengreifer  ist  eine  rechte  Frau  nicht 

hold.  —  Eiselcin,  200;  Körte,  4585. 

2  Ein  rechter  Hennengreifer  gäbe  ein  grate  Non- 

nenmaid. —  Klosterxpiegd ,  30, 1. 
*3  Er  ist  ein  rechter  Hennengreifer. 

Sonzdc. 

Hennk  vor  allen  Höge.    (8.  Antk  n.  HUmke.)  (Xs- 

btck,)  _  Eickwald,  1520. 
In  Osnabrück:  Hfthnke  vor  alle  Döre.  (EichmUd,  ISIO.; 


•Es  ist  ein  fauler  Hentz. 

„Ein  treger  schelm  vnd  foaler  Henix,  der  sieh  stet« 
stechen  lasst  den  Olens."    (Watdis,  III,  48.) 


521 


Her — Heraas 


Heraasbohreo — Oerausgacken         522 


I 


1  Her,  mehr  her,  klmgeti  der  Bettler  Glockeu. 

„Ihr  Wahlapraoh  i»;  bHo|ft  immer  her,  Jetst,  wm 
Ihr  h%bt ,  und  kttufUg  mehr."  (It^tntit^  Fuch»  von  Soltau, 
Jlucb  S,  Kap.  12 J 

S  Weit  her  und  viel  Geld   mi  für  die  vornehme 
Welt. 

J|«|;..-   Vftn   verr«  ffebuklt  ea   danT  g«1toctlt,  >■  tUn  voor 
UMnMUcven.     (Botin  f,  340.^ 

•ft  Da»  ißt  Dicht  weit  her. 

„B«  iit  »bcr  schon  ▼orUogst  eine  allgfiinoiDO  Suoht 
«l^ffchiBen,  der  Art,  dais  diejonigon,  so  dnvoti  krank 
KlieD,  »eit  ron  ibram  V»Uerlnud  fj«bUrtig  «u  wyo  wün- 
»tihcii  Di^ar*  wunlo  *n  holTtig,  da«9  auch  aQ>  telblgpr 
WD  gereimten  Thorheit  ein  Sprichwort  eoUprungeü,  we>- 
eltca  m&D  r«  denen  gcü&^t ,  die  man  verachten  woUen, 
nvratleh  .  Do  b>»t  nil  weither,''  (Grimm^Uhauirn ,  !>«([. 
tchrr  Midk»l.) 
BeiubAülen. 

•Er  fiel  herab,  ehe  er  die  Leiter  gesehen. 
H«rftbhebexi. 

*  Etwas    herabheben   wie  einen   Hund    von    der 
llandmühle.    Cf^U.) 
Hvrabkoxnmen. 

ücrabkommen  ist  leichter  aJs  hinauf. 
Fri,:   n    fl«t  plat  facJle  dcjcendre  que  tnonter.    (Leromr, 
Jf,  2M,} 

Hexakllt. 

Viele   haben   den   Heraklit  auf  der  Stirn  und 
den  Demokrit  inv  Herzen. 

Thack  klAglicJi  ftaiierlioh  and  Imehaa  im  Honen. 
Banakommen. 

1  Ihr  kömmt  alle  'ran ,  sagt  Hansmann.   (Staruardj 

M  UAaiinAnn  iit  ein  Bammlor  geweaen,  Jen  f-\n*r  Tiare  ae- 

^K  iieirftthet  hatte,  um  ihr  Uewerbo  ohi)                      :<'  Be- 

^H^  l4«hfnia^  rorttetseo  mu  kADn«n.    Jen                       U  Uur- 

^^^^^  aetb«  den   Kunden   ■einer   Fma   berut                      «rufen 

^^^^^L  lUlltfOf  welch«  w»rteu    tnaaaton.      Jel^l   hurt  uuiu  die 

^^^^H  JUd«li«ftrt  aDCh  in  anatiiidi^em  Muude,  i-  B.  von  der 

^^^^r  Mttttor  Rur  Abwehr  der  BAob  den  Btitteretallen  dr*D> 

^P  gVAdeu  Kinder  u.  a.  w. 

■       9  Kumm  ^n  beten  'ranner,  segt  Zaiiner.    (Meckltn- 
bury.)  —  lloefer^  1U8. 
Hftfun.rüokeo. 

*Er    rückt    heran    mit  dem  praesta  quaeeumtia 
and  hat  peccavi  gesagt.  —  MegtrU. 

rWarmuL 
1  Uöcher  ropp,  Herr  Pfarr,  öbs  e  Hingstfohle. 
(S,  Auf  6)  —  Friichbier',  IfiJS. 
2  Höger  h'rap,  segg'n  de  Mäteng  von  Wolgant, 
^tt  'n  Jung  ward.    (8.  Anf  6)  —  Hoefer,  «90. 
3  RtiiT   uf  Muttern,    so  lang*  sie  noch  jung  is. 

Beim  K&rtenspiel. 
Hejmnfkonixnen . 

IWenn  ihr  'raufkommen  seid,  ao  müsst  ihr  auch 
wieder  hinunterkommen,  sagte  der  altenceller 
KiUter. 
Ale  der  Henog  von  Celle  einet  eine  groeae  Treibjagd 
abhielt,  dachtet«  ein  Ueaein  dl«  odetie  Kiroho  zu  Alten- 
«eile,  die  Kunde  verfolgten  itio  bia  auf  den  Thurm 
ttud  erbiaseo  ihn  dort.  Der  Kaeter,  der  einen  Kirchen- 
fprrel  darin  erblickte,  ging  anf  den  Tbona  and  warf 
adt  obigen  Worten  die  Bande  fainnnler.    (^Ygt     Voüt» 


M^mvoo  Schutt ftitit  in  IIacktä»der'$  ffaiutlatterm ,  Stuti- 
gatt  1865,  Nr.  U,  S.  63.) 


Bcler  (Ir&mal  herot,  aa  £nmal  herin.    (IhUtj  — 

Schmlse,  I.  »8. 
8«tfeu  die,  dooen  die  Kirohenlnft  nicht  rauvt. 
Do  soll  herausSf  sprach  der  Teuffelsbescnwerer 
n  dem  ßcsessenen ,  dass  dir  auch  ein  Teuffel 

ID  den   leib  führe.  —  HiKker,  Bunnteuffcl  im  Then- 
ttmm  XMoMorumi .  169  *. 
Früh  hermttSf  bringt  Brot  ins  Haus;  abends  spät 
nieder,  bringt  's  ^n  auch  wieder. 

müssen  sie  alle,  sagte  der  Wurmdoctor. 

—   Ilaefirr,  1147. 

Atteh    beim    Knrtcnepiel   gebnaaht    mil    Beang   atif 
Trtlratife. 

HVot,  s&d  Knöt,  dör  ret  (riss)  hedn  Fm  dat 

heraus  and  nimmer  hinein,  wird   man 
bftkl  am  fioden  sein.  —  FnarA^ter^,  uii. 

W-Ai*  nepoloEÜ,  neber.    (Hang.} 
ftt*    D'oa  boa  ttre  et  ne  met  tfatn,  bienlöt  Toa  roit  1» 


PorUt  Donde  Ürni,  e  aio  poein,  a«do  eb^egaö  ao  fondo. 

(Bohn  I,  376.; 
Span.:  Ad6  aetcan  j  non  poo,  preeto  llegan  aI  bondon. 

(B&hn  I,  1^4  o.  Sil.; 

7  Krich  den  allen  Vut,  sag  de  Btir  tiegen  siueu 
Knecht,  da  gaw  et  sware  Arbet.  —  Umfer,  mä. 

Wotate,  62.  3. 

B  'Raus  musa  er,  sagt  die  Wurm&au. 

9  Rüt  motte  se,  seggt  de  Wormdocter.  —  Fii«A- 

hier  ',  15T3. 

10  Was  heraos  ist,  schwiert  nicht  mehr.  —  Eite- 

Inifl,  300;  Sirnrock,  45S6;  liram.  I,  1290. 

11  Wo  nun  heraus^  sprach  in  der  Fülle  die  Maus. 

•  12  Heraus  dr^mit,  darfst  ja  keinen  Zoll  davon  geben. 

—    Sailrr ,  3.11  .  FA^i^cin .  300. 
Zn  denen,  die  mit  der  Sprache  nichi  herena  woUen. 
•13  Heraus  damit,  diHs's   dir  keinen  Kropf  drückt* 

Wenn  jemand  etwaa  eu  aagen  iiat. 

•14  Heraus  aus  Pölitz.  —  Schmidi ,  itubfUrHrift ,  ti. 

In  d^rr  Gegend  der  pommet«ebeu8iu>"  ""  '  '        braneh- 

lieh,  Qrn  Laugeohl&for  au  wecken;  v\  'ieab«r 

auch  au,  waim  juciwnd  ans  oinctn  W  .  u.  a.  w. 
binauabefOrdort  wird. 

•15  Heraus  mit  der  wilden  Katze!     (KMitcnj 

Kedonaart  heim  Eartonapiel,  aber  auch  ajlgemoinet. 

•16  Heraus    muss    es    und  wenn^s    ihm  (ihr)  zum 
A(r)8cb  'tiatis  pfupferto.     (Surt^n^cn.) 

Von  Jemand,  der  niehte  venehwolgen  kann* 

•I7  'RauB  dt-ruiit,  su  schwärt's  uet.     (Hart.)  —  LoJir- 
m»ef,  i/.  419. 

*1S  'Rauss  mit  dem  aalden,  doss  der  noie  Eaom 

bot.  —    doHinton,  S44. 

•  19  'Raus  mit  d'r  welle  Katz.     (Mfuiittitm,} 

Herau.«  a.  B.  mit  dem  Tnuupf  bei  Karlen. 

*20  Ro&s   mit  der  Ziege  uf  a  Morth  (Markt).  — 

CitmoUke,  1164. 
*21  R6s,   ros,   der   Schtaad  is  meine.    (Schltttj  — 

Frammmn,  tU,  416.  602. 
H  erauab  obren. 

*Man  muss  alles  aus  ihm  herausbohren.  (MrttAfitHj 
Herauadrüieren. 

•Er  hata  drausä  getrungon  vnd  gezwungen  -wie 
eine  WAscherin  aues  der  '\^'^ii«ich.  —   Lehmann, 

73m .  26. 
Hfl  rauflilkhT  en. 

1  Doa  fuhr's  'raus,   sagte  der  Junge,   als  er  er- 
Ziihlt,  wo  's  Vogelnest  war.     (Uiritihin-rg.j 
*2  Herausfahren  wie  Ziethen  aus  dem  Busche. 

Der  In   der  Schlacht  bei  Kulm  utierwariot  aue  dem 
Walde  herrordraag  und  La  den  Kampf  eiugriff. 
Heransfllessen. 

Es  tlieF8t  heraus,  als  wenn  der  Hals  mit  Speck 
geschmiert  w&re. 

,Jch  kann   aolcb   garatigo  Zotten  nicbt  loben,   wenn 
•ie   gleich   noch  eo  fein   teutaoh   klingen  and   herauB' 
flieaaen    ala    wenn    der    Ualaa    mit   Speck    geecUmlert 
wiire,"    (OriinnKlthaitirn,  Jhtticher  Michel,) 
fiflratisfordeni. 

•Er  fordert  ihn  auf  den  kleinen  Finger  heratts. 

Zeirhen  der  Verachtung. 
Heraosgrehen. 

l  Mer  wess,  wa  mer  msgeht,  evvernet,  wa  mer 
widderkött.     föerffturj.; 
•2  He   geitr   nt   as  de  Köster  vun  Bargebar.  — 

nuiTi'n,  649, 

')  EiBo  Orit^'baft  in  der  NSfae  yon  Norde»  in  OeiWee* 
loud,  Uher  deren  Kcitter  ich  aber  niehta  Nübsroe  babe 
erfnbrun  kdnnen. 

•U  He  geitr  ut  as  de  Siiider  atn  Slot.  —  Dturm,  «M: 

KiihiFalil,  177». 

•4  He  geitr  iit  as  'n  Katt,  de't  donnern  hOrL  — 

Biteren,  6&1. 

fierauAjguoken. 

1  Pahücp.  kick  mt.  M»  AI  Itor*.    ft^ntgtbeftJ  — 

/  •  -'^t. 

rAd  Oe««ebl.  —  %)Heli- 


I 

Er    ...  : 
Acwcicii. 


^'J««    d' 


623  Heraushaben — Heraustragen 


Herb— Herberge 


524 


*3  Er  jruekt  heran«-  wie  eine  Maus  aus  der  Teig- 
schüssel.    (SihU-s.; 

*•!  Er  guckt  'raus  wie   die  Mnus  aus  der  Duck- 
heide.    (Kiithcn.) 

Wenn  z.  15.  ein  kleine«  Gesicht  in  einem  laugen  Haar 
inul  Kurte  »leckt. 

•5  llc  kikt  ut  do  Prüke  hcrut  at  Mutjen  ut  Dies 
Hcede.     {lliiUi.y 

FrüliiT  im  Iliilstöinipclien  von  liRutim.  die  den  Kopf 
efltH3mp(is*irlicli  frisirt  triigon.  I^an-Dio?  Höde'"  hciest 
iu  l)ilmarjäf}i«!n  hd  viel  lEt-de  oder  Worch,  als  für  eln- 
in.ll  :i-.if  den  Siiiiinrockeu  oder  Twfil  gewunden  wird. 

"0  Ilerauskiken  wie  eine  Eule  aus  <Iem  Schmulz- 

topt'.     (Oslpreu'ii'.) 
*7  Kikst  du  mir  dar  henit?  —  Vo^kxlotc.  X. 
Hast  du  Bolclie  Absichten. 
Heraushaben. 

1  loh  hab's  heraus,  sagte  der  Pfarrer;  es  waren 
"SVasKoriJudel,  die  dem  Lazarus  die  Schwäre 
geleckt. 

*  2  Ich  hal/.<  heraus ,  's  ist  ein  Hühnlein  ( oder :  ein 

Göckelcin ).     (.yünhujcu.j 
Heraushängren. 

♦Da  hängt's  ihm  heraus.     (.\üriingetu 

1)3.  wilFfl  hiuau«. 
Herauskommen. 

1  Alles  komt  heraus  wie  liaumul  auf  "NVasser.  'Jüd." 
deuttcli.      lirodii.y 

•2  Es  kommt  heraus,  als  wenn  man  aus  «ler  Schuh- 
Bclmalle  eine   Hutschnur   winden    wollte.  — 

r.uVfchrd,  VnUuhjr,  IJfi.  13,  S.  273. 

*3  Hii  kücmed  'ruut  as  de  Eule  eut  den  Stcuken  *. 

[UnMin.';   —    Fminmann,   K,  60,  95. 
')  Stauimrest  eines  iiaumes. 

"4  Nu  kömmt  et  'erüt,  wer  de  Worscht  gefreten 

lieft.   —   Frischbier  -,  1572.  ' 

*5  'S  wird  nich  viel  roasskiimmen.  —  Gomolckc.  loio. 

r>ahei  wird  nicht  viel  horauBkomueu. 
La(.:  Asinuin  tondere.    (Uanzel'i .  VSi;  l'hilippi,  I,  ■^.) 
Herauslassen. 

•  Er  hat  sich  nicht  so  weit  herausgelassen ;  wenn 

die  Mutter  backt,  80  kann  er  den  Wecken 
iisa  warm  haben.     (Schweiz.j 
i>l>ott  auf  GoBcllen,  die  uicbt  weit  gewandert  sind. 
Herauslocken. 

*A  hat  doch  noch  woas  ras  gelockt,  der  Strchl- 
giftmann.  ■ —  Gomohke,  54. 
S.  Au»lu«ren  in  Vergleicli  mit  Fn-miuan»,  III.  417.  335. 
Herauslügen. 

"Was  man  hcraussleugt ,  kan  man  nymmer  hin- 
einliegen. —   Frumk .  I ,  \\2^ :    Civtiter,  1 ,  16:    Sim- 
rock,  •5644;  SaiU'r .  15i»;  Kiirtt- ,  ti4i*2. 
Folge  der  Schwatehaftigkeit. 
Herausputzen. 
*1  Er  putzt  sich  heraus  wie  eine  Pupi»e. 
*'2  Sie  ist  heraussgebutzet   wie  ein  aussgehangen 
Ei-kerlein.  —  MniluifiHK ,  A»*/W/ii,  l.\  ". 
Heraussagen. 

1  Mancher  sagts  heraus,  es  treff  den  andern  zum 

Maul   0<ler  zum  gaul.  —  Lihmamm,  713,  10. 
•2  Einem  etwas  rund  heraussagen. 

*  3  Etwas    trucken    lieiausr-agcn.    —  Lm(/utV   ri>f/i- 

irdni,  324''. 
..Das  niemand  nicht  hinein  tra^.'* 

•4  Sagii  iiit  gar  heraus.  —  5./i'^ntl,  ii22*'i;  .SHfor,  i69. 
Heraussehen. 

"'Sie   sieht    nicht   heraus,    man   kann   ein   altes 
Pferd  zu  Tode  reitcai. 

Klii«o  Sidclii'i-  -MiiniKT.   die  heliufd  einer  Kroherung 
l>ei  di'H  Fi-n.-iierii  irKendoiucr  Schonen  vortlberueheu,  um 
ihre  Blicke  auf  sich   zu  ziehen,   und  deren  Bemühung 
olmc  Krlolji  Meibt. 
Herausschmeissen. 

Schmeisst  ihn  'raus,  den  Juden  Itzig. 
Herausschneiden. 

*Er  (sie)  ist  wie  aus  ihm  herausgeschnitten. 

Ist  »ein  vollkommenes  Ebenbild. 
Herausstreichen. 

*  Einen  herausstreichen.  —  Luther'»  Tmchr.,  Sl*>. 
Heraustragen. 

Es  trüg  einer  bei  tag  herauss,  was  er  bcdörfit. 

—    Ftiiucli,  II,  20'*. 

Von  einem  Mi-n^chen ,  der  sieht,  wo  er  bleibt.  Frmirk 
will  damit  den  Sinn  ron  „Lyaus  oitium  claudi;"  uua- 


drücken  und  fUgt  noch  folgende  verwandte  bei :  Wenn 
er  Thttr  ztithnt,  lo  ist»  LausB  vbel  verwart.     Er  lagt, 
das  niemand  nicht  lüueintrag. 
Herb. 

Zweierlei  ist  herb  am  Anfang  und  wird   lieb- 
lich am  Ende:  Rheinwein  und  Tugend. 
Herbei. 

Immer  herbei  zu  unsenu  Brei! 
Herberge. 

1  Die  Herberg  geht  an,  aber  der  Wirth  ist  ein 

Schalk,  sagte  der  Narr  zum  Todtengräber. 

2  Die  Herberg  schon,  der  "NVirth  ein  Schalk-  — 

Kifclinn,  30ü;  Simrmk.  45S8;  Braun.  1,  1291. 

3  Die   Herberge   kan   man   nicht   mitnemen.    — 

Pfiri,  II,  131. 

4  Es  kan  kein    klein  herborg    sein,   darinn   ein 

grosser  gast  ist.  —  /VanrA. /,  60*. 

5  Es  kan  niemand  Herberge  mit  sich  vber  Land 

nemmen.  —  Itnule,  Tunttteiifftl ,  im  Jln^atrum  Diabo- 
lonim .  217 '^-  Pi«»or.,  A;  Stmroik,  4557. 

Man  kann  sich  wol  Lebensmittel  in  einen  Kob« 
packen,  aber  keine  Lager^tiftte.  keine  Sullang  fbr 
Pferd  und  Wag«u.  Die  Wirthsleute  reimen:  Ein  Folir- 
mann,  der  mit  «ich  bringt  H.tfer  und  Uea,  der  bring* 
auch  mit  sich  Stall  und  Citren. 

G  Ich  suche  Herberg,  sagte  Lips  zum  Wächter, 
der  ihn  beim  Einbrechen  ergriflf. 

Soll.:  Dat  is  wel  gedaau ,  zei  jonker  Jntfaas,  een  hij  leerde 
zijnen  kinderen,  dat  zij  teretond  in  hvt  hoerhuii  coadoi 
gaan.  zoo  künden  zij  bij  tijds  ecue  herberg  sparen. 
(Ilarr^buiM« ,  I,  3<»5.; 

7  In  der  besten  Herberge  zehrt  man  am  l>esten. 

Uoll.:    In  de  beste  herbergen  teert  men  het  goedkoop». 

(Harve'ioinii ,  /,  30.'>._^ 

8  In  einer  schönen  Herberg  haust  ofit  ein  wüster 

Willh.  —   Lrhnntim,  705,  6, 

9  In  einer  Ynansehulicheu  (kk-inen)  Herberge  findt 

man  oflt  ein  guten,  verständigen   Wirth.  — 

Lehmann,  28,  23  ;  Siyhidd  .  241. 
Dan.:  I   ringe  herberg  iiudes  ofte   en  klng  vert.    (2V«f. 

dan.,  2S1.I.J 
Lat.:  Ingeuiü  formac  damua  rependo  mea.     (Sf»;'fAd,  240.; 

10  In  schlechter  Hcrberiye  sucht  mau  keinen  guten 

Wirth. 

Dan.:  Er  licrberget  slem,  da  tvivles  om  venen.  C^Vt*. 
<ian. ,  2>0.; 

11  In  schöner  Herberge  verzapft  man  auch  suaem 

Wein.   —   EmcU'iH.  ;UW;  Simrock.  4569. 

12  Ist  die  Herberg  vngestalt.  so  zweiffeit  man  am 

wirth.    —    /  r/iMMiMii,  625.  5. 

13  Je  näher  «Icr  Herberge,  je  länger  der  Weg.  — 

Ithim  .  199  ;    /■:.></'  in .  3«K> ;    Stinnu ': ,  4590 ;    KSne ,  1764  ; 
limun,  I.  1292. 

J).  h.  je  läupiT  wird  uns  der  Woir,  weil  zunehmende 
Müdickcit  und  w.1ch^^endo  .Sclm^ueht  da«  Ziel  näher 
wtlii«chen ,  während  die  Wirklichkeit  sich  darein  nicht 
fügt. 

14  Lang  in  d*  Jlarbarge,  man  kört  underwegs. — 

Buirrn,  "ülü. 

15  Offt   ist   die   Herberg    hübsch,    der   wird    ein 

Schalck.  —   Lehmann  ,  705 .  6. 

10  Verlauf  deine  eiu'enc  Herberge  nicht.  —  PhiliM». 

/.  L'l4. 
Lat.:  Itu  fugias,  uo  jiraotcr  cnsam.    (Pfi'l'j-j-i,  l,  214.J 

17  Wer  lang/?ani  in  die  Herberge  kümpt,  der  kömpt 

auch    noch   wol   zu  bette.  —  i'aUv .  14ät^:  Sau. 

Schnlhliin,XlV,  5. 
I.ai.:  Oniiiis  motua  debot  fieri   succe.i&ive.    {Cvltr.   742 ^'.^ 

18  Wer  spät  in  die  Herberge  kommt,  findet  ma- 

gern Tisch  uml  schlechtes  (hartes)  Bett. 

Dön.:  Hvo  fiildig  konimcr  til  lierberg,  skal  sidde  ildc, 
icdi-  ilde,  oi2  liuwre  ildf.    (Fror.  dun..  li»4.. 

19  Zeitig  zur  Ib.'rberg  und  zeitig  heraus, 

Dan.:  Tili;;  lil  lierbcr^,  o^  tilik:  Ira  igieu.   (Prot.  Han.,  553.J 

20  Zuletzt  kommen  wir  alle  in  dicsell)e  Herbei^ 

,,>Vir  gclauK'eu  am  Kndo  ulle  iu  dieselbe  Herberg«. 
in  dieselbe  »chleclito  tirhcnkp,  wo  man  die  Tbttr  mit 
einer  Seliuuiel  aulmacht,  wo  dii>  Stube  so  engl  so  knit, 
eo  dunkel,  wo  mau  aber  i^ut  schlüit,  fast  gar  ra  guL** 
(■//.  Il.in.:  üb'-r  Hirn.'.  Il.-imhnrg  !t«40,  S.  333.; 

*  21  Eine  Herberg  zum  Hahnenreh. 

„T)ir  >n.ihc'rr  Job.  Kettler  hatte  einen  alten  IHnier, 
(ior  wnir   eich  in   seinem  grossen  Alter  T4 
und  WunhHchatTi  anfangen.    Den  fragt  er. 


o'Jo 


llcrbergcr — Herbst 


Herbstanfang  —  Hercules 


2G 


cluou -Schilt  wollt  auaalnintfeD  und  tagto  dann:  "Hüngt 
Pin  lloli  und  ilruf  tiui-u  Hainen,  no  heiant  die  Uerburg 
/um  IIaiu-iir<>Ii.'"    {Zinkynj,  IJI,  y7.; 

•22  Er  hat  fivic  Ilerberg  bckoiniiien. 
Im  (.rtft.iuifnJco. 

•23  Et  is  hier  in  der  siiiagligcu  Hurbargc.  —  Euh- 

rr.iM,  740. 

•24  N.'K'li  d<  r  Herberge   schmecken.  —  Kürii\  2764; 

/;r,niri.  /.  12J3. 
Die  Wu.'-dt  z.  B.  uach  dem  Darminhalt. 
Herberffer. 

Es  iiiüste  ein  sclilechtcr  Horborfrcr  seyn,   der 
einen  (rast  nicht  kündte   t-ino  Zeche  borgen. 

(S.  üott  m.)    —   Unhcr>jcr,  I,  4G4. 
Karbeten. 

•Er  b«.'tet  CS  iier  wie  's  Vaterunser.  —  .»/'imut,  eo. 
Herbst. 

1  Ant'  scliönen   Herbst  pHcfft  ein   windiger,    auf 

einen  wurmou  und  tVuchtiiii  v\n  langwieriger 
Winter  vm  folgen.  —  nraki\.w\. 

2  Awf  wiinnen  Herbst  folgt  meist  langer  Winter. 

—   ftrnUl ,  ULI. 

3  Den    llerwest  säget  me :    Fohnnann,   führ  tan. 

iimrgva  wcid  et  schlimmer;  dat  Fröijohr  säget 
me :  Fuiirmann,  halt  innc,  morgen  werd  et 
Ix'tter.     iii,iiMc,Aj  —  ri/f/.v,  3ri.  25. 

4  Ein  gut»'r  Herbst  macht  Verschwender,  ein  böser 

Haushaltcr. 
Kn-.it.:  (.rood  fiurvest  iiiako  incn  prodigul,  bad  oncs  proTi- 
dcut.    ;'//<. /./i  //,  M.J 

b  Es  geht  alh'S  in  Ilerbut  (oder:  in  Kilwi). 
C  Es  kann  im  Herbst  nicht  mehr  verwelken,  als 
im  Friilijahr  gewachsen  ii-t. 

\y\<-  Kiirsou:  K*  füllt  im  HitWö:  nicht  mehr  I.nnb  von 
ilou  J<auiiu-ii  alü  ItliittiT  «LirLtn  im  Fruliliu^;  gL-wAchscn 
eiiid.    (M.thA.nin    I  /,  417.^ 

7  Im  Harbest  on  im   Frühling  ranse  *  di  Feuer. 

')  ICaii«.»   -  an«t;(!liiison  und  iiiuthwllliff  licrnmHpriugeu, 
t<>>>t.-ii.   <jchw.irmcn.   uamoutlicli  von   Kiiidvru.     {Ffvi:i- 
.-..i/i, ;  //.  4i;i,  i-j;».; 
»  Im  Herbst  niuijs  man  nach  Mei.sen  richten,  woil 

sie  im  Strich  !<iini.  —  /Vfr, . // .  4üo. 
ö  Im    Hfrl)-'t  muss   man   nicht  mehr   von   Rob-eu 

und  Tulpen  träumen.  —  UwKÜir, /»',  «5. 
l'T  Im  Herbst  viel  Nebel,   im  Winter  viel  Schnee. 

11  Im  Herb-te  muss  der  Werber  gehn,  wenn  er 

nicht  will  müssig  stehn. 

12  lu  'n  ili.'i  we.st  het  de  Üüor  wai  in  der  Schüne. 

—    N(;;...ii',ii/i,  :«4S. 

13  Ist  der  Herbst  hell  und  klar,  ist  zu  hutVen  ein 

fruchtl»ar  Jahr. —  lu»Ud,nh:  i\pin*Uvrxj  \ ni.ro. 

14  Ist    im   Herbst   «las   Wetter  hell,    so    bringt  's 

Wind  im  Winter  schnell.  (i<\iliHfiurn,j  —  Sihilil. 
ll"i.  V'J:  thnkcl.  uri. 

15  Ist  im  Herb>t  «las  Welter  schön,  wird  im  Win- 

ter Sturmwind  wehu.  —  lim-vfl,  iii. 

16  Man  mui.s  >ehon  im  Herbst  au  die  Christbeschc- 

runir  d»^uken. 

liieKu«5Cu:  S<.-hon  im  Herbst  muss  man  an  diouüchttte 
M>'i'>(.-  iu  Nisliuij-Xowifiiroil,  die  alljährlich  im  Au- 
gust Ht.ktifhidot ,  di'*nk«ii.     {A'tma-i.i    W) 

17  Schart':^ i.   de  cm  Herbst  nit  en   de   Spaicher  *n 

Kelirr,   guckst   de   em  Wouter  eu   de  leere 
Teller.    lAViAViu.; 
15  Ufl'  0  länge  milde  Herbst  chumt  e  länge  ruche 

Friii.'liL''.      'SnUilhum.}   —   Ni/nM,  lO-J,  67. 

13  Wuraier,  feuchter  Herbst,  langer  Winter;  heller 
Herbst,  windiger  Winter.  {sirMm.)  —  Uocbei,  iis. 

iit  Wenn  im  Herbst  feist  sind  Dachs'  und  Hasen, 
SU   konmit   ein   kalter    Winter   geblasen.  — 

31  Wer  im  Herbst  das  nachlesen  hat,  der  findet 

wenig  Trauben.  —  Lehmann ,  ^i ,  t. 

32  Wie  der  Hcrbt-t,  so  die  Bienen. 

^IZ  Wo  (wie,  je)  dröüger'n  Häärwst,  wo  kollert 
Winter,  wo  bäter  Joohr.    (A\imark.j  —  Firme- 
I  III  h, /li,  133.  12. 

I    *J4  Da  i£t  Herbst.    (Su»au.)  —  KHirein.  Vll.  ilOi 
Da  Ist  WohlUbcnh«»,  BOll«  und  Falle. 


•25  Der  Herbst  i-t  eingebracht. 
•20  Ihm  ist  schauu  der  Herbst  verfraura.  —  AV;//,«.  4<;i. 
Er  hat  schon  de«  Muth  verloren,  ehe  er  di«  Sache 
angreift. 

•27  Sein  Herbst  wiinl  ihm  schon  kommen,   worin 
er  zeitig  wird.  —  IhirUmiaknu ,  vr, . 
Seino  Strafo  wird  nicht  ausbleiben. 

•38  Wann  der  reich  Herb.st  Phuonis  kompt.  —  Eijc- 
rliuj.  Hl,  :\'.i. 
Auf  aiinct-Ximnii.TataK'  (i,  d). 
Herbstanfang. 

Ilerbstantarig  •  deutet  das  Wetter  für  den  gan- 
zen Herbst  an.  —  OntM ,  tck:. 

')  K^  hind  damit  die  Tnjn?  um  «len  Anf.ur:r  de^  Horlj- 
stis  K''"H*int.  S.»  s.ij?t  man  aiicli,  d.tsM  ein  .Monat  vim 
di'iii  Tayo  de»  llorWHianf'Uiui  au  Ki>ri>ehnct,  die  Witte- 
ruii;;  di-,  K;in'i'ii  ihm  folui-ndeu  Jalir« "»  erkennen  ln-«»o. 
Wii;  wcuitr  auf  «iMlihe  AiiL'ai'eu  /u  umIil-u  i»t.  Iicweiit 
d.'r  uau/ej^eKenwürliKe  St.ind  der  Wiaernii,'«lehre.  diu 
uns  noi;:i  uiohi  8>»vi.l  Ciruiullam»  hii'tet ,  um  d:e  Witte- 
ruiiif  für  dou  nilchbten  Ta«  zu  btt^tniniien. 

Herbsten. 

.Mihi  t>oil  h..rbstcn,   so   lange  Hcrbstzeit  ist.  — 

N«ll/(T,    L'7'.t;   MiHVtuk.  JöiU  ;  (h-ilhil  .  101. 

Herbstfleber. 

1  Herh^tücber  dauern  lanire  od«*r  tö<lr.en  schnell. 

Frz.:  Lc!>  tiftvres  do  r.iutüuuc  sont  lonGrue«  ou  mcrtadlea. 

(Orakrl,  107.; 
Jt.:   Febliri  nutumnali  6  lunahc,   b  mnrtali.     J\i2:u!/li<t. 

llitl.  :'.•  OruL.l.  liMJ.; 

*2  Die  Herhstlieber  sind  die  schlimmsten.  —  Oia- 

kvl ,  105. 
Herbstkeichel. 

•Er  ist  ein  Herbstkeichel.  —  /ViVfc/nVr',  1574. 

Ein  Rehwächlicher  Mensch,  der  joden  Luftcuff  icheut. 
Herbstmond. 

1  Weiin'b  am  erste  llerbstmonet  schön  isch,   bo 

bidüret's  der  ganz  Monat  schön's  Wätter.    (So- 

htliinn.;-   —   Sthihi.  115,  141. 

2  Wie  der  Horbslmond,  so  der  März.     (Luzi-m.) 
Herbstnäret. 

Wenn  'b  am  Herbstnäret  (0.  Sept.)  donnert,  so 
d«>niiert's  eine  Nohsümmerli  yne.     (Solothum.) 

—  .s'.,'.(/ii.  iif.,  14«;. 
Herbstschein. 

Mach  ilcm  Herbstschein  fällt  der  Winter  ein. 

Oder:    Wie   der  neue   Herbstschein  (der  ercte   Neu- 
miMid  im  Heptemher)   tritt  ein,  so  wird  das  Wetter  im 
Ilcrbritc  sein. 
Hercules. 

1  Auch  dem  Hercules  «tiehlt  man  seine  Ochsen, 

wenn  er  schläft. 

2  Ein  Hercules  findet  überall  eine  Keule. 

3  Hercules  lässt  sieh  seine  Keule  nicht  leicht  aus 

den  Händen  winden. 

4  Hercules'  Schuhe  passen  (kleinen)  Kindern  nicht. 

Jl'jU. :  Hercules'  ^chouueu  pausen  niet  aan  kindera.    (Ilarre- 

ö  Hercules  selbhl  Wult  nicht  mit  zween  fechten. 

—  /V/n,  //,  4(W. 

6  Was  ein  Hercules  werden  will,  erdrückt  schon 

Schlangen  in  der  Wiege. 

7  Wozu    den   Hereidcd   loben,   es   tadelt  ihn  ja 

niemand. 

8  Zu  einem  Hercules  gehört  mehr  als  eine  Keule. 
•9  Er  ist  ein  wahrer  (zweiter)  Hercules. 

IIoll.:  Ilet  ia  een  strrk  man,  een  twcede  Hercules.    (Hurre- 

•|0  Er  ruft  ilen  Hercules  bei  einem  Flohstich. 
•11  Kr  will  Hercules*  Schuhe  kleinen  Kindern  au- 

pi'is.-n. 

Vi>n  ailem  Unpassenden,  gemeine  AuadrUcku  in  or> 
lii'.ijcuer  Kode.  Urudue  Suhuiie  zieht  niemand  au  kleine 
Fltast;;  wie  aber  das  Kleitl  zum  Kürpcr,  so  niue4  die 
Rede  zum  Gegenstände  pasiou. 
Lut.:  Caligft  Slaxiuiiui.  —  Herculis  cntbnrnos  nptaro  in- 
fantL  (Ertum,^  10;  Fit^cli't.i .  .1.1;  IM-i:-!;/,  Id  r  Hit<r, 
JI40;  I*kiUppi,  I,  I7i;  »•i/fc.^.J,  »llj 

•13  Es  ist  Hercules  im  Sacke. 
•13  Hercules  am  Scheidewege. 

Lut.:   Oaeiar  ad  Bubiconcm.    (Bimhr  II,  :{1'2;   Fiit-Uiui, 
36;   Witgand,  784.; 

*li  Man  würde  dem  Hercules  eher  die  Keuh:,  als 
ihm  einen  Pfennig  entreissen. 

■2      Molt.:  Man  riikte  ooi>ler'Herriiiod  /ijii'»  kr.lf  uit  haudeii, 
dan  bbu  Juitjc  uit  /jno  beuH.    i7/i»rr.'!'...>i-.i-,  /.  ü-.ni.; 


527 


Herd 


Herdapfel — Herdecke 


528 


•15  Potz  Hercules  am  Münster. —  Frommann ,  U ,  i06. 
In  Straibnrg  und  der  Umgegend  in  Besag  aaf  da« 
koloiaale  Steinbild  Krntzrnanna's,  angeblich  des  ger- 
maniichen  Uerculei.  Das  Wort  gehurt  zu  den  Ver- 
wnndernngsauarufen  und  wird  auch  einfach  in  den  For- 
men: Potz  Herkules  oder  Herkeles  gebraucht.  In 
Deutsch-Lothringen  sngt  man:  Herkul6.  (YgL  A.  Stö- 
ber  bei  FrommuHn ,  JI,  b06.) 

♦16  Wie  Hercules  von  Bächingen.    CBaiern.j 

Bin  kräftiger  bairischer  Bursche,  den  der  yolkamtind 
in  vorstehender  Weise  ein  Denkmal  setzt.  „Rr  hat",  sagt 
Eieht  {Land  und  Leute),  „die  Franzosen  in  den  ReTolu- 
tionskriegen  gefoppt  und  durchgewalkt,  wie  Simson 
die  Philister.  Von  diesem  Hercules  des  16.  Jahrhun- 
derts und  seinen  Thatan  hallen  noch  immer  die  8pinn- 
atuben  in  dem  Winkel  «wischen  Donau,  Hier  und  Lech 
wieder.  Wie  der  alte  Hercules  an  den  Spinnrocken, 
Hess  er  sich  an  den  Webstuhl  fesseln  and  starb  als 
elirsamer  Webermeister." 

1  Allzu  fetter  Herd  nicht  lange  währt 

2  Auf  altem  Herde  brennt  es  leicht. 

Wer  in  ein  eingerichtetes  Hauswesen  kommt,  hat 
leicht  wirthschaften.  . 

Bühm. :  Na  staräm  obniiti  snadno  jest  ohen  rosddlatL    (Ce- 
lakovtktj,  165.; 

3  Auf  dem  Herde  des  Reichen  gefriert  kein  Wasser. 

4  Auf  eigenem  Herde  ist  gut  kochen. 

Län. :  Bgen  arne  koger  bedst.    (Hohn  1 ,  365 ;  Prot.  dan. ,  3G.) 

5  Auf  einem  kleinen  Herde   braucht  man  wenig 

Holz. 

6  Auf  schlechtem  Ilerd  ist  mehr  Rauch  als  Feuer. 

MoU.:  Daar  men  in  zulke  haardateden  yuur  stookt,  moet 
een  geweldigo  rook  op  gaan.    (Harrvbomet,  I,  HIO.) 

7  Auf  solchen  Herd  gehört  eine  solche  Glut,  auf 

solchen  Kopf  ein  solcher  Hut.  —  Parömiako^» 

376  u.  918. 
Solche  Handlangen  mUssen  solche  Folgen  haben. 

8  Der  erste,   der  zum  Herd  kompt,  setzet  sein 

Häfflein,  wohin  er  wilL  —  Lehmann,  II,  ea,  loi; 
Sutor,  985;  Eiwlein,  893;  Sailer,  178  ;  Körte,  ÜOb:  Braun, 
I,  1317. 
Ung.:  Megelozis,  gyözei. 

9  Der  Herd  bleibt  doch  heiss,   wenn  schon  das 

Fewr  gelescht  ist.  —  Lehmann ,  9 .  6i. 

10  Eigen  Herdt  .ist  Goldes  werth,   ist   er  gleich 

Arm,  so  ist  er  doch  Warm,  —  ft?iri, //. isi; 
Lehmann,  365,6;  Sail«',  186;  £»eletn,  393;  //crn,  23. 
Unter  der  Ueberschrift:  Deuttche  Sprachbilder  hat /iV. 
Bateno»  im  Basar  (Nr.  40)  Yom  23.  Oct.  lSti7  die  Sprich- 
wörter, die  sich  auf  „Kttohe  und  Keller"  beziehen,  be- 
handelt und  seiner  Darstellung  das  Sprichwort:  Eigener 
Herd  u.  s.  w.  als  Motto  gegeben. 

11  Eigener  herd  ist  geltes  werth.  —  llenisch,  829, 13. 

12  Eigener  Herd  kocht  am  besten.  —  Winckler,  v,  so. 

13  Ein  kleiner  Herd  braucht  wenig  Holz. 

Holt.:   Een   kleine   haard    behoeft   slechu    weinig   hont. 
(Harrebomef,  I,  270.; 

14  En  aajne  Hährd  öss  Goldes  währd.    (Tncr.)  — 

Laven ,  186 ,  46. 

Bei  KtUer  tritt  Scene  IV  ein  Mann  aus  dorn  schle- 
slschen  Öobirge  auf  und  saj^t:  „Ich  bin  meiner  Pro- 
fession nach  a  Leinweber,  welches  Handwerk  mir  tu 
Jugend  uf  am  besten  gefallen,  weil  Paulus  och  a  Tep- 
pichmacher gewest,  die  ich  och  vorfartige.  Ich  ho  och 
immer  gehurt :  a  handwerck  ho  an  gulduen  Boden.  'S 
giciit  auch  wul  itzo  a  su  miete,  denn  es  seyn  immer 
schwere  Zeiten,  und  's  iss  nioh  wie  Tordam;  doch  ho 
ichs  endlich  dahin  gebruchl,  dass  ich  wess,  wos  hesse: 
egner  Hard  sey  guldes  warth."    (Keller ,  \bV*.) 

15  Eygener  herdt  ist  goldts  werdt  —  Franck,  1,  87°, 

90*  u.  123 •*;  //,  19*.  84 "^  u.  99*';  Tapinw,  24»  u.  104 ''; 
Egcnolff,  24'';  Eyenng,  !,  151,  340  u.  473;  //.  631;  Cru- 
/«•,/,  3;  llenisch,  829,  6;  llerberger,  I,  606;  Latendorf 
II,  9;  GuUnutein,  47;  i/ath««v.  54*  Q.  196 *»;  Sutor,  175, 
Seybold,  150;  Pistor. ,  1,4b;  IMlenberg ,  II,  78;  Uroma. 
II,  10;  Beyer,  /,  365;  Bücking,  130;  Eisenhart.  383;  Er- 
klärung, 11;  Siebenkces,  243;  Steiger.  375;  Venedey,  101; 
Mayer,  I.  120;  Goal,  878;  Simrock.  1909;  Körte,  2704; 
Braun,  I,  1221;  Lohrengd  ,  /,  193;  Schulfreund.  87.  99; 
Heinsberg  III.  107;  fiir  Hannover:  Schambach.  I,  42;  für 
die  Ei  fei:  Schmitt,  188,  77;  für  Waldcck:  Curtte,  325,130. 
Von  den  Vorthcilen,  welche  der  Eigenthttmer  eines 
Hauses  hat,  woza  gehört  das  Recht,  alles  nach  Oefkl- 
len  KU  ordnen,  nach  Bequemlichkeit  tu  verändern  u.  s.  w., 
was  kein  Miether  nach  Willkür  kann.  Ueberdies  ist 
die  VerleUung  der  Sicherheit  in  den  Häusern  in  Deutsch- 
land SU  allen  Zeiten  ala  ein  grosiea  Verbreofaon  ange- 


sehen und  der  Hausfriedensbruch  stets  sehr  atreag  be- 
straft worden.    (S.  Haber.) 

Dan.:  Egen  arne  er  guld  vaird.  (Sohn  I,  365;  Prot,  dt»., 
3Ö  u.  137.; 

Frz.:  11  n'est  rien  tel  qne  d'aroir  un  chea-eoL  C<?a«d,  878: 
8t arschedel,  406.; 

Holt.:  Eigen  haard  is  goud  waard.  (Harrebomee,  I,  270; 
B.hn  I,  317.;  —  Eighen  beert  is  golts  weert.  (Twm., 
13,  7.; 

//.:  Mezus  conca  in  domo  sna  qui  non  coain  domo  asxenk 

Lat.:  Alterins  non  sit,  qui  suus  esse  potest.  —  Aoreu 
ecoe  locus  proprius  iste  focus.  —  Cuique  sna  domas  est 
tutissimus  receptus.  (Uenisck,  829,  9.;  —  Domna  amiea 
(propria)  domns  optima.  (Binder  11^  844;  Buchler,  103; 
Schonheim,  D,  11;  Froberg,  155;  Ileniich,  829,  7;  PI»- 
lippi,  I,  124.;  —  Est  dictum  verum,  privat»  domns 
valet  aurum.  (Uone,  Anzeiger,  VIJI,  504 ;  Zingerle,  66.; 
—  Est  foculus  proprius  multo  pretiosinr  auro.  (Binder 
/,  428;  //,  y78;  Gaal,  878;   Meniach,  829!,  10;   PkiUppt, 

I,  136;  Seifbold,  150.)  —  Est  quasi,  cui  proprius,  aureni 
igne  (ipse)  focus.  (Sutor,  615;  FaUeraleben,  336;  |ff»> 
nisch,  829,  11.;  —  Nil  miserabilius,  quam  ineerta  seds 
vagari.  (Sutor,  175;  Binder  II,  2091;  Seniseh,  829,  8: 
Philippi,  II,  il;  Seybold,  354.;  —  Nunc  ante  omnin mihi 
lucescat  in  aedibus  ignis.  —  Scilicet  accenso  domu 
est  omatior  igne.  (Ei»elein,  292.;  —  Si  bonui  ipse  focus, 
fit  citus  ipse  coquus. 

'  Ung.:  Tulajdon  konyhaJobbamispalotAjän&l.  (Gaal,  878J 

16  GÜt's   den  Herd,    so   zuckt   das   Schwert.   — 

Sprichttörtergarlen ,  429. 
Yaterlandsvertheidigung. 

17  ijän   Hierd,    Guld    wiert.    (Siebenbürg.-sdcht.}  — 

Schuster,  408. 

18  Je  näher  dem  Herd,  je  heisser  wird  ea. 

19  Man  muss  auf  allen  (VogeU)Herden  stellen. 

20  Schwarzer  Herd  trägt  gute  Frucht,  aber  der 

rothe  ist  nichts.  —  Simrof*,  9342**. 

21  Sieh,  dass  du  kommst  zu  eignem  Herd;  haoa- 

backen  Brot  am  besten  nährt. 

22  Vom  Herd  wird  ein  Haus  ernährt  und  zerstöxl 

Boll.:  Een  goed  vuur  aan  den  haard  versiert  een  huii  m«cr 
dan   een   bekken    in   hot  middelschot.      (EarrthomH, 

II,  426.; 

23  Wer  einen  kalten  Herd  hat,  der  wärmet  lieh 

gern   in   frembden   Kuchen.  —    /Viri.  II,  701; 

llcnücft,  1210,  19. 

24  Wer  zuerst  zum  herdt  kombt,  der  setzt  sein 

Hafen,  wo  er  will.  —  Lehmann,  188,  6;  IMufrerg 
///,  3:  Braun.  I,  1222. 

25  Wo  der  Herd  glüht,  da  ist  schnell  kochen. 

26  Zu  solchem  Herde  gehört  solch  Feuer. 

27  Zwei  Herde  bauen,  ist  leichter,  als  auf  Einem 

immer  Feuer  haben.  —  Simrock.  m9;  Körte,  fJüi; 
Mayer,  I,  210;    Braun,  I,  1223. 
Boll.:  Het  is  gemakkcJijker  twoe  haarden  tebonwen,  dw 
op  Ö6n'  vuur  te  Htoken.    (Harrebomee,  I,  370.; 

•28  Auf  dem  eigenen  Herde  aufräumen. 

Bei  sich  selbst  anfangen  mit  Beitserang,  Ordnuf 
n.  s.  w.  Wenn  die  Alten  ihre  Erstlinge  den  Hanegot- 
tern  (Laren)  opferten;  so  sagten  sie,  um  den  aadan- 
ken  auszudrücken ,  bei  sich  su  beginnen  oder  von  d« 
Wiege  an:  Ab  ipso  lare.    (Plato.)    (Eratm.,  2.) 

•29  Einen  eigenen  Herd  haben  (gründen). 

•30  Für  Herd  und  Altar  kämpfen,  —  EweWii.  joo. 

Lat.:  Pro  aris  et  focis.     (Eise.lein,  300.; 

•31  Sein  Herd  ist  immer  kalt. 

Er  hat  wenig  zu  leben,  leidet  am  Nothdttrfligitaa 
Mangel. 
JIoU. :  Hij  zict  op  een'  kouden  haard.    (Harrebom/ie,  1, 970.) 
•32  Seinen  Herd  verthcidigen.  —  Braun.  I.  UlS. 
*33  Sich  am  eigenen  Herde  wärmen. 

Die  Küssen  sagen  in  anderm  Sinn:  Sieh  am  elgentB 
Herd  verbrennen.    (Altmann  VI,  513.; 

Herdapfel. 

Der  Härdöpfel  > ,  wo  im  Abrelle  g'setzt  wird,  seit 
zun  Meie:  Du  chasch  mi  setze,  wenn  de 
Witt,  vor  em  Mcie  g'sehsch  mi  nit.   (StiolkmJ 

—   5ch»Jd,l04,45. 
>}  Erdapfel,  Solanum  tuberosum  Iiian. 
Herdecke. 
•  1  Art  Hierdäk  schlon.    CSicbenbürg.^tdckM,)  —  Fnm^ 

mann ,  V,  327 ,  293. 
Ein  Gericht  (Essen)  herheiianbem. 
*2  Seine  Herdecke  ist  gut,  das  Wasser  finioli  n 
erhalten. 
JSToU.:  In  het  koel^Je  Tan  den 
TTOor.    (Harrebomie,  I,  270^ 


629 


Herdfeld — Hergeben 


Hergehen — Hering 


530 


H«rdfeld. 

•Ka  heisst  auf  dem  Hcrdfeld.  —  Franck,  Fl,  21'. 

Vm  cintin  kalten  unfruchtbaren  Enlstrich  zu  bozcich- 
noa.    (S.  lirot  Ibi  und  Wart.) 

Bardfflocke. 

Slun  wird  ihm  bald  dio  Ilordglocke  läuten. 

Mit  seiner  KUche  geht*8  zu  Emlo.  In  den  ersten  Zei- 
ten der  Normanticnherriichaft  in  lüngland  wurde  abend« 
mit  «>inur  (ilocku,  welche  dio  Uerdglocke  liiees,  das 
Zi'ichen  goi^ebeu,  worauf  diu  Sachnen  ihr  Hordfeuer 
aiivluHchcn  mugsteu.  (  Vgl.  Ma-^aulayt  Kleinere  Üchrif- 
tfH,  in,  343.J 

Sereln. 

1  Kiuner  maut  hei,  säd'  de  Mann,  un  schüll  wi 
;iir    bed'    hüle,   de  Uochtid  liatt   all   ta   vel 

kost't.      (iSimmtrn.)   —  //orfiT.  730. 

*2  Bin  ich  herein,  so  muss  ich  auch  wieder  hinaus. 

Uoli.:  Ik  bcn  erin  eu  nioet  erdoor,  al  waren  er  duizend 

liugen  vuur.    (IJurri^hviiite,  /.  2(54.^ 
La'.:  IntruviHti,  excodcudum  tibi.    (Onul,  ^i:>.) 

•3  Dich  'rill,  gesprochen  wir<l  nich.     (l\)mmcm.) 

Beim  Kartvinpivl. 

•4  Dich  'riu,  't  is  unser.     CPommfm.j 

lleiiii  Kurteniipicl. 

•5  Herein,  was  'n  Kopf  hat. 

buUerzhufte  UcdeuHart,  die  angewandt  wird,  wenn  ein 
Krirund  uJor  Uekuuuter  anklopft. 

•6  Herein,  wcnn'.s  kein  Schneider  ist. 

•  7  liiiiiior  'rill  iii'n  Duns'jh  '.     (Sieuin.j 

')  DuiiBch  oder  Duuzig,  viu  bfsoudera  tiefer  Oderarm 
bei  Stettin,  rccbtsab  in  den  Dainiiissclton  See.  Diese 
Bcdrusart  ist,  wie  Fr.  /Jan^ou-  bemerkt.  Tun  vielfacher 
Verwundung;  sie  kann  eine  blosse  .Einladung  zum  Ein- 
treten BiMu,  budondeni  in  einen  schun  gefüllten  Baum, 
l-'eqt  o<ler  Vvrgnügiiugslocal;  aber  Danach  ist  aucht= 
Verderben;  dalier:  Der  lieift  im  Duusch.  —  Das  Geld, 
<iut  U.S.  w.  ist  'rin  in'u  Duiiduh,  d.i.  unwiederbringlich 
vorlijren. 

•8  Immer  Vin  ins  Vergnügen,  sagt  Franz  Knick, 
und  kam  nach  Naugard  K    fsinrihird.) 
')  bekanntlich  Strafanstalt  —  Zuchthaus. 
Serein^ehen. 

•Kt    (die  Speise)   geit   hcrin   ässe  junge  Mose. 
( »VW/.; 
Hvreinkommen. 

1  \V(t  watt  riunkummt ,  inutt  6k  watt  'rut.    (Oldeu' 

himj.^    —    CohUihmidt ,  II.  2i. 

*2  A  niag  wuU  reikummeu,  wer  warnen  wull  nich 
mite    asseu.  —   HnbiuMm ,  I3i :  l^omoltkc.  IGi. 

Er  mag  wol  hereinkommen,  wir  werden  ihn  wol  nicht 
mitessen. 

•3  A  muak  wul  rei  kummen,  "s  Haus  werd  em  wul 

nich  uf  'n  Hols    folh^n.     CSihlcsJ   —   Fivmmann, 
III.  2lr>,  Ui:  Gumolike,  165. 

••4  Dar  kimmt  mer  och  zum  rechten   "NVege   rei. 

(llir*chhr'.ij.J 

IroTiirtcIi,  wenn  man  mit  der  Handlungsweise  jeman- 
des nicht  eiurerfltanden  ist,  wenn  man  namentlich 
schlimme  Absichten  vermuthet  und  fürchtet,  daei  ein 
eigener  l'lun  durchkreuzt  wird. 

*ö  Er  kam  herein  wie  Klotzmaun. 

JI'.-U.:  Uij  kwam  daar  moui  niet  zijne  klompen  in  het  g«>- 
lag.     (Uai-rrbumv*- ,  7,  '^\6^'.) 

Hereixüasaen. 

Lieber  nicht  liereinlassen  als  mit  Schande  hin- 
aut>weri'i'n. 

£ar.  .-Turi«iurt  ejicitur,  t^uam  uon  adniittitar  bospea.    (Ovid.) 
{lii'hhr  II,  3:<73.; 

H«r«inpraii«en. 

•Hereinprangen  wie  der  reiche  Wanst  im  Lucä. 

—  Luc.  16 ;  Maltu-yj,  341  *. 
Herfahren. 

*Fahr  nur  her,  ich  bin  schon  da.  —  FTuuck,  II,  54»; 

>tMJrui/L ,  2242. 

In  dem  Uinnc:   Du  wirst  deinen  Mann  finden,  und 
für  die  lateinische  Kedensart:  Uramcn  in  ;nido  Corj-di. 
Hcrfkllen. 

*Kt  lallt   darüber  her,  wie  eine  Sau  über  den 
Bettclsack  (oder:  über  den  Rübenacker). 
Barveben. 

1  Gib  du  nur  her,  was  ichbeger;  Gott  geb,  wer 
et)  dir  bescher.  —  Uhmann.m.a. 
*S  Bei  dem  heisst's  auch:  was  ich  hergebt  hab* 

ich  lummer.    (Vwtimgtn*J 
*3  Er  ist  nicht  vom  Hergeben.    (Nürtintn.) 

DBVnCVn  8VBICBirOBTBB-LS»KOV.    II. 


Hergehen. 

1  Dao  gaoh  wi  hiär,  sagg  de  Kreiho,  dao  hadd* 

ehr  de  Huwk  in't  Muel.  (S.  Fahren  u  u.  Reise.) 
(Müniter.J  —  Frommann.  VI,  425,  13;  lluefcr.  643;  /-'»r- 
mniiih,  I.  2'.)^,  40;  für  Lippe:  Firmenich,  I,  268. 

2  Es  gehet  nimmer  recht  her,  seit  der  alte  Brosi 

gestorben.  —  smor.  728. 

Lat.:  Adulatorcs   sunt  patriae  et  Tirtutla  inimici.     (Su- 
:or,  726.) 

3  Es  geht  kahl  her,  wenn  «*ich  der  Frosch  mit 

der  Maus  rauft. 

4  Es  geht  klein  her,  sagte  der  Fuchs,  als  er  alle 

Tage  eine  Mücke  ting. 

ö  Es  geht  klein  her,  sagte  der  Wolf,  da  er  Schna- 
ken frasH.  —  y/.u'/Vr ,  1135. 

C  Su  gieht's  har  in  der  Wait,  der  Aene  hut  den 
lieitel,    der   Annero    hot's   (Jald.  —  Lohraujel, 

II,  475. 

7  *T  geit  nargends  maller '  her,  see  de  Junge,  as  in 

de  Welt  un  in  min   egcu  Vaai'S  und  Muoi's  ' 
Huse.     \0>,t\nrs.}   —   W<ii7i'r,  521;  Üu.'mi,  lO'JS. 
')  Nirgends  thürichter,  dummer.  ')  Vater  und  Mutter. 

8  Weun's  über  einen  hergehen  soll,  ist  jedes  Ge- 

schrei gut  genug.  —  twdfiii,83ü;  Ä'imroilL ,  3492 ; 
Körte.  2U66  u.  2545;  Uraun,  I.  754. 

•9  Dat  geit  in  de  Welt  un  upp't  Eiland  der  mall 
her.     (Ostfiii:*.;  . —  llaufkuloudcr ,  iv. 
•10  Do  giehts  har  —  elleia  de  besten.  —  Lohrengel. 

11,  153. 

•11  Er  gehet  drumb  her,  wie  die  katz  vmb  ein 
heissen  brei.  —  ihimch,  sos,  33. 

•12  Er  geht  neben  ihm  her  wie   neben  einem  tür- 
kischen Kirchhof.     (lh\\en.)  —  Heitu^benj  »',40. 
D.  h.  ohne  ihn  auEUScbcu. 

*13  Es  geht  her  wie  aut  einer  deutschen  Bauern- 
kirmes. —  IhT  cunadifi-hc  Itauemfreund  (Presion)  vom 
22.  O.l.  1^52. 

•li  Es  geht  her  wie  bei  Hofe. 

*15  Es  geht  her  wie  im  Schlaraffenland.  —  SeyhoU,  i63. 

Lut.:  Kxiis  pluit.     [Üe'jffvlit ,  165.; 

•IG  Es  geht  hoch  her. 

•17  Es  ging  her  wie  beim  prupstlichen  Bencdictiner- 
schmaus  am  Schweinhardustag.  —  Ktoxieri>pii-ifel, 
66,  2. 

•18  Et  geut  der  (da)  her  osse  (wie)  up  Matzen 
Hochtuit.     (Lippe.)  —  /irmemt/i,  /,  270. 

•19  *T  geit  der  düll  her  in  de  poolse  Krieg;  man 
de  der  nich  kummt,  wurd  der  ök  nich  scha- 
len.    CO^lfru-n.J  —  llau/skalendcr ,  IV. 

Hergewöhnen. 

•Er  hat  sich  hergewöhnt,  wie  das  Schwein  in 
die  Erbsen. 

Herhalten. 

•Er  muss  immer  herhalten. 

Herlflr*. 

Wo  ist  Herigs,  wenn  gras  wächst?  —  llvnisih, 

172d,6. 
Hering. 

1  Besser  ein  Hering   am   eigenen  Tisch   als   an 

fremden  gebratner  Fisch. 

Dün.:   Bedro  en  salt  sild  ovcr  sit  cget  bord  cud  en  fersk 
giedde  ovcr  et  fremmed.    (Bohrt  l,  349.J 

2  Das   ist  ein  schöner  Hering,   in  dem  sich  ein 

Stockfisch  tummeln  kann. 

Dies  iypricbwort  hat  folgenden  Ursprung:  Der  In- 
■pector  von  L'mbstadt  besuchte  einst  den  I'farrer  Jo- 
hann Werliu  in  Hering,  einem  Dorfo  des  Odeuwaldes, 
mit  andern  Pfarrfaerren,  denen,  als  sie  nach  dem  Kamen 
des  Dorfes  fragten,  der  Inspector  ihn  nannte,  worauf 
'Werlin,  der  dem  Inspector  nicht  gut  war,  bemerkte: 
,.J»,  es  ist  ein  feiner  Hering,  kau  sich  wohl  ein  grosser 
Btockflich  darinn  dummein."    (Zinkijrff,  I.  '.'6U.J 

3  Das  Wort  Hering  bezeichnet  jeden  Hering.  — 

Graf,  352,  163. 

In  Beiug  auf  das  Vcrhältniss  Ton  Preis  und  Waare. 
Wird  X.  B.  um  einen  bestimmten  Preis  eine  Lieferung 
▼on  Heringen,  die  vielleicht  noch  im  Meere  sohwira- 
nen ,  ohne  weitem  Zusatz  bedungen .  so  ist  eine  Reohts- 
hestimmung  daraber  uothwendig,  was  für  Heringe  ge- 
liefert werden  sollen ,  weil  nach  dem  Wortlaute  alU-in 
es  Jeder  hclir.bige  öein  könnte  ,  wodurch  die  ISifuUungs- 

34 


531 


Hering 


Heringsart  —  Heringsnase 


532 


weise  ganz  in  das  Belieben  des  Verpflichteten  gestellt 
wilrdo.  Bei  Lappenbenj  ( 28J ,  7 ) :  Dat  wordt  herinck 
bctekenet  allen  herinck. 

4  Der  Hering  ist  ein  einfach  Essen ,  man  braucht 

nicht  lange  zuzumessen. 

Dan.:  Süd  er  »elv-skiftor  mad.    (Prot,  dun.,  45*8.; 

5  Eben  gleich  wie  Häring  vnnd  Tonnen,  also  ver- 

samblen  sich   Münch  vnd  Können.  —  Gnuer, 

111,  20. 

6  Ein  sauerer  Hering  schmeckt  nicht  süss. 

Ktwat  an  sicli  Unangenehmes  kann  natürlich  niemand 
angenehm  sein.  Der  Abgeordnete  Graf  Wartenaleben 
in  der  Sitzung  des  preuaaischen  Abgeordnotenhaases 
vom  Id.  März  1665,  um  zu  sagen,  dast*  Steuern,  woun 
sie  auch  nicht  gerade  drückend  siud,  doch  nicht  zu 
den  süssen  Dingen  gehören.   (Bretlaiter  Zeitung,  JJr.  130.^ 

7  Ein  schlechter  Hering  gibt  *nen  guten  Pökling. 

—  SUnrock,  4593;  Körte,  2765;  /?r«ii/i,  /,  1294. 

8  Ein  schlechter  Hering  gibt  *nen  guten  Pökling 

und  ein  schlechter  Mensch  'nen  guten  Mönch. 

—  Klostergpiegel  ,9,3. 

9  Es  gehören  viel  Heringe  dazu,   einen  Walfisch 

zu  vertreiben. 

Dün.:  Sam  bled  sild  stygger  ofte  stör  bwalff.  (Prot, 
dan.,  498.; 

10  Guten  Hering  iss  Oculi. 

11  Jeder  Hering  muss  an  seinen  eigenen  Kiemen 

hängen.     (S.  Haut  61.)  —   licinKberg,  III.  40. 

12  Man  muss  die  Heringe  erst  fangen,   ehe  man 

sie  einsalzt. 

13  Man  sol  nit  vor :  Hering,  Hering  ruffen,  er  seye 

dann  im  Korb.  —  Petri,  II,  468;  Suior,  927. 

hat. :  Halec  clametar  in  sporta  quando  tenetur.    (Sutor,  927.; 

14  Man  verkauft  mehr  Heringe  als  Schollen. 
firx.:  On  vend  au  marchä  plus  de  harengs  que  de  solet. 

(Kriizinger,  369  b.; 

15  Me  maut  nitt  är  Härink  raupen,  bit  me  'ne  am 

Stiärte  hiät.  —  Woette,  70,  120;  I'irmenich,  I,  348.  23. 

16  Me  mot  ni  siegen  (sagen):  Hering,  bis  me  ne 

(man  ihn)  beim  Swansse  heat.  (Mar$berg.)  — 
firnienich ,  321 ,  15 ;  Boebel ,  144 ;  für  Driburg :  Firme- 
nich, I,  363.  63;   Eichwald,  771. 

UoU.:  Men  sal  niet  herino  roepen,  men  en  hebbcn  in  der 
manden.  (Tunn.,  15,  5;  Bahn  I,  337.;  —  Boep  geen  ha- 
ring,  eor  gij  ze  in  het  net  hebt.    (Harreöomee ,  I,  285.; 

Lat.:  Allee  clametur,  in  sporta  quando  tenetur.  (FaUers- 
Uben,  506.; 

17  Man  ruft  so  lange  Hering,  bis  man  ihn  hat. 

Soll.:  Men  ruept  zoo  lang  haring,  tot  dat  men  ze  heeft. 
(Barrebomee,  /.  285.; 

18  Buffe  nicht  eher  Hering,  man  habe  jhn  dann 

im  Nez.  (8.  Fisch  173  u.  175.)  —  Lehmann,  II,  534.  65; 
Petri ,  II.  168 ;  Reinsberg  II,  25. 

19  Wamme  de  Hericke  fanget,  sind  deFiske  wea-e. 

(Büren.) 

Hftr  ick  =  hätte  ich,  Hericker=Hcringe,  wcage  (mit 
Ausstossung  des  g)  =  weg. 

20  Was  soll  ein  Hering,  der  nicht  stinkt! 

21  Wenn  der  Hering  am  tewerstcn  ist,  so  schmeckt 

er  am  besten.  —  Pvtri,  li,  635. 

22  Wenn  der  Hering  kommt  ins  Land,  wird   der 

Doctor  unbekannt. 

Böhm.:  Vzenf  slanec  a  nadlvan;^   rak   cinf   dobr^   zrak. 

(Ü^lakovtki/ ,  298.; 
JIolL:   Uaring  in  't  :iand,   de  dokter  aan  kant.    (Harre- 

bomie,  r,  284;  Bohn  I,  321.; 

23  Wenn  man  den  Hering  nicht  .vorher  in  Was- 

ser badet,  muss  man  ihn  nachher  in  Bier 
baden. 

Dan.:  Naar  mad-m öderen  ei  ndbl>tdcr  «ilden  med  ivand, 
bl0der  folkene  den  sidon  med  fiU.    (Proo.  dan. ,  407.; 

24  Wo  man  Heringe  fangt,  da  findet  man  auch  Salz. 
•25  Das  ist  ein  fauler  Hering. 

Faule  Fische. 

*26  Den  Hering  ins  Land  und  den  Doctor  auf  die 
Seite. 

Die  Franzosen  scheinen  den  Hering  mit  weniger 
günstigen  Augen  anzusehen,  denn  sie  sagen:  Hareng 
donnä  &  Phomme  grand  tonrment.    (Leroux,  T,  114.; 

•27  Den  kann  ock  kenneu  Hereng  van  de  Roster 

blosen.     (Meurt.)  —  Firmenich,  I,  40*,  USß. 
•28  Du  dürrer  Hering. 


*29  Er  brät  den  Hering  um  den  Rogen. 

Müht  sich  um  weiüg  oder  nichts. 
JIolL:  Dat  is  de  haring  om  de  knit  gebraden.    (Harr«- 
homee,  I,  284^.;  —  H{j  braadt  den  haring  om  den  rog. 
(Uarrtbomfc,  /,  2853.) 

•30  Er  ist  mit  einem  Hering  durch  den  Hals  ge- 
schossen. —  Ä^oW,  115;  Körte.  2765^;  Bravn,  1, 129S 
Ist  ein  starker  Trinker. 

*31  Er  ist  Übel  nach  Heringen  gefahren. 

Schlecht  Ton  der  Heise  gekommen. 

•32  Er  ist  wie  ein  ausgeweideter  Hering. 

Frz.:  II  a  avalö  un  ^chalas.    (KrUzinger,  255^.; 

•33  Er  mus  nach  grün  Häriugen  lauffen.   (S.  42.)  — 

Euering,  11,401. 
*34  Er  muss  Hering  oder  Rogen  daran  haben. 

Irgendeinen  Theil. 
ffvlL:  ik  moot  er  haring  of  kuit  Tan  hebben.     (Harre- 
bom^e,  I,  285*.; 

*35  Es  ist  ein  Hering  vor  Johannis. 

Gesetzlich   durfte  in  Holland  der  Heringsfang  erst 
am  24.  Juni,  dem  Tage  Johannes  des  Täufers,  begimien. 
Man  kann  sich  also  vor  Johann!,  d.  i.  bevoT  man  den 
Hering  im  Netze  hat,  über  den  Fang  nicht  freuen. 
Hoü.:  Haring  vöor  Sint  Jan.    (Harrebomee,  I,  285*.; 

♦36  Faule  Heringe  ins  Land  fuhren. 

Irrige  Ansichten,  Lebren  n.  a.  w. 

*37  Hai  kann  noch  kainen  Haring  van  der  Röster 

(Rost)  lüären.     (kerlohn.)  —   \Voe*te ,  Sb ,  9^. 
Sehr  siech  oder  sohmilchtig  sein. 

•38  Hi  de  an  Hiirang  üütj  am  an  Eabljaau  wedder 
tu  fu'n.     CAmrum.J  —  Haupt,  VIII.  355,  75. 

Er  gibt  einen  Hering  aus ,  um  einen  Kabeljan  wieder 
zu  bekommen.    (S.  Lerche,  Schwalbe,  Wurst.) 

•39  Hier  wird  er  keinen  Hering  braten. 

HoU.:  Zijn  haring  wil  hier  niet  gaar  braden.    (Harrthomtt, 

I,  28.-..; 
•40  Ist  er  Hering  oder  Rogen? 

Der  Unentschiedene.    Fleiscli  oder  Fisch? 
ffotl.:  Men  weet  niet,  of  men  haring  of  knit  aan  hem  heefl. 
(Harrebomee,  I,  285.; 

•41  Kein  Hering  und  das  Wetter  war  (ist)  so  schön. 

Der  Erfolg  entspricht  der  Erwartung  nicht. 
HoU. :  Mool  wefir  en  geen  haring ,  zoi  de  bnisman.    (Harre- 
bomie,  r,  285».; 

•42  Man  sol   jn  nach   grünen   beringen    schicken. 

(S.  Galgen  89.)  —  Franck,  II.  81*;  KörU',  2765». 
Ersäufen. 

•43  Schwedische  Heringe  mit  pommerschen  Schwän- 
zen.    (Pommern.) 

So  priesen  ehemals  die  Heringshftudler  auf  den  Mirk- 
ten  ihre  Heringe  zum  Verkauf  aus.; 

♦44  Sein  Hering  wird  hier  nicht  gar  braten. 

Er  dringt  sieh  auf  und  wird  nicht  sugelaaien. 

•45  Sein  Hering  wollte  nicht  braten. 
♦46  Wie  die  Heringe  in  einer  Tonne. 

Sehr  gedrängt  stehen,  liegen,  sitzen. 
Fr:.:  £tre  eerrds  comme  des  harengs  en  caque.    (Leroux. 
I,  lU) 

*47  Wie  ein  ausgenommener  Plering. 

So  hohl,   so  hungrig  vom  Fasten.    (VgL  ton  HoUei, 
Dreiunddreisiig  Minuten  in  Grineberg.) 
Herinffsart. 

•Er  ist  Heringsart,  er  stirbt  vom  Blitz. 

Heringsfang  ist  Hollands  Goldbergwerk.  —  Dnii- 
sche  Romanzeilung,  III,  47,  868. 
Herln^kopf. 

•He   öss   e   utgesagner  Häringskopp.  —  FrücA- 

hier,  1491. 
Herinffsnase. 
•  1  Das  ist  in  der  Heringsnass  versilbert  (?)  —  Her- 

berger,  I,  824. 
•2  Es  kommt  mir  auf  eine  Heringsnase  nicht  an. 

Holt.:  Het  komt  op  eon'  horingneus  niet  aan.     (Harrt- 
boirife,  I,  28o.; 

.So  sagen  die  Baiern ,  wenn  sie  schmale  Einnahme  oder 
geringe  Kost  haben. 

•3  Um  eine  Härings-Nasen  zancken.   (S.  Geisawoile.) 
—  Sutor,  .50, 

Um  etwas  ganz  Werthloses.  Die  ThQringer  (s.  d.) 
worden  „Heringsnasen"  genannt.  Während  die  Deni- 
schen um  eine  Heringsnase,  oder  um  des  KaiMn  Bazt» 
oder  des  Esels  Schatten  (s.  Esel  651)  zanken,  streiten 
die  Franzosen  um  eine  Nadelspitze,  die  ItalieiMr  Ui 
Ziegenwolle,  die  Russen  um  dos  Esels  Pels«  die  OBeokea 
um  MUckenfett,  die  Albanesen  um  die  weil««  Färb«  dar 
Elster.  (RHn*berg  fV,  75.; 
Frx. :  So  däbattre  de  la  chape  ii  rorflqne.  (Krttihiftr,  MO"^ 
Lat.:  De  lana  caprina  rlsarL    (Sephotd,  Ui  n.  lt«J 


:^s:vi 


533 


Heringsschwanz — Hermann 


Hermelin — Herodes 


534 


Herinffssohwaxix. 

•p>  hat  mir  keinen  Heringsschwanz  vorgesetzt. 

Lat.:  Ne  allii  quidem   capnt  (mihi  appoiuit).     (l'hUippi, 
II,  6.) 
Herlncrsaeele. 

•  Es  ist  eine  wahre  Heringsseele.  —  Schöpf,  2i3 . 

Eine  dünne  Hchwiichliche   Perdon.     Sonst  auch:  Ein 
knlokriifer  knauHoriRer  Mensch. 
Jü'i.-deufch:  Dan  is  o  Hiringa-Meschome.  (Tendlau,  3C9.; 
Horkommen. 

1  Es  komme   her,    wo  es  wolle,   der  Geitz  wil 

haben   seine   Fülle.  —  MHichiu»,  Geiiztvuffe}  ^  im 
Tln'ttinnn  Diahohtrum,  33&''. 
I,uf.!   Ilonus  odor  lucri  ex  se  qualibet.     (Theatrum  Itia- 
f,oloitim,  335'".; 

2  Es  korapt  nur  (mir)  her,  das  ich  nicht  heger. 

—  Hrnisth.  245,49. 

3  Komm  her,  nimm  den  Gelben  und  halt's  Maull 

(Si  hlvs.J 
Von  Bi-stcchung. 

4  Wer  herkommt  und  Hecht  begehrt,   dem  soll 

Recht  bcscheinen.  —  f.'ra/",  426 , 'iw. 

Der  KIlkKGr  soll  ftohOrt  worden.  Verweigerung  dos 
GchArb  oder  des  Hutcheids  gab  bei  unsern  alten  Vor- 
luhreu  den  Kichter  frei;  man  konnte  ihn  erschlagen  und 
wie  ciucn  unchrlichon  Verbrecher  bi>i  den  FUssen  unter 
dtir  ThUrsuhwtfllo  durchziehen.  „Der  Oberricliter  soll 
den  uuturn  stodscu  uud  schlagen  bis  er  Becht  thut." 
((friiutu,   HVmM.,  /.  511.J 

5  "Wer  weit  herkommt,  der  hat  gut  lügen. 

B'jhtn.:  Z  daltfka  pfillVm  snadno  Ih&ti.    ((^rtakotiitj,  läA.) 
tln-il.:  Old  inen  and  fair  trnrcllers  may  lio  by  authority. 
(tiaat,  U'i\.) 

6  W'u' OS  herkommen  ist,  so  gehet s  widder  dahin, 

was  mit  vnreiht  gewunnen  ist.  —  A'jnaüa  /,  126; 

Esrnolff.  10**;    JV/ri,  //.   790;    OnHir.l.Si:   Ihmuch. 
IÄ'9.  *^. 

•"  Komm  her,  ich  werd'  dich  aufheben!    ('Nt/i/i**.; 

Sehen,  üputt,  wenn  jemand  (qefahrlos)  gefallen  ist. 
*8  Komm  her  und  thu  mir  nichts!  —  Simrvck  ,  iS2%. 
•9  'S  is  groade  wi  kum  har  und  tu  mer  nischte. 
(Sdilcx.J   —   Frununann,  III,  441,  4i!>;  Gomolike,  699. 
Serkonunen  (Subst.). 

1  Das  Herkommen  weiss  niemand ,  wie  es  komme. 

—  Lrhmann,  316,  36. 

2  Man  soll  keinem  sein  schlecht  herkommen  (oder : 

eitern)  auftrupflen.  —  //f«wcfc,  87«,  22. 

3  Nach  dim  Herkommen  eines  frommen  Mannes 

und    tler  Heimat   eines   guten  Weines   muss 
miin  nicht  zu  streng  fragen. 

4  Niemand   weiss    des  Herkommens   Anfang.  — 

Lthtnann,  316,  36. 

•5  Er   ist   von  adelichem   (gemeinem,    geringem, 
gutem,  hohem,  schlechtem,  vornehmem )  Her- 
kommen. 
K«rkaiift. 

1  Geringe  Herkunft  schändet  nicht. 

Lau.:  Bedrv  at  hi*re  sin  ringe  herkommt,  end  »t  hfire  sin 
onde  forhold.    ;/Vi.r.  dan.,  307.; 

•2  Ich  bin  von  edler  Herkunft,  sagte  des  Thor- 
wiichters  Si>hn ,  mein  Vater  liatto  die  erste 
Stelle  in  der  Stadt. 

3  Ich  bin  von  guter  Herkunft,  sagte  der  Bettler, 
mein  Vtiter  war  ein  Drahtzieher. 

Nämlich  ein  Kcttlor,  der  an  den  Ifausthüren  den 
Draht  der  IlanskhnKol  zog. 

•4  Von    bürgerlicher   Herkunft   wie    eine   Bauern- 
kartoftel. 

1  Siecht  wiügh  ilifirmcn  salle  halten;  hui  sal  äch- 
ter de  Kaie  (Kühe),  sag  de  Binr,  bua  (da, 
als)   hei  sin  Kind  wol  doaipen  leuten.     (Iut- 

l.jltn.J   —   fminmuim,  III.  2bG.  49. 

Vgl.  auch  übet  ,, Hermann*'  Frommani,  r,  S.'jI,  ft. 
8c)ili-oiitweg  .,  licrmunii'*  soll  das  Kin<i  gütaufl  werden, 
er  (  der  Knab«)  soll  hinter  die  KUhe.  Zum  Verstandniss 
der  ( weslf&iischen)  Sprichwörter  und  Kedenaartcn,  in 
welchen  der  Name  lUtrmann  rurkommt,  ist  Keunt- 
uisa  der  Bedeutung  demselben  erforderlich.  In  West- 
falen beseichnet  HdArmen:  1)  allgemein:  A,usgeieich- 
netes,  (Grosses,  daher  KeArschols-11dilrmen=adiegrösst« 
Bluiwurnt.  2)  Den  ChenifkerfUrsten  Armin,  4.  i.  Hafr- 
min  ^  den  grossen  (diram).  3)  Des  Vomaaen  Uer- 
nann,  der  entstandaa  sein  kann  ani  HalrmansHIr- 
4)  Dan  Gott  im  HfabnaU  nach 


heidnischer  Theologie  =:Hafrmin  odor  Irmin  (i.  die 
westfälische  Kodonsart  unter  „Herrgott**).  Man  be- 
zeichnet damit  5)  auch  Gemeines  und  Verächtliches. 
„Zu  Karl's  des  Oroasen  Zeiten'*,  sagtH'oM/^,  „war  Uir- 
min's  ilild  gewiea  ein  besudeltes,  aber  statt  es  zu  waschen 
und  den  Leuten  lu  sagen:  „äo  sieht  es  vernOnftig  am; 
so  ist  euer  Hirmin  kein  anderer  als  der  unsere,  liebe 
Herren  sind  sie  beide",  statt  dessen  fand  man  es  be- 
quemer, den  Bftchsischen  Hirmin  in  den  Koth  zu  treten 
und  seine  Anhänger  mit  ülutgesetzen  an  Tcrfolgen* 
trotzdem  sich  doch  mit  Hinein  Sitten  vertrugen ,  denen 
gegenüber  die  Christenheit  sich  schämen  musste.  So 
ist  es  begreiflich,  wie  durch  die  Thätigkeit  beschränk* 
ter  rricstcr  liiriuin'«  Name  zum  Ausdrucke  des  Gemeinen 
und  Verüchtlichou  (s.  Itummelhermann ,  womit  man 
auch  ein  schlechtes  Pferd  bezeichnet),  sogar  anr  Be- 
zeichnung eines  Kuthhaufun!)  (H<?iirmeu=:=ezcrementum) 
wurde.  Daher  auch  das  obige  Sprichwort:  Hermann 
soll  der  Junge  hoisuon,  er  soll  einen  ordinären  „ge- 
meiuou*'  Namen  liaben ,  er  soll  hinter  die  Kuhe.  End- 
lich hoisst  6)  auch  der  /iogonbock  so.  Ks  int  daher 
sciiou  Torgokomraon,  dasa  l'cnoncn,  die  den  Tauf- 
nanion  lifrmaiiti  iuhrteu,  nicht  so  genannt  sein  wollten, 
weil  der  Dock  ho  huisHe.  (  Vgl.  den  Artikel  von  Woegte 
Uhor:  lI'ünm'H,  Annin,  Ilirman  und  Iroiin  hei  From- 
7iiann,  V,  :(.M ,  >t.>  In  andern  Gegenden  muss  der 
Nauic  auch  als  Lockwort  gebraucht  werden.  So  heisst 
es  bei  Luther  (W'frkr ,  VIII,  2i*\):  „Wenn  ein  fremder 
Hirt  den  Scheflin  ruft,  pfcifft  oder  locket:  Hormon, 
Hermen,  so  läuffts  und  fleucliet."  Und  in  der  Ilati»- 
jtottilU  (2(il<'):  „Gleich  wie  ein  Ilirtc  seinem  Schaffe 
zuspricht:  Hermigon,  Hermigen.'* 

*  2  Dei  heäü  Heärmen  wuäl  in  der  Ploagc.  —  From' 
mann,  V,  .151  •*. 

So  ruft  man  in  Westfalen  den  Ermüdeten  und  Hasten- 
den zu.     Vgl.  althochdeutsch  hirmjau  ?=  ruhen. 
*3  Es  Heärmen  bi  diV  —  Frommann,  r,  351**. 
Frage  au  Müde  und  Bnhende. 

*4  Hä,  du  heäs  wuäl  Heärmen  oppen  Nacken.  — 
Frommann,  V,  SSa**. 
Westfulischer  Zuruf  an  den  Trägen. 
Hermelin. 

Wenn  das  Helmli  ^  im  Frühling  weisse  Farben 
trägt,  so  schneit's  noch  mal;  erscheint's  im 
Herbst  weiss,  so  schneit's  bald.    (Lutcru.j 

')  Das  Hermelin ■-■=  Wiesel ,  Mustela  orminoa. 
Hernehmen. 

Wo  hernelimen  und  nicht  stehlen! 

Ausruf,  wi-nn  jemand  etwas  haben  soll  und  nicht  hat. 
Herodea. 

1  Besser  Herodes'   Schwein   als   sein    Sohn   sein- 

(Altröm.) 

Macri-hiu»  berichtet,  daes,  als  die  Nachricht  von  der 
Ermordung  der  bothlchemitischeu  Kinder,  worunterauch, 
nach  npokrjrphischen  Nachrichten,  der  Sohn  des  Hero- 
des gewesen  sein  soll,  nach  Born  kam,  Augustus  ge- 
sagt habe :  Bs  ist  besser  Herodes'  Schwein  als  sein  Sohn 
sein;  ein  Ausspruch,  der  weiter  gesagt,  su  Sprich- 
wOrtlichkeit  gelaugte. 

2  Herodes'  T baten  verdienen  Herodes'  Strafen. 

„Wie  die  Historici  (von  KOnig  Philipp  II.  von  Spa- 
nien) vermelden,  er  wol  fUnfl  oder  sechserley  Krank- 
heiten zugleich  gehabt,  und  wie  geschrieben  wird, 
unter  andern  auch  die  Läuskrankhoit  and  dass  er  so 
ein  besslichen  Gesianck  von  ihm  gegeben,  dass  niemand 
umb  ihn  bleiben  könne:  Herodis  Tnaten  verdienen  Ue- 
rodis  Straffen."    (Zinkgre/,  III,  395.; 

3  Herodes  und  Pilatus  sind  wieder  gute  Freunde. 

—  Luc.  23,  Vi :  .Schulze,  940;  Zaui^r,  775;  Körte,  3766 ; 
Euiieia,  301;  Simrock,  4694;  Itraun.  /,  1298. 

D»H.:  tierodis  og  IMlati  venskab.    (ProB.  dan.,  290.) 
Holt.:  Herodes  ende  Pilatus  sijn  versoent.    (Tuhh.,  14,  19; 

liarrthomrr.  I.  30«;.; 
Lat.:  Bt  iacti  sunt  amicl  Herodes  et  Pilatus  in  ipso  die. 

—  Sunt  duo  coneordos  bene  nunc  Pilatas,  Herodes. 
(Falltrfteben ,  Z9i.) 

4  Wenn  Herodes  erschrickt,  so  förchtet  sich  gautz 

Jerusalem.  —  Lehmann,  %i9,  ca. 
„Die  Vuderthanen  richten  sich  nach  Jhren  Herren." 

5  Wo  Herodes  residirt,  da  kann  Christus  nicht 

wohnen. 
*6  Das  dank'  euch  Herodes! 

„Herodes  dank*  euch  fUr  das  Lied."    (UÜHthcr.) 

*7  Einen  von  Herodes  zu  Pilatus  schicken. 

BOhm.:  Od  lierodcsa  k  Pilatovi  pos^lati.    (Öflaiueskif ,  17.; 
/■>*.:  Bonvoyi'r  de  Caiphe  ä  Pilate.     (Lmdn.y,  13o4.; 
Holt. :  lemand  van  Herodes  nuar  Püutus  zeudeu.    (llarre- 

bomre.  /,  'Wi.) 
lt.:  Mando  da  Brode  a  Pilat.     (C€takur*k>j ,  17.; 

•8  Er  sieht  wie  Herodes  zum  Fenster  heraus.  — 

Ei%fU-in,  301. 
•9  Von  Herodes  zu  Pilatus  laufen.  —  FrüchJbier*.  1575; 
Lohrenqel.  It.  491. 

•J4* 


535 


Herold  —  Herr 


Herr 


536 


'\.*t  Mai.vlen  foicen 


Herold. 

1  Dift  H':rui«>  4":h'-ri  vor 

.r,.n;<»r  ■■■■..i-.r.  -/r.-..  i-j?  ;>.-  'A>:t^rf4;.r.^  dr^  Thinr..»«, 
wj  »,ft  «.r^h  .':'<*.^  .:r.  W.s  !•>  rlrtihrs.  wAhr^n'l  dit 
^riin-»',«-^  4^1  J-*  .:.';l.-..:*r-  M^nichec-j^i-it^-i  coib  am 
F  m*  h'r-ir.'.<r,  ^f:'.".  -lal  l:^  f.r-%v.  <vi(*.  nirhl  Äid*n 
karir..  '   '1/  *  r    .-■'•■;■;  i'v:/fc/''i«''  ^.'•.•A'-r-i .  L«;pn!;  ISi'J!-^ 

2  Ileroi'l«'  'iri'l  l*«ir«ivalf:n  schreleTi  rlje  Ritrer  aus, 

kor:.;:!':-::  a'f.-'rr  iü  k«^in  Tiim'-;.    «.S.  «il  .ci-i  2t., — 
/.--..••.  .V/l. 
Herr. 

1  Air:  Il^-rr,    df;r  zu  lugeTi  1::-*  hat,  flei4  dier.or 

s'iiri-l  alir;  jjottli.ss.  —  .i,'-«."-  //.  Ji'i. 

2  Alle  «ir.'l  Hfjrrfn.  wfrr  ist  Sklave? 

3  Alle«  kainrri'r  lir.-rm  i'iwen  Herer.  alleine  anv^r- 

trjarf."in-  aww-r  kein  jang  Mt-dken  un  kein 
drauir  Ho£,'.    '»'-r. 

AI>d  kann  m.'kn  unierm  lieliea  Herrn  allein  aarer- 
traii'-n,  aVj«>r  ke;n  yniii  M&<lci;en  nnd  k«in  trocknet  Hea. 

4  Als  der  Herr  die  Hacke  schuf,  &chuf  er  auch 

den  Stiel. 

5  Alai  der  Herr  aufim  Eiol  geritf-n,  i-t   er  da- 

von nicht  bfiftud'^it  worden,  das  der  Ksol  sein 
natürlichf-fi  w-rck  gethnn.  —  />.».»>. ;n,  7*1,  4i. 

C  Alt  Herrn  h^n  unoh  erstlich  Kir.d«!l..rcy  jres5e:i. 
—  />/'  »■"■■I,  /,  r»7. 

7  An  jj'e'.rhiij'"rte:j  II:r  litt  fuive  grade  Binnen. 

S  Annf  re  Heer^'na  S'^^tet  annere  Snulen.  —  l'ra,  1*2; 
9  Arm  Herr,  ann  Khr.  j 

Dan.:   Hoil>aar«n.   fattiif   faerre,   er  lidea  i  «re  fhcder).  } 
(fror.  HiiH.,  Vi  n.  '.'.»\.j 

10  Arme  Herrn  schinden  sehr.  —  Gruttr.HI.f^ 

Jjan.:  Arme  herrer  ikinde  meeit.    (Prot,  dan.,  2-*i.j 

11  Auch  junpfc  Herrn  predenken  zu  Hofe  gem. 

12  Auf  einen  grossen  Herrn  und  ein  altes  Gelän- 

der muss  man  &ich  nicht  stützen. 

13  Auf  Herren    nicht   Law,    noch   gutem  Wetter 

traw;  das  Wetter  nicht  bestehet  vnd  herren 
Ounst  vergehet.  —  VkIu  ,  II,  25, 

14  Auf  Herren  sollst  du  nicht  stark  bauen,  noch 

schönem  Wetter  viel  vertrauen. 

15  Auff  grosi^er  herren  fcindschaffl  ist  nicht  leicht- 

lich  ein  Krieg  anzufahen.  —  /Vfri, //,  25. 
IC  Aus  grosser  Herren  Seckel  ist  gut  Häuser  bauen. 

17  Bä  de  grisscn  Hürcn  üsst  em  uch  noch  ropc- 

kächen,  —  schmier.  294. 

18  Bald  d'  Herra  cmol  e  Soj)pa  mit  cnand  g'gessa 

hcod,  Bönd  alsama  glich.    CAppfnuli.;  —  Tohln. 

Sobald  dir  Deiiftewühlten  Herren  in  die  Luft  der  alten 
kommen,  nn  athmcn  sie  die  gleiche  aun;  lie  sind  so 
berrinrh  wie  Jone. 

J9  Bei  bösen  (zornigen,  heftigen)  Herren  ist  viel 
zu  lernen. 
Höhm.:   Kd»  •  p&ny  jiohfvi,   v  rozum  proBjiIvä.     (Öela' 

Holt.:  KiJ  mooijelijko  beeren  vall  vccI  to  Ivcron.    (Harr*:- 
//«/»!'>,  f,  VJ4.) 

20  Bei  grosnen  Heiren  ist  gut  reich  werden.  — 

Uhim.  76n;  Körte,  ilW. 

21  Bei  grosHCfi  Herren  muss  alles  und  nichts  aus 

Kiner  Schüssel  essen.  —  i*ar»minkim ,  975. 

Her  Hi)rli((cttnlltc  loll  alles  Inibrn,  wiRsen,  küiinon 
u,  H.  w.  und  nichtH  sim  Hich  machen,  d.  h.  dabei  bv- 
Bcheidcn  und  annpruchsloii  sein. 

22  Bei  groKsen  Herren  nniss  man  fünf  gei-ade  Bf»in 

lashcn.    —    Ki^flnn ,  :w:i;  .s'ii/ir<j«fc, -IOIn. 
hat.:    IndiKnii   diviia    h»l'enda    aunt,    hprui   quac    facit. 
(VUoKu*.)    (J-Ä^rlf^in,  Aoli;  nindrr  II,  H'JJ.; 

2Ö  Bei  grossen  Herren  sol  man  sich  wärmen,  aber 

nicht  lange.  —  Vrin,  11,  43. 
24  Bei   grnsspu  Herren  F»dl   man  nur  nugen,  was 

sie  fnigf'ii. 

Ihin.:  Jiiip  Hturc  iirrriT  «kal  ninn  vi  lalc  udon  til  epurgt. 
(I'i;p.  liofi.,  a-«!.; 

2b  Bei  grossen  Hi-rrcn  nnW  man  wenig  (und  süiise) 
Worle  iiiarhen. 
/>fjH.;  Um  Btore  herri>r  ekal  man  talc  vcl,  pllcr  tle  ttilJc. 
(Put.  ihm..  .'-».I.; 


Fr;..   A  zrand  S«:neun.  p>*n  d«parol«fl.    (Lfntir'f,  IIK; 

'■i^  '.- .  l-ll-j -■  L'r*:HX ,  II.  7^.,' 
H:'-.     ^li-  7r.)ou  Iiiierpn  zai  men  g««nc  Luge  morgeo* 

«praaic  hcfa>i-in.    f Etirr-tKm^^ .  I.  205.' 
/'. .  •.  •■'  ^raa  sign  jri  buo^a  oaar  poch«  parole.    (Fazsagli*. 

::--,4 .  n.^ 

26  Bei  gr-««en   FIe!T<»n  träuft  immer  etwa?  ab. 

Karl  V.  «Oll  zwar  gitiAift  haben:  ..Wie  der  Mond  am 
■ehwacb^vn  s«i.  so  er  am  nechaten  b«i  der  Sonnen 
4teu<>t.  aljo  z>*he  ea  aacb  eil:ehea.  welche  die  necbitcn 
be:  ^»i«n  Hiven.  wiren.  an.l  djch  ehe  Termraten  dann 

reich  wir  Jan.-     (2iaÄ:;r-f ,  I,  7'J.j 

27  Bei  gr-.*äer  Herren  Händeln  müssen  die  Bauern 
Haare  lääsen. 

Lat.r  Qiiiiid  deL.rant  rci^ei  pl-fctontur  Achiri.    (Bvras.) 

r.'t-t.i.r  ::.  -.'-.jr. 
2S  Bei  Herren  r:iu.-s  man  sanftmüthig  reden,  ge- 

'i;;d;^  hv-ren  und  bnrdachtäam  antw>.irten.  — 

."  A«'r;-i.  iiiT*. 
23  Be5«>T  Veira  Heim  als  bemi  Herrlein. 

KI*: an 4 s!. ich:  lue  Herren  tini  nicht  lo  ichlimm.  wie 
d:e  Herrlein. 
B-i:.'-..:  LerJi  \.^n  ne/  pänek.  — Neiioti  tak  zlf  p4ai,  jako 
paiata  «pink-iv^  i.    (''y.ltktmltif ,  326.^ 

30  Besser  don  schlimmen  Herra  ertragen,  als  zu 
einem  schlinimem  gehen. 

Spit.:  Mal  am>^  has  de  guardar,  per  miedo  d«  empcorar. 

31  Besf^er  d>?«  Herrn  Schlüge  (Streiche)  als  des 
Kr.r-chts  Küssir. 

Die  Konen:  De«  Herrn  KttxIcnichI2;{e  lind  gelindtr 
als  des  Knecht«  Handstreiche.    (.Utma^m.   VI.  tTv.) 

32  Besser  die  grossen  Herren  Lügen  straffen,  denn 
vmb  jhren  Willen  die  Wahrheit  schweigen.  — 
/Wri.  II,  a. 

33  Besser  e'n  Herr  vbtr  ein  klein  Ländlein,  als  ein 
t  gp.isser  König  vbor  giir  nichts.  —  Gruter.  111.9. 

j  'Vnn  iltn\-Tz:lJfn  nnd  dem  hohen  Werthe  der  Frei- 

heil  und  Selb4Un<!ickeit. 

34  Besser  ein  kk'iner  Herr  als  ein  grosser  Knecht 

—  Sfiir<iik ,  46o&  :   Aor(>-,  2?lü .  /irinjt'tTy  III,  12*t. 
Um    dt'nselben    liedanken   aaizadrUcken,    sa^en    die 

Entcländer:  Besser  der  Knpf  eines  Esels,  al«  der  Schwani 
t'inet  Pferde«:  die  Franzciaen :  Besser  Kidechaenkopf  all 
Drachen «chwanz.  Die  Hollinder:  Boiscr  der  Kopf  einer 
Kt'.te.  als  der  Schwanz  eines  Löwen.  Die  Italiener 
f{e*<er  Uechtkopf  als  Stierschwanz.  Besser  Katsenkopf 
als  Lüweuschwanz.  Die  Araber:  Besser  Hnndtkopf  idt 
I.uwcn<chwanz.  Die  Uebrier:  Sei  lieber  bei  den  Foch- 
ten das  Haupt  als  bei  den  L.'jwen  der  Schwani.  Die 
Piemontesen:  Besser  Herr  eines  Testan  f  1'.,  Iiire)  als 
Dii'ner  einer  Millii>n.  Die  Venetier:  Besser  Herr  einer 
lUiidfchaofel    als   Diener    einet    Schiffet.     (lUintbtrj 

III,  r.v..;. 

35  Besser  ein  mager  Herr,  denn  ein  fetter  Knecht 

—  PetTi,  II,  36.  Ilenixch,  1078,  49. 

36  Besser  einem  Herrn  dienen  als  einem  Ilerrlein. 

Böhm.:  Mim-li  ae  kofiti  kfdpa,  tedy  xsdeji  akomi.    (Öda' 
k'/9$ky,  V«t;.J 

37  Besser  einem  Herrn  dienen,  der  ein  Gut,  als 
einem,  der  blos  einen  Hut. 

hän.:  Bedre  nt  tiene  den  herre  som  vil  eaelge  en  harre- 
gaard,  end  den  aom  ril  kifibe  to.    (Prot,  dam,,  S6i.) 

38  Bessf-r  Herr  als  Knecht  —  Pftri,  ll,  37. 

39  Besser  Herr   in   eigener  Hütte  als  Sklave  im 

Palast.  —  nritlaurr'Zcilung .  1864,  Nr.  242. 

40  Besser  ist,  der  Herren  gelt,  denn  sein  eigen 
verzeliren.  —  liKnixch ,  322 ,  ii. 

41  Besser  klein  ein  HeiT,  als  gross  ein  Knecht.  — 

Hrniin,  I,  1315. 

42  Besser  sich  zu  Herren  stellen ,  als  sich  mit  den 
Bauern  quälen. 

„IteBRor  sei,  sich  haiton  zum  Herrn,  dai  man  geniw 
ilim  Qutt  und  ehren ,  denn  das  man  sich  mit  B«Wvml> 
liudel  und  an  ihrem  uiistwagcn  tudel.*^    (FrvKkm. ,  IL) 

43  ]{esser  was  der  Herr  will,  als  was  er  befiehlt 
l,     Oft  würde  das  Uegcntheil  detaen  geschehen,  was  dar 

Herr  boabsiclitigt,  wenn  seine  Anordnnngen  bachflttlH 
lieh  ausEtefübrt  würden;  der  veratttndiga  Dienar  «neht 
daa  zu  tbnu ,  was  der  Herr  eigentlich  gathaa  haben  will* 
iJün.:  Untnriiden  gif>r  tionnren  ikka  hvad  hencB  bsiklar, 
men  hvad  herren  vil.     (Prot,  daiu,  9(13 J 

44  Besser  zwei  stolze  Herren  als  ein  stolzer  Knecht. 
Der  Zaun  ist  atolzor  ala  der  Gartan,  laffen  dia  Lat- 
ten; und  die  Bussen:  Der  üolf  ist  stolier  aJs  dM  2iMr. 
(lUinn'^nj  III.  121.) 

45  Bey  grossen  Herren  kan  man  grosscf^  v«  rbc-lit;  ij 

—  Herbtrger,  1,241. 


537 


Herr 


Herr 


538 


46  Bey  grossen  JUrrcii  soll  man  vngefragt  nicht 

rtdi'U.  —  Lrhnuvin , '^)C\ ,  12. 

47  Hey  pressen  Herrn  gibt»  viel  Siilsen,  Morrottig 

un<l  gopfefferts.  —   h tri,  11,43. 

48  i3cy    ßrossrn  Herrn   kann   man   sich   w^ermcn, 

auch  w»jhl  jr^r  vcrhronnen.  —  rr-ii-r.  in.  f: 
Lthmann,  //,  4»,  l.f ;  /w*WMn,  3irJ;  >iiilrr.  3i'4;  Sim- 
ruik,  4ti3i»;  Itniiin ,  l,  13:.''.';  liviu/tbeiij  III,  123. 

Nach  Zinkffrrf  (I,  117 )  ein  Auüsimicli  Friodrlcli's  dos 
WclKfn,  Kurfürsten  vun  Ssieliicn. 
Ifiii.:  Af  atore  licrrcr  kand  niand  baado  yannes  og  bran- 
des.     (i'rvp.  dun.,  bSA.) 

49  Bey  grossen  HeiTn  niuss  man  vnrecht  leiden  vntl 

mich  dniu  danckon.  —  Ai/j»«(i»iir,  ii7,  9. 
y.n  goliiirt  ein  Kittcr  Ma^on  dazu. 

50  Bey  grossen  Herrn  verschütt  niiin   den   AMass 

gern.  —  r.nilrr.  III.  H;  Uhmnn».  II.  4'J,  14. 

51  I).'  Herr"  <'s.so  Schneiifedrcck,  d'  Bure  esse  Krut 

und  Sj»-i-k,  und  aser  eins  sull  geng  nüt  ha. 

(Urin.;.    —    .s'(/iimc,  24«»,  23. 

52  IV  Herre  (Cicistlichen)  zeige   cim  nllemal   dV 

Weg  in  Himmel  und  —  göhnd  en  selber  nit. 

/.A.ify.JM.;   —   .St7.«ri:,  //,  144,"  22. 

53  Darnach    die  Herren   Leute   vmb   sich    haben, 

also  sein  sie  aucli. 

..Sajjtmoii  Im  Siitiohwrirt.'«  (S-ircriui*,  IlirtCHttuch.V.'i.) 

54  De  HörenH  in   de  Stadt  liebbt  kinen  Burenver- 

stantl.  —   f.'i.MA./inifrfl,  84. 

55  DcHcrmi  Helt-lil  is  de  Knet-hten  (iang.  (Ostirii'*.) 

—  Ihhthilnvli  r .  I. 

6G  Dem  Herren  gilt  is  «-in  fidien,  dem  Knecht  ein 
haben.  —  hin.  II,  U:  M.uhesu.  B(t*. 

57  Dein  Herrn  ist  besser  zu  glaul.ien  als  dem  Knecht. 

—  t:r,if.  :i:  .4:1. 

Dor  Herr  i4t  ein  >rv!Pr.  und  im  Mitlclaltor  daclite 
man  fich  den  Froirn  nli  im  BcaitT:  aller  edcln  Kigon- 
Kchaf ti-n ;  «.la  er  suKie,  war  alan  auch  walir.  LUtren 
konnte  nur  der  Knecht,  dem  iu:iu  alit  unfrei  allca 
Schlimme  tntraute. 
MIM.:  Wenn  ilen  lierrn  doch  \>9.t  xo  K<^Iau1ion  int,  dann 
den  chnuciit.     '}f'i>ir.-r,  II,  i'A.) 

58  Den  Här  du  kukd  zur  F('>iisder  erraiis   on  säd: 

es  g(»ttd  neisd  drau.s.    fTrur.;  —  /.«kr,  l7^,  23. 

AVird  (jcaa^t,  wenn  man  jemand  otwaa  absi-hlägt. 

59  Den   Herren  gefeilt  nichts,  was  nicht  von  jn 

h»'rfläfist.  —  .t:/ri.i)/<i //,  2ii2. 
6f»  Den  Htrrcn  gibt's  (nilt  im  Schlaf. 

/Vr..  Kii  f.itti:iiit  le«  niai^trca  desfaillant  h  la  foi*.  (L*- 
fvtlX.   II.  '^l*.) 

61  Den  Herren,  welch»?  der  J^eute  baM  müde  worden, 

vimd  jrc  dicncr  »ilTt  vcrcndern,  den  ist  nicht 

gut  dienen.  —  .\-jrui'l>i  II.  in. 
6'J  Df.n  H»*rni  ist  lieber,  der  schmeieheln  kan,  denn 

der  jhm  guts  vnd  ehre  gan.  —  hin,  II,  1^. 
(^3  Den  Hi^rrn  kennt    man  am  (iesind,   den  Vater 

am  Kiml.  —  Mnur.  I.  127. 

JI:''.:  Ut'n  hecr  4{ent  nien  hij  7.ijn  b'ozin.  { IIitrrf%Mo\' , 
/.  2.-4.; 

ti4  Den  Hi'im  muss  man  mit  Fuchsschw.intz  sche- 
ren, vnd  n'don.  wnss  sie  gern  hören. —  l.»'h- 
M.ij-'i,  3^.1.  ::'.. 

C3  Den  Jbrrn  trüsto  CJutt,  den  der  Knecht  lehren 
mu--. 

Ca  Den  Herrn  Wein,  ihn  CJensen  Wasser.  —  iwii. 
//.  ;-. 

67  Den  Woliliehcn  Herren   ist   gut  dienen,  unter 

tien  (ie»^*tb■chen  gut  wohnen.  —  ihlichiun,  r.titz- 

b  Ulf  vi  im  77j«!i/rM;ii  />j«/N((ArNrii  ,34.^'^ 

68  Dcu'n  Herrn   sin  Brot  ick  ät',  den'n   sin  Led 

ick  sing'.     •.MviklK'tihHrg.)  —  Firmnitifc, /,  74j  13. 

69  Der  ficstc  Herr  könnte  noch  besser  sein. 

frz.:  JI  n'vat  bun  maictre  qni  ne  fafllo.    (Leronx,  li,  935.J 

70  Der  einem  grossen  Herren  dienet,  der  znuss 

thun,  was  sein  Herr  will.  —  X.fkm<iiiii.  SST,  s. 

71  Per   crfito   Herr,   das   beste   Geld,    sagen   die 

Kriegslcut.  —  Ittn,  11,  h-,,  //-.i!  ./i.i4€7,65. 
7*J  Der  frü  wil  herr  sein,   iler  muss   lang  knecht 

Kciu.  —  Framk,  II.  2o?^.  V.ruUr ,  I,  i:..  fthoUfMM^ 


73  Der  grossen  Herren  Strauss  geht  an   den  Un- 

terihanen  aus. 

74  Der  gute  Herr  vergisst  auch  den  kranken  Die- 

ner nicht. 

75  Der  Hiir  virous,  derno   kit  dct  ganz  Huus.  — 

.S'./.i.vf.r,  4^*2. 

76  Der  h:it  ein  bösen  Herrn  erkoren,  wer  dient  dem 

püfel  vnerforn.   —   SeUMiUK,  Lud  i\w\m.,S.  1n3. 
Lat.:  Trjuo  oeruit  Iiero,  «lui  uulgo  sernitiniquo.    ('{'Tih- 

h^-r'j,  ;«.'.»;.; 

77  Der  hat  meist  den  schlechtes>ten  Herrn,  der  sein 

eigener  Ib^rr  ist. 

78  Der  Herr  betiehlt  und  nicht  der  Knecht. 

Lat.:  t'ai>ut  im]ierat,  non  i>edob.    (I'f,i'ij.i'i .  I,  7;!.) 

79  Der   Herr  befiehlt's  dem  Knci-lit,   der  Kneclit 

beiiehlt's    der    Katze    und    dio    Katze    ihrem 

Sehwanze.      (S.  Selbst.)  —    Mmk/./'T,  .v,  IM;    /.Vjw- 

1.1.1  in.  37, 

IMi-  Hierhin  sa^rm:  n<>r  rrii>i(!cr  ln'Üelilt'«  dem  Alum* 
nua.  der  Aluinniii»  diMU  Kirclicndiener.  Die  Neufrrieehen  : 
Sic  befHliU>n*8  dt-ni  Fuch«,  und  der  Fuchii  befiilira  aoi- 
uem  Schwanz.  Die  enuliüclien  Ne^er  in  Surinam:  Du 
achickHt  den  Hund,  er  acliirkt  nrinen  Schwan/.  Bio 
E'ften:  Der  Hund  treibt  den  Schwanz,  der  Schwanz 
treiJit  de«  Schwanye*  Spitze,  die  Sjiitze  die  W^ille,  die 
'\^*olle  hat  keine  l.unt  dazu.  Meine  Majrd  hat  eine  Mai;d, 
nein  Knecht  hat  einen  Knecht.  (H,in*>>*'r.j  III.  'Xi.j 
Holt.:  Der  heer  ffebiedt  xijnen  knecht,  de  kiieeht  de  kat, 
en  de  kut  hären  ataart.     (IIarrebiiinrt\  I,  2l'4"'.J 

80  Der   Herr   behüte   deinen   p]ingang,   wenn   du 

Geld  hast,  und  deinen  Ausgang,  wenn  da  be- 
zahlt hast.  —  .Mt'i'^tu'T,  21. 

81  Der  Herr   beschert   vns  vber  nacht.  —  Ei/fring, 

III.  2'.t.*. 

82  Der  Herr  fühlt  nicht  wie  schwer  der  Sack  ist, 

den  der  Knecht  trägt. 

Die  Kuaaen:  1ti>r  IlaffrAnck.  den  der  llofliauor  trügt, 
drückt  nicht  auf  die  Schultern  <lea  (Tutuherrn. 

83  Der  Herr  gibt  jedermann  f-o  viel  als  er  jhm 

gan.  —  ivfri,  /,  17. 

Die  Ilusaen  Ba-.(en  daher:  Y.^  schadet  niclita,  wenn  du 
ii.ieh  deinrni  Diener  pfeifet,  aber  es  nützt,  wenn  dn 
dir  das«  (ilua  Waaaer  aclbcr  h«>l8t.  Und  die  Italiener 
rniitfi'hlen,  v*  /.\\  machen,  wie  der  >'ndeRt&  von  Sinigag- 
lia.di-r  ep  betiehlt  und  aelber  thut.  (R-in^Kfry  III ,  ,36.J 

84  Der  Herr  führt  seine  Heiligen  wunderlich.  (S.  Ooit 

.ly.«  u.  3;»'.'.)   —    .S-Jih1.v.  2S. 
Lnt.:  Kt  »citoto  ffuam  miriflc.ivit  dnniiuutt  sinctum  ftuum, 

85  Der  Herr  hat  übel  befehlen,  der  den  Diener 

macht  zu  seinem  (resellen. 

Jiän.:  Den  herro  bcdrigea  iom  holder  ain  iTeud  ligo  ved 

%\)f    HI'IV.       (I'ftiV.    tlitH..    'J-i\.) 

86  Der  Herr  hat  uns  zusammcngenigt ,   sagte  dio 

Frau,  als  der  Mann  sie  bei  den  Haaren  hielt. 

Die  Itersfam.-iHken  fiagcu  :  Der  Herr  hat  nie  gemacht 
und  der  Herr  hat  eie  gepaart,    (liii/uhf^rp  II,  (i7.^ 

87  Der  Herr  hat  zuerst  sich  selbst  und  er?t  dann 

den  Aposteln  die  Küsse  gewaschen. 

88  Der  Herr   hat's  gegeben,   der  Herr  hat's   ge- 

nommen.     lliu}: 

Itän.:  Herren  «av,  herren  tog.    (Prov.  dan.,  2K\.) 

89  Der  Herr  im   >)1auen  Haus   (Gott)  maclit  alle 

Handel  aus.    (ninüxtfrrfuh.) 

90  Der  Herr  im  Feld,  die  Fi-au  im  Zelt,  so  fehlt's 

im  Hause  nicht  an  Geld. 

Itvhm.:    Hoapodif  .niA   p&chnouti    velrom,    a   hofpodyne 
d%Mncm.    (Öt'lukomkif,  37J.J 

91  Der  Herr  ist  des  Hauses  Auge. 

Kr  muss  auf  alles  sorgfiiltig  achten,  was  im  Hause 
Torgeht. 
It.:  K  Tiicchio  della  casn  il  di  lel  padrone.    (PazzufjUa, 
2W,  2.) 

92  Der   Herr   ist  einer  von  den  schlechten,   d'^r 

selbst  sich  furchtet  vor  den  Knechten. 

93  Der  Herr  ist  gut,  wenn  man  seinen  Willen  ihut. 

—  Lehmann.  .180,  14. 
Jiün. : Herren  er  god ,  gii»r man  hans  villio.  (I'r-r.  •lau.,  i^H.) 

94  Der  Herr  i^t  karg,  die  Fraw  ist  wunderlich." 

..Stnut  m.an  d»ni  kurgi'U  am  ncwun  jare.«'  fMathnlHt, 
JJij^ti-ria.  liVl'.i 

95  Der  Herr  ist  kein  Bruder ,  hagte  der  Ochsen- 

jangc  zum  Kühbuben,  der  ihn  duzte. 

96  Der  Herr  ist  nieh^  mächtig,  der  seiner  Vndo-r 

thancD  nicht  mechtig  ist.  —  Lehmann,  iw,  11. 


539 


Herr 


Herr 


540 


97  Der  Herr  ist  nicht  mehr  hier,  er  ist  auferstan- 
den ,  schrieb  der  Dieb  ans  Sakramenthäoschen, 
worin  der  Pfaff  seinen  Schatz  bewahrt. 

Eia  Priester  hatto  sein  Geld,  um  es  recht  sicher  zu 
hkben,  im  Sakruncath&uachen  verborgen  und  darauf 
geschrieben :  Der  Herr  ist  an  diesem  Orte  ( Dominus  est 
in  iato  loco).  Kin  Dieb  stahl  den  Sohatx  und  schrieb 
darüber:  Surrexit,  non  est  hie. 

93  Der  Herr  ist  wie  der  Knecht.  —  Sit/or,  563;  Graf, 

524,  SL-i :  Wagenfuhr,  55  ,  V. 
Lat.:  Scilicct  in  Tulgus  manant  exempla  regentnm.    (8u- 
tor,  563.; 

90  Der  Ilerr  kann  seinen  Mann  nicht  niedern.  — 
Graf,  55S ,  «. 

GehArt  dem  Lehnrechte  an.  Musste  der  Lehnsherr 
faeimf&Uigo  Lehen  auch  wieder  ausgeben  ( s.  111),  so 
war  er  duch  befugt,  seine  Rechte,  «ammt  dem  Gute, 
worauf  sie  ruhen,  an  einen  andern  zu  übertragen,  so- 
dass das  binberige  peraüulicho  Band  aufgelöst  und  der 
neue  Erwerber  verpflichtet  wird,  in  dieses  einzutreten; 
nur  darf  Qurch  solche  Veräusserung  das  stundesrecht- 
Uche  Verhältnins  nicht  verletzt  werden.  Der  Lehnsmann 
braucht  sich  die  Yerausserung  an  einen  Ungenosson 
(dem  Geburtsstand  nach  tiefer  Stoheudcn),  oder  die 
Umwandlung  in  ein  Burglobeu  (a.  Kammerlehen)  nicht 
gefallen  zu  lasscu ,  kanu  sich  jedoch  der  Veräusserung 
an  einen  höhern  Herrn  nicht  widersetzen. 
Wid.:  Die  herr  en  mach  niet  vcmederu  sincu  man.  (HoU. 
8achA€n*pitgfl ,  111,  '^6.) 

100  Der  Herr'  kommt  nie  gex>rändet  zu  Hofe.  — 

Graf,  50 ,  17«\ 

>)  D.  h.  der  frnic  EigcnthUmer.  Gepfändet  konnte  nur 
der  in  einem  llörigkeitavcrhältniss  Stehende  werden ,  der 
dem  (irundherru  den  Zins  nicht  entrichtete. 

101  Der  Herr  kommt  und  sieht,  wenn  nicht  heute 

doch  morgen. 
Dan.:  Vor  herrc  kommer  nok,  om  hau  end  ikke  kommer 
til  best.    (Bohn  1,  4ü3.; 

102  Der  Herr  mag  schlaffen  biss  zu  mittag.  —  Eye- 

rinp ,  1,  *?2. 

103  Der  Hf-rr  muss  das  Haus  ehren  (zieren),  nicht 

das  Haus  den  Herrn. 
lt.:  II  padrone  \ih  da  osser  l'honor  dclla  casa,  e  non  la 
casa  rhunor  del  padrtiuo.     (I'azzaylia,  25S,  3.^ 

104  Der  Herr  muss  selber  sein  der  Knecht,  will  ers 

im  Hause  tinden  (haben)  recht.  —  Ih-tri,  11.  356; 

Gruler ,  Ul ,  17 ;  Lehmann ,  373 ,  145 ;  Lehmann .  11,  79 ,  8S; 

Fro«L'hm.,XVIIl'i;  Luther, iOi;  Gaal, liOi;  Seybolä, 401; 

Körte,  3889. 
Engl.:   If  a  man  will  hare  his  business  well  done,   he 

must  do  it  himself.    (Oaal,  1405.; 
It.:  Ohi  non  sa  fare,  non  sa  commandare. 
Lat.:  In  quaque  servus  unus  est  herus  domo. 

105  Der  Herr  muss  vorauf.  —  Richl,  GeselUchaß,  s.  355. 

106  Der  Herr  nicht  zu  Hause,  niemand  zu  Hause. 

—  Simrock,  4616;  Körte.  2813;  Braun.  1, 1317. 

107  Der  Herr  regiert  das  Land  und  die  Höflinge 

den  Herrn. 

Dan.:  Herren  regierer  over  undersaatterne,  mcn  hykleme 
undcrtiden  over  horren.    (Prot,  dan.,  2S3.J 

108  Der  Herr  siebet  das  Herz  au.  —  1  Sam.  m.  7; 

Schulze.  16. 

109  Der  Herr  sieht  mit  Einem  Auge  mehr  als  der 

Knecht  mit  vieren.  —  WincMvr,  xiv.-ib;  Itraun, 
l,  1319;  Körte,  2888;  Heimbcrg  III.  35. 
Frz. :  L'oeil  du  fermler  vaut  furnier. 

110  Der  Herr  soll  sein  von  Linden,  der  Knecht  von 

Eichen.  —  Sutor.  895;  Ei»elein,  301;  Simrock,  4598. 
Lat.:  FopuluB  saepe  magis  voluntatem,  quam  rationem 
ducem  scquitur.    (Sutor,  895.; 

111  Der  Herr  soll  sich  mit  Lehen  nicht  bereichem. 

—  Grtif,  558.  44. 

Dies  lohnrcchtliche  Sprichwort  sagt,  dass  der  Lehns- 
herr hcimfalligo  Lehen  immer  wieder  ausgeben  mUsse 
und  die  Bdchnuiig  aus  BUckaicbt  auf  seine  Bereiche- 
rung nicht  verweigern  dürfe. 
Nieäeni.:  Den  Heer  zul  sich  met  dat  loen  niet  ryokon. 
(Kampts,  II,  473,  1;  Lünig,  II,  UM«.; 

112  Der  Herr  taugt  keinen  Deut,  der  sich  vor  sei- 

nem Knechte  scheut. 

D.  i.  fürchtet. 
Lat.:  Minus  est  quam  servus,  dominus,  qui  sorvos  timet. 
(Philippi,  I,  250.; 

113  Der  Herr  versprach  mir  einen  Pelz,  doch  auch 

sein  Wort  ist  warm  (erwärmt).     (Tat.) 

114  Der  Herren  Arbeit  seind  Sorg  und  Wachen;  ist 

bisweilen  so  richtig  wie  eine  25trehne  Garns, 
den  die  Müuss  zernaget.  —  SuIot,  410. 


115  Der  Herren  ang  tüng^t  den  acker  wohl.  —  Gndv, 

I.  19. 

116  Der  Herren  Beispiel  ist  seiner  Leute    (Diener, 

Knechte,  Unter thanen)  Spiegel. 

Dan..     Herremes     Exempcl    er    anderssAttemes     spejL 
(Prov.  dun.,  285.; 

117  Der  Herren  beste  Schatzkammern  sind  die  Un- 

terthanen. 

Dan.:  Herrens  penge  ligge  tit  bedre  i   onder-aaattemes 
punge,  end  i  hans  skat-kammer.    (Prow.  dan.,  283.; 

118  Der  herren  bitten  ist  gebieten.  —  Agrieola  l.  ist: 

EgenolffpiS^ :  /Vfn,  //,  92;  Lehmann,  66,  19  u.  380,  l[; 

Laiendorf  II,  8 ;  Sutor,  235 ;  Sauer,  71. 
Böhm.:  Co  p&n  prosf,  to  b^ti  mnsf.  —  Co  pin  prosf  vts 

musl.  -  Panskd  prosba  rozkazu  horsf.    (Öelakovtkjf ,  tU.) 
Dan.:  Herreb0n  er  Herrebud.     (Bohn  I,  374.; 
Lat.:  Salus  civitatis  in  legibus  est.    (Sutor,  iii.) 
Poln.:    F4n8ka   prolba    gorsza    nii    rozkasAnie.      (dttm- 

kovtky ,  324.; 
Span.:  Buego  de  grande  fnerza  os  que  te  hace.    (Böhm 

I,  254.; 

119  Der  Herren  Freetag  ist  der  Armen  Wehtag. 

Der  Herren  Freudtag    ist  der  Armen  Leidt«g. 
Dan.:   Herrens   vellyst    er   tit    de   armes    ^raad.     (Pr99. 
dan.,  284.; 

120  Der  Herren  fuss  machet   das  pferdt   faist  -^ 

Gruter  ,1,19. 

121  Der  Herren  gebot  macht  das  gesetz. —  Ueniuk, 

1393,  6. 
Lat.:  Quicquid  regi  placet,  legis  vim  habet     (Hemitek, 
1393,  7.; 

122  Der  Herren  gebot  vnd  ein  irdener  Topff  weh- 

ren offt  beide  gleich  lang.  —  Petn,  n,  9l;  Be- 
nüch,  1393,  4. 

123  Der  herren  gueter  sind  nicht  der,  die  sie  ver- 

dienen, sonder  den  man  sie  gand.  —  A^ncfH» 
I.  267;  Lehmann.  II.  63.  121;  Eiaelein,  617;  Äm- 
rocfc ,  10836. 

124  Der  Herren  Hand  reicht  auch  ins  ferne  Land. 

125  Der  Herren  Hand  reicht  weit  im  Land. 

HoU. :  Des  beeren  band  is  zoo  groot  (  oder :  reikt  MO  Ter) 
als  't  land.    (Harrffbomee ,  I,  294.; 

126  Der  Herren  nitziger  Muth  kühlet  armer  Leut 

Blut.  —  Pvtn.ll.m. 

127  Der  HeiTen  Hunde  werden  (auch)  zu  Herren. 

128  Der  Herren  ist  gut  müssig  gehn,  sie  schertzen 

nicht  lang.  —  /Vtn .  //,  92. 

129  Der  Herren,  Jungfrawen  vnd  junger  Gesellen 

Wort  sollen  kurz,  bedächtig  vnd  gewiss  aeyn. 

—  l*ctri.  11.  377. 

130  Der  Herren  lust  ist  armer  Gesellen  vnlost.  — 

Ilfniich,  1555,  65. 
Engl.:  Masters  amuse  tbomselves,  servants  die. 

131  Der  Herren  Sachen  sind  Sorgen  und  Wachen. 

—  EiseU'iH,  303;  Simrock,  4635. 

132  Der  Herrn  schaiss  stinckt   nicht;   het  ea   ein 

armer  than,  so  wers  sünd.  —  Gruter,  I,  li; 
Wurzbach  II.  112. 

133  Der  Herren  Schwänze   sind  ihreRäth,  Diener 

und  Hofgcsind,  die  sich  nach  ihnen  siehen. 

134  Der  Herreu  sünd,  der  bauren  buss.  —  fVa«*, 

//.  36^ ;  Eyering.  /.  484  u.  503;  Gruter,  I,  15;  ir«aiitch, 
213,  15;  Ltttendnrf  11,9:  Binder  II ,  2S37 :  Sutor,  119: 
Lchmmm.f^il,  li:  Graf,  523,  289;  Wurzback  II,  ITI: 
Sailer,  24t>;  Simrock,  46u8;  Körte,  2796;  Braun,  1, 1310; 
Philippi,  II,  127. 
Wirkung  der  Fehler  der  Grossen. 

HoH. :  l)or  beeren  zonde ,  der  beeren  boete.    (Harrebomie, 
I,  294.; 

Lat.:  Canis  pecoatum  suis  depondet.    (Sutor,  HB.)  —  la- 
ferlor  borret,  quidquid  pcccat  superior. 

135  Der   Herren   Sünden   müssen   die  Bauern  be- 

weinen. —  Wiiicklcr,  VII,  53. 

136  Der  Herren  Thorheit  ist  der  Unterthanen  Strafici. 

137  Der  Herreu   thun   stinckt   nicht,   thet  es  ein 

armer,  so  were  es  sünd.  —  netri,n,9M. 

Die  Abschwüchung  der  urspriinglioh 
ist  eine  EigenthUmlicbkeit  der  Petri'schM 
und  hat,   wie  ich  vermuthe  in  der 


des  Hcraasgebers  (Pastur  in  Brauntohwelg)  UUEM 
Die  ältere  Lesart  findet  sich  bei  ürmUr,  I.  Ik 

138  Der  Herren  will  quia  sie  plaouit  ilt 
vrsach.  —  Lehmann,  856.98. 


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Herr 


Herr 


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IM 
IM 


Der  Herrn  gesetz  ist:  Voluiitas  et  potestas  pro 

ratioilC.  —  Lehmann,  309.  75. 
Lat.:  Qiiod  übet  licet  sed  tyrannica  rox  eat.   licet  mihi. 

—  Regia  vux  GBt  non  decet.    (Lehmann,  31»,  Ib.)    . 

Der  ist  ein  Herr,  der  seiner  selbst  Herr  isi.  — 
hfhmann,  1S8,  83. 

Der  ist  ein  sehr  jrlücklirher  Herr,  dir  an  sei- 
nem Hoff  ein   Fuestanpen   der   warheit   kan 

spüren.  —   Lehmann,  39l,  SS. 

Der  ist  kein  grosser  Herr,  wer  nicht  thun  kan, 
was  er  will  vnnd  was  jhn  gelut>t.  —  Lehmann. 

300.75. 

Der  ist  kein  Herr,  der  seines  Gutes  Knecht  ist. 

ITA«/.;  Nietnan  der  zo  hAircnziint,  der  sin  t^mit  ze  hcrren 
niiut.    (Freiilamk.)    (Zingtrln,  Mi.) 

Der  ist  nicht  Herr  in  seinem  Land,  den  Heine 
Unterthanen  hassen. 

BitU.:  Hij  JB  ffccn  iincr  van  zijn  land,  die  van  zijnc  oiider- 
daneu  trehuut  wordt.     (/larrebmufe ,  T,  2'.<.'>.^ 

Der  weltlichen  Herren  Ciunst  reitet  auf  Hasen. 

—  llcrbvry IT,  J^'i.  5->9. 

Des  Hürn  Üch  mächt  det  lluoss  Tut.   C^^iehcnbüry.- 

Micha.)   —   Schulter,  414. 

Des    Hen-en    An^    füttert   die   Pferd   wohl.  — 

.V«/f»r,  87;  lUinnhirg  III,  34. 

„Dag  heymt,  wo  man  ntctB  zu  aiclit  selb,  daz  in  der 
Axt  rocht  Hteht  der  Helb ,  ii<i  K^dicn  l'ferdt  vnd  alle« 
Viech  vnd  allen  frnt  vermehret  «ich.'*  AU  Qnclle  dos 
SpricliwortH  nennt  ÜViMm  (III,  94)  den  (Iriechen  Xcnu- 
phon,  in  der  Stelle:  „ein  kituiir  einiit  ein  weisen  fragt 
(wie  Xenr>i>hon,  der  Heid  unn  8UKt)  vnd  9pr.ich:  tait, 
wie  «oll  ich'H  anhoben,  vnd  war  vut  futtcr  muBS  ich 
neben  mein  hengsten  vnd  mein  bv^teu  pferden ,  dasa  sie 
feilt,  glat  vud  i'rouditf  werdonV  £r  fiprach:  kein 
bciieor  Futter  weint,  dauim  die  pfcrdc  werden  feist,  wie 
mich  orfaroiihoit  hat  gelert:  des  herru  uui;  füttert  daa 
pferdtl" 
J/olL:  Ilerenoghon  maken  schnono  pecrde.  (Tunn. .  15.  7.) 
Lat.:  Ex  viflii' domini  flt  pulohritiido  raballi.    (St/tor,  87.J 

—  Lux   dnmini   pulchnim  facit  omatumiiuo   cabaUum. 
(Fattrrtlt^^n ,  iM.) 

Des  Herren  iiujje  macht  das  pfcrdt  (Vieh) 
feyst.  (S.  Auge  45  u.  Fugu  1«;.)  —  Fr'imk,  !.  74*; 
//,  42'*.  Tapjiiiu,  170'';  htri .  II.  117;  (Wer,  2U9;  Zcyl- 
huch.  CCXLin'*;  Lalmdorf  II.  8;  Lehmann,  II,  ß8,  3; 
LulhfT,  79;  Simriirk,  4613;  Itraun,  I,  1308;  Itrinnhenj 
Hl.  84. 

„Wie  auch  «laa  ««meine  Sprichwort  lert:  Des  Ilerron 
Ana  fattert  dna  IMcrd.'»  (WaMis ,  II,  i.)  Diese  Er- 
fahrung ist  »ehr  allgemein  gemacht  w(»rden.  Auch  die 
Türken  8A»;cn:  De-i  Herrn  Aug«?  ist  des  Pferdes  Pflege. 
(CiiM'-r,  '.fi/.M.J  Die  NeuKriecheu:  Doa  Herrn  Auge  ist 
dvs  Pferde!«  Futter.  Die  Kroaten:  Da«  Auge  des  Herrn 
macht  Ochvcu  und  Pfe-rdc  fett.  Die  .Serbier:  Die  Augen 
des  Herru  miisten  das  Pferd.  Die  UuHsen:  Daa  Pferd 
wird  fett  vom  Autre  des  Herrn.  Huirar  die  Neger  in  Su- 
rinam :  Da-i  Aut{e  des  Herrn  macht  die  Kuh  fett,  (llfin*- 
Unj  III.  34.; 

Frt.:  l/ooil  du  maitrc  engraisse  1*^  clieval.    O'uhier,  1179; 

KiifziHj>r,  i:u''.; 

UtiU.:  De  beste  mesting  is  des  heerens  oog.     (Hfthn  f,  :W.) 

Lat.:  OculuH  duniini  sriginat  er|uum.    (SrifhvM,  4Ul;   Bin- 

•Irr  II,  •J34f»;  S.-/i:Hf,rim ,  0.«.)  —Lux  dumini  pulchrum 

faclt  ornatumque  caliallum.  —  Visus  dumini  pnichrum 

facit  exomntque  caltalium.    ^'i'hIit,  HM'-^;  Uartn^r,  211; 

Rindur  //.  3.'is«>;  S-itor ,  4n.; 

l:l>t.:  nko  P.iiisV;i»j  konia  tuczy.    (I.oinjm.  47«"'.l 

¥<frf.:  (>  meltii'f  penxo  il<i  cavitllD,  he  >■  ollm  de  sou  anin. 

—  n  uihn  dl»  amo  euK<iTdj  «i  cav:tlI->.     {ll-hn  l,  "iVi.) 
S/-. /.'!.. ■  Kl  ojij  ilel  amf)  enq<^rda  el  ORtmllu.     (V.uhn  l,  IVi.) 

D«:8  hiMTii  aiicr  i>«it  der  l>est  niist  auff  dem  acker. 

—  yr:i..i}i.  II.  i-2^\   hm.  //,  117;   Siiuiinl.  1144''; 

/Cum  . -Jäl :  Nimnti.';.  70.17;  t:,uil .  S80. 
Fn.:    l/o«-il    du    iVriuibr    vaut    du    luniifr.     (i'tiUin-,    1597 ; 

tivat.  ^S».) 
it.:  La  preflenzn  d«^!  padrono  «•  In  granaa  delli  puaacssinne. 

{fuzsifjUn.  J.'o,  .'i;   Unat.  «^'U.^' 
L'it.:  Kertili-üfiiiiiini  in  ainro  ocnlun  domiiii  est.    fFr/mck, 

II.  42-':  fiiifi!,  ti^f.)  —  OculuB  dnmini  imitingiiat  agruui. 

i'F'j-'ri'i ,  II*»:.; 
C/i.-/.-  NmcH  annül  jolib  gan^,  melyet  a  gazda  maga  Ub&n 

vitzen  ki  a  szünt/t  foldekre.    (liatü,  wO.) 

Des  Herrn  Aug'  macht  das  Pferd  fett  (satt), 

sagte  der  geizige  Bauer,  sah  sich  die  Pferde 

an  und  vorkaufte  den  Hafer. 

Des  Herrn  Äuge  sieht  am  schärfsten.  —  Fwidanh, 

Dca  Herrn  Auge  soll  den  Knecht  im  Zaume 

halten.  —  Gnf,v%. 


153  Des  Herrn  Auge   thut  mehr  als  seine  beiden 

Hände.  —  Heinsberg  III,  85. 
Frl.:  L'dtiil  du  mattre  fait  plus  quo  bcb  dcux  mains.    (Ca- 
hier.  117S.; 

154  Des  Herrn  Auge  weidet  das  Pferd.  —  Fmherg,  153. 

Lat.:  Domiui  frons  plus  prodeat  quam  oocipitium.  (Fro- 
f'tffl.  l'i'A.) 

155  Des  Herrn  Auqren  f^paren  drei  Knechte  und  zwei 

Mjlg(l<*. 

Der  Segen  der  eiucuen  Aufaicht  findet  Überall  in  den 
Sprichwiirtcni  AnerkcuMunir.  Diu  Italiener  sagen:  Der 
Herr  ist  das  Auge  dcH  Hnunes.  Der  Herr  auf  dem 
Lande  ist  ein  tüchtige«  Pieber  für  den  Fleier  und  eine 
Wohlfahrt  für  die  Meierei.  Die  Czeclien:  Die  Augen 
des  Herrn  bewachen  duit  HauM.  DioRubsen:  Des  Herrn 
Aug'  int  VVücliter.  Die  Letten :  Ein  Hpatcnsticli  des  Oärt- 
ncrs  gilt  für  zehn  des  (iürtnerburschen. 

15Ü  Des  llcjrii  Uii-ncn  faulen  nicht.  —  Wimkln;  AT,  10. 

157  Des   Herrn    IHichcr  sind  schwer    zu   lesen.  — 

^Mnrk\rr.  XVl,  19. 

158  Des  Herrn  Fuss  düiijrl  am  besten.  —  .s'i/irwM,  1144 **. 

159  Des  herrn  fuss  düngt  tlen  acker  wol.  —  Framk, 

I.  74»;  Zv\ilbuch,  CCXUll'';  Kffcrimj,  I,  622;  «uMm- 
«l«in,  166,  52;  l\tn ,  //.  117;  IHMor..H.  7;  Luther.  Ui« 
tveUUchc  tiiiritjknl  n-ijuri-n  mU .  80;  .Sii/ZkiM,  419;  .SVii- 
ler.  266;  Körtf.  2801;   .Simnif* ,  4fil4 ;  llraun,  I,  1309. 

„Des  Herrn  fusstappcn  tUngen  den  Acker  wul,  haben 
die  Weisen  gesagt.«    ( Luther'»   Werkf ,   VII.  111'«.; 

HoU.:  Do  beste  mest  op  den  akker  is  des  meestors  00g  cn 
voot.    (Itohn  I,  .103.; 

Lat.:  Oculi  et  vestigia  domini  res  agro  saluberrima. 
(Colum.)  (lUnder  It.  2345.;  —  (»ptimus  est  fimus,  qni 
cndit  de  calcoia  domini  in  agnim.  (Bimitr  II.  2435; 
Sfjholtl,  419.; 

Span.:  Rl  pi6  dol  dneuo  estiercol  para  la  liercdad.    (Bokn 
I,  2l!i.; 

160  Des    Herrn    Fuss    macht    das    Pferd    feist.  — 

kSVii/iT,  266. 

161  Des  Herrn  Fusstritt  düngt  den  Acker,  des  Herrn 

Fusstritt  mästet  das  Vieh.  —  Fromm .  550. 

162  Des  Herrn  Gebot  macht  das  (Jcsetz.  —  Graf.  28«,  13. 

163  Des  Herrn  Nascuspitz  nützt  mehr  als  seine  bei- 

den Fersen. 

Frz.:  Foce  dMmmme  purto  vertu.    (Kritzintjer,  298*.; 
Lat.:  Frons  dnmini  plus  prodest  quam  occipitium.    ((fuat, 
311.; 

164  Des  Ilcrm  Ritt  über  die   Saat  lässt  goldenen 

Huf.   —  A'er/r.  2KÜ2;  .Simrocfc ,  4615 ;  lliinfbrnj  m,  35. 

165  Des  Herrn  Strenge  macht  verdrossene  Arbeiter. 

—    .XUmunn  V,  82. 

166  Des   Herrn    Stirn   nutet  mehr  als  sein  ganzer 

Hinterkopf. 

Lat.:  Frons  domini  plus  prodest,  quam  occipitium. 
(tJaal,  -.ill.) 

167  Des  Herrn  wegen  muss  man  den  Hund  lieben. 

168  Dess  Herren  hitzigen  niuth  kühlet  armer  Icut 

))lat.  —  llnÜKCh .  4SS ,  5. 

169  Dess  Herrn  aug  düngt  den  acker  wol.  —  Etja- 

nolff.  50**;  Ih'niüdi.  768 .65;  Mayer,  I.  47. 

170  Dess  Herrn  gegeuwarth   ist  der   hausshaltung 

vnd  feldbaws  bester  nutz.  —  Lehmann,  3fiG,w. 

171  Die  den  Hen-en  am  nächsten  gehen,  treten  ihnen 

gern  die  Schuhe  aus. 

172  Die  den  Herren  nicht  pariren,  müssen  Hunde 

nach  l^autzen  fiihren. 

Frz. :  A  bon  droit  est-il  puui  qni  ä  snn  roaistro  desobeist. 
(l.i-n.nx,  II.  »js.; 

173  Die  geistlichen  lleiTcn  erhalten  keine»  Tropfen, 

wenn's  mif  andere  hagelt 

IIulL:  Do  geestclijke  beeren' lonpen  doorgUAUH  vrij ,  of 
hitog-'tcnM  in  den  drup,  als  hct  up  anderen  Bl»gen  rogent. 
(Uarrthumre ,  I.  294.; 

174  Die  grossen  Herren   sind  wie  die  Kinder;   sie 

greifen  nach  allein,  was  glänzt.  --  .Player,  1.  127. 

175  Die  grossen  Herren  .stehlen  nicht,  ei  bewahr' 

uns,  sie  schwntzen  nur  heraus,  um  nichts 
mehr  zu  geben,    r.svftrrri:.; 

176  Die  Herren  boiKscn  einander  nicht. 

177  Die  Herren  br-ziihle»  der  f'aucni  SchuMi.n  nicht 

Frz.:  Sfigueur  ne  pJaide  jiimais  »aioie.    (Lf-rodz.  II,  !(■>.) 

178  Die  Herren  empfiuigerjs,  wie  sie  es  aussge1)eu; 

rufl'en  sie  hott,  s«)  gehet s  Suder.  —  L-iiv\ann, 
380 <  c. 


543 


Herr 


Herr 


544 


179  Die  Herren  haben  dess  macht,  das  recht  ist.  — 

Agricola  II,  206. 

180  Die   Herren   haben   so    zarte    Ohren,   dass   aie 

nichts  hören,  als  was  ihnen  gefällt.  —  Leh- 
mann ,  3sr2 ,  73. 

181  Die  Herren  hau  lange  arm.   —  Eyering,  I.  693; 

;//.  15. 

182  Die  Herren  mussens  einnemmen,  wie  sie  es  auss- 

geben;   ruffen  sie  hott,  so  gehets  suder.  — 

Lehmann ,  74,  •40. 

183  Die  Herren  regieren  jhre  vntorthanen,  die  Heuch- 

ler die  Herren ;  vnd  wer  dem  Heuchler  heuch- 
let, der  hat  den  Herren.  —  Lohmann,  380,  is. 

184  Die  Herren  schlagen   einander  den  Ball  zu.  — 

SailcT,  166. 

185  Die  Herren  sind  nicht  gleich,  aber  die  Knechte 

auch  nicht. 
HoU.:   Heer  en  heer  is  twee,  knecht  en  knecht  is  twee. 
(ffarrebonivf ,  /,  2V»5.; 

186  Die  Herren  sind  schon   gut,   nur   (aber)   die 
>•    Apostel  (Diener)  sind  des  Teufels.   (8.  Amt  i5.) 

—  IHstor.,  IV,  16 :  Graf,  516,  228;  Simrock ,  4610 ;  Braun, 
II,  53. 

Wo  sich  die  Diener  und  Unterbeamten  mehr  Gewalt 
anmaBscn  als  die  Herren  und  Oborbeamten,  waa  leider 
sehr  hänäg  der  Fall  ist. 

187  Die  Herren  sollen  sich  vor  Ahab's  Krankheit 

und  Isabell's  Lüsten  hüten. 

Sie  sollen  nicht  nach  den  (iQtern  und  Gerechtigkeiten 
ihrer  Untergebenen  fühlen  und  jagen. 

188  Die  Herren  tragen  jetzo  ganze  Länder  auf  den 

Schultern,   w^as  wunder,  dass  der  Atlas  den 
Himmel  getragen.  —  Opel.  372. 

189  Die  Herren  von  der  Klerisei  versalzen  uns  gar 

oft  den  Brei.  —  Eiwif in,  108;  Siwroc*,  1459. 

190  Die   Herren    von   Metz    lassen    es    geschehen, 

wenn's  regnet. 

191  Die  Herren  von  Omnes  regieren  nicht  wohl. 

Viel  Hirten  hüten  übel. 

192  Die  Herren  von  Schildburg  lassen  keinen  hän- 

gen, sie  haben  ihn  dann.  —  SimpHc.  (^ürnberg), 
/,  531. 

193  Die  Herren  von  Ulm,  die  Kaufleute  von  Nürn- 

berg und  die  Bürger  von  Augsburg.  —  BeTcken- 
nieyer,  225;  Dtftitsche  lUymameitung ,  III,  41,  392. 
Der  Ton  liegt  anf  Herren,  Kaafleute  und  Bürger. 

194  Die  Herrn  dürffen  keiner  Prill,  sie  sehen  durch 

die  finger.  —  Vetn,  li.  131. 

195  Die  Herrn  müssen  die  Bawren  kauflFen,  die  berg- 

leut  kommen  selber  gelauffen.  —  Petn,  II,  131 ; 
Eenisvh ,  213 ,  34. 

196  Die  Herrn  reden  mit  Macht.  —  Petri,  ll,  131. 

197  Die  künftigen  Herreu  machen  die  vorigen  fromm. 

—  Sailer.  246  ;  Simrock,  4636. 

198  Die  mit  dem  Herren  vnd  der  Frawen  im  Hauss 

auss  einem  Hafen  essen ,  seind  offt  jhre  ärgste 

Feindt.  —   Lehmann,  373,  147. 

199  Ein  ander  Herr,  ein  ander  Dienst. 

Die  Walaohen:  Wer  die  Herren  wechseltf  bleibt  Die- 
ner.   (Reintber'j  III,  115.; 

200  Ein   armer  Herr   ist   reicher   als    ein   reicher 

Knecht. 
Denn  er  ist  frei,  unabhängig,  «eibständig. 

201  Ein  einarmiger  Herr  macht  mehr  als  ein  zwei- 

armiger Knecht. 

Die  Küssen :  Der  Herr  achlftgt  mit  dem  Nacken  der 
Axt  eher  die  Birke  nieder,  als  der  Knecht  mit  der 
Scharfe.    (Altmann  VI,  465.; 

202  Ein  einäugiger  Herr  sieht  mehr  als  ein  zwei- 

äugiger   Diener    (Knecht).    —    Sprichwörlcrgar- 
ten,  258. 
Frt.:  n  n'eet  pour  voir ,  que  l'oeU  du  maltre.    ( Cahier ,  996.; 

203  Ein  fleissiger  Herr  macht  fleissige  Diener.  — 

Simrock,  2529. 

Bühtn.:    Vi\uf  hospod&r  cinf  obratnoa  £el&dkou.     (dfUi' 

kotuk'j,  375.; 
Frs.:  Loa  bona  maltres  fönt  lea  bona  ralets. 
lU. :  MarljiT  goepodar  h'mi  hhrzn  draiina.  (Ö$lakot*kif ,  S75.; 


204  Ein   gnädiger   Herr,   ein   vngnediger   Hoff  -- 

Pclri,  II,  191;  Henisch,  1670,  40. 
Lat.:   Invidere  omnea,  mordere  clanculam.     (Uatkerius, 
Sarepta.  1562,  CXCVII»>.; 

205  Ein  grosser  Herr  kan  einen,  der  zerrissen  Hosen 

anhat,  wol  auö  sammete  Plülben  setzen.  — 
Lehmann,  45,  54. 

206  Ein  grosser  Herr  macht,  was  er  will,  ein  armer 

Teufel,  was  er  kann. 

Böhm. :  PAn  jak  ohce ,  a  chudiua  jak  muxe.  (Öelakovaky ,  170.; 

Poln.:  Panowie  jako  chca,  ubo4fy,  Jako  moga.  —  Paa 

jako  chce ,  a  ohndzina  Jako  moie.    (delakovtky ,  170.; 

207  Ein  grosser  Herr  muss  Binckcltöpfl  ^  in  seinem 

Haus  haben,  sonst  kennt  er  die  seinen  wol, 
wer  sie  seien.  —  Luther'$  Tischr.,  112^. 

')  AuchBinckkacheln=Nachttopf.  (Vgl.  OViinin ,  Wi., 
I,  36.; 

208  Ein  guter  Herr  bewacht  die  Schere  des  Schä- 

fers, damit  sie,  nur  bestimmt  die  Wolle  ra 
scheren,  nicht  die  Haut  nehme. 

209  Ein  guter  Herr,  ein  guter  Diener. 

Fn. :  Bon  maistre ,  bon  aerviteur.  (Lerottx ,  II,  79.;  —  La 
bon  maltre  fait  le  bon  valet.  (Lendrou,  956;  Cakitr, 
991;  Lfrouz,  II,  80.; 

210  Ein  guter  Herr  hat  viel  Söhne  und  Töchter. 

Böhm.:  P4n  dobry  atojl  za  otce.    (Öelakov»k>j ,  323.; 
Poln.:  Pan  dobry  za  ojca  atoji.    ( CftakotJikjf ,  323.; 

211  Ein  guter  Herr  nimmt's    nicht  so  genau  mit 

seinem  Diener. 
Frz.:  Qui  aert  bon  maltre,  bon  loger  en  attend  (rec^it). 

(Lendrou.  957;  Leroux,  II,  69.) 
Poln.:  U  takiego  pana,  przjjdzie  laska  sama.    (Lompa,  32^ 

212  Ein  guter  Heir  und  ein  guter  Hirt  dürfen  nicht 

schlafen. 

Böhm.:  P&n  dobr^  a  paat^f  dobr:^  o  povahftch  jsou  aobt 
rovni.     (Öelakovikt/ ,  323.; 

213  Ein  guter  Herr  zieht  gut  Gesinde. 

214  Ein  gütiger  Herr   hat  eifrige  Knechte.  —  AU' 

mann  Y,  82. 

215  Ein    g'waltiger   Herr   ohne  Land,   ein   reicher 

Jude  ohne  Pfand,  eine  schöne  Frau  ohne 
Lieb',  eine  grosse  Stadt  ohne  Dieb  and  ein 
Bock  ohne  Bart  sind  wider  sein  natürlich  Art 

216  Ein    heiterer   Herr    macht   fröhliche    (lustige) 

Diener. 
It.:  Quando  ridono  i  padroni,  si  rallegrano  i  aerritori. 
(Paziaglia,  258,  9.; 

217  Ein  Herr  bleibet  ein  Herr,   vund  ob  er  von 

Linden ,  so  vbcrwehret  er  aennoch  einen  £ich- 
nen  Knecht.  —  J/nt/iMy,  62*. 

218  Ein  Herr   büsset^   den   andern    nicht.  —  EiMt- 

lein,  301;  Simrock,  4616;  IleinKherg  IV,  45. 

')  In  dieaor  Leaart  ist  mir  das  Sprichwort  handachrift- 
lich  zugegangen.  Sowol  KistUin  wie  Simrock  haben 
dafür  ,,bei8aet'^  Ich  habe  angenommen,  dass  ein  Herr 
den  andern  nicht  „büasen",  mit  Strafen  oder  Bvsmb 
belegen  kann ,  weil  er  keine  Gerlchtabarkeit  Ikbn  ihn 
bat.  Für  die  andere  Leaart  läaat  sich  sagen,  da»  dia 
Herren  einander  gegenseitig  nicht  wehe  thon. 

219  Ein  HeiT  darif  nicht  lauter  Jäger  vnd  Heuter, 

er  nmss  auch  Schreiber  vnd  gelehrte  haben. 

—  Petri,  II,  197;  HenUch,  1459,  10. 

220  Ein  Herr,  der  lust  hat  zu  Lügen,  dess  Diener 

sind  alle  Gottloss.  —  Pelri,  II.  197;  lleniMch,  701,50. 

221  Ein  Herr,  der  vbel  regiert,  muss  darnach  ein 

Knecht  werden.  —  Pitri,  II,  197. 

222  Ein  Herr,  der  viel  Knechte  hat,  hat  viel  Feinde. 

—  Sutor.  221. 

Lat.:  Kil  aliud  est  Imperium,  quam  cura  aalntif  allMia«. 
(Sutor ,  221.; 

223  Ein  Herr  hat  kein  ergern  Feind,  als  einen  Die- 

ner, der  mit  vnwillen  (unzufrieden)  von  jhme 

scheid.  —  Lehmann,  12b,  47. 

224  Ein  Herr  im  land  ist  das  best  —  fftri,  n,W; 

lleniKch.  326,  45. 

225  Ein  Herr  ist  und  bleibt  ein  Herr  und  wttmar 

schläft  bis  Mittag.  —  Sutor,  I». 
Lat.:  Ignoniniosum  praeett»  popvlo, 
(Sutor,  222.; 

226  Ein  Herr  kan  nicht  alle  Weg 

wiL  —  /Vin,  U,  IW. 


Herr 


Herr 


546 


143 


Ein  ilerr,  kein  Herr;  zwei  Herren,  ein  Herr.  — 
Putor..  l,  46:  Volkmar,  365.  401.  Htsmhurt,  »7/,  5; 
Grnf,  W2,  J70;  Extcletn.  301;  Simrock,  4620. 

Uraieht  «ich  uuf  Gebiet«,  4!«  mehr  &!■  Ein«tD  Herni 
ffftmeiuacbaftlich  auK«L<>reii,  in  denen  »lio  di9  »uku- 
Ubendt'n  LAn«J««hoJrciterechtd  nicht  von  etnein  allfin 
knagetibt.  ffUltjg«  heichtus^c  iTolmt-kr  nur  in  Geniein- 
■chaft  erlA«>ea  worden  koonoii.  Wenn  in  einor  solchen 
Üeriraoltuft  ein  Herr  eine  Verurdnanif  ohne  Kiuwilliguiiu: 
clea  andern  odi>r  dor  Übrigen  erlüsak,  lo  iat  ks  ao  aut,  alä 
li&tte  aiei  koin  Horr  erlaBaen ,  trejl  ale  von  keiner  Verbind' 
licbkvit  iitt  di«  lio  erat  erUAlt,  wenn  cla  ron  den  (ie- 
•Mnmthsrr«!)  uutgoht. 

ßoU.:    Ken    hopr,    gova   beer;    twco    hi.'eron,    aca    beer. 

(rt»t<ir.,  I,  m.) 
Ein  Herr  mit  zwei  Geaindcn  wird  schlecht  ge- 

pficg^t,  und  ein  Uaus  mit  zwei  Weihorn  aelten 

rein  gefegt. 
Ein  Herr  musa  in  seinem  Unuse  auch  Schmeiss 

und  Binckkacheln  haben.  —  Imh»'»  Twcfcn  {FranV- 

ftirt  uri ».  28  ^^ 
Ein  TTorr  njU8s  kein  Tewrung  io  Worten  machen. 

—   Lt'hmann ,  369  .  78. 

Kr  mtiM  <i«iD  Dtener  freaudlioh  aagea  ,  «io  die  8*ch« 
(retlian  worden  aoll. 

Ein  Herr  muss  stüien  und  nicht  sehen  (oder: 
mufiN  auch  durch   die  Finger  sehen  können). 

Kt  auU  Dicht  »llea  b«»oltt«n,  ^de  Kleüiitjkelt  rttgon, 
•oll  frroHnntithlg  «eis. 
Bii*rH. :  \elkf  pftn  ne  TJeho  «i  rsiniA.    (Ctlakovtiy  ,  m.} 
^otn, :  Wiclkfemo  p«au  ide  wajsjrilko  tneb«  baesyä.    (C*U^ 

Ein  Uen*  muss  sein  der  letzte  ins  Bett  und  der 
erste  wieder  heraus. 

Frs.T  Drrnior  c<<aobd,  prcmier  d«bout  doLt  *tr«  obftquQ 
ouiltre  partout.     (Vahter,  9irt>.^ 

JEin  Herr  niU3B  seinem  Diener  die  Ilaar  nicht 
tQ  Inng  laasen  wachsen,  sondern  su  gepüren- 
der  seit    wissen    abzuschneiden.  —  u^tnimn, 

96»,  73. 
it.:  n  p^rono  indultrcntö  fa  il  aervo  negligontc.  (Gaiil.,  fJ&7,) 
i  KAiniliArinadoniinaafAtQam  aerram  natrit.  (iiuai,  6I!7.JI 

Kn  Herr  muss  wissen,  daBS  kein  Diene-r  ohne 
Fehler  ist. 

Ein  Herr  ohne  Diener,  ein  Fürst  ohne  Land, 
ein  Edelmann  ohne  Bnuem  und  ein  Vater 
ohne  Kind  vier  arme  Gesellen  sind. 

iUAm.:  P4n  b«a  aloby,  knixe  bei  mvati,  ote«  bu  d^tatr»« 

seman  b»  kmetatra.    (Ctlokovitty  ^  tii.) 
F9in..-  Pan  bea  »/iigi ,  kaiaie  b«i  »vmie,  ojcjffO  b«K  dxieoi, 

Bi*TnUi«ift  be«  koti«ci.     (C'tako^ik^  ,  324.J 

Ein  Herr  ohne  land  iat  ein  Fäss  ohne  Wein.  — 

Ithtnann^  ö?4,  ltt2. 

Ein  Herr  ohne  Land  ist  ein  (grosser)  Titul 
ohne  Buch.  —  (^pJ.  :i8i. 

iiä*.-  Herr«  udcu  land  er  fadct  adea  riin.  (Bahn  /,  374; 
f/Vop.  ,la%,.  im.) 

Ein  Herr  ohne  Land  ist  eine  Fanst  ohne  Hand. 

"  :  rrfl  Indolent,  v»let  insolent.    (fiiAier,  ^i.) 

r   ohne   reputatiun    ist   wie   ein   Pfaw 

-^L'^hwantZ.  —   Lvhmann.^mt'i. 

Em  Herr  sol  Gott  vnd  seinen  Yntertbanen  die- 
nen.  —  /Vfn,  //.  197. 

Ein  Herr  soll  ein  Zug  vnd  ein  fcder  haben; 
was  gesagt  vnd  ge*chriben  ist,  soll  gesagt 
Tiid  geschrieben  bleiben. —  tphon/im.  aar,  la. 

Ein  Herr  soll  nicht  missfallen  haben  am  rath^ 
drr  mit  jhme  nicht  «ustimbt,  sonst  verderbt 
er  allen  mth.  —  Lc/imrtim,  6$7,  isjo. 


Si3  Ein 


4t  auch  ein  Menschen  Hembt, 


S44 


Ein  Herr  vin 
«un  .fahr  ^ 


iii  S(.>l  für  dem  sochÄig- 
ra  nicht  wissen,  das  er 
ein  tcel  hnb,  sonst  kan  «r  nicht  reich  wer- 
den. —   V■-tT^.  TU.  $. 
Ein  Herr  h  (vf»n  Heu  oder  Vi)n  Baller) 

IHf**  '  '1**^  TOTT  Stfibl  und  Kiscu.  — 


»I    MrC|fMWO*vfc«     I. 


246  Ein  jeder  Herr  ist  Kaiser  in  seinem  Lande,  — 

Süetihtirt,  b33.  I^lör.,  17/.  .W;  IhllebTand,  241;  H«t<iu.s, 
//.  3.  Voiiimiir.  3W,  400.  Graf.  487.  51;  Etulem,  367; 
Smhr,  254;  Simrock.  4663. 

jyU'r  Spfictrwoft  tat  utLoh  Hertiu*  a«boti  im  13.  Jalir> 
t'  'vrriaen.    Ea  handolt  von  dor  Luidot- 

l>  Lunde,   wBlcbo  •!!&  din  ßechta.   di« 

rii  1  Land  und  Leaton  «rfgrdirt  wcr.Um, 

nicht  ixu  ^u,iütü  dr>iKai««ra,  tondem  in  il  >  ■  n 

auaUblcn   und   Alan    hierio    aoovaHtnaQ  Fn  < 

waruia,    die   niemADdi  aI«   Gott  und  4a«  ä<  >r 

aioh  erkennen.  D&ber  aag^i«  mau  toii  llintju,  Ua«»  ein 
jod^r  Korr  in  ■ometn  Lande  iCaiaer  »ei. 

247  Ein  jeder  Herr  ist  Papst  in  seinem  Lande.  — 

Euetthari,  649;  HiUi'bnind,  244;  UertiuM ,  //,  S,  Sim- 
roi'k ,  4664. 

Von  d«m  Beoht«  der  Faratctt  in  RoLjifionas&elien. 
Nach  eiaigaa  aiud  die  Kirciieu-  und  Retijiriouaaut^hon 
dem  Papato  ata  St*ltliAl»«r  CJ*riati  uii  '  '  '  -  "  r- 
hanpto  der  Kirche,    uAch   an  dorn    i  ' 

nacü  «iner   dritten    Anaicbt  den   w^  n 

nntorworfon.  Zar  letztem  Meinung  i..ii>iiii,-  mlu  «ma 
Sprichwort,  wolchoa  tclion  vor  dor  Tou  Luther  nutcir- 
nommenen  Kirobenverbcsaerung  bekannt  gunvauu  ibt. 

248  Ein  jeder  iat  ein  Herr  seines  gut«.  —  Pein  11,  2oi. 

249  Ein  jeder  ist  Herr  in  seinem  Hauas.  —  Crutttr. 

III.  27;  Lrhnumn.  tl.  148,  37. 

350  Ein  keifender  Herr  macht  einen  trägen  Knecht. 

Die  RiiBSGDt  Ein  «ohellcnder  Herr  macht  einen  rauf- 
luatigen  Diener.    (AlCfnaan    l'I,  :V>6j 

251  Ein  linden  Herr  vberwehret  einen  eichenen  (eiser- 

nen) Knecht.  —  iV/ri.  tf,  SU;  r.raf,  Sl ;  Simruck,  45'>9. 
Wortapiel    mit    Linden  (Llndeatmüt)   and   gplinden, 
coliden. 

252  Ein  uewer  Herr,  ein  new  Gebot  —  /v(n,  //,  si7; 

Iknvtch,  13U2.  02. 

253  Ein  rechter  Herr  soll  sein  der  Guten  Schutz 

und  der  böseij  Trutz. 
ätihm.:  Pin  mi,  bfu  im  dobr^«  •  tifm  kUdiTO.    (ÖtUt- 
kvvtiff,  S33.; 

254  Ein  schlechter  Herr  der  nicht  weiss,  wie  einem 

Knechte  zu  Muthe  ist. 
256  Ein  schlechter  Herr,  der  seinen  Knecht  fürch- 
ten muss. 

256  Ein  stroherner  Herr  frisst  (verdaut)  zehn  Bauern 

von  Eisen. 
Frs.:  Un  aeiffcenr  de  pallle  man««  (combat)  an    Taaial 
d'acier.    (Bohn  /.SS;  Lfrotix.  II,  787.J 

257  Ein  und    zwei  Herren  kein  Herr,  drei  HeiTen 

—  Ein  Herr.  —  Pimr.,1.  46.  Graf,  S82.  27i. 

„Die  ^owöbnliche  Ponu  der  StaatsTerwaltaug*',  Iteitat 
ea  bei  Uraf  <5.\<>),  „iat  in  Deutachlaod  die  Herraebaft 
ainea  einzigen.  Aarnahmaweia«  gab  ea  Jedoch  eine  Beiha 
von  a<vgenaniiten  Mitherren  odor  Uancrb^n,  meiat  nur 
in  kleinem  Lindern,  welche  zuKlcioh  und  ung<etbeUt 
die  Land^ahoheit  aaaUbten.  Solchen  fall«  konnte  einer 
ohne  den  andern  re«htawirkaam  koin  Horraolierreeht 
bethAtigen;  erat  die  Gnaerbeii  miteinander  ateUten  dea 
Laadeaherrn  vor,  worauf  tich  das  obige  Sprichwort 
b*aieht.    ( S.  227,; 

258  Ein  weiser  Herr  rieht  ein  ordentUch  Regiment 

an^  _    fv/n.  1/,  23&. 

259  Ein  weiser  Herre  liebt  viel  Freund  und  engen 

Rath. 

260  Einem  grossen  Herrn  muss  man  ein  wenig  auf 

den  Dienst  warten.  —  lleriofr^pr ,  l .  2 .  a^, 

261  Emem    guten    (verständigen)    Herrn   ist    gut 

dienen. 
Dan. :  Er  go<lt  at  tiene  «n  fornnftlg  herre.    (Pro9*  dttn* ,  S49.J 

262  Einem  schlimmen  Herrn  entläuft  man,  und  zum 

Teufel  kommt  man. 

Fti.:  Puur  quitt«r  un  mauraJa  maltre,   on  eo  prond  aou- 
vent  un  pir«.     (Cafiitr,  y*S.J 

263  Einem  zornigen  Herrn  soll  man  entweichen.— 

PeiTi.  11.  179. 

264  Eines  Herrn  ärgster  Feind  ist  ein  Knecht ,  der'a 

übel  meint 

Din..:  En  herre  har  ingeo  iturre  flende  end  »in  tiencre, 

BAm  akiUea  Ttm  hannein  med  oriUie.    (Prot.  4an. ,  381  ) 

205  En  Här  äs  »einjes  Amtes  Knecht.  —  ii<hmtn .  Tis 

26 ß  Eun  jntigeu  Herr,  en  ölen  Bettler,    ritentbbur)/.} 

Junger  H«rr,  alter  Bettler^ 
i><iff. ;  Tng  hurrv,  gammfll  trfgler,    (frot.  dan.,  Sil.J 

2t>7  Ka  haben  auch  grosser  Herren  Kinder  ankle- 
bischc  Hände.  —  /Vfft,  //.  24ä. 

35 


547 


Herr 


Herr 


548 


268  Es  ist  besser  ein  Herr  kehre  seiner  Nahrung 

die  Stirne  (oder  Angesicht)   zu,   denn   den 
Rücken  (oder  Nacken).  —  Co/«-,  209, 

269  Es  ist  besser  einem  Herrn   dienen,   der   eine 

Herrschaft  vcrthuc,  als  einem,  der  eine  ge- 
winnen will.  —  Piütor.,  in,  52;  Simrock.  46S1. 

270  Es  ist  besser  vom  Herrn,  dann  vom  Knecht 

kauflFen.  —  Sutor,  239. 

271  Es   ist   böss,    aus  Herren  Knecht  machen.  — 

Petri,  II.  257. 

272  Es  ist  doch  gut,  das  die  Herrn  auch  ainen  Herrn 

im  Himmel  haben.  —  Agricola  U.  lu. 

273  Es  ist  ein  armer  Herr,  den  der  Knecht  regiert. 

274  Es  ist  ein  armer  Herr,  der  nichts  zu  befeh- 

len hat. 

Frx. :  n  n'est  paa  msistre  qai  n'ote  Commander.    (Ltroux, 
II,  236.; 

275  Es  ist  ein  armer  Herr,  der  vom  Knechte  ler- 

nen muss. 
Böhm.:  Bidtk  tomu  hospodtö ,  jejz  sluha  uci.    (äelakovsku, 

377.) 
lat.:  Malnm  est  habere  lermm,  qol  dominum  docet. 
Slow.:  TSihfYA  dobre,  ked"  klu6ar  BT«ho  pAna  nii.    ('(5«Jo- 

kOMky,  377.; 

276  Es  ist  gut,  grosser  Herren  müssig  gehen.  — 

Körte.  2773. 
Lat.:  Alterias  non  Bit,  qui  «uns  esse  potest.    ^Gfaa/,87S.; 

277  Es  ist  gut  Herr  zu  seyn ,  wenn  einer  das  Recht 

vnter   Händen    hat.   —  Petri,  U,  263;  Lt^mann, 
11.  142.  164:  5u^or,896. 

278  Es  ist  kein  Herr,  der  nicht  von  einem  Knecht 

abstammt.  —  Sutor,  242. 

279  Es  ist  kein  schlimmerer  Herr,  als  der  Knecht 

gewesen.  (8.  Meiwr.) 
Böhm.:  Od  pluhn  p&na,  zlA  to  rina.    (Celakovskyy  100.; 

280  Es  ist  nicht  jeder  ein  Herr,  der  in  Seide  geht 

einher,    (Pobi.) 

Bezieht  sich  aaf  den  Aufwand,  den  die  Polen  in 
Kleidern  machten  und  der  oft  ihre  VermögeniTerfaAlt- 
nisse  weit  ttberaohritt.  In  dem  Abschnitt  CuUurhiato- 
ri$ch«  Sprichwröter ,  hat  von  Wurzbach  ansfEthrlich  dar- 
über gehandelt.  (Vgl.  Wurabaehlf  99  flg.,  besondert  in 
Behandlang  der  BprifshwOrter  Nr.  29  u.  52.) 

281  Es  ist  nicht  jeder  ein  Herr,  der  sich  in  die 

Seite  stützt. 

282  Es  ist  nichts  bessers,  als  aus  grosser  Herren 

Seckcl  bauen  lernen.  —  Opel ,  872. 

283  Es  ist  pöss  mit  Herren  schertzen.  —  Hauer,  Mg  *. 

284  Es  ist  schwer  mit  grossen  Herren  Wette  lau- 

fen,  man   steckt  ihnen    das  Ziel  näher.  — 
Winckler ,  XIV,  62. 

285  Es  kann  niemands  wol  ein  Herr  seyn,  er  sey 

dann  zuvor  Knecht  gewesen.  —  Petri.  II,  28i: 
Lehmann,  II,  137,  71;  Eiseiein,  301. 

286  Es  muss  der  Herr  ofift  thnn,  was  der  Knecht 

wil,   wie  der  Mann,  was   die  Fraw  wil.   — 
Petri,  II,  288;  Uenisch,  1197.  45. 

287  Es  schadet  grossen  herm  kein  klein  vnglück. 

—  Gruler,l,Zl. 

288  Es  wird  keiner  ein  ^ter  Herr,  der  nicht  zuvor 

Knecht  gewesen  ist.  —  Gruter,  in,  37. 

289  Et  es   besser  'ne  kleine  Här,   als  ene  grosse 

Knäch.     (Köln.)  —    Wenden,  III,  12;  für  Aachen:  Ftr- 
menich,  /.  492.  58. 

290  Falscher    Herren    Worte    sind    todter    Leute 

Schuhe;  wer  darauf  wartet,  wird  gewiss  bar- 
fuss  gehen. 

291  Faule  Herren,  träge  Knechte.  —  Caal,429. 
Dan.:  Lad  herre,  doven  srend.  —  Lad  horre,  fortredne 

Bvenne.  (Pro«,  dan.,  370.J 
Enfil.:  Serrants  will  not  be  diligent,  where  the  masters 

negligent.  (Bohn  IT,  483.; 
Jt. :  Cattiro  eignere ,  f &  oattivo  servltore.  (Paztaglia,  S50,  4.; 

—  II  padrone  impudente  tk  il  serritor  negligente.    (Peu- 
zagtia,  258,  4.; 

Üng.:  A  hol  kedvdre  61  a  gasda,  lusta  a  ssolga.  —  Heny^lo 
gazdinak  &lmo«  a  böresse.    (Oaai,  439.) 

292  Fremde  Herren  macht  man  am  besten  bendig, 

wenn  man  ihre  Räthe  und  Gesandte  an  gül- 
dene Ketten  legt  —  Opei^UG, 


293  Fremder  Herren  Gold  gibt  süssen  Klang,  allein 

dem  Staate  den  Untergang.  (Sehwtit.)  — 
Körte,  2775. 

Besonders  gegen  das  offen  und  im  Finstem  hemai- 
schleiohende  Pensionswesen ,  das  in  der  Schweiz  allge- 
mein als  schädlich  erkannt  wurde. 

294  Fromme  Herren   findet  man   gemeiniglich  an 

den  Wänden. 

Im  Bildniss. 

295  Frommer  Herr,  frommer  Knecht.  —  Petri,  II,  ni. 

296  Frü   Herr,    spat   Knecht   ist   aller   hoffertigen 

Recht.  —  Wettphal,  Ho([arls  Teuffei.  im  Thealrum  Dia. 
bolonm.  408^. 

297  Frühe  Herren,  späte  Knechte.  —  ivrn, //,Ji9; 

Simrock,  4604;  Körte,  2794;  Braun.  I.  1311;  FriMck- 
hier,  202. 

298  Frumme  Herren  haben  Gott  lieb.  —  Agricola  II,  ut. 

299  Fürchte  deinen  Herm  als  einen  Tyrannen,  so 

wirst  du  ihn  zuletzt  als  deinen  Wohlthäter 
lieben.  —  Altmann  V,  81. 

300  Gebietende   Herren   machen   nit  vil   Wort.  — 

5ufor.232. 

301  Gebietender  Herren  Bitten  sind  scharfe  Befehle. 

—  Graf.  523,  297. 

302  Geht  der  Herr  voraus,  so  ist  Leben  in  Feld 

und  Haus. 

303  Gelehrten  Herren  ist  schwer  dienen. 

304  Geschwinde  Herren  machen  langsame  Diener. 

—  Winckler,  XVI.  4. 

305  Gestrenge  Herren  regieren  (leben)  nicht  lange. 

—  Petri,  II.  386;  Uenisch.  1579,  47;  Coler .  215**;  Sef- 
bold,  244;  IhUenberg.B;  Simrock,  4661;  Körte,  S807 
u.  3482;  Braun.  1, 1306 ;  Frischhier,  S13 ;  Friachbier  »,  1478 ; 
für  Düren:  Firmenich.  7,483,  70;  für  Iserlohn:  Woeste, 
78,  316;  für  Waldeck:  Curtze,  346,  399. 

Dan.:  Strsnge  herrer  regiere  eilaenge.    (Prov.  dan,,  284.; 

Frz. :  liSL  trop  grande  söväritd  n'est  pas  de  dnr^e.  —  Tout 
ce  qui  est  violent,  dare  peu;  chose  violente  n'est  pas 
permanente. 

Lat.:  Iniqua  nunquam  regna  perpetuo  manent.  (Seneea,) 
(PhiUppi,!,  198;  Seybotä,  244;  Binder  II,  1519.;  — Cm- 
nis  nlmia  potentia  breyitate  constringitur.  (Seneem.) 
(Binder  II,  2410.;  —  Yenti  desitari  rehementisaime  «pH 
rare  solent.  (Seybold,  623.;  —  Yiolenta  nemo  impnia 
oontinuit  diu.  (Seneca.)  (Eitelein,  303;  Binder  II,  355t; 
Phitippi,  II,  252.;  —  Vis  Tiolenta  non  est  diatuzna. 
(Binder  II,  8576.; 

306  Gestrenge  Herren  regieren  nicht  lang^    sagte 

Michel ,  als  er  fun&ig  Jahre  geprügelt  wor- 
den war. 

307  Getrewer  Herre,   getrewe   Knecht   —   Agrictta 

II,  173 ;  Lehmann ,  381 .  22 ;  Pistor.  ,1,2;  Eisenhart ,  «7€ ; 
milebrand,  75;  Volkmar,  366,  426;  Graf,  524,  313;  Eise- 
iein .  301 ;  Simrock,  4596. 

Von  den  gegenseitigen  Pflichten  zwischen  Lehnt- 
herron  und  Vasallen.  Das  Sprichwort  will  gana  be* 
sonders  darauf  aufinerksam  machen,  dass  auch  der 
Lehnsherr  Verbindlichkeiten  —  Vertheidigung  und  Be- 
Schätzung  —  gegen  seinen  Vasallen  su  erfUllen  habe,  nad 
dass  gerade  von  der  treuen  Erfüllung  derselbeii  sdir 
h&ufig  die  Treue  des  Vasallen  abhänge.  Ausserdem  fin- 
det das  Sprichwort  auf  jedes  VerhKltniss  awisehea  Be- 
fehlenden und  Gehorchenden  Anwendung. 
Frs.:  Fidälit<$  et  f^Ionie  sont  räeiproques  entre  le  seigaew 
et  le  vaMal.    (Loyael,  649.; 

308  Gif  den  Herm  'n  Kusshändken  nn  segge:  Gd- 

den  Dag,  du  Jisel.  —  Lyra,  66. 

309  Graute  Hären,  graute  Affären.    (Soest.)  —  Ftr- 

menich,  I,  348,  18. 

310  Gross  Herr,  gross  Recht;  klein  Knecht,  klein 

Recht.  —  Simrock.  8236. 

311  Gross   herm   haben   kleinen   gewalt.  —  Fmd, 

/,  117*;  Lehmann,  II.  232,  178. 

312  Gross  herm  können  nit  vnrechtthun.—  Qniter,  1,45, 

313  Gross  herm  lassen  sich  messen. —  Fronoi,  IT,  IM  ^; 

Gruter,  I.  45;  Petri.  //,  359;  Körte.  2782  u.  Um. 

314  Grosse  herren,  alte  vnd  weit  gewanderte  fiegen 

mit  gewalt.  —  Franck.  I,  77*»;  EgatutlF,  »••; 
Lehmann.  II.  2S2, 178. 

316  Grosse  Herren  bedürffen  armer  Leat  UUffvad 
rath  wol.  -<  Petri,  II,  358;  Hmtidk. U9,  lt. 


549 


Herr 


Herr 


550 


3 IC  Grosse  Herren   begehen   keine  schlechte  Thor- 
licif.  —  Liihinann ,  m . 'JS. 
Dan.:   Store  herrer  bcgaae  ingcn  alet   daarskab.     (Prot, 
.ian.,  Asn.; 

317  Urossf'  Herren  brauchen  ihre  Diener  wie  der 
Handwerker  sein  Werkzeug;  wonn  es  abge- 
nützt, wirft  er  es  weg.  —   HiiuJL/<r,  A'/r,  sy. 

310  Grosse  Herren  brechen  etwa  ein'  Uraach  ab 
dem  Zaun.  —  Eun'itw.  655;  6'imrot-fc.  119^3. 

319  GroBPe  Herren  dürfen  mit  Heiligen  scherzen.  — 

EMudtin.  295:  Simroik.  44<J1. 
Kn<jl.:   Grcat  men  niay  jeit  with  laintB,  'tis  wit  in  them; 
in  the  Ivas,  fuul  profanation.    (Kitftein.  2Vb.) 

320  Grosse  Herren  erzürnen,  ist  gefährh'ch. 

Lttt.:  Pcriculo»  potentium  üffenaa.  (Quintilian.)  (Philippi, 
II,  üi.) 

321  Gro8><e  Herren  fehlen  auch.  —  .svybn/rf,  474. 

Lat.:  (juaudoquo  bonu«  nietat  DomoHtheneH.  (S^i/bolJ,  474.) 

322  Grosso  Herren  geben  gern  grosse  geschencke.  — 

/V/r»,  II,  358. 
Dan.:  8turre  horror  haanei  ved  at  giva  iinaac  gavor,  og 

ville  «i  give  itore.    (Vruv.  dan.,  'ii6L) 
Lat.:  Moa  UHt  praelatii,  praebeudaH  nun  dare  gratit.    (Bin- 

Uer  //,  ilWö;  Oartwr,  31.; 

323  Grosse  Herren  geben  kurzen  Bescheid. 

3S4  Grosse  Herren  geben  nicht  gern.  —  /'«»n.  //,  358. 

325  Grosse  Herreu  gcdencken  lang.  —  .lynco/«  /,  338; 

h'rantk,  II,  63";   Tappiiis.  74**;  Etjenolff,  184*;  Guttcn- 

ulrtH,  <U>.  Oy;    Vvtri.U,  .358;    Üruter,  /,  45;   Lehmann, 

II,  232.  179;  llfiiunh.  «78,  52;  Schutlel,  US***  u.  1144*; 

SutuT,  S04:  Eiselt'in,  30.1;  Körte,  2786;  Simruck,  4649. 
DÜH. :  Storo  herrer  liavc  lang  hakummolae.  (Proo.  dan..  310.; 
»-.■..-  <^ui  mangu  Tuie  du  roi,  Ji  cent  an«  de  I&  en  chie  la 

plu»e. 
Holl.:  Uroote  beeren  gedenken   lanii.   —    (Trooto    beeren 

houden  lang  ivts  iu  gedachten.    ( Jlarrfhunn'e ,  I,  294.; 
Lat.:  Mauot  alta  inoute  repoiitum.    (Eiti-hin.  3u3^ 
SptiH.:   Quion  come  la  vaca  del  rey,    &  uien  auos  paga 

los  hueaos.    (KOrtf  ,  2786.^ 

326  Grosse  Herren  gehen  schlecht  (schlicht,  einfach) 

herein.  —  Henisch  ,  789 .  27. 

327  Grosse  Herren,  gross  Glück. 

Böhm..'   Velk^mn   p&nn   vzdy   kostka  dobfo  scdil.     (Ceta- 

iutik»,  2bu.; 
Pidn.:  Witlkiemu  jianu  zawtzo  koatka  dobrxe  pada.    (tf' 

taJioeikff,  2S0.; 

328  Grosso  Herren,  grosse  fehler.  —  Lehmann,  508.  75; 

Graf,  516,  311;  ^wlor.,  IX,  «3. 

.,l)ie  achüuato   tagenden  aeind   mit  falachen,  färben 
achuttirt.'' 

329  Grosse  Herren ,  grosse  Gefahr.  —  Gottfried ,  474. 

HtM.:  Groote  beeren,  groute  kleören.  (Uarrebomee,  1, 294  ^.) 

330  Grosse  Herren,  grosse  (jeschäfte. 

331  Grosse   Herren,   grosse   sorge.  —   Pciri.  II,  S59; 

ISator.,  r,  79;  Cra/",  516 ,  307. 

332  Grosse  Herren,  grosse  Thorheiten  (Streiche). 

333  Grosse  Herren,  grosse  Tugend;  wenig  Wort, 

aber  viel  KraflFt.  —  l'ctn,  11,  359. 

Dan. :  Store  folk,  atore  dyder,  sture  lyder.  (Prov.  dam.,  533.; 

334  Grosse  Herren  haben  auch  furcht.  —  Petri,  II ,  359. 

335  GroNse  Herren  haben  die  Uhren  bei  den  Füssen. 

—    I'arömiakon.  12<)1. 
Wer  bei  ihuen  Gehur  finden  viill,  soll  «ich  dembthigen. 

336  Grosse  Herren  haben  ein  kurzes  Gedachtniss. 

337  Grosse  Herren  haben  empfindliche  Ohren. 

BGhiii.  •  V&ui  (kr&lov^)  dalcko  vidi  a  alyll.   (Ödakotsky,  331.; 
t'r:.:  II  u*a  ne  sena  ,  u'entendemeni,  qui  Ta  parier  dei 
seigneura  granda.     (Liroux ,  II,  11.) 

338  Grösse  Herren  haben  gros.se  Engel.  —  llerbergert 

11.2.  187. 
/a»«..*  Htorc  herrer  have  atore  engle.    (Prot,  dan.,  383.; 

339  Grosse  Herren  haben  grosse  Gefaihr.  —  Sq/Md,  aa. 

[ al.:  Praeoipitea  regnm  caaua  fortuna  facit.    (Seffbold,  452.; 

340  Grofie  Herren  haben  lange  Arme. —  tiaaipioao: 

l.'r-nnHf,  303^. 
Auch  in  der  Ferne  künnen  aio  acbadcn. 
hr:.:  Loa  granda  ont  lea  brai  longa.    (8tar»cked*i ,  406.; 
JIvtt.:  lirnute  heereu  habben  lange  Unf«  armen  (banden). 

(UurrthoHi^e,  I,  294.; 
//. :  I  principi  hanuo  le  braoeia  lunglaa.   f  Gaal,  lOMk) 
Lat.:  Kegum  aarea,  atque  oculi  nulU.    (Sej/bUd,  596 J 

341  Grosse   Herren   haben   lange  Hände.  —   Cnf* 

»23.  37S:  K6rt«,  3785;  5tfiirodk.  4650;  Bravai,  /.  UQS. 
bShm.:  PAni  daliko  lAh^i.    (CelokowMkf,  331 J 
EngL:  King*  baTe  long  handg. 


Fr:. :  Lea  roia  ont  lei  maina  longuea. 

Kruat.:  Vellkaai  imaju  dug«  ruko  i  velika  Tuha. 

Lat.:  An  noacla,  longaa  regibua  caae  mannK.    (Öclakootky, 

321.; 
PolH.:    Panowie  1  krölowie   daloko  widza,  wicle  alyia^. 

(Cflakorxky,  Wll.) 

342  Grosse  Herren  haben  lange  Hände;  sie  reichen 

aber  nicht  bis   in  den  Himmel.  —   Wmckler, 
II,  35. 
Dan. :  Storre  herrer  have  lange  hender ,  men  de  naae  ikke 
tu  hiinlen.     (Bohn  I,  399.; 

343  Grosse  Herren  haben  lauge  Hende  vnnd  greif- 

fen  offt  zu,  da  es  jhnen  nicht  befohlen  ist^ 
nemlich  Gott  in  seinen  Augapffel  oder  geben 
manchem  einen  IStirnnickel,  das  jhm  das  Blut 
vnd  Gut  hernach  gehet.  —  Pvtn,  II,  359. 

//.:  I  proncipi  hanuo lu  oreccliie  molto  delicate,  e  gontili, 
porch^  nou  ]i<)afiono  udirc,  chö  le  cokc,  che  ioro  piacciuno. 
(Pazzaiitia,  304,  1.) 

344  Grosse  Herren   haben  Lustbarkeiten,  aber  das 

Volk  hat  Freudon. 

345  Grosse  Herren  haben  viel  Egeln,  die  jhnen  an- 

hangen vnd  jhr  Blut  saugen  (oder:  sie  auss- 
saugen.  —  L<?hm\wn,  \6,  59  u.  657,  64. 

346  Grosse  Herreu  irren  auch.  —  Oiwl,  373. 

347  Gro^jse  Herren  kommen  am  sichersten  in  den 

Himmel,   wenn   sie   in   der   Wiege   sterben. 

(S.  Fttrat  .S3,  130  u.  153.)  —   Ä'Nf or,  198;  Einfdlle ,  4iO ; 
Eiselnn  ,  303;  Simnuk  .  4658. 
Lat.:    Faciliua   eat   camelum  per  forawen  ^acus    intrare. 
(Sutnr,  198.;  —  Quem  dii  düignnt,  adoleaeen«  moritur. 
(Plautu^i.)    (Bindvr  II,  2746.; 

348  Grosse  Herren  können  armen  Gesellen  wol  reich 

machen.  —  Iktn.  Il,  359;  lletiinch,  1555,  67;  Luther'* 
riKchr..  471*. 

349  Grosse  Herren  können  auch   dem  Tode  nicht 

entlaufTen.  —   llcrhcrger,  I,  658. 

350  Grosse  Herren,  lange  Pfeifen. 

351  Grosse  Herren  lassen  sich  die  Mücken  abweh- 

ren, aber  nicht  die  Ohrenbläser. 

352  Grosse  Herren  lassen  sich  nicht  vexiren.  —  Su- 

tor,  999. 

353  Gro.sse  HeiTu    lassen  sich    niesen  (genicsseu), 

aber  man  soll  sie  nicht  ganz  fressen.  —  Leh- 
mann. 15,  42. 

354  Grosse  Herren  lassen  sich  nützen,  unter  reichen 

Leuten  ist  gut  sitzen.  —  lllum,  758:  Simroik,  4657. 

355  Grosse  Herren  lohnen  übel. 

Fra.:  De  grand  maitro  mauraia  loyer.    (Kritzinger,  430^.; 

356  Grosse  Herren  Lügen  strafen  ist  besser,  als  um 

ihretwillen  die  Wahrheit  verschweigen. 

357  Grosse  Herren   machen  auch  wol  einen  Bock- 

streich. 

Lat.:  Quandoqnebonui  dormitat  Homerua.  (Iloraz.)  (Bin- 
drr  II,  2736;  Eyena,  239.; 

358  Grosse  Herren  machen   nicht   viel  Worte.    — 

Seybold,4lii   Simrocfc ,  4646 ;   £.'ue/nn,  503;  Lohrengd, 

I.  338. 

Lat.:  Omnia  herua  servo  monosyllabna.  (Binder  II,  3413; 
Buchler,  46;  Stjfboid,  415;  Eitelein,  303.; 

359  Grosse  Herren  meinen,  die  Uöll  sey  nur  vor 

die  BawTcn  gemacht,  vnd  diese  halten  das 
widcrspiel.  —  Lehmann,  745,  84. 

360  Grosse  Herreu  müssen  das  Dintenfitsa  auff  jhrem 

Tische  haben  vnd  die  Federn  oben  auff  den 
Hut  stecken.  —  flrtii,  //.  159. 

361  Grosse  Herren  müssen  grosso  Schollen  haben. 

Ala  Im  J^re  1557  Melanohthon  Ton  einem  erfurter 
Rathaberm  gefrafft  wnrde,  wie  ihm  der  Klang  der 
groiaen  Glocke  (■.  Boaannn)  gefalle,  antwortete  er: 
„Magno«  aagna  deeenL"  (BtrckMmnitr ,  308;  DtuttcAt 
kamMUtthmg,  IU,  41,  5fil.; 

38S  Grosse  Ueiren  mflssen  yiel  Terxehren.  —  Petri, 

ir.tu. 
868  Grosse  Herren  mfissen  viel  von  sich  reden  las- 
sen. —  PUor.,  IX,  AT;  Simrock,  4647. 
Imt.:  Lna  aldaairaa  fati  occultum  nihil  eaae  linit.    (Binder 

II,  1723.; 

364  Grosse  Hcitcd  reden  wenig,  aber  CentaerworL 
X«/.:  Domlnonun  dicta  brevia  luot,  aed  emphatica.    (Seu- 
MJ,  1S4.; 

36» 


551 


Herr 


Herr 


552 


365  Grosße  Herren  reden  wenig  vnd  bedächtig.  — 

Petri .  n ,  359 ;     Uenitch ,  230 ,  1 . 

366  Grosse  Herren  riechen  auch  nicht  nach  Weih- 

rauch, wenn  sie  todt  sind. 

Die  Ruseen:  Des   tüdtcn  Kaisers    Gerach   ist  übel. 
(Altvtann   Vl.iSO.) 

367  Grosse  Herren  schämen  sich,  wenig  zu  geben, 

und  viel  zu  geben,  weigern  sie  sich. 

Lat.:  Magnatca  dare  parva,  palet,  dare  magna  recasant. 
(Mant.)    (Pbilippi,  I,  234.; 

368  Grosse  Herren,  schlechte  Zahler.     (Steiermark.; 

369  Grosse    Herren    sehen    die   Wahrheit   nur   im 

Spiegel. 

Engl.:  The  eyes  of  the  great  ar"!B  dim. 

370  Grosse  Herren  seind  am  meisten  schuldig.  — 

GruUr.  Iir.  46;  Lehmann.  II.  239,  90. 

371  Grosse  Herren   seind   leicht   zu   versöhnen.  — 

Sutor,  240. 

372  Grosse  Herren  seynd    so   rar  im  Himmel  als 

das  Wildpret  in  eines  armen  Küche.  (8.  Purst  83.) 
r-   Sator,  223. 

373  Grosse  Herren  sich  lassen  messen ;  grosse  Bäume 
%i        geben  viel  Spriessen.  —  Ei^Wein, sos. 

374  Grosse  Herren  sind  die  Zielscheibe  böser  Zun- 

gen. —  Eiselein.  650. 

375  Grosse  Herren  sind  fürchterlich,  auch  wenn  sie 

Geschenke  bringen.  —  Mittelrhcinviche  Zeitung,  1863, 
Nr.  181. 
Lat. :  Timeo  Danaos  et  dona  ferontes. 

376  Grosse  Herren  sind  kurz  an  Worten. 

Sie  bedürfen  nur  eines  Wortes,  am  zu  erlauben  oder 

zu  verbieten:  ja  oder  nein;  so  will  ich'i,  so  befehl  ich's, 

mein  Wille  ist  mein  Qrund.    Untergebene  mOssen  viele 

Worte  machen,  am  au  erbitten  und  zu  ttberzeugen. 

2rol/..DerheerenIiedi8eenkortgebied.  (Harrebomee,  I,294\) 

377  Grosse   Herren   soll   man   zu   Freunden,   aber 

nicht  zu  Nachbarn  haben. 
Böhm. :  Yeljkö  p&nj,  mij  pr&tely,  ale  ne  sousedy.  —  Konn^ 
pe^Imu  nenf  spolecnfk,  a  velk^,pän  ob  pokoj.neni  sonsed. 
(Celakonhy,  413.; 

378  Grosse  Herren  sollen  gnädig  sein.  —  Seyhold,  629. 

Lat.:  Rex  apum  solus  aculeo  caret.    (Seybold,  529.; 

379  Grosse  Herren  sollen  stets  gleserne  Trinkgeschir 

auff  ihrem  Tisch  haben,  sich  anbey  Mensch- 
licher Gebrechligkeit  zu  erinnern. —  Petri.  n,  359. 

380  Grosse  Herren  tanzen  auch  wol  den  Betteltanz. 

381  Grosse  Herren  thun  grosse  Streiche. 

Frt.:  Plus  le  coup  vient  d'en  haut,  plus  le  mal  est  grand. 
(Kritainger,  705'>.; 

382  Grosse  Herren  und  grosse  Ströme  sind  schlimme 

Nachbarn. 

Moll.:  Qroote  rivier,  groote  heer  en  groote  weg  zijn  drie 
kwade  buren.    (Marrebomtt,  I,  294.; 

383  Grosse  Herren  vergessen  armer  Leut  bald.  — 

l*etri,  n.  859. 

384  Grosse  Herren  verstehen  keinen  Spass.  —  yiayer, 

U.  111. 

385  Grosse  Herren  vnd  reiche  leut  können  nicht  vn- 

recht  thun.  —  Petri,  ll,  359. 

386  Grosse  Herren  wollen  gebeten  sein. 

387  Grosse  Herren  wollen  geförcht  vnnd  dabey  ge- 

liebt sein.  —  L^mann,  980,  18. 

388  Grosse  Herren  wollen  nur  bey  den  geringem  ge- 

winnen vnnd  nichts  auffsetzen.  —  Lehmann,  5.s8 .  14. 

389  Grosse  Herren  wollen  viel  nemen  vnnd  Arme 

leut  können  wenig  geben.  —  Lehmann,  54«,  86. 

Dan.:  Store  herrer  ville  have  meget,  og  fattigt  folk  kan 
lidet  give.     (Biihn  /,  399;  Prot,  dan.,  284.; 

390  Grosse  Herren  wollen   vngestraflft   auch  vnge- 

vexiret  seyn.  —  Petn ,  //,  359. 

391  Grosse  Herren  zürnen  nicht  umsonst. 

393  Grosse  Herrn  geben  jhr  Lehen  darumb  nicht 
Vmsonst.  —  Grulcr,  III.  46;  Petri,  11,  359;  Lehmann, 
//,239.89. 

393  Grosse  herm  haben  vil  ohm  vnd  äugen  vnd 
lange  händ.  —  Egenolff,  302*»;  Petri,  II,  859;  Leh- 
mann, II,  282,  180;  Sdiottel,  1122^;  Seybold,  525. 

Dan.:  Store  herrer  have  mange  0yene,  §fnx  og  arme. 
(Pro»,  dan.,  284  u.  533.; 

ffolL:  De  heer  des  lands  faoort,  aiet  en  reikt  ver.  (Harre- 
bomee,  /,  294 ».; 

Lat. :  Mttltae  regum  aurea  et  oaali.    (Binder  IT,  1921.; 


394  Grosse  Herrn  schämen  sich,  wenig  zu    geben, 

das  Grosse  aber  schlagen  sie  ab.  —  Stdor,  &. 

Sie  Bind  nicht  von  „Schenkendorf'*.  In  Aegypten: 
Herr,  sagte  er,  gebt  mir  die  Melonenschale.  —  Dein 
Herr  isst  die  Melone  samrat  der  Schale ,  antwortete  er. 
(Burckkardt ,  522.;  Die  ägyptischen  Bettler  pflegen  alle, 
die  sie  vor  den  Kaffeebaden  oder  auf  dem  Markte  Me- 
lonen essen  sehen,  um  die  Schalen  an  bitten,  die  sie 
essen ,  wie  auch  alle  hungrigen  Bauern  zu  thun  pflegen. 
Lat.:  Magnates  dare  parva  pudet,  dare  magna  recasant. 
(Sutor,  69;  Seybold,  290;  Binder  II,  174.; 

395  Grosse  Herrn  thun  mit  Kriegen  ofll   grössere 

Thorheit  als  trunckene  bawem,  die  sich  vmb 
ein  zerbrochen  Glass  rupfFen.  —  Lehmanni^Ui.  161. 

396  Grosse  Herrn  thun  nicht  unrecht.  —  Schouel.  iia**. 

397  Grosse  Herrn  thun  viel  verzehren.  —  Gruter.  I,  46. 

398  Grosse  Herrn  wollen  ihre  Lust  haben.  —  CWer,  476*. 

„Staltitiam  patiuntur  opes ,  sagt  jener.'*    (Coler,  476^.; 

399  Grossen  Herren,  Fremden  und  Alten  pflegt  man 

eine  Lüge  zugute  zu  halten.  —  Eifelein.  4M; 
Simrodi,  6650;  Körte  ,  3969. 
Lat. :  Senes  et  qui  longinquas  regiones  peragraTemnt  per 
vim  mentiuntur.  (Eiaelein,  436.;  —  Sunt  homines  txini, 
Domini,  vetercs,  peregrini,  qui  commendantur  quamuis 
mendacia  fantur.  (Seidel,  Paroemiae ,  Ethicae;  BI.Dd?*.; 

400  Grossen  Herren  geziemet  gross  geschenck  zu 

geben.  —  Petri .  II,  361. 

401  Grossen  Herren  ist  übel  borgen.  —  Eitelein ,  woi : 

Simrock,  4654;  Uraun.  I.  1324. 
Fn.:  Ne  prfitez  point  votre  argent  &  un  grand  ««ianear. 
(Bokn  1,40.)  »  «• 

402  Grossen   Herren   möchte   man   die    Worte  ab- 

betteln. 
Lat,:  Omnis  herus  monosyllabicus.    (Philippi,  II,  73.; 

403  Grossen  Herren  muss  man  nicht  (kein  Geld) 

leihen. 

,Ein  augsburger  Kaufmann  pflegte  zu  aagen:  Wer 

wollt,  11 


Fürsten  und  grossen  Herm  gelt  lehnen  wol 
sich  zuvor  mit  dreyerlei  art  Leuthen  bekannt  1 
mit  einem  Bechtsgelehrten ,  Theologo  und  8 
Mit  dem  ersten,  dass,  wenn  der  Herr  nicht  zahlen  will, 
er  ein  Urtheil  wider  ihn  aufbringe;  mit  dem  andern, 
dass  derselbe  dem  Herrn  das  Gewissen  rühre;  mit  de» 
dritten,  dass  er  ihn  mit-Qewalt  zur  Zahlung  brüige.** 
(Welt  und  Zeit,  V,  HS,  86.; 

404  Grossen  Herren  sind  arme  Unterthanen  keine 

Ehr'. 
Dan. :  Herremes  ssre  ere  riige  undertaatter.  (Prot,  dan.,  2&5.; 

405  Grossen  Herren  sol  man  nicht  za  nahe  kommen, 

noch  zu  fem  treten.  —  Petri,  ll.  seo. 

Holt.:  Groote  heeren  zal  men  groeten,  xnaar  seiden  ont- 
moeten.    (Uarrebomie ,  I,  294.; 

406  Grossen  Herren  soll  man  seine  Noih  mit  wenig 

Worten  klagen. 

Lat.:  Coram  rege  sua  de  paupertate  tacentet,  plu«  pos 
cente  ferent.    (Boraz.)    (Philippi,  I,  93.; 

407  Grossen  Herren  und  schönen  Weibmi  mnss  man 

nichts  Unangenehmes  sagen. 

Die  Bussen:  Grossen  Herren  muss  man  die  Wahr- 
heit oder  die  Freundschaft  opfern.    (AUmattn  VI,  4M.; 

408  Grossen  Herren  und  Wanderburschen  matt  man 

eine  Lüge  zugute  halten. 

Holt. :  Grooten  heeren ,  vreemden  en  den  ouden  pleegt  men 
eene  leugen  voor  goed  te  houden.    (Harrebomee ,  I,  294.; 

409  Grossen  Herren  vnd  schönen  Jongfrawen  soll  man 

wol  dienen  vnnd  übel  (d.  h.  wenig)  trawen, 
dann  jhr  Liebe  hat  Sonnen  Art,  faUet  so  bald 
auff  ein  Dreck  als  ein  Kosenblatt.  —  IVfh. 
lll.  6;  Froschm..  AaVII;  tiruler,  III,  46;  Mmweft,  119«,  88; 
Lehmann,  380, 10;  Lehmann,  II,  239,  91;  Latendorfll,  15; 
Eifelein,  304;  Körte,  2783;  Simrock,  4641;  Bratm,  l,  1804; 
Lnhrengcl,  I.  389;  lleinxberg  I,  25. 
Län.:  Store  herrer  og  smukke  quinder  skal  man  ti«ne  vel 
ogtroeilde.    CiVo».  da«.,  283 J 

410  Grossen  Herren,  Weinstöcken,  verliebten  Her- 

ren und  Frauen  ist  nie  in  ihrem  Versprechen 
zu  trauen. 

411  Grossen  Herm  legt  man  alles  wol  aus.  —  LA- 

mann,  II.  232,  181;  Kürte,  2788. 

412  Grossen  Herrn  schadet  kein  klein  Ynglück.  — 

l*etri ,  II ,  296. 

413  Grosser  Herr,  gross  Recht;    kleiner  Knecht, 

klein  Hecht.  —  Lehmann,  635.  81. 

414  Grosser  Herr,  wilder  Bär.  —  Le*m«»m,  Mi,  Ji. 


553 


Herr 


Herr 


554 


415  Grosser  (guter)  Herren  Bitte  ist  ein  Mordgeschrei. 

—  Eiiftein    aoa    Simitiri    Hin. 
lat.:  Sitqa«  toguts   dncDm   spocioa    violcnta  prccandi. 
Kiiflein    303;  Bindrr   J    S^5     Sr^fbalJ,  ISS  u.  290.; 

416  Grosier  Herren  Bitten  iit  befehlen  (o«ler:  sind 

Befehle},       PUtof.,  II.  92;  Si-yhüUl.  153;  Simrock,  1109. 

2/än.:  8t<yrre  lierToi  bogirriog  er  befuUniuf,'.  (Pruv. 
Han.    Ä330 

fri  Lei  con^oUs  (ips  BapÄricar»!  ont  un  caract*re  de  com- 
mandement  pour  les  intVrfeur«.    (Krittinffert  ll>7'^J 

Holt.:  Heeren  bidden  ia  (?obicd«ti.    ( fhitrffivmite ,  I,  *^.J 

iat.:  Efltqno  rogaro  du^um  pcoic»  violDnln  tireeandi 
(Thilippi,  I,  1S7.;—  Matfn&tuffl  prec««  imperia,  O^i^jf- 
hold,  IM;  Fhilippi,  I,  234;  Binder  II,  [T43.J  —  Prec« 
«nnatae.  (Seyhold ,  4bb.)  —-  Prcfias  xanfitiAttiiD  (poten- 
tom  wiastae,  (tiiniitv  IJ,  7*3  tttiUppi  I  li\(,.)  — 
Frinolpum  p#tftioAPi  savt  eüactioa^i,    {Bf^botd,  Ahl.) 

417  Grosser    Jerren  Brieffe  pfleget  man  dreymal  zu 

lesen.  HfThfr^r^         2,  587. 

418  Grosser  Herren  Bücher  sind  schwer  zu  Jesen. 

Ihre  Abflichten,    Gedanken,   Flaue  Bind  achwor  zu 
erforochon. 
lt.:  1  libri  lic'  Padroni  Bono  difficili  per  imparare.    (Puz- 
zagtiti,  ly7,  l'J 

419  Grosser  Herren  Fehler   sind  der  Uiiterthanen 

Busse.  —   W'imkln'.  VII,  i4. 

420  Grosser  Herren  Gnad^  ist  nur  ein  Schneepfad, 

den  ein  kleiner  Wind  verweht.  —  Parömiakm,  967. 
V«r3iUB  dJöh  nicht  vat  die  Gunst  der  GrniBen. 

421  Grosser  Herrei]  Gnad  vnd  Gunst  währet  nicht 

lange.  lehmafm    IJ,  232,  177. 

It.:   CoBi  taito  obfl  PafTetto  dcl   prencipo  prende  l'aria 

422  Grosser     errea  Gnaden  seynd    nit  mit  Käglon 

aBgehefll,  sonder  our  mit  AVaclis  angeklebet, 
welches  leicht  zcrschtneltzet.  —  Sniur,  s2. 

Lat.:  Qui«quifl  maffna  dedit,  voluit  uibi  maßna  rcmitti. 
(Sutvr,  «2.; 

423  Grosser  Herren  Gunst  ist  Dunst. 

424  Grosser    Herren    Gunst   ist  ein    ( rcisei'ortiger) 

Höfling,  der  allzeit  mit  dem  Hute  in  der 
Hand  steht.  —  Mjii.k/rr.  r.  27. 

425  Grosser  lerren  Gunst  ist  ein  Hiedstab,  der  leicht 

knackt.        Winckier   r,  27. 

426  Gross  ef  Herren  Uunst  ist  ein  unbändig  Pferd, 

auf  dem  sich  niemand  halten  kann.  —  W'inckicr, 
Xiv.  «0. 

427  Grosser  Herren  Gunst  ist   oft  umsonst.  —  Su- 

tor,  VI, 

Lat.:  Gratiamaffiiatnm  ncscit  habere  Btatum.    (Sutor,  Tl.) 

428  Grosser  Herren  Hand  reicht  ins  weite  Land.  — 

l.'dfi/.  113». 

Man   ist  ancli  im  Aaelandc  vor  ihren  Verfolgungen 
nicht  ftichcr. 

429  Grosser  Herren  Hass  ist  kleiner  Leute  Tod. 

Jioll.:  '!'>«>  haut  vun  den  lieer  is  du  dood  van  den  mau. 
(ilarrrhninif ,  I,  27'\.J 

430  Grosser  Herren  Hennen  legen  Eyer  mit  zwei 

Dottern.  —  Pctn.  II.  3tU;  llcnuch.  733.  :»ü;  Schottel. 
lli'i'';  Cna! ,  4',*',i :  A<m/i',  27S7;  Simrmk.ieii;  Itraun, 
I.  13U5. 

431  Grosser  Herren  Huld  und  Nelkenwein  verriecht 

über  Nacht.  Sitmvck,  4f.29;  K6rle,  2780. 

432  Grosfler  Herren  Kinder  gerathen  selten  wohl. 

iS.  L«'iittf.) 
L'it.:  TVirrn  a  .love  at'jue  a  fnlmino.    (Erasm.,  831;  Top- 

pi.t*.  i.u  >.; 

433  Grosser  Herren  Krankheit  ist  kleiner  Leute  Ge- 

sundh«'it. 

h-'hin.:  I'auikdnrmoc.  chudubut-hnzdravl.  ("C"«  Inknnl'j,  tJd.) 
Pi/xi.:   l'dii^ka  nhoroba,   ubogicgn   zdrowiv.     (Lelakoeiky, 
i  ".*. ' 

434  Gr">  or  Herren  Leute  lassen  sich  was  bedünken. 

X'.'.'  J--vi)>  fsandalinm.  (Pitilippi.  /,  L'li*.>  —  Maxima 
■jutv'i'ie  «l«.imui  »prvit  est  plfna  BUperbia.  (Juvenal.) 
;h- :,.•■:  II.  l'll;  t:i^:'.-iH.  ai»:ij 

43j  Gmssrrr  Herren  Pracht  ist  armer  Leute  Ohn- 
macht. 

436  Grosser  Herren  Sachen  sind  iStirgen  und  Wachen. 

4:;7  Grosser  Herren  Söhne  sind  Taugenichtse. 

408  GrustSfT  Herren  Staat  i(>t  von  Arbeit  gesponnen 
und  von  Gefalir  gewebt.  —  Wwckltr,  v,  84. 


439  Grosser  Herren   Thüren  haben  einen  schönen 

Eingang,  aber  wie  kommt  man  heraus! 

Dan. :  ncrrc-dxrcn  er  riid  ind  og  frem. 

440  Grosser  Herren  und  schöaer  Frauen  Liebe  hat 

Sonnenart,   sie    fallt  sobald  aof  einen  Kuh- 
dreck, als  auf  ein  Bosenblatt. 

441  Gro>ser  Herren  Vberpracht,  armer  Leute  Ohn- 

macht. —    Wtsii.hnl,  Ihfftirhtt'ujli'l ,  hu  Thvatrurn  Dia- 
Imlonnn ,  385  *, 

442  Grosser  Herren  Woile  sind  kein  Evangelium. 

Di     K]«ifiiriifi««n  sagen  ironiach  von  der  ZnverlSaBig- 

keit  ihr«r  VerHpruchunffsn    Ucf  Herr  hat  ihm  einen  Pela 

versprochen ,  ttl)cr  auch  i«iii  Wort  is   wurm.     (Reinabery 

^  IV.  in.)  ^ 

Frz. :  PromeBse  de  grand  nVitpfeA  h^ritit^e.  (Lendn-y,  S69.J 

443  Grosser  Herren  Zorn  ist  ein  Donnerwetter.  — 

Ei-rlrin.  302. 
Mhd     Wetiti  YlLrbrii'ht  der  herreu  zorn ,  bo  sint  die  armon 

gar     erloro.      BTttir.)    (ZittyfFU,  fM.) 
Lat. ,  Teiaptism«  gi-HUdil  Cflt  indigiiatfo  regi».  (Kindfin,  [{09.) 

444  (irosaer  Ilerni  frrundtschafft  hat  viel  vmbs  Leben 

bracht.  --  Pitri,  ll.  sai. 

tut     Poteiitum  amicitiue  sunt  periuuloiiap.    (fiaal,  892.J 

445  Grosser  herrn   ist  gut  müssig  gehen.  —  Franck, 

7/,9u*';  f;.;f'H«l/jf .  ya  » ;  Cruter .  1 .  46 :  Kisi lein.  304;  Sim- 
rock, 4643;  Körlr,  2773  u.  3442. 

/Jäfi.    Herre-bgra  ril  ei  altid  lykko*,    (Proe.  dan.,  287.; 

Laf,   H«Qum  fUii  »OXJIB.      PhHipp*,  I,  17.'»;  Tapniu»,  77  b; 

446  Grosser  Herrn  vntl  Jungfraw  wort  pflegt  kurtz 

zu  sein.  —  Mathmstiu»   mtQm,\\\\^. 

447  Grote  Herre,  lange  Pipe.  —  Fruchbxer^,  1585. 

448  Guter  Herr,  [ruter  Diener. 

Frz.:  Bo»  in*Urü,  Lr^-j  «r^i vUevir.  —  Loa  bona  mattroa  fönt 
les  bona  vmlet«      Kritiingfr.  43«»  u.  4:iOb;  uaul,  879.; 

449  Hält  unser  Herr,  so  Kalten  wir  auch.  —  Pintor., 

X,  2;  Graf.  :)24,  312. 

450  Hat  der  Herr  den    Schnupfen,    so   niesen  die 

Knechte  (Diener,  Bauern). 

Bvhui. ;  V&M  mA  r>^mu ,  a  reUdka  k^chA.    (  Celakotiky ,  326.; 
PolH.:  Vtkuu  ryma,  paui<(j  sapka,  a  czcladci  parakot.    (dt- 
lukoeik'j,  326.; 

451  Herr  gewest,    ist   ein  schwerer   fall.  —  i/cnwih, 

702 .  50. 

452  Herr  ist  ein  jedweder  in  seinem  Hauss.  —  Lvh- 

mann,  II.  264.  31. 

453  Herr  oder  Knecht,  die  Mode  behält  ihr  Recht. 

Roll.:  Ofheer,  ofbi^dc,  elk  volgtdemode.    (Ilanfbcmic, 
I,  2'.«6.; 

454  Herr  oder  Knecht,  Recht  ist  Recht. 

HvU.:  1«  't  beer,  is  't  knocht,  daar  valt  regt.    (Harrt- 
bo)ue>-,  I,  2i»5.; 

455  Herr  sein   'st  besser  als  Knecht,   wenn  Gewalt 

mehr  gilt  als  Recht. 

456  Herr  und  Freiheit  können  nicht  zusammengehen. 

457  Herr  und  Uuterthmi  soll  stehn  für  Einen  Mann. 
B'hifi.!  P&n  atoji  poddav^f,  a  poddanf  pAnem.    (Öela- 

ko**kjf,  Ä23.; 
Poi«..-   ¥Mi.   f^oddan^iDl ,    a  poddani  panem    atojt.    (Cela- 
kortltf,  35:y 

458  Herr     vursurge   mich   mid   am   Magister,  ich 

arbte  nich  garne  (betete  die  f&uie  Magd). 
(.Schltg.J  —  Frommium.  III,  417,  639. 

Veraorge  mich  mit  einem  Magiater  (Fastor,  Pfarrer), 
ich  arbeite  nicht  gem. 

459  Herr     vertrawet  mir,   was  jr  wölt,   nur  kein 

heymligkeyt.  —  Etjmolff,  23*»;  Lehmann.  II,  262,  15. 

460  Herr,  wir  sind  alle  Schelme,  sagte  jener  Bauer. 

461  Herr  zu  sein,  geht  nicht,  und  arbeiten  möchten 

wir  nicht. 
4G2  Herren  bedörffen  oflft  vieler  Diener  nicht,  aber 
die  Diener  bedörffen  der  Herren.  —  Lehmann, 

380,  19. 

463  Herren  bleiben  herren  vnd  wann  sy  schlieSen 

bisa  KU  mittag.  —  AgricoUin,in;  Egtuolff,  19^: 
Petri ,  11,  376 :  Heniick,  414 ,  7 ;  Ldkmanii.  t80. 11 ;  Leh- 
mann, n,  Kt,  17;  Latendarfll,  17;  Sauer,  Mi;  fiüfv 
Irin.  SOS;  JTdrte.ani. 

fjlexrn  bleiben  Herrn  avcb  for  nndftir,  lehliffen  tie 
auch  bisa  vmb  zwülfl  Thr."    (Waldü,  IV,  5S.) 

464  Herren,   die  viel   donnern,  blitzen  wenig.  — 

AHmnun  1',  8j. 


003 


Herr 


Herr 


556 


4oö  K-?rr-;:i  ^eben  H-?rr':::ilohn.  ; 

Uli...    r£e«".r*ii.   •^ev'sn  Li^or-in-i ioa.      Hirr-^'.if'.   I,  439.;  j 

49 7  Herren  h;i'.ea  eir.s::  il^rrn   im  Himnxrri.  —  A"-/i. 

4.1.  .V.W:.;,  i:*.  ; 

4cä  fierr-rs.  h.'.ben  iiijn^-r  ii-rb,  die  Stelen  mehr  den  | 

an-i'rr   iiob.  — '  h--i,  II.  a::.  liffm»i.h.  6n.  5>i. 
40  i  Herrrc  iiah'^.i  v.el  <-»hre!i  and  Augen. 

r     -J. .  ■_ 

47  >  He/re:.  haljea  viel  Ohren  vnd  lange  Hand.  — 

.1  .via.ir..  a-l.  44. 
/^. !.. ;  H^«r?n  hellten  Un^-e  -iiirec    f H-j.rir'h'ju  ■»«,  /,  ?J5.J 

471  Herren  haben  vil  zu  3;igeti.  —  ll<i.kt.: ,  Küj. 
4T2  Herrrn  habens  gerntr,  dis  man  kur'z  mit  (von) 
ihneii  rsde.  —  /Vfn,  /.•.  Tri. 

473  Herren,    Hof    ^-nd    gelt   iehn.'U    die    leuth   ttI 

Schallcheit  vnd  betrug.  —  /wri,  //,  377;  //mutA, 

U74.  17. 

474  Herren  können  lange  denken,  aber  übel  ver- 

gessen. 

475  Herren    können    wol    Schaden,    al)er    keinen 

Sthinipf  leiden.  —  I'mi'-^t.  ,  IX.  7 ;  >jmr  l^:  .  4»:äj. 

476  Herren  kündigen  woi  einen  feyertag  vnd  lassen 

fejren  wer  wül.  —  l'Un.  ll.  .t77;  /k»iw .-i ,  iot»i ,  ii. 

477  Herren   la.-..-on   üich   die   Mücken    vorm    gesiebt 

wehren,  aber  nicht  die  Heuchler  vor  den 
Ohren  (Ohrenblaser).  —  Lthmann.  3^3.  2i;  Eue- 

.•:in.  303:  .Mnrüdt,  44-:53 ,  liraun.  I,  I32ii. 
478  Herren  lassen  sich  gern  schenken. 

Die  Kueaen  :  Hut  du  den  Herren  dM  Mehl  geschenk'. 
and  der  Frau  nicht  auch  die  Eier,  »o  hut  da  keinem 
wu  geichenkt.    (Alt mann   r,   77.y 

479  Herren  lohnen   offt  jhrem  trewen  Gesind,  wie 

die   Welt  pfleget   zu  lohnen.  —  JVm, /f,  377; 

lieTiuch,  VAZ.  84. 

480  Herren  muss  man  nicht    auf  dem  Maul  trom- 

meln, noch  auf  den  Rock  treten. 
48i  Herren  müssen   Diener   haben.  —   Pt:in,  ll.zu. 

482  Herren  ohne  Knecht  sind  gar  arm  Geschlecht. 

—  Hetüsch.  701,  57;  HttOutiu» ,  Sarepla  ,  CLIII^. 
Dan.:  Store  herrer  aden  Brenne  er  intet  Taerd.  —  Stör 
herre  aden  rrenne  er  lidet  Terd.    (Prot,  äan.,  3^1  u.  533.^ 

483  Herren  recht  oder  bald  des  Dieners  Knecht. 

Dan.:  Knten  «kftl  man  herre  Ttcre,   eller  herre  tiene.  — 
Heller  herre  end  tiener.    (Prot,  dan.,  JSl.j 

484  Herren,    Richter,   Pfaff  vnd  Bader   verderben 

keinen  Zanck  noch  Hader.  —  Pein,  Hl,  i-,  Ifc- 

nuch  ,  \6'j,  'J. 

485  Herren  setzen  Eide  ab,  die    sie    nicht  halten 

wollen.   —    Peiri  .  II,  377;  //tni lach,  823.  IJ. 

486  Herren  .sind  Herren  vnd  haben  Herrensinne,  die 

muss  man  ihnen  In.ssen.  —  h-iri,  II.  377. 

487  Herren  sind  Katzenart,  streicht   man  sie  glat 

den  rucken  ab,  so  recken  sie  den  schwantz; 
streicht  man  sie  zurück,  so  funckein  sie.  — 
Gruter,  III,  49 :  Lehmann,  380.  16;  Lehmam,  II,  2$4.  30; 
Eviflnin,  303. 

488  Herren  sind  keine  Spielkameraden. 

Frt. :  11  ne  faot  pas  ic  jouer  4  son  inaltrc.    (Cahier,  lüül.^ 

489  Herren  sind  vnd  bleiben  Herren.  —  Piiri,  11.  377. 

490  Herren  soll  man  für  Herren  kennen  vnd  nen- 

nen. —   /Wri,  //.377. 

491  Herren  sünd  Hen-en,  säd*  d«  Kohhöder,  un  slög 

Up'n   Swinhöder.     (Mecklenburg.,    —  IlMCfer,  653. 

492  Herren  thun,  wie  Herren  pflegen. 

Dan.:  Herrer  have  herrer  fore,  saa  de  ringe,  saa  de  itore. 
(l'ro9.  dan.,  2<»3.; 

493  Herren  und  Birnen  faulen  leicht. 

Die  grOaite  Herrlichkeit  iat  der  Vergänglichkeit  on- 
terwnrfen. 
UolL:  Heeren  en  percn  rotten.    ( Harrthomit ,  I,  t^h.) 

494  Herren  und  Heilige  gehen  über  alles.  —  Pinor., 

X,  29;  Einmharl,  426;  Entor ,  II,  381;  llerxiiu,  1.93: 
roiAmor.  356.  264;  IhUebrand,  102,  185^;  llaul.,  52; 
Graf,  282  ,  3*6;  Simrock.  463U. 

Von  dem  Vonagarecht ,  welche«  die  herrsohafUlehen 
Schulden   and   die  milden  Stiftungen   bei   einem  ent- 


Hand, 


itandenan  Coneuxe  vor  andern  Gläubigem  haben.  Vnt«r 
den  Herren  i:nd  Tor  allen  die  Landesherren  (Fiaeni?) 
an.d  unter  den  Heiligen  die  Eirehen  in  Teratehen. 

496  Herren  und  Heilige  gehen  vor.    (S.  Gutiherr  und 

Herrenftchau.;  —  Graf,  382.  342;  Ettor,  l,  39.  90: 
H'i^nl..  32. 

496  Herr'jn  und  Haren  sind  von  einer  Folircn. 

HuU.:  Heeren  en  Loeren  zijn  ran  eener  voeren.  —  Heeren 
en  hoeren  Tenchilt  maar  ivae  letter.  —  Heeren  xijn  all 
de   hoeren,   zij  hauen  met  molkander.     (Harreii>iHe*f 

I.  2i'5.; 

497  Herren  und  Knechte   stehen  in  Gottes 

besonders  aber  die  Herren. 

In  P'^rtugal  eagt  man:  Erat  achnf  Gott  den  Portn- 
gietcn.  dann  den  Galeco,  ihm  lu  dienen.  (Magazin  für 
fiit  Lit<r.itur  'ifi  A'tilmUe^.j  Galego  iat  ein  Alenadi 
der  dienenden  Klaa^e  am  der  ProTinz  Galicia. 

49S  Herren  und  Mannen  talscher  Rath  gleicht  wol 
ungetniuer  That.  —  Gm],  ssti,  12. 

JfA'i.:  Herren  rnde  mannea  val^cbe  rat  geliket  wol  si^ 
getrawer  dat.     'H'jfney^r.  LehnreK.ht,  76,  J.^ 

499  Herren   und  Narren  haben  frei  reden.  —  £ue- 

'.ctn.  3-Ji:  Simr.tck.  4637;  A'örw.  2812. 
Din.:  Herrer  og  narre  bare  frit  aprog.    (Bohn  l,'iH  ;  Pra9, 
dnn..  i'lO  u.  i-^S.) 

50<>  Herren  und  Narren  thun,  was  sie  wollen. 

B-':un. .-  Püni  jak  bl4zni ,  co  chtl ,  to  cinL    (C*.Uxkor$ky ,  170 J 

501  Herren  vnd  tiirsten  helffen  manchem  armen  Ge- 

sellen uuff  die  bein.  —  Pein,  II.  377;  Hnicek. 
25-.*.  C3. 

502  Herren  weichen  nicht  gern.  —  Petn,  ii,  377. 

503  Herren  werden  vneins  vnd  wieder  eins;  arme 

Gesellen  bleiben  arme  Gesellen.  —  Petri ,  il,  377. 

504  Herren   wollen   vortheil   haben,    den   sol   man 

jhnen  gönnen.  —  Ihtri,  11,  377;  lleu-teler,  S09;  Lek- 
mann,  5>)0,  42;  Simrock,  4632;  Körte.  2767. 
Schlieasen  gern  Lüwenrertrftge. 

505  Herreu  ziemt  Gnade.  —  Graf,  3*7 ,  607. 

506  Herrn  helffen   o£ftermals  den  vntcrthanen,  dx 

sie  zu  Eseln  werden  vnnd  es  jhnen  gleich 
gildt,  es  Reitte  sie  ein  Teutscher  oder  Spa- 
nier. —  Lehmann.  841.  2. 

507  Herrn   machen    dass  Mess  jhrer  Gerechtigkeit 

jmmer  weiter  vnd  den  schwechcrn  desto  enger. 

—  Lthmann,  934,  11. 

503  Herrn  thun,  was  jhn  gefält,  vnd  wollen,  dait 
auch  die  Leut  reden,    was  jhnen  gefUt  — 

Lehmann.  657.  61. 

509  Hier  sünd  so  vel  Herren  tö  naschen,  säd'  de 

Pogg.  dar  glitscht  (gleitet)  de  Adder  (Otter) 
öwer  er  Liw.     •HamhuT>j.j  —  lloefer,  849. 

510  Hoöertige  Herreu  haben  hofifertige  gesinde.  — 

Ajruula  II.  314. 

511  Hoffertiger   Herren    Diener    hören    die    armen 

nicht.  —  .4i/ricgia /r ,  316. 

51*2  Ich  bin  der  Herr,  hat  der  Mann  gesagt  und  ist 
in  die  Hehnersteigc  geschloffen  (geschlüpft). 
(Oberö*terreick.y 

513  Ich  habe  den  Herrn  um  den  Knecht  vertauscht. 

—  S<-ybold .  386. 

Lat.:  Nucleam  amiii,  relii|ai  pignori  patamina.  (Ptam- 
tus.)     (i-hUippi.  II,  4»;  Sevt-ltt.  386.) 

514  Ich  Herr,  du  Herr:  wer  wird  die  Stiefeln  putzen? 

Die  Odmaneu  aagen :  Ich  bin  ein  Herr,  du  blat  •!■ 
Herr,  wer  wird  nun  ein  Pferd  atriegeln?  (oder:  war 
wird  das  Vioh  abwarten?  )  fSchitchta.  'JiH.)  InFiimland: 
Ich  Herr,  du  Herr,  wer  von  una  wird  daa  Bäasel  tiageaV 

515  Ich  will  meinen  Herrn  erheben,  so  lange  ich 

Hans  heisse,  sprach  der  Pfarrer,  welcher  Chri- 
stus auf  einem  Pferde  einreiten  Hess,  und  der 
Küster  rief:  Auf  einem  Esell  Esell  —  fiiat- 

lem .  2S1. 

516  Ick  bün  Herr,   seggt   dei  Mann,  da  lett  hei 

ünnern  Disch.  (Mecklenburg.)  —  Adoi«.  75;  Mh- 
jer,  725. 

Ich  bin  der  Herr,  sagte  der  Mann,  da  mm  tf  oh 
term  Tiache.    {Simrock,  4666;  Reituberg  t,  ITOJ 

517  I-ek  Här,   du  Här,   bai  sali  de  Süege  hauen. 

(be}li>hn.J  —   Woerte,  70.  133. 

Von  Bauern,  die  Tiel  UeberflOaiif«  giltmi  kakea* 
aber  daa  ihnen  Köthig«  Hiebt  wiuMi  oder  M  awnwao»* 
den  Terachrnfthen. 


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Herr 


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l      537 

h 
I 

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\     U8 

i 

l     539 
540 


Ik  heff  den  Haren  (Herrn)  söcht  und  befi  'n 
narn  ^  funnen. 

»)  NirKenda ,  aber  »uch  Narren.  Hamburger  WorUpicl, 
wo  der  Beim  in  der  Mitte  sitzt.  Wenn  man  jemand 
lan^e  inchte  und  am  Ende  oder  nirgend«  fand. 

In  geistlichen  Hären  Länner  is  de  Rock  am 
Ellenbogen  territten,  in  weltlicher  Hären 
Länner  unter  den  Armen.    fSauerland.) 

Ist  aus  der  UerrCf  so  ist  aus  die  Ehre;  ist  aus 
die  Frawe,  so  ist  aus  die  trawe.  —  l*auli, 
PoftiUa,  I,  198*. 

Ist  der  Herr  ein  Rosskaram,  so  schachern  die 
Knechte  mit  Mähren. 

Ist  der  Herr  ein  Saw  vnd  die  Fraw  ein  Saw- 
mutter,  so  bekommen  sie  vnflätigo,  vntrewe 
ynd  Sawisch  Gesinde.  —  Pctn ,  u,  4ü7 ;  lunisch, 

1197 .  54. 

Ist  der  Herr  geitzig,  so  sind  seine  nechsten 
reissig.  —  Petn.  u.  407. 

Ist  der  Herr  gerecht,  wird  der  Knecht  nicht 
schlecht. 

Ist  der  Herr  im  Haus,  ist  er  König;  ist  er  hin- 
aus, gilt  er  gar  wenig. 

Ist  der  Herr  nicht  da,  so  stellen  die  Diener 
die  Stühle  auf  den  Tisch. 

Fn. ;  VoyaRc  de  maitro ,  nöce«  do  ralets.    (Kritsingtr,  4791».^ 

Ist  der  Herr  zu  gut,  nimmt  (ihm)  der  Diener 
den  Hut. 

Ist's  dem  Herrn  recht,  ist's  auch  erlaubt  dem 
Knecht. 

Vom  Dciapicl  der  TIf>hom. 

Je  blinder  der  Herr,   «lesto  besser  sieht   der 

Vogt.  —  Syrich'cürterynrten.  2S9;  Siinrmk,  4602;  liraun, 
r,  1301;  AVfC.2769, 
Aber  meist  nur  tarn  Besten  dos  eigenen  iJeutels. 

Jo   grösser   herr,  je   grösser   thor.  —  Zrythuch, 

CILII  *. 
Je  grösser  Herr,  je  wilder  Beer.  —  Piftn,  ll,  891; 

Gruter,  /.  49;  Latcndurfll.  18;   llenüich.  172,  13;  Eine 

lein.    3<.U;  A'lr/r,  2771. 
Je  grösserpr  Herr,  je  gottloser  Gesinde. 
Je  höher  der  Herr  ist,  je  werdcr  man  seine 

diener  helt  in  der  Welt.  —  /V(n,//,S9i;  Ih- 

nuch .  701 .  61." 
Je  mehr  der  Herr  trinkt,  desto  mehr  dürsten 

die  Pferde.  —  Lohrengd,  415;  SinichwOrtinjarten ,  262. 
Ein  betrnnkcner  Herr  ist  nicht  im  Stande,  sein  Ge- 
sinde ffehürig  zu  beaufsichtigen,  das  bald  gunng  seine 

Pflichten  vomftchläsBigen  wird. 

Jedem  Herrn  seine  Bratwurst. 

Fn. :  A  tont  seigneur  tout  houneur.  (ßofm  1,6;  Leroux, 
II,  7«;  i'ahier,  ^Vi.) 

Jeder  Hirr  des  Hofs  hat  Gebot  und  Verbot.  — 

r,raf.  408 ,  45. 

Sobald  der  Gutsherr  lleichsstand  geworden  war,  so 
war  er  für  die  hörigen  Bauern  vom  Landcsherrn  kaum 
ra  nntcrüchciden ,  Aa  er  das  Recht,  auf  seinem  Gebiet 
Gesetze  xu  geben,  Beamte  anzustellen  und  zu  entlassen 
u.  8.  w.  erhielt. 
2lkd.:  Eyn  yecklic  her  den  hoflTs  hat  gebot  xnd  verbot. 
(t.wrimm.    Writt/t.,  II,  555.; 

Jeder  Herr  hält  sich  für  einen  Gott  in  seinem 
Dorfe. 

BT.hvi.:  Kazd^  pftn  stou  milost  chrftli,  a  naii  slnibn  la 
nie  v4/I-     (V'iakntuku .  \i2A.) 

Jeder  ll^vr  ist  Kaiser  in  sciinem  Lande.  —  Kw- 

feiji .  :i.'ii. 
Jeder  Herr  ist  Papst  in  seinem  Lande.  —  Kute- 

Inn.  502. 

Jeder  ist  Ht-rr  in  soineni  Hause.  —  Graf,  4ir6,  74 ; 

littvshi-rij  111,  in». 
Die  Araber:  Jeder  ist  Herr  seines  Bartes. 

B''\»A.:  Doma  jac  chci ,  u  lidf  Jak  k&icf.    (Crlakovaky ,  374.; 

Di'*.:  EnhTer  er  bonde  i  loven  og  i  sin  egen  ng.  (Pro9. 
fian.,  t>l.; 

Frs.:  Chacuu  est  maltre  chei  loi ,  dit  lo  charboaiilar.  (L»- 
rvwx,  //.  2.;  —  Chacuu  est  maltre  au  ■»  nalsan.  — 
CliaTbonnitfr  e«t  maltre  cbez  soi.  (Gaat^  17>8j~Tont 
homme  satp  »^  de  raison,  doit  6tre  maltr«  ea  n  aiai- 
.    (AtiUiHgtr,  4301*.; 


Jhli.:  Een  ieder  is  moMCcr  In  xija  «igen  hnii.  (Bok 
J,  314.)  —  Iflder  Is  beer  (mtester)  ran  taet  aUn«*  (Mmrri 
bemrt.  I.  395;  Bohn  /,  314.J 


Ist.:  Hy»t  er  herra  i  sinu  hüsi.    (Jonsuyni,  158.; 

PulH.:    Doma  jako  ohcesz,  u  ludzi  jak  przystoji.    (6tla- 

koTiky.  :a4.) 
Span. .-  Mientra  en  mi  casa  me  estogy ,  Hey  mo  soy.    (Öela' 

kooaky.  374.; 
{7ny.;  A  bagoj  is  \t\r^  maga  bBrlangjAban.   —  Szabad  a 

gazda  maga  hüt&nkl,  ha  a>  Agy  al4  fekszik  is.    (Oaal, 

172S.; 

541  Ji  Herren  von  Ctimmin  ät  Kes  tum  Win;   an 

do  Win  in  Cammin  schmeckt  so  god  as  de 
Win  in  Stettin. 

Ks  hatte  sich  nämlicli  ein  camminer  Kanfinann  be- 
schwert, dass  der  ihm  von  Stettin  geschickte  Woln, 
welchen  er  selbst  dort  geprobt,  nicht  denselben  guten 
Geschmack  habe,  worauf  der  obige  Reim  als  Ratb  folgte. 

542  Jo  grötter  Hären,  jo  mär  Beswären,  sach't  oll 

Wif  in   Hagen.    —    llnrfrr,  1115;  Wiwflc,  «2,  14. 

543  Junge  Herren,  alte  Bettler. 

HoU. :  .long  een  hoer ,  oud  eon  boef.    ( Httrrft'umr^ .  7,  363  *>.; 

544  Junge   Ileiren   vnd  junge  Pferde  endern   sich 

leicht  vnd  oft't.  —  Pitri.  //,4io. 

545  Jungen  Herren  ist  man  hold.  —  A\}riroU\  ll,  i9i; 

Egeiiotfl,  20^»;  Sfyhnld.  444. 

646  Jungen  Herren  ist  mim  von  Natur  holder,  denn 
den  alten.  —  Pctri,ii,uo. 

547  Kann  der  Herr  i-egieren  und  der  Knecht  pari- 

ren,  so  stehefs  wohl  im  Haus. 

Dan.:  Hvor  herren  veed  at  regere,  og  folketat  lyde,  der 
gaacr  det  vel  til.    (Prot,  da». ,  470.; 

548  Kein  grösserer  Herr,  als   wer  sich  selbst  be- 

herrscht. 
Lat.:  Imperare  sibi  maximum  imperlum  est.    (Schonhtim, 

,  7, 8.; 

549  Kein  Herr  kann  seinem  Manne  den  Herrn  nie- 

dern.  —  Cr«/,  558,  47. 

Der  Lolinsherr  war  zwar  befugt,  das  Verliilltniss  mit 
seinem  Lehnsmann  aufzulösen,  seine  Rechte  sammt 
dem  Gute,  worauf  sie  ruhen,  an  einen  andern  zu  Über- 
tragen -,  aber  dieser  musste  ein  ihm  ebenbürtiger  oder 
höherer  Herr  sein.  CS.  Gut  227.)  In  Augsburg:  Kz 
cnmug  auch  chein  Herre  siuem  man  sinen  Herrn  ge- 
niedorn.   (Frftjfiffj.) 

550  Kein  Herr,  keine  Khr*. 

IIMK:  De  beer  uit.  de  eer  uit.    ( Harrebniu''^ ,  I,  294».; 

551  Kein  Herr  soll  erben  seiner  Eigenleute  Eigen. 

—  Graf,  195,  lüO. 

Das  liOrige  Gut  fiel  unoh  dem  Tode  dos  Dienstmanns, 
wenn  auch  in  seltenen  Fällen,  falls  nämlich  nicht 
Frauen  und  Kinder  oder  Glilubiger  vorhanden  waren 
(s.  Schulden),  an  den  Hof-  oder  Lehnsherrn  zurück, 
aber  nicht  dessen  wahres  Eigen  ( s.  d. ) ,  das  dem  natür- 
lichen Krbgange  folgte.  In  Winterthur:  Enknin  herre 
sol  erben  sine  aigcner  luto  eigen.    (Uaupp,  138.; 

552  Kein  schärfer  Herr  und  Gebot  als  Mangel  und 

Noth. 

Holt.:  Geen  beter  mecsters  dan  armoede  en  nood.    (Bohn 
/.  318.; 

553  Keiner  mag  Herr  sein ,  o.r  sei  denn  zuvor  Knecht 

gewesen.  —  Simroc*,  46oo. 
Muil. :  Geen  goed  beer,  of  hij  was  te  rorcn  knecht.    (Harre- 
homee.  I,  294».) 

554  Kleiner  Herren  Zorn  macht  nicht  viel  verworren. 

bühm.:  Z  malöho  päna  mal^  strach.    (Celakoetk^.  326.; 

555  Lachenden  Herren  und  heiterm  Himmel  ist  nicht 

zu  trauen. 
Bvhm.:  Panskämn  smfcha  a  Jasn£mn  nebi  nikdy  nevef ; 
chrilkou  se  zmenl.    (6etako9»ky,  245.) 

556  Laiber  e  kli  Här  wai  e  grüs  Knecht   (Siehenbürg.- 

sächf.J  —  Schuster,  844. 

557  Lass  den  Herrn  jhr  Wildprät,  den  Bawem  jhr 

Kirchweyh,  den  Studenten  jhr  Mommen- 
schantz,  wiltu  dein  Hans  behalten  gantz.  — 
r;nirrr,  111,(3:  Lehmann,  H,  376,  8. 

558  Lass  grosse  Herren  Herren  seyn,  du  würdest 

sonst  ihr  Narr  nor  seyn.  —  Aitor.  22s. 
Lat,!  Non  envM  jvTcnls  nniltnm,  qn«  Teste  tegarisi  in 
rmKUmmai»  aon  Mt  lapiMitüi  aentta.    (Sittor,  223.; 

569  Lara  Herren  Herren  seyn.  —  Peiri,  ll,  4sa. 

660  Lieben  Herrn,  ich  höre  nicht  wol,  sagte  jener 

gute  Mann,  da  jhm  die  Rede  missgefiel.  — 
Hertterger,  f.  M9. 

661  Lieber  Herr  ala  Knecht  ->  Schouei,  im*. 

XMLt  Cuotl  teftaatnr ,  ftUeei  qni  donlDantnr.  (Sutor ,  895.; 

66S  Lieber  vom  Herrn  gekauft  als  vom  Knechte.  — 

Ei$elein,  301;  Simrock,  ißOS:  Braun .  I.  1321. 


559 


Herr 


Herr 


560 


563  Liebt  der  Herr  die  Karten,  so  werden  die  Die- 

ner der  Würfel  warten. 

564  Man  hat  an  Einem  Herrn  gonupf. 

Lat. :  Est  unum  e  domlnia  domeruiBso  satia.    (Seybold ,  154 J 

565  Man  kan  die  Herreu    nicht  besser    betriegen, 

man  sage  jhnen  die  warbcit.  —  5acmi«,499. 

566  Man  kan  die  Herren  nicht  besser  tcuschen,  man 

geb  jhnen,  wass  man  jhnen  schuldig  ist.  — 
Pf'tri',jr,  453;  ilathcmu,  PngtUh,  CCXCVI^'. 

567  Man  kan  ehe  einen  Herrn  reich  machen  als  viele. 

—  Iktri,  II.  455;  3/.i(hi'«iiw,  Ihslilla.  CCXCVl''. 

563  Man  kan  Herrn  vnd  Fürsten  zwingen,  so  zwingt 
man  jiuch  wol  geringer  Leut.  —  Petri.  11,  455. 

569  Man  kan  nit  zweien  herren  zugleich  dienen.  — 

raj>j>iH«.  133**;  Lebmann.  //,  402,  21;  Körte,  2805. 
Lat.:  Nemo  potedt  dominis  Btmul  inservire  daobui.    (Tap- 
piui,  133  aj 

570  Man  kaufft  lieber  dem  herrn  dann  dem  knecht 

üb.  —  Framk.  11,  154*;  Petri.  IT,  457;  Gruter,  I.  57. 

571  Man  lass  den  Herren  jhro  Willpert,  den  Baw- 

ren  jhre  Kirwen ,  den  Hunden  jhre  Hochzeit, 
so  bleibt  man  vngeraufll  vnd  vngebissen.  — 

Lehmann,  586.  20. 

572  Man  muss  der  Herrn  gunst  vor  die  gab  nemen, 

die  Wort  vor  die  werck.  —  LiJwmmrr ,  788 .  23. 

573  Man  muss  jedem  Herrn  nach  seiner  Weise  dienen. 
674  Man  muss  nicht  Herr  sein  wollen ,  w^o  man  Die- 
ner gewesen  ist. 

Böfi7ii.:  S  p&ny  rttkama  so  nemor,  m&s-li  delsl,  odsekoa; 

mäs-li  kratai,  vyt&huoa.    (C*'lakov4kt/ ,  325.> 
Span.:    Dondc   fuiste  pajc,    non  seas    escudero.     (Bohn 

I,  214.; 

575  Man   sali  sick  vor  herren  vnd  könige  hoeden, 

want  sie  hebben  lange  arme.  —  Tappiw,  9i^. 

576  Man  sol  der  Herren  gemessen,  dass  sie  auch 

bei  brodt  bleiben,  sagt  jener,  stoll  scim  hem 
die  kleyen,  sonst  het  er  das  mel  genommen. 

Diese  apologische  Form  des  in  Nr.  577  gegehenea 
Grundtextcs  des  Sprichworts,  welclie  eine  treffende 
Charakteristik  solcher  Diener  gibt,  die  ihren  Herren 
nur  in  gewissen  Grenzen  bestehlen,  nimlicb  nur  so 
weit,  als  dadurch  ihre  eigene  Stellang  nicht  ersohüttert 
wird,  rerdanken  wir  der  Mithoilung  Fr.  Latendorf», 
der  sie  nebst  andern  Bandschriften,  die  sich  in  seinem 
Exemplare  der  KgenolfncYi^n  Sprichwörter  befinden, 
in  den  Neuen  Jahrbüchern  für  Philologie  und  Pädagogik, 
1867,  Abth.  2,  Hft.  5,  8.  266,  verOffentUcht  hat. 

577  Man  sol  der  herren  gemessen,  dass  sie  auch  bey 

brodte  bleiben.  —  Agricola  I,  285;  Franck.  II,  87**; 

Tajnnu»,  118»;   Joe,  II,  137;   Egvnolff,  170»;   Eymiiy, 

///,  214;  CäTUleT,  I,  58;   Henitch,  517,  64;  Latcndorf  II,2i; 

Scholtel.  1133*' ;  Eiselein ,  303 ;  Simrock,  4634;  Körte.  2791. 
Für  ihr  Bestes,  wie  fürs  eigene  sorgen,  so  dienen, 

dass  sie  nicht  dabei  verarmen.    „Man  soll  der  Herren 

geniesen,  soll  sie  auch  bei  Brot  lassen."    (Mflander'a 

Jocoscria,) 
Soll.:  Men  zal  met  heoron    omgaan,  zoodat  sij  ook  bij 

den  broode  bliven.    (Harrebomee,  I,  295.; 
Lat.:  Nee  omnia  nee  passim,  nee  ab  omnibus.    (Tappiui, 

118».; 

578  Man  soll  den  Herren  keinen  Zug  abschlagen,  es 

gehet  doch  wol  zunicke.  —  llenisch ,  uib .  et. 

579  Man  soll  einem  Herrn  mit  guten  rhat  weisen, 

aber  nicht  verweisen.  —  f-phmann,  599,  89. 

580  Man  soll  keinem  Herrn  ein  Reiss  abschlagen, 

dann  sie  gehet  ebenso  bald  hinter  sich  als 
für  sich.  —  Gruter,  III,  67;  Lehmann.  //,  409.  34. 

581  Man  soll  keinem  Herrn  zugleich  Gut  vnd  Blut 

vertrawen.  —  Pein  ,  II,  466;  Ilenlsch,  1799,  13. 

582  Man  zählt  nur  die  Herren;  die  Mönche  und  Hu- 

ren nimmt  man  überhaupt,  wie  beim  Concil 
zu  Konstanz.  —  Kloatertpiegcl ,  bB ,  U. 

583  Mancher  Herr  helt  mehr  auff  einen  frembden 

Esel  als  auff  ein  gut  Deutsch  Ross  im  Stall. 

—  Lehmann,  123,  22. 

584  Mancher  Herr  schreit  sich  auff  der  jagt  Heiser ; 

wenn  er    einem  vnderthanen    soll   besehe  id 
geben ,  so  ist  er  Stum.  —  Lehmann  .402,8. 

585  Mancher  Herr  sein  Land  vnnd  Leut  verliehrt, 

die  weil  er  vbel  hat  regiert  —  Cmter,  1//,  67; 
Lehmann,  II,  410.42. 


586  Mancher  Herr  will  lieber  ein  dapfferer  geschick- 

ter Jäger  als  ein  löblicher  Regent  sein.  — 
Lehmann ,  ¥iZ ,  ZI. 

587  Mät  gi-issen  Häm  äs  licht  Kirschen  iessen,  de 

Kam  schpräzen  enem  kern  Gesicht.  —  Sdm- 

ster,  896. 

588  Mein  kind  fürchte  den  Herren  vnd  den  Künig 

vnd  menge  dich  nit  vnder  die  Auffrhürischen. 

—   Aijricola  II,  239. 

589  Met  grauten  Herens  ies  nit  gued  Kcarssen  eaten  *, 

se  smeyteteeme  de  Steiner  int  Gesichte.  (Knif.) 

590  Min  Heren  dat  Geld  un  ik  de  Schlage,   see  de 

Jode.  (Osifries.)  —  Durren ,  969 :  Iloefer ,  tö7 :  llaiu- 
kalender ,  III, 

591  Mir  gilt  ein  Herr  wie  der  andere,  sagte  der 

Esel,  ich  muss  bey  jedem  ein  Esel  aeyn.  — 

Lehmann.  127,  81. 

592  Mit  den  Herreu  ist  nit  gut  kirschen  essen,  dann 

sie  schiessen  gern  mit  den  steinen.  —  Te^ 
pius.ii'^:  Egenolff,19^. 

593  Mit  den  Herren  ist  nit  gut  kirschen  essen ,  denn 

sie  wollen  die  ei*sten  vnd  die  letzten  in  der 
schusseln  sein.  —  Tappitu.  22*  u.  132»;  Gmltr. 
/.  59. 

594  Mit  des  Herrn  Zunge  darf  man  die  eigene  nicht 

messen. 

Der  Herr  kann  viel  sagen,  was  dem  Untergebanea 

nicht  gestattet  ist  und  ihm  ttbel  bekommen  wtlrde,  wen* 

er  es  thi&to. 

BChm.:  S  pansk^^m  jazykem  svöho  nemn:  bude-li  delat 

pfikr&ti  hoi  bude-li  kratsf,  pooyt4hnou.  (ÖeUtkovtkjf,  325.) 

595  Mit  grossen  Herren  ist  nicht  gut  boxen. 

Böhm.:    Nenf   dobre   s   p&ny   sa  prsty  se  t&hati.     ^drio- 

kovskg,  35U.; 
Fn.:  A  ton  maistre  ne  te  doisjouer,  ny  k  plu«  haut  qne 

toy  frotter.    (Leroux,  //,  68;  Kritsinger,  430*.; 

596  Mit    grossen    Herren    kleine    KondscliAft.   ~ 

Schotte},  1134  »>. 

597  Mit  grossen  Herren  rechten ,  ist  mit  zehen  Man- 

nen fechten.  —  Körte.  2798. 
PolH.:  Nie  macij  sif  kotku  na  nlediwiedziu. 

598  Mit  grossen  Herren  und  Narren  ist  nicht  gut 

scherzen. 
Dan.:  Skiemt  ei  med  hi«ge  herrer,  «ei  heller  med  for  ge- 
meeno  foLk.    (Prot,  dan.,  b06.) 

599  Mit   grossen   Herren   und   starkem   Wind   die 

Händel  (Kämpfe)  eitel  (nutzlos)  sind. 

Böhm.:  S  vStrem  a p&nem  daremn^  x&pas.    (Öelakovskff ,  324.; 
Lat.:  Cavendum  a  potentiore.    (Phüippi,  I,  78.) 

600  Mit  grossen  Herrn  ist  nicht  gut  lang  gespräch 

halten,  wenig  vnd  gut  hat  das  lob.  —  LA- 
mann ,  696.  59. 

601  Mit  grossen  herrn  ist  nit  gut  (aus  einem  hate) 

kirssen  essen,  sie  werffen  eim  die  Stil  ann 
hals  (ins  Gesicht).  —  Franck,  11,90^:  Guttenstein, 
1. 11 ;  Egenolff,  19*» ;  Petn.  11,  499;  Gruler,  /,  59;  HoUni- 
hfry,  //,  53;  IlcusAer.  206  u.  451;  S(^ua,  llM*»;  Sqf. 
6old ,  99 ;  Suior,  566 ;  Pistor. ,X,A;  Blum,  638  a.  639; 
Siebenkees,  235  u.  236;  SiiilL'r,287;  Eitelein,  379;  Sim- 
7wfc,  4644;  Körte,  2772  u,  3441 ;  Draun ,  I.  1300;  Fritek- 
hier,  312;  Fri8chbier\  1581;  Lohrmgel,  /,  531;  Rei»' 
bcig  III,  122;  Kehrcin.  YH,  109;  für  Düren:  Firmeniek, 
I,  484.  96;  für  dachen:  Firmenich,  /,  493,  IQi;  fir 
Strasburg:  Firtnenxch,  II,  527;  für  Henneberg:  fVom- 
mann.  II,  412,  157;  für  Hannover:  Schambach,  397;  tat 
Rheine:  Firmenich.  1,29b,  6;  schleaisch  b«i  Frommoiai, 
///.  409.  347;  Schulfreund.  86.  69. 

„91it  herren  ist  bUae  Kirschen  essen.'*  ( (FoMm,  l,  biiü^ 
„las  nicht  mit  Herren  Kirschen."  (Z«ftbuekt  ZXIX*J 
Ein  irisches  Sprichwort:  Halte  keine  BxildnwkMl 
mit  Königen.  Die  Osmanen  sagen  in  denselbeB  odarllw- 
lichem  Sinn:  Aus  des  FUrsten  Bnuinen  eohOpIt  lüebL 
(Schif.chta,  156 J  (Vgl.  auch  ttber  8eher»e  4sr  €h*»MM, 
Bretlauer  Erzähler,  IffOH,  S.  786.}  Def  Töpiraulk^» 
Umgang  mit  Höhorgest«ltten  hat  «eiiis  «igenthlUQlicIiea 
Oetehren.  'Diih.et  Bürger;  „MltÜrtan  nnd  gTü««aD  HttTfi 
ess'  ich  wol  kein«  Kinohen  gern,  li«  werTea  eiaen, 
wie  man  spricht,  die  BtleV  und  Si«in^  üu  Alifwiiih«.'* 
Auch  die  Bossen  lagen:  Im  nicht  Ktricbon  mit  C^ros» 
■en,  mit  den  SteiiiMi  w^rfna  «ie  die  Aug««  aa«.  DJs 
Setben :  Si  tat  nloht  gut,  ait  bt^hcu  Esrrva  »lu  «iaf 


•j 


561 


Uöir 


Herr 


562 


SchUd4ol  Kirflchou  eisen.  I'diI  die  Polon  :  Knacke  nicbt 
NUbüc  mit  dem  Teufel.    (Rfinibery  lll ,  \Ti.) 

Mhd. :  Und  i<tt  iiilit  guot  mit  hcrren  krieiün  czzuo.  Si  hant 
sich  des  vermczzcn.  Der  sich  da  nicht  liUcten  wil ,  liio 
werfen  im  der  krievin  »til  in  die  ou^en.  (Hont-,-.)  (Zhi' 
S'-rlf.  VI.)  —  Wer  mit  harren  ozzen  wi'l  kiraeu,  dem 
wArden  gern  die  etil  geworfen  in  die  ougon.  (Kflhr.) 
(XiHyrrl'!,  »S) 

B-jhftt.:  S  vvlik^mi  p&ny  nonf  dobfe  tfesuf  Jiati.  (Cela- 
k-rsHy,  M5.; 

£)dn.:  Aed  ei  kirsobwr  mod  störe  herrer,  de  küBtc  dig 
tteeoene  i  nfeseu.  —  Det  er  ondt  kt  plukke  kiracbKr  med 
d«  Btore.  (Froe.  dam.,  7  u.  34.^0  — I^et  er  farligt  at 
aede  kiraebsr  med  störe  herrer,  de  kaate  een  stenene  1 
horedet.    (Bahn  I,  3M.) 

Eny{.:  Thoao  that  eat  cherrics  with  grcat  pcrsons,  ahall 
bave  thoir  eycs  splintod  out  with  the  stonea.  (Kiie- 
teiH,  37;  relakoMkif,  3L'8;  Gaat,  «82.; 

t'rs.:  11  eat  dangoreux  de  »e  familiariacr  avoo  Ics  grands. 
—  Nc  mange  paa  des  ceriaes  avec  Ica  grands;  ila  t'on 
j^ttoriiieut  la  quoue  au  visago.    (f'ahitr,  823.; 

iI"U.:  Ilct  iü  kwaad  kernen  eten4net  <le  ifruoten;  want  zij 
tas!t'n  naar  de  rijpete,  on  gonijcu  met  de  ateencn. 
(Uurr'hiuitt'f,  I  35»»i"*».;  —  Tis  mit  hercu  (|uaet  keraen 
etcn.     (TiiHn.,  23,  14.; 

Krain.:  S  velikinii  go«ptjd:  ui  dobro  creänje  zobati.  CCVr.i- 
kvetkii.  32:i.J 

Knut.:  Z  velikum  gupodum  ui  dobro  creäeü  zobati.  ftV- 
l,ik.>r*kH.  :vih.) 

tat. :  Ceruaa  praudero  «lobca  cum  dominante  timere.  (Fiillfn- 
if'i^  i ,  üG'.K)  —  Corasa  pranderu  acio  cum  dominante  ti- 
mere. —  Cum  doniiuo  ccraaum  res  eat  mala  niaudcre 
servuni.  (lUmlfr  1,  2.VJ;  // .  «42;  FroUn.,  U."!;  finrt- 
nrr,  lii»;,-  ini,jl,iyA->:  Philippi,  /.  102  :  ÄVy^y  W ,  yy  ,■  Am*. 
Iriv .  'A~'.*.)  —  Cum  principe  non  pus^nandum.  (ttimltr 
II,  CiS,-  Fn-iftiii»,  !ti.)  —  Huud  tutum  e»t  cum  regibus 
fACOtiis  ludere.  (Phili/ijii ,  I  174.;  -  Leouina  societaa. 
(Itind^i-  II.  104«;  VhUii>pi,  I,  '.'«3;  Kra^in..  «41;  i>u- 
tut-,  .'iii>:.;  —  Mandere  cum  dumiuia  uuu  auaden  ceraaa 
aervis.  (lliH,l>;r  II.  iTS«;  Xi'umifr,  'J'.fl.)  —  Majorem 
virum  cave.  iliiniirr  I,  751;  (ifrmbrry,  I,  11.)  —  Non 
bene  uonv-eniunt  u<'C  in  una  acdo  morautur  Majeatas 
et  amor.  (orid.)  (liind'fr  I,  UM.)  —  Xon  bene  cum 
Bocii»  rettiia  Vonusqno  manunt.  —  Xun>|Uam  «st  tidelia 
cum  pi>tciiti>  Mocicta«.  (I'luvdrn*.)  iBind-rll,  TMO;  I'hi- 
lifipi,  II,  ■'■•).;  —  I'iitenti  iraaci,  sibi  porioulum  eat  inquae- 
rcre.  (rhHij-pi,  II,  lo3.;  —  Tu  cede  potentia  amici  lo- 
uibuK  iinperiia. 

Ung.:  Nagy  Urral  ogy  tilbitl  caereanyet  ne  egytfl.  (Oaal,  8S2.; 

602  Mit  grossen  herru  ist  iiit  gut  schertzen.  —  Fuuwk, 

II.  'jo*\ 

603  Mit  grossen  herrn  soll  man  nit  lanjr  spräche 

halten.  —    Ttij»;»«*,  i:«''.-   Kyiring,  UI,  33-*  u.  392; 
Lll«.  i'ior/   //,  23;  Lehmann.  II.  405,  79;  S(Tfbithi ,  bSi. 
lat.:   Sacra    celoriua    absulvcnda.      (Sfjhold,    534;    Tap- 

piti-s,  irö**.; 
€M  Mit  «TTOüscn  Herrn  soll  mau  selten,  oder  wenig 
vnd  angenenies  roden.  —  Lt-hnumn ,  zsü .  \. 
Dfin. :   Med  Store   hcrrur  akal  man  tal«  lidt  og  behagligt. 
(I'rue.  dun.,  2t«a.; 

606  Mit  grosser  Herren  Zorn  bleib  unverworr'n. 

Die  Pulen  geben   die  Lehre:   üpiele  nicht  mit  dem 
Herru  Karten,  lasa  dich  nicht  mit  ihm  in  Wetten  ein 
und  leihe  ihm  kein  (reld.    (Ii,.-in.'Wrg  I,  122.) 
Lat.:  Pertculoaa  poteutum  ofTensa.    (i<^ijhuM,  437.; 

606  Mit  grot  Herrn  is  nidi  god  Kirschen  äten,  sc 

langt  ünimer  na  de  gnitslen.  —  s-^hiUrr,  lll,  85*; 

.M.>.„'\  .Wi.v.fl.r.  /,  2ya;  ///,  31. 
Lot.:    llaud  tutum  e-ji  cum  regibuä  facetii«  ludere.     CS»'y- 
0..td,  .Vi«.!.; 

607  Mit  gröl  Herrn  is  nich  god  Kirsohf-u  äten,  se 

spigon   cnen   ile  Stengel  (Siten)  in    de  Ogen. 

<>08  Mit  grote  Herren  is  nich  got  Kassebeern  eten, 
se  8i)iget  Kr.n  de  Steene  in  de  Ogen.  —  Eich- 

vahi.  773. 

609  Mit  Herren  ist  nicht  gut  spielen. 

e'rt.:  A  aon  maialre  <'>n  ne'  doit  jouer,  nt  plus  hault  que 

»oy  ae  frotter.    (Bovin,  III,  Wl.; 
Lax.:  Uaud  esse  domiuu,  Tel  magiatro  colludendum.    (Bo- 

r»«.  ///,  *M.) 

610  Mit  llcrrcn,   Xarren   vnd  Wölff   ist  nicht  gut 

Sch'TtzCn.  —    /Wri,  //,  477. 

611  Mit  Herren  soll  mau  nur  seidin  Wurt  reden.  — 

/.WimaHN,  387,  l:  f'ueli'm,  301.  Simrurk,  4(545.  Uraun, 
l,  1327. 

Di«  Osmmnen  warnen  aaoh  d«Tor,  GMchlfte  mit  ihnen 
an  maehea.    (8ckl*ckta,  SM^ 

eis  Mit  Herrn  iit  bös  Kirschen  essen Hafdü.  t.  5: 

/laMffT.  77. 
413  Mit  jungen  Herrn  ist  ▼mbsusehen  wie  mit  jun- 

gCD  Lewen;  wenn  jhnen  cue  Erallen  wachsen, 
KTaB-LaxiKO«.   U. 


so  mag  man  sich  wol  fursehen.  —  A,'/ri ,  II,  478 ; 

Mitlhi'xy,  53  \ 

6U  Mit   plumpen   Herren   ist  nicht   gut  handeln; 

rotlen  sie  nichts  zur  sach,  so  reden  sie  nicht 

dawider.  —  Lvhmann,  350,  2. 
G15  Mit  solchem  Herren  ist  es  aus,  dem  feindlich 

ist  sein  eignes  Haus.  —  Ilacmdstcr,  52. 
C16  Müssige  Heiren  im  Land  bringen  die  Weiber 

in  JSchund'. 

Fi-s.:  Privtfa  airea  fait  fni  damoiael.    (Lfraux,  tl,  80.; 

617  Nachdem  di?r  Herr  ist,  so  brät  man  ihm  die 

Wurst. 

Fr:.:  A  tel  aeiguour  toi  lionnour.    (I.tiunr,  II ^  1««.; 

618  Keben    grossen   Herren   und    grossen    Flüssen 

lau.ss  man  sich  st.in  Haus  nicht  bauen. 

Frz.  Schur iz:  Däcou^cht^  le  gr«\  et  1«  riö  nc  beta  paa   ton 
oshau.    (Schii-!i:.   //,  2i:i,  ."<:.'.; 

C19  Ne't;  Hrren  scttcn  ne'e  Wetten.   (HnshtU'.)  —  luif. 
reu  ,  9u.^;  llauskalrmUr .  I. 

620  Neu  Herr,  neu  R««clit.  —  Körie,  2<tii. 

BvkiH.  •  Xovy  pAn,  novo  pravo.  —  Nov4  spr&va,  noTÜ  prira. 

(Ctliikoetkij,  3:jn.; 
Di't».:  Ny  liL-rre,   ny  lovi  uligc  tiid,  uli>{0  forordninger; 
uligc  vind,  ulig  akibafart.     (I'n.ie.   dan. ,  \VM).) 

621  Neue    Herren  machen  neue  Wetten  (Gesetze). 

—  iirüf,  17.  208;  A'imntiJk,  4»5€7'';  IU'i»ithenj  lll.  119. 
Eit'jl.:  New  kings,  new  laws.    (Oaal,  «02.; 

Frz.:  A  nouvcaas  seigneurs  nouvelles  Inis.    (Bolm  I,  4.) 

—  De  uouveaa  soigneur  nouvelle  mesnye  (maison). 
(LeroHX.  IT,  7«.; 

Uoll.:  Nieuwe  hoerun ,  nicuwe  wetten  (kourcn).     (Harre- 

hi.iiuf,  I.  'jy«.; 

//.;  NuoYo  r^,  nuova  legge.     (Pat:a-jlia,  171,  5.; 
Lat.:  Norua  rex,  uova  lex. 

622  Neue  Herren,  neue  Knechte. 

IIoU.:    Nieawe    beeren,  nicuwe    dionaara.     (HarrtbjiHff 
I.  29«.; 

623  Neue  Herren  und  neue  Schuhe  hat  man  lieber 

als  die  alten.  —  Simmck,  12329. 

624  Neuen  Herren  ist  man  hold.  —  tiaal,  iso. 

625  Neuer  Herr,  neu  Beschwer'.  —  Körte,  2811. 

626  Neuer  Herr,  neu  Gebot.  —  Sailer,  6$. 

627  Newe  Herren,  new  Regiment.  —  l'eiri ,  II ,  403. 

628  Newe  Herren,  newe  funde.  —  Pdri ,//,  493 ;  Sim- 

rock,  4t5»;7. 

629  Newe  Herren,  newer  .Tammer.  —  /Wri,//.493. 

630  Nichts  „Herr",  nichts  „Schelm";   ich  bin  ein 

ehrlicher  Meister,    (yürnbcrg.) 

Als  der  Name  „Mciater"  noch  ein  Ehrenname  war, 
Jetzt  zieht  man  die  Bezeichnung  Herr  ror. 

631  Nie  Hären,  nie  Fünte.  —  Sciumhavh ,  ir.  3S6. 

632  Niemand  darf  wider  seinen  Herrn  den  König 

Kämpfer  führen.  —  Graf,  557, 14. 

Die  Lehnsleute  waren  nur  schuldig,  das  Land  auf 
Ihre  eigenen  Kosten  xu  beschirmen,  also  nur  in  deut- 
schen Landen  zu  dienen,  aber  nie  gegen  den  Kaiser, 
den  obersten  Lehnsherrn. 
Alt/ries.:  Ther  ne  thor  nen  huakere  wither  sinne  bora 
theue  kening  kewpa  leda.    (Ilctteutu ,  34.; 

633  Niemand  kann  wol  Herr  sein,  er  sei  denn  yor- 

her  Diener  gewesen.  —  Körte,  4555;  K6rte\  5720. 

634  Nitmand   kann    zwen  herrn  (zugleich)  dienen. 

—  .Nach  üatlh.  6,  24  und  Luc.  16.  13;  Tappius,  231 ''; 
/V(h, //,  495;  Lfhmann,II,  433,64;  Sutor,  221;  Sey^ 
hold.  339;  Gaal.  883;  tiraf,  517.  250;  Zrhncr,  423;  EiM- 
lein,  304;  .Schulze ,  134  u.  189 ;  Körte.  4559 ;  .Simrock.  4618 ; 
llüchmnnn,  158;    llraun,  I,  3040;    Giial,  833;   lieinstterij 

n,  113, 

Man  sollte  glauben,  wenigstens  dann  nicht,  wenn  sie 
ganz  Terachicdeue,  vielleicht  gar  entgegengesetzte  Dinge 
ansiroben.  Dennoch  schreibt  Juttas  Möner  an  seinen 
Freund  Kicolai:  ,.Ich  kann  mit  Wahrheit  sagen,  daea 
mich  in  den  ftinfzig  Jahren  vieles  erfreut,  wenig  betrübt 
nnd  nichts  gekränkt  hat,  ungeachtet  ich  jn  sehr  be- 
■undem  Verhältuiaaen  stehe,  indem  ich  Herren  und 
StAnden  zu  gleicher  Zeit  diene,  für  diese  die  Ileaohwer- 
den,  fUr  jene  die  darauf  zu  ertheilcndon  Resolutionen 
angebe  und  vice  versa."  (Vgl.  Juxtu»  Moafr  von  Jir^ysm';/. 
Berlin  1957,  S.  10.)  Als  Bonifaciua  nach  DeuUoh- 
land  kam,  fand  er  Priester,  die  dem  Gott  der  Christen 
und  den  (lötteru  der  Heiden  zugleich  opferten.  (  Wayfn- 
»eü,  Anhn'hf'"f,  6,  H.)  Daa  iat  ein  persCnlichea  Kunat- 
fetttck,  das  im  allgemeinen  auch  andere  Völker  für 
unmöglich  halten:  denn  die  Ruasen  sagen  in  demselben 
Sinne:  Man  kann  nicht  in  zwei  Schlitten  cogleioh  fahren. 
Die  Türken:  Mau  trügt  nicht  zwei  Wassermelonen  unter 

36 


563 


Herr 


Herr 


564 


Einem  Anne.  Die  englisclien  Neger:  Der  Hand  hat 
wol  vier  Boino,  aber  er  lauft  nicht  auf  vier  Wegen.  Ein 
afrikanischer  Negerstamm:  Man  hat  zwei  Augen,  aber 
sweier  Dinge  sieht  man  nicht.  Man  hat  zwei  Ohren, 
doch  hurt  man  nicht  zweier  Dingo.    (RuinahTg  IV,  W'i.) 

JUhd.:  Der  zwein  herrcn  dienet  wol  duz  »ix  beide  muezeu 
bän  verguot ,  der  muoz  vil  vrüe  üfstftn.  (BoMr.)  — 
Zwein  ein  manniht  dienen  kan.  (Hohen/eis.)  — Zweyen 
herren  nicht  kau  dineu  ich.  (AmbroK.  Lb.)  —  Niemant 
zwain  hem  gedienen  mag  schön  und  eben  nacht  und 
tag.  (Rintj.)  —  8ö  hürt  ich  bei  der  ersten  sa?:  niemant 
zwain  gedienen  mag.  (Ring.)  (Schulst,  134:  Zinjerlt, 
fi7  n.  l'JC.J 

Böhm.:    Nikdo    uemuze    dTema    p&nnm     sloaziti.      (Öela- 

Dan.:  Ingen  kand  tiene  to  herrer  til  takke.  (Prot,  dan.,  M^.) 

Frt. :  Nul  ne  pent  bien  k  deux  maltres  servir  et  la  faveur 
de  tous  deux  acqu^rir.  (Kritzinger,  430'«.;  —  Nul  ne 
peut  serrir  deux  maltres.  (Leroux ,  //,  6».)  —  Fersonne 
ne  peut  servir  k  1»  fois.  (Leroux,  II,  371;  Oaal,  683; 
Krittinger,  430»».; 

Holt.:  Men  kan  gcene  twee  beeren  te  gelijk  dienen. 
CHarrebütnee,  7,  295.; 

It.:  Chi  due  padroni  ha  da  servire,  ad  ano  ha  da  men- 
tire.    (Oaal,  883.; 

Kroat. :  Ki  bi  rad  dvem  gosponnm  sloiiti ,  nijednomn  nemre 
vgodlti.    (Öelakovtky,  \9.) 

Lat. :  Sorbere  simul  et  flare  difficile.  (Tuppius ,  231 ".;  — 
Nemo  potest  dominls  pariter  servire  duobus.  (Bindrr 
II,  2051;  FasiHun,  161;  EiseMn,  304;  Phüippi ,  II,  16.; 

—  Nemo  simol  dominis  par  est  servire  duobus.  (Bin' 
der  II,  aai6;  Egena.  153?  Gaal,  883;  Seybold.  339; 
Monr,  AnseigiT,  VII,  5W»;  Zing^rle,  67.)  —  Utiliter  servit 
nemo  duobus  heris.    (Binder  II.  3459.; 

Dng.:  Nehöz  köt  ürnak  szolgälui.    (daat,  883.) 

635  Nigge  (neue)  Hären,  nigge  Hecke  (Zäune).  — 

(Soest.)  —  Firmenich,  l,  348,  17;  für  llattede :  Firme- 
mch,  III,  27,  31;  für  herlohn:  Woesle .  74.  224. 

636  Nigge  Heren,  nigge  AflTdren.     (Düren.) 

637  Nigge  Herens,  uig^e  tiyen.    (Wen[.)  ^ 

638  Nije  Herren,  nije  Funde.  —  Eichwald,  772. 

639  Nije  Herren  settn  nije  Wetten.  —  Eichwnld.m. 

640  Oek  (ich)  Herr,  du  Herr,  wer  ward  Löschke  * 

dräge.   —  Frinchbier,  310 :  FrisMner^,  li8&. 

LOschko  =  Lischke,  ein  au«  Bast  geflochtener  Korb, 
der  an  einem  Stricke,  nach  Art  einer  Beisetasche,  um 
die  Achsel  gehangt,  getragen  wird.  Htnnig  (8.  148) 
bemerkt:  Vielleicht  kommt  Lisohke  von  Lasche,  seg- 
mentnm  corii,  oder  auch  vom  litauischen  Langii=:ich 
breche,  nftmlich  den  Bast  von  den  Blumen,  oder  von 
Lai8kas  =  ein  Blatt  oder  Zweig.  Auch  litauisch:  loh 
bin  ein  Herr,  du  bist  ein  Herr,  wer  wird  den  Korb 
tragen. 

641  Omnis  Herr  Monosy Ilabus.  —  S\aor ,  232. 

642  Onse  liewer  Heer  het  völ  Spähllüd  on  Muse- 

kanten.  —  Firmenich,  l,  403,  172. 

643  Redet  der  Herr  vom  Stehlen,  so  spricht  der 

Schmeichler  vom  Klauben.  —  Parömiakon,  8057. 

644  Reiche  Herrn,  arme  Vnterthanen  (Knechte).  — 

GrutcT,  tu,  76;  Lehmann,  y7,53Ä,  17. 

645  Rike  Herens  hewt  fette  Katten.     (We$tf.) 

646  'S  isch  nid  guet  grossa  Hera  Chirsi  z*  ässa;  si 

p&nggla  (werfen)  eim  d'  Steine  n'  alli  i  d' 
Gleicht.     (Rem.)  —  Ztfro,  100. 

647  Schläft  der  Herr,  so  träumt  der  Knecht. 

648  Sein  eigener  Herr  sein,  ist  besser  als  Gold. 

649  Sein  eigener  Herr  sein,  ist  das  Beste. 

650  Sein  selbs  herr  sein  ist  die  grösst  herrschafil. 

—  Franck,  /.161 '';  Lehmann,  II,  568,  64. 

651  Seinen  Herrn  betrügen,  heisst  noch  nicht  Rom 

erstiegen.  —  Peiri,  li,  518. 

652  Seinen  Herrn  soll  keiner  schelten. 

3lhd. :  8tn  lant  nieman  schelten  sol ,  noch  einen  herren ; 
dax  etat  wol.    (Freidank.)    ( Zingerle ,  13i.) 

653  So  as  de  Herr  is,  so  is  ok  sin  Koreth  (Kutsche). 

(Ukermark.) 

Die  Russen:  Furchtsamer  Herr,  scheuer  Knecht. 
(Altmann  VI,  456.;  Wie  der  Herr,  so  der  Werkmeister; 
wie  der  Werkmeister,  so  die  Lehrjnngen.  Langsamer 
Herr,  fanler  Werkfahrer,  stinkender  Lehrling.  (Alt- 
mann VI,  462  u.  466.; 

Dan.:  Born  herren,  saa  tiencren.    (Celakoe^ky,  376.; 

Engl.:  Like  master,  like  man.  —  Like  flir,  like  son. 
(Gaal.  82.; 

Fr:.:  Tel  mattre,  tel  valet.  (Lendroy,  955;  Lwohx,  II, 
69;    Bahn  I,  58;  Oahier ,  99<J.) 

EoU. :  Zoo  de  heer  is ,  zoo  is  het  huisgezin.  (Harrebom^e, 
1,  294.;  —  Zoo  de  heer  ii,  zoo  is  het  volk.  —  Zoo 
heer,  soo  knecht.    (Harrtbam^e ,  I,  996;   Bahn  I,  345.; 

//.:  Tal  padrone,  tal  Mnritore.    (Sohn  /,  127.; 


Lat.:  Qnalis  dominus,  talii  et  canis.  (Binder  ^1^3.)  —  In 
vutgus  manent  exempla  regentam.  t(Binder  II,  1487.) 
Mobile  mntatnr  semper  com  principe  vulvae.  (Claudin.) 
(Binder  II,  1877.; 

Port.:  Tao  bom  he  Pedro  como  sea  amo.     (Bnkn.  1 ,  29h.) 

654  So  die  Herren  sündcnd ,  müssen  die  Diener  die 

Buss  tragen.  —  Stumpf,  II.  237*. 

655  So  lange  kein  Herr,  so  lange  kein  Knecht.  — 

Eiseirin.  701;  Simrock.  4597. 

656  So  oft  der  Herr  in  den  Stall  geht,  fällt  ihm 

ein  Groschen  in  den  Kasten. 

657  So  viel  Herren,  so  viel  Zähren;  so  viel  Honig, 

so  viel  Gall;  so  viel  Freuden,  so  viel  Leiden, 
so  ist's  hier  und  überall.  —  Hertz,  15. 

Hausinschrii't  in  Wiirtemberg. 

658  Stöt  d  Uerre  mi  man  dal,  säd'  de  Diern,  wat 

do  ik  6k  in'n  Herrn  sinen  Arftenslag.  (Harn- 
tnirg.)  —   lloefer,  222. 

659  Strenge  Harens  du  richtet  nitt  lange,  (herlohn.) 

—  Woeste.  78,  316. 

660  Strenge  Herren  machen  gute  Knechte. 

Soll. :  Bij  hardo  beeren  worden  de  knechten  goed.  (Harre- 
bomee,  I.  294.) 

661  Strenge  Herren  machen  nicht  viel  Worte. 

662  Strenge  Herren  regieren   nicht  lange.  —  Graf, 

524,  304;   Ei  feiein.  303;  Lohrcngel,  I.  25  ;  o/ttfriesitch  m 

Ilauskalender .  /;  Bueren,  1067. 
Anf  Sylt:  String  hiarcn  ragt  eg  lang.    (Haupt,  Vllf, 

3bi,  54.; 
Isl.:  Strangir  herrar  rikja  ^jaidan  leingi.    (Jontsyni,  333) 
Lat.:  Inviia  imperia  nunquam   renitentur   diu.   —   Nihil 

Tiolentum  diutumum.    (Philipp!,  I,  209.; 

663  Strenge  Herrn  regeert  nich  lange,  darum  si  bei 

schnellem    Fruost    nich    bange.      (\Ve»tf.)    — 
Boebel,  184;   (ur  Hannover:   Schamltach,  323;   für  Sftt: 
Haupt.  VIII.  354.  54. 
Hall.:  Strenge  beeren   regeren  niet   lang.     (Harrebomet, 
/.  296.; 

664  *T  is  quaad,  mit  Heeren  Peren  eten,  sy  tasten 

na  de  rijpste. 

665  Thörichte  Herren  gehen  mit  närrischen  Hän- 

deln um. 

666  Träge  Herren,  faule  Diener. 

Aehnlich  russisch  Altmann  VI,  428. 

667  Trew  Herr,  trew  Knecht.  —  Petri.  U,  so»;  Sm- 

ler,  253. 

668  Ueberall  ist  ein  Herr:  ist  er  nicht  z'  Haus,  so 

kommt  er  noch  z'  Haus.     (OberMerreidt.) 

669  Um    einen  Herrn   steht   es  gut,    der,    was  er 

wünschet,  selber  thut.  —  Simrock,  9486. 

670  üense^  Hcar  (Herrgott)  lässt  eahm  (ihm,  sich) 

nit  ei  di  Kast'n  (Karten)  schaug'n;  e  mischt 
s'  wie  's  eahm  passt  (Innsbruck.)  —  Frommann. 
VI,  86.  48. 

671  Uense  Hear  woa.ss  schoa  was  fuar  a  Goasz  as 

e'  krümb'n  muass.  (hmsbruck.)  —  FVamnMin. 
VI,  35 ,  36. 

672  ünse  leve  Hers  Barmhartigheit  un  Papen  Be- 

gerlikheit,  de  düürt  van  nu  bit  in  Ewigkeit. 

—  liueren ,  1190. 

673  Unsere  Herren  und  Helfer  liegend  in  den  Hor- 

sten; nach  dem  Kaiser  und  dem  Adel  soll 
uns  wenig  dürsten.  (S.  Helfer  4.)  —  KirOihofer, 
62,  30^ 

674  Unsers  Herrn  Recht  ist  schlecht.  —  Graf,  17,  ti»; 

Schmeller.  III.  430. 

675  Viel  Herren  dienen  ist  schwer.  —  Atentin,  CCCT*. 
G7G  Viel  Herren,   schlecht  Regiment.  —  ftfrie,  S8M: 

IHum,  671;  Siebenkees,  191. 
Lat.:  Mnlti  duces  Cariam  perdidemnt. 
677  Viel  Herren,  viel  Risse,  sagte   die  Kröte,  ab 
die  Egge  über  sie  ging. 

Fr:.:  Au  diable  tant  de  maltres,  dit  1«  enpMid  Mimi  U 
herse.    (Cahier,  974.; 

G78  Vierley  armer  Herrn  sind  in  der  Welt:  ein 
Landsherr  ohne  Land ,  ein  blutarmer  Edel- 
mann, ein  Priester  im  Spital  vnd  ein  Apt 
ohne  Gülte  (Einkommen).  ~  GnMr,  JV.  fl: 
LfhmaTin ,  if ,  802 .  93. 


565 


Herr 


Herr 


566 


679  Vil  Herren,  vbcl  regiert.  —  Agricnia  II,  185;  Ege- 

Wilff. 2i^:  VelTi,  U,  57a;  V.ruf .  522,268;  SiniTnih ,  46fi2; 

Körte  ,  2604;  Rraim,  l.  1312. 
BöhiH, :  &»du  neinuoho,  kde  i)dniiT  innoho.  (Öelakoeaki/,  HIS.^ 
PniH. :  Kx^du  nivwiule,  gdzie  pauAw  wiel«.  (delakot^ky,  31^).; 

680  Vil  Herren,  wenig  huussbalter.  —  Stumpf.  II,  40l^ 

681  Vil   berm    buben    nie    wol    regiert.    —    Franck, 

II,  losl» ;  Ehering,  III,  349;  Gruier,  l,  CA ;  Graf,  522,  267  : 
E\»ciein ,  308. 
tat. :  MaltJ  duees  deperdidor«  (Jariam.  —  Multoa  imperitare 
malnm  est,  rex  unicut  eato.    (Kisttein,  303 J 

682  Vndcr  grossen  berrn  ist  gut  reich  werden.  — 

Franck.  //.  306*';  Gruler,  I,  70  ;  Gaul,  1233;  Simrock,  4656. 
It.:    Chi   ata  appreaao   il  l'uoco,   ö  fora«   che    si    acaldi. 
(Uaal,  1233.J 

683  Von  grossen  Herrn  halt  dich  fern. 

Bubm.:  S  relik^m  p&noin  ncnf  dobfo  na  bratratro.  (Ceta- 
kuüiky,  324.; 

Holt.:  Het  i«  genoeKolijk  nf  gcvaarlijk  dat  nien  veol  go- 
mecnzaamhcid  m«t  (jrrunte  beeren  heeft,  want  hunne 
gunst  maakt  groot,  en  hunno  toumigheid  kloin.  —  Alot 
groote  beeren  kleine  kennia.    (Harritbomfe y  l,  295.^ 

Lat.:  Dulcie  inexpertia  cultura  potontia  amici,  expertaa 
metuit.    (Jloraz.)     (Binder  II,  860;  Stiifbotd,  im.) 

68-4  Von  grossen  Herrn  suU   man   schweigen   oder 
löblich  von  jhiien  reden.  —  Uhimnn.  675,  iss. 

//..-  De'  grandi  e  de'  morti  o  parla  beue,  o  taci.  (Hohn 
I,  HO.J 

685  Von  nichts  wird  kein  grosser  Herr. 

Die  Voneticr  nagen:  Um  zu  tlerren  au  worden,  musa 
man  keine  Furcht  vor  dem  Teufel  haben.  —  Man  wird 
nicht  viin  einem  Augenblick  xum  andern  mit  niühtH  zum 
Herrn.  —  Wer  stiehlt,  wird  ein  Herr.  —  Wer  nicht  stiehlt, 
hat  nichts,    (litititbfr'j  tl,  118.; 

686  Vor  grossen   Herren  kann  man  sich  leicht  um 

den  Kopf  ri'den. 

liän,:  IIiiH  hcrrer  tael  sagtmodig,  \\»t  talniodig.  svar 
klogmodig ;  thi  det  er  ondt  at  talo  hoa  dem  som  künde 
tale  til  de  dtfde.    (Proo.  dan. ,  284.; 

687  Vor  grossen  Herren  soll  man  sich  tief  bücken 

und  sie  süss  ansehen. 
Dum.:  tjtore  herror  Tille  baado  frjrgtes  og  elskes.     (I'ro». 
dan.,  iSi.) 

688  Vor  grosser  Herren  Pforte  kommt  die  Wahr- 

heit selten  zu  Worte. 
l>än.:  Store  herror  Bom  ha%'e  alting,   fattes  dog  cot:   den 
•<im  ttfr  og  kand  sige  dem  aaudhed.    (Proü.  dan. ,  h'A'i.) 

689  Vorzeiten  hat    mau  grosser  Herrn   zusag    vor 

gewisse  warhcit  gehalten,  itzo  hclt  mau  sie 
vor  giiedige  wort.  —  Uhmmn ,  928 ,  17.      ' 

690  Wü  derllär,  esi  det  Gcsäinjt.    (Su^tnbürg.-tdchs.j 

—   Svhuiter ,  il6. 

691  Wa  Herren  sein,  da  seiud  Decklaken.  —  Agri- 

cnla  II.  175. 

692  Wann  dt'  Häer  iut  diäm  Hiusc  gciht,  dann  böürt 

de  Ruiens  deän  Start  op.     (Sauerland.) 

693  Wann  die  Herren  uins  Diebs  bedurffen ,  so  nc- 

raeu  sy  Jn  vom  Gulgen,  wann  sy  sein  nim- 
mer l>edürifen,  so  hencken  sy  jn  wider  daran. 

-    A'jrunUi  II,  162. 

694  Wann   die  heneu   einander  reufl'en,   muss  der 

arm  man  das  har  darleihen. —  i-ranc*. //,  3«**; 
7'fj;ipiiu.  199  •>;  Griilir.  I,  72. 

695  Wann  die  Herren  können  regnen^,  so  können 

die  Diener  auf  holtzschuhen  gehen.  —  J/cnücA, 

7ul,  67;  Petri,  II.  643;  Mathrntu,  ISulilla,   CCXVIH^ 

')  In  einer  mir  zugegangenen  Handschri  ft  steht  dafür 
rcchucn.  Ist  das  Schreibfehler,  uder  aoU  es  heiasMi: 
Miigvn  die  Ilerron  noch  so  gut  rechnen,  die  Diener 
wissen  schon  auf  Holzschnhcn  Über  die  Ziffern  hinweg 
oder  durch  sie  hindurch  an  kommen? 

696  Wann  du  bey  grossen  Herren  bist,  so  stich  dir 

ein  Messer  in  die  Kohle.  —  Sntur,  230. 

697  Wann  du  sitzest  vnd  issest  mit  aiuem  Herren, 

so  mcrcke,  wen  du  vor  dir  hast,  vnd  setie 
ein  Messer  an  deine  keele,  wUtu  das  leben 
liehalten ,  wünsche  dir  nicht  seine  speyse,  denn 
es  ist  falsch  Brot  —  Agricüia  ii,  i»l 

698  Wtnn  ein  Herr  seine  Vnterthanen  strafft,   so 

heissts,  es  ist  Gottes  will  gewest  —  JMsmm. 
IM,». 


699  Was  bleibt  für  den  Herrn,  wenn  der  Knecht 

■  müssig  geht. 

Dan.:  Hvad  skal  ikke  harren  gi«fre,  naar  svennen  saa  maaef 
(l'rw.  dan.,  283.^ 

700  Was  d'  Herre  verbreche,  müend  d'  Bure  wieder 

mache  lo.   —   Schvnit.  I,  316,  140. 

701  Was  den  Herrn  nutzt,  das  ist  der  Vnterthanen 

Schad.    —   /y(.>/im(inn,  657,  60. 

702  Was  der  Herr  befiehlt,  muss  der  Knecht  (Die- 

ner) thuu. 

Dan.:  Herrer  have  at  byde,  underdaneme  at  lyde.    (Pro», 
dan. ,  'JS3.) 

703  Was  der  Herr  für  Wetter  macht,  hat  der  Ka- 

lender nicht  bcd:icht. 

Die  Pulen  sagen:  £b  weiss  nicht  Herr  Niewieski,  wa« 
der  Herr  im  Himmel  macht.  (  Niezgadnio  Pau  KiewieaU 
CO  rubi  Pan  Niubie^ki.)  StanisluuH  Niewiudki  war  in 
Polen  ein  bekannter  Kalt^ndormachcr,  der  eicli  aber, 
wie  es  diesen  Leuten  auch  in  andern  Ländern  ergangen 
ist,  in  seinen  WitterungsvorauiBugungen  oft  sehr  er- 
iieblich  geirrt  hat.     (  Vgl.   Wurtbach  I,  l-SS.; 

704  Was  der  Herr  guthan  haben  will,  muss  er  sel- 

ber thini. 

705  Was   der  Herr  männlich   leihet,  steht  auf  des 

Mannes  Treue.  —  Graf,  h36.  7. 

Von  der  Treue,  die  der  Lehnsherr   dem  Lehnsmann 
Hcliuldig  ist. 
mkd.:  Swat  aber  do  horro  mannlike  liet ,  dat  etat  uppea 
manne«  truwe.    (Spangenberg,  226,  401.; 

706  Was  der  Herr  nicht  befiehlt,  kann  der  Diener 

nicht  thun. 
Dan. :  £n  herre  skal  el  have  djr  tid  paa  ord ,  men  «ige 
hvad  og  hvorledcs  tieneren  «kal  gi^re.    (Prot.  dan. ,  261.) 

707  Was  der  Herr  theuer  verkauft,  gibt  der  Diener 

(Knecht)  nicht  wohlfeil.  —  .S'itf or.  897. 

708  Was  der   Herr  thut,   ist  immer  gut  —  FriMch- 

bier  ^  15S9. 
Lat.:    ludigna    digna    habcnda    sunt,    heru«    quae    faolt. 
(Ptautui.)    (Philippi,  1,  193.; 

709  Was   der  Herr  thut,   ist  wohlgethan;  was   die 

Frau   thut,    geht   auch    noch    an;    aber   der 
Junge  muss  Prügel  hau. 

710  Was  der  Herr  will,  muss  der  Diener  thun.  — 

Luc.  7,  8. 
Ifokm.:  Kam  pin  chce,  tarn  aldha  jde.  —  Pinveli,  alüh» 
musf.    (Cflakovtkffy  20.; 

711  Was  des  Herrn  Schuhe  zertreten,  wächst  hun- 

dertfältig wieder.  —  Sprichwörtergarien ,  257. 

712  Was  die  Herren  erfrewt,  das  thut  den  Vnder- 

thanen  wehe.  —  Lehmann,  6i3,  19. 

713  Was  die  Herren  nicht  essen,  wird  den  Dienern 

zugemessen. 

Böhm.:    Pansk6   nedojedky    dcibr4    pro    cel&dku.     (Öela- 


k'jftkjf,  378.; 
1*0(11. :  Co  drugiemu  «  w««»  «padlo ,  to  musi»  jüi 


(Ö«la- 
kovtky,  378.; 

714  Was  die  Herren  sünden,  das  büssen  die  armen. 

—  /Wri.  //,  639;  t'.ruier.  I.  75. 

715  Was  die  herren  sünden,  dz  büssen  diebawren. 

—  Tappiut,  199 ^   ZeutbwA ,  CCL\ * :   Hauer,  M»;  He- 
nuch,  570. 

Lat.:  Hegiim  delicta  «nbditi  dependant    (Tappiu*,  199*.; 

716  Was  die  herren  sünden,  mness  ainer  zalen,  der 

die  schuech  mit  past  bindt  —  Hauer,  Mü. 

717  Was  die  Herren  sündigen,  das  müssen  die  Vn- 

derthanen  büssen.  —  Ldimann,  179.  5. 

718  Was  die  Herren  thun,  muss  alles  recht  sein.  — 

Lehmann .  J/ ,  864 ,  64 ;  Gruhr,  III,  98 ;  Eiselein ,  203. 

719  Was  die  Herren  watschen,   müssen  die  Diener 

beklatschen. 
HoU.:  Wat  de  heeren  wijsen,  moeten  de  gekken  prijxen. 
(HarreboiHtie,  I,  296.; 

730  Was  die  Herren  zersohUgen,  müssen  die  Her- 
ren bezahlen. 

Biikm. :  StAJ  p4n  ^b^e ,  btuJ  pto  nahndL    (Öelakotuky ,  319.; 

721  Was  ein  grosser  Herr  nicht  kann,  das  thut  ein 
armer  Mann. 
Dan.:  Der  er  meget,  som  «tore  herrer  ei  dum«  gi0r6,  og 
de  allarrlngeste  maae  gi^re.    (Prot,  dan.,  284.; 

ISS  Was  ein  Herr  leihet,  das  soll  er  nicht  brechen. 

—  A'{iR0«fi .  37";  Graf,  S5S.  43. 

Der  Herr  soll  dem  Lehnsmann  fSr  den  wirklioheB 
LehDagenusfl  einstehen  und  ihn  darin  ichtttien. 

»6* 


567 


Herr 


Herr 


568 


723  Was  grosse  Herren  nicht  verstehen,  das  wissen 

ihre  Räthe. 

724  Was  grosso  Herren  sagen,  das  muss  alles  recht 

vnd  wahr  sein.  —  l'ttri ,  II.  597. 

725  Was  grosse  Herren  thun ,  ist  immer  wohlgethan. 

Soll.:  Wat  grooto  beeren  cn  rijke  lieden  doen,  dat  Staat 
hun  altijd  wel.    (IJarrz-bomee,  I,  2^6.; 

726  Was  grosse  Herren  verschulden,  müssen  ihre 

Räthe  dulden. 

Wid. :  Ein  wort  daz  ist  in  algemeine  vrol  bekannt :  raisse- 
tuot  cinberre,  seht,  man  sprichst  zebant,  stn  rät  der 
habe  die  bösheit  in  geldret.  (Hinnenberger.)  (Zin- 
grrle,  67.) 

727  Was  grossen  Herren  gefüllt,  das  soll  allen  ge- 

fallen. 

728  Was  Herr  vnd  König  selber  thut,  dem  folgen 

all  mit  frischem  muth.  —  llenisch ,  ii7i ,  53. 

Lat.:  Begis  ad  exemplum  totos  componitur  orbis.  (Hc' 
niscfi,  1171,  57.; 

729  Was  Herren  sind  von  hohem  Stand,  die  reichen 

weit  mit  langer  Hand. 

730  Was  man  dem  guten  Herrn  freiwillig  thut,  ver- 

weigert man  dem  schlimmen,  auch  wenn  er 
es  befiehlt.  —  AUmam  v,  83. 

731  Was  soll  ein  Herr,  der  seines  Amtes  nit  waltet! 

732  Wass  die  herren  thun,  ist  alles  recht  —  Hauer,  Kiij'. 

Die  Rassen:  Des  Herrn  Wollust  ist  keine  Sünde. 
(Altmann   VI,  436.) 

733  Wass  grosse  Herren  wollen,  das  soll  allen  ge- 

fallen. —  Lehmann ,  309 ,  72. 

734  Wat  de  Herre  schitt,  dat  stinket  nich.    (Braun- 

schweig.J 

735  Weiser  Herre  gerne   hat  weiten  Freundeskreis 

und  engen  Rath.  —  BacmeUter,  53. 

736  Weit  vom  Herren  vnnd  nahe  bey  Freunden  woh- 

nen, ist  dass  best.  —  Lehmann, 527,  84. 

737  Welchem  Herrn  du  dienst,  dessen  Kleider  du 

trägst  —  Kirchhofer,  80;  Simrock,  4619;  Körte,  277C; 
tiraf,  517,  235;  Braun  ^  I,  1306. 

Weil  grosse  Herren  besondere  Farben  haben ,  in  die 
sieh  ihre  Diener  kleiden  mussten  und  woran  man  er- 
kannte, in  wessen  Dienst  er  stehe.  Vom  Kleide  wurde 
dann  das  Sprichwort  auf  die  Gesinnung  abergetragen. 

738  Welcher  solchen  Herren  dient,  die  es  nicht  werth 

seyn,    der  hat  ein   schweren  dienst  —  Leh- 
mann, 127,  72. 

739  Wem's  der  Herr  gibt,  dem  gibt  er's  mit  Haufen. 

Lat.:  Dantur  opes  nnUis  nunc  nisi  diritibnt.    {PhiUppi, 

I,  110.; 

740  Wen  der  Herr  lieb  hat,  den  züchtigt  er.  — 

Spr.  Sal.  3«  12:  Uebr.  12,  6;  Büchmann,  154 u.  165;  Phi- 
Uppi,  II,  135. 
Lat. :  Garissimus  Deo  flagello  proximnt.  (Binder  II,  443.; 
—  Non  amat  hie  puernm,  qni  raro  castigat  istmn. 
(Philippi,  II,  31.;  —  Quem  diligit  dominus,  corripit. 
(Schulte ,  45.; 

741  Wen  der  Herr  lieb  hat,  den  züchtigt  er,  sagte 

der  Spitzbube,  als  er  Streiche  erhielt 

742  Wen  der  Herr  sauer  ansieht,  den  werfen  die 

Diener  die  Treppe  hinab  (zum  Hause  hinaus). 

Die  Bussen:  Wen  der  Herr  nicht  leiden  mag,  den 
hassen  die  Diener.  Wem  der  Herr  Böses  wanscht,  dem 
flucht  der  Diener.    (AUmann  VI,  4»2  u.  511.; 

743  Wen  der  Herr  verderben  will,  den  schlägt  er  mit 

Blindheit. 
Lat.^  Quem  perdere  rult  Dens,  print  demcntat.    (Binder 

II,  2747;  FaaeUus,  214.; 

744  Wen  die  Herren  hassen,  der  muss  Federn  lassen. 

Holt.:  De  haat  van  den  beer  is  de  dood  van  den  man. 
(Barrebomef ,  I,  294.; 

745  Wen  ein  grosser  Herr  bittet,  der  muss  dessen 

Narr  oder  Packtrager  sein. 

J>än. :  Naar  cn  h0g  bcder  en  ringe ,  maa  ban  enten  vsere 
en  nar,  eller  baere  B»kkeu.    (Prov.  dan. ,  hl.) 

746  Wen   geringe  Herren   miethen,   der  kann   als 

Diener  mit  gebieten.  —  Seybold,  432. 

747  Wenn  alle  Herren  sein  werden,  wer  wird  die 

Körbe  tragen? 

748  Wenn  alle  wollen  Herren  sein,  wer  wird  das 

Holz  spalten  klein. 
Dan.:  Alle  vüle  herrer  viere,  logen  vil  paa  saekken  baere. 
(Proe.  dan.,  284.; 


749  Wenn  ausbricht  grosser  Herren  Zorn,  sind  arme 

Leute  gar  verlor'n. 

750  Wenn  de  Her  ut  dem  Huse  geit,    dann  bort' 

de  Rüens  (Hunde)  den  Steart  up. 

')  Boren  =  heben;  hochdeutsch  baren,  tragen. 

751  Wenn  de  Herens  de  Koppe  tohaupe  häPt,   is 

dat  Volk  üewel  deranne;  wenn  dat  Volk  de 
Koppe  tohaupe  streckt,  is  de  Herskop  (Herr- 
schaft) üewel  deran.    (Büren.) 

752  Wenn  der  Herr  beim  Knecht  (die  Frau  bei  der 

Magd)  Geld  borgt,  so  ist  er  (sie)  ein  Lump 
oder  will  einer  werden. 

753  Wenn   der  Herr  das  Bett  hütet,  das  Gesinde 

faule  Eier  brütet 
Böhm.:  Kde  piu  uz  v  posteli,   sluLa  jeste  vesel;^.    (CeUx- 
kooskij,  .%o.; 

754  Wenn  der  Herr  die  Hand  nicht  mit  anlegt,  ist 

vergeblich  bauen. 

Frt.:  Si  la  seigneur  n'y  met  la  main,  Gelangest  que  bitlr 
en  vain.    (Aritzinger ,  700^.; 

755  Wenn  der  Herr  fährt,  springt  auch  ein  lahmes 

Pferd. 

756  Wenn  der  Herr  fort  ist,  ist  das  Haus  todt 

HoU.:  Daar  de  meester  uit  is,  is  het  huis  dood.  (Harrt' 
bomtfe,  I,  33y.; 

757  Wenn  der  Herr  friert,  so  zittert  der  Schma- 

rotzer, war'  es  auch  mitten  in  den  Hunds- 
tagen. —  Parömiakon,  3058. 

758  Wenn  der  Herr  hinkt,  so  geht  der  Diener  krumm 

( lahm ).  —  PariSmiakon ,  197. 
Der,  so  sich  beliebt  machen ,  einschmeicheln  wilL 

759  Wenn  der  Herr  kommt  zum  gemeinen  Mann, 

so  will  er  was  han. 

Böhm.:  Kdyz  p4n  nadch&zf  sprostdho ,  jistä  cos  cftf  u  nebo. 
(Öelakovak'/ ,  324.; 

760  Wenn  der  Herr  kurzsichtig  ist,  so  ist  der  Knecht 

gar  blind.  —  Simrock.  4600;  Körte,  2808;  Brom, 
l,  1320. 

761  Wenn  der   Herr  lacht,   so   singt  der  Diener. 

(S.  Frau  606.)   —    Winckler.  XV,  12. 
Böhm.:  Kdyz  se  p&n  smoje,  cel:^  dvur  vesel  b^rA.    lüela' 

kovsky,  376.; 

762  Wenn  der  Herr  mit  dem  Knecht  spielt,  so  ver- 

spielt er  den  Herrn. 
Böhm.:  P&n  s  sv^m  sluzebnikem  nehraj,  a  sluaebnlk  pisn 
nel^.    (Celakoeskg,  324.; 

763  Wenn  der  Herr  nicht  da  ist,  halten  die  Bedien- 

ten Hochzeit. 

Frz.:  Qnand  les  mattres  sont  absens,  les  valeti  Tont 
gogaille.  —  Voyage  de  maltre,  noces  de  valet.  (Ca- 
hitr,  093.; 

764  Wenn  der  Herr  nicht  daheim  ist,   so  kan  er 

desto  mehr  seines  Dieners  trow  erkennen.  — 

Lehmann.  124.  41;  Winckler,  XIX.  48. 
Fr:.:  £n  l'absence  du  seigneur  se  cognoist  le  sarriteur. 

(Leroux,  II,  IC.) 
It. :  In  absenza  del  padrone  si  conosce  il  serritore.    (Poi- 

zagtia,  Z^tO,  8.; 

765  Wenn  der  Herr  nicht  mähen  hilft,  gibt  es  nicht 

viel  Bund. 

Die  Bussen:  Wo  der  Herr  nicht  beim  Milien  iit, 
gibt  es  eine  reiche  Nachernte.    (Altmann  VI,  VH.) 

766  Wenn   der   Herr    nicht   zu   Haus,    halten    die 

Knechte  Saufaus. 

767  Wenn  der  Herr  nicht  zu  Haus,  ist  niemand  zu 

Haus.  —  Beinshcrg  III,  35. 

Wenn  selbst  hundert  Sklaven  da  sind,  sagt  man  in 
Hindostan,  ist  der  Herr  nicht  daheim,  so  ist  dM  Hans 
leer.    (Heinsberg  III,  35.; 

768  Wenn  der  Herr   nicht   zu  Haus,    steigen  die 

Tische  auf  die  Bänke. 

Lat.:  Perstrepunt,  ubi  domini  absnnt.  (Ttrtn*^  (SelaU- 
blau,  486;  Faseliua,  200;  Binder  II,  25^1;  Pküippi»  9t) 

769  Wenn  der  Herr  sagt:  Hühner  sind  Tauben ,  to 

muss  (mag)  es  der  Bauer  (nur)  glaobeai. 

770  Wenn  der  Herr  schläft,  so  wachen  die  IMoner 

(Knechte,  Lehnsleute).  

Das  folgende  franxösiicha  Sprkliwii^rt  baiivlil  cieb 
haupUftchlich  auf  das  VsTtiDtiilM  cvriä^heu  L,«bJilbAZT«li 
und  Vasallen.  Wenn  jeoer  flsloe  Beebte  niiOit  «usQlilt 
so  macht  dieser  sich  diese  KacblAssIgkeü  «u  Xutae  osd 
umgekehrt. 
Fr:.:  Quand  le  seigneur  äoti  le  Tftnad  vfiüle,  U  s«Jffl$fiir 
veille  quand  le  Tassal  aort.  (Lt^drv^ ,  ISS2 ;  C*H*r.  1(Ü^| 


5C9 


Herr 


Herr 


570 


771  Wenn  der  Herr  schläfert,  so  fängt  sein  Schma- 

rotzer (ächmoichler)  nn  zu  gähnen  (zu  schnar- 
chen).  —   htrömittkini ,  19')  u.  3057. 

772  Wenn  tl<T  Herr  selbst  flieht,    bricht  niemand 

seine  Treue.  —  Graf,  hhi .  ii. 

Per  Lehnnmann  hatte  gelobt,  flcineii  LcbnBherrn  his 
auf»  Aensterete  xu  vertlipidit^oi).  Dhh  (ii.-li;bnii>rt  dur 
Treue  ging  mitunter  bis  zu  der  lieBtiininung:  „Sähe  ein 
Lehnsmann  Meinen  leiblichen  Vuter  und  «einen  Herrn 
in  Kleiclier  Gefahr,  ki>nnte  aber  nur  einem  helfen,  80 
miiMütu  er  «einen  Vater  verlaHsen  und  dem  Lehnsherrn 
helfen."  Dan  obiue  Sprichwort  aa^t  nun,  daus  die 
l'Hiclit  der  Treue  dann  nicht  gebrochen  wird ,  wenn  sich 
der  Lelnifmann  zurückzieht,  nachdem  der  Lehnsherr 
gelbbt  die  Fluclit  ergriffen. 
Mf.'l. :  So  Aber  der  hcrr  selb«  fleucht ,  »o  i>richt  nyemand 
»ein  trew.     (M,iur,r,  l.  3n.^ 

773  "Wenn  der  Herr   sitzt  in  der  Schouke,   verliert 

das  Pferd  die  Tranke. 

774  \Venn  der  Herr  spricht:  Mich  friert's,  so  schüt- 

trlt  es  d'-'U  Knecht,  wenn  es  auch  Juli  ist.  — 

Von  Scbineichlem  nnd  Launenaklaren. 

775  "Wenn  der  Herr  stolpert,  so  bluten  dem  Diener 

die  Zehen. 

Aehnlich  die  Küssen:  Strauchelt  der  Herr,  so  fiUlt 
der  I»jiMu;r.     {Mtiminn    VI,  VM.) 

776  Wenn  dir  Hr-rr  trauert,  weint  auch  der  Diener. 

Der  1):euer  almit  in  allem  gern  ditm  Herrn  nach. 
Der  Vicokunig  von  Irland,  Lord  Alulgrave,  liebte  die 
ichune  Literatur  und  hat  selbbt  einige  k'utc  Romane 
geKvhrifbrn.  Natürlich  waren  nun  Herren  und  Damen 
nm  iri:'chvn  Hoff  nntflchiedeue  Freunde  der  Uelles-lettres 
und  dicliti'ten,  echriebcn  und  versi-lti-n  nach  Leibes- 
krafttn.  Das  ist  immer  so.  I^t  der  Herr  ein  Trinker, 
HU  und  die  Knechte  SUnfer;  liebt  er  die  Karten,  so 
sind  «ie  rrouv>*^ri';  und  i«t  er  Freun-.1  der  ITirde,  so 
Sind  sie  UoH^kuiiime  und  Stallkneclitc. 

777  Wenn  der  Herr  trinkt,  so  faufeu  die  Kiieohte. 

Die  Ruüseu:  Tiiukt  der  Herr,  bo  zeclit  der  Diener. 
(MUnimn    VI .  4ol.; 

778  Wenn   der    Herr  verdampt    ist,    so   {rehen   die 

Diener  selten  vngerissen  auss.  —  Mnihi  .tw ,  /w 
./ifJ.i .  (XVii  '•. 

779  Wenn  der  Herr  vi;rrcist  ist,  tanzt  das  (iesinde 

auf  Tisch  und  Bänken. 

780  Wenn    der  Herr    ver^o^gt  ist,   muss   iuuh   der 

Esel  srin  Futier  kri«'p'n. 

781  Wenn  »ler  Herr  vom  Knecht,  die  Frau  von  d«  r 

Magd  lernen  soll,  so  ziehet  <lie  Nahrung  die 
Füss  zusammen.  —  .suii.r.  as6. 
TSa  Wenn  der  Herr  vom  Knecht  lernen   muss,   ^o 
steht  der  Handel  übel.  —  Sn/Md .  2'.<3. 

Inf, ;  Male  ajritur  cum  domino .  tjuem  villicu«  docet.    ("*'<  y 
C-l'i.  Vi'.l:  li.a.i.r  II.  17«3,-  Sdi-nlnim,  M,  .1.; 

783  Wenn  der  Herr  das  Land  (sein  Gut,  Feld)  ver- 

zehrt, so  verzehrt  das  Land  din  Herrn. 
liäi.:  Naar  haudel  opivdes  af  «in  herre,   laiigveys   handel 
o^ceder  ain  herre.    (I'r-jv.  dau.,  'J7I.; 

784  Wenn  der  Herr  will,  so  hat  «1er  Diener  leicht 

rechnen. 

i'«,;i.;  Sn:idna  wiu.A,  frdy  l'an  cbce.     (Lompa  .V.*.) 

785  Wenn  der  Herr  will,  so  nützt  dem  Knecht  das 

Wijinen  nichts 

(i^Kcn   die  N'ithwcndii{keit    «ehUtzen  keine  Tliranen. 
frz.:  l'e  ijtie  m.iltre  %'eut  et  valet  jjleure  .  s<>nt  larmes  per- 
d-ie«.     'Lrn-tny,  W^;    ''«iA.»#-,  UVt. ;   I.- i'»nx .  I.  '•^.) 

786  Wenn   der   Hi-rr  wird   zum  Knecht,   «o  steht's 
um  die  Pferde  schlecht. 

Ii-ii-     Hvü  der  tager  licrrer  til  stald-flvenne,  faaer  brodne 
■a>lirr.      li--e.  d-in. ,  .'»"_'■«. ^ 

'ihl  Weüii  die  Hern  n  bauern  und  die  Bauern  her- 
ren,  s«»  gibt's  Lurnpen.  —  Simi-fh.  cc-'O-';  AVirf.-, 

188  Wenn  die  H-'rron  brawer  vnd  beoker  sind,  so 
cehet  es  vber  arme  leut.  —  rvfri,  7/,  C43;  //r- 

fii«./i,t»S7,  l-i. 

"W  Wf-nn  die  Herren  (Schwar2-)Brot  sclicnken,  wol- 
lun  sie  SeDimel  (iWeissbrot)  wiederhaben. 

790  Wenn  ilic  Herren  einander  raufTen,  so  mfiuen 
die  Vndenhanen  das  Haar  darleihen  (aus- 
than,  die  Haare  lassen).  ~  Zryibuch,  CCLV*. 
Sihttitl,  1117^;  Snüir.  SM:  SimnA.  4A09. 
BUtm.'  Ptal  «a  diu  u  ptinj,  a  MiUAkAm  hlavy  «ml. 
—  PA&l  1«  bndira  rvMi,  NdlMl  p^ite  v1m4t.  —  Püui 


Lat.:  Quicquid  delirant  reges,  plcctuntur  Achivi.  (Horaz.) 

(Vkiiippi.  II.  127.; 
Poln,:  (idy  panowiu  za  Iby  chodz^,  a  poddanych  wlosy 

tr7eszcz%.    (Cflakorxki/ ,  :i'2yj 
SlvH-.:   Ked'.su  piini  ividii,  sodläci   sa  musiA  za  vlasy 

rAvat".    (C,l,tkt>eiiky,  IfJi.) 

791  Wenn  die  Ik-rren    eines  Diebes  bedürfen,   so 

luhnien  sie  ihn  vom  Galgen;  und  wenn  sie 
seinor  nicht  mehr  })edürfen,  so  hängen  sie  ihn 
wieder  daran.  —  SaücT.  iü8. 

792  Wenn  die  Herren  rsaen,  singen  die  Narren.  — 

Fri«f»i/iin".  15M. 
JIüH. :  Ali»  de  Jie»'ren  eten  ,  dan  zingen  de  gckkcn.     (Jlarrt- 
f'Oiine,   I.  L'tM.J 

793  Wenn  die   Herren   nicht  z'i   Haus,    halten   die 

Diener  KehnSauf-jau.«!. 

794  Wenn    dio  Herr.Mi    i.iclit    zu    Haus,    leben   die 

Knecht'  in  Saus  und  Braus. 

795  Wenn  dir  Herren  schiessf-n  wrillen,  so  B]>annen 

die  Knechte.  —  M„tUrMUf ,  lliKtnnu .  \l\\^. 

796  Wenn  di«'  Herren  sich  jucken,  blut«  t  den  Bauern 

der  Rucken. 

Br,/ti'i.  •  Cu  pini  zkfivf ,  uedl.Ui  i.latilkrvf.    («'•/uii-rWy.  326.; 
Kniin.:  Kar  gospoda  Btori  krivD,  kmeti  morjr>  placaf  zivo. 

Crv/.ijlr,r.»*j/.  Mä«; 
Krönt.:  Kaj  veliki  zakriveju,  roali  platiti  moraju.    (Cela- 

kotshj,  Aid.) 

797  Wenn  dieJIIerren  sich  raufen,  müssen  die  Bauern 

die  Haare  verkaufen  (dazu  hergeben).  —  A«fiir., 

/.¥,  12.  (.ruf.  .VJS,  »l;  ÜraunJ,  1325 :  Ihnigch.ilZ.  U. 
Hol!.:  Als  de  jonkor«  malkander  plukharen,  dan  mootcn 
de  beeren  han  haar  lecnen.    ( IlarrtboM'-': ,  /,  26S.; 

798  Wenn    die    Herren   sich   rouflFen   und   trecken, 

müssen  die  Hawren  ihr  Haar  darstrecken.  — 
Irittihm. ,  Vjiii. 

799  Wenn  die  Heiren  sich  schlagen,  bekommen  die 

Bauern  Beulen. 

B''ihm.:   P4ni  se  klou/.ajf.   sodlflci  fii   nohy   Idmou.     (C'-lu- 
kor»k-i.  .126.) 

8()0  Wt-mi  die  Herren  tagleisten,  so  wart  der  Bawer 
seiner  Kuh.  —  iVfri,  //.  MS.  Umidh,  214,  sc. 

801  Wenn  die  Herren  trinken,  so  dürsten  auch  die 

Diener. 

802  Wenn    die   Herrtn    vn^ins    werden    vnd   bitten 

frembde  Gast  zu  sich,  so  gt'hen  die  König- 
reiche vnter.  —  Mri.  Il.f43. 

803  Wenn  die  Heiren  vom  Rath  aufgestanden,  seynd 

sie  allzeit  klüger.  —  .Sii»or.  lao. 

804  Wenn   die    Herren   vom  Ratiihaus  gehen     fällt 

jedem  guter  Rath  ein.  —  KUrh-.  2W)C;  Gnni,  lass. 

I.ut.:  Bvhu*  peractis  (riecin  est  Prometheus.    (Haal,  1283.; 

805  Wenn  die  Herren  vom  Rathhaus  kommen,  sind 

sie  am  klügsten  (gescheit).  —  SaUer,  163;  Sim' 

UH-k,  M3:>.-  Soijhiild,  450. 

806  Wenn  die  Herren  vom  Rathhaus  kommen,  sind 

sie  klüger,  als  sie  hinaufgingen.  —  Körtti.  2806 

u.  3481 ;  llraun.  I.  1313;  lliilippi .  I.  149. 

Der  AU-yiitfi/ii-  Amn.j^r  »/<?/■  Deutuchtn  (Gotha  l«:i6. 
Nr.  74)  meint,  dies  Sprichwort  komme  ans  den  Zeiten 
her,  wo  auf  den  lUthhäuaern  noch  Bibliotheken  gesam- 
melt und  von  den  Kathslierren  fleissig  studirt  wurden, 
während  die  Ratlidlicrren  der  neuem  Zeit,  die  ttber- 
die-«  zu  Stadtbibliiitheken  kein  Geld  mehr  haben,  dai 
Studiren  nicht  lieben  aollen. 
Luf. :  I'Obteriores  cogitationes  meliores.  (Stybold .  450;  Äu- 
tnr,  121.;  —  PoHteriürcs  cogitationes  sapientiores.  (Cicero.) 
(Bimlrr  II,  L'»>27 ;  Fhilippi ,  II.  102;  Schonh-iim,  P.  \*\.) 
—  Secundac  cogitationes  semper  innt  meliores.    (i^vj- 

buiii.  .-.40.; 

807  Wenn  die  Herren  zanken  (sich  rauffen),  so  muss 

»1er  ariue  Mann  das  Haar  herleihen.  —  Mri. 
II.  643. 

808  Wenn  die  Herrn  anfangen  zu  kriegen,  so   fan- 

gen die  Leute  an  zu  liegen.  —  Lrhmann.  443,  iis. 

809  Wenn   dir  dein  Herr  auch  nur  Sand   gibt,   so 

stecke  ihn  artig  in  die  Tasche. 

810  Wenn  ein  Herr  gegen  der  geringern  rrcht  vnnd 

freyheit  sich  verlieljt,  so  verlieren  sie  ihre 
Jungfrawschaftt.  —  /.«-fcoidrni,  844. 31. 

811  Wenn   ein   Horr   nirht   2    Früling,    2   Sommer, 

2  Erndtrii  vnnd  2  Herbst  machen  kan,  so 
<idl  er  seinen  vnterthanen  auch  nicht  in  einem 
Jahr  2  Schätzungen  autflegen.  —  Uhmonn,  W6, 4!». 


571 


Herr 


Herr 


672 


812  Wenn  ein  Herr  zum  Bettelvogt  wird,  so  zielen 

die  vnterthanen  Leuss.  —  Lehmann,  6i6,ii. 

813  Wenn  ein  yngetrewer  Herr  von  einem  getrewen 

Diener  mit  gleicher  Müntz  bezahlt  wird,  so 
ists  wett.  —  Lehmann,  127,  7«. 

814  Wenn  einer  zum  Herrn  wird,  so  kehren  sich 

Lung  und  Leber  umb.  —  Petri,  II,  651;  Lehmann, 
330.  12. 

„Wann  einer  zu  einem  herren  wirt,  ao  kert  sich  lang 
Tnd  leber  nmb  ...  er  redt  nicht  mehr  sein  sprach,  er 
hebt  an,  sohwebisch  an  reden  u.  a.  w.^'  (I'auti,  Schimpf, 
LXXIJL\) 

815  Wenn  es  one  die  grossen  Herrn  were,  so  fressen 

ofift  die  kleinen  jhrc  armen  leut  (mit  Haut 
vnd  har)  gar  auff.  —  Mathesivs ,  Po»taia ,  GC^^ ; 
Sarepta,  LXXXII^. 

816  Wenn  et  op  der  Her  reut,  dan  dröpt  (tropft)  et 

op  der  Kneht.  (Aachen.)  —  Firmenich,  I,  49%,  27; 
hochdetUsch  bei  Simrock,  4607;  Riehl.  Familie,  153. 

Dae  Gesinde  soll  im  ganzen  Haue  sein  Sohiokaal 
mit  dem  des  Herrn  als  ein  und  dasselbe  erkennen. 
Viel  Behenigenswerthes  sagt  darüber  RieU  (Natur- 
ge$chichte  de$  Volks,  Bd.  3:  £He  Familie.  Boch  2,  Kap.  2: 
Dai  ganze  Maus) ,  doch  hat  er  das  Verhältniss  der  die- 
nenden Personen  zor  Familie  in  alter  deutscher  Zelt 
sehr  idoalislrt.  Was  er  als  historisoh  bezeiehnot,  ist 
vielleicht  richtiger  nnhistorisoh,  wie  dies  auch  Joh.  Mül- 
ler in  seiner  Abhandlung  Das  deutsche  Gesindewesen 
von  ehedem  nachgewiesen  hat.  (Vgl.  Deutsches  Museum, 
Leipzig  185ä,  Nr.  15,  8.  539.; 
Holt.:  Als  het  in  de  kajuit  regent,  dan  druipt  het  in  de 
hut.    (Harrebomee,  l,  374».; 

817  Wenn  grosse  Herren  bawen,  so  gehets  vber  dess 

gemeinen  Manns  beutel.  —  Petri,  II.  657;  Henisch, 

356 .  50. 

818  Wenn  grosse  Herren   Feuer   verlangen,   muss 

man  Wasser  bringen. 
Dan,:  Store  herrer  viUe  ofte  eet,  og  befale  eet  andet. 
(Prop.  dan.,  533.; 

819  Wenn  grosse  Herren  knien,  so  liegen  Polster 

unter. 

Die  Bussen:  Wenn  ein  Grosser  auf  Latten  läge,  so 
würden  die  Latten  sich  krumm  biegen.  (AUmanu 
VI,  480.; 

820  Wenn  grosse  Herren  raufen,  müssen  die  Bauern 

Haare  lassen.  —  Eyering ,  1 ,  4B5  :  Pittor.,  IX,  12; 
Latendo'rf  11.30;  Körte.  2797. 
Leu.:  Canis  peccatum  sua  dependit.  (Seubold,  65 J  —  Hu- 
miles  laborant,  ubi  potentes  dissident.  (Fhaedrus.) 
(Binder  II,  1348.;  —  Quicquid  dollrant  reges ,  pleotuntor 
Ach  l vi.    (Seybold,  482.; 

821  Wenn  Herr  vnd  Knecht  miteinander  in  irrung 

kommen,  so  kau  hierin  der  Herr  so  wenig 
Richter  sein  als  der  Knecht.  —  Lehmann.  9U.  9. 

822  Wenn  Herren  weiss  sind,  so  haben  jhre  Heuser 

einen  festen  Giebel.  —  Petri ,  II ,  ets. 

823  Wenn  jeder  Herr  ist,  wer  bringt  aus  dem  Stalle 

(oder:  fährt  auf  den  Acker)  den  Mist. 

Böhm.:  J&  pin,  tj  p&n,  kdo  bude  svine  p&sti?  —  J&  p&n, 
ty  p4n,  kdoz  bude  pytle  uositi.    (Celakovsky ,  326.; 

Lit.:  Asz  pon'a  tu  pon'a ,  kas  aix»  kaaaölf .  (Celakovsky ,  326.; 

Tschud.:  Mina  herra,  ainna  herra,  kes  pOrgel  kotti  kandja. 
(Öetakotsky,  326.; 

824  Wenn  man  dem  Herrn  den  Zins  versitzt,   so 

fällt  das  Gut  an  den  Herrn  zurück.  ( S.  Zine.) 
—   Graf,  77,  92. 

Wenn  der  Besitzer  einoa  zinapflichtigen  (Lehn-)G'Utea 
die  Zinsen  nicht  zahlte,  ao  wurde  er  unter  gewisaen 
Bedingungen  (s.  Jahr,  Zins)  aus  aeinem  Besitz  ver- 
trieben, das  Gut  fiel  an  den  Lehnsherrn  zurück.  (Vgl. 
Grimm,   Weisth.,  I,  339;  Schreiber,  I,  81  n.  131.J 

825  Wenn  man  einen  nicht  gern  einen  Herrn  heisst, 

so  ist  er  gut  zu  einem  Monsieur.  —  Oftd,  877. 

826  Wenn  man  mit  den  Herrn    Kriesi  (Kirschen) 

isst,  so  rührends  einem  d'  Stein  in  den  Grind. 
(Schweiz.) 

Wer  mit  reichen  und  mächtigen  Leuten  anfingt, 
sieht  den  kurzem. 

827  Wenn  man  newen  Herrn  vnd  neue  Müntz  kieset, 

■o  hat  man  für  der  Hand  verlorn.  —  Petri. 

//,668. 

838  Wenn  man  zu  grossen  Herren  kommt,   muss 
der  Diener  draussen  bleiben.  —  l*ar6miakon ,  8144. 
Die   Wahrheit  iat  ein  Diener,  den  man  bei  groaaen 
nicht  mit  „  lilueinbrlngeii  darf". 


829  Wenn  sich  der  Herr  an  den  Fuss  stösst,  müs- 

sen die  Untergebenen  hinken. 
lt.:  De  peccati  de  grandl  fanno  i  poveri  la  peaitenss. 
(Pazsaglia,  277,  3.; 

830  Wenn  sich  die  Herren  raufifen,   so  müssen  die 

Bürger  vnd  Bawem  Haare  darzu  leihen.  — 
Mathety,  374". 

831  Wenn  sich  grosse  Herren  raufen,  müssen   die 

Bauern  das  Bad  aussaufen. 

832  Wenn   sich    Herren   vnd   Fürsten    raufifen,    so 

müssen  die  Bawern  jlire  Haare  lassen.  —  ihmU, 
PosliUa.  i.l2*. 
Lot. :  Humiles  laborant,  ubi  potentes  ditaident.    (Phaednu.) 

W'Philippi,   I,  183.; 
enn  sich  Ilerren  zu  viel  demüthigen,  so  gilt 
ihr  Ansehen  nichts.  —  Petri,  II,  673. 

834  Wenn's    dem  Herrn    recht,    so    geföUt's  auch 

dem  Knecht 
It.:  La  Corte  tien  per  buono  tutto  ci6  che  tä  U  padrona, 
(Paxsaglia,  70,  8.; 

835  Wenn's  der  Herr  befiehlt  und  selber  thut,  so 

ist's  wohlgethan. 
Poln,:  Kazat  Pan,  musial  aam.    (Lompa,  15.) 

836  Wer  als  Herr  sich  früh  will  brüsten,  muss  sp&t 

als  Knecht  die  Ställe  misten. 

837  Wer  auf  grosser  Herren  Gunst  baut,  verliert 

seine  Freiheit. 

838  Wer  aufiF  grosser  Herrn  zusag  trawet,  der  reit 

aufifm  Krebs  nach  glück.  —  Lehmann,  324,  58. 
It.:  Baldanza  dl  aignor,  cappel  da  matto.    (Bohn.  I,  74,) 

839  Wer   bei   grossen  Herren  (sein)  Recht  sucht» 

der  kann  lange  pochen,  ehe  man  ihm  auf- 
macht. 

Sie  aoUen  nach  dieaer  Seite  sehr  nnempfindlioh  «ad 
■chwerhörig  sein.  Die  Bussen  behaupten  gar:  Den 
Grossen  kann  man  einen  Keulenaohlag  geben ,  sie  Mg« 
doch  nur,  aie  hätten  a ich  gestossen.  (AUmann  VI,  38&J 

840  Wer  bey  Herren  wohnet,  muss  dienen,  bey  nahett 

Freunden  hat  man  hilft'  vnd  trost.  —  Lekmam, 

527,  34. 

841  Wer  dem  Herrn  das  Schermesser  gibt,  der  gibt 

ihm  auch  die  Wolle  der  Schafe.  —  Attmain  F. 

842  Wer  den  Herren  bringt,  ist  willkommen. 
Böhm.:  Ai  budeä  pänem,  doatanea  vsecko  darem.    (Öilm- 

kuvsk»,  324.; 

843  Wer  den  herren  zu  nahe  ist,  der  wil  ersticken, 

^Tid  wer  weyt  von  yhnen  ist,  der  wil  erlrie> 
ren.  —  Agricola  I,  270;  Franck,  11,  90**;  Tappius,  18»*; 
Egenolff,  166*;  Petn,  II,  691;  Gruter,  t.  79;  Heniätk, 
1072,  9;  Eisclein,  304;  Simrock,  4640. 

Als  Dr.  Stabius,  der  Mathematiker  des  Kaiiera  Maxi- 
milian ,  auf  dem  Beichatage  zu  Augaburg  1517  viele  Hof- 
leute, die  an  Mittel  dachten  vom  Hofleben  loasnkoM- 
men,  klagen  hörte,  wandte  er  daa  obige  Sprichwort  an 
und  fuhr  dann  fort :  „Wäret  ihr  nicht  am  Hofe,  ao  hättet 
ihr  keine  Buh,  bis  ihr  dran  kommt;  itzo,  da  ihr  dna 
seid ,  habt  ihr  keine  Buh ,  bis  ihr  davon  kommt.*'  f£ia* 
fälle,  439.; 

Böhm.:  S  p&nem  a  a  dvorem  jak  s  ohnäm:  z  blfika  at 
apälis,  z  daleka  neohr^eä.    (Celakovsky ,  321.; 

Dan. :  For  langt  fra  herre-gunat  fryaer ,  for  nmt  braendar. 
(Prov.  dan.,  282.; 

Poln.:  S  panem  a  s  dworem  jak  aogniem:  m  blizka  sSf 
aparzyaz,  z  daleka  niezagrzejeaz.    (Celakovsky,  321.; 

844  Wer  den  Herrn  auffs  Maul  schlegt,   der  wird 

den    Knecht    nicht    feiren.    —     Luther'»  Werke, 

VII,  159*. 

845  Wer    den   Herrn    erhebt,    der  erhebt  sich.  — 

Sprichwörlergarten,  484. 
Segen  würdiger  Gottes  Verehrung. 

846  Wer  den  Herrn  ihr   Wildpret   lässt   und   den 

Bauern  ihr  Kirchweihfest  und  ihre  Hochzeit 
den  Hunden,  der  hat  selten  Streit  gefunden. 

847  Wer  den  Herrn  kennen  will,  sehe  seine  Diener  an. 

/(. :  Vnoi  cnnoacer  il  padrone ,  guarda  al  aervitore.    (Po»' 
taglia,  «9,  9.; 

848  Wer  den  Herrn  lieb  hat,  schmeichelt  dem  Hund. 

„Ilir  Hund  ist  sehr  freundlich  mit  tausend  Schmeiehel- 
reden  von  mir  bei^ast.^'  (Bettina  an  Vamhagtn  ro* 
Ense,  S.  349.; 

849  Wer  den  Herrn   liebt,    der  liebt   auch  dessen 

Hund. 

Frs. :  Oui  aime  le  maltre,  aime  son  cbien.   (Kritnngert  139^.; 
—  Qttl  m'aime,  aime  mon  ohien.    (teniroy,  39NS;  Xt- 


573 


Herr 


Herr 


574 


rouXt  /,  108.^  —  Qul  aime  aaint  Boch,  ume  lon  chi«n. 
(Cahier,  1,^61.^ 
^an. :  Quien  bien  quiere  A  Beltran ,  bien  quiere  A  >a  can. 

850  Wer  den  Herrn  nicht  hoficreu  kann ,  der  muss 

bleiben  ein  armer  Mann.  —  Cmter,  111, 104;  Leh- 
mann.  /f.  871,  155. 

851  Wer  den  Herrn  nicht  sieht,  macht  dorn  Diener 

den  Kratzfuss. 

852  Wer  des  Herrn  Gnade  hat,  braucht  für  Güter 

nicht  zu  Borgen.  —  tiraf,  557 ,  19. 

Die  Herren  belohnten  die  geloistcteu  FoMdionite  der 
Bitter  mit  Verleihung  von  .Lehen,  da  ihnen  der  Beich- 
thum  an  Liegenschaften  dies  gestattete.  Wer  also  so 
glücklich  war,  sich  die  Gunst  eines  Herrn  zu  erwerben, 
der  war,  so  lange  er  lebte,  mit  UUtom  rersehen,  die 
allerdings  nicht  auf  seine  Erben  Übergingen  (s.  Horren- 
hnld),  zuweilen  sogar  noch  vorher  entzogen  werden 
konnten. 

853  Wer  dess  Herrn  Gunst  hat,  der  hat  alle  Tugend. 

( 8.  Herreugunst.)  —  Lfftm/inn,  942,  21. 

854  Wer   die  Herren  hereinbringt,   soll    sie   ohne 

Schaden  der  Gemeinde  wieder  hinausbringen. 

—   Graf,  426,  887. 

Damit  nicht  der  Gemeinde  aas  ihrer  Bewirthnng 
Kosten  und  Lasten  erwachsen.  (S.  Lehnsmann.)  Begel 
bei  ausserordentlichen  Einsttgen.  Auch  im  Bechtsrer- 
fahren  in  dem  Sinne,  dass  der  Antragsteller  die  Ko- 
sten Torzuschiessen ,  der  Hachflüligo  Theil  sie  ichliess- 
lieh  zu  zahlen  habe.  (S.  Hauptsache  und  Sache.)  >- 
„Wer  die  horren  herein  bringt,  der  soll  sie  ohne  scha- 
den   der  gemeinde    wieder    faiuausbringen. ''     (Grimm, 

III,  89«.; 
S55  W^er  einem  bösen  Herrn  dient,  hat  die  Hölle 
auf  Erden. 

iMt.:  Se  misere  servire  sciat,  qui  servat  iniquo.  (Hin- 
der  II,  .1054.; 

856  Wer  einem  bösen  Herrn  dient,  hat  schlimme 

Tage  und  wenig  Lohn. 

t\rt.:  Qui  mauvois  signor  sert  son  loier  pcrt.  (L^rotix, 
II,  301.; 

857  Wer  einem  geitzigen  Herrn  dient,  der  hat  davon 

grösser  Bcschwemuss  als  von  Zahnwehe.  — 

LffhiTMinn,  126.  165. 

858  Wer  einem  guten  Herrn  dient,  bekommt  guten 

Lohn. 

Jjrc. :  Qui  sert  hon  maltrc  ,  bon  loycr  en  re^oit.    (Krit:in- 

er  einem  Herrn  dient ,  der  es  werth  ist ,  dem 
ist  sein  Dienst  nicht  beschwerlich.  —  Leh- 
maun,  127,  75. 

860  Wer  einem  Herrn  dient,  muss  sich  nach  seinem 

Willen  richten. 

Fr*.:  n  te  convient  par  estouvoir  (raison),  si  tu  venz  faire 
ton  devoir,  laissier  tuute  ta  Tolentö ,  pour  ton  scigneur 
•«rvir  en  gri.    (Leroux,  II,  77.} 

861  Wer   einen  gnädigen  Herren  hat,    der  kriegt 

gemeinigklich    einen    vngnädigen    hof    oder 

fltarck  wderpart.  —  l^tri,  II,  701;  Henüch,  1670,  41  ; 
LHirnann,  391,  6. 

863  Wer  einen  Herrn  hat,  der  hat  auch  einen  Mei- 
ster.    (S.  Geselle  57.) 
Frx.:  Qoi  a  seignour  si  a  maistro.    (Leroitx,  II,  77.) 

863  Wer  einen  Herrn  hat,  soll  ihm  auch  treu  dienen. 

Frs,:  Si  tu  a*  maitre,  sors  le  birn,  dis  bien  de  Ini ,  garde 
le  sien,  c^le  son  secret  quoi  quMl  fasse ,  et  sois  fidile  en 
toute  place.     (Kritzinyrr.  4.10 ''.J 

864  Wer  einmal  gnädiger  Herr  geworden  ist,  be- 

kommt alles  umsonst.  —  A'i«Jt<^rcf(cr,  29. 

865  Wer  inie  wil  ein  Herr  sein,  der  mus  im  Alter 

ein  Knecht  sf-in.  —  Mnüwyy .  2[*^\ 

866  Wer   früh  will  Hon*  sein,  mtiss  lange  Knecht 

sein.    —    h'Cirtr,  2795. 
Däm.!    Hvn  aarle  vil   vterc   herre,    blivc-r   licngio    svend. 
//*rf;r.  'tan.,  4.) 

8(>7  Wtrr  für  dtn  Ht-rrn   vi«?l  zu   thun  hat,   der  ist 
bey  ihnen  uiiwerth.  —  P-tri.  II.  7i'9. 

868  Wer  gro.sse  Herren  lobt,   sagt,  ihnen,  wie  sie 

st^in  sollen. 

869  Wer  grosse  Herren  sol  slraflon,  d*>ui  geliets,  als 

einem,    der  einen  wil<len  IJiiren  wil   ins  Ohr 

bluBCIi.    —    Ht-Thn-ii-r ,  II.  'JOS. 

870  Wer  grossen  Herren  die  Wahrhoit  sagen  will, 

xnuse  ein  süss  Brühlein  daran  machen. 
BöAm.:  NesaadniTecniluvitip&uümpravdu.  (i''tlakx,viky,  65.) 
tot».-  l'aDom  trndno  prawd«  möwic.    (fytaUesky ,  65.; 


871  Wer  grossen  Herren  dient,  hat  gut  Brot  und 

seine  Noth. 

Port.:  Servo  a  senhor,  saberis  que  he  dor.    (Bohn  I,  894.^ 
Span. :  Sirve  A  seiior ,  y  sabr4a  quo  es  dolor.     (BoHh  1, 357.) 

872  Wer  grossen  Herren  leiht  oder  mit  ihnen  spielt 

(wettet),  der  hat  einen  Wurm  im  Kopfe. 

Böhm.:  8  pAnem  v  karty  nehraj  •  v  lAvod  se  neponit^, 

peuvz  mn  nepujcuj.    t  CHakoexkjf ,  325.J 
Poln.:  S  panoni  l[.irt  niegr^',  w  cawod  sif  niepnszcaaj, 

pieni^dzy  mu  niepoiycx^j.    (Öelakovxky,  iii.) 

873  Wer  grossen  Herren  wohlgef&llt,  ist  werth  und 

glücklich  in  der  Welt. 

874  Wer  grossen  Herrn  einmal  gibt,  der  muss  mehr 

geben.  —  Le/imdrin,  19.  53. 

Sie  machen  sofort  ein  altos  Herkommen  (Obserrans) 
daraus.  Die  Russen :  Schenkst  du  dem  Herrn  das  Pferd, 
so  schenk'  ihm  auch  den  Sattel.    (Altinunn   VI,  80.; 

875  Wer  grosser  Herren  Gnad  will  han,  muss  gut 

mit  ihren  Dienern  Ktahn. 

Die  KuH^on:  Verscherze  die  frunst  des  Leibdieners 
nicht,  hoffrit  du  auf  die  (}nado  des  Zarvn.  (AUmann 
VI,  473.; 

876  Wer  grosser  Herren  Lächeln  traut,  der  hat  auf 

Sand  gebaut. 
M/nl.:  Swann  dich  dtn  herre  lachet  an,   so  laz  dir  sin 

gedrüuwen.    (Colm.)    (Xinytrlf,  i\(,.) 
Span. :  Quien  bien  quiere  k  Pedro ,  no  hace  mal  A  sn  perro. 

(Cahier,  3674;  Huhn  I,  246.; 

877  Wer  Herr  mag  sein,  der  sei  nicht  Knecht  — 

EiKelein,  301. 

„Wer  sein  kann  sein,  der  dienet  keim.  Der  Zaun- 
könig ist  klein  und  schlecht,  noch  bleibt  er  Herr,  wird 
niemands  Knecht.'*    (Frotchm..  XVII.; 

878  Wer  Herr  sein  will,  diene  Gott 

Die  Bussen:  Wer  Gott  recht  dient,  ist  kein  Diener, 
sondern  ein  Herr.     (Attiaann   VI,  430.; 

879  Wer  Herr  sein  will,  muss  Hofdiener  werden. 

880  Wer  Herre  dient ,  gricgt  Herreloh ,  treit  z'letzt 

des  Teufels    Dank  dervo.     (Frickthal  im  Aargau.) 
—  Schweiz,  II,  IM,  20. 
IIoll.:  Die  beeren  dient,  kriigt  heeron-loon.    (Hancbomee, 
I,  294.; 

881  Wer  keinem  Herrn  dient,  ist  selbst  Herr. 

882  Wer  klainen  herren  dienet,  der  ist  selbs  herre 

mit.  —   Agnailn,  188;    Eyeuolff,  21»;   Petri,  i/,  729; 

/^i?/imu>in,  //.  842,  28<'>;  Scybold,  Ail;    5u(or,  234;   £i>r- 

Icin.  .103;  Körte.  279'.>;  Simrock,  1622;  Wiirzbach  11.  179. 
Dan.:  Hto  som  tioner  smaao  herrer,  boIt  TSre  herre  med. 

(Frov.  dun.,  283.; 
Lat.:  Paupcrioris  heri  servus  conrognat  eidem.    (Seybold, 

431  f  Binder  II,  2504 ;  Buchter,  104.; 

883  Wer  mit  dem  Herrn  ringt ,  kann  sich  leicht  die 

Hüfte  verrenken.  —  i  Mos.  32,  24. 
Soll.:  Die  daar  wel  worstelt  met  den  Heer,  al  breektzijn 
henp,  hij  wint  te  meer.     (Harreboiuee,  I.  293.; 

884  Wer  mit  den  Horren  Kirschen  isst,  bekommt 

die  schönsten  nicht 

Bali.:  Die  met  xijnen  heer  peren  eet,  kiest  de  sehoonst« 

niet.    (llarrebowee,  I,  2»4.; 
Span.:  Chi  mangia  peri  ool  sao  signore,  non  sceglie  i 

migliori.    (Bohn  I,  »i.) 

885  Wer  mit  grossen  Herren  jagen  will ,  zersprengt 

sich  die  Hosen. 

886  Wer  mit  grossen  Herren  theilen  muss,  denke 

an  den  Doctor  mit  dem  rothen  Baret. 

Erkl&rt  sich  aus  einer  Fabel,  die  Luther  ersählt. 
„Ein  Lowe ,  Fuchs  und  Esel  Jagten  miteinander  und 
fingen  einen  Hirsch.  Der  IjAwe  hiess  den  Esel  das  Wild- 
pret  theilen.  Der  Esel  machte  drei  Theile.  Dess  ward 
der  Löwe  zornig  und  riss  dem  Esel  die  Haut  Aber  den 
Kopf,  dass  er  blutrünstig  da  stand,  und  hiess  den  Fuchs 
das  Wildprct  tlieilcn.  Der  Fuchs  sticss  die  drei  Theile 
zusammen  und  gab  sie  dem  Löwen  gar.  Dess  lachet 
der  L<''Wo  und  sprach:  Wer  hat  dich  sc»  lehren  theilen ? 
Der  Fuchs  zeigt  auf  den  Eael  und  sprach:  Der  Doctor 
da  im  rotheu  Darett."    (Hfmelur.  209.; 

887  "Wer  mit  Herren  im  Frieden  will  leben,   muss 

hören,  schweigen  und  nachgeben. 

Ildtl.:  Die  met  beeren  in  vrede  wil  leven,  moet  hooren  en 
stilzwijgnii.     ( Harrt f'i'turf,  I,  21)4.; 

888  Wer  mit  Herren  prores.sirt,  seinen  Handel  meist 

verliert. 
Fr2.:  Jamal II  hommc  ne  gaigno  qui  plaide  k  son  maistre. 
(Liroux.  I,  Uib.j 

889  Wer  mit  Herren  sitzt  zu!  ische, bekommt  die  Kno- 

chen vom  Fleisch  und  die  Gräten  vom  Fische. 

Bvhm.:  B  pAnykdo  jldA,  nepfcjfdA-,  oni,  co  se  slusf,  Tddf, 
kosti  nechajl,  maso  snedf.     (Celakovsky ,  SU.) 


Ö75 


Herr 


Herr 


576 


890  Wer  mit  Hennen  will  lang  vmbgehn,  der  thue 

als  fliehe  er  vor  jn,  dem  laufien  sy  nach;  wer 
sich  aber  zu  jn  tringet  vnd  nötigt,  den  ver- 
achten ey.  —  Aijruoia  11,  192;  Lehmann,  11,  842,  293. 
5imrocfc,  46(50.  Eijenolff,  22*;  Uenüch.  H53;  Pein,  II.  780. 

891  Wer  mit  seinem  Herrn  isst,  bekommt  die  besten 

Bissen  nicht. 

Frz. :  Mal  partir  fait  ä  aou  «eigneur.  —  Qui  avec  aon 
seigneur  menge  poires,  il  ne  choisit  paii  des  meillenrs. 

(L'-roux,  II,  77.; 

892  Wer  muss  bei  bösen  Herren  seyn,  hat  schwere 

last  vnd  grosse  pein.  —  Peiri,  11,226. 

893  Wer  nicht  ein  Herr  kann  sein,  ist  billig,  dass 

er  Knecht  sei. 

894  Wer  nicht  Einem  HeiTn  dienen   will,   ist  bald 

der  Knecht  von  vielen. 

It.:  Chi  uon  vuol  aervir  ad  un  boI  signore,  a  molti  ha  da 
serrire.    (ßohn  I,  84.; 

895  Wer  ohne  Herren  leben  kann,  ist  fürwahr  ein 

glücklich  Mann. 

Hhd.:  Ein  herre,  der  aln  aelbea  iat,  an  dem  Itt  tröat,  nnt 
rieh  geniat.    (Frauenlob.)    (Zingerle,  66.; 

896  Wer  sein  eigener  Herr  sein  kann,  der  gehör' 

nicht  andern  an.  —  Graf,  4i .  125. 

897  Wer  sein  eigener  Herr  sein  kann,  sei  nicht  an- 

dern unterthan. 

Böhm.:  Kdo  o  avä  ruce  bjti  muz,  nebud*  pod  oiz(.     (Öela- 

kov*hj,  377.; 
Itl.:  Tudj  nikad  ncka  uebude,  kui  isvoj  biti  moze.     (Cela- 

kovikij,  377.; 
Lat.:   Aiteriua   non  ait,    qui   auua  eaae  poteat.     (Fiicher, 

9,  14;  FroUry,  20;  Fhilippi .  I,  22.; 

898  Wer  sein  eigner  Herr  kann  sein,  geh'  keinen 

Dienst  bei  Herren  ein.  —  Murner,  Xb.,  54;  Sim- 
rock.  4622;  Körte,  2770. 
Frt.:  £tre  aon  maltre,   Taut  de  l'or.    (Cahier,  998.; 

899  Wer  sein  Herr  kann   bleiben   allein,    der  soll 

keines  andern  Diener  sein.  —  Froschm. ,  Nil. 

Lat.:  Aiteriua  non  ait,  qui  auua  eaae  poteat.  (Owen,  IV, 
1,  13;  Binder  I,  41;  //,  139;  Egeria,  5;  Seybold,  21; 
thilippi,  I,  22.; 

900  Wer  seinem  Herrn  nicht  treu  ist,  der  ist  nie- 

mand treu. 
Dan.:  Den  aom  er  tin  egen herre  utroe,  bliver  aldrigsine 
hof-brpdre  tro.    (Prov.  dan..  281.; 

901  Wer  seinen  Herrn  als  Tyrann  furchtet,   wird 

ihn  zuletzt  als  seinen  Wohlthäter  lieben.  — 
AUinann  V. 

902  Wer   seinen   Herrn   schulmeistert,    hat    wenig 

Dank  davon. 

Fr».:  H  ne  fant  paa  rouloir  en  remontrer  k  aon  maltre. 
(Cahier,  1003.; 

903  Wer   sich   auf  den  Herrn    verlässt,   wird   be- 

schützt. —  Sjn:  Sal.  29,  25;  Schtdze,  104. 

904  Wer  sich  zum  Herrn  träumt,  steht  als  Bettler  auf. 

Dan.:  Den  der  dr«immer  aig  en  ator  herre,  Togner  tit  en 
atakkela  betlere.     (Prov.  dnn. ,  123.; 

905  Wer  vor  den  Herren  fleucht,   dem  laufen  sie 

nach;  wer  sich  zu  jhnen  nötiget,  den  ver- 
achten sie.  —    Pfilri,  II,  m:  HenUch,  1153,  19. 

906  Wer  weiss,  lieben  Herrn,  wer  mit  dem  andern 

isset,  saget  jener  ehrliche  Bürger.  —  Maihenut, 

Pottilla.  CCX*». 

907  Wer  wil  früh  Herr  seyn,  der  muss  lang  Knecht 

seyn.   —   Petri,  ll,119. 

908  Wer  wil  seyn  der  Herrn  Hofgesiud,  der  rieht 

den  Mantel  nach  dem  Wind.  —  Petri,  II,  780. 

909  Wer  will  bei  grossen  Herren  und  schönen  Wei- 

bern was  gelten,  muss  sie  nicht  schelten. 

Beide  wollen  nur  Angenebmea  hören. 

910  Wer  zu  grossen  Herren  geht,  muss  sammtene 

Schuhe  tragen. 

911  Wer  zu  Herren   wird  gezahlt  und  selber  hat 

keine  Gewalt,  der  ist  nicht  Herr,  der  ist  ein 
Knecht.  —  Euclein,  301. 

912  Wer  zween  Herrn  dienen  wil,  der  dient  keinem 

recht.  —  Petri,  II,  785;  Goal.  884. 

913  Wer  zwei  Herren  dient,  hungert  bei  einem  und 

friert  beim  andern. 

Bvhm. :  Slnha  dvoa  plvAr  ehodi  bei  kaftann.    (Celakovikf, 
tu.:  Madja  dva  bana  menl  gola  gUT».    (Öelakottkg,  381.; 


914  Wer  zwei  Herren  dient  zur  Hand,  der  hat  einen 

schweren  Stand. 

Mhd. .  Swer  zwein  herren  dienen  aol ,  der  bedarf  gelUckea 
wol.  (Freidank.)  —  Er  bedarf  nomaoze  wol  awer  zwein 
herren  dienen  aol.  (Hartmann.)  —  Und  wer  zbain  herren 
dienen  aol  und  die  ungunatUch  aein  iu  eyn,  zw4r  der  be- 
darff  gelukkea  w<>l,  daa  er  aein  dienat  nntzlichea  Uin. 
(\Volkni$tfin.)    (Zingrrle,  66  u.  67.; 

Fr:.:  H  va  en  aou  vivant  en  cnfer  qui  par  avarice  L  denz 
hoatela  eert.    (Leroux,  II,  240.) 

915  Wer  zweien  Herreu  dient,  erntet  von  keinem 

Dank. 
Lat.:  Deficit  ambobua,  qui  vult  eervire  ,duobua.    (Binder 
21,  726;  tiaal,  H84;  Searuler ,  274.; 

916  Wer  zweyen  Herren  dienen  sol,  der  darflf  gut« 

glucks  wol.  —  llenixch,  699,  60;  Petn.  11,  785;  Uae- 
mcister.  35. 

917  Wer  zweyen  Herren  dienen  will,  dienet  keinem 

recht  (oder:    der  verdirbts  mit  beiden).  — 

Gruter.  III.  113;  Lehmann.  II.  853,  373  u.  880,  275. 
Jiihd.:  Hant  zw^ne  hfirrcn  einen  kneht,    er  dienet  bAdea 

aelten  reht.    (Freidank,  .M),  7\) 
It.:  (?hi  due  padroni  ha  da  aorvire,  ad  uno  ha  da  mentir«. 

(Bohrt  I,  80.; 
Sj)an.:  Quieu  &  doa  aennres  ha  de  aerrir,  al  uno  ha  d» 

mentir.     (Hohn ,  /.  245 ;  Cafiier ,  3708.;  —  Quien  k  mnchot 

amus  airve  i  alguno  lia  de  hacer  falta.    (Hohn  I,  246.; 

918  Wie  der  Herr,  also  das  gesint.  —  Egenol/f,  i04*; 

Pelri,ll.  787;  Gruter.  /,  84;  Ih'nisch,  1563. 
Böhm.:  Jak^  p&n,  takovft  ceUdka.  —  Jak^  dfad,  Ukori 

oa&dka,  jak^  hoapod4f,  takovA  cel&dka.  (ÖelaJto»tkf,ßli.) 
Frz.:  Tel  aeigneur  tel  page  et  aervitear.  (Leroux,  II,  78^ 
Krain. :  Kakorani  goapod&rji,  takani  ^o*\i.  (Celako94ky ,  376^ 
Kroat.:  Kakvi  goipodari,  takvi  poali.    (Celakovtky ,  376.; 

919  Wie  der  Herr  halt  (hält)   das  Hüntel  (Hünd- 

lein),  so  halt  es  ganze  Gesintel.     (iüd.-Ae\u»dk. 

lirody.) 

Geainde  und  Dicnorachaft  richtet  aich  nach  der  Herr» 
achaft. 

920  Wie  der  Herr  hinter  der  Mauer,  so  ist  im  Felde 

der  Bauer.     (E»tn.)  —  ncinsherg  1,  108. 

921  Wie  der  herr  ist,  so    ist  auch  der  knecht.  — 

(S.Frau 708.)  -  Ta)ipiw.  175*';  Petri.  11.788:  Kirte.fJtS. 
Dan.:  Som  herren  er,  aaa  holder  han  og  avenne.    (Pro9. 

dan. ,  283.; 
Lat.:  Quali«  herua ,  talia  et  cania.     (Schulblatt,  466.)  — 

Qualia  lierua,  talia  serrus.    (Seybold,  472.; 

922  Wie  der  Herr  ist,  so  sind  auch  die  Vndertha- 

nen.  -—  Buiüing,  11.130:  Pauli.  Poetiüa,  140*;   Sejh 

hold,  443;  Graf.  324,  316. 
Böhm.:  Jacl  p&ni,  takovf  poddanf.  —  PAn  pifkladn^  pod- 

danym  zivö  pr4vo.  —  Za  p'rf kladem  av6ho  kr&Ie  jde  ob«e 

i  deti  mal^.  —  Za  prikladem  ayö  vrchnoati  jdon  domief 

Uk«  nhati.    (Cel,ikov»ky ,  222.; 
Frt.:   Tela  que   aont  lea  princea,    tela   aont   lei    atijett. 

(Kritzinger,  671 ''.; 
Lat.:   Qualia  rex,  talia  grex.    (Seybold,  472.;  —  R«gia  ad 

exempium  tntua    componitur  orbia.     (Binder  II,  2943^* 

Schonheim,  H,  3;  Seybold,   524.) 
Poln.:  Poddany  jidzie  za  pany.    (Öelakovsky,  322.J 

923  Wie  der  Herr  ist,  so  wird  er  besungen. 

Frz.:  De  tel  aeigneur  tel  lonier.    (Leroux,  II,  16.) 

924  Wie  der  Herr  pfeift,  müssen  die  Leute  (Diener 

Bauern)  tanzen. 

Böhm:  Jak  hotpodif  plaki,  tak  celed*  ak&ce.  (Celakovtky, 
376.;  —  Sk&kej ,  rraze,  jak  p4u  k*ce.    (Öelakottky,  324.; 

926  Wie  der  Herr,  so  der  Kmra.  —  Reinsberg  III.  62. 

926  Wie  der  Herr,  so  die  Karret.  —  Fri9chbier*.  im. 

927  Wie  der  Herr,  so  ist  auch  sein  Hund. 

Dan.:  Som  herren  er  aaa  fßlge  liam  arende.     (Bohn  /,  39S.1 
Span.:  Cualel  dueÄo  tal  el  perro.  (Bohn  I,  243;  Cahier,  3400.) 

928  Wie  der  Herr,  so  sein  Haus. 

Frz.:  Tel  aeigneur  teile  meauye  (maiaon).    (Leroux,  It,  78.) 

929  Wie  der  Herr,  so  sein  Land. 

Frz.:  Tant  vaut  le  aeigneur,  tant  vaut  aa  terre.  (L^ramx. 
II,  78.; 

930  Wie  der  Herr,  so  seine  Krone. 

Böhm.:  Jak^  pän  takoyf  kr&m.    (Öelakoraky ,  376.; 
Poln.:  Jaki  pan  ,  taki  kram.    (Celakotiky,  376.; 

931  Wie  der  Herre,  so  das  G'scherre.  (SwUngen.)  — 

Lohrengrl.  872;  für  Sachen:  ÜoebH.  141. 

tio  viel  der  Herr  werth  iat,  ao  riel  lat  a«in  Oat  werth, 
aagen  die  Frauzoaen.  Nach  den  Netzen  kann  man  den 
Fiacher  beurtheilen,  die  Buaaen.  Wie  d«r  Zimnivr- 
manu ,  ao  die  Spttno,  die  Engländer.  (Reinzberg  III 1 62.; 
Böhm.:  Dubrou  rukou  dobr&  zbran,  kd&  Jesdoam,  trojikw 
▼ddcem,  poddanf  krAlem^  atatek  hoipodAzem.  (Ö^a' 
ko9»ky,  376.; 


FTprr 


Herr 


57« 


t'iiin.  Dübrj  rek-t  diibra  Liroii  ,  tun  j-vJcpin,  wojslio  oefc- 
m*n«m»  i/odüikui  kr^lom,  taaji^taoiic  gijivpodttKi^nt.  (V«- 
Jakowiky,  ;t7d.J   -  Jak)  Pm,  Uki  krwn.     fLompa,  tSj 

gut  ein  Herr  iat^   da*  erfährt  man,  wenn 
ein  Jtthr  vnd  läoger  den  Hut  vor  jhme 

i>M./lHHPKilSt  livor  god  «Q  ti*rr«  er,  uiut  mao  havor 
)a  af  «t  aar  for  Laanem.    (Prut-  dan- ,  'iH) 

933  Wie  (der)  Herr,  so  (ist  seine)  Ehre.  —  Evfnn^i. 
W  m.  5W.    n'mikler,  XYlir.   la.    5imrot*,  4W5;   Uraun. 

H  t,  1299. 

^H  tfoU.:    Da  «er    wkjit  d«n    beer.     (Uarrebom**,  /.  I72.j  — 

^B  Zaike  h<>0f ,  «ulk«  «er.     (Hi^rr^HiH^,  1,  "i^) 

^H  /f..  QuaI  signor«  Ul  huDor«.    {Pa^tagita.  170,  11.^ 

^bä4  Wie    Herr,    so    Knecht   ( Diener).   —    t*fcmrtnn. 

^B  373,  144.   il0l<4^<T{),  /.  9.  /^>r(}rMtilk«m ,  &J;   £or(L'.  3768 

^m  Cttrizt.  zn,  SH». 

^H  Ntehc  »o  titngekehrt.     Man  darf  sich  nicht  über  d)a 

^H  !$lii'  '     ^  der  niedera  Stande  ;wunde'rD,  wcdd  die 

^H  b"  .  ii^in  einBusireicbiin  Hi.>iai>id«  v<jr«QK<vheQ. 

^H  (V.  i  r /InjWf»«^  rf**- /'»-«I^TArn,  1^3«,  Nr,  */*7,,> 

^H  Slip'"'  i>oinc>rKt  (Mit  diesem  Sprichwort;  „Ich  kenne  tnaO' 

^H  oheu   Diener,   der   mir    Ueher    ise   al»    «ein    Uerr,  und 

^H  mancb  istubeiioiftdchen,  dat  mir  lieber   i*t   al»  die  goA* 

^H  «lige   Fran."    (Vgl,    leiiie   MuriPtir^'rn    SfjnchH'ürtfr,)   — 

^H  .,Waa  wundfrl'»  dich ,   daM   uni   deu  Thron   dfr  kleine 

^H  H^ftiD.?  Vriiscjit,  wenn  oUeu  drauü  ««tu  Schacb  auf  allan 

^m  M.mai.  'U  liko  man,     (Haal ,  87«.; 

^^^  Will  det  lUvr  Bpaxieren  gehn .  so  lobt  der  Die> 
^^^f      uer  *3  Wetter.  —  Wincktet .  17.  47». 

996  Wir  Bind  selbst  Herren,  wie  die  Freien  Beichs- 
Btädto. 

Mit  dieatiin   Sprichwort   betelahnet  man  die  Frvllielt 
4ea  Volk«  im  Catilou  AppenieU. 

[937  Wo  dem  Herrn  eine  Kirche  gebaut  wird,  leistet 
der  Teufel  Karrendienste.  —   An^eineiM  Zeitmg 

vooi  18.  Jb«.  1064  .  S.  379. 

1934  Wo  der  Herr  das  Herr  anfuhrt,  muss  der  Feind 
auf  «ieben  Wagen  fliehen. 
Wo    d»'r  Herr   dem   Schäfer  die  Schere  nicht 

bäklt,  nimmt  dieser  die  Haut 
Wo  der  Herr  lernt  vom  Knecht,   da  steht  die 
Wirthschaft  schlecht. 
941  Wo  der  Herr  selbst  Hand  anlegt,  da  arbeiten 

tvei  mehr  als  sonst  drei. 
943  Wo     die    Herren    nur    besteuern    wollen,    da 

■chröpfen  ihre  Diener. 
943  Wo  die  Herren  raufen,  muss  der  Bauer  Haare 

tlnssen.    —   EurUtn  ,  3üS. 
944  Wo   die   Herren    reiten,  da  fticgt  Staub,  und 
wo  Boitler  tanzen,  fliegen  Lampen.    (Fne»j 
Hott,.'   Paar  de  beeren   rljden,   «uift   het  ttof-,   d^ar  de 
I  iMdelaAri    danseu,    atuWen   de    läppen.     (Barr*6om4«, 

^^P  /    294  } 

M  Wo  dii-  Herren  schlecken,  will  den  Dienern  's 
Broi  nicht  schmecken. 
tVz.:  De  mAiitret  gourmana.  ■enrltenn  et  dUeft  ont  toa- 
Jottrt  fftim.     (LtroHx,  I,  «>Ä.> 
Lat.i  DeÄoit  ambobu»,  qui  ifull  »•rrtr«  dvoViu.    (Bindtr 
II.  riö:  Standtr,  Hi.J 
■■  Wo  die  Herren  aeyn,  da  sejTi  auch  die  Diener 
K        —   HtrbtrgtT,  I,i.li1:  U,  iH, 
m  Wo  die  Herren  seynd ,  da  ist  auch  der  HoC  — 
.Staor.^ü,  iv/rt.  U.  «Ol. 

948  Wo  Herr  -      •  '    'la  müssen  auch  Diener  sein. 

Xeh  b.  liworl  oft  ironi»ch  aawebden,  wenn 

jMiik4Dd   I  ngen  Ton   andern  begehrte,   wo  er 

atob  »oltK-r  l.cKou  nonnte  und  blue  tu  bequem  dacu  war. 

949  Wo  Herren  sind ,  da  sind  auch  Narren.  —  /vcn. 

n.  S06. 
9M)  Wo  Herrn  aelnd,  da  seind  deckhiken.  —  Luüur» 

II,     S  7     f. ...j,i    1»^.  |V<ri.//,«06.  Ulunamn,  n ,9i1, 

441;  Kl  Mmri»dt,  46fi4.-  Karte,  »TSi. 

1)^  j  .!  an  tapeten,  klaldem  tvA  aadem 

eflÜuBttck  g»iAiurct,"     (fftni4ck,<m,  61.) 

951  Wo  man  nicht  Herr  lat,   muss  man  nicht  be- 
fehlen* 
li.f  X<m  coaandsf  dora  aoD  sei  padroae,     (FassagUa, 

Wo'unaer  Herr  eine  Kirche  hat,   da  hat  der 
Tfofel  eine  Kapelle.  —  S*»4t«f.tM- 
DacrocK»  8taio«wö»T»»*L«Äi«oii.    11- 


903  Wo  zween  Herren  habt?!]  einen  Kn»?cht,  der 
mag  jhu  nimmer  dienen  J'ecbt.  —  Ihnn  ,  li,  743. 

954  Wohin  der  Herr  die  Krippe  atellt,   da  wird  dt?r 

Esel  gefuttert. 

lt.:  Chi  aapettar  puottt ,  vione  a  ciö  che  tuqIo.   i  Cahitr ,  38U,J 

955  Wol  den  Heren   iho   ua  ys,  de  wyl   ersticken, 

unde  wol  Terne  van  en  ys,  de  wyl  vorlresen. 

—  /Jnn***.  CCLVIIl- 

950  Zu  einem  Herrn  gehören  zehn  Bettelleute. 

Will    «a^n:   Um   cioen  «Iluigen   reioh  lu   rimcbeo. 
mUsaen  eehn  verarmen. 
Buhm.:  Kdybf  chud^,  piau  tied4Tai,  brco  bjr  pka  «deohnul. 

—  Nebji  bjrs  p4Deai,  kJybj  uebjl  chlap  ohlapeau    (Öf 
laictvsk'j,  327.; 

Poin. :  Kiedy  hy  ubogi  paitti  aieiawat ,  prffdko  bjr  pnn  an* 
botal  {tdeobt).  —  Nieb>l  byt.  »aUchclceot ,  hy  niobjl 
cblop  uhlopem.  —  l'atiowie  dawnv  by  posdjrchaJi,  by  jim 
«hiopkowi«  niedawalL    (ÖrUikuf$i,>j,  .127.; 

957  Zween  Herren  in  eim-m  Land  und  zween  Karren 
in  einem  Hause  vertragen  sich  nimmermehr. 

—  Mutcidu*.  Ehüleuffal  Uli  TtuHilrum  I'toW/orvfn ,  29S>^'. 
ZitfA.:  To  herrer,  to  biauer,   tg  uarrer  i  et   huua,    kuune 

ti  Tel  forligee.    (Prot,  tian,,  284.; 

95 d  Zvieeu  Herren  zugleich  machons  nicht  auss.  — 

959  Zwei  Heiren  ira  Haus,  muss  einer  hinaus. 

Unff.!  Ulotlen  kAt  tnolnit  egg/  malomban.    (Uaal,  990.,; 

960  Zwi  Jor  (Herren)  am  Hous  am  dr&te  uor  eraue. 

ClittftffHltHr)f.'iüch*)  —   »chmtfr,  417. 
*  961  Bai  dam  Herrn  doarf  me  sich  ni  sir  g'mäcke 
macha^  a  is  koarr  g'rita.  —  /v<*r.448. 

Sich  ulcht  gtihen  ls^»«en,    sich    nicht*   hcrantnebmon. 

•9(>*2  Bei  ihm  heiast's :  Herr»  in  meinen  Suck. 
•963  Bei  semem  Herrn  einen  Dienst  oder  Hiischen 

zu  bekommen  suchen.  —  ildth^ry.  iw''- 
*d(>4  Den  Herren  die  Augen  ausstechen. 
•965  Der  Herr   bedarf  ihrer,   wie  äanct-Matthüua 

schreibt.  —  Maiih,  ai. 

Um  «ine  Ablefannnff  oder  ein  Verlangen  ru  begründen. 
ffotL:  Het  ia't  errnngelie  van  E'almzondag :  De  Heer  heefl 
het  «elf  noodig.    ( HarT^hvrfüf ,  l,  'i'i'i^O 

*966  Der  Herr  tarbt  einem  den  Pek;  auch  wenn  er 

scherzt.     (Lu. 
•967  Der  Herr  hat's  befohlen   und  muaa  et  selber 

holen.     (Pit{n.. 
•968  Der  Herr  ist  kein  Bruder,     (lu,) 
•969  Der  Herr  steckt  ihm  schon  im  Kopfe.  (Chtprmu») 

—  Fnl'chb^ltT.  515.  {■'nf.chbu'r^ ,  1580.  HintHtg.  108, 

Er  will  eich  nicht  unterordnen;  er  will  lioch  hintue. 
Von  einem  ileb  ttberhebenden  Knechte,  Diener,  Bur- 
Boben,  der  mehr  nach  aeinem  ala  der  Oienethetrecbafl 
Willen  handeln  will. 

•970  Dosfi  am  Harn  ok  nich  ibel  wert.     (SMes-j  — 

Frutnmunn  ,  fit,  944»,  17L>. 

•971  Ein  Herr  wie  die  gut  Stund.  —  Su/or.4B. 
•973  Er  hat  sich  in   der  Herrn  Holte  yerjrret.  — 

Er  tpielt  jetxt  den  ^roaaen  Herrn. 

•973  Er  ist  der  Herr  von  Habenichts  und  Kubdreck 
ist  sein  Wappen.     {HmtHbur^,} 

Bvkm,:  Hl«  jakj  ij4o)  a  veho  koail«,  t  tohu  i  Kupaa.  — 
ävarnf  panicek  I  a  pr4xdn>  ai^ek.  —  Yelikjr  p4u ,  a  jleli 
neota  CO.    (Ö^akmtky,  9S.; 

Fr**:  &entilhomme  de  Beance  qai  rette  au  lit  pendaat 
qu'oo  naooommode  ••■  «hanaaee.  (Bohn  t,  19.^  ^  II  eet 
aeur  de  aon  ba«ton.  (Ltroux ,  ff,  331.^  —  Seigneux  de 
paruhemin.     (Leroux  II ^  76.; 

iTen.:  Het  aijn  beeren  ran  Kortrijk.    (Herrehtymt*^  f,  SSi  ^.) 

•974  Er  ist  ein  guter  Herr,  ein  schöner  Herr;  aber 
er  hebt  die  Feder  auf  und  liisst  das  Bett  hegen. 
(Pmm,) 

•975  £r  ist  Herr  in  seinem  hauas.  >—  E^etin^,  II,  uj. 

•976  Er  ist  Herr  in  «einen  vier  Pfählen,  unter  Leu- 
ten kann  er  kaum  vier  zählen. 

•977  Er  ist  Herr  imd  Knecht  zusammen. 

Ftj.:  n  reetemble  an  pr4tre  Martin,  ii  ohante  et  r4pood. 
(Lendrcy,  1305.; 

Die  fraoiOeleohe  Bedeiuart  heaieht  aioh  auf  einen  Pfar- 
rer Namena  Martin  an  Paaej,  unweit  Paris,  einen  Mann 
von  roraaKlif!^'''"  riutr^Wtrtf  und  hervorragendem  Oelat, 
der  elnv  tu  i   die  lateiaiiche  Sprach« 

Win  die  ."»ohri  boaaea,  das«  er  in  aalneo 

apkteru   Jahr^.^    .......  .    ^. mar  CTmgebang   faet  nur 

UleiaiacU  apncb    unü   aie  an   eie    ifedcbteten   Fratfen 
att«b  ti^njit  beautwortot«.     Ebeutu    liebte  er   die  Vor. 

37 


579 


Ilerrannes  —  Herrenauge 


Herrenbaumgarten —  Herrendienst       580 


ändcrun(7  bei  den  kircblicheu  WechBelgegängen.  Es 
kam  daher  nicht  acltcn  vor,  daas  das  Chor  seinem  Ge- 
sang nicht  SU  antworten  wusste,  in  welchom  Falle  er 
diese  Antwort  selbst  Übernahm,  was  zur  obigen  Bedens- 
art  Veranlassung  gab. 

*978  Er  ist  im  Herrn  entschlafen. 

*979  Er  ist  seines  Herren  nichts. —  /•'rt*cW»i<T',  1579. 

*i)öO  Er  kan  zweyen  widerwärtigen  Herren  dienen. 

—    ü-Vriii';.  //,  379;  Iletiiach.  696.  öl. 
Lut, :  Ex  oro  callduni  et  frigidom  offlare.  fll^niscfi ,  696 ,  ö'.'.J 

•981  Er  lest  jhm  die  Herren  abgewinnen.  —  l-:tie- 

rimj ,  11,  3;.i.'». 

*982  Er  muss  nach  seines  Herrn  Pfeife  tanzen. 

Puln.:  Dobrze  temu,  co  nie  musi  paüskiöj  tr%by  sluchai'. 

*983  Es  hat  (findet)  alles  seineu  Herrn. 
•984  Es  ist  der  Herr  von  Nirgendheim. 

Die  Küssen:  Er  ist  Herr  aller  anentdeckten  Länder. 
(Altmann   VI,  .'iU.; 
Frz.:   i>eignciu:   do   nul  liou  &  faute  de  {ilace.     (Lf^roux, 

II.  77.; 
HoU.:  Het  njn  heeren  van  Xergenshuizen  in  Qeonland. 

—  Hij  ia  beer  ran  het  weggewaaide  dorpje.  (Harre- 
bomte,  I,  2W.; 

*985  Es  ist  ein  sauberer  Herr. 

Fr:.:  Vou»  -voili  beau  gar^on.     (Lundro^ ,  S16.; 

•  986  Es  ist  nicht  jeder  ein  Herr. 
•987  Herr,  mein  Fisch. 

•988  Herr  oder  Knecht! 

lIolL:  Ticer  of  knecht.     (IIarr"'.<>m>fe ,  I,  20:..; 

•989  HeiT,  wie  du  willst,  nur  keine  alte!    (Oftitrcrny.) 

—  FrixchUrr,  309;  Frischbicr*.  1579. 

•990  Ist  der  Herr  da  zerbrochen?  —  Grimmehhaugcu, 

Voiirlni'ft ,  f. 

Der  Ton  auf:  d  a.  Ann  zur  Erklürong:  Liegt  der  Herr 
in  diesem  äpital  krank V 

*991  Ma  muss  da  gute  Harm  nich  für  a  Kup  stas- 
sen.  —  Gomolckc,  755. 

•  992  Man  kennt  den  Herrn  an  seinem  Stiefelschaft. 

Erinnert  an  die  ehemals  in  Polen  herrschend  gewesene 
Mode.  Stiefeln  ans  farbigem,  entweder  aus  gelbem, 
grilnem  oder  rothcm  Lcder  zu  tragen.  Man  bedient 
sich  der  lledensart,  wenn  jemand  in  seinem  Anzüge, 
seiner  Sprache,  seinem  Benehmen,  mit  einem  Worte 
in  seinem  ganzen  Aeussem  etwas  Absonderliches ,  Uober- 
triebenos  besitzt.  Wenn  nämlich  das  Oberleder  jener 
bunten  Stiefeln  bereits  abgetragen  war,  so  schenkte  sie 
der  Herr  der  Dienerschaft ,  die  gewöhnlich  an  den  far- 
bigen Schaft  einen  Schuh  von  gewöhnlichem  Leder 
setzen  liosi  und  in  solelien  zweifarbigen  Stiefeln  Staat 
machte.  (Wurzdach  I,  137,  51,; 
Poln.:  Poznac  Pana  po  cholewacb.    (WurzOach  I,  137.; 

•993  0  Herr  im  Hemd,  die  P>au  ist  (ganz)  nackt.  — 
Früchbier  *,  15«7. 

In  Schlesien  Ausdruck  des  Staunens,  der  Verwunde* 
rung. 

•994  Sei  der  Herr  kein  Doctor. 

•995  Sein  eigener  Herr  sein.  —  lfa//»«y,  330*'. 

„Ich  bin  mein  eigner  Herr" ,  spricht  zu  der  (iattin  Er; 
sie  aber  lispelt  schlau:  „Und  ich  meine  eigne  Frau.'* 

•996  Wenn  die  Herren  Wein  trinken,  leckt  er  die 
Gläser  aus  (die  Pfropfen  ab). 

BC'hni.:   S    p&ny    redker  jfsti,    s   praiaty   s  piti.     (äeta- 
kovsky,  325.; 

•997  Wenn  ich  ein  Herr  war',  so  wären  die  Bettler 

arme  Leute. 
Herraanes. 

Herrannes,  der  gemeine  Pöfel.  —  Zcytbuch,  CVllP. 
Herren  (Verb.). 

1  Es  henet  sich  vbel,  wenn  man  mit  dem  truncke- 

nen  Herren  ein  Thor  aufiflauffen  macht.  — 
Pelri.  ll.ilH. 

2  Weyt  geherrt,  vnd  nach  befreundet.  —  Agricola 

II,  178  ;  Sailer,  75. 
Herrenarbeit. 

Herrenarbeit  geht  langsam  fort. —  Pctri,  11,376; 
llenisch,  1183«  41. 
Herrenauffe. 
1  Das  Herrenauge  macht  das  Pferd  faist.  —  LeA- 

munn«//.  56,35. 

3  Det  Härenäge  mäket  den  Ossen  fet.  —  Siham- 

bach ,  II,  1P5. 
3  Herrenaugen  machen  schöne  ross.  —  Tappiiu.  i7o''. 

Hvlh :  Ht>erenoogQn  maken tchooDe paarden.    (Harrebomtc,  | 
J,  29.-.) 


Herrenbatungarten. 

•Den    Herrenbaumgarten     aufsetzen     und     das 
Schützenhaus  obendrauf.     ('iVÄifPir.; 

Antwort  auf  die  Frage,  was  jemand  an  Oalatagen 
anziehen  soll;  also  seineu  grüssten  Kleiderstaat  anlegen. 
Daher,  wtiil  der  Herrenbaumgarten,  wo  die  Armbmit- 
schUtzen  nach  dorn  Ziele  schiessen ,  und  das  Schtttzen- 
haas  in  frühem  Zeiten  die  HauptvergnügungsArter  der 
SchafThanser  waren,  an  denen  sie  nur  im  Glänze  er- 
schienen. 
Herrenbefehl. 

1  Häerebefel  css  Knäete  Arbet.     ,'D: dl.urg.) 

2  Härenbefiäl  es  Knechte  Wiärk.     COmffchaft  Mark., 

—    HViiM/r,  70,  12b. 
Herrenbefehl  ist  Knechte  Arbeit. 

U  Hereubefel  is  de  Knechte  er  Gang.    (0*ifrie^.)  — 

Fromm  am.  VI,  282,  684 ;  liueren,  510, 
Herrenbime. 

Herrenbinien  '  rotten  oder  faulen  nicht.  —  I*tir\ 

II,  376. 

')  Puires  soigneur».  —  Ein  Boohtssprichwurt,  um  aus- 
zudrucken, dass  die  Beobte  milchtiger  Herren  in  der 
Begel  so  sicher  gestellt  sind ,  dass  sie  schwer  gekränkt 
werden  kiinnen. 
Holt.:  Heereu-rcren  rotten  niet,    (Uarreuvm'e.,  I,  S'Ji.) 
Herrenbitte. 

Herren  bitten  ist  gebieten.  —  HcnhJi,  40i,  14.-  1^- 

mann,  II.  '2ü'2 .  16;  hürle.  3777. 
L(hi.:  lIorro-bHU  er.befaluiug.  —  Herren  bvder  naar  hau 

Itcdcr.     (I'r'jc.  dun. .  iib.) 
It.:  Icenni  de' padroni  souo  comandamonti.    (Buh/tl,  101.; 
Lut. :  Preccs  armatao,  —  Preces  priucipum  urgent.  —  Pre- 
oibusHue  minas  regoliter  addit.    (Ilrnhch,  401,  15.; 
Herrenbraten. 

Wer  Herreubraten  essen  will ,  der  muss  ertragen 

manches  Spiel. 
Dan.:   Hvo  der  ril  tedo  herrcrd  steejo,  skal  vtere  i  alle- 
haande  Icege.    (I'roo.  dan..  ü.) 

Herrenbrief.  ^ 

Herenbrcfe  sunt  düster  ( dunkel )  to  lesen.   (Ott- 
frics.J  —  fhiercu,  639;  Frommann,  VI,  28-',  686. 
Herrendienst. 

1  Alte  Herrendienste  und    vertagte  Schuldbriefe 

sind  von  gleichem  Werthe.  —  Winrkler,  XI  v,  57. 

2  Auff  dem  Herrendienst  arbeitet  sich  niemand  zu 

todt.   —   Petri,  II,  23. 

3  Der  Ilerrendienst  muss  Gottesdienst  heiligen. 

4  Härendienst  >   on   Vugelsank   klönke  schien   on 

daure  nödd  lank.  (Trier.)  —  Laren,  ISS,  57;  Fir- 
mrnnh.  III,  546,  33. 

')  Hier  wol  in  dem  Sinne,  welche  Ton  den  Herren 
erwiesen  werden. 

5  Herredenst  geit  väür  Gottsdenst.     C'^Umarh.J  — 

Datineil .  81;  hoihdntt^ch  bei  Körte,  3816. 

6  Herrendienst   erbet   (d.  i.   vererbet)   nicht.   — 

.Agricold,  I,  26«;  Franck ,  I,  77  **;  II,  179'*;  Egmolff,  166* 
11.236";  Grutcr.  I,  47;  Eisenhart .  y*:  UertiuB,  11,9: 
imebraiKi,no:  .SnifiT,  347;  Seyltoltl ,  IS6  \l.  56^ :  Graf, 
44,  127;  Köric.  2763  ii.  3437;  Simrock .  402$ ;  Würgback 
II.  177. 

In  einem  Stuatc ,  wo  man  die  Aemtar  nicht  für  die 
Personen  hat,  sondern  ilie  Personen  fiir  die  Aemtaraoa- 
suoht,  kann  es  nicht  Regel  werden,  dass  sie  Tom  Vater 
auf  die  Sühno  durcit  Erbrecht  übergehen ,  weil  Talast 
und  Verstand  9ich  nicht  vererben,  Nor  gewisM  Hof- 
und  Ehrenilmtor,  die  aber  meist  Ton  der  Ar«  sfad, 
dass  von  ihrer  Verwaltung  das  allgemeine  Wohl  niebt 
abhangt,  sind  Ichnsweise  an  gewisse  Familien  geboBden. 
F/-Z.:  Mort  et  mariage  rompent  tout  liage.  (L0p$el^  474.) 
—  Service  do  grands  (selgneors)  n'eat  pee  hiil 
(Bohn   I,   h6;    rahier .   824;    JCrÜzinger,  856°;    Ui 


f  ,     MTV      ,      Mtmr  ■  ■■■ ,. 

//,  78.;  —  Service  (promeue)  dei  grandi  n*eit  pae  Mri- 
tage.    (Undroy,  1371.; 
Soll.:  Herrenhulde  en  is  ghecn  erve.    (Tumm.  19,  BJ 
It.:  Servizio  de'  grandi  non  h  erediU.    (Bokm  /,  lÜJ 
Lat,:  FInxa  ministerium  res  est  beroia  in  koiit.    (Bimr 
der  II,  1165;  Seybold,   186.;  ~  Oiftti»  mnlftoraBi  non 
constans  est  dominorum.  —  Qratia  ragall*  ww  Mt  lea 
perpetnalis.    (Binder  II,  1253;  tftfrtaer,  tl^  —  Naedt 
durare  favor  herilis  tcio  clare.    (FmUtrtMmt  388,)  — 
Servire  principi  viro  nallixui  est  haeie4itM.  fSSqrMci,  »4^ 
7  Herrendienst  geht  vor  Gotteadienst.  —  Bbm,  8»; 
EUelein,  803;    Venedeff,  182;  K6ri*,Ml$  ■•  Mi9;  8km» 
rock,  12388;  Braun,  1, 1316;  Fri§ehbter»  U88.*  für  H'o/- 
deck:  Cmtze,  338,  151. 

^'urda  kann  der  Uerrendlenstdem  AnRi«rliebanQAt(p"- 
diensto  vorgehen,  wo  er  in  wichtigem  Pillen  a'-  It  nh^ 
der   Beobachtnng  Knsserliclirr    gutieadiensllicbi  i    uc- 


581 


Herrendreck  —  Herrenffebot 


Herrengeld — Herrengunst 


582 


brauche  suaunmen  hi'stohen  kann.  Die  Spitze  des  SimeU- 
Worts  geht  wol  aber  auch  gegen  die  Art  und  Weise, 
wie  die  kleinen  Ilorren  ihre  sogenannten  Kechte  von 
Gottes  Gnaden  AUH7UUl>en  pflegten. 
Frx.:  Le  servico  du  maltre  ilemande  i>lu3  d'exactitude  <{ue 
celui  de  Bicu. 

3  Herrendienst,  Gunst  vnd  geneigter  Wille  erbet 

nicht.  —  /Wri.  //.  :t7«. 
9  HürreiH Honst,  IIciTenlohn.  —  ^■'Ji^■r.  «2. 

10  Herreudiünst  ist  nicht  stets  (rewinst. 

Im   Dicnate   ;;roBder  Ileiren  muclit  man   nicht  stets 
sein  (fluck. 

1 1  Herrendienst   ist  rund.     (\^\wl.  l.rituit:.,    —  ober- 

^./i/rMf./j  l.ci  Hrin.>.lnrii  111.  \'2A. 
1'2  Herri^ndieust  ist  unsicher. 

Die  Kflten  i>agon:   Die  Dielen    im   Herrenhause    sind 
«latt.     (R"inth»-ri/  in,  113.) 
Hohn,.:  Pansk«^  nluähy  jaou  kulovate.    ;i>/,a-..pf/'/ ,  'JJ.-i.; 
«V»»«;.-  Knjejukio  slaxby  su  kulojto.    (i^'lahtnky ,  24.1., 

i;j  Herrendienst  niai:ht  in  einer  Stund  ::us  Nflrren 

witzige  Lcut.  —  OjiW,  373. 
14  Hern.'ndienst  und  Herrengiinst  orbon  nicht. 

It. :  Servi;;ji«i  de'  gmudi  non  ö  eriia.sffio ;  chi  troiipii  !»e  no  j 
fida,  uöu  o  saggiu. 

1,'^  Hen-cii  Dienst  vnd  pro'id  orben  i:icht.  —  Ltih- 
mann.  128,  -«Ä. 

iG  Herrendienst  viül  lepelwein  rieolien  vber  nacht 
anss.  —   3/uf/i«*Jiis .  .s.»r»'j)<ii,  XMIll**. 

In  Wit-n :  ll-.'rroudieust  oder  ein  Neigcrl  (  Gläsri  Wein 
rauclit  liber  Nucht  uu». 

17  Herrendienste  sind  keine  Ehegelübde.  —  Eifvn- 
hcirl.  11,  •-'.  6;  l'iKtur.,  Ill ,  :.i.  r.rnf,  41,  I2i; ;  Sim- 
roik .  4i'.35. 
Wenn  nun  auch,  vrill  das  Sprichwort  e;igen,  der  Be- 
^  diente  zu  »einem  Herrn  in  einem  engen  uud  festen 
l>l«nstvorhande  steht .  so  ist  dies  Verhiiltnisw  doch  niclit 
so  beschaffen,  das«  es  nieht,  wenn  der  H«'rr  dem  Ue- 
dieuten  inK-r  ilieK«>r  jenem  den  Dienst  aufkündigt,  wie» 
der  aufgehoben  werden  könnte,  da  eH  sich  auf  einen 
einfaclicn  Vertrag  gründet,  wiihrend  Khegelithnisve  Zu- 
sagen viel  wichtigerer  Art  tut  die  ganze  Lebunsdauer 
enthalten. 

liJ  Herrndi<nst,  Aprillen  Wetter,  Frawen  Lieb, 
wie  Kosenbletter.  —  f'.rut>r.  Ül.  V.>:  h'hmunn .  II, 
UM .  2fl. 

19  Herrndienst  erbt  nicht,  lieber  Kittel,  reiss  nicht. 

—   I'urnmj,  III.  14. 

20  Wer  bey  llorrendienst  ein  (tauss  isset ,  der  muss 

liissweih'n  die  Federn  zollen.  —  l.riwumn,  Mv,  u. 
|»1  Wer  Herrendienst  entrathen  kann,   der  ist  ein 
^lück-  (oder  dreimal)  seliger  Mann. 

..Woll  dem.  der  -ich  mit  Gott  und  ehren,  "hn  grosser 

Herren  Dien<*t  kan  nehren;  ja  selig  i^t  der  sei  big  Mann, 

der  Herreuguust  entrathen  kann.'*    iFru»rl,m..  EV'.; 

Lat. :   Duice   inexiicrtis    cultura   potentia    amici   cxpertui 

metuit.  -  Porr.i  a  Jove  atque  a  fuluiinu.    {Fiit^lfin,  304.J 

•22  Wer  sich  in  Herrendiensten  todt  arbeitet,  den 
holt  der  Teufel.  —  W»fi>r., //,  34. /;r.//,  M;  sun- 

rock,  4624. 

Diese  Ansicht  setzten  die  Bauern  den  Scherereien  der 
(iutfiherren  entgegen,  wenn  diese  sagten:  Weidou  und 
Bauern  müssen  alle  Jahre  beschnitten  werden.  (S.  Weide.) 
ITebrigcn^  waren  die  Bauern  mit  der  Hofarbelt  10  ver- 
traut,  da^s  dem  Teufel  nicht  oft  ein«  Beute  geworden 
•ein  wird. 

Kevrendreok. 

Herrcndrerk  stinkt  nicht.  —  Kartr,  jtw. 

HolL:  Heeren-drek  stinkt  niet.    CMarrebomi*,  I,  29S.; 
Bn  (Malil). 

•Es  ist  ein  Herrenessen.  —  Kwlc\n,m- 

Bei  denRikmem:  das  Essen  eines  Poatifex  Ibximiu. 
Fr:,:  Chtre  de  commissaire.    (Lendrop.) 
Lat.:  Coena  poutiflcalis.    (tlüelrUj  SM;  Fattliu*,  41.) 

Eerr«nfeaor. 

Herrcnfeucr  wärmt  and  brennt.  —  £<fleMii.  90>; 
Stmnu'k,  4638;  Bnm.  l,  1313.  RekMbtrq  Hl,  191. 
HarxMiilehan.  -.      .     «. 

Ucrrenflehen   kommt  theorer  oft  ala  Herren- 
befebl  zu  stehen.    (TW«.; 
SsTTsnifobot. 
1  Hf  rreogebot  duert  dre  Dage  iin  en  SehoSkid  ^  — 
FrammuiM .  17«  2^1 .  6U :  iitAd»chmuU .  M .  JIik^-^i>  .  S«d ; 
lUukkaienAer ,  U. 

'1  Der  Tag  dcsArboitars  h:i:  tlt<-.  ltuliv|iunkto:  Dl« 
Zeit  de*  FrUliittteki,  d<s  Mittac«  und  des  Veiparlmti. 
Der  ArbeitsUff  wird  dadurch  in  vier  TheUo  ustbaUt 
ii-.l  elu  solcher   Vierteltag  hellst   'd   Schaft  OBeliaff. 


oder  ftchnflid:  Schaflfzoit).  (Vgl.  Brna.  Wh.,  IV,  TJ.i  ; 
S:kütz« ,  I\\  87.)  Mit  diesem  Sprichwort  unterdrürkf 
der  olileul>urger  Landmann  jedu  aufkeimende  Opp«)- 
sitinii  gegen  neue,  ihm  unliebsame  Anordnungen.  J'!r 
meint,  siü  werden  obneliin  nicht  von  Dauer  sein. 

2  Herrengebot    jrphet    für  Gottes    jjebot.  —  Pein^ 

II,  :W>:  IhiiiKch,  1092,  2». 

3  Heircnpfebot  j-cht  allen  vor.  —  Pisiur.,  17/,  im. 

4  Herren^ifebüt  wehret   drei  Tage.  —  Pvt  n ,  II ,  2K. 
*5  Es  ist  kein  Horrenp'bot. 

Man  kann's  thun ,  man  kann's  auch  lassen;  es  ist  nicht 
so  [>eiiilieli  damit. 
//'///..-   Uet  iii  geen  heeron-yebnd ,  mcn  mag  het  doen  en 
inen  ni.ig  het  l:(ten.      H'iif'-i.uf'f.  /.  i.Kt.) 

Herreng'elä. 

Hrnen;:eld  schreit  vor  aller  Welt.  —  /.<«.'/'ih.  :io4; 
Siinnu'. .  4>j:i:<. 
Herrengnade. 

1  Ili'rnMijjfnad     hat    ein    ^Tv^lSa  M.iul,    doch    ihre 

Iliiiiuf  sfind  «jrar  t'iiul. 

U'-.'.iii.-  Milr»>t  ii:kii-»ka  be/  sti'ilroty  nrcl»  80  klidf  7a  ploty. 

(■«.-.' JA  ..*•.*.■•./.  '.'4:..; 
/Vi/«.;  ha-'kapanska  be/ datkii  iiiu  uiejeiit.  (t'fi-iki-r  »Ii/,24.'i.) 

2  Herrerijfnad    währet  nirht    iwig.  —  I.rhwaiin,  II. 

:'t'.2.  I>l:  .Sw/or.  72. 
I'ih'.:  Herre-hyld  er  snarl  ut  epihle.  —  Ilerre-hyld  og  papiirs 

ild  blaKser  siiart  ud.    (I'n.r.  ihm. ,  '^}>'j.) 
Lat.:  (iratia  regalis  non  est  perpetn.ilis.     (Sx';'/-,  72.) 

3  Herrengnad»'  erbet  nicht.  —  iV-./i»r.,  .Y,  ai. 

Mit  .,  üerrengiinHt  oder  llerrengnade"  be/eiclinetc 
man  im  Mittelalter  alle  diejenigen  Belchnungen  mit 
Crütern  au  Hörige,  welche  nicht  auf  deren  Kuchkommcn 
aberuingeu,  sondern  mit  dum  Tode  jedea  eiuxelneu 
Manne»  immer  an  die  Herrsehaft  zurnckflolcn  oder  den 
Bauern  gar  nur  auf  Huf  und  Widerruf  geliehen  wurden, 
aleo  zu  joder  Zeit  wieder  entzogen  wurden  konnten.  Ans 
diertein  Vcrliiilmisd  erklären  »ich  alle  die  Sj»richwürter 
uud  Uedensarten ,  in  denen  vnn  der  Uusuverlässigkeit 
der  Herreugnade  oder  Ilerrungun^t  die  Kode  ist. 

Knyl.:  A  king's  favour  is  no  inJioritance. 

Frz.:  Fuveur  des  grandK  n'ust  pas  ht^'ritago. 

4  Uerrcngnade  ist  kein  Schade. 

/>Jm.:  Hcrro-hyldcst  ür  godt  at  havc.    (i'rov.  r/an.,  i^:-^.) 

5  Herrengnade  reitet  auf  Hasen. 

J'ntn.:  i'a'asku  lii^ku  ua  ZilO<iCU  jC/d/.i.     (l.t,mpfi.  27.) 

C  Herrngnade,  Aprilwettor,  Frawengoust.  —  Lu- 

Üu'i-^  M.<. ,  2. 
Horrenffrille. 

Henengrillen     kosten      (verzehren)      Hauern- 

Sfhweiss. 
Fr:.:  Au  mnnde  n'a  si  graut  dninmagc  <iue  de  soigneur 
&  fol  courago.    {Lerrttix,  II.  !*'>.) 
Herrens-tuiBt. 

1  Auf  Hen-engunst  nicht  bau',   noch  gutem  Wet- 

ter trau',  das  Wetter  nicht  besteht  und  Her- 
rengunst vergeht.  —  SiIkuwI,  114.3*;  .si7i/cr ,  273 ; 

Ihmsrh  ,  :W2,  70;  Lisdtin,  304;  Lohrnnicl,  1 ,  41. 

Die  Islünder  sagen:  Hcrrengnnst  ipt  eine  Zeit  mild, 
die  andere  bringt  sie  Streit.  Die  polnischen  Oberschle- 
iiicr:  Herroiigunst  reitet  auf  einem  scheckigen  Pferde. 
(nHmhtrg  lil,  12.3.; 

Bvhth.:  Kdo  si  panskon  l&sku  chv&ll,  cfmsi  nejist^m  se 
s&lf.    (Öilalcotiky,  244.; 

Dan. :  Herreguntt  skal  man  agto  htfgt,  nien  ei  forlade  Big 
der  paa.    (Fror.  Jan.,  212.; 

Lat.:iS>x.  faxiii  causa  dominus  mutatur  et  aara.  (Bin- 
der /,  1558;  //.  1970;  Eiitetfin ,  304;  ßfonft.  Ansfiger, 
VII,  5i^j;  Zingerle,  (>(>.;—  Bldenti  doniino  et  coelo  ne 
crede  sereno,  nam  facili  causa  dominus  mutatur  et 
aar«.    (I'kUippi,  II,  15^;  Gaal,  S»b.) 

Foln.i  Kto  Ubkc  pariik«  iiacuje,  col  w  tobie  niep«wnego 
oanje.    (Celakortttf ,  344.; 

2  Besser  keine  Herrengonst  erkoren,  als  Herren- 

gnnst  verloren. 
U>an.:  D«t  er  ondertlden  bedre  at  forlnd«  end  forloare  en 
harre«  gvnst    (Prov.  da*.,  385.; 

3  Hea^ngnnBt  is  übe*  Nacht  am.    (TvnL)  ■—  From- 

mann, 17.  S3.41. 
Böhm.:  PuikA  Uslu  Jak  lajtif  ehrost  kr&tk&.  —  Fanski 
lAskft  lOit«  na  n^aitm  chrotU.  —  Pabski  milost  a  vf no 
T  koBvi  dhriui  präs  noc  zvctrojl.    (Ctlakueskij ,  244 

4  Hea'ngUDSt  kost't   (rOld.     (Inaihruck.,"  —  Fritmmann. 

17.  35.4.!. 

5  Herengunst  is  bonlle  Uenimegunst.     (y^Mif.) 

6  Herregoiist,  Aprölwedder,  Oiwibenlaiix  on  Wese- 

watcr  de  dnre  uicli  luug.  —  FriMthlncr*,  la*), 

7  HorregnnBt  und  Vngelg'aang   isch   gar    schön, 

aber  dort  nit  lang.  (Soi9tkm.j  —  5rin7>i,  es.  ts. 

37  ♦ 


583 


Herrengunst 


Herrengnt — Herrenkoch 


584 


8  Herrengunst,    Aprilenwetter ,    Frauenlieb    und 

Rosenblätter,  Würfel,  Karten  und  Federspiel 
verkehren  sich,  wer's  merken  will.   (S.  Füreten- 

gunBt  1.)   —  Eiselein,  304;    Petn ,  III,  7;    Orakel,  409; 

Gaal,  885. 
Dan.:  HerreganBt,  April« veyr,  ■paare-ild,  quinde-kierlig- 

heder  abestandig.  —  Herre-gunst  er  af  og  tU  som  ebbe 

og  flod  i  havet.    (Prov.  dan.,  282.; 
Fn.:   Amour   de  grands,   ombre   de  boiason   qoi    passe 

bientöt.    (Bohn  I,  4.) 

9  Herrengunst  erbet  nicht.  —  Fifchcr,  Pf  alter ,  €07 .  4; 

r.raf,  19:.,  99;  Eisclein,  302;  /ierl<? ,  2778 :  Körte  ^.  3447; 

Braun ,  J.  1807. 
bän.:  Herre-gnuBt  er  ei  arre-gods.    (Prot,  dan.,  2S2.) 
Engl.:  A  kings  favoar  is  no  inheritance.    (Oaal,  86b.) 
Frz.:  Amour  de  seigneur  Faveur  des   grands  n'ost  pas 

h^ritage.     (Leroux,  II,  71:  Starschedel ,  407.J 
It. :  Serrigio  de'  Graadi  non  6  eritaggio ;  cbi  troppo  se  ne 

flda,  non  ö  saggio.    (Oaal,  885.; 

10  Herren  Gunst,  Frawen  vnd  Jungfrawen  lachen 

verkehren  sich  in  vielen  Sachen.  —  Petri,  lll,  i ; 
Heniich,  1194.  58. 

11  Herrengunst  geht  nur  bis  zur  Schwelle. 

Böhm. :  Pansk*  laska  po  prah.     (Gelakovsky ,  244.; 
Dan.:  Uerre-gnnst  er  som  Bolen  om  rinteren,   gaar   tit 
snart  ander.    (Prin,  dan. ,  282.; 

12  Herrengunst,  gelt  vnd  kunst,  Ehr  vnd  pracht 

hat  kein  macht,  vnd  der  Welt  rühm  ist  ein 

wisen  blum.  —  lUnisch,  429,  55;  Pelri.  II,  376. 

13  Herrengunst  ist  die  grösste  Tugend  (zu  Hofe). 

—  Opel ,  372;  Henisch,  760,  10  u.  942,  21. 

14  Herrengunst  vnd  federflück  verkehrt  sich  bald 

im  Augenblick.  —  Ilenisch,  1781,  28;  Petri.  II,  876. 

15  Herrengunst  ist  fester  als  Volksgunst. 

16  Herrengunst  ist  leer,  Herrenzom  ist  schwer. 

Böhm.:  L4ska  Telk^oh  piniv  jest  lehif  nez  mech,  a  hnir 
jcgich  t^zBi  nez  oloro.    (Öelaiovsky ,  245.; 

Potn.:  Laska  wielkicb  panöw  li^sza  nii  mech,  a  gniöw 
jich  cifissy  nad  olöw.    (6«lako9sky ,  245.; 

17  Herrengunst   ist   wie   Hurenliebe:    der   Letzte, 

der  Liebste. 

18  Herrengunst  —  Nebeldunst  —  Schweiz,  I,  24,  i. 

Böhm.:  PanskA  Uska  honi  na  atrakattim  (menaYdm)  koni. 
Pol«.:  Laska  paäska  na  pstr^m  konia  jeidsi.    (Öelakovtky, 
244.; 

19  Herrengunst  un  Yogelsang,  dat  lutt  gued,  nn 

duert  nit  lang.    (Büren.) 

20  Herren-Gunst  und  Aprillen-Water  vergieht  gar 

bale.  —   Cwomolcke ,  439. 

21  Herren  Gunst  und  Aprilwäder  fällt  af  as  Ro- 

senbläder.  —  Günther,  in. 

22  Herrengunst  und  Aprilwetter  währt  nicht  lange. 

—  ^'cue  Monatischrift  (Jauer  1801).  S.  155. 

Lot.:  Brevis  est  magni  fortnna  faYoria.  (Gaal,  885.;  — 
Oratia  magnatam  nescit,  habere  statum.  (Binder  II,  1251 ; 
Gaal,  885;  Xe ander .  283.; 

Poln.:  Laska  Panska  na  pström  konlu  jeidsi. 

23  Herrengunst  und  Glas,  wie  bald  bricht  das. 

24  Herrengunst  und  Lerchen(Vogel-)sang  (Lauten- 

klang) klingt  wohl,   aber  wehret  nicht  lang. 

—  Henutch,  1781,30;  Petri,  11,  377;  Sch^teU  lUZ* ; 
Sauer,  273;  5imroclk,4628;  KöHe,  2781 ;  Braun,  1, 1308; 
Schulfreund,  86.  68;  Gaal,  885. 

Dan.:  Herrea-gnnat  og  fagle*8ang,  klinger  t«1,  uen  ei 
lang.    (Prot,  dan.,  385.; 

25  Herrengunst  und  Vogelsang  kidet  wol  und  währt 

nit  lang.  —  Eisclein.  804. 

26  Herrengunst  vnd  aberellenwetter,  frowen  liebe 

vnd  rose  bletter,  ross  würffei-  vnd  federspill 
betriegen  manchen  der  ess   geloben  wil.  — 

H.  Bebet,  Liber  hymnorum,  1501. 
Aehnlich  in  Ltuem  Tgl.  Schweii ,  II,  24,  2. 

87  Herrengunst  vnd  geneigter  Wille  erben  nicht. 

—  Lehmann ,  //,  262 ,  19. 

28  Herrengunst  vnd  Gnad  hilfft  nichts  in  todtes 

Nöthen.  —  Petri,  I,  55. 
59  Herrengunst  vnd  Legelwein  reucht  (geht)  vber 

nacht  aus.  (8.  Xittel.)  —  Petri,  n,  377:  Maihety,  76*; 

Graf,  199. 
30  Herrengunst  wehrt  nicht  allzeit  (lange).  —  Ckry- 

tuux,  Uofltcuffct,  MD  Theatrum  Diaholomm,Ui*;  Gaal,  885. 


den 


31  Hermgunst,   frawenlieb  vnd    rosenbletter  ver- 

kern  sich  wie  Aprillenwetter.  —  Franck,  /,  77'*; 
//.  90*»;  Petri,  II,  376;  Cruter,  I,  48;  Henisch,  1194; 
LatendorfU.  16;  Körte,  2779  u.  8878;  Reintberg  I,  SS. 
Dan. :  Herre-gunst  er  tit  aom  qrinde  —  kierlighed 
sidste  den  kiereate.    (Prov.  dan.,  283.; 

32  Hermgunst   und  Aprilwetter   ändert   sich    alle 

Tage.  —  Frindütier  ',  1589. 

33  Was  hilft  Herrengunst,   wenn   das  Licht  ver- 

löschen will! 

Herrengunst  kann  vor  dem  Tod  nicht  echütcen. 
Dan.:  Hvad  bielper  faerre-gonst  naar  lyset  tU  alokkes. 
(Prov.  dan.,  282.; 

Herren^tit. 

1  Herrengüter  klimmen  nicht.  —  Graf,  195 ,  98. 

Vom  Heimfallarecht  hofhöriger  Oflter.  Solche  au 
Onnst  oder  Gnade  verliehenen  Gttter  fallen  schon  nach 
dem  Tode  jedes  einseinen  Mannes  «rieder  an  die  Herr- 
schaft, welche  das  Gut  nur  auf  Lebenszeit  des  As- 
bauers  oder  gar  nur  auf  Buf  oder  Widerruf  geliehen 
hat.  (S.  Herrengnade  4.) 
ifA<f.:  Heerengoederen  klimmen  niet.    (Kampts,  II,  457.; 

2  Herrengüter  sind  nicht  dem,  der  sie  verdien^ 

sondern  dem  man  sie  gönnet  —  Schottel, ii4i\ 
Heorrenbaad. 

1  Herenhand  reycht  in  (geht  durch)  alle  land. 

Franc* ,  7/.  74 *» ;  Tuppius,  91  ^ ;  Egenolff,  66  ^  ;  Byenng, 
III.  15;  /Viri,  //.  377;  Gruter ,  /,  47;  LatendorfU,  17; 
Binder  1,63:  II,  169;  Seybold,  28;  Sutor,  230;  Phüifpi, 
1,32:  ^Vuf,  522.275;  Eüd^n.  304;  Körte,  HH:  Sim- 
rock,  1551;  Braun,  I.  1328. 
Dan. :  Herre-haand  raeker  til  alle  land.  (Prov.  dan. ,  282.; 
Frt.:  Les  grands  ont  du  credit  partout.  —  Les  grands 

ont  le  bra«  long. 
Lot.:   An   nescis,    longas    regibus    esse   manus.     (OHd.) 
(Philippi,  I,   32;   Seyhold.  28  n.  282;   Binder  I,  63;  //, 
169;  Sutor,  230;  Frohen.,  26.)  —  Longae  regnm  raanns, 
(Philippi,  I,  228.; 

2  Herrenhände  reichen  an  alle  Wände. 
Hcrrenltorborfftt. 

In  Herrenherbergen  zert  man  am  wolfeylsten. 
—  Franck.  I,  84» ;  Petri,  JI.  405;  Gruter,  I,  51 ;  Lehman, 
922.  10;  Körte.  2803. 
Wenigstens  bekommt  man  für  gutes  Geld  gute  Suppe. 
Herrenliof. 

1  Herenhoff  wil  nen  sparent  hebben.  —  StraUtmier 

Chronik  ,1.69. 

2  Herrenhof  hilft  manchem  armen  Gesellen  loff 

die  Bein.  —  Petri ,  li,  377. 

3  Herrenhöfe   vnd   Geld    lehren   die   Leute  viel 

Schalckheit  vnd  Betrug.  —  Mathety,  852*». 
HenenhöfUchkelt. 

Herrenhöflichkeit  reicht  nur  bis  zur  Schwelle. 
Herrenhuld. 

Herrenhold  erbet  nicht.  —  Franck,  11.90**;  Gryu, 
Fr.  23;  Graf,  557.  20;    Eiselein,  804. 

Ist  sehr  nnsurerlftssig.  Das  Sprichwort  gehört  dem 
Lehnrecht  an.  Die  Herren  belohnten  die  ihnen  in  ihttst 
Kämpfen  geleisteten  Dienste  mit  Verleihung  TonLiegea- 
schaften,  die  aber  nicht  auf  die  Erben  der  BelehBten 
fibergingen.  (8.  Herr  852  und  Herrengnade  4.) 
JJhd. :  Herren  hult  cnerbet  niht.  (Diutitca.)  (Zingerte ,  66.> 
Dan. :  Herre-hyldest  er  ikke  fattig  mands  arre-lini.  (Pr99' 
dan, ,  281.; 

Herrenkalb. 

Ein  Herrenkalb  blökt  freier  als  eine  Baaemkah. 
Böhm.:  IPansk«  teUtko  rozumn^sf  nez   sedlak«  difMko. 

(Öelakotiky,  406.; 

Herrenklnd. 

1  Herrenkinder  sind  auch  Kinder. 

2  Herrenkinder  soll  man  nicht  erziehen  wie  Kin- 

der. —  Petri,  11,  877. 

3  Hermkinder  gerathen   selten   wohl.  —  F)mA, 

11,  66*. 

4  Mit  Herrenkindern  ist  gut  essen,   aber  nidit 

gut  spielen. 
Dan. :  Man  skal  «ede  med  herre-bf»ii,  of  tiUtgßmaiiam, 
(Prov.  dan.,  281.; 

Herrenkodi. 

Herrenköche  richten  die  Wahriieit  nkhi  obi 
ein  bitter*  Brühlein  za,  tma  Forolil,  dkibr- 
ren  möchten  sich  sonst  krank  dunn  <«miu 

—  Opel,  STJ. 

')  80  steht  bei  Opet,  sout  MW  i*'  kMliä-^'*» 
sfi  SB  Brfihl«fn'*  e«nstai. 


58Ö 


Herrenktiche — Herrgott 


Herrgott 


586 


Serrenküche. 

Hcrreuküche  schadet    dtiii  Magen  und  bringt 
den  Rock  um  den  Kragen. 

Schadet  der  Üesundheit  und  QsterRriibt  den  Wohl- 
stand dea  Haniet. 
Bökin.:  Panski  kuchyne  kaid^mn  neivedcl.     (Celakovtky, 

WeitH.:  Bohatvoh  kucheü  küzdema  njetyje.    (Celakovsky. 
'24:..  j 

Harrenleben. 

*Ein  Herrenleben  führen. 

BiAL:  MiJ  heeft  een  beeren* leven.    (JHarrfhoma-,  I,  295^.; 


Herrensachen  sind  sorgen  vnd  wachen.  —  leh 

iimim,  875,  19.  I 

Herrenechftdel. 

Wer    kann    den    Herrouschädel    im    Boinhaus 

kennen. 
Böktu.:  Pin  se  na  Bluhn  xa  zivota  jezi,  apo  emrti  ▼  kost- 

nici  zaroven  ■  nfm  lezf.     (Cfhikoetky ,  'M'A.) 
F'iin.:  Pan  sie  na  ^lugf  za  iywotajeiy,  po  vmierci  röwno 

■  nim  w  koVnicy  lezy.     (Önbikoviky ,  'JVd.) 


Herrtnschatz  geht  zuvor.  —  «ra/,  282 .  347. 

Im  Billieärderrfxht :  „Der  beren  BCbatgeyt  touoren." 
(Lapy^-fibirg.  2:»,  43.; 
Herrenataub. 

•Wenn  der  Herrenstaub  kommt. 

In  UberüBterreich  von  der  Zeit,  in  der  man  glaubte,  die 
Herren  (Gutsherren)  fortzujagen.  (Autitauben^ fort- 
jagen.) Dieser  „Merrenstaub",  meint  man,  werde 
kommen ,  wenn  einmal  die  Leute  weisse  und  rothe  HOte 
tragen,  wenn  kein  Schneider  mehr  einen  Rock,  kein 
Schuster  mehr  einen  rechten  Schuh  machen  kann.  Wenn 
die  Eisenbahnen  alle  fertig  sind  und  rings  Strasse  an 
Strasse  geht.  Der  Menschen  werden  dann  so  wenig 
■ein,  dais  sie  unter  einem  Baum  Platz  haben  und  der 
Fuhrmann  sie  mit  der  Geissei  erreichen  kann.  ( Vgl. 
Bauni'jart'-n .  Pn^jr..  16.)  Mit  diesem  „  Hcrrenstaub " 
hat  es  also  noch  Zeit. 
Herreneünde. 

Die  Herrensünde  müssen  die  Bauern  beweinen. 
Die  Untergebenen  mQsseu  sehr  oft  die  Vergehungen 
der  übern  hassen. 
It. :  I  peceati  de  signori  fanno  pianger  i   sudditi.     (Pas- 
iagliit.  272.  s.) 

Hwre&vorwits. 

Herrn  Vorwitz  ist  mit  (iclde  nicht  zu  bezahlen. 

—  H.  von  .'schwcinichen,  III,  61» 
RerrenwiUe. 

Herren wille  heisst  Gesetz.  —  Graf,  524,  299. 

N.:  Herrer  TÜja  hacst  sitja.    (Jons$i/ni ,  144.) 
Hmoiwort. 

1  Es  redet  mancher  llorrenworte,  der  eines  Bett- 

lers Tasche. 
BüAiH.:  PAnI  na  nohou  saflAn,  a  t  kapse  souchotiny.  — 
PanskA  huba,  iebrAckä  kapsa.    (Cdakvrskij .  Vü.) 

2  Herren-  vnd  Jungfrawenw^ort  sind  kurtz,  man 

soll   sie   aber    offt   lesen,  —  Matht'üu«,  PusuUa. 
m.  LXM». 

3  Herrenworte  mästen  nicht. 

BdkM.:  Praril  p&n,  kozich  d&ra;  zatfm  slovo  jeho  tepl^. 
(Ctlakvviky,  !*3.J 

*  Von  Herrenworteu  stirbt  man  nicht. 

Bül.:  Heercn-woorden  zijn  gcene  knodsen.    (Harrcbotnif, 

I.  29i.; 
Sttftuom. 

Herren  Zorn  vnd  Vngnad  ist  schwer.  —  Pcm. 

II.  377. 

Hcmott. 

1  Alles  kann  me  nsen  leiwcn  Hergott  anvertrug- 

gen,  man  keine  Deircus  ( Mädchen )  un  kein 
,  ureug  (trocken)  Heu.     (^uerland.) 

2  Äsen  Härgot  af  der  Zang,  den  Deiwel  an  der 

,  Lang.  —  .Sihitffer,  708. 

3  Aier  Härgod  üs  em  jede  Mädchen  en  Man 
Oders  toosend  ( hangdert )  G&lde  schäldig.  (Si«' 
hnburg.-^du.)  —  Schuber,  8&1. 

4  Aier  Härgod  ftu  schtark  nch  an  de  Schwachen. 

,  ^Süitvithürg.-«dchB.J  —  SckuneTf  €05. 

&  Aier  Härgot  Ü8S  rieh,  hie  git  uch  den  Uorznen. 

—  SifkUMter.  €1«. 

€  Aier  H&rgot  fAlt  nit  mit  der  Dir  än*t  Houss. 

.  —  Schwter,  61 1. 
"*  Akt  Härgot  git  de  Wäinchter,    woa  de  Likt 
det  ha  hnnt.  —  SAwirr .  it 


8  Äser  Hiu'got  huot  iir  är  vil  ze  sorgen.    (Sicba-.- 

hürtj.'Michf.)   —  SchuxUr ,  614. 

9  Äser   Häi"got   kä  Nimesten    en   Extra-Wurscht 

bruden.      (^iehvnbürg.-fachti.)  —   Schwier,  756. 

10  Äser  Härgot  kit  net  äinjde  mät  dem  Daner- 
^  wäder.  —  Sihtixur,  631. 

11  Äser  Härgot  let  sich  nit  schpöten.     '.sU'iifnbürg,- 

Mchf.)  —    Schuner.  605. 

12  Äser  Härgot  schilt   nit  met  dem  Kläpel.     ,'Sif- 

/»c«6Mrj/.-««ic/i«.J   —    Schuntn' ,  610. 

13  Äser  Härgot  sorcht  fir  de  normen  Wisen  (Wai- 

sen). —  SihunH-r,  »;i;.. 

14  Au  d«  r  Herrgott  kann's  nid   alle  recht  mache. 

Luzirn.J   —    Si/iim:  .  //.  243,  27;    f;i*dtiH  ,  305 ;    Ä'J,-- 

hoUX  ,  337. 
h^-hm.:  Ani   bub   ncmüz  v^echnem   vyhoveti.   —  Ani  p&n 

bull  se  vbcm  uezschfiYä.     (C'-lakueska .  'JHO 
Poln.:  Paii  b6g  ludziuni  niedogodzi,  a  cöi  cztowiek.    (Ce- 

lukf.rfky .  asr..; 

15  Bann   ous    oiiser    Harrgott    d'n    Täluh    (Tage- 

lohn)  beschert,    so   lässt   es  net  Nacht  war. 

;'Urnnehvrii.: 

16  Bann  unser  Harrgott  'n  Narr'n  ha  (haben)  will, 

60  macht  «*'  sich  en  Schneider.  ,'Hvunnjaii.j  — 
rrommann,  II.  409,  76. 

17  Biän  (wen)  uese  Hiär^uot  well  strafen  am  Liwe, 

diäm  giet  hc  *n  Kuok  arr  'ne  KamerjufiTer 
taum  Wiwe.  {heriohn.J  —  Firmeniik.  III.  186,48. 
WoiKlv,  -y,  173. 

18  Da  unser  Herr  Gott  dem  Noah  erlaubt,  fleisch 

vnd  fisch  zu  essen ,  l>eschert  er  jhm  auch  einen 
guten  Dnwtrunck  dazu.  —  Petri.  II,  n. 

19  De  leiwe  Hergod  is  den  Dummen  ör  Vormund. 

—  SchimUaih,  l,  253. 

20  De  leiwe  Hergod  let  de  Böämc   nich  tan  hach 

wassen,  damee  se  nich  in  den  Himmel  wasset. 
(Uannwer.)  —   Schamhach,  I,  140. 
Gott  weiirt  dem  Uebermnthe. 

21  De  leiwe  Herrgott  lätt  de  Nütte  wol  wassen, 

owwer  knappet  se  us  nit.    (Saucrland.j 

22  Dei   uese  Heargoed   teikent   heat,    dueget  nit 

viel.      (Ituren.) 

Das  Vorurtheil  nennt  die,  welche  mit  einem  unge- 
wöhnlichen körperlichen  Uebrechen  behaftet  sind ,  Ton 
Gott  Gezeichnete;  ihr  sittliche^  Werth  richtet  sich 
aber,  wie  bei  allen  andern  Menschen,  lediglich  nach 
ihren  Handlungen.    (S.  Gott  1893  und  Httten.) 

23  Der  Herrgott  thut  nüd,  er  weiss  worum.  fLuzem.j 

24  Der  Herrgott  und  die  liebe  Sonne  können  nichts, 

wenn  der  Föhn  nicht  kommt. 

Der  Fühn  wird  in  den  westlichen  Cantonen  der 
Schweiz,  sowie  in  BUnden  selten  zum  Sturm  und  ist  im 
Frühjahr  fast  überall  sehr  willkommen.  Die  Wärme,  die 
er  dann  mitbringt ,  wirkt  noch  nicht  erschlaffend ,  und 
dennoch  ist  ihre  Wirkung  auf  das  Schmelzen  des 
Schnees  und  das  Hervorlocken  der  Vegetation  wirk- 
lich überraschend.  Das  obige  Sprichwort  bcuelchnet 
nun  diese  günstige  Wirkung  des  Föhns  in  der  Oentral- 
BChweiz.    (Vgl.  dartfnlMib« ,  1«(63,  Nr.  14,  8.  214.) 

25  Dier   alt  Härrgott  lieft  nach.     (Sitfbenbtirg.-fdcht.) 

—  SchMtrr,  604. 

Wie  Wodan  und  all«  Güttervater  wird  Gott  ron 
dem  Volke  als  alter  Mann  gedacht. 

26  Et  bieden  är  vil  za  äsem  Härgot.  —  Schütter ,  eso*. 

27  Et  huod  es  guor  in  Härgot  gemacht.  —  Schü- 

ttler,  1118. 

28  Et  wuorden  är  vil    aw  äsen  Härgot.  —  Schü- 

tter, 630  \ 
39  Etliche  reden  von  unsers  Hergotts  Sachen,  wie 
ein  Schuster   vom  L<^er.  —  Facetiae  fdcetiorum. 

30  Fräst  uese  Heargoed  im  Grawe  (Charfreitag), 

dtnn  früst  et  nau  vertig  Daffe.  'Punn.)  — 
FirtnetiHh.  I,  361 .  j. 

31  Geht   in  vnsers  JlErrn  Gottes   Küchen,   da   ist 

vor  jed**n!jfiii  g^-kneht  vnnd  anpericht.  —  Uu- 

rinihh  .  '■.'!3  .  ^. 

32  Ger'.'clitej'  Herrgott,  wie  sohiiell  bist  du,  sagte 

jener  BauiMnbiibe,  als  er  statt  eines  (.'rucifix 


587 


Herrgott 


Herrgott 


588 


eine  Fuchsfalle  küsste ,  die  ihm  halb  die  Nase 
weg:schlug. 

„Eine  fromme  Mutter  aus  Balderschwang  (Altbaiem) 
hatte  ihr  SOhnleiu  ermahnt,  vor  jedem  Crucifix  die 
Kappe  zu  ziehen  nnd  dasselbe  auch  womöglich  zu  küs- 
sen. Der  Bube  sah  auf  dem  Felde  ein  eisemea  Ding 
wie  ein  Crucitix  und  warf  sich  andächtig  sum  Kusse 
nieder.  Es  war  aber  eine  Fuchsfalle,  sie  schlug  zu  und 
nahm  dem  And&chtigen  die  halbe  Nase  weg,  der  dann 
in  obigen  Ausruf  ausbrach."     (Riehl ,  Land  und  Leute.) 

33  Giwt  use  Herrgott  JuDgens,  giwt  he  6k  Bück- 

sen  (Hosen),     (OidenburQ.)  —   GoUUchmidi ,  52. 

34  Herr  Gott  von  Luxheim,  welch  ein  lustig  Leben 

ist's  in  der  Stadt ,  wo  täglich  verkehrte  Streich 

geschehen.   —   Eiselein,  104. 

35  Hat   mich  Härgod    eu    Bäflischmad    gemächt? 

SOt  der  Zegim.   (Siehenbürg.'fiächs  )  —  Schwier^  2*7. 

36  Kam  unser  Herrgott  jetzt  auf  Erden,  er  müsste 

erst  ein  Schüler  werden.  —  Mumer,  Schelm. 

37  Kan  vnser  Herr  Gott  regnen,   so  können  die 

reichen  (oder  Bauern)  auff  steltzen  gehii. — 
Gruter,  l,  .'>2;  Petri ,  //,  413:  Am rocik ,  8304 ;  Körte,  2362. 
Aber  er  kann  auch  zuweilen  so  regnen ,  dass  sie  mit 
den  Stelzen  nicht  fortkommen. 

38  Lieber  Herrgott,   sagte   der  Tiroler,    du   hast 

mich  erschaffen,  du  rausst  mich  ernähren; 
gib  mir  die  Woche  drei  Gulden,  ich  will  dich 
nicht  weiter  beschweren. 

39  Lieber  Herrgott,    sprach   der  Bauer,    als  man 

ihm  die  Orden  im  Reiche  zählte,  mach'  mir 
nit  zu  viel  Heilige,   sondern  erlöse  uns  von 

dem   Üebel.  —  Klostersipiegel ,  45 ,  22. 

40  Machets  vnser   HERR  Gott  weis^    so  wollen 

wir  Schwartz  haben ;  macht  ers  Schwartz ,  so 
wollen  wirs  weis.  —  Pauli.  Postilla.ll.z^i^. 
1)  „Als  das  Sprichwort  lautet." 

41  Man  muss  dem  lieben  Herrgott  helfen,  gutes 

Korn  zu  machen. 

J.  Venr.dey^  Abgeordneter  f&r  Hessen-Homburg,  als 
Gcdenkblatt  in  der  Paulskirche  im  August  1848.  Das 
Blatt  befindet  sich  in  der  Antographensammlung ,  die 
aus  dem  Nachlass  des  Qenerals  von  Radowita  an  die 
königliclie  Bibliothek  in  Berlin  Ubergegangen  ist. 

42  Man  muss  unserm  Herrgott  nicht  so  hart  in  den 

Bart  greiffen.  —  Lulher's  Twcfcr.,  433. 
Ihm  nicht  zu  nahe  treten,  ihn  nicht  beleidigen. 

43  Man  muss  vnserm  Herrengott  nicht  vorgreift*en. 

Henisch.  1709.  30. 

44  Mau  mutt  uns  Herrgott  ni  in*t  Handwerk  fu- 

schen.     (Bmdtburg.) 

45  Man  sol  vnsem  Herr  Gott  in  seinen  dienern 

zufrieden  lassen.  —  Henüch.  loo,  40. 

46  Man  soll  mit  unaerm  Herrgott  fürlieb  nehmen. 

—  Sailer,  219 ;  Simrock,  3964. 

47  Mät  äsem  Härgot  let  sich  ned  schpasen.    (Sie- 

Itmbür^.-idchg.)  —  Schuater,  $20. 

48  Mer  kann   ongsem  Herrgott  nex   wis   mäche. 

(DedbuTii.) 

49  Mer  kann  ongsen  Herrgott  vill  avbedden ,  evver 

nex  avnemmen.    (Bedburg.) 

50  Mit  unserm  Herrgott  ist  nicht  gut  scherzen. 

Lat. :  In  annulo  imsglnem  Dei  ne  circum  feras.  (Sepbold,  234.^ 

51  Nor  äser  Härgot  verlet  dich  näkest.   (Siebenbürg.' 

»dchs.J  —  Schuster,  «13. 

52  Ongse  Herrgott  liest  ene  senken,  ewer  net  ver- 

drenken.     (Bedburg.) 

53  Ongsen  Herrgott    hat    allerhand    Eossgänger. 

(Bedburg.) 

54  Ongsen   Herrgott   rieh'  lang,    ewer   h&    strof 

stranff.     (Be^urg.) 

55  Onser  Herrgott  hoat  der  Gähs  den  Schwan2  nett 

ze  länk  lass  wass.     (Henndierg.) 

56  Ösen  Herrgott  recht  wal,  eflFel  he  sprecht  net. 

(Aachen.)  —  Firmeniah,  I,  493,  113. 
67  Ösen  Herrjott  hat  allerhand  Kosjänger.    (Glad- 
bach.) —  Firmetiich.  III.  .M6,  31. 
Um  zu  sagen:  Es  muss  anch  solche  KAnse  geben. 
HoH. :  Gaze  Lieve  Heer  heeft  tooh  wonderliike  kostgangers. 
(Harrebonnfe.  I.  293.;  -^  o     o 


58  Sitze  fest,  lieber  Herrgott,  sagte  Peter,   Bonst 

nimmt  dir  Rudolf  seinen  Stuhl  auch  noch. 

Der  Bischof  Petras  Yon  Basel  hatte  riel  Streit  mit 
«einem  Nachbar,  dem  Orafen  Rudolf  von  Habsborg,  der 
immer  mehr  Land  und  Leute  an  eich  brachte.  Als 
nun  der  vom  Orafen  Rudolf  belagerte  Bischof  Peter 
dazu  veruahm  ,  dass  der  G-raf  auch  noch  zum  rOmi- 
mischen  Kaiser  erwählt  worden  sei,  machte  er  seinem 
Herzen  durch  die  obigen  Worte  Luft.  ( Vgl.  Zinkgref, 
1,  8.; 

59  So  lang  der  Hergot  nimmt,  so  nim  ig  au.    (So- 

lothum.)  —   Schild ,  62 ,  72. 

Sagen  Witwer  oder  Witwen,  die  wieder  heirathea 
wollen. 

60  So  lang  d'r  Herrgott  labt,  wird  der  Tüüfl  nid 

Meist'r.     (Bern.)  —   Zyro,  82. 

61  Ucse  Heargoed  giewt  de  Källe  (Kälte)  noa  den 

Kleiern.     (Büren.) 

62  üese  Heargoed  head  den  Dumen  ( Daumen )  der- 

mauke  steakeii.     (Büren.) 

Er  hat  geholfen,  Gedeihen  gegeben. 

63  Uese  Heargoed  heat  niggelicke  '   Kostgänger!. 

(Buren.) 
')  Wörtlich:  neuliche,  hier:  sonderbare. 

64  Uese  Heargoed  het  nich  Heärmen;  hei  hat  leiwe 

Herre,  un  wet  woel  totegripen.     (Büren.) 

Sinn:  Gott  übt  nicht  lautor  G(ite  aus,  er  straft  aocli, 
er  weiss  wohl  zuzugreifen.  Man  meint,  dass  hier  Hearmen 
(wie  nimmäueken,  s.  Zeit)  der  alte  heidnische  Gott 
Hirroin,  Irmin  sei ,  dessen  Cultus  namentlich  in  West* 
falen  stattfand.  Der  bekannte  Keim:  „Hoarmen,  sloa 
dearmen ;  sloa  Piypen ,  sloa  Trummeu ,  de  Kaiser  wiU 
kuemen  mit  Hamen  an  Tangen ,  will  Hoarmen  uphangen'*, 
der  flberall  in  Westfalen  gehört  wird,  ist  wol  irrig  auf 
Arminius  und  den  römischen  Kaiser  gedeutet.  /.  Grimm 
(Deutsche  Mythologie ,  2U)  findet  eine  Tradition  aas  der 
Zeit,  wo  Karl  der  Grosse  die  Irmensäule  zerstörte ,  niebt 
unwahrscheinlich.  Die  in  Finnenich'a  Germanient  Fol- 
Verstimmen  mitgetheilten  Reime  sind  nur  zum  Theil 
echt;  unecht  sind  namentlich  diejenigen,  die  ron  Vans 
u.  8.  w.  sprechen.    (8.  Hermann  1.) 

65  Uese  Heargoed  is  aller  Gecke  Vormund.    (Bürtti.) 

66  üese  Heargoed  lätt  viele  jung  weren,  ower  wei- 

nig upkuemen.    (Uüron.) 

67  Üese    Heärguoad   harre    minem    Vär    gläek^ 

düar  de  Mürte  (März)  holpen,  doa  hoalere 
'ne  der  Döüwel  nog  im  April,  har  de  Junge 

saght.  (Ualver  in  der  Grafuchnjl  Mark.)  —  Frommtm, 
in .  257  .  77. 

Unser  Herrgott  hatte  meinen  Vater  gldcklich  dank 
den  März  geholfen,  da  holte  ihn  der  Teufel  noch  in 
April. 

68  üese  Heärguoad  heäd   de  Weld  in  säis  (sechs) 

Dägen  mäked,  se  es  der  ok  noa  woaren,  hedcie 
de  Bür  saght,  doa  hadde  sik  den  Beärgh  'rop 

kweäled.     (Hagen.)   —  Frommann ,  III,  258.  86. 

Der  Bauer  meinte ,  wenn  der  Schöpfer  etwas  Uagv 
daran  gearbeitet  hätte ,  so  wtLrdo  sie  wol  ebener  Mi- 
gefallen  sein. 

69  Uese  Hiärgott  ricket  ( rechnet ) ,   wo  hei  nidit 

spricket  (spricht).     (Soest.) 

70  üese  Hiärguoad  wäit  alles,  oawer  min  Vucgd- 

neat  wäit  'e  nit;  dat  sittct  im  Doarenbw9 
(Dornbusch),  sach  de  Junge.  flfcijMr  i»  *r 
Grafschaft  Mark.)  —  Frommann ,  Hl,  55 ,  S8. 

71  Uese  Hiärguot  hiät  delunge   met  'ne 

(Iserlohn.)   —    Woesle ,  83,  47. 
Bei  einem  SterbefalL 

72  Uese  Hiärguot  hiät  so  wuol  gegiewen 

giewen.     (Grafschaft  Mark.)  —   Woeale,  70,  ttt. 

73  Uese  Hiärguot  stü'ert  de  Börne,   datt  i 

in'n  Hiemel  wasset.    (Grafschaft  Mafk.J<  — 
69,105. 

74  Ueso  Hiärguot  verlätt  kainen  DütdGeB> 

he  men  en  bietken  Latin  veniet.    ^ 
—  Pirmenich,  lU.  196,  U:  TToetfe,  «T,  III 

bei  Beinsberg  V,  58. 

75  Um    äinjt,   do    äser  H&rget   waii^ikt  <^ 

ster ,  628. 
Zttletst,  am  Bnde,  wenn  anser  Herrgott  trtakfc»  ^ 

76  Unner  Herrgott  hat  *n  Flachs  so  gern  Wio 

Garn.     (FrasAen.) 

Zu  einer  fleissigen  Spinnerin,  die  an  aplnnvn  anJüaA^ 
soll. 


589 


Herrgott 


Herrgott 


590 


77  Unncr  Herrgott  hol  allcrlü  Kostgänger.    (Ha):.) 

—  Lohrcngel.  //»  47ti. 

78  ünuer  Herrgott  lässt  die  Leiit'  frieren ,  darnach 

sie  die  Kleider  anhaben.     (Franketi.j 

79  Uns  Herrgott  is  du  beste  Mann.    (lUmdsUari;.) 
60  Uns*  Herrgott  ist  ken  Kiilnsliig'r,  he  iss'n  Nao- 

dr;ig*r.  —   Ihinneil ,  2or.. 

<ioU  cchliigt  2war  nicht  kIcicIi    mit   Keulen   drein, 
aber  er  stni't  endlich  ducfa. 

81  Uns  Herrgott  kikt  (sieht)  ni  nii'n  (nachdem) 

Rouk.     (Rendshurg.) 

82  Unse  Herrgott  delt  sine  tjaben  wunderbar,  den 

Encn  gift  he  Land  und  Sand ,  den  annern  en 
Knüppel  in  de  Hand ,  und  knurrt  und  brummt 
man  daw«jdd»'r  mal,  so  smitt  he  en'  (.Jraben 
hendal.  —  lUnmisncu,  20i. 

83  Unsi;  lltirrgüti  hai  versclicden«.-  Brotranzcls  U}» 

de   Wrlt.      (nnjnrs.,.   —    U,iHsli-:lnidrr ,  IV. 

84  Unse   Herrgott    is    ken   Bedreger.     iOsi',n,6.}  — 

Ilaiiskahiider.  fV. 

85  Unse  Herrgott  is  ken  Richter  tor  Stünn\    (ihK.; 

—  SchuCf,  II.  59. 

Der  wt-ItgoBcliichtliche  üerichtBuct  ver/.ieht  sieh  oft, 
aber  er  kommt  niclior. 
Fol».:  Pun  Iiüg  iiierychliwy  alo  immittliwy.     ('/,</»»/ /jti.  J7.) 

86  Unse  Herrgott  is  \vund»'rbar;  ut  en  Ossen  (Och- 

sen) makt  he  en  Karkens  war  ( Kirchgeschwu- 
rcnen,  Kirchenrath).    flluhi.;  — Schiiur-,  IV.  3i>(i. 

87  Unse  Herrgott  will  ok  kine  Darren  bi  sick  hi>b- 

ben,  sagte  der  Bauer,  als  man  ihn  berlauerte, 
dass  iliin  ein  kluger  Knabe  gestorben  sei. 
((HdenIntrtj.J 

Sd  Unser  Harjet  ist  a  gleicher  lichatohon^    (Ji*d.- 

deuLuh.      Hi'chtni)t:n.J 

■)  Klippler,    d.  h.  er  fii(rt  gleichartige  Tertonon  za- 
aammcn. 

89  unser  Harjett  borgt  lang.  —  Trudlttu , 'J39. 

90  Unser  Harjett  guckt  lange  zu.  —  Taidian ,  ^.ii. 

91  Unser  Harjett  hot  c  Narronhaus.  —  l\ndiw.  703. 

Jeder  Monscli  hat  «eine  Thorhcit,  aoin  Stockouprerd. 
Engl.'  No  man  ii«  alwaysafool,  but  wc-ry  mau  üumetime^. 

93  Unser  Harjett  is  der  beschte  Roof'e  (Arzt).  — 

Tcndlitu .  HO. 

33  Unser  Harjett  schickt  stäts  die  Rephue  (Arznei) 
vor  der  Macke  (dem  Schlage).  —  rfudlnu .  946. 

}iocb    rhc    ein   unf^likckliclied   Hroigniss    eintritt,    iit 
flkr  Linderung  uml  Heilung  vnrgestiheu. 

94  Unser  Herrgott  hat  allerlei  (schnurrige,  wun- 

derliche) Kostgänger  zwischen  Himmel  und 
Erde.  —  Eindcin,  3it4;  Simroik.  :»H6. 

Um  zu   sagen:   Es  gibt  doch  seltsame  Monsohcn  in 
itt  Welt. 

95  unser  Herrgott  hat  den  Schweinen  keine  Hör- 

ner gegeben,  sie  stiessen  einander  die  Au- 
gen ans. 

fMn.;  Nie  dal  I'au  l)6g  äwini  ro({'^w,  bubj  nie  mi  bardzo 
bodla.    (hompit.  2r..,i 

M  Unser  Hen-gott  hat  noch  viel  mehr  als  er  je  ver- 
schenkt hat. 

htn. :  JcszCM  Pan  B6g  wi^cöj  ma.  jak  rüzdal.     (Loinpa  .  14.) 

97  Unser  HErr   Gott    ist   bisswcüen    der  Narren 

Vormund.  —  V(Air,  loao^. 
91  Unser  Herr  Gott  ist  der  trcwe  Eckart.  —  Mathe- 

itw.  Pomiii*,  r.<:xv*'. 
99  Unser  Herrgott  kann  es  nicht  ollen  recht  machen. 

—  Simrock,  4C7'j. 

100  Unser  Herrgott  lässt  der  Sau  den  Schweif  nicht 

lILnger  wachsen,   als  sie  ihn  ertragen  kann. 
(SMnirterreich.J 

101  Unser  H<:rrgott  lüust  sein  Bescheren  nicht 

.._^'^"^ol>temer,  wann  ihm  onarwaitste  H&Uli  sa- 
Uieil  wird. 

lOJ  Unser  Herrgott  macht  viel  Narren,  aber  wenig 
macht  er  klug.  —  ftprielueMertae ,  8.  »7. 
^^''"  Sprichwort  soll  Philipp  MaUaehthon's  Verleinn- 
J*\Jf*j;*"?* "*"*»*»•  «in« •^■«f  Schüler,  Johann  Hi^or 
„.,7*"*Ql>erg,  in  der  Form  eini'-i  uachgctchilelMaan 
3!  A  .*'*'*n»«egeb<.n  h.it.  Au«  diesem  hat  Ami/mm 
^»«  a"  *■■?¥  "  •«'Intr  Sprichvörtfrlrir  {9.  ISa—tM) 
w^rt-,'"*^'.**'  *<>"  Mulaachlhon  gabrauebtnr    ' 


103  Unser  Heirgoti  macht's  ^  wie  die  Weissgorber ', 

die  «'in  gur.es  und  schlechtes  Kell  zusammen- 
binden.    CV-tt'^fmry-J 

■)  Namentlich  mit  den  Eheleuten.  -)  Wenn  sie  zwei 
Fello  verkaufen. 

104  Unser   Herrgott  muss  in  iler   That   allwissend 

(allmiichtij;)  wein,  wenn  er  das  versteht,  sagte 
ein  Bauer,  als  er  «lie  Möiiche  im  Chore  hörte. 

—  Ä.7ii»I»T«iiifv;d ,  29,  11. 

105  Unser  Herr  Gott  muss  »meinen  Himmel  mit  Kin- 

dern    vnd    albeiinMi     lullen.    —    Ih'tri.  l,  85; 

SiholUl,  1144*. 

IOC  Unser  Herr  Gott  ]>tligt  die  Kpikurer  und  Mast- 
sewe  zu  mesten  in  diesem  Leben  zur  Schlacht- 
banek.  —   Lutlur\  Tixt /«»■.,  251 '*. 

107  Unser  Herrgott  richtet  viel  Handwerke  auf  ein- 

mal ans;  ohne  Mi'uschenhülle  |»tiüget,  säet, 
onitrt.    drischt,    mahlft   und    backet    er.  — 

SittUr,  2L'y. 

108  Unser  Herrgott  schütz  mii-h  allezeit    vor  henke- 

rischer  liarndierzigkeit,  wie  vor  der  Bader 
Schienen,  vor  Zahuschmerz  und  vor  Weiber- 
strei;.  und  vor  der  Ailvocatcu  dienen,  vor 
"NValdiieiiii  und  dem  Lazareth  und  auch  vor 
jedem  lilatr,  wo  Sola  und  Laus  Deo  steht. 

109  Uu^er  HerrK»^tt  wän-  gut,  holte  nur  der  Teufel 

die  Apostel  einen  Thcil  weg. 

110  Unser  Herrgott  weiss,  warum  er  den  Fröschen 

keine  Zuhne  gegeben. 

111  Un.oer    Herrgott   weiss,    was   er   thut;   er   hat 

keine  Frösche  gemacht  mit  Zähnen. 

It.:   Domnueddto   neppo   ([ucl  che  fcce,  a  non  farci  deuti 
alle  raiie.    (<ia:tt,  IM»4.; 

112  Unser  Herrgott  weiss  wohl,  warum  er  der  Oais 

de  Schwanz  ni«ld  het  wachse  Ion.    (StrasburQ.) 

—  Finnmich  ,  II,  .'i27. 

113  Unsi-r  Herrgott  will  nicht,  dass  Wyssbrot  (Weiss- 

brot»  urt"  de  Bi'ium  waehsv.  (Strasburg.)  —  Fir- 
niviudi.  II,   .')27;    hocbdt^utsch   bi'i  Simroik,  4673. 

114  Unser  Herrgott  wirft  seine  Gnade  nicht  in  die 

Grabschen. 
Holt.:    Mocu  jij,   dat   ouzo  Liovo   Hcor  zijnc   gonade  te 
grabbcl  gooit,  zci  de  iiastonr.     (Ilarrebumve ,  I,  2a3.J 

115  Unser  lieber  Herrgott  hat   viel  Spielleut'   und 

Musikanten.  —  Simruck ,  i9«». 

116  Unserm  Herrgott  muss  man  ein  Licht  anzün- 

den und  dorn  Teufel  zwei. 

In  Nikmberg,  wo  sich  der  Magistrat  zu  üSnde  des 
17.  Jahrhunderts  auf  eine  alle  Begriffe  lkber«ohreitende 
Weise  vorhasst  gemacht  hatte,  sagten  die  Aelteru  zu 
ihren  Kindern:  „Wenn  ihr  bei  einer  Kirche  Torbeigeht, 
■o  betet  ein  Vaterunser-,  kommt  ihr  beim  Rathhanse 
vorbei ,  so  betet  zwei.''  Manche  machten  Jahre  hindurch 
Umwege,  um  nicht  beim  Kathhause  Vorbeizugehen, 
indem  sie  sagten :  „^  l>t  besser  den  Galgen  als  unser 
Batbhaus  sehen."  (  Vgl.  AnnaleH  der  teidende»  iltntch' 
heit,  i7yy,  Uft.  i,  S.  51.) 

117  Unser»  Herrgotts  Fuhrwerk  geht  langsam  und 

wohl.  —  Sailer,  53;  Simrodi,  8910. 

118  Use  Heargoed  stugget^  de  Bäume ,  dat  se  nit 

in  den  Himmel  wasset.    (DArenj 
*)  8tuggen=  Btanen,  steuern. 

119  Ose  Heargoed  verlätt  keinen  Düaken,  wanno 

ment  en  Spierken  >  Latin  versteit    (Büren.) 
>)  8pi-ei|=ein  Halm,  ein  wmig.  "  In  Böhmen  sagt 
~      ~  t  vmlftiat  denOaeohen 


man:  Dn  cKsrxKv»»  Tvr«»«««  uauwawwva  «•>««•*, 
•r  sieh  Mlbtt  nleht  mf^lbt.   (lUintbtrg  71,  35.) 

120  Üae  leiwe  Hergod  BtriLfet  den  einen  sau  gaud, 
as  den  andern.  —  SAamhaeh»  U,  S84. 

Um  m  W8«B,  dan  Tor  0«tt  kein  Stand  and  Bang, 
Bbtrhanpt  k«la  Vatenchied  der  Person  gelte. 

ISI  Üm  Uwe  Hergatt  het  us  den  Tr  echt  er  vnner 

der  Niftsen  uioh   vor  nicks  uii   wier  nicks  e 

giewen.  —   Lyra,4S. 

ISS  Üee  luve  Hergatt  verfiritt  ninen  Düütsken,  un 

wann  ho  ^n  nich  eiMcon  will,  lät  he  'ne  pit- 

aken.  (thMaUrück.)  —  lirmeniek,  Ul,  ICf .  T.-  Lyra.  118. 

*****  vufiMt  ksiam  Dantuhta,  w«bb  ar  ihn  niekft 

m  kau,  iMst  «r  iliB  paitsehn. 


591 


Herrgott 


Herrgott 


592 


133  Vnaer  Herr  Got  hat  vil  Mirakel  ffethoa,  Aber 
nye   kaine  N&rreu  weiss  gemacht.  —  AfHeola 

II,  66. 

124  Vnser  Herrgott  gibt  einem  bergmann  sein  fewr- 

zeugf  magneteii  vnd  quadranieii,  das  er  auch 
vnter  der  Erden  seine  lichter  vnd  wegweiaer 
bab  TTid  nicht  in'e  fahr.  —  //mut/i.  29i.  .ü. 

125  Vnser  Herrgott  hat  ein  brotkammer  auffgeachla- 

gen  alsbald  in  fler  SchöptTuDg,  die   ist   noch 

üicht   ledig.    —    lleuutch,  Hä.  61. 

126  Vnser   Herrgott   ist   der  beste   Artzt.  —   Pf  in. 

n.  56t. 

127  Vnser  Herr  Gott  ist  der  rechte  Kuchenmayster. 

—    f\'tri ,  11.  äfil;  llenurh,  1711.  3ti, 

138  Vnser  Herrgott  ist    der  Thoren  Vormund.  — 

LmendarfU,  i7. 

129  Vnaer  Herr  Gott  ist  ein  guter  Kauffinttim  vnd 

gnädiger  Handler.  —  Heni*cb.  I7ii.  i. 

„Kr  verkaufft  vn*  Lcbea  Titib  Todt »  Gerechtigkeit 
rmb  Sdad,  vnd  legt  dafttr  eine  Kr^nckbeit  o<l9r  zwo 
eine«  Au^oubLoki  IttDQ  tax  aiuit  »AB,  zum  seu^niBi 
dAs  9n  wol  wider  snhi  tuJ  leuger  borget  »Ib  die  Fugger 
VBd  Heodler  Buff  Erden  thun."    (Pf tri,  I,  «J 

130  Vnser  Herrgott  ist  viel  williger  zu  geben,  denn 

wir  sind  zu  Vjitten  oder  zu  nemen.  —  fvirt.  /,  m. 

131  Vnser  Herrgott  theilt   seine  Amptgabeu   auas, 

nit  da£s  man  aie  im  Schweisstüchlein  behal- 
ten oder  in  die  Erde  vergraben  sol,  sondern 
dass  man  sie  nützlieb  anwende.  —  /wn,  //.  *6t. 
X32  Vnser  Herrgott  weiast  allen  Kindern  rath,  wenn 
ihrer  gleich  noch  so  vil  wereu.  —  Haiutch,  im.  37. 

133  Vnser  Herr  Gott  utU  sein  willen  vnd  sein  thetl 

auch  haben.  —   Hnmch,  1713.67. 

134  Vnser  Herrgott  wird  nicht  so  vbel  an  mir  thun 

und  ein  Mörder  an  mir  werden,  sagte  jener 
Kranke.  —  Laitiudorf  n,  ig. 

135  Vnsertn  Herrgott  ist  gut  der  Kirehweih  kauflfen, 

er  gedenukt  lang  vnd  vergilt  reichlich.  — > 
/Vln.  ii.r^i. 

136  Vnserm   Herr  Gott  ist  nicht  zu  traweti,   sagt 

jener  Bawer,  der  samlet  Hew  am  Sonntag.  — 

Lolend^yri  II,  27.  Iht-fer .  172.  Stmroak.  9599. 

la  Mecklenburg:  Unsea  Herrgott  ia  mth  t»a  trasa, 
iftggt  Jen  Bur,  an  flbrt  aia  Heu  ta'a  SUnndag  1a. 
(Raobf,  33  ,) 

137  Vnsers  hergots  esel  soin   vnd  got  mit  gedult 

tragen,  «igt  wider  alle  feind.  —  Fraaa.  l.  58*. 

138  Vnsers  Herregotts  Wunder  erben  nicht,    sind 

auch  nicht  vnser  eigen.  —  hin,  U.  bei, 
13t*  Vniera  Herrn   Gottes  fuhrwerck  geht  langsam 

fort.   —   Petn.  II.  Ä6S,  Nmuch.  12S3,  49. 

140  Waa  man  vnserm  Herr  Gott  nicht  will   geben, 

das   gehet   doch  sonst  2um  TeufFel.  —  /vm, 

//,  SD«;  lltm^^ch,  1707.  43. 

141  Was  vnfter  Herr  Gott  nicht  will,  das  führet  der 

Teuffei  heim.  —  tiruwr,  III,  HK);  Lfhmonn.JI,  966.  93. 
143  Wat  onse  Härrgott  weit  erhäln,  det  net  verryfe 

nauch  Verkaln.  (ßwrr'n.'  — firmmmh,  l.iS4,  i>8.- 
für  Sediaui'm:  Fimieiuvlt ,  III.  12S.  ii. 

Kt  kman  weder  durch  BlMe  noeh  dtiroh  Kitt«  za 
O  ran  de  gehoc 

143  Weane  uese  Heargoed  stroafen  will  am  Liywe, 

deam   giet'e    ne    Naggerske    (Näherin)    tom 

Wiywe.      fBürm.j 

144  Wen   ueae  Herrgott  Kinner   gif,   dem   gif   he 

auk  Buxen.    (MüHH&f.)  —  ¥nnnmami,  Yl.Ui,  lüi. 

14^  Wen  unser  Herrgott  verderben  will,  den  macht 
er  2u  einem  Narren.     (Wv-n.j 

146  Wen  uae  Herrgott  strafen  will  am  Leive^  dem 

gib'  hei  eine  Kammegumfer  oder  eine  Pa- 
penkok  l  Pfarrköchin )  taum  Weive. 

147  Wen  UHe  Herrgott  stiufeu  will  am  Lieve,  dem 

gift  hei  eine  einzige   Dochter  taum  Wiewe, 

(SawriMt4,) 

148  Wenn   iuser   Herffoat   en  Naar'u   hebben  will^ 

s&öu  lädt  beo  den  aalen  Keerl  datWuifstex- 


ben.  (Lvppe.)  —  t\rmeKich .  /.  «71 :  für  Frankn :  Ft4m^ 

mnnn,  VI ,  321,  287. 

In  Siebenburgen:   Wun  ««er  HSrgot  en  Kar»  brOelit, 

■e  16t  •  'em  41de  BUn  de  Frk  tchtAfwen.    (S^kutter,  ioa) 

149  Wenn   unser    Herrgott    die   Ameise    verderben 

will,  80  lässt  er  ihr  die  Flügel  wachsen.  — 

«uaiArirdi.  li. 

Die  plützliobe  Erbebang  eine«  Meneehen  in  «ine 
SteUang,  der  er  ia  irgendeiner  Uinucbt  nicht  gmräOlusa 
iBt,  fÄlirt  «u  teine'm  Verderben. 

160  Wenn  unser  Herrgott  die  Bauern   strafen  will, 
so  gibt  er  ihnen  eine  böse  Obrigkeit. 

151  Wenn    unser   Herrgott   eine    Thür   zuschliesst, 

macht  er  eine  andere  auf. 

Dan.:   Lokkcr  Tor  Herre  es  ditr,  ann  Inder  hma  cn  «od«s 

op.    (PioT.  f/a«.,  11 7. J 

152  Wenn  un&er  Herrgott  einem  begegnet,  soll  man 

ihn  grüssen,  und  wenn  er  grusst,  danken.  — 
Facttiae  iaceUorum. 
15a  Wenn  unser  Herr  Gott  einen  grüsset,  so  sol  er 
jm  dancken.  ^  Lulherx  Tm-hr.,  iw^, 

154  Wenn   unser  Herrj^ott    einen    strafen    will^    so 

lässt  er  ihn  zuvor  blind  wi^rden.  —  Tcrndtou .  941. 

Lot.:   (^uem   Deuü    volt  perdorc,    priui   demeoUit.     (Ki$p^ 
Mn,  Sil.)  , 

155  Wenn  unser  Heri*gott  nicht  schwimmen  könnt', 

die  Pfaffen  hätten  ihn  längst  ertrankt. 

„Sihe  ,  wie  war  itt  da«  alt  äprichwort ,  weicht  ich  vor 
Tiortxig  Jahren  ghort,  wo  man  em  trtincken  Pfaffra 
•Acb,  da«  bald  der  gemeine  POfel  sprach:  Wenn  vnaer 
Herrgott  uit  köntachwimmea,  ao  wer  er  langoatkommea 
rmbe ,  vnd  wer  lenget  vom  Pfaffen  ertrenokf  t  iü  Ji 
Bier  vnd  Wein  versenkt."    (Waittii,  IV,  31,  Öl.^ 

156  Wenn  unser  Herrgott  nicht  wäre,  so  w&rd 

niemand  billiger  als  unser  Graf. 

Beaieht  licb  auf  den  wartembergiecben  fiersog,  vot- 
Bola  Grafen  Eberhard  mit  dem  Barte  (1445— M). 

157  Wenn  vnser  Herr  Gott  sagt  fiat,  so   safft  der 

Teuffei   fuat.   —   Uenuch.  l»7l.  l.  CoUt.  4€3". 

158  W^er  unsers  Herrgotts  nui*  halb  ist,  der  ist  des 

Teufels  gamj.  —  (i^d,  3*0. 

Denn  die,  welche  wed^r  kalt  noch  warm  cinil,  will 
der  Herr  aainpeiea  ans  seinem  Mtiude. 

169  Wiem  üser  Härgot  gat  wäl,  «iiem  let  e  uch  de 

Isse  külwen.     { Sw^twnfcrira.-Jdfte,;   —   Schwttcr ,  «1», 

160  Wier  huod  äsen  Härgod  un  der  grisser  Zin? 

(Siebenbur^i.-näflui.)  —  Sduuter,  630. 

161  Will  un^ier  Herrgott  einen  Narren,    so   macht 

er  einen  alten  Mann  zum  Witwer.  —  äi»- 
rook,  U6. 

162  Wo  vnser  berr  Gott  ein  Kirchen  hyn  bawet,  da 

bawet  der  Teuffei  auch  ein  wirtsshauss  (Ka- 
pelle) daneben.  —  Atjncolu  I,  U:  Lehnuinn,  //. 
835,   T.  für  Auiri:  Art/inhc/i ,  /.  474,  UO. 

In  Bedburg:  Wo  ongsea  Herrgott  «ich  en  Kirch  baot^ 
hit  der  DUfel  glecb  ae  Kapellcbe.  Die  Kapetla  möcbi« 
biagchuu;  oft  baut  er  aber  hohe9l«aem  um  daa  KUtli- 
Idin ,  damit  kein  Liobt  mehr  hinain  kann  nnd  letst  von 
Dachfenster  docU  einen  weitarmigen  OTosBrateratnlil 
um  auch  den  letrten  StrahJ  abaoaottnefden.  —  „Wa 
der  gute  Geschmack  seine  Standbilder  ftufcteckt,  da 
pflanxt  der  Ungeiohmack  eeitie  FratEeu  daneben  ;  dif 
Tborheit  holt  ihre  Cnpimusohlneti  und  VervielOl« 
tigungtspiegel ,  damit  anch  Kinder  und  Narren  sieh  «f» 
lustigen ,  and  selbst  den  Bettelleuten  vom  asta«tiacb*B 
Qaatmalil  etwa*  abfalle." 
Potn.;  Odxie  Pan  B69  ma  koiciöi,  t^s  i  djabel  swoj?  k^ 
plict  (.kAroamf).     (I^nnpa,  \2,) 

163  Wohl   dem,   der   unsern  Hen'gott  täglich  und 

seineu   Gutsherrn  jährlich  nur  einmal  sieht 

(8.  Gott  33M.) 
Dnn.;  Vel  den  aom  taler  med  vor  herr«  bver  (lag*  dgtMd 
Bit  hcrtkab  knn  engang  ora  aaret.    fProp.  Aia.,  Sil.) 

164  Wun  äser  Härgot  de  Kitinjt  wiU  schtrAfe,  gil 

e  *n  en  Schtofmoter.    {Siein>nbwr9.'*(idnj  ~~  SA^ 

9ler .  407, 

*165  A  stiehlt  unserm  Herrgott  a  Tag  ob*  ^  A»* 
bimon,  i(;s. 
Der  Tagedieb. 
*166  Da  hat   unser   Herrgott   das   Maas   verioron. 

CTroppau.) 
Von  «Uiem  ungewöhnlich  grosien  Hern 

•167  Da  ist  unser  Herrgott   gerai-     n 
Welt  gewesen,    rr«'«»»,  i-^ 


593 


Herrgott 


Herrgott 


594 


168  De  is  uns  Herrgott  sin  Nix     (ihUt.j  —  Schütze, 

Dieser  Mensob  ist  eine  Null  in  der  Schöpfung.  Aach 
sagt  man  e«  in  Städten  von  UbriffenB  guten  und  geschick- 
ten aber  unbeamteten  und  unbemiitelton  Menschen. 

•169  Dem  Herrgott  die  Füsa'  abbcissen.     (überMer- 
reich.)   —   liuumgartni. 

Von  denen,  welche  die  FusBwuudenmale  des  Cruciflxei 
hftuflg  ktttsen.  Die  Bedensart  wird  aber  selten  gebraucht 
ohne  Heimischung  von  Spott  oder  Mistrauen  in  die  Echt- 
heit der  Frömmigkeit. 

•170  Der  Herrgott  hat  daa  Kind  gepflückt 

So  sagt  man  in  Preussen  bei  dem  frUhen  Tode  eines 
Kindes. 
•171  Der  Herrgott  in  Schaff hnuseu.  —  Eitelein,  543. 
,.Ihr  hunt  scliaden  uude  Spot,  sam  mir  vnn  Sohaf- 
husen  der  grosi  (jot.*'  (Lifdenammlung,  II,  5'i6J 
Ueblichor:  Sam  mir  von  Schafbuaen  der  gross  Hergot. 
Ks  war  ein  Staudbild  von  ILols,  bemalt  und  27  Fnss 
hoch.    (S.  Ueilund  8.) 

•  172  Der  liebe  Herrgott  reicht  ochou  wieder  aeinen 

Arm  hcruus. 
*173  Der  schwartze  Herrgott  zu   Dressdeu.  —  Ma- 
£ft«'»y.286". 

„Aber  im  Itapstthumb  ist  dieser  Grewel  vnd  AbgUt- 
terey  gar  gemein  guwust,  da  ist  mau  su  Bischoff  Ben- 
ncn  vud  schwartit-n  Herrgott  gen  Dressden  gelauffen*' 
u.  s.  w. 

•  174  Du  miüns  ok,  uese  Hcärguad  hedde  Heärmen, 

nei  war  di,  hai  het  laiwe  H&re.    (I*erluhn.j  — 
Frommann.  T,  S.M.S**. 

Zur  Bezeichnung  des  (iegonsatses  von  heidnischer 
und  christlicher  Sinnesart.  Vgl.  IVoette  über  HdArmen 
(Hermann),  Armin,  Hirman ,  Irmin  bei  Frommann, 
V,  351,  ü*^. 

*175  Du  mains  ok,  uese  Heärguad  hedde  Hcännen 
un  BJite  oppem  gnlencn  boumc.   (8.  Uermann  i.) 

—   FTinumann ,  VI,  851,  8  ". 

•176  K  diiikt,  V  hat  äsen  Härrgott  un  der  ducken 

Zin.      CSirbcnhürg.'sdcha.J   —   Frommann,  V,  34. 

Er  bildet   sich  ein ,  uusem  Herrgott  an  der  dicken 
Zehe  lu  haben;  ist  sehr  stolz. 
•177  Kr  accordirt  mit  uuserm  Herrgott 

•  1  "d  Kr  beisst  'n  Herrgott  d'  Küess  ab.    COberö$terreich.j 

Von  einem  heuclilcriBchen  Andftohtler  oder  Betbruder, 
der  iu  der  Kirciie  gern  die  Cmcifixe  und  namentlich 
die  VUsse  derüolbon  küsst. 

•179  Er  gehört  zu  unsers  Herrgotts  Mästs&uen. 

UrdensbrUder,  Münrhe.    „Wir  sinnd  vnaers  Herr  gots 
mustsUwe."    Itcr  hrüdur  vrd>-n  in  der  achelmen  tunft.    (Je- 
truckt zv  Strauburg  1516;  fiecta  Monopolii,  Anno  MllXX.V. 
(S.  Wirtlmhaus.) 
UoU.:  Dat  ziju  ouxea  Heeren  braadvarkens.    (Harrehomh, 

I,  2n:i.; 
•180  Er   hat  unserm  Herrgott  die   Hand   gereicht. 

Ist  vtrgantet  wordeu. 

•  181  Er  hat  unsem  Harjct  bei  de  Fübs.  —  TenMau.  685. 

Vou  eiuem,  der  durch  seine  Frömmelei  Gott  in  seiner 
Gewalt  zu  haben  glaubt,  wie  etwa  Pastor  Appukn  in 
■einer  Mistivnsprtdifft  (Berlin  1847)  sagt:  „Wir  können 
durch  unser  Uebet  den  Herrn  zwingen.** 

•182  Er  isch  em  llerrget  e-n-arme  Ma  Bculdig,  nid- 
weders  (entweder)  muess  er  em  eim  stelle-n 
oder   er   muess   e    selber   ey.    CSoicOwini.;   — 

.Schild,  84.  309. 

Wenn  einer  seinem  Vorderben  und  Elend  (planmiislg) 
entgegengeht. 

•  183  Er  ist  auf  unsers  Herrgotts  Welt  nichts.  (Nür- 

tingen.) 

*184  Er  last  vusern  Herr  Gott  ein  guten  (braven) 
Mann  seyn.  —  Oruter ,  in,  es. 

*I85  £r  macht  mit  uuserm  Haijet  Peschöre  (Ver- 
gleich}. —  Tmilau,  664. 

*186  Er  stellt  den  Herrgott  tot,  wie  der  Mönch  au 
Norüieim  auf  dem  höUemen  £seL  —  Mietitr- 


sptC0*l,  71,  S4. 

„Bei  der  Proeeielon  am  Sedefeeto  i 
Pater  uniaff  Oea«ng  nad  Geleit  des  gßju* 
■sf  einem  hOlaenea  XmI  ia  dar 


itedterjtagrttt 


Volkes 

gesogen  weiden.' 
*  187  Er  stiehlt  nnseim  Herrgott  den  Tag  (die  Zeit)  ab. 
*188  Er  wül  unserm  Hen|;ott  einen  strohcnen  Bart 

flechten.  (8.  Oott  ss?.) 

HiM.:  HU  wll  onzen  Heer  eea*  ▼lassen  (strooijaa)  haard 
maken  (aaanaaUen,  vleoklan).    (Barrtbvmit,  /.  IN.) 
n...-.£^'rip«  HftmtnwwAaraa-IiaxiKoa.    11. 


*189  Er  will  ansem  Herrgott  schulmeistern. 

MoU.:  Hij  wil  üod  ter  sehool  taten  gaan.    (ßarrebomd«. 
I,  244.; 

*  190  Er  Wll  vnserm  Herr  Got  die  knie  abpeissen.  — 

Franck,  iStradoxa.  118*. 
*19l  Es   wer   gut  hergot   nach  jm   schuitzlen.  — 

Franck.  II,  7Z^:    Ki$elHn.aOi:    Simrock .  46n ;   Rraw. 

I.  133. 
„Brauchs  so  du   oinn  abgemergelten  mensoben  will 

▼erstelin,  der  nicbt  dünn  haut  vnud  beja  an  Jm  hat. 

Wir  sagen  auch:   Er  ist  in  der  Schneiderzunfft.     Kr 

Bihet  als  were  er  ein  jar  an  galgcn  gehangen.    Oder 

brauohs  pcrlrouiam,  su  du  wilt  eiuen  grossen  fejralea 

menschen  stupffen." 

*192  Et  CS  onsen  Herrgott  sin  Dussoldier  (Tram* 
peilhior).     (hteun.)  —  /•'irmenic/t ,  I,  4U3 ,  1&7. 

•193  Et  is   eil  knäkem  Herrgott.     (MmkUnburg.)   — 
Dr.  Sihillir. 
Kin  »elir  magerer  Mensch.    (  ä.  Iloilaud  1.) 

•194  Et  is  en  Puptit  Herrgott.  ClMst.j  —  Schutte.  11,  69, 

Man  bcxeicimet  damitcinün  wolilgenfthrtnn  Qeistlichen , 

•195  Hai  Büht  balle  unsen  iliargoud  tiiir  sines  gliken 

an.      (Atlendorn.)   —   /■'irin«?»(uft, /,  3.'»7.  122. 

•196  Hätt's  unser  Herrgott  eh'  gewusat 

Zu  einem  Klugling,  der  ihm  Kath  geben  will. 

•197  Hei   säuket    unsen   Herrgott    upp'm   Grunde. 

(Wahleck.J  —  Curtzfi,  360. 
•198  Herrgott  bchfit  vnsl  —  /loHwagrnbuchletn ,  VIL 

Als  Name  fttr  sauren  Wein.    Herrgott  behut  uns ,  wie 

ist  der  Wein  so  suuerl 

•199  Herrgott    vo'   Dachsbach.     (Franken.)  —  From- 
mann, VI,  316.  175. 
Weitverbreiteter  Ausruf  der  Verwunderung. 

•200  Jetzt  thuat  insa  Hergot  scinö  Stockfisch  w&s- 
särn.     (t)berü(ttvrrrich.)  —   llaumgarlen ,  37. 
Schershafte  Bezeichnung  des  Hegnens. 

*201  Last   vusern    Herrn    Gott  einen  guten  Mann 
seyn.  —   Lehmann,  11.  876,  13. 

*202  Nu  Bünn  wi  uscn  Herrgodd  Mester.    (OUenburg.j 
—  fioldichmidt.  34. 

Nun  sind  wir  Gottes  Meister,  er  kann  uns  mit  seinem 
Beiden  jetzt  nicht  mehr  schaden.  Diese  Kedeiasart  wird 
hjtutig  gebraucht,  wenn  bei  regendrohendem  Himmel 
da«  Moor  gebranut  werden  soll  und  es  den  Leuten  ge» 
lungeu  ist,  eine  grosse  Utrecke  desselben  gut  brennend 
su  machen. 

'K  iesst  unsem  Harr  Gott  'n  guata  Mann  say. 
CiVürtbwrg.)  —  Sartoritu,  162. 
Sr  ist  leichtsinnig,  lebt  sorgenlos  in  den  Tag  hinein. 

*204  Sie  kriegen  unsern  Herrgott  bei  den  Füssen 
und  taugen   dem  Teufel  im  Arsche  nicht.  — 

.Simrot'k,  4018'^. 

•  205  Uese  Heargoed  heat  deitunge  medeme  *  hallen. 
(Wenif.) 

')  Zusammengelogen  aus:  mit  ihm.  —  Br  ist  ge> 
storbon. 

•206  Uus'  Herrgott  hett  Heudage.  (HoUt.j  —  Schütte, 

IU,  333. 
Sagt  man  bei  trockenem  Wetter  in  der   UemeiBt«, 

wenn  das  Heneinfabren  beg&nstigt  wird. 
•207  Unsa  Ueagod  g*seg'ng  eng's.    (Niederöeterreisk.)  — 

frommaim,  ///,  390,  22. 
•208  Unser  Herrgott  hat  keinen  Platz  für  ihn.   (Kür- 

tingen.J 
Von  Jemand ,  dessen  Tod  erwartet  wird ,  aber  nioht 

erfolgt. 
•209  Unser  Herrgott  möcht'  ihn  ins  Brot  nehmen. 

C06erfaii8i<r.; 
Von  einem  Menschen,  der  niehtsau  leben  hat,  meist 

aber  Ton  einem  solchen,  der  fOr  die  Oesellsohaft  aber- 

flSsslg  erseheint,   dem  man  damit  den  Tod  wOnsoht, 

weU  er  Ustlg  wird. 
*S10  Unser  Herrgott  wird  wol  auch  noch  das  Klink- 

b&ndel  Feinziehen,    fotorlawtfs.^ 
Der  Mlaganstiga  sprieht  damit  dem  Olttokliohen  den 

daaarhaftea  ■rrolgab:  „'S  wird  wol  nicht  so  fortgeben", 

will  er  sagen,  i,*i  wird  alle  werden:  's  Bindel  wird  von 

dar  Klinke  herelngeaogen  werden.** 

*811  Unserm  Herr  Gott  das  Fette  von  der  Suppe 
fressen  und  ihm  die   Brüe  davon  geben.  — 


203 


LvOur'*  TuchT.,m**. 
•SIS  Unserm  Herrgott  und  der  Braiten^  absagen. 
—  Eieeleiu,  »3.  Gnmm.  Jfylft..  OS. 
')  Bniiwi»PerahU,  Barhta.  Ar  Matter  (>oltos. 


Herrgottbeisser — Herrnhuter 


Herrschaft 


596 


•213  üngem  Herr  Gott  zum  Fenster  hiaaaswerffen. 

—    Luthn'a  TU(hr.,  »94*. 
Die  Achtung  vor  ihm  an*  den  Augen  fltitxca, 
•214  Use  Ilearpne«!  kJwt  (keift).     fBthen.) 

Wenn'»  üouucrt. 
•21»  Vuseni   hen'got  in  die  «chal  fiiren.  —  Franck, 

Ktwn»  iolir  L*cbprfla.Hi{^i  thun  ,   was  aueb  durob  die 

!;■  '    I      •;    .1   -  drückt  wird  u  Oeiit  reJen, 

L    ii  ,   den  FiBL-i  u  luhreD,   den 

li.'ivr-    '\'-    ■^rdwanz.e   auf -.    Aal    21    und 

Froacli  S7.) 

•21C  Weuu  ihn  nur  der  Herrgott  ins  Futter  nähme. 

utn,  ilCTVti  XulülJcbkeU  für  die  menBcbUolie 
fra((ljch  oricliaint. 

'217  \^\:uu  uiiäer  Herrgott  nur  einen  schonen  Engel 
brauchte,     fyurtinuon.j 
Jrotiiscli  von  jein&uil ,  deiien  Tod  nuui  wünscht. 

•218  Zu   viisenn  Herr  Gott   gehen.  —  j/k/Mim*»  Po* 
Hiih.  in.  (;v|u^ 

,,\S'ia  dio  alteu  Püttiachea  vom  Kaebtuial  reden." 
Her  rj^ottbeisB  er. 

•Kr  ist  ein  HeiTgottbv'isst'iv     {naiem.j 

Ein  Aiutachtler,   welcher  il.?ni  Cruclfix  gleich s*ra  di« 

Fds&e  abbeitacn  wilL     lue  Fratiione»   %ftgt;u   Cfociflx- 

nnd  die  ItoUener  PaT«di«»freftaer. 

Hergottel. 

•1  Ks  wäre  gut,  Herrgottel  uacli  ihm  zu  schnitzen. 

•2  Wie  dtrr  polschc  Hirrgottel  auf  dem  Neuinarkte. 

Bftmit  Torgleicht  rnfta  in  Brctliiu  elneo  «leifen 
MeuBcUrn. 

Herrirottlelxi. 

Lieh    Hcrrgottlein,   dir   sei's   geklagt.  —  Eüe- 

Herrffottsfreaaer. 

•Es  ist  *i\u  Hen'gott^fresser, 

„Ein  vamehnicr  Herr  anm  dem  nitterstabd  der  Gü- 
littoben  Rittortcluifft  fftigt  «iueo  Mancb  auts  dem  Kloster 
Aldcnb«rg  im  Rer^lscben  Land,  w&riinib  iiar  ein  Gott 
und  Bo  Tiel  Tfufrl  wB.ren.  Der  Mdnob  «chvrieg,  weil 
er  detaen  kein  Ursach  kont«  anüeigen.  Der  Herr  «agte: 
Das  koinpt  dabcr^  diewoil  ihr  Ocittliche  alt»  Tag  lo 
viel  Herracatten  iu  eoro  M«j»ü  fre«»t,  al#cv  dos«  Wunder, 
das9  noch  ein  Herrgott  übrig  ist,  die  TcufTel  aber  laust 
ihr  wohl  ungefreu^Q ,  dariimb  luynd  ihr  noch  lo  viel,"' 
(ZinkgrfJ.   11/.  fiy.j 

H*rcKottsfirüh. 

'En  nller  Hii-rgotlsfröh  hat  hä  nid  gebagert '  un 
gekross*.      fJfrWrt.;   —  Finnenuk ,  i .  m ,  aft9. 
')  War   er  ichün  auf  den  Beinen   and   angetlrengt 

tbaiig-    ■*)  Emsig  gearbeitet. 

Heireottewelt. 

•Er  ist  auf  der  IlexTgottswfilt  nichts  nutz.    Aur- 

Herrin. 

l  Man  soll  nicht  Herrin  und   Dienerin  zugleich 
Heben. 
t^t.:  SoD  potett  Thetldem  «imal  et  GaUtcam  amare,    fFu- 
ttUM»,  173.; 
Ä  Wenn  die  Herrin  lauft  au«,  so  ist  nur  für  die 
Hunde  gut  das  Hau».     rthnio*taaJ 

3  Wie  die  lltmn,  so  das  Hündchen. 

4  Wie  die  Ht-rrin,  so  die  Dienerin. 

Die  Rutsen:   Ist  die  Herriu   im  Hemd,    lo  orscheiut 
die  Magd  oackt  Tor  Ihr,    (MtmitHn   17.  44V 
lt.:  (^aal  ^  l*  tignora,  tal  k    la  c^t^gnuola.     i*fQul,  ih<i.) 

*b  Die  Herrin  hat  viel  Muhmen.    ,'U>iid.  Lumuz.j 


1  Herrje,  ik  krige  de  köle  Pisse,  84'  de  Voss,  da 
schölle  hnnget  weren.     iLiiiufbing.) 
•3  Ach  Herrjo,  min  (Jelgeglas.  —  FriMchhUr*,  un. 
Berrllchkeit. 

1  ürosse  HeiTÜchkeit,  grosse  BeschwerüichkeiL  — 

Suior  ,  324 ;  SeyfcoW,  m  u    Ml. 
a  Herrhcbcit  dariff  vii.  —  Franck  J ,  ift«  '*;:  JVfri ,  IL  37«  ; 
Gmer,  f.  41;   Sailer.iU:  EiMeiH,  80»;  Simnck,  4977. 

Z  Herrlichkeit  —  Fahrlichkeit. 

/>ü/t     -  -   -  1-    -1   -'     1  V  '     -    tor  farUghed.  (Pr^t,  rfn».,  imu) 

4  W  likeit  niit  Butter  «chiaicrt, 

'  : —  --      -.      -      ii.md. 
Herrnhuter. 

Hennhitten  Hmidsvittt^^r, 

V„\rT  ii\r  T  r  KrtJe* 

•iJti*l.  T)»l'i  rtbrIU. 


Tir\  dns  pin;:!?  frnmmp  Gpi'Ttipp  dfr  Htnrmh'nteT  in  Hal- 
1  .   .«ky,    der 

:&ea  Ort« 
i>g  gehabt 
•  .aüun  iü  stMur'-Ti  k'.'-i'ion  Wageu 
tuifgeio.     Der  KisDeihmeram  be* 
:.  >rä  badc    daher  teia  besonderr« 
.\.iiKtXirutTk  auf  iUij,  und  liebte  ee,  sich  selbst  rnituoter 
m  ubencugeu ,   das«  der  Bote,  vie  derselbe  meist  tcT' 
fieberte,   nicbis   Stcaerbarf*  bei    »icb   fu^u-c     Als    der 
Beamte  &ber  dteier  Versicbening  angeacbtet  eine  Qaaii' 
ti»rtt  Ornnjien  fand  und  der  Bote  rait  frommen  Redeni- 
:irt.T,   i|  .1-  üei    alt  nmi    der  Ui*rr    Ij.»)*-    -.in   «reMiichtniM 
10.  i.    w.)    «ic)!    •  #r- 

r  Einnehmer  oljir.  <  in- 

TOfBommeo  unil  »tet 

wkiT^xa.    £«  gilt  rotithm^  «^4  ündürw^t«  ab«r  allge- 
meine  Urtbeile  der  Art  gütagt  ist.    (8.  t.  B.  AdTocat 
1 ,  Hniier  3  u.  r.  *.} 
Herrschaft. 

1  Alle  Herrschaft  nimmt  einmal  ein  End\ 

/•df.-  Nuiiapotentia  longa  est.     (Ot»4.)     (PhiUppi,  th 

%  Die  Hirrachaft  das   Fleisch,  das  Gesinde    die 
Knochen. 

B>>hrn.'  M&eo  p&onm,,  koiU  «lohAm.     (CeUihs^roky ,  ViB.) 

^  Dit'  Herrschaft  ist  ein    lebendiges  Gesetz  and 
das  Gesetz  ist  eine  »tuinmo  Hcrrsch*ft. 


i 


Wenn  es  mirghch  wir^ 
!en   unil    liansTiter  et 
J(»euft   st«m.     Deun  dir 
eotfe  recbt  und  W'>l:l  »i 
Kunil.  denn  gu* 
haben   auch    dit 
lex,  et  lex  mütu^ 

Die  Herrschaft   ist 


I.nthfr.  talltea  B«e«ds- 

\ brttham .    äaloaou, 

1    und  utltallchen  Gr- 

I  r.  nicht  eine  geringer« 

I  Ueu  oder  mdcben.    Darftm 

-Igt:  Ma^etratTii  est  viva 

cm   Wirthshaus,    ans   dem 
kommen  wenige  nüchtern  heraus. 

.^ileld  and  Gewalt,  dat  ict  eilte  bekannt«  Br&hrttag, 
berauschen   wie  tUrker  Bruxntwein,**    (W*il  mnd  Itiu 

Y,  in,  49.; 

5  Ein  Ht-n-8chafl\,  die  das  böss  nicht  strafift»  ist 

eben  so  gut,  als  der  es  thut.  —  i-fAmmm.  7»,  R 

6  HeiTSchaft  duldet  keine  Gemeinifchaft. 

tat,:  Nalia  fide«  regni  ifK-iia.     (Lucannt.j     (BiHdrr  tl^ SS7f.; 

—  Nnlla  reKni  eocieu«.  (OUujh.)  (Bindfr  II,  iiSaj^ 
Nnlla  sancca  »nci^'tas  nee  fides  regni  eit  (BfmUt*  IL 
li^^'i.)  —  Umni»  pi^t*6t»a impaticn«  c«m  eortia.  (Lmemttmt.J 
(liimlrf  JI,  3417.J  —  :^amma  potettai  non  patätar  i>Iai««. 
(l'oiin-jffv.j     (Üirtti^r  II.  ;iJ37J 

7  Hi'n-ychaft  ohne  Gnad  gut  nicht  in  Gotte»  Kath. 
/>««♦.■  N*Ade-li/*her«kab  erekioltfürgud.  (Ave. ^an. . SSS^ 

8  Hen*Bchaft  ohne  SchuU,  Reichthum  ohne  Not«; 

Richter  ohne  Recht,  Lotter*  und  S  't'; 

Baume    ohne   Frucht,    Frauen    •  bt; 

Adel  ohne  Tugend,  unverschiml-.  Ju^^tüd; 
hnclimüthige  Pfaffen,  Buben,  so  nur  kliiffeo; 
unartig  Kind,  faul  Gesind>  geizige  Platten*, 
der  ist  leicht  zu  eiitrathen.  —  FmfaUe,  KU:  te- 

th'-r't    TikLhr.  ,  437, 

*)  Lotterbnbeu,  d.i.  faule,  nanilUe  Buben.    ')  Spitc* 
hüben.    *)  MOnche  =  Capite  ra«i. 

9  Herrschuft  oirne  YerstAnd  hat  nicht  lange  Be- 

stand. 
tu/..'  Mile  impirrando  «ummum  imperiu)»  axoittetar.  fPJ^^' 

10  HeiTschalv  fiber  Schafe  bringt  Wolle,  aber  kdee 

Ehre. 

„Je  roher  und  dümmer   die  Völker  s!»4 ,  je  wentfcr 

Ebre  kommt  bei  ihrer  T-  '  "  '  '  t^i» 

wAre  für  «in  UnteriCii  itf 

PesvherHbB  and  eioew   >  "«1* 

eher  einem  «ufgeldiirteu ,  fr-M'-u  und  1  kiiI'^vu  V'^tkt 
tfebicteit»  bat  ein  Hecht  stolz  anf  «eine  Herractuifl  s« 
<B]n,"     (W*!(  uh4  Zeit,  T.  337,  IW.i 

11  HoTTschafl    und   Liebschaft   dulden   keine   G^ 

meinschaft. 

Lot.  ■  See  rcgna  «ocium  ftrre,  nee  laedM  tcitml.    ffcMT«^/ 
(Btn-Ur  II,  IW-".; 

12  Herrschalt  wirtl  niclit  gefunden. 
Lat.i  Kemü  alleri  conc«dJt  imi^criom  ««I«as.    f 

II.  1.1) 

13  Htrrschaften  haben  viel  Augen  ttnd  Obren. 

^,tmnfcK.  4670. 

14  Herrschaften   sind   H- -:  '  -     ^ 

der  Haut  ablegt.  — 

15  Ist  die  Herrschaft  zu  j^-  ,.«..,  .^...^.     *"  nlU^ 

(faul)  Gesinde. 

16  Je  grösser  Herrschaft,  je  ^»^f»^-' 

—  Gnävr,  ttt,S&.  UKnuitti\ 


TüB  nur  cüt 


5li7 


Herrschci: — Herrschsucht 


Hersagen — Herumdreheu 


598 


IT  Jf  ivichir   die   IK rrschaf:«. ii ,  dcstn   dinier  die 

Uiiterthanen.     'W>»*'i.  I.aiuii:.- 
IS  Jcdf  HorrscLiiit  hat  oiru-  Givuze  (ein  Mass,  ein 

En.lf). 
Daher  die  RuBson:  Die  Herrschaft  Über  das  Meer  gibt 

Gott  dem  Zar  nicht. 

l'J  Kt'ine  ni'n>schaft  ist  vollkommen.  —  simunk.  ieji. 

20  Neu«'  HiiTseliaft,  neue  Lehrziil.  —  iinnimk,  ii^'<: 

A'i ».•'-•.  SS  17. 

21  Schlimme  IlriT&chaft  hat  auch  ein  Eud'. 
IhiH.:  Undt  hcrstkab  i-Aaer  vel  «ndc,  men  ikke  ou  ond  kom- 

inark.    f/V-^r.  «/-i-».,  -'>5.; 
*!2   Vei-siiiumt  di»;  Heii-sehaft  .hihi*  und  Tag,   so  ist 
ihre  iieivchtigkrit  aus.  —  r.raf,  124,  M*. 

Aut  Kusfcn:  VorsUiiiet  do  Hcrrschop  Jahr  uud  Dach, 
die  «erecütiHkeit  dieifulld  ist  vthu.  (Xorvuin,  ^62,  »».) 
Urui-kt  dm  kurze  Verjahrungsfritt  fikr  »iclit  orhobeneu 
Zfhntmi  au«.  Wua  nach  Abiaut  eiuea  Jahres  nicht  ^e- 
leistet  <ider  vrhobcn  worden  ist,  eull  vorfallen  sein,  bu- 
dnus  bei  tnrt^tesetzter  V'er-lütimniri«  sulotzt  die  Ansprüche 
vrol  ut'drhaupt  liinfitllii;  werden  konnten. 

•Jb  Was  hilft  mir  Herrschult  und  alle  List,  wenn 
doeh  ein  Floh  mein  Meister  ist!  —  Wm  mritier,  ys. 

'J4  Wenn  die  Herrsehat't  nicht  zu  Hause  ist,  haltrn 
Hund   und   Katzen   Huf.  —   (;i(/:il:ii»- ,  nuttr  vom 

fi-J^l.  /.  IH7. 

H«rrscli6xi. 

1  Hen-sclien  freundlich  und  mit  Willen  macht  viel 
Zwist  und  Hader  stillen.  —  .sihor.'d.  ii33\ 

•2  Ueri-sehen  und  Dichten  ist  zweierlei. 

Der  beste  Dichter  kann  ein  schlechter  Minister  und 
Ki'.uifT  sein. 

3  So   du   wilt  herrschen   dermalein,   lern  dienen 

vnd  demütig  sein.  —  //.viim/i,  ü74,  eo. 

4  Wer  i^ut  hi-ribciien  will,   muss  dienen   gelernt 

haben. 

Dan.:   A{;tor  du  at  bl:ve  cn  (;ud  herre,  her  furat  at  vKre 
cn  g'>d  tii'inT.    i'/'/VF.  J't't..  2r'.; 

5  Wer  herrschen   will,   der  nmss  Xeiil  und  Mis- 

gunst  hiden  können.  —  .s«for,  221. 

Lüt.:  Ars  beue  regnandi  prima  ]>oidc  iuvidiam  pati.    fSu- 

0  Wer  wenig  herrscht ,  erhält  viele  zu  Freunden. 

—    ••'lii,*',  '•>'i\\,  2i>ö. 
Herrscher. 

1  Ain  Herr.'-chi  r,  der  sieh  fiillt  mit  Wein,  duuckt 

andere  Narren  witzig  sein.  —  liruh-r,  lll,  7. 
•2  l>ie  Herrscher  wechseln   nie,  es  wechseln  nur 
div  Numen.  —  /.is» /'•<«,  3o:>. 

Die  Kassen  bemerken   mit  Recht:   Kiuea   Herrschers 
Miicbt  rricht  noi-h  tiber  seinen  Tod  hinaus. 
Lat.:  In  principutu  cnniniutaiido  civiuin  uil  praeter  domini 
uomcn  iiiiitaiit  pauperes.    (l'ftadr.)    (EiAitUin,  'M*bi  Phi- 
Upi-i .  I.  -JMS.. 

3  lUe  ilerrscher  wechseln  und  die  Lasten  (Steuern, 

bch'.rcr)  bleihen. 

4  Ein  Herrscher  füllt  eher  (vum  Throne)  herunter, 

als  daft>  er  heruntersteigt. 

Lat.:  In  bvrTitutem  cadere  de  rcguo  gr^ve  est.    (l'hilippi, 
I.  »•;».; 

5  Ein    Herriicher   muss    zuweilen   ein    Auge    zu- 

drücken. 
C  Ein  weiser  Herrscher   will  mehr  erhalten   als 
vermehren. 
Lat.:  ünavüruin  imperiuai  servarc  est  iudupcrandtun.  (Phi- 
lippi.  I.  1.;-.; 
T  Geht  der  Heirscher  voran,  dann  folget  willig 

jedermann. 
8  \Ver  ein  guter  Herrscher  werden  will,  muss  erst 
ein  guter  Gehorcher  sein. 

Wer  erst  fremden  Befehlen  geborcht,  schon  frtth 
Harr  seiner  Leidenschaften  wird,  der  wird  einst  Ter» 
■Uuftig  über  andere  gebieten.  „Ein  wahren  Hemchen 
lernen  wir  rom  Dienen."  (K.  Gutzkow ,  Philipp  und 
Ptrfi.) 

9  Wie  der  Herrscher,  so  das  Volk.  —  caai,  886; 

A.;  4aal,li  ii  rttiore.  Uli  ton  gl!  popoli.    (naui,  98A.; 
'■af.r  Begl«  ad  Menplnm  totaa  componitur  orbia.    (tiaat, 

j^^J^lliaJ  n  Uimly,  oljan  •  n£p.    (Oaal.  f»H.; 

Hemchsncht  und  Eigennurr  s[i.d  die  närlisten 
Verwandten . 


Hersagen. 

•Er  s;»gt'9  her,  wie  die  Nonne  den  Psalter.  — 

kl-ytn:^pif'jil ,  5.  H>. 

Den  l.itciuischen;  d.h.  gedankenlos,  ohne  Sinn  und 
Verstand. 

Herachauen. 
•1  De    schar.uft  Jiear,    as   wenn   e'   mit   de   ganz*u 
W<»lt    in    l'fried    war.     (l'nitrinnihnl.,''    —    Frvm- 
nunin  ,   i7,  a7  ,  si. 

••2  Herschaug'n  wie  der  Bock  um  neun.  —  .<?,/.»}:/,  595. 
D.  i.  ganz  verblüfft. 
Herschelssen. 

Schuit  hci-,  ick  lochte  dir.     '.  SmvrinnA.; 

Du  wirst  was  ausrichten!     Ironisch,  verächtlicli. 
Heraeiu. 
•1  Duoiis    eis  schau  har,    sett  jerr   gehflen    haut. 

(Sin'nttiiu.)   —    /'inHrriK/i  ,  //,  3h<.S.  7. 
Da-»  :st  schon  lanjfe  lior.  seit  jeuer  i;epfiiTen  hat. 
•2  Er  ist  nicht  weit  her. 

S.iKt  man  in  Deutschland,  um  xu  bo2eichnon,  daas 
etwas  nicht  \icl  wprth  sei,  a,U  wenn  nur  von  der  Ferne 
Heil  uud  Segen  kam«'.  In  dieser  lU-deubart  liat  sich 
iinfer  nationale««  Krliilbel.  die  Auslänilerei,  zu  unserer 
I)e«chüuiuni{  niedertfclassHU. 

•3  Sie  ist  dort  her,  wo  die  grossen  Reisken  wach- 
sen mit  den  langen  Stielm. 
Heratehen. 

♦Dar  steit  he  her  un  hett  de  Tunge  inn  Munn. 

—  KichwiM,  l!»:i8. 
Heratellen. 

•Einen  herstellen  wie  das  Kind  vor  tlen  Dreck. 

—  Sfhiiiif,  w. 

Ihn  auf  eine  sehr  starke  Weise  beschämen. 
Hertenkamp. 

•In  Hertenkamp  Kiviten  hüten  gehen. 

In  Xanten,  um  7:0  sagen:  Ein  Hagestolz  werden. 

Hertha. 

Die  Hertha  gift  (ütis  und  füllt  Schür  un  Fat.  -^ 

UiiUis.hf  LUnatur:rilun,j.  IS'iS,  S.  375. 

tiiiniiu  (Mtfthtilfji'',  &}A)  bemerkt:  ,, Schon  der  un- 
Bächsisclio  Keim:  Uras,  Fat,  verkandat  das  Machwerk, 
welclies  nlfeubar  nach  der  Daucrnrogol:  Mai  kUhl  und 
nass  i'uUt  Scheune  und  Fas»,  achlecht  ersonnen  ist." 
Nach  dio'ter  Ansicht  mUsste  der  Volksgcist  Jedem  Aus- 
spruch ,  dem  er  i^prichwurtliclien  Charakter  KOben  wollte, 
Euviir  bei  irgendeinem  deutschen  Professor  abstempeln 
lassen.  Wie  viel  Hunderte  von  Spricliwörtern  miissten 
gestrichen  werden,  wenn  man  bei  Jedem  fragen  wollte, 
IIb  es  nach  irgendeinem  gelehrten  Regulativ  geboren 
und  erzogen  worden  sei.  Einem  Sprichwort  genUgt  es, 
da  2U  sein  und  als  solches  erkannt  zu  werden.  Auf  seine 
eheliche  oder  adelicltc  (reburt  kommt  dabei  wenig  an. 

Herthun.  „..,„  . 

Thut  her  nur,   was  euer  niU'  ist.  —  sch\v»vuj- 

hoht.  Jahrli.,  IV.  120. 
Hertra^en. 

Trag  her,  mehr  her,  gebt  mir,  mangelt  .ihr;  also 

lauten  der  betler  glocken.  —  //imv./j ,  846 ,  3i . 

Siiilrr,  110;  Simruck,  1057. 

Herüber. 

'Rüber  und  'nüber  wie  Achrimon  (?)  seine  Weste 
(oder:  wie  dem  Leau'scheu(?)  Cautor  sein 
Hosenlatt). 

Ich  ersuche  die  geehrten  Einsender,  Sprichwörter 
dieser  Art  (local,  aus  dem  Vnlkimunde  geschöpft  uud 
noch  nirgends  erkUrt)  wenn  irgend  möglich  mit  einigen 
erliiuteniden  Bemerkaugen  an  begleiten,  die  Über  Ent- 
stehung, üertlichkeit,  Personen,  Anwendung  u.  dgl.  Aus- 
kunft geben. 
Heraber^ucken.  , .     , 

Gucke  hcniber,  gucke  hinüber.  —  simroi  k ,  40i2. 
Heraberkommen. 

•Er  kann  nicht  herüberkommen. 

Im  Sauerland,  um  zu  sagen:  Er  kann  nicht  besä hlou. 
Heramdrehen. 

1  Herumgedreht  ist  auch  gcfaluren.    Cf't'terfrnnkrn.j 

Von  Aenderungen,  die  nichts  bessern.  Wenn  der 
gtamtiwagen  blos  umgedreht  wird,  so  zeigt  dies  zwar, 
dass  die  Lenker  fahren,  aber  noch  nicht,  dass  sie  gut 
fahren.  Auch  kann  beim  Umdrehen  die  Deichsel  ab- 
brechen, der  Wagen  kann  in  abschüssige  Bewegung, 
in  Silnipfe  gerathiMi. 

2  Wer    sich    Z'\   oft    herumdreht,    fällt   leicht  zu 

JUodeu. 

Fr:.:  Tiop  ti-.uriier  faict  a  terre  tomber.    (Boriii,  III,  'H.) 
Lat.:  Xiraii»  corpDri*  circnmacti-j  virum  prosteruit.    fHo- 

riu.  tir,  91.; 

38* 


599 


Herumfahren — Hemmklackem 


HeromkommeD  —  Herumschiessen       600 


*3  Der  dreht  sich  herum,  wie  der  Forz  in  der  La- 
terne.    (Bredau.) 

Von  «inera   tappigen,   nngelenken,    iinbeb1llflieb«ii 
MenMhen. 

•4  Er  dreht  sich  hemm  wie  ein  Mörserstössel. 

Werimmer  in  Bewegung  iit,  und  nichts  vor  aieh  brlagt. 

*5  Ma  dreht's  rim ,  ma  dreht's  nimm,  's  hot  hinda 
an  vurne  ke  Ende.     (Hinchöerg.) 

Hemmfkhren. 
•l  A  fährt  rim,  wie   der  Furz  ei  der  Laterne.  — 

Bram,  II,  447. 
Der  Unstete«  der  nicht  weiss  wohin. 

*2  Der   fahrt   herum  wie  der  Büssende  (jüdisch: 

Bal-tschuwe ).  —    Tendiau,433. 
Von  einem  onmhigen,  unsteten  Menschan. 
*3  Er  fährt  drin  herum  wie  e  Fu2  (Furz)  im  Sieb 

(in  der  Reiter^).    CRotumburg.) 

')  Stehendes  Oetreidesieb.  (  VrI.  Camp« .  TK6. , ///,  819.; 

—  In  ftngstlioher,  kopfloser  Hast. 

*4  Er  fährt  herum  wie  der  Teufel  im  Buche  Hiob. 

—  EiseUin,  i99  :Jer.  Gnttketf,  Mehter,  S.  310. 

*6  Hi  fert  ambi  üüs't  ian^  Jil.     (Amrum.)  —  BoMpt» 

Vm,  368.  999. 
Br  f&hrt  herum  wie  *b  arge  Feoer. 
HemmiUeiren. 

•  He  flo^  hemm  as  'n  Hahn  sünder  Kopp.  (<htfrit$.j 

—  Hauakalender .  IV. 
Heramsrehen. 

♦1  A  git  rem  wi  a  Läamtrater.  —  Peter,  l,  446. 

•2  A  git  rem  wi  a  Toanoalp.  —  Peter,  I ,  U6. 

•3  A   git   rem   wi  Poat   Lähmsäk.     (Oeeterr.-SchUe.J 

—  Petfr.  7,446. 
Oedankenlos,  betrfibt. 

•4  A  git  rem  wi  Tripstrill.  —  Peter.  /.  446. 

Blöde,  betrübt,  gedankenlos. 
*5  Er  gehet  darumb  her,  wie  die  katze  vmb  einen 
heisBOn  Brei.  —  Tappiut.  203*>;  Seybold.^:  Mofer, 
1, 1D9  ;  Körte,  8298":  (Qr  Siegen:  Firmenich,  1,  520. 21  ; 
für  Steiermark:  Pirmenidt,  11, 770, 1S9;  fiir06«rMerrnch; 
Baumgarten ,  89. 

In  der  Altmark :  He  seit  rflmm  as  d*  Kalt  flmm  'n 
b6ten  Brl.  (Dtauuil,  25.;  In  Schlesien:  A  gieth  mm, 
wie  de  Kotse  um  a  heese  Brey.  (Robinson,  90;  Gomolcke,  30; 
Frommann,  III,  244,  82.;  Sich  nicht  herangotraaen,  die 
Sache  nicht  anzugreifen  wissen  oder  wagen. 
Jid.-dentteh .-  Geht  immer  um  die  Miaroche  herum.    (Tend' 

laM.184.) 
/>*.:  Toumerautourdapot.  f  JTör««',  3298;  8taraehedel,4<n.) 
Lat.;  Csnis  oircnm  intestina.  (Binder  I.  160;  //,  416; 
Ereum.,  804;  Sfybold,  6ft.)  —  jiiupus  oirca  puteum  saltat. 
(Apoatot.,  XII;  Binder  II,  17l4.;  —  Lapns  oircum  puteum 
ohorura  agit.   (Erasm. ,  337 ;  Tappiui ,  202^' ;  Seybold ,  283.; 

•6  Er  geht  herum  wie  der  dresdner  Mönch. 

Der  naoh  einer  Sage  mit  dem  Kopfe  unter  dem  linken 
Arme  und  einer  Laterne  in  der  rechten  Hand  umher- 
spnken  soll.  jtf.  üilscher  «agt  ttber  den  dresdner  Mönch : 
,JSr  ist  bei  den  Furchtsamen  ein  Qespenst,  bei  den  Ein- 
illtigen  eine  geglaubte  Sache,  bei  den  VerstAodigen 
eine  Fabel  und  bei  denen ,  welche  den  Leuten  gern  wa» 
Neues  zu  schwatzen  pflegen,  eine  Vezirerei."  Ob  diese 
Sage  mit  dem  Mönehssteinauf  dem  Frauenklrohhof.  einem 
dresdener  Wahrzeichen,  im  Zusammenhange  steht,  ist 
bisher  nicht  nachgewiesen.  (Vgl.  darüber  Illuttrirte  Zei- 
tung, Nr.  723  Tom  9.  Mai  1857.) 
*7  Er  geht  hemm,  wie  eine  Maus  im  Bettelsack. 
*  8  Er  geht  herum  zu  Gast  fressen  j  wie  der  Hirt  im 

Dorfe. 
*9  He  geit'r  herum  as  de  Flege  um  den   hiten 
Bri.  —  EichwalA,  526. 
*  10  He  geit'r  um  to  as  der  Kuper  um  de  Tünne.  — 

Eichwald.  1144. 
*ll  Herumgehen  wie  der  Schatt  an  der  wand.  — 

Zeytbuch.lL. 
*13  Sie  geht  hemm,  wie  nasses  Heu  um  die  Schuyte. 
(Friee.) 
Ist  Mfa*  Tsrliebt. 


*He  hüppt  herum  as  en  Heister  >  up  en  Eo- 
panns  '.     (BoUt.)  —  Schütte,  II,  174. 

*)  Bister.  *)  Kuheingoweide.  —  Ton  albsxa«  OefObBf- 
«igk«it. 

Hsnunkliielcem. 

*üm  Een  hcrumkluckera.  —  Eichvold,  io«5. 


*1  Et  kämt  weer  rüm,  segt  de  WindmäUer.  — 
Sduimbadi,  II,  191. 

Es  kommt  wieder  herum,  sagt  der  WindmOller.  Witd 
▼on  einem  Oemishandelten  gebraucht,  um  die  nioht  aas- 
bleibende Vergeltung  drohend  anzukündigen. 

*2  He  kummt  hcrom  asn  Spolrad.  —  Eichieald,  isii. 

*  3  Olles  kümmet  rümme  osse  dat  Küddebieten  nit 

(Waldeck.J   —  (}urtze,  353 ,  478. 

Büdde=der  Hund,  angelstohsisoh  hrydda,  althoch« 
deutsch  rudeo,  mittelhoehdentsch  rüde.  {Frommamm, 
III,  ia,  87;  SchmeUer,  III,  58.; 

•4  Wann't  rümme  un  dumme  kümmet     (Waldeik.) 

—  Vnrtze,  859. 
Henixnlaufian. 

•1  A  lecfft  rüm  wie  e  strumzoiliger(?)  Hund.  — 
Robinson,  568;  Gomolcke,  163. 

*2  Er  läuft  hemm  wie  ein  Hund  ohne  Schwanz. 

*3  Er  lauft  herum  wie  eine  Windmühle.  —  fleilcr. 
NKh. .  66. 

•4  Er  läuft  hemm,  wie  mit  der  Wolfshaut  um  Weih- 
nachten. 

Diese  Bodensart  wird  jetzt  nur  angewandt,  wenn 
jemand  in  eigennütziger  Absicht  eine  Nachricht  oder 
sonst  ein  Gerücht  unter  die  Leute  bringt.  Ihren  Ur- 
sprung hat  sie  in  der  seit  dem  16.  Jahrhundert  in  Polen 
herrschenden  Sitte,  am  Weihnachtsabende  als  Wolf  Tw- 
kleidet  in  die  H&uAer  zu  gehen.  Früher  führten  cwei 
Knechte  einen  dritten,  der  in  einen  Auerochsen  rer- 
kleidet  war,  an  einem  Seile.  Der  Kopf  des  Auerochsen 
war  aus  Holz  geschnitzt  und  so  eingerichtet,  daas  er 
geöffnet  und  geschlossen  werden  konnte.  Aus  dem 
Munde  hing  eine  Zunge  aus  rothem  Tuche.  Der  Zog 
begab  sich  unter  Uesang  und  Spiel  in  die  einselnea 
HAuser,  wo  er  bewirtbet  wurde.  Die  Stelle  de«  Auer- 
ochsen wurde  manchmal  durch  die  Maske  eines  Wolfs 
TCrtreten,  indem  einer  eine  Wolfsitant  ttber  den  Kopf 
wirft.    (Wurabach-I,  55.; 

*ö  He  löpt  darbi  herum  as  de  küper  um  de  tnnn. 

—  L&fben. 

*6  He  löppt  hemm  as  en  kopplos  Han.  —  Bicheft  it4; 
hochdeutteh  hei  Beinnberg  IV,  151. 
Von  einem  unruhigen,  unsteten  Menschen. 
•7  He  löppt  um  as  en  Krüselding  (Kreisel).   (Uoltt.j 

Von  einem  nftrrisohon  Menschen,  der  im  Laufen 
brummt. 

*8  Hi  lept'r  trinjam,   üüs  an  Kät   am    an  hiaten 

Brei.     CAmmm.J    —   HatqH,  VIII,  357,  98. 
*9  Sie  läuft  herum  wie  eine  Henne,  die  verlegen 
will,     (yürlingen.) 
Herumreichen. 

^Rcck  mer  in  cns   eröm,   dat  ich  inn  och  ens 

bütze.      (Köln.)  —  firm«iiic/i,/,  477,  980. 
Scherzwort  beim  Absohiednehmen. 
Herumrennen. 

*  1  Er  rennt  herum ,  wie  der  Hirach  in  der  Brunst. 
•2  Er  rennt  henim,  wie  der  Teufel  in  der  Scheune. 

Nach  dem  Volksglauben  der  Litauer  wohnt  der  Teufel 
vorzugsweise  in  alten  Weiden.  (S.  „Vorlieben*^)  Ausser- 
dem soll  er  sich  aber  noch  gern  in  verwittertem  Heise, 
in  dem  Flachsbreohraume  und  in  alten  Scheunen  auf- 
halten. In  den  letztem  treibt  er  besonders  sein  Un- 
wesen, spannt  Pferde  aus,  streut  Heu  und  Getreide 
herum,  schreckt  die  Herbeieilenden  durch  ein  dnr^- 
dringendes  Pfeifen  und  spielt  jedem  einen  äohabemaek. 
Man  wendet  das  Sprichwort  auf  diejenigen  an,  welehs 
durch  blinden  Haas  und  Mangel  an  Üeberlegong  andsro 
Verdrues  veranlassen.     (Wurxbach  I,  69.^ 

*  3  Sie  rannte  herum ,  als  wenn  sie  sich  den  Arsch 

abbeisseil   wollte.      (HirschbrrgJ 

Die  Redensart  wurde  auf  eine  Person,  die  in  grosser 
Aufregung  umherlief  und  vor  Zorn  nioht  wosste,  was 
sie  machen  sollte.  Das  Bild  scheint  von  Himden  est- 
lehnt ,  die  sich  oft  im  Kreise  herumdrehen  «aA  sieh  in 
den  Schwans  zu  beissen  suchen. 

Hfltrummtaolien. 
•1  Yil  erämrutsche'  macht  den  Morsch  bU».  (W^ 

btnbürg.-eäche.J  —  Schuster,  834 *'• 
*2  Yil  erämmtschen  macht  Hosen  raiuen. 
bürg.-$äch$.J  —  Schv$ter,8H^. 
HenunschleBsen. 

*Heram8chiesse  wie   der  Fist  fin  der 
(OberiMterreich.J 

Veberhastlg,  bald  d«,  bald  dort  nin,  ^Om  *m  tl^     — 
in  der  Schweins-  oder  andern  Blas«.  T 


601        Heromschlcppen  —  Hcrvorgncken 


Hervorkommen — Ilerz 


602 


Herumschleppen. 
*1  Ar  sohK'ppt's  rüzum   wie  diu  Katz*  ihr  Jungen. 

(Frankrtt.;  —  Frommanu,  17,318,  218. 
*2  Er  schleppt  sich  ilnmit  lierum  wie  das  Schwein 
mit  drm  Fladen. 
Herumalnffen. 

•  Ei  neu  herumfiingi:n. 

Vm  icincii  Vortboil  bringen. 
Herumaprinffen. 

*1  Er  sprin<rt  hemm    wie    ein   Knrpfen    auf  dem 
Boden. 
JIoU.:  Hij  raast  ah  een  karuer  oii  zuldcr.    (llarrebomee. 
l.  3v:i\ 

*  2  Ur  sprin^rt  herum  us  i\v  Düvel  im  toreten  Nette. 

—  /Jii/i(y.  174.  Sthützc,  in,  UJ. 

Kr  stellt  sich  wild  uutl  unuebenÜKt 
*3  He  springt  herum  asu  Hahn,  de  de  Kopp  nfis. 

Hlc'lH'ilId  ,  7<M. 

•4  He   hprinfjTt  herum    us  'n   bcliitterich   (dreckig) 

Oskulf.    —    UiMini. 
Hemxnatel^en. 

•  1  Er  steilst  herum  wie  der  Hahn  im  Werch. 

•2  Er  steigt  herum  wie  <ler  Storch  in  der  Salate. 

CSihh *.,     —    Ui'i»/i<./(J .  W. 
Heniintrasen . 

*Er  thtiirf.x  herum  wie  die  Kat/e  ihre  Jungen. 
Herumtreiben, 
•l  Er  treiltt.  sich  lierum  wie  ein  bunter  Hund.  — 

Friythhu'i-,  17'.'0. 

•2  Er   treibt  sich  hemm   wie  ein  Pusoirzettel.  — 

—  Kiirtr.  4i;:il  «l.  &HV2. 

•3  Er  treibt  sieh  herum  wie  ein  schlimmer  Pfennig. 

—  Uvi'k. 

Villi  cinom  Meniclion ,  di<r  überall  ist,  wo   man   ihn 
niclit  hiibou  will  udor  dvMen  man  bu  wenig  los  werden 
kann,  als  oiuc  ungUltiKe  MUnso. 
Lat.:  <jui  pliira  umbit,  male  aatrinKit.     (Botiü,  I,  l\4.) 

•4  Er  treibt  sieh  herum  wie  sauer  Bier. 

Der  Tagedieb. 

Herumwaten. 

•Er  watet  drin  herum  wie  der  Gockler  ■  im  Erb- 
senstroh.    {  yurtiii'jrn.j 
M  Scliwahivuh  fiir  Halm. 
Herumziehen. 

Viel  Herumziehen  macht  nicht  reich. 
Herunter  sein. 

•  Er  ist  trunz  herunter. 

i^vin  VormoKCD  ist  weg;  odor :  er  ist  körperlich,  auch 
g«istii{  tfiiuz  rcrkiiuiinen.  In  Wttrxbarg:  'U  is  ganz  hunta. 
(Saitfitut.  h'..s.; 
Herunterhängen. 

•  Es  hiinjrt  'runter  wii'  ein  Quargsaek  ^     fSchh-t.) 

')  Kin  Sack,  worin  <^iiark  geprr^st  wird.    Wahrschein- 
lich Mt   aber  i'iu  (juer-   oder   ZwerL-Imuck   gemeint.    — 
Vun  nachläiisigcr  Kloidang. 
Herunterkommen. 

L  Herunterzukommen  pibt'.s  viel  Wege. 
•2  Da  kommen  sie'  herunter  vom  Drachenberge. 

■)  Piu  hVimlc,  (leifner.  —  Wenn  |iliiUlich  etwas  ander« 
ki>mmt,  als  man  erwartet.  Im  Kartenspiel  glaubt  z.B. 
jemanil  Hämmtliche  Stiche  oder  wenigi>ten8  mehrere  la 
machen  ;  il<>r  Gegner  aber  spart  die  Mehrzahl  der 
Trümpfe,  Sudans  er  nach  dem  Herausziehen  der  TrUmpfe 
den  letzten  Trumpf  behttlt  und  nun  eine  Zeit  lang  Drei- 
blatt spielen  kann,  wodurch  er  Oewinner  des  Spiels 
wird,  wubci  die  nbigo  Redensart  angewandt  zu  werden 
pflefft. 

*3  Er  ist  heninterfjri'kommHn  wit^  Goethe'«  Schäfer. 
Dieser  singt:  ,.Ich  bin  heruntergekommen  ond  wein 
doch  iulber  nicht  wif." 

Herunterlaufen. 

•  Ar  hat  'n  'nmter  lafn  lass*n.   (Frankn.j  —  FT4>m' 

rnmii.  17.  31'.<,  249. 
Kr  hat  ihn  tüchtig  ausgwcholtea. 
Heruntermachen. 

'Einen  heruntermachen  wie  kein  Landvogt  (Land- 
nith)  kann.  ^  Jcr.  iSutlhetf,  Kdlhi»  S.  55.  ' 

Barunterrelaaen* 

*He  reit  ne  herunnerf  dat  kein  Hund  cd  Stücke  | 
vannne  niemen  soll,     (ükrenj  '■ 

Hervordr&nffen. 

Man  nnim  sich  nicht  hervordrängen,  so  lange  ! 

bei  der  Thür  Plati  ist. 
B'iAm.:  NetUe  la  ku  pftdn,  dokud  «afsta  a  dverl.    ^l\.'..-  . 
^  ko9*k^.  96.; 

Bervoitfuckm. 

"  Fx  guckt  hervor  \\  ii-  d»r  I*^  vi  .itis  der  Löwenhaut.  I 


Hervorkommen. 

•Er  kommt  hervor  wie  Ziethen  aus  dem  Busche. 

Ich  habe  nicht  ennittelu  kAnnen ,  ob  diese  Bedensan 
schon  Tor  1S13  da  gewesen  ist  und  sich  auf  einen  Vor- 
gang unter  dem  preussischen  üeueral  Ziethen  im  äieben- 
jAhrigen  Kriege  besieht.  Wahrscheinlich  verdankt  sie 
aber  ihren  Ursprung  dem  unerwarteten  llerTorbrechen 
des  preussisnhen  (ienerala  Ziethen  in  der  Schlacht  bei 
Kulm  am  :iO.  August  18i:i.  Dalttr  spricht  die  Stelle  in 
dem  „Ziethen"  überschriebenen  Liede,  wo  es  in  Be- 
zug auf  die  Franzoten  hcisst:  ,.Er  (der  Feind)  athmete 
schon  frei  dio  Luft  und  glaubte  sich  geborgen.  Er 
hQpfte  hin  und  her,  huAuh ,  husch....,  da  kam  der 
Ziethen  aus  dem  lausch,  hieb  ein  von  hinten  und  von 
vorn  u.  B.  w."  (Vyl.  Aoft-  ufi  SpoUtifder  won  der 
Sehtttcfif  hei  kutiu,  funjtig  Jährt  »pättr  yetunpen  von 
Fr.  Ar»fUd,  Leipzig  IHkH,  S,  71.; 

Hervorschwingen. 

Wer  sich  will  vor  uudeni  herfürsehwingvn,  der 
muss  sich  mit  frembden  Federn  tlück  machei:. 

—  I.i'hmunn,  37».  i. 
Hervorthun. 

Wer  sich    nicht   selbst  hervorthut,   wird   leicht 
übersehen. 

Span.:  (juien  uti  pareco.  iterecf.     (Huhn   /,  l.'.M.; 

Hervorwerfen. 

*Sich  hervorwtirfeji  wio  das  Böse  iii  einer  Wanne. 

—  (i'rirfirH('(j(/ifiui('fi,  Vogctnr^t ,  II. 

Herweg. 

Wer  den  Herweg  und  den  Querweg  lüsst,  denkt 
näher  zu  gehen  und  iriaeht  einen  Umweg. 
Hers. 

1  Ac  frühlich  Hatz,  en  freschc  Moth  magd  Scha' 

(Schaden)  wier  jod,  hülpt  ouch  noch  witt 
eiin  schlutü  Zitt.    {.\acht;n.)  ■  -  Firmenwh.  III,  232. 

2  Auf  einem  traurigen  Her/en    sieht   kein   fröh- 

licher Kopt.   —  llrweli;!.  »3. 
Dan. :  Et  sorritrfuM  hierte  er sieldon  glad.    (Irot.  dan. ,  291.; 

3  Aus  einen»  engen  Herzen  kommen  keine  gros- 

sen Gedanken. 

Fre.:  Coeur  ötroit  u*est  Jamals  au  largc.    (Cahier,  y^ti.) 

4  Aus   einem    fröhlichen   Herzen    kommen    keine 

Seufzer. 

Dio   BusFen:    Wessen    Her^    eine    Bote    ist,    dessen 
Mund  wird  auch  duftige  Wurto  sprechen. 
ban.:  Sieldvu  »ukker  glad  hicrtc,  men  tidt  leer  sorrigfuld 
round.    (Hi<hfi  /.  H97.) 

5  Aus  einem  kranken  Herzen  kommen  keine  ge- 

sunden (Tcdanken  (Worte). 
it.:   La  lingua  ö   saua,   quaudo    il   cuore  hä  la   febbre. 
(Pa:saglia,  182,  10.; 

6  Aus  einem   schmuzigcn  Herzen   kommen   keine 

riineii  Worte. 

Die  Chinesen:  Verdorbenes  ilerz,  riechender  Mund. 
(Cahifr,  2U7*2.; 

7  Aus  einem  trunckencu  Hertzen  gehet  kein  nüch- 

terner Rathschlag.  —  ivtn,  //,  2b. 

8  Aus  kaltem  Herzen  kommt  kein  warmes  Woi-t. 

Die  Bussen:  Ein  kupfernes  Herz  spricht  gern  goldene 
Worte.    (AllmaHn   17,  45&.; 

9  Behalt  ein  standhafft  Hertz  vnd  lasb  dem  Glücke 

seinen  Scher tz.  —  Petri.  II,  S2. 

10  Bei  bekümmertem  Herz«n  ist  übel  scherzen. 

11  Bekümmerten  Herzen  vergebt  das  Scherzen. 

12  Betrübte  Herzen   sind  Gefüssf,    in  denen  alle 

Getrdnke  versauern. 

13  Blöde  hertzcn  bulen  keine  hüpsche  frawen.  — 

TappiMM.\2*:  ttcmuch ,  AVi ,  AA :  Äimrof*.  1159;  Venr- 
deif,i1:  K&rU,29ai:  Brau»,  I,  1835;  /teiMÖw» /.  73; 
//,  97. 

Die  Weiber  lieben  Mnth,  dat  ktthne  Wagen}  Zag- 
haftigkeit kann  keinen  Mann  bei  einem  Weibe  empfehlen, 
•ine  BrCahrnng,  welche  bei  allen  Völkern  im  Sprich- 
wort ansgeaprochen  ist.  Kin  Furchtsamer,  tagen  die 
Polen,  iit  in  dar  Liebe  nie  glücklich.  (Reimbtry  1,  VA.) 
Böhm.:  Nttm^l«  trdoe  horiS  uti  tlod^J.  (C^laiorakf.  117.) 
EnaL:  Faint  haart  nevtr  won  fair  lady.    (Gaat .  1654 ;  Bo'm 

w.  w.; 

!>•..•  ItB  hoBtenx  n*eut  Jamals  belle  a;riie.     (Kn.t^,  '.'S'.'!.; 

14  Blöde  hertzen  Bch1i*>ßi.-n  nie  bei  schönen  frawin. 

—  ruppni',  12*;  Hetnsit\.  42--',  41;  l.vhmntui .  W,  4»,  50. 
IH;.     HiiioJi«   iiikrti-ij   iiiiiMirii   nooil  i>)iiiT:   slicpeii  nnoit 

bij  i  ii:lii)>>uo  vrouwca.    -  £cn  scliroüm  r.illig  hart  uooit 

rt-u«;  »chiioiii-  hrnid.     (ffurreb  •miv .   I,  2m;.^ 
Lut. :  Timidi  nuui(uam  «taiuere  Iniparum.  (Ikilippi.  11,  "iWi 

Hvni*i-h.   421'.    4?  ■     7ii;:M.v*.    la^' :    »vh'i    II.    lH ;     Sfti- 


603 


Herz 


Ilerz 


604 


15  Das  gut  hertz  sieht  in  allem  vbel.  —  rrnnrk,  11,  e***. 

16  Das  hertz  am  holtz  das  ]>0Bt.  —  //rn».v./» .  s36 ,  43. 

17  Das  hortz  denckt  offl  vil  anders  als  der  rauud 

rod<'t.  —   Hcnixch.  673,  31.  /Vfn  .  //,  64. 

18  Das  Hertz  ist,  wo  der  schätz  ist.  —  l.chmaun,  466, 87. 

19  Das  Hertz  kann  es  nicht  hissen,  Uen's  furchtet, 

muss  es  ha8.««on.  —  /vm,  n.  isi. 
30  Das  hcrtz  (vnd  gewissen)  leugt  nicht.  —  Irawk. 

II.   lu'';   Uriniix.  24";   Eijenttlff ,' 335^ :   Crutir.l.U; 

Lthniuim,   II,   75,  15;    SchotWl ,  1114"  ii.  1127*;    W'iw- 

di'H .    "«O ;    Sfißnld ,   84  ;    f,'i*r/fiii  ,    30.'> ;    Simroik  ,   4679 ; 

A.)i7«".  as2".;  Kvrie^,  3&«1. 
Da«  naturliche  (befahl  In  Betreff  dei,   was  edel  oder 

unedel  ist. 
IIolL:  AI  liocht  diu  mont,  dat  liert  lieuht  uiot.    CTunn., 

2*»,  •*,  u.  --'2,  l.J;  Ilarrfhoiu^e ,  I,  JW;  hvhn  I.  3J->.; 
Lat.:  Cot  nnn  miftator,  licet  oa  mendacia  fatur.    (FalWra- 

l^bi-H,  14  u.  620.; 

21  Das  Hertz  leugt  nicht,  ubschon  der  Mund  lauget. 

—  Vvlri.  II,  6i. 

22  Das  Hertz  schlägt  den   Mann.  —  linuer.  in,  is; 

Lehmann,  11,  Ii,  14. 

„Sie  wiesen  nicht,  das»  es  in  unsern  Tagen  nur  das 
Herz  ist,!  welches  siegt  und  erobert."    (Bürnt-,  Htsam- 
melte  Sckri/txn,   VI.  107.; 
Fr».:  Le  cocnr  fait  rocuTro,    non  pas  les  grans  jours. 
(Leroux,  II,  247.) 

23  Daa  Hertz  sitzt  manch^'m  höher,  den  er  ist  oder 

wenleu  mag.  —  h-in,  ll,  64. 

24  Das  Hertz  vnd  die  Augen  kan  niemand  füllen. 

—  h'lri.  11,64. 

Jfoll.:  Dis  meuschon  hart  is  onrerzadolijk.    (HnrrebunU-e, 
1,  2M6>'.; 

25  Das  Herz  ])iudet  fester  als  das  Blut 

Kiiie  Freundschaft,  die  auf  STOipatbie  der  Herzen  be- 
ruhi,  ist  inniger  als  ein  Verwandt«chaftBTorh&ItniS8. 
Diu  Itcrgamaskc-u  sagen:  Das  Herz  ist  mehr  als  das  Blut. 
(IUin*btrtj  ff,  21.; 

2G  Das  Her/  darf  sich  nicht  putzen. 

h\K*  soll  odcl,  ohne  Heuchelei  sein,  und  die  Rede  der 
Walirheit  einfach. 

27  Das    Herz    der    Frauen    hat    Fächer    wie    der 

Mohnkopf. 

In  Bergamo  sagt  man:  Das  Herz  der  Frau  ittt  wie 
eine  Meluue.  dem  gibt  tie.cine  Scheibe  und  dem  einen 
Bissen.     (Rfi!t*bfrg  I.  .13.; 

28  Das  Herz  des  Menschen  ist  ein  wetterwendisch 

Ding. 

Lat.:    l'tfctoribus  mores  tnt  i«unt,  <iuot    in  orhe  flgurae 

(n.Hippi .  fi.  s«<.; 

29  l>as  Herz  des  Thoren  ist  auf  f^einer  Zunge ,  die 

Zunge  dos  Weisen  ist  in  seinem  Herzen. 

30  Das  Herz  hat  öüvr  schworer  zu  tragen  al.*>  der 

Rücken.      .  Wend.  Lawtit:.^ 

31  Das  Herz  hört  feiner  als  die  Ohren. 

Ki  vornimmt  oft  mehr  als  ileu  gewöhnlichen  Wortainn. 
üJA/ii. :  Srdco  ro4  usi.    (CriuloeU-tf,  2v.'i.; 

32  Das  Herz  (erkennt  man)  im  Wein,  die  üestalt 

im  Spiegel.   —  Sailer.  173;  Simrnri^,  11431. 

33  DaK  Herz   ist  bald  vorloi'cnf  wenn  luau  es  im 

Munde  ti-ägt. 

34  Das  Herz  ist  die  Quelle,  die  Zunge  die  Kinne. 

35  Das  Herz  ist  ein  Kind,  es  hofft,  was  es  wünscht. 

Wie  einfach   und   natürlich  sind  die   Bilder,   unter 

dem  das  Sprichwort   das  menschliche  Hers   darstellt, 

gegen  die  Vergleickungon  gewisser  theologischer  Schrift- 

^  stoller.   Skrirer  z.  B.  eairt :  „Das  Herz  ist  eine  rergiftete 

Suelle,  ein  vertluchtor  Acker  voller  Unkraut,  ein 
auiiennest  voller  böser  Ijüste  und  scliändlicher  Be- 
gierden, eine  Mördergrube,  cm  Diebswinkel,  ein  Götzen- 
tempel, ein  LUgeukram,  eine  Workstätte  aller  Bosheit.'* 

36  Das  Herz  ist  ein  Papier,  das  durchschlägt.  — 

37  Das  Uerz  ist  ein  verborgen  Ding. 

HoU.:  De  viaschen  bewonen  de  diepten  der  zee,  de  aren- 
den  ^weTen  in  de  lucht.  men  kan  de  eerste  met  een* 
haak,  de  Uatete  met  ecn'  pijl  treffen,  maar  's  menschen 
hart  ia  op  geringen  afstand  niet  te  doorgronden. 
(Hiirrebom^,  I,  967".)- 
Lat.:  In  anlmls  homlnnm  moltae  innt  latebrae  moltique 
recessus.    (PhUippi.  /.  i;»l;  Seybold,  234.; 

38  Das  Uerz  ist  gewiss  betrübt,   das  nicht  mehr 

trinkt  und  nicht  mehr  liebt, 
i.d.'. -  Miserum  est.  nequ«  amori  dare  ladum  neque  dnlci 
niaU  viuu  levare.      i"i.'i>/'».  /.  »^2-; 


39  Das  Herz  ist  mehr  als  die  Hand. 

Lat.:  Pectora  sunt  potiora  manu.    (üeyb'M,  4S3.; 

40  Das  Herz    ist  nur   ein  kleines    Feld,    aber   es 

wächst  alles  auf  ihm.     i\s\'nd.  LiwtUz.) 

41  Das  Herz  ist  reich  oder  arm,  nit  die   kist.  — 

ri\iuc):.  /,  l'".!".-  l.ihn.aiw,  Il.bj.i6:  Simrock  ,  46ST : 
Vt'Ufdi'n,  W  u.  A9;  hörh\  2a2ö ;  Uraun,  I,  1339;  Rfins- 
bcfj  1,  113;  II,  114. 

Die  Russen:  Das  Herz  birgt  den  Keiuhthum,  die  Börse 
nur  die  Rubel.    (Alf/nann   VI.  41SJ 

42  Das  Herz  ist  stiirker  als  der  Kopf. 

Fn. :  Le  coeur  fournit  plus  ä  ia  couversation,  que  Tesprit. 
(rahif,-,  44<.; 

43  Das  Herz  ist  trotziiif.  wenn's  verzagt,  und  ver- 

zagt, wonn's  trotzig  sein  .sollte. 

44  Düs  Herz  ist  wio  ein  Kind,  was  es  sieht,  wilJ's 

haben.  —  SiUk-rkta .  4io. 

45  Das  Herz  läuft  mit  dem  Kopfe  davon. 

Ganz  besonders  wird  die  Jugend  durch  edelmathige 
Gefühle  zu  solchen  L'cbereilungt-n  Liu:jcerissen  i  auch 
begegnet  es  philantropischen  Schwärmern. 

46  Das  Herz  macht  beredt. 

Lat.:  Pectus  est  quod  disertos  faeit.    (Ej^ria.  215.; 

47  Das  Herz  macht  frui. 

,.Frei  «>cin  wollen,  heisst  frei  sein.-'  B-Zme  (lirtam' 
iinU.-  Schnr'ii,  VII.  l?4^:  „lu  unsern  Herzen  ist  hol- 
lundiache  Sehleimblütiijkeit,  reiuu  Borgluft  behagt  ihm 
nicht.  Traurig,  ila^s  es  to  ist;  denn  nicht  der  Geist, 
das  Her/  macht  frei." 

48  Das  Herz  macht  Freud  und  Leid. 

Fr:.:  Qui  ne  peut  fatre  sou  salut  par  coeur  ne  le  fera  par 
livrc.    :Bohn  I,  50.; 

49  Das  Herz  muss  rein  und  sauber  sein. 

50  Das  Herz  muss  sich  erst  abkühlen,  ehe  es  mit 

dem  Kopfe  spricht. 

51  Das  Her/  siegt  oder  bricht. 

Es  bricht  oder  stählt  sich,  sagen  die  Franzosen. 
fÄM-nfrTj/  ir.  116.' 

52  Das  Herz  sieht  schärfer  als  die  Au^jen. 

Die  Blinde  lucht  ihren  Gelirbtt^n  mit  dem  Herzen, 
da  sie  mit  den  Au.{on  ihn  n'clit  selten  k.inn. 

53  Das  Herz  sitzt  nicht  im  Rock  (steckt  nicht  im 

Kleid ;.. 

Fr:.:  Lf  coeur  n'e?:  niic  ni  uu  vair  ni  au  gris.  mais  est 
au  vcntre.  nü  Dien  l*a  lua.     'C-titiir,  HVl.) 

54  Das  Herz  thut's. 

Lat.:  (juic'iiiid   aguut  homiucs,   luteiitio  judicat  omnes. 
(Uin.irr  II,  i^iO.) 

55  Das  Hei-z  und  die  K:istcinien  müssen  einen  Schnitt 

bek'»mmen.  wenn  sie  gut  werden  sollen. 

56  Das  Her/  verräth  sieh  im  Uesieht. 

Span.:  £1  corazon  no  e«  traidur.      B-  '.n  /.  210.; 

57  Das  Herz  vorsteint,  wenn's  ausjjfeweint. 

58  l)as  Herz  weiss  nicht  alles,  w;i8  dtr  Mund  redet. 
It.:  Nun  peusa  il  cor  tutto  quel  che  (t:ce  Ia  bocca.    (B-jAn 

I,  HJ.; 

59  Das  Herze  fröhlich,  der  Muth  recht  ehrlich:  die 

Uetle  züchtig,  die  Thuten  richtig:  das  sind 
die  Waffen,  die  Frieden  schaffen. —  Hf-nr,  «4. 

60  Das  kälteste  Hertz  ist  w«rnier   den  das  werm- 

ste  (.iehirn.  —  /'»in.  II,  "A. 

,,Si>  lange  bei  einer  Uuterrednn.1  der  Intellect  allein 
thätig  ist.  bleibt  solche  kalt.  Krst  wenn  der  Wille 
ins  Spiel  kommt,  ist  der  Mensch  wirklich  dabei;  jetzt 
wird  er  w.irm,  ja,  es  a^eht  oft  lieiss  Iier.--  (S:\opii\au*r, 
Hv/r  n/t  Wüit,  If,  r^^.) 

61  Dat  Hart    will'n   Klager  hebben.       Oyifrttt..   — 

l'rfmin'.iiin ,  II,  bZC.  136;    Eu-knald ,  746;    Btu-rtn.  95; 
//aujcJL-(i/fni2t-/' ,  /;  .'<t  hmnhach  ,  11,  M. 
IIoll.:   Het   liart  wil   een*   klager  hebben.     { Harre^^nnte, 

I,  2^Ji>.) 

62  Dat  Harte  mot  en'n  Fründ  hem,   un  wenn  et 

ok  mant  en  Tunstake  is.  ■  tn/itmitit.;  —  Sdkarn- 
hach,  11,  Vj:  lircnur  SmHlaa$hl..  1S55,  4. 

Das  Herz  will  einen  Freund  haben  and  aollM  M  «aek 
nur  ein  Zauupfahl  sein.  Wenn  in  heirathaflhlgVB  Mid' 
chen  der  Wnnfch,  sich  zn  rerlolMn,  elBMftl  «rwaolu 
ist,  so  nehmen  sie  es  mit  der  PenOnlioiikctt  An  Bt> 
werben  nicht  sehr  genaa. 

63  Dein  Herz,  dein  Rath.  —  St»iitr,t». 

64  Dem  Hertzen  hilfU,  wan  der  Hund  die  Noth 

klagt.  —  .s<Ao«ri.^l»^ 

65  Dem  Hertzen  that*s  wohl,  wenn  der  Hvnd  feuw 

Noth  klagt.  —  Simnck,  sno. 


605  H*rr  ii-:r.  fr'Wi 

66  Der:»  Kerii::  1=:  i.:.:::  £".■:«  ;-:5:::_l.    t:j   5-.**£       ."■?  E-i.  :':. -::i.  lie:::  :*:  .:r#s  Mtns/i.i-z  Lei  ts.  v:..l 


67  Der  Li:  r^  r-= 


..  .."     •!-:  .  .•..•i'.4.  li«.-.  .= 


\V',r    '^.^:J'.    i^L    l-.-.iLr'L   TL,    ~f -rl..     vItT   iläH 


v.^:  '-. . .     -..1  i.-..:    —   V,  .  -.  s:.  4. 


69  Dets  HerSin  i  Cr-l  .-  r^ir:  :-:_  Mi-.  ...f«. 

70  Dcss   H-r.zr::   stlz..    -  !  '^•Trik   :.:-.:i.:    •:  .z "..     1-1  E--  :"^r.>.:ä\:..  ii-.::z  ■:>.;:;.  k-,:  .»..:.  :.r  rinii. 

—  ;    •:;•:::  .--.rv:.  ^  r.n-.'.tr..  —  .    ■      ■   :<* 

71  De?-^:.  K^:-  _.::  N.:  1  v-^^Li.  ü^.    :..t.I:  vIL     1v2  Ü;r  vz.'-^xr:.  i:  :.•  .v:   .:.  :..^r  ::.  y^'..:..T. 

Nar:   zu   -..■:::   ^:-_.:.  -■••.    .■.',  t:.  {.  "      -   :-.*';*"■      «--.i.rr      r-i:.u 

72  Die  Bi.  i:eJ  r.'.itLTL  Htt.tl  ri^'-r-.  i".  l--zz. 

73  Di-  il-r:-:.  :>S^  -:-  *-ir  ;i:=  :-   BC-eL. 

74  I»rt:    ar.:    Iri   Ltrz-i.    -.verj*::   r?   l«.**   ^?l-i.: 

fc!L  :.  ::?r.Tr7.  • ::.  ZTr.fiii,  j.crr-,  ein  '=  -?es 

v:.- ---^Li  j.  j-  :.^r::.  —    >.  .- '  :V». 


75  El-.-   ir:*--    •    ::.•:     '  Tz:.-r'.     :...L:.  —  :    .>■■•     lOT  E;l  sr:*-  i-r-:.-.  ist  tLJ-T:;\v. :::..    -   •   ■..    .....:  . 

■^'■.  i-  los  £;a  :r-:t5  Herz   :&:  Lesi^fT  öl*  ^.z.  s^'l  -v*  o-:- 

70  Ehr-icL-r  L-:r:ztii  ktL--i.  *:.::►:•—  th  eiii  Lirt  w-.r:  sich.:. 


77  Ei^y'^r.  Ii->rz  :-..  L: 


tw*:-».    ui.  i    ^-.ir   T*>-t:.    sl    •.*:-:-   •:«  £*_::.  Z*«..-      II''    K::.    _•.'.-••=    lltir   .ir^"!    Mt  li!    i:r.    B  Ul. 

78  Ein  i.r„'-  s  H«  rz  wir-  .r:  i:  i.^T.^Tr..  _-'.'   :• 

P.-rr.  ■  I    "r»-,!"  1-=; --:• .  :.L  •  .  ... -i  =,i;ii:*.'     i. -^  k  .'.  17.:..       Hl    E::.   iTU'.e»    IltTZ   mäoL:   v".'..   sobtO   LiiS-chl. 


fach«:?:   fvi.isr;::  tLjt.  —  .m' •...'.'..  üTt.  »j?. 
80  Ein  Mm-}*:»  IUtz  :':«•::  k*:!.«-  sL-b-iir.e  l-'rij. 


*  "■■■    -*■ 

112  Eil:   Her:z  vi.d   viv";   Häciie  i«:s   1  es:.   —   i'«."*. 

/.'.  1.-7. 

113  E:t:  :!*r.'.  jjip  Kr.'ciicn  b:H.  vfrMäsi  nicht  jeder 

w.r.:. 


Sl  Ein  l'.i«irs  li--:/  :-ä- h:  f-ir  Wvh^-.iÄi  .^viiiii-rz.  i-  l.;-s- 1-;  fvi-.t::  Ch»rAkttr. 

..Ei:.  ■  ji-.i  H»r:r  f-r----:*:  »c::«=i  o^i  ^■_-.  ü:;  g=:«a  114   K::.  HtT.:.   .i;-.>  Ti.Iü  UriJcri:  sprlvLt.  ic^lürf  eici-S 

&2  Eiii  l..r.>ch_IIrr-7.^^:i.  bd^isch  K:-ij  vrd  G-  „5  ^^'u^^^^l^  ^h'dos  K(vh:ä  brwu«:.    Jach: 

.^  t--*'^^'V-  Ti '  ' '•  "'■"'^:    .       ^..  .  ui-.-:*  erso&ueij»'  Lueen. 

&,«   l:.IIi   -vir:   11- :z   *:•:    :.:    tCe.Le    l -CfCe.  ^-.r  ..   yedbi  aic  enlce  CID  ft=«  u  l..i»ke   M^ci   xlovtne. 

84  Eia   fcdeiCi^-.i.:^    UrT.'.    j?:    imI:    weaiir  Oara   zu  A  x«  pii^-.  2^.; 

iAIi^K'T..   »■  ;•■    -  - '  .  .1  •'    71.                     "  /  ..'S.  ■  N:(-dl.i  cic  itrc«  cao:l:we  r»  icfwj-  V.;  »i  k:e  liotliwe. 

SJ  Eiu   ehrlich  h^rz   i'*:!-.-:  za   hert7.-n.  —  /f- ■.:«.■..  ...  i.-.''"ij'  "^^ * •'!.-■■ '^'c- 

,  .    _.*^\^V'  ';     1; ''    "-'■    ,     .                      -,            .  X.U1.:  K^i  S.icrie.  een  »unge.      T  .r.  ■.»:;..  ■..-!- 

8ti  Elu  ^hr.x-ti  Utr-s  v:.d  ie*ter  mutn  l.:ivh:  mehr  117  £1^  jferz  hat  auch  das  Thüv. 

ein  w.rl;.-:.  dei.ii  d:-  rath.  —  //....%.  ■.:4.  M.  ^g  ej,,  Herz  i^;  besser  als  z-.hn  BajonnrV.  —  .Sn.«.. 

S7  Ein    faUch    herj:    i-s:    wi-    ^:n   Lockvogel   auff  k-...-;.  ...:ri,t:.  sss. 

dCLI    kUbrTl.    —    H-f.:-  K.  »'1.  '  ■.  /■.-i.  .'/.  l'l'.  Em  g::ter  Ftfldherr  er»«Ut  ein«  faalL«  Arir«e. 

88  Ein  falsches  l.erz  L.frhre:  VniTiÜLk.— /':-.. //,i5i.  119  Eiii  Ht-rz  i&t  des  andern  Spiegel.—  *..«».  jsiv  ; 

Hfl..  ■.,  jf.*3.  il,  .Nifi.r-L«..  4<'»'i. 

S9  Ei:i  fr;srhrs  Herz  '«•c=. •.;.':  d::.  S'.hmerz.  I2n  Ein  Herz  i?t  schwer,  wenn  ts  vill  ist. 

.tii.in._E-ieacora/-,!i  ,;-*.-,r»iÜ  :::*:»  vea-.ar».  A    , /.  r-^.^  121  Ein  Herz  ohne  Arjr  ist  bald  « loichl ;  betropcu. 

90  Em   fri>hf<    IKrz   ist   t^-.^er  als»   »^ine  V..^i.e  B-jT*.-.  m^  Ra.wn:   Das   Hew   .!#•  Edelmüihigen  Ut   tfhoa 
Bjh'-i.:    F'-k-rLe    iti.ii-;^    k.'j.-?    li^.'Teti»   i-vkijui.      ^Cf»^-  n:t  ^.'tfrixi^er  Litrt<e  zu  fA&fT'^D,   das  H^r/  des  (.TOttloaia 

Ä'.rii;'.  .-'•.,■                                                .  uar  u::  vitier  S^chmtfichelei.      .-iirntijJKi   VI.  i^.' 

i!v  l'iS.:"  u*r;  K;:;'::.ilit  »^■^/SÄ'V^.^  122  Ein  Herz  soL!  ,iar.n   haben  Kr.ud\  se»u  Brot 

91  Ein  ir-hfä  II- rz  ist  ein  :k-lich  Fe^lmahJ.  ^.^",t"®^^  ""*'  Dankbarkeit.  —  Hu.-.  70. 
/«;■»..  ijiii  a^otd  ereid*ixgtffe*te  b-ii.    ./^r^r.  -iai..  äV>  123  E;n  Ilerz  versiilit  das  andere. 

92  Ein  frohes  Herz  ^])i^J^It  nii:   Lust.  ^'J^  •'»  Ktrsranaikischen  «lle  Schnauzen  Solivriifm 
B"»./«..  Vtiele  irdce  •  kairie  i-fede.       i^.jivrf'y.  2?.'.;  "•''f"^-.  *^   •■**?;'°   'M"  »■'"••"••':■-:    Alle   Her/ru   ssr.d   G*-- 

93  Ein  fr^^hlich  Herz  arzneiel  wohl.       .    ,,    ^  dn.>:^ri.n  r.xumf.    -V..*-.;..  s'.- 

94  Ein  fr*>hlich  Herz,  ein  Iust8ferMuths:nd  dachen,  124  Ein   hui.^i^t-s=  Herz   hat   oft  einen   voIUn  Ma- 

die  Oott  geben  ihut.  „en  zaiu  Nachbar. 

'P^^JÄ  T*?"^  "*'*'  '"  '*""'"  "  ""'"'*'*  '**''"**  125  Ein  jiinge«  Herz  lacht  die  panz.-  Wolr  i^n. 

95  Eu»  fruhlich  He«  ist  der  grössie  Rßichihaiü.  ,  ,^  iL':  ^,«},"''''-  Vr""  *'""  t  '';T'-\'        '"  '  '*"  . 

9ö  Ein   fröhlich   Herz   macht   rulho    Wanzen.    —  i-ir  t  .».in  ■..•.. .1--.:.     w.i   ^,::.  it.T.-.  .r«.:t.:».  ^  =  r- 
^.  ,   .,                                                             *  en^-'n  >i':u)>n  Mund.         ;  ..•    .  :'.•>'.. 
>|.r.  .soMS.  13.  ^V.-.:  A   c-  -r  -....1;^:.:,   r.-n   .lim,    **.i:...       .■,.•-.■.    i.l 
Sul».:  E*n  TroUjk  hart  treart  B^'-it.    f^  ■'•.  -  *  5  .^ .  / .  2?r.  j .  1 7  ; 

9"  Em  fröhlich  Herz  ziert  da«i  Angesich:.  127  Ei:;  k  .:ir.'-  il- r;;  ::.a.  :.•  >:■/'-  K:^>e. 

Fri.;  Cjw  jojiiuE  naLftli:  la   f.i.;e.    'A'  .■^.  ,^..-.  I'.. ' ..  //..Er.*:    .::  i...:  :..-a*:  i:vth;rj  Inr-n.      .V,-. -. 

—  Joia  aa  cccsr  fa.t  !.*4i  t-  :■:     -1   -     .-.  .;,  i-i.-.  ;.  -•: 


607 


Herz 


Herz 


608 


128  Ein  leichtes  Herz  kennt  keinen  langen  Schmerz. 
BolL:  Lifirt  hart  treurt  niet.    (Harrebomie   I,  a89.> 

129  Ein  müssig  Hertz,  flache  Hand,  neschig  Meu- 

lin  vnd  leise  trittlin  gestehen  viel  im  Haoss 
zu  halten.  —  fctri .  ii .  2i6. 

130  Ein  muthig  Herz  ist  der  beste  Reisegefährte. 

Frs.:  Le  ooour  ineoe  ot  il  tu.     {Bohn  I,  ü.) 

131  Ein  muthig  Herz  geht  seinen  eigenen  Weg. 

Port.:  CorftQAÖ  doterminadn ,  nio  soffre  oonaelbo.    (Bohn 

I,  -in.) 

132  Ein  mutlii«j  (kühnes)  Herz  überwindet  ein  böses 

Geschick. 
HolL:  Gooilon  tnoed  in  tegouspoed.    (Bohn  /,  320.^ 
lt.:  Cuor  forte  rompe  oattira  sorte.    (Bohn  1,  B9.) 
Port. :  Boin  oora^^ö  quebrauta  m4  rentura.    (Bohn  l,  370.^ 

133  Ein  neidisch  Ilcrz  hat  Qual  und  Schmerz.  — 

Simiüi-.';,  7467. 
lt.:  L'iuvidioBo  non  da  a  nesiano  maggior  tormento,  ohe 
a  se  stosso.    (üomI,  VilO.) 

134  Ein  recht  deutsches  Herz   trachtet  nicht  nach 

Keichthum,  sondern  nach  Ehre  und  Glimpf. 

—  Kaiser  FriedrUh  der  Itothbart ;  Heinsberg  Ki,  122. 

135  Ein  redlich  Herz  furchtet  keinen  Betrug. 

tyz.:  Co«ur  de  rarre,  ooeur  loyal  et  oarert.     (Leroux, 

II,  »03.; 

136  Ein  reines  Herz  und  froher  Muth  ist  besser  als 

viel  Geld  und  Gut. 

137  Ein  seufzend  Herz  hat  nicht,   was  es  wünscht. 

Kr:.:  Coeur  qni aoupire  n'a paa  cc qu'il disire.  (Lfndroy,96; 
Cahier,  :i93;  firiltins/rr,  ISll»,-  Uroux,  II ^  204.; 

138  Ein  steinern  Herz  blutet  auch  von  einem  schar- 

fen Dolche  nicht. 

139  Ein  steinhart  Herz  ist  schwer  zu  erweichen.  — 

Eiitdein,  305. 
Lot.:  At  tibi  perpetuo  cor  «axo   duriuB  omni  est.     (Eite- 
lein. 305.; 

140  Ein  tapfer  Herz  besiegt  den  SchmeriS. 

Z>äii.:  Mandigt  hierte  vinder.    (Prot,  (/an.,  410.; 
HoU.:  Epn  mocdig  hart  verwint  de  amart.    (Uarrfhomee, 
I,  2S7.; 

141  Ein  tapfur  ll«>rz  ist  seines  Glückes  Meister. 

BoU.:  Ken  kloek  liart  is  meester  van  de  fortain.    (ffarr^- 
6oWH<-,  /,  387.) 

142  Ein  ta]>fer  Herz  verzaget  nicht. 

hYs.:  Uou  cueur  ne  peut  mentlr.    (Rrittinger,  I50i>.; 

143  Ein   traurig  Herz   ist  immer   durstig.  —  lüehl, 

Familie;,  241. 

Bei  den  douiaoben  Leichenschrattueeu  und  Begräb- 
niMen  inu»t  daher  anoh  etwas  getrunken  werden.  Die 
Bretiauer  XHtung  (1864,  Nr.  32:i),  welohe  eich  (S.  1866) 
auf  diel  Sprichwort  beruft ,  fUgt  hinxu:  „Und  ein  deut- 
Bchee  Hera  iBt  immer  tranrig**,  was  hier  sagen  will: 
durstig. 

144  Ein  trawrig  Hertz  kan  nicht  froliche  reden  thun. 

—  IhnxKh  .  1249.  61. 

145  Ein  treues  Herz  muss  man  nicht  verletzen. 

Dan.:   Den  der  laaner  dig  et  fast  hierte,  gield  harn  ei 
med  eu  !0b  tunge.    (Prot,  dat.,  291.; 

146  Ein  trew  Hertz  bringt  ein  gross  Gewicht  zum 

geschencke.  —  Petri.  ll,  2So. 

Mtia.:  Swer  ein  getrinwei  herze  hat,  der  ist  riebe  an  aller 
etat.    (Krnner.)    (Zinftrle,  151.; 

147  Eintnicken  Hertz,  ein  weiss  Hertz.  —  IViri,  ll,  m, 

148  Ein  unruhig  Hei'z  und  ein  guter  Schlaf  wohnen 

nicht  unter  einem  Dach. 
ßoU.:  Ken  rngeraet  hart  tlaapt  seiden  wel.    (Harrebomef, 
I.Wl.) 

149  Ein  verliebtes  Herz  träumt  an  einem  sommer- 

langen Tage  viel. 

HoU.:  Ken  rerilefd  hart  is  doratig.    (Harrebomet ,  I,  287.) 

150  Ein  verstocktes  Herz  ist  schwer  zu  bessern. 

Verstockten  Herzen  hilft  keine  Lehre,  sa^n  die  Fran- 
sosen.    (Kfinsbers/  III,  128.; 

151  Ein  verwundet  Herz  ist  schwer  zu  heilen. 

Fr».:  Coeor  blesstf  ne  se  penlt  ajder.    (Boeill,  11,93;  Le- 

roux,  203.; 
Lot.:  Gor  laasum  imaedicabil«.    (BomSU,  II,  n.) 
153  Ein   versagt   hertz   holt   nymmer   keyn   tchön 
weib.    —  Frmck.  ^50*;//,  10» :   Ehering.  //.  198; 
Gnttr,  I,  699, 


Dan. :  Bange  hi«rte  vandt  aldilg  fafer  b0.    (Bokn  /,  348.; 
FrM.:  Le  couard  n'aara  bdle  amia.    (Bokn  II,  91.;  —  ün 
honUnx  n*tmt  Jamals  bell«  amta.    (Bo*n  I,  27  J 

fpaa.:  A  loe  osados  ayvda  la  fortnna.    (B^km  //.  91.; 
An  vnzüchtig  Herts  tat  den  Teoffelz  Wannen 
bad.  —  Fi'*-fnn.  so«. 


154  Ein  wacker  Hertz  vnd  ernster  Muth  hat  Gottes- 

furcht in  rechter  Hut.  —  Petri ,  l,  33. 

155  Ein  wanckelmüthig  Hertz  ist  ein  Taubenhauss, 

ein  Ding  fleugt  ein,  das  ander  auss.  —  Petri. 
11.229. 

156  Ein    warmes   Herz    sitzt   um   liebsten    auf  der 

Zunge. 

Böhm.:  Vfeffkasd^mosrdcepojazykueväm.  (Öelakoetky,  227.; 

157  Ein  warmes  Herz  und  ein  hässhch  Gesicht  ver- 

tragen sich  nicht. 

Bin  warmes  Herz  ist  sehr  liebebedQrftig  und  ein 
hässiich  Gesicht  ladet  zum  Lieben  nicht  ein. 

Böhm.:  Toho  p&n  buh  ovsem  tesce  k&fe,  komu  dal  hork< 
srdce  a  nehezkö  tv&re.    (Cflakoetky ,  240.; 

Poln. :  Tego  pan  bog  nie  pomalu  troskce ,  komu  dal  sipeina 
twarz  a  mitosno  sorce.    (Celakovtky,  240.; 

158  Ein  weiches  Herz  ist  leicht  zu  nehmen. 

Frz.:  Coeur  faoile  k  donner,  facile  Ji  öter.    (Cahier,  399.; 

159  Ein  weises  Herz  und  guter  Muth  sind  köstlicher 

als    Geld    und    Gut.  —  Bücking.  168.-  Goal,  1174; 
Mayer,  11.  58  u.  149. 
Enyl.:  Be  morry  and  wiao.    (Oaal,  1174.; 

160  Ein  williges  Herz  macht  leichte  Füsse. 

Engl.:  Where  the  will  is  ready,  the  foot  are  light. 
//..•  Dove  la  volonte  6  pronta,  le  gambe  sou  leggieri. 

161  Ein  wundes  Herz  blutet  leicht. 

162  Ein  zufrieden  Herz  ist  ein  reicher  Schatz. 

In  yrianl  sagt  mau:   Das  zufriodcno  Herz  gilt  mehr 
als  alle«  Gold  der  Welt.    (Reintb^g  II,  115.; 
Frz.:  Coeur  content,  graud  talent.    (Cahier.  441;  Leroux. 
II,  2i»3.; 

163  Ein  zweifelnd  Herz  schwankt  hin  und  her. 

Frz.:  Coeur  pensif  ne  seit  oü  il  Ta.    (Leroux,  II,  204.; 

164  Einem  fröhhchen  Hertzen  schmeckt  alles  wol. 

—    Ilenisch,  1249,  47. 

165  Einem  frölichen  Hei'tzen  ist  alles  frölich,  was 

es  Sihet  —  I'etn,  ll,  176;  Heni*ch,  1249.48.« 
Lat.:  Gandium  plennm  est  cor  pcrenam.    (Egeria,  86.; 

166  Einem  frommen  Hertzen  gebührt,  dasa  er  seine 

Ehe  halte.   —   A-fri,  //,  176.  ilenisch,  801,  68. 

167  Einem  hertzen  zu  enge,  zweyen  gerecht,  dreyen 

zu   weit.   —   Mathctti.  178". 

„Saget  man  im  Ketzei  von  rechter  frenndschalft.'' 

168  Einem  kühnen  Herzen  ist  nichts  unmöglich.  — 

Heinsberg  111,  103. 
frz.:  A  Coeur  vaillunt  rien   impossible.  —  A   coeor  rail* 

lant,  et  voulaut  rieu  niolaisi^  ui  pesant.  (Kritzinger,  lfA\) 
Span.:    Corazon    determinado    no    sufre    eer   aeonsejado. 

(Bohn  I.  209.) 

169  Einem    inutliigen   Herzen   hält   das    Glück   die 

Hand. 

170  Einem  muthigen  Herzen  ist  das  Glück  hold. 

Böhm.:  Edo  si  srdce  dud&v&,  b  stestim  se  potkiri.    (tt- 

lakottky,  117.; 
Pob^:  Gdzie  sercc,  tam  i  szozfscie.    (Celokortkg,  117.; 

171  Einem  zufriedenen  Her/en    scheint   die   Sonne 

überall. 

J^rs.rCoear content etmanteausurl'^paule.  (Leroux,  II,iOi.} 

172  Eines   betrübten   Hertzen  gebet    ist  der    lieb- 

lichste Gesang  in  Gottes  Ohi-en.  —  l'nn,  /,  S2. 
Ilenitch,  1387,  59. 

173  Einfältig  Herz  wird  oft  betrogen. 

Soll. :  Een  eerlijk  hart  heoft  rcel  te  Ujden.    (ffarrtbonu^, 
^  I.  287.; 

174  En  trorig  Hart  is  jümmcr  hellig.  —  Eiehwald.  744. 

175  Es  gehet  nicht  von  Hertzen,  wenn   ein  traw* 

riger  lachen  vnd  ein  frölicher  weinen  sei.  — 

Petri.  ll,  246.  Ilenitch,  1250,  55. 

176  E&  ist   besser  ein  betrübt  Hertz  als  zwey.  — 

tlruter.  111.  32;  Satler.  112. 
Erwecke  nicht  unnöthig  Mitleiden. 

177  Es  ist  kein  Herz  so  hart,  die  Liebe  Bchmilzte«. 

Die  Bussen:  Kein  Herz  so  hart,  dasa  da« Meaaer  4« 
Versuchung  nicht  lilneinsohnitte.    (Altmamm  VI,  tM^ 

178  Es  ist  oil  ein  gut  Herz  unter  einem  schlechten 

Bock. 
Dm..-  Ofte  er  skarlagens  hierte  ander  tvnm  kaaba.    fJW* 
/,  393.; 

179  Es  muss  jhm  offi  einer  ein  Herta 

Afiri, //,  287. 

180  Es   müste   ein  hartes  Herti  a^y 

durch  rotes  Geld  nicht 

fVln.  //.  290. 


609 


Herz 


Herz 


610 


181  £s  wird  dem  Herzen  leicht,  wenn  der  Mond 
seine  Noth  klagt. 

lIoU.:  Het  üoot  het  harte  goed  dat  de  mond  lijoen  nood 
klaagt.    (Hiirrrbvmee ,  f,  i-*8.) 

183  Falsche  Herzen  und  untreue  Hände  findet  man 
aller  Ende. 

183  Finstre  Hertzen,  leere  Kirchen.  —  Petri ,  ll ,  Sil. 

184  Friss    dein    hertz    nit     (S.  Fingerlein.)  —  Franck, 

//.  86*;  /ffnisth,  45ß,  3;  Blum,  485. 

Quäle  dich  nicht  mit  unntttier  Sorge.    Erfülle  deine 
Pflicht,  allei  andere  kttmmere  dich  nicht.   Bei  Beniick 
mit  dem  Zusatz:  „Lam  lorgen,  die  tu«  borgen." 
Bvtim. :  Srdce  sT^ho  ncjes ;  pret^nkn  flxk€hu  nenoi.    f  Je* 
takovakij,  185.; 

185  Gät  Härz,  vil  Schmärz.  —  Sihu$ter,  1089. 

186  Grosse  Herzen  finden  sich. 

187  Gut  Herz  und  böse  Zunge  reimen  nicht 
iJäm.:  Silke  tunge  og  blaargams  hierte  fplgcs  ofte  ad. 

(BohH  I,  Ml.) 

188  Gute   Hertzen   ziehen  sich   selber.  —  Herberger, 

II,  107. 

189  Gute  Herzen,  schlimme  Köpfe. 

190  Hab  ein  gut  Herz  und  lass  den  Bauch  Sauct- 

Velten  haben. 

191  Ham  kent  föl  Harten  bi  mana  ki^.  rimnim.j  — 

Uauyt.  r;//.  364,  234. 
Man  kennt  Tiole  Henen  bei  dem  eigenen. 

192  Hertz  vnd  Mund  ist  nicht  ein  Ding.  —  rmn,  11, 378. 

193  Hertz,  wo  Gelt.  —  Lrhmann, /;,  J62,  Sl;  Sa««r,  66. • 

Kw'U-in,  321;   Simrock,  S^JCS;  iLÖrff ,  S82S. 
Lat.:  Pecnnia  enimanima  est  miieria  mortalibna.  (Eiat" 
Itin,  2il.) 

194  Hertzen  lieb ,  Hertzen  leid.  —  Petn.  ll,  378. 

195  Hertzen  sehen  Hertzen.  —  Mri,  ll.  378. 

196  Herz,  hast  du  Muth,  so  hast  du  Gut. 
J97  Herz  ist  Trumpf. 

D.  i.  Kühnheit  und  Muth  führen  oft  lom  Siege. 

198  Herz  macht  iSchmerz. 

199  Herz,  schweig;  Maul,  rede!  —  A'Jrtr.2«». 

Symbolnm  der  Uenchier  und  Schmeichler. 

200  Herz  sucht  Herz. 

HvU.:  Ecn  hart  loekt  eon  hart.    (Harrfbomee.  I,  387.) 

201  Herz  und  Kind  will  haben,  was  es  findet  (sieht). 

(S.  44.) 

208  Herz  und  Kopf  sind  die  Schwimmblasen  über 
den  Lebensstrom. 

203  Herz  und  Mund  stimmen  nicht  allzeit  überein. 

BM.:   Hart    en    tung  moeten  accordercn.     (Harrtbomit, 

I,  287.; 
Fr».:    11   a   üit   de  buuche,    mais  le   ooear  n'7  toache. 

(Kritzinger,  238  ^.J 
Lat.:  Aliud  in  ore,  aliud  in  corde.    (Seybold,  19.) 

204  Herz  und  Muth  die  Arbeit  thut. 

Frn.:  Coeur  et  courago  fönt  ToaTrage.    (Leroux,  II,  3oi 

u.  247;  KriUim^er,  Ijl'».; 
Moll.:  Ken  moodig  hart  leed  nooit  armoede.    (llarrtbonu«, 

I,  287.; 

205  Herz  und  Schnee  werden   erst  hart,   ehe   sie 

schmelzen. 

206  Herz  und  Zunge  sind  klein,  aber  sie  zeigen  die 

Grösse  des  Mannes.     (Türk.) 

207  Herz,  was  begehrst  du?  —  .fimrodk«  4691. 

BitiL:  Het  ie:  hartje,  watlnetje?  mondje,  wat  begeer  JeT 
(Uarrebotni« ,  J,  288.; 

208  Herz,  wer  nit  g^schnuppe  (schnaufen)  ma,  da 

bärz.     (.Soiothum.J  —  Schad.U,ni. 

209  Ich  habe  heut^  ein  warm  Herz,  sagte  Harpax, 

der  Doctor  hat  mir  zum  Schwitzen  gegeben. 

Jltttl.:  Het  ii  warm  op  mUn  hart,  Eei  Joris,  of  er  een 
ekiter  op  geach....  bad.    (Barrebvmie,  I,  iS6"J 

210  Ich  habe  mein  Herz  erleichtert,  safte  der  Schnei- 

der, und  er  hatte  seinem  Stuhl  einen  Seufzer 
anvertraut. 
BoU.:  U»  awariglieid  i*  van*!  hart,  Mi  Kwak,  «n  hlj 
looede  eenen  raohl,  die  Taa  IwÜMiwdlMit  MktOTvil 
paiMerde.    (Bturtbcmit,  l,  387*^ 

lil  Idi  hatte  anfr  Hen  geflüslt,  B>fl[te  der  Pfiurer 
man.  Baner,  als  dieaer  nach  der  Predis[t  anari^: 
Hent'  haV  ich  was  auf  die  Jacke  bekommen. 


JULt  eu  bebt  oai  ta«d«i  Mdoobt  wat  «t  btft  Jvk  fs- 
■ma,  doalBil  DM  ipUt  mil  imt,  anf 
yiA<**"»*i  «wharttoaälan  treffen. 


antwoordd«  des«, 

0"     ■    • 


TömrmM'hMxxMow,   IL 


212  Im  Herzen  ist  Himmel  und  Hölle. 

Es  iat  daa  Hen,  sagt  ein  afirlkanischer  Negentammr 
das  uns  su  Feuer  oder  Himmel  trtgt.    (Heinsberg  II,  33.; 
Böhm.:  St4  myal  peklo  i  raj.    (Celakotsky,  37|.; 

213  Im    Herzen    Muth,    Trotz    unterm    Hut,    am 

Schwerte  Blut » ,  nur  so  wird's  gut.  —  Spruch 
der  Preussvn  aux  den  Jahren  1813—15. 

')  Alan  achon  damala  „Blut  und  Eiaen"  und  keine 
Bieraeidel    und  Phrasen. 

214  In   deinem   Herzen   zu  jeder    Frist  habe   den 

Herrn  Jcsum  Christ. 
Frz. :  Aye  toujoura  d^dana  ton  coeur  la  oroix  de  a6tr« 
hon  aanveur.    (Kritzin'jfr,  VtO'.) 

215  In  ein  Herz  voll  Zuuder  muss  man  keine  Fun« 

ken  werfen. 

Die  Ruaaen:  Wer  ein  Hera  roll  Pulver  hat,  dem  reiche 
nicht  die  Kerien  dca  Zomea.    (AUmann   VI,  471.) 

21G  Inn  einem  geitzigen  Ilcrtzen  erstickt  der  glaub. 

—  llenisch,  1634.  36. 

217  Ins  Herz  kann  man  niemand  sehen,  nur  daran. 

—  Sivbenkecs.  85. 

218  Ist  das  Hertz  klein,   so  ist  alles  klein;   ist  dai 

Hertz  gross,  so  ist  alles  gross.  —  Luther,  Kir- 
chenpoflUle ,  IV, 

219  Ist  das  Herz  auch  noch  so  kalt,  Lieb*  erwärmt 

es  bald. 
it.:  Scaldo  piü  »more  che  mille  ftioohi.    (PastagUa,  U.) 

220  Ist  das  Herz  gut,  so  ist  alles  gut. 

Holl.:  Het  harte  goed,  al  goed.    (Harrebomie,  I,  288.J 

221  Je  ärmer  Herz ,  je  reicher  Kasten.  —  Sprenger,  309. 

222  Je  edler  das  Herz,  je  bescheidener  der  Hals. 

BolL:  Hoe  edeler  hart,  hoe  bulgsamer  hall.    (BarrtbomH, 

I,  289.; 

223  Je  enger  Herz,  je  kleiner  Gabe. 

224  Je  feiger  (kleiner,   matter)    Herz,  je   kühner 

(grösser)  Zunge.  —  Winckler,  VI,  74. 
It.:  I>ove  i  manoo  cuore,  quiri  ö  piü  lingua.    (Bohn  I,  94.; 

225  Je  gröber  Hertz,  je  tolpischer  Maul.  —  Herberger, 

II.  31. 

226  Je  schrer  mau  in  ein  hitzig  Hertz  bleset,  je 

heffliger  es  anfahet  zu  brennen.  —  Petri,  //,  J96. 

227  Jedes  Herz  hat  (kennt)  seinen  Schmerz. 

EoU.:  leder  hart  kent  sijn  emart.    (Harrebomie,  i,  389.; 

228  Junges  Herz  und  froher  Muth  sind  gern  bei- 

sammen. 

Holl.:  Een  {tmg  hart  trenrt  niet.    (Harrebomie,  t,  387.; 

229  Kein  zaghaft  Herz  gewinnt  den  Preis. 

Böhm.:  Keam^ld  srdce  cti  nedoch&ef.    (Öelakovtky,  117.; 
PolH.:  Nie^miale  seroe  ciol  niedowodti.    (Celdkovtky ,  117.; 

230  Liebes  Harz  bis  (sei)  mäuselstill,  wenn  d'r  woas 

de  Quare  gibt ;  west  de  nich ,  wic's  im  April 
ruth  und  schwarz  geschrieben  stiht:  Heute 
reint's  und  schneit^s,  dass's  pufit,  mnme 
hone  mer  kloare  Luft,  (yiederiausiu.j  —  Orakel,  407. 

231  Man  kau  kein  Hertz  in  dem  Menschen  sehen. 

—  Pauli,  93*. 

232  Man  kan  niemanden  ins  Hertz  sehen.  —  Pauli, 

Schimpff.  93»;  3layer,  ll.  148;  Braun,  II,  537. 

233  Man  muss  nicht  das  Herz  auf  der  Zunge  haben, 

sagte  Breimaul. 

234  Mau  soll  nicht  sein  Herz  im  Kasten  haben. 
Lat.:  Deapicere  oportet,  quod  posels  perdere.    (PkilhtpL 

II,  1181.; 

235  Mancher  hat  sein  Hertz  im  maul,  mancher  hat 

sein  maul  im  Hertzen.  —  Leftmanii,7i5>  s. 

236  Mein  Herz  ist   voll   und   doch   nicht  schwer; 

mein  Herz  ist  leicht  und  doch  nicht  leer. 

237  Mein  (dein)  Herz,  mein  (dein)  Rath.  —  JDtndtfr 

//,  1640. 
Lat.:  Mens  euiqne  dem.    (Seybotd,  303;  Binder  II,  1840; 
Pkiiippi,  I,  346.; 

238  Mein  Hers  on  dein  Herz  sem  zwaai  Klomben; 

mein  Himmd  (Hemd)  on  dein  Himmd  sein 
iwaai  Lomben.  (Trier.)  —  Firmenich .  Hl,  547,  46 ; 
toMfi.  186,  76. 

Wird  getagt,  wenn  zwei  Leute  lich  heirathen,  die 
beide  aehr  arm  eind. 

239  Mit  einem   guten  Herzen  gewinnt  man  kein 

Spiel  (oder:  keine  Partie  Schach). 

Daher ,  tagt  Cham/ort,  mttfMa  die  Meniehen  mil  den 
Kopie  regiert  werden. 

39 


eil 


llcrz 


Herz 


612 


240  Mit  nziinitem  Hcrtzen  ist  nit  gut  bandeln.  — 

Sutiir.  .11. 

•241  Miitliijr  Hf»'z  Mcibt  nicht  diiliiiiton. 
24-J  Mutliip  Herz  liält  niclit  laiigi^  Ruth. 

243  Mutlii^  Herz  kounnt  weiter  als  volle  Börse. 

Fr:,:   Le  cnour  ini|<(irti>  pliis  <|Ui»  lu  iniii«.».     (C'thirr,   :Vi*6.) 

244  Nug  dir  di-in  Ilcrtz  nit   M'llier  :il).  —  Suinr,  n;7. 

245  Miinui  's  Herz   in    beide   Hand'  und   wag'ji.   — 

M<tyn\  II.  .-.8. 
24G  Iwi'ini's  Ib'iz   und    iVolior  Muth  stehen  zu   allen 
Klfidrni    gut.  —    Strhjrr,  .«.  AV.rf«',  L*e:ii>;   Simrock, 
4ti^^:  Hill  an,  i,  133J. 

247  l\iin\  Iluartlt,  klaar  Kimniing.  —  S'jtur  Tnnk.<tfiruch. 

(T<-r:iiiuii^  lU-rz,  klarer  Horizont. 

248  'S  Herz  inusis  ün  Kreiud  hau,  un  sollt'ß  ach  ä 

Basen.sciiticl  sein.   Cf'btrlMn.J  —  Loltremjel,  l,  607. 

249  Sein  cifri'ii  llirtz  vhorwinuen  ist  mehr  denn  die 

feinde  Bchlafjren.  —  iv^n, //.  518. 

250  Steiiit'rne  H('rzen  machen  keine  nassen  Augen. 

(S.  IMaiflir  und  Wollen.) 

251  Treue  Herzen  sind  selten. 

Engl.:  Fow  lioarU  tliut  arc  out  doublo,  few  tongnes  that 
are  not  cloven.    (Hohn  H .  '^'^■i.) 

252  Treue  Herzen  stehn  wie  Mauern. 

,,Alte  FrcuudBchuft  rostet  nicht ,  cliriich  inufls  am  liini?- 
flteii  (laui-rn;  troue  Ilvrizcu  sioliii  wii-  Muiiturn,  Kedlicb- 
koit  halt  ulfioh  aowic-ht."     (K'll-r.  l."ȟ''.; 

253  Vereinte  Herzen  mnelien  stark. 

Dil»  TlindiiS  «:ii,'rn:  >\>un  zwi-i  Ilfrzen  i-iuh  vcrviuig- 
ton,  witr<U>n  sio  riuon  livnt  (IuiiioiIerst<ir7:ca  oiid  eine 
Ma^^u  Vulks  JD  ViTwirruni}  hriu^oD.     (liL'insdi'i'j  /,  1».'».^ 

254  Verzaj^t  hertz  l'reilict  kein  sehöne  l'raw.  —  Kgr- 

»<ilH\  14-';  ^VM^r.  /.  r.flO;  l\.lii.  II,  569;  KiirW,  1'830; 
Simrixli .  injqs. 

265  Verzagt  Hertz  hütet  wol.  —  iVfri, //,  564. 

25G  Verza«?tes  Horz  im  bbiden  Leib  buljlt  nimmer- 
mehr ein  sehönes  Weib.  —  fCyruuj ,  J ,  c(j3. 

Frz.:  Vn  hontoiix  ii\<ut  jamaiK  hoUc  amie. 

257  Viel  Herz,  viel  Schmerz. 

Dan..-   Don  der  har  hiorte  til  at   stridc,  belipver  meere 
liierte  til  at  B.yv.    (Fror.  dan..  2'.*i.) 

258  Viel  Herzen,  viel  Thräncn, 

Bvll.:   Daar  voel   harten  zijn,   daar  wordt  Toel  gohuild. 
(Uarreboin^e ,  I,  2h\\,) 

259  Volles  Herz  macht  beredte  Zunge. 

Lat.r  rectua  diaertum  facit.     (Fa^rliui ,  l'.t6.) 

260  Vom   eigenen    Hei*zen    schliesst    mau    auf  das 

fremde. 

JfutL:  Klk  mpRt  cena  ändert  hart  af  naar  het  zijne.    (Harre- 
t^mirf,  1,  'Ml.) 

261  Von  hertzen  beten  vnd  armer  leut  klagen  rich- 

ten ein  solch  geschrey  an,  dass  es  alle  Kugel 
im  Himmel  müssen  hören.  —  Ihnifch.ns,  6b. 

262  Von  Herzen  gern,  sagen  die  Bauern,  wenn  sie 

müssen.  —  EiKchin ,  Z06 :  llorfer,  158;  Simrnck ,  4689. 

263  Waim  sich   Herz  on   Mond  erlaben,    mus   die 

Nas  wol  auch  was  haben;  darum  labed  Herz  ond 
Mond ,  fier  de  Nas  e  ganscs  Pond.  (Trier.)  — 
Firmenich,  III,  548.  75;  Laven,  1Ö6,  134. 

264  Warmes   Herz   und  kalter  Koi>f  sind  gut  bei- 

sammen. 

Loidcnachaftlichc  Aufwallungen  aoUen  durch  den  ruhi- 
gen Veratand  gesagclt  werden.  Da«  VerhAltniaa  beider 
aoU  nicht  sein .  wie  ob  eprichwörtlicb  Ton  den  Czechen 
hoiaat:  Daa  Herz  aua  Zttndachwamm  und  im  Kopfe  einen 
Stein;  ein  Schlag,  und  die  Flamme  iat  da.    (Reinnb^rg 

265  Was  aus  dem  Herzen  hinaus,  trübt  das  Auge 

nicht  mehr. 

Bvhm. :  Co  «e  ardce  vyrrxeno ,  toho  ardcl  nenl  toi.    (Cela- 

kovtiy,  244.; 
Füln.:  Co  aic  ras  z  aerca  wyrzuci,  to  ntracic  cniexaamuci. 

(Ctlukovrtk-j ,  244.; 

266  Was  das  Hertz  gedenckt,  daes  redt  der  mund 

(redet  die  Zunge).  —  Lehmann.  647.  74. 

267  Was  das  Hertz  yoU  ist,  davon  lanfft  der  Mundt 

vher.   —  LrAmnrin,  643,  5. 

268  Was  das  Herz  Terschliesst,  ist  ärger,  als  wenn's 

die  Hand  verschliessL 

269  Was  dem  Herzen  beliebt,  ist  den  Angen  schön. 
HoU.:  AUeon  wat  In  het  hart  diepgeiet    ia,  li  waarl^k 

■choon.    (Harreboni^j  I,  S86.; 


I  270  Was  dem  Herzen  gefällt,  das  suchen  die  Augen. 

!  —  Clin/,  133;  Siinroik.  4»;84 ;  Körte,  ii2d:  Hraitn,  /.  1.1.1S. 

Das   Au30  vcrräth   dio  golieiuicu  Empfindungen  dca 
Herzoup. 
It.:  D«iv'  6  ramorc,  Ih,  «  rocehio.     (Ganl ,  l[i3.) 
£«/.  .■E^toculogratuiiiBpociilaripenipcraniatiim.  (ilaat.liX} 

271  Was  dein  Herzen  gefällt,  genUlt  auch  dem  Auge. 

272  Was  einer  im  Hertzen  ln'hält,  das  ist  verschwie- 

gen. —  Lrhmann,  714,  47. 

273  Was  in  Herz  und  Beutel  ist,  muss  man  keinen 

wiBsen  lassen. 
HÖH.:  Lad  iucrcn  vidc  hvud  der  er  1  dit  hierto  og  pung. 

(l'rur.  i/fiN..  4T'J.) 
Fr:.:  Ta  cheinise  ne  ftache  ta  guise. 

274  Was  ins  zweite  Herz  kommt,  das  kommt  auch 

ius  dritte. 

275  Was   kompt    in   das   dritte  Hertz,   das   bleibt 

nicht,    das   bricht   bald   ausswertz.  —  Ayrer, 

II.  1244,  9. 

276  Was  man  auf  dem  Herzen  hat,  muss  abgeräumt 

( abgeschüttelt )  werden. 
JIoll. :   Wat  men  op  het  hart  hceft .  moet  er  af.    (JTarrt- 
bfimt^f.  I,  290.; 

277  Wa.s  man  einmal  im  Herzen  hat,  vergisBt  man 

weder  früh  noch  spat. 

278  Was  nicht  von  Herzen  kommt,  das  geht  nicht  zu 

Herzen.  —  Mültrr,  13,  2;  Lixrlem  ,  30b ;  .s'imrocit,  4t;86. 
Die  Araber:  Worte  uu^  dem  Ifcrzen  gehen  zum  Her- 
zen,  Worte  der  Zunge  huciisleus  bia  zu   den  Ohren. 
(Cuf.iff,  ■j;{4l.; 

279  Was  nit  vom  hertzen  kompt,    das   kompt  nit 

darein.   —   rramk,  II,  6 7'*;   l'ttri.  II,  606;   Cruttr, 
t,  7G;  Sfhitttrl.  114.s'*;    Stilnr.  342;  Gnal ,  SSi». 
It. :  Mal  si  balla  bene,  »e  dal  cnor  nun  vienc.     (fJaal,  SW.) 
Lat. :  Poctus  eat ,  (juüd  disertoa  facit.    (Kiatlein ,  7Mh;  ScMiti' 

Natt.  4t;»;.; 

280  Was  Süll  zu  Hertzeu  gehen,  das  muss  von  Hertzen 

kommen.   —   Ik-tri.  /,  «Jl;  llenisih,  143«,  38. 

281  Was  übers  Hertz  kompt  vnnd  zum  Augen  hcrauss 

quellet,   das  ist  kein   tiefl'er  Schmcrtzen.  — 

I.i'liiniiini,  82,  t>3. 

282  Was  vber  zwey  Hertz  kompt,  das  kompt  aussi. 

—  Pelri,II.m:  llrntsch  .  647 .  U :  .SaiJtT .  281 ;  Am- 
rorfc,  12237;  Kürte,  2r*l.S  ii.  :m92  ;  Riinuhcnj  III.  77. 

Was  UeheiuinisB  bleiben  buU,  daa  bclialta  bei  dir. 
Als  dorn  römischen  Sf'nator  Mctellua  jemand  ein  Ge- 
heimniRü  abfnigen  wollte,  aiitwurtotc  er:  Waastc  ich, 
dass  c8  mein  Tlcmde  erfahren  bitte,  so  verbrennte  ich 
es  auf  der  Stelle.  Der  Chiaese  aaift:  Nur  das  Gebeiu- 
nisB  iat  wohl  verwahrt,  was  man  niemand  rcrtrant. 
HoU.:  Het  blijft  niet  ver/ wegen.  w.it  over  tweo  harten  in 
het  derde  komt.    (Ilarrfhonife,  /,  2;i&.; 

283  Was  von  Hertzen  kompt,  geht  wider  zu  Hertzen. 

—  Mri,  I.  92;  Orvti-r ,  III,  lw>;  Li-hmann,  II,  806.  94; 
Tvnilau,  954;  Einflfiin,  Sü5;  Körte,  2827;  Rinder  II,  2515; 
fiir  Haue.nftcin  im  Aargau:  Sihweiz,  IT,  184,  3. 

Empfindungou  des«  Horzena  hei  dem  einen  erwecken 

khnlicbc  Em]itindungeu  bei  dem  »ndi^ru.     Die  Rf'imer 

sagten:  Dio  Brust  lut  es,  dio  uua  beredt  macht. 
Böhm.:    Co  zo  ardce    nejde,    y  [ardcl  ae   noujme.     (dda' 

kovsk;/,  23H.; 
JlolL:   Wat  uit   het  hart  kumt,    gaat  ook  tot  het  hart. 

(Ilarrebomee,  I,  2S»0.; 
It.:  Ciö,  che  volontariamente  a^offeriace,  valo  U  doDPio. 

(Paiznylin.  251.  \.)  " 

Krain.:   Kar  iz  acrdvu  no  prijde,   ae  aerdca  no  pr^me. 

(Celakotily ,  238.; 
Kroat.:  Kaj  iz  aerdca  ne  izhadja,  k  aerdcu  nedojadia.    fCt' 

Inkovskfj,  238.; 

284  Was  von  hertzen   kompt  im  beten,  das  gehet 

auch  Gott  zu  Hertzen.  —  Petri.  /,  92;  Uenisch, 
338,  .«»7. 

285  Was  von  Herzen  kommt,  glaubt  das  Herz.  

•SimroiA  ,  1233ü. 

286  Wat  vou'n  Harten  is ,  dat  geit  taim  Harten.  — 

Schambach,  11,443. 

287  Wem   das  Herz  fehlt,   dem   nützt  der  Degen 

nichts. 
It.:  Non  aerron  Tarmi  dOT«  manc»  il  cnoM.    (Pmaa^Ua, 
76,  5.;  ^^^ 

288  Wem  das  Herz  voll  ist,  dem  geht  der  Mimd  Aber. 
FrM.i  La  bonch«  parle  de  l<aboiidaaM  ds  «ootiv    (Cw 

hier,  246.; 


G13 


Ilerz 


Herz 


G14 


289  Wem  Ilerz  uiui  Dooren  iiirlit  gfuügcn,  der  lasse  i 

Laiiz'  uiul  Panzer  lio^jvn. 

Sjum.:  A  quii'ti  um  ii*  li!t>ta  «:-i]>'.i«1:i  y  Oiira/.i)ii,   un  le  ba< 
dtarän  ci>ra/.us  y  l:iii/i.iu.     .'''ol.i-T,  •.'.T.!.) 

290  >Veiu    kein   llnz  im   Dii.scu   schläjjt,   der   wird 

durch  Thriincn  iiiclit  bewegt. 

Lat.:  Crudt'Uti  lai-ryinis  pascitur,  uuu  rrantrimr.    (Pfiilipjn, 

/.  H'.'.; 

291  AVeri  das  Herz  licljt,  der   i.st  der  JSehöustc.  — 

>'(  Ui  i  hUi ,  4UU. 

'l'd'l  Wfiii;:  ilerz,  weni^'  Kopf. 

l)-tn.:  Lidiit  liiorto,  nunilru  hu-ruo.    ^rme.  tlut.,  'J^l.) 

2?3  Wenn   d.is  Hertz  hi-küniniert  i.st,   so  feit  auch 

dt-r  Mutli.  —  hin,  IL  «ISO. 
29-4  Wenn  das  Hei't/   rfftruflen   wird,   so   lest  siehs 

niereki-n   vnd   rührt    sich   wie    Waehteln    im 

Kurn.  —  l'rtii,  II.  tv.u). 
296  Wenn  da.s  Hi-rt/  ginulK-t,  so  redet  der  Mund.  — 

l'tsihir,  J'jtiillfr,  r-f.'i,  1. 
296  Wenn   ilsis  H«'rtz   nicht  bi-tet,    .si^    ists    mit   des 

iinindi.-s  lu'ten  ni(:lit>.  —  //«Hisf/i.  :i:in,  »>l. 
*^97  Wenn  d:ts  lli.riz  tniwri^  isi,  .so  hilttt  kein  eus- 

serliehe  Frewd.  —  ;'<7ri,  ;/,  cao. 

In    V,iiitii.-n:    K<^ninil'd    niolit    au*    dorn   Herzen,    so 
kann  riiari  iiulil  ?iii^'i'ii.     (l!'-iii\f--r;/  ///.  f«yj 

298  Wenn  das  Merz  hrt-nnt,  muss  der  ivoid*  Wasser 

hiilen.   —    Sinn hiniitvi-.i-irtiu,  Uli. 

299  Wenn    d.ts  Jlerz    das  iielier  hat,   ist   uurh    die 

/unoe  krank.  —   WiurU'r,  V/,  8». 

vKlrr:  so  krtiin  di«-- Zuii*?p  ujclit  wohlanf  tv.in. 

300  Wenn   das    llorz   <lt'n   Stn-iter  führt,    so   führt 

der  Arm  die  Hand. 

301  Wirnn  d;is  Herz  dictirt,  spricht  die  Lippe  (wird 

die  /unjri.)  juicht. 

302  Wonn  das  Herz  l'rolilich  isi,   so   freut  sich  der 

Leib  mit. 

303  Wi-nn  das  Herz  reiu  ist ,  lass  die  Leute  reden. 

^S.  (iowimirn  17'.>.) 

304  Wenn  das  Her/  weint,  sind  die  Thräucn  echt. 

—    >'j»n  1  h ii'ii rti T; tirt III,  411. 

30Ö  Wenn  dat  Harte  vul  is,  sau  jreit  dat  Miil  ower. 

nhuinoicr.J   —    .SV/».if;i/M/i7i.  i,  274. 

30C  Wenn  di««  Herizen  ^a-trennt  sind,  »«>  gehen  die 
Hend  aiieii  von  einander.  —  /Viu,  7/.  wa. 

307  Wenn  die  Hertzen  wid«n-pennli^  sind,   so   wil 

sie  der  himudiseh  Magnet  nit  haben.  —  l\iri, 
II.  «J3. 

308  Wenn  dir  Herz«n   am  reinsten  sind,  so  kompt 

der   TeulTel    vnd    scheist    darein.    —    LutUtr'$ 
7iMhr..  111*. 

309  Wenn  du   das  Herz  mit  deinem  Feindt«  theilst, 

jäo  theilt  (lutt  mit  dir  drn  Himmel. 

310  Wenn  ein^s  Hertz  vnnd  dess  andern  Zung  wider 

einander    seynd,    so    ist    kein    überreden    zu 

hoiVin.   —   l.itliin<nin.  7^■*^,  18. 

311  Wenn   Herz   und   Kopf  streiten,    hat   der   Ver- 

stand das  b\nv\  verloren. 

312  Wenn   man  das  Hertz  tritft,   so  guekt'a  herfür, 

tnrtl  mann  die  Au«(en,  so  gehets  Wasser  her- 

auS9.   —    LiliWiinii .  HJ  , 'i<i. 

313  Wenn  «ich  Herz   und   Mund   erlalien,    will  die 

Nase  aueh  was  haben.  —  .siinrufA,  7423"*. 

314  Wenn  't  Herz  man  (nur)  schwärt  (schwarz)  ia, 

6är  dl'  Koster,  dou  ha  he  ken  sehwarten  Liv- 
roek  :in.     f.s'/i-Ji/.-.y   —   7'umi'iiii/i.  ///,  74.  ll». 

Avtiiihuh  der  Frnljcrr  von  Kyau,  Cominaiidant  der 
»-tunif  Kiini^i-li'iri,  der,  vhu  -leiiion  Ft'indfti  bettn 
KurfurBicn  auK^HCbwÜrzt,  litii  einer  Hnftrauor  ,  lia  allua 
vfiiwar/.  frucliii-a,  allein  umumi  r<ii>iou  U'ick  tru^,  und  j 
dtr^hulb  vi.m  Kurfur^U-n  aar  LU-du  Kt'zoRvn  antwortete: 
..Ivli  bruiiche  mich  nicht  ■uliwari  anicuaiclien ,  denn  ich 
bin  ivci  Kw.  Murrhlauoht  »cbun  achwar«  Rvoiii^."  (Vgl. 
JtriiH,  Bihliothfk  drtFroluiH»»,  Stuttgart  183«,  Hft,  3, 
Kr.  7.J 

315  Wer  ain  trew  Hertz  Tiid  liebliche  rede  hat,  des 

freund  ist  der  Küatg.  —  Agncvila  11,  247. 
S16  Wer  das  Uenc  auf  der  rechten  '  Seite  bat,  fürtdiict 
■ich  anch  Tor  einem  Hunde  ohne  Zfdine. 
■>  D.  h.  also  aaf  der  umchl«n.  —  Wuriapidl  mit  dem 


317  Wer  da.«;  Herz  auf  der  Zunpe  iräjjt,  dem  kommt 

es  leicht  zwischen  di«'  Zähm'. 

318  Wer  d;is  Herz  hat,  der  hat  alles. 

»:.;  l/iii  :i  li>  (.-ult  oii  nu  coniuudv  uutragouB  06*.  (jui  plua 
dfiii.tU'it.-.     [l.-ruiij-,  U,  'J<\*.'! 
3rJ  Wer  <l:«s  Herz  hat,  der  hat  auch  die  Uiirse. 

Fr:.:  (^-.li  .1  \v?.  iwtvwx".  il  a  TuiMir.     {t\$!,trr.  4nii.) 

020  Wi-r  i.'\\\  aTiil'ies  Herz  will  vers-teheu,  muss  ins 

eit,'ene  M-iten. 
U:U.:  Alli-  liiirti'ii   l.ij  .ii-  ei;;-«ii.  — In  uw  hart  k«-nt  jjij  alle 
h.iiti'ii.  -     Mi'ii  iiiiifi  :>lli-  liurti'ii  hij  /ioii  zelvvn  denken. 

(11.1,1  -.t-    >;,.■,    /.   •J^...■ 

021  Wer  ein  Ix.t.-s  H-.  it/  mit  ^lüen  \\\irl»'n  stralVen 

will,  der  ii.ae.hls   mir  är;,nr.  —   /'»■.'m. //.  ti'.'8. 

322  Wir    ein    ;:ui   lli-rze   iiat ,    niu.ss    einen   gri'sj.en 

f iejill>i-liU-i    halirn. 

323  Wir    «in    kurz    lieiz    hai ,    muss    lan;L:e     Küsse 

lialirn.   -       \M,..Un  .  Mll.  i»hi. 
Ü24  Wer  »-in  M-liwaelies  Hei-z   h:it ,    nius>5   seine  Au- 
g<'U  UM  /'iiim  h-.ltoti. 

D.f  eiii:,.->i.u  ^.lLr■■n  r   \\  i-r  .i  la   Uitz  kontit,  mißtraut 
:-«iiii  II  Aiiui'ii.     /'.i.'-.'V,  L'll'r.' 
323  Wer  tiei   .'•idi  iiült   S'  in   Her/   mal  ^Innd.    lebt 
«jful   litid  kiuiiMit  ü-.mW  iti  den  (irnnd. 

/■;■:..•  ('•iiiJ-iTMT  liliri.'  ««ri'iilt.*,  i--v<'ur  iM  iriiiu.  tan  It«  doux 
vnri'  i-l  if  111  lunr  n-n-in.       t'.i'ihr,  l:.'i:i..j 

326  Wer  im  hertzen  erlaubet,  der  bekennet  mit  dem 

Mumie  vnd  jioite  es  lauter  S^hweinspiess  vnd 
HelU'parien  sehneycn  vnd  regnen.  —  .Muthrsyt 
l'.>si,Ua.  II.W'K 

327  Wer  in   das  zwe>i  Hertz    kompf ,    koinjit   nueh 

ins   dritte.  —    r.nihr.  in,  lu7.-  I.rlniuinii,  II,  873,  194. 

328  Wer  kan  eimm  yj,diehen  yun  das  hertzc  sehen ! 

—  Auin.'la  I.  1;>m;  li^uhli.  I,  .'iS.  hJjniullf.Ul^:  Mri, 
II,  727;  r.ruhr.  I.  Mi;  Siitnr,  7ii2. 

...Mit  V..11.1II  li.vh:-,  saut  .s"  hup-iihamr (W.ft  ah  hille, 
II.  '-'-.-V.  .-i^t  ■':'-'*  Hi-r/.  liifi-n  luiinTiiii  inoliili'  dcithie- 
ri'rlicii  I.tiifiii,  yiiiii  S\iiili<il.  ja  /iiiii  hynoii.viii  des 
Wllh■ll^,  :il»  do:)  l'rkiTiiA  unTfiT  KrscluMiinnif  ({cwähit 
v.irifn  und  I>t;7.i'ii-]iii('t  di>-M'ii  im  <ick'<>iisai/  di-s  liii«>l- 
li-i:i!<,  dtr  III  t  di-ni  K>i|'^^'  Ki'radc/ii  id>uti-fh  iflt.  Alltfü, 
^^al;  im  wiMti-.uti'ii  .'<iiiiii'  ^a<.■ll('  «Ivk  W.Uciiii  {-«l.  wie 
■\Vniisi.ii.  I.tuli'ii-'chaft .  Kri'udo,  Si'liiii«-!/,  JiUle.  IJod- 
JK'it.  .lucli  w:is  iii.iii  uiitiT  <■  (M'inUtli '•  /.ii  vcr-tteiivn 
j'lI-.Vt.  \%ii<i  iK-iii  tl'.-i7i-n  lii'iui-lrtit.  I)i-nitovli -latii  mau: 
ür  liii  i'in  Hi-lili-i-liii'M  Hfiz;  or  hiitui  hi-in  Jit-rz  an 
dl«--*!'  Sarhi':  vs  prht  iliiii  m>ii  >|i-r/.<'ri:  v*  war  ihm  ein 
Stich  in»  Her/;  es  hru-ht  iliiii  lia-i  Mrrz;  pi-in  lic-rz 
hlijirt;  da:.  )ler/.  liiiptt  vi>r  l-'r^^mit-;  v\it  kann  den  Mun- 
selii'ii  in-  liiTK  «i-iirn!  K»  i->t  hfi'/./i-rrci6<?iid ,  h»*r//ur- 
nialinciid  ,  lier/lirvchouil,  iiiTZ"rlii-hi!iid .  horzrahn-nd; 
Ol  ixl  lierzL-iiij^iit,  haithd/iu.  hfrzltii«,  hi-izliufi.  l'ciK- 
hiTzitf  n.  u.  w.  liaii/  ^|i>-ci«-li  alior  htM"<<fn  ]jiel)0!>iiäuilel 
lIifr/-n$aiiv>'li.'L;cuhciii-n ,  atTjire«  ite  cin'iir.*' 
Iloit.:  Wii«  kau  eon  ii'^elijk  in  Iwi  haric  xien.  { lliirrt'fnunef, 
/,  2iHi.; 

329  Wer  kein  Hertz  zu  Guttes  Wurt  hat,   der  thut 

nieht   lan>^  die  Uhren    vnd    nmnd   darzu.  — 

l'rtri,  I.  l'i:,;  //«him/i.  I7i»2,  25. 

330  Wer  kein  Herz  hat,  dem  ist  Maelit  kein  Xütz. 

/.'..•  Ad  uu  cuur  vile  for^a  nun  giiiva.     {I'a:iti!/liu,  l»;»,  l.^ 

331  Wer  kein  Herz  hat,  muss  gute  Beine  haben.  — 

WiniUvr,  A»7/.  5.1. 
JHoU.r  Die  hol  hart  uiet  hccft ,  hcbhc  do  beencn.    (Ilarrtr- 

332  Wer  kein  Herz  h»t,  sieh  eines  starken  Feindes 

zu  wehren,  hat  auch  kein  Herz  sieh  eines 
seh  wachen  zu  bemiurhtipeu. —  /»/w/.  3«9. 

333  Wer  kein  Hera  hat,  wie  kann  der  herzlich  sein! 

334  Wer  sein  eij;en  hertzc  sieht,  der  redt  von  an- 

dern ai'^^es  nii'ht.  —  Ihnixih.  82«,  ly. 
333  Wer  sein  Herz  nieht  hütet,   dem  kann's  leicht 
verloren  geben. 

IHi!  Jnknt(>n  :  Wer  aein  Ilerz  in  die  Lcnu  wirft,  darf 
»iuli  nicht  wundrrn ,  wi-nn  i>.-i  im  Nurdmeer  Jjorausuo- 
flduht  wird.  Kin  iirrik»ni(-i.-hvr  Ni-i{orsiainni  (>in[iiii-hlt 
namentlich,  «■••in  llor/.  vur  <l<!n  F  aui'ii  zu  hi'wuhn-n: 
(Jib  dap  H«'rx  oiner  Kran,  faai  tr  ••pricliwüillich,  nie 
wird  dich  tüüU>n.    (li-'iH^'M  ly  I,  :>'.*.) 

336  Wer  »ein  Herz  öflnet,  gibt  sieh  gefangen. 

Holt.:   l>ic  xijn   hart  viinr  i^itnini  vrii-nd   opent,  dM«)dt  d« 
smart.     (H,irr-hi,ii,'i- ,  l,  "i^l.) 

337  Wer  ^iieh  auf  das  H'i'Z  einer  Frau  verlä<!st,  will 

den  Wind  mit  Hecken  fah'n,  will  Wasser  be- 
hacken und  auf  dem  Kücken  durch  die  Stras- 
Bcn  tra'n.    (ticrgumu.} 

39* 


Herz 


Herz 


338  Wer  sich  auf  sein  Hertz  yerlest,   der  ist  ein 

Ntirr.   —   Pctri.  11,  7S7. 

339  Wer  vor  seinem  Derzen  eine  Glaaihür  bat,  dem 

"Wirft  jeder  die  Scheiben  ein. 

340  Wer  *b  Hotz  hat,  hat  auch  den  Bart. 

Ale  man  einem  jungen  Mause  mit  Kopf,  der  iich  um 
einen  wichtitien  Pötten  bewarb,  vorwarf,  dafls  er  noch 
keinen  Bart  habe :  erwiderte  er,  beleidigt:  Wono^a  dar« 
auf  ankommt,  so  will  ich  einen  Ziegenbock  herschicicen) 
dem  felilt'a  an  Bari  nicht. 

S4l  Wes  das  hertz  vol  ist,  geht  der  inund  vber.  — 
Maith.  U,  W;  Franck.  Mia*»;  Pclri,  11,  7S5:  Uaii»ck, 
1436,  4a;  Lalcndorf  11,  30;  Lehmann,  II,  8M,  S8S;  Sim- 
rock .  4(>$1 ;  Oa<(l .  687  ;  Nett .  482  '^ ;  iVeiu .  4,6 :  Blmii ,  460  ; 
Sdiltrr.lSl;  EUelein .  il&  ;  Schulze ^iU;  Zaupttr ,  4^; 
Karte,  3SS4  \u  3499;  TtUfir,  m.  Braun,  t,  18S4;  neiM- 
hertj  m,  T5. 

Pnroh  Worto  wird  die  Gestalt  des  Hencens  (dor  Seol«) 
•iebtbar.  Die  Etitoa:  Wotod  das  Höre  toU  ist,  davon 
•ohAumet  der  Mond.  Die  Bulgaren:  So  imHenen,  *o 
im  Munde.  —  Waa  im  Tapfe  i»(,  daa  kommt  aocb  in 
die  Schöpfkelle,  sagen  die  PpTäer.  oder:  in  die  Scböa- 
lel,  die  Hindna.  Wer  etwa«  liebt  ( oder  hasat) ,  iat  reich 
an  .It'i-?!;«  Erw^Ulon.  (Kcmtbcry  III,  Th.) 
Mfi"  ichit  oiemannet  mant  wan  als  in  zln  herae 

\    !  i.)  —  Wan  wea  das  her»  beercrend  isl,  der 

ti  <)ioke  tagen.    (Monf/ort.)    (Zingerlc,^  104.> 

BüAwi,-  CuiL  srdce  je«t  ttndchnatü  (jireplneno),  tun  Aata^aoa 
DAploena  rpfvtdkaji).  —  Co  v  srdoi  rfe,  v  üateob  kjpf. 

—  Co  na  ardci,  to  na  Jajiyku,    ( (}efa*oej*y  ^  80  n.  69.J 

—  Co  hoho  t6«{ ,  o  lom  i  lid  wluvj.  (VelutoPtkif ,  70.^ 
Xngi.;  Wbat  the  hcart  tbinks,  the  mouth  apcaka.  ((Jaai,  SSf.) 
FrM.t  Do  I'abondanco  du  cocur  1»  boncbe  ^laagne)  parle. 

(Ltftärcu,   C;   StaracheJel,  4i}7;    Aritsin/jer ,  3;    Ler&ux, 

Jf,  WWj  —  J>*un  tac  Jk  cbarbcn  Ü  ne  aanratt  aortir  de 

^'^-r—tie  larjne.  —   La  faouche  parle  de  Pabondanc«  dn 

(G€ialt  f<S7.J  —  Le  oooor  a  sea  raiione  qua  la 

ignore. 

xj.  I*  .   i>i4Ar  het  hart  vol  ran  t«,  loopt  de  mond  Ton  OTer. 

—  Vit  den  overloed  des  harten  sproekt  de  tnond.    (Harre' 
bam^4t  /«  S66  a.  390.^  —  Zijn  hart  ligt  hem  op  te  tong. 

/(, .-  Per  l'abbondonca  del  oaore  la  bocca  parla.  fPoisagtia, 
364,  37;  Gaat,  887.; 

Zat.T  Ex  abTUidaotia  cordis  oa  loqnitur.  (Stybold.  1€0; 
Nocarin,  hd2:  tiinder  II,  lOliJ  —  ümne  «npervnanum 
pleno  de  pectore  numat.  {Boraz.)  (Gaal,  8B7,-  Uinder 
II,  23711 ;    Pfiitiftpi,  If,  68;    SryhM,  4mt   Eistttin.  &06.) 

—  0«teDdit  sormo  mor«s  animtun  qae  latentem.    (Bin» 
der  77.  2453.J 

Potn..-  Co  na  sorcu,  to  na  j^ykn.  (Lorttpa ,  7;  Ce/o- 
lurfly.  ?S*J  —  Co  w  serou,  to  w  uiCeiecfa.  (Celaiovtkif ,  619.) 

—  Co  we  dnie  kto  w  glowle  warxj,  otym  li?  mu  wnoc 
marcy. 

Slow,'.  Ceaar  je  poluo  eerce,  to  iis  uat  gre. 

349  Wessen  dm  llcrz  ist  gefüllt,  davon  es  spmdelt 

und   <i  —   Eürtein .  30e ;  f/rown  ,  7,  1331. 

Von  1,  aber  auch  »cbwatxhaften  Leuten. 

It.T  Ogni    e.ljfift  toraA.    (Utial,^«»!.} 

Krcat.:  &aj  na  Berdcu,  to  na  jexiku.     (Celakv»tk>f ,  33SJ 

343  Wessen  das  Herz  voll  iat,  dess  geht  der  Mund 

über,  sagte  Grölzer  und  lot  (entliess)  einige 
Magentriller. 

344  Wessen  Herz  ein  Blitzstrahl  triflt,  dessen  Ohr 

bleibt  vom  Donner  verschont.  —  AUiuann  V,  ua, 

345  Wie  das  hertz  deuckt,  so  spricht  der  mund.  — 

Petri.  n.  736;  H<much,  678.  68. 

346  Wie  das  Hertz  ist,  so  sind  auch  die  Gedanken. 

—  iVln,  //,  7Ö7. 

347  Wie  das  Herz,  so  die  Werke. 

348  Wie  das  Herz,  so  sind  die  Reden, 

Bohtn.:  JakA  snlce,  taknr^  i  ja{fk.  —  Jak4  srdce,  ta- 
koTft  i  Osta,  i  jazyk,  ÜTot.    (Celakottk*; ,  fi.) 

It.i  La  booca  tbocca  loreato  eiö  oh'  il  onar  giudioa 
ee«tite.    (Pas^agiia^  S4J 

349  Wie  Hertz,  so  Mund.  —  Pvtn^U,  7w. 

350  Wie  Herz,  so  Dank. 

351  Wie'a  das  Herz  gibt,  so  viel  ist  es. 

352  Willig  Herte  makt  lichte  F&ttte  (Fasse).  (L*f^B,) 

—  t'irmtmich,  t,  S70;  k<KkAm9ch  U\  SaiUrr,  153;  Sim- 
rock,  ll$3«{;  Caal.  ITS6. 

MnifL .'  Where  the  will  x»  ready,  tb«  feel  AreÜAbt.  C<Jaai,  1736.; 
//..-  Bovo  la  voglia  h  pronta,  1«  gamb«  aun  loggiere,     (linhn 

I,  Vi.)   —  Pove   1»   volonte  6  pronta,   1«    gambe   aou 

leggieri.    (Oaal,  1726.) 

353  Wo   U   Hätz  van  vol  es,   dö   lOöf  dV  Monk 

(Mond)  van  övver.  (Vürm.)  —  Firmmich,  /,4«t,  «. 

354  Wo  das  Hertz  gut  ist,  darffs  keins  zwang«.  — 

Uetberger.  t,  m. 


355  Wo  das  Hertz  vor  Lieb  sich  hinzeugt,  dahin 

das  Aug  vor  Lieb  sich  neigt.  —  Gmei,  W,  lU; 
Li'hmann,  II.  sas.  Si2. 

356  Wo  das  Herz  gut  ist»  da  folgen  feine  Sitten.  — 

Herhrr(/<<r ,  /.  2  .  707. 

357  Wo  das  Herz  liegt,  dahin  das  Auge  fliegt. 

BöAtn.:  Kde  srdo©  lesf,  um  i  oko  beif.     (Ö'Flalotik^ ,  JS",; 

358  Wo  das  Herz  mitspricht,  ist  die  Zunge  beredt. 

—  Ilindn  IT.  3515»  , 

359  Wo  das  Herz  redet,  rnnss  die  Zunge  schweigen. 
It.:  Tacda  ta  Jiogna,    ove  parla  U  cuore.     (PaitagUa, 

tlW,  \b,} 

360  Wo  dein  Herz^  da  dein  Gott.  —  Pvtrt.  ll,  soo; 

IVnetk'y ,  89;  Simrnck,  4683;  Kärtt,  2883;  ttram,  L  UU, 

361  Wo    dein   Herz,   da   liegt   dein   Hort.  —   Stm» 

rt)ck  .  46S2. 
Mkd,:  Est  ein  alt  goiproohen  wort:  ewA  dtn  bormt  wont, 

da  llt  dln  hört,     ( Winter ftettm.) 

362  Wo  die  Herzen  durch  Untreu  getrennt  sind,  da 

laufen  auch  Händ^  und  Füsse  bald   aoseiii- 
ander,  —  Opel.  S94. 

363  Wo  ein  Herz  spricht,  da  hört  ein  Herz. 

364  Wo  en  ander  et  Hart  let,  let  di  jennen  Sten. 

fDeunJ 

365  Wo  Herz  ausgespielt  wird,  da  muss  man  Herz 

zugeben. 

366  Wo  Herz,  da  Auge. 

EotL:  raar  het  harte ,  daar  de  oog«o.    (fJarrehotH^t ,  I ,  it6.) 

367  Wo  sich  Herz  und  Herz  verbinden ,  wird  Gluck 

sich  in  der  Ehe  finden. 

Die  alten  Polen  liesacn  sich  den  Spnioh  in  Ihre  Tra«> 
ringe  graben  :  Serce  moje  i  twojo,  böte,  poti|««  oboje. 
(Öeiukovtky,  382.; 
BÖhtu-:  8rdae  mojo  a  tvoje  «poji«,  boee.  to  dTOje.    (Ö^U- 
kotiMkjfy  383.; 

368  Wohin   das   Herz   fliegt,   dahin   der   Verstand 

kriecht. 

369  Woran  das  Herz  hängt,  das  macht  die  meiste 

Sorge. 
Weil  man  stets    furchtet,   es   k^nne   ima  estiinni 

werden. 
BöKm . .-  Co  V  srdci  nonfme ,  o  to  se  bojlme.    (C^taicmihf .  9SL} 
Fvliu:  Czego  bardao  pragniemj,  o  to  lif  bardao  SoJiar. 

(Öelakot»ky,  288.; 

370  Wovon  das  Herz  voll  ist»  davon  geht  der  Mund 

über,  sagte  jener ,  der  eine  Schüssel  Kalduu* 
/     nen  gegessen,  and  fing  an  zu  kotzen. 

371  Zum  Herzen  führen  viel  Wege. 

372  Zum  Herzen  führt  der  beste  Weg  vom  Honeii. 

—   !>chlec^lt^$ ,  494. 

373  Zwei  Herzen  liegen  einander  nahe,  wenn  kern 

Laster  dozwischenliegt.  —  Körte,  2S3i. 
•374  A  kans    nicht   übers  Hartze   brengen.  —  (^ 

molvko,  143. 
*375  An  meinem  Herzen  hat  sich  nichts  angel 

(ist  nichts  hangen  geblieben). 
Um  die  Unschuld  zu  reraicbcm. 

•376  Aus  deutschem  Herzen« 

FQr:  ohne  Falfteh.  Aach  in  Belgien  gilt  diea«  Redens- 
•rt  dem  WalIotil»cbon  und  FrnnxOslsohen  gegcnaber 
für  aufrichtig  und  wahr,  wie  auf  vUmisoh  „plattdeutaeh 
■prechnn'"  soviel  wie  achlicht  deutsch  reden  heisst. 

•377  Da  hat  et  HäU  op  der  Zong.     (Bedburg.) 
•378  Da  ist  ein  Herz  und  eine  Seele. 
•379  Da  raÜBst«  mein  Herz  ein  Bauer  sein.   fSchletj 
•380  Da  müstc  einer  ein  steinern  Hertz  vnd  gle- 
»erne  äugen  haben.  —  ilathf «iu»,  Püntuia,  ccixi**. 

Wenn  er  brer  kein  Mitleid  haben  soUle. 

•381  Dar  kon  em  a's  Harze  rädec.   (Schiei.j 

mann,  lU,  411.  413. 
•382  Daran  hangt  sein  Herz. 

HoU,:  Daar  liangt  siju  hart  aan.    (üatrtbomit,  /.  SSd.J 
•383  Das  bricht  ihm  das  Herz. 

BolL:  Dat  brockt  mtj  het  hart.    (Barrebomitt  t,  28«,^ 
•384  Das  bricht  mein  Herz  nicht. 

HoU.:  Daar  becft  mijn  liartgoeno  pijn  «AQ-    (Sarrt^^m^i»^ 

/,  3S0.; 
•38Ö  Das  frissl  jhm  das  Hei-tz  abe.  —  üaihffi,  »T*. 
•386  Das  hat  mir  's  Herz  schwer  gemacht 
•387  Das   hertz   hupflfJ.   ihm   vor  Freuden   wie  «q 

Kälber-Sobwintidein.  —  .Sim/i/n.,  //.  «, 


>h4»M 


617 


Herz 


Herz 


618 


*388  Das  Hertz  im  Leibe  mit  jhm  theilcn.  —  J7er- 

berger,  I.  18». 
♦389  Das  Hertz  im  leibe  will  jm  darüber  brechen. 

Mathenus ,  PotHlla ,  CCXXXIII  *>. 

HoU.:  Zijn  haart  wipitaart  als  eene  koe,  die  een  doom 

onder  den  staart  gebonden.    (Ilarrebomee,  /,  286 ''J 

*390  Das  hcrtz  ist  jm  in  die  brach  (Hosen)  gefal- 
len. —  Tappius,  40^;  Eitelein,  SOS: Frischbier*,  UH; 
Mayer,  I,  130;  11,  20;  K6rte,  2831 S;  Braun,  1. 1341. 

Von  jemand,  der  bei  einer  bestimmten  Yeranlaaiong 
den  Math  Terloren  hat  nnd  eiah  forohteam  and  Ängst- 
lich bewiesen.  Mathlosigklit  and  Angst  wirken  an- 
angenehm auf  die  BchliesBmaskeln  des  Dannkanals. 
Schon  die  alten  Griechen  sagten:  »^Das  Herz  ist  ihm' in 
den  Unterleib  gefallen." 

Frx.:  Lo  cooar  lai  devient  foie.    (Körte,  2831".; 

Lat.:  AnimuB  in  pedes  decidit.  (Erasm.,  923;  Philippi, 
I,  32;  Tappiwty  40  b  ;  Seyboid,  28;  Binder  J,  62;  II,  177 1 
Wiet/and,  884;  Faselius,  16.; 

•391  Das  hertz  lag   mir   gantz    in    den   knien.  — 
Franik,II,  47**,;  Tappius,  40^;  Kehrcin,  V!1, 109;  From- 
mann,  lU,  354. 
Lat.:  Totas  animas  mihi  erat  in  genibas. 
*  392  Das  Hertz  steigt  jhm  fiir  angst  aus  dem  Mund. 

—  iHiidi,  AwlUla.  11,  446*. 
*393  Das  hertz  zu  beiden  henden  fassen. 

„. ..  Fanset  wiedcramb  das  hertz  za  beiden  henden." 
(Rollvsagenbüchlein ,  IV.) 

•394  Das  Herz  ablachen.  —  Schouel,  iii4»  a.  1125**. 

„Wan  man  einem  mit  einem  Humschmotsen  freund- 
lich anlachet,  und  also  ins  Hertze  lachet,  dass  man 
mit  lachen  einem  das  HerU  abgewinnt.'« 
•395  Das  Herz  ablaufen.  —  E^iering,  l,  sie. 
•396  Das  Herz  auf  dem  Rücken  haben. 

Von  denen ,  die  wegen  eines  sie  bedrohenden  Uebels 
besorgt  sind ,  a.  B.  die  SklaTcn,  die  Peitsche  fQrohtend. 
•397  Das  Herz  auf  der  Zunge  *  haben.  —  Körte,  2831^; 
Braun,  i,  1345. 

■)  In  einigen  Gegenden  auch:  Lunge.  —  Alles,  was 
man  empfindet  und  denkt,  sagen. 
Frt.:    Avoir  le    ooeur  sur   le  bord    des    IdTres.     (Star- 

sckedely  407.J  —  Avoir  le  ooeur  ä  la  bouche. 
Lat.:  E  perforato  poculo  bibere.    (Philippi,  I,  153.;  — In 
labris  prirais  animam  habere.    (Binder  II,  1437.; 

•398  Das  Herz  aus  dem  Leibe  verlieren. 
•399  Das  Herz  bricht  ihm. 

Ein  hoher  Grad  von  Wehmnth,  Oram  nnd  Kummer 

bemächtigt  sich  seiner. 
*400  Das  Herz  fallt  ihm  schon  drei  Tase  vorher  in 

die  Hosen,  ehe  er  den  Feind  sieht. 

Lat. :  Ante  tubam  trepidare.    (Feuelius,  18.) 
•401  Das  Herz  geht  ihm  Galop.  —  FrisdMer  *,  1584. 
•403  Das  Herz  hat  Knochen. 

um  Fettigkeit  des  Charakters  zu  bezeiohnen.    „Das 
Hera  eines  echten  Mannes   ist  nicht  ohne  Knochen." 
(Borne,  Oetammelte  Schriften,  Hamburg  1840,  VH,  80.; 
•403  Das  Herz  im  Leibe  dreht  sich  um. 

Soll. :  Het  hart  draait  n^j  in  het  Itff  om.    (Barrebonue, 
I,  288.; 
*404  Das  Herz  im  Leibe  zittert  ihm. 

Vor  Ängste,  Kftite  u.  s.  w. 

•405  Das  Herz  im  Munde  haben. 

Frx. :  Coeur  en  bouche ,  bouche  en  coeur.    (Leroux ,  II,  203.; 
Sott.:  Het  hart  sit  hem  in  de  keeL    (Barrebomie,  II,  288.) 

•406  Das  Herz  in  den  Händen  tragen.  —  Pardmia- 

km ,  1582. 
•407  Das  Herz  in  der  HosentaBche  (im  Beutel)  haben. 

Aehnlich  russisch  AUmann  VI,  517. 

•408  Das  Herz  ist  im  Bade  gewesen.  —  Mumer. 

Er  hat  bei  dem  Gebet,  bei  der  Rede  niohts  gedacht, 
empfanden.  »Wenn  sie  schon  beten  oder  lesen,  so  ist 
ihr  Hera  im  Bad  gewesen." 

*409  Das  Herz  mit  einem  theilen. 

All««. 

•410  Das  Herz  möchte  ihm  springen. 

Vor  Gram ,  B«trabniss. 

•411  Das  Hers  schl&gt  ihm  wie  ein  Düttchenbrot 
e  —  Friukhiar\  159S. 

•413  Das  Hera  sitct  ihm  in  den  Hosen.  —  Friteh- 

k%er  *,  1594. 

•418  Dm  Hen  wird  sn  Wasser.  —  ;^nM,7«9:  Fo- 

hriäm^n. 
*4]4  Das  HeiM  hdit  mir  im  Leibe.   <B.  HadOohäMn.) 
*4lft  Du  ist  m'r  niolit  aas  Hen  gewachsen. 


*416  Das  mir's  Hartze  am  Leebe*  lachte.  —  G<rmolcke» 

290  u.  347  ;  Rf^nsun ,  43. 

')  In  welcher  Gegend  Schlesiens  man:  „am  LSebe" 
statt:  „im  Leibe"  spricht,  ist  mir  nicht  bekannt;  ich 
habe   diese  Aussprache  noch  nirgends  gehfirt.  — ■  Be- 
zeichnung grosser,  oft  rerborgen  gehaltener  Freud«. 
•417  Das  stösst  mir  's  Herz  ab. 

Frt.*  J'ai  nn  mot,  qui  m'ätrangle.    (Körte,  2831.; 

•418  Das  thut  meinem  Herzen  wohl. 

Hoü.:  Dat  doet  mij  goed  aan  het  hart.  (Barrebom^, 
I,  286''.; 

•419  Das  war  aus  dem  Herzen  gesprochen. 

BoU. :  Dat  was  uit  het  hart  gesprokcn.    (Harrebomie,  /,  286.; 

•420  Das  wird  Herz  und  Leber  (Nieren)  stärken. 

Soll.:  Behalven  dat  hert  endo  de  lover  Btcrct  den  ingh«> 
weide  dat  ander,    (llarretomee ,  /,  286*.; 

Lat.:  Preter  cor  et  epar  confortat  qnodque  suum  par. 
(FatUrsletten,  137.; 

•421  Dat  genk  iäm  buawwer  diäm  Hiärten  hiär. 
(  Sauerland.  J  ' 

Es  war  kein  Ernst  in  der  Sache. 
♦422  Dat  Harte  fallt  em  in  de  Boxen.  —  Eichwald,  747. 
Boll.:  Hei  hart  zinkt  hem  in  de  schoenen.    (Barrebom4e, 
I,  issl) 
•423  Dat  Ilearte  blött  (blutet)  eame.    cnünm.) 

Er   wttnscht   schmerzlich,    an   dem   Besitz,    Genuii, 
Gewinn  eines  andern  Autheil  zu  haben  I 

•424  De  hett  't  Hart  baven  in  de  Kopp  Sitten. 
(Oelfrief.)  —  Hawkalender,  IV. 

*425  Dem  gepressten  Herzen  Luft  machen. 

Das  beängstigende  Uebel  wegschaffen  oder  es  zu  lin- 
dem suchen. 

•426  Dem  ist  das  Herz  in  den  Stiefel  gefallen.  — 

Lvhrengel,  II,  99. 

•  427  Der  hot  e  Herz  vun  Marmel  (Stein).  —  Tendlau,  295. 

•  428  Det  Harz  zedert  em  wä  em  Gimpel.   (Siehenbürg." 

sächs.J  —  Frommann,  K,  326,  283. 

Das  Herz  zittert  ihm  wie  einem  Gimpel,  auch:  wie 
einem  Gieling  (Goldammer). 

*429  Die  Herzen  von  sich  wenden. 
Sich  verhasst  machen. 
Frz.:  Aliener  les    coeurs  (oder:  las  affection«    de  soi). 
(Kritzinger ,  18.; 

•430  Die  weiss  einem  das  Hertz  im  Leibe  vmbzu- 
drehen.  —  Uerberger,  1!  ,5i7. 

•431  Dos  ged'n  ze  Heatzn,  wiar  an  Jousddl  *b 
Schmolzkouch.  (Steiermark.J— Firmenich,  11,770, 171. 
Das  geht  ihm  zu  Herzen ,  wie  dem  Joseph  das  Schmalz- 
koch, d.  i.  SohmalzmuB. 

•432  Du  liegst  mir   im  Herzen,  du  liegst  mir  im 
Sinn.  —  Eiselein ,  305. 
Aus  einem  Volksliede. 
•433  Ein  Herz  und  eine  Seele  mit  jemand  sein. 
So  empfinden,  denken  und  wollen,  wie  er. 
Fr*. :  Ce  sont  deux  t^tes  dans  un  bonnet.  —  Hs  sont  comme 
les  deux  doigts  de  la  main,  ce  sont  les  deuz  doigts. 
•434  Ein  Herz  wird  doch  jeder  haben. 

Beim  Kartenspiel.   Wer  cufUlig  nicht  Coeur  hat,  sagt 
dann,  mit  Trumpf  stechend :  aber  nur  Im  Leibe. 
BoU.:  Hij  grijpt  hem  in  het  hart.    (Barrebomäe,  I,  288.; 
•435  Einem  (mit  etwas)  ans  Herz  greifen. —  Braun« 

/.  1S46;  /iörtc,2881;*. 
BoU.:  lemand  in  het  hart  tasten.    (BarrebomiSy  7,  289^) 
•436  Einem  auf  das  Herz  treten.  —  Scfcotrcl,  111«». 
*437  Einem  das  Herz  ausreissen. 

Frz.:  Je  lui  arracha  le  coeur  du  Tentre.    (Startchedel,  HO.) 
•438  Einem  das  Herz  erweichen. 

Empfindungen  des  Mitleids  und  der  Wehmath  in  ihm 
erwecken. 
439  Einem  das  Herz  rühren. 
*440  Einem  das  Herz  schwer  machen. 

Traurige  Empfindungen  in  ihm  erwecken. 
•441  Einem  das  Herz  stehlen. 

Beil.:  lemands  hart  Stelen.    (Barrebomiet  I,  289.; 

•442  Einem  Herz  machen. 

Frt.:  n  lui  al  mis  le  ooeur  au  Tentre.    (Startchedel,  MX.) 
•443  Einem  ins  Herz  greifen. 

nun  io  zureden,  dass  er  es  sich  zu  Herzen  gehen  Usst. 
*444  Einem  sein  ganzes  Herz  ausschütten. 

Ihm  die  Terborgensten  Empfindungen  und  Gedanken 
mittheilen. 
Frz.:  D^filer  son    chapelet.  —  Dire  k  quelqu'un  ce  qu'on 
asur  le  coeur.    (Kritzinger,  ibW) 

•446  Er  bringt*8  nicht  übers  Herz. 
•446  Er  frisset  seins  hcrtzen  blut.  —  Tapp%us.  110 **. 
Von  ttbennftssiger  Sorge. 


619 


Herz 


Herz 


620 


•447  Er  fiisst  (nagt)  sein  hertz  ab.  —  Franck.  I.  86*. 
Jlotl.:   llij  cnt  zijii  hurt  op.  —  IliJ  knaagt  aan  ziju  eigen 
hart.     (Jlurrffjoim'e,  I.  2SS  u.  '^60.) 

♦448  Er  g'würrut'g  Herz  wie  d'  ehniuger  Krümerin. 

C^urtiuiji'u.J 
Stellt  «ich  niil  dem  BiUkcn  :in  »Ion  Ofen. 

"449  Er  hat  das  Ihrz  nuf  der  rochten  Stelle. 

Jioll.:  llij  lieeft  luit  Jiart  op  de  regte  plaats.  (Ilarrebomi«, 
l,  2.SS.; 

•450  Er  hrtt  fin  gut  Herz. 

,.\V«'nii  vnii  «.-inini  Men?chou  goiiupt  wird:  -Er  hat 
ei»  giiti'rf  lltTz,  wiewDl  einen  schlechten  Kopf»,  von 
eiiiL-in  andi^ru  siber:  'i  Er  hat  einen  sebr  guten  Kopf, 
jedoch  fiii  flchluchtb.s  I1«tzi.,  ho  (dhlt  jridor,  daiis  beim 
er;)ti'rn  das  Lnb  den  Tadel  weil  überwiegt,  beim  andern 
uingokelirt.  J)i^m  entii)irechend  scheu  wir,  wenn  jemand 
cinu  (-cliU-chte  ILindlnng  beguiigon  hat,  eelue  Freunde 
umi  ihn  selbst  burnilht,  die  Schuld  vum  Willen  auf 
den  Imelluet  r.u  wälzen  und  Kchler  des  Ilerxcns  fUr 
Fehler  des  Kopfes  auszugeben.''  (Schoptnhauer ,  Weit 
ah  nUl^,  II.  -Ihi.) 
Lat.:  Supercilium  ealit.    (Sfsfboltl ,  bdO.) 

•451  Er  hat  ein  hertz  im  leib.   —  Franck,  11»  9i^. 
•452  Er  hat  ein  Hertz   wie    ein   Thurn.  —  Eyering, 

lJ,2iO;  Körte,  2831*. 
•453  Er  hat  ein  Herz  von  Spiegelglas. 

Fr:.:  Coeur  de  venrc.    (Itoeill ,  1,  6«.) 
Lat.:  Cor  vitrcura.    (BoriU ,  1 ,  66.) 

•454  Er  h.tt   ein  Herz  wie    ein  Sehnebersbrot.  — 

Eixelriu,  553. 
Oroitchenhrot  von  Scliueobcrg  um  da«  Jahr  1531. 
•455  Er  hat  ein  Herz  wie  ein  Stein.  —  Dmun,  1, 1343. 
•456  Er    hat   ein   Herz  wie   ein   Stint    im  warmen 
^Vasser.  —  Fnsc\ihw-,Zi6;  FmchUiit^.li^b. 
Ist  feig. 

♦457  Er  liat  ein  Herz  wie   eine  Drossel.     (Oüpieuu.) 

—  Frischbitr,  'A\l ;  lU'nnig,  102. 

Von  einem  feigen,  inuthlosen  Menschen. 

♦458  Er  hat  ein  Herz  wie  eine  kalte  Wassersuppe. 

—  Fxschiirl,  Troslb. 

•459  Er  hat  ein  Herz  wie  es  Tubehus.  —  Jcr.  Gouh>»lf, 

Knechi.  S   l'37, 

•460  Er  hat  ein  junges  Herz,  aber  einen  alten  Arsch. 

Jloll. :  llij  heef t  eeu  jong  hart  en  een'  ouden  slart.  (Barre- 
bomee,  1,  2H8.; 

•461  Er  hat  ein  weites  Herz. 

„Es  gibt  Männer  und  Weiber,  die  so  bequeme  Her- 
zen haben,  dass  die  das  ganze  weibliche  und  m&nnliche 
Geschlecht  durein  logiren  küunen.'* 

•462  Er  hat  es  ihm  aufs  Herz  gebunden. 

HulL:   Hij  hcoft  liem  op  't  hart  gebonden.    (Harrebomee, 
f,  2JiH.; 
•463  Er  hat  ihm  ins  Herz  gegriffen.  —  Mayer,  1,68. 
•464  Er  hat  kein  Herz  im  Leibe. 

So'l.:  HU  heelt  geen  hart  in't  lijf.  —  Hij  heeft  geen  hart 
meer.  —  Hij  hceft  zijn  hart  verloren.  (Harrebomee, 
J.  'J8H.; 

•465  Er  hat  mehr  Herz  in  den  Füssen  als  im  Leibe. 

„Aber  es  befand  sich,  da-is  dieser  trasunisoho  Eysen- 
fressur  mehr  lierU  in  den  Füssen  als  im  Leibe  hatte.** 
(üoltjr.,  Hij7l'.; 

•466  Er  hat  nicht  so  viel  Herz,  um  bah  zu  sagen 
(um  zu  muxen). 

Wer  aus  Furcht  nicht  den  Mund  anfzuthun  wagt. 
Die  Griechen  sagten:  Er  wagt  kein  My  (m)  aasza- 
sprccheui  weil  dies  der  etimmarmste  Laut  ist ,  der  auch 
vun  ilen  Stummen  hervorgebracht  werden  kann. 

•467  Er  hat  nieht  so  viel  Herz  wie  eine  Grille.  — 

Ui«i'/i/.'r,.Yr,  78. 

•468  Er  hat  nichts  auf  dem  Herzen. 

Fr:  :  Ne  prendro  cho*e  ä  oeur.    (Botill,  Ilt ,  ii.) 
Lat.:  Kern  a  corde  habere  nuUam.    (BvtiU,  Hl,  54.) 

•469  Er  hat  nur  Herz  in  seiner  Karte.  —  Parömia- 
kon,  186C. 

Vim  tapferu  Soldaten,  überhaupt  zur  Bezeichnung 
des  Muthigen,  Unternehmungslustigen,  Oofahrrerach- 
tcndon. 

•470  Er  hat  's  Herz  auf  dem  rechten  Fleck. 
•471  Er  hat  's  Herz  auf  den  Ellenbogen  wie  die  Hu- 
saren. 

Die  dort  einen  ledernen  Boiati  in  Form  eines  Heneni 
tragen,  um  das  Tuch  nicht  so  b&ld  darchcnsoheaem. 

•  472  Er  hat  's  Herz  auf  der  Zunge. 

/>«.:  Coeur  en  boQohei  bouche  on  coeur.    (BotiU,  I,  iOi.) 
JIoU.:  Het  hart  ligt  hem  op  de  lippen  (op  de  tong).  (Harre' 

bum^ .  / ,  a«8.; 
Lat.:  Cor  in  ore,  oi  In  oorde.    (BotiU.  I,  904.J 


♦473  Er  hat's  ihm  vom  Herzen  gerissen. 

JIoU.:    Hij  heeft  het  hem  van  't  hart  gereton.     (Marre- 
bomee,  I,  a«iS.J 

•474  Er   ist    ihm    ans    (ins)    Herz   gewachsen.  — 

Körte,  2831  •". 

Er  ist  von  ihm  unzertrennlich ,  er  liebt  ihn  wie  sein 
Leben. 

♦475  Er  ist  nach  seinem  Ihrzen. 

•476  Er  ist  wie  Bruder  Herz,    (lierlin.)  —  Körte,  747. 

Albern  und  widerlich  vertraulich. 

♦477  Er  kann  im  Herzen  lesen. 

Uoll.:  Hij  kan   lemaud  in  het  hart  lezen.    (Harrebomee, 

I,  2st».; 

♦478  Er  kann  nichts  auf  dem  Herzen  behalten. 
♦479  Er  kann's  nicht  über  sein  Herz  bringen. 

JIoll. :  Hij  kan  het  niet  orer  zijn  hart  kriegen.    (Sarrt- 
butnee,  I,  iS9.) 

•480  Er    kann^s    nicht    vom    Hertzen    bringen.    — 

Schotttl,  1117*. 
*481  Er  lasst  jm  das  hertz  abgewiimen.  —  Frandi, 
//,  72  ^ 

Diese  Redensart  gibt  Franck  für  die  lateinische:  De 
gradu  dejicere;  wofUr  er,  wenn  man  einen  entrUstet, 
die  verwandten  betfügt:  Einem  die  steg  hinabwerfen. 
Er  ist  gar  auss  der  nuss,  auss  dem  sattel  gehebt. 
Dagegen,  sagt  er,  so  man  wider  slilt:  Ich  hab  ji>  wider 
in  die  nuss  bracht,  in  sattel  gehebt,  auff  die  steltsea 
brauht. 

♦482  Er  leert  's  Herz  aus  vor  ihr.     (Routntburg.j 
♦483  Er  macht  aus   seinem  Herzen  keine  Mörder- 
grube. —  Kürte,  2831^:  Braun,  1.  1334. 
*484  Er  nimmt  das  Herz  in  die  Hand. 
•485  Er  rührt  mir  das  Herz. 

JI^U.:  Hij  roort  mij  het  hart.    (Harrebom4e^  I,  29,9.) 

♦486  Er   sieht   mir   das  Herz   im  Leibe   nicht  an. 

(Meiningen.) 
*487  Er  trügt  das  Hei-z  im  Gesicht. 

Hott.:   Hij  draagt  zijn    hart  in   zijn  aangezigt.     (Harrt' 
fiomee,  I,  2ö8.J 

•488  Es  brennt  sein  Herz  wie  eine  Kerz. 
•489  Es  drückt  ihm  fast  das  Herz  ab.     (BfAtevimrg.) 
Der  Schmerz. 

•490  Es  geht  ihm  nicht  vom  Herzen. 

HiM. ;  Het  gaat  niet  van  harte.    (Harrebomee ,  /,  28S.J 

*491  Es  geht  ihm  vom  Herzen  herunter.   (Roiienburg.) 

Gibt's  ungern. 

•492  Es  geht  ihm  (nicht)  zu  Herzen. 

HuU. :  Het  gaat  hem  (  niet )  ter  harte.    (Harrebomee ,  I,  2S8.^ 

•493  Es   geht  von  Herzen,   wie  wenn   die  Banem 
mit  Stuhlbeinen  scherzen. 
D.  h.  einander  die  Kopfe  blutig  schlagen. 

•494  Es  hoat  mer  im  Hartzen  gutt  gcsuhinackt. — 

Gonwlcke,  389;  liobinson,  42. 
♦495  Es  ist  ein  ehrliches  Herz,  der  Teufel  weiss  es. 

Holt.:    Eerlijk    in    zijn  hart,  maar    de  duivel  kent  cijae 
atrekon.     (Uarrtboinee,  l,  287,; 

♦496  Es  ist  ihm  ans  Herz  gewachsen.  —  Braun,  I.  1347. 
♦497  Es  ist  ihm  nicht  ums  Herz  wie   ums  Maul.  — 

Simrock ,  4685. 
♦498  Es  ist  jhm  nicht  vms  Hertz.  —  llcrberger.  I.  2,  I17. 
♦499  Es  ist  mir  auf  dem  Herzen  (auf  der  Zunge), 

aber  kommt  nicht  auf  den  rechten  Fleck  (fiült 

mir  nicht  ein).     (Lit.j 
•500  Es  ist  mir  durchs  Herz  gegangen. 
•501  Es  liegt  ihm  um  Herzen. 

BoU.:  Hij  ligt  mij  na  aan  het  hart.    (Harrebomee ,  I,  289.J 

•502  Es  liegt  ihm  am  Herzen  wie  den  Weidbuben 
der  Stamm  des  Baums,  an  dem  sie  hinaof- 
klettern.  —  l\'8talo:ti. 

♦503  Es  liegt  mir  auf  dem  Herzen  wie  ein  Stein. 

HoU. :  Het  viel  mij  op  het  hart,  zoo  koad  alt  een  itiik 
ijs  (of :  ZOO  zwaar  als  een  steen).    (Harrebomee,  I,  SSAJ 

♦504  Es  möcht  ein  steinen  hertz  erbarmen.  —  FrwuA, 

II,  74*. 

ßoU. :  Een  steenen  son  er  van  breken.  (Harrebemie,  I,  Vt,) 
♦505  Es  stosst  ihm  ans  Herz.    (Bottenbur$.J       • 

Einem  Kinde  nach  heftigem  Weinen. 
•506  Es  thut  mir  im  Herzen  weh. 
•507  Eb  will  ihm  dasUcrs  abatoBBen.' 
FriMchbifr  '.1596;  lletmig^  lOI. 

Bs  drftngt  ihn  sehr,  «in 
otwaa  Vernonunanei  miUnthaU« 
Frm.  r  J'aI  an  mol  qol  m'4U»a|^ 


621 


Herz 


Herz 


622 


*Ö08  £t  geit  em  so  to  Harte  wie  dem  Schöpper 

de  hete  Brie.     (Samland.)  —  /'mtW/itT«,  iwa. 
•509  Etwas  auf  dem  Herzen  liaben. 

Das  BedÜrfniBS  fühlen,  jemundem  etwas mitsuthoilen. 
JIoU.:  Hebt  gij  wat  op  't  hart.    {H<irr>homi'<! ,  /,  28s.; 

*510  Etwas  nicht  übers  Herz  briiij^n. 

Seiuo  Gefahio  nicht  zu  beherrschen  im  Stande  sein. 
•511  Etwas  vom  Herzen  räumen.  —  Aür/c,2Mi*'. 
*512  Etwas  zu  Herzen  nehmen.  —  AVtitc.  2t*3l^;  liraun, 

/,  1342. 
•     Davon  anf  eine  anhaltende  Art  fferOhrt  werden. 
UoH.:  liij  neomt  het  niet  ter  harte,    (liurrtbumee,  J,  288.^ 

•513  Fild    ok,   wi   mcr'sch    ILirze   schiät   (pucht). 

(ScMtK.)    —  Frommann.  III,  U9,  'JOh;  Comolckt',  39f. 
•614  He  dregt  't  Hart  in  de  Bilx  (Hose),    (fhtfrics.j 

—  Frommaun,  17,  285,  647;  ItMrvn,  642. 

•  515  He  hi't  i't  Htit  t»p  de  Tonp  on  de  Deuwel  en 

do  Mag(en).     (Mvurs.J   —  Finnmich,  1.406.  an. 
•316  He  hett  en  Harte  aan  Musekütcl.  —  EichvaUl.  74s. 
•517  He  hett  eu  sund  Hart  aver  klcvrigc  Finger, 

(IhlKtJ  —  Schützo.  IV.  225. 

Von  jemaudem,  der  das  Dicbahandwerk  aus  Gewohn- 
heit und  im  kluiuon  truibt. 

•518  Ue  milkt  van  sin  Harte  gen  Morkuhl.   (nutfrirf.j 

—  Ijiurnt ,  5.')4;  Unuykulcnder ,  11;  FirhfPiüd,  743. 
•519  Herz  aus  dem  Leibe. 

Kino  (in  Pumiucm)  beim  Karteuipiel  guhranchie  Re- 
densart, au88«<r  welcher  beim  AuMspirlun  der  betreffenden 
Karte  auch  uucli  folKeude  Keden^iarteu  sprichwürtlich 
augowandt  werden :  Ilcrz-mich ,  dast  ich  loche.  Horx- 
Mutter ,  dtit  Kiml  hott  kackt,  flrrz-lich  ist  nicht  schäud- 
lieh.  Kerz-lich  tliut  micli  verlangen.  Wenig,  aber 
herz-lich. 
•520  Herz  und  Mund  sind  bei  ihm  weiter  ausein- 
ander als  Passau  und  Erlau.  —  Ikirömiakon ,  22.S4. 
Von   einem,   der  es  nicht  su  meint,  wie   er  spricht. 

•521  Ich  hab's  ilim  aufs  Herz  gebimden. 

MuH.:    lemand   iets   op    het   hart   binden.     (Harrebomer, 
I.  iSv.) 

•622  Ich  kenn'  ja  dein  Herz,  es  handelt  ufn  Heu- 
marcht  mit  Aepjicl.    (Stettin.) 

Fr.  UaacHo» ,  dem  ich  eine  worthvolle  Sammlung 
pommerichen  Sprichwörter  aus  dem  Volksmunde  ver- 
danke, bemerkt  hierzu:  „In  der  Zusammenstellung  des 
Heumarktes  mit  dem  Aepfelhandel  liegt  nicht  auch  ein 
Witz;  der  Heumarkt  ist  vielmehr  in  Stettin  wirklich 
der  Platz,  wo  Obst  verkauft  wird.  Die  Verkäuforinnea 
(Hökerinnen,  Zcmplerinnen )  sind  aber  gowöhnJich 
niclit  die  bevtcn  Vögel.  Der  unschöne  Jargon  der  nie- 
dem  Volkskla«8en  in  pommerschen  und  mftrkiitehcn 
Städten ,  der  weder  hochdeutsch  noch  plattdeutsch  ist, 
muss  doch  wol,  wie  er  einmal  gesprochen  wird,  beibe- 
halten werden.  Für  Stettin  in«bosondcre  spielt  noch 
berliner  Einflus«  eine  Kullc  dabei,  wÄlirend  andere 
Elemente  das  Schiff^ivolk  zutrügt." 

•533  Ich  konss  nich  überss  Hartze  brengen.  —  Ho- 

biMnn.  593;  Gomolckc ,  537.  Fmmmann .  HI,  410,  389. 

•534  Ich  will  ihm  aufs  Herz  pissen,  dass    ihm  die 

Leber  wächst.     (Tolkemit.)  —  Früchbier  ',  1597. 
•525  Ich  will  mir  das  Herz  abräumen. 

Mich  ganz  offen  darüber  erklären. 
Frt.:  J'en  aurai  lo  coeur  net.     (L^ndrufj.  450  u.  1068.; 

•  526  ich  wollt  das  hortz  im  leib  mit  jhm  teylen.  — 

Frmck.  U.  74'';  Sailvr,  llt«. 

•527  Ihr  Herz  ist  nicht  mehr  frei. 

H:IL :  Haar  hart  if  niet  meer  vrij.    (Harrtbomee ,  /,  287.; 

•528  Im  Herzen  nüchtern  sein   and  auf  der  Zange 
voller  Wein. 
SlQV. :  Na  serci  tresnih ,  na  jesiki  pjanih. 

•529  In  sein  eigen  Hertz  gehen.  —  Eyering.  m,  104. 
•530  Jemandem  Herz  machen. 

Math  einflitsien. 

•531  Jemandes  Herz  gewinnen. 

SM.:  Icnaada  hart  winnen.    (Harrebomte^  /,  289.; 
•632  Kein  Herz  im  Leibe  haben. 
Dar  F«lge. 

"633  Kein  Hers  za  jemand  haben. 

MangBl  aa  Tertnaon. 
*I84  M»  siedem  wohl  oft  Herz,  aber  nüd  is  Herz. 

Mail  bftrt  wol  mIas  Wort«,  kennt  ab«r  Min«  Oedan- 


*Uß  Hn  Hart»  aiaht  ans  aase  enc  gebacken  Birne 

oder  a  WÜok  Battig.  —  Der  nrfaXfe  AuhmveM 


imJL 


*  53G  Mein  hcrtz  im  leib  zappeln  thut ,  wie  eine  iauss 
in  einem  filzhut.  —  .lyrtT, ///,  20C7,  ao. 

*537  Mein  Htrz  schlägt  wie  ein  Pferdefuss  in  mei- 
ner link«'n  Wade. 

•538  Mit  dem  Herzen  betrogen  sein.  —  Lohnmgri.  n.  J84. 

•539  Oeek  wer  ini  dat  Hart  utrite  on  et  fer  de 
Höhner  krümle.  —  FH*fh{ii>r  *.  1599. 

Zur  Verspottung  der  eigenen  BetrUbniss. 
•540  One  hertzc  lachen.  —  Aijhiola  li.  9«. 
•ö41  'S  Herz  geht  im  wi'-rii  Lumhertschwoaf.    (Ober- 

lifterreich.)   —    H-tiinujurtni. 
Isft  in  hcftif;<>r  l!t'w.'ffung  und  Aufregung. 

•542  'S  Herz  im  Lcif»  dreht  sich  einem  um. 

Vor  AiTtfiT.  Mitli'iil  u.  ««.  w. 

•543  'S  H»Tz  vor  jeiiiimd  ausleeren. 

//••/;.:    llij  h«-cit  xijti  hart  vonr  ie^ler  ojion.  —  Hij  zogt  al, 
wat  hi'm  <i|»  h«-t  li;irt  lifit.     ^Il-irnf-m''  .   /,  '^X'.'.) 

•544  'S    i»'s'ni    inis    Hat/   wie   am   Kontor   im  Matz. 

Ks  iHl  ihm  um»  Her/,  wie  einem  Kalor  im  Man; 
doiii  Vorliebti-n. 

•54j  's  iscm  nich  :i  sii  inis  Hartze  wie  ims  Maul. 
(Sihli'x.J  -  fiDitwlckf.  H^H;  liithtnum,  ö'i'j ,  Frummann, 
Ill.JiC.  IW;  KflUr.  i:.7''. 

•546  'S  möehten's  Hartze  ohilrückcn,  wenn  a  schun 
WOas  we«8H.  —  Gomidcke,  HH)3. 

Bei  Ki'Ut  ( lß4 '')  »i>rjcht  ein  Vater  bei  (ieloffonheit 
der  I'rüfiniK  seiner  Kinder  ••eine  Freiidt*  über  deren 
Fortsclmtte  aus:  ,. .Sieht  und  hirt  ma  sich  doch  recht 
beine  Fröde.  Wenn  sie  woa  wissen,  wos  ge  Refrofft 
werden,  hu  wirs'n  fost  's  hartze  obdricken.  Ich  tro 
ftewiss  Sitri;-',  nie  warn  a  (ruckuck  nich  rffto  singen 
hiron,  sie  sein  Ja  achun  gor  in  klu»;.** 

•647  Sein  Hertz   fuhr  jhm  auff  dem   Schlitten.  — 

UiiUiciiijrnbwhInn,  V.\i. 

•548  Sein  Herz  abräumen. 

*549  Sein  Herz  an  etwas  (ans  Geld,  an  eine  Per- 
son oder  Sache)  hängen.  —  KOrte.  2831  •'t  liraun, 

I,  IMO. 
Alle  Begierden  auf  sie  richten. 

•550  Sein  Herz  (vor  jemand)  ausschütten. 
•551  Sein  Her/  hängt  daran. 

I/oU.:  /ijn  hart  hangt  er  aan.    (Ilarrebom^f ,  I,  290.; 

•552  Sein  Herz  hat  eine  doppelte  Hornhaut. 

Litt.:  Ci>]lum  duccre  (nbduceru,  iuducerc). 

*553  Sein  Herz  ist  gebrochen. 

Hol'.:  Ziju  hart  is  gebroken.    ( Harre bomee,  /,  2W.) 

•554  Sein  ilerz  ist  schwarz  wie  Tinte. 

Tttckisuh,  duckmäuserisch,  von  Verbrechen  bedeckt. 
•555  Sein  Herz  ist  so  bedrückt,  als  ob   ein  Mühl- 
stein darauf  läge. 

Boll.:  Zijn  hart  is  bezwaard,  als  of  het  tusschon  twce  mo- 
leusteeuen  lag.    (Hiirmbo/nee,  l,  2'JO.; 

*556  Sein  Herz  ist  weich  wie  Wischlappen. 

Lat.:  Spongia  mollior.    (Philipp! ,  II,  iVd.) 

•557  Sein  Herz  lodert  wie  'ne  Kerz.  —  F.i»e\ein.  306. 
*558  Sein  Herz  pocht  (schlägt)  wie  ein  Mühlenzeng. 

Uoll.:  Zijn  hart  slaat  hem  als  ecn  amidswerk.     (Barrt- 
bfiinit.  I,  290.; 

•559  Sein  Herz  und  seine  Zunge  sind  weiter  aus- 
einander als  Scha£fhaa8en  und  Eitzbüchel.  — 

Parömiakan,  3046. 

•560  Sein  Herz  vor  andern  verschliessen. 

Keine  Theilnahme  fOr  sie  empfinden. 
•561  Sein  Herz  weiss  nicht,  was  sein  Mnnd  redete 

Frzi:  II  le  dit  debouche,  nuÜB  le  coenrn'y  tonche.    (Ltn- 
droy,  203.; 

•562  Sein  Herz  wie  Wasser  vor  Gott  ausschütten. 

,,...Vor  Gott  mein  Herta  wie  Wasser  aaeesehtltten 
solte,  nicht  Wein,  da  der  Geruch,  nicht  wie  Milch, 
da  die  Färb,  nicht  wie  Oel.  da  etwas  Fettigkeit ,  auch 
nicht  wie  Honig,  da  noch  der  Qeschmack  im  Geschirr 
übrig  bleibe."    (OrimmrUhautfn,  Voffetnnt.II.J 

*563  Sein  Herz  zappelt  wie  ein  Lämmerschwanz. 

MoU.:  Zijn  hart  klopt  als  een  lammeren-staartje.    (Harre- 
bomee.  I,  290.; 

•564  Sein  Herz  zum  Taubenschlage  machen. 

Ununtcrttrochenon  Wechsel  der  Begierden,  Neigungen 
nnd  Bestrebungen. 

•565  Sich  alle  Herzen  verbinden. 

Die  GemUther  aller  Menschen,  mit  denen  man  in  Be- 
rtlhrung,  für  sich  gewinnen,  an  sich  ziehen. 

•Ö66  fiich  in  sein  Hertz  hinein  Schemen.  —  Zeytbuch. 
CCXXX":  thrnmchlriw.  XXV.  l*. 


623 


Herzbändlein  — Herzen 


Herzensfreund — Herzwarm 


624 


•567  Sie  sind  Ein  Herz  und  Eine  Seele. 

„Sie  siod  ein  Hertz,  ein  Wille,  ein   seele.''    (Matht" 

$iui.  Bist.  Je$u,  cxini\; 

Frx.:  Ce  BOnt  les  denz  doigta  de  la  main.    (Lendroy,  619 

u.  y«.; 

Lat..  Novi  Simonem  et  Simon  me.    (Philippi,  II,  Ai.) 

*568  So  lange  das  Herz  iu  mir  schlagt! 

Frz.:  Taut  que  l'ame  me  battra  dans  le  corpg  (dam  le 
yentre). 

•569  'T  Hart  puckert  (pocht)  hüm  as'n  Lämmer- 

stäärtje.  —   Slürenburg,  186*. 
•570  Vom  Herzen  wegreden. 

So  reden,  wie  man  denkt  und  empfindet. 
•571  Von  Herzen  lachen. 

•572  Wenn  dat  nich  tau  Herze  geit,  mot  e  atenerne 

Norsch    hebbe.     (Samland,)    —    Frischbier^,  1600. 

•573  Wer  kan  einem  jeglichen  ins  Hertze  sehen.  — 

Schonet.  1146*. 
Herzbändlein. 

•'S  Herzbänderl  möcht'  einem  zerspringen.    (Roi- 

tenburg.J  —   Simrock,  8713. 
Vor  Angat,  Sorge,  Kummer  u.  t.  w. 
Hermb&nkleln. 

•Es    ist    ihr   Herzbenkerl.    (Wien.)     (8.  Augapfel, 
Herzpttnktlein  n.  Herizipflein.) 

Hersblatt.  " 

•Du  bist  mein  Herzblatt,  wenn  ich  dich  sehe, 
bin  ich  dich  satt. 

Herzblnt. 

•Sein  eigen  Herzblut  fressen.  —  Körte,  2S3i^. 

Herzeben. 

Herzke ,  du  wetst ,  Kafifee  mot  sön ,  sewe  Bohne 
vertie  Tasse.  —  l'rischbier,  1854. 
Herzdrücken. 

•Er  wird  nicht  am  Herzdrücken  sterben. 
He^egro'wlna. 

1  Die  Herzegowina  hat  die  ganze  Welt  bevölkert 

und  sich  selbst  menschenarm  gemacht.  — 
Reinsbcrg  M ,  68. 

2  Wenn  die  Herzegowina  hungrig  ist,  so  ist  Bos- 

nien nicht  schuld.  —  Reiiuberg  VI,  68. 

HerseL 

*  1  Du  Hartzel   werst  a   Lammel.  —  Robinson .  683 ; 

Gomoldie,  313. 
*2  'S  drücktem  bald  es  Hartzel  ab,  wenna  wobs 

wces.  —  Robinson,  343. 

Herzeleid.  ,     ,    , 

1  Dass   dich   das  hertzeleyd   bestehe  l  —  Agricola 

1,  474;  Schottd.  1137». 

Gehört  mit  zu  den  sprichwörtlich  von  Agricola  auf- 
geführten Flttchen  und  VerwOnBchungaformeln. 
HolU:  Harteleed  is  de  diepste  pijn.    (Harrebomee ,  I,  287.J 

2  Dass  dich  das  Herzleid  ankomme,   sagte  der 

Teufel  zum  Schelm,  und  gab  ihm  eine  Maul- 
tasche,  dass  er  ihn  eingeladen,  den  Hintern 
zu  küssen  und  dann  ein  Kreuz  davorgemacht. 

3  Drei  herzleide  verterben  einen  Mann:   ein  Vn- 

gezogener  Sohn,  ein  Nerrische  Tochter,  ein 
Muttwilliges  Weib.  —  oiiow's  Mt. 

4  Es  ist  kein  grösser  Hertzeleid,  als  wenn  die 

Kinder  vbel  geraten.  —  Pe/n, //,  267. 

5  Es   ist  kein  grösser  hertzleid,    als   wenn   das 

Weib  vbers  böglein  schreit  vnd  frerabde  fisch 
in  jhres  Mannes  teich  setzet.  —  Petri.  II.  267; 
Henisch,  445  .  69. 

6  Hertzeleid  ist  der  Tod.  —  Petn.  II,  378. 

7  Hertzleid  vber  alles  leid.  —  Mathesy.  159*.-  Pauli, 

PottiUa.m^. 

8  Wer  Herzeleid  muss  tragen ,  der  hat  von  grosser 

Noth  zu  sagen. 
*9  Einem  alles  gebrannte  Herzeleid  anthun. 

Brennende,  hOchtt  empfindliche  Beleidigong.     Weber 

in  «einer  Mönckeret  (II,  342)   Termathet,  dsis  diese 

Bedenasrt  Ton  den  tenflisohen  Ketserrerfolgungen  der 

Dominioaner  herrtthren  kOnne. 

Fr». :  Pen^oater  quelqu^nn  4  outrznce.    (Mritunger,  496  V 


1  Hertzen   obn  Last,   Trincken  ofan  Durst,  Be- 
ten ohn  Innigkeit  sind  drey  verlorene  Arbeit 

—  Petri,  fl,  178. 


2  Herze  mich  und  küsse  mich  un  kränkle  meine 

Krause  nich.    (OMpreuu.) 

Bedensart  heim  Boetonspiel,  wenn  mit  der  Dameg«- 
•tochen  wird. 

3  Man  herzt  einen  Ofen,  der  wärmt 

4  Niemand   Hertzt   ein   kalten  Ofen.  —  Lehmann, 

143 .  60. 

5  Was  herzet,  das  schmerzet;  was  liebet,  betrübet 

—  KOrte,  2831 ;  Seybold,  466. 

Lat.:  Amor  et  amaror.  —  Quae  ardenter  diligimnie»  fftz- 
▼iter  ■UBpiramui amissa.    (Seybold,  465.) 
Herzensfreund. 

•Es  ist  ein  Herzensfreund. 

Lat.:  Amicns  nsque  ad  aram.    (Seybold,  24.) 
Herzenzfröhllohkeit 

Rechte   Hertzenfröligkeit    wächst    auss    Gottes 
wort  —  Lehmann ,  im ,  6. 
Herzenaffrond. 

1  Deines  Hertzensgrund  mach  niemand  kund.  — 

Pelri,II,  72. 

.    2  Hertzgrund  quillt  im  Mund.  —  Herberger,  I,t,W7 

u.  793 :  II,  333. 
D.  i.  wesB  dae  Herz  toU  ist,  dess  geht  der  Mnnd  aber. 

3  Nicht  alles  kommt  von  Herzensgrund,  was  schön 

und  lieblich  redt  der  Mund.  —  Sutor,  19. 

4  Was  tief  im  Herzensgrunde,  muss  man  nicht 

sagen  jedem  Trüffelhunde. 

5  Wie  der  Herzensgrund,  so  redet  auch  der  Mund. 
•6  Aus  Herzensgründe  lachen. 

Herzenslust. 

•Nach  Herzenslust.  ^ 

Herzenzthränen. 

Hcrzensthränen  sind  besser  als  Wimperthränen. 
Herzffemein. 

Mit  dem  du   nicht  herzgemein  bist,   mit  dem 
werde  auch  nicht  handgemein. 

Vermeide  den  vertraulichen  Umgang  mit  solchen  Per- 
sonen, bei  denen  du  blos  die  BoUe  der  Freandaehsfl 
spielen  maistest. 
Herzhaft. 

1  Der  ist  Hertzhafftig,  der  nicht  forchtsam  vnnd 

nicht  kün  ist.  —  Lehmann,  384,  5. 

2  Wer  hertzhafft  ist,  verlest  sich  draufT,  wie  ein 

Ochss  oder  Bock  auff  seine  Hörner.  —  Leh- 
mann, 446.  7. 
Herzhafter. 

1  Dem  Herzhaften  naht  sich  das  Glück. 

2  Der  Hertzhafft  ist  wie  ein  Amposs,    er  firagt 

nach  keinem  streich. 

Er  achtet  die  Streiche,  wie  der  Ambosi  dea  Schwiedi 
Hammer. 
Herzhafti«keit  -^ 

Ein  Loth  Herzhafbigkeit  ist  oft  so  gnt  als  ein 
Pfund  Geschicklichkeit. 
Herzlich. 

Herzlich  thut  mich  verlangen.    (S.  Hen  5i9.) 

Bedensart  beim  Kartenspiel  auch  mit  dem  ZoMts: 

—  nach  meiner  Schwiegermutter  Oeld. 
Herzog:. 

•Hätt'    ich    Herzog    Jörgen   von    Baiem    Got 

( S.  Georg  9.) 
Herzpünktletn. 

♦Das  ist  gar  sein  Ilerzpünktlein. 

Sein  Liebling,  auch  unter  mehrem  Kindern  daiUebltt. 
HoU.:  Uet  is  lijn  harüapje.    (Harrebomie,  I,  388.; 
Herzstoss. 

•Einem  den  Herzstoss  geben.  —  Ei$e\ein,  806;  Btom, 

I,  1332. 

Diese  Niederlage  hat  den  Atheniensem  den  Hsrti- 
stoss  geben.    (Gott/r.,  141».; 
Herzuziehen. 

•Er  zieht  das  Unglück  herzu   wie  der  Nordost 
die  Wolken. 

Wer  selbst  Veranlassung  sn  Streit  und  üaiMedfli  fikt. 
Von  der  Natur  dieses  Windes  entlehnt. 
Herzweh. 

1  Herzweh  geht  über  Baach(Zahn-)weii. 

MoU.:  Hartseer  i>  oeen  buikpiJB.    (BambomM,  I,  Mt>i 

2  Herzweh  und  Zähnepein  vertreibt  nun  inoM 

durch  Spiel  und  Wein. 
Eoü.:  Hartseer  ea  pU&  efean  TlMMhaAUoei.    (i 
bomie,  I,  288.; 
Hei'z  w  uxm. 

•Der  Herzwnrm  beseioht  mich.  — 
Wird  geragt,  wm 
im  HsUe  aontelgt 


€25 


Herzzipfiein — Kessen 


Heste — Heu 


626 


Herazlpflein. 

•Es  ist  ihr  Hcrzzipfele.     (Mirtingt-n.) 

Ihr  liebstes  Kinil. 
Haschen. 

Dat  sali  wül  wat  besehen,   süd'  et  Niclöschen, 
do    fei  er  mit   der  Köz^  Eier  den  Ilartberg 

heraf.      CIUirtnlarnl._    —   llotfer.  TJO;  Simrock,  1691. 
')  In  der  kölner  Gcgeuil  ein  Traykorb. 

1  Die    Hessen,   die   besten.  —   IHftor..  IX.  i:  Eüe- 

h-iu,  307;  Küric,  2ä36;  nein»brrg  V.  63. 
Krii>gsruUiu  im  DreisBii{jührii;en  Kriege. 

2  Die    IIe»sen   haben   grosse  Krüge    und   saucm 

Wf'in,   wer  wollte  gern  im  Lande  der  Hes- 
sen sein ! 
U  Die  IIe>*sen  haben   weder   zu   sieden    noch   zu 
braten,    wenn    dii'    Schlehen    und   Holzäpfel 
nicht  gerathen.  —  Emlfin. 'Htl. 

4  Die  Hes»;eii   können   vor  neun   nicht  sehen.  — 

Siiiiftnk,  AA'jG:  Körti',  2837;  linnitbt'rij  V,  63. 

5  Wann  ein  Hesse  in  ein  frenibd  Haus  kompt,  so 

zittern  die  Nägel  in  allen  Wänden.  —  Oniter, 
III,  *Jb:  Lilinuwii,  H,Wl,  'JU:  Snurutk.  i894;  lleitu- 
'>vig  V,  «3. 

Sc}iildi>ruii^  (leb  Hpnelimeiis  der  hcssiicheu  Krieger 
im  Ureiniii^jäliri^rn  Kriege,  sobald  sie  alt  Einquartie- 
ruug  Oller  iilündcrud  iu  ilie  Huuaer  kameii,  wahrackein- 
liuh  iiisbuBuiiderc,  wo  sie  als  Fciude  eindrangen. 

li  Wo  Hessen  iiml  Huliiinder  verderben,  wer  wollte 
da  Nahrung  erwerben.  —  livrckcnmeitfir .  249;  Ei$e- 

lein ,  .')iii ;  Simrwk ,  46\i3 ;  lU-tnshvry  V,  62. 

lUn  Wort,  das  ihrem  Fleisae  \rie  Direr  (reiiUgsamkeit 
und  Spardumkcit  gleich  »ehr  zur  Khre  gereicht. 

•7  Blinn  Hess,  kannst  'n  Pötten  nich  sehn?    (I'om- 

Zum  AnreunondoD,  Stolpernden. 

•  8  Es  ist  ein   blinder  Hesse.  —  Eisetein.  307 ;  l/raun. 
/.  13.'>u;  Kurte.  2837*. 

J.  ti.  Hoii**fait  meint:  „Die  Hesiten  heisson  deshalb 
blind ,  vreil  sie  stets  klibu  und  unverrUckt  iu  die  Scltlacbt 
gingen.  Und  iiire  Tapferkeit  bat  sich  anch  bei  ver- 
sohiedcnen  ( iclcgenlieiteu  bewährt.  Oder  vielleicht  auch 
deslialh,  weil  sie  nicht  fragen,  wofür  sie  in  den  Kampf 
gehen,  ob  als  verkaufte  äoldner  oder  als  Kämpfer  für 
die  hoclisteu  UUter  eines  Volks V*  (Vgl.  über  die  Ke- 
densnrteu  Wn'jnirr  iu  der  AU-jf meinen  SchuUeitung ,  Darm- 
ritaUt  l'i.'ii,  Nr.  110,  und  Wnf/nrr ,  Deuttch«*  Le*fffuek, 
Stuttgart  ls64,  6>.  7ü.)  Bvrckrmwytr  (24»)  fUhrt  den 
Vers  uu :  Inter  (icrniunam  varie  cognoraino  gentem, 
C09C0S  esse  Iles^os  per  Jora  Tulgus  ait. 
Lat.:  Talpa  caecior.  (Hanzelu,  M;  Hauer,  Kiij*;  Philippi, 
11.  21  lt.; 

*9  He  öss  e  blinder  Hess.  —  Frisihbicr\  leoi. 
Hesaebit. 

'Ne  Hessebit.     r»».-.w/.^ 

Von  einem  länkischen  Frauenzimmer.  Hessen,  Hil- 
seu=:  hetzen.     Hess,  liess,  ist  ein^Hctzmf. 


1  Das  Land  Hessen  hat  grosse  Berge  und  nichts 

zu  fressen,  grosse  Krüge  vnd  sawren  Wein, 
welcher  Teuttel  wil  im  Lande  zu  Hessen  sein. 
—  Lehmann,  11,  27M,  42;  lifrdieniavyvr ,  249;  Ewe- 
rtiii,3M7:  Si mit*« iL,  41^92;  Ko rfc,  SS33;  7/raun. /,  1848; 
Hdn^hvr,!  V,  «2;  Ueutxchf  lltunanzeilumj ,  Hl.  40,  314. 

2  Hüte  dich   vor  dem   Landgrafen   von  Hessen, 

willst  du  nicht  werden  aufgefressen.  —  Sim- 

Tiuk.A^b. 

3  Im  Land  zu  Hessen  ist  schlecht  zu  saufen  und 

wenig  zu  fressen,  dünne  Bier  und  sauer  W^ein, 
der  Teufel  möchte  in  Hessen  seinl   (S.  Haten.) 

4  Im  Lande  Het^sen  gibt*B  grosse  Schüsseln  und 

wenig  zu  fressen.  —  Körtr,  28». 

Die  Franzosen  haben  Ton  einer  ihrer  Stttdte  den  Bpott« 
reim:  „Clermont  hat  klaren  Wtn,  groaae  HiOMi,  aber 
nichts  daxin.**    (Reimtbtrg  V,  LtO.) 

5  Ist  in  Hessen  nichts  mehr  da,  siehn  wir  nach 

Amerika. 

Sowie  nach  AroAo  die  Klnwolintr  Ton  Faoi,'  ala  ■!• 
die  Sohnaeh  dar  Ptraar  niaht  mahr  ertragt»  konnten, 
Ihre  Stadt  TnüttMa  ud  naeh  Abdara  In  Thraslen 
«Man.  El  fiUt  Bla  an  alner  ZnAuchttatStie  gagea 
Draek. 
XflI.r  Ahdtra  pilohn  Tejorum  culonia.  {Era9m,t  SlS; 
Cprrta^ ,  /,  m.) 

Sri:ICUWOSTIg-lJEXIX05.     IL 


Heate. 

1  Magre  Heste,  Sorte  Pötte,  danske  Fräste.  (IMfi.) 

D.  h.  magere  Gäule,  schwarze  Töpfe  (ein  beliebtea 
in  jUtland  verfertigtes  Kttchengcschirr)  und  dinische 
Pfaffen.  Dies  erhält,  wie  das  Sprichwort  sagt,  der  Sohlea- 
wig-Holstoiner  ans  dem  Norden,  von  den  Dänen,  hunger- 
Ibideriäche  Beamte,  ungerechte  Bescripte  und  andere 
derartige  (beschenke.  Es  wird  damit  auf  der  einen 
Seite  der  Widerstand  gegen  die  Verdänung,  auf  der 
andern  die  Hinneigung  zu  dem  Baden,  d.  i.  zu  Deutsch- 
land, woher  man  (rewinu  und  Bildung  empfängt,  aus- 
gedrückt.    (Vgl.  (irenzbvUn,  Bd.  15,  Hft.  2,  S.  37.) 

2  Wat  vura  Hest  gebuoren  üs,  blift  Filen.   cSieben- 

bürij.'SÜchit.)   —   .Schuf>li'r ,  179. 
Hesterel. 

•He  h«'tt  Ilestereier  eten. 

Klstercier;  er  kann  nicht  schweigen. 
Hätscheln. 

Wer  mit  hetschelt,  muss  mit  an  den  galgen.  — 
Framk.  WcUbuch,  XXXIX •'. 
Hetschen. 

Wer  mit  hetzschot,  der  muss  mit  hangen.  — 

l'vtri,  U.  736. 

Hetse. 

Eine  Hetze'  sitzt  gern  bei  der  andern.  —  Kvrtp.28i8. 

')  Kin  Beiname  der  F.lstor,  die  in  andern  (regenden 

aui-h  Aextcr,  Exter,  Atzel,  Actzcl,  Gatze,   im  Ober« 

deutschen  Aglastor,  Alguater,  Agcrpt,  im  Kiederdeot- 

flclion  Uogoster,  Hoster,  in  Schlesien  Hchalaster  beisst. 

Hetsen. 

*Hä  hetz  den  Honk  un  hält  den  Honk.    (B-^ilburg.j 
Hetxer. 

Der  hetzer  ist  wie  der  Jäger.  —  Lehmann,  40s,  87. 
Wer  das  Wild  zusammentreibt,  hat  so  viel  Antheil  an 
dessen  Tode,  als  wer  es  erlegt.     In  guter  und  Qbler 
Bedeutung. 

Hetsxnelster. 

Einem  Hetzmeister  braucht  man  die  Jagd  nicht 

zu  lehren. 
Frz.:  II  scet  trop  do  cliasse  qui  estä  vcneur.    (Ltrouz, 
II.  5».; 
Heu. 

1  Alt  Heu,   alt  Geld  und   alt  Brot   schätzt  vor 

vieler  Nuth. 

2  Altes  Heu  ist  schwer  anzuzünden,   aber  noch 

schwerer  zu  löschen. 

3  Besser  Heu  als  Grummt. 

4  Beschisseus  Hew  vnd  faules  futter,  faul  Eyer 

vnd  stinckend  Butter.  —  Kyering.  1, 186. 

5  Dai  möch  viel  Hau  hewwen,  da  jedem  't  Mul 

woll    stoppen.  —   Uow/r.  70,  126;  hochdeutsch  bot 
Heinsberg  IV ,  85. 

6  Das  Heu  einzufahren  ist  beschwerlich,  aber  im 

Winter  es  zu  raufen  leicht  und  sehr  emährlich. 

7  Das  Heu  langt  für  die  Kühe. 

HulL:  Daar  is  «og  hooi  voor  al  de  kooijen.    (Barrebomie, 
/,  330.; 

8  Es  ist  jetzt  Heu  genug  herunter. 

Lat.:   Clandite  nunc  rivos,  sat  prata  biberunt.    (Virgil.) 
(Binder  II,  503.) 

9  Es  wäre  viel  zu  wenig  Heu  und  Stroh  gewach- 

sen, wollte  man  ailen  Verleumdern  die  Mäuler 
stopfen.     (Eifel.) 

10  Et  äs  niche  Fäder  Ha  esi  hi  geladen,  dat  nit 

noch  en  Gafel  v61  draf  gii  ^  .svAiwfer.soi*. 

11  Et  es  kenn  Heu  genug  gewassen,  öm  de  Lud  de 

Mond  tc  stoppen.  (Mmn.)  —  Firmenich,  /,  404,  237, 

12  Fuls  Heu,  längs  Habcrstrau.  (Soluütum.j  —  Schild, 

106,65. 

13  Häw  gehet,  Haber  und  Hexel  durcheinander  ge- 

menget, trabt,  aber  Haber  läufft.  —  Coiei-,  U9^. 

14  Hei    up,    Köh  död.     (Oslfnes.)  —  liueien,632:  Fir- 

metnch,  l,  19.  23;  Frommann ,  17.  288,  691;  llauskalcn- 

der.  in, 
Dan.!  H^et  oppe,  koen  di«d.    (l*rot,iian.,  ^A.) 
BoU, :  Hct  hooi  op ,  en  de  koe  dood.    (Harrrbomee ,  I,  'iM.) 

15  Heu  in  die  Ochsen,  Buben  in  die  Bauern,  Wein 

in  die  Mönche.  —  Klosterspiegel ,  15 ,  19. 

16  Heu  und  Gras  kommt  Kühen  und  Pferden  zu 

Pass. 

EoU.:  llooi  en    gras  komt  weflr  te   pai.     (Harrebomfet 
I,  331.; 

17  Heu  und  Stroh  machen  mich  froh,  sagt  der 

Bauer. 

40 


627 


Hea 


Hea 


628 


18  Ileu  und  Stroh  sind  gern  beisammen,  aber  eie 

sind  nicht  gleich. 
Soll. :   Dat  ia  een  Todr  hooi ,   zei  Jorden ,    en  het    wai 
een  wagon  vol  stroo.    (Uarrebomie,  I,  330 J 

19  Je  nasser  Ileu,  je  besser  es  brennt. 

20  Jeder  macht  Ileu,  so  lange  die  Sonne  scheint. 

21  Langes  Heu  ist  gut  laden. 

22  Mache  Ileu,  wenn  die  Sonne  scheint.  —  Sailer,  279; 

Eiselein,  307;  Simrock,  4699;  Braun,  I,  1354. 

Die  Wahrheit,  daat  jedes  Oesebftft  besorgt  werden 
müsse,  wenn  sich  die  selten  wiederkehrende  Gelegen- 
heit dafür  bietet,  findet  sich  sprichwörtlich  auf  die 
mauniohfachate  Weise  bei  allen  Völkern  ausgesprochen. 
Trinke  dein  Bier,  ehe  es  schal  wird,  sagen  die  Friesen. 
Die  Kleinrnssen :  Wenn  Meth  da  ist ,  muss  man  löffeln. 
Die  Holunder:  Zieh  an,  wtthrend  das  Fischchen  un- 
tertaucht. (Reinaberg  III,  9.;  (S.  Eisen  36.) 
Engl.:  Mako  hay,  whila  the  sun  ahines.    (Oaal,  890.; 

23  Machet  junges  Heu  und  alts  £nd,    wenn   ihr 

viel  Milch  wend  (wollt),     (luzerru) 

24  Man   braucht  viel  Heu,  am  allen  Leuten  das 

Maul  zu  stopfen. 
Holl. :  Men  behoeft  veel  hooi ,  cm  allen  man  den  mond  te 
stoppen.    (Harrebomie,  I,  SSlJ 

25  Man  darf  auch  nassem  Heu  nicht  trauen;  wenn's 

zu  dicht  liegt,  es  brennt. 

26  Man  kan  einen  Schober  Häw  nicht  aufif  einmahl 

tragen,  sondern  ein  Arm  voll  nach  dem  an- 
dern. —  LehmoHM,  934,  13. 

27  Man  muss  das  alte  Heu  nicht  eher  verkaufen, 

bis  man  frisches  Futter  hat. 

Dan.:   Vee  er  den  som  h0  8»lger,  naar  viben  konimer. 
(Prov.  dan.,  304^) 

28  Man  muss  das  Heu  nicht  über  den  Balken  werfen. 

Nicht  verschwenden. 

29  Man  muss  nicht  zu  viel  Heu  auf  einmal  auf  die 

Gabel  nehmen. 
Nicht  SU  viel  auf  einmal  anfangen. 

30  Nasses  Heu  kommt  leicht  zum  Brennen. 

BoU.:  Nat  hooi  raakt  ligtaan  hetbro«iJen.    (Harrthomie, 
I,  S31.; 

31  Unter  einem  Fuder  Heu  erstickt  keine  Maus.  — 

Simrock ,  4703  u.  6918. 

In  Hecklenbnrg:  Unnem  Föder  Heu  is  noch  kdn 
Mfts  stickt.    (Sc1alUr,in^i^.) 

32  Viel  Heu,  weniff  Korn. 

Bin  Jahr,  in  dem  viel  Gras  wichst,  ist  ein  regen- 
reiches und  darum  der  6etreid»emte  naohtheiliges. 
Fr».:  Ann6e  e&  foin  fertile,  Annfe,  h^last  sterile.    (Ca- 
hitr,  734.; 

33  Was  man  am  Heu  spart,   muss   man   an   der 

Peitsche  zulegen. 
HoU.:  Wat  men  aan  het  hooi  bespaart,  moet  men  aan  de 
Bweep  weder  toe  geven.    (Harrebomte  ^  1,  331.; 

34  Was  man  nicht  am  Heu  hat,  das  hat  man  am 

Stroh.  —  Simrock,  4700;  Körte,  J839;  Brom,  /,  1351. 

35  Wendt  Heu,  spendt  Heu.  ((Mfriet.)  —  Eueren,  1270. 

36  Wenn  das  Heu  dem  Pferde  folgt,  dann  wilPs 

gefressen  sein. 

Man  soll  das  Oute  nehmen,  wo  sioh's  bietet,  die 
gOnsüge  Gelegenheit  ergreifen.  Das  Sprichwort  wird 
aueh  auf  heirathsflhige  MAdohen  angewandt. 
MoU.:  Als  het  hooi  het  paard  Tolgt,  dan  wil't  gegeten 
a|)n.  (Barrtbomee,  I,  SSO.;  —  Dm  das  GegentheUaos- 
andrfloken  heisat  es :  Het  hooi  Tolgt  den  beugst  niet. 

37  Wenn  Heu  in  der  Krippe  ist,  muss  das  Pferd 

(der  Ochse)  fressen. 
BoU.:  Het  hooi  is  In  de  kribbe,  het  paard  sal  weldra  ge- 
stald  BiJn.    (Barrebomte,  I,  841*; 

38  Wenn  Heu  und  Stroh  beisammen  sind,  so  brennt 

es   gem.  —  Sauer,  61:  Simrodk,  ISSS;   SdnUfremd, 
87. 101. 
Jagend  und  Liebe  sind  einander  nicht  fem. 

39  Wenn  ihr  mir  Heu  gebt,  sagte  die  Kuh,  so  geb' 

ich  euch  Sahn';  gebt  ihr  mir  Stroh,  so  geb' 
ich  euch  kän*  (keine). 

40  Wenn  kein  Heu  mehr  in  der  Kaufe  ist,  schla- 

gen sich  die  £sel. 
Nahrungsmangel  bringt  Zwist  in  die  Ehe. 
FrM. :  (^uand  fl  n'y  a  point  de  foin  a«  ratelier,  lee  4net 
se  battent.    (Cakier,  733;  Lendroy,  37;  Oaal,  1100.; 

41  Wenn  man  blos  Heu  fattert,  wird  das  Pferd 

von  keinem  Hafer  fett 
BoU.:  Daar  het  al  bool  is,  wordt  het  paard  vi 
li»ver  vet.    (Barrebotnie,  I,  SSO.; 


42  Wenn  mir  das  Heu  verdirbt,  so  geräth  mir  der 

Kohl,  sagte  der  Bauer,  als  es  ein  paar  Wo- 
chen in  aer  Heuernte  regnete. 

BoU.:  Verrot  mijn  hooi,  coo  wast  mijne  kool,  zei  debo«r, 
toen  het  regende.    (Barrebomi«,  I,  331.; 

43  Wenn  zu  viel  Heu  übereinander  liegt,  so  brennt 

es  leicht. 
BoU. :  Te  veel  hooi  over  hoop  gehaald ,  doet  het  broeijen. 
(Barrebomee.  I,  331.; 

44  Wer  Heu  haben  kann,  lässt  das  Grummt  liegen. 

Wo  es  noch  Jungfrauen  gibt,  tanzt  man  nicht  mit 
öffentlichen  Dirnen. 

45  Wer  im  Hew  nicht  gappelet,   im  schnitt  nicht 

zappelet,  im  lesen  nicht  früh  auffsteht,  der 
sihet  wol ,  wie  es  im  Winter  geht.  —  ifenüdk, 
1334,  54;  Petri,II,  721;  .Ya*«.  SchtübL,  XIV,  5;  TtA>' 
ler.  209;  für  Oesterr.- Schlesien:  Peter,  447. 

46  Wo  Heu  mangelt,  muss  Stroh  aushelfen. 

BoU. :  Heb  ik  niet  veel  hooi,  dan  krijg  ik  toch  waat  stroo. 

W'BarrebonUe,  I,  330.; 
o  kein  Heu  ist,    fressen  die  Pferde  Grummt 

48  Wo  man  Heu  abladet,  sieht  man  vor  Staub  die 

Mücken  nicht. 

49  Zu   seinem    (eigenen)   Heu    kann  jeder   Stroh 

sagen.  —  Eisern,  307;  Simro<^,  4701. 

Mit  dem  Seinigen  kann  man  nach  Belieben  rerfAhren. 
Die  Bussen:   Wer   sein  eigen  Heu  Stroh  nennen  will, 
der  thue  es.    (AUmann   VI,  423.; 
♦60  As    't   Höi    blöit     (Kleve.)  —  Fimwnicft,;,  S83,S3. 

Um  zu  sagen;  niemals,  weil  das  Heu  nicht  .blttht. 
(8.  Nimmerstag.) 
♦Öl  Da   wird   kein   Heu    dürr.    (Schwaben.)  —  Eise- 
lein,  807;  Körte,  3888;  Braun,  1855;  yefflen,  455. 

Dort,  oder  unter  solchen  Umständen  gelingt  es  nieht. 
Man  gibt  sich  da  vergebliobe  Mtlhe. 

♦62  Das  Heu  auf  dem  Ofen  trocknen. 

Aehulich  russisch  AUmann  VI,  520. 

♦53  Das  Heu  zwischen  die  Homer  legen. 
•54  Das  ist  kein  Heu  von  meiner  Wiese. 

Boll.:  Dat  hooi  is  op  mijne  weide  gegroeid.    (Barrebomde, 
I,  330.; 

•55  Dat  Heg  öss  so'got,  dat  et  de  Plaschker »  Farr 
to  Möddag  eten  kann.  —  FrisMier  *,  i«02. 

0  Plaschken,  ein  Kirchdorf  im  Kreise  TUsit 

♦  56  Er  hat  Heu  am  Home.  —  Körte,  S8S9  •» ;  Braun,  i,  isiS. 

Nach  einem  Poiizeigesetz  im  alten  Bom  mneste  Jedem 
Bttlok  Hornvieh,  welchem  wegen  seiner  Wildheit  nioht 
au  trauen  war,  beim  Austreiben  eine  Hand  toII  Heu 
um  die  Homer  gebunden  werden,  damit  Vorübergehende 
sich  fernhalten  und  vor  Gefahr  baten  konnten.  Also: 
Hüte  dich  ror  ihm;  es  ist  ein  gefihrlioher  Mensob. 
Lat.:  Foenum  habet  in  oomu.    (Faselius,  93.; 

•57  Er  hat  Heu  in  den  Stiefeln. 

Er  hat  sich  besackt,  seinen  Schmuh,  seinen  Sohaitt 
dabei  gemacht. 
Frz.:  II  a  bien  mis  du  foin  dans  ses  bottea.    (Leroux, 
IIj  113.; 
•58  Er  ist  besser  als  Ung  Heu  zu  laden.  —  Grim- 
meltihawten,  Vogelnest ,  IL 

Er  I&sst  sich  leicht  zu  etwas  überreden,  Pii  einen 
Zweck  gebrauchen. 

•59  Er  nimmt  zu  viel  Heu  auf  die  Gabel.  —  Revu- 
berg  IV.  114. 
BoU.:  Hij  neemt  te  reel  hooi  op  zijne  vork.   (Bmrebomde, 
I,  331.; 
•60  Er  weiss  das  Heu  auf  seine  Gabel  zu  brinf 
BoU.:  HiJ  sal  dat  hooi  wel  op  zljne  gaffel  krijgen.    (i 
homie,  I,  331.; 

*61  Es  frisst  kein  Heu. 

Blau  kann  es  ohne  Kosten  und  Gefahr  aufheben,  b«> 
wahren. 

♦62  Es  geht  nichts  ins  Heu.    (Wettf.) 

Es  ist  keine  Schwangerschaft  zu  erwarten.    (S.  Heb- 
amme 11.) 

•63  He  hett  dat  Heu  um  de  Föten.  (Onfriu.)  — 
kalenier,!!:  Bueren.lVn  EickvalA»  588; 
F,  439«  517. 

*64  Heu  und  Stroh  im  Kopfe  haben. 

Sehr  dumm  sein. 

•65  Heu  von  Nachbars  Wiese  holen.  —  Aürnnm.  Wl, 
*66  Ich  hab'  Heu  genug  auf  meiner  OaboL 
BoU.:  Ik  heb  hooi  genoeg  op  inline  Tock.    •"-" 

*67  Ich'  wiii  ihn  noch  Hea  fressen  lehren.    (B.  s»j^ 

Warum  sollte  es  nioht  möglich  stfn,  ^ 
endlich  gl*^uben  au  maohen, 
Kopfkohl  sc 


629 


Heubaum — Heuchler 


Heuchler 


630 


Torsagto  und  sie  zwttnge  na  nachzusagen?  Der  Fran- 
tcine  FoulloH  lieliauptettt :  ,,Wenii  ich  Miniater  w&r«, 
Ich  würde  die  FraoKoscn  Hon  essen  leliren.'*  (Gu*t.  von 
Utruvr»  RKrvtntion%:riia(hr,  Neuyork  ISJ'.i,  Hft.  1,  S.  43.J 

•68  Jetzt  ist  fjenug  Heu  unten,  auch  Ochmd  *.    (IM- 

tenbunj.j 

■)  D.  i.  Grummet.  —  Nun  genug  Ton  dem,  etwN 
änderet». 

•69  Jetzt  iat  Heu  genug  herunter.    CMirtingiii.) 

Genug  doniit,  ich  habe  es  satt. 

•70  Sic  können  ihr  Heu  Stroh  nennen. 

Sie  nühm(>n  vinauder  nichts  Uhol. 

•71  ^Vi  niött  nicht  in  't  Ilügg  (Heu).     (Lippe.) 

I).  h.  nicht  sü  eilig,   wie  es  beim  Heuen  lu weilen 
nothwendig  ist. 
Heubaum. 

Wenn  der  Ileubauni  klappert,  schreit  der  Kukuk 
nimmer.    (Tiankvn.) 
Heuch«lel. 

1  Heuchelei  bekommt  *8  Geld,  und  Wahrheit  geht 

betteln. 

2  Heuchelei  ist  des  Fanatismus  Hure. 

3  Heuchelei  iHt  Trumpf. 

4  Heuchelei  und  Oleissnerci  sind  des  Teufels  Li- 

berei. 

5  H<'uchelei    uud   Sehmeichelei  sind  der  Freund- 

schaft llenkerei.     Cl-iunienj 

Litt.:   In  ainiuitia  ixMtis  iiullu    major,  quam  adulatio   et 
blanditiae.    (Sfjf.oN  ,  2:U.; 

6  Heucheley  ist  die  ^rösste  Büberei. 

Der  Tnif.  Thotuck  aus  HuUe  »iirach  auf  der  Prediger- 
versainniluntr  zu  Zürich  (  H-'l-S.  August  Itküi)  die  Be- 
hauptung uuri:  „Div  ilcuchvlri  habe  auch  ihr  Gutes." 
(Vgl.   UUU'h,  SoHHtasfuhl-tU ,  IHOO,  S.  MVA.) 

Frt.:  L'hypocrisie  est  1«  niautcau  de  la  scöl^rateiso. 

J.al.:   Honitutis  vorba  imituri  umiur  malitia  o>it.    (Kranck, 

7  Heuchcley  vnd  betrug  haben  kurtze  Flügel.  — 

Lehmann  .  381 .  1. 
Heuchelmann. 

Heu«:helmnnn  ist   am   besten   dran.  —  Lthmann, 

3t>3,  1»;  Simrnch,  4704. 
Heucheln. 

1  Ks  heuchelt  niemand,  er  wolle  denn  täuschen. 

//.  IhiHi-  (Rfis'hihler,  Hamburg  1S34.  IV,  »s»;  sagt: 
,.Ich  luubS  uiciuur  Sicherheit  wegon  Joizt  dcvüte  Ge> 
»iclitrr  oflinoideii,  «oniit  gibt  er  mich  an  bei  seinen 
Alithvuclilvrn  in  f'liristo,  die  mich  in  cfHgie  verbrennen, 
du  die  Polizei  uipuh  nicht  erlaubt,  die  Personen  selbst 
ins  Feuer  /u  werfen.'' 

2  Heui-heln  und  Lü^^cn  mag  Gott  nicht  betrugen, 

aber  des  Teufels  Acker  pllügen. 

3  Wer  heucinln  kan,  ist  wol  daran.  —  A?rn,  //,  718. 

4  Wt^r  heucheln  und  schmeicheln   kann,  ist  ein 

gemachter  Mann.  —  l\irömiaktm.  2i7i. 

5  Wer  htiuehelt,  dem  gelingts,  aber  nur  eine  zeit- 

laug. —   /'««n.  y/.7I8. 

6  Wer  nicht  heucheln  oder  schweigen  kan,  der 

kompT  selten  fort.  —  ivm.  //.  740. 

Fort  kommt  er  wol,  aber  niclit  in  der  von  ihm  ge- 
wunHchtüu  Weise. 

7  Wer  nicht  heucheln  und  schmeicheln  kann,  der 

ist  nicht  der  Leute  Mann. 

Lot.:  ^i  via  laudari ,   si  vis  carutque  vocari,   discas  adu- 
lari,  nam  tales  sunt  modo  cari.    (fiaul,  411.,^ 

8  Wer  nicht  Heuchelt,  der  taug  nichts,  saigt  Claus. 

—   Lrhmanti .  383 .  '24. 

Henchelstab. 

Bei  dem  lii^uchelstab  gewinnet  man  Ehre,  gunst 
vnnii  hab.  —  Ltltnuum ,  na .  19. 
Heuchler. 

1  Der  Heuchler  demut  ist  zwifeltige   hoffart.  — 

hlri.  n,V3;  Hfni*ck,  (>7A.  64. 

2!  Der  Heuchler  geht  auf  dem  Wege  zum  Para- 
diese ins  Fegefeuer.  —  Kinfaliif,  478. 

3  Der  Heuchler  gleisst  (glänzt,  suheint)  ohne  Geist. 

Es  ist  uiehu  W«hrai,  Wlrkliobei,  nar  Ttnichnng. 

4  Der  Heuchler  ist  ein  frommer  Mann,  der  nck 

in  fetten  Pfründen  mäBten  kann. 

5  Der  Heuchler  kann  dus  placet  Lied  lingen.  — 

Lehmann,  tn,  IB. 

6  Der  Heuchler  will  das  Licht  ein  andern  lassen 

butzen,  furcht  er  letche  ea  aosi.  —  Lehmann, 

MS.lt. 


7  Der  Heuchler  will  den  Herren  rosen  vnter  die 

füss  legen.  —  Liionann.  38S,  18. 

8  Der  Heuchler  will  den  Teufiel  nicht  erzürnen. 

—  Lchmunn,  382,  17. 

9  Der  ist  ein  heuchler,  der  einen  vnt4?r  Augen 

lobt.  —  Lf'Intutnn ,  'iSi ,  13. 

10  Der  ist  ein  hou(rhler  vnd  Schmeichler,   der  mit 

betrug  vnibgehet.  —  Lvhmann ,  3Si  ^  12. 

11  Des  lleuclilera  Thränen  sind  nicht  echt. 

It.:   Ij*hi]iocrita   6  frattttllo   del   ooccodrillo.     (Pattaglia, 

lOs,  1.; 
1«  Dess  lleuclilera  red  sind  GilTt   vnd  Gall,  hütte 
dich,  sonst  liringt  er  dich  in  gross  vnfall.  — 

Lehmnm,  383.  '29. 
DÜH. :  liyklers  lale  er  ligesom  slierncrne,  der  tviugor  ingen 

til  nt  iroc  Hig,  men  bovai-gi^r  kun  dor  til.  (Prot,  dun.,  3^.J 
lt.:  Chi  rita  HOttu  la  frusca,  ha  iiuvUa  che  riovo,  e  iiuella 

chn  c.iDca. 

13  Ein  Heuchler  ist  die  höchste  scuch  auff  Erden. 

—  V.'in.  n,  ly?. 

Wie  im  Vorgefühl  öCinuH  eiuitaninn  Kuties  in  Hyrakus 
achlosrt  l'i-ilen  eines  seintT  polniniiten  Lioiler  mit  den 
Worten  :  ,,lJnd  sollt'  icli  i<ti>rb--ii  eiubt  wie  Ulricii  Hütten, 
verlassen  und  allein,  ubxiehii  den  llüuclitcrn  will  ich 
Ihre  Kutten,  nicht  lohnfs  di>r  MUhesrhlucht  :<u  sein.*'  — 
,,Iu  Ifautt'»  Hüllt',  gehen  diu  lleucliler  in  bluiomt'n  MAn- 
teln  mit  vorkohrtum,  zurüekt{ebogoui*ni  (jcsicht  umlior 
und  kommen  nicht  von  der  Mtelle,  scheu  immer  rück- 
wärts mit  verrenktem  Ilalso  und  sohcn  nichts  UoescroB 
als  ihre  Verkührthcit."  (Jachmann,  Ri'liijitii'H,  111,166.) 

14  Ein  Heuchler   ist   ein   böser  Schalck,   ein  Hur 

diibey  ein  bösi-r  Dalg.  —  Pctri,  U,  197. 

15  Ein   Heuchler  scheint  wie   ein   Johauniswurm, 

brennt  aber  nicht. 

16  Ein  Heuchler  schmeichelt   vmb  das  Brot,   ein 

Feind  besteht  nicht  in  der  >i'oth,  ein  Hur 
schmückt  sich  zu  keinen  ehren,  ein  böser 
Mensch  lest  sich  nicht  lehren ;  wer  diese  Uott 
will  vmb  sich  hau,  der  bleibt  stets  ein  ver- 
dorben Mann.  —  Pitri,  11.  i9«. 

17  Ein  jeder  ist  jhm  selber  tun  Heuchler.  —  /Wri. 

//.  200. 

18  lleucliler  b;uien  das  Nest  und  Schmeichler  brüten. 

19  Heuchler  gelten  für  Engel  und  sind  des  Teu- 

fels Lieblingsjünger. 
//.:  Chi  ^  trihtn  o  per  tal  non  6  teunto  i|uclIo  che  fil  di 
mal  non  6  croduti>.    (VaaayUa,  :»7a,  \.) 

20  Heuchler  haben  einen  vergiflten  Athem.  —  /.*?h- 

mfinn,3Sl.  3. 
Fr:.:  Habit  dc  bäat  a  sonvent  ongles  de  Chat.    (Leroux, 

1,  3.; 

21  Heuchler  haben  einen  vollen  Mund,  aber  eine 

leere  Hiind. 

22  Heuchler  können  tlic  Wort<j  dünn  schnitzen. 

23  Heuchler  loben  unter  die  Augen. 

24  Heuchler  —  schlechter  Freund.  —  AVJrte ,  2840. 

25  Heuchler  seynd  ärger  als  die  Raben,  die  fres- 

sen nur  den  Todten  die  Augen  aus ;  aber  sie 
blenden  die  Lebendigen.  —  Suior,  722. 

In  einem  gan»  besonders  Übeln  Bafe  stellen  bei  den 
Hindus  die  sogenannten  frommen  Pilger,  wie  die  fol- 
genden Sprichwörter  zeigen:  In  Bcnures  (lUauptwall- 
faljrtsort  dar  Hindus)  hutet  euch  vor  den  Weiborn, 
den  geweihten  Stieren ,  den  Stufen  und  —  den  Frommen. 
Ferner:  Die  Heuchler  von  lihagulpur,  die  Rtrasson- 
r&uber  von  Kahalgaon  und  die  Bankrottirer  rou  Patna 
sind  berüchtigt.    (KrinsOerg    VI,  106.J 

Dan.:  Ilyklorc  er  som  krager,  der  flyve  ei  ridt  fra  siedet 
dc  f0de»  paa.    (Pruv.  doH. .  3'20.) 

Lat.:  Praeseiiti  blandiris  in  ns,  malcdicis  amico  absentl; 
peroat  talis  amicitia.    (Sutor,  V£i.) 

26  Heuchler  sind  des  TeufiFels  brüder.  —  llerberger, 

i.S2U. 

27  Heuchler  sind  heilige  Schälke.  —  .saijrr.  348. 

Ein  Wort  des  Malers  I^ukas  Kranacb.  „Uott  auszu- 
beuttn  M  gemeiner  und  baasenswerther  als  ihn  leug- 
nen; nicht  Don  Juan,  sondern  Tartufe  ist  der  cigent- 
lleho  Athiest."  (Magatin/ür  die  Literatur  df%  Analandetp 
1854,  Nr.  8.; 

38  Heuchler  sind  Schafe,  die  lauern  wie  ein  Fuchs 
im  Schlafe. 

29  Heuchler  uml  Schmeichler  gehen  mit  Betrug  um. 

30  Heuclher  vn  Münche  bleiben  wie  sie  sein.  — 

Staihtaiuif,  lh*lvTia  Jcni,  XVII". 

40* 


C31 


Heuen — Ileuken 


Heukenhalteu  —  Heuloii 


31  Heuchler  vTid  Huren  bringen  keinen  guten  g^e- 

win.  —  Ueiusch.  16U0,  70;  Pmi,  U.  379. 

32  Heuchtcin  und  Tischfreunden  kann  man  ^auen^ 

Bo  lange  die  Sonne  scheint. 

Län.:    tlj^klertr  sota  lüvaleu  er  hos   ot  am  aommereB«  id«d 
borta  om  vititfrcn,     (Pror.  »/.«m,,  330.J 

33  Wenn   oin  Heuchler  Friede  predigt,  so  glaub* 

e3  nicht! 
Heuen. 

1  Die  gut  heuen  and  gut  streuen,  können  sich 

über  ihre  Kühe  freuen.    . 

Die  Bnaaen  nagen:  Mas  muat  nicht  bloi  beueu,  maa 
muii  ikuob  ttreaan.    (AUmann  tV\} 

2  Wer  nicht  heuet,   nicht  gabelt,  in  der  Ernte 

nicht    zappelt,    im   Herbste   nicht    früh   ttuf- 
Bteht,  seh'  zn,  wie^s  ihm  im  Winter  geht. — 

Orakei,  1111. 
Heuer. 

1  Heuer    geht     vor     Kaul*.  —   Drcslauer  Zcitmg,  1564. 

Nr.  saa,  s.  ia52. 

Die«  Sprichwort  entbUt  den  Gnmdiats  de»  deatccbon 
R<Kibta»  wonach  ein  Mietbirvrtrag  durch  Verkauf  dae 
Grandttacks  nicht  aafgehoben  wird:  ein  Grandvata, 
der  »neb  ine  prensaieob«  Beclit  aufgenonimen  ist,  mit 
der  BescbrÜnJcung  jedoch,  daas  der  Miether  beretti  im 
BeeitEe  der  gemietboten  Locale  sein  und  dadaroh  ein 
dlngliebea  Recht  aaf  dietetben  erworbon  haben  nto««, 
wenn  »ein  Miethtvertrag  trots  des  Yerkaufft  des  Omiid- 
•tUck«  bcäteben  blcibcu  aoIL 

2  Hür  un  Intresö  schlöppt  nich.  (0$tfne«.)  —  tlaus- 

kalender ,  A 
Heuem. 

1  Hedst  du  mi  jistar  huürd,  do  hedst  mi  dälangh 

hed.  (Amrwn.J  —  Uauyt,  VIU,  364,  222.  Jahattwn .  96, 
BAttMt  da  mich  ^c«tam  Roheaert  (gi'miethet) ,  ao 
hfttteitdn  mich  bente  gehabt.  Heuern  — miotben.  (Campe, 
ll'ft. ,  11.  fM;  n'eiaiMd,  1,  503.;  Holitoimaob:  kürtu, 
(Schützt.  II.  17S.; 

2  Huret  über  e  Bfiat,  ao  weiae  wer  sie  ist   (Lumm.) 

—  Schitea,  11,  2«,e. 
Heuernte. 

Wie  die  Heuernte,  bo  die  Kornernte.  —  Orckd.  um. 
Heuet. 

1  We  nie  im  Ueaet   g^eebd  eine',  muss  me  im 
Herbat  laufe  mit  der  Zeine '.     (Lment.) 

')  Wer  ciuoo  Apfel  im  Buum«  geiobLin  hm,  ')  Oder 
Z&iue,  eia  Korb,  geflochten  aus  iiutbeu,  (Verteil,  d.i. 
Zainen,  oder  in  der  mOeogothitühen  Unndarti  Tainen. 

W'Staltier,  //,  468.^ 
er  im  Heuet  nit  gabelt,   i  der  Aemt  nit  za- 
pelt,  im  Herbst  nit  früe  ufstoht,  cha  luoge, 

wie  sem  im  Winter  goht.   (8.  OabeJn  und  Sommer.) 

(SülollMTn.)  —  Schtn:.  11,  IJ,  U:   SckM,  tW.  M; 

Ettelew,  S70;  Ifoettd .  IUI. 
HeuAüe. 

Ucufalcn  un  Tüg  kamen  wol  hen.    (Ottfr\e$.)  — 

l/4M<ik;<ilcnd(>r.  ///. 
Hensabel. 

1  Mit  einer  Heugabel  ist  schlimm  Kitzeln,  fnvnit. 

2  Of  Uegoawan  neind  ar  ni,  oan  of  üfagoawan 

getr  aus.      (OrnterT.-Sekienien,)   —   l¥(cr.  447. 

S.  447^ — 44d  Bind  bei  Pefer  doiipelt.  —  Wenn  eine  Red« 
mtiveratandeu  und  fal«cb  weiter  berichtet  wird. 
Heujahr. 

1  Heujahr  —  Scheujahr. 

Jahrgtnge  n  in  denen  viel  (Iraa  wfichAtu  alsd,  weil 
iiaaae,  ala  unfruchtbare  gefOrcbiet.    (3.  Heu  M.) 

2  He^jahr  —  Spreujahr. 

D.  i.  Njohtitjahr. 
Fn.  SchVftiM.'  Au  d«  fin,  an  d«  rfn.  (Schien»,  It,  213,  36.i 
Henken. 
•l  Da    wess   de    Hök    no'n    Wedder    ze    hangen* 

POt  die««  elaatitchen  Naturen,  die  «ich  nach  Jedem 
Winde  drehen,  in  jede  Form  achmiegen,  jeder  Anaicht 
beipflichten ,  jede  Suppe  gaumenrccht  eaUeu .  ku  kriechen 
wi«a«n,  wenn  da«  trc heu  unvortheilhaft  erechemtu.  t.w. 
bat  man  dort  noch  foigeade  Kedeniarteu  :  Da  kann  met 
enem  ag  krieachen  un  m'en  angre  lAchen.  D4  IcrOmp 
•ich  wie  ne  Wurm.  Dat  eaa^De  ttOhnegrOfever.  Uli  eai'ne 
I>umaQdri«her ,  'oe  DoakTerd«ner,  'no  ScbolderdrAger. 
•2  Den   heucken   nae  dem  winde  halden.  —  Top. 

M^'U.  HU  hangt  de  httUc  nur  den  wind.  (Sarreöom*^.  T.  SSS^.J 

3  He  dregi  (trägt)  de  Henken  up  beide  ScbuUers. 

—  S^Kulzt,  U,tSS:   iTicAcp.  M.   £*'--.'.(     r*7;    iJue- 


ke.  Hok, 
Ueukes. 
W.ftee 

Be- 

.ea 

,M.i:iiUigcr 


deo 

L'hl 

.eU, 

utel 


fi'fi*  641;  Fromm aflii,  l/.SfiS,  646.  Sthtthr.lil,  10*. 
B*ft:.  Ilutn-Ktnuitcn,  A.V.  29 

L'eber  die  verschtedii. 
Hr»ck,  Hok<Mj,  H<>ke,  J 
l[i  vkc  ,   Heike  u.  i.  w. )     > 

,  rir,  i*^  fg.,  wueiueil 
i  •rjifogeben  aind.     Nach  < 

/  I  l't.  'Ji  >  biMteicluiet  da« 

liuLluii«.ut  oiDüD  Mautel.  £«  böigst  d< 
gdth  heria  mit  S7a<.'n  rpff^l^lAaenea  Gosebuke  Tnde 
groton  krUael  van  kbatUken  Ljunenwandte  tho  aamenda 
gerfUlet  rode  gekruUett  atendert  de  Ilende  in  de  Sjdea 
Tude  droht  de  Mantel  edder  den  UOyken  rp  einer  edder 
beiden  «chalderen  aiolt  prangiach  daher."  Einen  na- 
•uTerläaaigen  TerAndeTlicben  Mena«hen  nannte  iBMt 
auch  Wandehuik&n.  (Irifie  (Fr.  3l ),  aprioht  von  ,: 
melukeacho  Wederhanen  mde  Wendehovk.m.  » 
Mantel  na  dem  Winde  keren'*.  Nach  &rAM^. 
blo«  Deberwurf  oder  Mantel,  aondern  . 
p«n  xait  hinten  herftbhfcngeuden  montel  > 
Wenn,  wie  io  der  obigen  Redensart  gr 
Menacheu  vorgeworfen  wird:  Er  trtiL' 
auf  beiden  Schultern,  „to  wtMcu  wir  kUv  ,  =-, 
üiuenow  in  «einen  äfmchLUdtrH  (Hmar,  li»6Si  Nr.  i^ 
6.  ^>>,  „da«a  wir  vor  ihm  uub  hüten  aollen,  daae  eres 
mit  keiner  von  zwei  Parteien  verderben  wUl,  und  daher 
jede  derselben  ihm  nicht  vOllig  trauen  6Mxt.  Aber 
eigentlich  iat  d«a  hentcutage  doch  ein  nirritoiieT 
Vorwurf,  denn  ea  pBegt  ja  ebeo  Jeder,  der  aicfa  eüae« 
Mantel«  bedient,  ihn  auf  beiden  Schnltem  ra  tragen. 
Nur  war  da«  nicht  immer  der  Fall.  Im  frftheu  Mittel- 
alter hatte  der  Mautel  der  Männer  noch  die  griechiadie 
Form,  ein  viereckiges  Tuch,  vnu  dem  zwei  Zipfel  eiser 
Seit«  auf  der  rechten  Schulter  mit  einer  Spange  oder 
Agraffe  zu^ammeugebaUeu  wurden,  daa  alao  iu  d<ir  Th*t 
•nf  Hiuür  Kchulter  getragen  ward.  ^Karl  der  Groaa«  *.  B. 
trug  ihn  noch  ao.  Der  rechte  Arm  blieb  dabei  frei  und 
in  «einen  Bewegangen  ungehindert,  worauf  man  g«wi»a 
Werth  legte.  Die  Frauen  dagegc^u  zogen  ei  vor ,  deu 
Mantel,  wie  die  Römerin  ihr  Pallium,  auf  der  Bruot  tu- 
aammenauholton  dureli  eine  tipange,  deren  Nachkom- 
men wir  heute  noch  in  der  Erooh«  «eben.  So  ruhte  d«r 
Mantel  auf  beiden  äohultarn;  und  ala  diee«  weibHohe 
Modo  auch  auf  die  MAnner  fiberging,  da  ta»a;  wol 
moboher  die  upue  Mode  ala  unmAnnlicn  beepOttelt  and 
einem,  der  «ieh  ihr  beqQemt«,  mit  obigen  Woitea  (pe- 
bOluxt  haben.  Bei  jener  Form  des  Mantel«  and  der  Alt 
Um  omaulegen ,  war'«  auch  noch  buchaUtblicb  mogUeb, 
Ihn  (■.2)  noch  dem  Winde  «u  hängen,  waa  wir  gleich- 
Calla  einem  unauv>  Utick^jikger  noch  beute  vt3r- 

werfton,  obwol  au'.  Anbeqaeinen;una  dte  heoti- 

gen  Mantel  nioJii  Anechauung  liefern.**  —  Bei 

>i '-/"'/  ( ä4 ) ist  Wüiidchcukt  .^  Wettertialui.  atirtmhmrf 
r  '>  «chroibt  Hock,  Hocke  =  Mantel,  oeffrieoteeli! 
KiyynliliBd. 

äoU.:   Uij   hangt  de   huik  naar  den  wind.    (Barf*h 
I,  39it.; 

Lat,:  Duabua  leUia  aedere.    (Tappiut  ^^'.J 

Heukenhalten. 

Hir  helpt  keu  Heukenbolen.  —  /ticAey,  M. 

Sogt  man,  wenn  einer  «ich  nicht  wiU  anfhaltea  la»> 
len,  wenn  man  üin  gleich  beim  Kleide  a&grilTe. 

Heulelter. 

•Mit  Heuleitern  hören. 

Ana  Zeratreutboit  gar  nicht  i>dor  faUdi  h&ren«  lUe 
Vemammeno  nicht  merken  n.  «.  w.  ,^Btw»a  mit  Ke^^ 
leitern  vernemon  vndaafrm  helmwag  vergeaaen—  erleeeet 
ea  uur  in  die  ohreu  aohallen.'*  (MatKttitu ,  P^tUtt*. 
l.  XXX1II''.J  „Wenn  die  predigt  einem  xn  einem  ehr 
eiin,  md  tum  andern  wider  auaa  gehet,  ao  vemlmpt 
mau  mit  hewleytem."  (StalftcuH^.  Sarf}>i" -\C^'  B«4 
Krlh;r  «ohildert  (ItW")  eine  brealauer    !■  ne 

faule  Magd  in  aohleaiachen  Sprichwort'  ilt 

och  ergi^r  a«  ae  leiffi,   und  wonn  ae  a  ^. . 
derwurgt  witr',  aie  labte  lange  nioh  meh.     Fron 
au  hurte  ae  mit  helittcru ,  dua  raer  ollemaul  vor 
Uhren  achobeu  migen.'" 

Heuleu. 

1  Es  ist  nicht  vom  Heulen  der  Hunde,  da»  die 

Kälber  sterben. 

Widerspricht  dem  Aberglanboo,  doaa  da«  HasA^ 
gebeule  Tt^desfitlle  anzeige. 

2  Heulen  gehört  zur  öpracbe  des  Windes. 

3  Hcuieu  gilt  nicht  vore  Sterben. 

4  Wenn  du  selber  heulst,  ao  schrei  nicht:  Wulff 

5  Wo  einer  beult,  da  heulen  bald  \'ielt?, 

Uuter  dem  l^-  Occ.  1k41  «chrieb  Viirnh^fj*^  ran  F*** 
in  «ein  Tagrbuch:  „Hnmldodi  Mfft  HeulwiuU  Wte 
hier  »ehr  augenommeni  als  r~  ->  -^  -  --^  l...»^^ 
einige,  jetat.  ti^ch  «einer  W  •  <<•- 

*itr  tKm  üumfjoMt's  itrie/t  un  »  «f 

IB«>,  S.  105.; 

•6  Er  heult,  dass  es  Rotz  und  Wasser  git 

tenliHtft.J 

*7  Er  heult  ^  weint),  dass  man  dt«  Uindo  ünnUr 
waacben  könnte. 


1 


G33 


Heumonat — Ileusden 


Heute 


634 


•8  Er  heult  mit  den  Wölfen  im  Busch   und  blökt 
mit  den  i?chafen  im  Felde. 

•9  Er  heult  Rotz  und  Dreck.     'yünitKjf,:.,: 
•10  Er  heult  wie  ein  Oderwolf.  —  Wvinhold ,  C6. 
•11  Er  heult  wie  ein  Schh)S8erhuud.     fltotunburu.) 

Wie  ein  Kettenhund;  ScliloMliund.    (liurttnij<n.) 

•12  Er  (sie)  hcuIt  wie  eim-  Hcllerhure.     (SchUs.j 

•  13  Et  hulet  Uli  süset  as  de  Jöljägger  mct  siner  hels- 

k*  n  Jagd.  —  Lura,  w. 

•  14  Haulet  Jn  dach  uiclj  mehr  up  hi  dat  wat  krüpt, 

wenet  ju  to  dat,  wat  flü^t.  —  /.V'»,  s«. 
•15  He  hüIct  as  en  Slots-Rüe  (ilund).     r»v*</.; 
•IC  Heil'n  wie  a  Ködnhund.    (OhcrvfUnfUh.^  —  /yiium- 

•jurlt'ii,  bo. 
•17  Sie    heult   Rotz    und    Knobelich    (Knoblauch). 

Heuznonat. 

Fault  im  Ileumonat  eine  Bürde  Heu,  so  wächst 
eine  Fahrt  Trauben  zu.    i/ii/t/./  —  Schulirvurnl, 

ÖJ,  7. 

Heumond. 

1  Wer  im  Heumoml  nicht  jrabi'lt,  im  Kornschuitt 

nicht  zabilt,  der  geht  im  Winter   mit  dem 
h>*ir(*hstil  und  fragt :  llubt  ihr  Stroh  und  Heu 

fi'il?      ( S.  «labelno 

2  Wer  im  Heumond  nicht  gabelt ,  im  Komschnitt 

nicht  zabeit,  im  Herbst   nicht  früh   aufsteht, 
mag   sehn,   wif's   ihm    im   Winter  geht.    — 
S.'iulfTChnii,  •i'J,  38. 
Hennt. 

•A  guct'n  Heunt.  —  Lindcnn.in: 

(Ich  wanach(>)  oiuen  guten  Moriten. 
Hexmtraube. 

Wer  Heuntrauben  '  isst,  darf  sich  nicht  zu  fest 
riunesteln.  —  -Vn«.  SchuWl.,  \iv, :». 

')  Eine  vuu  den  Hunnen  im  .lahre  ifub  eingeführte 
Weinaortv,  deren  tienua«  Hehr  durchschlagend  wirken  boU. 
Heuochs. 

*Es  ist  ein  wahrer  Heuochs. 

Ein  grobe* ,  plumper  Monscb.  -  fiMc/iart  (Gnich.}^hikt 
Heydochs,  Ij,ih»rrt :  Heu-Ossc,  Schambach:  Hünosne, 
HfiroaHe.  Bei  .\>«ji'<'rK.«  (11.  :,t\\)  heiMte^:  Se  mit  einem 
«cbimplickon  Affnahraen  (Schimpfnamen  )  HtteroBien  ge- 
achuldcn  (geecholten)." 

Heup. 

In  einer  kleinen   Heup   (Bienenkorb)   sitzt   oft 
t-ine  gute  Biene,    rti/r/,^  —  >j*t4/;reurtrf,  so,  17. 
Heupferd. 

•l>\i  bist  ein  rechtes  Heupftrd. 
Fr..:  Cheral  de  foin,  chcval  de  rien.    (Cahier,  Z37,) 
Heueack. 

•Du  hast  keinen  Heusack  daran.  —  Frtfchliei*,  I609. 

Keinen  Schaden  oder  Verlnat. 
Heuachober. 

1  Der  Heuschober  soll  den  Komschober  dalenga 

klUH.     fOitrniikterriiili.)  —   Haumg'irtcn  ,  49. 

2  Wv.r  am  Houschobcr  steht,  priuckt  davon. 
Hvil.:  Die  aan  den  hooibcrg  ataat,  plukt.    (Jlarrebomte, 

1.  ;i3i»-; 
Heiuichrecke. 

1  l>ie  Heuschrecke  hat   ein    Pferdegebis? ,    einen 

Wulfshunger  und  einen  Straussenmagen. 

2  Die  Heuschrecke  merkt's ,  wenn  ein  kalter  Wind 

kummen  soll. 

3  Eine  Heuschrecke  ist  besser  als  nichts. 

4  J'.de  Heuschrecke  halt  sich  fiir  eine  Aeg^^te- 

rin.  —  Mtmann  VI .  49S. 

5  Was  die  Heuschrecken  sparen,  fressen  oft  der 

Kauptn  Scharen. 
•6  Eher  werden  die  Heuschrecken  das  Strassen- 
pfiabter  fressen. 
Lat.-  Pviat  locnat»  bovam  partot,  quam  hoo  flat.    (FoH- 
Hut,  30».; 
•7  Heuschrecken  beschlagen. 
•8  Heuschrecken  sonnen.  —  Jlunur.Hb,,». 
Leichter  all  tine  Fraa  htttca. 
Swaden« 

Heusdeo  mein,  Hecheln  dein. 

All  Johann  tob  Bimbant  und  dar  Graf  tob  FUndam 
Sbtr  den  Btiita  von  Maohain  itritton,  that  der  Bohlodi- 
rlchtar  den  Anaopraoh,  daai  Uenid«B(TMtnn8  an  der 
Mama)  in  Merdbmtent,  bühor  im  Bodts  des  hoUaa- 
dlaohan  Uralba  md  dar  Uoraog«  von  Brabantt  an  doa 


Orafon  von  Holland  abgetreten,  Mcchcln  dagegen  dem 
Horzoff   von   Brabant   xugcwieaen    werde.     Seit   dieser 
Zeit  tfird  daa  Hpriohwort  vnu  denen  gebraucht,  dio  auf 
ihrem  Recht  beatehen. 
Heute. 

1  Bt'Bser    lieut    als    morgen.    —    Ei^riviu.  308;  5im- 

Tork.  4711.1 ;  ftraun.  I,  1S57. 
HAd. :  Hiute  lieber,  denno  geater.    (Hfidin.)    fZingerle,  69.) 

2  Besser  heut  als  morgen,  sagte  Melcher ,  als  ihm 

der  Henker  den  Strick  um  den  Hals  legte. 
Holt. :  Beter  vaii  daag  dan  morgen ,  sei  Krelia  Louwen, 
en  ile  beul  »loe?  liein  den  «tn.p  om  de  keol.    (Harrt- 

bonir>'.  l.  :>l.) 

3  Besser  heut  ein  Ki  nls  morgen  eine  Henne. 

HC'hiii.:  LepsJ  ilnea  kus,  nei  zftra  lina.     (t'f-htkorskjf',  256.J 

4  Ein  Heute  ist  besser   als   zehn  Mnrgen.  —  fia- 

mai\n,  l.   I'nd. .   11.   3;   Simitnk ,  iTJ4  ;    Sihh\hla  ,  IH; 

Kurlr,  'JKfl7;  liniiKh,i,j  Hl,  :,;    h-Uirthji^l ,  /,  22«;  llrnun, 

l,  I3«irt. 
Hi'ute  ist  der  Ultoro  Bruder  von  morgen,  aagen  Neger 

Alrikas.  ^ 
Bi'i/.'u.:  Loj-Hi  joJno  duü-»,;nL-i  dvojo  iitr.».     i'c'.  lak"eii.ij  ,  \ib1.) 
Sltiir.-    JiCi>iii  bol,   ni'i  üt'lml.     .'(,^<ft,i«)r-Ay.  L'.'m.J 

5  Hegt  am  't  (jield,  morrn  umsonst.    (S.  Geld  7M.) 
G  Hegt  u  mir,  nioren  un  dir.    -, Siii„;nliürg.-i,dths.)  — 

Sihusicr,  538. 

7  Hekt  miissret  et,  morn  geret  et.  —  sjmsur.dsi. 

8  Heut   an   mir,  morgen  an  dir.  —  l'ranck ,  i ,  eo* 

u.  93*.  Kgvniilff.  3'J6^:  Giutcr,  111,42:  Lahndoifll,  IC; 
Si.hvlU\.  lias''.  Mtitjcr.  //,  136;  Saihr.Gi. 

9  Heut  an  mir,  nächst  an  dir;   allzeit  sei  bereit. 

—  Uvriz ,  80. 

Orabiuachrift  zu  Kloater  SchOnthal  in  Wttriemberg. 

10  Heut  dor  erden  Herr,  morgen  der  erden  vnter- 

than.  —  ihms.h.  n»,  3. 

11  Heut  ein  Betrieger,  niorgcn  ein  Betrogener.  — 

Lehmann  .  //,  2^:5 .  AO. 

12  Heut  ein  Ehemann,  morgen  ein  Wittmann.  — 

Lihm.um.  II,  26b,  U. 

13  Heut  ein   Freund,   morgen   ein  Feind.  —  Lih- 

mjiin,  II.  26:.,  43;  Rnnxbrrg  II,  125- 

14  Heut   ein  Herr,    morgen   ein   Knecht.  —  A?fri. 

//.  .3Mi;   hltnimin.  11.  265;  .SriW^r,  t'.:i;  Stmroik.  4717. 

Der  Wechsel  zwiachen  Ehre  und   Schmach ,  wie  in 
nehrernrandern  hier  unter  „Heute"  angeführten  Sprich- 
wörtern. 
Fr:.:  Aujonrd'hui  maiatre,  dcmain  valet.   (Lcroux  ,  11, 176; 
Kritiin-jrr,  A6^.) 

15  Heut  ein  Ritter,  morgen  ein  Leichenbitter. 

16  Heut  ein  Schuldner,  morgen  ein  Zahler.  —  Leh- 

mann, II,  26«:,  53;  Sailer,  63. 

17  Heut  ein  Zahler,  morgen  ein  Schuldner. 

Der  Wechael  zwiachen  Reichthoin  und  Armnth,  wie 
in  vielen  andern. 

18  Heut  erfahret  man,  das  man  gestern  nicht  ge- 

WUBSthat.  —  IlenifJt,  1575.  46;  Simroik,  4721;  Braun, 

I.  1361. 

19  Heut  etwas,  morgen  nichts. 

JJolL:  lieden  ieta,  morgen  nieta.    (Ifarrebvmte ,  I,  2\i2.) 

20  Heut  Fried,  morgen  Krieg.  —  Lehmann.  //.  S56. 49. 

21  Heut  hesslich,  morgen  gresslich.  —  Pctri,  II,  in. 

22  Heut  hier,  morgen  anderswo. —  Leiimann,  II,  265, 3S ; 

iirvter,  III.  49. 
Bührn. :  Dnes  Jame  ide ,  a  zftra  kde.    (öelakovsley ,  310.; 

23  Heut  hoch  vnd  gross,  morgen  nackt  vnd  bloss. 

—  f*itri,  II,  380. 

24  Heut*  im    Putz,   morgen   im   Schmuz.  —  Sim- 

roik .  4714:  Kvru,  >842;  Brom,  I,  1358. 
25. Heut  in  Frewd,  morgen  in  Leyd.  —  Lehmann, 

II,  SS5.  46. 

26  Hent  in  Gnad,  morgen  in  Vngnad.  —  Lehmann, 

II,  SCS.  4S. 

37  Heut'  in  Pracht,  morgen  verachtet.  ^  l^römia- 

ftoa.lOBS. 
98  Hent'  in  Sans  und  Braus,  morgen  im  engen  Haus. 

Frs.:  Aqjoord'huy  en  chSre,  demain  en  bi^re.    (leroux, 
II,  176:  Vakirr.  3s7.J 

39  Heut'  ist  der  Mann.  —  fWitin,  3ü6. 
30  Heut'  ist  der  Tag.  —  Simruik.  4719. 
81  Heul  ist  die  beste  Zeit.  —  Pttn,  II,  sso. 


Heute 


Heute 


638 


morgen  vnten.  —  Lehmann,  n,  2«5,  51; 
Hmrock,  4715;  Heinsberg  II,  124. 
n  hoogbeid  Terheven ,  morgen  onder  deT 
rebomee,  1,  292.) 

>r,  morgen  Geprellter. 

'huy  trumpeur,  demain  tromp6.     (Leroux, 

,   morgen  eine  Leich'.  —  Pred.  SaL 

r.  III,  4» ;  Lehmann ,  // ,  265 ,  39 ;  Sailer ,  63 ; 
Sunrück,  4712*;  Äörle,  2848  u.  3528;  Pa- 
•34. 

a  man,  to  morrow  a  monse.  (Oaal,  692,) 
iiui  arai  ( Chevalier,  en  chire,  mari6),  de- 

(  vachier,  en  biöre  ).    (Körte  ,  2847.^ 
jk,  morgen  arm.    (Harrebomee ,  I,  292.J 

morgen  todt.  —  GrtUer.  ni.  W);  Leh- 
15,40;  lluUenbiTg.  1,33:  Latendorf  11,  17; 
16;  Müller.  6i.  1;  ßinder //,  3520;  Brem- 
ler,  63;    liücking,  2'j:>:   Parömiakm .  1792; 

267;  Simrock.  4708;  A'<Jr/e,  2843;  Ifraun. 
nger,  .^chvarzcK  Gespenst ;  für  Waldeck :  Fir- 
,  30;  für  Steiermark:  Firmenich,  11,711, 185. 
morgen  tod  ,  heat  starck,  morgen  im  Sarck, 
d  morgen  in  der  Erd."    (Fischer  ,  Faalter, 

0  iat  schoeno  ande  kl&r,  der  iat  morgen 
der  erden  gliche.  (Alexander's  Leben ,  S.  50, 
Wer  heut  lebt,  der  stirbet  mom.  (Ring.) 
6.; 

dnes,  a  zitra  cem4  zeme  (prach  a  popel)> 

310.; 

g,  i  morgen  dig.  —  I  dag  r^üd ,  i  morgen 

</««.,  480.; 

ai  vif,  demain  mort.     (Kritzinger  ,  4/6^^.) 

X   figuur,  morgen  in  het  graf.  —  Heden 

dood.     (Harrobom^f,  I,  292;  Bohn  I,  321.; 
esmo,  a  sjutra  njesmo. 
uom  mane  dieB  suspexit  orantem,  deapieit 
»pere  aacpo  dies.    (Oaal,  892.;  —  Veapere 
)ai   risit  mane  'aereno.     (Binder  II,   3520; 

—  Vita  licet  vigeat,  aemper  contermina 
nt.)    (Philipp^,  II.  257.; 
niemy,  jutro  gnijemy.    (Lompa,  10.; 

,  morgen  Ernst. 

&s,  einem  angeaohenen  Griechen,  wurde 
'8  GaatmahU  ein  Brief  gebracht  mit  dem 
n  bald  au  lesen ,  weil  er  Dinge  von  Wich- 
te.   £r  aagto  aber  lachend :  „Daa  Emate 

1  morgen  !.'•  Dies  aoll  xu  dem  Sprichwort« 
gegeben  haben. 

.US,  morgen  Grans. 

und  klar,  morgen  auf  der  Todten- 

und  morgen  trüb';  heute  fromm 
n  wieder  ein  Dieb.  —  Parömiakon,  507. 
nd  morgen  Getümmel,  heute  ehr- 
Qorgen  wieder  ein  Lümmel,  so 
.n   nicht   in   den  Himmel.  —  Parö- 

en  kehren  aich  zuweilen  zom  Quten ,  aber 
ist  nicht  aittliche  Kraft  genug,  auf  der 
fend  auazuharren.  Zur  Zeit  der  Anfeoh- 
e  ab. 

ad  morgen  sauer,  heut'  ein  Heili- 
orgen  ein  Lauer.  —  Parömiakon ,  503. 
E,  morgen  süro.  —  lliute  frl  und  morgen 
(Titurel.) 

morgen  im  Grab.  —  5imrock,  4718; 

morgen  Schmuz. 
hlt,    morgen    gequält.  —    Heinsberg 

',  morgen  auf  dem  Gottesacker. 

morgen  kalt.  —  Lehmann,  //,  265,  49. 

iu  bei  mir  im  —  Fegefeuer  sein, 
1  in  Kom.  —  Fischart. 
morgen  weh. 

niht  gewiasos  mfi,   wan  hiute  wol  and 
Inn.  Ueinr.)    (Zing^rle,  68.) 
lorgen  Schmier.  —  Parömiakon,  2797. 
Ustopfen ,  morgen  zum  Ausklopfen, 
iff  T  Jtae,  a  eftra  nenl  iim  hvhj  potfiti. 

»•; 

noch,  hiedc  geit  et  noch,  awer 

IVarkeldag.  —   Frischbier*,  1606. 
—   Fritchbitr^.  1C07 


108  Hock  bützen  an  lecken,  moer  Klöppel  an  Stecken. 

(De^urtJ 

109  Hück  geit  et  fidomm,  morge  lige  mer  kromm. 

(Köln.)  —   WevieH,  11,  5. 

110  Hüden  ys  he  pesslick,  morgen  ys  he  hesslick; 

hüden  redt,  morgen  dodt;  hüden  starcki  mor- 
gen im  Sarck.  —  Grf$e ,  Fr.  51. 

111  Hut  gift'n  heiten  Dag,  s&r  dei  Hex,  da  süll  sei 

brennen.     (ilecklenburg.J 

112  Hut  nit  hei,  mom  nit  hei,  es  git  e  l&ngi  Wache; 

u  wenn  mer  nüt  meh  z'  esse  hei ,  su  wei  mer 
Eier  koche.     (Dem.) —  Schweiz,  II,U»,li. 

113  Is  et  nit  hüdde,  sau  is  et  morgen.  C^Valdeik.)  — 

Curtze,  S35,  266. 

114  Ist's  heute  nicht,  so  ist's  morgen.  —  Demokritoa, 

/.  47. 
Hhd.:   Vftlt  ea  mir  heut,  ca   trifft  leicht  mom.     (Ring,) 
(Zingerle,  196.; 

115  Kümmest  du  hüdde  nit,  sau  kümmcst  da  mor- 

gen.    (Waldeck.)  —   6'«r/re,  335,  268;  fcocftd<iiKcÄ  bei 
Reimberg  W,  4. 

116  Lieber  heut'  ein  £i,  als  morgen  ihrer  drei. 

117  Lieber  heute  ein  Ei,  als  morgen  eine  Henne.  — 

Lohrengel,  I,  368. 
i>äfi. ;  Bcdr«  «gget  i  dag  end  h^nen  i  morgen.    (Bohn  I,  S49.; 

118  Lieber  holte  ass  murgen.  —  Robinaon,  789. 

119  Man  mass  heute  yerthun,   dass  man   morgen 

auch  was  habe. 

Die  engliaolien  Neger  in  Surinam:  Dn  aiehit  flr  heut«, 
aber  nioEt  fOr  morgen.    (WulltclUägeL) 

120  Man  soll  sich  nicht  heute  den  Kopf  einstossen, 

weil  man  morgen  Zahnschmerzen  haben  kami  I 
Die  Pener^aagen:  Da  aoUat  nicht  heat'  den  Kammer 
leiden ,  der  dem  morgigen  Tage  angehört.  Die  Hebr&er : 
Aengatige  dich  nicht  Ober  die  Leiden  Ton  moif^en ;  denn 
du  weiaat  nicht,  wa»  daa  Heute  erseagt.  Die  Englin- 
der:  Det  Tagee  Hoth  ist  genug  fOr  den  Tag.  (Heins- 
berg II,  80.) 

121  Von  heute  bis  morgen  sind  noeh  viel  Standen. 

Aber  nar  fttr  den,  der  mit  Sicherheit  aaf  ait;reohaen 
kann. 
Fr*.:  De  demain  4  d«main  le  tempe  a*en  y%  bien  loin. 
(Böhm  /,  14.; 

122  Was  der  eine  heut  ist,  das  kan  der  ander  mor- 

gen werden.  —  Petri,  ll.  588. 

123  Was  du  heute  thun  kannst,  verschiebe  nicht  auf 

morgen.  —  Simrodk,  4726. 
Denn,  was  du  heute  vorabergehen  ( entachlttpfen ) 

Itaat,  daa  erlanget  du  morgen  nioht,  lagen  die  Polen. 

(Heinsberg  III,  5.; 
Fr*. :  Ce  qai  eit  fUt,  n'eat  plaa  k  faire.    (Qaal,  891.;  -> 

n  ne  faut  Jamals  reinettre  la  partie  aa   le&demain. 

(lUcueil .  4.)    Toat  oe  qui  peat  Atre  fait  an  autre  jour, 

le  peat  ^tre  aqjoard'hai.    (CoMer,  149.; 
lU:  Chi  ha  tempo,  non  aapetti  tempo.    (Oaal,  891.;  — 

Önel  che  paoi  ftur  oggi,  non  diffexirlo  a  domaoL    (Ca- 

kier,  28».;  ,        , 

Kroai.:  Sto  te  danae  moie  aäniti,  ne  octsTljaj  sa  ajatr. 

124  Wer  hent  feststeht,  der  kan  moigen  liegen.  — 

/Viri,  «,718. 

125  Was  heat  ist  lieb,  wird  morgen  leid.  —  Petri, 

U.  598. 

126  Was  heat  ist  new,  wird  morgen  alt.  —  iViri.  U,  US. 

127  Was  heut  nicht  will  geben,  soll  man  ruhen  las- 

sen. —  LehfiMum,  801, 12. 

128  Was  heut  nicht  wird,  kan  morgen  werden.  — 

Petri.  U,  598. 

129  Was  heut'  noch  frisch  (grün)  im  Felde  steht, 

wird  morgen  schon  hinweggemäht. 

130  Was  heat  soll  geschehen,  moss  man  nicht  auff 

morgen  verziehen,  denn  ein  verzug    bringt 
den  andern.  —  l/«fct?uifMi,  366,  26. 

131  Was  heut  wird,  muss  morgen  dran.  —  Franek, 

//,  l5«^ 

132  Was   heute    nicht  ist  (geschieht),   kann  mor- 

gen sein  (geschehen). 

Lat.:  Qaod  hodle  non  eit,  craa  erlt.    (PhiKppi,  II,  142.; 

133  Was  heute  wird  gethan ,  brummelt  uns  morgen 

nicht  an. 

134  Was  man  heat*  thut,  hat  man  morgen  Rath.  — 

COberöMterreich.J 


639 


Heu  wagen  —  Hexe 


Hexe 


640 


135  Was  wir  ht^ute  haben  gethan,   »las   wolle  vns 

Gott,  vergeben  ;  morgen  wollen  wir  wieder 
heben  an,  gont  vns  Gott  »las  leben.  —  P>>iri, 
m,  12. 

136  Wat    hüte    nich   is,    kann    morgen   wären.    — 

Sih>itnUn>h  ,  II,  A-i:y;  Dnuiwil ,  243. 

Wa»  litfuto  nii-tit  ist,  kanu  inorgnu  werden.  Der  fol- 
({ciiiio  'Pag  kann  bringen ,  woran  wir  den  vorhergehen- 
den nicht  ;^edacht  hüben. 

137  Wer    brüte    h:it    getrunken,    der    will    morgen 

saufen. 

138  Wer  heute  mit  rudert,  soll  morgen  mit  fahren. 

—  SimroLk,  472«;  liraun ,  I,  1362. 

139  Wrr  hi'ute  was  spart,  wird  morgen  was  haben. 

JIoU.:  Ifiu  hcdeu  wat  Bpaart,  heeft  morgen  wat.    (Uufre- 
HO  Wer  sieh  heut'  nicht  bessert,  wird  morgen  ärger. 

—  liraun,  l,  W06. 

141  Zwisehen    heut'   und  morgen    liegt  eine  lange 
Frist ;  man  muss  drob  schnell  besorgen ,  wenn 
mau  munt^T  ist. 
IIuli.:  TusNchen  bedcu  cu  morgen  kan  nog  veel  gebeuren. 
(Harreboiiu'c^  /.  2i>3.; 

♦142  Heute  geht's  nieht.  —  /;*«!/ci»t,  308. 

tat.:  llodio  nihil  Buccedit.     (Ki-ttlein,  308.; 

•143  Heute  will    ich    ihn  nicht  um   seine  Tochter 

bitten. 
♦144  Oeck  fii  nich  von  hiede,  ok  nich  von  gistern. 

—  /  ;  IS'  hUirr  2.  1608. 

•145  Von  hiede  op  morge.   —  FriuMnur  ^,  leoi). 

\Vaa  «Ohr  vurUburgcltend  iat. 

•14C  Wi  sünd  uk  nich  van  hüt  un  gistern.  CPommeTn-J 
Heu  wahren. 

1  Ortit  de  H<:uwage  in'n  Drecke,  sau  geit  de  Ame- 

wägen   kecke.   —  Üchambarh ,  11 .  63i. 

Geht  der  Ileuwagen  im  Dreck,  ao  geht  der  Ernte* 
wagen  keck,  d.  L.  er  rollt  auf  trockenem  und  fettem  Bo- 
den leicht  dahin. 

2  Wenn  de  Heuwagen  geit  kecke,   sau  geit    de 

Arne  wagen  ni'u  Drecke.  —  Sduimbaih,  11,  634. 
Ist  9EUT  Zeit  der  Heuernte  da-i  Wetter  trocken  und 
Bchün,  ao  iat  ea  cor  Zeit  der  Boggenernte  regoicht,  und 
umgekehrt. 

•3  Einen  ganzen  Heuwagcu  voll.    (Mirivujcn.j 

Um  grosHon  Yorrath  von  utwua  auszudrücken. 
fiev«lke. 

•Herr  Hevelko,  uu  gohne  se  mott  emm.    fKönigt' 

hrnj.,1   —   Fnmhtiicr,  i2i):  rrm.hhiir-,  1167. 

Zwar  achon  oben  unter  „Gehen*'  'M  aufgeführt.  Da 
aber  später   noch    eine    ergiknzende   Erklärung  einge- 

ii-  V  gangen ,  bo  folgt  sie  hier.  Die  Seue»  l'ri'ussUcl.en  Pro' 
vinzinU'liitbr  (i:}46,  I,  150)  ontbalten  über  dies  echt 
künigabergcr  Siiricliwort  Folgendes:  „Ilcvclke'*  liicsa 
ein  kijnigsberger  Kaufmann,  der  etwa  noch  vor 
70  Jahren  hier  lebte.  Wenn  die  Speicharbeiter  abends 
in  sein  Coraptoir  traten,  um  ihr  Tagelobn  in  Empfang 
zunehmen,  meldeten  sie  sich  gewöhnlich  mit  den  Wor- 
ten: „Herr  Hevclke,  nu  guhne  wi'',  d..h.  nun  machen  wir 
Feierabend.  Diese  Bedeuaart  hatte  sich  der  Papagei 
des  Dienstherrn,  der  in  demselben  Locale  seinen  Plats 
hatte,  abgelernt,  und  als  eines  Tages  die  Katzo  ein- 
drang ,  den  armen  Vogel  erpackte  und  mit  ilim  die  Treppe 
herunterstürzte,  nahm  er  alle  seine  Sprachkenntnisse 
zusammen  und  schrie  aus  Leibeskräften:  „Herr  Hevelke, 
nu  gohne  wi.*'  Diese  letzten  Worte  dos  Todescandidaten 
sind  seitdem  in  Königsberg  Bprichwürtlicli  geworden, 
um  zu  aagou  :  ,)Knu  int  es  aus  mit  Uim  Cmir).'*  Da  man 
aber  nicht  gern  «ein  eigenes  £nde  beredet,  sagt  man  fast 
imuK'r:  „Herr   Ilcvulke,  uu  gohne  se  mütt  emm.'* 

Heven. 

Wenn  de  Heven  fallt ,  so  ligg  wi  der  all  unner. 

(S.  Himmel.)   —   Sihvlzc ,  U .  UZ. 
Hevenwunder. 

♦Een  grot  Heven  wunder  *  derut  makeu.  —  Rxciic^j.  94. 

■)    Wunder   am   Hiramel.  —  Etwas   herausstreichen, 
übertrotben. 
HewUn. 

Fünfi/ebn  Hewlin  gehen  auff  einen  Bissen.  — 
Herber ^tr.  II.  7. 
Hexe. 

1  Den  Hexen  hilft  das  Leugnen  nicht,  mau  er- 
kennt sie  am  Gewicht. 

Im  Jahre  \WA  wurden  noch  den  Berichten  Kaymlfn 
("Forts.  XK'utiicr  Rfisen)  xa  Segedin  in  Ungarn  der  Sudt- 
richter mit  seiner  Frau  und  34  Personen  labendig  Ter- 
bräunt.  Der  Stadtriohter  war  mit  seiner  Corpulens  auf 
eine   Wage  gelegt  and  fUr   so  leicht  orkllrt   worden. 


Man  sagte,  er  habe  kaum  7  Loth  gewoirou.  So  bekla- 
genswerth  diese  Verirrung  des  menschlichen  Verstan- 
des ist.  so  hat  doch  ein  Gelehrter,  A'i.  ScrUfQn  (in 
seiner  Epist.  ile  furgalhnif  Sagitn-trum  guptr  aiit/ain  tri- 
yidam  jirijjfctaruiH},  als  unzweifeihalt  bewiesen,  diaaa 
Hexen  und  Hexenmeister  von  leichtenu  Gewichte  seien, 
weil  der  Teufel  als  (reist  seine  Bundeitfreunde  auch 
geistig,  d.  i.  leicht  mache.  (  Vgl.  Z.-i!„„'j  für  die  f^lfgante 
»rw.  Leipzig  la27,  S.  1518.; 

2  Eine  gescheite  Hexe  kann  auch  ohne  Besenstiel 

tanzen. 

3  Es  isr  keine  Hexe  so  alt,  sie  sieht  nach   dem 

Besen  in  der  Walpurgisnacht. 
Dan.:  Aldrig  er  saa  gammel  en  kierling,  at  kommer  der 
ild  paa  heude  ,  hun  Springer  jo.    (Prov.  dan. .  'Ain.) 

4  Es  sind  nicht   überall  Hexen,    wo    eine   Ufen- 

gabel  licfft. 

Ofengabel,  Besenstiel,  Spinnrocken  oder  auch  ein 
schwarzer  Bock,  woran!  sie  sich  setzen,  dieueu  den 
Hexen,  wenn  sie  in  der  Walpurgisnacht  durch  den 
Schornstein  hoc?i  durch  die  Lüfte  sich  auf  den  Blocks- 
berg zur  Conferenz  begeben,  wo  der  Teulel  ihrer  wartet 
und  den  Vorsitz  führt.  Nacli  dem  Concert .  wobei  teuf- 
lisciie  Thierc  die  Mu^ik  beeurgeu  und  die  Hexen  uu 
ihr  überliaupt  tanzen,  findet  ein  Festmahl  statt,  wobei 
Toaste  ausgebraclit  und  loyale  Beden  gehalten  werden. 
Jede  Hexe  versichert  dem  Beelzebub  ihre  Treue.  Um 
Schlag  Vi  seht  alles  auseinander  in  der  Weise  der 
Herfahrt.  Zu  München  liess  im  Jahre  177u  der  Licen- 
tiat  Mufl^l  ciue  Abhandlung  drucken,  worin  er  mit  Ernst 
und  Eifer  zu  behaupten  sucht,  dass  man  die  Auefahrt 
der  Hexen  glauben  müsse,  was  aucli  für  den,  dessen 
Vernunft  sich  auch  nur  in  Einem  Falle  dem  Glauben 
unterworfen  hat,  nicht  scliwer  ist.  (Vtfi.  über  Hexen 
und  Hexenmeister  Braun,  BiMioffirk  (/?'^  Frofifinn*.  Bd.  4. 
Hit.  2,  Nr.  2.'.  fg.) 

5  Hexen  haben  allzeit  Unheil  im  Sinn. 

Wie  auch  //.  Hein*'  in  seinen  Hi i»v*.il:ttm  (IT,  J4) 
behauptet. 

6  Hexen  weinen  nicht.  —  Eixtnhml,  606;  //l•^/^u^,  /,  lU; 

I'istcr. ,  X,  48  :  Simmck  ,  473.3. 

Gehört  zu  den  phy^iognomischcn  Spriohwürtem,  und 
ist  eins  von  denen,  welches  in  der  Blütezeit  der  Hexen- 
procesje  auf  das  richterliche  Urtheil  nicht  ohne  Ein- 
fluss  war. 

7  Ist  die  Hexe  fertig,   so  sind  auch  die  rothen 

Augen  da. 

Die  Russen:  Von  der,  die  als  Hexe  gilt,  sagt  jedei^ 
sie  haben  rothc  Augen.     i.W.umnn   VI,  ii<2.J 

8  Ist  die  Hexe  verbrannt,  wird  Ruh*  im  Land. 

Weil  sie  angeblich  Hagelwetter,  Stürme,  Ungeziefer 
u.  s.  w.  (s.  Hexe  1'  und  Hexen  2);  hervorbr.icbten.  In 
der  Blütezeit  der  Hexenverfolf^ung  war  in  England  da- 
her ein  Preis  von  ju  Schilling  auf  das  Auswittern  einer 
„Verbündeten  des  Satuns"  (»-edetzt.  Ein  schottischer 
Denuuciant,  apkter  wegen  Meineides  gehangen,  bekannte 
selbht,  d:iS8  er  32<i  Frauen  auf  solche  Weise  ums  Leben 
gebrachthabe.  (Onnzdoten.  XV.  1,  itil.^  Mau  scliktzt 
die  Zalil  der  als  Hexen  und  Zauberer  hingerichteten  Per- 
sonen auf  :".■,  MiUi".>n.  (.Vgl-  Pi'-r'-r,  L'nicer$al-LexikoH.) 
Der  Bischof  von  Bamberg  liess  allein  innerhalb  fünf  Jah- 
ren H«)0,  der  Biscliof  von  Würzburg  '.Hju  Personen  ver- 
brennen. Cfrfju/i^t'An/Vrr,  Magdeburg  irS4.^  Doch  blie- 
ben unsere  Bischole'  immer  noch  in  ihren  Leistungen 
hinter  den  Wazarumos  (.ostafrikanischer  Negerstamm) 
bedeutend  zurück,  welclie  nicht  nur  die  Hexen,  sondern 
auch  deren  Kinder  verbrennen ,  um  das  ganze  anfsprie- 
sende  Ueschleciit  auszurotten.  (AuiiaHd ,  1.'460,  ti.  724..) 
•9  Do  es  eu  Hex  en  de  Kerk.  .Meuts.  —  Fume- 
nich .  / ,  4Ü7 .  422. 

Im  Sauerlaude:  Do  was  'ne  Hcckee  in  der  Kerkec. 
Um  Ungohuriges  zu  bezeichnen.  —  Auch  ausserhalb 
Deutschland^)  »piolt  die  Hexe  ihre  Aolle.  Die  Bcwuhner 
der  Ebene  vun  Breäuiu  lürchtcn  die  Stria  (Hexe)  tuid 
vccia  (Alte),  denen  «<ie  alle?  Unkraut,  jedes  der  Cultnr 
unfähige  Land,  die  Krankheiten  der  I'flanztu  undThiere, 
sowie  die  unauflösbaren  Kni/teu  in  den  Mähnen  und 
Schwänzen  der  Pfeide  ?uiüiiroiben.  In  den  ersten 
warmen  FrühlLngstai^'en  a^iX  mau:  Auch  die  Hexe  ist 
herauHgekommcn ;  und  wenn  bei  grosser  Trockenheit 
auf  den  Feldern  Dünste  aufsteigen  und  sich  zitternd 
hin-  und  hcrbewegcu,  hciadt  es  iu  der  t<:anzen  Lom- 
bardei: „Die  Alte  tuuzt*',  weil  man  glaubt,  sie  drehe 
sich  iu  der  Erde  um ,  wenn  Kälte  eintritt.  Die  «chmuzig- 
gelben  Kreideschichten,  das  Anzeichen  ehemaliger 
Sümpfe,  auf  die  man  beim  Graben  häufig  stdiit ,  nanat 
man  das  „Bett"  oder  „Nest  der  Alten '<;  nnd  wenn  di« 
BaumstAmme  knistern  oder  ,, seufzen 'S  so  spricht  man: 
„Die  Hexe  weint."  In  den  Gebirgsdürfem  hiUt  man 
besonders  hohe  nnd  alte  Bkume  für  Ta&xplAlM  der 
Hexen  bei  ihren  nächtlichen  ZtuammenkOnflcn.  fTgL 
RfituUrg,  Ft-ftgebniuchf  in  übtrHaHm  In  dan  BmU' 
blättern,  Stuttgart  ISG.'S,  S.  305  fg.> 

10  Es  hat  ihm  eine  Hexe  aufs  Pulver  gepiasL  — 
EtüefWii.  516;  Simrucl,  6029. 

„Der  Teufel  kann  nicht  mehr  lofdrüolnn,  itfit  Um 
eine  Klosterhrxe  aufs  Pulver  gepint  hat.**    {FI*dkwH,) 


641 


Hexen — Hexerei 


Hcyse — Hieb 


642 


•11  Es  ist  eine  alto  IIcxo.  —  FAifrihn,  3oi>. 

Lal.:  Foomina  TlieKsaU,  Tliossala  mulicr.    (ScuhoUU  1^7 

n.  &).•).; 
•13  Ks  siiifl  eben  Ht.'X»»   (tohanncheri  und  Seibart'fl 
Kathrci  (Katlirine). 

In  Marburg  und  UniKOirond  von  uunrdcutlicbcn  Leuten, 
■chlechteu  lluuiihultcrii  und  beauudcrs  von  zünkiscJicu 
Eheleuten. 

•13  ils  sitzt  ilim  eine  Hexe  bi'irn  Topf.   (S.  Aalk.) 

Hexen. 

1  Bai'et  IliilcRim  cninoanl  kann,  dai  vcrlürt  et  nit 

wi'er.     (Grafsrluifl  Mark.)  —    M«>i'*rr,  C9,  112. 

2  Hexen  ist  nicht  jedermanns  SacLe. 

Ks  beruht  vielinohr  nach  dem  in  früherer  Zeit  all^c- 
iQGin  vi'rbri'ittftcn  Wuhno  auf  einem  IlilndnisB  mit  dein 
Teufel,  durcli  welchem  din  betruflTendn  Perduu  (weiblich, 
llexc;  niiinnlicli ,  lli'xcunieistiir),  da»  Vonm'>({cn  er- 
liftlt,  auf  MeuHcben,  Tliiure  oder  auch  lebluau  (ie^tcn- 
titilnd«)  tihcrnatUrlicii  und  KWiir  holiüdlii-b,  einzuwirken. 
.Solche  FiT.-4oncn  kunnton  niubi  nur  unter  dcui  Iteiitundo 
de«  Tuufela  wu)ir<iiit;en ,  Muusi!  und  rnjirziefi-r  horv^r- 
brinKon,  durch  bliibhCi  Anhauchen  oder  lierühreu  .Mcn- 
achen  umi  Vieli  krank.  Männer  zeuguu^sunfüliig,  Wei- 
ler unfruchthnr  machen,  Kondern  auch  (lewitter  und 
lLa({clwcttor  erregen,  sieh  in  Kutxeu  und  andvre  Thicrc 
verwandeln.  Die  Franzosen  »agen  von  vinem  aulchen : 
Kr  hoxt  wio  der  Pfarrer  von  Candur ,  der  in  dem  Kufe 
stand,  Zauberktlnflto  xn  treiben. 
Ilotl. : Hckscn  iu  geen  nllomans  werk.    ( /Inncbomfc ,  /, 2yv>.; 

3  Woi  't  lleksfin  kann  (versteht),   vor  dean   ics 

et  keine  Kuusjt.    (liüren.j 
Hezenfett. 

*£r  iflt  mit  Ilt-xenictt  geschmiert. 

Der  Kchlaukiipf. 
Hexeoffold. 

Hexengoid  und  Musikant ensold  vei-fliegt   über 

Nacht.  —   WiV^i/,  A'i»i-i'l/i-n,  233. 

Hexenkessel. 

•Der  Hexenkessel  kocht. 
Hexenmeister. 

1  IJf  xcnmeister  und  Bürgermeister  sind  nicJit  eins. 

Im  deutschen  Volksglauben  sind  auch  keine  Spuren 
Turhanden,  dass  man  die  Bürgermeister  für  Hexen- 
meister halte.  Von  dem  Zauberer  und  Hexenmeister 
Döblcr  wird  allerdings  berichtet  (Jtihr>  ^:oiten,  liam- 
hurg  U*.v.'.  S.  ;iS4),  dasü  er  in  einer  steiermärkiBchcu 
Stadt  KUrgermeistfr  geworden  sei,  aber  auch  hincn- 
gefligt,  das«  t-r  gleich/vitig  seine  Hexerei  an  deu  Nagel 
gehftngt  habf,  M-oraus  man  ersieht,  dasa  ein  ßitrger- 
meiiitvT  keim«  Hexerei  treiben  darf. 

•*2  V.v  ist  ein  (oder:  kein)  HexiMim^istcr. 

Ein  Ufßzivr  scbrieb  an  den  Minister  Lmivois  und 
klagte  jemand  der  HoTorol  halber  an.  weil  er  donsolbon 
einiger  genchiokton  Streiche  wogen  fOr  einen  Hexen- 
meister hielt.  lionvois  antwortete  ihm  weiter  niclita  aln : 
„Aus  Ihrem  Brief  emehe  ioli  /.iir  tlenilge,  dass  Sie  kein 
Hexenmeister  sind.'-  (:i,-^-:i.i:l,.iftfr ,  Magdeburg  17,s5, 
IJl ,  Cj.; 

•3  Ich  bin  kein  Hexeninoistor.  —  TnuUau,  isy;  Sni- 

Irr.  auö. 
Fi:.:  il  u'u't  pas  grand  clerc  cn  rette  matiure.    (Ltn-h-jy, 

it'rl.^  —  II  n'eai  pas  un  grand  cli>rc. 
Ihtll.:    Hij  is  ireeu  hekHennii*ei<ter.    (Iiurri',i»iirt\    1.  J'.'i».^ 
Lrf.:  Davuü  ;<um.  non  Oedipus.    (Tf/e>t:.)    (üintifr  1.2^7; 
11.  «9«;,-  miippi.  I,  11 1  :  Se'jholü,  lU.) 
Hexenwerk. 

1  Das  ist  kein  llexenweik.  —  J/uytr.  //.  22. 
•2  Er  cha  *8chli  Hexenwerch  und  's  git>38  treibt  er. 

n.uzrrn.) 

•3  Er   kann  'a   kleine  Hexenwerk  und  's   grosse 
treibt    er.   —  Eisiicin,  309;   Simnck,  4739;   ßraun, 
I.  1367. 
Hexerei. 
1  Hexerei  und  Schelmerei  ist  des  Teufels  Liverei. 

—  Fixilrin,  i9i ;  Simrock,  10165. 

Alles  Ausser-Naturgesetzlichn,  waa  auf  dem  Boden 
der  Kirche  };cschjeht,  heisst  bekanntlich  Wander  und 
wird  (lütt  odor  den  Heiligen  xugesch rieben;  alles  an- 
dere dieser  Art  heisat  Hexerei  und  ist  Tenfelswerk.  So 
sagt  Dr.  S^hinJlrr:  „In  Betreff  der  Ordale  Torfuhr  die 
KirchR  wio  aberall;  sie  nahm  die  Einwirkung  Gottes  fUr 
sich  and  ihre  Priester  allein  in  Ansprach,  leugnete  sie 
aber  ausferhalb  derselben  jnnrfar  aie  cxittirte  das  Wun- 
der ,  ausserhalb  der  Kirche  gab  es  nur  /.aaberei."  (  Vgl. 
tiunioK,  L'nterkaltunfffH  am  häuKtickfn  Herd ,  den  Artikel 
l'fbfr  Uoti€»Hrth*ne ,  Tieue  l>'olge,  IV,  3fftl.) 

BökiH. :  Kdo  Ter!  T  v4ry,  (oho  Tosme  (fsbal  ttar/.    (Ce- 
lakortkff,  li.) 

Ata.;  Kia  nienj  w  oisrj,  tago  weiiuie  disbel  ttSTj. 

Dnmcna  SnucBwöaTGii-TiBu»>5.   II. 


2  Hexerei  ist  kein  Spass. 

Um  eine  grorsthnendc,  aber  gcringfQgige  Geschick- 
lichkeit lächerlich  zu  machen. 
Jä-l  <l-'utich:  Kischücbef  is  kaau  Ketoowcs.     (Tindtau,  151.; 

•3  Das  ist  keine  Hexerei, 

UuU.:  liet  is  gcen  hckscnwerk.    (Jfurrebonm' ,  /,  209.; 

Heyse. 

*Kr  hat  seineu  Heyse  inne. 

Ist  mit  der  deutschen  Spraclilehro  gründlich  vertraut; 

weil  Dr.  J.  '''..  .1.  y/f»/..p'  gute  und  sehr  verbreitete  Lehr- 

bi)clii>r  der   dl■ut^!c]lun   Mprachc    geschrieben    hat,    wio 

.1.  rhr.  Adelung    (s.  d.)  im  vorigen  Jahrhundert. 

/loU.:  Hij  moct  zijiic  grammatica  verstaan.     (Ilarrehumet, 

Hez. 

Ucz  «)(kr  W'.vA  uc'li  Mt-iz  iis  Kaz.  —  yi/iti'/.r,  ii28. 
Hicke. 

1  Wut  iiiie  Miickct  =,  itiot  ;iuk  mlc  bicken  •'.    (Uü- 

linr\}.'   —    /ir;iM7ji(7i.  /,  ;;r.2,  LM. 

')  Mio  :ius  midü  mit.  ')  Hickon,  mit  der  Hicke  (bei 
d«Mi  .Mulierii  eine  mit  wiiu-m  ILiken  vorscbenc  Stangti 
rmw  rmwcudcn  des  (ietreidcB)  urbciten.  »j  Kdsen.  — 
Wa»  mit  arbfiti't,  darf  auch  mit  usi^en. 

•'2  T  is  up't  ilickeu.  —  //«nvn .  ii3y. 
Hieb. 

1  An  alte  Hiebe  niuss  ninn  nidit  denken. 

Alte  Hiebo  hclimerzcn  aur4  neue,  wenn  man  ihrer 
gedenkt.    .Allniauu   tV.  ^X'i.; 

2  Auf  Einen  Hieb  fällt  kein  (Eich-) Baum.  —  IM- 

l('ii/>ery, /,  44;    SchU-chtu ,  Idi* ;  Li>hn.'ngel ,  I ,  iy  ,   Itnns- 
berg  III,  bl. 
Kmpflehlt  Beharrlichkeit  and  Ausdauer  in  einem  be- 

Sonnencn  guten  Werke.  „Auf  Einen  Hieb  füllt  nie  ein 
aum,  der  schwankende  der  Freiheit  kaum ;  Ein  Trunk 
erschöpft  noch  keinen  Bronnen,  ein  Bchusi  macht  keine 
Schlacht  gewonnen;  Ein  Kftuber  ist  noch  keine  Üautb, 
Il'tm  nifht  in  Einem  Tag  erbaut;  Nicht  Sommer  wird's 
durcli  Eine  Schwalbe,  ja,  nicht  einmal  durch  sndert- 
halbo;  Ein  Wölkchen  luscht  noch  nicht  die  Sonne,  Ein 
Kindchen  macht  noch  keine  Nonne ;  Ein  Seufxer  keinen 
Kuuteuthron  ,  Kin  Sclial'skopf  keine  Nation ;  Ein  Sklave 
keinen  Arrhidux,  Ein  rothea  Haar  noch  keinen  Fachs." 
(Meuer  H'-imk'-  F»s:h^  vnn  til'iitbrrtmKi ,  A.  Aufl.,  Leip- 
zig lS6b,  H.  »ci.; 
Frz.:  Du  premicr  coup  n'ccJict  pas  Tarbre.  (  l'enedet/  ,  70.; 
—  (>n  n'ahat  pas  un  chdno  d'un  «cnl  coup.  —^  Paris  n'a 
pas  6t&  bAii  cn  un  jour. 

3  Der  erste  Hieb  der  beste. 

4  Der  Hieb  ist  die  beste  Dockimg. 

Angeblich  der  Wahlspruch  des  proussischen  P'eld- 
marschalls  Wrangfl.  (Vgl.  Je/,  b'tahr ,  Li^  prißutsische 
Hteolutiun,  S.  4Ü1.; 

5  Ein  Hieb  in  eine  alte  Wunde  schmerzt  doppelt. 

Jlvll,:  Twto  houwun  in  £önc  wondo  doen  dubbolo  amart. 
(ihtiicbf.int.-,  I,  :i;i7.; 
G  Ein  lliel)  mit  der  Zun;j:o  ist  schlimmer  als  ein 
Hieb  mit  der  Lanze. 

7  Gelinge  Hiebe  fällen  auch  die  stärkste  Eiche. 

8  Kleino  Iliobi'  fällen  oft  grosso  Eichen. 

9  Ohne  Hiebe  lallen  keine  Sjiäne. 

10  Vom  ersten  Hiebe  fällt  der  Baum  nicht. 

Es  kommt  darauf  an,  wio   gross  der  Baum  ist  und 
wer  dun  Hieb  fuhrt. 
Frz.:  Kn  un  uuup  <>e  feud  la  bille.    (Lerour,  II,  113.; 

11  Von  vielen  Hieben  wird  die  beste  Axt  stumpf. 

12  Wer  sich  vor  Hieben  scheut,   der   wird   kein 

Held  in  Ewigkeit. 

13  Wo  es  Hiebe  gibt,   kommt's  auf  einen   mehr 

nicht  au. 
Frz. :  A u tant  vant  bicn  batta  (|ue  mal  battu.    (LcHdroy ,  60.; 
"l^  Auf  Hieb  und  Stoss  gehen. 
•15  Einem  einen  Hieb  beibringen. 

Von  schneidenden  Ausdrücken,  welche  die  Aufgabe 
haben  zu  beleidigen. 

•16  Er  hat  einen  Hieb. 

Einen  Rausch  oder  auch  :  Ist  nicht  richtig  im  Kopfe. 
Es  ifit  charakteristisch  für  die  deutsche  Sprache,  dass 
«LU  nicht  nur  eine  grosse  Auzahl  von  Ausdrucken  zur 
Bezeichnung  des  Trunkenscins  ,  eines  Itausches  besitzt, 
sondern  dass  sich  <larunter  ein  jedem  Stand  und  Be- 
ruf entsprechender  (bezvirliuender,  chariikteridirender) 
findet.  (S.  Ansehen  29  und  Buden  :!i:<.)  Man  kann  von 
einem  Advocaten  sagi-n  :  er  appi-lirt;  von  einem  Aatru- 
uomen:  er  sieht  zwei  Sonnfu;  von  niuum  Baumeister: 
er  hat  einen  Giebel;  von  einem  Urüutiuaju:  ergeht  auf 
Freiersftlssen ;  vnu  einem  Buchhikndlcr:  er  ist  wieder 
■olide;  Ton  einem  Elegant:  er  hat  einen  achünen 
Stiefel ;  von  einem  Fischer :  er  hat  einen  guten 
Zug  gethan;  von  einem  (vcometer :  er  misat  die  Strasse; 
von  einem  Hundctrcunde:  er  hat  einen  Spitz;  von 
einem  Hausbeftt/cr :    er  hat  ctwaü  im  Ubersttthchen ; 

41 


643 


Hiebfest — Hildesbeim 


Toa  ejneni  Jfi{f«r:  et  hut  olnu  gute  Ladung;  von  eiaem 
KKteenfreuDdo :  er  hat  KatKOoJammeri  Ton  einem  Kauf- 
uanii:  er  lagt  sich  an  deo  Ladfln;  von  eiuein  KcUoer: 
ur  hat  die  UoBto  g«sanunelt ,  von  olnci«  KaUcber:  er 
hat  gut  geachmiert;  von  «{ueia  Magister :  er  hat  einen 
Haarbeatel;  roii  einem  MathomatikBr:  er  macht  Cir- 
kel;  Tun  einem  OCäkier  (Boldaten):  er  hat  elaeu  Iliob, 
Bchoai,  Stich;  von  elnotn  Philologen:  er  lat  bencb«U, 
von  einen  Schneider:  er  bat  die  Jack«  voll>  von  einem 
ScbriftBeUter:  er  aielit  die  Bnchstabfin  doppelt;  von 
einem  Seemann:  er  larirt  oder  er  aegelt  mit  ToUeu 
Segeln;  Ton  oineta  Seiltinxer:  er  tUuicirt;  von  einem 
Tambonrt  er  ecbUgt  Wirbel;  von  einem  Tlttirmür:  er 
weies,  wo  die  Glocken  h&ngeni  von  oinom  Todten- 
griiber:  er  ift  begrabeti. 
Frl.:  Cet  hömme  a  nn  coup  de  haoLe. 

*  17  Er  hat  einen  Hieb  davon. 

D.  I.  einen  Betriff. 

•18  Es   ist  um  jeden  llieb   schade,   der  daneben 

geht  (vorbeifallt),  —  FrUchbier K  i6io. 
•19  Hiebe  austheileii. 

Stiobelafen. 
Ft:.:  Donn«r  des  coupe  de  palte. 

•20  Scbad'  om  en  Hieb,  de  farbi  füllt.    (SiaHupünm.j 
•21  Ueber  dem  Hieb  den  Stosa  vergessen.  —  Mimann 

»7,  417. 
Hlebfest 

•Er  ist  hieb-  und  stichfest. 
tat,:  L&areuui  bacuiora  getto.    (Philippi,  J,  tXi.) 
Hiefhom. 

*his  lliefhorn  Stosaen.    (8.  Zinken.)  —  Eüel«rin,  G59. 
Hlemc. 

•Er  sieht  einem  Hienzcn  so  äbnlich  wie  ein 
Tropfen  Wasser  dem  andern.  —  Idwt.  Awftr. ,  sa. 

Von  «Inem  einiUtigen  Manacben.  Einen  bionKen, 
aulbienaan  =s  janumd  Terlacheo  ^  vesspotton. 

1  Ein  Hier  ist  besser  als  zehn  Dort. 

Fr*,:  Lea  prAacna  vaiant  mionx  quo  loa  abtens. 

2  lleut  hie  vnd  morgen  dort.  —  Eftorins,  ti,  3. 

3  Ik  hän  all  hier,  sagte  der  Schweinigel,   als  er 
mit  dem  Hasen  Wettlaufen  war. 

Spott  auf  die^  welcbe  siob  sehr  juiatrengcn  masBen^ 
tun  etwaa  xa  erreichen,  waa  andern  ohne  Mtlhc  cnfJUlt. 

i  Je  l&nger  hier,  je  später  dort.  —  Ciaal,  mic;  Hol- 

lenberg,  II.  26;  llarmt ,  170;  Schamhuch ,  U ,  3&0. 

Zur  Anipornang  dea  Zaudsrhaften ,  aein  Werk  fielaii- 
g«T  SU  betreiben  und  früher  cn  boMihaffen;  den  Sehltfer 
auA  dem  Bett,  den  Langaaraeo  in  Schritt  «u  bringen. 

5  Wer  hier  will  sevn  vnd  anderswo,  der  ist  recht 

weder  hier  noch  do.  —  ihnri,  ii,  7i8;  Körte,  67i&. 

6  Wir  können  nicht  hier  und  dort  zugleich  sein. 

—  Eüelein,  30V. 

7  Wir  sind  hier,  un  hier  sind  wir,  seggt  der  Bür- 

Vagd.     (UoUl)  —  Ilagen.  100.  56;   Schütze,  IV,  296; 
Iloefvr,  9T. 

Soll  anf  einen  lich  in  Aneoiien  und  in  Uochdeutsoll 
werfenden,  au  Bauern  redenden  Vogt  geben. 
•8  Hier,    Vedder    Kohlstrunk.     (Ottfrie*.)   —   llaya- 

kalpttder,  !L 
*d  Ik  bau  hier  as  de  Üle  mank  de  Kraihn. 
Biorber. 

Hierher,  mehr  her,  klingen  des  Geizigen  Glocken. 
^än. :  Her  hld ,  mecr  tüd ,  lyder  den  gierigea  kJokko.    (frav. 
dem.,  M7,J 
Hier  stehen. 

*  Er  steht  hier,  als  ob  ihm  in  die  Hand  geschis- 
sen sei.  —  E\»dew ,  ST9. 
Li^.:  Neseiua  quid  agat  »nt  quo  ta  Tertat.    (FhHein,  1i79.) 
Hierum. 

Ilieram  und  darum  gehen  die  Hühner  (G&nse) 

barfuSS.  —  EUeleiu,  SOfJ:  Simrock,  47S&;  Kürte,  29S6; 
Bnwi.  I,  IM». 
Frs.:  C*n\  partotit  oommo  ohea  nout. 
HUdebrand. 

Hildebrand  —  Höllcnbrand.  —  Piner,,  IV,  w. 
Von    den  hierarohiachen  Aamaaatuigen  dea  Papstea 
Gregor  VU. 
HUd«abelm. 

Hildesbeim  is  det  hoge  Fest,  Hameln  is  det 
Rattenneat,  Einbeck  is  det  Rawenuest,  Kör- 
ten is  de  Änijenpaul  (oder:  det  Drecknest), 
Göttingen  is  de  böge  Schnur. 

Dieacr  Sprnoh  lohildert  die  Eigentliaxnllcbkeitea  TOn 
fllnf  hannoTertchen  Stidten  ,  freilich  nicht  mehr  gani 
KUtretTend,    lat  alao    nur    von    litiioriiolia&  Wenlia. 


Hill  ( Adj.  o,  Adv.)  —  Hillenkiker        044 


Warum  Hjldoebeim  <odDr  Hannover )  t,dat  hoge  feat^' 
t^euiLUut  wird ,  welat  Sckurnffac/t  nicht  xu  crkllKU. 
(ä.  Detmold.)  Bei  Hameln  denkt  nuin  an  die  Sag« 
vom  immelnicben  BattenfBi^ger.  In  £inbeck  aoUen  bia 
cn  dem  gToc*<xn  Itrande  im  Jahre  läS6  aobr  Tiel  Dohlen 
(also  richtiger  nolilentieit)  gobauaet  haben.  Zwpifel^ 
baft  lat  ea,  ob  die  Wr.rte:  „die  LAgc  Scbaul'%  aioh  anf 
die  UnivortitAt  oder  nur  daa  daeolbitim  IG.  Jahrbundt^ri 
gogrUndtite  Padaguj^ium  belieben.  Prof.  Hasaler  vou 
Ulm  nannte  Hildeaholm,  ala  im  Septcvxber  VtAü  die 
JahraaTeraammlnng  der  deataehen  Oeaehiehta-  nnd  AI- 
terthnnurereiso  dort  itattfand,  eine  ..poetlach  atiU« 
Oaae  in  dem  proaaiich  tlrmenden  Tr«ib«n  der  W""-*^ 


HIU  (Adj.  und  Adv.). 
'1  Et  bilde  ^  un  drock*  hebben.  —  Eichwald ,  in^ 

*}  Hilde  oder  tuIt  =  boeoh&ftigt,  geaohaftig,  dringend. 
HUd  hebben  =  aehr  beaohWUgt  aeiu ;  de  hüdate  TU  =  die 
Zeit  wenn  in  einer  Winhaehaft  am  meiaten  za  thnn 
tat.  Hille  Ar  hei»  s^dringendo  Arbeit.  <  Vgl.  Riehen .  »i . 
Stärmiturff ,  Hl'K)  *)  Oeaob&ftfg,  mjt  QeaohJtften  Aber- 
häuft:  H  ia  *n  drock  Harkt,  ick  hebb't  drock= eilig. 
(Vgl.  StürvHlfUri/ ,  :W'.) 

•2  He  hett  et  so  hUd  us  de  Müs  in  de  söss  Wekn. 

—  EiJueald,  IJSS;  Schülir ,  W,  »^. 

•  3  Hei  het  et  so  hillc  wie  teino,  de  einem  wat  tau 

äten  koket     (llramiMchwetg.J 
•4  Je  hiller  ,  je  düller.  fOUlenburif,}  —  WeserzHtmg,  40Ar ; 
Schamt'<uft,  2li:  für  Srchautien:   Ftnnvaieh.  II,  IW»  13. 
Je  eiliger,  desto  toUer.    Man  Ihut  wohl »  davon  luoht 
XU  viel  «n  Ubomebmen. 

•5  Se  hett  et  so  hild,  as  de  Mas  im  Kindelbedde. 

—  Ihcheg,  95;  Schütze,  11.  1157;  toArengrl,  //,  31». 
Hat  aehr  viel  xu  aeliaffen. 

*G  Sc  hett  et  so  hild  as  Mannsmöm.  —  AtcVy,  9&. 

Schültv,  11,  137;  ///.  11)9. 

Ist  ao  geachüftJg  &la  Mannea  Matter.  —  Auf  der  notd* 
frioaiachtiu  Inaol  Amrum  aagt  man ,  am  anaaudrückien, 
daaa  man  telir  vio)  xu  thtin  habe,  nan  aei  mit  6c» 
•chaflen  so  Qberhä.uf\,  wie  in  der  Kornernte:  Pnan  ttali 
nun  kaarahOrd.    (Jofmmfn,  dl.) 

•7  Se  hett  et  so  hild  as  Metj,  <lo  dre   Uönen  to 
Für  hett  an  sik  nig  Tid  lett,   en  to  pniven. 

(thlMt.)   —   Schuhe.  /,  ISO;  //.  137;   llttyen.  M.  ua .  12 

Sie  iat  ao  beachüftigt ,  wie  Marn^arctlia ,  die  drei  Dubnan 

am  Feuer  halt«  nnd  aich  nicht  Zeit  licea  ,  eine  au  koalen. 

•8  So  hill  un  glatt  as'ne  krütsche  Katt,  de  soven 
gi'ote  Pütt  mit  ens  to  shcken  hett  —  i><w- 

miism .  71 ;  Lyra,  IM). 
Von  Leckerei. 
Hlile,  HUde  (Sabat.). 

•  1  lle  hett  wat  in  de  Hüll  K  —  llamkalcnier ,  ül:  ßw- 

TCTl ,  683 . 

*)  Hille,  aaalmilirt  ans  HUde,  bcxeiohnet  den  Baiaai 
unter  dem  Dache  In  dem  AngebAude  eloea  BAaer&hJaaaaa 
oder  in  ViehatlkUen ,  wo  doa  lauge  Falter  ani  düunrn 
UoLutlauuen  über  dun  Batkun  liegt.  (DäkHert  ^  IM. 
Frümmann,  11,  540;  VI,  i.<>ü  u.  üVi.)  In  Meeklenburg 
bneichnet  Hill,  wie  o«  aobcint,  etwas  davon  abweieheiüC 
den  mit  dünnen  Baumatammeu  (Ölöten)  belegt«u  Bodaa 
aber  und  neben  der  langen  Hnnadiele  in  den  Bancm- 
haiiaem.  (Vgl.  Schilier ,  Zum  Thier  und  Krä^itrbu^k, 
III,  21«;  JJuatHtt4  im  Mtckt^turg.  Jahrbuch,  //,  I18.J 
StüreHbttg  {^1^:  Hille  oder  Hilde^der  mit  loaea 
Bt«iani  belogt«  Boden  aber  dem  Vichatall ,  wo  da.a  Land- 
«aiada  wol  bei  Tage  «ehUlft  oder  KunwaU  UeJbt.  'N 
Da^  up  de  HIU  =  ein  geachikftaloaer ,  vertoreaer  Tag. 
In  andern  Maudarten  Hiele,  Ililpe,  Htlpe  —  Aliaa 
zArtUctieu  iiruutlentca  pdcgtinan  damit  Euxurofen,  etwa« 
van  ihren  Zärtlichkeiten  für  den  Ehuatand  aulkubeben. 
Auch:  Er  bat  «ein  Bohaflein  ina  Tiookeno  gebracht. 

•2  He  will  fiick  up  de  llillen  lachen.  —  Lp-a.  ts. 

So  vergnügt  ist  er. 
•3  Kloken  Iliüen  er  Sohn.  —  EirfcwuW.  779. 
♦4  Prot  Hille,  prot  Mette,  pröt  olde  Trumpette,  — 

üwfvm,  978. 
•5  Stäkt  jüg  wat  up  de  Hill.    (Mtdikubw^j 
*C  Tänlose  Hille.  —  EüoktBali .  I9i, 
HiUemont. 

•0  Hillemont,  du  edler  Berg,   zu  dir  gehören 
achtzehn  Berg. 

fkDleaoa  Spricliwort  soll  «chon  am  die  Zelt  Karl'a  des 
Uroeaeu  entstanden  neya ,  alu  de«aan  dritt«  G«ma}üin 
HUdegurdla  ^kh  auf  dem  Uillburge  bei  Kempten  auf- 
hielt, «ind  -  i  .  KU  dir  geboren  rlela  Sehldaacr^ 
womit  aioJI  henkt  hatte."  (Oruiiu»  ,  Sciw^ 
Utc/ie  Chrv  .              -    ■■  'J 

Hillenkiker. 

•Hei  is  en  Hillenkiyker.     fw^nfj 

Ein  hochgewachsener  MesBL ;  he  litt}«, 

Hilte  (eis«  Kamme»  od«r  u  m«  in  Ba 

hAuaam  Ub«r  daa  St4Ucn  Uci-  '    <  «ann. 


Hüpertßgriff— Himmel 


Himmel 


646 


1  Es  Bind  Hilportagnffc. 

SchrnfUtr  (Tf,  1*3;  orklirt  di««o  frtlhar  in  Frukea 
betmiiiohci ,  In  Kobur^  noch  ClbUche  SedBtiB&tt  mit 
„•oblocbto&ftoko",  ..AdvocttteDitrelobe".  Frisch  leitet  aio 
vom  DltHleraÜchilBclioa  HU]poTedO|  d.i.  Auftducht,  leere 
K&tachuldignng  ab,  wctmit  Adolung  abttrftiostimntl,  jo- 
dnob  dio  Vemiutbuiig  blnsufUgt,  dAst  AtM  Wort  Boob  dm» 
Ande&kon  elnea  rinkavolleo  MAnaes  erhalten  köono,  d«r 
HUpor  gohoinen  and  vroftLr  tod  «iDigen  der  P&p*t 
Uüdebrand  gobaUoo  w«rde,  Di»  loiitor«  £rkl&niiig 
findet  dich  tchän  in  der  G^ichichta  de»  BiitJtutna  Würt- 
bHrg  ft>n  Lurfni  Fritit  (gcstorboD  l^S^O),  d{e  oloen  bo- 
■andi^rn  Abichnitt :  ,,Vnn  dorn  Sprichwordir  ea  ««iu  ILiit- 
pr»DtB|rriff'\  esth^lt.  Mao  verbnllto  dio  TUcko  dc<< 
F»p«t««(Ui]to|rraut>iiutdem  WOrlclien „Griff";  iindHilt^ 
pnml's  UrlfT  b(ii4«t  seit  dicBor  Zait  apriuhwürtlich  Jode 
ufiobrlloho  liAudlung  ,  weloho  unUr  dorn  GlcisuiortcbDin 
▼on  JUchtmüwigkoit  aus f^eubt  wird,  (FrumvusMn ,  //,  20.; 
~-  „Dh  sind  beut  bu  Tage  die  rocbtea  HUpcrsgrifl  in 
d«r  Welt  beym  Adel,  dftioit  «aiiget  einer  de»  uadem 
ma«.**  (Coler,  318 ^.>  ,,HUp«riigrieffe  keauen."  (Avrer, 
V,  »977,  WJ 

*S  Mit  llilpertsgriffen    vmbgehen.  —  Fwcäpt,  Aki/- 

ittr»  700*. 

*3  Mit   ililpcrtsgrifieii   und   faulen  Füicben   vmb- 
gehen. ^   MiühMim.  PoattUa,  CGXCIU*. 

Auch  in  Maihvtiu»,  tlUiori^i  Jv.\u ,  />0I^:  „^^i^al«)  fl>Qb 
md  «rge  ren«k  Tud  bilporlBgrifT.«'* 

•4  Sich  mit  Hüperagriffen  vnd  besondem  Practicken 
bcholffen*  —  Fueker,  P$aUtr,  7M^ 

KlimneLl 

1  A  Ilemmel  hing  bat  nn  an  sitb  ncn  Thriad. 

(Sort^riet.J   —   Lappmkorb ;  Firmemrh ,  llt.  7 ,  100. 

Der  Himmel  hingt  an  einem  aeideneu  Fadeu.  So 
•ftfften  die  «Iten  FriM«n  bei  BoivaeufiAttoraltteu»  die 
8chailterittuou  uabmen  ihre  äichei  iiud  oUien  beim. 

3  AlcB  wad  an   lleinel  kid,   äss  gat  (mir  eesset 
ug  no   en  färe  Wäirijkl  hingder  Gotes  Age- 

Blüht).   —   SchwileT ,  62fi. 

Der  KUamortaU  i*t  oiao  ironiicbe  Zagabe«  dlo  lücbt 
»tetf  aar  Anwendung  kummt. 

Also  gehet  der  hymmeJ  vmb,  also  regiren  die 
IManeteo.  —  Agrkota  /,  &03.  E^foring.  I,  »T. 

Wird  y  nach  Affncola^  geaagt ,  wenn  jemand  aicb  einen 
got«u  Biaaen  »oelgBen  will,  der  •n  der  HteUa  einea 
Midetn  lo  der  Sobftaael  ll«gt.  Da«  Spriobwort  aoU  da- 
4«reb  entatanden  aeln,  daaa  ein  Sebalk  aicb  etwa«  In 
der  SohaaBel  bat  tneignon  wollen,  waa  nicht  vor  ihm 
lag  und  er  die  tschüaael  mit  den  Worten  boramgedreht: 
„Alao  gebet  der  Illmm«!  um";  «ia  uid«rrer  ab«r,  den 
ea  renfroaeon,  die  Sohüaael  genommen  and  tbm  mit 
den  Worten  „und  also  regieren  die  Plaueien**  Ober 
den  Kopf  geetCLrtt  habe ,  w«£l  man  früher  meinte ,  wonn 
e«  ragneto  und  acbloaaie,  dl«  Planeten  aohUlgen  alob. 
Anderer  üimmel,  ander  Glück. 

Auoh  die  Italiener  »agen :  Oft  w«chi«it  man  mit  dum 
Himmel  daa  Oldok. 

h  Ab  den  Himmel  infelll,  sind  alle  Mössen  (S[>er* 
ling©)  död.     (KVet'v.)  —   Firmenkh,  i,  38».  18. 

6  Auf  heitern  Himmel  und  lachende  Frauen  ist 

nicht  zu  bauen. 

Die  BTUii«n  aind  weniger  mXatrauiach ,  i)o  aag(»n :  So 
lang«  der  Hinunel  blau,  aoU  man  keine  Wetterwolken 
(drehten.    {AUmann   VI,  4A7.J 

7  Aus  hellem  Himmel  blitzt  es  nicht. 

Böhm.:  t'itt«  nebe  nebojl  w  an!  bloakn  aoi  tfeikn.  (Ö^a^ 
h»9$ky,  S73.; 

i  Bei  heitcrm  Himmel  sieht  man  keinen  Stern.  — 

Svtor.  176. 

9  Bei  heitcrm  Himmel  und  Sonnenschein  ist  gut 
fr«hlich  sein. 

LM,t  Cai  foftona  favot,  rnltaque  arridet  amoano,  Uli 
latrtitiae  fa«  dar«  algna  tuao.    (FkHippi,  I,  LOOJ 

10  Besser  einmal    im  Himmel  drin,   als  zehnmal 

dmTor, 
Bali.:  Beler  •«&•  in  den  hemel  dan  tionmal  aau  do  donr. 
{Barrtb4nm4i,  l.  »ü:  ßo^m  /,  3ül.; 

11  B€saer  unter  freiem  Himmel  wohnen^  als  mit 

dem  Igel  unter  einer  Docke  schlaieo.  —  sprich- 

wtrtfrf arten,  IBS. 
la  Bociig  aaf  den  Umgang  mit  Slnkiachen. 

IS  Da«  verhüte  der  Himmel»  tagte  der  FfafiTi  als 
er  rur  Hölle  fuhr. 

Mm.  4  Dat  verboed«  d«  hemal,  a«A  Coo^a,  «n  hlj  d«ohi 
«An  oa»«n  Ueven  Hoer  ofet.    (ffitrr*bvtMt,  t,  30QJ 

13  Den  Himmel ,  Krd  vnd  aÜe  Ding  misset  Gott 
mit  einem  Druyling.  —  /vin.  /,  ii. 


14  Den  Himmel  in'n  Augen,  die  Welt  zu'n  Füssen. 

Im  beaaom  Sinn  tagt  ein  tamnliicbei  8priohwori:  Der 
Himmel  hat  mich  bervorgebraoht ,  die  Srd»  tragt  mlah. 

(Htinthtrsf  It.  15.; 

15  Den  Himmel  kAnn  man  mit  Gold  nicht  kaufen. 

Lat.:  Nulla  ooelam  reparabUe  gaia.    (Bt^bold,  iSl.) 

16  Den  Himmel  möchte  mancher  erben,  aber  er 

will's  auch  nicht  mit  dem  Teufel  verderben. 

17  Der  Himol  ist  hocli  vnd  die  Erde  tieff,  aber 

des  Königes  hertro  ist  vnerforschlich.  —  Aqn- 

coia  U,  »34. 

18  Der  Himmel  behüte  des  Herrn  Kummet,  damit 

mir  mein  Gaul  bleibe*     (Moxkau,) 

19  Der  Himmel  bt-wahrc  mich  vor  meinen  Freun- 

den,   vor   meinen  Feinden   werde  ich  mich 
selber  schützen. 

20  Der  Himmel  des  Engels  ist  die  Hölle  des  Teufels. 

21  Der  Himmel  gehört  nicht  den  Gänsen.  —  Ei**- 

lein.  310, 

23  Der  Himmel  gibt  den  Winter  nach  den  Kleidern. 

33  Der  Himmel  bangt  nicht  alles  voll  Geigen.  — 

Ei»eteint  SIC. 

Eitettin  fragt,  ob  bei  der  (VUhern  Sohrefhweiaa  „Oigeo*" 
daa  Wort  „Giege*'  (fatoua,  Narr,  Tölpel,  Thor) 
uder  „Qaigo'*  (VioLino)  gemeint  iit.  Dia  eratwe  An- 
nahme aobeint  dem  Sinne  nach  mehr  fUr  aleb  su  baben, 
da  aich  die  Thoren,  denen  die  Brde  in  aobJecbt  iit, 
gern  an  den  Himmel  hangen.  Auch  Mtf/trie  entaebeidet 
•ich  für  sie.  iod«m  er  eagt:  „Dor  Himmel  bangt  roll 
Zeigen,  atultoruin  plana  tuut  omaia.*^  Indoaa  apricht 
ein  anderea  Spricbwort,  daa  ron  Baaagoigcn  redet,  Tdr 
dlo  letatere  Annahme. 

34  Der  Himmel  hat  swölf  Unzen  Ehrbarkeit  über 

die  Erde  ausgestreut;  davon  haben  die  Wei- 
ber elf  aufgelesen.     (Coraica,) 
36  Der  Himmel  ist  bloa^  's  sind  andere  doa.   (^nr- 
tvng<m,J 
NAmllcb  andere  MAdohen. 

26  Der  Himmel  ist  den  G&nsen  nicht  erbaut,  den 

Gottlosen  auch  nicht*  —  I'rtri,  II,  »j.   iimueh, 

1497,  8;  SchoUel,  1120*". 

Aber  (Ur  welche  YOlktr?  In  Frankreich  aah  man 
noch  im  vorigen  Jahrhnndart  ein  Gomkldo,  daa  den 
Himmel  ▼oritallt .  und  auf  dem  die  Eugcl  aur  Verrieb- 
tung  ihrer  Andaunt  anf  Kiaaen  knien,  iu  die  daa  fran- 
£Öal8cbo  Wappen  geatlckt  war.  (Der  {ie^tUickafttr, 
Magdeburg  1784,  11 ,  16J 

27  Der  Himmel  ist  den  Thieren  nicht  gemacht.  — 

i>atiff  Teuffei  im  Theatrutn  Ihaboloi-um ,  388*. 

AJao  »uüb  d«n  tjcbafon  nicht,  „Wer  wttrde  oioht  tttr 
beaaera  UoseiUchaft  in  dor  Hollo  gehOren  wollen, 
wenu  alle  dummen  und  laugwbiligen  KopfbAngur,  alle 
Haorhlvr  tind  frümmelndeu  Ijuburkirn  die  «raten  PtAta« 
im  Uinunel  oinnclunen  wollten)*'    fHVf/  uml  Zeil,   III, 

28  Der  Himmel  ist  der  Armen  Sparbüchse. 

39  Der  Himmel  ist  doch  blaw,  obs  schon  einer 

nit  siliet.   —   Lehmann,  97,  16. 

30  Der  Himmel  ist  hoch,   aber  wer  hinein   will, 

muss  sich  bücken. 

Die  SoMon ;  Am  Himmel  hat  aicb  noch  niemand  den 
Kopf  aaratoaien.    (AUmimn  K/,  40S.; 

31  Der  Himmel  ist  hoch,  die  Welt  ist  weit  vnd 

ist  manch  Schalck  darin.  —  Pctri,  11.  94. 

32  Der  Himmel   ist   hoch,   man  kann  sich   nicht 

dran   halten.  —  Peiri,  m.  3:  Mdne.  ises:  £tm- 

rocJt.  4T43. 

33  Der  Himmel  ist  hoch  und  der  Boden  hart.  fLitj 

Ueber  die  Unergiebigkeit  dea  Bodeoa  and  die  Ungunat 
de*  Klimaa  iit  niom"""!  i..'t<..,iLiiL}tx-»r  m  kiui^nit  »,u  Aftr 
litauiaohe  Bauer ,  << 

der   Krde  kaum  s>  i<t 

bänalioben  Bedarf  u.-^.„  ...,     ...    .....  ^..... ,...., v.vu 

Beschaffenheit  dea  üodena  maoboo  nur  einige  tjtricb« 
eine  Aaaaahms.    (Wur»b<uh  l .  VkJ 
Di'iim,:  3S«aii  trrda,  a  nah»  vyeoko.    (C*lAko9*ky ,  IM.) 

34  Der  Himmel  ist  hoch  nnd  der  Kaiser  weit.  — 

«ry^okat  do  >  , 


/y 


647 


Himmel 


ffimmel 


648 


35  Der  Himmel  ist  keine  Bubendecke. 

36  Der  Himmel  ist  nicht  für  die  Gänse  erbaut.  — 

Parömitüion.  167«  a.  32U;  Simrock,  4750;  Mayer,  I.  218. 
Dient  h&aflg  solchen  zur  Antwort ,  denen  man  wegen 
ihres  nnsittlichen  Lebens  den  Himmel  abspricht.  Abra- 
ham a  Sancia  Clara  fügt  hinzu:  „Aber  auch  nicht 
für  die  Wölfe ,  die  FresstaÄo  für  Festtage  halten."  An 
einer  andern  Stelle:  „.la,  freilich ,  meine  Jungfrauen  be* 
ffonders  nicht  fQr  die  LöfTelgans;  besonders,  ihr  altou 
Weiber,  nicht  für  dif>  Sclmattergänso;  ihr  Stadtdocken, 
nicht  fQr  die  Schneegänse;  ihr  Raufer,  nicht  far  die 
wilden  Gänse." 

37  Der  Himmel  ist  nicht  immer  heiter  (blau).  — 

Parömiakon,  3032. 
Aehnlich  russisch  AHmann  VI,  451. 
Frs.:  Ciol  immobile  on  ne  cognoist.    (Lfroux,  I,  (ah.) 

38  Der  Himmel  ist  nicht  um  Nussschalen  (oder: 

faule  Eier)  feil. 

Er  will  verdient  sein. 
Böhm,:  Neijde  napfed  nebe  ale  sAsluho.    (Celakovsky,  127.; 
Poln.:  Nie  wprsöd  niebo,  ale  wpnöd  jidiie  soslugo.    (6$' 
lakottky,  127.; 

39  Der  Himmel  ist  noch  über  alle.  —  FMeUin,  310. 
Lat.:  Nondom  defessns  proTolyere  dosiit  aether  menses 

»tque  annoB.    (KiteUin,  310.; 

40  Der  Himmel  ist  schwer  zu  verdienen. 

41  Der  Himmel  ist  schwer  zu  Verdienen,  sprach 

der  Abt,  als  er  vom  Bette  fiel  und  die  Nonne 
ein   Bein   brach.   —   Fischarl;  IIoefer,l:  üimrock, 
4748;  Evselein,  310:  Kloslerspiegel,  22,  20. 
Lai. :  Tollt  Yentts  contingat  hostibus  meia.    (Eiself in ,  301.) 

42  Der  Himmel  ist  um  kein  ander  Geld  feil,   als 

um  Kreuzer.  —  Parömiakon ,  1098  u.  2497. 

Ausdauer  im  Kampfe  mit  den  Widerwärtigkeiten  des 
Lebens,  Beharrlichkeit  in  der  Ausübung  seiner  Pflicht, 
auch  wo  sie  schwer  ist,  erhöht  den  sittlichen  Werth 
des  Menschen. 

43  Der   Himmel    ist   uns   überall  gleich   nahe.  — 

Eiselein,  311;  Simrock.  4742;  Heinsberg  II,  73. 

Die  Letten :  Der  Himmel  ist  sichtbar  fttr  jeden.    (Heins- 
berg II,  73.; 
Frz,:  Le  ciel  est  bleu  partout.    (Cahier,  1282.; 

44  Der  Himmel  ist  uns  unversagt.  —  Suior,  282. 

Lat.:  Si  terra  noncapit,  coelum  capiet.  (Philippi,  IT,  IUI; 
Sutor,  282;  Seybold,  570.; 

45  Der  Himmel  ifft  zu  klar,  als  dass  es  morgen  sollte 

Beichsthaler  regnen.  —  WinMer,  II,  62. 

46  Der  Himmel  kümmert  sich  nicht  um  das  Gebell 

der  Hunde.  —  BurckhnrdI ,  si. 

Von  der  Oleichgttltigkcit  der  morgenlAndisohen  Be- 
gierongen  gegen  die  Klagen  der  Armen ,  oder  Ton  der 
Theilnohmlosigkeit  der  Beichen  und  Grossen  an  dem 
Elende  der  BedfLrftigen. 

47  Der  Himmel  lässt  der  Ziege  den  Schwanz  nicht 

zu  lang  wachsen.   (S.  Gott  82.).)  —  Simrock,  12100. 

48  Der  Himmel  mag  nicht  frolich  sein,  wenn  der 

Teuflfel  da  regiert.  —  Petri.  tl.  93 ;  liemsch.  1250,  34. 

49  Der  Himmel  schütz'  uns  vor  kleinen  Feinden, 

vor  grossen  nehmen  wir  uns  selbst  in  Acht. 
—  Steiger,  468. 

50  Der  Himmel  schwitzt,  sagte  der  Fuhrmann,  als 

er  aus  dem  Platzregen  in  die  Schenke  kam. 
(Görliiz.) 
&1  Der  Himmel  wacht,  wenn  wir  nicht  dran  ge- 
dacht. 

Die  Bussen:  Der  Himmel  hat  viel  Bitaen,  durch  die 
Gott  lehen  kann.  —  Wo  der  Himmel  wacht ,  sind  irdische 
Vorposten  unnöthig.    (AUniann  VI,  4ti0  n.  474.; 

52  Der  Himmel  wird  nicht  einfallen. 

„O  meinstu,  das  der  Himmel  einJRallen  werde  ? '*  (Fi- 
scher, PsaUer,  2«!.; 

53  Der  ist  dem  Himmel  am  nächsten,  der  sich  am 

wenigsten  um  die  Erde  bekümmert. 

Soll. :  HiJ  is  noast  den  hemel ,  die  zieh  minst  bekommert , 
wat  banden  de  aarde  is.    (Harrebomee,  I,  3u3.; 

54  Die  den  Himmel  mit  disjputiren  wollen  erklet- 

tern, die  stürtzen  den  Hals.  —  Lehmann,  lu,  t5. 

55  Da  steigst  nicht  in  den  hohen  Himmel  hinauf, 

nicht  in  das  feste  Land  (die  dichte  Erde) 
hinab.    (LH.) 

Um  BV  sagen,  doM  taan  nicht  da«  Unmögliche  Ter- 
■aehen  tolL 

56  Ein  Himmel  ohne  Sonn',  ein  Garten  ohne  Bronn', 

ein  Baum  ohne  Fmcht,  ein  Kind  ohne  Zucht, 
ein  SÜpplein  ohne  Brooken,  ein  Thnrm  ohne 


Glocken,  ein  Soldat  ohne  Wehr  und  ein 
Mann  ohne  Ehr'  sind  alle  nicht  weit  her.  — 
Parömiakon,  2567. 

57  Ein  milder  Himmel  macht  Seele  und  Körper 

frisch. 
Lat.:  Temperie  coeii eorpnsqne  animusque  juvantar.  (OHd.) 
(Philippi,  II,  213.; 

58  Es  feret  keiner  für  den  andern  gen  Himmel.  — 

Malhesius,  PostUla,  I,  CCXV«». 

,,£s  kan  keiner  fUr  den  andern  gen  Himmel  oder  Helle 
faren."    (Mathesiua,  Bistoria  Jesu,  II,  XXXV  «.; 

59  Es  gehört   mehr   zum   Himmel,   als  aus   dem 

Ganges  trinken.    (Morgenl.) 

Von  den  Indiem,  welche  ihres  Himmels  gewiss  zu 
sein  glauben,  wenn  sie  aus  dem  Ganges  trinken  oder 
darin  sich  baden,  oder  ertrinken. 

60  Es  kan  keiner  zugleich  gen  Himmel  vnd  erden 

sehen.  —  W«ii«ch.9i7,63;  &*o«H,  1124'». 

Mit  einem  Auge  auf-,  mit  dem  andern  abwirta. 

61  Es  kommt  nicht  jeder  in  den  Himmel,  wer  auch 

in  einer  heüigen  Stadt  stirbt. 
Wie  die  Indier  glauben  und  wovon  ihre  WollCahrtes. 
63  Es  muss  etwas  seyn,  das  den  Himmel  helt.  — 
L(!hm<inn, //,  157,  174. 

63  Es  sieht  mancher  gen  Himmel  und  weiss  nicht, 

wie  's  Wetter  werden  wird. 

Die  Russen  :  Es  lässt  sich  am  Himmel  sehen ,  wie  das 
Wetter  ist,  aber  nicht,  wie  es  werden  wird.  (AUntan» 
VI,  494.; 

64  Es  soll  jetzt  im  Himmel  auch  nicht  mehr  so 

sein,  sagte  der  Bauer  zum  Pfarrer,  als  dieser 
ihm  schilderte,  wie  gut  er  es  dort  nach  den 
vielen  Mühseligkeiten  der  Erde  haben  werde. 

65  Et   äs   f&r  bäs   an  Hemel.     (Siebenbürg.-säckt.)  — 

Schtister,  621. 

Die  Walachen  sagen:  Ach  wie  weit  ist  der  Himmell 
Von  der  Hölle  trennt  uns  nur  ein  Zaun. 

66  Et  kit  niche  far  an  Hemel.  —  Schuster,  513. 

67  Et  mes  äinjdeu  äst  sen,  wat  den  Hemel  hält, 

dat  e  nit  eruower  fält.  —  Schlüter.  629. 

Die  Bussen :  Man  brauchfaden  Himmel  nicht  zu  atatsen, 
damit  er  nicht  auf  die  Erde  falle.    (Altmann  VI,   416.; 

68  Fällt  der  Himmel  ein,  er  kann  Pinsel  decken, 

aber  nicht  schrecken. 

69  Feilt  der  Himmel ,  so  bleibet  nirgend  kein  Stuhl 

noch  Stecken  stehn.  —  Petri.  11,  310. 

70  Feilt  der  Himmel ,  so  stirbt  alles ,  was  lebet.  — 

Petri,  //,  810. 

71  Feit  der  himel,  so  bleibt  nit  ein  zäun  steck 

stehn.  —  Franck,  II,  193*;  Grutir,  I,  40. 

72  Gehet  es  im  Himmel  zu  wie  am  Hofe,  so  be- 

gehr' ich  nicht  hinein ,  sagte  der  Hauptmann 
zu  Bretten.  —  Herberger,  II,  146. 

73  Heiterer  Himmel,   geschrumpftes  Obst  und  ge- 

schminkte Frauen  sind  nicht  von  langer  Dauer. 
Frs.:  Temps  pommelä  et  femme  fard^e  ne  sont  pas  de 
longue  dur4e.    (Lendroy,  716;  KrUzinger,  145*.; 

74  Heiterm  Himmel  und  lachenden  Frauen  ist  nicht 

zu  trauen. 

75  Heitern  Himmel  und  helle  Gesichter  liebt  jeder- 

mann. 

76  Himmel,  Himmel,  hette  ich  gelt  vnd  meel,  wer 

weiss,  wie  es  dort  gehen  würd,  ist  der  Gott» 

losen  Spruch.  —  Lehmann, 385,15;  Petri,  III,  IJ. 

77  Himmel  und  Erde  sind  nicht  an  Einem  Tage 

gemacht. 
Soll.:  Hemel  en  oarde  zijn  immers  niet  op  d4nen  dag  ge- 
maakt.    (Harrtbomee ,  1 ,  3ü3.; 

78  Himmel  und  Hölle  haben  ihren  Sitz  im  Herzen. 

Die  llussen:  Wer  die  HöUo  im  Himmel  sncht,  maa 
das  Paradies  in  der  Hölle  suchen.    (AUntanss  VI,  4MJ 

79  Ich  komme  in  den  Himmel  oder  in  die  HöUe, 

ich  werde  Gesellschaft  genug  finden.  —  PttH» 
III,  7;  Henitch,  1558,  49. 

80  Im  Himmel  ist  gut  sein»   da  gibt  es  Kochen 

und  Wein. 

Die  Bussen:  Der  Himmel  ist  der  Faulen  ZaTerdehl, 
die  Erde  der  Fleissigen  Erbe.    (AUinamm   T/,  480J 

81  Im  Himmel  muss  mau  keinen  Müller  suchen  and 

beim  Schinder  keinen  Kuchen. 


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Himmel 


Himmel 


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82  Im  Himmel  sind  eitel  Kngcl  vnil  fromme  Leut, 

in  der  Hölle  oitel  Teuffei  vnd  Gottlose;  auff 
,      Erden  sind  fromme  vnd  böse  durcheinander. 

—  A'/I-i,  y.  160. 

Dahrr  wol  W.  Müller :  „Zieho  dem  Himmel  ein  scliiofc« 

Gcaicht,  iiud  die  £ugel,  sie  achtcn'A  nicht;  spuck  einmal 

in  die  Hölle  hinein,  wa*  das  wird  für  ein  Zischen  Hoin." 

BCAiii. :  IMna  jsou  ucbcsa  eUvy  bo£[,  a  zcmö  focf  lidskych. 

(Celakor^ki/ ,  107.; 

83  Im  Himmel  und  in  Deutschland  sind  alle  Dingo 

möglich.  —  I.ahrir  lUukiuuUr  Hole,  ISCT.  Nr.  Si». 
81  In  den  Himmel  fiihrt  kein  Sammetwcg. 

Die  lUisaou:     In    ilr-n   Himnii'l  hinauf  Ribt  es  keine 
FlUKoI ,  über  in  die  Mrdo  iü  der  Weu  nahe.    (AUinann 

y,  7ii.; 

Böhm.:  l)o  nebe  ktidcl  ncnf,  ft  do  zeme  coflta  bifika.    (Ö«- 

luh.rsk'f,  ist.j 
ffptiH.:  Xo  so  va  al  cielo  en  coche.    (Cuhit-r,  3207. J 

85  Ist  der  Himmel  dein  Vaterland,  bo  ist  die  Welt 
nur  kurze  Horljcrge.  —  Suior.  fiiß. 

I.at.:  (ToelcHtia  somper  spectato,  illa  hum.tna  contomnito. 
[rhilijipi,  I,  »:,.)  —  Dumus  auima,  Domua  optima.  (Su' 
t-r,  61»;.; 

8G  Ist  der  Himmel  roth  am  Abend  und  weiss  am 
Morgen,  sei  darf  der  Pilger  nicht  tür  gut 
Wetter  sorgen. 

87  Je  mehr  vom  Himmel  hcralikommt,  desto  we- 
niger steigt  7.W  ihm  hinauf. 

Wenn  oa  den  Menschen  zu  wnlil  ^^cht,  vcrgesBon  sie 
die  l'dicht  der  Dankbarkeit. 
Eh'jI.:  Krery  thiuf;  which  conios  frnm  heavcn,   thd  oarth 
leceivvs  it. 

68  Je  milder  der  Himmel,  je  süsser  dtT  Wein. 
89  Je  näher  zum  Himmel,  je  sttiler  die  Berge. 
00  Kein  Himmel  ohne  Wolken.   (S.  Haus  »nc.)  —  Pa- 

ruminkon.  30J. 

91  Klarem  himel  vnd  lachenden  liern  st>l  niemant 

trawcn.  —  Fraiuk,II,  ITJ^ ;  /V/ri .  //,  422;  f.rii/iT, 
///,3a;  Li'hniann,  Jl.SiJ.  73;  Latvndnif  II.  20;  Sim- 
rnik ,  4ti4:i ;  Kürte ,  2Wi. 

92  Kommen  wir  nicht  in  den  Himmel,  so  kommen 

wir  daneben.  —  Ki»eU-in.  310. 

93  Liessc  der  Himmel  nicht  AVasscr   regnen,   so 

wäre  kein  Wein. 

94  Man  gibt  nieht  /.ween  Himmel  für.  einer  Thür. 

—  Snrglnifld  im  Thratrum  Diuhithrum ,  3Su*. 

95  Man  kajin  sieh  an  den  Himmel  nieht  halten.  — 

lluicHti:ulfi>l  IUI  Thetilrum  IHabolorum  .  3tn^;  MeUnrr,  4. 
M>'S  ist  ein  Sprichwort:  Wer  ki\n  sicli  an  den  Him- 
mel halten,  man  mnss  Ja  bistweilen  sich  verlUstiren.'* 
(Hun-nt^ujf'l,  im  Theatrum  lHai>nlnrum ,  3iW".J  ,,Man  kan 
sich  ja  an  den  Himmel  nicht  halten,  sagen  die,  do  die 
Hurerey  entschuIdiKen  vrollen.  Wer  nie  fiel,  stilnd« 
nie  wieder  auf.'*    ( .s'tir-.vr «w« .  Hirti^tthtu-h,  Xth.) 

96  Man  meint  offt,  der  Himmel  hange  voll  Gey- 

ffcn,  soll  mau  recht  sehen,  so  sind  es  kaum 

Nussscbalen.  —  r.vuln,  lU,  na.   L^hrnnm,  11.408,  u. 

97  Mau  muss  dem  Himmel  nicht  eher  entgegen- 

fliegen, bis  einem  Adlcrschwingen  gewachsen 

sind.      fAhy^-'inini.J- 

9S  Man  muss  den  Himmel  nicht  zu  wohlfeil  machen. 

—  I'etn  .  II,  4:.9. 

99  Mancher  wollte  den  Himmel  stützen,  aber  er 
kann  keine  Haiken  finden. 

Aebnlich  russisch  AUiuann   VI,  476. 

IC>0  'S  musvs  öppis  si,  das  den  Himmel  troid,  Bunat 
WUrd  er  ifallc.  (luzern.)  —  tnekhen;  für  ScMe- 
MCn:  Fritmmann.  III,  414,  531. 

101  Sollen  die  alle  gen  Himmel  fahren,  die  lange 
Bart  haben,  so  bette  niemand  besser  Glück 
als  diu  Cieiss  vnd  Bock.  —  /;rMifr,  ///,  8t;  Leh- 
mwnn,  //,  .^78.  90. 

K*2  bolt  auch  der  Himmel  fallen  ein,  noch  wird 
verlassen  nicht  der  Mann,  der  Gott  im  Creutz 
vertrawen  kann.  —  Ihin,  I,  bu 

103  Unter  freiem  Himmel  biegt  sich  kein  Balken. 

—  A'ir«.',  2559*;  Simnik,  4741;  Draun,  I,  13«7. 

104  Viele  drängen  sich  so  zum  Himmel,  daas  sie  auf 

den  breiten  Weg  kommen.  —  oprl,  ss». 

105  Vom  Himmel  herab  hat  noch  keiner  das  Brief- 

lein  gebracht,  dass  die  Mönche  selig  werden. 
~  Kloitertpiegel,9M,Ü. 


10(>  Vom  Himmel  hoch,  da  komm'  ich  her!  sang 
Stüfke,  da  fol  he  von'n  Schündack.  —  iioefn,  1015. 

107  Wa  schul  de  Häwe  wnl  uutseen,  wenn  hc  nich 

bliiu  uutscc*ch !     (Südcrdiihmarwhca.J 

Wie  wUrdu  der  Himmel  wol  auisehen,  wenn  er  nicht 
blau  auasiOie. 

108  Wan  a  lienimel  feit,   lei   wi'r   altemäl  unner. 

fAmrum.J  —  Haupt.  »7//,  355,73;  Lappcnkorh;  l'ir- 
mcnuh,  III,  2,  16;  JiiluiiiKvn,  C7. 

Wenn  der  Himmel  fitllt,  liegen  wir  alle  darnnter. 
])ii>  Spitze  diCHür  Spriehwürter  ist  gegen  solche  gerich- 
tet, welche  voll  kleinlicher  Jiedenkliclikeit  und  eng- 
herziger Aeugstlicliküit  sind,  immer  ein  Dutzend  on- 
niitiur  Wenn  und  Aber  in  llcrvitscliaft  haben,  und 
kleinmüthig  und  ängallirh  auch  da  ( refahren  wittern, 
wo  der  Muthigo  und  riihii;  Ketruchteudo  keine  gewahrt. 

109  Wann  der  himel  feilt,  so  würdt  er  all  alte  hiifcn 

zerschlagen.  —  Frumk,  I,  78*'. 

110  Wann  der  himel  fiel,  so  blieb  kein  alter  haf  vnd 

bäum.   —   Framk,  II.  193*;  Ih'tri.ll,  635. 

111  Wann  der  himel  tiel,  so  ersehlüg  er  mehr  ka- 

eheiii  dann  öfen.  —  framk.  II,  ii»3*;  Vcui,  II,  635; 
lirula;  /,7l;   Snlor,  274;   ^i>.i/fiH ,  311;   Horte,  S869; 
liunin,  I.  137». 
Lat.:  C'oelo  cadentc  oUac  Toteres  frangeutur  omnea.    (Kiie- 
Ifin,  311.; 

112  Wann  der  Himmel  zcsammenfälld ,  brächen  all 

Döbbcn  (Töpfe)  ön  der  Wcld.  (Trier.)  —  Fit- 
menich.lll,  548.  73;  Laren.  196,  133. 

113  Was  der  Himmel  geben  soll,  kann  kein  Exe> 

cutor  eintreiben. 

Mancher  wUnüclit  diese  und  Jene  Talente,  Kr&fte 
n.  B.  Vi.,  aber  tiutt  theilt  seine  Uaben  nicht  nach  der 
Menschen  Willen  und  Wduschen  aus. 

114  Was  der  Himmel  gibt,  muas  die  Erde  nehmen. 

Span.:  l.it  onli-nado  en  el  cielo  forzoso  se  ha  de  cumplir 
en  el  «ui-lo.     (Vahiir,  ,rjy»i.; 

115  Was  fragt  der  Himmel  nach  der  Erde. 

Verachtung  gegen  das  Niedere,  Schwächere  ans- 
druckend. 

116  Was  im  Himmel  feilt,  das  ist  tcuiflisch,  was 

auff  Enlen  strauchelt,  das  ist  menschlich.  — 
lulhifs  hüihr.,  129*;  Pclri ,  /,  90;  Sauer,  338. 

117  Wa.s  vom  Himmel  fällt,   bleibt  auf  der    Erde 

liegen. 

Und  die  Perser  sagen :  Wud  nur  vom  Himmel  kommt, 
hält  die  Knie  aus.    (Rrinnh^nj   VIII,  .'»9.J 

118  Was  vom  Himmel  kommt,  empfängt  die  Erde. 

—  Schlechlii,  408, 

119  Was  von  hymmel  feilet,  das  schadet  niemands. 

—  Auriaüa  I,  6;  Franck,  l.  141*;  ICijenolff.  4*'  u.  376»; 
Ftfcring ,  Jll .  427 :  l*elri,  11,611;  llrttltr .  1 .  76 :  llcnüch, 
1063,  56;  /,Wimaw«,385,  8;  Sulnr.  «2  u.  913;  Fiacher, 
PtiftUer  ,  566^ :  //Ir/m,l9;  Rueking,8d;  ifimroek ,  4136 ; 
I^uelein,  310;  Kurte.  2861 ;  Siirithwurtnxihatz,  72;  ttdiu- 
herg  VIII,  59. 

So  sprechen  die  Kinder  scherzweise,  wenn  sie  einen 
Stein  in  die  Höhe  werfen,  vor  dem  sich  die  andern  ▼er- 
sehen sollen.  .  ,  . 

Bvhm.:  Co  z  nebe  praf,  to  zidn^mu  neskodf.  (Cela- 
kovikit.  11.; 

HolL:  Wat  ran  den  hemel  ▼«!*,  dat  icbaadt  niet.  (Harrt- 
bonif*',  I,  304.; 

Lat. :  Spes  bona  dat  vires ,  animum  qnoque  spes  bona  firmat. 

—  Tivere  spe  vidi,  «ini  moritnms  erat.    (Sutor,  913.; 

1*20  Wem's  der  Himmel  nicht  beschied,  dem  keilt 
es  auch  nicht  ein  der  Schmied. 
Rntk.:  Koma  Boh  rozumn  ne  daw,  tomn  i  kowal  ne  nkt^«. 
(Wurtbaek.) 

121  Wen  der  Himmel  hebt,  den  l&sst  die  Erde  nicht 

fallen.  —  Altmann  VI,  188. 

122  Wen  der  Himmel  fällt,  den  kann  kein  König 

Btützeu. 

133  Wen  der  Himmel  yerläMt,  dem  helfen  Magnet- 

nadeln nicht. 

80  Mtei  dn  FoUttn  ilebnor  als  der  Kompasi ,  diMtr 
waloht  Tom  Mordan  ab,  jtnar  nioht. 

134  Wenn  de  Himmel  daffallt,  fallen  alle  Fmken 

mit  dodt.  (SiderwUtdL)  —  IMwvkJrMii  von  0.  Slagau 
In  der  Natiimalteümg  CBerlin  1865). 

135  Wenn  de  Himmel  infallt,  so  Jcrig  wi  cn  groten 

Kükenkorf.  —  LuhnaUt,  7äi. 

136  Wenn  der  Himmel  einfiillt,  sind  alle  Sperlinge 

todt  —  Pri»chbter*,  ISW. 


Uimmei 


127  Wenn  der  Himmel  einfäillt,  bo  bleibt  kein  Stuhl 
stehen.  —  Suior,  sse,-  KGrto,  2^eo;  finmbcrQ  tv.  ny 

UM,:  Valt  dcnkemel,  daor  euM  h«  itoal  f t&oiL 

(Tann.,  Ü,  9;  31  ,  15;   H>ifTr'  i  > 

L^t,:  Dom  coclum  cadit,  bo»  b^  .       t  et  nns.    (Fal- 

ttrtUben,  i^t.)  —  Ooölnm  qoandQ  cadit,  lotatn  brodiam 
toale  Todit.  (Suior ,  630.)  «^  Si  coluin  cadctßt ,  bUr«  Mdec 
nuUa  nwneroi.    (FatleraUiötn ,  73»;  .S'w/vr,  3S6.; 

138  Wenn  der  Himmel  einfallt,  bo  können  die  Vögel 

keine  Nester  baaen.  —  Lehmaan.  H,  I7i,fi;  Sai' 
Icr,  103;  Simrock,  1738;  neimherg  IV,  155. 

139  Wenn  der  Himmel  einfallt,  so  kriegen  wir  einen 

grossen  liübnerkorb.  —  /;«'in»6rrg  iv.  m. 

130  Wenn  der  Himmel  einfallt^   so  liegen  wir  alle 

darunter  begrabcr.  —  GaaLsn. 

lu  Bremen:  Wfliui  do  llimiuol  initOirt,  coUggo  wi  kll« 

•IrQnaer.     (Köiter^  2b'^.) 
B'iU.-.    Viel   de  herael,   d*n   wm  immen  allOf  varlorou. 

(Uarrfbf'mee ,  J ,  303 .;■ 
i/uU.:   Celum  ciiiando  cftdit,  ^totntt  btodlnjn  mtlo  radit 

ClttlteraUbem,  T40J 

131  Wenn  der  Himmel  «infällt,  so  sind  alle  Töpfe 

and   Bäume   ^e^8chlagen,   —  Sauer,  103;  Sim- 

rock .  4737  .■  /Irwwrfii  f  f/  (V,  IM, 

132  Wenn  der  Himmel  einfiel ,  so  blieb  kein  Kacbd- 

offen   gantz.    —    Lehmann ^  i^i ,  B* 

133  Wenn  der  Himmel  einfiele,  Bässen  wir  alle  im 

Finsteni. 

134  Wenn  der  Himmel  einfiele,  so  bliebe  kein  Zaun- 

stecken  stehen  ( gerade »  ganz).  —  Saikr,  los, 

SiUiir,  -151;  SitnrwJi,  4740.  tlciwlienj  /K.  154. 
Spott  AoX  thbrichio  Voraasaotsuagreti. 
ffoU..'  Als  da  hcmel  vftlt,   blüfi  ur  goon  lulatU^k   itaAD. 

(ilarrtbrnnt«,  I.  3012.) 
Lal.t  Quid  li  coclam  ni»l?   (Hautr,  L*  ;  PMUppi ,  tt.  131; 

htjfboUt,  4S70 

135  Wenn  der  Himmel  fallen  will,  so  wird  ihn  nie- 

mand halten. 

Span.:  8i  el  cielo  le  coe  panule  Im  manoi.    (B^hn  /.  35C./ 

136  Wenn  der  Himmel  fällt,  bctt«  ich  mir  in  den 

Keller. 

HoU.:  VaII  de  beniel,  dan  ga  ik  ondor  do  WMChkuip  wonau. 
(üiwrtbumt«,  J,  303.J 

137  Wenn  der  Himmel  fällt,  dann  werden  viel  Ler- 

chen gefangen.  —  ReiiubvrQ  IV.  i.w. 

138  Wenn  der  Himmel  Tüllt,   so   bleibt  kein  Topf 

ganz.   —    höile ,  2860;  RcinitbeTg  /V»  1^4. 
Dün.i  FAliior  himmelon,  da  brpito  der  maugi)  loor-^gryder. 

rrror.  dan, ,  |o."l  u,  T^i,} 
Iloti.:    V»l(    den  homol,    so  eoblijft  oärgliens   pol  beeJ. 

(Tnnn,,  «4,  14.^  —   Viel  da  bomul,    dan  bloof  er  gecn 

aardejQ  pol  of  pmi  beeL     (Harrehomt« ,  /,  30.1,^ 
Lat.:  Ulla  oadvnt«  polo  völui  omoi«  fraugitur  illo.    (Fat- 

l«rttehtn,  737. J 
Stt'tn.i  Si  Ol  oiolo  se  cao,  «ixiobrarao  hau  las  oUaH.    (Boh» 

139  Wenn  dir  Himmel  fällt,  so  gibt's  einen  grossen 

Vogclküfig  ( oder :  was  würden  wir  für  Vögel 
faugen).  —    IfinrA/rr.  177,  79. 

140  Wcun  der  Himmel  fällt,  bo  iat^a  um  die  armen 

Sperlingp  ;:jearhchf*n. 

Die    ■  .m.   I8fi8  bemerkt  zu 

d«m   >  ^'    iich  in  ei  Dem  go- 

dnvckii  > .    10   ist  tiicbu   »u 

mach  CD." 
JIoll.  •  Als  do  hemel  ralt,  iljn  *Ue  rauMcbcn  dood.    (Harrt- 
bornet ,  I,  302.) 

141  Wenn  der  Himmel  fallt,  ao  kriegt  die  Erde  eine 

grosse  Hanbo  (Kappe). 

Jtoli.!^  All  do  hcmel  ralt,  krijgt  do  a&rdo  ecno  buik.  — 
Als  do  Uemel  valt,  krijgt  men  e«De  blaauwc  elaairumtii 
of>.    (Hctrrtbomfe ,  I,  302 J 

143  Wenn  der  Himmel  fallt,  so  stirbt  alles,  was  lebt. 

ItoH.;  Alftde  homol  trH^  «ijn  wij  altemaat  dood.  —  Als  da 
heniel  vatt,  muet  Imt  al  Bterven,  —  Valt  di«  bomel,  ko 
fltorvet  al.    (Harrtftomi« ,  I,  JOS.J 

143  Wenii  der  Himmel  feit,  so  sind  alle  Vögel  ge- 
langen, vnd  ist  ein  gross  Vogelbawer.  —  Ihmi^cH, 

1063,  M;  SrUirr,  274;  Hettubrrg  IV,  155, 
£h^..-  irtUeskv  fall»,  we  ghall  catch  l&rka.    (Haut,  f)94.J 
Frt.:  Si   I«  oi»l  tombail,  11  j  xursül  hlim    dsi  alouott«« 

da  lifltHi,    (Lcn<ir>,y,  23;  Bvhn  /.  56;  GoiU,  89i;  Arfdii*- 

yrr,  Hl  ^  i    Cufmtr ,  ;i«5,-  Lfrvux,  I,  »b.) 
SotU:  Viel  do  bumcl,  dan  loxideii    er  ve«l    ItoawAriken 

(kwftkköloD)  BDTÄngoa  worden.    (Mwr^bvmi« »  I,  303.J 


Himmel 


652 


6Ui.; 


'  rovinaaso ,  ai  yigUenbbon  di  oiolli  ucotUf 
t  codlum ,  mnlta«  cspercntiir  alaudM-    (OfmK 

144  Wenn  der  Himmel  fiel,  so  blieb  kein  alter  hafen 

gantse.  —   Ikninrh ,  9S3 .  i1 :  Svtor .  n<. 

145  Wenn  der  Himmel  heiter  ist,  singen  alle  Vögel- 

lat  das  Hen  vergnügt ,  su  UcUt  «n«  dio  gantfi  W*U  ao« 

146  Wenn  der  Himmel  lange  blau  gewesen,  freut 

man  Bich  aucij  über  eine  trübe  Wolke. 

147  Wenn  der  Himmel  Milch  regneu  liesse,  so  wür» 

den  nur  die  Reichen  Krüge  zum  Füllen  haben. 

—    AUmnnti  V,  SS. 

148  Wenn  der  Himmel  sein  Aug  aufthut,  so  sei  der 

Me lisch  sein  Aug  auch  aufithun  vnd  zw  Ai^ 
beit  gehen.  —  lYui,  II,  cas. 

149  Wenn  der  Himmel  sein  Aug  zuthat,  so  sol  der 

Mensch  seine  Augen  auch  zuthun  vnd  schla- 
fen. —  Petri.  //.  634, 

150  Wenn  der  Himmel  sich   umwölkt,  nimmt  der 

Kluge  dea  Mantel  um. 

151  Wenn  der  Himmel  spricht,  hört  man  auf  Men- 

schen nicht 
Lat.:  Diviun  dueimt  qtta  Jussa aeqitamar.    (Virgtt.)    (Pki* 

lippi,  f,  m.) 

152  Wenn  der  Himmel  trüb  ist,  sieht  man  keinen 

Stern.  —  rnnwittlmn,  440. 
Der  BetrObto  hat  keinen  Sinn  fUr  Fronde. 

153  Wenn  der  Himmel   wird  eingehen,   bleibt  nir- 

gends ein  Stuhl  stehen. 

154  Wenn  jemand  vom  Himmel  auf  die  Erde  müsate, 

8i>  würde  or  sich  Berchteagaden  wählen« 

Dioa  S>)richwort,  welohfw  xor  Zeit,  ab  Berchtctgadea 
noch  unter  der  Hcrrachsft  dea  Kramtnit»beii  ataad ,  im 
Volkamimdo  lebte,  sefaeint  jetst  gana  vorgeaaen  an  aela. 
aber  wm  ea  auadiitakt,  «»gi  Ad.  Ztüing,  01t  tUMll 
henu»  mit  d^Ti^vfilben  Becbte  wie  damals,  wenn  mok 
in  anri  —  ^''  -  r.  Die  fetten  Pfrttnden  und  dMM  11pp4|a 
Wol.  liftihcrron  nnd  Beamten,  aaf  dJ«  jeaer 

IjoI:,  "  vorxti(7«woico  f^omtliist  w^r,  ick  jMis 

versciiwiHMivn,   :i     '  '    II    8tüh  mit  ihnen  aneb  dle- 

JeuigßD ,  dio  nar  '  audon  einen  Vorgeadunack 

der  hiintnUscheti  la.  finden  wisaea,  -nm  hlw 

auf-  und  daTongcmaout  ii.ii>od,  ist  auch  die  dem  BpviolH 
vori  naohhlnkendo  Frophesolung:  .,os  werde  dae  Seil 
kflfnnicn ,  da  ans  Berehtesg»don  krioohen 
1    -'  u  k*au",ingo»ri»wm*jinnbereiU 

•-m  besitzt  das  bcrchtocgadenor  Itlai 
^^r  der  Beixe  und  äcbOnheiteo  noo 
e»  viele,  dasB  ci  auch  Jetzt  als  einer  der  ao 
Punkte  der  Krde  erscheint,  (Vgl,  üorgenbiatt 
tikol;  Ein  S<immerau/<-tUkuU  in  B^rcAittgaätm 
gart  18^8,  S.  2D4.) 

165  Wenn  sich  der  Himmel  wülket,  so  wil  es 
nen.  —   lirvtcr.  Ul.  1U3;  Uhnxann,  870,  137. 

Die  Venetier:  Der  Hicunel  mit  Soh&fctieo  Tamiirlclxt 
dnen  sehOaon  Morgen,  äio  sagen  auch:  Woon  der 
iümmel  gesurfter  Wolle  glotoht,  lat  auch  der  Begen 
nicht  mehr  weit.  Die  ToscoAor  aber  bahaupt«n:  Da- 
niel mit  Scbii.rühen,  Waaser  im  ScbfclTchen.  Die  X<a». 
bardon:  Wenn  die  Wolken  wie  Wolle  sind*  ns>«t** 
nicht  hento,  so  regnet^s  geschwind.  Die  EnglAader:  Sind 
die  Wolken  auf  den  UUgeln,  kommen  tit  wieder  bal 
den  Mfthlen.    (Reimberg  VJIJ,  47J 

156  Wer  dem  Himmel  dient,  dient  sich  aelbgi. 

Howie  der,  welcher  sich  selbst  auf  die  retihte 
dimt,  gewiss  dem  Himmel  auf  die  witfdigaia 
opfert. 

157  Wer  den  Hünmtl  errungen,  soll  die  Erde 

mit  Steinen  werfen. 
Döhrn. :  Kd  ji  b  udlci  V  nobi ,  notrus  D  a  D  As  ■    ( CtkJt09*kf .  li^ 

158  Wer  den  Himmel  in  sich   trägt,   ftirchtot  die 

Hölle  ausser  sich  nicht. 

159  Wer  den  Himmel  will  erben,  muss  es  mit  dorn 

Teufel  verderben. 

160  Wer  ewig  will  im  Himmel  sein,  steig'  lebend  ÜI 

die  Hölle  ein.  —  ParömiakoiK  32di». 
Ohue  Kiimpf  kein  Siog. 

161  Wer  gegen  den  Himmel  sieht,   voimohtet  dk 

Erde.   —    Winckler.  XVn,  i2. 

162  Wer  hier  schon  will  im  Himmel  sein,  der  werde 

vor  ein  Engel  fein. 

163  Wer  Himmel    und  HöUo  zugleich  schon  wiB, 

reise  nach  England. 

164  Wer  in  den  llimmt*!  kumnieo  wiU,  mitM  Imdoft 

ohne  Massund  Ziel.  —  SryMA,  w;  Farimiakm^im. 


noob 


reg' 


EiiDmel 


Hixnmel 


6&4 


Wer  in  den  Himmel  komineii  will,  tnuss  zavor 
einen  Sturin  aussteben,  —  VanUniakon .  9i8. 

Wer  io  den  Himmel  steigen  will,  musä  die 
Welt  niit  Füssen  treten. 

Etwa«  aiiderfl  siclit  der  Dichter  dls  Bache»  od:  i,1)er 
Hlmniül  lit  fOr  frohe  ErdenklndoT ,  die  Höllo  fttr  die 
Iromxuoü  iSünder."     (Ltrder  der  ttt.jenictrt.J 

i67  Wer  in  den  Himmel  will,  muss  sich  bücken.  — 

l\tr6miak(fn ,  SefL 
Ältraham  a  Setncta  Clara  behftaptet,  e«  aiil  eine  ui»* 

driga  ThOr  iA  dem  Himmel,  Grata*  und  Hohe  küanen 

iü«hl  tünein. 
168  Wer  nach  dem  Himmel   speit,   dem  fällt  der 

Speichel  in  den  eigenen  Bart. 
böhm..'  Kdo  do  oebo  plijo,  a»  Jcho  vlutnf  tvAf  iliiia  bjje. 

(i!Utakottky,  U.J 
t'ntfl.:  Wbo  iiiita  ngkinat  haftTen^   ii  fkUs   ia  lii«  fMe. 

(C^taKotsktf,  U.) 
Frl.:  Uni  cracbo  en  TÄir,  U  re^oipt  lo  crmchat  »ur  aoy. 

(Bovilt,  11,  163J 
JJuU,:  AI«  iouund  Uigeu  den  honitil  apoawt,  dan  ralt  d« 

kyriil  in  liju^  eigen'  board.    (Ifarretutmet .  l,  3oi.) 
iL:  Non  nupie«  ad  an  cholu,  qua  tl  qna  rant  i«  buuca. 
L«t,:  äpucna  in  «crem  auom  rcelpü  apotamen.    (äotiit, 

IJ.  lej.) 
Span,:  (Jaion  al  clelo  cnp«,    en  la  oara  le  caO.     (Ctla^ 

Wer  nicht  in  den  Himmel  will,  braucht  keine 

Predigt.  —  EuKliiii.  an .  Nimrodk.  474i ;  DrauH,  U  1S8Ü. 
Knjfl. :  He  that  «rill  no  bo  aavod ,  ucod«  ao  preacher.    f&'u^-. 
Utm,  m.) 

170  Wer  nidit  ist  im  Himmel  gewert  wie  S.  Paulus, 
vnd  auff  den  der  heilig  Geist  nicht  ist  ge- 
Besäen,  wie  aufif  den  Aposteln  am  Pfingstag, 
der  wird  nimmer  so  heilig  wie  die  Apoatvl 

vnd  H,  Paulus.   —  Lehmann,  193»  34. 

171  Wer  nicht  ist  wie  der  Himmel,  den  holt  der 
Teufel  auf  seinem  Schimmel.  —  l*Qn>miakon,  ICfif. 

Von  der  schniobaron  IJowrguniir  <^^b  Hlnunsla  mit  Ito- 
«ng  auf  Ax*  Wachaen  iu  der  Erkeuatnlaa,  ^Veratohe 
aiao,  di«  Uimra«!  ateh«n  nl«  atiil,  aortdem  wordon  fort 
und  fort  boweifet.  Hin  echter  katholitcber  Chrtat  dar 
nraaa  Immerxu  wachaun  ^  von  riner  Tagend  au  dor  andern 
■flhraltao.**    (Heim  Dich,  ich  lass  Vieh,  baliburg  |7M.; 

iia  Wer  nur  nach  dem  Himmel  sieht,  fldlt  leicht 
mit  der  Nase  auf  die  Erde, 

Dlo  Vcnetlor:  Worden  niiTunclamfangien  will,  amfaaat 
d«t  WUtd.    (IUimte7:f  IV,  llüj 
IbiAin. .'  Kdo^do  uebo  hladf  a  po  aoml  cbodli   auadno  ae 
ahodl.    (L'etttioviJhf,  Wl.J 

173  Wer  sich  an  den  Himmel  hyt,  der  hat  kein 
Glück  auf  Erden. 

174  Wer  wil  zum  Himmel  sein  erkoren,  den  stechen 
tüglich  Distel  vnd  Doren.  —  Pctri,  i,  iio;  5iiior«ii. 

Bei  li^f^bold:  Den  ateohen  oft  die  Kreuaeadom. 
La(.;  Üoa  eat  e  tcrria  niollia  ad  imUa  via.    (Sutor,  %H.) 

t7&  Wer  will  zum  Himmel  fahren,  muss  sich  mit 
der  Taufe  bewahren.  ^  Graf,  548 ,  74. 

itcruht  auf  der  nnr  noeh  in  den  Xöpfeu  b«achrftnlcter 
Th«ok>^«n  and  deren  Olftabigreiä  Torliandenen  Anaicht, 
daa«  niemand  leliH  wurden  IcOnnft,  der  nicht  dnrch  diu 
Taufe  in  dio  chriAtlicIio  Kirche  aafgonommon  worden  aei. 
JtfAci.  *  Wer  an  eu  hemyl  wolle  vam,  d*r  aal  aicb  mll  d<sr 
thrffe  bewarcB.     (AJAf-rr,   //,  498.; 

fn€  Wer  2ttm  Himmel  emporspuckt,  bespuckt  sich 
eelhsU 

Die  Roaaen :  Wer  wider  den  Hlmm«!  ipeiet,  Kot  deit en 
HAOpi  f&llt  6S.    (AUftionii  VI,  *i6.) 

177  Wer  «um  Himmel  ist  gebom,  den  sticht  alle 
Tag  ein  Dorn.  —  Lrhmann,  //,  853,  37.  hortf^  iSM; 
S%mrork,  471«. 

178  Wie  der  Himmel,  so  die  Luft.  —  i'anitntakt^,  i»3. 

V-'-  ■'-'■-  •=  ^inieiohlem,  die  aioh  ^'"■'  '^  ■  •'•  ■^"'^  v-<.^L.n., 
Ihi.  iiten.    „lat  ^r  k 

«MI  »«Arin.     I)l0M»  Kic 

IMI     tl<Tl     .-^V  IIIIIl       I    '    '  "  1.»-- 

||#rrn  Sfetgnn- 
*1H  *l*r  Schui^ 


Himmel  »teigen,  so  muist  du  die  Welt 


Wo 


an. 


W^o  ol  i«t,  da  iBt  die  UöU«  nobonu. 

Zwu  iiauiuiii  oik  Jüin  Uttbet,  rotn  Hu  od  ge- 


183  Zwei  Himmel  gehen  nicht  aufeinander.  —  /'('<»<■ 

gartm. 
•184  Am  "■nnzoii  Himmel  hrnrntlrron      "wnr-, 


iliriiu  L:iuf  «hiLiuch  ii^litcu. 
Lut.;  Toto  coclu  «irT&rc.     (UuHtHiHt ,  tj 

•185  An  hjiuel  halten.  —  i .."-'.  j/.  ,  u. 
*\SG  Aus  dem  Hinmiel  in  itj;c,  —  TftiutUmi, 

Ana  dor  grOntcn  liwhr  ,;  tu  TnninU,    Audi 

wenn  jemaud  ohne  ZOguru  bula  clvv  < 

•187  Aus  sieben  Himmeln  in  einen  1  r  fal- 

len. —   Scttia».  Mtttifcnbt,  (lUt>i\»xk  l-i..';.  i»i,  .w. 

•188  Bän    e4m   is  gleich  ön   Himel  dÄ  Bo^n  aus. 
(OhfTMlerrLHcb.)   —   flnumtjurten ,  71. 

IJoi  ihm  lat  itlcicb  dütn  lliininul  der  B4>d<>n«ua,  d.  ll. 
Jede  Kleinigkeit  bringt  ihn  aofort  aua  dor  Faaauug. 

•189  Da  ist  freilich  der  himel  in  einer  färb,  der  alt 

tautsst.  —  Franck.  /,  22». 
♦190  Das  nur  der  hyinfd  nicht  niderviUl. 
•lOl  iJaa  weiss  der  lliinmel. 

IIulL:  Bat  weet  de  homd.     (Jlarrrbomr:,',  I,  3«2J 

•102  D)ia  wolle  der  Himmid  verhüten. 

Lnt, .'  irrocul  »b  auribni  uutiiiua  vcnlat.    (thilippi ,  II,  109.^ 

•laa  De   Himmel   fangt   eu    biljon   au   to    sw^ten. 

(HoltL)  —   5iAtilw% /r,  S34. 
Von  oinon  loioliicn  liegen ;  acberawcia  von  atarkem. 

•104  Dom  Himmel  Ohrfeiffcu  geben.  —  Wuukler,  XX,  70. 
•195  Dom  wird's  im  Himmel  auch  nicht  hossci'  gehen. 
•  196  Den  Himmel  stützen  wollen. 

Von  gana  Qbcrllüetfigor  Voraicbt, 

•197  Den  Himmel  unter  den  Füssen  suchen.  —  Mi- 

maim  IV,  520. 

•198  Den  Himmel  zum  Dach  machen. 

Frei  Couchor  *  la  bcUo  «to»o.    (Lm*iroy,  SlO,; 
•199  Der  hat  seinen  Himmel  hier. 

Prt, :  IIa  fi*Dt  Icur  Panulia  en  ce  nionde.     (Kritiingtr ,  60S  ^'.) 

•200  Der  Homol  het  net  äinjdo  vul  Biiäsg^en,  — 

Üchvattr,  «W. 

•201  Der  Himmel  hangt  bei  ihm  immer  voUor  Gei- 
gen;  wenn   man   aber  recht  sieht,   sind   es 

kaum  Nussschftlen.  —  Sitnroc^ ,  47S2. 

In  Schleaion:  Bcy  du  !<  r 

Uacgen.    (tianuAke  ^'IHxiu. 

nldit  tagtügllcli  voller  (ii  i  -i 

UBd  wann  an  den  vfrrgnüguii  Uuitiuii."    (KUhr.  iri^',) 

•202  Der  Hinmiel  hängt  ihm  voller  (Ba88-)Geigön. 

—  fe'iLreit'tn,  816;  KürW ,  »8C4;  i?imruc*  ,  47ÄI ;  lirauu. 
I,  iS7&;  Ua^ei\  I,  aiS;  lahr^ngd,  U,  131:  achU*iach  bt-i 
/Vominanii,  ///,  »49,  asi. 

Dio  Bretlautr  ZHtvng  (litC£,  8,  S799)  nmokto  nach 
den  Dr<$Hner  Sachrichten  auf  die  Aodenaarttti  aufmerk- 
aaiD ,  die  atoh  auf  Maalk  bedohon  und  fikhrto  mit  dtun 
Wunaohe  der  Krgaazang  auaaor  der  Toratehondcn  noch 
folgende  an:  Die  erato  Oelge  (VioUneD  apü'li^^n.  X:iih 
Heiner  Pfeife  tauten.     Die  groaao  Glocke    i  <  • 

groBBO  Puaaune  bUaen.    loa  Poathom  Ulaaf  m  i 

tat  ItOten  gegangen.  Pfeifen  ana  dem  Rohr- 
Aas  csinom  andern  Ton«  roden.  Trabaal  biii*cu.  Alle 
Kugel  aingou  bOreu.  Andere  Blüten  anfaiehen.  Wo  du 
nioht  biet,  Herr  Organist,  da  achwoigau  alle  PlOten. 
Hier  sitxait  die  Huaikauten  (an  dlo  volle  Oeldtaacha 
acbb&gend).  HIerllegt  ein Mualkant  begraben.  DiooltoU- 
tanoi«  Dor  Knkuk  und  aoin  KOator.  lab  kann  aucb 
6in  Lied  davon  aingcn. 
Fr».  .•  II  n'criKBndre  point  de  mAlaucolie.  (Kritsinifer ,  372  •». j 
Litt.:  Nanoiilo  advonit  Datidiacanlüena.  (Phtlippi,  II,  Ä:i.) 

—  Öpouti  Vit».    (i'hiUppi    IT,  lit9.) 

*20Z  Der  Himmel  hat  es   ihm  im  Schlafe  beschert 


Frt.:  Cela  lui  e»t  veu 

•204  Der  Himmel  is  \ 

hocitiicuitch  Jfn  ''" 
£«  berraohr 
IV*.  ,•  n  nnffp  en  i 

•205  Dn   " 


*}or,  1 


'.  cu  du  Diou. 

'■:'^.  —  baumgariea ,  ll. 

Totti  lal  tit  ^rbanre  <in'U  «ft. 

1  der  llintmei  irüib<in  wil, 
U  ei  gen  b^ngt;  aber  icU 
cli  melDK  Bieben  Hacben 


.,-i,.>rr.. 


Tden, 


207  D 


lai  ttavon  biab«  aalchi  «tt^ 


655 


Himmel 


Himmel 


656 


*208  Der   Himmel    wird    seinetwegen    kein    Loch 

kriegen. 
•209  Der  Himmel  wird's  ausgleichen. 
•210  Der  wird  auch  im  Himmel  einen   schlechten 

(keinen  guten)  Platz  kriegon. 

Poln. :  Aui  diu  w  niebic  lepiej  nie  bf dzi«.    (OberachlexieH. 
Loiiipn ,  b.) 

•211  Der  Uymcl  wird  auiTdich  fallen.  —  Uuhn's  Us., 

S.  2. 

•212  Du  kommst  in  den  Himmel,  wo  die  f^nglein 
Wauwau  schreien. 

D.  i.  in  die  HöUe. 

•213  Du  lieber  Himmel! 

*214  Eher  möchte  der  Himmel  einfallen. 

Lat. :  PriuB  locasta  bovem  pariet ,  quam  hoc  fiat.    (Ennius.) 
(Binder  IT,  2656.; 

*J215  Einen  bis  in  den  dritten  Himmel  erheben.  — 
Lohrengel,  U.  222. 
Grosaes,  übertriebenes  Lob. 
Frz. :  Elever  un  hommo  jnBqu'au  troiaiirae  ciel.    (Krittin- 
lier,  145".; 

•216  Einen  in  den  Himmel  schicken  (wünschen), 
wodicAepfel  auf  den  Simsen  braten.  (8.228.) 
—   Criler.  iSsch.,  38. 

In  die  Hölle.  Ceiler  spricht  von  Kranken ,  die  Hälfe 
bei  Teufelsbeschwörern,  Hexen  u.  s.  w.  suchen  und 
sagt  dann:  „Diese  künden  soll  man  mit  sampt  seinen 
Artzet  in  einem  fewrtgeu  wagen  gehn  himmcl  schicken, 
da  die  üpCTel  auf!  dem  Simbsen  bratten."  (KlnKter, 
I,  432.; 

♦217  Er    berührt    weder    Himmel    noch    Erde.   — 

Iför/P,  2865*. 

♦218  Er  flucht  den  Himmel  herab. 
•219  Er  hält  den  Himmel  für  einen  Dudelsack.  — 
Frischbier.  324. 
Ist  betrunken. 

•220  Er  hat  den  Himmel  auf  Erden. 

BoH.:    Hij  geniet  oenen  hemel  op  aarde.     (Harreboinie, 
1,  303.; 

♦221  Er  hat  Himmel  und  Hölle  gestürmt. 

Er  hat  alle  Mittel  angewandt,  hat  das  Alleräusserste 
gethan. 
Frz.:  n  B  remn£  ciel  et  terre.    (Kritsinger,  145".; 

•222  Er  hat  im  dritten  Himmel  studiret.  —  Ncr- 
berger,  1,2,  755. 

„Ist  ansbflndig  gelehrt  md  weise." 
•223  Er  hebt*s  in  den  Himmel  hinauf. 

Lobra  aber  alle  Berge  hinaus. 
•224  Er  ist  aus  seinem  Himmel  gefallen. 
•22&  Er  ist  im  siebenten  Himmel. 
•226  Er  ist  wie  der  Himmel  alle  Tage  stemvoU.  — 
Parömiakon,  274. 

Kftmlich  betrunken. 

•227  Er    ist   wie    vom   Himmel   gefallen.  —  Braun, 

I,  1371. 

•228  Er  kommt  in  den  Himmel,  da  Meister  Häm- 
merlein («.  d.  4)  Abt  ist.  (S.  236.)  —  Herber- 
ger, [,  814. 

•229  Er  meint,  dem  Himmel  sei  der  Boden  aus. 
(RotlenburgJ 

•230  Er  meint,  der  Himmel  hangt  voll  Geigen,  und 
es  sind  nur  Eselsfcigen. 

•231  Er  meint,  der  Himmel  sei  eingefallen.  (Rot- 
tenburg.J 

•232  Er  möcht  gmahlet  am  Himmel  stöhn.   (Luzem.) 

•233  Er  sieht  den  Himmel  für  eine  Bassgeige  an.  — 
Miiyer,  II,  187." 
JIoll. :  Hij  ziet  den  hemel  Toor  een'  doedelzak  aan.    (Harre- 
bomee,  I,  303.; 

•234  Er  sieht  den  Himmel  voller  Geigen,  aber  es 
sind  nur  Strohwische.  —  Geiler,  Nach.,  72. 

„Solche  HofTer  Narren  werden  offtermals  dermassen 
am  Narrenseil  gefahret,  dz  sie  rermeinen ,  der  Himmel 
hang  gants  Toller  geigen;  wenn  maus  aber  beym  lieoht 
besiehet ,  so  sein  et  nur  strow  wttsche.*'  (Ktotter ,  1 ,  562.; 
•235  Er  thut,  als  wäre  dem  Himmel  der  Boden 
ausgestosson.  —  Wurzbach  11,  182. 
Als  wAre  das  grOsste,  letxte  Un^Ack  pasairt. 

•236  Er  weiss  weder  etwas  vom  Himmel  noch  von 

der  Erde. 
Jfoll.:  Hij   weet  Tan  hemel  noch  aarda.     (Harrehomet, 

/,  303.) 
•237  Er  will  den  Himmel  mit  Lothen  ausmessen. 


•238  Er  will  sich  in  den  Himmel  flachen.    (Leifn§.) 
♦239  Es  ist  ihm,  als  wenn  er  im  Himmel  wäre. 

So  wohl;  er  fahlt  sich,  nach  tJeberwindnng  der  Un- 
ruhen, nach  Entfernung  der  widerw&rtigen  Personen^ 
■   ausserordentlich  glücklich. 

♦240  Es  ist  nicht  an  den  Himmel  zu  malen.    (Roi- 

lenbiirg.J 

Wie  Tiel  er  getchwfttxt ,  wie  stark  er  gelogen  n.  8.  w. 
hat. 
•241  Etwas  bis  in  den  Himmel  erheben. 

IIoH..'  lets  tot  in  den  hemel  toe   prijzen.    (ffarrebomte, 
I,  308.; 

♦242  Fiele  doch  der  Himmel  ein.  —  Eiselein,  zit. 

•243  Freilich  kommst  du  auch  in  den  Himmel,  du 
darfst  nur  in  die  Hände  spucken  und  am 
Seil  hinunterrutschen.    (Nürtingen.) 

D.  h.  du  kommst  in  die  Hölle.    (S.  228.) 

♦244  Gegen  den  Himmel  spucken. 

Frz.:  Contre  le  tonnerre  ne  pette.    (Leroux,  /,  85.^ 

♦245  He  sühd  den  Hiemel  füäm  Twegroskcnstücke 
an.     (herldhn.)  —  Frommann,  V.  44,  130. 

♦  246  He  süt  *n  Himmel  vör'n  Dud'lsack  an.  —  Dan- 

neil,  277;   für  Iterlohn:    Frommann,  T,  74,  128;   Aorfc- 
dcutach  bei  Lohrengel ,  II,  105. 
Frz. :  Prendre  son  cul  ponr  ses  chausses.    (Lendrojf ,  3S3.^ 

♦247  Himmel  und  Erde  (Hölle)  bewegen.  —  Lohr- 
engel ,  II,  320. 

Alles  in  Bewegung  seUen,  alles  aufbieten  fOr  irgend- 
einen Zweck. 
Frz.:  II  a  emplojö  le  vert  et  le  sec.    (Lendroy.)  —  SCettie 

toutes  les  voiles  an  vent. 
Uoll.:  Hemel  en  aaxde  bewegen.    (Harrrbomee,  /,  903.; 
Lat.:  Omnem  moTere  lapidem.    (Pliniuf.)   (HanxeLv,   110.; 

—  Omnem  mdontem  movere.  (Philippi,  II,  66.)  — Lu- 
I         nam  detrahere.    (PhHippi,  I,  230.; 

♦248  Himmel  und  Erde  mit  Einer  Farbe  malen.  — 

Allmann  III,  517. 
♦249  Himmel  und  Hölle  mischen. 

Alles  durcheinander  werfen  und  verwirren. 
Lat.:  Goelnm  terrae  miscere.    (Philippi,   I,  86.; 

♦250  Ich  deck  den  himel  drüber.  —  Franck.II,  iic**; 

Eisclein ,  311. 

„Wan  wir  wollen  sagen,  das  gehe  vns  nichts  nn,  ee 
hab  andere,  den  diss  befolhen  ist.**  Franek  gibt  diese 
Redensart  fUr  die  lateinische:  Curabit  praelia  Conon; 
und  fügt  als  sinnverwandt  noch  folgende  denteche  bei: 
„Was  gehet  das  Graf  Ego  an,  wir  lassen  Conon  Borgen 
wie  er  kriege.  Das  wollen  wir  den  gelerten  befehlen. 
Wir  wollen  das  die  gelerten  lassen  aussrichten.  Dm 
gehört  in  die  schul.  Lass  gots  wasser  rber  gote  land 
lauffen." 
Lat.:  Quam  lato  coelnm  tegit  terram.    (KiseMn,  311.; 

•251  Ich  hette  mich  ehr  des  hymel  falls  versehen. 

—  Agricola  II,  436;  Franek,  1, 98;  Egenolff",  SO»*»;  Brem- 
«er,  I,  1379;  SchoUel,  1186 ■;  Bücking,  212. 

Wenn  uns  Dinge  begegnen ,  die  wir  gar  nicht  erwartet 

haben. 
Frz.:  J'aurois  piatöt  attendu  qne  le  ciel  tombAt.    (KriixiM- 

ger,  681  •>.; 
EolL:  Ik  had  eer  den  hemel  val  roorsien.    (Harrtbomüe, 

I,  303.; 
Lat.:   Sambucam  citius  caloni  aptaveris  alte.     (PernutJ 

(Binder  II,  3014;  Fazeliu»,  227.; 

♦252  Ich  war  wie  vom  Himmel  gefallen! 

♦253  Ich  wiirs  dem  Himmel  anheimstellen.  —  Brawm. 

t.  1378. 

♦  254  Ich  wollt  im  Himmel  nicht  gern  allein  sein.  — 

?etH,  II,  398. 

♦255  In  den  Himmel  kommen,  da  die  Engel  mit 

Keulen  lauffen.   (S.  a«)  —  Herberger,  /,  «06;  Sfid- 

ieuffel  im  Theatrvm  Diabolorum,  435  **. 
•25G  In  Ilinmiel  kommen,  wie  das  Kameel  durchs 

Nadelöhr.  —  Herberger,  I,  506. 
•257  In  Himmel  kommen,  wie  die  Kühe  ins  Mftiue- 

loch.  —   Herberger,  I,  506. 
•258  Klaren  Himmel  machen. 

Die  Ursachen  und  Veranlassungen  ra  BeUmagwi  vmä 

Verstimmungen  entfernen. 

•259  Nun  mag  der  Himmel  Kartoffeln  regnen.  — 

Eit^ein,  363. 

♦  260  0  Himmel  schick  Pasteten  nnd-  nur  der  grSito 

Bitz  (Stück).    (SoMhum.)  ~  SaUU,tt«ail» 
Ansrnf  bei  Freudenbeceignnffen. 
•261  Potz  Himmel!  —  Fromwunm,  ir,  464. 


657 


Uimmelblau — llimmclfalirt 


Himmelfahrt  stag — Ilinimelsvater       658 


•  202  Potz  nimmel  an  der  Bettlade.  —  Frommann,  IV.  iu. 

Hc-iJe  Kedeiiaartcii  gehören  wie  «IcrAniinif:  liimmfl«- 
rtcrii  I  XU  den  frülior  erwähnten  (ilimpffonncn  und  Ver- 
kl'-iiluuifeu.  (Froiumann,  II,  .'»Ol— .'iiW  u. /!'.  4G-*— 4ß-lJ 
(S.  Deutscher  l— .•»,  Bonner  3U,  Hammer  -'?*.) 

•2G3  Sich  an  de«  Iliiiiuicls  pstiru  vud  an  dorn   fir- 

niaiiicnt  verirni.    (H.  iJU.)  —  Kycrinij,  1,  jyy. 
*2ti4  Sie  führen  in  Ilimmel,  da  es  zischet.    (H.  2:i:>.) 

—  Eiselvin,  311. 

*2Ü5  Sio  sind  wie  Ilimmol  nnd  Krde. 

f}u  Bchr  voneinander  untorachiodon,  bilden  die  üusser- 
Kten  Ougensiitzc. 

•2CC  Sie  träj^ft  den  Himmel  i miner  im  Ciesicht. 
Ixt  blau  TOD  den  Mirihaudlungon  ihres  Mannes. 
•2C7  Sieli  pen  IliuiTiiel  uauf  und  lach  nit.  —  S^ur,  917. 
••JUS  So  weit  der  Himmel  blau  ist. 
•2ü9  Stundest  am  Himmel,  würden  die  Bauern  zum 

Wetter  leuthen.  —  SuUir,  ley. 
•270  Und  wenn'a  am  Uinnnel  hangt  (iiiuss  es  her). 

(Surliniji'n.) 

•271  Vom  Himmel  bis  zur  Krde. 

•272  Wjw  Himmel  und  was  Hölle!  —  Kmh'in,:^n. 

Lat,:  Xcc  pneri  creduiit,  nirii   ijui  nondum  ore  lavaulur. 
~  Quiie  apud  inforus.    (Kitelein,  WH.) 

•273  Was  Himmel  V  wor  sie  wol  hätte  1 

„Da«  ist  der  (iottloteu  iutent  vnd  mcinuiif;,  das  ist 
jlir  cckorl  ein  Paradies  vud  Himmelreich,  diis  sie  ewig 
hie  bleiben  vnd  stets  in  ehren  schweben  mögen.  ^Wenn 
siclis  nur  wol  luibetc,  es  würde  sich  dort  wul  leelen.*' 

•274  Weder  Himmel  noch  Krdo  berühren. 
•275  Wi'der  Himmel  noch  Knie  sehen. 

Von  undurrhdringlichcr  Finstorniss. 

•27C  Wenn  der  Himmel  einfüllt,  wird's  geschehen. 

1).  h.  nie. 

•277  Wenn  «liese  alle  gen  Himmel  fahren  sollen,  so 
hat  niemand  mehr  Glück  als  die  Bücke. 

Sjiott  auf  Grube,  Zünkischu,  WliHtliugc. 

•273  Wi'v  wtilt  dafiir  im  hymel  sein?  —  rtipyiuf,  I9i". 

y.f'.  ■  In  uoelo  esse.    (Tuppiut,  VJi'^;  Erasm.,  Vit.) 

•270  Wider  den  Himmel  8|>eien. 

Fr:.:  Cracher  contro  lo  ciel.    (l.fHtlroif.  53?* J 

•280  Wie  hoch  ist  der  hymel.  —  ^f/nV..rn  /.  Mä. 

So  fra«t  man  «clH'rxhaft  den,  der  sich  z.  U.  au  einer 
lioissen  Speiüu  verbrannt  bat  und  vor  ächmeric  zum 
Himmel  aufsieht,  als  ob  er  ihn  messen  wollte. 

•2Sl  Wie  vnni  Himmel  gefallen.  —  Kirt^lrin.sio. 

loh  war  wie  vom  Jlimmel  xufullou. 

•282  Wir  wullon  es  dem  Himmel  anheimstellon.    - 

liut'hin,  Sil. 

•283  Ztim  Himmel  findet  er  keine  Treppe  und  auf 

der  Krde  keinen  Sitz. 
•284  Zum  Himmel  schreien.  —  [traua.I.im. 
•285  Zwischen  Himmel  un  Ardeu  butenweis  giehn. 

—  I.nhnnijrt ,  //,  524. 

Himmelblau. 

1  Wer  Himmelblau  haben  will,  muss  es  sich  was 
kosten  lassen.  —  stahl,  .s>imiVm  (Lei|t/iir  is06\  //,  34. 
•2  VAiu-u  Himmeiblab  schlagen.  —  tym  .  ///,  I79y,  3i 
II.  iWb .  W, 
Himmelfahrt. 

1  (iröst  Himmelfahrt  e  Bitr  den  Pölz  verwahrt, 

up  Juhanui  titt  hei  eni  an.  —  FriscMnt^r  \  if.i4. 

2  Heut   ist  meine  Himmelfahrt,   sagte  der  Dieb 

(schwarze  C'hristoph),  als  man  ihn  zum  GaU 
gen  fuhr. 
t.at.:   Sir,  inquit,  petitur  coelum?  —  i}io  itmr  ad  astr» 
ascendons  furcam  lur  LablvnM  ait. 

3  Himmelfahrt  Maria  Sonnenschein  bringt  guten 

Wein.     (Oi'stcrreich.)  —  Jttiiubcrg  YIII,  16«. 

4  Maria  Himmelfahrt  bringt  viel  guten  Wein. 

5  To  Himmelfahrt  Pelz  onn  Handschke  verwohrt; 

to  Johann  toh  se  wedder  an.  —  FritclMer*,  1616. 
Zur   Charakterisining  des    ottpreasriiolMii  Klimai. 
( h.  Pclx  und  PreuHse.) 

C  Zu  Himmelfahrt  Sonnenschein  bringt  viel  guten 
Wein. 

In  lllyrieu:  Wenn  Lfturansl-  and  dar  groiM  Fnun- 
tag  schüu  Ist,  werden  wir  ein«  aehön«  nnd  angaiielima 
Weiulcsa  haben.    (Reintbfrg  VIII,  16e.J 

*  7  Der  macht  auch  einmal  eise  dreckige  Himmel- 
fahrt. 

Ka  wifd  mit  ihm  einmal  aln  achllmraa«  Ende  nahaua. 

ilhLIBCBU  äl>MICHW0BTn-LKXXKOK.     11. 


HimmelftOirtstaff. 

Wenn  es  am  Himmelfahrtstago  regnet,  fürchtet 
man  eine  schlechte  Heuernte.  —  OmM,  I04.i. 

In  HrcHcia  sa^t  man:  Wenn  es  am  Ilimmolfuhrtstago 
regnet,  hürt  es  vierzii;  Tatje  nicht  auf.  (KriHxhi'nj 
IUI,  1.1:1.»  In  lier^junio:  Wenn  es  am  ilimmelfahrts- 
tage  regnet,  sieht  alles  schön  aus  und  ist  nichts  gut. 
In  Mailaml:  Wenn  es  am  KimmulfahrtHtugu  regnet, 
gibt's  Rpiirlich  Ilrot.  In  Venedig:  Wenn  oh  am  llim- 
mell'ahrtstai^u  regnet,  wird  viel  Stroh  un«l  wenig  Sa- 
men. In  Tutfoaiia:  Wenn  es  am  Himmelfahrtstago  reg- 
net, verdirbt  alles.  (Oiaktt,  loHU— 44.; 
lt.:  .Se  viiive  per  rAHcenHiMiu'  ra  ogni  cosa  in  {icrdixione. 
(Ontlfl,  b)H.) 

Himmelgiicker. 

•Hei  is  en  Heawenkiyker.     (W'cstf.) 

Von  einem,  der  den  Kopf  sehr  hoch  trügt. 
Hlmmelhageldick. 

*Hoi  is  hienielhap^cldicko.     (Westf.j 

stark  betrunken. 
Hlmmellanfi:. 

Her  is  himmellan^,  ))litzdünn  und  slroahldumm. 

(Surnhfiy.)   —   Froniiiuiun,  VI ,  iVt.  li. 

IJcbor    die    versturkouileu    /usummeiisetinugeu    Im 
Deutschen  vgl.  TvffUu-  in  FrommanH ,  l',  5  fg. 
Himmeln. 
♦1  Er  himmelt. 

Wird  ohumäühtig,  geht  iu  den  Qünsehimmel  (a.  d.). 

•2  Er  isch  ij'himmlet   (gestorben).    (Soloihum.)  — 

Sthitd.  85.  315. 
Himmel  reicli. 

1  Das  Himmelreich  p^ehört  den  Giknsen  nicht  zu. 

—  Simntck,  474». 

2  Das  Himmelreich,   Kleider  und  Brot,   was  ist 

dann  noch  für  Noth! 
llutl.:   Ko«t  eu  kleercn  en't  homelrijk,  eu  dau  niot  meer. 
(lltirr^hoiHt-c,  I,  442.; 

3  Es  hat  keiner  zwey  Himmelreich,   noch   zwo 

Helle,  --  h'hi.ll,  s'M. 

4  Es  ist  wol  ein  halb  Himmeli*cich,  wo  frled  ist 

—  /Wri,  in,  17. 

5  Man  reisst  sich  ums  Himmelreich  wie  zwei  Karme- 

liter   (Tfaflen)    um    eine    Hure.    —   Fischart: 

hhstrrspinjrl ,  30,  .'i;  Eixvli>in  .311. 

C  WtMin  das  Himmelreich  der  Annen  ist,  musa 
man  sie  arm  behalten. 

7  Wer  ^ibt  das  Himmelreich  vmb  mist,   der  ist 

ein  Narr,  so  viel  sein  ist.  —  /v/h,  /,  loi. 

8  Wrr  ins  Himmelreich  pohcn  will,   muss  zuvor 

■  leiden  ohne  Mass  und  Ziel. 

Lat.:  Per  vnrios  casus,  per  tot  discrimina  rcrum,  tendl- 
niua  in  eotilum,  sedes  nbi  futa  quiotus  nstcudunt.  (l'ir- 
yil.)    (l'hilip^d,  I,  l»4.; 

9  Wer  zum  Himmelreich  ist  erkoren ,  den  stechen 

oft  Disteln  und  Doren.   —  Spylniid,  scs. 
Dxin.:  Hvo  som  til  himmcrig  er  fodt,  maao  veute  aig  mod 
gang  og  sind.    (Prot,  dun.,  'J'Ü.) 
Himmelspass. 

•Dem  will  ich  den  Himmelspass  visiren. 

Es  sind  aucii  von  Priestern  im  bachstAblichen  Sinn 
ilimmelHpässo  ausgestellt  worden.  Noch  im  Jahre  1764 
wurde  in  einer  deutseben  llniversitfttsstadt  ein  Mensch 
zum  Galgen  geführt,  der  in  der  einen  Hand  eine  Ci- 
tmne,  in  der  andern  einen  versiegelten  vom  Pater  unter- 
schriobencu  Pasa  an  den  heiligen  Petrua  hatte. 

■  Hlmmelspforte. 

Die  llimmelspforte  ist  eng. 
BChiH.:  T«sn&  Jsoa  dvffka  k  nebl.    (Celakortky,  15.; 
roln.:  Ciasna  fortka  du  nieba.    (Ctlakovky ,  15.; 
!  HlmmelBschnlttchen. 

•Einen  mit  Himmelsschnittchen  bowirthen. 

Ihm  Uimmalaachnittchen  auftragen,  Tonetxeu.  Ihn 
mit  Hoffnungen,  sttssen  Veraprochuugeu  nAhren.  lu 
Brasilien  versteht  man  nnter  Himmelsschnittohen  feines 
Brot  in  Milob  «ofgewaioht  nnd  dann  iu  eine  heisse 
lUaohang  ron  Knekar,  ZimBt  und  lüidottarn  getaucht. 
BlmmalBtropitei. 


Bin  HimmeUtropfen  ist  besser  als  eine  Erdenflut 
yrM.:  Mleslx  TMÜk  In  oandre  dlTine,  qva  du  monda  U 
fttiM»   (Ltnms,  /.  4.; 


Der  Himmelvater  schflttit  Konm  in  Grant  K  — 
Frommann,  U,  347. 

■)  Onintsrdcr  rnwille,  Zorn,  grantlL^z>jrnig,  ver- 
drifsplfch.  In  Huieru  l>czeichnet  der  Grand  ein  Uehält- 
uiss  fUr  FlassigkeiUn.  (SchmHlfr,  11.  114;  —  Im 
Laaeehthala  (Xämtenj,  um  ta  aasan:  Ea  doimart. 

42 


»d 


HimmelsTveg — Hin 


Himmelarweer« 

1  Auf  ilem   Hiiniüelswege   steht   kein   Korn,    da 

wäcbBt  nur  Disteln  und  Dom, 

2  Der  Himnielsweg  geht  durch  Kreuzdom. 

Die£tiglAoder  •«gea :  Zniu  Himmel  kannniaji  iu  keiuem 
FederbeU  geben.  Der  Weg  zum  Mimiöol  liegt  nicht 
ttuf  DAnne&bottcn,  er  fubit  heim  Tbr&uenkrag  vorbei, 
üud  die  Bnsion:  Wer  der  W*lt  nicht  den  Kampf  bie- 
ton  kann,  wird  aiobt  xntn  Himmel  gtitaugeo,  (Rrint- 
btry  II ,  U'l.} 

Hlmmeltato. 

•Der  Himnieltat«  greint. 

Iu  KArntCB  n»cL   Utbitr/tlder  fUr:  l^a  donacrt. 
Hünpen. 

'Xcn  Himpen  voll  tau  sciiiten,  dat  is  keine 
Kunst,  aber  up  'ein  Matier*  tau  ecfaiten.  dat 
nist  herunder  loppet.    cWulfculiüitel.) 

■}  Eia  VierpfvtinigstQek. 
Himphamp. 

'Dat  ifl  en  Uimphamp  up  de  Oelgekruke  (oder: 
in  de  Oelgemüelle ).  (Üüren.)  —  Für  herlohn: 
Woetle,  BS,  %. 

Wenn  jemAod  mit  der  WabrUeit  nicbt  hctntua  will. 
£«  alud  blosse  Atisri!d(?Q,  Anaflachto.  HimpUamp  (vgL 
dAJ  eiiglicohti  to  hamper )  ist  eine  yerwickelt« ,  Terworrenir 
Sftcbe.  KftcU  kichry  (8.  1*5)  «in  weitltuflgai  Oo«ttdlc, 
0«biade,  Machwerk,  d&s  viel  Baum  oiniiitnmt,  aber 
wenig  ättrke  und  NaUeu  hat. 
flimphamperie. 

•Et  18  luter  Himiihamperi  danult.  —  EUhwaiA,  783. 


1  Es  idt  80  bald  hin  als  her.  —  Ltthmixnn,  eio,  2t. 

2  Hen   xm  här    is  Üke    wit.      (HaaieAe,)  —  Fimentch. 

ill,  K,  89;    rar  Altmerk'    [iannetl,  276;    für  Bremm: 
Kötttr ,  S&3. 

3  Henn   un  wedder  um  ia  glik  wit    (Ot^frie*.)  — 

HüU$Utmder,  lY. 

4  Hin  iet  der  Welt  Gewinn.  —  Parimiakon,  1S7A. 

NiohUgkeit  ixdieoher  Gator  und  Freodeo. 
6  Hin  igt  mn.  —  Hmer,U\i^:  EüHem,Zn. 

Die  Ciieoben  tagen:  Wa«  goecbeben  i«t,  kann  nicht 
angeMhehen  gemacht  werden.  Dia  Kleinrusten:  Wae 
geweian  ist,  da«  iet  mit  dem  Wind  auf  dem  Wa«ier 
fortgeiohwommcn.  Die  SioUier :  Die  veraangenen  Dioge 
■ind  tine  die  Todien.  (Ränaberg  III,  '22.) 
£ngl.:   Bjr'goueB   be  by-gonea  aud  fair  play  for  tbe  Linie 


IU.'  Qnel  che  f&,  e  che  non  6,  li  stima  un  nulla.  (Fttf 
tafiUa,  106,  3.; 

6  Hin  ist  hin,  auss  den  Augen,  auss  dem  Sinn.  — 

Lehmnnn  ,  54 ,  24  ,  EiAelein,  46. 

7  Hin  ist  hin,  da  leihet  kein  jud  mehr  vff.  — 

Fronck,  II.  14*.  Enenoiff,  107**;  Eyenng ,  ill,  26;  /Wri, 
//,  381;  Gruter.  l.  43;  Lchtnonn,  793.  1;  EUelein,  350; 
Binder  Ih  1334 .  Simn^vk,  4753 ;  Kürte,  2867  ;  Braun,  1. 13^1. 

8  Hin  ist  hin,  es  kann  doch  nicht  anders  werdeoi. 

—  Petri,  Ihm. 

tat.:  Irieotiperabiliiiro  rernm  remedinm Mt  obliiio.  (PM- 
lippi,  I,  212.; 

9  Plin  ist  hin,  hilft  kein  Sorgen  mehr.  —  Suior.  \u. 

Mhd.i  Hin  hin,  waz  iet  beHohalTen  das  kan  doch  nieman 

wenden.     (Labert.)    (Zwfferle,  &U) 
Lut.:  Corel  lepone  pro  rerum  perditione.  —  Praeterila 

reroearl  non  posaunt.    (8tUf>r,  l64.) 

10  Hin  ist  hin,  sonst  wer  ich  reidier  denn  ich  bin. 

—  Lehmann,  793,  9. 

11  Hin  ist  hin,  verloren  ist  verloren.  —  Kürte,  sa«6; 

Ifroirti.  /,  issa. 

Yergaagona  Zeit,  verJarene  Unaobuld.  vortorenea  Ver- 
treuen,  entHohcner  i)ilaub(i  und  ventobercte  Aohtung 
kehren  nie  wieder  zurück. 
Lat.:  Facttuu  Infectum  flori  neqnit.  (Sckonh^im ,  !■'.  l; 
Sqfbold,  171;  Frob.,  252.-  Philippi ,  I.  149.)  -  Factum 
depone  pro  rerum  perdltlone.  (Binder  II,  1700/  Gart- 
n*r,  H.) 

19  Hin  ist  hin;  war'  hin  nicht  hin»  so  w&r^  ich 
jünger  als  ich  bin.  —  Sxmrock ,  illti ;  Körte,  ^MA; 
Lntendorf  II,  17, 
Jjaea  die  Vergangenheit  vergangen  acinl 

13  Hin  lass  hin  sein,  leiht  kein  jud  mehr  drauE 

—  Franck,  U,  n^  u.  Il5»;  üoncherotch,  Wl;  Suior ,  183 
u.  499;  Sutor,  SSO;  Reinftberg  V,  3S. 

£a/..*  Nee,  qnae  praeterüt,  oorau  rerrocabilnr  unda;  nee, 
qua«  praeteriit,  faora  redire  poteat.  (Otid.)  (Hilippi, 
II.  11.J  —  Quod  faotoin,  infeotum  fleri  nequll.  (Su- 
tor,  183.; 

14  Hin  und  fort  ist  einerlei.    (Maim.j 


1 


Hinauf — Hinausfliegen 


10  Was  hin  ist,  dz   ist  liin.  —  Zc^htich ,  Xll\^ .  H^^ 

berger,  l,  2.  5H5. 
Bühni.:  Co  uapfod,  to  napfed.  —  Co  prec,  to  tarn,  oo  lam« 

in  bnj  prec.  —  €o  Um,  to   tani,  o  to  hlaTj  notaaa. 

(Öctakorihj,  19t.J 
Potn.:  Co  minrlo,  jui  aiv  oiowTi''ei.  —  Coaglnglo,  ztflntlo. 

(Öclakvrtkt/',  [JH.; 

16  Was  hin  ist,  kehrt  nicht  wieder.  —  S4htfihitt,(». 

17  Were  hin   nicht  hin,   m  were  ich  noch,   der 

.  ich  ehe  gewesen  bin.  —  /Vfri »  //.  asi. 

18  Wer©  hin  nicht  hin,  so  were  ich  reicher  (oder 

jünger)  als  ich  bin.  —  l'tirt.  lt,09T. 
•19  Das  ist  hin  wie  her. 
•20  Er  ist  also  hyn.  —  .lypico/a  1,  iQ9. 

Et  ist  90  eo.    £b  mut«  gat  »ein ,  wenn'a  nieht  be««er  Iet. 
•21  Es  ist  hin,  als  in  den  Rhein  geworfen  Korn.  — 

Eintlrin.  52S;  linnsbirg  Y.  l\)U 

♦22  Es  ist  hin  wie  des  Juden  Seel'.  —  Ki»etnH.iaa, 
licintbirij  r,  33. 

UnwiedorbrinRlich  verloren  ,  wie  die  Seele  de«  J 
dem  ma«  in  der  Blotefeit  der  Intiuisition ,  der  iJiau 
verkotzerungon   u.  a.  w.   die  Scjlgkeit  absprach , 
er  iich  uicbt  bckolirte  adei  wcnigatena  den  Scliein 
Bflkebnuig  annahni. 

*23  Es  ist  so  weit  hin  wie  her  (so  lang  als  breit 
Hinauf. 

1  Hinauf  ist  mein  Lauf.  —  l'arämtnktm,  v». 

Alter  WahlapToch. 

2  Ik  wil  hog  nup,  Bär  den  Büren  sin  Soän  (Sohn), 

uu  k(^m  ÄÜ^n  Galgen.     (Stretitz.J 

3  Je  höher  hinauf,  je  freier  (weiter)  die  Aussiclit 

Böhm.:    Cfm    Yji«    vyatottpifl,    tini    atnir    rosblod.      (CtUt' 

kortli/.  215.; 
HVn./..  Wuie  ktupa«,  dale  widÜii.    (Cetako^ihj ,  StA«; 
Hinaufbringen. 

Wer  nichts  hinaufbringt  (auf  die  Schule,   Uni* 
versität),   bringt  nichts  herunter.  —  Sitwotk, 

10707. 
Hinauffahren. 

•  Sie  fahreu  aneinan<ler  hinauf  wie  «wei  (röckeln  *. 
(Hoitenhiirg.) 
•)  Schwäbisch  für  Rkhne. 
Hinaufklettern . 

Man  muas  nicht  hinaufklettern,  wenn  man  oben 

nicht  stehen  kann. 
ffän.:  Det  er  daarhgt  at  byde  sig  til  al  kljog«  biro»  UMl 
Ikk«  f»at  henge.    (Pf09.  dan. .  lOl,; 
Hlnaufstei^n. 

Wer  hinauf  isteigen  will,  muss  unten   anfaxigen. 

—  SiebniUfs,  246;  Simrwk .  »8S9;  fiaal,  14i9. 

Iu  Knrdafrika  nagt  man:    Das  UiDKufatelgeu,   tun  «a 
einem  Froande  »n  geben,  ist  ein  Hinabsteigen. 
£ngL:  He  that  will  tread  » ladder  tme,  raost  begin  a«  Ihe 
flnt  «lep.     (ifaul,  145».; 
Hinaus. 

1  Hinaus,  was  keinen  Hauszins  gibt,     (nournburfi^ 

Wenn  man  einen  Hand  u.  e.  w.  binauijafft. 

2  Hoch  hinaus  und  nirgend  au  hat  selten  gut  jge- 

than.    (S,  Noxen.) 

3  *Kaus  mit,  was  keinen  Hauszins  icahlt,  sagte  der 

Bauer,  und  liest  einen  streichen.  (Sekunden.)  — 
lliMffer,  111. 
•4  Er  möchte  hinaus,  wo  kein  Loch  i«t.  —  Ein- 

iein,  432.  K<Jrte,  3939*. 

•5  1  könnet  glei  naus ,  wu  ke  Lonch  it,    (Franknuj 

I(>hk0^nute  gleich  hinaus,  wo  kein  Loob  lal.    tJadM 
hOobateu  Grad  der  Aufregung  au  beaeichnen. 

•0  Ich  möchte  oben  hinaus.     (Nürtingen.) 
Nämlich  Tor  Aorger,  Unwillen,  Zorn. 

♦7  Ich  weiss  nicht,  wo  hinaus. 

Lot. :  Sum  in  tiirlo.    (Stjfbotd.  &m.} 

*S  Nur  fiuchs  hinauss,  was  nicht  bleiben  wtU»  hit 
helt  keiner  den  andern.  —  Pelri»  W»  Wl;  tttnMk^ 

•9  Wu  'naus  und  uf  ke'  (kein)  Dorf?  (Frankf»,)  -* 

—  Frommann,  VI,  6«,  fiS. 

8oherBha(tor  oder  epotteadex  Zuruf  1»«i  fro«s«r  All* 
oder  kupflosem  Bennen. 
Hlnauafiiegen. 

•Du  wirst  ärschlich  und  hablich  hinaQBdi«gf!ii. 

(Kamnüt  in  Nordböhmen.J 
JjrobttDg,  einen  an.  die  Luft  aei*«a  an  waQ«a. 


681 


Hin  ausgehen  —  Hindern 


Hinderniss  —  EQneingehen 


662 


p 


r 


Pu  darfÄt  ja  nnr  hinausgehen,  a1>er  ich  musa 
wieder  zariieJc,  sagte  der  Henker  zum  Diobe, 
als  er  über  achlecnte»  Wetter  klagte. 
•?  Dris  soll  ihm  nicht  fiir  voll  hinatiBgehen. 

LiU.;  tlippArchoram  iAbuim.    (PhiUppi,  I,  177 J 
Hia«u»konunen . 

1  Der  nto  hlnaufls  kam,  kam  auch  nimmer  haim. 

—  Gruter,  lU,  18;  Lehniann,  If ,  81.  108;  Slrwr ,  6, 

S  Ks  kommt  auf  eine  hinaus ,  drauasen  oder  vor 
der  Thür.  —  Hani .  947. 

3  Ich  komme  nicht  Innaus  und  wenn  ich  zwei 
kriege,  sagte  der  Schul theiss  zu  den  Bauern, 
die  ihm  eine  Ohrfeige  geben  wollten- 

Vur  dora  Haute  einei  wtt.rt«inbGrgiicben  Hohulthei«««!! 
twtten  lioh  die  uazufri<^defion  Bftueni  v»ritainni«lt.  AU 
er  <r«riuihffl ,  er  actllte  hiuAuskomiDcii ,  um  eine  Ohrfeige 
zn  empfangen,  gab  er  ibaeu  die  obige  aiirtohwOriLich 
aeworöene  Antwort. 
Hlnaiualaiiten. 

*£b  lauft  auf  ein  Lami  ( ■■  d.)  hinaus. 

Auf  Klagen  und  Lamonliren.     „let",  «Agt  ein  alter 
Auftlegfr,   ituns  dort   nuti«  muidcla:    nt  re    mt  fa  toi  la 
tu  erWartiü/' 
Hlnan»llegen. 

Was  Über  uns  hinausliegt,   geht  uns  nichts  an. 
Hinauslüire. 

£iuc  Hinauslüge  ist  drei  Batzen  werth. 
HinausBchlosen. 

1  He  sleit    hiunüt   as^n    Honnigkok^npärd'«     (AU- 

mark.J   —  Uonwil ,  J79. 
Er  kann  nicht  grotie  Sprflnge  mooben. 

2  He  sleit  hinnüt  as'u  lütt  Gössel.  —  Dan*»*»/ ,  tT9. 

In  Mecklenburg  iaatot  die  Bedonsart  nach  Oüit^ff 
{M^kUhbHrgtr  Jahrbuch,  Vlll,  l'J^»}:  «,Du  eleiat  tiin'nAt 
M'a  lahm  QOiflel."    (Vgl.  aaoh  ScMUr  ,  /,  7**,) 

♦3  Ar  achlöcht  naus  wie  a  Bruatgans.    (Fmi^tn.) 

£r  B«blAgt  hinauf  wie  eine  Brutgane;  wird  Ton  ko- 
miaetter  LuitigkeU  gesagt. 

•4  Einen   hinausschlagen   auff  die    haberweit.    — 

Kyrer,  II,  3506,  5. 
Ihu  dem  Verderben  aberlaaven.    (Sekmeütr^  11^  1S7.J 
Hinausschlelciien. 

•Hinaussflchkichen  wie  ein  Kata  aus  dem  Tau- 
benhmuBB.  —  Avrer,  tu.  i9H,  39. 
Hliuiuaapriiiffen.  -  l   j« 

Wer  2u  Jäh  springt  hinaus,  der  atÖB«t  sich  die 
Augen  aus.     (Ulj 
fiüiAuaw  erf exk. 

Soirs  hiiiaasgeworfen  sein ,  dann  ehrlich  die  Stie« 
gen  hinunter,  aber  nicht  zum  Fenster  hinaus. 
His*uswollen. 

1  Einer  wü  da,  der  ander  dort  hinauss.  —  Aren- 

tirt.CXI». 

2  Wenn  einer  hie,  der  ander  dort  hinan»  wiU,  so 

kombt  keiner  fort,  —  Lehmann,  ei4.  i9. 

3  Wo   einer  hinauswill,    da  ist  er  vor  gewesen. 

—  Körtt'.  69  la. 
HlnbAhelfan. 

Henbebelpen    is    kein    Wolleben.  —  Schamhach, 

War  nur  eben  «ein  dOrftige«  Auekommen  hat,  kann 
«ich  noch  keines  Wohtlvben«  erfreuen,  wo<n  Wohl» 
■t»«4l  gehOrL 

Blabrtoff«n. 

Bringe  mich  hin,  wo  etwas  iat,  ich  kriege  mein 
TheU. 
Rlodaalcen. 

•Wo  du  hindenkst,  bin  ich  l&ngst  gewesen*  -^ 

trUcKhi^  *,  W17. 

t  Die  etwas  hindern  wollen,    die  werfen  StuhP 

und  Bänke  drein. 
3  Es   hindert  niemand,   das  ein  armer  Canrad* 

beist.  —  JbMMft.  IM.  K>;  JVtH.  U,  t&3. 
•)  MUt«lho«lid«iUf«li  IciMAnt  =  koha  aa  Bath.    (Vgl. 

Wtiffamd,   (l'fr.,  /,  6».) 

3  £•  hindert  rns  keine  Fliege  jenseit  dem  Bein. 

—  Iknitch,  114«,  y     ^  ■        ■HS. 

4  He  hindert  wol,  d  u  kann.  —  Kdrtt.tnt» 

5  Oft  hindert,  wer  hk m  niuen  kann* 

6  Was  man  uicht  hindern  kann,  mois  man  gc- 
echehon  la'n. 

JVr.i  C«  ^u'OD   tui   ptot 


7  Wer  hindern  kann  und  nicht  verhindert,  der 
sündigt  wie  (ebenso  wohl  als)  der  andere. 

Frt.:  Ooi  peat  ocnpfleher  ot  D'emp^ohc.   loul  aasai  bien 
que  rantro  il  pAobe.     (Kritiingtr^  26.S".J 
HlndemlBs. 

Hindernisse  lassen  sich  leichter  beklag^cn  als  be- 
seitigen. 
Hindertlt» 

1  Hinderüt  klciet  de  Hoiner.  —  scUmbach.  ii ,m. 

HintenhinauH  scbarran  die  Hühner.  Kiu  «oUarrendee 
Hahn  hat  bald  einoo  Haufen  anBoinandergsi'Charrt,  «er- 
Btroat.  So  senticbt  nnd  Terftiegt  da«  Vermögen  des 
Vertchweader«. 

*2  Bi  dorn   geit  et  hindorut  as  de  Hoiucr  kleiet. 

—  St/iamtfldi, //,  i34. 
Hindrlnffen. 

Wo  nicht  hindringen   die   Frauen,  da  ist  auch 
der  Teufel  nicht  zu  schauen. 
Hindurch. 

*1  Der  ist  herdurch  (hindurch)  und  weer  (wieder) 
herdurch.    (Tn^-j 

Von  einem  darchiriuben«sn  und  verschlagenen  M«B- 
»oheo,  der  sich  Qberali  durcbzubeittica  woie«. 

•2  Er  ist  hindurch,  ein  anderer  kumm  bald  her- 
nach.  —   ander,  Ul.  30;  Uhmmn  ,  II,  1.13,  DO. 

•3  Hindurch  in  Gottes  Namen.  —  Statntnbuch. 

•4  Hindurch  mit  Freuden.  —  Eütltin,  311. 

•5  Ich  wil  hindurch  vnd  soll  ich  mit  dem  Kopflf 
drin  hangen  bleiben.  —  fivwnjj,  lt\.  7ä. 

*6  loh  wil  hindurch  vnnd  solt  ich  den  kopff  dahin- 

den    lassen.   —   Framk,  /f.  89*. 
Hlnduxchlanfen. 

•Er  lauft  hindurch  wie  die  Katze  durch  den  He- 
gen. —  Eixdmn,  311, 

„Was  loll  der  von  einem  Lande  wUsen,  der  hinduroh* 
laaft,  wie  die  Katse  doroh  den  Regen." 
Hinein. 

Hinein  vnd  daneben  gehet  viel.  —  GvMivr,  Ul,  SO; 

Lehmann  ,  U  ,  3Sl) ,  5(5. 
Hlnelnb  elsaen  ■ 

•  Er  hat  hineingebissen  wie   der  Storch  in  den 
Frosch. 
HineüLfohren. 

•A  fährt  nei,  wie  der  Pauer  ei  de  Schtiefeln.  — 
(Schiet.)  —  Fmmmaan,  lU,  J44.  97;   Wofcnwon,  UO; 
Gomokktf,  MS;  ha<Mgul*ch  bei  Simrnck,  831. 
J?en.:  H^  Talt  edn,  als  eoa  boer  in  de  kousen.    (H^r*- 
h0mi4,  I,  44i.J 
Hineinfielen« 
*1  Et  fällt  hinein  wie  der  Kons  in  die  Nüsse. 
•2  Er  füllt  hinein  wie  der  Nagel  ins  Butterfass. 
•3  Er  fällt  hinein  wie  die  Kuh  in  den  Graben. 

IJott.:  Blj  Talt  erin  als  eeoo  koe  in  de  sloot.    (Uarrtbomef. 

I.  \2i,) 

•4  Er  fällt  hinein  wie  ein  wild  Schwein. 
*ö  Er  ist  tief  hineingefallen. 

Sehr  stark  in  Sohaldea  gerathan, 
Hinelnfreaaea. 

•1  Er  frisat  es  wieder  hinein  wie  der  Hund  das 
Gespieene.    (SchUa.) 

Von  denen ,  die  suritokaehmen  oder  ableogaan ,  «raa 
sie  gesprochen  haben. 
Lat.:  Palinodiam  casor«.    (Kra*tii..  S&7  :  Tappiu»,  lAO'.j 

•'2  Er  frisst's   hinein   wie  der  Schimmel  *a  Heu. 
CSürtinjim,) 
Hlnain^eliexi. 

1  Ick  gab  woll  rin,  segt  de  Bür,  awer  ierst  matt 

dat  Best  rüt. 

Um  diejettigeo  «UTerspotteu,  welche  etwas  au« führ eo 
woU«n,  nachdem  all»  Schwierigkeiten  und  Oefahren 
be»citi|j[t  «lad.  Ein  Menageri«be«iti«r  hatte  demjemgon 
bondert  Thalur  «ebotet»,  der  in  d4>ri  Kaflg  de«  Loweo 
gehe.  Km  oldanburger  Baner  kam.  tr"  -  -  1  .u.,u,.^^^ 
SU  venUeaea,    TcrLuigie  aber  mit  U* 

wörtticb  gawordeaea  Worten,    da^  ,yn 

irothm  bemvsuS'lim«.      {Vol.  Attgtii«:^-^'    .uc>  »r»ici:un'7. 
Latyatff  1»S3,  Kt.  4S,  &  SM.) 

2  Wenn  man  hineingehl,  glühen  (glimmen ,  schwe- 

In  I  die  Augen,  wenn  uiau  neratugt^t,  da« 

r..  ,  ..■V 
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intheilen  —  Hingehen 


Uingelöbniss — Hinken 


666 


ich  hinein,  wie  die  Ranbvögol  ins  Aas. 

Dcalu«  yorot,  oanis  intestina,  caetera  mcm- 
(FateliM,  32.; 

3  hinein,  trag'  nichts  heraus ,  so  ist 
le  stets  im  Haas.  —  Ihru,  i3. 

irift  im  Untorinuthal. 

i  hineintreiben,  wie  der  Teufel  die 
n  in  die  Hülle. 

.,  wie  Guts  Wort  ei  de  Studenten. 

■) 

i.  gesagt ,  wroun  das  Leder  gut  die  Schmiere 


bcn  un  wi  heft  dat  Nakiken.  (lloht.) 
tu  bicb  einen  Vortheil  oder  ciue  Lust  ent* 


t  keine  Schande,  aber  liegen  bleiben. 

eu:  iliiifallen  ist  erlaubt,  aufstoLcn  aber 
'^Attinana   VI,  12:..; 

1,  ehe  die  P'linte  abbrennt. 

i  ante  tubam.     (I'hilippi ,  II,  223.; 

wie  ein  Nusssack. 
ng  vor  den  Hergang  haben.  —  Grim- 

,   Tf'ulsvhvr  Miihl:   Simplic. ,  1 ,  4iO ;    Mnyn-, 

ebnung  eines  erfolglosen ,  nutEloien  Ganges. 

Efätt,  gätt  ah  wink  hi.     (Ilenntbcrg.) 
binftebt,  »eht  auch  wenig  hin. 
.'i  hen,  mit  Mester  Markes.    (Oldm. 
Fromnuinn.  II.  530.  113,-    Hausknlmdcr ,  //; 
277;  Durren,  200. 

licu,  sii  de  Junge,  dö  let  he  *n  Lüs 
(OMfries.)  —  /•Vüni mann, //,  536,  124;  Eich' 
Ituaen,  332;  lloefcr,  SIC. 

heu,   sä  mall  Jan,  do  hadd  he  sin 

•  de  IMoeg.  (OstfhCf.J  —  Hatukalemler ,  IV. 
(hurtig,  aclmell,  stracks)  hengoit, 
lig  weddcrkamen.  (Holst.)  —  Körte,  3694. 
i  her,  sagte  de  Kreie,  da  hadde  ee 

£   int   Mul.      (Uiiren.) 

let  liyn,  komme  aber  (zum  andern 
icbt  wider.  —  Agncula  I,  341 ;  Theatrum 
,  2VJ^:  r.ntler.  l,  26. 

;  Tor  Wiederholung  einer  Uandlung,  die 
I  mit  Uebereilung  entschuldigt. 

ich   hin   vnd  kom    bald   wieder.  — 

2«J. 

werd  ein  kramer  (ein  schalck),  sagt 
;ker  zu  seinem    knechte.  —  Agricola 

iltT,  /.  42;  Uorfvr ,  Aza. 

,   ihr  Verdammten,  in  das  höllische 
lagtc  der  Pfafl*,   als  mau  eine  kurze 
ron  ihm  verlangte.  —  Suior ,  696. 
;ht  und  wiederkommt,   macht  eine 
se. 

ritorna  ik  buon  viaggio.    (Patzagtia,  15,  1; 

am  hingeht,  kann  langsam  wieder- 
,  —   Heiiixberij  III,  13. 

;h  bin  (um  sie  in  Sicherheit  zu  essen), 
i  armer  Beduine ,  der  eine  weggcwor- 

tel  fand.  —  Hurckhnrdl.  137. 

•  hin  und  singet  nicht,    (Köthen.j 

8  alle  hin,   sagte  Scheissinsbett.  — 

1919;   florfer,  907. 

I  hen,  as  de  Hund  an  Swans.  (lloUt.j 

8  ,  //.  172;  /r.  232. 

an-  oder  weggekommen. 

im  nicht  so  hingehen. 

le  hen  an  singt  nich  moal.    fStraUx.) 

tic*.  !U,  TU.  15. 

binguD»  vou  da  Pfeffk  woxt    (Steitr' 

\,  II,  TW.  M. 


*20  Er  geht  hin  wie  die  Braut  zum  Tanz. 

Lustig  und  woblgemutb. 
♦21  Er  geht  hin,  wohin  er  geschickt  wird.  —  Teni- 

lau,  356. 

Zur   Beseiehnung   eines    aUer   Selbstindigkeii   eni- 
behronden  Menschen. 
•22  Es  geht  hin   als  her.  —  Franck,  /,  58**  u.  iw"»; 

//,  95*  u.  101». 
•23  Es  geht  wohl  hin  wie  ein  alt  Weib  am  Stecken. 
*24  Es  mag  einmal  hingehen. 

Fr:.:  Passe  pour  ooht  Je  le  toux.    (Krittingtr,  h\i^.) 

♦25  Ga  hen,  ,föhl  de  Höner,  of  se  *n  Ei  heft,  un 
danz'  mit  de  Ilan!  (OMfncs.)  —  Fnmmann, 
Y,  428,  478;  Buercn,  488;  llauskaleitder .  III. 

•26  Ga  hen  na  Horsten,  un  leer  't  beden.   (Ortfries.) 

—  Frommann,   V,  428,  476;   Itueren,  4»9:  llautkalen- 
der,  III. 

♦27  Ga  hon  un  floit  de  Aanten  wat  vor.  —  Dierfni$' 
ten,  140. 
Um  Jemand  abzufertigen. 

*28  Ga  hen  un  gifF  de  Katt  'n  bäten  Heu.  —  Schülgr, 
///,  6^ 
Um  Jemand  sn  entfernen. 

♦29  Ga  hen  un  lüse  die  in  do  Legde  (Niederung), 
dann  best  du  ken  Not,  dat  up  de  Högde 
(Höhe)  di  de  Lü(de)  set.  (Ostfries.)  —  From- 
mann,  V,  428,  479;  Bucreti,  491;  Eichwild,  1343;  Uom- 
kalcnder ,  Hl. 

*30  Ga  hen  und  leere  dat  Weven ,  dann  kannst  du  'n 
Amt.      COstfrie$.J   —  Frommann,  K,  428.  477;    But- 
ren,  490;  //aiailMileNdi>r ,  III. 
*3L  Geh  hin  und  sprich:  Du  bist  dagewesen.    CUei' 
ningen.) 
Um  lu  sagen:  Uoh,  Alberner,  gehl 
•32  Geh  hin,  wo  der  Pfeffer  wächst.  —  Binder  II,  1444. 
♦33  Göh  hen  un  piss  d!n  Moder  up'n  Kos,  dat  he 
frisch  bliwt.     (Ptmtncm.) 

Abweisung  eines  Zudringlings,  der  sich  nm  Sachen 
bekümmert,  die  ihn  nichts  angehen. 
Hlnerelöbniss. 

Uingelöbniss  vnd  hoimfarth  sol  man  nicht  lange 
lassen  anstehen,  denn  der  Teuffei  ist  vnledig. 

—  Petri,  //,381. 
Hin^essen. 

Wenn  man   hingiesst,   wo    es  schon  nass  ist, 
wird  leicht  eine  Pfütze  draus.  —  Simrock,  7922; 

Körte,  4807. 
TTIti  yn  denn. 

♦Er  guckt  daran  hin,  wie  eine  Kuh  an  ein  neues 

Scheuerthor.      (RoUcnburg.J 
TUxih&ngexim 

Henge  ymer  hin.  —  Lmher's  Ms. ,  S.  5. 

Hlnkacken. 

Kacke  du  man  hen,  et  isV  ganz  reine,  segt  de 
Frü  Wase.     (Ihldethcim.)  —  lloefer ,  1106. 
Hinkebein. 

Hinkebein  spielt  den  Mann.  —  Exaflein,ii%i  Sim- 

rock,  4757. 
Lat.:  Claados  optima  rlrom  a^t.    (EiicleiHf  902.) 
Hinkehren. 

Wo  man  sich  hinkehrt  vnd  wend ,  da  seynd  falsch 
Hertzen  vnd  vntrew  H&nd.  —  Lehmann ,  ^ ,  a. 
Hinken. 

1  Am  Hinken  erkennt  man  den  Lahmen. 

Lat.:  B  naero  oognosoere  aliquem.    (FMelitu,  59. J 

2  Auf  das  Hinken  der  Hunde  und  die  Thränen 

der  Frauen  ist  wenig  zu  bauen. 

3  Besser  hincken  als  gar  auff  Krücken  gehen.  — 

Pctri,  II,  87. 

4  Besser  hinken  als  sinken.  —  Eisciew,  312. 

5  Es  hinckt  keyner  an  eines  andern  fuss  (Wehe, 

Geschwür  oder  von  fremdem  Schaden).  — 
Franck,  I.  8**;  Egenolff,  344  *»;  Crutcr  ,  I,  Sl;  Pctri, 
II,  258;  Gfloi,  1481;  SU-igcr,  217;  Gttnlhtr.Ji:  Winckler, 
XV,  72;  Sauer,  184;  iCisdcin,  199;  Körte,  2869;  5»m- 
m.-fc,4755;  Schottet,  1127^;  !/niun ,  / ,  1383 ;  Beinsberg 
IV,  103. 

Im  JererUnde:  0er   hinkt  Nttms  an  sin  Naber  sin' 
m  B8n.    (Firmentch,  II J,  13,  15.; 


667 


Hinkender 


Hinker — Hinnebrflter 


668 


Fr».:  Mftl  d'autrui  n'est  que  longc.    ((Saal,  1581.; 

HoU.:  £eu  binckedo  nyjnman  van  oins  anderen  pians  sweer 
(Frov.  comm. ,  Bl.  ci  ^.)  —  Ten  hincte  nieman  Tan  eens 
anders  «eer.    (Tunn.,  21,  2.) 

tat.:  Claudicat  alterius  nemo  dolore  pedum.  (Binder 
If,  501;  Buchler,  l()2.;  —  Loditur  Urbaans,  non  Clau- 
dicat inde  Bomanus.    (FaU>rr »leben,  634.^ 

6  Hinckcn  schadet  am  beten  nicht.  —  Petri ,  U.  381; 

//«fnMch,339,  86. 

7  Hinkt  er  auch,  so  ist  er  doch  ein  Mann,  sagte 

die  Witwe,    als  sie  mit  einem  Lahmen  zur 
Kirche  ging. 

Fr».:  Los  boiteux  aont  de  bona  m&lei  et  rigonreux  en 
amour.    (Krittinger ,  16^.) 

8  Mau  muss  nicht  hinken  vor  dem  Lahmen. 

Man  muBB  niemanden  wegen  seiner  natürlichen  Fehler 
Terletsen.  Auch:  Vor  Sachrerst&nd igen  muss  man  sein 
Wissen  nicht  auskramen. 

Fr».!  II  ne  faut  pas  clocher  devant  les  bolteux.  (Len^ 
droy,  174;  Leroux,  I,  137.; 

Boll.:  GiJ  moet  Toor  mijnietmank  gaan;  ik  heb  al  mijn 
leren  in  de  krenpelstraat  gewoond.  —  Het  is  kwaäd 
bincken  voor  den  kreupele.    (Harrebomie,  l,  449.; 

9  Niemand  hinckt  an  einem  andern  Geschwür.  — 

Henisch,  1349,  31;  Lehmann,  II,  436.  83. 

10  Niemand    hinckt,    wann    einem    andern    seine 

schenckel  schmertzen.  —  Lehmann,  sso,  lo. 

11  Niemand  hinkt  von  fremdem  Schaden.  —  Sim- 

rock,  8781;  Goal,  1581. 

12  Wenn  alle  hinken,  meint  jeder,  er  gehe  recht. 

—  Simrock,  4756. 

13  Wo  alle  hinken,  lacht  man  über  gesunde  Füsse. 

—  Sprichwörtergarlm ,  324;  Schulzeitung  ,  397. 

Die  fipheser  verbannten  daher  den  weisen  Uermodorns, 
weil  er  sie  beschämt  haben  wUrde ,  indem  sie  sich  alle 
an  Schlechtigkeit  gleich  sein  wollten.  In  einer  thö- 
riohten  Welt  müssen  die  Yemanftigen  wie  die  Ein- 
siedler leben.    (S.  Glied  21.) 

*14  Er  hinckt  nicht,  wann  ein  ander  sich  stosst.  — 

Lehmann ,  731 ,  1. 
*15  Er  hinkt  am  Gehirn. 
*16  Er  hinkt  auf  beiden  Seiten. 

Er  hftlt's  mit  aUen  Parteien. 
Dan.:  At  halte  paa  begge  beenene.    (Prov.  dan.,  269.; 

•17  Es  hinkt  auf  die  andere  Seite.  —  Ei»elein,zii. 

Lat.:  Verum  Claudicat  inque  pedes  atrosqne  raolllat. 
(Eüelein,  313.) 

•18  Ick  hefif  dat  Hinken  in  de  Schinken.    (lloM.j  — 

Schütze  f  l,  80. 

Von  denen ,  die  langsam  auf  den  Beinen  sind.  Sehen- 
baft  fttr:  ich  kann  nicht  gut  gehen. 

Hinkender. 

1  Ein  hinckender  kompt  ebenso  weit,  als  einer, 

der  gi*ado  füss  hat,  ohne  dass  er  langsamer 
kompt.  —  Lehmann,  451 ,  1. 

2  Vor  einem  Hinkenden  moss  man  nicht  hinken. 

—  Hollenberg,  UI,  16. 

Man  soll  nicht  mit  seinem  Wissen  und  Können  vor 
denen  hervortreten,  die  mehr  darin  leisten;  wird  aber 
auch  gegen  die  angewandt,  welche  sich  gern  Aber 
körperliche  Gebrechen  anderer  lustig  machen  und  sie 
spottweise  nachäffen. 

3  Wer  eines  Hinkenden  spotten  will,  muss  selbst 

gerade  sein.  —  Simrock ,  13333 ;  Reinaberg  IV,  55. 

In  Aegypten  sagt  man:  Ein  wunderlich  Ding  ist  ein 
Augenkranker,  der  ein  Augenarzt  sein  will.  Und:  So 
lange  du  selbst  unbärtig  bist,  verspotte  nicht  den  mit 
dem  kursen  und  dünnen  Barte.  Die  Basken:  Wer  ttber 
krumme  Beine  spottet,  muss  selbst  gerade  haben. 
(Heinsberg  IV,  5.S.; 

SöAm.:  Kdo  se  chce  kulhav6mu  smiti,  mnsf  sAm  rovni 
Stäti.    (delakoriky,  273.; 

Fr».:  Qni  veut  guArir  un  boiteuz,  11  laut  qtt*U  marche 
droit.    (ÖelakovMky ,  373.; 

Lat. :  Qui  claudum  subsanare  mit,  reotus  incedat  oportet. 


(6elako9»ky,  373.; 


'er  mit  Hinkenden  umgeht,   lernt  hinken.  — 

Heinsberg  II,  65. 
It,:  Chi   pratica   col  xoppo,    impara  a  soppioare.    {Pat- 

»aglia,  3U1,  2.; 
Lat.:  Ciaudo  vicinus  claudicaro  disces.  -  Clando  vicinus 

Claudicat  ipse  brevi.    (Seybold,  77.;  —  Laeditur  ürba- 

nms,  non  Claudicat  inde  Hadrianus. 
5  Wer  anter  Hinkenden  aufgewachsen  ist,  dem 

ist  das  Geradegehen  ein  Greuel.    (S.  GUed  21.) 
Holt.:  Gij  moet  voor  mij  nlet  mank  gaan;  ik  heb  al  mijn  le- 

ven  in  de  kreupelstraat  gewoond.    (Uarrtbomee,  I,  449.; 

*6  Den  Hinkenden  abwarten. 

Dm  Widerwirtig«,  wm  aooh  kommtn  kann. 


Hinker. 

1  Ein  Hinker  geht  nicht  gern  mit  einem  Hinker. 
Fr:.:  Un  boiteux  ne  veut  aller  aveo  un  plus  boiteux.    (Le- 

roux,  II f  137.; 

2  Ein  Hinker  holt  keinen    Adler   ein.  —  Sprich' 

Wörtergarten,  46. 

3  Hinker   spottet    über   Dickohr.    —    Spriehwörter- 

garten ,  438. 
Ein  .Gebrechlicher  Ober  den  andern. 

4  Vor  Hinkem,  Schielern  und  rothen  Haaren  möge 

mich  der  Herr  bewahren  I 

Böhm.:  Kulhavf,  chrominejvetsf  hromy.  —  Kulhav/  £«H 
nejhorsf.  — Prstem  mluvi,  okem  mhouri,  nohou  dupA^ 
varuj  se.    (öclakovaky ,  271.; 
Wend.:  Khromy  ccrt  Je  najhorii.    (Öelakottky ,  271.; 
Hinkommen. 

1  Du  kommest  wohyn  du  wilt,   so   wirst  da  den 

wirtt  daheymen   finden.  —  i4j;nci)to /.  714;  Ege» 

nnlff,  290*;  Gaal .  1728;  Sailer ,  120. 

„Wo  du  hinkömpst ,  flndestu  den  Wirt  vberal  daheim, 
vud  ist  er  nicht  da,  so  kömpt  er  ja  doch  bald.  (Fitcker, 
Ptiilter .  239  ^. )  Man  wird  nirgends  Menschen  finden ,  die 
sich  alle  WiUkttrlichkeiten  gefallen  lassen. 

2  Wer    Überall   hinkommt,    findet   auch    überall 

etwas. 

3  Wer  überall  hinkommt,  ist  nirgend  willkommen. 
Dan.:    Hvo   allesteds    kommer    er    slelden    Telkommen. 

(Prov.  dan.,  3h'i.) 

4  Wo  du  nich  henkümst,  da  steck  n^n  Pflock  hen. 

—  Schambach,  I,  179. 

Wo  du  nicht  hinkommst,  dahin  stecke  einen  Pflock.  — 
Kann  man  in  seiner  Arbeit  durchaus  nicht  so  weit 
kommen,  als  man  gern  möchte,  so  soll  man  sich  dar* 
Über  beruliigen  und  getrost  innehalten. 

5  Wo  einer  selbst  nicht  hinkompt,  da  wird  jm 

der  Kopff  nicht  gewaschen.  —  Mri,  II,  803. 

6  Wo  ich  hinkomm',  find'  ich  eine,  wo  ich  weg- 

zioh',  lass  ich  eine.    (S.  Flandern  und  Städtchen.) 
Einelein,  576. 

7  Wo  ich  hinkomme ,  da  sind  alle  Huren  fromm. 

—  Mri ,  n,  806. 

8  Wo  ich  hinkomme,  ist  das  Glück  schon  gewesen. 

9  Wo  ich  hinkomme,  ist  die  Kirchweih  schon  ge- 

wesen   oder  soll  noch  sein.  —  Jfoir«-, //,  140; 

Simrock,  5691. 

10  Wo  ich  hynkum,   da  ist  es  gut  gewesen  oder 
will  bald  boss  werden.  —  Agricda  I,  411 ;  Ei»*' 
Ifin,  89;  .Simrock,  3588;  Körte.  6919». 
Von  einem,  der  sich  beklagt,  stets  das  Glück  an  Tar* 

fehlen. 

*11  Komm  nur  hin,  du  wirst  an  raichten  Scheller 
kriegen.     (Schiet. J  —  Bemdt.  123. 

•12  Wü  a  schund  hikimmt,  is  es  am  besten  ge- 
wäst. (ScUcs.J  —  üomolckc ,  1100 :  Frommann  ,111» 
343,  6  ;  hochdcuUtch  bei  Braun,  I,  5336. 

Hinlaufen. 

1  Du  lauffest  hin,   wo  du  wilt,   so   wirstu  den 

wirth  allezeit  daheim  finden.  ^  Gnter,  lll,  et; 
Lehmann,  i/,  73,  95  u.  376,  15. 

2  Lass  hiniauffen ,  was  man  nicht  ändern  kan.  — 

—  Lehmann,  II,  370,  33. 

3  Wer  fern    hinleuflfl,    der   wird  nit   allzeit   der 

weisest  —  Petri,  11,101. 
•4  Er  Iciiffit  drüber  hin,  wie  ein  han  vber  heisse 

kolen.  —  Eymny, //,  395. 
♦5  Er  lauft  hin,  wie  das  Schwein  zum  Troge.  — 

Scybold ,  228. 
Holt. :  Hij  loopt  daar  heen  als  een  dol  koiken.    (Beure- 

bomee,  I,  458  *.J 
Lat. :  niotis  pedibus  accodere.    (GeUiut.)  (Binder  II,  Uli.) 

Hlnleven. 

1  Was  du  nicht  hingelegt  hast,  das  lass  liegen. 

Lat.:  Quae  non  posuisti,    ne  toUas.     (Binder  II,  2704; 
Philippi,  II,  118;  Tappitta,  181»;  Seybold,  468.; 

2  Wohin  du  nicht  gelegt  hast,  heb   nit  auff.  — 

Fninck,  //.  116*;  Körte,  6915. 
Hinnebrüter. 

*A  iss  a  rechte  Hünneprüter.  —  Comotckc,  13«. 

Ein  Mensch  ,  der  unthitig  in  der  StubeStitsi.   MOatte 
r  nach  sohlesisoher  Aussprache  geschrieben  sein :  Hinne« 
brdter. 


669 


Hinnehmen — Hinskirche 


Hinstehen — Hintendrein 


670 


Blxmeluxioix* 

*  1  £r  muBS  es  binnehmeD ,  als  wenn  ihn  ein  Hund 
gebissen  hätte.  —  Eisenhart.  495;  Hlum,  399;  Sim- 
rock,  5068. 

Nicht  um  jeder  Beleidigung  willen  soll  und  kann 
mitn  Klagen  erheben ;  man  masa  bisweilen  mit  (tednld 
einen  Schaden  ertragen ,  der  nicht  füglich  enetzt  werden 
kann.  £s  ist  dies  Sprichwort  daher  von  alle  den  an- 
angenehmen FAllen  lu  verstehen ,  die  man  als  eine  Be- 
leidigung ansehen  konnte,  wenn  der  böse  Vorsatz  zu 
beleidigen  rorhanden  wftro.  Man  hat  es  daher  liin- 
zunebmen,  wenn  Kinder,  Blödsinnige  und  Irre  sich 
Unbescheidenes  gegen  einen  erlauben  oder  uns  jemand 
aus  Versehen  Übel  begegnet.  Das  Sprichwort  ist  ans 
dem  iQbischen  Hechte  entsprungen,  nach  welchem  je- 
mand, der  in  eines  andern  Hanse  Ton  einem  Thiere  ge- 
bissen wurde,  keinen  Schadenortatz  vom  Besitzer  des 
Thieres  fordern  konnte,  wenn  diesem  nicht  die  böse 
Art  des  Thiers  vorher  bekannt  gewesen  ist. 

*2  £r  nimmt  es  hin,  als  hätt^  ihn  ein  Esel  ge- 
schlagen. 

Der  wttthende  oder  dumme  Mensch  kann  so  wenig 
beleidigen  als  ein  unverntinftiges  Thier. 
Hinp&rren. 

Wo  man  blnpfarrt,  da  wird  man  verschairt.  — 
Graf,  H9,  89;  Braun,  I,  3SS4. 
Hinreffnen. 

Wo  es  oflft  hinregnet,  da  wirds  nicht  trocken. 

—  Lehmann,  806,  8. 
Hinreichen. 

Was  hinreicht,  ist  genug. 

Frt.:  Ce  qui  sufflt,  ne  sufflt  pas.    (Cahitr ,  1(1680 
Hinsobeissen. 

*Wo  ich  hingeschissen  habe,  hat  er  noch  nicht 
hingerochen.  —  Frinchbier ',  1619. 
Hinaolieren. 

*  Schär  a  sich  ok  hi ,  wü  a  is  härkuminen.   (ScMcs.) 

—  Frommann,  III,  34S,  S.'>;  Gomoldte,  878. 
Hlnachieaaen. 

*1  Furem  Hiesohüssen  fercht  ich  mich  nich,   ock 
fnrem  Uärschissen.  —  Robin*tm ,  850. 
Spott  auf  feige  Soldaten. 

*'i  'S  Hinschiessen  ging  schon  an,  wenn  nur  das 
Herschiessen  nicht  wär\ 

„Ach'*,  antwortet  eine  Mutter,  der  man  den  Bath 
gibt,  ihren  ungerathonen  Sohn  ins  Feld  zu  schicken, 
„diess  wird  schwer  hergeben;  denn  vor  dem  Hinsohies- 
sen  fürchtet  er  sich  nicht,  wohl  aber  vor  dem  Her- 
schiessen."  (KtlUr,  149'».; 
Hinaohlagen. 

i  Wo  er  hinschlägt,  da  wächst  kein  Gras. 
Er  Usst  seine  Faust  fühlen ,  wehrt  sich  Upfer. 
Fr».:  II  n'y  va  pas  de  main  morte. 

*3  Dat  slait  hen  as  Hagel  in't  Finster.  —  Diermis- 
aen,  95. 


*  1  He  smitt  nich  hen ,  wo  he  hen  wenkt.  —  llau*- 
kniender.  Hl.  Günther,  II,  199.  30. 

Er  schmeisst  nicht  hin,  wohin  er  winkt,  zielt;  er  ist 
ichlau,  falsch. 
•2  Ich  wär*n  hinschmeissen ,  doss'n  (da88ihm)der 

Säk  brummt.     (Schles.j 
Stnaobnattem. 

*Sie  schnattern  es  ^  hin,  wie  die  Gänse  im  Ha> 
berstroh.  —  Luther. 
')  Z.  B.  das  Gebet. 


1  Setz  dich  hi,  bu  (wo)  dl  Kaisere  sass,  bi  (als) 

se  e  Braut  wäer.     (}leininaeH.)  —  Frommann,  II, 
409,54. 

Euphemistisch  umschreibende' Antwort  auf  die  Frage, 
wohin  man  sich  setzen  solle,  die  weniger  verhOllt  im 
Namen  der  folgenden  Redensart  erscheint. 

2  Setze  dich  hin,  wo  Anne  Rosine  Scholz  sass, 

da  sie  Braut  war.  (S.  Setzen.)  —  WeinhM,  Wb.,  6^ 

3  Setze  dich  hin,  wo  die  Grossmutter  sass,  da  sie 

Braut  war.  —  Weinhvl^ ,  6. 

Im  hirschborger  Kreise  habe  Ich  in  früherer  Zeit  statt 
,. Grossmutter**  gehört:  wo  die  „Pnmpelhozt<J«m*'iMi, 
als  ble  Braut  war. 
BUmincen. 

•Kr  ist  hingesungen.    (Käthen.) 

So  viel  wie  verloren.    Von  BegribniBSOi  mtUbiit. 
Hinakirobe. 

*Man   muss  in   der  Hinskirche  für  Om  betOL 

l  Marburg.) 

Von  «inam  albernen  VensehMi.    Di«  ffiaakinke  M 
eine  alt«  serfUlena  XapcUe  in  d«r  Vlhe  vm 
«in«  int«res«ant«  Bvin«. 


Einstehen. 

Wo  willst  du  hinstehen,  auf  einem  Bogen  Pa- 
pier oder  auf  geronnene  Milch? 

So  fragt  der  Schweizer  jetlen,  der  über  seine  Kräfte 
etwas  than  will. 
Hinstürzen. 

•Er  ist  hingestürzt  wie  eine  Krott  (Kröte).  (Mir- 
tingen.) 
Hintan. 

1  Was  weit  hintan,   das  last  man  gahu.  —  Petri, 

II,  til2;   Grutcr,  1,11;  Lange,  168;  Eiselein.  312;  Sivt- 
rock,  6480;  Braun,  I .  i;{84. 
Lat. :  De  minimis  uon  curat  praetor.    (Einelein ,  319.^ 

2  Weit  hindan  ist  für   die  schüss  gut.   —   Eyba, 

SchimpfJUche  Comedien  l*tauti. 
Hinten. 

1  Hinten  hüte  dich,  siehe  liir  dich.  —  I'etri,  II,  381. 

2  Hinten  und  vorn  besehen  ist  einerlei.    (Leipzig.) 

3  Was  hingere-n-isch ,  isch  g'mäit.   (Soivthum.)  — 

Schild,  62.  74. 

•4  Der  ist  hinten  lange  nicht  so  wie  vorn.  (Trier.) 
Er  ist  anders ,  als  er  sich  zeigt. 

•5  Er  hat  hinten  auch  Augen. 

Lftt.:  In  occipitio  quoque  oculod  gorit.    (Scybold ,  246.^ 

•6  Er  hat  nichts  hinten  und  nichts  vorn. 

•7  Er  weiss   sich  hinten  und  vorn  keinen  Rath. 

(Scldeg.) 
•8  Etwas  von  hinten  und  vorn  ansehen. 

Von  allen  Seiten  betrachten,  untersuchen.  In  dieser 
Hinsicht  bildeten  die  Alten  den  Janus  mit  zwei  Ge- 
sichtern ab.  Die  KOmer  sagten  dafür:  A  fronte  atque 
a  tergo.     (Fasrliua,  2;  Eraam.,  S.) 

*9  Hinten  müss's  *naus,  wenn's  vorn  nicht  'raus 
kimmet.     (ttott-Thal  bei  Pastau.) 

Vom  Schwitzer,  der  nichts,  was  er  woisa,  bei  sich 
behalten  kann. 

•10  Hinten  schenkt  man  W^eissbier. 

Scherzwort  in  der  Nioderlausitz ,  wenn  einem  Knaben 
das  Hemd  hinten  herausguokt. 

•11  Hinten  vnd  vornen.  —  Franck,  ll,si^\ 

„Eins  Dings  fleissig  wamemen  vnd  das  gegenwertig 
mit  dem  zukünftigen  vnd  vergangnen  vergleichen.'* 

•12  'S  is  m'r  hinne  wie  auf  dem  Rick.    (Nauau.)  — 
AV/ir«>i ,  17,  28. 

Es  ist  mir  hinton  wie  auf  dem  Backen,  d.  h.  einerlei, 
gleichgültig. 

•l3  Sie  lüsst  ihm  hinten  offen.     (Ilottenburg.) 

Sie  wiU  ihn  nicht. 
•14  Sie  möcht'    ihm  hinten   hineinschlupfeu.    (Bot- 
tenbury.) 
Vor  Liebe  und  Zärtlichkeit. 

•15  Sie  thät's  ihm  hinten  hineinschieben. 

Möchte  ihm  alles  geben. 
Hintenab. 

•Er  muess  bingerab  na.  (Solothurn.)  —  Schild,  Sö.siff. 


1  Hintenan  hat  keine  Ehre. 

2  Hintenan  ist  auch  ein  Mann. 
Hintenanbleiben. 

Der  muss  bleiben  hintenan,   der  nichts  weift, 
nichts  thut,  nichts  kann. 
Hintenaua. 

1  Hintenaus  hat  keine  Ehre.  —  Eiselein,  312;  Sim- 

rock,  4761;  Braun,  I,  1386. 
Lat.:  Postlco  dioedere.  -~  Fostico  fall«  oli«ntem.    (EisS' 
lein,  312.; 

2  Hintenaus  verderbt  das   Haus.   —  Eiaelein,  siS; 

Simrock,  4760;  Braun,  1,  1385. 
•3  Hintenaus  wie  die  Kühe  seichen.  —  Fischart,  Gesch. 
•4  Hintenaus   wie   die   schwäbischen    Bauern    die 

Spiesse  tragen.  —  Sdiuppius. 
„Ja,  wart  ein  weil,  Jetzt  komb  loh  echir,  hindenanss, 

wie  di«  Banarn  die  spi«««  tTag«n.*<    (Äprer ,  /F,  2583 ,  21.; 

•Da  möofate  man  hintenaossoharren  wie  die  Hüh- 
vt  M  Hl  Iilim  Gtesel.    (MtckUit* 


4Kllbti~ 


reiit  di«  «Mdte  Undiel  (Urrala). 


«.dsL 


671   Hintendreinkommen — HintennachzaddGn 


Hinteaiun — Hintere  (der) 


672 


Hintendreinkommen. 

•  Er  chunit  hingerdry  wie  die  alti  Fassnacht.    (Solo- 

Ihum.J  —  5cfti7(I,  81,  269. 
Hintenein. 

Uyndeneyu  hat  kein  ehre.  —  Agncola  1 ,  392 :  Leh- 
mann, II,  267,  73;    ICisclein,  312. 

Von  Bolcbeu  Handlungen,  die,  würden  sio  öffentlich 
vollbracht ,  Schande  machen  würden. 
Lai.:    Potost    fortasse    referrl    qaoqao   ad   praeposteram 
Venerera.     (Eiselein ,  2V2.) 
Hlntenheram. 

1  Von  liinten   herum  schenkt  man  Weissbier.  — 
Frischbier  ^,  1620. 
•2  Er  geht  (kommt)  hintenherum  wie  die  Frau 
von  Bensheim. 

Vgl.  Franck,  Beiträge  xur  Geschichte  der  Einlagerung 
von  Bensheim  im  Archiv  für  hessische  Geschichte  und 
Alterthut/iskumle ,  Bd.  X,  3,  8.  413. 

•  3  Wäj'r  dir  graif  ich  m'r  ni  henda  rem.     (Oetterr.- 

Schles.J  —  PfUr,  447. 

Da  bist  mir  zu  unbedeutend,  um  auch  dai  Geringste 
deinetwegen  zu  thun. 
Hintenhinein  stecken. 

*Wenn  se  mer'sch   hätten   kinncu   hingen    nei 
schtecken,    se   hätten's    getoan.     (SiMes.)   — 
Frommann ,  III,  413 ,  509. 
Hlntenna«h. 

1  Uindcn  hernach  kam  der  best  forn.  —  Eyrring, 

111,  26. 

2  Hintennach  wie  die  von  liensheim,  so  besprengt 

keiner  den  andern.  —  Fischart ,  Prakt. 

3  Hintnach  ist  leicht  red'n.     (Obrrvuterreich.j 

•4  Du  kommnt  hintennach  wie  die  alte  Fastnacht. 

—   Sirtiroik,  7336*^. 

•5  Hintennach  wie  die  welschen  Hagelgänse. 
Hintennacliibhren. 

Hintennachfahren  ist  auch  gefahren. 
Hlntennaohkonunen. 

1  Hintennach  kommt  Klotzmann.  —  Froberg,  241  u.  499. 

Ein  Deutsch-lateinisches  Wörterbuch ,  das  mir  Fr.  Ilase- 
noiß  zur  Einsicht  gewährt  hat,  enthalt  nach  Seite  256 
eine  Sammlung  von  602  lateinischen  Sprichwörtern,  die 
sich  fast  alle  bei  SeybolU  und  Philippi  finden.  Nur  unter 
den  deutachon  sind  einzelne,  welche  mir  sonst  noch 
nirgends  begegnet  sind.  Dasu  gehOrt  das  obige,  das 
Kur  Verdeutschung  des  lateinischen  Extremnm  occupat 
Scabies  gebraucht  ist.  Da  das  llaupttitelbl&tt  in  dem 
Exemplare  fehlt,  mir  also  der  Herausgeber  unbekannt 
ist ,  Bo  führe  ich  die  Sammlung  unter  Froberg  auf;  der 
auf  der  Scblussseite  (gedruckt  bey  Christian  Sigmund 
Froberg)  als  Drucker  genannt  ist. 

2  Hintennach  kommen  die  letzten. 

3  Was   hingen  a  noch   kimmt,   das  frassen  die 

Hunde.  —   Comolcfce,  453;  Fromma»n, ///,  846, 161; 
hochileuisch  bei  Herberger,  II,  190. 

4  Was  hintennach  kommt,  schlägt  die  B'ersen  nicht 

entzwei. 

5  Wat  hengenoh  kümmt^  schlet  de  Fäeschte  net 

av.     (Bedburg.) 

6  Wer  hintennach  kommt,  hat  nichts  davon.  — 

Graf,  130,  392. 

Im  aMgemeinen:  Wer  sn  spät  kommt;  findet  nichts 
mehr;  im  besondern  in  Bezug  auf  herrschende  Jagd- 
freiheit, wo  der,  welcher  erst  kommt,  wenn  das  Wild 
erlegt  und  die  Vögel  weggefangen  sind,  leer  ausgeht. 
(8.  Vogel.) 
Dan.:  Bag  efter  kommer  tyedt  ^U.  —  Graabeen,  du  kern  alt 
for  silde  til  St.  Bentes  Gilde.    (Pro9.  dait.,  44.; 

*7  Er  chund  binde  noche,  wie  die  ale  Fassnacht. 
(Luxem.) 
JIvU.:  Hij  kümt  achteraan  als  de  klooten  ran  de  arme  lui. 
(Harrebomee,  I,  417'».; 

•8  Er  kommt  hintennach  wie  der  basler  Bote. 

Holt. :   Uij  komt   altijd   achteraan   als  koppen   ( of :    het 

Boheepje  met  de  schollen).    (Ilarrebomie ,  I,  439«.) 
Lat. :  Dopugnato  proelio  Tenit.    ( Plautua.)    (Binder  Ily  743.; 

•  9  Henna  noha  cho  wi  der  Hondwiler.  —  Toblcr,  273. 

Er  kommt  hintennach  wie  der  Hundsweiler.  Kirch- 
htifer  (331)  bemerkt:  Welche  Langsamkeit  Uundwyl  ver- 
schuldet,  ist  unbekannt.  In  der  Zeit  der  Glaubens- 
trennung ging  diese  Gemeinde  den  ttbrigen  voran. 
Kach  Tobler  kamen  die  Ausdrtteke  Hondwilerei  und 
Hondwiler  durch  die  Landgemeinde  rom  Mürs  1833  auf. 
Hlntennaohaadden. 

Da  zaddest  hintennach  wie  der  Hund.    (Thwvi' 

gm.)  —  nichmrd,  392,  8. 

Von  einem  Leisetreter,  Sohleicher.  Kommt  von  den 
SchAfeihnndeOt  die  hinter  der  Uende  henchleicben. 


Hlntennm. 

1  Hindcn  nüm  stirbt  am  Durffe.  —  RofriiuoB.  416. 
*2  Er  koan  mi  liint'  nmi  heb'n.     (Sieiermarlt.) 

Er  kann  mich  hintenum,  hintenhinaber  heben.    In 
der  Bedeutung  von  Ellenbogen  6. 
Hintenomsolianen. 

*Er  liut  sie  hintumi  schaun  lassen.    (Rou-Thal  bei 
Passau.) 

Er  hat  ihr  die  Ehe  in  Aussicht  geatellt  und  sie  nicht 
geheirathet. 

Hinter. 

1  Besser  hinder  sich  gelauffen,  den  vnrecht  forth' 

gelauifen.  —  Petri,  II,  37. 

2  Besser  hinter  sich  als  unrecht  vor  sich  gehen. 

—  Sauer,  112. 

3  Sieh  hinter  dich,  sagt  der  alte  Mann  zum  jun- 

gen, so  wirst  du  was  sehen. 

Erfahrung  gibt  Lebensklugheit. 

4  Um  das,  was  hinter  mir  vorgeht,  bekümmere 

ich  mich  nicht,  sagte  Klaus,  als  er  eine  Tracht 
Prügel  erhielt. 

5  Was  hinter  ihm  ist,  ist  gemäht 

6  Was  hinter  mir  vorgeht,  kümmert  mich  nicht, 

sagte  der  Kerl,  der  eine  Tracht  Prügel  be- 
kommen, als  man  ihn  fi-agte,  wie  er  sie  habe 
ertragen  können,  ohne  zu  mucksen. 

7  Wer  hinter  sich  geht,  trägt  dem  Teufel  Wasser 

in  die  Küche.  —  Simrock,  10317*. 

Ist  wol  zunächst  nur  ein  alter  Volksaberglanbe  gegaa 
das  Bttcklingegehen  gerlohtet,  der  aber  einen  sehr  rtr- 
nünftigen  Grund  hat.  Denn  wer  die  Augen  nicht  da 
hat,  wohin  er  geht,  kann  leicht  einen  Unfall  nehmen, 
was  ja  eben  Wasser  auf  des  Teufels  Mtthle  ist.  Aber 
das  Sprichwort  wird  noch  zutreffender,  wenn  man  ei  auf 
die  KOckachritte  im  Gebiete  des  Geistes  anwendet.  Die 
Bückgaugspartei  ist  des  Teufels  Wassertrttgerin. 

•8  Er   kann  weder  hinter  sich  noch  vor  sich.  — 
Seybold  >  9. 

„Es  geht  jm  vbcl ,  er  kann  es  weder  hinder  sich  noch 
für  «ich  bringen."    (Mathetius ,  Postitla,  /,  LX^.; 

•9  Er   kann's   hinter  sich  und  vor  sich  wie  die 
Sägmüller.  —  Fischart. 
*10  Er  wächst  hinter  sich  wie  ein  Schürstock.  — 

Seybold,  215. 
Lat.:  Hie  Jnvenis  croscit,  Teluthoo,  quod  oreseere  neicit 
(Seybold,  315.; 

*11  Es  geht  mit  ihm  hinter  sich,  nicht  vor  sich. 

Lat.:  ßubulcus  antea  nunc  caprarius.    (Seybold,  60.; 
*12  Es  get  als  hinder  sich.  —  Hauer,  62  u.  134. 
•13  Es  ist  hinter  sich  angestellt. 

Lat.:  Gervus  canes  trahit.     (Seybold ,  74.; 

♦14  Hinder  sich  wie  die  kreps  gehn.  —  A*«,  197*>; 

Pauli.  PostiUa,  LIU^ 
*lö  Hinter  sich  scharren  wie  die  Hühner. 
*1G  Hinter  sich,  wie  die  Bauern  die  Spiesse  tragen. 
•  17  Ich  wollte  lieber  hinter  sich  gen  Rom.  —  S«m- 

rock.  8519. 

*18  Man  kann's  hinter  sich  und  vor  sich  brauchen, 

wie  die  pragischen  Würfel.  —  FischarL 
*19  Sie  sind  hinter  sich  und  vor  sich  wie  die  Säge- 
mühlen. 
•20  WirPs  hinter  dich  und  sieh  dich  nicht  um.  — 
Eiselein,  fi45. 
Lat.:  Transque  Caput  Jace,  ne  reipexeria.    (Eisettin,  645.; 
Hinterbacken. 

Es  sind  verwegene  Hinterbacken,  die  von  Glas 
sind  und  sich  vermessen,  auf  spitzige  (eiseme) 
Planken  zu  setzen. 
Hinterbeine  (s.  Hinterfüsse). 
•l  Auf  die  Hinterbeine  treten.  —  Frischbier,  iil. 
•2  Sich   auf  die  Hinterbeine  setzen  (stellen).  — 
Frisrhbier,  327;  Frisdibwr  ',  1621. 
Hinterdrein. 

1  Hinterdrein  wie  der  basler  Bote. 

Der  auf  den  bekannten  Volkskalender  unter  dioMm 
Titel  als  Stclxfuss  dargestellt  wird.    (Heinsberg  VI,  123.; 

2  Hinterdrein  wissen  ist  kein  Witz. 
Hintere  (der). 

1  Dem  Hintern  hilft  alles  Waschen  nichts. 

Von  denen,  die  sich  selbst  aus  einem  Uebel  iaa  an- 
dere Sturzen   und   denen  also   nicht  geholfen  werden 


Hintere  blander — Hinteres 


nintcrfass — HinterthO  r 


674 


3  Der hinderset^t sich  zuerst  nieder.  — Lrii«»ahrt, »11,3. 

3  Der  hinter  ist  ein  ver;i,chtlich   Glied;    vnd  der 

Mensch  dai-ff  dessen  mehr  als  Augen,  Ohren, 

Hand  vnd   FÜSS.   —   rchmnnn ,  264 ,  60. 

4  Der  Hintere  hat  gejuckt,  das  Salz  wird  wohl- 

feil werden.  —  Fmchbter'^,  i63t. 

5  Der  Hintere  juckt»  «Icr  Braut  wachsen  die  Zähne. 

(Lii.j  —  Friichhvr  '^  liä». 

6  Der  Hintere  Juckt,   die  Grossmutter  bekonuiit 

Bftckenzühne,  —  Fnm^hier  »,  lej». 

7  D«r  Hintere  juckt,  die  Gi-ütze  wird  am  einen 

SobiUin^  zn  haben  sein.    (LH.) 

8  Der  Hintere  juckt,  es  wird  ein  Töpfer  jung.  — 

f'rufhfcjVr',  Ib'JS. 

9  Es  ist  nichta,   wenn   einer  ans  einem   armen 

Hintern  einen   reichen  Drcck  schetssen   will. 

—  Kirchhofrr,  i49. 

10  Es  taog  kein  hinder  ohne  Zwang.  —  Peiri,  ll,  300 : 

LtKman»  ,  tl .  \:i<t.  113, 

11  Im   Hintern  gekratzt,    ist  auch   nicht  gefeiert, 

sagt  die  faule  Magd. 

1 2  Man  mag  den  Hintern  schminken  wie  man  will, 

ein  ordentliches  Geeicht  wird  nicht  daraus. 

13  Man  kann   doch  mit  Einem  Hintern  nicht  bei 

zehn  Hochzeiten  »^itaien.     iSifüM.) 

14  Mit  eines  andern  Hindersien  ist  gut  vber  die 

Kolen  zu  rücken,  —  yv/n.  //,  476. 

16  Seinem  eigen  Hindern  ist  einer  keine  Stiefmut- 

ter. —  iVrri.  /;.  ATS, 
IC  Wem  der  Hintere  juckt,  der  wird  bald  Gevatter 
werden, 

17  Wer  den  Hindern  weglehnt,   der  maga   diircb 

die  Rippen  hüffieren.  —  Grvtrr,  III,  tg;  Lthmam, 

//ȆTI.  156. 

18  AVer  KJch  den  Hintern  verbrennt,  mussauf  den 

Blasen  sitzen.  —  itohn  1,  an. 
•19  Am  Hintern  nackt  und  Parfiimerien  daran. 

Det  B*UdI*tob. 

•so  Den    hindern    mit    heffen   wischen,    —   Ftmck. 
11,  in^;  li>>nny,  /.  399. 

„Wftnn  »in  Tall*t  «ich  mit  dem  aadtra  wil  tehön 
macben,  md  ■«g'i ;  thut  ea  da«h  dor  vad  diätem.  ««  w," 
1a  dfttni«Ibeu  Sinn:  ,,Bicii  vaii  kolon  wate«  wnchin.** 
(8.  »ttch  lireöjt  163.) 

'%i  Den  hindern  zeigen.  —  Eycring,  l,  401. 

Der  Hingern  gibt  ehni  mit  (irund-Esc  —  Co- 
motcim,  Jt50. 
•33  Der  Hbgem  wÄchat  ehm  nick  von  Tilljauche. 

—  Umnotcke,  3Ä1. 

*  94  Einem  mit  dem  Hindern  ins  Angesicht  laufen. 

—  GrimmeLtkautm .  Spunv^ntfeld. 

•25  Eüien  in  Hindern  werffen.  —  Luihct*»  Tifthr.,  mK 

Iha  mut*  tisfata  TorAohUD. 

•26  Einen  nicht  einmal  mit  dem  Hintern  anseilen. 

—  h'i^McUifr  *.  16JS. 

•8T  Er  möchte  ihm  in  den  Hintern  sclilupfen  (krie- 
chen). —  EiMrlnn,  m;  FrUchbii'T^.lGH. 

•2$  Er  will  mit  dem  Hindern  ein  Nuas  au^eisaen. 

—  L*'htiiitna  ,  77C,  1. 

•29  Man  konnte  ihm  den  Hintern  mit  einem  Hirse- 
korn xuHtopfen. 

So  t«hr  fiii.  \Art  «r  lieh. 
f)rt,i  Ob  1<  .t  1q  txo«  da  oft  d^iui  gnixi  d«  miL 

•30  Si«  w*eeiict    a.  i^uiger  mächtig  xn  renoken.  — 

Gotmtckt,  916. 
*3l  Of  ft  TliTTWöT^^   tirtt  mAo*^«   Xf')*tcr   soaas  dose 

ati 


r 


wo  mAß* 

wonr.  — 

«11«  FT»ffe ,  »^ 


;KiAOdf«tiao  «nU 


£«1k<b- 


linder  wie  die  Koppelpferde. 
I    n  hintereinander  wie  di«  Enten  (O&aa«)« 

Hintere  horror,  wenn  man  den  Fosf  naieh 
i^m  Leiaten  richten  will» 
^t  Das  BiDtersie  zum  Vorder«tcti 
iMm  ttakabnu, 
DvtrMCKBa  SriiQowoaraa-üxisoii.   u. 


Hinterfaaa, 

ich   will  ihm  aus  dem    HinterfaEse  auch   einen 
Trink  Bartl   einschenken.  —  Dtr  pfdantitrh«  Irr* 
thum  drt  übtfrifitrigen.  doch  teiir  bftf^^genm  Sehulfuchiet 
(Kappiirswjl  ICU),  S.  tl4;  Gnmm ,  I.  tt45. 
EUnterftLsae. 
*1  Auf  die  HinteriiiBse  treten. 

Kine  rückgängige  Bert-     --       -  -   fion. 
Ifit.:  In  pe^dö»  retroeodit  /,  201.) 

•2  Er  Stellt  sich  auf  dit>  j  sc.  —  T^dr;.iu.  J9i. 

ßroiirt.  11,  44«;  für  Franh>'ii:  i  fommaiin ,   VI.  316.  176. 

Macht  *icli    kr»n«isr,   pocht   »nf  Ant|*raab«,   ]«Ut«t 
^V't"-*  T-f,  TroU.     Wie  «.  B.  der  iikt,   weau  »r   aa» 

tu!  ii<  Bt&ndajo. 

BlnterL^. .  i..vw<>iuen. 
•l  Hiliujdi'ihn  r  kit  de  Rechnung.  —  Schwier,  9Gi. 
*2  Hiürijtleihier  kit  det  Bezuoleu.  —  Sehmter,  ms*. 
•3  Hinderheerkomen  as  Heros  Hund.    CGmtngm.) 

HintorhorkodBOMa  wie  d««  llirtea  Hund. 
Binterliut. 

•Ar  liutHinterhuat.  (Frankm.J — Fi-^mmam,  r/.9te.tn. 
HiivterUst, 

1  Hinterlist  und  Neid  verfolgren  uns  allezeit. 

HÜHm..-   Olemetufk   UoUotX   a   silvi»lulk  rftd    by  po  nohjr 

2  Voll  Hinterlist  die  Welt  jetzt  iat  —  /%<H,  n,  m. 
Hintorllitl4r. 

*Kr  ist  so  hinterlistig  wie  Schmid's  Katise,   (Nif* 

deriautiU.) 
Hinterpförtchen. 

*Kin  Hintcr}>fürtchcn  offen  lassen. 
Hlnterp  o  nuner  n . 

•Mit  Verlüwt,  ick  bün  üt  Hinterponmiorn. 

<i«hürt  SU   (k'ti  SiTu-rt-,  Sj-olt-  utid  ll4ichc»)iprU<?h(iO, 
dureh  w*lch>  r  oder  gaoto  li&ad- 

•ofaAtfteU  g«U  :taJur  OUten.     VUl« 

deraelboji  tin  .      •>  tg, 

HlnterquartldT. 

Das  Hinterquartier  (Podex)  juckt  ihn. 

f,D«ii  na  ehr  und  bATen  an  wUeni,  Jök«t  dat  lund«r- 
quiut«er.'*    (Laitrtrmberg^  JII,  4M.) 
Hlnt«rredeiL. 

Wem  Hinterreden  wohl   behagt,    der   soll   dea 
Tisches  müssig  gan  und  uns  in  Fried'   und 
Kühe  lau. 
Hinterrüoka. 

Hind^rruük  mich  mancher  verspricht,  wer  ich 
zugegen,  er  thet  es  nicht.  —  Loci  cnvim  ,  S,  ao, 

MiiU,:    Achter   roggfae   loort   mea    beeit    kenn«u.     (Fro9. 

coinm.,  üij".) 
Lat.!  Dicilnr  abientc  me ,  quod  Boa  me  raiidenti.    (Loci 

C9n>m.,  'iHi.) 

HinteraeU. 

Hinderselen  aind  tei  Ledder.    (Brtiunfchvung,) 

HintorMile  Bind  zähes  I.edcr.    Einmal  gemacht«  Stibu- 
den  liDd  ipatet  tehr  schwer  abtaaahlen. 
HinteiTBtea. 
•l  Das  Hinterste  zu  vorderat  ungreifen. 

Leu.:  Clave  Aodera  Hgua,  ««ourt  for«»  «perira.    (thitippi, 
I,  H.) 
*'2  Das  Hinterste  zum  Vordtnn  drehen. 

,,Dto  Unromonfft,  dio  oiuen  Sparo  xa  Ttol  iu  ihrem 
Kopffc  hat,  nil»cbt  «ich  «war  offt  in«  Spiol;  jedoch 
kommt  ot  r.uT  Tbat,  liebt  man  h«y  ihr  die  ZuofTt  tüh 
denen,  die  >ich  leicht  das  Maul  verbrenucn,  dlo  in« 
VordCTbon  rennen,  die  ateta  dio  Schnupfe  plagt,  die 
leicht  dl«  Ueberfabrc  vor^obten,  da<  hintctite  «um  vor- 
dcra  drebn,  die  mau  gar  bald  Qber  einen  Tölpel  werffen, 
diP  tütJtti  laaBen  gerade  k»jrn.'*  (Kilitr ,  1S0*.JI 
fiinterthüT, 

1  Die  Hinterthiir  Idss  offen  Ftehn  und  den  Doctor 

seiner  Wege  gehu.  —  Stmrock .  m^. 

2  Eine  HindcrLhür   v->'i.-i-i  *-r  das  liauaa.  —  Leh- 

mann .  367  ,  33 ;  S/i  ^''ock  .  47&9. 

Wtijn  *ia  mehr  Ui  '  n  wird,  all  »ttjr  Vorder- 

V>  iramL 

Di„-  !  Mrdmnrer  bituaet.    (Piw.  da>n.,  HJ 

j/^U  'iren  MkA  de  hnisea  aooveel  al«  open  liaiteii , 

—  Ittt  ttcliUrpoort  nnt»«r1  luvt  hmi.    (Ilarttbvtnit,  I,  SSV 

-j  '/..  Ti;r.t4.rri..,r4r.  xiü.l  dwi  Haus  hinausgetragen. 
•i  .  —  Uahk,  »wo. 

»j  ''iuliui^eii .  was  man  an 

-tidt,  •»♦ftfr« 
L 


675    Hinterthürlein — Hin-  und  herhüpfen 


QinandheiTennen — Hinwollen        676 


*6  Sich   die  Hinterthür   offen   behalten.  —  Bnm, 

I,  1888. 
HlnterthOrleln. 

1  £s  geht  nichts  über  ein  gutes  Hinterthürlein. 

2  Mancher  weiss   immer   ein   verborgen  hinder- 

thürlein.  —  Lehmann,  \8i,  37. 

3  Wer  das  Hinterthürlein  pffen  hält,  derbraucht 

den  Apotheker  nicht  zur  Vorderthfir  hinein- 
ssuschicken. 
•4  Der  hat  etwas  im  Hinterthürle.    (Oberfranken.) 

Er  Iftsst  seine  -wirkliche  Absicht  nicht  merken. 

*5  £r  behält  sich  immer  ein  Hinterthürlein  offen. 

—  Eütelein,  312. 

Er  weil«  immer  eine  Anaflacht  m  finden. 
Lat.:  Beperire  rimam.    (FasfUus ,  2i4.) 
Hintertreppe, 
•l  Die  Hintertreppe  hinaufgehen. 

Anf  Umwegen  ta  Titeln,  Orden,  Aemtem  o.  i.  w.  ge- 
langen ,  etwa  wie  Lasparson,  der  durch  den  Landgrafen 
Friedrich  II.  von  Kassel  infolge  eines  Lobgediohts, 
das  er  diesem  durch  den  specieil  fUr  einen  geheimen 
Ort  angestellten  Assistenzrath  Übergeben  liess.  «am 
ordentlichen  Professor  am  Karolinnm '  mit  Bauatltel 
ernannt  wurde.  (Vgl.  ff.  Koenig ,  Selttame  G«$ckieA- 
ten,  Frankfurt  a.  M.) 

♦2  Es  sind  Hintertreppen  da. 
Hintervlertel. 

•Dat  is  ein  recht  Hinnerviertel  von  *n  Satan. 
(Mecklenburg.) 
Von  bOsen,  zänkischen  Frauen. 
Hinterwasser. 

•Ins  Hinterwasser  kommen. 
Hlntlxun. 

*I  wäss  nit,  wu  i'n  hiethue  seil.  —  Sarioritu ,  166, 
Ich  kenne  ihn,  weiss  aber  seinen  Namen  nicht;  ich 
habe  ihn  schon  einmal  gesehen,  weiss  mich  aber  des 
N&hem  tiber  ihn  nicht  m  erinnern. 
Hintragen. 

Man  trägt  eins  nach  dem  andern  hin. 
Z^af..«  Omneseodemeogimur.    (Sorax.)    (Binder  II,  i38i.) 
Hintrecken. 

•Dat  treckt  sick  hen  as'n  Strump.    (Pommern.) 
Das  zieht  sich  hin  (zureoht),  wie  ein  Strumpf. 
Hintropfen. 

1  Es  tropft  gern  hin,  wo  es  vorher  schon  nass  ist. 
Fr*.:  Le  bien  cherohe  le  bien. 

2  Wo  es  stets  hintropffet,  werden  die  Stein  holl. 

—  Lehmann ,  197,  14  u.  681 ,  4. 

3  Wo  es  taglich  hintropfft,  da  verseita  nicht  — 

L^mann,  560.  33. 
Hinüber. 

Wer  hinüber  ist,  der  soll  die  Brücke  nicht  ab- 
brechen,   wenn   andere   auch   wollen    übers 
Wasser  nachfolgen.  —  Petn,  li,  7i9. 
Hlnüberkönnen. 

As  (wenn)  man  nicht  kann  hinüber,  muss  man 
hinunder.     (Jni.-deuUch.     Brody.) 
Man  muss  sich  in  Zeit  und  Umstände  fügen. 
Hin-  tmd  herfkliren. 

1  Wer  oft  hin-  und  herfahrt,  der  bekommt  nichts. 
Lat.:, Nusqnam  habitat,  qui  ubique  habitat.    (Seybold ,  397.) 
*2  Er  fährt  hin  und  her  wie  die  Bulge  (Blasen) 
auf  dem  Meer.  —  Luiher. 

„Es  soll  ein  Jeder  wissen,  wie  er  mit  Qott  dran  ist, 
und  nicht  hin-  und  herfahren  wie  die  Bulge  anf  dem 
Meere,  da  keine  Buhe  nimmer  ist.'*    (Luther*»    Werke, 
/,  510.) 
Hin-  nnd  hergehen. 

*  1  Er  geht  hin  und  her  wie  der  ewige  Jude. 

Frt.:  Cet  homme  va  et  Tient  comme  pois  en  pot.    (Len- 
droy, 1230.; 
Lat.:  Perpetuum  mobile. 

•2  Er  geht  hin  und  her  wie  des  Wälders  Hosen- 
latz. —  EiseleiH,n2, 

Ahs  der  Zeit,  als  die  SchwanwAlder  noch  gcfUtelte 
Hosen  trugen  ohne  Lata. 
•3  Er  geht  hin  und  her  wie  ein  Weberschiff, 
Frx. .«Faire la navette ,  fatro faire la narette.  (Lendroy,  1065 .) 

•  4  Hin-  und  hergehen  wie  ein  Rad.  —  ParUmiakm,  962. 

Frt.:   G'est  comme  les  cloches  d^Alonville,  quand  l'une 
s'en  Ta  l'aatre  rerient.    (Leroux,  I,  WS.) 
Hin-  tmd  herhüpflan. 

*Er  hüpft  hin  und  her  wie  ein  (feuriger)  Draehe. 
Die  LiUner  lagen,  wie  ein  Altwar,  womit  lie  d«n 
fliegenden  Drachen  b«MfeIia«B*  , 


Hlnundherrennen. 

*  Da  ist  ein  Hmundherrennen  wie  auf  einem  Amei- 
senhaufen,  in  den  ein  Bube  gepisst  hat.  — 
Janm ,  Neu7ork  vom  39.  Sept.  1858. 
Hin-  und  hersnchen. 

*£r  sucht  hin  und  her  wie  ein  Wachtelhund.  — 

Parömiakon,  1295. 
Hlnnndhermlehon. 

Viel  Hinundherziehen  zieht  's  Geld  ans  dem 
Beutel.  —  Svtor,  417. 
Hlnnndwlederdenken. 

Was  hilft  das  Hinundwiederdenken,  wenn  inan*8 
doch  nicht  ändern  kann;  wer  da  dient,  der 
dient.     (Flatove.)  —  Frwcfcfcter*,  162«. 
Hlnundwlederffthren . 

Wer  hin  und  wieder  fahrt,  bekommt  nichts.  — 
Phüijtpi,  I,  265. 
Hlnundwlederlanfen. 

Er  lauft  hin  vnd  wider  wie  Quecksilber.  —  Leh- 
mann ,  608 ,  s. 
Hinunter. 

1  Hinunter,  ihr  muthwilligen  Thiere,  schrie  die 
Köchin,  als  sie  die  lebendigen  Aale  in  der 
Pfanne  auf  die  Köpfe  schlug.  —  Eieelein,  3il. 
*2  Es  geht  hinunter  wie  Hamm'sches  Heu.    (Sauer- 

land.) 
*3  Es  geht  hinunter  wie  junge  Mäuse. 
Auf  dem  Hellwege. 
Hlnunterlaasren. 

*Da8  ist  zum  Hinunterlangen  und  nichts  hervor- 
bringen.    (Xürtingen.) 
Halb  aas  Aexger,  halb  ans  Stann«D. 
Hinunterlaufen. 

*Da8  läuft  hinunter  wie  eine  barbse  Katze. 
Hlnuntersohlucken. 

*£r  schluckt's    ganz  hinunter  wie   der  Storch. 
(Nürtingen.) 
Hlnnnterwttrgen. 

•Er  würgt  es  hinunter  wie  der  Bauer  den  Senf. 

(Käthen.) 
Hlxiwachsen. 

*He  let  et  hinwassen  as  de  Borke  am  Born.  — 

Libben, 
Er  kUmmert  sich  um  nichts. 
Hlnweff. 

1  Was  hinweg  ist,  da  soll  man  sich  nicht  vmb 

bekümmern.  —  llenisch,  272.  86. 

2  Was  hinweg  ist,  lasse  fahren,  thu  dich  nicht 

vnhübsch  drumb  gebahren.  —  Mathesy^a^. 
Lat.:  Crede  parnm,  tua  serra  et  quae  periere,  relinquc 
(Mathety,  25»;  PhiUppi ,  I,  97.; 
Hlnwefflanfen. 

Lauffstu  weit  hinweg,  so  hastu  weit  wider  umb 
nacher  Hauss.  —  Uhrmm»  U,Z77,16. 
Hlnweffsetaen. 

*Sich  über  alles  hinwegsetzen.  —  Lokrengtl,  II,  isa. 
Hinwelsen. 

We  euer  hennewis't,  dar  sleit'r  nich  henn.  — 
Danneil,  878. 
Hinwenden. 

Wo  man  sich  hinwende,  sind  falsche  Herzen 
und  untreue  Hände. 
Hinwerden. 

Heut*  muss  noch  einer  hinwerden. 

Man  enählt  sich  von  altbairischen  Orten,  wo  «ine 
Kirmes  nicht  für  eine  recht  lustige  gilt,  wenn  nicht 
einer  wenigstens  im  Haufen  todtgeschlagen  wird.  Sie 
rufen  wol  aus:  „Heute  ist's  sakrisch  lustig,  heut  muss 
noch  einer  hinwerden."  (Rieht,  Land  und  Leute.) 
Hinwerfen. 

1  Mau  wirft  hier  mehr  hin,  als  man  dort  hat, 

Lat.:  Plus  hio  nnguenti,  quam  ibi  olei.    (Sutor,  610.) 

2  Wo  man  nicht  hinwirft,  da  wirft  man  nicht 

her.     (Rott-Thal  bei  Pattau.) 
*3  Etwas  hinwerfen  wie  alte  Kartenblätter. 
Hlnwlnken. 

Wo  me  henwenket,  do  Schmitt  me  nitt  heo. 

(Sauerland.) 
Hinwollen. 
1  Ich  will  doch  gern  sehen,  wo  es  himriUi  ttgt 
eine  gute  Schwester,  und  braust  iai  .Bett. 

(OberteterrHehJ 


677 


Hinz — Hippenbabe 


HippenbQben —Hirngespinst 


678 


2  Ich  will  hin ,  und  wenn  ich  auf  allen  Vieren 

hinkriechen  soll. 

3  Wo  einer  hinwil,  da  thnt  jhm  das  Glück  die 

Thür  auff.  —  Pari,  II,  SOl:  Uenueh,  166S,  IS:  Sim- 
rofk,  3779;  Sutor,  S54:  Körte,  3984:  Bram,  I,  869. 


1  Hinz,  halt  ^s  Licht,  sagte  Kunz,  ichmuss  husten. 

HoU.:  Karat,  houd  d«  Untaam,  mI  Joiit,  ik  moet  eens 
hoesten.    (Uarrtbomdt  ^  I,  383  *.; 

2  Hinz  hat  es  angezettelt  und  Kunz  muss  es  aus- 

baden.  —  EiMelein,  313;  Simrodi.  47(4:  Bratui,  1, 1389. 
Lat.:   Hoo  oalceamentom  oonsnit  HistUens,  AriätAgoras 
indoit.    (tkUippi,  /.  176.;  —  Uli  axfldendam,  qoi  bod 
intriTlt.    (EiieteiUf  313.; 

*  3  Eb  sei  Hinz  oder  Kunz. 

Troer  oder  Butuler. 
Lat.:  Troi  Batuloare  tru^t.   (Virgit.)  (Binder  It,  334S;  Fa- 
MeUui .  239.; 

•4  Hunz  und  Kunz.  —  Luß.  rdiot. 

Soviel  wie  Krethi  und  Flethi. 

*5  Magst  du  Hinz  oder  Kunz  heissen,  du  bist  ver- 
loren. 
La'.:  Seu  tu  CyllndruB,  sea  Corlendma,  perieria.    (Plau' 
tut.)    (PhiUppi,  11,  181.) 

•6  Von  Hinz  zu  Kunz,  von  Pontius  zu  Pilatus.  — 
Eitelrin,  313:  Simrock,  4765;  Braun,  /.  1390. 
Lat.:  Ab  Herode  ad  Pilatum.    (thilippi,  1,  3.) 

*7  Was  gehen  mich  Hinz  und  Kunz  an. 

Fr». :  Je  me  soucie  pea  da  qu'en  dira-t-on.  (Startck^dtU  409.) 
Hinziehen. 

1  Zieh  mich  hin,  wo  etwas  ist,  sagte  der  Blinde. 

—  Ihefer,  65. 

•2  Wenn  er  hinzieht,  zieht  sie  her. 
Binsulan/en. 

Jeder  läuft  hinzu  wie  zur  regensburger  Wall- 
fahrt. —  Kork'.  5007*. 

Besieht  sieh  auf  die  Prooeeeionen  and  Wallfahrten, 
die  namentlich  frtthor  in  Begensbnrg  and  dahin  «tatt- 
fanden.    (Rtitubirg  V,  100.; 
Hieb. 

1  HioVs  Plage  war  ein  böses  Weib.  —  Eitelem,  313; 
Simrvck,  4766:  ttcimbery  I,  164. 
•2  Den  Hiob  singen.  —  Simplic,  I,  71. 
•3  Es  ist  ein  zweiter  Hiob. 

Dan.:  Den  anden  lob.    fPror.  dan.,  326.) 

MnU.:  llij  klaagt  lubi  klagten.    (Harr^twnit,  /,  363*.; 

*  4  Trost  di  mit  Hiob  un  smer  di  mit  Sirop.   (HoUi.) 

—  Schütze,  II,  HO. 
Hiobspost. 

1  Die  Hiobspost  kommt  nach.    (S.  Bote  4.)  —  Ei$e- 
lein,  813;  Simrock,  4767;  Rcinaberg  II,  83. 
•2  Eine  Hiobspost  bringen.  —  Braun,  l,  1391 ;  Lohr- 

rn^rl.  //,803. 
HoU.  •  Hct  iB  eene  lobi  tljding.  —  Hij  i«  een  lobe  bode. 
(lIarref>ONife,  I,  36»».; 
Hiobiffedold. 

*£r  hat  eine  wahre  Hiobsgeduld. 

ira/;.:Hij  üeeit  lob*  geduld.    (Harrtbamt«,  I,  36S*.; 
Hippenbube. 

1  IDppenbüben,  Würfelleger,  Freihartsknaben, 
Sackaufträger  sind  ein  Orden  und  darin  viel 
Jünger  worden. 

liippenbubon  oder  Hohlbipper  aind  die  Terklufer  dei 
unter  dem  Namen  Hippen,  Hippelein,  Hohlhippen  be- 
kannten Backwerks,  die  lich  durch  loae  Streiche  and 
f^egentpitiges  Schimpfen  einen  Baf  erworben  haben 
mUsteii,  da  üo  sprichwörtlich  geworden  tind.  Ein 
Hippenbiib  iet  eine  Person,  die  andere  8chmiht;hippen- 
hiibisch  =  scbmfthsuchtig.  In  Luther'»  Schriften  (jenaer 
Ausgabe,  Ild.  1,  163*)  heisst  es  In  Dr.  Eekent  Anttcort 
auf  Ilr.  M.  Luther't  und  KarMadCt  Sehrtihen:  „AU  ich 
jetzt  anf  seine  vergiffte  Hippenbflbleche  Schriffl  drey 
mal  geantwortet  habe'*;  nnd  obend.,  I,  147''  sagt  Eck: 
„Nicbt  ein  Hippenbub ,  der  allein  di«  Leut  ▼ermuthet 
zu  schmähen.'*  (Vgl.  in  Iturner'a  Sekeltatnaunft  den 
Ilippenbttbenordea,  KloUer,  /.  843;  Frommann,  VI, 
337— 3:18;  aber  Uippenbttbisch  SckmttUr,  II ^  Sai;  ttber 
Ausholbippeln  u.  s.  w.  Griiinn,   Wb.,  /,  888.) 

•2  Einen  Hipenbuben  vertreten.  —  Mumer,  Ob  der 
König  ron  EngeUand. 

„Ich  acht  de*  kflnig«  buch.. ..;  ei  hat  e«  »neh  noch 
kaln  gelert  man  ia  geaeboltaa ,  aber  do  muat  den  firnmmen 
woMU  darumb  also  Tsirichtta ,  daa  man  wabs  da  da  auch 
«iB  hipenbab«B  imtratan  kannst."    (Eloattr^  /F,  945.; 

*3  £r  ist  aus  der  Hippenbüben  Orden.  —  Mnmer, 
SAdtn, ,  IS. 

nB;jpp«%«bea  Iit  da  Ordso,  wv  daria  Ist  Hellt«* 
■ertei,  4er  kam  etfhilleB,  wenn  «r  wm  «mi  wid«r 


heisset  den   kttnig 


loben  nur  sa  Tiel.    Wen  sie  Iob«n,  der  ist  g«soh«iid.*' 
(KloMler,  /,  843.; 
Hippenbuben. 
•Einen  hii 

„Nun  hattn  doob  den  fhuaea  kflalg  wol  Tssgericht 
▼nd  gehipenbabt;  «b  manglet  nur  eins  der  dich  mit 
Dreck  besehttthet."  (iluriuir.  Ob  der  £6mig  von  Engtl- 
iand  a.  s.  w.  in  Elotter,  IV,  903.) 

Hippe. 

En  aul  Hippe  löst  ^  auc}i  nog  e  grön  Blätschen. 
(SfAingen.)  —  Firmmich,  /,  442,  10. 
<)  Eine  alte  Ziege  Ittstet. 
Hlppenfttee. 

*  Etwas  zum  huppen  fass  vnd  gauckcl  machen.  — 
l/ujfier ,  Vom  grossen  luth.  «Ytirrmi. 
Hippenoxann. 

•Es  ist  ein  Hippenmann.  —  Mumer.  Oh  der  König  ron 
EngeUand  11.  n.  vr. 

„Der  Luther,   unser  hippenman, 
aber  liegen."    (Kloster,  IV,  930.; 
Hirn. 

1  Das  Hirn  ist  nicht  wie  die  Stirn.  —  Lehmann,  as.'s,  46. 

2  Das  Hirn  sihet  (erkennt)  man    nicht  an    der 

Stirn.  —  Lehmann,  18,  34;  Eisclein,  317;  Simrork,  4768; 

Braun,  I,  1393. 
EngL :  E^ery  one*s  fanlts  are  not  written  in  thcir  forebaada. 
Lat. :  Frans,  oonli,  Tultuc  persaepe  mentiuntar.  (tiaal,  lilb.) 

3  Der  hat  ein  warmstichigs  Hirn,  der  jedem  will 

auss  einem  Haffen  anrichten,  da  die  Personen 
vnd  Complexionen  vngleich.  —  Lehmann.  331,  95. 

4  Ein   mussiff  Hirn   ist  des   Teufels  Krambude, 

schrieb  der  Novize  über  die  Klosterzelle,  und 
kniff  aus.  —  Kloslerspiegel,  13,  3. 

5  Ein  schwaches  Hirn  kann  keinen  starken  Woin 

vertragen. 

6  Kleines  Hirn   und  grosses  Herz   kann  grosse 

Dinge  verrichten. 
Dan.:   Liden  hleraen  og  dristigt  hlerte,  udrettar  stör« 
ting.    (Prov.  dan.,  384.; 

7  Man   sieht  das  Hirn  nicht  an    der  Stirn.  — 

Goal,  1475. 
//.:  K  mal  gindicar  gli  aomini  alla  oiera.    (Oaal,  147&.} 

8  Sori,  mein  Gori,  wie  singt  dir  dein  Hirn! 
Lat.:  Credideram,  placido  somnos  te  carpere  lecto. 

9  Wenig  hira  vnd  ein  dapffer  Hertz  kan  ein  grosse 

Sach  verrichten.  —  Lffcmann ,  447 ,  2». 

•  10  Aus  seinem  Hirn  spinnen,  —  5cfco«eJ,  iii9*. 
•11  Aus  seinem  Hirn  wären  gut  Paioscn  *  zu  backen 

für  die  Lappländer. 
')  Eine  Art  kleiner  Elösse. 

•12  Das  Hirn  ist  ihm  im  W^inter  erfroren,  dass  er*s 
in  den  Hundstagen  nicht  wieder  zurechtbrin- 
gen kann.  —  Ädii«?,  2870**. 

•13  Das  Hirn  liegt  ihm  nicht  recht.  —  Köru,  8870  <'; 
firaun, /.  1393. 

•14  Das  Hirn  schwindet  (sinkt)  ihm.  —  körte, ^hq^. 

•  15  Dat  sali  am  noch  lang  in  d'  Häörn  dräön.   (AH- 

mark.)  —   üanneü ,  3i>. 
Er  wird  noch  lange  daran  denken. 
•16  Dem  fehlt  's  Hirn,     (fiüningen.) 
•17  Der  ist  nicht  aufs  Hirn  gefallen.    -(^ürKingen.) 

SoTiel  wie  auf  den  Kopf. 
•18  Er  hat  keyn   him   im   kopff.  —  ro/ipim,  2ii*; 
Eyering,  II,  282. 
Lat. :  Caput  vacuum  cerebro.  (Eratin. ,  437 ;  Tappiut ,  211  *-^ 

•19  Er  hinckt  am  Him.  —  Lehmann,  ns,  i. 
•20  Er  ist  im  Hirn  verrückt.    (Xürtingcn.) 
•21  Er  ist  nicht  aufs  Him  gefallen. 

Ist  nicht  dumm. 

•22  Er  mag  sein  Him  in  die  Wäsche  geben. 

„Der  muss  sein  Him  in  die  wAsoh  geben,  oder  mit 
einer  Kratzbflrsten  lassen  aussreiben,  der  meint:  davon 
Krankheit  kompt,  davon  vergehe  sie.'*  (Lehtuann ,  M ,  5ü..' 

•23  Er  rennt   (schiesst)  ihm    fast  's  Hirn   hinein. 

CAuriinyen.; 
•24  Kommt  dir's  endlich  durchs  Hirn  herab?  P'«»- 

tingen.) 
•25  Schreib  dir's  aufs  Hira.     (OberöJttcrreich.j 

Zum  VargessUchon. 
HinurMpin*t.^ 

•Hirngespinste  ausbrüten. 

Orillwi  fangen. 
Frt.:  ZI  «onge  cr«az,  il  no  falt  que  iong«r  creax. 

43* 


679 


Hirnkastel — Hirsch 


Etirschbock 


680 


Troppau.) 


HinUuMteL 

•Sein  Hirnkastel  ist  leer. 

Ist  unwissend ,  dumm. 
Himknackiffer. 

•Das  ist  ein  Himknackiger  (Bockbeiniger).    fRoit- 
Thfü  bei  P(u$au.) 
MixuBcbale. 

Jeder    muss    in     seiner    Hirnschale     bleiben. 

(S.  Haut  «)  a.  68.) 

Da  zuletzt  alle  Wahrheit  auf  Anscbaauoi?  beruht, 
die   nicht  mittheilbar   ist,    die  vielmehr  jeder   selbst 
machen  muss. 
Hlrrllirspoor. 

Er  ist  im  Hirrligapoor.    (Schweiz.) 

Hirrlig'spoor  bezeichnet  einen  Znstand  der  Seele ,  in 
dem  man  sich,  der  Sinne  nicht  mehr  mächtig,  aaf  einem 
sonst  bekannten  Wege  Terirrt.  „I  bi  imene  Hirrlig'- 
sporr  g'  sy"  heisst;  Es  war  mir  bei  allem  Kachdenken 
unmöglich,  den  rechten  Weg  zn  treffen.  Elnflltige 
Leute  meinen,  es  sei  dies  ein  Werk  der  Hexen  und 
Kobolde.  Das  Wort  ist  vermuthlich  sosaramengezogen 
aus  irrli ,  irrlich  (verirrend)  und  G^Bpoor  (Spur) ,  d.  h. 
auf  einer  verirrenden  Spur.    (Stcdder ,  JI,  45.; 

Hirsch  (Name). 

Hersch  heisste,  wie  Fuchs  siste  aus,  und  e  Hund 
biste.     CJüd. deutsch.     Pommern.) 

Hirsch. 

1  Besser  in  einem  Heer  und  hauffen  der  Hirsche, 

da  ein  Low  oberster  Feldherr  ist,  denn  in 
einem  Heer  und  Hauffen  der  Löwen,  da  ein 
Hirsch  Oberster.  —  Lnther's  Titchr. ,  298. 

2  Besser  viel  Hirsche  vnter  einem  Lewen,  denn 

viel   Lewen,    da   ein   Hirsch    Obrist  ist.  — 

Petri,  II.  40;  Sauer,  m. 
Böhm.:  Lepsl  Bt4do  jelenAv podlvem  vAdcam,  neilihonfy 

Ivdv  pod  vndcem  Jelcnen.    (Öelakowakp^  367.J 
Frs.:  Plus  terrible  est  la  compagnie  des  eerfs  des  quela 

le  lyon   est  chef  que  des  lyons  des  quelz  le  cerf  est 

Chef.    (BopiU,  II,  157.; 
Lot.:  Melius  duce  leone  agmen  oeruonim  quam  duce  ceruo 

grex  leonum.    (BoviU^  II  ^  1&7.; 

3  Den  Hirsch  kennt  man. an  seiner  Fährte. 
Trt.:  On  connait  le  cerf  par  ses  abattnres.    (Cahier,  281.} 

4  Der  Hirsch  droht  dem  Jäger,  der  Jäger  dem 

Hirsch.  —  WulUchldgel. 
Von  sweien,  die  einander  nicht  leiden  können. 

5  Der  Hirsch  entrinnt  oSt  vnd  bald  des  Jägers 

Gewalt.  —  Petri,  II,  98. 

6  Der  Hirsch  lässt  das  Laufen  nicht. 

7  Der  Hirsch  reizt  die  Hunde. 

Geht  vor  ihnen,  macht,  dass  sie  ihm  folgen.  Ver- 
kehrt ist's,  wenn  der  Hirsch  die  Hunde  jagt. 

8  Der  Hirsch  will  sein  Gefährt  (^pur)  verbergen. 
Frt. :  Vng  cerf  les  eignes  de  ses  piedz  abolit  pour  mieuU 

se  müssen    (Boviü^  IIi  75.; 
tat.:  Sua  ceruus  vestigia  delet.    (BotUt,  II,  Ib.) 

9  Ein  Hirsch,  den  schon  viel  Hunde  gejagt  haben, 

ist  schwer  zu  fangen. 
Fr».:  Ung  cerf  les  eignes  de  ses  piez  abolit  pour  mieux 

se  musser  (oacher).    (Leroux,  I,  98.; 
ffoU. :  Ben  hert  dat  lang  voor  de  honden  geloopen  heeft, 

is  kwaad  te  vangeu.    (Harre bomee ,  I,  307.; 

10  Ein  Hirsch  wird  nimmer  zum  Lewen.  —  Petri, 

II,  198. 

11  Geht  der  Hirsch  in  die  Brunft  (1.  Sept.),  so 

säe  Korn  mit  Vernunft.  (Westpretus.)  —  Bod)cl,  44. 

12  Geht  der  Hirsch  nass  in  die  Brunft,  so  kommt 

er  trocken  heraus.  —  Doebel.  43. 

13  Hirschen  haben  grosse  gcweihe  vnd  hörner  vnd 

doch  feige  hertzen.  —  llenisch,  1042,38.-  Petri, 

II,  381. 

H  Ist  der  Hirsch  den  Hunden  preisgegeben,  so 
steht  es  schlimm  mit  seinem  Leben. 
Fr».:  Cerf  bien  donn6  auxchiens,  est  k  dem!  pris.    (Co' 
hier,  283.J 

15  Je  älter  die  Hirsche,  je  mehr  Zacken  (Enden) 

bekommen  sie. 

Je  ftlter  die  Klapperschlangen,  desto  mehr  Klappern, 
und  daher  klappern  die  Alten  am  meisten. 

16  Man  muss  die  Hirsche  schiessen,  während  sie 

noch  im  Busche  sind. 

17  Mancher  meint,  er  habe  einen  Hirsch  gefangen, 

und  es  ist  kein  Rehbock.  —  Pein,  li,  3S€. 

18  Mich  jammert  des  Hirsches,  sagte  der  Jäger, 

als  er  fehlgeschossen.  —  AHmann  Yi,  4S9. 


19  Was  Hirsch,  was  Hinde,  Crott  ehr*  die  Saw  mit 

ihrem  Kinde.  —  Froeehm. ,  VtIV. 

20  Wenn  der  Hirsch  an  einem  schönen  Tage  in 

die  Brunft. tritt,  so  tritt  er  auch  an  einem 
schönen  Taee  wieder  heraus. 
D.h.  istEgidi  ^t  Wetter,  so  h&lt  es  vier  Wooh«s aa. 

21  Wenn  der  Hirsch  nat  up'n  Brunnen  tat,  sau 

tut  et  er  äk  nat  weer  von.  —  Sckambach,  II,  666. 

Wenn  der  Hinch  nass  aof  die  Brunst  sieht  (geht), 
so  sieht  er  auch  nass  wieder  davon.  (S.  Hirsdi  13, 
30  u,  24  und  Oswald.) 

22  Wenn  der  Hirsch  spät  in  Brunst   tritt,   folgt 

auch  der  Winter  spät  —  Orakel.  752. 

23  Wenn  Hirsche  nicht  kommen ,  sind  Hasen  auch 

gut.  —  Jer.  Gotlhelf.  Käthi,  I,  130. 

Die  Neger  in  Surinam  sagen:  Kannst  da  keinen 
Hineh  erlegen ,  und  du  erlegst  ein  Kaninchen ,  so  ist's 
auch  gut.  —  Etwas  ist  besser  als  nichts. 

24  Wie   der  Hirsch  tritt    in   die   Brunst  (Egidi, 

I.  Sept.),  so  tritt  er  auch  (Michaeli)  wieder 
heraus  mit  Gunst  —  £(um.  29i:  Boebel,  44;  S\m- 
rock,  4769;  Petri,  II,  787;  Orakel.  751;  Reiiuberg  VIII,  171. 

„Wie  der  Hirsch  auif  die  bxunnst  tritt ,  so  gehet  er 
wieder  damon ,  ist  der  bawren  prognosticon  vom  wetter 
vmbEgidij.«  (Heni»ch,  793,  22.)  Vier  Wochen  später; 
'  SU  beiden  Zeiten  soll  das  Wetter  gleich  sein  ,  was  durch 
die  Erfahrung  wol  schwerlich  begrOndet  werden  dtirfte. 
Auch  will  man  einen  späten  Winter  weissagen,  wenn 
der  Hirsch  spftt  in  die  Brunst  tritt. 

25  Wo  der  Hirsch  hingeht,  dahin  kommt  die  Schild- 

kröte auch. 

Eile  mit  Weile  fahrt  auch  xum  Ziel. 

26  Wo  is  de  Hirsch  wenn't  Gras  wässt!  —  Sch^u. 

II.  140. 

27  Worauf  der  Hirsch  stolz,  das  ist  sein  Unglück 

im  Holz. 
I>än,:  Det  hielten  forlader  sig  meest  paa  derved  langes 
ban.    (Fro9.  dan.,  292.; 

28  Wun  emol  der  Hirsch  ^  an  de  Bach  gepischt 

huot,  derno  äs  ed  ouss  mät  dem  buoden.  — 
St^uxter,  28'». 

*)  Bezieht  sich  auf  die  Zeit  um  Sanct-Laorentiustag, 
weil  der  Hirsch  das  Attribut  des  Heiligen  ist. 
,*29  Da  fangt  der  Hirsch  die  Hunde. 

Lat.:  Cervus  oanes  trahit.    (Philippi,  I,  81.; 

*30  Den  weissen  Hirsch  jagen. 

Von  erfolglosen  Verfolgungen.  (Tgl.  das  *o»  Tippet»' 
kirch'tcho  VolksHeitt  von  1848.)  In  einem  dortigen  Gleich* 
niss  wird  erz&hlt ,  dass  der  in  einem  grossen  Walde  von 
einem  wilden  Jftger  und  seiner  Botte  gehetste  Hirsch 
seinen  Verfolgern  stets  entgehe.  Der  Pastor  Vettar  ia 
Jenkan  (Schlesien)  meint  in  Nr.  6  seines  Centrat'Ent' 
haUsaniieittbericht»  (Jeukau,  Juui  1318,  S.  47),  das* 
unter  dem  weissen  Hirsch  die  Kinder  Oottes  sa  ver- 
stehen seien,  die  von  der  Welt  heftig  verfolgt  würdea, 
aber  diesen  Verfolgungen  entj^ehen,  weil  die  klagen 
Kinder  der  Welt  nicht  wissen,  wie  die  (Gemeine  der 
Heiligen  aussiebt.  Man  kann  sich  unter  dem  „  weissen 
Hirsch  **■  wol  aber  ebenso  gat  gehetzte  Freigemeindler 
und  Demokraten  denken ,  deren  Gegner  auch  selten  wis- 
sen, wie  Vernunft  und  Freiheit  aussehen. 

•31  Er  meint,  er  hab*  einen  Hirschen  gefangen,  do 
is  kaum  ein  Rehboek.  —  iioUwagenbuchieiH,  XLOL 

•32  Er  traff  den  hirss  (mit  einer  Kugel)  zum  hin- 
dern klawen  hinein,  das  jm  durch  bede  oru 
hinaussgieng.  —  Franck^  I,  52;  EyerinQ,  II,  447; 
Eiselein,  313;  i>imrock.  4770. 

•33  Es  ist  ein  Hirsch  oder  eine  Lerche. 

„Ein  einfalt  sähe  von  fem  ein  Antvogel  md  sagt,  es 
worc  entweder  ein  Hirsch  oder  Lcroh.**  (Lehmann, 
826,  4.)  Wenn  jemand  Dingo  verwechselt,  die  gar 
keine  Aehnlichkeit  miteinander  haben.  (S.  Hirsohbock.) 

•34  Wo  die  Hirsche  ihr  Geweih  abwerfen.  — 
Körte,  2870''. 

Um  einen  entlegenen  und  verborgenen  Ort  an  beseich> 
nen  oder  zu  sagen ,  dass  man  etwas  nicht  flndssi  könne, 
weil  die  Hirsche,  wenn  sie  ihr  Geweih  ablegen  wollen, 
sich  in  sehr  rauhe  und  unzng&ngliche  Oerter  begaben. 
Vielleicht  in  dem  Sinne  von  Fuchs  358. 

Hlradibook. 

•Wenn's  kein  Hirschbock  ist,  dann  wird's  wol 
eine  Turteltaube  sein. 

Spott,  wenn  jemand  aus  Unwissenheit  ia  derBnUxs* 
mung  eines  Dinges  in  grellen  Gegensätsen  soltvaakt,  adit 
wegen  des  schwankenden  Charaktait  der  Saeke  aicbt 
bestimmen  kann.  Das  Wort  ftthrt  auf  tiSMOL  Mhwaak 
des  Volkswitzes  surttck.  Die  Thadenet  im  < 
(Schleswig-Holstein)  hatten  beimi 
gefunden,  das  sie  nooh  nicht 


a 


6dl 


Hirschfuss — Hirt 


Hirt 


682 


ein  Froacb.  Sie  Bcbiokten  lum  Banemvogt,  der  eg 
iLaon  bezeichnen  sollte.  Er  betrachtete  es  lange  auf- 
morksam,  und  sagte  dann:  „Ich  bin  wirklich  zweifeU 
haft.  Wenn  es  kein  Ilincbbock  ist,  dann  wird's  wol 
eine  Tarteltaube  sein." 
HlrschfüBB. 

Hirschfüsse  sind  besser  als  Hirschgeweih. 
Das  Nutzliche  ist  stets  dem  Schöben  Tonusiehen. 
Hirschgeweih. 

•Kiuem  ein  Hirschgeweih  aufsetzen. 

Froher,  wie  auch  der  Eselssattcl ,  ein  Zeichen  öffent- 
licher Brandmarkung.  Vielleicht  kann  daraus  auch  die 
Uedeusart:  „Sie  setzt  ihrr.ni  Manne  HOrner  auf",  am 
besten  crlclArt  werden ,  dati«  hier  oben  das  Uild  fUr  die 
Sache  genommen  ist,  fQr  den  dem  Bilde  entsprechenden 
nJKuutlichtfn  Sinn:  sie  brandmarkt,  prostituirt  ihn 
uffentlicb.  {Braga  und  Uennode.) 
Hirschhorn. 

Hirschhorn  schabet  man  nicht  gern,  wie  man  auch 
den  llasenkopff  nicht  gern  streifft.    (S.Uasej9.) 
—  i'ctri,  11,  391. 
Hirschhönüein . 

Hitjchhönle ,  Lntenlo. 

Hin  Neckwort  in  Bezug  auf  die  Hirschaner  (s.  Gliud'Jl), 
die  angeblich  kein  r  anssprochen  und  statt:  Uerr  Hirsch- 
wirth,  sagen:  Hco  Uiscliwitii.  Ihnen,  wie  den  Beutlin- 
grrn ,  deren  Aussprache  an  demselben  Fehler  leidet,  ruft 
mau  flput:cnd  xu :  Hlbchhunle,  Latonle  (Laterule). 
(Rti'i  i'Crg   V,  ».-i.) 

Hirschkopf. 

Wer  Hirtchköpfc  hiiben  will,  mjss  Hundsköpfo 
daran  sct'icn.  —  Ihmhuf,  54. 

Hirse. 

1  AVie  der  Hirse  den  Buchweizen  hasst,  so  hasst 

der  Buchweizen  den  Hirse. 

2  Wer  Hirse  säet,  erntet  Ilirsc. 

•3  Den  Ilirsc  drechseln  (oder  ausbohren). 

Etwss  Scbwieriges,  aber  Unnützes,  l'ngercimtes  thnn. 
Der  llirBO  ist  so  klein,  dass  sich  nichts  mehr  ab- 
drehen Usst.  wenn  er  überdies  nicht  schon  rund  wäre. 

*  4  Kr  passt  auf  fremden  Hirse  auf  und  lässt  seinen 

eigenen  die  Sperlinge  fressen. 
Hirsebrei. 

i  Ilirschenbrei  steht  ein  Arweitsniann  bei.     i'M'.iJ- 

dt'L'k.^    —    Curl:e  ,  361 ,  WJ. 

2  Wer  sich  am  Hirsebrei  das  Muul  verbrannt  hat, 
der  bläst  auch  geronnene  Milch. 
•3  Banu's  Hierschbrei  rent  (regnet),  honn  sc  kenn 

Jiefl'el.      'Ilninrhcfg.; 

*4  Er  hat  Hirscbrtri  gegessen  oder  Euttelfleck,  das 
Maul  stinkt  ihm  nach  Dreck.  —  Fuchart. 

*  m)  Hirsebrei,  sacke  di.  { Maricnburgvr  n'crd^r.y  —  l'nuh' 

hl^r^  hVil. 

WAhrond  der  Mahixcit,  Aufmunterung  zum  Eusen. 

•6  Sein  Jlirjiebrei  brennt  an  (ist  angebrannt). 
Hirsekorn. 

•Es  i^t  ein  Hirsekorn  in  eine  Kselskehle  (in  den 
Bauch  eines  Esels). 
Hirt. 

1  Auch  dem   besten  Hirten  frisst  der  Wolf  ein 

Schaf. 

Alles  Uugeiuäch,  jede  Ungehörigkcit  kann  die  wach- 
samste Aufsicht,  die  kraftigsto  Ucgierung  nicht  ab- 
wcudi'n. 

2  Auch  ein  lahmer  Hirt  weiss  geniischigc  Ziegen 

zu  lassen. 

3  Bei  viel  hirton  wirt  vbel  gehüt.  —  Fmnck.  II.  lOs''. 

Uiuirr,  1,7 :  Ik'nxKih.  5u5.  51;  Ärhof/rl,  1123^;  Lehmunn, 
iP9,  K  11.  C07,  U';  .SiVV.j/..v.v,  I99;  .S'H(ur,232:  Am«7I- 
hart.  II,  Tl';  nu.Kimj.  L'i;  /»'.'»'«,  670;  Hrtyiirr,  M;  ^raf, 
t*y ,  oa;  HiKfIrin,  31.1. 

„Hey  vil  Hirton  vnd  Künigcn  wirt  ailcweg  vbel  gohat 
▼ud  g'.kocht."  (Ze:/tf-H':/i,  CXXXI''.;  „Seilen  wol  go- 
1ilit«>t  wirilt,  wo  viel  Hirten  seyn,  wia  das  grmoinn 
^i|lric^.w.Jrt  ist."  (At-ntiH.  t'OCXXXIX".;  Weil  sich 
einer  auf  den  andern  verliis«t.  Das  Sprichwort  wird 
also  überall  du  iieino  Anwendung  Anden,  wo  ein  Ge- 
echafl  muhrorn  PerAuni-u  zugleich  aufgetragen  wird, 
weil  iiritPr  vii>Ii*u  s')  Ivicht  ein  Mi&versUndniis  oder 
eine  l'uuinigkfit  entsteht.  —  Die  L'hincscn  siigcn:  Die 
xn  itrnfio  Zahl  der  Hirten  schadet  der  Ilecrde;  aio 
vf^rirrt  sich  rivl  woniger,  wenn  ein  einziger  sie  führt. 
Di«  UuR^rn:  Dci  «iebcn  Hirten  kvine  Heerde.  (Krinx- 
l'fj  Hl.  140.J 
BtlL:  Vcel  herderk  Wj  d«  aohapen  zullen  oaar  ie  langer 


slapen.    (Harrflftmtt ,  l,  30ti.j 

\t.i  Multitudo  imp«nitonui  Caitsm  psrOMU.    laemite»» 

V»,  »;  LiMitim,  W^  -  Atoltgi  inpfifitus  Bslsm:  m 


unicuB  esto.  (Binder  II,  1936;  Philippi,  I,  2Ki.)  — 
SegniuB  expediunt  commissa  negotia  plurcs.  (HiHittr 
II,  30.>«;  Lthmann.  5G9;  Srybold,  547;  t/alifpi,  II,  172.J 

4  Böse.  Hirten  verderben  die  Heordc. 

Ein  unachtsamer  und  sorgloser  Erzieher  verdirbt  den 
Zögling.  PasBvIbo  gilt  mit  Bexug  auf  Lehrer  und 
hchuler,  wie  von  Fürsten  und  Volk. 

5  Das  sind  böse  Hirten,  die  sich  nur  selbst  weiden. 

6  Der  Hirt  hätte  einen  geringen  Vortel  von  seiner 

Ueerde,  wenn  er  auch  wie  das  Vieh  Gras 
fressen  müsste.  —  Grimmflthawcn .  Vooelttvft,  l. 

7  Der  Hirt  muss  wachen,  wenn  auch  die  Heordo 

schläft. 

8  Der  hirtcn   not  ist   der    schaf  todt.  —  1  tmuk, 

l,  7«*';  Lvhmam.  II,  63,  123;  SuxlcT ,  71;  S.mrjt'.,  477-'; 
Kürte.  2875;  Wniiin.  /,  13i»7. 

0  Der  muss   den  Hirten   schlagen,    der  will   tlio 
lleerde  verjagen. 

10  Die  Hirten  hal)en  überall   das  Ueleitc.  —  ''''/f. 

497 ,  'J5. 

Sie  gtuiessoii  wie  l^andwegc  nnd  Straeeon ,  wie  Post- 
wagen un.l  -Häuser  desbcRondirn  «oKotzlichrn  Sehnt J!<*s 
(Konigsfrifden).  Auf  lliigoii:  Du  Horden  hi;bben  des 
Guloide,  in  womcu  Uudo  so  huoden.    (Kw.ifi.  'Ji'o,  -I.1.J 

11  Die   hirten   schlachten  die   schafle  vnd  achten 

jhres  bleckens  nicht.  —  //tnw /•.  4ii.  2:». 

12  Ein  böser  Hirt,  der  seine  Schafe  auf  der  Fleisch- 

bank Opffert.  —  Fischer,  /VnUrr,  37 <^. 

13  Ein  guter  Hirt  kennt  seine  Schafe. 

14  Ein  guter  Hirt  lässt  das  Leben  für  die  Schafe. 

—  Juh.  10,  11;  Eisclein,  31 S. 
Uotl.:  De  govde  herder  waagt  zijn  leven  vour  de  schapon. 
(ffarrfboHifr,  I,  306.^ 

15  Ein   guter   Hirt   scrliiert  die    Schafe,    aber    er 

schindet  sie  nicht.  —  Lnhirngcl,  I,'J2ü. 
Wer  die  Hnaro  odor  Wolle  nimmt,  muss  wenigstens 

dus  i'tll  lassen.    Die  Wolle  wuchst  wieder,   aber  das 

aligozogeuo  Fell  nicht  mehr. 
Frz.:  Le  bon  pastcur,  dit  un  cmpereur,  tund  aou  troupeäu 

saus   Tescorcher,  ny    grüin  toucher  ne  cuir  no  poau. 

(Leroi'x,  /,  132;  Kritzin'j,u-,  51G»».; 
IfoiL:  Ken  gocd  herder  xal  de  scliapcn  wol  sclicrcn,  maar 

niet  Villen.    (Ilarrehomre ,  /,  »06.; 
It.:   11  buuu   pustor»  tosa,   ma  non  srortica  mai  le  suo 

pecorc.     (l'tittuylia,  311,  3.J 
Lat.:    Boni   pastoris  est    tondere  perne,    non   deglubcre. 

(Swtvn.)    (Üinder  II.  3:>:<;  Faniius,  ">A  ;  l/ntijij-i ,  /.  62: 

^Vy6c»/./.   .'16;    IliVyuHrf,    1013;    Ilenhch .   4'2:\,   -14;    ^ite- 

Uin.  313.; 

16  Ein   guter  Hirt  schiert  die  Schaf«;,   ein  böser 

zieht  ihnen  das  Fell  ab.  —  /:.m7/jii.  3i3;  Sim- 
rock  .  4777;  l'.taf,  hü,  70;  Brunn,  I.  IJiU. 
IltiU.:  Ken  gocd  herder  zal  de  scharen  wol  fichrrcn,  maar 
het  vel  taten  houden.    (Harrtboiu'''',  1,  3('»>.; 

17  Ein  guter   Hirt  soll   die    bchaÜ'   blossen,    aber 

nicht  streiiTen.  —  //«»«i^f/i ,  4'J3 ,  43. 

Böhm,:  Dübr^  pastyf  ovco  strizo,  alu  küxc  uendirA.  (Cda- 
kvenk;/ .  S'Jli.J 

18  Ein  liirt,   der  sich  vorm    Wolf  fürchtet,  gibt 

auf  seine  Seliafc  nicht  Acht. 

Furchtsamkeit  hat  auf  Pflichttreue   sehr  oft    einen 

ftusflorst  nuchtboiligen  Einfluss.    Der  Mensch  mus4  «tets 

das  üechte  wollen,  aoTiol  als  müglion  anslührcn  nnd 

alles  l'cbrigo  einer  hühern  Leitung  anheimstellen. 

L'njT. :  A  Ligy  pAsKtor  alatt  gyapjat  rüg  afarkas.  (düuHKü.) 

19  Ein    Hirt    muss    seine   Schafe    kennen.  —  Z^.«*''- 

UiH  ,  313  ;  Simrodi ,  4771. 
Lat.:  Principis  est  virtus  maxima  nosse  mio«.    (Marüal.) 
(i'hiUppi,  II,  107.; 

20  Ein  Hirt  regiert  eine  jxrosse  Heerdc  Schafe. 

Dan.:  Hvor  skuldo  en  hyrde  regiero  en  stcir  faare-hiord, 
dursom  naluron  ikko  havde  giort  dem  udiin  ►kurpe 
tKnder,  kloer,  liorn,  furslaud.    H'mt.  tixin.,  3L'0.; 

21  Ein  Hirt  soll  bcy  seiner  heril  sein.  —  lihmunn, 

217.  35. 

22  Piinein  guten  Hirten  holt  der  Wolf  nicht  leitiht 

ein  Schaf. 

23  Es  ist  ein  böser  Hirt,  der   die  el^i'ricii  Schafe 

frist.   —  llrmKcli.  830,  62. 

Die   linsst-n:  £s   i<t  ein  biincr  Hirt,   der  die  Schafe 
dem  Wolf  »eiber  zutragt.    (Aitmaiin    17.  ■>:>.'•.) 

24  Es  ist  ein  höser  Hirt,  der  \\o\(  und  Schaf  zu- 

gleich weidet. 

„Ich  mag  zwar  nit  eins  solchen  Hirten,  der  mit  den 
Widffon  hat  gefehrton."    (W.ildlu  /»'.  4»i.; 
/(..•  II  pastor  che  loda  il  lupu,  ha  in  odio  1 1  pccora.    (Ca- 
.   Af'er,  SdüS.; 


683 


Hirt 


Hirt 


684 


35  Es  ist  ein  Hirt,  der  nicht  hütet. 

Der  PfliohtvergeBsene. 

26  Gate  Hirten  gehen  überall  voran. 

27  Ich  bin  ein  Hirt,  kein  Prophet,  spricht  Arnos. 

Das  ist  mir  zu  hoch,  ioh  bin  kein  Doctor,  kein  Ge- 
lehrter. 

28  Ich  bin  nicht  blos  Hirt,   ich  bin  auch  Schäfer, 

sagte  der  PfafT,  und  küsste  die  Maid. 

29  Irrender  Hirt,  irrende  Schafe.  —  Coal.sw.  Graf, 

535,  7.    Simrock, 4774;   Körte,  2873;   Heinsberg  III,  61; 

Braun.  I,  1400. 

Die  Bässen:  Ein  trunkener  Hirt  macht  eine  irrende 
Heerdo.  (AUmann  VI,  446.)  —  Geizet  er,  sie  eeisen  mit 
ihm  alle;  lüget  er,  sie  Itlgen  alle  mit  ihm  semen  Lng; 
und  trüget  er,  sie  trügen  mit  ihm  seinen  Trag.  So 
kommt  der  neue  Judas  gleich  dem  alten  dort  fu  Falle. 
(M'alther  9oa  der  Vogelvceide .) 

30  Je  besser  Hirt,  je  grösser  Heerde. 

31  Je  mehr  Hirten,  je  mehr  Zanck.  —  Petrx,  II,  394. 

32  Je  mehr  Hirten,  je  vbler  Hut.  —  Peiri,  II,  894. 

Dan.:  Jo  fleere  hjrder,  jo  vasrre  vogt.  —  Jo  fleero  lov- 
kyndige ,  Jo  merre  tr«<.te.  —  Mange  hyrder  Togte  ilde. 
(Prot,  dan.,  HO.)  —  Mange  kokke  forsalte  snppen. 
(Proe.  dan. ,  320.; 

33  Je  mehr  Hirten ,  je  weniger  gehütet.  —  Herberger, 

II ,  516. 

34  Je  mie  Hirten,  ie  übler  gehütt..—  Robimon,  4i9; 

Gojnolcke,  463. 

35  Je  schlechter  der  Hirt,   je  besser  speisen  die 

Wölfe. 
ßoll. :  Kwade  herders  maken  vette  wolven.    (Harrebomie. 
I,  306.; 

36  Jeder  Hirt  lobt  seine  Keule.  —  Simrock,  13338 •; 

Petri.  II,  200. 

37  Niemand  darf  seinen  eigenen  Hirten  haben.  — 

Graf,  69,  53. 

Weil  bei  viel  Hirten  ttbel  gohtttet  wird  :  fOr  die  all- 
gemeine Weide  der  Gemeinde  war  nur  EUn  Hirt  sul&ssig. 
„Niemand**,  heisst  es  im  Schwabenspiegel,  ,,darf  sich  seinen 
eigenen  Hirten  halten  ausser  die  Gotteshäuser  und  die 
Herren ,  die  ihre  gesonderten  WeidepL&tse  haben. 
Jdhd. :  Kieman  mag  einen  eigen  herter  gehaben.  (Schwaben- 
Spiegel,  179,  2.) 

38  So  der  Hirt,  so  der  Hund. 

Holl.:  Zoo  herder,  zoo  hond.    (ffarrebomee,  l,  306.; 

39  Viel  Hirten  hüten  nichts  guts.  —  Seybcli,  336. 

Lat.:  Negotia  pluribus  commissa  segnius  ezpediuntur. 
(Seybold,  336.; 

40  Viel  Hirten  sind  so  schlimm  als  keiner. 

41  Viel  Hirten,  übel  gehütet,  sagte  Kyau,  als  die 

Kirche  Allerheiligen  einfiel. 

Nach  Braun  (Bibliothek  des  Frohsinne,  Stuttgart  1836, 
Bd.  3,  Hft.  1,  Nr.  8;  sagt  Kyau:  „Wenn  die  Kirche 
einem  einzigen  Heiligen  gehörte,  so  würde  der  sie  längst 
haben  repariren  lassen,  so  aber  rerläast  sich  immer 
einer  auf  den  andern." 

42  Vil  Hirten,  übel  gehüt.  —  Agricola  II,  184:  Eyering, 

III,  349;  Pelri.  II,  573;  Steiger,  279;  irörtc,2879;  Sim- 
rock,  4776;  Braun,  I,  1394;  für  Franken:  Frommann, 
VI,  316 ,  178. 

Die  Bussen:  Wenn  zwei  Hirten  ein  Schaf  hüten,  geht 
es  verloren.    (AUmann   VI,  419.; 
Lat.:   Multi  duces  Cariam  perdiderunt.    (Oaal,  846;  Bin- 
der II,  1923.;  —  Segnius  expediunt  commissa  negotia 
plures.    (Faseliui ,  231.; 

43  Wachsamer  Hirt,  wachsanier  Hund. 

Die  Süssen :  Ein  fauler  Hirt  macht  einen  verdrossenen 
Hund.    (Altmann   VI,  452.; 

44  Während  die  Hirten   schlafen,   stiehlt  man  die 

Wolle  den  Schafen.  —  Varömidkon,  1990. 

45  Während  die  Hirten  zanken,  so  frist  vnterdess 

der  Teuffei »  die  Schaff.  —  Opd ,  865. 

')  Nach  einer  andern  Ausgabe:  HöUenwolf. 
Lat.!  Dum  pastores  odia  exercent,  lupus  iutrat  OTÜe.    (7a- 
aeliu»,  70.; 

46  Wann  der  hirte  irret,  so  irren  auch  die  schaff. 

—   Tapjmu,  194** ;  Lehmann  ,11,^1,  27. 

47  Wann  es  dem  hirten  vbel  geht,  so  sterben  die 

SChaf.  —  Pranck ,  I,  76**;  Lehmann.  II,  829,  62. 

48  Was  dem  *  hirten  (zu  Leide)  geschieht,  das  ge- 

schieht den  Schafen  (zum  Schaden).  —  Franck. 
I,  76^;  Lehmann,  11, 882, 103 ;  Simrock,  4775 ;  Körte,  2878 ; 
Braun,  I,  1398. 
*)  KjUnlich  dem  gewiiaeahafien,  pfliohttrett«ii  Hirten. 


49  Was  der  Hirt  in  der  Hut  verliert,  das  soll  er 

(ent-)gelten.  —  Piator.,  VlII.  96;  Blum,  «78:  Eisen. 
fcort,  398;  Eslor,  l,  48S;  Hillebrand,  ,111.  ISO;  Sim- 
rock,  4779;  Körte,  2876. 

Gelten  heisst  hier  in  mittalalterlicher  Bedeutung  ao- 
▼lel  als  einen  Sehaden  ersetcen.  Der  Sinn  des  Bpiicb- 
worts  ist  also  der:  Wenn  der  Hirt  ron  der  ihm  an- 
vertrauten Heerde  eiu  Stück  durch  seineiSehnld  rar- 
liert,  so  muss  er  dem  Eigenthümer  den  Schaden  ver- 
güten. Was  dagegen  durch  irgendeinen  Zufall  wfthrend 
seiner  Hut  verloren  geht,  bat  er  ohne  eine  besondere 
Uebereinkunft  nicht  zu  ersetsen. 
ifhd.:  Svat  die  hirde  binnen  einer  hude  verlniet,  dat  sal 
he  gelden.  (Gengier,  180,  3;  Sachsempiegel,  II,  48,  1; 
Fieker,  115,  161.; 

50  Wenn   alli    Hirt*n   starVn,   arb'i'kan   Stacken. 

(Franken.)    —  Frommann,  Fi,  316,  179. 

Klage  eines,  der  sich  vom  Glflok  übersehen  und  ver- 
nachlissigt  glaubt. 

51  Wenn  der  Hirt  auf  die  Heerde  zürnt,  gibt  er 

ihr  einen  blinden  Hammel  zum  Führer. 

52  Wenn  der  Hirt  auf  die  Schafe  zürnt,  so  hetzt 

er  den  Hund  auf  den  Leithammel. 

Ein  hebriUsches  Sprichwort  sagt:  Zürnet  der  Hirt  auf 
die  Schafe,  so  macht  er  den  Leithammel  blind.  (B.  Koma.) 

53  Wenn  der  Hirt  die  Heerde  Terlässt,   so  zer- 

streuen sich  die  Schafe. 

Dan.:  Naar  hyrden  er  borte,  adspredes  faarene.  —  Naar 
Visen  er  borte  fljve  bierne  vilde.    (Prot,  dan.,  320.) 

54  Wenn  der  Hirt  nicht  mehr  Freiheit  hatt«  als 

das  Schaf,  so  müsste  er  auch  Gras  fressen.  — 
Piflor.,  IV,  75;  Blum,  663;  Simrock,  4780;  Körte,  J877. 

Sowol  Satire  auf  die  Freiheiten,  welche  sich  die 
Hirten  an  vielen  Orten  nach  dem  leidigen  Herkommen 
nehmen,  wie,  im  Munde  der  Hirten  dasu  dienend,  Uuen 
Unfug  au  beschönigen. 

55  Wenn  der  Hirt  schläft,  so  sind  die  Schafe  in 

Furcht.  —  WincUer.  XV,  95. 
Holt.:  Als  de  herder  zlaapt,  is  het  sohaap  in  de  vreese 
(Harrebomie,  I,  396.; 

56  Wenn  der  Hirt  selbst   die  Schaf  metzelt  vnd 

frist,  so  werden  sie  nicht  von  Wölfen  ver- 
rissen vnd  gefressen.  —  Lehmann.  578.  126. 

57  Wenn  die  Hirten  den  Kopf  verlieren,  müssen 

die  Schafe  mit  sich  selbst  zu  Rathe  ^ehen. 

58  Wenn   die  Hirten  die  Schaff   nicht  mit  jbrer 

Pfeiff  vnd  Hirtenstab  regieren  können,  son- 
dern mit  eim  Regiment  hund  in  gehorsam 
halten  müssen,  so  wird  die  Woll  vnd  der 
Käss  thewer  zu  Hoff.  —  Lehmann .  846 ,  53. 

59  Wenn  die  Hirten  sich  zanken,  hat  der  Wolf 

gewonnens  Spiel.  —  Simrock,  im-.  Körte,  ms ; 
Braun,  I,  1395;  Lohrcngel,  I,  777. 

Vgl.  auch  Das  Sprichwort  und  die  Prediger  in  Guta- 
kow'»  Unterhaltungen  am  häunlichen  Herd,  Bd.  4,  Nr.  1, 
S.  374. 
ffoll.:   Als   de   herders  twisten,  dan  dringt  de  wolf  ge- 
makkelijk  tot  de  kudde  door.    (Harrebomie,  I,  906.) 

60  Wenn  ein  guter  Hirt  redet  '(erzählt),   so  ist's 

von  seiner  Heerde. 

Die  Bussen:  Wenn  der  Hirt  von  Thieren  redet,  so 
meint  er  Kühe.  (AUmann  VI,  i96).  Und:  Wovon  sprich« 
ein  guter  Hirt  lieber  als  von  seinen  Ziegen  I  (AUmann 
VI,  40Ü 

61  Wenn  Hirt  und  Wolf  eins  sind,   ist's  um  die 

Schafe  geschehen. 
Dan. :  Naar  hyrden  og  ulven  er  eens ,  da  haver  hiorden 
tabt.    (Proe.  dan. ,  320.; 

62  Wenn  sich  der  Hirt  verirrt,  so  verirren  sich 

auch  die  Schafe.  —  winckier.XVll,39. 
Holt.:  Als  de  herder  doolt,  dolen  de  schapen.    (Hatre- 
bomie,  I,  306.; 

63  Wenn*8  dem  Hirten  übel  geht,  geht's  den  Scha- 

fen nicht  wohl.  —  Petri,  II.  671;  lletiisch,  1435, 15; 

Körte,  2874. 
Holt.:  Alst  den  herdo  misgaet,  misgaet  den  vee.    (Tunn, 

3,  17;  Harrebomie,  I,  S09.; 
Lat.:  Dum  male  pastori  vadit,  vadit  male  gregi.    (Ftdlers' 

leben,  40.; 

64  Wer  dem  Hirten  das  Grass  abmehet,  der  thuta 

jhme  zu  leid,   den  Schafen  zu  Schaden.  — 

Lehmaim ,  693 ,  47. 

65  Wie  der  Hirt  ist,  so  gedeyon   die  Schafe.  — 

llerberger.  I,  818. 

Durch  die  Güte  de«  Hirten,  sagen  die  AttUofter, 
wird  die  Heerde  gut.    (Reinsberg  fit,  61^ 


685 


Hirtenbrief — Bist 


Historie — Hitze 


686 


66  Wie  der  Hirt,  so  die  Heerde  (Rinder).  —  Ha- 

mann,  l  Pred.,  lU ,  9:  Steiger,  338;  Tendlau,39T ;  Airö- 
miiüion,  Sh;  Simrock,  4773;  Körte,  3871;  Hraun,  I.  1399; 
Ueinnberg  III,  61. 

Wie  foUte  et  bei  der  Heerde  bcseer  aussehen ,  wenn 
ein  Hirt  derselben,  Johann  XXIII.,  vom  Concil  zu 
Eonstani  schuldig  befunden  wurde,  mit  seines  Bruders 
Weib  die  Ehe  gebrochen  und  au  300  Nonnen  entehrt 
SU  haben;  wenn  ein  anderer,  Alexander  YI.,  durch  Oift« 
miscberei,  Ineest  mit  der  eigenen  Tochter  und  allen 
sonstigen  Orgien ,  UnterstUtxung  der  Gewaltthfttigkeiten 
und  Mordthaten  seines  Sohnes  Cftsar  Borgia  sieh  nnsterb- 
licli  machte  u.  s.  w.  (V«l.  Kirch fnglaul'«  und  Erfahrung 
von  Rumpf,  Stuttgart  1854,  S.  86. 

Bühn. :  Po  TÄdcl  Tojeko ,  po  past^fi  ovce.    (Öflalotulif .  334.; 

Lat.:  Qualis  rex,  talis  grox.  —  Begis  ad  exemplnm  totus 
componitur  orbis.    (SchutOlatt .  463;  O^c.  lur.,  Hi.) 

üng.:  Minü  a  p&sztor  olyon  a  Juh.    (Oaat,  9»!t.) 

67  Wie  der  Hirt,  so  sind  die  schaf,  und  wie  die 

Stürtz,  so  ist  der  haff.  —  Egcring,  /,  576;  Pctn, 
II,  787. 

68  Wo  die  Hirten  sich  schlagen,  da  werden  die 

Schafe  gefressen. 

69  Wo  viel  Hirten,  da  wird  übel  f^ehütet.  —  Saiier,  249. 

70  Zwischen  dem  Hirten  und  dem  Wolf  ging  das 

Lamm  verloren  (zu  Gnmde). 

Gegen  lange  Vorhandlungen  und  Prooesse.  (8.  Heb- 
amme 9.) 

•71  Da  ist  Hirt  und  Heerde. 

JToiL:  Dat  is  de  herder  met  sijne  schapen.    (IIarr«bomef, 

I,  306.; 

•  72  Der  Hirt  berath  sich  mit  dem  Ochsen,   (üitburg.) 

—   üiwlnl .  146. 

*73  Der  Hirt  ist  zum  Wolf  geworden. 

•74  En  Hitt  un  cn  Hierd.    (Mcvklmbur,j.J  —  Frommann, 

II.  37. 

Das  Plattdeutsch  hat  sich  hier  der  Bibelspraeho  und 
der  Alliteration  gefügt;  denn  für  Hoerdo  heisit  der 
mecklenburgisolie  Ausdruck  Ilcod  und  das  hochdeutsche 
Hirt  wird  durch  „Schlifer"  (fttr  Kuhhirt  z.  B.  Kuh- 
scbäfer)  ausgedrückt. 

•75  Er  hat,  wie  der  hcmer  Hirt,  zwei  Stöcke  und 
ein  Schwein.     (Iserlohn.) 
Mehr  Anstalten  und  HUlfsmittel  als  nethig. 
•76  Es    ist   ein  Hirt,  der   nicht  hütet.  —  Pardmiü* 

hm,  4ol3. 

•77  Mier  huet  da  Hücta  rech.  —  Zanpuer. 

Mir  hütet  der  Hirt  recht,  d.  i.  mir  ist  alles  gleich. 

•  78  Wie  der  Hirt  im  Dorfe  zu  Gast  geht. — A'örte ,  287» *•. 

Abwechselnd  der  Reihe  nach,  tob  Haus  i«  Haus. 

•  79  Wie  sie  df» r  Hirt  zum  Thor  'naus  treibt.  —  Eiw- 

IWti.31.');  A'dr(f.2S79*;   .Vtmrut-fc«  47äl>;  Braun.  I,  1346. 
Alles  durcheinander  an  Alter,  Farbe,  Grösse  und 
Güte. 
Hirtenbrief. 

•Er  hat  einen  Hirtenbrief  erhalten. 

Von  einem  Beamten ,  der  von  einem  Vorgesetsen  eine 
schriftliche  Lection  erhielt. 
Hlrtonliom. 

Wer  nicht  ins  llirt^horn  bläst,  bekommt  auch 
keine  Milch. 
Hlrtonhütte. 

In  t?iner  Hirtciihüttc  können  nicht  viel  Freunde 
(zur  Herberge)  seyn.  —  /.pftmann, //,  279,53. 
Hira«flrs. 

•Er  ist  ein  rechter  Hirzefirz.  —  FrijrcA^i«r '.  1628. 
Kin  scheinbar  Vielbeschftftigter,    ein  Ueberall  und 
l<iirgends. 

UlMeblUe. 

•'Ne  Hisscbille.     (W'estf.) 

Ein  dummrs ,  albernes  Frsneniimmer.    HiBi«= Ziege. 
HlsseblMe. 

•'>i'e  Uissebisse.    (Wcttf.) 

Hin  furchtsames  leicht  erschreckendes  Fraoensimner. 
niaa«bjssen,  erschrecken,  fortlaufen.  Bissen  =£: laufen, 
rennen. 

UlBsen. 

1  lek  hisse  di,  un  du  hlüses  mi,  dann  siffe  van 

ulli^n  SiVn  fri.  (Grafschaß  ilark.J  —  MoetU,  99,  109. 

*  S  Ho  lett  sick  nich  hissen  \  nich  locken.  (Hanäw^.) 

')  Betxen.  —  Es  ist  nlohte  mit  ihn  aanAagaa,  will 

er  donun  oder  au  aigmiiBiiig  Ist. 

Uiflt. 

1  Das  ist  nicht  hist  nnd  nicht  hott.    (WüfrtiiiiJ 
Kichi  kalt  vad  mieht  wum. 


3  Huscht  e  weg,  hott  bi-n-i  schuldig.    (Sohthumj 

—  Sdnld.  86,  327, 

Bo  sagen  die  Fuhrleute,  die  bei  einem  Wirthshause 
Torbcifahren  wollen,  wo  sie  schuldig  sind. 
Historie. 
1  In  Historien  findet  man  alle  Lehren  lebendig 
in  Lehren  und  Gesetzen  alle  Historien  todt. 

—  Einfälle,  175. 

*2  Merck  alle  Historien  alt  vnd  new,  zuletzt  hat 

Bossheit  Galgen  Reu.  —  Pitri ,  II.  472. 
•3  Ein  Historien  von  allen   ehegcsteru  sagen.  — 
Mathcuun,  l>ostHla,  II,  CLXXXVII«'. 

•  -k  Eine  fast  kurzweilige  Historie.  —  /.Mr/nn ,  313. 

Ironisch,  um  etwas  sehr  hangweiliges  xu  bezoichuen. 
Hitsche. 
•1  Einem  vollends  von  der  Hitsche  herunterhelfen. 

Ihn  helfen  sn  Qrundo  richten ,  an  den  Bettelstab  brin- 
geu.  Arifzinger  (13'J^)  hat  dafür  von  einer  Frau,  die 
ihren  Manu  um  sein  Vermügen  gebracht  hat:  Elle  l'a 
mis  en  chcmiso. 

•2  Er  ist  herunter  von  der  Hitsche. 

Er  ist  amt-,  arbeite-,  dienst-,  erwerblos. 
Frt.:  II  est  Talot  k  louer.    (Kritiitiger,  A'IZ^.) 
Hltte  (s.  Ziege). 

1  An  är  Hitte  *  un  an  'n  Schwein  is  nit  vill  dok- 

tern.    (Saucrland.) 

*)  Ziege,  in  der  westlichen  Mark:  Ilippo,  Hessen: 
Hit«.  Nach  (irimw  (Genchichte  der  dtutachen  üprache. 
I,  36;  soll  Hitte  das  im  Umlaut  verschobene  Kitti  sein. 
Hippe  tritt  dafür  nach  einem  nicht  seltenen  Mutcu- 
weohsel  ein.  ( Vgl.  ferner  über  die  Ziege  nnd  ihre  Ka- 
men FroiMHann,  III,  262,  68  u.  463,  6;  /)*,  .Mll,  4.) 

2  Bei  'uer  Hitte  mo  me  ümmer  't  Mess  Öwer  der 

Dör  hangen  hewvveu.    (Sauerland.)  • 

3  Wat  de  I litte  fär  hat,  dat   frittet  se  gären. 

(Sauerland.) 

*  4  Hei  frittetmit  dcrllitte  iut  der  Raupe«  (Sauerland.) 
Blttenbook. 

Aet  geiik,  äs  mit  de  siewen  Hittenböcke:  eine 
verleit  sick  opp'n  annern,  un  de  Hilto  bleiw 
güste.     (Saucrland.) 
mtie. 

1  Auf  grosse  Hitze  grosse  Kälte. 

In  der  Natur  so  oft  wie  in  der  Liebe. 

2  Auf  Hitz*  und   Regen  folgt  Gottes  Segen.  — 

l^römiahm,  S09S. 

3  Das  hat  a  Hitz,  hat's  Mensch  g'sagt,  hat  an 

hal baten  *  Tanz  kriegt.     (Ober Österreich. J 
')  Sin  hat  einen  halben  Tanz  gekriegt. 

4  Das   hat  Hitze,   sagte  Elias,   als   er  auf  dem 

feurigen  Wagen  sass,  aber  es  geht  zum  Him- 
mel.   (9.  Tag.)  —  lloefer,  234. 
6  De  Hitte  bringet  de  Witte  (Weisse)  auf  der 
Bleiche.     (Uannorcr.)  —  Schambach,  l,  3i6:  für  die 
Uraffchaft  Mark:  Woeitte,  09,  110. 

Bath  der  Hausfrauen ,  beim  Waschen  nicht  xa  sparen 
und  stets  heisses  Wasser  sn  haben,  um  die  Wäsche 
weiss  SU  erhalten. 

6  De  Hitte  geit  met  den  Rake  up.    (Göttingen.) 

Die  Hitxe  rerfliegt  mit  dem  Bauch.  Das  erworbene  (leld 
wird  sogleich  wieder  ausgegeben,  sodass  nichts  abrig- 
bleibt. 

7  Die  Hitz  gehet  endlich  mit  dem  Rauch  aufif.  -^ 

Petri.  II,  32. 

8  Die  Hitze  des  Bades  kennt  niemand,  als  wer 

darin  gewesen  ist. 

9  Eine  Hitze  vertreibt  die  andere.  —  Frifchbier*,  1629. 
10  Es  muss  doch  eine  Hitze  sein,  wercn  die  Ko- 

len  noch  so  thewer.  —  Theatnon  IHabolorum,  226^. 
U  Grosse  Hitz   vnd  kälte  leidet  sich  nicht  bey 
einander  ohn  schaden.  —  Petn,  ii,3&9. 

12  Grosse  Hitze,  harte  Krume. 

Vom  Brotbacken  entlehnt  Wen  eine  Menge  harter 
SeUoksale  treffen,  der  wird  selbst  abpreh&rtet. 

13  Hitz  im  Rath,  eyl  in  der  That  gcberen  nichts 

dann  schad.  —  Lehmam,  61>  14;  Simrock,  8083. 

14  HiU'  ist  kein  Witz. 

15  Hitz'  macht  Witc,  und  Witz  macht  HiU*.  — 

Gmn,  Hl,  50:  lAmam,  U,  SM,  11. 

16  Hiti*  um  Sanct-Dominiciu  (4.  August)  ein  stren- 

ger Winter  folgen  miua. 

17  H&e  m6t  Hitze  verdriben.    (öidenburq.)  _  Gold- 
;  B,  M. 


687 


ffitzel— Hobel 


Hobelbank — Hoch 


686 


18  Was  dio  Hit^e  thut,  ist  nicht  immer  böser  Muth. 

Frs. :  Leg  choees  qui  se  fönt  k  la  chftude  sont  excusables. 
(Lendroij,  349.; 

19  Was  nicht  in  erster  Hitz  geschieht,  geschieht 

oft  gar  nicht.  —  Lehmann,  802.  3- 

„Saohon  seind  also  beBcbafTen,  so  aie  nicht  In  erster 
Lit2  werden  geHchmidt,  so  bleiben  sie  liegen." 

20  Was  wider  die  Hitze  gut  ist,  ist  auch  gut  gegen 

dio  Kälte.  —  Bücking ,  302. 

Die  Naturlehre  bestütigt  in  dem  Abschnitt  von  den 
schlechten  Wärmeleitern  die  Wahrheit  dieses  Sprich- 
vrorts. 

21  Wer  nicht  will  in  der  Hitze  arbeiten,  muss  in 

der  Kälte  Hunger  leiden.  —  mncfcler,  JC//,  sc; 

A'A'.  66. 

22  Zu  viel  Hitze  verderbt  den  Braten. 

JIolL:  Het  gebraad»  dat  door  de  hitte  t'o  veel  aaogejaagd 
woordt,  verkorst,  eer  het  mnrw  wordt.  —  Te  veel  hitte 
Terbrandt  eu  bederft  de  rlado.    (Harrebonüe,  /,  308.^ 

*23  Diese  Hitze  hat  das  Gras  zu  Heu  gemacht. 

Das  ist  die  Ursache  davon. 

•  24  Dös  mosst'  mer  mit  Hitz*  und  Fronst  ou'  kumma. 

(Franken.)  —  Frommann,  VI,  816,  180. 
Ich  habe  wenig  Neignng  dazn. 
♦25  Er  hat  übersteigende  Hitze. 

Im  Sinne  von:  Er  ist  nicht  bei  sich,  nicht  recht  ge- 
scheit, nicht  recht  bei  Tröste.  Er  ist  ausser  sich, 
von  sich;  es  ist  nicht  richtig  mit  ihm.  Es  spukt  ihm 
im  Oberdttkbel. 

•26  Er  lässt  mit  der  Hitze  den  Gaul  durchgehen. 
*27  Es  geschah  in  einer  Hitze. 

Im  ersten  Eifer. 

*28  Hei  kröggt  opstigende  Hött.  —  /-'mcWtw ».  1630. 
>29  Lemle,  in  der  gröschte*  Hitz'?  —  Tend/fl«,  lOis. 

Wenn  jemand  sich  auf  eine  gar  au  l&oherlich«  Weise 
rerbiaffen  lässt.  Lemle  (Verkleinerungsform  von  Lahme) 
wurde  gefragt,  wenn  er  seinen  Geburtstag  habe.  Als 
er  zur  Antwort  gab:  Im  Juli,  rief  ihm  ein  neokisehes 
Mädclicn  die  obigen  Worte  xu,  was  ihn  gans  verdutzte. 

•  30  Nu  krigt  he  't  mit  Hitz  uu  Frost.    (Pommern.) 

Kr  fängt  au  Unsinnige«  eu  reden  oder  au  thun. 
Hltzel. 

•Dass  dich  der  Hitzel !  ^    (Sch\e$.) -^  Wcifüwld ,  «c. 

^)  Wol  eine  Verhüllung  fttr  Teufel. 
Hltziff. 

1  Die  Hitaig  vnnd  Fewrig  sein,  die  verzehren  sich 

selbst.  —  Lehmann,  889,  93. 

2  Hitzig  ist  nicht  witzig.  —  Utsclein.  313;  Ädr/f,  2880 

u.  3578;  Simrock,  4782;  Braun,  /,  1402. 

3  Zeuil  hitzig  seyn  ist  schädlich.  —  Siumpff.  112  *. 
♦4  A  is  goar  hitzig  ufi  da  weecha  Quork.  (Schiet.) 
•5  Er  ist  hitzig  vnd  heiss  für  der  Stirn.  —  Sarce- 

riiM,  39;  J/oXhc«y,  65^. 
Hitskopf. 

1  Vom  Hitzkopf  wende  dich  einen  Augenblick  ab, 
vom  Duckmäuser  dein  ganzes  Leben. 
•2  Er  ist  ein  Hitzkopf. 

Dan.:  Har  en  hidsig  lever.    (Prot,  dan.,  243.; 

Frs. :  II  tuerait  un  mercier  pour  un  peigne.  (Ltndroy,  lOOO.j 

HiwöiM. 

Hiweiss  ^  —  Getschescheisa.  (Siehenbürg.-tächs.)  — 
Schuster,  64. 

')  Eine  siebenbllrgische  Traubengattung  oder  Wein- 
sorte. (Vgl.  darfiber  den  Anfsats  von  JoA.  FabinU  im 
ilfdwiatcher  GynvMuialprograinm,  \S6fi.) 

Hm. 

1  Hm,  hm  ist  ein  gutes  Sommerwort,  dass  einem 

keine  Fliegen  ins. Maul  kommen.     (Schlot.) 

2  Hm,  sagte  Steffen,  da  wusste  er  nichts  anders. 

—  Hoefer,  1005.  Simrock,  4783. 

3  Hm,  segt  Strem,  doa  lewt  he  noch*.  —  Hw- 

fer,  1012. 
■)  D.  h.  als  er  noch  lebte. 
HoASt. 

Wat  vum  Hoast*  gebuem  äs,  bleiwt  Fellen. 
(Schdstbur'j.)  —  Firrtumich,  III,  425,  iß. 

')  Steht  hier  filr  das  Gattungswort  Pferd,  ist  aber  in 
der  siebenbargisch'Sächsischen  Mundart  eine  Zusammen- 
Ziehung  aus  Hengst  —  Hoangst,  die  (hier,  wie  in 
einigen  andern  Wörtern,  i.  B.  Foaeten  fttr  Pfingsten, 
das  ng  verschwinden  lässt.    (Vgl.  Frommann,   V,  363.) 

—  Was  vom  Pferd  geboren  ist,  bleibt  Fällen. 
Hobel. 

1  Man  muss  dem  Hobel  nicht  zu  viel  Eisen  geben. 

—  Simrock,  4764;  i^nnin,  /,  1401. 
Dio  Arbeit  wird  sonit  sn  grob. 


2  Man  musa  seinen  Hobel  nicht  mit  Gold  einfas* 

sen,  man  kann  ihn  sonst  nicht  mehr  zum 
Hobeln  brauchen. 

3  Was  unter  den  Hobel  kommt,  muss  Späne  las> 

sen.  —  SprxchmiSrterQarten ,  431. 

Man  soll  sich  hüten  .sich  in  den  Mund  der  Schwltser, 
Zungendrescher  und  Verleumder  zu  bringen. 

4  Wer  den  Hobel  pflegt,  den  pflegt  der  Hobel. 

Wer  seinen  Beruf  in  Ehren  hält,  den  wird  ar  wieder 
in  Ehren  halten. 
*5  Blas  mir  den  Hobel  aus.  (8.  Bohrspan  und  Ellen- 
bogen 6.)  —  AUeriei  (Bunzlau  1797),  894;  ^Melnn ,  310 ; 
Braun,  I,  1403;  für  Tirol:  Schöpf,  268;  für  die  Pfalz: 
Klein ,  /,  198. 

Die  Redensart  ist  von  Tischlern  und  verwandten  Holz- 
arbeitern entlohnt,  die  durch  Ausblasen  den  Hobel 
reinigen.  In  der  Schweiz :  Du  chast  mer  chö  de  Hobel 
gen'  usblosa.  (Tobtet,  269.J'  In  Steiermark:  Kr  kann 
m'r  'u  Hob'l  ausbloasen.  Verhüllender  Ausdruck  fUr 
das,  was  GOts  von  Berlichingen  dem  Herold  an  den 
Executiunscommandanten  au  entrichten  anfgibt.  iV- 
ter  (1,  447)  führt  für  denselben  Gedanken  aus  Oeatar- 
reichisch-Schlesien  folgende  Redensarten  an:  Femfan, 
doass  em  s&xe  Fai'r6w  'dis.  D&nka  wi  Goldaehmids 
Jonge.    ZnrKerm's  kumma.  Sich  schln  maches  faftate. 

•6  Dem  Hobel  zu  viel  Eisen  geben.  —  Eitelein,  3is; 
Körte,  2961. 

Dann  macht  er  zu  grosso  Sp&ne ;  eine  Sache  rauh  be- 
handeln. 

*7  Einer  den  Hobel  machen.    (yürHngen.) 
•8  Er  hat  den  Hobel  im  Kopf.    (Süningen.) 

Ist  närrisch,  wie  nach  dem  Volksglauben  die  meisten 
Tischler. 
*9  Er  kommt  unter  den  Hobel. 

Verliert  durch  leichtsinniges  oder  verkehrtes  Verfah- 
ren sein  Vermögen  und  geräth  in  Armuth  oder  Unglüek. 
Hobelbank. 

*Hei  mot  noch  up  de  Hüewelbank.    (Büren.) 
Von  einem  Ungehobelten. 
Hobeln. 

1  Wenn  einer  auch  hobeln  kann,  so  ist  er  noch 

kein  Tischlersmann. 

2  Wo  gehobelt  wird,  da  fallen  Späne. 

EoU.:  Waar  men  schaaft,  daer  vallen  krnllen.    (Harre- 
botnie,  J,  455.; 

*3  Er  hobelt   in  der  Schenke  mit  seinem  Sieisi 
die  Bänke. 
Der  Wirthshausheld ,  Kneipier. 
*4  Sie  hobeln  darauf  los. 

Sie  arbeiten  für  einen  bestimmten  Zweck. 
HobeLspan. 
*1  Er  frisst  Hobelspäne  und  scheisst  Tannenbord. 

—  Simrock,  4785. 

•2  Er  hat  Hobelspen  im  Kopflf.  —  Lehmann,  sis,  i. 
Kein  gutes  Zeichen;  man  legt  sie  den  Todten  unter 
den  Kopf.  Lehmann  gebraucht  die  Redensart  von  einem 
Menschen  mit  schwachem  Verstände  und  fügt  noch  fol- 
gende sinnverwandte  Redensarten  hinzu :  Kr  hat  einen 
Köpft  wie  ein  aussgeholter  Kirbs.  Er  hat  kein  Liecht 
in  seiner  Lucema.  Er  hat  keine  Liechter  feiL  Er  stehet 
nicht  weiter  alas  sein  Nass  lang  ist.  Er  hinckt  am 
Hirn.  Er  hat  lange  Ohren.  Sein  Kopff  Ist  mit  Kalbe- 
him  gefattert.  Wenn  jhm  ein  anderer  nicht  eine  Fackel 
vortriege ,  so  sehe  er  bey  seinem  Liecht  niohta.  Er  fUlt 
mit  der  ThUr  ins  Hauss.  Er  ist  auss  der  Plumpaxdey. 
Er  platzt  drein  wie  ein  Saw  in  Rubenacker,  wie  ein 
Pfeiffer  ins  Wirthshauss.  Man  weiss  nicht,  ob«  tag 
oder  nacht  bey  jhm  ist.  Ein  Muck  hat  mehr  Blut,  als 
er  Veratand. 

*3  Es  seynd  grobe  Hobelspänn.  —  Lehmann,  349,  &. 
Von  „vngeschickten  Beden  und  Sohrifften**.  LAmann 
fuhrt  fttr  diesen  Zweck  noch  die  folgende  an;  Es  seynd 
grobe  Brocken,  die  ein  starcken  Magen  an  Tcrdawung 
bedürflen. 
Hobelstoss. 

*Er  kommt  nicht  zum  letzten  Hobelstoss.  (BretXau.) 

Zum  Absoblosa,  sur  Vollendung  der  Sache. 
Hobler. 

Je  mehr  der  Hobler  Wein,   desto  besser  wird 
das  Kraut  gegoren  sein. 
Sprichwort  der  Montavaner  Krautschneider. 
Hooh. 

1  Dat  wer  wat  riklich  hoch,  säd'  de  Jung,   do 

harr  he  in  de  Kamsoltasch  schäten.    (tkütUj 

—  //op/tT,  644. 

2  Der  hoch  sitzt,  hat  viel  neider.  —  Peiri.  i/,  m. 

3  Der  müsste  hoch  stehen,  der  sehen  wollte,  wo 

morgen  der  Wind  lierkommt. 
Dan.:  Den  akal  staae  paa  et  h«it  bierg,  der  elal  ■••  da 
skiebne  tU  ende.    (Bahn  /,  355^ 


Hoch 


Hoch 


690 


4  Die  hoch  stehen,  müssen  viel  übersehen.  — 
Graf,  ia'i ,  279. 

N«t!h  Zinkyrt!/  (I,  352)  ein  Wort  von  H.  Livitiil^nck 
Yoti  Orau. 

5  Die  höher  stehen,  sehen  weiter  als  die  nieder 
steilen.  —  Graf,  SJS,  277. 

6  Die  nicht  hoch  genug  sind,  muss  man  hoher 
oder  kürzer  machen.  ^  Kueiein,  su;  fiimmdk,  4742. 

7  ÜOÄ  gelit't  wo!  Loch  her,  doa  eten  twe  ut  ene 
Schotte!.  —  0.  Fockt  liüqetiMth-'pofnnienck»  ü^ckieh- 
tmt,in,  102. 

FQr  gewOtinltch  üH»en  mohrpra  ans  Einer  Schduel, 
bei  fflierlicbon  tiiileffeiiheitcn  aber  Dar  cwel. 

8  Es  ist  nichts  so  hoch,  das  man  mit  Gelt  nicht 
feilen  müge.  —  Lehmann,  tl.  hg,  bi;  Karte,  mc. 

9  Fahr  nicht  so  hoch  her»  stolzer  Mann,  noch 
hast  du  'a  letzte  Hemd  nicht  au. 

Di«  boob  obenliinAu»  wollen ,  komoion  gomeiniglioli 
nirgends  an.  Livias  Finck  verglich  dioio  Leute  mit 
„■ineta  Feurworek  od»  Baclietlein,  das  hock  In  die 
Hohe  flkhrl  uuJ  Joch  weder  den  Himmel  erreicht,  aooh 
wider  «ud  die  Knie  kommt,  tonderu  in  der  Lufft  cor- 
kn»llt.'*    (Zinkgref,  /,  258.; 

10  Hlkv^  di  hoch,  secht  Petermann,  un  sweng'tsik 
'n  Ilairürtel  Mat  Haferkli  up  'n  Pückeh  — 
nagen,  97,  S. 

11  Hebe  dich  hoch,  segt  Pietschmann,  un  swengt 
sich'n   Matt  Weitklie   (Weizenkleie)   up.  — 

thffiT,  «46. 

12  Hoch  genug  ist  gut  für  den  schusa.  —  EQmolff.  14*: 

Gruiir,  I,  4&;  Körte,  Ui8. 
Fnjfl,:  Praito  tbe  lea,  bnt  keep  on  land. 

13  Hoch  genug  macht  üchwindehg. 

14  Hoch  genug  und  weit  darvon,  ist  gut  fiire  tref' 

fen  (für  den  Öchuss).  —  Ao*,  W6.  5<Ao<m,  lu»* 

15  Hoch  gnug  macht  alt  kriegsleut.  —  Franc* ,  //,  83  ^ ; 

GrutfT,  1.  4S.  EitcUm,  397.  Simroci,  4796 .  Körte.  356ft. 

^16  Hoch  hergetretten,  der  Schmuck  vnd  Hoffart 
ist   ge betten.  —   Hoffartt  Ttuffel  im   Theatmm  DiO' 
L        bohrum,  379*. 
|r  Hoch  hinweg,  nieder  kann  man  allevreil.    fSür' 
11  Hoch  kompt  man  nit  gah.  —  Framck^llt^i*. 

19  Hoch  macht  scbwindlicht. —  Habmvr ,  Sotirm ,  IV, 

In  der  Zuoignan{r«cbrift  an  die  Eitel. 

20  Hoch  op ,  Herr  Sänke.  (Danagfr  XehrmgJ  —  FHich- 

Mrr  '.  1634, 

31  Hoch  schwören  zeigt  tiefe  Lugen.  —  Simrovk ,  9434. 
3^2  Hoch  wird  tief  gestürzt. 

»23  Höher  up,  segt  Sanners.  (Hamburg.)  —  ßuerm,  esi; 
namtkniendfr ,  lU.  Uoefcr ,  8S9. 
JltALt  Hoo«r»ruiet,  Hariinger  miau    (Harrthomit,  /,  385.; 

24  Ich  will  hoch  hinaus,  sagte  das  Mädel,  da  nahm 

sie  einen  Essenkehrer. 

25  Ick  will  hoch  hVup,  säd  den  Buren   sin  Soen, 

un  kern  an'n  Giilgen.    (StrtUti,)  —  Firv\enitht 

IIL  ?J.  iß;  /Mor,  991. 
£6  Je  höher,  dem  Falle  je  nüiher.  —  Gruitt,  ai,bi: 

Lthtmtnn.  11.  2£?.  26. 
37  Je  höher  du  bist,  je  mehr  demüthige  dick 

■  Im/.:  QoAiito  iuperiorei  «omu«,  t«nto  no«  tubm,i««ioi  g«- 

raaus.    (acrro.)    (tkilippi.  II,  l«.; 
28  Je  hoher  da  bist,  je  mehr  du  dich  so  furchten 

hasL  —  JVrn.  W.  39». 
39  Je  höher  einer  erhoben  wird,  je  näher  ist  er 
dem  FftlL 

/,<!'..■  ToUitntor  to  «Itnni  ut  lapm  (rrftTior«  roMit.    fCiau' 
dialt.)  (Frobrrg .  iW ;  rMijtpi ,  ff,  711  .•  SckoJitKim ,  T.  12.; 

SO  Je  höher  einer  steht,  jo  tiefer  er  fallt.  —  JLofcr- 
^  0mgßl.  I,  419. 

^1  lai.:  Si  endo*  eat  a]tua.  «rftvior  fioi  Ubl  Mita«.    (»in- 

BP        ■'"  ''  '•'■  ' ^•'' 

.  p  herab.  ~  Airi*  W,  »vs. 
üiw.  i/,  si3.; 

.  je  niederer,  je  sicb^fer* 

cn  Anfwinwlreiwn  »b> 
i  eb«nd«B  all  S«M«d«Q« 

0Kjc>rw6aTBJt*I*«xni0Ji.    O. 


33  Je  höher,  je  jäher  (oder:  je  mehr  Schwindel 

eher).   —    GtiUrr,  ///.  ^.1.  Lehnuittti.  II.  MS.  S7. 
/af,;    Im*  tenent  paccni,    porfliwi  lUUttim»  tcoÜ.    CS'  • 
tor,  W8;  Sgyitotä,  '22V,) 

34  Je  höher,  je  unseUger.  —  PBtri,  /f.  39S. 

35  Je  höher  und  grösser,  je  demüthiger  und  be- 

scheidener, 

36  Je  höber  wir  sind,  je  niedriger  wir  una  halten 

sollen. 

Lat.:  QuAnto  ■aperioreB  ■otoiia,  Unto  no9  tahmlMtu«  gO<^ 
mina«.    (Styttoid.  47&0 

37  Jeder  will  gern  hoch  hinaus, 

lai.:  Naturft  aablimitatii  arid».    (St^hoU ,  330.; 

38  Mach  dich  nicht  zu  hoch,  die  Thür  ist  niedrig. 

—  Simrifck.  10318;  Kürte.  «&iS. 

39  Was  dir  zu  hoch  ist,  das   lass  tliegen.  —  £ii«- 

lein.  314;  Simroek ,  479a.  Ürnun,  1 ,  1407. 
tat.:  Ad  aecreta  poli.earafextendere  uoU.  —  Qaod  e*t  äü*« 
pede»  o«D0  attftotat,  ooeU  »orut&utui   |kl««fti.    (k^itt- 
Uin.  314.; 

40  Was  hoch  ist,  das  ist  Gott  zuwider. 

D.  h.  das  Uoffftrtige,  Eitle,  Yermesaene. 

41  Was  hoch  ist,  hat  Gefahr.  —  s&\ihoid.in. 

Die  alten  Grieoben  lagten  :  Die  liUtxe  de»  Zeui  trefftu 
den  £rhabeaen  xumeiat. 

42  Was  hoch  ist  in   der  Welt,  das   bat   kein  be- 

stand. —  Hniiich.  330,  «9. 

43  Was  hoch  ist  in  der  Welt,  offt  bald  in  huy 

hinfällt  —  Lrhmatm,  .108.  47. 

44  Was  hoch  ist,   steht  nicht  lange.  —  LutKer^iSS: 

Froichm, .  MSl^ :  l^iuli.  IV*(»«ü,  ///,  173». 

45  Was  hoch  ist,  stürtzt  gott.  —  Iknißch,  17I0.  Sl. 
4G  Was  zn  hoch  wachst,  muss  man  stumpffen.  — 

Lrhmannt  TjO»  4<», 

47  Wenn's  am  höchsten  ist,  versiehe  dich  des  Falles. 

—  ÜHlor,  .104. 

tat.:  Beneflaiam  acclper«,  «it  lib«rtalem  vendtre.     (Su- 
tor,  304.; 

48  Wer  am  höchsten  schwebt,  stösst  sich  nicht  an 

den  Kopf, 

Aber  TicUeicbt  so  an  di«  Knio,  dut  d«r  Kopf  naeb- 
puraelt, 

^49  Wer  hoch  klimmt,  der  ftÜlthart.  —  EUelein,  113. 
Simrock ,  4797 :  Braun.  I.  140ß. 
Fr«. .' Celol qttl  ■'iliTeeitinJDtfctorobor.   (Star»eh€4tl ,  408.j 

50  Wer  hoch  stehet,  den  sihet  man  weit,  —  Ld>- 

fflflfiN.660>t:  Eittltin.iU:   Graf.  Alti.  il3:  jümivclt, 
478«;  yraun.l.  1405. 
J>dM.:  Hro  der  itnAer  buit,  den  teer  ma&  Tidl.    fSokn 
I,  377.; 

51  Wer  hoch  wil  sejii  ans  Fürsten  Saal,  der  merck, 

dass  er  nicht  herunter  fal.  —  Vriri.u,  7i9. 
53  Wer  nicht  zu  hoch  steigt  über  sich,  braucht 
nicht  zu  fallen  unter  sich.  ^  Simrock,  478». 

53  Wer  wil  hoch  am  Brete  seyn,  muss  den  Fuchss 

wohl  lernen  streichen.  —  &eit«r.  lis*. 

54  Wer  zu  hoch  anfängt  im  Singen,  langt  nicht 

aus.  —  Go(tl ,  *H. 

55  Wer  zu  hoch  6eugt,  dem  muss  man  die  Flügel 

beschroten. 
ö6  Wer  zu  hoch  fleugt,  verbrennt  sich  die  Federn.  — 

lulhera  Tvtchr,,  2€5**;  Halhenm .  Ilutorta  Jetu .  LXXX*». 
Die  Kulten:  War  dem  Hoben  allznaebr  atiatrebt ,  kann 
leicbt  an  den  Oftlgen  gel&nifen.     (AUmann   VI,  MO.; 

57  Wer   zu   hoch  hinaus    will,   stösst   gewöhnlich 

oben  an. 
Lat.:  Qai  «luaerit  lUu,  ia  mulcuB  vidctar  QOMror«,    (tfn- 
Uppi,  fr,  136.; 

58  Wer  «u  hoch  langt,  verrenkt  sich  den  Arm. 

59  Wie  hoch  die  Ger  ttes  sind,  kann  be- 

greifen keiu  M'  iL 

*60  Da»  hat  nicht  hoch  gaegen. 

I«l  gcalohleu. 
•61    Bn"   •"*    *     "  '    ^'1  hoch.  —    thmimtuu,  n^3f>4. 


•63  Er 


tiocilt  rnd  rbertrtlTeDlJeli.^    (Qtfler 
r    Atr   »*Kh    iitt^at,    BitKibttri   II^K 


fiif  ibn. 


vich  aber  niedrig  sotciMi 


691 


Hocliblasen — Hochheim 


Hochhinaas — Hochmiith 


692 


♦64  Er  geht  hoch  einher  wie  der  Storch.  —  Eüe- 

lein ,  580. 
*65  Er  hat  sich  hoch  gesetzt,  die  Krähen  sollen 

ihm  nicht  auf  den  Kopf  kacken. 
HoU. :  Hij  zit  hoog  en  droog ,  de  kraftijen  sollen  hem  niet 

op  bet  hoofd  ach (Harrebomee,  I,  4i6.) 

•66  Er  hat  zu  hoch  angefangen.  —  Tendlau.üs. 

Wenn  jemand  bei  seinen  Ausgaben,  Einrichtongen 
n.  t.  w.  über  seine  Mittel  binrnnsgeht. 
Böhm.:  YjBoko  podnal,  nfsko  pnstil.    (Ötlakovtky ,  292.^ 

•07  Er  ist  hoch  am  Bret. 

Stebt  in  grossem  Anseben. 
Fr  f.:  II  nage  en  grande  ean.    (Startchedtl ,  40S.) 
*C8  Er  will  hoch  hinaus. 
•09  Höher  als  der  Chimborasso. 

Der  einmal  fQr  den  böcbsten  Berg  galt. 
Lat.:  AltiuB  Oromedonte.    (Philippi,  I,  23.) 

*70  Höher  als  hoch.  —  Eitelein,  313. 

*71  Höher  dann  an  Galgen.  —  Ayrer,II,no. 

*72  So  hoch   als  der   stargarder  Marientharm.  — 

Jubeltchrift ,  28. 

Die  Franzosen:  So  hoch  wie  der  Glockenthorm  von 
Ailly.    (Reinsberg  Y.  137.^ 

*73  "Wie  hoch  ist  der  hymel?  —  Agricolal,  505. 

Wird  gesagt,  um  Aber  jemand  au  spotten,  der  plötz- 
lich in  die  Höbe  siebt,  weil  er  zu  beiss  gegessen  oder 
getranken  und  sich  dabei  verbrannt  hat. 
Hochblasen. 
•1  Du   kannst   mich   hochblasen.  —  FritclMer,  328; 

Frischbier  \  1631. 
•  2  Kannst  mi  hochblase,  wenn  öck  war  leg  (niedrig) 
sötte.     (Klhing.)  —  Frischbier  *,  1632. 
Hochbord. 

•Er  hält  sich  ans  Hochbord. 

An  die  Schiffsseite,  welche  am  höchsten  Ober  dem 
Wanser  steht  und  vor  dem   Naaswerden    am  meisten 
schützt.    Von  denen,  die  ihren  Vortbeil  rersteben. 
Hoolidentsoh. 

•Hei  kuiret  häudäuitschk ,   äs  ^de  'Kau   spansk. 
(Snuerfand.J* 
£r  spricht  hochdeutsch,  wie  die  Kuh  spanisch. 
Hochehrwürdifirer. 

•Es  ist  ein  Hochehrwürdiger. 

An  vielen  Orten  zur  Bezeichnung  eines  evangelischen 
Geistlichen,  welche  diesen  Titel  führen. 
Hochfireboren. 

1  Hochgeboren   ist   nur   selten   hocherkoren.  — 

Körte,  2882. 

2  Mancher  ist  hochgreboren  und  nicht  hocherko- 

ren, mancher  hocherkoren  und  niedergeboren. 

—  Simrock ,  4798. 

3  Mancher  ist  hochgebom  vnd  nit  hocherkoren. 

—  Lafendorf  n,iZ. 

4  Nichts  ward   so   hochgebom,    das   nicht    dess 

Glückes  Zorn  yntertruckt  vnnd  schlug  zu  Thal, 
je  höher  Baum,  je  schwerer  Fall. —  Lehmann, 

II,  433 ,  55. 

5  Und  bist  du  noch  so  hochgeboren,  lass  doch 

den  Esel  ungeschoren. 
Hoohffehenkt. 

Hochgehenkt  werden  gilt  den  Dieben  für  keine 
Ehre.      (S.  Hochzeitstanz.) 
Hocbffelehrt. 

Der  ist  hochgelert,  der  sich  selbs  kennen  lert. 

—  Franck,  U,  126*;  Gr^Her,  I,  314. 
Hoohfferloht. 

Das  Hochgericht  ist  für  grosse  Diebe  nicht- 
Hochffeschoren. 

Wäre  ek  doch  sau  höchgeschören,  wi  min  Brau- 
der  von  vören,  so  solle  de  Pot  vorne  koken 
un  hinne  freisen,  segt  der  Februar.  —  Scham- 

bach,  77,682. 

Das    „Hochgeschoren"    scheint   im   Mittelalter   ein 
Äusseres  Zeichen  von  Vornehmheit  gewesen  zu  sein  und 
auf  einen  hohem  bevorzugten  Stand  hinzudeuten. 
HoohffeseBsen. 

Bist  du  hoch-  und  wohlgesessen,  lass  Bedünk* 
lein  nicht  vom  Teller  essen. 
Hoohlieixn. 

Zu  Hochheim  an  dem  Maine,  zu  Würzburg  auf 
dem  Steine,  zu  Bacharach  am  Rheine,  da 
sind  die  besten  Weine.   (S.  Baohaiach,  Edoiwein 


und  Frankenwain.)  —    DevUch*  homoMtHuag  (Beriio 

1866),  Nr.  40.  S.  314;  Besekia,  9. 
Hoohlilxuuu. 

Herr  Hochhinaus  und  Herr  Habenichts  passen 

nicht  zusammen. 
Hcohkommaf. 

Den  es  van  Hochkommaf,  sin  Yader  wont  op 

'n  Solder.   (8.  Abkunft  1.)     (Meun.)  —  Firmeaieh, 

7,  404»  341. 
Hoohmuih. 

1  Der  Hochmuth  ist  des  Stolzes  Bruder.  —  KMner. 

Sätze  und  itulerslücke. 

2  Der  Hochmuth  ist  unter  allen  Beichtvätern  der 

gefährlichste. 

3  Der  Hochmuth  will  überall  die  Hände  mit  am 

Pflug  haben,  vnd  meynt,  man  könne  kein 
Esel  satteln,  er  müss  dabey  seyn.  —  Lehmaa«, 

26,  31. 

4  Hächmaud   doit    nimmer  gaud.    (Uannmer.)   — 

Sehambach,  I,  141. 
b  Hochmut    kompt    nit    von    armut.    —   Frantk, 
1, 141  *»;  Lehmann,  IJ.  267,  77 ;  Simrock,  4799. 

6  Hoclimut  thet  nie  kein  gut  —  Franck,  I,  in^ 

u.  141**;  Uhmann,  II,  267,  78;  Latendorf  11,  17;    Sai- 
ler,  71. 

„Wie  denn  das  Sprichwort  tagen  thut,  Hochmiitder 
thut  nimmer  kein  gut."    „Hochmut  bringt  aolten  gut." 
(B.  Sachs,   V,  CXXI,  1,  2  u.  9.; 
HoU.:  Hoogmoed  deed  nooit  iemand  goed.    (Harrebatnit, 

I,  330.; 

7  Hochmuth  bettelt  mehr  als  Armuth. 

8  Hochmuth   bindet  jhr  selbs  ein  ruth.  —  Pein, 

II,  384  ;  üenisch,  387,  60. 

9  Hochmuth  führet  in  Armuth.  —  77eni<cft,  iie,  70. 
10  Hochmuth    geht    voran,    Spott    und    Schaden 

(Schande)  folgen  nach.^ 

Bökm.f  Kde  p^cha,  tu  i  pohanenl.  —  Kdez  pfijde  p^cba, 

tndfz  za  nf  priUuse  hanba.  —  Na  pysneho  ^k4  d^ek, 

a  na  kvapn6ho  külek.  —  Za  p^chon  palice  cbodf.    (6e- 

lakovskff,  19.; 
Dan. :  Hofmod  gaaer  for  fald ;  spot  og  skade  folger  dan. 

(Pro9.  dan.,  195.; 
Fr*.:   Korgueil   marche    devant   Töcrasement.   —   Qoaad 

orgueil  cbemine  devant,  honte  et  dommage  saiTvnt  de 

bien  prfts.    (Cahier,  1206.; 
Poln.:   Na  hardego  rdolek,   a  na  r«czego  kolek.     (Öela- 

kotsky,  97.; 
IL  Hochmuth  hat  immer  Schmach  hinter  sich. 

12  Hochmuth  in  den  schönen  ist,  vnd  folget  der 

schön  zu  aller  frist.  —  Petri,  11,364. 

13  Hochmuth  ist  allein  klug. 

Frz.:  Orgneil  ne  se  daigne  aviser.    (Cahier,  1207.; 

14  Hochmuth  ist  des  Teufels  Affe. 

Die  Bussen:    Hochmuth   ist   ein   Sumpf,   der   fJMle 
Blasen  anfwlrft.     Hochmuth  ist  eine  Pnanze,  die  Im 
Garten  des  Reichtbums  wuchert.  (AUmann  VI,  444  u.  481.; 
Böhm.:  P^cha  peklem  d^ch&.    (Öelakovsky,  97.; 

15  Hochmuth  ist  Dummheit,  Demuth  Weisheit 

16  Hochmuth  kommt  (geht)  vor  dem  Fall,  —  tfd- 
lenberg,  7,  62;  Beyer,  II,  46:  Sprichwort,  16, 18;  MüUfr, 
31, 1;  Neus,  18;  Steiger,  320;  Siebenkees,  112;  Teiler,  778; 
Körte,  28S9:  Simrock,  4797;  Braun,  I,  1408;  PürSmiü- 
]Eon,979;  Schulze,  70;  Ramatm,  II.  Pred.,  II,  245;  Ao- 
mann,  Unterr.,  I,  32;  auch  ist  dies  Sprichwort  als  Lust- 
spiel frei  nach  dem  Eoglischen  bearbeitet  von  £..  Kühne 
(Mainz  1835);  für  Hannover:  Schan^ach,  7,  14t;  für 
Waldeck:  Curtze.  298. 

„Hochmuth  kommt  vorm  Fall ;  doch  bei  Suschen  kam, 
seit  Oraf  Dorival  sie  zur  Freundin  nahm,  Hochmuth 
nach  dem  Fall.'<  (P/effel.)  l£in  gelehrten  jadischen 
Kreisen  angehörendes  Sprichwort  heisst:  Achar«  Daärgo 
—  T'wir.  (Tfn^Uau,  710.;  Dargo  und  tewir  sind  die  Ka- 
men zweier  sich  folgenden  hebräischen  Accente,  wovon 
jenes  im  ChaldSischen  Stiege,  Stufe,  und  dieses  Bruch 
bedeutet.  Also:  Nach  (achare  )  Stiege  (Jcommt)  Bmeh. 
(Vgl.  Ttndlau,  661.) 

Jihd.:  Unm&szo  und  hochvart  die  mttezen  dicke  vallm 
hart.  —  Swer  höhe  vort  zallor  zlt ,  wizzet ,  dju  er  nider 
Itt.  (WeUchfr  fraxt.)  —  Ze  höhe  niemen  vam  sol:  de 
vetich  h&t  ein  man  nibt  die  in  ze  vliegen  helfen  iht, 
d&  von  muoz  er  vallen  hart  nider  von  sluer  höehvairt. 
(Welscher  Oast.)    (Zingerle,  69.; 

Böhm. :  Kovcd?  si  pysno ,  by  na  zlö  nevyslo.  —  Tfchtk  plad» 
ohAzi  p4d.  —  P:^oha  pred  pidem,  jitOnl  pfad  hMißm, 
(Öetakovsky,  19  a.  97.; 


693 


Hochmuth 


Hochmüthig — Hochsommer 


694 


(ITarrebomSi,  1,330.) 

-   Cilij   ii^uomiQl»   fit 

ir  •a|/orbot 

KWi;    Phi- 

dit  catiun. 


I 


Bnül..*  Prid«  goot  befora»  and  «h^me  fotlowa  afl«r.    (Goal, 

HdT.j  ~  Prldfl  goet  tMfors  th«  falK    (A'Crtf,  28^2.) 
/Vf,.-   L'OTgüoil  Ott  l'ftrtnt-coaretu-  de  !•  chute.     (3tar- 

tühtdtl,  4U8.; 
tfotf..-  HoogiDoed  kamt  v66r  den  ral. 
X«f. :   Anti*   minani   i'xtilUitQr  o<jr. 

BUP«rt)l  i;.'  '  ppi,   I,  83 

uJloe  *  (Seneca.^ 

lippi ,  II .  ,  SH7.J 

i»t  CLX4lt&uu  ruiujjii.  —  Sdperbl  oxiuUüuUa  villi  montU 

auperciliuro  »ouU.     (fiwilt,  /,  31.; 
Potn.:  Pyob«  prsed  apadkiem  Idiie.     (Lompa,  iB.) 

17  Hochmuth  kommt  vor  dem  Falle,    nach  dem 

Falle  kommen  Leiden.  —  Lohrmgci,  i,  370. 
IS  Hochmuth  liebt  Demutb. 

•  Näialioti  b«i  Mtdern.  Wtttndonk ,  MUgltvd  d«r  Daot- 
ehcn  Natinnolvorsainintang  £ti  Frankfurt  a,  M. ,  «ehrieb 
in  da«  Stammbuch  Jo«  Club  .,DouAi»iib«rg":  ,,Der  Oro4- 
*«n  llucLmutlj.  wird  sicli  Itiifeu,  weou  «ur«  Knetiherei 
*»ch  legt.''    ('»VKrf^uficA*  üfttanff,  I9*r},  K|.  67.J 

19  Hochmuth  macht^umm. 

£tl^.-A.rrof•&UaCKcitnult1UQ.    (Chrytott.)  (Binder  11, %3».) 

20  Hochmuth    ohne  Mittel   endet    im   schlechten 

Kittel 
if.;  6up«rbia  iten^a  avcre,  ni&la  viA «tiol* tauen.  fOAa<«  BSKIJ 

21  Hochmuth  Schaden  thut. 

ithd.:  UtLrcht«r  böchmnot  dem  rnjuut*  ttht#»«h*de&  Uiot. 
(Erec.)    (ZiH'jtrle,  70.) 

2'2  Hochmuth  ecbäadet  alles.  —  St^boid,us, 

/fuU  .  H'Wjrmoftd ,  g«paant  m«l  ▼•!•  dcngdon»  TeriUkt  dis 

alle,     (üarrfbom»«,  /,  390.^ 
Lat.:  Iti<iulnat    ogrcgün«  jadjuact»  auperbi«  more«.     (i'hi- 

hppi.   I,  '20'J;   SetjboUi,  'iM.) 

T4  Hochmuth  steckt  im  Sammtrock  wie  im  Kittel. 
/>4n.-    HoficDod  find««  ■•»  uk^rt  uudor  vi^dmolUoft^r  •om 
l!lil/«laklert«les.     (Prot,  dam,,  1tti.) 

24  Hochmuth  thaurt  von  der  Veeper  bis  die  Hüncr 
ftttfäiegen.  —  Sutor,  9S0. 

Bi^^m.;   Vjchy  &«dobry  könne  b;^r&.  -^  'Pyiaimtu  oblapu 
zB   uohi'in  hrexda  rychici»  •  xa  p«tou  capadd».    (ÖHa- 

ffs.i  La  i;lotrci  qal  dine  de  Torguell,   fait  ioo  fouper  du 

nidurli.     (Cafiirr,  ViOB.) 
lU.:  Obolu  «obru  nftohas^osdit  litjei«,  aoapeti  uhodi. 

(Ctktkovtkj/ ,  9B.) 
Lat,i  <;)ttioun<].tt«   ftultu«  ««t  io    oalp*t   *^^  tapioni  in 

p««tia.     (Satvr,  »i'üj 
IVlrt,     P/chj  aiodobrj  koni«]  bjrwa.    ((Mako9$k<ii ^  %'.) 

35  Uudimuth  thut  nie   kein  gut  —  PttH,  II,  iU; 

Franck.  II.  Ll'i;  Sitnr*ick ,  47DG. 

,,E>  Icl>cuGuiter, di«d«tiHochiuatbrikohen.^'— ,.Haob- 

■ .  wodurch  die  £iigel  flelaa«  wonua  der  Hollea. 

Manschten  faaet.*»    (SckiUerA 

il  oSjtrtni«  gut  bftt  getan.    (AmArof,  L6.J    (Zin- 

Lat.t   Poue   tapereiUom    frangit   deiu   omiie  luperboxa. 
(Bind fr  II,   2606;  8tybotd ,  449^  —  Ssperbia  nonquaio 

aioe  uoxa.     (Oaat ,  8t)7; 

\  S6  Hodimutb  und  Stolz  finden  aach  ihr  Pru^relholjc. 

In  drn  dro itaiger  Jahren  faad  ich  ia  eiDorZoiCichrift 

foiff«nda  ZuBammen>teUm)g:   „Dar  Hochmuth  ■«•»  auf 

•i«ii]T!iri<u,  d»  Waak«lmuth  war  lein  RaUi|uteber,  L'ober- 

:  Met»t«r,  D«aiQth  und  WeUmath  waT«o  «eine 

isok,     yreiniulh    war  wegen  kubner  B«da  fOr 

t  Am  dem  LAn4«  votbannt,  äaaftoittth  und 

^jclAtulL  mnutea  ihm  ina   Kxil  folgen.    Mit  A&mulb 

woaata   der  Adel  ongelieuanv  äanuDea  Tom  Lande  su 

«rpreaeen  und   so   rerpraat«!},   wedurch  e«  in  Armutb 

gerielh.     Kndliob   war   di«  Laotfinutb   dea    Volks    or- 

eebopfl  und  hoher  Uolottih  erfDllt«  et.    Et  achilttelto 

die  irubo   Srli\v«rmuth  und  den  unm&nnlicbcn  GImoh- 

wnt:'.  und    eroborte  üob,    ^ou   d«m  aurocdc» 

«ek*  uiLitb   antfflfQbrt,   aeLu  Boclil    ud<I  •eine 

Ft«ii i!)iutb  orfuljie  die  aoiitt  «o  Uuchtoaihl' 

gen.    Aulg«ii>al  lo  Wuichniulh,  baten  sie  utn  ihr  Labsi}, 
d*a  Volk  Übt«  Oroaamntb/* 
#>«..  Bon  fait  batlre  rurgaeiUoux  qitatid  U  eeleetO.  (Ito. 

9m,  t.  221.; 

LcL:  TepuUt  aDperboa  Uspaue  aolae.    (BoriUt  /.  ^2i.) 
Hochmoth  und  Stohe  wachsen   üuf  einem  Holz. 

—   fiat^Uniakttn .  SAH. 

"  '      puet  a  p;fobji  ua  Jednom  draifi  toatoa.    (Ctia- 

.^Jg  »•  c4At«leQa«g  teil? ^r  at7»a*k«  (Qtiat,  tjik.} 

und  Tand  hab«n  kuiura  Bestririd. 
n>   nnn   fatla.  mlaura  aou  caJa,   vupcrhl«  tioxi 


9t>  I! 


er,  borg'  mir 
.,.,.,  .......    ..      ...-,,  — ...  --  ....^.-iffl.^ 

tu  >!>«  i'rablfr*!  SU  v»rti<aii«B4  hinier dar  eieh  livttlair» 
•flUttUi  rarbirrt. 

Arm  bof  tnod  ftl  «kro]ipe  og  iTctM.    (Ptvt.  dai«..  UpJI 


30  Hochmuth  wirft  die  Nase  auf; 

„tioohtanth  lat  ein  atitl  wirkender  Branntwetii ,  In 
w«}choin  eich  gemeine  Beelen  gern  beUnliob  beraiUaobea.^* 
(Welt  tämd.  Zeit,    \\  21H,  31.; 

31  Huughmud    as    föör    a    Fäl.    (Xmrum.)  —  HanfU 

VIII,  i68.  279. 
Auf  SjU:  Hoogmud  kumdl  funr  en  Fol. 

32  In  Hochmuth    und    in  Brannteweiu    beraum  ui, 

sich  mancher  xum  E«eltün. 

33  Tritt  Hochmuth  in  ein  Hau«,  treibt  er  doA  Gltick 

(den  Segen)  hinaus. 
Lat,:  Cum  baue  pugnabU«  cum  cunct«  eubacU  patabla^ 
quae  magia  Infoatet,    nincenda  tuperbia   reetat.    (I^oct 
eomm.  ,  191.) 

S4  Wann  der  nochmut  vflgeht,  bo  geht  daa  glück 
nider.  —  Franck.  /,  70*;  Fgcmllf.  iU^;  Gndfr.  1.7%, 
l\-iri.  II  ßS9;  ll^iAch.  Un.  AI,  SchaM.  im*  ti.  lU*»»; 
te/kmann.  3^3»  ta.  W'mckUr,  1,91;  i9nt,WNk;  Sim» 
rvch.  4798;  ßraun.  t.  1109. 

Dan.:  Naar  hofmod  ttiger  op,  gaaer  lykkotJ  ned.  (Pnt. 
4 an,.  29ß.; 

Ji,:  Quando  la  tuperhl«  galloppa,  la  tergogna  te  siode  In 

grnpiift.     {(rrtfii,  Si»7,; 
Int,:    Felix    ao  erigetido    fulicitaleni   amittot.     (Htni^tih, 
1432,  43,*  Sri/txiiJ.  V9,)  —  Snperbla  uriefite  oooidiC  ffU» 
oltaa.    (fJiiul,  »iJ.) 

US  Wen  Hochmuth  aufgebiälit,  der  kommt  leicht 

nach  Platzenheim. 

Dan,:  Lad  hofmod  el  ophog«  dig,  og  Mehed  el  iuider< 
trykke  dlg.    (Proe.  da». ,  StW.; 

36  Wenn  Hochmuth  im  Oalop  fahrt,  setzt  sich  die 

Scbande  hinten  aufs  Pferd. 

37  Wer  vor  fremdem  Hochmuth    Kkel   hat,    der 

gibt  ihm  im  eigenen  Haoso  keine  Herberge. 

Dan.:  Tag  of  andres  bofmod  aoadan  vasuuelnei,  at  du  vi 
diu  «geo  kand  faae  eo  kh^gelie.    (Prow,  'Uin, ,  'JülL) 

3ft  Wo  Hochmut  xunimpt,  da  niiopt  Gluck  ab.  — 

[\nn.  II.  mi, 
•39  Der  Hochmuth  ist  ihr  von  bintenher  gewach- 

een.   —  Ihirönuakon^  SU. 
Sie  ist  buckelig. 

•40  Der  Hochmuth  sieht  ihm  aus  den  Äugen. 

Frs.:  L^orgoeil  brillo  de  son  vlaagc.    (Kritiinifff,  ^*.) 

•41  Einem  den  Hochmutli  benehmen. 

fra.:ll  lui  faul  abattre  Ica  coruea.     (Kriliin<jtf.  9*J 

*42  Kr  hat  einen  Hochmuth,  wenn  das  Bettelaack* 
lein  an  der  Wand  gumpet.    (Schwt/ix.) 

*43  Er  hat  einen  Hochmuth  wie  ein  Affe,  dem  man 
ein   rothes   Röcklein    angezogen  hat.  —  irr. 

Giilthitf,  Lritkn  uwd  Frtuilen  (Berlin  184«),  /.  91. 

"44  Er  hat  einen  Hochmutli  wie  ein  Katksherr.  — 

Jcr.  C^tthelf.  Kaihi.  11.  IM* 

•45  Er  hat  einen  Hochmuth  wie  ein  Wiodehopfc  — 
Jrr.  r,otthi4f,  Leidm  und  Freudim,  t ,  91. 

•46  Er  möchte  vor  Hodimuth  plataen  wie  der  Frosch 

in  der  Fabel. 
♦47  Man  hat  sein  hochmut  gelegt.  —  Franc*,  /,  i«o*. 
•48  Vor  Hochmuth  stinken. 

Frz.z  II  «ai  gloneox  oomme  na  pet.    (LtHdroff,  U94S.; 
Hoohmtithlff. 

1  Hochmüthig  im  Gluck,  vri'^-'r-  im  Unglück. 
Ddn.:  \mt  ei  bofoDodtg  i  mv>\  t  gi^r  dig  u»»al- 

modfg  i  njodgaog.     (Prot. 

•9  Er  ist  hochmüthig  wie  tm  b.uLiiorhund. 

Die  ButB«n:  Er  iat  ao  hitohßUitbi?  wie  ein  Vlohy  d«r 
auf  der  Spitze    dci  Fachivchwanaos    aitzt.     iAUtnann 
VI,  bXJ.) 
Hochmüthiger. 

1  Den  Hochmüthigen  muss  man  mit  stokem  Sinn« 

r.n  Faaron  troiben. 

Dieae  r'  "                   '         r  ■       r  -  -  ~             ■    -rb  ein 

BolcberM  H  f«h- 

mnth  «II  ■. 

/           '  iit  jouuu  [urestpux  et 

2  i  iiipfriger  Bahn. 

i>,4H.:  V*><r  Ukw  b><tu2«'diM.  loculOiCt  dig.    (Prüt,daM:,2'JV-} 

3  Kochtitüthigc  und  Blinde  tragen  die  Nase  hoch. 
Ho«LJi  k«lt. 

iitigkeit  thut  nie  kein  gut.  —  C«kr^  tH*. 

Hocns  om  m  n  r . 

Im  Iloclisommcr  }ialto  dicU  von  Frauen  f<ri> 

"•■'1  ^ ■  '"■••   Hunden,     ri/mlaadj 

44* 


695 


Hochsteiger — Hochzeit 


Hochzeit 


696 


HoohBtelfirer. 

1  Hochflteiger  fallen  gern,  gute  Schwimmer  er- 

trinken gem.  —  Sailer,  S06;  Winckler,  II,  12. 
It.:  A  cader  rk  chi  troppo  in  alto  aale.    (Pa$$afflia,  Z8.) 

2  Hochsteiger  und  Tiefschwimmer  werden  selten 

alt.  —    Winckler.  IV,  2. 
Höchstes. 

1  Dat  kümmt  jitzt   alls   up't  Höchst,   seggt  dei 

Bur,  da  krög  em  *ne  Lus  an*n  Haut  (Hut) 
rüm.     (Mecklenburg.)  —  Raabu,  10. 

2  Es  kommt  alles  aufs  Höchste.  —  Mayer,  I.  214. 

:i  Es  kommt  alles  aufs  Höchste,  hat  der  Bettel- 
mann gesagt,  als  ihm  die  Läuse  auf  dem  Hute 
herumikrochen.  (Baiem.)  —  Eüclein,  314;  Sim- 
rock,  4795;  Uoefer,  56. 

Wenn  ein  nnbedeatender  Mensch  einen  hohen  Posten 
erh&lt.  In  einem  Flugblatt  ans  dem  Jahre  1621  heisst  es : 
,JSinea  Sprichworts  ich  erinnere  mich«  welches  man  wol 
für  sehen  hundert  Jahren  hat  pflegen  zu  sag'n:  Miehs 
Wunder  nimmt.  Jetzt  alles  Ding  aufs  höchste  kömmt 
Yordes  voll  Butter  die  HOselein  (I&ngliche  Fftsschen, 
noch  jetzt  im  Obersftchsischen  Butterhose)  tief  stunden 
in  den  Keltern  mein,  jetzt  stehen  sie  als  wichtig  Sach 
Toll  lauter  Asch  hoch  unterm  Dach.*'    (Ovel,  117,  180.; 

•4  Was  bis  aufs  Höchste  gestiegen  ist,  kommt  wie- 
der herunter. 
DäH. :  Naar  noget  kommer  pa«  det  h0f  eato ,  saa  nemmer 
det  af  igien.    (Prot,  dan.,  Zbi.) 

5  Wer  stets  nach  dem  Höchsten  strebt,  wird  we- 
nigstens das  Hohe  erreichen. 
Hochverratli. 

•Es  ist  noch  lange  kein  Hochverrath. 

Frz.:  Cela  ne  mord  ni  ne  rue.    (Lendroy,  1335 J 
Hochseit. 

1  Af  der  Hochzet  wech  Brit,   nö   der  Hochzet 

Koamer  uch  Nit  (Sititenbürg.-mchs.)  —  Schu- 
ster, 263. 

2  Aufif  Hochzeiten   soll  man  frölich   sein,   wenn 

man  zu  grabe  geht,  so  ists  wainens-  vnd  traw- 
renszeit.  —  Henisch,  1723, 15. 

3  Die  erste  Hochzeit  ist  ein  lieblich  Din^,  sie  geht 

durch  die  Brautschaft;  die  zweite  ist  ein  bit- 
tersüss  Ding,  sie  geht  durch  die  Witwen- 
schaft; die  dritte  ist  ein  Din^,  vor  dem  be- 
hüte Gott  jedes  Menschenkind. 

4  Die  Hochzeit  findet  Kleider,  die  Arbeit  Gro- 

schen.    (Lit.) 

5  £d  öss  kaan  Hochzcid  essu  klaan,   ed  michd 

sich  nög  aan*.     (Trier.)  —  Laxen,  180,  37. 

Es  ist  keine  Hochzeit  so  klein,  es  macht  sich  noch  ein*. 
In  Köln:  Kein  Huhsiok  es  esu  klein,  sei  brengt  er 
noch  ein.    (Wttfden,  II,  6.) 

6  Eine  Hochzeit  macht  die  ander.  —  Gnüer.  Itt,  27; 

Lehmann ,  II,  148 ,  33 ;  Simrock  ,4801. 

7  Eine  Hochzeit  wird  nicht  leicht  vollbracht,  eine 

andere  wird  dabei  erdacht.  —  Simrock,  4800; 
Seybold,  397;  Braun,  1, 1410. 
Dan.:  Det  er  et  skarns  brjllup,  hvor  der  er  kun  en  bmd.  — 
Et  brjllap  gi^r  det  andet.    (Prov.  dan. ,  93.^ 

8  Es  ist  eine  Hochzeit,  da  man  nirgend  einen 

Rauch  gesehen. 

9  Es  ist  eine  Hochzeit  nie  so  kli,  es  gibt  auch 

ein  Bräutli  dabi.     (Schweiz.) 

10  Es  ist  keine  Hochzeit  ausgericht't,   wo   nicht 

eine  zweite  ward  ausgedicht't.  —  FriscfUner^  1636. 

11  Es  ist  nicht  alle  Ta^e  Hochzeit. 

//.:  Ogni  giorno  non  si  fo  nosze.    (Pazxaglia,  246,  1.) 

12  Es   ist   nit   iederman   auü    die   hochzeit  gela- 

den. —  Franck.  II,  40*;  Simrock.  4805;  Rein$berg  IV,  19. 

13  Es   ist   noch  keine  so  köstliche  Hochzeit  ge- 

wesen, dass  nicht  einer  über  schlechte  Be- 
wirthung  gekla|rt  hätte.  —  Winckler,  XV,  40. 

14  Es  ist  noch  nie  eine  Hochzeit  gewesen,  wo  sich 

der  Teufel  nicht  zum  Brautdiener  erlesen. 

15  Es  kommt  mancher  zur  Hochzeit,  der  am  we- 

nigsten daran  denkt.  —  Parömiaken,  992. 

16  Es  wirdt  kein  Hochzeit  je  vollbracht,  es  ward 

ein  newe  darbei  gemacht  —  Petri,U,dOi:  He- 
nisch, 1482.  50;  Sutor ,  462;  KSrte,  2687. 
Lat.:  Nuptiae  nuptiamm  sunt  ooeasiones.    (Sutor,  462: 
Sinder  II,  2328;  PhiU]^^,  U,  57;  Be^Md,  991.) 


17  Frühe  Hochzeit  hat  niemand  gereut  —  Eiser 

lein,  314. 

18  Frühe  Hochzeit,  lange  Liebe.  —  Eiedein,  114; 

Simrock,  4802;  KMe,i88i;  Braun,  1, 1411. 

19  Glänzende  Hochzeit,  schlechte  Ehe. 

In  Nordamerika  liebt  man  Hochseiten ,  wie  solche  in 
Deutsehland ,  ja  ganz  Europa  üblich  sind ,  nicht.  Durch 
das  obige  Sprichwort  wird  das  sehr  TerbreiteteVomriheO, 
das  man  gegen  glinsende  Hochseiten  hat,  ausgesprochen. 
Brilliant  nnptials,  wretohed  marriage.  heisst  es;  and 
wiewol  der  Amerikaner  nicht  aberglAubisch  ist,  so 
sucht  man  doch  das  Omen  su  rermeiden.  Wenn  über- 
haupt eine  Hochzeitfeier  stattfindet,  so  pflegen  nur 
Aeltem  und  Geschwister  daran  theilzunehmen.  (lieber 
amerikanische  Hochseiten  vgL  Frauen  im  Amerika  roa 
Dr.  Kolatschek,  Wien  1864.; 

20  Heimliche  Hochzeit,  öffentliche  Schande. 

Dan. :  Oi0i|da  dit  giflermaal  henunaelig,  da  bliver  det  oljit 
offentlig.    (Prot,  dan.,  231.J 

21  Hochtid  g§ji,  Yadder  stän'  un  Fenster  gevcn' 

het  mennig  Bür  von%de  Plats'  afdreven. 
(Ostfries.)  —  Fromm€tnn,  VI,  282,693;  Bueren,  571; 
llauskalmder ,  II. 

*)  Qevatter  stehen.  ')  Besieht  sich  auf  den  nord- 
deutschen Brauch  des  Fenstetschenkens  und  des  darauf 
folgenden  Fensterbiers  (Finsterbir).  Es  ist  dies  ein 
Festgelag  beim  Schenken  der  Fenster  in  ein  neugebaa- 
tcs  oder  ausgebessertes  Hans.  (Frominamn,  Ki,  286, 693.; 
>)  Stelle,  Landgut.  —  Stirtnburg  (307)  hat  statt;  Fen- 
ster geyen,  Kinddop  gtren. 

22  Hochzeit,  Begräbniss  und  Kindtaufen  machen, 

dass  ich  muss  zum  Thor  'naus  laufen. 

Aus  dem  Handelsbuch  eines  breslauer  iTAnfmaimf 
(BcMesische  Provinzialbldtttr .  1862,  S.  567^ 

23  Hochzeit  gehen,  Kinder  heben  ist  ein  Ehr*,  macht 

aber  einem  den  Seckel  leer.  —  Gruter,  ui,  50; 

Lehmann,  II,  256,  58;  Sailer,  72. 

Die  Annahme  dieser  tfaeuem  Ehre  wird  Ton  Bekannt- 
schafts-, Ycrwandtsohafta  -  und  andern  Bttcksichten 
geboten.  Die  HoU&nder  sagen:  Bei  Hochzeiten  und 
Kindbetton  unterhalt  man  die  Freundschaft.  Die  Fran- 
sosen  und  Italiener:  Bei  Hochceiten  und  Begritbnis- 
sen  erkennt  man  Freunde« und  Verwandte.  (ReUuierg 
VII,  23.; 

24  Hochzeit  haben  ist  besser  als  Todten  begraben. 

—  GnUer,  III,  50 ;  Lehmann ,  II,  256 .  59 ;  Simrock ,  4808. 

25  Hochzeit  ist  eine  kurtze  frewd  vnd  lang^  vn- 

lust  —  Petri,II,SM. 

Ein  hebr&isohes  Sprichwort  sagt:  Mancher  gebt  xur 
Hocheeit  und  weiss  nicht,  was  ihm  die  Zeit  aufbebt. 
(Cahier  ,  2475.)  Die  Taniulen  sagen:  Auf  die  Hochzeit 
folgt  ein  Halbjahr  Hunger.  Die  Hocixseit  wird  nia- 
lieh  bei  den  Tamulen  Überaus  pr&chtig  hergerichtet; 
da  man  aber  mit  blinder  Lust  in  unreifem  Alter  und 
ohne  Mittel  den  Hausstand  su  beginnen  pflegt,  so  muss 
man,  bei  einem  üblichen  Zinsfusso  von  12  Procent,  aalt 
Schulden  anfangen,  die  nach  der  Hochzeit  grosse  Ent- 
behrungen auflegen.  (Vgl.  ßtsger,  Ergdnsung*-Con»er- 
saiiontlexikon ,  XII,  B.  724.; 

26  Hochzeit  machen  ist  win^  (wenig),  aber  haus- 

halten ist  ein  theuer  Ding. 
Däm.:  At  holde  bryllup  er  let,  at  holde  huus  siden  er  ei 
saa  let.    (Prot.  dan. ,  93.; 

27  Hochzeit  macht  eine  Woche  glücklich. 

Böhm.:  Dobr4  svatba  t^den  trvA.   (Öelakopskjf,  383.; 

28  Hochzeit  macht  Hochzeit 

29  Hochzeit  macht  man  nicht  von  Pflöcken  und 

Ehre  nicht  von  Zaun  stecken.    (Estn.) 

30  Hochzeit  und  Begräbniss  sind  oft  nicht  weit 

auseinander. 
Böhm.:  Ede  svatby,  tu  i  pohfby.    (Öelakotakg,  312.; 

31  In  Hochzeiten  vndKindbethen  erhelt  man  fireond- 

SChafil.  —  Pelri.  II .  405;  Uenisch,  341.  35. 

32  Keine  Hochzeit  ohne  Brautwerber. 

Die  Polen  fOgeu  hinzu:  Kein  Leichenselunaas  ohne 
Bettler  (oder  Grossvfiter).  Der  erste  Theil  dieses  Sprich- 
worts bedarf  keiner  Erklärung,  der  andere  besieht  sich 
auf  das  wohlorganisirte  Institut  der  Bettelei  in  Polen. 
Die  GrossTäter  sind  Bettler,  die  sich  an  Feiertagen 
oder  andern  feierlichen  Gelegenheiten,  wie  Hochseiten, 
Wallfahrten  u.  dgl.  in  ganzen  Schwärmen  su  Tersain. 
mein  pflegen.  Sie  stellen  sich  dann  in  langen ,  dichten 
Q  Beihen   ror  der  Kirche  auf  und  fangen  nicht  selten 

Schlägereien  an,  wobei  sie  sich  ihrer  Krttcken  und 
Stücke  als  WafTen  bedienen.  Es  gibt  darunter  fitan- 
liche  Bettlerfamilien,  die  sich  Ton  Geschlecht  an  &•• 
schlecht  Yennehren  und  ihre  gesunden  Kinder  saihram 
Stande  ersiefaen.  Des  Weitern  Tcrweise  loh  auf  die 
oulturhistorisch  werthvolle  Behandlung  dieaes  Spokh* 
Worts  bei  Wursbach  /.  60. 
Poln.:  Nu  kasdym  weselu  swat,  nft  kMd^l  tknia 
(Wursbach  I,  60.; 


697 


Hochzeit 


Hochzeiter  — Hochzeitrecht 


698 


39 


45 


4C 


-•7 


43 

49 

60 


Keine  Hochzeit  ohne  G^aangr,  kein  Begriibaiss 

ohuo  KJang,  —  mncUer ,  xii .  le. 
IL:   N«  nom  ««nza  casto,  nb  mortorto  lenx«  pi»nio. 

(FatmfUa,  »16,  3.; 

Man  muBs  der  Hochzeit  ihr  Recht  lassen. 

Lufhfr  fKirckenpoffUUe.  9.  p.  Trin.; :  „Wo  oi  »tlcbHg 
lugAlivt ,  latte  ich  der  Hochzeit  ihr  Becht  und  13»neh 
tt&d  Tan*  inunerhio." 

Man  aoll  nicht  ungeladen  zur  Hochzeit  gehen. 

/n..  L'on  ne  doit  point  allor  aux  noooi  um  u'jrott  eon- 
voyi.     (Ltruujt,  il,  35«.; 

Min  SÖän  %    wenn  du  'n  Höügen '  lauk  geist, 
ätt  langsoiim ,  dulüöwst'  nich,  watt  du  deun 
riß   Bchlagüu    kannst»    (SirdMi.)  —   Firtntnich, 
in.n,  30. 
•)  Sohn.    »)  Uoelitöjl.    M  GlAubit. 

Nach  der  Ilochxeit  orkennt  (sieht)  man  des 
Weihe»  Bosshcit  oder  frombkeit.  —  /v/n.  //,  ^86. 

Xhtt  loldor  nir  doa  eraloo  FaU  aa  «pAt. ; 

Nftch  der  hoctizt^it  crkcnt  man  des  weiba  bos8> 
heyt  (bchalkheit).  —  Franck,  11,  71*;  GniUr»  I,  60; 
SMlor.  e>*:  Pw/.'iFi'.  68»;  Stmivfk.  4m4. 

hDahd  Draiil  mit  :!  T,  dl«  L&tt« 

▼cm  der  t,  legt  Gr^  mlden  Biuti 

miiihroM  ir;uii»  liiD."  i'ioAtgjpt«r 

itUfk^n  Ucus>  :b.  u  ijrcdxnkea  dsrch  du«  b;' rieh  wort  ftoi: 
Vtaadie  Uochcciii  mit  ihrer  Soppe  (mJt  dem  Bcbmau««) 
bMehlOta«Ti  jst,  legt  j(Kl»r  lein«  Liunpon  an.  ( Burdt- 
hmr^t  4*'v)  I>«r  wftUro  Charakter  wird  wieder  ang«* 
aoiMMn,  Wfrnn  dl«  V«nt«Uaiig  uiobt  inabr  üötLlff  odtt 
niobt  mehr  vorthütlhAft  ist.  D;kker,  weil  aueb  dio 
Jtrmttea  Lcat«  tu  aiacr  Hochzeit  «chOtte  Kl«iiler  aa- 
siehtm,  «elbtt  wenn  aio  aicb  dietalbao  daau  l^urgea 
koUtea. 

Xu^-  ä«|i«re  poit  faciuBi.  (Sutat,  ic9.)  —  Simul  oum 
amictu  corporis  pador  pouittir.    (Kü^lfi».  (^2.) 

Nach  der  Hochzeit  hehbct  de  Männer  öre  Früen 
sau  kif,  als  dat  Wäter  in  der  Kipen.     fUan- 

ijowT.^   —   ;SVh/lm^lI^h,  /,  3ü,  4. 
Hin»  Klikga  der  Frauon  ttbcT  di«  HlUnuor. 

Schrd  »vi  VÜr  de  Hochxig  Juch!     (HennettergJ 

Vil  hochzeit  haben  nit  ehr.  —  Fraack,  /,«»'*;  Sim- 
rodk,  4«03,  kc<rh'.  n»6,  Uraun,  l,  1412. 

Vor  der  Hochzeit  fegt  das  Madohen  selber  dio 
Balkono  und  nach  derselben  ruht  der  Staub^ 
sie  i^st  als  Frau  Makrone.    (ß^Tgümo.j 

Vor  der  Hochzeit  gibt's  Küsse ^  nach  der  Hoch- 
zeit Schmisse.     ,'ElHn9,f  —  Knfchtmir^,  1W9. 

Vor  der  Hochxeit  soll  jeder  drei  Jahre  narriuch 
fein.    ('A>/iij 

Daj  ilvccpi  wjlre  aohr  guif  wenn  dio  BcfolguDg  dea« 
Mtbeo  vor  dem Nkrtiachtttiü  oaolii  deiHooltscit  «chiiitto. 
Wenn  die  Hochzeit  aus,  gehen  dio  Gast«  nach 
Haus. 

Dio  Buaaeu  (ügtn  hinaa:  und  di«  Tum&MteD  Ini 
B«tL     (AUmann  Vi,  473.; 

Wenn  die  Hoclizeit  ein  Jahr  vorbei,  dann  kennt 

man  der  Ehe  Litanei. 
X>«n..  Um  aarot  «ftw  kaod  naa  tftnt  tlge,  hrmA  det  «r 

Wer  Dut  der  Hochzeit  eilt,  gewinnt  Zeit  znr 
Reue. 

Dan.  •  [>e  »am  kaate  med  ^ilVennaaJ ,  bar«  lidon  tiid  nok 
at  rortrjde  det.     (Pfov.  dan. ,  'Hl .) 

Wer  £ur  Hochxeit  geht  nneingeladen,  geht  roth 
(flchamroth)  davon  zu  seinem  Schaden. 

Wie  die  Hochzeit,  so  der  Kuchen. 

2'  Hochflig  goh  uud  z'  Gevatter  stob  is  cn  Ehr', 
aber  es  njacht  den  Geldsack  leer.     (Schwm.) 

Zu  Hoch::eiten  und  Taufessen  muss  man  nicht 
uucingeladeu  geben. 

Em^fL :  Go  oeithsr  to  a  weddiag  nor  a  ehriaiftDiog  wltbotit 
ISTitatioo,    fßoA*  //,  Ml.J 

Zur  Hochzeit  soll  man  die  Freud  auf  Leiter- 
wagen zusammenfuhren,  weil  bald  koan  Buch- 
kan  *    davon    übrigbleibt.     (Ob€H*tentick,}   — 

>>  nie  «tTohffffloaht««««  SobttaaeLii,  in  w«lch«  di* 
bO<h    (iUäl«lM«kea«o    «b»x  gafonnteo   It»ibe    gebracht 

wordrn. 

Auf  dieser  Hochzeit  hat  mau  mit  Klösscn  gc* 
laden    und    mit  Bratwurst  geschossen.     (^Md* 

£«w.. 

Auf  et&ri  hzcit  taoieo. 


*hb  Bei  seiner  Hochzoit  hat  Arrr -^'i  ^-^  Trauten  ge- 
schlagen und  Elend  dazi  i 

•56  Das    ist    eiao    schöne   Hot.i. , .  Imsne).    — 

TenHUiM ,  99$. 

Zur  ß«xeiebtitini7  j«d«t  toUeti  Linni.  D«  d«r  alt« 
Judo  daa  Wirthahaiit  nioht|b««acht«,  »o  war  eiuo  Hoch' 
Ksit  fast  die  eiuzig«  GiilflgoDbeit,  einmal  „aber  dia 
gchnar  ru  büuen". 

•&7  Der  sclireit  vor  der  Hochzeit  Juchl   fftmm'hvri/,) 

£r  ■chreit  vor  der  llüoUaelt  .«Juolihe*';  *r  njoiiul 
die  nattaang  tat  diu  Wirliiiclikoit. 

•  &8  Di  lis  Üngden  (immer)  af  der  Hochzeit.    fSUhcn' 

i)»r|/.-«flc/tf  J   —   l'fotHftmnH,   V,  $'* ,  fj3. 

•  69  Die  Hochzeit  andingen.    (Otn't-Mfrrfirh.) 

Am  vorletzten  Sonntag  vor  dorn  H  ■ihtiiititapn  wird 
».aufodiiifft",  d.  h.  ««  wird  mit  do"  m 

die  Hoobioit  gpha.U«D  wvrdott  »oü,  i 

Terhaodelti  die  Zahl  der  G&ftc  ihm  ec'K,        ,,        ,,  ', 

*60  Di©  Hochzeit  hat  ein  LocIl     fFrankenmiUlJ 

D.  h.  tio  tat  SU  Endo. 
*61  Einem  Hochzeit  macljen. 

lim  duTcbprUgt^lo.  „Krwiacht  ein  icolban  groM  und 
acbwer,  thot  jra  damit  «in    tioohatit  iBACb«tt."     (Wtti 

•62  Er   dingt  die  Hochzeit   an,   eh'  er  ein  Weib 

nimmt.  —  Kuiu.idas*. 
•tJ3  Er  hat  seine  Hochzeit  verloren. 

Wenn  jemand  pctAuscht,  Muh*  und  Geld  vi  i  i 
Ton  JaiiiAiidru.  der,  ata  «r  alloai«ur  Hooluuit  «ui-  >  -^i 
gemacht  iiutte  ,  nicht  dacukam. 

*64  Er  hat  zu  früh  Hochzeit  gemacht. 

•B6  Er  macht  Huchzcit  mit  einer  S  ■'    -''    'iteir  in 

einem  Hiiu^u  rriiL  vior  Smileu.  ".  3i4i 

Stirbt  am  lialgon,    (S.  Feldbiachof ,  i: ,-iiia«  uud 

l^eileratoohter.) 

*6ti  Es  ist   eine   Hochzeit^   bei  der  man  nirgends 
Rauch  gesehen.  —  lißrte,iSi^;  Braun,  t,  1411. 

*67  Es  ist  eine  üble  Hochzeit. 

•68  Es  ist  Hochzeit  und  Beschueidung  zugleich.  — 
Blum.  44!. 
Uro  ein«  UeborfUlle  von  Freude  in  beieiohnen. 

•69  Ich  werde  auf  deiner  Hochzeit  tanzen.  —  Fmth- 

btfT^  1637. 

Als  Kotaohuldigang  gebraucht,  wenn  mftn  «Inen  an» 
dem  auf  den  Paaa  tritt. 

•TO  Ich  will  ihm  auf  die  Hoch:''  '  "      nen. 

„Wenn  loli  Jio  aujff   die  Uor.  .    wtl    ioh  de« 

alten  Narrn  nicht  fehlen."    (ü  VJ«  und  yuf 

».■Awrnc*.  XXXlJ,  1.;—  „Ir  DiUpo,  jr  In*»-»  tulrn  Fey- 
h<>l  <V<?Ucben)  genommen-,  loh  wil  auob  auff  die  Hoch' 
seit  kommen."    (H.  ÄacA* ,  LI,  2) 

•71  In  die  Hocljzeit  tragen.    (ObpräsUimch,) 

Die  Braut  wird  vor  der  Hoobxelt  von  den  VorwAndt«D 
betncbt,  die  ihr  allerlei  Oeichenke  mitbringen,  waa 
man  durob  die  obige  Bedenaartbeaetchn^t.  {Bntoniftft*w.) 

•72  'Ne   Hochtit   oppen   Stall   sloan.     ( /*t'ii>lin. j    — 

IVoc^r,  90,  130. 
Sie  Hiebt  beaucben. 

•73  Welsche  Hochzeit  und  stumme  Stind*.  —  £u*> 

krtrt.  6SS. 

fioohaeiter. 

1  llocliiiter  und  Brut  esset  gern  Krut;  sie  neh- 

mets    uf   Gabel    un    schoppets   in  Schnabel. 

(Stiaftit,) 

2  Wenn  Hochzeiter  und  Braut  beisammen  sind, 

hat  der  Teufel  Fastnacht  —  S««i«w*.  itSSl. 
Hochzeit«-ehfln. 

Hoc}u:eitgehen  und  Kinderheben   ist  eine  Ehr", 
macht  aber  den  Seckol  leer.—  S»mrodk ,  4o»7. 
Hoobceltlein. 

Et  es  ke  Höchzichlc  ze  klA,  es  kömmt  e  anne- 
res  Widder  off  di  B&  (Beine).     (ih-nttrheTg,;  — 

/Yft#nmfi/iii ,  fl ,  4JQ,  9. 

<it,   wi«  klein  aio  auch  lei  1   gibt  •• 
t  ;*.ft;  „M  kusiBt  «ifio  andere  dAbel 

»• 
Hoobaeltlöut«. 

Wie   können  die  Hochzeitleut  Leid  tragen,  so 
lange  der  Breutgam  bei  jhnen  ist.  —  Mn,  /,  iii. 
Hochxaltrecht. 

Die«e*  ist  dn«  "     '  -  •*recht:  du  musst  sein  hin- 
fort dor  (  '  lit    —    Kortr .  i996. 
Xiatt  «iaiadu--    „— ...üt  lar  beimütaloatlge  Männer. 


J 


699 


Hbchzcftggabe — Hocken 


Hdeker— Hof 


700 


HrjcnzerLsgaben  aünd  man  leimde  Göder.    "Rfadt- 
•mn.j 

Hochx«iugah4n  ifad  snr  :i«Iiefa«ii«  #at«r.  Xam  wird 
dartarch  ▼*rpdlcht*t,  apAter  ebcxuo  wenhroUe  GcgOr 
9n«eh«aka  su  nukchiin. 

Wenn  'iie  Hoch^eitsf^te  fort  sind,  fingt  die 
Hochzeit  filr  die  Braatlente  an. 

Di«  Rusea:  Ftir  di«  G^tate  üt  da«  V«t  aiu,  für  di«  i 

7eT7nählten  fibigt  es  an.    (AUmamn.  VI,  473.;  ! 

Hociuetklider  och  firhklid<*r  ha  sich  noch  ainjde 

S^efan^den.     (Si^>ettbmrq.-«ädui.)   —  Sckmum,  789. 
BoohaeitBfcacheiL. 

Hochzeitüknchen   kann   man  nicht   ans   jedem 
Mehle  backen. 
Hflfihxgjflled. 

Hochtidalied  —  loatge   Lied;    ole   Lied',   be- 
schäten  Lied-  —  fnjdkfrwr?,  1639. 
Hnrhieritgniahl, 

1  Vom  Hochzeitemahl  geniesit  die  Braat  am  we- 

nij^sten. 
dpan.:  Ea  I»  bod«  qmea  menoa  eome  es  la  noTia.    (BokM 
/,  23l; 

2  Za  Hochzeitamahl  and  Taofe  nicht  angeladen 

lanfe. 


*7  Hei  hnckt  (sitt)  wie  op  de  dodge  Eao.  —  Jmdb- 

bvT  \  1673- 

iemaBd  aBverdroiien  Flsias  auf  di«  SaoIm  aa. 


•8  Sei  hackt  wie  e  Elnck.  —  FiifcÄW«-*,  1685. 

Wie  ciiw  GlseUuniie. 
•0  Wo  hei  hackt,  da  gackt  heL  —  Fnukbier,  «7; 

FriacMüT*  1606. 
Dar  Trige. 


£•   war  noch  nie   ein  Hochzeitaschmaas,   der 
Tenfel  wollte  die  Sauce  dazu  machen  im  Haas. 
HöchxeitMtdrL 

*Man  will  schon  Hochzeitsstori  backen.    (S.  Hei- 

rathabroC.j 

ütüri  heia^t  in  einem  groiaen  Theüa  Obexöatemielis 
ein  für  Weihnacht  gebaekenea  Featbrot  asa  beaacm, 
feinerm  Xehle,  im  ttbrigen  ron  gewöhnlichem  Haoabrote 
nicht  anter  schieden.  Jeder  im  Hanae  bekommt  daron, 
snweilen  sogar  einen  gansen  Laib.  £•  gflt  aach  flkr 
eine  besondere  Ehre ,  wenn  man  die  8töri  anschnetdaa 
darf.  MiUichen  zeigen  dadurch,  weichen  Barschen  sie 
begünstigen.  (ßauJH'jarten.) 
Boclueitstagr. 

1  Am  Hochzeittag  flindert  die  Haaben,  darnach 
fladert  sie. 

„Aafr  Hochzeiten  wird  manche«  darehgsbraeht,  dna 
hem*eb  ein  lange  Zeit  an  beaalaa  iat.**  (Matkaiutj 
PotfiUa,  /,  LX«.; 

3  Hochzeitstag  and  Ungläckstag  haben  Ein  Datam. 

Die  Basken  sagen:  Der  Uoehxciuug  ist  dir  daa  Mor- 
gen des  letxten  Tagea  ohne  Sorgen.  (W«$t*rma*n't 
MonatMhtifit ,  IV,  i»1.)  Ein  anderes  spaniaohea  Sprich- 
wort laatet:  El  di«  qne  te  casaa ,  6  te  mataa  ö  te  snnaa. 
W'Bok»  I,  217.; 
enn  ma  n'am  Höstigtag  ke  goet  Wetter  hed, 
so  geds  ke  gaete  £b.  —  Tobier,  m. 
Stoohseltstaas. 

*I>en  Hochzeitstanz  in  der  Laft  halten. 

GehAngt  werden.  Der  Tod  am  Galgen  hatte  fftr 
classiache  Spiubnben  in  der  Galgenperiade  sehr  Tial 
Ansiehendes  und  Poetisches.  Die  oberste  Sprosse  der 
Galgenleiter  war  das  Strebziel  ihrer  Laufbahn.  Sieh 
h&ogen  lassen,  hiess  bei  ihnen,  Hochzeit  halten.  Der 
Delinquent  war  der  Br&atigam,  der  Galgen  die  Braut, 
der  Henkersknecht  der  Kranseiherr  und  der  Henker 
der  Pfarrer,  der  mit  der  stArksten  Copala,  dem  Strick, 
copnlirte.  Der  Tanz  in  der  Luft  der  Hochzeitatanz. 
(Vgl.  Hithl ,  Getchiekt«  aus  alter  Zeit,  Sattgart  1863, 
I,  140.)  ^ 

BoduKeltswebi. 

Hochzeitswein  wird  Thränenwasser. 
Bocke. 

*i  Einem  die  Hocke  voll  lügen. 
•2  Hocke  wie  Hose. 
Hocken. 
*  1  Er  hocket  ufiTem  höhn  Ross.  (Sototiam.)  —  Seküd, 

83,  318. 

*2  Hei  hackt  drop  wie  do  Dod   op  de  Eaa.  — 

FrUchbuT  *,  Iß78. 
•3  Hei  huckt  op  sin  Eigenes.  —  FrucMner*,  i67fl. 

Ist  in  einer  natQrliehen  Aasleemng  begrübn. 
•4  Hei  huckt  wie  e  Pracber  ön  c  Schettcl.   ("/«»/cr- 

bur^.)  —  Fruchbier  \  1682. 
•5  Hei  huckt  wie  e  Täpke  Mues.  —  FrUckbier^  16«3. 
Traurig  und  betrftbt. 

•6  Hei  huckt  wie  en  Hapke  Onngluck  (Häufchen 
Unglück).  (Otfreuu.J  —  Fruchbier,  836;  Futch- 
hier  »  1681. 


Ein  Höcker  ist  seinem  Herrn  nicht  schwer. 

3Eaa  gansrülini  «ich  an  alles.    Die  Bnsean:  Den  Germden 
dzAekt  dea  Krummen  Höcker  nicht.    (AUmoMm  Fl,  4ü.) 
L4U. :  Debita  pro  meiitia  giatia  nnlla  redit.  —  Omnia  anat 
ingraxa,  nihil  £aciaae  benigne  est.    (SiUor,  306;    Se^- 
bold,  AVI.) 
TTiVrkeirigfT- 
1  Den  Höckerigen  macht  daa  Grab  gerade. 
3  Der  Htückerige  sieht  den  Buckel  nicht,  den  er 
aof  dem  Röcken  trägt. 
Bodkzic. 

Das  geht  hockrig  wie   aof  einem   polnischen 
KnitteHoder  l&öppel)damm. 
1. 
Wat  net  hoddelt,  dat  jofüert  net    (Jiaämu)  — 
Firmaiick.  t,  499.  38. 

Waa  nicht  lumpt  oder  ftafttert,  gibt  kein  ▼omehmea 
Aw^hTi.  —  Hodda=in  Fetzen  zergehen.  TOn  Klei- 
A n iip««tft««iraii  •  ■»!<»*»  Ton  «^**'»  p^Hf^mdeii  iriittczpiitaa 


*  Er  ist  hodenbrüchig  bis  an  den  Hals.  —  Köru,  2M3. 


*£r  hodowet^  um,  wie  aus  dem  ArceP.     (Jüd.' 
dewtxh.     Broäf.J 

>)  Aetzt,  spelait.    *)  AenneL  —  D.  h.  er  Hast  ea  an 
nichta  fehlen. 
Sat. 

1  Acht  Stücke  sind  zu  Hofe  wohlfeil:  grosse  Lü- 
gen, rerdrehte  neue  Zeitung,  verlorene  leicht- 
fert^  Weiber,  fisüsche  Freunde,  steter  lieid, 
doppelte  Bosheit,  eitle  Worte  und  Yergeb- 
liehe  Hoffiiung. 

RaüelaiM,  entrOstet  üJ)er  die  Laater  der  HOfe,  rief 
aas:  „Aber  warum  zu  allen  Teufeln,  habt  ihx  denn 
auch  Hofe?  »  (  WeU  und  Zeit,  HI,  36,  13.;  Und  Lmtker 
sagt:  ,,  An  manchem  Hofe  wird  ein  gar  gottloa  Saal^en 
gefOhxt,  sodass  man  daran  um  Leib  und  Seele  kommt.*' 

3  Allzeit  bei  Hoff  vnd  Herren  leben.  Ehr,  gut 
vnd  blut  in  gfar  muss  schweben.  —  Uemitek, 
ilZ,  W;  Petri,  II.  8;  hrtuckm..  EF*». 

Beranger  achrieb  daher:  „Nein  mein  Freund,  nein, 
ich  will  nichta  werden;  gebt  andern  Wttiden,  Titel, 
Sterne;  der  Herr  hat  mich  fftr  Höfe  nicht  gemacht.** 

3  Am  Hofe  gelten  Tugend  und  Demuth  selten. 

Fotn. :  Cnota  i  pokora  niema  miejsca  u  dwora. 

4  Am  Hofe  hat  man  keinen  Freund  als  sich  selber. 

ffoU.:  Aam  's  konings  hof  is  elk  Toor  zieh  zelTcn  allecn. 
(MarretH/nue ,  l,  313.) 

5  Am  Hofe  leben,  heisst  frühen  Tod  sich  geben. 

It.:  Chi  disse  corte  diese  morte.    (Paszagiia,  70,  19.; 

6  Am  Hofe  muss  man  thun  wie  am  Hofe. 

Etwa:  Wer  unter  den  Wfilfen  ist,  musa  mitbeoleni 
man  soll  aber  Termeiden  unter  die  Wölfe  zu  gehaa. 

7  An  grosser  Herren  Höfen  ist  die  Eingangsthür 

Ton  Pfefferkuchen,  die  Ausgangsthür  von  Na- 
delholz. 

Böhm.:  (Do  panskäho  droru  Trata  siroki,  ale  ren  OskA. 
(Öelaiot*kif ,  378.;  —  Siroki  nata  ke  dront,  üakA  aaapeu 
(Öelatottkg,  323.; 

Dan.:  TU  hove  80d  indgang,  men  suur  ndgang.  (Pro», 
dan.,  281.; 

8  An  grosser  Herren  Höfen  werden  dreierlei  Leute 

gefunden:  Fuchsschwänzer,  Misgönner  and 
Verleumder. 

Und  zwar  mtUsen  die  FuchsschwAnzer  in  beeoudeii 
grosser  Anzahl  dort  rorhanden  sein,  denn  Racim*  be- 
hauptet: „Die  Fürsten  haben  an  ihren  Höfen  aeehr 
Schmeichler  als  Fliegen  in  ihren  Gärten.** 

9  An  Höfe  und  auf  hohe  Berge  kommt  man  schwer 

und  ist  allda  in  steter  Gefahr. 

Dan.:  TU  hovc  er  som  paa  et  h^gt  bierg  Tanskeligt  al 
komme,  men  farligt  at  bliTe.    (Pro*,  da«..  3XAJ 

10  An  Höfen  bekommt  man  eher  einen  Trank  zum 

Versuch  als  einen  guten  Spruch. — F%»dtaru  Gmdu 

11  An  Höfen  fallt  es  schwer,  hoch  Alter  xa  er- 

reichen. —  Simrocfc,  S5S. 


701 


Hof 


Hof 


702 


,13  An  Höfen  gibt  es  mehr  Ahiiophel  als  Josephe- 

—  Sailer,  TU:  Simrock,  4809. 
Frt.i  A  ohisqtje  court  ion  traiatre.    (L^roux,  JJ,  fiO.J 

13  An  Höfen  ist  jeder  für  äich. 

Fr:.:   A  1»   cour  du   roi   ehacun  e»t  pour  loi.    (Krittin- 

14  An  Höfen  muas  die  Tugend  betteln  gehen  und 
Wahrheit  hinter  der  Thüre  sieben, 

Bühtn,:  Ctnovt  ft  pc>kora  neml  mitta  n  drora.  —  Ctoofll 
■i  Doha  aü&maJa,  prarda  <loo  vypadlo,  a  rrdco  upfi-^ 
mnotii  Q  dvora  rjcbUdlo,    (Ctlakorgtc^ ,  tVi.) 

Potn.:  Cnota  nogf  staroaia,  >  prawd;  duo  wypadio,  a 
■ici^roicl  u  dwom  jui  b&rdto  nadbladto.  —  Caotn  ,  po» 
kora  nicma  Tniojica  u  dwora.  —  Prawda,  »miroic  a  po- 
kont  niemiewa  mi^Kca  n  dwora.    (Cflakortkif ,  ZTJ.) 

15  An  Höfen  und  in  Klöstern  bringt  man  einem 
eher  einen  Trunk,  das»  er  ihn  versuch',  als 
ein  Buch,  dass  er  einen  guten  Spruch  such'. 

—  hfoftf^ripiegel.  »55.  JS. 

16  Bei  Hof  hilft  ein  Quintlein  Glück  xaehr  als  ein 
Pfund  {Centner)  Witx. 

17  Bei  Hof  ist  alles,  wer's  nur  spürt,  rait  Falsch- 
heit austapezirt. 

/(,:  Neu«  cortl  Ja  canU  4  eiUata,  «  non  n*  A  amioisia  sa 
not»  flnta.    (PaitajßUa,  7ö,  1».; 

ilB  Bei  Hof  ist  Gunst  im  Maoi,  Mistrauen  im  Ber- 
sten. —  SimYQcK^  4810. 
L»tt.:  Fr»ua  ■ablltni  re^ai  in  aala.    (E-utlrin^  315.) 

19  Bei  Hof  ist  viel  Händereichens  und  wenig  Her- 

sens.  —  /ÜMWei».  SIS. 

20  Bei  Hof  iflt's,  wie  man  eine  Hand  umkehrt. 

tFrs.:  La  ootir  a  »es  LauN  ot  ba».     (Krittin^tr,  ISI  ^.) 
21  Bei  Hof  verkauft  man  oft  Rauch  ohne  Feuer. 
Variprioht  riel,  ohnd  ei  xo  balteo. 
BftjBei  Hole  denkt  jeder  zuerst  an  sich. 
^m  9r:.?  En  la  vour  <1*u  rol  cbaouo  y  vti  pour  tot.    (Sohn 
/,  IT,-  LuruitT,  11.  &0.J 
23  Bei  Hofe  dient  immer  einer  dem  andern,  aber 
jeder  sich  am  besten. 
tlCtiOi.:   ViAj    u    dvara  deaet   na  jednobo   lioaif.     (Ctto' 
kor*lcu,  W2j  , 

Faln..:  Zawcxe  u  dwora  dxic«it<2  na  jednoiro  •laif.  (Ceta- 
koraktf,  Sl'L) 

24  Bei  Hofe  donnert's  oft  bei  schönem  Wetter.  — 

35  Bei  Hofe  donnert's  oft  und  schlägt  ein  bei  hel- 
lem Himmel. 

Häm..:  Til  hofve  tordaer  det  oll«,  Off  •tft««t  D«d  i  klart 
▼•ff,    jT/'/of,  dan.,  2WI.J 

26  Bei  Hofe  fehlt's  nicht  an  guten  Bissen. 

Pnh^r  »ngtf)  wol  auch  Ariitlpp  xu  Dlogeoea:  „H&ttMt 

|dii  ^   ^  •,  Königen  umsugeben,  ao  bmaobteit  du 

ke  .  f reiten," 

27  Bei  li  «  wunderlich  an.  —  A'ritxinpfr.  181°, 

'i8  Bei  Hofe  geht's  eu  wie  am  Hofe. 
Da*,:  Det  gaa«r  altid  eena  tU   i  kongeng  gaard.    (Prvv. 
*i9  Bei  Hofe  gibt  man  keine  Beine.  —  Simmck ,  an. 
30  Bei  Hofe  gibt  man  viel  Hände  aber  wenig  Her- 
ren. —  Simrock,  48U. 
Itän.:   Til  hör«  girai   mange  hsndar,  men  faa  kicrt«r; 
taler  uct,  og  gl«rr  et  andet.    (Prof.  rfax,,  üOi. 

tl  Bei  Hofe  haben  auch  die  Wände  Ohren. 

/t.v  Nelle  corti  le  muraglie  batmo  or»OQhl*.    (Pa*t9gtia^ 

32  Bei  Hofe  hat  man  fär  einen  Centner  Last  em 

kQuentlein  Lust. 
Üvü,:  Aao  't  hof:  Toor  klolnan  iuat  real  moatU  «n  weinjg 
ruft.     (Uorrfbomi*^  /.  313J 

33  Bei  Hofe  heisst'B,  auf  beiden  Achseln  tragen. 

34  Bei  Hofe  heisst*8,  nicht  blöde  sein. 

It.i  Paggio  TergogBoao,  11  diavolo  lo  portö  alla  Corte. 
(PaMtajfUa,  402,  1.; 

35  Bei  Hofe  ist  Inr  die  Knie  immer  Fastenzeit, 

Paa  Flectainn«  genua  (Kniebeugen)  ist  iteU  in  Uraacli. 

36  Bei  Hofe  ist  Klaus  Narr  am  glücklichsten. 

/f..'  |9«Ue   oorti   niuno  godc   pta   de'  bufToiü,     (Fimajfiia, 

»7  Bei  Hofo  ist  tÄglich  Fastnacht,  denn  jeder  ist 
yerlarvt  —  W'wfW*t.  Jiv,  «e. 

den  n.jfcu  IfJ^it  rn&n  In  rwjjrm  FastnacHtutpirle. 


tum  «lOM  ffr< 
«fl7  IHI.  Jll 


11.« Ic  .li.j  i:.fln^li- 

werdati."    (WeU 


38  Bei  Hofe  kann  man  sich    wol    wärmen,    aber 

auch  verbrennen. 

39  Bei  Hofe  muss  man  blind,  taub  und  stumm  sein. 

ßftlajf  Mglo:  Wer  am  Uote  loben  und  aicb  in  Catttt 
erhalten  will,  der  mtiiä  lange  Zolt  blind,  taub  und 
•tomni  »ein.    (Welt  und  Jfei/J 

40  Bei  Hofe  muss  man  mehr  denken  als  sagen, 

„Icli  bin  wAhrend  tufincr  Retao''.  r:viirt  Frui(n.:'ti  »nn 
Gagam   in  gciaem  NachlastP,  ,  - 
Hof«    gewesen.    iod*iiB    iclj   g- 

Iredankes  dieUOrner  abKQ«Sgeu>  U -^  .  , -;.  .,..„j 

raatl  geworden." 
Frt..*  En  la  cour  ü  faot  pln»  pantar  qtia  dtr«,    (KrttHn- 

41  Bei  Hofe  muss  man  so  geduldig  wie  Hiob  und 

so  verschlagen  wie  Ülysaes  sein.  —  H'tncAl<T, 
xin ,  74. 
Frl.:  On  doU  cocnmo  Job  eu  la  ootiT,  trAt  mi«£ral»le  j 
entro: ,  eomme  Ulieie  j  demeurort  en  aortlr  oonuaie  da 
l'amour     (Leroux,  JI,  (U).J 

42  Bei  Hofe  schwatzt  ein  einziger  mehr  als  zehn 

andere  verschweigen. 

43  Bei  Hofe  trägt  der  Wolf  ein  Schafskleid. 

/f.;  Kelle  corti  »'  b  ietnpre  qaalobe  lapo  eotto  pall«  di 
pecora.    (Paitaylia,  70,  10.; 

44  Bei  Hofe  verkauft  man  seine  Freiheit. 

lidn.;  Til  bove  bar  man  «olgt  «in  frlbed.    (Prot,  dan.,  301.> 

45  Bei  Hofe  wäscht  eine  Hand  die  andere.  ^  Fwc- 

hin.  31fi. 
KrfoL:  At  court  OH«  kand  will  iraah  t^ia  other.     (Ei^e- 
Mn,  3I€.; 

46  Bei  Hofe  will  man  kein  Schaf  ohne  Wolle. 

Fn.:  Gour  de  France  et 'cour  ron>alDone  Teulent  de  brcuii 
aani  laln«.    (Ler&ux,  II,  f.i)J 

47  Bei  Hofe  wollen  alle  sich  wärmen,  aber  es  kann 

nicht  jeder  zum  Feuer  kommen. 

Dan.:  Hrer  rüde  Tel  gieroe  »arme  >ig  til  hoY»,  Ben  kuad 
ei  alle  komme  til  ilden.    (Prot,  d«n. ,  3:03  J 

48  Bei  Hofe  zahlt  man  titulo  pro  vitulo.  —  Ritc- 

(Wn.  31G. 

49  Bei  Höfen  und  grossen  Herren   ist  die  Wahr- 

heit etwas  Seltsames.  —  ParCmiolm,  iw. 

„Zu  Hof,  wo  die  I'olitioi  nisten'«,  fagt  Abraham  a 
Sancta  Clara,  t,i»i  die  liebe  Wahrheit  irurbannt,  ala 
Labe  lie  die  Fett,  und  ao  ato  aaoh  ein  Foede  vom  Him- 
mel h&tte,  HO  Ittutt  miin  sie  dennoch  kaum  ein«"  Uo- 
aere  jetaigen  Sofprodiger  lind  doch  in  der  Cultur  gegen 
den  Pater  Abraham  bedeutend  vorgeacb ritten. 

50  Bei  Höfen  und  grossen  Herrn  ist  die  Wahrheit 

ein  seltner  Stern.  —  Panhniakon .  no. 

,,An  den  Höfen  i«t  alle»  Tertcbfforon,  den  Herrachor 
tu  belogen ;  und  es  gibt  irieltelcht  keinen  Fdrnten ,  welcher 
ianuUi  von  toinon  Umgebungen  ein  walire«  Wort  ge- 
hört bat."    (Weit  Hitd  Zeit,  U,  86,  74,; 

51  Bey  Hof  hiLfft  ein  quintloin  glück  mehr  als  ein 

Pfund  Witz.   —  Lehmann  ,  301 ,  Cd. 

52  Bey  Hof  werden  viel  gerechte  saehen  verloren 

vnd  vngerechte  faule  Händel  gewonnen,  — 
Lehmann,  391,  69. 
JL:  OraSarl   della  corte  non  roarciano  sempre  col  paivo 
da'  detlderli  de'  pia  affetuoat  aelauti.  (Pusiaph'u,  i2,  L.) 

53  By  Have  gyfft  men   vele   hende  und  weynich 

herten.  ~  Reinehe,  CCLXr. 

54  Dem,  der  äu  hof  auf  den  Tisch  hofiert,  vnd  dem, 

ders  wieder  auspoliert,  all  beiden  gleicher 
Lohn  gebiert.  —  Petri,  ll,  ra. 

55  Der  bekommt   bei   Hofe   schlechten  Bescheid, 

der  nichts  hat  als  Frömmigkeit. 

56  Der  Hof  ist  eine  Vielhandwerkerzunft:  da  sind 

Fechter,  die  über  die  Schnure  hauen ;  Fischer, 
die  mit  faulen  Fischen  umgeben;  Schneider, 
die  einem  die  Ehre  abschneiden;  Drechsler, 
die  eine  Nase  suchen  zu  drehen;  Fuhrleute, 
die  einen  hinters  Licht  fuhren;  Köche,  die 
einem  die  Suppe  vcrHalzen  ;  Geiger,  die  einen 
zu  stimmen  suchen,  und  viel  Künstler  in  Er«, 
als  £rzscheLme,  Erzdiebe  n.  s.  w.  —  Mrgerlfi. 

Dan.  T  TU  boTo  flndoi  hemmeUgo,tfretudcre,  liatigc  hyklerCv 
,  .  ......  .    rQ^fo,    (Prof,  dan.f  301?.  J 

Pr>i  wTota  do  dworu,  ale  wqzkie  ae  dwora. 

hl  Der  Hof  ist  Hurenart,  gibt  einen  für  den  an- 
dern. —  Euetew,  SU, 


703 


Hof 


Hof 


704 


58  Der  Hof  macht  kluge  (bofliche)  Leute. 

Frs.:  lA  cour  därooille  lea  gons.    (Kritzinger ,  131  **J 

59  Der  Hof  trägt  wol  gute  Früchte,  es  sind  aber 

wenig,  die  sie  gemessen.  —  WincMer,  IV,  43. 

60  Der  Höfe  Glanz  führt  das  Volk  zum  Betteltanz. 

„Der  Glanz  der  HOfe  ist  die  unnfltze  Flamme,  welche 
das  Mark  der  Völker  venehrt.'«  (WeU  und  Zeit,  III, 
42,  52.; 

61  Der  Höfe  Kostgänger  sind  Kauzenstreicher  und 

Suppenfresser,  Tellerschlecker  und  Speichel- 
lecker. 

Jemand  Tezglich  dai  Hofgesinde  mit  einer  grossen 
Monge  Schaben,  welche  sich  in  ein  zusammengeflicktes 
altes  Kamisol  eingenistet  hatten,  und  den  es  im  Traume 
nicht  einfiele,  daas  ihre  Herberge  einst  ausgebflrstet 
und  ausgeklopft  werden  könnte. 
Dan. :  ,  Smiger  og  l0gn  findes  red  alle  hoffe.  (Prov. 
dan.,  3S09.; 

62  Der  ist  zu  Hofe  am  übelsten  daran,  von   dem 

man  weder  Gutes  noch  Böses  redet  —  Winckler, 
XllJi  51. 

63  Der  muss  des  Hofes  sich  begeben,  der  gedenket 

fromm  zu  leben. 

64  Die  kleinen  Höfe  sind  der  grossen  Affen. 

„Die  kleinen  Höfe  ahmen  grossen  Momarchien  mit 
oben  dem  GlQcke  nach,  mit  welchem  ein  Schubflioker 
auf  dem  Theater  in  Berlin  den  Hamlet  spielen  wdrde.'* 
(WeU  und  Zeit,  II I,  68 j  13.; 

65  Die  zu  Hoff  am  meisten  arbeiten,  die  haben 

am  wenigsten.  —  Lehmann,  393,  71. 

66  Die   zu   Hoff   einander  am   freundlichsten  zu- 

sprechen, die  trachten  einander  zu  schaden 
(oder:  die  möchten  einander  gern  den  Hals 
brechen ).  —  Lehmann ,  391 ,  59. 
X>än.:  TU  höre  tale  de  renligst,  ok  tkade  meest.    (Pro», 
dan.,  301.; 

67  Du  must  zu  Hofe  yalthafft  sein.  —  Agricola  11,  317. 

„Wer  nicht  ist  yalthafft  vnd  spitzig  auff  bOssen  ge- 
win, der  ist  nicht  witsig.*'  Agricola  fahrt  a.  a.  O. 
diese  SteUe  ans  Renner  an. 

68  Ein  grosser  Hoff  muss  viel  Knechte  vnd  Megde 

haben.  —  Petri,  U,  361. 

69  Ein  Hof  in  der  Mitte  des  Dorfes  und  ein  Nuss- 

bäum  in  der  Mitte  des  Gartens  verderben 
alles  um  sich  her. 

70  Ein  Hof  ohne  Tugend  ist  eine  Nacht  ohne  Stern. 
//.:  Corte  senza  Tirtü  i  notte  senza  stelle.    (Pat$€tglia, 

63»  3.; 

71  En  Hof  kann  versinken,  awer  nich  verdnnken. 

—  Schambach,  II.  143. 

Ein  Bauernhof  kann  dnrch  schlechte  Bowirthschaftung, 
durch  Misjahre  und  andere  ünflül©  wol  tief  herunter- 
kommen; aber  er  kaim  nie  ganz  verloren  gehen,  er 
wird  sich  vielmehr  immer  wieder  erholen. 

72  Es  gibt  zu  Hoff  viel  Knechts  Knecht.  —  Petri, 

II,  249. 

73  Es  ist  zu  Hof  viel  Leckerei   und  sagt  niemand 

die  Wahrheit  als:  ja,  ja.  —  EiseUnn ,  zis. 

74  Es  wil  zu  hoffe  also  sein,  wer  da  wil  faren,  der 

muss  schmieren.  —  Sarceriw ,  44. 

75  Graut  is  de  Haf ,  graut  geiht  daraf.    (Osnabrück.) 

Wer  viel  hat,  Iftsst  viel  dranfgehen. 
ifoM. .-Groot  ishethofyveelmoeterof.  (Harrebomie^  /,Si3.; 

76  Hof,  Liebe  und  Jagd  sind  drei  betrügliche  Dinge. 

—  Winckler,  XX,  35. 

77  Hof  um  de  Man  (Mond),  dat  sali  wol  gän;  Hof 

um  de  Sün(ne),  dar  schreit  Schippers  Wii  um. 
(Ostfries.J  —  Eichwald,  ^049;  Frommann,  VI,  282, 69i; 
Bueren,  574:  Hauskalender ,  IL 

78  Höfe  sind  Vorstädte  der  Hölle.  —  Winckler,  XIV,  58. 

„Jeder  Hof  eines  Königs  ist  eine  Soblangenburg.^' 
(K.  II.  Arndt ,  Meine  Wanderungen  mit  dem  Freiherm  von 
Stein,  Berlin  1858,  S.  251.; 

79  Hoff  wil  schlete  hebben.  —  Petn,  II,  383. 

T>.  1.  „hansshalten  gehet  ohn  Vnrath  vnnd  vnkosten 
nicht  ab.*« 

80  Ich  bin  auf  dem  Hofe  aufgewachsen  und  weiss 

wie  man  mit  Rindvieh    umgeht,   sagte   der 
Ochsenjunge. 
BolL:  HiJ  is  aan  het^hof  van  Jan  Vlegel  opgevoed.  (Harre' 
bomee,  /,  356'».) 

81  Je  länger  am  Hofe  des  Edelmanns,  desto  län- 

ger  m  der  Hölle  bei  den  Teufeln.    (Lit.) 

82  Jeder  hat  in  seinem  eigenen  Hofe  genug  zu  gäten. 


83  Jung  zu  Hof  und  alt  zu  Helle  ist  ein  gewisses 

vngefelle.  —  Petri,  U,  4I1.-  Latendorf  U,  19;  SMor,  »8. 
Die  D&nen  empfehlen  alt  für  den  Hof  and  jang  ins 
Kloster:  Du  skal  vnre  ganunel  :tü  hofr«,  Off  nag  til 
kloster.  (Prov,  dan, .  296.; 
Lat.:  Begum  sollicita,  quicunq;  senescit  in  aal»,  aut  fiiit 
ant  semper  postulat  esse  miser.    (Loci  comm.,  17.; 

84  Keiner  fiült  bei  Hofe  härter,  als  wer  in  seines 

Herrn  Ungnade  fallt. 

85  Kleiner  Hoff,  kleiner  Verlust  —  Petn,  ii,  484. 

86  Lang  zu  hofe,  lang  zu  helle.  —  AgruxAa  l,tsi. 

Franck,  1, 139*';  Egenolff.  162**;  Eyering ,  l ,  20 :  lU,  166; 
Zeytbuch,  CXLm^:  Peiri,  II,  431;  Gruter,  1, 54;  Simptic.. 
/ü,  453;  Luther,  132:  Guttenstein,  II,  48;  Mm1..611: 
Eiselein,  316;  Sailer,  244;  Simrock,  4813;  Körte,  2S89; 
für  SMesien:  Frommann,  III,  416,  612. 

„Wie  denn  an  manchem  Hoffe  gar  ein  Gottloss  Sau- 
laben gefOhret  wird,  und  man  davon  um  Leib  and  Seel 
kömt,  daher  denn  auoh  das  gemeine  Sprichwort  ent- 
standen :  Lang  su  hofe,  lang  an  helle."  (Luther,  Werke, 
Isl.  L.  291  b.)  _ 

Böhm. :  Dlouho  pri  dvofe,  dlouho  v  pekle.  (CeUikovshf ,  321.; 

Lat.:  Bzeat  anla,  qui  volet  esse  pius;  virtns  et  summa 
potestas  non  coSunt.  (Lucan.)  (Philippi,  I,  142  ;  Schon- 
heim,  E,  12.;  —  Ezeat  aula,  qui  vult  esse  pias.  (Binder 
II,  1031;  Seybold,  161.; 

87  Man  kennt  zu  hoff  nichts  bessres  dann  gelt.  — 

Pctri,  II,  457;  üenisch,  1474. 

88  Man  muss  bei  Hofe  viel  einfressen. 

Frs. :  n  faut  avaler  beauooup  de  oouleuvres  4  la  cour. 
(Kritzinger,  43.; 

89  Man  weist  den  Hof  so  frei  als  die  heilige  Kirche. 

(S.  Hau»  289.)  —  Graf,  497,  85. 

90  Me  löpet  wuol   vam  Huowe,  awer   nitt   vam 

Truoge.     (Iserlohn.)  —  Firmenich,  III,  186. 

91  Mott  de  Eene  va*m  Hof,  dann  sägt  de  Annere 

Goddlow.     (Waldedk.) 

Wenn  der  eine  vom  Hofe,  d.  h.  sein  Gat  Tetkaofsn 
muss,  so  freut  sich  der  andere  darüber. 

92  Niemand  bleibt  zu  Hoff  fromb.  —  Lehmatm,  B, 

427.  198. 

93  Oft  sitzt  zu  Hof  und  in  einer  Stadt  einer  im 

hohen  Amt,  den  zwanzig  Bauern  auf  einem* 
Dorf  nicht  für  einen  Schultheissen   würdig 
hielten.  —  Seyboid,Z\9. 
Lat.:    Mnltis   confertur   dignitns,    non   aptitado.     (Sef 
bald,  319.; 

94  So   mancher  Hof,   so   manches  Besthaupt.  — 

Graf,  50,  177. 

'  Besthaupt  (Cormut,  jTodfall)  ist  eine  Abgabe,  die 
der  Erbe  eines  nicht  völlig  freien  Gutes  beim  Tode  des 
Besitzers  an  den  Grundherrn  zu  leisten  hatte.  (S.  Fall  6.) 
So  viel  Höfe  oder  HerdstAtten,  so  viel  Besthanpt. 
Mhd.:  Als  manich  hove,  als  manich  besthaupt.  (tirimm, 
Weisth.,  I,  587.; 

95  Selten  ist  zu  Hpff  geblieben,  wer  einfeltig  ist 

vnd  nicht  durchtrieben.  —  Petri ,  II,  520. 

96  Upm   Hoewe  mött   twei  Liypgänger  siyn:   de 

Buer  un  de  Rüe.    (Westf.) 
|97  Van  en  grot  Hof  geit  völ  af.    (Ostfrict.)  —  Bue- 
ren,  1193;  Hauskalender,  II. 

98  Viel  Höfe,  viel  Fäulniss. 

Böhm.:  Kolik  dvordv,  tolik  pover.    (delaiovtky,  V.) 

99  Vom  Hofe  fern  ist  das  beste  Leben. 

Frs.:  On  a  plus  do  mal  k  suyvre  la  oourt  qu'ftse  «aaver. 
(Leroux,  II.  60.; 

100  Wann  zu  Hoff  zween  zusammenhalten,  so  ist 

der  dritt  jhrNarr.  —  Lehmann,  389, 36;  Einfälle,  442. 
Dan.:  Kaar  to  holder  sammen  til  hove,  maule  den  tiedie 
vasre  nar.    (Prov.  dan. ,  302.; 

101  Was  lernet  man  zu  Hoff  nicht  —  Gruter,  m,n; 

Lehmann,  II.  865.  77. 
Dan.:  Det  er  fortabet  man  til  hove  Issrer.    (Prot,  rfait., 
187  u.  302.; 

102  Weit  von  Hof  hat  wenig  Verdruss.  —  Eiselein,  «6; 

Simrock.  4814. 

Böhm. :  Baddji  ohoi  sto  mil  jiü,  nei  bezdäk  u  dTOMb^ 
(Öflakovskif,  322.; 

EnffU  Far  from  oourt,  far  from  care.    (Oaal,  70L) 

It.:  Coutro  rinsidio  della  cortenon  feil  mJglior  liaMAo 
che  la  ritiraU,  e  la  lontananza.    (PasfOffUa,  M,  IJ 

Lat.:  Dormit  secure,  oui  non  est  fnnotio  oUft«.  ffSet' 
lein,  316.;  -  Vivo  tibi,  quantumqo«  potM,  jniilitHil 
Vita,  saevum  praelustri  falmea  sb  MM  väatt*  fPrirft 
(Philippi,  ff,  m.)  1''—-» 


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Hof 


Hof 


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103  Wem  der  Hof  gehört ,    dem   gehört  auch  das 

Böhm.:  Cf  dvdr,  toho  i  stavonl.    (Celakoviiy ,  344 J 

104  Wem's  zu  Hofe  soll  glücklich  gehn,  der  muss 

sich  (wie  der  Wetterhahn )  uach  allen  Seiten 
drehn! 

105  Wenn  der  HofVorrath*  hat,  kommt  die  Liefe- 

rung nicht  an  Bürgersleute,  sagt  Vater  Miller. 
—  Schüler.  Cabale  und  Liebe,  II ,  6. 
')  Z.  B.  an  Bublschaften,  Intrignen  u.  dgl. 

IOC  Wenn  es  zu  Hofe  nicht  regnet,  so  tröpfelt  es 
doch. 
Fr».:  A  U  cotur,  i'il  n'jr  pleut,  U  j  d<goate.    (Lendröy, 
571;  Gaat,  1562;  Körte,  S896.) 

107  Wenn  gen  Hofe  kompt  ein  armer  Mann,  sein' 

Red'  er  kaum  fangen  an,  man  siehet,  ob  er 
bring'  krumme  Hand';  wo  nicht,  eh'  er  seine 
Rede  voUcnd',  weist  man  jhn  heim  auf  be- 
dencken,  schiebt  auff  die  JSach'  mit  losen 
Rencken.  —  Gruter.  III,  »5;  Lohrengel.  I.  698. 

108  Wenn  zu  Hofe  gegessen  ist,  sind  die  Schüsseln 

leer.  —  Simrock,  488S. 
IfotL:  AU  ten  hove  ReKetenit,  sijn  er  Teel  ledige  schoteis 
(ijdele  v»ten).    (Harrebomee ,  1,  ZU.) 

109  Wer  am  Hofe  ist,  muss  anbeten,  was  er  ver- 

achtet und  verachten,  was  er  anbetet. 

Macaulay  (Kleine  geachichtUche  und  hiographitcke  Sekrif' 
ten,  III,  44r;  aagt:  „Der  Einflasi  des  Hoflebens  ist 
mit  geistifcer  Oesundheit  so  unTertrftglich,  wie  die 
Luft  der  PontiniselieD  Sttmpfe  mit  körperlicher." 

110  Wer   an    grosser  Herren  Höfen   zu   thun  hat, 

muss  einen  Hopfensack  haben  voller  Geld  und 
zwei  voller  Geduld. 

111  Wer  bei  Hof  will  erlangen  gut  gemach,    der 

trete  sauft  und  sei  nicht  gach. 

tat.:  Commoda  si  qatfris,  ne  principibus  socieris.    (Loci 
com»«.,  n.) 

112  Wer  bei  Hof  will  Gunst  haben,  muss,   wenn 

man  ihn  fragt ,  ob  das  Wasser  bergauf  laufe, 
stracks  sageu:  es  ist  schon  oben,  ich  hab'  es 
laufen  sehen.  —  SaUer,3ii. 
112   Wer  bei  Hofo  dient,  muss  gehend  essen  und 
stehend  schlafen. 

Böhm.:  Pfeteilc^  bydlo  pansk^dvdr:  chodi  najii  se,  stoje 
Tjrspls  se.    (Öelakovaki/ ,  378.; 

114  Wer  bei  Hofe  etwas  ausrichten  will,  der  muss 

Hans  Schenk  als  einen  Anwalt  mitbringen.  — 

Eudfin .  316. 
Lat.:  Clauditur  oranti,  aed  paaditar  aola  ferenti.    (Eise' 
lein,  316.; 

1 15  Wer  bei  Hofe  keine  Feinde  will  han ,  muss  im- 

mer spielen  den  Lobesnn. 

//.:  I«eUe   corti  per  non  isdegnar  chi  domina  6  bisogna 
applaodirlo,  6  tacere.    (Pa:*a<jlia,  70,  'd.) 

116  Wer  bei  Hofe  lange  stehen  will  ohne  Wanken, 

muss  viel  Unrecht  leiden  und  sich  noch  be- 
danken. 

117  Wer  bei  Hofe  nicht  will  auf  den  Achseln  tragen, 

vrird  nicht  weit  kommen  mit  seinem  Wagen. 

118  Wer  bei  Hofe  will  alt  werden,  der  muss  schmei- 

cheln können. 

119  Wer  bei  Hofe  will  durchkommen,  ehre  jeder- 

mann und  traue  niemand. 

120  Wer  bey  Hoif  dienet,  der  muss  böse  Wort  hören 

vnd  dieselb  mit  dienst  vnd  danck  belohnen. 

— >   Lehmann,  387,  7. 

121  Wer  dem  Huf  zu  nahe  ist,  der  schwitzt,  vnd 

wer  fem  davon  ist,  den  freuert.   (8.  Feuer  309 

u.  311.)  —  Lehmann,  »1,  57. 

122  Wer  den  Hof  verlässt,  den  verläisst  der  Hof. 

Fr::  Qoi  s'eiiloigne^de  la  cour,  I»  conr  s'esloigne  de  Ini. 
(Leroux,  II,  60.; 

123  Wer  gen  Hof  kommt  ungemfen,  musa  sitsen 

auf  den  Treppenstufen. 
Dan.:  Hvo  ei  indbnden  er  til  hoTe,  bag  djlKtB  lidde  skal 
og  soTe.    (Pro9.  dem. .  302.; 

124  Wer  gen  Hoff  will  sehen  naschen,  der  trag 

Meater  Tnd  LOffiel  in  der  Taschen.  —  Cnoer, 
ar.  107;  UkmuM,  B,  STS,  IM. 
WitaaHrtlwtt  MMta»,  d«r  d«ff  ttm  LMEils  Im 


der  Taschen;  md  wer  sein  recht  bald  will  fortbringen, 

der  lass  die  gidten  im  seckel  klingen.  (Ayrer,  I V.  2607, 1.) 
Böhm.:  8  dvorem  jak  s  ohnim:  ani  nebyvej  pfllil  daleko, 

ani  prllii  blfsko.    (Celakoviky ,  331.; 
Dan.:  Hvo  til  hove  vil  naske,  skal  bnre  en  skal  i  sin 

Uske.    (Prot,  dan.,  SOi.J 

125  Wer  jetzund  gen  Hof  wil  gan,  muss  Frömmig^ 

keit  zu  Hause  lan. 

8ü  sehr  hat  sich  die  Welt  seit  jener  Zeit  umgewan* 
dclt,  dass  es  jeUt  wul  kein  besseres  Mittel  gibt,  an 
den  Huf  eu  kommen  und  dort  beliebt  su  sein  als  — 
Frömmigkeit. 
Lat.:  Vita  palatina  dura  est  animaoque  ruina.  (Loci 
comiit.,  18.; 

126  Wer  lange  will  bei  Hofo  sein,  leide  Unrecht 

und  rede  hübsch  fein. 

Dein.:  Vil  man  Tsere  laenge  til  liovc,  da  skal  man  lideuret 
og  takk  til.    (Prov.  dan.,  :W2.) 

127  Wer  lange  will  zu  Hofe  reiten,  muss  den  Baum 

tragen  auf  beiden  Seiten. 

„Als  auf  einem  Schiessen  in  beisein  ctlicltor  Herrn  die 
Iluf-ilurHch  viel  KapponrQckons,  FussBcharrcns  und 
knappen»,  bald  mit  dem  rechten,  bald  mit  dem  linken 
FuBMe  machten,  sagte  dur  Pritachcn  Potvr  zu  Heydel- 
borg  (Hofnarr  des  Kurfürsten  Friedrich  IV.  von  der 
Pfalz ):  «Die  Hinckcudon  in  meiner  Uassen  Itnappen 
nur  auf  einer  Soitheu,  hie  sehe  ich  wohl,  man  knapt 
SU  beiden  Seithen.»"    (Zink'jre/,  I,  325.; 

128  Wer   lange  will   zu   Hofle   reiten,   hänge   den 

Mantel  nach  beiden  Seiten.  —  /"tefn,  //,  7si;  Ew- 
lein,  316;  Simrock,  4M0;  Körte.  2892;  Uraun,  l,  1419. 

129  Wer  nicht  darf  bei  Hofe  leben,  darf  auch  nicht 

in  Aengsten  schweben. 

130  Wer  sich  so  lang'  dem  Hofe  traut,  bis  dass  ihm 

Kopf  und  Bart  ergraut,  wird  auch  bei  guten 
Bissen  gar  viel  vom  £lend  wissen. 

131  Wer  sick  to  Hav  (im  Frondienst)  dod  arbeidet, 

kommt  nich  in  Himmel.    (llendKbHrg.) 

132  Wer  wil  gehen  zu  Hof  naschen,    der  schicke 

sich  auff  ein  volle  Taschen,  —  /v/n.  //,  779, 

133  Wer  will  bei  Hofe  sein  und  kann  den  Fuchs 

nicht  streichen,  muss  arm  von  dannen  weichen. 
Frx.:  Ne  soyes  i  la  cour,  si  vous  voules  7  plaire,  ni  fade 
adulateur  ni  parlenr  trop  sincAre.    (Cahier,  1385.; 

134  Wer  zu  hof  am  maisten  arbeitet,  der  geniessts 

am  wenigsten.  —  Pelri,  II,  783;  llenitch,  1495.  65. 

135  Wer  zu  Hof  am  meisten  thut,   hat  den  wenig- 

sten Dank. 
l>ün.:  Oü  Rom  arbeyde  moest  til  horo,  havo  mindst.    (Pro9. 
dan.,  302.; 

136  Wer  zu  Hof  ist  Wartemann,  kann  manch  Gnad 

empfahen. 

Böhm.:  Va  velkäm  dvofe  hojnost  vsoho,  jenom  ce  kati 

tfeba.     (Celakovnky,  32'J.) 
Poln.:   U  wielkiego  dworu  bfdzie  wszystkiego  s  potrscbf 

tylko  trxeba  poozekaj.    (Ceiakottky ,  322.; 

137  Wer  zu  Hof  sein  Glück  will  machen,  der  muss 

(wie  ein  Hund)  jedem  die  Pratzen  (Pfote) 
g^ben. 
It.:  II  bnon  oortigiano  per  aoquistar  aerito  serve  con  pon- 
tualitJt,  e  modestia  il  suo  signore.    (Pmtzaylia ,  70,  17.; 

138  Wer  zu  Hof  will  glücklich  sein,  braucht  mehr 

Schaum  als  Wein. 

139  Wer  zu  Hof  will  leben,  muss  kalt  und  warm 

aus  Einem  Munde  geben. 

„Wer  sich  gen  Hoffe  siebt,  muss  kalt  und  heissea 
kennen;  an  Fürsten  Talrein  kau  sich  einer  bald  ver- 
brennen.*' Ein  arabisches  Sprichwort  saut:  Der  Könige 
Speisen  verbrennen  einem  das  MauL  (Gryphiut ,  3S.J 
Lat.:  £mnnctae  sit  naris  homo,  qui  degit  in  aala:  regum 
iRnara  solent  nrere  labi»  dapes.  (Binder  JI,  949; 
Tsdierniny,  33.; 

140  Wer  zu  Hofe  denkt  zu  leben,  muss  nicht  allen 

Glauben  geben. 

141  Wer   zu  Hofe   nicht  heuchlen   kan,  der  muss 

weit  dahinden  Stahn.  —  Petri ,  II,  783 ;  Laiendorf 
II,  31. 

142  Wer  zu  hofe  tüglich  ist,    den  treibt  man   zu 

tode,  der  vntuglich  ist,   der  muss   ein  narr 

sein.  —  Agricüla  /,  273 ;  Franck.  II,  90** ;  Tappiwt,  182  ^  ; 
Pclrt,  II,  lUi  (IruUr.  /.  84;  Eisvlein,  SlG ;Körle,  2891; 
Simrock,  48-'4;  Uraun,  I,  1418. 

Dr.  Staliui,  ein  Bath  des  Kaisers  Maximib'an ,  sagte: 
„Wer  die  Freiheit  liebt,  hat  eine  Abscheu  vor  dem 
Hofleben.  Ben  Ttlchtigen  treibt  man,  den  Untaog- 
liolMa  TMirt  naa  aa  Tode."    (EinfälU»  440.; 

46 


e 


707 


Hof 


Hof 


708 


143  Wer  zu  Hofe  sein  wil,  der  mus  Pflaumen  strei- 

chen und  Fuchsschwenzcn  können.  —  Pauli. 
Pojstuia,  I,  575''. 

144  Wer  zu  Hofe  sein  will,  muss  itzo  oben,  bald 

unten  liegen.  —  Hans  von  Schvdnichen ,  III,  105; 
Simrock,  4815:  Kürte,  3804;    Braun,  I,  1417. 

145  Wer  zu  Hofe  überwintern  will,  muss  einen  guten 

Fuchspelz  tragen  und  die  Hofgnade  wohl  da- 
mit bedecken,  dass  sie  nicht  erfriere. 
14G  Wer  zu  Hofe   will  lange  leben,   muss   keinen 
fragen  und  niemand  Antwort  geben. 

lt. :  Alle  corti  de  r6  ogn^  ono  f*  per  »e.    (Pattaglia ,  70, 13 J 

147  Wer  zu  Hofe  will  sein  ein  guter  Knecht,  der 

muss  jede  Sache  heissen  billig  und  recht. 
It.:  Chi  Don  mol  perderai  nel  fosco  bosco  delle  corti 
B*Allontani  dalle  faxioni.    (Paztagtia,  68,  1.^ 

148  Wer  zu  Hofe  wohl  dienet,  der  hat  bald  Neider 

und  Hasser.  —  Luther;  Eüelein,  315;  .S'imrocfc ,  4817. 
„Da  capias  quaeras :  plnrima,  paaoa,   nihil,  heisst 
wol  «u  Hof  dienen."    (Melanchthon.) 

149  Wer  zu  Hoff  böss  ist,  der  ist  in  der  Höll.  — 

Pclri ,  U.  783. 

150  Wer  zu  Hoff  die  erste  klage  bringt,  der  ge- 

winnt. —  Sarccriux,  498. 
, Jit  ein  alt  Sprichwort.'« 

151  Wer  zu  Hoflf  dienet,  der  hat  sein  freyheit  ver- 

tauscht. —  Lt'ftman»,  391,  62. 

Denn  „er  mnas  reden,  thun,  lassen  vnnd  wandeln 
wie  sein  Herr  vnd  ander  Leut  wollen**. 

152  Wer  zu  Hoff  dienet,  der  wandelt  in  Garn  vnd 

stricken.  —  Lehmann,  301,  62. 

153  Wer  zu  Hoff  fromm,  ist  im  fegfewer.  —  Petri, 

II,  783;  Henisch,  1257,  66. 

154  Wer  zu  Hoff  nichts  thut,  der  kriegt  fast  das 

meiste.  —  Petri,  ll,  783. 

155  Wer  zu  Hoff  nur  from  seyn  kann,  den  sihet 

man  fiim  fantasten  an.  —  Petri,  ll,  lu, 

156  Wer  zu  Hoff  (oder  in  Stetten)  sich  wil  erneh- 

ren,  der  muss  vil  flicken  vnd  wenig  zehren. 

—  Petri,  II,  784;  Henisch,  1145.  8. 

157  Wer  zu  Hoff  tüchtig  ist,  der  muss  Wasser  (und 

Holz)  in  die  Küchen  tragen.  —  Petri,  ll,  784; 
Eitelein,  336;  Simrock,  4825. 

158  Wer  zu  hoff  vnd  in  grossen  Heusem  wil  na- 

schen, der  darffein  ^eundlich  auffsehen,  dass 
er  nit  ein  Sperber  für  ein  Häphun,  ein  Habicht 
fürn  Haselhun  esse.  —  Petri.  II.  784. 

159  Wer  zu  Hoff  vngebetten  geht,  biilich  hindcr  den 

Thüren  steht.  —  Lehmann.  II,  8Ö3,  379;  Petri,  II,  783. 
Lat.:  Retro  sodet  ianuam,   non  inuitatas  ad  aulatn.  — 
Stabit  post  aaluam,    non  inuitatus    ad   aalam.    (Loci 
eonm.,  18.) 

160  Wer  zu  Hoff  wil  naschen,  der  muss  den  Leffel 

tragen  in  der  Taschen.  —  Petri.  II,  784. 

161  Wer  zu  hoff  wil  Suppen   essen,   der  sehe  zu, 

dass  er  so  tief  genug  esse,  dass  er  sie  nicht 
wiedergeb.  —  Petri ,  II,  783. 

162  Wer  zu  hoff  will  hoch  ans  brett  kommen,  der 

muss  zuuor  ein  andern  herunter  stossen.  — 
Pclri,  II.  784;  Henisch.  504.  45. 

163  Wer  zu  lange  zu  Hofe  lebt,  stirbt  auf  Stroh. 

—  Winckler,  XVI.  50. 

Weil  sich  gar  mancher  darch  übermässige  Aasgaben 
cum  Bettler  macht. 
//.•-  Chi  Yive  in  corte  muoro  sul  pagliaccio.    (Patzaglia^ 
70,  18.^  —  In  oorte  la  speraxiza  h  corta,  e  la  servitft 
longa.    (PazsaffUa,  68,  C.) 

164  Wo  zwei  zu  Hofe  zäunen,  sollen  sie  auch  zu 

Hofe  lesen.  —  Graf,  K.  lii. 

Vom  Ueberfallsrocht ;  wenn  swei  Kachbarn  den  Zaun 
gemeinschaftlich  errichten,  so  sollen  sie  auch  die 
FrQohte,  die  auf  den  Grenzlinien  wachsen,  gemein- 
schaftlicn  geniessen. 
J/A(i. :  Dar  twe  tho  hope  tunen  sollen  ock  the  Lope  lesen. 
(Orimm,   Wei»th..  III.  48,  18.; 

165  Wohl  daran  bei  Hofe;  es  wird  ihm  nichts  ab- 

geschlagen, als  worum  er  bittet. 

166  Zu  Hof  feit  keiner  härter,  als  der  ins  Herren 

Vngnaden  feit;  da  will  jedermann  Holtz  auff 
ihm  hawen.  —  Lehmann,  393,  70. 
Böhm.:  {Komoi  odpustfoieod  dvora  daditf,  na  tobo  Yriny 
iLrUU    (Öelalowtkv,  333.) 


167  Zu  Hof  gedencken  auch  die  jungen  Herrn  lang. 

—  MatliesiM,  Pottilla,  II,  r.CXCVII*. 

168  Zu  Hof  ^edcncket  man  lang.  —  Mathexiu»,  iKstoria. 

I,  LX1II«>, 

169  Zu  Hof  gibt  man  einem  Brillen;   wer  sie  auff- 

setzt,  der  meinet,  blaw  sey  weiss  vnnd  das 
weiss  sey  blaw.  —  Lehmann .  3W ,  49. 

HoU.:  Het  hof  is  eenehoer,  hetbedriegt,  of  wilbedrogen. 
(Harrebomie,  I,  313.; 

170  Zu  hof  gibt  man  vil  haude  vnnd  wenig  hertzon. 

—  Agricola  I,  277;  Franck,  I,  139 '';  Egenolff,  1C7'»; 
Pauli,  PMtiÜa,  I,  189*;  /^Aimwn,  290,  50;  Winrkhr, 
IV,  15;  Schottd,  1133^;  Körte,  2890;  Uraun.  I,  1414. 

Das  Hers  gibt  sich  auch  nicht  so  leicht  weg  als  eine 

Hand. 
HoU.:  Ten  hove  geeft  men  reel  banden,  weinig  harten. 

(Harrebomie,  I,  313.; 
Lat.:  Adulatio  est  hamns,  quo  magni  capinntar  pisces.  — 

Complimenta  non  sunt  cordimenta.  >-  Frans  sublimt 

rcgnat  in  anla.    (Sencca.)    (Philippi,  I,  163.; 

171  Zu  Hof  gibt's  mehr  PLauch  als  Feuer. 

Don,:  Til  hove  saalges  megen  r^g  ndenild.    (Bohn  /,  401.; 

172  Zu  Hof  hat  man  Spiegel,  darin  man  gar  nahe 

vor  sich  sieht. 

Grosse  Belohnung  und  hohe  Aemter  sind  ttber  weiten 
Bergen  gelegen,  da  man  gar  selten  dazu  gelangen  kann. 
Die  Bussen:  Zu  Hofe  hat  mancher  hundert  Angen, 
der  im  Hanse  nicht  eins  hat.    (Altmann   VI,  511.; 

173  Zu  hof  ist  gefehrlichs  Brodt,  das  manchen  bringt 

in  Angst  vnd  not  —  //.  Sachs.  V.  CXC,  1. 

174  Zu  Hof  ist  Hoffnung  zu  Brot  und  Gefahr  za 

Tod,  ~  Sutor,  833. 

175  Zu  Hof  ist  jederman  vermumbt.  —  Lehmann,  S90,  si. 

Dan.:  Til  bore  er  enhver  formnmmet.    (Prof.  dan.,  301.; 

176  Zu  Hof  ist  mit  der  Naschbarten  gut  zimmern 

—  Fac.  facetiorum. 

177  Zu  Hof  ist  recht,  was  dem  Herrn  gefallt. 

178  Zu  hof  kan  man  sich  wol  wärmen,  aber  auch 

verbrennen.  —  Pistor.,   V,  6O,  Simrock,  4819. 
Lat.:  In  aula  calefleri  et  simnl  etiam   exuri  possumns. 
(Loci  eomm.,  18.) 

179  Zu  Hof  küsst  man  (zuweilen)  die  Finger,  die 

man  lieber  abbeissen  wollte.  —  ^vinckler ,  iv,  n. 

180  Zu  Hof  muss  man  hören  vnnd  sehen  vnd  dabey 

Stumm,  Taub  vnd  Blind  seyn.  —  Lehmann,  890,  46. 
ßäa.:    Til   hove   skal  man  moore    tio    end  tale.     (Prot, 
dan.,  301.; 

181  Zu  Hof  muss  man  viel  dulden  vnd  wenig  trauen. 

—  Lehmann,  391,  67. 

Dan.:  Til  hove  skal  meget  lides,  og  lidet  troes.  (Pro», 
dan.,  302.; 

182  Zu  Hof  redt  (thut)  man  eins  vnd  thut  (redt) 

das  ander.   —  Ldimann,  390,  53. 

183  Zu   hof  seind  nit  Schaf.  —  Franck,  /,  139'»;   Petri, 

//.  834;  Cruf^r,  IH.  119;  Lehmann,  390,  53;  Lehman». 
//,  905.  15;  Ä'ört«?,2895. 

184  Zu  Hof  seynd  die  Gaben  nit  denen  Verdienten, 

sondern  wem  's  Glück  will.  —  Stuor ,  229. 

Lat.:  Machina  perpetno  coclostis  ab  ordine  pendet  — 
Ordine  scrvato  mundus  servatnr,  at  illo  neglecto,  peisnm 
totus  et  orbia  abit.    (Sutor,  '229.) 

185  Zu  Hof  sind   alle  Dinge   kurz,   ausgenommen 

Bosheit  und  Neid. 

186  Zu  Hof  sind  drei  Dinge  wohlfeil:  Hände,  Sup> 

pen  und  gute  Worte. 

187  Zu  Hof  sind  viel  Stufen  zur  Ruh   und   Ehr'; 

aber  Sprössl  zum  Fallen  noch  mehr.  —  Sutor,  233. 

188  Zu  Hof  und  in  Kanzleien  ist  nichts  schädlicher 

als  die  Jungfrauenkette.   —  Einfälle,  887. 

Luther  wollte  damit  sa^en,  dass  eine  Begier nng  sei« 
ten  gut  sei,  wenn  der  FUrdt  nicht  durch  sich  regiert» 
sondern  durch  seine  Btttbe  u.  s.  w.  beeinfluast  werde. 

189  Zu  Hof  verheisst  man  Gunst,  doch  gibt  man 

nichts  als  Dunst. 

190  Zu  Hof  will  man  Narren  haben. 

Holt.:  Het  hof  moest  zijnen  gek  Iiebben.  (IlarrsboHkdf, 
I,  313.; 

191  Zu  Hof  wird  oft  ein  unverdienter  Zwerg  «in 

grosser  Riese. 

192  Zu  Hofe  bey  den  grossen  Herrn  leydt  mftn  äf9^ 

gesindt  nicht  al^ugcm:  die  ärtst|  irdok  Ml^ 


709 


Hof 


Hofamt 


710 


I 


VJb 


196 

198 
19D 


200 


301 


S0€ 


207 


315 


Si6 


317 


■OD  measi^  leben;  Propheten,  die  gut  räthe 
geben,  vnd  Pfarhcrrn,    so  von  Busse  lehre«. 
tat.:  Kos  vaihi    cit  teruui  taoüicut,  prophoiK,   skoordoi, 
(Loa  corntti,,  n.) 

Zu  Hofe  bindet  man  eich  nicht  an  die  Ulir. 

Zu  Hufe  braucht  man  vier:  Weise  im  Rath, 
Narren  bei  Tische,  Stockn&nen  ziun  Hitzen 
und  Soldaten  das  Land  ku  beschützen. 

Zu  Hofe  dient  man  nicht  um  des  Herrn,  aber 
am    der   Suppe   willen-    —   Emhin,  ii6;  Ä»m- 

roflt,  i8J2.   Körte,  8896  ,  i/roMH.  /,  141*. 
Fri,  t  A  la  cour ,  a'\l  u'y  pleut .  U  y  dtfgoutt«,    (Kort*,  S896.) 

Zu  Hofe  ^eht  des  Ksels  Sprache  (ia,  ia)  allen  für. 

i^Viol  EiiprAchou  rotJon  kounon,  iit  oinei  Hofmftoo« 
htor  i  doch  WM  der  EsqI  redet,  gebtiUlon  fQr.'*    (Logau.) 

Zu  Hofe  gilt  er  nicht ^  wa  er  nicht  lasterlappen 
kan  yederman  anechlagen.  —  Anneota  U,  sis, 

,.Diii  Uutot  Ton  hoffertlgen  Ilem  HafgcsiiDd«."  ] 

Zu  llofe  hat  der  Keid   den  Sitz  seiner  Herr» 

schall.  —    Wincklci ,  VI,  57. 

Zu  Hofe  holt  man  sich  wo!  Futter,  aber  Beine 
gibt  man  nicht  zu  Hofe. 

Albort,  £riihersog  und  KarfQnt  iu  Mainz,  Itutt«  dlea 
Wort  im  Mundo.  Wenn  er  einen  seiner  Oionor  lange 
■tehon  aab,  lagtoer:  „äotxe  dich  nieder,  Beine  gibt 
man  nicht  bei  Hof."  Seitdem  wird  daa  Wort  Ton  der 
Aufwartung  bei  Koro  gebraucht. 

Zu  Hofe  hütet  man  keine  Sc:hafe,  daa  erfuhr 
Petras. 

Zu  Hofe  ist  eine  Gunstatunde  beaser  als  zehn- 
jährige Dienste,  —    Wynrklcr .  I\\i9. 

Zu  Hofe  kommt  der  am  besten  au,  der  keinem 
traut  und  ehret  jedermann,  —  smnr.m. 

Zu  Hofe  kommt  kein  Esel,  er  trage  denn  Säcke. 

Itdn. :  Aeonet  kommer  ikko  tll  höre  adeu  for  «t  bnre  «»kk«n. 

Zu   Hofe    muBB  man   Moses  mit  den   Hörnern 

eetxen,  nicht  Christus.  —  tMher, 
Za  Hole  sitatt  der  Teufel  obenan. 

„Wae  luche  ich  rüstiger  AichonbrOdcl  «n  KAnlgi  und 
Vilrttuu  Höfen,  da  ich  doch  vreiJt,  data  der  TeuJel 
obaii  ao  eitaet."     (Lnlktr'»  Wtrkt^  Hl,  364 ».J 

Zu  Hofe  thut  die  krumme  H&nd  das  Beste,  — 

Herberner,  II,  I5fi. 

Zu   Hofe    treten   gemeiniglich    diejenigen   den 

Herren  die  Schuhe  aus,  die  ihnen  am  nach- 

aten  nachgehen.  —  Opft.  «7». 
Zu  Hofe   und  bei  grossen  Herrn,  gibt   man^s 

nicht  mit  Scheffeln,  so   kriegt  man^s  doch 

mit  LöfTeln. 

fi"!.:  A  la  ooar  et  aapr&t  de»  grandt,  t'il  n'y  plent,  il  y 
dAgoutle.    (Kritiingfr,  210 ''.J 

Zu  Hofe  und  bei  grossen  Herrn,  wenn  es  nicht 
regnet,  ao  troplt'a  doch. 

w«n&  kftln  bedeauodea  GlUok  au  maohan  i«t,  to 
gebt  V«  doch  nicht  ganx  leer  ab. 

Zu  Hofl"  altet  man  selten.  —  /v/ri.  //,  sw. 
Zu  Hoff  donnerte's  oft  vnd  schlägt  ein  bevm  hel- 
len Himmel,  da  doch  kein  Blitz  vorher  ge- 
gangen.  —  Lehmann,  388,19. 
Zu  Hoff  tindt  maji  wenig  Joseph  vnd  Daniel.  — 

iVlri.  //,  85s.  tlenu,h,  645,  64, 

Zu  Hoff  gehet  mau  auf  Dechero,  Thürmen  vnd 

Spitzen.  "  A*n.  11.  «S3. 
Zu  Hoff  geht  man  mit  Leuten  vmb  wie  Kinder 

mit  Poppen.   —   Lehmann  ,  887 ,  6. 

hDIo  tio  bald  tohottkem,  vnd  liebeln,  bald  ecblagen. 
■obclten  vnd  woigwerffen,  hoinaeh  wiederholen  md 
wieder  Uebaln,'* 

Zu  Hoff  gibt  man  ainem  eben  so  viel  vnd  gilt 

Sleich,  der  ein  vnlust  in  die  Siub  oder  hin- 
er die  Thür  macht  vnd  der  jha  auiisfegt.  — 
A«n.//.  823. 
Za  Hoff  gilt  ein  t|uintlein  (iuust  melir  als  20jäh- 
rige  ffroBse  «rbeit.  —  hihnutHa.  aee.  21. 

/>««,.'  *J^  bor«  gtelder  et  qulutln  gnntl  maef«  eud  tjrre 
aart  livaaet«,  ao  Umot  lykke  meere  euU  et  aa/a  forf  taiid. 

Zu  Hoff  gilu  gl«ich,  der  Linder  die  Tliiir  thut 
(hofirot)   oder   ilfir   e»   ausskehfet,  —  Onttrr, 

I,  liU. 


318  Zu  Hoff  ist  es  schlupffrig.  —  Arirt,  //,  MS, 

219  Zu  Hoff  ist  falsch  Brot;  je  mehr  man  begehrt, 

je  ferner  es  kompt.  —  Mn,  tl.  »34. 

220  Zu  hoff  ist  man  der  Warheit  nicht  gewont.  — 

/Vfri,  II,  834. 

221  Zu  hoff  ist  viel  hendreichens,  aber  wenig  hcrtzcn. 

—  nruter,  /.  S«.  /Wrt,  //.  824.  Sutor.  317.  SniliT.  343. 

222  Zu  hoff  ist  viel  küascns  vnd  wenig  hcrzens«  — 

Fischer,  Ptalier,  535  ^ 

223  Zu  hoff  sitzt  der  schmeichel  Hund  beym  Her- 

ren am  Tisch;  Gaul,   Ochs  vnd  Esel  müssen 

arbeiten.  —  Lehmann,  3ft»,  16. 

Und  wenn  tlß  (die  leittera)  dem  H«Tra  xn  nahe 
kommen,  tind  Prüget  ilir  Lohn.  „Zu  Hofe  rodet  «in 
jeder,  was  ich  gern" höre",  tagte  Horaog  Friedrich  von 
Oeeterreioh,  ,,bei  den  Banem  aber,  anerkannt,  tagt 
man  mir  die  Wahrheit,'*  (J-'-t-iflrm,  Mf,,) 
HvU.:  Wat  ia  ton  höre  H  grc^ottto  kwaa<lt  Do  fkluimatrlj- 
Kcnile  vo«  niot  cijncn  raad.     (Harrthnvief  ^  I,  313. j 

224  Zu  hoff  eitüt  man  zu  halbem   Munde.  —  /Vtn> 

//.«J4. 

225  Zu  Hoff  sol  man  was  liebliches  oder  sehr  kurtzo 

Wort  reden.  —  PitH,  u,  W4. 

226  Zu  Hoff  stehet  man  auff  schmalen   Fasson.  — 

Prlrx,  11.  834. 
Böhm.:  Nenf  llrokä  ouby  n  dTora.    (Ctlttto9$kv ,  145.J 

227  Zu  Hoff  straffl  man  nimmer  so  scharpff,  man 

verkaaffl  ein  fuchssehwanU  darneben.  —  l^tri, 

II,  834.  Ilenurch.  137S.  A3. 

228  Zu  Hoff  tragt  jedermon  eu  vnd  jedorman  trügt 

ab.  —   Lehmann,  389,  8J;  rJjM«/.  i72. 

229  Zu  Hoff  vnnd  im  Regiment  muss  man  den  staub 

vnd  viirhftt   mit  Fucbssschwentz  abkeren.  — 

Lt'hmar%n,  341,  9. 

230  Zu   Hoff  wie  im  Vogelbauer,   leiohtlich  kompt 

man  hinein,  aber  schwerlich  wieder  horausa. 

—  l\ftrt,  II,  834. 

•331  Das  ist  der  Hof  des  König«  Peto. 

Man  bueichnot  damit ,  ▼orbemobeod  wol  in  Frank- 
reich, einen  Ort.  wo  alle«  unordentlich  sngeht,  jeder- 
mann den  Herrn  »pielt,  und  man  nicht  weiit,  wer  Koch 
oder  KeUuer  iat.  Be^ondora  wendet  man  die  Bedeniari 
auf  ainen  Haufen  Bettelleute  an.  die  einander  alle  gleich 
aind  and  jprto  bitten  oder  betteln  bereichnet. 
Fn.:  O'ett  La  cour  du  roi  Petaud,  oft  tuüt  le  moude  eet 
mmttro.    (Krittingtr ,  181 '';  Siartchedei,  125.) 

*332  Das  ist  nicht  auf  (in)  seinem  Hofe  gewachsen 

HoH.:  I>at  komt  nit  nwen  bol  niot.    (Uarrebomit,  l,  313.; 

•233  Einem  den  Hof  machen, 

Fn.:  Faire  le  pied  de  grue.    (Lmdroy,  1306.; 
•234  Einem   etwas  zu  Hofe   schenken  (oder:   gen 
Hof  gehen  lassen). 

Yeneihen,  inigute  halten. 

♦235  Einen  Hof  mit  Wuun  und  Waid  vorkaufcE.  — 

Einflnn,  (i53, 

D.  h.  mit   dem,  was  durch  die   Kmto  darauf  xu  ge- 
winnen (Wann)  itl,  und  dem  braobliegcnden  Felde. 

•  236  Er  helt  offen  hof.  (8.  aaiso  27.)  —  Fmnck,  11,  ca''. 

ßü*.:  At  holde  konge  Artua  bof.  —  Kong  Artaa  hof  gtk 
ende  ,  dog  de  rede  alle  dortil.  —  Ve  tige  ogeaa  om  kong 
Waldemart  bryllup,  at  alle  dinge  til,  og  ingca  fra. 
(Fro«.  da«.,  3fi,; 

Lat.r  Haud  unquam  arcet  ottium.    (PhUippi,  !,  174.> 

•237  Er  ist  am  Hofe  von  Flegelheim  aufgewachsen. 
•238  Er  macht  seinen  Hof. 

Hulh:  Ul)  niaakt  daar  zijn  huf. 

•239  Nacher   Hof  bist  du  zu  kurz  und   aufs  Land 
zu  lang.  —   Sutbr,  313;  Körte,  2897. 

Der  Verbildete,  der  in  keinen  Beruf,  in  keiu  beelimm- 
tei  Lebeoaverh4ltniBt  Faltende. 
tMt,:  Si  brevla  et  tedeas,   ue  itaut  Tidear«  eed«re.    (Su' 
tor,  313.y 

•240  Vom  Hofe  leben.  —  Agricola  II,  S7, 

•241  Wenn  yederraann  eu  Hofe  von  Sachen  woisa,  so 

waiss  ers  nicht.  —  AgrictUa  II,  3oo, 
•242  Zu  Hof  viel  blech  ftttffaclüagen(?).  —  Mo<>nheim, 

Spieqä  «Ic*  llc^xmcntt,  1515. 
Kofttmt. 

Hof-:     ..■       .'         '  -t. 

^>ih  ein  Schabflioker  etwai,  wenn  er 
H  • '*"t-     SnphokUn  behauptet:  „Wer  su 

'!«»    llc:r:..cti.urs   T huren   äingegangon  Iat,    wird  detMs 
»klare,  woou  er  «ucb  all  Freier  kjuo.'* 

4ft» 


711 


Hofarbeit — Hofdienst 


HofeMl — HoiEurt 


712 


Hoflurb«lt. 

1  Hofarbeit  ist  Todtschlag  der  Zeit. 

Von  den  Frondiensten.     Menschen  und  Thiere  wett- 
eiferten mit49inander  darin,   an  einem  Tage  to  wenig 
all  mf>glioh  zu  thon. 
*2  Eine  Uofarbcit  thun. 

UneiKcntlicb  gezwungen,  daher  oborflAohliche, 
sohlechto  Arbeit;  scherzhaft  auch  wol  von  Verrichtun- 
gen, die  mehr  aus  Anstandsrttcksiohten  n.  dgL  als  aus 
Neigung  geschehen.  8o  nennt  man  es  in  der  Nieder- 
lausitz „Hofurheit^*,  wenn  jemand  auf  Bällen  wieder- 
holt mit  seiner  Frau  tanzen  mass. 
Lat.:  Jiovi  clitellas  imponore. 
Hofiurt. 

1  llofart  ist  freundlich  mit  Blicken  und  den  Teufel 

im  Kücken. 

Dan.:  Olontieneste  er  hofmands  art.    (Bohn  I,  394 J 

2  llofart  ist,  Gold  auf  den  Hosen  und  keins  darin. 
Hofbauch. 

Honjäucbo  wollen  Hofliräuche.  —  Parömiokon,  243. 
Hofbescheid. 

1  Hofbescheid  ändern  sich  von  jzestem  zu  beut*. 

„Ilufbescheid...  die  sich  bisswoilen  offt  verenderu." 
(Avrer,  III,  SüM.J 

•2  Er  hat  einen  Hofbescheid  bekommen. 

Frt.!  f>n  lui  a  r^pondu  en  normand;  on  lui  a  donn6  da 
Teau  b6nlte  do  la  oour.    (Starschedel,  409. j 
HofbUck. 

*  Einem    Hoiblicke    g^eben.   —    Mathcsiw.  Pottüia, 
II,  ccvi ». 
Hofbrant. 

•Einem  ein  Hofbraut  anbieten. 

„Saul,  der  falsche  Mann,  heut  dem  Darid  auch  ein 
Ilofbraut  an,  und  setzet  jn  an  seinen  tisch  als  einen 
Hoben  Kydmann."    (Uathcsius,  Vo^tilla,  II,  CCLX  ».; 

Hofbrei. 

Hofbrei  essen  und  Maul  verbrennen  sind  zu- 
sammen wie  Hahn  und  Hennen.  —  Parömia- 
kon,  1990. 
Hofbube. 

Hoffbuben  —  böse  Buben.  —  Peiri,  ii,  ssi ;  Maihcsiw, 
Uvttoriaicm,  Lll^. 
Hofbursche. 

Wenn  die  Hofburschen  dem  Teufel  dienen ,  kann 
ein  ehrlicher  Gesell  unserm  Herrgott  Vortrag 
halten. 

Zinkgrff  (I,334)enfthlt:  „Bruder  Deumling,  ein  BOhm, 
ging  das  gantz  Jahr  ttber  nit  in  die  Kirche ,  ausserhalb 
in  der  Fastnacht.  Als  er  nun  gefragt  ward,  warumb, 
sagte  er :  Jetso  hfttto  er  den  besten  räum  hei^unserm  Herr 
(tott,  weil  jetao  die  Hof-Bursoh  und  fast  Jederman  dem 
Touffel  diente,  sonsten  liessen  sie  unsem  Herrn  Gott 
das  gantze  Jalir  über  nicht  so  viel  der  weil,  dass  er 
einen  armen  Narren  und  sein  Gebet  vor  ihrem  grossen 
Goträng  und  Uberlauff  hOren  kündt«.« 
Hofbavalier. 

Hofcavalier  seynd  Luxusthier. 

Bogotiky  in  seiner  Stlbatbiographie  sagt:  „Ein  gewöhn- 
licher, eitler  Hofcavalier  thuo  nichts  und  dürfe  nichts 
thun,  als  essen,  trinken  und  weltliche  Dingo  schwatzen.'* 
Hofdank. 

•Einen  Hofdank  verdienen.  —  J/o/hwy,  134*. 
Hofdiele. 

Hüfdielen  sind  glatt 

Das  Leben  am  Hofe  ist  gefährlich. 

Hofdiener. 

Hoffediener  sagen ,  wie  man  zu  hoff  gern  höret. 
—   I'ftri,  11.  381;  llenisch,  701, 1. 

Hofdienst. 

1  Du  üick  in'n  Hofdenst  to  Dode  quält,  kumt  nich 
in^l  Himmel.  —  Gold$chmidt,  dS:  Eichtrald,  i9T : 
Frommann,  IV,  141,  813;  Tür  Bremen:  Küster,  255. 

Man  hat  auch  kein  Beispiel,  dass  sich  jemand  in 
diesem  Dienst  tu  Tode  gearbsitet  hfttte.  Hoftage  thun, 
heisst  noch  Jotst,  halb  müssig  gehen.  Damit  die  Fron- 
dlouRto  nicht  durcli  Hürte  anerträglieh  wurden,  hatte 
man  Hio  mit  schützenden  Bestimmungen  umgeben.  So 
konnte  in  iler  Srnte  jeder  dem  Schneidtage  rontehen, 
wer  eine  EUtgo  lur  Saat  leiten  kann;  der  Schnitter 
muss  nur  tapfer  genug  lein,  neun  Halme  Mif  dem 
Bücken  zu  sfthlon  und  mit  der  Sichel  zu  durchschnei- 
den (ürimm,  U'eit/A. .  //,  413;,  und  ein  PflOgar  flhrt 
so  langsam ,  dass  der  Fink  auf  den  Badfelgen  seine  Jun- 
gen zu  ätzen  vermag;  glelchwol  müssen  die  Fronder  or- 
dentlich beköstigt  werden;  erst  wenn  sie  eatt  sind,  ist 
der  Dienst  fertig.  (Grimm,  Wristh,,  //,  237.;  Der  Meier 
gibt  schliesslich  jedem  beim  Fortgehen  einen  Stab  in 
die  Hand.  Thnt  er  es  nicht  und  der  arme  Mann  flUt 
sieh  einfBeiit  entxwei,  so  moas  er  ihn  in  den  Hof  cu- 
rttekfohren  and  auf  eigene  Kosten  aimneien  lassen. 
(Orimm,  Wdtk,,  t,  «Bft.;    HuelM  Dienste  wann  auch 


an  sich  nicht  so  aastTeagMider  Art,  um  di 
bedrohen.  So  mossten  in  einem  Dorfe  die  Weiber  ab- 
wechselnd der  Gerichtsfrau  und  ihren  TOchtem  den 
Bücken  krataen  und  alle  Morgen  die  Flöhe  ans  den 
Betten  suchen.  (KindÜngtrt  209  fg.;  KUngner,  /,  138; 
Graf,  56.; 

2  Hofdienst  erbet  nicht  —  Matheghu.  Po^tOla.  I,  LV». 

3  Hofdienst   ist  ein  glänzendes   Elend.  —  Eiete- 

vctter,  6. 

4  Hofdienst  ist  neiden,  beugen  und  hoffen,  und 

der  Lohn  Reue. 

Zuweilen  wirft  er  auch  wol  etwas  Besseres  ab.  Die 
Bretlauer  Volkaieü umg  {1857  ^  Nr.  7  Sonntagsblatt )  theilt 
mit,  dass  der  Friseur  der  Königin  Victor!»  von  Kng- 
land  ein  Jahigehalt  von  SOOO  Pfd.  St.  erhAlt,  ob- 
gleich sonst  diejenigen,  deren  Beruf  die  Cultur  des 
Kopfes  i«t,  in  der  Kegel  nicht  so  gut  bezahlt  werden. 

5  Hofdienst  und  Rang  sind  glänzender  Zwang. 

6  Wer  Hofedienst  sucht,  hasst  seine  Freiheit. 

Lat.:  Si  curiam  curas.pariet  tibi  curia  curas.  (Egeria,  369.; 

7  Wer  sich  im  Hofedienst  zu  Tode  arbeitet,  ist 

des  Ausläutens  nicht  werth.^ 

Böhm.:  Kdo  se  t  pansk6  pr&ci  (sluibd)  pfetrhne,  neza- 
sluhuje,  by  mu  zvonilL    (Öelakovaky  ^  133.; 
Hofeeel. 

1  Hofesel  zu  sein,  ist  mühe  vnd  arbeit.  —  He- 

nisch,  940 ,  59 ;  HeuseUr,  340. 

Daher  bat  wol  auch  in  den  neunziger  Jahren  des  vori- 
gen Jahrhundert  sein  zwanzig  Jahre  dienender,  noch  un- 
besoldeter Bath  bei  „dem  betrübten  Ableben  des  hoch- 
fürstlichen  LeibelefJanten  um  dio  vacante  Eloüanten- 
stelle  oder  -Besoldung."  (AnnaUn  der  leidenden  Meiuck- 
heit,  1799,  Hft.  1,  S.  404.; 

2  Wo  Hofesel  nicht  thet,  so  würde  Hoffegaul  vnd 

Hoffemanl  nit  so  vberflüssig  fressen  vnd  müssig 
gehen  (und  spielen).  —  Petri,II.  805;  Hettteler,  StO; 
Lulher's  Werke,  VI,  166*». 
Holfiirt. 

1  Am  besten  geräth  uns  immer  die  stinkende  Hof- 

fart, sprach  der  Hofnarr,  als  eine  Frau  den 
Flor  im  Klostergarton  rühmte.  —  KlMtertpiegel, 

63,7, 

2  An  arme  hofiart  wischt  der  teifel  den  ars.  — 

Moni..  183;  Körte,  2903;  ßratm,  /,  1425. 

„Wo  hoffart  ist  beim  armen  man,  wischt  derTenflU 
den  hindern  an.'^  (Waldi$  ,  II,  28.)  „An  solche  Hofiart 
saget  man,  wischet  der  Teufel  seinen  Hindern;  dmui 
es  ist  in  der  Warheit  alles  eine  arme  elende ,  stinkende 
Bettelhoffart.<'    (Luther,  HampostiUe,  F.  visit.  Con.  1.) 

Mhd.:  Armiu  höohvart  deist  ein  spot.  (SpervogeL)  — 
Armiu  höchvart  ist  ein  spot  rtche  dömuot  minnet  got. 
(Freidank.)  —  Mich  wundert  armiu  höchvart,  und  ist 
alter  man  unwls.    (Mumer.)    (Zingerte,  70.; 

Holt.:  Aan  arme  lieden  hoovaardij  vaagt  de  doivel  sijn' 
aars.    (Harrebomee,  /,  333.; 

3  An  Honart  wischet  der  Teuffei  den  Hindern.  — 

Pavii,  Pwtüla,  111,  236^. 

4  Arm  Hoffart  soll  Eyer  legen. 

„Wann  einer  will  hoffertig  seyn  vnd  nicht  mehr  hat 
zu  brocken  eyn ,  den  trifft  das  gemeine  Spriahwort  der- 
gegen  die  arm  Hoffart  soll  eyer  legen.'*  —  „Fand  man  doeh 
anderes  nichts  zuletzt,  denn  dass  sie  geschissen  hett 
ins  Nest.'*    (Kirchhof,   Wend  Ynmutk,  1602.; 

5  Arme  Hoffurt  ist  ein  Spott,  reiche  Demuth  liebet 

Gott.  —  hacmeister,  18. 

6  Auff  hoffart  kommet  grosse  plage  nach  gachriffi 

vnd  aller  weisen  sage. 
Lat. :  Sst  verum  verbum,  frftngit  Dens  omne  soperbom. 
(Loci  eomm,,  191.; 

7  Aus  Hoffart  macht  der  Teufel  Hoffars.  —  Fü 

schart,  Gcfch. 
SoU. :  Bens  armen  mans  hoovaardij  is  niets  waard.    (Harre- 
bomee,  I,  333.; 

8  Die  Hoffart  der  lieben  Christenheit  ist  braun 

vnd  blaw  vnd  ein  blutiger  kopff.  —  Afoikestiu, 
l/üt(ortii;e«tt.  XU**. 

9  Die  Hoffart  geht  in  Himmel,  wie  einer,  der  mit 

vbcrrwercher  stang  in  die  Kirch  geht.  —  LA- 

lt.:  La  superbia  non  ttü  bene  ni  in  cielo,  n6  in  terra. 
(I'Ms.igtia,  366,  IJ 

10  Die  Hoffart  ist  den  Menschen  angeboren. 

Und  %i*  stut  mcht  bios  in  der  Hant,  sondern  tiefer. 
Die  Holländer  «»«Mi:  De  hoovaardij  is  in  den  aseneolii 
was  h«i  in  h^t  xark«n ,  nten  rou  bet  er  nit  — ^f 

(Hanrftii^jHrf,  I,  3M.t 

11  Dio  Hotfiirt  ist  si^  hoch  erkorn,  dM  ne  «Ott 

Kctxer  gobora.  —  .«wThNit.stt^ 


713 


Hofart 


Hoffart 


Tli 


i 


IS  Die  Hoffart  misst  sich  nach  der  langen  Elle.  — 

üimrock  ,  4845. 

WAhnt  Hohe«  tod  Btoh,  —  „Der  ffroaae  Mann  bleibt 
McQBcli,  SL<lb«t  wcan  er  AnmirrnracDtliohos  gelcUtot 
h»t;  usd  gerad«  ■ein  Memchadn  muchl  ihn  «fhAbcn 
tri  Ifohoit  und  Hehrheil."    (l,.  Jahn.) 

13  Die  lloflkrt  muss  viel  leideu.  —  Jtiaifn.  /,  yi4, 

14  Dm   lloflark  Bieht  nicht  auf  den    Fubb,  clftrum 
sie  öfters  fallen  iiuisb.  —  ItfumeUtcr.  19. 

15  I>io  rioffart  steiget  in  die  Höh',  damit  man  ihren 
Hintern  aeb\ 

,fT>ip  Iloffarl  stoigot  inaiichen  T»g,  bi«  flie  nicTit  hbhot 
kuramon  mag;  «o  mut«  nie  wieder  fhlleo;  dio  lichro 
«iLg*  Ich  &Uou.'*    iHacmti*ttr,  \t.) 

16  Hfiuffarth  inot  Twtink  lien.  —  Lv^ü,  im;  hochtiexüKh 
\m  ttramt,  i,  U37. 

1 7  Ilnchfart  ist  die  muier  aller  süiide.  —  Ayticata 
Ih  3T7. 

t^Dte  HoftATt  ttand,  lo  viel  mir  kund,  uie  mit  dem 
hDirgen  <Joi«t  im  Bund,"    (ft,ii:tnffiit*r.  IV.) 

IS  Ilochf&rt  ist  in  vilen  ettick^n,   d^  mans  nicht 

mniuet.  —   Ayncola  tt.  303. 

19  Ilothfari  kundt  im  himel  nit  bleiben.  —  A^ri' 

rnla  t\ ,  304. 

SO  Hochfart  wirdt  alKvcg  gerochen.  —  Agncota  tt,  319. 
21  IIofTart  altot  vnd  stirbt  auch  nicht.  —  Lrknimm, 

sw.  1. 
23  riofi'art   batit  an   die    Gtiaaen.  —  llaffaruieuffvl  im 

23  Hoflnrt  boßiidclt  alle  Tugend. 

24  lIolTart  betriigt  allezeit  inron  Herrn. 

Frt. :  Orgucil  dogoit  toüjours  aon  iniülre.   (Kriitingtr.  i\H  ^^.} 

9!b  HoflTart  bringt  Armnth.  —  UiheT*  iVrritf.  XXt\\  i.m 
W  Hoffart  denckt  etct«  vber    sich^  obenanss   vnd 

nirgend  an.  —  trhirifiun.  »931.  »«, 
27  UoR»rt  fallet  »ich  selbe!..  —  Lvhmtmn . -am .  21 . 

Die  Bueteo:  Wor  üuf  d«<r  Sch*ukcl  der  Hoffark  ■fl^t, 
k»ti«  leicht  hcrabfAlleu  imd  oluh  Ann  und  Belno  brechen. 

Lat,:  llie«a«  oaduat,  loflAta  urep»&t,  kumofftolft  pre- 
mnutur. 

t!H  Uoffort,  Frechnmth,  Stolz  und  Pracht  hat  nie 
gutes  Knd'  gebracht 

^Hoffari  war  der  erite  Fall  ron  HinunelihOho  inji 
Rrdfiuthftl."  (Bucineittifr,  l^J  Bezieht  tioh  aal*  den 
Stur«  Luclfer'a. 

29  HoSart  filhrt  allein  das  grosse  Wort  tind  höret 
nicht. 

30  Bofi'art   geht   voran,    Schimpf  tritt   (Schande 
kommt)  nach.  —  Winckltr.  XV.  55. 

i/Ad.:  Wer  rieh  von  bOchvart  abertreit  wirt  der  le  «]K>t, 
«fem  li  das  leit.  (Howr.)  —  Ich  «ach  ie,  ewar  bo  b6he 
ftrobt  I  daz  er  dar  nAoh  mit  Bchanden  tas.  (SpertofftQ 
(linfiftU.  70.; 

31  Uoffart  geht  vorm  fal  her.  —  Lchmanm ,  tau .  i&: 

LUkmann.  //.35<(,60;  l^tri,  tl.3^l;  GmUr,  iU.  M:  IteaU^ 
969.  4^;  Ifaypr,  /,  ÄU. 
^Salumon  tprtcbt ,  die  hoffart  schwer  geht  vor  d«B 
Verderben  her."    (11.  Sacht,    T,  CCCXXV,  1.) 
Uhd.:  HAchrart  «tiget  mancgen  tao,  oiik  ei  nibt  boelier 
komen  ma« ;   lo  muos   il  alder  rallen.    (freidank,)  — 
I     Darob  hdohvart  mausiger  Teilet,  der  «ich  aoo  ir  geaeitet, 
f Freidank.}  —   Uoffart  dem  nieotechen  aogeviget,  des 
Iniaipt  er  zao  dem  rallen.    (MuseaiMyi,)    (Zimg^rl»,  69.) 

5$  HoflTart  guckt  aus  Werch  wie  aus  Seide. 

„Die  HofTdrt  m*nrltc  T.iül  erfand ^  ele  eehlO^ft  in  am- 

kticbe»  <>«w  iQO  darinne  gar  ohne  Goktai- 

mioiiu.*' 
Bi'U.:  De  h-  loow«!  in  wollen  Laken  all 

in  tijdcu  tUiCcii,   iiiOiur  echaamte  moet  dakeol  hebben. 
Hoflart  hat  arbeit.  —  Ptin.li.m. 

34  HoSart  hat  des  Kranichs  Schritt.  —  Emtmn.iU, 

35  Hofiart  hat  kein  gut  Auge. 

Frt,,  Orgiietl  n**  hon  ooil.    (kritsingv,  4W*.J 

36  Hoff&rt  hat  viel  Beschwemiss. 

37  Hoffart  hilfft  nicht  für  die  Straff.  —  /Wn,  u,  383. 
39  Hnffart  ist  allenthalb  sünd,  sie  hab  dann  ein 

hclmlin  aaÖ"  vnd  trag  ein  fomen  (F&hnlein). 
—  fVanck, /.  B3*.  rwn, //.  t83;  Grmer,  I.tBi  He- 
mMch,9Vl,i:  Lehmann .  11 ,  i&l .  m :  SaiUr^  ii;  Eiac' 
Itfia,  tU;  Sttnrock,  iUi,  Karte.  2901. 

„Ais  OMo  TOD  Vohenetelu  gettttgt  wurde ,  waoA  Hof- 
£att  eiaShr  t^jr,  antwjrtui«  er:  wann  Fahuea  Itn  Feld 
(Ximk'jfi/,  l,  H7J 


I 


39  Hoffart  ist  allenthalben   Sünde ^  aber  in  Augs- 

burg  ist   sie    Wohlstand.  —   Kirit»  »00,  üim- 

fftfk,  4843;  llrnm,  I,  1426. 

40  Huffart  ist  auserkoren,  Geduld   hat  den  Streit 

verloren. 

41  Iloffart  ist  bald  arur  Hellen  gebracht  —  rwnV 

II,  SAl. 

42  Hoffart  ist  der  Edelleate  Erbsünde. 

/yjw.*  Hoffart  er  adele  arre-iygdom.    (Frop.  dan,,  i,} 

43  Iloffart  ist  der  Vemunflt  Geschwulst  vnd  Was- 

sersucht   —   t.chmnun.  393,  9. 

44  llofiart  ist  der  Weiber  täglich  Brot.  —  Pitr/imio^ 

45  Hoffart  ist  des  Dünkels  Wassersucht  ^-  Saücr,  Vb  t 

Simrock  .  4846 .  Km»  .  S9(M  Q.  36 IQ. 
Ist  windig. 
nän.:  Hoffart  er  fomwflen«  rattersot.     (Prüt,  da«,,  2S4J 
//,.'  La  luperli^ia  6  Aglia  deir  ignoraaxa.    (iiaat,  698.; 

4ü  Hoffart  ist  des  Reichthums  Motte.  —  WwcMer, 
xvni,u. 

47  Hoffart  ist  dess  Touffels  Äff  (oder  Maheichen). 

—   Lt'hmmtn ,  392.  4. 

„Dc«rieufeli  liobetea  let  alleteit  die  Hoffart,  Bnhierel 
und  Ncldj  die  Demulh,  dio  Geduld,  die  Treue,  die  aiod 
doe  Teufels  grOaite  Beue."    (Bacmfi^t«r ,  18.J 

48  Hoffart  ist  jäie  erste  vnd  gröst  Sund.  —  left- 

mftnn,  393,  3. 
Dnn. :  Det  hoffardighed  er  for  laateroe  er  ydmrghed  fbr 
dyderne.    (Prot.  dan. ,  3»i.J  —  Hoffart  fifrito  og  «tjirite 
»yild.     (PrüV.  dan.,  30S.JI 

49  Hoffart  ist  die  Tochter  der  Unwissenheit 

Die  Rueaen;  Weou  Hoffart  eine  To«htei  hat,  »0  haieat 
Bio  Veraehtang.    (Attmann   VI,  466.; 
DnH..-  Hoffart  er  uTidenhedc  dotter.    (Proit.  den.,  3$4,; 

50  Hoffart  ist  dreyerlei;  ein  Geistliche,  kindische, 

bäwrische.  —  Ichmann.  394,  39;  Eitelfin  ,  114. 

fiHofliart  Itt  ein  gemein  Laiter  und  regiert  In  allen 
Sünden.  Ein  Tagelöhner  wetaa  nicht,  wie  er  atch  «oil 
heaohUten  gmug  macbou,  wenn  man  aein  darfT." 
(Luthfir,  Hounpo*tiU€,}  „K«  mag  wol  «ein,  daaa  ein 
Bctier  in  einem  grauen  Kils  und  laugom  Barte  einen 
hoffurtigem  Geiat  haben  kan»  den»  etwa  «ehn  FUratcu 
in  gttldenoD  Kleidern."    (Lulhtr  »   Wtrkt.  /.  403'.; 

51  Hoffart  ist  ein  Bärenstecher. 

52  Hoffart  ist  ein  süsses  Leben.  —  L^mnm.  IL  ÜG.  €9 . 

Simrock .  4834. 

63  Hoffart  ist  ein  Ungewisses  Gut 
b\  Hoffart  ist  Höllenfahrt 

55  Hoffart  ist  im  Himmel   geboren,   aber   herab- 

gestürzt worden. 

DvnaxD  bangt  «ie  aieh  an  die,  welobo  atti  Höolmulli 
wfedar  In  dio  Höhe  iteigon  woUon, 

56  Ho£^  ist  leicht  gelernt,  aber  schwer  vergessen. 
67  Hoffart  ist  leicht  gelernt,  kostet  aber  viel  txl 

unterhalten.  —  Müller,  ii,&,  \Mnmer,  Mih  'n; 

.^  Simrock.  4S39;  Köne .  2903;  Braun.  1.  1434. 

HoU.:  fiooraardij  ii   ligt  aan  te  leeren,   bat  koat  achter 
reel,  haar  te  onderhouden.    (Harrebomte .  t,  8330 

58  Uoffait    iüt    leicht    zu    fassen,    sie    pflegt    den 

Schwanz  übers  Nest  hängen  zu  lassen. 

59  Huffart   ist   nur   eine  Ehr ,   wenn  Fahnen  im 

Felde  Kiegen. 

yacb  ZiHkgrtf.I,  (67  ein  Wort  detOttoron  Vohcnitein. 

^0  Hoff'ai'L  ist  überall  tSünde,   sie   hab^   denn   ein 
Helmlein  auf  oder  trag'  ein  Fähnlein. 

Denn  wer  eich  im  Kriege  am  ineitten  hcrvnrtiiut,  am 
meiaten  nach  Aueaeiohnung  atrebt,  der  wird  am  mol- 
aten  geehrt. 

61  Hoffart  kann  grosse  Bäume  ausreissen. 

62  Hoffart  kauft  noch  grosse  Schüsseln ,  auch  wenn 

sie  nichts  zu  essen  hat 

„Hoffart  wird  gar  leicht  golemt,  eher  a«hwer  Tcr- 
geaten;  groaae  ScbllaHein  kauft  alanoeb,  Hat  ale  nichts 
■a  eaean."    (W.  HüH^r.  43.> 

63  Hoffart  kommt  vor  dem  Fall.  —  XeiUer,  499;  /Vi- 

rdmiaJkon,  3177;  Sailwr .  175  ;  Eitdntt ,  314. 
E»gL:  Pride  go««  befor«,  aud  ahamr  foUowa  aftar.  ^-  Pride 

goe«  bafore  Ihe  fall.     fKitclfta,  .114 J 
J).;  Qnando  la  anp^erbia  comlnoia  adalaarel,   comincia  ad 

abbaatarai  la  fortona.    (Panagiia,  366,  U.) 

64  Hoffart  I&sst  vor  der  Nase  den  Kopf  nicht  sehen. 

65  Hoffart  leidet  Gewalt 

Mag  mui  «ich  noeh  ao  beengt  «m  Knpf ,  Halt,  Brnit 
Laib,  VlMS  ftlün,  wasa  nur  allea  bo^idi  natt  iit. 


715 


Hoibrt 


Hoffart 


716 


66  Hoffart  löscht  das  Feaer  in  der  Küche  ans.  — 

Simrock,  4M1;  Körte,  9906;  Braun.  1, 1422. 
It. :  Verme  delle  rioohene  i  1»  raperbU.    (Peu»agUa ,  966 , 4.; 

67  Hoffart  macht  anss  engel  Teuffei.  —  Petri,u,36i ; 

Heniadi,  896. 

68  Hoffart  macht  Menschen  zu  teuffeln,  demuth  zu 

Engeln.  —  Lehmatm,  392,  5. 
Dan.:  Hoffardighed  gi^  menneikene  til  dierl«,  ydmTg« 
hed  tu  engle.    (Prot,  dan.,  294.; 

69  Iloffart  macht  mürrisch. 

70  Hoffart  meint,  jhr  rauch  sey  heller,  als  eines 

andern  fewer.  —  Lehmann ,  S9Z ,  2o. 

71  Hoffart  meint,  Stüel  vnd  Benck  sollen  vor  jhr 

auffstehen.  —  Lehmann ,  i93 ,  iO ;  Sai/cr,  175;  Sim- 
rock  .  4836. 

72  Hoffart  misset  sich  nach  der  langen  Elen.  — 

Lehmann,  392,  1;  Sailer,  174. 

73  Hoffart  mott  Pinn   lien.     CMeum.)  —  Firmenich,  I, 

406,  375;  für  Köln:  Firmenich,  /,  473,  75;  für  Waldeck: 
Curtze,  338,  SOG;   für  Oldenburg:  Firmetiich,  /,  232«  31; 
für  Altmark :  Danneil ,  155 ;  ostfriesitch  bei  Eichwald ,  785 ; 
Stürenburg,  178*;  Ilauakalendcr ,  1. 
In  Bedborg:  Hufat  lack  Feng.    (Bueren,  511.; 

74  Hoffart  muss  Noth  leiden. 

Frz.:  Le  fastueux  est  sujet  k  la  g6ne,  k  manquer  quel- 
quefols  du  uäceasaire.    (StarschedeP,  408.; 

76  Hoffart  muss  Pein  haben.  —  Simrotfc,  4883. 

HotL:  HoovaardjJ  moet  pijn  lijden.    (Harrebomee,  I,  ZiZ.) 

76  Hoffart  muss  vntcrgehn.  —  Pein ,  11,  382. 

77  Hoffart  muss  Zwang  leiden.  —  ü/oltenfcerj, /,  68; 

Büdking,  252;  Müller,  31 .  9 ;  Sailer,  175;  Ei$de\n,  814. 

Der  Hoffftrtige  huldigt  einem  trrsnniflohen  Qötzon, 
der  ihn  oft  nur  mit  Armuth  und  Noth  belohnt. 

78  Hoffart  muss  Zwang  leiden,  sagte  Lips  (Trine), 

als  er  (sie)  mit  einem  Ring  um  den  Arm  an 
der  Schandsäule  stand. 
HolU:  Uoo  kwelt  mij  datharnas,  xoi  de  boer,  en  hij  had 
eene  malie  op  sijne  mouw.    {Harrebomie,  /,  286 J 

79  Hoffart  mut  (will)  Rn  (Twang)  liden.    (ttoUt.) 

—  Schulze,  II,  140;  für  AUn\ark:   Danndl,  83;  für  Han- 
nover: Schambach,  /,  146;  für  Oc»*crr.-ScWc«icti :  Peter, 

I,  447;  hochieutich  bei  Körte,  2908;  Simrock,  4832. 
Von  denen,  die  au«  Eitelkeit  sich  selbst  Zwang  auf- 
legen, z.  B.  unbequeme  Kleider  anaiehen.    Anoh  um 
Klagen  aber  su  enge  Kleider,  Schuhe  u.  8.  w.  surUck- 
znweisen. 

80  Hoffart,  Neid  und  Hass  geben  manchem  Ding 

ein  Das. 

81  Hoffart   nimmer   gut   ward.  —  Ucrberger,  I,  740; 

U,  142. 

82  Hoffart  nimpt  ein  böss  end.  —  l*etri,  II,  382. 

83  Hoffart  ohn   rcnte  ist  weise   potente.  —  Petn, 

II,  382. 

84  Hoffart  ohne  Mittel  —  Winter  ohne  Kittel. 
HoU.:    Hoovaardy    conder  goed  is  een  ligcham  zonder 

Toot.    (Harrebomee,  I,  333.; 

85  Hoffart  stinkt. 

86  Hoffart  stürtzet  das  Hohe.  —  Petn,  II,  382. 

87  Hoffart  streckt  den  Hals  und  geht  auf  den  Zehen. 

„Blanoh  Meiner  Mann  den  sie  gefangen,  kommt  auf 
den  Zeh'n  dahergegangen."    (Baemeitter,  19.) 

88  Hoffart   streckt    den    Schwanz   vbers  Nest.  — 

Lehmann,  394,  26;  Sailer,  175;  Simrock,  4837. 

89  Hoffart  thet  nye  kein  gut.  —  Agricola  1,50;  Franck, 

I,  141*;  II,  92;  Efjenoljf,  SO**;  Eycring,  717,  29;  Grvter, 
I.  48. 

90  Hoffart  thet  weder  auff  erd  noch  im  himel  gut. 

-—   Franck,  I,  127;  Uruler,  I,  48. 
Dan.:   Hoffart  fordierver  alle  dyder,    og  sig  selv  med. 

(Prot.  dun. ,  2»3.; 
IloU.:  HooYaardij  mag  in  hemel  noch  op  aarde.    (Harre' 

bomit,  I,  333.; 

91  Hoffart  trägt  oft  auch  einen  groben  Rock. 

92  Hoffart  und  Armuth  (Kleinmuth)  halten  übel 

Haus.  —  Müller,  31,  10;  Sailer,  175;  5tmrocJk ,  4838 ; 

Körte,  2905. 
Entl.:  A  prond  mind  and  a  beggar's  purae  agree  not  well 

together.    (Oaal,  899.; 
Fr».:  L'orgueil  et  la  paurreUS  fönt  maurais  manage  en- 

■emble.    (Star$ckedel ,  408.;. 
It,:  Snperma  Mnia  tkf&n,  mal«  ria  laole  lonwe. 


93  Hoffart  und  Armuth  reimen  sich  übel  zusammen. 

Dan.:  Biet  hoffart  naar  man  ei  kand  sove  for  hungar. 

(Proo.  dan..  87  u.  293.; 
Frs.:  L'orgneil  et  la  paurrettf  fönt  manvais  manage  en- 

semble.    (Kritsinger ,  494  ".; 

94  Hoffart  und  Motten  bekommen  nur  Flügel,  um 

sich  desto  eher  zu  verbrennen. 
Lat.!  Vnde  snperblmus?  Nescimus  quando  primus.   (Loci 
comm.,  65.; 

95  Hoffieirt  vnd  ehrgeitz  ist  ein  Zünder  alles  vbels. 

—  Petri,  II,  382;  Henisch,  809,  24. 

96  Hoffart  vnd  ehrsucht  ist  ein  Mutter  aller  ketzc- 

rcicn.  —  Petri,  77,  844;  llcnisch,  810,  68. 

97  Hoffart  vnd  Geck  kennet  sich  nicht.  —  Pfin,  77. 382; 

SchoUel.  1120^. 

98  Hoffart  vnd  Lassdnnckl  ist  aller  Ketzer  Mutter. 

—  Schütz,  aai*'. 

99  Hoffart  vnd  Müssiggang  sind   vieler  Sund  an- 

fang.  ~  Petri,  11,  382. 

100  Hoffart  vnd  Yermessenheit  ist  der  alten  Schlan- 

gen haupt.  —  7Vlrf,  77,  382. 

101  Hoffart   war  nie  guter  Art  —  Eiselein,  nt;   Sim- 

rock, iSSl. 
Lat. :  Nihil  aliud  est  insolentia  quam  specios  magnitadinis 
falsa.    (Seybold,  347.; 

102  Hoffart   weret  die  lenge  nicht.  —  Mathesy,  Sa- 

repta,  XLIX. 
Lat.:  Culta  puella  nimis,  oasta  puella  minus.    (Mathetiut, 
Sctrepta,  XXiIX.;  —  Cur  non  prana  sinis?   polnis   es 
atque  oinis.    (Loci  conviu,  62.) 

103  Hoffart  wil  nngemeistert  sin. 

Aus  dem  Jahr  1521.    (Schade,  HI,  65,  18.; 

104  Hoffart  will  Pein  haben.  —  Simrock,  4883;  Körte,  S90S. 

105  Hoffart  wird  drumb  erhöhet,  däss  er  dess  här- 

ter fallen  SoL  —  Wetlfhal,  Ihß'artstcuffcl  im  Thea- 
trum  DU^olorum,  865*. 

106  Hoffart  zieret  ein  Weib  wie  ein  Bemhant.  — 

Lehmann,  392,  8.  / 

„Einer  klagt  ttber  seiner  Fraw  hoffarth  beym  Pfarr» 
herr;  der  gab  jhm  zur  Antwort,  wenn  Uoffiart  Tod  an- 
dere Laster  in  eine  gowohnheit  kommen,  so  darff  mau 
sie  nicht  mehr  straffen."    (Lehmann,  320,  82.; 

107  Hoffart  zwingt  den  kleinen  Mann,  dass  er  muss 

auf  den  Zehen  stahn.  —  Körte  *,  8605. 

Md.:  Höchvart  twinget  kurzen  man,  daz  ermnoz  ftf  den 
sehen  gAn.    (Freidank.)    (Zingerte,  70.) 

108  Hoffarth  ist  ein  Aussruffen  eygener  Thorheit.  — 

Gruter,  III,  50;  Lehmann,  II,  256,  61. 

109  Hollen  mot  noch  von  Hoffart  undergän,  8e(de) 

de  Paster ,  as  dar  all  wer  ^  en  Bür  mit  n^ 
Holsken*  in  de  Karke  quc^n  (kern).   (Oetfrim.) 

—  Frwnmann,  IV,  282. 

0  Schon  wieder.    '}  Neuen  Uolzsohuhen. 

110  Huffat   koss   Ping.     (Köln.)   —    WVrydfn,  777,  ll;  für 

Aachen:  Firmenich,  I,  493,  83. 
Hoffart  kostet  Poin. 

111  Ich  kann  einmal  die  Hoffart  nicht  leiden,  sagte 

der  Soldat  zum  Hauptmann,  als  dieser  ihm 
vorhielt,  dass  seine  Kleidung  nicht  so  sauber 
sei,  wie  die  seiner  Kameraden. 

1 12  In  Hoffart  sich  rühmen  bekommt  vbcl.  —  7Virt, 

77.  405. 

113  Je  grösser  Hoffart,  je   grösser  Narr.  —  Petri, 

II.  391. 

114  Man  darff  hoffart  nit  pflantzen,  sie  wechst  vou 

jr  selber.  —  Her  hUnde  Fürer  (Strasburg  1526),  2*. 

115  Newe  Hoffart,  newe  Schande.  —  Ucrberger,  l,  162. 

116  Röche  Hoffart  wohl,   er  wäre  lauter  Bisam.  — 

Pelri,  II, 6ia :  Schuttel.nn^:  Eiselein, 3U;  Sailer, 208; 
Simrock,  4850. 

117  Schmeckete  Hoffarth  wol,  so  were  dieser  eytel 

Bisse  (Bisam).  —  Lt-hmonn,  77,  566,34. 

118  Steckt  Hoffarth  nicht  im  Gut,  so  steckt  sie  doch 

im  Muth.  —  Petri,  II,  540. 

119  Thet  Hoffart  wol  riechen,  wer  der  bisam  nit 

so  thewer.  —  Gnuer,  lU,  84. 
Dan.:  Lugtede  hoffmrdighed  vel,  da  rar  daBsmor  oi  saa 
dyr.     (Prov.  dan.,  29*.; 

120  Vebrige  Hoffart  wehret  nicht  lang  vnd  gewinnt 

einen  bösen  Nachklang.  —  7tin,  77,554. 


717 


Hoffärtig 


Hoff&rtiger — Hoffen 


718 


121  Wtuin  Hof&rt  ein  Kunst  wäre,  was  würden  wir 

tur  Doctorcs  haben.  —  Petri,  ll,  «58;  Lehmann, 
11.  86»,  28;  HenUch,  722.  32;  Winckler,  XVI,  52;  Eüe- 
letn,  314;  Kürte.  2908*. 

122  Wann  Hoffart  ein  Kunst  wer,  so  wer  mancher 

ein  Doctor.  —  Grutcr.  UJ.  96;  Simrock,  4849. 

123  Wäre  Hoffart  eine  Kunst,  so  wäre  die  Welt  voll 

Doctoren.  —  Petri,  ll.  658. 
/)<<n.:  Yar  hoffnrdighed  en  kunit,  var  dermange  doctore. 

(tro9.  dan.,  294.T 
//..■    Se  la  BuperbU  foise  un   arto,  moltl  vi  Barebbero 

Dottori.    (Fataaglia,  366,  H.) 

124  Wenn  die  Hoffart  in  Seide  stirbt,  steht  sie  in 

Wolle  wieder  auf. 

125  Wenn  Hoffart  aufgeht,  geht  Freundschaft  unter. 
120  Wenn  Hoffart  aufgeht,  so  geht  das  Glück  unter. 

—  Sailcr ,  175  ;  Simrock ,  4840. 
Sie  macht  blind  und  bereitet  den  Stars  vor. 
Holt.:  Ale  de  hoovaardi)  aanwast,  dan  vermindert  het  ge- 
luk.    (Ilarrebom^e ,  J,  333.; 

127  Wenn  Hoffart  eine  Krazikheit  wäre,  würde  man 

viel  Leichen  haben  (oder:  so  raffte  sie  mehr 
Menschen  weg  als  die  Pest).  —  Lehmann.  U, 
863,28;  W'inckler  ,  X.  64. 

128  Wenn  hoffart  kompt  ins  Regiment,  so  lenckt 

sich  alles  zum  bösen  end.  —  L^mann ,  393 ,  19. 

129  W^enn  Hoffart  und  Dummheit  einander  heira- 

then,  so  haben  sie  ein  Töchterlein,  das  heisst 
Narrheit 

130  Wenn  Hoffart  wohl  röche,  so  wären  alle  Dör- 

fer und  Städte  voll  Geruch. 

131  Wenn  man  hoffart  veracht,   so  hengt  sie  die 

Flügel.  —  Lehmann ,  i^i ,  ZZ. 
Dan.:  Foragter  man   hoffart,  laa  hienger  den  strax  med 
vingeme.    (Prot,  dan.,  293.) 

132  Wer  auff  Hoffart  borgt,  der  tregt  zuletzt  ge- 

flickte Schuh.  —  /Vtri. //,  685;  Körte, 2907:  Sim- 
rock, 4842;  liraun,  l.  1423. 

133  Wer  die  Hoffart  tödten  will,  muss  sie  verachten. 

„Verachtung  ist  der  Hoffart  Tod." 

134  Wer  Hoffart   ein  Krankheit,   so   weren   schon 

viel  todt  —  Perri.  ii,  6ö8;  Schotlel ,  niX.^ :  Gruter. 
in,  96:  Körte.  2908^. 
Dan.:  Var  hoffaardighed  en  sygdom,  vare  faa  innd.   (Prot, 
dan. ,  2'H.) 

135  Wer  in  Hoffart  galopirt,  Schande  hinterm  Sattel 

führt. 

It.:  Quando  la  suporbia  cavaica,  la  rovina  e  la  vergogna 
le  vanno  in  groppa.    (taztaglia,  366,  5.^ 

13G  Wer  sich  der  Hoffart  nur  beflcist,  (den)  der  Fuchs 
in  keiner  arbeit  beist.  —  //tf«i«ch ,  266 ,  si. 

137  Wer  sich  vor  Hoffart  hüten  mag,  versetzt  dem 

Teufel  einen  schweren  Schlag.  —  Bacmeitter,  i9. 

138  Wer  über  sich  mit  Hoffart  will,  der  verfehlet 

gar  sein  Spiel. 

139  Wo  Hoffart  aufgeht,  geht  Glück  unter. 

140  Wo  hoffarth  ist,  da  ist  auch  schmach.  —  Ehe- 

ring ,  III.  29. 

•  141  Er  weiss  nicht,  wie  er  vor  Hoffart  einhergehen 

soll.  —  Mayer,  I,  214. 

•  142  Er  weiss  vor  Hoffart  nicht,   wo  jm  der  Ars 

stehet.  —   Westfhai,  Hoffartatetiffel  im  Thealrum  Dia» 
bolorum.  379''. 
*143  Es  ist  stinkende  Hoffahrt.     (Oberiftemich.) 
D.  i.  «ehr  grosse. 

•  144  Wäre  Hoflart  ein  Wohlgeruch,  er  wäre  eitel 

Bisam.  —  Körte,  2908 <:;  Braun.  /,  1428. 

*145  Wäre  Hoffart  eine  Kunst,  so  war*  er  längst 
Doctor.  —  Schotlel,  1121*;  Sailer.  303;  Körte,  2908». 
„Wir  ■chelmen,  «o  bald  einer  ein  Oriechiach  Vocabel 
kan,  wissen  wir  vor  Hoffiort  nicht,  wo  wir  bleibensol- 
len."   (Luther,  Hautpottme.) 

HoJRrtfg- 

1  Du   bist  hoffertig,  ich   glaub,  du  kompst  von 

der  hohen  Schule  her.  —  EyerinQ ,  I.  787. 

2  Er  ist  so    hoffärtig,  er  möchte  Milch  geben, 

und  meint,  er  hab'  ein  Kind  ins  Kloster  ge- 
than.  —  KlotterMpiegel ,  5,  17. 

3  Es  ist  nichts  hoffertiger  denn  ein  armer  Mann,  I 

der  reich  wird,  —  fwri,  //,  275. 


4  Es  will  niemand  eem  hoffärtig  heissen,   aber 
man  trägt  die  Nase  gern  hoch. 
Dan.:  Ingen  vil  hede  hofferdig,  og  Ingen  kiendea  ved 
ydmyg.    (Prop.  dan.,  294.; 

ö  Sei  nicht  hoffartig  im  Glück,  und  im  Unglück 

verzage  nicht 
6  Wer  einen  hoffertig  nennt,  ist  eben  so  viel,  als 
ob  man  jhn  einen  Narren  gescholten.  —  Leh- 
mann, 394,  37. 
•7  Hei  is  so  häuferdig  ässe  der  Duiwel.    (Büren.) 
•8  Hei  is  so  häuferdig,  dat  'e  stinket.    (Büren.) 
Dan. :  Saa  hoffnrdig  at  han  stinker ;  kiendor  sig  ei  selv. 
(Prov.  dan. ,  294.; 
Hoflärtiffer. 

Der  Hoffartige  keifet  immer.  —  Körte,  2909. 
Hofiärtiffes. 

Es  ist  nichts  Hoffartigeres  als  ein  armer  Mann, 
der  reich  wird. 

Engl. :  Thero  is  no  pride  to  the  anriehed  beggar's.  (Gaal,  900.; 
Erz. :  11  n'est  orgaeil  quo  de  pauvre  enrichi.    (Qaai ,  9\M.) 
Ung. :  A  ssogönybol lett  gasdag  leg  kovälbyobb.   (Gaal,  90U.; 
HofBartsnarr. 

Zwei  Hoffartsnarrcn  haben  auf  Einem  Esel  nicht 

Platz. 
HoU. :  Twee  hoovaardigen  können  het  op  Mnen  nel  niet 
uithouden.    (Uarrebmnie,  /,  333.; 
HofflurtMohlM. 

*Et  äs  en  Hifertsschäss.  (Siehenimrg.sächt.)  —  Fnm- 
mann,  V.  34,  54. 
Hoff-  auf-  den-  Tod. 

Höp-up-den-död  kan  ök  enmol  starwen.  —  Seham- 

hach.  II,  236. 

Wer  auf  den  Tod  eines  andern  hofft,  stirbt  nicht 
selten  eher  als  dieser. 
Hoffen. 

1  liesser  zu  Tode  gehofft,  als  zu  Tode  gezweifelt 

2  Der  hofft,  verlest  sich  offl  auff  ein  Ding  wie 

der  Bock  auff  seine  Homer.  —  /.fffcmann, '897, 40. 

3  Es  ist  ungewiss  Hoffen  auff  vngelegte  Eyer.  — 

Lehmann,  11,  136,  61. 

4  Hapen  un  Harren  mäkt  manken  to'n  Narren. 

—  Ilauskalender .  I. 
b  Hoff'  auf  Gott  in  aller  Noth. 

6  Hoff  des  bessern   vnd  warte  desa  ärgsten.  — 

Lehmatm ,  395 ,  6. 

7  Hoff  nicht  zu  heftig  auf  ein  sach,  dir  wird  sonst 

zuviel  vngemach.  —  Petri,  ll,  382. 

8  Hoff,  was  zu  hoffen  ist.  —  Frandi,  /,  157*. 

9  Hoffe  auf  fremden  Brei,  aber  sorge,  dass  dein 

eigener  im  Ofen  sei. 

10  Hoffe  nicht  auf  eitles  Gut,  so  behältst  du  guten 

Muth. 
Lot.:  Mitte   leves   spes  et   oertamina  divitiarom.     (Sey- 
botd,  309.; 

11  Hoffe,  vielleicht  wird's  morgen  besser.  --  Leh- 

mann, 11,267 ,  79. 
B5bm.:  Netraff  nad^e,  kdjiseBle  deje.    (Öelakovtky,  108.; 
Dan.:  Haab,  i  morgen  bliver  det  bedre.    (Prov.  dan. ,  263.; 
It.:  8pera  bene,  che  bene  haveral.    (Piutaplia,  362,  i.) 

12  Hoffe,  was  du  wünschest,  und  leide,   was  du 

musst  1 
Dan.:  Man  man  haabe  og  ^nske  hvad  num  vü,  men  lide 
taalmodeligen  hvad  vederfares.    (Prov.  dan.,  263.; 

13  Hoffen  darff  man  nicht  kauffen.  —  Lehmann,  395,  9. 

14  Hoffen  ist  ein  süss  leben.  —  Gruter,  lll,  io. 

15  Hoffen  ist  ein  süss  Leiden. 

Lat.:  Speramus,  quae  volnmus,  sed  qnod  acciderit,  fera- 
mns.  (Cicero.)  (PMlippi,  II,  197.;  -  Spee  miseria  est 
dalclSBlma.    (Eroberg,  575;  Seybold,  579.; 

16  Hoffen  ist  ein  vngewiss  Gut.  —  Lehmann,  II,  256, 64. 

17  Hoffen  und  Träumen  lässt  vieles  versäumen. 

18  Hoffen  und  Wünschens  geht  viel  in  einen  Sack. 

19  Hoffen  und  Zweifeln  kommen  aus  Einem  Seckel. 

Lat. :  Dum  Spiro ,  spero ,  sed  dnbito  deinde,  quis  ero.  (Bin- 
der II,  978;  Gärtner,  188.; 

20  Hoffen  vnd  harren  macht  grosse  (manchen  zum) 

Narren.  —  Eyering.  III,  33;  Pein,  II.  382;  Gruter,  1, 48; 
///,  60;  Lehmann,  395,  16;  Lehmann.  II,  256,  63;  Loten- 
darf  II,  17;  Fischer,  Psalter»  67*^;  Blum,  64;  Pislor.. 
F,61;  Hüller,  30,  1;  Eitelein,  317;  Seybold,  172;  Vene- 
dey,73:  Simrock,  4862;  Körte, 3910:  Parömiakon,  2994; 


719 


Hoffen 


Hoffetod  — >  Hoffiouumstropfen         720 


Uavtr  I,  99  o.  118;  Lokrtngd,  1,  371;  Reiniberg  II,  173: 
Braun,  /.  1439;  fär  Waldeck:  Curlze,  Hi,  878. 

„Hau  sagt,  dM  boffm  Tnd  dM  harren  macht  mancben 
waUen  mann  anm  narren.«  (Waidia,  I,  4,  33.;  „Wie 
man  denn  ipricbt,  hoffen  md  harren  da«  macht  manchen 
grossen  Narren.*'  (ff.  Sacht,  II.LXXll,  l.)  Letting 
(XI,  2,  3Sa)  hat:  Hoffen  und  Harren  macht  grosse 
Narren.  —  Man  kann  leicht  an  viel  hoffen ,  wie  das  Mftd- 
oben  mit  dem  Milchtopf;  aber  „etwas  hoffen  und  sorgen 
mass  der  Mensch  fDr  den  kommenden  Morgen,  dass 
er  die  Schwere  des  Daseins  ertrage  nnd  das  erdrückende 
Gleichmass  der  Tage".  (SchUUr.)  Die  Bussen  sacren: 
Auf  der  Wiese  der  Hoffnung  weiden  viele  Narren.  Und : 
Mancher,  der  mit  dem  Hoffen  fertig  ist,  legt  sich  anfs 
Harren.    (AUmann  VI,  388  n.  474;  Heinsbery  tl,  1.3».; 

Dän.i  Haabe  og  vento  er  giekkesrente.  (Bohn  I,  373;  Prot, 
dan.,  263.; 

Fr».:  On  est  souvent  dupö  par  l'espoir.  (Goal,  901;  Star- 
schedel,  408.; 

It.:  Chi  uccella  a  speranza,  prende  nebbia.  —  La  speransa 
molte  Tolte  inganna.    (Pattagiia,  368,  1.) 

Lat.:  FalUtur  augurio  spos  bona  saepo  sao.  (Oeid.)  (Bin- 
der l,  511;  //,  1084;  Fischer,  8!),  U;  Kruse,  302;  8ckol^^ 
heim,  F,  2;  Gaal,  901.;  —  Spes  alit  et  fallit  (Qaal,  903.; 

—  Spes  reficit  dominum,  fallit  et  ipsa  suum.    (Binder 
I,  1679;  /y,3195;  Ü artner ,  189;  Seybold,  580;  PhiUppi, 

I,  198.; 

21  Hoffen  vnd  meinen  trösten  wol,  gereth  doch 

selten,  wie  es  soll.  —  Petri,  n,  382. 

22  Hoffen  von  dreien  ist  verloren:  ein  Edler  vom 

Schlechten,  ein  Frommer  vom  Ungerechten, 
der  Weise  vom  Thoren. 

23  Ich   hoffe  noch  und  zweifle  doch.  —  Lehmann, 

277,23;  Simmck,  4863. 

24  Ich  hofft'  und  ich  dacht^  hat  manchen  zum  Bettler 

(Narren)  gemacht. 
B<M.:  Hopen  en  dnchten  doet  velen  ▼enrachten.    (Harre- 
bomie,  in,  33.; 

25  Man  hofit  auf  Besserung,   aber  es  wird  immer 

ärger  (schlimmer). 

26  Man  hofft  gern,  was  man  wünscht. 

27  Man  hoffte^  wenn  der  Baum  noch  blüht,  er  werde 

grute  Aepfel  geben,  aber  er  hält  nicht  Farbe. 
Böhm.:  Yidjckj  se  ned^Je,  jak  se  kdo  nad^'e.     (Cela- 
kotsky,  198.; 

28  Man  hofft,  so  lange  man  lebt. 

Die  Bussen:  Wer  der  Hoffnung  entsagt,  entsagt  auch 
dem  Qiack.  (AUmann  VI,  452.;  Die  Hindus:  So  lange 
Leben  da  ist,  ist  die  Welt  vor  mir.  Die  Perser:  So 
lange  die  Wurzel  im  Wasser  ist,  ist  Hoffnung  auf 
Frucht  da.  So  lange  Athem  ist,  ist  Hoffnung  da.  In 
einem  Athen  sind  tausend  Hoffnungen.  Die  Venetier : 
Die   Hoffnung  ist  das  Letste,   was   stirbt.    (Reinsberg 

II,  140.; 

Böhm.:  Doknd  ^lovek  üsty  xiv&,  nech  Tseho  nadeji  miv&. 

—  Donfsj  sm^le,  dokudduiey  tele.    (Öelakovsky ,  198.; 
Dan.:  Saa  Innge  der  er  lir,  er  der  haab.    (delakottkg,  198.; 

—  Man  skal  haabe  til  biertet  briiter.    (Prot.  dan. ,  264.) 
Bngl.:  While  there  is  Ufe,  there  is  hope.    (Oaal,  901v) 
Soll. :  Zoo  lang  er  leveo  is,  is  er  hoop.  (ffarrebomee,  I,  332.; 
/(.;  Insin  che  t'ö  fiato  t'ö  speransa.    (Goal,  904.; 

Lat.:  Dum  Spiro,  spero.  (Egeria,'A;  Binder I,  384;  II,  »78; 

Faseliua,  70;  PhiUppi,  I,  128.;  —  Sperandum  est  vivo, 

non  est  spes  ulla  sepultii.    (Binder  I,  1677;  //,  8190; 

Seybold,  578;  PhiUppi,  II,  197.; 
Poln.:  Föki  Jedno  cstowiek  siewa,  wssystkiego  si^  niech 

spodxiewa.  —  Spodsiewaj  sif  jmiele,  pöki  dusz«  w  ciele. 

(Öelakovskyy  198.) 

29  Man  muss  allzeit  das  beste  hoffen  vnd  dz  böse 

gewarten.  —  Lehmann,  II,  408,  15. 

30  Man  mutt't  beste  hapen,  't  schlimmste  kummt 

an  dat  wohl.  —  BvoTen,  833:  Ha\ukaUnder,  I. 

31  Man  soll  das  best  hoffen,  das  böss  kompt  wol 

von  sich  selbst.  —  Lehmann,  396,  86. 
Dan. :  Du  skal  altid  haabes  til  det  best.  (Prop.  dan. ,  293.; 

32  Man  soll  das  Beste  hoffen  und  das  Schlimme 

tragen. 
Ftm.:  8'attendre  n*est  pas  le  bon  moyen  de  s'entendre. 

(Cahier,  141.; 
lat.:  Speremus,  quae  volumusi  sed quod acoiderit  feramus. 

(Seybold,  578.; 

33  Nichts  hoffen  und  nichts  scheun  soll  des  Ju- 

risten Wahlspruch  sein.  —  Einfälle,  407. 

34  Viel  hoffen  und  das  Wenige  halten. 

Böhm. :  V  nadfji  mnoha  m41a  se  nespoustij.  (Öelakovtky,  199.; 
Poln.:  W  nadsiejt  wielamalanieopussosaj.  (öelakovtky,  199.) 

35  Von  hoffen  hat  man  weder  zu  essen  noch  zu 

trinken.  —  LOtmann,  S96,  26;  Binder  II.  3383. 

Die  Bussen:  Die  Hoffenden  titsen  an  Fassen  der 
Habeaden.    (Altmann  VI,  453J 


36  Was  man  am  ehesten  hoffl,  geschjeht  am  we- 

nigsten. 

Lat. :  Ubi  maxima  spes ,  ibi  minima  spes.  (Binder  II,  3383 ; 
Lehmann,  395.; 

37  Was  man  am  meisten  hofft,  geht  am  ersten  fehl. 

Dan.:  Det  man  tit  haabes,  meest  skeer  mindst.  (Prof. 
dan. ,  273.; 

38  Was  man  hofft,  glaubt  man  gem. 

Lat. :  Hoc  facile  credunt ,  quod  nimis  miseri  volunt.  (Phi- 
Uppi, II,  178.; 

39  Was  man  hofft,  schickt  sich  oft. 

40  Wenn  man's  am  wenigsten  hofft,  liegt  ein  Fisch 

in  den  Reusen. 

Lat.:  Que  minime  reris  do  gurgite  pisce  frneris. 

41  Wer  hoffen  kann  aus  gutem  Grund,  der  find 

sein  Trost  zu  aller  Stund.  —  Petri,  1, 104. 

42  Wer  hoffen  und  harren  kann,  der  ist  (bleibt) 

ein  unverdorben  Mann.  —  S^or.  910. 

Lat.:  Bebns  in  adversis  animum  submittere  noli ;  spera 
retine.  (Cato.)  (Binder  I,  1537; //,  2930 ;  Fitcher.Vif*,^) 
—  BebUB  in  adversis  melius  sperare  memento.  (Fischer, 
199,  6;  Seybold,  522;  Sutor,  910.; 

43  Wer  hofft  auff  die  Chulle  (Erlösung),  is  bald 

mechulle  (verarmt,  verdorben).  —  Tendinu.  915. 

44  Wer  hofft,  das  er  nit  haben  mag,  macht  sei- 

nem Herzen  grosse  Plag. 
Lat.:  Cum  spes  f^ustratur,  non  spes,  sed  poena  rocatur. 
(Sutor,  911.; 

45  Wer  hofft,  einen  Stein  auf  eines  andern  Grab 

zu  legen,  der  legt  ihn  auf  sein  eigenes. 

46  Wer  hofft  in  Gott,  wird  nicht  zu  Spott.  —  Htm:,  u. 

Hausinschrift  in  der  Schweix. 

47  Wer  hofft  und  meint,  er  hab*s  schon  ganz,  der 

hat  den  glatten  Aal  beim  Schwanz. 

Die  Walacben :  Wer  hofft,  so  lang  er  lebt,  stirbt  arm. 
(Heinsberg  II,  139.; 
Dan,:  Jeg  haaber  nok,  men  tvivler  dog.  —  Pik  paa  kubcn, 
hun  giver  rel  end  nu  en  svatrm.    (Prot.  dan. ,  863.; 

48  Wer  nicht  hofft  ein  Gut,  fürchtet  kein  Uebel. 

—  U'ificW«r,  XIX,  38. 

49  Wer  nichts  hofft,  dem  geht  nichts  fehl. 

It. :  Chi  nulla  puö  sperar ,  nulla  disperL    {Pastaglia ,  362 ,  8.; 

50  Wer  nichts  hofft,  fiirchtet  auch  nichts. 

It.:  Disperato  dolor,  chi  non  sa  prode.  (Cahier,  3900J  — 
Nulla  teme,  chi  nulla  spera.    (PastagUa,  371,  9.) 

51  Wer  viel  hofft,  der  muss  viel  sorgen,  es  gehe 

zurück  heut  oder  morgen.  —  Ldtmann.  S9i,  14: 
//.  Sachs,  LXXII,  1. 
Dan.:  Hvo  meget  haaber  haver  sorgen,  det  gaaer  tilbags 
i  dag  eUer  morgen. 

52  Wer  viel  hofft,  täuscht  sich  oft. 

53  Wer  will  hoffen,  der  muss  wagen. 

54  Wer's  hofft  \  der  hats  wie  der  Aal  beym  Schwantz. 

—  Lehmann,  396,  27. 

>)  Nämlich  irgendein  grosses  Glttck. 

55  Wir  hoffen,  Gott  gibt's. 

56  Wir  hoffen,  so  lang  uns  der  athem  im  leib.  — 

Tappiu$,m^:  Lehmann,  /7,  856,  423. 
tat.:  Aegroto  dum  anima  est,  spes  est.    (Erasm.:  Tu- 
pius,  218  b.;  ^ 

•57  Er  hofil  noch  Papst  zu  werden.  —  Mayer,  l,  99. 
*58  Ich  habe  drauf  gehofft,  wie  das  Kind  auf  den 

heiligen  Christ. 
Hoffetod. 

1  Hapedöd  levt  am  längsten.    (Ostfries.)  —  fVwH- 

mann,  Y.  429,  513;  Eichwald,  327;  Bueren,  MO;   Bam- 
kalender,  HL 

2  Hoapedäutstierwetnit.  (Soesuj — Firm«n(cft,/,S4S.4; 

für  herlohn:    Woetle,  69,  117;    für  Walieek:    Cmtte, 
345,  S89;  für  den  Harz:  Lohrengel,  I,  372. 

Hoffetod  stirbt  nicht.  —  Einer,  auf  daaien  ^«d  j^ 
mand  hofft. 

3  Hoepedäut  head  keine  Näut    (Bären.) 

4  Höpcdöd  lewet  wol.  —  Schambach,  U,  SS&. 

Gehoflter  Tod  lebt  wohL  Deijeniga ,  auf  fla»s>ii  Tod 
gehofft  wird,  lebt  lange,  Jedenfalla  U&ctt  all  «ik 
welche  seinen  Tod  wOnsohea. 

Wer  viel  Uoffmänner  hat,  wird  alt    (^tQ 
HoAnaxmstropfen. 

*Sei  hewwt  Hoffinaimsdröppe  gednmke.  (ün/rmmj 

—  FriteMier ,  9». 

Zur  Beseiohnuiur  dar  nntiwsngarsrtiafi  AbA  #rfb 
sind  eüM  Mang«  fiadenaartta  TPriiaMsw»  ^iIb  iIs.sm 


I 


Hofttitiiig 


Hoffnung 


722 


▼«no%teden«ii  Anffatinogen,  Siimmungan  und  BUdnofi- 
mVoten  hervurgreffAtisen  alud  unti  üugewmdt  werdeti. 
Einet  Toir  liaodtichrit'tlioii  zaRcgangoiiVD  Sammlung  L>nl> 
D«l3ni«  icb  foigeodo:  Em  aind  Autaiciitea  bei  ilir  rot- 
baaden.  Sie  h»t  atifgcnouimen.  Sie  hnt  «miifaniicn. 
Sio  seht  Ibrtr  £atbiQrjuu^*  cntKO^^n.  S<«  liftt  gofiiDwen- 
Sie  limt  gfllsdeu.  Sie  t:«ht  oiclit  mehr  Uii|ic.  Sie  wird 
ibrem  Getten  oinen  Erben  echcnkcn.  Der  heilige  öeist 
bskt  lie  geic^Dct,  Sie  iat  in  guter  UofTnaDfr.  8if^  iit 
ku|t«lrtuid.  8i«  wird  io»  KluJbett  koromeo.  Sic  ar- 
beitet «m  Kiodcnouge.  Da«  MatterglOck  lücbelt  ihr« 
Sie  siebt  ihrer  Niederkunft  entgügen.  £■  wird  Nuoh- 
kommAQacbfrfi  gebon.  Hi&  bat  eino  I  •■'-""■'■  <  nnbuugcn. 
Hie  iat  autu  Taiuboar  gewurdt'D.     *^  !  Uetl.     äiii 

iit  (n  Bvai;Rn«t«n  i  ibt«rotsiin(PU  j  ^ie  foM 

In  dl*  Wo'-» ' •       '^''»  iit  i..  .M.I  ...=.  .Vaajor  gtf* 

gangcin.     "  lor)  »nbloini.    Wie  i«t  hops. 

Iat  »ufdttni  null  •-   "  ,-T  1  .  r-:  Sio  geht 

Dftch  Hioicben  '  '  nach  der 

H«rbergt      Bei   ,  uoch:   Sie 

hat  auf  die  Angel  K<-'L"^^<'<i-  -^i'  iwst  um  Aj'inu^  8io  Iat 
befallen.  Sie  iat  su  Fall  gekommen.  Sie  iat  schwer  au 
T\xn.  äle  geht  (Unat)  nicht  mit  eich  allein.  Sie  hii.t 
•in  Quellkoru  rertchluokt.  Bio  trftgt  etwfti  auter  der 
SohOn«.  Sie  iat  in«  ärjintDcrli^Id  gesprangen.  (In  Erm- 
I»n<l,  um  Schwangerauh aft  vor  der  Ehe  xu  beaeichiieuO 
Mit  ikr  Ufa  unHchti;;.  Sie  Iat  rerbuLauat.  8ia  tat  auf 
ftitder  Wetter.  £lr  Cea  wat  ongodreUt.  de  6ss  lo.  S« 
Om  not  gode  Dag,  Se  i^*%  ter  Ouhall  gekain«.  Se  ösi 
%Q  wit  alt  «le  Muttflrkf  «Ud.  Hi  ehr  ö»»  togeeigl.  Um 
sa  B^gen:  Sie  iat  «chwangcr ,  boiaat  ea  in  den  Mlune- 
ilkUgern:  Sin  apHct  Ki  Im  r  umb«  Urimcl «  dann«  alu  apDle 
nmbe  Boueo.    ( i'  Aelmliuh  redeu  die  Kran» 

Msen,  am  die  M'  iift  einet  Frau  nnatidoinen, 

Ton  „Ti*r  Füi».-  ^<Jiuhcn".     Oder  tin  »itgo«  . 

Sic  Iat  betAdoo.  bii  tH!.  k*^**«™"«*.  Sie  laat  ftir  awfi.  In 
Italien  heUat  o»:  Hie  hat  »wci  Fuaae  in  einen  Sohnh 
^•eetJif.  In  Toarana:  8io  loirlot  an  d«ppetter  MiU  oder 
AD  iWBl  Oeachlingen.  In  MuiUud  :  Sie  iat  xä  Fracht 
gekommen.  In  Spanien  :  Siv>^  Iat  roll.  la  J^urtugai:  Sie 
iat  gehindert,  (Hfin*tHrnt  V/t,  Vi.) 
/>d>i.  ■  UuQ  lod  ain  lykko  akee.    (Pr&9.  dan,,  401.J 


fioAttuos. 

tl   A  1160 
VIII. 
Die 
S  An  Hol 
Frt.:  Vi! 
8  Bey   U 
3»S. 


ööbli    88  alt    lung^h  Sial.     (Amrum.)   —  Haupt, 
VIH.  U9.  sao.  Johamm.  151- 
Die  HuffMiing  iat  ein  l*ug«t  8««. 

S  An  HoffnuniT  und  gespannlem  Tuche  gebt  viel  ab. 

Frt.:  Viii  vtiiad  n'eat  paa  avald. 

S  Bey   Hoffnung    ist  all  weg  zwexffel.  —  Lehmann, 
jy&.  12. 

4  Der  Hoffnung  Licht  verlischt  dem  Griten  nicht. 

n,.'  L'vütlnta  co$A  oh'ahbandnoa  l'huomo  6  la  speranjea. 

(FiU*uj;Ua.  Mi,  «.; 
l0t.:  quid   onu  ap«r«mtta   aoutntta.     (VirfO.)     (Phiti^l, 

5  Die    Hoffnung    auf   tiott    Sieg    rnnuthigt   den 
Kämpf'-T, 

Ffi.-   1  '         "  '^  •   -^  "■*  renot  soulAge  Je  dar  Labeur  do 

tont  r,  J,  aiS.J 

/«. :  itr  Wj'  ga«rr{«r!  U  »oU  ■penuiaa  della 

Tittoria       1  /  <r-    "  rM,p      4ii^  ij 

6  Die  Uoffnutig  der  Frommen  fehlet  nicht,  denn 
was  Bii"  gliiuben,  '1'^  <'.-.rl,icbt. 

„DleHofftiuttgcngrit.  «indProphejeiungen; 

die  Beaorgnixiie   nr.hlr  ts   auch."    (L.  It6rȴ, 

7  Die  Hoffnung  hat  im  Tod  nicht  statt. 

^    8  Die  Hoffnung  hat  raKche  Pferde,  aber  sie  brm- 
■  gen  keinen  Mistwa^^on  von  der  Stelle. 

^^^_  Die  Kiiitpn:  I>iü  IJiiale  der  HofTnnng  traben,  dicT«- 

^^^L^1«V*  «her  bleibt  am  Ort.     (AUmaHn    Vf,  iV3i.) 

^^^■)ie   Hoffnung  hat  viel  BeeiUungen  über  dem 
^^m  Meer. 

^^^H,      Dte  Hoffnung  bat  voruehuie  VarwAadUit,  layao  di« 
^^^F"  BoM«n.    (MtmaKH   V!,  fMt.) 

10  Die  Hoffutmg  iat  der  Trikghdt  (nnfruchtbare) 

Tochter. 

11  Die  Hoffnung  i«t  der  Tratan  eiueii  Wachenden, 

8o  erkliute   icbbU  AriitotelM   die  HvSnunij.     (EiH' 

If  T  lüg  ist  des  ßaut?rn  Schüttboden. 

\  l>.  .  ;  fader  agenBaAdei»  <bonden).    (rto».  (tun., 

JM  ijt  u.  -HA) 

HIs  Die  n'><'TrHMirT   i«it   i'iri  V.l.   viJit  dem  einer  die 
MT        Sei  .  iaso  and  wenige 

V  der,  -T./fl.W. 

U  Dif  11     1     I        "üt  et«  bnu  S««!!,  dnrun  aich  viele 
(wir    Uli'    i*lle)    ru    toät    riehen,  —   Lthmiwn. 


Die  Ruaaea  aagen:  Uii«or.'  loUi«?  nr.flTaung  iit  imioPT 
dA«  Orab,  -  Bie  Hott':  n,  »n  deto 

mfkn   iicli    XU  Tode    v.  i    u.    ifi'i.) 

Die  Rh  wen  :  Hoffnung  <i  viel  Nar' 

ren  tanaeu-  (Atlttiann  ij,  IIb...  iJor  liüilende  gleicht 
«itieni  Niu-ren,  der  QnabUaMg  an  eincra  ä«ile  siebt,  am 
dem  nohwereu  KJOpfwl  t-ujtr  KiL-*i<iJulocke  ru  bewegen. 
(AUmaftH    yi,  <dßj      '  "iieu  «ine  durch 

nichta  xu  eriohatiertj  Uretagoar,   von 

dem   akben   «ilaaben   .,-.   -.,  ulit   ibrea  Kötilg« 

Arthur,  deaaen  Tod  ai«  iiuch  immer  üeaw»if«lu.  (Hrin*- 
b*rg    1%  12»  J 

Dan:-  fl&ikhtft  er  et  aeg  hvoraf  oos  tnaat  btomxnen,  «n 
auficii  viden,  on  tredie  akallou.     (Bokt  I.  872l.> 

tat.:  Credala  vitam  apea  fovet,  et  meliut  orM  (ore  t«»'- 
per  ait.    (Gaoi,  ^Ot.) 

15  Die  Hoffnung  ist  ein  *«fis8C8  Leiden.  —  Sej/bM,  57». 
Iti  Dcää  Hoüiiung  ist  uiiisuntt,  der  sich  verl&^at 

auf  Toi  »eis  Gunst.  —  SiijUtd,  ira. 
tat.:  Foliitur  aut  fklUt,  qui  vuigi  poQiJet  ab  OT«.    (S^jT 

tn<til.  171»,; 

17  Die  Hoffnung  ist  unser,  der  Auagting  Gottes.  — 

Sniifr,  21S.   SimrtKk,  ««77;  Hörte.  2«19. 
Iat,:  Spee  lo  nobia,  in  Doo  axitu».    {liffiHa,  SSO;   Phi- 
lippi,  !f,  lya.; 

Id  Die  Hoffnung  mancher  Leute  feilt  in  Bnumen. 

Hü..  jo4.; 

19  Die  Hoffnung  lä«st  keiner  fahren,  der  ins  Exil 

geht.    (MiQT.) 

20  Die  Hoffnung  sAttigt  nicht. 

Fr:. :  Follp  espärance  de^öU  rhommc.     (Irrtra-r ,  //,  334,* 

21  Die  Hoffnung  trägt  die  Beute  dahin. 

LtU.z  Spp»  eerrat  »fflicto«.    (fiaaX,  902.) 

Vng,:  A  remdnyeifrg  tartya  ax  embert,    (Oaat,  W2.) 

22  Die  Hoffnung  wird  leicht  zu  Wasser.  —  Mcking,  sis. 

Fr:.:  T.'üapoir  oat  riebe  eu  illusioua.  —  Tonte»  cea  belle» 
oapär^nceB  «e  «ont  enrol^ea. 

33  Die  Hoffnungen   der  Schurken  sind  eitel  faule 
Gurken. 

X-a/.  -  Improba  nunquam  apea  laetata  diu  oat.    (Oant,  SOO.; 

*j4  Durch  Hoffnung  tliu  begehren»    du  wolst  ein 

Sfüldiü  Wagen   han,  dir  wird  doch  kaum  ein 
{ud  darvon.  —  Gruhrr,  lU.  24,  Lehmamt  tt,  8»,  J98. 
2a  Eitle  Hoffnung  ist  ein  grosser  Gewinn. 

//..-  Aaaai  guadagna  ohi  vauo  «perar  perdo.    (('ahifir,  3ttS.> 

26  Es  gehet  nicht  einem  jeden   auch  »einer  hoff- 

nunijr  (oder:  wie  er  gern  wolt).  —  flmhch, 
tsia.ßö. 

27  Für  Hoffnung  vil  geben,  ist  misslich.  —  lleniMth, 

13trS.  47, 

28  Gute  Hoffnung  ist  besser  als  schlechter  Besitz. 

—   /(rirwfrrrj/  IV,  9. 

Eine  gehofft«  Erbacfaaft  iat  wonig-ittns  angniiflimt-r  als 

eine  gewouneDo  Sebuldonlait.  vt  f  »nig* 

aumtuel  aüaeer  iitalB«iiieerhalteii>  '  i,;b.) 

//.;/. .  Eni«!  goede  h<mp  1«  Ueter  dan  Hing. 

..r^,   /.  .1.12.; 

mae  buen«  eaperaua«  qu»  min  pnaesioD.  (t^on 

29  Uet  mich   hoffnuug    nicht  ernchrt,    amiut  hct 

mich  lung  vcrrerth.  —  LaitudoT]  in  Scue  JahrL. 
1S67.S.  X66. 

30  Hoffnung  auf  Gewimi  macht  die  Fasse  leicht. 

Lai.:  Ex  praemtl  spe  labarit  Üt  aolatiani.  (PhiUppi. 
I.  145.; 

31  Hof&iuug    beredt   sich   selbst,    der   alte   Wolff 

werde  noch  fromb  werden.  —  JLtA »*«»«,  395,  8, 

32  Hoffnung  hetreugt^  witz  vnd   veraunfil.  —  lefe- 

33  Hoffnuni:  bringl  Frewd  vnd  muth.  —  P«m,  i/,8M. 

t"  L^en:  Bei  gntet  HofTnung  hat  auob 

du-  Jg«n.    (Erdmann' t  Reiten  im  Inntm 

«u«  1 liii.} 

34  Hoffnung   bringt  kein  nxktt  ins  Hauss.  —  Uli, 

mtimt.  m.  1% 

35  Hoffnung  darff  mau  uit  kauffeii-  —  /Vrr» .  // ,  3S2» 

tlrMler.  f.  *«.    »rnwcA,  6iS,  U,  Simmck ,  4>i7i ,  Urawt, 
r.  UM,  Kfirtf,  »I». 
30  Hoffnung  dotf  ton»  iiiacht  die  arbeit  leicht.  — 

rruadl.  ;««$*,  L«Jttn«tnn.  O»  MT.  4L 

46 


728 


HoffhuDg 


Hoffnong 


724 


37  Hoffnung  erhält,  wenn  Unglück  fallt.  —  Sim- 

rock  ,  9876;  Körte,  2914. 

D«r  Graf  Wilhelm  Ton  Bttckeburg  hatte  iicb  aus  dem 
lateinischen  Spea    den  Denkipmch  'gebildet:  Silence, 
Patience ,  Eapennce,  SonmiMion. 
ffoU.:  AI  i«    hoop  wijd,   coorage   hoopt  altijd.     (Harrt- 
bomee,  I,  332.J 

38  Hoffnung   ernehrt  mich   für  vnd  hin,   ob   ich 

gleich  ofil  im  vnglück  bin.  —  Petri,  11,  S88. 

39  Hoffnung  fährt  so  schnell,  dass  ein  beladener 

Bauemwagen  nicht  folgen  kann. 

Die  Bntsen:  Die  Hoffnnng  iat  eine  Trojka,  die  mit 
raseben  Pferden  dahinfli^;  kommt  sie  am  Thor  der 
Erfallongan,  findet  sie'i  meist  Tertchloeten.  (Altmann 
VI,  464.; 

40  Hoffnung  hat  einen  tiefen  Grund. 

Böhm.:  Nad^je  m&  hlabok6  dno.    (Ötlakovtky,  Idü.) 

41  Hoffnung  in  Gott  kennt  keine  Noth. 

Böhm.:  MÄj  ty  nadeji  t  bo*e,  a  chUb  prote  t  To«e.    (Ök- 
lakovtky,  198.) 

42  Hoffnung  in  Leiden,   Demuth  in  Freuden.  — 

llerU,  72. 

43  Hoffnung   in   Noth   ist   der   höchste  Trost.  — 

Pelri,  I,  46. 

44  Hoffnung  ist  das  Brot  des  Elenden. 

Auch  die  Bniaen  sagen :  Die  Uofbang  ist  mehr  eine 

Speise  der  Armen  als  der  Reichen.    (AUmann  VI,  388.; 
Frz.:  L'espörance  est  le  pain  des  misärables.     (Kritzin- 

ger,  »86.; 
Holl  :  De  hoop  is  het  brood  der  ellendigen.    (Harrebomee, 

I,  332.; 
It.:  La  speranza  6  il  pane  de  mlaeri.    (Goal,   904.;  —  La 

spersDsa  il  patrlmuuio  de^  bisognosL   (Paszagtia ,  362 ,  3.; 

45  Hoffnung  ist  der  Geduld  Blasebalg.  —  Sutor.  998. 

Frz.:  En  esp^rance  et  patience  fait  hon  Tiyre.    (Leroux, 

I,  218.; 

46  Hoffnung  ist  der  Seelen  Speiss.  —  P^ri,  I,  56. 

Die  Ferser:  Die  Hoffnung  ist  besser  denn  Speise. 
Dann  sagen  die  Venetier:  Die  Hoffnong  ist  immer  grUn. 
Die  Bussen :  Im  Belebe  der  Hoffnnng  gibt's  keinen  Win- 
ter. (Heinsberg  II,  140.;  „Nicht  das  Ziel,  sondern  die 
Bahn  macht  uns  glücklich.  Auf  dieser  begleitet  uns 
die  Hoffcung,  aber  ,an  jenem  erwartet  uns  Müdigkeit 
und  EkeL  Daher  prallen  wir  immer,  gleich  den  Engeln 
auf  der  Kegelbahn,  Tom  erruichteu  Ziele  au  einer  neuen 
Laufbahn  zurück  und  prinumeriren  auf  neues  Glück 
durch  Ekel  am  alten."  (Jean  Paul,  detsen  Lebfn  von 
Döring.) 

47  Hoffnung  ist  der  Wachenden  Sorg.  —  Lehmann, 

II,  266.  65. 

48  Hoffnung  ist  des  Armen  Reichtlium. 

Dan. :  Jeg  giffver  ikke  mit  haab  für  hundrede  mark.    (Prot, 
dan. ,  23U  u.  263.; 

49  Hoffnung  ist  des  Lebens  Zehrpfennig. 

Sie  theilt  unsere  Wiege,  flattert  vor  dem  Knaben  her 
wie  ein  bunter  Schmetterling,  gebt  dem  mntliiger  stre- 
benden Jünglinge  zur  Seite  bin .  ihm  auf  heitere  Femen 
deutend,  und  umwindet  mit  Blumen  den  Wanderstab 
des  Greises;  sie  lebt  daher  in  den  Sprichwörtern  aller 
Völker.  Hoffnung  liat  einen  tiefen  Grund,  sagen  die 
Czechen.  Die  Welt  ruht  auf  der  Hoffnung,  die  Perser. 
Ein  afrikanischer  Negerstamm  sagt;  Hoffnung  ist  der 
Pfeiler  der  Welt.  (RftRsberg  II.  140.; 
Böhm.:  Nadeje  t  prftci  poteoha.  (Öelukovakg,  1^8.) 
Poln.:  Nadzieja  w  pracy  uoiecba.    (Öelakovtki/  ,1199.) 

50  Hoffnung  ist  die  beste  Arznei. 

Dan.:  Hvor  der  er  haab  til  livet,  er  vand  Isgedom.    (Prov. 
dan. ,  263.; 

51  Hoffnung  ist  die   (unfruchtbare)    Tochter    der 

Trägheit. 

52  Hoffnung  ist  ein  faul  (mürb)  Seyl.  —  Lehmann, 

395 ,  4. 

53  Hoffnung  ist   ein    gutes   Frühstück,    aber   ein 

schlechtes  Abendbrot. 

Böhm.:    Nadeje    dobrö    snfdani,    ale   zl&   Teuere,     (öela- 

kuesky,  lyS.; 
Enyl.:  Hope  ia  a  good  breakfast,  bnt  a  bad  supper.    (Öe- 

lakortky,  198.; 

54  Hoffnung  ist  ein  pein:  wart  biss  ein  gebraten 

Lerch  ins  Maul  fleucht.  —  L^munn,  896,  32. 

55  Hoffnung  ist   ein  Schiff  mit  einem  Mast  von 

Stroh. 

56  Hoffnung  ist  ein  Seil,  auf  dem  viel  Narren  tanzen. 

Der  HoffnungsqueU  der  gutmttthigen  Einfalt  ist  nn- 
veraiegbar. 

57  Hoffnung  ist  ein  süsses  Leiden. 

Dan.:  Haabei  tr  tt  i^d«  Udande  (patiio  doloit).    (Prot, 
dan.,26t0 


58  Hoffnung  ist  ein  Traum  der  Wachenden.  —  Leh- 

mann ,  395 ,  4. 

Die  Bussen:  Die  Hoffnnng  ist  eine  gross«  Dichteria. 
aber  ihre  Verse  kommen  nicht  auf  die  Naohwelt.  (AU- 
mann    VI,  511.; 

59  Hoffnung  ist  eines  wachenden  süsser  Traum.  — 

Petn,  U,  383. 

Die  Bossen-:  Hoffnung  malt  immer  mit  Goldfarbe. 
(AUmanm   VI,  455.; 

60  Hoffnung  ist  im  vnglück  der  beste  trost  —  Leh- 

mann, 396,  24;  Strme,  21. 

Die  Spanier:  Hoflhong  ist  der  Zehrpfennig  der  L'n- 
glflcklichen. 
Böhm. :  Donfej ,  nesonfej,  bdh  tr^j  B  tebou.  (öetakovsky ,  IS^.J 
Dan. :  Haabet  er  modgangs  jderste  tr0st.    ^/Vo«.  dan. .  JCi.j 
Holt.:  Als  de  hoop  ons  de  band  biedt,  dan  verdriet  gooue 
kwelling.  —  Hoop  ia  leidens  troost.  (Harrebomee,  /,  Xii.) 
(Ist  im  Hollindischen  doppelsinnig,  da  man  auch  an 
das  Unglück  der  Stadt  Leyden,  1574,  denken  kann.) 
It.:  L'afflizione  colla  speme  si  eonsola.    (Paszaglia,  4.;| 

61  Hoffnung  ist  leidens  trost.  —  Petn,  II,  983. 

62  Hoffnung  ist  vnverschambt  vnd  blind,  darnach  die 

Leut  gefangen  sind.  —  PetH,  n,  383 :  Henieck.  406, 24. 

63  Hoffnung  ist  zu  allen  Dingen  gut,  auch  dem 

Feigen  gibt  sie  Muth. 
Lat.:  Saepe  ignaTum  feoit  fortem  spes  et  extpectatio. 
(PhiUppi,  II,  162.; 

64  Hoffrmng  lasset  nicht  zu  schänden  werden.  — 

Lehmann,  II,  266,  66;  Rom.  5,5;  Teuer,  376;  MüUcr, 
80,2;  Reche.  1,16;  Teller,  »16:  Stmrodc.  4674;  KOrte, 
2913  u.  3623;  Braun,  I,  1435;  Ramann,  l.  Pred.,  II,  4; 
Rnasberif  II,  140;  Gedaakentpdne  au$  der  Briefta$che  eine» 
von  der  spanUchen  Inquisition  Verurtheilten  (Beriin  1795), 
Nr.  117;  für  Waldedi:  Curtze,  344.  375. 
Engl.:  If  it  were  not  for  bope,  tbe  heart  would  break. 

(Oaat,  902.; 
/V«.:  L'espöranoe  est  le  pain  des  malheureux.  —  L'espoir 
ne  confond  point.  —  L'espoir  soutlent  tonjoors.  (8t€U-' 
schfdel,  408.; 
It.:  Chi  Tire  a  speranza,  fa  Ia  fresca  danza.  —  La  spe* 
ranza  ö  sempre  Terde,    e'I  desiderio  mai  non  manca. 
(Gaal,  902.; 
Lat.:  Sola  spes  inter  homines  hon  um  est  numen.    (Phi- 
Uppi ,  II,  194.;  —  Spes  laqueo  rolucres ,  spes  captat  amn- 
dine  pisces.    (Eitelein,   317.;  —  Spes   serrat  afflietos. 
(PhiUppi,  II,  198;  Seybold,  580.; 

65  Hoffnung  läset  die  Steine  Brot  werden  und  die 

Ochsen  kälbern. 

66  Hoffnung  macht  den  Schwachen  stark. 

Dan. :  Haab  gi0r  tit  feg  mand  k«Bk-    (Prov.  dan. ,  263.; 

67  Hoffnung  macht  die  schwerste  Bürde  leichter. 

Dan. :  Haab  om  bedring  gipr  byrdeu  let.     (Prov.  dan. ,  263.; 

68  Hoffnung  macht  graue  Haare. 

69  Hoffnung  macht   lang   Zän   vnd   ein   wässrigs 

maul.  —   Lehmann,  395,  13. 
Lat.:    L'bi  maxima  spes,  ibi  minima  res. 

70  Hoffnung  ohne  Gott  wird  zu  Spott. 

Dan.:  Vi  Icve  alle  i  haabet;  men  haab  og  tillid  uden  Ond 
duer  intet.    (Prot,  dan.,  '264.) 

71  Hoffnung  stösst  vielen  das   Hertz   ab.  —  Leh- 

mann ,  396 ,  81. 

72  Hoffnung  treibt  das  Schiff  der  Narren. 

Dan. :  Forgieves  haab  gi0r  narren  stolt.     (Prov.  dan. ,  263^ 

73  Hoffnung  tröstet  vnd  erhebt  viel  traurige  Hertzen. 

—   Petri,  I,  56. 

74  Hoffnung  übergibt  uns  dem  Todtengr&ber. 

Lat. :  Spes  alant  exnles.  —  Spes  etiam  Talida  solator  ooas- 
pede  vinctum,  orura  sonant  ferro ,  sed  oanlt  inter  opu. 
(TibuU.)    (PhiUppi.  II,  198.; 

75  Hoffnung  überredet  sich,  der  alte  Wolf  werde 

noch  fromm  werden. 

Frz.:  En  espörance  d'avoir  mieux,  vit  tant  le  lonp  qn*U 
devient  vieux.    (Kritzinger ,  286*.; 

76  Hoffnung  und  Mutti  helfen  über  manoheii  Gra- 

ben. —  Unterhaltungen  im  Plauder^übehen  (KaiseralM- 
tera  1846),  S.  82.  2. 

77  Hoffnung  und  Muth  sind  allzeit  gut 

Holt.:  Hoop  en  moed  is  altijd  goed.    (Harrtbomie,  /,  SSfJ 

78  Hoffnung  verzuckert  (versüsst)  alle  Arbeit  and 

Beschwerniss.  —   Lehmann,  395,  8;  Snrmt^ML 
Dan. :  Haabet  fors0dor  all  besvsrlighed.    (Prm.  Am. ,  KM.; 

79  Hoffnung  zu   Hoffe  ist   ein  vergüMeter  Bitte- 

balg. —  Pe.tn,II,S9S. 

Die  Bitssen:  Hoflhong  ist  der  Narx«n  GOta«.  '£•#• 
nnng  ist  eine  Zitze,  an  der  der  Nur  ttaa 
zieht,  ohne  daie  doh  dae  Melkflut  uKk 
(AUmann  VI,  431  n.  441^ 


725 


Hoffnuag 


HoflFnnng 


726 


I 


so  Hoffnongen   machen  den  Mund  gross,   Errali- 

rungen  machen  ihn  klein. 
81  Hoßbungen  and  Aepfel   um  Oetern  sind  selten 

ohne  faule  Flecke. 

Di«    Buken   •»^en:    AU«   Hoffnmiff    iit    afl^faull. 
(WttUf mannt  Monatthtftt ^  IV,  586J 

S2  Ich  8et2^  meine  noffnung  auf  das  Anker,  tagte 
Hans  Quast,  als  er  ins  Schiff  trat. 
Sau, :  Ik  li«!  tniJDe  boop  op  b«t  anker ,  jebI  d«  man ,  toeo 
brt  scblp  vergio^.    (Bamhami^f ,  I,  XXi,) 

83  In  Hoffnung  schweben  macht  süsses  Leben.  — 

Simrock,  486».  KöHt^,  2918.  KörW^.  3ÖS8.  HptU  ,  «6; 
Bfnm^  I.  1403, 
Hkd,:  Oedinge  fröwtit  niano{t«n  mto ,  der  doch  nie  b«r«* 
liep  gev«a.  —  Gedinge  un*.  ^ro«z«r  frr»ndA  glt,  duine 
«Dl  gebe  dia  tomeralt.  (Frttdank.)  —  Gedingen  freuet 
ouingeo  kri«t  und  det  m«  bertMU  tinb  gefreit.    (  Hol- 

84  In  Hoffnungen  berauschen  sich  mehr  als  in  Wein. 
65  Lange  Hoffnung,   lange  Marter.  —  /Vtn,  //.  43i 

86  Lange  Hoffnung,  langer  Schmer*.  —  t^-tri,  U,  431. 

87  Man  gibt  nit  viel  umb  d'  Hoffnung.  —  Nuior,  9iJ. 

88  Mao  muss  kleine  Hoffnungen   nicht   eher  auf- 

geben, bis  man  grössere  hat. 

89  Mancher  Lout  Hoffnung   fällt  in   Brunnen.  ^ 

U^tnann.  U,  410,  47. 

90  Mein  Hoffnung  zu  Gott  allein,  dann  Trew  vnd 

Glauben   ist   worden    klein.  —  Gruuir^  tu.  «8. 
L^monni,  //,  4t  t.  63. 

91  Meine    Hoffnung    ist    auf  Gott    gestellt,    drum 

acht'  icb  nicht   die  Ungunst  dieser  Welt.  — 

llerts,  4. 
HAuetneehrift:  in  Kiedersaubien. 

92  Mit  der  Hoffnung  wäehnt  der  Muth. 

•.  Im     bp**  addit«  ■aeciMi  Iri«,  (  Virfftt,)   (t'Aihftpt .  // ,  197.; 

93  Ohn«  Hoffnung  und  Brot  leidet  der  Bauer  Noth. 

Lai. :  8p«i  allt  urrlcoiM.    (Tibutl)    (nUippi ,  1, 107 ;  Sohon- 
A4im,  S,  K.) 

94  Unser  iat  die  Hoffnung,   bei  Gott  ist  der  Aus- 


gang. 

^Bs  die 


95  Was  die  Hoffnung  malt,  halt  nicht  Farbe. 

Di«  BuMan:  Die  Hoffnung  diaU  mit  prtcUtig«n  Fat- 
beo,  »bfir  cie  verlOichen  fohoeU.    f  Alimann  J,  4Ü1,) 

96  Was  Hoffnung  gesponnen,  ist  leicht  zerronnen. 

97  Wen  Hoffnung  nicht  hält,  der  ist  arm  in  der 

Welt. 

ffolt.:  Wien  bot  md  hoop  ontbreeitt,  ia  dearmat«  Eunop 

Mrde.     (ffarttbeihdi,  I,  53J.J 
L«t. :  Qui  nil  poteet  iperftr« ,  deeperot  nihil.    (8«vMd ,  492.) 

98  Wenn  Hoffnung  nicht  war',  so  lebt*  man  nicht 

mehr.   —    Simrock,  4871. 
Lat.:  Spee  bone  d«t  rirfr« ,  ■.nimum  qaoqne  apei  bon*  Ar- 
mat,    viTero  ape   vidi,    qal  morituni«    ernt.     (FhiUppi^ 

II.  19a.; 

99  Wer  auihoffnung  Jagt,  der  fengt  Nebel.  —  Leh- 

mann, 403.  1 .  (imdtr  11,  aSftS. 
Fri.  ■  l.'of  poWile.  — Boue  tonjiours  Tolable.  (BoriU,  It,i.) 
Lai,.-  Auram  poUiblle.  —  Rot»  temper  Tolnbilia.    (Bi'tilt, 

lt.  6.J 

100  Wer  auf  Hoflimng  lebt,  macht  den  Tanz  frisch. 

101  Wer  auff  hoffnung  trawt,  hat  auff  ein  Eyss  ge- 

bawt.   —    U'hmam.  }!)5  .  1&.  Eitdcin,  317. 

,J)«nn  wer  »uff  mich,  die  Qüflnoag,  trawt,  d«r«elb  bi^t 

•off   ein    EfBB   gebawt.**     (H.  Sacht,    £)*r  ander    The^ 

rtm    Tu,^"td  iw.t/  LatttT,  Nltrnb«r|r  IMO,  LXXH,  1.; 

Xj  1  a«bet  iToer ,  pkA  iji  b«n  boer .    (Prot.,  dan, ,  :l6i^) 

I  L  jret,   et   mcliua  erat  furo  a«iBp«r  ait.    (Eil«' 


h 


Wer   diL-  Hoffnung  nimmt,  raubt  dem  Armen 
seinen  letzten  Pfennig. 

IK:  La  aperans»  h  11  paoe  de^  miterJ. 

lOS  Wer  immer  nur  auf  Hoffnung  steht,  will  leben 
^  von   Korn,   das    noch  nicht  gesät;    er  sieht 

B^  seine  Kinder  beim  heiligen  Christ,  eh*  er  noch 

^^^^    ein  H.-.i.iVvtTn  ist. 

^ToTW^r  m  Unünung  lebt,  tanzt  ohne  Mnsik.  — 

ffrawi  .  /.  1481. 

IM  Wer  i  *'    "  fahrt»  hat  die  ArDiaih 


»fri«  .    (iToun 


106  Wer  nach  der  Hoffnung  jagt,  der  fingt  nebal. 

—    Uhmann.  395,  i,    Simrot* .  4A6» ;   Ormm.  r.  1434; 
Hütte .  «9U. 
üng.:  A  rsraAnyaeg  olljr  is  Icl  el  foljr  mint  a*rfjt.    (GnaX^  903.; 

107  Wer  seine  Hoffnung  auf  Gott  setit,  wird  mohi 

zu  Sohanden.  —  ^w^*h9r9  f,  S. 

108  Wer  sich  mit  hoffnung   auffhelt.   der  ist   wie 

einer,  der  im  srhlaff  träumt,  als  hette  er  wol 
getruncken,  rnud  wenn  erwacht,  so  dürstet 
jhn  noch.  —  lt^mani\,  »i.  ii, 
BiKm-, :  V  oixi  nadejl  hra«ba  neToi  ( uemli-U  donia  alaala). 

W' G«it\ko9*ky ,  108,; 
er  von  Hoffnung  lebt,  stirbt  am  Fasten  (oder; 

vor  Hunger).  —  MüIUt,  17.11,-  linmnna,  Vnlen., 
IV,  K,  ScMevhia  .  7$ :  Sailn^ ,  157.  KArtr ,  2S16.  Stm- 
ruck,  4«e4.  Braun,  I.  1433,  ^'mc/ii«ier ',  1643,  flvxMbfrg 
U ,  139. 

Dia  Buaaen:  HoffQungaapeiae  macht  keinen  fbtt.  Hoff* 
nung  apeiaot  wol,  aber  al«  aSttigt  nicht.  (Alimanm 
VI,  49S  tt,  bK)^.)  Die  Letten  r  Wer  aiu  dem  Beoher  der 
Hoffnong  trinlct,  der  wird  vencb nachten.  Die  Wa- 
lachen:  Mit  Hoftiung  gelebt^  mit  Sehnsncbt  gestorben. 
Die  Peraor:  Wer  auf  dem  Wagen  der  Uoffuang  fahrt, 
der  hat  die  Ansatb  aar  Goflüirtin.  Nor  von  dem  Raichen 
behaupten  die  Buaaen ,  wenn  aie  aieh  in  den  Wagen 
der  HoffnuDK  setzen  ,  pflege  atcb  d«a  UtUclc  dttmaetlhaa 
vorxDtpannen.  Di«  Venetier:  Die  Hoffnung  ist  wie  die 
Mitob,  hebt  mau  «ie  auf,  wird  sie  »aaer.  Die  Arabtrt 
Wer  von  der  Hoffnung  lebt,  IKuft  (icfahr  Hungere  au 
•terben.      (Rrii^ihrrg  II,  139.; 

Bühni  •  KAr.  ,»€*  truity  ÜT,  bude-li  bohat«  bade  dir.     (Ce- 
lo'' 

Enal.  <  ums nialiO  inen  awakehungry.  C^aat.^3.) 

Holt,.   .;.<  .;j  op  hoop  lecfl,  «terfl  vau  hoager.  —  Die 

op  hoop  leeft,  loopt  geraar,  van  iu  hct  gaathnJa  te  ater* 
▼en,     (Horrtbotnee,  I,  ,I3'.'J 

It.:  Chi   rive  a  aperanaa,   munro  nello  apedale  a  atento. 
(Fanagiia.  362,  :■ ,-  (fnnt ,  W!»,; 

Fein.:    Kto  nadxiej«  iyw,    w&kora<U ,  bfdvie   wieiki  dsiw. 
(6eiaK^9»k!/  .  199.; 

9pan.:  (^uien  ma&o  «gvoa  Mper»,  mal  7»nt*  j  peor  o«iia. 

W'Bohn  I,  'iA.(>.) 
ir   glebeu  all  der  Hoffnung,  es  werd  einmal 
ein  guldener  Schnee  fallen  vnd  gelt  regneu.  — 
Ih-nuch,  m^,  r.9, 

111  Wir  hüben  die  Hoffnung,   bei   Gott  steht  der 

Ausgang. 

112  Wo  Hoffnung  einschläft,  da  wacht  Hoffnung  auf. 

113  Wo  Hoffnung  wohnt,  da  ist  immer  Frühling. 

Die  Buaaen:  Im  Belobe  der  Hoffnung  gibt  «t  keinea 
Winter.     (AÜmann    VI,  406.; 

114  Wo   keine  Hoffnung    zur  Gesundheit   ist,   soll 

man  die  Arznei  sparen.  —  Sc^hot&t  iso. 

Lat.:   DeaperatlB  btiam  Hippoorstes   Totat  adhib«re  in«dl> 
cüuun.    (Cictrv.)     (Seyt>oU,  l'i^.j 
*llö  Die  Hoffnung  ist  in  Brunnen  gefallen.  —  S/iy- 
bald,  604;  Mayi/r,  f.  318;  Itram,  l.  1438. 
Lta.:  Spee  eadlt  in  irritum.    (Seyiold,  h79J 

•IIG  Die  Hoffnung  ist  «u  Wasser  geworden.  —  Braun, 

I.  i4S7. 
Lat,:  TheaauruB  carbonoB  erant.  (Binder  I,  1740;  II,  S$S3; 
Sucfilrr,  W»;    Bamely ,   122;    FhÜipfii,  fl ,  »19.;  —  Ooa- 
clamatum  eat.     (Seybofd,  69.) 

•117  Er  lebt  am  Cap  der  guten  Hoffnung. 

Soherxweiae  von  deoeo,  die  «ich  begrilndtter  oder  un* 
begrftndeter  Hoffnung  aberlasBen. 

•118  Kr  lebt  in  der  Hoffnuhg  wie  der  Schwäre« 
beutler. 

D.  l.  der  Bentlor  Schwara.  So  ungte  man  aoiut  im 
aScfaalichen  Bnigebirgc,  wo  ein  Bentler  dieae«  Namena 
lebte,  der  nngeachtnt  aller  widrigen  SchlokRalo ,  die  ihn 
betrafen,  doch  uititnali  die  Qoffjiuag  verlor. 

•119  Er  wollte  nach  dem  Cap  der  guten  HoÜnnng 
und  kam  ans  VorgyV»ii'>(e  der  Angst. 

*120  Hoffnung  nicht  vmb  gelt  kauffen.  —  Bv^ring,  J,  S08. 

•131  Hoffnung  vmb  Geldt  kauffen.  —  Eyennj, ///,  sa 
a.  S14. 

•122  Le»'r'»  Tl<>rf„,(tjgen  hegen  (näiiren). 

•123  Sei  ug  ist  in  den  Brunnen  gefallen.  — 

Sui     .  •lein, 99  ü.  S19.  Simrock  ,  1361;  Paröima- 

ton.  708  U.  13T3. 

~  i?-li.  —  Do  hoop 


•r; 


M»  Asifesti  We>r  da»  Wagsn 


nren.  —  Sncm, 


ir>attn  d«  rlaadea  oretM««.    (L4n4r9f,  1440.; 


727 


Hofoungtfeld  —  Hofhund 


Hofiren — Hof  leben 


7S8 


*126  Sie  i«t  j^ter  Hoffimng. 

SohwMtffer. 
•126  Vor  lauter  Hofifnung  werd*  ich  noch  toll  (jüd.: 

meschuche).  —  Tendlau,  6t9:  Spridm.,lZ,ti. 
HoflhtmffsfekL 

bau'  HoflFnunßrsfeld  mit  Gebet  und  Fleiss,  sa' 
drein  Geduld;  trägt  Ehrenpreis.  —  Kirte,  2990. 
Eoflhnngwwck. 

Hopesack    on    Topesa^ck    öss    schwer    gefollt. 
(Oftpreust.J 
Hoffreundsohaft. 

1  Hofffreundschafft  geht  bald  aafif  HofifTeindschaft 

—  Artri,//,  182. 

2  HoffrreundBcha£ft  hat  die  lenge  kein  Bestand. 

—  Pari,  u.  «2. 
HoÜrarten. 

Im  Hofgarten  kann  auch  wol  eine  LDie  blühen. 
Fr». :  II  avient  toTent  ft  court  qui  a«  p6ehe  »i  enoort.    (Le- 
rowe,  II,  69.; 
Eo^^td. 

Hofgaul  yud  Hofmaul  ist  gut  sein,  aber  Hof- 
esel zu  sein  ist  müeh  vnd  arbeit.  ( 8.  Hofetal  i.) 

—  HeniMch,  1374.  56:  Petn,  II,  381  ;  Luther'»  Werke, 
VI,  166;  Heu»eler,  33». 

Hoügresinde. 

1  Es  seynd  drey  stolze  Hofgesind:  ein  Laus  im 

Grind,  ein  Schneider  uff  ein    Boss  und  ein 
Hur  uff  ein  Schloss.  —   Welt  und  Zeit,  V.  87,  35, 

2  Hofgesind  hängt  den  Mantel  nach  dem  Wind. 

Mhd.:  Wer  «ei  der  herren  hofgesynd,  der  henck  den  nuui- 
tel  nach  dem  «rnd.    (Uoritheim.)    (Zingerle ,  98.^ 

3  Hofgesind  ist  Wildprut  im  HimmeL 

„Ist  ein  Fttrtt  (■.  d.  83  a.  119)  WUdpret  im  Himmel, 
so  werden  auch  freilich  die  Amtleut  oder  Hofgesinde 
vielmehr    Wildpret    drinnen    sein.**     (iMtker*»    Werke, 
VI,  165  to.; 
Eofklanz. 

Hofe^lanz  verdirbt  des  Volks  Finanz. 

„Der  Glani  der  Höfe  ist  die  unntttxe  Flamme ,  welche 
da«  Mark    der   Volker    renehrt."      (WeU    und    Zeit, 
III,  41,  52.; 
Hofirnade. 

1  Uofgnade  ist  kein  Dauerobst. 

B5hm.:  Dvorak«  It^stf  na  tenf&kd  paTn2ln6  riaf.    (Öeltt- 

kotiky,  245.; 
Dan.:  Tit  den  der  f^des  i  hof-na»de,  maae  d^e  i  n&aade. 

(Prot,  dan.,  293.; 

2  Hofgnade  will  wohl  bedeckt  sein,  sonst  erfriert  sie. 

1  Hoffgunst  weret  ofit  so  lang  als  Wein  in  der 

Flasch.  —  Lehmann,  944.  46. 

2  Hofgunst  ist  eitel  Dunst. 

Böhm.:  Dvorenin  v  lisee  pansk«  jako  koeonr  na  ledj,  a 
jeM  T  o^echortoh  st^evtökAch.    (Ötlakovtky ,  245.; 

3  Hofgunst  ist  niemoln  mit  Nägel  oder  Holtz  an- 

geheflt,  sondern  nur  mit  wenig  wachss  an- 
geklebt. —  Lehmann,  945,  61. 

4  Was  hilfft  Hoffgunst,   wenn  dass  Lieoht  ver- 

leschen  will.  —  JLchmonM,  944,  49. 
Hofhalten. 
•  1  Alle  Tage  König  Artus  vnd  Crösus  Hof  halten. 

—  Mathety,  236  ^ 

•2  Er  helt  offen  hof.  —  Tappiut,  70*. 
*       Lat.:  Hand  unquam  areet  ostiam.    (Eratm,,  ZVlt  Top- 

pius,  70».; 
Sofhaltuxkff. 

Wo   Hofhaltung  ist,   da  ist  auch   Zufuhr.  — 

Petri,  //,805. 
HofhBud. 

Hofhände  haben  keine  Herzen. 
Sofheixn. 

*£r  spielt  neun  Zehntel  Hofheim. 
Hofhund. 

1  Hofhunde  vertreiben  (bellen)  die  Baucmköter  (an). 

2  Hofhunde  werden  gefüttert,  dass  sie  bellen. 

Denn:  West  Brot  ich  esse,  dM«  Lied  ich  singe.  X. 
Börne  (Oetammelte  Sehri/ten,  VI,  ISi;  sagt:  «Ss  ist  die 
Bestimmung  der  Hofhunde,  dass  sie  bellen ,  dafür  wer- 
den sie  gefattert.**  Aber  ^egen  den  eignen  Herrn  sollen 
sie  nicht  belfern;  denn  dielUsean  sagwi:  Bin  schlech- 
ter Hofhund,  der  den  eignen  Hesm  anbellt.  (AUmemn 
VI,  511.; 

t  Hofhunden  ist  nicht  zu  trauen. 

Sie  kommen  auch  oft  plOtslioh  ans  irsandeinem  Ver- 
steck lutrvorgeipiciutgen  «nd  fahren  in  die  Beine,  ohne 


dass  man  «ie  Torber  bemerkt  hat.  «■•  i>*  •*>•  «Ite 
Geschichte,  die  ewig  neu  bleibt,  dass  war  Misbrlnehe 
n.  B.  w.  bekimpft,  die  Hofhunde  mit  Jedem  Sohxitte, 
den  er  Torwlrts  thnt ,  aas  ihrer  Bube  sehreekt."  (Er- 
heiterungen,  1860,  Hfl.  16.; 

4  Wenn  der  Hofhund  nicht  bellt,  so  firisst  er  das 
Futter  umsonst  —  SfriOiwörtergartm ,  66. 

ö  Wer  von  Hofhunden  (Hunden  am  Hofe)  gebis- 
sen wird,  dessen  Wunden  schwären  (eitern) 
lange.  —  ParUmiakon,  103. 
In  Besag  auf  die  B»che  der  Höflinge. 


1  Es  hofirt  kein  Vogel  ins  eigene  Nest 

2  Hofire  mir  nicht  in  den  Kram,  ehe  ich  ihn  aus- 

gelegt! 

Unterbrich  mich  nicht  in  dem,  was  ich  sagen  will; 
lass  mich  ausreden. 

3  Mancher  hofirt  dem  andern,  ob  er  kondt  einen 

Riemen   auss   dem  Evangelio  schneiden.  — 
Pein,  II,  450:  HenUch,  954,  27. 

4  Wenn  dir  jemand  sehr  hofirt,  so  hat  er  dich 

angeschmiert  oder  will  dich  anschmieren. 
*5  Er  hofirt  in  sein  eigen  Nest,  wie  der  Wiedehopf. 
•6  Er  hofirt  sich  ganz  allein.  —  EUelein,m. 

Lat.:  Ipse  sibi  plaudit.    (Eitelein,  317.; 
Hofirer. 

Hofierer  kommen  hernach  selten  zu  ehren ;  er 
gewohnet  des  Bierkännleins.  —  PMri,U,zs»: 

Uenisch.  816.  30. 

„Was   boflrer  seyn,  sagt  das  alte  Sprichwort,  die 
kommen  hernach   selten  an  ehren;   er   gewohnet  des 
BierkAnnleins."    (Mathety,  216*.; 
Lat. :  Publici  cantores  raro  ad  faonores  peruenlnnt.    (Ma- 
the$y,  216».; 
Hofkittel. 

Reisst  der  Hofkittel  einmal,  so  ist  er  schwer- 
lich   wieder    zu    flicken.    —    Malkesiu»,  Oiaori; 
II,  IXIl«». 
Hofknohen. 

Hofkuchen  sind  eitel  Teig  oder  verbrannt 
Dan,:  Hof*kagea  er   euten  blank  eUer    brsndt.    (Freie, 
dan.,  295.; 
Hofieben. 

1  Das  Hofleben  ist  der  Füchse  Paradies,  der  Ein- 

fältigen Hölle  und  der  Reichen  Fegefeuer. 

2  Das  Hofleben  ist  der  Hölle  Vorstadt 

Frz. :  La  cour  est  le  fauzbourg  de  Tenfer.  (Krittinger,  181^.; 

3  Das  Hofleben  ist  der  schönste  Weg  zur  Hölle» 

Dan. :  Hof-leraet  er  ofte  helvedes  gienyey.*(Trov.  dam.,  293.^ 
Lat.:  Bxeat  aula  qui  Tolet  esse  pius. 

4  Das  Hofieben  ist  ein  Meer  voll  Klippen. 

it,:  lok  Corte  6  un  mare  d'ineTitebili  soogli.    (PatMOfUa, 

5  Das  Hofieben  ist  ein  Spital  der  gekränkten  Hoff- 

nung, ein  Element  des  Neides,  eine  Schule 
des  Ehrgeizes,  ein  Markt  der  Falschheit 

6  Das  Hol  leben  ist  eine  adeliche  Sklaveroi  und 

ein  glänzendes  Elend. 
Dan. :  HoMcYnet  er  eu  herlig  elendigbed.    (iVoe.  dan. ,  VL) 
It.:  La  Corte  b  nna  nobile  sohiaTÜü,  ed  una  splendid* 

misera.    (PatxagUa,  68,  7.; 

7  Das  Hofleben  ist  eine  Badstube;  die  darin  sind, 

wollen  heraus  und  die  draussen  sind,  wollen 
hinein.  —  Einfälle ,  440. 

8  Das  Hofleben  ist  eino  gl&nzende  Dienstbarkeit 

r.  Die  Kaiserin  Anna  liebte  die  Grftfin  Tschemischaw 

ihrer  heitern  Untcrhsltungsgabe  wegen.    Als  die  letalere 


spater  an  geschwollenen  FUssen  litt,  die  ihr  dM  I 
sur  Pein  machten,  ward  die  iOonst  der  Kaiserin  ela 
wahres  M&rtjTerthum  für  sie,  da  dieselba  nicht  begrei- 
fen konnte,  dass  Untertlianen  mftde  werden  kanae». 
Anna  nahm  lange  keine  Notls  von  den  Qaalea  d«r  Orl» 
fbi,  bis  diese  einmal  der  Ohnmacht  nahe  war.  Jetrt 
erlaubte  sie  derselben,  sich  auf  den  Tisch  sa  sttttsea 
und  die  wittige  heitere  Unterhaltung  fortnaetna.  D»> 
mit  aber  die  Kaiserin  die  ungehörig«  Baltaaff  mitM 
sähe,  mnsste  eine  Kammerfrau  Toxtrele».  (▼iL_JC>- 
moiren  der  Fürstin  Daschkow  Ton  AUs,  Bermm, 
bürg  1857.) 

Böhm.:  Dronkf  civot,  stkrel«  otrocfetf.  —  Zlvoi 
sladkohofk;^.    (CetakoPtky,  321.; 

Fr$. :  La  cour  est  nn  brillant  eselaTage.    (Mrtlitmmm,  10 V 

Lat. :  AuUoa  Tito  splandida  miseria.  (Bin4*fl,  tMf  XT^f 
Buehler,  39;  Froberg.  44;  FhiUppi,  I.  49  t  Mti' 

Poln,:  Dworski  ijwot,  swieto»  niewota  (J&QOHII»  ^ 
dwonU  ilodkogonkl.    (Ctlako9*i^t9f^..* ' 


Bofleate 


9  Dm  HoOeben  ist  gleich  den  Tragödienbüchero, 

die   sind    schon   eiDgebundeu    und   inwendig 

voll  Jammers.  —  Luthrr'f  Tiichr.,  4S7;  Eitehin.  31«. 

Die  Rotaeo:   Heuch«l«i    Ui  «tu«   Tochtcir   de«  Bof» 

l«b«n«.     (Atlmann    VI.  4f«6.j 

10  Das  Hofleben  ist  nichts  bIb   eine  Schwitzbank. 

—    Wincklrr.  XtU .  h^. 

li  Pas  llofieben  ist  von  fem  am  schönsten. 

Dan.:   Bwlr«  om  hof-leTutt  »t  birre,  «od  leliv  M  fon^g*. 
(Prot,  4an.,  X93.J 

13  Das  Hofleben  kennt  nur,  wer  am  Hofö  gewesen. 

Dan,:  Jlan  kiender  tant  boffot,  nuir  man  gaMsr  derfrm. 
(Prot.  dan. ,  VH.) 

13  Das  Hofleben  vermeide,  eh'  ns  dich  beneide! 

14  Es  ist  vrob  das  boflcben  gethan,  eben  wie  vmb 
die  huener,  die  yra  korbo  sitzen  vnd  die 
draussen  frey  gehen.  —  AgrUota  L  sil ;  l'rmck, 
I,  IS»*».  Prln.  n.  27»;  Ichmann.  II,  t36,  S9.  Körte,  299i; 
ÄVJr«#,' J638.  EtteliriH.  31G;  Urnun ,  l,  1180. 

Dia  h»UMej]ig«li0D,  woUliu  liin«io,  und  di*  drin  »nd, 
«olle>n  b«raaf. 

15  Uodlcben  ist  beschwärlicb,   Uofifiterben  ist  ge- 

»fährt  ich.   —   Uhitian». .  3«9 .  3 1 . 
16  Hoffleben  —  Sewleben.  —  />Mn./f,  s«i. 
17  Hofleben  genährt  und  gelehrt. 
IS  Hofleben  ist  an»  Leben,  ausser  dass  es  einen 
n  grossen  Schein  hat.  —  XiV»«Jil,46. 

H  All  Kriksmui    too  Bottard«in  1510  an  den  Hof  Hein- 

^^^^  rich'i  VIlI.    btfrurvD  ward«,    wo  or  di«  *iis«bttliobtt«ii 

^^^^K  f»t*Uttu  erUalleu  kntiot«,    «chiug  er  nie  all«  »ut,  iodein 

^^^■^  Ar  «affta:  ,,GlUck  ain  Hof«i«t  «ia  gliLoacnd«*  Elend  und 

^^^^H  eitt«   Larva    vun   ZufrioileDhcit.*'      Auch    Frans    I.   Ton 

^^^^ft  Trankreicb,  der  ihu  e)i«uf*Ua  «a  ■einen   Hof  einlud, 

^^^H  dftBkia  et  fUr  die  Onäd«,  indem  er  ihm  »cbrieb:  £•  »ei 

^^^^V  mit  tfoIelirUn  Leuten  ^^-ie   rait  ecbCner  Tapeserio,    die 


detto  »cboner  aaiaaehen,  je  weiter  tie  von  dem  (•etieht 
entfernt;  «renn  man  ai«  nah«  bofoliau«,  dunko  «io  «ioem 


I 


Diebl  «cbOa.     (Kim/ttUr,  Ul—WJ.j    Merck  war  achr  Ar-  I 
geciinh  darObsr,   daai  lioetbe  an  den  Hof    au  Weimar  ' 
ging.     „Waa  Teafel   f&llt  dein  Wnlfgang  «in**,   rief  or 
an«,    „au   Weimar    am    Hof«    h«rtunxaacbrAns«n    und 
icherwenaen,   ander«   tn   badelu  oder  lucb   hudeln   au 
laaaen."   (AU;;fritfine  Atod''ntntung.    Leipxig  1557 ,  8. 108J 

19  Hofleben  ist  ein  herrlich  Elend.  —  Pttri,  ti.  38i. 

IhnUirK.  672.  62.  J/fW/iray,  51  ^ 

20  Hof  leben  ist  ein  sauer  Leben, 
31  Hofleben   ist  ein  Stammbaus  des  Betrags,   ein 

Vaterland  der  Laster,  ein  Fegefeuer  guter 
Sitten,  ein  Paradies  der  Wollust  und  die 
Holle  der  Tugend. 

..  ,    Jt'!  Saoa  di  cort«  chi  ad  e««or  eanlo  aapin.    (t^tagUa, 

^        78,  70,) 

wk  Wer  das  Hofleben  tadelt,  bat  die  Ungnade  der 

Hofschranzen  zum  Lohn. 
99  Zum  Hoffleben  wie  zum  Fewer  niabt  so  nahe, 

noch  au  weit;  das  iat  das  best^  —  iVN,  /l.  6tt. 
BoflAut«. 

1  Böse  Hu  Acute  machen  aus  Nacht  Tag  und  aus 

Tug  Nacht. 

2  Da  sind  wir  Hofleutei,  ragte  der  Teufel,  da  ritt 

er  auf  einer  Sau. 

3  Die  Hoflcute  tiedern  die  Bolzen  und   die  Nar- 

ren müssen  sie  verschiessen.  —  HtrfcwjitT.  /,  i.  319. 

4  Die  HofJente  können  sieh  st<rlleU|  wie  man  sie 

hftben  will. 

6  Hofeleute,  geschwinde  Leute.  —  tttrher^ifr.  lt.  4te. 
d  Hoffteut  sind  wie  Uecbeniifenning,   gehen  bald 

yiel,  bald  wenig,  bald  gar  nichts,  dÄniiich 
«io  ffeseUt  werden*  —  LeUmemm,  asa«  **. 

Am..'  Hof-folk  er«  aom  n!gn»-penge,  glelder  nn  bogt,  no 
114«« ,  a«  riM*.  Ug«aom  d«  bü^  •*!««.    (Prot,  Ai«. .  39S,J 

7  Botttot  YvA  MiUler  hören  das  Hiba  gern.  — 

^rtrt,  W.  S«i- 
•  Bofflcttt  —  wunderliche  Ltjut  —  Pht%,  iUUu 
ft  BoDcotb  spielen  mit  jhrem  Färaten  wio   mit 

einem  Ballen*  —  Lthrnttm,  3S7.  u 
10  Bofleut'  Bind  verkehrt«  Leut^  »t«  mtlcheo  ans 

T>*-  irid  aus  Naclkt  Tag. 

JV»    '  11»  de  U  tiiut  1«  >oi»t  «1  da  Jonr  la  a«il. 


II 


f4/ 


alle  Augmblicko  «in  ander  Ge- 

!^a  ost  dt«  viiaag*«  qut  ■•  Atmr.t 


12  Hofleute  lieben  das  Vaterland,  wie  Sperlinge 
die  Kirschen.  —  WeU  und  Zeit,  III,  tu.  »cK. 

13  Hofleute  machen  ihre  Herren  zu  Göttern  und 

alle  Grossen  zu  ihren  Vettern. 

14  Hofleute  sind  Brennspiegel,  die  ihre  Hitze  von 

der  Sonne  empfangen.  —    mm-W/r,  vtlt»  ts. 
ih  HoHeute  sind  des  Teufels  Festtagsbeute. 

16  Hofleute  sind  Tbiere  mit  zwei  Zuoffcn. 

lt.:  La  piA  part«  de  oorleflianl  lono  moitii  ooo  du«  liD' 
gu«,  0  con  da«  cuorl.     (Patgagtia,  70«  lA^ 

17  Hü  Heute  streuen  einander  gern  Erbsen  auf  den 

Weg. 

D«r  Freiherr  ron  Knlgg«  ging  noeb  weiter;  er  lleaa 
Attr«b  E«t(elkiader  LAiue  *ainm«ln,  lo  Federapulen  brin* 
g«a  «nd  blie«  ale  den  Hofdesneo  in  den  Ahendg««^!)- 
•ohaften  unter  Ohrgeflüater  in  die  Friaur.  (Vgl.  U,  Kot- 
mg,  8Httam0  GtrehMckttn,  Prankfart  a.  M.  ll^h(^.} 

18  Hofleute    und   Misgunet   sind    beieinander    wie 

Mist  und  Gunst. 

19  Hofleute  werden  (meist)  mit  Rauch  gespeist  und 

beim  Feuer  von  Angst  und  Sorgen  gebraten. 
^    U'ifirWfr,  17//,  J6.      • 

20  .Tunge  HofTleut  sind  hungrig.  —  /V/ri,lf,  4i0. 
fil  Wenig  Holleute  trachten  gen  Himmel.    —  Agri- 

tiflo  11.  319. 
22  Wenn  die  Hofleute  dem  Teufel  dienen,  kann 
ein    armer    Schlucker   zu    nnserm    Herrgott 
kommen.    (B.  Hofburacb«.) 
HAfUoh. 

1  Gar  SU   höflich  ist  halb  bi^aerigcb  (grob).  — 

HitUrnherg ,  I,  JS.  Simutck,  4A^S, 
Fn.:  Trop  d«  drllitA  eti^cndreimportnnltl.    (Cahüt,  887, j 

2  Gar  zu  höGich  sein,  ist  auch  ein  grobheit.  —  Pi*ri, 

II.  SU;  MmtücH.  174»,  16, 
Und  wenn  kein.«  Qrobhsft,  viellsiobt  «ine  LaeberUvh- 

kalt.    Od«f  i«t  e«  nicht  UicherDob,   '^ ^i"-   Tag« 

«tls  Tomebmer Perser  aum  franaOiiacli'  '  kam, 

,^nm   Ibn   weg«D    der    achleobten    W:t  Vrr- 

solTlunffm  bitten'*.  Zeugt  ea  ron  geauunrui  .  pr«i«nde, 
wenn  Cbeaterfleld  ein«  Banknote  ron  10  Pfd.  8t.  an. 
zündet,  um  einen  Lord  sa  leuobti*ii ,  dem  «iti«  Gnloe« 
hinuDtenrofallen  lat?     (Jachmann,  Rth'quffn,  I,  947) 

3  Höflich   gegen  alle,  aber  mit  wenigen  freund 

(vertraut). 

ßiUktn.!   8  kaidmt  p^kni,    «  RHtnaoh^  AArini,    (Ctlt^ 

kot*ky,  947,) 
Dnn,.'  V*r  belevon  mod  ald«,  men  van  m«d  faa.    (P}ov. 

dan.,  n.) 

4  Höflich  mit  dem  Munde,  hurtig  mit  dem  Hut 

kostet  nicht  viel  und  ist  doch  sehr  gut 

Urs.:  Cnurtoi«  «le  houohe,  main  au  dbapsaa,  p«D  wdf 
et  bon  eat,  —  Courtoia  de  Imaob«,  promt  du  ehavean 
ne  eoüte  gu«re,  et  eat  fort  b«aii.    (KriUinger ,  1S(*.) 

5  Höflich  sein  und  gut«  Worte  geben,  bricht  kei- 

nem das  Maul  ab.  —  Eitdein.tvt. 

6  Zu  höflich,  iat  tolpisch.  —  Ei»«imn^lV:  Simrudk,  4ft5T. 
•7  Er  ist  höflich  wie  ein  Kamel.  —  /^rdmidto«,  JflTS. 
•8  Er   ist   höflich    wie    Kain^s    Keule.  —  Par6miA- 

kern ,  t7S7. 

*9  Er  ist   80   höflich    wie    das    Hintortbeil   einea 

Schweins. 
•10  So   höflich   wie    die  Parnosim  (Gemeindevor- 
steher) zu  Worms.  —  rmdiou.  lojs. 

Wena  awoi  oder  mehrere  Peraonen  iu  ihren  g^genaei- 
tig«a  Begrüeaungeo  k«ln  £ndo  &nd«u  können.  Von 
d«n  woraaer  GeiBeit»d«4rontcb«rn  wird  eraäblt ,  da««  «ifl 
nach  einer  Sitsaog  «leb  g«gonitoitig  dl«  «anae  ;<»cbt  bia 
an  den  Morgen  xa  Hau««  beuleiiet  haben,  well  keiner 
•ogeben  wnQt«,  da4a  dar  at^aet«  an  auuier  Tbiir  allein 
fortifotkeu  Bullte. 

tn.:  Courtoia  comow  aa  Pouloigaoiä.    (L4ri^¥X,   /»  l'J7.y 

iohe  Cd«rj. 

Bey  dan  Höflichen  erlangt  man  Lob.  —  P^ru 

II.  «3. 
H6fHchkait. 

Eine  Höflichkeit  erfordert  die  andere.  —  fl^nthi^y 
m ,  >7. 

Bokm.r  nfeiJn»  rdri-rfnctt  tfmboo  «tni*.    iOtUikonley.  ••.) 
»-2..  Mi  qu«    d'ung  coiiiA   n«  p«(ilt 

l-n  r,ff.  IHH»;   ßoKn  f,   U.) 

2  Eiii'  t  andern  werth.  —  Stm- 

rs»A,4v-  a. 

JV. ;  r n  a  o.  '  ( **}  tra  (t^t<t0m,  T» ,  I  f  «iwü,  si  8 J 

Feint?  H«  ":    ^izucht  hat  jhr  Lob 

vnd  P-  n.  —  /virt.//.  310. 


731 


Höflichkeit 


HöfUclikeit 


7S3 


4  Höflichkeit  geht  vor  Schönheit. 

Voltaire  laift :  ,,Die  Höflichkeit  ürt  für  den  Oaiit, 
WM  di«  SchOnbsit  fttr  dju  Geaicht  i«i.'*  Montaign*  be- 
hanpt«t;  „Höflichkeit  iit  dl«  aauUobtt«  WUientcUfr't 
and  nimmt  sofort,  wie  Soh6tibeit  und  Aojnatb,  für  «ich 
eio."  Mu-quiie  «on  Lambert:  ,,  Höflichkeit  hllt  die 
GosetUohiit  rai&mmen  nnd  «rbllt  den  Frieden.  Sie  ist 
die  Kantt,  in  aaif«u&fam«r  Wei«e  diu  m  rerfliolgen,  wm 
mui  «kodero  and  jene«,  w&s  diad  eich  selbit  «cbuldig 
iat."'  Joubert  „HöHicbkeit  gUttet  die  R»uhigkeiten  aa- 
■ert  Cbur&ktera  und  verbiudert,  dais  andere  liah  daran 
Ter  wunden,"  La  BrU'fr^i  „Die  Höflichkeit  ist  da»  Be- 
streben, durch  anaer  Reden  und  uneer  Bf"  '■'"•-"'  -« 
bewirken,  dasB  andere  mit  uns  und  mit  u! 
frieden  sind.'*  Rockf/oucautt:  „Die  Höflicljj:.  \^ 

Al«  dOiT  Wonach ,  b<^nicb  bebaodeU  tu  Wtirij.u  '^m«  iut 
höflich  SU  galten."  C/it*terßelä:  „Oboe  Köflicbkeit  nUtsen 
alle  Tugauden  und  Talente  nicbta.  Sie  iit  daa  Beenl- 
lat  eine*  gebildeten  Veritandes,  ein  gewiAeea  Entaa« 
gen  *«ia«r  telbst  so,  Gunsten  anderer,  um  toq  andern 
Aehnliobee  ao  erlangen.'' 
Frt^:  Coartoisie  paite  beauM.    (Ltroux,  11  ^  9060 

5  Höflichkeit  ist  der  Verstand  ond  die  Müiuce  der 

Hofieute.   —    We^l  »nd  Zeil,  lll.  Ö9.  23, 

6  Höflichkeit  ist  die  4e8te  Grobheit. 

HAfUchkelt,  die  im  Mittelalter  fast  nur  au  HOfen 
xa  flndeo  war,  wie  e«  icbon  da*  Wort  «elbit  «agt,  iit 
ap&ter  nach  und  naoh ,  wenn  auch  in  dem  einen  Lande 
mehralain  dem  andern, Gonieiogutg(wi:»rden.  Daxumal 
aber  waren  die  fttratlicben  Hufe  DeutBchlandi  als  haunt- 
MohUobe  PflanaatAtten  der  Poesie ,  wie  fetr  die  Spraane 
•b«rbanpt  massgebend.  Man  hat  die  in  der  mitcclhoob- 
deutaeheo  Zelt  (Ende  dea  12.  bis  ins  14.  Jahrhundert) 
vnter  den  höhern  Standen,  an  den  Höfen  und  in  den 
Sichtungen  hemchende  Sprache  Hofaprache  genannt, 
im  Gegebeatz  zum  Althochdeutschen  Zeitraum ,  wo  nur 
die  Dialekte  hcrracbien,  auch  zor  Cntertchaidung  von 
den  Volkainundsrtun ,  die  hoflaohe.  Unter  böTiMsb, 
hoTelicb,  hovebiLre,  hovisobelt  versteht  man,  was  dem 
Hofe,  den  l>oh«m  Kreisen  der  Ge«ell«cbaft  gem&ss  ist, 
•Jao  feine  Bildung,  Adel  der  Gesinnung,  der  Sitte,  der 
Bade.  Das  Gegeutheü  davon  ist  unhüviach «  unhovelich, 
usböviachoit,  d.U.  alles,  was  dorn  Hofe  nnangemeasen, 
der  feinern  Bitte  und  dem  Anstände  zuwider  istt  Uo- 
bildung  ,  Bokett,  Gemeinheit  im  Thun  und  Lasten.  9Üt 
letaterofl  hatte  das  Mittelalter  noch  einen  andern,  Tom 
Worte  dorf  gebildeten  und  dasielbo  besagenden  Aua> 
druck:  dörporiich  idtir\*i>t,  dörporheit),  womit,  ebeo&U« 
im  GogeDsat2(^  «uro  Höfischen,  das  Fle^l'  und  Töl- 
pelhafte, DorfiiiAsslge,  kurs  das  B&nensche  beseich- 
nat  wurde.  Höüscb  nnd  unhöftach  oder  dörperlloh  eni- 
sproohen  genau  den  frfrn<Osiscben  Wörtern  conrtoia 
und  vilain ,  and  von  dort  her,  aus  Frankreloh.  sind  Wort 
und  BogrifT  xaglelcb  mit  der  Hofpoeaie  nach  Deuliob' 
land  gekommen.  Waa  demnach  in  gebUdeteii  Kreiaen 
für  roh,  gemein,  pöbelhaft  galt,  wurde  auch  für  nn- 
sobicklicb  und  unhOflsolt  g«haluin.  (Vgl.  Freie  For- 
tchung.  Kleine  Schriften  tw  Getckickte  der  deutecAen 
Literatur  und  Sprache  Ton  Frani  Ffeißer,  Wien  1867. 
Und  daraus:  Ünhöji$ch«  Worte  in  der  Europa,  I^tipcig 
1»6T,  Nr.  33,  8.  1IX>2.) 

7  Höflichkeit  ist  ein  geringer  Aufwand,  grosso 

Sachen  au  erhalten. 

JuUua  Cäiar  sagt :  „Einen  grossen  TboU  der  Erfolge  in 
meinen  achwierigen  K&mpfen  Terdanke  ich  meinem  Be- 
stmben,  mich  dtiu  Leuten  auBcnehm  an  machen.'*  Und 
HuekiHffham ;  „loh  gelaugte  cum  Gipfel  dea  Glücks  ond 
der  Macht  nicht  towol  dnrob  meine  Verdioaste  a1« 
durch  mein  höfltchea  Benelunen;  nnd  König  Jakub  hat 
mich  bei  kein<yr  Gelegenheit  ftir  einen  grossem  Miniater 
gehalten ,  als  da  ich  aum  erttonmal  in  einem  Brief  an 
ihn  schrieb  r  Your  elave  and  dog."  Wer  «ich  bbrigena 
als  Sklave  und  Uciad  nnterxe lehnet,  ist  ea  oder  ver- 
dientes in  sein. 
It. .'  Curtesia  dl  oapeUo  e  bocca  assai  vale  e  poco  oost«. 
(Pasjapiiti,  72,  S.) 

j8  Höflichkeit   ist    ein  herkömmlicher  Betrag.  — 

Eutlftn ,  660. 

Pa*cal  behauptet:  „Von  Xaiur  haaaen  alle  Menaohen 
efnander;  um  ein  Balaamtnenlaben  möglich  ku  maohon, 
ransate  mau  ein  Scheinbild  der  Liebe  erfinden  —  daa  ist 
die  Höflichkeit.»«  Sckopnhauer  (Welt  alt  Wille,  I,  4S5J 
aagt:  „Höflichkeit  ist  Klugheit,  fülglich  ist  Unhöflich* 
koit  DumrabeU;  aieh  mittels  ihrer  unnöthiger'  und 
muthwilligerweise  Feinde  miichen,  ist  Raserei.  Höf.< 
lichkeit  ist,  wio  die  Recheniit'FUuige,  eine  offenkundig 
falictie  Münze;  mit  einer  «olchen  »panam  xueein,  be- 
weiset Unverstand  i  hingegen  Freigebigkeit  mit  ihr  Vvr- 
itand.  War  hingegen  die  Höflichkeit  bia  zum  Opfern 
realor  Interotsen  troibt,  gleicht  dem,  der  «cihte  Gold> 
«tOoke  «tatt  Rechenpfennige  gAbo.'^  Ma^tt  (.1,220)  bo- 
nferkt,  da  die  meisten  HöfUehkeitabeieiguugen  nur 
falsche  Münae  ohne  Innern  Oehalt  aeieu,  womit  die 
Unerfahrenen  betrogen  werden,  ao  wSre  em  Wörtor- 
baoh  wttnschenswerth ,  in  welchem  die  HörUchkcits- 
apraobe  naoh  ihrem  wahren  Sinne  verdohnetaobt  werde. 
Dat  Spanier  Qnevarra  habe  den  Gedanken  schon  ge^ 
Imbt,  *bfr  nicht  atasgefttbrt, 


9  Höflichkeit  ist  halbe  Beaahlung, 

Manche  bexahlsn  bloa  mit  diaaer  Mttnae.     Die   prak> 
tischen  EngUnder  »agen  daher-  Weniger  von  enrer  Höf- 
lichkeit und  mehr  von  eurer  Bönie.    ;7ir'rrt6«#4/  tV ,  7>.) 
Frt.:  H  fant  payor  oo  agr^er.    (Cahier,  IStKJO 
It. :  Hiele  in  bocca ,  guarda  la  boraa.    (CaAier,  S98&.J 

10  Höflichkeit  ist   nicht  Schuldigkeit.  —  Kdrie,  m\ 

u,  3634.  :s»mrocA,  4851. 

11  Höflichkeit  lasst  eich  an  keluem  Probir  Stein 

streichen,   ßie  möcht  in  schlechten  Halt    be- 
stehen. —  SiMor.  725. 

12  Höflichkeit  schadet  nie.  —  iftttvr.  />  2t». 

13  Höliichkeit  lüdtet  die  Zeit 

„Den  Chinesen  iit  die  Hi^flichkeit  angeboren  and  sie 
verkoiicen  und  verbßcklingvn  zwei  Drittel  ihrer  Tage«* 
seit  mit  Auiübung  dieser  National  lugend,"    (ff,  Heine. 

VemiuKMe  ÜeArt/tfri ,   11/ .  47. j 

14  Höflichkeit    aud  Ehrlichkeit  sind  Schlüsael  tu 

aller  Menschen  Herzen,  —  (UiqI.H». 

Ohne  Zweifel  ist  dann  der  zweite  KchlUssol  der  bessere, 
wenn  er  nberbaupt  in  ein  Hnn  paaat,  daa  mit  dem  er- 
•tem  geöffnet  worden  kann. 

15  Höflichkeit  und  gute  Sitten  machen  wohlgelitten. 

Frt.:  La  complaiaanoe  fait  connaltre  ramitiA,  la  ^-anchia« 

eugendre  la  haine. 
BolL:  Beleefdheid  geeft  veiligheid,  maar  hoogmoed  vijaji- 

den.  —    Beleefdheid   ia    da    raoeder   van    gvnagoohold. 

(Harreboutre .   I,  46.) 

16  Höflichkeit  und  reine  (treue)  Hand  gebt  darch 

alle  Land. 

Doch  findet  L.  BSme  (^ttommettt  Schriften  ^  Haat- 
burg  IMO.  V,  16),  dass  di«  Fraaxouu  hOflieh«r  aind 
als  die  Deutaofaen.  „Je  vnmeltmer  ein  Fraoaoao",  aagt 
er.  „desto  bdflicber  behandelt  er  den  Niedrigen.  Der 
Deutsche  ist  nur  gegen  Vornehmere  höflich.  Wie  eüna 
Sphmx  lächelt  er  freundlich  üben  und  gebraucht  nach 
unten  die  Krallen.  Hat  er  eine  Schmeichelei  in«  Soll 
gesetzt,  so  schreibt  er  schnell  eine  Grobheit  iua  lia> 
ben."  J-  Ruge(Z*cei  Jahr«  in  f'aht ,  LeipEij^  1846,  I,  3>7J.- 
„In  Paris  wird  man  mit  mehr  BQckaieht  xnm  Thor 
hinausgeworfen,  als  in  Deutschland  cum  Hoftalh  «t- 
nannt.** 
Dan.:  En  htKrisk  mand  og  to  reene  hender  gM«r  igion- 
nem  alle  lande.    ('/Vor.  dan.,  308^ 

17  Höflichkeit  und  Treue'  bringen  nimmer  Reue.  — 

Gaal ,  M8 ;  Ki^rie ,  «934 .  Simr^ck .  «SiS .  flraun ,  i ,  1440, 

>>  Attoh  Treue  gegen  die  eigenen  GrundsAUe,  aotora 
man  deren  beeilst.  Di«  polniaohen  ObertohUaiar  drU^eo 
dies  »ehr  bfselobnend  durch  die  Bedeneart  aue:  fir  ver- 
beugt sich  bis  lu  den  FOaaen  nnd  ateht  wi«  ein  P&hl: 
Klania  sipai  do  aamyeb  atöp ,  a  vtoi  jak  köl.    (L^mpa,  11.) 

Höflichkeit  und  Wahrheit  schicken  sich  wie  Pil- 
len und   Vergoldung.  —   Karte,  2922. 

Höflichkeit  ist  der  Veratand  und  die  Mfinae  der  Hof- 
leute.     Compliniente    aind    eine    Art   falscher    Munt«, 
I  d«r«n  Wertii  die  Klugen  lAngst  kenuen,  woimit  aber  die 

Pioael  täglich  betrogen  werden. 
Fr».:   Conrtoisie  valt  nionlt  coniro  veoiö  (nia#)    eimeai 
(LerQM,  II,  207.; 

19  Höflichkeit  von  Einer  Hand   hat   nicht  lauge 

Bestand. 

20  Höflichkeit  ziert  den  Mann  und  kostet  mchts. 

—   Siinrotfc ,  4853. 
Auob  dleBpaniüT  sagen:  Höflichkeit  dea  Mandaa  gill 

viel  nnd  kostet  wemg.     Derselben  Ansicht  ist  man  a«f 

Sicilien.    (R^iiubirg  lU.  '^.) 
Böhm.:  JSdvofiif^BtJ  nozbfciis.     (CelakfirnKy ,  Hf>.) 
Dan.;  HtfvUi^hcd  kootcr  intet,  og  man  kand  derred  baa4« 

fnae  lykko  og  ulykko.    (iVü*.  dan.,  Sm.) 
Poln.:  Ludxkoscia  iaden  mezgrJseiJtr-     (Ctlukkotiky,  S6.J 

^1  Ist  die  Höflichkeit  zu  gross,  sitzt  der  Teufel 
ihr  im  Schoss. 

jyän.:  Bedre  at  fortee  aig  inod  hufligbcd  end  mod  »in  haIot. 

(Prov.  rian.,  bi.) 
Engl.:  Füll  of  oourtoay,  füll  of  cnift.    (Gaal,  17W;  ßokm 

II.  PI.; 
I  It.:  Chi  te  fa  piü  careaza  che  non  vuole,  o  inganmlio  «Hka 

o  iugannarte  vuole.     (HcMh  II.  82;  Cahier,  2M6J  —  1« 

muUa  curtesia  fü  temcr  ch'ingannu  via  sta.    (PaAntfUm^ 

177,6.) 
l.at.:  McUtis  pecoare  in  ethicam  quam  in  phyaioam. 

22  In  Höflichkeit  und  Hutabaehen  soll  mim  koine 
I  Theueran^  machen. 

I    23  Mit  Höflichkeit  kommt  man  durch  die  Welt. 
lt. :  Viijce  piü  corteala  che  fona  d'armi.    (PataaffUa  ,'i,t^ 
O  Höflichkeit  verloat  mi  nig,  wenn  nu  de  gmtm 
(grobe)  Knüll  anficht,     {iMxi,) 

Spruchrelni ,  den  man  als  Lehre  grobou  :>  >L 

Gravo  E null,  sonst  Grobian,  FiLs,  ist  hi<.>  lu- 

fli^rte   Grobheit.     //    Uein«  (tLeitttAUtr ,   Hl.  SJ  liAtl* 


18 


733 


Hof  lied — Hofmann 


Hofmeisterin — Hofrecht 


784 


dieie  Herrschaft  gewonnen,  denn  ergibt  lich  da«  Zeng- 
nina:  „Ich  bin  der  höflichBte  Mensch  tob  der  Welt, 
Ich  thue  mir  was  darauf  zognte,  niemals  grob  gewesen 
7M  B<tin  auf  diespt  Erde,  wo  es  so  viele  unerträgliche 
Schlingel  gibt." 

•25  Von  grosser  Höflichkeit  ist  Betrug  nicht  weit. 
•Jü  Wegen  Höflichkeit  ist  noch  niemand  gestraft 
worden.     (Steiermark.) 
*'ll  Er  heisst  sich  an  der  Höflichkeit  keinen  Zahn  aus. 
Huit.:  iiij  i»  ZOO  Tül  beleefdheid,   als  eene  koe  toI  mas> 
kaat.     (liarmbiifuee ,  I,  4B.J 
Hoflied. 

Jloflied  fengt  also  an:  Placeto  Domino.  —  Leh- 
mann ,  387 .  13. 
Höfling. 

1  Der  Höflinge  Freundschaft  hat  Wiudfahnenart. 

„Höflinge  lieben  sich  nicht  untereinander,  wie  die 
Windfahnen  sich  niemals  gegeneinander  neigen."  (W. 
Mrnzfl,  Slre-ihs^ne ,  2*_»0.; 

2  Ein  Höfling,  der  nicht  schincicholn,  ein  Soldat, 

der  nicht  schnarchen,  und  ein  Krämer,  der 
nicht  seine  Waare  lohen  kann,  kommt  nim- 
mer obenan.  —  liann  Sachs-,  Zinkgrcf.  Ill ,  211. 

3  Höfling,  Aerzte  und  Juristen  haben  ihren  Gott 

in  Kisten. 

4  Höflinge  sich  gerne  ducken  mit  Verbeugung  und 

Achselzucken.  —  Eiselein,  317. 

„Höflinge,  die  ihren  Nacken  krumm  gebogen,  deren 
Haupt  keine  Funken  xeigt  des  Feuers ,  das  Prometheus 
einst  (ieraubt."  (fipa:ier'jänge  eines  wiener Fosten ,  Ham- 
burg 184(;.  8.  107.; 

ö  Höflinge  sind  su  gezogen,   wer  ihnen  glaubt, 
der  ist  betrogen. 

J>er  österreichische  Staatrtk:inxler,  FUrat  Kaunitt,  ist 
durch  seinen  Kummerdieu«>r  und  eine  wiener  Geheim- 
wfi<tchcrin  zeitlchenn  in  d.-;n  (rlaubcn  erhalten  worden, 
seine  Heradon  mit  don  brUssrlcr  Spitxcnmanschetten 
seien  zu  Paris  gewaschen  worden.  (UuUkow,  Unter- 
hnltungt-n  am  ftauilic/tt-n  H^rd.  IMß,  S.  .1470 

G  Höflinge  und  Besen   wirft  mau  weg,   wenn  sie 
abgenutzt. 

HC'hm.:  Story  drof&k,  hotoT^  sebrAk.     (Öelalotaky,  322.; 
Moll. :  De  jonge  hoveliug  wordt  cen  oud  verscIiOTeliug.  — 

Heden  hurollug,   morgen   vorschoveling.    (Ilarrebomee, 

I ,  'Äil.) 

•  7  Sich  zum  Htiflinge  mfichcn. 
Sofluft. 

Wo    Hofluft   weht,    ist   nicht   gut    wohnen.  — 

KxiwUin,  317;  Simrock,  48A8. 

Die  Kus<cn:  Die  Hofinft  iüt  eine  Schminke,  die  die 
Grossen  so  zu  färben  pflegt,  dass  wir  ihre  Züge  su 
erkennen  gar  nicht  im  Staudi>  sind.  (Altmann  VI,  467.^ 
„Wie  dem  Fischo  nur  im  Wasser,  dem  Vogel  nur  m 
der  Ltift,  dem  Maulwurf  nnr  unter  der  Krde  wohl  ist, 
so  jedom  Mi'Usclivu  nur  in  der  il>m  angemei*seneu  At- 
mosphäre ,  w*o  denn  /.  IJ.  die  Hofluft  nicht  jedem  re- 
spirabel  ist."  (Sck-penAin-r ,  Witt  als  WiUe,  I,  358.; 
Hofina^d. 

Holfniägd,  Ijademägde,  Hureu  vnd  Ammen  ge- 
hören  zusammen   in   einen   Stamm.  —  iwri, 

//,  3t>l.  Facet.,  498. 
Hofinanier. 

1  Hofmanier  führt  irr'.  —  Simrock,  4829;  Karte,  2S99; 
liraun,  I,  1421. 
••J  Er  hat  Hofmanier  gelernt. 
]Boflxiui2i. 

1  Der  Hofmann  ein  vornehmer  Sklave. 

BCkm.:  Dvoroniu  bez  puat  ntrok.    (Öelakovskjf ,  321.; 
Poln.:    Kto    prxy   dwune,    bea   p«ta  niewolnik.      (Cela- 
kue^k'j,  3*.M.; 

2  Der   kan   nicht  lang  sein   ein  Hofemann,   der 

nicht  versehen  vnd  verhören  kan.  —  (ktom's  Ms. 

3  Ein  alter  Hofmann ,  ein  altes  Schiff.  —  Zeültr,  55. 

4  Ein  Hofmann  ist  ein  geplagtes  Thier  und  sieht 

auf  den  Bauer  stolz  herfur. 
Frt. :  Mienx  vaut  un  conrtois  mort  que  rllain  Tif.    (L«- 
roux.  II,  82.; 

6  Ein  Hofmann  muss  kalt  und  warm  mu  Sinein 
Munde  blasen. 

„Viel  Spraoh«a  rtden  kSanen,  ist  ^bot  Hotauan« 

Zier;  doch,  was  d*r  SmI  redt  (Ib«  i»)*  isMallMi  aa- 

dara  für.    (Lofau,) 

Fr:.:  Vn  eourtiiaa  doit  Hn  mub  hOBfor  «t  SMi» 

(Bo*n  I,  61.; 
lt.:  Dlscnrrcr  oon  dcstmu  »d  oprur  «ob  pnalMi 
cortiviaBO.    f^Mt««««, «,  4.)    ,         .       . 

6  Ein  Hoftnum  und  em  Reabtnpnnuug  gelten 
bald  Tiel,  bald  gu  nioliti.  -—  Q|Mi,m. 


7  Lass  dem  Hofmann  seine  Tressen,  dem  Bürger 
seinen  Kram,  dem  Bauer  seinen  Pflug  und  dem 
Soldaten  seinen  Sold;  so  hat  jeder  genug 
und  bleiben  dir  alle  hold, 
^cin.  .•  Lad  hof-tieueren  baye  beatUlingar ,  Soldaten  besold- 
ning,  borgeren  ki/fbmandskab  og  bonden  avling.  (Pro9. 
dein. ,  296.; 

•8  Ich  bin  ein  Hoffmann,  kan  Senff  essen  vnd  doch 
nicht  weinen.  —  Fischart.  Gesch..  in  Kloster,  YUl  30; 
Welt  und  Zeit,  V,  357,  233. 
Dan. :  Jeg  er  hof-maud,  kand  vel  »de  senop,  og  ei  grade. 
(Prot.  (lan. .  S95.; 

Hofiuelaterin. 

Hofmeisterin  ist  bald  (halb)  Herrin  und  bald 

(halb)  Dienerin. 
Ihim. :    £n  avar  hofmeesterinde  sora  vil  heller  regiere  end 
rcgiercs.    (Prov.  dan.,  295.; 
Hofineistern. 

•Einen  hofmeistern. 
Hofinesse. 

Zur  Hüfmesse  wehret  der  Tantz  nicht  lang.  — 

Mri,  II.  826. 
Hofinönch. 

Hofmönch  und  Klosterritter  taugen  nicht;  halb 
Fisch ,  halb  Mann ,  ist  weder  Fisch  noch  Mann. 
—  Klostersitiegel ,  43,  2. 
Hofiiarr. 

1  Die  Hofnarren  sind  oft  die  klügsten  Leute  am 
Hofe. 

.,  Vor  selten  hatten  die  Ftlrtton  Hofharren,  welche 
suweilen  treffend  die  Wahrheit  sagten,  wosa  sie  das 
Vorrecht  besasseu,  weil  die  Wahrheit  doch  der  Narr- 
heit gleich  galt.**  (Jachmann,  Reliquien,  /,  248.;  Chri- 
stian IV.  von  Dänemark  wollte  keinen  Hofnarren  am 
Hofe  haben,  sondern  sagte:  „Wenn  ich  Narren  haben 
will,  saufe  ich  meine  Hofjunker  toU,  so  habe  ich  Nar- 
ren mehr  als  sn  Tiel.»    (WeU  und  Zeit,   V,  W,  79.; 

*2  Kr   hält  mich  wol   für  unsers    Herrgotts  Hof- 
narren. 

Ob  aus  der  Urabsohrift  entstanden,  die  sich  der  la 
LO  wen  borg  gestorbene  und  daselbst  in  der  Kapelle  des 
Franeiscanerklosters  begrabene  Pfarrer  aus  Steinkiroh 
(Konrad  von  Aurinfurt)  setzen  liess?  8ie  lautete:  „Da 
wollst  das  ewige  Leben ,  Herr,  deinem  Sohalksnarr  ge- 
ben; einst  macht  er  Lieder  sum  Singen,  die  fein  und 
lieblich  klingen." 
Ho&eld. 

Hufneid  hat  scharfe  Zähne.  —  Parömiakan,  105. 
Hoft>ferd. 

Aus  Hofpferden  werden  auch  Ackerg&ule. 

DÜH.:  Hovmands  best  kommer  og  til  harve.  (Prot,  dun.,  302.; 
Ho^redi^er. 

1  Ein  Uofprediger,   der  die  Wahrheit  nicht  thut 

kund ,  ist  ein  gelber  Suppenfresser  and  stum- 
mer Hund.  —  /  V.  Sparer  in  einer  Predigt,  erste 
Hälfte  des  IS.  Jahrhunderts. 

2  Hofjprediger  sind  GnadeiiBchnapper. 

Z  Wenn  ein  Hofprediger  will  die  Wahrheit  sagen, 
so  hat  er  bald  die  Abschiedssupp'  im  Magen. 
Hofirait. 

*A  bot  anne  grusse  Hofirait.   (SdhXes.)  —  BermH,  59. 
Hofrath. 

l  Ein  Hofrath  ist  ein  Mann  von  Distinction. 

Ein  Gelehrter,  der  ..Herr  Professor**  angeredet  wurde, 
sagte  berichtigend:  „Ich  bin  nicht  Profeasor,  sondern 
Hofrath.  Jeder,  der  Colleglen  liest,  Iftast  sich  Pro- 
fessor nennen,  und  ebendeswegen  hat  der  KOnig  Leu- 
ten Ton  Verdienst  Distinction  Teiliehen.**  (OessUsckaf- 
ter,  Magdeburg  1783,  I,  14«.; 

3  Hoffräth  gehen  offtmals  dahin,  ob  sie  jhre  Foit 

in  dess  Herren  Schuhe  möchten  stecken.  — 

Uhman»,  389,  S2. 

1  Es  bleibt  ein  Hoffrecht,  wer  ind  stab  scheyst 
und  den  ausskehrt,  sein  beid  eins  lohns  und 
Ehrenwerth.  —  Froschm.,  Pvni. 
S  Es  darf  mir  keiner  ein  Hofrecht  in  die  Stube 
machen.  (S.  BaaernreieL)  —  Eiseletn,  S17;  Sim- 
rock,  49tO, 
8  So  lange  man  Hofrecht  nicht  gewinnt,  kann 

man  es  nicht  geniessen.  —  Graf,  ii,isi. 
*4  Ein  hoffrecbt  machen,  dass  ein  sau  mit  zu  spey- 

sen  war.  —  Agrer,  V,  sisi.  la. 
•5  Einem  ein  Hofrecht  machen.  —  Aventi»,  CCLvnic 


7S5 


Hofiroek  —  üofireUiwasser 


HolWflise — Höhe 


td6 


*6.Er  ODftcht  Hofrecht,  das  die  Hände  attffreuen. 

FtBHCk. 

Von  einem,  der  eich  ia  Soff  und  VoUetei  fiberladen  hat. 
Hofrook. 

Wenn  der  Hofrock  anfahet  su  reissen,  so  lest 
er  sich  sobald  nicht  wieder  flicken.  —  Petn, 

//,  634. 

KoÜMhnupfiBn. 

•Er  hat  den  Hofschnupfen.  —  Eurf«n,  si 7. 
Hoftwhran«. 

1  Eines  Hofschranzen  ganze  Kunst  ist,  wohl  an 

sich  halten. 

2  Es  verdreusst  die  Hofschranzen,  wenn  vor  ihren 

Augen  der  gemalte    Christophel  (Schreiber) 
zum  lebendigen  Ritter  Sanct>6eorg  wird.  — 

Luther;  Eüelein,  108. 

3  Hofschranzen  und  Schmetterlinge  sieht  man  nur 

bei  schönem  Wetter. 
Hoftohranaendlenst. 

•Hofschranzendienste  thun. 

„Der  Inka  Atahoalpa,  um  Minen  königlichen  Speichel 
nicht  auf  die  Erde  fallen  su  lasten,  apie  nie  anders 
alt  io  die  Hand  eines  seiner  Hofschransen.  Aber  warum 
gerade  in  die  Hand  V"    (Jachtnann,  Helinuien,  III,  330.; 

Hofsoime. 

1  Auf  Hofaonne  ist  kein  Verlass. 

2  Was  die  Hofsonne  bescheint,  hat  viele  Freund'. 

„Seit  der  berliner  Hof  die  Vorlesangen  des  erange- 
litchen  Vereins  besucht,  gehört  es  für  das  Hofgesinde 
im  weitesten  Sinne  des  Wortes  sum  guten  Tone,  sie 
ebenfttlls  zu  hören.  Als  die  Hofsonne  ttbor  die  Vor- 
trage des  wissenschaftlichen  Vereins  aufging,  ging  das- 
selbe •  Uesinde  o  dorthin ,  wodurch  aber  weder  auf  der 
einen  Seite  etwas  genommen ,  noch  auf  der  andern  ver- 
loren wird." 

3  Wen  die  Hofsonu«   bescheint,   der   hat  jeden 

Esel  zum  Freund. 
HoflipieL 

Ilofspiel  ist,  arg  meinen  und  höflich  scherzen, 

viel  küssen,  wenig  herzen. 
BofUtftU. 

1  Die  niedere  Hofstatt  muss  der  obern  den  Fried 

geben.  —  ßraf.  84,  lOS. 

Der  niedem  Hofstätte  lag  die  Verpflichtung  ob,  ge- 
gen die  obere  den  Zaun  herKustelleu. 
Uhd. :  Es  sol  dl  nider  hottat  der  obern  frid  gen.  (Orimm, 
l\'ei$th.,  I,  134.; 

2  Wer  eine  Hofstatt  hat,  darauf  er  den  Wagen 

wenden   kann,   geniesst   voll   Landrecht.  — 
ßro^44. 

Die  Grosse  des  Ontes  hatte  auf  den  VoUgenuss  der 
bttrgerliohen  Freiheit  keinen  Kinflnss ;  denn  schon  „um 
Bobatteslang  und  Schildesbreit  thut  man  ein  volles  Land- 
recht«*.    (Richthof en,  567,  1.) 
Boflnippe. 

1  Hofsuppen  haben  harte  Brocken.  —  Parömiukon,  965. 

3  Hofsuppen  sind  gut,  aber  man  verbrennt  sich 

leicht  den  Mund  daran. 
Böhm. :  Dobr*  poUvka  pfi  dvofe,  nes  Tysoko  sk&kati.  (06- 
lakovikf,  822.; 

3  Hofsuppeu  sind  niedlich  (lieblich)  zu  essen 
(lecken),  werden  aber  bitter  gewürzt.  —  Prtn, 
//,  383;  Itmisdt,  403,  tt;  Frotchm.,  G,  \\^;  Körte,  3»i>6; 
EistUiH,  317. 

*4  Um  eine  Hofesuppe  betteln. — Luiher's  Werke,  iv,  459. 
•  6  Vmb  einer  Hofsuppen  willen.  —  Sareeriw ,  499. 
Zu  ergAnaen:  irgendetwas  thun,  s.  B.  loluneioheln. 
Koftana. 

Wer  hinter  dem  Hoffetantz  stehet,  der  weiss 
nicht,  was  er  für  Verlust  hat  —  Atn,  //.  718. 
Hoftreppe. 

Hof  treppen  sind  glatt  (oder :  haben  glatte  Stufen). 

Mn.:  TU  bofve  are  glatte  tri4>per.    (Pro;  rfa«.,  296.) 
Hofwasser. 

•Einem  Hofwasaer  zu  trinken  geben. 

Iieere  Versprechungen. 
Fr$.:  L*eaa  b<nite  de  eour.    (Lertmm,  II ,  60.; 
Hofwelbrauch. 

Es  ist  Hofweihrauch. 
Hofwolhwasser. 

1  Hofweihwasser  ist  gut. 

Der  Narr  sagt  saKOnig Lear:  „0.  OeTatter,  Hofwelh- 
in  einem  troekenaa  Hause  ist  bester  alt  Begen* 
auf  der  Gatt«.** 


*S  Einem  Hofweihwasser  reichen. 

Viel  rerspreehan  nnd  nichtt  haltaa. 
EnfL:  Court  holj  water. 

Frx.:  Donner  de  l'eau  binite  de  oonr.    (Böhm  I,  16;   Le- 
roux,  /,  17.; 
Hofwelae. 

•Er  kennt  Hofweise  und  Hofspeise.  —  Parümia- 
kon,  143. 
Ist  ein  ToUendeter  Hoftaann. 
Hofwind. 

1  Der  Hofewind  weht  nicht  allzeit  gleich  aus«  einem 
Loch.  —  Mti,  n,  9j. 

Aber  er  entscheidet,  wie  die  Chineten  aagan,  fiber 
alles.  (Cahier,  '^161 J  „Alles  muss  nach  uns  «ich  drehen, 
wie  der  Hofwind  pflegt  xu  wehen."   (A.  Seknetter,  Salt' 

WI€rieht9ordtutHff.) 
er  mit  Hofwind  schifft,  denkt  weit  zu  fahren 
und  bleibt  auf  der  alten  Stelle. 


Wer  dem  Hofisauo  am  nechsten  ist,  den  spricht 
man  am  ersten  an.  —  Petri ,  11»  690. 
Hofklna. 

Hofzins  ist  geordnet  Lohn.  —  Graf,  76,  76. 

Br  war  naoh  Art,  Ort  und  Zeit  der  Verabreichung 
Toraus  genau   bestimmt,   und  auch  in  Betreff  seines 
Fortbestehen»  geregelt. 
Jlkd.:  Hofcxinx  ist  geordueU  Ion.    (Rauch,  III,  liS.) 
Hoteom. 

*£in  Hofzorii  wagen.  —  Uatketitu,  PostiUa,  U»  \\y^; 
niHoriaJean,  LVHI*. 
Hoftucht. 

1  Die  Hofzucht   bringen    die  Franzosen.  —  Eüe- 

lein.  316;  Simrock,  4H61. 

Man  parodirt  es  auch  so:  Die  Hofsuoht  bringt  die 
l^ranaoteu.     (Alal  Je  Naplcs.)    (Küelein,  316 J 

2  Hoä'zucht  aiu  Tische  stehet  wul.  —  Pctri,  II,  Ui. 
•3  Einem  die  Hofzucht  lehren. 

Höffcarl. 

•Em  guts  Heccarl. 

„Nach  König    Brenner  find  ich,  das«  sein  8on,  der 

Held  UOgcar  regiert  bab Diesen  namen  haben  die 

alten  Bejem  geru  Tnd  offt  jren  Kindern  auffgeaetxt ... 
ist  ein  weidliöher  Tud  redlicher  Held  seines  Leibs  ge- 
wesen, davon  naoh  dem,  der  jm  in  dem  Maul  nieht 
Tmb  laset  gehen,  der  gemein  mann  spricht,  wäre  ein 
guts  Heccarl,  entsprungen  ist.  Den  Hogoar  oderHeo- 
Card  haben  die  alten  fUr  ein  Richter  vnter  dal  Thor 
der  Hellen  gesetzt,  der  die  Leut  gewarnt  vnd  gelehrt, 
wie  sie  sich  in  derselben  sollen  halten;  ist  noch  ein 
Sphcliwort,  als:  der  Troisch  Heocard.  Wir  haben 
noch  iwei  gemeine  Sprichwort  Ton  den  Troien,  Hee- 
card  Tnd  Bundsuch,  vnd  eine  gauue  Teutsche  Historie 
mit  Keimen,  vnd  schlecht  ohne  Reimen,  doch  nach 
poetischer  Art  vnd  der  alten  Brauch  beschrieben.  '<  (Aveth 
tiH,  LU*.; 
Höhe. 

1  Des  einen  Höhe  ist  dem  Neidischen  ein  Wehe. 

—  Parümiakon,  65. 

2  Die  Höhe  lobe,  aber  bleib'  auf  der  Ebene. 

3  Die  Höhe  thut  kein  gut. 

4  Die  Höhe  thut  kein  gut,  sagt  Ikarus.  —  Pari- 

iniakon,  1648. 

5  Endlich  kömmt  man  doch  ön  e  Höcht,  säd  de 

Ciringel ',  wie  hei  an  e  Angel  huug.  —  Fruek- 

hier  »,  1635. 

')  Orttndling  (Cypriuus  gobia).  —  Endlich  koamt 
man  doch  in  die  Höhe,  sagte  der  Gründling,  ala  ar 
mit  einem  Angelhaken  aus  dem  Wasser  gesogen  wurde. 

6  Grosse  Höhe,  viel  Wehe. 

7  Höhe  ist  dem  Neidhart  ein  Wehe. 

8  Höhe  ist  selten  ohne  Wehe.  —  Parimiako»,  19M 

u.  1937. 

9  Höhe  macht  Schwindel. 

Holt.:  De  hoogte  doet  duixelen.    (Harrebontie,  I,  SSO.> 

10  Höhe  thut  nicht  gut,  sagte  die  Rakete,  und  ser- 

platzte. 

11  In  die  Höhe  geht's  nicht  ohne  Wehe. 

Lat.:  Kon  est  ad  asUa  mollis  e  terris  via.    (S«y««M«  Wk) 

IS  Von  der  Höhe  geht's  ins  Wehe. 

Brlnnert  an  die  Gefahr  dee  Falle.  Dia 
sagen :  Wer  die  Höhe  hinaufsteigt,  dar  sialit 
hang.    (Rmiub*rg  II,  Si^ 

13  Wer  in  die  Heech  speit,  dem  fallt  der  Bf«|ak|Bl 

ins  Ponim  (Gesicht).  —  TuMau, 

14  Wer  in  die  Höhe  kleUert,  wird  tekirt  iir.ÄR 

Fügten  gelasst. 


7S7 


Hohe  (der)— Hohlbölirlein 


115  Wie  diö  Höhe,  so  der  Fall, 
Aehnlieh  »rebieoU.    (CahUr,  J3l7».J 
Fr».i  De  gncdo  moaK<e,  gmude  cbnto.    (BvJtfi  l,  \h.) 
Span.:  A  gran  ulida,  t^nn  cald&.    (CuMtr,  370i.J 
Iß  Das  ist  (hat)  die  rechte  Uöhe.      kothen.j 
WeaQ  niui  vnu  «itiBr    ubieu  oder  varkcbrieo   Mas»» 
reg»l   «pricht.    lu  Wurabnrg:   Dt**  it  die  rAchta  Hüti. 
(SatfK>ri¥*,    ItM.)    Die    tiavtj«   hat    ihrea   Culiuiuttliou«- 
^^      o4«r  Kntiohelduugiptuikt  erraicbt.     Ji*r  Pocter  hat  Mo-^ 
^^      »«hat  T'rtebrieb»;  daas  (•  die  rllchU  U6h.    Atit  Sobwa- 
^K     bon  arhiAlt  ieb  diMulbe  U«deuBan  tail  d«r  Krkliiruiig; 
^■T     Da  gebt'»  lu«tig  lu  ■.  w.  gouog  «u. 
Hohe  (der). 

1  Dem  Höhern  nachgeben  bringt  detn  treringern 
keine  Schande. 

t'ri.:  Areo  t«i  granda  lo  plui   i6r  etfc  du    calAr  la  Toile. 

(Gaai,  1183J 
/.Ol. :  Ced«ie  majori  Don  cit  pudor  infertüri.    C<?«iiif .  Il»3.jl 

2  Der   Hoch   rümht   ßich   aciuer   niedere.  —  /-*/»- 

3  De»  hohen  vnd  reichen  scliont  Jederman.  —  htti. 

IJ,  117, 

4  Ueher  dem  Hohen  gibl'a  noch  einen  Hohem.  — 

TnuUau.^  'H4. 
XU  Trost  gogun  MUbraufih  der  tlowait. 

5  Wenn  die  höheni  die  geiingem  neben  aicii 
setzen  oder  jhnen  melir  Khr  anthun,  als  eich 
gebührt,  80  müaaen  sie  jhnen  gelt  oder  Vortel 
geben.  —   Lehmann  ,  »61 .  ti. 

G  Wenn  die  hohem  die  geringern  su  gfiat  luden, 
ao  müssen  sie  Nanen  seyu  oder  Säok  tragen. 

—  Lthttiatin  ^  859 .  7. 

Hoheit. 

1  Hoheit  hilfft  nicht  für  Thorheit.  —  fetri.  n,m. 

2  Hoheit  schätzt  nicht  vor  Roheit. 
Hohexiack. 

D*r  Hohnack  lejt  's  Lindut^ch*  ab,  'a  Frijohr 

kuramt.   —   Frommmn,  ///.  486. 

')  Lflutucb;  Bo  hctiticin  breitor  tfcbudcfleck,  der  auf 
dorn  Holieuack   oft   bis  Eude  MaJ>  livgeo   bleibt.     Maa 

K braucht  imKitaM  die  obige  Eedemart ,  am  au  aagen, 
a>  diinclbe  »Obttiilat. 
Uohenbohrau. 

Hohenbohr'  ^  und  Kurolathen  -^  fetter  Kien  und 
wen'ge   8oaten   (Satte).  —  äVM«.   l*Tnnu:ntlhl.. 

18<a,  S.  569. 

>>  Hobaobubtaa  fat  ein  aohleaiaebei  I>orf  (Eegierungt- 

bewirk  Liegoita.,  Krei«  VroiatorU),  daa  nacb  den  Sprieb* 

y^ott  in  eiiior  wenig  uaiirh«fl«it  ÜegeuJ  Uegc  —  Daa 

Sprichwort  kummiauckQucüiuolDcr  ändert)  i^aaeosg  vor. 

Hohexüuuaeln. 

Wl    sind    TÖr  Haageinhameln   nan    nick  heer. 

I  Nach  einer  handacbrirtlichen  Miltheilnng  ioll  unter 

'  Bobenh&mtila  hier  Klüt,   früher  oinu  Feetaug  bei  Ha- 

tnetn,  gemeint  sein.    Hiun:  Noch  aind  wir  »Uer  GeMiT 
nicht  entrönne». 
Bi6b«aurauQh. 

Höhenrauch  im  Sommer  deutet  kaHen  Winter  an. 

—  ßoir.  IhutMtMk'Hdef ;  Or«k^,  «89. 
Bohesisolldm. 

Die  Hoheozollem    und    ein    ?utcs  GedächtnisB 
fflsuen  leicht  und  behalten  lange. 
Hohl. 

1  Je  hohler  der  Boden,  desto  lauter  dcf  Schall. 
*3  Er  ist  liohler  ala  ein  Luftballon. 
•3  Ef   ist   hol    bis  an  die  zeeu  ( Fnassohlen ).  — 
Fntnck,  JI,  69*;  Schotul.   iij«»;  £Me,  TOW*;   Sm- 
rii£i.«C79.  ilitift^,  II.  145. 

„Die  »•  i  K'eltcTund  rräfeöe  »«riii^t     '       '    '^ 

nlainau'J  sj."     framci:  drück!  da,* 

t«lr<lxrt  Tnf-TtilebiK*  doUunt  sr.  ^ 

et  ''■-'-'  beifllfft;E 

*ri  Kr  geo  t'ii 

iri.  II   bcMleD.     1  ^ 

J  L  i,  i^UUd«ntMU;  „Liu  i»  t  \u.h\v 


Höhle— 'Hohnstein 


788 


0  Hack, 


FriMhbtrr  '.  lOJ. 


£r  iet  iiuUi  bie  lu  die  Fcfee.    Von  einem  aebv  itarkca 

der  Boden  nnt<T  den  Tyrannen. 

wird  nicht  «att,  wmm  er  aneh  mit 
Vorli'^oldÖcln  ifst»  —  üfiruhii^rittfnrlm ,  tc^^, 
SohlbOhrl^ln 


Hdhle. 

1  Bis  die  Höhlen  dreimal  mit  Schnee  geÜillet  sind, 

weht  immer  noch  der  Winterwind,    (h'ifel.j  — 

Schulfreund  .  !»S ,  8. 

2  Man  muss  erst  in  die  Höhle  lenchteu ,  ehe  man 

hin  eintritt,  —  Attmüm  17.  170. 

3  Nahe   seiner    Höhle   raubt  (stiehlt)  der  Fachs 

nicht 

*  4  Es  sind  keine  holea  für  neue  pegi.  CX9rdam*nka.j 

Dieae  Badonaart  iat  w;if    —  >    .   .  Kriegea  der  Union 
gegou  den  AufabLnd  der  .vi  u  entaUnden.    £§ 

wird  onAblt,  der  Friiidfü  Nabe,  angegangen 

auch  einigen  dent»ehen  Ofiunuoii  i.  orainandoB  %m  Heere 
iju  crtbeilän.  In  aciner  wiuciffen  Weiae  geantwortet,  «i 
fehle  «ur  Zeit  uii  hulea  lUr  neue  pega.  Dieae  Ant- 
wort, aofort  durch  dio  Presae  in  der  ganaen  tJniou  rer> 
breitet,  wurde  bald  eine  itehende  Redenaart  in  lietug 
anf  Anatellungeu  ttn  (Staat adlenat,  Ro  heiaat  oa  in  A. 
HfinwHs  fiannir r  (  Ho»iou}  vom  82.  Jnll  IWS,  S.  ♦;•  „In 
itor  Scblaobt  bei  Oottjaborg  wnrdaa  darrh  Tod  und 
Verwundung  awei  Oorpa-Coramaudoe  vsoant,  alao  iwti 
hole«  far  neue  pega." 

"6  in  die  Holde  des  Löwen  gehen. 
Hohllilppler. 

*  Du  bedarffst  hinfort  keines  Hohlhipplers.   ( S.  Hip- 

ppnbube,)    —   Lulher's  \V- yi--     i    ^j'' 

,,Wir  nchmcD   die  Ver>                       M  ander»  an,  ala 
heilte  OK  nicht  Gott,   ji<^«i  i                       i>  Ooiiokror,   L»t- 

it^rbab  oder  ein  toter  ^'    "                          .»    ,.  iVrri^, 

l.  :>ir-\)    ..Manhti:  u  ^   ala 

hütt  es  irgend  ein  |.  Wetk^, 

V i i  t'SS.J     ifKmicr  ruuuvt  xu-n,    er  urmu    nieui  liulhip* 
peln  leiden.'*    (Luther'*   WtrU     t.i\i>}     ' 
HohlUcht. 

•Jet«t   kommt's    ihm    durchs    Hohllicht  herab. 

(yürtiHtjFn.) 
Ea  ffeht  ihm  ein  Licht  auf, 

Hohlrln^r* 

Der  Hohlring  hängt  dem  Kessel  und  nicht  dem 

Hause.  —    C»raf,  86 .  IH, 

Waa  niet-  uml   nucflf^'tt  iat«  geh^id   BJ^fnilu  li  rüm 
Hauac.  (S.Sr-  ni»  552.)   Da«  obi^  t 

edheinlmitdii  ^Uein  WidnrB]iru> 

folgt  aber  dem  <  htautze,  daaa  gesv  n 

vermöge  ihrer  botituoinng  oder  ihres  Abhäütgit^keitH- 
▼erbiütnliaea  alt  ZubobOr  anderer  aurgefa^at  werdec. 
Wenn  nun  »noh  der  Hohliing  uingcruanert  iat,  ho  ist 
er  doch  kein  lleatandtbeil  dos  HaasaB,  aondem  ein  Zn- 
bebor  doa  Kcaselt  dor  oline  denaclbou  ulcbt  zu  ge- 
braueben i»t.  (tiiiij ,  Öl,  12.; 
1/Xil..-  Dr  holringe  Ist  demo  keaBole  gehuigen  ande  nieb 
demehttae.  (Ortlof,  l^  158.JI 
HoMAohltuig'. 

*]Ie  ösa  e  HoUschluiik.  —  /VMcMri^r*.  ims, 
starker  Eaeer,  ViclfraBv. 
Holüweff. 

1  In  Hohlwegen  iat  weder  Freund  noch  Bruder, 
—   IhiniihafiU ,  ^Vi, 

In  gef&hrlichen  Lagtsn  tottsa  outa  au&achat  Mif  aeiae 
eigene  Bettang  bodaebt  sein. 

•  2  Er  steckt  im  Hohlwege. 

•3  In  Hohlwegen  aufwarten.    (SehleaA 
Von  ätra«8«nräubem. 
Hohn. 

1  Hohn  fiir  Lohn,  Stank  für  Dank.  —  *iml,  I566. 

Eindein.  317;  5iwroc*,4Ji$l,  K»TU\^%i:  lirom,  /,144l. 
„Thntman  der  "Welt  gleich  wohl,  verdient  man  keinen 
Dank,  ftir  Lohn  bekuninit  mau  Hohn,  nnd  für  den 
Dank  —  Oeatank.  Weil  Undank  Überall  au  Haue;,  ricbt't 
man  nnt  Wohlt^iat  wenig  au».*' 

2  Hohn  rümpft  die  Nase. 
•3  Hans  Hohn. 

SprichwürtlJcUNon  raoberUobep Soldaten.    (Vgl,  Hu- 
iHrOuiiH,   ßetchr4it'ung   'ter   Urttfm  tan    Old-nvburg  un4 
Dftnunhont ,  IJWi  S.  37^1;  L(i]ip€Jififrff  zu  Laurtunbfrjf  im 
Namtinregiater.) 
Höhnelaen. 

*  Einem    '  iseu  anhängen. 

^Ui  -^elne  ateTcke,  bei  aelner  eitrnen  that 


.M Ml,  --■.     ..     .....     ..-.r        ..i,.i»l.        ...,..:.  =  .U     t.lt 

awijßmkt.*'    (Wauttt,  tV,  3«,  U^ 
HolmBteln. 

W^T  da  kommt  nach  Hohnattfin,  der  kommt  sel- 
ten   ^^irnl.'t    llfim     —    fU'ini^ht>r^    \\,  l'Jf,, 

'  '.rhainchün  Seliwal« 
haatcln  waren  vb«. 


UmTn  (noi  amunnroaTn  •iasuov.   1 1  > 


47 


739 


Hoho — Hölekr&schen 


Holen— r  Holland 


740 


Hoho. 

Hoho,  fall  er  man  nich  um,  sagt  Tackermann. 

—  Hoefer^  1081. 
Holke ,  8.  Heuke. 
Holneken. 

Hoineken  *  wut  du  äicn,  Bau  musst  du  krimmen '. 

(Oherharz.)  —   Lohrengel ,  I,  374. 
■)  Hähnchen.    *)  Kratien,  acharren. 
Hojappen. 

Hojaan  *  man  gegen  'n  Backaow^n  an,  dat  helpt 
di  nicks.     (AUmark.)  —  Dameil ,  83  u.  263. 
')    Hojapp'n    oder   hojaon=:g&hnen,    hoch    jappen. 

—  Gfthne  einmal  gegen  einen  Backofen  (s.  d). 
Hök. 

•  He  kummt  nich  in  de  Hoken  *  un  Roms.  — 

Stürenbvrg,90^. 

')  IT6k=Ecke,  Spitze,  holl.  boek.  —  Er  kommt  nicht 
in  die  Ecken  und  Winkel,  d.  h.  nimmt  es  beim  Bei- 
nigen nicht  genau.  ^ 
Hök. 

*De  Hök  noh  et  Weer  hange.    (Aachen.) 

Den  Hantel  nach  dem  Winde.  Hök  iit  hier  ein  shawl- 
fthnliches  KleidnngatQck  der  Franen,  das  «chleier- 
artig  Über  den  Kopf  gehangen  wird,  hinten  die  ganze 
Taille  bedeckt  cmd  Tom  in  Falten  hinabfallend  bis  an 
oder  Ober  die  Knie  reicht.  (S.  Henken  8.) 
Hökeranöker. 

ik  denk  Hökersnöker  to  werden,  över  de  Dör 
to  kiken  und  nt  'ne  lange  Pip  to   smöken, 
sagte  der  Junge,  als  man  ihn  fragte,  was  er 
werden  wolle.  —  Diermiuen.  228. 
Höksch. 

*Es  ist  hoeksch  und  kabeljauisch.    (HoU.) 

Da  ist  Zwiat  and  Zwietracht. 
Hokuspokus. 

1  Das  ist  kein  Hokuspokus,  sagte  der  Quacksal- 

ber, und  schnitt  den  Braten  kreuz  und  quer. 

2  Das  ist  nichts  als  eitel  Hokuspokus. 

HolL:  Hocna  poona  pas,  sei  de  kwakzalver;  die  niet  en 
ziet,  ia  blind.    (Barrebom^e,  I,  462.; 
*3  Hokuspokus  machen  (treiben).  —  Ei$e\ein.  sis; 
Bram,  I,  1442. 

Eixelein  a.  a.  O.  bemerkt:  ^''Ulotaon,  tind  nach  ihm 
Kant ,  leiten  dieaen  Auadmck  aehr  gezwungen  und  irrig 
von  dem  Worte  der  Conaecratton  des  Abendmi^ila  der  ka- 
tholiachen  Kirche  hex :  Hoc  eat  corpus  n.  a.  w. ;  allein 
ea  tat  ohne  allen  Zweifel,  wie  Zirliwirli  ron  zerren  und 
murren  der  Katzen ,  Ton  hoken  und  boken  der  Knaben 
entatanden,  gleich  Hoher  und  Folter,  Huckepack,  Ho- 
zelpozel,  Gimpelgempel  u.  a.  w.  und  wird  müaaen  ala 
toniache  Dnplication  betrachtet  werden."  Wtifand  da* 
gegen ,  der  e»(n'b.,  I,  bli)  durch  Taachenapielerei ,  Oau- 
kelapiel,  Gaukelwerk  erklftrt ,  betrachtet  das  H  nur  ala 
vorgetreten.  „Denn"  sagt  er,  „bei  Joachim  Baohel 
(1669)  8,  144  heiast  ea  okeaboka,  bei  Schuppina  Ockea 
Bookea  von  Taac^enapiel  und  Scgenaprechen  Ober  WQr- 
fel  und  Karten  beim  Spiel.  Hollandisch  hokua  bokua. 
Unverat&ndliche  Wörter,  in  denen  Ocha  und  Bock  ala 
Namen  von  Opferthieren  stecken  konnten." 
üTo//..-  Hij  speelt  hocus  poous  pas.  (Harrebomie,  t,  308.^ 
Hold. 

Wem  man  nicht  hold    ist,   steckt  man   keine 
Maien.  —  Simrock,  6764;  Mayer,  I.  113. 
Holder. 

1  De  Holder  kummt  de  erste  Drunk  to. 

2  Wie   der   Holder   blüht,   so   blühen   auch    die 

Reben. 
Holderdlpolder. 

*Es  geht  holderdipolder, 

ÜeberHala  und  Kopf ,  in  groaierEile,  aber  auch  mit 
vielem  Geräuach. 

Holdennäimchen. 

*  Holdermännchen  sein  oder  spielen.  —  Eiselein,  3i8. 

Geputzt,  geleckt  und  wie  aua  dem  Ei  geaohilt,  aber 
ohne  Saft  und  Kraft,  um  auf  eigenen  Füssen  zu  atehen. 
Holdsellff. 

Holdselig   ist  besser  als   goldselig.  —  Parömia- 

kon.2i8. 

Eine  tugendha£ttt  Frau  hat  hohem  Werth  ala  eine 
reiche. 
Holdseligkeit. 

Holdseligkeit  gebieret  newe  Liebe.  —  Petri,  ii,  384. 
Hölekr&schen. 

Wie   Aaner   gehalkräscht  is,    so   hässt   er.  — 

Tendlnu.  702. 

Tendlau  a.  a.  0.  gibt  Aber  dies  Sprichwort  folgende 
Erklirung:  In  frObetn  Zaitoi  war  es  gebr&uohlich,  dem 


neugeborenen  Kinde,  nachdem  es  vier  Wochen  alt  ge- 
worden war,  an  einem  Sabbatnachmittage  seinen  deut- 
schen ( chsl ,  profanen )  Namen  zu  geben,  neben  dem  he- 
bräischen (heiligen,  kadoseh),  d«n  der  Knabe  schon  bei 
der  Beschneidung  erhielt,  ss  geschah  diea  dadurch, 
daaa  man  die  Wiege  aammt  dem  geputzten  Kinde  von 
dazu  eingeladenen  verwandten  und  befreundeten  Kin- 
dern feierlich  und  fsstiich  umstellen  und,  nach  dem  man 
einige  bestimmte  Verse  aus  dem  Pentatench  lant  herge- 
sagt, dieselbe  dreimal  in  dieiHAke  heben  liess,  unter 
dem  jedesmaligen  Bufe  ( Krisch  von  kreischen ,  crier) : 
Wie  soll  das  Kindlein  belesen?  Antwort:  K.,  worauf 
unter  die  Kinder  allerhand  Sflasigkeiten  Tertbeüt  wurden. 
Ans  diesem  Chol= kreisch  bildete  aich  dann  das  Substan- 
tiv: Hölekr&aoh,  ao  wie  das  Yerbnm:  hölekr&sohen  (krei- 
achen).  Der  Sinn,  in  dem  das  Sprichwort  angewandt 
wird ,  iat  alao :  Der  Name ,  den  einer  einmaT,  sei  es  ein 
guter  oder  bOaer,  erhalten  hat,  bleibt  Ihm ,  ob  mit  Becht 
oder  Unrecht,  weil  die  Menachen  zu  trige  sind,  ihr 
einmal  gefllltes  Urtbeil  zu  Andern  oder  zn  berichti- 
gen. Es  soll  aber  auch  durch  das  Sprichwort  die  Macht 
der  öffentlichen  Meinung  einen  Ansdmck  erhalten." 
(S.  Ding  948-949,  Esel  344  n.  447.,  Eselsohren  3  und 
Oeplirr.) 
Holen. 

1  Geholt  ist  nicht  gebracht.  -—  EiteUin,  23». 

2  Was  man  fem  holt,  ist  süss. 

*3  Der  holt's  und    wenn's  hinter  sieben  Mauern 
verschlossen  w&re. 
Ctowandter  Dieb. 
•4  Hoel  em  de  Lichtig  (Lichting).    ((mpreuu.) 

Dem  Sinne  nach  soviel  wiei:     Hol  ihn  der  Kukuk. 
Ob  Lichtig  oder  Lichting  eine  YerhOUung  fUr  Blita  oder 
Donner  ist? 
•5  Hol  dich  der  und  jener! 

Nimlich  der  Geier,  Knckuk,  Henker,  Schinder,  Teu- 
fel, das  Wetter  u.  s.  w.,  wobei  wol  fast  stets  der  Tsofel 
gemeint  ist. 
Holfisch. 

Köp  kSn  Haifisch  öt,  er  du  se  hast.    (ttoUu) 

Bufe  nicht:  Holt  Fischet  biat  du  sie  hast,  d.i.  rtthme 
dich  keiner  dir  ungewiasen  oder  mangelnden  Sache. 

Holke. 

*£8  ist  ein  blinder  Holke. 

Ein  roher  grausamer  Mensch.  Im  Dreiaaigjahrigea 
Kriefre  einer  von  den  Leuten  dea  Kaiaerlichen  Oenerah 
von  Holk ,  der  aeinen  Weg  mit  den  achrecklichsten  Ver- 
wtlatpngen  bezeichnete  und  infolge  aeiner  Ansschwai- 
ftingen  zu  Adorf  starb.  ScküUr  fOeiKkiekte  de»  Drrit- 
sig jährigen  Kriegi)  ers&hlt:  „Schon  vor  dem  letzten 
Stillstand  ( 1633 ) ,  war  der  General  von  Holk  von  Böh- 
men aua  in  daa  Meiaaniache  eingefallen ,  hatte  allea ,  was 
auf  aelnem  Wege  lag,  mit  Feuer  und  Scbwert  verwflstet, 
den  Kurfürsten  in  seine  Festungen  gejagt  und  selbst  die 
Stadt  Leipzig  erobert."  (SämmtHche  Werke  in  einen 
Bande,  Stuttgart  1834,  S.  lOOt.l 

HoU. 

1  Das  ging  alles  holl  über  boll.  —  Friwkbier  *,  i644; 

Hennig,  103. 
Sehr  eilfertig. 

2  Dat  is  holl    un  boll.     ( Mecklenburg. J  —  Fnmmann. 

//.  228. 

Z.  B.  von  Stellen,  die  von  Maulwürfen,  fiUlnaen  u.  a.  w. 
unterwühlt  aind;  auch  von  unterköthigen  Wanden  hat 
Laiendorf  die  Bedensart  gehört. 

3  Siehe  vor  dat  Holl  ^  hudete  ik  mi  nich,  segt  Si- 

mon Tode.  —  Sastrotc's  Chronik ;  üoefer,  1075. 
')  Hohl,  Höhlung,  Loch. 
Holla. 

1  Holla,  Schelle,  beiss  dich  nicht.     (RoUenburg.) 

Warnung  vor  Selbsttauachttng.    (8.  Entendreck.) 

2  Rof  net  Holla,  bes  du  eruwer  bess.     CBedhurg.j 
Holland. 

1  Holland  hat  keine  andern  Grenzen,. als  welche 

Gott  der  Herr  der  Welt  selbst  gesetzt  hat  — 
Deutsche  Romanzeiliing ,  W ,  47,  868;  lleukiel,  iS. 
Ea  ist  damit  die  Ausbreitung  dea  Welthandels  gemeint. 

2  Holland   ist  Europas  Kornhaus.  —  DeutstAM  Ro- 

manteitung,  111,  47 ,  8G8:  Uatekiel ,  53. 

3  Holland  —  Volland.  —  Franck,  Weltbuch. 

„Nach  seim  vberawal,  allerley  Visch,  Thier,  WUd, 
frucht,   billig  also  genant."    (Franck,  Weltbtick,  ItX^^ 

4  Holland's  Goldbergwerke  liegen  im  Meere.  iS.  He- 

ringafang.) 
*ö  Das   feit  so   weit   biss   in   Hollant.  —  Schade, 

/,  120.  29. 

*6  Einem  Holland  und  Brabant  versprechen.  — 

Tendlau.  523. 

Einem  die  grOaatcn  Versprechungen  macbeo ,  ma  uin 
Lust  zu  erregen  und  seinen  Willen  au  besHwi— n 
Auch :  Er  verspricht  sich  Holland  und  Brnbaat,  d.  L 
macht  sich  grosse  Hoffnungen.    „Dastlbst  (nftaUeli  in 


Holiänder  —  HoHänderei 


Holltndern— Hölle 


742 


MJIftolMia)  vortpneh  Iman  mir  Holland  uod  Bi-»bati4." 
Au>  dorn  iVVirA^M«  VttmAas/fn't  ton  Kn$ef  he»tt»g«gcbcn 
von  LuiSnttUa   AniMtj ,   Leiinti«  1665J 

7  HoUaud  —  iiübl  Luitd,  Zeeland  —  kein  Land; 

ich  hall^  e»  mit  dem  Heidekant.  —  Heintherg 

VI.  AiS. 

So    ■4^011    betondcra    djo  BrikbA&tor.     Die  HolUndt-r 
lelbat  dduiea  dAinUaul'dJ«  EatftU'hung  ihro«  Land««  lijn. 
UvU,:  Hollaud  —  tiul  lAudj  iSeelnnd  —  gecn  laud;  ik  houd 
liel  aul  den  hcikunt.    (flarnftuM^e,  7,  .iib.) 

8  Hüiiand  ist  iii  Noth.  —  tlauMkiüenärr ,  I;  üwrm.  iJI; 
Stmrftck,  4W2;  Kötie,  tWS*^;  Bruva.  i,  14«.-  /.«Ar- 
tn^fl,  n,  IM. 

Nun  ■Jflbr«   Brlilfmm  »uh;    <  hb  sigcnpr 

JMxcht  *u  Uell'cu.     BoHjukI  i  »vml^rti 

tiD  IcOUitllictie«  Laud.     f^ir  '  liinen  diu 

Schitftir  »ut  dundAji!4«I)>i  k  tnlcn  stri>mea,haben 

das  Krdreich  dem  Me<^  <  n  und  sich  nach  uud 

jiiwb  DimiöB  trb»ui,  «i:-  ivvBcbon  Schulz  g«Hou 

di«  Gowalt  de»  Meort^  «'■'""  1 8,  Uott  57y.>  llii>60 
Mftuero  kostoD  viol ;  «her  xutch  crliieltun  aie  nicht  dio 
Unbeiwingbarkoit  dvachiDPüiiftobcin  Wftitee,  indem  Flau- 
und  MFerevwogea  »i«  öfters  nit^doiTiBscu  und  groMC  G«- 
biatfllbrilc  antcr  Wjutor  toUtoa.  Wenn  dies  gdicliab, 
•o  nagte  man:  Holland  Ut  in  Noth,  wtl.  b.  R.  T<U(,.irt 
ia  ein   Siirichvrort  uborgiiiff,   um  ein<^  <-'  'u 

biuieichtica.    (V«!.   Tfuxtl,  lint(e  aus  t  -H, 

1,  ftfi.)    UicUcticuean  wirdjpUt  niohi  i  ■.b- 

IfeDd ,   «ondeni    In   den  KiiuKuii    I<ii<  Ij.i1i1   im 

ICrntt,  bald  im  Scborx  grbraurtil ,  '  uam»ut- 

lieh  tat  dicjCDigon,    weJcb«    yud    I  m^iou  wiT- 

deu,,  dcrberküinnilicihBto  Auadruck  Ibicr  gubuimcalMiMCC. 
(R^itnib^i,    VI,   H.) 

>>»..-  Uy*  du  liangar,  du  peril.  1«  mal  «•!  pr^vtnl,  (Rtar- 
ichfiiifi,  Am,} 

il'4t..  Ma  Uem  eeu«  yloo  bijt,  ii  HolUad  io  ImU  (Harr«- 
hnmif.  f.  Sit.} 

9  lu  Hojlaud  sein  (oder:  Na*:h  Holland  reisen). 

Deutet  in  8t«Uin  anf  den  Srhnld«TT<>»t  In  neuitrer 
Z«lt  btslasl««  dAfurmci-^r ''  '  "  !  '-  — i^^  bchuJd- 
irvUiigoiM  wai  au  eiiiui  <  iegou^o. 

Uu^■t    in   die   stallt  K  «ut    der 

Tnrdcm  eine  bollaiidi»oli.  ^^  iiiirnuM  i.  cc^tati'lcu  hatte, 
üf«-  Nawo  „liüUiuidiaühe  Wiudmuhlo"  blieb  an  dem 
i^lock  haften  und  giug  auf  da«  ^cbuldgfi^iuglUi•  ttber; 
dann  wurde  Ilollnnd  daraus.  Jct^t  int  das  aito  (le- 
bftode  abgediien,  der  HchuIdarreRt  Inda«  neue  Kreia- 
garlcbtBgeibibndc  verlegt;  dalii«r  Netiholland,  Hoch  hört 
»afta  navii    viutfach   Holland,   ja    l  im   Wind- 

mühle, auch  ,,auf  den  Holländer  i  ^o  Wind- 

rniiMf  )   fciitnmen  **.    Ja,  mit  nocb  Metapher 

/t^r  AnjiiMPluog  beiait  e«  vuu  •;<iicm,  dor  iti 
altst;    „Kr  iaet  hoUAndMoluD  KAse."    Wer 
^<  •<  "^inn  davon  erratbeii,  wftao  nicht  d«r  locftl- 

^l>  (rxprunK  fostiländ«. —  Don  FransuNen 

Holl&uü,  da«  „Land  dei  KAtcB  und 
!'■  .   -lIh  da»  eurupAiaciie  l'alilornieu,  wkb- 

T«sd  Ulli)  Ikl^ica  fAr  das  Aejl  allf>r  tod  Ulkabitfem 
verfolgten  Gi<»chAft«leut«  gilt.  „Ich  brauche  nur  nauh 
Holland  tu  s^cheu,  und  mein  Gluck  ist  t^emacUi",  ant- 
wortet der  Frauxot«  dmeu,  welche  Tiel  lewo  Ver- 
•  aprechungeo  machen,  wahrend  man  tod  jemand,  der 
wegen Zahlungsiuiffthigkejt  g«äuchtet  i«t,  Baftt:  „iSr  bat 
«in«  Tour  nach  Belgien  gemacLL"    (Reinsburg  V,  2h.) 

10  No  liolland  kikeu,  wenn  ^i  en  Brobaiid  brannt 
(briiiintl,     fMtfur».)  —  FttmtMik,  t.  iOO,  131. 
>U&jider. 

1  De  Holländer  kommt  met  de  Sluapmuta  (Scblaf- 
miiize)  op  tle  Wereld. 

Im  Widereprach  mit  d«m  gräatton  Arsto  Holland», 
der  di«  Paeie  warm  aud  d«n  Kopf  kalt  verlangt« ,  hnt 
der  UolLUider  Aberall,  telbel  am  warmeD  Ufeu,  »einen 
Kopf  bedeckt.  Man  »lebt  nicht  aUeiu  dja  Kinder,  »elbit 
im  bette,  mit  doppelten  Mütsen  auf  dem  Kopf«,  lugar 
im  Sommer,  eondern  «elUit  die  Jangon  und  MHaoar 
tragen  dicke  baumwollene  ScblafiniaiciL.  I»«»  ubige 
Sprichwort  dient  all  Enucboldigur/  c/i- 

u-oft  Mnti  doj  Ltfjtn  in  den  Jahm .  ^i^, 

Jit.   i"«.;       Die    Holunder    charitk  .  lij§t 

i  folgcDdo  Radeaiarteu  oot*  Hol- 

en. —    Dat   i»   en  tegt-  .    —  Ken 

^  ^  11  ..milder  k  .,.  (oder  p  ..  ♦>  .  1-  ....vwii,  iUture- 
*F9mn,  i.  Üb,) 

Q  Die  Hollünder  ersticken  in  der  ßutter.  —  Iteuhche 

3  HollAnrltT   und   Vlamen   sind    nicht  gern    bei- 
»ammcu. 
i/iUi,:    Kro    regtge*afd   Hullauder   laa<   »ich   door  g*«o 

Balg  twl  »laaf  makan.     ( ffarrw^mif ,  l    1\:.*.} 

A  Wenn  dio  Holländer  von  Ken  iurclien» 

tUrin  prahlen  die  Fritiaeu  v, 

Hollttudar  ran  Kenan  piig'.hrMj  >l«itpogqb«B 
ran  Bauok     (tlaffti^oinr* ,  /.  IWV 

b«  iit^u  'n«  d&gt«  HollAnnorio.    ^ttt^ikahwfi.) 

£iM  «oU«  Brael. 


HollÄndem. 

*lte  hell  uthollandert  (a:i  dort). 

D.  i.   er   hat  nuaeewirtfah.  h    durch   Akono* 

DUicbe  Till   ■'     >—    -ti   totii,...    ^ ..uA.     UolIaDdem 

beiiftt  im  .  hen  uli^ei  wuihtcliaften.  HoUoo- 

dereiflov'  >obt  und  Hultaudur  i»l  oiuec,  der 

diu«  GOMciiuiL   iJL'iri'iot. 

HoUändiach. 

lloilündisch  verstehen  und  holUndisch  sprechen 
ist  aweierlei.     iSutiintm,) 

WiAf en  uad  Thao ,  Tbeoiie  und  Pnuüc  tiiul  traraclü*- 
dene  Diugc. 
Holle. 

•Fruu  Holle  niackt  ihr  Bett. 

Vm  xa  sagen:   K«  »obueit.     Ueb«r  Fran  UoU«  vgl. 
Deutiche  Mffthoioffi*. 
JfoU,:  D«  engelen  schudden    hon  beddsken  uiL    (Rarrf^' 
t^otnen,  1.  IH.) 
HdUe. 

i  Aus  der  UmIIc  her  kommt  man  tiü  '  r. 

K«  iet  aeür  wot  mnitlioh,  da»«  die  S^  i  :iiuh 

im  Pfuhl    ii  -    I     ■    »    1   --icü  <u  ........   ".  .^;h»n 

Grad«  xu  <  ,  da«»  «le  »ich  »u  aller- 

laut  «eil'  iimt,   d.  h.  «othtt  gar 

iiicht    mt*iii    tioii  iji.  .11'-  ^iiiMLr.kciir«!!  will. 
liöltHt.:  Vi'enA  vÄü   horoucf  pcklo.     (<^ti,tJt:urii.if,  XS.) 

'1  Aus  der  iiuUe  knpu  kein  Advooat  retten, 

»r.:  Si  enfer  n"««!  plein  Jamal»  n^j  aurft  d'adTOC«%t  mutIi. 
(Irruux,  Jl.  90.; 

3  Ana  der  UöUe  kommt  niemand  zurück.  —  Wa*- 

hi'ti,  2.1.  Siiiutu).  tu 

Dl«  Bugnen     Au»  der  Holle  and  au«  Hibirien  koioat 

kvlaor  «uruck.     (AÜmmitn    >'.  IVJ;  Rrtnjtberg    17,  HoJ 

Dan.:   Af  helvedo  i*r  ingeu  forltituing.    (tfvt.  ätnt,^  3T9.J 

tat.:   Panditur  ad  unlla«   jauua  nigra  preoe«.     ^Fraptn,) 

(mUpfii,  n.BKi,  *Vir/S>fd,  42.5;  Htmltr  /,  i:i2fj;  //,  •24^.) 

4  Bfti   Vor  der  Heile  wnent  (Schildwacüt  steht), 

mant  denDüvel„IIttr**  haiten.  —  iVü4*/r.  tsa,  uä. 

5  Besser  zur  Hellen  geritten,   als  z\i  Fm&e  ge- 

gangen. —   llrrbrrgiv,  I.  Jl,  .*iJ7. 

6  Du  musa  doch   die   Hölle  einen   Riae  kriegen, 

»a^e  der  Fübrtaann,  als  er  umwarf.    {Uber^ 

7  Dai   et  in  der  Helle  ge wnent  es,  diilm  es  et 

niene   Finn*      \Ur<i{nhajt  Mark  )  —    Moetlc,  6v,  107. 

8  De  vor  de  UOll  uahut,  möt'n  Diiwel  to  Frün'n 

hoUen  (halten).  iMe^^Menburg.)  —  Gimlhtr^  II,  200,  M, 
für  thhU^n    SchuUc ,  t,  279. 

9  Dem  wird  die  Hölle  heisa,  dem  zwei  Teufel  da« 

Feuer  schüren. 
10  Der  hellen  qoal  ist  bitter  gaU.  —  Mr\.  I.  te. 
Li  Der  höilen  luigst  ist  gresser,  denn  aller  Welt 

frewd.  —  fvfn,  t.  iß. 

12  Die  Hell  vnd  der  Oottloeen   boesheit  sind   vn- 

ergrüudlich.  —  /^m,  /J,  i3i, 

13  Die  Helle  ist  mit  Mönchskappen,  Pfaffenplatten 

vnd  Pickelhauheu  gepflastert.  —  iVfn,  //.  isi. 

//cni.n*«.  407.  7. 

14  Die  Helle   ist  nicht  so  haiss,  als  ny  der  Pfaff 

machet.  —  AqriaAa  II,  X.S6.  /vir».  Ifl.  4;  l'ijidi .  /V 
•liad.  U,  .12**.  lierbvr^er,  I,  566;  /.  Hücker.  U«r  TeufftA 
telhp.  im  ThMtrHm  IHaMorum,  1*,  Sebadft  /.  M.  IM; 
Por6mtäkon ,  733. 

15  Die  Helle   mag  nicht  betrübt  sein,   wan   Gott 

darin  regiret.  —  Mn,l,'£y 

16  Die  Helle  were  nicht  Helle,  wo  man  darin  zu 

Gott  8Chlf-v.    —    Pelrf./,  &5. 

Die  heil  erkUri  die  Hall«  als  d«Djenig«n 

t.trt,  wo  t  'bt.     ( WitM»4nb»rf/ ,    Vrb&r  <SH,'A«rar- 

n  Die  li  der  Himmel. 

V  ()«»'r  IJMOtfe  di« 

TT  ■,-  ,  ■         •         =     q    Ito^ 

lasu 


ifi  i'u -  ^ ........  ,^.,..,,.  Mei- 

uiiijg<?n,   Voriiitj:cn  f   gepHastort.  —    wun^l^r. 


743 


HöUe 


HöUe 


744 


Engl, :  Hell  i«  fall  of  good  meanings  and  withes.  (Haal,  iti.) 
HolL:  Do  hei  is  toI  Tan  goede  moeningen.    (Harrebom^e, 

1,  29».) 
It.:  Di  buona  TolonU  eta  pleno  rinferno.    (Bokn  I,  'Jl.) 
Port. :  J^e  bons  proporitos  e«t4  o  infemo  cheio.  (Böhm  1, 274  J 
f^an.:  El  inflcrno  eeU  Ueno  de  bnenai  palabras.    (Bahn 

/,  218.; 

13  Die  Hölle  ist  mit  Rüben  besäet.  —  s^iMd.  5«2, 

Lat.:  8taltitia  est  JoTem  patare  eise.    (S^gbold,  b9i.) 

20  Die  Hölle  ist  mit  Undankbaren  besetzt. 

Holl.:  De  hei  is  vol  ondankbarcn.    (Harrebomie,  /,  2in».; 

21  Die  Hölle  kostet  mehr  Fleiss  und  Mühe  als  der 

Himmel.  —  l^irimiakm ,  1«96. 

Die  Bossen:  Mancher  h&lt  der  Hölle  die  .Treue,  die 
er  dem  Himmel  venprochen  hat.    (Altmann  VI,  421.^ 

22  Die  Hülle  muss   viel   saurer  verdient  werden, 

als  der  Himmel,  und  der  Teufel  hat  j^össere 
Märtyrer  als  unser  Herrgott  —  Saiier,  338. 

„Wir  leiden  mehr  MAhseligkeit  der  HOll  zn  lieb  und 
gröseeres  Leid,  all  wir  es  thnn  fOri  Himmelreioh ,  und 
ist  ihr  Lohn  doch  wenig  gleich.'*  (ßacmeittar,  48,  66.^ 
„El  wird  die  Helle,  spricht  man,  dem  Teufels  Mer- 
torem  aaarer  an  veraienen,  weder  den  Merterem  der 
HimmeL**    (Luther*  Werkt,  Jena  1581,  VII,  386».; 

23  Die  Hölle  steht  wagenweit  offen.  —  Euaein,  318. 

Die  OrAiie  denelben  hat  der  Jesnit  Cornelius  Lapide 
nach  Maith.  7  berechnet.  Kr  sagt:  sie  iit  nach  allen 
Seiten  in  die  Breite  und  Tiefe  16U0  Stadien  oder  200 
italienische  Meilen  gross,  was  er  aus  Offenb.  Joh.  14,  20 
beweist.  £r  halt  sie  aber  dennoch  fflr  die  Menge  der 
Ketzer  zu  klein.  Schon  seien  die  Verdammten  zusam- 
mengepackt, wie  die  Heringe  in  den  Tonnen.  Eine 
genaue  Beschreibung  der  HöUo  und  Lncifer's,  um- 
geben Ton  seinem  Kriegsheere,  ändet  sich  in  der  Wett- 
deutschen  Zeittmg,  184V,  Kr.  68. 

Böhm.:  Peklo  Tcdy  oteW eno ;  pouitejf  i  o  p&lnoci.  (öehf 
kovtky,  15.; 

Poln,:  Pieklo  aawixe  otwarte,  pusiosf  i  o  polnoey.  — 
Wolno  do  piekla,  by  chcial  o  pölnocy,  otworem  itoJt 
przeklfte  mocy.    (Öelakovtky,  15.; 

24  Die  Hölle  und  der  arge  Wahn  werden  nimmer 

satt  —  Körte,  99». 

25  Eben  so  mehr  in  die  Hello  gerand,  als  hinein 

gangen.  —  Grvter,  m,  J5;  Mri,  IJ,  J77;  Uathenius, 
IlülonaJetu,  LXXXVI*;  Lehmann.  //,  146,  3;  Fischart 
in  Kloster,  Vllt.  177. 

„Viel  Bai  in  die  Helle  gerant,  all  hinein  gedrabt. 
(PauU,  VottiUa,  II,  449».;  —  „Wer  Ja  hinein  wU  rnd  sich 
nicht  warnen  leit."  ~  ,.  Ei  iit  so  gut  ind  hei  geiprun- 
gen ,  all  mit  ratschen  oreln  gCTungen.**    (Murner,  Vom 


luth.  Harren  in  Kloster,  X,  176.; 

2G  Ein  jeder  hat  seine  Helle  mit  sich,  wo  er  ist. 

—   l*etri,  //,200. 
27  Einer  zeigt  den  andern  zur  Holle. 
38  Es   darff  keiner  für  den  andern  in  die  Helle 

fahren.  —  Petri,  II,  24t. 

29  Es  ist  besser  in  die  Hölle  gerannt,  als  in  den 

Himmel  getrabt.  —  Luther'ti  riwfcr.,451*. 

Sede  derer,  die  nicht  den  Muth  oder  den  Willen 
haben,  sich  au  besiem. 

30  Für  der  Helle  stehet  ein  Galge,  daran  werden 

die  gehengt,  die  Wittwcn  vud  Waisen  reoht 
thxm.  —  Potri,  IN,  6. 

Petri  hat  im  dritten  Theil  leiner  Sammlung  die  Sprich- 
wörter luiammengeitellt,  nach  denen  gewiiienloie,  un- 
■itüich«,  lohlechte  Leute  >u  handeln  pflegen  oder  zu 
handeln  icheinen,  und  zu  dieien  gehört  dai  Tontehende. 

31  Hell  vnd  Fegfewer  sind  vor  zeiten  zweyerlei  ge- 

wesen mit  einer  dicken  Wsmd  vntorschiedcn ; 
nu  aber  hat  das  hellische  Fewer  so  lang  ge- 
brent,  dass  die  Wand  weg  ist  vnd  auss  lei- 
den eine  Helle  worden.  —  Petri.  ii,  876. 

„Also",  l>«'°>^^^  P'ffii  M>POttetnian  der  Papiiten  mit 
ihrem  Fegfewer." 

32  Hell  vnd  Fegteuffel  hat  der  genag,  wer  zeucht 

mit  bösem  Weib  im  Pflug.  —  Petn,  II.  876. 

33  Hölle,  Geizhals  und  Meer  wollen  immer  mehr. 
Dan.:  Helrede,  havet  og  den  gierrige  fiMer  aldrig  >ok. 

(Pro9.  dan.,  4».; 

34  Ich  mach*  mir  nichts  aus  der  Hölle,  wenn  mir 

Gott  nur  guten  Trank  und  Gesundheit  schenkt, 
sagfte  der  Pater.  —  Schaiijakr.  IL 

35  In  der  Hölle  gibt  es  keine  Fächer  (Wedel).  — 

AurdEftardl,  «61. 

36  In  der  Hölle  gilt  kein  Stimmen  sammeln.  — 

Simrock,  4866  ;  KMe,  mi;  Uroim.  /.  1450. 


37  In  der  Holle  kftnn  mau  keinen  Lasanu  mit  einem 

nassen  Finger  antreffen.  —  Fi$chaH,  Getck. 

„Aber  der  ron  Brandenberg  rnd  DurstUngen  wohnen 
allzeit  drinnen,  Tiid  welohee  da«  ärgst  ist,  nan  kan  kein 
Lazanun  mit  eim  ■■neu  Finger  da  antreffen.*^  (Kloster. 
VITI,  177.;  In  Frankreich  predigte  ein  Miwioiiar  ttber  die 
Hölle  und  venieherte,  es  ständen  dort  Millionen  Kessel 
roll  siedenden  Wassen,  dasn  bestimmt,  die  rerdammien 
Juden,  Proteetanten,  FhÜosophsn  und  Literaten  darin 
weich  sn  aleden-,  die  Wände  der  Hölle  aber  wären  mit 
feuriffen  Zungen  böser  Weiber  anstapesiert.  Der  Je- 
snit Kadems  rersicherte  seinen  Zuhörern,  daaa  wenn 
sie  ohne  Dispens  Fleisch  äesen,  in  der  Hölia  sieden- 
des Pech  ihre  Suppe,  Basilisken,  Krokodile  und  Dra- 
chen ilir  Kindfleisch  und  Braten,  Schlangen  ihre  Fo- 
rellen sein  wttrden. 

38  In  die  Hölle  ist  es  überall  gleich  weit  —  £üe* 

lein,  318;  ^'imriM*.  4885 ;  Singer,  88;  liram,  I.  1451. 

In  Maoao  aeheint  man  lie  indess  gana  in  der  Nähe 
SU  haben.     (S.  53.) 
Leu.:    Undique  ad  inferos  tantnndam  est  riae.    (Binder 
II,  3410;  Seybold,  649;  Sutor,  191.; 

39  In  die  Hölle  kann  man  leicht  kommen,  aber 

schwer  heraus. 

„Zur  Höh  man  leichtlieh  kommen  mag,  sie  stehet 
offen  Nacht  und  Tag;  ron  dannen  iül>er  wieder  her  cu 
kommen  ist  dir  riel  au  schwer.**    (Se^bold,  169.; 

40  In  die  HöUe  kommt  man  mit  grosserer  Mühe 

als  in  den  HimmeL  —  Stauer,  96.-  Simrw^.  4884; 
KMe,  2928;  ilarömidkon.  1626;  Hraun.  l.  1447. 

41  Ist  irgendeine  Hölle,  so  muss  Rom  drauf  ge- 

baut sein.  —  Eiselein,  533;  Simrock,  8574;  Heinsberg 
VI.  ZI. 

42  Man  kann  überall  (leicht)  in  die  Hölle  kom- 

men.    ÜUXOT ,  191. 

Lat.:  Faeilia  deaoensui  Aremi.  (Virgil.)  (Binder  II,  101 1; 
Froberg,  854».; 

43  Man  muss  auch  der  Hölle  ihr  Recht  lassen.  — 

AUmann  VI,  404. 

44  Man  muss  auch  in  der  Hölle  einen  guten  Freund 

haben. 
Böhm. :  Dobrö  joit  i  ▼  peklo  mlü  pfitele.    (Öelakovskif .  254.; 

45  Mit  der  Hölle  isf  s  aus. 

Mit  der  eingebildeten  und  theologischen  Tielleicht, 
aber  nicht  mit  jeder,  und  manche  brennt  wieder,  die 
man  fOr  erloschen  hielt.  Ali  Squier  im  Jahre  1850 
Maisaya  (Oentralamerika)  besaohte,  sagte  er:  „Die 
Hölle  Ton  Massaya  ist  erloschen",  weil  der  dortige 
Feuerberg  sich  eeit  80  Jahren  ruhig  rerhalten;  aber 
schon  im  April  1853  begann  er  seine  energische  Thä- 
tigkeit  wieder.    (Ausland,  1856,  S.  556.; 

46  Noch  sind  wir  nicht  in  der  Hölle.    (i-HJ 

Damit  trösten  sichXdie  Litauer,  wenn  es  ihnen  sehr 
traurig  ergeht ;  sie  meinen ,  es  sei  Ja  noch  auasnhaltea 
und  könnte  noch  schlechter  sein. 

47  War  vor  der  HölP  wont,  dei  mot  den  Düiwl 

to  Fründe   hooln  (halten).     CSüderdilhmarscken.) 

48  Was  hilft  mir's,  wenn  ich  in  der  Hölle  sitze 

und  ein  anderer  hat  meinen  Rock  an  1  (Mei- 
ningen.j 

49  Wei  vor  der  Helle  hnset,  mot  den  Düwel  tom 

Frünne  waren.    (Büren.) 

Im  Harz:  War  vor  d'r  Hell  wnhnt,  rausa  d*n  Teifel 
aum  Freind  behalten.    (Lohrenget,  I,  70Ü.; 

50  Wei't  in  der  Helle  gewnent  is,  dei  heat  der 

keine  Piyne  mehr  inne.    (Büren.) 

51  Wen  vor  der  Hölle  graut,  der  muss  nicht  zu 

Hofe  gehen. 
Dan.:  Hvo  der  ei  tu  til  helrede,  kommer  ikke  tU  höre. 
(Bohn  I,  376.; 

52  Wenn   die  Hölle    nicht  wär%    wo    käme    der 

Teufel  her. 

Die  Russen:  Wenn  die  Hölle  nicht  wäre,  dann  hätte 
der  Teufel  gewonnenes  Spiel.    (AUutann  VI,  475.; 

53  Wenn  eine  Hölle  ist,  so  steht  Rom  darauf;  and 

^enn  es  einen  Teufel  gibt,  so  ist  erimlQo» 
stcr  daheim.  —  Klttslerspiegel ,  9.8;  Simrock.  4887; 
Körte.   2930;  Braun,  I,  1449. 

Um  die  ausierordentliohe  Hitse  xa  «ohildeRi,  dis  te 
Sommer  in  Maoao  und  dessen  Umgegend  herraoht,  sagM 
die  engliiohon  Matrosen  sprichwörtlich:  Die  HOU«  Jil 
von  Macao  nur  durch  ein  Blatt  Papier  gMebiad«». 

54  Wenn  in  der  Hölle  Kirmes  ist,  kann  der  Teoftl 

nicht  auf  dem  Kirchhof  (bei  der  KiroiM)  mib. 

Holt.:  Wanneer  de rooster  in  orde  la,  däBMl  4s  <MWi «Hfl 
op  het  kerkhof  komen.    (ffarnbomi*^  /«  MV 


745 


HöUe 


HöUe 


746 


66  Wer  an  dio  Höllo  gewohnt  ist,  für  den  ist  sie 
keine  Qual. 

66  Wer  der  Hölle  gewohnt  ist,  der  meint,  es  sey 

Kirchmoss  drinn.  —  Pein,  n,  693. 

67  Wer  die  Höllo  verachtet,  entläuft  ihr  darum 

nicht. 

58  Wer  einmal  in  der  Hölle  ist,  kommt  nie  wie* 

der  heraus.  —  rhüippi.  u,  so. 

59  Wer  einmal  in  die  Hölle  kommt,  moss  darin 

bleiben. 
Holl.:  Di«  8«n8  In  d«  tael  komt,  moet  erin  blijTra.    (Harrt' 

60  Wer  ftir  der  Helle  wohnt,  dem  deuchte  nicht 

pein  seyn.  —  Petri ,  II,  709. 

61  Wer  für  der  Helle  wohnt,  der  muss  den  Tcuffcl 

zum  Freund  haben.  —  Pctn,  ii,  709;  KOrtc,  5888; 

Simrock.  10168;  Ma^er,  II,  17. 

Man  soll  oa  mit  böun  Menichon,  mit  denen  man  in 
naher  Verbindung  iteht,  nioht  gani  verderben. 

62  Wer  in  der  Höllo  ist,  hält  das  Fegefeuer  für 

ein  Paradies. 

Um  die  Schrecken  der  IlOlle  su  schildern.  L.  Weckher- 
lin  (Uraltes  Ungeheuer,  X,  69)  bemerkt:  ,,Der  Tartarus 
der  Alten  hatte  das  Bohreckliche  anierer  Hölle  nicht.*' 

63  Wer  in  der  Hölle  ist,  weiss  nicht,  wie  im  Him- 

mel gespeist  wird. 
HolL:  Die  in  de  hei  sijn,  weten  weinig,  wal  er  Tan  den 
hemel  is.    ( Harrebome« ,  /,  299.J 

64  Wer  in  der  Höllo,  weiss  viel,  wovon  der  Him- 

mel gebaut  ist.  —   WincUer,  VIII,  86. 

65  Wer  in  der  Hölle  wohnt,  weiss  einen  Teufel 

wie  es  in  dem  Himmel  zugeht. 
//..-  Chi  6  infemo  non  b4  oi6  che  ti»  oielo.    (Bohn  I,  m.) 

66  Wer  in  dio  Hölle  fahren  will,  braucht  keinen 

Ablass. 
Und  wer  in  den  Himmel  will ,  wol  auch  nioht. 

67  Wer  lange  genug  in  der  Hölle  ist,  der  hat  den 

Himmel  vergessen. 
Dan.:  Man  kand  vaero  saa  Innge  i  heWede,  man  Teed  el 
at  himmelen  er  tiL    (Prov.  dan.,  i19.) 

68  Wer  nicht  zur  Hölle  bestimmt  ist,  dem  entgeht 

der  Himmel  nicht 
Aehnlich  rassisch  AUmanm  VI,  403. 

69  Wer  sich  vor  der  Hölle  fürchtet,  der  fahrt  hin- 

ein. —  Körte^,  3926  u.  3641;  Bram,  I,  1445. 

Luther  in  der  Auslegung  der  vierten  Bitte,  wo  er 
sagt:  Denn  wahr  ist  das  Sprichwort:  VtTor  sich  u.  s.w. 
Also :  Wer  sich  fürchtet  vor  dem  Tode ,  den  verschlingt 
der  Tod  ewiglich.    (Ueuteler,  h.) 

70  Wer  vor  der  Hölle  woant,  mott  siek  den  Duiwel 

täom  Frünno  wahren.  (Lippe.)  —  Firmenich, 
I,  970;  (für  Minden:  Firnumich,  /.  359. 1;  für  Sechausen: 
Firmenich,  111,  129,  29;  flir  die  Altmark:  Danneil,  206. 

71  Wer  vor  der  Hölle  wohnt,  muss  den  Teufel  zu 

Gevattern  bitten.  —  Winckler.  17/,  44;  Ei»i'lcin,  si8; 
Simrock.  46Si:  Äöric,  1*927;  Ihraun ,  I ,  liiS :  Lohrengel, 
I,  «62. 

Wer  böse  Nachbarn  hat,  muss  suchen,  in  gutem  Ver> 
nehmen  mit  ihnen  su  bleiben. 

72  WQtu   in  die  Hell,  so  thu  es  vmb  Land  vnd 

Leut  —  Petri,  III.  15. 

73  Wo  man  auf  der  Hölle  steht,  tritt  man  dem 

Teufel  leicht  auf  den  Kopf. 
•  74  Aus  der  Hello  gaun.  —  Xeffient  451. 

sterben,  diese  Welt  verlassen.  Yen  Leuten,  auf 
deren  Einkommen ,  Erbschaft  man  mit  Behnsaeht  harrt 

•75  Aus  der  Hölle  ins  Fegefeuer. 
*76  Aus  der  Höllen  und  dem  Teufel  aus  dem  Hin- 
tern farzen.  —  LythcrS  TUchr. ,  44«  ^ 
*77  Bist  in  der  Höllen  gastfirey.  —  Sutor^in. 

Lat. :  In  aula  Plutonis  bospes.    (Sutor,  195.^ 
•78  Da  brennt  die  Helle.  —  lleHH^ger,  /,  1,  TM. 
Sinn:  D«  ist  Feuer  im  Dach. 

•79  Da  ist  die  Helle  gar  angezündet  vnd  brennet  in 
allen   Gasten.  —    Tams-TtMffH  isi  AMintm  Ufo- 

iwIonim.SlB*. 

•80  Da  moss  doch  die  Hölle  einen  Bits  kriegen. 

(ObtHatuiUj 
Anamf  btf  l^gsfUohta  ToigiatSB. 

*8X  Dms  du  brauest  in  der  HOUel  —  EMUu,  üb. 


*82  Dem  brennt  die  HöU'  aus  dem  Kopf. 

In  Bott-Thal  bei  Passau  von  Jemand,  der  rothes 
Haar  hat. 

•83  Der  isch  i  der  HöU  und  im  Himmel  z*  Kost 

gsL  —  Schwei:.  /,  144.  49. 

•  84  Der  ist  aus  der  Höll  auf  Urlaub  kommen.   (Ober- 

ötterreich.) 
*85  Deshalb  werd^  ich  mir  nicht  in  dio  Hölle  betten. 
*86  Die  Hölle  ist  geborsten. 

Hott.:  De  bei  is  er  opon  gcbroken  (losgobarsten ).  (Harre- 
bomce,  /,  299.) 

•87  Die  Hölle  pflastern.  —  Schöpf,  i99. 

Sie  schauerlich  darstellen. 
IIoll.:  Do  hei  buuwon.    (UarrebotnJe,  /,  29D.; 

♦88  Einem  die  Holl  hoyss  machen.  —  .lyror,  v,  3i64.  4; 
ViicmuUiw,  III,  122;  Sdiottel,  1116*;  I\ir6miakon,  108; 
llraun,  l,  1446;  Lohrrngel,  II.  194. 

Bei  ihm  Furcht  und  lioeorgnias  orrogon ,  ihn  mit  Vor- 
stellungen ,  Ermahnungen  u.  s.  w.  susetzen ,  ihn  dadurch 
mUrb  und  reuig  zu  machen  suchen.  In  Wttrzburg:  'r 
hot'u  dio  Hüll  rAoht  hAss  gamaoht.    (Sartor iut ,  166.; 

Fr2.:  Donner  la  Bu4e  k  quelqu'un.  (Kritsinger,  663  ".^  — 
Je  le  ferai  donsor  san«  violou.  —  Ou  lui  a  donn6  chaud 
commo  braise.  —  On  lui  dunuera  bicn  du  fil  4  retordre. 
(KriUinger,  89"  u.  611 K; 

HoU.:  De  hol  is  hom  diop  gonocg  gemaakt.  —  De  hei 
wordt  daar  te  warm  gestoukt.    (Harrebumtie,  I,  299.^ 

•89  Er  hat  die  Hölle  auf  der  Welt. 

Fr», :  II  fait  son  purgatoiro  sur  ce  mondo.    (Lemlroy,  1263. j 

•90  Er  hat  die  Hölle  im  Hause. 

Hall.:  Zij  is  eene  hel  in  huis.    (Harrebomie ,  I,  300.) 

•91  Er  hat  Hell  vnud  Fegfewer  im  Hauss.  —  t'yo- 

riny,  I,  292  u.  30S. 
•92  Er  hat  sich  in  die  Hölle  gebettet. 
•93  Er  ist  auss  der  hell  kommen.  —  Egentilff,3XKt^, 
•94  Er  ist  auss  der  Höll  cntlauiTen.  —  Lehmann,  825.  i. 

„Von  einer  rngostalteu  porsun.'*  Lehmann  hat,  um 
dies  auBsudrUcken ,  a.  a.  O.  noch  folgende  Redensarten 
beigefügt:  „Kr  ist  mit  den  Kindern  Israel  durch  die 
Waste  gesogen.  Ks  waren  gut  ToulTel  nach  Jhm  zu 
mahlen.  Stund  sein  Angesicht  an  einer  kttchen,  es 
würde  kein  Hund  hineinkommen." 
•95  Er  ist  nicht  in  der  Hölle,  wo  es  weder  Wasser 
noch  Bäume  gibt.  —  Bwclüiardi,  588. 

Denen  als  Antwort,  welche  ohne  Urund  das  Schick- 
sal anderer  beklagen. 

•96  Er  kehrte  in  der  Hölle  ein,  weil  sie  ihm  gerade 
am  Wege  lag. 

Potn.:  Wsttpii  do  piokia,  po  drodse  mu  bylo.   (J^mpa,  33.) 

•97  Er  macht  ihm  die  Hölle  hciss    und  den  Teufel 

schwarz.  —  Mayer,  I,  130. 
•98  Er  sieht  die  Hölle  für  einen  Tanzsaal  an.  — 

Jcr.  Gnllhelf,  Jakob,  II,  233. 
Ks  geht  ihm  sehr  schlecht. 

*99  Es   muss   in  der  Hölle  Jahrmarkt   sein.    (Kö- 

niijsbcrg.J 
Wenn  etwas  Absonderliches  geschieht. 

•100  Es  war  mir,  als  ob  ich  aus  der  Hölle  in  den 
Himmel  gekommen  wäre. 
JIoll.:  Het  was,  als  of  ik  Tan  de  hel  in  dea 
(Marrebomee,  I,  300 J 

•101  Er  würde  die  Hölle  stürmen. 

Holt.:  HiJ  sou  de  hel  oTerrompelenXlnnemen).  (Barre- 
bomde,  I,  300.; 

•102  Etwas  in  der  Hölle  finden. 

Von  unrechtmjissigem  Erwerb ,  wie  s.  B.  der  Schnei- 
der die  Fetertfleoke ,  die  er  hineingeworfen  hat. 

•103  Hölle,  gölle.     (Küniqihtrq.)  —  FmcWitfr»,  1645. 

Eine  Redensart,  mit  der  man  sein  Bocht  auf  Gewinn 
su  wahren  pflegt;  Ton  einem  Spiel  der  Knaben,  dem 
„  Knopf ansohmeissen'S  entlehnt.  Trifft  der  Anwer- 
fende zwischen  zwei  oder  mehrere  der  liegenden  Knöpfe 
(also  in  die  HOlla)  und  glaubt  er  ron  dem  seinigen 
nach  Jedem  andern  die  Torsohriftsmüssigo  Spanuc  aus* 
messen  zu  können,  so  ruft  er,  um  seinen  Gewinn  zu 
sichern:  HOUe,  gOlle. 

•104  Ich  will  ihn  in  dio  Hölle  spedircn. 

„Und  will  in  mit  gehn  belle  flihrn  zum  Danze  in  das 
Kobisshauss  (s.  d.),  do  sohlegt  ims  fcur  zum  gscs  hi- 
nao«  md  wurd  Heulen  md  Zehnklappon.*'  (.lyrer, 
F,  S19t,  8.; 

•105  In  der  Hölle  Rachen  mit  dir.  —  Eiteiexn,  3i8. 
•106  Potz  Helle  1  —  Frommann. /K,  463,  5. 

Dieser  Ausruf  ist  eine  Verkleidung  fUr  Teufel  (s.  d.) 
nad  Henker,  Schinder.    Man  sagt  auch:  Potz  Helle- 
gaU^e. 
•107  Sich  nicht  vor  der  Hölle  fürchten. 

X«f..*  AelitnwteD  pedibos  •ubjicere.   (Segbold,  i.) 


hemel  kwmm* 


747 


Hollen — Hollander 


Hollanderfreandschaft  —Holz 


748 


*108  Sie  ist  aus  der  Uölle  cnUaufen,  als  der  Teufel 
schlief. 

BoU.:  Hij  is  ait  de  hol  gckropcn,  toen  de  duivel  eliep. 

—  Zie  is  ait  de  hei  gedeserteord,  toen  de  daivel  Schild» 
«acht  Btond.     (Harrebom«(,  /,  300;  Bohn  I,  326.; 

♦109  Wenn  die  Hölle  nicht  ganz  voll  ist,   kommt 
(d)er  nicht  in  den  Himmel. 
Fr:.:  Si  enfer  n'ost  plein,  Jamals  n'y  aura  d'avocat  sauvö. 
(Bohn  1,  56.; 
Hollen. 

Hollen  mot  noch  van  Hoffart  nndei^än,  8e(de) 
de  Paster,  as  dar  all  wer*  en  Bür  mit  nee 
Holskcn'  in  de  Karke  quam  (kern).  —  From- 
mann.  VI,  282,  696;  JJuercn,  572;  Hoefer ,  %V0 ;  Haut- 
kalcndcT,  IL 
>)  Schon  wieder.  ')  Neuen  Holsschuhen . 
Höllenangvt. 

•  Höllenangst  haben.  —  Mathmus,  Historia  Jesu,  I.XXXllI  \ 
Höllenbock. 

♦En  Hellebock.    (\Tcstf.j 

Von  einem  angezogenen  Kinde,  das  im  Zorn  nach 
andern  spuckt.  Der  UöUenbock  ist  eigentlich  der  Teu- 
fel.   (Vgl.  Grimm,  Myth.,  557.; 

HöllenbraxuL, 

♦Es  ist  ein  wahrer  Höllenbrand  (auch  Höllen- 
brcughel). 
„Böse  Buben  vnd  Uellenbrende."  (ifathesius ,  Postüla» 

IX'*.; 

Höllenhaus. 

Wer  einmal  kommt  ins  Höllenhans,  den  bringt 
kein   Bitten   mehr  heraus.    (S.  Nobiahaus.)  — 

Srybold.  425. 
Aus  dem  Grabe  ist  keine  Rückkehr. 
Lat.:  Fandltur  ad  nullaa  janu»  nigra  preoes.    (Prtpen.) 
(Seybold,  42b.) 
Höllexihündleln. 

Die  drey  Hellenhündlein  heisson:  stoltz,  neid 
vnd  rachgier.  —  MaOienus,  Postilla,  III,  LIU*». 
Höllenaual. 

1  Höllenqual  ist  bittergalL 
♦2  Das  ist  eine  Höllenqual. 

In  Peru  besteht  die  Qual  der  Verdammten  darin,  dass 
sie  den  Appetit  eines^  Haifisches  und  einen  Mund  Yon 
der  Grösse  eines  Nadelöhrs  haben.  Die  Vorstellung 
deutsch-christlicher  Theologen  weicht  davon  wesent- 
lich ab.  Der  Hülfsprediger  bei  Hermhut  citirte  im  Fe- 
bruar 1959  folgende  Strophe  aus  dem  alten  Zittauer  Ge- 
sangbuch: ,yDte  täglich  hier  gesoffen,  einander  ange- 
troffen an  manchem  sohlechten  Ort,  die  werden  ( dort ) 
sich  zorreissen  und  wie  die  Hände  beissen,  zerschlagen 
fort  und  fort.«  (Breslauer  Zeitung  vom  2.  März  1959.; 
Höllensakrament. 

Du  Höllensackerment ,  sagte  der  Meister  zum 
Lehrburschen,  als  dieser  auf  die  Frage,  wie 
viel  Sakramente  es  gebe,  antwortete:  drei, 
Kreuzsackerment ,  Sternsackerment  und  Him- 
melsackerment. 

Diese  Bezeichnungen  hatte  der  Bursche  n&mlioh  täg- 
lich oft  genag  vom  Heister  gehört;  und  als  er  daher 
von  demselben  nach  der  Zahl  der  Sakramente  gefragt 
vrnrdo,  so  nannte  er  gerade  diese. 
Höllenspeotakel. 

♦Das  gibt  einen  Höllenspeotakel.    (yüriingen.j 
Höllenwee. 

Der  Höllenweg  ist  breit.  —  Maith.  7, 13 ;  Schulze,  1%. 

Böhm.:  SirokA  brAna  do  pekla.    (Celakotsky ,  15.; 
Poln.:  Szerokie  wrota  do  piekla.    (delakovskuy  15.; 
Höllküohleln. 

Die  Höllküchlein  manchen  verderben,  das  er 
kan  eigen  erb  nicht  erben.  —  i/ent<rh,  908«  8. 

Bei  Hans  Sachs  (II,  XXXVn,  1)  heisst  es,  mir  nicht 
verständlich:    „Schaw,   das  du  nimand  dise  Wochen 
mit  eim  Helkttchlein  habst  gestochen.'* 
Holltmder. 

1  Der  HoUunder  ist  kein  seltenes  Holz ,  er  wächst 

hinterm  Hause. 

Um  jemand  zu  sagen,  dass  man  seine  .Herkunft 
kenne  und  dass  er  gar  nicht  zu  den  ausgezeichneten 
Persönlichkeiten  gehöre. 

2  HoUunder,   wenn   die   schwarze  Kuh   schcisst, 

halt  's  Maul  unter.    (Schiet.) 

"Witü  gesagt,  wenn  wirklich  vom  HoUan4er  selbst 
die  Bede  ist,  aber  auch  zuweilen  auf  die  Frage:  Was 
ist  das?  als  scherzhaft  abweisende  Antwort  gegeben. 

3  Vor  dem  HoUunder  soll  man  den  Hut  abziehen 

und  vor  dem  Wachholder  das  Knie  beugen. 

—  £wc/«n,  318;  Simroc*,  4890. 

Würdigung   des   bansanneitiohen  Werthes.    „Uta 
KxftuiBmttnfltex  sagt  man  von  der  HoUimderstaad«,  man 


soll  vor  ihr  den  Hut  abnehmen,  weil  alles  an  ihr  gat 
sei.  Bttcklings  zn  ihr  treten,  hilft  sohon  gegen  vtele 
Krankheiten.  Man  findet  sie  daher  auch  häufig  in  der 
Nähe  der  Häuser  und  Ställe.**  (Vgl.  Baumgarten, 
Progr. ,  37.;  Ptimut  behauptete ,  dass  es  bei  den  MsLsem 
sehr  gut  sei,  den  Kranken  mit  Holiundersweiffen  xu 
schlagen.  Zar  Zeit  des  Hexcnglanbens  meinte  man  auch, 
dass  Salz  auf  einen  HoUunderstranch  gelegt,  denjeni- 
gen blind  mache,  der  es  ansähe.    (Gentit,  I,  324.; 

4  Wie  der  Hollander  blüht,  so  blähen  auch  die 

Beben.  —  BoebO.,  98. 
•5  Der  HoUunder  blüht. 

Wird  in  der  Niederlausitz  als  Erklärung  gesagt,  wenn 
sich  jemand  zur  angewöhnliehen  Zeit  schläfrig  ffthlt. 
Sagt  jemand:  ich  bin  so  schläfrig,  so  erwidert  ein  an- 
derer: es  ist  kein  Wander,  der  Hollander  blttht. 
HoUanderfrccondsohaft. 

♦Das  ist  eine  Hollunderfroundschaft 

Leicht  zerbreohliche.  (  VgL  P.  Hebel,  Von  der  Freund- 
schaft.) 

HolBke. 

He  het  Holsken  ^  an,  man  hört  di  wol  gan.  — 
EichsDoid,  801;  Fnmmawi,  V. 
')  Auch  Klumpen,  Holzschuhe. 
Holsteiner. 

1  Dei  Holsten  har  ein  Has  ut  Dithmarschen  rütjagt. 

Volkswitz.  Als  die  Holsteiner  einmal  die  dithmar- 
sischen  Bauern  mit  Krieg  Überzogen ,  soll  den  Vordem 
ein  Hase  über  den  Weg  gelaufen  sein.  Ein  deshalb 
erhobener  Ruf  wurde  misverstanden  und  gab  zur  Flucht 
der  Hintern  Yeranlassnng,  worauf  die  Holsten  geschla- 
gen wurden.    (Vgl.  Haabe.) 

2  Die  Holsten  vertheidigcn   ihr  Recht  mit  dem 

Schwert.  —  Pistor..  V,  63 ;  Graf,  4».  134 ;  Simrock,  4889 ; 
Heinsberg  V,  63. 
Holter. 

Dat  geht  holter  de  polter.  (Waldeck.)  —  Curue,  359. 

D.  i.  über  Kopf  und  Hals.  Vgl.  Frommann,  IJ,  180 
u.  225  über  Assonanz.  Auch  Hulter  de  polter  (Eich- 
Kald,  832;  and  Haster  de  buster  (vgl.  Mdrhiscke  For- 
schungen, I,  152;. 
Sott. :  Het  is  holder  de  bolder  (oder :  hol  over  hol).  (Harre- 
bomee,  J,  314.; 

HollJes. 

Nu  sunt  et  Holtjes  un  denn  sunt  et  Smoltjes. 
—  Eidtwald,  808. 
Hols. 

1  Alle  krummen  Hölzer  sind  quaat  (schwer)  ta 

richten.  —  SchotM ,  iizz^. 

2  Alles  da,  Holz  un  Torf,  die  Mieth'  wird  abge- 

danzt,  dremol  um'n  Ofen^  is  ein  Monat  weg. 
(Stettin.) 
')  Der  Ofen  steht  nämlich  dicht  in  einer  Eoke. 

3  Alt  dürr  Holtz  ist  besser  denn  grünes  zu  drehen 

vnd  zu  bawen.  —  Lehmann,  7,  11. 
4.  Alt  Holz   brennt  besser,   als  junges.  —    Sim- 
rock, 4900. 

5  Alt  Holz  lässt  sich  nicht  biege». 

6  Alt  Holz  und  alt  Geld  schätzt  man  in  der  Welt 

HoU.:  Oud  holt,  oud  goud.    ( Harreboinee ,  I,  336.; 

7  Altes   Holtz    gibt    gut   feur.  —  Lehmann,   144.  69; 

Simmck,  4901. 
Dan.:  Q«mmelt  trn  giver  god  ild.    (Pro9.  dan.,  217.) 
Lat.:  Sed  ;rem  non  nouam  aggreditur  qui  vetulam  dnoit. 

(Lehmann,  144.  69.; 

8  Altes   Holz   ist   leichter  zu  drehen,   mit  dem 

grünen  wird's  schwerer  gehen. 

9  Altes  Holz  zum  Brennen,  alten  Wein  zum  Trin> 

ken  und  alte  Bücher  zum  Lesen. 

10  An  gestohlenem  Holze  wärmt  man  sich  nicht 

lange. 

11  Angebrannt  Holz  geht  bald  wieder  an.  —  Store*. 

Der  Freiknechl  (Golba  1830),  /.  340. 
Von  verwitweten  Personen. 

12  As  man  int  Holt  roppt,   so  roppt  hett  wedder 

herut.  —  Eichwald ,  806. 

13  As  me  in't  Holt  raupet,  so  krigt  me  Antwort 

(Büren.) 

14  Auch  grün  Holz  brennt  endlich,  wenn  man  et 

mit  dürrem  ins  Feuer  legt. 
Macht  der  Verführung. 

15  Auch  nasses  Holz  kann  in  Brand  fferathen. 

16  Auch  trocken  Holz  brennt  nicht  ohne  Feoer. 
Frz.:  Si  tu  n'aUttmes  pas  le  bois,  il  ne  brfilecäpM.    fCs- 

hier,  KM.) 


749 


Holz 


Holz 


750 


17  Aufif  ein  ästig  boltz  gehört  ein  stahlen  (starcker) 

keil.  —  Mri,  II,  23:  Umütth.  1439.  ii. 

18  Aufif  ein  grobes  Holz  gehört  ein  grober  Keil.  — 

Schuppitu. 

19  Aus  demselben  Holze  zimmert  man  Sauställe 

und  Kirehstühle. 
Böhm.:  K  jedDoho  dfeva socba ilopaU.    (Öflaloviiky,  2li.) 
IIoU.:  Vau  een  hont  maakt  nieu  een  kaluiuis  en  eene  ta> 

fei.    (Uarrebutnit,  /,  336.; 

20  Aus  dürrem  Holz  ist  gut  drehen. 

D«r  alte  Mann  gehurt  in  den  Bath. 

21  Aus   einem  krummen  Holz  wird   kein   grader 

Stock.  —  E^enng.  I,  143;  ///,  428. 
Bvhin.:  Zuvlfeld  dfevo  teiko  lO  xpfimf.    (C*talo9*kij ,  222.^ 
Dan. :  Man  gi0r  ikke  gierne  ret  stock  af  krogot  tns.    (Prov. 

dan.,  &32.; 

22  Aus  (klein)  gespalten  Holtz  wird  ein  gut  fewr. 

—  Pviri,  //.  29. 

23  Aus  Holz  lässt  sich  eher  Kohle  machen,  als  aus 

Kohle  Holz.  —  AUmann  VI,  404. 

24  Auss  Holtz  macht  man  grosso  vnd  kleine  Hei- 

ligen. —  Lehmann,  ATS,  84;  Simrork,  4906;  Eito- 
lein.  319;  llruun,  1.  1404. 
Lttt.:  Ex  li^no  flt  divus.  {^Lehnutnn,  &73,  84.^  —  Olim 
truncua  eram  ficulnn«,  inutile  lignum,  qaum  faber  in- 
rertuB,  acanuium  faceretne  Priapam ,  maluit  eeee  deum. 
(Uorut.)    (Einetein,  319.; 

25  Auss  Holtz  vnd  erd  schmeckt  die  speiss  auch 

WOl.  —  Mri,  II.  29;  Henisek,  917.  42. 
An«  hülaemcm  und  irdenem  Oeevhlrr. 

SC  Anas  Holtz  vnd  Steinen  kompt  Menschen  Nah- 
mng.  —  Petri,  II,  29. 

27  Bat  dat  Holt  hardo  es,  sach  de  Osse,  den 
slaug  he  mettem  Starte  anncn  Beum.  (her- 
lohn.) —  Fromnuinn.  III,2i6, 13. 

Wai  (wie;  das  Hüls  iiart  iit,  sagte  der  Ochss,  da 
schlug  er  mit  dem  Schwans  an  einen  Baum. 

2b  Bei  grünem  Holz,  warmem  Brot  und  jungem 
Wein  kann  die  \Virthschaft  nicht  gcdeihn. 

Hiill.:  Orofn  huut,  heet  broud  en  oieuwe  wiju,  dat  kan 
voor  't  huis  niet  dienstig  siju.     (Harrröoiute ,  I.  'A'i,'*.) 

29  Boa  me  Holt  häupet,  flaiget  Späne.    (CrafKchafi 

Mark.)   —    Woeste.  69.  113. 

30  Böses  Holz  gibt  böse  Späne. 

31  Das  Holz  gar  tapfer  ist,  wenn  es  sich  mit  Eisen 

misst. 

32  Das  Holz  ist  gut,  wenn'S  nur  zum  rechten  Zim- 

mermann kommt.  —  Eifdein ,  319 ;  Simrock ,  490j. 
Frz.:  II  est  dn  bois,  dont  ou  le  fait. 
Lai. :  Froba  est  materia  sl  probum  adhibeas  fabrum.    (KUe- 

lein,  Siyj 

33  Das  Holz   muss  i)fleglich  gehalten  werden.  — 

twAi/ifl rl,  259;  //iHrtrnnd .  CO .  87 ;  /"wf or. ,  1'.  64 ;   Graf. 
130.  SaO;  Simrock. Audi:  Eiselein,  319. 

E4  liegt  im  allgemeinen  Interesse,  dass  die  Waldungen 
1  Holzaugen)  nach  den  Kegeln  der  Hanshaltungskuust 
und  den  Vontordnungen  gemtes  gepflegt  und  genntst 
werden,  nicht  blos  um  künftigem  Uolzmangel  vunu- 
bengen ,  sondern  auch  um  das  Land  ror  Ueberschwem- 
mungen  su  bewahren  und  die  erforderliche  Regen- 
menge ^u  erzeugen,  wie  deren  richtige  Yertheilung  sn 
befiirdern. 

34  Das  Holz,  welches  das  Feuer  nährt,  wird  von 

ihm  verzehrt.  —  l'arümiakun,  21ü. 

Dasselbe  erfahren  häufig  Aeltem  von  ihren '  undank- 
baren Kindern. 

35  Das  Holz  zeugt  selbst  den  Wurm,  der  es  her- 

nach benagt. 

36  Das  nasse  Holz  verbrennt  mit  dem  trockenen. 

37  Dat  was  man^n  lütten  Holt,  säd*  de  Bor,  trün- 

delt  (rollt)  von'u  Barg^  un  hei  sich  au'n  Strö- 

halm.   —   Huefer ,  73. 

31)  De  göd  in  H  Holt  röpt,  kriegt  en  göde  Ant- 
wörd.     (Holst.)  ->  iichüt:e,  U,  US;  Mint,  S942. 

39  Dein  Ilobs  xu  Spänen  hack*,  dein  Mehl  n  Ku- 
i>hen  back*,  dein  Sohwein  su  Wünten  hack', 
dann  greif  zum  Bettelsack.  —  OUrafr.  Ytlktk., 

JT.  S3. 
Kur,  wie  Fr.  Hastnow  In  Minen  (sptlohvSrtcmiolMB) 
mficA'a  SprmehWdtm  {Bmämr,  IM?,  Nr.  flA,  8.  IIS;  be- 
erkt,  «ine  andere  (omMmralbwidB  Mngere)  Form  für  dM 


l>*utseh 
merkt, 
bekanntere 


,Woh1felunack  briagt  BatltUMk.'* 


40  Der  eine  hackt  Holz  und  dem  andern  fliegen 

die  Späne  an  den  Kopf. 

Aehnlich  russisch  AHmunn   V,  7U. 

41  Die  hat  Holz  vor  der  Herberge,  da  brennt's, 

predigte  der  Karmeliter  von  der  Nonne  The- 
resia. —  A7utrtTS)iie0<>/^45,2O. 

42  Dürr  Holz  brennt  (wärmt)  besser  als  grünes. 

—  Eitelcin,  319;  Parömiakon,  1536. 

43  Dürr  Holz  gibt  gut  Feuer. 

itkd.:  DUrrex  hols  machet  roat.    (Krone.)    (Zimyerle,  71.; 

44  Dürr  Holz  unten  im  Feuer,    tVisst  das  grüne 

obenauf.  —   Simnn^.  1739. 

45  Düri'es  Holz  ist  stolz. 

Biegt  sich  nicht. 

46  Dürres  Holz  lässt  sich  nicht  biegen. 

„Die  grünen  Zweige  kennst  du  wol  gerade  machen, 
an  darrem  Holze  hilft  dir  alles  Richten  nichts."  (Üa- 
tli's  RoneRijarten.) 

47  Dürres  Holz  wird  nicht   grün,   wenn   »»an   es 

auch  begiesst. 

Frz.:  Arrouser  le  boys  mort  et  see.    (Hoeill,  JII.  II.; 
Lat.:  Aridum  irrigare  lignum.    (Bt>eill,  JII,  11.) 

48  Ein  faul  Holz  ins  Feuer  gelegt,  macht  einen 

bösen  Geruch,  ein  heilloses  üesind  im  Haus 
ein  böses  Gerücht.  —  Saiier.zii. 

49  Ein  holtz  so  zuvor  beim  Feuer  gelegen,  brent 

ehe  alss  ein  leichter  anders.  —  Lehmunn ,  144 ,  6i 

U.  873.91. 

50  Ein   Holz  allein  kan  nicht   lang   brennen.   — 

Pein,  n,  198;  Ui*ni*ch,  502,  2. 
61  Ein  krumb  Holtz  gibt  keinen  Bildstock.  —  Leh- 
mann, 509.  8. 

52  Ein  krumb  Holtz  gibt  so  gut  Hitz  als  ein  ge- 

rathes.  —  Lehmann,  149,  133  u,  327,  36. 

53  Ein  krumb  Holtz  kan  man  brechen,  aber  schwer- 

lich gernd  machen.  —  Lehmann.  129,  18. 

54  Ein  krumbs  Holtz  gibt  so  wohl  Kohlen  als  ein 

grades.  —  Mri.  II,  :>10;  Ilenigch,  1504.  21;  Sutor.  114. 
Jtoil.:  Also  wcl  braut  een  crom  holt  als  een  recht.    (Tunn., 

:>,  ifi.; 

Lat.:  Kque  pars  ligni  eurri  ac  recti  valet  igni.    (FaUfrt- 
Uben,  lü»;  Sutvr,  114.; 

55  Ein  krumbs  Holtz  taugt  wohl  zu  Löffl.  —  Su- 

tor. 117. 
Lat.:  K  fimbria  de  texto  judico.    (Sulor,  117.; 

56  Ein  krumm  Holz  ist  übel  gerad  zu  machen.  — 

Scyliold,  27». 

57  Ein  krumm   Holz  wächst   nimmer   gerade.  — 

Eisbein  t  219. 

58  Ein  krummes   Stück  Holz   brennt  ebenso   gut 

als  ein  gerades.  —  Parömiakon.  133. 

59  Ein  Scheit  Holz  gibt  kein  Fewer,  die  Stuben 

zu  wermen.   —  Lehmann,  167.  13. 

60  Em  drit  dct  Hülz  net  an  de  Bäsdi.  —  Schütter,  969. 

61  Eunelng^  Holt  dragt  swär,  8e(de)  de  Snider, 

dö  Btonde '  he  sick  np  sin  Ellstock.    (0$tfrie$.j 

—  Frommann.  IV,  2S7,  444;  Eidneald,  1773;  Bueren.  457 ; 
lloefer,  94». 

')  Endlings,  ennlank,  senkrecht  aufgestelleltes ;  auch : 
>Uikelt  Holu    *)  ätttUte. 

62  Es  gibt  kein  besser  Holz  zur  Himmelsleiter  als 

Bettelstäbe.  —  ParömUikon,  1893. 

Abraham  a  Sancla  Clara  will  damit  den  Segen  der 
Wuhlthtttigkeit  gegen  Arme  auadrUcken.  Nur  in  die- 
sem äinn  untbält  das  Sprichwort  Wahrheit;  in  jedem 
andern  sind  gerade  Bettelstäbe  das  sohlechteste  Uols. 

63  Es  gibt  mehr  krummes  als  gerades  Holz  im 
•      Walde. 

Bikm.:   Kriv«bo   dfM   (krivek)  ▼  lese  ueJTtce.     (CWci- 
hMskf,  31.; 

64  £•   gibt  nicht  jedes   Höh  einen  Schlägel.  — 

Sulor,  540. 
Lot,:  NoB  wt  «■•  OBBBittm  Ikciee.    (Sulor,  540.; 

65  £•  hat  ichon  oSt  ein  krummes  Holtz  zu  einem 

Löffel  getaugt.  ~  Sutor,  »i>. 

66  Es  ist  ein  hfibMli  Biisel  eisen  Holz,  sagte  Hans; 

da  luitte  er  einen  Schiefer  (Splitter)  aus  dem 
Finger  gezogen. 
BoU.:  Ik  heb  klei  aanimljn  gnt,  zei  de  boerin,  kernende 
«U  «na  sloot  aekni|i«ii,  en  lij  had  wol  noch  webbe. 
(Murrtbomie,  /,  73.; 


761 


Holz 


Hol! 


76S 


67  Es  ist  des  Holtzes  nicht,  daraus  man  (solche)  | 

Bilder  schnitzen  kann.  —  Ehering,  U IM;  A'»rte,8937. 
hat. :  Non  ex  qaoviB  ligno  fi&t  MercnrioB.    (Binder  II,  2168 ; 
Schonheim ,  X,  U.) 

68  Es   ist   kein  Holtz   so  dürr,   das  nicht   einen 

Rauch  von  sich  gil^t,  wenn's  beginnt  zu  bren- 
nen. —  llesbtuitu,  Pottüla,  I,  887. 

69  Es  ist  kein  Holtz  so  dürr,   es  raucht,   wenns 

an  fewer  kompt.  —  Pelri,  II,  S68:  Henisch»  778,  3. 

70  Es  ist  kein  Holz  so  grün,  es  brennt. 

Frz.:  11  n'est  bois  »i  Tertqni  ne  «'Idiome.    (Cakitr,  23%.) 

71  Es  ist  kein  schwerer  Holz,  als  der  Bettelstab. 

—  Parämiakon ,  S560. 

72  Es  ist  schon  manch  krumm  Holz  gerade  ge- 

worden. 

73  Es  ist  wol  (schon)  ein  so  krumm  holtz  zu  löf- 

feln worden.  —  Franck,  //,  107*»;  Tttpfnus,  128 •; 
Petn.  II,  279:  Lehmann,  ii«  186«  63;  Eüelein,  319:  Sim- 
rock,  4898:  Körte,  i9S6. 

74  Es  lässt  sich  nicht  alles  Holz  zu  Bolzen  drehen. 

—  Eüelein,  98;  Simrock.  1197. 

Prz:  L'en  ne  peut  faire  de  boii  tord  droiete  fldche.    (Le- 

roux,  II,  255.; 
Hüll.:  Alle  hoat  is  geen  timmerhoat.  —  Van  alle  hont 

kan  men  geen  lepels  maken.    (Harrebomee,  I,  335  n.  336.J 

75  Es  lässt  sich  nicht  aus  jedem  Holz  ein  schön 

Bild  (Marienbild)  schnitzen. 

El  lasat  sich  %.  B.  nicht  jeder  Knabe  snm  KOnstler 
bilden  oder  für  die  Wisaentchaft  bestimmen. 
BoU.:  üit  alle  hout  kan  geen  Mercorius-beeld  gesneden 
worden,    (ffarreboniee ,  I,  336.; 

76  Es  mos  am  Holz  seh,  wenn^s  will  Pfififa  ge.  ^- 

Tobler,  45. 

Es  mnas  am  Holi  e^n,  wenn'*  eoll  Pfeifeii  geben. 
Aue  nichts  kann  man  nichts  machen. 

77  Es  muss  ein  schlecht  vnd  geradt  Holtz  sein, 

dass  man  drehen  kan,  sonst  ist  Eysen  vnd 
Arbeit  verloren.  —  Lehmann,  455,  26:  Sailcr,  iS9. 
Lehre  ohne  Talent  bildet  nicht. 

78  Es  muss  grade  Holtz  seyn,  was  zu  drehen  die- 

nen sol.  —  Petri,  II,  289;  llenisch,  741,  SS. 

Doch  enthält  gar  maneher  Knorren  im  Innern  herr- 
liche Maserflg^ren. 

79  Es  muss  starkes  Holz  sein,  das  Pfosten  geben  soll. 
BoU.:  Van  dUc  hont  zaagt  men  planken.    (Harrebomee, 

I,  336.; 

80  Es  wird  nicht  alles  Holz  zu  Bretern  versagt.  — 

Rein*berg  IV.  21. 

81  Faul  Holz  leuchtet  wol,  aber  es  wirmt  (glüht) 

nicht  (brennt  schlecht).  —  Parömiakon ,  iSiO. 

82  Frisches  Holz  macht  gutes  (lustig)  Feuer.  — 

Winckler.  111.  89. 

.  Zu  Gunsten  zeitigen  Heirathens. 
Frs. :  II  n'est  feu  que  de  bois,  que  de  gros  bois.    (Star- 

schedel  ,  50.;  —   H  n'est  feu  que  de  bois  vert.    (Len- 

droy,  733;  OacU,  905.;  —  Verde  bftche  fait  ohaud  feu. 

(Leroux,  I,  47.; 
HoU.:  Oroen  hont  maakt  heet  vunr.   (Harrebomee,  I,  335.; 

83  Genug  Holz  und  gute  Aschen  hilft  faulen  Wä- 

schern waschen. 

84  Gespalten  holtz  gibt  das  best  fewer.  —  Lehmann, 

812,  S. 

85  Gespalten  Holz  fahet  gern  Feuer.  —  Eüelein,  232; 

Stmrodk.  3541. 
Lat. :  E  fissis  Ugnis  componitur  optimus  ignis.  (Eiselein,  232  ; 
Binder  II,  900J 

86  Gestohlenes  Holz  brennt  auch. 

87  Gibt  ein  grades  Holtz  gut  Kol,  so  thuts  ein 

krummes  gleich  so  wol. 

Lat.:  Aeqne  pars  ligni  curvi  ao  recti  ualet  igni.    (Germ- 
berg, 324.; 

88  Gibt   man  jhm   viel  holtz,    so   macht  er   viel 

spänc.  —  Ltfitmann,  822,49:  Simrock ,  4S0ß. 

89  Glatt  Holz  ist  gut  spalten. 

Mit  guten  Leuten  ist  leicht  verkehren. 
Dan.:  Reen  vedd  er  god  at  kl0re.    (Prov.  dan.,  4C9.; 

90  Grobes  Holz  gibt  das  beste  Feuer. 

Frz.:  II  n'est  feu  que  de  bois  vert,  que  de  gros  bois. 
(Star$chedet,  50.; 

91  Grün  Holz  gibt  mehr  Kauch  als  Wärme. 
Ifän.:   Urfinne   trse  giver  mere  r0g  end  varmo.     (Prov, 

dan.,  553.; 

92  Grün  Holz  verzehrt  das  dürr  obenauf.  —  Eise- 

lein,  319. 


93  Grün  vnd  dürr  Holtz  brennen  viigleieh,  wenn 

dass  Grün  erhitzt,  so  ist  das  Dürr  verfladert 
—  Petri,  II,  S«9;  Lehmann,  146»  87;  Sutor,  461 ;  Eise- 
lein ,  S19. 

94  Grünes  Holz,  grosse  Hitze.  —  Karte,  294S:  Sim- 

rock. 4902. 

Viel  Bauch  gibt  es.  Gewiss  soll  aber  danmfcer  die 
Frische  des  Holzes  beselehnet  werden ,  im  Gegvnsatae 
zu  morschem,  ersticktem.  Wahr  in  Bezug  auf  die 
hitzige  Jagend.  Die  Englinder:  Ortines  Hola  maeht 
gutes  Feuer.  Die  Serben:  Kurs  Holz,  rasohe  Kohlen; 
spite  Kinder,  rasohe  Waisen.    (Reimberp  I,  129.; 

95  Grünes  Holz  läuft  krumm.  —  SprichwSHergarten.  488. 

In  Bezug  auf  die  Jagend,  wenn  sie  nicht  gehörig  ge- 
leitet wird. 

96  Grünes  Hok  wirft  sich. 

Die  Venetier  behaupten  flberhanpt,  dass  Holz  und 
Frauen  sieh  niemals  gleich  bleiben,  well  Holz  naeh  dar 
Witterung  sieh  ausdehnt  oder  ■asammensohrompft 
(Reinsbera  I,  31.; 

97  Gates  Holz  fressen  keine  Würmer. 

98  Hartes  Holz  will  eine  starke  Axt. 

Heftige  Krankheit,  starke  BDtteL  Auch:  Auf  groben 
Klotz  gehört  ein  grober  Keil. 

99  Hoggt  ^  Holt  un  snien  Braud  *  is  riywe  Waare. 

(Büren.) 
>)  Gehauen,  gehackt.    ^  Geschnitten  Brot. 

100  Holt  hacke  6n  Wata  lacke,  dat  göft  schmale 

Käschbacke.     (üatangen.)    —  Fmdb&ter,  651. 

101  Holt  an  Schad  wässet  alle  Dag.    (Bürtn.) 

102  Holtz,  das  man  in  alten  Monden  feilet,   das 

brennet  gerne,  aber  es  wechst  nicht  gern 
wider  aus. —  Coier.  iss. 

103  Holtz,  Haar  vnd  Vnglück  wachsen  überNadit 

—  Gr%ler,  Ul,  50;  Lehmann.  II.  266,  67;  Simrock,  4915. 
Lat.:  In  proclivi  mala.  —  Mala  ultra  adsont. 

104  Holtz  im  Hause  ist  so  gut  als  Gold.  —  Petri, 

II.  384. 

105  Holtz  lass  dich  ha  wen  gern,  dise  statt  soll  heis- 

senBem.  —  Etterlt/n.  XXXIIU;  Pistor.,  11,  74;  KirA' 
hofer.  58,  24. 

Froher  war  da,  wo  jetzt  Bern  steht,  ein  grosser  Eieh- 
wald.  Viele  Häuser  wurden  ron  diesem  Holze  gebaat. 
Obiges  Sprichwort  soll  bei  dem  Bau  (1191)  der  Wahl- 
spruch gewesen  sein ,  mit  dem  sich  die  Bauleute  gegensei- 
tig zur  Arbeit  ermuntert  haben.  Da  die  Zimmerleote 
einen  grossen  BAren  fingen,  so  nannte  man  die  Stadt 
danach,  gab  ihr  einen  B&ren  zum  Wappen  und  fütterte 
auch  etliche  Bären  zum  Andenkon.  (Deuiseke  Roman- 
»eitung,  III,  44,  632.;  „Als  man  salt  ron  Christas  tb»- 
sers  Herren  geburt,  tusent,  hundert  vnd  nftatsig  ejn 
Jar,  tmder  vnd  by  zytten  keyser  Heinrichen  des  Sechs- 
ten, als  er  erst  an  dass  Bych  kommen  was,  ward  die 
fürstlich  statt  Bern  angef^gen  ze  buwen,  ...  da  wur- 
den die  ersten  hflser  gemacht  von  dem  holtz  so  vff  der 
hoffstat  stund,  vnd  war  domalen  ein  gemeyn  sprüeb- 
wort  holtz  u.  8.  w."  (Ktterlyn,  XXXIIU;  Mickmel  Stett- 
ier, Schweizerchronik,  Bern  1627,  I,  5*.; 

106  Holtz   schneidet  nicht  Eisen.  —  Gruter.  lu.  50 ; 

Lehmann,  11,266.  68. 

107  Holtz  spalten  vnd  in  den  Wald  tragen  ist  ver* 

ffeben  arbeit.  —  Peiri,  II,  384. 

108  Holz  brennt  nicht  ohne  Feuer. 

109  Holz,  das  biegt,  ist  besser,  als  Holz,  das  bricht 
HO  Holz,  das  nicht  willig  spaltet,  treibt  man  mit 

Keilen  auseinander. 

111  Holz,  das  schon  einmal  sich  beim  fewer  ge- 

wärmt, das  brennet  desto  leichter.  —  LHk- 
mann,  771,  21. 

112  Holz,   das  zuvor  beim  Feuer  gelegen,  brennt 

besser.  —  Eitelein,  319. 
Dan.:  Det  trae  som  f0r  var  varmed  ved  ildea,  bramdar 
snarero  ond  et  andet.    (Prov.  dan.,  553.;  ^ 

113  Holz  her,  sagt  der  Zimmermann. 

114  Holz  ist  besser  als  Binde. 

115  Holz  ist  Holz,  aber  Linde  und  Eiche  forden 

verschiedene  Streiche. 

116  Holz  muss  man  im  Sommer  kanfen. 

Holt.:  Als  het  vreest,  moet  men  geen  hont  koopett.   {Biam' 
bomee,  I,  335J 

117  Holz  und  Feld  kommen  nicht  zasammeiii  sbflT 

die  Leute. 

118  Holz  und  Fraa  bleibt  sich  nienMls  jjieieh» 

Nach  der  Witterung  dehnt  siob  4M  WV  Mii  «Ü 
sohnunpft 


753 


Holz 


Holz 


754 


419  UoIk  und  liaar  düngen  sieben  Jabr.  —  ScbuU 

(rntml,  (il,  ä. 

ISO  HoU  und  Leiid  (Schaden,  Unglfick)  stichst  ölla 

(alle)    Tag.     (hittmrt/.J    —    Ftmtnmk,  U,  Vli;   für 

W'aUeck:  Cur/.-r,  348.  367;  «iitf«?f.  //.  IW»  /'diS  .  fl.»S4. 

Wird  bAuflg  erwidert,  wotLu  «um  Uulxsiiareo  »rtufthut 

wird. 

121  Holz  und    Säcke  labrt  man  nicht  auf  Einem 
Wagou.     (LH.) 

122  Hok  und  ünkraat  wäclist  für  alle  Menschen^  — 

Htliebrami,  6ü,  S5.  Graf.  G7.  äS;  Sciieikk ,  llandhuh  uhtr 
l'ur*trvcht,  306  .  tinutm,  l!echUi(U,.  il4. 

Aq«  der  AotchautuiK,  das«  alle«,  was  die  Nalnt  an 
OUt^m  horvorgabmcht  hat,  Oamain^ut  tad,  aaf  daai«- 
dar  in  gleicbom  Matio  Aiiiri>ruob  bab«,  liM  «ich  dar  be- 
griff i^Almendc"  «ntwickolt,  auf  den  stcl*  das  Spricb- 
«otl  baiiaht,  das  aber  schon  l&ngit  keine  Wahrbi^U 
rnabr  eutbiüt.  |;BeUi«t  da«  dinsiiendc!  Waaaerf  das  von 
Joh(T  zur  AlQieude  gerecbnAl  wurd«',  tritt  tu  gcwlateu 
FllUcn  «chon  unter  die  Hitrmohaft  des  rrivatoi^on- 
thum«.  Auf  »cliwibiich'alemttnniiieheiii  (Iruiid  ud4 
Bodan  bafk»l  di«  l}iti»a«inu»g  an  lebcudigatmn  and  gilt 
dort  rar  UetnainweidoQ  und  TrifU;u.  (  Vgl.  UarUb^r  wia 
Ober  die  Ableitung  des  Wort«  Grtm»'i ,   H  6. .  J,  Hl.) 

123  Uölz«r  und  Hecken  haben    Ohren  und  Augen. 

(Franktni.) 

124  Im  Hol£  wachsen  Würmer,  die  e«  freftseu.  -- 
Sauer,  149,  <Simrodk .  *S»S. 

Im  MeniohDu  KiankbiittB  and  büae  LUata,  die  ihn 
TVnchceo. 

^J2&  In  hartes  RqU  gehurt  ein  eoharfer  Nagel.  — 

nfin$bifrg  Hl,  SS. 

136  Je  edler  das  HolU  ist,  je  ehe  lest  ea  sich  bie- 
gen. —  ütftMdi,  3W.  6fi. 
ILttl.i  Vuo  c|ui«(|tte  CHt  moUor,  uiatfbi  est  ulaoabili«  itae  et 
fabtlos  niotua  maai  generoia  oapit.    (ntmtch.  Vji^  97,^ 
^37  Jo  grüner  daa  Holz,  je  dicker  der  Hauch. 
126  Je  krmmner  holtz  ist,  je  besser  krück,  je  ärger 
schaU'k  (hur,  mensch,  siuuk),  je  hesser  glück. 
—   Hmi»ih.  S19.S7,   iVfri.  H.  SM:    J/.«Mnrr ,  9»  ;  Sey* 
Md,  Si7.    r,aal.U9:   K6rtr,i9U:    >Vhir<'ir. /.  144.  78. 
Ämrofl»,  4894.  für  Köln:  Meydm,  HI,  10. 
M^U.t  Uoe  krommur  hout,  ho«  bator  krnk.    (Harrtbomi*, 
Lat.:   Miipwi  Nisa  tiatur.    Fürtuua  fovettgitaTOa.   (HrnittU, 
Slli),  ^K.JI  —  Quo  uequani  |)eior.  tanto  lors  m\  aini  maior. 
(SridrL)    —   l^uu    qui»    tU^q,uior,    W>    foitUVatior.     (Seg' 


bald,  *Ji6.) 


I 


120  Je  mehr  Ilolt2,  je  grösser  das  Fewer.  —  /Via 

//.S94. 

130  Je  mehr  raan  Holtz  zum  Fewer  trÄgt  (anlegt),  je 
stercker  ea  brennt.  —  Lehmann.  99,9»  u,  775.  S3. 

13L  Je  mehr  man  leget  Holtz  darein,  je  gröeter  wird 
das  Feuer  sein.  —  c:>i<U ,  447. 

Fr:.:  Lo  feu  o«  ■*^t«mt  poini  »»oc  le  fan.    (tiaai,  447.; 
//.;  II  fttoco  uou  ft'eiUngn«  col  faoco.    (üQOi,  447.J 
t<ti,:  Igni»  non  «xtlnguitur  igno.  —  Per|)etoollg&ia  cr«»c|t 
crotecutibus  ignis.    (dual,  H'~) 

13'2  JedcT  legt  dos  Holz  unter  seinen  Kessel  (seine 

Pfttnue). 
Iä3  Jedes  Holz  hat  seinen  Ast  (seine  Knoten,  Knorren). 

Jeder  Mensch  hat  seiac  acbwacbe  Seite,  Jede«  Ding 
««ia«  Feblor- 
Fn,:  Nul  boi«  «ani  escoroe.    (Ltroas,  t,  4tt.Ji 

i^  Jedes  Holz  hat  seinen  Wurm  und  jedes  Mehl 
seine  Kleie.  —  dimroct,  4ei&a;  AiJrt^.aMS.  /Jiutf». 

I.  H^^. 

135  Kauf  Holz  Johannis,    willst  du   es  haben  Mi- 

chaelis. —    Simrock  ,  8«24. 

136  Kein  Hotz  ist  schön,  wenn  man  daran  hangen  soll. 

tat,:  De  pulcbro  ligno  t*1  ttrangulartt.    (Tafpittt,  I4i*.) 

137  Klein  Hol«  gibt  gut  Feuer. 

Fn.:  l>o  meno*  «opeans  oo  faitbonfeti,  (lü^ti^fftr,  171».; 

13C^  Knurrig  Holz  ist  gut  zu  fassen. 

HaU.:  Aas  kwaaUg  boul  kau  uifn  oti  b«TM}»Wn.    (Il<arf4' 

139  Krumb  hvlt«  gibt  auch  gute  koleu,  —  Lthtmam, 

«ISA,  U. 

Auoli  unaniahnliciho  f.euln  kOnoeu  Vartland    li.al>*n. 
^.Oilii     111  iti^l.*  Iiulta  gut  koJ,  sft  thrtts  ein  knunmes 

*  hon  fsn.    /Ar»ijn»yrt",  fl'';  »«»*■ 
I  ftelM    fall    i'rrk    Atoii    TfUi     (t,tTuUt, 

.  kti  ll^rnl,  oufBl  ac  tl**t 


«1 
Frt 
J. 
/. 


OrvT*c:ii«a  tt»»f6»wOBTaa-Zjazixoii.    U. 


140  Krumm  Holz  brennt  gut. 

Itnll,:  Man  kan  ran  krntame  bowten  nog  w«l  een  ragt  Tuur 
•takan.    (Barrföi^tHH,  /.  IW.) 

141  Krumm  Hob  gibt  keinen  geratleu  Stock. 

/JoU.:  Van  een  krotn  hont  In  'i  goeüUpeJ  wakou.  —  Van 
«^ou  krom  boiit  Vwa  ßooit  Tflgt«  atäftk.  (ffa>Tetrom*f, 
l.  .1S6  u.  M7.J 

142  Krumm  Holz  hat  viöl  Glut  —  BM<4i».  we;  Siw- 

rofJlt ,  4«y:^ 

143  Krumm  Hok  ist  wol  ehe  zu  Löffeln  gediehen. 

144  Krumm   Holz  wächst  nimmer  gerade.  —  *.'*«»- 

lein.  319,  Ornun,  /,  14«]. 
ivu/..'     Ingpnia  prava  verlc^ro    haud    procliro  est.     {Ri»»- 
(ein,    S19.J   —   Lignom   tortum    haud    uu<4ua«u    raolum. 
(Tafipiu-t  337'';   Kran».,  4I1.J  —  Nutiquatn  rectum  |or« 
tllo  lignum. 

Hb  Krummes  Holz  brennt  ebcuso  gut  als  gerades. 

—  M'mrocil .  4«96 :   kürtf .  i^ü  ;  liraun .  I ,  im. 

ßuhM.:  Kfivö  dflvl,  aJe  romi  bofi.    (CflitlofAky,  Ki,) 
UutL  .'  Ken  krom  hout  brandt  xoii  wel  als  «au  regt,   (liarrt- 
iH/mff,  I,  ny) 

146  Krummes   Hobs   gibt   auch   gerades   Feuer.  — 

Simiuck.  iS^l,  liruun,  l,  i4«S. 

147  Krummes  Hol/  gibt  ebenso  gute  Kohlen  als  ge- 

rades. —   K6Hf.  »MS. 

148  Kurzes  Hub  ist  des  Bauern  Stolz.  —  SinjirtrA.eiii  *. 

149  Kurzes  IIolz,  niache  Kuhlen;  späle  Kinder,  frülie 

Waisen. 

150  Loat  moal  Holt  tn  Aske  brennen.    (Düren.) 

Man  miisa  di«  Zeit  abwart«>u. 

151  Man  kun  nicht  alles  holtz  zu  boltzeu  drehen. 

—  /Wri.  //.  4&G:    Ht^tKch.  450.  «7- 

Jlia  Kujisau:  Mau  kaoti  uicht  all««  RoU  tn  Br«ft«itt 
schuoideu.     (Attmamn    1',  7^.^ 
fn.:  Tuui  buis  u'ost  |>A6  bou  &  faire  flö«be.    (ävhn  l,  S9; 
L^dntp  .  WA ;   Cufiirr .  23».) 

163  Mau  kan  nicht  ausn  einem  Jeden  holtz  ein  (  sub- 
tiles) bildlin  schnitzen. —  Unmch ,  i»o ,  *^ .  Mh, 

H,  456.  Jtfürtwy.  tJI*». 
Lat.:  Koc  u  i{uoviB  ligou  Mtircariua.    (K.i»mliiim,  Sltf;  Bin' 
drr  l.  Il7u,  JI,  ai(;rt  ;  ScAanAeim  ,  iV.  3M  ;  PkiUppi,  H,  36; 
Sf^bvlä,  370.; 

Ibti  Man  kann  ein  krummes  Hok  wol  brechen,  aber 

nicht  biegen. 

154  Mau  kann  ein  Scheit  Holz  fein  ankleiden,  aber 

es  bleibt  Holz. 

„Kleide  eine  .SAuIe ,  «i«  »tcht  wie  ein  Pr&ule."  ((iortke.) 
Bf'hm.r    Oblec  pcijeno,  dqj    niu   1  Jmeno,    nebude  clov^k. 
(^tlaXovik^,  n*.) 

155  Mau  kann  nicht  alle  krummen  Hölzer  gerade 

machen.  —  Sailisr,  374.  Simrtfck,  5990. 
lioii.:  Het  ii  kwaad  alle  krom  hout  rogl  te  makou.    (Harr*' 

156  Man    kann    nicht    aus    jedem    Holse    Heilige 

schnitzen. 
BvAm.:  Ne  B  kaidftbo  dreira  neb  kamene  iv.  YAcIav.   i'C'<* 
(oJltrctiby.  ni.) 

157  Man  kann  nicht  aus  jedem  Holce  Pfeifen  schnei- 

den. —  llittder  II,  4165. 
lb%  Man  mag    wol    altes    Holz    unter    den   Kessel 
stecken,  junges  Fleisch  damit  zu  kochen.  — 

UinfikleT.  IX,  12. 

1 59  Man  muas  aus  jedem  Holze  Pfeile  machen  können. 

Mao  muaa  »ich  stets  Kath  wissoQ,   t)ber«ll  Mittel  au 
seiuvr  Vortbeidlguug  fkitdeii. 
läO  Man  musB  das  Holte  krümmen  bey  Zeit,  das 

ea  ein  guten  Hacken  geit.  —  Kfieiitm ,  I ,  uo. 
IGl  Man  musB  das  Holz  hauen  (schnitzen,  zimmern), 
das  man  hat. 
äolL:  Van  auUc  hout,  «1«  naon  haeft,  maakt  tnen  pijleo. 
(Uurr^bom^e,  I,  SS7.J 

162  Man  niuss  das  Holz  nicht  schon  klaftern,   ehe 

mnu  den  Wald  gekauft  bat, 

163  Man  mua^  das  Hob  iiioht  verkaufen,  ehe  man 

den  Wald  hat. 

Dtoüuiscii:  ijiteni  nldil,  ab«  du  den 

Wtld  ba«t. 

IG4  Mftf'  '""•'  ....  (1,  wenn  man  keine 

:  ..   17.  477. 

lüO  Mn  :.     _Uea  Holz   auf  einmal   vet- 

9Vj  uf«  vi«  <|«l  dttrs.    (Imärvfft  634.) 

48 


765 


Holz 


Holz 


71^6 


166  Man  muss  nicht  Holz  aof  sich  bauen  lassen. 

PoU.:  Nie  daj  n«  »obie  drew  r%b»r'.    (Lonapa,  ti.) 

167  Mau  mu88  nicht  Holz  vom  faulen  Baume  neh- 

men, wenn  man  die  Flamme  schären  wilL 

168  Mancher,  der  Holz  auf  dem  Markte  kauft,  hat 

eigenen  Wald. 

169  Me  sell's  Holz  schleipfe ,  wie  me  cha-n-und  ma. 

CSütolhurH.;  —  Schild ,  6i .  SiO. 
Man  soll  eine  8«ehe  n»oh  Krftften  autflUiren. 

170  Mein    holtz   kan  mir  niemand   verbrennen.  — 

llenitck.  Ml,  34:  Graf, 9».  1S5:  Blum,  15;  BAcking,i58: 
Siinrock ,  4999. 

Um  zu  flauen,  das«  niemand  auf  eines  andern  Gute 
HoU  schlagen,  noch  Fntter  nnd  Getreide  abm&hen 
dflrfe,  weil  dies  ein  Eingriff  in  fremde  NaUongsreohte 
wäre. 

171  Mit  altem  Holz  kann  man  junges  Fleisch  kochen. 

—  AUnUMH  17.  467. 

172  Mit  dem  dürren  Holz  verbrennt  auch  das  grüne. 

BCbm.:  Yedl4  snch4ho  drevai  seien«  (mokH)  shoff.    (Ö9- 

laiortif,  40.; 
lU.:  Cs  sulio  d4rTO  i  siroro  gori.    (Oelalo»Mky,  40.) 
Foln. :  Mokre  drxewo  prsjr  sneMm  sgore.    (äeUiko9*kif ,  iO.) 

173  Mit  dürrem  Holze   baut  man    besser   als  mit 

grünem. 

Vonug  des  alten,  erfahrenen  Beamten  vor  dam  jtin- 
gen,  eifahrongslosen. 

174  Mit  geringem  (kleinem)  Holze  zündet  man  ein 

Feuer  an,  mit  grossem  unterhält  man  es. 

Frs.:  Petit  bojs  allume  le  feu;  le  er^ros  hoj*  le  nonrrist. 

(BoriU,  II,  152.; 
Lat.:  Exilibas  lignis   acoenditur  ignis;  maioribu  alitar 

et  foTetar.    (BotiU,  11^  152.; 

175  Mit  Holz  lest  sich  das  fewer  nicht  stillen,  mit 

Wasser  lest  sich  die  £rd  nicht  füllen.  —  Peiri, 
II,  477 :  lleni$eh,  138S,  S6:  WaUu.  IV,  92. 

176  Mit  Holz  zuwerfen  löscht  man  kein  Feuer  aus. 

177  Mit  kleinem  Holze  zündet  man  das  grosse  an. 

Im  Talmnd  heisst  es:  „Das  Feaer  brennt  an  einem 
Htttck  Hols  nicht  fort,  so  hat  das  Studium  dessen  kein 
Gedeihen,  der  es  fttr  sich  allein  betreibt.  Wamm  wer- 
den die  Worte  des  Oesetses  mit  Holx  Terglichen?  So 
wie  das  kleinere  Hols  das  grössere  anzftndet,  so  schär- 
fen die  jangem  Gelehrten  d«n  Verstand  der  altem.*' 
(Tauith.) 

178  Mit  versprochenem  Holze    kann   man    keinen 

Ofen  heizen.  —  i4üfn<fiui  VJ,  391. 

179  Mit  wenig  Holz  kann  man  einen  kleinen  Ofen 

heizen. 

ffoU.:  Weinig  hont  is  genoeg  TOor  een*  kleinen  oren. 
(Barrebomee,  I,  337.J 

180  Morsches  Holz  gibt  keine  festen  Balken. 

MoU. :  Van  vermolmd  hont  kwam  nooit  goede  staf.  (Harre- 
botR4«,  /,  337.; 

181  Nasses  Holz  gibt  schlecht  Feuer. 

MoU.  i  Daar  is  geen  Termakelijker  brand  dan  nat  hont  en 
berroren  tnrf,  sei  Fieter,  want  het  hont  siogt,  en  de 
tnrf  luistert  emaar.    (ffarrebomet ,  I,  87.; 

182  Nicht  aus  jedem  holtz  wirt  ein  guter  boltz.  — 

llem$ch.  451,  21.   Sitnrock,  4903;   A'drt«,  3938;   Braun, 
I,  1484. 

Bolsen  müisen  ganx  gerade  und  ron  einer  bestimmten 
Schwere  sein. 

183  Nicht  aus  jedem  Holze  kann  man  Pfeifen  schnei- 

den. —  Eiselein,  319;  Simrock,  4904. 

Die  llAmer  sagen :  Man  kann  nicht  ans  Jedem  Holae 
einen  Mercnr  schultsen:  Non  fit  es  quoTls  ligno  Mer- 
cnrius.    (Fateliu»,  171;  Schulhtatt,  478.; 
Dan.:  Det  er  ei  hrert  slags  trsa  som  dn«r  til    trsskoe. 
(BohH  /,  368.; 

184  Nicht  jedes  Holz  ist  Löffelholz.  —  Phüif>]n„  U,  8«. 

Böhm.:  Ne  kaidömn  diem  dostane  se  hfü  flAdrem.  —  Z 
bukoT4ho  dfera  neadilisflAdrorAlifce.  (6elako9»k\f ,  213.; 
Ong.:  N«n  minden  botböl  lassen  borotva. 

185  Nicht  jedes  Holz  losst  sich  zu  Bolzen  drehen. 

—  Körte,  2989. 

186  Ol  Hout  en  is  ge  Tummerhout.    (Franz.  Flandern.) 

—  Firmenich,  III,  £»8,  17. 

Alles  Holz  ist  nicht  Zimmerhols. 

187  Osse  me  in*t  Holt  röppet,  so  röppet  et  wider 

rout.     (Paderborn.)  —  Firmenich,  l,  363.  19. 

188  Hnf&t  gut  gelaut  ins  Holtz,  so  hörstu  gut  ge- 

laut wieder  herauss.  —  Peiri,ll,bib. 
1*89  Runne  Hölter '  un  veireckige  Knoken '  hewwen 
schon  mannigen  Büdel  broken  (zerbroohen). 


(Oberkan.)  —  Intrwfrf,  f.  57C :  fir  StnlUz: 
III,  70.  8;  hoekdeatatk  bei  EtMiieim.  310:  MMe,  5657. 
*)  VierMddg« 


gerade«,  glattes,  das  kaise  Knor- 


(Binder 


')  Bande  HölMr=Kagcl. 
WtlrfeL 

190  Schlechtes  >  Holtz  ist  leicht  zu  spalten.  —  Lek- 

mamm,4b2,  8. 

*)  D.  h.  sehllehtes, 
ren  hat. 

191  Schlechtes  (schlichtes,  gering  geachtetes)  Holz 

bringt  oft  g^te  Frucht 

Firz,T  Bois  inntiie  portefraiet  prteieax.    (Leraux,  I,  39.; 
Lai.i  Inntiie  Ugnom  pnäomnm  parit  llnieMua.     (BotiÜ, 

1, 132.; 

192  Seid  ich  Hulz  in  a  Wald  troan,  wusen  vür  ge- 

nunk drinne  is?  (Sekleg.)  —  Fnmmamm ,  lU,  243, 48. 

193  So  as  man  in  *t  Holt  roppt,  so  kiicht  man  Ant- 

Word.     (ttoMteie.)  —  Firmtmick,  UI,U,M. 

194  So  as  'n  in*t  Holt  rin  schreet,  so  schreet  et 

werrer  rüt.  —  Sckam*,  78.-  DanneU,  377;  (ör  her- 
lohn:  WteHt,  U,  268. 

195  So   lange  man  das  Holz  nicht  behaut,   fallen 

keine  Späne. 

Ohne  Krfahmng  kann  man  nicht  vrtheüan.    Probirtn 
geht  aber  Btudiiea. 

196  Solch  Holz  gibt  solche  Asche. 

MoU.:  Znlk  hont  geefl  solke  asch.    fffarrebvmd«,  l,  337^  [ 

197  Trage  Holz   und   las«  6oU  kochen.  —  Hitkari, 

399,  9:  Simrock,  12316. 
Thne  das  Deine  und  Tertrane  der  Yonahong. 

198  Trocken  Holz  gibt  lustig  Feuer. 

Dan.:  Tßt  Ted  gi0r  lask  Ud.    (Bokn  /,  401.; 

Malt.:  Van  goed  hont  maakt  man  het  beste  vnor.    (Harre- 

bomfe,  r,  337.; 
Lat.:  De  sioeis  lignis  eomponitnr  optimns  ignia. 

//,  719;  NeandtTf  273.; 

199  lieber  das  Holz  zu  springen,  ist  Spasa,    sagte 

die  Schildkröte,  aber  ich  kann  nicht  vor  lauter 
Lachen. 

Zur  Beseichnnng  Ucheriicher  Ausreden,  welche  be- 
stimmt sind,  das  UnrermOgen  m  Terdeofcen. 

200  Viel  Holz,  gute  Aschen  hilft  den  faulen  Wi- 

schern waschen.  —  Simrock,  11213;  körte,  6507. 

201  Viel  Holz  vergrössert  das  Feuer.  —  Epkr4m,»t 

202  Viel  Holz,  wenig  Frucht. 

Wenn  die  B&ume  sehr  stark  ins  Hols  waehsaa,  so 
tragen  sie  gewöhnlieh  nicht  oder  nur  dflrftig. 
HoU.:  Weinig  houts,  reel  rrnohten.    (BoAn  I,  »43.; 

203  Vi!  Holtz  am  fewer  machte  vngehewer.  —  iVih. 

II,  573;  llenisck,  1088,  48. 

204  Von  gespaltem  Holtz  wirdt  das  beste  fewr  ge- 

macht —  llenitch.  1082,  12. 
Lat.:  Ezflssis  lignis  componitur  optimns  ignis.  (Ueniaek, 
1082,  13.; 

205  Von  kiefem  Holze  fallen  keine  eichene  Sp&ne. 

—   Huidkter,  //,  34. 

206  Von  kurzem   Holze   lassen   sich   keine   langen 

Stücke  sägen. 
MoU. :  Wat  kan  men  van  kort  hont  sagen.    (Harrebcmdt, 

I,  337.; 

207  Von  solchem  Holtze  fallen  solche  Sp&ne.  —  Pntri, 

II,  581. 

208  Wann  Holt  un  Füer  bisammen  kummt,   dann 

brennt  et.    (Büren.) 

209  Wann  man  Holz  zutregt,  so  leschen  die  Afiek- 

ten  nicht.  —  Lehmann,  5,  34. 

210  Was  krumm  Holz  werden  will,    das  biegt  sich 

zeitig. 

HoU.:  Dat  tot  krom  hout  dienen  moet,  bnlgt  aioh  tüdiff. 
(Ilarrebomee,  I,  335.; 

211  Was  man  thut  am  grünen  Holtz,  dass  muss  mehr 

sich  das  dürre  versehen.  —  Peiri,  II,  604. 

212  W^eichs  Holz  nimmt  man  not  zu  einem  SchUgL 

(Ron-Thal.) 

213  Wenn  am  grünen  Holz  die  Flamme  frisat,  wit 

erst  am  dürren  Genist. 

214  Wenn  das  alte  Holz  rappelt,   wer  wird   dem 

jungen  Volk  einen  Tanz  wehren.  —  Barm,  Sjfim' 
ttube,  1867,  16. 

Ich  verstehe  dies  so,  dass  wenn  alter«  Lool« 
werden,  dies  am  so  eher  den  Jftngen  gestattet  mIb  I 
Haoh  einer  handscbriftlioh  beti 
len  aber  unter  dem  „dttrren 
Instrumente ,  die  cum  Tarn  «i 


'■Sfl 


757 


Holz 


Holz 


758 


215  Wenn  das  am  dürren  Holz  geschieht,  was  erst 

am  grünen!  —  Eüelein.ais. 

216  Wenn  das  am  grünen  Holz  geschieht  ^  was  soll 

am  dürren  werden!  —  Tendiau,  »so.-  Körte,  2944 **; 

Braun.  /,  1457. 
B<M.:  Im  d«t  in  het  groene  homt,  wftt  lal   in  het  dorre 
»iin.    (Harrebomett  i,  386.^ 

217  Wenn  das  grüne  Holz  anbrennt,  was  ist  vom 

dürren  zu  erwarten. 

218  Wenn  das  Holz  brennt,   muss  man  die  Sappe 

kochen  (den  Brei  wärmen).  —  ttenuherg  lli,  8. 

219  Wenn  das  Holz  nicht  zu  Pfeifen  grerätb)  so  ge- 

räth's  zu  Bolzen. 

220  Wenn  das  Holz  zu  lustig  brennt,  wird  es  bald 

zu  Asche. 

221  Wenn  des  Holzes  viel  ist,  so  wird  dass  Fewer 

desto  mehr.  —  Pctri,  ll,  641. 

222  Wenn  dürr  holtz  vnten  im  fear  liegt,  so  frisst 

es  dass  grün.  —  Lehmaim,  145,  72. 

223  Wenn  ein  Holz  sich  in  der  Wärme  nicht  beugt, 

was  wird^s  in  der  Kälte  thun!  —  //arms,3. 

224  AVenn  es  an  Holz  fehlt,  muss  man  mit  Stroh 

heizen. 

Die  Keger  in  äurin«m  sagen,  um  den  Oedanken  ans- 
zodrttoken,  man  mais  eich  in  helfen  witien;  geht'*  nicht 
auf  dem  einen  Wege,  man  et  auf  einem  andern  gehen: 
Wenn  kein  Hulz  da  ist,  werT  ich  Tau  (BohlingpfUnxen) 
ins  Feuer. 

225  Wenn  Holz  und  Feld  einander  hilft,  so  gibt's 

ein  gutes  Jahr. 

ToOler  (272)  hat  dies  Bpriohwort  in  der  Form:  Wenn 
Hobt  ond  Feld  enand  helfld,  so  geds  e  gneti  Jahr. 

226  Wenn  krumb  Holz  wird  schlecht,   so  wird  zu 

Rom  fanden  gut  Recht  —  Affrt,  //.  667. 
327  Wenn  man  das  Holz  nicht  anstreicht,  wird's 

wurmstichig.  —  Parömiakan.  9172. 

Vortheilhafter  Einflns«  der  ftnBsem  Bildung  auf  die 
innere  Uetittung. 

228  Wenn  man  das  Holz  vom  Feuer  that,  so  hört 

es  auf  zu  brennen. 

229  Wenn  man  Holz  haut,  da  gibt's  Späne. 

230  Wenn  man  nicht  holtz  anlegt  (oder:  wenn  nit 

mehr  Holz  da  ist),  so  verlischt  das  fewr.  — 
iVfrt,  //,  67U;  Lehmann,  466.  92. 

231  Wenn   man    truckeu   Holtz   hat,   so  kan  man 

leichtiich  fewer  machen.  —  //«iwcfc.  loss,  6i. 

Lai.:  Ligna  arefacta  facile  ooncipiant  ignem,  vel  flmm- 
niam.    (H^ninch,  lO^H.  iSi,) 

232  Wenn's  i's  blutte  Holz  donnert,  so  git*8  e  dürre 

Summer.     (Solothum.j  —  .ScAi/d,  iio,  89. 

233  Wenn's  i's  blutte  Hob:  donnert,  so  schnei't  i's 

grüene.    (Soiothum.j  —  5ihi/d,  uo,  ss. 

Wenn  et  im  Frbhling  donnert,  ehe  die  Blätter  trei- 
ben, so  folgt  noch  ein  Kachwinter. 

234  Wenn's  nicht  im  Holz  ist,  so  wird  nichts. 

235  Wenn's  nit  im  Holz  isch,  so  git's  kei  Pfyfe. 

(Sotothum.)  —  Schild,  62.  76. 

236  Wer  allerlei  Holz  aufliest,  hat  bald  einen  Hau- 

fen. —   Simrock,  4914;  Braun,  I.  1456:  Kirle,  S940. 

237  Wer  faul  holtz  anlegt,  der  macht  ein  (grossen) 

Rauch.  —   Lehmann,  181.8  a.  855,  19. 
Von  ichlechten  Entechuldignngen. 

238  Wer  faul  Holtz  ausklauben  wil,  find  bald  ein 

Arm  voll.  —  Gruter.  111.  106;  Lehmann.  U,  879. 182. 

239  Wer  gut  ins  Holz  ruft,  erhält  eine  gute  Ant- 

wort. —  Stmritck,  4912;  RiHnxberg  llt,  57. 

240  Wer  Holtz  spaltet,  der  wird  dauon  verletzt.  — 

/Vfri,  //,  719. 

241  Wer  Holz  hackt,  darf  kein  Fleisch  hacken. 

Arme  Leute  verdianen  selten  so  viel,  data  da*  Fleltch- 
essen  bei  ihnan  gewühnlioh  sein  loUt«. 

242  Wer  Holz  hat,   kann  bald  Späne  machen.  — 

WincUer.XVlUtU. 
it.:  Chi  h:^  delle  legna  pa6  &r  dall«  eehiggfe.     (Ptw 
MOi/Ua,  166,  4.; 

243  Wer  Holz  haut  ohne  Acht,  hat  leicht  einen  Hieb 

ins  Bein  gemachL 

JDtM  talM  vi«  «taa  dirHolti  will  brnraa,  vad  that 
nit  flaiarif  tw  sisli  Mlwwm ,  linwt  aleh  ta  MtaaB  Sehen 
•kal  adb»  hott  dtBBMhl ta  dw Haad  daa 
tfa.  /F,  31.; 


iBvIb.-    (Wat- 


244  Wer  Holz  lesen  will ,  muss  in  den  Wald  gehen. 

Auch  russisch  AUinann   VI,  423. 

245  Wer  Holz  will  fällen,  darf  die  Axt  nicht  ver- 

gessen. —  Rpinttherg  III,  94. 

246  Wer  im  Holz  arbeitet,  wird  nicht  reich.  —  Sim- 

rock.  4909. 

247  Wer  kann  alles  krumme  Holz  gerade  machen. 

ffoU.:  Wie  knn  alle  krom  hont  regt  maken.    (Harrfbomif, 

I,  337.J 

248  Wer  kein  Holz  hat,  kann  keine  Scheite  machen. 

Die  Bussen:  Wenn  Hole  fehlt,  dann  fehlen  auch  die 
Scheite.    (Altmann   VI,  48H.J 

249  Wer  mit  Grünem  holtz   einwermt,   der  macht 

mehr  rauch  als  hitz.  —  L^mann,  m,  64  u.  im,  17; 
Sniler,  191:  Eitrtrin,  .119. 

Vorsicht  bei  der  Anstellang  Junger  Personen  zu  ein- 
flussreicben  Aemtern. 

250  Wer  sein  Holz  z'  Spen  hackt,  enn  sein  Brud  z' 

Platz  backt,  emi  sein  Lerra  (Leder)  z'  Rieme 
Rchneidt,  der  wird  ball  sein  Sach  geweiht. 
(Sa»MU.)   —  Kehrein,  ]V,  .10. 

251  Wer  sein  Holz  zu  Spänen  hackt  und  sein  Mehl 

zu  Blätzcn*   backt,  der  sammelt  sich  Tuch 

zum  Bettelsack.     (Kifel.}  —  SthnlfremA,  5. 
'>  Kuchen,  kleine  Brote. 

252  Wer  sich   vor  dem  Holze   fürchtet,  wird   auf 

£isen  fallen. 

Um  einem  kleinen  Uebel  sn  entgehen,  l&uft  man  oft 
einem  grOssern  in  die  Arme. 

253  Wer   soll  holtz  tragen  in  den  busch.  —  ivtrt, 

II,  767;  Uenitch,  568.  55. 

Lat.:  AlJquem  iis  rebus  angere  Teile,  qolbns ipse maxime 
abnndet.    (Htnitch,  iM^  iA.) 

254  Wer  viel   holtz   anlegt,   der   macht  das   fewr 

grösser.  —   Lehmann,  181,  9. 
Viel  Entschuldigen  Tcrsehlimmert  die  Sache. 

255  Wer  viel  Holz  haut,  macht  viel  Späne. 

t  üng.:   A  kl   sokat   fkrag,   sok   forgiesa  ragyon  annak. 
(tiaal,  3S5.; 

256  Wc's  i  d's  blott  Holz*  donnert,  so  gits  gärn  ä 

Rüüch*.     (Bern.)  —  Zyro,i2. 

')  Zn  einer  Zeit,  wenn  die  B&ume  noch  keine  BlAtter 
getrieben  haben.  *)  Harte,  kalte  Witterung,  Beif.  Schnee. 

257  Wie  das  Holtz  ist,  so  gibts  Späne.  —  Lehmann, 

572.  77;  Heintherg  VII,  »9. 

258  Wie  das  Holz,  so  der  Nagel.  —  Reingberg  ///,  58. 

ßoAin. :  Do  hmb4ho  dreva  hrub^  oyik  d4ti  tfeba.  —  Jak« 
dfevo,  tak^  CTik.    (Celakoviky,  81.) 

259  Wie  das  Holz,  so  die  Asche. 

260  Wie  man  ins  Holtz  (hinein)  ruflfl  (schreit),  so 

rufift  man  (schallt  es)  wieder  herauss.  —  Petri, 
II,  791 ;  llerberger.  1,  9,  541;  Bücking ,  ISS  u.  208;  Sim- 
rock .  4911 ;  Reimiberg  III,  57. 

Das  Betragen  und  Verhalten  anderer  gegen  uns  wird 
durch  unser  Betragen  gegen  sie  bedingt. 

Fr».:  A  bean  jeu,  beau  retour.  —  Teile  demande,  teile 
r4ponse.  —  Tel  son,  tel  4oho.     (StaracheH^,  Wi.) 

Lot.:  Contumellam  qni  dioit,  andit.    (Oaal,  16b2.J 

261  Will  dass  holtz  nit  zun  pfeiffen  gerathen,  so 

geraths  zum  boltz.  —  fiarg.,  XXXIII.  in  Klofter, 
im.  S97. 

262  Wir  sind  auch  Holz,  sagten  die  Dornen,  und 

knisterten  sehr. 

263  Wo   altes    Holz   ist,   da  ist   auch   altes   Geld. 

(RoU'Thal.) 

264  Wo  das  Holz  Risse  hat,  ist  es  leicht,  Keile  ein- 

zuschlagen. 

265  Wo  es  kein  Holz  hat,  da  gibt  es  keine  Pfeifen. 

266  Wo  Holt  ehacket  werd,  da  inötct  äk   Spööue 

placken  (oder:  da  fallt  äk  Spööne).  —  Scham- 
bnch,  I,  975. 

Im  Hara:  Wu  Hols  gehaokt  wftrd,  fallen  ich  äohpin. 
(Lohrmtget,  /.  988.; 
Dan.:  Uagg«  >M  fahler  spaaner.    (Bohn  I,  37'.>.; 

267  Wo  Holz  brennt,  (da)  steigt  Rauch  auf.   </:«(».; 
368  Wo   ken  Holt   haugen  (gehauen)  ward,    fallen 

k^n  SpÖÖn.     (MerUmhurg.)  —  Firmenivh,  /,  7.1,  12. 
S69  Wo  man  Holz  hauet,  da  fallen  Späne.  —  sim- 
ruck.  4907;  Aörfi),  2944;  Braun,  I,  1455. 

B«i  Streitigkeiten  pflegt  es  nicht  leicht  ohne  Scliimpf- 
ndwaand  Verwnndnnganabiugehen.  Auch  von  Aemtern. 

48* 


769 


Holz 


Hofas 


760 


£b  ist  wohl  gesUttet,  'die  Späne  sa  samoielD,  die  fal- 
len ^  aber  nicht,  alles  in  Spftne  so  baaen,  um  KAppchen 
SU  machen. 
Pol».!  Gdsie  drwa  rabi^,  tarn  trsaski  lecf.    (Lcmpa,  12 J 

270  Wo   man  Holz   scblägt,    da  fallen  Späne,    un 

wenn  man  uf  £i8en  beisst,  dann  kost't  et 
Zähne.  —  Brenncke  als  berliner  Landvehrmann  im 
Krieg$zuMtande  (Berlin  > ,  S.  16. 

271  Wo  man  Holz   nmb  Weynachten,  Korn   umb 

Pfinesten  und  Wein  umb  Bartholomäi  (24.  Aug. ) 
kauft,  da  wird  Schmalhans  Küchenmeister.  — 

5cAu|)}ritix,  /,  121. 

„Dies  Sprichwort",  sagt  Tl'.  Wackernagtl  in  seinem 
Artikel  Di«  deut»ek«n  AppeUativnamen  (Oertnanta,  Y), 
„hilft  (?)  die  Redensart  erkUren:  Er  weiss,  wo  Barthel 
Most  holt.  Denn  wer  weiss,  wo  man  um  Bartholomli 
sogar  schon  neaen  Wein  kaufen  kann ,  der  weiss  unter 
allen,  auch  den  schwierigsten  Umstanden  sich  au  zathen.** 

272  Wo  man  in't  Holt  röpet,  san  schall  (sehnt)  et 

weer  rüt.  —  Schamhach ,  l ,  i9. 
Wie  man  ins  Holz  ruft,  so  schallt  es  wieder  heraus. 

273  Wo  me  Holt  högget,  da  fleiget  Spoacne.   (Büren.) 

—  Eichwald,  809. 

274  Wo  viel  Holz  ist,  wächst  wenig  Korn.  —  Orakd,  ii34. 
It.:    Dore  h  abbondansa  dl    legno,    qnivi  b  carestia  di 

Wade.    (Orakel,  1135.; 

275  Wohl  geklöbert  Holtz  gibt  bald  gotes  Feuer.  — 

Sutor,  419. 
Lot.:  Exfissis  lignis  componitur^optimus  ignis.  (Sutorfild.) 

276  Wurmstichig  Holz  fault  noch  lange  nicht. 

Krankheit  -  Tod. 

277  Zu  gutem  Holze  gehört  auch  noch  ein  guter 

Zimmermann. 

Die  Anlage  ist  da,  wenn  sie  nur  recht  entwickelt 
wflrde.  Das  Talent  ist  glttoklieh ,  wenn  es  einen  tttch- 
tigen  Lehrer  findet. 

278  Zu  Knorrigem  Holz  gehört  eine  scharfe  Axt. 
Fn.:  A  hois  noueux,  h*che  affil4e.    (CaUer,  1905.; 

279  Zu  yiel  Holz  im  Ofen  gibt  schlecht  Feuer. 
Dan.:  Naar  kakkel  ornen  faaer  meest  brande. giver  den 

snarest  stank.    (Prop,  dan. ,  S31.; 

280  Zu  viel  Holz  löscht  ein  klein  Feuer  aus. 

Dan.:    Megen   Ted    alnkker    tidt  en    liden  ild.     (Prov, 
dan.,  560.; 

281  Zwischen  Holz  und  Rinde  muss  man  nicht  die 

Finger  legen. 

Man  muss  sich  nicht  in  den  Streit  swisohen  nahen 
Verwandten  mischen,  nicht  Schiedsrichter  swischen 
Freunden  sein. 

*282  An  schönes  (theueres,  kostbares)  Holz  gehängt 
werden. 

Ein  ünglttek  ist  ertrftglioher ,  wenn  es  Ton  Schande 
frei  ist.  FOr  den  der  hingt,  dürfte  es  allerdings  kei- 
nen schönen  Baum  geben;  eine  hohle  Weide  mbchte 
fttr  ihn  wol  mit  einem  Lorberbaume  in  gleichem  Range 


•  283  Auf  dem  darfst  Holz  kliebn,  der  leidts.   (Ron- 

ThaUJ 
*284  Aus  demselben  Holz  geschnitten. 

Gans  Ton  derselben  Art. 
Lot.:  Ovo  prognatuB  eodem.    (Horaz.)   (Binder  I,   1319; 
//,  2462.; 

•285  Aus  jedem  Holze  Pfeile  schnitzen. 

Alle  möglichen  Mittel  anwenden,  alles  aufbieten. 
Frz.:   Faire  flache  .de  tout  bois.     (Startchtdet,  50;  Len- 
drojf,  166.; 

•286  Binand  fish  tesken  Holt  an  Buark.    (Xordfries.) 
—  Johan$en,  72. 
Beklommen  wie  iwisohen  Hola  und  Borke,  Binde. 

•  287  Da  will  ich  doch  lieber  mit  nassem  Holze  ver- 

brannt werden. 

Boll.:  Dan  liever  met  nat  hout  verbrand  worden.    (Harre- 
b<mee,  I,  335.; 

•388  Das  fahre  ins  Holz,  —  Fritchbier,  1647;  llennig,  104; 
Bock ,  Idiot,  piiMX. 

So  sagt  man,  wenn  man  Ton  einer  Sache  schweigen 
will.   . 

•289  Das  Holz  hat  ausgedient. 

In  Oberösterreich,  wenn  ein  Oebftnde  abbrennt,  ohne 
dass  die  Entstehungsursache  de«  iFeners  su  ermit- 
teln ist.  Es  geschieht  dies  namentlich ,  wenn  cum  Bap 
des  Hauses  eüi  Fenerbaum  verwandt  worden  ist.  Für 
einen  solchen  h&lt  man  einen  Baum ,  in  den  der  Bliti 
gefahren  ist,  ohne  ihn  su  aersplittem.  Wird  er  ge- 
füllt und  aom  Bau  eines  Hausee  verwandt,  so  fingt  er 
uach  dem  Volksglauben  nach  einer  Belhe  von  Jahren, 
welche  jedoch  niemand  rorherbestimmen  kann,  von 
selbst  an  au  brennen.  Die  Zimmerlente  erkennen  die 
Fenerbftome  beim  Behauen,  es  ipringen  nimlieh  Fun- 


ken hervor.  S 
aber  nicht  mehr  als  drei;  ist  unter  dem  Banhola  ein 
vierter,  so  lockt  auch  das  Bell  keine  Funken  mehr 
heraus  und  es  ist  dem  Hamae  eimmal  ein  Feaerbaum 
bestimmt.  Nicht  jedes  Haus  hat  einen  Feneibaom;  das 
aber ,  welches  einen  hat ,  muss  einmal  abbrennen.  Ueber- 
haupt  verschenkt  man  demjenigen  Baum ,  in  den  der  BUtx 

Sesehlagen  hat.  Bringt  der  Eigenthttmer  da«  0«iiiigste 
avon  in  sein  Haus,  «o  sohligt  der  Blits  eben  in  die- 
ses StUok  Hol«  eia,  nnd  da«  I&u«  brennt  ab,  wahrend 
einem  andern  der  Baum,  wie  (er  ihn  auch  verwenden 
mag,  keinen  Scliaden  bringt.  (Tgl.  Baumyartem ,  Pro- 
oramm^  H.) 

•  290  Das  Holz  nach  den  Kohlen  benrtheilea.  —  au- 


VI,  il5. 

*291  Das  ist  Holtz  ins  fewer.  —  UenUch,  1082>  66. 

„Ist  geredt  von  dem  linkischen  vnd  OhrenblaMr.** 
•292  Das  ist  Holz  dazu. 

Die  Sache,  die  Person  ist  fOr  den  Zweck  geeigneL 
Fr*.:  n  est  du  bois  dont  oa  le«  flut.    (Ltrvuz,  I,  39.; 
•293  Das  ist  knorrig  Holz. 

BoU..-  Het  is  een  kwaetig  hoa^e.    (Harrebomee,  I,  336^ 
•294  Das  ist  krumm  Holz  zum  Löfifel.  —  Soüa-.  83. 
•295  Das  ist  viel  Holz.  —  Fri^chbier*.  I6i9. 

D.  i.  viel  Geld.  Um  einen  theuem  Preis  au  beseichnen. 

•  296  Dein  Holtz  kan  dir  niemand  verbrennen ,  wann^s 

schon  ein  anderer  abbauet  und  heimfubret. 

—  Sutor,  277. 

•297  Di  let  nch  Hälz  af  sich  hän.    (Si9benbürf.-$6ckM.) 

—  Frommam,  V,  34,  52. 
Ist  sehr  geduldig. 

•298  Ein  grob  Holz,  es  wäre  gut  ISautrögo  daraus 
hauen.  —  Cudeia,  319;  KMe,  tHi^;  Braun,  I,  1453. 
•299  Einen  bei  kaltem  Holze  wärmen. 

„Fehlt  dir's  in  Magen  oder  Dirmen,  wU  dirs  bei  kal* 
tem  Hol«  wol  wirmen."    (Waldis,  IV,  19.; 
*300  Er  bohrt  kein  hart  Holz. 

Von  einem  energielosen,  anstrengungssoheuen  Men- 
schen. 

•  301  Er  bohrt  nicht  gern  ins  harte  holtz.  —  fc'ymaff, 

/.  803;  FoHf  TeMffel  im  TUeairwm.  Diabohrum,  358*. 

•  302  Er  darf  nicht  ins  Holz  kommen ,  er  hat  einen 

Ast  gestohlen. 
Vom  Buckeligen. 
•303  Er  hat  hartes  Holz  zu  hobeln  (bohren). 
Schwere  Arbeit  su  verrichten. 

•  304  Er  hilfft  Holtz  zum  Feuer  tragen.  —  SchouH,  iiis*. 
•305  Er  ist  aus  krummem  Holze  gedreht. 

mu.:  Hij  is  ult  een  krom  stuk  hout  gednudd.  —  HU  is 
van  groen  hout  gemaakt,  dat  in  de  son  is  krom  getrot 
ken.    (Jlarrebomie ,  I,  336.; 
•306  Er  ist  desselben  Holzes. 

Ist  eben  des  holts.    (Bauer,  Liij.;  —  „Bin  ich  dock 
auch  des  Holtaes,  da  manBClrgermeister  draus  schnitset" 
(Herber ff  er,  /,  2,  273.; 
Lot.:  Ovo  prognatns  eodem.    (Horat.)    (Philipp»,  //,  79; 
Seybitld,  424.; 

•307  Er  ist  kein  Holz,  aus  dem  sich  alles  schnitzen 
lässt. 
Lai.:  Non  statuar  leaena  in  machaera.    (PkiUppi,  II,  a.) 
•308  Er  ist  von  dem  Holze,   woraus    man  Flöten 
macht 

Er  lisst  sich  alles  gefallen;  man  kann  mit  ihm  na» 
ohen,  was  man  wilL 
Fr*.:  ll  est  du  bois  dont  on  £ait  le«  flfttes.     (Ltnmx, 

J,  40.; 
HoU.:  Het  is  van  het  hont,  daar  men  de  flniten  van  maakt. 
(Harrebomie.  I,  336.; 

•309  Er  ist  von  demselben  Hob:  wie  die  Absätze 
von  Weiberschuhen.  —  Sutor,  it9. 

Die  angeblich  von  dem  verfluchten  Feigenbaum  ge- 
macht werden,  der  keine  gute  Frucht  bringt. 

•310  Er  ist  von  Holz. 

Durch  und  durch. 
Fr::  II  est  comme  galoche  dedans  et  dehors.    (Leroux, 
11,  34.; 

•311  Er  ist   von  Holz,   der  Henker  würde  keine 
Scheite  davon  kriegen.  —  Parümiakm,  isTS. 
Der  vollendete  Grobian  oder  Schurke. 
*312  Er  ist  von  Holz,  woraus  man  Minister  mftdii 
*313  Er  lässt  Holz  auf  sich  hacken  (hauen,  schei- 
ten). —  Sutor,  ih;  Tendluu,A\i:  Bramt,  I,  IMI. 

So  nachgiebig,  mehr  im  tadelnden  als  lobeaden  StaMb 
ist  er.  Lisst  sich  mehr  als  billig  ist,  von  aadtta  gi* 
fallen,  gebrauchen.  ,,Allön,  wens  Inda  sa  fihtt  utm. 
SU  wulte  ich  lieber  hoits  lussen  uf  mer  haoktn.**  fJW- 
ter,  160».) 
Fr*.:  £tfe  doux  oonnne  un  agaeaa  (moakm). 
ger,  249«.; 


(grW»- 


761 


Holz 


Holzapfel  —  Holzbaracke 


762 


I 


*3i4  £r  Bull  buld  scLea,  von  was  fiir  Holz  ich  bin. 
Fff„'  J»  voui  feni  roirde  qoel  faois  ]«  m«ch»ufre.    (Lfn- 

•315  Er  thut'B  dem  Holtz  vnnd  «toineu   sagen.  — 

—  E}/triHif.  /y,  503. 

•316  Er  trügt  Hob  in  den  BuscL 

In  Afijfypt«n  ttfit  mma,  um  KUuadrUok«n,  Atta»  j«> 
mMüd  olwM  UeberflütEJge«  thuß.  Er  kam  xb  den  Gott- 
ln»ai] ,  am   tu   l&atern ,  ilio  Ja  bereit»  das  ■«Iber  tKuu. 

*317  Er  weisa  noch  nicbt^  von  welchem  Holze  meine 
Klop&tecken  sind. 
Fn. :  Montr«r  de  quol  boii  oti  t«  ekiftuffe.    (LtrmtM',  I,  io.) 
•3 IS  Es  geht  über  meni  Holz. 

MoU,.'  Hei  gaat  over  »ijiii  houl,     { Särrehome* ,  J,  Mb.) 

•319  Eb  iBt,  als  weim  er  in  ein  Holt«  redt,  —  Ehe- 
ring, //.so». 

•320  Kl  isif  als  wenn  man  z\i  elDem  Stück  Höh 
redete.  —  FrucUttT^,  164«. 

•321  Es  (er)  ist  des  holtzes  nit,  da  man  solche  bild 
aossacnnitzet.  —  Tfip/n«*.  n4**;  Nai/n.  »>a. 

Lal.:  Mercuriu»  non  o  quorii  llgno  fingitur.  (Tappiu»,  Hl ''.) 

•334  Es  ist  grün  Holz. 

Von  anbraucbboreo ,  anerfAhroocn  Lentco. 
Fn^i  Ca  «ont  boia  vort«.    (Leroux ,  /«  40.J 

*323  Es  ist  grünes  Holz^  hintemi  Ofon  getrocknet. 

—  Äflrtr.  »44« 

Von  vIdoid  Krnmm  -  oder  Sabelbfllnlgent  deairn  Bein« 
In  d«r  Ö«f«iid  >il«t  Kniet  uDtwoiIor  t>ia«  ■>d«r  »««wikrta 
efnen  Bogen  mtaben. 
•324  Es  liegt  nicht  am  (ist  nicht  im)  Hok.  —  Ei*e^ 
Mn  ,3t». 

•326  Es  thut's  auch  wol  ein  schlechteres  Holz.  — 

Karte,  tH4. 

Ho  erwidort«  eine  NCbOne  Fraa  eltiom  Ho«ht<ckndidAl«ii, 
der  aiah  d«o  freoheo  Wiu  erlaubt  hatto ,  ku  benicrkeii, 
■i«  g&be>  «in  •chOnes  Pu]l,  tciu  Corpu«  (erg.  juri«  )  dar- 
auf ko  legen. 

•326  Es  wird  sich  zeigen ^  von  was  fiir  Hol«  er  ist. 

y^.:  Nuas  rcrrons  de  quol  boia  cut  bomme  t«  chäuffo. 
(Ltmdmy,  162.  j 

•327  Faule»  Holz  dreschen. 

Bo  viel  wie:  leeres  Stroh. 

•328  Hartes  Holz  hobeln.  —  flommiato».  1«17. 

,.Jo»«ph  hat  taUaaaa  gar  )uut«a  Hol«  hob«1n,  «he  er 
•si  Biet  gekommen  ist." 
•329  He  kann  üt  dat  Holt  kiken.    (noi»\.}  —  schüttt, 

IV,  «34. 

Von  DinAU  hoobgewaohacnen  PrAdiger^  det  wfitaber 
die  Kanzel  Torragt. 

•330  HoltÄ  in  den  Busch  (Wald)  tragen.  —  Eyerinf, 
m.  S7.  //iviiiih.  MS,  &a.  Smor.eii:  Köri0,  2M1;  Braun, 

„Vergebeni  itt**^  dM  twn  Holti  epalt,  Tnd  trogta 
sniUTberflaa«  in  WaldL"  (WaUü,  tlU  til ,  44.J  -  Den 
relüh^r  machen,  der  f elbet  Ueberflnsa  hat.  ^^lah  wQrde 
nur  HultE  iu  d«n  Wald  tragen,  wenn  ihren  kräftigen 
Bewriäe-Qrllnden   ioh    noch   andere   beyfttgen    wolto.^' 

fH,t  Porter  do»  crocodillet  en  Egypte.     (Ltraux  ,  / ,  l»l.^ 

BoU.;  Hout  in  h«t  t^uache  dragen.    (Harrt<t(tm4<i ,  I.  996.) 

tat,:  In  aylvam  llgua  ferrft.    {üeni^cA,  568,  32;  Eram*^ 

404;    Tapfim*,   It»»  *.)   —   Sydera  ooelo  adder«.     (Tap^ 

piui,  224*;  Ermm,.  »1;  Pkiiippi ,  II,  lU.) 

'331  Holtz   vffm  Tisch  hauen.  —  Ukmnnn .  i3i .  i6. 

/.fAnto»»  rechnet  dlee  xu  den  Arbeiten,  ron  denen  man 
wie  den  folRendeo:  „Immen  ins  Bett  tra^n,  ein  kieid 
mit  Ol  wAeohen.  «in  Ulaae  jnit  Nuai»sehalea  tchwencken. 
A-noi»en  in»  Bett  Btrewen*%  keinen  Dank  hat. 

*332  HobB  vor  de  Kcnstera  ha.   (8.S4i.)  —  Tobier,  in. 
•333  Holz  zum  Feuer  tragen.  —  Luiktr'»  Tuüir.,  S6i. 

Den  Unfrieden  vermehren. 
l^t,;  In  flammam  flanima«.     (Seyhvtd,  SOiSlJ 
•334  Htib    au    de    B&sch  drün.     (^itbmlmr9.-»äch:)  — 
Frotn munn,  V,  334,  237. 

3d&  Ich  kann  dies  (solch)  Hok  nicht  Ucissen. 

l>io  8aoho  bbentoigt  meine  Kräfte, 
JloU.:  DaI  UvvA  ia  u  tti  bardf  on  araan  tr  hjiten.    (Uarrf- 

*33tf  Ins  Holz  geben  ohne  Axt. 

Aehulinta  maaleeh  AUmttMi  Vi,  i^ü-t 
fn. .  n  vcut  aller  au  boli  iftae  oognV^».  (XrUU^9*r,  l&l*.^ 
331  Ins  Hobt  wachsen.     (Ohtnu^rrmk,) 

Hfllaem    m  Maote«^   und  Beuahnieii,    10  die  Flegel» 
>«hi 
33S  Im 


*339  Man  könnte  Hob;  auf  ihm  spalten.   (noUe»i'u,,j.j 

So  fett  «clüäfe  er. 

•340  Man  nniss  noch  Holz  auf  ihn  legen.    (Eifei.) 

Et  verdient  noch  ZUchtignn^. 

•341  Schlecht  bei  Holz.  —  Schürf,  274, 

Von  maalkaliachvn  Tnalrnmt'ntL'n,  daun  vuu  magern 
Feraoneu,  wie  Holx  bei  der  iWaud  Ftülo  bet  Krauen 
•ttMlrttokt.    <VgL  auob  SchmrtUr,  II,  l^.j) 

•342  Seil  ich  Hultz  en  Woald  train,  wuson  *  vor  is. 

^-   liomolclu'^  SS7;  nobifittm,  66;  l'romwann ,  111,  34S, 
•>  Wo  deasen. 

•343  8toh  das  Holz  selber  zum  Fener  tragen,  worin 

man  brctinen  hoU. 
*344  Sic  hat  Holz  vor  dem  Hause  (hei  der  Wand, 

vor  der  Thiir).  —  Draun.  l  1 

Von  Tollbrüatiffen  Frauen.  —  »varme- 

tltorrredignr  aiellle  die  uaBBOriir  >  It-rbei- 

Uyen  Nonne  Thoreaia  gegen  GcU  luit  licu  Wollen  dar: 
Ml>aaehtauf  da«  Her«  de»  heiligen Thcrvaui.  li»hr*-nrii'a. 
die  hat  ItoU  vor  dar  Uorberg.  Da  apUrl  Ihr  HrJtuU- 
gam  Juaua  Chriatua  keinen  Winker  nil.'*  (An  Datfriu 
Prtdit)*r  ,  16.; 

•345  8ic  bod  Hoiz  bei  da  Herha.    (S.  34*,)    (ttiuim.)  — 
Ktetn,  I,  201 ,  XiiU}isn ,  Idiot.,  .ts. 

•34K  Sie  sind  aus  demselben  Hole  geschnitten. 

ffoli,:  Zij  aiJB  ttit  hotaadfde  hnttt  geaneden.    (Uarrtbomife, 

I,  m.) 
•847  Weld   ich   doch   lieber   lossen    Hultz    iif  mer 

hacken.  —  flobtmm,  &iH,  UuchAcutMk  liri  t'ju*/rt«,  3li*. 

•348  Wenn  mau  ihm   viel  llola  gibt,  so  macht  er 
viel  Spüne.  —  Smh-r,  i67. 

Ber  Ungeichickto. 

•349  Ztt  Höht  sohiessen.  —  ivilrt-  nn^  Win4ma»nantdfr 
(Uipiig  16«3)^  S.  l&l. 

Sagt  der  Weidmann ,  aobald  ihm  ein  augnichuaiane« 
Wild  entgeht. 

•350  Zu  Höbe  gehen  (fahren).  —  Eitdnn.z^. 
HolaapfeL 

1  Aus  einem  Uobsapfel  wird  kein  Ananas.  —  >>>ii<v»- 

ftönergarien ,  1140. 

2  Ein  Holzapfel  schmeckt  wie  der  andere.  —  £Mt- 

lein.  320:  Simrwk ,  491!>,  Itraun,  /.  14l4S. 

3  Geben  Holz&jifel  keinen  Most,  so  geben  sie  doch 

Essig. 

4  Holzäpfel  sind  auch  Aepfel. 

5  Meine  Holzäpfel  sind  mir  lieber  als  meines  Nach- 

bars Pfirschen. 
Da».:  Bedxo  er  eeni  krogot,  end  en  anden«  ret,  «om  man 
fiiacr  InhBt  af.     f/Voe.  littn. ,  .Mi.; 

6  Nach  Holzäpfeln  wässern  einem  die  Zähne  nicht, 

7  Von  den  Holzäpfeln,  welche  die  Aeltem  esyen, 

werden  den  Kiaderu  die  Zähne  stumpf. 
•8  Er  hat  Holzäpfi'el  gessen.  —  SchiUid,  1126 \ 

8ieht  aohr  aaaer. 

•0  Er  wird  noch  lernen  Hobsäpfel  esaen. 

Der  in  Speisen  W^hleriaohe, 

•10  Hobtipfel  im  Hintern  haben.  —  W>i»AflW,6. 

•11  Man   hat  ihm   Holzäpfel  ungericht.  —  Lehmann, 
so,  24. 

J,ithma»n  hat  n.  a.  O.  am  tu  aagen,  dait  jemand  mit 
irgendeiner  Beachwerde  geplagt,  vun  einem  Ungemaoh 
heimgeaucht  worden,  aujacr  der  obigen  noch  folgende 
Redenaarten  anaammengetteUt:  Kr  tigt  in  der  hita.  Man 
hat  ihm  ein  heiaa  bad  vbcrgehenckt.  Alan  hat  jhn  ge- 
halten wie  den  Jndaa  in  der  Charwoeh.  Man  hat  Jhn 
beim  Ohr.  Man  hat  jhn  Awiaohen  dun  sporn.  Man  liat 
Jbra  den  Kerab  gemacht.  Mati  hat  Jhn  wliat  abgestrelt. 
Man  hat  jhm  dio  Hürnef  geachabt.  Man  hat  jhm  ein 
rauch  ins  haaaa  gemacht.  Mau  hat  jhm  «iu  spilincg' 
lin  durch  den  «chucli  geaohlagon.  Man  hat  jhm  ein 
WolCT  »uf  deo  nioken ,  ein  Flucb  in«  Ohr  geactist. 

HolK&pfeloheai. 

•  Er  i.'it  immer  Uolzapfelchen  obenauf.    ^Vnrtiiigm.; 

Holsastt» 

1  Mit  der  Holzaxt  lost   man  kernen   gordischen 
Knoten. 
•2  Er  (sie)  ist  (wie)  mit  der  Hul?axt  zugehauen. 

Kfi.  ■   Cala  eat   faJI    *  la   iierpo,    uu   ru  ferait  aulrnnt  avoo 

uaa  eerfi«.  -  CelJe  fest  f-»»-  -    --i 'i-i'       Ktilzt* 

fftr,  29««.J 
lT«3l«bn7-tir>»», 

'•'ncr  Hokl>4ir.ickc  ^&  m  des  Cruts* 


763 


Holzbirne — Holzfackel 


Holzfachs — Hölzlein 


7S4 


Holsbime. 

•1  An  einer  hänfenen  Holzbirne  erworgen. 
*2  Einen  mit  Holzbirnen  tractiren.  —  Parömiakon ,  in. 

Mit  Prttg«ln. 
*3  P>  ist  von  Holzbirnen  Art.  —  Meyertt.  EUelein,  ao. 
Die  lange  liegen  mtusen,  ehe  sie  geniessbar  werden. 
Holsblock. 

*Da8  if>t  ein  rechter  Holzblock,    (htundmrg.) 
Ein  unenpAndlicher  Menseh. 
Holsbook. 

1  iioltzliöcke  vnd  sawertopffe  vnd  was  stets  das 

kühlmaal  anhengt,  gehört  in  wilde  Klausen, 

nicht  in  ehestanu.  —  llenUi^.  ¥»,  48;  Pttri,  il.  184. 

*2  Dem   rindert*   der  Holzbock   auf  der   Bühne. 

CIMtenburg.J 

')  In  NOrtingeD :  kUbert.  —  Von  dem ,  der  aimerordeni- 
liche«  Glttck  hat,  den  selbst  der  Holabock  Jonge  bringt. 
*3  Ks  ist  ein  wahrer  Holzbock. 

Zar  Bezeiohnang  eines  Meosohen,  den  buhb  nicht  ron 
der  Stelle,  nieht  siun  Beden  bringen  kana.  luther  ge- 
braucht des  Wort  aber  anch,  nm  nmrisseBde,  unge- 
schickte, unbrauchbare  u.  dgL  Leute  an  beseicbnen. 
8o  sagt  er:  „Kinder,  die  nicht  in  die  Schule  geschickt 
werden,  bleiben  eitel  HolsbCcke,  die  weder  hierron 
noch  daTon  wissen  xu  sagen,  niemand  weder  rathen 
noch  heliren  können.  (Luther' t  Werkt,  ti,  4M.)  und: 
„Pa  werden  gar  nngenieeige  Menschen  und  Holtz- 
b4^»cke  draus,  wenn  man  die  Hand  «urttekseugt  und 
dem  Neohsten  nichts  geben  will.*'  (Luiher't  Kirche*' 
poitilU,  34«''.; 

*i  Hie  ist  ein  Uolzbock  vnd  wilder  Reoschel.  — 
Maätea9,i6*. 
Zur  Beseichnong  eines  sehr  lebhaften  Mldchens. 
Holsblisohel. 

£in  Holtzpüschel  kan  man  nicht  brechen,  aber 
ein  stedcen  nach  dem  andern  gar  leicht  — 
Leftmatra ,  815 ,  38. 
Hölsohen. 

1  Ut  en  Höltchen  werd  sin  Lewe  kein  Rejyenet- 
tenappel,  segt  de  Oamer.    (llUdeaheim.j  —  Mee- 
fer,  386. 
*2  Einen  zum  Hölzchen  machen. 

Zum  Spielseng,  zur  Zielscheibe  des  Witzes,  ihn  snm 
Karren  haben. 
*3  Er  läuft  mit  dem  Höbsohen.    (S.  Latte.)  —  Sim^ 

rock ,  6310. 

Im  Sauerland:  Hei  löppet  mit  en  Höltkan. 
•4  Ha     lauf    mem    Hölzche.      (Köln.)    —    Firmenich, 
I,  474,140. 

Um  an  sagen:  Er  ist  yerr&ckt 

*  5  Hei  küemt  vam  Höltken  upt  Stöcksken.   (Büren.) 

Von  einem  aufs  andere. 
*6  Wat  get  mich  das  Hölzche'  an.  —  Tnuüau,  i040. 
Um  zu  sagen,  es  kommt  bei  einer  Sache  nicht  so- 
wol  darauf  an,  welchen  Eindruck  sie  auf  andere,  son- 
dern darauf,  welchen  sie  auf  mich  macht.    Ein  alter 
Mann  in  der  Krankenanstalt  klagte  Aber  Kilte.    Der 
Vorsteher  ging  snm  Thermometer  und  sagte,  es  seien 
16  Qrad  Wärme,  worauf  der  Kranke  obige  Antwort  gab. 
HoUdleb. 

1  En  Holtdeiw  heat  Guod  leiw,  awerin  den  Hie- 

mel    küemt*e    nit.     (Büren,)  —  Für  die  Grafachafl 
Mark:  Woeate.  70,  124. 

2  Holtdeif  wäd  nit  hangen.  —  CSouerland.; 

Höls«l. 

1  Hölzel  und  Pölzel.  —  Frommann,  VI,  64. 

Kleines  Holz  und  Bolzen.  ,,Al8  halt  gen  hof  neu 
mftr  Wirt  bracht  (darauf  wider  darflir  heftig  seheucht, 
Ilolzel  Tnd  polzel  zu  holen  weit),  so  beruft  man 
mich  Til  armen  man."  (Sehade,  I,  145,  h.)  ...leder 
darfftr  heftig  scheucht,  Hölzel  und  Pölzel  zu  holn 
weit.'*  (Schade,  Saiiren  und  PaaquiUe,  HannOTer  Ig&K 
-58,  I,  145,  5.)  „Sie  mtlst  mir  von  efan  haoss  zum 
andern  holn  neue  mär  und  pölzelein.'*  (Hana  Sacha, 
lll,  »«*.) 
•2  Zum  Hölzel  werden.  —  Aman,  i,  la. 

Vor  Erstaunen  steif  werden,  sich  ttber  die  maasen 
wundern. 

Holaen. 

Wen  man  einmal  holzen  lässt,  der  bringt  die 
Axt  nicht  weiter  von  den  B&nmen. 
HAlsem. 

Meinst  du,  dass  ich  hölzern  sei? 
Holsteckol. 

Die  eigen  Holzfackel  leuchtet  besser  als  geborgte 
Kerze.  —  Beinaberg  lll,  107. 


Schan,  dass  dich  der  Hokfochs  nicht  holt.  — 
Barnn^iurUn ,  77  a.  Progr. ,  ti. 

Sagt  ■■■  im  IwBTieitel  an  Jenaad,  der  dureh  eiaen 
Wald  mnss.    Auch  den  Kindern  droht  man  mit  deas 
Holzfneha,  wenn  sie  in  den  Wald  laufen  wollen;  er 
erwische  und  ttmm  sie,  heisst  ea. 
Holnsnc* 

M>en  holtcgang  gehen.  —  LaOer*«  WerU  (Jena  U81). 
17/,  435  ^ 
Kolshackar. 

Wer  beim  Hobshacker  steht,  hat  einen  Span  im 

Kopf  zum  Lohn. 
Dan.:  Hto  der  staaer  ved  huggeren  nssr,   fkaer  eoi  spaan 
i  hoTedet.    (Sohn  /,  SH). 
Holahanen. 

1  W&r  Holzhanen  ein  Orden,  man  würde  wenig  Brü- 

der darin  finden.  —  HindU^,  IV,  17;  K6ne.  sms. 

2  Wer  holtxhawen  vnd  dreschen  ein  Orden,  so 

weren  nicht  so  vil  Münch  (oder:  so  weren 
weder  Mfinch  noch  Nonnen)  worden.  —  Be- 
mach.  750,  67;  PMri,  I!,  697:  LOmoMn,  11,  833,  96; 
Eüdein.  47D :  Sauer,  333 ;  Simrodk,  4918 :  Aroim.  /.  1459. 
Riekl  (Deutaehe  Arbeü.  VIT,  8)  meint:  ..Dieaer  Sprvoh 
sei  den  Klöstern  Teraerblieher  geworaen,  als  ganze 
Polianten  roll  dogmatischer,  Staats-  und  kirohenreeht- 
Uoher  Polemik.** 
Holt.:  Was  hout  houwen  eene  orde,  menzou  zooTeelmo- 

niken  niet  vinden.    (Harrebomie,  1,  33T.) 
Lot.:  De  fera  eomadisti.    (PhUippi,  1,  113.) 
*3  Einem  kein  Holzhauen  aimegen.  —  Luiker'a  rwcfc- 
reien,  191^. 
Ihn  nicht  mit  schweren  Arbeiten  ttberbflrden. 
Holahaoer. 

1  Einem  faulen   Holzhauer   rostet  das   Beü    — 

Beioiberg  lU,  183. 

2  Grobe  Holshawer  machen  grobe  Sp&ne.  —  Fnn, 

U.  887. 

3  Holzhauer  sind  auch  Leute. 

BoU.:   Daar  moeten    ook  waterputters   en  honthakkers 
zijn.    (Harrehomie,  J,  363.^ 

4  Wenn  der  Holzhauer  stark  ins  Holz  haat,  so 

kann  dem  Zuschauer  leicht  ein  Splitter  in  den 
Kopf  kommen. 

5  Wer  beim  Holtzhauer  stehet,  der  hat  einen  span 

im  Kopff  zum  Lohn.  —  Lehmann,  861,  81;  Sim- 
rock,  4910;  Sauer,  134. 
Dan.:  Hvo  der  staaer  Tedhuggeren  nnr,  faaer  en  spaaa 
i  hovedet.    (Bokn  /,  377.; 
•6  Ein  Holzhauer  ohne  Beil  und  Keil. 

Die  Bussen :  Ein  Holzhauer  spricht  tou  der  Axt  oder 
denkt  an  sie.    (Attmann  VI,  487.) 
HolKkAfer. 

•Er  ist  ein  Holzkäfer,  er  nagt  im  Verborgenen. 
Von  einem  UnaufHchtigen,  der  unter  der  Hwd  Un- 
heil zu  stiften  sucht. 
HölBleln. 

1  Ein  Hölzlein  erhält  das  Feuer  nicht. 

JJoll.:  E6n  hou^e  aan  't  vuur  is  niet  genoeg,  het  wil  gesel- 
sohap.    (Harrebomie,  I,  335.; 

2  Es  ist  schon  manch  krumm  Hölzlein  gerade  ge- 

worden. 

3  Es  thut  dirs   wol   ein  schlechter  höltzlin.  — 

Frandt,  U,  SS*»;  Eiaelexn,  330. 
i  Wer  kan  alle  krumme  Höltzlein  grad  machen. 
—  Lehmann,  770.  4:  Petri,  U,  737;  Heniack,  784,  18. 
•6  Aufs  Höltzlein  steigen.  —  Jfo/fc«t»,  304*. 

Auf  die  KanzeL 
*6  Danck   dirs   ein   spitzigs   Höltzlein.  —    JTosdk*- 

roach,  343. 
•7  Ein    grob    höltzlin.    (S.  Klotz.)  —  Frandt,  X/,  49»; 
Mathea^,  138*;  Se^ld,  55. 

Um  einen  groben  Menschen  zu  bezeichnen,  woftr 
Franck  unter  Cescon  habitas  noch  die  verwandten  Ba- 
densarten aufführt:  Ein  grober  alb  bawer.  Da  hiat 
anss  dem  Schlanraffenland.  Es  were  gut  sewtrtg  nam 
jhm  zu  hawen.  Du  bist  von  Dattiohhejrm  (s.  d.) 
•8  Einem  'a  Hölzel  werfen.     (Oberöatetreitk.) 

D.  h.  ihm  willkommenen  Anlass  geben,  au  mdta  «4« 
etwas  zu  thun. 
*  9  Einen  auffs  höltzlein  bringen.  — 
/«w.LXXXV*. 

„Ach  Oott.  was  fallen  grosser  laut« 
enUwey,  wenn  sie  der  Teuffel  waM  dl»  liaasa  aMr 
auffs  Höltslein  bringet,  vnd  daa  ite  ftlSA»  iaasls. 
Pflswenspiegel  haben." 


766 


Holzleate — Holzstrasse 


Holzweg  —  Honig 


766 


*10  Hölzle  spitzen. 

Aach  Hafen  ipiticn.    In  kleinen  Sachen   vergebens 
arbeiten. 
*  1 1  Mit  einem  spitzeten  Hölzl  rühret  er  b'  not  an. 
fllott-Thal.) 
Um  YerMhinng  gegen  eine  Fenon  aussadrUoken. 
Holsieute. 

•Wilde  Holzleute. 

lodern  Fitchart  (OetchichtiklUterung)  das  Faetnachti- 
leben  schildert,  sagt  er:  „Dagibtt  wild Holtsleut ,  tra- 
gen  ein   Dreck   anff  eim   Kissen    hemmb,    ein    Pfaff 
drinn"  v.  s.  w.    (Kloster,  VIII,  %.) 
Holsmacber. 

Jeder  Holzmacher  hat  seine  Keile. 
Holspantoffel. 

Die  Holzpantoffeln  mit  Sammt  besohlen. 
Holss&ffen. 

Hoizsägen  vnd  Wassertragen  wird  mich  noch 
auBS  der  Statt  jagen.  —  Pf  tri,  lU,  i. 
Holssohere. 

*£twaB  mit  der  Holzscber  beschneiden.  —  Fi$cKer, 
Pmlter,  87*. 
Holssohläffel. 
*1  Den  könnt'  man  mit  einem  Holzschlägel  nicht 
erschlagen. 

So  sagt  man  im  Bott-Tbal  bei  Passan  von  einem  ge- 
sunden and  kräftigen  Menschen. 
*2  Der  Holzschlegel  chalberet  em  ufi'em  Esterig 
obe.     ,Solothum.J  —    Schild,  litiSl:  hochdetUsch  bei 
Binder  II,  1&89. 
Es  geht  ihm  alles  nach  Wunsch. 
Lat, :  Jovis  taxilli  semper  feUciter  eadant.  (Binder  11,  \l^%) 

*  3  Ks  gibt  nicht  jeder  Holzschlägel  einen  Beamten. 
—   Sutor,  540. 
Lat.:  Non  ex  omni  ligno  fit  Mercurlas.    (8utor.  hiO.) 

*4  Man  muss  ihm   mit  dem  Holzschl&gel   winken, 
(ä.  Scheanthor.)  —  Für  Franken:  Frommann,  VI,  323,  335. 
Einem  eine  Sache,  die  er  nach  amstttndliohen  Erklä- 
rangen  nicht  gefasst  hat,  noch  handgreiflicher  machen^ 
ihm   plumpe,    fassliohe,    leicht  verstAndliohe  Zeichen 
geben,  auch  wo!  ihn  durch  SchlAge  su  gehöriger  Aaf- 
merksamkeit  ermuntern. 
*ö  Man    muss   ihm's    mit  dem  Holzschlägel  dute. 
(Luzem.J 
Holsschnh. 
1  In  Holzschuhen  ist  nicht  gut  tanzen,  aber   sie 
halten  die  Fasse  warm. 

Holt. :  Klompen  geven  warme  voeten.  (JTarrebomee,  /,  417  \) 

*'2  De  hat  6k  iiolschen  an,  hörst  du'ue  wol  gähn? 
(Wollcnbultel.) 
Wenn  Jemand  ungeschickt  zu  sticheln  versucht. 

*3  He  freit  up  Iiolschen. 

Er  verrath  seine  Gedanken  und  Pläne  von  fem. 
*4  Loat    di  nitt    in    dine    Holsken   pissen,    iliraf- 
Schaft  Mark.)  —    Woesle,  85»  M. 

Ijoide  nicht,  daas  man  sich  in  deine  häuslichen  An- 
gelegenheiten mische. 

*5  Mit  liolzschuhen  aufs  Eis  gehen. 

IIoU.:   Wat  doet   de  man  met  de  klumpen   op   het  ijs. 
(Uarrebomee ,  /,  417«.; 
*6  Mit  Holzschuhen  auftreten.      Oberösterreich.) 

Derb,  ungeschlacht,  roh. 
*7  Wann    se   opp^n  Holsken   steiht,   kann   se   de 

Kluxc  in^n  Mas  kikeu.    (Sauertand.) 
Kolssohoher. 

*K8  sind  Holzschuher. 

Arme  oder  ungebildete  Leute,  frOher  wol  mehr  von 
den  Mitgliedern  eines  frommen  Ordens;    denn  Luther 
(Titchreden ,  266";  sagt:  „Die  MOnehe  and  HolUschuher 
wurden  von  den  Forsten  in  Ehren  gehalten." 
Holssohohmachen . 

Das  Holzschuhmachen  versteht  der  hundertste 
nicht.  —  Fabricius ,  Jugendzfütmg ,  1861. 

Im  Banerland:  De  T«inte  (Zehnte)  varsUH  sick  nit 
op't  Holskemachen. 
Holsstock* 

'Kinen  Holzstock  für  den  David  ausgeben.  — 
ParömiakoH,  1913. 
Von  Tänschangen  oder  Betrttgereicn. 
Solsstoss* 

'Kr  riecht  nach  dem  Hohtitoss.    (HM.) 

Naoh  dem  Seheiteriuwita»  d.  h.  er  lat  dn  Kfttaarel 
verdächtig. 


*£r  geht  die  rtoim  Holuiratw. 

.^hiUppv  (ML  14)  «Olli«  HWh  &b 
sBd  dMvYaHr  ohM  GMIsbmmImi 

r»  W4i».; 


(Utktfi 


ißs. 


Holswegr. 

1  Wer  sucht  einen  Holzweg,   wenn   die  Strasse 
gut  ist? 
•2  Auf  dem  Holzwege  sein.  —  Kürte,  i94i*;  Wunbach 
Ih  188:   Braun,  I,  1460. 
Auf  einem  Irr-  oder  Abwege. 
*3  Den  Holzweg  ausfahren. 

„Zu  beiden  Seiton  den  Holttweg  aussfahren."  (Saree- 
riut,  Hirtenbuch,  \\i.)  •         * 

•4  Den  Holzweg  gehen.  —  Eiteiein.  zw ;  Körte,  tm. 

Weil  die  Holzwege  in  Wäldern  und  Gebirgen  schmale 
und  schlebhte  Wege  sind  and  vom  Haaptweg  in  der 
Begel  ins  pfadlose  Dickicht  abfuhren.  Die  Bedensart 
wird  daher  gebraucht,  um  zu  sagen,  dass  sich  Jemand 
in  ttbler  Lage  befinde,  hauptsächlich  aber,  wenn  je- 
mand in  seinem  Urtheil  bedeutend  irrt  oder  eine  ganz 
ungegrandetelVermuthung  hegt,  etwas  verkehrt  anfängt, 
oder  die  Bede  eines  andern  falsch  versteht.  ( Vgl.  From- 
mann .  in.  SS.'i.)  Bei  Tristan  ist  Holsweg  ein  wIbr  durch 
den  Wald  und  ein  verbotener  Weg.  „Die  Welt  will 
immerdar  den  Holzweg  gehn,  gar  nichts  tUun  oder 
nichts  glauben."  (Luther's  Werke  y  IV,  56.; 
Lat.:  A  lineis  ezoidis.  (TerttiU.)  (Rinder  IT,  10.;  —  A 
signo  1.  scopo  aberras.  (Luerez.)  —  Avius  a  vera  longe 
ratione  vaitaris.  (Luc res.)  —  Quis  aberret  a  januaV 
(Philippi,  I.  136.)  —  Toto  coelo  erras.  (Maerobius.) 
(Hanselij,  1.;  —  Tota  erras  via.  (Terenz.)  (Hauer,  K^^; 
Hamettf,  1;  Philippi,  II,  2Jl.;  —  Tota  regione  erras. 
(Lucrez.)  —  Viam  in  fonun  Ignoras.    (Lucrez.) 

♦5  Es  gehet  vom  Holtzweg  in  das  Lerchenfeld.  — 
Luther'»  Tia(Ar.,SS4^ 
Von  einem  sckechton  Wege  auf  den  andern. 
•6  Offen  Holswäk  sein.  —  Lohrengd ,  11 ,  4ia. 
•7  Te   büst   af  dem  Hülzwig.     (Siebenbürg.-aächs.)  — 
Frommann,  V,  325,  263. 
Holswurm. 

1  Der  Holtzwurm  ist  kein  guter  Würzkrftmer.  — 

iWri.   //.  93. 

2  Die  Holzwürmer  haben  auch  Ohren. 

Aach  wo  man  niemand  sieht,  kann  man  belauscht 
werden. 

3  Ein  Holtzwurm  schadet  dem  Holtz,   darin  er 

ist,  vnd  sonst  niemand.  —  Lehmann,  694.  63. 

Dan. :  Tr«  ormen  skader  ingen  uden  traeet  hau  er  i.  (Prot, 
dan.,  500.; 

4  Was  der  Holzwurm  durchfrisst,  gibt  schlechte 

Balken. 
•5  Er  ist  wie  ein  Holzwurm  in  der  Wand. 

Von  denen ,  die  alle  Augenblicke  ihren  Platz  ändern, 
bald  hierhin,  bald  dahin  ziehen;  sowie  der  Holzwurm, 
wenn  er  ein  StOck  Holz  aasgefressen  hat,  iu  ein  an- 
deres zieht. 

Homer. 

Es  ist  ein  anderes,  wenn  Homer  schlummert 
und  wenn  Chörilus  schnarcht. —  Eiseicin,32o. 

HoiUff. 

1  Aussen  Honig,  innen  Galle. 

Mhd. :  Üsen  hOnik  und  innen  gall.  (SHchenwirlh,  XXIV,  S3S.; 

2  Das  ist  schlechter  Honig,    den  man  erst  mit 

Zucker  süss  machen  muss. 

3  Der  bekommt  keinen  Honig  zu  lecken,  der  sich 

von  der  Bienen  Stachel  lässt  schrecken.  — 
Frosekm.,  ViX. 

4  Der  beste  Honig  verdirbt  im  unreinen  Glas. 

5  Der  Honig  des  Reichthums   kommt   aus   dem 

Bienenstock  des  Fleisses. 

6  Der  Honig  geht  schwer  ein,   wenn   man   ihn 

essen  muss. 

Die  Bussen:  Bauer  ist  der  Honig  dem,  der  ihn  essen 
muss.    (AUmann  VI,  465.; 

7  Der  Honig  im  Bienenkorbe  des  Glücks  wird 

leicht  sauer.    (Arab.) 

8  Der  Honig  im  sprachhause  sucht,  des  lohn  seind 

benssene   hende.     ( um  das  Jahr  1524.;  —  schade. 
II,  W,  11. 

9  Der  Honig  ist  für  kein  Eselsmaul. 

10  Der  Honig  ist  nicht  weit  vom  Stachel.  —  Fiae- 
lem.  330;  Simrock,  4927;  Braun,  I,  1467. 
Mhä.:  In  stme  efteien  honege  llt  ein  giftig  nagel.  ^Ila^ 
iker.)  —  Des  hongea  sttese  waere  guot,  wan  daz  sin 
angal  we  tuot.  (Freidank.)  —  Nu  seht,  das  hone, 
■wii  flttete  ei  st ,  da  ist  doch  Ithta  ein  angel  bt.  (Zin- 
gerU,  11.) 


767 


Honig 


Honig 


766 


11  Der  Honig  ist  thewer,  den  man  anss  Domen 

niusa  lecken.  —  Ltkmann,  S8,  4l:  WütcUer,  VI,  IS; 

Eitdein.  330;  Üimrock,  4988. 
Fr».:  Cher  est  le  miel  qu'on  lieh«  ■nr  ^pines.  —  Trop 

aohatte  le  miel  qui  sar  leapine  le  lesehe.    (Leroux^  /,  52 ; 

üahUr,  1093.; 
BolL:  HiJ  koopt  den  bonig  wel  danr,  die  se  ran  de  door« 

nen  moat  lekken.    (Bohn  I,  327.J 

12  Ein  Löffel  Honig  lockt  der  Fliegen  mehr  als 

zwanzig  Tonnen  Essig  her. 

13  Ein  Tropfen  Honig  macht  das  Meer  nicht  süss. 

—  SpriiAwörtergarteH ,  10. 

14  Erst  schmieren  sie  dich  mit  Honig  ein,  dann 

fressen  sie  dich  hinterdrein. 

15  Es  ist  kein  Honig  so  süss  als  der  ans  Nachbars 

Bienenstock.  —  Altmamt  v,  121. 

16  Es  ist  nm  den  Honig  geschehen,  wenn  der  Bär 

ihn  hütet. 

17  Es  wird  offt  Honig  geseet  vnd  gehet  Senff  auff. 

—  Pein,  //,  306. 

18  Fremder  Honig  ist  am  süssesten.  —  (WenA.  Laugitz.) 

19  Oibt's  nicht  Honig,  so  gibt^s  doch  Wachs. 

Die  Bauen:  Es  ist  immerhin  ein  ^tei  Jahr,  wenn 
man  an  Wachs  gewinnt,  was  man  an  Honig  verliert. 
(AUmann  V,  104.; 

20  Halb  Honig,  halb  Essig. 

Frt.:  Moitlö  guerre,  moitid  marchandise.    (Lendroy,  97S.; 

21  Honig  anf  den  Lippen,  Galle  im  Herzen. 

„Das  Honig  aufT  der  Zungen,  aber  die  Oalle  bey  den 
Hertsen  haben,  als  das  Sprichwort  lantet.**    (Pauli,  Po- 
»tiUa,  II,  43  »>  u.  43".) 
Lat. :  Impia  sab  dulci  melle  venena  latent.    (Otiä.)    (Schon- 
heim,  J,  9;  Binder  II,  1390;  Stvbold,  231 J 

22  Honig  auf  der  Zunge  macht  den  Mund  nicht  süss. 

Der  versprochene  Honig  macht  keinen  attssen  Mund. 

23  Honig  auf  der  Zunge,  schau*  nach  dem  Beutel. 

—  Windder,  XIX,  69. 

24  Honig  bald  (frisch),  Wein  alt  (gelagert). 

Dan.:  Ny  honnmg  og  gammel  viin.    (Prot.  tlan. ,  315.; 
2Ö  Honig  essen  ist  gesundt,  zu  viel  essen  macht 
speien.  —  Petri.U,  iSi-,   llenisch,  1488,29;   Gruter, 
1,49:  Euelein,3iO;  Körte, 3946-,  Simroek, iSW .  Braun , 
I,  1469. 

Der  Philosoph  Fythagoras  nährte  sich  hanptslchlioh 
von  Honig  und  beliaaptete,  dass  er  blos  durch  den 
Honig  ein  Alter  von  neunsig  Jahren  erreicht  habe,  und 
dass  er  ohne  Honig  vierzig  Jahre  frflher  gestorben  sein 
würde.  Und  der  lachende  Philosoph  Demokritos  ver- 
schob auf  Bitten  seiner  Töchter,  die  gern  am  Feste 
der  Ceres  tanzen  wollten,  durch  Honiggenuss  die 
nahende  Sterbestunde  bis  nach  dem  Feste.  (Garten- 
laube, 1855,  Nr.  «.; 

Jlhd.:  Yil  honiges  gezzen  enist  nit  gut.  (Morolf.)  (Zim- 
g^rle,  11.) 

26  Honig  folget  nicht  den  Bienen.  —  Graf,  110,  955. 

Der  Honig  gehOrt  dem,  der  die  Bienen  im  Stocke  hat, 
d.  b.  sie  hegt  und  pflegt.  Fliegen  aber  die  Bienen  ttber 
die  Qasse  oder  Über  des  Nachbars  Zaun ,  so  sollte  man 
ihnen  nach  der  einen  Bechtsansehaunng  nach  Verfluss 
von  drei  Tagen  nicht  mehr  folgen  können;  nach  einer 
andern  war  es  dem  Herrn  der  Bienen  erlaubt,  denselben 
mit  Klopfen  und  Liuten  zu  folgen  und  sich,  wenn  es 
ihm  gelang,  den  siehenden  Zag  aum  Stillstand  zu  brin- 

fren,  sich  wieder  in  Besitz  desselben  zn  setzen.  Ter- 
or  er  sie  aber  ans  dem  Gesicht,  so  war  der  Zug  dessen, 
der  ihn  fand,  aber  der  Honig,  den  sie  im  Stock  snrttok- 
gelassen,  folgte  ihm  nicht  als  natttrliohes  ZubehOr, 
wie  etwa  das  Junge  der  Mutter,  sondern  er  blieb  dem, 
unter  dessen  Zucht  und  Sorge  ihn  die  Bienen  frtther 
gesammelt  hatten. 
Mhd.:  Honing  volget  nicht  den  bahnen.    (Daniel»,  119.; 

27  Honig  hat  heimliche  Galle.  —  Petri,  II,  364. 

28  Honig  im  Mund,  Gall  im  Schlund. 

29  Honig  im  Munde,  Giffl  (Galle)  im  Hertzen.  — 

Pelri,  II,  572;  Gruler,  III,  50;  Ldtmann,  U,  266,  69; 
Sabbathsleuffel  im  Thcalrum  Diabotorum,  485^;  Eise- 
lein, 320;  Simrodc,  4931 ;  Par^miako»,  399  u.  3155 ;  Braun, 
1, 1468;  für  Waldeck:  Curtte .  348«  431. 

Jihd. :  Wan  der  treit  alle  stunde  daz  honec  in  dem  munde, 
daz  alter,  d&  der  angel  llt,  d&  blaet  der  eitertne  nlt  dem 
vrinnde  misselinge  an  iegelichem  dinge,  daz  er  gehoe- 
ret  nnde  gesiht  und  enhttetet  niemen  vor  im  niht. 
(Trittan.)  fZingerle,  ll.)  —  Mir  grftset  sA  mich  laohent 
an  die  lechelaere,  den  die  aunge  honeget  und  daz  herze 
gallen  hat.  (  Walther.)  (Zingerte ,  72.;  —  Die  minn  ward 
ir  gevallen ,  die  hönioh  gemacht  aus  gallen  vnd  darnach 
aus  dem  hOnich  gpirt  gallea ,  die  ae  pitter  wirt.  (Bing.) 
fZingerle,  194.; 

Fr$.:  Bouche  (Langne)  de  miel,  coeur  da  fiaL  (Bokn  I,  30; 
marKhtdel,  409.; 


(Pauaglia,  9SS,  9.) 


It.:  Kon  vi  k  miele  sensa  fiele. 

Lat.:  Impia  sub  dulci  melle  venena  latent.  (Owid.) 

heim,  1.9;  PkiUppt,  1, 189.;  —  Mel  in  ora,  verbslactis, 
fei  in  corde,  ftrana  in  fisetis.    (Qadl,  411;  EgerU,  133.; 

Port.:  Booa  de  mel,  eorafzo  da  M.    (Bokn  I,  269.J 

apan.:  Boca  de  miel,  manos  de  hieL    (CaSUr,  3943.; 

30  Honig    im  Mund,    im   hertsen   gall,   ist  jetzt 

breuchlich    vberall.   —    Ptiri,  II,  tSi;   ünicdk. 
1339,  57. 

nWer  das  Honig  fahrt  im  Mond  vnd  hat  die  Gall 
baym  grund,  den  halt  loh  für  keinen  frund,  aohwnr 
er  gleich  zu  aller  stund.    (Heniach,  339,  63.; 

31  Honig  im  Munde  vnnd  ein  Schermesser  in  der 

Hand  (im  Gürtel).  —  Lehmamn,  w,  59;  WinckUr. 
VI,  73;   Sailer,  178;  Simroi^,  4922. 

32  Honig   ist   der  Mücke  Tod.  —  Sailer,  17€;  5««- 

rock,  4932. 

33  Honig  ist  doch   süss,   wann   er  schon   einem 

Erancken  bitter  schmeckt.  —  Ldmamn,  819, 10. 

34  Honig  ist  kein  Futter  (keine  Kost)   fiir  EseL 
Frz.:  I<e  miel  ne  fut  pas  fait  ponr  la  gnenla  de  TAna. 

(Cahier,  1094;    XrUzinger,  459».;   —  La  mial  n'aat  pas 

pour  les  ftnes.    (Bokn  I,  32.; 
BM.  :  De  honig  is  voor  de  zeugen  niet.  —  Wat  aal  eea 

ezel  honig  eten.    (Harrebontie ,  I,  834.; 
Port.:  Nzo  he  o  mel  para  a  boca  do  asno.    (Bokn  I,  285.; 
5^011.:  No  es  la  miel  para  la  boca  del  asno.   (Dom  (imixote.) 

—  No  le  hizo  la  miel  por  la  boca  del  aano.    (CeMer, 

3540;  Bokn  /,  237.; 

35  Honig  ist  süss,  aber  die  Bienen  stechen. 

„Sim  jeden  schmeckt  der  honig  sttss,  doch  fUreht 
man  stets  die  binen  flUs."    (WaUi*,  /K,  58,  45.; 

Fir»,i  La  miel  aat  donx,  mala  l'abeUle  pique.  (Bokn  I,  32; 
Krüainger,  68  \) 

Soll.:  De  honig  is  zoet ,  maar  de  bij  steckt.    (Bokn  I,  305.; 

36  Honig  ist  süss,  aber  theuer. 

37  Honig  mnss  man  blos  mit  dem  Finger  kosten, 

nicht  mit  hohler  Hand  essen.  —  Einfälle,  131. 
Frs.:  Simiez  (est)  fait  pour  c^on  le  leecha.  (La  miel  est 
fait  pour  qu'on  le  Iftche.)    (Leroux,  I,  52.; 

38  Honig  ums  Maul  und  Dreck  darin.  —  Eitann,  454. 

39  Honig,  Zucker  und  Mandelkerne  essen  die  klei- 

nen Kinder  gerne. 

40  Ich  will  nichts  von  deinem  Honig  und  nichts  Ton 

deinem  Stachel.  —  Tendiau,  913. 

Als  Bileam  (4  i/o«.  22,  12)  sagte:  „Wenn  leh  d«i 
Volk  nicht  fluchen  darf,  so  will  ich  mitgehen,  um 
dasselbe  zu  segnen  ** ,  erhielt  er  von  Oott  obige  Antwort 
Zum  bOsen  Menschen  sagt  man:  loh  mag  weder  dein 
Gutes  noch  dein  BOses. 

41  Ist  nur  Honig  da,  die  Fliegen  kommen  von  selber. 

B5km. :  DeJ  Jenom  med ,  a  mnch  dosU  pfOne.  (Öde- 
ko9»ky ,  154.; 

42  Jimieh  euer  sich  met  Hunnig  anstrech,  desto 

ärger  kummen  de  Wespeln  on  enen.  (Bedbwt) 

43  Kein    honig    on   gallen.  —   Franck,  II,  20*;  Eise- 

lein,  320;  Simrock.  4924. 
Frz.:  Nttl  miel  sans  fiel,    (leroux,  I,  1893.; 

44  Lauter  Honig  verdirbt  den  Magen. 

45  Man  isst  den  Honig  und  fragt  nichts  nach  den 

Bienen.  —  Scklechta,  134. 

46  Man   kann   lange   von  Honig  reden,    ehe  das 

Maul  süss  wird. 

Der  Türke  sagt:  Nicht  wenn  man  Honig,  Honig  sagt, 
wird  der  Mund  sttss.    (Sehlechta ,  130.; 

47  Man  mag  Honig  rufen  soviel  man  will,  man 

wird  kein  süsses  Maul  bekommen. 

48  Man  muss  den  Honig  nicht  in  Essig  weichen. 

Wohlthaten  z.  B.  nicht  durch  die  Art,  wie  man  sie 
erweist,  verkümmern. 

49  Man  muss  den  Honig  so  aus  dem  Korbe  neh- 

men, dass  den  Bienen  auch  was  bleibt 

Dan.:  Tag  saa  honning  at  bieme  have  nsring.  (Pro9. 
dan.,  315.; 

50  Man  muss  nicht  allen  Honig  selber  easeo. 

Die  Bussen:  Bereite  Honig,  mein  Sohn,  sei  abar  nicht 
so  verUebt  darein,  dass  du  ihn  selber  issest.    (Mtmann 
r,  118.; 
&1  Man   schmiert    mit  Honig  das  Glas,  dass  der 
Wermuth  eingeh  bass.  —  Fi$duirt,  Geedu 

Böhm.:  Pod  sladk^m  medem  irkvt  lid<  lidi  jadem.    CGiia» 

kovaky.  43.; 

52  Man  streicht  ofil  einem  den  Honig  vmbi  IImI 

vnd  den  Dreck  hinein.  —  Grttter,  lll*Cf;  U^ 
mann,  767.  8;  Lehman»,  II,  410,  37. 

53  Mancher  sucht  Honig  und  findet  GallOi 


7G9 


Honig 


Honig 


770 


ö4  Mit  einem  Tropfen  Honig  fangt  man  mehr  Flie- 
gen als  mit  einer  ganzen  Kanne  Essi;;.  — 
Schlechta,  256;   Simrock.  2:>42:   Körte,  2M7;  lleiiinhrg 

in,  ai. 

Mit  Ulimpf  und  (R>lindiKkeit  richtet  man  motir  tum 
all  mit  Hfirto  und  Ucborniuth.    Die  Kuaien  :  Mit  lIoniR 
füDfft   man   nicht   nur  Flieften.   sondern   auch   Duron. 
(Alliiiann   VI,  SM;  H^inatnirij  lll,  Dl.; 
Fn.:  Ou  prund  plus  de  mouchea  areo  du  miol  «in'avec 
du  vinaiffre*    {Hohn  /.  4:i.> 
55  Mit  Honig  schniicrt  man  das  Giflfl.  —  VtXri,  II,  477. 
M/iil.:   Dax  lioneo  d&  in  galleu  rin.     (¥rauenloh.)     (Zin- 
f/vrl,' .  71.; 

OG  Nach  Honig  schluckt  man,  nach  Wcrmuth  spuckt 

man. 
57  Nicht  aus  allem  Honig  wird  Moth  gemacht.  — 

Mttnuun  V,  113. 

5S  Such  nicht  /.u  viel  Honig,  dass  dir  nicht  Gallo 

drauss  werdf.  —  iv/ri,  ll.  543. 
5^  Unter  süssem  Honig  ist   ofiTt  der   schedlichstc 

Gifll  versteckt.  —  Ikiri,  II,  SM. 
tiO  Verl>otcnor  Honig  wird  zu  Galle. 
Gl  Vil  haben  das  Honig  im  Mundo  vnd  die  Galle 

beim  hcrtzen.  —  lleiMch,  1339,  n. 

hat. :  Ex  ffutta  mollia  gencrantur  flumina  fellis.  (daal,  l  ri.'i.; 

G'i  Von  Honig  reden  macht  den  Mund  nirht  süss. 

Diu  KuBHcn:  Wer  immer  von  Honig  iprickt,  hat  keine 
Zoit  Houiff  zu  csBvn.    (AltmuHit   VI ,  422.; 

Co  ^Vüre  dor  Honig  nicht  süss,  man  leckte  ihn  nicht 

lt.:   n  mi«lu  «i  f&  leccaru  perch6  ö  dolce.     (taaiaiflia, 

Äo ,  4.; 

G4  Was  Honig  der  Biene,  das  ist  Liebe  dem  Men- 
schen.   ;/■'!««.; 

05  Was  nützt  es  Ilunig  bauen,  wenn  man  ihn  sei- 
bor isst. 

CG  Was   soll   der  Honig  in  des   Esels  Maulei  — 

KorW.  ZU.'.l.  Iti'timbrnj  lll .  &\ 

€7  Wiit  schall  Honnig  in  doTheerbütt!  —  lihbw,  viil. 

'*        Was  «oll  IloniK  in  der  Pechtonne  I 
GS  Weisen  des  süssen  Ilonifjrs  lecket  die  Katz   die 

Schüssel.  —  ISitn  .  II .  613. 
C9  Wem  der  Honig  schmeckt,   der  schelte  nicht 
die  Bienen. 

70  Wen  (wer)  den  Ilunneg   eten  well,   mott  ock 

licn,  dat  ün  de  Beien  (Bienen)  steken.   (ileun.j 

—   f irfiit'nic-h ,  /,  401.  54. 

71  Wenig  Honig  versüsst  viel  Bitterkeit. 

TJ  Wenn  iler  Honig  aufgetragen,  muss  man  rasch 
zulangen. 

H''hin.:  Kdyi  med,  bcr  lifel  lined.    (Cyialveiky,  260.; 

7o  Wenn  der  Honig  fertig  ist,  vertreibt  man  die 
Bienen. 

74  Wenn  du  Honig  findest,  so  geneuss  es  mit  Mass. 

75  Wenn  nach  Honig  gelüstet  den  Fliegen,  bleiben 

sie  auf  der  Leimruthe  liegen. 

,. Dan  vaiin  nach  1Ii>ui){  »lurit  tuh  Flügen,  diirffen 
wir  wid  inn  d  Ijeimrut  tlltjcn.*'  (Fisehart,  t'lühh.,  in 
Kl-ft-r,  A',  7'.i'.«.; 

70  Wenn  nur  Honig  da  ist,  ein  Löffel  findet  sich 

bald. 
77  Wenn's  Honig  regnet,  do  ho  ich  kenn  Löffel, 

und  wenn's  Dräk  (Dreck)  regnet,  do  späir' 

ich  's  Muul  uf.     (XH-icknuJ 
Wenn  jemand  kein  (Uück  211  haben  Tcrmcint,  oder 

kein  (■«'rti-hick  busitzt,  ci  ku  tirfataen. 

73  Wer  den  Honi;r   kaufen  muss,  dem  schmeckt 
er  nicht  su  süss. 
Die  Oamanon  aagcn:  Andcra  iat  dvr  Honig,  andan sein 

rieiü.   (s..i,h:Ltu,  i;u.; 
7y  Wer  den  Honig  mit  dem  Bären  theilt,  bekommt 
stets  das  wenigste.  —  UiinWw,  .Y.Y.  Gl. 
//.:   (.'hi   divido   il  mielo  con  rono   ha  ia  minor  parte. 

S«.>  Wer  den  Honig  von  den  Dornen  lecken  mosB, 

der  bezahlt  ihn  theuer. 
Frs.:    Trnp   achAto  le'miol  qai  1«  liehe  lur  lee  «piaea. 

(Jtu/.H  I,  dg 
//..{/.:  Hij  koopt  den  hnnig  welduur,  die  M  TM  de  doOT' 

n<-n  moct  lekkeu.    (Barrfbomee ,  t,  324.; 

Sl  Wer  den  Honig  will,  muss  der  Biene  SamBam 
leiden.  —  Eiu\ei%,ian;Simro€k,4SM. 
Lat.:  Feraa  quodlaedtt,  ent  quod  prodeat  rwfsm>  —  K*~ 
que  mal,  aeqae  apei.    (EUOtlm,  310.; 
Bhtioh»  BFBiCBwOBna-Lizixoir.   U. 


82  Wer  des  Honigs  will  geniessen,  der  muss  sich  auch 

Bienen  stechen  lassen.  —  Fitcher,  [*9nlter.  708*=. 

83  Wer  einmal  Honig  nascht,  heisst  immer  Honig- 

mnul. 

J)in   Letten  Ragen:    T)er  Hur  naiehte  einmal  Süstei, 
nun  heiHRcn  soiuu  Enkel  Hunigfrctscr.  (Reirnnbery  II,  il.) 

84  Wer  gut  Honig  will  haben,  der  mnsa  der  Imcn 

biss  gowertig  sein.  —  Lehmam.  I!,'i50,4. 

85  Wer  Honig  essen  wil,  der  muss  leiden,  das  jhn 

die  Bienen  stechen.  —  Pttri.  II,  719;  llcnüch,  371, 45. 
T)io     Oimanon    sagen:     Kein    Honig    ohne    MUhe. 
(SMrcAla,  217.; 

8C  Wer  Honig  genascht,  beleckt  sich  die  Finger. 

87  Wer  Honig  lecken  will,  muss  den  Stachel  der 

Bienen  nicht  scheuen.  —  h'öric,  J925;  Siiiidftfund, 

H.s.  131.  .Simrock.  492t; :  liram,  I,  1472. 
Die  ItuHscn:  Wer  den  lIoniK  nicht  «trafen  will,  rcr* 

klage  nirht  dio  Hienon.    (.iltmnnm  1',  )S».} 
Mhii.:  Ix  ist  ein  Awicltcher  val,  iwor  das  honic  bfttct  dar, 

d&  dor  angel  acharf  vor  war  Inno  Ut  Torborgen.    (Jlti' 

riifidrjjfH'lr.) 
Dätt.:   IIvci  di>r  vil  honning  slikke,  maa  ikko  rteddoB  for 

hier.    (Hohm  I,  37K.; 
KnuL:  Tlio  honcy  ig  awcet,  bnt  the  bco  ntinga.    ((fnal,  2l2.; 
JIvIL:  Die  den   honig  wil  uithnlen,  moot  hct  iti>kon  der 

büen  nndergaan.  (Ilarri'honut',  /.  324;  Bohn  1,  .S08.; 
It.:  Non  8i  pn6  nver  11  mele  scuKa  le  pccchie.  (final,  312.; 
Lat.:  Feccm  bibat  vinnm  qai  blbit.    (Seyfn'ld ,  nh.)  —  tiuii- 

quis  apofl,  undasqae  timet,  spinasqne  roeoti.  non  mcl, 

non  pitces,  non  feret  ille  roiaa.    (Oaaly  2i2.; 

88  Wer  Honig  sammeln  will,  muss  zur  Biene  in 

die  Schule  gehen. 

Die  BuHBen:  Willat  du  Honig  bereiten,  dann  nimm 
dir  dio  Biene  lun  Vorbild,  nicht  die  Wespe.  (AUmann 
17,  475.; 

89  Wer  Honig  sucht,  findt  Gnll.  —  Svtor,  1002. 

Lat.:  No  qnaeras  mollia,  et  contingant  dura.    (Sutor,  1002.; 

90  Wer  Honig  will  sammeln  und  Rosen  will  bre- 

chen, muss  leiden,  dass  Bienen  und  Domen 
ihn  stechen.  —  Lohnmgvi,  i,  «15. 

91  Wer  kann  Honig  8])eien,  wenn  er  den  Mund 

v(dl  (ialle  (Wermuth)  hat, 

Ihln.:  rot  er  ondt  at  slddo  Imellem  to  ilde.   (Rohm  T,  3A1.; 

92  Wer  keinen  Honig  im  Bienenkörbe  hat,  must 

ihn  im  Munde  haben. 

93  Wer  mit  Honig  umgeht,  dem  bleibt  auch  etwas 

an  den  Fingern  hängen. 

Die  Küssen:  Wer  sich  au  Honig  macht,  den  belecken 
dio  naren.    (AUmann   VI,  4.'kl.; 
HvU.:  Die  mot  don  honig  omgaat,  hom  blijft  altijd  wat  aan 
de  Tingers  hangen.    (Ifarrebom^e .  I,  234.; 

94  Wer  mit  Honig  umgeht,  leckt  auch  einmal  die 

Finger.  —  Goethe'»  lleineke. 
Frl.:  Celni  gnuveme  bien  mal  In  miul  qui  n'cn  taste  et 

SOS  doigts  nVn  lAcbe.    {Rohn  l,  'i.) 
Hüll.:   Die   honig   eet,   mag    wel   xijne   vingers   Ickkcn. 

(Marrelomrf.  /,  324.; 

95  Wer  mit  Honig  umgeht,  mag  wol  seine  Finger 

lecken ,  er  muss  es  aber  nicht  zu  grob  machen. 

—  Winrfcicr,  IV,  68. 

Span.:  Quion  U  miel  menea,  siompre  se  le  pega  de  ello. 
(Bohn  I,  249.; 

96  Wer  ofil  Honig  isset,  der  wird  sein  vberdrüssig. 

—  Mri.ii,  747. 

97  Wer  seinen  Honig  auf  den  Markt  bringt  (oder: 

in   Kuchen  verbäckt),    kann   ihn   nicht   auf 
Semmel  streichen. 
Aehnlich  die  Bussen  AUmann  V,  131. 

98  Wer  sich  selber  zu  Honig  macht,  wird  von  den 

Bienen  aufgefressen.  —  mnekier,  v,  87. 
Üohin.:    Kdo   rukama   med  mfcbi,    prsty   ollio.     (Cela- 

hot%ky ,  m.) 
HoU.:  Die  sich  telven  honig  maakt,  wordt  van  de  bijen 

opgegeten.    (Ilarrebom^e,  I,  324;  Böhm  I,  3U.) 

99  Wer  sich  zu  Honig  macht,  den  benaschen  (fres- 

sen)  die  Fliegen.  -^  A'drle,39S0;   Araan, /.  1471. 

Simrock,  49S3;  Reituberg  lll.  145. 
Die  Bossen:  Wer  sich  sam  Honigfass  macht,  an  dem 

will  Jeder  leoken.    (AUmann   VI.  442.; 
Engl.:  Daub  yoursclf  with  honey,  and  youUl  nevcr  want 

flie«.    (Uaal,  IM».) 
It.:  Fatti  dl  niiele,  ejtl  mangoran  io  moscho.  (Rohn  I ,  i)x.; 
r>,rt.:  l-':i/pi-vos  mel,  comcr-haü  as  rouscas.    (Bukn  I,  277 

n.  iM.) 
Span.!  A  qnien  se  liace  miel,  mnsoaa  le  le  eomcn.  —  Ha- 

ceoi  miel  7  paparoa  bau  las  moscas.    (CaUer,  Hi'iif.) 

49 


771 


Honig 


Honigbemme — Honigknchen 


77« 


100  Wer  sich  zu  Honig  macht,  der  hat  gut  Fliegen 

fangen. 
BoU. :  Beameer  a  met  honig,  soe  rangt  gij  Tlijgon.    (Harre- 
bome«,  l,  384.; 

101  Wer  sich  mit  Honig  schmiert,   den  fressen  die 

Fliegen. 

It.:  FateTi  miele,  che  le  motclie  vi  mangieranno  (Pas- 
zaglia,  225,  1.; 

102  Wer  viel  Honig  leckt  (schleckt),   muss   auch 

viel  Wermuth   schlucken.  —  Saüer,  [158;  Sim- 
rock  ,  4930. 
Folgen  der  Unmftssigkeit. 

103  Wer  vil  honig  hat,  der  honigt  auch  sein  brey. 

—  Henisch,  706,  8. 

Die  BnsMn:  Wer  genug  Honig  hat,  schmiert  seine 
Bäder  damit.    (Altmann  VI,  440 J 
Böhm.:  Badei4i  med,  allü  t£;  bades-li  jed,  roiplvajf  ti. 
(Öelakotsku,  85.; 

104  Wer  will  Honig  lecken,  muss  nicht  vor  Bienen- 

stichen schrecken. 

105  Wer  will  Honig  schneiden,  muss  den  Kopf  in 

eine  Kappe  kleiden. 

106  Wer  zu  viel  Honig  isset,  der  speiet.  —  Spr.  Sal. 

ii.  16;  Schulze,  90;  Zaupser,  151. 

Uhd.:  Des  honges  aüese  verdriuzot,  aö  mana  zu  vil  ge- 
ninset.  (treidank.)  —  Daz  stteze  honoc  ist  bitter  einem 
jegeltohen  man  der  es  niezen  niene  kan.    (Greffor.) 

Lat.:  Habet  et  mel  satieUtem.    (Seybold^  207.) 

107  Willst  du  guten  Honi^  haben,  so  musst  du  der 

Bienen  Biss  gewärtig  sein. 

Dan.:  Hto  hunning  vil  slikke,  maae  ei  reddes  for  hier. 
(Prov.   dan. ,  315.; 

108  Wo  es  Honig  gibt,  da  ist  auch  Gall  bey.  — 

Gottfr.,  XXn. 
Dan.:  Honning  giver  vel  sKdhed  1  munden,  men  galde 

ndi  blodet.    (Prov.  dan.,  299.) 
Lat.:  Ubi  mel,  ibi  fei.    (Wahlspruch  Luther' $,) 

109  Wo  es  Honig  gibt,  da  sammeln  sich  die  Flie- 

gen (Wespen). 

„Wo  Honig  ist,  da  aamJen  sich  die  fliegen,  wo  Kin- 
der aind,  da  aingtman  vm  die  wigen.  (Rochhota,  3U0; 
Fi$ohart,  Trostb.,  im  Kloster,  X,  729.; 

Dan.:  Hvor  honning  er  da  aankea  flaer.    (Prov.  dan.,  288.; 

It.:  Non  si  dk  mleie  aenia  moache.    (Pttstaglia,  225,  2.) 

110  Wo  Honig  feil  ist,  fliegen  Imen  vnd  Mücken 

zu.  —  Lehmann  t  401,  60. 

111  Wo  man  Honig  verkaufit,  da  fallen  die  Fliegen 

zu  mit  hauffen.  —  IJenüch,  im,  7;  r^tri,  n,  812. 
„Wo  man  Honig  tbut  Terkanffen,  fallen  die  fliegen 
SU  mit  hauffen."    (WaMü  ,11,  89,  b.) 

112  Zu  seinem  Honig  legt  der  Teufel  einen  Löffel, 

zum  fremden  zwei. 

113  Zu  viel  Honig  essen  ist  nicht  ^ut  —  Petri,  II,  828. 

114  Zu  viel  Honig  ist  bitter  (bekommt  nicht).  — 

Lehmann,  II,  905,  28;  Grvter,  III,  119;  PetH,  II,  828. 
Alles  ZuTiel  schadet.      Zu  viel  Honig ,  aagen  die  Bus- 

aen,  a&uert  den  Magen.    (Altmann  VJ,  411.;     Und  die 

Neugriecheu:  Auch  der  Honig  erzeugt  Ueberaftttigung. 

^Reintbtrg  111,  139.; 
Dan. :  For  meget  hunning  amager  bitter.    (Prov.  dan. ,  315.; 
Frt.:  Au  doagoutö  le  miel  amer  est.    (Leroux,  l,  57.; 
Lat.:  Mel  inreniati,   comede  quod  sufficit  tibi,  ne  forte 

satiatua  evomas  illud.  —  Sicut  qui  mel  multum  oome- 

dit,  non  eat  ei  bonum.    (SchuUe,  90.; 

*115  Aus  Honig  eitel  Essig  machen.  —  Luthcr's  Tüch- 
redeH,a\ 

*116  Das  honig  vmb  das  maul  streichen.  ->  Eyering, 

I,  186. 

Auch  maaiach  Altmann  VT,  520. 

•117  Dem  Honig  verkaufen,  der  Bienen  hat. 

Frx. :  Yendre  du  miel  k  celni  qui  a  des  ruchea.   (Krittin- 

ger,  457».; 
lt.:  Yender  il  miele  a  chi  ha  le  api.    (Bohn  1,  131.; 
Port.:  Yender  mel  ao  colmeiro.    (Bohn  I,  295.; 
*118  Den  Honig  mit  Zucker  bestreuen.  —  Altmann 

VI,  520. 

*119  Den  Honig  vom  B&ren  kaufen. 

Die  Buaaen:  Der  Honig,  den  der  Bär  rerkauft,  ist 
bitter.    (Altmann  VI.) 

*120  Der^  hat  immer  Honig  im  Maul. 

>)  D.  i.  dieser  Menaoh. 
•121  Der  (=  dieser)  Honig  ist  nicht  ohne  Galle. 

Uhd. :  In  diner  apta  Itt  gaUen  tU.    (Boner.)    (Zingerle .  72.; 
•122  Der  (=  dieser)  Honig  ist  nicht  von  Dauer. 

Die*  glttckliolM  YerhältniM  wird  keinen  Bestand 
haben. 


•  123  Du  kannst  ihm  Honig  vorsetzen,  er  wird  dich 

mit  Galle  speisen. 
•124  Du  streichst  mir  honig  vmb  das  manl  vnd 
streichst  mir  dreck  drein.  (S.  Eiter  2.)  —  Franck, 
ir,  n^:  Tappius.  44»;  Lehmann,  lt.  74,  101;  Frisch- 
6itT»,  1652;  Aorte,  2952»;  Braun,  I,  1473. 
JIvU. :  Hij  ameert  hem  honig  om  den  mond.  (Sarrebcmee, 
/,  324.; 

•125  Einem   den  Honig  nehmen.  —  Jer.  Gotihelf,  Er- 
zählung, V.  316. 
Einen  tiber  den  I/öffel  barbieren. 

•  126  Er  hat  das  honig  im  Maul,  die  Gale  im  Hertzen. 

—  Eyering,  II.  263;  Ilenisch,  1339,  51. 
•127  Er  hat  Honig  gesäet  und  Pfeffer  ist  aufge- 
wachsen. 

•  128  Er  nimmt's  Hungg  d'rab.    (Soloihum.)  —  Schild, 

89,  358. 
Er  nimmt  den  beaaem  Theil,  den  Yortheil  rorab. 

•  129  He  schmert  em  Honig  um  den  B&rt   fHolst.)  — 

Schütze,  II,  153;  Eichwald.  70. 
Frt.:  Tenir  qnelqu'un  en  abboi.    (Krütinger,  2.) 

•130  Honig  im  Maule  und  ein  Schermesser  in  der 
Hand. 

Frenndaohaflliche. Gesinnungen  heucheln  und  Ha»  im 
Herzen  hegen. 
Frz.:  Boucbe  de  miel,  coeur  de  flel. 
HoU. :  Honig  in  den  mon  den  een  acheermea  aan  den  riem. 

(Uarrebomee ,  I,  324.; 
It.!  Tal  ti  fä  il  bellino,  ehe  ti  mangerebbe  il  euere. 
•131  Honig  im  Sprachhaus  (Abtritt)  suchen.  —  SenA- 

brief  von  der  Messkrankheit. 
•132  Honig  ins  Maul  nehmen. 

„Wie  hab  ich  HOnig  inas  Maul  genommen."  (Ayrer, 
I,  598 ,  8.;  —  „Der  Monittur  hat  wieder  Honig  fUr  Italira 
im  Munde."    (VontUche  Zeituny,  18(>8.; 

*133  Honig    ums    Maul    und    Hühnerdreck    hinein 

schmieren.     (Siederrheiu.) 
*i34  Jemes  (jemand)  den  Hunneg  öm    den   Bart 

Bchmeren  on  den  Dreck  drou.   (iteur*.)  —  Fir- 

meni<^,  I,  401,  69. 
•135  Man  muss  es  mit  Honig  versüssen. 

Mhd.:  £  wolt  ich  gebttezen,  ob  amers  vluz  waere  galle 
gar,mithonecezttber8flezen.  (Fraueiüofj.)  (Zingerle tl't) 

•136  JSiu  will  der  Honig  in  Theerammer  kam'n.  — 

Eichwald,  810. 
•l37  Sein  ganzer  Honig  ist  sauer  geworden. 

Mit  dem  Olttck  iat*a  zu  Ende. 

*138  Sein  Honig  wird  zu  Galle. 

Mhd.:  Ir  honec  iat  worden  zeiner  gallen.  (Walther.)  — 
und  machte  zeiner  gallen  äaz  vil  honiczüese  apiL 
(Engelhart.)    (Zingerle,  12.) 

•139  Seinen  Honig  dem  Bienenvater  verkaufen. 

Die  Buaaen:  Suche  deinen  Honig  dem  anzumarkten, 
der  keine  Sienen  hat.  —  Dem  brancbat  du  den  Honig  nicht 
zum  Kauf  anzubieten,  der  aelber  Bienenatöcke  beaitzt. 
(Altmann   VI,  430  u.  446.; 

•140  Sich  ganz  mit  Honig  überstreichen. 

Ein  aOsaes  und  angenehmes  Leben  fahren. 

•141  Wenn  er  Honig  aufschmierte,  es  wurde  doch 

stets  nach  Theer  riechen. 
Honlffbemm«. 

Honigbemmen  darf  man  nicht  lange  ausrufen 
(feiltragen). 

Dennoch  haben  die  Buaaen  das  Sprichwort:  Mein  Sohn, 
willst  du  ein  FfOndohen  Honigaeim  verkaufen,  so  musat 
du  ein  Pfund  Worte  reden. 
Honifirblme. 

1  An  einer  schlechten  Honigbime  nagt  die  Wespe 

nicht.     (Wend.  Lausitz.) 

2  Honigbirnen   duften  jedem   angenehm.    C^Vend. 

Lausitz.) 
fionlffbisaen. 

Auch  ans  Ilonigbissen  kann  man  Galle  saugen. 
Höni^en. 

•Er  honiget  und  gället  —  Eisclein,  320. 
Honiffgrenuss. 

Theurer  Honiggcnuss,   den   man   aus   Dornen 
lecken  muss. 
Honltfhäflein. 

*Er  hält's  für  ein  Honighäfele.    (Süninten.) 
Honigkuchen. 

•Man  wird  auch  der  Honigkuchen  überdrOnig*  — > 
Heinsberg  III,  139. 


773 


Honiglecken — Hopfen 


Hopfenfreund — Höpping 


774 


Honlffleokan. 

*hs  ist  eben  kein  Honiglecken.  —  FAseiein ,  320. 

Kein   UlUok,  kein   Pruat,   kein  iSrhlockkauf.     „Die 
Schttimeitterei  in  ko  Ilunigläcka."    (Üart-Tius ,  ICH.) 
Honierede. 

1  Eitel  honiprrcd  scynd  nit  on  gifft.  —  Frnmk.  1,  «a ■; 
/V(rt.  //.'.'39:  Lehmann,  64A,  37;  Grutcr .  l.  28;  Sih»ttrl, 
1143*;  Körte,  4953;  Kitelein.  ViQ:  SimUKk,  4923. 
SlhL:  In  honrc  biute  ich  fallen.  (FraufnUih.)  —  Ir  wort 
liAiit  Iiongp«  Rüezekcit,  ir  werk  der  galleu  bitterknit. 
(HiiH^r.)  —  Kin  »ngel  diu  iiilne  Ireit.  (Boner.)  (Zim- 
'jert-,  71  u.  VI.) 
Dan.:  HonningH  nord  rre  ofto  gift  n«  mord.  (/Vor.  da».,  A7f}.) 

—  Tidt  er   gift  og  galdo   ander  liouningtale.     (Huhn 

I,  4(»0.J 

Lut.:  Ilubct  et  Buum  Toncnam  blande  oratio.   (S^ybold ,'i{i'&.) 

—  Mel  in  uro,  rerbalavtis,  fei  in  oordei  fraui  in  factie. 

**2  Er   führt   eitel   Honigreden   und   hat   Gift  im 

Herzen. 
Honiffschlecken. 

1  I  lonigsühlccken  ist  kein  Eselsfatter  (keine  Ksels- 
arbeit). 

Enijt.:  It  ii  n<tt  for  aiaca  to  lick  honcy.    (Oaat,  1168.; 

*'J  Er  hält's  iür  ein  Houigschlccken.    (Wien.) 
Honinelm. 

1  Honigseim  verdricsst,  wenn  man  sein  zu  viel 
geniesst.  —  SchnUc,  90. 
*'2  Kr  hat  Honigseim  auf  den  Lippen. 
Honl^emmel. 

*hine  Honigsemmcl  in  die  liärengrube  werfen. 
HoniffaüBie. 

Houigsüsso  verdricsst,   wenn  man  sie  zu  viel 
goniesst.  —  Sihulzv,  90. 

Honigthau    ist  nicht  der    beste.  —  Nj»ntftirur/fr. 
j/drfcn,  164. 

Er  iat  rin  für  da»  Codoibcn  der  Ptlanzpn  aebr  iichid- 
lieber  Thau.  Vcrdurbcud,  wioer,  Hind  die  Scbnieicliler. 
Honig'wabe. 

lloni;j:wnben  sind  liebe  (willkommene)  Gaben. 
Bonlffwort. 

Ilonigworten  iüt  nicht  gut  glauben. 
Honnet. 

•Honett  un  power  sein.  —  lohremjel .  11 ,  zk. 
Hopfen. 

1  Di"r  Hüpfoii  liiit  die  Maische  durchdrungen.  (Ut.) 

Auch  der  Sanflmtkthignte  kann  lulct^t  zornig  werden. 

2  Kr  int  ein  schlechter  Hopfen,  den  man  durch 

\VtTniuth  bittern  miiss.    i.Miwfc/iuj 

3  droben  Hopfen   sackt   man   in   grosse   Dallen, 

edel   (Tcwürz  in   kleine  i>ückleiD.  —  WinMer, 

II.  56. 

4  H'ipfen  siml  liupauf,  hupab.  —  Hix.hin ,  321. 

\'m  dvu  sclir  verilndcrlicheu  Trcie  der»clben  anzu- 
deuten. 

5  Hüi>fcn  veredelt  diis  Bier  aber  nicht  den  AVein. 

—  .4/ff;iiiiiH  17,  3i>^. 

Ü  Hopfen,  Wind'  und  Wein  wollen  stets  gegängelt 

H'liin.:  I^'ibfe  chineli,  kdyx  »e  X\  cky  drz(.    ( Cilnk:>r^k-j ,  T.*'l.) 
/'i?i. ;    I)«.]»r»:o   cliiiiivlowi .    gdy  »iy    tyki    tr/jnia.     (Cfln- 
komkii,  irj.) 

7  lloptVou  ohn  nieithau  vnd  bctler  ohn  h.-usc  sind 

scltiMi  zu  linden.  —  7/ciit9rh.346,  2u;  l'elri.  II.  384. 

8  Ohne  lloi>fen  kein  Bier. 

Jl'ill. :  Zundor  hn]i  kan  mcu  geen  bior  brouwcn.    (Ilurrc- 
'.i;/..-.-,  /.  3;U.) 

y  Viel  Hopfen,  viel  Iloggen  (im  nächsten  Jahr). 

—  Ki>tti'.  ivyj;    SimriHli,  ^935.•  Oiakel,  UM. 

Man  will  livnu'rkt  hüben,  dasn  nach  reiclior  Ilopfcu- 
crntc  jedoHUial  i'in  Htrvngor  Winier  und  ein  reiübea 
K'irnjiihr  uvkuiniiiüU  sei. 

•  10  An  den  is  lin|)jM.n  un  uu>lt  verhircii.  —  Üuhneri,  vm, 
"ii   Ik'i  dam  i.-«  lluppr  und  Mal/ vcrtui'bcn.    fSchlc».^ 

—  trfinini::ni .  ///,  581;  tinnu^ikr ,  2t 7. 

•rj  Dar  is  Hoppeu  un  Molt  bi  verlaren.  (iUmtrity.)  — 
7'irm<'Hi'7i,  1/7,  2^3.  83;  fTirA'ra/ii .  811 ;  Ae»rftdrH7frh  bei 
.MmriuA.  4936. 

*i3  K»  ist  jhni  Hopft'  vnd  Maltz  verdorben.  —  Kye- 

ritvj,  II.  .'•4Ü;  AWfi',  29:i4. 

,.I)aa<!  «ein  gemeiniglich  Leute  an  den  hopffen  und 
MuliA  und  alle  gutthai  Torluren  iet."    (Coter,  i»».) 
*14  Es  ist  Hopfen  und  Malz  daran  (oder:  au  ihm) 
verloren.  —  Sailer,  300;  ffMCfriii, 391;  Araw. 1. 1474.- 


Mayer,  11,  7«;   Fri«A6i>r*.  1653;  für  FniHJben:   Frorn- 
nuinn,  17.316.  181. 

Allel.  Trifft  aber  nicht  immer  ein.  80  nagte  der  Oo- 
nersl  IgoUtriVm  oft  ron  nolnem  Pflegling  Seumn,  wenn 
er  sich  ▼ergeblieh  bemühte,  den  Stoitchen  etwas  an 
glätten.  —  „Verloren  ist  Ifnpfen  und  Mala,  die  Butter  ist 
weg,  Uott  geh'  uns  Salz."  In  einer  Diebtang  aus  der 
Zeit  des  DreirtsigjAbrigen  Kriegs.  (Uprt,  344.)  —  „Wer 
einen  Zigel  weis«  will  witschen,  das  leere  Stroh  im 
Tonne  dresrhon,  dem  Wind  das  Weiten  will  rerbie- 
ten  vnd  einer  vukeuHchen  Frawen  hüten,  ein  fliessend 
Wasser  wil  verstopffen  deshalb  verlcusst  beid  Malta 
vnd  Hopffcn."  (Wnldi*,  II ^  HS,  3S.)  —  „Ist  einer  ohn 
sehen  ein  Bruder  LUderlich,  der  in  der  Schmausorey 
allein  nur  hält  den  Strich:  si»  spricht  man:  an  ihm  ist 
B<i  Ilopp  als  Schmultz  vert«irbon."    (KfUfr.  \^3^.) 

Frz.:  A  lavcr  la  tAte  d'un  Mure,  <>n  y  perd  la  lesiire.  — 
Voil&  chasse  mortc. 

Lat.:  ¥.t  operam  et  rotia  pordcre.  (Fisrl^in .  331.J  —  Oleum 
et  oporam  pordidi.  (l'ltiutu*,)  (liinder  I ,V\il\:  II,  'J3t".;{; 
(\)Ur,  ß88'»;  Oer.  rur. ,  «'^4;  Philippi ,  II,  R4;  Fro- 
ht-nj.  6(1.1  J  —  Pcriit  sus  et  talentum  et  nuptiae.  fi'Ai- 
lippi,  IL  »2.; 

•15  llopft' vnd  maltz  ist  alles  verloren.  —  Tainmu.  243''. 

X,a^.- Periit  sus,  talentum  et  nuptiae.  ( K rasm.,  3[t7;  ru/>- 
/;i»/t',  a4:i.»»;  liiHdtr   II.  2554.) 

Hopfenfreund. 

•Kb  ist  ein  Hopfenfreund. 

„Polstennachor,  FuchsschwAntser,  Loisetrcttor,  Sup- 
pen» und  liopCTenfreunde.**    (lIcrhKry^r,  I,  Ü,  31.^ 

Hopfenhacker. 

♦Es  ist  ein  Hopfenhacker. 

I).  h.  ein  Politzer.  Die  Ktadt  treibt  nkmlich  Hopfen- 
bau.  Ihre  Bewohner  fahren  aber  auch  den  Spitznamen 
Sandbüdel  (Sandbeutel);  warum,  ist  nicht  erklilrt. 
(Vgl.  Schmidt,  JubfUckri/t ,  23.) 

Hopfenreich. 

Hopfenreich  und  malzarm,  ist  ein  Bier,  dass 
Gott    erbarm,      \lkuiniu.)  —  Schle»,  Zeitung,    1867, 
Nr.  29. 
Hopfensack. 
•1  Der  Hopfensack  hängt  vor  dem  Fenster. 

Kine  Kedensart,  mit  der  man  in  der  Altmark,  Ge- 
gend von  (lardelcgon,  Ornssprahlcr  abfertigt  oder  zum 
Schweigen  bringt.  Die  Kauei-n  sollen  dort  vor  alten 
Zeiten  einen  pralilerischen  Junker,  der  ihnen  mit  thü- 
richtcn  Drohungen  zu  Lolbo  ging,  in  einen  grossen 
llopfeuBack,  der  im  zweiton  Stock  aus  dem  Fenster 
hing,  gcKteekt,  den  Sack  dann  zugebunden  und  den 
Junker  zur  allgemeinen  Froudo  der  Einwuhnorschaft 
so  lange  im  Sacke  liaben  r-ippeln  lasten,  bis  sich  seine 
Hitze  gelegt  hatte,  liftxst  sich  seitdem  ein  unberufe- 
ner (rniBssprccbcr  sehen,  so  hcisst  es:  „Der  Hopfen- 
sack httngt  Hchnn  oben." 

•2  Kr  ist  ein  grober  Hopfensack.  —  l'rwhbier^,  im4. 
Hopflenatanffe. 

•Er  (sie)  ist  eine  wahre  Hopfenstange. 
Von  einem  langen  hagern  Menschen. 
Hopp. 

1  Hopp,  hopp,  et  Hemd  es  linger  as  de  Rock. 

'itturs.     —  Finm-nUh .  /.  4©4 .  271. 

2  Hopp,    hopp,    öwerniorge   öss   Johrmarkt.   — 

Frischbier,  334 ;  FrUchbivr  «,  1646. 

3  Hopps,  David,  öss  e  Grawe.  —  Fruchhicr-,  16.S7. 

Ein  Blinder  dieses  Namens ,  der  sieh  durch  Violin- 
spirl  emihrte,  hatte  einen  Fdhror,  der  ihm  manch  Stttck 
des  erbettelten  Specks  verzehrte,  es  aber,  aur  Heda  ge- 
stellt, leugnete,  worauf  David  erwiderte:  „Oock  heob 
et  ja  gcschn."  Der  verletzte  Führer  führte  ihn  jetat 
gegen  eine  Scheune  und  sagte:  „Hopp**.  Der  Blind« 
machte  einen  Sprung,  stiess  jedoch  so  heftig  an  eine 
Scheune,  dass  er  auf  den  Rücken  fiel.  Als  der  Blinde 
ihm  wegen  Solcher  Bosheit  Vorwürfe  machte ,  sagte  or: 
.,Du  hast  doch  gesehen,  dat  Ock  Speck  gegoten  hcbb, 
worom  sachst  uich  ock  de  SchlnV'* 

4  Mau  muss  nicht  Hopp  sagen,  bis  man  hinübcr- 

gC8i>rungen  ist. 

Böhm. :  Kdo  la  dvermi  pOilouohA,  a^m  0  aobc  «l^chA.    (Ccta- 

koetiu,  iA-i.) 
Ruth.:  Ko  kaiy  hoC|  poky  ne  pereakoczysa.    (Wurztja':h 

b  Necht  Spruch  Hop,  posz  de  nCcht  duban  (drü- 
berfain)  pirt.     (Vngar.  IfergtoHd.J  —  Schröer. 
«B  Er  i*t  hopp.    (I*fait.j  —  A'Wii./.22a 

El  lat  mit  Minem  Vezmögen  au  Ende. 

7  Hoppl  hinter  dem  Graben.  —  Heinsberg  ii,  86. 


oppesack  on  Papcsack  öss  schwer  gofoUt.  — 
Fri^chbwr  \  1655. 
KAppinp. 

•A  ret'hto  ilupping.      oherästermh.) 

Elu  Scbimpf-,  aiier  auch  ein  Sclicra-  uud  Kusowort. 

49* 


776 


Hops — Horcher 


HOrder — Hören 


776 


Hops. 

•Sic  ist  hop8.     (Schwab.) 

D.  i.  «chwABger.    (S.  Hoilmaniutropreii.) 
Hopsa. 

Man  80II  nich  Hopfla  (Hopp)  schreien,  che  man 
über  den  Bach  (Graben)  ist.  —  Schulfreund,  88, 135. 
Hopsasa. 

1  Man  mnss  nicht  zu  früh  hopsasa  schreien.  — 

EitOein.  SSI. 
Lat.:  Ante  TiotorUm  encomiam  oanis.   (Eitelein ,  331 ;  Fa- 
M/ttM,  18;  Philippi.I,  34.; 

2  Von  Hopsasa  nnd  Fröhlichkeit  ist  das  Elend 

niemals  (selten)  weit. 
Horaz* 

Uorax  dax,   nimm's   bei   da  Hax.    (Baiem.)  — 
Klein,  I,  202;  Zuupstr,  38. 
Ein  Ermanterangupmch  der  Landbursohen  beim  Tans. 
Horohen. 

1  Horch,  horch,  et  schitt  de  Borg;  hör',  hör',  he 

schitt  ömmer  mehr.    (Elbing.)  —  Frischbier^,  1658. 

2  Horch  na't  Enn,    säd'  Kotelmann ,  dor  kreeg 

he  enuntwintig. 

3  Horch  na't  En'n,  sagt  Kotelmann,  morgen  kri- 

gen    wir's    zu    wissen.  —   Frits  Rentcr,    Vi  nunc 
Slromtil ,  II ,  265. 

4  Wer   horcht   an   der   Wand,    vernimmt    seine 

Schand'. 
Fri. :  Qui  6oonto  aux  portet ,  cntond  plas  qa'il  ne  d^sire. 

(Bolin  I,  49.; 
Span. :  Esouchas  al  agajero  i  oir&s  de  tu  mal  y  del  ageno. 

(BoAn  I,  222.; 

5  Wier  de  horcht  un  de  Wäiiyde  hirt  sich  lüem 

uch  schäinjden.  —  Schuster,  938. 
Fra.:  Eacouter  m'a  mis  k  honte.    (Leroux,  II,  222.; 

*G  Er  horcht,  ob  das  Gras  wächst. 

noU. :  Hij  luistert,  of  het  gras  groeit.    (Ilarrebomie ,  I,  257.; 

*  7  Er  horcht,  ob  er  es  zu  Köln  kann  donnern  hören. 
Harrebomi«  (1 ,  398  ^)  hat  die  Bedensart  in  folgender 
Fassung:  HiJ  etond  te  kijken,  he  het  te  keulen  had 
hooren  donderen,  nnd  sagt  sar  Erklärung:  Zn  Köln 
bestand  ehemals  der  grOssto  Theil  der  BevOIkemug 
aus  UeiBtllchen;  Kirchen  und  Klöster  waren  so  sahi- 
reich ,  dass  die  Stadt  in  den  Oeruch  grosser  Heiligkeit 
kam  und  das  deutsche  Rom  genannt  wurde.  Bei  hef- 
tigem Gewitter  liess  der  Aberglaube  alle  Glocken  der 
Stadt  IftuteUf  und  da  deren  nicht  weniger  als  800  waren, 
worunter  die  vom  Dom,  welche  25000  Pfund  wiegt  und 
von  12  Mann  gesogen  werden  musste,  so  entstand  da- 
durch ein  solch  ohrbetAnbendes  Geläut,  dass  man  den 
Donner  nicht  vernahm.  Hörte  man  ihn  aber  dennoch 
durch  das  Brausen  dor  Glockenklänge,  durch  das  man 
ihn  hatto  Tertreiben  wollen,  hindurch,  dann  war  der 
Schrecken  der  abergläubischen  Kölner  aufs  höchste 
gestiegen.  Darum  wird  das  Sprichwort  angewandt,  wenn 
jemand  infolge  einer  natürlichen  Erscheinung  unnütze 
Furcht  seigt. 

•8  Er  horcht  von  weitem. 

Lat.:  Ab  alno  spectat. 
•9  Er  horcht,  was  die  Münchencr  auf  dem  Rath- 
hansthurm  sagen. 

So  sagt  man  im  Frankonwalde  Ton  jemand,  der  in  Ge- 
sellschaft schläft. 
•10  Er  horcht  wie  ein  Barch  (Schwein),   der  ins 

Stroh  pisst.    (Eifel.) 
*11  Horchen  wie  ein  Zeisske.  —  lierbcroer,  i,  796. 
Horcher. 

1  Der  Horcher  an  der  Wand   hört  seine  eigene 

Schand'.  —  Pistor.,  VI,  86;  Müller,  32,  l;  Steiger,  261; 

Eiselein,  321;  Simrock.  4937;  Körte,  29bG;  Braun,  I,  1475 ; 

Mayer,  II,  62;    Lohrengel,  I,  150;  für  Walilrck:    Curtze, 

427,  368. 
Mhd.:  Es  hoert  ein  lüzen  aere  vil  dicke  leidin  maere. 

(Freidank.)    (Zinf/erle,  73.) 
Engl.:  Ho  who  peeps  thro'  a  hole,  may  seo  what  will  tux 

him.    (Kiselein ,  331.;  —  Listeners  seldom  hoar  good  of 

themselYes.    (Goal,  906.; 
Fr»,:  Celni  qui  est  aux  öcoutes ,  entend  souvont  sa  propre 

honte.    (Goal,   906;    Startchrdel,   408.;    —  Qui    dcoute 

aux  Portes,  entendra  mal  parier  snr  son  comptc.    (Ca- 

hier.   601.; 
//.;  Chi  dinasoosto  ascolta  parlar  di  so,  non  odo  sovento 

la  sna  lode.    (ünal,  906.; 
Lat.:  AppeUes  posttabulam.    (Binder  II,  198;  Faseliut,  18; 

Wieffand.  792.; 
Span.:  Quion  escuoba,  su  mal  oyo.    (Bohn  I,  248.; 

2  Der  Horcher  macht  den  Wäscher  wie  der  Hoh- 

ler den  Dieb. 
Frz.:  L'<cont«Bt  fUt  le  mödituit.    (Bohn  I,  32.;j 


3  Einem  horcher  an  der  Wand  gibt  man  einen 

Dreck  in  die  Hand.  —  I*eiri,ll,  i76. 

4  Horcher  vnd  Laurer  sind  dess  Friedens  vnd  der 

Einigkeit  Giflft  vnd  Pestilentz.  —  /"Wri ,  //,  3S4. 
Hörder. 

Ka  'n  Hörder  kummt  'n  Böhrder,  na  'u  Heger 
kummt  'n  Feger.     (Bremen.)  —  Kösler,  254. 

Nach  dem  Sammler  kommt  ein  Zorstreuer.     Hürde, 
ein  Gitterwerk  aus  Weideusteckcu.    (Bichey^  ^S.; 
Hören. 

Die  Hören  der  Mönche  sind  nicht  umsonst  zur 
Ernte-  imd  Herbstzeit  kurz  und  im  Winter 
lang.  —  Klosterspiegel,  67,  18. 
Hören. 

1  Besser  hören  als  iuhlen. 

Dan.:  Bedre  udi  tiden  at  bore,  end  efter  tiden  at  erfare. 
(Pro9.  dan. ,  57.; 

2  Besser  viel  hören  als  viel  reden. 

Wenn  ich  höre,  sagen  die  Araber,  hab'  ich  Natxen 
davon;  wenn  ich  spreche,  haben  ihn  im  besten  Falle 
andere.    (Cahier,  2404.; 

'A  Besser  zehnmal  hören,  als  einmal  sprechen. 

4  Das  lässt  sich  hören,  sagte  der  Taube,  da  kriegte 

er  eine  Ohrfeige.  —  llom,  Spinnstube,  1852.  S.  23; 
lloefer,  1018. 
IIoU.:  Dat  Staat  mij  heel  schoon,  aei  de  fllosoof,  cn  hij 
Eou  een'  klap  voor  zijne  koon  krijgen.    (Harrebomee, 
J,  434».; 

5  Das  lässt  sich  hören,  sagte  der  taube  Lieb,  als 

eine  Kanone  neben  ihm  abgeschossen  wunle. 

6  Dat  hcbbe  ik  hört,  see  de  dove  Geerd.   (lloUt.j 

Ich  höre  wol ,  sagte  der  taube  Gerhard.  Wird  gesagt, 
wenn  einer  auf  das  Gesagto  nicht  achtet. 

7  Dat  lett  sich  hören,  säd  Jenner,  6n  krcg  fert 

Ohr.     (Danziger  Nehrung.)  —  Frischbier^  1664. 

8  Den  man  nicht  gern  hört,  dem  nutzt  sein  woU- 

redcn  nichts.  —  Lehmann,  644,  21. 

9  Du  hörest  vbel,  ich  muss  dich  einmal  zum  bade 

fuhren.  —  Agricola  1, 177. 

„Also  straffen  die  herreu  ylire  diener,  wenn  sie  m- 
fleiasig  sind  su  boren,  was  yhn  befohlen  wirt.  Zorn 
bade  fnron  hoisst  straffen  vnd  zuchtigen." 

10  Erst  höre,  dann  rede. 

Oft  auch:  Erst  hiire  und  dann  rode  —  nicht. 
Dan.:  Vsar  talmodig  udi  li^ren,  og  fornuftig  udi  ivaron. 

(Prov.  dan.,  Hl.) 
Fr:.:  Econte  avant  de  parier,  et  pout-fitre  vorraa-tu  qa*il 

faut  te  taire.    (Cahier,  1266.; 
It.:  Sl  pronto  ad  udire,  e  tardo  a  parlare. 
Span. :  Entienda  primero ,  '.y  habla  postrcro.    (Böhm  I,  2il) 

11  Es  gibt  viel  zu  hören,  aber  wenig  zum  Weiter- 

erzählen.   (Lit.) 

12  Es  hören  nicht  alle,  die  Ohren  haben. 

13  Es  hören  nicht  alle,  die  Ohren  haben,    sagto 

der  taube  Kunz. 

14  Es  ist  nicht  gnug,  wer  höret  viel,  wers  thut, 

der  trifiFt  das  rechte  Ziel.  —  /Wri,  //.  274. 

15  Hör,  biss  nit  tawb,   doch  langsam  glaub.  — 
V     Franck ,  I,  105  ^ ;  Pctri,  II,  384 ;  Eisclcin .  321. 

Dän.T  Vscr  snart  hörende,  men  ei  soart  troondo.     (Prot, 
dan.,  307.; 

16  Hör  und  schweig.  —  Schotiel.  1125*'. 

Dan.:  Brug  holler  0rene  cnd  tungen.  —  Hßt  meget,  t«i 
lidct.     (Frov.  dan.,  306.; 

17  Hör   vil,   red  wenig,   traw   noch   weniger.  — 

Franck,  l.lOi^:  Prfri, //,  385;  Grutcr,I,i9:  UcHisch, 

1636,  r>5;  Simrock,  4943. 
Ein  hebräisches  Sprichwort:  Höre  tausendmal,  sprich 

nur  cinmall    (Cahier,  2598.; 
Böhm.:  Mnobo  slyseti  — vcc  buzpcvni;  mnoho  mluviti  — 

vcc  vsotecnA.    (Celakottky ,  11.) 
Engl.:  Wide  cara  and  short  tungue  is  best.    (Goal,  907.; 
Fri. :  Entend  premier,  parle  le  dvrnicr.  —  Escoute  beaa- 

coup,  parle  peu.    (Leroux,  II,  a.'l  u.  222.;  —  Oi,  voi, 

parle  poi  (peu),  se  tu  parles  garde-toi  de  aui  tu  parlas, 

et  de  quoi.    (Cahier,  12.58.; 
Lat.:  Multa  audi;  die  pauca,  tego  abdita;  disoe  minori 

parcere;  mejori  cedere;  ferro  parem.    (Oaal,  907;  Bff 

(>oM,  :ii5.; 
Poln.:  Wiolo  sluchac  rsecK  boEpicczna;  wide  möwie  nici 

WBZoteccna.    (öelakotskif,  77.) 
Ung.:  Sukat  hally,  de  keveset  szOlly.    (Gatü,  907.) 

18  Hure  alles  vnd  vrteyl.  —  Franc* ,//,  UT  ^ 

Lat.:  Audi  multa,  loqacre  tcmpestiv».    (FhÜianßtw  /«  Hj 


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Koro,  bis8  nicht  taub,  doch  langsamb  glanb; 

dein  glaub'  sey  taub.  —  Gruter,  lll,so:  llcm$ch, 

163«,  64:  Lehmann.  II.  366,  70. 
Frs,:  Qui  croit  qnauqne  il  ot  (tout  ce  qu'il  entcnd),  il  est 

inusart  et  sot.    (Leroux,  II,  294.) 
Lat.:  AuBcult»  et  perpeodo.    (Fcuelius,  25.) 
llöro  den,  der  vier  ohrn  hat.  —  Franck,  //,  94"- 

Franck  bemerkt:  „Apollo,  des  onuml  ffir  allen  war- 
liafTtig  ward  erkcnt,  was  bei  den  altes  mit  vier  hen- 
düu  rnd  Tier  om  gemalt,  dmmb  data  er  alles  höret 
vnd  thct  was  ye  alle  geredt  vnnd  thon  haben.*' 

Höre,  lerne,  schweig,  nicht  streite,  also  lieben 

dich  die  Leute. 
Höre  nicht  allein,  überleg'  auch  feini 
Höre,  schaw,  schweig  und  leid,  so  hastu  fried 

allzeit.  —  rnrt, /;.  3H5:  J/(i/ftesy,  26*. 
Lat.:  Audi,  vido,  taco,  si  vis  vivere  in  paco.    (M.tthr»>j, 

'J6=»  u.  114».; 

Höre ,  sich'  und  schweig',  so  bleibst  du  frei  vom 

Streich.  —  Füelnn,  321. 
Dd».:  Ht«r ,  see  og  tio,  saa  bIfTer  du  for  troetto  fri.    (Prot. 

dan.y  'im.) 
Lat.:  Audi,  Tide,  sile.    (Fatelius,  24.; 

Uurc,  sihe  vnd  schweig  dazu,  wiltu  anders  haben 

ruh.   —   /V/rt,//,  384.  J/«lftf«y,  114*. 

Frt.:  Ouyr,  voir,  et  so  tairo  de  tous,  fiait  l'hommo  ostre 
bicn  Yonu  partoat.  (Leroux,  II,  277.;  —  l)y,  voy,  |et 
te  tay,  si  tcux  TiTre  on  paix.    (Bohn  I,  44.; 

Port.:  Onve,  ve,  e  calla,  se  queres  Tirer  «m  pas.    (Bohn 

i,  aihi.; 

Span.:  Oir,  rer,  y  callar;  recias  cosas  son  de  obrar.  (Ca- 
hier,  32fi9.; 

Höre  wol,  rede  wol.  —  Pctri,  II,  iSi. 

llören,  sehen,  schweigen  muss  der  man,   der 

auff  erden  will  frid  nan. 
Lat.:   Audi,  ccme,  toce,  sl  cum  uis  uiuere  pace.    (Loci 

comin.,  Ibl.; 

Hören,  sehen  und  schweigen  ist  nicht  jeder- 
mann eigen. 

Hören,  Sehen  und  Schweigen  sind  drei  schwere 
Dinge. 

Hören ,  sehen  und  schweigen  verhütet  manchen 
Krieg. 

Engt.:  He  tliat  hcars  much  and  speaks  not  all,   shall  be 

welcnmo  both  in  bowor  and  hall. 
//.  .•  Odi,  Tcdi  otace,  se  Toi  TiTer  in  pacc.    (Ei*elttin,M\.) 

Höret,  sehet ,  schweiget  vnd  vertraget,  so  weiss 
niemand,  was  jhr  jaget.  —  Pvtri,  II,  SM. 

llörst  du  schon  viel,  doch  wenig  schwatz ;  dess 
G'ringern  schon,  gib  Griwserm  Platz;  was 
heimlioh  ist,  bring  nicht  an  Tag;  mit  deins 
gleichen  dich  vertrag.  —  Ä-y/wW.sis. 

Hört  da  von  grossem  Wunder  sagen,  man  hat 
der  Elster  ein  Ei  enttragen. 

Ich  hab's  gehört,  sagt  Marie  Wasch. 

Von  einer  Schw&tierin. 

Ich  hab's  gehört,  sagte  der  taube  Johann,  als 
er  den  Krug  zerschlagen. 

IlnU.:  Dat  lioor  ik,  xci  doovo  Jan,  en  hij  smoetzijn  moo- 
ders  purselcin  aan  stukkeu.    ( ilarrebomre ,  I,  ih'J^'.) 

Künn  ick  hüren,  künn  ickseen,  biten  wuU  ick 
(lörch  'n  Flintensten. 

Diese  Drohunt;  legt  das  Volk  der  Blindschleiche  in 
den  Mund,  die  bul  ihm  in  einem  Übeln  Rufe  stobt. 
Man  Halft  ihr  nach ,  daiis  sie  blind ,  taub  und  giftig  sei, 
mit  der  Zunge,  in  der  sich  Gitt  befinden  soll,  steche, 
dasd  man  nchon  durch  ilire  bluaeo  Berührung  Tergiftet 
werde,  dasii  ihr  ächwanz  einen  Stachel  habe,  womit  sie 
steche ,  daHB  die  zerbrochenen  StUcke  wieder  zusammen- 
wachsen u.  B.  w.:  alles  Dinge,  welche  zeigen,  wie  wenig 
riclitigo  Kenntnisse  von  der  Natur  im  Volke  verbrei- 
tet sind.  Ueber  den  in  Bezug  auf  die  Blindschleiche  (An- 
guis  fragilis,  die  auch  llartwurm,  Blennling,  in  Meck- 
lenburg Sanndrang,  d.  i.  die  an  die  Sonne  Dringende 
htiisst)  herrschenden  Volksglauben  und  die  bezOgliehe 
Literatur  Tgl.  A*.  SchiUer,  I,  2. 

Kurz   hören  und  abschlagen   ist  der  Richter 

Morgenimbiss.  —  Binder  II,  1866. 
Lat.:    Minus  daoipitur,  eni  dta  negatar.    (F«6I.  Swr.) 

(Binder  II,  1866.; 

Man  höret  oft  an  Einem  Tag,  was  man  das 
ganze  Jahr  nicht  sagen  (¥rinen)  mag. 

Daii,t  Undertidea  k^m  dm  dtl  i  em  dag  d«  «aakad«  ai 
al  Tide  et  haaH  aar.    (fr^.  dam.,  30«.; 

Man  hört  aar  bald,  wann  einer  ein  Schwab 
oder  «in  Baiar  iit  —  Simnek.  »sir. 


40  Man  muss  auch  hören,  was  der  andere  sagt. 

Engl.:  One  tale  ii  good,  tiU  an  other  ia  told.    (Oaal,  910. 

41  Man  muss  erst  hören,  ehe  man  antwortet  (ur- 

theilt). 
Dün.:  Hiir  en  mand  f^r  du  STarer,  hyrr  flero  t0t  du  dum- 
mer.   (Bohn  I,  375;  Prov.  dan.,  iW.) 

42  Man  muss  hören  und  nicht  hören.  —  Simrock,  4941; 

FrUchbier*,  1660. 
Dan.:  At  hjfre  ildo  eller  vel,  itaaer  til  dig  seW.    (Prov. 
dan.,  307.; 

43  Man  muss   nur   hören,   was  aus   dem  Herzen 

kommt. 

Die  Kede  der  Kchmeiohler  und  Heuchler  bat  ihren 
Sitz  nur  im  Munde. 

44  Mau  muss  (kann)  viel  hören,  che  ein  Ohr  ab- 

fallt. --  Ä'im rof*.  4942. 
Wer  ein  gutes  Uewissen  hat,  kann  des  Verleumders 

(teschwätz  ruhig  und  lange  anhören,  ohne  dass  er  viel 

für  seine  Khre  fUrchton  wird. 
Dan.:  Man   skal  meget  h^re  tpr  0rone  faldo  af.    (Prov. 

dan.,  307.; 
It. :    Ua   pajo    d^urecchj    straccherebboro    mille    lingue. 

(tiaal,  \m.) 

45  Man  soll  alles  hören,  dann  bewähren.  —  Mapr, 

II,  6Ä0. 

46  Mo  kann  viel   haeren,  är  iäm  en  Ar  aflallt. 

(Iserlohn.)  —  Firmenich,  III,  186,  45;  U'omIc,  70,  133 .- 
hochdeuUch  bei  Körte,  4657. 

47  Mer   muss   der  ]^n   hüm   un   og   der   Angro. 

(lifdburg.) 
Nicht  einseitig  urtheUen. 

48  Sei  schnell  zu  hören  und  langsam  in  reden. 

Die  Basken  sagen:    Sei  der  erste  beim  Hüren,   der 
letzte  beim  Sprechen.     Die  Serben:  Rasch  sei  zum  Hü- 
ren  und  sachte  zum  Sprechen.    (Heinsberg  III,  80.) 
Böhm.:   Kjchl^  bud  k  slysonf,  ale  zpozdil^  k  mlnvenf. 
(Öelakovfky,  11.) 

49  Viel  hören,  viel  sehen  und  wenig  sagen,  ist  gut 

und  nützt  zu  allen  Tagen. 
It.:  Paria  poco,  ascolta  assai,  e  nonfallerai.    (Gaait  901.) 

50  Viel  hören  vnd   nicht  mercke  sind  verlorene 

Wercke.  —  Ptftn.  ii,  m. 

51  Viel  hören  vnd  sehen   vnd  wenig  sagen,   das 

gehört  zu  guten  Tagen.  —  Pttri,  il,  573. 

52  Viel   soll  man   hören,   aber   wenig   nachsagen 

(reden). 

Lat.:  Andi,  sile.    (Sfybold,  Ab.) 

53  Vil  hiren,  winich  gliwen.  —  Schu$ier,  losi. 

54  Vom  Hören  lernt  man  lügen.    (Pitsen,) 

55  Vom  Hören  und  Sagen  wird  mancher  aufs  Maul 

geschlagen.  —  Eisenhart,  491;    Toh-ftmar,  359,  313; 
Eisdein.  321;  5<h7<t,-252;  Frischbier  ^,  1659. 
Enjfl.:  They  say,  or  I  heard  say,  is  half  a  lie.     (Eitt- 
tein,  321;  Oaal,  911.; 

56  Vyll  hören  vnd  wenigk  sagen,  nicht  verantwort 

alle  fragen,  borg  wenigk,  bezal  bar,  gered 
wenigk  vnd  halts  gar.  —  Latendorf,  Neue  Jahrb., 
1867,  //.  263. 

„Auch  in  den  K<>pfen  sollen  sich  Einnahme  und  Aus- 
gabe wenigstens  das  Ulcio  bgowicht  halten.  Wer  viel 
spricht  und  wenig  hört,  ist  ein  Verschwender;  wer 
mehr  hürt  als  er  spricht,  ein  guter  Wirth."  (Welt  und 
Zrit,  I,  117,  SC.) 

57  W^as  man  gern  hört,  glaubt  man  gern. 
Böhm.:   Co  lid4   r&di   sljrsf,    toma   snadno   Terf.     (Cela- 

kovtktf,  102.; 
Dan.:  Det  man  gierne  hi<rer,  troer  man  snart,  og  trert 

imod.    (Pro9.  dan.,  808.; 
Poln.:  Co  ludzie  radzi  slysz)  temu  taono  wicnu|.    (Celtf 

koeski/,  102.; 

58  Was  man  nicht  alles  hört.! 

59  Was  nützt  das  Hören,  wenn  man's  nicht  versteht ! 
It.:  Tanto  4  non  intendore,  come  non  udire.    (Paztaylia, 

m,  4.; 

60  Was  nützt  das  Hören,  wenn  man's  nicht  ver- 

steht, sagte  die  taube  Frau,  als  sie  aus  der 
Kirche  kam. 

61  Wass  man  gern  hört,  dass  thut  man  gem.  — 

L^mann,  644.  19. 

62  Wat  nn)t  man  nich  alle  hören,  see  döwe  Jakob. 

fOtlfriet.)  -^  Uoefer,4il:  llauskalenicr ,  II ,  GIZ :  ffw- 
rm,  1S89. 


119 


Hören 


Hören 


780 


Oa  Wat  skul'ui  hiire,  won'iie  sLeept?    Miarmj  — 

llttuyl,  r/M,  :'.74.  J. 
Wa«  kauu  uiiui  liuran,  wann  nun  schl&ft. 

04  Wiji   luaii   iiiulit  ^ni  Uürut,   dem   nützt   sein 

>Yoliirtideu  nichts, 
liö  Wo  im  >lxk  gut  liureti  willst,  so  verstopfe  dir  die 

Ubi-611. 
Gt>  Wciku  <lu  bür^t,  was  einer  klagt,  so  hör'  auch, 

waD   der   andere   sagt.   —  Simrock,  5709.-  Graf, 

US,  »9. 
lt.:   Nr>u  Kiudicar  p«r  l»3ge,  aö  per  carte,  ae  non  »soolti 
l'uii  o  I'aJtr»  pttTt«. 

Ü7  Wouii  man  einen  gern  hört,  soll  er  bald  auf- 
hören. 

ü8  Wenn  man  wat  hören  will,  so  mot  man  na'n 
haiiiborger  Stintniarkte    gähn.    (Win*en  an  der 

Lulic. . 

üU  Wor  auf  jeden  hört,  ist  ein  geplagter  Mann, 
\ver  aiif  niemand  hört,  noch  übler  dran. 

Hl-Aui^:  Kdo  küidvho  putluaclük,  sie  cinf,  »  kdo  nikoho, 

iv  >Vor  einen  hört,  weiss  ein  Ding  halb;  wer  zweie 
hört,  weiss  es  ganz.  —    Winckler,  17/7.60. 
Liit.:  ijui  itutuit  aliquid  parte  inaudita  altera,  aequam  li- 
col  Htaluerit ,  liaud  aequae  fuerit. 

71  Wer  gern  hören  will,  dem  ist  jeder  Eingang 
KU  lang. 

Lut.:    Louyum  prooemium   audiendi   cnpido.     (Pkilippi, 

//,  sw.; 
Vi  Wer  gern  hört,  dem  ist  leieht  rufen.  —  Kme,  6730. 
7a  Wer  gern  viel  hört,  der  hört  viel,  das  er  nicht 

gern  hört.  —  /Viri, //,  712. 
7-4  Wor  gut  hört,  braucht  nur  ein  Wort. 

KmjfL:  A  Word  is  enoogh  to  tbe  wise. 

»j.;  C>«»t  atsex  dit  ii  qui  entend.    (Leroux,  I,  192.; 

tu/.-  Hapivnti  pauca. 
75  Wer  hört  es  nicht  gern,  dass  man  ihn  lobt. 
7l»  Wer  nicht  gut  hört,  reimt  gut.    (Siederösierreich.) 

77  Wer  nicht  gut  hört,  ruft  herein,  wcnu's  don- 

nert. —   Schlf*.  l*rotinz\a\b\, ,  1862,  570. 

78  Wer  nicht  hören  will,  muss  fühlen.  —  iV««,  7; 

//«uking,  341;  ilüWer,  22,  3;  Extc\nn,Z2V:  Sprichwörter- 
sihüU,  2952;  Hamann,  Vnlerr.,  II,  10;  Simrock,  4939; 
liraun,  I.  1476;  Mayvr.  //,  222;  für //annoctT;  Scham- 
biuh,  l.  164;  für  Euskirchen:  Firmenich,  /,  509,  3;  für 
U«l(J«'(fc;   Curt:c.  318,  57. 

„Aber,  wenn  man  die  Vorschriften  der  Vernunft  wie 
Uuthen  xueammcnbiuden  nnd  die  Thoren  damit  täglich 
blutig  peitichcn  könnte,  so  würden  sie  doch  um  kein 
lluur  kluger."  —  „Viole  Thoren  begreifen  so  lange  nicht, 
dass  US  titücko  und  Peitschen  in  der  Welt  gibt,  bis  sie 
Prügel  und  Hiebe  damit  bWtommen."  —  „Menschen  nnd 
VvUker,  welche  weder  lieben  noch  hassen  können,  dürfen 
aioh  nicht  wundem,  wenn  sie  mit  Fusstritten  regiert 
wurden.*'  —  „Nur  der  Platzregen  und  Hagel  auf  dem 
UUckcn  kann  die  Beschränktheit  überzeugen,  dass  ein 
Uewitter  im  Anzüge  ist.««    (Welt  und  Zeit.) 

Itühut. :  Kdo  nechoe  slysett ,  musl  c(ti.    (Celakovshj ,  292.; 

t'n.:  l'vlui  qui  ne  reut  ^conter  les  conseils  de  personue, 
•'instruira  ü  scs  dÄpens.  (Uaal.  909;  Stanchedel,  409.) 
—  (jui  n'£coute  la  raison,  doit  se  conduire  au  b&ton. 
(Vahitr,  1507.; 

lt.:  Chi  non  vuol  ascoltare,  deve  provare^  ...gli  con- 
verra  provaro.    (Uaal,   IKW;   (Jahier,  2812.; 

Lut. !  Mens  est  in  tergoribus.  —  Ubi  Tivos  homincs  mortui 
incur»aut  boves.    (Kiaelein,  321.; 

l'oln.:  Kto  nie  chce  sluchac,  niechie  czivje.    (Lompa,  17.; 

UV«(/.;  Chtoz  lioco  slusa»,  ten  dcj  cns'.    {Celakot$ktj ,  292.; 

7i)  Wer  nicht  hören  will,  wenn  Gott  schreyet,  der 
wirdt  einmal  schreien,  das  Gott  wider  nicht 
wirdt  hören.  —  Pctri,  /.lO";  lleni»ch,  1710,  66. 

80  "NVer  nicht  rechtmessig  gehört  ist,  der  wird  sehr 

uurechtmessig  verdampt.  —  Lehmann,  569,  45; 
Sxinutck,  4945;  Körte,  6756. 

81  Wer  nicht  wohl  hört,  der  reimet  wohl. 

Hühm. :  Kdo  nedoeltSchA,  nech  se  domysU.  (Celakotskij ,  288.; 

82  "Wer  recht  hört,  wird  belehrt. 

FhjL:  From  hearing  comes  wisdom,  from  speaking  rc- 
peutance.    (Bohn  II,  359.; 

83  Wer  schlecht  hört,  reimt  leicht.  —  Äor/r,  6778 •' 

Simrock.  4944. 

Der  Schwerhörige  geht,  versteht  und  deutet  nach 
dem  Glfichklangc ;  wobei  er  denn  zuweilen  auf  sehr 
schwierige  Keime  kommt 


84  Wer"  schnell  hören  und  langsam  sprechen  kann 

ist  auf  dem  Wege  zum  weisen  Mann. 

85  Wer  sich  lest  hören,   so   er  was  gethan,   der 

WOlt  es  gern  wider  han.  —  Gruter,  lU,  llO;  Leh- 
mann, //,877,238. 

86  Wer  vbel  höret,  dem  sol  man  ein  Ding  zwey- 

mal  sagen  vnd  starck  einschreyen.  —  /vin. 

//.  770. 

87  Wer  was  nicht  hören  wollt,  hör*  hernach.  — 

Kirchhof,  }\'cndunmuth ,  VI,  88. 

88  Wer  wohl  hören  kann,  wird  ein  weiser  Manu. 

„Das  Gehör  weckt  aus  dem  körperlichen  wie  geisti- 
gen Schlafe ,  und  mit  der  Fähigkeit  zu  hören ,  hält 
auch  die  Ausbildung  der  Sprache  gleichen  Schritt.  Das 
Wort  erachllcsst  das  JELeich  der  Geister.  Mehr  als  das, 
was  wir  sehen,  äussert  das,  was  wir  huren,  einen  nicht 
zu  ermessenden  Einflnss  auf  den  innem  Menschen.'* 
(Clement.,  \V<ber  «teUvfrtrffemdf  Thätigkfit  der  Sinne  in 
<iut3kov>'s  Unterhaltunffen am  häuMlichen  Herd,  1856,  Nene 
Folge,  I,  706.; 

89  Wer  zu  hören  weiss,  dem  genügen  wenig  Worte. 

Fr».:  A  bun  entendeur  il  ne  faut  qu'nne  parole.  —  Qui 
n'entend  qu'nne  partie,  n'instruit  paa  les  procös.  ((Ja- 
hier, 624.; 

90  Wer  zu  viel  will  hören,  kann  sich  der  Lügen 

nicht  erwehren. 
UoU.:  Die  reel  hoort,  hoort  reel  liegen.    (Bohn.  I.  311.; 

91  ^Villst  du  nicht  hören,  wer  du  bist,  so  sag*  nicht, 

wer  dein  Nachbar  ist. 

Lat.:  Audit  qnod  non  Tult,  qui  pergit  dicere  quod  Tult. 
(Binder  II,  283;  Seybold,  46.; 

92  Wo  einer  nicht  hören  will,  da  ist  alles  Reden 

(^Rufen)  umsonst. 
Fr».:  II  n'est  pire  sonrd  que  oelui  qui  ne  veut  pat  en- 
tendre.    (Starschedel ,  409;  Bohn  I,  24.; 

♦93  A  hiert   hoite  mit  Hee-Littem.  —  itnbiiuoH.iU; 
Gomolcke,  510. 

Mit  Heuleitem,  die  sehr  weite  Sprossen  haben,  «lio 
viel  bindurchlassen. 

*94  A  hiert  nicht,  a  höt  die  Schnuppe.  —  Gomotctc,  6i 
•95  As  sik  hört  un  bort  —  Eichteald,  822. 
*96  Das  hört  er  gem. 

Frt.:  On  lui  bout  du  lait,  quand  on  lui  dit  coU.  (Len- 
droy, 209.; 

•  97  Das  läSSt  sich  hören.  —  Eieeiein,  321 ;  Braun,  /,  1478. 

•  98  Der  hört'n  hupen  to't  Soltfatt.  (Ostfrin.)  —  i/aai- 

kalender,  L 
•99  Dir  koon  'm  hiire   dat  hem  de  Sküüre  knippe. 
(Sordmarschen.)  —  Haupt.  VIII .  dli .  21. 
Da  kann  man  huren,  dass  ihn  die  Schuhe  drücken. 

•  100  Du  hörst  wol  heut  mit  dem  linken  Bein  nicht 

gut.     (Kamnilz.J 
*101  Er  hats  von  jm  selbs  gehört.  —  Tränet,  /,  ss**; 
Mayer,  II,  42. 

Umschreibung  für:  Es  ist  nicht  wahr,  die  Sache  ist 
von  ihm  erfunden.  ( 8.  Gramanzen.)  Feine  Art,  jemand 
der  Unwahrheit  zu  beschuldigen;  es  ist  eine  Lüge  oder, 
wie  die  Franzosen  artig  sagen,  eine  freiwillige  Unge- 
nauigkcit. 

*102  Er  hört,  als  hätt'  er  sich  erst  die  Ohren  aus- 
gewaschen. 

Sehr  fein;  denn  der  Schmus  in  den  Ohren  verhin- 
dert das  scharfe  Hören. 

*103  Er   hört  gern  mit  der  Sauglocke    läuten.  — 

Simrock,  8748. 
♦104  Er  hört  gern  von  jm  selbs.  —  Franck,  II,  36*. 
*105  Er  hört  gut,  aber  behält  schlecht. 

Dan.:  Hans  hiorte  er  fuldt  af  huUer,  kand   nok  tage  i 
mod ,  inen  ei  beholde  hvad  han  hnrer.    (Prou.  datt. ,  158.; 
Lat.:  Audio,  haud  ausculto.    {FastUun,  26.; 

•  106  Er  hört  ihn,  wie  den  vorjährigen  Schrei.   (Jud.- 

dt'utitch.     lirody.) 
•107  Er  hört  mit  Scheunthüren.  —  rmchbicr',  leea, 
♦108  Er  hört  sich  sein  blaues  Wunder  daran. 
•109  Er  hört  wie  ein  Esel  auf  die  Leier.    (Mtröm.. 

Von  denen,  die  wegen  Mangels  an  entsprechender 
Bildung  kein  Urtheil  haben. 

•110  Er  kann  nicht  hören.    (\Vc$tf.! 

Er  thut,  als  ob  er  das  Mahnen  nicht  hörte,  weil  er 
kein  Geld  hat. 

•  1 1 1  Er  lässt  sich  hören  wie  die  Glocke  im  See.    itt.) 

Die  Entstehung  der  Kedcn^art  wird  v<>u  irur.-'..i<.-4 
(I,  47)  auf  folgende  Weise  erzählt:  ,.Man  fdhrt»  einit 
im  Winter  non  gcgosRone  Glockon  iiicb  Warna  uuil 
schlug  den  Weg  über  den  zugefrorenen  See  Zukfpa 
ein.    Das  zu  schwache  Eis  brach  aber  au  einer  Stelle 


781 


Hörensagen 


Hörer — Hom 


782 


und  eine  der  Glocken  Tenank.  Nach  der  Sage  Iftait 
sich  nun,  wenn  die  eine  geUatet  wird,  die  andere  am 
Gmnde  des  Sees  auch  hören.  Besonders  soll  man  beim 
abendlichen  LAnten  den  Zamf  „Brnder,  Bruder'*  ver- 
nehmen. 

119  Es  vergeht  einem  Hören  und  Sehen. 

Die  Hoffart  „  thnt  die  lent  so  gar  betOren ,  das  jn  ver* 
geht  beid  sehn  vnd  hören."  (Watdii,  12,  M,  29.;  „Ich 
hoa  mich  iber  eie  a  in  geärgert,  dos«  mer  hiren  und 
soahen  rergangen  ist.*»    (Keller,  166*.; 

113  He  hört  de  Hehner  fiste.  —  FrUchbier^  lecs. 

114  Hei  hirt    möt    Schulte  Schindähre.  —  Friach- 

hier*,  1663. 
Hit  Schulzens  Bcheanthor.  Er  hört  ungenau,  falsch. 

115  Ich  höre  es  nicht  gern,   es  ist  mir  nicht  lieb. 

—  j4  yrico/a  /,  580. 

Zu  Agricola't  Zeiten   der  Ausdruck  des  Bedauerns, 
wenn  jemand  etwas  Trauriges  begegnet  war,  besonders 
Ton  einem  der  Angehörigen  des  Bedauernden. 
'116  Ich  höre,  wie  viel  der  Zeiger  geschlagen  hat. 

—  Herberger,  I,  572. 

117  Ma  hird  awa  mit  nischt  me,  wi  mid  a  Um.  — 

Peter,  455. 
Ausdruck  der  Verwunderung. 

118  He  kann  viel  hären,  ehV  em  cn  Ahr  awfallt. 

(Büren.) 
'119  Nu  hör  na  em,  he  is  so  klök  as  an  Minsch.  — 
Biemattki,  Volksbueli. 

120  Se  hiren  ^  wa  de  Schweng^  &m  Renwädder*. 

(Siehenbürg.-adchs.)  —  Frwnmann.  V.  175,  170. 

•)  Folgen.  »)  Schweine.  »)  Begenwetter.  —  Sie  fol- 
gen sehr  schlecht. 

121  Was  man  alles  hört!  —  Eiaelein ,  &is:^ 

122  Weder  hören  noch  sehen.  —  Euelein.  32i;  ihram, 

I,  1477. 

Lat.:  Nee  aures  habeo,  nee  tango.  —  Neque  audio,  neque 
Video.    (Eiaelein,  331.^ 
BUrensaven. 

1  An   h(>ren   sagen   leugt  man   viel.  —   Lehmann. 

r/,S8,50;  Kdrr«.2962. 

2  Auf  Hörensagen   darf  man  niemand  das  Seine 

aberkennen.  —  Graf,  457, 521. 

Ein  Zengniss  hat  nur  dann  beweisende  Kraft,  wenn 
es  auf  eigener  Wahrnehmung  beruht.  Noch  so  viel 
Zeugen  würden  vom  Hörensagen  nur  ein  Gerächt  be- 
gründen, aber  nichts  beweisen  können. 
Uhd.:  Man  sol  nieman  das  sin  abkennen  vf  hörsagen. 
(drimm,   WfUtA.,  1,201.) 

3  Auf  Hörensagen  ist  nicht  gut  zu  fussen.  —  Petri. 

II,  26. 

4  Auf  Hörensagen  soll  der  Mann  die  Frau  nicht 

schlagen.    (Eifel.) 
Mhd,:  Swem  sin  wlp  xe  liep  ist,  der  vrftge  Itttael  von  ir, 
wan  ime  wehset  danne  xwir  leit,  kumber  unde  klage, 
von  slner  rrftge  und  jenes  sage.  (Krone.)  (Zingerle   169J 

5  Em  moBs  net  vunn  Hiresön  rieden.  —  Schlüter,  663. 

6  Heansögn  is  hoal  d'rlogn.    (Steiermark.)  —  Firme- 

nick,  II,  966,64. 

7  Hörensagen  ist  halb   erlogen.  —  Petri,  II,  S84; 

Lehmann,  301,15;   Laiendorf  II ,  17 ;   Goal,  911;    Graf, 

457.  523;  Simrock,  4946;  Körte,  2960;  Braun,  I,  1480. 
In  Aegypten  sagt  man:    Hörensagen  ist  nicht    mit 

Augen  sehen.    (Burckhardt,  57.) 
FrM.:  A  voir  oul  dire,  c'est  moitiä  menterie.    (Oaal,  911.) 
Holt.:  Hooren  ceggen  is  half  gelogen.    (Bohn  1,  329.) 
lt.:   Aver  aentito   dire  h  mezza  bugia.     (Gaal,  911;    Ca- 

hier,  2895;  Bohn  I,  U.) 
Lat.:  K  relato  referre mentlri  est.  (Binder  1,4,79;  77,909; 

Seybold,  165.; 

8  Off  Höresoan  soll  de  Mün  sein  Frä  nöd  schloan. 

(Trier.)  —  Laven,  188,  88. 

9  Vom  Hörensagen  kommen  die  Lügen  ins  Land. 

—  Simrock,  4947;  für  Köln:  Weyden,  iV,  16;  fürlfnir»: 
Firmenich.  I,  404,  244. 

In  Bedburg:  Vom  Hüresage  kumme  de  LQege. 
Frz.:  Ouir  dire  ment  souvent.    (Kritzinger ,  495.)  —  Otgrr 
dire  va  par  ville.     (Lernux,  II,  2T7.) 

10  Vom  Hörensagen  lernt  man  lügen. 

1 L  Vom  Hörensagen  lügt  man  viel.  —  Pi^tor.,  Vlll,  95; 

EiAenhart.  VI.  2.  11;  Eiulein.  321;  Schottel,  1136";  Sim- 
roik,  494«;  Körte.  2961;  Bram.  I,  1479. 

Gehört  zu  den  Bechtssprichwörtern  und  will  als  sol- 
chen sagen ,  dass  der  Richter  einem  unbegrtLndeten  Ge- 
rüchte keinen  Glauben  beimessen  soll;  dass  femer  in 
peinliclien Sachen  alle  Zeugen  zu  verwerfen  sind,  welche 
nir  ihre  Aussagen  keinen  andern  Grund  anzuführen 
wissen,  als  den,  es  von  andern  gehört  eu  haben.    Wer 


einen  tüchtigen  Zeugen  abgeben  wiU,  musi  selber  ge- 
sehen und  gehört  haben. 
Dan.:  At  hure  slges,  er  halv  l0yet.  —  Efter  höre  siges 

bliver  meget  l0get.  (Prot,  dan.,  394.) 
Holt. :  Van  horensegghen  liecht  men  vele.  (Tunn, ,  20,  10.) 
L(it.:  £x  auditis  referre  ferme  mentiri  est.  —  Oculis  ma- 
gis  habenda,  quam  aurilius,  fldea.  (l'hilipjn,  II,  61; 
Schonheiin,  0,4.)  —  Qui  andiunt ,  jaudita  liicunt;  qul 
vident,  plane  sciunt.  —Qui  famae  credit,  saepe  mcn- 
titnr  cum  famn.  —  Quod  male  mentitur,  audita  loquens 
reperitur.     (Falleraltben,  730.) 

12  Vom  Hörensagen  und  Wiedersagen  wird  man 

mit  Recht  aufs  Maul  geschlagen.  —  Körte.  2963 ; 
Simrock ,  4949;  Lohrengel.  I,  688 ;  Bram.  I,  1481. 

13  Vom  Hörensagen  wird  mancher  aufs  Maul  ge- 

schlagen. —  Graf,  332.  413. 
Lat. :  Ocäatus  testis  nnus  plnris  est,  quam  auriti  decem. 
(Philippi,  II,  61.) 

14  Von  hörensagen  wird  grosser  lug  oft  fÜrgetragen. 

Lat.:  Quod  male  mentitur,  audita  loquens  reperitur.  (Loci 
comm.,  63  u.  115.) 

15  Was  von  hörsagen  kommet  her,   das  ist  wol 

halb  erlogne  m&r. 
Lat.:   Est  medium  nugae,   quod  ab  audito  loquor  ipse. 

W'Loci  eomm.t  63  u.  114.) 
em  Hörensagen  genügt,  wird  betrogen  oder 
betrügt. 
Lat.:  Famtur  ant  fallit,  mlgi  qui  pendet  ab  ore.    (Ege- 
ria,  71.) 

•17  Ich  habe  es  vom  Hörensagen.  —  Agricola  1.179. 
Die  Sache  ist  noch  iweifelhaft. 
Frz.:  Apprendre  nne  nouvelle  par  cascades.  —  Cette  nou- 
veUe  est  venu«  par  ricoohet.    (Lendroy,  277  u.  1316.) 
Hdrer. 

1  Dem  Hörer,   fein  und  klug,  ist  wenig  schon 

genug. 

Fr;.:  A  bon  entendenr  pen  de  paroles.    (Gaal,  912.) 
It.:  A  bnon  Intenditor  poche  parole.    (Goal,  912.) 

2  Ein  fleissiger  Hörer  ermuntert  den  I^ehrer.  — 

SetfinU,  161. 
Lat.:  Ezcitat  auditor  Studium,  laudataque  virtns  crescit 
et  immensnm  gloria  calcar  habet.    (Seybold,  Idl.) 

3  Ein  verständiger  Hörer  braucht  nicht  viel  Worte. 

4  Einem  Hörer   an   der  Wand   gibt   man  einen 

Dreck  in  die  Hand.  —  Petri.  II. 

5  Fleissigc  Hörer  machen  fieissige  Lehrer. 

Lat.:  Excitat  auditor  Studium.  (Ovid.)    (Binder  II,  1030; 
Sc/tonheim,  E,  11.) 

6  Viel  Hörer,  wenig  Folger. 

Frx.:  Beaucoup  ^content  et  peu  ob^issent 

7  Wie  der  Hörer,  so  der  Lehrer. 

Auch  wol  umgekehrt. 
Dan.:  £n  d0v  H0rer  gi^r  en  galen  Svarer.    (Bohn  I,  365.) 
Horesmores. 

•Einem  Horesmores  lehren.  —  Eiselein ,  381. 
Horlsont. 

•Das  geht  über  seinen  Horizont  —  Lohrengel.  II.  69. 

HoU.:  Hetgaatbovcn  aijn  horizon.    (Harrebomee .  I,  334.) 
Lat.:  Quae  supra  nos,  nihil  ad  nos.    (Binder  II,  2707; 
Schonheim,  Q,  1;   Weber,  Append.  7.) 
Hork. 

Ein  Hork  bleibt  ein  Hork. 

Keller  (155  b)  Iftsst  einen  Landstreicher  in  der  Gau- 
nersprache auftreten  und  sagen:  „Das  wttr'  ein  andrer 
Bagenwnrm  (=  Wurst).  Nein ,  ich  weess  einen  bessern 
Sohacherfetaer  (=  Wirth)  su  suchen.  Ein  Horok 
(=  Bauer)  bleibt  ein  Horcke." 
Hom. 

1  Am  Hom  fasst  man  den  Ochsen,  beim  Wort 

den  Mann. 
JIoll.:  BU  de  hoornen  vangt  (vat,  bindt)  men  den  os,  bij 
het  woord  den  man.    (Sarrebomee ,  I,  334.) 

2  Am  Hom  merkt  man  das  Hirn.  —  lleyl,  439. 

3  Besser  bei  den  Hörnern   festhalten,   als   beim 

Schwanz  fangen  wollen. 

Das  Vermögen  durch  gute  Wirthschaft  erhalten  ist 
besser,  als  verlorenes  wieder  erwerben  wollen. 
Böhm.:  Upustice  za  rohy    üsilno  jest  za  ,ocas    ohv&tati. 
(Celakovtky,  261.) 

4  Die  Homer  machen  keinen  Ochsen. 

5  Die  Homer  stössiger  Ochsen  sind  kurz, 

6  Ein  hohles  Hörn  ist  bald  abgebrochen. 

7  Einer  hält  die  Ilörner,  der  andere  melkt. 

8  (rrosse  Hörner,  schöne  Ochsen. 

9  Hörn  und  Hirn  wie  reimt  sich  das!     (Satsau.) 
10  Hörner   sind   keine   Last   für   den   Ochsen.  — 

lieiwberg  177,  5. 
Frt.:  Tel  porte  corncs  que  Ton  voit,  et  tel  en  porte,  qui 
ne  le  croit.    (Kritzinger,  174 ^) 


783 


Hörn 


Hörn 


784 


11  Homer  wachsen  den  Jangen  Thieren  am  Eopff 

vnd  den  Menschen  im  Hirn.  —  Lehmann,  4io,  S3. 

12  Man  muss  das  Hom  erst  stimmen,   ehe  man 

darauf  bläst.  —  AUmann  VI,  390. 

13  Mancher  trägt  Homer,  die  man  sieht,  und  man- 

cher trägt  sie,  der^s  nicht  glaubt. 
Frs.:  Tel  porte  comes  quo  Ton  voit,  et  tel  enporte,  qui 
HO  le  oroit.    (Krit tinger,  174*0 

14  Nicht  alle,  die  Hörner  blasen,  jagen  Hasen. 

15  Vor  Hom  und  Huf  muss  sich  jeder  selber  hüten. 

—  Graf,  294. 

Ein  ans  dorn  Orangani  entlohnter  Bechtsspmch,  der 
den  Herrn  der  genannten  Thiere  nicht  (in  allen  FftUen) 
far  den  Schaden  derselben  TorantwortUoh  macht. 

1(5  Was  Hörner  hat,  will  stossen. 
Macht  will  sich  xelgen. 
BoU.:    Wat  hoomen  heeft,   wU  stooten.     (Harrthomi*, 
I,  334;  Boh»  /,  343.; 

17  Wem  Hörner  wachsen,  der  lernt  auch  stossen« 

—  AUmam  VI,  400. 

18  Wenn  auf  einem  silbernen  Home  geblasen  wird, 

80  hört  man  es  weit. 

19  Wer  andern  Hörner  gesetzt,  verschmähe  nicht 

eigene  zu  tragen. 

20  Wer  die  Hörner  in  dem  Schos  hat,  muss  sie 

nicht  auf  den  Kopf  setzen.  —  WinMer,  XIV,  93. 
It. :  Chi  hk  le  coma  in  seno ,  non  le  metta  in  capo.    (Pax- 
zaplia,  847,  2.; 

21  Wer  Hörner   erben   will,   für  den  stirbt   der 

Teufel  alle  Tage. 

22  Wer  Höraer  im  Busen  hat,  lässt  sich  kerne  an 

seinen  Kopf  setzen. 

23  Wer  wird  die  Homer  halten,  wenn  ein  anderer 

das  Fleisch  abschneidet? 
Wenn  einer  die  Arbeit  und  ein  anderer  den  Lohn  hat. 

24  Wie  man  ins  Hom  bläst,  so  schallt  es. 

•25  Darüber  lass  dir  keine  Hörner  wachsen.  —  Uer- 

berger,  I,  2,  T97. 
*26  Das  Hom  von  Uri  blasen. 
•27  De  duUen  Hören  aflopen.  —  FwfcwoW,  820. 
•  28  De  nimmt  sick  vööl  up  de  Häöm.  (Mtmark.)  — 

DatMeil,  278. 
Er  nimmt  sich  viel  vor,  bflrdet  sich  viel  anf. 
•29  Dem  sind  die  Hörner  nach  innen  gewachsen. 

(Ifanau.) 
•30  Dem  wachsen  noch  Homer,    (tiauau.) 
•31  Der  hat  sich  ein  Hom  aufgesetzt.    (Nanau.) 
•32  Die  ersten  Hörner  yerstossen  haben. 
•33  Die  Homer  dem  Esel  aufifsetzen.  —  //.  Sach»,  IV, 

Fabeln  vnd  gvte  Sckwenek,  XXX,  2. 
•34  Die  Homer  der  Ziege  melken. 
•35  Die  Hörner  einziehen. 

Frz.:  Bentrer  dans  sa  coqoille. 
•36  Die  Hörner  sind  ihm  gewachsen,   er  ist  bock- 
stolz. —  Fritchbier  *,  1670. 
„Seit  wann  sind  euch  die  HOmer  gewachsen,  dass 

jhr  also  Bockstolts  seyd?"    (Fitchart,  .Geachichtklitte- 

rung,  in  Kloster,  VIII,  366.; 

•37  Die  Homer  sollen  ihm   geschabt  werden.  — 
Eiselein,  S22. 

•38  Die  Homer  vom  Satan  erben. 

•39  Die  Homer  werden  ihm  bald  bis  an  die  Ohren 
reichen.    (LH.) 
D.  h.  bald  kleiner,  bald  gestntst  werden. 

•40  Die  Homer  zeigen.  —  Ei»aein,9Xi. 

•41  Einem  die  Hörner  abschlagen. 

.«Daher  von  alters  her  der  brauch  in  Schulen  md 
Kirchen  geblieben ,  das  man  den  Teufflingen  Tnd  denen, 
so  die  HOmer  in  der  Deposition  abgeschli^rsii*  'f^^ 
die  man  bansen  will,  saltz  eingestrichen  hat."  (Ma- 
thetius,  Sarepta,  OXXXn*.; 

•42  Einem  die  Homer  austreiben.  —  Fri$chbier\  1666. 
*43  Einem  die  Hörner  stutzen. 

Ftm.  :  Abattre  l'orgneil  d«  qudqu'nn.  —  II  Inl  fiaat  abattro 
les  oomes.    (Krittinger,  %.) 

♦44  Einem  die  Homer  weisen.  —  Köru,  2963  •*;  Brom, 

/.  1483. 
Die  Spitze  bieten ,  sich  ihm  xu  widersetsen  drohen. 
Frt.:  Mo&trer  le  oome  k  qnelqu'an. 


*45  Einem  Homer  aufsetzen.  —  Kürte,  8963^.*  £%»€- 
lein,  322;  Wurtbach  II,  184:  Bram,  1, 1486;  Ukrengd, 
II,  206. 

Die  Oattin  desselben  cur  üntrene  verfahren.  Diese 
Redensart  soll  dem  griechischen  Kaiser  Andronieaa 
der  1183  zu  Konstantinopel  regierte,  ihren  Ursprung 
Tordanken.  Da  er  mit  den  schönsten  Frauen  seiner 
Besidens  im  vertrautesten  Umgange  lebte,  so  verlieb 
er  den  MAnnem  derselben  die  Jagdgereohtigkeit.  um 
mit  jenen  desto  ungestörter  allein  zu  sein.  Ueber  die 
HAnser  der  also  beschenkten  Mftnner  Hess  er  ein  Hirsch- 
geweih setzen.  (S.  &eweih  5.) 
Frs.:  Döcorer  le  front  de  quelqu'nn.  (Krilzinger,  295.;  — 
Faire  Jan.  (Krittinger,  385*.;  —  La  Cemme  l'a  fait 
eocu.  —  PUmter  des  oomes  k  qnelqa'nn.  (Kritäi»- 
ger,  541  a.; 

•46  Er  hat  sich  seine  Homer  (noch  nicht)  abge- 
laufen. —  Fri$chbier\  1667. 

Frs.t  II  est  encore  an  mdiment.    (Lendroy,  1330.; 

BoU.:  Hl)  heeft  zijne  horens  nog  niet  afgestooten.  (Barre- 
bomd«,  I,  334.; 

•47  Er  hat  sich's  auf  die  Hörner  gesetzt  —  Fruek- 
bier\  1668. 

•  48  Er  lasst  jm  die  hom  abgewinnen.  —  Franck ,  II,  n\ 
•49  Er  nimmt  es  auf  seine  Homer. 

•  50  Er  nimmt  (zu)  viel  auf  seine  Hörner.  —  Bücking,  224. 

Ueberladet  sich  mit  Arbeit.     Von  denen,    die  ihren 
Kr&ften  viel  und  vielleicht  mehr   zutrauen,   als  man 
glaubt,  dass  sie  werden  dam|t  ausrichten  können. 
BoU.:  Kij  haalt  te  veel  op  sHne  horens,    CBambom^t 
/,  384.; 

•51  Er  steckt  die  Homer  auf.  —  Büdsing,  224. 
FAngt  an  zn  drohen. 
BoU.:  HiJ  steekt  de  horens  op.    (Barrebomie ,  T,  334.; 

•52  Er  will  alles  auf  seine  Hörner  nehmen. 

Von  einem ,  der  seinen  KrAften  zu  viel  zutraut.  Voa 
Stieren  entlehnt,  die  sich  auf  ihre  Ilörner  verlsMsen. 

•53  Er  wird  sich  die  (tollen)  Hörner  ablaufen  (ab- 
rennen, abstossen).  —  ilalhesy,  156*;  StUor,  288; 
Eiselein,  822;  Körte,  2963*';  Braun,  1, 1485;  üaycrjl,!». 
Aufhören  Jugendlich  wild  imd  unüberlegt  su  sein  und 
zn  handeln. 

•54  Er  zieht  die  Homer  ein. 

Boll.:  HU  trekt  de  horens  in.    (Barrebom^e,  I,  334.; 

•55  Es  fehlen  ihm  nur  die  Homer,  dann  war'  der 
Ochse  fertig. 

Ach,  wenn  du  nur  noch  Homer  hättest! 
Kroaten.    (Reintberg  IV,  liä.) 

•56  Etwas  auf  die  Hörner  kriegen.  —  Früdibier*,  leo. 

Etwas  mit  Nachdruck  nnd  Aasdauer  verfolgen. 
•57  Etwas  auf  seine   eigenen   Hörner   nehmen.  — 
Körte,  2963^;  Braun ^  /,  1484. 

Etwas  mit  eigenen  KrAften   ausfahren  wollen,  dil 
Verantwortlichkeit  einer  Angelegenheit  übernehmen. 

•58  Homer  tragen.  —  Eiselein,  322. 

Eine  untreue  Frau  haben.  Zur  Beruhigung  der  also 
begabten  EhemAnner  erzAhlt  uns  Lamartine  in  seinea 
Reiten  in  den  Orient,  dass  in  Harana  (Gegend  des 
Libanon)  die  verheiratheten  Frauen  ein  silbernes,  oa* 
gof&hr  1— ly,  FuBB  langes  Hom  tragen,  welches  aieaaf 
ihren  geflochtenen  Haaren  befestigen  nnd  das  sich  in 
etwas  schiefer  Bichtung  ttber  der  Stirn  erhebt  und,  we- 
nig FAlle  ausgenommen,  von  ihnen  niemals  abgenom- 
men  wird.  —  AbraJiam  a  Sancta  Clara  will  wissen,  dss 
Geschlecht  der  Coraelier  sei  gross ;  da  gAbe  es  CoraelU 
Taciti,  Comelii  Pnblicolae,  Comelii  Severf,  alte  lusd 
Junge  Comelii. 
Frz.:   £tre  encom4  des  denx  bonts.    (Kritzinger,  370.; 

•59  Ich  mag's  nich  uf  meine  Höraer  nahmen.  — 
Aobinson,  156. 

*60  In  Ein  Hom  blasen  und  zu  Einem  Fähnlein  ge- 
hören. —  Eiselein,  321. 

Dieselben  Absichten  mit  jemand  haben  oder  dieselbe 
Sprache  fahren. 
Frs.:  Chanter  sur  le  mdme  ton.    (Starachedel ,  409.)  —  III 
accordent  bien  leur  fleutes.    (Moseheroach ,  343.;  ;—  Se 
chauffer  du  möme  bois.    (Starachedel,  409.; 

*61  Man  hat  ihm  die  Homer  geschabt  —  LekmoM, 

80,24;  Lulher's  Tiichr. ,  309 ». 
•62  Mit  einem  in  ein  Hom  blasen.  —  llenisch,  405, 42; 

Mathesy,  75»;  178*  n.  262"»;  SchoUd,  1112». 
•63  Schimsche  (Schim  schön,  Sim  san)  Hom:  Aan 

Un  siebzig.  —  Tendlau,  1033. 
Eins  mehr,  eins  weniger.    Als  Trostsprnoh  bei  einen 

kleinen  Verluste,  den  mau  erlitten,  einer  Ansgabe.di* 

man  machen  muss.    Unzweifelhaft  nach  einem 

der  so  zn  sagen  pflegte. 


Hörn — Uorniss 


Homissennest  — Hornang 


786 


bloaaen  in  e   Ilürn.     (Ftaukcnj  —  Fromnum», 
VI.  31«,  18S;  UüchdcHtMk  l>«i  itrttun ,  i ,  1447;  lkrbn'\/er, 

I.  a.  101.  Körie,  -ma. 

Sie  Btimmcu  xaMUUiueu,  IiüLTtiu 


Cd  Sich   <k'    Ilüriier    öflüfen.     ('Ä*6imMru.-MVf»*J    — 
frinmaHn  ^  V,  Mb.  174. 

'66  Sich  die  Iltirner  abrennen.  —  Hiow^n, 
'C7  Sie  setzt  ihm  Uöruer  auf.  —  Vu^er,  /.  «6. 

Um,:  zu  «ot  hpm  iiooruou  üp.     ( Uurrebufn^t ,  I,  334,j 

'G8  Wiknn^a    Hern'r   hatt,    mcicht-a    tlicii    sobiüiso. 
(Tr*)\iyüu.)   —   iV/cT.  447, 
Wenn  JeniAiid  otwaa  auaht,  wjia  gAoa  in  leiaer  Nftli* 

lJ0«t. 

'C9  Weim  er  ilaörn  har,  denn  Btött*r.  (AUrnntk.)  — 

fir  wOfd«  ■loaieo,  woon  «r  H<.<rn«r  hiltte;  «r  i«t  och- 
■•Ofrob,  «■  ist  kela  Aaskominsii  mit  ihm. 
Böm. 

1  In  de   llörn^  bi't  Für  sunt  de  Hanaken   up*t 

I  warraste.  —  FrommoHH.  vi,  284,  735»;  UwruH ,  l^i. 

')  ilorenoilor  Ht>rii,  AUadein  tläoitchou  hi(»rue='K<!k«, 
Wiakel ,  Ki«i{«,  weil  ea,  wri«  ein  Hora  gebuu:eit,  (lftlt«r 
im  £ugUaühen  oorttor.  Im  Holatoiaiacheo  namentlich 
ein«  Ecke  ftm  K&min  oder  lierdo.  IIu  aittot  iu  der 
Uürn  ='er  silit  iu  d«ir  IScke. 
2  Wer  iu  de  Uorn  aitt,  wart  am  duUatün  knepcn. 
(IhUt.) 

Auf  dan  De<lrlkii4;teu  ttOriBt  und  hihOkl  alUis  »to. 
Hömohan. 

PDas  Uornche'  lässt  sich  höre'.  —  Teniünu.  »cc. 
Dk^UcirbaUäiil  bcn^inut,  woil  nach  nkhbini»ohem  Brauche 
achuo  Yi«r  Wuohnn  TOr  dem  liudAahtulaataff«,  don  Mo- 
iiftt  Saptcinbor  (  Plul )  hinduroh  UgUel»  morgeua  lit  der 
Sjaaguga  gebltt»«t>  wird, 
Bomen. 

'Er  cha   goh  hörne.     CS^lutburn.J  —  Schild ,  6i .  in. 
Kann    fQr    etwa«    uacliaehen.     Da«    Wort  ,«bonifln'* 
^L  kommt  in  diir  Sohwoi«  in  aohr  verachlcdfloer  Bedeotnuir 

^K  vor.    Zioitdioh  alifieuidia  heiatt  «a:   du  Hoio  od«r  auf 

^^^^  dam  'Uarue  hlastn  ;  im  ßcrnor  UborUnd«:  auf  «lii«ii) 
^^^^^  Schütten  führen.  In  Ajarg»u,  Bern  und  WalUa  be- 
^^^^^M  aaichnet  niiu  damit:  weinend  ein  atarki«  Goachroi  er- 
^^^^r  huben,  iHiaonderi  von  Kindern.  In  Itiuern  und  Olaroa 
^  ff«braui.'h»  man  ea  für  atark  achoelvn  und  atOraiaa.    (Vgl. 

^m  itiaUUr,  II,  y^.)    Für  äolothum  Toblt  dort  eino  t>«8ou« 

^r  dorn  Angi^Ve. 

Hörnern« 

Uomcrta  nid  im  Homer,  ao  homerts  sp&ter. 

W«ao  dar  Wintor  nicht  Im  Horaung  kommt,  »o  kommt 
«r  ipkter. 
Frz.:  J'on;  le  ^rctienx  h^'ver  loqnel  dlaoit  au  labonmur; 
J«  na  manqooritv  «fAniver  au  plui  tard  4  la  ohanddour- 
(LrroUT,   I.  CS.) 

Hömarträyer.  ,,    ,     . 

1  y  er  zum  nörnorträger  geboren  ist,  dem  bleibt  'a 

k     Geweih  nicht  aus. 
IfaU. ;  Die  tot  een*  koekook  gebor«a  it,  aal  d«  tiorena  niei 
g«iuakkelljk  oulgaAn.    (Harrebomit ,  /,  427^.^ 
Xr   ist   ein    Hornertrltger.  —  Kitte»  S963  u.  aCM; 
Dniun  ,  / ,  14&S. 
U»U.:  HiJ  U  «en  horandragor.    (Harrtbomie,  I,  Zu.) 
BonxlM.  ,  ,       , 

1  Die  Hornussen  vnil  grossen  Bremen  faren  durch 
die  Spinnwupp,  die  kleinen  Mücken  bleybciid 
darin n  hangen.  —  sittmitff,  xai*. 

2  Eine  Horniss  vertreibt  viel  Fliegen, 

hähm.  f  M4lo  arJnuv  mnoho  WQch  upouai.  (L'elaktittkft,  36»./ 

3  llomiaae  muaa  man  nicht  reixen. 

»4,.'  n  110  faut  pa«  ^mcravolr  l«a  frilona.    (Lendrof,  0i4; 

UrvuT.  i,  \^^.) 

Jluü.:  Men   moet  de  bontoloa  Diet  tergao.    (Hau-reltomte, 

f.  yy.K) 

4  Neun  HiruHön  erstechon  ein  Pferd.  (:i^*rAUhmtn.) 
b  Wenn   luan  lliuuusaen  ans  einem    Baume  ver- 
treiben will,  »o  muaa  man  ihn  umhauen,  sagte 
der  alte  Manu,  als  man  die  Klöster  im  Aar- 
gau aufhob.  —  fiioMti^fitgel,ee»io. 

C  Wer  sich  neckt  mit  lIomiBsen,  der  vrird  gebiaaen. 

/(.:  Nim  d  ben«  di  atussicar  U  vMpaJp. 
•7  Das  i»t  eine  rechte  Humausa. 

WUdff«  MAdcben. 

•8  Einem  den  Homaen  ausslossen. 

„Aber  gleich wnl  iat  8aU>mnu  ein  klug«r  Bargnutna» 
ob   ar  »cbon   ui  framda   aechan  «iugefaran   nii<l   »«ine 
walbar  im  den  Hunitaa  bAbon  au«»golaaaca.^*    (Matht- 
»itti.  &mrrpta.  %XS1K) 
OäOTtovKi  BraioawamTaa-Lazuco».    Q. 


•9  HorniBsen  unter  die  Bicnenstöok«  schickon. 
•10  Ich  werde  dir  die  llorneachen  stochon.    (Kifd.j 

Dia  HornUaon  itoohen  oder  «.ufbctcen. 
Hornlasenneat, 

*In  itin  Hornisaennest  greifen  (stechen).  —  W«- 

„So  nahio  im  folgenden  Jahr  (1511)  d«»  Vrantzoit 
•ich  an  dem  Fapat  an  r&ohen»  die  Stadt  Bononiam  ein. 
Aber  d*a  hieaa  in  da«  Homanaien  NMt  gegriobelt/* 
(fJoU/r. .  GUi  \} 

Homsteohal. 

Dem  Uornatechal '  gab  Gott  kurze  Oeren '»  — 

EuatMu,  S2S. 
')  Comopeta.    ^)  Spitzen  der  HOrnar, 
Lat.r  Dat  den«  inmlti  cornoA  ourU  t>0Ti.    (StttlHn,  3t3.) 
'H.omvaag, 

1  Beim  warmen  Hornung  apar'  das  Futter,  denn 

gern  wird  dann  die  Uütern  weiss  und  holt 
der  Senn'  zu  seiner  Butter  ganz  ualt  statt 
Wasser  Schnee  und  Eis.  —  f>roM.S39. 

2  Das  He'nl   soll  mit  Saus   und  Braus  eingehen. 

(OlMtrwtterrrich,)  —  BatimturteH ,  44, 

3  De  Häring  schleit  möt  em  Zagel  op't  lis.   (Qtf^ 

nyfH.)  —   FriMchttter^^  UMl. 

Wenn  der  Höruliiif,  Horunng  oder  Februar  neuen 
ituil  atArke^n  Frnat  bringt.  Nach  FriacKhirr  muaa  man 
In  dem  angciUbrien  Orte  Hftrlng  fQr  Hornung  aprechen. 

■4  Der  Homer  hett  mit  eme  hörnige  Schnabel  cho 
und  mit  eme  guldige  Wedel  goh.     (^tMf.ni.^ 
.        Der  Tlomuug  iat  mit  ttürmiachem  WTetter  gekomnea 
n»d  mit  HouueniciiQiu  gitendtit. 

5  Der  Horning  nxacht  den  Zagel  kraus.  (Tifikemti.) 

—   /V»>cW»n!r',  1671. 

G  Der  Homoug  macht  Dreck  und  Harz  holt  ihn 
weg. 

Frs.:  Jji  f«vrier  ne  founrojre ,  f<Tr(«r  doit  rooipUr  t««  Immm  ; 
mar«  lei  doit  rendre  aeea.    (ttrvuXy  I,  ^66.) 

7  Der  Hornung  muss  die  Homer  abstosseu. 

8  Der  kleine  Hom  hat  grossen  Grimm. 

Fri, :  FÄTrier  le  plua  oourt  el  le  pira  de  toui.    (Ktittin* 
ger.  Mi») 

9  Der  kleine  Hörn  *  spricht  zum  grossen  (Januar): 

Hätt'  ich  die  Macht  wie  du,  ich  liess  erfrie- 
ren das  Kalb  in  der  Kuh.  —  Orakel,  S3«,  Ein» 
leiH,  339;  Simrock,  49M>. 

>)  Abkar«Ti»g  von  Tlornung  •  de«  deatscben  Nameni 
fQr  FobruAT,  mbd.  und  ahd.  homunc,  d.  J.,  naoh  Wei' 
gand  (Wh.,  I,  337^  entweder  Uomtritgor,  GebOmtor  in 
aymbuliachtir  Anwendung  dea  Woriea  Hom(f)  oderi 
dem  altnordiscben  homöngor  —  unehelicher  Sohn  ge- 
miaa  und  in  Aunebung,  daaa  der  Monat  noch  d»a  kleine 
liom  genannt  wird,  „unechter  Muuat'*  dem  Jannar  go- 
genOber,  welcher  daa  groaao  Uorn  heiaat^  Noch  iat  die 
HaohedunkeU  r/riwir/t  (11,  :U;4->)  bekennt:  „Welchen  Sinn 
Hom  hier  hat,  welaa  lob  nloht>"  Lribnit  leitete  den 
Xuiien  von  Kemunno,  dem  (i^tt  der  Celten ,  ab;  ee 
wurde  ihm  »hur  aeinerxeit  eiouewanih,  daaa  er  von 
de&  Mömcm  herkomme,  wolohe  die  heidaiachon  Vor» 
fahren  Ende  Januar  und  Anfang  Februar  bei  ihren 
Trinkgelagen  auikuaetxen  pfiegtun.  (QetfUteha/ter ,  Mag- 
deburg 17 A4,  II »  27.; 
/->*..-  FebvTior  le  oonrt  lo  piro  de  toua.  —  V^Svrier  antra 
tou«  le«  moia  le  plua  court  et  lo  moina  courtoia.  {X*> 
rüux ,  I ,  ftfy,) 

10  Der  kleine  llüm  spricht  zum  Crossen :  Ich  wollte, 

war'  mir  deine  Macht  bescnieden,  recht  vorne 
frieren,  hinten  aber  sieden. 

11  Der  kleine  Hom  und  der  Mai  sind  keine  Kach- 

bam. 

12  Der   kleine   Homang   ist   der  schlimmste,  — 

Grakd.  24S. 

13  Ein  kurzer  Homung,  sagt  der  Bauer »  ist  ge- 

meiniglich ein  Lauer.  —  BueM,  79.-  Ihefn.  \to: 

Ulum.  27»;  Ornkei ,  346;  .^imrodt.  49AI. 

IHeKiltc  acheint  auf  den  folgenden  Monat  glelcbum 
au  lauem,  wenn  ea  im  Februar  nicht  gehörig  friert. 

U  Es  iat  nünt,  wenn^s  im  Hornung  nit  stürmt, 
daas  em  Stier  de  Homer  im  Kopf  gewackelt. 

(Sekvtrit.J  —  K&ne,t»6A. 

Ib  Friert  es  nicht  im  Hornung  ein,  wird's  ein 
Bchlechtca  Kornjahr  sein.  —  Butr,  üauskalmder, 

16  Geht^s  He^nl  x*in  mit  Saus  und  Braus,  so  haldens 
Mann  und  Ross  leicht  aus;  geht'a  aber  ein 
im  OstOl,  so  hab'n  Rosa  und  Mann  nöd  viL 
(Otm^lerrtidk.J  —  Bawngartfn,  44. 

60 


787 


Honmiig 


HornangBlamm — Hosen 


768 


17  Gibt's  im  Herodl  ein  Tröpfl,  gibt*«  im  Mai  ein 

Schöpfl.     CObervdtrreUii.)  -—  Atumf  arte» ,  ü. 
B«gen  im  Homaag,  SohiiM  im  M^  0 

18  Horings  Floth  (Regen)  hefl  en  sülbern  Hoih 

(Segen).    (Wetf.) -~  BoeM,n. 

19  Homung  hell  nnd  klar,  gibt  ein  gnt  Flachsjahr. 

(nheinketsen,) 
90  Homnng  nnd  Jenner  haben  Mnth,  leeren  Kä- 
sten nnd  Scheuem,  oder  füllen  sie  gnt 

21  Im  Homer  soll's  stürmen,  dass  dem  Stier  die 

Homer  im  Kopf  gnappen^.   fLuzern.)  —  stalder, 

f,  458. 
')  WadEeln,  schwanken. 

22  Im  Hornig  gseht  m'  liaber  a  Wolf  cho,  weder 

a  Ma  oni  Chntta.    (Bem.j  —  Zfn,  n. 

23  Im  Homnng  hat's  der  Baner  lieber ,  wenn  ihm 

der  Wolf  zum  Fenster  hineinscheint  als  die 
Sonne.     ((Hterösterreick.)  —  Bamngmiiem,  44. 

24  Im  Homung  sieht  der  Baner  lieber  einen  hung- 

rigen Wolf  als  einen  Mann  im  Hemde  anf 
dem  Felde  arbeiten.  —  DotM ,  75. 

25  Kimt's  He'nl  mit  Saus  nnd  Braus ,  Bauer,  trag's 

Uräs  aus'n  Hans;  kimt's  aba  ganz  stül,  lass's 
drob  nat  in  da  JDül.  —  IkMmnuTten,  U;  Schiller, 
Ul,  ao^ 

Ein  stflnilischer  Febnuur  yerheiut  ein  xeitiges  Frfih- 
Jahr  und  frisohei  Fatter,  ein  stiller  freondUcher  ein 
spätes  nnd  droht  Futtermangel.  In  Jenem  Fall' kann 
mau  das  Ur4s  (übrige  Fatterstroh)  vertreten  lassen, 
im  letEtem  soll  man  es  wieder  auf  den  Boden  (Dttl) 
tragen.    (8.  Licbtmesstag  und  Mitokeo.) 

26  Kimt's  He'nl  sanft  und  gstul,  moes  mer  s*  Uras 

sauba  zsam  puza  und  affotragn  ö  d'  Dül; 
kimt's  awa  mit  Wind  und  Wah',  de'f  ma  's 
Uras  in'astr'an.  —  Baumgarien,  44. 

27  Linder  Homung  ist  ein  Lauer,  sagt  der  Bauer. 

(WMtfreuM.)  —  BoeheU  76. 

28  Me  g'seht  im  Homer  lieber  e  Wolf  umm  laufe-n 

as  e  Ma  ohni  Chittel.  (Soloihwn.)  —  Schild,  112. 11a. 

29  Nimmt  der  Homuns  Schnee  nnd  £is,  verdient 

der  nächste  Mai  den  Preis.  —  Bair.  HauMkalender. 

30  Oen  He'nl  vül  TröpH,  ön  Moa  tuI  Knöpfl.  (Ober- 

österreich.J  —  Baumgarten ,  43. 
Viel  Begen  im  Homung,  viel  KnApfe  im  Mfti. 

31  Sei  in  dem  Homung  warm  bekleidet;  purgir', 

bad',  schwitz',  nun  ist  es  Zeit;  trink'  Alant-, 
Wermuthbier  und  Wein,  es  wird  dir  nun  sehr 
dienlich  sein.  —  Orakel,  255. 

32  Spielen  im   Homung  die   Mücken,    baut  der 

März  uns  Brücken.   (Oberiawitt.j  —  Boebd,  78. 

33  Wan 's  He'nl  denGwalt  het  als  da  Jena  (Janner), 

so  that's  s'  Kaib'l  ö  da  Kuah  d'abrena.  (Ober- 
österreich.) —  Bttumgarten ,  44. 

34  Wan  's  He'nl  Idmt  mit  Sans  und  Braus,  Baur' 

kim  mit'n  Fflneg  heraus;  wan  's  ab'a  kimt 
ö  d'  a  Gstül,  Mensch'a,  tragt  's  Ura's  afifö  ö 
d'  Dül.  —  Bawtigarten,  44. 

35  Was  der  Homung  nicht  will,  das  nimmt  der 

April.  —  /er.  Gotthelf,  Kdthi,  B,  22. 

36  Wenn  der  Homnng  gar  zu  gnädig,  der  März 

alsdann  zu  Frost  erbötig.  —  Boebel ,  77. 

37  Wenn  der  Homung  kein  Fieber  macht,  liefert 

März  gar  manche  Schlacht. 

Fr»,:  Si  F<Trier  ne  fait  des  flivres,  Mars  Ini  lirre  nne 
gnerre  ftdre.    (Kritsinger ,  S12*.^ 

38  Wenn  der  Homung  nicht  wintert,  so  kommt 

Kalte  nach  Ostern.    (Luzenu) 

39  Wenn  im  Homer  d'  Mügge  fliege,   muss  im 

März  der  Schlitte  gige.    (Lutem,) 

40  Wenn  im  Homung  die  Mücken  (Schnaken)  gei- 

gen, müssen  sie  im  Märaen  schweigen.  — 
Bo^fA,  li:  Ornlr«l,24». 

41  Wenn  im  Homnng  die  Mücken. schwärmen,  muss 

man  im  Mäns  den  Ofen  (die  Ohren)  wärmen. 
~~  Sbmrock,  4MS;  OrtM,  244;  AirM,  76;  Bekuberg  VW. 
4  0.80. 


42  Wenn   im   Homung  schwärmen    die   Mücken, 

niusst  dich  im  März  zum  Ofen  bücken.    (Sach- 
ten.)  —  BoebA ,  77. 

43  Wenn's    der   Homnng   gnädig    macht,    bringt 

der  Lenz  (Mai)  den  Frost  bei  Nacht  —  A'm- 
lodi,  4952:  Orakel.  241;  BoeM .  75;  Beitutherg  Vlll.  80. 

Homu&gralainiiL. 

Horaungslämmer  taugen   nichts.    (StrekUn.)    — 
Boebel,  78. 

Bontrleli. 

1  Halte  dich  ans  Homvieh,  aber  nicht  ans  Korn- 

vieh.  —  Simrock.  4954. 
Lieber  an  Ktihe  als  an  Schweine. 

2  Hornvieh  ist  besser  als  Komvieh.  —  Körte ,  2964. 

3  Ich  kann  das  Homvieh  nicht  leiden,  sagte  der 

Schneider,  und  warf  ein  paar  Schnecken  über 
den  Zaun. 
BolL:  Voort  hoombeest,  sei  Frans,  en  hij  sohopta  eene 
slak  weg.    (Harrtbomit,  I,  3140 
HöraelbttTir. 

•Er  steckt  wol  im  Hörselberg.    (Waaumgen.) 

Wenn  Jemand  nicht  hören  will.    Der  H<Vrselberg  liegt 
bei  Eisenach.    (Vgl.  darüber  Bech$tttn'a  Bagemekatt.) 
Hörsmann. 

Ein  guter  Hörs  Mann  gibt  ein  gnten  Antworts 
Mann.  —  Petri,  11, 193. 
Horsten* 

6a  hen  na  Horsten  un  lehr  't  Beden.  —  Eieh- 
waU,82l. 

Ob  eins  von  den  vier  bannoTetschen  oder  eins  tob 
den  beiden  holsteialsohen  ,,  Horsten**  gemeint  ist  uad 
welches,  kann  ich  nicht  bestimmen. 
Höseln. 

Wenn's  nnme  höselet,  gäl  wie'n  es  p£oselet*.  — 
Schmeit,  I.  U,  12. 

')  Eigentlich  bei  den  Hosen  nehmen;  dann  auch:  die 
Krankheft  wird  ihnhOselen,  d.i.  wegraffen;  in  Lusem 
=flbel  riechen,  in  Appensell  fSr  beisehlafen  n.  s.  w. 
(Vgl.  Slalder,  II,  il.)  —  Von  verliebten  Mldchen. 


1  Alte  Hosen    und   nen  Wams  stehen    übel   za- 

sammen. 
äoll.:    Komt  de  nieuwe   broek   aan  het  oude    wambnii, 
dan  schenren  de  retergaten  nlt.    (Barrebomie,  J,  9I*.) 

2  Das  sieht  man  an  der  hosen  baldt,  wo  das  bein 

ist  entzwey  gespaldt 

Lat.:  C^mltnr  in  caliga,  ernris  qno  fraotio  fkcta.    (Loci 
comm.,  207.; 

3  Dass  weit  an  Hosen  tregt  mann  jmmer  oben. 

—  Lehmann,  87,  13. 

4  Die   Hosen   müssen    tanzen,    wie   die    Hanbea 

wollen. 
EoU.:  De  broeken  moeten  daosen,  soo  als  het  de  kesjt 
belieft.    (Sarrebomie,  I,9i\) 

5  Dos  sein  de  nämlichen  Hosen ,  sagte  der  Bauer 

zum  Richter,  die  iech  oahotte,  os  ich  benner 
(bei  ihr)  wohr.     (Oberiauaitz.J 

6  Ein  Paar  Hosen  in  der  Hand  sind  besser  als 

ein  Herzogthum  im  Kopfe. 

7  Es  alts  Paar  Hosen,  keis  Unterfaeter,   ha  d's 

Oeldli  versofiFe,   o  liebi  Muetter.    (Bern.)  — 

Schweiz,  II,  US,  17. 

8  Hosen,  eng  unbändig,  Hemd  am  Leib  bestän- 

dig, Federn  am  Hut  auswendig,  Laus  im  Pelz 
inwendig  zeigt  Nationalgefolu  ungarisch  le- 
bendig. 

Dieser  Spottspmch  anf  die  Ungarn  steht  in  dem  Oe> 
denkbnch  des  Gasthauses,  das  sich  in  der  Vihe  des 
Kirchleins  Sanct-Urbani  anf  der  Höhe  in  den  wlndi- 
sohenBttheln,  unweit  Marburg  (Steiermark),  b«fliidst. 

9  Jederman  zeucht  lieber  newe  Hosen  an,  alss  die 

ein  ander  verschlissen.  —  Lefcfmiiw.i4S.ft8. 

Lthmann  hat  dies  Sprichwort  unter  der  Ueberschrift: 
„Ob  einer  besser  thn,  so  er  ein  Jungf^w  Heynt  oder 
ein  WiUb.«< 

10  Knrtze  Hosen,  langes  Wambs.  —  Cnur^  itt,a; 

Lehmann.  325,  111. 
Span.:  A  cal^a«  oortaa  ohnpeta  lacga.    (Sokn  I,  inj 

11  Lederne  Hosen  dauern  lang. 

12  Leinen  Hoseken  vnd  ein  Stroblmi  iit  im  Win* 

ter  ein  armer  Hochmutb.  —  Mi.»  iE*.|M. 


HO90D 


Hosen 


1» 


I 


13  Mhd  sieht's  au  den  Hosen,  wo  dits  Bein  ent/wey 

ist.    —    EyttriMs; .  1 ,  99 :    Wf nwt  h .  1262 ,  GS  ;    Lt-hiu<im, 

tl.  4U3  .  44  ,  Stmntck ,  <9,W  ;  körle  ^,  2^6^ ,  /fraiti» .  1 .  1481». 
„Ua<l  le*»l  «iob  «n  der  boi«t}  «obn,  wo  dcim  acbenckol 

Ui  leidt  guioheh»!.**    CM'aW»'.  ^.  43,  U.J 
IMii,:  Dflt  kcD(l«c  paa  Uilen,  IiYot  Inden  er  raadea.  —  Plt 

koDdvr  paa  hoBfn  hvor  heunotorlinidet.  (Prov.  dan,,  ^^h^J 
ffail.:  Men  liobt  waol  non   dia  hote  i  iirftort  b«en  ontwoc 

1».     (TfHm.,  18,  3;  Jlurri'bvmee ,  /,  93*».; 
Zir/..'  Cernllttr  in  caligm,  crurla  quo  fractio  facta.     (Fat- 

Ur»Uhfn ,  bO'J.) 

14  Mau  tr&^^t  lieber  neue  Uosen.  —  Pariminlum ,  ^6eo. 

15  Me    löijct   iiit   Bo  lüot  Huoaeu   mi    Schau    in'« 

üiemd.     ( Graf »chafi  Mark. j  —    injcuM .  CT .  102, 

Mit  Hoson  and  Schaben  gabt  man  nicht  in  don  HimmcL 
tto  bequom  i«t  es  aicbt,  e«  kofttcit  Kanipl  luid  Opftir. 

16  Neue  Hoseu  zieht  jeder  beber  an. 

17  Nur  leinene  Hosen  gieren  den  Galgen.  —   Wdt 

und  Imt,  1,  sm,  'il>l. 

Die  Rcfvpiela  ■ind  svltcn,  Jab»  eilt  Dieb,  «otobar  d«n 

Ysntand  hei«aiieu  bfttto»  Miilionen  xa  etohlan,  geban- 

gan  worden  w&m. 

\%  Ob  man  die  Hüsen  ans  Wams  oder  das  Wams 

HD  die  Uosen  binde,  das  ist  die  Frage.  — 

ID  Hothe  Hosen  putzen  dcu  Kerl. 

l>le  Ho4eu  ^btjureti  xu  doQ  Kklduugd^lUckein ,  deren 
atcb  uiulil  Jiuf  die  Mode  in  dei  veracbiud«ilfilfrn  ßicb- 
tuQg  bemächtigt  bat,  «oadunt  dlo  auch  «inubiliUJob 
der  Volktanscbauuug  aum  Aufdruck  dienen.  Bei  den 
Deat»cbvb  «iod  «le  da«  Sytnboi  der  Ilerrtobafl  im  JlAtii«^. 
Bei  den  Juden  trugen  our  die  rri«ater  HoBen,  und 
auch  diese  nur,  wenn  sie  ia  die  Stiftehatto  gitiijen 
oder  zum  Altar,  nm  in  opfern.  Voi  den  Partern  trugen 
aneb  die  Damen  Moaen.  Di«  Vuruohmen  haiton  «ie 
vidlfurbig,  wie  bei  una  etwa  die  Fiuituacbtanarren.  und 
dreifach  Übereinander.  Die  Suitcub/ttcn  predlRteu  die 
JSiiibeit  und  aogen  daher,  wie  W.  UtfutH  ( Slrtck- 
v«r4«,  63J  betuerkt,  den  DualiamuB  der  flo«en  a»*.  — 
D«r  Ohnhoaigkeit  eteht  die  Vielboeigkeit  gegenüber. 
Frz.  ijebuoh  bracbto  einmal  einen  Buiiendou  auf  daa 
breilauer  Theater,  dorn  er,  als  HAuber,  cwCtLf  Paar  Ho- 
•en  aaazieben  Leek.  (Brettantr  EnaJthr .  1800 ,  Ü.  444.; 
Auf  KapitAn  Bnrton'a  Beu«  in  OaUfrik«  fragte  ein 
•inbflimiacber  Ftüirer  in  einem  dortigen  Dorfe  die  gaf- 
fenden MAdeben,  ob  aie  die  Weiaaen  (die  ttinvnätfn 
KuropAer)  au  MÄnntm  haben  wülltca?  i,Ilüt  »olchuu 
IHngam  (nAmlicb  Hoaen)  auf  ihren  Beioen'f  Tiivht  am 
nllo  Welt;*,  antworteten  aiu.     (Attalaml^  lü&if  d.  7:j'_'J 

20  Sammtne  Hoseu   tiiidcn   leicht  einen  gepoister- 

teft  Sluh!. 

Bull,:  De  pija  brook  vindt  xolden  eeo   kuaaeo  rm  hareu 
aftra^  de  fluweelen  vindt  hct  orerai  geachud  en  gereed, 

21  Was  wollt  ihr  hinter  den  alteo  Hoseu  sucheu, 

fragte  ein  junger  Prediger  saiiie  Nonnen.  — 
hlMtertjiicgtl ,  4? .  33. 

Af>rafiarM  n  Snncta  Clara  predigt«  den  Können  in 
Wien,  dt«  ihm  vom  IIüaoittr4tun«n  gebeiobtet  hatten; 
„Waa,  ihr  wollet  Dranto  Cbrinti  aein?  Cbriitu«  liatte 
keine  Hocen.  lat  aber  euer  Brlutigam  ohne  Hoaun 
and  ihr  deukl  aö  Hmen?  Geht  bin  in  daa  ewige  Feuer, 
Ji^  werdet  ihr  Huaon  aehen,  feucitj«  IIusuu  ;  diuiPt?  wer- 
dfst  ihr  ani^t.'if.n  mul  anaieJiOD  mttsNcn.  Was  iat  denn  an 
einer  llo>'  nicht«  iat  hinter  einer  alt*>,u  Iti.iae. 

Der  Mei!  nicht  aus  der  Iluve,  «oiidt^rq  aua 

ntcüia.     I'  4''J^t  holtet  die  Hoae  für  ciue  wun- 

deracht'Qci  Saclii.,  me  «tinkt,  sage  iob  euch,  win  ein 
Hoek,  nud  ihr  wurdet  erachrecken,  wenn  ihr  eine  alte 
Uoae  iu  ihrer  wahren  (icilalt  aohen  aolltct"  (hi'Uftr- 
tpiei/tl,  i3,  1.) 

^Weisse  Hoseu,  schwarzer  Frack,  Strohhut  tmd 

kein  Geld  im  Sack.     (tihi!i9ha$fvn.j 
Wem  die  Hosen  bcym  kOrtzten  seyn ,  der  steck 

desto  lenger  Nestel  drein.  —  Seidti,  /\tn»m.  Kth., 

Bl.  libs*». 
lai  .'  Si  breoia  eat  caliga,   tonglaa  haue  reUgft.    (S*id0i, 

turaetn.  Eth,  ,  Bl.  Bb.1«'.; 

Wetrn  Eine  d'  Hose  denide  het,  giib  e  FauE  mch 
üdcr  weniger,     i  S\.<Utthurn ,  t  —   srAtiff .  6J.  J5. 

Wenn  einer  vom  SoliicksaJ  vcrf'dijt  wird,  so  kommt 
»•  aaf  niu  Toglüek  mehr  oder  weniger  nicht  an. 

rWcr  alle   Hoseu  wenden  Isiast,  niuss  fiLr  neue 

Geld  TUT  Hand  haben, 
fo/a..-  Kto  da  atarr  inknif  ntcowa^..  mttai  na  nowf  groas 

gOfiwiM^.     (  if'fffia  ,  18 J 

VfVr  •'  Husen  hat,  niuss  still  stteen,  und 

w<  •  Aermel  hat,  rnnm  die  Anne  *u 

■■        ■■         !\,  14. 

coft,  mocl  ilU  bUJvon 


♦97  A  hat  a  sitüftde  Hose.    (0^ef^»urtMch,) 

Er  bleibt  gurn  lange  hooken,  wo  er  tum  Sfitceu  komuil. 

•  28  A  bot  schrecklich  vil  Hosen  ze  woscheii.  CSchlrK.) 

—   Frommann ,  /M,  416 ,  615. 

•29  Dar  hoat  Hose  oah.    (iHrickbrn^,) 

Iat  ein  Mnnn  ron  Binflnss,  Bedeutung. 

*30  Das  sage  dem,  der  die  Hosen  mit  der  Beiss- 
zange  hinaul'/ieht.     {yuriittgen.J 
^iimljoii  eiu^m  Dummen. 

*3l  Dem  wili  i  dieHous'u  g'roacbtmoachen.  ct'rttnkm.) 
Dom  will  ich  die  Hosen  goreght  wnolieo,  anpsaatn, 
den  Melator  k eigen. 

•32  Dem  will  ich  die  Husen  spannen. 

Für  durchprügeln. 

*33  Der   koh   durch    neu   Poer   ladem  Hosen   ge- 

gloatz.     {Ilennebtrg.J 

Von  einem,  der  ein  aokr  gute«  Oaaicbt  bat ,,  waa  daaa 
gehört ,  wenn  Jemand  dnroh  neun  VtJue  lodame  Huaeu 
aübtiu  (glutxou)  BolL 

•34  Der  sollt©  in  meinen  Hosen  sitzen. 

D.  i.  in  moioor  Lage  eeln. 

•36  Die  grossen  Hosen  anziehen- 

lu  der  »raftobaft  Mark  fllr:  Grrattor  atelx-n,  i  .uuc 
werden.     (Ki-tni(M:rp    VII,  22.) 

•36  Die  Hosen  anhaben.  —  LuhrcwgW.  //.  ii4. 
•37  Die  Hosen  dicken  und  den  Zwirn  dazu  geben. 
•38  Die    Hosen    fürs    Wams    ttufsetÄen,   —    Lutiwr'ä 
Tuchr.,  IM». 
Die  Sache  umkobren. 

'  30  DiiO  Hosen  Hegen  ihm  hart  an. 

Er  kann  sich  nicht  rühren,  lobt  in  aehr  bnenglan  Ver> 
haitniBHieu,  in  drUckeudcir  Lage. 

•40  Die  Hosen  umkehren, 

•41  Die  Hosen  vom  Leibe  verkatifen* 

In  Kamnita  ( Nordbubltien):  Ha  rekttlt  üic  iM.:ii-ii 
n^itel  vom  Leibe. 

*42  Die  Hoseu  werden  ihm  zu  eng. 

1S.B  wird  thm  warm,  nugel,  die  Sache  wird  emat. 

•43  Die  Hosen  ziehen  Wasser.     iHrr»!»«.! 

WcuD  jetnand  ao  lange  Beinkleider  trSgt«  daag  lie 
faltig  «jtren. 

•44  Drei  Paar  Hosen  Eines  Tuchs.  —  EuieUnn,22i. 

,,Maulohriaten,  Roin&niaten  und  Beligioaeu  aind  Einea 
Tucha  drei  Uoaen."     (Uam  Sachi.) 

•4Ö  Ein  Paar  Hosen  aushängen. —  Fr%sckb%er^,m'i, 
Von  ctuem  Witwer,  der  aioh  bemaht,  am«  Fnn  an 
bekfrmmoD. 

•46  Einem  böhmische  Hosen  anziehen. 

Seine  Freiheit  beschnknken.  Unter  Kftrl  YI>  fing  der 
MinJBter  von  t^imcndürf  an,  durch  Eiofiibrung  von 
SSoUen  und  andern  Auflagen  die  biaheiige  Freiheit  der 
Tiroler  lu  htieohrAnkon.  Ein  BQrgenneiater ,  Namen» 
tiunner,  welirte  aioh  ao  entsohiodon  djtro^^oit.  <1»Bn  er 
naeh  Wien  b«ruf«'u  ward,  wo  er  «ehr  lo.h  be- 

liiuidelt  wurde.    Man  wird  caoh  „bul  '  n  ao- 

aiehen  mOBBen  *',  biea»  es;  Uunner  er  ,^Lhwoi- 

lerboaen  wurden  unt  beaeer  atehon.**    iU^r  Ucieiischa/- 
ur  ,  Magdebozf  178Ä,  IU,  ViX) 
•47  Einem  die  Hosen  anmessen  (spannen). 

Mit  dem  Stecken. 
UiAt.:  Ik  «al  er  hcm  eene  brottk  van  aanmeten.    (Uarn- 

•48  Einem  die  Uosen  anpassen  (gerecht  machen). 
*49  Einem  die  Hosen  ausklopfen. 

£a  möge  hier  nach  Fritchlnrr'^,  eine  Zoaammen Stellung 
TOD  Beoenaarten  folgen ,  durch  welobe  man  mehr  oder 
weniger  rerbailend,  eruat  oder  ironiach  aaadrttokt,  da«A 
Jenumd  geaohlagen  wird,  oder  durch  wclahe  üun,ijahlJiffo 
angedroht  worden.  Man  angt :  Kinoni  trockenen  Aal ,  ein 
troekiTO  Abendbrot  geben.  Kjnem  «in  Andreaakreua 
auf  den  Bflcken  machen.  Einem  vtwa«  au«  der  Armcn- 
kaaao  geben.  Rinem  eine  Hand  voll  ungebrannter 
Asche  auf  den  Buckel  streuen.  Diro  mit  angebräunter 
Asche  etwas  aufachaben.  Ihn  mit  ungebrannter  Aaobe 
einreiben.  Einem  dou  Buiscn  unter  die  Naae  reib«n. 
Einem  die  Birnen  aobUttelu.  Einem  auf  den  Buckel 
steigen,  ihm  den  Buckel  boaehen,  nufa  Genick  »leigen, 
ihm  da«  F«ll  aasklopCeo.  Diu  mit  IJämpul  aohuüoren. 
Einem  H&mp^d  geben.  Einem  die  noutite  Haut  suchen. 
Einem  den  Hintern  voraobit:n.  Eijtum  da«  Uiuterthed 
meaacn.  Einem  das  llutmachurgeacheuk  geben.  Einem 
den  Kopf  lauaen.  Einem  aufa  heilig«  Ktena  steigen^ 
Kinem  die  Jacke  autidopfen.  £in«m  Jankofett  geben. 
Klnpin  Ah'  yvA'.-n  an^frmhfn,  Kinem  die  Ohren  lausen. 
Kill   i  ''iJideuPclxaiiswasohen. 

t  I  tiraa  den  Attoken  messen 

(u  r :  ATit  drm  R&ekun  her- 

haltvn  iT3ii,Mt.ui,     Eiiiim  Siliii.iit  hiebt  bekom- 

men.   Biuem  etwas  vom  Liept^  '  d  erAitblL'n> 

Einem  Stockdaebo  geben.     Etv)  v   «a  rieübeu 

Jeben.  Einem  Wfobse  gnben.  Einem  et  wae  unpaaaen ,  au(- 
reaohen ,  aufsenkeln ,  aufspielen ,  auftakeln,  aufwackoln, 
aafwalken ,  sufwaraito,  aufwateben,  aufwichieit.    Kinen 

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ansklopfen,  aoMtAwem,  aaiwftokeln,  bilgen,  dresoh»- 
ken,  dnlkaen,  durchgerben  (b.  d.)  t  durchpelxen ,  dareh- 
plftstem,  gAngeln (= einen  Gang  mit^ihm  machen),  einen 
Icaatsohen,  prucken,  preschen,  schmieren,  tagalen, 
waiken,  wamsen. 

Einem  die  Hosen  enge  machen. 

Dieser  Gl&abiger  hat  mir,  als  er  Geld  ron  mir  ver- 
langte, Tiel  BU  sohaifen,  die  Hosen  enge  gemacht. 
(Kritsinger,  66».; 

Spaiu:  Verse  algono  en  oalzas  prietas.    (Bahn  /,  261.; 

Einem  die  Hosen  hinanfbinden.     (Rottenburg.)  ^ 
Ihn  wegjagen. 

Einem   die   oacha  (eichenen)  Hosen   anlegen. 
(Baiem.)  —  Klein ,  /f  30S:  Zmtfwer«  Miot.,  Nachlese  23. 
Ihn  zur  Strafe  in  den  Stock  legen  (schlagen). 

Er  hat  ausgethün  (ausgezogen)  die  Hosen.  (Jüd.- 
deutsch.   Brodfi.) 
Er  hat  sein  ganses  Vermögen  Terloren. 

Er  hat  die  Hosen  ans  Y^ms  genestelt. 

Von  einem  nnschnldlg  Bestraften. 

Er  hat  die  Hosen  bekommen  ohne  den  Arsch. 
Er  hat  die  Hosen  voll. 

Ist  in  grosser  Angst. 
Holt.:  Hij  sohijt  haar.    (Harrtbomte,  I,  269.J 

Er  hat  in  die  Hosen  hofirL 

Frtmck  in  seiner  Schrift:   Von  dem  grewliehe»  Latter 
der  tnmckenkeit  (Strasburg  1539),  gebraucht  die  Be> 
densart  Bl.  9^,  um  Trunkenheit  an  beseiohoen,  wobei 
Wirkung  für  Ursache  steht. 
Er  hat  keine  guten  Hosen  am  Leibe.  —  Parö- 
miakon,  1025. 
Ist  Ton  der  nothdttrftigsten  Kleidung  entblösst. 
Eon.:  HiJ  heeft  geene  broek  aan  den  aars.    (Uarrebomeet 

I,  98«.; 
Er  hat  seine  Hosen  lassen  müssen. 

Hat  sein  Leben  dabei  edngebOssk. 
Er  hat  sich  die  Hosen  nehmen  lassen.  —  Eiee- 
lein,  839:  ATdrftf,  9966^:  Brmm,  /,  1490. 

Das  Hausreglment.  Die  Frau  suchte  nlmlioh,  wie 
EUeiein  bemerkt,  ehemals  ihrem  Mann  in  der  Braut- 
nacht Hemd  oder  Hoeea  >a  entwenden,  um  darain  au 
schlupfen,  in  der  Meinung  dadurch  die  Oberhand  im 
Hausa  zu  erlangen. 

Er  hat  sich  schon  in  die  Hosen  geschissen  (ehe 

er  den  Feind  sieht). 
Moll.:  H^  bedr...  zljne  broek,  eer't  aan  den  knoop  gaat. 

fHarrebomie,  /,  421«.; 

Er  hat  viel  Hosen  zu  waschen  und  wenig  auf- 
zuhängen. 

Er  hot  a  Hos'n  kriegt     (O/berötterreich.) 

Wie  man  von  dem,  der  eine  Hoirath  wirklich  ver* 
mittelte,  sagt,  er  habe  sich  einen  Knppelpels  (s.d.)  Ter« 
dient,  so  hiess  es  ron  dem,  der  die  Verbindung  nicht 
SU  Stande  brachte,  er  habe  Hosen  bekommen.  Es  wird 
Jetzt  aber  auch  die  Redensart  auf  die  Bewerber  selbst, 
nicht  blos  auf  die  Mittelspersonen  (Kuppler)  angewandt, 
sodass  man  von  einem  M>gewiesenen  Werber  sagt:  Er 
hat  schon  Hosen  genug  bekommen. 

Boll.f  HU  heeft  seae  folpen  broek  Terdiend.  (Harrebomee, 
I,  93«.; 

Er  is  a  mascldiger  Hus.    (JM.-deutech.    Brodtß.) 

Er  ist  eine  glttekliche  Hose,  d.  h.  im  ironischen  Sinne, 
ein  Mensch',  dem  alles,  was  er  beginnt,  misllngt. 

Er  isch  i-n-angeri  Hose  g'schJoffe.    (Soiothum.) 

—  Schüd.Sb.  333. 
Er  hat  sich  wieder  rerheirathet. 

Er  kann  sich  kein  Paar  Hosen  an  den  Arsch 

schaffen. 
Fr».:    n  n'est  pas  foumi  pour  aroir  des   gargnesques. 

(Krittingery  344».; 

Er  kauft  wol  drum  zwei  lündsch  par  Hosen.  — 

Schade»  II.  319«  833. 
Er  sitzt  ihm  in  den  Hosen.    (Rouenburg.) 

Spornt  ihn  ununterbrochen  im  stillen  an. 
Er  verliert  die  Hosen.    (Brodt.J 
D.  i.  den  Muth. 

Er  weyss  nit,  wo  er  in  hosen  steckt.  —  Franck. 

/.so«»;  Artfrffl,3966». 

Er  wird  noch  die  Hosen  verlieren. 

Von  einem  Gedankenlosen,  VergessUchen. 

Es  seind  vier  hosen  eyns  tuchs.  —  Tappitu,  227*»; 
Franck,  11,  181  •;  Egenalff,  148^;  Gruter,  1,  69;  Cnwt- 
meUhaugm,  Springinefeld :  Eferingf  II,  535;  Sutor,  567; 
llenifch,  1874.  85;  Klein,  I,  203;  Mafcr,  I,  196. 

„Wenn  einer  swey  dlna  Tor  ihm  sieht,  deren  eins  besser 
danns  ander  nicht.**  Henitch  fUgt  als  gleichbedeutend 
bei:  ,,Ks  ist  gurr  als  gaui,  ttig  als  faul,  hanokes, 
mauckas.  Mali  thripes,maUipes.*'  ...,. Eine  Magd,  die 
mit  mir  Tier  Hosen  eines  Toohs  war."  (OrimmeMauten, 


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Courage.)  „Das  ist  alles  Vnnm  et  idem,  Tiel  H< 
Tuchs.**  (Job.  Schütz,  Serptn*  Antiquu»,  Sisleben  1590, 
36  ".;  Ans  dem  Jahre  1521 :  Es  Ut  gleich  Tier  Hosen  eins 
tuchs.  (Schade,  II,  139.  1.;  Ans  dem  Jahre  15:»:  Da 
eint  Tier  hosen  eins  duchs.  (Schade,.  II,  54,  10.;  „Kit 
weis  ich  wie's  den  Spitzbuben  gieng  mit  den  Geldt, 
glaub  dass  aller  Ding  auch  drnmb  kamen,  gameas  des 
flnohs;  wir  waren  drei  Hosen  gleich  eins  Thnohs." 
(ff.  Sacht,  III,  Fabeln  vjwf  gute  Schwenek,  LXKX,  2.) 
Lot.:  EJosdem  est  farinae.  (Segbold,  145.;  —  (^robjli juguni. 
(Tappius,TJ1\)—  Uljssis  remiglum.  (FkiUppi,  11,  233^ 

Es  smd  hirschlederne  Hosen  von  Schafleder. 
Es  sind  Hosen  ohne  Lenden. 

Worte  und  Phrasen  ohne  lebendigen  Geist. 
Et  en  de  Hosen  schieten  laten.    (Mcnnj  —  Fir- 
meniek,  /,  403,199. 

Es  in  die  Strftmpfe  schiessen  lassen. 

Et  h&t  neks  in  den  Hos.    (Daut.j 

Ist  bedentnngs-,  werthlos. 
Ich  habe  noch  allerlei  Hosen  zu  waschen. 
Ich  werde  noch  die  Hosen  verlieren. 

Sagt  der  unglfickliehe  Spieler. 
In  walliser  Hosen  gehen. 

D.  i.  baatbeinlg,  weU  die  WalUser,  wie  die  sehotti- 
achen  Hochländer,  keine  Hosen  tragen.  (Reintberg 
VI,  129.; 

Ja,  aber  nicht  in  diesen  Hosen.  —  Ei$elein,n3. 

Mail  hat  seine  Hosen  die  Treppe  hinunterge- 
worfen, aber  er  steckte  noch  darin. 

Man  meint,  er  habe  die  Hosen  voll. 

Nach  seinem  <}ange  oder  seiner  Verlegenheit  au  ur> 
theUen. 

Mit  hosen  vnnd  schuhen.  —  Tapftiut,  2io. 

Mit  Haut  und  Haar,  Stiefeln  und  Sporen. 

'S  is  hock  m'r  d'  Hose  oan  fleck  mV  d'  Metze. 
(Oeeterr.'Sdäeeien.)  —  Peter,  448. 
Im  Sinne  Ton  Dreisslg  2.    (S.  Jacke.) 

Seine  eigenen  Hosen  vergessen. 

Sich  in  cue  Hosen  scheissen  (saichen)  vor  Angst 

Sie  hat  die  Hosen  an  (er  den  Rock).  —  Part- 
miakon,  2167;  Braun,  I,  1491;  Frischbier*,  1673;  fsr 
FraiOien:  Frommann,  VI,  Sie,  171. 

Maria,  Königin  Ton  Ungarn  war  eine  solche.  Sie 
liess  sogar  Geld  schlagen  mit  der  Ueberschrift :  Maria 
Rex  Hungaria,  KOnig  und  nicht  Königin  TOn  Ungara. 
In  Schwaben  nennt  man  eine  solche  Frau  SiemandL 
VgL  Aber  diese  Bedensart,  mit  der  man  sagen  will ,  dass 
die  Frau  das  Begiment  beaitst  und  führt,  Schöpf  s.  t. 
H6s,  dasu  Simplic,  III,  2U1,  285  u.  301,  und  die  er- 

Setilichen  Scenen  in  den  Fattnachttapielen ,  976  fg.  (Dr. 
'.  SchiUer  Ms.) 
Frt,:  Elle  porte  le  haut-de-ohansses  (la  onlotte). 
JIoU.:  Het  wijf  heeft  de  brock  aan.    (tiarrebom^e,  I,  93*^ 

Sie  will  die  Hosen  haben. 

Die  Herrschaft  im  Hanse. 
Sitz  ihm  in  die  Hosen.    (Rotienburg.) 

Treib  ihn  an. 

Ueber  die  Hosen  des  Königs  Pharao  streiten. 

(S.  Bart  100  und  Esel  650.) 

Ein  Antiquitfttenhindler  in  Paris,  Kamens  Collard, 
der  ein  Lager  der  seltensten  Dinge  fOr  Alterthumsnar» 
ren,  die  Tiel  Geld  und  wenig  Verstand  haben,  hielt, 
in  welchem  sich  s.  B.  ein  Haar  aus  dem  Barte  des 
Cid,  ein  Schlafrock  Ludwig  des  Heiligen,  die  Fan- 
tolfeln  des  Papstes  Sixtus  V. ,  die  Tabacksdose  des  hei- 
ligen Virgilius,  die  Schnurrbarthaare  Cartouohe's,  ein 
Paar  Strumpfe  Napoleon's  I.,  eine  Maultrommel  Bobes- 
pierre's  u.  s.  w.  befand ,  hatte  einem  Englinder  ein  Psar 
Hosen  des  Königs  Pharao  für  25  Pfd.  St.  Terkanfl, 
die  aus  grobem  Wollenstoffe  Terfertigt  waren,  deren 
Farbe  aber  unbestimmbar  erschien.  Der  Engländer, 
Mr.  Hill,  war  mit  einem  deutschen  Archäologen  aas 
Göttingen  snsammengekommen,  der  ihm  aber  bewleaen 
hatte ,  dass  er  grtlndlioh  betrogen  worden  seL  Die  Hoaen 
enthielten  Baumwolle,  deren  Bearbeitung  die  Aagyptar 
sur  Zeit  der  Pharaonen  nicht  gekannt  hatten,  aie  eeiCB 
ursprünglich  indigoblau  gef&rbt  gewesen,  und  den  In- 
digo hfttten  die  Acgypter  Jeuer  Zeit  ebenso  wenig  ge- 
kannt, wie  Seido  und  Zwirn,  mit  denen  die  Hoaen  ga. 
nSht  seien,  überdies  hatten  die  Aogjrpter  gar  ketea  Ho- 
sen getragen.  Der  Gerichtshof  liess  sieh  awar  aaf 
diese  historischen  Grttnde  nicht  ein,  aber  «r  hielt  da- 
für, dass  sie  den  Hosen  sehr  fthnlioh  aSh«!,  walohe 
die  Soldaten  unter  Napoleon  I.  getragen,  daaa  asakder* 
gleichen  bei  jedem  Trödler  für  V,  Franken  heJrnwMn 
könne,  und  Terurtheilta  den  Anttqnitateahladlar  Col- 
lard zur  Zurüokaahlung  des  Kaufgeldea  WBd  im  dil 
Kosten,  weil  eine  Laasio  nltra  demitinm  (Vadatc 
aber  die  H&Ule  des  Kaufwerthes)  TorliagS.  {Y^ 
ToUstandigem  Bericht  im  SomntageblaU  aar  S»ti$m 
Staat  »Zeitung  vom  8.  Not.  18S3,  8.  7.) 

Um  die  Hosen  des  Fürsten  sohiisMeiu    fBtkmtJ 
Ehemals  gaben  dieHersoga  ToaBaiff 
und  Mirkten  jShilich  auf  BtehaoBC. 


793 


Hosen — Hosenträger 


Hosianna — Hott 


794 


'92 


ohne 


Ei*e- 


Tap- 


ledcme  Hoaen  zum  Roheibenschieasen ,  am  die 
BttrRSr  dadurch  xur  Landfahne  aufxumuntern.    In  nene- 
r«r  Zeit  ist  dietor  Brauch  abgeichafFt  worden.  (Zauptrr, 
Idüjt.,  NaohleM  33.; 
Von  rothen  Hosen  erzählen.    (Schwi:.) 

Viel  Wort«  Aber  niohti  maohen,  niohu  tagen, 
mit  seinen  Boden  au  Knde  au  kommen. 

*93  Vorerst   noch  die  Hosen   umkehren.  — 

lein,  333. 

*94  Zwo   hosen  eines  tachs.  —  Franck,  n,io^; 

piiw,  13* ;  Eyering,  W,  849 ;  Lehmann,  II,  903,  41 ;  Kiite 
Irin,  3»;  Simrock,  13S57;  Kßrtc,  S9e6. 

„Die  Werke  des  Bapitei  und  dee  Türken  lind  xwo 
Hosen  eines  Tuchs."     (Tiaehr.,  X\) 
Frz.:   Oens  de  mAme  farine.     (Körte,  3966.)  —  IIs  Boni 
tuus  deux  chaussAs  k  mftme  point.    (LenUrot/ ,  956.; 
Hdsen. 

Heest  nian  Uöösen  an  Skur,  luup  barfet  cfler 
a  Diiwol  tu.     CAmnm.J  —  Uauitt ,  17//,  366.  S66. 

Hast  du  keine  Strflmpfk  und  Schuh',  lauf  barfnit  dorn 
Teufel  SU. 

Hosanbftndel. 

Hoscnbändel  geben   auch  gute  Feldzeichen.  — 
Fifchart,  Gmch. 

„Wae  gehen  mioh  ewere  Faltsensehindelon  an.    loh 
mag  euch  die  Valten  nicht  weiter  Tcrruckoo.    Gartet 
dafür  dm  Dogen  auffs  Milts,  Hosenbendel  geben  auch 
gute  Keldseichon."    (Ktotter,   Vlll,  2U».; 
Hoaanbrunnen. 

•Ks  i8t  Uosenbrunner.     Cswiw^tn,) 
Kine  schlechto  Woinsorte. 
Hoaanhuater. 

*Ks  ist  ein  alter  Uosenhuster.  —  A'ni:inyrr. 
Hoaenknopf. 

*Er  ist  der  Hosenknopf  dem  starken  Mann. 
Koaaxüata. 

Unter  dem  Hosenlatz  ist  kein  Verstand.  —  Kuc- 

/n'fi.  440. 
HosaxunamselL 

*Eino  HusenmamRell.    r  rroji^Mu.; 

Auch   }[osenliebchen ,  CoUeglafirenndin,  Magneten« 
Compagnunin. 

KoaansohAlBBar. 

•Et  äs  en  Huesescheisser.    (SvAcnhwq.-taeh*.)  — 
fromm<inn,  Y,  84,  43. 
Ein  ängstlicher,  feigor  Mensch. 
HoBsnteufel. 

Der  Hosenteufel  findet  statt  seit  Adam's  grünem 
Feigenblatt.  —  EucXcw,  9;  ^imnxk,  76. 

Da«  Wort  Hosentcufel  ist  hier  aber  nicht  in  dem 
Sinnu  genommen ,  in  dem  es  der  Suporiniendent  Andr, 
MutiCulH»  SU  Frankfurt  a.  O.  in  seiner  1.S&6  erschienenen 
l'redlgt  Tom  Uosentfufol  nahm ,  welche  den  Titel  fuhrt : 
Vom  zuindertrn  Zucht-  und .ehrverweyenfH  pludericht<ni 
Ho-ientetiM  VnrriKihmtng  unti  Warnung,  und  gegen  dio 
in  der  ersten  liAlfte  des  1»;.  Jahrhunderts  aufgekomme* 
non  Pluderhosen  gerichtet  war,  la  denen,  wenn  sie 
ihre  vollkummene  idohönheit  haben  sollten,  nicht  we- 
niger als  13»  Kilon  Unterfutter  nOthig  war.  Die  Trosse 
hatte  damals  gute  Zeit,  denn  die  Ueistliohen  und  die 
Polizei  hatten  vollauf  mit  Bokilmpfting  dieser  Hosen 
oder  des  Uosentenfels  cu  thnn.  Der  Künlg  von  Uftne. 
mark,  Christian  UI.,  der  noch  kein  Aergemiss  mit 
»ohleswig-Holstein  hatte ,  erriditote  eine  besondere  Po- 
lisei,  welche  die  staatsrettende  Aufgabe  hatte,  jedem, 
ilen  sie  damit  antrafen,*  die  Hosen  entsweinusuhnei- 
dcn.  (UrMrIhrhafter ,  Magdeburg  1784,  II.  H»^  Der 
Kurfürst  Joachim  II.  von  Brandenburg  lioss  sogar 
einem  Edelmanne,  den  er  In  der  berliner  Domkircbe 
sab ,  den  Hufcngurt  auf sclineiden ,  dass  die  Hosen  her- 
unterfielen und  der  Bitter  sur  heitern  Erbauung  der 
UUubigen,  den  Hosentenfcl  haltend,  nach  Hanee  gehen 
musste.  —  Die  Personalien  des  Hosenteufels  betreffend, 
so  vorsichert  Mutculu»  in  seiner  Predigt,  derselbe  sei 
fiOOü  Jahre  in  der  HöUe  verhaftet  gewesen ,  sei  an  jener 
Zeit  entkommen  und  den  Junggesellen  In  die  Hosen 
gefahren.  Er  hält  diesen  Teufel,  wol  irrtfaftmlieh ,  für 
den  leuten  Teufel  vor  dem  Jüngsten  Tage  und  legt 
ihm  acht  Sünden  sur  Last,  die  er  In  ebenso  viel  Ab- 
■chmtien  seiner  Predigt  behandelt.  Br  erhebt  sieh  in 
dem  Wunaehe,  „dass  die  Jungen  auf  den  Oaseen  sie 
(die  Trftger  solcher  Hosen)  mit  Dreok  und  die  Maid 
mit  faulen  Eiern  werfen  möchten".  Vor  dem  BQchel- 
cben  ist  ein  Holnohnitt,  einen  Janker  darstellend, 
der  von  ein  paar  Teufeln  geaanat  wird.  (Ygl.  der  Ho- 
arninf^l  In  BrtMlauer  KnaUtir,  tSOA,  IV,  1S&  fg.; 
Za/..-  Ob  teztorls  erratun  lartor  v^olavlt.  (ßindtr 
II,  2333;  Kitdeim,  %.) 

*Ar    mosa    UonaathörieKina    (Alimentengelder) 

rohrn.     (Prtakam.)  —  Frommam/Vl,  Il6. 184. 


*£•  ffobührt  ihm  ein  hölxemer  Hosenträger. 
Kr  iak  Nif  Ar  dta  aalgw. 


Koiiianna. 

Heute  heisst  es  Hosianna,  morgen  kreuzige  ihn. 

—  SUujer.  467. 
Hösleln. 

We  n  eina  tannegi  Hösli  het  nnd  hagebuechig 
Strumpf,  SU  ma  nV  tanze ,  wie Vr  wil ,  's  git 
ihm  keni  Kümpf.    (ttvm.)  —  Zyro ,  24. 
Hospital. 

i  Kin  Hospital  ist  nicht  für  alle  Kranke. 

Dan. :  Kr  et  hospital  for  aide  sygc.    (Prot.  dan. ,  21.; 

*2  Kr  liegt  in  demselben  Hospital  krank. 
Hospltluxn. 

Hospitium  vile,  swart  Brodt,  suur  Beer,  lange 
Milc,  haoc  sunt  in  Wcstphalia,  si  non  vis 
credere,  loeji  dar.    (8.  Westfalen.)  —  snuiwum, 

IMy.  S.  2U3. 

Houen. 

•Es  will  nicht  hosscn.  —  .\tjrunUi  l,  «20. 

„llossen'S  sogt  Ayricola,  „hoyst  gloyten,  weichen, 
fortgehen.  Was  nun  nicht  fort  will,  vnd  da  kein 
glucke  bey  ist,  das  kann  nicht  hnssen.  Wenn  wir  was 
für  haben,  daran  wir  verswoyffelu,  sagen  wir:  es  will 
nicht  hossen."  Im  Begister  lautet  indess  die  Bedens- 
art:  Es  will  nicht  hotten.  Es  ist  die«  Übrigens  nicht 
d«f  einiige  ifall,  in  welchem  der  Text  mit  dem  Inhalts« 
verseiclmiss  nicht  Überoinstimmt;  es  kommt  dies  sehr 
oft  vor.  loh  habe  aber  erst  sp&ter  diese  Abweichungen 
bemerkt  und  von  da  ab  nach  dem  erstem  citirt. 

Hoatrup. 

*Ga  na  Hostrup  nn  lat  di  den  Das  utschnion. 
In  Hostrup  gibt  es  nach  dem  Volkswits  eine  eigene 
Scheuer,  in  die  alle  Dummheiten  kommen.  Das  Aus- 
schneiden mag  freilich  seine  Bohwierigkeiteu  Jiaben. 
Schwabenstrelche  sind  überall  xu  Hause.  Kine  gute 
Anzahl  lustiger  Htroiohe  dichtet  der  Volksmuud  auch 
den  Kussaueni  bei  Plön,  den  Neuenkirchnem  an  der 
Eibmündung,  den  Kisdorforn  bei  Bramstedt,  den  Fock- 
beokem  bei  Bendsburg,  den  Bishorstern  in  der  Haseldor- 
fer  Marsch  und  vor  allen  den  BUsumcm  (s.  Streich)  an. 
Eine  Zusammenstellung  von  (»rtschaften  in  Nieder- 
dentsohbusd,  denen  dergleichen  sugesohriobon  werden, 
flndet  sich  bei  Raabe,  209. 

Hott. 
•1  De  Een  geit*  hott  un  de  Anner  geit  hühl.  — 

Fntmmann,  II,  37. 

<;  Auch  treckt,  d.  i.  «ieht.  —  „Ein  von  der  Land- 
wirthschaft  entlohntes  Bild.  Hott  ist  der  Zurnf,  wo- 
durch beim  Pflügen  das  links  angeHchirrto  Zugthler 
gelenkt  wird ,  während  das  andere  bei  den  Wendungen 
von  der  Bochten  sur  Linken  auf  dun  Buf  hUhl  zu  ach- 
ten gewöhnt  ist.'*  (/.tUeniivr/.)  Zur  Bcxeivhnung  eines 
schroffen  Uegensatxes. 
//()//..•  Deze  wil  liot,  geene  haar.  (/Farreb*>tnt'« ,  I,  335.; 
•2  De  cne  will  hott,  de  anner  har.  —  Urem.  \vb., 

11,661. 

•3  Der  eine  hoddcr^,   der  andere  schwodder.  — 
Frigchhirr*,  1640. 

')  Hott  =  rechts,  sehwod=: links.  —  Buf  der  Fuhr- 
und  Ackerleute. 

•4  Einer  will  hott,  der  ander  wüst  —  Gruhr,  111, 30; 
Lehmann,  n,lil,Bb. 

*5  Er  weiss  weder  Hott  noch  Hist  (schwodde). 

Die  Iteche  nicht  aniugreifen  vorstellen.  Kitmbach  in 
der  Kriämtfrung  der  Iiutitut.  hermeneut,  (8. 1US>  schreibt 
Hott  und  Srade  und  leitet  es  aus  dem  Griechischen  her. 

•6  Er  will  entweder  Hotte  oder  Schwode  hinaus. 

—  Luthtr'x  Werke.  VI.  161. 

*7  Es  geht  hinten  hott  (rechts)  mit  ihm.    (Xür- 

tinijen.J 
*%  He  wct  nich  von  hot  OVer  hÜl.    (Mecklenburg.)  — 

Frommamt,  II,  223. 
Er  weiss  von  nichts;  eigentlich,  er  kann  nicht  rechts 

und  links  unterscheiden. 

•9  He  wet  nig  von  hott  noch  van  har.  —  Sihüue, 
II,  164;  Kü-kwald,  825. 

Anoh:  He  wAt  nioh  hott  noch  hü.  In  WOrxburg: 
'B  wies  ntt  hott  und  nit  wist.  (Rartoriu»,  \e,T.)  Zur 
Beseiohnung    von    Bathlosigkeit,    auch    wul    ratUlose 


•  10  Hö  will  nich  hott  hfiren.    (ilecklenhitrg.)  —  Schiller, 
II,  h. 
Von  einem  Ungehorsamen. 

•11  Hott  Unn  wist  ZCgleich.     (llUHhurghawen.) 

Diese  Bedensart  riehtote  Im  Jahre  IMC  wbhreml  des 
Pflügcus  auf  dem  Felde  im  C{>minanduuifer  ein  Mauer 
(in  Nchaukfndnrf  Iie.i  Ilildburghauson  )  an  neine  Ochsen. 
Von  einem  andern  Bauer  vernommen  und  weiter  er- 
Kählt,  gab  dieser  Vorfall  Voraulassuntf ,  diuxr  Bodens- 
art  bei  einem  uuuweudcu ,  der  swei  verschiedene  Ar- 


795 


Hotten— HflbBofa 


Httbsehheit — HOer 


79S 


beiten  oder  zwei  entgegeAgeietste  Dinge  glelehseitig 
verriohten  wilL  Man  sagt:  Bei  dem  gehVs  Hott  und 
Wist  zngleioh. 

*12  Man  braucht  mehr  als  Hott,  um  zu  fahren. 

Zur  Begründung  eine«  guten  Hauswegens  gehOrt  mehr 
als  eine  Taschenuhr  oder  ein  Schleier  am  Hut. 
•13  'S    ging    holte*    nim'.     (Sprottau.)    —    Firmenich, 
7/.  296.  36. 

')  In  der  Fuhrmannspracho  rechts.    >)  Hinwn,  d.  h. 
verloren. 
*14  Wenn  ick  will  hott,  so  will  ee  hÜl.    (Mecklenburg.) 

—  K.  Schiller,  H,  5. 

^  Von  uneinigen  Eheleuten. 

Hotten. 

*  1  £8  will  damit  weder  hotten  noch  Schweden.  — 

Malhezxw,  j^artrpto .  LXXXVU *> ;  Eiselein,  323:  AT.  Schiller, 
II,  b. 
Weder  rechts  noch  links  gehen. 
Lat. :  Neqne  onrrimus  nunc ,  nee  Juvamur  remige.    (Eite- 
lein, 313.; 
*2  Es    will    nicht    recht   hotten.  —  Eiaelein,i2S;   für 
Alltnark:  Danneil,  85. 
£■  will  mit  der  Sache  nicht  recht  fort. 
*3  Wils  nicht  hotten,   so  mnss  es  schwuden.  — 
Mathety,ni\ 
Hottentotte. 

•Hottentotten  lieben  und  seinen  Nachbar  hassen. 

In  Besng    auf  solche,   welche   ihre  Httlfe  in    ferne 
Länder  tragen,  aber  für  das  Elend  in  der  Nähe  gleich- 
gültig sind. 
Hottentottenvolk. 

•Es  ist  Hottentotten  Volk  (oder:  *zeug).  — Frisch- 
bier\  1674. 

Früher:  Hollotenzeng,  wie  es  sich  bei  Pitanskt  in  des- 
sen Nachträgen  und  bei  Hennig  (104)  findet,  aber  jetzt 
nicht  mehr  gehOrt  wird ,  von  den  polnischen  Holota 
(Pöbelhanfe).  Das  Wort  bezeichnet  den  Abschaum 
des  Pöbels. 
Höttke. 

•Dat  088  Höttke  möt  Möttke.  —  Fri$ch!lner\  1675. 
Krethi  und  Plethi. 
HotaenplotB. 

•In  Hotzenplote,  wo  die  Pfütze  über  der  Weide 
hängt.     (KamnUt.) 
Um  zu  sagen:  nirgends. 
Hu. 
•1  Hu!  sag  se,   da  lag  se;  twei  wollt  so,  drei 

brachse.     (Sauerland.) 
•2  Hu,  seggt  de  Mollheier,  on  füll  vom  Stohl. — 
FriMhbier*,  1676. 
Zu  einem  Erschreckenden. 
Hnber. 

Der  ist  ein  Huber,  der  wohnt  im  Glockenklang 
mit  Feuer  und  Flamm*;  eine  Furche  Felds 
auf,  die  andere  ab;  Schlag  auf,  Schlag  ab.  — 

Graf,  502,  108. 

Wer  als  Mitglied  der  Gemeinde  gelten  und  an  den 
öffentlichen  Bechten  theilnehmen  will,  muss  eignen 
Herd  und,  wenn  auch  noch  so  kleinen,  Grundbesitz 
dort  haben. 
Mhd.:  Wer  wonet  mit  ftier  vnd  flamm  im  glokenglangk, 
ein  fhur  feldts  rtt  die  andre  ab ,  schlag  off,  schlag  ab, 
der  ist  ein  huber.  (Grinun,  Weisth.,  II,  46.; 
Httbaoh. 

1  Bin  ich  nit  hübsch,  so  bin  ich  dannoch  freunt- 

lich.   —    Tappiiu ,  lii*. 

2  Bist  du  nicht  hübsch,  so  thu  hübsch.  —  Sim- 

rodi,  4959;  Körte,  8967.  Braun,  I,  1494. 

3  Hübsch  ist,  was  gefallt. 

//.:  Non  h  hello  quol  che  i  hello,  ma  quel  che  place. 
(Bohn  I,  112.; 

4  Was  hübsch  ist,  liebt  man. 

•5  Es  ist  so  hübsch  wie  Rossach.    (Stkueiz.) 

•6  Hübsch  genaug  het  sin  Lewe  noch  nich  edocht. 

—  Schambach,  II,  131. 

Hübsch  genug  hat  im  Lob«n    noch  nicht    getaugt. 
(S.  Gutgenug  1  n.  2.) 

*  7  Hübsch  sitt  anders  ot  —  FrisMier^,  1677. 

•8  Husch  CS  net  husch,  bas  (was)  em  gefallt  is 

husch.     (Metningen.J   —  Frommann  ,  II,  415, 113. 
•9  Se  äs  hiesch  wä  der  Doag.  (Siebenbürg.'wchs.j  — 
Frommann,  V,  81 ,  9. 
•10  Se  äs  hiesch  wä  e  Birreschoasselt'.  fSi^tenbürg.- 
sächt.)  —  Frommann ,  V,Sl,  11. 
')  Wie  ein  Bimensehettsal,  «ine  Yogeltoheaehe. 


•11  Se  äs  hiesch  w&  e  Ferschel^    (Sicbenbiry.'tädu.) 
^  Frommann,  V,  81.  11. 

')  8chreeksal,f  Scheuche,  vom  sächs.  erf6r«i=  er- 
schrecken. —  Also  Ton  einer  häesliohen  Person. 

*12  Se  äs  hiesch  zem  KängdöfspSnen^    (Siebenirürg,- 
tdcht,)  —  Frommanm ,  V,  31, 11. 

OFZumS[inderabgewOhnen,  also  so  hässUoh,  das«  die 
Kinder  sich  vor  ihr  fürchten.  Ofsptinen  Ton  mhd.  ape- 
nen  =  säugen,  abspenan= entwöhnen.  SpttnnesMot- 
terbrost,  ahd.  abipenstig=Ton  der  Mnttemüeh  ent- 
wöhnen. Ueber  KängdssKind,  Hängd— Hvnd  vgL 
Frommann,  IV,  406,  1  und  den  Anfsats  über  die  Eigen- 
heiten der  tiebenbürg.-$dch*i»ch«n  Mundart  im  ArcUm  für 
die  Kenntmet  von  Siebenbirffene  Vorteit  und  Gegenwart 
(Hermannstadt  1841,  I,  311). 

Kftbscliheit. 

Ybrige   hüpschheit   vnd    sabtflität   zerbrechen 
gern.  —  VgolinL 

Hucke. 

1  Je  höcher  de  Hucken,  je  gröter  de  Ere.  (8.  Hau- 

fen 12.)  —  Sdhambach,  II,  247. 

2  Wei  de  Hucke*  schliuken  well,  mot  se  nit  lange 

anmnilen.    CSaucrland.j 
')  Pog^e,  Pedde,  lTizes=  Kröte. 

•3  Einem  die  Hucke  volllügen.    (SeMe*.)  —  Wein- 
hold,  36. 
Hucken. 

1  Wo  er  huckt,  da  huckt  er.  —  llennit,i&6. 
•  2  Hei  huckt  wie  e  Mad  oma  Speck.  —  Friachbier,  48i. 
Huckwortel. 

•Huckworteln  planten.  (S.  Winkeiwnrst.)  —  AJdkcf«  ff. 
Hud. 

Hud  an  Schud.  —  Eichwald,  877. 
Hftde. 

•He  hctt  göd  watt  in  de  Hüde'.  —  Stürenbmrg,  91". 
')  Auch  Htte= Höhle  oder  Versteck  im  Hea  zur  Auf- 
bewabrung  von  Obst  ( in  Schlesien :  Maoke;   in  West- 
fialen :  Muke ;  vgl.  Woeete,  102)  ,uneigentlioh  für  Bpeiob«. 
Hudel. 

1  Hndel  findet  Hudel.    (S.  Lump.)     Ctfvrttngen.) 

2  Hudel  findet  Lumpen.    (Schwab.)  —  A'tfne,2i87. 

Ein  liederlicher  Mann  gesellt  sich  auch  gam  «in  Ihh 
derliohes  Weib  zu. 

3  I  de  Hudle»  erzieht  me  d'  Pudle.  (SotoOmm.)  - 

Schüd,  62,  77. 

')  Hudel,  in  Luzem  Kindswindel,  wofür  in  Ana« 
Hnttel,  damn  Lappen,  besonders  alter  Immpen  tob 
Leinwand,  uneigentlich  lumpiger  Mensch.  Hudelrolk 
=LumpenTolk,  Hudelw»are=  Sachen  oder  Leute  ohne 
Werth.  —  Liederliche  Menschen  In  lumpigen  Kleiden 
gross  gezogen.    (VgL  Stalder,  II,  50.) 

•4  Es  ist  ihm  nur  ein  Hudel. 

nWir  sollen  unsere  Werke  einen  alten  Lampen  und 
Hudel  seyn  lassen."    (Luther  ^  HauspoetiUe^  35*.; 
Hudelmann« 

1  Das  ist  hadelmans  gesind,  werckt  Umgaamb,  aber 
/     trinckt  geschwind.  —  Grvter,lll,a. 

Ebendaselbst  auch:  Das  ist  recht  hudelmans  gesiad, 
das  langaamb  schafft  md  trinckt  geschwind.  „Kn 
gross  KnegSToIek,  allenthalben  zusammengelesen,  He- 
delmannsgesinde,  so  ohn  all  Ordnung  daher  zeugt.** 
(Lutker't  Tiechr.,  ilh".)  „Es  mOssen  aber  »of  das 
Oonoilium  nicht  alle  Bisohöffe ,  Aebte,  Mönche,  I>ooto- 
res  und  des  unntttaen.Haddelmansgesindlin  und  gross 
Geschlepp  kommen.**    (Luther"»  Werke,  VIII,  IsL  278.; 

3  Der  ist  Hndelmanns  art,  der  meint,  jeder  soll 
seines  Feinds  Feind  sein.  —  Ldunan»,i96.H. 
Hudeln. 
1  Hudeln    (streiten)    macht    keine   Nudeln.  — 

Boebel,  146. 
*2  Er  muss  sich  hudeln   und  pndeln   lassen.  — 

Eiselein ,  516. 

„In  Frankreich  wird  man  auch  gehudeli,  eher  man 
hudelt    die  Hudler   wieder.*«    (L.  Börnes    ~ 
Schriften,  VIII,  66.; 

•3  Soll  ich  mich  a  su  hndlen  loahn? 

Die  breslauer  Kräuterin:  „Me  Banth  war*a  Miob,  aw 
liesse  sich  nich  a  sau  hudeln.**    (Keller,  151  •.; 
Hüder. 

Na  *n  Hüder  kummt*n  Rüder.  —  Stinmtm§,  fi*. 
Auf  einen  guten  Haushalter  (Httter)  iaHgb  iia  Wu- 
Bchwender. 
Hfter. 

1  Hüer^  un  Interesse  (Zinsen)  slöpt  mdb.  (^«i^MM 

—  Frommann,  VI,  698, 38S ;  Buerett,  5ia ;  Hiwliilipl»^  L 

>)  Miethe.  Pacht,  Pachtgeld,  von 
(Schütte,  II,  175;  Danneil,  87.) 

2  Hüre  geit  vor  andern  Schulden.  — 

III,  1941. 


r 
I 


79T 


Hof— Bufochmied 


Hüfte— Huhn 


79ö 


I 


3  Hüre  is  iiister  als  Kop.  —  Buerm,  m$:  ihntukuUti' 

dir,  m. 
i  llüür  slöpt  avn  Ueür '.  —  i^ucmi.  513. 

<)  l'uUr  —  Hlande.    Miethe    nod  Bento  vsrachllfl  die 
Btnadi«  nicht,     t  Vgl.  StHnntmru  ,  ifJS.J 
Huf. 

1  HufTf  Büd   Lieixy  on  hat  die  Kobbel  ant  Obiv 

Huf,  Bftgte  Uxot,  und  fätate  die  Stute  beim  Ohr. 

^t  Er  ist  unter  den  Huf  gebracht. 

Unterworftio«  wldereUndsl«*  gomaclit. 

HofiB. 

1  Die   Hufen  ^  sind  des   JunkerB  Eigen  und  des 

armen  Manne»  Erbe.  —  ilmi.  ta,  79. 

M  D,   h.  die  Hofe,  die  Lehn-  oder  Klaigttler.     CH. 

Klguoachaft  IJ 
IfAif.  .*  Die  hubo  linl  myii»  jiwgliernB  ejrgen  raä  des  M- 
mcii  m&nn«!  erve.    (Grimm.   Writth.,  lit,  478.; 

2  Kine  halbe  Hufe  ist  ein  Wergeid  <b.  d.)  werth. 

^   Graf,  323.  »93. 

8o  Tiel  mJl«  jensiid  sie  EnteclitdiguDg  für  die  Ti^dtuD({ 
emo«  Meuaüben  ma  deeaen  Familie  eti  xnhlen  liabo. 
JtfArf.;   £uu  halTO  boTe  ii  aniii  wer^cldia  wert.     (Uomiiuer, 
I,  AA.) 

S  En  volle  Hov  is  enn  guden  Lackvagel.  {ttfnAtbw^,) 
*4  Hafi  ist  nicht  auf  solner  Hufe  gewacbseti. 
•6  Er  isch  'em  alte  Hofe  zue.   (So\othurn.)  —  SchtU, 

IM,  15C. 
Kr  ist  alt. 
Hufelsen. 

1  Dem  Hufeisen  ,  welches  klappert,  fehlt  ein  Najycl. 

2  Mail    muss    die  Hufeisen    dranwagen,    ura    diis 

Pfertl  zu  retten, 

3  Vmb  eines  Huffeysens  «rillen  verdirbt  nffl  ein 

Reitpfeni    (H.  Ncfrei.) —  /.Wohuhn.  363,  S9;   f.W- 

lein.  S33:  Stmrvck,  49<tl:  ftrmm.  t.  WX»;  JHiwUrir  llh  19. 

•4  Eij»  Hufeisen  in  einen  schwalxen. 

mM an  noai  uy  vorhJa  idiI  gelt  Halb«n ,  denn  wcrd^Hid 
■y  »0  lind,  dl  man  ein  nmnoytwvt  In  ny  acbwUixio.'" 
(tSrmdbrie/,  Satir*  gtgen  3tHin<r,  in  Ktutli^r.  Ä,  »6b.) 

•  &  Einem  die  Hufeisen  abreisseu.  —  A^rf«-.  yj«?*. 

Ihm  da«  Htorbatakramrui  r>tc)i«n,  «bor  »iioli :  Ihm  dos 
Amt  nehm«u.     Iti  \\  '  lUe  Hufiu«»   eenn^in   ab- 

gariiita  worn.     Von  eullohnt,   drnrn    man 

noch  vor  demTodtM.  •   HufciitMj  nlniimiit,  du- 

mit  nie  der  Abdecker  Dicht  «ich /.ueigti'  ','"<'} 

Die  Reden  »Art  wird  Aber  auch  indem  iindt: 

einen  aoüiea  Amta  entart^.en.    Dpon  M  .      \  ftthrt 

•le  unt«r  der  Ueberftchrift  Amt  atif  uud  »tfiit  «ie  mit 
der  Bedonsart:  Kinun  au«  dem  batlul  hoben,  «iivam- 
men.    Auch  Kürte  erwfhnt  lie  in  di<»4er  Hvdeutung. 

•6  Er  hat  *»  Hufeisen  verkehrt  aufgeschlagen.  — 

B.  IViillmmm.  ihr  devtsdie  Bauer  (l.ei\>iis  l^l^j,  S.  iL 
*7  Er  kann  Hufeisen  auseinanderreisaeu. 
•8  Er   könnte   wo!    Hufeisen   verdauen.   —   Binder 

n.  lU/S;  KtiChin,  383;  tlvüun,  I.  I4<i9. 
ßoU.:   HU  sou  we)    een  hoerUtet  opoteu.    (Barrtbomff, 

laf,.-  Jftiam  lloetfluB  devotarat.    (Srybold,  UdJ 
8e   hett'n  lloßsen  verlUr'n.  —  Sfutrw'»  Ltben  roa 
yahrnkt.  I  ,n. 
*I0  tiie  hat  ein  Hoifeysen  abgeworben  (verloren). 

—  U<rberffir.  /.a.  laS;  Kdrte.  29«7^.  ihraun,  I.  1497. 
VüD  unTorheiratlietbn   Frauenvpcnonen,   die  bereit» 

Mn  Kind  gehabt  haben.  In  Wortemberit'  Se  liAt  a 
HitafeiMi  Terlaura,  (Xtfitn,  4ttA,)  im  Han;  Ac  II wf- 
elasB  verlaren  hao.  (lohrtngtl.  11^  4.) 
Ffs.;  Cell«  Alle  a  fait  faux  bood  k  ton  bonnaar.  (t.^^- 
drojf  ,  l*i.;  —  Elle  a  fait  an  popolo.  (XrittUnffer,  5Vl»J 
JSlJe  a  fait  uu  pot  k  v  iu«t  op^Im.  (KM«,  S967 :  Arifir^a- 
j,*r,  4\H)\)  —  £tle  a  l^Ut««  lallet  U  obat  aa  fronukge. 

—  J&lla  a  perdn  •*•  gaota. 

If^iL:  Zieh  e«n  huefljiar  aaadoen.    (UttrrthontM*  I,  XU.) 

•ll  Sie  hat  ein  Hufeisen  ab^eworifen  vnd  ist  zum 
Ki»c}i1iauni  geworden.  —  llrrturtgn ,  ü ,  9^, 

„Ble    bat    etua^    swei,    drtijr    llufelaaii    aliaewoHFen. " 

HnCichla«. 

l  xjen  l'-f  r.'.t...-  «...>.»  ^..  ^ruter  Acht,  so  wirst  da 
ni  »cht.  —  Sutor.  611. 


ij     1,1  ;  lUnJfi  !.  IT..; 


da«  Brfolg  atohl  gadaeki  «aydaa. 


ue«cJijii£«  uurcu 


2  Wenn  man  einen   Hufschmied   v&i-laeat,   lausa 
man  das  alte  Eisen  bezahlen. 

Die  bisherige  Hcohuuug. 

*Ü  Er  ist  bei  einem  Hufschmied  in  der  Lehre  ge* 
Wesen  und  will  Tan/.scJiuhe  machen. 

(HeichBam  Men*L  >^'en.   Diu  Augyiiler  aagen: 

Kr  hat  aU   Hnf^cl  .iri:t)   an   den   Eauln  der 

Kurden  ge^lernt.     I>  i<im  den  K<it*t> n  *<'Fir  \iv- 

acbtete  Thiere  »ind,  !>ii  «U'ht  ta  UHBcrm:  ,,  A  iio 

der  Narren  lernt  man  acUeri>n  ",  in  einer 
geilen.     ( ttttrHImrin .    T.'.l.)      H«  t     8«im     l  r 

dahlu,  daea  eatbiir.  .n 

nicht  gritndllch  ^' 

was  ander«  ala  Ebi  i  r- 

Stellung  vun  Tanziiuliulicu    wcutiutiicU  Vk>u   dvr  VvJlor- 
tigoBg  vaa  Uufoiaeu  untcrBelioidct. 

Htm«. 

1  Die  Hüfte  verwest  von  innen  hemus. 
*3  Man  muss  ihn  über  den  Hüften  fassen. 
UOftaohmerx. 

An  fremdem  Höftachmerz  hinkt  man  nicht 

Die  Kaa»en:    Wer  an   fremder  UQfte  lahmt,  delian 
Fuaaübel  i«t  leicht  «a  bellen.    (AUmant   Vi,  462J 
Hü«el. 

1  Besser  eiu  grüner  Hügel  als  ein  kahler  Berg. 

2  Der  Hügel  mochte   giir  zu  gern  ein  Bci'g  sein. 

Die  Itaitcn:  lUo  IliVgol  »pr««hea  am  Uebetau  von 
den  Bergen,     (Altnmnn   \\  |%(,^ 

3  Der  Hügel  nützt  dem  Bauer  oft  mehr  als  ein 

Berg. 

Die  Buiaen  aatreu  t  Die  HO^el  tielHsu  dem  Zar,  waa 
ihm  die  Berife  varaotieu.  Denn  die  liocbalau  iSortfe 
■ind  oieJit  iteta  die  urercidiatuu. 

4  Der  Hügel  will  mehr  hochen  als  der  Berg. 

Kaatvbt  abel,  wenn  »ich  die  Niederu  aber  die  Hohem 
erheben. 

&  Die  hügel  werilen  die  Berg  nicht  vmb.   (S.  Stande.) 

—  Lehmann,  Wi ,  h .    SoiUr.  ioi,  Simrtuk  ,  iitCS, 

6  Ein  kleiner  Hügel  hat  auch  sein  Thal. 

/r. :  0\iul  jnunio  ha  la  aua  rolle.     (lU-hn  J,   UU.J 

7  Ein  kleiner  Hügel  in  der  Ebene  dünkt  sich  ein 

grosser  Berg.  —  SMnhUi .  m. 

UoU,:   Up  eon   vlak  land    ooemt  men  een'  Vlelnen  heuvftl 
al  een*  grooten  berg.    ( Hurrrbum^t ,  l,  SU7J 

5  Ein   kleiner  Hügel    mit  Erz  (üold)   ist  besser 

als  ein  groseer  Hundberg. 
9  Ein  kleiner  Hügel  trägt  oft  mehr  als  ein  grosser 
Berg. 

10  Es  gibt  mehr  Hügel  als  Berge,  —  AUmam  Vi,  a9Ä. 

1 1  Man  kann  oft  vor  Hügeln  den  Berg  nicht  sehen. 

Die  Hnaaeo:  Die  Httgel  aind  ea  oft,  die  den  Berg  ver- 
decken.    (AUmamn   VI,  47&,; 

1%  Wer  nur  ^um  Hügel  kommt,   wird  auch  Kum 

Berg  gelangen. 
IS  Wer  vor  Hügeln  erschrickt ,  darf  keinei»  Berg 

besteigen. 
•  14  Am  Hügel  versuchen  wie  sich  der  Berg  ersteigt. 

—  AUmam  VI.  hV%. 

*15  Aus  einem  Hügel  einen  Berg  machen. 

•16  Einen  Hügel  suchen  und  einen  Berg  finden. 

Aohnlich  ruaaiach  AUmann   VI,  530. 
Hugrenot. 

•Er    frisst    todte    Hugenotten    in   Pasteten.   — 

Fitchart, 

KTach  dem  Geiohichttchroiber  Thuamu  (d.  i.   Ja^uts 

AttgtfU  dt  Thuu,  ifeburen  15SS  au  r*rns.  cdatorben  1617), 

der  aach   das   Kdlct    von   'Üv--  «r-n,   hat   der 

Name  llugenutten  einen  Mlgänt  lapmng.    lu 

der  Stadt  E'.jura  hori*v  liii.  u.iij,  jUmbt*,  d««» 

dar  um  daa  Jahr    <  nacbta 

ala  Qaapenat  dar*;.  leamal 

dtirrli  liaM  «.iLfi»!!'»!.  .    :,an  ver- 

•;l  Ii    im  Anfang 

i  t  -.aoMui  eie  ge* 

ba.-.  :.■! 

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I  ■  1 


"^ 


die  Höq-Icin  nieJrifr  nind,   da  steigt  man 


I  £a   ist   nieht  joder   ctin  Huf«chi> 
schwarzes  Gesicht  hat.  ^  ^ar. 


Sabn 


jL^iir  ifiosa  odiiü  Ilüi&«£  aftiwer  tmnpen. 


799 


Hahn 


Hohn 


600 


2  Ae  1Ü8  (kluges,  pfiffiges)  Hohn  läät  og  alt  ens 

eil  de  Bröönässle.  (Üüren.)  —  Fimtemdt,  /,  488, 31. 

3  Alte  Hühner  legeu  nicht  mehr. 

4  Alte  Hüner,  die  nicht  scharren ,  jnnge  Gesellen, 

die  nicht  nairen,  ein  alt  bös  Wölb  ohne  Wort 
hab'  ich  mein  Tag  nicht  nennen  hört. 
b  Aeu   krähend   Huhn   äs   nit  gat.    (WaUeck.)  — 

rurtze.  864,  597. 

6  Au  kluge  Hinder  schäissen  sich  äs  Näst.  (Miliuch.j 

Wenn  kluge  Leute  irgendein  Venehen  mftohen. 

7  Auch  das  welsoho  Huhn  legt  die  Eier  nicht  ge- 

braten. 

8  Auch  ein  gescheites  Huhn  läuft  manchmal  in 

die  Brennnesseln.  —  Hiehl,  Novellen,  192. 

9  Auch  ein  schwarzes  Huhn  legt  weisse  Eier. 

Fr*.:   Noire  geline  pond  blMios  oeofi.   (£rU*iitg^t  MG^.) 

10  Auf  das,  was  die  Hühner  ausscharren,  muss  mau 

nicht  vun  vorne  harren. 

11  Aus  einem  Hohne  brät'  kein  Speck,  es  lieg'  in 

Golde  oder  Dreck. 

Aehnlich  rusBiech  AUmann   VI,  389. 

12  Bai  met  Häunern  to  Berre  (Bette)  gait,  stait  met 

Floien  weier  op.  (Arnnberq.)  —  Firmenich,  l,  353,  18. 

13  Bei  den  wilden  Hühnern  ist  das  Beissen  Brauch, 

aber  die  /.ahmen  beissen  einander  auch. 

14  Besser  heut*  ein   Huhn  als  morgen   eine  Gans. 

—  ScMeclUa,  1G7. 

10  Böse  Hühner,  böse  Küchlein. 

ifoU.:  Kwaod  hoen,  kwaad  kuiken,  kwaad  ei,  kwaad  sai- 
pen.    (Harrebomiü,  /,  311.; 

16  D'  Hüener  göh  gern  y  (ins  Hühnerhaus),  's  git 

schön  Wätter.     (Solotlmrn.J  —  Schild,  IIS.  16S. 

17  D'  Hüener  göh  nit  gern  y,  's  git  wüescht '  Wät- 

ter.    (Sololhurn.J  —  ikhüd,  119,  169. 

')  Von  wUBt  =  unansehnlich ,  ichlecht.h&sslioh,  i.B. 
wttst  thnn=Urmen,  sanken;  ein  wüites  (d.  h.  abge- 
uutstee  hassliohee)  Kleid;  wüate ,  d.  1.  sohmusige  Httnde ; 
wenn  der  Himmel  »ich  ttbenieht,  sagt  man:  os  wttstet. 
(Vgl.  Stalder,  II,  461  .J 

18  D'  Hüener  si  uff  de  Bäume,  's  git  wüescht  Wät- 

ter.    (SoliHhum.)  —  Schüd,  119,110. 

19  D'  Hühner   und  d'  liebe   gänd  nüd  vergebe. 

(Luzem.)  —  Schneit,  11,  243,  68. 

20  Das  erste  Hohn  find  (bekommt)  das  erste  kom. 

—  Uenisch,  931.  12. 

21  Das  Huhn  des  Nachbars  ist  eine  Gans. 

Was  .andere  besitsen,  ersoheipt  meist  grösser  und 
besser  als  das  eigene. 

22  Das  Huhn  im  Getreide  scharrt  mit  dem  Sporn 

und  auf  dem  Miste  sucht  es  das  Kom. 

Poln.:   Kokoss  wleciawssy  na  iyto  rosgrneba,  a  w  smie- 

ciaoh  Jednego  siama  siuka. 
Hulh.:  Kurka  sbi^e  roxhrjabuje  aw  smitja  serna  ssakuje. 

(Wurtbach  /,  227,  116.^ 

23  Das  Huhn  legt  gern  ins  Nest,  worin  schon  Eier 

sind.  —  Eiadein,  324;  Simrock,  4969. 

24  Das  Huhn   soll  nicht  krähen   vor  dem  Hahn, 

das  Weib  nicht  reden  vor  dem  Mann. 

Frt. :  Ma  poule  no  doit  pas  ohantor  devant  le  ooq.    (L€- 
roux,  /,  127.; 

25  Das  Huhn  und  den  Aaren  muss  man  nicht  paaren. 

26  Das  Hun  scharret,  obs  gleich  klawloss  ist.  — 

l'etri,  //,  64:  Lehmann,  11,  87;  Sutor,  544. 
Hell.:  T  hoen  schert,  al  ist  olanwen  loos.  (Tunm.,  24.  8.; 
I^at. :  Kx  Ti  naturae  bene  verret  qni  caret  Tngue.    (FaUera- 

ieben,  713.; 

27  Das   kleine   Huhn  bleibt   (scheint)   lange    ein 

Hühnchen. 

28  Dass  die  schwarzen  Hühner  auch  weisse  Eier 

legen,  sagte  die  Nonne,  da  sie  sich  wunderte, 
dass  ihr  Knäblein  kein  schwarzes  Benedicti- 
nerlein  sei.  —  A'lo«ier»jii«yrf,4»,  ii. 

29  Dat  Haan,  dat  sick  sülwon  wat  kleit,  dat  het 

wat.     (tirauna<^tweig.J 
Das  Huhn,  was  sieb  aelbst  was  aofioharrt,  hat  was. 

30  Dat  Hohn  leggt  dorn  Kropp  un  de  Koh  melkt 

dorn  Uals.  —  Eiehwalä.  795;  l&r  Utamofer:  Scham- 
bach, II,  a. 
Frt.t  Les  poules  pondent  par  le  bec.    (Cahier,  1439^ 

31  De  Hauner  fliegt  mit'm  Strohhalm,  et  giet  gncd 

Wear.     (Büren.J 


32  De  Hönder,  de  am  miezte  kakeln,  l&gfe  nit  im- 

mer de  bäfiste  Eier.  (Kan.j  —  Firmtmch,  /.  471 .  45. 

33  De  Höner  so  im  Korbe  syn,  weren  gerne  hemth; 

de  öuerst  dar  baten  syn,  weren  gerne henn. 

(8.  51.)  —  Gryte,¥r.  3. 

34  De  Hönere  leget  de  Eggere  *   un    de  H&kens 

sänket  de  Frigger^  (Waideek.)  —  Cwtte,  S26, 14>. 
Firmenich,  I,  335,  6. 
■)  Eier.    *)  Midchen  iueben  die  Freier. 

35  De  klaoken  (klaffen)  Heiner  legget  ok  in  de  Ne- 

teln  un  verbrennt  sek  den  Nora.    (Goumten.) 

—  Schambach,  /.  249. 

36  Der  Hühner  Gackern  leidet  man  um  der  Eier 

willen.  —  Eiselein,  324;  Körte,  2981;  Brown,  /.  1M6. 

37  Die  gezeichneten  Hühner  nimmt  der  Fuchs  auch. 

38  Die  grössten  Hühner  legen  die  kleinsten  Eier. 

—  Fritchbier*,  1689. 

Kann  wol  nur  ansnahmsweise  vorkommen. 

39  Die  Hihner,  die  so  frih  gätzen ,  stisst  der  Hopcht 

(Habicht)  gäme.  —  Curlze,  863,  594. 

40  Die  Hühner  des  Edelmanns  tragen  die  Schwänze 

hoch. 

Die  Bussen :  Die  Hausbahner  auf  dem  Herrengnt  sind 
stolser  als  die  Kalkunen  auf  dem  Bauernhof.    (AUmattn 

r,  119.; 

41  Die  Hühner  fressen  kein  Heu. 

UoU.:  Het  is  tegen  de  natuor  der  hoenderen,  hooi  to  «tM. 
(Uarrebomie,  /,  Sil.; 

42  Die  Hühner  gehen  überall  barfuss. 

UoU.    Hierom  ende  daerom  gaen  die  hoener  banroet«. 
Lat.:  Igitur  et  ergo  vadunt  polli  pede  nudo,     (Falierf 
leben,  412.; 

43  Die  Hühner  grosser  Herren  legen  Eier  mit  zwei 

Dottern. 

44  Die  Hühner  hören  am  liebsten  den  Hahn  sin» 

gen.     (Wend,  LamUt,J 

45  Die  Hühner  im  Stall  furchten  den  Habicht  nicht 

Die  Russen:  So  lange  die  Htthner  im  Stall  sind,  fOh> 
ren  sie  «inen  tapfem  Krieg  mit  dem  Habicht.  CJ/f- 
tnann  VI,  434.; 

46  Die  Hühner  legen  gern,  wo  sie  ein  Ei  sehen. 

Man  heirathet  gern  jemand,  der  etwas  beeilst. 
EM.:  Die  hennen  leggen  gaame,  waar  «y   een  «i  siea. 
(närrebom^e,  I,  304.; 

47  Die  Hühner  legten  gut,  aber  sie  haben  alle 

Eier  aufgefressen. 

Die  Aeltem  erwarben  viel ,  haben  aber  alles  anffs- 
zehrt. 

48  Die  Hühner  scharren  überall  rückwärts. 

ffolL:  Hoenders  soharrelen  (sohrabben)  al  aohterwaerts. 

rUarrebomie,  I,  31U 
Lat.:  Si  queris  quorsum,  vertit  gallina  retrorsom.    (F^ 

tertieben,  418.; 

49  Die  Hühner  sind  umsonst  zu  theuer,  die  daheim 

fressen  und  auswärts  legen  die  Eier. 

öO  Die  Hühner  suchen  es  mühsam  und  geben  ei 
reichlich. 

61  Die  Ilüner,  die  vnterm  Korbe  sind,  weren  gern 
herauss,  vnd  die  draussen  sind,  weren  gern 
hinunter.  —  Pauli,  PoatiUa,  111,  iO*:  Petn,U,m: 
Luther,  414 :  Uenisch ,  744 .  4 ;  SchoUoK  1128^. 

Von 'der  Neigung  der  Menschen ,  sich  gern  in  die  Ter« 
hftltnisse  eines  andern  versetst  zu  wissen.  Ss  Ist  B«l> 
ten  jemand  mit  seinem  Stand  aufrieden. 
Lftt.:  Optat  ephippia  bos  piger,  optat  arare  eaballns.  (fh- 
ras.)  (Binder  I,  1298;  //,  2498;  Hansetf,  153;  Fki» 
tippt,  II,  75;  Schonheim,  0,  19.;  —  Sua«  qaemqne  for- 
tunae  poenitot.  (Cicero.)  —  Suam  qnieqo«  ooamtioMB 
miserrimam  putat.    (Philippi,  II,  203^ 

52  Die  Hüner  legen  Eyer  durch  den  Eropff.  — 
Petri,  II,  132;  Simrock,  11834*. 
Sie  rerlangen  gntei  Futter ,  wenn  sie  Eier  legea  «oU«. 

63  Die  Hüner  sol  man  todtschlagen,  die  heim  etten 

vnd  anderswo  Eyer  legen.  —  Petri,  u,  itl;  to- 

ther,  254. 

64  Die  jungen  Hühner  legen  die  Eier  nnd  die  alten 

Kühe  geben  die  Milch. 

„Die  ^ten  Ktthe  geben  mehr  Mileh  deoa  dto  Joagea, 
und  die  jungen  HAhner  legen  mehr  Kyr  dmus  dto  at- 
ten,  wie  man  im  Sprichwort  sagt."    (Coler,  Mf  ».^ 

66  Een  blinn  Hahn  find  bischar'n  (saweflen)  ok  MD 
Kom.     (Rendsburg.) 


801 


Huhn 


Halm 


802 


56  Eigne  Hühner,  (lieure  Eier;  eigne  Glocken,  theuer 

Geleier;  eigne  rferde,  theure  Fnicht;  eigne 
Hunde,  theure  Jagd.  —  SimriKk,i9u. 

57  Ein  biindt  Hun  ündt  auch  w(»l  ein  Korn  (ein 

Erbeis).  —  /Wri. //,  n;y;  JlitHnibcry,  II.  il.  OiUri 
Viüenilnr..  l«»4;  Fnnnfmt.,  Vt^rf.liinkmg,  376;  Itlum,  Jus); 
Simrvck.  a435;  KurW,  2i>7«;  Sailrr.  113;  liraun.  l.  l.'iOä ; 
FnSf/ifcirr»,  1688;  für  I hl swiii :  ScItuUc,  I.  lU:  tvlfrie- 
^}xih  Jii'i  lluvii'H.yoii  llitufkahmUr .  1. 

£in  blindes  Huhu  fiudpt  binwvileii  ein  ffutoti  Kürn- 

Itfin  in  oinpm   gruSdcu   Hsuffüi   Saudi'ü.     (Jjutrii/n,   ötili 

Hinponiri  »der  ToUniiimliii^n    Tdi/iUiitr/i  il^i  jelii^ffn  »pa- 

nisc/fit  AViVf}»-.«,  17i;i-W,  Ilalbör.itadt  17o7.; 

X.af..' Invenit  iutcrdum  cacca  coliiinbu  pidum.    ('ia»l,  9li.) 

Uh</.:  X4?hu  a  vuk  |iujka  ia  inoK  Mi  a  iua(fol.     (Haut,  'n,i.J 

58  Ein  tieissig  Huhu  findet  auf  jrdem  Miste  zu  thun. 

NÄnilicli  Körner  zu  Icaen. 

59  Ein  riiiissig  Huhn  kratzt  es  uus  dem  Miste. 

öO  Ein  geschenktes  Huhn  schmeckt  besser  als  ein 

gekHut'tcS.     (S.  Hon««  ".».>*,)   —    Winckhr,  XII.  l-^. 
It.:   (iHllina   donuta  vul   i>iü   chu   cooipruta.     (Poszti'jlut , 
146,  h.) 

Gl  Ein  gutHuu  legt  bisswoilen  ein  vnaussgebsjciien 

Ay.  —  /.«/immiH,  ai8,  aa. 
€2  Ein   gutes  Huhn  buisst  den  Hohn   nicht,   der 

ihm  Kürner  aufscharrt. 
G3  Ein  Huhn ,   das   einmal  gebraten  ist,   wird  nie 

mehr  lcbün<lig. 
<>4  Ein  Huhn,  das  Knten  ausgebrütet  hat,  hat  viel 

Sorge. 

Vuu  T.outeu.  <lic  Diiiyo  untcruchmou,  dortfu  Durcli- 
fülirunif  ihre  Kräfte  überatviKt. 

G5  Ein  Huhn ,  das  weit  spazieren  geht,  wird  eine 

Ucute  des  Fuchses. 
GG  Ein   Huhn,   das  zum  Kömcrklauben  bestimmt 

ist,  kommt  mit  keiner  Taube  fort. 

67  Ein  Hulm  frlleugt  wo!  einen  P'alken. 

\o\\  d«r  Mnoht  dor  Frauen. 
Mhil.:  ä<>  L>rtliuii[i>t  oincu  valkcn  ein  umniithig  buon.  (Rfitt' 
mar  r/.  ,1.,  ijifCi.) 

68  Ein    Huhn    hat    das    Hecht    über    drei    Zäune. 

^S.  llcnnc  77.) 

L'cbpr  duB  Verhalten  f;('(;eu  Ilftliiicr  haben  die  Od- 
nohint-^or  in  W<*ntiifTik:i  diii  Sprichwort:  Wenn  ein 
llulin  da«)  Kurn  dcinci»  N'ac-libarA  IrisHt,  treib  cd  weg; 
i'iii  aiKlernuil  wiril  cb  dtif>  deine  frcBoen.  (  Vgl.  Khuientt 
ilr.%  Akn;ipiii,.J)iulrJif.i   tirr   iidtchinfjtr  von  //.  .V.  HUa, 

BaKil  is:,::.) 
G9  Ein  Huhn  im  Ofen  ist  besser  als  zehn  auf  dem 
Huft'u.  —  miii>}ii.  I,  im. 

70  Ein  Huhn   ist  schwer  zu  impfen,  ohne  dass   es 

8(;hreit. 

lu  einer  berliner  (''nrrodj[>uU(icDZ  der  //•'•nji-'/i*'»!  Mnr- 
f/mifiti/u:/  (Juli  Isi'iT  I  wird  mit  Iteziit«  atiT  dio  Klagen 
der  Kurhoüson  Über  neuo  Steuern  ticliaiiptct:  ,,Kin  ilubn 
zu  rupfen .  ohne  dasd  ca  i<c-hreit .  ist  eine  schwere  Kunst. ** 
Dil'  Fran/imeu  icheiuen  in  dieser  Kunst  weiter  zu  sein, 
denn  biu  HaijeM:  11  faut  Puviiir  plumer  la  poulc  sann  la 
faire  crier.     (Cahör.  \\W>.) 

71  Ein  Huhn  kann   mehr  ausoiuanderscharren  als 

zehn  zusanimenbriiigcn. 
7*2  Ein   Huhn   kratzt  mehr   vom    Häuf    als   zehn 
darauf.     . /•.i/'W.    —  ach\i]fTnind,\A. 

73  Ein  Huhn  legt  in  kein  leer  Nest. 

74  Ein  Huhn  liebt  keinen  Kapaun. 

Fr:.:  .)aniai4  gclino  n'ainia  chapun.    (h^rvux,  I,  9i.) 

75  Ein   Huhn    und    eiu  Reben  geben   nichts   ver- 

geben.  —  Sitnrnik.  123.15. 

76  Ein  Hun  kackelct  vil  bei  dem  kleinen  Ei,   die 

Gans  legt  ein  grosses  vnd  schweigt  still.  — 

lli'un>ch.  963,  13. 

77  Ein  Hun  kan  des  Tags  neun  Kröpfie  verdauen. 

—   /Vjri.  //,  838. 

78  Ein  Huu  leget  kein  Ey  ins  Nest,  es  liege  dann 

zuvor  eins  drinn.  —  Lehmann,  n,  u. 

79  Ein  Hun  triuckt  so  viel  als  oin  Han.  —  LefcnMm, 

75  ■> ,  32. 

80  Ein  junges  Huhn  redet  vom  Habicht,  tfter  et 

ki'nnt  ihn  nicht. 

Die  KuBMn:  Ein  Junge«  Malin  spricht  viel  Tom  Ha- 
lijcht.  abdr  ein  alte«  verbirgt  sieh  rot  ilun.    (AUmann 

17,  4H7.J 

8L  Ein  schwarz  Huhn  legt  weiflse  Eier. 

tt.:  L»  gallisa  nerm  m'noTO  litanco.    ({•./:iapfitt,  348,  ij 
IJBCTICIIXS  SrsicuwÖHTxn-LKZiKusr.    II. 


82  En  bleng  (blind)  Hon  fengt  auch  wol  e  Kö'nche. 

(Amhrn.J  —  Firmimch,  I,  492,  52. 

83  En  blind  Haun  finnet  änk  mangest^  en  Kören. 

CÜürtn.) 

')  Kiswcllcn,  zwischendurch,  tod  mank,  iwiachen, 
mengen. 

84  En   blind  Haun   kan  ok   cn  Koren  finnen.  — 

Schamhuclt  ,  II,  132. 

85  l^n  blind   Huhn   find  ok  wol  ins  en  Korn.  — 

Kivhiriild,  7^6. 

86  En  kluk  Huhn  leggt  ok  mal  in'n  Nettel.    (Meck- 

Utihurg.^. 

Auch  dor  Klügnte  kann  «lurch  Vorsehen  zu  Schaden 
konimnn. 

87  Es  fliegt  kein  Huhn  über  die  Mauer.  (S.  iienno  läH.) 

—  Eisrifiin ,  32-t. 

88  Es   ist  um  die  Hühner   geschehen,    wenn    die 

Füchse  zu  Rathe  gehen. 

89  Es  sind  btise  Hühner,   die  daheim  fressen  und 

auswärts  Eit-r  legen. 

Län.i  Onde  hpns  som  mlc  hieiumo,  og  legge  u'goue  anden 
Bteds.    f/Vop.  rfcm.,  ;«i»».; 

90  Es  sind  närrische  Hühner,  die  in  Nesseln  legen 

und  sich  den  Steiss  verbrennen. 

91  Es  sind  schlechte  Hühner,  die  viel  gakscn  und 

wenig  Eier  legen. 
9*2  Es  wirfl't  keiner  gebraten  liüner  vbcrn  /aun.  — 

lienmh,  481,  S;  i'tln,  //,  307. 

93  Es  wird  kein  Huhu  fett  vom  husch  husch  (schu 

schu)  rufen. 

HoW.:  £r  is  niet  ccn  zoo  vcttc  hoen,  of  't  hocft  haar  buur- 
vrouw«  gunBt  van  doon.    (Uarrebomfe.  I,  .110.^ 

94  Feiste  Hühner  legen  wenig  Eier.  —  Eixelcin.  325; 

Kürif,  2980;  Wniiin.  /,  1503. 

95  Früh  mit  den  Hühnern  zu  Bette,  früh  auf  mit 

den  Hahnen  zur  Wette.  —  EiavU-m,  .12j;  lirawip 

I,  15«il;  Simruck,  496.S. 

96  Gescheide  Hünner  lege  ire  Eier  ach  manchmael 

in     die     Brönness'l.      (llvnnvbery.J   —    Frommtinn, 

II.  411,  146. 

97  (J'schidi  Hüner  legid  au  i  d'  Nessle.    jMtirtt.j 

98  Hinger  sich  scharren  die  Hiner.  —  /Io/hhj»«»,  320. 

99  H<>iier  bringen  Findschop.  fAUnmrk.j  —  Dimmtl,  278. 

100  Höner  hebbt  inau'n  lütjen  Kopp,  de  slopt  gau 

llt.     nulfnts..  —  FnimmmiiyUl,  283,  «97;  Ihnrni.  Ö49. 

101  Hühner,  die  daheim  essen  und  anderswo  legen, 

soll  man  am  Bratspiess  ziehen.  —  Eitdi-in ,  325 ; 

Simrock,  4972. 

102  Hühner,  die  goldene  Eier  legen,  muss  man  wohl 

bewahren,    es.  Henne  ii4.) 

103  Hühner,  die  viel  gatzen  (gackern),  legen  wenig 

Eier.   —   Sintivnki'eB,  230;  Körle,  29t«2;  Itraun,  I.  1507. 
Die  am  meifiten  (ieräusch  von  ihrem  Thun  und  ihren 

Verdiensten  macheu ,  leisten  nicht  selten  am  wenigsten. 
Frz.:  neaucc<u|i  de  paroles,  pcu  d'ofTct.  —  De  grands  von- 

teurR,  petita  faiseurs. 
Holt.:  Het  hucu,   dat  het  moest  kakolt,  gccft  de  mooite 

eijers  niet.    (Hambomee,  /,  310.^ 
ün>j.:  A  melly  tohl'n  sokat  bog,  kevös  tejet  ad  za. 

104  Hühner  gehen  lieber  in  die  Scheune  als  in  die 

Küche. 

BChm.:  Nerady  sicpico  na  svatbu,  alemusf.  (Letakoetkij,  2fil.) 
J'oIh.  :  Nie  rady  kury  na  wcselo,  ale  muszf.  (Celokoetkj/ .  241.) 

105  Huhner  kann  man  mit  Gerste  fangen,  aber  kei- 

nen Habicht. 
Um  zu  sagen:  Da«  mache  andern  weiss ,  aber  nicht  mir. 

106  Hühner  können  wol  fliegen,  aber  man  find  sie 

mcrertheil  aufm  Miste  vnd  Boden.  —  Lehmann, 

194,1«. 

„AJ«o  üt  manohar  wi«  ein  Hon,  .or  könnte  hrdier 
fliegea,  Moibt  docli  wie  er  tot.'« 

107  Hühner  legen  gern  in  neue  Nester.  —  Schottd,  ms*. 

108  Hühner   legen   kleine   Eier   und   sind    grosse 

Schreier. 

109  Hühner  sind  ihm  erleidet,  es  gelte  denn  eins 

drei  Heller.  —  EineUin .  325. 

110  Hühner  und  Hahnen  bleiben  Gespanen.  —  Eixr- 

ff.'n.  H\:i  .   Kult.'  .  2:»>-;  Simnnh,  4^66. 

111  Hühner  und  Kapaunen  essen  macht  keinen  Bi- 

schof.    (S.  Muhucrfrei-^cr.)  —  l*ariim\aiMn ,  1333. 


803 


Huhn 


Hohn 


804 


112  Hühner,  welche  die  Eier  in  fremde  Nester  legen, 

gehören  in  den  Topf. 

113  Huner,  die  duheim  essen  vnd  andern  Eyer  legen, 

soll  ein  haussvater  abschaffen.  —  LehmaHn,iS4,4s. 

114  Hüner  legen  keine  Eyer  ins  Nest,  es  liege  denn 

eins  oder  mehr  drinn.  —  Lehmann.  S35,  6i. 

Um  KU  sagen :  wer  hat,  dem  gibt  man  mehr. 

115  Hüner  vnd  Hanen  reisscn  einander  aussen  muud, 

was  sie  gefunden.  —  Lrimutmi,  894,  is, 
„Also  thnn  die,  bo  einem  in  die  red  fallen." 

116  Ist  die  Hohn  mein,  so  gehören  mir  auch  die 

Eier.  —  mUebrand,  49:  Kirchhofer,  i80:  Körte,  2974. 
Drttokt  den  bekannten  Gmndiatc  ans,  dais  die  na- 
türlichen FrQchte  einer  Sache  dem  Eigenthttmer  der 
letxtem  lukommen;  daher  wird  es  aneh  auf  die  Kinder 
der  Leibeigenen  angewandt.    (8.  Henne  124.) 

117  Je  mehr  Hühner,  je  mehr  Eier. 

118  Junge  Hühner  geben  ein  fein  Mahl  (oder:  sind 

ein  gut  Essen). 

Die  EngUnder  behaupten,  sie  schmeckten  nament- 
lich im  Januar  sehr  gut:  If  one  but  knew  bow  good 
it  were  to  eat  a  pullet  in  Janiveer,  if  he  had  twenty  in 
a  flok ,  he'd  leare  but  one  to  go  with  cock.  (Bokn  JI,  ii.) 

119  Junge  Hüner,  wenn  sie  brüten  sollen,  verder- 

ben sie  offt  viel  Eyer.  —  Lehmann,  410,  so. 

120  Kein  Huhn   hält   sich   zum   Kapaun,   sondern 

zum  Göckelhan.  —  Eüelein,  3S4;  Simrock,  4967. 

121  Kein  Huhn  scharrt  umsonst.  —  Körte,  S979;  Sim- 

rock, 4974;  Braun,  l.  1511. 

122  Klok  Höner  sohlten  (leggen)  ok  in'n  Nettein'. 

(il-xklenburg.)  —  Günther,  II,  199,  29;  Schilter,  III,  14*; 

Firmenich,  I,  73,  11;  für  Altmark:   Dantieii,!^;  fär 

Waldeck:   Cwrtte,  334,  251;  bochd«u(sch  bei  Blum,  118; 

Bücking,  127 ;  Müller,  84,  7 ;  Simrock,  4974 ;  Braun,  1. 1508. 
<)  In  Brannschweig  mit  dem  Zusatz:   nn  verbrennt 

sick  den  Hindersten.  —  Der  vorsichtigste  Mensch  thnt 

einmal  einen  Fehlgriff. 
Dan.:  Kloge  hjems  gi^r  og  i  nslder.    (Bohn  I,  ZSi.) 
Frs.:   Le  plus   sage    peut    faillir    (se   tromper).     (Star- 

$ck«del,  409.) 
It.:  Auch*  i  piü  prudenti  alle  volte  sMngannano.    (Pax' 

taglia,  \ll.  5.; 
Ung.:  A  lud  is  meg-esik  a  jegen. 

123  Kluge  Hühner  legen  die  Eier  bei's  Nest.    (ToU 

kemü.J  —  Frischlrier*,  1693. 

124  Kreien  Höner  un  fleuten  Diems  döägen  beid* 

glik  Väl.  —  Schiller,  III,  14»'. 
126  Kupp'ge  Hiener,  pink'ge  Löcher.    CSMet.j 

Wird  sehr  häufig  beim  Ausspielen  der  „Koppe'*  in 
einem  bekannten  Kartenspiel  gebraucht. 

126  Lässt  man  die  Hühner  auf  die  Leiter,  so  flie- 

gen sie  aufs  Dach. 

Fotn.:   Dano  karom  grsfdf,   a  one  Jessoze  wyi^   chca. 
(Lompa,  9.) 

127  Laufen  die  Hühner  nicht  unter  das  Dach  vorm 

Regen,  so  bleibt  er  nicht  lange  zugegen. 

128  Lüs  Uönder*  verlägen  och  ald  ens'  de  Eier.  — 

(Köln.)  —  Firmenich,  41h,  l^. 
>)  Kluge  Htthner.    *)  Einmal. 

129  Man  darff  den  Hünem  den  Schwantz  nicht  auff- 

binden ,  denn  sie  richten  jhn  selbst  wol  auff. 
—  Petri,  11.444. 

130  Man  fängt  kein  Huhn  mit  Schuschul 

Hotl.:  Men  vangt  het  hoen  met  tijt-  tijt-  tijten,  en  niet 
met  gooijen  en  met  smijten.    (Harrebomee,  I,  Sil.; 

131  Man  legt  den  Hünem  Eier  vnter,  ob  sie  brü- 

ten wollen  oder  nicht.  —  Lehmann,  sei,  36. 

132  Man   muss   die  Hühner  nicht  mit   den   Eiern 

todtschlagen. 

133  Man  muss  ein  Huhn   nicht  rupfen,   das   man 

nicht  schlachten  will. 

Auch  russisch  Altmann  V,  100. 

134  Man  muss  wol  auf  die  Hüner   und  nicht  auf 

die  Nester  zeigen.  —  Schouei,  nie'». 

135  Mancher  ässe  gern  Hüner,  wann  sie  nit  so  viel 

kosteten.  —  Sutor,  i48. 

136  Mancher  hat  gebratene  Hühner  genug  gegessen 

und  versteht  doch  nicht  so  viel  vom  Wetter 
als  der  Hahn. 
Dan.:  Hangen  aeder  hjans  baade  steegt  og  S0den,    kand 
dog  ei  vide  saa  meget  om  veyrliget  som  bauen.    (Pro9, 
dan.,  11.; 


137  Manches  Huhn  gackert  und  legt  doch  mcht  — 

Schulfreund,  9S.l2i. 

138  'N  Hohn  legt  dÖr*n  Kropp.  (Bremen.;  —  Kätter,  SSI. 

139  Och  et  klögste  Hohn  lächd  ald  ens  en  Ei  en  de 

Brönesseln.  (Köln.j  —  Weyden,  11,7:  tär  Gladbaek: 
Firmenich,  III.  U6, 26;  für  Strelitz:  Finnenick,  III,  72.  74. 

140  Ok  de  kloge  Höhner  gähne  en  e  Nettel  ont  ver- 

brennen sick  den  Arsch.  (Stallmpönen.J  —  Frisdi^ 
hier  *,  1697. 

141  Oll  (alte)  Höhner  sünd  tag  (zäh),  eäd*  Hans, 

dar  harr  he  bi*ne  Jungfer  von  tachentig  (acht- 
zig) Johr  l^gen.     (Hamburg.)  —  Hoefer,  414. 

142  'S  Hüen  het  eh  's  Mass  Hab'r  g'frässa  weder  's 

Ross.     (Bern.)  —  Ziiro.  112. 

143  Sälb'r  witzigi  Hüenar  lega  n'  öppa  einisch  i  d' 

Nessla.       Bern.j    —  Zyro ,  70. 

144  Schwaifend  Hüner  geben  bös  bruthennen  vnd 

verderben  alle  aier.  —  Finchart ,  Tro$tb. ,  in  KUmter, 

X,  740. 

145  Schwatze  Hönder  lägen  de  deckste  Eier.   (EtbL) 

—  Firmenieh.  I,  476,  199. 

146  Sieh  auf  die  Hühner  und  nicht  auf  die  Nester. 

—  Simrock,  4973;  Braun,  11,  530. 

147  Trittst  du  mein  Huhn,  so  wirst  du  mein  Hahn. 

—  Blumy  514;  Eiienhart ,  76;  Etior .  I,  155;  Haithrmi, 
19,  29;  Eitelein,  324;  Körte,  2973;  Simrock,  4963;  Brom, 
/.  1498;  Grimm,  Rechttalt.,  326;  Grimm,  Weiath.,  1,4m: 
III.  740. 

Spricht  den  Bechtssatz  »us,  dass  der  fireie  Mann 
durch  seine  Verheirathung  mit  einer  Leibeigenen  bteig 
wird,  sich  auf  eine  stillsehweigende  Art  Leibeigensohaft 
zuzieht.    (S.  Hand  357  und  Henne  124.) 

148  Wä  met  da  Hönder  schlofe  geit,  da  kann  met 

da  Livverlinkchen  (Lerchen)  opstoen.    (Ki»M.) 

—  Firmenich,  I.  477,  283. 

149  Wann  de  Hauner  de  Stiärte  hangen  loat,  giet 

et  viel  Klagen.    (Grafschaft  Mark.)  —  Woe$te,  M,  9. 

150  Wann  de  Hauner  schuert,  de  Reagen  nit  lange 

duert.     (Büren.)  —  Für  Iserlohn:  Woeste,  bS,  9. 

151  Wann  de  Hauner  upfleiget,  mött  de  Kinner  te 

Bedde.     (Büren.) 

152  Wann  ein  Hun  ins  Nachbawren  Garten  fleucht, 

ists  doch  dess  Kochs  messer  nicht  entwischt 

—  LeAmonn,  199  ,  20. 

„JAnn  kans  mit  erlaubniss  dess  Nachbawem  widerho* 
len.'*  Ob  das  Sprichwort  fgewisse  CarteleonveatioBea 
im  Auge  hat,  kann  ich  nicht  sagen;  aber  es  wird  wol 
erlaubt  sein ,  dabei  an  «ie  zu  denken. 

153  Was  ein  gutes  Huhn  werden  will,   sieht  maa 

schon  am  Küchlein. 

Die  Htthnchen ,  von  denen  man  am  sichersten  erwartsn 
kann ,  dass  sie  gedeihen  werden,  sollen  die  sein,  welchs 
schon  vom  Ei  an  pipen,  worauf  sich  das  ägyptisch» 
Sprichwort  bezieht:  Ein  echtes  Huhn  bewAhrt  tiA 
schon  vom  Ei  an.    (Burckhardt,  46.) 

154  Was  ein  Huhn  aufscharrt,   frisst  oft   das  an- 

dere weg. 

155  Was  nützt  es,  schön's  Huen,  wenn's  keini  Eier 

leit.     (Solothum.)  —  Schild,  62,  78. 

156  Was  von  Hühnern  kommt,  kratzt  gem. 

157  Was  zum  Huhn  geboren  ist,  schändet  nimmer 

vor  sich.  —  Simrock,  4975;  Körte,  2977;  Braun,  1, 150». 
Frs.:  Qui  nalt  de  geline   poule),  aime  4  gratter.  (Mritaim- 
ger,  414K) 

158  Weise  HiUmer  legen  auch  wol  die  Eyer  in  die 

Nesseln.  —  Pein.  II,  617. 

159  Wem  auch  die  Hühner  Milch  geben,  der  mun 

reich  werden. 

Von  denen,  welchen  alles  glttoklich  geht,  sie  mög«B 
anfangen,  was  sie  wollen. 

160  Wen  hunss  gelüstet,   der  kriegt  ein  Kenl  dar 

von.  —  Petri,  II,  624. 

161  Wenn  auch  ein  Huhn  die  Gans  erzieht,  sie  geht 

doch  ins  Wasser. 

Macht  der  Katur  über  Ersiehung  und  AngewOlnai. 

162  Wenn  das  Huhn  sich  mausert  vor  dem  HiliB| 

werden  w^ir  einen  harten  Winter  huL 
Engl.:  If  the  cock  moult  before  the  hen«  wa  ihall  bcv* 
wcatber  tbiok  and  thin ;   but  If  the  hen  movlt  b«ftn« 
the  cock,  we  sliaU  have  weather  hard  tm  a blodk.  {Bat» 
11,  35.; 


805 


Huhn 


Huhn 


806 


163  Wenn  d'  Hüener  münd  legge,  ho  muss  mon  e 

au  legge.    (Ltuem., 

I>.  h.  m»n  mugfl  sie  gut  fQttcrn. 

164  Wenn  dai  Ilauner  optiaiget,  maitet  dai  Kinner 

to  borre  goan.    (Ofllittijhuunni  in  WeMtfalen.  '■  —  Fir- 
menich, I.  351,  5. 

165  Wonn  das  Huhn  getrunken  hat,  hebt's  den  Kopf 

gen  Himmel. 

Böhm.:  Kufitko  pljo,  a  k  nelii  pohllif.    (Öftakovakif ,  8.) 
tu.:  Kokot  pije,  a  na  nebo  ^ItHla.  —  Kokoa  Tr>da  pijc,  a 
na  boga  gladi.    (Ctlakovtkij^  ^.) 

166  Wenn  das  Hun  kräht  wider  den  Han  vnd  die 

Fraw  redt  wider  den  Mann,  wird  jr  ein  Maul- 
schell; nem  sics  an.  —  Kirchhof,  nvnrf  i'nmvth.  1602. 

167  Wenn  dat  Hohn  en  Ei  in  Eerse  hett,  so  is  't 

all  verpändet.  —  Eichvald,  793. 

168  Wenn  de  Hauner  in   den  Reagen   gan,   dann 

h«lt  de  Reagen  an.     iliiimi.j 

169  Wenn  de  Hoinern  sau  sohlten  will  as  de  Putjon, 

sau  passeit  *ne  det  Arslok  nich.  —  Schambaeh, 
U.  46:i. 

Wenu  ilio  IliihiiPr  ho  schciDBOn  wollen,  wie  die  Puter 
ti.  B.  w.  Uiiliomittelte  heute,  die  es  in  ilirem  ttuBBera 
Auftreten  tlvn  Uomittelton  gleich  tliun  wollen,  machen 
sich  damit  nur  lüchorlioh. 

170  Wt;nii  de  Höner  to  tirig  kakeln,  leggen  's  up'n 

Da«?  Windeier.     Mcckltnbtmj. . —  SchilU-r.  III.  u*. 

171  Wenn  de  HüoniT  chriiie-n-uiid  lüse,  git's  Rage. 

(Suhthuni..    —   .Sc/ii7d,  118,  1«?. 

172  Wenn  die  hühner  brütig  sein,  so  sind  sie  be- 

ging /U  eyern.  —  Lehmnun,  «<73.  <;3.  Eim-lfin,  :V2hi 
Sivirock,  4^76. 

173  Wenn  die  Hühner  den  Habicht  sehen,  verkrie- 

chen sie  sich.  —   Parömiakun ,  SSM. 

174  Wenn  die  Hühner  Eier  legen  sollen,  muss  mau 

sie  nicht  mästen. 

175  Wenn  die  Hühner  mürbe  braten  sollen,  müssen 

sie  erst  ein  paar  Tage  gerupft  sein. 

176  Wenn  die  Hühner  verdauen  wollen,  verschlucken 

sie  Steine. 

177  Wenu  die  Hüner  den  Fuchs  zum  Schutzltcrrn 

erwehlen,  »iögeu  sie  jhre  Haut  in  acht  neh- 
men. —   f.fhmann.  70,  U. 
17S  Wenn   du    dem  Huhn    versehleusst    die  Hand, 
so  verschleusst  es  dir  das  Kierland. 

179  Wenn  du  die  Hühner  zu  Tode  fütterst ,  so  legen 

sie  dir  keine  Eier  mehr. 

180  Wenn  H6n  to'm  Hän  kümpt,  sünd  de  Küken 

vergäten.       M,ikli'uhur,j.     —  SvhilU'i ,  iii .  u^'. 

181  Wenn  junge  Hüner  pipcn  sehr,  so  kommet  Re- 

gen ohne  gefehr.  —  (oUri  Cnlrudiir. ,  1604. 
18*2  Wenn  man  das  Hun  schlachtet,  so  legt  es  nim- 
mer Eyer.  —  Petri,  //,  Si3. 

183  Wenn   man   dem   Hun  zu  viel  Euter  gibt,  so 

hörts  aufl"  zu  legen.  —  /.chinann,  1S4,  46. 

184  Wenn  mau  <len  Hühnern  nicht  zeitig  ein  Nest 

macht ,  so  legen  sie  in  Nesseln.  —  Einelein ,  ya ; 
Simrmli ,  4U70. 

185  Wenn  man  die  Hühner  lockt,  versjiricht  mau 

ihnen  (ier>te;  und  wenn  sie  kommen,  dreht 
man  ihnen  den  Hals  um. 

Die  Dtihmen  machen  cb  mit  ihrer  Goldammer  nicht 
so  schlimm,  sie  gi'hvii  ilir  nur  Knüriohrfamen  statt  dos 
Torsproclienen  Weizens.  Knorich  =  Ackerapergel,  Sper- 
gnla  arvun^is  L.;  au<.h  fülirt  der  Jährige  wilde  Knäuel, 
das  wilde  Joliaunisblut  (Scleranthns  annaas  L.)  den 
Namen  Knürich.  (ramp^,  «*<..,  //,  986*.; 
IlöhiH.:  Stru&dka  kdyx  rAbf,  seminka  iUbajf.  %  kdji  Jim 
sedi  m^j  koleucem  xa  rdek.    (6*laJto9akif ,  94.) 

186  Wenn   man  einem  Huhne  za  viel  Futter  gibt, 

SU  hört  CS  auf  zu  lesen. 
1A7  Wenn  man  tausend  Hühuer  über  die  Eier  seist, 
80  brüten  sie  in  acht  Tagen  kein  Köohlein 
aus.   —   Eisetcin.  SOO. 

>:«  Ribt  Oini^,  die  sieh  aber  ihre  Zeil  nicht  bMciilen- 
Ditfcu  lassen.  Bo  lisst  sich  keinem  Volke  aaf  einmal 
ein  gewisser  höherer  Orad  von  Oeitt««nire  geben ,  and 
wenn  did  Heilande  und  Propheten  scharrnwcls  in  ihm 
aufstanden.  Bei  geisti^n  wie  hol  I><irt;MrliGheB  Aavo- 
luMt^nen   mUisen,   wenn  Bio  yt'liui^fii  Aoiieu,   die  ■!■- 


ment«  im  Volke  da,  es  mnsi  die  „Zeit  erfttUet"  sein, 
sonst  findet  weder  der  Bmtus,  noch  der  Christas  An- 
klang. 

188  Wenn  sich  die  Hüner  im  Sande  baden,  so  reg- 

net s  gern  ohn    allen  schaden.  —  Coieri  fnlen- 

ilar. ,  i«ü4. 

189  Wenn  vel  Häuner  in  ein  Nest  leggen,  helpt  *t 

sich  bald.  (MecklcHburg.)  —  Günther,  II,  »00,48; 
Sfhiller,  III,  14*;  für  AHmm-k:  Hanneil,  263. 

Ks  hilft  «ich  bald,  wenn  Ticle  Hühner  in  ein  Nest 
legen;  viele  k&nnen  leicht  einem  helfen. 

190  Weun's  den  Hühnern  an  Wasser  fehlt,  so  krie- 

gen sie  den  Pips. 

Holt.:  l)ij  gebrokvan  drinkcn  krijgeu  du  hücndere  de  pip. 
(Ilanrt/uiuef ,  7,  310.; 

191  Wer  de  Hühnere  d'  Eier  im  Hintere  zeit,  geit 

leer  aus.     (CUteraargau.)  —  Nfh»»'»«, /,  120,  29. 

192  Wer   ein  Hun   im  llauss  hat,   der   muss  dess 

Gat/eln  gewöhnen.  —  Lehmann,  «<7i.  ii*>  u.  559,  21. 

193  Wer  früe  mit  den  Hünern  auflfstcht;   dem  ist's 

nicht  zu  verargen,  wenn  er  mit  jhnen  schlaffen 

gehet.  —  Lehmann,  //,30;j.  19. 

194  Wer   Hühner  fangen   will,    steigt   nicht   nach 

Dohlen. 

„Bei  armen  kan  der  Neid  sich  ohnedem  nichts  hob* 
len;  wer  hOner  fangen  kau,  der  steigt  nicht  erst  nach 
T  holen."    (Kelter,  174«.) 

195  Wer  junge  Hüner  hat,  der  hat  ein  stettigs  pipen. 

-—  Lehmann ,  5S7 ,  3. 

196  Wer  kann  das  weisse  Huhn  in  der  Suppe  er- 

kennen. —   WulUdilägel. 

Die  Neger  in  Surinam ,  um  zu  sagen :  Man  kann  kei- 
nem ins  Hen  sehen,  oder:  Wie  soll  man  den  Thttter 
unter  der  Menge  herausfinden? 

197  Wer   keine   Hüliner   hat,    braucht   auch    keine 

(Hühner-)  Körbe. 

Wer  kein  (leid  hat,  braucht  kcins  lu  bewachen;  wer 
keine  Familie  hat,  far  keine  lu  sorgen. 

198  Wer  mit  dem  Huhn  spielt,  dem  fliegt  der  Hahn 

auf  den  Kopf. 
199.  Wer  mit  den  Hühnern   zu  Bette   geht,   kann 
auch  mit  den' Hahnen  aufstehen.  -^  Körte,  ns*: 

Simruik.  4964;  llniun.  I,  1510. 

2(K)  Wer  mit  (unter)  Hühnern  lebt,  lernt  kratzen. 

Frs.:    <^ui   faire  les   poules   apprend  U,   grater.     (Kritzin- 
gtr,  .■..■»4''.; 

201  Wer   sein   Huhn   allein  isst,   muss   sein  Pferd 

allein  satteln. 
Fort.:  Quem  so  come  seu  gal  o  so  sella  seu  cavallo.    (üvhH 

I,  ^XI.) 
Span.:  (juien  sulo  come  su  gallo,  solo  ensille  su  caballo. 

(Bohn  /.  -Ji-i.) 

202  Wer  seine  Hühner  nicht  schlachten  will,   muss 

sie  nicht  rupfen. 

203  Wer  sich  für  den  Hünern  weiss  zu  hüten,  den 

bescheisaen  oflPl  die  Küken.  —  Petri,  li,  758. 

204  Wie   bald   hat  ein  Huhn  ein  Ei  verlegt   (ver- 

tragen). —  Simrock,  18334. 

205  Wie  deine  Hühner  scharren,  so  die  Weiber  nar- 

ren'.    [IVaid.  Lausitz.) 
I  ')  T&uschen,  betrugen,  sum  besten  haben. 

!  206  Wiese  Uauner  legget  ank  woel  moal  in  de  Nie- 
}  teln.     ;''»Vr/.;  —  Finnrnich,  I,  850,4;   iw  liriburg: 

\  Firmenich.   I,  362,  11;    für  l^aderborn:    Firmenich ,  /, 

;  36-i .  28 ;  (ör  Hatitede :  Firmenich,  III,  S9,  ISl ;  für  lloUtein : 

«icApy,  97;  SchiUze,  11,  Hb;  111,  146;  09lfrie»Uch  bei 

Ituercn,  1260;  Hawkalender,  II. 
207  Wiltu  finden,  was  die  hüner  scharren,  so  mustu 

forne  nicht  drsaff  harren. 

L9t.:  81  qnaerit,  qoorsom  awTil  gallina»  retronum.  (Loci 

co0<m..  142.J 
308  Wo  das  Huhn  kräht  vor  dem  Hahn,  da  geht 

die  Wirthichaft  nicht  bergan. 
n^.:  Toat  rm  mal,  qoAnd  U  ponle  chante  devaut  lo  coi|. 

(trUtingtr,  »55»./ 

509  Wo  die  Hühner  leiden  Noth,  geben  sie  keine 

Eier  mm  Sod. 

510  Wo  sich  das  Huhn  s<'in  Nest  gemacht,  da  legt 

es  seine  Eier  hin. 

Und  sie  rachen  nicht    arUeu   sehr   Bigenlhümliche 
PUue  ans.    Die  Kegor  lu  Surinam  sagen, 
alles  gewOoBt: 

51* 


drucken,  dasi  mau  sich  an 


Wenn  dna 


807 


Hahn 


Hahn 


808 


Hohn  lieh  an  die  Bariwtoto  gewöhnt  hat,  legt's  seine 
Eier  mitten  darauf.  Die  Barbatoto  ist  ein  hnizemes 
Gestell  xnm  Baachem  von  Fischen  und  Vögeln. 

211  Zame  Hüner  beisseu  (za  zeiten)  einander  auch, 

aber  sie  werden  bald  wider  einig.  —  Petri, 
II.  819:  Heniich,  1230,  48:  Lehmann,  206.  26;  Sutw,  lA. 
„Also  gute  frenndt  werden  bisweilen  der  Sachen  auch 
wol  ▼neins,  aber  sie  rertragon  vich  bald  ▼ntereinauder." 
Lat.:  Chari  rixantur,  per  se  quoque  pacificantur.  (Su- 
tor,  ItiU 

212  Zehn  Hühner   und   Ein  Hahn,    da    kann   ein 

Mann  drauf  ledig  (müssig)  gähn. 

In  diesem  Falle  müssten  die  Eier  sehr  viel  gelten  und 
die  Hanshaltung  Äusserst  ökonomisch  eingerichtet  sein. 
JIoll.:  Zes  hennen  en  een  haan,  daarkan  een  man  op  ledig 
gaan.    (Harr^doiHee,  I,  305.J 

213  Zehn  Hühner  und  ein  Hahn ,  das  ist  recht  gcthan. 

214  Zw^Ölf  Hühner  und  ein  Hahn  sind  nicht  faul, 

sie  fressen  so  viel  wie  ein  Gaul. 
//.:  Dodeci  gallino  et  un  gallo  mangiano  quant*  an  ca- 
vallo.    (FiuzaffUa,  14G,  ».; 

•216  A  blinda  Huah  bot  an  Aerbas  g'funna.  —  Sario- 

rim .  167. 

Jemand  hat  ohne  sein  Verdienst,  durch  einen  glUok- 
liclien  Zufall,  einen  Vortheil  erlangt. 

*216  A  bot  wul  egen  under  a  Hindern  geschlöfen, 

doss  a  SU  kluk  is.  (Schles.J  —  Gumolckc,  40; 
Frommann ,  III,  245 ,  133. 

Zur  Verspottung  der  Naseweisheit  und  Superklugheit. 
„N6,  nd,  der  bot  wul  egen  hoite  unter  a  hinern  geschlof- 
fen, doss  a  8U  klug  is.   Oder  höt  a  vieleicht  die  Klug- 
heit gor  gefrasaen'f"    (Keller,  143 1>.; 
•217  Alle  Höner.     (Meckienburg.J  —  Schiller,  III,  U^. 

Soviel  wie:  Aller  Abschied,  de  ganze  Bammelle. 
Alle  Nenn  im  Kegelspiel.  (Vgl.  VoUa-  und  Äiiuier- 
apiele  der  Ufrsogthüiuer  aehletwvj,  BoMein  und  Lauen- 
burg  von  Ueinr.  Handelmann^  Kiel  1863,  S.  13.) 

*218  Da  hat  auch  ein  bliod  Huhn  eine  Erbse  ge- 
funden. 
♦219  Dar  sind  Höner.    (lloUt.)  —  KGrte.  2989  ^ 

Von  Wohlhabenden. 

•220  Das  erschreckt  mir  die  Hühner  nicht.  —  Eite- 

lein,  324. 

*221  Das  Huhn  rupfen,  ohne  dass  es  schreit. 

Mit  Geschicklichkeit  und  ohne  Klagen  xu  erregen 
erpressen. 

*222  Das  Hulin  tödten,  um  ein  Ei  zu  gewinnen. 

Grosses  aufopfern,  um  einen  kleinen  Gewinn  an 
machen. 

•223  Das  Huhn  vom  Ei  anfangen. 

*224  Das  wird  mir  kein  Huhn  herauskratzen. 

*225  Dass  du  mir  die  Hühner  nicht  erschrickstund 

keinen  Weiher  anzündest. 
*226  Dat  aulc  Hohn  es  dautc,  dat  de  grauten  Egger 

leggete.    (Lippe.) 

Die  alte  Sieierfrau  u.  s.  w. ,  die  ihren  Dienstboten  oder 
den  Armen  so  reichlich  gab,  ist  gestorben. 

•227  Davon  verrecken  die  Hühner.    (Nürtingen.) 

Spott  auf  schlechten  Gesang  und  miserable  Musik. 

•223  Die  gebratenen  Hühner  werden  dir  nicht  ins 
Fenster  fliegen.  —  /.  /toofeer.  Der  Teufel  selb$,  im 
Thealrum  Diabolorum,  58^. 

*229  Die  Hühner  abschaffen  und  Eier  dafür  ein< 
fuhren. 

•230  Die  Hühner  äss'  er  wol  gern,  wenn  sie  nur 
nichts  kosteten. 

•23L  Die  Hühner  braten  schon,  aber  nicht  in  dei- 
ner Küche. 

•232  Die  Hühner  haben  ihm  das  Brot  genommen.  — 
Frittchbier  *,  1690. 
Er  ist  betrübt,  traurig. 
Poln. :  Tak  mu  jest  4 jakby  mu  psi  krupy  sjodli.    (Lompa  ,31.) 

•233  Die  Hühner  lachen  ihn  mit  dem  Arsche  aus. 

—  Fritchbier  \  1692. 

•334  Die  Hühner  melken  wollen. 

EoU.:  Do  hennen  melken.    (Harrehomee ,  J,  304.J 

•235  Die  hühner  verkauffen,   eh   die   eyer  gelegt 
seind.  —  Franck,  II,  50*;  Henisch ,  17S,  29;  Sulor.  165. 
Dan.:    Beige  h^nsene   f0r    Mgene  blive  giorde.     (Prov. 
dan.,  496.; 

•236  Du  sast  de  Höner  melken  un  de  Duben  Heu 

upstäken.  —  LaUmdorf,  22ti;  Schiller,  III,  14^. 
•237  Du  wilt  den  büneren  den  schwantz  auSbinden. 

—  Franck,  I,  21*»;    GeaneVt  III,  457;   Taypitu,  31»; 


LuthcT's  Ms. :  Mttmer.  Ab.,  40;  Sc/toHd,  1115» ;  StUer,  4»: 
Seyhold,  13;  Einelein,  334:  Körte,  2987. 

Du  machst  dir   aberfliissigo,    unnüthige   Sorge   und 

Arbeit;  die  Hühner  tragen  die  Schwttnze  ohnehin  hoch. 

iS.  Aal  21,  Adler  35  und  Ueiss  49.) 

*238  Ea  sitzt  mid  di  Hian  auf  Steinen.  —  Firmenick, 

II,  769,  121. 

EoU.:   Uij   gaat  met  de  kippen  op   stok.     (Earrebomitt 

I,  408».; 

•239  Ehe  ein  Huhn  ein  Korn  aufpickt. 

Holt. :  Eer  een  hoen  een  koom  oppikt.   (Harrebom*e ,  /,  310.  j 

*240  Ein  blindes  Huhn  hat  eine  Erdbeere  gefun- 
den.    (Ruttenburg.j 

*241  Eu  Hon  in't  Flct  (Kanal),  da  wöl  wi  morgen 
en  Supp  up  kocken.  ,  üoUt.)  —  Schütte ,  II,  154. 
Lakonische  Antwort,  die  i*crsonen  der  untenteu 
Volksklasde  neugierigen  Fragem  geben;  nichts  ala  ein 
Huhn,  das  in  den  Kanal  fiel,  wir  wollen  morgen  eine 
Suppe  davon  kochen. 

•242  Er  geht  mit  den  Hühnern  schlafen  und  steht 
auf,  wenn  der  Bettler  aus  dem  dritten  Dürfe 
kommt.     (Obenchle$.) 
Poln.:  rbodzi  spac  raxem  z  kurami  a  wstaje,  jak  pia  ftej 
wsi  dziad  idzi«.    (Lompa,  7.J 

•243  Er  hat  an  ihm  ein  Huhn  gefressen.    (Tolketnit.) 
Einen  Xarren. 

•244  Er  hat  seine  Hühner  für  den  Habicht  gemästet. 

—  Allmann  VI,  518, 

•245  Er  ist  vnter  den  Hünern  gesessen.  —  Maihetf. 

„Er  ist  ein  Fantast  vnd  hat  eigen  drauff  gemarokt, 
wie  Tnd  was  die  HUner  essen,  vnnd  wenn  sie  pissen 
vnd  nicht  pferchen.** 

*246  Er  ist  wie  die  Hühner,  hat  er  viel  Eier,  so 
macht  er  viel  Schalen. 

JIolL:   Hij  slacht  de  kippen,  heeft  hjj  veel  eijeren,  h^ 
maakt  veel  doppen.    (Ha/rebomee,  I,  408  •».; 

•247  Er  steckt  den  Hühnern  Heu  auf. 
*248  Er  will  die  Hühner  pissen  lehren. 

Frs. :   Joerisse   «lui   meine  los   poules  pisser.     (Lerous, 

II,  41.; 

*249  Erschröck  mir  die  Hüner  nit  —  Sutor,  i65. 
*2dO  Es  ist  als  wenn  die  Hühner  auf  dem  Papier 
gescharrt  hätten. 
Von  schlechter,  unleserlicher  Schrift. 
Poln.:  Tak  pisano,  jakby  kura  pogrzebla.    (Lompa ^  ZV) 

•251  Es  könde  einer  ein  hun  nit  bei  jm  ncren.  — 
Franck,  II,  112. 
Vom  Kargen.    (S.  Geben  250.) 

•  252  Es  soll  ihm  ein  gebraten  Huhn  ins  Maul  fliegen. 

„...Ein  treger  schelm  vnd  fanler  Henta,  der  sich 
stets  stechen  leset  den  Glents,  streckt  sich  dahin  vnd 
will  nit  thun ,  so  lang  Jm  ein  gebroten  Hun  etwan  het^ 
fluh  ins  offen  maul,  den  soll  man  werfen  mit  Ejera 
fauL"    (Waldis,  III,  46.) 

*253  Ga  hen  un  fohl  de  Höhner,  of  se'n  Ei  hebbt, 
un  danz  mit  de  Hahn.  —  Eichwald,  796. 

•254  Gröt  (grüsst)  de  Höner  un  vergett  den  Hahn 
nich.  —  Schütze,  II,  154;  Volksbote,  -Y,  156. 

Scherzhaftes  Schoidewort,  meist  abfertigende  Be- 
densart. 

•255  He  hett  Höner.    (MecMlcnburg.)  —  Schiller,  III,  u\ 

Fttr :  er  hat  Geld.    In  derselben  Bedeutung  sagt  bub 

auch:  H«  hett  Knöp,  Placken,  Schüfvümdam,  Hnl- 

schi  per  putschi.    Bei  Schütte  (III,  250) :  Putje  bi  PntJe. 

•  256  He  kröpt  met  de  Höhner  toglik  under.  —  FrUek- 

bicr  2,  1694. 
•257  Hüner  seind  jm  erleydt,  es  gelt  dann  eins  drei 
heller.  —  Franck,  II,  85». 

•  258  Ich  kenne  weder  seine  Hühner  noch  G&nse.  — 

Eitelein,  324. 

Ich  weiss  nicht  das  Geringste  von  ihm  and  seinen 
Umständen. 
Lat.:  Albus  an  ater  sit,  nescio.    (Cicero.)    (Sejßtold,  16; 
Pkilippi,  /,  17;  Eiselein.  324;  Binder  II,  109;  Ftuelitu,  %.) 

•259  Ik  ha  a  Höön  me  di  tu  plaaken.    (Amrum,)  — 

Haupt,  VIII.  361,  171. 

•260  Jag'  mir  die  Hühner  nicht  auf. 

Wenn  jemand  sehr  viel  Wesens  von  lioh  machL 
•261  Lat  de  Hehner  kakle,  wenn  öck  man  de  Eier 
hebb'.     (Tilsit.)  —  Frischbier  \  1695. 

*262  Lid,  nehmt  de  Hehner  in  Acht,  de  ZegAae 
käme.     (Samlaml.)  —  Frischbier*,  1696. 

Scherzweis »  wenn  ein  grosserer  Besoeh  fc««— ift, 
•263  Lopt  mank  de  [Höner.  (Hamburg.)  --  **<•  9amt_ 

Fort  mit  enohl    Gebe  deiner  Wege. 


809 


Hühnchen 


Hühnerarsch — Hflhncrfresser 


810 


*2C4  Mät  de  Ilinu  schlüfe  gon,  miit  den  Hinen  af- 

f^chtön.   —   Scbustpr.  421^. 
Emjl.!  Uo  tn  bed  witli  tbe  Limh,   and  ri«e  with  the  lark. 
(H;hH  JI,  TX) 

•265  Me  wäss  uott,  bärr  sein  Hünner  onn  Gans  senn. 
filnmeherij.) 

Man  wbisa  nicht,  wor  seine  Uuhuer  und  Uüuao  sind, 
d.  i.  er  hat  nichts  im  yerm<>gcu. 

•260  Meiner  Hühner  halber  braucht  der  Herr  kei- 
nen Hahn  zu  halten,     iltreslau.) 

Um  mit  einer  unübertrefflichen  Alliteration  in  sagen: 
Meinetwegen  brauchen  Sie  HJch  keine  Unkusten,  dUr- 
fvn  Sie  keine  Umstäudc  machen. 

•267  Meiner  Hühner  wegen  brauch*  ich  keinen  Hahn. 

(Kreiü  Ximptuch  in  Sihlcaiim.J 
•268  Meiner  Hühner  wegen  können  meine   Gänse 

l)arfuss  gehen.     (Iknmeborij... 

Ohne  sich  zu  Bchftmcn  oder  zu  geniren,  eine  blosse 
Umschreibung  der  Redensart:  „meinetwegen". 

•269  Mener  Hüner  holben  doarff  der  Uoar  sen  Hoan 

nich  schlachten.  —  GomoUke.  784. 
•270  Mit  anderen  hünern  ins  nest  legen.  —    ov^nrr. 

Hl.  457. 
Lat.:   Alienum  arare  fundum  quod  est  cum  alienis  nxori- 
bas  rem  habere,    ((icnsn^r,  ///,  457;  Tappiut,  231».; 

•271  Mit   de    Höhner   to   Wim*   goan   (Hegn).   — 

Danncil.  84;  Eichnald,  794. 

■)  (jucrstango,  Latte  oder  dtinner  Balken,  cum  Auf- 
setzen der  Hühner,  auch  zum  Speckauhängen  u.  s.  w. 

—  Früh  zu  Bette  gehen.    (Riehen) 

holt.:  Met  de  hocndcrOes  naar  hot  rck  gaao.     (IJarre- 
home^,  I,  311.; 

•272  Mit  de  Hühnern  z'  Bett  und  mit  dem  Guggel 

(Haushahn)  uf.     (Uaem.) 
•273  Mit  den  Hühnern  zu  liette  gehen. 
•274  Mit  den  Hühnern  zugleich  auffliegen.  —  /Vt«ih- 

fcipr».  1C94. 

•275  Sc  ment,    diit  hir  de   Hüner  braden  gat.  — 
/Iifht-y.  97. 

Ulanben,  datis  es  hier  nichts  koste,  dass  man  aUes 
ohne  AuHtrengung  voUfttif  habe. 

•276  Seine   Hühner   legen    Eier,    die   zwei   Dotter 
haben.  —  A'i^rl^tn  ,  324;  Simrock ,  4977;  Draiin,  l,  1499. 
Kr  hat  und  weiss  alles  besser. 
UoU.:  Zijne  hvnnen  leggen  altijd  eijcrs  met  twce  dojers. 
( Harre bomve,  I,  30.'i.; 

•277  Sich  um   anderer  Hühner  und  Gdnse  beküm- 
mern. —  Draun ,  I ,  litOO. 
•378  Sin  Hiiuner  leggen  (iöseier.    (Pommern.) 

Sehr  Tielfailtig  angewandt  auf  den  Aufi^chneider,  den 
Glückspilz,  den  Schlaukopf,  halb  Ironie,  halb  Neid 
aud  Bewunderung. 

•279  Uth  de  Siet,  de  Höner  willen  pissen.      o*ffri«.; 

—  Hatukalrndi'r  t  IV. 

•280  Was  die  Hühner  legen,  soll  er  kriegen,  nur 

nicht  die  Eier. 
•281  Wenn  die  Hühner  vorwärts  scharren. 

D.  i.  nie.    (6,  Kimmerstag.)    „Ja,  wenn  ich  von  St. 

Jakob   kum,   dahin   ich  nimmer  wandern   will.     Also 

setzen  die  leut  jr  ziel."    (»'{Uilii,  IV,  3.) 
HoU. :  Als  de  henneu  Toorwaarti  scharrelen.    (Harrebomit, 

I,  304.; 
Lal.:  Cum  mnla pepevorit  fiet.  ( Eravn. ,  Slia ;  Fateliu* ,  !*i ; 

tt  i*-!fanfi,  IM ;  Fhilippi.  I.  103.;  —  Cum  Njbas  coccyssa- 

Tcrit.     (Kramn.,  677;  I'/iilippi,  I,  IM.) 

•282  W^?nn  die  Hühner  werden  Z&hne  haben. 

ErgJlnzt:   wird  etwas  sein  oder  geschehen,  d.  I.  auf 
den  Ximuierstag. 
Hfihnchezi. 

1  Das  Hühnchen  pickt  Körnlein  auf  Kömlein  und 

wird  ein  Huhn. 

BCktH.:  SIepicka  po  zm^^kn  kloTe,  a  tfm  lyto  *!▼•.    (Ct' 
lakoviky,  IM.; 

2  £n  Häuneken,  dat  langsam  gett,  finget  aok  am 

Bräudeken.    (^aldeOi.)  —  CWf£«.  3SA,  se». 

3  Es  ist  kein  Hühnchen  noch  so  klein,  übers  Jahr 

wilTs   eine   Henne   sein.  —  KSru,  s»78;  Sim- 
roek,  4968:  Aram.  /,  150S;  Lokrrmgtl,  /,  8C1. 

4  Es  lebe  das  Hühnchen,  vcnn's  auch  den  Pips  hat. 
Spam.:  Viva  la  gallinft  Mwqn«  ■•»  eoB  ■«  papita.    (Don 

Huixutr.) 

h  Hoincken,  wut  (willst)  du  eten  (essen),  sau 
most  dakrimmeu  (kratzen,  scham.'n).  (Gmm- 
gen,j  —  Sekambadt,  Iß;  Lulmn^jvt .  l,  374. 


6  Jedet  Heneke  wöll  getrade  sön.  —  Frifchhü'r*,  irtsg. 

•  7  Ich  habe  noch  ein  Hühnchen  mit  ihm  zu  pflücken. 

—   Inxchhier ,  MO :   Frwhbur\  1698 ;   Itnnm,  I,  liH: 

Uentwj,  105;  yfrinim,  1R3;  Kilrtc,  29K9». 

Ihn  wet{en  ir^^endeiner  Sache  zur  Bedo  stellen  müssen. 

Frz.:  Avoir  niaille  &  portir  (partager)  avuc  iiuelqu'nn.  — 

Vous  6tes  sur  nie«  tablettes.     (Shirnchfiirl,  4W.) 

•8  Ik  hef  mit  di  en  Hönken  to  plück<'n.  —  Sihüize. 
II.  IM;  für  Mtmark:  Ihtnupü,  84. 

•9  Is   't  Häneken  rein  dod?  —  nuhcy,  97;  .NV/iü/cr, 
;/,  15.'.. 

So  fragt  man  jpm.tnd,  der  in  Gesellschaft  weder  an 
rntcrhaltung  noch  Freude  thciluimmt. 

•  10  Jagt  die  Hüliiierchen  wojf. 

ScIhtz-  cuK'r  8y<ittwcif>c  zu  einem  hrruuetretondcn 
LaiiiTM-iiliifor. 

•11  Wi   hchlit    noch   c   Hühneki'n   mit  enaiider  to 

pluckru.    —   Eii  hirtild.  70u. 
HÜhnerarach. 

•Hei  ht'ft  von  e  II«*hnL'rmarsc-h  gofrete.  —  /''ri«i7i- 

^|V•^^  I7ü<t. 

Auch:    ili'hniTi'liipv«^'",   l^ntfiiarsc-h.  (T(luBe]>ir/.el.  — 
Von  jemand,   der  selir  gCHchwilt/ig  int  oder  ihm  anver- 
traute (lOheimniDse  verrath. 
Hühnerart. 

•Se  is  fan  de  Höueraart,   se   tnttst  jümmer  mit 

de   Fööt  achteniut.       'Siidvniilhmarschni  ) 

Sie   kratzt  nach  llühnerart  immer  mit  dun  Füssen 
hintcnaus. 
Hühnerauare 

1  Besser  mit  Hühneraugen  auf  dem  Stein ,  als  hin- 

ken mit  hölzernem  Bein. 

Holl. :  lieter  met  kakhielen  tn  Inopcn ,  dan  zijne  Tocteu  in 
het  vuur  te  verbranden.    (ilarrrhtiinef ,  J,  374'*.; 

2  Wer  Hühneraugen  an  den  Füssen  hat ,  ist  leicht 

einzuholen. 
Bvll.:  Wie  met  kakhielen  gaat,  leert  sloffcn.    (Harrebom^e, 
I.  374.; 

*3  Einem  auf  seine  (bösen)  Hühneraugen  treten. 
•4  Einem  die  Hühneraugen  operiren. 

Einem  herbe  Wahrheiten  sagen,  ihm  seinen  Stand- 
punkt klar  machen.  In  Bezug  auf  eine  scharfe  Pre- 
digt säst  der  WiicAter  am  Krie  (Cleveland,  Ohio  Tom 
'.»4.  Oct.  1807):  „Ks  muss  den  Frommen  doch  sonderbar 
zu  .Mutho  werden,  wenn  bo  ein  Reverend  ihnen  auf  diese 
Weit>o  ihre  christlichen  Hühneraugen  operirt." 

•5  Er  hat  Hühneraugen  am  Hintern. 
Hühnerbauch. 

•Er  hat  einen  Hühnerbauch. 

„Wie  S.  Petrus  dem  dicken  Münclie  mit  dem  IlUner- 
bauch  seine  fUlIerey  vnu  trnnckcnbeit  fUrwarff ,  jn  einem 
HUncrfressAr  hioss  vnd  vom  Himmel  abtreiben  wollte, 
fuhr  der  Münch  heraus  vnd  sprach:  Lieber  Petra, 
schneide  mir  nicht  den  Bauch  aatf ,  der  Hahn  möchte 
sonst  krehen,  and  machte  dadurch  S.  Petrum  fast 
schamroth.''  (itathentj,  96».; 
Htthnerbllnd. 

•Er  ist  hühnerblind.  —  Frischbier-,  noi. 
Htthnerdreck. 

*Du  blitzblauer  Hühnerdreck.  —   }YciHlwld.  15. 
Hühnerei. 

1  Ein  Hühnerei  thut  niemand  Schaden. 

2  Was  aus  Hühnereiern  gebrütet  worden  ist,  das 

scharrt. 

It.:  Chi  di  gallina  nasco  convien  che  nispi.    (Pazsagtia, 
146,  1.; 

3  W^er  wird  ein  Hühnerei  nach  einem  Sperling 

werfen. 
*4  Da  geht  dem  Hohnderei  noh  un  Hess  et  Gäng- 

senei  leggen.    (Bedburg.) 
•5  Hühnereier  in  einem  Eulennest  suchen. 

Holt.:  Met  den  kaaimen  hoenderoijeren   gezocht  in  eea 
uilennest.    (Narrebomee^  I,  369*.; 

•6  Nach  dem  Hühnerei  sieht  er  und^die  Gans  lässt 

er  fahren.  —  Körte,  »89. 
*|7  Nach  einem  Hühnerei  langen  und  ein  Gansei 

üedlen  lassen. 

Moli.:  Het  taennen-el  griJpen  en  het  ganzcnei  verwaarloo- 
t«n.    (ffarrebomde.  I,  304.; 


•1  A  ies  a  aalde  Hüner-Frasser.  —   Gomoicke.  321; 

ilo/iinxon.  857. 
•2  Ein    reicher   Hünirfresser.    —    TUtnuiim  Dinbolo- 

rutn.  114 ''. 

Die  llühnervertilgiing  scheint  hauptsächlich  zu  den 
Functionen  der  Priester  zu  gehören.  (  H.  Httfanerbauch.) 
Noch  bfuie   nennt  man,   wie   Dr.   Ücherttr   berichtet, 


811 


Hühnergatt  —  Hflhnerseil 


HOhneraitz — Hühnlein 


812 


den  Pfarrer  in  der  Guieb^sprache  ( Indiaoeritamn  in 
Gaatemala;  Ki-sol-re-le-ak-fy,  d.  i.  Huhnerauffrcflier, 
waH  davun  herrührt,  daaa  die  Indianer  Ton  diesem  Ge- 
flügel vielfach  einen  unerschwinglichen  Tribut  xu  lei- 
nten hatten.  So  mu»ate  z.  B.  die  25000  Seelen  starke 
Gemeinde  von  Istl&TBcan  jfthrlich  7U<iO  Hühner  and  150uO 
Eier  als  Zelieut  au  den  Pfarrer  abgeben.  (  tt'etti'nnanH't 
Monat $»chrift  y  November  13.'#6,  I,  164.; 
H&hnergatt. 

•  Hei  heffl  von  e  Ilöhnerkatt  getreten.     Ontpreust.) 

Der  Schwätzer ,  der  nichts  verschweigen  kann.  (S.  En- 
tensteias.) 
HtQinerfirekakel. 

Da8  ist  Hühncrgekakel ,  die  Hähne  lachen  dar- 
über. 

JIuU.:  Dat  is  kippetjes  praat,  de  haantjes  lagchen  erom. 
(Harrettomee,  I,  «W*».; 
HÜhnergrlaube. 

1  Hönerglob'n  ',  wovon  de  Haon  nix  wet.     (AU- 
mark.)  —   Itanneil,  9. 
•)  Für  Aberglaabe. 

•2  Es  ist  ein  hünerglaube.  —  Coler,  sio*'. 
Hftlmerhaus. 

Das  Hühnerhaus  taugt  keine  taube  Nusa,  wo  die 
Henne  kräht  und  der  Hahn  schweigen  muss. 

It.:  Triato  qnel  poUaro,   dove  la  gullina  canU  et  il  gallo 
tace.    (Patzaglia,  146.  7.; 
HQhnerkehle.  . 

Hühnerkehl'  und  Pferdemagen  können  viel  ver- 
tragen. 

Dan.:  H^nae-stmbe ,  heat-rom,  kommer  det  ind,  det  faaer 
Tel  rum..  kommer  det  ind  ad  logen,  det  gaaer  vel  nd 
ad  porteu.    (Prov.  da«.,  3ü6.; 
Hülinerkläuchen. 
*1  Da  wüss   et  mem  Hohnderkläuche  zu  kreggen. 
(liedburg.) 

Er  weiss  seinen  Zweck  aaf  eine  kluge  Weise  zu  er- 
reichen. Als  verwandt  sind  daneben  gestellt:  DA  hAt 
im  (ihm)  et  Föasche  gekraut.  HA  bftt  im  Zocker  geklopp. 
HA  schött  em  den  Hahn.  DA  hat  im  der  Hals  lang  ge- 
macht.   DA  schmirt  im  Brei  Om  de  Mul. 

*2  Hä  wel  alles  mem  Hohnerklöche  krige.     (Kein,) 

—    Wcydfn,  II,  ft. 

*3  Mcr  möss  dat  esu  mem  Hönderklögche  krigge. 
(Köln.)  —  Firmenich.  I.  474,  IM. 
Hühnerkr&hen. 

Hühnerkrähen  und  Mädchenjauchzen  lautet  nicht 

schön.     !  Pataau.) 
I.at.:  Bellum  haud  quaquam  lacrymosum.  (Pkiltppi ,  I,  hG.) 
Hühnerkriefl:. 

*Eb  ist  ein  Hühnerkrieg. 

Damit  bezeichnet«  man  ursprünglich  den  unter  Sigla- 
mund,'I.  (1M)7 — 48)  stattgefundeuen  Einfall  der  Mol- 
dauer in  Verbindung  mit  den  Tataren  in  Galizien  und 
Kleinpolen,  wo  sie,  da  sie  kein  Wideratandaheer  fan- 
den, plünderten  und  raubten.  Da  sie  nun  alles,  was 
sie  fanden,  Geflügel,  Hausthiere  u.  s.  w.  mitschleppten, 
es  also  eigentlich  kein  Krieg  gegen  Menschen  war,  so 
nannte  man  den  Krieg  spottwoiae  den  Hühnerkrieg 
(auch  wol  Zwctschenkrieg ). 
Poln,:  Kokoaza  wojna.  (Wurzhach  I,  26,  11.; 
Hühnermaffen. 

*Er  hat  einen  wahren  Hühnormagen. 

HoU. :  Hij  beeft  eone  hoendor  roaag.    (ffarrehoinee,  7,  811.; 
Hühnermlloh. 
•  1  Das  ist  Hühnermilch. 

Damit  wurde  von  den  römischen  Scbriftatellem  Jede 
seltene  oder  gar  unmögliche  Sache   benannt. 
tat.:  Lac  gallinaoeum.  (Krasm.,  117  u.  811  :  Fatelitu,  137.; 

*-i  Einer  predigt  (im  Papstthum)  von  Hühnermilch, 
der    andere  von  blauen  Enten  (s.  d.).  —  Lii- 
ther'ii  Werke.  VI.  101. 
Hühnerschen. 

•Er  ist  hühnerscheu.  —  Parömiakon,  3168. 

Abraham  a  Sancta  Clara  gebraucht  die  Bedonsart  von 
einem  feigen  Soldaten. 
HtÜmarflehen. 

E  bot  det  Hienesähu.     (Siebcnbürg.-sdch^.)  —  From- 
mann ,  V,  31 ,  13. 
Er  ist  kunaichtig. 
HÜhueraeil. 

•Am  Hühnerseil  stricken.  —  Murncr ,  Ab. ,  io. 

Etwas  Unnütses  und  UoberflUssiges  thnn,  als  wenn 
i.  B.  eine  Mutter  ihre  Töchter  in  der  Putzsaeht  und 
im  Kukottiren  unterrichtet.  „Noch  find  ich  frawen 
raiehel  thvyl,  die  auch  stricken  am  bttnerseyl,  die  Jbre 
tüchtern  lerent  Sünden,  den  bünem  Jre  schwAats  auff- 
binJen."    (fitoiter,  1\\  745.; 


Hühnerdts. 

•Hei  hewwt  anderm  Höhnersett  gestände,    ((ht- 
jireufji.J  —  FriMMrier.  341;  FriBMtier*^  170t. 
Ist  sehr  dumm ,  auch :  ist  angeführt  wordtn. 
HtUmerstalL 

1  Den  Hühnerstall  neben  den  Fuchsbau  legen. 

2  Was  hilft  es  den  Hühnerstall  schliessen,  wenn 

der  Euchs  die  Hühner  gestohlen. 

Auch  russiscb  AUmann  VI,  510. 
ßä».:  At  Stange  hfnse>hnuset  naar  revan  har  isdt  h^- 
s«ne.    (Prov.  dam. ,  329.; 
Httlmerstei«-6. 

•Er  is  in  der  Höenersteitn*.  —  Idiot.  Au$tr..9u 

■>  Das  BebAltniss  der  Hiihner.  —  Ton  «inem  MAnne, 
dessen  Frau  den  Herrn  im  Hanse  spielt. 
HÜlinersteLM. 

•Er  hat  vom  Hühnersteiss  gegessen.  —  Körte,  2983 ^ 
Bütanldin. 

1  Das  Hünlein  wird  selten  besser  als  die  Henne. 

— -  Uerberger,  II.  127. 

2  Ein  Hühnlcin,  das  nicht  kommt,  wenn  die  Gluck* 

es  ruft,  muss  man  dem  Habicht  überlassen. 

Schickaal  des  Ungehoraams ;  besonders  der  anfolg- 
samen Kinder. 

3  Ein  Hühnlein,  das  nicht  scharrt  and  blos  guckt, 

wenig  Körnlein  schluckt.     (Wend.  Launtt.j 

4  Ein  Hühnlein  heut'  ist  besser  als  morgen  eine 

Henne. 
Böhm.:  Lepai   dnes   knfe,   nez   na   l^to  slepice.     fäelS' 

*or**y,256.; 
Kroat.:   Raj&i  denes  piice,   nego   k  letu  kokoe.     (Celm- 

kvttky,  256.; 

5  Es  ist  kein  Hühnlein  so  klein ,  es  patzet  so  viel 

als  der  Hahnen  neun.  —  Eisrtein,  824. 

6  Es  ist  kein  Hünlein  so  klein,  dass  nicht  vben 

Jahr  möcht  ein  Hun  sein.  —  Ltfhmaiin,  412.  fr 
u.  871.  35. 

7  Man  würget  gleich  so  viel  junge  Hünlein  ab, 

als  der  alten  Hennen.  —  Petri,  II,  470:  //«wdk, 

1646.  57.  X 

„Man  sagt  im  Sprichwort :  Man  würget  gleich  so  viel 
der  Jungen  Hünlein  abe,  als  der  alten  Hennen;  denn 
Jedermann  ist  alt  genug  zum  sterben."   (Math0tiu$ ,  iV- 

»tiUa,  cccxvi*.; 

8  Wenn  ein  frembd  Hünlein  in  den  Korb  kompt, 

so  beissens  die  alten  Hüner  wieder  ans.  — 

Petn.  II.  G51 ;  Uevisch,  1210,  15;  Sailcr.  208. 
Schiokaal  dea  Fremden. 

9  Wer  seine  Hühnlein  bratet,  dem  legen  sie  später 

keine  Eier. 

Lat. :  Ex  cocto  pullus  nunquam  prodncitur  oto.  (Pkilimpi, 
I,  142.; 

•10  Die  Hühnlcin  fliegen  ihm  gebraten  ins  Maul. 

„Vnd  flogen  Jnen,  wie  man  spricht,  gebratne  Httale 
in  das  maul."    (Aventin.  XLIIlV; 

•11  Die  Hühnlein  verkaufen,  noch  ehe  die  Eier  ge* 

legt  sind.  —  Eitelein ,  324. 
•12  Die  llünlein  essen  hau,  vnd  Pferdtti-eck  sint  bei 

jhm  gut  Feigen.   —  Fischart.  Uienenk.,  1588:  l?Hr- 

fein.  324. 
•13  Einem  ein  Hühnlein  zertreten. 
•14  Er  ist  wie  ein  junges  Hühnlein.     (Troppau.j 

So  harmlos. 

•15  Er  kan  kein  Hühnlo  beleidigen.     (Nürtingen.) 

So  gutmütbiK  ist  er. 
•16  Er  thut  keinem  Hühnlein  was.     (Rottenburg.j 
•17  Es  sind  eisler  (immer)  Hühnli  und  Eili.  (Sdueeit.) 
•18  Man  wird   dir  ein  Ilühuli  dui'chs  Koth  jagen, 
du  musst  ihm  's  Töpli  (Pfote)  schlecke  (ab- 
lecken).    (Schveii.) 
•19  Vertritt  das  Hühulein  nicht!     (SartiHgen.) 

Spöttischer  Zuruf  an  sehr  sachte  Gehend«,  iMioniMt 
aber  an  einen  spAt  Aufstehenden,  der  nOAh  wl«  iMlk 
im  Schlafe  herumtrippelt. 

•20  War  hod  *m  denn  a  Hindel  derträten,  dost  • 

SU  sauer  sitt.     (SMck.)  —  GotMicU,  lOM;  fina*- 

mam .  III,  411.  417. 
•21  Wir  haben  noch   ein  Hühnlein  miteiiiMifaA 

rupfen.  —  Ewtein,  824. 
•22  Woas  ho  ich  oich  ock  für  ä  HÜael  dertrabto, 

dass  er  mer  a  su  grom  seyd.  —  fri^/ijn.i.  •.*.i. 


813 


Hai— Hülfe 


Httlfe 


814 


Hut 

1  Aussen  hui  und  innen  pfui.  —  Parömiakon ,  soos. 

2  Der  dörff  ner  8Ög*n:  hui,  näu  sog*  i  scho  pfui. 

f Nürnberg.)    —    Frommann,  VI,  416,  17. 

3  Es  darfif  keiner  Hui  sagen,  so  lang  er  in  dieser 

schlipfrigen  Welt  seinen  Lauff  hat.  —  Pein, 

II,  343. 

4  Es   soll  keiner  huy   sagen,    ehe    er   vber   den 

Graben,   bach   oder  berg  kompt  —  Heni$ch, 

794.  66.  Petri,II,  S97  u.  468;  Matheniwt,  Sarepta,  XVI*; 
Latendorf  II,  11;   Simrock,  928. 

„Dammb  icbrei  niemandt:  ,,hie  gelangen  I  er  sei  denn 
ent  hinüber  gesprungen."    (WaldU,  11,  74,  27.; 
Lai.:  Ne  qaando  jaotes ,  ni  priaa  perfeceria.    (Seybold ,  342  J 

5  Heute  hui,  morgen  pfui. 

6  Hinten  hui,  vorn  pfui. 

Von  bttsslichen,  aber  reiohgckleideten  Personen. 

7  Hui  ist  der  Spieler  Gott  (sagen  ,die  Spieler).  — 

Spielteuffel  im  Thealrum  DioM^trum,  439^. 

8  Mit  hui  fängt's  an,  mit  pfui  hört's  auf. 

Holt.:  Groot  hart,  klein  itaart.    (Harrebomee,  I,  267.^ 

9  Oben  hui,  unten  pfui.  —  LM.  Idiot.,  97;  FrUckbier,  &40. 

Die  Aegypter  sagen,  nm  den  Bettelstols  an  ittehtigen: 
Das  Haupt  im  Himmel ,  den  Uintern  im  Wasser.    (Burck- 
kardt,  307.; 
Fri.:  Habit  de  Telonrs,  Tentre  de  paille.    (Goal,  1637.; 
10  Üwa  hui,  onda  fui.  —  Ptter,  f,  4A1;  hochdeutsch  bei 
Goal ,  1637. 
•11   Alle  hui.     Cfiottenburg.) 

Soviel  wie  alle  Aagenblioke. 

•12  Er  ist  hui  in  allem.  —  Euelein,  825. 
•13  Es  ist  in  einem  Hui  geschehen. 

Lat.:  Citias  quam  formicae  paparer.    (Seybold,  709.; 

•14  Hui  und  Pfui  der   Weit  ~  EifeUin.iU:  Bram, 

I,  1515. 

•15  Im  ersten  Hui.  —  ^renim,  xcvi^ 

Hfkk  (HAk). 

•l  De  Hük  is  mi  dal  schoten.  —  Richey,  99:  Stürm- 

bürg,  93*». 

Das  Zäpfchen  im  Halse  ist  mir  angeschwollen  nnd 
dadurch  Terlftngert. 
•2  Een'  de  Hüke  lichten  (holen).  —  Siürnburg,  9i^. 

Einen  betrugen,  ihn  aussieben.  „Hfitiges  Dages 
scboll  söckes  wat  es  Torkuomen,  dann  scbolf'n  de  Hftk 
Tor  slker  wuol  lichtet  w6ren.'*    (Lyra,  29.; 

•3  Einem    die   Huko    aufziehen.  —  Fritchbier,  842; 
Früchhier  \  1703. 

Hnke  =  das  Zäpfchen  im  Halse.  Ihm  seinen  Stand- 
punkt auf  derbe  oder  schmenhafte  Art  klar  machen; 
auch:  ihm  emnflndlioho  materielle  Verlust«,  nament- 
lich beim  Spiel,  bereiten. 

Hiüd. 

Huld  hat  Geduld. 
Hvldsn. 

Wer  zu  hulden*,  soll  hulden.  —  Graf,  ii6.». 
>)  Huldigen,  die  ErfOllung  der  Unterthanenpflichten 
angeloben. 
Mkd.:  Wer  Bu  hulden  hat,  soll  hulden.    (Gnmm,  Weittk., 
lt.  676.; 
Hnldii^en. 

*  Einem  huldigen. 

Frt.:  Venir  baiser  le  rerrou.    (Lendroy,  1584.; 


Wessen  Huldin  schielt,  der  sagt,  sie  liebäugele. 

—  Eitclein,  825;  Simrock,  4978;  Brown,  I,  1516. 
Lot.:  8i  qua  straba  est  Veneri,  si  rava  Mlnerrae  nomen 

damus.    (Eitelein,  325.; 

Bfilte. 

1  Alle  Hölpe  bäte^,  sät  der  Wonf,  en  achlacket 
en  Möck*.     (Aachen.)  —  Firmenieh,  /,  «93.  31. 
')  Frommt.  nfiUt.    *)  Wolf.    •)  Mflek«. 

3  Alle  Hölpe  bäte,  seit  der  Jong,  de  pischden  'e 
en  der  Rihn.  (8.  Allbot  und  B«te.)  (Glaikach.)  — 
Firmmich,  lU,  116,  M. 

3  Alle  Hölpe  bmte,  seit  et  Matsche,  do  spannden 

et  der  (den)  Hahn  en  de  Schörkftr  (Schieb- 
karren).    (GlaAmtk,)  —  flmiMiMk.  m,  ftl«,  tO. 

4  Aue  Holpen  (Be^ei)  beten.    rOwKJ 

5  Alle  Höipen  baten,  aei  de  Möck,  do  ptete  te  en 

de  Bh!o.     (Wem,)  —  nrmmith':i.  403.  IW. 
C  Atte  Hülfe  ist  gmt,  die  hiia. 

PoBoa  eo  poaoi,  Ju  kdys  j«t  k  platnoitL    (6*» 
\n.) 


7  Alle  Hülff  batt,  sagt  der  Wolff  vnnd  fieng  ein 

Muck  mit  dem  Maul.  —  Gruter,  III,  4;  Lehmann, 
II,  83,  18. 

8  Angebotene   Hülfe  hat   keinen   Lohn.  —  Sim- 

rock, 4531;  Körte,  2971;  Braun,  I,  1512. 

9  Auf  Hülfe,  die  von  Leder  ist,  verlass  dich  nicht, 

mein  lieber  Christ. 

10  Brauch    viler   hülffe   vnd   wenig   rath.  —  Petn, 

II,  51;  llenisch,  483,47. 
Da».:  Tag  mange  tii  hielp  og  faa  til  raad.    (Hohn  J,  40u.; 

1 1  De  este  Hülpe  is  de  beste.  —  Schambach ,  ll,  43. 

Wo  Hälfe  noththut,  da  soll  man  nicht  säumea. 

12  Der  kombt  mit  seiner  hülff  zu  spat,    der   im 

Brandt  die  äach  will  IcBchen.  —  Lelunann.  375. 24. 

13  Die  Hülfe  des  Armen   sind  seine  Thränen.  — 

Burckluirdt .  189. 

Dient  oft  denen,  die  nicht  helfen  wollen,  als  Ent- 
schuldigung dor  Verweigerung  ihres  Beistandes;  weil 
der  Arme  nicht«  anders  kann,  als  das  fremde  UnglQck 
beweinen,  da  ihm  zur  Linderung  desselben  meist  die 
Mittel  abgehen. 

]14  Die  Hülfe  kommt  vor  der  Wunde. 

15  Die  hülff  ist  nichts  nutz,  die  weder  Ilitz  noch 

werm  gibt.  —  Lehmann ,  Hb ,  a. 

16  Ein  Loth  Hülfe  ist  mehr  werth  als  ein  Pfund 

Predigt. 

17  Ein  Pfennig  Hülfe  ist  mehr  werth,  als  tausend 

Thaler  Theilnahme. 

18  Eine  kleine  Hülfe  ist  besser  als  gar  keine. 

Frx. :  ün  peu  d'aide  falt  grand  bien.    (Bokn  I,  62.; 

19  Es  ist  eine  schlechte  Hülfe,  die  einen  vom  Bett 

(von  den  Federn)  aufs  Stroh  bringt. 

Dan.:  Det  er  en  ond  hielp,  at  hielpe  een  fra  dynen  i  hal- 
men.     (Bohn  I.  3hO.) 

20  Es  ist  eine  schlechte  Hülfe,  die  man  bezahlen 

muss. 

21  Es  ist  niemand,  der  anderer  Hülfe  nicht  be- 

dürfte. 

Lat.:  Nemo  sibi  satis  est.    (Seybold,  2935.; 

22  Gute  Hülfe  macht  leichte  Bürde. 

Dan.;  God  hielp  gii»r  byrden  let.    (Proe.  dan.,  289.; 

23  Hilff  ist  die  beste  vnd  sicherste,  die  von  trewen 

Freunden  entspringt.  —  /^chfn<inn, //,  266,  56. 

24  Hilff  ist  gut',  wan  sie    kein  maul  hat.  —  Leh- 

mann ,  378,  82. 

25  Hilff  schadet  nicht;  wen  der  Kellner  liebet,  der 

trinckt  offt.  —  Gruler,  III,  50;  Lehmann,  II,  256.  55. 

26  Hülfe  ist  gut,  woher  sie  kommt. 

Da».:   Hveden    hielpen    kommer,   saa  er   den   altid  god. 
(Pro9.  dan.,  290.; 

27  Hülfe  ist  überall  gut,  ausgenommen  in  der  Bra- 

tenschüssel. 
i>äit.:   Hielp  er  god,  saa  nier  som  i  gr^d  fadet.    (Boh» 
/,  374;  Prov.  dan.,  290.; 

28  Hülfe!  rief  der  Pfarrer  auf  der  Kanzel,  als  ihn 

der  Schlag  rührte;  und  es  war  niemand  mehr 
in  der  Kirche. 
|29  Hülff  in  der  not  ist  nemen  in  got.  —  Frandi, 
I,  M*:  ICdrt«,  2969. 

30  Hülff  thut  wol,  sie  isset  aber  Brot.  —  Lange,  3S4. 

31  Hülff  vnd  gnad   hat   kein  warumb.  —  Franck, 

I,  71  • ;  Egenolff,  832  • ;  Pelri ,  II,  385 ;  Heniich .  1189 .  » ; 
Cruter,  1,49;   Lehmann,  878,  65  u.  521.  16;  Lehmann, 

II ,  267,  II ;  Goal.  458 ;  Sckotlel,  1127* ;  Sauer,  74 ;  Braun, 
i.  1513;  £A-t0.  2968. 

War  helfen  will,  fragt  nicht  lange. 
tat.:  Dat  bene  dat  mnltum,  qui  dat  cum  munere  Tultnm. 
(Siaor,  74.;  —  Misericordia  non  causam  sed  miseriam 
TMpidt.  Jpeneca.)  (Binder  II,  1872.;  Zur  Cbarakterisi- 
rang  der  Hfllfe  dienen  auch  die  lateinischen  Bedensarten : 
AifMi»»^f  arm*.  (Sichere,  gewisse  Hälfe.)  —  Coriaeenm 
auxillnm.  -^  Fleiünum  anzilium.  (Schwache,  dürftige, 
«asttTtrllsaige  Hülfe.)    (Seybold,  5,  90  u.  181.; 

83  lok  möt  HOlpe  hebben,  se(de)  de  Kerel,  hal  Ja- 
nker (Gencver).    (0$tfrie$.)  —  Bueren.  723;  Hoitt- 
fcolMifer.  ///;  Uoefer,  598;  Frommann.  VI,  283.  711. 
83  Ik  mutt  Hülpe  hebben,  seo  uuse  Baas,  Junge 
h&l  mi*n  Ort  Kurr  '.  —  Uoefer,  31;  Slürenlmrg,  129». 
')  Korn ,  d.  i.  hier  Kombranntwein. 
8i  In  H&lw  &B  de  ander  wiert.  —  Schvtier,  6M. 
■int  Hälfe  ist  der  andern  werth. 


815 


Hulk— Hüll 


Hnllala — Hammel  (  der  ) 


816 


35  Ist   die  Hülfe  auch  verschoben,    ist  sie  drum 

nicht  aufgehoben. 

36  Kleine  Hülfe  ist  auch  Hülfe. 

Dan.:  Liden  hielp  er  og  hielp.  —  Lidet  muln  gir  og  regn« 
(Prot.  dan. ,  289.; 

37  Kleine    Hülfe   zu   rechter  Zeit    ist   besser   als 

grosse  Krankheit. 
Böhm.:    Lepsl   malÄ   pomoc,    nez   velk&   netnoc.     (Ötla- 
kovaky,  »Ol.; 

38  Tägliche  hilfif  vnd  mal  ist  besser  denn  ein  erb- 

gut.  —  Pelri,  U.  M4;  Wenwr/i,  906,63. 

39  Vieler  Hülfe  bringt  zum  Ziel.    ( s.  Haud  367  u.  a.) 

Viele  Hflnde  machen  bald  ein  Endo. 

40  Vieler  Hülfe  kann  man  gebrauchen,  aber  we- 

niger Rath  muss  man  folgen. 

Dan. :  Tag  mange  til  hielp  ,  ng  faa  tif  raad.   (Prot.  dan. ,  289.^ 

41  Vieler  Hülfe,  weniger  Kath.  —  Körte,  2970;  Sim- 

rock,  4532. 

Nämlich  ist  gut.    Vieler  Rath  erichwert  den  Entschluai 
und  Terwirrt  den  Kopf. 

42  Vugebetene  hilff  ist  die  liebste.  —  Lehmtmn.  378, 75. 

Dan.:  Ubeden  hielp  er  kierest.     (Prae.  dan.,  290.; 

43  Wenn  menschliche  Hilflf  auffhöret,  da  gehet  Got- 

tes Hilff  an.  —  .V<j/ftc»ii«.  rusiuia.  xcv». 

44  Wer  hilff  bedarff,  der  riiff  zu  Gott,   er  verlast 

jhn  in  keiner  not. 

45  Wer  Hülfe  sucht  im  Glück,   der  findet  sie  im 

Unglück. 

Dan.:  Uan  finder  hielp  i  modgang  Bom  soger  den  i  med- 
gang.     (Proe.  dan.,  289.; 

46  Wer  kein  hilff  vnd  Vorspann  hat,   der  bleibt 

dahinden.  —  Lehmann,  zu,  9. 

47  Wer  mit   fremder   Hülfe   wider  seine   Feinde 

kriegt,  verderbt  sich  selbst. 

48  Wer  ohne  Hülfe  aufstehen  kann,  der  sitzt  gut. 

Dan.:   Den   sidder  vel,   som  kan   aeW   reise  sig.    (Bohn 

I,  ro5.) 

49  Wer  sich  auf  anderer  Hülfe  verlässt,  der  ist 

verlassen. 

IIoll.:  Wie  op  hnlp  ran  anderen  sich  verlaat,  die  mit 
tegen  cen*  2wakken  muur  jsonder  grondreet.  (Harre- 
boinee,  I,  346.; 

50  Wer  weder  hülf  noch  rhat  weiss  (findt),  der 

ist  mit  Christo  in  der  Wüsten.  —  Lehmann, 

832 .  49. 

51  Wo  Hülfe  noth  thut,  nützen  Worte  nichts. 

Jt. :  Chi  da  vero  aiutar  vuole .  habbia  piti  fatti  che  parolo. 
(Passaplia,  369,  4.) 

52  Wo  keine  Hilff  ist,  da  "darf  man  keinen  Rath. 

Frt.:  Oü  il  n'j  a  point  de  rem^de,  U  n'eat  besoin  de  con- 
■eil.    (Krittinger,  597 ''J 

53,  Wo  noch  Hülfe  auf  Erden  ist,  da  kommt  keine 
vom  Himmel. 

54  Zu  Hülfe,  zu  Hülfe,  sonst  bin  ich  verloren,  sang 

das  Mädchen,  du  sie  dreissig  Jahre  alt  war. 

55  Zu  späte  Hülfe,  keine  Hülfe. 

Dan,:  Forseeu  hielp,  ingcn  hielp.     (Prot,  dan.,  289.; 
Frz.:  Peu  aide  et  rieu  n'ayde.    (Lemux,  II,  281.; 

*5C  Er  bringt  die  Hülfe,  wenn  der  Krieg  aus  ist. 

Zu  ap&t. 
Frz.:  Le  aecoura  des  Yenitiena,  troie  joura  apria  la  ba- 
taillo.    (Leroux,  II,  7.) 

•57  Es  ist  Hülfe,  als  wäre  sie  vom  Holz  der  Fei- 
genbäume.    (Altgr.) 

Schlechte ,   unzureichende  Hülfe;    denn  der  Feigen- 
baum hat  ein  mürbes  nubraucbbares  Holz. 

*58  Es  ist  keine  Hülfe  mehr. 

Lat.:  Hudcna  omnis  disraptus  est.    (Seybold,  582.; 

•59  Fremde  Hülfe  nicht  mehr  bedürfen. 
Uulk. 

He  soude  er  een  hulck  verthercn,  dan  een  Both 
winnen.  —  Tappiu* ,  79  *. 
Hüll  (B.  Hille). 
•  1  He  hett  wat  in  de  Hüll  *.    (Ostfrie».)  —  Frommann. 
V,  430,  530;  Eichieold.  831. 

•)  Mütze  mit  Rauch  werk.  (Frommann,  II I,  29.)  Aber 
auch    Bettdecke.    (Frommann,    V,   254,   66;    SchmelUr, 

II.  174.; 

•2  Ho  wet'  nich  von  Hüll  oder  Tüll.     (Pommem.) 
»)  WAt,  wott,  vrolt  =  weias  (Ton  wissen)  kommt  In 
alleu  diesen  Formen  In  I'ommern  Tor,  Je  nach  dem  Orte. 


*3  Man  kann  em  de  HuU  uppe  Rippen  hangen. 

(Oldenburg.J  —   Weferieitung ,  4077. 

Es  fehlt  ihm  die  in  Oldenburg  sehr  beliebte  Wohlbe- 
leibtheit.   (S.  Bippe.)    . 
Hnllala. 

Hullala,  hadde  genne  Junge  sägt,  van  Dagn 
(heute)  &tt  min  Vä  Wost,  dann  kriege  ek 
auch  de  Hut  (Haut).    (Waldeck.j 

Sagen  z.B.    Dienstboten,  wenn  ihre  Herrachaft  einen 
FestacbmauB  (Kindtanfen  u.  a.  w.)  gibt. 
Hfklle. 

1  Die  Hülle  ist  alles,  der  Kern  nichts. 

2  Viel  Hülle,  wenig  Fülle. 

•3  Er  hat  die  Hülle  und  die  Fülle.  —  Eüdnn.  325; 
ÄniMn, /,  1517. 

,,Hülle  vnd  Fülle,  Bock  Tnd  EroplT,  Joppe  Tnd  Suppe, 
Kleider  vnd  Narung  iat  zu  dieaem  Leben  gnug.*'  (He- 
ni'jcA ,  1284,  34;  Petri,  II,  385.;  Alles  im  Ueberfloaa,  auch 
aohenhaft:  Wurst.  „Gftld  hot  'r  die  HOU  and  die 
Füll."  (Sartorius,  167.; 
Lat.:  Extis  pluit.    (Erasm.,  117;  Tappiu»,  11*.) 

Hülse. 

1  Aus  blossen  Hälsen  presst  man  keinen  Wein. 

2  Die  Hülsen  bleiben  dem,  der  die  Trauben  aus- 

presst. 

3  Je  bitter  hölsen ,  je  besser  kern.  —  lhni$ch  ,  si9 .  M; 

/Vfn,/f,390. 

•4  Die  Hülsen   sammeln   und   die  Erbsen    liegen 

lassen.  —  AUmann  VI,  515. 
•  5  Die  Hälsen  zeigen  vnnd  kein  Kom  drin  haben. 

—  Fitchart.  Bienenk.,  161^. 

♦6  Er  hat  Hülsen  auf  den  Ohren.  —  Fri*chbier*,  im. 

Mag  nicht  huren. 

*7  Er  hat  Hülsen  imd  hält  sie  für  Weintrauben. 
•8  Etwas  durch  die  Hülsen  ansehen.  —  Herberfer, 

U,  90. 
„...Welche  die  heiligen  Zehngebote  durch  die  HCl* 

Ben  auaehen."    (Herbrrf/er.) 

*9  Ich  glebe,  a  sit  hoite  durch  de  Hilsen.    (Schiet.) 

—  Frummann,  Hl,  246,  172. 

„Er  aihet  beatändig  durch  die  Uilaen."  (Keller.  I4l'>.) 

*10  Jemand  die  Hülsen  lassen  und  den  Kern  weg- 
nehmen. —  Lulher's  Tiachr.,  300^. 
Hülsenfraoht. 

Ich  bin  kein  Freund  von  Hülsenfrüchten,  sagte 
Keumaun,  und  liess  die  verputzte  Frau  stehen. 
Htun. 

•Hei  säd  nich  Hum  nich  Ham.  —  Fritchbier-,  ina. 

Auch  mit  dem  Zuaatz  :  nich  Füat  nich  Handachke. 
Humbu«. 

1  Wer  vom  Humbug  lebt,  wird  durch  den  Hom- 
bug  umkommen. 
Sprichwort  der  Deutschen  in  Nordamerika. 
Lat.:  Victu  ot  amictu  abnndare. 

*2  Es  ist  Humbug. 

Wort  und  Bedensart  aind  zwar  nordamerlkaniachen 
Ursprünge,  aber  xur  Zeit  achon  über  die  ganse  g«bU> 
detc  Erde  verbreitet,  wonigetcus  in  Deutschland,  das 
in  einem  so  lebhaften  Weclieclverkehr  mit  Nordamerika 
ateht ,  allgemein  bekannt.  Darüber,  waa  man  dort  dardi 
die  Bedcnaart:  It  is  .all  humbug,  bexeichnet,  vgl.  Haut' 
blntter,  Stuttgart  1S67 ,  III,  307.)  Gehört  nun  aber  auch 
das  Wort  den  Amerikanern  an,  die  Sache  aelbsl  iat 
auch  in  der  Alten  Welt  bekannt.  Eine  neuere  Form 
dos  amerikanischen  Schwindels,  aber  vom  Humbog 
verachieden ,  heisst  Bogna.  ( Vgl.  Feuilleton  der  S:kle- 
»iachn  Zeitunij,  1858,  Nr.  219.)  Zur  Naturgeschichte 
dca  Hunibucta  vgl.  Mayaiin  für  die  Literatur  des  Aat' 
landes,  Berlin  1868,  Nr.  4. 

Hummel  (der). 

Wenn  man  den  Hummel'  begräbt,  hört  die 
Viehseuche  auf.  —  Binder  II,  482. 

^)  Der  Hummel  =  Zuchtstier  iat  nach  seinem  Bmm* 
men  und  Brüllen  benaunt;  daher  Brummer  (in  Sehie« 
aien:  Bremmer  oder  Brömmer  ) ,  BrtUler,  BrUllochs  und 
Bull,  Boll  von  Bellen  (vgl.  (frimm,  Wb.,  II,  437,  4» 
u.  512)  wie  die  Hummel  =  das  hummende,  saauaende 
Insekt  bezeichnet.  Im  Oldenburgischen  führt  eine  i  ' 
Baaae  Bindvieh  ohne  Unterachiod  des  Altere 
nchlechta  dieaen  Namen,  die  sich  durch 
Homlosigkeit  anazeichnet.  (Vgl.  darüber 
///,  496;  VI,  81)  —  Das  oben  angefOhite 
sohwabiacho  Sprichwort  findet  sich  nnr  bei 
a.  a.  O.,  wo  08  in  folgender  Welae  eiUAil  tilrd.  £■ 
Jabre  1796  wandten  sich  die  Torsteher  def  irtrUBH 
bergiachen  Gemeinde  Beutelsbach  Im  BemitfiBlaam  tlMa 
Vieharzt  mit  der  Frage:  wie  aus  «ol  dtt  ta  On» 
grassirenden  .Viebseache,  welche  davA  im  «aa  4m 


817 


Hummel  (die)— Humpier 


Humstock — Hund 


818 


dorobmanchirendMi  Oeaterreichem  mitgeführte  onga- 
ricob«  8ohl»ohtTieh  eingesohleppt  worden  w»r,  am  wirk- 
•«nucen  eine  Uronae  «eueo  könne,  woraat  der  Bchalk 
ihnen  den  Bathgab,  den  eiusigen  am  Orte  befindUohen 
Zaobtfarren  sa  begraben.  Da«  arme  Thier  wurde  wirk» 
Uoh  und  iwar  labendig  unter  die  Erde  gebracht. 
Lac.:  CeSMUte  oau«a,  ce««at  eifectus.    (Binder  II,  483.; 

1  (die). 

1  Die  Hummel  fUngt  sich  nicht  im  Netz  der  Spinne. 

Aohnlioh  ruuiscb  AUinaun    VI,  459. 

•J  Die   Hummeln   fliegen    durch    die   Spinnweben 
hindurch,  aber  die  Fliegen  werden  gefangen. 

„JDrumb  «ein  die  Politisch  Gesetz  ein  Spinuweb  vud 
ein  Fliegennetz,  welches  die  VOgel  freflicb  auffbeben; 
die  Fliegen  bleiben  drinn  bekleben.''  (  Waldis ,  IV,  44.; 
Aos  dem  Jahre  l.Sd7:  „Ich  gleich  das  weltliche  recht 
einer  webe  der  apiu:  grosse  Jumeln  roissen  durch, 
mucken  bleiben  drinn.    (,SckaJe ,  I,  Itil,  2.'i4.; 

3  Die  Hummeln  sammeln  den  Honig  nur  iiir  sich. 

Die  Bussen:  Wenn  du  die  Hummeln  auch  im  besten 
Baumstamme  sammelst,  sie  werden  doch  keinen  Ho- 
nig bereiten.    (AUmann   V,  Hl.) 

4  Grouse  Hummeln  machen  ein  Loch   durch  das 

Recht,  die  kleinen  Hummeln  behangen  darin. 

—  Fifcher,  Ptalter,  64,  3. 

5  Hummeln  vnd  Wispen  werden  geehrt,  die  guten 

armen  Bieulein  sind  in  höchster  Verachtung. 

—  h'tri  ,  II.  885. 

6  Ich  brauche  keine  Hummeln  (Drohnen)  in  mei- 

nem Bienenkorbe,  sagte  der  Jesuit  zum  Ka- 
puziner. —  Klotleritpiegel ,  28,  7;  lii»elein,  324;  .Sim- 
rock.  4i)7y. 

7  Wenn  die  Hummel  auch  am  Jasmin  saugt,  sie 

bereitet  doch  keinen  Honig.  —  Altmann  IIL 

8  Wenn  die  Hummeln  schwärmen ,  da  geht's  nicht 

ohne   Läl'men.      (Oberfranken.) 

Beliebt  sich  auf  die  Familienfeste  oder  Wirthshaus- 
lusammenküufie  der  Landleute  im  Mistelgau  (s.  d.), 
welche  gewöhnlich  Hummeln  genannt  werden. 

•9  Dat    üss    (war)   man  Hummel   ön   e  Haar.  — 

Friitrhhier^,  1707. 
*10  Die  Hummeln  necken  (reizen). 
•ll  Er  hat  hummeln  hindcr  obren.  —  Maihosius,  Sw 

repiii.  CCXXIIII^ 
*12  Ks  ist  eine  wilde  Hummel. 

Von  einem  sehr  lebhaften  Mttdchen. 
Frz.:  Cent  une  chdrre  6c>iappöe.    (Krittiitj/tr,  134^'.; 

*V6  He  hefft  vyle  hummelen  (Grillen,  Meussnester, 
Mucken,  Tauber)  im  koppe.  —  Tapfhit«,  16S*; 
Luther»  Mn. .  9.  Eyerintj ,  III,  60;  Heiiisch,  1744,  6;  llrr- 
hrryiT,  /.  •-»,  8S5;  Kürt/!.  2989 ^ 

Mancherlei  besorgnisserregende,  vordriessliche  Ge- 
danken. —  „Denn  es  um  J.  F.  O.  nicht  gut  sein  war, 
wenn  .T.  F.  G.  Hummeln  liatteu."  (H.  ron  ScAtr^Htchen, 
f.  114.; 

HoU.:  Hij  heeft  den  hommel  in  het  hoefd.    (Harrehoniee, 
I,  315.; 

Xa^■'  Oestro   percitas.    (Toppiu*,  16.1^.-   I'/iilippi,  II,  61; 
ErattH..  54«.; 

*  14  Sie  hat  Hummeln  im  Gemäss. 

Ist  unruhig,  hat  kein  Sitzefleisoh. 
Frx:  Avoif  le  oft  chaud.     (Krittinger,  is».'»'.) 

HuBuneler. 

•Ich  hab'  einen  Huinmeler  an  einem  Faden.  (Sür- 


tingeii.J 
Antwort  auf  die  lästige   Frage: 


hast  ilxk't 


Humor. 

1  Humores  peccantes  muss  man  mit  purgiren  oder 

A<lerlasH  evacuiren.  —  /.eii»uinn ,  i9 ,  la. 

2  Wer  den    Humor   eines    Burschen    im   Gebirge 

hat,  wird  auch  bei  kleinen  Bissen  satt.    (Kreis 

.ViMipIsch  in  Schlesien.) 

*3  Der   hat    einen    Humor  wie    ein    alter    Kater. 

C.Si(/t6ury.; 
SunuMlixuum« 

•Kr  irtt  ein  Uumpelmann.   (S.  Hompler  j.>  —   xgn- 
eoUt  I.  38$:  Schottd,  1136". 
•In. 
ample  nicht,  ehe  du  lahm  bist!  —  LohrrngeJ. 

gröMten    Humpoler   uutcheu   die   nieit»ten 
-  iJJFV  M*  M.  10;  PiMfr. .  /,  48. 
8rmi(nnrBttTBB-LBx»0K.    II. 


2  Hämpler,  Störer,  Sudler  vnd  faule  kommen  auff 

kein  grünen  Zweig.  —  llenisch.  loaa,  2S;  Petri,  il,  385. 

3  Mit  Humplem'/  ist  nichts  ausszurichten.  —  /V/n, 

II.  477. 

>)  Humplor  oder  Httmpler,  eine  Person,  welche  hum- 
pelt, d.  i.  eigentlich  hinkt,  gebrechlich  von  einer  Seile 
sur  andern  wankt;  nneigentlich  von  jemand,  der  eine 
Arbeit  aus  Unwissenheit  und  Ungeschicklichkeit  ver- 
derbt oder  vorhOmpelt.  Bei  Handwerkern  besonders 
eine  Person,  welche  ihr  Handwerk  nicht  gehiVrig  ge- 
lernt hat,  ein  Pfuscher,  «tümper.  „Wir  sind  Narren 
und  elende  Httmpler  mit  unsermThnn.**  (Luther.)  „Wer 
einen  Humpier  dinget,  dem  wird's  verderbet.**    (Spr. 


Sal.  26,  10.;    (Vgl.  Campe,   Wb.,  II,  800 >>  fg.) 

4  Wer  einen  Hümpler   dinget,    dem   wirds 
derbt.  —  Henisck.no.  ai. 


ver- 


•5  Er  ist  ein  humpeler.  —  Agrwtilai,%9ü;  Luther'»  Ms.. 6. 

Von  allen  Pfosohem. 
*6  £s  sind  Hümpler  und  Stümpler. 

„Es  werden  aber  die  Leistungen  solcher  Hümpler 
und  Stfimpler  nicht  leicht  befriedigen."  (Uoh,  Üeber 
Büchercurrectur,  OOttingon  1852,  8.5.;  Verwandt  damit 
die  plattdeutsche  Redensart:  He  gelt  ok  all  (schon) 
so  stttmplich  nn  kümmerlich.    {FrommaHa ,  II,  229.; 

Bumstook. 

Humstock  un  Pumstock.  —  »chüt:e,  III,  943. 

In  Kolmar  für:  allerlei  bOses  Volk,  Krethi  und  Plethi. 
Hund. 

1  A  guate  Hund  veUaft  se'  nit^  u'  an  schlechten  is 

kua  Schad.    f (fntertnnfAoi.J  —  Frommann ,  VJ,  36,  63. 
•)  Verl&aft  sich  nicht.    ')  Vnd. 

2  A  klcnst'n  Hond'na  hengt  mer  di  grössten  Prügel 

DU  (an).     (Franken.)  —  Frommaim,  V/,  317. 

3  A  muar  Hüünjen  a  thanner  Släb.    (.imrum.)  — 

llaupl,    VIII.  354,53. 
Je  mehr  Hunde,  desto  dünneres  Gesöff. 

4  Ach  der  godste  Honk  ka  mer  hetze  bes  hä  kott 

wied.       Hedburg.y 

5  Alle  Hunde  bellen:  ams  amma,  amma!     (Lit.) 

6  Als  man  den  Hund  henken  will,  hat  er  Leder 

ge&ss. 

„Blan  muss  etwas  erdenken,  so  man  den  Hund  will 

hencken;  man  spricht,  er  sei  ein  Lederfiress,  der  doch 

nie  keines  gelsa."    (Ltedersaal.) 
Engl.:  *'ris  an  easy   matter  to  find  a  stick,  to  beat  a  dog. 

(Goal,  917.; 
Lat.:    Dum  canem    oaedimus  corrosisse    dieitur  corium. 

(Eüelein,  330.; 

7  Alt  hund  reiten  auff  dem  ars.  —  Franck.  ll,  im*; 

Lehmann.  II.  27,  30.  Simrock.  4993. 

8  Alt  hund  sind  bös  zu  bannen.  —  fronck, /,  si"*: 

//,  36**;  Gruter.  I,  4. 

Mkd.:  Swer  altem  hunt  ein  bant  an  leit,  der  verllust  slu 
arebeit.    (Freidank.)    (Zingerle,  73.; 

l,at.:  Canes  vetulps  loro  non  assnefacios.  —  Canis  anti- 
quus  oatenae  ossuefieri  non  potest.  (Froberg,  69;  fAi- 
lippi  I,  71;  Seybold,  65.;  —  Ire  catenatns  nescit  canis 
inveteratus.    (Sutor,  548;  Loci  comm.,  181.; 

9  Alt  hund  sind  böss  zu  bendigen.  —  Franck,  l.  87*; 

Eyering.  I,  34  a.  48;    Saüsr»  193;   Körte.  3o24;  i^m- 
UKk ,  5089. 
HiAt.:  Het  is  kwaad  onde  honden  aan  banden  te  leggen. 
(UarrebonUe ,  /,  31».; 

10  Alt  huudt  lassen  sich  nit  penttigen.  —  Hauer,  L. 

„Dass  böss  bendig  lu  machen  soy  ein  alter  hund, 
idt  ein  alt  gachroy."    (Loci  comm.,  181.; 

11  Alte  hund  sind  nit  gut  bendig  zu  machen.  — 

Tuppitu,  8*;  llenisch.  277,  60;  Lehmann,  11,97,  29; 
.Syrer.  l\.  2631,  23;  Coler.  470 '';  Schottel.  1113'';  -Vfl- 
thesy.  40*;  für  Köln:  Firnnenich .  /,  319,  73. 

„..  .Bestüttige  mit  meinem  Kxempel,  dass  alte  Hund 
schwerlich  bändig  KU  machen."    ((iriimuelshawen  ,  (qii- 

''»^(■J  ,     .     . 

Böhm.:  Stariho  psa  neue  v  povod.  —  SUr^  pes  k  retesu 
uepüjde  (nepfivykne).  —  Teiko  sUreho  psa  uciti.  (Ce- 
takovtky.  iidl.) 

lloü.:  Olde  hont  siju  quaet  bandlich  to  maken.  (Iuh,,., 
20,  22.; 

Lat.:  Annosa  vulpes  haud  capitur  laqueo.  (Seybobl .  2«.; 
—  Colla  canum  veterum  durum  est  adsucscere  lori». 
(Binder  II,  525;  Schanieliu^,  V,  190.;  —  Est  anno»a 
canis  vix  aasuefacta  catenis.  (Zingtrrle,  73.;  —  Nou 
vult  aunosuB  canis  in  reste  molosaus.  —  Nun  vult 
annosus  forc  teutus  reate  molosaus.  (Fallfritleben ,  576.; 
>-  Psittacus  seuex  ferulam  negligit.  —  Seuex  psittacus 
negligit  furulam.  —  (Henisch,  in,  61;  Srybold,  :>!tl.)  — 
.Seuia  mutare  linguam.  (Tappiux  ,  8 ««,;  —  Serum  est  canes 
vetuloa  adauo  faccro  loris.  (.Seybold,  554.;  —  Tarduiu 
ett  aun(>s<>i  di*cere  viiicla  canes.     (ZingrrU',  l?7.; 


819 


Hnnd 


Hand 


820 


12  Alte  Hund'  und  Afien,  junge  Mönch'  und  Pfaf- 

fen ,  wilde  Löwen  und  Bären  soll  niemand  in 
sein  Haus  begehren.  —  Büsching'i  Wöchentiiche 
Suchrichten,  I,  334;  Eiselein,  329. 

13  Alte  Hunde  beissen  auch. 

Span..-  A  perro  viejo,  no  le  digas:  qniz  qniz  (tas,  tas). 
(Cakier,  3758.; 

14  Alte  Hunde  bellen  auch. 

Aehnlich  rnsBisoh  Altmann  VI,  424. 

16  Alte  Hunde  bellen  nicht  umsonst. 

Böhm. :  Starf  pes ,  lUtr^  rektor  (tiÜtel).    (Öelakottkn .  306.; 
F)rx.:  Jaoiaia  bon  ohien  n'abbaye  k  faate.  —  L'aboy  d'an 
▼ieux  ohien  doit-on  oroire.    (Leroux,  I,  108.; 

16  Alte    Hunde    haben    stumpfe    Zähne.   —   Sas$. 

SchulbL,  XIV,  i. 

17  Alte  Hunde  ist  bös  bellen  lehren.  —  Simrock,  5008. 

JIoU.:  Oaden  honden  is  kwaad  baiten  te  l««ren.  (Harrt' 

bomie,  /,  321;  Bokn  I,  336.; 
It.:    Can  Tecohio    uon  e'aTesxa  a  portar  collare.    (Bokn 

i,  77.; 

18  Alte  Hunde  lassen  sich    schwer   bändigen.  — 

Lulher.  128. 

„So  kann*',  sagt  Luther,  „niemand  alte  Sohklk« fromm 
maciien." 
Lot.:  Annoea  arbor  non  transplantatnr.    (Goal,  9S6.;  — 
Colla  canom   Tetemm  nolnnt  attingere  lornm.    (Schar 
ineUuSf  190,  2.J  —  Senem  oorrigere  durum. 

19  Alte  Hunde  lassen  sich  schwer  täuschen. 

Soll.:  Onde  honden  hooren  naar  geen:  'wis,  wis.  (Harr«' 
bomee,  I,  321.; 

20  Alte  Hunde  oft  selber  verschulden,  wenn  man 

sie  nicht  länger  will  dulden. 

21  Alte  Hunde  sind  bös  zu  ziehen. 

Engl.:  An  old   dog  will  learn   no  trieki.    (Körte,   3024; 

Oaal,  »26.;  / 

Holt.:  Onde  honden  laten  sich  moeijelijk  afrigten.    (Harre' 

bomie,  /,  321.; 

22  Alte  Hunde,  treue  Hunde. 

23  Alte  Hunde  und  alte  Freunde  sind  viel  werth. 

24  Altem  Hund  und  altem  Knecht  ergeht  es  überall 

gar  schlecht. 

Böhm.:  Starämu  psn  a  aiar^mu  aluhori  jeden  plat.  —  Star^ 
ieledin,  jako  star^  pe«:  pryc  i  drora,  anebo  pod  laricL 
(Celakoüskff ,  il9.) 

Poln.:  Stary  sluga  jak  staiy  pies.    (CelaJcovtky ,  379.; 

üng,:  Ag  ebnek,  vto  uolg4nak  «gy  a  fiMt««e.  (Goal,  S9S.; 

25  Alter  Hund  lernt  nicht  aufwarten  (tanzen). 

26  Alter  Hund  macht  gute  Jagd. 

27  Am  fremden  Hunde  riechen  die  andern.  —  Eüe- 

lein,  326;  Simrock,  5048;  Braun,  I,  1520. 

28  An  alten  Hunden  ist  Chrisam  vnd  Tauff  ver- 

loren. —  Henisch,  6U,  12;  Simrock,  5012. 

29  An  bäsen  Hund  geit  mer  (gibt  man)  zwä  Brocken. 

(Franken.)  —  Frommann,  F7.  317,  190. 

30  An  bellenden  Hunden  sollen   hohe  Leut  kein 

Hundschläger  werden.  —  Ldimann,  781,55. 
dl  An  bösen  Hünj  mut'm  an  Stak  Broad  du,  thatV 
ean  egh    bat.     (Nordfrips.j  —  Lappenkorb:  Firme' 
nick .  ni,  2. 

Einem  bösen  Hunde  mnae  man  ein  Stflck  Brot  geben, 
data  er  einen  nicht  beisse. 

82  An  den  Hunden  liegt's  nicht,  wenn  die  Pferde 
sterben. 

33  An  der  hund  hincken,  huren  (buhlschwester) 
wincken,  frawen  weinen  vnd  krämer  schwe- 
ren Bol  sich  niemand  (kein  weiser  an)keren. 
—  Franck,  /,  75*>;  //,  SS*»;  Toppiua,  102  •;  Egenolff,  89'»; 
Euering,  /,  80  a.  749;  Pelri ,  II,  15;  UenUch,  1196,  56; 
Gruter,  I,  b;  Lehmann,  92,  59;  Lehmann,  U,  262.  26; 
Pitior.,  V,  20;  Blum,  892;  Sauer,  148;  Uraf,  47;  Scy- 
6ord.  440;  Eiselein.  831;  ParSmiakon»  3299;  Körte,  3042; 
Ä*1e«.  8779;  Simrodk,  5070;  Brom,  1. 1552. 

Bei  Fischart  (Prakt.)  heitst  es:  „Da  aber  Bolist  dich 
an  der  Hund  hincken,  der  Metsen  wincken,  der  Frauen 
weinen,  der  Kinder  greinen,  der  Krimer  schwören  nicht 
ein  Dimplein  kehren.**  —  »Weist  das  Sprichwort:  an 
ftawen  weinen,  an  hund  hincken  auff  dreyen  beinen 
rnd  dam  aucn  an  Kaufmanns  schweren  soll  sich  kein 
weiser  man  an  kern."  (H.  Bach$,  /.  XXVII»».;  Der 
Volkskalender  des  Kladderadatsch  (Berlin  1850)  hat  den 
Spruch  (Monat.  Juli)  in  folgender  Fassung:  „An  alter 
Bummler  Trinken,  an  Junger  Hftdohen  Winken,  an  alter 
Weiber  ZAhren  und  mancher  Fürsten  Schwören,  da 
•oll  sich  niemand  kehren.** 


Mhd.:   An  hundes  hinken,  frawen  «ainea    und  krAmer 

schweren,  dA  darffsich  kain  man  an  keren.  {Faatnaehts- 

spieL)    (Zingerle,  75.; 
Böhm.:  Kdys  pes  spf,  iid  pfisahA,  sena  plA^,  ner^f.    (Öe- 

takoesky,  393.; 
Dan,:  Kaar  hude  hinker,  hören  vinker,  qrinder  gnede, 

kremmere  sTsre,  derom  skal  sig  ingen  ker«.     (Prot. 

dan.,  292.; 
HoU,:  Aan  der  honden  hinken,  aan  der  lioersn  winken, 

aan  des  kramers  eweren ,  en  des  wijfs  b^eeren  sal  men 

zieh  niet  keeren.    (Uarrebornee,  I,  SU.) 
Lot.:   Phoenicum  pacta.    (Philippi,  II,  95.; 
Poln.:  Kiedy  pies  «pi,  iid  priysi^ga,  pijany  sif  modti,  a 

bialoglowa  plaeze,    rsadko  wierzyc  trzeba.     (Wursbach 

I,  210,  IUI];  Crlakovskg,  393.; 

34  An  fremden  Hunden  und  Kindern  hat  man  daa 

Brot  verloren.  —  Pi*tor.,  IX,  85;  Simrock.  2692. 
„Man   sagt ,  was  man  den  frembden  Hunden  su  gut 

thut  vnd  den  frembden  kinden,  das  wirdt  mit  Tnlat 

vnd  mit  stauck  bezalt,  dexm  solchs  ist  der  Welt  danck.** 

(Waldis,  III,  47,  34.; 
Lat.:  Qui  canem  alitezterum.    (Tappius,  6°.;  —  Qni  ca- 

nem  alit  peregrinum  hnio  praeter  fnnioulum  nÜül  fit 

reUqui.    (Segbold,  480.; 
Unfi.:  Idegen  ebnek  kenyeret  ne  hAny.    (Oaal,  9H.) 

35  An  Hünj  leapt  nimmer  söwen  Juar  dol.  (Nordfria.) 

Ein  Hund  lAuft  nie  sieben  Jahr  toU.  —  Der  Jimut  des 
Bösen  hat  sein  Ziel,  der  Verbrecher  bleibt  in  der  Re- 
gel nicht  eine  sehr  lange  Zeit  unangefochten. 

36  An   kleiner  Hond   bellen   sol   man    sich  nicht 

kehren.  —  Petri.  ii,  n. 

37  Andere  Hund  sind  Eum  Hasen-,   andere  zam 

BärenCangen.  —  Lehmann,  397,  i. 
88  Arge  Hunde  gehen  stets  mit  zerrissenem  FelL 

Mhd.:  Bl  argen  hunden  hoert  man  arges  sohallea.     (Cokm.) 

(Zinoerle,  7b.) 
Lat.:  Ossis  jaotura  non  est  canibus  nocitura.    (Mome,  Je- 

»eiger.   Vif,  505;  Zingerle,  75.; 

39  Auch    der    böseste    Hund    wedelt    mit    dem 

Schwänze. 
Freondlichkeit  ist  keine  Bdrgschaft  fdr  ÖOte. 

40  Auch  der  Hund  hebt  den  Fnss  zur  Hochzeit 

41  Auch  die  Hunde  der  Herren  werden  zu  Herren. 

42  Auch  ein  Hund  beisst  nicht,  wenn  man  freund- 

lich mit  ihm  spricht. 
Böhm.:  I  pes  nehned  ukousne,  TUdne>li  promluTii.    fdf- 
lakoosky,  85.; 

43  Auch    einem    frommen  Hunde   muss    man  die 

Hand  nicht  ins  Maul  stecken. 

44  Auch   einem   Hunde,   der   mit   dem  Schwänze 

wedelt,  darf  man  nicht  trauen. 

45  Auch  gute  Hunde  knurren,  wenn  man  ihnen  mit 

dem  Stock  kommt 

Böhm.:  NepodAvej  psu  Tidlicek.    fdektkovskp ,  370.; 

46  Auf  des  Hundes  Biss  Hundsnaar  nit  vergiss,  und 

auf  viel  Wein  lass  Wein  das  beste  Pflaster  sein. 

47  Auf  die  Hunde,  die  heftig  bellen,  und  Feinde, 

die  viel  Prahlens  machen ,  hält  man  nicht  viel. 
Lat.:  Canes  plerumqne,  qui  Tehementius  latrant,  et  hostes, 
qui  multum  hostilitatit  denunciant,  habentor  Tiliorst. 
(Segbold,  64.; 

48  Auf  einen  stillen  Hund  und  schweigenden  Men- 
schen gib  wohl  Acht  —   WiucUer.  II,  19. 

Aus   dem   Hunde,   glaube   mir,   wird,   wie   er 
wächst,  doch  nie  ein  Stier. 

Die  Bussen:  Der  Hund  wAchst  sich  nie  nm  I«öwea 
ans,  wenn  er  sich  auch  noch  so  sehr  streckt.  (Altmann 
VI,  42U.; 

50  Bange  (furchtsame)  Hunde  bellen  viel. 

Der  Feind,  welcher  die  meisten  Drohungen  ansstössti 
ist  nicht  der  gefAhrlichste.  Weiber  fechten  mit  der 
Zunge  besser  als  MAnner. 

Lat.:  Canes  timidi  vehementius  latrant,  quam  mordent. 
(Goal,  929.; 

üng.:  A  f^Unkeb  csakugat,  de  nem  igen  marhat.  (Geust,  929.; 

51  Begossene  Hunde  fürchten  das  Wasser.  —  £üe- 

lein,  331 ;  Simrock,  5058. 
62  Bei  Hunden  sieht  man  zu  jeder  Frist,  ob  einer 

Mops  oder  Pinscher  ist. 
53  Bei  Hunden  trinkt  man  keinen  Wein. 
64  Bei  Hunden  und  Katzen  ist  Beissen  und  Kratzen. 

Hhd.:  Bl  hunden  und  bt  kaUen  was  blsen  ie  und  kratata. 

(Freiäank.)    (Zingerle,  7h.) 

bb  Beifist  der  Hund,   so  wird  er  wieder  gebissen 
(oder  geschmissen).  —  Lehmann,  6S9,i* 

56  Bellende  Hunde  beissen  nicht  —  troMi«,  IL  «^  »; 
Eiaelein,  332;  Simrock,  5001;  Ldkrenffll.  I.  9. 
Da  der  Hiui4  «Ut 


49 


«21 


Hand 


Hund 


822 


Krd«  rerbreitetiat,  so  erscheint  es  sehr  natarlich,  daM 
auch  die  im  Tontehenden  tiprichwort  benutite  Wahr- 
nehmaoff  bei  Tonchiedenen  Völkern  aprioh  wörtlich  ge- 
worden let.  80  safft  man  im  sttdlichen  Frankreich:  Ca 
k  qoi  lajre  non  bou  pae  gnaoa,  wie  aoi  der  kanlich  er- 
schieneuen  Sammlung  der  prorinsiellen  Sprichwörter 
de«  sttdlicben  Frankreich  {Proterbes  Bearnait  r^cueillit 
jmr  J.  HatouUt  et  E.  Picot,  Paris  186^,  8.  20;  zu  er- 
sehen ist. 

Mhd.:  Orinunden  bunt  der  nie  gebeia  sult  ir  hart«  yflrhten 
niht.    (Httbting,    VUI ,  bü,) 

Engl.:  Dogs  that  bark  at  distance,  bite  "not  at  hand. 
(Kriuingtr,  18»  b.; 

Fr».:  ühian  4ml  aboie  ne  mord  pas.    (Bokn  I,  13;  Krittim- 

gtr,  lasi».; 

MvlL:  Blaffende  honde  bijten  niet.  (Bohn  I,  501 J  —  En 
baasende  hond  wil  geen'  hinder  doen.  (Uarrebomee, 
/,  »17.; 

lt. :  Can  che  abbaia  non  morde.  (Bahn  I,  76.;  —  Can  che 
abbaia  non  morde  mal.    (Kritzinyer,  139».; 

Lat.:  Nemo  oanem  timeat,  qui  non  ilaedit  nisi  latret. 
(Mone  AH$fiyer,  Vit.  505;  Zingerie,  73.;  —  Nnlla  rai- 
n«oii  taae  linguae  apud  me  est  autoritas.  —  Si  non 
morderis,  eane  quid  latrante  vereris. 

Port.:  Ferro ladrador,  nanea  bom  oa^ador.    (Bokn  1 ,  291.; 

Span. :  Ferro  ladrador  nunea  baen  mordedor.    (Bohn  I ,  'i40.; 

57  Bellenden  Hunden  gibt  man  Brodt,  so  bat  mann 

vor  jhrem  Zorn  keine  Noth. — Lehmann,  u,  213. 28. 

58  Bellenden  Hunden  stopft  man   das  Maul   mit 

Brot.  —  Kiseiein,  SS». 
Engl,:  Barking  dogs  never  bite.    (Eiaetein,  3S2.) 

59  Bellenden  hundt  fürt  kein  ritter  im  schilt,  son- 

der einn  hasen.  —  Franck,  II,  106*. 

60  Bellet   Ein  Hund,   so  klaffen  sie  alle.  —  Ei*e- 

lein.  S26;  Simrock,  5001;  Hraun,  I,  1519. 

61  Besser  des  Hundes  Freundschaft  als  seine  Feind- 

schaft. —  Körtf,  f99i. 
BoU.:  Ic  had  liever  den  hont  te  vricnde  dan  t«  viande. 

(Tmjwi.,  16,  4;  Bohn  I,  3Ü1.) 
Lat.:  Plus  cania  appeterem  plausum  quam  ferre  furorem. 

(FolUrütben ,  438;  Loci  cotnr/i.,  94.; 

62  Besser  ein  lebendiger  Hund,  denn  ein  todter 

Löwe.  —  Petri,  //,  SS;  Sniler,  IM;  Simrock,  50r.4. 

Frx, :  Mieax  vjtut  gonjat  debont  qD'emperenr  enterr<. 

JioU.:  Bij  mUne  geestelijkheid ,  sei  de  psstoor,  Jk  was 
lierer  een  lerendige  kapitein  in  i»ene  koraedie  dan  een 
doode  visier.  (Harrebomie ,  I,  3S1 '».)  —  Een  lerende 
hond  is  beter  dan  een  doode  leeaw.  (Uarrebomct,  /,  317'*.; 

63  Besser  ein  stummer  Hund  als  ein  toller. 

Holl,:  Beter  stomme  honden  dan   rasende.     (Harrebomee, 

/.  316.; 

64  Besser  einen  Hund  reizen  als  ein  altes  Weib. 

„Kein  Zorn  ist  furchtbarer  als  Weiberzom,  besonders 
wenn  noch  tu  dem  Fehler  ihres  Ueaohlechts  das  Alter 
hinsukommt.  Der  Hund  bellt  nur,  beisst  höchstens; 
aber  das  alte  Weib  bat  aaf  ihrer  Zunge  das  Uift  der 
Verleumdung  oder  sie  bereitet  gar  das  achreckliche 
Aqua  tofana." 

65  Bi  da  Hund  begrünt,  begrot  er  auch.  (Ungar. 

ttergland.)  —  Schüier ,  lll.i^ . 

Wie  er  begrttnt,  d.  i.  beginnt,  anfingt,  begraut  er 
auuh;  fOr:  Jung  gewohnt,  alt  gethan. 

66  Bissige  Hunde  fahren  in  jeden  Stein. 

Span.:  Los  perros  de  snrita,  no  teniendo  4  quien  anos  & 
otros  se  muerden.    (Cahier ,  3643.; 

Ü7  Bissige  Hunde  haben  zerbissene  Ohren.  —  IM- 

lenbiTQ .  n ,  6b :   »Sc/ioMel,  1118"  ;   5a iirr,  208;    Uindüer, 

y,  «;  Simrock.  .1027. 
Aehnliclt  ru>si«ch   AltntaHn    VI,  391   n.   478.     Folgen 

der  Zänkerei  und  Schicksal  zanksachtiger  Menschen. 
I>ün.:   lld  hund  haver  ar  i  nase.    (Bohn  I,  380.;  -  Onde 

hundtf  faae  rcrne  akind.    (Prot,  dan.,  ifyA.) 
Fn.:  Un  einen  hargnauz  a  tourjoura  les  oreiiles  dächiröes. 

(Lendroy.   397;    Bo/,n    /,    13;    Oaal,V20{    Cahier,   363; 

StartcAfd'l.  100  u.  411.; 
ffoU.:  Bitse  honden  krijgen hakkelige  ooren.  —  Een  twistsoe- 

kende  houd  loopt  nieest  met  geschenrde  ooren.    (Harre- 

bomre,  /,  318^ 

68  Böse  Hund  bellen  von  sich  selbst  —  Lehmann. 

i»4,  18. 

69  l^öse  Hund  haben  zerrissen  (zerbissen)  fälle.  — 

Henisok,  461«  48;  Petri,  II,  49;  Sttiler.  208;  Simrock,  5027; 

Eis f Irin,  3S4;  Ktirte,  3008. 
l>mm.:  Den  huod  son  gieme  bider,  maa  tit  lade  haar  til 

•kaden.    (Pro9.  dan.,  312 J 
It.:   Vnu  ringhioso  e  non  fonoso,  gnai  alla  soa  pelle. 

(Bokn  l,.7l}  Cahier,  3840;  Oaal,  920.; 
Lmi.:  Canis  qui  mordet,  mordetar.    (Oaal.  920.; 

70  Böse  Hnnde  bellen,  auch  w(>nn  man  sie  nicht 

neckt  (reist). 

JM»  -  Ba  oad  hvna  g*«r  og  nden  aarsag.    (Prov.  diin. ,  Sil.; 

tl  B0at  Honda  bewahren  das  Hans.  —  mnckier,  r,  a. 


72  Böse  Hunde  furchten  einander. 

ffoU.:  Twee  kwade  honden  bUten  elkander  niet.    (ffarre- 
bomee,  I,  322.; 

73  Böse  Hunde  muss  man  kurz  binden. 

74  Böse  Hunde  muss  man  nicht  necken. 

BoU.:  Kwade  honden  moet  men  niet  tergen.    (ffarrebomif, 
/,  321.; 

75  Böse  Hunde  sind  gute  Wächter,  sang  ein  Bauer 

von  seiner  Frau.  —  Eisdein ,  SS2 ;  Winckler,  IV,  M. 

76  Böse  Hunde  spielen  mit  dem  Schwänze. 

Holl.:  Alle  kwade  honden  speien  met  den  staart.  (Harrt- 
bomee,  I,  315.; 

77  Böse  Hunde,  zahme  Schafe. —  Spridiwörtergarten,49l» 

Strenge,  wohl  von  ägyptischer  FrohnvOgtelei  su  un« 
tersoheiden,  fahrt  an  Ordnnng. 

78  Bösem  Hunde  gehört  ein  Knüppel  (Klöppel).  — 

Kört  f.  3005;  Braun,  I.  153«. 
Fr».:  A  mtfchant  chien,  court  lien.     (Körte,  300.'» 3.) 
HolL:  Ten  qnaden  honden  hoort  enen  olappel.    (Tuna., 

21,  10  u.  2.^,  21;  Harrebomee,  I,  322.; 
Lat. :  Non  desit  baculns  ubi  vnlt  mordere  catellns.    (Fat' 

lertleben,  145.; 

79  Bösen   Hunden   muss  man  Brot  vorwerfen.  — 

irriger,  136. 

80  Bösen  Hunden  weicht  der  Wolf  aus. 

Frz.:  A  manrais  ohien  on  ne  pent  montrer  ie  loup.    (Lii- 
roux,  r,  106.; 

81  D'  Hund  bissid  en  und  nid.    (Luzem.j 

82  D'  Hund  und  d*  Herrn  lassen  die  Thüren  offen. 

(S.  EdeUeute  9.)       (Oberötterreich.J 

83  Dar  löpt  ken  Hund  söwen  Jahr  dull.  —  From- 

mann,  //.  5S5,  91 ;  Cald$chmidt»  169. 

84  Darumb  nagt  der  Hund  ein  Bein,  weil  ers  nit 

gantz   verschlucken   kan.  —  Lehmann,  S98,  26 

u.  306.  86. 
Fr».:  Le  ohien  ronge  l'os  pour  ce  qui  ne  le  penit  englou- 

tlr.    ?L*roMX,  II,  247.} 
Holt.:  De  hond  knaagt  aan  het  been,   omdat  hij  het  niet 

door  kan  swelgen.    (Harrebomee,  I,  316.; 
H.:   II  cane   rode  Tosbo  perchft  non  lo  puo  inghiottire. 

(PaitagUa,  40,  9.; 

85  Das  ist  ein  guter  Hund ,  der  einem  Wild  nach- 

jagt. —  Lehmann,  397,  4. 

86  Das  ist  ein  Hund  von  Gaul,  sagte  der  Junge, 

da  ritt  er  auf  der  Sau. 

87  Das  muss  ein  schlechter  Hund  sein,   der  des 

Pfeifens  nicht  werth  ist.  —  Windiier ,  IV ,  36. 

88  Dass  der  Hundt  nicht  zur  Hochzeit  kompt,  das 

macht  der  Prügel  hinter  der  Thür.  —  Leh- 
mann, 266,  17  u.  728,  29;  Eiselein,  S26. 

89  Dat  geer  de  Hund  sin  Möm  nich,  wenn  se  ök 

im  Kindelbett  läge.    (HoUtj 

So  was  Scfaleohtes  gtbe  selbst  der  Hund  nicht  und 
wenn  die  Mutter  im  Kindbett  Uge. 

90  Dat  is  'n  Hund  von  'n  Pierd,  se  de  Jung  un 

röd  (ritt)  up*n  Segabuck.  —  Frommann,  II,  5.TS; 
Firmenich,  l  18, 14;  Hoefer,  504. 

91  Dat  kummt  bi  de  Hün(de)  ^r  Wüntken  mit  to 

paas  \  dat  de  Kalver  starven.  (Ottfriee.)  —  Eieh- 
wald.  8«4;  Frommann,  lU,  4SI,  209;  Bueren,  277;  Ilau»- 
kalenAer,  II L 
>)  Es  kommt  erwttnaoht,  trifft  sieh  gut. 

92  Dat  ^8  'n  woahren  Hund  van  'n  Pierd,  säd*  de 

Jung,  dann  red  he  up*ne  Katte  (oder  Swin). 
(Hecklenburg.j  —  Schiller,  III,  6*»;  Frommann,  II, 
538,  175;  für  Jeeer:  Frofnmann,  III,  38,  3  ;  ontfricsitch 
bei  Hueren,  3Ö4;  Eiehwald.  918;  Hoefer,  504. 

93  De  den  Hund  tarrt^  möt  de  Bete  (Biss)  vörlef 

(förlieb)    nemen.      (Otlfries.^    —   Goldachmidi,  im; 
Frommann,  III,  432,  262;  Bueren,  117. 
>)  Tarren  =  serren,  necken,  reisen. 

94  De   fründlichsten   Hunnen   biten    am    düllsten. 

fVkermark.J 

Die  Menschen ,  die  sich  gegen  una  so  auaserordentlioh 
freundlich  stellen,  sind  in  der  Kegel  die  gefährlichsten. 

95  De  grötste  Hund  mot  sek  schämen.  --  .sr/mm- 

hacli,  II,  303. 

96  De  Hungd  beisse  sich  uch  em  en  drech  Schank. 

97  De  Ilün(dc)  un  de  Adellü(de)  mäkt   ken  Dör 

(Thiir)  achter  sick  to.  Oxlfne».)  —  Frommann. 
ni.  429,  248;  Euhirald.  H67. 

5'i* 


823 


Hnnd 


Hond 


824 


98  De  Hund  blifft  alltid  vor  de  Stert.   COstfru.*.;  — 

Bueren.  297;  Haunkalvndfir .  lU :  Stürenhwrg ,  260*. 

99  De  Hund,  de  blafft,  bitt  (beisst)  nich.  —  Oold- 

schmidt.  94;  Ituen-n,  337;  Euhwald,  866;  l'rommann, 
III,  429,  347. 

In  ÜADnover:  De  Hund,  dei  bellt,  dei  bitnich.  (Scham' 
ba<:h  ,  52.; 

100  De  Hund,  de  een'n  bäten  hat,  doavan  mütt'n  an 

Hoar  upbinden.  —   Schwerin,  4i;  Danneil,  207. 

101  De  Hnnd,  de  sick  Dägs  gnabben,  krabben  sick 

Nachts.  —  Büttover  lluhc»tunden ,  II,  48;  Frommann, 
II,  HG:  Schüler,  II!,  i**. 

102  De  Hunn\  de   am  frundlichst'n  swänzeln,  de 

bit'n  teerst  —   Dnnneil,  278. 
Dem  Schmeichler  ist  am  wenigsten  in  tränen. 

103  De    Hunne   gat   niren   up  Plan-   (oder   Vlän-) 

schauen.  —  Schambach,  II,  53. 

Die  Hunde  gehen  nirgends  »nf  Pl&ntchohen.  £•  sind 
dies  Schübe,  ans  leinenen  nnd  andern  Lappen  znsam- 
mengenftbt,  in  denen  man  sehr  leise  auftritt.  Nach 
Schambach  geht  der  Sinn  dahin,  dass  der  Anspmeh»- 
ToUe  und  DnTersch&mte  nicht  auf  weichen  Socken  geht, 
d.  h.  nicht  artig  nnd  bescheiden  auftritt. 

104  De  irscht  Hangd  miss  em  än't  Wasser  schmeisse, 

sonst  wärde  se  rosendig.  (Siebenhurg.-$äclu.j  — 
Schuster,  138  ^ 

105  De  irscht  Hangd  schmeisst  em  an  de  Bach.    fSie- 

benbürg.-sächg.J  —   Schwter,  138*. 

Schlüter  bemerkt  hierbei :  Die  von  J.  Grimm  (Deutsche 
Jlythologie,  S.  46^  in  Zweifel  gesogenen  Hundeopfer 
sind  durch  dieses  Sprichwort,  das  in  seiner  Beweiskraft 
auch  durch  andere  Quellen  unterstatzt  wird,  minde- 
stens für  Wassergötter  als  beseugt  ansosehen,  snmal 
wenn  Nr.  105,  das  mehr  Gebot  des  Aberglaubens  als 
Sprichwort  ist,  nicht  ausser  Acht  gelassen  wird;  denn 
es  ist  wirklich  eine  abergllubische  Sitta ,  die  Erstlinge 
einer  Httndin  ins  Wasser  sa  werfen.  Den  WassergOt- 
tem  wurden  sie  geopfert,  die  sieb  sonst  rächten,  indem 
sie,  wie  Nr.  104  sagt,  die  Terweigerten  Opfer  wttthend 
(  wasserscheu )  machten.  Denn  die  Nixe  sind  tflekisch 
und  grimmig  (grasn&kisch)  wie  das  Element,  dem  sie 
angehören.  Wassergott  und  Wasserscheu  in  Baaiehnng 
SU  bringen,  lag  nahe.  N&her  ist  Schütter  in  seinen 
ilifth^ntrimm^m  in  dem  Abschnitt  von  den  EUriitchen 
nesen ,  worauf  er  verweist ,  auf  diese  Sache  eingegangen. 
Die  Irokesen  verbrennen  bei  ihrer  Neujahrsfeier  einen 
Hnnd.  Der  Geist  des  Hundes  wird  als  Bote  snm  gros« 
sen  Geiste  hinangesandt,  ihn  ihrer  fortgesetsten  Treue 
XU  versichern.  Der  Hund,  der  treue  Begleiter  des 
Indianers  auf  der  Jagd,  ist  das  Sinnbild  der  Treue. 
(Vgl.  Neujahrifeier  der  Jroketen  in  der  Deutschen  Schneit- 
poat,  Neuyork  vom  "19.  Juni  1851.)  Als  der  Inka  Pa- 
chacutec  die  Indianer  von  Xauxa  und  Huanca,  dem 
jetzigen  Thale  von  Huancaya  und  Jauja,  besiegte  und 
gewaltsam  xum  Sonnendienste  bekehrte,  fand  er  gött- 
liche Verehrung  der  Hunde  unter  ihnen.  Die  Priester 
bliesen  auf  skelettirten  HundskOpfen.  Anch  wurde  die 
Hundsgottheit  tou  den  Gläubigen  in  Substanz  verehrt. 
In  den  peruanischen  Grabm&lem  der  Ältesten  Epoche 
findet  man  bisweilen  Hundeschftdel,  ja  Mumien  von 
ganzen  Hunden.  Bei  den  Mondfinsternissen  spielten 
die  peruanischen  Hunde  eine  eigene  Rolle;  sie  wurden 
so  lange  geschlagen,  bis  die  Verfinsterung  vorttbcr  war. 
Bei  den  Eingeborenen  von  Nordamerika  in  den  Rock- 
Mountsins  wird  den  zu  bewirthenden  Fremden  als  Eh- 
renmahl gekochtes  Hnndetleisch  vorgesetzt. 

106  De  mit  Hünn'  to  Bede  geit,  steit  mit  Flöhe  up. 

—  FAchteald,  837. 

107  De   'n   Hund   hangen   will,    find't    ok    sacht'n 

Strick.  (Ostfries.)  —  Frommann,  VI,  142,  353;  Bue- 
ren, 309;  HauMkalender ,  III. 

108  De  'n  Hund  smiten  (slan)  will,    finn't  6k  wol 

'n  Sten  (  Knüppel )  (Mecklenburg.)  —  Bueren ,  309 ; 
FAchwald.  870;  Schiller,  ///,  4**;  fSr  Rastede:  Firmenich, 
II,  29, 125;   Goldschmidt,  158;  Frommann,  fr,  142,  353. 

109  De   ollen   Hunne   sünd  quäd  tö   bannigen.  — 

Schiller,  iH,  4*. 

Auch  wol  mit  dem  Zusatz:  „Wat  darin  begrist,  be- 
grapt  darin."     (Büttover  Huhettunden ,  XX,  31.; 

110  De  över  de  Hund  kummt,  kummt  6k  över  de 

Start.  —   Sf«r«i6ttry,260*. 

111  De  sick  vor  een  Hund  verhüert,  mot  Knaken 

Treten.  (Ottfries.)  —  Frotnmann,  lY ,  14J,  831;  Bue- 
ren, 247;  Eichwald,  869;  UauOtalender ,  IL 

112  Dei  Hund,  dei  bett,  dei  leicht  vergett ;  awerscht 

dei  Hund,  dei  ward  gebete,  verr  dem  öss 
schwer    tau    vergete.  —   Frischbier,  S46;  Friteh- 


bier',  ITJI;  Seuc  Preiuf.  ProeinzialM.,  184«,  I,  14;  Sim- 
Tock ,  5059*. 

Der  Hund,  welcher  beisit,  vergisst  leicht;  dem  Hnnd 
aber,  der  gebissen  wird,  ist  Vergessen  schwer. 

113  Dem  bellenden  Hund  verehr  ein   brot,   so  hat 

man  vor  seinem  Zorn  kein  not.  —  Prtri,  1/,  73; 
llenisch ,  275  ,  9. 

114  Dem  bösen  Hunde  wächst  der  Schwanz. 

In  dem  Sinne:  Je  Arger  Schalk,  je  besser  Glflck. 
Fr:,:  A  maovais  chien  la  qneue  lui  vient.  (Krittinger ,  14l''.> 

115  Dem  einen  Hund  isCs  leid,  wenn  der  andere 

in  die  Küche  geit  —  Körte.  3022. 

116  Dem  guten  Hunde  ein  guter  Knochen. 

Frt,:  A  bon  chien  bon  us.    (Ltroux,  I,  \<A) 

117  Dem  Hund  die  Wurst  vertrawen  ist  Torheit.  — 

Petri,  II,  74. 

118  Dem  Hunde  das  Bein  abjagen,  ist  büs. 

119  Dem  Hunde,  der  Asche   leckt,   vertraue  kein 

Mehl!  —    mnckler,  IV,  84. 

Menschen,  die  eine  Neigung  sur  Nasch-  oder  Iieckcr- 
bafkigkeit  haben,  ist  nicht  gut,  etwas  ananvartraacn. 
lt.:  AI  ean,  che  lecea  lo  spiedo,  non  gll   fidar  rarrosto. 
(tasxaylia,  42,  15.; 

120  Dem  Hunde,  der  dich  anbelt,  wirff   ein  Stack 

brodt  dar,  so  schweigt  er.  —  Ldtmann.  S97, 10. 

121  Dem  Hunde  ist  der  Schwanz  gewachsen,  dass 

er  damit  wedele. 

Aus  der  Schwanxpredigt  des  Wiesenpaters  au 
ring  in  Baiem,  die  er  Ober  den  Text  hielt:  Johas 
soll  er  beissen.  Er  legte  darin  den  Bauern  ans 
sich  itatt  der  Schimpfwörter  immer  diejenigen  Naasa 
sa  geben ,  welche  ein  jeder  in  der  Taufe  erhalten  habs. 
Namentlich  sollten  sie  einander  nicht  „Seliwaas** 
schimpfen.  „Der  Schwanz**,  sagte  er,  „istswaraa 
rechten  Orte  eine  rechte  Sache.  Denn  wanam  ist  ge- 
wachsen dem  Hnnd  sein  Schwanserl?  Dem  Hand  seia 
Schwans  ist  gewachsen,  damit  er  damit  wedle  loA 
wackle,  dass  ihm  nit  fahren  die  Mucken  ins  Lock. 
Und  seht,  wir  Geistlichen  sind  erst  die  wahren  8flhwaa- 
xerl;  wir  rnttssen  wedeln  und  wackeln,  dunit  nit  fahrsa 
ins  Loch  der  Höllen  die  Seelen  der  glilubigen  Christca. 
Also  sollt  ihr  Ober  die  Schwans  nit  spotten  und  sis 
nit  brauchen  gegeneinander  sum  Schimpf.  Dalier  ersteu 
soUt  ihr  den  Nächsten  nit  beissen  Biberschwans,  dss 
selge  ich  im  ersten  Theil.  Zweitens  sollt  ihr  den  Nieh- 
sten  nit  heissen  Katxenschwans,  das  zeige  ich  im  swci* 
ten  Theil.  Und  drittens  sollt  ihr  den  N&chsten  nit  beis- 
sen Sanschwans  und  das  zeige  ich  im  dritten  AeiL 
(äloatfrnpieffet,  83,  3.^ 

122  Dem  Hunde  ist  ein  Knochen  lieber  als  ein  Edel- 

stein. 

Jjän.:  Hunden  holder  meere  af  been   end  af  edelsteca. 
(Fror.  dan..  58.; 

123  Den  alten  Hund   ist  schwer  Bellen   lehren.  — 

Körte,  3223;  Br,iun,  I.  1543. 
üng.:  TL6%ö  as  agg  ebet  t4nsra  tanitani.    (Goal,  996.J 

124  Den  gebisseneu  Hund  beissen  alle  Hunde. 

Port.:  A  cio  mordido  todos  o  mordem.    (Bokn  I.  283.J 

125  Den   Hund   der  Beugel    bendig   macht,    zucht- 

ruth  der  Jugend   legt   den  pracht.  —  Crafsr. 

III,  75;  Lehmann,  II,  77,  49;  Petri,  II,  78. 

126  Den  Hund  schätzt  man  nicht  nach  den  Haaren, 

sondern  nach  den  Zähnen. 

127  Den  Hund  schickt  mau  nicht  nach  Bratwürsten. 

—   Simrock,  5025. 

128  Den  Hund  schlägt  man,  und  den  Herrn  meint  man. 

Die  Chinesen:  Wer  den  Hund  schlagt,  soll  an  des 

Herrn  denken. 
Böhm.:  Boj  se  Mkn,  kdy  psa  bijf.    (äelakoosky,  ».) 
Lat.:  Coram  leone  canis  castigatur.    (CeUüuMskf,  W.) 
Poln.:  Boj   si«  lewku,  gdj  psa  bij«.  —  Odjr  pieska  bjj^ 

lewek  niech  si^  boji.     (Öetakovsky ,  96.) 

129  Den  Hunden  ist  böse  zu  betten,   sie  bezahlen 

ihre  Kammerdiener  mit  Flöhen. 

130  Den  Hunden  schadet  es   nicht,  wenn  man  sie 

wie  Vieh  behandelt. 

131  Den  kleinsten  Hunden  hängt  man  die  groasten 

Knittel  an. 

„Man  spricht:  dem  aUerkleinsten  Hnnd 
die  grossen  Knittel  an;  and  ölten  Haboi 
den  am  allerw ehesten  getluui.** 

132  Der  alte  Hund  ofit  selbst  venohiildi« 

jhn  länger  nicht  ^;eduldL  —  Ltkmm 

133  Der  beste  Hund  verkert  saweiloi  cl» 

134  Der  böseste  Hund  bekommt  doi  bertt 

SolL:  De  kwaadsto  hoad  kffjgt  *%  k«st9  Witt/«i  I 
hond  heeflTtd^ds  gaan.    (Mmtrrhomn,  /.  31«.) 


825 


Hund 


Hand 


826 


135  Der  hoste  Hond  krijt  dät  zeressenete  Fell.   r5t>- 

gnt.)  —  Firmenich,  I,  519,  l. 

136  Der  dem  hund  nit  weret,  der  hetzt  jn.  —  Franck, 

I,  159*:  Ukmann,  B,  61,  93. 

137  Der  den  Hund  hetzt,  bekommt  nicht  immer  den 

Hasen. 

Die  Rassen:  Diesem  gehört  der  Hand,  jenem  die 
Jagd,  der  dritte  aber  schiesst  den  Hasen.  (Altmann 
VI,  478.; 

138  Der  erste  Hund  fängt  den  Hasen. 

139  Der  fei^^e  Hund  bellt  wol,  aber  er  beisst  nicht. 

140  Der   feigste  (furchtsamste)   Hund   belfert    am 

meisten. 
tat.:  Canes  timJdl  Tehementias  latrant.    (Fateliut,  39.; 

141  Der  frembd  hund  anfesselt,  gewint  nicht,  dann 

den  strick.  —  Frondk, //,€*;  Gruter.  1 ,  82. 

142  Der  fremde  Hund  anfEeucht,   verdient  keinen 

Dank. 
Lat.!   Canem  alens  ezteram  praeter  linam  nihil   habet. 
(Seybold,  64.; 

143  Der  gebrannte  Hund  furchtet  die  Küche. 

144  Der  gute  Hund  bekommt  nicht  stets  den  besten 

Knochen. 
/>«.:  Bon  OS  n*<oheoit  ga^re  k  bon  ehien.    (Cakier,  375.; 

145  Der  Hangd  g&nt  seligen  Brider  en  gäde  Bässe 
"     net  —  (Siebenbürg.-9dch$.J  —  Schlüter,  144. 

146  Der  Hangd  rieht  de  Broten.   fSiebenbürg.^söcht.J  — 

Sdiutter,  13:». 

147  Der  Hangt  schirlt  sich  vun  de  Schliejen.     CSie- 

benbürg.-$dch».J  —  Sihu»ttr,  186. 

148  Der  Heangd  billt:  harn,  ham!  und  dinkt  derbä, 

e  hat  en  Mäck  (Miick)  gefuigen.    C''^chü*tbtirg.j 
—  Firmenich,  Ul,  435,  27;  Schwter ,  137. 

149  Der  hinkende  Hund  kommt  nach. 

Botl.:  De  hinkende  hond  komt  gemeenlijk  aehteraan. 
(Uarrebomi« ,  I,  316.) 

150  Der  Hund  beim  Topf  schlägt  sich  leicht  auf 

den  Kopf. 

Von  denen ,  die  in  ihr  eigenes  Verderben  rennen ,  weil 
der,  welcher  einen  Hund  tödten  will,  ihn  dureh  vor- 
gehaltene Speise  anlockt. 

151  Der  Hund  beisset  vergebens  in  den  stein,  da- 

mit er  geworffen  wird.  —  llenitch,  266,  54. 
Lat.:  Canis  saeaiens  in  lapidem.    (Oenuck,  36«,  55.; 

152  Der  Hund  beisst  den  Stein,  aber  nicht  den,  der 

ihn  warf. 
UoU.:  De  hond  bijt  den  steen,  en  niet,  die  hem  werpt. 

(Harrtbomt^,,  I,  316.; 
Lat.:  Canis  saeviens  in  lapidem.    (Stifbold,  66.; 

153  Per  Hund  beisst  nicht  in  jedes  Fell. 

Dan.:  Hnnde  sie  Tel  hris  skind  de  skulle  rive  i.  (Prep, 
dan. ,  313.) 

154  Der  Hund  beist  (seinen  Herrn)  vors  (Tisch-) 

Brot.  —  Pelri,  11.  93;  KruterJII,  70;  Ueni$ch ,  266,  61. 
D:e  Welt  lohnt  nit  Undank.  A.  Schopenhauer,  den 
anf  seinen  einsamen  Spasiergftngen  stets  sein  Pndel 
begleitete,  schrieb  im  Jahre  1845  den  Hunden  su  Eh- 
ren folgendes  Distichon:  „Wundem  darf  es  mich  nicht, 
dass  manche  die  Hunde  Tcrleumden ;  denn  es  beschämet 
zu  oft  leider  den  Menschen  der  Hund." 

156  Der  Hund  bekommt  nicht  stets  (oder:  so  lange), 
wenn  (als)  er  mit  dem  Schwänze  wedelt. 

Mhd.:  Den  hunt  wirt  kaom  halp  gewert,  was  er  mit  sei- 
nem schwane  begert.    (Fattnaehttpiele ,  538,  19.; 

156  Der  Hund  bellet  desto  mehr  vor  seines  Herrn 

Thür.  —  Petri,  II,  93. 

157  Der  Hund  bellt,  aber  der  Wolf  geht  seinen  Gang. 

158  Der  Hund  bellt  den  Mond  an,  aber  der  Mond 

scheint  fort. 

Die  THrken:  Der  Hund  bellt  und  die  Karawane  geht 
▼orftbOT.  fCahiery  3571.)  Der  Hase  Ist  auf  den  Berg 
bflse,  aber  der  Berg  trftgt^s  ihm  nicht  nach.  (CaAier,  S«S5.) 

Böhm,:  P«a  itekA,  ale  misfc  nenrni.  —  Pes  MkA,  a  p4n 
(krAl)  Jede.    (Celak«9$kp,  91.; 

Mm,:  Hunden  g^er  og  ad  maaaen.    (Pmm.^dan.,  313.; 

i>rtib.-Pie<  SMBeka,  a  dwoxMainJedide.    (C^kJwttg ,  91.) 

159  Der  Hund  bellt  den  Pottwagen  an,  der  ruhig 

weiter  ftlut. 
JtaM.'  lfm  hjMM,  •  irift«r  nee«.  —  WAIn«  aobacl  1  Ba 
konoda  brMhaty.   (Wunkmh  I.VHk) 
IfO  0er  Hund  btUt  gecren  den  Sonnengoheixi,  und 
..  düBiwoh  lolidiit  die  Sonne  rcio. 

4Ml«f  ]Nt  biUM  SA  iniM,  •  eonce  swHir«.    (WurahmA 


161  Der  Hund  bellt  Narren  und  Weise  an. 

Aehnlich  rassisch  Altmann  VI,  474. 

162  Der  Hund  bellt  nicht  fürs  Haus,  er  bellt  sei- 

netwegen. 

Bühm. :  NeitikA  pes  pro  tcs  ,  ale  pro  sehe.    (Cetaiovtky ,  57.; 

163  Der  Hund  bellt  nicht  in  seinem  Hause.  —  Dwck- 

hardt,  568. 

164  Der  Hund  bellt  schlecht,  wenn  er  aus  Furcht 

bellt. 

165  Der  Hund  bellt  vor  der  eigenen  Thür. 

Ein  hebräisches  Sprichwort,  um  vor  vielem  Reden 
au  fremden  Orten  su  warnen,  sagt:  Der  Hond  kann 
sieben  Jahre  an  einem  fremden  Orte  sein,  ohne  einmal 
EU  bellen. 

166  Der  Hund   benagt  das  Bein,  weil  er  ^s  nicht 

verschlingen  kann.  —  M'inckler.  XX,  57. 

167  Der  Hund  bezahlt  mit  der  Haut. 

168  Der  Hund   bleibt   ein  Hund,   wenn   man    ihm 

auch  den  Schwanz  abhaut. 
ffoU.:  AI  snUdt  men  den  hond  den  sUart  af,  altijd  blijft 

hij  een  hond.    (Harrebomre,  I,  316.; 
It.:  Taglia  la  ooda  al  cane,  e  riman  cane.    (Gaal,  116.; 

169  Der  Hund  bleibt  treu,   schlägt  der  Herr  ihm 

auch  ein  Bein  entzwei. 

Poln.:    Bji    swemu  psu   i  noge   ucisl,    przecie   sa  toba 
pöjdcie.    (Wurtbaeh  I,  2lW,  98.;  ^ 

170  Der  Hund  darff  für  die  Schuh  nit  sorgen.  — 

K'aidM.  //.  31,  232;  PelH,  II,  93. 

171  Der  Hund,  den  ich  aufgeluttert,  beisst  mich  in 

die  Beine. 
Frt.:  Tel  le  chien  nourrist  qui  puis  menge  la  conrroye  de 
son  Buulier.    (Leruux ,  I,  109.) 

172  Der  Hund,  der  an  der  Krippe  liegt,  neidet  den 

Ochsen,  der  das  Heu  fressen  will. 

173  Der  Hund,  der  auf  dem  Heu  liegt,   frisst  es 

selbst  nicht  und  lässt  es  auch  keinem  andern. 

Aehnlich  russisch  Altmann  V,  70. 
Frz.:  II  est  comme  le  chien  du  jardinier,  qui  ne  mange 
pas  de  ohon  et  n>n  veut  pas  laisser  mauger  aux  autres. 
(Lendroy,  411.; 

174  Der  Hund,  der  den  Hasen  ausspürt,  ist  so  gut 

als  der.  so  ihn  fängt.  —  Simrorft,  4987;  Bra»m, 
I,  1550;  Körlf,  3026. 

175  Der  Hund,  der  den  Knochen  verdient,  kriegt 

ihn  nicht 

176  Der  Hund,  der  einen  beisst,  leckt  ihn  wieder, 

bis  er  heil  ist. 

177  Der  Hund,  der  mich  abends  beisst,  muss  mich 

morgens  wieder  lecken.  —  F.  Schmidt,  Bilder  aw 
dem  Volksleben  (Berlin  1848;.  S.  61. 

Wer  abends  gesoffen,  soll  morgens  wieder  saufen. 
(S.  Hundshaar.) 

178  Der  Hund,  der  mich  gebissen,  mag  mich  auch 

wieder  heilen. 

So  sagen  die,   welche    die  Folgen   eines  Bausches 
durch  einen  «weiten  Bausch  heilen  su  meinen  rnftssen. 
(8.  Hundshaar.) 
SolL:  Die  Tan  den  hond  gebeten  is  moet  van  het  xelfe 
_  haar  daarop  leggen.    (Harrebomie,  /,  316.; 

179  Der  Hund,  der  nicht  getroffen  ist,  schreit  nicht. 

—  KMe,  3019. 

180  Der  hund,  ders  hasen  inngeweyd  fnst,  derselb 

hernach  gut  weydisch  ist.  —  Eyering,  I,  93. 

181  Der  Hund  des  Gärtners  frisst  keinen  Kohl  (Salat), 

er  will  aber  auch  nicht,  dass  andere  ihn  essen 
(oder:  und  will  doch  die  beissen,  die  ihn  ab- 
brechen).  —  Winckler,  vi,  \i. 

Fra. :    II  est  comme  le  chien  du  Jardinier  qui  no  mange 

point  de  ohonz ,  et  n'en  laisse  point  manger  aux  autres. 

(Kritzinger,  141»;  Startehedel ,  102.) 
Boll.:  Des  hoveniera  hond  eet  geene  koolen,  en  hij  wll 

niet,  dat  anderen  daarvan  eten.    fHarrebomee,  /,  316.) 
n.:  II  «ene  dell*  ortolano  non  mangia  la  lattuga,  n6  vuoi 

che  altri  la  mangi.    (Oaal,  303;  Bohn  I.  IG.) 
Fort.:  Cao  de  palheiro  oem  come,  nem  deseia  comer.  — . 

O  perro  de  hortelio  nso  come  as  versas ,  nem  a  outrem 

as  deseia  comer.    (Bohn  I,  371  u.  289.; 
Span.:  El  perro  del  hortelano,  que  ni  come  las  berzas, 

ni  las  deja  coner.     (Cahier,  3640;  Huhn  /,  219.; 

182  Der  Hund  ehr  Fleisch  den  Leder  frist,  der  Saw 

nicht  viel  vmbB  baden  ist.  —  Petri,  U,  93. 
188  Der  Hund  erzürnt  sich  nicht,  wenn  mnn  ihn 
mit  einem  Knochen  wirft. 


,.^. 


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Hund 


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184  Der  Hund  eylet,  drumb  wirffb  er  bliiidt  jungen. 

—  Lehmann,  161,  5. 

185  Der  Hund  fängt  den  Hasen',  und  der  Jäger  be- 

kommt den  Dank  (das  Schussgeld). 
Ukfi.:  Man  apriobet:  den  hMen  Tienc  der  man,   so  h&t 
cz  lihte  d«r  hunt  get&n.    (Wffinchfr  Oast.)    (ZinyetU,6i.) 

186  Der  Hund  frisst  dem  Esel  keine  Disteln  weg. 

HoH.:  Wat  den  hond  paat,  dat  past  den  ezel  niet.    (Harre 
bomit,  I,  323.; 

187  Der  Hund  frisst  Gras,  wenn  er  sich  den  Magen 

verdorben  hat. 

Fra.:  Le  chion  royonB  du  fin  mAtin  ceroher  l'erbe  contre 
Tenin.    (Leroux,  I,  S35.J 

188  Der  Hund  frisst  nicht  alle  Kräuter,  an  die  er 

riecht. 

*Einen  ühnlichen  botanischen  Instinct  wio  die  Hunde 
baben  aach  viele  Völker,  die ,  wenn  sie  die  zahlreichen 
Becepte  ihrer  politischen  Aente  wirklich  gebraaehten, 
schon  ausgerottet  wttroa.  Olaoklioherweise  sohiokt  man 
sie  aber  nur  in  die  Apotheke,  ohne  die  Arsnel  einzu- 
nehmen. 

189  Der  Hund  frisst  sein  Gcspienes  wieder.  —  Spr- 

Sal.  26.  11.    8  Petr.  S.  33;    Schulte.  93;   Zaujuer,  130; 

ItUiun .  /.  1546. 
Alte  Sünden    wiederholentlich  begehen;   aber  auch: 

das  Geredete  keck  wegleugnen. 
Dan. :  Hunde  vender  sig  til  siu  spye  og  som  til  sin  B^le. 

(Prov.  dan.,  312.J 
Fr3.:  Lo  chien  rehume  oe  qni'I  a  Tomi.    (Botill,    II,  6S; 

Leroux,  I,  löS.J 
Hotl. :  De  hond  keert  tot  lijn  uitbraaksel  terug.    (Harre- 

bom^e,  I,  316.; 
Lat.:  Buum  canis  Tomitum  resorbet.     (ßoHU,  II,  63.) 

190  Der  Hund  frisst  selten  Braten,  er  hab'  ihn  denn 

gestohlen. 

191  Der  Hund  frisst  wider,  was  er  aussgespeiet  hat. 

—  Petri,  II,  93;  Henuch.  12U,  36. 

Lot.:  Canis  ad  proprium  Tomltum.    (HeHitch,  1313,  37.) 

192  Der  Hund  furcht  sich  vor  dem  Knüttel.  —  Oec. 

rur. .  476. 

193  Der  Hund  gehört  untern  Tisch  und  das  Weib 

dazu. 

Ein  sprichwortlicher  Hebers ,  der  durch  verschiedene 
Betonung  doppelsinnig  ist.  ]>er  richtige  Sinn  fordert, 
dass  der  Ton  auf  unter  und  dasu  gelegt  werde:  Der 
Hund  gehört  unter  den  Tisch  und  das  Weib  zum 
Tische. 

194  Der  Hund  ginge  bei  keinem  Kruge  vorbei,  wenn 

er  (f eld  hätte.  —  FrUchbier  \  1729. 

195  Der   Hund  hat  den  Braten  genascht  und  der 

Küchenjunge  kriegt  die  Prügel. 

Aehulicb  russisch  AUmann   VI,  445. 

196  Der  Hund  hat  die  Katze  so  gern,  wie  der  Bauer 

den  Herrn. 

197  Der  Hund  hat  viel  Läger  und  Beiläger.  —  Eise- 

lein.  326. 
J.at.:  Compluria  masculi  canis  cubilia.    (Eitetein,  326.; 

198  Der  Hund  hat  wol   vier  Beine,  aber  er  läuft 

nicht  auf  vier  Wegen. 

Sinn:  Man  kann  nicht  überall  sugleich  sein,  nicht 
alles  auf  einmal  thun,  niemand  kann  swei  Herren  dienen. 

199  Der  Hund  hat  Zähne,  wenn  er  auch  nicht  bellt. 
*200  Der  Hund  heilt  seinen  Schaden  mit  Lecken.  — 

Kiselein ,  326. 

•201  Der  Hnnd   heult,  wenn   er  sich  die   Schnauze 

verbrennt. 
•202  Der  Hund  hinket,  wenn  er  will. 

Wer   nicht   will,    kann   leicht   eine   Entschuldigung 
finden. 
//.;  11  canc  xoppica  quando  vuole.    (Pattaglia,  42,  19.; 

203  Der  Hund  höH  bald  zu  klaffen  auf,  setzt  man 

ruhig  weiter  seinen  Lauf. 
*2(U  Der  Hund  in  der  Garküche  erhungert  nicht. 

205  Der  Hund  ist  am  Schwänze  und  der  Schwanz 

am  Hunde. 

Wenn  ein  paar  Mensehen  in  derselben  Sache  bethei- 
ligt sind. 

206  Der  Hund  ist  am  stärksten  im  eigenen  Stalle. 

207  ])er   Hund   ist  dem  Fleische  hold,   er   nimmt 

lieber  Knochen  als  Gold. 
Mhd.:  F.im  hunde  lieber  ist  einbein.  denn  ein  pfunt,  das 
plitnbe  mir.    (fhmer.)  —  Eins  rindes  Schenkel  naeoe  ein 
itunt  fUr  rote«  (foldes  t&seut  pfunt.     (FrcidaHl,)    (ZiH» 
U^rlr,   71.; 


208  Der  Hund  ist  ein  getrew  thier,  iedoch  ist  er 

lieber  bey  dem,  der  jhm  ein  stuck  Brodt  gibt, 
als  der  jhn  schlägt.  —  Ukmann,  as,  2». 

209  Der  Hund  ist  ein  gutes  Thier,   eh*  er  beisst, 

bellt  er  vor.  —  Sutor,  334. 

210  Der  Hund  ist  ein  Löwe  in  seinem  Hause. 
//..-  Ogni  cane  i  leone  a  casa  an*,    (ßohn  I,  IIS.; 
Lat. :  Canis  domi  ferooissimus.    (Seybold ,  65. ; 

211  Der  band  ist  freydig  auff  seinem  mist.  —  Franck, 

i,  84^  ;  n,  14^;  Egeuolff.  S4l'';  Petri,  11,  93;   Gnder, 

I,  li:  Henüch ,  332,  31 ;  BUtm,  393  ;  Körte,  3014. 

213  Der  Hund  ist  keck  im  eigenen  Hause.    (S.  Hahn  ts 

u.  29.)  —  Eiselein,  128. 
MAd.:  Manec  hunt  vil  wol  gebftret,  der  doch  der  Uute  vi« 

ret.    (Irndank.)    (ZingerU,  73.; 
Böhm.:  Ksiidf  psfk  na  sr^m  dvofe  smeleji  stttkA.     (ÖHo' 

k09»ky ,  n^.) 
Dm.:  Hund  er  hiemme  rügest.  —  Hund  diervest  for  sin 

egen  d^r.    (Prov.  dan.,  310.; 
Frx. :  Le  oharbonnier  est  maltre  ohez  soL    (Lendrog ,  321./ 

—  Tont  chien  est  liun  en  sa  maison.    (Gaal,  843.; 
It.:  Ogni  owie  b  lione  a  casa  sua.    (üaat,  843.; 

Lat.:  Aedibus  in  propriis  esnis  est  mordador  omnls. 
(Qaal,  843.;  —  Cauis  est  andax  juxta  proprias  aedes. 
(EiaeUin,  ijS.) 

213  Der  Hund   ist  kurz   ohne  Schwanz,   mit  dem 

Schwänze  war'  er  länger.    (LH.J 

214  Der  Hund  ist  nicht  schuld,  dass  die  Schaf  und 

Kälber  sterben. 
Dan. :  Det  staaer  ei  til  hund  naar  höre  skal  dßo.    (Proe. 
dan.    301.; 

215  Der  Hund  ist  stoltz  for  seinem  eygen  hole.  — 

Latendorf  11,  44;  l\ftri .  11,  93;  Henitck,  839,  23. 
Lat. :  Est  audax  amen  proprium  canis  ante  foramea.    fHe- 
nUch ,  829 ,  22.; 

216  Der  Hund  ist  tapfer  (stark)  auf  seinem  Mist.  — 

Simrock,  5033;  Araun,  1.  1544. 
Frt.:  Chien  sur  son  furnier  est  hardy.    (Leroux,   l,  ICC; 

Bohn  1,  13.; 
Lat.:  In  foribus  propriis  canis  est  audacior  omnis.     (Munt, 

Anteiyer,    VII,  bOi;  Zinf/trU,  73.) 

217  Der  Hund  jagt  übel,   den  man   am  Halsbande 

zur  Jagd  schleppen  muss. 

218  Der  Hund  kann  keine  Secke  tragen,  der  Esel 

kann  nicht  Hasen  jagen.  —  Watdis,  l,  13. 

219  Der  Hund  kann  noch  vor  Tagesanbrudi  sieben 

Junge  zur  Welt  bringen.    (Surinam.; 

In  kurser  Zeit  kann  tioh  vieles  ändern. 

220  Der  Hund  kaut  keine  Orangenzweige  und  hat 

doch  weisse  Zähne. 

Um  KU  sagen:  Wem  das  Glaok  wohl  will,  dem  fällt 
alles  ohne  Mühe  zu.  Die  Keger  in  Surinam  kauen  ihrer 
Zähne  wegen  dergleichen  Zweige. 

221  Der  Hund   kennt    den   wohl,    der    ihm    einen 

guten  Bissen  (Knochen)  gibt. 

Fr».:  Le  chien  connatt  ceux  qui  lui  fönt  du  bien.  (Krittin- 
»er,  1.19".; 

222  Der  hund  kent  sein  beyn  (seinen  Knochen)  wol. 

—  Fianck,  /,  84*';  Egenoiff.  344*;  Gnder ,  /,  14;  Pein, 

II,  9S:  Uenisch,  262,  67;  Ülum,  384;  Körte,  3018;  Sim- 
rock ,  5039. 

£s  ist  nicht  anzunehmen,  dass  er  seine  für  einekttnf- 
tige  Mahlteit  aufgesparten  Knochen  nicht  wieder  finde» 
sollte.  So  denkt  der  Mensch  in  den  Tagen  der  Noth 
an  den  frUher  gesammelten  Nothpfennig. 

223  Der  Hund  knurrt,  wenn  er  einen  harten  Kno- 

chen klaubt. 

Frz.:  Si  Tos  est  dure  le  chien  est  ennoyeux.  (Leroux, 
1,  m.) 

224  Der  Hund  knurrt,  wenn  man  ihm  den  Knochen 

nehmen  will. 

Frz. :  Le  chien  se  deffend  quand  ob  Iny  oste  nn  os.  (Le- 
ruux,  I,  lOtJ.; 

225  Der  Hund  knurrt,  wenn  man  ihm  den  Knochen 

nehmen  will,  auch  wenn  er  ihn  nicht  {hast. 

Dort  (224)  Vertheidigung  des  £igenthttms,  hi«r(3SS) 
ide 


Bild  des  Neides,    der  andern  auch    da«  nicht 
was  ihm  selbst  nichts  natst. 
Ruth.:    Pes  na  kosty  leiyt,  sam  ne Jisf  i  dmhom« b«  darf* 
(Wurtbach  I,  209.; 

226  Dur  Hund  knurrt,  wenn  man  ihn  tritt. 

227  Der  Hund  kommt  nicht  mehr  in  die  Eüdi«,  wo 

man  ihn  einmal  verbrüht  hat.  —  ftrAniolnc  tm> 
80  klug  sind  wir  Mensohen  niobt. 

228  Der  Hund  kommt  nicht  mehr  nnterdoil 

an  den  man  ihn  einmal  gehängt  bl^ 


839 


Hund 


Hand 


880 


399  Der  Hond  koinpt  nicht  bald  wieder  dahin,  da 
er  einmal  geschlagen  ist.  —  Heniaeh .  845 ,  56 ;  Petri, 
II, n. 

230  Der  Hund   lässt  das  Bellen   nicht.  —  Airömia- 

kon  ,  517. 

Denaelben  Gedanken  drückt  daa  Sprichwort  in  ver- 
■ohiedenen  Formen  ans:  Der  Dieb  lieat  dai  Stehlen 
nicht.  Der  Daohs  Iftsit  das  Graben  nicht.)  Der  Geiaige 
llBSt  daa  Scharren  nicht.  Die  Sau  Iftast  das  WOhlen 
nicht.  Daa  Kalb  l&aat  das  Blöken  nicht.  Der  Flacher 
Iftaat  das  Schwören  nicht.  Der  SchUmmer  Iftsat  daa 
Saufen  nicht. 
931  Der  Hund  l&sst  ungern  von  geschmiertem  Leder. 

232  Der  Hund  läuft  dem  Steine  nach  und  lässt  den 

gehen,  der  ihn  geworfen  hat. 

„Der  Uandt  dem  geworfhien  Stein  nachgeht,  Terleast 
den,  dem  geworffen  hat."    (Wedditt  S|S.) 

233  Der  Hund  läuft  seinem  Herrn  nach,  wenn  er 

ihn  auch  mishandelt. 

„Ein  frommer  Mann ,  der  stets  einen  Hund  mit  sich 
laaffen  hatte,  ward  gefragt,  wamm  er  den  Hand  ateta 
bey  aich  hfttta.  Der  gab  die  antwort:  Dieweil  der  Mea- 
acben  vntreu  ao  gross  sey,  freue  er  sich,  daas  er  doch 
noch  ein  tren  Thier  Tmb  sich  habe.**  (Zinkgref,  I,  290.J 
Böhm.:  By  ty  STfota  psa  nohu  afal,  on  aa  tebon  pobihne. 
(delako9tky,  50.; 

234  Der  Hund  leckt  die  Wunde,  die  er 'gebissen. 

Wenn  Jemand  das  ragefagte  Uebel  gut  sa  machen 
sacht. 
BoU.:  De  houd  likt  de  wond.    (Harrtbomit ,  /,  ai6.; 

235  Der  Hund  legt  die  Pfote  wol  auf  die  Bank,  er 

behält  sie  aber  nicht  oben. 

Böhm.:  NeTytrri  paf  noha  na  lavici,  masl4saa  pod  lavioi. 

(Öelakovsky,  Mi.) 
Potn.:  Niewytrwa  psia  noga  na  {awie,  masi  byc  pod  law^. 

(ÖtlakoMky,  152.; 

236  Der  Hund  liegt  auf  dem  Knochen ;  er  frisst  ihn 

selber  nicht  und  lässt  ihn  von  keinem  andern 
fressen.     (Ruih.) 

237  Der  Hund  liegt  in  der  Krippen,  weil  der  Low 

vnd  Bär  vmb  die  Geyss    streiten.  —  Grutcr, 
in,  79;  Lehmann,  11,  97  .  88. 

238  Der  Hund  liegt  überall  an  der  Kette. 

So  angenehm  manches  Verhlltniss  von  der  Ferne  aaa 
erscheint,  wenn  man  ea  näher  betrachtet,  ao  hat  «a 
auch  seine  Schatttnaeite. 

239  Der  Hund  macht  sich  oft  umsonst  müde  Beine. 

Da».:  Hunden  derfor  bliver  snart  ganunel,  for  han  I^ber 
•aa  mangen  et  rildt  l0b.    (Fron,  dan.,  318.; 

240  Der  Hund  mag  Geld  scheissen,  sagte  der  Bauer, 

als  der  Knecht  mehr  Lohn  verlangte. 

241  Der  Hund  merkt  sich  wohl,  wer  ihm  einen  Bis- 

sen gibt. 
BoU. :  De  hond  onthoudt  wel,  wie  hem  goed  doet.    (Harre- 
bomit,  I,  316.; 

242  Der  Hund  murret,  eh*  er  beisset.  —  Sutor.  u. 

243  Der  Hund  murret,  wenn  man  jhn  bey  den  Oh- 

ren zupfit.  —  Lehmann,  924,  8. 

244  Der  Hund  muss  sehr  elend  sein,  der  nicht  nach 

Fleisch  schnappt. 

It, :  Ad  ogni  tristo  oane  place  la  came.    (Paataglia ,  385 ,  6.; 

245  Der  Hund  nagt  die  Beine,  die  er  weder  be- 

zwingen  noch  verschb'ngen  kann. 

246  Der  Hund  Reuel  beistt  die  Leute  oft 

Von  der  Nachreue. 

247  Der  Hund  säuft  nur  so  lange,  als  ihn  dürstet 

248  Der  Hund  scheisst  immer  auf  den  hohen  Stein. 

—   FTÜtMfxer*,  1711. 

Gatgestellte ,  reiche  Leute  haben  rorsugawelae  Olflck. 
Wer  hat ,  dem  wird  gegeben. 

249  Der  Hund  scheisst  mehr  als  die  NachtigalL  (^ür- 

Hngen,) 

250  Der  Hund  schläft,   wenn   er  will,   und  friatt, 

wenn  er  was  hat. 
Svkm.f    Pes  api  kdy   chM,   ale  n«if  k4j   chee.     CCai*- 
kootkg.  135.; 

251  Der  Hund  toUägt  keine  Bratwurst  ans. 

252  Der  Hmid  gchlingt  wieder,  was  er  ^^espien. 
163  Der  Hund  schnappt  aach  wol  nach  einer  Flieffe. 

M^IL:  Ben  hoad  umM  muur  •vut  vllag.    (BmrrH^M, 

IM  Dar  Hund  ■dkucppi  9hm  nach  dem  Fleiioli  «Is 


255  Der  Hund  sieht  ja  den  Bischof  an. 

Warum  sollte  der  Niedere  nicht  Zutritt  zum  Höhern 
haben,  der  Geringere  mit  dam  Vornehmem  sprechen 
dürfen. 
Fr»,:  Un  ohien  regarde  bien  un  irdque.   (Startchedel ,  100.; 

256  Der  Hund,  so  der  Kuchen  gewohnt  ist,  ist  böss 

wieder   herauss   zu   bringen.    —    Petri,  II,  vi : 

Uenisch .  1607 .  47. 

267  Der  Hund  stirbt  nicht  von  einem  Floh-  oder 
Fliegenstich. 

Pvln. :  Nie  ssokoda  psa,  kiedy  go  muchy  ir%.    (Lompa ,  22.; 

258  Der  Hund  tanzt  ums  Geld. 

259  Der  Hund  trinkt  Wasser :  schlapp ,  schlapp ;  für 

sich,  ja  für  sich. 

Die  Neger  Surinams,  um  zu  sagen,  dass  jeder  sich 
selbst  der  Nftcbste  ist. 

260  Der  Hund  waiss  (kennt)  seins  Herren  willen  wol. 

—   A^ricola,  II,  153;  Egenolff.  85**;  Pelri,  //,  93;  £mc- 
lein,  i'27:  Hlum,  391;  Simrock,  50U. 

Er  ist  auf  die  Stimme  und  den  Wink  seines  Gebieters 
abgerichtet. 
Sthd.:  Man  spricht:  bunt  weisz  heren  willen  wol.    (Mor$i- 
keim,)    (Zingerle,  197.; 

261  Der  Hund  wedelt  mit  dem  Schwänze  nicht  vor 

dir,  sondern  vorm  Brote.  —  WincUer,  XX,  55. 
Fr$.:  Le  ohien  remue  la  queufl,  non  paa  ponr  toi,  mala 

poar  1«  pain.    (XHtsingetf  141 3.; 
Jt.:  Mnove  la  coda  ü  cane,  non  per  te,  ma  per  il  pane. 

(Sohn  I,  110.; 
Port,:  Bole  com  o  rabo  o  cio,  nie  por  ti,  aenio  pelo  pio. 

(Bokn  l,  269.; 
Span.:  Menea  a  cola  el  oan,  no  por  tf,  aino  por  el  pan. 

(Bvkn  /.  232.; 

262  Der  Hund  wedelt  mit  dem  Schwänze,  wenn  man 

ihm  einen  Bissen  gibt. 

Er  bezeigt  aich  dankbar. 
Böhm.:  I  pes  pomnf,  kdo  ho  krmf.  —  I  pea  pamatuje,  kdo 
mu  dobrotuje.    (Öelakotskg,  50.; 

263  Der    Hund    wedelt    nicht    umsonst    mit    dem 

Schwänze. 

8pa::  Menea  la  coda  el  can,  no  por  tf,  aino  por  el  pan. 
(L'ahier,  3275.) 

264  Der  Hund  wedelt  so  lange  mit  dem  Schwänze, 

als  er  den  Knochen  sieht. 

Die  Russen :  Hftltst  du  dem  Hunde  den  Knochen  vor, 
dann  betet  er  dich  mit  Wedeln  an ;  hat  er  den  Knochen 
▼erschlungen,  dann  bellt  er  Flüche  hinter  dir  her. 
(AUmann   VI,  447.; 

265  Der  Hund  wehrt  sich,  wann  man  jhm  will  das 

bein  iiemen.  —  Lehmann.  896,  20  u.  894.6. 

,',Der  Hund,  dem  man  sein  Stück  Flelach  wegnehmen 
will,  wehrt  aioh  mit  seinem  lieben  um  den  Besits  des- 
selben, wenn  dieser  auch  ein  TöUig  unrechtmässiger 
ist,  und  er  ea  eben  erst  aus  der  Kttche  eines  andern 
gestohlen  hat."  (Vogt,  Thierataate.n ,  191.;  Dadurch 
unterscheidet  er  sich  wesentlich  vom  Menschen,  .der 
sich  seine  angeborenen  Bechte  rauben  l&sst,  ohne  sich 
in  wehren. 

266  Der  Hund  weiss  am  besten,  wo  er  das  Fleisch 

gestohlen  hat. 

Böhm.:  VI  pes,  Ü  s4dIo  anidl.    (Celako9iky,  372.; 
Poln,:  Kto  Jada  flaki  (drStky,  drnbky)  möwi,    i%  kaldy 
taki.    (Öaako9$kg,2n2.) 

267  Der  Hund,  welcher  den  Knochen  verdient,  be- 

kommt ihn  nicht. 

268  Der  Hund,  welcher  die  Trüffeln  sucht,  darf  sie 

nicht  fressen.  —  SfriAwörtergarten ,  13. 

Der  Mensch  soll  nicht  nar  dann  etwaa  Gutea  thun, 
wenn  er  weia«,  waa  ihm  dafftr  wird. 

269  Der  Hund,  welcher  in  der  Küche  liegt,  wird 

nicht  verhungern. 

270  Der  Hund ,  welcher  sich  zu  den  Wulfen  gesellt, 

kann  leicht  mit  ihnen  erschlagen  werden. 

271  Der  Hund,  welcher  unten  liegt,  wird  von  allen 

gebissen. 

Däm.:   Naar  banden  ligger  ander,  bido  hem  alle.    (Prov- 

dam.,  818.; 
BoU,:  All«  honden  biJtoD  den  hond ,  die  onder  ligt.    (Barre' 

bomie,  I,  315.; 

272  Der  Hund  wendet  sich  zum  eigenen  Gespei.  — 

Ki$tlein ,  329. 
tMt. :  Cania  reversus  ad  vomitum.    (Eintlein ,  329.; 

273  Der  Hund  will  von  der  Schwarte  nicht. 


831 


Hund 


Hund 


832 


274  Der   Hund  wird  (dadurch)  nicht  ledig,  ob   er 

BchüD  in  die  Ketten  beisst.  —  Lehmann,  II,  82, 54; 
Eiitelein .  327 ;  Simrock ,  4097  ;  Itraun  ,  1 ,  1533. 

Kin  Uebel   wird  durcb  Murreu  nicht  geringer,   noch 
weniger  abgewandt. 
bän.:   Hundeil  bliver  ei  Ihb,  om  han  end  bider  i  Innken. 
(Bohn  1.  37i>.; 

275  Der  Hund  wird  oft   geschlan,    auch    wenn  er 

nicht  ins  Uaus  gethau. 
Mhd.:  Der  hnnt  wirt  zuwilen  geBchl4n  amb  daz  der  lebe 
hat  get&n.     (iforolj.)    (Zinijerle,  7ö.) 

276  Der  Hunde  Bellen  hindert  niemand.  —  Körte,  2998. 

277  Der  Hunde  Bellen  jagt  das  Schwein  aus  dem 

Walde.   —   hörte ,  2999. 

273  Der  Hunde  Bellen  macht'ä  nicht,  dass  die  Pferde 
hinken. 

279  Der  Hunde    Gebete    reichen    nicht  bis  in  den 

Himmel.  —    Winckler.  XIX.  29. 

280  Der  Hundt  bellt  doch,  ob  man  jhm  schon  den 

Schwantz  absehneid.  —  Lehmann,  ioi,e4. 

Was  im  Wesen  eines  Dinges  begründet  ist,  dem  wird 
durch  äasserc  Abänderungen  nicht  abgeholfen. 

281  Der   Hundt   schnappt    nach   dem   schatten    im 

Wasser  vnd  verliert  das  Fleisch  auss  dem 
Mundt.  —  Lehmann,  25«.  13. 

282  Der  liuugrige  Hund  fürchtet  keinen  Stock. 

283  Der  ist  ein  guter  Hundt,  der  nur  einem  Wildt 

nachjagt.  —  Lehmann.  902,30. 

284  Der  junge  Hund  schämt  sich  nicht,   er  trägt 

den  Schlaf  (ünreinigkuit)  in  den  Augen  mit 
sich  herum  (oder:  er  geht  ungewaschen  aus). 
(SuriiMm.J 

Von  denen,  die  alle  Bttcksichten  auf  den  Äussern 
Anstand  aus  den  Augen  setzen. 

285  Der  klügste  Hund  begreift  nicht,  warum  die 

Ziege  Kohl  frisst.  —  AUmann  V,  iio. 

286  Der  knurrende  Hund   bekommt   die   kleinsten 

Brocken. 

287  Der  kranke  Hund  sucht  schon  frühzeitig  sein 

Heilkraut. 

3Can  soll  nicht  zu  spät  Hülfe  suchen,  sondern  sich 

bald   au  den  Arzt  wenden. 
Frz.:   Le  chien  an  matin  k  l'herbe  ra  pour  son  Tenin. 

(BovUt,  III,  202.; 
Lat.:  It  matntinus  oanis  ad  herbam.    (BoviU,  III,  202.; 

288  Der  letzte  Hnndt   f^ngt   bissweilen   noch   den 

Hasen.  —   Lehmann.  451.  11. 
Dan.:    Den    sidste    huud   fanger    og   ofte  haron.     (Prot. 

dan.,  .112.; 
Lat.:  Praestat  sero,  quam  non  renire.    (Binder  II,  2640; 

Lehmann,  4.S1,  12.; 

289  Der  löppt  gen  Hund  söven  Jahr  duU.  —  Uue- 

ren,  164:  Haiukalender ,  I. 

290  Der  schlimmste  Hund  hat  den  schönsten  Schwanz. 

Frl.:  A  möchant  chien  belle  quoue.    (Lfronx.  I,  106.; 

291  Der  schlimmste  Hund  kriegt  oft  die  besten  Beine. 

WinckUr.  IX.  2. 

292  Der  sünd  mehr  Hunde  ass  Bünke.  —  liueren,  166; 

ilauskalcnder ,  I. 

293  Der  vorderste  Hund  fängt  den  Hasen. 

Oft  auch  der  leUte. 

294  Des  Hundes  Bellen  wird  den  Himmel  nicht  er- 

schellen. 

295  Dess    Huniles    bellen  jagt   die  Saw    auss   dem 

Walde.   —  Vetri.  II.  118. 

296  Diar  an  Hünj  släu  wal ,  fant  sacht  an  Knappal. 

(Sordfrie».)  —  Johaiuen.  144. 

Auf  Amrum:  Diar  an  HUttnj  slaau  wal,  kaan  lagt 
un  Staak  fiuj.  Auf  Sylt:  Diär  en  Httn'  slaa  wel,  di 
tendt  saagt  en  Stok.  (Haupt ,  VW ,  355,  80.;  —  Wer  einen 
Huud  achlagen  will,  findet  leicht  einen  Knttppel. 

297  Diar    lept  nian  Hüünj    sööwen  Juar  dol  of  hi 

fant  sin  Steed.    (Amnnn.J  —  Haupt,  VIII,  362,  181. 

298  Die  ärgsten  Hunde  sind  die  hinterwärts  beissen. 

299  Die  eigenen  Hunde,  die  eigenen  Knochen. 

Dan.:   Vore  egne  hnnde  skulle  gnave  yor«  egne   beene. 
(Proe.  dnn..  il2.) 

300  Die  ersten  Hnnd  wirft  ma  gern  in'  Boach.    (Xie- 

i/rnitfiTn'ii/i. 

Kr6td  VursucUe,  erste  Liebdchafteu  u.  s.  w.  mislin- 
xeu  meist.  lu  llecuj«  auf  :^i<>  und  :'\}l  vgL  oben  auch 
1  »4  und  li»*.. 


301  Die  ersten  Hunde  ertränkt  man  gern  (werden 

ersäuft).     (Ober6sterreich.J 

Beim  Kartenspiel  gebräuchlich ,  um  zu  sagen :  Die  an- 
fangs  gewinnen,  Terlleren  am  £nde. 

302  Die  Hund,  die  die  Wölff  verjagen,  sind  so  gut, 

als   die  sie  fangen.  —  Lehmann,  397,  14. 

303  Die  hund,  die  vil  bellen,  beissen  nit.  —  Top- 

|itiM,  39*;   Latendorf  II ,  6;    Lehmann ,  135 ,  IS  ;   Binder 
II,  8994. 

304  Die  Huud  flohen  einander.  —  Getsner.  ThieH^uck. 

LIIII ». 

„Was  dahin  gedeutet  wirt,  so  ein  bOser  bub  ein 
nichtsOUigen  tropffen  lobt." 

305  Die  Hund  nemen  den  Kindern  das  Brot,  nicht 

den  Alten.  —  Petri,  II,  132;  Henitck,  5M,  25. 

306  Die   Hunde   beissen   sich   erst   Wunden,    dann 

lecken  sie  dieselben. 

307  Die  Hunde  bellen,  die  Wölfe  heulen  und  die 

Pfaffen  lügen. 

308  Die  Hunde  bellen  wider  die',  so  Stäbe  tragen.  — 

Eitelein,  3Su. 

I  309  Die  Hunde  des  Dorfes  beissen  sich   unterein- 
ander; aber  wenn  der  Wolf  kommt,  sind  sie 

I  Freunde. 

Wenn  der  Wolf  kommt,  sagen  die  Tataren,  tbou 
sich  die  (zankenden)  Hunde  zusammen  und  treiben  ihn 
zum  Dorfe  hinaus.  > 

I  310  Die  Hunde,  die  am  meisten  bellen,  beissen  am 

I  wenigsten. 

I  311  Die  Hunde,  die  so  arg  bellen,  sind  lange  nicht 

die  schlimmsten.  —  Schulfremd ,  88 ,  138. 
I  312  Die  Hunde  fressen  schw^erlich  Bratwürste,  sie 

stehlen  sie  denn.  —  Simrwik^  50sa.-  K^ru,  vä\: 
I  Braun,  I,  l.'>42. 

'313  Die  Hunde  haben  überall  Zähne. 

Soll.:   Honden  hebben   tandeu  in  alle   landen.     (Harrt^ 
bomre,  7,  293;  Bohn  /,  328.; 

I  314  Die  Hunde  heben  das  Bein  auf  und  saichen  an 
die  Wand,  dass  sie  ihre  Schuhe  nicht  besai- 

i  chen.  —  Eitelein,  330. 

315  Die  Hunde  laufen  nicht  dem  Manne  nach,  son* 

!  dem  dem  Knochen. 

I  316  Die  Hunde  scharren  hinter  sich. 

.  317  Die  Hunde  schwinden,  wo  sie  nichts  zu  fressen 

i  finden. 

I  318  Die  Hunde  sind  nicht  schuld,  dass  die  Hasen 

•  sterben. 

I  319  Die  Hunde  vor  dem  pfarrig  seyn  sollten,  seynd 

■  vielmals  selber  Wölffe.  —  Franck.  watbudh.  XLV*. 

'  320  Die  Hunde  wären  gut,  aber    die  Jäger  taugen 
nichts. 

I  Oute  Truppen,  schlechte  (feige,  angeschickte,  abel- 

gesinnte) Anführer. 
Frz.:  Les  soldats  sont  bons  ,  mais  lea  chefh  ne  Talent  riea. 

'  321  Die  Hunde   wurden  satt  und  beschenkten  ein- 
ander mit  den  üeberbleibseln.  —  hurckkarii,  357. 

Die  Aegypter  gebrauchen  dies  Sprichwort,  was  uns 
sehr  unzart  erscheinen  muss ,  von  der  Freigebigkeit  der 
Paschas  und  anderer  hohen  Personen  gegeneinander. 

I  322  Die  Hundt  werden  offt  von  ihren  Herrn  so  ge- 
j  ängstiget,     dass    sie    die    Zähne    gegen    siV 

bleckeu.  —   Lehmann,  805,  W. 

323  Die  kleinen  Hunde  hetzen  die  grossen    anein- 
ander. 
.  324  Die   Majätzischen  Hund  sind  nur  gewohnt  zu 
bellen,  aber  nicht  zu  beissen. 

„So  antwortete  der  Ersbischof  Arnold  Ton  Mainz  um 
das  Jahr  1156  denen,  welche  ihn  vor  einem  baldiflsa 
Aufruhr  seiner  Bürger  warnten.''    (Crutiut,  I,  601''^ 

325  Die  todten  hund  beissen  nit.  —  Tappiu»,  n  •*. 

326  D'n  Hond  muss  mc  de  Bä  lass  on  d^n  Bauer  di 

Kermes.   —  Frommann,  II,  410,  114. 

327  Dö  ersten  Hund  trenkt  ma  ge'n.    (ObeHMerrtuk.) 
'  — •  Baumgarten,  80. 

328  Dre  Hunde  an  em  Knocken  verdräget  sik  wüXnu 

(Waldeck.)  —  Firmenich,  I.  395,  8. 
:i29  E  schliche  (schüchterner)  Huog  iich  ait^leifi. 

(SMthurn.;  —  5rAiUI,  63,  Bt. 


sas 


Hnnd 


Hand 


834 


330  Eh'  de  Hund  schött,  öss  de  Has'  langst  äwer  ' 

alle  Barg.  —  Frvschbier  \  1734. 
Zum  Langsamen,  der  sar  Sache  xu  spftt  kommt 

331  Eher  will  ich  den  Hund  fressen,  als  mich  vom 

Hunde  fressen  lassen. 
Dan,:  Ftfr  ed«r  jeg  af  hnnden,  end  hunden  af  mig.    (Prov. 
dan,,  1S4.; 

332  Eigne  Hunde,  theure  Jagd. 

Holt.:  Bigen  honden ,  dnurkoop  Jaagt.  (Harreboine*,  1, 3180 
33:i  Ein  alter  Hund  bellt  nicht  umsonst. 

Kri.:  Vienx  chien  n'aboie  pas  en  Tain.    (Bohn  I,  63.^ 
lt.:  Oane  ehe  morde  (Cano  vecohio)  non  abbaia  in  vano. 

(Pazxaglia,  40,  7;  Bo/in  /.  76;  Gaal,  'J23.; 
ilolL :  Ken  oude  hond  hast  niet  xonder  oorxaak.    (Harre- 

homi*,  I,  318.; 

334  Ein  alter  Hund  geht  traung  an  seine  Ruhe.  — 

iVtri,  //,  164. 

335  Ein  alter  Hund  gewöhnt  sieh  schwer  an  ein 

Halsband. 
n.:  Can  Tecohlo  non  s'avecxa  a  portar  collaro.    (Bohn 

/,  77.; 

336  Ein  alter  Hund  ist  schwer  zu  dressiren. 

337  Ein  alter  Hund  lernt  keine  Kunststücke. 

338  Ein  alter  Hund  lernt  nimmer  stehen.  —  Einf- 

lein,  334. 
Kntfl.:   An  old  dog  will  learn  no  tricks.    (Eisbein,  334; 

Kritzin'jfr,  483=».J 
Ung.:  K4si»  oz  agg  ebet  tinora  tanitanf.    (Gaal,  'J2G.) 

339  Ein  alter  Hund  lernt  schwer  tanzen. 

:J4U  Ein  beissiger  Hund  bellt,  ob  er  schon  kein 
vrsach  hat.  —  Lehmann ,  lOl ,  66. 

Dagegen  dio  Italiener:  Can  che  morde  non  abbaia  in 
Tano.    (Bohn  l.  76.) 

341  Ein  bellender  Hund  taugt  nichts  zui*  Jagd. 
Port. :  Cao  que  mnito  ladra  nnnca  bom  para  a  caca.   (Bohn 

I,  S71.; 

342  Ein  bissiger  Hund  hat  keinen  festen  Schlaf. 
Frs. :  Chien  dangeroax  sang  meraude  se  couche.    (L^rvux, 

I,  105.; 

343  Ein  bissiger  Hund  kommt  ohne  Schwanz  nach 

Hause. 

»«..•  A  maarais  chien  la  qaene  luy  vient.  (Ltroux, 
I,  106.; 

344  Ein   bissiger  Hund   zeigt  die  Zähne  nicht.  — 

Schlechta .  44. 
346  Ein  blöder  Hund  erhascht  selten  einen  Knochen. 

Lat.:  Pndor  ogcnti  viro  inatilis.  (Philippi ,  II y  114.;  — 
Vereoundia  inutllis  viro  egenti.    (Seybold,  464  u.  6ii.) 

346  Ein  blöder  Hund   wird  selten   fett  (feist).  — 

IUum,iU;  DohnI,m;  Eiselein,  SSH;  Simrock ,  i045 : 
.Seybuld.36i:  Körte.  3030;  Uraun,  I.  1M7:  Lohrcngel, 
l,  19T;  für  Waldeck:  Curtte,  34S,  360;  für  Henneberg: 
Frommann,  f/,  409,  45;  für  Hannover:  Schambach,  I,  58; 
für  Preutgen:  Fritchbier*,  1733. 

Dasselbe  Schicksal  hat  ein  blöder  Mensch,  der  da- 
bei noch  gans  Ton  Krftften  kommen  kann. 

Dan.:  Sielden  bliver  bin  hund  fed.  (Bohn  I,  3l»7;  Prov. 
da». ,  310.; 

Frs.:  II  n*y  a  que  les  hontoux  qui  perdent.  {Gaal,  916; 
Kritsinger,  aiC*.;  -~  On  ne  gagne  rien  k  ttre  hontenx. 
(StarichtdH,  411.; 

Holt.:  Ben  bloodo  hond  wordt  seiden  vet.  (Hurrebomre, 
/,  319.; 

Jt.:  AI  poroo  peritoso  non  cade  in  bocca  pera  mezza. 
(Qaal,  916.;  —  L'huomo  vergognoso  molte  cose  perde. 
(PaxsagUa,  400,  9.; 

Lat.:  Qai  timide  rogat,  docet  negare.  (Seneca.)  (Philippi, 
n,  140.; 

347  Ein  bösen  hund,  der  wil  beissen,  soll  man  mit 

knütteln  wegschmeissen. 
Lat. :  Non  desit  baoulos ,  si  uolt  mordere  catellas.    (Loci 
comm.,  300.) 

348  Ein  böser  Hund  beisst  in  jeden  Stein. 

Frs.:   MaaTais    chien    ne   troure   ob    mordre.     (Lcroux, 

i,  10».; 

349  Ein  böser  Hund  frisst  selber  nicht  und  läast 

auch  andere  nicht  fressen.  —  Schlechia ,  479. 

360  Ein  böser  Hund  ist  selten  allein. 

351  Ein  britischer  (englischer)  Hund  kann  so  viel 
ausrichten  als  drei  Soldaten.  —  Berokenmetfer ,  8«; 
DeuUcke  Romanteitwtg ,  Ul.  47.  867;  Hi'sekiel,  51. 

Koeh  ans  dar  Zeit,  als  die  alten  Briten  ihr«  Doggen 
im  Kriege  benntstMi.  So  nahm  Oraf  Essez  hundert  eng- 
lische Doggen  nach  Iriand  mit  sich,  theils  nm  das  La- 
MT  ni  bewaehn ,  tlMÜs  die  yerkroehenan  nackten  Ir- 
Uader  la  itarea  Hohlen  und  Winkeln  anfirasnehea. 

9H  fiin  laoler  Hnnd  findt  ofii  ein  gut  itook  Fleiiofa. 


353  Ein  fauler  Hund  ist  voller  Flöhe. 

Span.:  A  perro  viejo  todas  son  pnlgas.  —  £1  perro  flaco 
todo  es  pnlgas.    (Cahier,  3641.; 

354  Ein  feiger  Hund  bellet  wol,  beist  aber  nicht.  — 

Pein,  JI,  188;  Ilenisch,  266,  99. 
365  Ein  feiger  Hund  hat  nie  einen  Wolf  gesehen. 

Frt.:  Chien  couart  voir  lo  loup  ne  veut.    (Lfroux,  I,  105.; 

356  Ein  feister  Hund  achtet  der  Flöhe  nicht. 

Dan.:  Tyk  hnnd  agter  ei  lopi)e-bid.    (Ptve.  dan.,  311.; 

357  Ein  feister  Hund  ist  ein  schlechter  Wächter. 

358  Ein  feister  Hund  taugt  nichts  zur  Jagd. 

Böhm.:  Z  tucnosti  pes  se  kazf.    (C'olakovjdi/,  152.; 

359  Ein  flüchtiger  Hund  wirft  blinde  .lunge. 

360  Ein  frommer  Hund,  der  beim  Fleisclie  sitzt  und 

nicht  kostet. 

361  Ein  furchtsamer  Hund  läuft  vor  dem  Ilaseii. 

Dan.:  Becd  hund  f0r  hareu  lt»ber.    (Proe.  dan.,  311.; 

362  Ein  gefleckter  Hund  meint  (will),  dass  alle  Hunde 

bunt. 

„Bill  gefleckter  Imnd  ist  begercu,  das  alle  hund  ge- 
fiecket  -weron;  also  wolt,  der  mit  schänden  ist  umbge- 
ben ,  das  ydermaun  geschändet  wUrd  in  seinem  leben." 
(ttWdta,  Biiij.; 

363  Ein  gut  gezogener  Hund  jagt  mit  Lust. 
Span.:  Bl  can  do  buena  rasa,  si  hoy  no  caza,  mauana 

casa.    (Bohn  I,  216.;  ^ 

364  Ein  guten  Hund  wirffl  man  auffs  wenigst  ein 

gut  Bein  vor.  —  Lehmann,  72,  9. 
Dtin.:  £n  god  hond  kustor  man  i  det  ringeste  ot  godl  beeu 
for.    (Pntv.  dan. ,  319.;  —  Kn  gou  hnnd  skal  have  et  godt 
been.    (Prov.  dan.,  311.; 

365  Ein  guter  Hund  beisst  den  eigenen  Herrn  nicht. 
lloll.:    Oeen  hond  bijt  sijn'  eigen' meostor.    (Ifarrebome^, 

I,  318.; 

366  Ein  guter  Hund  bekommt  Hclten  einen  fetten 

Bissen  (guten  Knochen). 

Die  Kassen:  Der  bessere  Hond  bekommt  den  schlech- 
tem Knochen  xn  nagen.  (ÄUmann  VI,  416.)  '■ 
F)rz.:  A  bon  chien  ii  ne  viont  jamais  un  bon  ob.  (Bohn 
J,  1 ;  Kritsinger,  140''.;  —  Au  chien  qui  d'aboyrr  s'^gueule 
Jette  nnbon  os  en  la  gueule,  in  continont  il  so  taira. 
(Leroux,  I,  IOC)  —  .Tamais  ä  an  bnn  chien  il  ne  vieut 
bon  OS.  (Lfndroy,  UIG;  Gaal.  125.1;  Lerwix,  I,  10«; 
Star»ehfd«l,  101.; 

367  Ein  guter  Hund  bellt  niemals  umsonst. 

Fr;.:'^Jama>8  bon  chien  n'aboie  cn  vain  (it  fanx).  (Krittin- 
«/^-r  ,  130 « ;  Bohn  I,  '21;  .Star$chftM ,  102;  Oahin-,  10 
u.  8«Ü.; 

368  Ein  guter  Hund  bellt  nur  zur  rechten  Zeit.  — 

llvilcnberg,  I.  67. 

Immerwährendes  Bellen  verfehlt  seinen  Zweck;    so 
das  beständige  Hofkneistem  in  der  Erziehung. 
It.:  Can  vecchio  non  abbaja  indamo. 

369  Ein  guter  Hund  bellt  sich  früh(er)  zu  Tode. 

370  Ein  guter  Hund  find  wol  (überall)  einen  Kno- 

chen. —  Petri,  11,193. 
Frs.:  A  bon  chien,  bon  os.    (Cahitr ,  36ti.; 

371  Ein  guter  Hund  findet  überall  einen  Herrn. 
It.:  A  cane  bonn  non  faltat  padronn. 

372  Ein  guter  Hnnd  hält  seinen  Hof  rein.    (Posen.) 

373  Ein  guter  Hund  im  Haus  beisst  den  fremden  *nau8. 

374  Ein   guter  Hund  im  Hause  lässt  von  fremden 

sich  nicht  ausbeisscn.  —  Eiselem,  325. 

375  Ein  guter  Hund  ist  seines  Futters  werth. 
Dan.:  Hunden  er  sagt  beenene  v»rd.    (Pt-ov.  dan.,  312.; 

376  Ein  gntei*  Hund  jagt  nicht  allem  Wilde  nach. 

377  Ein  guter  Hund  jagt  von  Art  (Natur). 

Frt.:  Bon  chien  ehasse  de  race.    (Lendroy,  827;  Leroux, 

II,  58;  Bohn  I,  8;  Cahier,  365.; 

Span.:  £1  can  de  buena  rasa,  siempre  ha  mientes  de  la 
caca.    (Cahier,  3276.; 

378  Ein  guter  Hund  läuft  nicht  jedem  nach,  der 

ihn  ruft. 
Dan.:  Hunden  skal  ikko  Tsere  hver  mands  som  hvidsler. 
(Pro9.  dan.,  8l2.; 

379  Ein  guter  Hund  macht  seiner  Art  keine  Schande. 

Holl.:  Een  goede  hond  doet  sieu  ras  eer  aan.  (llarrr- 
bomf«,  I,  317.; 

380  Ein  guter  Hund   scheisst  nicht  in   seine  Bude. 

—   FrixchUirr,  847;  Friiichhier'.  1712. 

381  Ein  guter  Hund,  so  die  FührU'  nicht  verliert. 

382  Ein  guter  Hund  und   a   bravs  Weib  gehören 

zum  Haus.    (lioU-ThaLi 

383  Ein  guter  Hund  verdient  sein  Futter  wohl. 
MoU.:  Ken  hond  verdient  den  kost.    (Harrebomie,  I,  317.; 

53 


835 


Hand 


Hand 


836 


384  Ein   hinkender   (lahmer)   Hund    fangt    keinen 

Hasen. 

Kommt  immer  za  sp&t,  findet  stets  leere  N&pfe. 
Frz. :  II  n'y  a  que  lei  honteux  qui  perdent.     (Lendrotj ,  874 J 

385  Ein  Hund  an  der  Kette  beisst  eher  als  ein  freier. 

386  Ein   Hund   beisst   dem    andern    den    Schwanz 

nicht  ab. 
Poln. :  Pies  psu  ogona  nie  agryzie.    (Lonipa ,  i«.) 

387  Ein  Hund  beisst  (beleckt)  den  andern. 
Böhm,:  Pet  psa  jf,  oba  neslechetnf.    (OfJaloe$ky ,  9'i.; 

388  Ein   Hund    beisst    den    andern   wol,    aber    er 

schimpft^  ihn  nichts 

')  Die  Osmanen  sagen:  aber  er  friaat  ihn  nicht. 
(ScAlechta,  397.^  —  i^Einem  Lumpenhunde  geschieht  aber 
recht,  wenn  er  von  einem  andern  Lumpenhunde  ver- 
achtet wird."  (Varnhagen  ton  Eme.  Tagebuch  .  lAvpnig 
1861,  I,  41.; 
Lat.:  Cania  caninam  non  est.    (Binder  II,  414.; 

389  Ein  Hund  bekommt  Prügel  und  kein  Brot,  den 

andern  futtert  man  mit  Butterbrot. 

Voltaire  schreibt:  „Ea  gibt  Hunde,  die  mau  kämmt, 
liebkost,  mit  Biaquit  fQttert  und  deuen  man  schöne 
Hündinnen  zum  Privatverguftgen  hftlt;  es  gibt  andere 
Hunde,  die  man  aushungern  l&sst,  tritt,  echlAgt  und 
die  culetzt  ein  Anatom  an  den  Pfoten  auf  den  Tisch 
nagelt,  um  sie  bei  lebendigem  Leibe  langsam  zu  seciren. 
War  CS  das  Verdienst  oder  die  Schuld  dieser  Hunde, 
dass  sie  glücklich  oder  unglücklich  gewesen  sindV* 

390  Ein  Hund  bellt  den  Bischof  an,  wenn  er  ihn 

nicht  kennt. 
Böhm.:  Pes  i  na  svatöbo  zastekA.  —  Voluo  psu  i  na  boha 

Uti.    (Öelahovsky,  91  .j 
Frz.:  Un  chion  regarde  Wen  un  6vSque.    (Bohn  I,  51.; 

391  Ein  Hund  bleibt  ein  Hund,  wenn  er  gleich  alle 

Tage  in  die  Kirchen  ging.  —  Petri,  U.  198. 

„Ging  ein  Hund  tags  tausend  Stund  zu  Küchen,  er 
ist  doch  ein  Hund.'*    (LiedersacU.) 
Frz.:  Le  ohien  ne  peut  pas  £'tre  ch&vrc,   ni  le  lapin  de- 
venir  li«vre.    (Cahier,  370.; 

392  Ein  Hund,  dem  warm  ist,  hat  stets  Haare  genug. 

393  Ein  Hund,  den  der  Frost  schüttelt,  bellt  übel. 

Holl.:   De   hond,    die   van   vrccze    blaft,   blaft   niet   wel. 
(Harrebomce .  /,  316.; 

394  Ein  Hund ,  den  man  mit  Bratwürsten  (Knochen) 

wirft,  bellt  (beisst)  nicht. 
Dan. :  Sielden  g0e  hund  at  beens  hug  ( naar  man  kaster 

been  til  hanem ).    (Prot.  dan. ,  311.J 
It.:   Non  si  offende  mai  cane  gettandogli  le  ossa.    (Bahn 

I,  114.; 

395  Ein  Hund,  den  man  zur  Jagd  treiben  (tragen) 

muss,  föngt  nicht  viel  Wild. 
Dan.:   Den   hund  man  skal  ntide  til  skovs,  beder  ikke 
mange  dyr.    (Bohn  /,  354.; 

396  Ein  Hund,  der  alle  Hasen  hetzt,  hat  nimmer 

Ruhe. 

397  Ein  Hund,  der  an  einem  Bein  nagt,  kend  keinen 

freund.  —  Lehmann,  66,  2S;  104,  7;  398,  21  u.  563,73; 
Petn,  n,  198. 
HoU.:  Eeen  hond  aan  een   becn  kent  goene  vrienden. 
(Bohn  I,  314.) 

398  Ein  Hund,  der  Äsche  leckt,  leckt  auch  Mehl. 
Holt. :  Een  hond,  die  asch  likt ,  mag  ook  wel  meel.    (Harre- 

bomee,  I.  317.; 

399  Ein  Hund,  der  aus  allen  Sehü.<:selu  frisst,  be- 

wacht kein  Haus. 

400  Ein  Hund,  der  beisst,  wird  wieder  gebissen. 

401  Ein  Hund,  der  bellt,  fängt  wenig. 

Port.:  Perro  ladrador,  uunca  bom  ca^ ador.  (Bohn  I,  til.) 

402  Ein  Hund,  der  bellt  und  nicht  beisst,  hat  keine 

zerfetzten  Ohren. 
HoU.:  Een  hond,  die  hast  en  geen  geweld  doet,  wacht 
zijn  vel.    (Barrebomie,  I,  217.; 

403  Ein  Hund,   der   das   Haus  bewacht,  hat  viel 

Feinde. 

404  Ein  Hund,  der  den  Wolf  verjagt,  ist  so  gut, 

als  der  ihn  fängt. 

405  Ein  Hund ,  der  der  Küche  gewohnt  ist ,  ist  bös 

herauszubringen. 

406  Ein   Hund,    der   die   Rebhühner   selber   frisst, 

nützt  dem  Jäger  nichts. 

Aehnllch  russisch  Altmann  VI,  407. 

407  Ein  Hund,   der  einen  Maulkorb   trägt,   kann 

weder  bellen  noch  beissen. 

Die  Maulkörbe,  welob«  Bfrasohan  angelegt  werden, 
•Ind  tehr  Teraohieden,  thvn  aber  dieeelbe  Wirkung. 


408  Ein  Hund,  der  Fleisch  hat,  benagt  keine  Kno- 

chen. 

409  Ein  Hund,  der  in  der  Küche  aufgewachsen  ist, 

taugt  nichts  zur  Jagd. 
Gegen  verweiohliohende  Erziehung. 
It. :  Gan  di  cuoina  non  i  mai  buon  da  caccia.    (Paszagliu, 
40,  8.; 

410  Ein  Hund,  der  in  jeden  Stein  beisst,  raass  viel 

Zähne  haben.  —  Sprichioörtergarten ,  189. 

Der   Becbthaberlsohe ,    Streit-   und   Processsacfatiga 
verliert  in  der  Begel  telbst  dann,  wenn  tr  auch  Beeit 
behAlt. 
Dan,:  Naar  hunden  bider  i  steenen,  forbider  han  fcit  ain 
tand.    (Prot,  dan.,  313.; 

411  Ein  Hund,   der  keine  Koth,   spielt   mit  dem 

Brot. 

412  Ein   Hund,   der  keine  Zähne   hat,    kann    den 

Wolf  nicht  abwehren. 

Die  BuBsen :  Wer  seinem  Hund  die  ZUine  atnmpfl, 
schärft  dem  Wolf  die  Krallen.    (Altmann  V,  119.^' 

413  Ein  Hund,  der  lange  genug  aushält,  fäi^  den 

Hasen. 

Port.:  O  galgo,  a  larga,  a  lehre  mata.    (Bohn  I,  288.; 

414  Ein  Hund,  der  Lappen  frisst,  auch  das  Leder 

nicht  vergisst. 

415  Ein  Hund,  der  läuft,  ist  schnell  gejagt. 

Boll.:  Een  willige  hond  is  haast  gejaagd.    (Sarreboutff. 
I,  318.; 

416  Ein   Hund,   der  liebt  Gekneif,   bellt  auf   den 

eignen  Schweif.    (Böhm.j 

417  Ein  Hund,  der  mit  den  Wölfen  geht,  wird  mit 

den  Wölfen  erschlagen. 

Aehnlioh  russisch  Altmann  V,  130. 
Port.:  Cäo  que  lobos  mata,  lobos  o  matio.   (Bokn  1,  271.; 

418  Ein  Himd,  der  mit  heissem  Wasser  begossen 

worden  ist,  fürchtet  auch  das  kalte. 
Frz.:  Chion,  une  fois  £chaud<S  d^eau  froide,  est  intimidJ. 

(Leroux,  I,  106.; 
It.:  Cane  soottato  teme  l'acqna  fredda.    (Paszaglia ,  40,  i.) 

419  Ein  Hund,  der  nach  Schatten  schnappt,  verliert 

das  Fleisch.  —  Sprichwörtergarien ,  469. 

Ist  aus  einer  bekannten  Aesopischen  Fabel  entitanto 
und  wird  durch  diese  erklärt. 

420  Ein  Hund,  der    nach  zwei  Hasen  jagt,  fangt 

keinen. 
Port.:  Galgo  que  rauitas  lebres  Icvanta,  uenhuma  mata 

(Bohn  /.  278.; 
Span.:  Qalgo  que  muchas  liebras  levanta,  linguna  mata. 

{Bohn  I,  223.; 

421  Ein  Hund,   der   nicht  auf  Einer  Spar  bleibt, 

fahet  weder  Hii-sch  noch  Hasen.  —  Eiseiein,  m: 
Simrock .  8921. 

422  Ein  Hund,  der  nicht  friert,  hat  Haare  genug. 
Böhm.:  Pes  hunat,  jemur.  teplo ,  a  sedUk  bohai,  jemni  sjto. 

(delaiovakij ,  328.) 

423  Ein  Hund,  der  nicht  wachsen  soll,  bekommt 

Branntwein  ins  Futter. 

424  Ein  Hund,  der  rohes  Fleisch  gekostet  bat,  ist 

immer  lüstern  danach. 
Lat.:  Periculosum  est,  cauem  intestina  gustaase.    (T%t9- 
kritos.)    (Hamelg,  130;  PhiUppi,  II,  92.J         , 

425  Ein  Hund,  der  sich  an  eine  Ziege  gewöhnt  hat, 

lässt  nicht  von  ihr,  bis  er  stirbt.     CSthmmz.) 
It.:  Cane  imbizzadu  a  craba  finza  ad  sa  morte  adHiat. 

426  Ein  Hund,  der  sich  einmal  das  Maul  verbmmt, 

fürchtet  auch  kaltes  Wasser. 
It. :  Cane  scottato  soffia  in  eorato.  —  II  cane  ecottato  4tiü* 

acqua  calda,  ha  paura  anco  della  firedda.    (0«di  mj 
üng.:  Le  forr^ott  kutya    ax  esütül  is  f^    (ihutl.  Mir 

Äritzinger,  139  ^'.; 

427  Ein  Hund,  der  sich  in  die  Küche  gewöhnt  Ittli 

lässt  nicht  davon. 
HoU.:   Een  kwade  hond  wil  ninuner  maat, 
in  de  keuken  gaat.    (Barrtbomde,  l,  Sl7^ 

428  Ein  Hund,  der  Wölfe  beisst  (jagt, 

wird  von  Wölfen  ge(er-)binen. 
Span.:  Ferro  que  lobos  nata,  loboc  le  mataa*.  IM« 
/,  240.; 

429  Ein  Hund,  der  zwei  Thore  bewadbi»  ffaMM 

sich  nicht. 
Böhin.t  Pes  dToJfcli  Trat  mfvi  hlad.    (Ctllltmtif,0ßi 

430  Ein  Hund  erleafil  ehe  einen 

Ochs.  —  Mn.  n,  IM. 


837 


Hund 


Hnnd 


838 


431  Ein  Hund  findet  überall  dürre  Knochen. 

All  Eutechuldigungen  für  seine  Binke  ist  ein  sublim* 
mer  Mensch  nicht  verlegen. 

439  Ein  hund  iiöet  dem  andern  (liest  dem  andern 
die  Flöhe  ab).  <8.  Eisen  14  n.  15,  Hand  122  n.  m 
und  Traube.)  —  Eyering,  II,  104;  Gruter,  /,2S;  llcnigch, 
1156.  11;  EiKcfein,  328;  Körte,  .1009;  Wurzlutch  !l,  168. 

433  Kin  hund  für  ander  wird  gepreist,  der  seinem 

hen'en  trew  beweist. 

Lul.:  Do  oane  laudando,  quatuor  boue  disce  prubaudi»: 
est  linffUA  medicus,  doni«ine  fldells  umicas ,  aedes  cnstu- 
dit,  fUres  latruudotiue  prodit.    (Ijoci  covuu.,  lOj 

434  Ein  Hund  hat  keine  Schulden. 

Man  will  damit  sagen,  dass  alle  Leute  Schulden  haben, 
nur  ein  Hund  liabo  keine. 

435  Ein  Hund  hnt  lieber  (fressbur)  Uebein  aln  kost> 

bar  (küätlich)  Gestein. 

Die  Surgo  fUr  den  Unterhalt  idt  wiclitiger  als  die  IQr 
GegenstUnde  der  Pracht. 
UoU.:  Ecn  lioud  liceft  licver't  gobeeut  dan  kostelijk  gc- 
steent.    (nnii-^b'iiwe .  I,  ai7.» 

436  Ein  Hund  hcisst  (nennt)  den  andern  Flöhpetcr. 

Aehulich  russisch  AUmunn   VI.  44.'». 
lifilL:  Do  eene  hond  verwijt  den  anderen,  dat  hij  vtooijon 
heeft.    (Ilarrebon^e ,  I,  Slti.; 

437  Ein  Hund  im   Hauss  Irst  sich   von   frembden 

nicht  aussbeisscii.  —  Lehmann ,  ll ,  iS. 

438  Ein  Hund  ist  beher/.t  in  seinem  Hanse. 
ßihd. :  Sö  habt  es  wol  gesehen  vor,  das  ieder  hund  auf 

«einem  mist  fUr  ander  drey  gehener  ist.    (Riny.)    (Zia. 

gfrle,  197.J 
/>:.:  Chieu  sur  sou  furnier  est  hardi.    (Bokn  J,  H.) 
HuH. :  Die  liont  i«  stolt  voor  siju  eighcu  hol.    (Tuhh.  ,  13 ,  13  ; 

Harrebonu'f ,  I,  317.^ 
Lat.:  Kst  audax  umen  proprium  canis  ante  furamen.    (Fal- 

hrtlebtn,  313.) 

430  Ein  Hund  ist  bös  beim  Schwiui/  /u  lassen  (halten). 
tluU.:  Men  kan  en  geen'  hond  bij  den  staart  doortrekkcn. 
(H(irri'boJit4e ,  /.  381.; 

440  Ein  Hund  ist  ein   getrew  'J'hier,   iloch   ist  er 

lieber  hvy  dem,  der  jhn  iitzet,    :»ls  |der  jhn 
schlcgt.  —   Lehmann.  519,  24. 

441  Ein  Hund  ist  ein  treu  Thier.  —  /;ii<m ,  iü4. 
443  Ein  Hund  ist  gegen  den,  der  jhn  ernehrt,  mehr 

danckbar  nls  ein  Mensch  g»*gen  Gott.  —  Lrh. 
»uwn,  117,  2. 

443  Ein  Hund  ist  neidi.sch,  wenn  der  andi^re  in  die 

Küche  geht. 

444  Ein  hund  ist  nit  lang  nn   ein  wurst  gebunden. 

—    TnjipiHs.  l»;i''.  Simioik,  5024;  Körte,  3080. 
ili/lt.:  Ecn  hont  er  \s  niet  lanc  ghobonden  aen  een  wor«l. 

(FaU^rsM'rn ,  3-19  .•  IIurrebviHfe ,  l.  317.;  | 

Lat.:   Faoile    mli>c«   pyrura    comest.     (i'tauttn.)     (Binder 

n.   1072;  l'/iilippi.   /,  V2l.)  —  y 

tur.  mordet  ad  illam.    (FttU'rslefn'H,  349.; 


.;  —  Nun  canis  ad  liillam  liga-  J 


445  Ein  Hund   kan  allein   nit  lang  bellen.  —  Ik'tri. 

II.  ll'S;  Frütihhier^,  1713;  Schamhach,  11,  113. 

Wenn  der  Anflknger  einer  Händcloi ,  eines  Zanks  nie- 
mand findet,  der  ihm  etwas  entgegnet,  so  wird  er  bald 
wieder  aufhören  mQsson,  sowie  Feuer  erlischt,  wenn 
kein  Brenn  Ktoff  hinankommt. 

446  Ein  Hund  kann  lange  bellen,  bis  der  Mond  zu 

scheinen  aufhört. 

447  Ein  Hund  kann  lange  mit  dem  Schwan/e  we- 

deln, bis  er  satt  wird. 

Die  Russen :  Der  Hund  wird  Tom  Wedeln  nicht  fett, 
sondern  von  der  FQttcmng. 

448  Ein  Hund  lebt  wie  ein  Hund. 

JTAd.  ■  Ein  bunt  lebt  als  ein  hnnt.    (Morotj.)    (ZingtrU ,  1i.) 

449  Ein  Hund  leckt  dem  die  Hand,  der  ihm  ein 

Stück  Fleisch  hinvrirft. 

450  Ein  Hund  leidet  keine  Gesellichaft. 

451  Ein   Hund    lernt  eher  heulen,  mls   ein   Wolf 

bellen.  —  AUmann  VI,  396. 

452  Ein  Hund  liebkost  jeden  Herrn. 

„Di«  mensehlieha  Hnndanatar  ina«ht'i  ebeiiio."  (  Welt 
und  Zeil,   r,  948,  S65.; 

453  Ein  Hond  lieft  dem  andern  die  Flöhe  ab. 
£ar.;  Mvtniaa  imdl  Mabmak.    (BepboU,  m^ 

454  Ein  Hund  macht  den  Weg  lehnmal,  den   er 

nur  einmal  an  machen  hat 
ITmatwklakriBMr  In  OOTOblften  aiAahan  es  aocfa  lo. 

455  Ein  Hond  murret,  wenn  der  ander  in  die  Kuchen 

gehet.  ^  Uhnwm,  W.  is. 


456  Kin  Hund  nicht  laug  behalten  wirst ,  so  da  jhn 
bhidest  an  ein  Wursf. 

tut.:  8i  canis  ex  hilla  religatur,  mordet  in  illa.    (OeriH- 
^herg,  U) 

457  Ein  Hund  nimmt  es  nicht  übel,  wenn  man  ihm 
einen  Brocken  (Knochen)  zuwirft. 

It.:  Non  si  ofTeudo  il  cane  gettandogli  dol  pane.  (Paaaa' 
glia,  250,  |.;  —  Non  si  offende  mal  cane  gettandogli  le 
OHsa.    (Üohn  I,  114.; 

4o8  Ein  Hund  nirgend  freudiger  ist,  denn  in  seinem 

j  Hiuise  auf  eignem  Mist. 

;  459  Ein  Hund  ohne  Zähne   kann  wol  bellen,  aber 
nicht  beisseii. 

I  46(1  Kin  Hund  riecht  um  andern,  ob  er  den  Pfeffer 

I  nicht  habe.   —  Kisrhin ,  3iW :  Simroi-k ,  iOiO ;  Itram, 

I  /.  1527. 

Nacli  dem  Müi-clicn,  dass  bei  den  Löwen  Hochseit  der 
Pl'cffor  gurohlt  Iiabe  und  oiu  l{un<l  ausgesandt  worden 
KCl,  ilin  /u  holen.  Da  dieser  nicht  gleich  wiederlcam, 
hi4«iis  der  König  iiilen  ilunden  ihn  aufsuchen;   aber  sie 

1  linben  ihn  bis  beiitr  noch  nicht  gefunden. 

j  4(;i  Ein  Hund  riecht  dem  andern   nicht  uns  Maul, 

sondern  unter  den  Schwanz.  —  Eitelein ,  326. 
I  46*2  Kin  Hund  schilt  den  andern  Kläffer. 

Auch  russisch  AltmuH/t   VI.  4U1. 

463  Ein  Hund  schlägt  keinen  Knochen  aus.  —  AU- 
mann 17.  414. 

464  Ein  Hund  schnappt  nach  einer  Fliege.  — -  Sim- 

roik,  502Ü. 
Hüll.:  Een  hont  snapt  nac  een  rlieghe.    (Tunn.,  13,  1.; 
Lat.:  Vciter  hiat  modicam  cupiena  comprendere  muscam. 

(FalUrsleben,  332.; 

465  Ein  Hund,  so  der  Kuchen  (Küche)  gewohnt, 
ist  böss  wieder  herauszubringen.  —  Sutor,  55i. 

466  Ein  Hund  S])ringt  vor  Freude,  wenn  ihn  ein 
Erdenklos  an  den  Kopf  trifift,  weil  er's  für 
einen  Knochen  hält.    (Pert.) 

467  Ein  Hund  und  ein  Quetschebam  (Pilaumcnbaum), 
in  zehn  Jahren  sein  se  krank  und  lahm.  (Frank- 
furt ti.  .V.) 

468  Ein  Hund  von  guter  Art  ist  bald  dressirt  (ge- 
schult ). 

Fr:.:  I.o  bun  oiseau  de  l'ait  de  lui-mümc.    (LtHdruy,  7ü3.; 

46U  Ein  Hund  wirft  dem  andern  die  Flöhe  vor.  — 

\Vintk\er,  VIII.  «8. 

470  Ein  Hund  zieht  niciit  so  viel  als  ein  Pferd. 

In  Kugland  wurden  die  Hunde  bereits  durch  ein  Go- 
si'iz  vom  '24.  yilkn  UM  vom  Ziehen  befreit,  da  es  ver- 
bietet, aic  dazu  unznwenden.  ^Vgl.  Deutsche  AWjemeine 
/« #7//»;/ ,  S.  1»;.;  Vielleicht  erreichen  unsere  Thierschutz- 
vercino  Aehnuchos. 

471  Ein   Hungeriger  hundt  fragt  nicht   nach  dem 

stecken.   —    Leitmnnn,  bb^.'ih. 

472  Ein  hungriger  Hund  achtet  keine  Streiche. 

Frz.:  Chien  aflam«  no  craint  le  bdton.  (Gaal,  946.; 
It.:  Cane  alTamato  non  proiza  baatono.  (daal,  946.^ 
Lat.:  Asinu«  esuriens  fuslem  negligit.    (Gaal,  946.; 

473  Ein   hungriger  Hund   benagt  grosse   Knochen 

um  wenig  Fleisch. 
Manche  Commontatoren  gleichen  ihnen. 

474  Ein  hungriger  Hund  fragt  nach  keinem  Stecken, 

wu  er  findet,  lässt  er  sich's  schmecken.  — 
(fViu/,  94<:. 
47Ö  Ein  hungriger  Hund  frisät  auch  dem  Diebe  das 
Brot  aus  der  Hand. 

In  Bezug  anf  blos  sinnliche  Treue  der  Menschen,  die 

ebenso  wenig  grossen  Versuchungen  widerstehen,   als 

die  Treue  des  hungrigen  Hundes  einem  dargereichten 

i  Knochen.    Ein  hungriger  Hund  wird  nicht  wttthcnd, 

sagen  die  Osmanen.    (Schlechta.  15.; 

476  Ein  hun^^er  Hund  frisst  wol  eine  beschmuzte 

(schmienge)  Wurst. 
ffoU.:  HoDgrige  honden  cten  wul  beslijkte  wursten.  (Untre- 

bonUt,  1,  asi.; 

477  Ein  hungriger  Hund  furchtet  keinen  Stock.  — 

niivUer.  .Y.  7ti. 
DSm,:  Hungrig  hund  og  torstig  host  passer  ei  om  hugg. 

/>■•..•  Chien  affamu,  de  bastonnadc  u'cst  intlmidö.    (Hohn 

I,  13;  Lernur.  f.  h)%.) 
lt.:  Can  aHamato  nnn  \iü  paura  del  bastene.    (Puzzagh'a. 

10,  4;  Bubn  I,  lü.) 

478  Ein  hungriger  Hund  sieht  nicht,  wer  (welche 

Hand)  ihn  mttert 

53  ♦ 


839 


Hund 


Hand 


B40 


479  Ein  hungriger  Hund  träumt  von  Knochen. 

Böfnti.:  Psu  hladov^rau  vsecky  dobrö  koasky  ve  snu  na 
oci  lozou.    (Öelakotaky,  l^l.) 

480  Ein  ieder  hund  ist  freudig  aufl'  seinem  misL.  — 

Iramk.  //,  53». 

481  Ein  junger  Hund  jagt  besser  als  ein  alter  Löwe. 

—    Winckler,  XIX.  25. 

482  Ein    junger    Hund   muss    boissen    leinen.    — 

Körte,  3007. 

483  Ein  karger  Hund  bringt  den  andern. 

Fn.:  A  rilain,  vUain  et  demi.    (Kritzinger,  7lh^.) 

484  Ein  karger  Hund  vergisst  der  freuudt.  —  Ueiimh. 

1234,  18:  Petri.  I1.20ß. 

485  Ein  kleiner  Hund  bcisst  in  jedes  Holz,  ein  klei- 

ner Mann  hat  den  gi-össlen  Stolz. 
Dan.:  Stakk«l  hund  koldet  ko,  og  iiden  nuuid  ere  gierne 
hovmüdige.    (Hohn  I,  349.) 

486  Ein  kleiner  Hund  braucht  kein  grosses  Band. 

Fr:.:  A  petit  chien  petit  lien.    fLerouXt  I,  106.^ 

487  Ein  kleiner  Hund  fängt  (greift,  fasst)  oft  einen 

grossen  Eber. 

Auch  der  Mächtige  soll  kleine  Feinde  nicht  Toraohteu. 
Hiikni.:  Caittokr&te  psfock  mal^  Telik^ho  ropfe  svalf.    (Öe- 

laLoTsky,  266.; 
HoU.:  AI  schijut  de  hond  uiet  groot  to  zijn',  nog  vaugt 

hij  wel  cen  magtig  »wijn.    (Harrebomre ,  I,  3Vi.) 
It.:  Picclola  pietra  an  gran  carro  riveraa.     (datil.  \*14.} 
Lat.:  A  cano  non  magno  saepe  tcnetur  aper.  —  Bn&cak 

ingcntem  ripcra  parva  l)ovein.    (Gaul ,  914.J 
Ung.:  Aprö  a  bors,  de  orös  ös  gyurs.    (d'aal,  '.»14._} 

488  Ein  kleiner  Hund  im  Haus  bcisst  den  grossen 

(fremden)  hinaus. 
Dan. :  Eu  Iiden  hund  i  hnui  lader  «ig  ikke  bide  af  en  etor. 
(Prov.  dan. ,  3lh.) 

489  Ein  kleiner  Hund  trägt  oft  einen  grossen  Klöppel. 
Frz.:  Petit  chien,  belle  quene.    (KriUinyer,  142 "J 

490  Ein  lahmer  Hund  behält  noch  zum  Laufen  drei 

Beine. 

491  Ein  lahmer  Hand  wird  keinen  Hasen  fangen. 

„Mistrauischo  Menschen  sind  lahmen  Hunden  gleich, 
welche  die  Ilaseu  nicht  verfolgen  können  und  nur  die- 
jenigen fangen,  die  ihnen  gleichsam  ins  Man!  laufen." 

492  Ein  laufender  Hund  findet  bald  einen  Knochen. 

493  Ein  lebendiger  Hund  ist  besser  (böser)  als  ein 

todter    Löwe.  —    l*red.  Hat.  9,4;    Winckicr,  1,90; 
Schulze.  123;  Zaujwer.  297. 
Frs.:  Un  chien  vivant  vaatmieux  qu'un  lion  mort.  (Kritiin- 
per,  142";  Stanchedel,  101.; 

494  Ein  lebendiger  Hund  ist  mehr  zu  fürchten  als 

ein  todtcr  Löwe. 

495  Ein  magerer  Hund  hat  die  meisten  Flöhe. 

Span.:  xVl  perro  flaco,  todo  es  pulgas.    (Hohn  I,  197.; 

496  Ein  magerer  Hund  ist  gut  für  eine  lauge  Jagd. 

'  Sprichwort  der  JAgor  im  Westen  Nordamerikae. 

497  Ein  müssiger  Plund  hat  keine  müden  Beine. 

üngl.:  The  dog  that  is  idlo  is  nevcr  tired  of  running. 

498  Ein  neidischer  Hund   misgönnt   frenulem  und 

eigenem  Schlund.    (Böhm.) 

499  Ein  satter  Hund  si)ielt  mit  dem  Brot. 

„Gleichwie  der  hund  spilt  mit  dem  brut,  wann  er 
satt  ist  vnd  hat  kain  not,"  (Finchart,  I^tb  rftt  Podagr.. 
in  Kloster,  X,  725.) 

500  Ein  schlaflfcndcn  hund  sol  man  nit  wecktjii.  — 

Tappius,  87^;  Wend  Vtimuth,  IV,  l.">7.  Schlcchla,  105. 

„Du  soholt  nich  grollen  den  huut,  de  de  sohlapen 
wcl  in  Jenniger  stunt."  ( t'acftus  bei  Fr.  Wiggert,  Zwtn- 
te>  Schf r/lein  zur  Förderung  der  KeniUni»a  älteater  dttui- 
scher  .Vundarten  und  Schriften ,  Magdeburg  1836,  B.  19, 82.; 

Frz.:  EveillAnt  le  chien  qui  dort,  s'il  te  mord,  11  n'a  pas 
tort.     (Kritfinger,  141».; 

lIoiL:  Blapeude  houden  zal  men  uiet  wakker  maken. 
(Boha  1,  .-$37.; 

//.:  A  cani  magri  mosche  ingorde.  (Puzzugüa ,  285 ,  5.;  - 
Non  deetar  (svegliare)  il  can  che  dorme.  (Pazsaglia, 
42.  12;  Hohn  i,  115.; 

Lnl.:  Ignem  gladio  ne  fodilo.  fBindt'r  IJ ,  1364;  Buch- 
ler, 1U5.)  —  Irritare  canem  noli  durmire  volentem.  — 
Malum  oene  conditom  ne  moveas.  (EroAin.,  614;  Tap' 
piuK,  87-';  Philippi,  I,  'iZM  )  —  Temnlentus  dormiens 
non  est  oxcitandus.    (PhÜippi,  II,  2lC.) 

501  Ein  schlafiTenden  hund  vnd  alten  neid  lass  blei- 

ben, sonst  wird  es  dir  leid. 
Lat.:  Irritare  canem  noli  dormiro  volentem  nee  monere 
iram  post  tcmpora  longa  latentem.    (Loci  comm.,  111.; 

502  Ein  schlimmer  Hund  hält   das  Haus  rein.  — 

Frischbier  \  1714. 


503  Ein  Bchmnariger  Hand  beachmuzt  den  andern. 

504  Ein  thörichter  Hund   läufft  selten   vber  neun 

Tage.  —  Mathe99,W^. 

505  Ein  todter  Hand  beist  nicht.  ~  Petri,  ii.  »9. 

;,Ein   Toder   hund   kan    niemand   beysen.*'      (Ayrer. 
n,  829,  33;  901,  15;  485,  25;  1381,  38.; 
Fjz.:  Morte  la  bdte,  mort  le.  venin.    (Lendrotf ,  ItS.) 
Poln.:  Piea  zdeohty  nikoga  nie  ak%8i.    (Lompat  28.; 

I  506  Ein  toller  Hund  beisst  seinen  eigenen  Herrn. 

Port.:  O  perro  com  raiva  a  seu  amo  morde.   (Bohn  J ,  389.; 
i  Span. :  £1  i>erro  oon  rabia  a  su  amo  muerde.    (Cahifr ,  3638. j 

507  Ein  toller  Hund  beisst  viele. 

lt.:  La  rabbia  rin^uie  txa'cani.    (Gaal,  854.; 

508  Ein  toller  Hund   leu£ft  keine  sieben  Jahr.     - 

l'ctri  .11,229:  Blum ,  395;  l*i»tor.,  X,  21. 

Nicht  lange;  entweder  die  Krankheit  oder  die  Men- 
schen machen  seinem  Leben  bald  ein  Kndo.  Aach  Ty. 
rannen  werden  nicht  alt.  Aaf£allund  grosse  Verbrecher 
beflügeln  die  Nemeais  selber.  „Ein  torooht  Hundt, 
glaub  mir  vorwar,  laufft  selten  vber  sieben  Jar."  (Wai- 
dia,  II,  10,  31.; 

Frz. :  Chien  enragä  ne  pcut  longuement  vivre.    (Bahn  / ,  13 ; 
Lerouz,  1,  lO.*).; 

HoU.:   £en  dolle    hond   loopt    (raast)    geen    zeven   jaar. 
(Barrebomi^e,  l,  317;  Bohn  /,  318.; 

509  Ein  .treuer   Hund   ist   besser   als   ein   falscher 

Mensch. 

„Mein  Hektor  ist  ein  vcirtrefOich  Thier,  unier  den 
iiunden  ein  Cavalier,  von  uobeln  Bitten,  von  guten 
Manieren,  und  flUirt  er  nicht,  so  läuft  er  doch  nit  Vie- 
ren. Mau  dürft'  ihm  bieten  die  schönsten  Brocken,  er 
Hess  sich  nicht  vor  die  Thttre  locken ;  ist  treu ,  ist  düik- 
bar,  ist  verschwiegen,  stellt  keinem  hinterrücks  ein 
Bein,  verUstert  niemand  mit  frechen  LQgon,  könnt' 
allen  Hunden  ein  Vorbild  sein.  .la,  lernt'  ich  solch 
einen  Menschen  kennen,  ich  müsst'  ihn  Freund  und  Bm« 
der  nennen."  (L.  Schücking,  Welt  und  Zeit,  56,  231.; 
Böhm.:  Dohrf  pes  lep8f  nei  zl^  clovok.    (Öelakortkg ,  ti.) 

510  Ein  tückischer  Hund  fuhrt  plötzlich  iu  die  Beine. 

Frs.:  Chien  sonmois  mord  eu  tapinois.    (Cahitr ,  1919.; 

511  Ein  verbrannter  (verbrühter)  Hund  fürchtet  sich 

auch  vor  kaltem  Wasser.  —  Winckler ,  11,9. 

Fr:.:  Chien  öohaudö  ne  revientpas  en  cuisine.  (Cahitr,  374. 

St  arschedel,  100.; 
//.:  A  cane  sootlato  Tacqua  fredda  paro    calda.     (Sohn 

I,  65  u.  101.; 

512  Ein  {vortreflFiicher  Hund,  wenn   es   darauf  an- 

kommt, die  Fährte  zu  verlieren. 

513  Ein  wüthiger  Hund  läuft   nur  neun  Tage.  — 

Simnick,  5031. 

514  Ein  zänkischer  Hund  iindet  auch  seineu  Meister. 

Frz.:  Chien  hargnoux,  proi  de  loup.    (Cahier ,  1917.; 

515  Ein  zänkischer  Hund  hat  seine  Zähne  immer 

gewetzt. 
Frz.:  Chien  rioteur  a  volontiere  les  oreillei  tirües.    (L*- 
roux,  I,  106.; 

516  Ein  zottiger  Hund  stirbt  Hungers  und  niemand 

sieht's. 

Wo  äusserer  Glanz  das  innere  Elend  verbirgt. 
Dan. :  Det  er  ondt  at  I»re  gammel  hund  at  kure.    (Bok* 

I,  361.; 
Frz.:  Le  chien  barbet  meurt  de   faim  et  si  personne  ne 

le  voit.     (Kritzinger,  139".; 

517  Einem  alten  Hunde  das  Aufwarten  lehren,  lohnt 

schlecht. 

Mhd. :  Twingst  du  den  alten  hunt  in  bant,  sA  mäht  dn 

hüeteu  diner  haut.    (Morol/,  51».; 
ff. :  Cano  vecchio  non  s'awezza  a  portar  colüuro.    (faz' 

zaglia,  40,  2.; 
Lat.:  Est  annoea  c«ni8  nix  assuefacta  catonis.    (HoMti 

VI,  304,  13.; 

518  Einem  alten  Hunde  ist  übel  bellen  lehren.  — 

Bücking,  229. 

519  Einem  allen  Hunde  pisst  der  Fuchs  an  den  Halt. 

Verachtung  dos  hulflosen  Alters. 
It.:  AI  cane  che   invecchia,    la    volpe  gli  pisoia.     (Pas- 

zaglia.  42,  17;  Oaat  1740.; 
Lttt.:  AunOHO  Iconi  vel  lopores  iusultant.     (Gaatf  llUK) 

520  Einem  bellenden  Hunde  kann  man  ausweichen. 

Bi'thm.:  Mafavdho  psa  d&Io  slyseti.    (öelaiottkf,  61.^ 

521  Einem  bellenden  Hunde  stupft  man  das  Mul 

mit  einem  Knochen. 

„Dem  bellenden  Unnde  verehr  man  Brot,  lo  hMatt* 
von  scim  zorn  keine  noth."    (Frotchm. ,  fiwrj 

522  Einem  bösen  Hunde  darf  man  den  Wolf  nkfct 

zeigen.  , 

Frx.:  Au  mauvait  ohien  l'on  B«  pwl 
(Bohn  I,  3.; 


mmM 


841 


Hund 


Hand 


842 


523  Einem  bösen  Hunde  gehört  eine  kurze  Kette. 

Frs.:  A  rebelle  chien  ilur  lien.  (Leroux,  /,  1060  —  M<- 
chant  chien,  oonrt  licn.  (Bahn  t,  3A;  Cahier,  376;  Le- 
nmx,  /,  106.; 

UitU.:  Voor  eanen  feilen  houd  bchoeft  mcn  eeuuu  loherpon 
band.    (Barrebomde,  f,  322.; 

524  Einem  bösen  Hunde  gibt  mau  zwei  Brote  (oder : 

gibt  man  zwei  Bissen,  gibt  luau  ein  Stück 
mehr). 

525  Einem  bösen  Hunde  kann  man  kein  Bett  zu- 

rechtmachen. 

526  Einem  bösen  Hunde  muss  man  ein  Stück  Brot 

ins  Maul  (in  die  Seite)  werfen. 

Wur8t  udor  Scliinkeu  tliun  noch  bessere  Dicuatc. 

l/ün.:  Käst  den  gi^cnde  hnnd  br^d  oUer  been  for,  sau 
kummer  du  af  med  kam.  —  Man  skal  give  en  ond  band 
brod ,  saa  stoppcs  munden  paa  ham.   (Pivt.  c/du..  ;tiO.; 

Jt,:  Can  latrante  per  acbetarlo  bisogna  imboccarlu.  (Tu:- 
zaglia,  40,  3.) 

527  Einem  Ireinden  Hunde  wirft  man  kein  Brut  vur. 

528  Einem  Hund,  der  will  beissen,  soll  man  Knittol 

unter  die  Füfsse  schmeisseu.  —  Suior,  iie. 
Lat. :  Kon  desit  baculus ,  si  vult  mordero  oatoUns.     (Sa- 
tor,  1160 

520  Einem  Hunde  das  Brot  geben,  ist  oft  besser 
als  einem  armen  Kinde.  —  Meüner.  127. 

530  Einem  Hunde,  der  Asche  leckt,  darf  man  kein 
Mehl  vertrauen. 

Knyl.:  The  dog  that  licks  ashos,   trust  not  with  moal. 

(Oaal,  1560.> 
It.:  A  cane  cho  leochi  cenore,  non  gli fldar farina.  ((ia<Uj 

i:»60;  Bahn  /,  65;  Cahier,  2291.; 

53t  Einem  Hunde,  der  den  Stock  gefühlt,  darf  man 
ihn  nur  zeigen. 
Bnkm. :  Bit6ma  psn  jedno  bül  ukaz.    (CetaLovitky ,  195.; 
PolH.:  Ritcmu  psn  dosy^  kij  pokazac.    (dflahtvsky,  195.; 

532  Einem  Himde,  der  einmal  Leder  frisst,  stets 

darnach  gelÜBt't.  —  l'tHchurt,  Tro$tb. 

533  Einem  Hunde,  der  immer  knurrt,  mus8  man 

das  Maul  mit  dem  Bengel  stopfen. 
it/ij. :  Man  sol  streichen  vArnden  hont ,   daic  er  iht  ffrlno 
zaller  stunt    (Freidank.)  —  Stillen  sei  men  fraldigon 
bund,  das  er  nicht  grein  ruo  aller  stund.  (Wolkcnsttin.) 
(Zinijeile,  Ih.) 

534  Einem  Hunde,  der  mit  dem  Schwänze  wedelt, 

darf  mun  kein  Brot  geben. 

Busen  Hunden,  die  beissen  «Orden,  wirft  man  etwas 
Brot  u.  s.  w.  vor,  um  sie  xu  besänftigen i  ein  Hnnd 
aber,  der  mit  dem  Schwänze  wedelt,  ist  in  guter  Stim- 
mung. So  verwendet  man  seine  Gcachenke,  um  Veinde 
zu  gewinnen. 

535  Einem  Hunde,  der  schläft,  kommt  nichts  ins 

Maul. 

536  Einem  Hunde  träumt  gern  von  Wurst 

Lat.:  ('anis  panos  somnians.    (Seybold,  65^ 

537  Einem   hungrigen  Hunde   muss  man  nicht  die 

Schlüssel  zur  Fleischkammer  geben.  —  Stnich- 
KÖrkrgartcn ,  70. 

538  Einem  hungrigen  Hunde  wirf  ins  Maul,  willst 

du  ihn  haben  zum  Freunde. 

539  Einem  liegenden  Hund  löppet  kein  Hase  in  de 

Mund.     (Sauerland.; 

540  Einem  schlafenden  Hunde  ist  bös  trauen. 

541  Einem  schlafenden  Hunde  läuft  kein  Hase  ins 

Maul. 

JtAd. :  £z  Wirt   vil  selten  hirx  erjoit  mit  slftfeudem  hunde. 

(Wiffaloi':)    (Zin^frle.  V\3.) 
Vä*.:  Sovnig  hund  fauger  sielden  hiort.     f/Vor.  dan.^  523.; 
Frz.:  Henard  qui  dort  la  raatintie  n'a  pas  la  bouohe  em- 

plumt-c. 

542  Einem  tollen  Hunde  soll  mau  (zeitig)  aus  dem 

Wege   gehen.  —  IUum,l&i.  bncking.^Z. 
Auch  mssisoh  Altmitnn  VI,  40.1. 
//. ;  A  pignatta  che  boUc,  nun  s'accosta  la  gatta.  (Oaal.  919.; 
tat.:  Dom  furor  in  oonu  est,  ourrenti  code  furori.  (Otid.) 

(PMlippi,  I,  127.;  —  Fnnuuitem  nrsl  nasum  ne  tentes. 

(Gaai ,  919.; 

543  Eineu  bösen  Hund  muss  man  kurz  anbinden. 
Frt.:  A  m^ohuit  chien  oonrt  lien.    CitoA«  /.  '-i;   Kritzin- 

g*r,  140«.; 
It.t  Aoattivo«Mie,  oortolegam«.  (Sohn  I,  65;  Pastaglia, 
42.  is.; 
H4  £inen  bunten  Hund  kennt  jeder.  —  G^izkom,  Ritter 
wm  Griff.  IV,  STL 

H^  £inen  fiMÜen  JGbad  kgt  man  an  einen  Stroh- 


546  Einen  Hund,  der  die  Zähne  stets  bleckt,  furchtet 

man  nicht 

547  Einen  Hund,  der  jagen  soll,  füttert  num  nicht. 

Böhm. :  PsuT  nokrmlvaji ,  kdyz jdou  na  lov.  (Cdakottky ,  332 J 

548  Einen  Hund,  der  jedermanns  Geselle  ist,  hat 

niemand  gern. 

549  Einen  Hund,  der  schlafen  will,  soll  mau  nicht 

reizen  (necken,  stören). 

550  Einen  Hund,  der   zu  weit  vorgeht,  i>aekt  der 

Wolf. 

Böhm.:  Prudk^  pes  pfich&el  vlku  pod  ;tub.  (C€lakv9sk>j ,  IH.^ 

551  Einen  Hund  muss  man   sich  nicht  zum  Feinde 

machen. 

552  Einen  Hundt,    der  seinen   Herrn  verlest,   soll 

niemand  aufnehmen.  —  Lpfc»Maim,  398,  39. 

553  Einen   magern  Hund  stechen  die   Fliegen  um 

meisten. 

554  En  äld  Hund  is  nich  lichte  belisch  to  maken. 

(llannorcr.J   —  Schamhaih  ,  II ,  37. 
Ein  alter  Hund  ist  niclit  leiclit  bolliscli  zu  maolicii. 

555  En  büse  Hond  muss  me  e  Stock  Brud  ince  gu. 

(Hcnnvberg.)  —  Fnmimimn,  II,  415, 137. 

556  £ln  doller  Hund  rennt  man  nagen  Dag.    (Ouh' 

ziger  yehrung.J  —  Früchbier  \  1733. 

557  En  Hangd  dien  de  schlift,  säl  em  ned  afwäkcn. 

—   Schwier,  140. 
658  En  Hangd  hat   de  Schöf.    (Skbenhürg.'Sächis.)  - 
Schütter,  143. 

559  En   Hund,   de   bluflFet,    bitt   nit.     (Waldeck.)  — 

Curtte.UT,  414. 

560  Ell  lag  Hund  het  en  lag  Mül.  —  sdutmhuvh,  U,  150. 

Ein  magerer  Hund  bat  ein  freches  Maul.  Das  Wort 
Itg  steht  in  swei  verschiedenen  Bedeutungen:  mager 
und  frecli.  Die  Spitso  bezieht  sich  auf  die  Volksmei« 
nuug,  magere  Personen  seien  sungenfortig  und  freoh. 

561  En   Öle   Hund   is   kwäd   belln  lern.    ('6Md<jrdi«/i- 

tnarschen.) 
Einem  alten  Hunde  ist  bös  Bellen  lehren. 

562  Es  ärg:ert  einen  Hund,  wenn  er  einen  andern 

in  die  Küche  gehen  sieht.  —  Riehl,  Nwaten,  225. 

563  Es  beissen  nicht  alle  Hunde,  die  bellen. 

Die  Russen:   Alle  Hunde  bellen,   aber  nicht  jeder 

beisst.    (AUmann  VI,  399.; 
Frz. :  Tous  les  chiens ,  qui  aboient,  ne  mordent  paa.    (Lfn- 

dro'j,  8;  Oaal,  929|,-  Cahier,  9;  Starschedtt,  1U2  u.  411.; 
HoU. :  Alle  blaffende  (keffende)  bonden  bUten  niet.    (Bar^e- 

homie,  I,  315.; 

564  Es  erbost  sich  kein  Hund,  wenn  er  mit  einem 

Knochen  geworfen  wird.  —  WinMer.  Xii,  94. 

565  Es  gibt  mehr  als  Einen  bunten  Hund.  —  Blum,  396  ; 

Simrock,  5072. 

Weil  Menschen  viel  Inssorliche  Merkmale  mitein- 
ander gemein  haben  können,  so  muss  man  vorsichtig 
sein,  um  sie  nicht  miteinander  au  verwechseln.  WeU 
wir  dies  oder  das  an  jemand  bemerken,  muss  er  nicht 
uothwendlg  der  und  der  sein-,  in  solchem  Falle  sagen 
wir  mit  dem  Sprichwort:  Es  gibt  mehr  als  Einen  bun- 
ten Hund. 
Fnffl.:  There  are  more  mares  in  thc  wood  than  GriscU. 
(üaal,  935.; 

566  Es  gibt  mehr  (viel)  Hunde,  die  Pudel  beissen. 

(ScMen.J 
Wenn  man  eine  Person  für  eine  andere,  ein  Ding 

für  ein  anderes  hält. 
Frt.:  n  7  a  plus  d'un  &no  ä  la  foire  qui  s'appelle  Martin. 

(Oaal,  925;  Undroy,  3«.; 
Uoll. :  Er  Bijn  meer  hondjes ,  die  Del  heeton.    (Harrebomee, 

I,  318.; 
Uiti;.:  Nem  tsak  Eggy  kutyilnak  neve  Fari.    (Oaal,  926.; 

567  Es  gibt  überall  Hunde,  die  einen  anbellen. 

Port.:  Nunca  falta  hum  cäo,  que  vos  ladrc.  (Bohn  I.  287.; 

568  Es  hangt  nicht  vom  Hunde  ab,  ob  der  Schin- 

der das  Pferd  bekommt. 

Air.:  Dct   staaer  ikko  til  hnndc,   oaar   bors   skal  dpc. 
(Bohn  I,  3«3.; 

569  Es  hilfil  dem  Hund  nicht,  dass  er  in  die  ket- 

ten beist;  er  wird  doeh  niclit  loss.  —  llenimit. 

266.  59:  fVlri,  II.  '2ii. 

570  Es  ist  besser  einen   Hund   zu  reizen  als  eine 

Hökerin. 
It.:  £  meglio  stuzzicare  uu  cane  che  üna  vecohia.    (Bohn 
I.  97.; 


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Hund 


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£s  ist  besser  einen  Hund  zum  Freunde  zu 
haben,  als  zum  Feinde. 

Holt.:  Betör  cen  hond  tc  vrieiid  dun  te  vijaud.  (Harre- 
bomff,  I,  316.) 

Es  ist  besser  hunds  frcundtschafft ,  denn  seine 

feindtSChaflt.   —   /Vir»,  U,  256.  IlmiKch.  32t,  49. 

£s  ist  bös,   dem   Hund  duR  Bein  abjagen.  — 

Simrock.  1SS41. 
Es  ist  böss,  einem  bösen  Hund  sein  Bett  machen. 

—   Gmter,  lll,  32;  Lehmann.  II.  154,  120. 
Es  ist  dem  einen  hund  leyd,  dass  der  ander  in 

die  küchen  geht  (geit).  —  Franck,  U.  es**.-  Ta^ 

j»iitf,  77»;  Pelri,  H,  258;  iWulfr,  l,Si:  Latendorfll,  11; 

Lehmann,  II,  130.  174;   Occ.  ntr.,  47;   Schollel ,  1148*; 

Eisdcin,  880;  Simrocfc,  .'.040;  Steiger,  115. 
Mkd.:  Ek  ist  einem  hunde  leit,  das  der  ander  in  die  kuche 

geit.    (Diutitca.)    (Zingerlp ,  74.; 
JIoU.:  Het  ig  den  ceneu  bond  loed  dat  d'ander  in  de  kcu- 

ken  gaat.    (Bohn  /,  323.;  —  Tis  den  enen    hont  leet, 

dat  dander  in  die  coken  gheet.    (Tunn.,  23,  16;  Harre- 

bojnee,  I,  318,; 
It.:  U  cane  dell*  ortoluno  non  mangia  la  tattaga,  nh  vuol 

che  altri  la  mangi. 
Lot.:  Cania  in  prootepi.  —  Figulua  figulo  invidet,^fabor 

fabro.    (Tappiut,  76";  Eraain.,  510.;  —  Uni  quando  cani 

coous  id  dat,  displicet  altri.    (FaUerslehen,  673.; 

Es  ist  dem  Hunde  eine  Arbeit,   sein  Bette  zu 

machen.  —  FAselein,  333. 
Lai.:  Magnus   labor  est  cani  lectum  stemere,  quoniam 

saepius  binc  inde  se  vertit.    (Eiselein,  333.; 

Es   ist   ein   frommer   Hund,   der  beym   stück 
Fleisch  sitzt  vnd  dess  nicht  geneusst.  —  Leh- 
mann ,  63 ,  19 ;  EiBeU'in ,  826. 
Beherrschung  der  Begierden. 

Es  ist  ein  guter  Hund,  der  die  Fährtc  nicht 
verliert.  —  Kisdein.  335;  SimrOdk,  4983. 

Es  ist   ein    guter  Hund,  so   nur  Einem  Wilde 

nachjagt.   —  hW/nn,  .126;  ^'tmmdt,  4982. 

Es  ist  ein  schlechter  Hund,  den  man  zur  Jagd 
tragen  muss. 

Es  ist  eins,  ob  mich  ein  Hund  »der  eine  Hün- 
din beisst. 

Frs.:  Antant  raut  £tre  mordu  d*un  cbiun  que  d'ane  chienne. 
(Lfndroy,  79;  Starschfdel,  \üO.) 

Es  ist  gut,  todte  Hunde  schlagen,  sie  beissen 

nicht.  —   AWimami. //,  143.  167. 
Es  ist  keil)  guter  Hund,  der  allem  Wild  (jedem 

Hasen,  Vogel)  nachläuft. —  /.r/»»nnnM,  902,  30. 
Dan. :  Det  er  ingen  god  hund  der  Über  öfter  alt  vildt  soni 

forekomnier.    (Prot,  dan.,  311.; 

Es  ist  kein  Hund,  der  nicht  Flühe  hat. 

Es  ist  kein  Hund,  der  seinen  Hcnn  venätli. 

Nur  der  ]5Iensch  verrftth  WolUtbäter  und  Vaterland. 

Es  ist  kein  Hund,  er  knurrt,  wenn  man  ihm 
einen  Knochen  nehmen  will. 

Dan.:  Ingen  hund  lader  tage  et  been  fra  sig,  at  lian  jo 
knurrer  eller  bider.    (Prot,  dan,,  311.; 

Es  ist  kein  Hund  so  bös  (elend),  der  nicht 
einmal  (noch)  mit  dem  Schwänze  wedelte. 

//.:  Xon  t'6  si  triste  cano,  che  non  meni  la  ooda.  (Pa:- 
zaglia,  379,  7;  Cahier,  2841.; 

Es  ist  kein  Hund  so  bös,  er  wedelt  einmal 
mit  dem  Schwänze ,  w^enn  er  Brot  oder  einen 
Knochen  sieht.  —  }Vinckfer,  VII,  29. 

Die  Baasen:  Auch  die  bösen  Hunde  wedeln  mit  dem 
Schwänze),  wenn  sie  Krot  in  des  Fremden  Hand  sehen. 
(AUmann    VI.  443.; 

Ks  ist  kein  Hund  so  klein,  er  hält  (jagt)  das 
wildeste  Schwein.   -    Eiselein.  328. 

Lal.:  A  cane  non  magno  Haepe  tenetur  aper.  (Binder 
/,  4;  //,  3;  Fuscfli.  ;l;  Frobcnj,  1;  Philippi,  /,  4; 
Schönheit/!,  A  ,  *.)  —  Corporis  exigui  vires  contemnere 
noii.  —  Knecut  ingontcm  vipera  parva  bovem.  (Fi- 
mher,  1,  7.; 

Es  ist  nicht  der  Hundt  schuld,  dnss  die  Schaff 

vnd  Kälber  sterben.  —  Lehmann,  ui,  9. 
Ks  ist  nicht  gut,  den  Hund  am  Schwanz  fassen. 

Die  Bnssen :  Wer  den  Hund  am  Schwanz  bttlt,  kann 
sich  leicht  die  Hand  nftssen.    (AUiuaan  VI.  419.; 

Es  ist  nicht  jeder  Hund  ein  Fuchsjäger. 

l>äit.:  Alle  houde  bido  ikke  reren.    (Prot,  dan.,  312.; 

Es  ist  nicht  jeder  Hund  toll ,  der  bellt. 

Die  wenigsten  Hunde  bellen  aas  Wath,  die  meisten 
aus  Gewohnheit.  Mit  dem  Tftdel  der  m«i«ten  Mentohen 
ist's  angefthr  ebenso. 


594  Es  ist  nicht  leicht,  alte  Hunde  an  die  Kette  zu 

legen. 

595  Es  ist  nit  noth,  dass  mftu  die  huiid  mit  brat- 

würsten  werfif,  weil  man  gute  bengel  hat.  — 
Gruter,  I,  36;  5i«or,  847;  Eiselein ,  iil;  Simrock.  5021. 
Ar/.:  8i  canis  ex  hlla  religatar,  mordet  in  illa.    (Fite- 
leim,  33t.; 

596  Es  ist  schlimm,  dem  Hunde  einen  Knochen  aus 

dem  Maul  zu  nehmen. 

HoU.:  Ont  neem  den  hond  niets  uit  sijn*  mond.    (Harre- 
botnre,  I,  .121.; 

597  Es  ist  schlimm  für  junge  Hunde,  wenn  sie  mit 

jungen  Bären  spielen. 
Dan.:  lldt  er  rakke  at  lege  med  biomehvalp.  (Bohn  /.  88*.». J 

598  Es  ist  schwer,  Hunde  bellen  zu  lehren. 

Auch  nicht  nOthig. 

599  Es  ist  törlich ,  vnwillige  Hund  zu  jagen  fuhren. 

—  Franck ,  Weltbuch ,  lAV. 

600  Es  ist  Übel,  alte  Hunde  an  einem  Stricke  gehen 

zu  lehren. 

601  Es  kompt  selten,  das   der  Hund  braten  isset, 

er  habe  sie  denn  gestohlen.  —  llenisch,  461,33. 

602  Es  last  jhm  kein  Hund  kein  Bein  nemen,  er 

murrt  oder  beist.  —  Lehmafm.  877,  27. 

603  Es  leuffl  kein  toller  Hund  vber  neun  Tage.  — 

Petri,  II,  285;  Latendorf  II,  10;  Philippi.  II,  125. 

604  Es  liegt  nicht  allerwegen  an  den  Hunden,  dass 

die  Hasen  (Pferde)  sterben.  —  Petn,  //,28«. 
Mathcsy,  388** ;  Eiselein,  383. 

„Christen  sollen  sich  des  trösten,  das  es  nicht  an 
dem  Hund  liegt,  das  die  Pferde  sterben.*'  (Pisektr, 
Psalter,  55,  3.;  „Es  ligt  nicht  an  Hunden,  dau  die 
Pferd  sterben ,  sonst  mflsten  sie  jhres  geitxes  halben  allf 
auff  ein  mal  dran."  (Theatrum  Diaholonun,  557*.; 
/.at.:  Imputari  mihi  non  debct,  quod  per  me  non  etat,  quo 
minas  ftat.    (Seybold,  233.; 

605  Es  ligt  nicht  an  der  Hunde   bellen,   dass  die 

Pferde  hincken.  —  Petri.  II,  286;  llenisch,  275.  32. 

606  Es  schadt  nicht,  wenn  die  hund  bellen,  wenn 

sie  nur  nit  beissen.  —  Eucnoiff,  337* :  Henisdt, 
267.  4  ;  Lehmann.  185,  13  u.  700,  36. 

607  Es  schicket  mancher  seinen  Hund,  da  er  ihm 

selbst  nit  getrauet.  —  Sutor,  990. 
Lat.:  Mittimns  interdura ,  quo  uolumus  ire  catellanu    (8ti- 
tof ,  990.; 

608  Es  sendet  mancher  seinen  Hund,  wenn  er  selbst 

nicht  kommen  wil.  —  /^'fri, //,  292;  Lehmam. 
II.  188,  98. 

609  Es  sind  böse  Hunde,  die  ihren  eigenen  Herrn 

beissen. 

Holt.:  Het  sijn  siechte  honden,  die  h an  eigen  volk  bijtea. 
(Harrebomee,  1,  319.; 

610  Es  sind  nicht  alle  Hunde  Pudel. 

Fn. :  Par  le  poil  on  nomme  le  chien.    (Vahier ,  1918.; 

611  Es  sind  nichtswerthe  Hunde,  die,  so   man  sie 

anrührt,  bellen  und  beissen. 

612  Es  sind  üble  Hunde,  so  man  auf  die  Jagd  tra- 

gen muss.  —  Ei*t'/e»i» ,  888. 
Lat.:  Invitis  canibus  venari.    (Ei»elnn,  333.; 

613  Es  sind  wenig  Hunde,  die  einen  Fuchs  beiasen, 

denn  er  beisst  wieder. 

614  Es  steht  dem  Hunde  frei,  auch  unseni  Herrgott 

anzubellen. 

ÜM/A. :  Wölno  sobaci  i  na  Hospoda  breohaty.     (Wurthcch 
I,  209.; 

615  Es  wird  mancher  Hund  in  Ehren  gehalten  am 

des  Herrn  willen. 

616  Et  giewt  mehr  bunte  Hunne  äs  einen,  mehr 

bunte  Koppe,  äs  eine.    (Büren.) 

617  Et  is  besser  em  kodde  Hong  e  Knippchc  gev- 

ven,  als  m'em  Sten  domoh  werpe.    (BHkmrtJ 

618  Et  is  en  Hund  vun'n  Pearde,  sagte  de  Junge, 

doa  ret'e  up  der  Suegen.    (Büren,) 

619  Et  is  kein  Hund  sau  old,  hei  geit  geren  ooeb 

up  de  Jagd.     (Wolfenhüttel.) 

620  Et  läupet  kenn  Hund  siwwen  Johre  dull,  hei 

läupet  sick  an.  (Waldeck.)  —  Curt:e.Zi»,4M:  (hf 
.tisch  bei  Haupt,  VIII,  2;  für  Bremen:  CMr r,  1S9;  Ar 
llannooer:  S^ambadi,  225. 


845 


Hand 


Hund 


846 


Et  löppet  (et  gecit)  kein  dull  Hund  Bibben  Joar; 
bei  wert  einmoul  schoeten.    (Martbfrg.j 


«21 

menich,  I,  Hl.  30. 
G2-2  Kt  stett  nit  biein  Hunde,  wat  hei  frettcn  will, 
»ÜHs  freit  hei  jiimm(>r  wost.  (Waldeck.j  —  ('hiuv. 

341,  341. 

G'23  Eyneni  hundt  betten,  ist  eine  grosse  arbeydt.  — 

I*auli,  Schimiiff.mXW 
Ü24  Faul  hund  legt  man  an  einu  strohalm.  —  /VniNk. 

G*2d  Faul  hund  seindt  gut  zu  halten.  —  Fmuck,  11.  'ii-'. 
ti'iO  Faule  Hunde  reiten   auf  dem  Arsch,   wenn  sie 

Jagen  sollen.  —  Nimm*.  5«). 
6*27  Feige  Hunde  bellen  viel. 

Lat.:  Cauet  timidi  veliomentius  latrant.    (t'iutiu*.)    {Phi- 
Uppi,  I.  10.) 
6*28  Fliehe  den  Hund,  der  dir  die  Zähne  zeigt.  ~ 

Intrlligemhlatt  der  Stadt  llof  \om  1.  Mui  W;«»,  s.  34. 
G29  Fremth'm  Hunde,    fremdem  Pferde  und   frem- 
dem Weib  truac  nicht  bei  deinem  Leib. 

hihm.:  C;ix[inn  imu,   lUImu  koui  %  cid  zeue  nikdy  ix'vef. 

(CetakoVHk^,  -»'oi.) 
FvIh.:  Cudivmu  psu,  cudioniu  koniowi  i  cudsdj  üoni«  nie- 

dowioriaj.     (Crlakotaly ,  -ib'i;   Warzhuch  J,  204,  k<<.; 

G30  Fremder  Hund  nimmt   den    Strick   /um   allen 

Herrn  mit  zurück. 
t;31   Frigg  man  irst,  säd'  de  Sc-hcper  to  sinen  Hund, 

sast'n  Start  wol  hängen  laten. 
032  Furchtsam  Hund  bellen  die  Leut  an,  bujssen 

niemand.  —  l.ehm»nn.2^.if<. 
C33  Furchtsame  Hund  schlagen  den  Schwant/,  vntcr 

die   Bein  vnd   drchi?n   sich  auss.  —  Lehmona. 

'i'^,  83. 

034  Furchtsame  Hunde  bellen  am  meisten. 

Holt.:  liloodc  Jioiideii  blatli'u  vccl.    (Uai-i'v*>omri  ,  I,  31t>.^ 
/,'l^."  l't  (iuia<iui'  iKUAvuH  auimo,  procax   ori«.     (l'hitippi, 
II.  -iW^.) 

035  Furchtsame  Hunde  bellen  mehr  als  sie  beissen. 

Ih'in.:  Dl*  rcddc  huiidc  (tue  ultiil  mceüt;  gtic  mcoro  cud  de 
bidc.    (Pi-ut.  dar». .  'JUk) 

G3C  Gebrannte  Hunde  fürchten  auch  kaltes  Wasser. 

Ilotl.:  CfObraiide  liundcu  vrcczeii  ook  koud  water.    (Harre- 
bomre,  1,  Hit.) 

C37  Gemeniglich ,  wenn  niu  unter  <lie  Hunde  wirfl't, 

fc(»  trifll  ni:i  eouen.  —  t'.HmuUkr,  404.  huhdoittih 
bfi  Simrotk ,  .'lOlD. 

038  Geschwänzte  Hunde  kann  man  stut/cn.  —  /vwr- 

Irin,  :>31. 
Lat.:  Nemo  coraatu» ,  i|ui  nou  pracciditur.    (FU^Inn.  331.; 
C39  Gewehnt  der  Hund  in  die  Kuchen,  so  ist  er  nicht 
leicht  davon  zu  gewehnen.  —  Lehmann,  ia,  30. 
G4U  Gib  dem  Hunde  Brot,  so  folgt  er  ohne  Noth. 
Fn. :  Veux>tii  quo  le  cbien  te  sniTeV    Doniie-lui  du  »ain. 
(CaAirr,  371.; 

041  Gib  dem  Hunde  einen  bösen  Namen  und  er  ist 

verloren. 
EHt/l.:  Give  a  dt»g  au  ill  name,  and  bin  vrork  is  duue.  — 
Girv  a  dng  an  Ul  name  and  you  may  as  well  lians  bim. 

H\Al.:  Geef  eeuH  ecn'  boud  een^  kwaden  naani,  dan  nag 
hij  wel  over  bonrd  apringcn.    (Ilanebouüe ,  /,  "ilA.) 

042  Gib  dem  Hunde,  uo  oft  er  mit  dem  Schwänze 

wedelt,  und  dem  Kinde,  was  en  will,  so  wirst 
du  einen  guten  Hund  und  ein  bÖBes  Kind 
haben. 

043  Ging  ein  Hund  tags  tausend  Stund  zu  Küchen, 

er  ist  doch  ein  Hund. 

Die  RuBien:  Ein  Hund  reiset  fort  und  ein  Kaoehaa* 
naffer  kommt  wieder.    (Attmann  K,  105.; 

044  Greift  man  den  Hund  beim  Schwans,  so  Inrnnt 

er.  —  Eui-inH,  386:  Simnck,  307»:  A'nwf  fdkwit. 
Mwenm  (Bartol  1865),  V,  319. 

045  Grode  Hunn  bid  (beinen)  nL    (hmUbur^.) 
SIhd.:  Die  gr6ten  lmndebIa«ntnihtoI«i»ita«Bd«,  sooua 

Kiht.    (Martina.)    (Zingärtt,  W.) 

040  Gnte  Hunde,  böse  Katsen. 

Hott..  Ooed  hondfl,  kwud  kats.    (ffartebom^t  I,  118^ 

647  Gute  Hunde  finden  die  Spur  ohne  Presrar. 
048  Gute  Hunde  fressen  nicht  ans  fremden  Schfisseln. 
649  Gute  Hunde,  gute  Kinder. 

Jfo«.:  Ooed  hondi,  «oed  Und!.   (Beunhvmh,  /,  UlkJ 


G50 
651 
65*2 
653 
054 

655 

05C 
057 
058 

659 
600 

661 

662 

003 

0(i4 


005 
OGO 

067 

668 
669 

670 


071 
67*2 

673 
674 

676 
676 
677 

676 


Gute  Hunde  jagen  von  Art  (ohne  Lehrmeister). 

Frz.:  Bun  chii-n  chamie  de  mce.  Ctr'au/,  tt'.';  Sliirnchetiei,  100.) 

Guter  art  Hunde  vnd  Pferde  trawren  vmb  jhrer 

Herren  toilt.  —  htri.  11.  364. 
Hab'  lieber  einen  Hund   zum  Freunde  als  zum 

Feinde. 
Harn  kaan  an  ilüünj  wel  so  föl  slaau,  dat'r  bat 

(Amruin.)  —  //«M/if.  VIU.  358,  113. 

Ham  mut  belli  mü  thön  Hünjer,  tiiiur'm  mad  as. 
■  (St>rdfvii's.j 

Mau  niui<v  mit  doii  llundeu  bellen,  du  man  zwiHcheu  iat. 

lluni  skul  IUI  Hüünj  an  Stak  Bnutd  du,  dat'r 
en  V^  bat.     (Mtmnn.J  —   Haupt,  177/,  3m,  38. 

.Muu  niusH  einem  Iluude  ein  Stück  llrnt  Ki-'biMi,  daHH 
er  einen  nicht  bciuHt. 

Hastige  Hunde  gcbiiien  blinde  Junge.  —  Winrkfrr. 

Ul.n. 
Hat  auch  <ler  Hund  Scham V 

Su  fragt  ili'r  Litauer,  um  Unvcrdcliänitlieit  anzudeuten. 

Hat  der   Hund   ein  Bein,  so   kennt  i'r  keinen 

Freund. 
Holt. :   Ken    iiond   uau  een   bccu,    kent   \gticnv'   vHenden. 

(lliirrfhoiw-r.  I.  Ml.) 

Hat  der  Hun<I  Fleisch,  benagt  er  keine  Knochen. 
Hat  der  Hund  Fleisch  geko-stet,  Iä.ost  er  nicht 

davon. 
Hat  der  Hund  je  waa  getlian,  so  nmss  er  Leder 

gefressen  han.  —  //c?ii*r/i,  lau,  .vi. 
Hat  der  Hund  keine  Kost  zu  Haus,  so  läuft  er 

auf  die  (iasse  hinaus. 

„Wenn  ein  Lauter  dich  verUset,  aatfC  nicht:  ich  bab's 
entla«ien.*'    i'  \V.  Müller.) 

Hütte  der  Hund  nicht  geschissen,  so  hätte  er 

tlen  Hasen  gefangen  (erlaufen). 

Ltit.:  Dum  iuKaue  cani«  raingit,  fugiens  lepua  evadit. 
(BiHdrr  II.  l>67;  Sutarin,  73.; 

Hiltten  Hunde  und  Kinder  g^nug  Geld,  so  wä- 
ren Wurst  und  Pfifferkuchen  die  theui-rsten 
FHnge  in  der  Wc*lt. 

,..la,  wenn  die  Hundt,  Kinder  vnd  tlivgon  (lelta  k«- 
nug  bottrn.  mü  ich«  nit  liegen,  wereu  rfefforkuchen, 
Honii;,  Wurst  so  tliewr,  das  niemandt  kaufTen  dnnt.'* 
(Wnidi^,  i\\  :..-..; 

Hinger  sich  seharren  die  Hunde!  —  timudike, 436. 

Hinkenden  Hunden  i.«it  nicht  zu  trauen. 

Port.:  Xno  tiar  de  cäo,  que  niKnqueJa.    {Buhn  /.  285.; 

Hund'  sm  der  Kette  und  am  SVügen  sind  zu  be- 
klagen. 
Hund,  auK  der  Küchel 
Hund,  beiss  und  bill,  so  man  stehlen  will!  — 

l-ASrlfin,  838. 

Hund  beisseu  kein  Einheimischen,  so  lang  sie 
ein  Frembden  haben.  —  GrutiT,  Jil,  50 ;  leh- 
mann ,  11,  S67 ,  85. 

Hund  bellen  schadt  nit,  wenn  sie  nur  nit  beis- 
sen.  —  Sutor,  9a.i. 

Hund  bleibt  Hund. 

Gewühnlicb  In  Bexug  auf  den  (ioiahals ;  im  allge- 
meinen vun  einem  niedrig  gesinnten  verftchtliohen  Man- 
sobcu,  der  sich  nie  ändert,  wie  sich  auch  Verhftltnlsse 
und  UmstMnde  gestalten  mögen. 

Jid.-dfHisck:  KeelcT  bleibt  KeeleT. 

Hund  bleibt  Hund,  auch  wenn  er  vor  der  Kir- 
chen stund. 

Jikd.:  Gieoge  ein  hant  tfiaent  atnnt  a«  Urahen,  er  wa«r 
doch  ein  hont.    (VirtidaMt^    (ZtmgerU .  75.; 

Hund  bleibt  Hund,  wenn  er  auch  ein  roth  Hals- 
buid  trigt 

Mm,:  Two  band,  oe  k«lm  bnnd,  dog  tr  hoad  aom  f^r« 


Fr»,:  Lavw  ehl«,  ftlcBiB  ohim,  tont«foif  a'Mt  ohl6D 
«w  oU«.   (Bakm  lilW 

Hüd  bnmtsen,  wen  sie  wollen,  md  Weiber 
weineoi  so  ofll  lie  wollen.  —  Lekmam,  ns,  35. 

Hund,  d«r  baissig,  hat  jederzeit  zerbissene  Oh- 
ren. —  UftlMM,  II,  968,  9A. 

Hnnd,  der  einmahl  mit  heissem  Wasser  gebrant, 
förchtet  aueh  das  kalte  Wasser.  —  Lrhnumu. 

Hnnd,  der  hungrig t  achtet  keiner  Streich.  — 
'.ir.iM.iM. 


847 


Hand 


Hand 


848 


679  Hund,  der  lebendig,  ist  besser  dann  ein  todter 

Low.  —  Lehmann,  II ^  268,  90. 
C80  Hund,  der  schlä£ft,  kompt  niclits  ins  Maul.  — 
Lehmann  ,11,26»,  99. 

681  Hund,  die  alt,  sind  böss  bendig  zu  machen.  — 

Lehmann,  U,  269,  106. 

682  Hund,  die  an  Ketten  gebunden,  seynd  beissigcr 

als  andere.  —  Lehmann,  12,  8. 

683  Hund,   die  forchtsam,   bellen   am  meisten.  — 

Lehmann,  II,  268,  91. 

684  Hund,  die  jedermans  gesellen  sein,  hat  niemand 

gem.  —  Lehmann,  259,  2.3;  Simroek,  .'.073. 

685  Hund,  die  jhren  Herrn  vorlassen,  soll  keiner 

annehmen.  —   fttri, //,  385;   r.ruter,  in,  SO;   Leh- 
mann, II,  267,  86;  Sutor,  431. 

686  Hund,  die  klein,  spüren  vnnd  finden  die  Hasen, 

die  grossen  fangen  sie.  —  Lehmann,  II,  268.  i03. 

687  Hund,  die  vil  (am  meisten)  bellen,  bcissen  sel- 

ten (am  wenigsten).  —  Franc*,  II, a*;  Blum,  110; 

Siebenkees,  229;  Sailer.  282;  Braun.  I,  1537. 
„Die  isrroBsen  Bochcr  schlagen  nicht,  beUend  Hund 

beissen  änch  nicht.  Schedlicher  sindt  still  beissig Hunde ; 

still  wasser  haben  tieffe  gründe.*'    (Walditi,  11,  36.;  — 

Ein  Mensch ,  der  Iftrmt  und  poltert,  ist  meist  ungeAhr- 

licher   als  der,  welcher  sich  zu  verhalten  weiss,  weil 

man  sich  vorm  letztern  weniger  hütet,  als  vorm  erstem. 
Bühtii.:  Pes  b&zliv^  vio  stekä  nez  kouso.  —  Pes  hor8f,*co 

mlckem  kouHe.  —  Pos ,  kter^  vclmi  dtek& ,  nerad  kouse. 

(Öelak09»ky,  HO.) 
Dan.:  Den  band  som  bieffor  meget,  lian  bider  ikkun  li- 

det.    (Prov.  dan.,  311.; 
Engl.:  Barking  dogs  nover  bite.  —  Brag  '■  a  good  Dog, 

but  Holdfast  is  better.    fGaal,  <J2i>.;  —  Dogs  tfaat  bark 

at  distance,  bite  not  at  nand.  —  The  greatest  barkers 

bite  not  sorest.    (Bohn  II ,  365.; 
Fr».:  Chaonn  chien  qui  aboye  ne  mord  pas.  (Bahn  l,  13.; 
lt.:   Cane   oh'   abb%ja,   morde  poco.     (PaszagÜa,   40,   5; 

Oaal,  929;  Cahier ,  2839.; 
Potn.:  Pies,  oo   bardzo  szczeka,  niebardzo  k^sa.  —  Pies 

gorszy,  ,co  milczkiem  kfsa.  —  Nie  kaidy  kasa,  co  wf- 

sem  tnasa.    (Öelakovsky ,  270.; 
Port.:  üio  que  muito  ladra,  pouco  morde.    (Bohn  /,  272.; 

688  Hund  her,  so  fressen  die  Wölff  keine  Schaff.  — 

Lehmann,  397,  18. 

689  Hund  in  den  Küchen,  Pfaffen  im  Rath  haben 

im  Newen  Testament  wenig  gutes  aussgericht 
—  Mathety ,  272*. 

690  Hund  ist  gehertzt  in  seinem  Hanss.  —  Lehmann, 

11,  268,  96. 

691  Hund  ist  Hund,  Pudel  oder  Spitz  (weiss  oder 

schwarz).  —  Schlcchta .  S3. 
Dan.:  Hund  er  Hund  om  han  er  aldrig  saa  broget.    (Bohn 

I,  380.; 

692  Hund  können  kein  gut  wort  sagen.  —  Lehmann, 

101,65. 

693  Hund  leidet  kein  Gesellschafft. — Ldmnnn,  //,  268, 98. 

694  Hund   müssen   gute   Zahn   haben.  —   Lehmann, 

II,  268,  89. 

695  Hund  na^  die  Bein,  die  er  nicht  zwingen  noch 

verschbngen  kann.  —  Lehmann,  II,  268, 104. 

696  Hund  scheitzen  vnd  spielen  so  lang  mit  einander, 

biss  sie  vber  einander  fallen.  —  Lehmann,  399, 16; 
Eiselein,  331. 
Zat.t  Snfficit  actus  submissionis.    (Eiselein,  331 J 

697  Hund  seind  der  Betlcr  feindj  der  Neyd  deren, 

die  nach  ehr  vnnd  wolfart  streben.  —  Leh- 
mann, 545,  16. 

698  Hund  seind  der  Bettler  feind  und  Bettler  den 

Hunden.  —  Eiselein,  333. 

699  Hund  und  Hahn  sind  kühn  auf  ihrem  Plan. 

Die  Araber:  Jeder  Hund  bellt  Tor  seiner  Thttr,  jeder 
Löwe  macht  sich  breit  in  seinem  Wald. 
Frz.:  Un  obien  et  nn  ooq  sont  fort«  inr  leur  pailler.    (Ca- 
hier, 368.; 

700  Hund  und  Hase  laufen  beide,  aber  jeder  um 

etwas  anderes. 

Der  Hand,  um  Beute  an  machen;  der  Hase,  am  sich 
tu  retten. 
Dan.:  Hunden  og hären  lifbe  relbaade,  men  ikke  om  eet. 
(Prov.  dan.,  313.; 

701  Hund  und  Katze,  Huhn  und  Hahn  ist  des  Un- 

genossen  Vieh.  —  Graf,  fi9,  49. 

Wer  &ioht  ToUberechtigtei,  d.  i.  mit  Hau«  und  Hof 
•ngeiMSMie«  Mitglied  dar  Oemeind«  (Mark)  war,  durfte 


nur  nolches  Vieh  halten,  das  kein  Gras  frisst.    Bin  sol- 
cher Mann  war  unwerig,  ein  Ungenoase;  er  genoss  das 
Gemeindegut  nicht  mit. 
ilhd.:  Ein  hont  Tndt  katz  ein  hon  vnd  ein  hain  das  aoll 
sin  vihe  sein.    (Grimm ,   Weisth. ,  II,  308.; 

702  Hund^  und  Katze  ersäufen  sich  nicht,  wenn  sie 

auch  den  Bach  sehen. 

703  Hund*  und  Katzen  reisen  selten  miteinander.  — 

—  Sutor,  574. 

Lat.:  Nee  in  una  sede  morantur.    (Sutor,  574.; 

704  Hund'  und  Sau'  machen  gross  Geschrey,  seynd 

dannoch  arm  darbey.  —  Sutor,  479. 

Lat.:  Canire  est  stulti,  tanquam  barrire  elephanti.  (Su- 
tor, 479.; 

705  Hund  vnd  Katzen  bewahren  das  Hauss.  —  i.Vn- 

ter,  in,  51 ;  Lehmami,  II.  267,  87. 

706  Hund  vnd  Katzen  taugen  nichts  beysammen.  — 

Gruter,  lll,  51 ;  Lehmann,  II.  257,  88. 

707  Hund  vnd  Sftw  soll  der  Herr  regieren,  der  nur 

sein  nutzen  will  nachspüren.  —  Lehmann,  G57,54. 

708  Hund  vnd  Sew  haben  gross  geschrey.  —  Petri 

II.  385 ;  Eisdein .  333. 

709  Hund*,  Wildpret,  Federspiel  bringt  kein  Nutz 

und  kostet  viel.  —  EUelein,  328. 

710  Hunde    au    ketten  seind    beissiger   vnd    fallen 

die  Leut  mehr  an.  —  Lehmann,  m,  8;  Eisdein, 3S3. 

711  Hunde  behandelt  man  wie  Hunde. 

„'Es  schadet  euch  zweibeinigen  Hunden  nicht,  dasa 
ihr  wie  das  Vieh  behandelt  werdet."  (Wetfitfu/tcbf 
Xfitung ,  1849,  Nr.  72.; 

712  Hunde  bellen  nicht,  wenn  Hausfreunde  kommen. 

It.:  I  eani  abbalano  a  chi  uon  conoscono.    (Bohn  I,  lOl.; 

713  Hunde  bellen  nur  die  Fremden  an. 

Dan.:  Hunde  giüe  ad  alle  fremmede.    (Prot,  dan.,  197.; 

714  Hunde  bellen  und  beissen  in  allen  Landen. 

715  Hunde  bellen,  wo  Arme  schellen. 

716  Hunde  bittet  man  nicht  zur  Hochzeit,  und  sie 

kommen  doch. 

717  Hunde,  die  beissen  und  nicht  bellen,  braucbcD 

Schellen. 

HoU.:  Een  hond,  die  bijt,  maar  niet  en  hast,  heefl  ook 
den  snedgste  wel  verraat.    (Harrebomee ,  I,  317.; 

718  Hunde,  die  beissen  wollen,  bellen  nicht. 

//.;  n  can  che  vuol  mordore  non  abbaia.     (Bohn  /,  101.} 

719  Hunde,  die  den  Hasen  ausspüren,  sind  so  gut, 

als  die  ihn  fangen.  —  Pctri ,  II ,  zs^) ;  Sailer ,  a. 

720  Hunde ,  die  einen  Braten  gerochen  haben ,  wol- 

len ihn  auch  gern  belecken.  —  Simrodt,  na»*, 

721  Hunde,   die  ihre  Herren   verlassen,    sind   dei 

Futters  nicht  werth. 

722  Hunde,  die  jedermanns  Gesellen  sind,  hat  num 

nicht  gem.  —  Sailer,  286. 

723  Hunde,   die  nicht  mehr  jagen  können,   hengt 

man  auff.  —  Pein,  //,  385. 

724  Hunde,  die  sich  vorher  berochen,  beissen  sich 

um  so  heftiger. 

Die  bittersten  Feinde  sind  die,  so  es  aus  Freuaden 
werden. 

725  Hunde,  die  viel  bellen,  beissen  nit.  —  Fraad, 

/,  75'*;  Petri,  II,  385;  Lehmann,  II,  268,  94;  Lateniorf 
II,  17;  Günther,  48;  Seybdd,  379;  Körte,  900». 

Je  mehr  der  Hund  bellt,  sagen  die  Bussen,  je  we- 
niger beisst  er.    (Altmann   VI,  403.; 

Engl. :  Brag  is  a  good  dog,  bnt  Holdfast  is  better.  (Körte,  3002.; 

Fr».:  Chien  qui  aboie  ne  mord  pas.    (Bohn  I,  13;  Leron*. 

1, 105.; 

Lat.:  Canes  qui  plurimiun  latrant  parum  mocdent.  .(Hamer, 
Miij'.;  —  81  non  morderis,  cane  quid  latra&te  Tercriif 
(Sutor,  225.; 

Port.:  Cao  muito  ladra,  pouco  morde.    (Bohn  /,  272.; 

726  Hunde,  Fliegen  und  Ferkel  braucht  man  nicht 

auf  die  Hochzeit  zu  laden,  sie  kommen  von 
selbst.  —  Eisdein,  326. 

727  Hunde,  1^'liegen  und  Posscnreisser  sind  die  er- 

sten bey  lasche  und  die  letzten  wider  dttvoo. 

—  (kier,  472  ^ 

728  Hunde  fressen  fremden  Dreck. 

Dan.:  Hunde  lede  aaden  maada  «randi.    (JVot.  «Iot..  t^ 

729  Hunde  haben  viel  Nester.  —  Ukmam^v^^n» 
Von  Mannetn ,  di«  ia  '^^''      *"  "" 


149 


Hand 


Hund 


850 


30  Hände,  Kühe  und  Esel  haben  es  zum  besten, 

die  dürfen  nur  trinken,  so  viel  ihnen  beliebt. 
—  Opel,  881. 

31  Hunde  müssen  auch  emehret  sein.  —  Lehman», 

II,  208,  M. 
Man  mag  aie  so  eohleobt  fattern,  wl«  man  will. 

32  Hunde  müssen  Beine  nagen. 

Von  handiaoher  Behandlung. 

33  Hunde,  Pferd'   und   verliebte   Herzen   machen 

Vergnügen,  aber  mehr  Schmerzen. 

Frs.:  DeoluQns,  oheTsnz,  annes,  amonr«  ponr  nn  plaisir 
mllle  donloors.    (CaAier,  350.; 

34  Hunde  pissen  und  Weiber  weinen,   wann   sie 

wollen.  —  Eüelein ,  831 ;  Simrock,  50&0. 
iMt.:  Canes,  dam  Tolunt,  mingnnt;  moUer  dum  rult  flet. 
(EiaeieiH,  331.;  —  Canea  et  mulieres  mingnnt,  quando 
TOinnt.    (Bindfr  11,  410.; 

35  Hunde  sind  Bettler. 

36  Hunde  und  Bettler  sind  selten  intim. 

Lot.:  Canii  mendioo  auxiliana.    (Eittlein,  838.; 

37  Hunde  und  Edelleute  lassen  die  Thür  auf.  — 

Kirtfi,  3»90.  Braun.  !,  1A33. 

38  Hunde  und  Herren  machen  keine  Thür  zu.  — 

EUelein.  3.34. 

39  Hunde  und  llofsohranzcn  kann  man  zu  allem 

abrichten. 

„Wenn  ein  Vornehmer  Luat  h&tte  auf  dem  Kopfe  su 
•teheu,  ao  wurden  die  Elenden  seine  FOeae  nüt  de- 
mttthigen  Worten  anreden."  Montaign*  ersUilt  ron 
einem  KAniRe,  an  deaaen  Hofe  ee  Sitte  geweaen,  daaa 
sogar  jedesmal  eine  Hofdame  die  Hand  hinhielt,  ao 
oft  die  Speioheldrftae  der  Majeatftt  von  Ueberflnaa  ge- 
plagt war. 

40  Hunde  und  Höflinge  sind  Ein  Geschlecht 

Wenn  der  KOnig  von  Ceylon  fragte,  woher  jeuiaiid 
komme,  an  antwortete  dieaer:  „Dein  Hand  kommt  ron 
da  oder  dort."  Fragte  er  nach  der  Zahl  seiner  Kin- 
der,  ao  lautete  die  Antwort:  „Deine  Httndin  hat  dei- 
nem Hunde  iwei  Junge  geworfrn."  (Iir«*lau^r  Krtäh- 
Ift,  1806,  S.  «02.; 

41  Hunde  und  Katzen  müssen  bich  bratzon.  CKamnüz.j 

12  Hunde  und  Katzen  sind  gern  da,  wo  man  sie 

nicht  ruft.  —  Schhchta.  l»8. 

13  Hunde  und  Kinder  wissen,  wer  ihnen  gut  ist. 
44  Hunde  und  Schmeichler  beschrnuzen  gern  ihren 

eigenen  Herrn. 

15  Hunde  und  Verleumder  prüfen  die  Natur  von 

hinten.  —  KtMlnu ,  33S. 

Lat.:  In  oania  podieem  inapicero.    (KhtMn,  333.3 

16  Hunde,  Vögel  vnd  Krieg  seynd  lieblich  vnd  an- 

mutig, bringen  aber  grossen  Schaden.  —  Uh- 

mann,  II.  268.  101. 

VI  Hunden,  die  einen  anbellen,  soll  man  ein  stück 
Brot  fdrwerffen.  —  l*vtri.  11,  38.S. 

18  Hunden  ist   böss  das  Bett  zu  machen.  —  l*etri, 

II,  385.  lieniKch,  343,  Sl;  Lehmann.  II,  S68,  105. 

19  Hundes  bellen  hindert  niemand.  —  Pttri,  II,  885. 
M)  Hundt   lausen    einander   die   Flöh  ab.  —   Leh- 
mann, 16.'i.  tl. 

>1  Hnn^ge  Hund  vid  durstige  Pferd  geben  auff 
keine  Streich  .    .  t,.  —  Lehmann,  6»,  8. 

I>ä».:  Hungrige  hunde  og  t«(r«tlge  heete  paase  ei  om  hug. 
(Pr>tr.  dun.,  Sl.'i.; 

^2  Hungrige  Hunde  fressen  auch  alte,  riechende 
Würste. 

It.:  Cani   affamati  luangiano  boldoni  imhrattati.    (PasiO' 
glia,  4.; 

^3  Hungrigem  Hund  werffs  ins  Maul,  yfiMa  jhn 
halten  zum  Freund.  —  Lehmann,  li,ifi»,vyt. 

M  Hunn'  pissen  un  Franslüd  wen* ,  wenn  *s  will'n. 
(AHmark.^  —   lUtnneil ,  i^'i, i   \\\t  Jerer:   Frommunn ,  III, 

I»ö  Hunn*  nn  Eddellüd  laot'n  de  Däör  aopen.  (Ut- 

mttTk.J  —   DeMHeil,  88:  für  Mecklenburg:  Raabe,  7.V 
M  Ich  habe  den  Hund  lieber  zum  Freund  als  zum 
Feind.  —  Simnck,9m. 

JUA  hab  dea  Hund  lieber  tum  Freund,  denn  das  er 
Mlto  Min  nein  Feiad.'* 
f  ti0,t  Flaa  oaaii  wpataram  planstm.  quam  fort«  fororam. 

nsHlnioawABTsa-LBxuioM.  n. 


757  Ich  sehe  lieber  den  Hund  mit  dem  Schwänze 

wedeln  als  die  Zähne  zeigen. 
Dan.:  Jeg  aeer  heller  en  hund  logrer  ad  mig  med  halen, 
end  blder  mig  med  tanden.    ^Pro«.  daa.,  811.; 

758  Ich  sollte  einen  Hund  futtern  und  selber  bellen? 

—  Eitelein ,  333. 

Ei^L:  What ,  keep  a  dog ,  and  bark  myaelf  ?    (EisHein ,  SSS^ 

769  Ich  will  mich  nicht  mit  jedem  Hunde  beissen, 
si^fte  der  Schafhund;  ich  muss  meine  ZÜine 
für  den  Wolf  sparen.  —  Hoefer,  89S;  Sutor,  IJ7; 
Simrock ,  4996. 

760  Is  man  erst  aver  (über)  de  Hund,  kummiman 

ök  woll  aver  de  Stert  (Schwanz).  (0»tfriet,)  — 
Frommann.  VI.  284,  741;  ttueren.  709;  HauekalenAer ,  I. 

761  Ist  der  Hund  nicht  dreist,  so  wird  er  selten  feist. 

762  Ist  der  Hund  todt,  springt  jede  Katze  auf  ihm 

herum. 

763  Ist  der  Hund  unter  dem  Tisch,  so  sieht  er  auch 

hinauf. 
Böhm.:    Puaf  paa   pod   stAl ,    polesa   i    na   stAl.     (ädOf 
koptkp,  52.; 

764  Ist  kem  Hund  da ,  ho  nimmt  man  die  Ziege  zur 

Jagd. 

Die   Neger   in   Surinam:   Man   muaa  aioh  su   helfen 
wissen. 

765  Ja  leecher  (abgezehrter,   magerer)  d'r  Hund, 

ja  ärger  de  Fleh.    (dbeHiart.)  —  Lohrengel,  I,  894; 
für  Hannover:  Schambadi,  I,  814. 
/(. .-  Le  maggiori  tribulasioni  renffono  &*  pift  miieri.  CPaa- 
tcgiiu,  3R0,  2.J 

766  Jag  mit  den  nnnden,  die  vorhanden.  —  Prmtk, 

11,  114^;  Eyering,  III,  198;  Peiri,  II,  409. 

767  Jage  den  lauchenden  ^  Hund  nicht  hinaus,  er 

soll  sein  Theil  mit  riechen.  —  Eitelein ,  827. 
')  Fustenden,  windenden  (Crepitusvetttris  edentim). 

768  Jar  a  Hüüoj  komt,  as  a  Häs  tu  Haal  (zu  Loche). 

(Amrum.J   —  llauiH ,  17/7.855,81. 

Auf  Sylt:  Jer  di  Httn»  klaar  und*,  es  di  Haas  tO  Hol. 
(Haupt,   rril,  355,  81.; 

769  Jarag   Hüünjer   luup   altidj   me   rewlag   Skan.- 

(Ammm.J  —  Uaupl,  17//,  858,51:  Johatuen,  Si;  Pir- 
menich.  III.  71,  111. 

D.  i.  bissige  Hunde  laufen  atets  mit  seraohundener 
Haut  herum. 

770  Je  betziger  vnd  schlimmer  Hund,  je  mehr  Flöhe. 

—  Petri,  II.  896;  6'ruler,  III,  53;  Lehmann,  II,  282,  28. 
Da».:  Jo  bidskere  hund ,  jo  fleere  lopyer.    (Prot,  da».,  70.; 

771  Je  grötter  de   Hund,  je  grötter  de  Knüppel. 

CWe,lf.J 

772  Je  kürzer  der  Hund  angelegt  ist,  je  böser  ist  er. 

—  WincUer ,  //,  86. 

773  Je  magerer  der  Hund  ist,  desto  mehr  er  frisst. 

Der  magere  Hund  ist  hier  ein  Bild  des  Neides. 
Lot,:  Quo  quis  indoctior,  eo  impudentior. 

774  Je  magerer  der  Hund,  je  fetter  (grösser)  die 

Flöhe.  —  Äürt«,  8013;  Stmrocik,  5046. 

775  Je  mehr  Hunde,  je  weher  dem  Bein.  —  Petri, 

//f,  894; //enücft.  262,  67;   /.eftmann, //,  276.  11;   Sm- 

rock.  5087. 
Hoit.:  So  meer  honden  ao  wee  den  been.    (Faltertleben ,  795; 

Harrebomee,  /,  821.; 
Lat.:  Ve  sibi  quando  oanes  reninnt  o«  rodar«  plurei. 

(FaUernUben,  19h.) 

776  Je  mehr  Hunne,  je  mehr  Flöhe.    (Göttinnen.)  — 

SdMmbaeh,  I,  256;  für  MeckXenbrtrg:  Schüler.  IIT.  4*. 

777  Je  mehr  man  den  Hund  prügelt,  desto  treuer 

wird  er. 

778  Je  schäbiger  (beissiger)  Hund,  je  mehr  Flöhe. 

—  nium.  402;  Kürte,  2993;  Braun,  I,  1539. 

Je  schmuxiger  und  pöbelhafter  der  ftussere  Mensch, 
je  unreiner  und  gemeiner  pflegt  auch  seine  Seele,  sein 
Denken  und  Handeln  su  sein.  In  Westfalen :  Je  schöer- 
wigar  Hund,  Je  mehr  FlAue. 
UoU.:  Hoe  schurftiger  hond,  hoe  meer  vlooijen.  (Harre- 
bomde,  l,  331.; 

779  Je  schlimmer  Hund,  je  mehr  Flöhe.  —  //cthmA, 

lUT.  3. 

780  Je  nlleger '  Hund,  je  mehr  Flöhe.    (Meurs.j  — 

Firm«iiifft,/,  406,342. 
')  Elender,  erbärmlicher. 

781  Je  unseliger  der  Hund,  je  mehr  Flauh.  (Saueriand.) 

54 


851 


Hand 


Hand 


852 


782  Je  zahmer  dcv  Ilimd,  desto  griramigcr  kommt 

ilim  dor  Wolf  vor.  —   «uuA/it,  A'17,  94. 

783  Jeder  II und,  der   auf  den  Hof  kommt,   musR 

bellen,    (hmcn.) 

784  Jeder  Hund  hat  Flöhe. 

785  Jeder   lluud  ist  ein  Löwe  in  seinem  Haus. 
lt.:  Ogiij  cauo  c  loono  a  casa  8aa.    (Bohn  /,  116.^ 

786  Jeder   Hund   schilt   nau   sin   Mauer.  —   /'rw-t/i- 

hicr  \  1737. 

787  Jeder  Hund  sucht  seinen  Herrn. 

Und,  wenn  die  Vranzoscn  richtiff  beobachtet  haben, 
Konau  In  der  Richtung,  in  der  er  zu  flndon  ist.  Sic  be- 
hau[itcn :  Um  ihre  Herren  wieder  r.u  tludun ,  uobou  die 
Uundu  der  2s'oruiandio  nach  oben,  die  der  Picardie 
nacli  unten.  Sic  wollen  damit  sagen,  die  Xormandd 
verdienten  häufig  gehangen  eu  werden,  die  Picarden 
dagegen  fiiudu  man  uft  trunken  auf  der  Erde  liegen. 
(Reituderg   K.  \3:^.) 

788  Junge  Hunde  beifern  alles  an. 

789  Junge  Hunde  haben  scharfe  Zähne. 

Dan. :  Unge  hunde  liar  skari>e  taendor.    (Bohn  I,   102.J 

790  Junge  iiunue  mötet  biten   län.'U.  —  Scharnhach. 

II.  259. 

Junge  Kunde  mUsgcn  beisson  lernen.  In  der  Jugend 
mnxR  man  lernen,  was  mau  fürs  Leben  braucht. 

791  Kann  der  Hund  den  Knochen  nicht  bcissen ,  so 

nagt  (leckt)  er  daran. 

Böhm.:  Neinuzc-li  pes  koHti  hryzti,  bndu  ji  Ifxati.  (dia- 
kovxky,  1-22.; 

792  Kein  llund  ist  des  Hasen  Freund. 

Dan.:  Ingen  hund  er  harens  vcn.    (Fror,  dan.,  311.J 

793  Kein   Hund   lässt   sich   ein   Belli   nehmen,   er 

knun-e  denn.  —   EiscUin  ,  326 .-  Simrork .  5035. 

794  Kein  Hund  triidct  länger,  als  ihn  dürstet. 

79Ö  Kein  ;toller  Hund   läi^   sieben  Jahi-e.  —  sim- 

rock',bOi2. 

„£a  bleibt  das  aide  Sprichwort  war,  es  lauilt  kein 
toll  Hund  sieben  Jar."  (Aus  dem  Jahre  154-'.)  (Wtl- 
Icr,  Anntilm,  /,  35.;  Im  Oberhans:  KU  tuUer  Hund  left 
siem  Jahr.  (Luhmyel,  /,  A'üd.)  In  Pommern:  Kün  dnll 
Hund  liipt  iivor  süwen  Jar.  (üähnerl,  lyi»".; 
Dan, :  Ingen  huud  lobor  gal  i  femtuu  aar.    fFruv.  dun. ,  'Ml.) 

796  Kern  ik  aäucr  a  Hüünj,  do  kem  ik  uk  aauer  a 

tStÖrt.     (Amrum.)  —  Haupt,  VIII.  853,  44. 

Komm'  ich  über  den  Hund ,  so  komm'  ich  auch  Über 
den  Schwanz. 

797  Ken  Hund  löppt  uegcn  Joar  dull,  hei  löppt  all 

ihrer  an.     (Mvcklenburq.J  —  Schiller,  III,  4". 

798  Kleine  Hund  finden  vnd  steubom  das  wildbret, 

die  grossen  fangens.  —  Lvhmiim,263.  u. 

Fr:. :  Par  petita  c!)ien8  le  lieuro  est  truuuo  ot  par  la  grandg 
eit  happo.    (Boeill,  11,  l.'>3;  Ltrniix ,  I,  l\\).) 

l^t.:  Minores  leporum  canos  reperiunt,  maiorcs  capiunl. 
(Bovin,  II,  15M.; 

799  Kleine   Hund  können    nichts    den    bellen    vnd 

beissen.  —  LfAxmam,  427,  11. 
iloU.:  De  kleine  hoaden  zijn  houHt  verbeten.  —  De  kleinste 
honden  keffen  't  mocst.    (Harr>'hotiU(<,  l,  331.; 

800  Kleine  Hunde  beissen  auch. 

HoU.:  Kleine  hondjes  bijtcn  ook.    illorfhumee ,  I,  .121.; 

801  Kleine    Hunde   bleiben    lange  jung.    —    /Vm/i- 

t.i-r',  1723. 
Kleine  Menauhcn  pflogt  man  für  jünger  in  halten  als 

sie  sind. 
Dan.:  Lidcn  hund  er  Inngc  racko.     (Prot.  dan..  320.) 
IToil.:   Kleine  hondjes  blijven   laug  jong.     (Harrehoiwe, 

I,  321.; 

802  Kleine  Hunde  bringen  auch   gi-össerc  in  Zorn. 

Lit.:  Mazi  Ssunyczoi  ir  didcluss  au  jadrim.  (^Vunhach 
/.  2lrt.; 

803  Kleine  Hunde,  kleine  (schwache)  Ifande. 

UvU.:  Vuor  kleine  houden  kleine  banden.  (Hnrrfi.omrf, 
1.  322.; 

804  Kleine  Hunde,  kleine  Halsbande;  grossi-  Hunde, 

grosse  Ketten.  —  Lehmann   U,  268,  97. 

805  Kleine  Hunde  machen  das  meiste  (lauteste)  Ge- 

belfer. 

„Kleine    Hunde    bellen  laut,  lauter  als  -rie  sulltcu, 
weilisie  gern  tu  wollten,  dass  man  andi  nach  ihnen 
schaut."    (L.  S-hiö-kiii'j .    Wtlt  und  Z'-if ,  SS,  :>1.'..; 
lat. :  IJcUamovet ciiius  cui  dosunt  oomua  tanruf>.  (Alan.,2; 
Bi,id^r  II,  322.; 

800  Kleine  Hunde,  schone  Schwänze. 

Kleine  Leute  h»bon  gowrvhnlich  ticI  ßeivt. 
»3.;   Petit   chieu,   belle  queue.     (Cuhier,   34i4;    Leroux, 
I,  IIU;  Startchidel,  101.; 


807  Kleine  Hunde  und  kleine  Leute  tragen  die  Naae 

hoch. 
Dan.:  Btakket  hund  og  kuldor  koe,   og  liden  mand  ero 

gieruo  hofmodige.    (l'rov.  dan.,  2iN>;  Bohn  /,  S99.; 
Lat.:    Büro   breves   humiles  vidi,   aut  lungos   sapieutea. 

(Pn,o.  dan.,  2t»6.; 

808  Kleinen  Hunden  hengt  man  grosse  Bengel  au. 

—   r.rulet  ,  ni,  39;  Uhmann.  II.  3'Ji ,  84. 

809  Kün  Hangd  bele  gäru.     (Sidtenbüry.'mchH.J  —  Schu- 

flrr,  581. 

810  Klin  Hangd  sc  bess.     (Siebcnhury.-wch.'iJ  —  Stfcn- 

Ktcr,  580. 

811  Komm  ich  ävver  der  llonk,  da  komm  ich  öch 

ävver  der  fcJtärtz.    {Bedburg.) 

liull.:  Kwam  ik  tot  Kampen,  ik  kwam  wcl  over  den  Ij:ikei. 
(llartfiöümrr,  I,  378.; 

812  Kommt  ein  Hund  in  Übeln  liuf,  so  ist  er  tull. 

Huil.:  Kumt  de  houd  in  opspraak,  dan  is  liij  dol.     (Harn- 
l/uinec ,  I,  a:ik.) 

813  Kommt  ein  Hund  ins  Haus,  bo  geht  oiu  Hund 

hinaus. 
Frz.:  Qni  chieu  s'en  va  ä  Kome  mastin  s'en  ravient.    (Le- 
roux,  I,  IW.) 

814  Kommt  man  über  den  Huud ,  so  kommt  man  auch 

über  den   Schwanz.  —   miun,  ii3 :  Mai/irr ,  l ,  n . 
UsilviH,  327:  liüi-king,  320;  Simrock .  bübi ;  Körte.  3045. 
Iliuun,  I,  15tiU;  Sckullreund.  87.  ^G;    Wurzbach  tl.  :ioa. 
oslf'rirxixclt  bei  Fmwnich,  I,  19.  26;  iürAachai:  f'irin«* 
uich,  I,  493,  88;  für  Dünn:  Firmetiich,  /,  484,  93;  (ur 
hieve:  Finneuich,  I,  882,  31;  für  lhixscUlor\ :  F\Tnwniu.k, 
I,  438,  5;  für  Ä«>/«:  Fimumich,  I,  47:i,  170;  lur  den  Ithn- 
harz:   LuUn'ngii ,  /,454;   fur.Y««««:   Kchrcin ,  11,  Vt; 
dir  Strclitt:   Finnetttch ,  III ,  71 ,  4b ;   für  A/ciirs:    Firme- 
iiirk,  /,  400.  31;  für  WaliU^ck:  CurCv,  337.  28»;  für  »W- 
preusgcn:  Frucldticr.  348;  Fri/tthbier  ^.  1724;  für  SUndiä. 
Finninlich.  III.  132,  11 ;  für  .Ulinark:  Uantuil.  86 ;  für  IM- 
stein:  Dicrmissen.  122;  iür  ilccklenburg :  SchiUcr,  III,  i'' 
Auf  der  Insel  Sylt  lautet  das  Sprichwort   friesisch: 
Kumt   cm  aur  HUnd,  da  kumt  om   uk  a  ur    Sturt.    In 
Kleve:  Kommt  goi  uver  den  Hond,  dann  kommt  gci 
ök  over  de  Start.—  Zur  Ermunterung,  das  vollends  ra 
vollenden,  wofür  man  bereits  grosse  Opfer  gebracht  bat. 
üeberwindet    man    das    grossere  Hinderuiss,    so  wird 
nuiu  woi  auch  des  kleinem  Herr  worden.  —  Luttu*  Boail 
soll,   wie  die   einen  sagen,   nicht  das  Thior,    sondm 
das  astronomische  Sternbild  Sirius,  das  Huudagestira, 
gemeint  sein,   das  die   bukauutou  Hundslagb  (24.  Jsli 
—  :i4.  Auguut)  mit   der  grüssteu   Sommcrliitso   brioft 
Hat  man  diese  ttbcratuudon,  so  ist  die  folgende  leieH 
zu  ertrageu.  —  Nach  andern  ist  ein  Arm  der  tichelde,  die 
Wostersohclde,  diu  auch  Hont  gcuannt  wird,  danotsr 
zu  verstehen.    Dieaor  Ansicht    i:»t    namuntlich  Uarn- 
IfoHi'^:.   der  a.  a.   (>.   sagt:    „Wer  die  breite  und  hoch- 
gehende Hont  oder  Weutencheldu  mit  seinem  Fahixeug« 
ilberschrittcn  hat,    der  kommt  auch  wui  oiiue  Gefsiir 
über  die  sciimalo  und  stille  Scheide  selbst,  die  im  Sprich- 
wort Üchwanz  gcuannt  wird." 

Ft'i.:  Quand  on  a  avalö  boeuf,  il  no  faul  pas  s^arrdter  * 
la  queuc.    (Startcftfdct.  410.; 

IIvll.:  Komt  mon  over  de  hont,  dan  koml  men  uok  over 
den  Htaart.    (Harrebumcc ,  I,  'i'-ib.) 

81Ö  Kummandcer  dien  Hund  un  blaff  sülfst.  COstfrie^i 

816  Kummt  muii  öwer  de  Hund,  so  kummt  mau  ok 

woi  över  de  .Slei>t.  —  Luhwald .  843. 

817  Lass  deine  Hunde  sich  raufen,  kommt  nur  keiu 

fremder  zugehiufeu.     (Uoiun.j 

818  LasÄ  den  Huml  bellen,  singen  kann  er  nicht 

BChm.:  Pea  neuml  nez  hafati.    (Öelakocsiy  j  1»1.> 
Xroat.:  Uücek  nexna  uego  lajaU.    (Cctukuc»ky,  Jl.) 
811)  Lass  den  hund  schlaficn.  —  Frauck,  I.  74»;  Hukct,  21. 

820  Lass  die  Hunde  bellen.  —  l'arömiakou,  1594. 

Uonselben  Oedankcn  in:  Lass  die  Günso  schnattem: 
Lass  die  Schale  blärreul     Lass  die  Leuto  rodent 

821  Lass   die  Hunde    bellen,    weiiii  isie    nur    nicht 

beissen.  —  i:<jcnoii\;  337;  hui.  //,2'Jti;  .v/ii.«w,  1143". 

Ilindvr  II.  341*9  ;  Sumvik,  :.O06.  A«ilr ',  3733. 
Dan.:  Hvad  agtcr  joy  oni  huudoglam  mi«  osrc,   mou  des 

klaffer  «kam.  —  Hvad  skader   dct  at  cn  hund  gior  og 

ei  bidor.    (Frov.  dan.,  'jo  u.  ;Ul.> 
Holt.:  Wat  schadet  des  liouts  buDacu,  dio  niet  en  bijt 

{  Harmboinee .  I,  322;  FaUenlrbvii ,  74<j.; 
Lat.:  Oderint,  dum  motuant.    (fjaai ,  Ml«.;  —  8i  OOB  «er- 

deris,  canc  quid  latrante  vereris.    (Fallfrdefji'H.  746.)- 

Verba  entern  uou  iauiant.    (SviiOolit,  W4.^ 
I'..it.:  Ladre-mc  o  cäo,  nüo  me  morda.     (Bokn  /,  >?0./ 
.Span.:  Lddremc  ol  pcrro,  y  no  me  mnerda.    (BoMm  /, :»} 
Unj.:   Kadd  morogjon  varga  Päl,  csak  JA  »arül  vaijoa. 

{'hial,  930.; 


853 


Hnnd 


Hand 


6U 


8S2 
8*i3 


82G 


»•27 
8-28 

S'iO 
830 
831 
832 

833 

834 
836 

83C 

«37 

831» 

840 
841 


Lass  einen  alten  Uund  schlaffen ,  erweckest  du 
jhn,  so  inustu  sorgen,  du  könnest  jhn  nicht 
leicbtlich  zum  Lager  bringen.  —  l^rtri.  //,  M«. 

Lans   einen   hundt   soigeu,     der    bedarff   vier 

SChuch.  —   Aqncota  /,  408:  t'rmick,  l,  .«4'';  /i,  85"; 

Kgenolff.  iss'* ;  llyerimj .  ///,  167 ;  llmmh,  230,  ÖV» ;  (iruhr. 

1,  :A;  Fiitchr,  l'nalti-r,  69*»'*;  .S'c/io«fI ,  1136  ' ;  SmIop,  164; 

Itluut,  4di;   l-ASflciu,  333;   .s'ÜMioik.  5060;    Ikort«»,  3030 

u.  3769. 
„Ich  Uks  ciucn  Huiid  HorKeii,  «agten  <Ii«  Alten,  der 

hat  vier  KtlKvci  wenn  er  Schubu  trüge ,  hu  rattaste  or 

alleseit  xwoy   paar  haben ,  lia  ich  nur  eins   bcdarff. " 

(Thfatruth   DiaMorum ,  .'ij.'j  'J     ...„Denn  er  lieHS   die 

Hunde  iurt<un.  die  bedürfften  vier  Schnh."    (Fi.i.hart, 

(Jrtc/t.,  iu  KloUrr,    >'///,  TM.) 
HuU.:  haat  <h'n  hond  xorgcn,  die  nioct  tweo  paar  uchnc- 

neu  hflbben.    (Ilarrfbomee,  I,  .121.^ 
Lut. :  Annnlnm  anffuatam  ue  portato !  —  Cor  no  cdito ! 

(llinJ-r  //.  5Sn  ;  l'hitippi ,  1,94;  Tapph/i .  110''.;  —  Quin 

cani  curas   roliuquc,   in  quatunr  calc^iamentis  ogot,  in 

■nlicitum  et  anxinm.    (Getner,  I,  235.; 
Span.:  Ti&drtfDio  el  perro,  t  no  nomncrda.    (Culihr,  3642.; 

Laüst  nmnn  den  hundt  am  leder  kifon  (nagen), 
so  lort  ers  essen.  —  Franck,  II.  155  **;  tiruter.  I.  W. 
Laurmde  Ihinde  schnappen  den  Speck  zuerst. 
Lauf  dem  Hund  nach  immer,  so  beisst  er  dich 

nimmer.  —  r.ruter,  lll.  62;  Lehmann,  II,  376,  14. 

„Iiit  vinc  ^uto  Ucyluu}«  für  den  llundsbiüs,  laulT  all 
xeit  nach  dem  liuud,  so  boisset  er  dich  nimmer  wand." 
(Fi$ehart,  <#>♦■:*..  in  Klont »-r .   VI II,  17H.; 

Ij<"wer  Ihind,  wolis  Rohe  hun,  mottst  ön  de 
Spierlingsgasso  gähn.  (KUiimj.)  —  Vritchhifr'^,  um. 

Kin  Hund,  der  rahig  icinen  Knocben  abnagen  will, 
muM  in  die  Spierlingflgasae  gehen. 
Liclier  einen  bösen  Hund  siufl)ringcn  (erzürnou) 
als  ein  alt  Weib. 

I.at.:  Malu  cauem,  quam  anani  irritarc.  —  Praeatar  canem 
irritare,  quam  anuni.  (l'hUippi,  II,  lu3 ;  SirgbvU,  2*J5 
u.  453.) 

Liegt  der  Hund,  so  l)eissen  ihn  alle.  —  K**»'- 

li-in,  328:  Simrock.  5055. 

Listige  Hunde  haben   zerbissene  Oliren,   btisc 

Hunde  7.crbi8S<*n  Fell. 
Mach's  wie  der  Hund,   lecke  dich,  wo  du  bist 

wund.  —   Körtt'.  3027. 
Mag  der  Hnnd    bellen,    «lor  Ochs    geht    ruhig 

seinen  Weg. 
//.:  Cane  abbaia,  e  bue  pasce.    (Hohn  I.  H\.) 
Mag  der   Hund    den    ganzen    Tag    }»ellen,   sim 

Abend  wtiss  mau  nichts  davon. 

ItühiH.:   Na  vitr  psi  ►tikajf.  —  Pc»  itAkft,  a  vftr  ndnäaf. 

(ÖHakoMly,  »1.; 
/(/..-  Sto  pas  loje,  vjetar  nosi.    (Ctlukooak^ ,  VI.; 
Huth.:  Pos  brcHiu,  a  witL-r  nese.    ()yurzb<ich  I,  fifj.) 

Mag  mich  der  llund  beissen,  er  wird  mich  nicht 

fressen. 
Vän.:  Ilaver  en  hund  bidt  mig,  da  bar  han  ikke  sedt  mig. 

(Pnjv.  ,faH..  312.; 

Man  darf  einen  Hund  nicht  fett  werden  lassen, 
sonf«t  wii*d  er  toll,    fltiur.; 

Der  rusaiHche  KLuanxniinister  Cancrin  wandte  da« 
Hpriüliwort  an,  um  damit  die  AnträKo  und  Wttniche 
tUr  Verbeaaoruug  der  La^o  den  Volk«  zurlickzuweiiien. 

Man  darf  nicht  jedem  Hunde  trauen,  der  mit 
dem  Schwänze  wedelt. 

Mhit.:  Mit  sagcl  weiget  sumclieh  hant  Triimtliciien  ftne 
mäxe ,  der  mich  doch  unverachaldei  wtlen  gerne  bizzc ; 
den  muoa  ich  streichen,  das  er  siner  bOsheit  nich  er- 
lize:  er  waeuft,  da/,  ich  blner  achalcheit  niht  enwixze. 
(KiiintluHl.)    (Zinyrlf,  'lö.)    ^ 

Mau  tind  wenig  Hund,  die  ein  Fuchss  beissen. 

—  W'nücch.  1272.  20;  Lehmann,  3x7,  8. 
„Dann  sie  beissen  wider."    (Lfhmnmn,  :W,  1.) 

Man  futtert  d«'n  Hund  um  des  Herrn  willen. 

IIoH.:  Dikwijln  heeft  meu  eon  00g  op  den  bond  cm  des 
meOBters  wille.    (Ilarrtbutif^.  1.  317.; 

Mau  gibt  auch  einem  Hunde  ein  Stück  Brot, 
wenn  er  mit  dem  Schwänze  wedelt. 

/(.;  Anco  il  cauo  col  dimcnar  la  coda  bi  guadagna  le 
sppsi'.    (Buhn  I,  Vi.) 

Man  gibt  dem  Hunde  nicht  sn  oft  Brot,  als  er 
mit  dem  Schwänze  wedelt.  —  KOttc,  3M3;  itraun, 

1 ,  1554. 

Man  gibt  dem  Hunde  nicht  so  viel,  als  er  wol 
inlt  tiem  Schwaiits  schmeichelt.  —  hrtri,  11,  446 : 
6'ifliroti.5041. 


842  Man    gibt  dem  Hunde  nur,    was   man    selber 

nicht  mag. 
H'iU.:  Aris,  geef  den  hund  het  spekl  ->  Neen  modr,  ik  mag 
hct  zeir  wel.    ( Harre bvtnee,  I,  ilG.) 

843  Man  hängt  den  Hunden  einen  Klöppel  an,  dass 

sie  nicht  vber  den  Zaun  springen.  —  Fücber, 

J*>alUr.  245''. 

844  Man  hat  einen  Hund    lieber   zum  Freund    als 

zum  Feind. 

846  Man  jaigt  den  Hund  zu  spat  von  der  Wurst, 

wenn  er  sie  zwiäehen  d<'n  Zähnen  hat.  —  Alt- 

matw  IV,  4H4. 

840  Man   kan    keinem    bösen  Hund    kein   Bott   zu- 
rocht machen.  —  Ldmiunn,  loi,  01. 

847  Man  kann  «lem  schlinunsten  Hunde  mit  einem 

Ijis'^eii  brot  (Knochen)  das  Maul  stopfen. 

Dan,:    Kn   ond    linud  k.ind   slilles   med    et   stykke    briiil. 
(rroF.  ilun..  Ml.) 

848  Man  kann  den  Hund  schwer  von  dem  Fleisch 

(von  der  Wurst)  halten,  wenn  or  einmal  ge- 
kostot hat. 
IfuU.:  Mcn  kan  den  liund  nict  ran  hct  spek  houden,  als 
hijerdcn  smaak  van  buot  heeft.    (Ilumbvm^-,  I,  321.; 

840  Man  kann   den  Huuden   das  Bellon  nit;ht  voi- 
bicton. 

850  Mau  kann  die  Hundo  mit  Ketten   binden,  sie 

werden  doch  wieder  nach  Hause  finden. 

851  Man   kann    einen  Hund    noch   so    gut  füttern, 

aber  Speck  gibt  or  nicht 

ÜH'j.:  Ncm  Ir»nx  as  cbböl  szalonna.    ((Jaul,  1I.'»0.; 

852  Man  kann  sich  auch   an   eiiieni  Munde  vei-sün- 

digen." —  SUnrotk  ,  12339. 

853  Man   kennt   den   Hund    nicht    immer   an    den 

Haaren. 

Frz.:  On  ue  congnuist  pas  los  gcus  aux  robbes  nc  les 
cbieus  aux  poilz,    (Uivux.  I,  llü,; 

854  Mau    kommt   oft   leichter   über  den  Hund  als 

über  den  Schwanz. 

Die  Beendigung  einer  Sache  bietet  oft  die  mointeu 
ächwimukcitcn.  (S.  Ende  49  u.  50. 1  „Wenn  nur  mit 
dem  Fricdensüchlusso  die  schlcswig'holeteinisohe  Frage 
KcroQiMt  wiire;  aber  es  Kcbeint,  das«  man  über  don 
Schwaux  nicht  so  leicht  kommen  wird,  wie  über  den 
Hund."    (HrKiaut-r  Z»ituH>j .  1S64,  Nr.  .'lU?.; 

855  Man  Ia.«58e  dem  Hunde  den  Knochen,  so  bleibt 

man  ungebissen.  —  simrock.  5038. 
850  Man  lässt  den  Hund  vom  Wilde  kosten  (lecken), 

aber  das  Meiste  (Beste)  bekommt  er  nicht. 
857  Man  liebkost  den  Hund,  wenn  mau  ihm  einen 

Maulkorb  anlegen  will. 

Die  Araber:  Kttsso  dem  Hunde  die  Schnauze,  bis  du 
ibm  den  Maulkorb  angelcKt.    (Cahinr,  '2244.; 

85S  Mau  macht  sich  keinen  Hund  zum  Feinde^  wenn 
man  ihm  eLien  Knochen  gibt. 

JIoU. :  Men  maakt  gocu'  hond  gram  mot  cen  beon.    (Harre- 
bomtf,  I,  321.; 

859  Man  mag  den  Hund  wo!  anbinden,  aber  man 

muss  ihn  idcht  erwürgen. 

860  Man  mot  faken  'n  swarten  Hund  Swan  beten. 

—  GlobuM,  rill. 
Man  mosa  oft  einen  schwarten  Hund  8chwan  licisaen. 

801  Man  muss  dem  Hunde  nicht  so  oft  (Brot,  Fleisch) 

geben,  als  er  mit  dem  Schwänze  wedelt.  — 

W'incktn.  I,  89. 
Holt.:  Men  behoeft  den  hond  geen  brnod  ke  geren,  koo 

laug  hij   nict  den  staart  kwispelt.  —   Men  geeft  het 

hundjo  uiet  äootcoI  brood  ,  als  zijn  staartje  wel  eischen 

zou.    (Harr^f''im'-e .  I,  321.; 
It.:  Non  dar  del  pane  al  cauc  o^tni  rolta  che  dimena  la 

codu.     (Hohn  /,  112.; 

802  Mau  muss  den  Hund  erst  an  die  Kette  legen, 

ehe  man  sich  mit  ihm  neckt. 

HoU.:  Men  muet  den  hond  aan  den  band  leggen,  eer  men 
hem  tergt.    (Ilarrtf/'u/i'  c .  I,  '.\2l.j 

803  Man  muss  den  Hund  haben,  wie  er  gewohnt  ist. 

804  Man  muss  den  Hund  loslassen,   wenn  er  jagen 

soll. 

It^iM.:   Rod   bniidene  for   bauen   hibcr,  tlii   da  er  dot  for 
bceut  aadle  Otrcud  du  rider.    (i'ruv.  ti'iH.,  40tt.; 

805  Man  muss  den  Hund  mit  den  Flöhen  haben.  • — 

Lthinann,  02,  65:  ihndrr-  //,  1382. 

Das  Uebei  muss  mau  mitnehmen,  daü  im  Uvfolge 
eines  ans  erwtin<:cliten  Gutes  ist. 


855 


Hand 


Hund 


866 


866  Man  muss  den  Hund  nicht  futtern,   wenn  der 

AVolf  schon  im  Dorfe  ist.  —  Fritchbinr  *,  im. 

867  Man  muss  den  Hund  nicht  futtern ,  wenn  er  auf 

den  Fang  gehen  soll.  —  Kie$eweUer ,  48. 

868  Man  muss  den  Hnnd  nicht  gleich  hängen ,  wenn 

er  einmal  Wurst  genascht. 
Frs.:  II  ne  faat  pat  tner  son  chien  ponr  uno  maaTaite 
ann^e.    (CaAier ,  361.^ 

869  Man  muss  den  Hund  nicht  in  die  Kirche  betten. 

Dan. :  Glv  ei  hande  det  bellige ,  og  kaRt  oi  perler  for  Urin. 
(Prov.  dan.,  ZU.) 

870  Man  muss  den  hnnd  nicht  nach  Bratwürsten 

aussenden   (der  Wnrst  schicken).  —   Henuch. 
480,  3;  Petri,  //,459:  Blum,  1S3.  Drau»,  11.  531. 

D.  h.  man  aoU  die  ehrliche  Seite  einet  jeden ,  mit  dem 
man  an  thxin  hat,  atudiren,  and  keinem  mehr  auflegen, 
als  er,  der  eigenen  Sicherheit  und  seiner  Tagend  anbe- 
sohadet,  au  tragen  im  Stande  ist.  Die  Ehrlichkeit  man- 
cher Menschen  kann  in  zehn  FOUen  die  Probe  halten 
und  ist  doch  fUr  einen  gewissen  Fall  ku  schwach. 

Dan. :  Uiimeligt  at  binde  banden  ved  polsen ,  betro  ulven 
&aret;  alukke  ild  med  olie.    (Prov.  dan.,  b66.) 

It.:  Nonbisognaraccomandarelllardoallagatta.  ((j<ial,  9:j1.; 

.  Lat.:   Canis  canistri  malus  est  castos.    (Goal.  224;  Phi- 

lippi,  I,  71;  Fischer.  37-,  6;    8«ffbold,  «5.;  —  Bgregium 

Tcro  oustodem  ovinm,   quod    ainnt.   lupum.    (Fiteher, 

37,  8.; 

Uno.:    Nem   ebre    bizt4k   a    hijat   (a    raarba   mirigyet). 
(Gaaly  5«1.; 

871  Man  muss  den   Hund    nicht   nach   der   Farbe 

schätzen. 
Län.:  Man  skal  ikke  agte  banden  eftcr  haarune.    (HvhH 
7.389.; 

872  Man  mutts  den  Hund  nicht  zu  weit  in  die  Küche 


lassen.  —  Petri.  n,  459. 

873  Man  muss  den  Hund  nicht  zum  Ibspector  der 

Fleischkammer  machen. 

874  Man  muss  den  Hund  ho  fuhren,  dass  er  nicht 

auf  den  Strick  tritt  (scheisst).    (Schle$.) 

875  Man  muss  den  Hund  zur  Hand  haben,  ehe  man 

den  Hasen  aufjagt. 

Dan.:  Ked  hunden  t0t  end  hären  l0ber.    (ßohn  J,  395.; 

876  Man    muss    die   Hunde    nicht    eher   auslachen 

(schimpfen),  bis  man  aus  dem  Dorfe  ist  — 
LMhrengel,  I,  503. 

Die  Rassen:  Speie  nicht  eher  auf  das  Haupt  der 
Schlange ,  aln  bis  es  vom  Rumpfe  getrennt  ist.  (AUmann 
KZ,  416.J 
Frt.:  n  faut  flatter  le  chien  jasqu'4  ce  qu'on  seit  aux 
pierres.  (CahUs',  357.;  —  II  ue  faut  pas  sc  moquer 
des  ohiens  qu'on  ne  soit  bore  du  irillage.  (Bahn  /,  24  : 
Ltmdrotf,  410;  Leroux,  /,  1(18;  Oaal,  971;  C<»Affr ,J377|; 
Kritzing^r,  141«;  Stamchedel,  100.;  —  Tant  dolt-on  le 
chien  blander  (caresaer)  o'on  ait  la  voie  passöe.  (Lf- 
Toux,  7,  109;  Bohn  7,  58.; 

877  Mau  muss  die  Hunde  nicht  loslassen,  ehe  die 

Jagd  beginnt. 

878  Man  muss  die  schlafiende  Hund  nicht  wecken. 

—  Lehmann,  69,  37. 

879  Man  'muss  einem  bösen  Hund  ein  Stück  Brot 

ins  Maul  werfen.  —  Simrock,  12340. 

880  Man  muss  einen  Hund  lieber  hängen,  als  ihm 

einen  schlechten  Namen  machen. 

881  Man  muss  immer  etwas  für  die  Hunde  in  der 

Hand  haben,  es  sei  Brot',  ein  Stein  oder  ein 
Stock. 

7/.:  O  sasai,  o  pani,  biaogna  aver  quäl  coaa  in  man  pei 
cani.    (Bohn  7,  118.; 

882  Man  muss  mit  den  Hunden  jagen ,  die  man  hat. 

—  Ei$elein  ,  333. 

883  Man  muss  nur  mit  eigenen  Hunden  jagen. 

884  Man  muss  offt  ein  Hundt  in  Ehren  halten  umb 

seines  Herrn  willen.  —  /.eftmatm,  155,88;   Ewc- 

lein,  316;  Simrock.  5066. 
Dan. :  Der  aom  bau  kand  kun  aeude  ain  hund  til  mig,  vilde 

Jeg  gi^re  den  til  gode  for  hans  ekyld.    (Prov.  dan. ,  312.; 
F.ngl.:  LoTe  me,  love  my  dog. 
Fr*. :  n  Davt  avoir  ögard  au  chien   k  canae  du  mattre. 

(Ki-Utingtr ,  140".;  —  Qui  aime  Martin,  aime  son  chien. 
LuL:   Baaiat  armigemm  foemina  propter  hemm.     (Eitf- 

Mh,  326.; 
Span.:  Quien  bien  quiere  4  Beitran,  bien  qulere  &  au  can. 

—  Quien  bien  qulere  *  Pedro ,  no  baoe  mal  d  au  perro. 
(Bohn  [,  246.; 

886  Man  muss  sich  keinen  Hund  zum  Feinde  machen. 
Auch  geringe  Fainde  aind  geflihrlicb. 
Dan. .  Man  akal  el  bar*  an  hund  til  aven.    (Pro*,  dan ,  31 1.; 


.;  I 


886  Man    muss   sich  nach  den   bellenden   Hunden 

nicht  vmbsehen.  —  Lehmann.  700,  36. 

887  Man  nmss  sich  nicht  eher  über  die  Hunde  be- 

klagen, bis  man  ausser  ihrem  Bereich  ist. 

„Wer  Liersulande  von  Hunden  aprieht,  der  apreehe 
nur  Ja  recht  leiae;  drum,  Liebater,  aprlch  ao  Terfftnalieh 
uicht,  daaa  dich  nicht  einer  beiaae."  (I-.  Sckmcking, 
Welt  und  Zeit,  45,  179.; 

888  Man  muss  sich  nicht  selber  zum  Hunde  machen. 
HoU.:  Niemant  ai  een  hont  om  een  Itlttel. 

Lai.:    Pro   modico    cari   nolite   cani    aimilari.     (Foltert^ 
leben,  547.; 

889  Man  muss    sich  vor  dem  Hunde  hüten,   sein 

Schatten  beisst  nicht. 

Dan.:   Vxr  dig  for  hunden,  kyggen  bider  ikke.     (Bukn 
7.402.; 

890  Man  reizt  den  Hund  so  lange,  bis  er  beisst 
HoU.:  Men  tergt  den  hond  aoo  lang,  tot  dat  hij  eena  bUt. 

(Harrebomie,  7,  Xi\.) 

891  Man  schmeichelt  dem  Hunde  wegen  des  Herrn. 

—    WiHcUcr,  XVI.  31. 

Hund  ateht  hier  für  Ottnstling ;  eweibeinifl  oder  Tiar- 
beinig  iat  gleich,  sowie  ea  auch  keinen  ÜnteracUed 
macht,  ob  der  Günatling  mit  Haaren  oder  Stacheln  be- 
I  deckt,  ob  er  ein  WoU-  oder  Boratentrager  iat,  ob  er 

singt,  spielt,  bellt  oder  grünst.    Der  aohwmne  Kaiiar 
I  Soulouque  hatte,  als  er  noch  über  Haiti  herraehta,  ein 

I  Schwein  zu  seinem  Gtlnstling,  mit  dem  er  Zimmernnd 

Mahl  tbeilte.    Dies  Schwein  wandelte  eines  Tags  aaf 
I  dem  Markt ,  steckte  seinen  RQascl  in  einen  Korb  der 

I  prJtcbtlgaten  Bananen  und  liess  sich  dieselben  treffUeh 

I  sobmeoken  ,  wofttr  es  vom  Eigenthttmer  deraelben  einaa 

I  krlfdgen  Sohinkontritt  erhielt.    Dieae  Beleidigung  teiBea 

GiinsUinga  wurde  dem  Kaiser  binterbraoht ,  der  im  ge- 
rechten Zorn  den  unglflcklichen  Obsthändler  Terbaftea 
liess,  sofort  Gericht  Aber  ihn  hielt ,  worauf  er,  derMa- 
jestfttsTerlotsung  schuldig  befunden  ,  erschoaaen  ward. 
rVgl.    AUgeineine    ModenseitHng,   Leipsdg    1867,    Xr.  24, 
S.  383.) 
Böhm.:  Nehled*  na  psa,  ale  6l  pos.    (Cetakowkif^  1G6J 
Fn.:  Qui  aime  Bertrand,  aime  son  chien.    (Bohn  /.  48.; 
lt.:  Porta  rispetto  al  cane  per  amor  del  padrone.    (Fut- 
^aglia,  42,  13.; 

892  Man  soll  dem  Hund  nicht  so  viel  geben,  als  er 

begehret  mit  dem  Schwantz.  —  Gnaer.  HI.  «l; 

Lehmann,  II,  4U9,  32. 

893  Man  soll  Hund    um  Eberkopf   goben.  —  Sim- 

rtnk,i98i. 
Mhd.:  Man  sol  huudo  umb  cburs  boubet  geben.    (PartML) 
(Zingertr ,  73.; 

894  Man  weisset  wol  dem  hunde  das  brot  auff  dem 

mosser  vnd  schlegt  jhm  mit  der  schalen  aoff 
das  mauJ.  —   Ihmisch,  524,  53;  Pciri.  II.  410. 

895  Man  zeucht  wi>l  einen  Hund  auif,    so  zeucht 

man  auch  wol  ein  Kind  auff.  —  Peiri.  11,49. 

896  Man  zieh'  dem  Hund  ein  Rücklein  un ,  so  kennt 

er  nicht  mehr  sein  Gespan. 
Span.:  Viöse  el  perro  on  biagaa  de  cerro  y  no  conociA  t 
SU  compajiero.     (Cereantfa  in  Don  (luixot".) 

897  Manche  Hundo  bellen  immor. 

„Die  Natur  etlich  Hunden  git,  dasa  sie  ums  Gwoa 
beUen  allsit."    (Brandt.) 

898  Mancher  Hund    ist  weiser   als   sein  Herr  and 

gehet  nicht  mehr  zu  Hofe ,  da  er  übel  tractirt 
worden.  —  Eifdein,  327. 

899  Mancher  ist  wie  ein  rasender  Himd,  beisst  jede^ 

man ,  bekante  vnd  vnbekante.  —  LNtmamut  70i,  39. 
„Koch  lieber  gehe  ich  mit  B&ren  um,  wenn  sie  au 
angebunden,  als  mit  einem  tollen  Publikum  Ton  los- 
gelassenen Hunden."  (L.  Schücking.  Welt  mnd  2rii, 
45,  179.; 

900  Mancher  sendet  seinen  Hund,  wenn  (wohin)  er 

selbst  nicht  kommen  (gehen)  will. 

„Mancher  dahin  scliicket  sein   Hund,  da  er  hinUn 

KU  keiner  stund.*' 
HoU.:  Tseint  menicli  sincn  hout.  daer  bi  seif  niet  comca 

en  will.    (Tunn.,  23,  l.'i ;  Hnrr^bom^e,  I,  »21.; 
hat.:  Mittimua  interdum  quo  Toluniu«  ire  catellnn.    (Fei- 

ler$leben,  699;  Loci  comm..  166.) 

901  Me  mot  Hund  oder  Hase  sin.    (Wetif.) 

902  Me  nmess  ome  böse  Hiing  es  btücki  Brod  i's  Mol 

werfe.     (ÜoXolhur».)  —    Schild .  68  .  81. 

903  Mein  Hund  und  dein  Hund  sind  zweierlei  Hand. 

„An  deinem  Hnnd  mir  ob  nicht  gefftUt.  daaa  er  noch 
immer  mich  angebellt;  wollt'  aber  etwa  meiner  dich 
beiaaen,  wttrd'  ich  genial  die  Bestie  belesen.  ••  (Z.  Ssku- 
cking.    Welt  und  Zeit.  :,:,'i.J 


857 


Hand 


Hnnd 


858 


904  Men    kan  den   grötRten  Hund   besch&men.  — 

Schambadi,  11.  7fi. 

Selbst  den  Unvertohämten ,  wie  hoch  anoh  sein  B«ng, 
kann  man  unter  Umst&nden  empflndlieh  blossetellen. 

905  Met  unwellige  Hongren  ess  net  god  Hase  fonge. 

(Bedburg.) 

906  Mit  alten  Hunden  ist  am  besten  jagen  (ist  die 

dieherste  Jagd).  —  IhUcnberg,  II,  83;  Eüelcin.  :«6; 

Simrock.  4i»84. 
Der  erfahrene  Manu  ist  iu  soliwierigen  Fftllen  besser 

zu  gebrauchen ,  als  ein  Jfingling,  der,  wenn  er  auch 

die  erforderlichen  Kenntnisse  besitst,  doch  davon  noch 

keine  Anwendung  gemacht  hat. 
Frt.:  II  n'est  ohasse  que  de  vieux  ohiens.    (tiovill ,  III,  117; 

Cakitr,  3Mu.  1S14;  Leroux,  /,  108 r  //.  SS;  Bohn  I.  24; 

Stnrnchndel ,  101:  Lendroy,  413.; 
HoU. :  Met  oude  honden  Jaagt  men  't  best.    (HnrrfiMmf'', 

/,  321.; 
Lat.:  Optima  veteriun  canum  venatio.    (Bopill,  III,  117.; 

907  Mit  bÖHen   ( grossen )  Hunden    muss   man  sich 

nicht  necken. 

UoH.:  Oroote  (kwade)  honden  is  kwaad  »arren.    (Harre- 
bomie,  I,  318.; 

908  Mit  den  Hunden,  mit  denen  man  läull,  muss 

man  auch  bellen. 

909  Mit  faulen  (vnwilligen)  Hunden  ist  boRs  jagen. 

—  /V/ri.  //.  476. 

910  Mit  gezwungenen  Hunden  ist  nicht  gut  (ist  übel) 

jagen.  —  ttiwn,  308. 

HuU.:  Met  onwillige  houden  is  kwaad  haxen  vangen. 
(Harrfbome.e .  /,  331 ;  Hohn  1 ,  334.; 

911  Mit  guten  Hunden  ist  gut  jagen. 

Frt.:  Four  faire  bleu  aller  les  affaires,  il  faut  se  serrir  des 
gens  habilcs  et  de  bonne  rolont^.    CStnrurh^dtl ,  410.' 

912  Mit   Hunden  fangt  man  Hasen,  mit  loben  die 

narren,  mit  Gelt  die  Frawen.  —  Lehmann.  489,  st; 
Eixeiein,  431;  .Srti;^r,93;  .Siwrwfc,  656S. 

913  Mit  Hunden  kein  Gast,  mit  Kinileni  keine  Gä- 

stin.    (LH.) 

914  Mit  jungen  Hunden  ist  bös  Hasen  jagen.  — 

r,aa\,  928. 

915  Mit  jungen  Hunden  und  Bären  ist  bös  spielen. 

Dan.:  llt  er  rakke  at  loege  med  hiMrue-hrolpe.  (Prot, 
dan..  72.; 

916  Mit  lustigen  (begierigen,  willigen)  Hunden  ist 

gut  jagen. 

hat.:  Voleutem  bovem  agito.    (St y hold ,  4SA2.^ 

917  Mit   schlafenden    Hunden    erjagt    man    keinen 

Hirsch.  —   f.i*fle\n,  333;  Körte  ^,  3767. 
J/Arf. :  Ex  Wirt  vil  selten  hin  erjeit  mit  slAfendem  hnnde. 
( Wiyaloii.)    (Zingerte,  75.) 

918  Mit   vil    hunden    ist  sich   böss  zu  beissen.   — 

Franck,  U,  100 ''. 

919  Mit   vnwilligen   Hunden    fangt  man  nichts.  — 

Lehmann,  //,40ä,  89;  Körte.  3032. 

920  Mit  vnwilligen  hunden   ist  nit  gut  (ist  böss) 

jagen.  —   f  rrtncfc , //,  86 '' ;   fappttw,  Ilt>*;    Lehmann, 
193.  80  u.  397.  16;  Lehmann,  11,406^88. 

Wenn  mtm  Leute  zu  einer  Unternehmung  swingt,  so 
erreicht  man  selten  «einen  Zweck.  „Es  ist  nicht  all- 
zeit gut,  mit  vuwilligen  Hunden  su  Jagen.'<  (Herberyer, 
II,  469.; 

Fr*. :  La  chastte  va  mal,  quaud  il  faut  y  porter  les  vhieus. 

JlolL:  Mit  onwillighen  honden  is  qnaet  jaghen.  (Tunn., 
18,  rt;  Harrehomee,  I,  321.) 

Lat.:  Impromptis  canibus  nil  veuatur  capit  ollus.  (Fat- 
temleben  ,  hU.)  —  Invitie  canibus  Tenariiliaud  faoile  est. 
(Kraitm.,  408;  Tapptut,  li:ib;  Pkilippi,  I,  209.; 

9*il  Mit  willigen   (begierigen)  Hunden   fahet   man 

bald.   —    Kgenolff.ani^:    Schottet,  llf»*-:  Blum,  fO»; 
Parömiakon ,  mi. 

Wer  mit  Lust  dient,  dient  unter  Qhrigens  gleichen 
Umstanden  allezeit  besser  und  getreuer  als  der,  den 
man  mit  Gewalt  erHt  su  allem,  was  er  thnn  soll,  nOthi- 
gen  muds. 

933  Mötn  Hund,  motu  Hund,  he  hett  en  Schinken 
im  Mund. 

923  MuRS    man    den   Hund    zum   Jagen   tragen,    so 

wird  man  nicht  viel  erjagen  (oder:  so  gibt's 
eine  schlechte  Hetze).  —  PnrfmiioJton,  2258. 

924  'N  blöde  Hund  frett  sick  nich  fett.     (Mfries.,  — 

Hatukulender .  IV. 

925  'N  blöen  Hund  ward  ni  fett.     (Oidenburg.j  —  Fir- 

meniih.  III.  13«  14:  fixrJerer:  Frommann.  IB   39.  48. 


926  'N  klenst'n  Hund'na  hengt  mar  di  grftsst'n  Prüg'l 

OU.     (Franken.)  —   Frommanu,  17.317,189. 

927  'N  oirn  Hund  blaft'n  lern ,  holtswaor.   (.Mtmurk.j 

—  Danneil ,  277. 

928  Micht  jeder  Hund  beisst,  der  bellt. 

Frt. :  Chacun  ohien  qui  aboye  ue  mort  pas.    (Ltroux ,  1, 107.; 

929  Nicht  jeder  Hund  treibt  den  Dachs  (Fuchs)  aus 

seiner  Höhle. 

930  Nichtswertige  Hund,  so  man  sie  anrührt,  bellen 

vnd  beiflsen.  —  /.c/imun»,  S9l,  37. 

931  Nimbt  man  den  Hund  beym  Schwant/,  .so  murrt 

er  oder  beisst.  —  /.«•hmam»,  988,  26. 

932  Nöd  an  ieda  Hund  hoast  Brandl.   ( t>bt'riMiterreich.) 

—  ISaumgartvn,  HO. 

Unter  verschiedenen  Benennungen,  in  verschiedener 
Gestaltung  tritt  oft  derselbe  ilegenstand ,  der  näm- 
liche Fall  auf.  Brandl  int  umprUnglioh  ein  Name  rother 
Hunde. 

933  Nur  ein  toller  Hund  kann  dieh  beisseu,  sagte 

der  Mann,  als  seine  Frau  klagte,  dass  der 
Hund,  der  sie  gebissen,  wol  toll  gewesen  sein 
möge. 

934  Kur   Hunde   und   Franzosen   gehen,   wenn   sie 

gegt'asen  haben  (oder:  wenn  sie  satt  sind). 

935  Ob  mich  ein  Hund  oder  eine  Hündin  beisst,  der 

Wundarzt  fordert  nicht  weniger.  —  Körte,  8018*. 

Fn.:  Antant  vaut  bien  battu,  que  mal  battu.  —  Autant  vaut 
^tre  mordu  d*nn  cblen  que  d'une  chienne.    (Bohn  I,  1.) 

llotl.:  Of  men  van  den  hond  of  de  kat  gebeten  wordt,  U 
het  aelfde.     (Harrtbomie,  I,  .«!.; 

936  Obschon  der  Hund  in  die  Ketten  beist,  so  würd 

er  doch  nicht  lediff.  —  //e/i»Mfin.  398.  84. 

937  Oft't  wann    die  Hund   meinen,    sie  haben  den 

Fuchs  beym  Fell,  so  haben  sie  ein  Maul  voll 

Haar.   —   LfUmmm .  225 ,  16. 

938  Oft  fressen  die  Hunde  den  .läger  auf. 

Dan.:  Ifund  vd  tit  Jiegeren  op.    (Prot.  dan..  311.; 

939  Oft  nimmt  der  dritte  Hund  da»  Bein,  woiüber 

zwei  uneinig  sein  (sind).  —  fia«/.  922. 

(iilt  Ton  den  meisten  streitenden  Parteien,  die  eine 
dritte  Macht  auseinanderbringt,  es  seien  Xachbarn, 
(Gemeinden  oder  Volker;  besonders  haben  es  aber  alle 
kleinen  kriegfahrenden  M&chte  lu  ihrem  grossen  Nach- 
theil  erfahren. 

940  Ole  Hünn'  sunt  (|uad   bänsk   to   niakn.  —  Eich- 

wald.  833. 

941  Oleii  Hunden  ist  quad  bl&ken  to  lehren.     (Bre- 

men.) —  Konter,  254. 

942  011   Hunn   rid'n   upp'n  Aors.     (Altmark.)  —  üan- 

neu,  278. 

943  Op   vele   Hund*   öss    de    Has    dodt.  —    Frisch- 

hier*.  1784.' 

944  Ous  dem  Hangd   mächt  em  niche  Bäflisch.  — 

Schwier ,  139. 

945  Rasende  Hmid   lauflTen   nicht  weit  —  Lehmann. 

398 .  19. 

Die  sehr  wUthen  und  toben,  leben  nicht  lange;  ein 
WUthrich  oder  Tyrann  wird  nicht  alt. 

946  Räudige  Hunde  haben  zähes  Leben.  —   Mtmann 

VI.  410. 

947  'S  isch   uüt,   wenn  me-ne  Hung  muess  uff  d' 

Jagd  trage.     (Solothum.)  —  .sdhild,  68,  88. 

948  Sage  zum  Hunde:  kusche,  so  hält  er  die  Gusche. 

949  Säinjd   em  den    Hangd  mät    dem  Schtocheise 

geschlön  hat,  huot  en  nemi  gäm.   (Siebenbürg.- 
sdcha.;  —   Schütter .  167  ^. 
960  Schätzt'  den  Hund  nicht  nach  den  Haaren,  son- 
dern nach  den  Zähnen.  —  Simrock.  5007. 

Dan.:  Man  skal  ikke  agte  hunden  efter  haarene.  (Bohn 
I,  389;  Prot,  dan.,  313.; 

951  Schlafende    Hunde    beissen   nicht  —    Winckier. 

XX,  5«. 
HoU.:  Slapende  honden  bijten  niet.    (Harreboiitte  ,\I ,  'itü.) 

952  Schlaffende  Hunde  sol  mann  nit  auffwfcken.  — 

Franck,  I.  79'';  //.  41 ''  u.  72'';  Egrnolff,  65'»  u.  888; 
i^trt,//.  529;  (iruter .  1 ,  64 :  Lf /«mann ,  397  ,  13 ;  Eiiie- 
letn.  333;  Blum,  144,  Sailer ,  58;  Körte,  3089;  Sim- 
rock ,  5030. 

»Herr,  thnt  kein  schlaflenden  Hnnd  auflwecken." 
(Hans  Saeki.  II I,  ZLII,  1.;    Ist  doch  der  Meiuoh  oft 


859 


Hund 


Hund 


860 


(Hlbimj.) 


h'tri. 


1524. 


Hasen   Meister.  — 


vordriesiliob ,  wcdu  or,  ohno  ausgesohlafen  zu  baben, 

geweckt  wird.  —  Reise  den  ruhigen  Feind  nicht. 
Mhä.:  Den  alafenden  hunt  sal  uytnant  wecken.    (}/oroif.) 

(Xin'jtrle,  73.; 
HöA/H.:  Spfcfho  paa  ncm&s  buditi.    (Celalot»kij ,  lU.) 
I),m.:  SoTonde  liund  skal  niand  ei  vekke.    (Fror.  dan.  Vil.) 
Kayl.:  It  ie  not  good  to  wake  a  »ieeping  dog.   (Oaal,  913-) 
Frz.:   II  fait  mal  «veillor  lo  obien  qui  dort.  —  N'öveillcz 

pas  le  Chat  «lui  dort.    (Lfniux,  l,  108.; 
IloU.:  Mcn  inoet  geene  slapendc  honden  wakkor  inakcii. 

(Ilun-ebomef,  I,  321.; 
/^.•  Non  dratare  il  can  che  dorroe.     (fiaul,  915.^ 
Krönt.:  Spedc  cucke  ne  treba  baditi.    (Velukur*kij ,  114.; 
Lfit. :  Irritarc  cauem  noli  dormire  volentem.    (Haat,  "MbJ 

—  Igncm  gladiu  no  foditu.  (liinUer  /,  «187;  //,  iWWM 
IhichhT,  105;  Seißold,  'i^l.)  —  Sopitum  cancm  nu  ox- 
citu.    (S^ubold.  .S76.; 

l'vln.:  Kio  ci^gnij  psa  sa  ogou,  bo  ci$  uk^si. 
953  Schii'ichcnde  Hunde  beissen  am  ürstcii. 

HolL:  Sluipcudo  bouden  bijteu  bot  eerst.     (JJarrebotnef, 
l.  322.; 

1)04  SclileichcndG  Hunde  naflchen  gem. 

IfoU. :  Slaipendo  honden  hcbben  het  epck  alloreorsl  weg. 
(Ilarrebomie,  I,  322.; 

1)55  Schlinime  Huing  hewwe  teiretnet  Fell. 

—  Fruchbier ,  1740. 
95G  Schweigender  Hund  .bei88t  am   ersten. 

//,  533;  Simrmh,  50ü4;  Kürw .  30ü3;  linuin.  l 

957  Schwerlich  essen  die  Hund  Wurst,  sie  stehlen 

sie  dann.  —  Crutur,  IN,  tiO;  Lnhinann,  II.  57.'>.  60. 

958  Selbst  ein   Hund  in  der   Fremde   bellt  sieben 

Jahre  nicht. 

Wertb  der  Heimat. 
950  Sieben  Hunde    sind 
/v/n,  //.  522. 

9G0  So  die  Hund  Grass  speyen,  die  .Weiber  vber 
«lie  Flöh  schreyen,  oder  wie  die  Zähe  jucken,  ho 
schwartz  scheinen  die  Höltzer  vnd  die  Hecken, 
die  alt  Mauren  schwitzen  an  ecken,  die  Braut 
den  Hafen  scharren  vnd  lecken ,  soll  sich  ein 
Wetter  herzustrecken.  —  Fischan .  Piakt. ,  in  Kh- 

aVr .  VIII,  647. 

9C1  So  lange  der  Hund  geht,  jagt  man  ihn. 

Jlutl.:  Terwijl  de  hund  guat,  drijft  meu  hcni  immer  voort. 
(Jlarrv.buvtee,  I,  322.; 

90*2  So  oft  die  Hunde  pissen  gehn,  so  oft  die 
Weiber  schwatzen  slehn.    (MniianCL.) 

9G3  So  viel  Hunde,  so  viel  Schwänze;  so  viel 
Bräute,  so  viel  Kränze. 

9G4  Soll  der  Hund  Schläge  haben,  so  findet  sicli 
bald  ein  Stock.  —  r.aal ,  yi7. 

Engl.:  It's  .an  easy  thing  to  find  a  stafT  to  boat  a  dog  or 

to  find  a  Btoue  to  throw  nt  a  di>g.    (<iaa'.,  ^17.; 
It. :  ToBto  ei  trova  il  baatono,  per  dar  ul  cane.    (Oaal ,  ^17.) 

965  Still  beissige  Hunde  sind  die  schädlichsten.  — 

Pctri.  II,  541. 

9CG  Stumme  Hunde  beissen  gern. 

tat.:  A  cane  muto  et  aqua  aileute  cave  tibi.  —  Bruta  ful- 
mina.  —  Canis  timidus  vehemoutiuB  latrat,  quam  mor- 
det. -  -  Fulgor  ex  pelvi. 
9G7  Stumme  Hund(;  und  stille  Wasser  sind  gefsihr- 
lich.  —  Eiselein,  332;  Simroik,  5003. 
Litt.:  Gare  tibi  a  cane  muto  et  aqua  silente.  (SftjholJ,  70; 
I'Mipfn,  I,  4  u.  77.; 

968  Such  dir  einen  andern  Hund,  wenn  du  keinen 

bessern  lüiochen  hast.  —  A'diri«,3034. 

969  'T  gift  mehr  bunt'  Hünn'  as  en.    (Oidt'nhury.,)  — 

Pirmenich,  HI.  13,  18. 

970  Thu*  wie  ein  Hund  und  leck'  dich  selber,  wo 

du  wund. 
971 


/,  u^.n,  13' 


Todte  hunde  beissen  nit.  -^  Franck, 

Kgenolff,  17*;  Eyering.  /,  726;  Grvter,  I,  66;  Hlum,  112; 
Sulor,  499;  IHnder  11.  1324;  Saihr.  185;  Eiftelein.  333; 
IHsluT.,  VI,  51;  Wurthadi  II,  iOO;  Körte.  3039  u.  3776; 
Simrurk,  5056;  Braun,  I,  1548. 

„Tod  Hund  beisten  nimmer,  sprach  Antonius  Commo- 
du8,  wenn  man  Jm  saget,  er  boU  nicht  ein  jedem  vnd 
ein  jedes  mit  dem  Tod  straffen,  sondern  sonst  am  Out 
vnd  Leib  ein  straff  anthnn."  (Z^tjthio'h ,  CXXXVH''.; 
,.Dio  Todteu  beissen  keinen;  aber  wer  unter  die  Le- 
benden tritt,  dem  wird  der  Ko])f  geschoren  und  bellt 
ihn  an,  vom  TagclUhner  bis  sum  itUrgenueister,  wenn 
er  einem  von  ihnen  nicht  iUe  geiiOrigc  Verbeugung 
macht."  (Frankfurter  Bilder  von  Fd.  Beunnann.)  Mau 
gibt  dem  Sprichwort  folgenden  Ursprung.  Pompejns 
war  seinen  Feinden  in  die  Hände  gefallen.  Als  diese 
nun  über  sein  Leben  oder  seinen  Tod  herathacklagleu, 


rieth  Theodoias,  ihn  dem  Cftsar  aufsuopfeni;  dcaa, 
sprach  er,  todte  Hunde  beissen  nicht.  —  Böse,  ausser 
Wirksamkeit  gcsotEto  Staatsdiener  schaden  vns  nicht 
mehr.  lu  Pummeru:  Dode  llundo  blteu]  nicb.  (Dah- 
in;t ,  lyy^'.; 

Ji.y,m.:  Alrtvy  pos  nekousc.    (Cektkovnky ,  2.%.; 

Jjan. :  Biorne-skindet  bids  ikke.  —  D0d  hund  bider  Ingen. 
(I'roe.  dan.,  Jll.; 

Fiz.:  Chien  murt  no  mord  plus.  (Gcutl,  993.;  —  »Tort  le 
chien,  mort  le  vcniu.  (Krittinyer,  6»".;  —  Honune 
niort,  no- mort  point.    (KritsiHyer,  378*.; 

Uoll.:  Doode  honden  bijtcn  niet,  al  zien  ze  leelijk.  (Harrf- 
bomve,  I,  317.;  —  Doode  honden  biiten  niot.  fÄuA« 
/,  312.; 

//..■  Cane  (uomo>  morto  non  fa  piä  gucrra.  (Uual,  933; 
rtizza'jlia,  40,  1.; 

I.at. :  CaniH  a  corio  nunqnam  absterrebitnr  uncto.  —  Ca- 
nis murtuuB  non  mordet.  (Eixciein,  33.1 ;  Sulur,  b04.j  — 
Homo  mortuus  non  facit  guerram.  (Hindt-r  II y  1324; 
.S/rtMwyf/-.  19.;  —  Mortui  non  mordent.  (Bindar  II,  19U0; 
ßHdder,  234;  FUcher,  139,  114;  Uaua,  Mij;  Phitifpi. 
1,  257;  Seybuld,  314.; 

Span. :  £1  muerto  no  mordiö. 

Uny. :  A  düglOtt  ob  meg  nem  marja  az  cmbcrt.    (Gaal ,  '.C3.; 

972  Todte    Hunde    bellen    nicht    mehi*.    —    Ftisch- 

biet »,  1728. 

Wird  auch  z.  B.  beim  Kartenspiel  gebraucht,  ura  zu 
sagen,  dass  schon  zugegebene  TrUmpfe  nicht  zu  farch- 
ten  sind.  Die  Hussen:  Wenn  der  Hund  gestorben  ist> 
BO  hört  dad  Bellen  aul.    (AUinann   VI,  391.; 

973  Todte  Hunde    sind  gut    schlagen,    sie   beissen 

nicht. 

Wenu  der  Hund  todt  ist,  steckt  ihm  jedes  Kind  die 
Hand  in  den  Rachen.     (Attinann   VI,  A6i<.) 

974  Tolle  Hunde  bellen  nicht.  —  .s>n</müi7oyaj7.vi.  ha 

Der  gcfährlichu  Feind  schreckt  nicht  durch  Drohungen. 

97ü  Twei  Uunue  an  einem  Knoken    vordreget   sik 

nit.     (\Veisii.j 
97G  Ueber  einen  gebissenen  Hund  fallen  alle  Hunde 

her. 

977  üniu-rdess  dat    de  Hund   schitt,   segi  Johann 

Jochen,  is  de  Häs  lang'  to  Busch.  —  Ituefer,  4«i. 

978  Verzagter  Hund  bellt  am  meisten.  —  Eijuidn.  332. 

Simrotk,  500:.;  Braun,  I,  1528. 

979  Viel  Huude  fressen  viel. 

Dan.:  Jo  fltiore  hund,  jo  vterre  labe  «le  saad.  (Prot, 
dan. ,  312.;  * 

980  Viel  Hunde  iest  der  Hasen  tudt.  —  liobiimou , :«». 

981  Vil  Heangd  sen  der  Hosen  Hit.  —  .S€/»w*/cr.  isj. 

982  Vil  Hond  sain  Huasens  Toud.    CL'mjur.  iierylanA., 

—  Schröcr. 

983  Vil  Hund  beissen,  da  sie  doch  niemanden  an- 

geboUen.  —   Lvlimanu,  702,  t)5. 

984  Vil  hund  seiud  der  hasen  toJt.  —  /Varu*.  /,  75'', 

84*  u.  Ü8»;  II.  100'';  Taiipius.lM^;  Eycrin>j ,  I .  i» 
u.  418;  ///,  351;  EyniulH.  97^ i  I\Hi.  //.  573  ;  Iftiii«*. 
943,  55;  i;ntler ,  /,  Ü8;  ÜLSiur.  I.  71G;  Lehmann,  ä*7.  7; 
/imd/T /^  1931  11.  1997 ;  Äc/. u/M,  1122*;  Dückiuy,  lU: 
Ulum.  207  ;  (kilur .  590*;  Eisdeiu ,  2s<2  u.  333;  hCiilv.  3W0; 
Simrock.  4986;  Uhrengcl .  I,  675;  Mayer.  I,  113;  Brau», 
I,  1551;  für  Waldeck:  FirmunUb .  I.  326,  52,  Curtzt, 
355,  510;  für  Steiermark:  Firmenich,  LI,  766.  50;  für 
F.Ht'l:  Schmilz,  184,  26;  ftir  MudvröMeneich :  Fromman». 
III ,  391 ,  42 ;  für  Ohrnlutcrreich  :  Baumijarten ,  80 ;  für  .l/r- 
mar*;  hannnl,  275,  nchlesistch  b«i  (lomnlckc,  1049;  Frvm- 
mann.  ///,  243.  53;  für  llamover:  Schambach.  /,  131. 

Der  Menge  von  Verfolgern  unterliegen  zuletzt  Hel- 
den, nicht  nur  Huson.  Viele  über  einen  macht  die 
Klugheit  selbst  rathlus.  Kino  Zeit  lang  kann's  einer 
schon  auBhaltcn,  aber  auf  die  Dauer  ist  der  Sieg  der 
Mobrzalil.  tiu  unterlag  >i'apolcuu ;  nur  Preussens  Fried- 
rich giug  unbesiegt  ans  dem  Kampf  hervor.  Aber  da- 
für hciüat  er  aueli  der  Einzige.  —  Die  Bussen:  Ünen 
Herrn  kann  man  eher  cutiliehen  als  zwei  Verfolgern. 
(AUinann  Vf.  496.;  „Zwen  hundt  sein  stets  des  baten 
todt."    (Wtüäia,  IV,  1,  262.; 

Ä.'Am.;  Mnoho  psüv  (chrtuv),  zayeclsmrf.   (Öt^lako9ll^9,^6ä.) 

Dan. :  Mange  hundo  ere  hurona  d>(d.    (Rohn  f.  3«7.; 

Fr».:  Knfin  on  est  accablö  par  le  nombro.  (StartcMedtt,  4UW 

Iloil. :  Do  veelbeid  der  hunden  is  der  wolvon  doodL  —  Veel 
honden  zijn  den  hoas  ziju  dood,  (Uurrebomcn,  /.  322; 
Buhn  I.  .343.; 

It..  Cent*  occbe  ammazzano  nn  lupo.    (tiaal,  928.; 

Kroaj.:  Nupruti  tomu  zaa.  —  Vnogo  psov  ruka  zakolje. 
((>takoriky,  369.; 

Inf.:  C.ivcniultow,  »i  slugulna  non  ttmes.     (Fa^flia»,  43.; 

-  ('edendum  multitudioi.  (Binder  /.  186;  //,  4i5; 
FiafiH..  i:«;  Fischer,  41,  24;  üau^r,  MU'j  nUimi, 
/.  78;  S.yljold,  72;  r.ippiux,  UH'^.)  -  Ingvitti  tum 
Irunguntur  fortia  castra.  -    Loricam  duram  pouaiitpe- 


861 


Hand 


Hand 


862 


iietrurc  :*aff itUc.   -   (Afnn.)    (Hintlcr  II,  WM.)  —  Miil- 
tiit  ictibuB  (Irjicitur  <iuorciii!.  (Seiifn>ld.  31'.).^  —  Mullitnclr» 
uMium  niorii  ohI  lüpnrum.    (Kwt'-in,  AM.)    —  No    Tlor- 
ciil»s    «luiiicin    atlvurHiiH  iliin«.  —  l'raciia  caiium  lepus 
e«t.    (Uaitüfl.)    (Itinritr  II .  'nrxS.)       Uiiim  i-i.iiir:»  nml- 
t«>ii.     (Hi'i'h-r  II.  :«4J1;  /,*f/i;/.  S7 ;  S.'yf„.l,l.  «.»i».; 
PiUn.:  liT'iuiudu  pHöw,  Miiivri-!  /iijv'cza.    (I>litht9*kij .  'M\'.^.) 
t'urt.:  \  vÄ>t  iii')nliil'>  todnii  o  imirilciii.     (HoAh  I,  *.V,;j.j 
L'ng..    Sok    liAUi^.v.l    ha   orOK/.lftnt  is   mcK   rmfs.-.ti.    -    Suk 

lild  a  diBznöt  in   mo^  pyözi.    (fiimf,  'XVJ.) 
1»'./.»/. :  Wjele paow jcnoho zajaca sngerc.  (lii-lakottl ij , \W.K) 

ysj  Vil  llirndu  bcisHon  cineu.  —  h:iri .  n ,  5U. 
08«  Vül  llüünjer  bitj  a  llas  duad.  (Ämrnm.)  —  /(«#«;./. 
Wll,  :<&4.  53. 
Auf  Sylt:  KUul  HUn*ncr  bcu  di  Haus  sin  Dund. 
0S7  Voiii  lluiule  (bo)kniiimt.  (in:in)  koiii(cii)  Speck. 

988  Von   einem  schh^chtoii  lluinle  nniss  man    smch 

kein  pfiitcs  Jun|ros  aufziciten. 

989  Von    Hunden   nnd    Scliwüt/crn  hüll    man    sich 

j^orn  einige  Schritte?  fem. 

//'•//. .-  Laat  (kn  hond  en  dun  Rnapiicr  mct  de  vrodo.    (Iltni'- 

OOO  Vi)n  loUen  Hunden    nimmt  man  keine  Zuclil. 

—    Winckier,  XU.  38. 
9I>1  Vor  dem  Ilnndo  fürehtc  icli  midi  nicht,  snjr*»' 
der  Hirsch,   aber  dns   Bellen  kann  ich  nicht 
vertni^^en. 

Die  fnirÜHcIicn  Xf^pr  in  Siiriiuiiii  halten  i-in  ähnlichcB 
Sprichwort,  das  tiv  auf  foitfc  Ijciitc  anwenden,  donon 
TH  nie  Hii  fiiior  Kutuchuldigung  fehit. 

'.»02  Vor  ihm  Hunden  sind  nicht  pieher  die  Katzen, 
viir  den  Katzen  nitht  die  Katzen,  vor  den 
(niorii  nicht  tlie  Spatzen,  vor  den  Jungjfese]- 
lon  in  grünen  Auen  noch  weniger  die  Jung- 
frauen.     -   Ajn;wii«i/;iiM ,  3209. 

993  Vor  einem  Hundt,  der  an  Ketten  ligt  vnd  vor 
dem  Menschen,  der  nach  seinem  willen  loht, 
hat  man  Kieh  wul  fürzusehen.  —  Lihinann.mi,  lo. 

90-1  Vor  einem  lodten  Hunde  fürchtet  man  sicli  nicht. 

905  Vor  Hunden,  die  nicht  bellen,  und  Leute«,  die 

nicht  reden,  musR  man  sieh  hüten. 

Pfri.:  <läo  »nn-  nio  ladra,  (ruardndrl.  —  fJu-nnlut«»  dn  lnniu'm 

iliii>  ii*io  fulla,  0  du  ci'io,  i|uo  nüo  ladra.     (IMtn  I,  iTJ 

u.  'jn.) 
Sjiun.:  iiuiiuXiitii  de  humbrc  que   no  hahla,  )-|  de  ean  ipic 

iiu  ludra.    -  l<Adromo  el  perru  y  no  mo  muorda.    (C'il-i- 

Inedij,  l>7t).; 

906  Vor  llutideM  muss  man  einen  Stock  trajien. 

SK'h  K<'RO"  nnirflh'hi«  Autülle  zu  watTiitMi  «uchi>n. 

997  Vor    rotlien   Hunden   und    vor  ächwiigcrsleut' 
hülo  «lieh  zu  aller  Zeit. 
Sjnit.:  Cunadna,  y  perrofl  hermojos  nocos  bucnos.     (IIi>/,h 

i.  L'io.; 
;r,ts  Vor   rollen    Huntien    und   ar;j\vöhnischen  Men- 

Rchen  nimm  dich  in  .\cht ! 
999  Vornchnii'  Hunde  sind  den  Hott  lern  teiml. 

„Ari;^tri>kratiiiclio  Munde  knurren  auf  Bottier;  ein 
echter  dirmokrufincher  Spitz  klafft  navh  dem  Heidoncn 
•Struniiif.'-    (fi.^fi/ir.) 

lOfK)  \Vä  bei   de  Hongen  ess,   muss  der  met  hülo. 

:7.'/.//.Hr,/.» 

1001   Wii .  nc  ilotjk  wärjic  well,  fenkt  leit  cnn  Sten. 

■t'.li.lhti»  h  ;.   —    l  iniuHhlt.  i:i,:A*'>.2i. 

10<v_»  \Va  ma  ön  Ihmd  af  d'  Sau  wii*ft ,  so  beisst  a's 
nima.     i'O/» m*/» nrii/i.^  —  llaunmiirtin .  81. 

Zu  artrci  Urt^on  <eino«  Mon)>cheii  auf  einen  andern) 
viTiohlt  di'r  hiM]>iiii-htii(ltin  Wirkung. 

looa  Während  der  Hund  bellt,  fri^st  der  Wolf  die 

Seli;iie.  —  hnrh  .  au'.»5. 
|iHi4  Wiihrend  der  Hund  scheisst,  läuft  der  Hase 

in    ilen    Ihnch.  —    /•Viiii».  74.1:   Kürlv,  J944;   Sim- 

K'-k.  49S«. 
Die  Kut'on:  In<!i-«ii  ili'r  Hund  »ivli  vrrii'hnaurto ,  war 

dir   ira*e   UIkt   dm    V>ct;j.     [.Wiiihhh    17.   4.».)     Kino 

kiir/r  Vrrniuiimias  kann  die 'Krroiehung  cinca  Zweelci 

liin.h  rn.    Darum  rü^iipr  hintor  der  Sache  her  ,  denu  dio 

üi-lr^cn'ii'it  knmmt  »o  nirht  wieder. 
1  .          Den   Mund  hundfn  |ii«aer.  liiTcr  nlren  ad  ikovon. 

•'f  I—-.  ii'H..  3Lt.>  —  MetlCDs  huudcuc  Ttiiro,  Ipberharun 

»li  rikii^in.  fli,ihii  I.  rf.M.;  —  Medf>i(9  honden  piisrr.  Inbe 

■Ivroin-   af  itknveu.     ■i'/ur.  litiH,.  4.'i6.j 
,''#.*.;  TAiidi«  <|uc  Ic  clifon  piaic,   in  lonp  «'enfait.    (L*m- 

...cv.  4yii:  AW/c,  -J^in;  atarMchf.M .  Vti.) 
II- 1  .    T.rwijl  dehimd  kakt,  ontkomt  dor  wolf.—  TcnrUl 

dr>  Ixind  pist.  «Btlopt  dr  haaz.    (Uarrtbomit.  /.  IftJ 
lt.:  .McuirB  ch*ll  auM  piaelA,  U  l«pre  m  m  v«.    (fmaMOf 

ytiu.  12,  II.; 


1005  Während  sich  die  Hunde  anknurren,  lioll  (friset) 

der  Wolf  das  Schaf. 

Fr:.:  I'endant  que  Ics  chicnz  nVntrc  gruudcnt,  le  hiup 
dövoro  la  brchig.  (Hv/in  I.  4:>.)  —  Quand  h's  chiüUH 
HVutro)iiUuut,  lu  luup  fall  HCk  afTairoü.     {t'atiici  ,  'A7A.J 

1006  Wamme  de  Hund    nit  tcargct',   dann   wiss'n 

c:.mc  de  Teane  nit.     (Wrftf.j 

')  Tearwon ^^ durch  Xet-kcn  reizen,  millcH'i'ehdeutbch 
zor;;0D,  althochdeutsuh  zerren. 

1007  Wannnen  den  Honk  scIimHen  well,  da  mag  dos 

Kl(>ppcls   leite   (leicht).     CSulmijni.j  —  I  timniuh. 

I.  iVi,  5. 

1008  Wan  ain  hund  ainmal  ledor  frisüt,  durnag  jn 
itäts  darn 

•i/tr .  .V ,  724. 

lOOÜ  Wan   der   liund    nitt   lustig    ist  zu   jagen,    bo 
rcittci  er  vif  ilon  arss.  --    3<i/);i«ms.  ii«"'  ii.  i:u"'. 

1010  Wan  mc  der  Honk  tichlon   wcl,   dan   hat  mc 

giiu  (leicht,  schnell)  'ne  Stack  fongo.    (.ht>hin.) 

—    h'irmmuh  ,  I,  4l»4,  UM. 

1011  Wann  den  Hunden   die  bauch  kurren,  (wenn 

sie)  viel  Uniss  essen  vmi  murren,  so  bleibt 
der  regen  selten  vndenvegen. —  /■'isrhin/.  fmU.. 
in  Kloxtrr.  17//.  «'.47. 

1012  Wann  der  alte  hund  beUot,  sol  man  auiVselien.  — 

/'Vanrfc,  //,  W"*;  Tapiniit .  137 *\  iivitivr.  /,  23.S;  Lih. 
mann,  //.  ,S37 .  '.'5;  liurU  .  SCNM). 
Lat.f  AnuuHo  iirospcotandum  latrantc  moloüBo.  (Urij- 
holil,  1>S.;  -  Eum  auBCulta,  cui  iiuatuur  sunt  nures. 
(S>-;t'inlif,  l'iU;  Tttpj.iiiii,  136''.;—  Latrant  annOHUB  foris 
aiipico  iiucBo  mulosaufl.  (Fallfr$lel'en ,  l<i.J  —  Nnquatiuain 
ueKligcnduni ,  iiuuliu»  nenos  poriculum  cavoiiduni  ail- 
iiionent.     (Franck.  II,  yj  •■>.; 

lOlÜ  Wann  der  Hund  anbcisst,   lasät    er  nit  gern 

mcr  nach.  —  liamk,  ll,  lo*. 
1014  Wann   der  hund   der  küehen    guwonct,   lasst 

er  nit  gern  mehr  nach.  —  rramk,  li.  70'. 
li)15  Wann   der  Hund  seheist,    mag  er  nicht  wul 

bellen.  —  Uhmann,  //,  ^69.  131. 
lOlG  Wann    der  Hund    tudt   ist,    so    krähet   keine 

Henne   mehr   nach.  —  r.ruur.  Ill.Hi:  Lchmnun. 

II.  &i'>0.  8. 

1017  Wann  der  hund   vnden   ligt,   so  beisscn   alle 
hundt    auil   (in)  jn.  —  Frwuk.  I,  55'';   l'.yrmuj. 
Ul.  379.  I'fln,  //.  635;  llciiutch,  267. 17;  Lfhimmn.  82y, ."» ; 
hOrlr,  3011. 
Schicksal  dcB  Unterdrückten. 

10 IH  Wann  der  hundt  vndon  ligt,  fliehen  alle  hundt 
vor  jm.  —    Franik,  II.  37''. 

1019  Wann  hat  je  der  Hunil  iSeham  gehabt?    (La.) 

1020  Wann  ma  oudV  d'  llnudc  sehmai»st,   dän  ma 

trefft,  dar  malt  sich.     (Tr»\i\utH.'i  —  /Wrr.  447. 

1021  Wann  man  dem  Hunde  zu  will,  so  hat  er  Le- 

der gössen.  —  Aifriaila  Jl ,  117;  /.n//if.i  V  llV-rtf  \oii 
liirltuh,  AA///.  175. 

Eine  UrHacbo  läsat  «ich  bald  ßndcn   oilor  vom  Zaun 
)>rcchen. 

1022  Wann  luau  den  hund  slagcu  will,  so   hat  er 

leddcr  gössen.   —    Taji}riu>.,  HW*;    Lnlmdoif  ll.  9l: 

i.rIwKitm .  II,  ti3U,  77;    Itlum ,  38<i;    ifitihT.  151;    /-.W- 

hin,  32H;  Kiirtf ,  3ui:i;  Körtr-,  3745. 
V/nL:  AU  man  den  hund  henken  wil,  bö  hAt  er  ludcr  yes- 

^eu.     (Aunder  (iraifr  IItimht:hri/t.  von  Iloß'mnnii;  fcr- 

net  üiiitiicii,  I.  .^24.)  —  bwen  mau  den  hunt  wil  hen- 

kvn,  man  »pricht,  or  b1  ein  ledorvrAs.    (Frauemucht.) 

( ZtHij^rn:,  'A.) 
Frz.:  t^uand  nn  veut  nnyor  Bi>n  chien,  on  dit ,  qu'il  a  la 

rage.     (Lendntif,  400;  titaraf/ittdrl,  102  u.  411.; 
HoU.:    Als  nieo  dun   hunt  Blaon  vrll,   sn    hovct  hi   Icdor 

ghetcn.    (Fnllfr.ilrfifHy  34;  IJarrebomrf ,  I,  316.; 
If.:  Chi  il  BQo  can  yaol  ammazzaro,  «lualche  bcubu  na 

plgliare. 
Lal.:  Qui  catalam  cedit,  coreum  fertipte  oonicdit.  (Fut- 

IfraU-brn,  31.; 
Umj.T  Melj  kutjAt  nog  akarnak  ölni,  TCMOdt  nCY<!t  kültik. 
102;}  Wann  sich  der  Iluiidkrümbt,  so  will  er  schoi.'i" 

scn.   —   firulir,  lll,  \m:  Lehmann,  II,  87ö,  13«. 
Mk*l.r  ßn  zieh  der  hont  krampt,  will  or  icIielBBens  pflegen. 

(Fati^ttr/itMtfiM.) 

1084  Wann  sich  xweii  Hunde  beisseu  vmb  ein  bein, 
ni  lauflft  der  dritte  darmit  damon.  —  lirnwh. 


868 


Hand 


Hund 


864 


1025  War  frenime  IIqtitic  füttert  un  anderer  Lue 
Kinder  uptüt ,  dän  släet  bc  dv  Schenen  kaput. 

—  Sihtimhtuh,  II,  &S3. 

Wer  freindo  Hunde  fftttert  und  anderer  Leute  Kin- 
der aufzieht ,  dem  «clilagen  sie  die  Schienbeine  eutiwei. 

üän.:  Det  br^d  er  forloret,  nom  ifiret  fremniede  hund  o? 
fülk.    (Fruc.  dan.,  117.; 

Span. :  Quien  da  pau  4  perro  ajeno,  i»ierde  el  puu  y  pierde 
el  perro.    (Cahier,  3612.; 

10*26  W&r  manke  den  Hunnen  is,   muut  ernianke 
(oder  dermän)  hülen.  —  Schumhach,  ll.  54s. 

In  demselben  Sinne  wie:  Wer  unter  den  Wölfen  ist, 
must  mit  ihnen  heulen.  Hau  versucht  mit  diesem 
Sprichwort  alles  zu  recht lertitfOUt  was  man  lieber  ge- 
lassen haben  sollte,  »leicliwül  aber  'gethan  liat,  weil 
man  sich  der  awinffenden  Kinwirkung  anderer,  unter 
denen  man  lebt  und  mit  denen  man  verkehrt ,  nicht  su 
entliehen  vermocht  habr. 

10*27  War  owor  den   Hund    in,   dei   küml   äk  Ower 
den  Swanz.     Cllannorer.y  —   Srhnmhavh ,  /,  129. 

1028  Wns  der  Hund  gesündigt,  büsset  oft  die  Sau. 

—  Eiitelvin,  327. 

Hau*!-  sagt  für  das  folgende  lateinische  Sprichwort: 
.,  Was  die  herru  stinden,  daH  pttesseu  die  patiren.  (oder:) 
muc«8  ainer  salen,  der  die  schuech  mit  past  bindt." 
hat, ;  Cauis  peccatum  uns dependit.  (Binder  l,\iaA;  ll,  420 ; 
KiifleiH,  Uli  Kravtu,  799  ;  HaHn;  Mij:  Philippi,  /.  7l|,- 
tiKf/hold,  6ö;    Tappiui,  ^b*.) 

1029  Was  der  hund  thut,  geht  vber  die  saw  auss, 

vund  iiiuss  das  schwein  zalen  vnd  than  haben. 

—  Franck.  II.  36*'. 

lO.'JO  Was  der  Hund  übriglässt ,  das  frisst  der  Löwe 

nicht. 
lOol  Was  geht'R  den  Hund  an,  wenn  der  Schinder 

das  Pferd  holt 
Iß'tn.:  Det  Btaaer  ikke  tU    hunde.    uaar  hors   skal  d^e. 

(Bohn  I,  36S.; 

1(>;)2  Was  hat  der  Hund  mit  dem  Keissbündcl   zu 
thun? 

Die  Neger  in  tjuriuam,  um  tu  nagen:  Was  geht  das 
dich  anV 

1033  Was  schad  des  Hunds  bellen,  der  nicht  beisst. 

—  Lehmaun,  II,  835,  16S. 

1034  Was  soll  der  Hund  in  der  Kirche,  er  versteht 

die  Predigt  doch  nicht. 

l'ulit.:  Cu  i>o  psie  w  kosciele,  kiody  «ic  nie  modli  r 
(Lompu ,  7.) 

1035  Was  soll  ein  Hund  in  der  BadeetubeV  —  Peiri. 

//.  609;  EiMdnn.  327. 
Lat.:  Quid  cani  et  balneo  r  (Hi^rUhi.  337;  thilippi .  II,  i:'9; 
8e;/tMtrl,  4S4.; 

1036  Was   von  Hunden   koiiii>t,  bellt  gern.  —   L«*- 

rnunii,  541,  75:  Sauer.  148;  Sinirmk,  50n. 

1037  Was  weiss  der  Hund  von  Schuia! 

Lit.:  Ar  tur  hxu  g«dö*s.     (IVvrtbach  1,  210.; 

1038  Wasset  de  Hund,  de   Knüppel   wasset  ok.  — 

Kuhwald,  842;  GtAAtdimidl,  120;  HV>MT;rtlUR0,  4057. 

1030  Wat  it  Hünj  knapt,  as  waim.    ,^.4mn4m.; 

Was  der  ilund  scheisst,  ist  warm. 

1040  Wat  en  gaud  Hund  ifl,  dei  folget  der  Jagd.   - 

SchamhiirM,  II,  416. 

Wird  auf  «inen  Schmarotzer,  der  hier  als  Jagdhund 
aufgefasst  ist ,  angewandt ,  der  verm<>ge  seiner  trefllioben 
SpUrkrafl  jede  Gelegenheit  zu  gchmarotsen  erwittert 
nnd  <tieh  rechtzeitig  einstellt. 

1041  Wato    hof»l   ik  'e  Hnnd,    wenn   ik    sölbs   dat 

BelPn    doon    schal?     (SitdiTdithmandien.)   —   Für 
Slr^iU:  Hrnufitich,  III.  74,  143 

Wenn  ich  «elber  bellen  soll,  wozu  habe  ich  einen 
Hund: 

104*J  Wc  kau  den  Hunden  dat  blecken  verbcdeu. 

1043  Wc  mc  (k'u  Hund   lang  gnug  chrätzt  het  un 

tl's  letzt  stellt  me  ne    ab,   so  bisst  er  eme 

no.      (7/rrn.;    —   Srhtreiz,  II, '2i8.  7. 

1044  We  niet  grusse  Hong  wel  pisse  gohn,  de  moss 

auch  de  Beng  ( Beine )  dernoh  ophevve  könne. 

CUihen.j   —   Firmrnich.  I.  494,  148. 

lOl.'t  Wecke  den   Hund  nicht  aufT,   der  da  schleÜt. 

—  MnlhcKj/.  118». 

1046  Wei  met  Häunern  to  Bcddegeit,  <lc  steit  met 

Fluauen  weyar  up.    (BHre».^ 

1047  Weil  der  Hund  bellet,  verliert  er  den  Kno- 

chen. —    WincUer.  XI.  65. 


1048  Weil  der  Hnnd  bellt,  so  fristt  der  Wolff  das 

Schaff.  —  Lehmann,  60t.  23;  Mtnckler.  X.  7». 

1049  Weil  der  Hund  bruntzt,  so  entlanfil  der  Hass. 

—  Lehmann.  803.  S3. 

1050  Weil  der  Hnnd  geht,  so  treibt  man  ihn.  — 

Evtelei» ,  328. 

1051  Welcher  Hnnd  das  Läpplein  frisst,  der  frisst 

auch  das  Leder.  —  Urwehr.  asi. 

Luther  in  seiner  Schrift  Widtr  den  JleuckUr  xu  In-etHe». 
105-J  Welcher  Hund  siech  ist,   heult  und  bellt   am 

meisten.  —  Eüelein.  92$. 
1U53  Welcher  Hund  unten  liegt,  in  den  beissen  alle. 

—  Sutiir.  629. 

1054  Wen    Hunde    liebkosen     und    Straasenjuugen 

schimpfen ,  dem  thut  eine  scharfe  Bürste  noth. 
Hunde  und  Schmeichler  machen  oft  daroh  die  Hef- 
tigkeit ihrer  Liebkosungen  ihre  eigenen  Herrn  eu 
Bchmuzig',  dass  sie  sich  Fnsstritt«  von  denielben  sa- 
ziehen. 

1055  Wenn  alle  Hunde  schlagen  an,  ist'i  um  de» 

Hasen  Fell  gethan. 

1056  Wenn  alte  Hunde  bellen,   soll  man   Achtung 

stellen.   —    Vom.  SchidhL,  XIV,  5. 

1057  Wenn  de  Huingd  Maise  on  de  Jägasch  Nöaae. 

dann  öss  es  met  de  Jagd  geschösse,     'nnh- 

hftrg.;   —   FrixdUiicr*.  1741. 

Wenn  die  Hunde  Mause  suchen  und  die  Jairer  Nüsse. 
dann  ist  es  mit  der  Jagd  vorbei. 

1058  Wenn  de  Hund  drömt,  so  is  't  vun  Brot.  — 

Enhrald,  856. 

1059  Wenn  de  Hund  hengen  sal,  het  he    Läer  e 

fräten.   —   .St-hamhach,  /,  121. 

1060  Wenn  de  Hund  schött,  kann  hei  nig  bellen.  — 

Frifrhhifr  *,  1742. 

In  l'ommem:  Wenn  de  Hund  schitt,  kann  he  aich 
blaffen.  Als  outgogengesetste  Thätigkeiten  nufg«fk»t, 
weil  sie  von  gewissermassen  einander  entgeg«ng»i«u- 
ten  Organen  verrichtet  werden. 

1061  Wenn   de    Hund-  weg   is,    gabt    de    Schapea 

averall  (oder:  war  sc  willon).    (htfrief.)  —  äw- 
ren ,  1242 ;  Itaiukalender ,  IL 

1062  Wenn  dein   Hund  kalte  Nieren  hat,  so  lege 

ihm  eine  Kutte  an  und  er  wird   im  ganien 
L«n<lc  mit  joder  Hündin  läufig.  —  KloMienjntgrl, 

71 ,  17. 

1063  Wenn  dem  Hunde  das  Wasser  aus  Maul  geht, 

80  schwimmt  er. 
ithd.:  Kr  tut  recht  als  ein  adel  huut,  so  dem  da«  waasr 
glt  in  mnnt,  so  hebt  er  an  nnd  swimmet.     (Oi^tridit 

Ausfahrt.)    (Zingerle ,  197.; 

1064  Wenn  dem  Hunde  das  Wasser  in   die  Ohre« 

läuft,  merkt  or,  dass  es  ans  Ertrinken  ffeht. 
BChin.  :  Pes  nevf  o  nebezpeoenstvf .  dokud  »e  mn  do  lii 

nenaltfvd.    (dlakotfky,  194.; 
Kroat. :  Cücek  ne  zna  sa  pogibel ,  dok  mu  no  vülia  ne  za» 

löv%ju.    (Celiikuenky ,  194.; 

1065  Wenn   der  Hund  am  Bein  nagt,  so   kennt  er 

keinen  Freund.  —  Lehmann,  260,  32. 

1066  Wenn  der  Hund  am  Knochen  nagt,   so  kann 

er  nicht  bellen. 
Holl. :  £en  lioud  moet  knageu  zunder  hassen.    { Harrebotnie. 
/,  317.; 

1067  Wenn  der  Hund  auch  in  die  Kette  beisst,  er 

wird  iloch  nicht  ledig. 

1068  Wenn  der  Hund  auch  in  die  Räder  beisst,  der 

Wagen  bleibt  nicht  stehen. 

1069  Wenn  der  Hund  auch  zu  Hof  gewesen  ist,  so 

ist  er  doch  kein  Junker. 

1070  Wenn  der  Hund  bei  seinem  HeiTn,   so  kann 

ihm  niemand  das  Bellen  wehr*n. 

„W^enn  der  Hnnd  ist  bev  seinem  Herrn,  kan  Jtaa  du 
bellen  niemand  w«m."    (naidh,  I,  74.; 

1071  Wenn  der  Hund  beisst.  so  wird  er  wieder  ge- 

bissen (geschmissen). 

Folgen  der  Bache. 

107*J  Wenn  der  Hund  beist  vnd  mau  salbt  Jhn  mit 
einem  Eichen   Prügel,   so  hinckt  sein  Heir 

nicht  davon.  —   Lfftmann.  19B,  99. 

1073  Wenn  der  Hand  bellt,  so  kriegt  er 
bellt  er  nicht,  so  kriegt  er  erst  recht 

-     f'rfil(«Mffr^l70S. 


866 


Hand 


Hand 


866 


1074  Wenn  der  Hund  bellt,  verliert  er  den  Knochen. 
1Ü7Ö  Wenn  der  Hund  Brot  in  der  Hand  sieht,  we- 
delt er  mit  dem  Schwänze.  —  Parömiakun,  S3i8. 

1076  Wenn  der  Hund  das  Bein  (den  Knochen)  zwi- 

schen den  Zähnen  hat,  so  hebt  er  den  Schwanz 
und  kennt  keinen   Freund.  —  WiackUT,  17,24. 

BolL:  Als  de  hont  dat  been  heeft,  so  heeft  hi  den  «tMrt 

in  den  mont. 
Lat.:  Dat  doraum  canis,  oi  eius  quando  Tenit  in  of.    (Fal- 

lertleben.  9UJ 

1077  Wenn  der  Hund  das  Fleisch  gefressen  hat,  so 

hilft  es  nichts,  ihn  vom  Beine  zu  jagen. 

1078  Wenn  der  Hund  das  Gras  benagt  und  die  Fi>au 

ob  Flöhen  klagt,  der  Aauch  nicht  will  zum 
Schornstein  'naus,  kommt  bald  ein  Kegen 
übers  Haus.  —  Roebel,  123. 

1079  Wenn  der  Hund  das  Gras  l>en8gt  und  die  Frau 

ob  Flöhen  klagt;  wenn  die  Sonne  bleich  von 
Schein,  Frösche  morgens  Quäker  sein;  die 
•  Magd  sehr  schläfrig  sitzt  im  Haus,  der  Rauch 
nicht  will  zum  Schornstein  *naus,  so  soll,  wie 
man  glaubt  allgemein,  der  Rogen  uns  sehr 
nahe  sein.     (Armhvvg.)    —  OniM ,  ly. 

1080  Wenn  der  Hund  das  Leder  gekostet  hat,  lässt 

er  selten  mehr  davon. 
Lat.:   Intestina  caneni  semel  adguatasae   periculum  «it. 

(üaal,    1140.^    —    Fericuloauiii    eit,    canem    intestina 

gUMtasse.    (Oanl,  äS;  .SVyAoic/.  437.; 
Chi/.:  Ha  cgyazer  a  kutya  a  marlia  belet  inatf  kAstoIla,  a 

iiAst  He  haggya  abiwu.    (Uual,  ll4u.) 

lOSI  Wenn  der  Hund  den  (gf'pörsselten)  Igel  will 
lieissen,  trägt  er  ein  blutiges  Maul  davon.  — 
Lehnumn  .  631 ,  60 ;  Kifi-iein .  32ti. 
Sieh  erst,  mit  wem  du  dich  in  Kechtih&udei  einltfasti 

1U82  Wenn  der  Hund  den  Knochen,  so  h&lt  er  den 
Schwanz  im  Maul.    (Siedfrl.) 

1083  Wenn  der  Hund  den  Prügel  nicht  achtet,  achtet 

er  der  Worte  nicht.  —  A'Jr<i> ,  3006. 

1084  Wenn  der  Hund   die  Küche  vcrlässt,   Hieben 

auch  die  Freunde. 

Holt.:  Als  de  hond  in  den  put  is,  vliedeu  de  vricuden. 
(Uarrfhowee,  /.  31U.) 

1085  Wenn  der  Hund  ein  Stück  Brot  erhält,  will 

er  mehr  haben. 

1086  Wenn  der  Hund  einen  Knochen  findet  (sieht), 

so  hebt  (wedelt)  er  den  (mit  dem)  Schwan/. 

Die  Russen:   Aoch  der  Hund  des  Zaren  bellt,  wenn 
er  einen  Knochen  sieht.    (AltmamH   17,  4'.'lJ 
Uvtt.:  Als  de   hund   een  been   heeft,   dap  liceft  hij  zijn' 
staart  op.    { Harrebtunet ,  I,  'Jli.) 

1U87  Wenn   der  Hund  einen  Knochen  findet,  ver- 
lässt  er  den  Herrn. 

Im  OlUck  verliisst  man  die  alten  Freunde. 

1088  Wenn  der  Hund  einen  Knochen  hat,  kennt  er 

seinen  eigenen  Herrn  nicht. 

Hott.:  Ken  hond,  die  een  been  knaaift»  keut  cijn'  eiifen* 
meester  niet.    (Uarrfboinee,  I,  311.) 

1089  Wenn  der  Hund  einmal  Leder  frisst,  lässt  er 

selten  davon. 
Lat.:  (*aniB  assuctus  coriü  nunquam  abstinebitur.    (Sec- 
uta, 6'j.) 

1090  Wenn  der  Hund  einmal  mit  heissem  Wasser 

wird  begossen,  so  furcht  er  auch  kalt  Wasser. 

—   I.ehmatin,  6».  7. 

1091  Wenn  der  Hund  fischt,  geht  die  Krätze  fort. 

1092  Wenn  der  Hund  Fleisch  (Braten)  frisst,   so 

hat  er  es  meist  gestohlen. 

Pvlm.:  Tanie  mieio  pii  jadaj%.    (Lompa,  3!.^ 

1093  Wenn  der  Hund  fremde  Bettler  sieht,  beisst 

er  die  Lent'  im  Hause  nicht. 
lt.:  11  cane  non  morde  il  donestico  mentrt  red«  il  fora- 
stiere.   (Fattaylia,  40,  W.j 

1094  Wenn  der  Hund  gar  Lappen  frisst,  er  auch 

das  Leder  nicht  vergisst.  —  Kärtf,  aou. 

1095  Wenn  der  Huud  gebadet  ist,   wälzt  er  sich 

wieder  im  Koth. 

Fr».:  \ä»  ehln  n  ttOiU  k  la  ctaaroffD«.    (Bo9ÜI,  A  *»>) 
Lat.:  Canii  eadaaan  m Tolntelin  iiabait  (BotiU»  /,  Mk) 

1096  Wenn  der  Hand  Geld  bat,  tagt  man  in  ihm: 

Erlaachter  Herr  Hand! 

U«bv  dto  Hfttlichfcrfl  49t  AfbImt  il 
AMka.    (TiL  AtUlmU,  UM,  8.  4|^ 

ZL 


1097  Wenn  der  Hund  Geld  hätte,  dann  kaufte  er 

sich  Brot.  —  Frischbier  *,  IW». 

1098  Wenn  der  Hund  Geld  hätte,  er  ging  bei  kei- 

nem Krug  vorbei.  —  Frischhirr*.  1729. 

1099  Wenn  der  Hund  Geld  hätte,  er  würde  nicht 

lauern. 

1100  Wenn  der  Hund  geschmierts  Leder  frisst,  so 

frisst  er  auch  bald  ungeschmierts.  —  Eyeriuij, 

in.  381-383. 

1101  Wenn  der  Hund  Hunger  hat,   klaubt  er  auch 

an  alten  Knochen. 
ßoll.:  Als  de  hond  dül  van  hon(fer  is,   eet  hiJ  ook  vuile 
Pensen.    (Ilarrfhomer,  I,  m.) 

1 102  Wenn  der  Hund  hungrig  wird ,  so  bcist  er  so- 

bald in  einen  Stein  als  in  ein  Bein.  —  Pftri, 
II,  QU. 

1103  Wenn   der  Hund   im  Ertrinken  ist,  gibt   ihm 

jeder  einen  Tritt. 

Fn.:  Quand  le  chien  se  noye  chaoun  lui  porte  de  Pean. 
(Hohn  I,  n.) 

1104  Wenn  der  Hund  in  der  Küche  ist,  vergisst  er 

seinen  Herrn. 

Frt.:  Chien  en  cuisin«  son  per  uU  dösire.  (Lerotue, 
I,  105.; 

1105  Wenn  der  Hund  ins  Feuerzeug  scheisst,  dann 

fängt^s  nicht 

1106  Wenn  der  Hund  ins  Rosenwasser  gepisst,  kann 

man  sich  nicht  mehr  damit  salben  (schminken). 

Die  Araber:  Wenn  die  Cisteme  voll  Rosenwasser  wäre 
und  ein  einziger  Hund  fiele  hinein ,  so  wird  sie  verun- 
reinigt,   ((rritß/hiu» ,  ^ü.) 

1 107  Wenn  der  Hund  jagt,  fühlt  er  Flohstiche  nicht. 

Die  Chinesen:  Der  Hund  im  8ull  bellt  seine  FlObe 
au,  der  Jagende  Hund  ftthlt  sie  nicht.    (Vahier,  'iOll.) 

1108  Wenn  der  Hund  kein  Brot  mag,  so  gib  ihm 

auch  kein  Fleisch. 

1109  Wenn  der  Hund  knurrt,  die  Schlange  zischt 

und  das  Weib  weint,  so  will  der  erste  beis- 
sen,  die  andere  stechen  und  das  Weib  be- 
trügen, 

bän, :  Naar  huuden  begynder  at  enttHre,  slangen  at  hvidsle, 
quiuden  at  grttdo,  da  vil  den  forste  bide,  den  anden 
stinge,  den  tredie  bedrage.    (l'ruo,  dun.,  'AH.) 

1110  W^enn  der  Hund  lacht,  so  weint  der  Hase, 
illl  Wenn    der  Hund  mit  dem  Schwänze  wedelt, 

meint  er  mehr  das  Fleisch  als  den  Herrn. 

Die  Russen:  Das  Uewcdel  des  Hundes  gilt  minder 
dem  Herrn  als  dem  Brotnapf.    iAtlmann   T/,  A50.) 

1112  Wenn  der  Hund   mit  dem  ScI^anze  wedelt, 

will  er  einen  Bissen  haben. 

Holt.:  Als  de  hond  met  den  etaart  kwispelt,  wil  hij  een 
brokje  hebben.    (Uarrebomit,  /,  Z\b.) 

1113  Wenn  der  Hund  mit  der  Wurst  über  den  Eck- 

stein springt,  so  glaube  nur  nicht,  dass  er  sie 
wiederbringt.  —  llretlaurr  Zeitung,  1866,  Nr.  8,  S.  S4. 

1114  Wenn  der  Hund  nicht  eilete,   so  gebiert  er 

nicht  blinde  Jungen.  —  Heni$ch,  i\9,  34;  Sim- 

Tock,  1980. 
Holt.:  Een  haastige  hond  werpt  blinde  Jongen.    (Uarr«- 

bomie,  /,  317.^ 
Lat.:  Canis  festinans  coeoos  parit  catulos.    (Hinder  /,  161; 

//,  417 ;   Tappius ,  87  >* ;  Krasm. ,  306 ;  Gaal,  34V;  Schaine- 

liui,  196,  4.) 

1115  Wenn  der  Hund  nicht  folgen  will,  so  gib  ihm 

einen  Knochen. 

Span. :  Quieres  qne  te  slga  el  can  ,  dale  pan.    (Cahier,  3S74.J 

1116  Wenn  der  Hund  nicht  geschissen  hätte,  hätte 

er  den  Hasen  gefangen.    (Sürtinaen.j 

1117  Wenn  der  Hund  nicht  kann  den  Werfer  beis- 

sen,  so  beisst  er  den  Stein. 

1118  Wenn  der  Hund  ofil  vber  die  nasen  geschla- 

gen wirdt,  so  Wirt  er  entlich  schüchter.  — 
Umünek,  890,  10;  Prtri,  It.  635. 

1119  Wenn  der  Hund  scheisst,  so  kann  er  nicht 

wohl  bellen.  —  Cruler,///,  103 ;  Eitelein,  3X7,  Sim- 
rock,  4989. 
Md.:  Wenn  der  taunt  scheisst ,  so  kan  er  uit  peln.    (Fant- 
macktipiel.)    (Zinyerle,  73.^ 

1120  Wenn  der  Hand  schläft,  beisst  er  nicht. 
1181  Wenn  der  Hund  schläft,  stiehlt  der  Wolf  das 

Schaf. 

66 


867 


Hund 


Hnnd 


868 


1122  Wenn  der  Hund  schon  lange  inn  stein  beisset, 

so  verbült  er  die  Zäne  vud  richtet  nichts  aus. 

—   Malhesy.  141  •;  l'etri.  II,  635. 

1123  Wenn  der  Hund  schon  zu  Hof  ist  gewest,  so 

ist  er  doch  kein  Juncker.  —  /.thmoiin,  icb,  33. 

1124  W(*uii  der  Hund  siehet,  dass  einer  ein  bein  in 

der  hand  hat,  so  rühret  er  den  schwante  — 

l.ehmaun,  398 .  33. 

1125  Wenn   der  Hund  sol   Würste  holen,   so   ver- 

schlingt er  zehen,  ehe  er  eine  bringt.  —  Petri, 
//.  Gib. 

1126  Wenn  der  Hund  tuU  ist,  beisst  er  den  eige- 

nen Herrn.  —  Sprichwnrternarten^  4ti3. 
Dpf  Zornige  weisa  oft  nicht',  was  er  tbnt. 

1127  Wenn  der  Hund  träumt,  so  beisst  er  in  einen 

Knochen. 

Die  Buiseit :  Ein  Hund  kann  nnr  von  Knochen  trlu- 
men.    (Allmann    lY,  42U.^ 

1128  Wenn  der  Hund  träumt,  so  ist's  von  Brot  oder 

Fleisch. 

Lat.:  Canis  pantfs  Bomniana.    (Philippi ,  1.  71.) 

1129  Wenn  der  Hund  viel  HeiTen  hat,  schläft  er 

hungrig  ein. 

Hoti.:  Als  de  hond  onderligt,  al  de  werold  wil  hem  krlj- 
ten  (b^ten).    (Harrebtnneey  f,  IMh.) 

1130  Wenn  der  Hund  vor  seines  Herrn  Thür  ist, 

hat  er  grosses  Kecht. 

Von  jemand,  der  so  sicher  ist,  dass  man  nicht  an 
ihn  kommen  kann. 

1131  Wenn  der  Hund  wacht,  mag  der  Hirt  schla- 

fen. —  FAstlein,  325;  C.ritf.  &23.  293;  Itraun.  I.  1518. 
Lat.  :  Domiire  fas  est,  si  vigilat  cnnis.    (KiaHein,  32b.) 

1132  Wenn  der  Hund  will  scheissen  gehn,  so  sieht 

man  ihn  gekrumpen  stehn.  —  Simrui-k ,  bOii. 

1133  Wenn  der  Hund  zu  knurren  anfängt,  so  will 

er  beissen. 

ßoU.:    Als    de  hnnd  begint  te  knorren,    wil  hij  bijten. 
(Harrebomre,  f,  9lb.) 

1134  Wenn  der  Hund  zu  laut  will  sein,  hat  er  ein 

zerbrochnes  Bein. 

Wer  mit  seinem  Urtheil  zn  lant  ist,  dem  kann  es 
schlecht  bekommen. 

1135  Wenn  der  hundt  nicht  lustig  ist  za  lagen,  so 

reyttet'er  aufT  dem  arsch.  —  Agricala  /,  30ü; 

tvant-k.  II.  86'';  Eyrnolff,  173*»;  Petri,  II.  635;  (iruter. 

/.  77;   LihnwHH ,  3^1 ,  ib  ii.  8^7.23;   Blum.W2:   Sim- 

nuk,  4992;  Aorfc,  29%;   Winckler ,  /f.  II. 
Wenn  man  jemand  um  Hülfe,  Unterstatznng  n.  s.  w. 

bittet  und  er  macht  Tiel  Ausreden. 
Ifull.:  Als  die  hond  niet  lustig  tot  jagen  is,  aoo  rijdt  hiJ 

op  den  aars.    (Uurr^ißinee,  I,  3lb.) 
Lat.:  Htultitia  est,  venatnm  dnoere  invitos  oanes.    (Plau- 

tut.)    (PAilippi,  ir,  201.; 

1136  Wenn  dich  der  Hund  beim  Rock  nimmt,  so 

gib  auf  die  Füsse  Acht. 

1137  Wenn  die  alten  Hunde  l>ellen,  so  sollen  die 

jungen  billig  auflmerken.  —  fVostAw. ,  llhV^I^• 

Mri.  II.  641;  Lehmann,  411.  52. 

1138  Wenn  die  alten  Hunde  bellen,  sol  man  hinaus 

sehen.  —  Luthn's  hU.,  u:  Sutor,  i67. 

Xa/..-Cane  vetuln  latrante  prnspectaudum  est.    (Fitchrr, 
37,  7;  Philippi,  f.  70.) 

1139  Wenn  die  Hunde  bellen,  so  frischt  einer  den 

andern  an.  —  Lehmana,  794,  ii. 

1140  Wenn  die  Hunde  das  Grass  speyen  vnd  die 

Weiber  vber  die  Flöh  schreyen  oder  jhnen 
die  zocn  jucken,  so  thut  nass  Wetter  her- 
rucken. —  lleaiMch,  1157  ,  11;  Petn,  II.  (A3. 

1141  Wenn   die  Hunde  das  Jagdrecht  bekommen, 

ist's  um  die  Hasen  geschehen. 

1142  Wenn  die  Hunde  gähnen,  ist  die  beste  .lagd 

vorbei.  —  Blum,  726;  .Stniroti,  4990. 

Wenn  sich  Müdigkeit  ankflndigt,  ist  die  Zeit  fUr  an- 
strengende Ocschiifte  TorUber. 

1143  Wenn  die  Hunde  heulen,  soll  man  die  Spritzen 

verkeilen  (in  Stand  setzen  oder  vcrtheilen ). 

Alter  Aberglaube,  nach  welchem  dnrch  das  Heulen 
der  Hunde  eine  Fenersbrunst  angekündigt  werden  soll. 
Nicht  nnr  Menschen,  sondern  aooh  Tbiere  loUen  die 
Gabe  des  Vorspuks  besitsen,  es  soll  aber  aaoh  eine 
besondere  Art  Vorspuk  sn  sehen  geben,  die  lioh  b«l 
gewissen  Thioren  findet,  an  denen  der  Hand  gehOrt, 


der  spnksichtig  ist  und  wie  oben  behauptet,  Feuera* 
brUnste,  aber  auch  Leichenzüge  durch  Heulen  Toraus 
ankündigen  soll.  Kesonders  gern  sitxt  ein  apnkatteh- 
tiger  Hund  auf  Kreuswegen.  Auch  das  Pferd  soll  di« 
Uabe  besitsen,  die  ebenso  den  Eulen,  Elstern  und  Kra- 
ben zugeschrieben  wird.  Der  Vorspuksglauba  hat  eine 
sehr  ausführliche  Behandlung  gefunden  in  der  Schrift: 
Aberj/taube  und  Sayrm  .au»  dem  Umof/thum  Otdrnhurg, 
herausgegeben  von  L.  Strachrjan ,  Oldenburg  l»6S.  Vgl. 
auch  Vorapakende  Thitre  und  Menschfn  in  Kuropa  von 
F.  Steytr  (Leipzig  18(i8,  Nr.  2l>). 

1144  Wenn  die  Hunde  nicht  zu  Hause  sind,  so  ist 

der  Fuchs  König.  —  H'iihjUit.  .1  r,  5i. 

1145  Wenn  die  Hunde  schlafen,  hat  der  Wolf  gut 

Schafe  stehlen.  —  .Simrorik ,  4995 ;  ffrtiMti,  I,  1638; 
Körte .  2997. 

1146  Wenn  die  Hunde  wallfahrten,  wer  soll   dann 

die  Schafe  (den  Kuhstall)  hüten. 

Die  Hindus  sagen :  W^enn  alle  Hunde  nach  Benarea 
gehen,  wer  soll  denn  da  die  Hchttsseln  rein  lecken- 
(Reinnhtrg  VI,  107.; 

1147  Wenn  drei   Hunde   beieinander   im   Brunnen 

liegen,  so  freut  sich  einer  so  sehr  als'  der 
andere. 

1 148  Wenn  du  mit  einem  jungen  Hunde  spielst,  leckt 

er  dir  den  Mund. 

Von  denen,  die  die  Hand  nehmen,  wenn  man  ihnen 

den  kleinen  Finger  bietet. 

1140  Wenn  ein  alter  Hund  haftet  (bellt),  so  siehe 
aus.  —  Schattel ,  \\2\^ :  Sailcr,  53;  Wimkh^r,  /,  24; 
Simrock ,  4999. 

Shaktpearf  ttLgt:  „Einem  Hunde  gehorcht  man,  wenn 
er  in  seinem  Amte  spricht.*' 

Huli.:  Als  de  oude  houden  blaffen  (basaen),  is  hct  tijd, 
dat  men  uit  ziet.  (liarrffnimrr ,  f,  'Mh.)  —  Als  die  ulde 
hont  blaft,  so  sal  men  utsieii.  (Tunn.,  2,  O.^  Het  gel 
baa  van  eenen  ouden  hond  bchoort  men  te  gelooTen. 
(/iarreboiMf,  f,  31«.; 

Piirt.:  O  cüo  velho,  quando  ladra  d&  conselho.  (ßn/m  I,iS9.) 

Span.:  El  perro  viejo,  si  ladra,  da  cousejo.    (Hohn  /,  21».; 

Umj. :  A  Tön  ebnek  ugat&s4ra  m«lt<)  kitek«nteni.  (aaut ,  9tS.j 

11 50  Wenn  ein  bissiger  Hund   auch   todt    ist,  so 

furchtet  man  noch  seine  Zähne. 
Span.:  Veno  lanudo,  mnorte  de  hambre,  y  no  creido  da 
ninguno.    (Bohn  f,  240.; 

1151  Wenn  ein  Hund  bellet,  so  fangen  sie  alle  an 

vnd  wissen  nicht  warumb. —  Lehmann,  703.  fi». 
,,Alflo  thut  der  P«'»bel;  {wenn  der  einen  hort  lobea 

oder  schelten,  so  folgen  sie  alle.*< 
luin.:  Naar  en  hnnd  g*>er,  saa  begynde  de  alle,   og  Tide 

ei  hvorfur.    (true.  dun.,  312.;  —  Naar  en  hund   tnder, 

saa  tudcr  de  alle,    (i'rov.  da».,  14«.; 
Ifoll.:  Als  er  66n  hond  blaft,  worden  de  andere  wakker 

(llarrebumvf,  /,  315.; 

1162  Wenn  ein  Hund  bellt,   wieder   bellen    nutzt 
wenig. 
Ilotl.:    Wat  baat  het,  tegen   honden   weder  de   bassea. 
(Harrebomre.  /,  ,W2.; 

1153  Wenn  ein  Hund  gebissen,  der   muss   Hunds- 

haar darauft'  legen.  —  Lvhmtiim,  758,  4S. 

1154  Wenn  ein  hund   pelfert,  so  bellet  der  ander 

wider.  —  lUnmch,  381,  12;  /Wri.  //,  652. 

1 155  Wenn  Ein  Hund  pisst,  so  pissen  die  andern  auch. 

IIoll.:  Als  de  enne  hond  pist,  dan  ligt  en  de  ander«  den 

poot  op.    (Uarrebomef ,  /,  21.1.; 
It.:   Qnando  un  cane  piacia  tutti  graltri  Arn   lo  stesso. 

(Pazzaglia.  42.  20.; 

1156  Wenn  ein  Hund  unterliegt,  will  ihn  alle  Welt 

beissen. 

1157  Wenn  Kin  Hund  zu  bellen  anfängt,  so  bellen 

die  andern. 

Auch  mHsinch  AllmanH   VI,  398. 
JLill. :  A  Is  er  66n  hond  blaft,  blaffen  er  vele.    (I¥arrfb0m^, 
f.  315.; 

1158  Wenn  ein  junger  Hund  spassen  mag,  vertreibt 

er  eine  ganze  Heerde  Uänso. 

1159  Wenn  einer  dem  Hund  fleucht,  so  läoffl  er  jm 

erst  nach.  —  Zryifci«*,  C^.XLVIII^ 
1I6U  Wenn  fremde  Hunde  deinen  Hund  beisien,  so 
lauf  und  vertheidige  ihn. 

1161  Wenn  grosse  Hunde  vorbeigehen ,  beUlem  die 

kleinen. 

1162  Wenn  Hunde,  Kinder  vnd  Fliegen  Geldea  gww 

hetten,  so  weren  Wfirste,  Pfefilerkiicheii  täa 
Honig  so  tewer,  diu»  es  niemand  indef«  ksof» 
fen  kennt  —  Petrt.  n.  i;.'.9. 


Hund 


Hand 


870 


1163  Wenn  Hunde  und  Tyrannen  den  Tod  fühlen, 

Kind  ihre  Bisse  am  gefährlichsten. 

1164  Wenn  Hunde  zur  Hochzeit  kommen,  setzt  man 

ihnen  Prügelsuppe  vor. 
It.:  Le  bastonate  cacciano  i  cani  delle  nozzo.    (Pat»a' 
gtia,  246,  3.; 

11Ü5  Wenn  ma  unter  do  Hunde  schmeisst,  so  trifft 
ma inn  (einen).  CSfhlM.J  —  Frommann,  111,  U6,  183. 

1166  Wenn  man  an  den  Hund  ^ill,   so  find  man 

l)ald  ein  brügel.  —  tiotifr..  1112  *•. 

1167  Wenn  man   an  einen  Hund  will,   so   niuss  er 

den  Braten  gefressen  haben. 

1168  Wenn  man  dem  Hunde  auch  den  Schwanz  ab- 

schneiilet,  er  bleibt  doch  ein  Hund. 

ft.:  Taglia  U  coda  al  cane,  e'  rimau  caiio.    (Bofm  l,  137  J 

1169  Wenn  man  dem  Hunde  auch  ein  Bein  bricht, 

seine  Treue  wanket  nicht. 

/iufDtt.  behauptet:  „Der  einxide  Unterschied  iwuchen 
dem  HuDde  und  dem  Menichen  bosteht  darin,  daa4 
man  sich  in  Noth  and  ti|^abr  auf  diesen  niemals,  auf 
jenen  ahor  immer  verlassln  kann.*' 

1170  Wenn  man  dem  Hunde  auch  eins  über  die  Au- 

gen gibt,  er  kümmert  sich  nicht  darum.   (LU.) 

1171  Wenn  man  dem  Hunde  das  Maul  mit  Fleisch 

gestopft  hat,  dann  ist  leicht  stehlen. 

//.;  Flacato  il  cane,  il  rubar  e  facile.    (Hohn  I,  131 ; 

1 17*2  Wenn  man  dem  Hundt  die  Haut  will  abstreif- 
feu,  so  sagt  man,  er  sey  wüthig  (toll).  — 

Lt'hmann.  856.  31.  Sniler .  151;  Simiotk,  &033. 

1173  Wenn  man  den  Hund  an  eine  goldene  Kette 

legt,  so  ist's  doch  eine  Kette. 

Die  Küssen:  Der  iluud  sei  noch  so  treu,  eine  goldene 
Kette  verdient  or  nicht.    (Altmaitit   VT,  4b3.) 

1174  Wenn   man   den   Hund    auf  die  .Jagd   tragen 

nmss,  gibt's  eine  schlechte  Hetzung.  —  istr6- 

mMkm,  3:tS3. 
Frl.:  La  chasse  ▼»  mal,  quand  il  faut  y  pnrtor  les  chiens. 
(St,ir*chi(d'l,  41Ü.> 

117ü  Wenn  man  den  Hund  in  die  Kirche  lässt,  so 
geht  er  auch  auf  iXen  Altar. 

HoH.:  Mon  laet  den  hunt  in,  hi  ffavt  op  die  Raprn. 
Lat.:  Scandure  vult  qnernain  canis  iutrumisius  ad  aulam. 
(FittlrrtWhrn,  503.J 

1176  Wenn  man  den  Hund  Junker  heisst,  will  man 

ihn  hängen. 

liefahrlichkeit  der  Schmeichelei. 
lloü.:  Als  men  den  hund  jonker  heet,  dan  wil  mon  hem 
hangen.    (tJarrefutm^,  /,  316.) 

1177  Wenn  man  den  Hund  Icsst  am  Lappen  kawen, 

so  frisset  er  bald  das  Klei.sch  hernach.  —  Lu- 
thn'x  Ttfthr.,  3.»8'',  /Viri .  //,  663. 

1173  Wenn  man  den  Hund   mit  dem  Prügel  trifft, 

so  schreit  er. 
1179  Wenn  man  den  Hund  nicht  satt  füttert,   so 

sucht  er  Knochen  in  allen  Uasscn  ((lossen). 
IISO  Wenn  man  den  Hund   ruft,  so  wetlelt  er  mit 

drin  Schwänze. 
I)ie  UiiMen:   Man   ruft  di>u  Hund  nicht  zu  Hufe,  er 

sull  douu  wedeln.    (Altnuinn   VI,  431.) 

1181  Wenn  man  den  Hund  schlagen  will,  findet 
man  Knüppel  in  allen  Winkeln.  • —  Eiselein,  32<J.- 
Frifihhur*,  1730. 

.,\Vrun  man  gern  schlagen  wolt  den  llundt,  tindl  sich 
der  Knüttel  selb  lur  stund.*'    (n'tUdiM,  11,  2,  SU.) 

nf^2  Wenn  man  den  Hund  8<'hUigeu  will,  so  hat 
er^s  Fleisch  aus  dem  Uafeu  gestohlen.  — 
Mfiyrr.  II.  301. 

1193  Wenn  man  den  Hund  trifft,  dann  bellt  er.  — 

Kchnin .  IUI,  109. 

1184  Wenn  man  den  Hund  will  heiicken,  so  hat  er 

braten  oder  leder  gefressen.  —  Heni»ck,  «si,  99; 
Mri . ;/.  MI. 

„Ala  wenn  aln  den  Hund  wolt  faenkni ,  ao  ugt  vom, 
dacB  er  lebarar  hab  gfreaMD."    (W€UdiM,  IV,  100,  30.; 
Span.:  ParA  aioUr  «1  pwro,  q«e  ae  com«  «I  hinro.  (SoMh 
/.  839.; 

1 185  Wenn  mui  den  Hund  zum  Jagen  tragen  muss, 

BO  ist  Übel  gejagt     (.Surtnigrn.j 

Di«  TUrk«B:  Dar  Hund,  den  man  g^an  «einen  WIJ- 
IM  auf  dl«  Jagd  nimmt ,  f  Angt  kein  WUd.    (Cahier ,  3573.; 


1186  Wenn  man  den  Hunden  den  Knochen  nimmt, 

um  den  sie  sich  beissen,  so  werden  sie  Freunde. 

Böhm.:  Pst  so  o  kosf  hrjrznu,   v&«  nii  kosf  a  preitanoti. 
(Crtakueik'j,  34«.; 

1187  Wenn  man  den  Hunden  ein  Bein  vorwirft,  so 

frisst's  der  stärkste. 

1188  Wenn  man  die  Hunde  zur  Jagd  muss  tragen, 

kann  man  nicht  viel  Hasen  jagen.  —  Sutor.  79; 
Maycr,  II,  233. 
Dil».:  De   hunde  som  skulle  ntides  til  skoven,  bide  ei 
mange  dyr.    (Prvr.  ,Uin.,  312.; 

1189  Wenn  man  die  Hunde  zum  Laufen  nüthigen 

musfl,  fahet  man  nicht  viel. 

LaU:  InTitis  canibus  vonutor  uil  capit  ullus.    (Sttfor,  79.; 

1190  Wenn  man  die  Hundt  zum  .lagen  notigt,   so 

Reiten  sie  nuffui  Arss.  —  Lehmann ,  stQ ,  t. 

1191  Wenn  man  die  kleinen  Hunde  mit  Füssen  tritt, 

HO  thut  08  ihnen  ebenso  weh  als  den  grossen. 

1192  Wenn  man   einem  Hunde  ein  Bein  will  neh- 

men, so  wehrt  er  sich.  —  Ukmann.  i65,14. 

1193  Wenn  man  einem  Hunde  übel  will,  macht  man 

ihn  toll. 
Die  Kuaseu:   Der  Hund  ist  ttdl.  Tun  dem  die  Leute 

wollen,    dass    er    ertchlageu    werden    soll.      (AUmanH 

17.  459.; 
BiihiH.:  Kdyz  psa  chtf  nbiti,  Tolajl,  se  so  poraiiiul.    (Cf- 

lakotMkf/,  3M.) 
Bull.:  Als  men  den  hond  wil  doodslaan,  so  beschuldigt 

mon  hem  van  dolheit.    (Ilarr^shornff ,  l,  316.; 
Lai.:  Canem  quoni  udi,  insimulu  rabiei.    (BnoiU,  f,  hi.) 

1 194  Wenn  man  einen  fremden  Hund  hat,  so  beisst 

mau  keinen  Einheimischen. 

1195  Wenn  man  einen  Hund  aufknüpfen  will,  fehlt's 

nicht  au  einem  Strick. 
Böhm.:  Kdo  clico  i>suobusitl,  snadno  opr&tkn  najde.    (ie- 

iakop.Hky ,  XtU.) 
JIoU.:  Als  men  dnn  hond  bangen  wil,  zoo  krijgt  men  weel- 

haast  ecn  sepl.    (Harn'.tumi^c,  I,  316.; 
A'^u((^;  Kuj  svoita  cucka  ol>e8iti  hoce,  lehko  ruiineo  najde. 

(Crlakoesky ,  3&0.; 
Lat.:  Malefacere  qui  vult,  nunquam  non  causam  invenit. 

(Philippi,  I,  237.; 

1196  Wenn  man  einen  Hund  fortschickt,  kommt  ein 

Knocheiinager  wieder. 

1197  Wenn  man  einen  Hund  werfen  will,  findet  man 

bald  einen  Stein. 
UvU.:  All«  men  ei>nen  hnud  wil  smljten,  vindt  men  ligt 
eeneu  stoen.    (Harrebome^ ,  /,  31(> J 

1198  Wenn  man  einen  schlafenden  Hund  will  necken, 

findet  man  leicht  einen  Stecken.  —  Kurte,  3012. 

Lat.:  Ad  calamitatcm  quilibet  rumor  vulet  (aufficit).  (Ft- 
*ch«r,  3,  12;  Philipai,   I,  7.) 

1199  Wenn  man   'n  llimd   hangen    wil,   fin't    man 

sachten  (schon)  Strick.     (SüderdiihmarM'hen.j 

1200  Wenn  Tuan  nur  vorm  Hunde  sicher   ist,  sein 

Schatten  ist  nicht  gefährlich. 
J)iiH.:   Vsr  dig  für  hundcn,  skyggen  bidor  ikke.    (Bohu 
/.  4112.; 

1201  Wenn  man  unter  die  Hunde  wirfft,  so  schreiet, 

der  getroffen  ist  (vnd  wer  schreyet,  der  ist 
getrotten).  —    LtUhcr's  Ttuchr.,  252;   Iktri,  11.669; 
Ualhefy,  141  •»;  Simrovk .  üilS. 
1203  Wenn  man  vnter  die  Hund  wirfft,  den  man 
trifft,    der   bellt.  —  Gruler.  III,  97;  Lehmann,  II, 
863,  41;  Mum,  398;  tÄsenhart ,  V,  39;  Satler,  S.'i2. 
„Wenn  man  vnder  die  Hnnd  wirfft,  schreit  keiner,  denn 
.     welcher  getniffeu  wird.'*    (RitUwatjcnhüchlK-iH ,    Vorritte.) 
Wenn  Thorheiton  und  Laster  im  allgemeinen  verspottet 
werden,  so  trifft  der  Stachel  der  Satire  Tunuglich  den, 
der  sich  schuldig  fUhlt. 

1203  Wenn  man  von  dem  Hunde  redet,  so  wedelt 

er  mit  dem  Schwänze. 

1204  Wenn  manu  den  Hund  will  schlagen,  so  muss 

er  dass  Fleisch  gefressen  haben.  —  Lehmann, 
181. 15  u.  30s,  21. 

Ein  Verwand  ist  leicht  gefunden.     Wenn   man  mit 
Jemand  brechen  will,  10  bürdet  man  ihm  alle  erdenk- 
hohen  Fehler  und  Vergehen  auf. 
8pn%,:  Paraaiotar  ol  perro,  quo  le  comc  el  hierro.    (Bohn 
I,  339.; 

1205  Wenn  mann  einn  hundt  schlagen  wil,  bo  findet 

man  leicht  einn  prügel  (sU^cken).    -  Framk, 
I,  Ü4*»;  //,  76**;  /Viri .  //,  «63;  Lehmann.  ><i6,  30;  Leh- 
mann» //.  H30,  78;  lUum.  385. 
Dl«  Kordfrieien:  Thi«r  (der)  an  UUnJ  «Uu  wall,  hl 
bb* 


871 


Hnnd 


Hand 


872 


fant  laght  an  Knappel.    Die  Buiien:  Wenn  einer  ge- 

geiselt  werden  eoll,  finden  swei  die  Knote.    (Alttnann 

VI ,  419J  , 

Böhm.:   Snadno  hil  najfti,   kdo   ehce  pia  bfti.     (Cela- 

io9»ku,  350.; 
Engl,:  He  that's  resolved  to  beat  a  dog  never  wants  long 

a  stiok.  —  Till  an  eaiy  matter ,  to  find  a  atiok ,  to  beat 

a  dog.    (Kritiirtgtr,  140*.; 
Fr». :  Qui  reut  firapper  (battre)  un  ohien,  facilement  troure 

un  biton.    (Leroux,  I.  109;  Krit»ing«r,  140  <>  u.  141  \; 
Soll.:  Men  kan  ligt  een  etok  rinden,  all  men  den  hond 

wil  slaan.    (Bohn  I,  332.; 
n.:  Chi  mol  batter  il  cane  trora  ben  bastone.    (PaMtaglia, 

98,  3;  Bohn  I,  87.;  —  Faoilmente  li  trora  un  bastone 

per  dar  ad  nn  cane.    (Bohn  I,  t)8  n.  138.; 
Lot.:  Bellam  non  roluntate,  aed  necetiitate  oaptandum 

est.  —  Oocasione  dnntaxat  opus  est  improbitatl.    (Tap- 

piu*,  108  b;  PktVppi,  II,  60;. 
Poln.:  l»acno  Uj  naleic  (iatwo  okij),  kto  psa  choe  ude- 

nyc.    (Öetakotsksf ,  350.; 
Ung. :  Ki  ralakit  remi  akar,  kOnnyen  talil  botra.  (Oaal,  917.; 

1306  Wenn  me  den  Hund  nit  target,  wiss  hei  emme 
ok  de  Tenne  nit.    (Sauerland.) 

1207  Wenn  me-ne  böse  Han^r  treib  und  stellt  e-n-ab, 

so   bysst  er  eim  i   di  Wade.    (Sotothurn.)  — 

Schüd.  63,  60. 

1208  Wenn  sich  auch  zwei  Hunde  beissen,  kommt 

ein  Wolf,  sie  werden  ihn  zerreissen. 

„Das  Bild  manches  h&usliohen  Lebens,  worin  der 
Zank  und  Hader  der  Angehörigen  oft  nur  durch  die 
Daswischenkunft  eines  Fremden,  der  den  Keifenden 
rerfUlt,  unterbrochen  wird."    (Wurtbach  I,  308,  99.; 

1S09  Wenn  sich  der  dürre  Hund  satt  gefressen,  ist 
er  der  schlimmste  Kläffer.    (Wend.  LauHtz.) 

1210  Wenn  sich  der  Hnnd  will  erschlagen  lassen, 

darf  er  nur  sagen,  er  sei  toll.. 

1211  Wenn   sich   die   eigenen  Hunde  beissen,    so 

mische  sich  niemand  hinein. 
1912  Wenn  sich  die  Hunde  gebissen  han,  lecken  sie 
einander  den  Arsch. 
Aehnlich  russisch  ÄUmann  VI.  424. 
1213  Wenn  sich  zwen  hund  vmb  ein  bein  beissen, 
so  tragt*8  der  dritt  davon.  —  Pein,  ll,  678;  lle- 
ni$ch,  363.  3;  Lehmann,  398.  24. 

,^wen  Hundt  beissen  sich  umb  ein  Bein,  so  nimpts 
der  dritt  und  behalte  allein."    (WaldU,  II,  3,  37.; 
Dan.:  Naar  to  hunde  drages  om  et  been.  kommer  den 

tredio  og  suapper  det.    (Prop.  dan.,  168.) 
Engl.:  Two  dogs  strire  for  a  bone,  and  the  third  runs  away 

with  it.    (Gaal ,  933.; 
HoU.:  Als  twee  bonden  rechten  om  een  been,  gaat  er  de 
derde  mede  hen.    (Harrtbomie,  I,  316;  Bohn  I,  299.) 

1314  Wenn  wüthende  Hunde  einander  beissen,  so 
muss  man  keinen  bei  dep  Ohren  reissen. 

1215  Wenn  zornige  Hund  einander  zausen,  soll  man 

sich  nicht  drein  mengen ,  sie  bezalen  einander 
selbst.  —  Lehmann,  533,  22. 

1216  Wenn  zwei  Hunde  an  einem  Bein  nagen,  so 

gibt's  Händel. 

1217  Wenn's  nach  den  Hunden  ginge,  wären  die 

Hasen  längst  verschwunden. 

Böhm.:  Kdyby  bylo  po  rnli  psi,  nesAstalo  by  kobyly  r« 
rsi.  —  Kdyby  po  psf  rAli  bylo,  zAdn4  by  klisny  na 
srete  nebylo.    (Öetakottky ,  35.; 

1218  Wer  bei  Hunden  zu  Gevattern  gestanden,  darf 

hernach  ihretwegen  keinen  Stock  tragen.  — 
Winckier,  lU.  25. 

1219  Wer  bey  Hunden  ist,  der  lehrt  (lernt)  bellen. 

—  Lehmann,  963,  37. 

1220  Wer  bey  Hunden  schläfil,  der  stehet  mit  Flö- 

hen widerumb  auif.  —  Lehmann,  859.  4. 

1221  Wer  bi  Hund'n  slöpt,  sackt  sik  Flö  up.   (SUer- 

dUhmar$chen.) 

1222  Wer  bittet  die  Hund  zu  Gast.  —  Pctri.  //,  «87. 

1223  Wer  dem  Hunde  dass  beissen  nicht  weret,  der 

hetzet  jhn  an.  —  Lehmann,  398,  31  u.  700,  36. 

1224  Wer  dem  Hunde  den  Knochen  nimmt,   den 

bcisst  er  in  die  Finger. 

Die  Russen:  Wer  dem  Hnnd  das  Bein  abjMrt,  der 
ranss  es  am  eigenen  Beine  bttssen.    (AUmann  VI,  434.} 

1225  Wer  dem  Hunde  einen  Knochen  gibt,  kann 

ihn  hundertmal  mit  Steinen  (Bengeln)  werfen^ 
Es  gibt  Leute ,  die  sich  mit  Fttssen  treten  lassen ,  wenn 
sie  nur  gefuttert  werdan. 


1226  Wer  dem  Hunde  in  den  Arsch  greift,  der  wird 

von  der  einen  Seite  gebissen,  von  der  an- 
dern beschissen. 

Die  Bussen:  Wer  in  des  Hundes  Hintern  greift,  lieht 
eine  stinkende  Hand  aurttok.    (AUmann  VI,  433.) 

1227  Wer  dem  Hunde  Fleisch  gibt,  den  beiut  er 

nicht  in  die  Finger. 

1228  Wer  dem  Hunde  nachläuft,  den  beisst  er  (auch 

in  den  Hundstagen)  nicht. 

1229  Wer  dem  Hunde  nicht  wehrt,  der  hetzt  ihn. 

—  Simrock,  5015 ;  Körle,  3004. 

1230  Wer  dem  Hunde  schmeichelt,  will  den  Herrn 

gewinnen. 

Aehnlich  russisch  Altmann  VI,  463. 

1231  Wer  dem  Hunde  will  den  Hintern  küssen,  wozu 

braucht  der  sich  erst  das  Maul  zu  wischen. 

1232  Wer  dem  Hundt  würst  vertrawt,  der  hat  scha- 

den zu  gewinn.  —  Lehmann,  S20,  3. 

1233  Wer  den  Hund  an  eine  Bratwurst  bindet,  wird 

ihn  nicht  lange  Inhalten. 
Bei  Petri  (II,  701):  der  behelt  sie  niolit. 

1234  Wer  den  Hund  aufhängen  will ,  der  findet  auch 

den  Strick  für  ihn. 

1235  Wer  den  Hund  aus  dem  Brunnen  hebt,  dem 

schüttelt  er  Wasser  um  die  Ohren. 

1236  Wer  den  Hund  aus  dem  Wasser  zieht,   den 

beisst  er  zum  Dank  in  die  Finger. 
Dan.:  Den  som  drager  hunden  af  branden,  lJUMr  tit  nusrke 
af  bans  tuender.    (Prov.  dan. ,  313.; 

1237  Wer   den  Hund    bei   den  Uhren  (oder    beim 

Schwänze)  fasst,  der  wäre  gern  gebissen. 
frs.:  Qui  prend  le  chien  par  les  oreiUes,  a'il  la  asord, 

ce  n'est  pas  merreille.    (Cahier,  369.J 
Poln.:    Nie   oiagnij   psa   sa   ogon,    to   nie    ogTTsie  eif. 

(Lompa,  33.; 

1238  Wer  den  Hund  hängen  will,  findet  den  Strick 

WOl.  —  Blum,  387. 
Dan.:  Hro  der  ril  bare  hunden  hangt,  Ander  nok  «tnb. 

(Bohn  I,  378.; 
Engl.:  He  tbat  would  hang   bis  dog  girei  at    flist  Ihat 

he's  mad.    (Gaal,  911.) 
Leu.:  Ad  prare  agendum  parrns  satis  est  pra«t«ctas.  — 

Male  facere  qvd  mit  nunquam  non  causam   inreaJt 

(Oaal,  917.) 

1239  Wer  den  Hund  hängen  will,  findet  leicht  eine 

Ursache. 

Dan.:  Den  der  vil  bare  hunden  hangt,  siger  den  biim 
faar.    (Bohn  I,  352.; 

1240  Wer  den  Hund  liebkost,  den  beleckt  er. 

Frz.:  Flattez  un  chien ,  il  rous  fera  caresse.    (Cakitr,  IH) 

1241  Wer  den  Hund  locken  will,  gibt  ihm  ein  Stück 

Brot. 
Span.:   Quieres  que  te  siga   el  can?    Dale   pan.    (Bot* 
I,  253.; 

1242  Wer  den  Hund  weckt,  wenn  er  schläft,  moH 

nicht  klagen,  wenn  er  gebissen  wird. 

Frt.:  Qui  rereille  le   chien  qui  dort  s'il  le  mort,  il  ■*» 

Eas  tort.    (La  Uverre  de  Genest,  1534,  S.  13.)    rg.  Bft- 
Bufen  4.) 

1243  Wer  den  Hunden  gut  ist,  ist  auch  den  Kia- 

dem  gut. 

Man  hat  bemerkt,  dass  Menschen,  welche  Thia« 
freundlich  behandeln,  auch  wohlwollend  gegen  Kia* 
der  sind. 

1244  Wer   dess   bellenden  Hunds  will    abkommen, 

der  werff  jhm  nur  Brodt  oder  ein  Bein  vor. 

—  Lehfn<inN ,  235 ,  59. 

1245  Wer  die  Hunde  abflöht,  dem  zeigen  sie  dis 

Zähne  zum  Dank. 

1246  Wer  ein  Hund  zum  Rentmeister  hat,  der  kia 

viel  ersparen.  —  L^/imann,  722,  u. 

1247  Wer  einem  Hunde  vertraut   das  Fleisch  nai 

einem  Schelm  sein  Pferd,   der   ist  wol  aif 
bethört 
Poln. :  Do  kooia  lotra  masstalerza ,  psa  do  splaacai,  a  de 
pana  igarza,  bez  szkody  nie  sapulSci  s»  dea.    fW^t- 
back  /.  204 ,  91.;  * 

1248  Wer  einen  fremden  Hund  ernährt,  dem  bleibt 

nichts  als  der  Strick  in  der  Hand. 
Oft  nimmt  er  auch  den  Strick  ram  alten  Httm  ^1 

zurttok. 
Engl.:  He  that  keeps  an  other  man's  dog,   «fc^^  i^«« 

nothing  left  bim  but  the  line.    (Oaat,  9H.) 
Lat.:  Canea  alens  exteros  praeter  fttnicnlnm  wtiiif 

(PkÜippi,  I,  70.;  ^^ 


878 


Hond 


Hond 


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1249  Wer  einen  Hund  ersaufen  will,  sagt,  er  sei  toll 

Fr».:  Quaod  on  T«ut  noyer  aon  chlen,  on  lul  fait  croire 

qu'il  est  enraft«.     (Bohn  I,  M;  Cahier,  373;  Gaal,  yi7; 

Kritsinyer,  UO*.)  —  QuI  bon  chien  Teut  tuer  U  nüger 

li  aet  aeure.    (Uroux,  J,  109.) 
n.:    Cbi  Tuol  ammuzar  11  suo  oane,  baita  che  die«  ch'6 

arrabbiato.    (ßohn  /,  87.; 
Span.:  Qaien  a  au  perro  quiere  maUr,  rabia  le  ha  de  le- 

Tantar.    (Cahifr,  3644.; 

1250  Wer  einen  Hund  liebkost,  dem  bcschmuzt  er 

zum  Dank  dafür  den  Rock, 
üf*//.;  Htreebje  den  hond,  hij  bedorft  uw  kleed.     CBuhm 
I,  'Hb.) 

1251  Wer  einen  Hund  wil  werfen  (schlagen),  findet 

bald  einen  Prügel  (Stock).  —  Schoud.wu*. 
Dan.:  Hvo  aom  tu  henge  (alaae)  hundon,  fiiaer  Tel  reeb 
(klep).    (Prot,  dan.,  3U.) 

^"V::  ^*®  '*"  **°°<*  ^^  •*••"  •  •^ö  ''•1  ••»'  •to''  viudon. 

(ttarrtbomee,   I,  m.) 
It.:   Chi  Tuol  dar  al  cane,  troTa  facllmente   11   baatone. 

—  Faoilmeute  ai  trora  un  battone  per  dar  ad  an   cena. 

fBohn  /,  87  u.  96.) 

1252  Wer  einen  schlafenden  Hund  will  wecken,  findet 

leicht  einen  Stecken. 

„£«  iat  ein  gemein  aprlohwurt;  wann  einer  ein  achlaf- 
fenden  hund  wolle  wecken,  flnde  er  leiuhtlich  ein 
atecken  darzn."  (Uriltr,  Ssck.,  7'J,  in  Klotttr ,  /,  «60.  2.; 

1253  Wer  frembde  Hunde  zeugt  (aufzieht)  vnd  ander 

Kinder  scugt,  dem  ist  sampt  allem  vngefell, 
beschert  <lcr  Teuflcl  vnd  die  Hell.  —  UeyiwutuK 
Drill  nrwc  nthonn  vnd  iHsliifv  CumtAicn  (Hör.  .M.D.L.xixij). 

1254  Wer  fremde  Hunde  fahct  (anbindet),  gewinnt 

nichts  als  den  Strick.  —  Eisdrtn,  3Sä ;  Körte,  soie, 

5imrnck.  4998;  llraun.  I.  1541. 
Mhd.:  An  fremden  hundon  wirt  gar  oft  Tiel  guter  tAt  Ter- 
loren.     (Muolin.)    (Zin'jerl»^  U.) 

1 255  Wer  fremdem  Hunde  Brot  gibt ,  büsst  sein  Ürot 

ein  und  den  Hund  auch. 

L<xt.:    rprit  pania«   quo     perogrinum   canom   alia.     iS*». 
h<M,  437.;  * 

1256  Wer  fremden  Hunden  das  Brot  gibt,  den  bel- 

len die  eigenen  vor  Hunger  an. 
It.:  Chi  dA  del  pane  a'  cani  d'allri ,  apeaao  Tiene  abbaiato 
da'  audl.     (Bohn  t.  Vi.) 

J257  Wer  Hund  und  Katze  (zahme  Haus tliiere)  hin- 
ausjagt, ist  noch  kein  Jäger. 

Ea  erfordert  weder  Muth',  noch  Liat  ii.  a.  w. 

1258  Wer  Hunde  hält,  bekommt  die  Flohe  als  Zu- 

gabe. 
Dan.:  Man   maae   haTe   lopperue   med   handen.     (Prot, 

1259  Wer  Hunde  halten  will,  muss  sich  ihr  Pissen 

und  ihre  Blähungen  gefallen  lassen. 

Dennoch  aieht  mancher  den  Umgang  mit  Hunden  dem 
mit  Menachen  Tor,  wie  x.  B.  Schopenhauer  gethan. 
Und  in  C.  F.  Ton  Schweitser'a  Nachlaaa  lesen  wir: 
„Warum  nur  hieltst  du  ao  Tiel  Hunde  im  Haue?  Mit 
Hunden  kommt  man  am  beaten  jetzt  aus;  man  weiiia 
denn  «loch  gleich  xu  jeder  Friet,  ob  einer  ein  MopH 
oder  Pinacher  iat.  **  (L.  S.hücking ,  WrU  und  Ztit^  Ber- 
lin |fi.vs,  Nr.  y?.; 
Holt.-  Die  honden  wil  leiden,  moet  kakken  en  piaaen  Ter- 
beiden.     (Harrefiomec,  I,  317.) 

1260  Wer  kan  den  Hunden  das  bellen  verbieten  (ab- 

gewöhnen). —  /Wn,  //.  727;  Hrnmh,  375  .  21;  Nim- 
rvik,  4011. 
HvlL:   Wie  kan  den  hond  hot  blaffen  Terbieden.    (Harrt- 

hi>met .  I,  32'.'.; 

1261  Wer  Ichret  die  Hunde  Hasen  jagen!  —  l'etri. 

//.  85:.. 

1262  Wer  mit  dem  Hunde  Brüdcrschail  macht,  darf 

keinen  Stock  mehr  tragen. 
Holt. :  Die  Tan  den  hond  sijn*  oompeer  maakt,  dnrfl  geen' 
atnk  meer  dragen.     (Harrfhomre  y  I,  317.; 

1263  Wer  mit  [grossen  Hunden  pissen   will,    mass 

auch  ilas  Bein  hoch  aufheben  können.  —  Rifkl, 

.Vc-ifHi-a,  «0. 
Fr».:    IIa  Teulent  faire,   comme  lea  granda  ehienaj;   ili 
Teulent  plaaer  contra  la  nurailie.    (Lemdrow,  405  j  L0- 
rvux,  /.  10«.; 

1264  Wer  mit  Hunden  hetzen  will,  der  mnas  Brot 

vorher  werffen,  so  können  sie  bald  folgen.  — 

A/ri,  //,  736. 

1265  Wer  mit  Hunden  spielt,  wird  leicht  beschmut. 

Die  Araber  tagen:  Spiele  nicht  mit  Hnndaa,  lia 
konnten  aioh  deine  Vettern  nennen!  Kmpflehit  Belbei- 
achlung,  die  auch  von  Jedem  Araber  atreng  beobaebtot 
wird,  denn  Jadar  Ton  ihaan  behMptat  Miara  Bug. 


Während  ea  bei  nna  gut  und  aohlecht  enogene  Laute, 
M&nner  Ton  gutem  und  achlechtem  Tone  gibt,  aind 
die  Araber  in  dieaer  Hinaiclit  gleloh.  Ein  Araber  aelbat 
der  nledrigaten  Klatae,  der  nnteraten  Stellung,  tritt  mit 
ZuTeralcht  auf.  den  Kopf  in  die  Höhe  und  die  Augen 
auf  den  gerichtet,  mit  dem  er  apricht,  und  wAre  dieaer 
Paacha,  Khalif,  Sultan  u.  a.w.  (Vgl.  darüber  den  Ar- 
tikel ArabifClie  Höflichkeit  im  Amtand,  XXXI,  il, 
nach  einer  in  der  Htoue  Africaine  enthaltenen  Abband« 
lung  dea  Oenerala  Daumaa.) 

1266  Wer  mit  Hunden  spricht,  wird  angebellt. 

1267  Wer  mit  Hunden  vmbgehet,  der  lernt  bellen. 

—   Petri,  II.  736. 

1268  Wer   mit  Hunden    zu  Bette  geht,   steht   mit 

Flöhen  auf.  —  f:i»c/nn.  334;   ^uifcr,  124:    yVmikhr, 

r,  6;  .S'i.Tiroiil;.  S047;  Körlr,  8036;  Braun,  l,  1549;   /Vi- 

röinutkm,  3462;  Lohrcngvl ,  I,  A24. 
Br'hm.:  Kdo  se  pay  Hhft,  a  blechaml  TaUvA.  f(S/rt*or.ay .  40.) 
Di'iH.:  Hvo  der  gaacr  i  aeng  med  hunde  «taaer  op  med 

lopper.     (Prot,  tian.,  45*7:  Bohn  I.  'A16.) 
EnyL:   He  that  gocH  to  aloep  with  duga,  ahall  riae  with 

ileaa.    (Eiaelein,  HU;  'iual,  931.; 
frs.:  Qui  ae  couohe  avec  loa  chiens,  11  ac  16to  aTcc  lea 

pucc>.     (Bohn  f.  y2;  Kritunyrr.  lOl '' ;    i\ihif.r ,  »72.;  — 

Qui   haute  chicna  puoes  remportent.    (Leroux,  /,  10!).; 
Holt.:  Die  mct  honden  to  bcd  gaat,   etaat  met  Tlouljen 

weder  op.    (Harrtbomre,  /.  »17;  Buhn  I ,  HW.) 
It.:   Chi   dorme    co'  cani,  ai  lera  con  pulici.    (Paztaglia, 

12,  16;  Bohn  1,  7'.»;  Kriltingcr,  l4o'';  Unat,  H3l.; 
Kroat.:    Koi  i  cucki    leie,   a  buhami   rad    ataje.     (L'ela- 

koeskift  40.; 
Sfian.:  Quien  con  perroa  ao  echa,  con  pulgaa  ae  ICTanla. 

(C'-lakovak'f ,  40.) 
Uh'J-:  Ki  kutyAval  hil,  bolhiaan  k«l-fol.    (<iaal,  931.; 

1269  Wer  mit  Hunnen  to  Bedd'  gcit,  stcit  mit  Flö 

werrer  up.  —  AVfciMtr, //^  4*. 

1270  Wer  nach  jedem  Hunde  werfen  will,  der  muss 

viel  Steine   aufheben   (haben).  —  Kmc,  3001 ; 

Simrvek,  5010;  Braun .  I.  3540;  Lohrcmjd,  I.  827. 

1271  Wer  ohne  Hund  und  ohne  Netz  Hasen  (Hirsche) 

fangen  will,  muss  gute  Beine  haben. 

1272  Wer  schlägt  meinen  Hund,   liebt  mich  nicht 

von  Herzensgrund.  —  Kortf,  2941. 
Kng{.:  Love  me,  luve  my  dog. 
Fr:.;  Qui  m*aime,  11  aime  mon  ohicn.    (Leroux,  /,  109.; 

1273  Wer  seinen  Hund  behalten  will,  muss  ihn  gut 

füttern. 

Port.:  Quercd  que  to  uiga  o  cäo,  da-lho  päo.    (Bohn  l,  293.; 

1274  Wer    Bcinon   Hund  mit  Fleisch   füttert,  kann 

selber  Knochen  essen.  —  Alimann  vi,  465. 

1275  Wer  seinen  Hund  todtschlagcn  will,  sagt,  er 

sei  toll  geworden.  —  »iwiAlrr .  XU.  2a. 

Fn.:  Qui   Teut   noyer   aon  chien,   l'accuae  de   la  rage. 

(Cahifr.  3.S8.; 
lt.:  Chi  vuul  ammaiüar  il  auo  cane,  baata  che  dica  ch*  A 

arrabbiato.    (Bahn  /,  M.)  —  Chi  il  auo  can  tuoI  amma«- 

zaro,  qualche  acnae  aä  pigliare.    (Oaal,  i*17.; 
Span.:  Quien  A  au  perro  quiere  matar,  rabia  le  ha  de 

ICTanUr.    (Bohn  I,  216.; 
Un'i.:  Mely  kutyAt  meg  akamak  ölni,  Teaaedt  naTötkbltik. 

(h'aal,  917.; 

1276  Wer  sich  als  Hund  ausgibt,  muss  als  Hund 

liellen.     ((htiirntn».) 

Vin  Wer  sich  auss  viel  Hunden  will  aussbeissen, 
der  muss  Mund  vnd  Zahn  wetzen.  —  Leh- 
mann ,  309 ,  55. 

1278  Wer  sich  des  Hundes  nicht  erbarmt,  winl  sich 

auch  eines  Menschen  nicht  erbarmen. 
Böhm.:  Kdo  ae  paa  a  cblapoa  nenjoie,  tan  tak6  o  sana 

ae  nexaalane.    (C«iako9»tjf ,  290.^ 
Paln.:  Kto  ai«  o  paa  i  o  chlopcaaitwesmie,  niewezmie  aif 

i  o  aonp.    (Ctlakowtkf,  NO.; 

1279  Wer  sich  zu  einem  Hände  macht,  kann  leicht 

an  die  Kette  kommen.  —  AUmann  K/,  419. 

1280  Wer  sick  vor*n  Hund  verhfirt,  möt  Knaken 

fnten.     (8.  Pfannknafam.)  —  Cefditcftintd«,  103. 

1281  Wer  sdck  alz  Hand  atgöflt  (vermeth't),  mott 

ok  als  Hand  beUe.  —  FrücUiifr  >.  itu. 

W«r  iloh  fZr  «ümb  Hmnd  »sigibt  oder  TanniaUMi, 
nait  aneh  alt  Hand  bellan. 
1S8S  Wer  unter  den  Handen  gewesen  ist,  der  weiss 
was  beissen  heisst. 
Mi^n.:  Die  met  de  honden  gelnopan  faeofl,  woet  ran  dood 
bijtcu.    (Harrtbumrf. ,  f.  311.) 

1283  Wer  vbor  den  Hund  kompt,  der  kompt  nach 
woi  vber  den  Schwantz.  —  Mh,  U,  in. 


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1284  Wer  vom  Hunde  Wurst  kauft,  muss  mit  Fleisch 

bezahlen. 

1285  Wer  von  Hunden  kauft  Wurst  und  von  der 

Katze  Speck,  mag  wohl  sehen,  ob  er  Fleisch 
hat  oder  Dreck. 

Dan.:  Hto  «um  vil  ki0be  pcfUe  f»  hunden,  maae  glre 
ham  flesk  i^ieu.    (Frov.  dan.,  313;  bvkn  I,  378.; 

1286  Wer  von  Hunden  wird  gebissen,  der  heilt  es 

mit  hunds  haaren.  —  Lehmann,  lyi,  i. 

Ob  dies  Mittel  »ach  den  Bise  toller  Hunde  heilt, 
steht  dahin.  Dagegen  hat  Karl  Theodur,  Kurfttrst  von 
Baiem,  im  Jabre  1784  mittels  Resoripti  einen  sebr  ein» 
fachen  Heilweg  TOrgeseiohnet,  indem  er  erstlich  alle 
Heilmittel  gegen  den  Bisi  toller  Hunde  rerbietet  und 
dann  befiehlt,  dais  die  davon  Betroffenen  sich  allein 
an  die  Gnade  und  Wunderkraft  des  heiligen  Hubertus 
wenden  sollen.  ( Vgl.  Hamhlätter  von  Hacklämder,  Stutt- 
gart 1867,  8.  36$.)    (8.  Pest.) 

BoU.:  Die  van  den  hond  gebeten  is,  moet  van  het  zelfde 
haar  daarop  leggen.    (Bohn  J,  311.) 

It.:  m  non  mi  morse  mai  cane  ch'io  non  avessi  de!  suo 
pelo.    (höhn  I,  97.) 

1287  Wer  will,  dass  ihm  ein  Hund  nachläuft,  der 

darf  ihm  blos  Brot  (Wurst)  geben. 

Spam.:  Quieres  que  te  siga  el  can?  Dale  pan.   {Bohn  I,  253.) 

1288  Wer  will   ein  beissigen  Hund  zu  Tisch  vnnd 

Bett  haben,  der  nehm  ein  Weib.  —  Lehmann, 
139,  ti. 

1289  Wer  wird  beim  Hunde  Brot  suchen! 

//.;  Dair  asino  non  cercar  lana.    (Gaal,  934.) 

1290  Wer  wird  den  Hunden  das  Bellen  verbieten! 

1291  Wer  wird  die  Hunde  mit  Bratwürsten  werfen, 

so  lauge  man  Bengel  (Prügel,  Knittel)  hat.  — 
Blum.  551. 

Wer  wird  zur  Erreichung  'seiner  Zwecke  die  kost- 
barsten Mittel  wAhlen,  besonders  wenn  sie  di«  zweck- 
widrigsten sind. 

1292  Wer  wird  die  Hunde  mit  Heu  füttern! 

BolL:  Wilt  gij  den  hond  hooi  te  eten  geven!  (Uarre- 
boMiee.  I,  332.) 

1293  Wer  wird  die  Hunde  mit  Schaubroten  futtern. 

1294  Wer  wird  einem  Hunde  Honig  vorsetzen! 

Dan.:  Lad  hund  tU  honningtrag,  da  springer  han  1  med 
baade.    (Boiin  /,  384.) 

1295  Wer  wird  einen  Hund  ins  Wirthshaus  rufen. 

Die  Neger  in  Surinam,  um  su  sagen:  Was  hast  du 
hier  su  suchen?    Bleib  bei  deinesgleichen. 

1296  Weron  Hund,  Katzen  vnnd  die  Gänss  alle  todt, 

so  wercn  die  Haascn,  Mcuss  vnnd  Pappeln 
auss  vieler  Noth.  —  Gnaer,  tu,  113;  Lehmann, 
880,  376.« 

1297  Wie  der  Hund  an  die  Kette  kommt,  so  kommt 

er  wieder  los.  —  Boehcl,  loi. 

Wie  die  Hundstage  in  Betreff  der  Witterung  begin- 
nen, so  enden  sie. 

1298  Wie  der  Hund  den  Armen  bcisst,  verehrt  der 

Mensch  den  Reichen.    (VMn.) 

1299  Wie  der  Hund  in  die  Kirche  kommt ,  so  geht 

er  wieder  hinaus.    • 

Böhm. :  Pes  jaky  do  ohrimu,  tak^  z  ohrimu.  (Öelakoviki/,Ji5.) 
Poln.:   Jaki  pios   do  kosciola,   taki  z  koeciota.     (üela- 
ko9»kij,  85.) 

1300  Wie  der  Hund  ist,  so  bekommt  er  sein  Hals- 

band. 

Böhm.:  Psu  psf  cosf.    (ÖelaJcovtky ,  105.) 

1301  Wie  der  Hund  nicht  kan  die  Floh  aussflöhen, 

also  kan  ein  mensch  die  beschwcrden  nicht 
all  abschaffen.  —  Lehmann»  Vi,  lo. 

1302  Wie  der  Hund  nicht  lässtsein  Bellen,  so  lässt 

der  Dieb  nicht  sein  Stehlen.  —  Stt/ur,  ssi. 

1303  Wie  der  Hund,  so  die  Kette. 

Fr».:  Tel  ohien,  tel  lien.    (Ltroux,  /,  33.) 

1304  Wie  der  Jung  Hund  ist,  so  wirt  der  Alt.  — 

—  Lehmann,  409,  16. 

1305  Will  der  Hund  nicht  jagen,  so  hat  er  nichts 

zu  nagen. 

^ . .  .Vnd  das  der  Hundt  ist  trog  zum  Jagen ,  so  mosa 
er  offt  am  hunger  gnagen."    (Waldit,  IV,  4S,  73.) 

1306  Will  der  Hund  nicht  pariren,  soll  man  ihn  mit 

Hasclöl  schmieren. 
Uoll.:  OiJ  moet  den  hond  wat  zoetjes  onder  den  staart 
blazen,  sei  kees  Aaije,  dan  kuntgij  het  wat  langer  alt 
bouden.    (Jtarrebom^t  ^>  318*«) 


1307  Will  ein  Hond  Ctihren  in  die  Bein,  so  wirf  ihm 

einen  Stein. 
Frs. :  Au  ohien  qoi  mord ,  il  faut  jeter  des  pierras.    (Ca- 
hier,  363.) 

1308  Will  jemand  seinen  Hund  beschirmen,  so  mnss 

er  sich  der  Busse  unterziehen.  —  Graf,  391 .  S3. 

^  Nach  manchem  deutschen  Beohte  nnssta  «isi  Thier, 

das  Schaden  gestiftet,  dem  Beschädiger  ausgeliefert  wer- 
den ;  wer  das  Thier  in  Hans  und  Hof  in  seinen  Schatz 
nahm,  musste  auch  den  Schaden  ersetzen. 
Mhd.:  Wil  ok  jemant  einen  hund  beschermen,  der  not 
den  broka  undergen.    (Hack,  ?*i3,  \h%.) 

1309  Will  man   den  Hundt  abschaffen,   so    ist   er 

schebig  vnd  blind.  —  L^Aman».  8S6,  so. 

1310  Wir  haben  einen  Hund  gefangen.    (L'ng.) 

Sind  ttbel  angekommen ,  arg  getttuscht  worden.  Mag 
sich  auf  die  Zeit  Heiurich's  I.  von  Deutschland  beziehen, 
der  den  ungarischen  Abgesandten  einen  schäbigen  Hond 
statt  des  Tributs  auflud. 

1311  Wir  Hunde  fangen  die  Hasen,  sagte  der  Mops. 

1312  Wir  Hunde  werfen  den  Fuchs,  sa^e  der  Schot- 

hund. 

1313  Wir  sind  schon  bass  vor  Hunden   gestanden, 

wir  erschrecken  nicht.  —  Eisdein.^ii.  ' 

1314  Wird  der  räudige  Hund  gehängt,  so  geschieht 

ihm  sein  Hecht. 

1315  Wirfft  man  den  Hunden  ein  Bein  vor,  so  fristi 

der  sterckst.  —  tcfcmaMn,  398,  23. 

1316  Wirfst  du  den  Hund  mit  einem  feisten  Bein  and 

den  Bettler  mit  einem  Pfennig  —  sie  kommen 
beide  wieder.  —   Eiselcin.lSfi:  Simrock.WSi. 

1317  Wirft  man  unter  die  (viel)  Hunde  einen  Stein, 

so  schreit  der  getroffene  allein. 

1318  Wirft  man    unter  viel  Hunde  Stein,   welcher 

rufft,  wird  getroffen  sein.  —  Wend  Vnmuih,  /V.aiJ. 

1319  Wo  böse  Hunde,  da  gibt's  gebissene  Beine. 

Dan.:  tialne  hunde  revne  sicind.    (Prot.  dait. ,  214.) 

1320  Wo  de  Hund  dou  Pütt  apeu  tindt,  dar  sleit  he 

do  Snut  in.  —  Schutze,  IV,  150. 
Üelegenheit  msujht  Diebe. 

1321  Wo   der  Hund   aufs  Kissen   kommt,    will  er 

mit  im  Bette  liegen. 

1322  Wo  der  Hund  bei  der  Hcerdo  fehlt,  frisst  der 

Wolf  die  Schafe.  —  Parömiakw.  990. 

Unter  dem  Hunde  versteht  hier  Abraham  a  Asacfs 
C(ara  den  die  Ohristonheit  beschützenden  Dominieaas^ 
ordeu,  der  die  Ueerde  Clirizti  vor  dem  Ein-  und  Aa»- 
dringen  der  Vernunft  geschützt  hat. 

1323  Wo  der  Hund  bellt,  da  mag  er  auch  freaseft 

1324  Wo  der  Huud  einmal  Prügel  bekommen  hat, 

da  geht  er  nicht  bald  wieder  hin. 

„Wo  der  Huud  einmal  wirdt  geschlagen,  dahin  Ihst 
er  sich  nicht  bass  wagen.'«    ( Waldia ,  /,  26.^ 

1325  Wo  der  Hund  mit  dem  Kopfe  hindurchkommt, 

holt  er  auch  den  Schwanz  nach. 

Holt.:   Daar  de  hond  zijn  koi*  doorkrijgt,  haalt  hij  ook 
zijn  gaat.    (Harrebomee,  I,  316.) 

132G  Wo  (1er  Hund  sich  einmal  die  Nase  verbrannt, 
da  riecht  er  nicht  mehr  hin. 

ffoll.:  £en  hond  ruikt  nimmer  aan  den  kant,  daar  kSj 
den  ncus  eeus  hooft  gebrand.    (Harrehonütt  /,  317.) 

1327  Wo  die  Hunde  bellen,  ist's  dorff  nicht  weyt  - 

Luther'»  if«.,  14. 

1328  Wo   die   Hunde   fehlen  im  Haus,   gehen  die 

Diebe  frei  ein  und  aus. 

It.:  Dovo  non  sono  i  oaui,  la  rolpo  h  rö.    (Böhm  I,  94.) 

1329  Wo  die  Hunde  keine  Knochen  finden,  gebea 

sie  nicht  hin. 

1330  Wo  die  Hunde  Pisse  riechen,  heben  sie  dti 

Bein  auf. 
Hott.:    Waar  de  honden  pis  ruiken,  daar  ligten  aij  hrt 
been  op.    (Harrtbpinie,  I,  322.) 

1331  Wo  die  Hunde  zu  schnüffeln  finden,  aind  sifl 

schwer  zu  verjagen. 
HoU. :  Honden  zun  kwaad  van  het  leAr  to  jaffea.    (Barr*' 
bomee,  t,  32U 

1332  Wo  es  an  Hunden  fehlt,  da  hat  der  Fachs  dti 

Regiment 
tl.:  Dove  non  sono  cani  la  volpo  h  rö.    ^Passa^lfa,  419,  Ij 

1333  Wo  gären  fret  do  Hund  Wost,  wonn  he  mant 

ölöc  krigt.    (Gvttingcn.J  —  Schambach»  I,  278;  Wkr- 
engcl,  i,  »'J2. 
Wie  geni  Crisst  der  Hund  Wurst,  wenn  «r  avr  Wanrt- 


I 


Hand 


Hnnd 


878 


Bchale  bekommt.  Von  Lentra,  die  ao  thun,  al«  ob  tio 
etwas  nicht  haben  ninchteu,  während  «ie  dut-h  arhr 
vifrig  danach  atreben. 

4  Wo  geren    fritt  de  Hund  Schelle,   wenn  hpi 

keine  Wust  hat.     (lirauntihtrrig.) 

Wie  ueru  frisat  der  Hund  Schale,  wenn  er  keine 
Warst  hat. 

5  Wo  goren    fritt    tlo    Hun»l  Wo8t,   wenn    hol 

man  Schelle  hat. 

6  Wo  Hund  und  Wctlf  sioh  verbünden,  da  helfe 

Gütt  iler  Ileerde. 
■7  Wo  Hunde,  da  sind  Flöhe,  wu  Korn  iat,  da 
sind  Mäuse,  wo  Weil»er  sind,  ila  sind  Worte. 

»2.:  Oh  chiena  y  a,  pucea  y  a.    (h'ritzinger,   141=>.) 

;S  Wo  Hunde  sind,  da  hellen  Hunde. 

»9  Wu  Hunno  sint,  da  sint  uk  Hunnejungens.  — 

.S<A(ilMAifrh,  II,  01)3. 

Wo  ea  Hunde  gibt,  da  tludon  aich  auch  Kroaae  o<ler 
kleine  Jungen,  die  mit  ihnen  apielen,  aie  necken,  auui 
Bellen  nnd  Beiaiivn  reiien. 

U  Wu  keine  Hunde  sind,   da  hört  die  Jagd  auf. 
li  Wo  man  dem  Hunde  den  Napf  füllt,  du  hellt 
er  auch. 

JiuU.:  De  honden  baaaen,  daar  xlj  gevcied  wi>rdeu.    (Harrt- 

1*2  Wo  man  den  Hund  einmal  begossen  (ver- 
Itrüht)  hat,  da  geht  er  nicht  bahl  wieder  hin. 

{CMff.:   Ilul    |iuts6iiy£t  flopott  ^a  Ic  forr&statott  aa  eb ,  ott 
nem  »okat  j4r.    («/aul.  10^3.) 

13  Wo  oa  (ein)  Hund  hi'  brunzt,  brunz'n  meahr 

hi\     (TiuA.)   —   frotniHiiiiH,   17,  36.2». 

14  Wo  viel  Hunde  an  einem  Bein,  wird  wenig  zu 

s(;hlucken  sein. 

„Das  Bein  hat  wohl  Ton  Wehe  xn  klagen,  daran  xn- 
gleicli  viel  llnnde  nagen."    (Sutur,  AVd.) 
Lat.:   Vae   til>i,  quando  canes  veninut  os  rodere  plurea 
(Siitor,  4'J-J.; 

ib  Wo  viel  Hunde  sind,  da  ist  auch  viel  Hunde- 
dreck. 

IG  Wo  zwei  Hunde  und  ein  Knochen  hat  selten 
einer  daran  gerochen. 

17  Wohin  ein  Hnnd  pisst,  dahin  pissen  alle. 

lliM.:  Waar  ^'^n  hond  tegen  piat,  daar  plascn  xij  allen 
tcgen.    (Ilarrehomtt,  I,  3'J2.} 

18  Wollen  Hunde  den  Igel  beissen,   so  pörsselt 

er  sich.   —   Eiselem,  326. 

II)  Wöllst  d*  matt  de  grussen  Honncn  sechen ,  da 
mach  nomme  dasto  et  Böön  abkr&as.    (Kifel.) 
Willat  du  mit  den  groaaen  Ilnndon  plaaen,  ao  mach  nur, 
daaa  du  daa  Bein  anfkriegnt. 

iO  Wo'r  der  Hund  den  Pott  apen  find't,  daV  sleit 

he  de  Snut'  in.  —  Kürie .  303j. 
tlelcgenhoit  macht  Diebe. 
>1  Wun  em  en  Hangd  schlö  wül,  fuinjt  em  schin 

en  Klä})el.     (Sirhcubürfi.-itäihK.)  —  Sihtuter ,  798. 
'y2  Wun  em  nö  em   Hangd  wirft,   trüll  em   en 

Beamten  (oder:  Fafen).     (Sivitenbur^.-wihx.j  — 

Sibwttt'i  ,  .'..13. 

>3  Zornige  Humlc  soll  man  nicht  zu  ncl  reitzen. 

—  /v/n  ,  //,  s22. 

i4  Zu  einem  bösen  Hand  gehört  ein  Knittel  (har- 
ter Prügel,  Kuülipel).  —  A-Iri,  //,  828;  Lehmann, 
60,37.  U-hmanH,  II.  W2,  17;  Simrock,  M)16. 

Die  Kranxoaen:  Btlacm  ITnnde  hart«  Kfltte.  Die  Vp- 
netior:  .Stiirritichrm  Kaol  harter  Stock.  (Rcim§berff  i II,  i9.) 

j5  Zween   böse    Hunde   l>«'is8en    einander    nicht 

(selten).  —  /V/n.  //.  8»;  WiHcUer.  U.U. 
bü  Zwei'U  Hund  an  einem  Bein  bleiben  selten  ein. 

—  IStn.  II,  hS9;  lAitrmh.if  II,  33. 

..  Wie  man  denn  aprirht:  Zwra  Ilnnd  allein  bleiben 
nicht  eine  an  einem  bein."    (ff.  Sack$,  111.  V,  %.) 

Frt.:  A  un  oa  deux  chien  falloa.  —  Dens  Chiana  eont  man- 
Tain  k  nn  oa.  (i\thit'r,  Vtti.)  —  Dens  ehieni  a  nn  oi 
ne  a'accorilent.    (I.eruur,  i,  IOC) 

Lar.:  Uuadomoa  non  alit  daoa  canei.   (tt«niack\  >C1,  hl.) 

\}1  Zween  hund  an  einem  bein  vertragen  sich  sel- 
ten wol.  —  Uminch,  Kl,  56;  Sauer,  59;  .SHUivklii.  ISO; 
für  WuiAi'ch:  rurue.  338.  3U6. 

„Daa  xween  Hnnde  ein  Bein  nagen,  ohne  lirimm.  daa 
htir*  ich  eelten  aagen.'*  (t'rt^dumk.)  „Wu  iat'a  war  vnd 
denck  ich  jtzund,  wann  au  eim  bein  nagen  aween  hnnd, 
daaa  aie  gar  leiten  einig  bUibau.'«    (Agrtr,  t  K.  9798,  4.J 


1 358  Zween  hund  inn  einem  hauss  künden  sich  nit 

VL'rtragen.  —  riiji}Mu« ,  2U4 ''. 
1350  Zwei  böse  Hunde  weichen  einander  aus. 

Die   Venetier:     Zwiarheu   Iliiuden   beiaat   man    aich 
nicht.    Die  Türken:   Hund  friant  nicht  Hund.    (Rein%- 
berg  /!',  A:,.) 
JIoll.:  Twee  grimm  iifc  (kwadu)  honden  \Teoxon  olkander. 
(Uarnfhitmie,  /,  sri.) 

13C0  Zwei  iMise  Hunde  werden  nicht  gut,  wenn  man 

sie  auch  in  Kino  Hütte  sperrt 
13G1  Zwei  Hund  an  Einem  Bein  kommen  selten  vber- 
ein.  —  Kyi'hHg,  11,  19:    Lehmann ,  C^, ,  K  ;   Li'htiiunn^ 
//,  2ä8.  104.    /Hill»,  117:   (W.  rur.,4n:  h:i.s,irin,3^; 
Simntck,  5036:  A(ir(«>.  3ii44:  Itram.  I.  15S3. 

Wenn  zwei  oder  mehrere  ein  nnd  daasidho  Ding  bi'- 
aitxen  oder  genicasen  wollen,  ao  kommt  ea  unter  ihnen 
leicht  XU  Streitigkeiten.  Wie  derselbe  (iedanke  bei  den 
verachivdenaten  Völkern  hier  unter  dieaem,  dort  unter 
einem  andern  Bilde  aprichwOrtlicho  Oeatalt  gewonnen 
hat,  xcigt  aucli  dioa  Hprichwort.  Das  Deutaohe  hat  den 
Hund  Bum  Bilde  gowühlt.  aber  anch  den  Hahn.  Wir  aageu 
ebenao :  Zwei  I  liilmo  auf  Kinem  Miathaufen  vertragen  aich 
nicht.  Derselben  Ansicht  aind  Albanuaen,  (Stechen,  Dü- 
nen nnd  Litauer;  und  ähnlich  aagt  der  Toncaner :  Zwei 
Hähne  befinden  sich  nicht  wohl  in  Kinem  HUlinerhauae. 
Der  Venetier:  Zwei  Hähne  auf  Kinem  iiUhnerhof«  beia- 
aen  aich.  Der  Pole  bat  atatt  der  H&hno.  die  aicli  nicht 
▼ertragen,  xwei  Kater  an  Kinem  Ort;  der  Knaae:  xwei 
H&ren  in  Kiner  Höhle  oder  xwei  Wlilfe  in  Kinem  Wald. 
Der  Spanier  aagt:  Zwei  Sperlinge  auf  Kiner  Kornähre 
vertragen  aich  nie.  Der  Cxeche  aagt  auch :  Kin  Hana 
leidet  nicht  xwei  Herren.  In  Afrika  hoiaat  ea:  Zwei 
Kilnige  aiUen  nicht  In  Einer  Stadt;  und  der  Hebräer 
fragt :  lat  ea  möglich ,  daaa  xwei  Könige  aich  einer  eln- 
xigen  Krone  bedienen  k Annen?  In  Bühmen  behauptet 
man:  xwei  KUchinnen  in  Kiner  KUche  nnd  xwei  Hähne 
anf  Kinem  Dnngerhaufcn  taugten  nicht.  Der  Rnaae  aagt : 
Zwei  Schafakupfe  legt  man  nicht  In  KInen  Koaael.  Der 
Däne  bemerkt:  Zwei  Herren,  xwei  Hähne  und  xwei 
Narren  in  Kinem  Hana  können  aioh  nicht  vertragen; 
daaaelbe  bemerkt  der  Ruthene  in  Oalizien  von  swei 
Hähnen,  xwei  Kauchaäulen  und  xwei  Herren.  Der  He- 
bräer dnlckt  denaclbon  (bedanken  mit  dem  Worte  ana: 
Zwei  Krähen  achlafon  nicht  anf  Kinem  Brete.  Und  in 
Afrika  vernimmt  man  wieder  die  Worte:  Zwei  groate 
Viache  trinken  nicht  Waaaer  an  Einer  Felannaclilucht, 
wie:  Zwei  Krokodile  loben  nicht  in  Einer  Hühle. 

ilhJ.:  Bt  dem  beine  haxaet  hunt  gesellen,  (ilurner.)  — 
Dax  xwt^no  hnndo  ein  bein  nagen  in  grtnen,  hoore  ich 
teilen  aagen.    (tWiiiank.)    (Zinfftrlf,  li.) 

Rohm.:  Kde  dva  pai  koaf  Jodnu  hryxou,  brxo  xe  iporou. 
(CeUitvfikij ,  243.; 

Dün. :  To  hnnde  forllgei  cl  vel  om  et  bcon ,  oUer  to  friere 
om  en  brud.  —  Uglen  og  kragen,  to  aom  elaker  een; 
to  hunde  om  et  bern  kunne  ei  forligea.    (I'mv.  dan. ,  180.) 

£)iy(. :  Two  cata  and  a  mouae,  two  wifea  in  ono  houae, 
two  doga  and  a  bone  never  agree  in  one. 

Fr».:  II  n*y  a  tonjonra  i|ue  trop  de  chieni  antonr  d*nn 
oa.  {Cithirr,  361.)  —  ^ntLxid  deux  chiena  ae  mettent 
aprta  nn  oa,  ila  ne  a'aocordent  gn6re.    (Oaal,  987.; 

n«U. :  Twee  honden  aan  den  xelfden  haard  bijten  olkander. 
—  Twee  honden  aan  cen  been  komcn  xeldcn  ovoruen. 
(IfarrfiHWtfe,  I.  3"-'8;  AiA»  /,  ,H3a.; 

It.:  Dne  cani,  ch'  un  aol  oaao  hanno,  difflcllmente  in 
paco  atanno.    (Pazzarjlia,  1&6,  b.) 

Krain.:  6e  dva  paa  eno  koat  glodaU,  ao  ikoljets.  (Ctla- 
Aoe»*y|,  24:i.; 

Lat.:  Dum  cnnia  oi  rodit,  aocinm  quem  diligit  odit.  (Rin- 
der I,  375;  //,  861;  (iartnrr,  56;  PkiUppt,  I,  282;  AVy- 
bold,  Ui;  Oec.  rur.,  472;  <iaat,  9il.) 

I7jt9.;Mehexenalknaxik-megk£tobog7  oaonton.  (0aal,9iT. 

1362  Zwei  Hand  an  Einem  Knochen,  zwei  Pfeifer 

in  Kiner  Schenke  und  zwei  Hähne  auf  Einem 
Mist  bleiben  selten  ohne  Zwist 

1363  Zwei  Hunde  jagen  besser.  —  Glav^uxkt,  Krzäk' 

Imiyen  für  dan  Volk  (Frankrurt  n.  M.  1847),  S.  98. 

1364  Zwei  llundo  können  nicht  an  Einem  Knochen 

nagen.  ->  Dmder  n,uot. 
tat.:  Unn  domna  non  aUt  dnos  mbm.    fAteiirr  //,  3402; 
£rmtm„  Uli  StffMd ,  MSJ 

1365  Zwen  Hund  beisien  einen.  —  IfaiMMfc.  287,  9. 

1366  Zwen  Unnd  lein  steti  des  Uaeen  todt  —  huI- 

«t.  ir,i:  &|kM.in. 

ImLi  X«  Htteolae  qnldtB  advwmu  dnoa.   (St^buld,  337.; 
*1367  A  dem  icbmöckti  kei  Unnd.    CAurgm.) 

Den  vOche  kein  Hnnd  nn. 
*1368  A  hot  hnite  a  faule  Hund.  —  liohinsim,  52A;  r.n- 

mofrke,  73. 
*1369  A  bot  kin  tndto  Hund  gesahn.  —  Rubium,  774. 

OMukke,  1I3H. 
*  1370  A  kimnit  vum  llnnde  nff  a  SchwaiuL 
In  dar  Onittd  TO»  MÜHaob  TOB  J 


879 


Hund 


Hand 


880 


OesterreichiBch-Scblesien  h«t  man  (vgl.  Peter,  J,  446), 
am  diesen  (bedanken  auszudrücken,  die  au  ihrem  Ort 
mundartlich  aufgeführten  Redensarten :  KristvomFaden 
aufs  Stroh  gekommen.  Er  ist  auf  den  Hund,  „ors 
Scbooaterbr&tla*'  kommeu.  Er  hat  gewirthschaftet 
(8.  d.),  bis  ihm  die  Krücke  im  Ofen  geblieben. 

1371  A  siht  immer  an  wesse  Hund  vor  a  Bück  an. 

—  Gomolcke,  213. 

1372  A  sitt  an  weissen  Hund  fer  en  Bekknecht 
(Bäckergesellen)  an.  —  Frofninnnn, ///.  4io.  392; 

liobiHson,  &71.-  Gotnolcke,  S4i. 

1373  Afn  Hund  kerne.  (Oberöslerreich.)  —  ßaumgartra,  80. 

1374  Als  der  hunt,  dem  man  am  messer  das  brot 
zeiget,  wann  sie  darnach  grei£fen ,  so  schlegt 
man  sie  ans  maul.  ~  Na$,  463  ■. 

1375  As'n  besnijet  ( beschneieter )  Hund  gan.  — 
Globus,  17//. 

1376  Auf  dem  Hunde  sein.  —  Campe,  «-b., //,  soi"*. 

In  schlechten  Umständen  sein. 

'  1377  Auf  den  Hund  bringen. 
Unglücklich  machen. 

1378  Auf  den  Hund  kommen.  —  EiMinn,  329;  H'urz- 
hach  II,  193. 

Um  das  Herabkommen  eines  Menschen  in  seinen  Ver- 
mügeusTerhftltnissen  zu  bezeichnen. 

1379  Aus  jedem  Dorf  ein  Hund.  (Ostitreuss.)  —  Frisch- 
bier,  593. 

Beim  Kartenspiel  ron  jeder  Farbe  eine  Karte  haben. 
Scherzhaft  kommt  anch  die  Verdrehung  vor:  Aus  jedem 
Hand  ein  Dorf. 

'1380  BeHehl's  dem  Hunde  und  belle  selber. 

Holt.:   Beveel    (commaudeer)  je   honden,    en    blaf  zelf. 
(Harrebomie^  /,  316.; 

'1381  Betrüge    einen    andern    Hund    mit    diesem 

Knocken. 
'1382  Da  bellt  kein  Hund  und  kräht  kein  Hahn. 

Ort,  Gegend  ohne  Leben;  EinOde,  Wüste. 
Dan,:  Hvor  man  hverken  h0rer  band  eller  bane.    (Prov. 
dan.,  308.; 

'  1383  Da  deit  de  Hund  wat  in.   (Hamburg.)  —  Scküise. 

II.  172. 

'1384  Da  greoss  Hund  is  san  Vöda.     (Oberönterreich.) 

—  Uaumgarten,  80. 

Der  grosse  Hund  ist  sein  Vetter.  Er  hat  einflnss- 
reiche  Bekannte  oder  Verwandte. 

'1385  Da  hat  der  Hund  drein  g'schissen.   f.\ürtingen.) 

Die  Sache  ist  vereitelt,  es  ist  nichts  daraus  geworden. 

1386  Da  bett  he  en  Hund  utstuppen  seen.  (ihht.j  — 

Schütte,  II.  173;  IV,  21». 

Dort  ist's  ihm  schlimm  ergangen;  er  kommt  dabin 
nicht  wieder. 

1387  Da  Hund  had  ihm  's  Mass  g'nomma.  —  Zaup- 
ser,  Idiot.,  SacMese,  28;  für  Baiern:  Kiein,  II,  3;  Mayer, 

I,  167. 

Er  hat  zu  viel  gethan,  er  hat  in  der  Arbeit  das  rechte 
Mass  Terfehlt. 

1388  Da  Hund  is  ma  schon  vorn  Licht  umganga. 

—  7Atupser,  Idiot.,  NacMtne,  27. 

Ich  hab's  mir  schon  vorher  gedacht,  dass  es  so  kom- 
men  werde. 

1389  Da  ist  Hund  und  Katz'  das  beste  Vieh. 
'1390  Da  kem  ik  up  en  stüven  ^   Hund  to  riden. 

(Holst.)  —  Schütze,  IV,  215. 

>)  Stuf  =  stumpf,  kurz,  abgestutzt.  —  Da  käme  ich 
schlimm  weg. 

'  1391  Da  kreit  nig  Hund  noch  Hän  na.  —  Sdkütze,  II,  82. 

Die  Sache  hat  keine  Folgen,  sie  bleibt  verschwiegen. 
(S.  Krähen.) 
Dan.:  Der  giflde  ikke  en  hnnd  deraf.    (Prov.  äan.,  232.; 

'  1392  Da  liegt  der  Hund  auf  dem  Heu. 
1393  Da  (hier)  liegt  der  Hund  begraben.  —  Bin- 
der II,  1304;    Eiselein,  329;   Körte,   3047^;    yVunhach 

II,  191;  Simrock,  5057;  Braun,  1, 1555;  Baiangarten,  80; 
schlemch  bei  Frommann,  III,  246,  167;  Robinson,  363; 
liomolcke,  340  u.  445;  für  Franken:  Frotnmann,  VI, 
317,  191;  für  Würzburg:  Sartorius,  167. 

Das  ist's,  worauf  es  ankommt;  hier  ist  das  Hinder- 
nisB.  Bei  Dähnert  (199^):  Bar  liggt  de  Hund  begra- 
wen.  —  Ueber  den  Ursprung  dieser  Bedensart  schrieb 
mir  in  den  dreissiger  Jahren  ein  SpriohwOrterfireund 
aus  Kamens  (CMlve):  „loh  erinnere  mich  eines  Streites 
der  Maurergesellen ,  wenn  ich  nicht  irre,  In  Berlin ,  weil 
einer  derselben  einen  todten  Hnnd  so  eingemaaert  hatte, 
dass  der  Schwans  herausgehangen ,  wodurch  das  ganze 
Mittel  (Manrar-  oder  Banhandwerkercnnfl)  sich  be- 
•chimpfft  fUhlle,   ein  gewaltiger  Streit  entitaad  and 


die  Maner  abgetragen  werden  maiite.  Dies  aoU  die 
Kedeueart  veranlasst  haben.**  Sehr  wahracheinlieh 
gehört  aber  diese  Bedensart  einer  frühem  Zeit  an  ud 
hat  einen  andern  Ursprung.  Die  Elegante  Zeitung  (1824» 
Nr.  186)  verlegt  denselben  nach  Nürnberg  und  er- 
zählt ihn  so:  In  einer  frühem  Periode»  wo  NAxnbecg 
als  Freie  Beiohsetadt  durch  seinen  Handel  nad  Kanatp 
fleiss  sich  auszeichnete  und  blühte,  wurde  dort  dsa  noch 
stehende  Bathhaus  nach  einem  grossen  und  koatapieligen 
Plan  und  Anschlag  erbaut.  Dieser  Bau  währte  oiehrere 
Jahre,  und  er  war  bis  auf  einen  Flügel  voUendet,  als 
es  der  Stadtkasse  an  Mitteln  gebrach ,  die  Kosten  nach 
dem  gemachten  Anschlage  zu  bestreiten.  Der  Bau  un- 
terblieb also,  und  der  fehlende  Theil  ward«  nun,  statt 
massiv,  nur  aus  Fachwerk  erbaut.  Der  Baomeiitsr 
führte  In  seinem  Petschaft  einen  Hund;  und  über  die 
letzte  massive  gothisohe  Thür,  die  nach  diesem  nur 
leicht  und  wohlteil  erbauten  Flügel  führt,  hat  er  diesen 
Hund,  in  Stein  gehauen,  anbringen  lassen,  wodurch 
das  obige  Sprichwort  entstanden  sein  und  welches  sjas- 
bolisch  andeuten  soll :  Man  kann  in  einer  angefangeneB 
Sache  nicht  weiter  gehen,  weil  unübersteigliohe  Hin- 
demisse  vorbanden  (eingetreten)  sind.  (VgL  auch: 
Durckßüge  durch  Deutschland,  die  üiedertande  und 
Frankreich,  IV,  54.)  —  Nach  noch  einer  »ndam  £r> 
Zählung  soll  da«  Sprichwort  auf  folgende  Weise  ent- 
standen sein.  Der  üsterreichische  FeldhanptmMm  Sig- 
mund II.  (1547—1610)  hatte  einen  treuen  Hund,  der  iha 
auf  einer  seiner  Fahrten  in  den  Niederlanden  das  Ijebea 
gerettet  hatte,  diesem  Hess  er  an  der  Gartenmauer  des 
Schloss- Brauhauses  su  Sanct-Veit  (Oberösterreieh)  ein 
Denkmal  mit  einer  luschritt  setzen:  das  noch  bis  cum 
Zusammenfall  der  Mauer  (1821)  gestentjien  hat.  —  Baum- 
ifarten(ll,  61)  erzählt  folgende  Sag«:  „Im  Schloss  Sei- 
«enburg  war  einmal  ein  Graf,  der  einen  Hund  besass, 
welcher  ihm  ungemein  Heb  war.  Als  das  Thier  starb,  liass 
es  der  Graf  ausweiden,  den  leeren  Balg  mit  Dukaten 
füllen  nnd  so  begraben.  Nach  langer  Kelt  kam  eiass 
Tage«  der  kleine  Sohn  de«  herrschaftlichen  Jägers  swa 
GrosBvater  gesprungen  mit  den  Worten:  aOrossTatsr, 
geschwind,  geschwind,  da  draussen  liegt  ein  wunder- 
schöner Hund,  der  glänzt  wie  Guld.»  (Da  liegt  dar 
Hund  begraben.)  Das  Kind  zog  den  Alten,  der  nieht 
wollte,  mit  «ich;  und  in  der  That,  er  «ah  den  Hoad. 
glänzend  in  Gold,  in  einiger  Entfernung  vor  sich  Uegsa; 
als  sie  aber  nahekamen,  war  er  verschwunden.**  —  JNe 
Illuslrirte  Zeituny  (Leipzig,  Bd.  22,  Nr.  €76,  S.  40*) 
erzählt  den  möglichen  Ursprung  folgendermaasen:  Kv 
eine  Stunde  vom  Inselsberge  herab ,  bei  dem  Dorfe'Wia- 
terstein,  ist  ein  Grab;  der  verwitterte  Denketein  trägt 
die  Inschrift: 

Ano  1650  Jar  der  Maroinwar 

ward  ein  Hund  hieher  begrawen, 

das  ihn  nicht  fressen  die  Bawen, 

war  «ein  Name  Stucsei  genannt, 

Fürsten  und  Hern  wol  bekannt 

geschah  üb  seiner  grosse  Trauligkeit. 

die  er  seine  Hr.  und  Frawen  beweist. 
Im  Volksmunde  geht  der  Vers  noch ,  wie  folgt,  well«: 

Schickt  man  ihn  hin  nach  Friedenatefn, 

so  lief  er  hurtig  ganz  allein , 

und  hat  er  «eine  Sach*  ausgericht, 

drum  hat  er  dieaen  Stein  gekriegt. 
Man  mag  die  (}e«chiohte  von  dem  Hunde  a.  a.  O.  aa»> 
lührlicher  lesen;  hier  nur  dies.  Im  Dreiaaigfälulfia 
Kriege  hatte  der  betreffende  Hund  den  Briefwurhiri 
zweier  Liebenden  zwizchen  Winteratein  und  Friedaa- 
stein  sehr  treu  und  pünktlich  besorgt ;  woft&r  ihm  «la 
ruhiges  Alter  zugesichert  wurde.  So  lange  er  iadsH 
noch  laufen  konnte,  leistete  er  Dienste:  so  lief  er  cB. 
täglich  von  Winteratein  nach  dem  V\  Stunde  eatfsn* 
ten  Waltershausen ,  Einkäufe  zu  machen.  Holobe  Trse« 
wollte  man  nach  dem  Tode  desielben  noch  ehren.  Maa 
begrub  ihn  unter  grosser  Leichenbegleitnng  auf  im 
Kirchhof,  wo  ihn  aber  die  Geistlichkeit  nioht  duldsts. 
StncBol,  so  hies«  er,  mnsste  wieder  ansg^raben  werdee 
und  eine  andere  Grabstelle  erhalten:  wo  er  nun  schon 
über  zwei  Jahrhundert  liegt.  (S.  Winterstein.)  Hand 
hat  aber  auch  die  Bedeutung  eines  Schatses.  (Tgi 
Schmetler,  II,  2U9;  Sartorius,  161.)  Vielleicht  dakar 
auch  bei  Ji.  Sachs  (Kurtweilige  Fastnachtsspiel):  „Da 
ligt  der  Hund  (vnd  klopfft  mit  der  Hana  anff  saia 
Daschen)." 
Frt. :  C'est  14  le  noend  de  l'affaire.  — C'est  lä  qne  glt  le  Utvr«. 
Moll.:  Däär  ligt  de  hond  begraven.  (Harretxfm^t,  l,  316^ 
Lat.:  Hinc  illae  lacrymae.  (Krasm.,  441 1  Kruse,  387; 
Fischer,  103,  12;  Philippi,  1.  177.; 

*1394  Da  möt'n  dei  Hunn'  ut't  verkihrt  End  ble* 
ken.  —  Schüler.  III,  5». 

„Wat  in  Kuttelputt  in  dei  holl  Eik  loa  Is  na  wotta 
tau  PerdOhl  dei  Hunn'  ut't  verkihrt  End*  bleken  oMg 
de  leiw  Himmel  weiten."  (Raabe,  213.;  (S.  Bellea  3.) 
Aus  Westfalen  ist  mir  neulich  die  Redensart  aagegaa- 
gen :  Sie  bellen  mit  den  Händen ,  wie  die  unnaerHaad«. 
Zur  Entstehungsgeschichte  derselben  ist  beigefligt:  la 
der  (November  1864  erfolgten )  Ankündigung  dea  R'rif* 
/(Üischen  Hausfreundes,  der  zu  Unna  creefaeint,  «sMa 
die  Heransgeber:  „Wir  werden  keine  m  stummen  Kündet 
sein",  und  schliessen  mit  dem  Wunsche:  „Der  Herr  Bfig« 
da«  Werk  un«erer  Hände  fördern.*'  Die  Rheimiscke  Zei- 
tung hat  dazu  bemerkt:  „Nach  menschlicher  Weiahalt 
geschieht  da«  Bellen  «onst  nicht  mit  den  Hlndea.**  (VgL 
aueh  Breslauer  Zeitung,  1864  ,  Nr.  578.) 


881 


Hond 


Hnnd 


*139&  Da  pfeift  der  Hund  hinein. 

*  1396  Da  tragen  die  Hunde  ganze  Köpfe  davon.  — 

Mauer,  II.  10». 

Da,  wo  Tiel  aufücht.  ilajter  bat  dia  S«d«Bsart  unttr 
der  Uebenchrift  „  Schwelgarei '*. 

*  1397  Da  welld  met  den  grusle  Hougen  seken  gan, 

kann  avver  et  Ben  net  hach  genog  ophew- 
weu.     (Bedburg.; 

*139S  Dagegen  muss  man  alle  Hunde ,  die  bellen 
können,  loslaaseu. 

*1399  Damit  kann  man  keinen  Hund  vom  Ofen 
locken.  —  fcM«tem.330:  Simrvck .  iOi^ .  tiram,  1. 1S58. 
„Dait  man  keinan  Hand  mit  mir  aus  dem  Ofen  btttte 
locken  künnen."  (Simplic.,  61.)  In  Franken:  Daomit 
kou  mer  ken  Hund  von  Oufn  locken*  (FruininuHHf 
r/ ,  317 ,  nu.;  in  Oberüsterreicb :  Damit  lockt  man  koau 
Hund  van  Ofta  für.  (Baumffarten ,  H».)  „Die  spinn  webige 
Dialektik  kann  keinen  Hand  aus  dem  Ofen  looken ,  lie 
kann  keine  Katxe  tOdten."  (7/.  Ufine,  l'erminchtf  Schrif- 
ten, Hamburg  1834, 1,  73.)  Ke  ist  hier  nicht  das  Innere 
des  Ofens,  der  Feuarraam,  sondern  der  leere  Kaum 
unter  ihm ,  oder  auch  der  HinteroflBn  gemeint ,  wo  die 
Hände  gern  in  der  Wftrme  liegen.  Obgleich  der  Hund 
die  Wärme  Uebt,  so  bedarf  es  doch  nicht  viel,  ihn 
von  dort  hervorsnlooksn. 
Fn.:  Ce  n'eiit  pas  ainsi  que  vous  lui  tirerex  las  vers  du  nex. 

*1400  Dar  lopt  ken  Huml  seben  Jahr  dull.  —  Fick- 

wald,  m). 

*  1401  Dar  schall  nich  Hund  noch  Hahn  na  kreihn. 

—  Eichieald ,  835. 

*  1402  Dar  nünt  mehr  bunte  Hüun*  ab  en.  —  EUh- 

»ald,  836. 

*  1403  Dar  sunt  mehr  Hunde  as  Bünk.    (Oidenbur^.j  — 

FrammawH.  II,  &3ü,  101;  Eickwald.  861:  SiurmbuTfi .  il^. 
')  Bunk,  Knake  ^  Knochen.    Bunker  =  grosser  Apfel, 

Kilbe,  Beule,  l^ns  u.  s.  w. 
*1404  Dar  wess  a  Hund  zu   fihr'n,  doasB  a  ne  uff 

a  Strick  seheisst.     (lUrKvhbery.) 
*140&  Das  ist  dem  Hunde  zu  schlecht.    (Hutieuburg.) 

*  140(>  Das  ist  den  Hunden  geflöhet 

HoU.:  Uet  is  den  hond  gerlooid.    ( Hurrnhviufr ,  I,  318.; 

*1407  Das  ist  nicht  für  die  Hunde. 

BoU.:  Het  is  niet  Toor  d«  bonden.    (Harrehomee,  /,  31S.; 

*1408  Das  ist  noch  nicht  unterm  Hunde. 

Fr:.:  Cela  u'est  pas  tant  chien.    (Lfmlrutf,  i'Sh.) 

*1409  Das  ist  unterm  Hunde. 

rntrr  aller  Kritik.  In  der  Studenlenspraohe  kann 
etwas  nur  noch  einen  einxigen  Orad  schlechter  gedacht 
werden ;  dann  ist  es  anter  der  Katse. 

*  1410  Das  kann  weder  Hund  noch  Katze  verstehen. 

Holt.:   Huud   noch   kat  kau  dat  verstaan.     (Hanebomff, 
/,  3JI.; 

*]411  Da  stinkt  der  Hund,     fitberiuierreivk.) 

Hier  mangelt's,  hier  fehlt  etwas,  hier  liegt's. 
*1412  Das  weiss  ihm  der  Hund  Dank. 

Hull.:  Dat  wete  hem  de  hond  dank.    (Harrtbomet.  7.  316.; 

*  1413  Das  (Ding)  wird  den  Huud  haben.  -  Uraf.  ZA^t: 

(■Viniiii,  ReckttttU.,  717. 
Lot.:  Res  rediblt  ad  restim. 

*  1414  Das  wird  ihm  der  Hund  Dank  wissen. 
*141!>  Dass  nur  kein  schwarzer  Hund  dazwischen- 
kommt. 

MoU.:  Zie,    dat  daar  gecn  «warte  hond  tnsschen  komt. 
(Uarrtbvtnte,  I,  in.) 

*1416  Dat   gäve   de    Hund   smer  Möme   (Matter) 
nich,  wenn  se  6k  im  Kindelbedde  lige.  — 
FAchvaid,  8dl .  Airftfy.  165.  Schütz«,  111,  109. 
Von  einer  seltenen  Leckerspeise. 
Hai. :  Een  hond  xou  dat  tiine  mttiv  niet  geven.    {Harrt- 
bomit,  I,  317.; 

*1417  Dat  get  vor  de  Hunde.  —  lOkwn,  mK 

Es  geht  Tcrloreu. 

*1418  Dat  is  as  'n  Hund  vür'n  Groschen.   (AUmvrk^ 

—  (ianneil .  978. 

*I419  Dat  is  een  stfiren  Hand.    (Onifrief.j  —  6'iiiK»- 
bürg.  271 1^;  liueren,ili. 
Das  ist  eine  grosse,  schwere  Aufgab«.    StAi  ^  ectawer. 

*  1420  Dat  is  so  göd  as'n  Hund  an  Stirt.    (MetUen- 

bürg.)   —  Schüler,  ///,  4*». 

*  142 1  Dat  is'n  schlechten  Hund ,  de  sin  oll  Herr  bitt. 

(Ostfritk.J 

*  1422  Dat  kumt  bi  de  Htin(de)  er  Wünaken  mit  to 

pass,  det  de  Kalwer  starvt.  ((kifriet.)  —  Awa- 

mOM.  JA.  498,10». 
OciniCBii  SrBicBWOaT«a«Laxno«.    n. 


*1423  Dot's  kein  Hund  vör'n  Groschen.    (youmevH.) 

Das  ist  kein  Hund  fttr  einen  Oroschen. 
•1424  De  de  Hund  tarrgt,  mntt  de  Bat  vorlef  neh- 
men. —  Hautkaletider,  I. 

•  1425  De  geit  voär  de  Hunne.    (Vhermatk.) 

Er  geht  fQr  die  Hunde,  d.  1.  er  verkommt,  geht  hin- 
fiber. 

•  1426  De  grOte  Hund  sin  Pae.  —  Schambach,  il.  sie. 

Von  einem  Dftnkelhaftcu.    {H.  Denken  93  und  Marian.) 
•1427  De  Hund  abloh.    (l.Hzern.j 

Unbändig  werden. 
•1428  De  Hund  is  an  den  Knüppel  gebungen.   (Wal- 

deck.)  —  tarl:e,  361. 
•1429  De  Hund  mache.     (Luzfrn.j 

Niedere  Dienste  thun. 

•  1430  De  Hund  sali  di  'n  Kloppkoken  schlten.    (Po.n. 

mern.) 
.Sinn :  loh  will  dir  was  —  niesen. 

•  1431  De  Hunde  honnem  wul  a  Wäk  gefrasseii,  doss 

a  nich  här  kimmt.  —  Frommaim,  III.  944.  loi. 

Die  Hunde  haben  ihm  wol  den  Weg  gefressen,  das« 
er  nicht  herkommt.  „P.  behauptete,  es  sei  Unrecht, 
dass  sie  wegblieben,  wie  wenn  ihnen  die  Hund«  den 
Weg  gefressen  hfttten.'*    (Holt ei,  Kittf/rfsier,  1.  22i.; 

•1432  De  Hunde  un  de  Aedellü  mäkt  gen  Döhr 
achter  sik  to.  (Onfrit-t.)  —  Hueren,  141.  HoM- 
ka.ender,  I. 

•  1433  Dem  hat  der  Hund  das  Mass  genommen.  — 

Sckineller.  II.  910;  SckiUer,  III,  5". 

•  1434  Dem  Hond  muss  me  di  Bä  (Beine,  Knochen) 

lass  on  (und)  d'n  Bauer  di  Kennes.  —  lYom- 
mann,  III.  41U.  lu. 

•  143&  Dem  Hunde  das  Bellen  lehren. 

Frt.:   On  ne  peut  pss  deffendre  bien  le  chieu    k  abaier 
(aboyer)  ne  le  mentour  k  Jaingler  (mentlrj.    (Ltroux, 

Holt.:  Het  is  moeljelijk,  honden  te  leeren  blaffen.  (Harre- 
ho/nee,  I,  318.; 

•1436  Dem  Hunde  den  Schwanz  aufheben.  —  Alt- 
mann, VI,  il7. 

•  1437  Dem  Hunde  die  Bratwurst  befehlen.  (S.  Fudisstfi 

und  Hecht  39.) 

•  143»  Dem  Hunde  die  Knochen  weisen. 

Etwas  Unnüthiges  thun;  denn  er  findet  sie  selber 
weit  besser. 

•  1439  Dem  Hunde  einen  Knochen  vor  (in  die  Kehle, 

hin-)  werfen. 

Einen    dnrch   etwas   Annehmliclies    tum   Schwelgen 
bringen,  ihn  bestechen. 
Fr».:  Jetter  un  os  4  la  gueule  d'an  chien  pour  le  faire 
taire.    (KriMnger^  140'».; 

•1440  Dem  Hunde  schmeicheln,  bis  man  einen  Stein 
in  der  Hand  hat. 

Einem  so  lange  gute  Worte  geben;  bis  man  ihm  die 
Stirn  bieten  kann. 
•1441  Dem  Hunde  Spreu  (Disteln),  dem  £sel  Kno- 
chen geben  (reichen).  —  ^Mc^eia.  397. 

Wenn  man  einem  Ungelehrten  ein  gelehrtes  Amt  ttber« 
tr&gt,  dem  Gelehrten  aber  ein  Degengehänge  gibt. 
Lat.:  Canis  das  paleas,  asino  ossa.    (Pkilippi,  /,  43  u.  70; 
Henitek,  »89,  34.; 

•  1443  Dem  Hunde  um  des  Herrn  willen  schmeicheln. 

»«..-  Caresser  lee  bras  dont  on  halt  le  oorpi.    (Kriiain- 
9*r.W\)  * 

*1443  Dem  wird  auch  der  Hund  den  Leichenstein 

setzen. 

„Auf  ihn  pasit  Xäitner's  Wort:  Ihr  Hnnd  macht  den 
Backen  krnmm,  eetat  ihn  ein  Bpitephiiun.** 

•  1444  Den  bösen  Hand  mit  Bratwfinten  werfen. 

Einen  OrobUtt  adt  HOfUekkell  abwefarea. 
"  1446  Den  fiialen  Hnnd  anhengen.  —  Hnttrger,  i,  n$. 

D.  i.  fknlensaa. 
•1446  Den  gronen  Hand  lum  Vetter  haben. 

Die  Owil  «liiflaainietar  gsiiMia  kiallMa. 

•  1447  Den  hat  dar  Hand  gemacht  (8.  bbII«,  der,  3.) 

—  FrUcktitr*,  IW. 
*1448  Den  Hond  henken  (hinken)  löten,    (üeura.)  -> 

Fimumck,  I,  400.  17;  fQr  UecUenburg:  .Schüler,  Ul,  4  *'; 
k9ekdm$€h  bei  PUsker,  Pniter,  86».  1. 

Den  Hnnd  hlnkm  law a.  Orft»  In  seiner  HhtoHa 
ran  der  Lere,  Leuende  ead  Dode  AiocA.  tUtiler».  an 
traten  F.9anyet.  treMgere  tko  Htuiock,  UKI  (Bog.Q  9j 
sagt:  „AIm  nun  idokee  JoahfM  v»—*-  -^pfUmH  rf.* 
de  Tornematen  vad  Baitlir  '— '4 
waaekelaOdlgan  1— .liw 
tolm  vikl  by  —  ilBalie  ■ 


883 


Hund 


Hnnd 


d84 


gen ,  halft  se  $ick  gndt  wiUloh  vtb  der  Stftdt 
W«nn  Sandvott  io  seiner  8prichu-ört*rle$e  ai 


u 
W^- 
Uis  (S.  53)  die  obige  Bedenaari  darch  „geil  aein**  er- 
klärt, so  nag  dies  Tlelleieht  in  Betng  auf  folgende 
Stelle  zutreffen :  „dmmb  Ueii  er«  (=  er  sie)  selten  anff 
die  gassen,  denn  sie  den  hund  pflag  hlneken  las* 
Ben"  (IVakii*,  II,  88,  3;;  aber  eine  allgemeine  Qoltig- 
keit  kann  man  der  ErkUrung  wol  kaum  sagestehen, 
auch  nach  dem  nicht,  was  Sandvaas  im  Anhange  (ä.  138 
— 3^)  noch  hinzufügt;  wie  schon  das  Beispiel  ans  Gry»t 
beweist.  JSi%  scheint  mehr  der  aUgeneina  Gedanke  da- 
rin zu  liegen:  sich,  oder  irgendeiiie  Sache,  unbesorgt, 
vielleicht  leichtsinnig  gehen  au  lassen.  Auch  Schade 
(I,  I8ti,  bbO)  aus  dem  Jahre  1549:  j, Den  hunt  gern 
hincken  lan."  S.  Sacht,  III,  XXXtX,  2:  „loh  lass 
mich  nicht  mercken  wie  du.  loh  kan  den  Rund  fein 
lassen  hincken  ,  thu  jr  mit  einem  Aug  nur  winckan,  so 
weiss  sie  schon,  wie,  wo  vnd  wenn." 
IIoU.:  Hij  laat  den  hond  hinken,    (ffarrebomde,  I,  3S0.; 

*1449  Den   Hund  ablassen.    (Baiern j  —  Kinn,  l,  an. 

Ein  Mädchen  zum  Tanzen  auffuhren. 

*1450  Den  Hund  an  eine  Bratwurst  binden. 

Von  denen,  die  einem  solchen  etwas  anrertrauea, 
der  keinen  Olanben  Terdfeat  und  imCTorans  schon  zu 
der  Vermuthung  begrflndete  Veranlassung  gibt,  dass 
es  werde  Tcrloren  «ein. 
Dan. :  At  binde  hunden  ved  pulsen.  (Prov.  dan. ,  9ß.) 
Lal.:  Agninis  lactibns  alligare  canem.  (Ptauius.)  (Jirat- 
Dtui,  18;  Btnder  1,31;  II,  101;  PhUippi,  I,  15;  5«y- 
bold,  15.; 

*  1451  Den  Hund  aus  dem  Ofen  locken.  —  Eiulein,  330. 
•1452  Den  Hund  bei  den   Ohren  zwacken.  —  Spr. 

üal.  26, 17. 

*  1453  Den  Hund  beim  Schwanz  und  den  Wolf  beim 

Ohr  halten. 

*  1454  Den  Hund  d'rschlag'n,  (Graftckafi  Uai-kj^  From- 

mann,  V,  372. 

Das  Dreschen  enden.  Wer  von  den  Dreschern  den 
letzten  Streich  gethan,  der  hat  „den  Hund  derachlagen" 
und  wird  verlacht. 

•1455  Den  Hund  in  Gröm  (Graben)  trecken.  —  Lahr- 
engel,  11,  147. 
Verächtlich  gebraucht. 
*1456  Den  Hund  liebkosen  um  des  Herrn  willen. 

It.:  Si  ha  riapetto  al  cane  per  il  padrone. 

*1457  Den  Hund  mit  Pasteten  futtern. 

•1458  Den    Hund    nach    der    Wurst    (Bratwurst) 

schicken.  —  SchoiJrf,  ms';  Suiter,  800. 
•1459  Den  Hund  nicht  hinken  lassen. 

Nicht  zu  nachsichtig  sein.  (  Vgl.  Ahro  ,  Kur/ürstin  ton 
Sachsen  von  K.  von   Wtber,  Leipzig  1865,  8.  203.; 

•1460  Den  Hund  schlaffen  lassen.  —  Zefihuch.  XXIX. 
•1461  Den  Hund  schingen  und  den  Esel  meinen. 

Frt. :  Battre  le  cbien  devant  le  loup.    (Lendrojf .  109  n.  1 10.^ 
Lar.:  Canent  caedere,  coram  leoae.    (BoHli,  I,  93.) 

*1463  Den  Hund  über  den  Schmerleib  setzen. 
•1463  Den  Hund  vor  dem  Wilde  sohlag^en.  —  Körte, 
3048*.-  Fisckarl.  Getch.,  in  Kloiter,  Vlll,  934. 
Ihn  auf  eine  unkluge  Weise  entmuthigen. 

*  1464  Den  Hund  vorm  Löwen  schlagen. 

Einen  Schwächern  In  (Gegenwart  eines  Mächtigem 
bestrafen,  damit  dieser  sich  eine  Lehre  darausziehe. 
Etwa  wie:  Den  Sack  sehlagen  und  den  Esel  meinen. 
Frx.:  Battre  le  chien  devant  leUon.  (Kurte,  3648 <^;  Star- 
tchfdel,  103;  KrÜtinger,  140  V  —  ^o**'  donter  (par 
orainte)  bat^n  le  cbien  devant  le  lyon.  (Leroux,  /»  322.; 

*  1465  Den  Hund  vorm  Wolf  schlagen. 

Sich  stellen,  als  ob  man  mit  einem  uneins  wäre,  um 
einen  dritten  gemeinschaftlich  au  hintergehen. 
Frz.:  Battre  le  chien  devant  le  loup.    (Startchedel,  103.; 

*  146C  Den  Hund  zum  Jagen  tragen.  —  Bwier  Ih  i5S8. 

Etwas  ohne  innem  Beruf  thon. 
Lat.:  Bovibus  aratrum  praeferre.  (Binder  II,  375;  No- 
varin ,  555  J  —  Inivitas  eanes  renatum  ducere.  (Ptautue.) 
(Binder  II,  1559.;  —  Invita  Minerva  (aliqnld  faoere). 
(Boras.)  (Binder  II,  1558.;  —  Invitie  oanibns  venator 
nil  capit  uUus.  (Binder  II,  1559;  Qartner,  35;  Man- 
tely,  135.; 
•1467  Den  Hunden  ausläuten. 

Die  Fttsse  wie  zwei  Perpendikel  hin  und  wieder  be- 
wegen, wenn  man  sitzt.  Oder:  mit  den  Füssen  unterm 
Tische  schlenkern. 

*1468  Den   Hunden   das  Lamm   befehlen.  ^  Ei»t- 

lein,  331. 
Lal.:  Objioere  canibus  agnos.    (KiteUin,  331.; 

•1469  Den  schlaffenden  Hund  wacker  machen.  — 
StetÜer,  Annaie»,  /,  88^ 
D.  i.  aufwecken. 
•1470  Den  seigt  kein  hofflkrtiger  Himd  mehr  an. 
(Rotlmburg.) 
So  Ttraditot  ist  ar. 


•  1471  Den  sollen  die  Hunde  fressen.  —  I  Sön.  i*.  n 

0.  21 ,  14. 

Der  Hnnd,  welcher  bei  den  Oriacben  nad  andern 
Völkern  (s.  105)  geopfert  wurde,  war  bei  den  Juden 
unrein.    (Vgl.  Jet.  68,  3.) 

•1472  Den  werden  die  Hunde  noch  anpiasen. 

HolL:  De  honden  zuUen  nog  aaa  hem  piaa«».    (Harrt- 

bomie,  I,  316.; 

•  1473  Der  grosse  Hund  ist  sein  Vetter.  (OberHsicrreitk.) 

Hat  Protection. 
•1474  Der  hat  den  Hund  am  Schwante. 

Es  geht  rückwärts  mit  ihm. 
•1475  Der  Hund  auf  dem  Heuhaufen. 
iMt.:  Canis  in  praesepi.    (Gaal,  203.; 

•  1476  Der  Hund  beisst  uns  nicht. 

Der  Ton  liegt  auf  der. 
BM.:  Dat  Is  de  hond  niet,  die  ons  bijten  aal.    (Barrt- 
botn^,  I,  31«.; 

•1477  Der  Hund  bellt  den  Mond  an. 

Machtloser  Zorn,  der  seinen  Gegenstand    nicht  er- 
reichen kann. 
Frz.:  Ce  sont  des  chiens  qui  aboient  ä  la  Ion«.     (Star- 
tchedel, 103.; 
•1478  Der  Hund  dankt  mit  dem  Schwänze. 

BoU.:  De  dankbaarheid ,  die  de  mond  s«dinldi«  ia,  bataalt 
de  aars.    (Barrehomee ,  I,  12U.; 

•  1479  Der  Hund  geht  vns  vmb  vor  dem  Liecht.  — 

Ayrer,  I.  181,  18;   //.  461,  9;   Lehmamit  S8€.  11;  för 
rirol;  Schaff,  281;  Klrün,  I,  282. 

Der  Hund  mir  vor  dem  Liecht  vmbgat.  (Afrer, 
/y.  1415, 35 ;///,  1864,  36;  1962,  35;  1965,  24  u.  39l9,  14.; 
Ich  vermuthe,  argwöhne.  (Vgl.  SckmuUer ,  11,  tVk) 
Wenn  man  aber  den  Fortgang  einer  Sache  *in  Ver- 
legenheit ist,  in  einer  Angeleoenheit  nur  Vennntkaa- 
gen  hat,  nicht  klar  |sieht.  „ich  bin  ein  hartaetlfsr 
Mann,  wie  aol  ich  all  mein  Dii^en  tbmn.  Mir  geht  der 
Hnnd  vmb  vor  dem  liecht,  asich  drackt  vnser  Pfaf, 
der  Bosswicht,  er  buel  hejmUoh  mit  mainar  Frawea.'* 
(B.  Sacht,  II l,  XLV,  2.; 

•1480  Der  Hund  hat  einen  Knüttel.  —  OfA.xv^.VL 
Es   ist  ein  widerwärtiger,  ungOnstiger  ITmatand  M 
der  Bache. 

•  1481  Der  Hund  hat  ihm  den  Weg  verrannL 

Von  jemand,  der  nicht  heimkommt. 

•  1483  Der  Hund  hat  ihm  den  Zapfen  seholt    rB^i; 

So  sagt  man  in  der  Bifel,  wenn  ein  Sohankwirth  aas 
irgendeinem  Grunde  die  Concession  verloren  hat. 

•  1483  Der  Hund  hat  leder  fressen.  —  Eyering,  i.sm; 

Luther'a  Ua..  S.  3. 
BAd.:  Der  hund  hat  leder  gezsen,  sA  man  dianatas  «fl 
vergeszen.  (Freidank.)  —  Ein  ansprach  precham  aie  vsa 
zawn,  der  fromm  muss  leder  gesseu  han  so  lang  Ui 
er  kumpt  aus  dem  rat.  (Uwitheim.)  (Zingerte,  7«  a.  IKJ 

•1484  Der  hund  hat  mit  der  haut  bezalt.  —  fVaad. 

i,52*';  Köne.  3028. 
•1485  Der  Hund  heisst  Denks.  —  Cam^e,  Wb.,  II,  an^ 
D.  h.  die  Hund«  haben  ein  gutes  Gadaehtniae. 

•  1486  Der  Hund  im  Kegelspiel   sein.  —  Ur.  GtuUf, 

A'<M«rei,405. 

Man  sieht  ihn  nicht  gern;  er  ist  zu  unraohtar  Mt 
in  die  Oesellschaft  gekommen. 
Frt. :  II  a  6ti  teqn  comme  un  chien  dans  un  Jen  da  qvillas. 
(Startchedel,  100;  Kritzinger,  Ul*.) 

•1487  Der  Hund   in   der  Badstabe  (oder:    in  der 

Kfiche).       « 

Von  jemand,  der  sich  an  einem   Orta  baflndett  *<* 
aain  Aufenthalt  widerwärtig,  stdread,  hinderlieh  ist 
Lat.:  CTanis  in  bahieo.    (Philippi,  /,  71.; 

•1488  Der  Hund  (liegt)  in  der  Krippe.  —  Ltm§.^ 
*1489  Der  hund  ist  in  dem  potte.  —  Taffitu.  «i*; 

Geaner.  l,  235;  KMe.  3025  ^ 
•1490  Der  Hund   ist  weg  mit  hals  vnd   band.  — 

Fyering,  l,  490. 
*1491  Der  Hund  raset  wider  den  Stein  und  nidit 

wider  den,  so  geworfen.  —  Eüelew.  at7. 
•1492  Der  Hund  reitet  auf  dem  Araohe  mit  ihm. 

Er  ist  sehr  z urtick gekommen ;  ee  geht  ndt  ihm  lar 

Neige. 

•  1493  Der  Hund  scheisst  Geld!    (ScUm.) 

Wird  häufig  von  denen  erwidert,  wtiefae  an 
eines  Gegenstandes  aufgefordert  werden,  um  an 
dass  es  ihnen  an  Geld  fehlt 

*1494  Der  Hund  scheisst'n  (ihm)  doch  amoal  ofi 
Grab.     (Franken.)  —  Fromtnamn,  PI.  31f,lM. 

W»a  nutzt  ihm  sein  Beichthum,  er  mnaa  doch  aia* 
mal  sterben. 
•1496  Der  Himd  sündigt  und   das  Schwein  misi 
bOssen. 
Man  dankt  an  Tjoho  und  Senator  WalkMaioffp.   Ali 


865 


ÜUDd 


Uand 


886 


I 
I 


I 


I 


I 


<l*r  taUtere  «inmftl  mit  d«Qa  jimgcA  ÜLüiUg  GhilaÜAa  IV. 
auf  der  Stfirawarte  tJranienfaurg  wmr,  wurde  »r  ttber 
d««  üebiiil  iweioT  enghbcLoa  DoggoD  ,  die  Tjcho  ▼om 
Kßoig  Jakob  VI.  ({ü«ch«nkt  erhalten  bvtto,  onwilliif 
ttud  w«brte  aie  mit  Kutettitten  »b.  Tjraho  Dahm  «ioh 
]|ir«r  aa  uad  es  ent^taad  ein  Htrcjt,  der  nur  Folg« 
balt«,  daiis  dem  bsrUhmten  Ajtronoinen  di*  Unter* 
•totzuaffen  au*  BtaaUmUtüln  calaogait  nuid«D  und  »r 
l&fotg«  d««sen  B&oetnarlc  vtrlitti, 

•1496  Der  Flund  wil  dem  Herrn  zu  ÜBch  auftragen. 
—  C"v*finfl ,  / ,  aas, 

•  1497  Der  ist  mit  allen  Huoden  gehetzt. 

Hat  rial  erfahren,  i«t  aehr  durcfa(rl«b«D 
Lot.:  Duodeuim  artium.    (fhiitppt,  i,  \%%\ 

•  1498  Der  muBs  den  Hund  heben.     (Hou^nhurij.) 

•  14U9  Der  aütid    mehr    Hunden    altj   Buukcn  (Kno- 

chen).     jfMl/rui.^   ^-    Firmt'Mtish, /,  1«.  5». 

•  1500  Di  bot  de  Ueüngd  im  Zögel.    i  sur'bimi/urn.-MuM»,} 

— '  Finmtnann,  V,  '.Si ,  2a. 
•|501  Diar    leit    a    Häünj    bigreewen.     (.\mT\m)  — 

H»*Vi .   IUI.  39).  Hb, 

•  1802  Die  eiffenen  Hunde  hellen  ilui  an. 

Koflilbl  Bchon  bei  Plautut,  Pi*  Famih*  aut  Karthago, 

vor.  wu  f^h  h«ü«tt:  Batleti  mich  dlo  r<i(jf«a«a  Hund»  an?' 

*|503  D»e  hund  auBst^ossen.  (8.  FUego  lio.)  ^-  Franck, 

it,  15». 
•IÖ04  Die  hund  henlcna.  —  ivnmK.ll,  i«*, 
*1503  Die  Hunde  abnehmen  (abral'eu). 

ICioeu  Wortfltreil  uutarbrocbeti. 

*150C  Die  Hunde  bfUen'ö  in  der  Stadt  aiiR.  —  £i«r- 

tri»».  5*3.   vSdil«-.  Ä7.  kiSrle .  2MT'*.  tlmm  ./.  1W7. 

•1507  Die  Hiuido  in  der  btadt  bellen  es. 

IA9  ^acbe  Ist  »tadtkuudig,  wollbokanol. 

*1508  Die  Hunde  mit  ßratwiiristeD  werfen. 

Kotferonn  wuJIen  und  Mittel  wtblea ,  dla  eioe  Aa- 
uahvrniig  zur  FoIro  habeo  mutBen.  Also  to«  dar  An- 
ibfiiduug  zvreckwIdnAer  Miliet. 

•  1509  Die  Hände  mit  bpeck  füttern. 

Frt.:  l\  o«  fallt  pa»  donner  i«  lard  aiut  ohieii«.    (Ltroux, 
!,  ine.) 

•  1510  Di«  Hunde  möchten  ihn  luipisBeii.  —  s»nvUc.,  301. 

Uin  einan  hubaa  Grad  von  Veraohtunir  auMttdm«k«n. 

*|5U  Die  Hund   mögeo   schier  an  eie  seichen.  — 

itwmmAsknmeu ,  Yo^tikKett .  iL 

•1S12  Die  Hunde  seichen  ihn  an.  —  Frtmck. 

Hochftar  t^rad  d«r  V«raobtun«. 

•1513  Die  Hunde  find  hier  nicht  los. 

Hier  iit  k»iu»  Qefabr. 
fti.:  II  n'f  A  poiQt  da  danger ^  not  ebleui  aoni  IM«.  (Star^ 

*1514  Die  Hunde  tragen  bei   ihm  gamse  Köpfe  da- 
von.    (Hatem.) 
Von  einom  Hchwelfter. 

*1516  Die  Hunde  werden  bdd  um  üin  bellen. 

Kr  tffird  bald  «t«rbea. 

Die   Haode    werden    eich   um    den  Schatten 

beissen.      (^urttngtn.J 
So  h«i«t  wird  «•  w«rd«ii. 

Die  Hunde  zusammenhetzen.  —  yarrensf%tg^.  109. 

Tiuxk  «rr«gf<u. 

Die  Diu8^  dem  Hunde  anch  wm  vermachen. 

('>t*»wn..l    —   hiUtf.  3047. 

Von  iioftaubern,  watnertchiiu«*»  KOcbluuan,  «rie  »10« 
ffoivha  den   Hnod  .  der  ibr  die  Kuclieagetvhirre   rata- 
g«]pcki,  ka  ibrvcn  TealaiuBnle  bedacht  haben  «oll. 
•|619  Dir  wird  der  Hund  was  tvcheiwatn. 

ri.  ti.  da  bakomm«!  nicht«. 

•1610  Dil  Uangd  beiose  niml    (Stehnhtif^.'tickMj  — 

Sdmtict ,  141. 
*iftSI   Dn  dnnder«chlachtigpr  Hund.   —   Vciyer. /.«3. 

Un^T  bat   a.    a.    O  dtP    baifisr.lieu    BchlmpfTonneln, 

««  danen  <Ua  *■■  —  "'■>  *- >-"    •■.--" ,.,,-.-...i||  ^jj 

•m    tut    dl«    )  I    da« 

«laanUchfi    Ti  aaf- 
Calfaktw,    D» 
Lanaat,  I«au* 


1516 

1517 
15L6 


!?:'■ 


Lui 


KiiMob,  Ruti^j^okl,  5cTa«4r^ 

^19  Du  liracUt  ich  du  ü  M»ch  Knkcbach, 

Wird   atiK««r«ttdt,    waan    i-:r  untamtnrmt« 

«<oa«  itam    antvad^r    Fahtak««!  <•  bd«f    4j« 

«/«rdcrUebta  Milial  lahl«a. 


*1533  Du  gih&t  dem  Hand  sprewer,  d«ffl  Esel  bei- 
ner.  —    flmitck,  939,  33. 

*1524  Du  kannst  dir  einen  andern  Hund  sucheUf 
wenn  du  keinen  bessern  Knochen  hast 

*1525  Du  kannst  Uuudc  im  Graben  ziehen,  dann 
verdienst  du  einen  .Strick. 

•1Ö26  Du  werat  den  hund  iro  potte  6nden.  —  7np- 

fim,  AI*  ,  Gftner.  /,  »35. 
Let.:  Caala  tD  oUa  ubi  oe  bolam  quidsm  rflUolam  «Maüi. 
(«lllgunt.    (iitnntr,  I,  %%h.) 

•1627  Du  wirst  den  Unud  (noch  Hunde)  fuhren  (tra- 
gen) müeaen.  —  IW/ffrrand,  2U— 316.  euWpiw,  »33. 
Graf,  3«;  Stmrrxk  .  4<I74. 

Vom  lü.  bin  tri  Jntirhtindffrt  prii<fbl»n  daa  HnadnlrageB 
aU  BctbBtandi  j     ''  r-'    '-■-  ,  ■     ..  Vorbriobtr. 

lJ«r  HuQü  «^  i  di>r  Mlaa«- 

tUüiter  luasBit  1  ansusaigeQ, 

daaa  er   wenti    ti  >  1    erachlagea 

oder  aeben  ihn»  äih  ^«ichett  leu- 

lere  all   eine   b<«<-  i'ir   den   «um 

Strange  Venirtheiltrn  güii 

•1528  Du  wüster  Hund,  ^(nnnmhm^.) 

..Hiit    "(viiirij    Ir^nriiiiu    vnti    il'jii    HiiiiUi'ti.    Air>    rana 

r  '  -n 

■  !•  ..! 

VOikoru.  Nur  dia  Voiicttt?r  h*lt«n  «•  noch  ttir  eine 
gräBtera  Boleidi^ung,  wenn  i«»n  «la  Fnanler  uennt.  bio 
■•g«n  aj>ricbw(>ttll(:h :  Nonne  mich  Hand ,  aber  »ago  nicht 
Furlan  zu  mir.  (R^truhrry  Vf.  H.)  Aach  die  Leute 
von  Padua  lind  bei  ibneu  nicht  gut  angpachnoban, 
denn  lin  aagep :  I^aduaacr  -  Hund;  oder  Paduauer  und 
Vicvniiner  —  Diebe  oder  M"r.ler,  wie  oian  nutet  „Barke 
nach  Padn**'  eine  fpüe  IHrm?  verateht. 

•1529  Ehe  der  Hund  mit  dem  ^    '  wedelt, 

...  ist  die  Arbeit  iiemavbt,  /  üethan. 

Püln.r  Ani  piet  ogoaem  nie  nacln  robota  tkon- 
ciona.    (lotupa,  i,) 

*1&30  Kin  freidig   bunt   af  eeioer  mist.  —  Stkads, 

tu.  129.  14. 

•1531  Ein  hannOi^erischer  Hund  geio. 

Im    (/♦i,>«.^Art/f«rr    von     'iuf'.tz   (iftSi)    faelMi  ea    von 
«iD«aiUericbter>!Uti  Hftdt  Haniiov«>r:  ,,Er  will, 

daaa  sein  Ltcht  aU  er   will  S&lbithcrrftcbor 

aller  Meinungen  in  rtudi,  atloiriiizcr  Volka- 

radner.  kur«  »ein  bAbuuvetucber  Hund  uoini'.»*  Ueber 
eine  £rklarunA  und  Anwendung  dioser  Rodcoaart  babo 
ich  anDat  nicht«  gefunden. 

*  lh^2  Ein  Hund,  aber  ohne  Schwanz.  —  Etgstem,  S3l. 
UoU.:  Ret  ia  eea  hond»  had  faij  aaar  een' ataart.     (Harrt- 

•1533  Ein  Hund  würde  dns  seiner  Mutter  ufcht  geben. 
Von  einem  Leckerbuaen.  irg«ndetwa<  Q^atem,  da  ein 
Hund   keinem  andern  an  demaelben  Knochen   ca  klau- 
ben ge«tatt«t. 

•1534  Kin  Huud  zerzaust  dem  andern  die  Ohren. 

H9U.  t  De  eaoe  hond  bijt  den  anderen  In  het  oor.    (Uctrrf' 
homif,  /,  Sl«._; 

•1536  Ein  hundt  neme  nit  ein  stock  brots  von  jm, 

—   FratiLk.  II.  55*.  //.  SatA«.  /,  XXVIIl.  1. 

•1536  Einander  wie  Hund  und  Kat^e  auahohlhip- 
pen '.   —  Füchtiri,  Iitenmk,,9i*. 

•)  Aaaacheltea.     (Vgl.  Orimm ,   I,  S'flfl.^    (8.    Hi|ipeu- 
bnbe.) 

•1537  Einem  andern  Hund   wiirdefitu  diae  bein  zu 

nagen  geben.  —  lUtuuh,2äo.i. 
■1538  Einem  auf  den  Hund  geben.    (Eina»,}  ^  Ki^sn. 
L  »1, 

Einen    tnebtJg    treffen,    abkappen,    ptUgetn,     todlt- 
•cbla^n. 
•1539  Einem  auf  den  Hund  helfen, 

MoU.:   Hij  belpt  ben  »ti  den  bond.    (Uarr*himd«,  /.  319.; 

•1540  E  '  '  iiden  liande  »inen  Büt»en  stenlen. 

(  '  ■  }   —  l>ii«oi,  L*\nd  und  Lfvi«  *n  dtr  Vmon 


1  I 
1541    I 


i:.4V  t 


S.  85. 

•  Hund  lesen.  —  i**^  Gatttutf,  Acu^n. 

V      14'» 

t)«L«vtiMl  leaaa,  oder.  Einen 
MC  FäsB6  werfen.  — 


887 


Hund 


Hand 


*  1543  Eiucm  einen  blauen  Hund  zeigen.  —  Körte,  sois*. 

Soviel,  wie  ihm  etwms  auf  den  Aermel  binden. 
*1544  Einem  Hunde  die  Schmer  anvertrauen. 

//.;  Non  andar  dalla  gatta  per  lardo. 
•1545  Einem  tollen  Hunde  ins  Maul  greifen. 

Eine  Sache  von  der  gefährlichsten  Beile  anfaeeen. 
Frt.:  Prendre  le  tieon  par  oü  iL  brtle.    (Lendroy,  Vi\^,) 

*  1546  Einen  alten  Hund  davon  verstehen.  —  Brann, 

I.  1531. 

*1547  Einen  geschundenen  Hund  schinden. 

Einmal,  einen  quälen,  der  schon  lahr  viel  erlitten 
hat.  jemand  daaielbe  Leiden  «iaderiiolixafagen;  dann 
anoli ,  eich  vergebliche  Mtthe  machen. 
It. :  Soorticar  11  cane  leorticato.    (Bohn  I,  125.) 

*1548  Einen  Hund  an  eine  Bratwurst  binden.  — 
Henwdi.  480,  M. 
Lat.:  ▲gninii  laetibiu  alligare  canem.  —  Cognatum  illi, 
lapo  ovem  oommittere.    (B«ni$eh,  480»  65.^ 
*1549  Einen  Hund  nach  Buxtehude  tragen. 

Von  thöriohten  Bemühungen. 
*1550  Einen  mit  Hunden  forthetzen. 

„Mit  Hunden   eoU  man  aie  ausshetaen."     (Waldia, 

ir,  8.; 
*1551  Einen  tollen  Hund  streicheln. 
*1552  Einen  wie  einen  Hund  halten  (behandeln). 

(S.  FuHhader.)  —  Uatkety ,  SS''. 
Frz.:  Becerolr  quelqu^nn  comme  nn  chien  dans  nn  Jen  da 

quillee.    (Lendroy,  1976.J 

*1653  Em   känen   (immer  de   Hunde   bepissen.  — 
Dahnert,  199  •. 
Von  einem,  der  niemaU  Geld  bei  sich  hat. 
*1554  En  schevatsken  Hund.  —  Eichmtld ,  ssi. 
•1555  Er   bedarf   eines   Hundes,   wie  der   Bettler 
einer  Goldwage.  —  Eisdein,  3S0. 
Lat. :  Te  ipsum  non  alens  catoloe  alis.    (Eitelein,  830.) 
*15ü6  Er  beisst  danach  wie  der  Hund  in  den  8tein. 
Von  Zorn,  der  nicht  auf  den  richtigen  Gegenstand 
gerichtet  ist. 

*1557  Er  bricht  dem   Hunde   die  Zähne  aus  und 
beisst  (bellt)  selber. 

*  1558  Er  chient  kein  Hund  us  em  Ofe*n  use  locke. 

(Sdiaffhausen.)  —   Schweiz  .11,198,98. 

Zur  Erklärung  dient  der  lateinische  Beim :  Tide  canis, 
hie  est  panis. 
*1559  Er  fällt  über  den  hund.  —  LuiherU  Ms,.  12. 

*  1560  Er  findet  den  Hund  im  Topf. 

Kommt  SU  sptt,  es  ist  alles  aufgeiehrt,  der  Hund 
leckt  schon  die  Geschirre  ab. 

*  1561  Er  geht  wie  der  Hund  anf  die  Kirmes. 

*  1562  Er  gibt  dem  Hunde  keinen  abgeklaubten  Kno- 

chen, er  kocht  ihn  erst  aus. 
Poln. :  Nie  wyrsuci  on  sa  psam  mic»»*  ledwie  ko^c.  (Lompa,  b.) 
*1563  Er  had  ma  'n  Hund  ablassen.    (Baiem,) 

D.  i.  er  hat  mir  den  Hund  abgelassen ,  er  hat  mit  mir 
getanst.  Daher  weil  die  Mädchen,  gleich  dem  Ketten- 
hunde, immer  an  ihrer  Stelle  sitaen  bleiben,  bis  eine 
Mannsperson  sie  snm  Tans  auffordert.  (Zaupter,  Idiot., 
JfcuAleae,  33.; 

*  1564  Er  hängt's  dem  Hunde  an  den  Wedel  (Schweif). 

(Rolteiüntrg.) 
*1565  Er  hat  den  Hund  bellen  hören,  hat  ihn  aber 
nicht  gesehen. 
Dan. :  Uar  rel  h0rd  hnnden  gi«e  men  har  ei  seet  ham  i 
bund.    (Pro9.  dan. ,  S07.; 

*  1566  Er  hat  den  Hund  nach  Fleisch  geschickt  ~ 

Eyering,  U.  374. 
*1567  Er  hat  den  Hund  im  Leibe.    (K^hen.) 

Ist  ruinirt. 

*  156S  Er  hat  einen  Hund  da  peitschen  sehen.  (Fnea.) 

Um  SU  sagen,  dass  Jemand  in  Beeng  anf  eine  Sache 
das  Vertrauen,  die  Zuneigung  fehlt,  weil  er  unange- 
nehme Erfahrungen  in  Betreff  derselben  gemacht  hat. 
Er  will  nicht  Soldat,  Landwirth  n.  s.  w.  werden,  weil 
er  die  Beschwerden  ,n.  s.  w.  dieses  Berufs  kennen  ge- 
lernt hat. 
*1569  Er  hat  Hund  und  Strick  zugleich  verloren. 

Wenn  alles  anf  einmal  au  Grunde  geht. 
*1570  Er  hat  keinen  todten  Hand  gesehen.    (SMa.) 

Der  Unerfahrene  oder  der  Neugierige,  der  sich  um- 
sonst bemaht  hat. 

Er  hat  nit  einen  hund  auss  dem  ofen  zu 
locken.  ~  Fraw*.  //,  W*;  /teuer,  Kiij"  ,•  hir  ScWe««n. 
GonuAcke,  11%. 

Franck  a.  a.  O.  fuhrt  diese  Bedensart  an,  um  den  Sinn 
der  lateinlachen:  Zonamperdidit,  dadurch  au>andrOcken. 
Er  fbgt  ahex  noch  folgende  für  denselben  Zweck  sur  ge- 
eigneten Auswahl  hiaa«,  wtui  e«  tioh  darum  handelt, 


1571 


den  Gedanken  aussuspreehen,  dass  Jemand  nJehta  be- 
sltxt,  dass  es  mit  seinem  Vermögen  au  Ende  ist:  „Es 
ist  Jm  pestUens  in  seokel  kommen.  Er  hat.galt  in  eim 
wetsstein  vemeet.  Er  helt  hauss  in  wetscbger.  Er 
bringt  mehr  lenss  dann  gelte.  Er  ist  Ton  blinden  be- 
raubt worden  swischen  swo  kanten.  Er  hat  wader 
seokel  noch  gelt.  Er  hat  den  gttrtel  veraeit.  Er  hat 
den  sohlOssel  sur  trugen,  da  das  gelt  innen  ligt,  ver- 
lorn. Er  ist  reich  daheym ,  hat  aber  weit  heym.**  „Die 
alten  krleger  vnd  Vngem",  sagt  er,  „trugen  Jre  bar- 
schsfft  hangen  vnd  eingeneet  fttr  kttnfltig  not  an  vnd 
vnder  dem  gtkrtel;  der  nun  nicht  het  sein  Capallin  ba- 
sungen ,  von  dem  sagt  man :  zonam  perdldit.  Ea  ist  Jhm 
der  gttTtel  empfallen.  Hir  sihe  aber,  wie  sJlentbalb, 
wo  die  Latini,  Grad  oder  Hebrei  ein  Sprichwort  haben, 
haben  wir  sehen."  •"-  Die  Polen  sagen:  ffir  hat  nioht,  wb 
einen  Hund  zur  Thttr  hinauszutreiben. 
Poln.:  Nie  ma  czem  psa  s  domn  wygnai.    (Lotnpa,  M.J 

*1572  Er  hat  sich  ganz  auf  den  Hund  geschafft. 
*1573  Er  hat  weder  Hund  noch  Katze. 

Er  ernährt  kein  lebendee  Thier,  ist  sehr  arm. 
jRrj.;  n  n'a  ni  oheval  ni  Ane,  ni  äne  ni  mulei. 

*1574  Er  hat's,  als  hätt'  ihn  ein  Hund  gebissen.  — 
Campe.  //.  801^ 

Er  muss  ee  ungeahndet  hingehen  laeeen. 
*1575  Er  hilfk  ihm  auf  den  Hund. 

Trägt  sur  Verschlechterung  seiner  Lage  bei. 

•  1576  Er  ist  allen  Hunden  schuldig. 

*  1577  Er  ist  auf  dem  Hunde. 

•1578  Er  ist  auf  den  Hund  gekommen.  —  Frwr*- 
bier.  345 :  Friachbier*.  1715;  Körte,  3048;  LohrengH.  I,  91 
Nach  einigen  soll  Wallenstein  diese  Bedensart  veran- 
lasst haben.  Auf  der  Universität  Altdorf  stndirend,  war 
er  in  der  Begel  an  den  Streichen  der  Studenten  nicht 
wenig  betheiligt.    Um  iene  Zeit  ward  ein  nanee  Schal- 

Eefängniss  (Caroer)  erbaut.  Damit  es  lange  nnbeestst 
leiben  möchte,  machte  der  Beotor  bekannt,  daas  es 
den  Namen  dessen  ftthren  solle,  der  suerai  dahin  kom- 
men werde.  Nachdem  das  Ebivefahl  die  Studireaden 
lange  vor  so  strafwürdigen  Handlungen  bewahrt  hatte, 
wurde  endlich  dem  Wallenstein  die  Straft  aaaricaBBt, 
der  indess  ein  Mittel  fand,  seinen  Namen  der  Braad- 
marknng  su  eotsiehen.  Er  half  sich  nämlieh  < 
dass  er,  als  er  eingesperrt  worden  sollte,  einen 
mit  sich  nahm  und  cfiesen  vor  sich  sur  ThOr  hiaste. 
schob.  Der  Einfall  ward  belacht  und  der  Garcer  hieesvoa 
nun  an  „der  Hiuid'*.  Der  böhmische  Oaaohlohtechiei* 
her  Palackff  hat  nun  swar  den  Studienaufenthalt  Wal- 
lenstein's  in  Altdorf  für  ein  Märchen  erklärt«  obwal 
eine  Eingabe  desselben,  datirt  20.  Jan.  1600,  nm  Br> 
1ms  der  verfttgten  Belegation,  unteraeichnak  „Albrecht 
von  Waldstein  Freiherr*«,  aus  den  Actan  aeil  17»  fe> 
druckt  vorliegt.  Der  Archivar  Baader  hat  aber  in  eiasr 
kleinen  Schrift  (WaUenatein  ata  Student  an  der  OniMr> 
iität  AUdorf,  Nttrnberg  1860;  die  Identität  Jenes  ws^ 
titrassentumultes,  Sohuldeumachens  u.  s.  w.  relagiiia 
Baufboldes  mit  dem  nachmaligen  Hersoge  Friedlaad  aa- 
zweifelhaft  nachgewiesen.  —  „Anf  den  Hand  kom- 
men *>  hiess  also  ursprünglich  so  viel  ala  ina  Behalt 
Sefängniss  kommen.  In  der  Folge  bekam  die  Bedaaaait 
ie  allgemeinere  Bedeutung:  in  schlechte  Umatlndege* 
rathen.  Dieser  Erklärung  steht  aber  das  Badaaksa 
entgegen ,  dass  die  Bedensart  von  Schriftstellern  Jaasr 
Zeit  so  gebraucht  wird,  als  ob  sie  beretts  aUbakaaat 
wäre.  So  sagt  Fiachart  (Geachichtklitterung ,  161T):  „Js, 
dass  ich  eucli  auf  den  Hund  bringe  1'*  —  Andere  tttdir 
ren  so:  „In  Bergwerken  ist  bekanntlich  die  niadrfgtta 
Arbeit  das  Wegschaffen  der  aberfldssigen  Erd-  ani 
Steiamassen,  welche  in  der  Begel  die  «Juni^enB  rwe- 
richten.  Die  Karren,  welche  dasu  gebraaehk  werdea, 
heissen  «Hunde».  Die  Beraleute,  welche  den  Haad 
fahren,  Ulden  die  unterste  Klasse  und  bekommen  dea 

Eringsten  Lohn.  Macht  sich  ein  Bergmann  bOheicr 
lasse  eines  Vergehens  schuldig,  so  muas  er  dan  «Haad 
fahren«;  er  ist  auf  den  Hund  herabgekatat  worden,  fm 
auf  den  Hund  gekommen."  (  Vgl.  Deutaeke  /tomoiuatlaM. 
BerUn  1864,  Jahrg.  1,  8.950.;  —  Man  bat  nach  noch  9bm 
altern  Ursprung  der  Bedensart  gesucht.  Ein  griartl-' 
scher  Bedner,  Namens  Zuilus ,  machte  es  aioh  aarAaf' 
gäbe,  alle  Dichter,  besonders  aber  Homer,  heraban- 
würdigen.  Mau  nannte  ihn  deshalb  dan  Hand  dsc 
Beredsamkeit.  Sein  grösstes  Verdienst  hastend  iaa  Widar> 
sprechen ;  er  tadalte  und  lästerte  alles ;  ar  mnohia  aUes 
sohlecht.  Wenn  es  daher  Jemand  sohlechf  gabt,  eo  grtl 
es  ihm  so,  wie  denen,  welche  ZoUue  angriff:  afa  dtmä 
auf  dem  Hunde.  Zoilus  seichnete  sich,  yiim  Aallan  M 
2.  Buche  seiner  Geschichten  eraShlt,  schon  4«nh  eelM 
Tracht  ans.  Er  trug  einen  grossen  Bart,  dar  Wa  an  4m 
Utirtel  herabhing,  sein  Kopf  war  kahl  und  die  P 
ren  bis  auf  die  Haut  abgeschoren.  Er  ~ 
eia'Fi'At'iind'lä ,  tl<.'r  i''iftii  't'  mt  ■■:i"  Kmi  roicht»  —  Wi* 
TerHCbteden  iuilosE  die  Ausictiica  Über  den  Cnpmx^ 
d«r  Beden abrt  sinrlt  ^<>  R^^t  doch  ilir  äiiuk  dahia,  aa»^ 
zadfückea,  da«i  jesiAnd  ia  iieiuea  VurhiJtaisafra  han»-] 
tMrgvkoininqD  sei.  Horr  Lsbrer  Sehmer^n  in,  Bedboif 
!iH.t  mir  Tttlgeadu  tüundartliche  ftsdepsartea  eallgetbtjll* 
welche  diqb  Herumerkomnifln  aas  heesam  UnMlSadaaj 
ia  Kckth  bis  «u  iröUiger  Ancsüili  und  Butbl^aaunf  res 
aUeuHUlftmliteln  Js  vendiLfdtber  Watte  amitfrttdk«! 


889 


Hund 


Hun'i 


890 


I 


Itl  Mf  op  der  Honk  knmuten.  Ha  e»*  toiti  Bett  op  0t 
Flruli  kuinmeo-  HA  p««  rntn  Em»1  op  4oa  Drlof«r  kum- 
tneti.  D«  kAD  Af>t  Dtirel  uct  nii«li  ftaaae.  I)&  ataht 
l»«icbe  Hftugcn  un  W'firH«n.  D*  oRt  n»  dem  R»l»o  en 
de  TlAchRief  knmmtiu  Hü  ft^ldnlt  nfiuli  dp  4n«D  SchoAr, 
flftt  i'ft«'ne  Mann,  da  »ich  net  mioh  e«liUrii?  »ohne  on 
der  DUv«l  mt-t  Wrihw»."i»or  oofffi  do  Opo  werfi»  k*iiii, 
£t  H'ia  «lelit  op  pupiorne  nll».  Dii  rti  jrtit  wia  'n« 
Voggcl  (T|i  d«  HuuW,  Ha  eii  ötn  de  £ak.  H*  e«*  tl»v 
vff  du  Wuppeo. 

*157d  £r   ist  auf  dien  Huui]    ßckoDinien,    wie  eine 

denUche  Constilntlon.     M«»  Änf^iwi«  iswj 
•1580  Kr  int  den  Hmidm  ütterlielerU 

In  BohtiKshle  ItAiid«  gefallen. 

*1561  Er  tat  der  lluiid,  der  daa  Leder  gefressen 

liüt.    —    WuMir'  .  Ah.,  30. 

An  ihm  wird  fr«0idra  V*rg«hBn  g«bci««t.  „Ich  Imdo 
rinr  «««Ih  friiium  (liiiaiiiig  bundi»  der  wol  tuiiict  brtrvn 
huttin  kutidt;  d*  *ber  kam  dflr  n«jrd  rrid  ho«»,  Vfurd  ich 
d«r  Hundt  der«  Icditr  fr»««.*^'  ^„tlip  Taltehn  kata  l<«ittft 
micb  tetz  an^  da«  ith  das  leder  fresavn  han."'    (KUttlfr, 

■16S2  Er  ist  ein  Uund,  wenn  er  Zoggel  hat.  —  /.«• 

(Urr'i  Mh,  a.  1. 

*16ft3  Er  ist  ein  todier  Hund. 

Ein  macbtloter,  angeinbrllcbHr  Menaoh.  (Tgl.  1  Sa>n, 
24,  \S;  a  8afn.  9,  8  o.  l«,  9  ) 

*1&84  Er  ist  mit  allen  Hunden  gcbeUt.    (S.  pfuts« 

und    W«Mer.>  —  f.MiInn,  338;   Simrot*,  Jö«!;   /•mtH- 
'•i-T,  341;  Frtnchbu^'*,  17I6.    ffra»in.  /,  «iS;   tfJÄrtrtflt», 
//.  SSI. 
. '     »»Gin  mi%  alt«it  Händen  g«beUt«r  Fucba."   (tanghwim^ 

iimntit  äntut/'ihft .  BcrUn  iMu,  XXIX.J 
£ar, .-  A  froui«  praecipitium.    a  largo  lupi.  —  L^purlt  rl- 
IftiB  vtver«.    (Fi»i>u;n,  'y.\7.) 

•  1685  Er  iBt  unter  tlie  Hunde  gekommen.  —  fmc/i. 

61«  ',  I7U, 
Fr«. :    IIa  Yeul«nt  faire  comme  tei  Brandt  ehi«na ,  ila  veu- 
l*nl  plii^r  i^ontra  Ica  naraill«!.    (krUitn^^r,  \%^^^ ;  Slttr^ 

•1586  Er  ist  weder  Uiiml  noch  Fuchs, 

»♦Diu  wed«r  Hund  noch  Puub»  (vom  Fiat«»  aag*  ich 
B)eM«|i,  ««der  anter  diu  (ieiohrlea  noob  Utigelehrteu 
SU  r«cboen  teyn.'*     (Onuwti'lthaMfii ,   Truticher  Michtt.) 

ib%l  Er  iet  wie  der  Hnnd  an  der  Kette. 

Kr  kiiun  ii'r  ht  abkontroen ,   weil  Amt  oder  bemf  «a 
_  nii-' 
^V*..  nme  un  chien  A  Pattachfi.    (Lfnttrvj/ ,  66; 

tih  j"J,  KiHinqftr,   1*1',) 

Beu.,  Uij  i«  er  al«  6«ii  hond  aan  den  band.   (Htirrthom**, 
t,  iVf.) 

*  1568  Et  iel  wie  der  Hund  au  der  Krippe. 

Von  d«>neD,  die  weder  «elbal  etwa»  geDteuen,  nncb 
*a  andttr«  jpaDieasan  lataen.  Wann  jemand  ko4tb«pe 
Handaohriflen  »«jrgfiiltig  eingc«chlufl»pn  bewahrt,  und 
elf  Wfwleraelbot  auftchUift,  ij<>ch  andern  die  HnDutKiniü 
•rlaabt,  «owie  der  Hund  «n  det  Kripfi«  keine  G«r«t« 
frl«»i,  aber  denufich  deixi  Pferde  den  Genua«  rerwebtt. 

*I5S9  Er  ivt  wie  der  Uund  suf  dem  Ueu,  er  frinsl 
CS  selbat  nicht  und  lasst'«  auch  die  Kah  nicht 
fre»«eD. 

Kin  Iroillicbea  Bild  dea  Keldea. 
SoU,-  HiJ  alacbt  den  band,  d)«  op  bet  hoo'i  la>B,  bij  mögt 
bet   «elf  uiet  ea  wilde  uiet  loelateo,  dat  de  oa  hat  at. 
(UArr*t>on**e.   f.  350.) 
. :  By  pioe  oa  ataaie,  aan  go  nie  Ja  i  krowia  go  ata  da. 
Wuitf,u':^  I,  20i»,  lOO.J 
Tor<, :    Cao  de  palheiro    oam  cone ,    oeta    deixi   «om«r. 
(Bokm  /,  jri.j 

1590  Er  iet  wie  ein  abgebrühter  (verbrühter)  Hund. 

—   t^itchbier^.  171«. 

1591  Erjagt  den  Hund  auE  tler  Küchen.  —  ^^»r- 

rtnff .  n .  3iS  ;  ttcnn^iH .  M« .  H. 

Vota  alaen.  der  nicht  weite,  waa  ar  nlt  »eiaer  Zell 
Mfangta  auii.    (firitAt,,.   t',  7v».> 

*1599  Er  kann  keinen  Hund  aus  dem  Ofen  locken. 


l«t 

eiir 


'nheVi  R*th,  und  T«r* 
i'iqwendan.  Odrr;  Kr 
i"iek  Orot   aogat  febll. 


Prt,;  ij  n'eit  ab«öluu>(:4a  Ujd  a  rtwn. 

i5f>.1  Ff  knnn  tnit  d«^n  Htinden  h«ulpn, 

J  ^*n  wal  Btei  da  hoDiten  buUeo.    fltttrfb'>t»t»^ 


lt. 


•lÖJJö  ya    7    '',.         I  Humi  jii  Kuh'. 

Hoit-  M>n<i  iif  «Mutn  kat  oet  ^yede  laMa. 

"1596  Er  Usl  die   Uond  sorgen,  die  dorlfeo   vier 

Schuh.     —     /.rhntanrt  .  7?1  ,  e 

,..,,.  ,  .  i 

dp  'I 


Er   l.-f    p.ni-.-!..-i,    V. 
d|.>  If.  rrit  tu   M.'l/  ,     i 
net.      Kr   kuiirt   sich    mi    i 
brattin.     Er  wtlachl   daa    * 
«r  Dicht  darff,  l.tn't  or   !l 
dtirUhvr.     Keiri 
e«  AU««tbun,  v^ 

«Intaal.     Kr    '  - ,,  .*  .0, 

w»nt>  ein  auM»  wir«  er  «etuo  »'»r- 

gen   andern    •  waa  der  Miiller 

aulicliut.    El    I. ^..  ;,,,.;,,,, lotJeu,  die  warduu 

die  Todten  ratbfragi>u.  Üum  geht  jbu  nivhia  Mk  ,  «r  bat 
kein  Haaa  dann.*' 

*  1597  Er  itiacht's  wie  Fu|fger*Bf  lltind  ,  wie  8<3harchB> 

Manh*?m'8  Hund.   <s.  M4icbeMj  —   rf-urfi itm.  797. 
•1&98  Er  wag  nümme  mit  de  Hi]nde  über  d'  Uikg 

US.      (LtiteiH,) 

•1599  Er  meint^   der  grosse  Uuud  ist  eein   Golh' 
(Patbe)  und  ia  nicht  amo)  der  kleine.    (U^)»' 

rka\) 

•1600  Er  möchte  (muss)  Hunde  führen  bis  Bautzen 
(auch   Bufichcndorf   bei   Nümherg).   —    *<"*•. 

3017'^  U.  37M;  Simrnrk ,  ^074,  Htaitn,  I,  156«;  trimw. 
tk'hUtifL,  717:  ^thlr^t*rh  tm  üftmvii:tu ,  Ifl. 

So  gToai  dl  t  !n  der  Erflndusg-  in -Betreff  der 

Lebeita-  Hod  I  um  der  Voreeii  war,  •<>  inan- 

iiiclifitcti   wjii^  I  ;ijr  i  n  .tr.if.-ii  ,   dr'rt'ii   jii.in  «vh 

1h     '  :l 

bv.'  i  .1' 

Odvi     ll4tl     lrti:U:f,L'     It  1      llt» 

Herrtcber«  an  drn  r,  iibren 

tnuMteo.     (  Vyl.    'f   '  Tin 
uatfrieaifichan  Laiidtwiuclile  Uf 
Hamacb^d,  Aobil  Mann«ob*r,  U 
uralt«    geifitlich«    Strafe,     ml 

MiatotbAter  (  z.  H.   ein    !M  SluLi,   um 

Kad,  einen  Hnnd  «.  ».  w  .'«n  maMlo. 

(Stunn'ittffi ,  8*;''J  iSmst  ^  .  l  i._  .  V.  {l\inHfiif 
/iaUtttficAttofänsHa,  Art.   U^^    Aur  6lralt«  der    tjandes- 

friedeoftbroobof     daa    Sebwert.  ( Vgl.    aufili    Höbher, 

Aowf,  Maffoiin,  Bd.  H,  Hft.  4,  S.  ItV».)  Demnach  wönle 
4lie  voraiobende  Redeufiart  ein«  Person  besoichnen,  die 
tief  in  der  «öffentlichen  Adituiqf  gaawaken  itt  oder  alt 
eine  «olohe,  wenn  aucb  ungeroobterwolie ,  behandelt 
wird.     (Vffl.  den  Aulaiitü;    />i*'  /itraf*m   d^r   f^orsfit  und 

t^-' -'    i^  der  (iarirniambf.  Lelpal^  ("  •'     '^'•^    "^  n.  J*. 

.S  t  andern  «oll  die  Redien>^"  iTang 

in  ■  'inrich'«  f.  ron  DeutRcl  1,    der 

dtMi  -  r^i  i.,t.Lii<[a  lairerudvD  Ungarn  xw«e>i  u-hili  •••>>  einem 
Fabdebrlefe  nebit  awci  rAndigcn  Hunden  übersandte, 
worüber  4ler  Ungarfllrat  »o  in  Zorn  gerietb,  daaa  er  den 
Boten  Nnien  und  Ohreu  abachneiden  liest  and  aie  ao 
uebvt  den  Huiidon  au  Beinrleh  L  xnrUckacTiif.^kt''.  Da 
dieit  HundefUhrcn  nach  ßaution  den  Boten  a»  ichlacht 
hekaia ,  ao  aoll  aeildera  die  Reden tari  auK« wandt  wor- 
den aetn,  am  die  Anaaarata  Noth  an  beieicbnen  ,  weil  ge- 
wia«  jeder  «r^t  dann  diea  UetcbAfl  ergreiiea  wordo^ 
wenn  aonit  gar  kein  fiattungamiUel  für  ihn  Torhandea 
wAre. 
tat.:  8enrabia  bovem.    (PhiUppi,  II,  119.) 

•1601  Er  muBB  iminor  d<»n  Hand  heben.  (Stuhngm.} 

Daa  Sohwerate  bei  der  Baohe  thun. 

•|tl02  Er  uiUBs  Bein  Hund  oder  sein  Narr  Min. 
♦tG03  Er  schlagt  den  Hund  vorm  WIM. 

•  IH04  Er  ateht  darauf  wie  ein  Hund  auf  eine  kranke 

Kuh. 
•Iti05  Er  sieht  einen  weiBMD  Hund  für  einen  Bäcker- 
gesellen   (otier:    MüUerknecht)    an,    —    Sim- 
nuk.  sor*. 

„loh  aanff  lUoh,   loh  Unff  dich  ,  ich   raiilTdiuli,   aeb, 
wte  dir  d>  Htl«r*o4««n  «i'uinvuweit  vordem  Kopff  ligen  , 

jnt,j,4    ...  1.    i 11....,!  f, '^^•'■'"rkDeC^bt  Att.** 

"  .IUI.    i'.u,  t-ua'  bakker« 


!• 


b  Narr.  (ittt'nnf«t^.j 
^<fiHr  für  Dooh  gegen, 

'  .lt.  Kr  aatit  nicht« 
/   o  .*.«i»a.  iJI,  332,  2.» 


891 


HaQ4 


Hund 


892 


1607  Er  treibet  die  Hunde  auss  Tnnd  laufft  selbs 
mit.  {ß.  FU^e  110.)  —  Agricola  II,  101;  Frantk, 
//.  15^;  Tai>pius,  18*;  llenüch.  1435,  67;  LOifnann, 
II.  125,  93;  Simrock,  5077;  Körte.  8037. 

Von   einem  geschäfUgen  Mllasigg&nger  oder  einem 
Menachen ,  der  nicht  geachtet  wird. 
HiHt.:  HiJ  drijfk  (JMgt)  niet,  en  loopt  seif  mede.    (Harre- 
boiuit,  /.  319.) 

1608  £r  treibt  ihn  auf  den  Hund.    (Eifel.) 

Wenn  jemand  dnroh  aufreibende  Arbeit  an  Omnde 
gerichtet  wird. 

1609  Er  versteht  einen  alten  Hund  davon.  —  EUe- 
lein,  333. 

1610  Er  weckt  den  Hund.  —  Eyering.  ll.iOi. 

1611  Er  weiss  den  Hund  zu  führen,  dass  er  nicht 
auf  den  Strick  scheisst 

1612  Er  weiss  stets  den  Hund  so  anzubinden,  dass 
er  den  Strick  nicht  zerbeisst.  —  Hamb.  Schulbl.. 

1863 ,  Nr.  330. 

1613  Er  will  dem  Hunde  das  A-b-c  lehren. 

Lat,:  Ferrum  nataredooes.  (PhiUppi,  l,  154;  Frobtrg,  2ib.) 

'1614  Er  will  den  Hund  nicht  beissen.  —  licrberger. 

I.  138  U.  815. 

Auch  mit  dem  Zaeatx:  und  eioh  mit  Stillschweigen 
ausdrehen.    (S.  Fuchs  4as.) 

1616  Er  will  einem  alten  Hunde  das  Aufwarten 
lehren.  —  Parömiakon,  A^I. 

1616  Er  will's  machen  wie  die  grossen  Hunde,  die 
wollen  an  die  Mauern  iiissen. 

Er  will's  den  Grossen  nachthnn,  die  Alten  nachahmen. 

1617  Er    wird    den    Hund   im    Topfe    finden.   — 

Körte,  8025*». 

Denn,  einmal  daca  gekommen,  geht  er  nicht  eher 
weg,  bis  alles  anfgesehrt  ist. 

1618  Es  bellens  die  hnnd  in  der  ttat.  —  Franck. 

II.  15*. 

Um  m sagen,  dass  irgendetwas  allgemein  bekannt  ist, 
)iat  man  auch  die  Bedensarten:  Die  hunde  henlens. 
Die  genss  gagen  dauon.  Es  weysa  niemand  dann  ieder- 
mao.  Ferner:  Die  Sperlinge  cwitsohern  es  auf  den 
Dächern.    (Franck,  II,  li^.) 

1619  Es  bellt  ihn  kein  Hund  an. 

„ . . .  Ohne  dass  jn  «in  Hnnd  anbellt."  (Langbein,  Va- 
cuna,  Berlin  1805,  XXXI.; 

1620  Es  fiel  ein  weisser  Hund  neben  einem 
schwarzen. 

Die  Sache  fiel  halb  glttcklioh,  halb  nnglflcklich  aus, 
Ton  einem  Aberglauben  entlehnt. 

1621  Es  geht  der  Hund  vorm  licht  vmb. —  Leh- 
mann, 39f ,  17. 

1622  Es  gibt  mehr  bunte  Hunde. 

1623  Es  hat  einen  Hund. 

'  1624  Es  hat  jm  ein  hund  einn  Wetzstein  ins  hauss 
getragen.  —  Franck,  11,  170*;  Sutor,  769;  Eise- 
lein,  330. 

Ton  einem,  der  sich  stellt,  als  suche  er  etwas,  das 
er  schon  weiss. 
'1625  Es  ist  ein  grosser  Hund. 

Fr*.:  G'est  nn  cbien  au  grand  colUer.    (Lendroy,  401 J 
4626  Es  ist  ein  Hnnd,  dem  man  nicht  trauen  darf. 

Von  schlauen,  falsohen,  gef&hrliehen  Leuten. 
'1627  Es  ist  ein  Hund,  der  den  Mond  anbellt. 

Fn.:  G'est  un  chien  qut  aboie  k  la  lune.    (Lendroy,  HS.) 
'1628  Es  ist   ein  Hund,    der  gegen  solche  Wölfe 
nicht  bellt.  —   Geiler.  Ntch.,  21. 

Von   sogenannten   Bttoksiohtamensohen ,   trookeneu 
Pelawisohem. 
'1629  Es  ist  ein  Hund,  der  nicht  bellt  —  Parömia- 
kon ,  151^ 
Rttte  dich  Yor  ihmt 
'1630  Es  ist  ein  Hund,  der  viel  L&ger  hat 

Von  einem  aa  grossen  Freunde  de«  weiblichen  Oe> 
schlechte. 
'1631  Es  ist  ein  hund,  wenn  er  nur  einen  schwantz 
liette.  —  Agricola  1,  «03 ;  SchoUel,  1136*;  Simrock,  5055|; 
•    Ntmen  Schmeiz.  Mneeum  ( Basel  18«S) .  S.  S39. 

Von  Menschen ,  die  niemand  etwas  Outet  gönnen, 
als  sich  selbst;  die  um  sich  beissen  wie  ein  Hund, 
die  swar  menschliche  Gestalt,  aber  einen  bandischen 
Charakter  haben.  Agricola:  „Darumb  nennt  man  einen 
ejrgennntsigen ,  der  niemand  gute  gunnt,  denn  yhm 
«elbs ,  vnd  least  yhm  niemand  xu  lieb  seyn  u.  s.  w.  einen 
hnnd,  allein  er  bat  kein  schwants,  dabey  man  yhn 
kennen  moehte  vnd  ist  nichts  aa  yhm  desn  dass  er 
•neoheii  gaatalt  hat,  eonat  wo  er  «iaem  men- 


schen nicht  «hnlioh  were,  Txid  hette  einen  a«hwaats, 
so  were  es  reehtaohaffen  ein  bundt'*  Zu  dar  Zeit,  ab 
man  in  England  nur  mit  FraasOsieohparlixan  nfMn** 
sein  konnte,  sagte  man:  Hans  wftx*  ein  Edelmann, 
sprJUih*  er  nur  fcanaflsisch.  (Rtintberg  IV,  b^) 
*1632  Es  ist  ein  schöner  Hund,  aber  er  bellt  (beistt) 
nicht. 
Bökm^:  Fes,  kter^  nenmf  stikati,  prlYoUT4  na  OTcavIky. 

(Ce^dko9^ky,  75.; 
Frt.:  C'est  un  bean  chien,   all   roulait  mordre.    (L«»' 
droy,  41t.; 

*1633  Es  ist  ein  schöner  Hund,  wenn  er  nur  beis- 
sen (bellen)  wollte. 

Er  könnte  etwas  auariobten,  wenn  «r  nur  wollte  oder 
wenn  er  keine  Memme  wAre. 
Fr».:    C'est  un  beau  chien,  s'il  Tonlait  mordre.    (St€tr- 

$chedet,  109.; 

*  1634  Es  ist  ein  Schwartzer  Hundt  darzwischen  ge- 

lauffen.  —  Lehmann,  306,  11. 

Der  Ausführung  hat  sich  ein  Hindemiaa  «atgegea- 
gesteUi. 
*1635  Es  ist  ein  (kein)  stummer  Hund. 

Aus  JcM.  5S,  10  entlehnt,  wo  ee  heisat:  „Alle  ihre 
W&ehter  sind  blind ,  stumme  Hunde  sind  sie ,  die  nicht 
strafen  können,  sind  faul,  liegen  und  sohlnfen."  Di« 
Herausgeber  des  WutfeUiaehm  Jltuufreundet ,  der  aa- 
fknglioh  der  DüppeUtünner  beissen  sollt« ,  eagen  in 
der  Ankündigung  des  Blattes:  »Wir  werden  keine 
stummen  Hunde  sein,  wenn  es  gilt^  für  nnaem  König 
u.  8.  w.  den  Mund  aufsuthun.*'  (Bretlauer  Zeitung. 
1864 ,  Nr.  578.; 

*1636  Es  ist  ein  trefflicher  Hund,  wenn's  gilt,  die 
Spur  zu  verfehlen.  —  Eitelein ,  325. 

*1637  Es  ist  geradeso  viel,  als  wenn  er  dem  Hunde 
in  den  Arsch  gesehen  hatte, 
üb//. :  Het  is ,  als  of  het  den  hond  in  xijn  gat  geaeten  heefk 
(Harreboinee,  I,  318.; 

*1638  Es   ist   kein  Hund   und  keine  Seele  in  der 

Stube  gewesen.    (Baiern.) 
*1639  Es  ist  nicht  Hund,  nicht  Stuhl.    (Liu) 

Von  einem  Menschen,  mit  xweideutigem  Charakter. 
Der  Orund  dasu  liegt  in  der  eigentbtlmlichen  Gestak 
eines  in  Litauen  Oblichen  Möbels.  Die  Stahle,  dacaa 
sich  der  Bauer  bedient,  werden  aus  einem  Stack  HeU 
geschnitten,  welches  oben  glatt  gehobelt  iat,_Tom  die 
Gestalt  eines  Thierkopfas  erhält  und  rttokw&rts  wie  der 
Hintertheil  eines  Tbieres  abgerundet  ist.  Vier  Aseia 
vertreten  die  Stelle  der  Fasse.  Der  Buthen«  sa«rt:  Ki 
to  pes,  ni  boran,  d.  i.  Nicht  Hund,  nicht  Widd«. 
(Wunbadi  l,  14U,  53.; 

*1640  Es    ist    weder   Hund    noch  Katze   davonge- 
kommen. 
Alles  ist  yerloreu. 
HolU:  Daar  is  kat  noch  hond  afgekomen.    füorrrtssMt, 
/,  316.; 
*1641  Es  ist  weder  Hund  noch  Katjse  zu  sehen. 
Keine  lebendige  Seele. 
Fr».:  11  n'y  a  ni  blte  ni  gens.    (Krittinger,  68*».^ 
*1642  Es  ist  weder  Hund  noch  Leutsch.    CSckweix.j 
Unentschiedenfaeit.  Die  finglftnder:  Er  iet  weder  Falke 
noch  Weihe.    Dfe  Fransosen:  Halb  Feige,  halb  Wel»' 
tranbe.    (8.  Fisch  268.) 
*1643  Es  ist,  wo  die  Hund'  einander  gute  Nacht 
geben.     (iSürtingen.J 
Wo  es  liederlich  hergeht. 

•1644  Es  ist  zwischen  Hund  und  WolE  —  Long.  w. 

In  der  Dämmerung,  zwischen  Tag  und  Dunkel. 
Fr».:  Arriver  entre  chien  et  loup.  (Startchedet ,  103;  JCri/A»* 
ger,  1.19''.; 
*1645  Es  kann  weder  Hund  noch  Katze  hinein. 

üoU. :  Daar  kan  kat  noch  hond  door.    (Barrebomä^ ,  /,  31&J 

*1646  Es  kräht  weder  Hund  noch  Hahn  dantch.— 

Körte,  3048^. 

*1647  Es  möchten   dich  die  Hunde   anbellen.  — 

Sutor,  169. 
*1648  Es  pisst  ihn  kein  Hund  an.  ~  Butlmm,sn: 
Wmrtbttck  II.  198. 
8o  verachtet  ist  er. 
*1649  Es  sind  zwei  Hunde  an  einem  Knochen. 
Zwei  haben  dieselben  Ansprache, 
Gewinn. 
Fr».:  Ce  sont  deux  cliiena  aprte  nn  oa. 
8tar»cbedel,  101;  KriUinger,  189J 

*16öO  Es  sind  zwei  Hunde  in  Einer  Küche. 

BoU. :  Het  sijn  twee  hondea  in  6<ne  keuk^n.    (Bmrr^«ms$, 
T,  319.; 

*  1651  Es  soll  kein  Hund   mucken.  —  t  Iüm.  ii.  f; 

Judith  11,  13. 

*1652  Es  war  dem  Hund  die  Wuni  vertraat  -* 
Fro$chm.,  Pii. 


(Lamdroy,  40S; 


Hund 


Htrad 


694 


würd«  kein  Hund  dRran  rit'chen. 

Um  groaae  Venohtaug  g«(!tii  »ivra*  aiiuudrarken. 
iWpi..*  Aai    bj   tcgo   i^iw    Di«   pow^elial.     (OhtrackUn^. 
Lumpd,  h.) 

*1654  £9  \viirde  kein  Huud  ein  Stuck  Brot  von  ihm 
nehmen.   —  Aurtr.  aoi«''.    Wurtbaik  IhVJÜ:  tivum, 

Zur  Bescichoiing  oluea  MeDichen,  welcher  üitt  bdcliale 
Veracbluug  v*rdient.  Die  Ked«)iii«rt  vcrdiuikt  Ihreu 
Unprtitig  d«»  Bftaii«.  K«  ikt  bekBnnt,  welch«  Üble 
FolgSD  ai«B«r  u»cb  ■ich  su  tiehou  pÜegto,  bi^aotuter« 
weutt  der  Papil  «iD«n  FUralen  uiul  avio  I^sAd  damit 
bslagie.  Mit  d»nt  Verhanaten  durfte  kftin  Menaih  nm- 
Mh^B  o4«r  iQit  ihm  ««aou.  £r  küUlito  kej&«  (f«rlchtlicbe 
Haudluuir  vurneiiiuen,  k«iu«u  Cutitau«!  niAcbeu;  und 
w(>tin  rr  atarb  ,  durfte  nr  nloht  in  geweibtir  £rdn  (auf 
dein  KIrclihofB)  b«';rmb«ii  werden.  Um  einen  Verbauo- 
tam  d«r  bOohaten  Veraobtutig  bl^munatdlteo,  dai»  er 
nicbt  ao  ri«l  werth  >oi  »U  eiu  Hun<l,  t!i>hauplel«  man, 
«in  rechtmJltalger  und  verdienter  Rann  sei  f  00  einer 
■alohen  Kraft,  daae  auch  Hunde  einrn  verhaiiateri  Men^ 
•eben  verttbaeheuMa  und  nicht  eiuinal  elo  HiUck  BTt»t 
vffh  ihm  annihmeu.  Man  führte  davon  verschiedene 
beisplelw  an,  unterauchte  aber  nicht ,  ob  die  ISra&hluog 
Wdhr  oder  erdichtet  sei;  nud  wenn  otwaa  VTabrea  *um 
Mtiuid«  !•«,  ob  nicht  Detrng  dabei  Im  Spiel  geweaen, 
dMt  OURi  s.  R.  vorher  daa  Brot  mit  einer  dem  Hunde 
Wi4rl9Mt  Sache  beatrirhan  oder  beatreut  h«b*< ,  <~Ml<nr  ob 
••aualner  Zfilt  Keiehehen  lei,  wo  der  Hu'  ''  :  '  'rifluBB 
de«  Wetter»  S]i«u0n  verachmfclil,     Au  »or^- 

f&Uiff»  PrUfimg  dachte  man  nicht,  nno  <  hit^U 

«■  ihren  Vortheilen  gem*i'"<  <  -•n«  wiiuaertJiA' 

lige  Kraft  An  Banaea  au«^  M^oraui  denn  daa 

8|>rlchwiirt  »»ol«tAnd.     {(i,,,  .  .  Bd,  fi,  AUOi.  2J 

tUiU,:  Auiby    pitfa   kavrafka   riiRiiUi   ihI    nlego  nie   waü|K 

•16ÄÖ  Et  kB  e  licht  Heangd.  rsierfcfMfrMrtf.-A«».*».;  —  fWm- 

nttfiiN.  K,  33,  U. 
1*1666  Etwa»  vor  die  Hunde  werfen.  —  f  If«».  »v.si. 

Uvti.t    HIJ    worpt   bei    voor   d«    bond*o.      (MofTthmn^, 

/.  3St>.J 

*  Hab!  Goch  den  Heangd  aussen.  (Sitbfi^ürg.'td^ht.)  — 
h'ritmmwm.  i'.  I77.  leoi. 
Jtif  dau  Hund  hioaat,  d.  ta.  psiaa  dai  LicUt.    (H, 

*1658  Hä  lauf  dem   Hunk  en  Bern  av.    (MäinJ   — 

firmrnük.  J,  417,  «71. 
•1659  Halb  Hund,  halb  R.>de>,  —  Schmer,  M,i^. 

1ri  Handel,  Tt.  '    '  '     ;    - 

utjAx'nf,  Jahrg.  li.>i>,    S.  < ...; 
Uuteltr&gero:    „Halb  Hund  ,  halb  Rodo 


•)   WieB'Ve,  Biie. 
HotMotdt  (Sfii'-l  ton 
faeraoageiieban  von  A 
ritfhfn   V*r*%H»  t(ä.r  Ar 
heiaat  ea  von  Mai 


alnd  lio  ij:enaiiut,  iu  aller  Welt  jtct  wol  bekandt," 

*ieeO  Halil  a  Hund,  an  lotis  de  Kat^e  iafen. 

„Ihr  miaatieb  ( milaal  ench)  doea  UiD|g  nieh  a  »n  Af- 
mutKan  ;  au  andrer  wira  uieh  a  baur  auder»,  ocb  uoch 
lauaeodmü)  •o^hllfoiaer  tnacrkeD;  dram,  Matter,  bald  a 
Huud,  loaa  dv  Kuice  lofen.''     (äeUer,  161» ^.J) 

*  1661  He  bendt  ok  ^ueu  doeu  Hond    de  Muli  tn. 

(UfurtJ   —  firmiwu^*  /,  40ö.  }44. 

♦  166*2  He    liudl  de   Hund   in   de  FoU.     (iMfnei )  — 

t'wmmnim,  II.  V»8.  G77;  /«MPT»«.  &»;  HataiaieHdn .  tl. 

•1663  He  hett  doi    enen  Hund  ntslüppen  «een,  — 

Ikthurrt.  1»*. 
Kr  t«heut  sieh,  iiAeh  dem  Orte  tu  kommen. 

*i€64  He  hett  tut  g&n  Hund  to  Bade  ätorL    (Ottfrwt.) 

UatukaUMiitfr ,  Hl. 

*1661  He  hett  niit^n  Hund  nieten  un  de  Swans  to- 
geben,    flloltt.)  —  Schilt*-,  IV.  S€6. 
Von  arblecbtem  Maaa»  auch  dem  UneigeDUUls. 

"J666  m  is  a«  de  Hund  up  t  Heu,  aiilfst  fVett  ti^'t 
nich»  uu  de  Kö  günn^t  be't  nich.  (MeiUfnhurg) 

—   liuu.  Umht^ttm^en.  XXIV,  «ia.  Schätz.  Hl    i^ . 
•|6«7  He  i9  ganz  im  Hund.  —  Uakum,  ivi» 

Kt  tat  iBk  eteoden  Uoiatandco* 

•166»  He  raot  van  den  figfslrn  Hond  hur  u'-ui-htj. 

ft^ttUi.)     (S.  Hundabaar  C.) 
•i66tf  He  wet '  tinen   H 
Br  weta«  dl«  8aci 

»i    r-       /^ft-nitr,    .t  r     /  «rrtlirn  T1«l  B«l- 

iTH.  •iiuuei* 

iidem 

i'iankt. 

Im     |>oniiif#tn    Miir 


n-B  Dttttmt  ait  »bT»^ro  ty.%- 
H    mtht  »tta  V«>: 
aJ  wAt 
1  H  I  für  «aiaa  S, 


eon  wlteA«'wia«en  ataht/*  —  Und  Mrse  hier  voti  Piim« 
niem  geaa^^t  wird,  ^Ui  atvher  auoh  von  andern  deut- 
arhen  Landern ,  vuu  Schiuaieu  wenloetena  iu  au  hohem 
Maaae,  daaa  die  Bewohner  veraohleotitiiT  liokfoinlin  i^in- 
ander  aelbat  kaum  vt>r«leheu.  Doch««' 
denhelten  leichter  daratnatiflien  .    »Ik 

aohiede.     Die  n.w..K...>r  .(. .  iui.<  h.t,  .     .     ::. 

aprechen  tm  :> '  nn  tnan  aber 

deutrlbea  iätit.  hu  la«4t,  ao 

lat  oa  unrooibiiu.^,    -..,.-,    i,,..,.   „- eben  Schrift- 

■eloben  die  LaututoütUcaliou  darauatelifu. 

1670  Hei  oan  nich  sau  e  Hund  öra  e  Knake,  wenn 
hei  man  et  b'lench  heft.  —  /•  ri*i*i*tier  *,  i7ai, 

1G71  Hi  kernt  üw'u  Hon  to  ridden.    (Simimnuih.j  — 
tlnufH,  Mit,  v:>.  n. 
Er  kiiuitut  auf  dou  Hund  au  reiten, 

1672  Hier  hett  de  Htmil  in  den  Blidel  srhften,  - 

A'r/iiW:*« .  //  ,  172. 

Wenn  jemand  beim  Einaammetn  vot« '^'-'''•'•"V->-    >..,, 
froiwilllgeu  tlabeu  au  einer  Rtelle  ui  ' 

Ur«prauglt«h  Autruf  der  lubecker  t.  , 
beim  Vogelachin»at!in  der  LuatiKwachMi   .>v<  i.F.n..Ti «<  i^^i 
bei  aeinera  Umgangs  von  jemand  tiicbta  erhall. 

1673  Hier  ist  ein  Hund  verreckt. 

Reden aarl  beim  Kartenapi <r'l. 

1674  Htnger  sich  schorren  de  Hunde.    (ScMt^»,)  — 

FnnitmuKat  III.  S4S ,  247, 

1670  Huh«  der  Huiul  \  a  kun  schwimmen.     (Schtn.) 

^  ItlUi.'iii. 

II  dra  Vuiks, 

U>-  '■    '  ,  "■'"    "■,  ^     *• 

auaiua^iruclivu.  i^Tivh  1 

Namen  »0  nennen    1  • 

flnden  «ich  daher  1: 

die  aua  dem  Namen  'l'tiutül  i.nitMteUi  aiuJ  utli»x  »ik-li  ;^uf 
aeine  Oealalt  ond  Kltrl-C  u  a,  w.  besieUeu ,  alao  in  Ir- 
^ntiHi-iTicr  W^iiie  an  ihn  i-nniuirTi  .  iiilifii'  ilm  rw  hciiiiou, 
Jii.  hat  man    i'l- '  '  '    ■    1". 

<,  Mund,  der  !i 

Ti.,.„...    ,    ..,;.4ü(*-r.  ♦«»,.)      II...    :.,    . i.J. :-...-, 

der  i^lucbformei  dnrch  liwavbreibuuHen  auazuw«i«;ti«u, 
vgl*  auch  Stutyrr  in   Frvuttnun»  ,  II.  Wl. 

1Ö76  Hund  auaa  der  Küchen.  —  tirwi^v. //f.  &a;  Uh- 

tmvm.  IL  «;7.  at.  HtMMna,  W7. 

'  1677  Hund  für  den  löwen  Bchlahen*  —  l.taht^r't  ilf...  n. 
167«  Hun«l  fiir  'n  Urosrhen.     (Bmlau.) 
Scheltwurl. 

'1679  Huud*   rul,   de  Mansche   hebbe   gesiegt.  — 

Fri»chkirr\  173«. 

tCSO  Hund  um  Katxe  geben. 

Frt, :  (|ui  perd  nn  vhien  et  recouvre  uu  chat,  o'eat  tottjoart 
uiie  biato  fr  quatre  pleda.     (Lrrour,  I ,  \Qii.) 

16^1  Hund'  uml  Katzen  werden  eher  eins. 

Lut.t   Dnda  cum  flamma   priu»  rcdibit   in  graUam.    (Se^- 

*1683  Huud  und  Strick  ist  fort, 

l0t. :  Cum  cane  aimiil  et  lorum  i  (»e'itl).    (FkUiitpi .  f.  IUI ; 
Tafiptm,  io^.J 
'16S3  Hunile  führen  (tragen).  —  K6ite*.in4. 

Eme  alte  Strafe  fUt  MajetUtarerbreebor  rom  AdeJ. 

'1684  Hunde    führen    bis    Buschendorf'.    —    Grtmm. 

Hfiht*att..  717. 
()  Dnrf  bei  Nürnberg. 

'  1685  Hunde  und  Katiien  befreunden  wollen.  —  W*i- 
'168C  Hunde  und  Katren  einladen  {füttern). 

Alle   Leute    uhbe  AuAwabl   freüiftJlttli,   verichwende- 
riach  g^^^'U.  , 

Frl..    Donner    4   m*ugur    4   clUen    et  &   ohat.    (Knitim- 

'1687  Hunde   und  Katzen   w&rden  «ich   eher   ver- 
tragen. 

Lat..  EclLinl  duo  prlua  ainlciUam  lieabL  (Fküiflti ,  f,  190.) 

•16»8  I  möcht*8  kam  Hund  guomi.  —  Sh^tjur.  Sinn, 

II.  Gl. 
^161^9  leb  bin  (ja)  auch  dato  Htind  nicht  vom  A(r)»ch 

geful!«'"      ■"   •^"■■-  -     •"■"■•-■■■•- T.! 
Daai  'lert  aoDte, 

►p'.riii  Tl  K    .  ui    A    Weig  ge- 


aulth  hrqiu 


^uicit 


i£91   Ich  liab  den  Hund  betm  ScKwaü 


895 


Hand 


Hnnd 


896 


1692  Ich  liab'  den  Hund  im  Duppen  (i.  d.)  funden. 

—  tirtmm,  II,  1567. 
Einen  NAscher  ertappt. 

1693  Ich  halj'  ihn,  wie  den  Hund  an  der  Peitsche. 

(OHlprfUSK.) 

IGO-l  Ich  kann  nicht  allen  Ilundeu  Schuhe  machen. 
(Schlet.J 

Ihn  zn  aanr^ii»  dan  man  nicht  alle  Uebel  abstellen, 
jedem  Nothleldenden ,  HUlfeBocbenden  beistehen  könne. 

169Ö  Ich  musB  rään  Honde  fir'n  bain'm.  —  Peter,  447. 

Ich  man  mir  eine  Terächtliche  Behandlung  gefallen 
laaaeu.    Ich  muai  rein  Hunde  bei  iltm  fuhren. 

1C96  Ich  soll  immer  der  dickköpfige  Hund  sein. 

Soll  stets  der  Katze  die  Schelle  anhängen. 

1697  Ich  will  keinen  Hund  mit  einer  Schelle. 

Span.:   No  qniero  perro   con  cencerro.    (Cervantes,   Dun 
(iuiXQte.) 

1698  Ich  wollte  lieber  einen  bösen  Hand  autbrin- 
gen (reizen,  zornig  machen),  denn  ein  alt 
Weib. 

'1699  Ich  wollte  lieber  Hunde  führen ,  als  dies  oder 
jenes  thun. 

„So  hürt  man  in  unserer  Gegend*',  sagt  /.  F.  Wrm  in 
Frankenthal,  „sieh  üfters  I<eat«  anadrQoken,  wenn  aie 
der  Unmnth  anwandelt  oder  wenn  ihnen  sonst  etwas 
Unfreundliches  begegnet.  Bei  den  Oriechen  und  Bö- 
mem  herrschte  schon  die  Sitte,  das  man  Aelternmör- 
der  oder  Empörer  gegen  die  Obrigkeit  in  einen  Sack 
steckte,  dazu  einen  grindigen  Hund,  einige  Katzen 
und  Schlangen  that  und  so  den  zugebundenen  Sack 
ins  Ueer  oder  von  einem  Felsen  herabwarf.  Im  12.  Jahr- 
hundert hatte  man  aber  in  unserer  Gegend  ein  noch 
sonderbareres  SchauspieL  Der  deutsche  Kaiser  Fried- 
rich der  Kothbart  unternahm  einen  Zug  nach  Italien. 
£r  bestellte  unterdessen  den  Pfalzgrafen  Hermann ,  der 
im  Namen  des  Kaisers  nicht  nur  die  dem  Kaiser  und 
Reich  gehörigen  Bargen  und  Caatelle  achtttien  und  rer- 
theidigen ,  sondern  auch  Beoht  und  Gereohtigkeit  hand- 
Iiabeu  sollte.  Das  Herrschen  und  Beeren  erschien  dem- 
selben aber  so  angenehm,  dass  er  mit  dem  Plan  umging, 
sich  die  ihm  übertragene  Macht  so  zuzueignen,  dass 
er  nicht  nöthig  habe,  dem  Kaiser  zu  gehorchen,  son- 
dern selbst  Meister  ftber  d*n  Kaiaer  zu  werden.  Der 
damalige  Krzbischof  von  Mainz,  Arnold,  erhielt  Kennt- 
nias  Ton  diesem  Plan  und  theilte  ihn  sofort  dem  Kaiser 
mit.  So  wurde  siAon  in  Italien  Über  den  Pfalagraf 
Hermann  die  Beiohaacht  aasgesprochen ,  weil  er  land- 
friedensbrttchig  geworden  war  und  es  gewagt  hatte 
Aufruhr,  Bmpömng  und  Krieg  anzuzetteln.  Seine  Strafe, 
die  er  sp&ter  erleiden  mnsste,  war  folgende:  Er  nnd 
noch  zehn  andere  Grafen  am  Bhein,  seine  Mitgenos- 
een,  musate  ein  Jeder  einen  grindigen  Hund  bis  Bpeier 
auf  den  Markt  tragen ;  die  Hunde  mussten  anf  dem  gan- 
zen Wege  dahin  bellen  und  wurden  fttr  diesen  Zweck 
vuu  den  sie  begleitenden  Gerlohtsdienem  Ton  Zeit  zu 
Zeit  gezwickt.  Aber  nur  diesen  Edeln  war  die  Strafe, 
einen  Hund  zu  tragen,  auferlegt,  den  nicht edeln  Leu- 
ten wurde  ein  Stuhl  an  den  Hals  gehingt  als  Zeichen 
der  Leibeigenschaft  und  UnterthAnigkeit."  Ein  alter 
Dichter  Oumtheru» ,  be«chreibtand  besingt  die  Geschichte 
des  Hundetragens  in:  FarH  Hitt.  /toeor. |>a<ai<na ,  Frank- 
furt 1717,  8.  140.  (Vgl.  darQber  Allgemtiiur  Anzeiger  der 
UfuUchen,  Gotha  1816,  Nr.  74.; 

'1700  Ich  wolt  ein  Hund  fort  sorgen  lan,  der  hat 
vier  füss,  kein  Schu  daran.  —  Eyennjj, //.  4«9. 
'1701  Ich  würde  seinen  Hund  besser  behandeln. 
'1702  Ick  bin  as  de  Hund  ane  Swanz.  —  Dtihwri.  i»»**. 

Mir  fehlt  etwas,  daran  ich  gewohnt  bin. 
'1703  Ihr  beschicssner  Hund.  —  ßomo/cfa?,  cio. 
'1704  Ihre  Hunde  jagen  nicht  zugleich  (zusammen). 
Sie  sind  keine  rrennde.    Sie  vertragen  sich  nicht, 
haben  sehr  -verschiedene  Ansichten. 
Frz.:  Leurs  chien  ne  ohassent  pas  ensemble.   (Bokn  J,  3C; 
Staraehedfl,  lül;  Kritsinger,  140";  Lendroif,  32».; 

'  1705  Ik  sal  ök  ümmer  de  dulle  Hund  sin.  — :  Schütze, 

i,  268. 
Ich  soll  an  allem  schuld  sein,  auch:  ich  «oll  immer 

das  Gegentheil  verfBohten. 
'1706  Ik  schall  jümmer  de  bukende  Hund  wesn.  «- 

Eii'hwald,  834. 
'1707  Ja,  wenn  der  Hund  net  g'schissen  hätt\  dann 

hätt'  er  den  Hasen  gefangen. 
■1708  Jeden  Hund  für  einen  Pndel  halten. 

Aehnlich  russisch  AltiHOfin   T/,  M6. 

■1709  Kein  Hnnd  fräss^  es,  wenn  man's  ihm  vor- 
würfe. 
*  1710  Kein  Hund  nimmt  einen  Brocken  von  ihm. 

—  Mayer.  /.  ti3. 

•1711  Kein  Hund  pisst  den  mehr  an.  —  Fri$ch- 
bier  *,  1710. 


ver- 


ait  de  sted  hitsea. 


*17I2  Kein  Hund  und  kein  Seer.  —  JSdb4f>f,  »a. 

D.  i.  gar  niBBaand. 
*1713  Koan  Hund  brunst  den  a.    (Oberäaterreiek.) 
*1714  Liar  du  ans  an  ualen  Huünj  bell'n.    (Ai 

—  Havpt,  r///,  365,231. 
Lehre  da  einmal  einen  alten  Hund  bellen. 

*  1715  Man  könnte  Hunden  und  Katzen  damit 

geben. 
*1716  Man  muss  dem  Hund  ein  Bengel  anhencken. 

—  LfhmamH,  S8t,  IS. 

*1717  Man  muss  den  Hund  nicht  so  weit  in  die 

Küchen  kommen  lassen.  —  Lektnanm.  S0e,  is. 
*1718  Man  sollte  ihn  mit  Hnnden  aufhängen! 

Fttr  den  zum  Strang  Verurtheiltea,  an  aieh  der 
schimpflichsten  Strafe,  lag  noch  eine  Srnöhuag  der  Be- 
schimpfung darin ,  wenn  er  neben  oder  zwiaehem  Hnnden 
gehAn^t  wurde.  ( 8.  Huudetragen.)  So  erzAhlt  Kktttm- 
hälUr  in  seinen  AniuUn:  „Den  15.  Jnli  1624  ist  mm  Naiese 
ein  Jude,  KamensManosses,  um  dass  er  mit  Calachea 
MQnaen  interessirt,  unter  sich  an  die  Ptaa«  mit  awai 
Hunden  auf^hAngt  worden.  Als  er  etUeb«  Stoaden 
gehangen  und  von  den  Hunden  ziemlieb  acrbissen 
worden,  hat  er  gegen  Abend  ein  Chriat  an  werden  ge- 
beten. Daraaf  bald  die  Jesuiten  aich  seiner  angenoae- 
men  und  so  viel  bei  der  Obrigkeit  erhalten,  dass  msa 
ihn  wieder  herabgenommen,  in  daa  GelAngaias  geführt, 
gelabt  und  nach  der  Hand  getanft." 

*  1719  Man  sollte  ihn  mit  Hunden  aus  dem  Dorfe 

jagen. 
Holt.!  Men  zoude  hem  met  honden 
(Harrebomet ,  I,  32l.; 

*1720  Man  würde  heut'  keinen  Hund  hinausjagen. 

So  schlecht  Ist  daa  Wetter. 
JDän. :  Man  skalde  nn  ei  Jage  en  hnnd  ad.  (Prov,  dwt.,  322^ 
PolH.  I  Zle  tam  i  paa  wygnac.    (Lompa .  36.; 

*1721  Mehr  Hunde  als  Bünke.  ((hifritt.)  —  Bner^,  sse. 
*1722  Mir  hat  der  Hund  was  geschissen. 

Ich  habe  nichts  erhalten. 

*1723  Mit  den  Hunden  in  die  Kost  gehen.  —  f^4- 
miakon,  754. 
Sehr  nothdQrfllg  leben,  eohlecht  essen. 
*1724  Mit  solchen  Hunden  fällt  die  Jagd   schlecht 

aus.  ->  Binder  II,  1559. 
*1725  Mit  unwilligen  Hunden  jagen. 

tat.  t  Invitle  canibus  venari.    Ci8«y6€>l<i ,  258.; 
*1726  Möt'n  Hund,  möt*n  Hund,  he  hett'n  Schin- 
ken in*n  Mund.  —  Eichieald,  852. 

*  1727  Na,  nu  kümmt  de  Hund  ganz  mch  ut  d'  Koppel 

(I\mmern.J 

Nun  kommt  der  Hund  ganz  rauch  aus  der  KoppsL 
Koppel  ist  ein  eingez&unter  Weideplatz. 

*1728  Nicht  einmal  der  Hund  bellt  in  seinem  Walde. 
*1729  Nimm  dich  vor  dem  Hunde  in  Achtl 

Wamungamf  vor  einer  Gefahr,  mit  dem  Tone  aaf 
„dem",  von  einem  bestimmten  Menschen. 
Lat.:  Cava  canem.    (Faaeliui,  43.; 

*  1730  Op    den    Hond    gohn.     (MeursJ    —    Firmmiek. 

i,  402.  144. 
*1731  Scheiss  der  Hund  ins  Feuerzeug.     fPommeru,,: 
Ach  waa ,  ohne  Bedenklichkeit ,  ich  riskir'e,  d.  h.  ge- 
wöhnlich ich  fahre  fort,  leichtsinnig  zu  aein. 

*1732  Schlossers  Hund  vorlegen  (an  die  Thür  ket- 
ten). —  Fmcfcfriw  «,  I72a 
Ein  Schlosa  vor  die  ThOr. 

*1733  Sein  Hund  hat  das  Wild  nicht  getödtet,  aber 
er  will  ein  Rippenstück. 

Von  einem ,  der  schneiden  will ,  wo  er  nicht  geeist, 
easen,  obgleich  er  nicht  gearbeitet  hat. 

*1734  Sein  Hund  hat  einmal  in  der  neunten  Schule 
heruntergeschaut;  er  ist  aber  nicht  so  hoch 
hinaufgekommen.  —  SaUer ,  sio. 

Entweder  von  denen,  die  keine  gelehrte  Schwibildnag 
genoaaen  oder  Überhaupt  von  solchen,  die  sich  nnr  sehr 
wenig  Schulkenntniaae  erworben  haben. 

*1735  Seine  eigenen  Hunde  beissen  ihn. 

Holl.:   Zijne   eigene   honden    bijten   hem.      (Harr^omfft 
/,  322.; 

*1736  Seinen  Hund  hinschicken,  wohin   man  sich 
selbst  nicht  getraut. 
Seinen  Hund  mit  Zwieback  füttern. 

„Ka  gibt  Hunde,  die  man  kämmt,  liebkcMt,  mll  Bto- 
qoit  futtert,  denen  man  schöne  HttndiBsm  nm  Pil- 
vatvergnttgen  h&lt;  es  gibt  aber  aneh  aadera  Hvada, 
die  man  aushungern  lässt,  die  man  tritt  «ad  ««hllgti 
und  die  zuletzt  ein  Anatom  an  den  Pfctaai  Mif  Ahi  Tliifc 
nagelt,  nm  sie  bei  lebendigem  liCibt 
ren."    (VoUairt.) 


1737 


897 


Hund 


HODdcben — Hundedreck 


898 


*1738  Seihig  gibt^s  melir  als  rothe  Hunde.  —  Jer. 

r.oUhHf.  Käteiei,  425. 

*  1 739  Sich  vor  eiuem  Hunde  ohne  Zälme  fürchten. 
•1740  Sicli  wie  Hund  und  Katze  vertragen.  —  -W«- 

thety,  335». 
In  eingewunelter  FeindichAft  leben. 
/'/-.•. .  ä'acoorder  oomm«  cbiouiiet  cliati.  (Krittinser,  l2tt-*.) 

*  1741  Sie  führt  'n  Hund  hoaiui.    (Haifrn.j  —  Zmiitur. 

Idilil.,  ^(^chlest',  13;  Klein,  1,  707. 

Es  liat  niomaud  mit  ihr  getaust.  Dies  ist  ein  Schimpf 
fUr  ein  Mädchen  und  man  sagt  ipottwoiMe:  Ueh  nicht 
zu  ihr,  daiis  dich  der  Jlund  uicht  beiwit.  Nur  auf 
dem  Laude  üblich. 

*  1742  Sie  haben  den  Hund  recht  losgelaasen. 

*  1743  Sie  weret  keinen  hund  dauon.  —  Franck ,  II.  6i^. 

Von  leichtaiuuigen  Dinien,  die  in  ihrer  Anvwahl  nicht 
■treng  sind. 

*  1 744  Um  mich  schaut  sich  kein  Hund  um.     !  Ober- 

iMi'r reich. J  —   Uaumyarten,  80. 

*  1 74Ö  Und  wär's  ein  Hund ,  wenn  er  nur  Geld  schiss. 

BüfiiH.  :  Trebaf  ipei,  by  Jen  vejceueiil.    (Citlakopalij,  '296.) 

*1740  Unser  Hund   und  ihr  Hund  haben  zuweilen 
aus  Kiner  Schüssel  gefressen.    {(MHfrmMvsini.. 

äpott  auf  entfernte  oder  bloe  angebliche  Verwandt- 
■chaft  oder  Bekanntocliaft.  In  ahnlicher  Weise  die 
Bübmen:  Kr  iet  mir  «in  naher  Freund;  ich  bin  einer 
Mutter  Snhu  und  er  iet  einer  Mutter  Hohn.  Die  Her- 
ben: Meine  Mutter  und  seine  Mutter  sind  iwei  ge- 
borene yranen.  Meine  Mutter  und  seine  Mutter  haben 
•ich  an  Kiner  Houue  gewärmt.  Die  Oalisler:  Wir  sind 
verwandt;  seine  MuttPr  und  meine  Mutter  haben  an 
Kiuom  Wasser  Wasche  gewaschen.  Die  Bussen :  Nahe 
Verwandtschaft,  wir  haben  an  Kiner  Honne  Lumpen  ge- 
trocknet. Die  Letten:  Wir  gehOreu  in  Kiner  Kunfl, 
di>in  Vator  war  tun  Zauberer,  meine  Mutter  eine  Hexe. 
In  der  DberlausiU  sagt  man:  Dein  Ochse  hat  aus  un- 
serer PfUtse  getrunken.  (H.  Gebäck  2,  Morgen,  Suppe 
und  Vcrwanilt.) 

•1747   Up'n  Hund  sin.     (IhUi.)  —  Schütze,  //,  171. 

Von  kleinem  Unglück ,  ZurUck«etxung  iu  Ucaollschaf- 
ieu  u.  dgl. 

*  1 74b  Up'n  stuwen  Hund  to  ridcn  kamen.  —  Duh- 

iiitJ.  ViS^. 
Sohlecht  wegkommen. 

•1749  Vber  den  Hund  fallen.  —  ifenwc/i,  932,  ly;  Eine- 

/inii,  in. 
Abgewiesen  werden. 
Litt.:  Kepulsam  ferre.    (Ehtt^in,  '.VA*;  Hfniich,  98J,  SO.; 

'  1750  Vom  Hunde  auf  den  Schwanz  kommen. 
*17:)1  Vou  dem  nimmt  kein  Hund  kein  Stuck  Brot 
mehr.  (Ilultenbuiif^)  —  Für  Preimsen:  Friichbier^,  1710. 
Diese  doppelte  Verneinung  ist  in  der  Uedensart  stehend. 
•I7Ü2  Vor  die  llundc.      Schien.)  —  UVinÄ«W.  37. 

*  1703  Vun  Hund  to  Wust.    (IMm.)  —  Sihuixe.  IV.  381. 
•I7ü4  Vunn  Hund  de  Wurst  kopen.  —  KukvaUl.  Mi. 

Seine  Bedürfnisse  nicht  an  der  (Quelle  befriedigen, 
«lindern  da  kaufen,  wo  die  Waare  schlecht,  vielleicht 
unredlich  erworben,  wo  keine  Auswahl  in  derdelben, 
wo  das,  was  wir  wUuschen,  Rar  nicht  feil  ist.  Achn- 
lich  sagten  Portugiesen  und  Spanier:  Das  Fleisch  vom 
Wolfe  kaufen.    (S.  Hafer  44.) 

•1755  Weder  Hund  noch  Narr. 
"17oü  Wenn  ein  Huml  'nen  Furz   lässt,   muss   er 
kommen  zum  Riech(>n.     (hmmem.j 

/um  Neugierigen,  Haus  in  allen  Uassen. 

•17J7  Wcnu's  ein  Hund  gewesen    wäre, 
dicli  gebisuen. 

Wenu  jemand  etwas  nicht  finden  kann ,  das  ihm  vor 
Augen  liegt. 
Jiott.:  Als  hct  cou  hond  wai\  had  hij  u  in  da  beenen  ge- 
boten.    (Ilarrfbomee,  /,  »ICJ 

'  l7i!J  Wer  schoss  den  UuudV     (Soriamerika.) 

Diese  Kcdensart  wird  in  den  Vereinigten  Staaten  Nord- 
amerikas angewandt,  wenn  man  nicht  weiss ,  wer  etwas 
gcthan  hat  oder  wie  und  wodurch  es  an  Stande  gekom- 
men ist.  Es  ist  mir  nicht  gelungen,  die  Entitahnng 
•Ivrsclbcn  xu  ermitteln.  Wahrscheinlich  fahrt  sie  auf 
rine  Jagdauekdoto  lurftck.  Die  St'yiforktr  ataatatfitmng 
vom  11.  Nuvenber  1K63,  bekanntUoh  ein  Haaptorgan 
•ier  demokratischen  Partei,  enkhlt.  dan  der  Kriegt- 
mmiiter  Stantun  iu  Washington  ISOOO  SokUtan  Urlanb 
trtheilt  habe .  nffi  ihr  Wahlracht  in  ihnr  Hslmat  Penn- 
sylvanien  b«i  der  Wahl  de*  nra»  OoBTtnMft  (Im 
Ninn  der  UnioneregiamaCt  d.  L  Im  rtpvbUkanischen 
oder  autidemokradiohenSlun)  anaauabm.  Analatt  au 
sagen:  Wer  Mhoaa  den  UundV  lagt  lie,  kann  nnm  nun 
fragen:  W«v  erwihlta  Cnrtinf  (den  nanen  republlka- 
niachen  Gonfflnonr  Ton  Pennsyivanicn } ,  um  ansau- 
■preehcn,  daaieeine  Wahl  der  Kiuwirkung  det  Kriegs- 
mInUteri,  der  ISOOu  IlUlfsstimuien  geiehiekl  lub«,  su- 
nifchrelbcn  sei. 
IntÜTlCnat  SPBICaWÜBTEB-LxZIKOM,     II. 


er 


hätte 


•1751^  Wie  den  Hunden  gedeyt  dz  Grass.  —  Kyfriny. 

I.  303. 

•1760  Wie  der  Hund  auf  dem  Heu. 

Itän. :  Hau  er  som  hund  ved  h0-stakken.    (Fruv.  dan.  ,811.; 
Frs.:  Comme  lo  chien  du  Jardinier  qui  ne  mange  pas  de 

choux  et  ne  veut  pas  que  peri«onne  en  mange.    (L^- 

roux,  /,  107.; 
Lot.:  Canino  more  possideL  —  Cani«  in  praesepi.    6^Vy- 

bol.l.  (ib.) 

•1761  Wie  der  Hund  in  Flöhen. 

,.Vnd  geh  gleicli  iu  den  seiuou  vmb,  wie  der  Hund 
in  sein  Flöhen  krumb.-    m.  Suchx .  IU,  XXXIX,  1.; 
•1762  Wie  der  Hund  von  Brote  träumen. 

Was  man  gern  bitte,  davon  träumt  mau.  Der  Hund 
hat  mehr  Knochen  alü  Brot. 

•1763  Wie  ein  bogossener  Hund  davongi'ht'n. 

AeuBserst  bet>chümt|,  mit  dem  Nebeubegriff  der  Mntli- 
losigkeiL 
Fl-.-..-  Etre  battu  de  l'oiscau.    {Lrhdrvy,   U07.J   -  II  s'en 
est  rotuurn6  honteusemcut,  la  quaue  cutre  lun  jambes. 

*  1764  Wie  ein  Hund  das  Wasser  locken.  —  lüchu-r  i.  i. 
•1765  Wie  ein  Hund  gegen  den  Stein  wüthen,  der 
ihn  traf. 

Kiuem  andern  die  Schuld  des  UuglUcks  heiwesseii. 

•1766  Wie  ein  Hund  sterben. 

Fr:.:  Mourir  eu  bete.    (Kritiinger ,  G8''.; 

*1767  Wie    Hund   vml    Katzen    le1>cn.   —   //#'r/>nart. 

/.  BOO.  Hrauu,  I.  iri25. 
fra.:  Cest  belle  bataille  que  de  chiens  et  oliats.  —  (Vest 
belle  bataille  que  de  chiens  et  de  cliatx,  fhascuug  a 
ongloB.    (Leriiiue,  I,  WM.) 
•1768  Wo  hat  Hund  Haus  (Hof)?  —  Tf»dlaH.  244. 
^  Woher  die  Hoffart?  Was  steckt  dahintery 

•176U  Zum  Hunde  in  die  Hütte  kriechen. 

Sich  bittend  uud  antorwarflg  au  einen  l'utergenrd- 
ueteu  wenden. 
Hündchen. 

1  Bletsche    (belfernde)     Höngchcre    birsse    net. 

( Aachen. J  —   /■'iimcNiV/i.  /,  492.  29. 

*  2  De  erschte  Hundkes  warn  versept ',  —  Frisch- 
eier ^  1744. 

>)  Ersauft.  —  Trost  derer,  die  beim  Anfang  de«  Kar- 
tonspiels verlieren. 
Himdebett. 

1  In  einem  Ilundebctt  findet  man  nichts  als  Flöhe. 

Frx.:  Ku  liut  de  chien  n'a  point  d'oingture  (parfum^  - 
Kn  lit  ä  chien  no  qucrs  (chervhc)  j&  soyu.  (Leruux, 
J.  in7.; 

*2  Im  Hundebett  liegen. 

Im  Bergbau  sagt  man,  eine  Zeche  liege  im   Huude- 
bett,  wenn  es  mit  dcrHOlbon  nicht  fort  will,  weil  keine 
Anbrüche   vorhanden    sind    und   wenn    die   Zubussen 
schlecht  eingehen.    (Carnpf,   Wb.,  IJ.  SOi'"^.) 
Hundeblaff. 

•So  wit  as'n  Uunn'nbluflf.  —  .svhi//«?r. ///,  i*. 

So  weit  als  ein  HundeblalT.  In  Preussen:  Dat  üshh 
Huingublaff  wit.  (FriMcAbier.  1745.;  Zur  Bestimmung 
einer  Kntfernnng;  so  weit  als  mau  das  Bellen  eine« 
llundes  vernimmt.  Fragt  man  ni4mlich  auf  dem  Lande, 
wie  weit  es  noch  bis  sum  n&chsten  Orte  sei,  so  erhftlt 
man  verschiedene  Antworten,  zu  denen  diu  obige  ge- 
hört. In  der  Altmark  sagt  mau:  'N  SmUt  WAgs,  d.  h. 
so  weit  man  mit  eineiu  Stein  werfen  kann ;  wie  man  in 
Holstein  die  Länge  eines  Wegs  durch  die  Bedensart 
bestimmt:  Do  Weg  is  en  IMp  (oder:  *n  Smök)  Wegs 
lang,  d.  i.  so  laug  als  man  braucht,  um  eine  Pfeife 
auBsurauchen ,  etwa  eine  lialbo  bis  eine  gunxe  Stunde 
Kntferuung.  (Vgl.  Hanneil,  18b;  Schute.  III,  WS;  Atär- 
kitche  Fornckungnn ,  I,  lii;  J.  Orimm,  in  der  Zeitachrijl 
für  ffr.nchichtl,  KrcMlttei»$eHicha/t ,  II,  W.) 

Hundebratan. 

1  Zu  Ibmdebraten  gehören  füchsene  Salscn. 

„Cxu  eynem  hOnden  praten  gut  ist  eyn  fUohssene  sal- 
sen  als  man  lUt,  der  dich  mit  listigkelt  wil  hinder 
kummen ,  den  magst  du  vberlistigcn  icu  allen  stunden.** 
(Werdea,  BiiiJ.; 

2  Zum  Hnndsbraten  gehört  ein    Hnndssalz.   — 

Lehmann,  S31, 16. 
Hmidebrot. 

•Ue  hett  dat  für  en  Hundebrod  verkOft.  —  Uük. 
B«n,  1M^ 
Sr  hat  CS  für  sin  Geringes  verkauft. 
Hnndtdvttok* 

1  Hundedreck  und  Königreich  sind  uns  im  Tode 
gleich. 

Frx.:  l-'ieu  (onlurc)  ile  cliirn  et  marr  d'argont  seroiit  tnut 
nu  au  Juur  du  jiitf^'m^'iit.  —  Figne^  de  chtit  et  murc 
d'arguut  seroht  toutungau  Jugemeut.  (Lrroux,  I.  lui 
n.  IM.) 

•2  Das  ist  kein  Hundsdreck.  —  hUiuHmn .  izi. 
Lat.:  Non  e  cauii  podice.   (KiitMn,  331.; 

&7 


899 


Hnndefänger — Handegebet 


Hondegeld — Hnndehinken 


900 


•3  Das  ist  kernen  Hundedreck  wertli. 

J/oU,:  Het  ia  K^ene  hondenkeutel  waard.     (Uarrehom^*. 
I,  318.; 

*4  Em  miss  uit  en  jeden   Hongsdrük  rächen.  — 

Svhwfter.  940. 

*5  Kr   sieht    einen  Hundsdreck  für   einen  Grenz- 
stein an. 
'G  He  kann  üt  Hun'ndrcck  Flauten  niaken.    (Pom- 


luvrn.) 
So  klug,  uchlau,  seRchickt  ist  er. 

Hundsdreck    für   Wurst  verkaufen.  — 

VI,  520. 


AUmann 


Hun^ 


*Der  Hundefanger  hat  Schinders  Tochter  genom- 
men (geheirathet). 

lu  Aegypten  tagt  man  aprichwürtlich,  nm  eine  Vei^ 
bindnng  zwischen  gemeinen  Menacben  in  bezeichnen: 
Der  Hundefatter  verkanft,  wnrde  der  Schwiegeriohn 
eiuea  Fleischerg.  Da  kommt,  tagte  mau,  der  Koth  ror 
die  Tbür  seines  Hauses.  (Bunkhanit,  375.;  unter  Hunde- 
fatter sind  Jiier  SchOpsmagen,  Eingeweide  u.  s.  w.  zu 
verstehen,  die  aber  selten  an  die  Hunde  kommen,  weil 
sie  von  armen  Leuten  gekanft  werden. 
Hundafleisch. 

Zu  Hundefleisch  gehört  Wolfsbrühe. 

Fr*.:  A  chair  de  cbien  sanlse  de  loup.  (Lrroux-,  I ,  Wlt.) 
Uundefloh. 

•Hei  sitt  vuU  Hunnflei'n.  Wimark.)  —  Duiih«I,27ä. 
Uiuideflöhen. 

*Das  kommt  gleich  nach  dem  Hundeflöhen. 

Ist  ein  langweiliges,  widerwärtiges,  niedriges,  uuloh- 
uendes  Qeschftft. 
Hundefiressen. 

*Eä  ist  ein  Hundefressen. 

Schlechte  Mahlzeit.  Eigentlich  Nahrung  fUr  Hunde; 
nneigentlicli  eine  im  höchsten  Orade  schlechte  Speise, 
und  wenn  man  mit  höchster  Verachtung  davon  spre- 
chen will,  auch  wol  eine  Jede  Speise,  die  einem  nicht 
gut  genug  ist.  (Cawpf  ,  Wb. .  //.  803  ».; 
Handegaase. 

•In  die  Hundegasse  kommen.  —  FmchAtVr ',  i7*7. 
Sehr  herunterkommen,  ins  Elend  geratben. 
Hunde^bell. 

1  Hundegebell   gehört   nicht   in    die   Kirche.   — 

Braun,  Bibliolhek  des  Froksituu,  III ,  1 ,  13. 

2  Hundegebell    kommt   nicht    an    die    Ilimmels- 

schwell*. 

„In  Vulcan's  Tempel,  auf  dem  Berge  Aetna,  bewachte 
eine  (iattung  Hunde  das  Heiligthnm,  welche  einem 
wunderbaren  Naturtriebe  uarii  alle  KeehtschafTenen 
liebkosten  und  alle  Heuchler  anfielen  und  verschlan- 
gen. Dem  Staate  wfire  sogleich  geholfen,  wenn  sich 
mancher  gute  Ftirst  diese,  wie  es  scheint,  gänzlich 
ausgegangene  Hundegattung  anschafiVn  konnte."  (Wrtt 
lind  Zeit,  I,  174,  130.; 

Dan.:  Hvnde-b^n  farer  ikke  til  himmels.  -  Ondc  beuner 
gielder  ikke.    (Fror,  dan.,  82.; 

Lit.:  Sznn's  Balsas  ne  eit  i  Daugu.    (H'urcback  l,  SiO.; 

Ung.:Eh  ugatis  nem  hallik  menjorssAgba.    (Oaal,  HHl.; 

3  Hundegebell  verhallet  schnell. 

Die  Kroaten:  Hundegebell  hört  mau  im  Himmel  nicht. 
Die  Serben:  Was  der  Hund  in  den  Himmel  bellt,  bürt 
Oott  nicht.    Die  Letten:   Der  Katzen    FlUcho    steigen 
nicht  gen  Himmel.    Die  Rassen :    Der  Frösche  Fluch 
bleibt  im   Sumpfe  stecken.    Die  Perser:    Das  Hnnde- 
gebell  that  den  Wolken  nicht  wehe,    (neinnherg  IV,  86.; 
(S.  Eselsgeschrei.) 
Böhm. :  Psf  jtek  (  dech  )  more  nekormontl.    (Celakovtky ,  91 .; 
lU.:  Pa^Ji  hak  more  ne  moti.    (ÖelaXotuhif ,  91.; 
Hunde^bet. 

1  Hundsgebet   kompt  nit  inn  himmel.  —  Franck. 

l,  83*. 
HoU. :  Honta  bede  en  quam  nie  tot  hemel.  (FaliersUben ,  307  ; 

(Harrebomit,  J.  318.; 
Lat.:  Celos  non  penetrat  oratio  quam  oanis  orat.    (Fal- 

tenlebtn,  397^ 

"2  Hunds-  vnd  Katzengebett  kompt  nit  inn  himel. 

—  Egenolff,  342  ■;  Petri,  11,  385;   Gruter,  1,49:  Eise- 

Itin ,  S31 ;  Blum .  73. 
Kein  Tbier  kann  sich  mit  seinen  Gedanken  xu  Gott 

erheben ;  ebenso  wenig  dringt  das  Gebet  der  Andacbta- 

losen.  zu  ihm.    Die  Bussen:  Der  Hunde  Gebete  gehen 

nicht  über  ihre  Hatten,  der  Hunde  Flflehe  nieht  aber 

den  Hof  hinaus.    (AUnuinn  17,  447.; 
Böhm.:  P4n  b&h  psfho  hlasu  neslyii.  —  PsI  hlM  do  nahe 

n^de.    (C'elakovsky,  14.; 
It.:  Baglio  d'asino  non  arrivö  mal  in  oielo.  —  Vof  d'aso 

monta  non  an  si«l.    (Öelakoutky ,  15.; 
Kroat.:  Pe«Je  l^jai^e  nMuJe  se  v  nebo.    (Celaiowtky ,  14.; 
Lit,:  Szun  'i  balsas  n«  eitiin  dangUA.    (ßtlakotthy ,  \i.) 
toln.:   Psi  glos  niejidzie  do  nicbios.    (Ö*lako9tkii ,  14.;  - 

Psia  giosjr  nie  Id«  pod  niebiotjr.    (Lompa,  tS.; 


Hundeg^ld. 

1  Hundegeld  vnd  Hurenlohn  stehet  nebeneinander. 

—  Uerberger.  I,  984. 

•2  Einem  ein  Hundegeld  bieten. 

Ein  Spottgeld,  ein  verächtlicher  oder  Spottpreii. 
(Campe,   tt'b.,  II,  802».; 

•3  Etwas  für  ein  Hondegeld  verkaufen.  —  Vamft, 

Wb..  i/,80S*. 

•4  Fort  mit  dem  Hundegekle. 

Geld,  das  man  für  einen  verkauften  Hund  oder  fftr 
Lüsung  der  Erstgeburt  eines  Hundes  n.  dgl.  «AAlt, 
durfte  bei  den  Juden  nicht  ins  Gottesbaas  gebrackt 
werden.  (Vgl.  Büchner,  BiM.  Coneordans .  Jena  1757, 
I,  995.;  Nach  Ätiehaeiii'  Uebersetzung  bedeutet  ea  5  JfM. 
23,  18  den  Lohn  fttr  Knabenschande.    (Campe,  II,iOi*.J 

Hundehaar. 

1  Hundehaar  heilt  Hundebiss. 

It. :  Con  la  pella  del  cane  si  sana  la  morditiixa.  —  Dal 
can  che  morde ,  il  pelo  sana.    (Bvhn  T,  99  n.  91.; 

2  Mancher  kann  nichts  denn  Hundshar  in  Händel 

hacken.  —  Lehmann.  914.  8. 
•3  AUerley    Hundshaare   mit    hineinhacken    (dar> 
unterhacken).  —  i.uther't  7i«rfcr..  479*. 

Etwas  verderben,  verschlimmern,  bOa«  macbsB. 
.„Wenn  man  etwas  will  verbOsam  vnd  Terdorbco,  so 
muBS  man  einen  Wurm  in  handel  setsen,  Scnff  darza 
anrichten,  versftwem,  versaltsen,  den  Conpaaa  oder  das 
ziel  verdrehen ,  ein  Essig  F&sslein  dann  legen.  Uedioa 
fermenti  totam  massam  corrumpet.  Hundshar  daiia 
hacken,  ein  Pfeffer  oder  BrUhe  darftber  machen,  aul 
einer  sehwartzen  bürst  darüber  faren.  MAuaadreck  va- 
ter  Pfeffer  misohen,  der  Dmmmel  ein  loch  macbca, 
dem  Kranz  ein  blum  nach  der  ander  aussrupffen,  d« 
Freud  den  boden  anssstosseu ,  eines  gewin  Tud  nntiaa 
verwunden."    (Lehmann,  774,  1.; 

*4  Doar  sünd  Hunn'nhoar  mank  (oder:  ttischen) 
hackt  (strengt).  —  fichitter.  III.  s*;  .Siralwair 
Chronik.  I.  55;  Ddhnert,  199*;  Clitbu».  YUI;  BoUUAi. 
Studien,  Xlli.  122 

Um  zu  sagen :  Dazwischen  ist  Unfriede  gebracht.  Voa 
Händeln  und  Zwistigkeiten  aller  Art.  In  einer  Haai- 
schrift  des  Germanischen  Museums  (Nr.  3015*),  die 
dem  Ende  des  16.  oder  dem  Anfang  dee  lt.  Jah^ 
hunderts  angehört,  hcisst  es:  „Beoipe  katsenhaar.  di* 
langen,  die  vmb  den  raundt  sind,  vnd  hundshaar  des* 
selbigenglcicben,  vnd  wtterff  sie  zwyeschen  die  tme/j 
wan  sie  essen  oder  mit  «jnander  trincken  vnd  spriek 
dameben:  ich  beschwere  euch  bey  alle  den  heUischca 
(ielsteru,  das  ihr  seit  gute  Freunde  als  katz  rad  hundt" 
(Vgl.  Zeiuchrifi  für  Mythologie,  III.  321.; 

•5  He  hat  Hunnehör  tortwisken  hackt.     (Lippe. 

I'ngehürigkelten  bei  der  Sache  verQbt. 

♦C  Hundehaare  auflegen.  —  tw/ei«.  39i;  Awrft>.  jw; 

Fritchbier  \  1748. 

Wenn  jemand  sich  berauscht  hat,  nimmt  der  Volke- 
glaube  an ,  dass  der  Katzenjammer  nur  durch  daaeelbfl 
Getr&nk,  ron  welchem  zu  viel  genossen  wnrde ,  geheilt 
werden  könne.  —  Sich  mit  dem  heilen .  was  das  Cckel 
veranlasste.  Diese  Grundregel  der  Homöopathie  war 
sprichwörtlich  dem  Volke  schon  lange  vor  Hahneoaaa 
bekannt.  Ein  erfroreuos  Glied  reibt  man  uit  Schnee, 
ein  verbranntes  halt  man  ans  Feuer,  auf  eine  blnteade 
Wunde  legt  man  die  Axt,  eine  Beule  drOckt  man  ai« 
Messer  oder  Scblassel,  und  so  war  auch  einit  die  Mei- 
nung herrschend,  wer  von  einem  Hunde  feblsaeii  werde, 
solle,  damit  die  Wunde  leichter  heile ,  einige  Haare 
desselben  auflegen.  , 

Böhm.:  Cime  sobi  ubKzil.  tim  se  lec.    (Makoesty,  901.) 

Frs.:  Du  poil  de  la  beste  qui  to  mordit  on  de  aoo  aasg 
serais  qnery.  (BoriU,  II.  62;  Leroux,  I,  125.;  —  PoU 
(dit  Bacchus)  du  me»me  chien  est  an  pioa  aouveraia 
bien.  (Leroux ,  I,  110.;  —  Prendre  du  poil  de  U  btte. 
(LenJroy  131,  Leroux,  I,  94;  Kritnnger,  681»  j  ÜTürre, 
304«.; 

Holt.:  heg  er  haar  van  den  hond  op. 

Lat.:  Eins  qui  te  mordit  pilis  vel  sanguine  curabere.   (B^ 
tili,  II,  ei.)  —  Si   perfusa  mero  fuerint  to« 
sero,  sumito  mane  meri  pocula  sicut  herl. 
*7  Hundshar  aflögn.   ((Hferösterreich.) 
Hundehaarig. 

'S  werd  egen  goar  hundehärig  warden.     (ScUn^ 

—  Frommann,  III,  414.  525. 
Hnndehinken. 

1  Hunnehinken,  Fraulüde  Kränken  (Kränksln)  an 

Peardesweten  mot  me  nich  achten.    fUVMf.j 

2  Hnnnehinken  unFraenslüekranken,  de  dnert  nieli 

lange.  (GikHngm.J  —  5Hbamtecfc,  I.  SM;  Bfwam 
SonntagtbL.  1855.  4;  fQr  MeeUtiUmrg:  Sekittfr,  AI.  4^ 
Das  Kranken  der  Frauen  wird  von  teviokwpit  aWt 
immer  als  ao  enutlieb  betrmehteti  •■  ■ou  meSet  leirhter 
und  b»ld  vorübergehender  Natur  sein 


Bammgarltu.  M. 


901 


Handehochzeit — Huudeloch 


Handeluft — Hundertste 


902 


3  Hun'nhinken  und  Frugcnskranken,  dat  het  nischt 
(nix)  to  bedüdcn.    t'Pimmcn.j 
HnndehoohBelt. 

*K8  ist  nur  eine  Hundchochzcit. 

„Weil  dio  Papisten  don  KheitKnd  nicht  achten ,  ge- 
ficbicht  ihnen  rocht,  dast  eitel  Hundehochzeiten  bei 
ihnen  vind. '^  —  „Wenn  Gott  »eine  Hmnd  Tom  Hanta- 
weacn  abzeucht,  so  wird  eitel  Hunde  Hochzeit  und 
viehisch  Weicn  drau».*«  (Luthers  Werke,  IV,  404; 
VI,  335.; 

Hnndehatte. 

1  In  einer  Ilnndshütte  ist  kein  Zibcth  zu  finden. 

—    Wincklcr,  V ,  7. 

2  Wer  sich  in  einer  Ilandchütte  einquartiert,  muss 

mit  Knochen  naf^en. 

HuU.:  Die  Toor  h^ndto  acheep  komt,  moet  bceuen  kluivi-n. 
(Harrehomie,  I,  137.; 

*3  Es  ist  eine  blosse  (wahre)  Hundehütte. 

Eine  aehr  achlechtc  Hatte  oder  Wohnung,  (t'nmjt^, 
II,  802".; 

*4  In  die  Hundehütte  nach  Brot  gehen  (kommen). 
Siindejange. 

1  Wer  mit  Hundejnnjycn  >  um  sich  wirft,  win!  mit 
Grobheiten  tractirt.    c^'^'^kenwaULj 

')  Niedrigea  Scheltwort ,  in  Uezag  auf  einen  Menschen, 
dem  man  seine  gröaate  Verachtung  ausdrücken  will. 
(Cmnpf,   11,  80i!^; 

*2  Der  Hundqjunge  hat  wieder  einen  Hundejiingcn. 

Zur  Bezeichnung  OberflUiaiger  Dienertohaft. 
*3  Hier  möchte  ich  nicht  Handejunge  sein. 
•4  Ich  wollte  lieber  Trenck*s  Hundejunge  sein  (als 
mich  hior  schuricgeln  lassen). 

Diese  Redensart  findet  sich  In  hr.  ton  dtr  Trtnck's 
Krtählungeti  teiner  Flucht vertuche  aut  itagdehurg  Ton 
J.  T*tihf,UU. 

•5  Sich  mit  Huudejungcn  abgeben. 
HnndekUte. 

•Es  ist  eine  Hundekälte.  —  Fnsvhhu-r-,  1749. 
Hundekette. 

1  Hundesketten  und   Bundof^ketten  reissen  ^ern 
(oder:  reissen  endlich  mit  Bellen  und  mit  Geis- 
sen). —  K6nc,  1047. 
*2  Hundsketten    wider   einen   schmieden.  —    J/u- 

thcty.  35R*>. 
*3  Hunds-  und  Bundsketten  reissen.  —  l*etrx,  n,  385. 

Ilenurh,  558 ,  »0. 

„Die  menge  vnd  der  grosse  hauffe  derer  so  da  vn- 
recht  thnn ,  macht 'die  Sache  gar  nichts  besser.  Nach 
dem  lateinischen  Sprichwort:  Multltudo  errantium  noa 
parit  errori  patrociuium.  Vnd  Hunds  •  rnd  Bnndsket- 
ten  reissen."  (VatkeMjf,  37*.) 
Hundekneoht. 

*£r  ist  ein  blosser  Hmideknecht 

„Das  sind  sch&ndliche  FressÜnge  und  Bauchdiener, 
die  billiger  Sttu  Hirten  und  Hunde  Knechte  Be}ii  selten, 
denn  Seel  Warter  und  Pfarrherren.**  (Luther  t  Werke, 
IV,  426.; 

Btindekrieff. 

*E8  ist  ein  Hund'-  und  Katxcnkrieg. 

Fn.:  De  chieua  et  chats  la  guerre  est  belle.     (Lcnmx. 
I,  100.; 
Knndelateme. 
•1  Einem  mit  der  Hundelatcrno  nach  Hause  leuch- 
ten. —  liraun.  /.  1243. 

Eine  berliner  Köchin,  die  einen  ludringUchen  Uans- 
knecht  znrückweist,  sagt,  einen  Knüppel  erareifend: 
„Wenn  er  nu  nich  jeht,  werd*  ick  ihm  Jleicn  mit  de 
Hnndelateme  leuchten.'*    (Vgl.  Berliner  Redennarlen.) 

*3  Einen   mit   der   Hunnelatemo  fortleuchten.  — 

Knrtr.  3048  •".  Fn$chhin*.  1754. 
Ihn  mit  dem  Stock  zum  Hause  hinaastreiben. 
ffotl.:  Jemand  met  de  honden  In  het  bosoh  Jafftn.  —  Jemand 
met  de  honden-lantaam  nalichten.    (Harrtbomi* ,  1, 321.; 

*3  Einen  mit  der  Handelaterne  vom  Howe  lüch- 
ten,  dat  hei  de  Schau  verlast    (Wvtfenhmuel.j 
Handeleben. 

*£in  Hundeleben  führen. 

Holt.:  Een  bonden- leren  habban.    (Harrtiom^,  I,  SIT.; 
Lat,:    Delingere  talem.     (Plamhu.)   —  LaptMia    Tirtn. 
(Ptimiut.)    (Bindur  JI,  733  a.  \m.) 

Kundclcoh.        „      ,  ,     . 
*1  Emcn  ins  HuDdelooh  werfen. 

In  ein  flnitww,  lehlechlM  OefAngnlss.  (Cemps,  Wb.. 
//,  802-.; 

*S  £s  ist  ein  blowes  (wahres)  Uandcloch. 

Bin  achleohlci  BaliAltnIis,  eine  elende  WohamiB. 
(Ddkntrt,  IW'-.; 


*3  Hi  skalH  Hüünjshaal  dreeg.   Mmrum.;  —  Uaupi, 
riir,  .163, 200. 

Er  soll  das  Hnndeloch  tragen« 

•4  In    einem  Ilundeloche   wohnen.  —  r*im;»r.  wb., 

.    II.  802". 

In  einem  sehr  elenden,  unfreundlichen,  rerfallenen 
Zimmer. 
Hnndeluft. 

•He  hett  Hunn'nlücht  iii'n  Kopp.  —  SvhiUer,  ni,  s*. 

Er  steckt  Toller  Kniffe.     liUft,  rom    hochdeutschen 
lüften  — heben,  Gewandtheit,  etwas  zu  botreiben,  Manier, 
t  ein  Werkzeug  zu  behandeln.    ( S.  Lilfte.)    (Vgl.  Schütte, 
III,  56.; 

Hundemacherwlnkel. 

•Er  ist  aus   dem  Hundcmacherwinkel.  —  I'rtKch- 

/«i«T*,   1750. 

So  nennt  der  Volkswitz  in  Preussen  die  Gegend  zwi- 
sehen  Labiau  und  Tapiau,    mit   den  Dörfern  Augatu- 
pönen,  Stampelkon  und  Uderhallen. 
Hundexnahl. 
*1  Das  ist  ein  Ilundcmahl. 

Kine  magere,  schlechte  Mahlzeit.  Die  Riimer  be- 
zeichneten mit  dem  .Worte  Handemahlzeit  ein  Mahl 
ohne  W«in. 
Lat.:  Caniuum  praedium.  (fieUius.)  (Binder  II,  412; 
Frasm.  ,817;  Fax^'liua,  40;  l'hiUl'jit ,  I,  71;  Seyhuld,  «.S; 
WieffaHd,  .17.; 

*  2  Ein  Hundomahl(zeit). 

Frz.:  Disner  de  chien,  pain   et  cau.     (Leroux,'I,  107; 
Kritzinger,  140*'.; 

Hnndemaul. 

1  Hundemaul  und  Frauenknic  sind  selten  warm. 

HoU,:   Honden -muilen,  mana  aarzen  en  ▼rouwen-knittn 
aal  men  zelden  warm  aien.    (Harrehotnie ,  I,  321.; 

2  Hundmiul  un  Kindeshand  sind  lichte  te  füllen. 
Hnndenarr. 

"Er  ist  ein  wahrer  Himdenarr. 

Eine   Person,  die  eine  Übertriebene  liiobhaberel  fftr 
Hunde  hat.    (Campe,  II,  802«.; 
Hundenpart. 

Hundenpart  und  Richter  zugleich  sein. 

„Wir  wären  in  seinen  Sachen  mit  Hillebrand  Hunden- 
Part  und  Richter  augleicb  gewesen.'*  (H.  ton  Schuiti- 
nicken,  HI,  271.; 

Hunderaokermade. 

•Hundcrackermüdo  sein.  —  rmchbif r ',  i75i. 
Hundert. 

1  Hundert  die  wollen,  sind  stärker,  als  lausend 
die  müssen. 
•2  Bei  dem  pilt  hundert  für  eins.    {Tn^r.) 
*3  Da   geht  en  et  hundert,    dat    et  tusend   voll 

wird.     Cltedbunj.J 
•4  Das  hundert  ins  tausent  werffen.  —  l^ucnnifj,  201"; 

Gii//en«(f>tii,  76,93;  Sabbathfleuffcl  ilti  1  heatrum  Diahoh' 

rum,  474 ':  hörle,  3049;  Uraun.  I,  1566. 

Vom  Rechnen  entlehnt,  wenn  jemand  die  Hunderter 
in  die  Stelle  der  Tausender  u.  s.  w.  bringt.  In  einer 
aJten  Hnndschrift  hcintit  es:  „Es  mag  hier  auf  die 
Rechenpfennige  gezielt  sein ,  da  man  im  Hummiren  die- 
jenigen, welche  hundert  bedeuten,  nicht  unter  solche 
warfen  darf,  welche  tausend  Torstellen." 

*5  Ins  wilde  Hundert  streichen. 

,,Qo%t  hat  Mann  und  Weib  zusammengefügt,  die  zwei 
sollen  sein  ein  Leib,  und  dieser  Bube  nimpt  seinen 
Leib  und  streichet  daron  ins  wilde  hundert,  ad  Corin- 
thicos  rerersurus  ad  oalendas  Oraeeai.'*  (D.  Pomerann*, 
Vom  Ehebruch  und  Weglaufen.) 

•6  Potr  hundert  un  twintig.  (Ihlsu  —  Schulze,  u.  173. 

Ausruf  der  Verwunderang;  auch:  Potz  hunnert  un 
dusent.    In  Eiderstftdt  bezeichnet  man  mit  „hunnert  un 
dnsent*'  auch  ganz  kleine,  in  Milch  gekochte  Mehlklösse. 
HunderldBlurblame. 

•Das  is  e  Hundcrtjohrblum*.  —  Tendlau,  4*. 

Btwas  ungewOhnlieh  Selttnes ;  ein  ausserordentlicher 
Charakter. 
Hundertste.  .  ,     , 

1  Der  hundertste  weiss  nicht}  wie  sich  der  tau- 
sendste ernährt. 
*2  Dat  Hundertste  in*t  Dusendste  smit'n.  —  Eich. 

wtUd,  874. 

*3  Er  wirft  das  Hundertste  ins  Tausendste.  — 
ifricvla  7,429 .-  fc'yertng. //.  471;  Scholtel .  IIK** .  Ma- 
Ouif,  lU^i  Eitriein,  S34. 

*4  Hd  kummt  von^t  Huniiei>Bte  in't  Dusenste.  '.4'n 
mark.)  —  Itaniiril.  376. 

„Doch  laeneu  sie  uns  nicht  dak  Hunderte  ins  Tausend« 
schwatzen.»    (Lettiny.)    ,. Meine  Krau  redet  das   Hun- 
dertste ins  TaasandHte."    (Wn%%e.) 
fn.:  Cet  homma  t*  de  1%  ear«  au  gionjer  et  du  greui*r 
k  la  MT«.    (Lndroti,  245  u.  A^.) 

57* 


903 


Hnndeschiife —  Hnndezncht 


Hflndin— Hflndlein 


904 


•5  Vom  Hundertsten  ins  Tausendste  kommen.  — 
Loltrengd,  II.  483. 
Von  der  Hauptsache  ab,  auf  Nebensachen. 
Fr:.:  C'est  bien  sanM  du  eocq  k  l'asne.    {Ltroux,  I.  Hl.) 

—  Saater  d«  branche  en  brancbe. 
Lat.:   De  gallo  in  asinom.  —  Miscet  sacra  profania.  — 
Sermo  sine  capite.    (Bocill,  F.  36;  PMippi,  II,  178.; 
Hundeschiffe. 

Wer  vor  IIundeschifTe  kommt,  muss  Beine  be- 
klauben.     (Friet.) 
HTmdeaohlftffer. 

1  Wenn  der  Hundeschläger  henimgcht,  kommen 
die  Kläffer  zum  Schweigen. 
Boü.:   All  de  hondenilagers  omgaan,  bliJTen   er  meest 
keffbr^ea  dood.    (Harrebomee ,  I.  332.J 

*  2  Du  wilt  von  dem  hundssläger  eyn  klüppel  ( oder 

kolben)  kauffen.  —  Tnpintu.  ISS*;  Gesner,  I.  235. 
'/.af.:  Petia  aaipPiMH  i^b  iUo,  qui  ipae  indigeat.    (Ge$ner, 
I,  23.'»  .J 

Himdesohlecht. 

*E8  geht  ihm  hundeachlecht. 
Hnndesohnute. 

*Hc  hett  Hunnensuntcn  sten,  he  kann  scharp  rü- 
kcn.    .'//oUi.j  —  Schill» .  //.  172. 
Von  oder  zu  einem  Liatigeu ,  Feinmerkenden. 
Uondeaohnhe. 

*£r  hat  die  Hundeschuhc  angezogen. 
Betrftgt  sich  anmassend,  unverschämt. 
Himdeseele. 

•1  Die  elende  Hundsseele. 
•2  Du  (gottverfluchte)  Hundcsecle!    CTroppuH.) 
•3  Es  ist  keine  Huudeseele  da.  —  Frischbier^,  na. 

D.  i.  niemand. 
HtmdestaU. 

1  Im  Hundsstall  muss  man  kein  Bratwurst  suchen 

vnd  in  der  Katzen  Hauss  kein  Milch.  —  Leh- 
mann, 397,  6. 

2  Man  'rin  in'n  Hunnenstall,   sogt  Melms,   mag 

Brod  darin  sin  oder  nich.  —  lloefer,  741. 

3  Wer  sich  in  den  Hundcstall  legt,  muss  Kno' 

eben  fressen.  —  Altmann  Yl ,  414. 

4  Wer  wird  im  Hundcstall  Brot  suchen!  —  lleUu- 

hrrg  IV,  70. 

Wer  K.  B.  bei  ganx  verarmten  Ijeuton  Geld  fUc  ihre 
Oläubigor;  wer  WUnte  im  Rttdenstall,  wio  die  West- 
falen, oder  8peok  im  Hundcnost,  wio  die  Holländer, 
Salbe  beim  Ausstttzigen,  wio  die  Illyrer  sagen.  (Reim- 
benj  ly,  70.; 

*  5  Finnt  mo  im  Hundastall  6k  Brod  ?  —  nähnert.  m**- 
Hnndestimme. 

Hundestimme   geht   nicht  in   den   Himmel.  — 
Heinsberg  IV,  86. 
Hnndestrasse. 

•Een  de  Uundcstrato  wisn.  —  Ekhwaid.  m7. 
Handetanz. 

•Hunnetanz  up  Socken.  —  Schiller.  Hl,  5*. 

Eine    verwickelte  misliche  bacho.     „Gaud,   dat  du 

kümmst,  Pelter  Lnrenz,  rep  Napoleon  ut  vnll'n  Hals; 

hier  geih't  kunterbunt  tau.    Dat  is'n  woahren  Hunn'- 

danz  up  Socken.'*    (Rauhe,  26.; 

Hnndetrab. 

*1  Einen   auf  den   Hundetrab   bringen.  —  Fnsch' 

hier',  1746. 
Frz.:  Arttsien»  tdto  de  cliien.    (Cahier,  139.; 
*2  Er  (es)  geht  den  Hundetrab. 
Htmdetreue. 

Hundotren  und  Bärgerstolz  wachsen  nicht  auf 
Einem  Holz. 

„Die  Hundetreu  besteht  darin,  dasa  er  auf  Geheisi 
jeden  anbcUt."    (WeMfdeutacfie  ZtUung,  181»,  Kr.  51.; 

Hundewetter. 

•Es  ist  ein  Hundewetter.  —  Frischhter*,  1749. 

Sehr  schleohtea,  das«  mau  keinen  Hund  hinausjagt, 
das  kaum  ein  Hund  erträgt. 
Hundewirthaohaft. 

•Das  ist  eine  Hundewirthschail.  —  FrUfchHer*,  1753. 
Hundewurst. 

•Das  ist  Hundewurst  in  der  Fleischhalle. 
HoU.:  Hei  is  hondenworat  in  de  yleeachhal.    (ffarrtbomee. 
I,  318.; 

Hundezucht. 

•  Es  ist  eine  rechte  (wahre)  Hundezucht  —  Frisch- 

hier  ',  1753. 


Hündin. 

1  Die  eilende  Hündin  wirft  blinde  Jange.  ^  £ur- 

lein,  338. 

Di«  Lett«a:  Ocsebwind  geeilt,  blind  geboran.  Die 
KleinroHMi:  War  nwoh  arbsitat,  bringt  bliade  Jmag« 
sur  Welt.  Die  TaUren:  Man  darf  nicht  an  rmaeb  han- 
deln. .(Rnn»b€rg  III,  11.; 
Lot.:  Cania  featinana  oaeooa  parit  catnloc.  ffiMtom,  331,- 
Seybvtd ,  65.; 

2  Eine  Hündin  kann  ebenso  beisscn  als  ein  Hund. 

3  Wenn  die  Hündin  nicht  eilte,  würfe   aie  nicht 

blinde  Junge.  —  SimroOi,  5O68:  K9rt9.  aoU;  Brian, 
I,  1545. 
It.t  La  cagna  firettoloia  A  Li  eagnaoli  oieohL    (rm**mglut 
40,  11;  üaal,  342.) 

Hündleln. 

1  Das  Hündlein  lernt  vom  Hunde  bellen. 

Böhm,:  Bteno  stekA,  t»ki:  od  psdr  aljsl.    (öelakovakf,  Mk) 

2  Das  Hündlein  Rewel  vnd  iStoltzigen  .beschedigt 

vil.  —  Petri,  //,  64. 

3  Das  schwarze  Hündlein  beisset  sein  Lebtag. 

Die  Vorwürfe  dea  btiaen  Uewisaena  sind  durch  nichts 
zu  beaeitigen.  „Da  kommt  dnmach  daraus«  das  Krauea 
im  Nacken,  daa  achwarze  böae  Hllndlein ,  der  Benliag 
das  beiaset  dein  Lebtag  höret  nicht  auf.'*  (Luther  * 
Werke,  IV,  17«.; 

4  Das  schwarze  Hündlein  bleibt  nicht  aus. 

Womit  Luther  wiederholentlich  die  Begungen,  Vor- 
würfe Q.  a.  w.  dea  Gewissens  beieichnet.  n^*ci"'o* 
quod  poBBumus;  es  bleibet  doch  daa  aohwnrtae  HOnd- 
lein  nicht  ans.*'    (Mer'i   IVerke.Itl.  IVi,  17^.; 

5  Die  beissenden  Hündlein  strafft  der  Wolfif  gem. 

—  Luther's  Mt.,  S.  6. 

6  Ein  kleines  Hündlein  im  hauss  lest  sich  Ton 

einem  grossen  (Hunde),  der  draussen  stehet, 
nicht  heraussbeissen.  —  Lehmann,  sto,  94. 

7  Es   werden   dem   Hündlein    die   Zähne    schon 

wachsen. 
Waa  in  der  Natur  liegt,  wir    sich  entwickeln. 
Böhm. :  Dorostou«  nekdy  stencdm  (itenätknm  )  suhj.    (ie- 
lako9*kjf,  266.; 

8  Gesdieide  hündlein  tragen  die  wolfif  auch  gfaen 

holtz.   (S.  Fachs  234  und  Hahn  100.)  —  Franck,  1.  Utt' 
u.  128*';  Eyering.  II,  651;   llenitch,  1533,  61:    Gn*r, 
/,  42;  Sailer,  208;  .Smiroc*,  3478 ;  Körte,  3041;  Hein$btTf 
IV,  80. 
Schicksal  dea  Viel-  oder  Uobergeaoheiten. 

9  Gescheide  hündlein    werden  gemeiniglich  vos 

WÖlffen  gefressen.  —  ifatkenug,  IHtetüla,  J,  LI!'. 

10  Hündlein  muss  nicht  mit  dem  Wolf  anbinden. 

Hühth.:  Nejdfiv  v  posmech  zavadi,  kdos  ae  ■  Tjasim  wk- 
snadi.  (Celakotskij ,  349.;  —  Nexcn  se,  paiku,  po  vlci 
stope;  ohlödne  so,  snf  te.    (Ötlakvttky ,  24i>.^ 

11  Hündleins  Bellen  reizt  den  BuUenbcisscr  nicht. 
Böhm.:  Stek   mal6ho  stence  velki  arffe  near^sf.    (Ctkt- 

küvtky,  90.; 
Poln,:  Ogromny  swlerz  ua  OBzosek  drobneg^  aacseniatka 
niepojxncy.    (Öelakuvtkij ,  90.) 

12  Kleine  Hündlein  heisst  man  lange  Zip.  —  Pdn. 

II,  423. 
Böhm.:  Maly  psik  do  starosti  stuue.    (Cetakoetky ,  173.; 

13  Vor  kleiner  Hündlein  Bellen  fürchtet  man  sich 

nicht. 

Von  Drohungen  ohne  Nachdruck. 
Lot.:  Kulgur  ex  pelri.    (SeyboM,  196.; 

14  Was  ich  als  Hündlein  erzogen,  das  beisst  mich 

als  Hund. 

Die  Perser:  Der  Knabe,  der  sich  einst  nu  meineii 
Rock  hielt ,  fasate  mich  später  am  Kragen.  (Reimtberg 
VII,  li.) 

15  Wenn  das  Hündlein  nicht  geschissen  hätte,  so 

hätte  es  das  Häslein  gefangen. 
•16  Das  Hündlein  bellt  den  Löwen  an. 

Lat.:  Catulus  leouem  allatraus.    (Philippi,  I,  76.; 
•17  Das  Hündlein  hat  ihn  auch  gebissen. —  Thtattwm 
Diuboloruni ,  413*. 

•18  Es  geschieht  ihm  wio  dem  Hündlein  zo  Bre^ 

ten.  —  Köric,  3047  u.  3784;  U'urs6orfc  I,  30». 

Wird  in  der  Rheinpfalz  gebraucht,  um  abelMohnla 
Treue  lu  bezeichnen.    Zur  Entstehung  di« 
art  gab  Folgendes  Veranlassung :  Bin  Mann  In . 
liatte  ein  zu  verBchiedenon  Diensten  abgeriohtalw  ] 
lein,  das  or  auszuschicken  pflegte,  indem  « 
Korb,  worin  ein  beschriebener  Zettal  mit  dem; 
Oelde  lag,  ins  Maul  gab,  auf  welche  Welee  •• 
Fleisch  und  Wurst  vom  Fleischer  holtet  ohiM  Jei 
davon  aniurtthren.    Blnmal  »her  üuidle  i 


905 


Hnndsbad — Handsfott 


Hundsfotze — Handslode 


906 


lische  Herr  ««in  HOndlain  su  einem  katholischen,  die 
FMten  itreng  haltenden  Fleiiohor,  der,  ali  er  den 
Wnritxettel  im  Korbe  fand,  roll  Olanbenselfere  dem 
IlOndchen  den  Schwans  abhieb  und  mit  den  Worten: 
„Da  halt  du  Vleiich**,  in  den  Korb  legte.  Das  alao  be- 
schimpfte und  schwer  verwundete  Httndlein  trug  den 
Korb  treulieh  nach  Hanse,  legto  sich  aber  hin  und 
starb.  Von  der  trauernden  Stadt  wurde  aber  das  stei- 
nerne Bild  eines  Hündchens  ohne  Schwans  über  das 
Stadtthor  gesetxt. 

*  19  Man  muss  ihm  e  Huudlc  kaufen,  dass  ^s  ihm 
seine  Anschläge  frisst.    (Rotienburg.) 

Damit  aioh  seine  Ansohlige  nicht  allsn  sehr  anliäufoii. 

*20  Wenn  man  's  Händlein   hilng^,  darfst  da  mit 
und  das  Leiterlein  tragen,    fnottcnhurgj 
Zu  Kindern ,  die  gern  mitgehen  wollen. 
Handsbad- 

*K8  ist  nichts  als  ein  llundsbud. 

„Wie  die  schlndliohen  Ueister  thnn,  so  die  'l'auffc 
ein  Hnndsbad  geheisen."    (Luther'»   Wrrke,   l'I,  2^7.; 
HjxndMhexxgel. 

*£&  ist  ein  Hundsbengel. 

Bei  den  Bergleuten  sur  Boseichaung  eines  Faulemers 
oder  MUssiggttngers.    (Campe,  II.  $ur>*.} 
EundsblsB. 

Hundsbisse  heilt  man  mit  Him<lshHar  widcrumb. 

—  Lehmann,  2fi8,  100;  Simntck,  aiKJl. 
fr».!  Cnntrc  morsure  de  clilen  de  nuit  le  mcsme  poil  tr6»- 

bien  y  duit.    (LtroHx,  l,  loi.) 
It.:  Del  cau  gho  morde,  il  pelo  sana.    (Ho/ih  I,  91.; 
Hundabltte. 

Hundsbitt  vnd  Bellen  thut  nit  im  Himmel  schel- 
len. —  /Vfri,  //,  385. 
Hundsflleffe. 

Hundstliegen  sind  gemein  vnd  stechen  manchen, 
eh  crs  gewahr  wird.  —  /Wri,  //.  aos. 
Hnndafott. 

1  Kin  Hundsfott,  der  sein  Wort  nicht  hiklt. 

2  Kin  Hundsfott  gibt  mehr  als  er  luit.  —  f-iw- 

/c'iN.  383  u.  1.71.  \yur:buih  II.  2U1. 

Hundsrutt  ein  bis  in  tliv  verwandten  nurdisi-hon 
Sprachen  (dänisch  hu mi ii fot ,  •chytodinch  Aunth/uit ,  hol- 
Ikndisch  hoHtltmt,  huchuoiitsch  IIuHtlttutf )  verbreitetes, 
im  altfrausüsivlieu  chifH-foHlre  (jetst  in  Jeon-Juutrr  um- 
gchildotcs)  alti'N  Schimpfwort  zur  Itezeichnung  der  »ig- 
licit,  (ipmoinhcit  und  XirlitswUrdiKkeif,  das  wul  Ivun 
dem  nitcli  inundartiichoii  Finl,  Fut  abisuluiteu  iitt.  (V»;I> 
htrndt,  mi  SditiutUr,  I,  iU:  NcA/-<;<7  ,  61 ;  JfcAmi(< .  2ii7 
U.29L';  Tohtrr,  ll»7J  llVi.'/uif/ hat  es  im  tStfnoHymfn  W'-r- 
tfrf'u-'h  unter  Nr.  I'J.M  mit  Lump,  llalunk,  Lutti>rbul»e, 
Schulijak. Schuft vurgloicheud  zusammeuKestcIlt.  Hunds- 
fott i4t  ihm  das  die  höchste  Verachtung  ausdruckende 
Wort  dieser  Uusellschaft;  er  versteht  darunter  den  feigen 
NiedcrtrflvhtiKen ,  den  Niederträchtigen  im  hik-hBtcn 
i;rade.  Ilrifxf  (I,  76!()  meint,  Hundsfott  sei  aus  Uuuds- 
vugt  untstiüideii.  Kimtrin  hillt diese  Ucrlcituug  fiir  falsch 
und  liiiPst  e*  aus  Hundes- fuot,  vulvacanis,  entstehen. 
FuU-b'irm  (Hrf^himr  tlruihlrr,  l>iu2,  S.  «l«)  stellt  an- 
heim,  ob  es  nicht  von  Hundepfote,  Hundspfote  her- 
komnion  könne,  da  man  mehren.»  Scbimpfaunieu  von 
Thicren  entlehnt  habe:  als:  Affenxahl,  AlTenachwanz, 
Hasenfuss,  Herings-  und  Hundeseelu,  Schafskopf  u.  s.  w., 
doch  liAt  diese  Ableitung  gewiss  ebenso  wenig  fUr  sich, 
wie  die  von  Hundttvogt.  Nach  Inihnnt  (191)'*)  soll 
man  elicmals  die  Klnwohncr  eines  liinterpommcrschi-u 
SUdtchons  deshalb  ilundsfütter  genannt  haben,  weil 
tie  vcrpHichtt't  gewesen,  die  fürstlichen  .lagdhunde  in 
die  Fiuteriiug  zu  nehmen.  —  Friedrich  Wilhehn  I.  von 
Prruasnii  sagte  zu  seinem  Kammenliencr,  als  dieser  ihm 
ilon  Abendsegen  dabin  verwandelte:  „Der  Herr  segne 
.Sie  und  behüte  Kw.  Majestiit!''  „Schurke,  lies  recht. 
Ich  bin  vor  dem  lieben  Gott  ebenso  ein  lluudsfutt  wie 
du."    (Hryilaufr  Krziihler,  1806,  S.  664.; 

3  Ein  Hundsfott   gibt   was  Besseres   als  er  hat, 

sa^tc  der  Kerl,  und  Hess  einen  streichen. 

4  Ein  Hundsfott  thut  mehr  als  er  kann.  —  itindn- 

II,  9<*. 
Lat.:  Kst  quadam,   prodini  tenus,   sl   non  datnr  ultra. 
(U»rai.)    (Binder  7,  iVn    II,  989.; 

.'>  Kin  Hundsfott,  wer  mehr  thut,  als  er  kann.  — 

\\\AfenbutU'L) 
0  Man  kann  nicht  immer  wie  ein  Hundsfott  leben, 
sagt^^  Maz  Prunk,  und  forderte  für  einen  Sech* 
ser  Tischbier. 
HvU.:  Men  knn  alle  dngengesn  hondsrod  wesan,  ici  gie- 
rige Gerrit,  an  hU  gooidc  «en'  dnil  U  grabbelan. 
(Uariebome4,  /,  3S3.J) 

7  Wer  mich  eineu  Uondsfott  heiasti   den  heiss* 
ich  wieder  so.  —  Cerker.  97,3. 
*8  Don  Hundsfott  Ruf  sich  sitzen  lassen. 
*9  Den  Hundsfott  in  de  Fick  tchtcckcu.  —  /.••himirrf. 

/I.  14». 


•  10  Ein  Hundsfott,  wcr's  weiter  sagt. 

•  11  Er  ist  ein  Hundsfott. 

Schlechter,  yerttchtlicher  Mensch.  „Du  albern  alte 
Hundsfut.*'   (GriuunflMhaustn ,  SpriHgim*/fld.) 

•J2  Ich  soll  ein  Hundsfott  sein.  —  £W/tin,  S33. 
Hundafotse. 

Hundsfutzen    ist   auch   ein  Fleisch,   aber    nur 
kein  schweinernes,     (.\nrtingen.j 
Hnndafreundechaft. 

Hnndsfreundschaft  ist  besser  als  Feindschaft. 
Htuxdsfurs. 

Wer  keinen  Himdsfurz  riechen  kann,  soll  auch 
kein  Wilderet  essen. —  A«rtr.3m8. 

„Kanstu  kein  Hnndsfurts  riechen,  so  soU  du  kein  Wild- 
iiret  fressen.'*    (Fitchurt.  (ivach.,  iu  Klo-tfer,  1'///.  l.M.) 
Hundahaar,  s.  Hundehaar. 
Hundahafer. 

*  Einem  den  Iluudshafer  ausdroschen. 

Der  Hundshiifer  war  eine  Abgabe  der  Untcrtlianon 
nn  Hafer,  zur  Unterhaltung  der  hcrrschnftliuhen  .latjd- 
hunde,  fUr  welche  Rrot  daraus  gebacken  wurde,  (finujir. 
IIA..  //.  80t''.;  „Das  nicht  dein  Man  koni  in  da-<  ilaii^s 
vnd  dretich  mir  den  hundshnhcrn  auMK."  ('//.  Sa:h*,  t'fi' 
Uln  und  >jut  Sc/,i"rnrk.  IV.  XVlll,  l.) 

Hundshaut. 

•Er  hat  ein    hiindshaut  troiVcn. —  7.>hii///,  aia''. 

.SV*»/M,  1124";  hörtr,  .1ü47r;  \\ur:ha,h  U,  ID«. 
Ist  an  einen  gekommen,  dor  schlimmer  ii>t  alb  er. 
Hnndshüiken. 

Huudxhinka  und  WoibcrsterVn  is  nöt's  MHUiicr« 
verderb'n;  aber  Viehkrank  un<l's  Jlnssorvor- 
recken,  dus  thut  d'  Mäimor  erschrecken,  ilioti- 

Thal.  ■ 
Huxidahoohaelt. 

*Es  geht  wie  aufl' einer  Hundshochzoit  zu,  wenig 
zu   fressen,   vil   zu   lauften.  —  //.  Saihf,  /•'«  i- 

H(n  h/*jii»irJ .  ///,  CCC.YI,,  2. 

Hnndalmblsa. 

Beym  Huiidsimbis  trinckt  mun  keinen  Wein.  — 

hhmnnn .  191 ,  2.1. 
Hundfljunff. 

*Himdsiung  und  kalbcrnilrrisch. 

In  Steiermark:  llundsjuug  und  gAosuarrisch,  wie  eine 
(leiss. 
Hundakarre. 

Drei  Hundskarren  sind  noeh  keine  Karavanc. 

Uoll.:   Dat  gelijkt  wel  eene  theriakel-veili-.ndc  karavaan, 
zei  .louliem,   en  hij  zag  ecn'  kwakzalver  met  xijni'  do- 
nivstiqucn  cu  houtiiiuo  reizen.    (Uarrchi,nuf  ^  I,  8.t'»J 
Hundskopf. 
•1  Aus  keinem  Himdskopff  bellen.  —  ihcaKrwn  ihu- 

bnliimn  ,  1    . 
irm  zu  sagen:  die  Sactie  ist  nicht  gruuiIhiB. 

♦2  Er  hatt  einen  (gelenckeii)  Hundskopf,  dor  sieh 
binden  vnd  vc>rn  kan  Flöhen.  —  Uhmann,  297,  ci. 

Der  Cicschickte. 

*'<i  Es  ist  ein  Ilundskopf. 

Kin  verächtlicher  Mensch,    wie  Hundshuhe.     (Vgl. 
•  2  Sain.  3,  8.; 

Hundsknecbt. 

'Jemandes  Hundsknecht   sein    müssen.  —  ingA- 
tt'u^H  IUI  Thctitrum  Diahuhnun  ,  iö6*. 
Hundskoth. 

*1jhs  ist  Huudskoth.  —  //trtoy.T, //,  9i. 
Htmdsküche. 

•Er  ist  in  der  (kommt  in  die)  Hundsküelie.  — 

f.'iAflrin ,  334. 

Wo  alles  auf  Ihn,  wie  in  der  Küulic  auf  einen  Hund, 
losrennt,  um  ibn  zu  verjagen. 
Hundslauch. 

Wer  nicht  Hundslauch  rie<.'hen  kann,  poII  auch 
kein  Wildpret  essen.  —  Eitekin,  327 ;  Simnnk,  4991. 
Hundsloch. 
*  1  ich  schlupfe  in  ein  Hundsloch  und  pHanze  Doh- 
nen drin,    (lluis.j  —  KhnR.i,ii. 

Druckt  schershaft  den  Ucdankou  ans :  kein  Mensch 
kann  mioli  leiden. 

•2  Ins  Hundsloch  kommen.  —  J/rufti-w,  2x9''. 
Hu3idslode. 
*1  £inem  Hundslodcn  anhängen. 

lal.:   Pellem  caninam  rodere  alicui.    (Murtwl.)    (tiindrr 

II.  2i«i.; . 
*3  Kr  hat  soiiie  Huudslr>don  bokoinnicii. 

Derbe  Vorwurfe,  Lectinn ,  Strafpredigt. 

*3  Ich  luüss  m'r  olle  Htjudsloda  von  ^in  g'folla  16n. 

ftteHprr.-SMcii.-   —  iV(»r.447. 
Jede  Damathigung  ortragcn. 


907 


Handsmackc — Handstage 


Handstflrkei — Hanger 


906 


Hundsmucke. 

•  1  Die  Hundsmuc'kcn  schmecken  ihm  schlecht. 

„Wie  sclimeckeu  dir  nun  die  Hundsmucken?"  (Ham 
Sachs,  ir,  XXVII,  l.) 
*2  Kr  hat  handsmucken.  —  At/rcr,  IV.  249«.  i'i. 

„Wa4  darff  ich  hie  deiner  Ilundsmucken." 

•3  Es  Stechen  in  die  hundsmuckeu.  —  Franck,  I,  so"'. 
Körte.  3f)47". 
Uundsnaae. 

1  Kine  Ilundsnasc  ist  nicht  schön,  aber  sie  riecht 
gut. 
•2  Der  hat  eine  llundsnase;  man  meint,  er  haVs 
geschmeckt.     (Sürtingen.J 

Von  aolohen,  die  leicht  etwas  ausspüren,  bald  alles 
wissen. 

•  Ö  Det  es  eg   foör  Ilüünjsnöös.     (Amrum,)  —  Haupt, 

Vlll.  361.  175. 
Das  ist  nicht  für  Hundsnasen. 

*4  Er  hat  eine  Hundsnase. 

Eine  Spämase,  die  alles  findet. 
Holl.:  Hij  heeft  eenen  hondenneus.    (Harrebomic ,  l,  319.J 

*5  Hä  hat  en  Honksnäs»    (Bedburi).j 
HundsnatuT. 

•Seine  (wahre)  Hundsnatur  zeigen. 

„Die  wahre  LUwen-  oder  Hundsuatur  des  Menschen 
entwickelt  sich  nur  Tollkommen  in  seinem  Ungliick."  — 
„Bei  der  platten  Hundsnatnr  der  meisten  Menschen  in 
den  Besidenzen  und  der  WiUiner  an  den  Höfen  möchte 
der  Menschenfreund  wirklich  weinen. "  —  „  Bei  man> 
chen  Menschen  hat  sich  die  Hundsuatur  noch  mehr 
ausgebildet  als  bei  den  Hunden  selbst.'*  (  Welt  und  Zeit, 
V,  2W,  »7;  2-.>l,  \hl  u.  254  ,  414.; 

Hundsnote. 

•  1  Er  kriegt  Hundsnoten.  —  Fn#<r/i6icr*,  1755, 

Derbe,  empfindliche  Verweise. 

•  2  Er  muss  mit  einem  Gericht  Himdsnoten  fürlieb 

nehmen.  —  Fnsthbier*.  1756. 
Hundsrtloken. 

Hundsrücken  haben  mucken.  —  Gnuer,  lll,  si. 
Hundsschersleln. 

*Sich  ein  Hundsscherzlein  machen. 

„In  solchen  Bullen  und  Büchern  treibet  der  Pabst 
nur  ein  Hundschertzlein  mit  der  Christenheit."  (Lu- 
ther«  Werkt,   VII,  230.) 

Hundsschlss. 

•Alle  Hundsschiss.  —  Schöpf.  28i. 
Alle  Augenblicke. 
Hundsschwans.; 

Ein  Hnndsschwantz  wird  doch  wider  krnmb\  ob 
er  schon  bissweilen  schlecht  (gerade)  ist.  — 
Lehmann,  541,  74. 
Hundssprunsr. 

*  Einem  den  Hundssprung  weisen.  —  Körte,  3048". 

Ihn  schimpflich  fortjagen. 

Hundsstimme  drirgt  nicht  in  den  Himmel   (Lit.) 
HundstBffe. 

1  Hundsdage  hell  \m  kloer  bedüet  en.  gut  Joer. 

{Westf.J    —  Boebt'l.  100. 

2  Hundstage  hell  und  klar  zeigen   an  ein  gutes 

Jahr.  —  Bocbcl.  lOO;  Oriikel.  651;  Simrock,  5880. 

Man  ist  in  Deutschland  der  Meinung,  |dass  der  Juli 
( s.  d.)  in  der  Witterung  dem  Januar  ebenso  entspreche 
wie  der  Juni  dem  December  und  betrachtet  es  als  ein 
günstiges  Zeichen,  wenn  die  Hundstage  klar  sind.  In 
llindostan  gilt  der  unserm  Juli  entsprechende  Monat 
i^awun  für  so  schön,  dass  man,  um  jemand  aufzufor- 
dern, die  Zelt  des  Vergnflgens  nicht  unbenutzt  ror- 
ubergehen  zu  lassen,  ausruft:  Flieg',  Schmetterling,  es 
ist  äawun,  und  man  nimmt  als  Begel  an:  Ein  trocke» 
uer  Sawun,  ein  darrer  BMiadun  (August,  September). 
(Reiiuberg   VIII,  152.) 

8  Hundstage  schön  und  heiten  (hell  und  klar)  be- 
deuten fruchtbare  Zeiten  (ein  gutes  Jahr).  — 
Hoehel,  102. 

4  In  Hundstagen  den  Mund  feucht,  das  vbiige  im 

trucken.  —  /.ffcmann, //,  279,  57. 

5  Wenn  de  Hunnesdäge  körnt,  wärt  de  Hunne  ane- 

bunnen  un  de  Schaulemesters  lascläten.  — 
Schambach,  II.  714. 

Wenn  die  Hundstage  kommen,  werden  die  Hunde 
angebunden  und  die  Schulmeister  losgelassen.  Früher 
wurden,  um  einen  Ausbruch  der  ToUwnth  unsohtdlich 
zu  machen ,  die  Hunde  während  der  Hnndstag«  ( 23.  Juli 
bis  23.  August)  wirklich  angebunden ,  and  die  Sommer- 
fericn  der  Lehrer ,  die  Jetzt  mehr  in  die  Erntezeit  ver- 
legt sind,  fielen  in  die  Uundstage. 

6  Wenn  die  Uundstage  Regen  bereiten,  kommen 

nicht  die  besten  Zeiten.  —  OraMt  652. 


7  Wenn  der  erst  Hundstag   schön  yne  goht,  so 

isch^s  der  ganz  Monet  schön.     (Soleikiim.)  — 
Schild.  lU,lSi. 

8  Wenn  mit  dem  ersten  Tage  der  Handstage  die 

gelinden  Nordwinde  (Etesiae)  zu  wehen  be- 
ginnen, so  wehen  sie  vierzig  Tage.  —  Orakel,  650. 

9  Wer  in   den  Hundstagen   verrückt   wird,   der 

muss  doli  in'n  Kopp  sind,  sagte  der  Ecken- 
steher, da  ihn  der  Frost  schüttelte  und  er 
den  Pelz  suchte. 
10  Wie    die  Hundstage  eingehen  (anfangen),    so 
gehen  sie  aus.  —  Bair.  Haw^alender. 

Das  Sprichwort  hat  das  Schicksal  aller  andern  Witte- 
rungsregeln. 

*  1 1  Bei  dem  sind  die  Hundstage  schon  angegangen. 

Er  ist  nicht  richtig  im  Kopfe. 

*12  Die  Hundstage  kehren  bei  ihm  ein. 

*  13  Et  is  mit  em  in  de  Hundsdag*.  —  Eichtrald,  «*. 
Hundstürkei. 

•Er  ist  aus  der  Hundstürkei.  —  Fruütbier*.  ii»7. 
Ist  nicht  weit  her.    Unter  der  Handstflrkei  Tantaht 
mau  in  der  Provinz  Prenssen  dia  Gegend  ron  Zintan. 
Hundsübel. 

•Es  geht  ihm  hundsübel.  —  Simplic.  I.  sw;  tit- 
lein .  384 ;  Braun ,  /,  1534. 
Hundswohl. 

*£s  ist  ihm  hunilswohl. 
Huttdssnnse. 

1  Hundes  Zung  heilet  Wunden.  —  /v«rt.  n,  asi. 
•  2  Er  wirüt  mit  hundszungen  vmb  sich.  —  LHkmam. 

915.  11. 

Von  einem  .Zänkischen.    Lehmann  hat  danaban  noch 
folgende  verwandte  Redensarten  angeführt  :  Er  ImIU  je- 
dermann an.    Er  pleokt  gegen  jeden  dia   sahna.    Es 
kommet  niemand  mit  Lieb  von  jhm. 
Hnnffarlen. 

•Er  kommt  aus  Hungarien. 

Aus  einem  Hanse,  Lande  u.  e.  w.,  wo   grossa  Notk 
geherrscht  hat;  er  sieht  sehr  hungerleidig  ans. 
Hunflrer. 

1  Aus  Hunger  stehlen  ist  keine  Sünde.  —  Em- 

lein.  334. 
ßuhm.:  Dluhkormoutf,  a  hlad  krade.    (äelakoKtkg,  1$«.; 
/<af..*Vlro  esurienti  necesse  est  farari.    (EitetHn,  39L) 

2  Beim  Hunger  dient  allzeit  der  beste  Koch.  — 

Wincklcr,  XV.  88. 

3  Das  ist  ein  blinder  Hunger,  wenn  ffenng  Brot 

da  ist  (oder:  wenn  der  Tisch  voll  ist). 

4  De  Hunger  drifft  (treibt)  et  herin,  söd  de  Soldat, 

as  he  Speck  up  't  Botterbrot  leggde.    cottfht^; 

—  Frommann.  lll.  429,  249;  Eichtrald,  1784;  Uo0fer.  »9S. 

5  Dem  Hunger  dient  auch  wol  eine  Leberwurst, 

und  ein  gutes  Mass  Wein  löscht  den  Durst 

6  Dem  Hunger  ist  nicht  wohl  predigen.  —  £itr- 

lein ,  334. 
Engl:  A  hungry  belly  has  no  eras.    (EUHein.  334.; 

7  Der  Hunger  bringt  alles  vnder  die  zän.  —  Z«^- 

huch.  XL». 

8  Der  Hunger  ess  e  scharf  Schwäht.     rA'tfln..  — 

Firmenich ,  475,  179:  für  Düren:  Firmenich,  I,  483,  !^. 

9  Der    Hunger    findet    den    Doctorhut.    —    Stm- 

rock ,  5091 ;  Reiimberq  lll,  86. 

Ein  hungriger  Mann,  sagen  die  Schotten,  aiabt  wais. 
(Reimberg  III,  86.; 

10  Der  Hunger  fod  bim  Bare  *  u  a.     CLuxnn.j  — 

Staldcr.  I.  123. 

')  BAren  =  Krippe,   Baufe.  —  Bei   der  Krttppa,   in 
Stall,  dann  kommt  er  erst  ins  Hans. 

11  Der  Hunger  gewinnt  Ehr.  —  Petrt,  n,  »4. 

12  Der  Hunger  hält  keine  Fasten. 

Dan. :  Hunger  holder  inger  faste.    (Vrow,  dan. .  314.^ 

13  Der  Hunger  hat  kein  schwarzes  Brot.  —  mmdOir, 

XIX,  55. 

14  Der  Hunger  ist  der  beste  koch,  der  dorrt  te 

beste  kellner  och.  —  Heni»ch,  m,  lo. 

Lot..'  Condimentnm  cibi  est  fames,  potns  aitia.    (BtmitA 
779,  13.; 

15  Der  Hunger  ist  die  beste  Brühe.  —  Rnwötfrf  nr.  m, 

16  Der  Hunger  ist  ein  böser  Mann,  er  greift  Bflh 

cherlei  Sachen  an.  —  Seybold.  m.' 
fingt. :  Hunger  will  break  tbrough  skona-walla.  f-V 
Lat.:  Imperiosa  famat.    (Ses/bold.  iS\.) 


909 


Hunger 


Hnnger 


910 


17  Der  Hunger  ist  ein  (Gläubiger,  dem  man  nicht 
ausweichen  kann. 
bühm.:  Illad   nenl  aonaed,   »by   od  niho^  n^iXl  mohl.  — 
Hlad  nenfatr^o,  Abfichononfdborek.  (Celakonki/ ,  HS.) 

iä  Der  hungiT  ist  ein  guter  koch.  —  Agricola  /,  147; 

rrotuk,  I,  144;   KgetiolfJ',  G7*  u.  84*;   (iruUir .  /.  4»  ; 

Pclri.  11.  «M;  Lihmtum,  II.  269,   IIS;  iMhfr,  155,  378 

u.  419;  .SVhoHd.llU»  u.  1131*;  mionhvrg,  /,  99;  Ki«p- 

i«iH,334;   ///um,  166;   liremser,  6;    //lirkini;  20  u.  105; 

Hroina,  11,  G;  Lattge,  242;    JtfiiW«T,  43.  «'•;   Striijcr.  378; 

S(ji/i'r,  77;  AV'Hx.  J9;  Simrodk.  5082;  A'Jr/f  .3063  u.  3804; 

Schwvriii ,  21;  /iarnann ,   TiKprr.,  /,  20;  Hrauii,  I,  lSi>'; 

iVirumi<jAoH .  'i692;   Hnmbvrg  III,  S3 ;   Frifdrirh'x  Saliri- 

fihor  Xritsjiirgal ;  onlfrii'tnßch  }i«i  Wiirrfu  ,  515. 
„Der  lmu{<er  ist  der  beat  koch  geacht,  dann  von  jm 

wenlt  kcju  apeyaa  vormcht.'*    (Werdea,  Aiiijj^J    ..Der 

Huiiifur  iat  der  beate  koob,   der  ward  a»ff  Krd  vnd  iat 

ea  noch.'    (Ufniwh,  327,  24;  Petii.  II,  94.J 
W.d. :  Der  hunger  iat  der  beute  koch ,  der  ie  wart  oder 

wirdet  noch.    ( t-Widamt.)  —  Der  hnnger  waa  ir  beider 

koch.    (Wi!/a»iur.)    (Zinfierle,  lü.) 
Bühia.:  Illad  Je  nejlepäf  kuobar.    (cV/aAofUy.  189.; 
Üün.:  Hunger  gi0r  en  god  kok.     (Pro*,  dun.,  '■ilA.) 
Kh'jI.:  A  good  HtoDiaoh  ia  the  beat  aauce.   (Hi«fl^in,  334: 

Uaal,  935;  KörU ,  3<»Ö3.; 
Fr:,:  A    bou  app^tit  iL   ne   faut    point  de   aauce.    (Kise- 

laiH,  MU:  Aörtr,  3U63.;  —  A   bon   goftt   et   faim   n'y  a 

inauvüla   pain. 
Üiill.:  Hongur  ia  de  beate  kok.    ( Ilarrebomtt ,  I , 'A2'A.) 
It.:   La  fainc  »  il  miglior  iiitiugolo.     (Cakin-,  2914:   Huhn 

I.  I0f>.)  —  La  fama  h&  aempre  bnon  onoco.  (PanagUa. 
119,  ».;  —  I/aaino  che  a  fame  mangia  d'ogui  atrame. 
(KiarlriH,  334.; 

Kroat.:  Uladen  ieludeo  dober  aokac.    0:iluloe»L!f.   189.; 
Lat.:    Aacipe  qualo    datur   ai  cupia   oaae   aatur.    (Binder 

II,  39;  Bvchlrr,  Vi\.}  —  Tibi  coudimentum  «at  famea. 
( KiMflfin,  354 ;  Si^i/bold,  t>7ö.;  —  Famea  nou  eat  ambitioaa. 
( S^neca.)  (Bindtrll,  1097.;  —  Famea  optimua  eat  coqnua. 
(f'itelria,  'Mi.)  —  Jejunua  rare  atouiachna  vnlgaria 
temuit  (aperuit).  (Iloras.)  (Kru»<f,  469;  Schonhitim,  }.\; 
Binder  I,  81*2;  II,  VM;  thiUppi,  I,  l*U.)  —  Optimnm 
coudimentum  famea.  (Binder  I,  13U1 ;  II,  2433;  Buch- 
tor.  I2ü;  S-tjhoUi,  419;  Faxolius,  49;  KUtUim ,  334.;  — 
Praetor  ae  ipaam  caetera  ednlcat  famea.    (Kiitfltin  ,  334.; 

Püln.:  CilAd  atanio  xa  kuchmiatnca.    (l^lakurilff ,  189.; 
l'mff.:  Legjobb  azak&ca  ax   ^ha^g.     (Oaal,  935.; 

19  Der  Hunger  ist  ein  guter  Koch,  er  lehrt  Holz« 

:il»fel  kauen.     (Xaimau.j   —   Kehrein .  VII.  109. 

20  Der  Hunger  ist  nin  guter  Lehrmeister.  —  lim- 

der  //,24U6. 
Lat.:  Mnita  dooet  duria  nrgena  in  rebua  egcataa.    (l'ir^il.) 
(Binder  II,  iai3.; 

31  Der  Hunger  ist  ein  jfuter  Redner.  —  (.'««!,  938; 

Sailer,  in:  Simrock,  ."iOSO. 

Die  Ruaaen:  Der  iHiiuger  führt  eine  eindringliche 
Sprache.     (AUmaHH  VI.  391.; 

•J2  Der  Hunger  ist  ein  kühner  Mann,  der  Fräu- 
lein Niclitshnb  frtMen  kann. 

Böhm.:  Smel^  jeat  ten ,  kdo  ae  dv^ma  ae  bUe;  ale  ame- 
Lejat,  kdo  ae  aenl  nie  nem^e.    (Öelakovsky,  383.; 

Potn.:  Amialy,  co  alf  ae  dwieraa  bije;alo  ^mlclazy,  co  aif 
xeuf  «  nie  uiema.    (Cetakvvtkff ,  363.) 

•J3  Der  hunger  ist  ein  seharpff  schwerdt.  -—  rmmk. 

//.75'^;  ru|>/Mii«.  93^;  Lehmann.  II.  269,  112;  /Wri. 
//.  94;  Sail.T.  78;  Simnuk.  5101;  Körte.  3052;  llen- 
niy.  106;  rritJibiVr,  350;  Fri$chbier  *,  ni9 ;  oftfnetiiich 
im  llaufkalender .  I. 

Die«  Sprichwort  wird  im  Krläuterten  Preuttem  (I,  510), 
beaondera  bei  der  Begebenheit  angefahrt,  ala  der  sam- 
liindiiche  Biichof  Dietrich ,  den  der  Hoehmeiater  Hein- 
rich von  Bichtenberg  im  Jahre  1147  wegen  mancherlei 
Frerolthaten  aufa  Schloaa  su  Tapian  hatte  gefangen 
«etien  laaaen,  endlich  hat  Terhungem  mttaaen,  wobei 
man  gefunden,  daaa  er  das  Fleiaoh  von  aeiaen  beiden 
Acliaeln,  ao  weiter  ea  hatte  erreicbini  können,  abge- 
nagu  Daher  tagen  |die  Italiener:  Eine  ansgvhnngvrte 
Stadt  wird  laicht  entOnnt.    (Reim$k«rg  111,  86.; 

Jlkd.:  Der  hungir  ist  «in  aoharfla  schweit.  (RWwpitgtU) 
(Ximgerle,  76.; 

JIM.:  Hongher  Is  «en  aohup  swMrt.  (Tmmn^ ,  14,16; 
HarrebomJe,  /.  SM.; 

Lat. :  ImperioBA  Umaa.  (Oaalf  SlOj  —  Lepori  •surienti 
■tiam  pUMBtM  fl«i.  r&ftar.  »76;  FUlippi,  l.  923.;  ~ 
Pnalls  gUdlu  «tt  magwi  fans«  •%  Mulos.  (FaHtrt- 
l«b€»,S90.) 

M  Der  huDjger  iit  ein  TUgediütiger  hurrer.  —  Frantk, 
11, 164";  Untier.  /,  li;  Airi,  11.  94. 
Xngl.:  Farne  ii  but  Uta  braaih  of  the  |iMple,  ud  that 
oflm  uDwholeaome.    (Bokm  tl,  3i2J 


'2b  Der  hunger  ist  ein  Vnger.  —  Eyentiii,  /,  490;  uru- 
ter.l.  15;  Ptiri,  II. 'M;  Sutor.  156;  Kifelein,  :<35;  Sim- 
rock, 5105;  A'ürfc ,  3051 ;  Braun.  I,  1567. 

Ein  arhiimmer  Feind,  sagen  die  Wenden;  uiomala 
Freund,  die  Italicner.  (Rt-iHibfry  III.  ti6.;  —  Urauaaiu, 
wie  ein  nngariacher  Kriegamann  ehemala  war. 

Bohtn.:  lilad  je  ncpfftel.    fCelakotfku,  187.; 

/Cnffl.:  Fame  ia  a  thin  shadow  of  oternity.   (Ho/ih  II,  353.; 

Lat. :  Quaevia  miaeria  angit,  aed  famea  mazime.  (Uua(.  941.; 

Vng.:  Alkalmatlau  vond^g  az  ^hst'g.    (Gaat,  9*1.) 

Wend.:  L6d  je  njep-iorel.    (CelakvPiiky,  187,; 

2ti  Der  Hunger  ist  eine  gute  Stundenuhr. 

Die  Italiener  aageu:  Der  Hunger  xeigt  die  Stunde, 
nicht  die  Staude  den  Hnnger  an,  um  auazudrdi-kau, 
daaa  man  sich  im  Kaaou  nach  dorn  Appetite  nnd  nicht 
nach  der  (iloclie  richte. 

Böhm.:  lIladovAmu  vidy  poledne.    (Celakotakg .  1S8.; 

It.:   L»  fama  moatra  l'hora  e  non  Tliora  Ia  famu.    (Pat 
zaglia,   119,  \f.) 

PoIh..:  (4iodueiiiu  zaw«xe  poludnio.     (C-laki>r*lii ,   lää.y 

27  Der  Hunti^er  ist  leieht  gestilK- 

DUh.:  Ilungor  or  HU.irt  xtillet.    (y'i-i>r.  dan.,  314.) 

28  Der  Hunger  ist  Meister.  —   Uhmtinn.  ii ,  63.  125; 

Rürle.  306.S. 
39  Der  Hunger  i.st   niemsmds  Freund.  —  l.ehinatm, 
II,  €3.  126;  Körle,  30:il. 

I'nd  doch  Itungern  alle.  „Iat  einer",  wie  Ahraham 
u  S'imcta  Clara  aaut,  (,ein  Kapollau,  ao  hungert  er 
nach  einer  Pfarre ;  int  or  ein  Pfarrer,  an  hungert  ihn 
nach  einer  Propatei;  iat  er  Propat,  ao  hundert  ihn  nach 
einem  Biathum"  u.  a.  w. 

30  Der  Hunger  ist  sinnreich.  —  Suior.  i55. 

Lat.:  Paupcrtaa  ezcitat  artes.    (Sutor,  155.; 

31  Der  Hunger  ist  stärker  als  die  Liebe. 

32  Der  Hunger  ist  vber  alle  Noth  der  schwerst 

vnd  erbermlichsto  Todt.  — ;  Petri.  II,  94. 

Böhm.:  Zld  amrl'  hladem  umfitf.    (Velakoviky ,   1S9.; 

33  Der  Hunger  kocht  rohe  Bohnen  süss.  —  Hiehl, 

Socellen.  393. 

34  Der  Hunger  kommt  mit  dem  Essen. 

3ä  Der  hunger  kost  wenig,  der  vberdruss  viel.  — 
rnimJL,  I.  62*;    iiruter ,  I .  ii :   Petri,  11.94  ;   Ilenisth. 
760.  9;  KdrUf.  3061. 
Lat,:  Parvo  famea  conatat ,  magno  faatidium.   (Sutor,  165; 
Körte',  3TiK).; 

36  Der  Hunger  lässt  sich  mit  wenig  stillen,  aber 

(Znngen-)Kitzel  kostet  viel. 

Lat.:  Parvo  conatat  famea,  magno  faatidium.   (SeyboldiAit.) 

37  Der  Hunger  lässt  sich  mit  Worten  nicht  stillen. 

Die  Tataren:  Wird  der  Kopf  nach  Blumen  verlangen, 
während  derBauch  nach  Keia  achreit  V  (R^intberg  III,  82.; 

38  Der  hunger  lert  mausen.  —  Franck,l.  75'';  Ege- 

nollf.  3j7"  u.  335*;  Pvlri ,  II .  94;  Cruter.  I,  16;  Laten- 

dorf  II.  7;  Sulur.  155;  Simrock.  5095  u.  5104;  Gaul.  938; 

Körle,  30fi9;  Hluin,  938;  lleiiuberg  III.  86. 
Daa  Bedttrfniaa,  die  Noth  macht  una  thitig,  geachickt 

und  eründeriaoh. 
Dum.:  Hunger  Uerer  kattcn  at  muae.     (Prot,  dan.,  314.; 
Hüll. :   De    honger    leert    de    kalten   muixen.   —  Ilouger 

maakt  anupera.    (Harrebom^,',  /,  323  u.  324.; 
It.:    La   fam»   grau   maeatra,   anohe  le  beatie  addestra. 

((/(Kl/,  938.; 
Lat.:  Vero  eaurieuti  neceaae  eat  furari.    (FateKua,  84.; 
Böhm. :  I  Patriarch  hladoTj^  chleba  okradne.  (Celukovtkn,  1»9.; 

39  Der  hunger  macht  ainen  antig  ^  —  Hauer,  M ". 

■)  Oder  &utig('  Ich  kann  daa  in  dem  Exemplar,  das 
ich  ana  der  königlichen  Bibliothek  su  Manchen  hier 
habe,  nicht  nnteracheiden. 

40  Der  Hunger  macht  alle  Speias  süss,  allein  sich 

selbst    nicht.  —  Lehmann,  11,6,  l ; ^  .Simrock ,  iOiH ; 
llrinsberg  III,  84. 

41  Der  Hunger  macht   aus   rohen   Bohnen   süsse 

Mandel. 

42  Der  hunger  macht  auss  schlehen  weinbeer,  auss 

rohen  bohnen  gebratens.  —  Franck.  //.  180"*. 

43  Der  hunger  macht  hart  brot  zu  lebkuchen.  — 

Franek,  11,  75*  11.  180;  Leiimann,  II.  63, 127. 

44  Der  ^Hunger  miiss  gross  sein,  weil  die  Katze 

mausen  geht.   —   iHinhniaktm .  2380. 

45  Der  Hunger  muss  gross  sein,  wenn  ein  Hund 

(Wolf)  den  andern  beisst. 

PolM.:  Jnl  to  gl6d,  kiedy  wUk  wilka  k^aa. 

Ruth.:  JiafjieapaakolysiaJiBlyohooae.  (Wurzbach  7,207.; 

46  Der  Hunger  nach  Geld  bringt  alle  Sünden  in 

die  Welt.  —  Sf^MH,  iss. 


911 


Hunger 


Hunger 


912 


47  Der  Hunger  rafifc  weniger  dabin  als  der  Frass. 

SpuH.:  De  humhre  a  nadie  vi  morir ;  de  mucho  comer,  cieo 
mil.    (Cahier,  3312.; 

48  Der  Hunger  räth  nichts  (jutee.  —  St-yboM,  3io. 

49  Der  Hunger  regiert  das  Volk. 

Knffl.:  FzmeiB  iu  the  keepiug  of  tbe  mob.  (BokH  II,  SASJ 

50  Der  Hunger  sieht  dem  Esser  mit  Neid  ins  Maul. 

—  EwWf in ,  3a4. 

I.at,:  Edentulus  vencentiura  dentibUB  iuvidet.  (Kitti- 
lein .  334.; 

h\  Der  Hunger  sieht  dem  Fleissigen  wol  einmal 
zur  Thür  hinein,  aber  ins  Haus  darf  er  nicht 
kommen. 

Frz. :  La  faim  regarde  ä  la  porte  de  Tbomme  labnrieus, 
maiB  eile  n'ose  pai  entrer.    (Bahn  I,  26.) 

HuU. :  De  houger  kijkt  bij  den  vlijtige  wel  eeni  de  deur  in, 
uaar  hij  dürft  niet  binnen  komen.   (Uarrebituirf ,  /,  323.) 

52  Der  Hunger  sieht  nicht  auf  die  Schussel,  son- 

dern hinein.     (W'end.  Lausitz.,. 

53  Der  hunger  treibt  (jagt)  den  wolff  auss  dem 

buBche  (der  Höhle,  dem  Holz,  dem  Walde). 

—  Tappins.93*:  Henüch,ie9,  21;    IMIeitberg .  11 .  i6 : 
lMlt>ndorf  11,  H;   VMerher.   I.  766;  Eutelfin.  334;   Sim- 

Kick.  iO'iG;   SchlerhUi.  3G€:   Braun,  I,  ISCi) ;   ttcintbmj 

Hl.  »7. 

In  Bedburg:  Der  Honger  drieTden  Wolf  ai  em  Büech. 
BChm.:  Hlad  je  uestyda.  —  Hlad  oci  saprodal.  —  HIad  vlka 

iene  z   leta.  —  Ulad  ienc   do   sveta.    (Öelakovxky ,  liK) 

II.   l'.»l.; 
Frz.:  La  faim  chaaao  le  loup  du  boia.    (Celalovtky,  190; 

KriUinger,  :iOü»;  Starachedel,  174  u.  411;  Lendruy.  171; 

B;/,H   7,28;    Ca  hier,  646.; 
It.:  I<a  fame  eaccia  il  lupo  ftior  del  boaco.    (Bobn  I,  lUfi; 

Gaul,  ysy.; 
Xrvt.:  Glad  oci  ncma.  —  Prl  glada  aram  ca  tram.    (Cfla- 

kovMky.  l<Jl.; 
Lat.:  Eaurlem  patiena  aylva  lupua  oxit  opaca.    (Binder 

I,  441:  //.  »»8;  Buchlf-r,  119;   (Saal,  939;  Seyhvld ,  l.'>5; 
Ki.^^lein,  334.; 

Uny.:  Ehaftg  a  farkaat  ia  kilii^tja  a  bokorbül.   (Oaal,  939.; 

54  Der  hunger  treibt  «len  wolfiF  ins  dorff,  —  Fr»nck, 

II.  75*;  Körte.  6053;  lleiitshi-rg  IU,  86. 

Fr:.:  La  faim  fait  aortir  le  loup  du  boia.  (Ltroux,  1,117.) 
Holt.:  Ilongber  drijft  den  weif  nteu  boa.  CTnhm.,  14,  18; 

Huhn  I.  3M2;  Uarrth»mte ,  I.  323.; 
//. :  La  fama  eaccia  il  lupo  dalla  taua.   (lastaglia ,  119,  G.) 

—  La  fame  eaccia  il  lupo  de!  boaco.    (Böhm  I,  \üG.) 
Lat.:  P9mea  pcllit  Inpuui  o  aiWia.    (Kiael^iH,  MH.)  —  Quod 

lupuB  eat  fngiena  nemna,  hoc  facit  oauriena  deua.   (Fatr 
IrmleöfH,  391.; 

'55  Der  Hunger  treibt  den  Wolff  vber  Schnee  vnd 
Eyss.  —  Fischan.  livnch.,  in  Kloster .  17//,  438;  Sim- 
rock .  5097. 

.,Weun  aie  der  Hunger  thut  Iteatlien,  rnttaacna  wol 
viiaer  licdlein  aingcn.«'  (II.  Sachs,  I,  XII,  1.;  Die 
Pulen:  Hunger  treibt  nacb  Haua.  DieKuaaen:  Hun- 
ger treibt  iu  die  Welt.    (Reimtbery  III,  «•;.; 

50  Der   Hunger  vorsüsst  jedes  Gericht,  nur  sich 
selber  nicht. 
DÜH.:    llnnger    gijjr  alting    s^d   nden    aig   aclv.     (l'rov, 

dan.,  314.; 
Lat.:  .lucunda  praeter  ac  nrania  offlcit  famca.    (PhiUppi, 

/,  2i:>.; 

57  Der    Hunger    vertreibt    die   Liebe.   —   ihHnshiry 

I.   115, 

58  Des  Hungers  Regiment  macht  aller  Kraft  ein 

Knd». 
51)  Ehe  einer  Hungers  sterben  solt,  esse  einer  so 
Küsse  vnd   Wecken.  —   Gruttv,  ///,25;  Lehmann . 
I!,U6,6. 

CtO  Es  muss  ein  gro.sser  hunger  im  ,busche  sein, 
wann  ein  wolif  den  andern  jsset.  —  Tappim,  2.'»*. 

01  Et   Ü8    laicht   Hanger   ligdc,   wun   cm  c  Lum 

gefricSSCn     Imot.       (Sii'benbiiry.-sacliS.J    —    .Si7iiJ- 
ster,  304. 

02  Für  den  Hunger  vnd  Durst  soll  man  essen  vnd 

ti'inckcn    vnd   nicht  zum   wollust.  —  Uenisih, 
949 ,  10. 

03  Hunger  doit  vrei   vor   Minschen   un   Veili.  — 

SrhamUmli .  //,  237. 
Ancli  die  Thiore  aoll  man  nicht  Hunger  leiden  laaaeu. 

04  }Iunger  erobert  die  stärkste  Festung. 

KHffl. :  Fame  iH  tbe  perfome  of  lieroic  deeda.  (Bohn  II,  353.; 
It.:  DoTe  regna  la  fame   ivi  si  pcrde  la  forteua.     (Pat' 
:agha.  119,  3.; 


05  Hunger  friast  sich  darch  steinerne  Mauern.  — 

Heinsbery  111,  »4. 
äoU.:   Hoziger   aet   door   ateeneo    murcn.    (Harrtbowft. 

I,  323 ;  BoMn  1 .  329.; 

00  Honger  fürchtet  keinen  Galgen. 

Die  Letten:  Hunger  kennt  nur  das  Oabott  da  aoilat 
eaaen.  Di«  Kleinmaaen :  Schuld  betrabt ,  Hunger  atiaUt. 
Hungrig  wird  auch  der  Patriarch  atehlcn.  Die  Italiaoer: 
Aua  Hanger  iat'a  erlaubt,  daa  Geaetz  ca  nm^aliMi.  Dia 
Baaken :  Der  Hanger  kennt  niemand.  (Rttinabtrg  ttt,  ii.) 
Böhm.:  Hlad  ae  aibenic«  neboji.  (C*tukoraky,  189.; 
Kngl.:    From   fame  to    influny   is  a  beaten    ro*d.    (Bokm 

II,  359.; 

Lcd.:  Aainua  eeoriena  faatem  negligit. 
07  Hunger  gebiert  Neid. 

Dan.:   Hanger  og  liden  mad  gi«fr  had.  —  Kaar  krjbbca 
en  tom  alaaea  heatene.     (Prot,  dan.,  314.> 

68  Hunger  geht  vor  Scham.  —  Gruter.  Hl.  si ;  LA- 

mann,  II,  S69,  113. 
Dan.:  Hunger  harer  Ingen  akam.    (Prot,  dan.,  S14.J 
09  Hunger  hat  kein  Ekel.  —  Lehmann,  11,  S70.  IM. 
Die  Letten :  Man  lernt  Lehm  eaaen ,  ehe  mmn  Hangen 
atirbt.    CReinsbrrg  III,  M.; 
Böhm.:  Hlad  vaechno  striTl.  iöeldkmsky^   189.^ 

70  Hunger  im  Haus,  und  der  Durst    schaut  fum 

Fenster  hinaus. 

71  Hunger  isst  das  Brot  mit  angewaschner  Hand. 

Die  Holländer:  Hungrige  Hunde  eaaen  wol  be> 
achmuzte  WQrate.  Die  EngUuder:  Hnuger  iaat  adiiBs- 
xige  Pudding«.    (RHnsbtrg  III,  84.; 

72  Hunger  isst  Kleienbrot  für  Torte. 

73  Hunger  isst  Bchimmlig  Brot  für  Kuchen. 

Aehnlioh  aagen  die  Knaaen :  Hanger  sieht  am  Brott 
den  Schimmel  nicht.    (Alt mann   VI,  SM.) 
HoU.:  Honger  ziet  wel  straif  Toor  taarten  aan.    (Barre- 
boiHee  I,  324.; 

74  Huiiffer  ist  das  beste  Mittel  gegen  das  Liebes- 

fieber. 

Der  thebenache  Philoaoph  Kratea  pflegte  an  aagea: 
tjHunger  heilt  die  Liebekranken ;  hilft  er  nicht,  ao  that't 
die  Zeit,  and  aind  beide  ohne  Wlrkang,  lo  hilft  der 
Strick.»    (EinfäUe,  95.; 

75  Hunger  ist  der  best  koch.  —  Tapfiu»,  9S*;  FraA. 

II.  75*;  Lehmann,  269, 111;  Gruter,  111.  51 ;  lltuur.  U*. 
Laleniorf  II,  17;  Mayer,  1,  221;  Lohrenyel,  i,  580;  «at- 
frienisch  im  Uauskalcnder ,  I. 

„Der  Hunger  iat  der  allerbeste  Koch  ge«cht,  doH 
Ton  ihm  wird  kein  Speiaa  veraeht.**  (Sutor ,  IM J  Aicfc 
iu  der  Liebe  iat  Hanger  der  beate  Koch.  (WOX  vi 
7.<it,  V,  35»,  237.;  Die  lalftnder:  Hunger,  Arbeit  o4 
Kchweiaa  sind  die  beaten  Krilater.  AfHkaniache  Ns|V' 
Wenn  ein  Fuaag&nger  etwaa  iaat,  schmeckt  es  |tt 
Die  Antilope  sagt:  Wenn  du  ohne  Knnftdang  isatit 
achmeckt  ea  nicht.  (Keimberg  III,  83.; 
Lat.:  Eaariens  atoniaohua  fertur  cooaa optimns  eise.  {&t- 
tor,  154.; 

70  Hunger  ist  der  best  orator.  —  Frandi,  II,  75*. 

77  Hunger  ist  der  beste  Koch;  mag  er's  nicht,  so 

isst  er's  doch. 

Hat  man  im  allgemeinen  die  (rcwnhnhoit,  die  Wii- 
aeuaohafteu  durch  das  Hungertuch  aufzumnnterB,  a^> 
iat  inabeaondero  der  Hunger  als  daa  beate  Reisinitlel 
für  Dichter  ( und  ich  rauchte  hinansetzen  :  far  Leh- 
rer )  betrachtet  worden.  Man  ^  hat  den  Versuch  fv- 
macht,  ob  aie  nicht  endlich  im  Stande  sein  werdea, 
vom  himmliaohon  Nektar  und  Ambrosia  zu  leben  and 
daa  gemeine  Käsen  und  Trinken  ganz  au  entbchrea, 
au  welcher  Probe  dann  freilich  viele  früher  geatorbea 
sind,  als  sie  die  Kunst  erlernt  hatten.**  (IVelt  m»d  Xeit. 

iy,i.) 

78  Hunger  ist  der  beste  kriegsman.  —  Frnntk,  II  75 ■. 

„Der  Franzose  wird  mehr  von  einer  Idee,  der  Eng- 
Iftnder  ganz  nnd  gar  vom  Hunger  getrieben.  Bei  cineB 
engliachen  Aufatandc  kreuzten  die  Alänner  erwanvngf- 
voU  die  Arme  und  aprachen:    «Den  Hanger  oiAsst  utf 


todtschioBaen ,  nicht  uns. »"  ( 11.  Heine,  VtrmiteAte  Sdirif- 
ten,  IU,  Ui.) 

79  Hunger  ist  der  Künste  Meister.  —  lleinAerq  Ul,  ic 

Kr  lehrt  aolbst  die  Thiere,  sagen  die  Italiener,  f  Itrmt- 
///.  «6.; 

80  Hunger  ist  die  best  würtz.  —  Tapj^n»,  M*.-  Am. 

//.386;  (.Vi((cr. /,  :i08;  LatmiUtrf  II ,  n ;  fissina,  W.- 

Sailer,  77;  .Simrnck,  iOBSl;  KCtrle,  309t. 
liühvi. :  Hlad  a  prdce  v^born<^  korenl.    (ötiakomäkf,  mj 
Uan.:  Hunger  er  den  beate  art  paa  maden.  (fr&9ndmk^SU.) 
F.Hgt. :  A  good  hunger  ia  the  best  saaee.    (Omml,  SttJ 
iTi. :  II  u'est  vaiicc  qae  d'app^tiL  (Gaul,  iUi  Cmkltf%  Uli 

A'r»7;i«j/,T,  UI'«;  Star^ched^l ,  411.^ 
Hvll.:  Honger  ia  do  beate  aaaa.    (Uwmham/it,  /, 
/f.;  AppetlUi  non  vaol   salsa.  —  La  itriniMp.i'     .\ 

fame.    (Pasiuylia,  119,  10.; 


913 


Hanger 


Hunger 


914 


Lat. :  Cibi  eondimentTun  eit  fAinei,  potionii  Bitii.  (Cicero.) 
Optimum  dbi  eondimentum  funei.  (Ereunt..  551;  Tap- 
piu.i,  93*;  Oual,  935.; 

Potm.:  Pnyimak  wybomyglod  i  robote.    (Celakotnltf^lii.) 

81  Hunger  ist  ein  guter  Arzt. 

„Alle  weiien  DiAtetiker  haben,  dm  mau  den  Hanger 
nicht  mIi  Koch  gebrauchen  will,  ihn  wenigstem  als 
Arst  empfohlen."  (Dr.  ilisut,  Schutzmittel  für  die  Cho- 
lera, Leipsig  1831.; 

82  Hunger  ist  ein  guter  Koch,  will  cr's  nicht,  bo 

mag  er's  doch.    (lireslau.j 

83  Hunger  ist  ein  schlimmer  Gast. 

Ebenso  russisch  Altwann  VI,  406. 

84  Hunger  ist  ein  schlimmer  (harter)  Rathgeber. 

—  Fritchbier,  351;  FritdibieT*.  1758;  Uennig.  306. 
Dan.:  Hunger  er  en  ond  raadgiver.    (Prot,  dam.,  314.; 
KnffL:  Farne  is  a  magnifying  glais.    (Bahn  II ^  853.) 
üolL:  Honger  leert  (soekt)  ranken.    (Ifarrebomee ,  1,324.) 

85  Hunger  ist  ein  Schwert,  das  durch  Helm  und 

Harnisch  fährt. 

86  Hunger  ist  eine  schwere  Krankheit;  aber  es  ist 

eine  noch  schwerere,  essen  sehen  und  nichts 
bekommen.    (Mn.) 

87  Hunger  ist  für  alt  und  jung  ein  Unger. 

HoU.:  De  honger  woont  soowel  onder  eene  gevlcetchcle 
huid  als  onder  een  mager  en  gerimpeld  vel.  (Uurre- 
boinief  I,  323.; 

88  Hunger  ist  nicht  wählig. 

89  Hunger  ist  ohne  Scham.  —  lU-intU-ry  Ilf.  87. 

90  Hunger  kennt  kein  Gebot. 

91  Hunger  küsset  das  liebe  Brot.—  /vin.//.  386. 

92  Hunger  lässt  sich  mit  schlechten  Speisen  be- 

gnügen. 
tat.:  KeleseenriantjdampaniBfhiatalarodnnt.  (ff aal,  9i6.) 

93  Hunger  lehret   brr)t  kewen.  —  lleiütck.  524,  I9; 

/Viti.  /y,  386:  Üaal.  936. 
Die  HuBsvn:  Der  Hunger  lehrt  nicht  allein  den  Bauer 

die  UrQtxe  zum  Munde  fuhren,  sondern  er  lolirt  auch 

den  äohmid  den  Lüffel  fUr  den  Baaor  machen.    {,AU- 

munn   VI,  442.) 
Frx.:  A   bonnc  faim   il    n'y  a  point  de  mauTaie   paio. 

(<iaul,9M.) 
II. :  A  buona  famo  non  vi  6  cattiro  panc. 

94  Hunger  lehrt  Hrot  finden. 

Böhm.:  Hlad  k  domu  pflh&n(.    (Öetaknvtky,  19Ü.; 
Pvln.:  (rlud  do  domn  prsypfdzi.    (Öelako98kif ,  190.; 

95  Hanger  lehrt  das  Maul  aafthun. 

96  Hunger  lehrt  den  Hund  (Wolf)  Gras  fressen.  — 

lU'ttulierg  III,  80. 

97  Hunger  lehrt  den  Lahmen  tanzen. 

Die  Russen:  Hunger  ist  Finger,  der  dem  Blinden  die 
Zweige  zeigt,  Ton  welchem  er  sich  Früchte  ptiacke. 
(Altmann    17,  4:^8.; 

98  Hunger  lehrt  Eierkuchen  essen.  —  Für  Pritasfn: 

FritLhbii>i-  \  1760. 

99  Hunger  lehrt  gar  viel. 

Die  Bussen:    Ist  der  Mensch  hungrig,   so  lehrt  ihn 

der  Bauch ,  wie  er  Brut  bekommen  soll.    Hunger  lehrt 

■]«rechen.    Die  Esten:    Der  Bauch  Ist  Herr,  er   wird 

schon  nachtrolben  (lur  Arbeit). 

Böhm.:  Hlad  uci  dolati.  —  Hlad  r^mluTnotU  ucl.    (Cela- 

Krout.:  (Had  vu(l  deUti.    (Öelatotiky,  19U.; 

100  Hunger  Ichi't  geigen.  —  EistHnn,  33 j;  Ä'ii«n»i*:,5089; 

hram,  I,  1578.-  Unneberg  III,  86. 
Lat.:  Multa  docet  fames.    (Fi»eMn,  334;  Sei/fjolä,  316.; 

101  Hunger  lehrt  Kohlen  kauen. 

10*-'  Hunger  lehrt  viel  Böses.  —  MNm,6U;  /iriMbrrv 
m,  »«6. 

Der  Hunger,  die  Befriedigung  der  ersten  nnentbehr^ 
lieben  LebensbedQrfMsse,  treibt   oft   aa    nnerteubton 
Handlungen. 
JloU.:  Uro  den  hongor  te  wederstaan ,  worden  velerlei  listen 

aangewend.    (Uarrfbtjmie ,  /,  324.; 
Lat.:  Rara  vlget  probitae,  ubl  regnat  grandfs  egestaa,  et 
maleivada  famei.    (Oaal,  941.; 

103  Hunger  lehrt  \'iel  Künste.  —  .SriAold.  »c. 

Die  Ruaaen:   Der  Uongw  ist  der  Vatm  der  Kunst. 

(Altmann   VI.  442.; 
Dun.!  Honger  larwr  knniter.  —  nonger  og  Md  larar  at 

e«ge.    C'^vr.  daii.,Sl4.; 
aoU. .'  De  honger  leoit  knnaten  (pnkUfkta).    (Murrtkometf 

/,  »o.; 

Lmt.:  Famei  artlvB  ■ugtatn.    (Binder,  /.  S18«  //,  MM; 
Bmehler,  ISO;  (laal,»S8;  Pkllippiy  l,  »1 ;  SeifMä,  113.) 

104  Hunger  k»d  kdn  Tenug.  —  Cndcr.  I.  49:  ivm. 

11,3»;  .^dkollri.  UtS*;  0l«in.593;  A'iii1>'.  3000.-   Sim- 


sie  durch  andere  noch  auf  eine  Zeit  zn  nntcrdrackon 
oder  zu  beherrschen  wftre. 
Lat. :  Fames  et  moraUlem  in  nasum  eonjieinnt.   (Gaul,  943.; 

105  Hunger  leiden  ist  kein  Brot  sparen. 

IIoU.:  Honger  lijden  is  geen  brood  sparen.    (Barrebotnee, 
I,  324.; 

106  Hunger  löscht  offt  den  guten  Nahmen  auss.  — 

Lehmann.  11,  269,  121. 

107  Hunger  macht  aus  rohen  Bohnen  Honigkuchen. 

—  Blum ,  167. 
Bvhm.:    Hladovtimu    svatu    i    plaitata    ehutuajf.      (Cela- 

kotaky,   189.; 
Ung.:  Ehezö  embemek  a  zab  keny6r  käja-is  m^zes  falat. 
(Oaal,  936.; 

108  Hunger  macht  aus8  wasser  Malwasier  vnd  auss 


Brodt  Honigkuchen.  —  Franck,  Piirado.rii.  .14 ' 


38«;. 


rar*.  HM:  JlräM^ry  '"•  *i- 
Die  KmpriQUung  dM  Unafwa  ist  ni  itvk.  «li  dau 
DanncHBs  SpaicHwflanR-Lncnoii.    II. 


109  Hunger  macht  die  Kirchen  wüste.  —  htu,  U, 
HO  Hunger  macht  UaferBtroh  kauen. 

Holt.:   De  hongor  inaakt  eeno  grago  maag.    (Haneiiunin', 

I,  323.; 

111  Hunger  macht  hart  Brot  zu  Honigkuchen.  — 

Simrock .  50.S6  :  Heinsberg  lll ,  H4. 
Frt.:  Qui  a  faim,  mange  tout  pain.    (I^r^ux.  II,  289.; 

112  Hunger  macht  hart  Brot  zu  Lebkuchen  oder  zu 

mandrln.  —  lUtiUnh.  522.  54;  Prlri,n,  386;  Sai- 
h-r.  77;  Kürttf,  3064. 

113  Hunger  macht  rohe  boncn  (oder:  Saubohnen) 

süss.  —  Franck,  II,  75";  Tappius.  93*;  Liimutmi. 
n.  269,  118;  \Valdi$.  IV.  10,48;  Blum,  167;  Sailtr.  77; 
Kixr/rJH, 334 ;  .S'i)nn)flt.5084;  KörtP.  3065;  Braun.  1, 1577; 
Ileinxiterg  Ulf  48;  oitfrirnUch  bei  Buerrn ,  517;  llaiut» 
kah'Hder.  I. 

Im  Niederdeutschen:  De  Hunger  mAkt  rohe  Bonon 
eüte.  (iJühni-rt  2U0;'.;  Die  Letten:  Der  Jlnnger  maoht 
Wasserrüben  zu  Zuckerrüben.  Die  Serben:  Dom  Iiungri- 
gen  Menschen  sind  auch  Holzbirnen  süss.  Alles,  wenn's 
nur  in  den  Mund  hineingeht.  Die  Kassubcu:  Di'm 
hungrigen  Fürsten  mundet  auch  woi  Kartoffelbrei.  Die 
Hiadostauor:  Hunger  ist  mit  jeder  Nahrung  znfriodon 
und  SchUfrigkeit  mit  Jedem  Bett.  Die  Küssen :  <iute 
Mühlsteine  (Zkhne)  zermalmen  alles. 

3lhd.:  80  satos  kint  nibt  ozzen  mac,  sO  bittert  imo  des 
honges  mao  swem  aber  wd  der  hunger  taot,  den  duuket 
■Ariu  splse  giiot.     (Freidank.)    (Zingerte ,  76.) 

Dan.:  Hunger  K>f>r  og  skoT-kratter  S0d.    (Prot,  dan.,  234.; 

Engl. :  Hunger  makes  liard  beans  swoet  beans.    (ü'aal ,  937.) 

Holt.:  Honglier  maect  ro  bonon  sooL  (Tann.,  l.*»,  10;  Ilarre- 
hom.'e,  I,  .124.; 

It.:  Lafamemuta  le  fare  inmandole.  (Bohn  I,  iu6;  Pas- 
:aglia,  119,  5.J 

Lat.:  Farnes  malum  panem  teuernm  et  siligineum  reddit. 
(Binder  II,  109<:.;  —  Jucnnditas  victns  etit  iu  desidorio, 
non  in  satietate.  (l'hiliupi^  /,  21:».;—  Melllfluare  faba» 
facit  esuries  tibi  crudas.  (FaUenleben,  389.)  —  Ore 
dnlcosclt  fiaba  f^igida,  quando  famesoit.    (Sutor,  l,'i6.; 

riiy..Akeserübaboti8«dessä  teszi  az  «hs^g.  (Uaat,  937.) 

1 14  Hunger  macht  rohe  bonen  zu  inandelu.  —  Framk. 

II.  75*  ;  /Vrri.  //,  386;  Lehmann,  II,  269.  119;  UinfW*r, 
.Y.54;  ^'ufüf.  156;  Simrod;.  5085;  Körte,  3066  u.  3807; 
Heiwiterg  lll,  84. 

Die  Russen:  Der  Hungrige  isst  Bohnen  für  Mandeln, 
der  Hatte  Mandeln  für  Bohnen.    (AUmann  VI,  446.; 

äoU.:  Honger  maakt  raauwe  boonen  tot  amandelen. 
(llarrebomee.  I,  324.J 

It.:  La  fame  mut»  le  fare  in  mandole.    (Bohn  I,  106.; 

115  Hunger  macht  scharfFe  KöpflFe.  -—  Ittn,  II,  386. 
Böhm.:   Hlad  d&vtipny.  —  Kdyi  ilovek  ▼yhladovf,  jak 

chleba  dostati ,  bf icho  mu  porf.    (ßeUtkoetkg ,  190.; 
Poln.:  Olod  dowcipny.    (Cetakortkg,  190.; 

1  IC  Hunger  macht  scharpffe  köpff  vnd  gewint  ehr.  — 
Franck,  II.  192^;  GruWr.  lll  51;  l^mann.  II,  269.  114. 

117  Hunger  macht  schlechte  Saucen  (Brühen)  gut. 

/Ja». ;  Hunger  er  det  bodete  snnl.    (Bohn,  I,  380.; 
Frz. :  A  hon  app^tit  il  ne  fiaut  point  de  sauce.  (Bohn ,  I,  l.) 
HvU. :  Honger  is  de  beste  saus.    (Bvhn  I,  .129.) 
It.:  La  fame  h  11  megUor  Intingolo.    (Bohn  I,  106.; 

118  Hunger  macht  zahm. 

ffolLi  Do  honger  leert  Temnftlg  sijn.  (Harr^mee,  /,31'3.; 

Uno.:  Jimbort  is  lopisra  antat  a'  nagy  «hs<g.  —  Neboz 

m  «h«a6  embemek  a  vArakozAs.    (Uaal,  942  u.  943.; 

119  Unnger  nach  Geld  bringt  die  Sünde  in  die  Welt. 
190  Hnnger  räth  nichts  Gutes. 
ISl  Hanger  sldt  nach  elir.  —  Franck.  II.  192 

J,  49;  Ihrlri.  II.  38»*;  llenigch,  816,  21. 
133  Hunger  thut  weh.  —  Blum,  937;  Itürkiug,  lO:  u.  266; 
Stnav,  25;  iluyrr,  /.  221. 

Di«  Polen:  8cliwer«s  Wehe,  wenn  man  essen  mOchte, 
noch  ■ebwcrcres,  wenn  man  esien  sieht  und  nichts  be- 
(Reimberg  III,  65.; 

58 


b  .  iv 


915  Hunger 


Wid  ZwAr  cz  wart  nie  kein  Itriaten  so  gnot.  iwenno  er 
Imiigert,  erst  vil  ungemaot.    (Osirald.)    (Zingtrle,  76.^ 

n.:  i)t(iii  dolor  6  dolure,  ma  quelle  dcllft  Uvola  d  11 
inaggioro.    (Uaal,  5J41.J 

rJ3  Hunger  treibt  Bratwürste  hinein. 

IroiiiBch. 

124  Hungror  treibt  ilen  Hund  an  die  Kette. 

iHin.:  Huugcr  driver  banden  i  haand.    (Prov.  dan.,  314 J 

1*25  Hunger  treibt  den  Wolff  vber  Schnee  vnd  vber 
Eyss.  —  CiM/iT, ///,  51;  Lckiniinn,  II , 'iC9 ,  in :  Stii- 
/iT.77. 

Die  KaiBcn ;  Hanger  jagt  den  Hirsch  Ober  daa  Eil. 
(Altmuna    VI,  487.; 

rjC  Hunger  treibt's  ein,  und  wenn's  Schweinebraten 
ist.  —  h'rifthhivr  '.  17B1. 

Hcherzhafte  Autwort  auf  die  Frage ,  ob  es  sohmeokt. 
Die  Vinuen  sagen:  Der  Hungrige  last  sogar  Hasen- 
br.ilon.  (herlraiii,  6T.)  Die  Rassen:  Wenn  man  gar 
grossen  Hanger  hat,  schlachtet  man  auch  wol  seine 
Katze.    (Altmunn   V,  132.; 

127  Hunger  und  Durst  singen  keinen  Alt.  —  Körte, 

3Ü55  u.  3794;  Simreck,  5093;  Uraun,  I,  157ti. 
Machon  aber  gewiss  jemand  eher  alt  als  ITnmftssigkeit. 
y/ii//.;  Hunger  en  dralcn  maken  korcclig.     (Hcurrebomee, 
I,  323.; 

128  Hunger  und  Fleiss  treiben  über  Schnee  und  Eis. 

129  ][ungcr  und  Frost  sind  schlimme  Gilstc. 

J.uf. :  Frigns  et  famcs  darisimi  hostes.    (Binder  II,  1303.; 

130  Hunger  und  Kalt*  sind  arge  Feind'  in  der  Welt. 

S/iOH.:  Hambro  y  frio  cntrogan  al  hombre  4  sn  enemigo* 

(Hohn  I,  TIA;  LUihinr,  UWi.) 
Pvrt.:    Fome,  e  frio   metto  a  pessoa  com   sca    iuimigo. 

(Huhn  I.  278.; 

131  Hunger  und  Kälte  besiegen  die  stärkste  Natur. 

132  Hunger  und  Killte  treiben  den  Wolf  aus  dem 

Uusch.  —  I\tri,  11,9*. 

133  Hunger  und  Langeweile  macht  Gähnen.  —  MW» 

und  Zrit,  V,  320.  56. 

134  Hunger    und    Liebe    machen    weise  Leute   zu 

Narren. 

Auch  russisch  AUmann  VI,  500. 

135  Hunger  und  Liebe  wohnen  nicht  lange  in  Einem 

Haus. 

„Was  thu'  ich  mit  der  Liebe?    Gib  mir  Tiel  mit  Haas, 
ich  habe  Hunger",  sagte  jemand,  als  man  ihn  bat,  mit 
dem  Wenigen  fikrlicb  zu  nehmen,  es  werde  mit  Liebe 
Kcgobcn. 
Hau.:  Hnuger  giftr  slct  elskoT.    (Prot,  dan.,  4«)8.; 

13G  Hunger  und  Uuhni  sind  Vettern. 

„Ich  bin  vollkommen  der  Meinung,  dass  der  Hunger 
und  der  llulim  Geschwisterkinder  sind.  '•  (K.  Uulzh'tc. 
Itricfe  (Uli  Pari»,  /,  153.; 

137  Hunger    vben\indet  Kalt   vnnd  Frost,    ijtättc 

vnd  Vestimgen.  —  Lehmann.  II.  269,  123. 

138  Hunger  versüsst  jedes  Gericht,  sagte  Peter Fres- 

scH,  als  er  von  Tische  kam  und  biss  in  eine 
Honigschnitte  hinein. 

lIolL:  Houger  is  cen  groot  kruis,  zci  Tljs  Tafelbezem, 
eu  hij  kwam  i>a9  van  tafcl  af.    (Harrebomve,  /,  324.; 

139  Hunger  vertreibt  den  Schlaf. 

Die  Serben:  Hungrigoa  Auge  schläft  nicht.  Wenn 
der  Hund  hungrig  ist,  so  liegen  ihm  im  Schlaf  alle 
BiHsvn  vor  Augen  (die  er  gefressen  hat  oder  fressen 
mOi-hte).  Die  Venetier:  Wer  Hunger  hat,  hat  keinen 
Schlaf.  Die  Xleinrussen:  Kin  hungriges  Huhn  träumt 
von  Hirse.  Die  Kroaten:  Hunger  hat  keine  Augen. 
(Rein$berg  III,  MC.; 

140  Hunger   vnd  ein  (lediger)  Bauch  thun  wehe*, 

ein  vberfüUter  magen  noch  mehr.  —  Umisch, 
'JOS,  Ifi;  hftn.  /J,  386. 

141  Hunger  vnd  harr  ^  reucht  in  die  nascn  gar.  — 

h'ranik,  II,  74'*;   Gntter,  III,  il;   Petri.  11,386;   Eise- 
lein, 335;  Sailer.  77;  Lange,  10C7. 
')  Verdreusst  die  Nase,  heisst's  hei  Euering,  III,  147. 

142  Hunger  vnd  hangen  stinckcn^  in  der  nasen.  — 

l'ranek,  II,  74*»;  Tappiw,  9%^:  Lehmann,  U,  269.  116. 
')  Wortspiel  mit  Harr*u  (Harren)  und  Harn. 

143  Hunger  zu  stillen  kostet  nicht  viel,  aber  den 
^        Wollüsten  genug  zu  thun,  ist  kostbarlich  vnd 

beschwerlich.  —  Lehmann,  11,  869,  ISO. 

144  l»t  der  Hunger  echt,  so  ist  kein  Brot  schlecht 

145  Je  grösser  der  Hunger,  je  näher  der  Teufel. 

146  Leide  nicht  Hunger,  stille  den  Durst,  leereden 

Jjeib,  sehlaf  ohne  Weib,  sorge  nicht  mehr 
wie  ein  Hund,  so  Ideibst  du  gesund.  —  Wiuekler, 

XIV.  82. 


Hanger 


91G 


147  Man  muBS  nicht  jeden  Hanger   in  den  Brot* 

schrank  und  jeden  Durst  in  die  Schenke  tragen. 
Port. :  Nem  com  toda  a  föme  A  aro*,  nem  com  toda  a  Mda 
ao  camtaro.    (Bokn  I.  2B6.; 

148  Nur  bei  schairfem  Hunger  frisst  eine  Spinne  die 

andere.  —  Lahrengd.  I,  iSl. 

149  Qua  dem  Hanger  misa  cm  langen.  —  SAvtter,  «äs. 

150  Was  es  mit  dem  Hunger  hat,  weiss  nicht,  wer 

früh  und  abends  satt. 

151  Was  man  heut'  aus  Hunger  isst,  dass  isst  man 

morgen  aus  Appetit 

In  Habesch  heisst  es  fthnlioh:  Die  Darrmapeisa,  dis 
dich  vom  Hangertode  rettet,  wirst  dn  morgen  n  dei- 
nen Lieblingsspeisen  sohlen.  (AUuuxnn  ilA  Dum  odsr 
Moorhirse  ist  das  gewöhnliche  Uetrelde  InnerafMkai. 

152  Wem  der  Hunger  wehe  thut,  dem   deucht  alle 

Speise  gut  —  Wtri,  II,  «tt. 

153  Wenn  das  nicht  Hunger  heisst,  wenn  ein  Uund 

den  andern  beisst    (Rtuh.) 

154  Wenn  de  Hunger  nach  de  Stubendöhr  heriih 

kümt,  so  geht  de  Lew  nah  dat  Finster  'rflt 

(MecUettburg.J  —  Günther,  //,  200,  S8. 

Kahrangsmangel  zerstört  das  eheliche  und  h&nsliekc 
OlQck. 


verlint 


155  Wenn  der  Hunger  bekommt  Gewalt, 

der  Wolf  den  Wald. 
15G  Wenn  der  Hunger  den  Igel  drilngt,  so  gab'  er 

sein  Stachelfell  hin  für  eine  Mohrrübe.  Mtff- 

»iuii'n.J 

157  Wenn  der  Himgcr  kommt  ins  Haus,    so  geht 

die  Liebe  zum  Fenster  hinaus.  —  /Mru/M^  /,  in. 
Dieselbe  Erfahrung  haben,  wie  es  scheint,  alle  Vü^ 

ker  gemacht,  die  Spriohwürter  vieler  aprecben  ihn  ia 

ähnlicher  Weise  ans. 
Böhm.:  Z14  l&ska  o  hladu.    (Celako9*kjf ,  242.; 
EmgL:  When  poverty  oomes  in  at  the  doora,  lora  leaps  oit 

at  the  Windows.    (Oaal,  lOAS.; 
PolH.:  Utk  mitosc  o  glodsie.    (Celakotnkjf ,  342.; 
Un»j.:  Ha  a  ssUksäg  bö  kltszGn  as  altön,  a  aaarctet  akkoc 

as  ablokon  ngrik  ki.    (Oaal.  1053.; 

158  Wenn  Hunger  im  Laude  ist,   werden   es  lodi 

die  Heiligen  gewahr. 
Fr:. :  Quand  le  champ  n'est  fertlle  ponr  les  saints  est  M- 
rlle.    (Leroux,  I,  40.; 

159  Wenn  vor  Hunger   sterben   ein    Nonncnpatrr, 

eines  Fischers  Kater,  eines  Bäckers  Schvna 
und  Müllers  Hahn,  so  wird  die  Weit  ▼erpibb 

—    Welt  und  Zeit,  V,  87,  61. 

160  Wer  Hunger  hat,  dem  ist  alles  süss. 

Dem ,  der  hungert ,  ist  alles  Brot.  (RHntberg  III,  6^^ 
//.:  L'asino  che  ha  fame,  mangia  d'ogni  stram«.    tKirtt, 

3Utift;  iiaat,  9.Ü.) 
Lat.:  Nihil  contemnit  esuricns.    (Pkilippi,  II,  29.; 

IGl  Wer  Hunger  hat,  dem  schmeckt  die  Gabe,  bringt 
sie  ihm  auch  ein  Rabe. 

Wie  dem  Elias.  Man  nimmt  das  Gate  an ,  wenn  aaek 
die  Persönlichkeit,  die  es  bietet,  nicht  ansagt. 

162  Wer  Hunger  hat,  dem  schmeckt   Schwarzbrvt 

wie  Zwieback. 

Die  Bulgaren :  Der  hungrige  Mensch  isst  auch  trocke- 
nes Brot.  Die  Cxechen:  Dem  Hunger  ist  alles  aaek 
Geschmack.  Der  Hunger  isst  anoli  Teig  auf.  Zu  weis- 
sem Brot  Butter,  zu  schwaneem  Hunger.  Die  Spanier: 
Zu  Brut  von  viersc}in  Tagen  Hunger  von  drei  Wochea. 
Die  TaUren;  Das  Fklsch  des  alten  Pelikans  wird  dir 
weich  schmecken,  wenn  dn  swei  Tage  haat  hongera 
müssen.    (Reiiubfrg  III,  84.; 

Frs.:  A  la  faim  il  n'y  a  pas  de  manvais  pain.  (CuAier,  6li; 
KrilMingcr,  300«; 

//. :  A  bnona  fame  non  vi  h  cattivo  pane.  (Goul ,  936 J  — 
A  fame,  pane;  e  a  sonno,  panca.    (Cakitr,  tili.) 

163  Wer  Hunger  hat,  kocht  den  Kohl  in  der  Umnd, 

wenn  der  Topf  fehlt.  —  HeinMberg  Hl,  ss. 

164  Wer  Hunger  hat,  macht  aus  dem  Brot  keineo 

Bartholomä. 
Von  dem  man  orsählt,  er  sei  gaachiindsa 

165  Wer  keinen 

wie  thewr 
Theatrtim 

166  Wer  keinen 
lloU.:  Diogeen 

sprckcn. 
//.:  Che  non 

WlUa,  11»,  2., 
er  keinen  Hunger  hat,  tagt 
hat  ciuQ  zu  harte  Schale* 


917 


Hanger 


Hangerburg — Hungern 


918 


168  Wenn  Hanger  und  Durst  sich  heirathen,  gehen 

die  Kinder  betteln.  —  SMechta,  9. 

169  Wer  ohne  Hunger  essen  soll,  dem  schmeckt  die 

Speise  selten  wohl. 

170  Wer  ohne  Hunger  kaut,  dem  schmeckt  Braten 

wie  Bohnenkraut. 
J71  Wo  Hunger  ist,  da  sticht  auch  eine  zweizinkigo 
Gabel. 

172  Wo  hunger  regiert,  die  stärcko  man  verliert  — 

Gruter,  lll,  116;  Lchnuum,  11, 884, 325;  Fischart,  Gench., 
in  hltuUcr.  VUl,  408. 

173  Wo  man  mit  dem  Hunger  zu  Feld  muss  ligen, 

kan  man  mit  dem  Feind  nicht  kriegen.  — 
liruter,  lll,  117;  Lehnuiwn^U,  884, 330;  Fücharl,  Üivch., 
in  KUutter.  Vlll,  408. 

„Köndt  doch  dor  Ilüniin  KeyMed  auff  einmal  nicht 
xwern  t»«itehu,  tIcI  weniger  ich  den  Mars  vnd  Hun- 
ger."   (Fi^tcÄart,  fie*ch.,  in  Klotter,    VIII,  4U8.; 

174  Zum  hunger  dient  auch  wol  ein  Leberwurst,  ein 

gut  Mass  Wein  al>er  lescht  den  durst.  —  r.ruirr, 

lll.  119;  Lehmann,  //,  1M)5,  IC. 
*175  An'n  Hanger  hoan  i  schon,  dass  ih^n  or'ntli 

siech  vor  meiner.     (Siiiermark.) 
PononiBcation  eines  heftigen  Ilnngen. 
*17G  Da   steht   der   Hunger  Schild  wacht   und   der 

Schmacht  präsontirt  das  Gewehr.    (We*t(.) 

Zur  Roieichung  grosaer  Armuth. 

*  177  Das   ist   rin   Hunger,    welcher  einen   Panzer 

(Harnisch)  bricht.  —  «Mrf*fc«rd/.884. 

Von  unmisfligar  Begierde  oder  Habsucht. 
Fr». :  A  bon  goüt  et  faim,  n'y  a  mauTaii  bain.  (Körte,  3066 J 
//.:  L'astno  che  ha  fkme,roangi*d'ogni  etrame.  (Goal,  935.) 
Lot.:    Famot  nieliaea.    (Eratm.,  730;  PhiUppi,  I,  161 J  — 
Saguntina  famea. 

*  178  Dat  is  nig  för  den  Hunger  edder  Döst.  —  Dah- 

nirl.  200*. 

Um  XU  aagcn:  Dai  sind  nicht  eigentliche  Nahmngi- 
mittel,  aoudem  Lockerbiaaen. 

*179  Den  Hunger  mit  Wind  stillen. 

Sich  oder  andere  mit  Idealen  füttern. 
•180  Der   Hunger   (jüdisch:   Ruow)   csst'n   uf.   — 

Tmiilau,  208. 

*181  Der  Hunger  ist  ihr  Küchenmeister. 

JIoll. :  ZiJ  licbben  den  hongcr  gebakken  en  den  dont  ge« 
brouwen.    (llarrfhoinre,  I,  S2i.) 

*182  Der  Hunger  siebet  (guckt,  scheint)  jhm  zu  den 
Augen  (Fenster)  nerauss.  —  Ihrbergcr,  I,  270; 
Kxnelein.  »35;  A'6r(i>,  3051*;  Armin,  /.  1568. 
HvU.:  De  honger  siet  hem  ten  oogen  nit.     (HarrebonUe, 
I.  .123.; 

*  183  Der  Hunger  sihet  ihm  aus  den  Augen.  —  /'uu/t, 

l'nMüln.U^. 

*  184  Der  Hunger  treibt  jn  aus  dem  bett.  —  Ehering, 

l,  125. 

•186  Der  Hunger  treibt's  nei.    (Oberiamitz.) 

*186  Der  kann  vor  Hunger  nicht  sacht  (langsam) 

gehen.     (fUtpmun.)  —  FriMchhirr,  fSl. 
•187  Du  musst  auf  den  Hunger  essen,   der  noch 

kommt      (Mciningrn.J 

Zu  einem  Keauch.  der  tu  genieeaen  ablehnt,  weil  er 
keinen  Hunger  habe. 

*188  Kr  darf  nie  Hunger  leiden,  er  muss  nur  oft 
sehr  lauge  aufs  l^^sen  warten. 

*  1 89  Er  hat  Hunger  für  zehn. 

Die  Kuaaen  aagen :  Er  hat  Hunger  fUr  xehn  Schwan- 
gere.   (Altthanm   VI,  513.J 

•190  Er  hat  Hunger  wie  ein  Offizier  und  Tracta- 
ment  wie  em  Gemeiner.    (Ontyn^uu.)  —  Fruch- 

hirr*,  176». 

•101  Er  hat  Hunger  wie  ein  Staar.    (yüningm.) 
•192  Er  hat  Hanger  wie  ein  Wolf  (Wehrwolf). 
M93  Er  hat  Hunger  wie. eine  Kirchenmaus,    (üm- 

trnbuTg.i 

*  194  Er  kan  sich  des  hungers  kaum  erwcren.  —  AgH- 

min  /.  70t:  rafyiHf«  838 *>:  SümUrl.  1140*. 
ifell..-  UiJ  kaa  sloh  tsotn   den  honger  naanw  rerweien. 

(Oarrt^imh,  /,  niT 
£al.;  Ad  iaaltaa  SMiactas.    (TappiH»,  AVi  \) 

*  195  Er  kann  vor  Hnoger  nirht  au^  den  Augen  her- 


•  196  Er  kann  vor  Hunger  nicht  kacken.  Jlnttinburg.;. 
•197  Er  muss  Hunger  leiden,   dass   die  Schwarte 

kracht.     fMriningt>n.J 
*198  Er  schreit  Hunger  und  sitzt  am  vollen  Tisch. 

Fr».:  Crier  famino  aur  un  toi  de  hl«.    (Undrov,  U9.) 
•199  Hei  hcat  Hunger  äs  en  Wulw.    (Hürvn.) 

„Der  Wolf  iat  gar  ein  begiericr  relaaend  T liier,  daa  lange 
hungern  kann,  aber  damaoTi  friaatt  deato  aehrer.*' 
(Ct,ler,  583.; 

Uolk:  Hij  heeft  eon'  honger  als  ron  paard.  (Harre- 
bomire,  I,  i-23.) 

£af.:  »aguntina  famea.    (Seybold,  53r>.; 

•200  Honger  hcbbon,  as  en  Kcrkenmus.   (Umrf.)  — 

Finnaiich.  /,  46»,  128. 

*301  Hunger  und  Durst  hei  e>n-angere  ((ünandcr) 

g'hürothet.      (SithUUum.J  —  .Sthi/d.  86,  32i». 

•202  Hunger  und  Durst  heirathen  einander. 

Ala  dor  in  dürftigen  Umat&uden  lebrndo  Dacier  «ich 
mit  Fräulein  Lefevro  verheiratheto .  bemerkte  der  Hor- 
xog  von  Orleans:  „Nun  vermählt  aich  der  Hunger  mit 
demDurat.'*  (KiH/tille,  UÜ.)  Die  Itasken:  Wonu  beide 
Klioleiite  ubuB  Mittel  liud,  machen  aio  die  IToclifieit 
drr  Arbeit  oder  der  Notli.  (Reinsberij  /,  IIb.) 
Fn.:  C'est  la  faim  qui  ^pnuan  la  «oir.  (U-Hfirov.OVü.) 
Roll. :  Hct  is  de  liunger,  die  met  den  dorat  trouwt.   (Unrn:- 

lomft,  I.  323.; 
VfUn.;  iivail  air  biedak  x  bied.).  _  (Lotnpa,  27.; 

•203  Hunger  una  Kummer  leiden.  —  .Vnihcsy.  I3^; 
Chemnitiug .  II.  363 ;  Sabttatkftevffel  im  Thratrum  Ituiboln. 
rum,  485*. 

„Der  Winter  schleicht  aber  dalior,  mir  wil  lauflftin 
ein  apulen  leer,  daas  Ich  musa  leiden  hungr  vnd  Kum- 
mer."   (11.  Sachi,  Faitmicktiipiel,  I/I,  UCCU,  1.; 

•204  Sich  selber  vor  Hunger  fressen.  —  AV>rrr,3054*. 
Hunserburar. 

•Er  ist  ans  Uungerburg  und  Nirgeudhoim. 

Ohne  Brot  und  ohne  Heimat.  In  der  iialiriachen  und 
lachlustigen  Zeit  doa  Mittelailera ,  wo  aich  Narren- 
vereine bildeten,  hatten,  vor  Ausbruch  der  Bauern- 
kriege, die  Bewohner  dei  Amts  Schorndorf  einen 
(yarreu-)Staat  gegründet,  der  aich  den  Armen  Kunrad 
(Kelnrath)  nannte  und  in  vrelchen  man  sich  haupl 
sächlich  von  den  Utttern  unterhielt,  die  man  in  Uunger- 
burg und  Kirgendhoim  besaM.| 

Hnxifferfeld. 

•im  Hunfferfelde  wohnen.  —  A'«Jrtf,3054'*. 

LiU.:  Famfs  uampus.    (Eratnt.,  730.; 
HiinMrstiebe. 

•Hungergrebn  schniclfen.    (OhiThan.) 

Grieben  =:  die  von  auagebralonem  Fett  bleibendcu 
BUckständo. 

Hungrerland. 

•Ins  Hungerland  ziehen.   (S.  Hungertuch  2.)  —  //«r- 
berger.  1,  »,  305. 
Hnnserleiden. 

1  Bei  denen  ist  Hungcrleideu  Broatis  (Gebratenes). 

(Alpheim  bei  nirdlimjtm.J 

2  Bei  denen  ist  Hungerleiden  Trumpf,    (.^^pk^•lm 

bt'i  Rit^ingen.) 

3  Hungerleiden  ist  ein  gew^isses  Einkommen.  — 

Körte,  3060;  fiimrovk,  509»;  Braun,  l,  1571. 
Sprache  dei  Oeisea. 

•4  Hungerleiden  wie  einer,  der  den  Bäcker  zum 
Feinde  hat, 
Hnnserleider. 

Willst  du  einen  Hungerleider,  so  behalte  ihn, 
sagte  der  Bettler,  und  er  gab  seinem  Weibe 
das  Kind,  dem  er  den  Arm  brechen  wollte. 

Wo  das  Betteln  eine  förmliche  geaellachaflliche  Ein- 
richtung ist,  gibt  OS  Bottlerfamilien ,  die  auch  ihre  ge- 
sunden Kinder  zu  ihrem  Stande  erziehen  und  sie,  um 
ihr  Los  ru  sichern,  abaichtlioh  snm  Krüppel  machou. 
Kin  solcher  Bettler  in  Basel  brach  dem  ersten  Kfnde, 
daa  ibm  sein  Weib  gebar,  den  Fues;  dem  iweiten  wollte 
er  den  Arm  brechen,  wogegen  aber  seine  Frau  Ein- 
spruch erhob.  Er  gab  ihr  darauf  das  Kind  mit  den 
obigen  Worten. 
Hnnffermücke. 

•lils  sind  Hungermücken. 

Wie  man  im  gemeinen  Leben  die  Schmarotzer  nennt, 
Die  Reilcnsart  kommt  wuliracheinlicb  aus  dem  Latcini- 
schnn,  denn  bei  den  Küniern  hiessen  (iästc,  die  sich  un- 
gebeten cinfandou,  Mnacac  (MUcken). 
Bnnfem. 

1  Der  hunjjert,  lindert  dmi  Doctorljut.  —  SmUr.  vji. 

2  Hunpern  und  esRon  sehen,  ist  zum  Vergehen. 

„Denn",  sagt  L.  hörne  (fifsainrndte  Scliriften,  \), 
„■durch  die  Augen  wird  kein  Hunger  gestillt;  ^pmilti! 
Früchte  liaben  noch  keinen  ^att  gcmaclii." 

ort* 


919 


Hungern 


Hnngerpfote — Hoogertharm 


9S0 


£öhm.:  T6ikA  boleüf,  kdys  se  chcejlsti;  jestetezsi,  kdy$ 
^  jedf  B  nedaji.    (Ctktkoväky ,  \9%.) 

Poln.:  Ci^ka  bolotc,  gdy  sif  chce  jocc;   jetzczd  oicziz«, 
kiody  jedxa  a  nioüadz«.    (Celakovsky,   168.) 

3  Hungera  und  Ilarrcn  macht  das  Haupt  mürrisch. 

—  Itcinnberg  Hl ,  85. 

Körte  (Sa'ie)  hat:  nftrrisch.'—  Sowol  sinnliche  Triebe, 
wcuD  sie  ca  einer  gewiesen  Stärke  gelangen,  wie  heisee 
Sohniuoht,  die  nicht  befriedigt  wird,  kOnnen  gefthr« 
lieh  fUr  Leib  und  Seele  werden. 

4  Hungern  und  Harren  reimen  sich  übel. 

5  Hungern  und  Harren  stinkt  übel  in  die  Nase.  — 

Körte.  8056;  Simrock,  5106. 

Die  nreprOngliobe  Form  de«  Sprichworts,  die  den 
Ausdruck  „stinkt*'  aus  dem  Wortspiel  „Harren"  mit 
„Harn"  erklärt,  steht  unter  Hunger  142. 
Lat.:  Famos  et  mora  bilem  in  nasum  conoiunt.  (Hauer,  M; 
Tappius,  92»;  Froberg,  260;  FcuHitu,  84;  Philippi, 
/,15t.) 

6  Lange  Hungern  ist  kein  Brotsparen.  —  Blum,  168  ; 

5imrocfc ,  5108 ;  Körle,30i9:   Ramann,  Unten, ,  11 ,  16 ; 
Braun,  l,  1575;  Lokrengel,  /,  468;  Mayers  I,  910. 

Der  Hanger  wichst  ntaillch,  je  länger  die  Stillang 
desselben  vertOgert  wird.  Die  Engländer  drücken  dies 
durch  folgendes  Sprichwort  aus:  Fame,  like  a  rivcr, 
is  narrowest  at  its  soorce  and  broadest  afar  off.  (bokn 
II,  .153.;  Im  Niederdeutscheu :  Lang  hungern  is  kfin 
Brod  sparen.    (Däknert,  iW.)    (S.  Fasten  15.) 

Böhm. :  Kpo  pustf  hlad  do  bficha  pro  gros ,  ani  s»  dva  ho 
nevyzene.    (Celaiovtky\  191.; 

Frz.:  Double  joüne,  double  morcoau. 

JIoU.:  Lang  vasten  is  goon  brood  sparen.    (Bohn  J,  ZU.) 

7  Lieber  das  Hungern  vergessen,  als  Fleisch  mit 

Tbränen  essen. 

8  Wen  hungert,  bei  dem  ist  alle  Stund  Mittag. 

—  SvUor,  157. 

9  Wen  hungert,  dem  schmeckt  alles  wohl.  —  Sey- 

bold.  176. 

Und  die  Mailänder  behaupten :  Wer  Hunger  hat  in 
Sommorsaoit  findet  auch  überall  zu  essen.    (Reinsbera 
VIII,  23.; 
Lat.:  Foles  esnriunt,  dum  panis  cnutola  rodunt.    (Sey- 
bold,  176.; 

10  Wen  hungert,  der  kann  essen,   wann  er  will 

und  da  er's  hat.  —  Sutor,  157. 

11  Wen  nicht  hungert,   der  hat  gut  sagen  vom 

fasten.  —  Petri.  II.  «60;  lleniseh,  1015,  44. 

12  Wenn  einen  noch  hungert,  so  sol  er  auil hören 

zu  essen.  —   Petri ,  II.  650. 

13  Wer  das  Hungern  gewohnt  ist,  den  schreckt 

der  Aufschlag  auf  dem  Kornmarkt  nicht. 

Als  Göttingen  im  Siebenjährigen  Kriege,  noch  nicht 
entfcstot,  von  den  Franzosen  belagert  wurde  ,  kam 
wogen  der  Uobergabe  eine  schriftliche  Sendung,  die  Ton 
Behörde  zu  Behörde  und  bei  den  Angesehenen  um- 
lief, auch  zu  Kästner,  dessen  Witzwort  <^öttlngen  ret- 
tete: „Ich  habe'S  schrieb  er,  „in  Leipzig  als  Meister 
(Magister)  drei  Jahre  hungern  gelernt ,  ich  ergebe  mich 
nicht.'*    (L,  Jahn ,  Merke  tum  Volkithuta.) 

14  Wer  ein  paar  Tage  hat  hungern  müssen,  dem 

wird   auch  das  Fleisch  eines  alten  Pelikans 
weich  schmecken. 

15  Wer  nicht  hungern  will  am  Samstag,  der  halte 

keinen  blauen  Montag. 

It.:  La  fame  insegna  a  vivcro.    (Pazzaglia,  119,  4.; 

16  Wer  nicht  hungert,  fastet  leicht.  — -  Ädrto,  3062; 

Simrot*.  5102;  Braun,  l,  1572. 

17  Wer  nicht  hungert,  kann  leicht  (gut)  vom  Fa- 

sten predigen. 

Dan. :  Den  roser  fasten  som  veed  intet  af  hunger.    (Prov. 

dan.,  158.} 
JIoU. :  Die  niet  hongert,  hoeft  goed  vanMe  yasten  te  spreken. 

(Harrebomie,  /,  323.; 

18  Wer  selber  hungert,  muss  andern  keine  Suppe 

versprechen. 

19  Wer  zu  lange  hungert,  verliert  den  Appetit. 
*20  Er  hungert,  dass  er  schwarz  wird. 

Holt. :  HiJ  lijdt  honger  dat  hij  zwart  wordt.    (Harrebomie^ 
I,  323.; 

•21  Er  hungert  nach  dem  Bettzipfel.    (Breslau.) 

Ist  schläfrig. 

•22  Er  hungert  wie  ein  Oderwolf. 

•23  Er  hungert  wie  ein  Poet. 

•24  Er  hungert  wie  ein  Wolf  in  den  Zwölfen.  — 

l-ritckhier  ',  1763. 

In  den  Zwölfen,  der  Zeit  Tom  25.  De&  bis  6.  Jan., 
treibt  die  strenge  Kälte,  welch«  am  diese  Zeit  einzu- 


treten pflegt,  dia  Wölfe  ana  den  Wäldtra,  wo  «i«  k«lM 
Nahrung  flnden,  in  die  Nähe  der  mwia«ahllehea  Wob- 
nungen. 
M&d.:  MAit  ich  mich  anders  nihi  emem,  ich  wolle  mkk 

mit  wolTen  wern.    (Freidank.)    (Zingerle,  178.; 
Frz.:  Le  soleil  luit  dans  ton  venire.    (Kriitimg^r,  fSA^Ji 
*25  Er  hungert  wie  eine  Laus  im  Grind. 

Die  Aegypter  sagen  ähnlich,  wenn  jem»nd  im  Debet- 
fluss  aber  Armuth  klagt:  Wie  der  Hanger  der  Laos 
im  Orindkopf.    (Burekhardt ,  1!)1.; 

•26  Er  ist  nach  Hungern  gezogen. 
In  Noth,  in  Dibrftigkeit  gerathen. 

•  27  Er  muss  hungern  wie  einer,  der  mit  den  Bäckern 
im  Process  liegt. 
Frs.:  Plaidor  avec  les  boulangers.    (Kritnnger,  84*.) 
*28  Es  hungert  ihn,  dass  ihm  der  Bauch  echlackeri 

—  Frischbier  *,  1764. 
•29  Hungern,  dass  die  Schwarte  knackt.  —  ParSmuf 

kon,  1807. 

*30  Wenn  ihn  hungert,  dass  der  Magen  qniekt, 
wird  er  Jesum  Christum  schon  erkennen 
lernen. 

Hnnfferpfote. 
•  1  l)ie  Huugeq>fote  saugen. — Körte,  3054" ;  Eiedei»,  m. 

An  den  nothdflrftigsten  Bedtkrfnissen  Mangel  leidcB. 
Das  Bild  ist  vom  Bären  entlehnt.  (VgL  Grimm. ,  /,  1113.) 
„Wenn  Frass  je  abging  ihrem  Gaumen,  8»agen  Sit 
frisch  auf  dem  Daumen."  (Butler.) 
•2  Hungerpot'n  SÜgn.  (AUmark.J  —  Danneil,  56;  Eidh 
wald.  876. 

Ausdruck  fttr  ärmlich  und  kümmerlich  leben. 

•3  Se  sugen  up  de  Hungerpotcn.  —  Dähmrt,  soo; 
Eicbwald.  ISSl. 


;h  einer  stirbt  aus  Hungersnoth,  so  trinken 
tausend  eh  den  Tod  (oder:  so  fressen  taa* 
send  sich  zu  Tod).  —  Seybold,  445. 

Die  Russen:  Bot  Hunger  tödtet  einen,  die  VöOsni 
hundert.    (AUmann  VI,  486.; 

2  Es  muss  grosse  Hungersnoth  sein,   wenn  ein 

Wolf  den  andern  fnsst.  —  Ei$aein ,  647. 
Lat. :  Tunc  summ»  est  in  sylvis  fames ,  dum  Inpot  Isvea 
vorat.    (Eitelein,  647.; 

3  Hungersnoth  bringt  frühen  Tod. 

4  Hungers   Noth  bringt  harten   Todt.  —  Gnm. 

III.  51;  Lehmann.  II,  269, 115. 
'     Schlimm  ist  der  Tod  durch  Hunger,  segen  die  S«- 
bon.    (Reinibery  III,  66.) 
Lat.:  Miserrimum  fame  mori.    (Fateliut,  84;  Setfbotd.W; 
Philippi,  I.  2h'2.) 

5  Hungersnoth  geht  über  alle  Noth.  —  Petri,  II. ». 

r.raf.  889,  549. 

Als  fiechtsspriohwort  als  Entecholdigung ,  weaa  Je- 
mand, um  sein  Loben  «u  erhalten ,  Eingriffe  in  frenöM 
Eigenthum  gemacht  hat.  (8.  Drei  24.)  „HongessMtt 
ist  aber  aller  ander  Noth  der  schwerst  und  erbem* 
liehst  todt.'*    (Froschm.,  Ggi*'.; 

6  Hungersnoth  ist  der  Wucherer  Brot. 

7  Hungersnoth  ist  grosse  Noth.  —  Hinnsberg  Ul,  55. 

8  Hungersnoth  scheut  kein  Verbot. 

9  Hungersnoth  verwischt  das  Schamroth. 

Die  Neger  in  Surinam  sagen  indess,  um  den  Gedankfa 
auszudrucken:  Glaube  nicht,  dass  ich  achmaichelB 
werde,  weil  ich  in  Noth  bin,  sprichwörtlich:  Wegsa 
der  Hungersnoth  werde  ich  die  Taja  (eine  Erdfmebt) 
nicht  Vater  nennen. 

10  In  Hungersnoth  gibt's  kein  schlechtes  Brot  — 

(iaal.  9S7;  Körte,  3070. 
Engl.:  Tbey  that  have  no  other  meat,    bread  and  buticr 

arn  glad  to  eat.    (Goal,  935.; 
It.:   In  tempo  di  oarestia  pan  veccloso.    (Oaal,  936.)- 

L*a«ino  che  ha  fame ,  mangia  d'ogui  strame.  (Gaal ,  915.; 

11  In  Hungersnoth  isst  man  auch  schimmlig  Brot 

12  Vorhergesehene  Hungersnoth   fuhrt   selten  bis 

zum  Tod. 

Weil  Voraassicbt  auch  durch  geeignete  Mittel  vor- 
beugt. 
It.:  Carestia  provista  non  venne  mai.    (Bohn  I,  71.) 
Hunserthurm. 
*1  In  den  ( glogauischen )  Hungerthurm  kommeiL 
•2  Wie  im  glogauischen  Hungerthurme.     (Sckiee.j 

Im  Jahre  1488  liess  der  tolle  Fürst  Hans  zu  Sagan  die 
Rathsherren  su  Qlogau  wegen  angeblicher,  aber  nner- 
wiesener  Verrätherei  in  den  grossen  runden  Schlou- 
thurm  werfen  und  anfangs  zwar  mit  spärlicher  Ku«i 
versorgen,  die  aber  in  der  Folge  gani  ausblieb,  und 
fünf  Männer  mussten  auf  eine  jämmerliche  Weise  vi>r- 
hungem.  Die  Hauptschuld  an  dieser  Grausamkeit  schritt 


931 


Hangertoch — Hungrig 


Hoogriger 


922 


MAB  Bwei  Kamm«rherreii  sn,  welche  beide  la  der  Folge 
beetreft  wurden.  In  LnoA  and  einigen  andern  ichle- 
liBohen  Schriftstellorneind  die  Briefe  eingerttokt ,  welche 
dieie  Kethsherren  gleich,  enfkng«  mittels  Lichtiohw&ne 
niedergeschrieben  hatten,  worin  sie  ihre  Unschuld 
▼ersichern  nnd  ihren  schrecklichen  Jemmer  beeohreiben. 
(Fülleborn,  Breslauer  Er:äMer.) 
Swiffertaoh. 

1  Am  Hungertuch  nagen,  macht  schwächlich  zu 
schlagen.  —  Fitchan,  rnenchf,  in  Kloster,  VIII,  408. 

„Der  hungerig  Wolff  nuss  den  l&ren  Hegen  mit 
Send  rollen,  das»  er  gewichtig  sei  ein  Pferd  nledenu- 
sieben."  (Fitchart,  Uetch.,  in  KloMUr,  V/II,  40S.; 
•2  Am  Hungertuche  nagen.  —  GrimmeUhawen,  Vogel- 
nest, II;  Ayrer,  IV,  8419,  9;  SchoUel,  1112»;  Wurdtack 
II,  103:  Eüdein,  335;  Körte,  3054  <^:  Heinau,  108;  Uraun, 


1, 1570;  für  Tirol:  Sdiöpf,  282. 

Sich  höchst  armselig  behelfen,  kflnunerlich  leben 
müssen,  am  Nothwendigsten  Mangel  leiden.  Fritoh 
leitet  diese  Redensart  ron  dorn  schwanen  Tuche  ab, 
womit  in  einioen  Qegenden  lur  Fastenzeit  der  Altar 
behangen  wird,  was  eine  Anspielung  auf  die  um  diese 
Zeit  in  der  katholischen  Kirche  übliche  Enthaltung 
▼on  allem  Fleisoho  soiu  solL  Vielleicht  ist  sie  aber 
eher  von  der  schrecklichen  Erfahrung  absuleiten ,  welche 
man  an  bereits  begrabenen  Scheintodtcn  machte,  die 
in  der  wirklichen  Todesangst  im  Sarge  das  Leichen- 
tuch in  den  Mund  steckten,  um  nur  bald  aus  diesem 
Schreckonsxustande  su  kommen.  —  Eitelei»  weiss  keine 
befriedigende  Erklärung  dieser  Bedensart.  —  StGber 
(Sagftt  des  EUatte;  8. 63)  sagt :  „  Im  Jahre  1347  herrschte 
eine  furchtbare  Hungersnoth  im  ganien  Laude  ( Elsass) 
und  war  grosses  Elend.  Zur  Erinnerung  daran  wurde 
das  grosse  llungertucli  gemacht,  welches  noch  heutzu- 
tage von  Aschermittwoch  bis  lum  Sonntag  nach  Ostern 
über  den  Hauptaltar  gespannt  wird ,  um  die  Ornamente 
desselben  su  verhüllen.  Davon  kommt  der  sprichwört- 
liche Ausdruck:  Am  Ilnngertuche  nagen."  „Dich  soll 
lehren  das  Hungertuch,  so  man  aufspannt  (am  Ascher- 
mittwoch vor  dem  Altarbilde)  Abstinens  und  Fasten." 
(iinler.')  —  „ . . .  Den  nechsten  Sonntag  darnach  gibet 
man  der  Fassnacht  vrlaub  verbutsot  vud  verhtiUet 
sich  aber,  trinken  sich  voll,  spielen  vud  rasseln  luletst. 
Aisdan  folget  die  trawrige  Faasnacht,  darin  esnon  sie 
(die  Römischen)  viertzig  Tag  kein  Floysch,  auch  nicht 
Milch,  KAss,  Ejor,  Schmaltx,  dann  vom  Römischen 
Stuol  vnd  gnad  erkaufft.  Da  beichten  die  Lent  nach 
Ordnung.  Da  verhüllet  man  die  Altar  vnd  Heiligen  mit 
tuch  vnd  Iftsst  ein  Hungertuch  herab ,  das  die  sündigen 
Leuth  die  ßötien  nicht  ansehen  noch  die  heiligen  Bil- 
drr  die  Sünder"  u.  s.w.  (Franck,  HW/6mcA  ,  ÜXXX«.;  — 
„So  müssens  oiTt  am  Hunger  gnagcn.'*  {Waldit ,  IV, 
42,  74;  Atjrer,  IV,  2571,  25.;  (8.  Hungerpfote.) 
Lat.:  Cum  oxossis  suum  rodit  pedcm.    (thitipfi,  I,  102.^ 

•3  Am  llungortuche  nehen.  —  Fifchrr ,  l*$alter ,  ii2». 

„Vnd  muss  am  hungor  Thnch  selb  nehen."  (JH.  Sacht, 
II,  XXII,  2;  XXXVU.  1;  LXXX,  2;.-  IV,  CXIII,  1.; 

*4  Das  Hungertuch  aufhängen. 

„Der  wegen  wil  ich  auch  bald  im  Anfange  der  gewöhn- 
lichen Fastenzeit  das  rechte  Hungertuch  auffhengen." 
(H^rber'jfr,  I,  2,  257.;  —  „In  etlichen  St&dten  pflegt 
man  in  der  Fasten  nach  Alter  weise  das  Chor  (der  Kirche) 
mit  einem  grossen  Hnngertuche  su  schliessen,  daran 
ist  das  gantse  Passion  gemalet,  damit  haben  vnsere 
Vorfahren  gleich  also  wollen  sagen:  Schawe,  lieber 
Christ,  wiltu  das  glauben ,  was  allhier  von  deinem  Herrn 
Jesu  abgemalet  ist ,  so  wirst  du  ofFt  müssen  ins  Hunger- 
land ziehen  vnd  am  Hungertuche  nagen,  aber  sey 
getrost,  so  geschwind  kan  der  Herr  das  Hungertuch 
spannen,  so  bald  kan  ers  auch  wieder  abnehmen." 
(Uerhfryer ,  I,  ^M.)  —  „Man  soll  in  der  Marterwochon 
nicht  das  Hungertucli,  Palmscliiessen ,  Bildordecken 
nnd  was  des  Uaukolwerks  mehr  ist,  halten."  (Luther't 
Werke,  III.  303.J 

•5  De  Ilungerdök  is  follcn.  —  ndknert ,  fwt^. 

Das  in  den  Kirchchören  ausgehangene  Tuch  zum  Zei- 
chen   der   angogangenen   päpstlichen    Fasten    ist    ein- 
gesogen, die  Fasten  sind  beendigt. 
Hnnghftfen. 

Wen'8  c'n  Hunghafen  wier  (wäre),  er  hetti  'n 
selber  glecket.  (Obcr-Simmentkal.)  —  Schitei:, 
II.  18H,  4. 

Hung  =  Honig,  httngeln,  aushüngeln  =  der  Biene 
den  Honig  nehmen.  Ich  hab'  ihn  ausgehüngelt  =  ich 
hab'  ihn  beim  Spiel  rein  ausgeplündert.  (Vgl.  Stnider, 
II,  ta.)  Der  Sinn  der  obigen  Bedensart  ist  also:  Wenn's 
ein  Gefäss  mit  Honig,  wenn  es  etwas  Angenehmes 
und  Gutes  wäre,  er  hätte  es  selbst  behalten. 

1  Bast  to  ,hangrich,   sc  läk   Salz,  se  wirscht  tc 

uch  (lurschtich.  (^Siehenhttrg.-täclu..J  —  SchuUer,  264. 

3  Besser  hungrig  zu  Bette  gehn,  als  mit  Schul- 
den aufptehn.  —   .ScMnhta ,  492. 

3  Bin    ich    hungrig,  häng'    ictrs  Maul,   bin    ich 
satt,  so  bin  ich  fuul. 
Faulert's  Beichte. 


4  Der   ist  nicht  hungrig,  dorn   Käs'   und  Brot 

nicht  schmeckt. 

5  Du  bist  so  hungrig  as  MöllcsHian,  dci  all  Daug 

im  Schrotgang  geht.  (Konits.j  —  FrucMier  \  1765. 

6  Es  setzt  sich  ofFt  einer  Hungrig  zu  Tisch  vnd 

bekombt  erst  den  appetit  zu  Essen,  wenn  er 
Wass  guts  flir  sich  sihet.  —  Lehmann.  146,96. 

7  Ich  bin  so  hungrig,  dass  ich  nicht  weiss,  wo 

ich  die  Nacht  schlafen  soll,  sagte  der  Loafer 
zum  Wirth,  und  er  bat  um  einen  To}>f  Bier 
gegen  den  Durst,    (y'ettyork,) 

8  Wenn  du  hungrig  bist,  iss;   wenn  du  durstig 

bist,  trink;  wenn  dein  Topf  siedet,  gicsse  ab! 

9  Wer    hungerig    ist,    dem    ist   kein   Brodt    zu 

Schwartz.  —  U4tmann,  788,  4- 
Lat.:  Jejunus  raro  stomachus  vulgaria  tomnit.    (Uora:.) 
(Binder  /,  tS».) 

10  Wer  hungrig  aus  dem  Hause  geht,  bekommt 

auch  im  Dorfe  nichts.    (Lit.) 

11  Wer  hungrig   ist  und    den   Korb   sieht,   kann 

nicht  verglichen  werden  mit  dem,  der  satt 
ist  und  den  Korb  sieht.  —  Temitau,  vn. 

Der  Satte  weiss  nicht ,  wie  dem  Hungrigen  zu  Mutho  ist. 

12  Wer  sich  hungrig  legt  aufs  Stroh,  wird  keines 

Schlafes  fron. 

ßühiH.:  Hladove  oko    nespävä.  —   Liika  bladuvA  dffme. 

(Öelakovtky,  190.; 
HoU.:  Wie  sonder  eten  gaat  te  bed,  dien  wordt  bot  slapcn 

ligt  holet.    (Bvhn  1 ,  344.; 
/(..*  Chi  vä  a  letto  senza  cena,  tutta  la  notte  si  dimena. 

(Pastai/Ua,  \6.)  , 

I'oln.:  Lis  glodny  drzymie.    (Celakovtky ,  l'JU.; 

•13  Er  ist  hungrig  wie  ein  Wolf. 

Frz.:  II  est  affamd  commo  un  chasseur. 

•  14  Er  ist  hungrig  wie  eine  Kirchenmaus.  —  Kifc- 

lein,  378. 

•15  Se  seng  heangrig  wä  des  Meiner  seng  Hicnen. 

(SU'benhürg.'Sddui,)  —   Frommann,  V,  175,  175. 
Sie  sind  hungrig  wie  des  Müllers  (seine)  Hühner,  d.  h. 

sie  haben  keinen  Hunger. 
•16  So    hungerich   as   *no   Smachtlappe.    (Grafschaft 

Mark.)  —  Frommann,  K,  60,  81. 

iBeim  llungrigen  muss  man  nicht  Brot  kaufen. 

Böhm.:  U  hIadov«ho  nojdrazsf  chlöb.    (Celakov»ky,  178.; 
Poln.:  U  gtodnogo  najdrozszy  chleb.    (Öelakntaky,  178.; 

2  Dem  Hungrigen    hilft   keine  Predigt.  —  ««••«*. 

berg  III,  81 ;  Lohrengei.  I,  130. 
Böhm.:  Hlad  se    nedä  slovy  utisiti.  —  Hladovit«  bficho 

nedä  se  slovy  ani  piknou  fecf  spokojiti.  (Cetakovskij ,  188.) 
Potn. :  Olodnego  soladka  bajki|  niezabawic ,  racy%  niood- 

hj€.     (Celakvvtky,' ISB.) 

3  Dem  Hungrigen  ist  harr'  ein  hartes  Wort.  — 

Simrodi,  4349;  Körte,  30b1. 

Der  Fransoso  sagt  von  einer  langen  Zeit  des  War- 
tens: Lang,  wie  ein  Tag  ohne  Brot.  Der  Magen  muss 
vor  allem  andern  befriedigt,  d.  h.  unser  Bestehen  ge- 
sichert sein,  bevor  wir  für  irgendetwas  anderes  Sinn 
haben.  Man  sagt  daher  In  der  Herzegowina:  Alles  ist 
Mutter,  aber  Brot  ist  Nalirung.  In  Oberschlosien :  Nö- 
thig  ist  Brot  nnd  Himmel.  Die  Letten  sagen:  Der 
Lahme  vergisst  das  Hinken,  wenn  er  Brot  zu  holen 
hat.  Die  Hindus :  Fragst  du  den  Hungrigen ,  wie  viel 
zwei  mal  zwei  ist,  so  antwortet  er:  vier  Brotlaibe. 
J^Reintherff  tll,  85.; 

Dan. :  At  hungre  og  vente  gi^r  en  vtaalmodig.  —  Hung- 
rig roand  er  ond  at  stille.    (Prot,  dan.,  314.; 

Frt.:  Long,  oomme  un  Jour  sana  pain.    (Körte,  3057.; 

4  Dom  Hungrigen  ist  nicht  gut  lang  predigen.  — 

Egenolff,  ßö"*;  Eyenng,  /,  374;  «nrfrr,  /,  19;  ///,  15; 
PHH,  II,  74;  Lehmann,  II,  77.  50;  Schottel,  1142**;  Sey- 
hold,  73:  Cfial,943;  Siilor,  152;  WHm.594;  Itücking.iT; 
Simrock,  5098;  Äörte.  3058;  Braun,  /,  1574;  Heinsberg 
III,  81. 

.  Es  wäre  mindestens  nnzeitig,  einen  Hungrigen  durch 
lange  Vorträge  anflialtcn;  daher  sind  auch  lauge  Gebete 
vor  Tische  am  unrechten  Orte,  denn  sie  bleiben  ohne 
Andacht,  sowie  Predigten,  welclie  eine  Es«zeit  über- 
schreiten. 

BoU.:  Den  hongrigen  is  het  uiet  goed  lang  te  prekcn. 
(Harreboinee ,  I.  334.; 

Lot.:  Famelicus  non  est  interpcUandus.  (Burhler,  ll'J; 
Bindrr  /,  .M7;  //.  10'.».1;  S^yhfM ,  17.1.1  -  Farnes  et 
mora  bilem  in  naium  cunciunt.  (Binder  l,  .Sltl;  //.  1(>9.'V.; 
—  Latrantn  atomacho  omni»  mora  bilera  movet.  (Bin- 
der I,  >*.'•;».•  //.  IWI;  BuddT,  in;  SeybtM ,  273.;  — 
Molestus  intcrpcllalor  vcnter.  —   Venter  oaret  auribus. 


923 


Hankebunk — Hanker 


Hankerd — Hflpfen 


924 


5  Der  Hungrige  fragt  nicht  nnch  der  Rechnung. 

Böhm.:    Hlad    s    £(ien    pfirncf     Mdn^ho   nezni.     (Cela- 
kovxitjj  188.) 

C  Der  Hnngrigc  furchtet  den  Stock  nicht.  —  Heint' 

berg  III.  87. 

Die  Osnianen  sagen :  Der  Hungrige  springt  sogar  ins 
Feuer.    (SchlecMa,  W.) 

7  Der  Hungrige  schlägt  sich  um  eine  Fliege  an 

der  Wand. 
Höhnt.:  Hladorf  se  i  o  monchu  svadL    (Öekikottky,  191.; 
PolH.:  Giodnych  i  muoha  powadsf.    (Öelakovaki/ ,  19\.) 

8  Die  Hungrigen  schlaffen  für  jhr  essen.  —  Eyering, 

I,  697. 

9  Ein  Hungriger  erzählt  beim  ersten  Gericht  nicht 

viel.  —  Siüor,  129. 

10  Ein  Hungriger  isst  seine  Aepfel  ungeschält. 

„Schon  Cato  soll  behauptet  haben ,  daas  nichts  sohwe- 
rer  xu  Uberzeagen  sei,  als  ein  leerer  Bauch.**  (Welt 
und  Zeit,  IV ,  7.) 

11  Ein  Hungriger  wird  nicht  satt,  wenn  man  ihm 

auch  Braten  verspricht. 
13  Einem  Hungrigen  ist  kein  Brot  zu  schwarz. 

Lat.:  Parvo  fames  constat,  magno  fastidium. 

13  Einem  Hungrigen  muss  man  nicht  in  den  Weg 

laufen. 

Der  Hunger  macht  den  Zorn  heftiger,  weshalb  beim 
Plautus  jemand  einen  sehr  Zornigen  fragt,  wie  lange  er 
schon  nicht  gegessen  habe.  Auch  die  Osmanen  sagen : 
Der  Hungrige  sankt,  mit  wem  es  sei.    (SchUchtOj  H.) 

14  Einem  Hungrigen  muss  man  nicht  vom  Fasten 

predigen. 
Böhm. :  Kaz  so  lacnämu  postiti ,  »  tytimvi  sedl&ku  modliti. 
(delakoetki/,  327.; 

15  Einem  Hungrigen  schmeckt  alles  Brot  (wohl). 

—  Binder  II,  1585. 

Die  Bussen :  Der  Hungrige  sieht  am  Brot  den  8ehim< 

mel  nicht. 
Böhm,:   HladoTJmu  i  oresn^  chlöb  ohutni.  —  Lacntou 

Tsecko  k  ohuti.  —  Jitinf  i  tisto  snf .  (CekJcontk» ,  189.; 
Jt.:  A  Chi  d  afFamato,  ogni  cibo  6  grato.  (Pazsaglia,  4.) 
Lat.:  Feles  esuriunt,   dum  panis  crustulA  rodunt.    (Bin. 

der  I,  529.; 
Span.:  A  hambre  no  hay  mal  pan.    (Celakovikp ,  189.; 

IC  Einem  hungrigen  trewmet  wol,  dass  er  esse; 
wenn  er  aber  erwacht,  so  ist  seine  Seel  leer. 

—  Ihitri,  n,  176. 

Dan.:  Den  hungrige ' dr0mmer  at  han  »der,  den  tjtfrstige 
at  han  drikker.    (Prot,  dan.^  ZU.) 

17  Einem  Hungrigen  vergeht  der  Tanz.    (S.  Essen, 

Subst.  35.)  —  Binder  U,  1727. 

Die  Finnen:  Der  Hungrige  schlaft  nicht,  der  Trau- 
rige lacht  nicht.    (Bertram,  41.; 

Böhm.:  HladoT^  neboji  se  kyje.    (CelakovAy,  189.; 

Poln.:  Otodnv  kija  sl(  niebojt.    (Celakotsky,  189.; 

18  Für  den  Hungrigen  ist's  immer  Mittag.  —  Heins- 

berg III,  88. 

19  Hungrige  entzweit  auch  eine  Mücke. 

20  Hungrige  vnd   krancke   fragen  nit  nach  Bul- 

schafil.  —  Petri,  II.  386. 

Böhm.:  Kdehladno,  tu  chladno.    (Öelakovtktj ,  242.; 

21  Wer  einen  Hungrigen  zum  Gefährten  hat,  des- 

sen Reisesack  ist  bald  geleert. 

Die  Osmanen  sagen :  Bef^unde  dich  nicht  mit  dem 
Hungrigen;  sagt  er  auch:  ich  esse  nicht,  er  fallt  sich 
dennoch  den  Bauch.    (Schlechta,   11.; 

*23  Dem  Hungrigen   muss   man  nicht  von  hohen 
Dingen  vorreden. 

Er  will  essen,  und  Brot  und  EAse  haben  mehr  In- 
teresse fOr  ihn  als  Kunst  und  Wissenschaft. 
Böhm.:  Hladov^mu  chlöb  na  mysli.    (Öelakov$ky ,  188.; 
PoU. :  Gtodnemu  chleb  na  my^li.    (Öetakovtky ,  188.; 
Hunkebimk. 

•Er  ist  ein  Hunkebunk.  —  Fritdibier^nei. 

Hennig  (106)  bezeichnet  damit  einen  magern  Menschen, 
dem  die  Kleider  sehr  weit  am  Leibe  sind  und  der  auch 
selbst  nichts  auf  seinen  Leib  hält. 
Hrmken. 

Hunken  un  Bunken.  —  Kichitald,  877. 
Hnnker. 

Der   Herr   von   Hunker   ist  ein   alter   Junker. 
CSordnmerika.) 

Aul  dem  nordamerikanischen  Farteileben.  Mit  dem 
"Worte  „Hunker"  wurde  um  das  Jahr  1850  die  alte 
Demokratie  bezeichnet;  und  die  neu  eingewander- 
ten Deutschen  wollen  mit  dem  Sprichworte  sagen, 
dass  die  liunkorpartei  veraltete  Überwundene  Ansich- 
ten  Tertrete.     „Der  Herr  von  Hankor  ist    ein   altes 


Haas,  bildet  ein«  angesehene  FamOie  and  hat  Eiaflnai, 
weil  er  Geld  im  Beutel  hat.  Was  sieht  mmn  aa  des 
Herrn  von  Hunker,  der  zu  respectiren  wfti«,  wenn  s* 
eins&he,  daas  seine  Zeit  l&ngst  besraben  und  seiiie 
Leute  längst  unter  der  Erde  sind.**  (BaUimor«  We€Jter. 
1853,  Nr.  274.; 
Honkerel. 

Die  Hankerei  ist  vorbei.    (Deutsch-amerikan.) 

Die  Blttteseit  der  Ansichten ,  welche  die  Himkerpartei 
vertritt,  ist  vorttber.    Die  Herrschaft  derselben  leider 
noch  nicht. 
Hnnker  eier. 

*Hunkereier  legen.     (DeuUch-amerikan.) 

Ansichten,  Anträge,  Plane  im  Geiste  und  in  der  Ten- 
denz der  Hunkerpartei,  womit  in  den  Vereinigten  Staa- 
ten die  Mitglieder  der  alten  verrotteten  Demoknäe 
von  der  Jflngem  bezeichnet  wird,  zu  Tage  fördern  *  heiaat 
Hunkereier  legen. 
Hoimaehit. 

•'N  oll'n  Hunnschit  —  Danneü,  82*". 

Zu  ergänzen :  sollst  du  haben.  Eine  abachlägige  Ant> 
wort  in  Fonn   einer  nicht  in  Aussicht  genommenen 
Gewährung. 
Hunt. 

Komm*  ich  über  den  Hunt,  so  komm^  ich  auch 
über  den  Schwanz. 

Die  Insel  Seeland  war  frtther  nicht  von  Hollnnd  und 
Flandern  getrennt.  Das  Meer  hat  die  flttsse,  wrielM 
Ueeland  durchschnitten,  allmählich  tiefer  und  weiter  ae< 
macht ,  wodurch  die  verschiedenen  Eilande  entatnaMa 
sind,  aus  denen  gegenwärtig  Seeland  besteht.  Der 
Strom,  welcher  diese  Provinz  von  Flandern  scheidet, 
fuhrt  den  Namen  der  westlichen  Scheide  oder  Hant 
oder  Hunte,  nach  der  auch  das  Dorf  Huntemiase  seinae 
Namen  fuhrt.  Die  Hunte  geht  bei  Tliessingen  vorbei 
nach  Antwerpen.  Bei  einem  Weststurm  geht  die  Hanta 
sehr  hohl;  doch  dies  nimmt  ab,  je  mehr  man  sich  Ant- 
werpen nähert.  Ein  Seemann  nun,  der  aber  die  btelts 
Hunte  mit  seinem  Fahrseug kommt,  wird  noch  leichter 
Ober  die  schmale  und  stillfllessende  Scheide,  die  des 
dttnn  ablaufenden  Schwanz  darstellt,  gelangen.  Also: 
Wer  schon  schwerere  Dinge  ausgeführt,  wirdbeqaesi 
leichtere  verrichten.  So  erklärt  Sprenger  pon  Eijk  dis 
Redensart  unter  „Hund". 
Hirns. 

Hunz  und  Eunz.    (Esm.) 

Kreth  iund  Plethi,  Leute  ohne  Ansehen ,  alles  dareh- 
einander. 
Hnnaen. 

*A  last  sich  wull  sunste  nich  hundsen.  —  Asöia- 
ton,  515. 
Http. 

1  Hüp,  hüpi  das  fallend  Uebel  auf  die  Ripp'.  — 

Eiselein,  335. 

Eiielein  fragt,  ob  der  Buf  soviel  als  das  naohmaUfi 
Hep,  hep  wider  die  Juden  sei. 

2  Hüp,  hüp,  hup,  dem  Valant  auf  die  Ripp'.  — 

Eiselein,  335. 

Soll  es ,  fragt  hier  Eiselein,  nicht:  Hip,  hip,  heisaea: 
Der  Mann  mit  der  Hippe,  Sense,  d.  i.  der  Tod. 
Hüpfen« 

1  Hopp,  Ann-D schienke !  (Hüpf,  Anna  Regina!) 

(Königsberg.) 

Gewöhnlicher  Zuruf  z.  B.  beim  Aufhelfen  einer  Last, 
um  die  Gleichzeitigkeit  des  Hebens  zu  veranlassen. 

2  Hüpfe  nicht  weiter,  als  der  Graben  breit  isL 

Lat.:  Ita  fugias,  ne  praeter  casam.  (l^erens.)  (Binder 
I,  «17;  //.  1577.) 

♦3  Er  hüpft  weiter,  als  der  Graben  breit  ist 

Lat.:  Majores  pennas  nido  extendere.  (Horat.)  —  Oportet 
agram  imbecilliorem  esse,  quam  agricolam.  ((JolmmttUi.) 
(Binder  11,  1752  u.  2426.; 

•4  Er  hüpft  wie  eine  Bachstelze.  —  ParßmiaiuM,  9Q. 
*5  Er  will  breiter  hüpfen  als  der  Graben  ist 

Aof..'  Pennas  nido  majores  extendere.  (Borat.)  (Binder 
I,  1347.; 

*€  Es  ist  gehüpft  wie  gesprungen.  —  Eisdein.tii: 
Mayer,  1,196:  Simrocii,  3175;  Braun,  I.  470;  für  Steier- 
mark: Firmenii^.  II,  768,  97;  für  Franken:  Fromtnau», 
17,317,  194. 

Nach  rabbinischor  Vorschrift  wird  nach  dem  ,4>rei- 
malheilig*'  im  Gebet  Keduschah  ein  weniff  in  die  Höbe 
gehüpft.  Es  soll  aber  nach  Je».  6,  2  mehr  ein  Sohws* 
bon,  kein  Springen  sein;  der  Volkswits  meinte  absr, 
es  sei  einerlei,  ob  kodesch  —  gehuppt  oder  kodeseh— ge* 
Sprüngen.  —  Um  auszadrttckeu,  dass  ein  wesentlicher 
Unterschied  nicht  stattfinde,  ob  das  eine  oder  anders 
sei  oder  geschehe,  gibt  es  verschiedene  Redenssrtai, 
und  jedes  Volk  hat  die  seinigen.  Wir  sagen  aneh:  Ss 
ist  gesotten  wie  gebacken.  Die  Albanesen:  Basili  «if 
geschDrcn.  Die  Czochen:  Gonchoren  wie  gesohnitten, 
(<8  ist  allos  eins.  Ob  KebrflUt  oder  geblOkt.  Auf  Stroh 
wie  auf  (iraH.    Die  Basken:  Es  ist  eins,  dos  Kom  sos 


9S5 


Happen— Hnro 


Hnre 


926 


dem  Sack  Terlieren  oder  daa  Mehl  Mi  der  Tascbo.  Dl« 
Fr»Dsoaeo:  Uot  Kesohlagen  oder  sohlecht  geschlagen, 
iit  immer  geBcliIa«eii.  (Reituhf rf  IV,  i:».)  In  Ober- 
Österreich:  'S  iat  g'hnpft  wie  g'ipnmg».  (Baumyar- 
Uh.)  In  Schwaben :  'S  ist  gehopft  wia  getprunga.  (Nff- 
/en,  4R6.; 

Jid.-deutich :  Kodosch  gehuppt,  kodegeh  gotprungen. 
(Tendlau,  h\0.) 

Frt.:  Aotant  vaut  tratner  tiue  porter.    (Oaai,  9il.) 

*7  He  hüppt  as  de  Krey  in'n  Schnee. 

Zar  Beseichnung  des  nngeschickten  Iiapfeni. 
HÜppen. 

VVer  am  büsten  hüppcti   kan,   der  meint,  er 
halJ  erdantzt  den  lian.  —  Fischart ,  Ih-wiinmv  und 
ErUiiruny  Jf*  SprichworUi:  Die  Getehrh-n,  dir  Verkehrltni, 
1M4,  Ui.  F  3. 
Hupp«. 

•Ilei  kömmt  nich  e  IIupps'   höcher.  —  Frisch- 

//iVf',  ITfiS. 
')  Soviel  wie  Haufen. 
Hür,  ■.  Hller. 
Hure. 

1  Alte  Hure  and  neuer  Wirth  scheren  am  schärf- 

sten. —  Winckltr,  /,  M. 

2  Alte  Huren,  fleissigc  Kirchgänffcrinuen. 

Jiotl.:  Uude  hoeren  kniipon  vlak  onder  den  predkstool. 
(!Iarrfh,.nue,  I.3\2.) 

3  Alte  Huren  sind  der  Buhler  beste  Boten.  — 

EisrltHn.  336;  Simrock,  S188. 

In  alten  breslauer  Chroniken  finden  sich  fOr  das  wi« 
dcrwärtige  Wort  „Hnre**  ein  pa«r  Beseichnungen ,  die 
wol  verdienten  der  Vergessenheit  ontsogen  su  werden: 
„  Kreiweiber  und  glatte  Weiber.*'  Die  erstero  kennt  anch 
Luther;  er  sagt  (IV,  4iii^):  „£s  hatsuwailen  ein  Frei- 
weib solche  gate  Art  an  sich,  als  sonst  kaum  sahn 
eheliclie  Matronen  haben."  Und  ans  Luther  findet  sich 
ilas  Wort  auch  bei  Orimm ,  Wb. ,  /V,  134. 

4  Alte  Huren  sind  gern  jung. 

Jhin. :  Uamle  horer  TiUe  gieme  rwre  nnge  ski0ger.  C/Vov. 
i/ii/i. .  3Ml.; 

5  Au  einer  Huren  ist  nichts  gute  zu  sehen.  ~ 

Petri.  II,  16. 
G  Auch  eine  Hure  hat  oft  ein  fromm  Kind.  — 

A.'üi'iftH,  336;  Simrock,  5135;  Heiimberg  VU,  51. 
Lat.:  Kulla  tam  prava  mater,  quae  non  flliam  honestam 
esse  velit.    (Ei$eMm,  336.) 

7  Auf  Huren,  die  weinen,  Diebe,  die  leugnen  und 

schwüren,  nmss  mau  nicht  hören. 

8  Aus  einer  (argen)  Hur'  wird  selten  ein  gut  Ehe- 

weib. —   hitnr.,  r.  66 ;  £i<f Irin ,  316 ;  NimrorJt,  5110. 
£«if..*  ISerms   erit,   qnl   dndt   pravam    nxorom.     (Eise- 
leim.  336.; 

9  Bei  einer  Hure  ist  man  vor  eigenen  Kindern 

sicher,  aber  nicht  vor  fremden.—  Altmann  vi,  S93. 

10  Bei  Huren,  Spiel  und  Most  ein  Narr  nicht  gar 

viel  kostet.  —  Kau,  SchuibL.xir.i. 

1 1  Bei  Huren  und  bei  Tisch  darf  man  nicht  schüch- 

tern sein. 

12  Bisa  hur  oder  dieb,  hast  gelt,  so  bistu  lieb.  — 

Fraiuk,  II,  9^;  Tappiu»,  12*;  CnifcT,  /,  8;  Petri,  11,  46; 

llenisch,  1469,  45;   Eisvlein.   336;   Körte,  308S:    Braun, 

/.1589. 
In  Oitfriesland :  Bist  dn  l{Ar  of  (oder)  DAf  (Dieb), 

mit  Ueld  biat  du  l«f  (lieb.)   (Bueren,  63;  Eickwald ,  614 ; 

Jlauiinüender,  I;  Latendor/  II,  6;  Frommamn,  II,  390, 77; 

Firin^mii'h,  1,18.  6.) 
UvU. :  Zijt  gU  hoer  of  sijt  gij  die/,   hebt   gU  geld ,  men 

he«ft  u  lief.     (Harrfbomre,  /,  313.; 
Lat.:  OeneroBus  es  ex  cnunena.    (Tappiut,  11 V  —  Sci- 

licet  uxorem  cum  dote,  fldemquo  et  amicos,  et  genns 

et  fumuun  regina  pecunia  donat.    (Sejfbold  ,  543.; 

13  Dai  *ne  Hör  sik  nicmt  te  Acren,  es  en  Schelm 

oadder  well  enen  wären.    (Grafschaft  Mark.)  — 

\\'oesti\  70.  199. 

14  Darum  ken  Hör,  wenn't  Kind  man  god  is.  — 

front  mann. //.  536,  129;  Bueren,  Wi:  Eiehwald,  815; 
l/iiiMÜEiiii-ndrr,  II. 

15  I>a8ä  <looh  niemand  den  Huren  steuert,  sagte 

die  Metze,  als  sie  einen  Tag  daheim  gebue- 
beu  war  und  keinen  Mann  gesehen  hatte. 

Ein  agyptitohea  Sprichwort  ichildeTt  die  Tngaad 
derer,  die  selbst  am  melatm  gesftndigt  and  dann  Ib 
der  Kegel  die  wanigite  Nachsicht  mit  andi 
sich  vielmehr  bei  einem  leicbtan  Anflog«  tob  1 
fttr  TogeadheldtD  halttn,  AhBlich,  indta  MMMt: 
Hm«  enthielt  lioli  «laa  Hacht;  Ut  dna  kd 


da,  spraoh  sie,   um  die  Hnron  festxnnehmen.    (Burck- 
hardt,  156.; 
Lat.:  Ueretnces  Tetulao  optimae  sunt  amasiorum  inter- 
nnntiae.    (Ki$elein ,  336.; 

16  De  mit  Weten  'n  Höre  nimmt,  is  'n  Schelm  of 

WOrd  en.  —  (.'ofdicAmidl.  163;  /;u<>irn,  342;  Fn>m- 
mann,  IV,  42.  23;  Eichvald.  817;  llawkalender ,  II. 

17  Der  Huren  beut  man  den  Krug,  dem  Dieb  den 

Galgen.  —  l*firi,  II.  94. 

18  Der  Huren   Feiertag   und   Fasttag  treffen  zu- 

sammen. 

Die  Bussen.-  Wenn  die  Huren  feiern ,  dann  fasten  sie 
anch. 

19  Der  Huren  Leib  ist  eben  so  wol  (Jottos  Creatur 

als  einer  ehrlichen  Matrone.  —  LutUvr'n  7'wch- 

rtdt'n.  121*. 

20  Der  Huren  niund  ist  eine  tieffe  gruben.  —  iie- 

nisch.  1760,  14;  l\'tr\,  II,  94. 

21  Der  Huren  reden  sind  Bech  vnnd  Vogelleim.  — 

Lehmann ,  400 ,  t»7. 

22  Der  Huren  .Thränen  tliessen  aus  keiner  reinen 

Quelle.     (R.  Ilurenthrknon.) 
Die  Bussen :  Der  lluron  Lachen  ist  thenor.  (Altmann 

VI,  475.; 
UiM.:  Als  de  hoeren  huilen',  loo  lagehon  do  schonten. 

(Barrebomee ,  /,  IMl.) 
It.:  Lacrlme  di  puttana  son  di  malisie  la  fontana.    (Pax- 

taglia,  314,  1.; 

23  Die   ärgsten   Huren   werden   die   besten    Ehe- 

weiber. —  Aticil(tJi0 .  66. 

BückiHjf  findet  das  in  der  Natur  begrOndet,  weil  sn 
einer  ausschweifenden  Lebensart  kein  Temporament 
geneigter  als  das  sanguinische  ist.  Wie  seh  aber  alles 
abstumpft  und  das  heftigste  Feuer  endlich  erlischt ,  so 
auch  hier.  Das  brausende  Temperament  ontschwindut, 
und  es  bleibt  hlos  die  ihm  eigene  Sanftheit,  Biegsam- 
keit und  eine  gewisse  einschmeichelnde  Munterkeit  su- 
rUck,  Kigenschaften,  welche  einem  Manne  sein  Weib 
allerdings  empfehlen  können,  und  sie  selbst  lur  guten 
Frau  machen  mttssen. 

24  Die  arme  Hure  hat's   um  Gottes  Willen  thun 

müssen.  —  Unsmr,  80. 
Wird  gesagt,  wenn  niemand  Vater  xum  Kinde  sein  will. 

25  Die  eine  Hur  wird,  die  thut  auch  wol  mehr.  — 

I*ctri,  II,  126. 

26  Die  Hur'  ist  absolvirt,  man  lässt  sie  sein,  was 

sie  ist.  —  Kürte,  ^iM. 

27  Die  Hur'  (Uhr)  ist  wol  recht,  aber  die  Seiger 

(Zeiger)  taugen  nichts.  —  Eiselein,  336. 

VolkswiU,  um  die  Aussprache  der  Franzosen  lücher- 
lich  SU  machon. 

28  Die  Hur  kompt  leicht  ins  Hauss,  aber  langsam 

wider  drauSS.  —  Mri,  II.  132;  llenisch.  744,  6; 
Crnter.  1,30:  Lehmann.  400,  50;  Eiselcin,  336;  .Sim- 
rock.  5112;  A'Jrlr,  3078;  Itvaun.  l,  1585. 

29  Die  Hure  begnügt  sich  weniger  mit  Einem  Buh- 

len,  als  der  Bettler  mit  Einem  Hause.  — 

Eiselein ,  336. 

30  Die  Huren  empfangen  gern,  aber  nur  Geld. 

Die  Bussen:  £s  ist  eine  büsa  Hure ,  die  von  Jeder  Um- 
armung ein  Kind  bekommt    (Altmann  VI,  501.; 

31  Die  Huren  schmücken   sich   auf  den   Finken- 

stric'h. 

Die  Bussen:  Hat  sich  die  Hure  durch  nichts  anderes 
verrathen,  so  vurrkth  sie  sich  durch  ihre  Fertigkeit 
sich  SU  enthüllen.    (AUmann  VI,  478.; 

32  Die  nicht  will  fiir  eine  Hure  gehalten  sein,  die 

soll  nicht  führen  Hurenschem.  —  Kürte,  soso. 

33  Die  sich  mit  Huren  be£eissen,  müssen  Federn 

lassen. 
Uvlt.:  Ilocron  zijn  als  vogellijm,  wat  te  nablj  komt,  moet 
er  eone  vedr  laten.    (Harrebomiey  I,  312.; 

34  Ein   Hur  auff  einem  Scbloss,  ein  Bettler  auff 

eim  Koss,  ein  Laus  auff  einem  Grindt,  nicht 
findt  sich  stolzers  Gsindt  —  Frommann,  IV,  470. 
Ulstorlsohes  Spriohwort  ans  dem  liohtenberg-  bnchs- 
weilarschen  Kriege,  1416.  OTgL  Bemh.  Herttoy,  Klsas- 
9er  Chronik,  V,  U.J 

35  Ein  Hur  aufim  Schlon,  ein  Bub  auffm  Boss, 

ein  Laus  im  Grind  ist  ein  hochmüthig  gesind. 
—  Mri.  II.  IBS. 
86  Ein  Hur  bringt  einen  vmbs  Brot  — -  Petn,  ii,  uh; 

/fniijHb,SS4.  3(i. 
37  Ein  Hur  eines  Sacks.  —  /.t^tuiaiin. //,  1S3.5S. 


927 


Hare 


Hnre 


9S8 


38  Ein  Har  ist  ein  grundloses  Meer,  verschlucket 

Leib  vnd  Gut  vnd  Ehr.  —  PviH,  U,  199. 

39  Ein  Hur  ist  gern  bey  der  andern.  —  Petri,  11,  »9- 

40  Ein  Hur  ist  wie  ein  Kol,   sie  schwertzt  oder 

brent.  —   Lehmann.  399,  18. 

41  Ein  Hur  nicht  liebt,   wenn  man  nicht  gibt  — 

Petri,  II,  199;  Ihiiisch.  1882,  32. 

42  Ein  Hur  wolt  gern,  das  alle  frommen  Frawen 

Hum  weren.  —  Petri,  II,  199;  Heni$ch,  1196,  9. 

43  Eine  Hur*  geht  nach  der  Uhr. 

Engl. :  Whores  and  thieres  go  by  tbe  clock.    (Bohn  II,  bl.) 

44  Eine  Hur'  in  einem  Schloss,  eine  Laus  in  einem 

Grind  sind  zwei  stolze  Hofgesind. 

45  Eine  Hur'    ist  jederman   geredit  —  Lehmann, 

408.  38. 

Die  Rassen:  Eine  Hnre  Öffnet  ihren  Sohos  als  wftr' 
es  eine  Holcthttr.  (AUmann  VI,  501.;  Eine  Hure  findet 
joder,  der  sie  braucht.     (Altmann  VI,  489.; 

46  Eine  Hur'  liebt,  so  lang  man  gibt. 

Die  Rossen:  Eine  Hnre  jauchzet  nicht  mehr,  auch 
wenn  sie  feurig  umarmt  wird.    (Altmann   VI,  458.; 

Böhm.:  Neristka  tarn  se  klonf,  kde  alato  aronf.  (Celif 
kovsky,  122.; 

Fo/n. :  Pöty  kurwa  miluje,  pöki  w  miesaku  osnje.  (Cela- 
kovsky,  122.; 

47  Eine  Hur  spinnt  so  gut  gam  als  ein  from  Kind. 

—  Pittri.  III,  s. 

48  Eine  Hure  nimmt  lieber  mit  Einem  Auge  fiir- 

lieb    als   mit  Einem  Buhlen.  —  Eüelein,  336; 
Simrock,  5124;  Braun,  I,  159S. 

49  Eine  Hure  spitzt  ehe  nicht  die  Goschen ,  bis  sie 

klingen  hört  die  Groschen. 

Die  Russen:  Haren  sind  die  SprOdeaten,  so  lange  man 
des  Goldes  schont.  —  Ein  Hurenhers  Offiaet  sich,  sobald 
man  die  Hand  öffbet    (AUmann  VI,  501.; 

50  Eine  Hure  wollen  schmähen,  heisst  ins  Wasser 


51  Eine  schöne  Hur'  ist  ein  lebendiger  Sarg.  — 

Simrock,  5142;  Braun,!,  1597. 

Der  Keuschen  Schönheit,  sagen  die  Bussen ,  ist  eine 
Tugend,  der  Huren  Schönheit  eine  Eigenschaft.  (Alt- 
mann  VI,  437.; 

52  Eine  schöne  Ilure  ist  der  Augen  Paradies,  der 

Börse  Fegfeuer  und  der  Seele  Hölle. 
Dan.:  Olat  höre  er  0jmenes  paradiis,  pungens  skifirs« 

ild  og  sivlens  helvede.    (Pro:  d«tn.,  29.; 
Frt.:  Une  putain  perd  Tamo,  mine  le  corps  et  TUide  la 

bourse.    (Aritsint/er ,  627.; 

53  Eine  schöne  Hure  ist  ein  gefahrlich  Gift. 
Dan.:  De  glatte  og  smukke  horer  have  mest  anfegtning. 

(Pro9.  dan.\,  29.; 

54  Einer  Hur'  ist  der  Psalter   ein   gar   schweres 

Malter. 

Die  Rassen:  Wer  einer  Hnre  die  Bibel  schenkt,  der 
schenkt  ihr  Papier.    (AUmann  VI,  492.; 

55  Einer  Hure  Schos,  eines  Esels  Rücken  und  eines 

Mönchs  Gewissen  tragen,  was  man  ihnen  auf- 
legt. —  Klostergfiegel .  27 ,  10. 

56  Einer  Hure  Tugend,  blauer  Himmel  im  April 

und  Märzengrün  sind  bald  dahin. 

Die  Bussen:  Eine  Hure  kann  wol  ehrbar  sein,  aber 
nur  so  lange  die  geilen  Burschen  fehlen. 

57  Einmal  Hure,  immer  Hure.  —  Eitelein',  836;  Sim- 

rock, 5130. 
Engl.:  Once   a  wliore,   ever  a   whore.     (Eiselein,    336; 
Oaal,   1456.; 

58  Es  hat  auch  ein  hur  ofll  ein  fromm  kindt.  — 

Franck.  II,  56*  ;  Gruter,  I,  31. 
Boü.:  Eene  hoer  hoeft  wel  een  dengdzaam  kind.    (Harre' 
bomde,  I,  312.; 

59  Es    ist    böss    Hum    schmuck    abkaufien,    sie 

schmücken  sich  selbst  gem.  —  Pftri,  II,  257. 

60  Es  ist  eine  arme  Hure,  die  sich  selber  schilt 

HoU.:  Het  is  eene  arme  hoer,  die  zieh  celve  laiÄt.   (Harre' 
bomee,  I,  312  J 

61  Es  ist  eine  arme  Hure,  die  Wasser  trinken  mnss. 
Dan. :  Ondt  at  vaerc  höre  og  drikke  vand.  (Prov.  dan. ,  299.; 

62  Es  ist  eine  armselige  Hure,  die  ein  grobes  (zer- 

rissenes) Hemd  trägt. 
Dan.:    Ondt   at    ysere    höre    i    hampe-saerken.      (Prov. 
dan.,  299.; 


63  Es  ist  einer  jeden  Hnre  Trost,  dass  sie  die  erste 

und   letzte   nicht  seL  —  Sirach  7,n  u.  33,39; 
Pittor.,  V,  68;  Stmrocfc,  5143. 
Engl.:  I  am  not  the  flrst  and  shall  not  b«  the  last.    (Bokm 
II,  54.) 

64  Es  ist  kein  alte  hur'  am  Rein,  sie  wöllent  alle 

grempen  sein.  —  Mumer,  Xb.,  66 .  in  Klo*ter,  ir,  806. 

65  Es  ist  kein  so  böse  Hure,  sie  wollt  dennoch 

gern  ein  gut  kind  ziehen.  —  Tappiui,  56*;  Sim- 
rock, 5136;  Körte,  3087;  Braun,  I.  1587;  BeinOierg  VH,  &L 
„Es  ist  kein  Hur  so  Terrucht,  sie  sog  dennoch  gaim 
ein  fromb  Kind."  (Ftichart  in  KloMttr,  Fl//,  423.; 
HoU. :  Eene  hoer  Toedt  dikwijls  een  goed  kind  op.  (Harr*- 
bomie,  I,  312.; 

66  Es  ist  keine  Hure ,  die  nicht  einmal  fromm  ge- 

wesen. 

Zu  einem,  der  meint,  er  hfttte  ein  ftomm  Weib  and 
hoffte  nichts  Böses  von  ihr,  sagte  Otiler  von  Kaiter»- 
berg:  „  Aber  auss  frommen  Weibern  werden  Huren, 
und  ist  kein  Hur,  die  nicht  einmal  sey  firomm  geweaen, 
som  wenigsten  in  der  Wiegen.  So  werden  gemeinig- 
lich die  gantse  und  beste  Keess  von  den  11  Auaen  ange- 
bissen.** (Zinkgref,  I.  187.;  Die  Bussen:  Ba  ist  noch 
keine  als  Hnre  geboren  worden.    (Altman*  VI.) 

67  Es  ist  nirgends  ein  alte  Hur  ynnd  Spitsbub ,  er 

wil    ein  Artzt  sein.   —   /Vtri, //,  376;   LAmaw», 
II,  135,  42. 

68  Es  kan  auch  wol  ein  hur  ein  from  kind  zeugen. 

—  Tappiut,  56*;  Lehmann.  //,  136,67. 

Lot.:  Etiaminter  repres  rosae  nasoontur.    (Tappiut,  SS**.; 

69  Es  sey  eines  Hur  oder  Dieb,  hat  man  Gelt,  so 

ist  man  lieb.  —  Leftimmn,  254,  is. 

70  Es  sind  nicht  alle  Huren,  die  einem  Mann  zu 

willen  sind.  —  Petri,  U,  294;  Lehmann,  //,  139.  lOS; 

Eitern,  336;  Simrock,  5023;  Körle,  3086. 
HoU.:  Ten  sijn  nlet  al  beeren,  die  enen  man  te  willesgn. 

(Tunn.,  25,  51;  Harrebomde,  /,  312.; 
Lai.:  Non  meretrix  Tocatnr,  que  soll  consociatur.    (Fat- 

lertlebtn,  IIb.) 

71  Es  würdt  keine  kein  hur  von  eines  mans  w^gen. 

—  h^anck,  II,  70*;  Körle,  3085;  Simro<^,  5125;  Brom, 

I,  1588. 

Die  Bussen:  Es  wird  keine  an  einer  Hure  nm  Gottes 
willen.    (AUmann  VI,  501.; 

72  Gross  hörn,  gross  thorn.  —  A'a«,48^. 

73  Hat  auch  eine  Hur*  ein  schön  Gesicht,  ei  ist 

doch  eine  Leuchte  ohne  Licht. 
HoU.:  AI  heeft  een  hoer  een  sohoon  geaigt,  't  ia  eealie- 
taame  sonder  licht.    (Harrtbomit,  I,  ZW.) 

74  Hinter  den  Huren  trägt  man  diie  Schuhe ,  hinter 

den  Schelmen  dreht  man  die  Stricke.    (LH.) 

75  Hören  un  Deve  arbeit  am  besten.  —  Goideckmidi  .107. 

Scheint  eine  looale  Erfshrung  su  sein,  im  alifs* 
meinen  stehen  Huren  und  Diebe  nicht  in  dem  Bafls,  sie 
besonderes  Interesse  an  der  Arbeit  an  haben. 

76  Hur'  an  der  Hand  führt  an  Bettelrand. 

HtM.:  Eene  hoer  brengt  er  velen  tot  den  bedelaak.    (Harrt- 
bomee,  I,  3l2.; 

77  Hur   vnd  böser  Man  wollen  doch    gern  from 

kinder  han.  —  Eyering ,  II ,  49a. 

78  Hur  vnd  Stockfisch  vngeblewet,  die  nntcen  we- 

der Vieh  noch  Leut.  —  //.  Sacht,  ll,  XXin.  i. 

79  Hure  ist  einem  Raben  gleich  ^  je  mehr  sie  sich 

wäscht,  je  schwärzer  sie  wird. 

80  Haren  bedenken ,  womit  sie  die  Leut  betriegeu 

vnd  fangen.  —  Lehmann,  835,  50. 

81  Huren,  Buben  und  Bäckerknecht  sind  fürwahr 

ein  gross  Geschlecht. 

82  Huren,  Buben  vnd  filzläuse,  Fliegen,  Flöhe  vnd 

Fledermäuse,  wo  die  ncmraon  vberhand,  ver- 
derben sie  ein  gantz  land.  —  Henitck,  lue,  63. 

83  Huren,  die  weinen,  Dieben,  die  Leugnen  vnd 

schweren,  denen  glaub  nimmermehr.  —  Uh- 
mann,  II,  270, 134. 

84  Huren  geben  geschniierte  falsche  Wort.  —  petn, 

II,  3B6 :IIeniach,99i,U. 

85  Huren  haben  das  beste  Leben. 

„Die  Huren  sind  besser  gehalten  denn  eine  ehrbar 
Fraw  bei  den  Alten."    (Froschm.,  Ss..  V  ^.) 

86  Huren  haben  die  schweren  Seckel  lieb.  —  Priri. 

11,360. 

87  Huren  haben  eine  grosse  Gesell-  vnd  Freund- 

SchaflEt  —  Lehmtinn,  II,  279,  135. 


929 


Hure 


Hör« 


930 


38  Hur  An  haben  kurize  Scliritt,  gehen  bald  wider- 
umb  hinder  sich.  —  Lehmann.  II.  S70.  199. 

89  Huren  haben  Mausfallen  mit  Specklein  drauf,  ~> 

Euelein.  337;  Simrock  ,  3181;  Brwn,  I,  159S. 
LaU:  Sub  vettineotifl  habent  retU.    (Khelein,  337.; 

90  Huren  haben  mehr  Maussfallen  als  Meuss.  — 

hekmaiM»  400«  46. 
l^.:  Meretrix  getUt  snb  TeBttmentia  aua  retia. 

91  Huren  ist  böss  zu  warte«.  —  Petri,  11. 366. 

92  Huren   ist  niemand  gebessert ,  nur  einer,  der 

war  am  Galgen  genenckt.  —  Petri,  II.  386. 

93  Huren  lieben  keinen  frommen  Mann,  wie  jiuch 

kein  feiste  viid  geyle  Hanne  einen  kappaun. 

—  Lehmann,  II,  870,  l.'Jl. 

94  Huren,  Lügner  vnd  Diebe  sind  Schwester  Kin« 

der;  was  einer  thut,  das  thun  sie  alle  drey 
vnd  samblen  sich  zuletzt  auf  einem  dürren 
Kichstamm  (Galgen).  ~  /Wn,  //.  337;  lleniich, 
6d4,  60;  Glimm,  //,  1089. 
96  Huren  pfeifen.  —  Autor.,  v,  6. 

„Jungfem  «oUen  apinncn,  nHhen;  Spindeln,  Nadeln 
Bind  ihre  Waffen ,  womit  aie  einitena  in  den  Ehen  sich 
waa  Rechtee  können  sehaifftn.    Weg  mit  andern  Inatru- 
menten, Haren  pfeifen  den  Studenten,*' 
Holt.:  Hoeren  verToeren.    (Hurrebom^t ,   J,  3lS.; 

96  Huren  schmucken  sich  aufi  den  Finkenatrich.  — 

Lehmann.  401,  C3. 

97  Huren  seynd  nimmer  gute  Freundin.  —  Lehmann. 

II.  270,  ISO. 

98  Huren  sind  des  Teufels  Krämerinnen. 

99  Huren  sind  ein  nothwendig  Uebel. 

Wenigatena  bei  der  gegenw&rtigau  Kinrichtung  der 
(ieaellachafi;  doch  werden  aiejetat  ala„80ciale8  Uebel" 
beseichuet.  J.  Rodenherg  (AtitagtMten  im  London,  Ber- 
lin 1861,  8.  38)  sagt:  „Regentotreet  und  Hajrmarket 
aind  am  Tage  die  Fahratraaeen  der  Aritoekratie ,  nacht« 
der  Sita  dea  >aoeialeti  Uebela».<' 

100  Huren  sind  gern  geschmückt.  —   Fwhart.  Bkb. 

U591),40. 

Die  Bttaaen  behaupten  r  Riner  achOnan  Hure  Haupt- 
achmuck  aei  NacktheiU    (AUmunn  Vf,  41 IJ 

101  Huren  sind  huron  vnd  wöUens  doch  nicht  sein. 

—  I^iri ,  II ,  387. 

102  Huren  sind  Kohlen,  die  schwärzen  und  bren- 

nen. —  Smirot'JL ,  3107. 
lt.:   Le  putlane  sono  com'  il  earbone,  o  abbruggiano,  o 
tingono.    (Pazzatilia,  314,  2.; 

103  Huren  sind  so  rein  nach  dem  Bad  als  zuvor.  — 

Vetri,  II,  387. 

104  Huren  sind  theuere  Möbel. 

Die  Rnaaen :    £ine  Hure  iit  ein  Egel ,  der  das  Mark 
au«  den  Knochen  und  das  Geld  ans  dem  Seckel  sangt. 
(Altmann   VI,  MO.; 
UoU,:  Lekkere  hoereu  koaten  veel  ran  onderhoud.    (Harre' 
bom^e,I.it9.) 

105  Huren  und  Buben  fressen  und  saufen,  wollen 

keinen  alten  Mann  ziehen.  —  Zinkgref,  III,  370. 
IOC  Haren  und  Buben  kommen  leicht  miteinander 
uberein.  —  Simrork ,  6118. 
Lat.:    Malua   cum    mala   colliqueacit  Tolnptate.     (Binder 
/,  945.; 

107  Huren  und  Buben  sind  leichte  Waare. 

HolL:  Hoeren  en  boeren  cijn  e«ne  ligte  vraeht.    (Barrt' 
bom^,  I,ZVL) 

108  Huren  und  Buben  sind  schwer  zu  scheiden. 

„  Der  Hund  lath  sich  schwerlich  tagen  Ton  ajm  fetten 
leder  das  er  begint  sra  nagen;  alao  weder  ftawen 
noch  man  Uum  rnnd  buben  schejden  kan.'*  (WerdeafC.) 

109  Huren  und  Buben  sprechen  immer  von  ihrer 

Ehre.     (8.  Hurentngend.)    —    SchoUel,  1138  **;   .Sai- 
l«r,S70. 
llu  Huren  und  Buben  thun  mehr  Schaden  und  Ab- 
bruch  ah  der  Feind.  —  Opel,  334. 
/*/;.:    Coatre   pntain   et   larron   n*j  a  rlm«   nl   raison. 
(Kriteimger,  i72.; 

111  Huren    und    Buben    verkriechen    sich    in    die 

Winkel. 
la(.:  Lydus  oatinm  claudit.    (Seifbuld ,  289.; 

112  Huren  und  Buben  verstehen  sich  bald.  —  F.i^e- 

Irin.  337;  Biaun,  I,  1594. 

113  Huren  und  Gänse  sind  schwer  zu  hüten. 

Die  Russen:  Wenn  man  der  Hure  eine  Schild  wacht 
vor  die  TbUr  gibt ,  so  ^bt  man  sie  ihr  int  Bett.  (Alt- 
tnan»    \r.  Ml.; 

DCVTlCBBt  SPRIOKWCBTXn-LEXIKOS.     IL 


114  Huren  und  Hasen  sind  schwer  zu  zähmen.  — 

Simrock,  3128;  Körte.  3071. 
Dan. :  Hörer  og  barer  ere  onde  at  temme.  (Prov.  dan. ,  300.; 
Hall. :  Hoeren  ende  haae  a^jn  quaet  te  temmen.  (Tunn^  14,  ;>.J 

Hb  Huren  und  Herrn  haben  sich  gem. 

BoU.:  Hoeren  en  beeren  zljn  van  ecnder  vereo.  (Harre" 
bomee,  I,  312.; 

116  Huren  und  Kohlen  schwärzen  und  brennen. 

117  Huren  und  Raben,  je  mehr  sie  sich  waschen, 

je  schwärzer  werden  sie. 
Dtin,:    Kragen  og  boren  toer  sig  aldrig    hvide.     (Prov. 
dan.,  300.) 

118  Huren  und  Schelme  sind  ein  alt  Geschlecht. 

Dun. :  Höre  og  »kselke-plwgt  er  den  »Iste.   (Prov.  dan.,  299.; 

1 19  Huren  und  Thürklinken  fasst  jedermann  an. 

/tön.:  Kn  höre  sldder  i  fred  for  ingen  aom  en  knekt  paa 
en  stne-d0r  den  tagen  hTer  mandtil.  (Prov.  dan.  ,  190.; 

120  Huren  und  Wein  fegen  den  Geldkasten  rein. 

Lat.:  Piacea,  perdicea,  vinum  neo  non  meretrices  corrum- 
pnnt  cistam,  vel  qnidquid  ponia  inistam.    (Oaal ,  1893.; 

121  Huren  und  Wirthe  muss  man  bezahlen,   dass 

man  wiederkommen  darf.  —  Nvixner.  32. 

122  Huren  verführen.  —  .Scäo/m,  ll32^ 

123  Huren  vnd  hüben,  iliss  gesindlein  scheidet  sich 

nimmermehr.  —  Matheaim,  Sarepla.  lAin". 
„Saget  man  im  Sprichwort.'* 

124  Huren  vnd  buben  (sind)  eyn  gespann.  —  Franrk. 

II,  iO^  u.  131  •*;  Tappiu*.  13*  u.  227'';  Pelri.  lt.  387; 

/.cfcfiiann.  //,  270,  127;   /?iffW«tit,  336;   .Simrock,  5180; 

Körte,  S073. 
Hüll.:  Hoeren  en  boeren  »ijn  £<n  geapan.    (Harrebomie, 
.  /.  312.; 
Tfl/..'  Crobyll  juguro.     (Rinder    II,  f.li;   Philiboi,   I,  98; 

Tappin»,  48«».; 

125  Huren  vnd  Buben  gleich  vnd  gleich.  —  Ehering, 

II,  48. 

12C  Huren  vnd  buben  knn   niemand  sche3'den.  — 
Franck,  II,  lü^ 
Holt. :  Hoaren  en  boeren  aijn  gaame  bij  elkander.  (Harre- 
bomie, I,  312.; 

127  Huren  vnd  Buben  seynd  gern  beysammen.  — 

lirtiter,  111.  Sl ;  Lehmann,  II.  270.  18S. 
HoU.:   Hoereu  en  boeren  rergaderen  llgtelijk.     (Harre- 
bomre,  l,  312.; 

128  Hurn  vud  bufeu  kommen  auch  vngeruffen.   — 

Loci  romfn.,  117;  llenisdi,  1&85,  36;  Sirfor.  4S9;  Leh- 
mann. II.  870,  188;  Körte,  3072;  Simrock,  5119;  Braun, 
I,  IMl. 

Dan.:  Hören  og  skalken  kommer  rel  ubudne.  (Prov. 
dan. .  300.; 

HolL;  Hoeren  ende  boeren  coraen  wael  sonder  roepen. 
(mnn.y  15,  11;  Harrebotne«,  I,  312.; 

Lat.:  Scnrro  rel  acortum  reniont  bene  non  rocitata. 
(Falleraleben  ,  426  ;  Sutor ,  429 ;  Loci  contm. ,  ll7;  Anieiger 
fir  Kunde  dtutncher  Vorzeit,  1854,  8p.  270.; 

129  Huren  vnd  Spielleuth  geben  kein  gelt  wider.  — 

lleninch,  1474,  24;  Pelri,  If.  387. 

130  Huren  wollen  Geld  haben.  —  Pttri.  II.  m. 

131  Huren  wollen  immer  das  letzte  Wort  haben.  — 

Petn.  //,  387. 

132  Huren   wollen   nicht  Huren   seyn   und   fuhren 

doch  den  Hurenschein.  —  JSimirftr.,  476.  551. 

133  lek  si  et  allene  nitt,  es  der  Hören  iär  trost. 

(Graf$rhafl  Mark.)  —   Woesle.  69,  114. 

134  Je  mer  man  die  Huren  schlecht,  ie  lieber  sie 

einen  haben.  —  Sehade.  II.  168,  2. 

Was  ftlT  ein  Schlagen  und  welches  ZUchtlgungswerk- 
xeug  hier  gemeint  Ist,  erAhrtman  ans  Waldi»  (IV,  40), 
wo  er  daron  handelt ,  wie  das  Liebesfsuer  einer  Nonne 
gelöscht  worden  ist.  £a  heiast  dort:  „Doch  halt  ich, 
hat  mao  Jr  pezwagen,  mit  einnr  flelschgabeln  wol  ge- 
schlagen, md  hat  sie  in  ein  Kloster  than,  da  awey  par 
Schuh  rom  Bette  sUhn,  md  jr  all  nacht  die  Landes 
glesen,  wer  wol  rou  solcher  Krankheit  gneaen." 

136  Jo  slimmer  Hör,  jo  biäter  Glück,  jo  grötter 
Daif ,  jo  dünner  Strick.  (Crafschaß  Mark.)  — 
Woeile  .  69 .  106. 

13C  Jung  hur,  alte  kuplerinn.  —  Framk,  II.  193»;  Ey/»- 

ling,  III.  110;  Pelti,  II.  410;  Üruler,  I.  51;  Kdrle,  3076; 
Simrock,  5127;  Eiselfin.  33C;  Braun.  I.  1580. 
Lat.:    Maine    cum  malo    colliqneacit    faciie.  —    Pulchra 
conrenit  improbla  cinaedif.    (Sfybold,  297  u.  464.; 

ü9 


931 


Hure 


Hare 


929 


187  Junge  Ilore,  lile  Bädawester.   (llannwpv.}^  Stham- 
harh.  32;  hocUdeutitch  bffi  Eiselein,  33C:  Karle,  3077  ti.  SälS.- 
SimrorJI;,  512«;  Brmm,  l,  l.'»79;  Maijcr,  I.  136;  Lohrengrl, 
].  422. 
JanRe  Uuren,  alte  Betachwestero. 
h'iiyl. :  A  yonng  whore ,  an  old  aaiut.    (F.inelrin  ,  336 J 
J/ull.:  JonK  eone  hoer,  outi  eene  profetea.  —  Jonge  hop- 
r«n,  oude  pilaarbijtstoni.    (Jfat'rebomee,  2Vi.) 

ms  Junge  Iluren,  alte  Wettermacherinnen  (Wetter- 
hexen). —  Eiscnharl,  479;  Dücking,  84;  EMrin ,  336; 
Simrock .  :>129 ;  Voikinar ,  369 ,  304. 

Wenn  eine  Franenaperaon ,  die  in  ihrer  Jugend  ein 
ansacbweifendea  Leben  geführt  und  ihre  Khre  einge- 
))Q8at  hatte,  durch  da«  Alter  den  Reiz  ihrea  Oeaiohta, 
wodurch  aie  andere  verftthrte,  verloreu  hatte ;  ao  glaubte 
man  in  jenen  finatem,  nna  wegen  ihrer  Gläubigkeit 
kirchlich  angeprieaenen  Jahrhunderten,  dasB  aie  aich 
nun  auf  die  Kunat,  Wetter  zu  machen,  legte,  um  doch 
auf  eine  Weine  ihr  Brot  zu  verdienen.  Gegen  die 
Wiederkehr  aolcher  Zeiten  kann  nur  eine  auf  .Natur- 
kunde gegründete  Volkabildang  schützen. 

130  Kommt  die  Hur'  ins  Herz,  so  kommt  sie  auch 
ins  Säckel.  —  Eiselein ,  336  ;  Simrock ,  5113 ;  Bram, 
I.  1582;  Körle,  3064. 

Leicht  bethüreu  die  Koketten  ,  darum  sagen  die  Rna- 
snn:  Eine  spröde  Hure  ist  am  gefährlichsten.  (Alt- 
wirtMi»  VI,  bin.) 

140  Mun  kann  vor  den  Huren  nicht  dazu  kommen, 

rinem  Mann  einen  Dienst  zu  thnn,|  klagte  die 
Frau.  —  Lehmaim,  401,  6C. 

Die  Russen  behaupten:  Ka  gibt  mehr  gelicime  Huren 
als  üffentliche.    (AUmanH   VI,  405.; 

141  Man  muss  sich  mit  Huren  behelfen,  wenn  man 

keine  ehrliche  Frau  kriegen  kann. 

HjU.:  Die  gpeue  eerlijke  vrouw  kan  krijgen,   moet  zieh 
raet  eeno  hner  behelpen.    (Harrfibothee ,  7,  312.J 

142  Mit  Huren  ist  böse  handeln,  sie  geben  für  gut 

Geld  faule  Waare. 

143  Mit  Huren  und  Buben  hausen,  heisst  im  Grinde 

lausen. 

144  'Ne  Hör  schännet  sik  sclwer,  en  Deiw  sine  Frönd- 

skop.       Hüren.) 

145  'Xe  llor  schenut  iäi-e  cgcne  Fuet,    awwer  en 

Daif  schännet  sinne  Familge.  —  Wocste.  70, 123. 
140  'Xe  truie  Häuer  ia  better  es  en  schlecht  W^uif. 
Sawrland.) 

147  Ob  die  Huren  pfeifen,  Künstler  sind  sie  nicht. 

Die  Russen:  Damm  heisst  die  Hure  noch  nicht  Künst- 
lerin, weil  sie  daa  Handwerk  des  Reibens  verateht. 
(AUmann   VI,  481.; 

148  Of  ik  glik  si  Hoer  edder  Def,  lief  ik  Geld,  so 

bün    ik   glike    lef.   —  S<*ü/j*?, /,  209;  für  .S'f rWi/r ; 
Finnmich,  lll,  70,  11. 

„Rfft  ick  gelick  si  HAr  edder  deeff,  hebbo  ick  Uelt,  sf 
ick  gUcke  leeff."    (Neocorus,  I,  103.; 

149  Sitzet  mit  einer  zarten  Hur'  in  der  Stube  und 

dienet  Gott  in  Ruhe,  sagte  der  Narr,  als  der 
Abt  über  Mühe  und  Sorgen  klagte.  —  Klwier- 

sj0i'gül.  34,  3;  Eiiteli'in,  451. 

150  Thiar  ob  uian  Hur'  so  fulk,  of  hiyü  ment,  thiar 

san  noch  fülkeru.     ■.SimifrieK.) 

Da  ist  keine  Hure  so  hässlich,  schlecht,  oder  sie 
mpint,  es  gibt  noch  hilsslichere.  Sinn;  Keiner  hftU 
sich  für  den  schlechtesten,  jeder  dünkt  sich  beaanr  zu 
sein,  als  er  iat,  wie  keine  Hure  ao  httsaliob  (schlecht) 
ist,  die  nicht  meint,  ea  gAbe  noch  hftsslirherc. 

151  Tuton  Hure,  oben  Heilige. 

Die  Russen  warnen  vor  den  letztem  bflsondsrs,  indem 
siu  sagen:  Einer  weltlichen  Hure  halte  dich  nicht  zu 
nahe,  eine  fromme  aber  fliehe  wie  daa  Feuer.  U'nd: 
Lieber  eine  uuheilige  Hure  ala  eine  fromme.  (AUmanH 
17.  35«J  u.  501.; 
Jltiii.:  Ouder  een  hoerhuis ,  boren  eene  kerk.    (Harrebomr^, 

I,  313.; 

152  Van  Hören  is  i|uäd  Pinken'  kriegen.  —  stünm- 

l-nrg.  17«''. 

*)  Pinke  =  kleiner  Kinger,  eine  gerade  (nicht  kmmme) 
klt«ini>  Wurtit,  aber  auch  wie  im  obigen  Sprichwort  =  pe- 
uia.     (Vgl.  darüber  Stürenhurg  a.  a.  (.>.) 

153  Von   Hur'  un<l  Schwert  ward  gar  mancher  ver- 

sehht. 

UoU.:   Keue  nude    boor,  ocu   nienwe  waard    die  snijden 
meer  dan  eenJg  jiwaarJ.     (Harrttumet,  I,  3l2.; 

154  Von  hnm  geschah  nie  keinem  mann  gut,  dann 

einem,  der  ward  geheuckt,  der  kam  der  mar- 


ter  ab.  —  Franck,  11,  lOS^;  TaftfiM,  160^;  l^iimmm, 
11,794,  146;  Simrock.  .M38. 
165  Vor  der  Uuren   Gebet,   der  Weiber    Wahrheit 
und  alter  Weiber  glück,  behüte  mich  Gott 
vor  diesen  drei  Stück. 

„Wenn  ein  Hur  alt.  hfisslioh  und  arm  sewordMi,  so 
betet  sie  früh  und  spat  zu  Gott,  daas  er  Jhr  «ia«« 
Mann  gebe,  der  sie  aus  ihrem  Elend  raisae  unA  si«  ar- 
nähre  und  kleide  u.  a.  w.  Wen  aber  dleaea  Gebet 
trifft,  der  aage  allem  Glück  lebewol.  —  Wenn  eine  Frmn, 
die  lang  der  Buhlerei  nachgegangen,  In  die  Wockea 
kommt,  sieht  der  Mann  das  Kind  saner  an,  daere^dae 
Frau  wol  kennt.  Sehen  nun  Sülohes  die  Frmaen ,  Freoa- 
dlnnen  der  Wöchnerin,  so  rühmen  sie,  wie  ähnlich  das 
Kind  dem  Vater  aey,  wie  ihm  ana  den  Augen  seachnil- 
ten  u.  a.  w.  Dann  wird  der  Mann  so  ftoudenrcich, 
meynt,  das  Kind  seh  ihm  sogleich.  —  iJte  Weiber  ma- 
chen zu  allen  bAaen  Sachen  groaa  Glück  daraae .  aagaai, 
hat  sich  einer  einen  Schenkel  ausgefallen :  Orose  Glück 
hat  er,  daaa  er  sich  nicht  hat  zu  Tod  gefallen  u.  s.  w. 
Was  einem  solchen  bösen  stück  zustehet,  heiaaen  aie's 
gross  gelttok."  (H.  Sachs,  Fabel»  und  gut  SeAtnenck. 
III,  LXII.; 

156  Vor  Huren  oft  ein  ehrlich  Weib  nicht  zukom- 

men mag.  —  Eiseleiu,  330. 

157  Wann  de  Hure  alt  wird,  baut  se  Hellegehüs- 

chen.     (Drdburg.J 

158  Wann  de  Hure  alt  wird,  pess  se  Weihwasser. 

(ttedbwrg.) 

159  Wäre  ich  ein  Hur,  mein  Mutter  ein  Sack,  meiu 

Vatter  ein  Dieb,  hette  ich  Gelt,  so  were  ich 
lieb.  —    Lehmann,   II,   832,  98;   llenisch,   t47G,   ib; 
Körle,  5088. 
Dan.:  Er  dot  höre  ellor  tyy,  har  ban  penge,  er  haa  kier. 
(Prot,  dan.,  299.; 

160  Wären  Huren  und  Diebe  hinaus,  es  stände  leer 

gar  manches  Haus. 
Die  Russen :  Wenn  jede  Höre  gestftupet  werden  sollte, 
.  wo  wollte  man  die  Besen  hernehmen.   (AUmann  VI,  i\i.) 
Dün.:  Vare  alle  horer  og  tyve  dad,  da  etod    maagt  si 
huus  «de.    (Frot.  dan.,  .100.; 

161  Was  von  Huren  geboren,  ist  zur  Huren  erkoh* 

ren.  —  Cmler,  lll,  lOU;  Fischart  in  Klomer,  Vlll,  41; 
Lehmann,  II,  866,  95;  Eisrlein,  »36;  Pteiiiitberg  17/,  M. 
Die  Russen  behaupten:  Hat  eine  Hure  aiebeu  TAcbtrr, 
sie  werden  alle  sieben  Huren  sein.  —  Einer  Uore  Kiad 
gewöhnt  sich  früh  ans  Kleiderbeben.  (Aituia»H  Tl.  «tt 
u.  497.^  Nach  df>m  Htirenatutanach ,  der  1708  bei  Har- 
ris in  London  erschien  und  worin  die  offantlirtai 
Dirnen  nach  Namen,  Wolinung,  Herkommen  u.  a.  w. 
aufgeführt  waren,  trifft  es  nicht  zu,  dass  aie  rorhRi- 
sehend  die  Töchter  von  Müttern  sind,  welche  dassslhe 
Leben  geführt.  Es  befanden  sich  damals  60000  solcbsr 
Dirnen  in  London;  davon  bezeichnet  der  Alouüäaek 
40000  (  Tielleicht  400U  ?  )  als  Predigertüchter.  (fiestütcM- 
ter,  Magdeburg  1785,  lU,  205.; 

162  Was  von  Hurn  seuget,  das  ist  zu  Huren  ge- 

neyget.  —  FmcUan  in  Kloxter,  VIU,  AI:  Petri,  II.  611; 
LnWndorf  11,31:  Pislor.,  1,69;  Simrock ,  ilSi :  Itfiat- 
hcrg  VII,  51;  KürW,  .TOSs. 

Die  Rnaseu:  Man  verachtet  die  Huren,  seine  Kinder 
aber  läast  man  ihre  Milch  trinken.  —  Hurenmilch  iat 
die  theuerste.    (AUmann   VI,  4.Vi  u.  478.; 

163  Wei  ne  Hör  will  bringen  to  Khren,   dei  is  en 

Schelm  oder  wil  einer  weren,    (\Vett(.} 

164  Woi  sik    niggo   Hiiuion   anschaflen   well,    raott 

eist  de  ollen  betahlen.     (SuwrUmd.) 

165  Welche  nicht  will  ein  Hur  gehalten  sein,  die 

soll  nicht  führen  Hurenschein.  —  /Viri,  ii.e»: 

l.ehmar.n,  II.  401,  r.j>. 

166  Wen    eine    Huiv   fasst ,    den    Iftsst    sie    nicht 
^,        leicht  los. 

Die  Russen :  Wenn  die  Hure  einen  capftv  ao  zapfl 
sie  ihn  zweimal.    (Allmuna    VI.  498.; 

167  Wenn  die  Hur*  alt  wird,  will  aie  fromm  werden. 
Jfvli.:  Als  de  hoeren  ond  worden,  woiden    a^    vroom. 

{Uarreboutve,    I,  T,\\.) 

16S  Wenn  die  Hur  truncken  ist,  so  i«t  ate  eine 
thörin.  —  /voi,  W.  644. 

161)  Wenn  die  Hure  bereut,  wird  sie  eine  Kupple- 
rin. —  RnrcUhnrdl ,  n\. 

170  W(Mm  die  Huren  kosen,  meinen  sie  luclit  dM 
Herz,  sondern  die  (das  Geld  in  den)  Homu 
Soll.  T  Als  eene  hoer  n  Trlendtchap  do«t,kst  «Mtt  a  kHMa. 
(Harrebmuf».  t,  3U.; 


983 


Hare 


Hure 


934 


171  Wenn  die  Hureu  nicht  lucken,  verliert  der 
Wirth  seine  Brocken. 

Die  Kuaaeo:  1>rr  Hureuwirtli  wird  vcolg  Einkünfte 
haben,  deisen  Dirnen  nmn  zur  Umarmung  peitschen 
mnei.    (Altmann  VI,  4890 

173  Wenn    die  Huren   recht   heilig    blicken ,   dann 

wollen  sie  hoinicken. 
\T'\  Wenn    die    Huren    schimpfen,    so    bricht    dio 

Schande  aus.   —  Simnnk.  :.U\*;  KUrW,  3«»62;  /;»«i«n, 
i  ,  1590. 
BtlL:  AI«  hoercn  achclden,  briet  die  aohaude  uut.  (t'uiltrt- 

tfbtn,  10;  Tun».,  2,  1;  Ilarrebomre,  I.  311.;  —  AI«  hiercn 

icheldeu,  zoo  kijkt  taet   den  bnlk   uit.     (Ilurrfhxmff. 

t,  311.; 
Lat.:  Turpia  culparum  produntar  litc  putaram.     (t'aUfrt- 

Uf>*^H,   10.; 

174  Wenn  die  Huren  spinnen,  so  ist  die  Nahrung^ 

krank.  —  simrovh.bi^):  Kirw.sim. 

Di«  Russen:    Wenn   die   Huren    vrebcu,    iiiUisru    dir 

Uurer  rar  sein.    (AUiHttHn   Vi,  is.'».; 
I/uU.:  Als  hocren  spinnen,  is  die  neringhe  cranc.   (F'iUa->- 

lehen,  U;   Timn.,  i»,  l>;  Ilorr^l^un'r .  I.  MX.) 
hat.:   Kilat  (luando  puta,  questus    malus    ct»t    ita    puta. 

(FallerMeben,  W.) 

1  76  Wenn  die  Huren  winken,  gehen  sie  auf  linken. 

UtiH.:  Als  de  beeren  schreijou,  wauUt  u  vour  haar  vleijcu. 
(Uarrrebonifi',  I,  311.) 

17i;  Wenn  eine  Hure  vom  Himmel  lallt,  so  lallL  sie 
auf  einen  8cb.,  oder  auf  einen  b.,  oder  auf 
einen  V.  —   Mri-um-,  31. 

Meisintr  bat,  Tielloicht  um  dorn  Krguuüunf[sslreb<'ii  de« 
I.osers  keine  Schranken  zu  ziehen,  blua  durch  Itucb. 
stabeu  angedeutet. 

177  Wenn    eine   Hure   von    Tugend    und  ein   Kia- 

mer  von  Ehrlichkeit  8i>richt,  su  glaube   bei- 
ilen  niclit. 

Dir  KuBScu:  Drr  Dirnon  KL'U!j(.-li)ieil  fii\l  nur  im  Thiu- 
kcln,  abor  nicht  bei  lächii'.     C.K.'j./i'»«    IV,  .l'.»:'.} 

178  Wenn  Huren  die  besten  Wort  geben,  so  lügen 

sie  am  »ehrstcn.  —  iv/n,  II,  «m1»;  nrmsih,  32«,  l"j. 

179  Wenn  Huren  in  die  Kircho  gehen,   wollen   sie 

nicht  die  Heiligen  sehen. 

DieKusseu:  Wenn  die  Hure  sich  kreuzigt,  tliut  sie'« 
über  ihrem  Schos.    (Alttiia»n  VI,  iW.) 

1^0  Wenn  man  den  Huren  die  Nase  abschnitte,  so 
würde  manche  Frau  und  mancher  Mann  im 
Lande  ohne  Nase  gehen. 

Auf  dicdo  Weise  hat  man  die  Uuren  nicht  Kvkcnn- 
.-eiohnpt,  wenn  sie  auch  hier  und  da  gcflrait  woidcn 
sind.  80  soll  in  Bischofswcrda  von  l.'nJ'J  — '.»3  eine  be- 
sondere Strafe  fUr  sie  stattgefunden  haben.  Wenn  eine 
xu  Fall  kam,  musste  r>i<'  aufs  Kathhniiit.  wo  uic  von 
ileni  (Tcrichtsdionor  auf  rino  gvwiiise  An  ge-n-bleierl 
wurde,  um  (>i>>  iifTcntlich  als  solche  xa  erkennen,  ('ie- 
tt'i.<'/.ajter,  .>[aKdfibnrt;  17'«l,  il,  .'•!.)  «* 
f./>t.:  Si  luuechih  uasum  mos  Cisot  tollere  rasum.  multi? 
I>er  mundum  sin«  nasibus  esset  eunduiu.    (t'.itt'.-if ,  IK; 

BiHiUr  II,  :fir.>.; 
1S1  Wenn  sich  die  Huren  schelten,  e>o  kompt  die 
tichand  an  Tag.  —  Vcui,  II,  672. 

182  W'cr  an  eine  Hur  gepicht  ist,  der  ist  ein  Leib 

mit  jhr.  —  /Vmi,  //,  «s2. 

183  Wir  bey  einer  Hure  niedersitzt,  der  stehet  bey 

einer  Hure  wider  auft".  —  hui,  II,  s"?. 
1^4  Wer  ein  Hur  niinpt  zu   der  Ehe,   darff  kciiis 
vnglücks    lache.  —  /'(Iji]>im*,  161";   /Wr»,  //,  704 ; 
l.iiiniditrf  II,  31;    iiiinrnvk,  A1U3;    htnlv ,  'öfH'J;   Hiaun, 
f.  I5«l. 

t85  Wer  eine  frische  Hure  mit  Bier  hätte!  —  Jitis' 

un .  34. 

Es  wird  hier  unter  Hure  ein  thouornc»  Triakgofaas 
Terstanden.  da«  die  Vom  einer  Jungfrau  halt«,  und 
aus  dessen  Haupte  man  im  IT.  Jahrhundert  Bier  su  trin- 
ken pflegte. 

186  Wer  eine  Hur'  freit  wissentlich,  der  bleibt  ein 
Hundsfott  ewiglich.       Wurtrmhrrg.) 

}»1  Wer  eine  Hur  zur  Ehe  nimpt,  der  hat  vcrrathcn 
oder  wil  vcrmthcu.  —  /^in,  //,  loi. 

18A  Wer  eine  Hure  bringt  lu  Ehren,  ist  oin  Schelm 
oder  will  einer  werden.    fSawrland.) 

189  Wer  euio  Hure  verloren,  der  hat  viel  gewonneD. 
Hol'.:  HfJ  wlnt  gVBMg,  die  Mna  ,hoer  TcrÜMt.    (Harrt- 

homit,  i,  31iJ 

190  Wer  eine  Uuro  zur  £ho  nimmt ,  ist  ein  Schelm 

oder  will  einer  werden.  —  ri«ror.,/r.  7:  feMrn- 


h<irf.//.  3.  3;  i/(i»A{..  6.   Sailer,  111;   üimrockt  Slll ; 
HötU'.,  3U89;  Urami,  l,  l&Rt>. 

Die  Huren  wurden  von  unsern  Vorfahren  au  den 
eJirlusen  Leuten  gezahlt,  sowie  die  Hurkinder  für  die 
Schande  ihrer  Aeltcru  mitbUsscn  mussten,  indem  ai« 
von  allen  Khronamtern  ausgesohlossen  wurden.  „Hn- 
rensohn"  war  das  itrgste  6cliimi>fwort.  Man  war  der 
Meinung,  dsss  derjenige  sich  einer  gleichen  Unehrn 
theilhaftig  mache,  welcher  mit  ehrlosen  Leuten  einen 
genauen  Umgang  unterhalte.  Da  nun  unter  Ehegatten 
der  allerengste  Umgang  stattfindet,  so  hat  mau  durch 
dieses  Sprichwort  anscigen  wollen,  dass  der  Mann  als 
ein  Schelm  und  ehrvergessener  Mensch  anzusehen  sei. 
welühcr  mit  einer  Hure  ein  eheliches  Bnndniss  eingehe. 
In  unsern  Tagen  lint  das  Sprichwort  nur  noch  mora- 
lische, aber  nicht  mehr  seine  frühere  rechtliche  (Juri- 
dische) Bedeutun;;.  In  den  alten  dithmarschun  Uesotxen 
heisst  es:  „De  6ne  Höre  nimt  vorsettlig,  de  verradet 
uk  wol  sin  Vaterland.**  (SchkCf,  II,  \l<«'.)  Diese  (ie- 
setse  nahmen  das  Wort  nioht  einmal  in  unserm  jetet 
gewuliulicheu  Sinne,  sondern  wandten  es  auf  jedes  Mäd- 
chen an,  die  ihren  Kbrenkrans  verloren  hatte;  und  die 
Kmpfindlichkeit  über  die  gokrtnkle  Ehre  ging  bei  den 
Dithmarschen  su  weit,  dass  die  ganze  i-'amilie  sie  auch 
auf  sich  bezog  uml  in  aahlreicheu  Valien  die  Gefallene 
mit  eigenen  Händen  tüdtete  ndor  unter  dem  Eise  er- 
säufte." (Vgl.  nUiia,  Stra/eniler  fitn»,tHrn .  S.  8|2 -S2n.) 
Die  Russe»:  Wer  eine  liurc  freit,  sehut  sich  uaehSchel- 
iiienkindern.     (.lUmo'in   VI,  MX.) 

/mm.:  Hvn  der  Kgtcr  (yidendi'b)  enhoro.  Iiar  enlen  glort 
ei  skielmst;kke,  elicr  ril  ;;iurc  det.    {trof.dati.,  '2W.) 

J/of'.:  De  cene  hocr  trouwt,  is  eeu  suhelm,  of  wil  ereen 
worden.  —  Ecnc  hoer  getrouwd,  een'  boef  aangcgoven. 
(HarrebuHif-f.  /,  :u*J.) 

101  Wer  führet  ein  Huren  vber  Sand,  der  kompt 
mit  jhr  nicht  leicht  zu  Land.  —  Vvui.  II,  iw-». 

lIcuiMh,  179J,  .*i6. 
tln'ji.:  Who  drivos  au  hbb  and  Icadti  u  whorc,   hath  pain 
and  sorruw  evermure.    (Roift  H ,  Vt.) 

IU'2  Wer  Huren  nieydet,  derincydct  gross  vnglück. 

—  Lehmann,  ;i9S,  1. 

19ü  Wer  mir  eine  Hure  zeigt,  dem  zeig'  ich  einen 
Dieb. 

y/o/'. -•  Wijs  mij  ccno  hocr,  ik  wijs  u  eeu'  dief.  (Harre- 
Oijiute,  /,  'diu.) 

löl  Wer  mit  einer  Huhr  von  Zucht,  vnnd  mit  einem 
geitzigcn  vom  geben  redt,  der  sclilUgt  einem 
Tauben  auir  der  JLauten.  —  /.fAmumi ,  252 .  .u. 

195  Wer  mit  einer  Hure  von  Schamhaitigkeit,  mit 
einem  Ueizigcn  von  Freigebigkeit  und  mit 
einem  Mönche  von  Treue  rodet,  der  schlägt 
die  Laute  mit  der  Ijohnenstangc  (oder:   mit 

dem  Daumen).  —  tCi^rlvin,  uz,  Kloxlvr>'pn'yvl .  S.i,  ti. 

lOß  Wer  mit  Huren  gen  acker  gdiet,  der  mag  uut 

Huren  uachegen.  —  //nii^tft,  79*.',  5ß. 
IJ)7  Wer  mit  Huren  umgeht,  der  hat  kein  Glück. 

„Das  bciss  ich  in  dem  griudt  gelau^st,  der  mit  hum 
vnd  haben  hauest.*'  (Vitru'-r,  A'6.,44,iu  K'osUr,  /  1',  753.^ 
i/tf/A;   Die  hoeren  aanhan^t,  krijgt  mutten  cn  worinen  en 
verdort.    (Harrchumte,  I,  'AX'i.) 

198  Wer  mit  Huren  verkehrt,  dem  wird  die  Börse 
geleert. 

Holt,:  Die  ccno  hoer  houdt,  dien  wordt  de  bonrs  ligt. 
(HarreboHu-e ,  J,  :\Xii.) 

IU9  Wer  mit  Huren  viel  verkehrt,  wird  ala  lobcr 
Bub'  geehrt. 

Die  Küssen:  Wer  bei  liuren  in  die  Schule  gclit,  wird 
keine  Keuschheit  lernen.    (AUiiumn   VI,  489.; 

200  Wer  mit  huru  zu  acker  geht,  der  cgt  mit  gecken 

(Buben)  zu.  —  Fnmrk.  II,  50*;  Uruii^r,  I,  81;  /ViH. 
//,  736;  Wincklcr,  I.  30;  Simrocb,  J121;  Knrli\  3080. 
Holt.:   Die  met  hoeren  ploegt,  raoet  met  voddcn  eggen. 
(/Ittrrebomte,  I,  ZM.) 

201  Wer  nit  hurn  vnd  buben  vnder  scim  geschlecht 

hab,  der  zieh  ghen  Nürnberg  vnd  wisch  den 
reymen  ab.  —  Frnmk,  I,  77*;  iimixtU,  ihi,  ib; 

l*elri.  H,  Jil:   Lrhmanu  ,  II ,  SVJ ,  M* :    Um cnlr uff rl  im 
ThKOtrum  IHaMormn ,  30ä  *. 

Bei  Wtrdea  (Aij):  „Der  nicht  huni  vnd  buben  in 
■ejm  gtohlechl  hab,  der  lösch  frölich  disseu  reym  ab. 
Bjria  hir  hat  jrn  nymoudts  aussgethau,  darvmb  lieber 
gesell  lass  yn  auch  stahn.*' 
UoU.:  Die  geene  hocr,  Urmo  of  zot  in  zijn  gcslacht  hceft, 
Ie  geboren  von  de  lamp  of  het  leuimet.    (Unrrf'«wf*', 

/.  3iao 

202  Wer  sich  an  Huren  hängt,  der  hat  kein  (jliick* 

—  fllMflfi  //,  3U4^. 

hal.i  Scribatur  porti«,  mrrririx  est  jauua  mortis.  (Bin- 
dir  I.  l«03;  //,  3'J4?;  diyboH,  bti.) 

59* 


935 


Haren 


HnreBftrbeit — Hnrenhaiu 


9M 


203  Wer  eich  an  Uurcn  hengt,   der  kriegt  Motten 

vnd  Wurme  zu  lohn.  —  l'rM,  u,  757. 

In  Totcatxft  sagt  man:  Wer  zu  den  Huren  geht  und 
nicht  itnaohelt,  kann  lieber  bit  nach  Frankreich  geben. 
(Reintberg  VI,  '.•«.; 

204  Wer  sich  Huren  und  Gänse  hält,  hat  viel  Un- 

ruh in  der  Welt. 
Hell.:  Die  boeren  leidt,  of  ezela  drijft,  H  18  Treemd,  zoo 
hij  in  rotte  biijft.    (Harrebomie,  /,  SlSJ 

205  Wer  sich  lest  Huren  regieren ,  dem  ist  vnglück 

nicht  fern.  —  Vctri.  II,  760;  Hmiach,  1668«  60. 

206  Wer  sich  lest  Hnren  ymbhangen,  kan  nicht  viel 

Kunst  erlangen.  —  Petri,  II,  reo. 

207  Wer  sich   lest  Hnren  vmbtreiben,    kan   nicht 

bey  Ehren  bleiben.  —  Petn,  II,  760. 

208  Wer  sich  mit  Huren  nährt  und  mit  alten  Bos- 

sen zum  Acker  fährt,  der  hat  sein  Gütlein 
bald  verzehrt    rwaif.) 

209  Wer  sich  mit  Huren  nehret  und  mit  Karren 

fehret,    dem  ist  alles  Unglück  beschert.  — 

Petri.  II,  761;  CWer.SM*»;  rrwcfcm.,  PVl ;  Nas».  Schulbl. 
XIV,  5. 

210  Wer  von  einer  huren  scheidet,  hat  ein  gute  tag- 

rciss  gethan.  —  Tapjritu,  les"';  Pari,  II,  775;  Leh- 
mann. II,  Si2,  US:  Körte,  3075;  Braun,  1, 1583. 

Die  Basten:  Wer  sich  von  einer  Hure  tcheldet,  begeht 
keinen  Ehebruch.    (AttmannVI,  501.^ 

Dan.:  Hvo  tom  forlnder  boren,  ginr  en  god  dags^reyae. 
(Prov.  dan. ,  800.; 

Kngl.:  He  who  loseth  a  whore,  ii  a  great  gainer.    (Bohn 
II,  45.;. 

HoU.:   Die  lieh  van  eene  hoer  teheidt,  doet  eene  goede 
d  agreise.    (Harrtbotndt,  /,  312.; 

Lai,:   Ardnom    conficit  iter,   qni    abaoMinr    a   acorto. 
(Bindern,  330;  PhiUppi,  I,  40;  Seybold,  35.) 

211  Weren  keine  Huren ,  so  hett  niemand  dem  Herrn 

Christo  die  Füss  mit  threnen  gewaschen.  — 
Lehmann,  98. 16. 

Sollte  vielleicht  folgende  väterliche  Fttrtorge  auf  die- 
ser AnnAhme  beruhen?  Als  in  Jahre  1703  in  Born  ein 
Erdbeben  anhielt  und  die  ganie  Stadt  Bussttbungen 
anstellte,  auch  fttr  die  dAdurch  verarmten  FamiUen 
Qeld  sammelte ,  befahl  der  Papst ,  dass  den  öffentlichen 
Huren  Geld  ausgetheilt  werden  sollte,  die  dessen  aehr 
benotbigt  wären,  weil  sie  während  der  allgemeinen 
Noth  und  anhaltenden  Andacht  nichts  bitten  verdie- 
'  nen  können.    Es  wurde  ihnen  augleich  bei  50  Ducaten 

Strafe  verboten,  sieb  in  den  Hanptldrchen  finden  zu 
lassen.    iOeseU$cha/ter,  Magdeburg  1784,  8.  50.; 

212  Wird  die  Hure  alt,  so  geht  sie  ins  Kloster. 

213  Wo  die  Huren  spinnen,   da  ist  die  Nahrung 

klein.  —  Petri,  II,  802. 

*214  An  eine  Hure  gepicht  sein. 

„Wir  Deutschen  reden,  wer  an  eine  Hur  gepicht  ist, 
der"  u.  s.  w.    (Jfathegiiu,  Sarepta,  hVlU*.) 

*215  Dat  is  Hocren  Inschlag  un  Hoeren  Schergarn. 
(Ottfriet.)  —  üauakalender ,  II. 

•216  Die  babylonische  Hure. 

•217  Er  hat  keine  Hure,  er  behilft  sich  mit  ehr- 
lichen Weibern. 

•218  Es  hat  ein  hur  ein  fromm  fraw  gescholten.  — 
Franck,  II,  20*. 

In  dem  Sinne :  Ein  Etel  heisst  den  andern  Sackträger. 
(S.  Haue  590.)  Die  Bussen:  Eine  Hure  bei  ihrer  Keusch- 
heit fassen.  —  Einer  Hure  Keuschheit  loben.  —  Eine 
Hure  schänden  (oder:  entehren)  wollen.  (AUmann  VI, 
518 ,  520  n.  521.; 

•219  Hören  un  schnoren.  —  Eichwald.  8i3. 

*220  Ist  sie  ein  hur,   so  treugt  sie  mich  vbcl.  — 

Vranck,  II,  66*. 
Um  die  Möglichkeit  einer  Täuschung  in  BetrefT  des 

guten  CUarakters  einer  Person  einzuräumen. 

*221  Sie  ist  mit  erlaub  ein  hur  in  der  kut.   (S.  Kö- 
nig.) —  Franck,  H,  85*». 

Die  Engländer  haben  anr  Bezeichnung  einer  solchen 
Person  folgende  Bedensarten:  A  cookatrice.  As  com- 
mon  ae  the  bigh-waj.  A  lady  of  pleasure.  A  lemau. 
A  kind-hearted  soul.  A  light-sklrts.  She's  like  a  cat, 
she'U  pla7  with  her  tail.  Bhe's  as  right  as  my  leg. 
8he*e  loose  in  the  hilta.  She's  as  common  as  a  bar- 
ber^s  chair.  She  lies  baokword,  and  lets  out  her  fore- 
rooms.  She's  wagtall.  She  is  one  of  us.  She  ia  neitber 
wife,  widow,  nor  maid.  (Bohn  if,  &!.; 
Huren. 
1  Hucro,  Lüge  und  Stehle  sind  Geschwistcrtc. 
(Luzcrn.) 


2  Haren  und  Saufen  fressen  's  Geld  mit  HaaÜBn. 

3  Wer  huren,  spielen,  sauffen  thnt,  mag  bald  ver- 

lieren grosses  gnt. 
Lot.:  Diues  eram  dudum,  me  fecerunt  tri»  aaAom,  alea, 
nina,   Venus:  tribne   his   sum  factns   egenna.     ^£oc< 
comm.,  116.; 

4  Wer  hurt,  der  muss  betteln.  —  Petri,  U,  7»;  A». 

nitch.  347.  56. 

5  Wer  hurt,  der  sündigt  an  seinem  eigen  Leibe. 

—  Petri,  II,  719. 
*  6  Er  hart  wie  ein  Karmeliter.  —  Kiostertfiegi^,  m,  <f . 
Zur  Charakteristik  des  Mönohslebens.  Faat  alle  Ofdea 
waren  wegen  ihres  Aergerlebene  spriohw6rtUoh.  Str 
Kto4ter$piegei  enthält  nebst  diesen  noch  folgende  apciA- 
wörtliche  Vergleichungen :  Er  frisst  wie  «in  Bern- 
hardiner. Er  säuft  wie  ein  Franciscaner.  Er  atiakt 
wie  «in  Kapusiner.  Er  hat  Pfllle  wie  ein  Jeeait,  Er 
schläft  wie_  ein  Kanonicns. 

•7  Er  hurt  wie  ein  Steinesel.  —  Fri«*6i<rr',  itto, 
•8  Er  hurt  wie  ein  Tempelbrnder.    (s.  Senfea.)  — 
Körtet  7351. 

Wie  man  im  12.  Jahrhundert  von  MitgUedeni  be- 
rühmter Orden  dachte,  darttber  bat  sieh  Biduurd  voa 
England,  Sohn  des  Königs  Heinrich  II.,  in  wenigen, 
aber  eharakteristisohen  Worten  ansgeaproehen.  Als 
einmal  ein  Geistlicher  Ihn  fragte,  ob  er  niobt  seine 
Lieblingstöchter:  Stolz,  Geis  und  Wollust  Ton  eleh 
lassen  wolle,  antwortete  er:  „O  Ja,  die  erate  gebe  ich 
den  Tempelherren ,  die  sweite  den  Benediotinern  «nd 
die  dritte  meinen  Bischöfen,**  (Wagene^t,  Aehrenttte. 
Nr.  138.; 
•9  Huren  vnd  Epicuren.  —  SimpUc,  I.  380. 
Horenarbeit. 

Hurenarbeit  bringt  Hurenlohn.  —  Coler,99i^, 
Huxenart. 

Hurenart  nie  gut  ward.  —  I'etn,  11.  38«. 

„Die  fabel  lert,  das  hurenart  von  end  der  weit  noch 
nie  gnt  ward."    (Watdi$,  JJ,  46,  33.; 
Hturenanfiniff. 

*Da8  ist  Hurenaafzug  und  Hurenein  schlag,  (über- 
harz.)  —  Lohrengol,  II,  161. 
Ein  ans  der  Weberei  entlehntes  Bild. 
Hurenbalff. 

*£s  ist  ein  Hurenbalg. 

Sprichwörtlich  sind  auch  noch  die  Zusammensetna- 
gen:   Hnrenkerl,   Hurenkntobt,   Hureuvater,    Huea* 
mutier. 
HürenbeisB. 

1  Es  sind  drei  Ilürenbciss  ^  hie  zu  Strasburg,  d» 

man  das  Fieber  an  isset :  die  unzeitigen  Ret- 
tiche ,  die  unzeitigen  Gänse  und  die  UDzeitigfn 
Meidlin   und  Töchterlin.  —  EUclein,  sst;  Am*- 
hcrg  V,  108. 
')  Nene  Speisen. 

2  Hürenbeiss^  macht  d'  Narre  feiss. 

>)  Auch  Httripeiis,  HUrapeiss.  Zunächst  Erstlioge 
von  Obstfrttchteu  und  Gemüse,  dann  überbaapt  allst 
Wohlschmeckende,  das  man  selten  su  essen  bekommt; 
iii  Bttndten  Httrliug,  Heuerling,  d.  h.  eine  Fraebt  voa 
diesem  Jalire.  Von  heuer  =  dies  Jahr,  und  Ündbeisi. 
Enbeies  ('Speise);  vom  alten  enbeissen  =seaaen,  oder 
was  man  von  dieser  Art  httr  (heuer)  atun  ersMoanl 
anbeisst,  isst.    (Staldtr,  II,  ßi.) 

HureiiffebetJ 

Hurengebet  hören  die  Heiligen  nicht. 

Die  Bussen:  Hnren  beten,  dass  Gott  die  Wollust 
mehre.    (Alhnann   VI,  488.; 

Hurenffealndel. 

Hurengesindlcin  scheidet  sich  nimmermehr.  — 

Petri.  II,  386. 
Hurenffonat. 

Ilurenguust  ist  Dunst. 
Bnrenhana. 

1  Besser   im  Hurenhaus    als  im  Beinhaas,   man 
wird  nicht  so  zerstochen. 
Holt.:  Beter  een  beer-  dan  ecn  oliekoekon-lniia;  waat  er 
xal  geeu  brand  van  komen,  maar  wcl  geblasobt  wor- 
den.   (Barrebomee ,  /,  311.; 

3  De  de  dn  Föt  in'l  Horhus  sett't,  Mti'i  de  an- 

der in't  Gasthus  (Spital).     (Ottfriet.) 
3  Die  in  ein  Hurenhaus  treten ,  wollen  kein  Pat«^ 
noster  beten. 

Die  Bussen:   Wer  ins  Uurcnhaus  geht ,  that*a 
um  Keuschheit  zu  lernen.    { AUmann  r/,.454^    ' 

i  Im  Hurenhausc  einen  Fuss,  im  Spital  den 

dem.   —   Öiawn,  /,  1581. 
Dan. :  Hvo  som  haver  den  eene  fod  1  hon« 
den  andea  i  apitalet   (Pnn,  dem.,  fltj 


937 


Hnrenhculen — Hurenkind 


Hnrenknecht — Hnrentbränen 


938 


&  Wenn  das  Hnrenhaus  brennt,  läuft  die  Tugend 
auf  der  Gasse  hernm. 

Die  BuBBsn  sagan:  Brennt  du  Harenhani,  eo  sieht 
UM,  wie  viel  Nackte  darin  sind.    (AUhumh  VI,  408.) 

6  Wer  jung  ins  Uurenhaus  geht,  braucht  dann 
für  Wohnung  nicht  zu  sorgen. 

MoU.:  Uat  !•  wel  gedaan,  zei  jonker  JatfMS,  en  hij  leerde 
BiJnen  klnderen,  dat  zij  ler  stond  in  liet  uoertauia  zou- 
den  gaan,  zoo  konden  zij  bij  tijds  eene  herberg  spa- 
ren.   (Harreboviet,  I,  S6S*.J 

Hturenhenlen. 

1  Horenhoolen,  Kroamerswearen  un  Rücnkrupen  ^ 

is   dat   eine   nit  mehr  wert  as  dat  anncrc. 
(Büreii.j 
')  Huudek riechen,  -winseln. 

2  Horenhüleu,    Kremerswiären   un   Rü'oukrupcn 

dat  es  kainen  H&ller  wärt,   rorafnhaft  Mark.)  — 

Woctte.  69.  1U8. 

Hturen^&ffer. 

1  £in  Hurenjäger  ist  Feuer,   die  Hure  Zunder, 

der  Teufel  bläst  an. 

,tDii  wilt  ein  Christ  seyn  and  gleichwohl  ein  Huren* 
Jäger  bleiben V»    (Luther»  Werke,   VII,  IM.) 
ttan,:  Hor-karlen  er  ilden,  huren  blaar,  saa  buater  dieve* 
len  Ul.    (Prov.  dan. .  2t»».; 

2  Ein  Hurcnjägcr  kan  nicht  studieren.  —  Lutkn'» 

Tisihr. ,  231 ''. 

3  Humjügcr  alten  übel.  —  Egmolff.  273*;  Peiri,  II,  386. 

4  Hurujägcr  thund  jn  selbs  vbel.  —  ^VorcJ^.  li,  193*. 
b  Humjeger  tbun  jhn  selbs  übel  oder  wohl.  — 

Gruter.  I,  49. 
Hurenkind. 

1  De   Hörkinderc   hcbbct   det   meiste   ülück.  — 

Schambach,  11,  bl;  koUideutKch  bei  Reinsbeiij  Vll,  &1. 

Im  Harz:    Horkinuer  hevt  et  beste  Gliche.    (Lohr- 
inytl.  I.  374.; 
Iiiin.:   Uore-ungcr   faacr   mocre  lykke   end   arv.    (Prot, 
dan.,  37.; 

2  Horenkinner   un  Ziegenböcke  hewt  alltid  das 

meste  Glücke.    (Büren.) 

3  Hurenkind  nimmt  Hurenkinds  Nachlass.  —  tiraf. 

210.  188. 

Weil  zur  Berrbuiig  Kbenhilrtigkeit  geborte.  Doch 
fand  der  im  obigen  Sprichwort  ausgespruchene  Bechts- 
satx  uur  auf  die  durch  nachfolgende  Ehe  als  getetzlich 
anerkannten  unehelichen  Kinder  Anwendung.  Ein  un- 
ehelich geborenes  Kind  konnte  uur  den  Nachlass  eines 
andern  unehelich  geborenen  erben,  aber  nicht  mit  den 
ehelichen  zugleich,  auch  wenn  es  gesetzlich  anerkannt 
worden  war.  Der  SchwabtHnpieoel  ( :{7(>, :()  sagt  dariiber : 
„Gewinnt  ein  Mann  einen  unehelichen  Sohn,  den  mag 
der  Papst  wol  zu  einem  Ehekinde  machen  und  auch 
der  Kaiser  nach  seinem  Becht ;  aber  weder  Papat  noch 
Kaiser  mögen  ihm  das  Becht  geben,  dass  er  erbe  mit 
den  andern  Magen,  gleich  als  ob  er  in  der  Matter  Leib 
ein  Khekind  gewesen  w*re.''  (Vgl.  Hvmeyer.  Sachgen- 
•  »bieget,  /,  27,  2.) 

Altfrif.».:  lloerniuok  uemt  liuernincks  lone  endo  crfnisie. 
( Richthof  en,  374.; 

4  Hurenkinder  arten  nach  der  Natur. 

Dan.:  Ere  hore-unger  gode,  skeer  det  af  haeudeUe,  cre 
de  onde,  da  er  det  af  natuxcn.    (Proe.  dam.,  30u.; 

5  Huren  Kinder  scindt  glückselig  in  der  Welt.  — 

rctvt.  II.  386;  Heni*ch,  1667,  57. 
fn  Je  ärger  Hurenkind,  desto  besser  Glück. 
•7  Dat  sunt  Schwester-Broder  Hörkinder.      iMht., 
—   firhiit:»',  II.  157-1^8. 

Von  zwei  Menschen,  die  beide  wenig  laugen,  wie 
von  Terwandten  Fehlern  oder  Lastern,  z.  B.  Lügen 
und  Heachrln,  Schmeichelei  nnd  Kslschlieit. 

•8  Et  ward  cn  Horkind  döffl.  —  Dnhatn,  w**". 

äa^  man,  wenn  es  beim  tjonnenschein  r^fnet. 
*  9  Ich  bm  kein  Hurenkind,  das  alles  xweünal  sagt. 
Diese  Bedenaart  rttbzt  nach  FuuUhm  (31)  dalier. 
rlasB  man  in  frtthern  Zeiten  oft  darttber  in  SEveifel  war, 
ob  ein  unehelich  (jeborener  nach  seinem  Vater  oder 
nach  seiner  Muttvr  sa  nenncB  sei,  «ad  dan  man  den- 
ficlboi  daher,  nm  hicrttber  an  entscheidea,  dan  Kamen 
des  Vaters  and  der  Matter  sngleieh  anaaveben  aad  aioh 
nomit  gleichsam  doppelt  zn  nennen  abthlgte.  Der  Grund- 
satz, dass  dn  anehelicb  Gebonner  bei  nicht  nachfol- 
gender Ehe  den  TanllleBiiBBfla  seiaer  Matter  an  fah- 
ren habe,  Ist  dnreh  nener«  Oeseta«  entochleden  ftst- 
gaattst  wordan.  JTrtthar  glaubt«  man,  daaa  d«r  anahe- 
licb  Ucborane  dann  den  Nam«a  seines  V*t«n  fSbiea 
dürfe,  wenn  letitarer  die  Thatsach«  der  lehwingeruug 
^luetlandoi  hab«.  Di«  Bömer  sagten:  Zweimal  das- 
Mibe  sagen.  Ul  IlelMiUek. 
tat,:   Ell  caAa   dlcen  (rtceatera)  rldlculum.    (tat*- 


Harenknecht. 

*K8  ist  ein  Hurenkuccht. 

„Was   Bolten    die   elende   Meintzisoha  Huroknechte 
und   Wurstbkuche  anders    thunV*     (Luther'»    Werke^ 
II,  334.; 
Kurenleben. 

1  Hurenlcbcn  ist  der  richligsto  Weg  zum  Tode. 

—   Vetri ,  //,  386. 

„Au  der  thur   solt   es  gesuhriben   stan,  Hurnieben 
ist  zum  todt  ein  ban.'' 
Lat.:  äcribatur  portis,  meretrix  est  ianua  mortis.    {Lud 
coinin. .  117.; 

'2  Uurenleben  kann  kein  gut  cnd  geben.  —  Pcui. 
II.  3B7;  IkniKh,  89S,2. 
Hurenllebe. 

1  Auf  Hurenlieb'  ist  nicht  zu  bauen. 

„Hute  dich  mit  vleysse  gar  elieu,  das  dich  hurnlieh 
nicht  \'mbgebe,  dann  yn  ist  mit  nichtc  zvu  getrawev." 

(WrrJea  ,  Bij.) 

2  Hurenlieb   —    Hurenfround schafft.   —    Lehmann, 

II.  270.  126. 

3  Hurcnlieb  ist  wie  ein  Fackel  von  Stroh,  lirent 

bald  vnd  Icscht  baldt.  —  Lehmann.  lOl,  S8. 
D'^n.:  Skiege-kierlighed  er  ild  af  blHar,   skinner  meget, 

nicu  varcr  lidel;   Hom  vinter-sul,  gaar  sildig  op,    men 

strax  ued.  —  äkiege-kicrlighed  varer   oi  lange.    (Prov. 

da». ,  339.; 
Ilu't.i  Hoerenlicfde  is  vuur  van  stroo.  (llnrreboinee,  /,3l?.; 
/'. :  Amor  di  donua  e  risu  di  cauo  non  vaglion  un  grano. 

4  Uureniieb  ist  wie  ein  Schermesser  vnd  üiÄt.  — 

Lehmann.  II.  270^  133. 

„Sie  vergiflft  das  Hertz  vnd  bringt  Leib  vnd  Seel  ins 
Verderben." 

5  Hurenlieb  macht  sorge  vnd  ist  ein  tödthch  gifft. 

~  felri.  //.387. 

6  Uureniieb  so  lange  währt  als  das  Feuer  auf  dem 

Herd.  —  Eiteldn.  307;  SimrofM,  5108;  llraun.  I.  15'J6. 

7  I lurenlieV  und  Huudeliebc  will  gut  gefüttert  sein. 

Van.:    Hunde-og  skiege-kierlighed    maae    beholdes    mod 
gaver.    fProv.  dan.,  339.; 

8  Hurenliebe  macht  manchen  guten  Gesellen  zum 

Schalk  vnd  Diebe.  —  Am/»,  Awiii/a, /,  200*. 

9  Hurenliebe  nicht  lenger  woret,  den  biss  sie  dir 

den  bcutel  läret. 
Lai.:  Cum  cessas  dare,  meretrix  te  ceisat  amare.    (Lo:i 

COUlUI..  IW.) 

Kuronlobn. 

1  Huren  I^ohn  vnd  Hundes  ücld  ist  beydcs  (jiott 

ein  Urewel.  —  Pctri.  II.  sw. 

2  Was  von  Hurenlohn  gesammelt  wird ,  das  niuss 

wieder  zu  Hurenlohn  werden.  —  Pctri,  11,  eii. 

Hurenmilch. 

Hurenmilch    und    Ammonmilch    unterscheiden 
sich  wic^s  Dutzend  vom  Schilich. 

•)  Schlesisohe  Volksaussprache  für  tjohilling.  —  Die 
Bussen:  Die  Kinder,  die  Ammenmilch  trinken  und  diA 
Kurenmilch  trinken,  trinken  einerlei, Milch.  (Altninnn 
17,  478.; 

\\er  nach  Huren  Pfeiffen   tantzt,  der  ist  aller 
Scham  frey.  —  Prtri.  II.  738. 

Hurenreden  und  Lügen  unterscheiden  sich  wie 

Eier  von  schwarzen  Hühnern  und  weissen. 
J7o/^  .- Horensegghen  is  half  gheloghen.    (Tunn.,  U,  *.) 
Lml.:  Est  medium   nage  quod  ab    auditu   loquor   ipse. 
(FaUtr$leben,  3»S.; 
Kuronreno. 

1  Hurenreu  und  Schalksbuss  sind  nicht  werth  eine 
taube  Nuss. 

Die  Aegypter  sagen:  Eine  Hure  bekehrt  sich  nicht, 
und  das  Wasser  im  Kruge  wird  keine  sauere  Milch. 
(Burckhardt.  4y?.; 

•2  Hurenrcwc  in  der  Martcrwochcii.  —  Mnihny,  103". 
Surenaohn* 

Ein  Hui*ensohn  hat  nie  üuts  gcthuu. 
t'rs.:  Vils  da  pnUin  ne  flt  jamais  bien.   (Kritsiiyer,  116/ 
Kuranatini. 

*£ine  vnvcrschcmte  Hurcnstini  haben.  —  Ihrbci- 

gcr,  l,  314. 
Hnrenthr&nen. 

1  An  Hurenthräiien  imd  Diebcsiiihvvfuen  coli  nich 
niemand  kehren. 

/füH.;  Tro  ei  störe  graad  og  tyve    ced.     (Prr.w.  dan.,  y.t<i. 
t'n.:  71  ne  faut  puint  croire  uno  putain  poar  pleurer,  ni 
nn  iirron  pour  jortr.    (Kritsingtr^  572.; 


9S9 


Harentrost  —  Hortig 


HoBar  —  Hasten  ( Snbit.) 


940 


2  Hurontbränen  brechen  kein  Herz. 

Hon.:  Het  aijn  hoerentranen.    (Hdrrtbomit ,  1,  312.) 

3  Hurenthränen  —  bÄckelzieher.  —  Simrock,  sm. 

Körte,  3092. 
Harentrost. 

*K8  ist  ein  Hurenirost. 

loh  bin  ei  nicht  allein. 
Dan.:  Hore-tr0it:  Jeg  er  ikke  den  forste ,  je  bliver  «i 
heller  den  sldete.    (Prot,  dan.,  300.; 
Harentuflrend. 

Hurentugend  und  Rechenpfennigr  haben  wenig 
Werth. 

Die  Bussen:  Wenn  Keusche  und  Huren  beisammen 
sind,  gehen  die  Worte  der  Keuschheit  von  der  letztem 
Lippen.    (Altmann  VI,  164; 
Hurenübel. 

Dem  ist  das  Hurenübel  wohl  vergangen.  —  Lu- 

ther'K  Tischt. .  503**. 
Hurenwaffen. 

•Den  Hurenwagen  treiben.  —  üt/ioi/cl,  nie*. 
Hurenweib. 

Huronweib  nimmt  das  Beste  für  ihren  Leib. 
Dan.:  Hör -kons  »der  blommen  og  girer  hausbonden  det 
hlTede  of  »get.    (Proe.  dan. ,  300.) 
Hurenwlrth. 

Gegen  cn  Hörwerd  kann  man  ni  arbei'n.  (Umtb- 
bürg.) 
Hurer. 

1  Der  Hurer  Spruch  ist:  der  wald  ist  besser  als 

ein  bäum.   —  Ldimann ,  Z99 ,  n. 
3  Der   Hurcr   stirbt   vom   Mittelpunkt  aus,   der 
Keusche  von  der  Krone  herab.  —  Eigelrin,337. 

3  Die  Hurer  legen  den  Leib  zur  bulschaffl,  die 

Seel  zum  TeuiYel.  —  Uhmann,i99,io. 

4  Hurer  suchen  des  Nachts  jhre  Hurengassen.  — 

Pctri,  II,  386. 
6  Hurer  vnd  Narren  haben  mehr  glucks  vnd  rechts, 
denn   andere   Lcuth.  —  Ueni$ch » lecs ,  ib ;  Peiri, 

n,  386. 
Hurerei. 

1  Hurerei  ist  bald  gelernt. 

Die  Bussen:  Hurerei  erlernt  sich  von  selbst,  sie 
braucht  nicht  in  Schulen  gelehrt  su  werden.  —  Der 
Huren  Handwerk  ist  leicht  gettbt,  schwerer  ist  das  Amt 
der  Keuschen.    (AUitianH   17,  432  n.  468.; 

3  Hurei*ei  und  Kuppelei  enden  meist  in  Bettelei. 

—  Lohrengd,  881. 

3  Hurerei  und  Mord  bleiben  nicht  verborgen. 

Dan.:  Hoor  og  mord  kand  ey  dtflges.     (Pro0.  dan.,  iVX) 
Span.:  Puteria  ni  hurto  nunca  le  encahren  mncbo.   (ßofin 

I.  212.; 

4  Hurerei  vnd  Liebe  machon  manchen  lum  Diebe. 

—  Pctri,  II,  S86;  Ihnisch,  694.  63. 

5  Hurerei,  Wein  vnd  Most  machen  toll.  —  Peni, 

II,  386. 

6  Was  auss   Hurerei  gepflantzet   wird,   wurtzelt 

nicht  ticff".  —  Pein,  11,  586. 
Böhm.:    Bmilitro    jako    lovse:    neodtece,    ale    vjrschne. 
(Öelakovtki/,  132.; 

7  Wer  in  der  Hurerey  begrünet,  der  begrawct 

auch  drinnen.  —  t*e(ri,  ii,  733. 
Hurlemuts. 

*£r  war  noch  im  Hnrlemutz.  —  Eiüe/eiu,  337. 

Im  Hanskleide,  Naohthabit,  im  N<glig<,  noch  nicht 
gans  angekleidet.    (Stalder,  11^  64.; 
Hurrah. 
M  Hurrah,  die  £nten.    (Sieitin.) 

Um  zu  sagen :  Jetzt  haben  wir  gewonnen.  Das  kommt 
erwünscht.    Darauf  habe  ich  eben  gewartet. 

•2  Hurra,  lostig  öbs  de  Eis'.    (Samiond.j  —  /Vmh- 

fcicr.  1771. 
Hurre. 

Hurre,  hurre,  hopp,  ging's  fort  im  Galop. 
Hitrtiff. 

1  Hurtig,  meine  alte  Henne,  sonst  lehrt  dich  der 

Fuchs  tanzen. 

Aufforderung  sn  schnellem  Handeln',  auch  wol  zur 
Wohlth&tigkeit  gegen  Arme. 

2  Hurtig  zur  Arbeit,  hurtig  zum  Imbiss.  —  twe- 

lein,  342;  Simrock,  5238. 
Engl.:  Quick  at  meat,  quick  at  work.    (Eisetein,   342.; 

•3  Du  bist  so  hortig  's  bie '  Backöf.    C"f«iic6crg.^ 

•)Bi.*  =  wie. 
*4  Er  ist  hurtig  als  ein  Afll'.  —  Geuner,  Thicrbuch,  5. 


*5  Hurtig  wie  ein  bleien  Vögelein.  —  Mmektmek. 
FrM.:  Habile  comme  roisean  de  6.  Lue.  (Mos^troaeh,  SS6.; 
Husar. 

1  Ein  Husar,  der  ehrlich  stirbt,  ist  so  gut  wie 

ein  Pfarrer.  —  Gultkow,  RUter  rom  GeUl,  Ii,  1S9. 

2  Husaren  beten  um  Krieg  und  der  Doctor  ums 

Fieber.  —  Simrock,  4U4;  Körte,  9093;  Brom»,  i,  IS99. 
So  sorgen  sie  fUri^  Wohl  des  Volks,  daa  at«  baiahlt. 
•3  Sie  ist  ein  rechter,  wahrer  Husar. 
Ein  Mannweib. 
HoU.:   ZiJ  was  goed  bij  het  regiment  hnastfen.    (Bmrrt- 
bomee,  I,  348.) 
Huaarenllebe. 

Husarenliebe  dauert  so  lange  wie  ein  Ldffel  von 
Brot.  —  Braun,  1,  229». 
HusarenoatteL 

*He  ÖB8  dn  afgcdankter  Unsarrc-Sadel.    (Eihin%. 
—  rri«fÄ6icr»,  1772. 
Huaoli. 

1  Husch,  wie  das  Birkhuhn  in  der  Tanne.    '7.i'.' 

3  Wammer  säht  husch,  husch!  dann  meint  mer 

de  Höhnder  all.     (KiAm.)  —   Wefden,  tu,  19:  fiir 
^         Aadien ;  Firmmich ,  I,  i9i,  132. 

ffoU.:  Als  men  kosoh  (kusch)  segt,  meent  uea  al  da  Tat- 
kens.  (Harrebomee,  II,  358.;  —  Als  man  aaehi  hna,  s» 
meint  men  die  hoenre.  (FatlersUijen,  18;  Sarrebomf, 
I,  310.; 
Lat,:  Hns  dum  olamatur ,  gallus ,  gallina  notalor.  (Fallti  <- 
leben,  18.; 

3  Wenn  man  Husch  ruft,  meint  man  die  Hühner 

alle,  —  ^imrodk,  5146;  Aoilr.  2985. 

Man  kann  in  der  Person  eines  einzelnen  eine  gaa^ 
Gesellschaft  beleidigen. 

4  Wenn  man  husk  scggt,  so  mcut  man  de  Höh* 

ner  alle.  —  Eichreald,  791." 
Huaolie. 

*  Einem  die  Husche  ziehen. 

„Versieht  a  noch  a  mol  wos ,  wil  ich  ihm  daato  bes- 
ser die  Knlbe  laussen  und  su  storok  die  Hntche  aiehz. 
doss  em  de  Scbworte  knacken  «ol.**    CKetttr,  160**.; 
HuMit. 
*1  Das  ist  einer  wie  die  Hussiten.    (MriiugeK.j 
*'i  Die  Hussiten  haben  es  zerstört. 

In  Schlesien,  um  die  Urheber  irgendeiner  Ter. 
Wüstung  anzuzeigen,  über  die  man  nichta  GenaaeawalM. 
(Schiet.  Propinfiatbl.,  1868,  S.  226.; 

*3  Du  bist  ein  Hussit. 

In  Böhmen  ron  den  Deutschen  gebraucht ,  vm  jeatsl 
als  freigeistig,  ketzerisch  zu  bezeichnen ,  aberaacksh 
allgemeines  Hmfthhwort. 
HuBta«. 

Im  Hustag  (Frühling)  muss  nie  nid  nach  Rege 
jammern.    fLuzcrn.^ 
Hüsteln. 

Hüsteln  ist  äuhlimmcr  als  Husten. 

Die  Russen:  Hüsteln  meldet  die  Schwindaucht  so. 
(AUmann  VI,  414.; 

Husten  (Subst.). 

1  Der  Husten  bringt  nicht  stets  den  Tod,  er  hilft 

oft  auch  aus  >ioth. 
Dan.:  Hoste  hielper  mangen  priest  og  degn.   (Proe.  dav.. 
19  u.  301.; 

2  Der  Husten  muss  Grund  tragen. 

3  Ein  trockener  Husten  ist  des  Todes  Trompeter 

(Vorbote).  —  twrfci«,S38. 

Sinirock  (5146)  hat,  wol  nur  als  Druckfehler:  ist  des 

Trompeters  Tod. 
Böhm.:  Kasel  ze  sucha  spatnA  odtuuha.    (Cetatowtk^ , 300.) 
Engl.:  A  dry  cougli  is  the  trumpeter  of  dasth.    (CtU- 

kotskv,  300;  Eitelein.  338.; 
hoU.:  Eene  drooge  kuch  is  de  trompet  vaa  des  dood. 

(Harrebom^,  I,  455»'.; 
Kroat. :  KaaelJ  suhi  smert  nasT^itia.     (Celmi»9*kf,  JML) 

4  Es  haben  nicht  alle  den  Husten,  die  aidi  rins- 

pern. 

5  Husten,  Rauch  und  Liebe  kann  man  nicht  ver^ 

bergen.  —  5aü«r,9S: /^hmonn, /i.  so.  ti. 
Ddn.:  Han  er  ligesom    hoste  der  er  wXkrnnm,    (frm. 

dan.,  83.; 
Lat.:  Tnssis  amorqua  non  eelatur.    C^SnrMUi»  <M<t) 
üng.:  KevAljrstget ,  risiegstget,  — iT^n^ffit  aaliw  MI 

kolni. 

6  Husten   und   Kuchen  ist  keine 

Pelvi,  II,  387. 

7  Husten  und  Singen  k*nn  mm  nidii 

Die  Butiaa :  Ela  Ktti<mr  lat  k«bi  Slaii 

VI,  464.;  '  ■  '      —■ 


941 


Hosten  (Verb.)— Hut  (der) 


Hat  (der) 


949 


8  Schwere   Hoate,   Brannwin    nascht.   —   Friich- 

hier*.  1773. 
*9  Dal  geit   bi   Husten    un   Snuven  (Schnnuben). 
—  Frommann,  I,  539. 

*  10  Davon  bekomm'  ich  den  Husten. 

Jtoll.:  Ik  heb  er  den  hoett  ras.    (Harrtbomh,  /.  313.; 

*  1 1  £in  Husten ,  der  ürund  haben  will.  —  F.istinn,  Sfio. 
* l'i  TuBsis  pro  crepit«,  das  ist:  per  Husten  schmug- 
geln einen  Fist. 

iiueten  (Verb.). 

1  War  lang  host  (hustet),  labt  lang.   (Franken,)  — 
Frommonn,  VI,  S17.  19.S. 
Wenigvtcns  «o  lange  eU  er  hnatet. 
*^  Ech    W&ll   der    äst   hosten.      .Siebenbürq.-xäf^i^.}  — 
Frommann.  V.  37.  HO. 

Ich  will  dir  etwas  hasten,  anch  «ol  flfiren,  nafilen, 
um  la  sagen:  darans  wird  nichts. 

*3  Er  hustet  wol,  aber  es  wird  nichts  los. 
*4  He  mag  sick  wat  hosten.  —  nich^y.  98. 

Er  wird  niohts  aasrichten,  erreichen. 
*«>  I  hust**  dir  drein.    (Xüningen.) 

')  Fttr:  Mass*,  pfeif,  soheiss*.     (S.  Niesen.) 
*G  Ich  huste  nicht  darumb.  —  Fücher.  Paaltn,  313, 3. 
•7  ich  will  ihm  etwas  husten.  —  Eitrinn.  338;  Frisch- 
bier.  3S2:  llmnig,  106. 

Wenn  man  Jemand  seinen  Willen   nicht  tbun  will. 
Husten  steht  hier  auch  wol  euphemistisch   für  einen 
derbem  Ausdruck. 
*8  Ick  will  di  wat  husten.     fAUmark.) —   Danneil.di; 

o»tfne$i$ch  hei  Eichteald.  833. 
*9  Man  darf  nicht  einmal  husten. 

„Wenn  einer  nur  hast,  so ••     (2eytf>ueli,  CL^'v) 

*  10  Mancher  hustet  nur,   um  seine  Winde  zu  ver- 

bergen.    (S.  Husten  12.) 
laf.:  Tnssis  pro  crepltn.    (Binder  11,  3372;  FaieUut,  SAO.; 
Hut  (der). 

1  Alte  Hüte  lieben  das  Grüssen  nicht. 

Aehnlich  russisch  Altmann   VJ,  413. 

'J  An  dem  Hut  der  Flor  bracht'  ihn  wieder  empor. 
Der  Tod  seiner  Fraa  Terbesserte  seine  Vermügene- 
Verhältnisse. 

3  Besser  den  Hut  verloren  als  den  Kopf. 

Nach  dem  Kioatertpifgel  (4«,  4)  verlor  der  Bitter  La 
Barre  im  Jahre  17C6,  weil  er  bei  einer  Kapusinerpro- 
c-esiion  rorabergegangen ,  ohne  den  Hut  tu  liehen,  den 
Kopf;  er  wurde  infolge  dessen  enthauptet. 

4  Besser  den  Hut  ziehen  als  den  Beutel. 

it.:  Piuttosto  cappello  in  mano,   che  nano  alle  borsa. 
(Bohrt  I,  in.) 

r>  Den  Hut  schlägt  man,  und  den  Konf  meint  man. 
0  Der   Hut  in  der  Hand  kostet  nichts  und  hilft 
durchs  Land. 

7  Der  Hut  will  klüger  sein  als  der  Kopf. 

Die  Rasten  behaupten,  es  sei  dies  ort  der  Fall. 
(AitmanH   VI,  40t.; 

8  Dreieckiger  Hut,  dreifache  Versicherung. 

„  Die  gewohnte  Tracht  eiert  den  Bauersmann  am 
besten  und  ist  auch  die  uÜUlicLste,  weil  sie  nicht 
aus  der  Mode  kommt.  Dreieckiger  Hut,  dreifache  Ver- 
sicherung hat  ehemals  bei  uns  gegolten."  (B.  Ämerbaeh, 
iichtr»r2irälftfr  lmr/tje$cfiiehttn ,  IV,  4b.) 

ii  Ein  Hut  des  .lahrs  mehr  nach  (iebühr,  ein 
Buch  oder  zweie  weiss  Papier ,  und  dann  bis- 
weilen ein  Glas  Wein  macht  manchen  guter 
Freunde  sein. 
Fr:.:  Dn  bonnet  par  an  plus  on  moins.  de  papier  blanc 
nne  ou  deux  inains,  et  parfois  un  verre  de  rin  fönt  aoque- 
rir  des  amis  maints.    (Krittinger»  IS*.) 

10  Ein  Hut  ist  mehr  als  hundert  Hauben.  —  Winckln-, 

VU,  74. 

11  Ein  Hut  mehr  des  Jahres  unterhält  viel  Freund- 

schaft 

JML :  Ren  hoed  meer  in  het  Jaar  onderbondt  Tee!  vriend- 
schap.    (ffarrfbontre,  J,  90».) 

1*2  Ein  Hut  passt  nicht  auf  alle  Köpfe. 

13  Einen  neuen  Hut  zieht  man  gem.  —  Aimaun 

17.  421. 

14  Einen  newen  Hat  hengt  man  an  einen  newen 

Hacken.  -^  Pürt,U.  tl7:  IMmahrrg  111,  n«. 

Di«  Bnasn:  Wtm  ■«mt  Hut  wird  an  dm  PBoek  ge- 
liünflt,  ein  alter  ia  die  Sek«  geworfen.  (AUmmmM  17,  4H9.) 

J6  Ea  war  noch  kein  Hut  so  heilig,  der  Teufel 
hnt  seinen  Kopf  hineingesteckt. 
jU,T  Dur  was  bmÜ  hon  mo^eUig  of  4«  duival  kfUft 
CT  sWa  teoM  mA  Im.    (Bahn  J.  vaj 


16  Für  jeden  Hut  gibt's  einen  Kopf. 

17  Geschwinde  zum  Hut  und  langsam  zum  Beutet. 

—  WincUfr,  VII,  i;  Simrork.  514J;  Körte,  3096;  Urauu. 
I,  1607. 
l)än.:  liav    hovedet   aapent,  men    pungon   Inkt.     (Prov. 
dan,,    246.;  —  Hurtig  til  hatten,   og  seea  til  pangen, 
g\»T  ingeu  skade.    (Bahn  I,  MO.) 

18  Ham  mut  a  Hud  egh  lall,  iar'm  a  Mä  sjocht, 

'^Amnim.     —  Haupt,  VIII.  SiZ,  iO:  Johantten,  93. 

Man  muss  den  Hut  nicht  Ittften  (heben),  ehe  man 
den  Mann  sieht.  Ks  geacbiebt  dies  aber  sehr  häufig. 
Die  Dänen  behaupten  zwar,  man  siehe  den  Hut  mehr 
▼or  dem  Rock  als  vor  dem  Manne. 
Dan. !  Man  tager  meere  hatten  af  for  kledeme  end  for  per« 
soneu.    (fror,  dan.,  M9.) 

19  Hi  sjogt  am  a  Hud  an  he'n  sallew  iiüb't  Haad. 

:'4mnwi.;  —  Haupt.  n//,S6l.l65. 

Er  sucht  nach  dem  Hute  und  hat  ihn  selbst  auf  dorn 
Kopfe. 

20  Huot  as  half  Suot.  —  Schtuter.  m. 

21  Hut  ab,  sagte  der  Wind  zum  Quäker. 

Engl.:  I  insist  on  your  taking  jour  hat  off  aa  tbe  high 
wind  Said  to  tho  Quaker.    (Hagttn,  103,  5.; 

22  Hut  bei  Schleier  und  Schleier  bei  Hut  —  Graf. 

153,  77;  «f^tchrr.  1',  204;  Ei*enhart,  136;  Runde.  007; 
iii((fbraii(i,  131,  191;  FMor .  l.iOlilI.  331;  ///.  432; 
EiAdeiH,  339;  Grimm,  Rechlxalt. ,  499 ;  Körte,  3094;  Sim- 
rock,  5147;  f!,  Wernher  (Waldschmidj ,  Dift.  de  pactit 
dolalibw:  Hut  hei  Schleier  u.  s.  w.  (1714).  io  Xopittch, 
S.  53;  Diet.  Herrn.  Ketumerich,  Progr.  de  paroemia:  Hut 
hei  Schleier  u.  $.  te.  (Jena  1734),  in  Xopütch.  S.  60; 
J.  H.  Bücking ,  Von  Ehentiflungen  mit  der  Formel :  Hut 
hei  Schleier  u.  «.  w.  (Marburg  1771) ,  in  SopiUch,  S.  67. 

Dies  aaf  das  Erbrecht  swisehen  Ehegatten  sich 
besiehende  Spriohwort  hat  in  einem  Oebranehe,  der 
früher  in  einigen  Gegenden  beobachtet  wurde,  seinen 
Orund.  Wenn  nlmlirh  Braut  und  Brfintigam  vor  dem 
Altar  standen,  um  ibr  Ehebttndniss  von  dem  Geist- 
liehen  einsegnen  sa  lassen,  legte  der  Bräutigam  seineu 
Hut  auf  den  Altar  und  die  Braut  ihren  Schleier  daneben. 
Dies  hiess  sich  verheirathen;  Hut  bei  Schleier  und 
Sohleiar  bei  Hut,  wodureh  angeseigt  werden  sollte, 
dass  wenn  die  Ehe  kinderlos  bliebe,  der  Ueberlebende 
den  Verstorbenen  allein  beerben  soUe.  So  wie  Lance 
oder  Schwert  den  Mann,  und  Spille  oder  Spindel  das 
Weib  beseichnet,  so  geschieht  es  hier  durch  Hut  und 
Schleier.     (Vgl.  Urimm,  Rechttalt.,  148.; 

23  Hut  geht  vor  Haube. 

lt.:  Val  piü  uua  beretta  che  cento  scuffie.  (Cahier,  2828.; 

24  Hut  in  der  Hand  hilft  durchs  ganze  Land.  — 

Ei»elein,  339;  Simrock,  5143;  Karte,  3095;  Braun,  l,  1606. 
Dan.:  Gode  ord  i  munden  og  hat  i  haanden  koster  intet, 
men  gav  ner  folk  og  Und.    (Prov.  dan. ,  246.; 

20  Hut  vnd  Mantel  trawren  allzeit,  das  Hertz  wirds 
selten  gewahr. 

26  Mag  der  Hut  zum  Teufel  gehn ,  bleibt  der  Kopf 

nur  stehn. 

Die  Russen:  Den  Hut  mag  man  verlieren,  wenn  man 
nur  den  Kopf  nicht  verliert.    (Attmann  VI,  485.; 

27  Man  kann  den  Hut  oft  abnehmen ,  eh^  das  Schild 

bricht.  —  Spridutörtergarten ,  7«. 
Höflichkeit  vnd  Bescheidenheit  kosten  nicbt  viel. 

28  Man  muss  den  Hut  nicht  eher  abnehmen,  bis 

man  gegrüsst  wird. 

Wird   angewandt,  wenn  einer  dem  andern   in    die 
Bede  fallt. 
Holt.:  Men  moet  sijn'  hoed  nlet  afnemen,  voor  men  gegroet 
wordt.    (Harrebonue,  I,  309.; 

29  Man   mut   nich   eer   den   Hoed   afnämen,   bet 

man  'n  Kerl  süfit. 

30  Man  schlegt  den  Hut  vnd  meint  den  Kopff,  — 

Lehmann.  179,  14. 

31  Mein  Hut,  sagte  der  Doctor,  kostet  dem  Vater 

das  Gut. 

32  Min  Hot    kost't  Geld.     (Hoht.j  —  Schütze,  11,  IU9. 

Sprache  derer,  welche  d»s  häufige  Hutabziehen  beim 
Grossen  in  kleinen  Stildten  nnd  auf  den  Dürfern  nicht 
lieben. 

33  Mit  dem  Hut  in  der  Hand  kommt  man  weiter 

al«  mit  dem  Hut  auf  dem  Kopfe.  —  i^inwe.  u. 

34  Mit  dem  Hute  in  der  Hand  kommt  man  durchs 

f^anzü    J^aud.   —    Muller.  5.  S;   Körte.  3095  u.  3M0; 
Htiiiuivn,  Ititi-rr.,  II,  1;  Lohrengel,  I,  514;  für  WaldecK: 
Curtze.UC.  402;  für  Hannoeer:  Schambach.  //.  295. 
Das  HnUbnehmen  gilt  als  das  Süssere  Zeichen  der  in- 
ne»  Achtung,  doch  hat  mau  schon  wi«derholentllGb 


943 


Hut  (der) 


Hat  (der) 


944 


und  vielseitig  gegen  die  mit  Cnbeqaemlichkeii  Terbnn- 
d«ne  Sitte  angekftmpft,  anoh  schon  Vereine  gegen  dat 
UttUbnehmen  gegrtlndet.  Der  Sinn  des  Sprichwort« 
ist:  Höflichkeit,  die  nicht  in  Schmeichelei  und  Krie- 
cherei  auurtet,  empfiehlt  Überall. 

Engl. :  A  man's  hat  in  bis  band  never  did  him  any  härm. 
(Oaal.  1758;  KSrte ,  2ü9:i.; 

Fr:.:  Courtoie  de  bouclie,  main  an  bonnett  peu  coftte  rt 
bon  est.  (Leroui,  II,  20G.J  —  Pondre  Ana  ohasse  plns 
loin  que  la  grosse. 

Hüll. :  Met  den  boed  in  de  band  komt  men  door  het  gansche 
land.    (IlarreOtm^r,  I,  .V)9.) 

II.:  Beretta  iu  mano  non  fece  mal  danno.     (Bohn  I,  75.; 

—  Cortesla  di  bocca,  mano  al  capello  poco  costa  ed  d 
buono  e  hello.    (Goal,  948.; 

35  Schnell  zum  Hut  ist  oft  gut. 

Dan.:  Det  er  tid  at  tage  hatten  af,  naar  man  seer  man- 
den.  (Bohn  I,  362.;  —  Rnart  til  hat  og  leen  til  pnng 
bielper  frem  saa  mangen  nng.    (Froo.  daa.,  4C,l.) 

Holt.:  Ras  ter  hoed  doet  Teel  goed.    (Ilarrfbomee,  I,  309.; 

36  Sieh  dir  den  Hut  an,  den  ich  trage,  ehe  du 

um  meinen  alten  bittest     (üurinam.) 

Was  soll  ich  dir  geben,  da  ich  selbst  nichts  habe. 

37  So  mancherley  Hüte,  so  mancherley  Narren.  — 

Ltihmann,  53S,  54. 

38  Hemmer  mit'n  Hot  as  Silk  (Cäcilie)  Reddersdi, 

harr*n  Hot  uramer  bl't  Eten  ophatt.  —  />i>r- 
minsen,  346. 

39  Tnter  einem  runden  Hut  schmeckt  der  Kuss 

noch  mal  so  gut. 

40  Unter   einem    schlechten    (schlichten,   groben) 

Hut  steckt  oft  ein  gescheiter  Kopf.  —  Jiimlpr 

//.  2166:  Si'iiboUl,  369. 
Fr:.:  Sous  le  ehapeau  d'nn   paysan    pent  se   tronrer  le 
conseil  d'nn  prince.    (CaMier,  lUK) 
.    Lat.:  Xon  est  magna  domus ;  quid  tum?  snb  panpere  tecto 
saep«  etiam  Tirtas  ingeniosa  latet.    (Binder  /,   ll6i).; 

41  Ub  em   arm   Hot   eij   manche   reche    Gednuke 

kumm.    (Beibwg.j 

42  Wann  der  Hut  zu  stoltzieren  anfangt,  so  duncket 

sich  Kappen  auch  kein  Karr  zseyn,  weilen 
sie  in  gleicher  Hochheit,    die  häuss-Hutter- 
Stelle  vertritt.  —  Suior,  927. 
Lat.:  Qno  stnltior  eo  snperbior.    (Sulor,  927.) 

43  Was  hilfils,  dass  man  den  Hut  hette,  wann  der 

Kopf  ab  ist.  —  Uhmann,  II.  665,  75. 
//. :  Botta  la  test«.  si  mette  la  cetata.    (Bohn  I.  iS4.) 

44  Wenn  der  Hut  anfängt  zu  stolziren,  will  auch 

die  Kappe  kein  Karr  mehr  sein. 

45  Wenn  ich  den  Hut  aufhebe,  so  bekomm'  ich 

Schläge,  lass'  ich  ihn  liegen,  so  heiss'  ich 
träge  (oder:  so  bekomm'  ich  Prügel). 

//,;  Peribo  si  non  fecero;  si  faxo  Tapnlabo.    (Goal,  9:,0.) 

Lat.:  A  fronte  praecipitinm ,  a  tergo  Inpi. 

40  Wenn  man  ein  Jahr  lang  vor  einem  den  Hut 
abgezogen,  so  weiss  man,  was  hinter  ihm  ist. 

—  Eixelein ,  339. 

47  Wenn't  Höd  (Hüte)  ragent,  mi  fei  (fällt)  ken 

uppen  Kopp.     (Strelitz.> 

48  Wer  auf  den  Hut  wartet,  den   er  erben  soll, 

kann  sein  Lebtag  bnrhaupt  gehen.  —  tieins' 
berg  II,  34. 

49  Wer  den  Hut  abzieht,  hat  kleine  Mühe  und  ge- 

winnt grosse  Gunst. 

50  Wer  einen  Hut  von  Spanischen  Fliegen  trägt, 

hat  immer  Blasen  auf  dem  Kopfe. 

51  Wer  einen  zu  grossen  Hut  aufisetzt,  dem  feit  er 

in  die  Augen.  —    Petü,  ll,  700. 

52  Wie  einem  der  Hut  stehet,  so  stehet  ihm  auch 

der  KopfT.  —  Lehmann,  429,  10. 

Oft  kann  mau  vom  Aeussem  anfs  Innere  sehliessen; 
aber  mftn  kann  sich  damit  anrh  arg  tanschen. 

53  Wie  mir  der  Hut  steht,  so  steht  mir  der  Kopf, 

sagte  der  Hanswurst. 
Holt.:  Zoo  mlj  de  hoed  Staat,  Staat  mU  hat  boofd,  lel  de 
dwaas.    (Harrtbomie ,  I,  309.; 

54  Wo  Haut  is,  gellet  keine  Müske.    (Wetif.,. 

Vom  Torrecht  der  Männer. 
Hüll. :  Waar  hoeden  zijn ,  geldett  geene  mutsen.     (liane- 
bomff,  /,  30S>.; 

5:'i  Wo  Hüte  sind,  bezahlen  keine  Hauben. 

lIuU.:  Waar  hoeden  sijn,  bctalen  geene  mntsen.  (Ilarrr- 
bontf«.  J,  30it.; 


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•57 
•58 
*59 


CO 


♦C2 

*63 

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•C5 

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^08 
'69 

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•75 

•70 

♦77 


SI 


Alles  unter  Einen  Hut  bringen  (oder :  liringen 
wollen). 

Alle  Meinungen    und  verschiedene    Ansiehtta    ver- 
einigen. 
Das  fallt  in  den  bordirten  Hat.    COberS$umiek.^ 
Dat  kannst  du  oppen  Haut  stecken.   (Sauertni., 
Dem  hat  et  ongen  den  Hut  ger&hnt.    (Beikm$.) 
Er  hat  au  viel  getrunken.    Bafltr  hat  man  In  B«db«rc 
auch  die  Bedensarten:  Dft  ess  em  Thron.    Dft  •«•  em 
Dassel.    Ha  ess  knaiL    Ha  ess  em  SUtivI.    Ha  bü 
gatt  vil  Dnrsch.    Dat  ess  en  SpOltonn.    X8.  Bod«B  310 

Den  gelben  Hut  tragen  müssen. 

Eine  Strafe  f&r  den  bankrott  gewordenen  KAnfmana. 
Wer  cum  „gelben  Hot'*  verurtbeilt  wjur,  der  nnssu 
laut  eines  Bathsbeschlusses  vom  Jahre  1581  (Ffanktet 
a.  M.)  sammt  seiner  Familie  geringer  gekleidet  sehea 
als  die  Übrigen  Bürger  und  Jedes  OffentUeben  Veikehrs 
mit  ehrliehen  Leuten  sich  enthalten  bei  Ctofangniss- 
strafe'i  auch  war  er  unfähig  au  stadtlachen  Aemtexa, 
also  aus  der  Gesellschaft  anagestoesen  nad  poUtiaeh 
todt.  Aus  besonderer  Huld  überliess  man  einem  sol- 
chen die  Wahl  swischen  drei  Strafen:  entweder  drei' 
mal  zwei  Stunden  am  Halselsen  stehen  oder  lebenalaag 
einen  gelben  Hut  tragen,  oder  auf  immer  Im  SebaU- 
thurm  siUen.  O'gl-  HifAl,  R^nrr  Wein,  in  WeMtermann^s 
Monatsheften,  1865.  S.  i-V.».) 

Den  Haut  iut  den  Augen  setten  können.   (Bürtn^ 
Ein  gutes  Gewissen  haben. 

Den  Hut  auf  elf  setzen.  —  F/aeiein .  339. 

In  Steiermark  sagt  man:   Den    Hntauf  hnlber  cwW 
aufsetsen  (oder  aufhaben),  d.  b.  schief ;  DMiatom  einca 
Bausch  zu  bezeichnen. 
Den  Hut  aufs  linke  Ohr  setzen.  —  EüeiWn.  ssi. 

I.at. :  Omnia  susque  deque  habere.    (EitHeta ,  .139^ 

Den  Hut  in  der  Hand,  den  Filz  im  Ilerten. 

Den  Hut  nach  dem  Winde  rücken  (driickeD, 
setzen,  halten).    (S.  Mantel.) 

Mhd.:  Wann  frawen  haben  kurtzen  muot  vnd  weadea 
dick  den  huot  nach  dem  wind  her  Tnd  dar.  (ItätsleritJ 
(Zingerle,  98.;  '' 

Den  Ilut  vor  jemand  abnehmen. 

Ausdruck  der  Aohtung.  Die  Bömer  sagten':  die  Fascsi 
vor  jemand  sinken  lassen,  um  ausaadrUckeb »  dsu 
sie  ihm  den  Vorrang  über  sich  einramntea.  Die  Be- 
«tensart  stammt  daher,  dass,  wenn  awei  Magistntt- 
Personen  unter  dem  Vorausgang  von  Idctoren  nrit  dM 
Fasce«  auf  der  Strasse  einander  begegneten ,  die  Lir- 
toren der  Magistratspersonen  niedem  Rangas  ikit 
Fasces  etwas  mnsaten  sinken  lassen.  Bin  Dictstor 
konnte  24,  ein  Consul  IS!  und  ein  Prätor  6  IjietMSS 
iiitt  Fasees  vor  sich  hergehen  lassen.     Die  Bedcanrf 

*  i«t  verwandt  mit  unsem  AnsdrOeken :  die  Fahne  <iv 
den  Degen  senken,  das  (lewehr  prasentiren.  (fktr- 
liu».  S3.) 

Lat.:  Fasoes  submittere  alicui.    (Faseliu»,  SL.) 

Den  rothen  Hut  bekommen. 

Ffi.:  On  lui  a  fait  porter  le  ehapeau  roiure.  (i^imx, 
11,  116.; 

Der  Hut  gehurt  nicht  auf  einen  solchen  Kopf. 
Kam   sittet   de  Haut    op   Vivat,    äs   wann  de 

Buer  en  Föer  Weiten  verkowt  heat.    rw««»/". 
Einem  den  Hut  drehen. 

„Sie  wurden  sich  unterfangen,  mir  den  Hnt  an  trlhea 

und  den  Knntzen  mit  mir  zu  spielen."    (OrimmtMataeti, 

Springin»feld.) 

Em  steit  de  Haut  op  halwer  Achte,     ^fiiirra.' 

Hat  stark  getrunken. 
Er  darfT  für  menniglich  den  Hut  ab  den  Aagcn 

ziehen.  —  Malhaim,  Sarrpla.  CLVI. 
Er  gibt  den  Hut  um  einen  Rock.  —  Ei$eteiH,  m. 

Braun,  I,  1604. 

Er  hat  den  Hut  auf  tausend  Thaler  gesetxt 

D.  h.  schief. 
Fr:.:  11  a  mis  son  bonnet  de  travers.    (Kritsimger,  78 J 

Er  hat  den  Plut  nicht  recht  aufgesetst. 

Von  einem  kleinen  Versehen,  einem  Fonafebler. 
Er  (es)  bat  ihm  den  Hut  verrückt  —  Agheal». 
Er  ist  nicht  wohl  unt-er  dem  Hut  verwahrt  -> 

Eiitdein,  339. 

„Er  ist  nicht  richtig  unter  dem  Hnt.<*  (La^hriM, 
Sämmtliche   Werke.  Berlin  1823,  Bd.  S9.; 

Er  nimmt  den  Hut  vor  jedem  Latemenftfahl  ab. 

Er  kann  seinen  Hut  drehen,  wohin  er  will. 

Er  tragt  den  preussischen  Hut 

Hat  eine  stolze  Haltung.  Von  dem,  aarta  Jmkn,  d«a 
Preussen  eigenen  Stolz  und  Selbstgeffthl.  (^VgL  li-ükit, 
Leben  Ja/mt,  S.  14.;     (S.  Preunen  nad  BtoliJ 

Er  trägt  einen  geborgten  Hut 

Steckt  in  Schulden  über  Kopf  and  Ohren. 


945 


Hut  (die) 


Hutabziehen— Httten 


946 


•82  Es  ist  ihm  unter  dem  Hute  nicht  richtig.    fSür- 

linijpn. : 
Lttt.:  NaviKet  Anlicyraro.    (thirut.)    (Binder  II,  1986.^ 

*83  Ks  verrückt  ihm  den  ilut.  —  K\neiein,^%'i. 

•84  He  het  en  to  väl  ünder  den  Hot.  —  /hniiittf,  75. 

Hat  isu  viel  getrunken. 
•85  He  kann   de  Hot  ut  den   Ogen  sett'n.  —  Kich- 

waUl ,  1423. 
*86  Man  muss  den  Hut  vor  ihm  abnehmen. 

Htttt. :  Daar  moet  liU  ilon  hoed  vonr  afnemeu.  —  Men  moet 
il<-u  hoed  Toor  hein  afhomeu.    (llarrtbomrf ,  I,  'SM.) 

*87  Sein  Hut  hängt  diu  Flügel  wie  ein  abgestosse- 
ncs  Schwalbennest.  —  ihirömiakun ,  404. 

Wer  in  Verlogenheit,  lesonden  in  Geldrerlegenheit, 
und  desiitcn  Muth  von  der  Noth  gelahmt  worden  iit. 

•88  Sein  Hut  sitzt,  als  trüg'  er  ein  Vogelnest  dar- 
unter. ^-  EiAelnn,  339. 
*89  Si  stack'n  unter  en  Huat    (Fmnkfn.)  —  fnim- 

miiHii,  17.  317.   196. 

Sie  liabun  gemeinBchaftliclie  Sache,    mit  schlimmen 
Nctionhogriffen. 
Frl.:  Cc  Bont  deux  ttites  dant  uu  hounet.    (Lendroy,  l^».) 

•90  Unter  dem  Hute  nicht  wohl  verwahrt  sein.  (S.  Hat- 

lein  3.) 
•91  Knti^r  dem  Hate  spielen.  —  htrümiakoii .  1103. 
*92  Unter  Einem  Hute  stecken. 
*93  Vor  dem  nehm'  ich  den  Hut  nicht  ab. 
*94   Wat  upprn  Hi-ut  Steaken.    (Driburg.)  —  FirmcnUk, 

I.  3*'c^,  39. 
Ktwaa  hinnehmen ,  sich  gefallen  lassen. 
Hut  (die). 

1  .Allzeit  mit  Hut.  —  KOttc.  30M, 

„Semper  cum  cautione  hat  Keyscr  Maximiliauus  pfle- 
gen sn  »ugeu,  vnd  aiifitut  des  loteten  Wortes 'hat  er 
kiltihUtlein  gemalet."    (ilert-mjer.  /,  2,  919.; 

'J  Auf  der  Hut  ist  für  viele  Dinge  gut. 

Lat.:  Jura  Tigilautibus.    (AtldurJ.  W:  Bindtr  II,  ItiOl.; 

3  Hei  sicherer  Hut  schmeckt  frische  Weide  gut. 

—    All  f»wii(i|li<jN ,  2163. 

4  Da  man  haltet  gute  hut,   auch   guter   frid  sich 

Hnden  thut. 

Lat.:  l'ax   ibi  süruatnr,   custodia  quu  dominatur.     (Loci 
cnium. ,  161.; 

5  Das  ist  die  l»e.Hle  hut,  die  jhm  der  Mensche  sei- 

bor  thut.  —  A^^er,  11.  9S5, 1;  //.  Sürhs.  I.  I.XXXVII.  1. 
KiitW ,  3K»n. 

C  Eigene  Hut  das  Beste  thut.  —  F.ixi'h-in,  2f.^. 

It.:  Chi  ben  serra.  ben  trora. 
Lat.:  < 'laude,  tutua  eris. 

7  Kygen  Hut  am  besten  thut.  —  LHtmann.7t.2i. 

„Das  fich  ein  jeder  selbst  vor  UnglQck,  Schaden  und 

Ständen  fursehen." 
Alkd.:  Swer  sich  selber  httetet  wol,   der  hit  getin  das  er 

«ol,     (HWtoA*'/'  'f"<iJi/.;    (/ingfrte,  16.) 
FoIh.:   Pilnu)  le  sam  zaifxe  swego,   nie  opus/czaj   sif  na 

dmgiego.    (Lompn,  28.; 

S  Gute   (weise)    Hut    behielt   (erhält)  sein    (das) 

(iut.   —  JrAwiaMri.  71,  10;  Gaal.  911:  Körte.  3097. 
9  liiite  Hut   macht  guten   Frieden.    -  Jk'«rii> .  3099  ; 

.SimrtnL.  HU). 
Uvll.:  Daer  goode  hoede  is,  daer  is  goet  rrede.     (Tunn., 

7,  Ut.) 
Lat.:  Paa  ibi  soryatur,  custodia  quo  dominatur.    (Fallert- 

ithtn  .  ISC ;  Sutnr ,  dO.) 

10  Gute  Hut  schützt  vor  Unfall. 

Fr;.:  Bon  gnet  cliasse  malaventnre.    (RoMn  I,  9.) 

thU.:  Uoede  hoede  Terjaagt  ongeval.  (Uarrebam^e,  I,  309.; 

1  i  Hut  macht  Muth. 

JfAi/.:  Huot  macht  muot.    (.Vt,Hf,  Amtigtr ,  I,  201:    Xin- 
gtrle,  16.) 

l'J  Immer  mit  Hut. 

Wahlspruch  Masimilian'a  1.  £r  ■•ichnci«  gMiChalich 
nur  einen  Hut,  um  ihn  la  beaeichnen, 
Fnfl.:  A  fore  wam'd  a  fore  arm'd. 
Frt. :  Vn  averti  en  vant  deas. 

lo  Keine  Hut  ist  so  gut,  als  die  ein  Weib  sich 
selber  thut.  —  Ei^Hei»,  S98:  Simr«i«  SISS;  Draim, 
/.  1603. 
ilkd.:  Ex  mvartbMaer  haot«  nU  ftf  «rdan,  wuie  diftin 
raiDCt  wyp  ir  Mlb«  tnot.  (CUm.)  —  Ea  wart  adn 
huot«  nie  aö  not,  wan  dl«  «in  bioarb«  ftonw«  atlb« 
an  ir  tuo«.  (Morol/^  •  ]>«h«lB  baot«  Ist  wo  gaot  tO 
die  «in  wtp  ur  Ulbvr  tnot.    (Frridant.)    (Mtmg^rU,   'J/d.) 

XA  Ohne  Hut  iit  nimmer  gat. 

ßihm. :  Kdo  8«  nMtfei«  inadao  «abrede.    (Ctlakbtslf ,  W.) 
JTroor..'  Koi  nvpasi.  Ichko  caguL    (Celatonkf.  MO 
Dimcmt  SniicBwöBTH.LmxnEO*.    It. 


lö  Schlechte  Hut  ist  dem  Wolfe  gut. 

IIoll. :  Kwade  hoede  voedt  de  wolveu.  (Harrfbouu'r,  I,  309,; 

IG  Schlechte  Hut  ist  keine  Hut. 

Mhd.:  I.'nrechtiu  huoto  kumt  selten  xe  gnote.    (FreUluHk.) 
fZingerif,  76.; 

17  Sei  auf  der  Hut,  es  steht  ein  Donnerwetter  am 

Himmel.  —  f!.'in>(W<i ,  3Ss. 

18  Unter  starker  Hut  fehlt*«  au<h  Hasen  nicht  au 

Muth. 

19  Wei.se  Hut  behält  ihr  (nit.  —  Kw/Wh  ,  33i* .  .Sim- 

ro(k.  Ulbl;  ürauH.  I.  ItXH. 

20  Wo  man  gute  Hut  hält,  da  finden  sich  auch 

gute  Freunde.  —  Sutar.co. 

I.ut.:  Pax  tibi  sorvatur,    custodia  quo  dominatur.     (Sit- 
t.,r,  m.) 

21  Ziemlich  Hut  ist  auch  gut.  —  htri .  II .  »Ji. 
*22  Auf  der  Hut  sein.  —  llmun,  l.  igo2. 

Vorsicht  gpbrauchon. 

•  23  D*r  is  gien  Hut  oft*  Sohüt  an  do  Rock.  —  Mm- 

iiH^urj; .  94 ••. 

Von  einem  Itorkc,  der  weder  die  nöthigo  Bedeckung 
gcwfthrt,  noch  gehörig  anschliesst,  also  schlecht  sieht. 

*24  Einem  Hut  und  Weide  aufsagen. 
KutabBlehen. 

Hutabzichen    ist   eine  kleine   Müh    und    bringt 
grosse  Gunst 

Lat.:  SaluU  libenter.    (l'hilippi,  11.  1C5.; 
Hüten. 

1  Ae  jeder  hit  sich  vor  der  ärschten  Auslog.  — 

lAthrcngv] ,  /,  11. 

2  Des  ist  böss  zu  hüten,  dass   yedermann  gefeit. 

—  Fratuk,  l,  ro*».  EgniiAff,  33G*»;    llnnsch .  1415,  45  ; 
f.Viifrr.   /,  19. 

Lat.:  Oustnditnr  perirulo,  quod  placet  multis.    (HeniiCh, 
14l.'>,  4<;.; 

3  Kin  yeder  huete  sich  vor  dem  ersten  aussiegen. 

—  Agrirola  /.  74;  KgcnolU .  3i''.   h-Ivi,  11,200;  Laten- 
tlorf  II.  11.  .VrfcoHH.  1129'*. 

4  Ein  yeder  hüt  vor  seiner  Thür.  —  l.vkmann ,  7o .  8. 
0  Einer  hütet  den  andern ,  und  sie  stehlen  alle. 

ßilSw.:    Str&7.n:^    nad    strftxn^m,    a    oba    kradou.     (dela- 

knrtkil,  lU.) 
I'titii.:  Ströz  nad  atroiem,  a  uba  kradn^.    (Celakovtly,  144.; 
G  Klk  hüde  sick  vorn  Achterklajip.  —  Uuemi,  444. 

7  En  jeder  hoie  sek   vor  der  ersten  ütlage.  — 

.Si'hum/xfr/i ,  //.  144. 

Das  Wiedererstatten  wird  leicht  vergessen,  und  £r> 
iunerungen  daran  pflegen  übel  genommen  xu  werden. 

8  Es  hüt  niemandt  des  H.  grabs  vergebens.  — 

Franck.  1,1^*. 

9  Es  hütet  ein  so  guter  Mnnn  als  ein  guter  Manu 

iürtreibt.  —  /vni, //.  2:.3. 

10  Es  hütet  keiner  die  Gänse  umsonst. 

Lut.:  Improbus  ille  labor,  quem  praemia  nnlla  sequuntur. 

—  Officium  est  propter  benoficium. 

1 1  Es  hütet  sich  böse,  was  jedem  gefällt.  —  Sailer,  2^8. 

12  Es  ist  schwer  zu  hüten,  was  jedermann  gefällt. 

—  Himrock,  5152'. 

13  Es  ist  schwer  zu  hüten,  was  viele  begehren.  — 

FMeiein .  SSS. 

14  Es  kan  sich  nyeman<U  gnug  hüten.  —  Franck, 

/.  KC'»;  Lehmann.  II,  137 ,  72. 

15  Es  soll  sich  einer  hüten,  dass  ^hm  nicht  Geilen- 

federn  entfieillen,  dass  man  nicht  mercke,  dass 
er  ein  Narr  sey.  —  Puri.  II,  m. 

16  Eb  soll  sich  niemand  so  wol  hüten  als  vor  sich 

selbst   —  Lehmana,  196,  SO. 

17  Hat  dich  vir  de  Geuechenden.  —  Sikutifr,  7C7; 

hochiatiUek  bei  Drmokrilo»,  I,  260. 

Ea  lebaiBt  anoh  noch  andere  warnende  Merkmale  zu 
a«b«B,  woran  der  Anasprach  Sylla'»  in  Bexug  auf  Ju- 
lias Cftsar  erinnert:  Mal«  praecinctum  cauete  puernui, 
liiBxufQgand :  In  diesem  Cttsar  staken  viele  Marius. 
DI*  rseohen  (Böhmen)  kennen  der  „Gezeichneten" 
lehr  viele.  Sie  warnen  Tor  KahlkOpflgeu.  Rothhaarigeu, 
Kmmmnasigen,  Schielenden,  Buckeligen,  Lahmeu. 
Bpitcnilaigen  ».  v.  a.,  die  mit  irgendeiner  ungewuhn* 
lieben  >jd«r  mangelhaften  XOrperform  behaftet  sind. 
(Vgl.  CfUtkoeak^,  271.;    (8.  .13  nnd  Gott  1963.) 

la  Höde  di.  Beck,  't  Kinn  kackt.  (0'iiii,^.j  —  Haus- 

LriiciiJiT,  lY. 

19  Höde  di  fort  erste  Utdobn. 

CO 


947 


Hüten 


20  Hoede  fly.,  dat  perdt  aleyt  achter  vytli.  —  Tap- 

pius.  196  •*. 

21  Hööt  dich  vor  du  Lücke,  de  nnsen  Härrgott  met 

Fösse  krigge.     (Köln.)  —  Firmenich ,  1 ,  47i ,  IbG. 

Nimm  dich  vor  Frömmlern,  Scheinheiligen,  bigoten 
Glkubigen  in  Acht ,  Tor  den  J4eaten ,  die  nnserm  Herr- 
gott die  Zehen  abboissen  wollen. 

•22  Höt  dich  TÖr  et  Wingche,  vor  et  Stingchc  un 
et  Schagringche  K    (Köln.)  —  Ueyd«i.  ///,  lo. 
')  Kummer,  Gram,  von  Chagrin. 

23  Ilüd  di,  he  bitt  di.  —  Eichwald,  824. 

24  Huete  dich  vor  lachenden  wirten  vnd  vor  wey- 

nenden  Pfafifen  (Mönchen).  —  Agricoh  1.299: 
EgenolfJ",  ITS*^;  Guttenstein .  &7 , 4 ;  Grui«-,  /,  49;  Kloster- 
Spiegel,  l,  1. 

25  Hut'  di,  Jungk,  *8  sind  Nesseln  dran.    (Berlin.) 

Als  Motto  des  Bnchs  ron  Schmidt-  Weitsen/els:  Die 
Statu  der  Intelligent,  Berlin  1865. 

26  Hut  dich,  der  (mein)  Bock  stösst  dich.  —  He- 

niftch,  441,  29;  Pelri,  11,  387;  Lehmann,  868,  2. 

Nachdem  Luther  gein  Buch  An  den  christlichen  Adel 
deulicher  Nation  herausgegeben  hatte,  grill  ihn  Eie- 
ronymu$  Einser ^  einer  der  heftigsten  Gegner  der  Be- 
formatinn,  in  einer  Schrift  unter  dem  Titel  Wider 
das  unchristliche  Buch  Martini  Lutheri,  Augustiners,  an 
den  deutschen  Adel  u.  ■.  w.  ( Leipzig  1521)  an.  Diese 
Schrift  hatte  das  Titelmotto:  „Htlt  dich,  der  Bock 
Riüsst  dich."  Dies,  Sprichwort  gewesene  oder  durch 
diese  Schrift  aam  Sprichwort  gewordene  Motto  gab 
J.uther  Veranlassung  zu  einer  kleinen  Gegenschrift,  die 
den  Titel  führte:  Warnung  an  den  Bock  in  Leipzig. 
Dagegen  schrieb  Emier  wieder:  An  den  Stier  zu  Wilten- 
ftcrg.  Und  Luther  wieder:  Auf  des  Bock  su  Leipzig 
Atitwort.  Darauf  wieder  Kinser:  Auf  des  Stiers  zu  Witten- 
berg wietemle  RepUca  u.  8.  w.  Das  obige  Sprichwort 
ist  also  der  Ausgangspunkt  einer  ganien  Reihe  Ton 
Streitschriften. 

27  Hut  dich  für  den  Durstigen.  —  Ilenisch.  778,  55. 

28  Hut  dich  für  den  Vogel,  der  den  schnabel  auf 

dem  Rücken  trägt.  —  Luiher's  Ms. .  i4. 

29  Hut'  dich  vor  dem  Interim,  es  steckt  ein  Dick 

hin  der  ihm. 
ao  Hut  dich  vor  den,  die  niemand  leiden  kan.  — 
Franck.  11,  179*^;  Simrock,  5155. 
Fr:. :  Garde  toy  de  Thomme  angnlalre.   (Leroux ,  IL,  225.^ 

31  Hut  dich  vor  den  katzen,  die    vomen  lecken, 

hinden  kratzen.  —  Egenolff,  209*»;  Lohrengel,  I,  362. 
„Wilt  du  dich  nicht  lassen  necken,  so  httte  dich  vor 
den  katzen,  die  da  vomen  lecken  vnd  hinden  kratzen.*' 
(Werdea,  Biüj.; 
Lat.:  Cave  tibi  afele,  quae  a  fronte  lingit,  a  tergo  laedit. 
(Eiselein,  368.; 

32  Hut  dich  vor  denen,  die  dich  fürchten.  —  Fransk, 

1,  158». 

33  Hut  dich  vor  denen,  die  Gott  vnnd  die  Natur 

gezeichent  hat.  —  Petri,  II,  447;  Lehmann,  917,  7; 
Hücking ,  14 ;  Oec.  rur. ,  544 ;  Parömiakon ,  122 ;  Braun, 
1.  910. 

Z.  B.  duToh  einen  schüchternen,  versteckten  Blick, 
rothcn  Bart  u.  s.  w.  „HUt  dich,  als  die  weysen  spre- 
chen, vor  den,  die  haben  natürliche  gebrechen,  dann 
sie  gein  vntraw  vnd  betryeglich.  •<  (Werdea,  AiiiJ.;  Die 
Böhmen  sagen:  Hüte  dich  vor  einem  Bothhaar  und 
einem  Sohieler,  du  bist  nicht  umsonst  als  Schielender 
geboren.  Ein  Bothhaar  ist  selten  gut.  Ist  er  gut,  so 
ist  er  recht  gut.  Wenn  du  etwa«  Gutes  wärest,  so  hät- 
test du  keinen  krummeu  Bücken. 

Böhm.:  Uchovej  boze  od  lysjho,  rsav^ho  a  krivonosöho. 
(Öelakotsky,  271 .;  —  Hled*  se  rezonna  a  jil  houna.  — 
P&n  buh  te  darmo  nemamenal.  —  Znamenan<ho  se 
varuj.  ^  Znamenanf  jest,  atrezseho.  (öeiakoesk^f ,  271.; 

I>iin.:  Er  horberget  slem,  da  tvivles  om  verteu.  —  Gud 
glor  ei  Trag  uden  sag.  (Vsr  dig  for  den  som  naturen 
haver  tegnet.)  —  Yar  dig  for  den,  om  hvilken  ingen 
taler  vel.    (Prov.  dan..  257,  280  u.  560.; 

Engl. .-  Beware  him  whom  God  hath  marked.     (Gaal,  729.; 

tr:.:  De  gens  signez  se  fault  garder.  (Boeill,  III,  62.;  — 
Garde  toi,  tout  que  tu  vivras,  de  juger  les  gens  sur 
la  mine.  (Leroux ,  225.;  —  Gardez-vous  de  Tenfant  mal 
ceinct.    (Bovin,  III,  198.; 

lt.:  Non  fn  mal  guercio  di  malizia  netto.    (Gaal,  729.; 

Lat. :  A  Signatis  caveto.  (Öelakotsky .  271.;  —  Cautus  homo 
cavit,  quotquot  natura  notavit.  (Bindtr  I,  188;  //,  466; 
Gärtner,  39.;  —  Cave  tibi  a  signatis.  (Binder  II,  466; 
Buchler,  244;  Seybold,  71.;  —  Effnge,  quem  turpi  signo 
natura  notavii.  (Gaal,72\>.)  —  Foenum  habet  in  oomu, 
longe  füge.  (Horaz.)  (Binder  1, 168  ;  //,  1569;  Kruse.  332  ; 
FhHippi,  /.  158;  Seyöold,  187.;  —  Gavendum  a  signatis. 
(Bovin,  UI,  62.;  —  Intima  per  mores  cognoscei  exte- 


Hflten 


rioTW.    r£*>fM«>.490.;_—  Malitioii  jraiit  qwM 


94S 


notavit.    (Binder  II,  1774;  Ukmann,  917,  1.) 
Poln. :  Cechowanych  sif  strzes.    (Öelakoivskif ,  STl J  —  Xa^ 
dego  Bzalmy  Pan  Bog  naceehnje.    (Lompa,  15.; 

34  Hut  dich  vor  eim  roten  Waisen,  weiBsen  fSrantsD- 

aen  vnd  schwartzen  Teutachen.  —  Frandt.  /,ai»; 
Ilenisch,  1191,  53;  CMrutrr ,  I,  49;  Eistieim,  338. 

Frs.:  Garde  d*nn  Gascon  ou  Normand,  l'nn  halila  txof, 
l'autre  ment.  —  Bousseau  Pran^ois ,  noir  Angloit,;blaäe 
Italien  eo  sont  troi«  et  le  Nonnaoo  de  tont  aag»  a  fii 
ne  86  fie  le  sage.  —  Boux  Francois,  noir  An^ois,  et 
Normands  de  toute  taille,  ne  t*y  fle  si  tu  ••  sag«.  (U- 
roux,  I,  229  u.  240.; 

Boll.:  Hoed  n  nn,  hoed  u  dan,  hoed  a  voor  e«n*  Ut- 
rechtaoh  man.  (Harrebomie,  I,  149.;  —  Op  oan'  witMa 
spaiuaaxd  an  op  e«n*  swazten  fingclsohmaa  moat  asa 
achteevan.    (Bahn  I,  336.; 

Lat.:  Cava  tibi  ab  Italo  rnfo,  ab  albo  Francigaon,  «ta 
nlgro  Alemanno.  (Eitelein,  338.;  —  Pnaata  colpaa 
mendacinm  vetustate  conseneicit  sna.    (Ser/bold,  453^ 

35  Hut  dich  vor  gutem  schein,  so  hütest  da  didi 

vor  schaden.  —  Lehmann,  ^a,^. 

36  Hut  dich  vor  Herrn  vnd  Königen,  sie  haben 

lange  Arm.  —  Lehmann,  11,  26S,  983;  Sailer,  W. 

37  Hut  dich  vor  horchenden  Kindern ,  kleine  Ketsd 

haben  auch  Ohren. 
Holt.:  Laat  geen  itind  vuile  reeden  horeoa,  kloina  pottaa 
hebben  groote  ooren.    (Bahn  I,  331.;  \ 

38  Hut  dich   vor  Jacobs   Mundt  vnd    vor   Esaw 

Handt.  —  Lehmann,  834,  27. 

39  Hut  dich  vor  üebelthaten,  Feld  und  Wald  kann 

dich  verrathen.  —  Gnoi,  443. 

40  Hut  dich  vorm  alten  Tummerhenz,  verkaufftdie 

Brillen  vnd  Fuchsschwentz.  —  Waidi*,  /r.  e,  85; 
Sandtoss,  SpritAmörterlese ,  101. 

41  Hut  dich  vorm  listigen  Fuchss,    für    den  die 

böss  sein  wie  der  Luchss.  —  Waldig.  IV.  %. 
^42  Hut  dich  vorm  Quare,  si  non  vis  (wilt  da  nicht) 
errare.  —  Lehmann.  405  ,  21;  Pelri,  II,  844. 

43  Hüte  deiner  Nasen  vor  einem  beschissenen  Arsch. 

—  Gruler,  III,  51;  Lehmann,  II,  QU,  140. 

44  Hüte  dich ,  biss  witzig,  die  Welt  ist  spitzig.  — 

Gruter,  III,  51 ;  Lehmann.  II,  271.  140;  Simrock.  11541; 
Körle,  6693. 

45  Hüte  dich,  dass  du  den  Leuten  in  den  Mrad 

kommst,  du  kommst  selten  wieder  hem» 

—  Pein.  7/,  387. 

46  Hüte  dich,   es   ist   ein  böss   gesind.  —  IkwA. 

1563.  17. 

47  Hüte  dich,  es  ist  ein  böss  Gesind,  die  bkasa 

kalt  vnd  warmen  Wind.  —  Petri,  U,  387. 

48  Hüte  dich,  es  ist  verbohelte  Wahre,  so  maii 

dich  in  ein  Hauss  bittet,  vnd  man  setct  dir 
die  Tochter  an  die  Seiten.  —  JfaiftMy.  359  **. 

49  Hüte  dich,  es  steckt  ein  Schalk  dahinter. 

Lat.:  Latet  anguis  in  herba.    (Virgil.)    {PhiUypi,  I,  81W 

50  Hüte  dich  für  all  zu  viel ,  halte  dich  ans  mittel 

Ziel.  —     Pelri,  II,  387. 

51  Hüte  dich  für  dem  Abzüge,  spricht  der  Lands* 

knecht.  —  llerberger,  II,  23. 

52  Hüte  dich    für  dem,   das    Gott   geben  ist  — 

Petri,  II.  387. 

53  Hüte  dich  für  dem,  das  hoch  hergehet.  —  Petri, 

II,  387;  Ilenisch.  1431,  56. 

54  Hüte  dich  für  dem,  dem  niemand  wol  spricht. 

—  Petri.  II,  387. 

55  Hüte  dich  für  dem ,  der  mild  ist  auss  eines  an- 

dern beutel.  —  Henisch ,  357 ,  14. 

56  Hüte  dich  für  den  Wainimb ,  so  gerethstu  nicht 

in  Irrthumb.  —  Petri.  11,  844. 

57  Hüte  dich  für  des  Mannes  ersten  streich.  —  Bf 

nisch  .  931 ,  22. 

58  Hüte  dich  für  falsch  vnd  büberey,  es  geht  dir 

sonst  nicht  wohl  dabey.  —  Hemitch ,  li^i ,  n. 

59  Hüte   dich  für   Judas    kuss,   Joabs   gmss  vnd 

DoegS  streichen.  —  Ilenisch,  722,  5S;  Petri,  II.  JS8. 

Frz.:    u  faut  se  gardor  des   patemostres  de  M.  le   Cob- 

nestable.    (Leruux,  II,  6.) 

60  Hüte  dich  für  Kan  nicht.  — 

Petri.  387;  Latendorfll.  17. 


Luiher's  Tisckr..  85»*; 


^a.^JHW 


949 


Httten 


Baten 


950 


61  Hüte  dich  für  viuiötigein  geaind  vnd  für  yn- 

nötiffen  Pferden.  —  //mmcA.  iMt.JO. 
6S  Hüte  dich,  Gott  sihet  dich.  —  Pttri,  ut. 

63  Hüte  dich,  Hand  an  das  Haupt  einea  Gesalbten 

xa  legen;  aber  dafür  nimm  sie  beim  Zipfel 
desto  fester.  —  KUutenpiegd,  43.  20. 

64  Hüte  dich,  mein  lieber  Christ,  Tor  Weiber-  and 

vor  Bettlerlist. 

65  Hüte  dich,  mein  Pferd  schlegt  dich.  —  Luthen 

Jf«..  5.  i:  Eyering.  111,496:  Hmiteh,  868,  9;  Latendorf 
11.  17;  Math«$y,  76*. 

..•„Ab«r  leb  »ohta  mich  lolobis  Heiligen  nicht 
mehr,  denn  Treue  und  Glauben  mflohte  mn  einem 
Bebewen  werden.  Darum  heilet  ee:  Hflte  dioh,  mein 
Pferd  fohlSgt  dich.*«  (Jf.  eo»  Sehvt^niekt».  /,  77.;  In 
Boblesien:  Bitte  dich,  mei  Fart  echUt  dich,  (rnm- 
mann,  IJI,  415,  594.; 

66  Hüte  dich  nur  vor  den  Hunden,  ihr  Schatten 

beisst  dich  nicht. 
Dim.:  Tar  dif  for  banden,  ekygfen  bider  ikke.    (Bd» 

67  Hüte  dich,  so  gross  du  bist,  denn  die  Macht 

weicht  oft  der  List. 
66  Hüte  dich  vor  alten  Fahrgleisen  and  vor  neuen 
Wirthshäuseml    C^'e$if.) 

69  Hüte  dich  vor  aafffewärmtem  Fisch   and  vor 

versöhntem  Feind  an  deinem  Tisch. 

Jikd.:  Wan  ein  spruchwort  ali6  eprlcht:  Torjalten  rein- 
ten  sttisen  botten  und  vor  fliehen  iwir  geiotten  hüte 
dioh  in  allei  epotten.    (Ring.)    (Zingtrif,  193.; 

70  Hüte  dich  vor  Borgen,  so   schl&fst  da   ohne 

Sorffen. 

71  Hüte  dich  vor  dem  Essig  aus  süssem  Weinl 
//..-  Quardati  da  aoeto  di  Tin  dolce.    (Bohn  I,  100.; 

72  Hüte  dich  vor  dem  Getheilten.  —  EUelein,  3S4. 

73  Hüte  dich  vor  dem  Hintersten,  der  Vorderste 

thut  dir  nichts.  —  Simroek,  515«. 

74  Hüte  dich  vor  dem  Hintertheil  eines  Esels  (Pfer- 

des), vor  dem  Vordertheil  eines  Weibes,  aber 
vor  einem  Pfaffen  von  allen  Seiten.  —  Wtber. 

3ökm.:  Chran  se  kon»k4ho  sadliu,  panikSho  pfedka,  a 
knise  po  predu  i  po  ladu.    (ö«lakot»t»,  SS5.; 

Engl.:  Beware  of  a  woman  before,  of  a  horie  behind,  of 
n  cart  ildewajrs.  of  a  prieit  vrexj  war. 

FtM.:  Garde -toy  dei  matinee  dei  Pbariiieni  et  dee  tm- 


>7  UM 
prei  dei  Cicilieni.    (Ltroux,  I,  199.) 
Wend.:  HladaJ  lo  pred  iöniktm  pijedkom,  predwOilaeym 
aadkom,  a   pfed    popami  na    wiich    bokaob.     (Ötla- 
k09Mky,  335.; 

75  Hüte  aich  vor  dem  Holmer  Saud.    (FrieM.j 

76  Hüte  dich  vor  dem  Interim,  es  hat  den  Schalk 

hinter  ihm.  —  Piator.,  V.  58. 

77  Hüte  dich  vor  dem  Landgrafen  von  Hessen  (■.  d.), 

willst  du  nicht  werden  aufgefiressen.  —  Sim. 

rock  ,  4695. 

76  Hüte  dich  vor  dem  Mann ,  der  nichts  verlieren 

kann. 
Fr».:  11  faut  le  garder  dei  gern  qui  n'ont  rien  k  perdre. 

(CakUr,  1385.; 
It.:  Guardati  da  chi  non  ha  che  perdere.    (Cahier,  2'.«4S; 

Bohn  /,  100.; 

79  Hüte  dich  vor  dem,   mein  lieber  Chrift,  der 
mit  aller  Welt  Gevatter  ist. 

In  einer  amerikaniichen  Z«ltung  finde  ich  folgende 
Zuianimenatellung  von  Perionen,  die  man  neiden,  Tor 
denen  man  sich  hüten  aoli:  Tor  belrathsloitifen  alten 
Frauen;  vor  alten  Frauen,  die  Ton  ihrer  ehemaligen 
tichönheit  sprecbeu;  vor  Inraliden,  die  nloht  mUde 
werden,  von  allen  Schlachten  (Feidsugen)  lu  erzählen, 
die  ile  mitgemaoht  haben;  vor  jungen  MAdohen,  die 
von  Mondeohein,  Ahnen  und  Burgruinen  phantaeiren; 
vor  Jongen  Frauen,  die  Vene  Bchinieden  und  TragO- 
flien  (kbricirrn;  vor  einem  alten  Manne,  der  noch  fur 
«inco  sanger  mit  einer  jungen  Stimme  gelton  will;  vor 
■in«m  Dovtor,  der  gern  Latein  «pricht;  vor  Reoenion- 


ten ,  die  nach  Masigabe  des  Honorare  loben  oder  tadeln ; 

d  Kaffeutisch  g< 

vor  einem  Abenteurer,  der  für  einen  groiien,  berfihm- 


dem  Thee-  und  Kaffeutisch  geiehwktziger  Weiber; 


x»n  Mann  gelten  will,  und  vor  einem  Mädchen,  deren 
Aeltern  nach  einem  Schwiegenobn  schnappen.  (Wach- 
tff  lim  Krtf  vom  3*).  Juli  }£6-^.) 

80  Hüte  dich  vor  dem  Rotlibart,  Rothbart  nie  gut 

ward.       Si'htetti.y 
«1  Hüte  dich  vor  dem  Schleicher,  der  Rauscher 

thut  dir  nichts.  —  ti$ti€in ,  iS?  ;  linn^rg  III,  74. 


83  Hüte  dich  vor  dem  Thier,  das  Zöpff  hat.  — 
Lehmann,  II.  S74.  142;  Eiielein,  «59;  Sutor.  434;  Sim- 
roek, 12133. 
D.  i.  das  Weib. 
Port.:  Da  mi  molher  te  guarda,  a  da  hoa  nie  flei  nada. 

(Bohn  I,  273.; 
Spa».:  I>e  la  mala  muger  t«  guarda,  y  de  la  bnena  no 
fiel  nada.    (Bohn  I,  Sil.; 

83  Hüte  dich  vor  den  Gesellen  mit  den  rothen 

Aermeln.  —  Kirchhof gr,  77. 

Wird  Torittglloh  in  Luxem  gebraucht,  um  einen  ge. 
flthrlichen  Menschen  zu  beieichnen.  Oft  sagt  man  auch 
kunweg :  „Der  iit  dei  Geschlechts  der  rothen  Aermel", 
es  lind  „Lttt  mit  rothen  Aermeln**.  Die  Entitehung  der 
Bedeniart  fUlt  in  die  Befteiungiperlode  der  Schwel«. 
Als  Luaem  mit  Uri ,  Bchwys  und  Unterwaiden  in  den 
ewigen  Bund  getreten  war,  entichloiien  sich  einige 
vornehme  Anhänger  Oesterreicbi,  in  der  Stadt  die 
Freiheit  su  vemlohten,  verabredeten  eine  Mordnaoht, 
in  der  man  die  Freunde  der  Freiheit  ermorden  und 
die  Oeiterreicher  in  die  Stadt  laisen  wollte.  Die  Aus- 
fahrung  des  Anichlagi  war  auf  die  Kaoht  Tor  Peter 
und  Paul  1333  festgeietit,  und  dai  Zeichen ,  woran  sich 
die  Verschworenen  erkennen  wollten,  war  ein  rother 
Aermel  auf  der  einen  Seite  der  Kleider.  Ein  armer 
Knabe  hatte  sie  belauscht  und  gehOrlgenorte  davon 
Anzeige  gemacht,  sodass  noch  zur  rechten  Zelt  die 
Bttrgerichaft  sich  bewaffnen  und  die  Gefahr  abwenden 
konnte. 
It.:  Dio  mi  guardi  da  quelle  gatta,  che  dinnanzi  ml 
lecoa,  e  di  dietro  mi  grafHa.    (Oaal,  989.; 

84  Hüte   dich  vor  den  Listen  armer  Alchemistcn 

und  der  Juden,  die  getauft  als  Christen. 

Warum  tauft  man  sie  dann? 
//.;  Quardati  da  alohimiita  porero.    (Bok»  I,  100.; 

85  Hüte  dich  vor  den  PlafFen,  die  mit  klein  Pfrün- 

den gross  (xelt  samblen.  —  Gruier,  lll,  5i. 

86  Hüte  dich  vor  den  Ochsen  vom ,  den  Mauleseln 

hinten  und  einem  Mönch  (Pfaffen)  von  allen 
Seiten. 
Die  Italiener  warnen  zwar  nicht  vor  Ochsen ,  aber  vor 

Soben   Flegeln    und    betragUohem    Handel:   Guardati 
.  baratto  e  da  villan  rifatto.    (Patiaglia,  162,  6.; 

87  Hüte  dich  vor  den  Stössigen. 

„Die  feindlich  toben ,  trotien,  wQten,  für  den  hat  man 
sich  wohl  zu  hüten.*'    (Waldi»,   II,  36.; 
Lot. :  Comu  ferit  ille ,  caveto.    (Se^öotd ,  91.) 

88  Hüte  dich  vor  denen,  dio  dir  ein  Auge  aus- 

schlagen, du  kannst  leicht  auch  um  das  an- 
dere  kommen. 

Aehnlich  die  Bussen:  Kämpfe  nioht  mit  denen,  die 
dir  das  linke  Auge  ansioblugen,  du)Terlient  lonit 
auch  das  rechte.    (Altmann  VI,  S9i.), 

89  Hüte  dich  vor  denen ,  die  Gott  gezeichnet  hat. 

—  .Simroek,  5153;  Fritchbier*,  1774. 

90  Hüte  dich  vor  denen,  die  mit  krummer  Hand 

kommen. 

lt.:  Da  Chi  ti  dona,  guardati.    (Bohn  I,  90.; 

91  Hüte  dich  vor  denen,  so  zwei  Zipfel  haben.  » 

Eiseleitt.  659;  Simroek,  I2l2(>. 

92  Hüte  dich  vor  der  Alchy misten  Supple,  der  Ju- 

risten Codice,   der  Pfaffen  quae  sumus  Do- 
mine;  so  kannst   du  mit  vollem  Seckel  zu 
Markte  gehen.  —  Lehmann,  II,  270.  137. 
//.:  Quardati  da  alchimlsta  povero.    (Bohn  /,  100.; 

93  Hüte  dich  vor  der  ersten  Maulschelle. 

94  Hüte  dich  vor  der  Gelegenheit,  so  bleibst  du 

von  der  Sünde  weit. 
It. :  Guardati  dalP  occasione,  e  tl  guarderi  Dio  da'  pecoati. 
(Bobn  I,  100.; 

95  Hüte  dich  vor  der  hoiUgen  Barbara. 

Begib  dich  nioht  in  augenioheinllche  i  Gefahren.  In 
frtthem  Zeiten  hieii  nämlich  die  Pulverkammer  auf 
Schiffen  „die  heilige  Barbara".  Diese  Heilige  ist  auch 
die  Patronin  der  Kanoniere',  wie  sie  denn  auch  bei 
schwerem  Gewitter  angerufen  wird,  um  den  Blitz  abzu- 
wenden. In  Venezuela  fuhren  Häuser  oder  Ortschaften, 
die  Gewittern  besonder«  ausgesetzt  sind,  den  Namen 
Santa-Barbara.  (8onntag»hidtt*!r  der  ^iewjorker  Slaatt- 
ititung  vom  f>.  Kor.  1863.; 

96  Hüte  dich   vor  eim  Artzt,   der   an   dir  lernen 

wil.  —   Crtaer,  lll,  *l ;  Lfkmann,  II,  Hl,  13s. 

97  Hüte  dich  vor  einem  deutschen  Welschen.  — 

Simruck,  11171;  lirintbrig  V,  '2S. 

Die  Serben  sagen:  Hute  dich  vor  dorn  alten  Türken 
und  dem  jungen  Serben.    (Rrintberg  VI,  67.; 

98  Hüte  ilich  vor  einem  Feind,  der  vor  war  dein 

Freund. 
It.:  Guardati  d'aceto  di  via  dolcc.    (Cahiet,  2917.; 

60* 


951 


Hüten 


Hatenberg— Hütlein 


MI 


99  Hüte  dich  vor  einem  stammen  Hand  und  einem 
Mann  mit  verschlossenem  Mund.  —  Reiruberg 

lU,  74. 
Frz.:  Däfie-toi  d'un  homme  qui  parle  pea,  d'un  ohien 

qui  n'aboie  gudre  et  de  l'etcetera  d^un  notaire.    (Ca- 

hier,  488.; 
Port. :  Guardate  do  homcm  que  nao  üalla  e|do  cao ,  qae  nio 

ladra.    (Bohn  /,  278.; 
'Span.:  De  hombro  que  no  habla,  j  de  oan  qae  no  ladi», 

libera  nos.    (BohH  1,  218.; 

100  Hüte  dich  vor  einem  stummen  Hunde  und  einem 

stillen  Wasser. 
Lat.:   Cave  tibi  a  oane    muto    et  aqua  silente.     (Fatt- 

iiua ,  43.; 
Port.:  Ca5  qne  naö  ladra,  guarda  delle.    (Bohn  I,  272.; 

101  Hüte  dich  vor  einem  versöhnten  Feinde. 
Span.!  De  amigo  reoonciliado ,  gn&rdato  da  il  como  del 

diablo.    (Bohn  I,  210.; 

102  Hüte  dich  vor  einer  kläf&gen  Frawen.  —  Gruier, 

ni,  55;  Lefcmffnn,  871, 141. 

103  Hüte  dich  vor  Engelsblicken,  wenn  der  Teufel 

sie  schickt. 
Frt.:    Rien    de   plua    dangereuz   qa'an  homme   double. 

(Qaal,  989.; 
Lat.:   Amicum  inimicnm  fugito.    (Goal,  504.;  —  Nallam 

rnagnnm    malum,  praeter   colpam.     (Binder  II,  8900; 

Steinmeyer,  148.; 
Ung:  A  moaolygö  eilen  b6  gedet  kerttld. 

104  Hüte  dich  vor  gef&hrlicher  Reise  und  vor  un- 

verdaulicher Speise. 

Frz.:   Qarde  toy   du   crud   et  d'aller  k  pied.     (Ltroux, 
II.  235.; 

105  Hüte  dich  vor  Gezeichneten  (oder:  gezeichne- 

ten Leuten)! 

106  Hüte  dich  vor  gezuckerten  Zungen  und  gepfef- 

ferten Herzen!  —  Einfälle.  554;  Sutor,  780. 

107  Hüte  dich  vor:  Hätt'  ich  das  gewusst. 
Engl.:  Beware  of:  Had  I  wlst.   (Bohn  II,  71.; 

It.:  Guardatevi  dal:  8e  io  ayessi  sospettato.    (Bohn  1, 100.; 

108  Hüte  dich  vor  Hausdieben! 

Span.:  De  ladron  de  casa,  j  de  loeo  faera  de  casa.    (Ca* 
hier,  8506.; 

109  Hüte  dich  vor  Hofdank,  er  pflegt  ungleich  zu 

gcrathen.  —  Herberger,  I,  86. 

110  Hüte  dich  vor  Knospen  auf  der  Stirn,  die  in 

der  Ehe  aufbrechen.  —  Heinsberg  1, 143. 

111  Hüte  dich  vor  Leuten  mit  zwei  Gesichtern. 
Moll.:   Wacht  u  Toor  een'  man  met  twee   aangeiigten. 

(Bohnl,  342.; 

113  Hüte  dich  vor  rothem  Haar,  denn  es  ist  böse 
Waar\ 
Uhd.:  Hute  dich  Tor  dem  rotin  gesellen.    (Ämend.)    (Zin- 
gtrle,  198.; 

113  Hüte  dich  vor  schweigenden  Mönchen,  sie  sind 
wie  Kaiser  Domitian  auf  der  Muckenjagd.  — 
hloslereptegel ,  36,  6. 

lU  Hüte  dich  vor  solchen  Dingen,  die  deiner  Seele 
Schaden  bringen,  dann  wird   dein  Lob  er- 

klingeu.  —   /\ir^tail[on,8181. 

115  Hüte  dich  vor  Thüren,  zu  den^n  viel  Schlüssel 

fuhren. 
Port. :  Mio  me  aprax  porta,  que  a  mnitag  chave«  £m.   (Bohn 
I,  885.) 

116  Hüte  dich  vor  Uebelthat,  das  Feld  Augen  und 

Ohren  hat! 
Poln.t  Stnez  tifi  x2ego,  a  sie  ci^  nie  spotka.    (Lompa,  99.) 

117  Hüte  dich  vorm  ersten  Miscredit. 

118  Hüte  dich  vorzutragen ,  was  andere  nicht  sollen 

nachsagen. 

119  Hüte  dich  zu  schmähen,  denn  der  Beweis  fallt 

schwer. 
Lat. :  DifFamare  caTe,  namqne  probare  grave.  (Seifbold ,  123.; 

120  Hüte  sich  ein  jder  vor  dem  hindersten,  der  för- 

derst thut  keinem  nichts.  —  Gruier.  lll,  51;  Leh- 
mann, II.  in,  144. 

121  Jeder  hüte  sich  vor  der  Nacht.  —  Gra(.  382. 520. 

Mahnung   xnr    Vorsicht,    weil    achlechte   Menschen 

die  Nacht  zur  Auafttbrang  ihrer  Verbrechen  benutxen. 

Altfrit*. :  Alder  mallik  hüte  de  naobt.    (Richthof en,  377 ,  5.; 

122  Kannst  du  dich  nicht  vor  einem  hüten,  hüte 

dich  vor  allzumal. 
Frz.:  Ki  ne  sa  sei   de  etil  garder,  si  ae  gart  de  tons. 
(Ltroux,  II,  305.; 

123  Man  huete  sich  vor  der  that,  der  lugen  (der 

wort)    wirt   wol   radt.  —  Affricoial,  58;  //.  S7; 


Frawk»  1, 148^;  EgniAff,  Sl»;  GnAer,  l,  67 
750,  28;  Lehmann,  i/,868. 87  a.  371,  141;  Pmü,  AMiiOi. 
/.  S83*;  Fiieher.  Psalter.  180<*;  Matiuit,  147*';  Neaaier, 
Gnom.,  172. 

In  Schlesien:  Ha  hfltt  sich  für  der  Thot,  a  Litgea 
wirdwnllrath.    (Robinson,  707;  Gomoteke,   788.; 
t  Lat.:  Conscia  mens  reetae  funaa  mendaoia  rldet. 

124  Man  hüte  sich  vor  gewanderten  Jongfrawen  vnd 

vngewanderten  jungen  Gesellen.  —  Äfrt,  U,  UL 

125  Man  muss  sich  f^r  jm  hüten,   als  fdr  eiiMB 

schlagenden  pferdt  —  Tappim,iM^. 

126  Man  muss  sich  hüten  vor  dem  ersten. 

127  Man  soll  sich  hüten  vor  eim  schwartsen  Deut* 

sehen,  weissen  Italiener,  Rotben  Spanier  vod 
vor  einem  Niderlftnder,  er  sey,  was  üarb  er 
wolle.  —  Lehmann,  917,  81. 

128  Mandier  hütet  sich  vorm  Schwert  vnd  kpmpfc 

an  den  Galgen.  —  Petri,  II,  8U. 

129  Wer  anders  hütet  als  er  soll,  hat  bald  das  Hast 

mit  Schande  voll. 

130  Wer  hütet,  ist  so  gut,  als  wer  das  Yieli  auf- 

treibt 
Hirt  und  Besitaer  der  Heerde  sind  beide  Xanaehan. 

131  Wer  hütet  Bosse  beim  Haferfelde,  Kühe  beim 

Klee,  Gänse  beim  Wasser,  eine  Geiss  beim 
Kraut,  ein  Weib  beim  Buhlen,  bei  dem  ist 
Sorg*  und  Hut  verloren. 

132  Wer  sich  hütet  vor  böser  That,  derseib  bey 

Gott  thut  finden  Gnad.  —  Gmter,  ni,  iio. 

133  Wer  sich  selber  hütet,  den  hütet  Gott.  —  Am*- 

berg  lll,  39. 
Poln.:  Strtesonego  Pan  Bog  strseie.    (Lompa  ,  30.; 

134  Wo  man  sich  wol  hüt,   da  ist  guter  frid.  — 

Franc*,  I,  B7^:  Egenolff.  346;  Petri,  11,  SIS;  linmel, 
1243,  38;  Gruier.  1,66:  Lehmann,  70.  1 ;  Gra/',  381. 8tt. 

*135  Dafür  hüte  sich  Boss  vnd  Mann.  —  HaOasf.  lO*. 

*136  Er  hütet  es,  wie  der  Drache  den  Schatz. 
Lttt.:  Costodlre  aliqnid  quasi  thesaurum    Draoo.    (Feis- 
liut,  57.; 

*137  Er  hütet  es,  wie  der  Teufel  eine  Seele. 

PoiN..*  Stneia  Jak  djabeh  dnss«  .  (Lompa,  31.; 

*138  Er  hütet  sie  wie  seinen  Augapfel. 

BibUsch,  Tgl.  5  Mos.  38,  10. 

*139  He  höt  immer   den  drügg  (Brei)   hernow 

(Lippe.) 
*140  Mir  hnet  da  Hüeta  recht.    (Baiern.)  —  o». 

/.  805. 
Mir  htttet  der  Hirt  reoht,  d.  i.  mir'gUt  daa  alias  JM*- 
Hntenberg. 

*  Einer  auf  den  Hntenberg,  der  andere  auf  des 
Kaienberg.    (Kamnitz.) 

Ton  zwei  Uneinigen ,  entgegengesetite  Analehl  aii 
Bestrebung. 
Hütentat. 

1  Doctor  Hütentüt  > ,  de  de  Lüden  dat  Water  bs- 
suht.  —  Eichwald,  883;  Richeg,  101;  ScküUe,  I,  SU. 

' )  Spottwort  auf  einen  unwissenden  und  aageachlek- 
ten  Ant.  Soll  von  dem  englischen  hitherto  herkcäämaa : 
einer  der  bald  hier,   bald  dort  sein   mnaa.     (Sekittt, 


III,  334.;    In  Pommern  and  nicht  blos  auf  »inen  Ant 
angewandt:  He  is  de  Dokter  HQtentflt ,  de  da  Mlkanadat 
Ding  betflht. 
•  2  Er  ist  ein  Hütentüt.  —  Frischbier »,  1T75. 
Hftter. 

1  Die  Hüter  auif  der  Mauren  sind  offt  die  ersten, 

die  eim  Mantel  vnd  Schleyer  nemen.  —  Pe^u 
n,  132. 

2  Man  muss  offt  den  Hütter  hütton.  —  Lehmann,  n,  s. 

„Trewloss  sind  der  Menschen  Gemtttter ;  man  spricht, 
wer  htttet  Tor  dem  HOtter."    (M.  Sachs,  II,  LXVI,  \.) 

3  Na   'n  goden  Hüder  kommt  'n  goden  Rüder. 

(Ostfries.)  —  Eueren,  897;  Haushalender .  I. 

4  Up'n  Hüder  kumrat  en  Bider.  —  Eichieald.  «3o. 

5  Wenn  de  Heier'  eist   en  halben  Dag  wegdrie- 

wen  is;  dann  wät  emme  siucr,  wu  her  te 
kriegen,  geschweige  en  ganzen.    (Sauerland.) 

')  Schwein-  oder  Kuhhirt. 

6  Wer  soll  den  Hüter  hüten? 
HüUein. 

1  Es  steckt   oft  unter  einem  schlechten   Hütlein 
ein  tapferer  Mann  verborgen.  —  SeyMd.mt- 


953 


Hftüemspiel— Htttte 


mttel— Hyäne 


954 


*3  Eim  Ding  ein  Hütel  aufiietsen.  —  AventUi,  vrm^. 
*3  Er  ist  nicht  recht  unter  dem  Hütlein. 

In  dem  Sinne:  Er  hat  einen  Sparren  ta  rlel,  er  bat 

ins  Haaenfett  (  f.  d.)  getreten.    Ist  niobt  reobt  geaobeit. 

Frs.:  Cet  faonune  a  an  coap  de  giblet.  (Kritsinger,  348  >>0 

Lat.i  Helleboro  opui  ett  iUi.  ~  Navlgai  AntioyraB.  —  Non 

est  sani  cerebri.    (Seybold,  312,  330  o.  S69.; 

*4  Es  gehet  vnter  dem  Hüüin  zu.  —  Atricota  //.  199; 

Lulher-$  H»,,  S.  8. 

*5  Etwas  unterm  Hütlein  spielen,  wie  der  Alte  im 
Sanct-ätephan.    C^im.; 

Eine  Sache  in  aller  Stille  abmaoben.  Unter  dem 
„Alten**  ist  ein  an  der  Orgelempore  der  Sanot-Ste- 
phanskirohe  sa  Wien  befindliohes  Steinbild  Hans  Bnobs- 
baum*s  gemeint,  das  su  den  Wahrseioben  der  Stadt 
gehört  und  dem  Volkswits  sn  versobiedenen  Sprich- 
wörtern Veranlassnng  gegeben  hat.  (8.  Alte,  der,  b 
und  Gamatien.)  ( Vgl.  den  Artikel  2/i«  Buckab€uim*tcheH 
Steinbilder  in  der  Illutirirten  Zeitung ,  Nr.  741 ,  8.  182.; 

•6  Se  spüln  unter  oam  Hüatl.  (Steiermark.)  —  Fir- 
menivh,  II,  708,  118. 

*7  Unter  dem  Hütlein  stechen. 

„Geit  sich  doch  keiner  an  das  Liecht,  thant  nar  vn- 
ter dem  HuUein  stechen.*«   (H.  Sacht ,  /,  LXXXVUI,  1.; 

*8  Vnter  dem  hüUin  spilen.  —  Agricola  il,  108;  Top- 
piu$.  151  ■;  Fiecher,  PsaUer,  530 *>;  Hafdw.  /F,  4J.137.• 
Iehmann,  519,  17;  Mwmer.  Xb.,ii:  Sutor,90i:  Eite- 
l«iii.  332:  Schottel,  Uli*;  Mof/er,  I,  69:  Körie.iOM'^: 
Körte  \  3841. 

„Ich  bin  bebender  als  ein  Mann,  der  unterm  Hute 
gaukeln  kann.**  (SuehenttirtA.)  Sandeota  (Sprichwörter' 
leae,  8.  5S;  bemerkt^  Es  ist  wol  an  Gaukler  lu  denken, 
die  etwas  mit  dem  Hute  bedecken  und  anderes  wieder 
berromehmen.  Dieses  Verstecken  dM  ersten  Gegen- 
standes ist  hier  beseicbnet.*'  —  „  Wiltu  mit  berren  hau 
zu  schaffen,  sich  fttr  dich,  lass  dein  gaffen,  sie  ktln- 
nent  mder  dem  bfitlein  spielen,  nichts  besahlen  Tnd 
TU  «ielen.**  (Mumer,  Nb.,  54,  in  JOoeter,  IV,  777.; 
Fr».:  ns  partagent  le  giteau  ensemble.  (Kritainger,  511,*>.; 
Lat.:  Admoto  capite  reliqui  ne  audire  Talerent.    (Sutor, 


904.;  —  Agiles  Tarians  sub  pTzide  baocas.  ->  In  angulis. 
(T^ppiue,  530l>.;  —  Quae  sub  alis  Hunt.    (Eiaetein,  339.; 

*  Nichts  als  HütleinspieL  —  Mnmer,  Xb.,  h. 

„Der  Herren  Yntre«  ist  lu  .Tiel,  die  nennet  sie  das 
htttllasplel.** 
Kvtmacher. 

Wenn  er  ein  Hutmacher  geworden  wäre,  so 
k&men  die  Leute  ohne  Kopf  zur  Welt  — 
Eiselein,  339:  Einfällt.  35:  Heinsberg  IV.  111. 

Von  Jemand,  der  in  allen  seinen    Unteradmungen 
Misgeschiok  hat. 
Buteoh. 

Hutsoh  find't  sein  Hätsoh.  —  Körte»  3187. 
Gleich  sucht  sich,  gleich  findet  doh. 
Btttsohe. 

Herr  von  der  Hutache  will  fahren  und  hat  keine 
Kutsche.     (WolfenlmttH.J 
Butaohnor. 

.*Das  geht  über  die  Hutachnur.  —  Bote  aus  dem 
Riesengebirge  (Hirschberg  1866).  Nr.  69.  S.  15M. 
Bfttte. 

1  Andere  Hätten,  andere   Sitten.  —  Eiseiein.  340 ; 

SimrfX^ ,  5158. 
Lat.:  Diversi  diversa  putant.    (Binder  II,  816;  PaUi^en, 
3,  52;  Eiaetein,  340.; 

3  Auf  eine  kleine  Hütte  scheint  auch  Gottes  Sonne. 
—  Rvinaberg  II,  8. 

3  Aus  einer  kleinen  Hütte  kommt  oft  ein  grosser 

Mann. 
Böhm.:  Male  se  i  t  b(dn6  chatrei  velik^  mui  nroditl. 

(Celako9»ky ,  268.  J 
bän,:  Der  band  udgaae  en  stör  maad  af  en  Uden  bytte. 

(Prot,  dan.,  Wi.) 

4  Bäter  in   der  Hütte  'n  Brod,  as  in  *n  Palast 

Noth.     (Bremen.)   —  Köster,  350. 

5  Besser  in  einer  alten  Hütte  auf  dem  Lande  als 

in  einem  neuen  Schiffe  auf  der  See. 
HuU.:  Beter  met  een  enden  wagen  in  de  beide  dan  met 
**'  een  nienw  sobip  op  zee.    (Böhm  I,  30.; 

6  Beester  en  cg^ne  Hött,  als  *nc  geborgte  Pallas. 

(Dusscidnrf.)  —   FinnmttA,  I,  438,  3. 

Die  Russen:  Lieber  eine  eigene  Uolxbaraoke  als  des 
Gutsherrn  Palast.    (Attmann  V,  103.; 

7  Eine  bewohnte  Hütte  ist   besser  als  ein  öder 

Palast. 

8  Eine  Hütt'  auf  Sand  schweift  auch  ein  kleiner 

Regen  weg. 


9  Eine  Hütte  von  Stroh,  in  der  man  [lacht,  ist 
besser  als  ein  Palast  von  Marmor,  in  dem  man 

weint     (China.)  —   Cahier,  2092. 

10  In  der  Hütte  eines  Zigeuners  muss  man  keinen 

Gredenztisch  suchen.    (Türk.) 

11  In  einer  niedrigen  Hütte  wohnen  auch  Leute. 

Die  Serben:    Auch  in  der  Erdb&tte  kann  ein  grosser 
Mann  geboren  werden.    (Reinaberg  II,  53.; 
Dan.:   Let  lldet   huus   hier   ofte  stqr   forstand.     (Prot, 
dan. ,  185.; 

12  Ist  die  Hütte  noch  so  klein,  sie  ist  ein  Schloss, 

ist  sie  nur  mein. 

13  Lieber  eine  Hütte  auf  der  Erde  als  einen  Thron 

in  den  Wolken. 
Lat.:  Tutior   in    terris  locus   est,    quam   sedibus   altis. 
(Goal,  ^64.) 

14  Schöne  Hütten,  schlechte  Sitten.  —  Simroc*, 5157. 

15  Schöne   Hütten,    schlechte   Sitten;    gelobt    sei 

Jesus  Christ,  sagte  der  Bauer,  als  er  bei  der 
Propstei  vorbeiging.  —  Kloaterapiegel .  30 ,  e. 
Lat.:  MuroB  erigunt,  mores  negligunt.    (Eiaelein,  340.; 

16  Sei  die  Hütte  noch  so  klein,  ein  schuldlos  Herz 

kann  fröhlich  sein. 
Böhm.:  Tfeba  chaloupka  tmavi  (JedloTA),  Jen  kdyi  duie 
fdriLva.    (Öelakovaky,  293.; 

17  Vor  seiner  Hütte  ist  der  Hund  am  wüthendsten. 
♦18  Dat  ward  di  in  die  Hütte  sni'n.  —  EichKoli,  8S4.. 
•19  Er  hat  seine  Hütte  niedergebrannt,  damit  ihn 

die  Flöhe  nicht  beissen. 

Er  bat  das  Kind  mit  dem  Bade  umoesohattet.     Von 
denen,   die   sich  grossen  Schaden  sufOgen,  um  einer 
kleinen  Unannehmlichkeit  su  entgehen. 
*30  Er  kriecht  in  die  Hütte. 

Wie  der  Hund. 
•21  He  heft  alle  Hött  on  Pött  voll.  —  Frischhier^,  i776. 

Er  bat  Hatte,  Haus  und  alle  Biume  voll. 
Hftttel. 

•Einem  das  Hüttel  behauen.  —  SMes.  Provinxiam., 

August  1786 ,  S.  136. 
Ihm  Ueble«  naohreden. 
H&ttlein. 

1  Aus  dem  Hüttlein  kann  auch  ein  grosser  (tapfe- 

rer) Mann  kommen. 
Lat.:  Potest  ez  casa  vir  magnns  ezire.    (Seifbold,  452.; 

2  Bleib  in  deinem  Hüttlem  vnd  bei  deinem  Wes- 

serlein  vnd  b^er  nicht  hoch  zu  fliegen.  — 

iVrr»./i.47. 
Hutsel. 

1  Was  a    gute  HutzU»    is,    war    auch  a    gute 
Zwetschg'n.     (Franken.) 

>)   Hutsel  =  gedörrtes  lObst,   Bimbutsel,   Kirschn- 
htttsali,   Hntaelbrot,    verbutseln  =  eintrocknen,    «in- 
schnurren.   (Sartorius,  64.;  —  Eine  schöne  (gute)  Frau 
war  auch  ein  schönes  (gutes)  M&dchen. 
•2  Dir  will  i'   di  HutzM    errichten.     (Franken.)   — 
Fnmmann.  VI,  117 ,  198. 
Ich  will  dich  dafttr  sttchtigen. 
*3  Es  kommt  auf  eine  Hand  voll  Hutzeln  (Back- 
pflaumen) nicht  an.     (Meiningen.) 
•4  Wager  ener  Hutz*l  he&st  mer  *n  Ouf  n  nit.  (Fran- 
ken.)  —  Frommann,  F/.  328,  197. 

Wegen  einer  gedörrten  Birne  holst  man  den  Ofen 
nicht. 
Hutseln. 

*Er  ist  dumm   gehutzelt  und  albern   gewiegt. 

(Hart.) 

Mit   dem    Worte   hatten    (hntxeln)    wird  im  Platt- 
deutschen auch  das  Wiegen  ansgedrflckt  i  hier :  warten, 
auf  dem  Arme  tragen,  wiegen. 
Hyäne.' 

Die  Hyäne  von  Brescia. 

Spriehwörtllcbe  Bezeichnung  des  wegen  seiner  Grau- 
samkeit von  der  Volksmeinung  geächteten  österreichi- 
schen Generals  Haynau ,  der  aacb  ironisch  der  „Engel 
von  Brescia'*  beisst;  nach  dessen  Biographie  in  der 
Deutschen  Schnellpott  (Neuyork  Tom  3.  Aug.  1950)  einer 
der  seebxig  BasUrde  des  Kurfürsten  Wilhelm  I.  tou 
Hessen.  Wegen  der  Misbandlung  der  dortigen  Frauen 
bat  er  auch  don  Namen  „  Weiberpeitscher'*  erhalten. 
Wie  es  ihm  dafdr  im  Jahre  1850  in  der  Brauerei  Ton 
Barclay  in  London  erging,  ist  bekannt.  Am  11.  Sept. 
1850  fand  in  Farringdon  Hall,  änow  Hill,  Lon'inn, 
eine  Volksrersammlung  sUlt,  in  welcher  er  als  ein 
„Feind  des  MenschengesoblechU"  erkl&rt  wurde,  mit 
dem  Zusata:  „Die  Brauer  Barclay,  Perkins  &  Comp, 
haben  sich,  indem  sie  ihn  lynchten,  um  die  Mensch» 


965 


Hyder— Ich 


Hjpoohonder 


9M 


h«it  rerdlentgamaoht."    Ei  ward«  »ach  darauf  in  der- 
selbtn  Braaereiein  „Stoat-Ha7naa-Bi*r"  gabraat.  Und 
in  Naujork  enchien  eine  Broschüre  ttber  seinen  feier- 
lichen Empfang  in  der  genannten  Brauerei. 
Hyder. 

•Einer  Hyder  einen  Kopf  abreissen.    (Altgr.) 

Ein  Uebel  beseitigen,  am  an  seine  Stella  mehrere  an- 
dere SU  bekommen.  Von  denen,  die  sich  in  nie  su 
beendigende  Processe  einlassen,  wo  einer  den  andern 

{[ebiert.    Der  Fabel  ron  der  lern&ischen  Sobluige  ent- 
ehnt,  mit  der  Heronlts  lang«  la  kämpfen  hatte,  weil 


stets»  wenn  «r  Ihr  aineii  Kopf  abhUb, 
an  deren  Stella  wuchsen. 
Hsrpoohonder. 

Der  Hypochonder  ist  bald  cnrirt,  wenn  ihn  du 
Leben  recht  cqjonirt.  —  Ktrtt,  sioi. 

Dr.  Theod.  Mayanne,  Leibarst  «ngliaebar  Kdnigs^ 
Terordnata  den  Hypochondristen  eise  Salb«  snm  Ein- 
reiben, di«  aus  Ottern,  EManwürmem ,  JaBt«&  WöUta, 
Bohwainefett,  Oohsenknoonen,  Hirscbmark  and  Vladcr* 
mtusen  bereitet  war.  (Zeitung  für  di€  4t€ga»l0  WtU, 
Laipilg  18S7,  8.  IUI.; 


L 


•5 

loh. 

1 


Hei  seggt  I-jo ,  wie  Stadtk&mmerers  Pudel  tom 
Bäcker  Jackel.     CSdUppenbeil.J 

Jaokel  war  (vgl.  Fri»chbUr\  ISUO)  ein  armer  BAeker 
In  Sohippenbeil  und  hatte  oft  kein  Mehl  zum  Backen. 
An  einem  Sommermorgen  stand  er  früh  auf.,  trat  in  die 
Hausflur,  kratzt«  sich  hinter  den  Ohren  und  sagte: 
„W6t  öck,  ob  Ock  suli  backen ,  awer  nioh. "  Da  erhob 
sich  auf  dar  Gasse  Stadtkimmerers  Pudel,  kratst  sieh 
ebenfalls  das  Ohr  und  heult:  „I-Jo."  Jackel,  dies 
als   Antwort  auf  seine    Frage    deutend,    sagte:    „Jo, 

.  wenn  Ook  man  Mehl  hedd.  *'    (  8.  Eigen  10  u.  11.) 

I,  8ä  de  besopen  Büer,  da  ehne  Jürgen  in  de 
Hosen  scheiten  harre,  Arften  getten  un  Lin- 
sen scheiten.     (HUdenheim.)  —  Hoefer,  119. 

Auf  ein  lahmes  I  ausgehen.  —  Eüelein,  341. 

EiseUiH  bemerkt:  nJUmich  auf  das  lateiniche  I,  den 
Imperativ  von  ire,  also:  pack  dich,  scher  dich  fort. 
( S.  Auslaufen  2.) 

Da  fehlt  auch  nicht  das  Pünktlein  auf  dem  L 

—  Eitetein,  341:  Brawii,  I,  1608. 

Dat  is  nich  I  un  nich  Fi.  —  Eichieali ,  886. 

Bist  du  nicht  wie  ich,  so  bin  ich  nicht  wie  du. 

—  Henitch,  1320,19. 

Das  Ich  und  mich,  das  Mir  und  Mein  regiert 
in  aller  Welt  allein.  —  WincMer.  XllI,  79;  Sim- 
ntck,  5210;  Körte,  3145.  Braun»  I,  1633;  Petri,  II.  64. 

Dat  bön  ek,  sed  de  Geck.  (Meura.)  —  Firmenich, 
1,405,  SSO. 

Ehr  eck  nich  körne,  wertV  doch  nix  ut,  sä  de 
Deif ,  da  se  den  Galgen  buen.  (Hüdesheim.j  — 
Hoefer  .  216. 

Erst  ich  und  die  Meinen,  dann  du  und  die 
Deinen. 

lt.:  Fa  bene  a  te  e  tuoi,  e  poi  agli  altri,  se  tu  puoi. 
^  (Oaal,  1091.; 

Erst  komm'  ich. 

Als  Hr.  von  Pochhammer,  der  Apostel  der  Irvingia- 
ner,  am  12.  Oot.  1856  seiner  Gemeinde  in  Magdeburg 
das  Abendmahl  austheilte,  spendete  er  dasselbe  erst 
sich  selbst  und  dann  den  Communicanten.  (Vgl.  NU' 
(ionat-ZeituM,  Berlin  1M6,  Kr.  489,  Beilage.) 
Jüd.'deuttch:  Weohipper  bAadoo.     (Tendlau^  2S6.) 

Erst  komm'  ich,  dann  mein  Nachbar  (Nächster). 

—  Reiiuberg  m ,  A\. 

Die  Polen:  Zuerst  mir,  dann  dir,  ist's  möglich.  Die 
Holländer:  Zuerst  Ohm  und  dann  Ohm's  Kinder.  Die 
Bergamasken:  Sanot-Franoiscus  rasirte  suerst  sich 
selbst  und  dann  seine  JUnger.  Die  (Kroaten :  Jeder 
streichelt  sich  seinen  Bart.  Die  Barden:  Gott  hat  sich 
selbst  suerst    den   Bart    wachsen   lassen.     (Rein$berg 

Xof .  .*  Optat  vicino  ut  habeat ,  magls  autem  ollae.  (Tap- 
piuM,  61";  Eraam.,  785.;  —  Primus  sum  egomet  mihi. 
(Goal,  109U 

Erst  komm'  ich,  sagte  die  Frau  des  Postillons, 
denn  mein  Mann  geht  (sitzt)  vor  Grafen  und 
Fürston. 

Erst  komm'  ich  und  wieder  ich  und  nochmals 
ich,  und  dann  kommen  die  andern  noch  lange 
nicht.   —  ö'imrocfe.  5213;   Reinxberg  111 ,  il, 

Kin  amerikanischer  Pferdehindler  im  Westen  hat 
nenlieb  seine  auf  die  obige  Anschanung  gegründete 


praktisehe  Lebensphilosophie  in  folgende  vier  Sitie 
susammengedringt,  die,  wie  er  behaaptat,  Itkr  das 
menschliche  Bestehen  vollstindig  hinraiohand  aalen: 
a)  Leihe  nie  einen  Thaler,  ausser  da  bekomast 
awei  dafür  als  Sicherheit:  b)  schlage  ea  nie  JesMud 
ab,  mit  ihm  su  trinken,  denn  es  koatet  diob  ntohti^ 
0)  fordere  nie  Jemand  auf,  mit  dir  au  trinken ,  deaa 
dumusst  dafUr  besahlen  und  d)  bekanunere  dleh  nie 
um  das,  was  passirt,  so  lange  es  nioht  (dir  paseirt. 
(Wächter  am  Erie,  Cleveland  1868,  Kr.  37^  Wenn  die 
berechtigte  Selbstliebe  in  herxlosen  Effoismua  aoaaitM, 
sagen  die  Keugriechen:  Bin  ich  schold,  leaat  maJaea 
Namen  bersten,  ist  aber  er  schuld,  laset  iba  eelbsi 
bersten.  Die  Rebrler:  Wenn  das  Waaser  der  SAad» 
flttt  kommt,  so  lege  deinen  Sohn  unter  deine  Fase«. 
Dar  letste  Spruch  bezieht  sich  auf  die  moatemiüsäs 
Sage,  nach  welcher  die  widerspenstigen  S6bne  XoehH. 
als  ihnen  das  Wasser  der  SQndflut  bis  an  den  Maad 
stieg,  ihre  Kleinen,  die  sie  suerst  raterlloh  UrteveD 
auf  das  Haupt  gehoben ,  um  sie  cu  retten,  nun  in  dan 
Sntsetsen  vor  dem  eigenen  Tode  sich  unter  die  FBm 
legten,  um  einige  Augenblicke  höher  an  eteben,  als 
die  verschlingenden  Wogen.  (Reintbtrg  Itl,  4i;  Dia 
Osmanen  haben,  um  den  Egoismus  an  aeiobnen,  dsi 
Sprichwort.-  Ich  sagen,  Ist  ein  Werk  dee  Teelria 
(Sohtechta ,  159.; 

10  Hier  kam  ik,  säd'  Kanter  Wulf,  dör  {aUhent 

de  Lük.     (Haltt.)  —  Hoefer,  1146. 

11  Ich  und  der  Esel  sind  zusammen  die  Trepft 

heruntergefallen.  —  5imrodk,  5J12. 

12  Ich  und  du  und  Müllers  Kuh.  —  Simrock,  s»'. 

13  Ich  und  du  und  Müllers  Sa  und  's  Herre  Stia 

si  üsere  vier.  —  Schild,  45,  I8. 

14  Ich  und  mein  Herr  haben  den  gansen  Boden 

voll  Hafer,  sagte  der  Junge,  ala  er  den  Pfe^ 
den  Siede  einschüttete. 
Holt.:  Ik  en  mijnheer  hebben  de  rolders  rol  koomllfgeai 
sei  de  knecht,  en  hij  was  bllj,  als  bU  xijn  wcckgsld 
ontflng.    (Harrebomie ,  I,  296.; 

15  Ick  und  du  un  du  un  ick  un  Naberqang,  suikl 

dat  nich  mal  vel?  —  Biematzki,  ViAktbuth,  I8M. 

16  lirst  koam  ick,   seggt  de  Pujatz.     CStretitM.j  — 

rirmcnich,  111,  71,  120. 

17  lirst  koam  ick  un  denn  koam  'k  noch  eens,  an 

denn  koam  'k  tum  drüddenmoal.    'Siretiiz.^  — 
Firmi-niih ,  Ut,  78 ,  115. 

18  Jetzt  komm'  ich  dran,  sagt  der  Hanswurst  ~ 

Hoefer.  vm^. 

Kr  wirft  sich  bei  seinem  Auftreten  in  die  Bmat,  an 
aussudrttoken ,  er  könne  noch  schönere  und  schwieri- 
gere Kunststücke  machen  als  bisher  geboten  eeiea. 

19  Ock  on  du  sönd  so  got  wie  andre  ihrer  tweL  ~~ 

—  Frischbier  ^,  ndi. 

20  Sein  Ich,  sein  Mich,  sein  Mir,  sein  Mein  den 

Menschen  bringt  in  grosse  Pein. 

21  So  wie  ich  bin,   so    ist   mein  Sinn.  —  frfei*- 

hier  «,  1794. 

22  Wo  bleib'  ich,  sagt  der  Kiebitz.    (Kötkem.j 
•23  Er  kann  noch  nicht  Ich  sasfen. 

Das  SelbstbewusHtscin  iehlt  ihm  noch.  Waa  die  Ttf 
ker  betrifft,  so  zählen  nur  diejenigen,  welebe  ea  be> 
sitxoo.  naher  sagte  eiust  Weicker:  nPrelaaB  wir  Mi 
Völker,  welche  »Ich*  sagen  lernten. 
Völkern  wie  mit  den  oluselnen  Vanaebl 
einmal,  aus  der  bewusstlosem 


alSS 


95T 


Ichanf— Iffland 


Igel— Ihrte 


958 


du  8«chliche  und  Thieritche  tloharhtbcnd.  Ich  laffen 
lernen,  dann  Tergessen  ■!•  ihr*  FeraAnUehkelt  nicht 
wieder.  Hoffen  Wir,  dHS  unsere  dentiche  Netion  iSald 
Ich  legen  lerne.**  (Süchnitche  VattriandabtäUrr,  Leipiig 
IMC;  Seit  1866  iit  eie  auf  dem  Wege  da*u.  Die  Eng- 
lAnder  itellen  ihr  loh  voran  nnd  eohreiben  e«  groei; 
in  Dentiohland  giht  ei  noch  Leute,  die  ei  kaum  sn 
■agen  «ragen,  die  es  entweder  gans  weglaeien  oder  ane 
einer  die  geiunde  Wortfolge  yerhühnenden  HUfllchkeit 
in  irgendeinen  Winkel  dee  Satses  dringen.  L.  Wale»- 
rode  (OloMsen  und  RandtriehHumg«*  su  Texten  aua  un- 
terer Zeit,  Königeberg  1843;  sagt:  „Der  niedrigita  Eng- 
Iftnder  in  dem  Bewusstsein  seiner  Ilabeaa-Conui-Acte 
Bchreiht  «ein  Ich  mit  einem  ebenso  grossen  i  wie  ein 
deutscher  König.  Der  deutsche  Philister  verschlackt 
lieber  mit  seiner  KrAmertimidit&t  das  Ich  ganz  und 
gar.  Der  geistesstarke  Fichte  wollte  seine  Nation  zum 
Bewusstsein  ihres  Ichs  erheben,  aber  er  fand  — 
Deutsche."  Nach  L.  Börne  (Gesammelte  Schriften ,  Ham- 
burg 1840,  IV,  52;  war  es  Jean  Paul,  der  es  zuerst 
wagte,  das  jedem  Deutschen  so  granse  Wort  „Ich*'  aus- 
zusprechen. 
**24  Sein  Ich  ist  die  Hauptsache. 

Holt.:    Hij   draagt  veel   sorg    voor  zijn   lieve  ik.  —  HiJ 
heeft  veel  met  ziJn'  eigen*  tabernakel  op.    (Haireiomit, 
I,  i6l\) 
•25  Sie  sind  beide  Ein  Ich.  —  KixrMn.Zii. 
•2G  Und   Ich,    sagte   der  Narr.  —   Hitffer,  785;  Sim- 

rock,  5111. 
Ichftuf. 

Zuem  Ichauf  brucht  me  hundert  Auge.    (Schiri'i:.) 

lohte  (s.  Etwas). 

1  Besser  ichts'  als  nichts.  —  Simrock,  7539;  /V/n,  //,  37. 

■)  Jchts=  veraltet,  nnbestimmles  POrwort,  altdeutsch 
iht,  abgekttrst  et ;  daher  ichtwas  =  etwaa;  ichtwan^^et- 
wan,  fttr  etwas,  etwa,  irgend.  (Vgl.  ßle^ne,  Htmd»ür- 
terbueh.)  —  „So  ist's  doch  besser  haben  ichts,  denn 
gieng  ich  1er,  het  alles  nicht«.'*    (Waldi»,  II,  73,  S7.; 

2  Besser    ichts,   denn  nichts,   sagte  der  Teufel, 

und  ass  die  Buttermilch  mit  der  Heugabel.  — 

Uoefrr,  1087;  Simrock,  7545. 

3  Besser  ichts,  denn  nichts,  sagte  der  Wolf,  als  er 

nach  einem  Schafe  schnappte  und  dafür  eine 
Mücke   ertappte.  —  lloffer,  II66»;  Lateadorf  11.  lo. 

4  Besser. ichts,  denn  nichts,  sagte  der  Wolf  und 

verschluckte  eine   Fliege  (Schnake,  Mücke). 
—   Simrock ,  754J. 

5  Besser  ichts  denn  nichts,  sagte  die  Frau   und 

ruderte  mit   der  Nadel.   —   Hoefer,  304;    Sim- 
rock ,  7S43. 

0  Ks  ist  besser  ichts  denn  nichts.  —  Lnük^r»  iln., 

S..4. 

7  Ks  ist  besser  ichts  denn  nichts,  sagte  die  Mücke 

und  pissto  in  den  Rhein.  —  Simrock.  7544. 

8  Wo  ichts,  da  ist  Ein  Teufel,  wo  nichts,  sindxwei. 
Icbteen. 

1  Besser  Ischten  als  Nischten.    (MederlamKit:.) 

2  Es  ist  doch  ischten  ^     (MedtTlautUi.J 

')  Doch  ein  kleiner  Nutsen  nnd  besser  als  nichts. 
XdM. 

1  Das  ist  eine  knille  ^  Idee.    (Breidau.j 

')  Snill  =  betrunken. 

*  2  Er  hat  nicht  die  blasse  Idee  davon.  — -  Jer.  Gott- 
keif,  Jakob,  II,  2M. 

*3  Es  ist  eine  fixe  Idee  (von  ihm). 

Eine  irrige,  unbegrOndete  Ansicht,  die  (krankhaft) 
festgehalten  wird.  „Wie  arme  Teufel  immer  Ingstlich 
ihre  paar  Groschen  flbexslhlen,  so  sind  auch  be- 
schränkte Köpfe  gans  besonders  su  fixen  Ideen  ge- 
neigt.*'   (\V*-lt  und  Zeity  T,  264,  487.; 


Ifiland  und  Henke,  London  und  Zwenke. 

Ifliand  gab  einmal  eine  Reihe  von  Gastspielen  in  Leip- 
zig zur  Zeit,  als  die  königlich  sftcbsischeHofschanspieler- 
geseUschaft  unter  Seconda's  Direction  dort  war.  Zu 
denen,  welche  das  Talent  Iffland's  nicht  in  seiner  OrOese 
anerkannten,  gehörte  der  8cbaaspicler  Henke,  Mitglied 
der  fiofschanspielergeselUohaft  nnd,  nach  der  Ver- 
sicherung seiner  Zeitgenossen ,  nur  von  niittelm&ssiger 
Begabung.  Er  suchte  denen,  die  von  imand's  8piel 
begeistert  waren,  begreiflich  su  machen,  dass  man  fllr 
denselben  nur  deshalb  so  eingenommen  sei,  weil  er 
in  Berlin  In  einigen  Bollen  geCsUen  habe.  „Glauben 
Sie  mir**,  tagte  er,  „ich  dftrfle  nur  ein  paarmal  in 
Berlin  spielen*,  nnd  ioh  wQrde  Qberall  ebenso  viel 
OlOck  machen  als  Iffland."  Als  man  den  derselben 
Geeelleehaft  angehörandcn  nnd  ebenfalle  anwesenden 
lg,  eliMB!  der  beliebteetcn  Komiker 
«■  Mim  Urtktll  aber  Henk«'*  Aensserong 
•r  N  ia  oUger  HamenwiMMeneteHnni 


Mvnd  m  Mnad  ging 


long 
und 


Igel. 


sprichwArtlioh  wurde :  „Henke  verh&lt  sich  an  Iffland, 
wie  Zwenkau  (ein  kleines  Städtchen  unweit  von  Leipsig 
mit  etwa  3U0  Uänsern  und  2500  Einwohnern)  an  London." 
(VgL  Braun,  Bibtiolkek  de»  Frohtinnt,  Bd.  3,  Hft.  3.; 


1  Der  Igel   ist    ein    witzig  Thier,  ist  für  vnnd 
für  wider  sein  feind  gerüst.  —  Lehmann,  213,  si. 

2  Der  Igel   wird   oft  von  einem  kleinen  Hunde 

gefasst. 

Dün.:    Ofte    gribes    vild    hasse    af  liden    hnnd.     (Prov. 
dan..  5U3.) 

3  Der  Ijel  let  sich  nit  zem  Uorschwäsch  brochen. 

—  Schuaicr,  ins. 

4  Ein  hungriger  Igel  langt  die  meisten  Mäuse. 

5  Einen  zornigen  Igel  fängt  man  nicht  mit  den 

Händen. 

Port.:    Nunca    so    matou  ouri^o  cacheiro  äs    punhadas. 
(Buhn  I,  287.; 

C  Igel  haben  porsten  (Stacheln).  —  Lehmann,  S9i.  ib. 

7  Igel  nnd  b<')so  Mäuler  stechen  von  allen  Seiten. 

8  Je  länger  der  Igel  die  Geburt  verschiebt,  desto 

stachliger  kommt  sie  ihm  an. 

9  Man  mag  den  Igel  angreifen,  wo  man  will,  so 

sticht  er. 

10  Wenn  man  den  Igel    anrührt,   so  pGrsselt  er 

sich.  —  Ei*rlria,  341;  Simrock,  5233. 

11  Wer  den  Igel  streichelt,  muss  sich  nicht  über 

die  Stiche  beklagen. 
13  Wer  einen  Igel  fassen  will,  muss  gute  Hand- 
schuhe hal^n. 

Böhm.:   Jest  Vera   vec  texkä   pestf   sabiti  jeika.     (Cela- 
knexky,  S5U.; 

*13  A  bot  schrecklich  vil  Igel  ze  birschten.    (Schles.) 

—  Frommann,  III,  416. 

*14  Aus  einem  Igel  ein  Stachelschwein  machen. 

*\b  Da  liegt  der  Igel  im  Hag. 

•16  Da  möcht'  ich    lieber  ann  Igel  zum  Oarwisch 

nahm'n.     (IHrKchherq.) 
*17  Einen  Igel  an  jemand  zu  käwen  finden.  —  /.«• 

thern  7Tfwfcr.,207. 
Einen  Widersacher  an  ihm  finden. 

*18  Er  hat  einen  Igel  im  Magen.  —  A'Jrir.3i82. 

Der  will  immer  schwimmen  und  stachelt,  wenn's 
trocken  ist. 

*  19  Er  hat  Igel  im  Munde. 

Ist  stachelig. 

*20  Er  hat  immer  Igel  zu  bürsten. 

Hat  es  immer  sehr  eilig,  thut  sehr  geschäftig. 
*81  Er  ist  wie  ein  Igel,  er  sticht,  wo  man  ihn  an-> 

rührt. 
•22  Wenn  die  Igel  einander  küssen.  —  Eiseiein,iii. 

Lat.:  Prins  dno  echini  amioitiam  ineant.    (Eitelein,  S42.> 

*23  Wann  de  Igel  eist  in  siinen  Loeke  sittet,  dann 

weark  he  sick  met  sinen  Stacheln.    (Büren.) 
•24  Zwei  Igel  werden  eher  Freundschaft  machen, 
und  iwar  noch,  wie   Smidat  hinsufUfft,  Land-  und 
Se^gel;  von  denen,  die  durch  ihre  Studien  nnd  ihren 
Charakter  so  weit  auseinandergehen,   dass  man  keine 
Hoffnung  hegen  darf,  daas  sie  je  ein  engeres  Freund- 
schaftsverhältniss  anknQpfen  werden. 
Igeln. 

*Es  igelt  ihn.     (Schrei:.) 
Igelsbalg. 

Ueber  einen  Igelsbalg  gehört  eine  Fachshaut. 

—  Simrock,  5235  ;  Körte.  318«;  Braun,  I,  1657. 
Igelahant. 

1  Auss  einer  Igelshaut  macht  man   kein  Brost* 

tuch.  —  l^mann.  540.  56;  Sailer,  148;  Eitelein. 3U: 
.Simroii,  5234;  Körle,  il6i:  lUinitberg  IV,  41;  Braun, 
/.  1656. 

„  Oft  gehen  Anschlag  fort ,  als  wenn  man  ans  Käsen 
Kälber  brtttet,  oder  anss  Igelshäuten  will  Brusttflcber 
machen.**    (Leimann ,  3i ,  S.) 

2  Es  wäre  mir  lieber   eine  Igelshaut,    denn   im 

Bett  eine  widrige  Braut. 
Iggelhelm. 

In  Uglem  *  wäss  der  ZehH  nit ,  wie   sich  der 
Elft  ernährt.  —  Thelcmanu ,  a. 
' )  Dorf  in  der  bairi  sehen  Pfali. 
Ihrte  (Erginznng  zu  Ehrte). 

•  1  D'  Üerta  ^  'n  us  macba.  —  Tobler.  853. 

')  In  Appeusell;  in  andern  Cantonen  auch  Uerte,  in 
Olame  nebenbei   auch  Uerteli  ae  Zeche;  in  BOndten 


959 


Ihnen  •*>  Iltisbalg 


ImbisB — Immeken 


'  snch  Gastmahl.  Bei  liehet:  üorthe  =  Wirthahaniirpch- 
nnng,  wie  Abrechnnng  Oberhaupt.  Davon  das  Zeitwort 
iirten ,  ttrten ,  ttrtnen.  „  Beim  Wein  ttrten  oder  lechen. " 
(Ffim,  biet.):  „Mit  dem  mag  er  wol  Ortnen  und  Trlnk- 
hcn."  (ZeHH-fiifr'ii  Urkunden  zu  Meiner  iienchichte  de» 
app^Hceiier  l'olks.  Trogen  183u— 36.;  „Um  ürthen  apih- 
Icn."  (Lttndbuch  de*  Cantont  Appenzelty  1565;  Tob- 
liT,  353.;  —  Um  dio  Zeche  spielen. 

•2  Den  Ihrten   selbst  beschliessen.  —  HVinfcold.  102. 

Die  Rechnung  ohne  den  Wirth  machen.  Wegen  des 
noch  nicht  festgestellten  Ursprungs  des  Wortes,  Iden 
ich  von  Khre  ableitete ,  wie  wegen  der  so  venchie- 
denen  Aussprache  und  Schreibuog  desselben  (Ehrte, 
Irte,  Oerte,  Uerte)  «teile  ich  hier  xnsamraen.  was 
ich  inzwischen  darüber  selber  aufgefunden  und  an- 
gemerkt habe  'und  was  mir  von  untersttttsender 
Hand  aus  literarischen  (Quellen ,  namentlich  der  von 
Herrn  Krcisgerichtsdirector  Ottov  in  Landshut  mit- 
gctheilt  worden  ist.  In  Jierndt  ( Versuch  zu  einem  AcJtle- 
»ichen  Idirdiktm .  1787,  K.  t»:>;  heisst  es:  „Die  Irte, 
vchlcsisch  für  Zeche,  seine  Irte  bexahlen.  80  auch  in 
Kamberg."  In  dem  Sinne  fUr  Zeche  =  Wlrthlhaus- 
rechnung  wird  es  auch  Jetst  noch  allgemein  beaondera 
in  Dorfschenkcn  gebraucht.  Weinltold  verweilt  unter 
„  Irte**  auf  Uerte,  und  sagt  dabei :  Urte,  Irte  für  Zeche : 
a)  das  Versehrte ,  Vertrunkene;  b>  die  Rechnung,  in 
dieser  Bedeutung  noch  gebräuchlich  (Reichenbach, 
Hirichberg),  das  heisst  ohne  Wirth  den  Irten  selbst 
beschliessen ;  c)  die  Zechgesellschaft,  in  diesem  Sinuc 
nicht  mehr  gebräuchlich.  In  l>er  ichleniteken  Kern- 
Chronik  anderer  neu  (Leipzig  1711,  S.  723)  steht  in 
dem  Wortverzeichnisse:  Oerte -Bier,  d.  i.  eine  Zeche. 
In  dem  Sprichwort  selbst  steht  es  auch  für  Zeche. 
Bei  Frunck  (II,  04'')  lautet  eiu  Sprichwort:  Ks  muss 
ein  schlechter  wirt  sein,  der  einer  zech  nicht  zu  bor- 
gen hat.  Dasselbe  Sprichwort  steht  bei  Lang  (423; 
vgl.  Xopit$<'k,  211):  £s  mu4s  ein  armer  wttrth  sein, 
der  nicht  ein  Irten  borgen  kau.  In  den  llnndarteu 
von  trümmann  (I,  37)  finden  wir  Urten  und  Uerten 
in  einer  Sammlung  schwerverständlicher  Ausdrucke, 
und  zwar  mit  Belagen.  In  Itie  Vier  vunderhartiehen 
Kigenxchaften  rnd  WiirkungeH  de*  irriau  heisst  es:  „Da 
wil  er  bulen  hie  vnd  dort  biss  etwas  hin  auff  mitter- 
nacht,  so  dann  die  Orten  wird  gemacht,  kau  er  gar 
kaum  die  stubenthOr  trelTen."  In  dem  Vastnacbts- 
spiel  iJer  KuUntpiegel  mit  de$n  Blinden  sagt  der  Wirth: 
„Ich  will  euch  einsperen  alle  drey  im  Hoff  drauss  in 
einen  Sewstal  biss  das  man  mir  die  vrten  zal. "  £• 
wird  dann  gefragt,  welchem  Dialekte  dieses  »Urten 
oder  Uerten  entlehnt  sei,  da  der  altbairische  Dialekt 
dafür  „Roaf*  oder  „Reite"  habe.  Statder  {11,  425  1 
hat  Uerte  —  Oasterei,  Gastmahl,  Zeche,  lässt  aber 
Ursprung  und  Schreibung  unberührt.  Das  MUtethock- 
deutiche  Wörterbuch  von  B.  Mliiler  schreibt  Uerte,  gibt 
aber  keinen  etymologischen  Aufschlnss. 

•3  E  grosse  Oerta  verthun.  —  TMfr.thZ. 

Eine  grosse  Zeche  haben. 

•4  Emm  d'  Oerta  macha.  —  TMer,3:,z. 

Einen  streng  bestrafen. 

•5  Emm  e  thüre  Oerta  macha.  —  7'oW«r,35S. 

Einen  schnellen,  sclirwpfen,  ihm  ein  büsei  Spiel 
machen. 

Ihnen. 
•  l  Er  darf  sie  nicht  ihrzen  und  nicht  duzen.  — 

—  EiseU'in,  342. 
*2  Er  ihrzet  niemand  ausser  sicli  und  den  Herrn 

Pfarrer.  —   Eiselein,  342. 

*3  Ich  weiss  nicht,  ob  ich  dich  ihrzen  oder  duzen 

soll. 
Iliade. 

*Eine  Iliade  schreiben  nach  Homer, 
niumlniren. 

♦Er  ist  illuminirt. 

Hat  einen  Rausch.    (S.  Boden  38.) 
Fr:.:   Knluminj  comme  le  B  de  Beati  quomm.    (Leroux, 
7,3.; 
UUa. 

1  Der  litis  ist  ein  schlechter  Tauben hirt. 

Aber  so  parteiisch  und  bestechlich  wie  der  russische 
scheint  unser  deutscher  Iltis  doch  nicht  lu  sein.  Die 
Russen  behaupten  von  dem  ihrigen:  er  lohleichc  an 
dei  Reichen  Pfauenhanse  vorOber  zur  HOhnertteigc 
dea  Armen.    (Altmann  17.  481.; 

•2  Dem    litis  die  Tauben   befehlen.    (S.  Pnchi  3co 

und  Hecht  32.) 
*'3  Oes  hat  so  s'  Oeltes  umdraht.   '(HitrUnurrritU.j  — 
Baumijarten.  81. 

So  sagt  man,  wenn  sich  in  einem  Haute  und  zwar 
in  allen  Rüumen  desselben   plötzlich  ein   eigenthOm- 
licher  (^stank  verbreitet,   wofOr  man    keinen  andern 
Grund  anzugeben  weiss. 
ntlBbalff. 

•Einen  Iltisbalg  gerben.  —  Mumcr.ScMmt.,^. 
^Hör,  wie  ktttzelt  sich  dar  sehalek  vnd  gerbet  mir  ein 
TUlsbalg.'«    (Klottrr.  I.  87«.; 


Imblra. 

*1  Er  gibt  einen  kurtzen  vnnd  goien  imbisi.  — 
Lehmann ,  6i6 ,  49. 

,,Ein  beretter  mann**,  sagt  Ltkmamm^  »ndt  was  to* 
Sachen  dient,  machte  auff  ein  Kareh,  psekt  mmiam  Wab- 
ren fein  eng  insammen ,  er  gibt  ein  knrtaaa  Tnnd  gaMn 
imbiss.*' 
Lal.:  Vir  lapieoe  brevem  sermonem  fseit.  (Lelmam. 
646,  49.; 
*  2  Im  a  Ims  rim.     fKtvit  ilUUsch  i»  ScUetieu.J 

Um  eine  Zeit  in  bestimmen,  und  iwar  die  dea  Mor* 
gens,  zur  Zeit  des  FrOhstOeks,  dea  Imbias.  Fftr  aor 
gens  heisst  es:  'smnrgsder  Ims;  fftr  abenda:  *aobsder 
Ims.  In  Pommern  Imt  (Dähnert,  iOi^J.  In  ainigaa 
Cantonen  der  Sehweia  wird  das  Mittagaaeaen  Imbiaa  §»- 
nannt.  Ehemala  veratand  man  unter  Imbiaa  ttberliaapi 
ein  Esaen,  und  man  liest  noch  In  alten  Sehweisamzkaa- 
den  Nachtimbisi  sowol  als  Morgenimbiaa  fttr  iBbias, 
Anhiss,  von  beissen,  an-,  einbeiasen.  (Stalder,  JI,&.j 
Imktlppel. 

*He  hell  den  Imktippel  (Töppel)  getroffen.  — 

Fri$chbier*,  1801. 
Imme. 

1  D'  Ima  thüend  nud  ala  Lüta  guet  —  TobUr.  tu. 

Entschieden  denen  nicht,  die  sie  nicht  angartriaia 
nnd  gnt  behandeln. 

2  Die  Imen  küssen  gern  die  schonen  Blumen  vnnd 

sie  bleiben  doch  schön.  —  Lehman»,  105.  tt. 

3  Die  Immen  können  das  Flachen    nicht  leiden. 

—  SimriH-k,  12347. 

Ein  recht  gutea,  wenn  auch  aberglEnbiachea  Spiick- 
wort  der  Bienenzüchter.  Der  Flncher  iat  entweder 
ein  recht  atürmiacher  oder  zu  roher  Menaoh  j  um  die 
kleinen  Thierlein  mit  der  Geduld  nnd  Sorgfalt  an  pfle- 
gen, die  aie  verlangen,  oder  sich  durch  die  Frevdedar 
Natur  belohnt  zu  fahlen,  die  dies«  Pflege  gewählt 
Dies  mag  der  vemfinftige  Ornnd  zu  Jenem  Spriehwoit 
sein. 

4  Die  Immen  saugen  nus  den  bittersten  Kräntera 

den  besten  Hunig.  —  Parömiakon,  64i. 

5  Eine  Imme  ist  mehr  werth  als  hundert  Fliegen. 

It.:  Vale  piü    una  pecchia,    che  mille  moache.     r/^uc- 
Ulia ,  235  ,  7.; 

G  Hab'  Impen  und  Schaf,  leg'  di  nida  und  acUaf: 
aber  not  z*  lang.     (Oherpfalz.) 

Auch  in  Tirol.    (Frummann ,   VI,  34,  8.; 

7  Hastu  Immen  vnd   Schaff,   so    leg   dich  nidrr 

vnd  schlaff,  doch  schlaff  auch  nicht  zu  läse, 
das  dir  es  nicht  entgang.  —  Peiri,  l/,  i73. 

8  Imme,  Schope  un  Dike  makt  s&llen  £eneo  rike. 

'7..].iM.'.; 

In  Kavensberg,  im  Lippeschen:  Duike,  rftikc.  Be 
neu . ,  Schaf-  nnd  Fischzucht  sollen  demnach  aeb* 
jemand  reich  machen. 

9  Immen  un  Schoape   kuemet  im  Sloape.  —  f* 

Waldftk:  Firmenich .  /.  325.  31. 

10  Immen  un  Schope   könnt  dem  Biur  den  Rock 

mittrecke  un  antreckc.    (Sauetiand.j 

1 1  Kaf  dar  Imp  und  Schaf  und  geh^  ins  Bett  und 

schlaf.      lOberöKlerreich.,  —   BaumgaUen. 
Eine  frühere  Ansicht  aber  Landwirthachafl. 

12  Man   muss   den    Immen    den    Waben    nehm«. 

CSrhieei:.; 

13  Man  muss  in  keinen  Immen  stapfen.   CSchmttt.i 

In  kein  Wespennest  stören. 

14  Wäi  de  Immen  terget,  dei  mot  luien,  dat  se 

eäm  steäket     (Sauerland.J 
Ib  Wamme'  de  Immen  puret',   mot  me  sik  mt 
wünnern,  dat  se  Enne  steaket.     (Büren.) 

')  Wenn  man.  ")  Ton  purren  =  in  etwas  rfthrea,  et 
reizen. 

16  W^i  de  Immen  terget,  den  stecket  se.    (Sawa- 

land.) 

17  Wer  Imbe  het  und  Schof,  sitz  nider  und  ichlof, 

aber  nit  z'  lang,  'ass  am  der  G'w&rb  nit  ?er- 

gang.     (Solothnrn.J  —  Schild,  99,  7. 
•18  Hai  hiät  en  fetten    Imen  '  snien.     (Inerloka.}  — 

Woeifte.  iC.  105. 
■)  Eiu  einzelner  Bienenstock.  —  Guten  Gevian  habea 
*19  Immen  ins  ßett  tragen.   (S.  Holz  331.)  —  Lekmwm. 

83.^ .  16. 
Zmmaken. 

Da  Iat  de  Immeken  vor  sorgen  I    (i 
Ein  alter  Invalide,  der  vor  J&cmn  In 


gelebt  hat,^rs&hlte,  als  er   aber  d«n 


(anischcn  Krieg,  den  er  ala 


961     Immenschwarm  —  Infanterieregiment 


Infanterist — Innung 


962 


mitgemacht  bat,  sprach,  wi«  in  Amerika  alles  so  viel 
grüflser  sei,  dass  namentlich  die  Bienen  so  gross  wie 
bierzalande  die  Hammeln  seien.  Ein  ZnhOrer  fragte 
darauf,  wie  gross  die  BienonkOrbe  gewesen;  ,,Ebenso 
gross  wie  hier",  antwortete  er.  Als  man  weiter  fngte : 
„Wie  kamen  aber  die  Bienen  hinein",  antwortete  er: 
„Ach,  da  lat  de  Immeken  vor  sorgen."  Diesem  Ur- 
sprung entsprechend,  gebraucht  man  in  Brannsohweig 
und  Umgegend  das  Wort,  nm  sn  beseiehnen,  dass  man 
sich  um  etwas  gar  nicht  bekümmern  wolle. 
Immensohwarm. 

De   Immeuschworm  im  Me  is   werth  en  gonz 
Föhr  (Fuder)  Höh  (Heu).  —  Bocbei,93. 


1  Wohlf  das  iet  immer  so,   ich  hab'  es  nie  an- 
ders gesehen. 
•2  Ja,  wenn's  immer  8u  wäre.  —  Oomo/c»«?,  451. 

Immerdran  verderbt  am  Ende  Boss  und  Mann. 
Inunerkraak. 

Immerkrank  stirbt  nicht.  —  Steiger,  233. 
Immerwad. 

Bei  Immerwad,  da  kriegte  Dänemark  des  Teu- 
fels Bad.  —  Pi«lör..  y,  57. 

Nach  PUtoriut  ist  Immerwad ,  in  dänischen  Sinne  auch 
Jammerwad  genannt,  der  Name  eines  Krugs  oder 
eines  Wirthshauses  Wöltsen  im  Hersogtbum  Schles- 
wig, wo  die  Dänen  im  Jahre  U20  eine  empfindliche 
Lection  erhalten  haben. 
Lat.:  Jnxta  vel  ad  Immerovadum  balnens  diabolicns  Da- 
niae  praeparabatnr. 
Imperativ. 

1  Der  Imperativus  iiat  kein  primam  Personam.  — 
Sutor,  S25. 
Niemand  gibt  sich  selbst  ein  Gebot. 

*2  Hier  steht  ein  kategorischer  Imperativ. 

Ein  Gebot  der  Pflicht,  das  nicht  an  umgehen  ist. 
Impotent. 

Ich  werde  doch  nicht  impotent?  fragte  der  Fran- 
ciHcanor,   als  er  am  Stein  operirt  wurde.  — 
KiosteT$p\egel ,  48,  11. 
In. 

1  Mennig  euer  hett  dat  in  sick,   hei    kann  dat 

man  nich  van  sick  gewen.     (Pommern.) 

2  Was  nit  in  cim  ist,  das  bringt  auch  niemandt 

auss  jm.  —  Franck,  I,  »7*. 
*3  Er  hat's  in  sich   wie   die  Ziege  das  Fett  (den 
Speck).  —   Kirte,  7127». 
Inbftrun«. 

De  de  Inbürung  het,  möt  ök  de  Utgiften  dre- 
gen.     (Schvtrin.) 

Wer  die    Einnahme   hat,  mnss  auch  Ab«  und  Aus- 
gabe tragen. 
Inbeuten. 

Dat  Inböten*  kümmet  dürer,  osse  dat  Backen. 

(WalAeck.)   —   Curlte.  339,  18. 

■)   Einheisen,    Ton    beuten,    Feuer    anlegen.     (Vgl. 
Grimm,  /,  1754.; 
Inblifen. 

Wer  nich  inblift,  kümmt  nich  üt.     (Alimark.) 
Wer  nicht  zu  Hause  bei  der  Arbeit  bleibt,   hat  sein 
Aotkommen  nicht. 
Inbrünstig. 

*£r  ist  inbrünstig  wie   ein  Eiszapfen  im  Januar. 

—   l\irömiukon ,  756. 

Zunächst   Tou  einem  lauen  Beter;    dann  aber    auch 
▼on  jedem,  der  etwas  ohne  innere  Wftrme  betreibt. 
Indianer. 

Hilf  mir  den  Indianer  betrügen,  und  ich  gebe 
dir  die  Hälfte. 

Zur  Charakteristik  des  Verhaltens  der  Nordamerikaner 
gegen  die  Eingeborenen,   die   in  ttberrortheilen ,  ver- 
drängen,  Ja   zu    vernichten,    vielen    als  Aufgabe  gilt. 
(ülvbut.) 
Infanterieregiment. 

Es  geht  nichts  übers  zweiundsiebzigste  Infan- 
terieregiment. 

So  sagte  man  in  militärischen  Kreisen  (Preussens) 
sprichwörtlich ,  om  schershaft  »usxudrUckeu ,  dass  Über 
irgendetwas  nichts  liiuainsgehe,  weil  Um  preussische  Heer 
froher  nicht  mehr  als  7?  Infanterieregimenter  besass. 
Uiea  .Sprichwort  hat  infolge  der  nach  dem  Kriege  von 
ltM>>  ausgeführten  Ueeresorganisation  seine  Wahrheit 
verloren ;  denn  Jetxt  gehen  nicht  nur  eine  grosse  An* 
sahl  Infimtertoregimeater,  sondern  es  geht  der  ganse 
VorddeulMh*  Bud  Aber  das  72.  Kegimmt  Unans.  Von 
d«i  Eagtoe BtOT  des  Ktalgreieha  SaAhsea,  deren  fort- 
iMfra^JfnwwiBUlOl  bagimt,  bat  nao  sogar  scherx- 

ISBB-LlXIXO«.     II* 


Infanterist. 

Ein  guter  Infanterist  ist  sich  selbst  genug. 
Iniin. 

So   infin^  as'n  Ministen   Uorstlapp.     (OlAenhurg.) 

—   Slürenburg,  9i^  :  liuerfit ,  1U45  ;  llautkaU'uAer ,  U. 

')  Sehr  feiu,  zart,  dann  aber  auch  weise,  bedächtig, 
überklug,   spitznndig.  —  LüUen   (Frot/rainm,  37^  fragt, 
ob  das  Sprichwort  vielleicht  ironisch  aufzufassen  ist. 
Jxkgenivüai. 

Man  lässt  oft  die  besten  lugenia  untern  Bänken 
stecken  (hinterm  Ofen  sitzen,  hinter  der  Tliür 
stehen).  —  Sfybold,  6üi. 

Lat.:  Ut  saep«  summa  ingcnia  occulto  latent.  (Ptautiii.) 
(Seyhuld,  661.; 

Ingolstadt. 

Zu  Ingolstadt  zeigt  man  einem  die  Feige  (die 
Feigen).  —  lH«tor.,  7,  49;  .Simroci,  5240;  Körte. mm ; 
lintuberg  V,  87. 

Die  erste  Form  mag  sich  daher  erklären ,  d&»n  sich 
auf  dem  Marientharme  daselbst  ein  Geschütz,  „diu 
Feige*'  genannt,  befand,  aus  welchem  eine  Knjfel  dem 
Vertheidiger  der  evangelischen  (ilanbensfreiheit,  Gu- 
stav Adolf,  ein  Pferd  unter  dem  Leibe  todtete.  —  Nach 
andern  soll  das  Sprichwort  aus  der  Zeit  Lutber's  her- 
rflhren,  wo  man  den  bekannten  Dr.  Eck  damit  ver- 
höhnte, dass  man  ihm  „die  Feige  wies"  oder  den 
Daumen  durch  die  zwei  vordem  Finger  derselben  Hand 
steckte,  um  auf  sein  Verhältuiss  mit  seiner  HaushUl- 
terin  hintudenten.    (Ki$eteiH,  848;  Reiniberg  V,  S7.) 

Inholten. 

DV  Sitten  gen  gode  Inholten*  in.  —  Sturen- 
bürg,  »5*. 

■)  Eigentlich  die  Krummhölzer  eines  Schilfs,  dann 
die  Bippen  eines  Menschen.  —  Von  einem ,  der  brust- 
krank, sohwindsttchtig  ist. 

Ii^urie. 

£s  ist  besser  iniurien  verzeihen  als  rechen.  — 
Lt^mann.bdO,  20. 

Wenigstens  bequemer  und  auch  —  wohlfeiler.  Aber, 
was  ist  eine  Injurie.  Der  Begriff  ist  fast  noch  schwan- 
kender als  der  vom  Sprichwort.  Bei  den  Commersen 
der  Studenten  wird  der  Name  eincp  „Gelehrten"  als 
einfache  Besehimpfung  angesehen.  Man  muss  mit  dem, 
der  sie  ausgestossen ,  eine  Lanze  brechen.  Die  Bezeich- 
nung „Doctor"  erfordert  drei,  die  Benennung  „Papst" 
neun  Lan'zen.  ( SludentfH-ConrersatioHB- Lexikon ,  Leipzig 
1»2.'..; 

Inkrömen. 

Wat  euer  inkrümet  (einbrockt),  mutt  he  üteten. 

—  Richify.  140;  Schütze,  II.  352. 

Was  einer  sich  selbst  anrichtet,    das  muss   er  ver- 
winden. 
Inlieffen. 

•Kr  liegt  in  wie  ein  Murmelthier. 
Innen. 

1  Wo   nichts  innen  ist,   da  kann   nichts  heraus- 

fliessen  (gehet  nichts  aus).  —  llerberger,  I,  792; 
Körte,  6908. 
Lot.:  E  nihUo  nihU  fit.    (Uerh^rger,  I,  792.; 

•  2  He  hett't  van  binnen  as  de  Zegen  dat  Fett.  — 

Frommann,  F.  429.  525;  Eueren,  535. 

Er  hat's  innen,  wie  die  Ziegen  das  Fett.  Er  ist  ge- 
heim ,  kann  sich  verbergen. 

*3  Weder  innen  noch  aussen.  —  EüeMn.  S43. 
Innerlich. 

•  1  £r  hat  es  innerlic\i  wie  ein  schwedischer  Hering. 

—  FrMcfcfcier',1802. 

*2  Er  hat's  innerlich  wie  der  hölzerne  Bock  den 
Talg.  —  Frischbier ,  361 ;  FriscMtier  •,  1804. 

•  3  Ile  heft  et  ennerlich  wie  die  röckgerw'sche  Kin- 

der. —  Frischbier,  360;  Frisehbier*,  1806. 

Kückgarben  ist  eine  kleine  Ortschaft  bei  Schippen« 
heil,  Kreis  Friedland,  Begierungsbezirk  Königsberg. 
Bei  einer  Kirchenvisitation  bekam  der  Superintendent 
von  den  SchiUem  aus  Bückgarbeu  keine  Antwort.  Der 
Lehrer  entschuldigte  sie  damit,  dass  er  sagte,  sie 
hätten  alles  innerlich. 

•4  He  heft  et  innerlich  wie  Picks  Jungen,  de  had- 

deu    luter    Klir.      (Ranziger  Schrunij.i    —    Frisch- 
birr\  1807. 
•ä  Hei  heft  et  önnerlich  wi  dat  Höchste.    (Samlandj 

—  FriscMner  ',  1803. 

Das  Höchste  —  FaUsucht,  Epilepsie. 

•6  Hei  lieft  et  önnerlich  wie  de  korlacksche  Bure. 

—  Frischbier  ^,  1805. 

Korlack,  ein  Dorf  in  der  Gegend  von  Gerduuen. 

Innung. 

Wer  gehört  zur  Innung,  der  hat  auch  die  rechte 
Gesinnung. 

61 


963 


Tnplucken — Interesse 


Interim — Irland 


961 


Inplucken. 

Wat  man  inpluoket,  mut  man  utetcn.  —  FAilf 

inilil.  l.'.2l. 
Inquisition. 

1   I)io  Inquisition  orfand  nin  jMönchf  und  der  Teufel 

lint  ihm  dabei  das  Liclit  gehalten. 
•2  Dir   Inquisition    macht    Heuchler,    (jott    allein 
frrimmc    Christen.  —    Klomernfiiniii ,  3u,  7;  Ei-r- 
Uin.  342. 
I.at.:    Veritas    piscatnria    est,    non    intiaisitoria.      (Eitr- 
Irin  ,  :M'->.J 

3  Vor  der   Inquisition  und  einem   Könige    niuss 
man  schweigen. 
Inschrift. 

Inschriften  und  Donaukarpfen  müssen  kurz  sein, 
wenn  sie  i^iit  schmecken  sollen. 

Der  DcutBclie  ist  in  ilcr  Kegel  audlücklich  mit  HOiaen 
Inschriften.  Der  Kcichflkanzleiatil  klebt  noch  an  allen 
Auf-  and  Inüchrifton  dentscher  Monumente  und  (He- 
ilande. Wenn  der  Dcutache  ein  Epi^raouii  macht,  so 
macht  er  hinterher  eine  Predint,  um  das  Epifn^mm 
EU  «rkifiren;  wenn  er  eine  Aufaebrift  auf  ein  (rcbiiude 
macht ,  BO  hat  diene  Aufschrift  eine  Schleppe,  die  noch 
vom  NchenKebäude  nadiKetragen  werden  muss.  llei 
den  lüniEfstcn  Aufflchriften  ktinunt  der  gesunde  Men- 
achenverstaud  zu  kurz,  und  die  kürzeste  ist  noch  im- 
mer lang  genug.  Jahn  (.Vf-rh' iion  !'<>// «/Au»/^  verlangt 
auch,  dasB  sie  spraclirichtig  und  (in  Deutschland)  deutHch 
seien. 
Insekt. 

Insekten  fliegen  nach   dem  laicht,  nach  Orden 
fliegt  der  Wicht. 
Insel. 

Man  findet  nicht  leicht  ein  Insul,  da  man  das 
Verthane   wider   findet.  —  Lrhmnnn,  11.  4ni.  U; 
KurW,  3187. 
Ihsterburg. 

Wer  aus  Instcrburg  kommt  unhekneipt,  aus 
Gumbinnen  unbeweibt,  aus  Pillkallen  unge- 
gescblagen,   der   kann  von   grossem   Glücke 

sagen.    (S.Jena.)   —   I'riftthbin\  IHO». 
Institution. 

In  Institutis  coinparo  vos  brutis,  in  Digostis 
nihil  potcstis,  in  (.'odices  citis  müdice,  in  No- 
vcllis  coniparamini  asellis.  In  des  Reichs  Ab- 
scheid seid  ihr  gar  nicht  kommen  weit.  In 
Jure  Gentium  estis  instar  flentinm.  In  Jure 
Canonic«»  und  Lehnrecht  sniil  ihr  beschlagen 
schlecht..  Kt  tarnen  creamini  Doctorcs,  o  tem- 
l)ora,  <)  mores  est  vulgaris  lusus  in  doctorellos 
ilIo.s,  die  des  Macherlohns   nicht  worth  sind. 

—   IHstor..  ni.  65. 

Spott  auf  JuriAtcn  ohne  Reclitskenntnias  wie  auf  un- 
wisBendo  Doctorun  üborhaupt.  „  Und  ist  ein  solcher 
ungolohrter  Doctor  wie  ein  falsches  oamisol  oder  Unter- 
rock, der  von  aussen  sammet  und  seiden  stchou  lasset, 
inwendig  ahor  von  swilch  oder  futtortuch  int.*'  (Ilart- 
fir.rj'tfr,  Urotgfr  Schauplatz  littt'ujtr  und  lehrreicher  <ie- 
xchichten,  Anh.  ^nT.)  Als  ein  einfluAnreichcr  aber  nn- 
winneudor  Mann  bei  der  Facultät,  die  ihn  r.um  Doctor 
creirt  liatto,  aufragte,  ob  Bio  nicht  auch  sein  Pferd 
Kinn  l)oc»or  ernonuen  wollten,  erhielt  er  üur  Antwort: 
,,Noiu,  Kael  künnteu  sie  wol  für  (4old  au  Doctorcn 
niactien,  aber  keine  Pferde.^ 
Instriunent. 

1  Elie  man  ein  Instrument  lernt  weil   schlagen, 

so  thut  man  viel  missgrifT  vnd  vcrbridit  viel 
Seiten.  —  Lehmann ,  184 .  19. 
Die  cingtisanimclton  Krfahrungcu  sind  thouer. 

2  Min  Instrument  giwt   kenen  annern  Ton,   segt 

.lakob  Heiden,  un  fidelt  up'n  Stock.  —  ttopfcr.  434. 

3  Mit   kleinen   Instrumenten    kan  man  ofl't   eine 

grosse  last  heben.  —  Uhwami , 'iM ,  yj. 
Inta^e. 

Ann  Aeudäjon  macht  en  Achtel  Wasser  c  Virl 
mor,  en  Aussdagen  c  Virl  Wasser  en  Achtel 
mOr.     (Sivbenliürtj.-gdvlut.j  —   Schuster,  13". 
Interessant. 

•Es  ist  so  interessant  wie  die  (Stadt)  Chronik 
von  Jütcrbogk. 
Die  08  wol  nicht  in  hohem  Grade  sein  mag. 
Interesse. 

1  Ich  habe  ein  Interesse  an  der  Weste  meines 
Herrn,  sagte  der  Dediente,  der  seit  ciuejii 
Jahre  keinen  Lohn  empfangen  hatte. 

Fn-il.:  I  havo  a  vestod  intcrost  in  it,  ai  tho  footman  laid 
i)r  hia  mastor's  waistcoat.    (Itagrn,   1*7,  104,  l^.) 


2  Interessen  fressen. 

I/oU.:   Tnterest  is  een  {nrretende  kanker,   soo  b^  nacht 
als  bij  dag.    (Harrebom^'e,  I,  .162».; 

3  Interessen  täglich  mit  aus  der  Schussel  essen. 

—  Simrwk,  S241  ;  Körte,  31 M:  V.raf.  2S9.  9C9:  Uran, 
/.  1659. 

*4  A  haultVh*  de  Intressen,  's  Kopptuol  lässt  \ 

aber    Stehn.     fSf,rotloM.J  —    Ftrmmir*.  il,  399,  3C. 
')  Er  holt  sich.  —  Um  in  sagen:  Er  bettelt. 

*5  Kein  Interesse  bei  etwas  haben. 
*6  Ohne  Interesse  dabei  handeln. 
Interim. 

*I>as   Interim  hat  den   Schaick   hinter  jhm.  — 

HrHii-rger,  1.2,  82.S;  Pi'tor.,  V,  53;  EifteMn ,  S42;  Siis- 
rndt,  5J4.1. 

„Das  Interim  das  hat  ein  BIntversieesen  gewiit- 
lich  Jhinder  jm."  (Th^alnitn  Hiat^orum,  48»\)  Ihe 
Stimme  des  Volks  über  die  zur  Zeit  der  Keforaatioe 
gegebenen  V^crordnungen .  wie  es  mit  den  atreiiiseB 
Punkten  in  Olanbenssachen  gehalten  werden  solle, 
bis  ein  künftigem  Concil  die  Streitigkeiten  entschetf* 
und  Einigkeit  in  der  Kirche  herstelle.  Wie  aehr  msi 
indets  allen  unter  «liesem  Vorwande  gegebenen  Vero(4- 
nnngen  mistraute,  xeigte  der  obige  Sprach.  Mai 
traut«  der  versöhnenden  Sprache  in  den  Interim«  pro- 
tetttuiitiKcherseits  wenig  und  hatte  guten  (Irand;  deaa 
die,  welclie  von  fManbenseinheit  reden,  veratehen  dar 
unter  Olaubenazwang,  weil  jene  nnmüglich  ist. —  üid' 
t/rff  (lil,  2!>)  erzählt:  „Der  Kischoffvun  Bamberg batt« 
an  Markgraf  Albrecht  von  Brandenburg  geeehvieb«!!. 
dasB  er  sein  Land  und  Leute  nach  dem  Bnch  Intcii« 
wolle  reformiren.  Der  Markgraf  antwortet  ihm:  Ihr 
habt  mir  das  Buch  Interim,  an  Angapnrg  gemacht, 
zugesandt;  ich  send  euch  wiedemmb  ein  Bueh,  auch 
XU  Augspurg  gemacht,  von  der  Keformation  der  Geisi- 
lichkoit.  Kn  ist  billig,  dass  ihr  Geistlichen  ans  La^ca 
mit  elm  guten  P^xorapel  vorgeht.  Sobald  ihr  Oeistli^rB 
eure  Kirch  werdet  reformirt  haben ,  will  ich  auch  mti» 
Land  reformiren."  Von  dievem  Bnch  Interim  m|I 
einer:  „Das  Buch  Interim  hat  ein  Schelmen  hiaiin 
ihm."  Andere  nennen  es  Interlitum,  und  durch  cur 
Versetzung  der  Buch8tal>en:  mcntiri ,  d.  i.  Lagen.  Eis 
Hpanischer  logt  es  den  Teutschen  also  nass:  I=Ihr, 
N  — nürrifloh,  T  =  Teut8chcn,  E--euer,  R=tt  Reich,  1= 
ist,  M=mcin.  Ein  anderer  sagt  von  diesem  Buch:  „Tüir- 
risch  Buch,  närrischer  Nara." 

Intonlren. 

Wer  zu  hoch   intonirt,   dess  Gosan)^  gehet  ia 

lami   aus.   —    Fiarhrr,  PsnUiT.  13*.  TiS'*  u.  144^ 

Intreoken. 

•Dat  lat  intrecken!     flSunmcrn.) 

Das  wird  wol  helfen,  wird  wol  was  ansrichten.  Biff^ 
lieh  und  ironisch  gebraucht  bei  Vrilgeln,  litmüt- 
Lohn,  Lobeserhebungen. 

Inventar. 

•Sic  bleibt  als  Inventar. 

Von  einer  Tochter,  die  unverlioiratliet  im  JlaMt 
zurückbleibt. 

Inwendig. 

1  Was  nicht  inwendig  ist,   das  kann    man  nicbt 
herausbringen.  —  Lfhmann ,  mü  ,  s. 
*2  Er  besieht  sich  inwendig.     (Leipzig.j 

Von  denen,  die  sofort  schlafen,  wenn  ilo  sieh  ge- 
Botzl  haben. 

*3  P>  hat's  inwendig  wie  ein  hölzerner  Bock  den 
Talg  (das  Fett). 
Hott.:  HiJ  heeft  het  inwendig,  gclijk  de  hanen  ran  Vaa 
KcBsel.  (Ilarrehoiitee  bemerkt  aur  Erklfinmg  dieMr 
Uedcnsart:  „Juh.  van  Kessel  war  ein  nnsgozeichnetcr 
Blumen -und  Thiermaler.  Die  von  ihm  goaoichneten 
Hähne  erschienen  so  natarlich,  als  ob  «ie  lebten;  den- 
noch krähten  sie  nicht.)  —  llij  heeft  het  inwendig, 
hij  slaobt  den  kandeol-pot.  (Uarrel^omee,  f.  2CC  *•  u.349».) 
Ipisch. 

•Kr  is  von  dem  alten  Ipisch.   (Jüd.-dttmteh,  BiUi.) 

Von  der  alten  Post,  d.  i.  ans  uralter  Zeit. 
Ira. 

Was  ira  Dci  für  ein  thierichon  und  mala  con* 
scientia  für  ein  fein  hcUisch  fruocfatigeD  ist. 
—   Xoander,  Gnom.,  S.  51. 
Irgendwo. 

*I>at  wanl  doch  noch  wur  (irgendwo)  sin,  nd* 
de  Jung ,  achter  is  ok  noch  'n  Loch. 
Irland. 

1  In  Irland  fault  das  Holz  nicht  —  ffwwWrf,  a. 

2  In   Irland  sind  die  Aerzte  Bettler.  — 

Hnmnntvitung ,  111,  47.  867; 

Um    das    dortig«  KUauk   als 
sobildem. 

3  Irland  hat  kein  Ungedefer.  — 


965 


Irländer  — Ii^i^ 


Irren 


966 


Irländer. 

Sind  die  Irliinder  gut,  so  gibt  es  keine  bessern 
Menschen;  sind  sie  aber  schlecht,  so  findet 
man  keine  schlechtem.  —  lleiekid,  52;  /icin«- 
hertj  V,  21. 

Dioie  BrfahrunR  wollen  vorhorrsohend  die  Pransoson 
gemacht  haben,    Doi  den  Engl&ndern  iclbat  itehon  die 
Ireu  üi  uooh  geriogeror  Achtang.   Für  den  Iren,  sagen 
8ie,  gibt  e«  keine  Sterne.    (ReiHsberg  V,  113.; 
Irmensäule. 

*Auf  eine  Irmensäule  steigen. 

Sich  öffentlioli  ehren  lasten  ;^dai  Volk  war  gewohnt, 
dioour  Säulü  Ehre  lu  erweisen. 
Irre. 

•ln*er  als  eine  Eidechse.  —  HückerVs  linnri,  s.  as.i- 

Ist  ein  Sprichwort,  xn  desseulErklärung  gesagt  wird  : 
Die  Eidechse,  wenn  sie  ihr  Loch  verl&sst,  wird  irre 
und  weiss  es  nicht  wiedonufinden.  Sic  U>gt  deswegen 
bei  ihrem  Ausgang  ein  Hteinchcu  darauf,  um  es 
so  wieder  su  erkennen.  Diejenigen  arabischen  Sprich- 
würter,  die,  im  üogensats  su  den  gosohichtlichon,  die 
naturgcschichtlichen  heissen  können,  Terrutheu  eine 
höchst  aufmerksame  Beobachtung  der  sinnliohen  Oegen- 
■tünde ,  denen  meistens  die  feinsten  nnd  eigeuthQmlioh- 
stcn  Zuge  abgelauscht  sind,  die  aber  freilich  oft  fUr 
uns  mit  den  fremden  Oegenstinden ,  an  denen  sie  haf- 
ten ,  ▼ersehwinden  müssen.  Doch  das  anttote  irre  Um- 
herfahren der  Eidoohse  ist  wirklich  auch  bei  uns  rocht 
uuifalleud. 
Irrefrehen. 

1  Dass  viele   irregehen,   macht  den   Weg   nicht 

richtig.  —  Simrock,  5250;  Ccutpan,  14. 

2  K»  gehet  keiner  jrre,  der  nicht  gern  wider  zu- 

recht kemme.  — -  Pctri,  II.  2«;   Henüch,  1434,  69. 

3  Ich  will  lieber  irregehen  mit  meinen  Freunden 

als  mit  meinen  Feinden  recht 
Hän. :  Mange  Tille  heller  fare  vild  med  dem,  aom  de  hOgt 
agte  oud  gaao  paa  ret  rey  med  andre.    (Prot.  dan. ,  lf>T.) 

4  W(>r  irr  gangen  ist,  der  kan  andern  desto  besser 

den  Weg  zeigen.  —  Lehmann,  i(H,'i. 
b  Wer  irr  gangen  ist,  der  kau  cim  andern  dar- 
vor  warnen  vnnd  auff  den  rechten  Weg  wei- 
sen. —  Lt'hmann,  193.  1.1. 

6  Wer  irr  gehet  |vnnd  wider  wendt,  der  wirdt 

vnbillig  drumb  geschändt  —  Lehmann,  690, 16. 

7  Wer  irregeht,  kann  sich  auf  den  rechten  Weg 

fragen. 

Fr:.:  A  furcü  de  mal  aller  tout  ira  bion.    (Botin  J,  2,) 
Irren  (s.  Errarc). 

l  Der  jrn;t  nicht  (viel),  wer  auff  halbem  Wege 
widerumb  vmbkehrct.  —  Eycrinf),  I,  492;  Lrh- 
mann.  II,  (A,  131;    körte,  319«»  u.  3!H65. 

„Irren  ist  allen  Mousciien  gemein,  ahor  der  Narr 
beharret  darein.*'  (Franck,  Zeytbuch,  CXXVJI».;  Nur 
(iott  irrt  sich  nicht,  sogt  ein  türkisches  Sprichwort. 
(Ctihirr,  2763.; 
Lat.:  Uaud  errat  via  tota,  qui  media  rogrodilur.  (Sfy- 
hold,  211.; 

3  Der  jrret  iiit,  der  auff  einem  bösen  weg  widcr- 

korct.  —  Frnnik ,  II.  42  ». 

3  Die  selber  irren,  könni>n  (wollen)  andere  fuhren. 
■1  Erniro  est  humanum,  sagte  Pater  Veit,   als  er 

sein    Sauerkraut   mit    der   Heugabel   ass.  — 

Schubs.  Shr\inMaU  (Breslau  1867).  Nr.  lt>2.  .*^.  5. 
b  Krraru  humanum,  sagte  der  Hahn,  do  tred  ho 

op  de  llcnn.     (lUAxt.)    —  IhH'fer,  404. 
0  Iren  üs  mäinjtschlich,  schturkolu  äss  rosslich. 

—   SihuKi.r.  1125. 

7  Irren  es  nienslik,  haddc  do  Bür  sacht,  da  hadd' 

he  anplass  *t  Kalf  cn  Rü'en  »lachtet.  —  Wuesii; 

63,  ><;  Ihvfcr,  117;  Imchtlnüttrh  bri  Itrtasbntj  IV,  Sl. 

8  Irren  es  monslik,  sach  de  Haue,  dcu  sät  hai 

opper    Pille    (Knie).     (hertohn.J    —    FrommuHn, 
III,  256.  55. 
U  Irren  is  mcnsklik,  oawer  verharren  des  Düvels. 
ihfrtukn.J  —  Woettc,  71.  142;  sihlen$iHi  bei  Fr«mmann, 
III,  241.  14. 

10  Irren   is  minseblicli,  scggt  de  II&u,  doa  tratt 
ho  'ue  AuL  —  SchtUer,  111,  14^. 


II  Irren  ist  mejuchlicb. 
UrttV.U, 


KiMflcin.  340;  Mmmft.  5246; 
J.  1;  IfttiH», /,  1664;   Reuu- 

isl  flbrigcni  du  tnte,  von  d«m 
Oabmioh  nwohl.'*  (TacA/numi, 


Beliquien,   If,  30Ü.;     Leider  betrachtet  sie  dies  llech 
nicht  selten  alt  ihr  einziges. 
[JfoU.:  Dwolen  is  monichelijk.    (Bahn  I,  312.; 
Lat.:  Erraro  humanum  est.    (EiteUin,  343;  Binder  II,  966; 
Egeria,  57;  Gaal,  970.; 

12  Irren  ist  Menschlich,  aber  im  irrthumb  verhar- 

ren ist  Teuflisch.  —  ylyricolu  //.  215;  Bücking,  301; 
IHnm.,  IX,  8;  Teller^  570;  Körlc,  S191  u.  5869;  Hamann, 
Interr.,  /.  43;  für  WahUrk:  Curlze,  8.'i5,  515. 

Um  Tielfachcs  Irren  r.u  beseichnen  sagten  die  Alton: 
Er  irrt  am  ganzen  Himmel  herum;  entweder  mit  Bezug 
auf  die  Fabel  von  l'hai^ton  oder  der  Ceres,  oder  von 
SohifTem  entlohnt.  Aber  die  Klagen  irren  vi«l  woniger, 
als  die  Thorcn.  Wer  in  Oeschäften  niemals  fehl  ge- 
griffen hat,  der  hat  auch  noch  gchworlioh  oft  recht  ge- 
griffen. 

iMn. :  At  fare  rild  er  meuneskeligt,  afstaae  dct  gudeligt, 
mon  bÜTO  ved  dievelsk.    fl'rvv.  dan.,  157.; 

Ffi. :  Lc  plus  sage  pent  faillir.  —  Tout  homnic  pout  faillir. 
(Oaal ,  V70.) 

It.:  Chi  erra,  e  a'emend«,  a  Die  li  raccomanda.  (Pa:- 
zoylia.  ll>4,  1.; 

Lat.:  Cujus  vishominis  est  erraro,  nullius,  nisi  insipieiitis, 
in  errare  perscrerarc.  (Cicvrv.)  (Bind*  r  II,  k:j2;  Sey- 
bold,  G;»8;  thilippi,  I,  181  ,-  Frobrry,  11. 'l.;  —  Erraro 
humanum  est,  sed  in  errare  persevoraro  diabolicum. 
(SchoHfiHui,  K.  H;  Binder  1,421;  II,  9b7;  Seander.  93; 
Fnii'Hun,  76;  FioOrry,  206;  thilippi,  I,  134;  ."»Vy- 
hold,  148.;  —  Non  omnis  error  itnltitia  est.  (Cicero.) 
(l'hilippi,  II,  41.;  —  Toto  coelu  erraro.  (.Vacrobius.) 
(Erasm.,  7.) 

13  Inen  ist  menschlich,  sagte  die  Frau,  als  sie 

gemahlenen   Pfefiler   in    den  KaÜeekrug   ge- 
schüttet hatte. 
Hvll.:   Men   kan  sich  vargisien,    zci  de  vrouw,  on    zij 
smeot  twec  loud  gemalen  popur  in  de  koffijkan.    (Harre- 
bomee,  /,  .179-'.; 

14  Irren  ist  menschlich,   sagte  Toffel  und  meinte 

Wurst  zu  haben,  und  es  war  ein  Hundedreck. 

lloll.:  Mij  dat,  zoi  Jan;  hij  uioondo  con  stükjo  gcmber  te 
vattcn ,  cn  hct  was  cun  gedrougdc  hondenkeutol.  (Harre- 
bomee,  I,  Ü8\) 

15  Irren  ist  menschlich,    und  Nichtmohrthun   die 

beste  Busse. 
Span.:  Quion  yerra  y  so  onmionda,  ADioi  lo  cnoomienda. 
(Certantc»,  Dom  (^uixote.) 

lü  Irren  vnd  sündigen  gehet  hin;  aber  mutwillig 
vnd  bedächtig  sündigen,  das   ist  zu  vil.  — 

//cni.n/i,  230,  5. 
Span.:  AI  quo  yerra,  pord6nale  una  voz,  mas  uo  despuei. 
(Bohn  /,  197.; 

17  Umnes   erramus   quasi   oves,   sagt  der  Ander, 

wollt*  zur  Frauen  und  ging  zur  Magd. 

18  Wenn  noch  so  viel  irren,  so  wird  keine  Wahr- 

heit daraus. 

Lot.:  Multitudo  orrantiom  error!  non  parit  patrucinium. 
(Egeria ,  141.; 

19  Wer  heut'  sich  irrt,kann  morgen  zurechtkommen. 
'10  Wer  in  cognoscendo  irret,  der  muss  in  coraudo 

feien.  —  Lehmann,  405,  19. 

21  Wer  irrt,  der  bekennt.  —  r.ra\.  Uo.  4i7. 

Wer  bekennt,  gilt  im  allgomelnen  für  schuldig;  so- 
fern aber  der  Kachweis  geftthrt  wcrdun  kann,  dass  or 
siuh  mit  seiner  Aussage  im  Irrthunie  befunden  habe,  so 
ibt  sie  damit  aufgehoben. 

22  Wer  sich  irrt  in  Eile,  bereut  in  Weile. 

23  Wiltu  nicht  irren,  so  hüte  dich  für  dem  Warumb. 

—   Lulher's  Tischr. ,  21  **. 

Wer  nie  auf  den  Qodankcn  kommt,  zu  forschen,  narh 
einem  Uniud  zu  fragen,  der  kann  wenigstens  nicht  in 
Einem  Falle  irren,  weil  er  sich  in  «totem  Irrthume  be- 
findet. 

24  Wir  irron  alle,  nur  jeder  irrt  anders. 

Zur  Vozoichnung  des  Irrens  hal>en  wir  eine  Anzahl 
sprichwörtliche  Kodonsartcn  als :  Dor  ist  im  Lercheu- 
ield;  er  ist  auf  dem  Holzwege;  er  ist  von  der  Land- 
strasse, vom  rechten  Wege  abgekommen;  er  hat  die 
Kcchuung  ohne  den  Wirth  gemacht.  Die  Uänianou 
sagen  :  Kein  Augenblick  ohne  Irrtlium.   (ScMfchta ,  219.; 

Frz.:  II  n'est  si  sage  qui  ue  faule.    (Cuhiir,  1.1H«.; 

UM.:  llet  moet  wol  eeu  goed  meestor  ziju,  die  uiiiiinur 
ftiuten  maakt.    (Bohn  I,  325.; 

•25  Er  irrt  sich  immer  zu  seinem  Vortheil  (oder: 
nie  zu  seinem  Schaden). 

Dio  Franzosen  nennen  einen  geriebunun  Menschen, 
dor  sich  zu  seinem  Vortheil  Utusoht,  einen  Nurri'u  oder 
Dummkopf  vuu  Sulogno.    (lieimbery   V.^  li'/J.) 

•2Ü  Er  irrt  sich  wir  .J<»haun  Niklus  sfsiu  Kater,  als 
er  meinte,  er  .säbüo  auf  der  Katze,  sass  er 
auf  einem  Torfkuchen.  —  üimrorfe,  5251. 

*27  Es  irret  ihn  eine  Mücke  au  der  Wand. 

Cl* 


^ 


967 


Irrenhaus — Irrthum 


Irr&ng — Isolani 


28  Hü  irrt  sik  as  Yatter  Lorenz.   [Höht.)  —  Schütze, 
.'/ .  50. 
Irreitxau«. 
♦1  j!^r  ist  aus  dem  Irrenhause  entsprungen. 

Der    ohuo    Verstand    zu    artheilen  und    lu  handeln 
scheint. 
Fn.:  Etre  log6  aux  Petitei-maisons. 

•2  Er  ist  fürs  Irrenhaas  reif. 

Lnt.:  Squillas  a  sepulchro  vellas.    (Philippi,  II,  l'J9.; 
IrrUcht. 

1  Irrlichter  fuhren  in  Sümpfe. 

Dan.:  F0lger  du  Ipgtc-manden ,  saa  slipper  du  i  en  mo- 
rads.    (Prov.  dun.,  395.) 

2  Irrlichter  verführen  des  Nachts ,  schöne  Frauen 

aui  Tage. 

Dan.:  Gek-ilden  forf0rer  folk  om  natten,   skiffune  quin» 
der  om  dagen.    (Prov.  dan.,  221.^ 

*3  Jedem  Irrlicht  folgen. 

Schon  eins  kann  ins  Verderben  ftlhreu. 
IrmlBS. 

*Dat  's'n  IrrnisS)  Fru  Gevattern.    (Pommcrn.j 
Irrthum. 

1  Den  Irrthum  bekennen,  erleichtert  die  Strafe. 

—  IVinckler.  XVI,  86. 

2  Der  Irrthum  olim  deutscher  Treu  ist  mit  der 

alten  Zeit  vorbei.  —  Heinsberg  V.  59. 

3  Die  Irrthümer   der  Aerzte  werden    mit  Erde, 

unsere  Fehlef  mit  Liebe  bedeckt. 

Port.:  Os  erroB  dos  medicos  a  terra  o«  oobre.    (Bohn  1 ,  290. j 

4  Ein  alter  Irrthum   hat  mehr  Freunde  als  eine 

neue  Wahrheit.  —  Oiwi,  377. 

„Ans  lauter  Ehrerbietigkeit  vor  dem  Alter." 
Dan.:   Mango  af  »rbgdighed  mod  de  gamle  forsvare  en 
vildfarolse  mod  en  ny  sandbed.    (Prov.  dan. ,  12.) 

5  Ein  Irrthum,  anfangs  noch  so  klein,   wird  am 

Ende  grösser  sein.  —  Körte,  8193. 

6  Ein   Irrthum,  so  dick  wie  ein  Haar,  versetzt 

hundert  Meilen  vom  Ziele  gar. 

7  Ein  Irrthum,  wie  ein  Strohhalm  klein,  zerbricht 

zuletzt  ein  Bein. 

Lat.:  Error  saepe  repetitns  tandem  vindicator.     (Binder 

I,  422}  II,  969.; 

8  Ein    irrthumb    bringt  den   andern.  —  Lehmanu, 

404,  5.  Simrock,  5249;  Körte.  3793;  Braun,  J,  1666. 
Frz. :  Le  premier  erreur  ne  corriga  le  aeoond ,  onoore  moins 
le  troiti*me.    (Leroux,  II,  249.; 

9  Erkannter  Irrthum  führt  zur  Wahrheit. 

„Nach  Milton  ist  Irrthum  die  Meinung  im  Werden." 
(SlacatUai/a  Kleine  geschichtliche  und  biographische  Schrif- 
ten, Leipzig  1851,  III,  194.; 
Lat.:  Error  hesternus  tibi  sit  dootor  hodiernus.    (Binder 

II,  l»68;  Schreger,  6.) 

10  Es  ist  kein  irrthum  so  grob,  der  nit  zuhörer 

vnd  beifall  hat.  —  Hetiisck,  258,  2S. 

11  Es  ist  kein  Irrthum  so  gross,  er  findet  seinen 

Anhang.   —   Sailer,  338;  Zinkgref,  I,  8l2. 

12  Im  Irrthum  verharren,  fuhrt  in  gute  Pfarren. 

13  Irrthum  ist  ein  Kutscher,  der  einen  vff  falsche 

Weg  fürt.  —  Lehmann,  404,  1. 

14  Irrthum  ist  keine  Bezahlung. 

Wer  glaubt ,  bezahlt  zu  haben ,  hat  darum  noch  nicht 
bezahlt,  und  wer  sich  zu  seinen  Gunsten  um  zehn  Tha< 
1er  ▼errechnet,  bat  diesen  Betrag  ebenfalls  noch  nicht 
bezahlt. 
It.:  Errare  non  £a  pagamento.     (Bohn  I,  97.; 

15  Irrthum  ist  nicht  Rechnung. 

Fr».:  Erreur  de  calcul  no  paite  en  force  de  chose  jngtfe. 

—  Erreur  n'est  pas  compte.  (Cahier,M3  ~  684;  Bohn  217.; 
/(.:  Errare  non  fa  pagamento.    (Bohn  I,  97.; 

16  Irrthum  und  Wein  übertreten  Gesetze  auf  Stein. 

17  Irrthumb   ißt    kein   betrug.  —  Lehmann.  407,56; 

Simrock ,  5247 ;  Körte.  3192 ;  Braun .  1,  1605. 

18  Ist  der  Irrthum  auch  am  Anfang  kloin,  er  wird 

am  Ende  grösser   sein.  —  Sonnenttdtibchen ,  47. 

19  Kleiner  Irrthumb  im  anfang  würd  zum  grossen 

schaden  im   aussgang. —  iVirt, /,  S2;  Lehmann, 

19,  58. 

20  Tausend  Irrthümer  sind  leichter  gesagt,  als  eine 

Wahrheit. 

21  Wer  seinen  Irrthum  erkennt,  ist  auf  dem  Wege 

zur  Besserung  (Wahrheit). 

„Hast  du  geirrt,  so  sage  es  dreist;  bem&nteln  will  ein 
schwacher  Oeist." 
Dan.:    Hto  ei   kiender  at  han  far  vUd,  lader  ikke  af. 
(Prov.  dan.,  158.; 


Irrting. 

Irrung  bringt  Verwirrung. 


Zween  Irrwege  sind  selten  gut.  —  Pari,  «,  8». 
Irrwisch. 

1  Der  Irrwisch  ist 'ne  Leuchte,  die  uns  zum  Teufel 

führt  zur  Beichte. 

2  Irrwische  finden  sich  am  weg  vnnd  fiiren  die 

Leut  immer  auff  Vnwege.  —  LefcmaiM,  40S.ik 

3  Wer  irrwischen  folgt,  der  kompt  in  gefibhr.  — 

Lehmann,  596,  61. 
•4  Er  ist   ein   Irrwisch.  —  FrisMier,  sei*;  Frwk' 

hier*,  1810. 
Irte. 
*  L  A  iss  ans  der  Irte  gefallen.  —  GomtAcke,  234. 
•2  Follt  mer  nicht  aus  der  irte.  —  Gan^olcke .  »i. 
*3  Ku,  nu,  Meister  Girge,  folt  og  nick   ernde  oi 

der  irte.  —  Keller,  169». 


1  Alt  Eisik  wird  länzerik.  —  r.tn«oM.  looi. 

Der  alte  Isaak  wird  noch  ein  Tänzer.  Wenn  eia 
schon  bejahrter  Mann  noch  jugendliche  Streidie  spielt. 

2  Der  Itzik  is  witzik.  —  TendUtu,  1004. 

Als  Spott  gegen  schlechten  Wits;  Tialleicht  d« 
Reims  wegen,  vielleicht  auch  auf  besondarm  Falk 
beruhend. 

3  Er   haasst  Itzik,   un  sie   is  e  lange    Fraa.  — 

Tendlau,  1045. 

Scherzhafte  Entgegnung  auf  eine  zu  nnbeattmaste  Be- 
zeichnung; wol  auf  einem  besondern  Falle  beraheai. 

4  Itzik   un  01g  (Olga)  er  is  wie  sie,   un  sie  is 

wie  er. 
laabeU. 

Wenn  Isabell  ein  Fasten  ausschreibt,  so  ist*! 
um  Naboth^s  Kopf  und  Weinberg  gescbeheiL 
—    WincUer.  IX.  50. 

Wenn  die  Gewalthaber  den  Schein   der  FrömougiDMl 
annehmen  und  Kirchlichkeit  heucheln ,  dann  sind  BceU 
und  Wahrheit,  wie  deren  Vertheidiger ,  in  Gefahr. 
Holt.:  Als  Izebel  eene  vasten  uitroept  dat  Naboth  T«or 
Kijnen  wijngaard  sorge.     (Harrebomee ,  /,  369*.; 
laoharioth. 

•Dem  Ischarioth  einen  Schein  aufsetzen. 

Das  Laster    unter  der  Form  der  Tugend,    das  üi- 
recht  unter  dem  Schein  des  Rechts  einfahren,  mitaS- 
den,  einladenden  Namen  bezeichnen. 
Ifleffrlznm. 
*1  En  oln  Isegrimm.  —  Eichwald .  9\i. 
•2  Er  ist  ein   (r)echter  Isegrimm.  —  Eitdeim,». 

Braun.  7,1667. 

Isegrimm  ist  der  Name  des  Wolfs  im  Rnneke  Ftät 
„Es  scheint**,  sagt  Lübben,  „auf  den  ersten  Anbliefc, 
als  sei  dieser  Name  nur  ein  zum  Eigenn»men  f•««^ 
denes  Beiwort  dieses  bösen  Tliiers,  und  als  sri  «r 
niemals  einem  Menschen  beigelegt  worden ,  ansser  «tm 
als  Appellativum,  wie  wir  auch  jetzt  noch  einen  Msa- 
schen,  der  ein  barsches,  zurUckstossendea  Weaeo  hat, 
der  ein  Brummbart  ist,  einen  Isegrimm  au  nennen  p9e- 
gen.  Allein  dieser  Name  war  ein  gangbarer  Mannesnasti 
den  nicht  blus  Helden  trugen,  sondern  auch  Geiit- 
liche;  und  gerade  der  erste,  der  für  uns  nachweisbar 
diesen  Namen  fuhrt,  ist  ein  Geistlicher.  Im  Jahr«  93S 
wird  nämlich  ein  Isegrimus  (Perts .  /,  94)  zum  Bischof 
von  Regensburg  ordinirt.  Es  ist  also  wol  IsagiiBsa« 
ein  Personenname,  der  anffda*  Thier  Übertragen  wontsa 
ist.  Darüber  wie  Über  die  Bedeutung  deaielben  v^ 
Lübben  ,  Programm  ,  22—31. 

Island. 

Island  ist  das  glücklichste  Land ,  das  die  Sonne 

bescheint.  —   lleinfberg  VI.  52. 

Es  ist  dies  die  glückliche  Ansicht  darlaUnden 
die  aber  nicht  von  andern  Völkern  getheilt  wird. 


1  Ismael,  der  Priester,  hält  es  mit  den  Priestern. 

—   Tendlau .  42. 

Bei  der  ErkUrung  von  4  ilo».  6,  23  u.  37  beaof  I»- 
mael  das  „sie"  Im  letzten  Verse  auf  die  Prieator  itatt 
auf  die  Kinder  Israel. 

2  Ismael's  Hand  ist  gegen  jeden,  und  jeder  iti 

gegen  Ismael. 

Soll.:  Ismaüls  band  was  togeu  een  ieder,  en  iedan  kni 
was  tegen  hem.    (Harrebomee ,  I,  367  o.J 
laolanl. 

Graf  Isolani  findet  (keinen)  Credit 

lu  dem  »inen  Fall  staunend,  das«  «in  lnliiTi|iilBM|iir 
Schuldenmachor  immer  noch  Glauben  findet,  iadato 
andurn  ausoprechoud,  duss  eableohte  Behnlowar  riih 
vergeblich  um  Credit  boraOben.  Dl«  Odert^ttm^  (SM* 
tin  1^68,   Nr.  395)  berichtet  Tun  elnim  Vttü»  §ßmm 


969 


Ispahan— Italien 


Italicr 


970 


«ciiicc)itt!  /ali]c'r,  «li»  wnlor  durch  Mahubriffo,  Kxeoa- 
tnrcn  noi-h  Manifci>t»tii>iit>i'i(Ic  ii.  8.  w.  iiestintmt  wer- 
di>n  kciniii'n,  ihr«(  VorbinillicIikHitcii  xii  nrfUllon,  ihr 
Name  wpr«lf<  in  ein  nohwarzca  IJurh  ciiifrotraKon.  von 
(IviHCU  Inhalt  BäiniiitIichCiMit(;licder  KcniitiiiB«  erhaltvii, 
und  boi  koinuiu  dorHclbua  werde  Uraf  Isolaui,  dor  bOso 
Zahler,  (-rvdit  fiudnn. 
Ispahan. 

1  lt<iKihaii  ist  die  hallic  Wi»lt.  —  RfinKhinj  VI,  im. 

Dir  Tenor  waren  und  lind  viplli>i(;lit  noch  der  An- 
sicht, daKH  lüpahau  die  uninsto  Stadt  drr  Krdo  kvI. 

2  Wer  p^esund  iiacli  Ispahan  koniiiit,  briiifrt  nichts 

bin,  dort  knmk  zu  worden.  —  nt'inshvrij  VI,  lüy. 
In  RcAUR  auf  dio  {{ctundo  Iia^^o  dor  ätadt. 
Ispeln. 

•Et  isjiolt",  et  CS8  Idschig  üonnbüuk.   (hotn.)  — 

riniiniiih,  /,  47fi ,  2.'»2. 
')  Ks  einölt,  fällt  Kittrogün. 
Israel. 

F  Dio  Kindor  Israel  hätten  Frieden  haben  können, 
wenn  sie  im  Diensthause  Ae^^yptens  blieben.  — 

2  Israel  soll    nicht  verwitwen.  —  */Vh.*/<im.  yia.-  J«i. 
:.i .  .'i. 

Wenn  ein  bciioiitiMider  Manu  aus  »einer  Mitte  ii<-lioi- 
dot,  criitoht  ihm  zum  Ki^at/.  ein  neuer. 

•3  Kr  ist  mit  den  Kindern  Israel  durch  dio  Wüste 
ge/fipen. 

Von  cinor  unf;eHt«Itoten  Pernon. 
•4  Ks  i.'«t  nueh  ein  Kind  I.sraels. 

Kin  Judo  oder  —  ein  jUdiiirendor  rbrist. 

*b  Ganz   Israel    war   davon   erschrocken.   —   /ii*»- 

Inn .  343. 

•t>  b>"  n<dl  es  ganz  Israel  gehen.  —  TimUnu.wj. 

Ho  Kut,  wie  es  dem  neht. 
Israelit. 

1  Vil   seyud   wie  dio  Israeliter   in   Aegypten,   da 

man  viel  borgt  un<I  ni<*hts  widergeben  darH'. 

—   Sulur .  ii.S8. 
Itit.:  Ditat  HOTvata  fidc».     (Sut„r,  6,'»s.; 

2  Wo  I.sraeliten  ein  langer  halten,  da  ist  auch  ein 

goldenes  Kalb. 
Issaus. 

Kin  Issans  ist  ))ef<Ber  als  zehn   Hehelfdieh. 
Isterliaf. 

Ilai  as  eg  gud  am  an  Isterliaf  tu  smeren.   (Am- 

iMiH. '    —    llituyt.  3.>'»,  Kt. 
h'.n  i>.t  nicht  gut,  einen  Ptlauinonlaib  xu  schmieren. 
IstmirRlelch. 

I)'r  Iseh merglieh  wird  nicmul  rieh.   (Aiiiguu.    — 
Sihm'i:.  n,  IM.  fi. 
Ita. 

Wer  nicht   wil  lernen  jta,   der   lerne  hotto.  — 
r.in.n.lA:>. 
Italien. 

1  Aus  Kaliiin  bringen  die  Deutsebfn   drtti  Unheil 

/u  Hause:  leiren   Ssw-kel,   kranken  Leib   und 

IiMS  ("icwisRcn.  —  Ihutsrhi'  UnmniKiitHttg  ,  III ,  iS  ,  711; 
ll.tkirl.  .10. 

2  In   Italien  sind  die  Weiber  eingezogen  und  bü.««e, 

in  I Deutschland  häuslich  und  kalt.<iiiinig,  in 
Kngland  Königinnen  und  allzu  frei,  in  Frank- 
r«'ich  Frauen  un<l  prächtig,  in  Spanien  sklavisch 
Uliil  verliebt,  —  Ihnt^rhe  lfomün:i'ilunif .  III,  39.  234. 

3  In    Italien   sind   viel   schone   Sachen   zu  sehen, 

aber  es  ist  wenig  Tugend  und  Gottseligkeit 
da  zu  lernen  oder  zu  holen.  —  /.inkgn'f,  III.  ns. 

4  Itnlii.n  li.-it  drei  Dingo  zu  viel:  zu  viel  Ilüfe,  zu 

viel  Feiertage  und  zu  viel  Pfafien. 

Deutschland,' von  andern  Ijändem  abffesehen,  kann 
von  diesen  Artikeln  auch  noch  Erkleekllehea  «n  hilliffem 
rn>i!tL'  ablassen.  An  Hufen  hat  ItaUen  seinen  Ueber- 
lliiitH  beinahe  ab{(ejiebcn  and  scheint  anch  mit  den  ttbri- 
Kcn  schier  aufräamen  sn  wollen. 
If-ti.:  In  Italii.'  sijn  te  reol  feesten.  te  reel  hoofden,  te  Ted 
t('ni]ife«ten.    (H<Mrrtf"jiHff.  I.  7I61\) 

b  Italien  ist  das  Land,  wo  Milch  nnd  Honig  fleusat. 

.Vi.-..r<ii  in  seiner  Relsebetohrelbiug  klagt  mehr  Qb«r 
Klühe  als  Über  MUch  and  Roniff.  if.  Htime  (RtisMldtr, 
Hamburg  1840,   IJI,  IM;  empflahlt  selnnn  Freoade: 
,, Heise  nur  aleht  Anfang  Acgntt  (naoh  Itsttes),  wo 
"  ler  flkinne  gebrtimi  ssd  im  NsofaU 


man  des  Taoai  wan  der 

▼on  den  FlOscn  Tenehrt  wird.'*"  XH« 

sich  Italien  tum  Ocborttland,  Fnakificth 

nnd  Spanlan  nm  8Mi%<a,  wall  ItaUas  das  aehönete 

KUma  hAb«,  WnaSmttk  dl«  grfliste  Beqaamllohkelt 


suui  hohen  und  (iunüoitw  aller  Art  darbiete,  und  Sp.inien 
durch  seine  viiden  Kirchen  und  Klostor  und  den  emst- 
huFtm  Charakter  seiner  Bewohner  am  besten  zum  Todo 
vorbereite.  (Rrinth^r;/  V.  7.) 
Ltil.:  Aurca  frug«s  Italiae  pleno  diffaüit  copia  coniu. 
fll-raz.)    (I'fiilij)ßn.I,  7,0.) 

C  Italien  ist  tlcr  Franzosen  Kirchhof.  —  i.v/i«ji|>i»s 

Trmt.;  lIvKrkiH ,  .10. 

7  Italien  ist  die  IIöll   der  Seelen,  ein  Purndciss 
des  Jicibs  und  Fegefeuer  dcss  Beutels.  —  Xiuk- 

ijrrf.  Hl,  421. 

S  Italien  ist  die  Schal zkammcr  aller   natürlichen 
llantiiten  Kiiropas.  -    Ihiüsrhc  llniiuin:i'UHn(i ,  III, 

45  .  711.  //<*ffci>; ,  .10. 

Nicht  bl<){i  Kumpan,  sondern  auch  AHienn  und  ditr 
u)irizoii  Wolltliorlc,  nicht  hlns  dor  natürlichen ,  »on. 
dorn  auch  violor  unnatUrlichon,  soKur  unmuRlicIion. 

0  Italien  ist  ein  Para^lies   des  Leibes,  ein«»  Mür- 

dergrnbc  für  Reisende,  ein  Fegfeuer  des 
iieuU^ls  und  eine  Hölle  der  Seele.  —  Ihui.iiu: 

Hum'iH:ntutig .   III,  4:1.   711;    lU'rvknimrtfir ,  203;    /Kr- 
ku'l .  :tit. 
10  Italien    ist   ein   Paradies,   in   d»!ni  jeder  seinen 
Sündenlall    bat.  —    llrsikitl,  3»;  IfruiKihv  Hoitum- 
:ntHiui.  III.  4.'i.  711. 

U   Italien  ist  ein  Paradies  mit  Teufeln  bewohnt. 

..Das  hoisst  dor  menschlichen  Natur  Holm  gespr'^- 
chen  **,  paift  S^nwr  in  seinem  fijnizirr<jim'jr  t\iirh  ><>/- 
ralux.  „Dor  lt.alioT  iHt  ein  odlor,  herrlicher  Mensch, 
aber  seine  Resronten  sind  Mönche  oder  Mnncheknr<-ht<>. 
Dio  meisten  sind  VXtor  ohne  Kinder;  dan  int  Krklft- 
runf;  tfoniif;.  l'Oberdiea  ist  cm  dor  Sitz  der  YergobunK 
der  Sunden." 

12  Italiens   Städte   beissen:    Verona,    die  würdige 

(la  degna);  Genua,  die  stolze  (la  soperba); 
Mailand,  die  grosse  (la  grande);  Mant.ua,  die 
rühndiche;  Kavenua,  die  alte;  Florenz,  die 
schöne  (la  bella);  N«'apel,  die  edle;  Capmi, 
ilic  verliebte  (amorosa);  Cuma,  die  altt»  Mut- 
ter von  Neapel.  —  llmtsi  hi<  Hnmim:ithttnf,  III.  4.S,  711. 

13  W"i'nn  Hfllien   Guitarre  sjüelt,   Spanien  Castag- 

netten '  schlügt,  Frankreich  seine  Lautr-n 
rührt,  Irland  dazu  ilarfc  trügt,  Deutschland 
die  Trumpete  bläst,  Kriglaiid  Violinen  streicht, 
die  Schweiz  i>feift ,  Holland  lässt  die  Trom- 
meln hören,  nichts  dem  gleicht.  -  -  IWuhi-n- 
mryir ,  h.  Ihulxihf  UiimniucUHiuj .  III,  39.  234. 
■)  Handschellen,  Tanzklapporn  7U  Schaittänreu. 

14  Wer   einmal    in   Italien    reiset,    der  sucht  ein 

Schalck,  zum  zweiUMimal  und  er  jhn,  zum 
drittenmal  bringt  er  jhn  mit  herauss.  -  -  hh- 
niiiun.  A87.  14. 

l.rfiiininn  füRt  schon  die  Bemerkung  hinr.u:  „Aber 
KU  diesen  Zeiten  kan  maus  vff  einer  reiss  verrichten,  so 
vohig  sind  dio  Toutschen  worden." 

15  Wer  Italien  helfen  will,  niuss  Mailand  curireu. 

16  Wer  Italien  will  befriedigen ,  muss  Meyland  er- 

niedrigen (ruiniren).  —  Itmh-nmnjrr ,  148;  Ihulschr 
liimiimritung ,  III,  45.  712. 

Entweder,  weil  man  meinte,  Mailands  Handel  mUss^ 
dnrch    ganz    Italien    vertheilt   werden,    oder  weil  die 
Stadt  dem  Lande  mehrere  unglücklicho   Kriege  verur- 
sicht  habe. 
Italler  (*.  DeaUche,  der). 

1  Der  Italier  ist  im  Ehestände  kcrkermoisterisch, 

der  Deutsche  hausherrisch,  der  Englantler 
knechtisch,  der  Franzose  frei,  der  Spanier  ty- 
rannisch. —  Ümtitrhi!  Romanwitung ,  111,  i'J.  234;  //«> 
ndiifl,  i. 

2  Der  Italier  ist  in  dor  Kost  massig,  der  Deutsche 

tmnkaüchtig,  der  Engländer  verthui seh,  der 
Franzose  delicat,  der  S])anicr  8})arsani.  — 
ÜnttiAe  HomnmcUmg,  Ül,  39>  134;  llrsrkifl.  5. 

3  Der  Italier  ist  in  der  Religion  ccrcmoniell,  der 

Deutsche  ernst,  der  Engländer  andächtig,  der 
Franzose  eifrig,  der  Spanier  abergläubisch.  — 
DeviMche  Rnmanzrihing,  III,  S'j,  234;  llnrkivl,  .S. 

4  0er  Italier  ist  in  Dienstleistungen  ehrerbietig, 

der  Deutsche  bequem,  der  Engländer  knech- 
tisch, der  Fra^^z•.>^e  getreu,  der  Spanier  ty- 
rannisch. —  tleuüihc  lloirMHxeilmg,  111,  39.  334;  He- 
M*iel.  4. 


971 


Ite  missa  est— Iwerkötel 


Ja 


973 


5  Der   Italicr   ist   in   Bathschlägen   scharfsinnig, 

der  Deutsche  langsam,  der  Engländer  be- 
herzt, der  Franzose  geschwind,  der  Spanier 
behutsam.  —  Deuttchc  Romanteitung ,  III,  39.  235 ;  llc- 
sekiel,  6. 

6  Der  Italier  ist  in   seiner  Haltung  complaisant, 

der  Deutsche  afifablc ,  der  Engländer  launisch, 
der  Franzose  scherzhaft,  der  Spanier  gravi- 
tätisch. —  Deulschi;  ttomanintwKj ,  III ,  i9 .  2ih :  Ilese- 
kiel,6. 

Die  Polen  sagen  von  den  Italiern:  Was  der  Italier 
autsiont,  verfertigt  der  Franzose,  der  Deutsche  ver- 
kauft es,  der  einfältige  Pole  kauft  es  und  der  Busse 
raubt  es  ihm.  ^  (Reinabera   V,  7.) 

7  Der    Italier    ist   in   Unternehmungen    wie    ein 

Fuchs,  der  Deutsche  vrie  ein  Bär,  der  Eng- 
länder wie  ein  Löwe,  der  Franzose  wie  ein 
Adler,  der  Spanier  wie  ein  Elefant  —  Dcvitche 
Jiinnanzeitmg ,  III,  39,  235:  Hesckiel,  5. 

Die  Fransosen  charakterisiren  die  europ&isohen  Völ- 
ker noch  durch  folgende  Sprichwörter:  Les  Italiens 
k  pisser,  les  FranQOis  h  crier,  les  Auglois  h  manger, 
les  Espagnols  k  braver  et  les  AJlemands  k  s'enyvrer. 
(Leroux,  1,  194.^  —  Les  Italiens  pleurent,  los  Alle- 
mands  crient  et  los  Franqois  cliintcnt.    (Bohn  l,  3b.) 

8  Der  Italier  ist  klug  vor  der  That,  der  Deutsche 

bei  derselben,  der  Franzose  nachher. 

Frx.:  L'Italien  est  sage  devant  la  main,  rAUcmand  sur 
lo  fait,  et  le  Fran^ois  aprös  le  coup.    (Leroux,  /,  164.^ 

//..•  Ur  Italiaui  saggl  innansi  il  fatto;  i  Tedeschi  nel 
fatto  i  FrancesI  dopo  11  fatto.    (Hohn  /,  99.; 

9  Der   Italier   ist   (nach   seiner   Figur,    Gestalt) 

mittelmässig,  der  Deutsche  gross,  der  Eng- 
länder ansehnlich,  der  Franzose  Wohlgestalt, 
der  Spanier  klein.  —  Üeutsckc  Romanzcilung ,  III, 
39,  235;  llcgekiel,  6. 

10  Der  Italier  nimmt  (von)  der  lürcho  das  Geld 
und  die  Kirche  nimmt's  von  aller  Welt 
Frz. :  L'Italien  a  bonne  raison  de  l'ögllso  faire  nne  toison. 
(Leroux  y  I,  VH.) 


11  Die  Italier  nennen  ihre  lustige  Penon  (nach 

ihrer  Lieblingsspeise)  Maecaroni,  die  Deut- 
schen Hanswurst,  die  Engländer  Jade  Pud- 
ding, die  Franzosen  Jean  Potage,  die  Nieder- 
länder Heringspeck.  —  DeuUche  lhmmufüm§. 
111,39,235:  Ilesekid.  7. 

12  Die   Italier  sind   entweder  Engel   (recht  gut) 

oder  Teufel  (sehr  böse).  —  Berdtemmefer^lOi; 
DeuUche  Romamritmtg,  PI.  45,  711;  tlMekiel,  SO. 

Alao  entschiedene  Leute,  entweder  k»lt  oder  «ma, 
entweder  Paul  oder  SaoL 

13  Die  Italier  sind  anter  allen  Christen  (die  schlimm- 

sten) und  unter  diesen  die  zu  Rom  die  äi^g^ 
stcn.   —  Derckenmejfer ,  205;  Heukiel,  30. 

14  Ein  halber  Italier  ist  schon  zu  viel  in  Einem 

Hause. 
Frt.:  C'est  trop  d'nn  demy  Italien  en  aae  m»iaoa.    (U- 
roux,  /,  194.; 

15  Unter  drei  Italiern  findet  man  zwei  Goistliche, 

unter  drei  Spaniern  zwei  Windmacher,  unter 
drei  Deutschen  zwei  Soldaten,  unter  drei 
Franzosen  zwei  Köche  und  unter  drei  Eng« 
ländem  zwei  Hurenhengste.  —  Der  GeteÜMckaßtr 
(Magdeburg  1784).  U,  US. 
Ite  missa  est. 

Das  ite  missa  est  ist  gesungen.  —  Franck,  u,  loi*. 

Item. 

Sein  Item  gilt  mehr,  als  anderer  Leute  Somins 
Summarum. 

„Ein  temlik  Item  beb  ik  wol  vorteert  aldar.**    (Ln^ 
remberg,  I,  HA.) 

Itsehoe. 

Itzehoe  is  dat  hoge  Fest,  Crempe  dat  Rotten- 
nest.  Wüster  de  Waterpohl  und  Glückstsdt 
de  Horenschol. 
Iwerkötel. 

*^imm  en  bet'n  Iwerkötel  in.  —  Eichmaid,  m. 


j. 


Ja. 


1  Da  noch  blos  Ja,  blos  Nein  im  Brauche  ging, 

stand's  mit   der  Welt   nicht   so   gering.  — 
Körte.  3104  u.  3880. 

2  Der  eine  sagt  Ja,  der  andere  Nein. 

Frz.:  Ilippocrato    dit  oui  et   Gallien  dit  non.     (Ltroux, 
II,  38.; 

3  Ein  hastig  Ja  macht  gern  ein  Lügner.  —  Pari, 

II.  196. 

4  Ein  Ja  ist  besser  als  zwei  Nein. 

JIoll.;  Beter  enkel  Ja  dan  dubbel   neen.      (Harrebomee , 
I,  348 'g 

5  Ja  an  dachin   an   gid  dugh   egh,   hed   as    an 

Skeet.     (Amrum.) 

Ja  und  dooh  und  gid  (gid  ist  unttbenetzbar)  taugen 
niuht;  hätte  ist  ein  Schiss. 

(j  Ja  gesagt  zu  rechter  2jcit,  ist  gar  gescheit. 
UoU.:  ilet  is  eene  kunst,  in  tijds  ja  te  seggen.     (Harre- 
bomee, I,  348  bj 

7  Ja  ja,  ja  ja,  segt  Thomas,  da  lewe  noch.  (Ilil- 
demhcim.)  —  l/oe/or,  1071. 

B  Ja  ja,  seggt  de  Bür,  denn  wöt  hc  nich  mehr. 
(Ostfrics.)  —  llawkalciKkr. 

9  Ja,  ja,  sied  de  Bür,  wan  hä  nix  mä  weit. 
(Ilagen.)  —  Fromnumn,  III,  258,  85;  för  Jever :  From- 
mann, III,  39,  45. 

10  Ja  oder  Nein,  sagte  der  PfafTc  zur  Braut,  der 

Bräutigam  hat  nicht  Zeit. 

BoU.:  Bij  ja  en  bij  neen,  sei  de  factoor,  kooplui  zweien 
niet.    (UarrebonUe,  I,  348'».; 

11  Ja  sagen  zu  rechter  Zeit  ist  (auch)  eine  Kunst. 

12  Ja,  sogt  de  Bür,  je  höger  de  Äp  stigt,  desto 

mier  wist  ho  den  Niors.  —  ihefcr,  i96. 


13  Ja  und  Nein  ist  ein  langer  Streit.  —  Köne,  3UI; 

Simrock,  5159  ;  Itram,  I,  1610. 
Besonders  zwischen  zwei  entgegenstehenden  Priui* 

pion  und  äystemon. 
Fr».:  De  oui  ot  non  vient  touto  quostion.     (Bohn  I,  ü.) 
HoU.:  Jae  ende  neen  is  ecn  langhe  strijt.     (Tutm.,  15,  l> 

Harrebomee ,  I,  348  ■>.; 
Lot.:  Kst  longum  bellum  non  non,  est  oetqae  dadlaa. 

(Fallertleben,  487;  Sutor,  4b.) 

14  Ja  und  Nein  macht  oft  Pein. 

15  Ja  und  Nein  scheidet  die  Leute.  —  £'»dem,  sH, 

Simrock,  il60:  Körte,  3102;  Graf,  227,  8;  Petri,  II,  W: 
Itram,  I,  1609. 
Fr».:  Do  oui  ot  non  vient  toute  quostion.  (Kritsinger,49l^.) 

16  Ja  und  Nein  sind  für  ehrliche  Leute  niciit  za 

klein. 
HoU.:  Uw  ja  zij  ja,  uw  neen  zij  neen,  zoo  acht  en  mial 
n  iodoreen.    (Harrebomee,  I,  348  ".J 

17  Ja   und   Nein   sind   kleine   Wort   und    treiben 

grosse  Dinge  fort. 

„Den  kleinsten  Worten  ist  im  Leben  di«  absolHlasts 

Macht  gegeben;  das  Wenn  und  Aber,  das  J»  und  Heia 

worden  immer  Despoten  sein.**     (Schückimg,    UVB  uad 

Zeit,  Vi,  61.) 

Frx.:  De  oy  et  non  vient  tonte  quostion.    (Leroux,  I,  Ht) 

18  Ja  vnud  Nein  ist  eins  so  balt  zusagen  ftb  dai 

ander.  —  Lehmann ,  649 ,  96. 

„Aber  mit  Ja  kan  man  sich  bald  vemchnAppaa: 4Mt 
Nein  woUen  hinauss  führen,  ist  ein  gewagt«  «MttkMk* 
Dan.:  Ja  og  ney  ere  snart  sagde  men   baTe  tit  a«git  «1 
betydc.    (Prov.  dan..  321.; 

19  Je,  je,  seggt  dci  Bür,  dann  wet  he  uokt  mit 

(Mecklenburg.)  —  lloefer.  180;  Raobe,  Ui;  ftr  £#p«: 
Firmenich .  I,  270. 
')  Mit  kursgesprochenem  e. 
Span.:  Uablö  el  bney  y  dijö  mu.    (Bokt  /. 


973 


Ja 


Jabroder — Jacke 


974 


20  Je,  je,  eied  de  Biir  un  krassed  siA  hinger  den 

Oaren,  wan  de  Bäckere  >  op  sind.  (PieUenbcrti  in 
der  Cniachaft  Mark.)   —  Frommann,  III.  246.  5U. 

')  FUrfiäükode,  »ebftck,  ftirner  KornTorrstli.  Uar 
mancher  Bauer  ruft:  Je,  jel  wenn  dieser  erschüpft  ist. 

21  Jeu  (ja),  sach  se,  twäi  wol  se  un  drai  brach  se. 

(herlohn.)  —  Frommann,  III,  256,  51. 

22  Jö,  sei  Jan,  do  fiel  Trine  op  de  Fott  (Hintern ). 

(Mfurs.)  —  Firmenich,  I,  407,  HS. 

23  Joa,  sagte  Henrik  Halfmann,  hä  mainere  (meinte) 

oawer    nei    (nein).     (Lüdcwtcheid.)  —  Frommann, 
III,  257,  62. 

24  Mit  Ja  und  Nein  achliesaen  die  Kaufleute  gros- 

sen Handel. 

HotL:  Ja  en  neen  in  kooplieden  Toer,  koot  en  bikkel  iler 
kindercu.    (Uarrfhomef,  I,  :UA*\) 

25  Na  ja,  ja,  segt  Vatter  Rusch,  harr  nich  dacht, 

dat  ik  'n  Nachtwandler  wier,  dar  drüp  sin 
Frü  'n  nachta  bi  de  Dieru.   (Hamburg.)  —  lloe- 

fer .  880. 

26  Was  vl)er  ja  vnd  nein,   das   ist  vom  vbel.  — 

lh>tri,  II.  611. 
,  27  Wenn  das  ja  vnud  aber  zugleich  vffziehen,  so 
ist  nicht  vil  dahinder.  —  Lehmann, 9ao,4\. 

28  Wenn  Ja  und  Aber  beisammen  stehen ,  ist  nicht 

viel  dahinter  zu  sehen.  —  Aurfc,  siou;  l.uhrcn^d. 
I.  768. 

29  Wenn  sie  sagt  Ja,  neigt  er  den  Kopf.  —  l*arö- 

miaium,  1478. 

Abraftam  a  Sanrta  Clara  von  Ehemi&nnern,  die  ihren 
Fraunn  allen  Willen  thun.  V<iii  einem  solchen  sagt  er 
auch  :  ,,  Kr  tanst,  wie  sie  pfeift.  Kr  liest,  wie  sie  bnch- 
stabirt.  Kr  malt,  wie  sie  vreisst.  Wenn  sie  trinken 
will,  schenkt  er  ein;  wenn  sie  den  Kopf  schüttelt,  sn 
sagt  vr  nein.  *' 

30  Wer  bald  .la  sagt,  sagt  auch  bald  Nein. 

31  Wer  gut  Ja  sagt,  wird  gut  fott. 

32  Wer  ln'ut  sagt  Ja  vnd  morgen  Nein,  der  kompt 

mit  Niemand  vbenün.  —  /viri, //,7i8. 

33  Wer  zu  allem  ja  sagt ,  der  hat  das  Pulver  nicht 

erfunden. 

34  Zwosch'r  ja  oan  nä  schtit  d'r  Golja.  —  /W^r, 

/.  447. 

35  Zwischen  .la  und  Neh  is  der  (Jalgm.    rniterlausii:.) 

36  Zwischen  Ja  und  Nein  eines  Weibes  lässt  sich 

keine  Nadelspitze  stecken.  —  Einiein,  634. 
•37  Ach  ja,  Herr  Amtmann,  ja. 

Ist  ah  SrhlusBwort  einer  (IvUert'schen  Fabel  sprirli- 
wiirtlich  geworden,  in  der  es  auch  seine  KrklArung 
findft. 

•38  Bei  ihm  ist  alles  Ja  und  Nein,  Ja  im  Verspre- 
chen und  Nein  im  Halten.  —  Einfalle,  21«. 

Von  luixurerlAssigou  Leaton. 

•30  Bei  Ja  und  Nein.  —  /i.WJ«in,  344. 

•40  Das  Ja  von  einem  erpauken.  —  Kjtr?*iii,  344. 

*41  Dazu  sag'  ich  weder  Ja  noch  Nein. 

Jh.n.:  Ik  wil  er  «een  noch  Ja  op  seggen.     (llarrfhntnee, 
l,  :J4s".; 
•42  Der  kann  nit  Ja  sagen.  —  TendUxu.ibi. 

Vom  Unontschiedencn  oder  dem,  der  sich  stets  eine 
IliutertliUr  offen  hält. 

•43  Kntwcder  Ja  oder  Nein. 

Wenn   man   auf  einen   kurxcn,   entschiedenen  Ent- 
BChlu««  dringt. 
Frt.:  Ou  un  bcau  oni,  »u  un  bcau  non.    (Krittimg^r,  491».) 

*  14  Kr  sagt  immer  Jii,  dass  ihm  's  Maul  nicht  krumm 

wird.   —   .simror*.  12H42. 

*Aö  Kr  sagt  weder  Ja  noch  Nein. 

Ks  gibt  eine  answeirhendo  Antwort.  Di«  Franaoson 

nennen  eine  sulche  xwoideutige  Antwort  eine  aonnan« 

•liüche,  wie  sie  unter  einer  üonnandisohen  AoasOhnang 

eine  gohcnchulte  verstehen.    (Httintbfrg  V,  IVi.j 

•46  Ks  ist  Ja  und  Amen.  —  llrrbnger,  /,  f.  1T5;  Eisf 

/im.  343. 
•47  Ja  ja,  nein  nein.  —  EiMelfin,ut, 
*48  Ja  oder  nein  will  ich.  —  Euelfin,  ul 
*49  Ja  nnd  Nein  an  Einem  Spiesse  braten.  —  ^ar^ 

miaknm ,  ISST. 
Er  ist  all«  KmguMLA»  andani  SinaM.   Wu  ar  hrat« 

Tenprioht,  vIbmI  «r^oigau  inrtok,  bald  will  n  watea, 

bald  acbwafB. 
Am./  Rom  riuMr  Ja  «ff  mm  Ifl  alUair.    (Prno,  Jan, ,  Zfiig 
fv«.:  II  •  midll  ü  ar    '"" 


•  uO  Ja  und  Nein  suid  lang ,  wenn  er  sie  ausspricht. 

f/o/i«uif -sagt«  von  einem  faulen  Menschen:  „Diese 
beiden  einsilbigen  Wörter  werden  in  seinem  Munde  zu 
reriodeu."    (HinJäUe,  WH.) 

•51  Ja  vnd  Amen  dazu  sagen.—  Lutht-r'n  Werke,  VII,  in*. 
•52  Mein  Ja  ist  ao  gut  wie  sein  Nein. 

lloiL:  Mijn  Ja  is  sog  goed  als  sijn  neen.     (Harrebom^i^, 

•53  0  jo,  se«!   Baum,    (ileurt.)  —  Firmenich,  !,  425.  322. 
Um  zu  sagen :  Ks  geht  so  nicht. 

•54  Wenn  er  Ja  sagt,  spricht  sie  nein,  will  er  aus, 
so  will  sie  ein;  will  er  liier,  so  will  sie 
Wein;  will  er  dies,  so  will  sie  das;  singt  er 
Alt,  sr)  brummt  sie  den  Bass;  greift  er  zum 
Prügel,  st»  nimmt  sie  die  Schlüssel;  wirft  er 
di<>  Tiegel,  so  wirft  sie  die  Schüssel.  —  Swi- 
rotk  ,  .Mtil ;  Purum iakan  ,  SS81. 

Von  Eheleuten  ganr.  entgogengesetiter  Denkmigsart, 
die  atets  miteinander  im  Kampfe  Hiiid.  Kh  int  dius  uuch 
in  folgender  Weise  ausgeführt :  Sagt  vr  ja,  so  sagt  »ie 
nein;  trinkt  er  Bier,  ho  trinkt  sin  VVoin;  will  er  sauer, 
will  Hi«)  süss;  «'iU  er  Mehl,  so  will  sie  «^rien;  schreit 
er  Jiu,  so  schreit  sie  ha;  ist  er  dort,  so  ist  nie  da; 
will  er  essen,  will  siu  fasten i  will  er  gehen,  will  sie 
rasten;  sagt  er  Spatsen,  ruft  sie  Finken;  will  er  Wurst, 
so  will  sie  Schinken;  will  er  Sopptf,  will  sie  Brocken; 
will  er  Strumpfe,  will  sie  Socken;  will  er  dies,  so 
will  sie  das;  singt  er  Alt,  so  brummt  sie  Itass;  steht 
er  auf,  setzt  sie  sich  nieder;  schlägt  eruar,  so  schlägt 
sie  wieder.  Will  er  tritt,  so  will  sie  trott.  'S  ist  ein 
Leben ,  erbarm  dich  Uott.  (Kia^lfin,  M*.) 
Jüd.-tleutxck:  Wenn  er  sagt  jo,  sagt  sie  loo.  (T^ndtau.  MO.) 

Jabruder. 

•Kr  ist  ein  Jabruder.  —  Frittrhlaer,  354*;  Hennig,  lOI. 
Kiu  gedauken-  und  willenlos  Beistimmender. 
IloU.:  Jlet  is  een  jabroor.    (Ilarrehumre,  I,  34s''.; 

Jacere. 

Kn  jacet  in  Drecko,  qui  modo  Reuter  erat.  — 

Frimhhier,  354. 

In  I.in^manm,  Deliriae  caUHtlarioyraph,  (Kg.  Bb,  4)  beim 
Jahre  ICtfi. 
Jaoh. 

1  Wer  zu  gech  ist  zu  vnzeiten,  der  soll  eitel  Ksel 
reiten,  die  gehen  gemach.  —  f/cuixrfc.  944. 14. 
•2  Lasa  dir  nit  so  gach  sein.  —  Fra%\ck,  /,  ."iü". 
I'ebereilü  eine  .Sache  nicht. 
Jachem. 

Jachem  hat  den  Mantel  um.  —  Petters.  20. 
Jäokohen. 

*Ka  hod  a  rods  Janggadl  aun.     (Steiermark.)  — 

Firmenich,  11,  C. 

Kr  hat  ein  rothus  Jäckchen  an,  d.  h.  er  ist  ein  De- 
nunciant. 
Jaoke. 

1  Pua  Modders  wil  nun  ruäd  Knappe  sii  haa,  an 

dat  hi  niinen  fo  küd.    C^^iylt./ 

Paul  Moders  wollte  keine  rotho  Jacke  haben,  weil 
er  keine  bekommen  konnte. 

2  Wea  z'an  Janggar  geboren  is,  kimp  za  kuanen 

Rouk.     (Stncrmark.)  —   Firmniich  ,  11,764,  l. 
Wer  inr  Jacke  geboren  ist,  kommt  zu  keinem  Rook. 

3  Wer  zur  Jacke  geboren  ist,  kommt  zu  keinem 

Bock  und  wenn  er  's  Tuch  beim  Schneider  hat. 
mel.j 
•4  Dat  Ö88  6n  Jack,  en  Pack.  —  FriJifW»iVT ',  1777. 
•5  Dat  oss  Jack  wie  Hos'.  —  Früirhbier*.  1777. 

Eins  wie  das  andere. 
•6  Dat  Ö88  Jack  wie  Pigg.  —   Frinchbirr*,  1777. 

Plggo  ~  Wams,  Jacke. 
*7  Kincm  die  Jacke  ausklopfen. 

Holt.:  lemand  hot  Jak  afsehnUeren.  (Harrehomee,  /,  3j2  ^.) 
Span.:  Karrar  ft  uno  la  bailana. 

*8  Kinem  die  Jacke  flicken. 

„Vnd  schelten  ms  vor  Kbriacken,  wie  wol  wir  jn 
jetik  reoht  die  jaekcn  mit  gottot  wnrt  gar  weidlich 
■tlekan."  (Waidi»,  IV,  17,  22.;—  „Die  Walen  schel- 
ten nna  Dcntaohe  als  «ebriackon»,  und  doch  haben 
wir  ihnan  die  aorlüoherte  jacke  ihrer  kirchenlehru  mit 
Oottaa  Wort  oben  erat  durch  daa  Work  der  Kcfonnation 
getUckt.  '• 

*9  Einem  etwas  auf  die  Jacke  geben. 
*10  Enem  de  Jacke  utwaschen.  —  /»«/mn«,  203''. 
•11  Enem  de  Jacke  vuU  schellen.  —  hähnert,Wi^\ 

Kinon  sehr  heftig  acholten. 

*1S  Enem  do  Jacke  vull  alan.  —  mhnrrt.va}'. 

Blnm  darb  dnrehprflgeln. 


975 


Jäckel  — Jagd 


Jagdbeogel  —  Jagdhund 


976 


•  13  Er  bat  die  Jucke  voll  und  sieht  den  Bock  für  den 

Gärtner  an.   —  Für  Delmuld:  Firntettich,  I,  360,  12. 
Ist  betrunken. 

•14  Er  soll  die  Jacke  voll  haben. 

Wenn  u.  b.  w.  .  nämlich  PrUgel ;  Drohung. 
Ifän. :  Holde  harn  en  tr0ie.  —  Jeg  skal  vtere  dig  god  nok. 

—  Myde  dig  paa  halv-vegen.    (Frov.  dan.,  254) 

•  15  Es  ist  eine  abgetragene  Jacke. 

Bekannte  Sache,  veraltete  Geschichte,  abgedroschene 
Rede  u.  s.  w. 

•16  Ile  hett  sick  de  Jack  begaten.  —  iWftiwr»,  203". 

Er  hat  sich  betranken.   (S.  Ansehen  29  und  Boden  3d.) 

♦17  Ile  hett  sick  de  Jack  vull  freten.  —  Ddhnert,  sos*». 

Er  hat  sehr  viel,  hat  flbennftssig  gegessen. 

*18  'S  ist  Jacke  wie  Hose  und  Strumpf  wie  Nieder- 
schuh. (SchXes.)  —  Lohrengel,  U.  868  ;  Rein^erg  IV.  43. 
Gleichviel,  ein  wie  das  andere.    (S.  Gurr  4.) 
Frz. :  C'est  bonnet  blano  et  blanc  bonnet.  —  Cest  tont  un. 

—  C'est  jus  vert  et  vert  jus.     (Gaal,  1017  ;  Reintberg 
IV,  43.; 

Vng. :  Sztlr  dolm&n ,  vagy  dolm&n  uflr  mind  egy.     (Qaal, 
1017.; 

♦19  'S  is  Jacke  wi  Plante.  —  Pßter,  448. 

Um  zu  sagen,  dass  mehrere  Singe  oder  Personen 
von  einerlei  Werth  sind,  hat  man  ausser  der  obigen 
in  Oesterreiohisch- Schlesien  auch  die  Redensart:  Der 
Kessel  (s.  d.)  straft  den  Ofentopf.  Ae  Nischo  gülts 
w!  d'r  and'rt  's  Is  hock  m'r  d'  Hose  oan  fleck  m'r  d» 
Mese. 
Jäokel. 

1  Jäckele  von  Stoine  ka'  lache  und  woine.    (VXm.) 

2  Ueberall  Jäckel  und  Aschenbrödel.  (8.  Hans  i04.) 

—  Eütelein.  280. 

3  Wenn  der  Jäckel  in  Ofen  muss,  so  schickt  und 

bückt  er  sich. 

Bezieht  sich  auf  eine  Historie  vom  Pfaffen  von  Kah- 
lenberg. 
Jäokster. 

1  'N  Jäckster  hüppelt,  all  war  he  geht.   (S.  Heck- 

ster.)  —  Lyra ,  23. 

•2  He  wuol   de  Jäcksters  up'n  Neste  fangen.  — 
Lx/ra,  24. 
JactuB. 

Jacta  est  alea,  ich  hab's  gewagt.  —  Simrock,  5164. 
Ja£b. 

•He   ligt  in  Jaffa.     (Ostfrieg.)  —  Dueren ,  bil :  Hau$- 
kalender,  IL 

Er  ist  bereits  in  Jaffa.  Ohmniohtig,  krank,  todt.  — 
Ans  den  Zeiten  der  KrenzzUge,  wo  man  in  Jaffa  lan- 
dete und  in  der  Regel  starb ,  umkam.  Wenn  man  nach 
dem  Schicksal  eines  Ereuzzttglers  fragte,  hiess  es: 
„Wo  wird  er  sein?  Er  liegt  in  Jaffa.'* 
BolL:  Hij  gaat  naar  Jafüs.  —  Hij  is  al  (ligt)  in  Jaffa. 
(Harrelrtmt^e,  1,  351.) 
Jaffd. 

1  Auf  Einer  Jagd  fahet  man  nicht  alles  Wild.  — 

Eiselein ,  344 ;  Simrock ,  S165. 

2  Es   ist  keine  bessere  Jagd  als  auf  den  Markt 

nach  Wild  gehen. 

Ein  deutscher  Offizier  soll  einst  die  Stelle  als  HUlfs- 
glöckuer  an  der  Trinitikirche  zu  Neuyork  gegen  die 
Vergünstigung  angenommen  haben,  die  Sperlinge  auf 
der  Trinitikirche  schiessen  zu  dürfen.  (Vgl.  Kürnberger, 
Der  Amerikamüd« ,  Frankfurt  a.  M.  1855,  8.  128.) 
Span.:  Habla  de  la  caza,  y  cömprala  en  la  plaza.  (Botin 
1,  223.; 

3  Jagd   ist  ein  männliches  Tanzen   und  Tanzen 

ein  weibisches  Jagen. 

,,Kaiser  Albrecht  II.  beflisse  sich  der  Jagt  sehr  und 
pflegte  dauncnhero  zu  sagen,  die  Jagt  sey  ein  recht 
Mannlich,  das  dantzeu  und  hapffon  aber  eine  Weibische 
Übung;  er  könne  allem  andern  wollust  entrathen,  der 
Jagt  aber  könne  er  nicht  entrathen."  (Xinkgref,  J  ,b6.) 
Ludwig  XI.  war  ein  su  grosser  Freund  der  Jagd,  dass 
er  in  seiner  letzten  Krankheit,  als  er  derselben  ent- 
sagen musste,  grosse  Ratten  einfangen  und  sie  in  sei- 
nem Zimmer  durch  Katzen  hetzen  lioss.  (Vgl.  Brenlati^r 
Frsähler,  1«(>6,  S.  444.)  H.  Heine  (Hrisebilder,  II,  ZU: 
„Der  Sinn  fOr  die  Jagd  liegt  im  Blute.  Wenn  die  Ah- 
nen seit  undenklichen  Zeiten  BehbUcko  geschossen ,  so 
findet  auch  der  Enkel  ein  Vergnügen  an  dieser  legiti- 
men Beschäftigung."  Graf  Merveldt  empfahl  am  19. 
April  1853  in  der  Ersten  prcussischen  Kammer  die  Jagd 
als  das  beste  Mittel  gegen  das  Philisterthnm. 

4  Jagd  ist  nur  mit  alten  Hunden. 

Fri.:  II  n'est  chasse  que  de  vieux  ehiens.    (Oanl,  938.; 

5  Jagd,   Krieg  und  Galautenen  machen  für   ein 

Vergnügen  tausend  Mühen. 

Und  auch  einige  Kosten.  Der  den  St&ndon  des  Her- 
zogthuras  Anhalt  1867  vorgelegte  Hauptfinancetat  führt 


'Mnonn;  ponr  «a 


unter  mm  Titel  „Staatsausgaben**  fOr  Ja«dT«miag«B 
des  Hofs  131&1  Thaler  auf,  womntar  fttx  Wild-  und 
HundefQttemng  5794  Thaler,  für  Wildgfttter  7S$7  Thalcr 
sich  befinden.  (Vgl.  Gartenkuibe ,  Ij«iiMEfgia67,  8.2S8w) 
Port.:  auem,  ca^a,  e  amore« ,  por  ham«»imasr  eem  dons. 
(Bobn  I,  279.^ 

6  Jagd  und  Liebesscherzen  bieten  für   ein  Ver- 

gnügen viel  Schmerzen. 
Engl.:  War,  hunting  and  love  are  as  tuU  of  troubl«  as 

of  pleasure.    (Goal,  953.; 
Frt.:  D'oiseaux,  de  ehiens,  d'armes,  d'i 

plaisirmille  donlours.    (Bohn  I,  U.) 
lt.:  D'uccelli,  di  cani,  d'armi  et  d*amofi,  per  an 

mille  dolori.    {Gaal,  955.; 
Span.:  En  casa  j  en  amores,  entras  oaaado  qvlerw,  j 

salei  cnando  puedes.    (Bokn  I,  221.; 

7  Man  muss  offt  der  jagt  abblasen ,  ob  man  schon 

nichts  hat  gefangen.  —  Lehmann,  63,  17;  174.  U; 

403.  25  u.  779,  S;  Simrock.  5169;  Körte,  S107:   Bran. 

/.  1612. 
It.:  Tal  tende  la  rete,  che  non  piglia. 
Lat. :  Non  lemper  laetas  ridet  Apollo.  —  Saepe  oaptanas, 

sed  non  capimns. 

8  Niigen  Dag  Jagd,  nagen  Wochen  Bracht,  ni^ 

Dag  blind  sünd  Hatten  an  Hunnen  ähr  Kind. 

—  Schiller,  UI.  4». 

9  Viel  jagten  werden  angefangen,  dasa  Haren  vnd 

Buben  zusammenkommen.  —  L«>limaiui,403,st; 
Eiselein.  345. 

10  Wenn  man  von  der  Jagd  spricht,  greift  der  J&ger 

nach  der  Büchse.  —  Altmann  v,  86. 

11  Wer  auf  die  Jagd  geht,   darf  dlie  Flinte  niclit 

daheim  lassen. 

12  Wer  die  Jagd   nicht  hat,  dem  gehören  andi 

nicht  die  Hasen. 

Böhm.:  Nenf  mdj  Iot,  nonf  müj  sajfc.     (Öeiakotstf,  34lv 
lU.:  Ni  moj  lov,  ni  moj  lec.    (Ötlakovtky ,  344.J 

13  Wer  sich  mit  der  Jagd  ernährt,   wira  end&A 

von  seinen  Hunden  verzehrt. 

Es  wird  ein  armer  Mann ,  seine  Hunde  flössen  iks 
aus  und  auf.  „Aetlon  verliess  seine  HaaahaltaBga4 
legte  sich  gar  auif  die  Jagd,  ward  darüber  sna  anMS 
Manne."  (Oec.  rur.,  i66.)  Nach  der  Mythologie  warii 
er  von  Diana,  weil  er  sie  nackend  im  Bade  gefastet 
in  einen  Hirsch  verwandelt  und  als  solcher  Toa  4m 
Hunden  zerrissen. 

*14  Das  ist  die  wilde  Jagd. 
Ja^benflrel. 

•'S  is  a  rechter  Joit-Bengel.  Ihr  Joit-BengeL — 
Gomolcke ,  618. 

Ein  breslaner    Kräuterweib    sagt  TOn    einer  Ifsfi- 
„Noch  a  Karl'n  hotte  dar  Joit-Pengel  aangs  wianäk- 
heitig  ferkel."    (Kelter,  166*.; 
Frz.:   On  un  beau  ei,  on  un  bean  non.    (Leroux,  II,ttl.) 
Jagdhorn. 

Ein  gutes  Jagdhorn  lässt  sich  nicht  aus  eines 

Schweinsschwanz  machen. 
Dan. :  Man  gi^r  ei  godt  Jagthorn  of  en  arinehale.   (BjIi» 
I,  387.; 
JftgHhtiTifi . 

1  Ein  alter  Jagthund  macht  ein  gute  Jagt  — 

Lehmann,  6,  4. 

2  Ein  guter  Jagdhund  läuft  selber,   fangt  aber 

für  seinen  Herrn. 

3  Ein  Jagdhund  beisst  sich  nicht  mit  dem  Möp«* 

lein.  —  Sprii'hwörtergarWn .  170. 

Bulwer  lässt  in  seinem  H'nnderer  am  Rhein  den  Hiia4 
zum  Greif  nagen:  „Ich  greif»  nie  einen  Hand  sa, 
der  kleiner  ist  als  ich ;  ich  würde  mich  vor  nur  selM 
schämen,  wenn  ich's  tbäte." 
A  Ein  Jat^dlmnd  ist  begierig  zum  köstlichen  Wild- 
predt.  —  Lehmann ,  158 ,  20. 
Wer  mit  Katisen  jagt,  fängt  nur  M&ute. 

5  Es  ist  selten  ein  Jagdhund,  der  den  Igel  beii- 

sen  will. 

6  Jagdhunde  haben  zerfetzte  Gesichter.  —  •««*• 

hnrdt,  527. 

Niciit  so  das  Schoahündlein.  i^iu  liebkoaAtt^»  SMtr- 
nheln  der  sauimthandigen  Oebiieteriii  mjicilt  luia«>i«la> 
So  hat  das  Gesicht  der  Zi^ruffeß  uüd  elf  «La  flilfcsa 
keine  Spuren  von  Arbeit  oder  AuHlroiiipting  mAitmwvm^ 

T  Jagdhunde  und  Singvögel  muss  inan  kurae  faalkit 
AuH  diesem  Grunde  Ikssi   iriau    m   d«^  S«t*i  i>*^ 
Dicliter  und  verdienstvolle  Müuusr  biru^ersu 

8  Jagdhunde  werden  gebortTi, 

„Die  Idee  der  Erbämter,  wuu;ilH  «feU  4i»  iMiM^ 
tiguug  des  V^aters  auf  den  Sohn  iibti^l»»««  bM  «Illci««^ 


977 


Jagdlast — Jagen 


Jagen 


978 


viel  fflr  sich.  Die  Erbkaufleate,  die  Juden,  welche 
Handel  und  Wandel  beherrschen ,  beweisen  ea.  Nach 
demselben  Princip  wfthlt  der  Jttger  seinen  Vorstehe- 
hund. Er  verscliwendet  seine  Diesiur  nicht  an  den 
Pudel ,  den  Fleischerhund ;  er  nünmt  den  jungen  «  Spion  », 
weil  diesem,  was  von  ihm  verlangt  wird,  im  Blute  steckt** 
(L,  Schücfäny ,  Gentanomischt  Brie/e^  S.  l9.^ 

9  Juuge  Jagdhunde  belfern  auch  da,  wo  keine 
Hasen  über  das  Feld  gelaufen  Bind.  —  Demo- 
kritot ,  IL 
10  \Ver  einen  faulen  Jagdhund  hat,  leg'  ihm  eine 
Mönchskappe  an,  und  es  entrinnt  kein  Has 
und  kein  Fuchs  mehr.  —  Klostmtpiegel ,  n ,  \^. 
•11  Er  ißt  wie  ein  Jagdhund.    (AUgr.) 

Die  nach  allem  haschen,  horchen  und  forschen  und 
es  ausplaudern. 

Jaerdlust. 

Jagdlust  macht  Unlust. 

/'UM.;  Jago-lyat  giver  megen  ulyst.    (Prot.  dan. ,  323.^ 

Ja«rdrecht. 

Jagdrecht  —  Teufelsrecht. 

Mit  Bezug  auf  die  Willkar  und  die  in  unsem  Tagen 
kaum  glaubliche  Barbarei ,  mit  der  es  ansgettbt  wunle. 
Der  Herzog  der  Normandie  Hess  den  Abgeordneten  der 
Bauern ,  welche  die  Ausübung  ihrer  alten  Bechto  (Jagd, 
Fischerei)  durch  sie  beantragte,  Hände  und  FQase  ab- 
bauen und  Hohickte  sie  so  surflck.  Der  Gutsherr  in  der 
Nnrmandie  hatte  dan  „historisch  wohlerworbene  Recht*', 
wenn  ihn  auf  der  Jagd  friere,  den  Bauern  den  Bauch 
auf/uKcIiDoiden  und  sich  in  den  Eingeweiden  derselben, 
die  meist  Herren  des  Jagdgrundes  waren,  die  Fttsse  zu 
wärmen.  (Vgl.  L.  hnchfr,  üer  PturlamemtariamuM ,  Ber- 
lin 18.'>3,  S.  6i>.)  Nach  einem  Edict  de«  breslaner  Baths 
sollten  dem,  der  nach  dem  Marcellitage  dabei  ertappt 
wird,  dass  er  mit  dem  Netze  Wachteln,  Bebhbhner  und 
andere«  Gevögel  fiLngt,  die  Augen  ausgegraben  werden. 
(Vgl.  Brr*lauer  Knähler ,  1802,  8.  2ä3.)  Der  Ersbiscbof 
von  Salzburg  liess  1.^57  einen  Bauer,  der  Jagd  wegen, 
in  eine  Hirschhaut  nihen  und  in  den  Wald  hetzen. 
(Vgl.  lirfalaufT  Erzähler,  1801,  S.  552.) 

ja^dta^. 

Jagdtag  ist  wol  alle  Tage,  aber  nicht  Fange- 
tag. —  Blum,  SOS;  Mayer,  I,  188. 

Unternehmen  kann  man  zu  jeder  Zeit,  der  Erfolg 
aber  bleibt  ungleich. 

Dan.:  Det  er  vel  hver  dag  Jagedag,  men  ikke  hver  dag 
fange  dag.    (Prot,  dan.,  321.; 

Ja«ren. 

1  licim  Jagen  und  beim  Lieben  weiss  man  wol, 

wo  man  anfängt,  aber  nicht,  wohin  man 
kommt  (wo  man  aufhört). 

2  Do  'n  andern  jagen  will,  mot  sülfst  mit  lopen. 

(Osifrifu.)  —  FrowirMfliin,  IV,  Hl,  SOi;  Bueren,lbn: 
Eichtrald ,  889 ;  llawkalender ,  1. 

3  Denen,  die  viel  jagen  und  finken  (Finken  fan- 

gen), wird  das  Fleisch  im  Topfe  nicht  stinken. 

4  Der  hat  wohl  gejagt,   der  etwas  gefangen  hat. 

Fr:.:  11  a  bien  chass6  qui  a  prii.     (Kritainytr,  127.; 

5  Die  jagen   und   fischen,    sitzen   oft   an  leeren 

Tischen. 
Frz.:  Chasseura,  p<oheurs,  preneurs  de  taupes,  feraient 
boaucoup  n*ätaient  les  fautcs.    (Cahi^r,  305.; 

G  Die  niit  Jagen  viel  gehen  vmb,  werden  gemei- 
niglich wild  und  thumb.  —  Oec.  mr. .  569. 

7  Einer  jagt  den  andern  und   der  letzte  verjagt 

sie  alle.  —  Oyeiyin, 

8  Kiner  jagt  vnd  fangt   den  Hasen,   ein    ander 

jsst  jhn.  —  Lehmann ,  37 ,  17. 
Ddn.:  Den  eene  jager,  den  anden  »der  hären.     (Prot, 
dan.,  322.; 

0  Es  ist  bös  Jagen,  wenn  man  den  faulen  Hund 
muss  tragen. 

10  Es  jagen  nit  alle  Hasen,  die  Homer  blasen.  — 

Cr\un,  Ul,  31;  Lehmann,  II,  153.  109. 

11  Es  jagt  keiner  mehr  nach  Ehre,  als  dep  seine 

Schande  damit  bedecken  will. 

12  Es  jagt  vns  doch   niemand  (was  sollten  wir 

eilen).  —  Taffbu,  17«'». 
Imt. :  Nemo  bm  IsMqvUtir.  (StoMin^  899  » ;  Tnppbu .  176  "J 

13  loh  habe  gejact.  dat  mir  behagt.  —  fWH,  il,  w. 
den  HaBden,  die  Torbanden  sind.  — 


U  Jage  mit 
15  läge  aar  adl 


tu* 


Hunden. 


lo».  n. 


16  Jagen  ist  ein  blutdürstige  lust.  —  Lehmann.  403.  19. 
UÖH.:   For  meget  Jagen    er  en  blodt«rstig    lyst.     (Prot. 

dan. ,  332.; 

17  Jagen  ist  gut  vnd  nutz,  wenn  der  gut  vnd  nutz 

ist,  der  es  thut. 

18  Jagen  ist  selten  ohne  Klugen.  —  Ihtrömiakmi .  2034. 

Von  den  Bedrückungen,  die  das  Volk  in  frtthem  Zeiten, 
zum  Theil  an  manchen  Orten  noch  jetzt  zu  tragen  hatte, 
sowol  durch  das  Wild  und  die  Jagden  selbst  als  die 
grausamen  Jagdgesetze.  „  Die  Landleute  werden  durcli 
grosse  Jagden  meist  seiir  bedrückt.  Die  Jägerei  ist 
den  Bauern  keine  kloiue  (iaunerei.  Philipp  II.  von  Spa- 
nien bat  auf  seinem  Todtenbetto  nichts  mehr  bedauert, 
als  «eine  schttdlicliüu  Jagden.  Dur  Herzog  Bamabas 
zu  Mailand  liat  2000  Hunde  gehabt,  die  er  in  die  Dürfer 
vertheilt  und  von  Bauern  hat  unterhalten  lassen.  Kiiie 
ganze  Familie  hat  er  lassen  aufhttngun,  woil  sie  ein 
Wildschwein  gefUUt."  (AbraAmi  a  Sancta  Clara ,  Ktwut 
für  alte.) 

19  Jageil  ist  wol  ein  Vergnügen,  aber  man  kann 

nicht  immer  was  kriegen. 

Frt.:  La  v^nerie  a  plus  de  plaisir  que  de  profit.  (Krittin- 
ifer,  545».; 

20  Jagen  macht  müde  Bein'  und  bringt  wenig  ein. 

21  Jagen  und  nichts  fangen,  Lesen  und  nichts  ver- 

stehen ist  ein  Müssiggehen. 

Fn.:  Autant  vault  cclui  qui  chasse,  et  rien  nc  prend 
comme  celui  qui  lit,  et  rieu  n'entund.  (Luroux,  //.  .V.».; 
—  T(jnt  vuut  qui  olt  et  rien  n*entend,  com  eil  qui 
chasse  et  rien  ne  prend.    (CaAier,  i)52.; 

22  Jagen  vnd  nichts  fangen  macht  vnlustige  (ver- 

drossene) Jäger.  —  Lehmann,  402,  10;  Kövle,  3103; 

Simrock.  5173:  Üraun ,  l.  1618. 
Engl. :  Great  paln  and  little  gain  make  a  man  soon  woary. 

(liaal,  i)55.; 
Lut.:    In    steriles    campos    noiunt    juga    ferro    juvenci. 

(Oaal,  955.; 

23  Jagen  zur  Lust  und  zu  Armen  Leid,  darüber 

hat  der  Teufel  Freud*. 

24  Jagest,  so  fahesti  —  Pelri,  //.  409.  Lehnwnn,  22,  23; 

Körte,  3110:  Hraun.  I,  1621. 
35  Jagestu  nicht,  so  fahestu  nicht.  —  Petri,U.i09. 

26  JagStu,    so  fabstu.  —  Schottel ,  1123* :   Eisvlein,Hi: 

Simrock.  5169;  Körte,  3110. 

27  Man  jaget  oft  und  fahet  nichts. 

Dan. :  Man  faaer  ey  alt  det  man  jager  efter.  (Prot,  dan.,  322.; 

25  Man  jagt  alle  Tag,  aber  man  fängt  nicht  alle 

Tag.   —  Ej/i'riny.  /,  25. 

29  Man  kann  nicht  zugleich  jagen  und  das  Hörn 

blasen.  —  Heinsberg  IV,  115. 

30  Mau  sol  jagen  ohne  Armer  Leut  schaden.  — 

Lchnuinn,  402,  4. 

31  Man  soll  jagen,  dass  die  Bauern  nicht  klagen. 

Dan.:  Man  skal  jage  uden  armes  klage.    (Prot.  dun. ,  321.; 

32  Nicht  jeder,  der  jagt,  hat  Weidmanns  ülück 

(Heil).  —  SimrocJt,  5170:  ÄJril?.  3167. 

In  Estland:  Nicht  alle  Hühner  kommen  auf  die 
Stange.    {Heinabery  IV,  Vi.) 

33  Viel  gejagt,  wenig  gefangen;  viel  gehört,  wenig 

verstanden;  viel  gesehen,  viel  gemerkt,  sind 
drei  vergebliche  Werk. 

34  Viel  jagen  den  Bern ,  es  mag  jhn  aber  niemand 

stechen.  —  Lehmann,  2S7,  38. 

35  Vill  gejagt  und  nichts  gefangen;  vil  gelesen, 

nichts  verstanden;  vil  gehört  vnd  nichts  ge- 
merkt, das  seindt  eyttel  vnnutze  wergk.  — 

Laiendorf,  Jahrb. ,  265. 

Mit  unerheblichen  Abweiohnngen  auch  In  Herder  * 
Stimmen  der  Völker  und  bei  W.  Grimm  über  Freidank 
(  S.23 )  aus  einer  innsbrucker  Handschrift  vom  Jahre  14:;u. 

36  Vor  lauter  Jagen  in  die  Küch'  und  in  den  Km- 

gcn  thun  die  Herrn  fürs  Land  keine  ISorge 
tragen. 

37  Was  man  jagt,  das  fangt  man  nicht  allzeit.  — 

/.«ftnuuM,  66,  5. 
//..*  II  piü  da  uoi  dcsidurato,  piü  ci  vieuo  nogato.    (Pat- 
»aglia,  84,  S.^ 

38  Wen  man  nicht  jagt,  der  soll  nicht  eylen  (lau- 

fen). —  /.efcmann,  802,  1.    Venetlvy,7i:  Körte.  (X'Jl; 
Simrttek,  6217. 

39  Wer  andere  jagt,  muss  selbst  mitlaufen.  —  Sim- 

rock, 5180:  Itraun.  I,  Tti;  Heituberg  II,  33.^ 
Böhm.:  Kdo  jin^lio  hoiii ,  «im  so  uhonf.    (Celnkoriky .  3r.S.; 
Ihin.:  Hvo  der  vil  Jage  en  anden  over  tr«  gierder,  maae 

Mlv  OT»r  de  to.    (l*rov.  dun. ,  321.; 

62 


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Jagen 


Jäger 


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Hüll.:   Die  oea  ander  Jaogt,   sit  iclfa  niet   ttil.     (Bahn 

/,  308.; 
Kroat.:  Koj  drugoga  naganja,  zatrudi  ae  kak  ion,  koga 

naganja.    (Örlakovsky ,  36s.; 
Lat.:  Ourrens laasatar,  «luopraecurrcnsagitatnr.  (Oaal,'dh&; 

Sutor ,  3ö  ;  FaUenlebisn ,  261».; 

40  Wer   den  andern  jaget,    der   kan   nit  gemach 

gehen  noch  ruhen.  —  //«mmc/i,  i482.  i8. 

41  Wer    den   andern  jagt,    der    wird   selb    auch 

müde.  —  Pf  tri,  11,  691 ;  Luther'a  Stn.,  S.  5 ;  Eiiielein,  345  ; 
Simrock,  5179;  Körte,  3111;  Braun,  /.  1614;  Itoitubt-rtj 
II,  33;  für  Altmark:  Dnnneil.in. 
Er  muss  vielmehr  „so  aehr  lanffen,  als  der  gejagt 
wird ".  —  „  Wer  ein  ander  jagen  will ,  der  ruhet  auch 
selber  nicht  vieL"    (Froarhm. ,  Sa.  VII.; 

42  Wer  ein  andern  jagt,  der  ruhet  selbet  nicht.  — 

Lehmann,  195,  7;   Lehmann,  II,  840,  259;   Büdäng,^; 

Mayer,  II,  185 ;  Sailer,  153;  Friedehom,  II,  89. 
Holt.:  Die  den  anderen  jaghet,  ia  seiden  wael  gheruat. 

(Tunn.,  10,  Ü.; 
It.:  Chi  altri  trlbola  se  non  poaa.    (Oaal,  956.; 
Lat. :  Conaultum  male  conaultori  peaaima  rea  eat.   (Binder 

II,  567;  Buchler,  SO.)  —  Sibi  parat  malum,  qui  alteri 

parat.    (Seybold,  356;  Sutor,  157.; 

43  Wer  einen  andern  jagt,  der  wird  so  müth,  als 

der  den  Mann  jagt.  —  Lehmann,  82,  53. 

44  Wer  gern  jagt,  dem  begegnet  bald  ein  Hase. 

„Wer  gern  jagt,  mag  leicht  ergreiffen  efn  Hasen  oder 
sonst  ein  wlldt,  damit  er  aeincn  Vorwitx  stillt."  (Wal- 
di$,  IV,  37.; 

45  Wer  gut  jagen  will,  muss  gute  Hunde  haben. 

Um  die  Geschäfte  wohl  in  Gang  zu  bringen,  ninas 
mau  geschickte  und  willige  Leute  anstellen. 

46  Wer  jagen,  stechen,   schiessen  will,   der   hat 

klein  Nutz  vnd  Kosten  vil.  —  iViri, //,  720; 
liratidt,  Stick.,  759,  in  KUtsler ,  l,  631. 

47  Wer  jagen  will,  der  muss  nicht  für  allen  Stan- 

den erschrecken.  —   l*eiH,n.7io. 

48  Wer  jagen  will,  soll  früh  aufstehn. 

Lat.:  Ad  poaaeaaa  yonis  praereptaque  gaudia  aorui,  apea 
taa  lenta  fnit,  quod  retis  alter  habet.    (Philippi,  1, 10.; 

49  AVer  jagen   will   in  Wald  und    Hecken,   muss 

nicht  vor  jeder  Stand*  erschrecken. 

„Denn  die  Jagd  ist  ein  Oleichnisa  der  Schlachten, 
dea  ernsten  Kriegsgotts  lustige  Braut;  man  ist  auf  mit 
dem  Morgenatrahl ,  wenn  die  achmettemden  Homer 
laden  lustig  hinaus  in  das  dampfende  Thal,  Ober  Berge, 
über  Klüfte,  die  ermatteten  Glieder  zu  baden  in  den 
erfrischenden  Strömen  der  Lttfte."  (Schiller.) 
Lat. :  Bamum  quemque  timens ,  malus  est  venator  et  amens. 
(Sutor,  H92.; 

50  Wer  jaget,  der  haget.  (Luzim.)  —  Schweiz,  11,03, 11. 

51  Wer  jagt  nach  Lust  mit  armer  leyd,  das   ist 

von  art  dcss  Teufiels  freud.  —  llan$  :u  Schtcamen- 
burg  im  Theatrum  Diabolorum,  Üi^. 

52  Wer  jagt  zu  armer  Menschen  Leid ,  macht  dem 

Teufel  eine  Freud'. 

53  Wer  mag  (darf)  jagen,   der  darf  auch  hagen. 

—  Eisenhart ,  iOl ;  Pi*tor.,  F,  55;  fflum,  749;  llertitu. 
II.  17;  Eulor,  I,  1015;  llülcbrand,  64.  92;  Ei$flein,  275; 
Graf,  131,  396;  Simrock,  4208. 

Die  Ausübung  des  Jagdrechts  enthtlt  zwei  Seiten; 
die  eine  besteht  in  der  Befugniaa,  da«  Wild  weidmftn- 
nisch  au  verfolgen  und  zu  erlegen;  die  andere  in  dem 
Recht,  dasselbe  jagdmässig  zu  hogon,  aber  auch  die 
Pflicht,  die  Nachbarn  so  weit  als  möglich  gegen  das- 
selbe zu  schätzen.  Wer  also  das  Becht  zu  jagen  besitzt, 
bat  nach  dem  Sprichworte  auch  das  Becht ,  einen  Hag 
zu  ziehen,  d.  h.  den  Wald  mit  einem  Zaune  (Gehege), 
neben  dem  in  der  Begel  ein  Graben  lauft ,  zu  umgeben. 

54  Wer  nicht  gejagt  wird,  braucht  auch  nicht  zu 

laufen. 

55  Wer  nit  jagt,    der  fahet  nicht.  —  I*etri,U,  741; 

Gruter,  I,  81;   Henisch  ,  970,43;   Ei»etein,  845;    Sim- 
rock, 5171;  Körte,  6725. 
Lat.:  Omnia  homini  esspectanda  sunt.    (Sutor,  273.; 

56  Wer  offt  jaget  vnd  nichts  fahet,  was  hilfft  dem 

jagen  das.  —  Mri,  II,  747. 

57  Wer  offl  jagt,  der  fahet  je  zuweilen  etwas.  — 

llenitch,  970,  44;  Petri  ,  II ,  747. 

58  Wer  sich  dem  Jagen  gar  ergeit,  wird  gleich 

den  Thieren   mit   der  Zeit.  —  Pi*tor.,lv,  80; 

Blum,  744;  Körte,  3109. 

„Sie  bringen  es  so  weit,  dais  sie  einen  armen  Untcr- 
thanen  viel  geringer  achten  als  einen  rftudigen  Hund 
und  daher  auch  weit  mehr  plagen  als  diesen ,  und  diesen 
mehr  lieben  und  besasr  Tsr sorgen    als  Jenen.'* 


59  Wer  viel  jagt,  selten^  klagt;   wer  viel  angelt, 

dem's   selten   mangelt,    wer   Frucht*  zeugt, 
verdirbt  nicht  leicht*.     (.\nM$ati.j 

•)  Immer.  «)  Wein.  *)  Verdirbt  leicht.  —  Der  Volks- 
mnnd  bat  eine  aweite  Lesart  fttr  die  Schatt«aseite  der 
obigen  Anschauung,  wie  die  ▼erstehenden  Noten  seif. 

60  Wie  jagen ,  so  fahen.  —  Henigeh,  790,  5t ;  Petri,  U,  rw. 
*61  Einen  jagen,  dass  die  Lappen  fliegen. 

HolU:  lemand  jagen,  dat  hem  de  läppen  ontfjallen.  (Harrt- 
bomie,  II.  10 J 

*62  Er  jagt  ihn,  dass  ihm  die  Schuhe  abfiülen.  — 

•     (Mer,389\ 
*63  Er  jugt  (fliegt)  wie  a  Fäl  aus'm  Bogen.    (JH.- 

deuUch.     Brody.) 
*G4  Er  weiss,   was   er  jagt,   wenn  er  hinter  den 

Kühen  herläuft. 

noU.:   Hij    weet  wel,   wat  hij  Jaagti   »Is   h^J    »cbter  it 
kooijen  loopt.    (IlarreboiiUe,  I,  424**.; 

*65  Er  wird  gejagt  wie  eine  Henne,    die   ein  Ei 

legen  will. 
•66  He  jögt,  dat  pt  stowet.  —  fW/mm,  S03*. 

Ftilrt  sehr  geschwind. 
•67  He  wet  nicht  vun  Jag'n  noch   vun   Fang'n.  — 

Eiehtcald,  888. 

•68  Ich  will  dich  ja  (jagen),  dass  de  di  Schuh  ver- 

lierscht.     (Uennrbcrg.j 
•69  Jagen,  dass  die  Schu  entfallen, —  Schottei ,  uis^. 
•70  Jagen,  wenn  die  Hunde  nicht  Lust  haben. 

Da  ereht  es  schwer  mit  einer  Sache,  wenn  man  si» 
andern  wider  Willen  abnOthigen  muss ,  oder  da  steht  h 
mit  der  Brreichung  eines  Zwecks  übel,  wenn  di«  Per- 
sonen, deren  Untersttttsung  man  dabei  nicht  entbehna 
kann,  der  Sache  abgeneigt  sind. 

*71  Jugen  dorch  die  Brand.     ^Jüd.-deuUtch.     Bndi., 

Einen  schrecklich  martern. 
*72  Uns   jogt    jo    Nüms,     (OMfrict.)    —     Bueren,  11»; 

llamkalcnder ,  III. 
Jikgex, 

1  Alte  Jäger  hören  noch  gern  blasen. 

Moll.:  Oude  jagers  hooren  de  tromp  gaame.     (Barretmmtr, 

I,  m\) 

2  Auch  der  beste  Jäger  kann  nur  Rehe  schienn, 

wo  es  deren  gibt. 

3  Dem  Jäger  it^t  die  Fhntc  kein  Spielzeug. 

Keine   Nebensache,    sagen    die   Bussen.     (Attmtn 

y,  131.; 

4  Der  beste  Jäger  kommt  oft  leer  nach  Haus. 

Holt.:  Do  beste  jager  en   zijn  hond  doen  wel  eens  cn' 
vergeefschen  sprong.    (Harrtbom^e,  I,  Ml  l».; 

5  Der  geschickteste  Jäger  kann  keinen  Aehbock 

Kchiessen,  wo  es  nur  Hasen  gibt.  — Altmann  V,  iJt 

6  Der  Jäger  bringt    nicht   allemal   einen  Fueb 

(ein  Reh)  mit  von  der  Jagd. 

7  Der  Jäger  fangt  nichts  zu  der  Stund,  so  erbat 

unwillige  Hund.    (S.  iiund  v2ü.)  —  Suior,  40t 

8  Der  Jäger  gehört  in  den  Wald. 

Frz. :  Le  ohasseur  au  bois ;  le  pi6ton  &  la  chanssCe.    fCs* 
hier,  2bd\..) 

9  Der  Jäger  hat   seine  Zeit  und    das   Wild  hit 

seine  Zeit.     (Surinam.) 

Es  kommt  jeder  einmal  an  die  Beihe. 

10  Der    Jäger    hütet    die   Wild(Hok-)diebe,    der 

Wildschütz  (Holzdieb)  den  Jäger. 

HoU. :  Er  ia  geen  jager  zoo  rroeg  in  hct  veld ,  of  de  stro»- 
por  ia  er  ueg  vroeger.    (Harrebomee,  /,  35 J».; 

11  Der  Jäger  macht  dem  Teuffei  frewd,  den  Ä^ 

men  schafft  er  hertzeuleid.  —  Lehmann,  «oi,  u. 

12  Der  Jäger  macht  den  Hund,  nicht  der  Hund 

den  Jäger.   —   Graf,  131,  397;  Krcittmof/r,  10. 

1 3  Der  Jäger  musn  nicht  alles  auf  dem  Hörn  an»* 

blasen,  was  er  im  Walde  sieht. 

Die  Neger  in  Surinam:  Mau  muas  nicht  alles  wieder 
sagen ,  was  man  hört ,  nicht  alles  an  die  grosse  Gloeks 
schlagen. 

14  Der  Jägor  sucht  das  Wild  zu  betrügen  (tia* 

sehen)  und  das  W'ild  den  Jäger. 

Die  Keger  in  Surinam:  Der  Jäger  droht  dea  wlUm 
Thieren  und  die  wilden  Thiere  drohen  dem  Jiger.  Sümi 
Wie  du  mir,  so  ich  dir. 
Holl.:  De  jsgers  vangen  de  hazon,  en  de  hecen  Aejlfa» 

(Harrebomee,  I,  .%1»'.; 

15  Der  Teufflischc  Jäger  wird  die  reissende  TUllt 

Wölff ,   Beeren ,  Füchsen  vnd  dergldohn  »     < 
der  Höll  braten.  —  Lehmann,  SSI.  «1 


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i(>  Um   Jäger,   die   Fischer,   die   Maulwurffanger 
würden  viel  thun,  wenn  sie  nicht  fehlU*n. 

17  Die  Jäger  haboji  einen  guten  bchhind,  sie  essen 

und  trinken  zu  jeder  Stund'.  —  von  Kuhn,  UiM- 
ii/i<;iT .  412. 

18  Drri  Jä^^er,  drei  Fibclier  und  drei  Vogelfänger 

vermögen   nicht    zu  ernähren   einen  Müssig- 
Uäncer. 
rj  Kin  alter  Jäger  hört  (redet)  gern  von  der  Jagd. 

JIiiU. :  £un  oud  jager  boort  ( epreekt)  iiog  gaarno  van  de 
wcgerij.    (Ilarrcbomef .  I,  352  "J 

20  Kin  blinder  Jäger  fängt  keine  Füchse. 

21  Ein  guter  Jäger  jagt  in  keinem  abgeschossenen 

Walde. 
Uoll.:  De  bcbtc  jacrorjt  znlleu  jagen,  daar  zij  vuuraf  ((ecn 
JRgors  zagen.    (Harrtbom^c,  I,  351 ''J 

*2*J  Ein  guter  Jäger  lässt  sich  nicht  aufs  liohr  bclien. 

—  Simrotk,  ol7S;  Körte,  31  IS;  Wniiin,  /,  1616. 

23  Ein    guter    Jäger    spürt    genau.     {Sikwci:.}    — 

hfTic,  3114. 

24  Ein  Jäger,  der  alle  Tag  jagt,  der  fahet  etwas. 

—  i^i-Aniiiiifi ,  22,  23. 

25  Em  Jäger,  der  nach  Wildbret  nicht  aussgan- 

gcu ,  der  schiesst  nicht  nach  eim  Spatzen.  — 

Lvhmann,  263,  43  u.  564.  97. 

2i)  Ein  Jäger,  der  zwei  Hasen  zugleich  jugt,  er- 
hält keinen.     (8.  Hase  151.) 

Im  Morgenlande  tagt  man:  Verfolge  nie  swei  Plane 
auf  fliumal;  der  Jlger,  der  awei  Oaiellen  aaf  einmal 
verfnlgt,  lauft  Gefahr,  keine  in  erreichen.  (Kfimbrrg 
/!'.  113.; 

27  Ein  Jäger  helt  mehr  auf!  ein  Hund  als  auff  em 

Menschen.  —  Lfhmann.40i.9. 
Mhd.:   Ich  hoere  tagen,   «wer  gerne  Jaget,   daa  er  den 
banden  liebe  tuot.    (Wernhtr.)    (ZingerU,  Ib.) 

28  Ein  Jager  ist  ein  besti,  sitzt  auff  einer  besti, 

trägt  auff  der  Hand  ein  besti,  fürt  am  seil 
ein   besti   vud  jagt  die*  bestien.  —  Lehmann, 

4U3.  20. 

29  Ein  Jäger  ti-eibt  dem  andern  das  Wild  zu. 
Fr».:  Un  Itarbier  rase  l'aatre. 

30  Ein  Jäger  und  ein  Hund  fressen  alle  Viertel- 

Stuud'.       yiederlauitUz.) 

31  Ein  Jäger  und  ein  Hund  muss   warten  können 

vieriindzwan/ig  Stund'. 

Ntailiüb  »uf  die  Mablicit. 

32  Ein  Jäger  und  ein  Schütz  thun  manchen  Gang 

unnütz.  --    Simroik.  12343. 

33  Ein  Jäger  und  sein  Hund  essen  zu  jeder  Stund'. 

—   i^imrock,  5175. 

34  Ein   Jäger   vnd   ein  Vogler  geben  keine  gute 

Hausshalter.  —  Lt'^fiionn,  4u3.  S3. 

35  Ein  kühner  Jäger  fürchtet  keinen  Wolf. 

36  Ein  schlechter  Jäger  schiesst  alles,  was  ihm  in 

den  Weg  läuft. 

37  Einem  guten  Jäger  entgeht  nicht  leicht  ein  Wild. 

HolL:  Goede  jauccm  sporen  aan.    (bvhR  I,  'i'iO.) 

38  Einem  guten  Jäger  läuft  das  Wild  in  dieHäude. 

Der  in  Beinein  Berufe  Tüchtige  wirkt  leiten  erfolglos. 
bvhm.:  N»  loTce  i  zTcf  beif.    (Cflakottky,  127 .J 

30  Einem  Jäger  und  Freier  sind  die  Schritte  nicht 
theuer. 
Hvll.:  Jagers  eu  vrijers  bebben  vrij  wat  gemeens.    (Harre- 
homie,  l.  a.Vi'*".; 

40  En  ifit  ein  sehlinuner  Jäger,  der  seinen  Hund 

schiesst  statt  des  na«en.  —  AUmann  \\  8i. 

41  Es  ist  kein  Jäger,  wenn  der  Hund  ein  wild  ge- 

fangen, er  gibt  jhm  etwas  darvon  zu  fressen. 

—  Lehmann  ,  SvJ ,  3. 

„So  wiird  der  hund  desto  begieriger,  wenn  er  zum 
javen  ansafehrt." 

42  Es  ist  nirht  jeder  ein  Jäger,  der  grün  einher- 

geht   (der  einen  grünen  Rock  trägt).  —  fVi- 

rüminkvn,  618. 

43  Es  muss  ein  kühner  Jäger  sein ,  der  ein  Geier- 

nest sucht 

44  Es  seynd  nicht  alle  Jeger,  die  krumme  Hörn- 

lein  führen.  —  E9Malf,  M«^:  /Viri.  fl,  MI;  Hf- 
aUrh,  1674.  40;   LrikmoiM.  3».   U,    SfhotM.   112A*: 


Sailer,  270,    liluin,  154.    Stebinkrat ,  241.  Emelnn,  345. 
Sunrnik,  5167 ;  Rnnshery  VI,  18. 

Der  Uedanke,  man  solle  nicht  von  einen  einzelnen 
äussern  Merkmale  einen  allgemeinen  Bcbluss,  von  einer 
äussern  Form  unbedingt  auf  einen  bestimmten  Inhalt, 
ein  gewisses  Wesen  schUessen,  Ist  von  den  meisten 
Völkern  in  verschiedener  Weise  ausgesprochen.  So 
sagen  die  Cxechen:  Es  ist  nicht  jeder  ein  PflUger, 
der  sich  krumm  hält.  Die  Ungarn:  Es  sind  nicht  alle 
Schäfer,  die  Stöcke  tragen.  Die  Russen:  Es  sind  nicht 
alle  Wallfahrer,  die  Ton  Muskau  kommen.  Es  ist  nicht 
jeder  Zar,  der  im  Kreml  wohnt.  Es  iut  nicht  jeder 
uiu  UrossfUrst,  der  in  Newawasser  getauft  ist.  Nicht 
jeder  Fisch  ist  ein  Stör.  Es  ist  nicht  jeder  ein  Ma- 
trose, der  in  Kronstadt  ist.  Es  ist  nicht  jeder  Kaiser, 
der  die  Generalsuniform  trügt.  Es  sind  nicht  alle  Fische 
iu  der  Wolga  Störe.  Es  sind  nicht  alle  Helden ,  welche 
eine  Schärpe  tragen.  Es  sind  nicht  alle  Boitcr,  die 
Sporen  tragen.  Nicht  jeder  Stab  ist  ein  Popenstab. 
Ks  ist  nicht  jeder  ein  Schiffer ,  der  an  der  Küste  wohnt. 
Die  Dänen:  Din Bauern  sind  keine  Uänsc,  obgleich  sie 
irrHu  gehen.  Die  Spanier:  Ks  sind  nicht  alle  gelehrt, 
die  Studiren;  nicht  alle  Soldaten,  die  in  den  Krieg  ziehen. 
Die  frausüsischen  Neger:  Es  haben  nicht  alle  Vorstand, 
die  franxösisch  sprechen.  Es  sind  nicht  alle  Pferdo- 
bäiidlor,  dio  Sporen  tragen.  Die  Polen:  Nicht  jeder 
Kahlkopf  ist  ein  Pfarrer.  Die  Letten:  Nicht  jeder, 
der  im  Schloss  wohnt,  ist  König.  Die  Aegypter:  Nicht 
jeder,  dosiieu  Genicht  geschwärzt  ist,  kann  sagen:  ich 
bin  ein  Hufschmied.  (HeiuMbenj  III,  17.;  (S.  Beten  29, 
Doctur  38,  Esel  253,  Frei  6,  Heilige  49—53.)  -  Der 
Mensch  ist  nicht  immer  das,  waa  man  seinem  Aeussem 
nach  erwarten  sollte. 

Vän.:  De  ere  ikke  alle  jegero  som  blase  i  hörn.  (Prot. 
'/ciA.,323;  Buhn  I,  352.; 

KmyL :  All  are  not  bunten  that  blow  the  hörn.  (Oaal ,  958.; 

HoH.:  Ten  siju  niet  al  jagbera  die  hörnen  blasen.  (Tunn., 

:.*i,  14.; 

Lat.:  Non  est  Tenator  omnis  cornua  flator.  (FallfrM- 
leb^n.  649.;  —  Non  sunt  omnes  Tenatorcs,  qui  comu 
canunt.    (Kiselein .  345.; 

4d  Es  sind  mehr  Jäger  als  Fänger. 

Ui^L:   Er   zijn  meer  jagers  dan  Tangers.     (Harrebomee, 

/,  .^^s«.; 

46  Es  sind  nit  all  Jäger,  die  das  Hom  gut  blasen. 

—  Simrock,  5166;  Körte,  SllS;  I*arömiakon,  2759;  Braun, 
1 .  1618. 

Dan.:  De  cre  ei  alle  jvgere,  som  blcse  1  hom.     (Bohn 

I,  332.; 

Frx.:  Nc  'sont  pas   tous  chasseura  qui  snnnent  du   cor. 

(iM.li  /.  41).; 

JIvlL:  Hut  zjjn  sl  geene  jagen,  die  den  boom  blazen. 
(Harrfbomet,  I,  SS'-'*«.; 

47  Es  sind  nit  all  Jäger,   die  hömlein  füren.  — 

Franik,  II,  87*'.-  Grtüir,  /,  3»;  Lehmann,  II,  158,  183. 

48  Eyn  jeger  vnverdrossen,  hat  es  dick  vnd  ma- 

nichuial  genossen.  —  rappiiu,  sn  ^  u.  241 " ;  l'etri, 

II.  204.    üxinrock,   5174;    EUvlein,   345;    Körte,   3115; 
Urnun,  I,  1619. 

Uoll. :  Een  gestadig  jager  vangt  hct  wild.  —  Een  gestadig 

jager  wint.    (HarrfhuiMit,  I,  3bl^.) 
Laf.:  Casus  ubique  valet,  scmper  tibi  i'undcat  hamus,  quo 

minime  credis  gurgite,  piscis  erit.  (Oeid.)   (Sfjfbold,  Sa.) 

49  Flinke  ;( nette)  Jäger  sind  die  Weiber,  jagen 

ohne  Schuss  und  Treiber. 

50  dewaltige  Jäger  werden  ofit  von  jhren  eigen 

Hunden  zerrissen.  —  l^in,  11,  S37. 

51  Gute  Jäger  spüren  scharf. 

NoU.:  Goede  jaghen  sporen  aan.    (Tunn.,  14,14;  Barre- 

bothif,  I.  353».; 
Lat.:  Cantus  seit    vere   Tenana  Testigia  fere.     (Fallert- 

Ubcn,  37(i.; 

52  Gute  Jeger  spüren  genaw.  —  l*etri ,  11 ,  is*. 

53  Jä^er,  Eischer,  SSpicler  und  Musikanten  wer- 

den nie  reich,    i' neUche  sdtweiz.j 

54  Jäger,  Fischer  und  Hahnrei  müssen  viel  (ju- 

duld  haben.  —   Blum,  765;  Simrock,  5177. 

Wenn  sie  nämlich  das,  was  sie  wissentlich  sind,  blei- 
ben wollen. 
Uitg.!  Kern  mlnd  jah4sx,  kinek  bottya  van.    (Goal,  lOSS.; 

—  Bokat  firad  vadAas,  ritkan  szirad  haläsz,  ügy  kercsi 
kenyar«!.     (Oaat ,  957.; 

55  Jäger  haben  weder  in  der  schrifil  noch  in  Hi- 

storien einen  guten  Namen.  —  Lthmann,  4U5.  is. 

56  Jftger  und   Bufaler   dürfen   die  Minuten   nicht 

sahlen. 

JÜit.:  For  Jagara  eller  bolere  er  ei  veyen  eller  tiden 
lang.    (Prot,  dan..  Hl.) 

57  Jäger  und  Buhler  müssen  oft  einen  Metzgergarg 

thim. 
Diu.;  Ja'gcre,  bolere  og  hof-tieuerc,  fange  sielden  det  de 
Jage  efter.    (Prot,  dan.,  321.; 

62* 


983 


Jäger 


Jftgerblot— J&her 


984 


58  Jäger  und  Fischer  haben  oft  einen  leeren  Tisch. 
Dan.:    J«)f7cron   og    fiskerea    Iiare    ei    altid   eeni   lykke. 

Somme  tid  Taa«  de  ▼ildt  og  fiak  paa  deroi  ditk ;  somme 
tid  skam  og  rem«  gam.    (Prot.  dan. ,  321 J 

59  Jäger    und    Hunde    machen    viel    vergebliche 

Mlprünge.  —  Körte,  zuq. 

60  Jäger  und  Studenten  folgen  gern  den  Enten. 

JIoU.:   Een  jager  leert  aan  een'  itvdeut,  hoe  bij  te  Studie 
wordt  gewend.    (Harrtbome^ ,  /,  352*.^ 

61  Jäger  und  Vogler  vnuerdrosscn  han  jhrer  müh 

ußimals  genossen.  —  E^hnQ ,  ///,  si. 

62  Je  schlechter  der  Jäger,  je  schlimmer  der  Hund. 

—  /Wri.  //,  396;  Frotchm. .  Cciiii;  Kßrte,  3116; 
Blum ,  231. 

Mangel  an  Zncht  macht  den  Hund  bO«e.  Oder  auch: 
Ein  sobleohter  Jftger  bringt  das,  was  er  selbst  ver- 
sieht, auf  den  Hund. 

63  Jeder  Jäger  liebt  (lobt)  seine  Flinte,  jeder  Fi- 

scher sein  Netz. 

Aach  mssisch  AUtnann  VI,  49$. 

64  Kein  Jäger  ohne  Hunde. 

65  Kluge  Jäger  streuen  den  Vögeln  Kömer. 

66  Nasse  Jäger,  trockne  Fischer  —  schlechtes  Ge- 

schäft. —  Blum.  727;  Kiselnn.Ui:  Simrock,  5176; 
Körte.  »U7;  Itorhrl,  100;  Itraun,  I,  1617. 

Wo  das  Wasseijagdrovior  durchwatet  worden  kann, 
ist's  ffir  den  Fiscber  zu  flach,  um  sein  Gewerbe  mit 
Erfolg  sn  betreiben.  Oder :  Wenn  der  Jigor  bei  an- 
haltendem Regenwetter  auf  die  Jagd  geht,  so  wird  er, 
da  er  das  Uewehr  verdeckt  haitun  muss,  so  wonig  aus- 
richten wie  der  Fischer,  der  liJinde  und  Füsse  nicht 
noMs  machen  will.  Wenn  ein  Goschttft  glttckliohon 
Fortgang  haben  soll,  so  muss  es  so  angefangen  worden, 
wie  es  die  Natur  ttnd  Beschaffenheit  derselben  fordert. 

67  Streithafter  Jäger  macht  feiges  Wild.  —  Sim- 

rock, 9%S*. 

68  Ueber  einen  todten  Jäger  springt  der  Hase. 

In  Estland:  Wenn  der  J&ger  todt  ist,  schiesit  der 
llase  Über  ihn  Purzelbäume.    (Reintbtry  //,  39.^ 

69  Vorzagte  Jäger  fahen    (erjagen)  nichts.  —  /'i- 

Khart ,  Ftilhh. 

70  Wann   der  Jäger  sagt:    „Wann  das   nicht  ge- 

wesen wer",   so  bringt  er  kein  Hasen  heim. 

—  OrtUcr.  m,  94;  Ivhvumn,  11,960,  9. 

Dan.:  Naar  jtegeren  siger:'  havde  dor  ei  vairot,  f0rer  han 
ei  mcget  vildt  hiem.    (Prot.  dan. ,  ZU.) 

71  W^euu  de  Jiäger  Niüte  (Nüsse)  pIGckt,   un  de 

Rücns  (Hunde)  musct  (mausen),  dann  het  et 
Art.  [MHnt.ti'r.)  —  Frommann,  >'/,  425,  i;  Fiime- 
nich,  /,  299,  131;  für  Iserlohn:    WorMc,  71,  141. 

72  Wenn  der  Jäger  bläst,  ist  er  dcjin  Wild  auf  der 

Spur. 

Jlull.:  Als  du  jager  blaast,  is  or  wild  up't  spoor.    (Ilarrt- 
bomte,  /,  351'».; 

73  Wenn  der  Jäger  den  Hund  muss  tragen,  wird 

er  nicht  viel  Hasen  jagen. 

74  Wenn   die  Jäger  schlafen  (oder:  im  Rückzüge 

sind),  fängt  ein  Fuchs  den  andern. 

„Ks  ist  interessant  zu  sehen,  wenn  die  FUchso  eich 
untereinander  fangen,  seitdem  diu  Jäger  sie  nicht  zu 
sturen  wagen.*'  (Pionnicr,  Boston  vom  21.  Oct.  Iif63,  8.  3.^ 

75  Wenn  sich   der  Jegcr  für  dem  Hasen  fürchtet, 

so  ist  alles  verloren.  —  I'etri,  ll,  672;  Alathcny,  55^. 

76  Wer  mit  Jägern  gehen  will,  der  muss  hetzen. 

—  Prtri,ll,  736. 

77  Wer  mit  Jägern  will  gehen,  muss  hetzen,  wer 

kegeln  will,  muss  aufsetzen;  bei  den  Schlos- 
sern muss  mau  feilen,  unter  Wölfen  mit  heulen. 

78  Wie  der  Jäger,  so  die  Jagd;  wie  die  Frau,  so 

die  Magd.   —   Parümiakon,  723. 

*79  Kr  ist  ein   gewaltiger  Jäger  (vor  dem  Herrn). 

—  1  MiiH.  10,  9. 

Meist  ironisch  gebraucht. 
ffoU.:  Het  is  eeo  geweidig  jeger.    (UarreboHief,  I,  3.>2  ».; 

*80  Er  ist  ein  guter  Jäger,  schiesst  aber  nichts  als 

Böcke. 
•81  Es  ritt  ein  Jäger  wohlgemuth.  —  Eüelein.Mb. 

Anfang  eines  alten  Volksliedes,  der  sprichwörtlich 
gebraucht  wird,  wenn  man  irgendetwas  beginnt. 

•82  Wenn   der   Jäger  vorm   Hasen  flieht  und  der 
Bhnde  die  Fuchsspur  sieht 

Rraftnze:    wird    irgendetwas    sein    oder   geschehen. 
(8.  Nimmerleinstag.) 


Jftfferblut. 

Jägerhlut  und  Banemblut  that  niemals  beisun- 
men  gat     (Oberiamsitt,) 
Jäfferslüok. 

Es  muss  einer  oSt  das  Jägerglück  vennchen. 

—  Lehmami,  40S*  S9. 
Etwas  aufs  Ungawiase  wagen. 
J&fferLatelxi. 

•Das  ist  Jägerlatein.  —  KMe,  ans*. 

So  viel  wie  Windbentalei ,  Aofkolmeiderei ,  wi«  ito  die 
JSger  wol  suweilen  lieben,  nm  da«  UngawöIiiüieiM  i«b 
Abenteuerlichen  za  erheben,  und  von  einer  Btchseet^ 
zählen,  mit  der  man  am  die  Eeka scUaMen  kaim ,  otec 
EU  fehlen. 
Jägerliimp. 

De  Jägerlumpcn,  de  Bliklumpen  und  langniste 
Hund'n  hett  de  Düvel  erfunden,  harr  de  Vo« 
seggt.  —  Diermiuen,  117. 
Jägermesse. 

*  Eine  Jägermesse  lesen  f verlangen).  —  KitHeim,  Stf. 

Eine  sehr  kurze.  „Etliche  vnser  Jftgor,  die  daacbce 
auch  ein  wonig  fdr  andächtig  vnd  geistlich  wollen  ge- 
sehen seyn,  die  woUens  also  haben, 


viel  früher,  denn  sonst  gowouheit,  ihneu  eine  Predigt 
mache,  vnd  alles  karta  rberlanffe;  Tnd  hat  man  s«* 
ches  Schnappenwerk  im  Bapstthamb  «Jäger mesee  •  g^ 
nennet."  (Theairum  Diabolomm,  SM'^^  Als  Uenof 
Ulrich  Ton  Wartembcrg  eine  solche  besinspruohte,  er- 
widerte sein  Kaplan:  er  könne  in  seinem  Bache  eiM 
Messe  dieser  Art  nicht  finden. 

Jagetaff. 

1  Es  ist  all  tag  jagtag,  aber  nit  aU    tag  fahtajr. 

—  Franck,  ///s»*';  Tappiw.  44*»;  l'firi ,  U.n%;  Ik- 
nwdh ,  970,  9 ;  Grutcr,  I.  31 ;  Latendorf  ll.  10;  Thfotnm 
Düiboltnvm,  J70^;  SchotWl.  IIIJ*;  Scköyf,  HS;  Em- 
lein.  345;  SeyMd,  376;  Simrock.  3172;  A'drfr.  K»; 
lf«r«liiic»,  Vorrede, 

Frs. :  On  pent  chasacr  tous  les  joun ,  sane  prendre  toettt 
los  fois  du  gibier.    (Lendroy,  ^32.) 

Lat.:  Arcus  non  «emper  ferict  quod  minabitar.  (I^ 
pi'iK.  44".;  —  Non  semper  foriot,  quodcunqne  minabtt« 
arcuB.  (Ueni$ch,  970,  11.)  —  Saepe  canes  fmstra  a^ 
morosls  moutibus  errant.    (Ovid.)    (PkiUppi^  II,  \Slj 

2  Vil   jitgetag,   wenig  fahetag.  —  Uunmh,  »to,  il; 

l*etn,  ll.  513. 
Lat.:  Non  semper  assoquoris ,  quod  capls.  (IlenitcA ,  970,  U-J 
J&h. 

1  Man  muss  nicht  zu  jäh  in  den  Haferbrei  fsb* 

ren,    damit  man   sich    nicht  das   Matii  vn> 
brennt. 
Alles  mit  Gemach  und  wohl  überlegt. 

2  Wer  unzeitig  jäh  ist,   soll   auf  einem  Esel  rei- 

ten, die  gehen  fein  gemach. 

3  Ye  jäher,   ye  vnnehor.  —  Framk.  I,  sg'*;  Efrrun 

///,  51;  Prtri.  11,  39;  lirutir,  1,  49;  A'iJrIp,  3119. 

4  Zu  jäh  bringt  W'eh. 

Mhd.':  G&her  mnot  wirt  Ilhte  betrogen.  (Krone.)  —  Ua- 
rochtiu  gaeho  nieman  wonet,  ern  maose  ir  dick« 
ongclton,  guoter  gobite  brast  noch  io  mit  sohnenes 
EUhten  selten.  (Sptrvo'jel.)  —  Man  sol  auch  nicht  Mia 
zo  R&oh,  wan  die  gäch  wUstot  gar  vil  «ach.  (YiMUtr.) 
(Zingerl«,  76.; 
Jäher. 

1  Ein  Jäher  gibt  kein  guten  Jegcr.  —  I'etri.  II.  »n: 

Lehmann,  403.  26;  SchtUtel,  1125  *•;  Mathi'icy.  M*»;  iStttr.. 

ril,  28;  Blum,  205;  Sailer.  89;  Simrock.  5181. 

Zu  hitzig  muss  der  SchOta  nicht  sein.  Uebereilaiu 
taugt  ttboriianpt  xu  keinem  Oesch&ft;  die  Jagd  fnidrrt 
aber  ganz  besonders  einen  hohen  Grad  von  Ausdaasr 
und  Beharrlichkeit.  Der  Kaiser  Ferdinand  aoU  d«r 
Urheber  dieses  Sprichworts  und  Folgendea  die  Vena- 
loBsung  dazu  sein.  In  der  ersten  Hitae  hatte  der  Kai* 
ser  befühlen ,  dass  einem  Wilddiebe  die  Augen  aus^ 
stoclien  werden  sollten.  Ali  sich  aber  sein  Zorn  ge- 
legt und  er  sich  eines  BoBsom  besonnen  hatte,  sag« 
er:  „liiia  Jäher  gibt  kein  guten  Jegcr.  Ich  habe  dM 
Saclio  weitcrnaohgcdacht  und  finde  nicht,  dass  ich  nm 
meiner  Lust  willen  einem  nehmen  sollte,  was  idi  i^ 
nicht  wiedergeben  könnte ,  so  er  frömmer  wtHa. 
Lasst  ihm  die  Augen,  ihr  werdet  es  sonst  wol  wii- 
sen  SU  roaclien,  dass  er  sich  forthin  nicht  mehr  aa 
meiner  Wildbahu  straffällig «roanhc.*^ 

2  Ein  Jäher  ist  kein  guter  Mäher.  —  6*tmrodk, «». 

3  Ein  Jäher  soll  Esel  reiten.  —  A'dric.  siso;  EMf*. 

.3901  u.  5159. 
JUhd.:  Swcr  gaehe  ist  zollen  zltcn,  der  sol  den  esal  litM. 

(Frridank.)    (Zinfferle,  77.; 
Lat.:  Si  fueris  vehcmen«,  asinum  conscenderc  Titce,  MB 

asitii    leuti  vcctura   yalct   vchomenti.     (M.jnr,  AmUiMf% 

Vir,  !m.) 


985 


Jaherr — Jahr 


Jahr 


986 


Jaherr. 

1  Jaherr,  vor  Augen  süss,  zu  Rücken  bitter.  — 

Simrock,  5162;  AurJe.  3122. 

„Die  Jftiierren  bant  don  muot,  sie  lobont,  awni  der 
fUnt«  tuot.  Das  iat  ein  nngetriuwer  «ito,  da  «ffent  sie 
die  horren  mite/*    (Freidank.) 

•2  Er  ist  ein  ja  Herr.  —  Agricola  11,  lu;  Taftpiu$,  86*; 
Egenolff,  47*;  llerberger,  II,  410;  Mayer.  U,90i;  Braun, 
l,  1611;  Friitchhicr.  354";  Frmhbier^,  1778. 

Franck  UDd  nach  ihm  Kgenolß  aasen  cur  ErUämng: 
„Die  fUr  sich  selb«  keyn  Trteyl  haben  oder  geben, 
sonder  bleiben  lassen  wie  es  die  herrn  machen."  Hie 
soUcn  dafür  das  uns  abgekommene  Wort:  Qnap- 
por ,  das  Ewar  bei  Hemisch  fehlt,  wofür  sich  aber  S.  1672 
das  Verbum  gnappon  =  sich  hin-  and  horbewegcn  (ra- 
oillare )  flndot.  ^ 

EnyL:  He  is  not  a  man  but  tho  rault  of  abath;  he  makes 
the  echo  to  wbat  70  u  say. 

/■>*.:  C'est  un  homuio  avec  qui  il  n'y  a  point  de  nenni. 
(Kiaelein,  34b.)  —  II  ne  fait  qu'opiner  dn  bonnet. 
(Lendroy,  IUI;  Startchedel ,  412;  AHfiinyrr,  4VK)l>.; 

Lat.:  Podarius  Senator.  (Cicero.)  (Franck.  II,  35*;  tki- 
lippi,  11,  8»;  .S>y6oW,434;  Tappiu»,  :«>'.; 

•3  Jahcrrcn  von  IMacencia  und  Knapper.  —  iVr- 

/<>tn.  345. 
Lat.:  Omnia  omnibus  annuit.    (Fixclein,   345.; 

Jahr. 

1  Ale  ncinj  Jör  i  (zwi)  Win.ijör.    {Siebfnhürg.'näch".) 

—  .SVAiw/rr,  59, 

2  Alo  säf  Jör  i  (loQur.  —  Schunter.  5«. 

3  All  Joar  *d  Jöhr  un  to'n  Ilarwst  noch  'n  Spoat- 

liug.     (l*ominvm.) 

All»  Jahre  ein  Kind  und  im  Herbst  nooh  einen  Spät- 
ling. Von  fruchtbaren  Khogatten.  Auch  aU  schen- 
haftcr,  mit  Protest  surückgcwiosvnor  Wunsch  den  Keu- 
vermillilton  am  Huchioitstugn.  Von  einem  Ehepaar,  bei 
dom  da«  ungefähr  eintrifTt,  heisst  es:  8e  sttnd  as  de 
Kunikels.    Dat  geiht  as  bl  de  Kantkels. 

4  All  zwanzig  Jalir  wird  eine  andere  (neue)  Welt. 

—  Eiitdrin,  640;  Simrock,  11550;  lli'intlnig  11,80. 

5  Alle  Jalir  ein  Käs,  gibt  wenig  Käs;  alle  Jahr  ein 

Kind,  gibt  viel  Kind.     (Sehweit.) —  Aorf<«.  S12S; 
Simnu-k,  .'iliM);  ItrauH,  I,  1625. 
0  Alle  sewc  Jahr  i>a88t  e  Flick.  —  Fhschhier^  i78i. 

7  Alle  sieben  Jahr  ein  Flohjahr;  alle  sieben  Jahr 

«'in  Kaupüujahr;  alle  sieben  Juhr  ein  Käfer- 
jahr. —   Simmck .  i^X). 

In  Toscana  heisst  es:  Viel  Flöhe,  viel  Getreide.  In 
Mailand:  80  viel  tlOhe,  so  viel  Korn.  (Reinthtru 
17//,  12.; 

8  Alle  sieben  Jahr   frisst  man  zu  Hof  einen  Kü- 

chenjungen auf.  —  Pixlttr.,  IV,  63;  KuiHcin .  399 ; 
Simutik,  6004;  liraun,  I,  2044. 

Spott  auf  unsaubere  Köche  und  deren  GchUlfon,  die 
ihre  Häudo  erst  reinigen,  indem  sie  dioscUjcu  iu  die 
Speisen  bringen  und  diese  zuhorcitcn,  wodurch,  wie 
das  Sprichwurt  iu  der  ihm  eigenen  Uebertreibungsart 
sagt,  so  viel  von  dem  KUchenpcrsonal  in  die  Speisen 
übergeht,  dass  es  in  sieben  Jahren  das  Volamcn  eines 
Küchenjungen  hat. 

0  Allt^  söben  Jür  en  Flöjär,  alle  söben  Jar  en 
KüjH'njar,  alle  söben  Jar  en  Kiiverjär,  alle 
sobcn   Jar    en    Kranken-   oder    Unglücksjär. 

(UuUL.    —   Schitlze,  II,  1S2. 

Iu  HulKtein  herrscht  die  Meinung,  dass  in  jedem  Jahr- 
sivbout  ein  Jahr  treffe,  in  dem  tioh  Flöhe,  eins,  in  dem 
■ich  Kaupen  u.  s.  w.  überviel  einfinden.  In  den  Ver- 
einigten Staaten  Nordamerikas  heisst  es:  Alle  siebsehn 
Jahr  ein  Locnatjalir. 

10  An  Jahren  jung  ist  ein  Fehler,   der  sich  alle 

Tage  verbessert. 

11  An  Jahren  jung,  kann  alt  an  Verstand  sein. 
1*2  Ander  Jahr,  aiuler  Ilanstock.     (Frankm.J 

Mhd.:  Ander  jär,  ander  guot.     (Haslau.)    (Zinyrl^  ,  11.) 

13  Ander  Jahr,  ander  Waar'. 

Ifän. :  VA  andct  aar  kommer  der  en  anden  Jalc  aften. 
(HUn  I,  367,; 

14  Andere  jar,  andere   har;    andere  zeit,  andere 

freu«l.  —  Franck,  I,  50*»;  Egemtllf.  331  ■;  Eyninn, 
/.  76  u.  27«;^/Wn,  //,  15;  nrtiter,  I,  i;  Uhmann,  6,  4: 
Lrhmnnn .  II,  28 ,  55 ;  SrhoUfl,  HU  •• ;  A'tfrlr,  3130 ;  Sehra" 
iUr,  4;  Mufer,  II,  21»;  Braun,  l,  1624. 

Die  grossan  Varänderungtn ,  die  oft  «in  «laBlgM  Jahr 
im  Leben  eüMt  Manaehen  bewirkt,  drftokan  dto  Wimmam 
durch  das  Sprichwort  B«a:  Bin  Jahr  Mwht  Alt«  Itlar, 
noch  «ins.  Mi  MiaAmu  lAaOm.    (AtUuktrm  Vtl,  lW.i 
NMth  itt,  BAA  tM  V»  allta  «UM  ilah  «mnidbt 


(Frtuw.iUoh.)  —  Wer  lebt  dem  man  nlht  wandeis  gibt. 

(Colm.)    (Zingerle,  163.; 
t)än. :  Haarene  byttes  med  aarone.    (Prov.  dan. ,  266.; 
Fr». :  Autros  tempt,  autres  moeurs. 
iMt.:  AUaTita,alia  diaeta.  —  Aliam  aetatem,  alia  decent. 

(Sutor,  891.;  —  Omnia  vartuntur,  mutantox  at  mores. 

—  Tempus  invenit,  disoit,  docat,  mutat  omnia  oag- 
nnm  os  anni.  (Philippi,  IJ,Hi;  S^ybold,  291.; 

15  Andere  Jahr,  andere  Schue.  —  Sutor.  891. 

16  Andere  Jahre,  andere  Leute,  andere  Glocken, 

ander  Geläute. 

Böhm.:  Mnoho  let,  a  mnoh^ch  nevidet.    (äeUikovsky ,  310.; 

17  Auner  Jar,  anner  Hiir.  —  Doeckr.  3;  hochdt'utsch  bei 

Eüiricin,  346;  Simrock,  5187. 

1 8  Bis  zu  zwölf  Jahren  ist  das  Mädchen  ein  Ucchcr, 

bis  zu   sechzehn  ein  Kübel,  nach  dem  sech- 
zehnten Jahre  danke  dem,  der  sie  aus  dem 
Hause  holt.     (Böhm.) 
ID  Das  eine  Jahr  lehrt  das  ander  nicht.  —  Lrhmann, 
II,  r>7,  16. 
Lat.:  Karo  dooct  reliquum  reor  annus  in  omnibus  annnm. 

20  Das  Jahr  bringt  Getreide  und  nicht  der  Acker. 

—  Simrock  .  5191 ;  Körte .  8132. 

Der  Wittcrungsoharaktür  dos  Jahres  hat  einen  grossem 
KinfluBS  auf  den  Ausfall  der  Krnto,  als  der  Acker 
selbst  und  die  Bearbeitung  dessollten.  Daher  s.igen 
die  Russen:  Im  guten  Jahr  auch  gute  Frucht.  Und  in 
Andalusien  behauptet  man:  Dos  gute  Jahr  bringt  mehr 
hervor,  als  das  gut  bostcllte  Feld.  Und  die  Mailänder: 
Das  Jahr  wirkt  mit  dem,  was  os  hat.  (Reintberff  VIII. 
y  u.  13.; 

Dan.:  Anret  gir  körn,  ikke  agoren.     (Prot,  dan.,  3.) 

Lat. :  Annus  producit ,  non  ager. 

21  Das  ,Tahr  hnt  365  Tage.  —  Pauli.  PwttiHa.  l.iSi^. 

Die  Hnssen:  Wenn  auch  das  Jahr  Kh  Tage  hat,  so 
hat  der  Tag  dooii  nur  24  Stunden.    (AUmann   V,  H9.) 

22  Das  .Tahr  hat  ein   gross  Maul  und  'en   weiten 

Magen.  —  Eitdein.  346;  .Simrock,  5189;  Körte,  3125; 
1*auli.  Pontilla.  /,  365**;  Braun,  I,  1622. 

Die  Bussen:  Das  Jahr  hat  einen  Magen,  der  ist  .165 
Tage  gross.    Und:  Das  Jalir  hat  ein  Maul,  das  reicht 
aber  zwölf  Monate.    (AUmnnn  VI,  422  n.  486.; 
Dan.:  Aaret  hnr  en   vid  mund   og   cn  stör  mave.     (Rohn 

I.  :««.; 

Frz. :   II  faut  bicn    tircr  la  courroie   pour  aller  Jusqu'au 

bout  de  l»an.    (Lmdroy,  U22.; 
lAit.:  Auni  magnum  os.    (Gaal,9h9i  Kiselein,  346.; 

23  Das  Jahr  hat  einen  grossen  (tiefen)  Mund. 

24  Das  Jahr  hat  einen  grossen  Mund,  und  was  die 

Katze  nicht  frisst,  das  frisst  der  Hund. 

25  Das  Jahr  hat  viel  Tage,  aber  noch  mehr  Mahl- 

zeiten. 

Empflohlt  weise  Sparsamkeit  nicht  blos  im  Sommer 
fOr  den  Winter,  sondern  auch  in  der  Jugend  fürs  Alter. 

Dan.:  Der  ere  mangc  dago  i  aaret,  mon  fleero  maaltidor. 
(Prt/9.  dan..  3.; 

Lat.:   Cugitato  quam    longa  sit  hiems.     (Cato.)     (Binder 

II,  r>24;  FaaHiuM.  48;    Wiegand ,  434.; 

Span.:  Son  rans  las  dias  que  las  longanisas.    (Cahier,  3513.; 

26  Das  Jahr  hat  zweiundfunfzig  Wochen.  (Säiveciz.) 

Empfiehlt  weise  Sparsamkeit. 
üng,:  Sok  darab  kenyeret  kivin  egy  osstandö.  (Goal,  959.; 

27  Das  Jahr  hat  zweiundfunfzig  Wochen  und  drei- 

hundertundfiinfundsechzig  Tage.  —  Ei»e\ein.  346. 
HoU.:  Het  jaar  dnurt  langer  dan  de  sanoUsen.     (llwrr*- 
bomer,  I,  .LV»«.; 

28  Das  Jahr  hindurch  kann  viel  Wasser  den  Berg 

herablaufcn.  —  Simrocfc,  5194;  JfJr/e,  3126;  Braun, 
I.  1623. 

Dan.:  Aaret  haver  en  vild  mund,  og  stör  mave.  (Prw. 
dan.,  3.; 

Lat.:  Peragit  lentis  paasibns  annus  iter.  (Ovid.)  (Phi- 
lippi, ir.  90.; 

29  Das  Jahr  ist  an  keinen  Stecken  gebrflidon.  — 

Einviein ,  6r»7. 
Lat.:  Anni  momenta  nullo  sunt  fune  retenta.  (KiteU-in.  6.'»7.; 

—  Et  oaler  admissis  labitur  annns  eqnis.  (Setjbold,  Vöh.) 

30  Das  Jahr  ist  immer  länger  als  die  Wurst. 

31  Das  Jahr  ist  lang,  der  Tage  sind  viel  und  der 

Mahlzeiten    noch    viel    mehr.  —  l'etri.  //,  64; 

Kme,  3124. 
Dan.:  Aaret  er  langt,  og  maalcne  maiige.    (Prur.  dan.,  3.; 
Frt.:  n  £aut  bicn  tirer   la  oourroic  pour  aller  jusqu'au 

bontda  ran.    (daat.  959.; 

38  Du  Jahr  ist  nie  so  lang,  dass  nicht  die  Weih- 
nacht zu  kurz  wäre.  —  Körie,  3124. 


987 


Jahr 


Jahr 


33  Das  vorige  Jahi*  hat  immer  mehr  gebracht  (oder : 

war  immer  besser).  —  stt;tger,A7»;EiMiem,u6: 

Simrock,  519S;  Beitisberg  VUl ,  ». 

Von  den  Laudleatcii,  die  immer  klagen.    Von  allen, 

die  mit  der  Gegenwart  unzufrieden,  die  Vergangenheit 

weit  über  sie  erbeben. 

Mhd.:  Je  längere/^  booiierjär.    (M»l"iani.)    (/in^erlr,  17.) 

Lot.:  Laudator  temporia  acti.     (EiteUin,  'i\6.)  —  äemper 

preterltus  anniu  melior.    (Bovill,  I,  b9.) 

34  Dat  erschte  Johr  posse  von   Harte,  dat  zweite 

Johr  lewe  möt  Hchmartc,  dat  dritte  Johr 
bifze  de  bafze ,  dat  verde  Johr  Treppafze.  — 

Frischbier^,  1782. 

So  denkt  man  sich  in  der  untern  Volksacliicht  dai 
eheliche  Leben. 

35  De  drög'n  (trockenen)  Jahr  bruk  de  nadden  (nas- 

sen) ni  um  Brod  to  been  (bitten).    Cücndiburg.j 

36  De  goden  Jarc  mötcu  de  suchten  drägen.  — 

Dähnert,  204*. 

Damit  wird  der  Landmann  bei  schlechter  Ernte  ge* 
tröstet. 

37  De  vor  dartig  Jar  ritt,   mutt  na  dartig  Jär  to 

Fote  gähn.  (Oslfrin.)  —  Frmnmnnn,  IV,  142,  884; 
Eichwald ,  iSl ;  Goldtchmidt .  162 ;  /yiKTpn,189;  W'rser- 
zeitung,  4057:  Hamkaimdv.r ,  l. 

38  Der  hat  nie  ein  schlimmes  Jahr,  wer  sparsam 

im  guten  und  schlimmen  war. 

39  Der  in  zwentzig  jaren  nit  würt  schon,  drcissig 

jar  nit  starck  vnd  wol  gethon ,  viertzig  jar  nit 
weiss,  fun£Ftzig  nit  reich,  der  siht  jm  nacher 
nymmer  gleich.  —  Fraiicft, /,  8i*. 

40  Der  vil  Jahr  wohl  dient,  kau  in  einer  Stund 

verderben.  —  Sutar,  897. 

41  Der  vorm  Jahre  starb,  ist  lange  todt. 

42  Des  Jahres  vier  Theile  ich  fand,  der  erst  wird 

der  Lenz  genannt;  Petri  Stuhlfeier  (22.  Febr.) 
hebt  ihn  an  und  gehet  aus  auf  Sanct-Urban. 
(Götiilt.)  —  Boebel,  18. 

43  Die  Jahr  helffen  nicht  an  den  Thoren.  —  Peiri, 

U,  132. 

44  Die  Jahre  allein  bringen  Verstand  und  Haare. 

45  Die  Jahre  ändern  viel,    aber   sie  machen  aus 

einem  Adler  nie  eine  Nachteule. 

46  Die  Jahre  biegen  den  stärksten  Mann. 

47  Die  Jahre  fliehen  pfeilgeschwind.  —  Schüler's  Lied 

von  der  Glodte. 
lat.:  Ennt  anni  more  fluentis  aquae.     (Ovid.)     (Pkilippi, 

I.  142.;  —  Nihil  est  relodus  annli.    (Otid.)    (Philippi, 

II,  23  J 

48  Die  Jahre  kommen  unangesa&[t. 

49  Die   Jahre  legen   Freud*   und  Leiden  auf  die 

Bahre. 

50  Die  Jahre  wissen  mehr  als  die  Bücher.  —  Winckler , 

Vhl. 
Frl.:  L'ftge  rend  sage. 

51  Die  magern  Jahre  verschlingen  die  feisten. 

52  Die  verlebten  Jahre  sind  immer  die  bessern. 

Frz.:    L'an   passö   est    toujoars    le    meilleor.      (Leroux, 
I,  61.; 

53  Dreissig  Jahr  und  ein  Tag. 

Wie  „Jahr  und  Tag'*  juridisch  massgebend.  Ueber 
dreissig  sprichwörtliche  Bedensarten  Tgl.  MUtdhoch' 
deutiche*  Wörterbuch,  1,  390 b. 
Afhd. :  Nieman  ritter  wesen  mac  drtseo  jitr  und  einen  tao 
im  gebreste  mnotes,  llbes  oder  gnotes.  (Freidank  und 
Walther.)    (Zinyerle,  77.; 

54  Dreissig  Jahr  und  Tag  stehen  zu  Gewinn  und 

zu  Verlust.  —  Graf,  95, 182. 
Mhd. :  Driaig  Jar  und  tag  stet  osu  gewinn   unnd  vorlast. 
(Oaupp,  18.; 

55  Du  hast  mir  die  Jahre  wieder  ins  Gedächtniss 

gerufen,  wo  ich  ein  Mann  auch  war,  sprach 
der  alte  Mönch,  als  ihm  ein  junger  Buhler 
gebeichtet.  —  Eiselein,  aei  Klottenpiegel ,  30.  8. 

56  Dürres  Jahr,    trockner  Mai;   kühler  Mai   viel 

Frucht  und  Heu.  —  Bair.  HauAalender. 

57  £  Jör  äs    nit  un   de  Schtäke   gebangden.  — 

Schütter,  431. 

58  Ein  böses  Jahr  kommt  selten  allein. 
5H  Ein  gutes  Jahr  dauert  nicht  lange. 

Frz.:  La  bonne  ann6e  en  peu  de  tcmps  s'en  Ta,  la  petite 
se  garde.    (Leroux,  I,  61.; 


60  Ein  gutes  Jahr  ist  immer  gern  (^Behen. 

Ist  immer  willkommen ,  tagen  die  IilAndar.    (Emmt- 
berg  VIII,  9.; 

61  Ein  Jahr  auf  gutem  Pferd  bringt   weiter,  als 

zwei  Jahr  ai^ 'einem  Esel. 
Holt.:  Beter  een  half  Jaar  op  een  goed  paard  geradsm 
daa   sijn  ganscfae  leven  op  een*  axeL.     (Marreiowüe, 

I,  3481'.; 

ti'2  Ein  Jahr  böse,  hundert  Jahr  böse.  —  Aatsr.. 
//,  96;  EiscnAarl, 239:  E$lor.  /.20;  U,e;  lliUebrami,U: 
Hertim,  //,  3,  439;  Eitdein,  346;  Simroek,  5196;  Cr$(, 
95 .  191. 

Bei  den  Deatschen  galt  der  ala  der  reohtmlacig«  Be- 
sitser,  welcher  bereits  dreissig  Jahre  etwas  beettadjg 
und  ruliig  besessen  habe.  Das  Torstehende  aaa  dsa 
päpstlichen  Bechte  entlehnte  Sprichwort  lelirt  abes, , 
dass  ohne  den  guten  Glauben  Ton  der  rechtmftssMm 
Erwerbung  des  Eigenthums  der  ununterbroeheae,  scOsI 
ein  Menschenalter  ftbersteigende  BeaiU  deasalbeo  iKema 
weder  rechtfertigt  noch  sichert,  obgleich  stete  dis 
Vermuthang  einer  gesetsliohen  Beeitserlangang  fftr  dsa 
sprechen  wird,  der  etwas  schon  so  lange  beeilet ,  Ms 
das  Qegentheil  erwiesen  ist.    Bas  Sprieh^ 


von  der  bona  fides ,  d.  i.  der  Abwesenheit  dee '. 
seins,  sich  im  rechtlichen  Besits  einer  Sache  an  fiedsa. 
Fehlte  sie  einmal  während  des  erforderliehen  Zmlk- 
raums,  so  ward  dadurch  die  KlageTeijahmng  utac^ 
brocben  und  der  beabsichtigte  Erwerb  konnte  nidtt 
stattflndeu.  Und  dies  will  das  Sprichwort  sagen. 
l-r:. :  Poasesseur  de  malle-foi  ne  pent  pteecilre.  (LöftH,  m.) 

63  Ein  Jahr,  das  fängt  mit  Regen  an,  bringt  nicht 

viel  Gutes  auf  die  Bahn  (den  Plan). 

Fn.:  Le  mal  an  entre  en  nageant.    (BoHm  I,  n.) 

64  Ein  Jahr,  das  im  Jänner  zu  donnern  begann, 

bringt  viel  Sturm  und  Regen  heran.  —  AstM.  n 

65  Ein  Jtuu'  ein  Lautenschleger,  ein  halb  Jahr  eia 

Krecker.  —  P^ri,  ll,  199. 

66  Ein  Jahr  erfordert  viel  Stücke  Brot. 

67  Ein  Jahr  för  den  Sabuku,   ein   Jahr  für  dn 

Tjontjon.     (Surinam.) 

Zwei  Beiherarten.    Sinn:  Alles  hat  seine  Zeit}  d» 
mal  ist  der  oben,  ein  andermal  Jener. 

68  Ein  Jahr   ist  an  keinen  Stock  (P£üil)  gebos- 

den.  —  Heniedi,  386,  6;  Petn,  11,  199. 

Die  Zeit  und  ihre  Entwiokelong  Uaat  sich  nicht  asf* 
halten. 
EoU.:  Een  jaar  is  aan  geen'  staak  gebonden.     (SerTf 
bomie,  I,  349^; 

69  Ein  Jahr  ist  nicht  alle  Jahr.  —  Jer.  Gettkelf,  UU,  m. 

70  Ein  Jahr  ist  schnell  dahin. 

Die  TUrken:  Ein  Jahr  yerschwindet  wie  der  BUto. 
Die  Sardeu:  Jeden  Tag  Tergeht  ein  Tag.  Die  YeDSte: 
Jedes  Jahr  Tergeht  ein  Jahr.  Die  Bossen:  Wir  werte 
Jedes  Jahr  zwölf  Monate  iUter.  Ein  Jahr  geht  asd 
dem  andern  bin,  der  Tod  ist  des  letzten  Gewinn.  (Ke» 
berg  II,  146.; 
Böhm.:  Bok  m&  krok,  a  siTOt  ▼  pat4ch  smrt'.  Cwii- 
koetky,  310.; 

71  Ein  Jtihr  lehrt  das  andere  nicht.  —  JTdrre,  siM: 

Simrock,  5185;  Braun,  I,  1617. 
Holt.:  Dat  een  Jaer  en  leret  ander  niet.      (Harrebom», 

I,  350».; 
hat.:  Baro  docet  reliquum  reor  annns  in  omnibnsaaavk 

(Sutor,  748  u.  981.;  —  Unus  non  alium,  Tetos  aum 

non  docet  annum.    (Fallersleben ,  653  u.  716.; 

72  Ein  Jahr  nach  der  Trau(ung)  kommt  die  Schu. 

Ein  Jahr  nach  der  Trauung,  nach  der  Hochzeit  kan 
man  über  die  Ehe  nrtheilen. 
Ftm.:  La  premiire  ann6e  que  l'homme  se  marle,  Umtm 
(raser)  se  fait,  ou  tombe  enmaladie.  (Leroua,  I,  V»4 

73  Ein  Jahr  übergibt's  dem  andern.    (t-it-J 

74  Ein  trocken  Jahr  ist  nicht  unfruchtbar. 
Frt.:  Siehe  a..uöo  n'est  pas  affamtfe.    (Kriteimger,  29^; 

75  Ein  trocknes  Jahr  gibt  zwei  nassen  lu  essen* 

—  Simrock,  10521*. 
Frz.:  Annäe  seiche  n'aporrlt  son  malitre.    (Lerm$x,  I,  SLi 

76  En  mager  Joar  maut  noch  kainen  anVi  Anwer 

smiten.      (beriohn.J  —   Woeete,  78  ,  204. 

77  Entschwundene  Jahre  kommen  nicht  znrfick. 
Böhm.:  Co  bjlo  v  loni,  nikdo  nedohoni.   (Öelakemeku,  »W 
Lat. :  O  mihi  praeteritos  referat  si  Jupiter  annos.  (rir^ 

(Egeria,  194;  Philippi,  IT,  65;  Seybotd,  405.; 

78  Es  hat  ein  jedes  seine  Jahr  zu  narren.  —  Amt«  M. 

Lat.:  Semper  Juniores  insipiunt,  quia  nihil  VKfmIL   ßl^ 
tor,  605.; 

79  Es  ist  ein  gut  Jahr,  sagte  der  Bsneri  et  kBft> 

neu  alle  essen,  die  etwas  haben. 

HolL:  Het  is  een  Triendoloos  Jaar;  elk  tAt  «r0  tM»  M 
hij  seif  wat  hebbe.    (Harrebomie .  /«  IM*^ 


989 


Jahr 


Jahr 


990 


80  Kb  ist  kein  Jalir  vor  Regen  sicher. 

81  Es    ist   noch   ein    gutes    Jahr,    wenn    man   an 

Wachs  gewinnt,  was  man  an  Honig  verloren. 

82  Es    ist   so    mehr    zehcn    Jahr    abgesofien,    als 

/wantzig  Jahr  auff  Krücken  gegangen.  —  h-tri. 
in,  6. 

83  Es  Johr  isch  a  kei  Stude  bungc.    (Saluthurn.)  — 

Schüd  .  63 .  87. 
B«i  einem  Vertrag  u.  ■.  w.  tat  ein  Jahr  keine  Ewi({koit. 

84  Ka  vergehen  viel  Jahre,  ehe  man  einen  Scliatz 

findet. 
Dan.:    Der  kommer  ei  hrcrt  aar  hval  tll  lande.    (Prot, 
dm.,  3ltl.J 

85  Es  wird  im  Jahr  vil  vergöntes  Urots '  gesscn. 

—  //«•Mi*rfc.528.  26.    mr», //,  305. 

')  Daa  Wort  „vcrgOnt"  kommt  hier  wol  in  dcmtelhcn 
Sinn  wie  in  „Bitten  ll>**  vor,  wo  ea  „vcrgunt"  lautet. 
Da  ich  dort  gar  keine  Krklilrung  gegeben,  loudorn  nur, 
wie  Hmiic.h  gvthan,  für  das  reraltcte  „vcrgunt"  das  neu- 
bochdouttchu  „vorgimnt"  beigefügt  und  Jedum  die  nicht 
scliwicrigo  Auffindung  des  richtigen  Minus  ttbcrlassnn 
habe;  so  kann  wnl  von  einem Mi^verstAndnissmeinersiMtH 
dort  nicht  die  Rede  sein.  (Vgl.  Stich.  X^anitfr  von  Fr.  Ln- 
UHilnrf,  Schwerin  1864,  ä.  57.;  Kb  ist  dort  nur  nicht 
getagt,  welche  der  vielen  Bedeutungen  der  VorHilbe 
„ver"  (Tgl.  Ctnnpe,  \l'b.)  cur  Anwendung  k'imnit. 
Kichtig  int  allerdings .  dass  vergönnen  im  obigen  Sprich- 
wort wie  uuter  Iti^inon  1(1  in  dem  Hinno  vmi  „iniit- 
gtknnen"  steht;  aber  dieser  Sinn  kann  ebenso  gut  durch 
die  Silbe  ,,ver"  ausgedruckt  werden,  welche  in  Ähn- 
lichen Fillien  diesen  Dienst  leistet,  indem  sie  die  von 
dem  persönlichen  Objcct  abgewandte  Bichtung  oder 
ein  Verderben,  Vernichten  des  im  Orundwnrt  ent- 
haltenen llcgriffs  ausdrückt,  wie  etwa  in  verspielen, 
verschreiben,  verwünschen  u.  s.  w.  Icii  wUnscho  Je- 
mand einen  guten  Tag,  ich  verwünsche  ilun  den 
guten  Tag.  Das  Brot,  das  mir  A.  gönnt,  ver-  oder  mis- 
gönnt  mir  H. ;  beides  lieisst  im  Zeitalter  iler  Befurma- 
tion  „vcrguntos  Hmt".  Der  äpracligebrauch  der  neuem 
Zeit  hat  aber  in  die^i'm  Falle  die  eine  Rodeutung  der 
Kilbe  „ver''  au  die  Sillie  „mis"  verloren,  aber  keineswegs 
so,  daas  mau  sie  nicht  noch  darin  linden  könnte. 

8G  Et  is  'ii  fett  Jahr,  sä  de  Mus;  tla  fratt  sc  anV 
Si>ecksiün  ( SppckNciic ).  —  //or/n ,  777. 

87  (ih'iche  Jahre,  die  besirn  Pa;ire. 

Nicht  blOB  vorh&ltuissmHSsige  (tleicbheit  im  Alter, 
Bnndern  auch  in  der  Krziehung,  im  Stande  und  in  den 
Ansichten  worden  als  Bedingungen  einer  guten  glttek- 
liclien  Klio  empfohlen.  Der  Toscancr  nagt:  Wer  sich 
gleicht,  nehme  sich.  Der  Mailänder:  Wer  sich  gleicht, 
iretbllt  sicli.  Der  Franzusc:  Wer  sich  gleicht,  gesellt 
»ich.  Der  Araber:  Der  Blinde  liebt  den  Blinden.  Der 
Venetianer  sa^t  sehenhaft:  Es  hat  sich  der  Spaten  ver- 
heiriithet.  er  hat  die  Hacke  genommen;  denn  wie  der 
Manu  ist,  so  muds  er  die  Frau  suchen.  (Kriit$f/rrif  /,  lüii.J 

88  Hundert  Jahr  ist   ein  j-rosacs  Wort,  doch  sind 

sie  gar  geschwinde  fort. 

Frx.:  Cent  aus  uo  dont  pas  si  lungs  «lu'ils  on  ont  la  mine. 
(rahÖT,  28<i.; 

89  Hundert  Jahr  Melancholie  buKahlen  den  Dreier 

Schulden  nie. 

Frs. :  Cent  ans  de  chagrin  ne  payeut  pas  un  soa  de  dcttes. 
(Bnhn  I.  11);  LfHtlrog,  55>j.; 

90  Hunderttausend  Jahre  Unrecht   ist  noch  keine 

Stunde  Recht.  —  (;ni/'.  »S,  IM;  UUlebraml,'.^,  ll, 
Kirthhofir,  175. 

91  Ich  bin  zehn  Jahre  gebunden,  sagte  die  Spinne, 

werde  ich  denn  gerade  am  letzten  Tage  (der 
Haft,  heute)  sterben? 

Ich  habe  so  viel  Schweres  Uberstauden,  sulltc  ich 
denn  das  Leiclitere  nicht  überstehen  ? 

92  Ich  h:d)S  vor  siben  .luren  gewust,  das  halfnägel 

einen  .sind.  —   ffmMrA .  866 .  32. 

93  Ich  thu's  dies   Jahr  nicht,  sagt  man  in  Nürn- 

berg,  aufs  ander  Jalir   kommen  die  Heiden. 

Der  Spruch  stand  in  Nürnberg  angeschrieben. 

94  Im  ersten  Jahr  in  den  Armen  liegen,  im  zwei- 

ten Windeln  und  Wiegen,  im  dritten  kehrt 
man  sich  den  Rücken,  im  vierten  schlägt 
man  sich  in  Stücken. 

in  Bergamo:  Im  ersten  Jahr  (der  Ebe)  nnftnnt  man 
sich,  im  iwcittn  wickelt  mau,  Im  dritt«ii  Irailt  tum 
«ioh.  In  Toican«:  In  erstm  Jahr  UmanBnaam,  Im 
«weiten  WituUla,  im  drlllan  viel  Roth  nad  Mn  Brot. 

95  Im  ersten  Jahre  kann  keiner  Doctor  sein. 

96  Im  ersten  Jahre  rfig^en,  im  zweiten  strafen,  im 

dritten  sar  ausweisen.  —  Graf,  re.  «. 

Zum  Bebau  lUr  Baritaw  Hbiapfliehligtr  Gater,  nu 
ile  Tor  »lAtalleiMrAwwclmiiis  am  thmn  Baaiuwfm 


rilckstftndiger  Zinsenzahlung  zu  schutxen,  wnr,  was 
duM  obige  Sprichwort  ausdrückt,  dufUr  Kesitr^t,  daKK 
eine  Zeit  vorausging,  in  der  sie  durch  iluhuuntf  und 
.Straf(>  an  ihre  Piticht  erinm'rt  wurden. 
M/ni.:  Zum  ersten  juhr  rttgen,  xum  sweytten  Jahr  straffen 
zum  drittem  Jahr  gar  aussweisen.  ((frimm,  IIViVA.. 
//,  i»H.) 

97  Im  guten  Jahr  trägt  auch  ein  schlechtes  Feld. 

Frt. :  Mieux  vaut  un  hon  temps  i|u'uu  bon  chnmp.     (Lf- 
rouT,  I,  40.) 

98  Im  Jar  lauflt  vil  wasser  den  berg  hinuuder.  — 

lletimh .  289 .  43 .  htri ,  11 ,  4W. 

99  In  dreis^ig  Jahren  kann  man  keine  (irenze  ver- 

schweigen.  —   r.rnf.  9.'. ,  18.1. 

Behauptet,  dass  nrnnxon,  wie  .Staats-,  Kirchen- und 
(lemeingut  nicht  verjähren  ki'muen. 
MhU.:  Ouch  mag  man  keine  grencsen  in  «Irizig  jurcu  vor- 
Bwigeu.     (liani-'h,  AXi,  29.) 

100  In  dürren  Jahren  mehrt  sieh  ilaH  (iiigezieter. 

101  In    einem    guten   .lahr    wächst    Kuni    für  zwei 

Behlechte. 

Span.:  I'or  Miueho  puu,  iiunca  mal  uno.    {t'aliii-r,  :t«;il.^ 

102  In  einem  Jahr  steinreich  worden,  kau  nicht  sein 

ohne  böse  Uencke  vnil  sünd.  —  Vetri.  //.3o3. 

103  In  einem  Jahre  kann    man   mehr   thun  als   in 

einem  1'age. 
liiia. :  l»et  «taar  ikko  i  syv   aar  stun   i   syv   dago.     (PtuP. 
dan..  Wi'y) 

104  In  hundert  Jahren  kommen  dielleiden  ins  Land. 

In  Venutieu  :  In  hundert  Jahren  gilt   der  FJaclis   so 
viel  wie  das  Weich.    (Ht-inxhi'nj  IT,  VA^.) 
Frz.:  Au  biiut  de  cciit  ans  los  rois  snnt  vilains  et  les  vi- 
lains  sunt  rois.    (Lervux,  II t  ><1J 

105  In  hundert  .lahrm  thut  uns  kein  Zahn  mehr  weli. 

106  In'n  .lar  kann  vel  Water  den  Barg  herdäl  lox)en. 

(IhM..   —   .sV/i»/r:f.  //,  M5. 
Ilinucn  Jahresfriät  kann  sich  viel  ändern. 

107  Ist  das  Jahr  auch  noch  so  lang,  der  Weihnacht.s- 

abend  ist  immer  zu  kurz. 
Dan.:  Aaret  er  aldrig  saa  lang,  Juule-aften  er  Jo  trang. 
(Prot.  tittH..  3.) 

108  Ist's  in  diesem  Jahre  trocken,  gibt's  im  näch- 

sten guten  Jloggen.    (linfndcnhnrfj.^,  —  llnvM,  121. 
Iü9  Jahr  mul  Tag  ist  die  rechte  CJcwähr.  —  IHitim.. 

V.  yy.  Etsvnhart,  241;   «i«/,  'Ji,  lU;  Stiiler,  254;  Eiitt'- 

lein.  34«;  .Simrmk.  .MM. 

.,lU>chtc  liL-were"  ist  ein  »egen  jede  Klage  gesicher- 
tes rechtliches  VerhiiUniSR  ku  einer  Hache.  I)ies  aus 
dem  silohsischen  Landrecht  cntlchntn  Sprichwort  han- 
delt vi>n  der  (lowährleistung  verkaufter  beweglicher 
(iliier  und  will  sagen,  dass  «Icrjenige,  welcher  Jahr 
und  Tag  (d.  li.  nueli  dum  sächsischen  Recht  1  Jalir  und 
rt  Wuchen,  woieu  später  noch  3  Tage  gekommen  sind) 
eine  bewegliche  Saclie  besessen,  das  Eigenthnm  daran 
erwitrbcn  habe  und  der  Verkäufer  derselben,  nach  Ab- 
fluss  dieser  Zeit  kein  Gewähr  mehr  zu  leisten  schul- 
dig sei,  vorausgesetzt,  dass  jemand  eine  Sache  auf  ge- 
setzlichem Wege  besitzt.  Bei  unbeweglichen  UUtem 
war  ein  Zeitraum  von  41  Jahren  6  oder  3  Tagen  erfor- 
derlich. 

110  Jahl"  und  Tag  soll  ewig  dauern.  —  üntf,  »4. 178; 

ItinsUr,  /,  44. 

Der  Besitz  eines  Qates,  das  im  guten  (Hauben  naxh 
Jahr  und  Tag  erlangt  war,  soll  sicher  gegen  Jede  Klage 
sein  und  für  immer  unangefochten  bleiben. 

1 1 1  Jahre  bringen  Verstand ,  aber  auch  graue  Haare. 

—   .S'imrock,  5186;  «ruMu,  //.  532. 

112  Jahre  drücken  krumm  den  Rücken. 

113  Jahre  fuhren  /.ur  Bahre. 

114  Jahre  lehren  (wissen)  mehr  als  Bücher.  —  Sim- 

rock  .5184.  K-irtf,  3129;  ßniun .  /,  1626. 
FHffl.:  Vears  know  more  than  books.    (Hohn  FI,  24.) 

115  Jahre    nehmen    hin  das  Haar,   aber   nicht  die 

Bosheit  gar.  —  Körtf,  sisi  u.  .1913. 

116  Je  mehr  Jahr,  je  zäher  baar. 

Alte  Lent«  sind  sih  im  Oeldgeben. 
Moll.:  llue  hooger  van  jaren,  hoe  trager  van  baren.  (Harr»- 
homir.,  I,  3.V)^'.; 

117  Je'  mehr  Jahre ,  desto  näher  der  Bahre. 

Emgl.:  The  more  lliy  year«  the  nearer   thy  grave.    (Bohn 

II,  24.; 
It.:  Chi  |jia  in  vecchia,  vA  pift  presto  al  soo  fine. 

118  Jedes  Jahr  bringt  neue  Kleidung.  —  Sutor.iH. 
IIB  Jedes  Jahr  ein  ander  Kleid  lielit  der  Pole  alle- 
zeit (oder:  ist  des  Polen  Herrlichkeit). 

Am  der  ingelloson  Vorliebe  der  (gebildeten)  Polen 
fDr  alles  AnsUndlxche.     Das  Werthvolle  der   Heimat 


991 


Jahr 


Jahr 


99! 


fralt  immer  weniger,  als  das  Werthlose,  aber  iu  eitler 
Practit  Glänzende ,  was  von  answ&rts  kam,  wofUr  man 
hohen  Zoll  bezahlen  mnstte  oder  was  man  durch 
Schmaggel  erhalten  hatte.    (Wurxbach  I,  52 J 

120  Jedes  Jahr  fordert  Haar. 

Laf.:  Singula  de  nobis  anni  praedantur  eantes.  (Uorax.) 
(l'hilippi,  //,  188.; 

121  Jedes  Jahr  will  eigenes  Nest  und  eigene  Junge 

haben. 

122  Jung  an  Jahren,  alt  an  Verstand. 

Lat.:  Senex  duodecim  annorom.    (Bovilt,  I,  Ibi.) 

123  Kein  Jahr  hat  zwei  Sommer. 

Aber  wir  haben  mweilen  Jahre,  dio  im  strengen 
Sinne  des  Worts  gar  keinen  haben. 

124  Man  darf  kein  Jahr  warten,  um  zu  wissen,  ob 

ein  Kraut  (Baum)  Frucht  bringen  wird. 

Schon  am  Kinde  bemerkt  man  die  Anlagen  su  einem 
rechtschaffenen  Menschen. 

125  Man  hat  allemal  mehr  Jahre  and   Sünden   als 

man  bekennt.  —  winckler.  xvill,  loo. 
12Ü  Man  hat  wol  alle  Jahre,  aber  nicht  alle  Tage 
Geld. 

Von  den  Beamten  oder  aaf  festen  Gehalt  angestellten 
Personen  entlehnt ,  welche  nur  su  bestimmten  Zeiten 
HauptauBgaben  berichtigen  können,  weil  ihre  Ein- 
nahme ebenfalls  nicht  alle  Tage,  sondern  monatlich, 
vierteljährlich  u.  s.  w.  erfolgt. 

127  Man  kann  das  Jahr  an  keinen  Pfahl  binden.  — 

Winckler,  XJ,  77. 
Lat.:  Annas  prae  foribus,  veteri  post  terga  relicto. 

128  Man  kommt  alle  Jahr  dem  Tode  näher. 

129  Man  soll  ein  Jahr  weder  loben  noch  schelten, 

ehe  es  nicht  vorüber  ist. 

JIoll.:  Spreek  geen  kwaad  van't  Jaar,  dan  in  bet  volgende 
jaar  (tot  dat  het  om  is).  (Harrebomie,  /,  354  '*.)  -  Tein- 
den  jaers  sal  men  ierst  hilio  loven.  (Hurrebom^f,  I,  'AiO.) 

lt.:  Non  dir  mal  doli'  anno  flnchi  passato  non  sia.  (Bahn 
I,  \\2.) 

Lat,:  Laudetur  thorns  primo  dum  transiit  annus.  (Falter»- 
Üben,  640.; 

Port.:  Näo  digas  mal  do  anno,  atä  qne  nao  seja  passado. 
(Bohn  I,  285.^ 

Span.:  No  digaia  mal  delafio  hastaque  seapasado.  (Bohn 
I,  2:15.; 

130  Mit  achtzehn  Jahren  wohlgethan,  mit  zweiund- 

zwanzig geht's  noch  an,  mit  drcissig  Jahren 
bewahr*  uns  Gott,  mit  sechsunddrcissig  Kin- 
derspott. 

Diesen  Spruch  fand  ich  um  das  Jahr  I8fi3  in  einer 
Zeitschrift  auf  dio  Trägerinnen  der  AmazonenhOte  an- 
gewandt. 

131  Mit  den  Jahren  kommt  der  Verstand  (die  Weis- 

heit). 
Lat.:  Sapientiae  aetas  condimontum  est.    (Plautut.)    (Phi- 
lippi,  H,  166.; 

132  Mit  dreissig  Jahren  ist  der  Mann  schön,  mit 

vierzig  Jahren  kommt  er  zu  Verstände,  mit 
funf/ig  macht  er  Vermögen  und  speist  mit 
sechzig  vom  Segen  (gibt  Feste).     (HO 

133  Mit    zwanzig    Jahren    Mädchen,    mit'  dreissig 

schöne  Frau,  mit  viei-zig  Vollgestalt  (voll- 
endete Form),  mit  fünfzig  alte  Närrin  bald. 

(Y,^.) 

134  Mit  zwölf  Jahren  begräbt  man  seine  Kindheit, 

mit  achtzehn  Jahren  seine  Jugend,  mit  zwan- 
zig seine  erste  Liebe,  mit  dreissig  seinen 
Glauben  an  die  Menschen,  mit  vierzig  seine 
Hoffnungen,  mit  fünfzig  seine  Wünsche,  mit 
sechzig  begräbt  man  allmählich  seine  fünf 
Sinne. 
136  Moren  gät  hundert  Joare  wcicr  an.    (Manherg,) 

—  Firmenich ,  / .  322 ,  33. 

Morgen  gehen  wieder  hundert  Jahre  an. 

136  Nach  einem  vollen  Jahre  kommt  ein  mageres. 

137  Nass  Jahr  ist  kalt  Jahr  und  Nothjahr.  —  .S'ui«r,  i>70. 

138  Neblig  Jahr  macht  fruchtbar  gar. 

Frz.:  Ann6e  nubilouse,  ann£e  planturousc.   (Leroux,  I,  dl.) 

139  Neu  Jahr,  neu  Haar. 

Frs.:  An  do  nouvoau  tout  nous  oU  boan.    (Leroux,  /,  Cl.; 

140  New  Jahr,  new  Gefahr.  —  UhmuHn,  II.  na,  73. 

141  Nur  allein  dio  Jahre  bringen  Verstand  und  Haare. 

—  /li»!»//«!» ,  C38. 

Lat.:  N(>u  venit  anto  suos  prudtintia  nubilin  auuos.  (Kitf- 
lein,  Ü93,) 


142  Olli    Joa    wiad   a  Fäld   la.     (.\'ieden9ierrmek.j  — 

FfMimann,  IU.  390,  23. 
Alle  Jahre  wird  «in  Feld  leer. 

143  Oewert  Jahr  heft  de  Foss  andre  Haar.  —  Frwefc- 

bier,  355;  FritchJiner  \  1784. 

144  'S  Johr  hed  es  wits  Mul   and  e  grosse  Mage. 

(Luzem.J  —  Schveis,  11,  24t.  28. 

145  Sieben  Jahr  ein  Kind.  —  Eisenhart,  S6:  HilUbrand,  u. 

Dies  deutsche  Sprichwort  ist  wmhraoheiBUeh  aas  im 
römischen  Rechte  entlehnt,  weU  die  BOmer  Jie  enia 
sieben  Jahre  des  menschlichen  LebeiM  die  Jahre  dsr 
Kindheit  zu  nennen  pflegten,  obgleich  cie  mach  nh 
weilen  die  Kindeijalire  weiter  binanaaetaan.  VialkMt 
ist  es  auch  aus  der  Meinung  entstanden ,  dmn  aUe  tk- 
ben  Jahre  mit  dem  menschlichen  Körper  eins  meridiehs 
Veränderung  vorgehe.  Es  hat  die  Absieht,  die  Zeit  te 
Kindeijahre  sn  bestimmen,  da  in  den  Gseetsen  bsb^n 
zum  Besten  der  Kinder  verordnet  ist.  Ss  eehsint  dieait 
Abschnitt  auch  der  gttnstigste  Zeitpunkt  ftkr  die  Sefad- 
reife  der  Kinder  za  sein,  die  leider  hier  und  da  firUs 
angesetst  ist. 

146  Siebenzig  Jahre  machens  nicht  wie  fün&ig.  - 

Petri,  II,  522. 

147  Trocken  Jahr   kein   theures   Jahr.     (Rkeim.j  - 

Boebel ,  125. 

148  lieber  hundert  Jahr  haben  wir  weder  Haut  nodi 

Haar.  —  Luther.  390. 
In  Sicilien:  In  hundert  Jahren,   von  Jstxt  ab,  sisl 

wir  alle  ohne  Nasen.    In  Yenetien :  In  hundert  Jakm 

und  hundert  Monden  ziehen  die  Wasser  dahin,  wo  tk 

wohnten.    (Heinsberg  II,   138.; 
Holt.:  Over  honderd  jaar  sijn    wij   toch    dood.     (Bvrf 

bcm^e,  I,  351.) 
Span. :  A  cabo  de  den  anos  todos  seremos  cnlvoe.  —  Attn 

de  mil  anos  todos  seremoi  calvos.    (Bohn  1. 193  «.Kb; 

149  Uebers  Jahr  hat  der  Fuchs  ander  Haar. 

150  Uebers  Jahr  kann  man   sehen,    ob's  wird  a 

schelten  sein  oder  zu  loben  gehen. 

151  Vbers  Jahr  lobt  man  erst  die  Freye  (Heiratk, 

Hochzeit).  —  lleniuh,  1207.  62;  Petn,  II,  454;  LA- 
mann .  II,  787  ,  20 ;  Simiock,  2671. 
Lat.:  Laudatur  thorus  primo,  cum  tranait  nnnas.    ffr- 
tor,  463.; 

152  Viel  Jahr  sind  eine  schwere  Last.  —  l^iri,  f/.sn. 

153  Viel  Jahr,  viel  Bürden. 

Lat. :  Est  longa  vita  plena  multis  casibnt.  (HmiA, 
1414,  2.;  ->  Longaeva  vita  miUe  parit  molestias.  (S/r 
bald,  282;  Henisch,  1414,  :i.) 

154  Viel  Jahr  vnd  Gefahr  bringt  weissheit  gar.  — 

IletMch.  im,  4;  Lehmann,  II.  790.  69;  Körte,  SOL 
Dan.:  Mango  aar  megen  m^ide.    (Pro»,  dan.,  3.; 

155  Vier  Jahre  vor  dem  Gransprung  ^  und  vier  Jtliff 

hernach  ist  lussam'  zu  freien.  —  CüWas.IK 

')  Dem  ersten  Barthaar.    ')  Lustig. 

156  Vier  Jahre   vorm  Ikrtscheren   und  vier  Jabrt 

hernach  ist  am  besten  ein  Weib  nehmen.- 

//.  von  Schwcinichen ,  /,  99;  Körli\  3220. 

157  Vierzehn  Jahr  und  sieben  Wochen. 

Also  volllconimen  heirathsreif.  Verdankt  teissa  ^^ 
Sprung  einer  Qollert*Bchen  Fabel,  die  es  such  aa  bat« 
orklttren  wird. 

158  Vil  jar  sind  nit  alweg  gut  für  thorhejrt.  —  Fws.'*. 

/.  101^;  Pi'lri,  II,  575 ;  Grultr,  I,  68;  Lehmann,  //.THk*- 

159  Vil  jar,    vil  gefar.  —  Franck.I.m^i  Grutrr,\.a, 

Egenolff,  339^;  Petri,  II,  573;  lleninch ,  14U.  l;  ilili|T^ 
/,  228;  Sailer,  70;  Winckler,  XVII,  97;  Körte,  3127. 
Lat.:  Optimum  non    nasci,    proximnm    cito  mori.    {/<•' 
niuA.)    (PhiUppi,  II,  76;  Sejfboläy  419.; 

ICO  Vor  hundert  Jahren  waren  wir  nicht  hier;  nark 
hundert  Jahren  shid  wir  nicht  hier.  —  A*». 

11,  582. 

161  Vor  Jahren  war  gut  fahren.  —  Frischbier*,  iJl^ 

Zum  Lobe  der  „guten  alten  Zeit*'. 

162  Wann  man  ein  Jalir  vor  einem   den  Hot  ^ 

gezogen,  so  sihet  man,  was  hinder  jlun  i>t 
vnd  wie  fromb  er  ist  —  Pvtri,  II,  tu 

12,  9. 

163  War  negenncunzig  Jar  deint,  het  det 

kein  Bräd.  —  Schamhach,  II,  ijg. 

Scliildcrt  da 8  traurige  Schickssl  dsr 
im  hulicu  Alter. 

164  War  vor  dem  verzigsto  Johr    reit|  Wtm  ]tk 

dem  vorzigstc  Johr  gieh  (geben). 

Kehrrin,  VI.  77. 


993 


Jahr 


Jahr 


994 


105  Was  hundert  iarvnrccht  ist  gewesen,  das  wird 
nie  kein  stunde  recht.  —  AQhcola  I,  63;  IMenberg, 
//,  0;  Pftri.  II .  385;  LutiuT ,  73  u.  3«;  KreUlmfiyr,  35; 
Schftlti'l,  liaji-';  IHnlor.,  IX.  W);  Cm  f.  95,192:  ll.nmnn, 
Intirr.,  ///,33:  Aor/u,  3138  u.  35*2'.»;  Ilrnun.  I,  16J9. 

J)eut8clier  Kcchta^nindBatz  wider  di«  ri'tnuHche  Ver- 
jäliriinashtlir«.  Wa«  UnwiiiBoiiheit,  Scliwiiclio  oder  Thor- 
hoit  der  Vorfahren  zuttelasscu ,  wan  von  dienou  die 
Gewalt  erzwunfrcn  oder  ilio  lAat  crnrhlichen  hat,  kann 
Verstand  und  Kraft  der  Nachkonuncii  immer  ohne  Un- 
gercchtifikoit  wieder  abstellen.  GeKenUbtT  dem  ewigen 
Kecht  der  Völker  und  der  Vernunft  gilt  keine  Ver- 
jülirung. 

166  Was  man    im  (TiiTi/cn  Jahr  nicht  denkt,   wird 

«ft  im  Augenblick  j^^elenkt. 

Wenn  nich  etwas  von  Üedeutung  unverschonB  zutrug, 
pflegt«!  Kaiser  Fordinaud  I.  den  Vers  zu  sagen:  i.Accidlt 
in  puncto  quod  nou  sperator  in  nnno.  Ilei  einer  sol- 
chen Uclcgonheit  unterstand  sich  denn  nun  eines  Tags 
einer  seiner  Käthe,  der  sich  manclies  erlauben  durfte, 
einzufallen:  Perditur  in  puncto  qnod  non  roperatur  in 
anno.  (Ks  verliert  sich  in  einem  Augenblick,  was  lu 
einem  Jahr  nicht  kommt  zurück.)  Da  erwiderte  der 
Kaiser  schnell:  „Ein  frommes  Uebet  und  weise  treue 
Käthe  können  dioiicm  Bcgegniss  sehr  oft  zuvorkommen.*' 

167  Was  man  in  einem  Jahr  kaum  Iioft't,  das  bringt 

der  Augenblick  gar  oft 

168  Was  man  in  Jahren  nicht  könnt*  erhoflen,  liat 

der  Augenblick  gotroften. 

Spau.:  Ijii  quo  no  accrta  en  un  ann,   acertu  en   un   rate. 
(hnhn  /,  2ay.) 

169  Was  schon  vor  Jahr  und  Tag  gescliehn,   das 

la88  nicht  wieder  auferstehn. 

Widorwitrtige  Dingo,  die  bereits  vorgceson  sind,  soll 
man  nicht  wieder  auffrischen. 
Lat.:  Et  post  malam  segetem  serendum.    (Si>»j'iotdy   l.'iS.^ 

170  Was  vorm  Jahre  niemand  mochte,  geht  heuer 

reissend  weg. 

171  Wat  ein  Jar  en  Fickolu  is,  is  dct  andere  Jär 

en  Swin.  —  Sduimhach .  11 .  \n. 

Wa«  das  eine  Jahr  ein  Ferkel  ist,  ist  das  andere  Jahr 
ein  Schwein.  Weniger  in  dem  Sinne:  Aus  Kindern 
-werden  Leute,  als  um  zu  a:igen:  Ein  Mensch,  der  erst 
einmal  angefangen  hat,  ein  ausschweifendes  Leben  zu 
führen,  namentlich  »ich  dem  Trünke  zu  orgeben,  kommt 
auf  diLdcm  Wege  -jchnoll  weiter. 
HuU.:  Uiggen  worden  uok  zwijuen.     ( Harre  ho  ini^4',  T.  56 ''.J 

172  Wegen  eines  einzigen  unfruchtbaren  Jahres  muss 

man  das  Säen  nicht  einstellen. 

173  W^ei  vor  fiftig  (fünfzig)  Joahren  ritt,  mot  noa 

üftig  to  faute  goau.      liüren., 

174  Wenn  auch  das  Jahr  droihundertfunfnndscchzig 

Tage  hat,  so  hat  doch  ein  Tag  nur  vierund- 
zwanzig Stunden. 

175  Wenn  das  Jahr  dahin,  dann  lobt  man  es. 

176  Wenn  die  Jahre  gerecht  machten,  so  w^ere  der 

Teullel  der  allerheiligst  auflF  Erden.  —  Pctn, 

II,  64i. 

177  Wenn  in  hundert  Jahren  einmal  ein  christlicher 

Mann  aufsteht,  so  will  ihn  der  Papst  gleich 
todt  haben. 

178  Wenn  man  die  gehörigen  Jahre  hat,  soll  man 

schreiten  zur  lleirath.    (Chin.j 
171)  Wenn  mun  fünfzig  Jahre  alt  ist,  muss  man  die 
Ilosenklappe  zumachen  und  eine  Flasche  mehr 
trinken. 
Fr:.:  Ji'an   buixante  et  douzo  est   grant  tcmps   qu'on  se 
houso.     (Lrr-Mf,  I,  CA.) 

180  Wer  ein  Jahr  will  lauten   schlagen,  der   mus 

vier  Jahr  stellen.  —  Gmtrr,  lll.  lOS;  Lehmann,  11, 
^^2,  i;i. 

181  Wer  hundert  Jahr  dent  (dient),  hett  hundert 

.Fahr  Brot.    { niiultburg.) 

182  Wer  hundert  Jahr  Kam  trinkt,  wird  alt    (Rmdt- 

bürg., 

183  Wer  im  1586.  Jahr  nicht  stirbt,  im  1687.  nicht 

verdirbt,  im  1588.  nicht  wird  erschlagen,  der 
wird  von  grossen  Wandern  wissen  zu  sagen. 
—  /»i*lür.,F.  S4. 
IM  Wer  im  zziü  iar  nicht  stirbt  Tnd  im  xxüij 
nicht  ertrinkt,  vnd  im  toy  nicht  wird  er- 
schlagen, der  mag  vol  sagen  von  guten  tagen. 
OsvTioiui  8paicnwünTxa*LBXxvov.    U. 


—  Agricotal,  240;   Egenolf[,in^;  Pulor.,  »',54;   Fa- 
briciut,  75. 

:Kine  sprickwartlich  gewordene  Prophezeiung  am 
dem  ersten  Viertel  des  16.  Jahrhunderts,  die  sich  auf 
die  Jahre  lfi23— 25  beziehen  soll  und  von  welcher 
schon  Agrirola  behauptet,  dais  sie  durch  die  in  diesen 
Jahren  stattgofnndenen  Ereignisse,  i.  B.  den 'Bauern- 
krieg ,  ruUkomraen  in  Erfallung  gegangen  sei ,  obgleich 
fUr  1A'.'4  eine  SUndflut  vorhergcaagt  war,  die  aber  der 
Auüloger  uls  völli«  eingetroffen  durch  das  im  Bauern- 
krieg vergossene  Dlut  erklärt.  Dieser  Aberglaube  ist 
in  der  Folge  vielmal  und  auch  ums  Jahr  IS.*!«;  wieder 
aufgewärmt  worden  und  hat  stets  Vortheidigcr  gefun- 
den ;  denn  es  gibt  zu  allen  Zeiten  Prophoton  wie  ein- 
faltige  Leute,  die  an  sie  glauben. 
l/oll.:  Wie  in  zijn  2:J'*  jaar  niet  stcrft,  in  zijn  24 •"  uiet  ver- 
drinkt,  en  in  zijn  25 »■  niet  wordt  verslagen,  die  mag 
wel  sprekeu  van  goede  dagen.  (Harrebvinef,  /,  .151 '»; 
Bohn   l,  3I3.J 

185  Wer  in  Einem  Jahr  reich  w^erdenwill,  kommt 
in  sechs  Monaten  an  den  Galgen. 

Frz.:  Qui  vcut  dtn»  richo  au  bout  de  Tau,  sera  pcndu  k  la 

Saiut-Jean.     (Cahier,  l.'i41.J 
H'iil.:  Die   binnen  *t  jaar  wil  alles  vungon  die  mcgt  wel 

vörtr  den  winter  hangen.  —  Die  rijk  wil  worden  binnen 

een  jaar,  moakt,  dat  hij   hangt  binnen  zes   maanden. 

(Harretmmeit .  J,  ;«!>»  u.  34H'V 
//.:  Qui  querot  irrichiro  ind*  unu  annu,  morit  in   bator 

mnaos. 
S/tan.:  Quipu  en   un  afio   quiere  ser  rico,   al  medio  le 

aliorcan.    (Vahirr,  3685.; 

18C  Wer   in  Einem  Jahre  will  reich   werden,    ist 
schon  halb  gefangen.  —  ^^incklcr,  XVliJ.ix. 

187  W'er  in  seinem  dreissigsten^  .Tahr  nichts  weiss, 

im  vierzigsten  nichts  ist,  im  fünfzigsten  nichts 

hat,  der  lernt  nichts,  wird  nichts  und  kommt 

zu  nichts.  —  Simmck,  5298;  A'dr((>,  3137;  neimberg 

/,  129;  ttraun,  /,  1628. 
')  Winckler  TXIV,  80)  beginnt  mit  dem  zwanzigsten 

Jahre;  ebenso  Palatino,  1S.VJ,  338'». 
Mhil.:  Sun  drlzic  jAr  ein  toro  gar,  der  mnoz   ein  narre 

fürbax  itn.    (Winshfkf.)    (Zinf/crle ,  11.) 
b>'hii,,:  Kdo  V  tfidcAtäm  roce  bez  rozumu,  •  v  ctyfidci- 

tom    nebohat,    tomu    nclze   coho    se   docekat      (ätla- 

komkif,  2U.V 
Fnffl.:  Ilo  that  is  not  handsome  at  tweuty,  not  strong 

at  thirty,  not  rieh  at  forty,   not  "wiso   at  fifty,   will 

ncver  bo  handsome,  strong,  rieh,  or  wise.  (Goal,  960.; 
Holt.:  Wio  op  zijn  W^  ja.ir  nicts  weet,  op  zijn  40«  nieta 

is  on  op  zijn   5u"  niets  hecft,    die  leert  niets,   wordt 

niets  cn  kumt  t:it  niets. 
n.:  Che  di  venti  non  ^,  di  tronta  non   b&,   di    quaranta 

non  ha.  mai  non  aar&,  nö  mai    saprä,   u6   mai   avriu 

(Oaal.  UC<1;  liohn  7.  79.) 
l'oln.:   Kto  w  dwudziestu  Icciech  za  lob  nicpöjdzie,  do 

»mierci  niepnjdzio.    (Öelakoe$kv.  203.) 
Üpan.:  Qnien  t  los  veinte  nu  cntiendo,  4  trcinta  no  sabe 

y  &  cuarenta  no  tieno,   min  v^*cz  le  espera.  —   Quien 

4  treinta  no  asesa,  no  cumprar4  dehesa.    (Bohn  1,  246.J 

rnff.:  Ki  tiz  esztendus  kor&ig  nem  Aviation ,  hdezig  nem 

*  sz^p,  liarminozig  nem  erös,  negyvenig  nem  okos,  Ot- 

venig  nem  gazdag,  hatvanig  nem  szent,  aznt4n  le  lesz. 

(Uaul,  »6o.; 

188  Wer  in  vier  Jahren  keinen  Zins  erhaust,  an  dem 

ist  ein  längeres  Warten  verloren. —  Graf,  480, 679. 
„  Welicher  in  vier  Jahren  nit  einen  Zines  sno  bezahlen 
erboset,  das  ein  mehrores  warten  an  ihmme Terlohren.** 
(Schaufuni.  I,  .H.S3.;  Das  Wort  ist  gegen  die  trotz  eines 
rcchtskriLftigen  Erkenntnisses  noch  seitens  des  Landea- 
farsten  bewilligte  Zahlungsfrist  gerichtet  und  sagt: 
wer  in  vier  Jahren  seine  Verbindlichkeiten  nicht  er- 
füllt, sie  anch  im  fünften  nicht  erftOlen  werde. 
(S.  Qninquenellon.) 

189  Wer  in  zwanzig  Jahren  nicht  wird  schlank,  und 

in  dreissig  Jahren  nicht  wird  krank,  und  in 
funfunddreissig  Jahren  nicht  wird  stark,  und 
in  vierzig  Jahren  nicht  wird  karg,  und  in 
funfund vierzig  Jahren  nicht  hat  Muth,  und  in 
funfundsechzig  .fahren  nicht  hat  Gut,  und  in 
funfundsiebzig  Jahren  nicht  wird  weis%  und 
in  fünfundachtzipr  Jahren  nicht  wird  greis,  und 
in  funfundneunzig  Jahren  nicht  gefangen,  und 
in  hundert  Jahren  nicht  erhangen,  und  soll 
das   alles  überleben,   so   hat  ihm  Gott  viel 

Gluck  gegeben.  --   Schaltjahr,  II,  157. 

190  Wer  mir  vorm  Jahr  das  ganze  Haupt  anbot, 

der  gibt  mir  heuer  kaum  ein  Haar  davon. 

191  Wer  mit  achtzig  .Jahren  Musik  lernt,  kann  am 


jüngsten  Tage  aufspielen. 
We  " 


193  Wer  mit  sechzig  Jahren  eine  junge  Frau   hei- 
rathet,  ladet  den  Tod  zu  Gaste.  —  Sauer,  lu. 

G3 


995 


Jahr 


99« 


193  Wer  mit  vierzig  Jahren  anfängt  zu  geigen,  kann 

zum  Jüngsten  Tag  die  Ouvertüre  spielen. 

Ein  hobräisches  Sprichwort  sagt :  Wer  mit  24  Jahren 
anf&ngt  ein  Inttrument  zu  spiolcn,  kann  nich  am  Jüng- 
sten Tage  hören  lassen.    (Cahier,  2540.^ 

194  Wer  mit  zwanzig  Jahren  leeren  Kopf,  hat  mit 

(Ireissig  leeren  Topf. 

It.:  Chi  di  venti  non  sH,  di  trente  non  \ik.    (Cahier,  3090.) 

195  Wer   neun  Jahr   gut  dient  und  eins  schlecht, 

ist  zehn  Jahr  ein  schlimmer  Knecht 

196  Wer  über  drcissig  Jahre  kommt,  der  erfährt 

alle  Tage  was  Neues. 

197  Wer   vor   dem   vierzigsten  Jahre   fährt,   muss 

nach  dem  vierzigsten  Jahre  zu  Fues  gehen.  — 
B.  Auerbach,  Auf  fU'r  Höhe,  lll,  220. 

198  Wer  vor  zwentzig  iaren  nicht  schon  wirt  vnd 

vor  dreyssig  iaren  nicht  starck,  vor  viertzig 
iaren  nicht  witzig,  vor  funfitzig  iaren  nicht 
reych,  an  dem  ist  hopfen  vnd  maltz  (oder: 
alle  HoflFnung)  verloren  '.  —  /lyrico/a  /,  296;  Ege- 
mlff,  m^:  Schottcl,  1133^:  Gnüer.  1,83:  Simrock,  5197; 
Körtr,  8136;  Heinsberg  I,  129. 

•)  In  Luther's  Tinchreden  (117 '»>  lautot  der  Sclilusa: 
„der  mag  sich  seines  Glaekcs  wohl  erwegen."  (fürrea 
(Ephjonen ,  Leipzig  1846,  /,  U*))  sagte  einmal:  „Wer 
sich  nicht  im  sehnten  Jahre  mit  allen  Gassenjungen 
herumbalgt  und  nicht  im  zwanzigsten  Jahre  wieder  ein 
Kepublikaner  ist,  aus  dem  wird  nichts."  —  „Wer  nicht 
bei  zwanzig  schön  von  Angesicht,  wem  nicht  bei 
drcissig  schon  erstarkt  die  Glieder,  wem  es  bei  vierzig 
noch  an  Witz  gebricht  und  wem  bei  fünfzig  mangeln 
Hab  und  Güter;  der  quäle  sich  mit  eitler  Hoffnung 
nicht.  Ur  ist  zur  unglückseligen  Zeit  geboren,  zu  kei- 
nem Glück  der  Erde  auserkoren." 

Dan.:  IIvo  ei  blivor  smuk  for  tyve  aar,  stierk  for  tredlvc, 
klog  for  fyrgetyvo  aar,  rig  for  lialvtrcdiindstyvo  aar, 
bliver  sidcn  neppe  anderledcs.     (Prot,  dan.,  ilb.) 

Engl.:  llfs  that  is  not  handdome  at  twenty,  not  strong 
at  tbirty,  not  rieh  at  fourty,  not  wise  at  flfty  will  never 
be  handsome,  strong,  rieh,  or  wise.    (Eiselein,  S46.) 

Fra.:  Qui  n'eat  riebe  ä,  vingt  ans,  qui  ä  trente  ans  no 
s^ait  et  ä  quaranto  n'a  de  sa  vie  riche,  ne  sera  et  Ja- 
mals no  s^ura  et  n'aura.    (Leroiix,  II.  30b.) 

Holt.:  Wie  v66r  zijn  20^  jaar  niet  zuiver  is,  vöör  zijn 
30**  jaar  niet  stork,  Töör  zUn  40*^  Jaar  niet  verständig, 
en  vöör  zijn  50**  Jaar  niet  riek,  aan  dien  is  alle  hoop 
verloren.    (Barrebomie,  I,  351 ''.^ 

Lat.:  Si  quis  ad  vlgesimum  usquo  annum  non  formosus 
figictus  fuerit,  ad  trigetimuui  robnstus,  ad  quadragesi- 
mumprudeni,  ad  quinquagcsimumdivcs,  ille  non  faoile 
speret  se  post  assecnturum  illa.    (Eixelcin ,  346.) 

SpaH. :  Quien  a  treinta  anos  no  ticno  aeso ,  y  a  cuarcuta 
prosperidad;  no  pnede  bleu  &  otro  heredar.  (Cahier, 
3740—41.)  —  Quien  A  veinte  no  es  galan,  ni  &  treinta 
tienefuerza,  ni  &  cuarcnta  riqueza,  ni  &  cincnenta  esp^- 
riencia,  ni  aer&  galan,  ni  fncrte,  ni  rico,  ni  prudente. 
(Bahn  I.  246.;  , 

199  Wer    sechzig   Jahre    auf  dem  Rücken,    pflegt 

mehr  nach  dem  Kiesen  als  nach  Hasen  zu 
gucken. 

HoU.:  Die  vijftig  Jaar  oud  is,  dient  meer  naar  ecn  küs- 
sen, dan  naar  eon'  haas  te  zien.  —  Die  zeventig  Jaren 
telt ,  dien  stell  men  niet  meer  tot  voogd  aan.  (Harre- 
bomde,  /,  349''.; 

200  Wer  will  ein  Jar  gut  leben  haben,  der  nem  ein 

Ehefraw  (Weib).—  Ihmi^sch,  793,  so;  Pelri,  II,  779; 
Gaal,  1673. 

201  Wer  will  viel  Jahre  zählen,  lass  sich  keine  Sor- 

gen quälen. 

202  Wie  es  vor  tausend  Jahren  war,  so  ists  noch 

hcwr  dieses  Jahr.  —  /V/n,  //.  789. 

203  Wilt  ein  halb  Jahr  frewden  treiben ,  so  magstu 

auff  gerathwohl  Weihen.  —  Fischart,  Gc$ch,,  in 
Kloster,  Vlll.  76. 

204  Zehen  iar  ein  kindt,  zwentzig  iar  ein  iungling, 

dreyssig  iar  ein  man,  viertzig  iar  wolgethau, 
funfftzig  iar  stille  stahn,  scchtzig  iar  geht 
dichs  alter  an,  siebentzig  iar  ein  greyss, 
achtzig  iar  uymmer  weiss,  neuntzig  iar  der 
kinder  spott ,  hundert  iar  genad  dir  gott !  — 
Agricola  /.297;  Fraiuk,  II.  74;  Egenulff,  178;  Gruler. 
7,87;  Iktiuch,  1739.  7;  IHittor..  II,  20;  HückiHg.l9: 
Itamann.  Samml.,  I,  l;  Stiller,  109;  Eiselcin ,  ZiJ :  Sim- 
rock,  5199;  Körte,  3135;  Friitchhicr\  1780. 

Kintheilung  der  Lebenszeit  In  Altersstufen ,  die  nach 
den  Gesetzen  besondere  Ueohte  und  Vorzflge  besitzen, 


Jahr 


daher  der  Bichter  im  Beortheilen  d«r 
Handlungen  auch  auf  das  Alter  der  Menechen  Hia 
Augenmerk  riclitet.  Jut,  Weber  bemerkt :  „  Meine  Uebca 
Juristen  sind  so  milde,  das«  sie  der  mtümlicben  Ja- 
gend 28  Jahre  Zeit  bis  zum  Manne  lassen,  in  dcbea- 
jUhrigen  ZwischenrAumen  —  inftins,  pner.  adokfcCDS. 
juvenis,  vir.  Im  zwanzigsten  angeflÜr  fingt  die  Y«- 
nunft  an,  die  Oberhand  zu  erlangen,  im  vicnigit« 
die  Klugheit  (Schonung  anderer  am  nnsertviUea),  in 
sechzigsten,  wenn  wir  bald  daran  maasen,  die  Weis- 
heit, und  diu  nicht  immer."    (IJemokritoi.  II t_  224.; 

D4n.:  Ti  aar  et  bam,  tive  aar  nng  karl,  tretti  aar  ca 
mand,fireti  godforstand,  femti  stille  ataner,  scztiaMn 
faaer,  syvti  hvld  og  graae,  otti  kand  ei  for  stana,  aitti 
bam  igien,  hundrede  ad  graven  hen.     (Prot,  dm*.,  X) 

Frs.:  Enfant,  grandet,  adolesent,  ieune,  liome,  parfud, 
viel ,  decrepite.    (Bovill,  III,  IRS.; 

Liit.:  Infans,  inde  puer,  adolescens,  poet  iuTenit,  vir, 
senes  deorepitus.    (Bovill,  III,  188.; 

205  Zehn  Jahr  Besitz  ist  so  gut  als  ein  Friedbann. 

—  Graf.  95,  181. 

Eine  von  den  verschiedenen  VeijiUimngsf listen,  dii 
unter   dem  Einflüsse    des  rümiscben   Bechts  sor  Gel- 
tung gekommen  sind. 
AUfrie».:  X  Jeer  besitinghe  is   ney  da  rincht   also  gssi 
so  en  f erdbann.    (Hettema,  XXXVI,  11.; 

206  Zehn  Jahr  ein  Kind,  zwanzig  das  wilde  Ding, 

dreissig  ein  Mann,  vierzig  ein  Stamm,  fünf- 
zig mag  noch  stehen ,  sechzig  abwärts  gehen, 
siebzig  alter  Greis,  achtzig  vor  allem  veisi, 
neunzig  ein  Spott,  hundert  da  Gnad'  Qiin 
Gott.  —   Sehmeller. 

207  Zehn  Jahr  ein  KnaV,  zwanzig  Jahr  ein  Jäng- 

linff,  drcissig  Jahr  ein  Mann,  vierzig  Jahr 
Stillstand,  fünfzig  Jahr  tritts  Alter  an,  sedh 
zig  Jahre  ein  Greis,  siebzig  Jalire  weiss,  aclit> 
zig  Jahre  Kinderspott,  neunzig  hohe  Gnaid'von 
Gott,  hundert  Jahr  mit  der  Axt  vom  Kopp. 

—  FrixcIUtier^,  1780. 

208  Zehn  Jahr  kindisch  und  klein ,  zwanzig  Jahr  ein 

Jungfräulein,  dreissig  Jahr  eine  Frau  Simon, 
vierzig  Jahr  eine  Matron',  fünfzig  Jahre  toU 
Religion,  sechzig  Jahr  wol  auswarten  kann, 
sicbenzig  Jahr  viel  hässlicher  noch,  neunxig 
Jahr  der  Welt  schab  ab,  hundert  Jahre  fallet 
das  Grab. 

Noch  mag  hier  ein  anderer,  wenn  auch  nicht  sprick- 
wortlicher  Keim  Platz  finden:  „Die  ersten  sehn  Jlto- 
eben  gaU*s  Kupferstich  und  M&rchen.  Von  sehn  Jahns 
bis  zwanzig,  da  liebte  Spiel  und  Tans  ich.  Von  s«ss* 
zig  bis  zu  dreissig,  trank,  kUsst^  und  scherzt'  ick 
fieissig.  Von  dreissig  bis  zu  vierzig ,  der  Iiebensfresai 
geniert  sich.  Von  vierzig  bis  za  fünfzig,  da  seigt  ««i 
die  Vernunft  sich.  Doch  komm'  ich  bis  zu  sechait 
und  sehe  Wein,  so  lechz'  ich.  Auch  zeigt  mein  Hm 
bei  siebenzig,  noch  seinen  Freunden  liebend  sick 
Wenn's  hoch  kommt,  sind  es  achtzig;  je  nnn,  vidl- 
leicht  es  macht  sich.  Ich  wollt',  ich  würde  nenaiii; 
fUr  meine  Kinder  einzig.  Und  brächt*  ich^s  gar  tt 
hundert,  drob  war'  ich  sehr  verwundert."  —  „Mit  zwaaiil 
Jabren  zwingst  du  dich  zu  weinen,  mit  riersigen  abtt 
heiter  zu  scheinen."  (L.  Schückinp ,  Welt  und  Zt»-', 
21,  823.;  Der  Franzose  stellt  folgende  Stufenleiter  dM 
Alters  auf:  A  vingt  ans  on  dövore  le  plnisir,  k  trests 
ans  <m  lo  goütc,  ii  quarantc  ans  on  le  manage,  &  nB- 
quantc  ans  on  le  cherche,  ii  soixante  ans  on  le  it- 
grette . 

209  Zwu  Jur  am  Haus,  am  dräte  nor  eraus.  —  Sdm- 

sicr.  417. 
Auf  Dienstboten  bezüglich. 

210  X  Jar  ain  Kitz,  XX  Jar  ain  kalb,  XXX  Jartin 

Stier,  XL  Jan  ein  lev,  L  Jar  ein  fuchs,  LX 
Jar  ein  wolf,  LXX  Jar  ain  katz,  LXXX  Jar 
ain  hund,  LXXXX  Jar  ain  esel,    C  Jar  ain 
gans.  —  llaltaus,  Liederbuch,  LXIX,  2,  13. 
♦211  Binnen  Jahr  und  Tag. 

Ltin.:  luden  dag  og  aar.    (Prov.  dan.,  S.) 

*212  Das  ganze  Jahr  schicker  (betrunken)  on  im 
Purim  nüchtern.  —  Tendiau,  885. 

Von  einem,  der  die  Erwartung  insofern  tAosdt, 
als  er  sich  anders  zeigt,  als  Sitte,  Zeit,  Oeirohnhcü. 
Umstünde  erfordern.  Das  ganze  Jahr  bernnscht  ( 
kor),  ftuhlicher  Lauue ,  und  gerade  am 
wo  Jeder  sich  der  Freude  hingibt ,  ernst  un 

*213  Das  lass  ich  ein  gutes  Jahr  bleiben  (habend 

—  Ilirbcryer.I,  2,  587. 

*214  Das  macht  mich  um  ein  Jahr  ftlter.  —  A^ 
lein.  346. 
Lut. :  Diioedo ,  orede ,  senior  anno  pvoUBtt,  (i 


997 


Jahr 


Jahrab 


998 


*21ö  Dass  dich  ein  böss  iar  ankomme  I  —  Agricola 
i,  479;  llenüch,  461.  50;  für  Tirol:  Schöpf,  291. 

„Das  dich  ein  bös  jar  an  gehe  Tod  alles  übell" 
(Cojnedia  VgoliHt.)  Kin  alter  ipriohwörtlioher  Finch, 
in  dem  man  wUnsoht,  daas  Jemand  keine  gnte  Stunde 
haben  möge! 
BoU.:  Dat  hem  oen  booi  jaar  aankomo.  —  Dat  u  het 
goede  Jaar  halel    (Uarrebomie,  I,  348  >^  u.  349».; 

*21G  Der  wird  auch  mit  vierzig  Jahren  nicht  ge- 
scheit,    ((^crmerreich.) 
^217  Die  Jahre  melden  sich. 

Man  fohlt  das  herannahende  Alter. 
HoU,:  De  Jaren  melden  lioh  xelven.  (Harrebomee ,  /,  349'*.; 

*218  Dies  Jahr  wächst  wenig  Wein  auf  dem  Schwarz- 
walde. —  Reiiubcnj  IV,  106;  Simrock,  9342. 

Ein  Scherswort  zur  Schilderung  des  schwarzwälder 
Klimas,  das  alle  Jahre  eintrJiTt,  da  auf  dem  Schwars- 
wald  Überhaupt  wenig  Wein  wächst. 

*219  Du  magst  dat  gode  Jär  dän  hebben.  —  Doh- 
nen. 204*. 
Um  zu  sagen:  Du  hast  das  wol  nicht  gethan. 

*220  Ein  gut  Jahr  haben  lassen.  —  Grimmehhauacn, 
Vogeltiett,  IL 
Sich  nicht  darum  kUmmern. 

*  221  Einem  ein  gfut  Jahr  wünschen. 

Dan.:  I  sige  hend«  saa  mangt  et  godt  aar,  som  linden 
b»r  l0T,  og  binden  bar  haar.    (Prov.  dan.,  3.; 

•222  Einem  *s  neue  Jahr  abkaufen.    (Ohcröiterreich.) 

Im  Böhmcrwalde  schleicht  sich  in  der  Neuji^brsnacht 
der  Knecht,  welcher  zuerst  erwacht,  zum  Bette  eines 
Mitknochts,  weckt  ihn  auf  und  wiLasoht  ihm  Ulttok 
zum  neuen  Jahr.  Dieser  ärgert  sich  nun,  dass  ihm 
Jener  zuvorgekommen  ist.  Einem  das  neue  Jahr  ab« 
kaufen,  heisst,  ihm  in  irgendeiner  Angelegenheit  ssu- 
Torkommcn. 

•223  Em  gruet  for  cn  natt  Jär.  —  DJÄmTi ,  204  *. 
Ihm  ist  vor  Schelten  und  Strafe  bange. 

•224  Em  sull  nege  Johr  vom  Dod  dreme.  —  FritLh- 

^j(T^  1783. 

Eine  so  derbe  Maulschelle  (Ohrfeige,  Mntzkopf)  soll 
er  erhalten. 

•225  Kuem    det  noa  Jör   ufgewäuneu.    (üiubi'nbürq.- 
na'ihs.)  —  Frommann,  K,  177,  218. 

Einem  das  neue  Jahr  abgewinnen,  d.  h.  Herr  über 
ihn  worden,  ihm  zuvorkommen.     (S.  222.) 

•226  Er  hat  schon  Jiihro  auf  dem  Halj^e. 

Ist  schult  alt. 
Fr:.:  t.tto  sur  lo  ponchant  de  l'&ge.    (Kritiinger,  IW) 

•227  Er  luit  viel  jar  sein  zins  gegeben.  —  A>Tiiiy, 

//.  125. 

•228  Er    ist  diss  Jahr  nicht  erst  jung  worden.  — 

Lehmann  ,  8 ,  43. 
Von  einem  Manne,  der  Erfahrung  besitzt. 

•220  Er  ist  ein  Jahr  zu  früh  geboren,  was  er  ge- 
winnt, ist  alles  vergessen  Brot  —  Eifckin,  6j3. 
•230  Er  (sie)  ist  in  den  besten  Jahren. 

Krafulter. 

•231  Er  ist  noch  nicht  vierzig  Jahr. 

Hat  das  Schwabonalter  noch  nicht  erreicht,  der  Ver- 
•stand  kann  noch  kommen. 

•232  Er  (sie)  ist  schon  bei  Jahren. 
Ziemlich  alt. 

•  233  Er  ist  schon  sieben  Jahr  und  hat  noch  keinen 

Zahn.      Mt'jr.^' 

An  Jahren  alt,  an  Ycntande  Jung;  lange  geharrt 
und  noch  kein  Ansehen,  kein  Amt. 

•234  Es  ist  schon  über  Jahr  und  Tag.  —  Eisetüian,  235; 

lhlUhtnnd,41. 

Von  der  cinjfthriRen  Vcijfthrungsfrist,  die  bei  den 
alten  Deutschen  walirschoinlich  in  Brauch  war,  ehe 
die  dreissigjiibriire  nach  dem  rOmischeu  Hecht  üblich 
wurde.  Das  Wort  ,,Tag"  iiat  im  Mittelalter  ausser  der 
gewöhnlichen  Bedeutung  auch  noch  die  besondere,  dass 
man  darunter  die  Frist  verstand,  die  einem  Verklagten 
zur  Vernehmlassung  auf  die  wider'  ihn  angestellte 
Klage  eingeriumt  wurde.  Es  wird  daher  niobt  einer- 
lei Zeitraum  mit  dem  Worte  ..Tag'*  bezeichnet;  bald 
versteht  man  blos  24  Stunden,  bald  mehr,  und  in  der 
Kegel  einen  Zeitnram  von  6  Wochen  tind  3  Tagen  dar- 
unter, sodaM  Jahr  and  Tag  so  viel  lit,  wfa  I  Jahr 
»i  Wochen  ttBd  3  Tag«. 

*235  Es  wird  nicht  dreissig  Jahre  daaern. 

ErBttutwiBf  ra»  Attakamn,  dai  Uabel  wird  ror- 


MM.f  Di«  «IMB  Jahant  od  iat  aach  wir,  da>  kein  nn- 
■Im  bI«  mw«vIb  dftoao  Jir.    (JUmkfmbtrt.)  —  K«tB  bb- 
«WBldlldgMb   (tair.;    (ZiagtiU ,  n.) 


•236  Et  is  schon  in  ülcn  Jahren  as  de  Kau  (Kuh) 
Bartelt  (Bartcl)    haddo  un    de   Bulle  Jaust 

(0$innbrück.) 

Wird   'denen   zur  Antwort  gegeben,   die  etwas   su 
genau  wissen  wollen. 
•237  Uoat  inirs  doch  an  Johre  nicht  sn  gut  ge- 
schmackt.  —  GomoJc*<',  424. 
Um  Genuss  und  Wohlbefinden  in  bozeichnon. 
*238  Ilochbeende  Jarou.  —  Eichvald,  S90;  tm  Meckien' 
bürg:  Laurembrrg,  Anh.  II. 

D.  i.  schlechte  Jahre,  so  hochbeinig  und  dürr  wie 
die  Kühe  in  Tharao's  Traum. 

•239  Ich  will  vor  zehn  Jahren  nichts  mehr  davon 
hören. 

Dan.:  Tal  mig  til  om  syv  aar.    (Prot,  dan.,  Z.) 

•210  In  dem  Jahre,  da  die  Pegnitz  brannte.  (Süm- 

bntj.)  —   Frummann,  lll,  855. 
Um  zu  sagen,  dass  etwas  nie  geschehen  oder  dass 

man  nicht  wisse,  wann  es  geschehen  sei. 
•241  Jahr  und  Tag. 

Wird  durch  altdeutschen  Beohtsbrauoh  erklftrt,  nach 
welchem  der  Frist  ein  Tag  zugegeben  wurde,  z.  B.  bei 
der  dreissigjährigon  Verjährungsfrist:  dreissig  Jahre 
und  ein  Tag.  Jaiir  und  Tag  bedeutete  aber  1  Jahr 
6  Wochen  und  3  Tage.  Es  scheint,  dass  eine  Frist, 
nach  einem  alten  Meistersang«,  1  Jahr  1  Monat  1  Woche 
und  1  Tag  gewährt  habe  (*vgl.  Lfnin'/t  Wtrke,  X, 
2,  U):  „sy  sprach,  jr  wert  mir  geben  friat,  ein  Tag, 
ein  woohen,  ein  monat  und  ein  Jahr. >'  —  „Vnd  sprach, 
wollt  lieber  jar  vnd  tag  fünfhundert  flor  (fliihc)  in 
einem  Sack  zu  velde  tragen.«    (Waldis,  II,  88,  27.; 

•242  Jär  üt,  Jar  in.  —  Ddhiufrt ,  2M\ 
D.  b.  allezeit. 

•243  Jemand  ins  lange  Jahr  miethen. 

Helrathen. 

•244  Man   wird   noch   nach   langen  Jahren   davon 
reden. 
Lat.:  Id  fama  anns  loquetur.    (Seybotd,  226.; 
•245  Neun  Jahr  im  Siebenjährigen  Kriege.  —  Eiie- 

lein,  346. 

•246  Nun   kommen   noch   sieben   schlimme   Jahre, 
dann  hört  die  gute  Zeit  auf. 
Scherzhafte  Verzweiflung  an  einer  bessern  Zukunft. 
•247  Tausend  Jahre  nach  der  Ewigkeit. 

Wird  etwas  geschehen,  oder  bis  dabin  soll  etwas 
dauern.  Zu  einer  Person,  die  in  einem  Augenblicke 
des  Zorns  versichert,  dass  sie  niemals  an  einen  bezeich- 
neten Ort  wieder  hingehen  werde  und  wenn  sie  auf 
hundert  Jahre  lebte,  pflogt  der  Franzose  zu  sagen: 
Cent  ans  co  n'est  guöro,  mais  Jamals  c'est  beancoup. 

*248  Ueber   ein  Jahr   wollen  wir  sehen,  ob  er  zu 
loben  oder  zu  schelten  sei.  —  Sailcr,  326. 
Von  einem  uougewählton  Beamten  oder  Diener. 

•249  Uebcr  hundert  Jahre  kommen  die  Heiden  ins 
Land! 

Von  Uobeln ,  die  einen  nicht  berttbron  können.    „Ich 

thu's  diss  Jahr   nicht;  auffs  ander  Jahr  kommen   die 

Heyden."    (Fitchart,  üeich.,  in  Kloster ,   l'III,  35.; 

I)ün.:   Um  hundredu  aar  hvor  ere  vi  da?    (Frov.  dan.,  2.) 

JIoU.:  Ovcr  hondord  jaar  komcn  de  Heidenen  in't   land. 

(Hurreboiu^t ,  I,  Sül".; 

•250  Up  et  Jahr,  wenn  de  Katt  Hennrich  on  de 
Wasser  Wölk  het.  —  Fr\*vhhitr*,  1785. 
Wasser  ist  ein  llundo-,  WClk  ein  Personenname. 

•251  Vorm   Jahre  hat's   gebraimt,   und    dies  Jahr 
riecht  er  es. 

*252  Wat  to'm  goden  Jär?  —  üflhiM>rt,  204*. 

Wird  gesagt,  wenn  man  sich  aber  schlecht«  Hand- 
lungen wundert. 

*253  Zu  .Tahren  kommen. 

Frz.:  Ddclinor  sur  Tige.    (Kritiinytr ,  205.; 

Jahrab. 

1  Es  heysst  ein  kraut  Jarab,  wer  das  hat,   der 
nimpt  nit  ab.  —  Franck.  I,  144*'. 

„Er  sprach:  liebs  kindt,  den  fohl  ich  hab,  hett  ich 
ein  kraut,  das  heipst  jar  ab,  vnd  das  mirs  der  köndt 
minder  machen ,  su  wer  gut  rat  zu  diesen  sachen." 
(Waldin,  /r,  4,  yi,  18.; 
Botl.:  Wio  ccn  kruid  hecft,  dat  jaar-af  heet,  met  dat 
worde  het  wel  beter,  die  mag  hupen.  (Harrebomee. 
I,  453'«.; 

3  Wer  das  Kräutlein  Jahrab  hätte ,  dem  wäre  ge- 
holfen. 
*3  Hätte  er  das  Kräutlein  Jahrab,  es  würde  besser 

mit  ihm  Ktehen.  —  Eüelein.  847 .  Körte,  8539  u.  4439. 
W^as  sagte  aber  der  ewige  Jude  zu  diesem  Krftutlein, 
da«  Ihm  zum  Fluch  gegeben  ward '/ 

Ü3* 


999 


Jahre 


Jahrgang — Jahrmarkt 


Jahrzahl  —  Jakob 


1000 


Wer  einen  Jahrgang  Liebesbriefe  hat,  braucht 
keinen  Kalender. 
Weil  ieder  Tag  leinen  eigenen  hat. 
Jahreeid. 

Wer  Jargeldt  nimt,    der  muss  auch  jararbeit 
thun.  —  Lehmann,  122,  13;  Henisch,  98,  59;   Graf, 
178 ,  196. 
Lat. :  Ajain%  aura  habens,  annnam  ede  operam.    (Henitch, 
98,  60.; 

Jahrxnarkt. 

1  Alle  Doag  is  ken  Joarmarkt    (SirdUt.j  —  Fir- 

menich. III,  71.44. 

2  Auf  einen  guten  Jahrmarkt  folgt  ein  schlechter 

Wochenmarkt.  —  Simroch,  5204. 

Böhm.:  "90  jarmarku  ilf  trh.    (äelakoeakij ,  261  .j 
Poln. :  Po  jarmarku  %lj  targ.    (Öelakovski/,   361.^ 

3  E  Jörmert,  af  den  em  am  elf  ze  schn61  und  am 

zwelf  ze  loangem  kit.  (Siebenbürg. -sackt.)  —  From- 
mann,  V,  326.  273;  Schuster,  440. 

Ein  Jahrmarkt,  auf  dem  man  um  elf  zu  früh  und  um 
zwölf  zu  spftt  kommt. 

4  Ein  Jahrmarkt  ohne  Dieb',  ein  Mädchen  ohne 

Lieb',  eine  Scheuer  ohne  Maus',  ein  Bettler 
ohne  Laus',  ein  Jäger  ohne  Hunde,  ein  Fech- 
ter ohne  Wunde,  ein  Krämer  ohne  Schwö- 
ren, ein  Wirthshaus  ohne  Zehren,  ein  Wald 
ohne  Holz,  ein  Narr  ohne  Stolz,  ein  Fuhr- 
mann ohne  Karren,  ein  Fürst  ohne  Narren,  ein 
Trinker  ohne  Durst,  ein  Metzger  sonder  Wurst, 
ein  Jahr  ohne  Regen,  ein  Priester  ohne  Segen, 
ein  Schneider  omie  Trügen,  ein  Weber  ohne 
Lügen,  ein  Winter  ohne  Wildenten,  eine 
Hochschul'  ohne  Studenten,  eine  Glocke  ohne 
Klang,  ein  Kackhaus  ohne  Stank,  ein  Win- 
ter sonder  Kalt',  ein  Wuchrer  ohne  Geld,  ein 
Feuer  ohne  Hitz',  ein  Weiser  ohne  Witz,  ein 
alt  Weib  ohne  Schelten  sind  Ding,  die  man 
find't  selten.  —  Simrock,  520S. 

5  Es  ist  ein  schlechter  Jahrmarkt,  wenn  nur  fünf 

erschlagen  werden. 

Von  der  Rauflust  der  Masnren,  die  sich,  wie  ein 
Schriftsteller  sagt,  unter  sich  prttgeln  und  zausen  wie 
die  Hunde.  (Vgl.  aber  das  Leben  und  die  Sitten  der 
Masuren  die  Darstellung  von  Wursbach  I,  54;  Rtinsberg 
VI,  60.) 

6  Es  ist  kein  Jahrmarkt  ohne  Diebe.  —  W'aldxs,  iv, 

93.  48;  Parömiakon,  1495. 
HoU.:  Zelden  eene  Jaarmarkt  zonder  dief.     (Harrebomee , 
I,  351  b.; 

7  Es  ist  nicht  alle  Tage  Jahrmarkt  —  Simrock,  5292. 

Auch  die  Bussen:  £s  ist  nicht  alle  Tage  Markttag. 
Die  Polen:  Nach  dem  Jahrmarkt  ist  ein  schlimmer 
Handel.    (Heinsberg  III,  7.) 

8  Jahrmarkt  ist  nicht  alle  Tage.  —  Gaal ,  662 ;  Heins- 

berg in.  7. 

Wenn  der  Freudentag  Toriiber  ist,  muss  man  auch 
wieder  munter  in  die  Arbeit  gehen  und  sich's  sauer 
werden  lassen. 

9  Jeder  spricht  über  den  Jahrmarkt  (Messe),  wenn 

er  ihn  gefunden. 
Span.:  Gada  uno  cuenta  de  la  feria  como  le  va  eu  ella. 
(Bohn  I,  207.; 

10  Jormert  bän,  vil  verdau,  wenij  an  de  Kasten 

dan.  —  Schuster,  193. 

11  Kein  Jahrmarkt  ohne  Händel. 

12  Man  muss  sich  nicht  auf  den  schöninger  Jahr- 

markt freuen ,  da  regnet's.  (Schöningeit  in  Braun- 
schveig.) 

13  Prosit  Jahrmarkt!     Schön   danken   gilt   nicht. 

(K6then.J 

14  'S  is  nüd  all  Tag  Johrmarkt,  es  ist  au  Chilbe 

(Kirmes).  —  Tobler,  193. 

Die  Böse  rerbreitet  nicht  blos  angenehmen  Geruch, 
sie  hat  auch  Domen. 

15  U£fen  gude  Jurmerckt  fulgt  a  schlechter  Wuche- 

Morckt.  —  Gomoldie,  1044 ;  Itobinson ,  687. 

„'S  hest  sunsten:  uf  an  guten  Jahrmarckt  tnlgt  a 
schlechter  Wnchen  Tag."    (Keller,  160".; 

*16  Einem  einen  Jahrmarkt  geben. 

Ihm  einen  panischen  Schrecken  einjagen. 


*17  Einem  einen  Jahrmarkt  kaufen  (mitbringeD). 

Diejenigen,  welche  zum  Jahrmarkt  gehen,  pfletn 
für  die  Ihrigen  zu  Hause  eine  £Lleinigkeit  an  kauf», 
um  sie  damit  zu  beschenken ,  wäre  ea  Tielleicht  aad 
nur  eine  Ess  -  oder  Nasehwaare. 
Frz.:  Donner  la  foire  k  qnelqu'un.  (Kritsiuger ,  TBL) 
•18  Er  hat  Jahrmarkt  gemacht.  —  fVwdk««r, »; 
Frischh\cr\  1786;  liemig,  117. 

So  sagt  man,  wenn  jemand  rerachiedene  Sachen,  W- 
Bonders  irdene  Gefttste,  GUaer,  Teller  n.  dgL  aette»- 
eben  hat.    (Bock,  Idiot,  pruis.;  HetuUg,  107.; 

*19  Es  geht  immer  auf  den  kalten  Jahrmarkt  los. 
„Ich  wil  derraur  gihn  und  mer  a  Perle  aamlekeite 
und  a  qvort  thoiren  Ween  trincken,  den  es  giehtdeck 
immer  uffe  kaalde  Jnhrmerckt  Ines.*'    (Keller  fläl*.) 
*20  Es  ist  kein  Jahrmarkt,  wo   er  nicht  Waara 
umsonst  einkauft.  —  Parömiakon,  496. 
Geht  auf  den  Märkten  herum  itehlen. 
*21  Es  muss  Jahrmarkt  in  der  Hölle  sein.   CO$tfremi.j 

—  Frischbier,  857;  Frischbier*,  1787. 

Wenn  etwas  Absonderliches  und  UnTortiergeseheBei 
geschieht. 

*  22  Et  äs  net  äinjde  Jormert  —  St^uster,  701. 

*  23  Ick  hebb  em  dat  Jarmark'  gewen.  —  Dähatert,  sei*. 

Im  eigentlichen  Sinne  gibt  man  jemand  einen  Jaln» 
markt,  wenn  man  ihm  ein  Oeldgeachenk  macht,  ^ 
sich  auf  dem  Jahrmarkt  etwas  zu  kaufen«  oder  wsas 
man  ihm  selbst  ein  Geschenk  von  demieiben  aitbiiagi 
Die  obige  Bedensart  meint  das  Geben  aber  ironisch. 

*  24  Jermert    bän.     (Sieberütürg.-sdchs.)   —  FrommoM,  V, 

37,  108. 
Jahrmärkte  bauen,  d.  i.  besuchen. 
♦25  Wann  gleich  alle  Tag  Jahrmarkt  wer.  —  Ciü»- 
meltiiausen,  Springinsfeld. 

Oefter,  sowol  in  dem  Sinne:  dass  man   stete  kaalM, 
als  verkaufen  könnte. 
Jahrwahl. 

«  An  der  Jahrzahl  erkennt  man  den  Wein  nickt 
Jahrseit. 

Die  Jahrzeit  bringt  alle  Frucht ,  nit  der  Acker. 

—  i\;/n,//,132. 
Jak. 

•  Er  sagt  nich  jak ,  nich  tak.  —  Frischbier ',  17«. 
Weder  ja,  noch  nein. 
Jak  sie  mocle. 

Jaksche  mötsche  ^  kurze  Finger,  lange  Tötacke. 

1)  Polnische  Frageanrede:  Wie  geht's?  Was  muM 
ihr?  Darauf  die  reimende  deutsche  Antwort.  —  In  4si 
Provinz  Posen ,  wo  polnisch  und  deutsch  duroheinaadsc 
gesprochen  wird. 

Jakob. 

1  Als  du  zu  St.  Jacob  bist,  so   denke  nicht  gea 

hau  SS.  —  llenisch,  676.  35;  Körte,  3106. 
Lat.:  Ad  fiuem  ubi  perveneris,  ne  velis  reverti.   (HenisA, 
616,  33.; 

2  Da  Jagl  (Jakob)  thuet  d'  Oepfl  salzen,  da  Leno 

thuet's  schmalzen,  da  Bartl  gibt  ean  ob 
Gschmack  und  da  Michel  brockts  a.  —  Botm' 
garten,  50. 

Damit  bestimmt  man  in  Oberösterreich  die  allmihliehs 
Zeitigung  der  Aepfel. 

3  Da  Jakob  will  an  todten  Mou  hobn.  —  liatfier. 

Idiot.,  39;  Klein.  1,210. 

Nach  einen  in  der  Oberpfalz  berrachenden  Aber^aa- 
ben  muss  um  Jakobi  jemand  eines  gewaltsamen  Teds 
sterben. 

4  Es  ist  kein  Jakob,  der  nicht  seinen  Csau  habe. 

—  Wincklcr ,  VII,  49. 

5  Hüte  dich  vor  Jakob's  Mund  und  Esau's  Hand. 

—  1  3/0«.  27,  L'2;  Schulze,  5. 

HoU.:  Bij  Jakobs  stem  moeten  geen  Ezau's   banden  ■uiss 

(Harrebomee,  I,\  352'',; 
Lat.i   Yox    quidem   tox  Jacob  est,    aed    manne    aaaii 

sunt  Esau. 

6  Ist's   vor    Sanct  Jakob    drei    Tage    schön,    «o 

wird  gut  Korn  gerathen  auf  die  Böhn;  so^ 
aber  an  diesem  Tag  regneu  wird,  das  Ebrd- 
reich  wenig  Korn  gebiert. 

7  Ist's  zu  Jakob  dürr,  geht  der  Winter  ins  Ge- 

schirr.  —  heinsberij  VIII,  158. 

8  Jakob  hat  immer  vollen  Topp  (Topf), 

Ein  Mensch,  Kopf,  der  su  allem  Ja  säst, 
der    vorherrschenden    Erbärmlichkeit    An 


leichter  sein   gutes  Furtkommen   als 
inituutur  auch  seine  eigene  abweiohande 
tend  machen  will. 

9  Jakob  und  Theekessel  sind  ZwilinigafaftlHV 


1001 


Jakobi 


Jakobifcder —  Jakobshagen 


1002 


10  Sanct  Jakob  bringt  do  Schnite,  das  Wetter  wüthe 

wie  es  wüthe.    {Ms.j  —  Bocbd,3s. 

11  Sanct  Jakob  nimmt  die  Nuth,  er  bringt  frische 

Kartoffeln  und  Brot. 

12  Sunt  Jakob's  Sprung  wird  Maitag  jung,  rwe^tf.) 

13  Sünte  Jakob  brenget  'et  Soalt  ^   iu  de  Bi&ren. 

(Grafttitaft  Mnrk.J  —   WoeMW .  61 ,  60. 
>J  Den  Wohlsohmack.    (S.  Knutweihe.) 

14  Sünte   Joakob  (25.  Juli)  daüt  dat  Soalt  in  de 

Bearen;  Sünte  Bartelmei  (24.  Aug.)  daüt  et 
in  de  Appcle.    <  H'mi/.; 

Sftnct  Jakob  bringt  dai  Salx  in  die  Birnen,  Bartbcl 
thut'«  in  die  Aopfol.     (Hein^bery  VIII,  158.; 

15  Wenn  Sanct  Jakob  machet  Frunt,  wächst  dem 

Frosche  zu  der  Mund.  —  Roebel .  37. 

16  Wenn  Sanct  Jakob  regnet,  so  zeigt's  warm'  und 

feuchte  Zeit;  scheint  die  Sonn'  und  regnet, 
so  hab*  kein  Leid. 

17  Wenn  Sanct  Jakob  regnet,  wirst  du  mit  wenig 

Korn  gesegnet. 

Die  Fnnzoaen  sagen :  Wenn  Jakob ,  der  Apostel,  «eint, 
gibt  es  Eicheln  iu  Fülle.    (Kdnih^ry  VIII,  IU2.; 

18  Wer  wie  Jakob  obgelegen,  der  erhält  wie  er 

den  Segen.     [Dresden.) 

Zu  den  Wahrzeichen  der  Stadt  Dresden  gehört  der 
sogenannte  Israel  am  Sahr'scheu  Hause  an  der  öst- 
lichen Altmarktseite.  £s  stellt  in  Lebensgrösse  den 
Kampf  Jakob's  ( 1  Mo».  32,  L'4  fg.)  dar  und  tr^t  als  sehr 
zweideutige  Inschrift  den  obigen  Sprach.  (lUustrirtt 
ZtitUHy,  Kr.  714  vom  7.  Mftn  1857.; 

19  Wer  zu  Sanct  Jakob  will  gähn,  muss  ein  paar 

Schwestern  han.  —  Eitrlein ,  Sil. 
Zu  Sanct  Jakob  nach  Compostella  wallfahrten. 

20  Zu  Jakoben  wachsen  die  Rüben  unten  und  oben. 

'Oels.^   —  Boehel .  88. 
•21  Das  ist  der  wahre  Jakob. 

Eigentlich:  das  trifft,  so  muss  es  sein;  aber  meist 
ironisch  von  jemand,  dem  nicht  zu  trauen.  Ein  Ad- 
Tocat  verklagt  einen  Mann,  weil  dieser  spöttisch  zu 
ihm  gesagt:  „Sie  mögen  mir  auch  der  wahre  Jakob 
sein.'^  (Oldenburger  Volktbott,  IX.)  Woher  die  Redens- 
art? Vom  biblischen  Jakob,  oder,  nach  einer  andern 
Ansicht,  von  der  francösischen  Jacquerie? 

*23  Dat  is  de  ole  Jakob  met  de  nee  Mutz'.  (Uamburg.j 

Von  Neuerungen  oder  Aunderungen.  die  den  alten 
Grund  bestehen  lassen ,  also  keine  durchgreifende  Ver- 
bedserung  sind.  Die  'Bedensart  hat  ihren  Ursprung 
darin,  dass  die  alte  Jakobskirche  um  das  Jahr  18W 
mit  einem  neuen  Tburm  versehen  wurde.  (Sorddeutach^ 
Volkszcititny ,  Hamburg  1M>2,  Nr.  44.; 

•23  Det  as  ük  eu  diar  Jakob  fei   he.     (.\mrum.)  — 

llauyl,  yjll,  361,  idT. 

Auf  Sylt:  Jaakob  heed'  die  wei  faat.  (HiOntt.  VIII. 
Wl ,  1*17.;  —  Vun  einem  Faulen. 

*24  Er  bat  Jukob's  Stimme  und  £sau'8  Hände.  >- 
Euelein.  347;  Simrock,  .M63;  Körte  ,  310. 
Dpr  schlaue  Betrüger. 
b-li».:  Jacobs  rost,  Esaus  htrudcr.    (l'rot.  dat.,  321.; 

*25  Es  ist  der  alte  Jakob.  —  Körte,  noc*. 

Der  alte  Schlendrian. 

•26  Ey  her  Jacob,  werffet  das  bcihell  nicht  zu  weit, 
d:is  roans  wider  finden  vnd  holen   kann.  — 
Melamler .  23». 
Das  Büilwerfen  übte  man  ira  Spiel  und  im  Kriege. 
laf.:  Huo  Domine  Jacobe,  ne  quid  nimis. 

•27  Ik  segg  der  vun,  Jacub,  stä  still.  —  Bueren,  765. 
*23  Jakob  salzt  die  Aepiel.  —  //amnirarfen,  so. 

Su   sagt  man  in  Oberüsterreich ,    wenn's  am  Jakobi- 
tage  regnet. 
•  29  Mit  Jakob's  Hühnern  auffliegen.  —  hrüiehbier*,  1694. 
Jakobi. 

1  An  Jakubi  den  Grossem  (25.  Juli)  kommt  die 

alte  Fliege  mit  sieben  bessern. 

2  An  Jakobi  verwächst  dem  Frosch  das  Maul. 

3  Fällt  vor  Jakobi  die  Blüte  vom  Kartoffelkraut, 

so  werden  keine  guten  Knollen   gebaut  — 
Bitir.  Jlautkalender. 

4  Ist  Jakobi  hell  und  warm,  friert  man  Weihnacht 

bis  in  Darm. 
b  UVm  zu  Jakobi  hell  and  warm,  macht  n  Weih- 

nachten  der  Ofen  ann.  ~  BotMp  m. 
6  Jakobi  klar  und  rein,  wird  Christfett  kalt  und 

I  p /,  m .-  Aniubtfl  KIff,  IM. 


7  Jakobi   kommt   Sals   in   die   (Sommer-)BimeD. 

(Arruherg.)  —  Itoebel ,  39. 

8  Jakobi  Regen  verderft  Beeren ,  Schone  un  Sum- 

merbroke.     (BeAum.)  —  Bi^bel,  39.  * 

9  Jakobi  und  Anne  is  Erne  im  ganzen  Lanno.  — 

Bwbd ,  38. 

10  So  warm   Jakobi,    ko   warm   Weihnachten.  — 

Orakel,  661. 

11  Up  Jakobi  is  de   Koggen  rip.     (Teckle^iburg.)  — 

/WM,  39. 

Vom  Wein  sagen  die  Biihmen:  Was  bis  Jakobi  Mit* 
tag  abblüht,  reift  bis  (^alli  (16.  Oct.).  (R<in*b«rg 
VIII,IW.) 

12  Vor  Jakobi  ein  KrHutleiii,  nach  Jakobi  ein  Kraut. 

13  Wai'me  (helle)  Jakobi,  kalte  Weihnachten.  — 

Orakel.  669. 

Die  Pulon:  So  warm  Jakobi,  so  kalt  Weihnachten. 
(Reinsbent  VIII,  IM.) 

1-4  Wrnn  es  um  Jakobi  regnet,  werden  wir  nicht 
mit  Kichcln  gesegnet.  —  Orakel,  663;  Bair.  Ilau%- 
kalender. 

15  Wenn  Jakobi  an  den  Wolken  rüttelt,  er  auch 

brav  die  Eicheln  schüttelt.  —  Buebei ,  37. 

16  Wenn  Jnkobi  kommt  heran,   man  den  Roggen 

schneiden  kann.  —  Boebel.iJ. 

17  Wenn  Jakobi  tagt,  werden  die  jungen  Störche 

vom  Neste  gejagt.  —  nwboi.n. 

18  Wenn's  Jakobi  i-egnet,  ist  der  Most  nicht  sehr 

gesegnet.     1  Westprcuu.j-  —  üwbcl,  37. 
Frz.:  Si  Jacquesrapötro  iileurc,  bien  peu  do  glan«  il  meure. 
(Leroux,  I,  19.) 

19  Wie  vor  Jakobi  der  Vormittag  ist,  so  ist  das 

Wetter  vor  Weihnacht.  —  Bwbei,  88. 

Die  Vor-  und  NaobmitUgswitterung  am  Jakobitage 
soll  die  Witterung  vor  und  nach  Weihnachton  andeu- 
ten; nämlich  trübes  Wetter  und  Begen  bedeutet  mlldo 
Witterung,  klares  und  helles  Wetter  aber  Kälte.  (Orakei, 
65i— 6.^7.; 

Jakoblfeder. 

•Auf  Jakobifedern  liegen.  —  Schiipf,  126. 

Sclicrxweiao  fUr  8trt>h. 
Jakobiner. 

*Das  ist  ein  Jakobiner. 

Die  freisinnigen  Mitglieder  der  französischen  Natio- 
nalversammlung wählten  im  Jahre  1789  den  Saal  des  auf- 
gehobenen Jakobinerklosters  zu  ihren  Versammlungen 
und  wurden  nach  demselben,  cum  Unterschied  von  an- 
dern Clubs,  Jakobiner  genannt.  Nach  Ausscheidung 
der  massigen  £leueute  glugen  die  Jakobiner  immer  zu 
heftigem  revolutionären  Schritten  über.  Später  wurde 
das  Wort  die  sprichwörtliche  Bezeichnung  fUr  jeden, 
der  von  alten  Ansichten  abwich,  freisinnige  Ideen  ver- 
trat und  Beformen  anstrebte.  Um  also  zu  wissen,  was 
far  ein  Mensch  durch  die  Bedeniiart  bezeichnet  wird, 
muss  man  den  politischen  Standpunkt  dessen  kennen, 
der  sie  gebraucht;  denn  es  kann  ein  Manu  damit  be- 
zeichnet werden,  welcher  die  bestehende  Ordnung  um- 
werfen will;  aber  auch  ein  solcher,  der  nicht  in  Jeder 
Massregel  eines  Ministers  die  höchste  Weisheit  erblickt ; 
ein  solcher,  der  die  Bdbhte  des  Volks  auf  gesetzlichem 
Wege  vertheidigt  oder  gar  ein  solcher,  der  vor  irgend- 
einem Kammerherm  den  Hut  nicht  tief  genug  abzieht. 

Jakobltaff. 

1  Am  Jakobitag  blüht  der  Schnee.  —  Baumgarten»  50. 

2  Ist's  schön  auf  Sanct  Jakobitag,  viel  Frucht  man 

sich  versprechen  mag.  —  Heintberg  VHl.  158. 

3  Jakobitag  ohne  Regen  deutet  auf  strengen  W^in- 

ter.  —   Orakel,  668. 
A  Wenn  am  Jakobitage  (s.  Juli)  der  Wind   geht, 

wird's  Getreid'  theucr,  aber  den  Bäumen  ist*8 

eine  Freude.     f(HHTö$ierreich.j 
5  Wenn  am  Sanct  Jakobitage  weisse  Wölkchen  bei 

Sonnenschein  am  Himmel  stehen,  so  sagt  man: 

der  Schnee  blüht  für  den  nächsten  Winter.  — 

Orakel,  «59. 
Jakobabmclar. 

•Er  ist  wie  ein   Jakubsbruder  behängt.  —  Ma- 

tke»f, 196^. 

Jakobshagen  —  Schafkobshagen.  —  IhnUHhe  /fo- 
miiNmliini/.  ///,  44,  631;  llettekiel,  25.  lUiwbvrg  V,  9«. 

Spott  der  Pommern  auf  den  Ort,  dessen  Einwohner 
sich  frttlier  nicht  durch  Intelligenz  ausgezeichnet  haben 
müssen.  fVgl.  Tk.  Schmidt,  Vt'jer  die  jmmiuertchen 
Vhau*»een,  99.; 

Xias  wit  das  andere. 


1003 


Jakobstag — Jammern 


Jan — Januar  (Jftnner) 


10(M 


Jakobstoff. 

1  Ein  schöner  Jakobstag  bedeutet  einen  kalten 

Winter;  ein  warmer  trüber  oder  regniger 
einet  Winter  mit  unbeständigem  Wetter.  — 
Orakel,  658. 

2  Ein  schöner  Jakobstag  die  Käfer  noch  gereut, 

durch  manche  Woche  noch  das  Wetter  wohl 
erfreut.  —  Boebel ,  37. 

3  Isch's  am  Jokobstag  heiss,  git's  e  ehalte  Winter. 

(Solothum.J  —  Schild,  115,  134. 

4  Ist  CS  hell  auf  Jakobstag,  gute  Ernte  man  sich 

versprechen  mag. 

5  Ist's  vor  Jakobstag  drei  Tag  geheuer,  so  führ^ 

das  Korn  man  in  die  äcneuer.  COeU.j  — 
lioebel ,  38. 

6  Ist's  vorm  Jakobstag  drei  Sonntag  schön,  so 

wird  gut  Korn  getragen  auf  die  Böhn ;  wenn's 
aber  diesen  Tag  regnen  wird,  das  Erdreich 
milzig  Korn  gebiert  (G^irliiz.j  —  Orakel.  6i4: 
lioebel ,  38. 

7  Sanct  Jakobstag  Vormittag  deuten  thut  die  Zeit 

vor  Weihnachten,  das  halt'  in  Hut,  und  Nach- 
mittag die  Zeit  nach  Weihnachten. 

„Also  BOÜBt  du  nach  dem  Wetter  trachten.  Scheint 
die  Sonne,  wird's  kalt,  regnet's,  so  ftndert  sich  die 
Kälte  bald.*' 

8  Vom^  Jakobstag  der  Vormittag  das  Wetter  bis 

nach  Weihnacht  deuten  mag.  —  Heituberg  Vlll,  158. 

9  Wenn's  schön  ist  auf  Sanct- Ja^obstag,  viel  Frucht 

man  sich  versprechen  mag.  (Kreutnach.j  ^ 
Bocbcl,  38. 


*E8  ist  ein  Jamänncfaen. 

Lat.:  Caput  sine  lingua.    (Philippi,  I,  73;  Faselius,  42.; 
Januaer. 

1  Der  sein  jamer  nit  weyss,    dem  ist  wohl.  — 

Franck,  I,  71*;  Lehmann,  II,  66,  171. 
Lat.:  Miseriam  netciro  suam,  sino  periculo  est  vivero. 
(Franck,  /,  71».; 

2  Ein  Jammer  kompt  nach  dem  andern.  --  retri, 

II,  199. 

3  Jammer,  Angst  und  Noth  ist  mein  täglich  Brot. 

Mhd,:  Wan  jftmer  ist  unser  urhap  mit  j&mer  kom  vir  in 
d«z  grap.    (W.    Wiltehalm.)    (Zingerle,  78.) 

4  Jammer  lehrt  weinen.  —  Simrock,  im8C*. 

Mhd.:  Jimer  herzen  sAre  toot.    (LanJec.)    (Zingerle,  78 .j 

5  Jammer  lehrt  weinen,   hunger  lehrt  essen.  — 

Eyering,  /,  491;  ///,  51. 

6  Jammer   steit  vor  de  Dör,*un  Elend  sleit  de 

Trummel.     ( Holet. J  —  Schütse,  l,  238;   hochdeutsch 
hei  Simrock ,  bWb. 
Wo  viel  Unglück  sich  zuträgt. 

7  Kein  Jammer,  wenn's  noch  nicht  geboren;  kein 

Kummer,  wenn's  noch  nicht  gestorben.    CLit.j 

8  Nach  dem  Jammer  kömmt  die  Freude. 
*9  Einen  Jammer  schlagen.     (Oberöeterreich.) 

So  laut  und  schluchzend  weinen,  als  die  Trommel  tönt. 

*10  Er  hat  einen  Jammer  wie  der  Jehu8ter(?)  in 
der  Hell.     (Rou-Thal.) 

♦11  Er  kann  den  Jammer  nicht  sehen  wie  Eliah.  — 
Tendlau,  989. 

Zur  Ooiselung  aller  heuchlerischen  Scheinbarm- 
herzigkeit. In  Frankfurt  a.  M.  war  es  sonst  Brauch, 
dass  sich  di«  Armen  am  Sabbat  bei  der  Synagoge 
versammelten,  um  ein  Almosen  zu  empfangen.  Ein 
Frankfurter ,  Namens  Eliah ,  trug  auf  Beseitigung  der- 
selben au ,  weil  er  den  Jammer  nicht  sehen  könne. 

•12  He  drifft  sinen  Jammer.  —  Oo/mcrt,  aos**. 

Er  wehklagt  sehr. 

*13  He  mag  sinen  Jammer.  —  ßöfcncri,  208". 

£r  ist  zu  schwach,  um  dos  zu  thun. 

*14  Seinen  Jammer  mit  sich  ins  Grab  nehmen. 

Frz.:  Empörter  son  chagrin  jusqu'au  tombeau.    (Kritiin- 
ger,  267«.; 
Jammern. 

1  Jammern  füllt  keine  leeren  Kammern. 

2  Jammern  ist  wohlfeil,  wenn  man  jemand  hat, 

der  zuhört. 

3  Was  jammerst  du,  wenn  nichts  wehe  thut. 

*4  Er  jammert ,  als  wenn  dem  Himmel  der  Boden 
aus  w&r*. 


*5  Er  jammert,  wie  eine  Taube  am  die  Jungen. 
*6  Jammern,  dass  es  einen  Stein  erbarmen  möchte. 
Jan. 

1  All  na  gerade  kummt  Jan  in't  Wamms  un  Gret 

in'n  Bock.  —  Eichvald,  899. 
Boll, :  Eindelijk  komt  Jan  in  't  wambois  en  de  rxoum  i> 
het  warme  bed.    (Harrebomde ,  /,  3i3*:J 

2  Det  es  eg  föer  Jan  an  alleman.    C^rnnm.)  — 

Haupt,  VUI,  861 ,  175. 
Das  ist  nicht  fllr  Jan  and  jedenuman. 

3  Jan  Eierdöhl,  Jan  dögt  nich  vöL  —   flatufcoln- 

der.lll. 

4  Jan,  spann  an,  dre  Katten  voran.  —  Uveren,  no. 

Hauekalendcr ,  III. 

5  Jan  will  wol,  man  kan  net.  — Bueren,  731:  lA»t> 

holender,  Ul. 

6  Jan,  wult  du  düür  de  Welt,  most  du  di  schmi- 

gen  un  bügen.    (S.  Johann.)  —  Lvra,  18;  für  Jfn. 
sler:  Frommann,  VI,  427,  84. 

7  Mit  Jan  aus  Allemann,    rire«/*.; 

8  Sauet  Jan   will   einen   han,   einen  Schwimmer 

oder  einen  Klimmer.  —  Simrock,  9415*. 

9  Schlichtweg  Jan,   sä  de  Bür,  as  he   sin  Kind 

depen  let,  he  sali  mau  achter  de   Plög.  — 
Uueren  ,  1039. 

Antwort  des  Vaters  bei  der  Taufe  auf  die  Frage:  Wis 
soll  das  Kind  heisseu? 
10  Unse  Jan  is  General  of  Kapperal;  dat  raalt  w, 
sa't  Wif.     (Ottfries.J  —  Hauikalender,  IW 
•11  Den  es  boven  Jan.    C^'iederthein.j 

Er  ist  geborgen. 
Janefer. 

Janefcr,  Janefer,  wo  langer,  wo  lefer.  —  Hau- 
kalender, III;  Uueren,  718. 
Janen. 

*  Ha  janet  ass'n  Hottkrie.    (Osnabrück.) 

Janen  =  mit  offenem  Maule  stehen,  eine  ander«  Fun 
von  gähnen.    ( S.  Gapen  und  Hojappen.) 
Janhagrel. 

1  Was  fliesset  aus  Janhagels  Munde,  gehört  nicht 
alles  für  (vor)  die  Hunde. 

Janhagel  ist  die  Bezeichnung  >derjonige&    dnrch  n- 
fftllige  Umstände  zusammengeführten   Vol~ 


■ich  durch  Unwissenheit  und  Boheit  kennxeiehnet  ml 
die  vielleicht  die  unterste  Schicht  dessen  beMiehiMt, 
was  man  unter  dem  Worte  „Pöbel" begreift.  Janhaftl 
=  Han8  (Johann)  Hagel.  Nach  Weigand  (Wb.,  l,  5H) 
eine  Anspielung  auf  die  Menge  der  Uagelkön&cr.  Na^ 
Schwenk  scheint  Hagel  gleicher  Abkunft  mit  Hack  (s.d.). 
wie  denn  Hack  und  Mack ,  auch  Hackelpackel,  ebnibOs 
eine  Pöbelgruppo  bezeichnet.  Nach  andern  soll  es  tob 
Hagen = Zuchtochse  oder  Bulle  kommen ,  woraus  HaftI, 
d.  i.  Grobian,  geworden  sei.    (Tgl.  Wunbach  Hl,  19J 

•2  Janhagel  un  sin  Mat.  —  Eichwald,  697. 
*3  Janhagel  und  alles  miteinander. 

Krethi  und  Plethi. 

*4  Nicht  immer  aus  Janhagels  Munde.  —  Ei$dcin,  34L 
Janj&rt. 

Janjiärt,  wu  mäkst  du  et,  stiekst  du  diäm  Baer 
den  Schimmel  taud  odder  nich.     CMwuteriaai.i 
Selbstanrede  beim  Entschlussfassen.     äoU  ich,  oder 
soll  ich  nicht? 
Janka. 

Wea  zu  'n  aran  Janka'l '  gibua'n  is ,  dea  kimd 
zu  koan  Rog.  (Siederötlerreich.)  —  Frvmmom. 
///,  390,  25.' 

')  Verkleinerungsform  von  Janka  =  kurzes  OberkWi 
(Jacke). 
Janken. 

*Se  janket  na'm  Manne.  —  Dähnert,  Jos*». 

Sic  will  gern  heirathen.    Jauken  heisst,   eine  itaiks 
Begierde  nach  etwas  haben. 
Janker. 

•He  helt  den  Janker.  —  Frifchbier*,  i78». 

Es  Jaukort  ihn ,  er  verlangt  nach  etwas. 
Jantke. 

Jantkc  vor  allen  Düren.  —  Lyra,  2S. 

Januar  (Jänner). 

1  Ach,   lieber  Jänner,  sei  doch  recht  kaH  vaA 

mach'  einen  Fenucr  bei  Jung  andAlL  HM* 
lau.;   —  BoeM,  74. 

2  Am  zehnten  Jänner  Sonnenschein  briiigl  «W 

Korn  und  Wein. 

3  Der  Jänner  ist  ein  Ilolzvcrbroniier.    (t^mnQ 


1005 


Januar  (Jänner) 


Januar  (Jflnner) 


1006 


4  Der  Jänner  hat  viel  Mützen  auf  seinem  Kopfe 

sitzen. 

Frz.:  Jauvier  a  quatro  bonnet«.    (Leroux,  I,  68J 

5  Der  Jänner  warm,  Jass  Gott  erbarm.     (Luzem.) 
(J  Ein   schöner  Januar  bringt  ein  gutes  Jalir.  — 

Hoebel,  73. 
Holt.:  AI«  JanuariJ  stof  maakt.  dan  grocit  het  koren  all 
ocn  oikenboom.    (Harrebomet,  I,  35ti ''0 

7  Gelinder  Januar  bringt  ein  spätes  Frühjahr.  — 

lioehel,  73. 

8  Gi]»t'öim  Januar  viel  Regen,  bringt's  den  Früch- 

ten keinen  Sfgcn.  —  nnnitberg  Vlll,  63. 

9  Im  Jänner  Blut  zu  Ion  (lassen),   ist  nicht  gut 

gethon. 

10  Im  Jänner  ist  der  März  und  im  März  der  Jän- 

ner zu  fürchten.    (Luzeru.j 

11  Im  Jänner  sieht  man  lieber  einen  Wolf  als  einen 

Mann  ohne  Jacke, 
l'i  Im  Jänner  viel  Begon  bringt  den  Saaten  (Früch- 
ten) keinen  Segen.  —  Itnebel ,  n ;  llnnxhcrg  r/W,  63. 

13  Im  JünnfT  viel  Uogen  ohne  Schnee  thut  Bäu- 

men, Bergen  und  Thälern  weh.  —  linrbrt,  7i; 

Itrinsbcrg    VUJ ,  03. 

14  Im  Jänner  viel  Regen,  wenig  Schnee,  thut  Saa- 

tt;n,  Wiesen  und  Bäumen  weh. 

15  Im  Jänner  wenig  W^asser,  viel  Wein;  bei  viel 

Wasser  wird  es  wenig  sein.  —  Unrhfl ,  78. 

16  Im  Januar  de  Bür  na  Holt  fahr';   im  Februar 

öss  de  Küll  dar;  de  März  zerreisst  dem  Win- 
ter das  Herz;  im  April  regnet's,  wenn  es 
will;  im  Mai  fütter'  das  letzte  Heu;  im  Juni 
ja^'  aus  das  Vieh ;  Juli  —  im  Feld  viel  Müh' ; 
August,  Bauer,  nu  musst;  Si-ptember—  dann 
aeker';  October  recht  wacker;  ^'ovember  — 
nicht  sä';  December  bringt  Schnee.  {Klbimj.) 
—  Frischhitr*,  1791. 

17  Im  Januar  ist's  besser  den  Wolf  als  den  Pflug 

im  Felde  zu  sehen.  —  lioiM.u. 

18  Im  Januar  viel  Wasser,  wenig  Wein.  —  «««*- 

berg  Vlll.  63. 

19  Im  .lenner  Koiff  und  Schnee  thut  den  Bäumen, 

Bergen  und  Thalcn  weh.  —  «iJrr. 

20  Ist    der    Jänner   gelind,    Lenz    und   Sommer 

fruchtbar  sind.  —  Itiwbt^l,  71;  llniutbi-rg  Vlll.  65. 
'21  Ist  der  Jänner  linde,    so   folgen  im  Frühling 
rauhe  Winde. 

22  Ist  der  Jänner  nass,   bleibt  leer  das  Fass.  — 

lUiiiitbi'rg  r/W,  ii;;^. 

23  Ist  der  Jänner  von  Anfang  bis  zu  Ende  gut,  so 

hat  das  ganze  Jahr  'nen  gulen  Muth. 

24  Ist  der  .lanuar  feucht  und  lai,  winl  das  Früh- 

jahr trocken  und  rauh.  —  llair.  Ilawkalcndir. 
Frj.:  .Fauvier  le  Aer,  froid  et  fril^ax,    Fcbvricr  le  court 
et  Üi-hvreux,  Man  poadreux,  Mvnl  pluvious,  May  joly, 
r^n   fcitil    et   plautnrenx. 


I  poadreux, 
Kay  et    vvntcnx,    dfiiiotcnt 


(Li'rnux,  I,  iVJ.) 

Ist  der  Januar  gelind,  si6h  guter  Frühling  und 
heissor  Summer  findt,' —  UeckU'uh.  AtKrigtr,  19«, 

Nr.  3s. 

In  mauchon  der  HauemrcKeln ,  wie  in  der  obigen, 
Bpricht  dich  eine  (icgcnaeitigkeit  der  Wlttemngaver- 
h&ltniBBO  der  einzelnen  .lahreiseitcn  betonden  in  Dexug 
auf  die  Wjtmievorthoilung  auB.  Das  einiig  Biohtige, 
was  ihnen  zu  Urundo  liegt,  iat  Tielleicht  die  Erfah- 
rung, daBB  Blcli  WittorungBextrcuie  im  allgemeinen  aua- 
gleicben.  Dem  obigen  Sprichwort  stehen  andere  ent- 
gegen,  y.  B.:  Wenn'B  nicht  wintert,  ao  lommert*!  auch 
nicht.  In  einem  IteobachtungBxeltraum«  Ton  56  Jahren 
brachten  .in  KarUruhe  («.  Gana  134)  M  Jahr«  einen 
Januar,  dessen  Mitteltemperatnr  nm  1  Urad  höher  war 
ala  daB  allgemein«  Mittel.  Ke  folgte  leobenal  ein  war- 
mer Frühling  nnd  ein  heisser  Sommer,  stebeninal  ein 
warmer  Frahling  aber  kein  heisaer  Sommer,  titmal 
ein  rauher  Frfihling  aber  ein  waisMr  Bobumt.  Omu 
vollütändig  ■Is6  traf  der  «rate  Bata  aeebuul,  d.  h. 
unter  Tieren  •Innwl,  «In;  grOBstantheila  traf  «r  «in  In 
rJÜUU  der  FUU. 


iwOlf  Jahr«B.  d.  h.  in 


IMeBeml 
■to  tat  der 


Fassung:  auf  «iatn  galbidaa  Winter  folgt  Hn  gater 
Frtthling  ud  Htiiner  —  lleiBungerrTachiedeuheiten 
aber  die  Vrittanrng  im  Juinar  orklarrn  «ich  nna 
kiimatleohtn  VrblMnlwmi  der  Linder,  in  domi  < 
Sprichwörter 


26  Ist  der  Januar  hell  und  weiss,  wird  der  Som- 

mer sicher  heiss.    (Koblrm.j  —  fiofbvl,  74. 

27  Ist  der  Januar   nicht  nass,   so   füllt   sieh  des 

Winzers  Fass.  —  Simruck,  5208;  Rnnsberg  VIII,  64. 
In  Vonetien:  Januar  trocken,  der  Bauer  reich.  Anf 
Sicilien :  Staub  im  Januar  macht  den  Kornboden  schwer. 
In  ToHcana:  Wenn  der  Januar  Staub  macht,  so  macht 
man  die  Speicher  aus  Eiehenhobt.  In  der  Lombardei: 
Januar  Btaubig ,  wenig  Stroh  und  viel  Korn.  (Heintbfrg 
t'in,  64,)  In  der  Hegel  ist  der  Januar  auch  kalt.  Per 
FranxoBO  sagt  von  ihm:  Januar  hat  drei  Mtttzeu.  Der 
PortugioBO :  Im  Januar  sieben  Kapuzen  und  einen  Schirm. 
Und:  Im  Jannar  eine  kurze  Zeit  an  der  Sonne,  die 
übrige  am  Kauchfang  (Kamin,  Herd).  Der  Engltnder 
sagt  Vf>n  ihm:  Januar  macht  den  Topf  am  Feuer  frie- 
ren. Der  Spanier:  Wer  im  Januar  keine  llospn  hat, 
dem  leihe  nicht  dein  Ueld.  (Wer  so  wenig  besitzt,  dass 
er  im  kftltcsten  Monat  nicht  einmal  seinen  Kürpcr 
decken  kann,  ist  nicht  im  Stande  es  wiedersugoben.) 
(Rfinnbery   VJII,  6«.; 

28  Jänner  macht  Ilolz  und  Kohlen  theuer,  es  friert 

der  Topf  beim  Feuer. 

Engl.:  Janireer  freexo  the  pot  by  tlie  Are.    (Bohn  II ,  S'J.; 

29  Jänner    und    Ilornuiig    haben    Muth;     leeren 

Kästen  und  Scheuern,  oder  füllen  sie  gut. 

Fra.:  Junvicr  et  fcbvrier  comblont  ou  ruident  Ic  grenicr. 
(Leroux,  /,  6«;  Ci.'iier,  lud.) 

30  Jänner  warm,  dass  's  Gott  erbarm'!  —  itorbei.  7i. 

Frt.:  Quanten  hyrer  est  est<  et  en  estöhyvemöe,  Jamals 
n*est  bonne  ann^c.    (Leroux,  I,  Gi.) 

31  Januar,  Febi-uar,  März:    du  bist  mein   liebes 

Herz!  Juni,  Joli,  August:  mir  ist  nichts  mehr 
bewusst! 

32  Januar  kalt,  das  gefallt. 

Ein  kalter  Januar  ist  überall  beliebter  als  ein  warmer. 
Die  Portugiesen  sciiildorn  die  Monate  bei  einem  schönen 
Jatire  so  :  Januar  kalt,  Februar  mit  Schnee,  Marx  feucht, 
April  mit  liegen,  Mai  mit  Wind,  machen  das  Jahr 
schAn.  Und  die  Italiener  sagen:  Grosve  Kälte  im  Januar, 
Bcblccbtea  Wetter  im  Februar,  Wind  im  Mttra,  linder 
Rogen  im  Mai,  gute  Mnbd  im  Juni,  guter  Drusch  im 
Juli,  drei  Bogen  im  August  bei  gutem  Wetter  sind 
mehr  wcrtii  als  die  Ochsen  und  der  Wagen  des  KDnigs 
Salomo.  (Rfinthery  Vfll,  U.)  In  Malland:  Grosse 
Kalte  im  Januar  fUllt  den  Speicher. 

33  Januar  wann,   dät  (Jott  erbarm.    (Scfhiiusen.)  — 

Fmncnich,  III,  123.  1;  Frommann,  552;  Simrock,  5206. 
Die  Portugiesen:  Im  Junuar  steir  dich  auf  einen 
Ilagel;  sieliht  du  es  grfln  werden,  so  fange  an  «u 
weinen,  und  siehst  du  den  blossen  Boden,  so  fange  an 
XU  singen,  in  Mailand:  Januar  mit  (iras,  Jahr  mit 
Koth.  (Ii,'in*ijfri/  ^^^^^  W  «•  W.J  (S.  Gras  47.) 
F.ngL:  If  tlie  grass  grow  in  Janiveor,  it  grows  the  worse 
for't  all  the  year.    (Bohn  II,  32.; 

34  Januars  Fluten  sind  jedes  Monats  Fluten  bis 

Johanni.  —  üocbvi,  74. 

35  Lacht  der  Januar  im  Kommen  und  Scheiden, 

so  bringt  das  Jahr  noch  viele  Freuden.    (\Ve*{- 
preuss.)  —  liocbel ,  73. 

36  Nasser  Jänner,  nasses  Frülijahr.    (Luzem.) 

37  Oen  Jana   viel  Tropfen,   ön  Moa  vil   Zöpfen. 

(OberöKterrrich.J  —  Uiiumgartm ,  43. 

Viel  Regen  im  Januar  läset  einen  kalten  Mai  (mit 
Elsxapfen)  erwarten. 

38  Schlummert  im  milden   Jänner  das    Grün,   so 

wird  zeitig  der  Garten  blühn.  —  boebH,  73. 

39  Sind  im  Jänner  die  Flüsse  klein,   so  gibt  es 

guten  W^cin. 

40  Tanzen  im  Jänner  die  Mucken,  muss  der  Bauer 

nach  dem  Futter  gucken.  —  Heinsberg  Vlll.ei; 
Itnebt'l.  71 ;  ltaumQ<irten,  45 .  für  Sololhum :  Schild,  113, 110. 
Es  folgt  dann  in  der  Regel  nicht  nnr  ein  langer  Nach- 
winter, sondern  auch  ein  schlechtes  Jahr.  Die  Tos- 
caner  sagen:  Wenn  Januar  im  Hemde  steht,  der  Man 
Tor  Lachen  berstet.  Die  Fransoscn:  Schüne  Tage  im 
Janoar  betrugen  einen  im  Februar.  Und  die  Bcrgamaa- 
k«n:  W«nn  Januar  nicht  januart  und  Februar  nicht 
febnuui.  «o  Itsst  der  MAra  *nen  grossen  — .  (Reim- 
btrg  VW,  65.; 
Boll.!  Als  de  mnggep  in  JanuariJ  dansen,  wordt  de  boer 
•«B  bedelaar.     (llarrehowie ,  I.  356<*.; 

41  Wenn  bis  zum  fj.  Januar  kein  Winter  ist^  kommt 

keiner.     (MüMhuuxcn.)  —  not'hH,  i. 

42  Wenn  der  Jänner  viel  Hegen  bringt,   werden 

die   Gottesäcker  gedüugL —  Reimlfay  rilLüi: 
Boebcl,  73:  Clcmeiu,  5. 

Auch  dl«  Poleu:  HAufiger  Bogen  im  JanoM  dOngt  de« 
Pftuveit  Qch«ge  (den  Kirchhof).  (Rtintbvrg  YIII,  C4.j 


1007 


Januarnebel — Jauchzen 


Java — Jeder 


looe 


43  Wenn  der  Januar  ist  sehr  milde,   so  führt  er 

einen  guten  Frühling  und  heissen  Sommer  im 
Schilde. 

44  "Wenn  es  im  Januar  donnert,  mach'  Bottich  und 

Tonne  zurecht.     (Genl.j  —  lleimberg  Vlll,  64. 

45  Wenn  iin  Jänner  der  Frost  (Schnee)  nicht  kom- 

men will,  so  kommt  er  im  März  und  im  April. 

46  Wenn  im  Januar  der  Südwind  brüllt,   werden 

die    Kirchhöfe    schnell   gefüllt.     (DmOtuTg.)  — 
Boebelt  74. 

47  Wenn  im  Januar  die  Mücken  spielen,   mögen 

die  Bauern  nach  Hirten  schielen,   (htamren.j  — 

Boebd,  71. 

48  Wenn's   im  Jänner   donnert   überm    Feld,   so 

kommt  später  grosse  Kalt'. 

Engl.:  If  Janiveer  calends  be  Bummerly  gay,   't  will  be 
winterly  weather  tili  the  calends  of  May.  (Bohn  II,  Zi.) 

49  Wer  im  Jänner  wässert  und  im  Mai,  der  hat 

Wiesen  ohne  Heu.     (Herford.)  —  Boebel,  74. 
Engl.:  Wbo  in  Janiveer  bowb  oata,  gets  gold  and  groata, 
who  Bowi  in  May ,  getg  little  tbat  way.    (Bohn  II,  3S.; 

50  Wer  noch  im  Jänner  sparen  muss  und  reich 

sein  will  am  Jahresschluss,  der  wird  gehängt 
im  Julius. 
*51  Sie  ist  im  Januar  geboren. 

Kalt  wie  £ia  und  nicht  tu  erwärmen. 
Januarnebel. 

Januarnebel  bringt  Märzenschnee.    (Arn»berg.j  — 

Boebel.  74. 

In  Polen:  .Tanuarnebel  bringt  feuchtes  Frühjahr. 
(Reiasber'j   Vfll,  6G.) 

JanuarBozme. 

1  Januarsonne  hat  weder  Kraft  noch  Wonne. 
*2  Er  ist  wie  die  Jannarsonne. 

Uebt  keinen  Einfluas  ;  ist  ohnmächtig;    ein  seichter 
Kopf. 
Jaaus. 

1  Niemand  gabt  Janus  an ,  kein  Hund  zurück  ohn' 
bellen  kann.  —  Eiselein.  847. 
Lal. :  Jane  a  torgo  cai  nnlla  cicnnia  pinait.    (Eitelein  ,  .147.^ 
•2  Ein  zweiter  Janus. 

Lat.:  Alter  Janas.    (Ei$elein,  347.; 
JaxxujBffeBicht. 

•Es  ist  ein  Janusgesicht.  —  Braun,  I,  i63o. 
Jappen. 

*Er  kann  nicht  mehr  jappen.  —  Frischbier*,  1792. 
Ist  auaaer  Athem,  dem  Verscheiden  nahe.  (Hennig,  19.) 
Jappert. 

•Hei  ÖS8  de  ölstädtsch  Jappert.  —  Frisdibier^,  1793. 

Von  Jemand,  der  den  Mund  weit  aufireisst.  Altstftdti- 
scher  Jappert  hiess  in  Königsberg  eine  Figur  am  alt- 
Btftdtischen  Bathhaase,  welche  bei  jedem  Schlage  .der 
Uhr  den  grossen  Rachen  weit  aufsperrte.  (S.  Oloms- 
niekel. ) 

Jarrit. 

•Der  garrit^  gehe  dich  an.  —  Waldis,  ///,98,  60. 

■)  Der  gfthe  oder  J&be  Biten   (s.   d.),    das   sohneile 
Fieber. 
Jaspis. 

Jaspis  unterscheidet  sich  von  selbst  vom  Kiesel. 
Jäten. 

1  Flissig  g'jätet  isch  frümmer  als  betet.  (Schwab.) 

2  Gut  gejätet,  ist  halb  ( auch)  gebetet. 

3  Wer  jäten  will,  muss  Kraut  und  Unkraut  kennen. 

Und  muss  auch  sorgfältig  genug  verfahren ,  um  nicht 
jenes  statt  diesej)  heraussureissen.  In  Abyssinien  sagt 
man :  Wer  allzu  hitzig  im  Jäten  ist ,  den  schicke  nicht 
dahin,  wo  Bösen  unter  den  Disteln  stehen. 

4  Wer  jätet,  muss  die  Wurzel  fassen. 

5  Wer  nicht  jätet  früh,  jätet  später  mit  vergeb- 

licher Müh. 
•6  Jäte  du  in  deinem  Garten  I  —  Eiselein,  Zii. 
Janohe. 

Wo  köstliche  Jauche  zum  Hofe  'rausfliesst,  man 
mit  Recht  auf  einen  faulen  Besitzer  achliesst. 
(Frahkenwald.) 
Janolisen. 

1  Jnchtz  nicht  zu  sehr,  kein  frewd  ohne  leyd.  — 

Grutcr,  Ul,  55. 

2  Man  muss  nicht  jauchzen,  bis  die  Kilbe  (Kir- 

mes) vorüber  ist.     (Schweiz.) 
8  Man  muss  nicht  jauchzen,   bis  man  über  den 
Graben  ist. 


Java. 
1  Auf  Java  ist  ein  Reitpferd  billiger  za  unterhal- 
ten als  eine  Uhr. 

Im  Innern  Javas  ist  ein  grosser  MAiigel  aa  Uhr- 
machern. Von  d«n  vorhandenen  Uhrenhändlere  kauft 
man  meist  so  schlechte  Waaren,  dasa  die  Cntokal- 
tung  derselben  sehr  viel  Geld  kostet.  Daa  EiaaetssB 
eines  neuen  Uhi^lases  wird  mit  3  Gulden  beaaUL 
Schwanwälder  Uhren  sind  1000  Procent  thearer  als  ia 
Deutschland.  Daher  das  obige  Sprichwort  aof  Ja^a. 
(Vgl.  das  Weitere  darOber  Leiptiger  AUoemeine  Zeitumg, 
1841 ,  Nr.  292,  S.  3432.) 

•2  Das  ist  Java  mit  Runkeln  (oder:  mit  Sommer^ 

kom). 

Schlechter,  für  gut  ausgegebener  Kaffee,    Hberhaopt 
Gutes  mit  Schlechtem  gemischt. 
ffoU.:   Het  is  zniver  Javaer,  loopt  geen  Ch«ribon  maaL 
(Harrebomee ,  /,  S57.J 

Jawohl. 

•Jawohl  is  't  kollt.     (Ostfries.J 
Jawort. 

1  Das  Jawort  (Jupiter's)  fehlt  noch.    (AUifr.j 

Die  Sache  kann  noch  ganx  anders  werden. 

2  Das  Jawort  macht  den  Kauf. 
Je. 

•Herr  Je! 

Ein  aus  Herr  Jesus ,  dessen  Kamen  man  nicht  unalti 
fuhren  will,  gekürzter  Ausruf  der  Verwandernng.  dsi 
Schreckens  u.  s.  w.  Andere  enphemiBtiache  YerkWdai- 
gen  desselben  Namens  sind:  Herr  JAla,  JMig,  JMipla, 
JAmind ,  Jerum.  Vergleiche  die  Ähnlichen  ErscbeinuBgia 
an  den  Wörtern  Gott  (Bots,  Pots,  Kota),  Teufd 
(Deutsch,  Deutscher  [s.d.],  Deixl,  Deikex,  Daihcokcr 
u.  B.  w.),  Seele  (Sex,  im  Elsass:  mi  Sechtl).  Ebeaao 
in  andern  Sprachen;  französisch:  morblmi,  paxbira. 
corbieu,  diacre,  diantreu.  s.  w.;  englisch:  by  cock(b7 
God);  altenglisch:  cockabones  ((}ods  boncs),  deaic 
duBe=r=devil  u.  s.  w.  in  Schwüren  und  VerwUnachungea. 
(Tgl.  Frommann,  I,  298, 2,5;  SchmeUer,  II,  262;  ///.  WW 
Je  mehr. 

Je  mehr,  desto  besser. 

Ist  nur  von  Stockfischen  und  Heringen  wahr,  aber 
nicht  von  der  Bevölkerung  eines  Landes.  Wenn  vid 
Menacben  viel  HAnde  haben,  so  haben  aie  auch  fiil 
Mäuler.  In  gebildeten  Staaten  ist  Vermehrung  dM 
physischen  und  moralischen  Wohls  der  Bewohner  besMr 
als  Vermehrung  der  Anzahl. 
Jeder. 

1  Ein  jeder  fuhrt  das  Wasser  in  seine  Mühle.  — 

Heinsberg  HI,  44. 

2  Ein  jeder  gesell  sich  zu  seinsgleichen.  —  lA- 

mann ,  II,  12S ,  55. 

3  Ein  jeder  halte  sich  nach  seinem  stand.  —  Efh 

nolff,  161  *. 

4  Ein  jeder  hat  seine  jede.  —  Demokritot,  II,  ai4. 

Frz. :  Ghacun  a  sa  chacuuiöre. 

5  Ein  jeder  hat  seine  (eigene)  Weise.  —  Ukmam. 

II,  123,  56. 

6  Ein  jeder  hat  seinen  Wurm.  —  Simrock,  sm. 

Lat.:  Suus  cuiqne  mos ,  suus  cuique  ritus  eet.     (PkOiam. 
II,  208.;       \  *     ^^ 

7  Ein  jeder  ha\  seinen  Zwickel.  —  Simrock,  ftSM. 

8  Ein  jeder  ist^ein  selbst  gröster  Feind.  —  LM- 

mann.  II,  123  ,«7;  Schottel,  1141**. 

9  Ein  jeder  ist  semes  guts  mächtig.  —  Pistor. ,  r,  a. 

Ist  nur  in  ver^^iftiger  BeschrftnKung  richtig;  sovt 
könnte  der  Satz  i&Bezug  auf  Leibeigene  und  Sklavtt 
zu  der  BehauptungVuhren :  Er  ist  mein ,  ich  nag  ika 
sieden  oder  braten. \S.  Mein.)  (Graf,  43,  1&3-  JfriJ* 
ner,  134,  124.; 
Lat.:  Bei  suae  quilibet  liber  moderator  est  ac  arbit«. 
(Pistor.,   V,  87.; 

10  Ein  jeder  ist  sich  selbst  die  beste  Treue  scbiü- 

dig.  —    Pislor.,  VI,  28. 
Lat.:  Quilibet  proxlmam  sibi  debot  fidelitatem.     fPittor.. 
VI,  28.; 

H  Ein  jeder  kan  so  viel,  so  viel  er  that;  konte 
er  bass,  so  thete  er  bass.  —  Lehmann,  xi,  113,  M. 

12  Ein  jeder  kehre  (fege)  vor  seyner  eygrenen  Tbür, 

so  werden  alle  Wege  rein.  —  Lehmann,  U,  123,  «O; 
PisioT. ,  X,  68. 

Vor  seiner  Thttr  kehr-  jeder  fein,  so  wird*s  b  4» 
ganzen  Stadt  rein. 

13  Ein  jeder  meinet,  was  er  im  Sinne  habe,  du 

schlagen  alle  Glocken.  —  Lehmann,  U,tL 

14  Ein  jeder  muss  für  sich  selber  stehn  viid  wtk 

rechnung  thun  im   letzten  abschnitt»  —  Uvi. 

1,31. 

15  Ein  jeder  singt  sein  Lied.  —  Ielkmaira..tffFJIi,lfc 


1()09 


Jeder 


Jeder 


1010 


16  Kill  joder  warte  das  Seine  und  laufe  nicht  weiter. 

17  Ein  yodoy  für  sich,    (Jott  fnr  vns  alle.   —  .lyn- 

ritla  I,  571 ;   Titiittiu».  H7  '' ;  Henisih  ,  17ü7,  29  ;  Lehman», 

//,12:J,M.    SvholU'l.  IVM'^:    Mayrr ,  l . 'M^i :    /i''(.r;i .  W ; 

Itmkiiuj.  220  ii.  312;    /'w/nr. .  /.  3^;  MnMirr.  l»;   Sflini- 

fcrr.v,  7;  Slviijrr,  .Ij*!;   iSunuinn ,  II.  I'rvd. ,  I,  31)6;  fw<r- 

/♦.M,  .{47;    Mmrof/;,  Ä21S;    AV»r»r,3l57;   Wraim ,  / .  l»Uri ; 

l.nlirni.j'-l ,  /,  31W;  niiiiihrnj  V.  113. 
Huhui.:  Kuzily  o  Mch«,  iidn  Imli  u  Vricck>  (ütarvjge).     ("(>- 

fiiLortkri.  \:i.) 
Kwjl.:  Kvcry  man  f«ir  Iiimf>vir,  und  (iod  for  us  uU.     (Uanl, 

'M\'2.) 
/•Vj..-   ('bacun  i»iiur  8«)i,   ot  Dit-u  pour  tou«.     (tiuttl ,  WA: 

l.>r,>nx,  U,  ll»<i.; 
tlull.:  KIk  vü«*r  zieh  /.clvcn,  (JuJ  voor  ou«  all(*n.     ('/«lAn 

/.  217.) 
//. :  n-.riMiii  jior  HO,  c    Diu   per  tutti.     (rmzw/Ua,   '.Hi,    3; 

H-/in   /.  117;   (,tiul,  '.'Cl.) 
l'iii-i.:  Ciiil.i,  iiual  por  ei,  o  Dcdh  ])(>r  toilori.    {lUihu  f,'l'\.) 
Sjniii.:  f'aila  iinn  por  ai .  y  l>i<iB  pur  t<)d<iu.     {/ioliu  /,'Ml.) 

18  Einoni  .ifd«Mi,  wsir  ihm  golullirt. 

II.  Ii.  Korecht  KOtf«'"  nHo  oliiio  Untrr»c)iioil. 
LiK.'  Kx  :icMiuo  da  uuiiiil>iia.     (Fajufi.n,  IK) 

10  Kiiif-n  j«dcu  kleidet  seine  That.  —  >>ri(fch-.ir/«r- 
urhal:,  l?.'». 
£«/..•  (^uu  jxito.   i|iii<ii|uo   in  ca  contorat  .irtc  dicin,    f/'Ai- 
^  ^//y.i .  //,  VSi.)  —  <^irtf  tua  Hiiut.  aga-«.  (rhilii.vi.  II.  11S«.J 

*J0  Es  liat  joder  an  seinem  Karren  zu  ziehen. 

Kn'jl. :  LH  i-vury  tub  stand  an  its  owu  bottnm.    (diutl,  '<C,'.K) 

21  Es  hat  nieht  jeder  hust  zum  Heisch,  auf  dem 

Mücken  presi-ssen  haben. 

Niclit  iixioin  ia(  nn  Kl«ich(;ül(Ii;.  oh  or  ein  Mitdclii'U 
}ii>ir:ittiot  M»n  unbcsvlinlti-ncm  Uufo  odi>r  eine  Iciclit- 
Hinni.-,'i>  Dirue. 

22  Es  ist  ein  jider  jhm   selbst  das  best  scl.uMig. 

—  ."icluitul ,  im'*. 

23  Es  ist  nicht  jeder  ein  Koch,  der  ein  lang  Mes- 

ser trägt. 

24  Es  kann  nieht  jeder  grosse  Häuser  bauen. 

25  Eh  kann'  nicht  jeder  um  Al>lass  nach  Rom  gehen 

(ziehen).  —  AV/rfi-,  3i6S. 

I)ii>  Alton  saifteu:  l'.u  knnn  niclit  jeder  nach  Korinth 
V(clii-n.  Nicht  jeder  ist  t^o  t;laoklicli.  VerKnltt^unK^reiiiirn 
/u  nuichen.  T)or  Iloichthnni  rilllt  nicht  ledern  m.  Auch 
\i»n  <}i-8rliiiftrn,  die  mit  Schwirriffkeiten  verbunden 
'iind.  Wfil  nach  Siiidus  ili-r  llnfeu  von  Korinth  nicht 
leiuht  zuk'ilnglich  war. 

20  Hätte  jeder  das  Seine,  so  wär»t  du  so  arm  wie 
♦'in  sinderer. 

27  .ledern  (bis  Seine  ist  nicht  zu  viel.  —  horte,  .1150; 

II.  .l!*:i:i;  lluikiinj.  312;  Lohreuijel.  I.  '697. 
/>-•.:  (-h.acun  le  nien,  n'cpt  pas  trop. 
/.«!/. ;  Cniiiui*  Hnuni. 

28  Jedem  das  Seine,  so  hat  der  TeulVl  niehls. 

20  .ledein  das  Seine,    so  kriegt   der  Teufel   einen 

I>reck. 
ÖO  Jedem  diiiikt,  sein  Thun  rieche  nach  Liaain. 

31  Jedem  gefällt  («ein  Handel  wohl. 

32  J  Ol  lern  sind  die  Seinen  lieb. 

33  Jedem  was.  ist  gute  Theilung. 

34  Jfdem  wird  sein  Wasser  tief  genug  zum  Waten. 
3ö  Jtd<.r  bekümmere  sich  um  sich  selbst. 

J.at.:  Hna  (piixque  vincta  cacdat. 

3«J  Jeilrr  bestreicht  seinen  Kuchen. 

It.:  Oirnnn  tira  l'acqua  al  <>»<)  mulino.    (tlanl.  0C>.) 
Cn-j.:  Kiki  niai^a  faz/k.!  mello  b^it.  —  Kinek  kinek  ina^ 
fid.'  hortfUHÜl  kezo.     y'inol,  '.'i'.'i.J^ 

37  JediT  «Itiikt  in  (an,  für)  seinen  Sack. —  Heim- 

l»r.j  111,  44. 
Fi:.:  Chacun  pr/'clie  pour  s-tn  saiot. 

'.iS  Jeder,    der  etwas  puts  thut,   hat   Bicii    nichts 

böses  zu  befürchten.  —   Lehmann,  II,  Säi.  17. 

31)  Ji'iler  fängt  (tödtet)  die  Flüho  auf  seine  Weise. 

4«!  .leder  fego  vor  seimT  Thür. 

41  Jeder  findet  seine  Kappe  hübsch. 

42  Jeder  tiiidet  seinen  Meister. 

43  .leder  lliidct  vor  seiner  Thur  Unflats  genug,  den 

«r  zu  fegen  hat. 

44  Jeder  furcht  seiner  Haut.  —  Lehmanm,  U,tn,ie. 
4J  Jeder  für  sich  und  Gott  für  ans  alle,  sagte  der 

Schieferdecker,  als  er  vom  Thurm  fiel. 
y/vU..-  Elk  voor  lieh  uItsb,  n  God  toot  oni  allan,  ui 
Oo  bo«r,  aa  hU  uf  sUb  «Uf  TanvipeB.  i 
hand  oit  ta  aläkn.   (MmrAmde,  T,  UM.) 
Dmtmaun»  SraioHwOBraa-IiBnKoir.   II. 


G2 


03 


C4 


7ä 


Jeder  geht  mit  seinem  Sacke  in  die  Mühle. 

Die  Eutflöuder:  Joder  Iluusirer  trage  eeiuen  eigenen 
Pai.:k.  .1edc<»  K:ii«4  musü  auf  arinem  eigenen  Itoden  Htohen. 
Jedor  Vogel  nuss  sein  üi;;cu  üi  auisbrüton.  .loder  He- 
ring UIUH8  au  seinen  cigouen  Kiemen  hängen.  Die  Vcuc- 
tier:  Jedes  Pferd  muss  sieh  die  Fliegen  mit  seinem 
eignen  Schwänze  jagen,    (/icini/^-r»;  77/.  4(i.^ 

Jeder  gilt  so  viel  er  hat.  —  Lehnmim,  II,  m,  15. 

Fr:. :  Autant  vaut  tMiomme  conimu  il  ü'estinie. 
Jeder  hält  sein  Kupfer  für  (Jold. 

Itus  Hfino  für  Hclion. 

.leder  hält  seine  liraut  für  die  schönste. 

Tiid  noin  Ueclit  Idr  du»  beute,  nein  Stroh  für  Heu, 

:<eiu  lUei  für  ^^Uber,  seine  UitUhu  für  Scliwüno.     (Hi-iHt- 

l,.r<i  ///,  \m.) 
Fr:.:  Chacun  dit:  irai  bon  droit,    (livhn  I,  \'i.) 

.leder  hält  seine  Eule  für  einen  Falkt?n. 

Ixt  inriiiferu  gut,  als  es  mit  dem   eigeucu    Zufltande 
zufrieden  erhalt. 
Lat.:  guitsiiui»  aniut  runam,  ranam   putat   esse   Dianam. 
(Pfiilipjii.   //.  lai»;   Fn>t.,r,j,  5511.; 

Jeder  hat  einen  Euehsschwanz. 
Jeder  hat  etwas,  d:inaeh  er  riecht. 
Joder  hat  für  sicli  genug  zu  tliun. 
Jciler  hat  sein  Abor. 

F,:.:  Chacun  a  ses  di'^fauts. 

Jeder  hat  sein  Misgeschick,  darum  gönn*  auch 

jedem  sein  (ilück. 
Jeder  hat  sein  Steckenpfird ,  das  hält  er  über 

alles  werth.  —  Mayer.  II,  5»». 
Kin  Mensch   ohne   Steckenprcrd .  las    iclt   irgendwo, 

ist  ein  geflihrlicher  Mensch:  icli  möchte  ihm  nicht meino 

Hand,  gfschwoige  einen  Ku««  oder  gar  mein  Hers  gelMin. 

Wer  ein  Stecken pfertl  liebt,  kann  auch  Meuschen  lieben. 

Ji^t  da*  1'ferd  gut,   ist  der   Kelter   noch   besser j  tuugt 

dai)  KosK  nicht ,  ist  der  Uoitur  noch  sclilimnior. 

.leder  hat  seine  l'lage. 

Fr:. :  A  chacun  sa  besaue. 

Jeiler  hat  seinen  Splitter  (Sparren,  Zwickel).  — 

hxti>r.,  VIII.  17;  Schuhe,  IK ;  Arn»*',  3169. 
It.:  Non  v'ö  uovo  che  non  guaxzi.  —  Ogni  casa  ha  ccsro 

0  fogiia.  —  Ogni  leguo  ha  il  suo  tarlo. 
Vit:/.:  Kinek  kinek  van  valumi  a'  rovAson.    ((ituit.) 

Jeder  hctt  sien  Greetje  leif,  un  is  se  ok  be- 

schnudelt . 
Jeder  ist  Herr  bei  sich. 
Jeder  ist  selbst  sein  ärgster  Feind. 

Fh'jI.:  No  man  hatli  a  worsc  friond  than  liü   brings  from 

iiomu. 
Liif.:  Nustris  nos  alis  capimur. 

•Iciler  ist  sich  selbst  das  Hestc  schuldig. 
It.:  Fane  a  t«  e  tuoi,  e  poi  ugli  altri,  so  tn  pnoi. 
Int.:  t>niues  sibi  mvlius  esse  nialunt ,  quam  alten.  (T'-ren:.) 

—  Proximu«    sum   egomct  mihi.     (Terem.)     (SeytuM, 

4(M  u.  40:t.; 

Jedci'  ist  sich  selbst  dcrr  beste  Freund. 

..Ich  bin  den  Menschen  wahrlich  gut  und  strebe  jedem 
XU  gefallen;  doch  einen,  unter  meinem  Hut,  den  lieb' 
ich  Tor  den  andern  allen."  (L.  Schückiny,  Welt  und 
Z^'it,  hM.) 

Jeder  ist  sich  selbst  der  Nächste.  —  lloUenberij, 

n.  79;  llernmnn,  I,  17;  Ilamann,  IL  I'rcil..  I,  216:   »>- 

fifdry,  111;  Simrock,  5220;  Körte,  3170;  Draun ,  I,  1648; 

Heimther^i  III,  41. 
Jiid.ihiit^'rh.:  Er  denkt:  Odom  korov  Icazmo.  (Tendluu,  287.J 
Mhd. :  Ein  iegllcher  ist  im   selber  holt.     (Renner.)    (Zin- 

yerlr,  IS.) 
Fr:.:  Charit^  bien  ordonn<io  commcncc  par  80i-m(^nic.  — 

Chacun  chercho  son  IntinM. 
//.;  Ognun  cerca  I'iitll  sao  (il  fatto  suo). 
Kr-at.:  Svatko  je  sebi  n^jblizi.  —  Svatku  po  sobi  sudi  i  otl 

drugoni. 
hat.:  Caritas  beno   ordinata  inci|»it   a   se   ipso.      (Itindrr 

11,  444;  Xrauder,  '.CiJ  —  Primus  sum  cgttmut  miiii. 

Scse  onincs  amaut.    (Ptautiiit.)    (l'hilippi,  II,  IM.) 

Jeiler  ist,  wie  (jott  ihn  gemacht  hat. 

Sehr  oft  ist  er  aber  auclt  etwas  anders. 

Jeder  kömmt  dörch  de  Weld.    (netuMmnj.j 
Jeder  liebt  seinesgleichen. 
Jeder  lobt  das  Seine. 
Joder  mach'  es  selbst  recht. 
Jeder  macht's,  wie  er's  verüteht. 
Jeder  muss  ein  l'aar  Narrenschuho  zerreissen, 
zen'cisst  er  nicht  mehr.  —  kürte,  suw. 

Fr::  Chacun  a  sa  m.irotte. 

Jeder  muss  sehen  wie  er  fijrtkonimt. 

Lat.:  i'ulliduni  esae  ae<|uum  ost  ad  suuui  uaemque  i|nao- 
■tum.    (SegMd,  r.i.) 

et 


1011 


Jeder 


Jedermann 


73  Jeder  muss  sein  Tlieil  an  der  Narrenkappe  haben. 

74  Jeder  muss  seine  Haut  selbst  zu  Markte  tragen. 

—  Keinsberg  III,  40. 

75  Jeder  nehme  sich  selbst  bei  der  Käse. 

76  Jeder  nur  zu  oft  vergisst,  dass  er  allein  nicht 

jeder  ist. 

Dan.:  Det  «r  feiles  garn  at  ingen  misbrager  tit   eget. 
(Pro9,  dan. ,  220.; 

77  Jeder  rühmt  seine  alte  Nase  für  die  beste. 

78  Jeder  schaue  in  seinen  Rinnstein.  —  Körte.  31(4 

u.  S9i5. 

79  Jeder  seh'  auf  seine  Schanze. 

80  Jeder  sehe  auf  seine  Füsse,   so  stösst  er  sich 

nicht  die  Zehen  ab. 

81  Jeder  siebet  wie  er  Glück  hat. 

82  Jeder  soll  sein  Bestes  thon  (thun),   damit  es 

wohl  im  Haus  mag  stöhn  (stehnj. 

83  Jeder  strecke  sich  nach  seiner  Decke. 

Der  Hauiwirth  mnas  bei  dem  SUatiwirth  in  die  Lehre 
gehen,  wie  dieser  nach  der  Wahrsoheinliohkeitsreoh- 
nung  Einnahme  nnd  Ausgabe  im  voraus  ansehllgt  nnd 
ein  Staatsbudget  entwirft,  so  mass  es  jener  auch ;  doch 
mit  dem  Unterschiede:  der  Staatsmann  muss  die  Ein- 
nahme so  hoch  stellen  als  die  Ausgabe  steht;  der  Privat- 
mann muss  nur  so  viel  ausgeben,  als  er  einnimmt,  er 
muss  sich  nach  der  Decke  strecken.  Kr  darf  aber 
keineswegs  die  StaatsmKnner  su  seinem  Vorbild  nehmen, 
die  alle  Jahre  neue  Anleihen  machen  und  die  schweben- 
den Schulden  in  feste  verwandeln. 

84  Jeder  trägt  sein  Päcklein. 

/^;  Ognun  porta  la  sua  oroce.    (Goal,  1861.; 

85  Jeder  trägt  seinen  Schalk  im  Busen. 

86  Jeder  warte  des  Seinen  und  laufe  nicht  ferne. 

—  Franck .  /,  39. 

87  Jeder  warte  seines  Amtes. 

88  Jeder  weiss,  wo  ihn  der  Schuh  drückt 

In  HindoBtan  sagt  man:  Die  Wunde,  die  der  Stiefel 
verursacht,  ist  am  besten  dem  Trftger  oder  dessen  Fuss 
bekannt.    (Rrimbery  III,  44.; 
»«.:  Chacun  sent  mieux  oü  le  soulier  le  blesse.    (Bohn 

i,  la.; 

89  Jeder  will  auf  einen  besondern  Berg. 

90  Jeder  will  den  Alt  singen. 

Den  Vorrang  gewinnen,  der  erste  sein. 

91  Jeder  will  recht  haben. 

92  Jeder  will  sich  wärmen   und  sollte  da.s  Publi- 

kum erfrieren. 

93  Jeder  will  über  sich,  keiner  in  sich. 

94  Jeder  zahle  seine  Zeche.  —  Reitubcrg  III,  40. 

95  Jeder  zeugt  seinesgleichen. 

96  Jeder  zieht  sich  selbst  zuerst  aus  der  Patsche. 

Böhm, :  Kmidf  rftd ,  kdys  sAm  b  blita  vyleze.  (Celakovtkjf,  57.; 

97  Jeder  zu  seinesgleichen. 

98  Lass  jeder  einen,  der  er  ist,  so  bleibst  du  auc;h 

WOl,  der  du  bist.  —   Lehmann.  //,  376,  10. 

99  Lot  em  Idcm,  wat  hei  is,  dann  bliewest  du 

auk,  we  du  bist.  (Waideck.J  —  Firmenich.  1, 396.  36. 

100  Man  kann  es  nicht  jedem  recht  machen. 

101  Nemb  ein  jeder  sich  selber  bey  der  Nasen.  — 

Gruter.  III.  72. 

102  Nicht  jeder,  der  jagt,  hat  Weidmanns  Glück. 

103  Nicht  jeder  hat  es  gern,  dass  man  ihm  auf  dem 

Kupfe  kratzt 

104  Nicht  jeder   ist  auf  die  Hochzeit  geladen.  — 

Körte.  3166 ;  Hraun .  1,  1647. 

105  Nit  jede,  der  goht  ufiTs  Gau,  bringt  drum  au 

Oebbis  hei.     (Schweiz.)  —  Uauenüein. 
lüü  Was  jeder  thun  soll,  thut  keiner.  —  Simrock,  5233  ; 
Dram,  I,  1639. 
EHyl.:  What  is  everjr  man's  businoas,  is  none*s. 

107  Wenn  jeder  sich  hält,  wie  er  soll,  so  steht  es 

allenthalben  wohl.  —  Körte.  3162  u.  3942, 

108  Wenn  jeder  thut  das  Seine,  so  wird  zu  Gros- 

sem das  viele  Kleine. 

109  Wenn  jeder  thut,  so  viel  er  soll,  so  gehen  Ross 

und  Wagen  wohl.  —  Gaat,  965. 
Frt.:  Quand  chacun  fait  son  mitier,  lea  vaches  Bont  bien 
gard^cB.    (Lendrotf,  824;  Goal,  965.; 

110  Wenn  jeder  vor  seiner  Thür  fegt,   so   wird's 

überall  rein.  —    Reintberg  IV.il. 


111  Wie  ein  ieder  ist,  also  macht  er  miit.  — 

//.  13":  Gruter.  I,  85. 

112  Wie  ein  jeder  ist,  also  hat  er  glück.  — 

/,  85 ;  Schottet,  1125». 

113  Wie  ein  jeder  ist,  also  verdenkt   er  ein 

dern.  —  Schottet,  1124». 

114  Wie  jeder  ist  vnd  was  er  kan,    sieht  n 

an  der  Stirnen  an.  —  Eyering ,  ill.  am. 
Jedermann. 

1  Da  jederman  gehet,  wächst  kein  Gran. 

mann.  259.  2. 

2  Der  jedermans  ist,  der  ist  niemands.  —  L 

259.  22;  Petri ,  11,^. 

3  Der  jedermans  ist,  hängt  sich  an    alle 

wie  Koth.   —  Lehmann .  '.'59 ,  24. 

„Hingt  sich  bald  an  diss,  bald  an  ein  mndcr 
wirflt  Jn  auch  eine  Speich  sur  andern  von  aicl 

4  Es  hat  jedermann  ein  freies  Schürfen.  - 

hart,  III.  1,  17. 

Scharfen  heisst,  Metall-,  Kohlen-  n.  «.  G«i 
Heilquellen  in  der  Krde  aufsuchen.  Dies  iat. 
Sprichwort  sagt,  jedem  erlaubt,  wenn  dmhm 
Bedingungen,  z.  B.  die  Schonung  von  Saatfeldcn 
erfüllt  werden.  Da  ein  Land  durch  Entdeck 
unterirdischen  Schätze  sehr  gesegnet  wird, 
sogar  Belohnungen  auf  eine  solche  Arbeit  g«s 

5  Es  ist  nie  nicht  gar  nicht ,  was  jederman  i 

—  Latendorf  II.  13. 
C  Hans  Jedermann  hat  ein  gross  Haus:  et 
von  einem  Thor  bis  zum  andern.  —  l 

llertpottiUe,  I,  804. 

7  Herr  jederman  regiert  den  Wahn.  —  I 

//.  264.  28;  Gruter,  I.  49;  Körte.  317S. 

Wie  wir  einen  Herrn  Jedermann  haben.  ••  i 
zosen  einen  Toutle  Monde,  von  dem  das  XciJk'^ 
dinge  berichtet.  Er  soll  ein  wahrer  Bica«  «i 
der  Kuhhirt  von  Chauny  gewesen  »cia-  9 
Sage  hütete  er  die  Kühe  zu  Pferde,  tr«^  «ä  i 
Trinkhom  bei  sich,  aus  dem  er  jedem.  Asr 
suchte,  köstlichen  Wein  zu  trinken  gmh.  I 
119  Jahre  alt  und  erhielt  auf  seinem  tizsfcisaea. 
Schrift,  in  welcher  „alle  Hirten.  Kühe.  TSm 
Esel'*  gebeten  wurden ,  die  Ruhe  der  Seele  4*a  ^ 
Städten  des  Landes  mit  groaaem  Lobe  gccdOLSai 
manu'*,  der  an  „Tugenden  so  fett  «i«  ma. 
nicht  zu  stören.  Die  Hirten  behaupten,  iam 
dieser  Anempfehlung  sich  das  Vieh  noch  ^«cq 
weigere,  auf  dorn  Kirchhofe  zu  weiden.  wr> 
Monde  begraben  liegt.  Wer  dieser  .  Ti  li  i—  la 
lieh  gewesen  und  wann  er  gelebt,  wietM  na 
Man  erzählt  zwar,  Heinrich  IV.  habe,  als  aroa 
hirten  von  Chauny  nach  seinem  Xamem  faft 
Antwort  erhalten:  Ich  hoisse  Jedermann,  aft^  . 
in  dem  „Spiel  der  guten  Zeit"  von  äSibb 
1472  in  Amiens  geboren  wurde,  geklagt  wjri,  i 
die  gute  Zeit  nicht  mehr  finden  lasse,  niete« 
„Jobann  Jedermann,  dem  Kuhhirt  von  Chan 
glauben  einige,  daas  „Tout  le  Monde-  «ar 
Spitzname  einer  Kubhirtenfamilie  in  Ckaxa?  ^ 
man  später  auf  alle  Hirten  übertragen  ^&«.  a 
den  sumpfigen  Niederungen  der  Gemeinde  T"^ 
(Heinsberg   V,  149.; 

8  Herrn  Jedermann  regiert  der  Waha. 

9  Herrn  Jedermanns  Wort  ist  (darum;  kBM 

gelium. 

10  Jedermann  deckt  sich  mit  dem  ScLäa« 

mit  man  den  Wolf  nicht  sehen  fc-^-*^ 

11  Jedermann  hält^s  mit  dem  grösaten  Sn 

12  Jedermann  hat  sein  Gutes. 

Seinen  Werth. 
Frz. :  Chacun  vaut  son  prüc.    (Lendroy ,  lAi^ 

13  Jedermann  sagt  es,  niemand  weiss  e&.  - 

rocfc,  522»;  Kürte.  3178;  Hraun.  I.  16&S. 

14  Jedermann  trägt  einen  Sack  im  Bcicb. 

15  Jedermann  wird  houorirt,  so   wie  «s  i 

bührt. 

spricht  aus,  wie  oh  sein  sollte.    A.nt3k^mM 
sagen:  Ein  jeder  wird  beachtet,  je 
dient.     (Rcinshfnj  III,  «JG.; 

IG  Jedermanns  Freund,  jedermanns 

/.  KSil. 

17  Jederaianns   (iescll    ist    nicmanda    F— 

Hram,  I,  1652. 

18  Lass  imverachtct  jcdormann,  da  v«M 

was  ein  anderer  kann.  —  fftfrir^jiB. 

19  Man  muss  nicht  jedermann  die  Haalfl 

Wähle  dein«  irrtund«  nll  UoMlokt. 


1013 


Jeglicher — Jena 


Jenes — Jernsalem 


1014 


20  Mit  jedermann  dich  freundlich  halt* ;  doch  traue 

nicht,  die  Lieh'  ist  kalt. 

21  Nicht  j(?dermann  läset  mit  sich  scherzen. 

22  Was  Herr  Jedermann  sagt,  ist  nicht  ohne.  — 

Simrock,  5829. 

23  Was  jedermann  gefällt,  ist  schwer  zu  hüten. 

Von  den  Gefahren ,  die  mit  dem  Besits  schöner  Fnue» 
Terbnnden  sind. 

24  Wer  jedermann  den  Mund  stopfen  wollte ,  be- 

dürfte viel  Mehl.  —  Körte.  S175;  Braun,  I,  1653. 

25  Wer  jedermanns  ist,  der  ist  niemands. 

Dan.:   Det  tom  er  hror  mands,   er   Ingen  mands.    (Prof. 
dan. ,  319.; 

26  Wer*s    jedermann    wollt'    recht   machen,    der 

müsste  früh  aufstehen.  —  Körte.  3i74  u.  S956. 

27  Wo  Herr  Jedermann  den  Zaun  hat,  da  steht's 

Hchlecht  um  Land  und  Stadt. 

28  Wo  jedermann  geht,  da  wächst  kein  Gras.  — 

Kimlrin.  347;  Simrock,  5234;  Körte,  ZVd;  Braun,  I.  1654. 
Kin  Geschäft,  das  von  vielen  betrieben  wird,  wirft 
woniR  Gewinn  ab.     Auch  in   Bezug   auf  die   Kinder- 
losigkeit öffentlicher  Frauencimmer. 
Jefflloher. 

1  Ein  jeglicher  habe  acht  auft'  seine  Schantz.  — 

Lehmann.  II.  124,65. 
'2  £iu  jeglicher  lobt  das  sein.  —  Lehmann ,  II,  VH. 

3  Ein  jeglicher  wird  seine  Last  tragen.  —  Gal.  6,  5; 

Schulze.  271. 
Jehovali. 

Jehovah  blitzte  um  Saulum  und  warf  den  Reiter 

sammt  dem  Gaul  um. 
JakeL 

1  Jekel  und  Grikel  sind  hoffUrtig.  —  Wurzhavh  //,  i48. 

Zwei  Personen,  von  denen  Luther  oft  redet,  die 
aber  in  seinen  Augen  hoflkrtige  Heuchler  sind.  Der 
Spottname  Oriicel  ist  das  Mittelstack  des  Namens  Jo- 
hann Agrioola's  von  Eisleben,  des  bekannten  Bearbei- 
ters der  deutschen  8prichw«lrter.  Unter  Jekel  ist  An- 
dreas Oslander  (geb.  14*.>9,  gelt.  1552),  zuletst  Pa- 
stor und  Professor  in  Königsberg ,  gomoiut.  Dnrch  Lu- 
tlier  wurden  die  beiden  Spitxnamen  xu  einer  stehenden 
Bedensart.  In  seineu  Titchretien  sagt  Luther:  ..Jekel 
mag  ein  besserer  GrAcus  sein,  als  ich,  und  mehr  beredt, 
sonst  kann  ich  mehr  denn  er.  (Grikel  mag  ein  besserer 
Tt-rentiauus  sein;  jedoch  versteh'  ich  ihn  auch  wühl; 
iu  andern  Sachen  gehen  wir  gleich.'*  ( Luther'*  Tiach- 
rf.len,  ?'rankfurt  1593,  Bl.  l'JO,  2tH),  2Si  u.  9S9:  Eite- 
lein.  XXVI.; 

2  Was  können  Jekel  und  Grikel? 

•3  Sie  sind  Jekel  und  Grikel.  —  Luihev. 

Houcliler. 
^•l&Ji^erJelieber. 

Das  Kraut  je  lenger  je   lieber  bringt  oft't  ein 
heimlich  tieber.  —  /Vrfri ,  //,  67. 

Womit  jemand  sündigt,  damit  wird  er  auch  ge- 
straft. 
S'mmine. 

Herr  Jemine,  wo  dampt  d'  The,  sung  de  Voss, 
do  haiT  he  siner  Frugen  '  in'n  Ketel  megen '. 

Lüneburg.     —  lh>efer,  354. 
')  Frau.    -)  In  den  Kessel  gepisst« 

1   In   .lena   prosst   man   'Jraubeu  aus  und    ntucht 

sogar  auch  Wein  daraus. 
'2  In  Jeru«,    da  lf?bt  sich's  bene.  —  Devtuhe  Ihman- 

fdrung,  186«.  42.  474;  llt^vkiirl ,  19. 

Aus  einem  Studentenliede,  das  einige  Univenitlten 
(Halle,  Berlin  und  Oreifswald)  cbarakteriairt. 
'i  Sprecht  ihr  vf»n  .Fena,  sprechen  wir  von  Ross- 
bach. 

Preussen  xu  Franioseu. 
HuU.:  Als  de  UoUanders  van  Kenau  pogohen.  dan  pog- 
chcn  de  Frieien  van  Bauck.    (Hurrebomce,  /,  33^.) 

4  Wer  von  Jena  kommt  uugeschlagen,   der  hat 

von  grossem   Glück  zu  sagen.  —  Körte,  jisi; 
BintulHtrf  r,  87. 
Die  Uaivanitlt  Jena  war  frtther  dnroh  dia  aahlloMn 


ttohllgereiaii  dar  Stndirenden  in  sehr  flbaln  Knf  n- 
koasman.  Was Indaatgagoltan  bat« gilt JaUt sieht jnabr; 
ja,  «In  Candidat  dar  Thaologle  eridftrt«  das  Wort  tetaaos 


labalte  naah  mIiob  Ar  T«ral(«t,  alt  ihm  Friedrich  der 
dMfl^b«  TorhialC    UndaiBAvf» 


aala  tob  KUkmdt  im  JHIgtmtlntm  Arntti^r  ^*r  Deutsektn. 
ttolh»  in»,  Mk,  Mt,  ffUml  dan  RvCan  Oatai.  der  Id 
«um  TMn  Mtf  MfMv  Uaivmitit  hemaht.    Doeh 


ist  noch  aus  dem  .Tahre  1830  der  Zug  der  jenonser 
Studenten  gegen  die  Stadt  Blankenhain  bekannt.  Ueber 
das  deutsche  Studentenwesen  sonst  und  Jetzt  vgl.  Ste- 
ger^a  Krgänxungen  zum  Lexikon,  All,  i:i9  fu.  Uober  die 
dreihundertjährige  Jubelfeier  dieser  Unfversitftt  die 
lUustrirte  Zeitung^  185S. 
Frl.:  Qni  passe  lo  Lot,  lo  Tar  et  rAveyron  n'est  pa« 
segur  de  torna  en  sa  meyson.    (Leroux,  1,  3Zi.) 

6  Wer  von  Jena  und  Leipzig  kommt  ohne  Weib, 
von  Wittenberg  mit  gesundem  Leib,  von  Helm- 
städt  ungeschlagen,  der  hat  von  grossem 
Glück  zu  sagen.  —  Einclcin ,  S48 :  Simrock ,  im : 
Ifdr/f.  3181;  Heinsberg  V,  84;  Westermann't  Monatshefte, 
1865,  5;.  463. 

Der  berfihmte  wittenbergiscMe  Arst  Dr.  Chr.  Gottfr. 
Stengel  hat  in  einer  besondem  Schrift  das  gemeine  Vor- 
urthuil,  dass  der  Aufenthalt  in  Wittenberg  ungesund 
sei,  widerlegt  iu  frciyruwMwi:  I'ruetiäia  aaaitatii,  quibu» 
Wittenherga  uhundat  contra  tritum  aeniton«  proeerbium: 
Wer  ton  W'ittfnbvrg  komtnl  u.  a.  ir.  (Wittenberg  1737). 
Das  Sprich wurt  hatte  übrigens  ursprünglich  nur  auf 
die  drei  sächsischen  Universitäten  Boaug,  da  Hclm- 
stetlt  erst  später  eiugoschwärat  wurde.  ^  Vgl.  Ergän- 
zu»gai4ättrr  zur  Atltfut^iHen  Literatur- Zeitung,  1841, 
8.  140.^^  Von  den  halluschen  Studenten  sagte  man  au 
Sohmoicel's  Zeiten';  Nun  propter  rastrum,  sed  propter 
amabüe  rostrum,  virginis  ob  rostrum,  geus  studlosa 
venit.  (Richard,  i\t4.)  InBeaugauf  einige  Orte  der  Cham- 
pagne «agen  die  Franzosen:  Wer  durch  Somsois  kommt, 
ohne  bospiittolt  au  werden,  Lignon  passirt,  ohne  sich 
schmuzig  au  machen  und  Margerie  erreicht,  ohne  stei- 

Sen  au  müssen ,  bekommt  ein  hübsches  Mädchen ,  ohne 
ass  er  es  verlangt    (Reinaberg   V,  164.^ 

6  Wisst  ihr  nicht,  wo  Jena  liegt?  Jena  liegt  im 

Thalo;  sind  so  viele  Jungfern  drin,  wie  Wal- 
fisch' iu  der  Saale.  (8.  Kirsohknchen.)  — .  PfNlfcfce 
Btmameitung ,  Hl.  474;  liesekiel,  19. 

7  Zwischen  Jena  und  Kahle  sammt  Gaul  ül)er  die 

Saale. 
Jenes. 

Da  jhenes  was,  da  nähei'  das.  —  Fianck,  II,  104. 
Jenner. 

Wenn  Doctor  Jenner  nicht  hilft,   nützt  auch 
Osterwasser  nichts.  —  Sprichwörtergarten ,  36u. 

Besteht  sich  auf  die  wohlthätige  Erfindung  des  Dr. 
Jenner,  die  Schutepocken zn  Impfen,  und  aas  dem  aber- 
gläubischen Gebrauch  des  Osterwasscrs ,  das  ein  schönes 
Gesicht  bewirken  soUte. 

Jenseits. 

*ln8  bessere  Jenseits  gehen. 

Diese  Redensart ,  sofern  sie  nicht  religiöse  Bedeutung 
hat,  entstand  1864  in  Nassau,  wo  die  Polizei  liberale 
Wahlversammlungen  nicht  duldete.  Man  sagt  (daher, 
wenn  solche  Versammlungen  von  der  Polizei  aufge- 
löst werden  und  auf  preussischea  oder  hessisches  Ge- 
biet oder  Überhaupt  ins  benachbarte  Ausland  gehen, 
sie  gehen  in  „das  bessere  Jenseits".  (Brtatauer  Zeitung, 
1864,  Nr.  555,  S.  3111.; 

JephthA. 

Jiphtah  in  seinem  Dor  (Zeitalter)  gilt  so   viel 
wie  Schmuel  (Samuel)  in  seinem.  —  Tendlau.  37. 

Der  Werth  eines  Mannes  richtet  sich  nach  seinen 
Verhältnissen. 

Jeremlade. 

*Eine  Jeremiade  anstimmen. 
In  grosse  Klagen  aoabrechen. 
Jericho. 

*  Bleibe  zu  Jericho  bis  der  Bart  gewachsen  ist 

—  I\irömiaktm,  SlBO. 

Warte  die  Zeit  ab,  bis  du  die  gehörige  Beifis  und  Tüch- 
tigkeit zn  einem  Geschäfte,  Ajüte  v.  s.w.  erlangt  haat. 
Lai.:  Ante  barbam  docea  seues.     (Faaetiut,   17;  Philippi, 
l,Z-i;    iVixgand,  769.; 

Jerobeam. 

•  l)as  is  e  zwater  Jerovem  ben  Ncwot  —  i  Kön. 

14,  16;  Tendlau,  82. 

Von  einem  Bösen,  dor  auch  andere  zum  Böeen  ver* 
führt. 
Jerusalem. 

1  Es  reden  viele  von  Jerusalem  und  haben  es  nicht 

gesehen. 

Die  Russen:  Die  .Tmlcn  sprechen  wol  vom  Sinai, ''den- 
ken aber  nicht  an  Muses.     (Aitnuinn    VI,  502.;} 

2  Komme  ich  nicht  nach  Jerusalem ,  so  bleib'  ich 

in  Born. 

Die  Russen  :  Kann  man  nicht  bis  Jerusalem  gelangen, 
so  kann  man  doch  Wiaanja  erreichen.  Wisanja  (  Betha- 
nien )  int  wie  Trojca  (Dreieinigkeit)  ein  ruasischer  Wall- 
fahrtsort. Es  befindet  sich  dort  eine  von  dem  Arohi- 
nandriten  Piaton  nach  dem  Muster  der  au  Jerusalem 
•rbaaten  Grabeskirche.    (Aitmann  V.  1U6.; 

64* 


1016 


Jeschke — Jesuit 


Jesoiterchor — Jesus 


1016 


3  Me  könnt  nit  olle  te  Jerusalem  wunnen,  mo 

mott  auk  te  Bethlehem  if^unneu.   (WaUkck.)  — 

Curlze,  352,  475. 

4  Wi  könne  nich  alle  in  Jerusalem  wohne,   ön 

Bethlehem  motte  ok  Mönsche  sön.  —  Frisch- 
hier  ^,  1796. 

*5  Das  ist  einer,  den  haben  sie  zu  Jerusalem  mit 
dem  Spanlicht  gesucht.    Cttoti'Thal.j 
Jesohke. 

•Jeschke,    blas'    wieder.      (liraunsberg.J    —    Frisch- 
bier »,  125. 
Jesuit. 

1  An  einem  Jesuiten  bricht  man  kein  Gesetz  und 

an  einem  Fuchse  keine  Wildbahn.  —  Ojid,  384. 

2  An  Jesuiten  ist  nichts  zu  bessern. 

„Sie  mUsBon  sein,  wie  sie  eind,  oder  gar  nicht  sein, 
erklärte  ihr  ürdensgoneral  Bicci  dem  Papite  Ganga- 
nolli."   (hlotteripiegel,  54,  21.J 

3  Der  Jesuit  ist  dem  Teufel  aus  der  Bleiche  ge- 

laufen, eh'  er  fertig  war.  —  ülosierspieael ,  41, 1 7. 

4  Der  Jesuit  spricht:  Yergiss  dich  selber  nicht. 

5  Der  Jesuiten  Hand  baut  keine  Kirch'  auf  dürres 

Land.  —  Eiselein,  348. 
Engl. :  Nu  8uit  took  in  hand  to  plant  a  oburch  in  barron 
land. 

6  Die  Jesuiten  haben  von  den  Aposteln  nichts  als 

den  Beutel  und  den  Kuss  des  Judas  geerbt. 
—  Klosterspiegel.  50,  5. 

7  Die   Jesuiten   sind   des   lieben  Herrgotts  Hof- 

komödianten. 

8  Die  Jesuiten  sind  Feuerwerker,  die  mit  ihren 

eigenen  Minen  werden  in  die  Luft  gesprengt 

werden.  —  Klwlersjmgcl ,  40,  4. 

9  Ein  Jesuit   ist  mit  dem  Teufel  in  die  Schule 

gegangen.  —  Klosterspicgel ,  17,  21. 

10  Es  wäre  gut,  die  Jesuiten  zu  verjagen,  wenn 

man  nur  den  Teufel  auch  verjagen  könnte.  — 
Oj}el.  383. 

11  Für  Jesuiten,  Wanzen,  Hatten  und  Zahnschmer- 

zen gibt's  hundert  Mittel,  die  nichts  helfen. 

12  Jesuit  ist  der  neue  Name  eines  Verräthers.  — 

Opel ,  383. 

13  Jesuiten  haben's  wie  Schlangen,  sie  schleichen 

und  kriechen.  —  Kloslerspiegel,  16,  2. 

14  Jesuiten  sind  des  Teufels   letzter  Krach,   mit 

dem  er  lange  schwanger  gangen.  —  Fischart; 
Klosterspicgel .  31,  10;  Eiselein,  348. 

„Die  Liat  vom  Fachs,  vom  Tigertbier  die  Tücke,  vom 
Krokodil  die  Henohelei,  die  weinen  kann  und  wttrgt. 
ZeuB  schaudert  bleich  zurttckc.  aForto  rief  er,  «fort 
aas  Olymps  Q-obieten. »  Da  kroch's  in  Münchsgowand 
und  ward  sam  Jesuiten.*'  (Wilde  Kosen,  I^hiladclphia 
1851,  Nr.  27.; 

15  Jesuiten  sind  Jebusiten.  —  Fischart;  Klostersinegel, 

30,  9;  Eiselein,  348. 

16  Jesuiten  stützen  den  Himmel  gern  auf  Säulen 

von  edelm  Metall. 

17  Jesuiten  und  Artischocken  hat  man  sonst  nur 

hie  und  da  in  grosser  Herren  Häusern  gefun- 
den imd  sehr  köstlich  gehalten ;  jetzund  kann 
man  sie  schier  (umsonst)  in  jeder  Bauem- 
hütte  haben.  —  ()}>el,  380. 

18  Jesuwiter  —  Jesuwider,   Franciscaner  —  llan- 

ciscaner,  Karmeliter  —  Kameeliter,  Augusti- 
ner —  FraugUStiner.   —   Klosterspiegel,  44,  19. 

19  Man   kann   den   Jesuiten   nimmer  so   schwarz 

malen  als  er  ist. 

20  Man  kann  keinen  Jesuiten  so  schwarz  iriaien, 

als  er  ist;  der  Teufel  dagegen  ist  nie  so 
schwarz,  als  man  ihn  malt.  —  Kloxtcntpicgel,  i7,2. 

21  Nicht  alle  Jesuiten  wissen,  wie's  aussieht  hinter 

den  Coulissen. 

Bezieht  sich  auf  den  Umutand,  dass  selbst  kein  Je- 
suit die  Innern  Einrichtungen  des  Ordens  erfuhr,  der 
nicht  das  vierte  lielübde  abgelegt  hatte,  und  selbst  diese 
waren  nicht  alle  damit  bekannt.  Daher:  Nemo  seit, 
quid  Jesuita  sit,  nisi  Jesuita  sit,  et  si  Josuita  sit,  ctiam 
uon  seit. 

22  Vor   den  Jesuiten   ist  Gott   im  Himmel   nicht 

sicher.  —  Klosterspiegel,  59,  3. 


33  Wo   die  Jesuiten  Schule  halten,  da   hat  man 
schier  keine  Schweinehirten  mehr.  —  Klosier- 

spiegnl,  1,4;  Simrock,  12346. 

Bezieht  sich  auf  das  reichlichere  Besaehtwerden  der 
von  Jesuiten  geleiteten  Schulanstalten  im  Oe^ensats 
anderer  gelehrten  Schalen.  £s  gereicht  das  Sprichwort, 
aus  welcher  Quelle  es  aach  entsprungen  sein  msgi  so- 
wol  den  Jesuiten  als  tüchtigen  liehrem  aar  Ehre,  als 
auch  der  Zeit,  in  der  sich  ein  so  lebendiges  Streben 
nach  geistiger  Bildung  kundgibt,  wenn  man  vielleicht 
auch  einiges  als  Wirkung  unedler,  von  Jesniten  ange- 
wandter Mittel,  Schüler  zu  bekommen,  in  Absng  bringen 
musB. 

24  Wo  zwei  Jesuiten  zasammenkommen,  da  gibt's 

eine  Finsteniiss  im  Lande. 
Jesuiter  clior. 

Mit  Jesuiterchor,  Benedictinerbett,  Kapuziuor- 
tisch  und  Dominikanerweiu  ist  gut  geistlich 
sein.  —  Körte,  2182. 
Jesniterleln. 

•Er  hat  ein  Jesuiterlein.  —  Klosterspiegel,  11,  7. 
Hat  so  tief  ins  Glas  geguckt.     (S.  Boden  38.) 

Jesus. 

1  Ach  Jeses,  nu  friätet  doch,  siet  de  Uiclwiager. 

—    Wucste,  62.  16;  lloefer,  443. 

2  Bei  dir,  Herr  Jesu  Christ,  der  schlechtste  Po- 

sten auf  Erden  ist.     (Dresden.) 

Oder  auch:' Bei  dir,  o  lieber  Jesu  Christ,  vor  KAlte 
nicht  zu  bleiben  ist.  Beide  Lesarten  beziehen  sich  auf 
das  als  Wahrzeichen  bekannte,  auf  der  dresdener 
Brücke  befindliche,  erst  am  31.  Mftrx  1845  infolge  des 
durch  die  furchtbare  Flut  besch&digten  Pfeilers  in  die 
Klbe  gestürzte  Crucifix.  Auf  eeinem  Pfeiler  befand  sich 
sonst  der  Hanptwachposten  der  Brücke,  der  gewiss  kein 
angenehmer  war,  was  durch  die  erste  der  beiden  For- 
men ausgedrückt  wird.  Die  zweite  soll  daher  entstanden 
sein ,  dass  einst  in  einer  kalten  Wintomacht  ein  Soldat 
den  Posten  verliess,  nachdem  er  auf  einem  Zettel  die 
Worte  an  das  Crucifix  befestigt  hatte.  (Vgl.  den  Ar- 
tikel Städt^wahrteiehen  in  der  lUuitrirte»  Zeitung ,  ltf57, 
Nr.  713  ,  S.  194.; 

3  Herr  Jesus  Christ,  wo  du  nicht  bist,  alles  ver- 

loren ist. 

Oder:  Wo  du  nicht  bist,  Herr  Jesu  Christ,  ist  lauter 
Lumperei.  —  Durch  eine  bumoristisoho  Ideenverbindang 
sind  in  unserer  Epoche  Beligion  und  Qeld  lynonjnie 
Begriffe,  sodass  ein  Ehestandscandidat,  wenn  Ton  einem 
Frauenzimmer  die  Kede  ist,  fragt:  Hat  sie  Religion f 
Diese  Anschauung  hat  auch  das  vorstehende  Sprich- 
wort gäng  und  gebe  gemacht.  ("Vgl.  KntkiUtes  Preussen, 
Winterthur  1845,  8.  327.J 

4  Jesum  lieb  gewinnen  vbertrifil  alle  hohe  Sin- 

nen. —  Uerberger,  /,  2,  60. 

5  Jesus,  meine  Zuversicht,  lassmich  doch  im  Stiche 

nicht,  sang  die  alte  Jungfer  am  Sylvester. 

6  Jesus  sprach  zu  seinen  Jüngern,  war  ke  Brat 

hot,  muss  derhingern.     (Schles.) 

7  Jesus   sprach   zu    seinen  Jüngern:    Wer  nicht 

Messer  und  Gabel  hat ,  der  esse  mit  den  Fin- 
gern. —  Frü>chbicr'^,  1798. 

8  Kammer  gcinen  andren  hann,   dan  iiimb  mer 

Jisus  zum  Mann.     (Köln.)  —   Weyden,  IV.  13. 

Diese  Ansicht  hat  vielleicht  auch  die  jüngst  erschie- 
nene Schrift  veranlasst,  die  unter  dem  Titel:  Himm- 
lische und  inli^c/if.  Liehe  erschienen  ist.  in  der  die  cr- 
sterü  von  der  Verfasserin  warm  empfohlen  wird. 

9  Lieber  bruder  Jesu,  zu  Jerusalem  empüng  man 

dich  schon,  wie  ging  dir*8  aber  hernach?  — 

Agricola    I.    283;   Egenollf.    169'';    Eiselein,  848 ,'    Sim- 
rock, 5232. 

„Ein  Narr  des  Bischofs  von  Bamberg  Latte  sich  einge- 
bildet, er  würe  des  Herrn  Jesu  Bruder  und  hatte  da- 
rumb  stfltigs  mit  seinem  gaul  seinen  Eintritt  gen  Je- 
rusalem, sein  Leiden  und  AufTerstehcn  zu  begehen 
gepflegt.  Nun  haben  die  NUrnburger  mit  dem  Biachoff 
zu  thuu  gehabt  derhalbcn,  dass  er  etliche  Leute  in 
ihrem  Gericht  gefangen;  und  da  die  Sach  durch  die 
Häthe  vertragen  ward,  liess  der  BisohofT  die  von  Nürn- 
berg zu  Tafel  laden.  Als  sie  aber  wieder  hejmziehen 
wültcn,  gab  ihnen  der  liidchuff  nach  einander  die  Hand. 
Der  Narr  sihct  das  Geprang,  Ilünd  geben  und  küeacu, 
bücken  und  Kappen  rUckeu  und  spricht  überlaut:  »0 
lieber  Bruder  Jesu,  am  Palmtag  empfing  man  dich 
auch  schön,  wie  ging  ilirs  aber  hernach?  Sie  schlogeu 
dicJi  an  ein  Creut/,  .i>"    (Zinkgre/ ,  I,  'i'23,) 

10  Unser  Herr  Jesus  sagt  den  Pharisäern  flio  Wahr- 
heit, wenn  sii;  ilm  auch  zu  Gaste  laden. 

„Er  liat  ihnen  aul  keine  Weise  schmeicheln  wo1I«m>, 
da  er  von  Ochsen  und  Eseln,  welche  sie  auch  am  Sab- 
bat aus  den  Bf uuuou  ziehen,  die]  Gleichnisse  gegeben." 
(l'aröiniakon ,  187.J 


1017 


JesusgäDglcin — Jezcr 


Jezerer — Jobst 


1018 


11  Wenn  Jesus  treibt  einen  Teufel  aus,  wird  er 

auch  Maurer  und  Zimmerleut  treiben  aus. 

Um  <lio  zehnto  Wocho  nach  Neujahr  pflegen  die  Bau- 
arbeiten lu  beginnen. 

12  Wenn   Bie  Jesu  nicht  folgen,  wie  werden  sie 

seinem  Vicar   folgen,   sagte   der   Papst,    als 
man  ihn  um  strengere  Zucht  der  Dominicaner 

bat.  —   KhKtcTfpieiji'l ,  54,  19. 

13  Wer  Jesu m  Christum  hat  wol  erkannt,  der"  hat 

sein  Leben  wol  angewandt.  —  Lau^dorf  II,  si. 
•14  Er  ist  von  der  Gesellschaft  Jesu. 

„Bei  seiner  Geburt  lag  Jesus  xwiscben  Ochs  und 
Eselin;  danach  lobte  er  mit  Phariaftem  und  Sündern 
nnd  ondlioh  starb  er  zwischen  Morden  und  Spitzbuben. 
Von  welcher  Gesellschaft  Jesu  sind  nun  die  Herren  Je- 
suiten, fragte  ein  Franciscaner  einen  JOngor  Loyola's.  '> 
(Klostrrnpitffisl ,  .W,  15.; 

*15  Er    wird  schon   noch   Jcsum   Christum  erken- 
nen lernen. 

Er  wird  durch  trübe  Erfahrungen  zur  Einsicht  ge- 
langen. 

♦16  Herr  .lesee. 

wie  der  Name  Gottes  (s.  Oott  2402),  so  wird  auch 
der  Name  Jesus  in  den  ▼ersehiedonsten  Abkürzungen 
und  Verdrehungen  ausrufend  gebraucht.  Nach  Pntf. 
..1.  Stöb^r  kommen  im  Elsass  folgende  Formen  vor:  O  Je, 
Herr  Je,  o  Joses,  o  Jesses,  Herr  Jesscs,  o  Jerum,  Herr 
Jnnim,  o  Jcre,  Herr  Jere,  o  Jeros,  Herr  Jeres,  o  Jcmer, 
Horr  Jemer,  o  Jomcrliche,  Herr  Jemine,  o  Jöi,  o  JAi, 
u  Jciggcr,  o  Jegger,  o  Jeggerle,  o  Jogges.  Bei  Kuhn 
(WurUrkUirung  tu  tlfn  Schteei:er  VoU-Kliefftfrn,  Bern  IBVJ) 
findet  sich  8.  l'<4  Jemersl  Jere  ja.  In  Niederbaiern 
kommt  der  Name  in  der  Verkleidung  Jesges  (Frommann, 
II,  185,  l)  vor.  In  Basel:  O  jemerlll  CVgl.  Frommann, 
/,  298,  2,  5;  //,  502  u.  IV,  462.; 

•  17  Ich  will  dich  Jesum  Christiuu  erkennen  lehren. 
—   Schütze,  /f,  247. 

Will  dich  zur  Vernunft,  zur  Erkenntniss,  zum  Ge- 
horsam bringen. 

•18  Jesus,  Maria  und  e  kle  Stickel  Joseph!  (Ifn-sUm.) 

A  usrufungsf ormeL 

*19  Jesus,  Maria  und  Joseph! 

Ausruf  der  Katholiken  bei  Schreck  und  ähnlichen 
erregenden  Anlässen.  Die  Protestanten  rufen:  Mein 
Gottl    Aoh  Jesus! 

•20  Jisses  wiilt*s.     (Köln.)  —  Firmenuh ,  I ,  iie ,  il9. 

Jesus  walte  es. 
Jeanngangleüi. 

Ein  ihesusgenglin  mit  jemand  machen.  —  J/ur- 
n/T.  Vom  luth.  Sarren. 

„Ich  hab  wol  von  im  gemerckt,  was  er  von  meiner 
Dochter  seit,  ein  Ruten  willen  zu  Ir  treit.  Er  hat  ir 
klosterbrütlein  geschickt,  mit  sUsse  äugen  angeblickt, 
ein  klosterdcntzlin  hat  er  gethon ,  mit  ir  ein  reyen  gc- 
fiort't  schon  vnd  ein  ihesusgenglin  gemacht."  (Itur- 
H'-r,  Vom  liilh.  yarren,  in  Klustrr,  X,  156.; 
Jethro. 

Jcthro  kann  auch  wol  Mosi  selbst  einen  Rath 
geben.   —  ErkUli-umj,  12. 

Dies  Sprichwort  hat  seine  Quelle  in  2  Slot.  18 ,  13—26 
und  findet  darin  auch  seine  ErklArung.  Der  höherge- 
stellte Moses  nahm  von  seinem  Schwager  Jetliro  einen 
guten  Kath  mit  Dank  an  und  führte  ihn  sogleich  aus, 
sehr  unähulich  vielen  höherstehenden  Personen ,  welche 
nicht  gern  zugestehen  wollen,  dass  ein  ihnen  Unter- 
geordneter etwas  besser  wissen  könne  als  sie.  Der  be- 
schränkte Uuterthanen verstand  ist  erst  später  erfunden 
worden. 
Jetaerhom. 

*Er  hut  a  Jetzerhoru  mit  a  küpemen  Pisk.  (Jüd.- 

lUtttitch.      Itnuly.J 

Er  hat  eine  Leidenschaft  mit  einer  kupfernen  Schnauze. 
Von  einem  Wollüstling. 

JeUt. 

Ein  Jetzt  ist  besser  als  zwei  Dann. 

Frl.:  Mieux  vaut  un  pröscnt  que   deux  futurs.    (Liroux, 
II.  26.-..; 
Jever. 

1  Do  Jiver  lieft,  as  de  Ilaa.sens  siowen  Ilüe  (Häute), 
man  he  loggt  'r  alle  Dago  cne  van  af.  ('Osikj- 
hniili.  —  ItrmiTtuh,  III,  V',2 .  2u;  Lyni,  15)4. 
•2  Jivrr  Wi\  Slukhals,  harr  doJunirsegt,  do  hnrr 
hf  «Ire  Oerz  vertiirt.  Mir.;  —  Frnmmami,  ///.  38, 
//n,/,r.  .^22. 

Jeser. 

Der  .It.vcr  (IJegehrfTtist,  s.  d.)  is  e  Mezer  (Stür- 

tjiMst ).   —    Tendliiu  .  420. 

^  Ucbcr  Jezcr  vgl.  auch  Teniilau,  L>35. 


Jeserer. 

*Da8  ist  ein  Jezerer.  —  Tcndiau,  426. 

Ein  Quälgeist.    (S.  Kippoler.) 
Jesem. 

•Einen  jezern.  (Bern.)  —   rmdiau,  428;   EwWrin,  848; 
Kirchhofer,  84,  85;  Wurtbach  II,  908. 

Auch  Jätzem,  d.  i.  einen  nothdrängen,  plagen ,  durch 
Wort  und  That  in  grosso  Angst  versetzen.  Dieser 
sprichwörtliche  Ausdruck ,  im  Canton  Bern  üblich,  ver- 
dankt seinen  Ursprang  einem  einfältigen  Schneider* 
gesellen  Namens  Hans  Jezer  von  Zurzach ,  den  1507  f Stan- 
der. TT,  76  hat  läüw;  einige  Predigennönohe  durch 
falsciie  Wunderwerke  ängstiifton,  indem  sie  ihm  mit 
einem  scliarfeu  Nagel  die  Chriatuewunden  in  Hände 
und  Füsse  bohrten  und  vorgaben,  die  iieilige Maria  habe 
es  gcthau. 

Jisbösseln. 

*ISi  künt  jisbösseln  as  en  dode  Hon.    (Holst.) 

•lisbAsselu  (auch  K16schlten)  ist  in  den  nördlichen 
Marschgegendvn  Holsteins  ein  volksthümliches  Kumpf- 
spiel  auf  dem  Eise  mit  hölzernen  bleigefUUten  Kugeln. 
Diese  durchlöcherten  Kugeln  werden  einem  auf  der 
Wurfbahu  gesteckten  Ziele  zugeworfen.  Das  obige 
Sprichwort  ist  ein  Spott  auf  die  besiegte  Partei. 
JiUe. 

Junfer  Jitte  mit  de  holten  Titte.  —  EUhwald,  900. 
Mau  hat  auch:  Dove  Jitte,  dumme  Jitte. 
Joab. 

1  Joab's  Kuss  ist  worden  neu,  gute  Wort'  und 

falsche  Treu.  —  SeyMd,  3i9. 

2  Joab's  Kuss  und  Judas*  Treu,   gute  Wort  und 

falsche  Treu  macht  die  Welt  noch  täglich  neu. 

Gegen  die  Falschheit  in  ihrer  gefährlichsten  Form 
unter  dem  Scheine  der  trautesten  Freundschaft.  Der 
Stoff  ist  biblisch. 
Lat.:  MuUis  annis  jam  peractis',  uulla  fldes  est  tu  pactis, 
mel  in  ore,  verba  lactis,  fei  in  cordo,  fraus  in  factis. 
(Minder  I,  1032,-  //.  1930;  Sftihold ,  319;  Pfiilippi,  I,  262.; 
>-  Ubi  mel,  ibi  sei. 

3  Joab's  Kuss  und  Judas'  Tück'  ist  vieler  Leute 

Meisterstück. 
Lat.:    Mult»  sub  vultu  odia,   malt«  sub  oaculo  latent. 
(Sej/bold,  317.; 

JoaoMmsthaler. 
*1  Bei  dem  kein  Joachimsthaler  gilt. 

Bei  Gott,  der  unbestechlich  ist.  „Vnd  donck  uur 
an  denselben  Bsaler,  bcy  welchem  gilt  kein  Joachims 
Thaler,  sondern  gibt  viel  andern  schätz,  der  kein  ross, 
schab,  noch  mauss,  noch  ratz  verzeren  mag.  (Watiii$, 
IV,  99.; 

•2  Es  ligt  jhm  ein  Jochamstaler  vff  der  zungen.  — 
Franck,  II,  33";  Saihr,  299. 

Von  einem,  der  durch  bestechende  Geschenke  zum 
Schweigen  gebracht  ist,  wo  er  reden  sollte.  Franck 
a.  a.  O.  gebraucht  die  Redensart  für  die  lateinische: 
Bos  in  lingua,  für  welche  er  auch  noch  folgende  sinn- 
verwandte deutsche  daneben  stellt :  Er  hat  geltsucht. 
Sein  zung  ist  an  ein  guldin  .ketten  geschmidt.  Er  ist 
mit  der  silbern  bUchson  geschossen.  Man  hat  dem 
ochsen  ein  kürssen  in  rächen  geschoben,  er  kau  nloht 
brüllen. 
Joank. 

•Des  Joank  gätt  en  ä.      (llenncberg.) 

„Jnnk  angehen"  soll  das  dem  nach  etwas  wäsaernden 
und  nicht  befriedigten  Gaumen  nachfolgende  unbehag- 
liche trockene  Gefühl  bezeichnen.  Man  wendet  die 
Redensart  an,  wenn  (kleine)  Kinder  (zufällig)  eine 
Leckerspeise  gewahr  werden.  Man  müsse  ihnen,  meint 
man,  etwas  davon  geben  und  wenn  es  auch  nur  wonig 
wäre,  sonst  „gätt  des  Joank  en  &".  Ueber  das  W^ort 
„Joank"  selbst  habe  ich  nichts  Näheres  finden  kön- 
nen, dem  Sinne  nach  scheint  die  Redensart  der  sohlo- 
aischeu  vom  Sehnäderchen  ( s.  d.)  zu  entsprechen. 

Job. 

1  Auch  Sanct  Job  wunnt'  es  ein  Loch.  —  ti««- 

/( in,  349. 

2  Wie  Schäfer  Job  mnlt  er  ein  I  auf  räudig  und 

gesundes  Vieh.  —  /W/'i«,  349, 
Jobellen. 

•  Ik  wuel  in  enc  hen  jobeilen ' ,  as'u  Rüe  de  üt- 
lübbcd'  ward.  —  /-yru,  56. 
')  Vor  üchmcrz  schreien,  jaulen.    -)  Vorschnitten. 
Jobflijupe. 

•I)U'  Jobs  JupO  ist  jhm  ZOlTisSOIl.  —  Urrinnji-r ,  II.  8. 
Die  Iliobi'jueke,  d.  i.  die  Geduld  ist  ihm  ausgegangen. 
Jobat. 

•Ein  hliiulor  Jobst.    (S.  Six.)    (huUunj.} 

Auch  blinder  Jost,  wohui  einige  au  Justus  oder  Jodo- 
cus,  andere  an  blinde  Gans  (Gös)  denken.  (Frvmmann 
III,  41.; 


1019 


Joch — Jodocas 


Joffer— Johann 


IQSO 


Joch. 

1  Das  Joch  Leuget  den  Halas.  —  ivin./i.es. 

2  Das    Joch,    dass    die  Kuh  nit  will,   das  wird 

auch  dag  Kalb  nit  ziehen.  —  Lehtnanu .  is:i ,  m. 

Wenn  die  Matter  nicht  Btreog  in  Sitten  iit ,  wird  ei 
auch  die  Tochter  nicht  tein  wolkn. 

3  Ein  glänzend  Joch  drückt  auch. 

Onadenehr   ist  eitle  Ebr\ 

4  Ohne  Joch  lenkt  der  Ochs  sich  am  bequematen. 

Span.:   El   baej-    inelto   bien   M   Urne.     (Ctreant^B,   Don 
(luizote.j 

5  Sind  wir  gleich  im  Joch,  illuminir^n  wir  doch. 

(Haibvrttadt.;  —  Karte,  31S9  u.  3971;    Simnck,  5237; 
Venedej.  IM.  Wurzhach  II,  211. 

AIb  Napoleon  Deouchland  beherrschte,  mnsste  aein 
Gebnrtitag  dnrch  lllamination  gefeiert  werden.  Da 
liatte  ,nan  eiamal  ein  halberatldter  Schnhflickcr  den 
nalTen  Einfall,  den  obigen,  ■eitdem  com  Sprichwort 
(gewordenen  Keim  in  einer  dnnkeln  Gaaee  durch  «ein 
Fenster  an  strahlen,  bis  die  Foliaei  dem  Witse  ein 
Ende  machte. 

6  Wer  beim  Joche  singt ,  mit  dem  Joche  springt. 

Was  man  mit  Lu«t  macht,  wird  doppelt  so  leicht. 

7  Wer  das  Joch  in  der  Jugend  schon  getragen, 

dem  wird  es  als  Mann  nicht  schwer. 

Dan.:  Det  er  got  at   hare  haaret  aaget   af  ungdonunen. 
(fror,  dan.,  2.J 

8  Wil  jemand  von  dem  Joch  frey  leben,  der  darff 

sich  nicht  darunt  begeben.  —  Ehering ,  ///,  562. 

9  Wir  ziehen  all  in  einem  joch.  —  Frawk,  ll,  92^; 

Sailer,  119.  Simrock,  1970. 

10  Zwey  gleich  joch  (Man  vnd  Weib)  ziehen  wol, 
vnd  so  ist  das  Ehbett  frewdenvol.  —  Gmer, 
III,  119:  Lehmann.  II.  90i,  21. 
'11  An  demselben  Joche  ziehen.  —  ttraun,  /,  leei. 

Ein  gleiches  Geschäft  mit  j<>mand  treiben,  dasselbe 
Schicksal  mit  ihm  theilen. 
Lat. :  Idem  egoqae  tnqne  dncimns  pariter  jngom.     (Eite- 
lein, 349.;  —  Idemjngitm  trahere.    (Pkilippi.  I.  IS."».; 

•12  Das  Joch  abschütteln. 

Von  den  Ochsen  entlehnt,  die  noch  nicht  ans  Joch 
gcwöbnt  Bind. 

•13  Einfn  unters  Joch  bringen. 

Dan..:  Legge  klemme  paa  eens  hals.    (Prot,  da».,  HS.) 

•  U  Er  hat  das  Joch  hingeworfen.  —  Eyering.  III.  263. 
•15  Er  ist  unter  dem  Joche.  —  iTörte.  3189*. 

Wer  nicht  nach  seinem  Willen  handeln  kann,  son. 
dem  sich  in  die  Befehle  anderer  fOgen  mnss.    Von  den 
Zagthieren  entlehnt. 
Lat.:  SubjugQs  homo.    (Eratni.,  841^;  Tappiu*,  ISl^^ 

•  16  Er  ladet  sich  das  Joch  auf  den  Hals. 

UoU.:  HiJ  haalt  sich  het  Jnk  op  den  hals.     [Harrebomee, 
I,  36Sa.) 

*17  Er  will  sich  nicht  unter  das  Joch  begeben. 

HolL:  HU  kan  zieh  kwalijk  onder  het  jnk  begeren.   (Harre- 
bomee,  I,  368\) 

•18  Nicht  an  einem  Joche  ziehen.  —  SckottH, ii24^. 

Von  einander  Widerstrebenden ,  Entgegenarbeitenden, 
besonders  uneinigen  Eheleuten. 
*19  Sich  ins  Joch  schicken.  —  Eiselein.  349;  Itratm, 
I,  1660. 
Lot.:  Bos  hie  non  comedat,  qui  jam  jaga  ferro  recusat.  — 
Ferre  jngum.  —  Nondum  sobaeta  ferre  jngnm  valet 
cerrice.    (Eiaelein,  349.; 

•20  Sie  ziehen  nicht  in  gleichem  Joch.  —  Eyeriny. 

III.  309. 

•  21  Wir  ziehen  am  gleichen  Joche.  —  Eisdnn .  349. 

HoU.:  Die  twee  trekken  6in  jak.    (flarrebotnt'e ,  I,  369*.) 
Jochstecken.  ^  ^ 

•Durch    Göchstäke   rieden.     (Siebenbürg.-Kut'hit.)    — 
Frtnnmann,  Y,  173.  121. 
In  unverständlichen  Bildern  roden. 
JockeL 

Muss  der  Jockei  in  ofen,  so  schickt  vnd  bückt 
er  sich.  —   Uhmann ,  ai ,  2c. 
Jödebrennen. 

•Zum  Jödebrennen. 

D.  i.  Judas  verhrenneu.  Jödebrennen  und  Todans* 
treiben,  die  beide  im  Beginnen  de«  Frühlings  cur 
Osterzeit  stattfinden,  stellen  sinnbildlich  den  Kampf 
zwischen  Sommer  und  Winter  dar  und  sind  Heste  der 
heidnischen  Maifeier.  (  S.  FfiugstlUmmel.; 
JodocuB. 

1  Bläst  Jodocus  weisse  Wölkchen  in  die  Höh\ 
sind's  Winterblüteu  zu  viel  Schnee.  —  ßoir. 
Hawkalendcr. 


2  Eüiumt  Jodocos  in  heller  Gestalt,  macht  c-r  uns 
die  Weihnacht  kalt 
Joffer. 

•Sei  es  de  Joffer  van  den  Haag,  en  dräg:t  tt 
beiste  Kled  alle  Dag.      .iadkeu.^ 

Joffer  (kölnisch  Joffer j:=  ein  Edelftftaletm  und  von 
Jungfrau  (Jomfer),  als  dar  Bmennnng  wciblieker  INcatt* 
boten,  unterschieden. 
Jog^elL 

Joggeli  wott  gah  Birli  schütta,  d*  Birli  wei  nid 

S3la.      Cliern.}  —  Zyrn.  i«. 
Johaiim. 

J  Der  Johann  ist  mein,  der  Michel  (29.  Sept) 
euer,  sagt  der  Wiesenbaner  zu  seinen  Arbei- 
tem.      ^emei.;  —  BoeM,  31. 

2  Ein  furcht!>amer  (blöder)  Johann  ist  besser  als 

ein  todter. 

3  Johann,  schiessen  sie  noch?  firagte  der  Liente- 

nant.     (SeiMc.^ 

Spott  auf  sehr  rorsichtige  Krieger.  Es  wird  ezxAUt, 
dass  ein  Offizier  w&hrend  eines  Gefechts  neh  xarAck- 
gezogen  und  vorstehende  Frage  an  seinen  Bortchca 
gerichtet  habe,  um  zu  erfahren,  ob  noch  GeJahr  tot- 
handen  seL 

4  Johann,  spann  an,  de  Katten  voran,  de  Han- 

nen vürop  und  denn  na'n  Blocksbsu:^  henop. 

—  IHeTmi**pn,  311. 

5  Johann,  spann  an,  dre  Hatten  voran,  dre  Muse 

vörut,  Johann,  sett  di   up  (oder:    so  fUirt 
Johann  to  sin  Brut). 

,.Hit  Katzen,  wer  da  ackern  will,  dar  apann*  die 
Maus'  Torans,  so  geht  es  alles  wie  ein  Wind,  so  flüigt 
die  Kau'  die  Maus."    (Wunderhom,  I,  Sil.; 

6  Johann,   spann   din  Wagen   an,   an   hal    fom 

Dreling  Semp.  —   ro/tska/eadrr,  //. 

7  Eörd  (Konrad)  Johann  maket  biswylen  en  egen 

Nest 

Welchen  Vogel  das  Sprichwort  hier  mit  dem  Konrad 

Johann  meint,   ob  Zaunkönig  oder  Kukuk,  weiss  ick 

^  nicht ,  Ändert  auch  die  Bedeutung  des  Sprichworts  ni^t. 

8  Von  Sanct  Jobann  läuft  die  Sonne  winteran. 

Auch  die  Czechen  haben,  dem  neuen  Kalender  fol- 
gend, den  Spruch:  Von  Johann  dem  T&nfer  an  lioft 
die  Sonne  zum  Winter  und  der  Sommer  zur  Hits«;  Toa 
Johann  dem  Evangelisten  an  kehrt  die  Sonne  sna  Soss. 
mer  um  und  der  Winter  zu  den  Frösten.  Dafsgasi  hs- 
haupten  die  Bussen,  ihrem  Kalender  folgcad:  IGt 
Peter  Athonsky  (12.  Juni)  wendet  sich  die  Sonne  dsm 
Winter  und  der  Sommer  der  Hitze  su;  mit  Spifidioa 
( 12.  Dec.) ,  dem  Sommerwender  geht  die  Sonne  dos 
Sommer    und    der    Winter  der  Kälte   cn.     ISteiiuUn 

rill,  143.; 
•9  Johann  (jüdisch:  Meschores)  mach'  Wind.  — 

TendXau .  250. 

Um  ein  anmasscndes  Begehren  mit  Spott  xorftckn» 
weisen.    Nicht  wahr,  ich  bin  dein  Diener,  dass  ich  dir 
aufwarten  und  Wind  fftcheln  soll. 
•10  Sanct  Johannas   Segen  trinken.  —  Eiselem,  2». 

Sandrnm,  59. 

In  Wärzburg:  Johannis  S&ga  trinke  C&irfortiu ,  ISS;, 
d.  h.  noch  einmal  zum  Sohluss  trinken.  In  der  Kirche 
versteht  man  unter  Johannis  Segen  denjenigen  Wein, 
der  am  Feste  Johannis  des  ETangelisten ,  am  27.  I>ee., 
und  bei  feierlichen  Hochzeiten  nach  der  Trauung  von 
dem  Priester  nach  Vorschrift  des  Bituals  gesegnet  und 
dann  von  diesem  den  Glilabigen  oder  den  Brautleuten, 
Zeugen  und  Hochzeitgästen  in  einem  Kelche  zum  Trin- 
ken mit  den  Worten  dargereicht  wird:  Bihite,  anoiCB 
sancti  Joannis  in  nomine  Patris  et  Filii  et  Spiritus 
sancte.  Amen.  Es  geschieht  dies  zur  Erinnerung  an 
den  Evangelisten,  dem  der  Heide  Aristodemus  eines 
Kelch  mit  vergiftetem  Weine  darreichte ,  um  den  Gott 
der  Christen  zu  erproben.  Pas  Gifl  verwandelte  sich 
aber ,  nach  der  kirchlichen  Sage ,  in  eine  Schlange  und 
schadete  dem  Heiligen  nicht.  Damm  heisat  das  letste 
Glas,  damit  es  nicht  schaden  möge,  Johannis  Segen. 
Der  Johannissegen  wird  aber  auch  ausserhalb  der  Kirchs 
getrunken  und  ist  seinem  Ursprung  nach  titer  als  die 
Kirche.  ,,Beim  Wirth  saufts  Brantwein ,  wie  Johanaii- 
segen,  nicht  wahr,  ihr  Schelmengeschlechter,  ehe  ihr  her- 
kommt.'* C^gL  Schineller,  11,  268;  IIJ ,  429.;  WtOdit 
(I,  49,  21):  „Denn  du  mich  gedenkst  zu  reiftüiren,  Bit 
meiner  Haut  dein  wangen  schmieren  md  lehencke 
mir  Sauet  Johanssegen,  wie  die  w5Ur  den  lesnaera 
pflegen."  Der  brachte  mir  Sanot  Johanna  Segen,  das 
ist  Sanct  Johanne  Minne.  —  Die  alten  Alemanaen  lin- 
ken» Columban'M  Naehrieht  anfolge,  aus  Ihren  gnsean 
BterkesielB  WaotM*s  Minne  (EüeUin^  S98;  OHrnm, 
Mpth.,  5U,  «IB  aüt  dem  ZtttriBken  Twweaiter  O** 
braueh,  w  aoeh  J«l«t  la  den  Bhelilaad«  vad  < 
-  Ist   «lA  lieber   ~ 


•anR 


1091 


Johannes — Johannis 


Johannisblnt  —  Jobannisfeuer 


1022 


noehmal*  mit  dem  besten  Weine  gefttUt,  angeatoesen 
und  unter  den  Wünschen  einer  glttokliehen  BCkokreite 
aoegetnuiken.  Dies  nennt  nun:  den  Johannissegen 
irinlien.  Wie  /.  Grimm  nachgewiesen,  ist  dieser  Ge- 
branch ans  der  heidnischen  Zeit  in  die  christliche  ttber* 
gegangen.  Wie  es  uralter  Gebranefa  war  ,  den  Ilansgöt- 
tem  bei  festlichen  Malüzeiten  einen  Theil  der  Speisen 
anrOckaulassen  und  namentlich  der  Berohta  undHulda 
aine  Schüssel  mit  Brei  hingesetst  wurde,  so  liess  man 
die  Götter  auch  den  feierlichen  Trank  mit  geniessen. 
Aus  dem  Gefäese  pflegte  der  Trinkende,  ehe  er  trank, 
etwas  fttr  den  Hausgeist  hiniugiessen.  Bei  festlichen 
Opfern  und  Gelagen  ward  der  Gatter  gedacht  und 
Mijine  getrunken.  Dieser  Sitte  entsagte  man  nach  der 
Bekehrung  nicht,  sondern  trank  nun  Christus,  Maria 
und  der  heiligen  Minne.  Im  Mittelalter  waren  ob  na- 
mentlich iwei  Heilige,  denen  zu  Ehren  Minne  getrunken 
wurde:  Johannes  (der  Eyangelist)  und  Gertnide.  Jo- 
hannes soll  vergifteten  Wein  ohne  Schaden  getrunken 
haben  und  der  ihm  geheiligte  Trunk  gegen  alle  Ge- 
fahr der  Vergiftung  schützen.  Gertrude  aber  verehrte 
den  Johannes  ttber  alle  Heiligen.  Bei  der  Minne  pflegten 
besonders  Scheidende,  Beisende  und  Friedliebende  sn 
trinken.  Nach  einem  alten  Volksliede  Ober  den  Johannis- 
segen hatte  sich  ein  armer  Mann  dem  Teufel  verschrieben, 
erhielt  aber  von  der  heiligen  Gertrude  einen  Trank 
mit  Johannissegen ,  sodass  der  Böse  keine  Gewalt  Qber 
ihn  hatte.  Ein  nUmbergar  Meistersinger  (Handschrift 
des  16.  Jahrhunderts)  enihlt,  ein  mainser  Bürger  habe 
sieh  dem  Teufel  verschrieben,  der  aber  keine  Gewalt 
ttber  ihn  gehabt  habe,  weil  er  den  Johannissegen  ge- 
trunken habe.  Der  Sohluss  des  Meistersanges  lautet: 
„Der  Papst  Pelagius  (gestorben  MO)  anfing,  dass  man 
segnen  sollt  den  Weine  am  Sanot  Johannis  Tag  alleine, 
dass  jedermann  den  Segen  trank ,  also  neme  an  Dank 
ein  Anfang  tjanct  Johannis  Segen."  fVgl.  Fr.  Ortbel, 
Der  Wtin,  in  Jlackldndert  Hcmtblätltrn ,  Stuttgart  1867, 
6.  Hft.; 

JohAanea. 

1  Hertzoe  JuhAnnes  ohne  Land  hat  für  der  Kiefel 
das  Maul  verbrandt  —  Uerberger ,  1,  S84. 

Ebendaselbst  (l,  3,  651)  heisst  es:  „Der  tu  Kifel 
hat  das  Maul  verbranndt.  '*  Das  Sprichwort  findet  sich 
auch  II,  4S7.  Nach  einer  gefftlligen  Mittheilung  des 
Archivars  Herrn  Dr.  Grttnhagen  in  Breslau  ist  unter 
„Kiefel"  die  in  der  Provinz  Posen  im  Obrabruohe, 
Kreis  Bomst,  liegende  kleine  Stadt  Kiebel,  auch  Kleben, 
polnisch  Keblowo  gemeint.  (TgL  Wuttkt,  Stadt fhuch 
ton  Po$fH,  ^33.;  Im  Jahre  1474  zttndete  der  Hersog 
von  Sagan  die  Stadt  an.  Dabei  wurde  er  von  einem  ein- 
stttnenden  Hause  getroffen ,  stark  verbrannt  und  ward 
ihm  auch  ein  Bein  zerschmettert.  Ein  Edelmann,  Kamens 
Busch,  soll  den  Herzog  aus  den  brennenden  Trümmern 
gerettet  haben.  fVgl.  l*achaly,  Sammlung  rer$cki«dener 
Schriften  itttr  ichleiiaehf  ire$chicktt  und  Verftutung, 
II,  iaiy  und:   Worb$,  Gtsckichl«  von  Sagan,  8.  liüj 

i  Johännsken,  Jobännsken,  wat  sost  du  schlob- 
bem,  wann  use  Hippe  (Ziege)  melk  wät.  — 

Simrock,  13101. 

3  Mancher  sieht  den  Johannis  an,  als  ob  er  der 

Jakobud  wäre.     fWend.  Lawtitz.; 

Wegen  seiner  leeren  Scheunen  sn  Johanni  wünscht 
er,  es  wäre  Jakobi,  d.  i.  Emteseit. 

4  Vor  Johannes  behelt   det  Holt  den  Ragen;  nä 

Johannes    krigt  'ne    det    Feld.  —   Schambach, 

II.  663. 

Vor  Johannis  beh&lt  der  Wald  den  Begen,  nach  Jo- 
hannis bekommt  ihn  das  Feld. 

•5  Er  bleibet  immer  Johannes  in  eodem.  —  Uerbtrger. 

7«  3,  195  u.  831. 

Und  bessert  sich  nicht,  oder:  vnd  singet  das  Welt- 
liedlein. 

*  6  Es  ist  ein  zweiter  Johannes  mit  dem  Täfelchen. 

CScUe$.; 

Bezieht  sich  auf  einen  Mann,  der  im  Jahre  1564  in 
Breslau  sUrb  und  „Johannes  cum  tabula"  oder^auch 
der  „armen  Leute  Procurator**  genannt  wurde.  Er 
hielt  sich  meist  an  den  GeriehtsstAtten  auf  .und  redete 
den  streitenden  Parteien  zu,  sich  gtttlioh  zu  vergleichen, 
so  lange  die  Sache  noch  in  ihren  HAnden  liege. 

•  7  Et  es  eu  hölzerä  Johannes.  (SiH>enbürg.-sdch».j  — 

Frommann,  V,  31,  3. 

Ist  steif  und  plump.  Von  Fror/i/nunn  (V,3{t,2)  wird 
die  Frage  aufgeworfen,  ob  sich  diese  Redensart  wol 
nicht  auf  jenen  (menschlich  gestalteten)  hölzernen  Block 
baaiehen  dflrfta,  welcher  vormals  am  Johannistage  ver- 
bzannt  wurde.    (VgL  UritmH,  Ujftk..  5i^3.) 


1  F&Ut  Sünne  Johanni  Riegen  in,  kann  de  Aren* 

laige'  sin.     (TeMaümrti.)  —   IhH-bei,  33. 
>)  Sn.te.    *)  Elend. 
/irv.x  Dn  Jonr  saint  Jaan  la  plu>e  fait  la  uoisette  pourrie. 
(i0tmi*t  I,  19.)  —  Sau  da  taint  Jean  Ate  1«  vin  et  ne 
ion«  pM  da  paiB.   (Cmkitr,  SM.; 


2  Ist  Sanct  Johannis  zu  Sonnwendentag  heiter,  so 

gibt  es  \iel  Haselnüsse,  und  die  Wi<'gen  wer- 
den im  nächsten  Jahre  theuer.  —  EUeinn,  S49. 
lieinAerg  17//.  147. 

Weil  die  jungen  Leute  gemeinschaftlich  in  die  Hasel- 
nttsse  gehen. 

3  Johanni  tbut  dem  Winter  wieder  die  Thür  auf. 

(Luxem.! 

4  Johannis  Segen  und  Steffen's  Wein  soll  gut  für 

die  Bärmutter  sein.  —  Fitchart;  Simrock,  5343. 

5  Regnet  es  Johanni  auch  nur  leine,  so  regnet 

es  Mäuse.   —   Ihiebel,  31. 

6  So  mänge  vor  Johanni  der  (iugger  schreit,  so 

mängc  Batze  8chlot's  Mass  C^iirne-n-ab,  so 
mänge  Tag  dernoh,  so  mänge  Batze  schlot's 

uf.      (.Solothum.)  —  Schild,  106.  b9. 

7  Tritt  auf  Johannis  Regen  ein ,  so  wird  der  Nuss- 

wachs  nicht  gedeihn.  —   Heinsberg  Mll,  146. 

8  Vor  Johanni  bitt'  um  Regen,  nachher  kommt 

er  ungelegen.     (Tirol.)  —  llnntberg'  VIII.  147. 

9  Vor  Johanni  ein  Kräutl,  nach  Johanni  ein  Kraut. 

(Rott'Thal.J 

10  Vor  Johanni  muss  Gemeinde  und  Pastor  um  Re- 

gen bitten,  nach  Johanni  kann's  der  Pastor 

alleui.  —  Üoebel,  31;  lilum,  SM;  lleiMherg  VIII.  147. 
In  Westfalen:  Vüer  Jehannes  mtit  de  Papen  (auch 
Kapziyners)  flmme  Riftgen  biaeu,  noa  Jehannes  kttnn 
wi  H  sylwest.  (firmniicA. /,  349,  46.;  In  der  Gegend 
von  Wolfenbftttel  heisst  es :  . . .  mOt  wie'n  Pastor  bilpen 
bften  (bitten,  beten)  um  Begen,  nach  Johanni  kann's 
dar  Pastor  allein.  In  Siebenbttrgcn :  Vir  Johani  mia 
ma  Am  B«n  bide,  nö  Johani  kit  e  tu  sälwesst.  (Schü- 
tter, 36.;  Das  war  s.  B.  im  Jahre  lS3i»  nicht  nöthig, 
da  es  wüchontlioh  ungefähr  sieben  Tage  regnete. 

11  Vor  Johannis  möt  nie  um  Ragen  bäen,  nä  Jo- 

hannis kan  't  de  Päpe  allenc.  —  Schambach. 
II.  855. 

12  Vor  Johannis  trecket  de  (iewittcrs  windaf  (oder: 

mit  dem  WMnde)',  nä  Johannis  windan  (oder: 
gegen  den  Wind). 

Bine  Ortliehe  Gewittorrogel ,  nach  welcher  vor  .Tohanni 
die  Gewitter  mit  dem  Winde,  nach  Johanni  gegen  den 
Wind  liehen  sollen.  Auch  die  Franxosen  betrachten 
den  Johannistag  als  einen  Wendepunkt,  indem  sie 
sagen:  A  la  saint  Jelian  renouvelle  I'an.  (Leroux,  1 ,79.) 

13  Wenn  Jobannes  ist  geboren,  gehen  die  langen 

Tage  verloren. 

ßoU.:  Wanneer  Johannes  is  geboren,  is  't  lengen  der 
dagen  verloren.    (Harrebomee ,  I,  354*.; 

14  Wenn  man  vor  Johanni  drei  Aepfel  an  einem 

Baum  sieht,  so  muss  man  die  Hürden  zurecht- 
machen. 

15  Wenn   nach  Johanni   der   Guggcr   schreit,   so 

kommt  ein  Fchljalur  und  theuere  Zeit.  (Luxem.) 

16  Wenn  vor  Johanni  schwindt  de  Rhi,  so  gibt's 

en  ture  Wi. 

17  Wenn's  um  Johanni  reffuet,  so  gibt's  einenaase 

Ernte  und  schadet  den  Nüssen.    (Lmem.) 

18  Z'  Johanni  us  den  Reben  gon  und  d*  Trüben 

blühen  Ion.  (Schweiz.)  —  lloehdeuUch  bei  Sim- 
rock. 8169. 

*  19  Einem  Sanct  Johannis  Segen  und  Stephan's  Man- 
tel wünschen.  —  Ei$eleintU9. 

*'20  Wenn  ich  bis  Johanni  'sässe,  man  liessc  den 
Topf  kochen  bis  Petri;  ich  muss  doch  ohne 
Essen  gehen.      Lit.) 

Wenn  Jemand  sagen  will,  dass  er  nichts   Gntes  er- 
leben, erharren  werde. 
Johannisblnt. 

Johannisbluhd  'diid  immer  gud,  Margaredeblud  ' 
düd  selde  gut.  (Trier.)  —  Firmenick.  III,  546,86; 
Lavim,  183.  6U. 

')  Blute  des  Woinstocks  am  Johannistage,  d.   h.  in 
der  Zeit  desselben.    *)  Nach   dem  trierschen   Kalender 
der  13.  Juli ,  nach  andern  Kaiendom  der  'JO.  Juli. 
johannlafener. 

1  Es  ist  kein  Johaiisfowr   so  schön  vnnd  lustig, 
als    so    Schuhlner    jhre    schuldbekantnusseii 

sehen   verbronUCU.   —   Lehmann,  709.  16. 

Die  Johanni8fcu<>r  ptnd  aus  der  Feier,  mit  der  unser« 
heidnischen  Vorfahren  den  Sonnwendetag  begingen,  in 
die  chriitliche  Zeit  unter  Veränderung  de«  Namens  nnd 


1023      Johanniskäfer — Johannissegen 


Johannistag 


1024 


der  Bedeutung  Übergegangen  <  wie  diei  mit  so  vielen  For- 
men ihres  Cuitud  geschoheu  ist.  Das  CUristenthum  hat, 
um  Eintjaug  zu  finden,  die  vorhandenen  heidnischen 
(Gebräuche  beibehalten  und  ihnen  eine  kirchliche  Be- 
deutung gegeben.  So  erzählt  eine  kirchliche  Sage:  Als 
llerodes  den  heiligen  Johannes  Kefangon  nehmen  wollte, 
trug  er  den  Schergen  auf,  an  der  Stelle ,  wo  ihnen  der 
Heilige  in  die  Hände  hele,  *ur  Stunde  ein  Feuer  an- 
zuzünden, damit  er  ao  schnell  als  möglich  davon  er- 
führe. Sie  thaten  dies ;  aber  zu  gleicher  Zeit  brannten 
rings  auf  allen  Ilühen  Feuer,  sodass  der  König  völlig 
nicht  wusdte,  wie  er  daran  war.  Zum  Andenken  au 
dies  Wunder  werden  noch  heute  Johannisfeucr  gebrannt. 
—  Das  Wesentliche  bei  diesen  Feuern  scheiut  geblieben 
zu  sein;  nur  die  Formen  sind  etwas  verschiwien  und 
die  Bedeutung  ist  verloren  gegangen.  Die,  welche  sie 
anzünden,  kennen  die  Idee,  welche  ihnen  zu  Grunde 
lag,  nicht  mehr.  In  Schlesien  sammeln  Knaben  die  alten 
Besen ,  zünden  sie  aber  nicht  am  Johannistage,  sondern 
am  Johaunisabend,  d.  i.  den  Abend  des  2^.  Juni,  auf 
einer  Hohe  an  und  schwingen  sie.  Dasselbe  berichtet 
BuumjaiWn  aus  Steiermark  und  Niederösterreich ,  wo 
man  nicht  blos  Besen,  sondern  auch  die  Wag«nschmier- 
lässchen  für  diesen  Tag  aufspart.  Die  leUtem  werden 
mit  dürrem  Reisig  vollgestopft,  an  einerlangen  Stange 
befestigt,  dann  augezündet  und  geschwungen.  In  der 
Gegend  von  (Kremsmünster  kauerte  man  ehemals  am 
Feuer  und  betete.  Im  untern  MUhl viertel  ging  man,  bevor 
man  darüber  sprang,  erst  einigemale  um  dasselbe  hemm, 
einen  Spruch  sagend.  Im  lunviertel  wird  das  Holz  zum 
Jobanuisfeuer  mit  dem  Spruche  gesammelt:  .,Der  heilige 
Sanct-Veit  that  bitn  um  a  Scheit,  der  heilige  Sanct- 
Ullri'  that  bitn  um  a  Bur  Wid ,  der  heilige  Sanct-Nigl 
that  bitn  um  a  Prigl,  der  heilige  Sauot  -  Florian ,  um 
7  Uhr  kend  ma's  Feur  au.'*  Dem ,  welcher  Holz  dazu 
f(ibt,  wird  mit  den  Worten  gedankt:  „  Nim  an  Schimel, 
reit  zum  Himel.'*  Im  (iegenfall  schilt  man:  „Nim  an 
Kapn  und  reit  in  d'  Uöll.'<  In  der  Gegend  von  Wolfs- 
eck gehen  Knaben  Urmend  von  Haus  zu  Haas,  Holz 
mit  dem  Spruche  sammelnd:  Der  heilige  Sanct-Veit 
that  bittn  um  a  Scheit ;  wans  ins  koan  Scheit  nOd  göbt, 
SU  macha  ma  koan  Sunwendfener  nöd.*'  (Vgl.  das 
Weitere  Baumgart<tn,  Irvyr.,  2(>  tg.)^ 

2  So  lang  über  das  Johannisfeaer  der  Sprung,  so 
lang  wird  der  £ub. 
Johanniskäfer. 

1  Wenn  die  Johanniskäfer  hell  leuchten  im  Gar- 
ten, dann  ist  gut  Wetter  zu  erwarten. 

Nach  iiiihert't  und  EUner'$  WelUrtiropheten  steht  gut 
Wetter  zu  erwarten,  wenn  beim  |iegenwetter  Euleu 
schreien,  Lerchen  und  Bothkehlcheu  hoch  fliegen  und 
dabei  viel  singen,  Nachtigallen  bis  gegen  Morgen  flö- 
ten, Weiher,  Aeiher  und  Bohrdommeln  mit  lautem  Ge- 
schrei fliegen,  Kiebitze  und  Sperber  hoch  ansteigen 
und  laut  schreien:  wenn  die  FledermAnse  morgens  früh 
und  abends  spftt  fliegen;  wenn  Johanniswürmchen  un- 
gewöhnlich hell  leuchten ;  LaubfrOiche  im  Freien  hoch 
sitzen,  Schafe  auf  der  Weide  hoch  und  munter  sprin- 
gen; Bosskäfer  abends  hAufig  fliegen,  ebenso  Hornisse 
und  Wespen  und  wenn  Blutegel  ruhig  am  Boden  der 
Wassergefässe  liegen.  r\'gl-  auch  »'.  Haff  er,  Ueber  Wet- 
terprupheseiun'j  und  die  natürlichen  Wetterpropheten  im 
Allgemeinen  Mecklenburger  Anseiger,  Neabrandcnburg 
1864,  Nr.  40.; 

•2  Er  will  Johanniskäfer  für  Laternen  verkaufen. 

Jt.:  £  difllclle  vender  lucciole  per  laterne.     (Pazzaglia, 
395,  2.; 
Johaxmiskraut. 

*Hier  hilft  kein  Johanniskraut  mehr. 

Frs.:  II  a  employö  toutci  les  herbes  de    la  Saint -Jean. 
(Leroux,  I,  2\.) 
Johamil  Rkrieger. 

Es  ist  ein  S.  Johanneskrieger,  der  sich  an  sei- 
nem sold  genügen  lest.  —  l.rhmann ,  iu .  129. 

Dan.:  Dei  er  St.  Hans  Krigsmand ,  der  lader  sig nfff«  med 
sin  sold.    (Prov.  dan. ,  360.; 

Johiumlsland. 

•In  Priester  Johannis  land  sitzen.  —  Fiwhvr,  Psalter, 

26'"  u.  08''. 

„Da  sind  wir  sicher  vnd  gutes  muts,  dencken,   wir 
sitzen  in  Prister  Johannes  lund;  ja,  wir  sitzen  Gott 
gar  tioff  im  schos,  haben  die  kunst  mit  federn  vnd  al- 
lem auflTgcfrcssen. " 
JohannJBmoiyen. 

1  Am  Johunnismorgen  ist  Gerat'  und  Hafer  noch 

nicht    gerathen,    noch    nicht    verdorben.  — 

Ihrbd .  32. 

2  Am  Johannismorgen  st^ht  der  Hafer  noch  in 

Sorgen.  —  liocbvl ,  32. 
johaimisregen. 

Johannisregcn  ohne  Segen.  —  [iovhv\,2\. 
Johannlsscgren. 

Was  achten   wir  Johannissegen ,   so   man   das 
Evangelium  Matthfu  liest  —  Fivhari. 


JohannlstafiT« 

1  Achter  Johannisdnge  mutt  man  nich  um  Regen 

bidden ,  wenn  Eon  ok  dat  SwSt  von  der  Swa- 
ren  loppt.    (9.  5.),  —  Eichteald,  899. 

2  Am  .hfhaunistag   muss   man   einen   borsdorfer 

Apfel  im  Flachs  verstecken  können ,  wenn  er 
geratheu  soll.  —  Boi-bel,  33. 

3  Nä  Johannesdag  dreit  sek  det   Läf  up*n  Barne 

un  't  Här  up  der  Kau.  —  SchanU>ach,  n,  C43. 

Nach  dem  24.  Juni  (Johannistag )  legen  «ich  die  Blät- 
ter der  Baume  auf  die  Seite,  sodass  sie  ge^en  einen 
Itegenschauer  keinen  genügenden  Schatz  mehr  gewäh- 
ren, sondern  den  Regen  durchsohlAgen  lassen.  Bei  der 
Kuh  aber  richtet  sich  nach  Johannis  das  vorher  glatte 
und  dicht  anliegende  Haar  auf  und  wird  nah. 

4  Nach    Johannistag  Kukuksgeschrei    zieht    eine 

theure  Zeit  herbei.  —  Boebd ,  31. 

5  Nach  Johannistag  muss  man  nicht   um  Regen 

bitten,  wenn  einem  auch  der  Seh  weiss  von 
der  Stirn  läuft.  —  «««6*r»  iv//.  147. 

6  Regnet's  am  (um)  Johannistag,  eine  nasse  Ernte 

man  erwarten  mag. 

Zur  Erklärung   dieser  Erscheinung  vgL  Do9t,  Witte- 
runffnerhäUnitite ,  Berlin  1843,  S.  14 — 16  und  denen  Hf^ 
teoroloyiache  Cntertuchungm,  S,  120  fg. 
EnjU:  If  the  Arst  of  July  it  be  rainy  weathar,  't  will  rain 
more  or  Icas  for  four  weeks  togcther. 

7  Regnet's  am  Johannistag,  ao  regelet  es  noch  vier- 

zehn Tag  und  man  bat  eine  sdilechte  Ernte 

zu  hoffen.  —  Heinsberg  VIII.  448. 

8  Regnet's  auf  Johannistag,  ist's  der  Haselnüsse 

Plag'.  —    lioebel.  31;    Schweiz.  ^  235.  7;   Heimtberg 
VIII,  147. 

Die  Franzosen:  Vom  Tag  Johann's  der  Begengnss 
lässt  verfaulen  die  Uaselnuss.  In  Venetien:  Begnet's 
vor  Johannis  sehr,  werden  die  HaselnQsse  leer.  In  der 
Picardie:  An  Sanct- Johann  gafft  man  hinein,  d.  i.  wenn 
es  regnet,  in  die  leeren  Nüsse.    (Re-imbera   VIII,  Hl.) 

9  Sant  Johannstag  bricht  'em  Chorn  d'  Würze-n-ab. 

(Sololhurn.)  —   Schild,  106,  58;  für  Bern:  Zyro,  73. 
Das  Korn  beginnt  zu  reifen. 

10  Tropft's  am  Johannistag  ins  Fass,  so  ist  die 

Ernte  uass.  —  Bocbel ,  30. 

11  Vor  Johannesdag  helt  de  Busch  Seh üer,  na  Jo- 

hannesdag nich.  —  Schambach.  II.  653. 

Vor  Johannis  hält  der  Busch  (das  Laubdach)  einvt 
Schauer  ab,  d.  h.  er  lässt  den  Begen  nicht  darohdringtn, 
nach  Johannis  nicht. 

12  Vor   Johannesdäge   könt   de   schape    met  den 

Uelzen  grasen.  —  Schamhach,  II.  654. 

Vor  Johannis  kOnnen  die  Schafe  mit  den  yrOecbsa 
grasen.  Scheint  sich  darauf  zu  beziehen,  dmaa  an  den 
Orten,  wo  noch  nicht  verkoppelt  ist,  die  Schafe  bis 
zum  alten  „Maitag*'  (10.  Mai) auf  den  Wiesen  weiden, 
wo  es  auch  an  Fröschen  nicht  fehlt. 

13  Vor  Johannidag  mau  kenen  Gästen  l&ben  mag. 

—  Schiller.  III.  3l'». 

Vor  Johannistag  keine  Gerste  man  loben  nuw.  (Rtint- 
hrrg   VIII,  14i).; 

14  Vor  Johannistag  man  Gerst'  und  Hafer  nicht 

loben  mag.  —  Bocbel .  32. 

15  Wenn  es  am  Johannestage  regnet,  worden  die 

Haselnüsse  faul.      (Schweiz.) 

16  Wenn  es   am  Johannistag   regnet,  so  gibt  es 

keintrn  Salatsaamen.  (Innihal.)  —  lleiiuberg  17//,  14ä. 
Die  Venetipr  behaupten:  Wenn' s  regnet  am  Johannis- 
tag kommt  Mangel  an  Bohr  and  Sorgo  nach.  Sie  sind 
der  Meinung:  An  Sanct -Johann  geht  der  Sorgo  ins 
Korn.  Sie  haben  wie  alle  Bewohner  Oberltatlena  den 
Glauben,  dass  wie  in  der  Johannisnacht  der  Mott  in 
die  Traube,  am  Johannistage  der  8oi)go  oder  Moha- 
hirse  in  die  Körner  geht. 

17  Wenn  es  auf  Johannistng  regnet,  misrmthen  die 

Nüsse  und  penithen  die  Huren  ^    (Yläm.) 

')  D.  i.  die  Wiesonzoitlosen,  die  In  Bntaat  w»  ge< 
nannt  werden.    (Heinsberg   VIII,  Hl.) 

18  Wenn  me  z'  Sant  Johannstag  drei  O&pÜBl  ■  de 

Bäume  g'seht,  so  seil  me  d*  Hoid*  j^  wtg 
mache.     (Sololhurn.)  —  Schild  tV»,  Vf. 

>)  Ein  geflochtener  Boden  na  Awfbiwahfvis  4is 
Obstes.  Will  sagen:  Wenn  mui  mit  TnllWl  «i«i 
kleine  Aopfel  sieht,  ao  hat  man  da  O^M^j/Ott  WM  Hh 
warten. 

19  Wenn's  am  Johannirtag  VBgUlBt  fafffwrti  :t* 

wird  die  Boche  tank,  — .  -  ^-       ' 


I 


1026 


JohiLDDistronk  —  Jonk 


Jörge — Jost 


1026 


0  Wenn^s  am  Johannistag  regnet,  wachaen  Mause 
in  einem  Bündel  Stroh .  das  man  in  den  Hhein 
wirft.     iKuskircht'nJ  —  Hocbel^  3J, 
•21  Aem  de  Gehannesdoag.  CSichetütürg.-sdcht.)  —  /Vom* 
m*vm,  lU,  528,  3, 
^K  Um  die  Zeit  de*.  Sonunvrt  xti    >  wa«  auch 

^H  ilufch   folgOQdt!  iiodon«(trteu    |j>  'jd  tun  l»Od 

^^^^^         (wenn  nmu  butU-tj;  Aom  Aren  m  !.t«).     Won 

^^^^L  en  fich  aft  Hlwt  trtt  (weno  m&n  »tcL  auf«  Hauint  IriU. 
^^^^^  Blailicta  im  Bchattvo).  WoU  der  Heangd  de  Zeang  h6 
^^^^K  lAt  (wBOU  d«4r  Uuod  die  Zuatfe  bfttiiioii  Uast).  Won 
^V  oni  an  de  Kirteh^^beaDgurt  2c>ctit  ( wcun  nmu  in  die  Kir- 

^H  achenbauinf{Jlrton    zieht{).     Won    em    Kuktiruta    (tOrki- 

^B  ioh«a    Wetsoa,    Mail,    walacliiach:     üug«riUat    diUt. 

H  Jobamiiatrank. 

^B  •Kinem  den  öanct  Johftnnistrunk  reichen. — M'^* 
■  ivi^\ .  /;.  54. 

^  Soviel  wie  Jobaujiiaae^eii  ^  i.  d.]  trinknn. 

JohanniswILrKDLClxexL. 
I  Geben  die  JohiinniawQrmchen  ungewöhnlich  vJol 

K  Liebt,  8o  ist  schönes  Wetter  in  Sicht«  —  Hnm- 

W  bi^9  ^iu.  »a- 

'       Johnen. 

•  Kr  goht  (?oh  jöhne.   (Säaikum.)  —  SrfciW,  sfi.  asi, 

»John,  ein  goradur  Strich,  mdnm  man  bei  Atr  F«ld- 
Mb#it  »«tnrintciiafllicH  oinorn  Ziel  uut^egonarbeitet. 
Jöhoe^^er  geht  auf  den  „Slrich^',  d.  i.  er  tii'hl  vou 
oinem  Hanao  cum  aodern  an  den  Madebea. 

Jokel. 

II  Jokele,  geh'  du  vomn,  du  hast  Sporen  und  Stie- 
feln au,    dasB   dich    der   Has'   nicht  beissen 
kann.  —  ^ioirodk.  534&.  hram.  I.  lees. 
KrmaliuQiig   daa  Baebaaan  an  den   Galfüialor,    boiin 
AoirrilTe    der   Bieben    Sabwabe»   auf    dan    Unthtir    bei 
Ceberliugen  am  Bodeuaeo.     (Ei»tieint  M'ü,) 
3  Wenn  der  Jockei  iu  den  Ofen  mass,  so  schickt 
er  sich  und  biickl  er  sich. 
Jonah. 

b*  Ks  ist  Jonah  der  Zauberer  (jüdisch :  Juneh  Me- 
chaschaehef).  —  TmAlaw,vm, 
Vtn  ciut).  groaathueuda  uud   doch  ■ehr  p«rlnfffO(fi(re 
Ue«oblekncbKftit,  Fertigkeit  ii.  a,  «r.  V,  v   -'     •    -n  m«. 
eben.  Ein  gowiaaer  Jonall  iu  der  Nabe  \  ta.M. 

rab  aicb  fUr  einen  geaahioktea  Ubri^u  L>d  gF« 

\       ma%  ibm  aaeh  cona^rTaiif«  truren    Hoiori    wic.ier   io 
\       (kmMf  an  bringen;  aber  sie  blieben,  sobald  er  fortwar, 
wieder  ateben. 

•  1  Den  Jonas  ins  Wasser  warfen.  —  har^mMkm ,  4». 

^H  Seine  begangen  es  Sünden  mit  Thrtnisa  b«Teu«a. 

H  *2  Er  ist  ein  Jonas  von  Nassau.  —  P^r^miakm,  S99S. 

^B  Trink-  und  Zechbruder. 

^B  Mc(h:  Hij  i«  er  al»  Jona»  in  den  groot^n  riicb.  —  Uij  zil 

^H  in  le  kijken  »le  Jona«  in   den  walviecb.  —  2ij  makeu 

^F  hem  Jona«.     (HurrtbKimr«,  I,  363 '\i 

Jonathan. 

^'Wir  müssen  Bruder  Jonathan  tun  Rath  fragen. 
Naioh  ßarlMt't  liiciiomarif  nf  Aifenciifi#mt  atammt 
dieae  Bcdenaarl  ron  Junathan  Trumbull  i  der  Aellwre), 
Gouverneur  dee  Staat«  Councctical  aar  Zeit  dea  Unab- 
banglgkattakavpAa.  Um  daa  Jabr  1350  erxahlt«  der 
jtuneieh  Courier  den  Urepmag  der  BedeniaA  naob  Atia- 
•age  olnea  danuü«  acAtaigjahrigen  Borger« ,  der  thltigea 
Aatbeil  an  dem  Revolutionakampfe  genommen  hatte,  in 
Iblgender  Weiac.  Ala  General  Waihingtoa  nach  aeinor 
ümeaaung  anm  BeCelUtliaber  der  Armee  ijn  BeCreiitne«- 
kriega  nach  Maaeacbneetta  kan,  yuo  ea  an  oiiganietr«n 
und   Vorkehmngon   ra    treJTen  aur  Vertheidignng  dea 


a<i'  ' 
li. 

d' 


\sk»i  £rrn«scT  Mangel  an  Munition  und 
,'i?u  war.    Durebffinea  f^nd- 
Lage   konuto  die  Sacbo  auf 

,  .   .1.  werden.   Bei  einer  l'-irailMint^p, 

Oitineren  hielt ,  benktrkte  er 
uatban  darober  befragen  *S   ' 


iJio  ftedenaart  wurd« 
dtr   Union    aUveEndn    ' 


.1   da 


)l  .%./. 


loak. 

•Hi 


)k   ÜOa  ar»  Ai 


iMiriBit.1    — •    il<trti*i. 


«te  I 


Jörge, 

1  liiltt*  icb  Herzogs  Jörgen  von  Baiern  soin  Gut. 

<S..  Quorjf  y.) 

2  Jörg  (Georg)  und  Marx  dräuen  viel  Args. 

ü  Jörge  gibt  *  scbtulzcn  Fürrer  (Pfiirrer),  sagte 
der  Uaijeri  er  h(?ftt  eu  richtigen  Auswurf. 

♦)  T>.  h*  i'Iui«  iful«3  A^«up^achc^ 
*4  Wart,  iVb  will  dir  dr-n  npirn  Jörüru  HltJL'i'n- 

mra  Lied  in  di>n  bkrlA^ati'U  Ton 
aeio    Aiidonkon    im     utiignn    1j. 
(ScfiVfifju.i'i- ,    S,ii}f,it,u,-h  ,    //,    4H.y     In 
n%jri.^^f,f,(!(rrn    (Karl -min»   \Kl'J ,    S.   i 

<lunstiri:    ,.M»n  wird  dir  «>*■••    l-i- 

mit   Rp«u>r  Jiuf    d(*n    obii^ 
den  BrtuvruuufBlAiul   in  i>  . 

wird   nlivr  All(;omi<in   aIh      ,  ...„.,,.    .^u- 

soicburt. 
JÖrgel. 

l)er  .lOrgel  kehrt  ein. 

Mit  iioorgitiwf  i»,  «L  )  ti<<gjnnt  für  dou  iJawitr  der  FrOU» 

liilH       .I-'i^'il   <  d,    i.    fi.    in,'  I   .irKffMiJdt    Jn     i|it   Sinjo    (vgl. 

•••  libmt 

••'I'       '      ..  .'''-..  .'-.,.-.    -:.., 

JörjfetlliUer. 

'Kr  hut  (es  Hegt  ihm)  ein  JiVgethalor  auf  der 
Zungen.  —  Suiut.Mi. 

Lut,.-  Boa  Ui  lingua.     (Sutor,  36Z.J 

Josaphat« 

'Einen  ins  Thal  Josaphat  ladon.  —  Ewiein,U9. 
Joseph. 

1  Der  heilige  Josopb  (l'J,  März)  sagt  r  Wenadit 
(Benedict)  8l<eh  af  und  bou  Hawan.  Bcni'dfrt 
aber  antwortet :  Is  noch  um  drei  Ttig  ä'  bal, 
noh  insa  liehen  Fmun  is  guet  baun,    (Ot»*^ii*iet' 

Um  diuflo  y.  -ogpnannto  Mlrvliafer  gebaut, 

auf  dmi  man  i.  Ii-gt. 

•2  Der  Josefi  mucht  dem  Wäinjtcr  en  äiiyt.   (Si^bm- 

Irürj.-tdch».)    —    Sihwflpr,  Ift, 

3  Ist  es  an  Josephus  klar,  wird  es  ein  gesegnet 

Jahr.      Oteichiüfttch.)   —    ft^tvhvl,  Iß. 

4  Joseph  hat  in  Egypten  nach  dess  lands  gewon- 

heit  gelebt.  —  i.ihm>inn.  sis,  m. 

5  Josephs  ist  bald  vergessen.  —  Lehmunn.no.  a,. 

Man  gedenkt  ompfangener  Wobltkatcn   niobi  L»bge« 
Aia.-'  Joieph  glamiaee  atiart.    (PrvP.  dun,,  Hb.) 

6  Josepc  klar,  göfil  e  godet  Honnigjahr.  —  Friavh- 

bitf»,  180». 

7  Josepp '   geht   der   Förster    auf  die   Schnepp. 

ffhU.J   —    //orM.  16. 
»)  I>er  Vater  Jewu,  19.  Man. 

S  Sef  (Joseph)  bleibt  Sef  und  wenn  Cr  auf  dem 
Miste  liegt. 

Attadauer  und  Cuntequenx. 

fl  Wenn  der  rechte  Joseph  kommt,  sagt  Maria  Ja. 

—   Simrot*,S89. 

10  Wenn  Joseph  kommt,  dann  folgt  Maria. 

Wiijan  der  rechte  Freier  kaniimt,  dann   erfolgt   koio 
Korb, 
^0«..'  All  de  regte  Jotcf  maar  komt,   lUn  miotjt  Moria 
volgen.     {JJiirrrbvmee ,  /,  3«*".^ 

•^il  Das  ist  Jos<'ph,  der  Träumer.  —  i  Uo*. 

lloil.:  Daar    bebt  go   Jo&cf   dun  draomer.     (Hitrrrf'omfr, 

•13  Er  ist  kein  Jus«ph. 

Wurde  ekaar  Potiphar  gegendUer  wtfnlgfr  Widf>r»t»nd 
UlMon. 
IlutL:  Hot  »ijft  «11«»  goon  Jüaefa.    (Hamhom<it,  f,  'M',7  \) 

J&sephstAtf. 

i  Am  JoHCphstag  (19.  Mär«)  wirft  man  das  Licht 
in  tiacb. 
Anoh  tn  rib4*rit«Ui«n  betrachtet  man    diPffn   Tug  ula 

d»»      Kiiil«'      il<  »      Wirifft''.         Im     \'i1iflifii      »iul      mnii-      A'l 


7  W 


Jost« 

M  Ei 


gutfs  J.iiir. 


"  ■     —  •   *-'  i-wt 

iff  Bcbön  ist,  HO  folgt  ein 
■n..)   —    lU'iHtbvrff  Vin,  löT, 


«le  tr.  t.i> 


DsViKSwa  ««Mviiw^t 


U 


1027 


Jota — Juchhei 


Juchheisa — Jacken 


1028 


B  matn,  lll,  i)  meint,  zu  ventehen  sei,  ist  wol  nicht 

>'.-!  wahrBcbeinlich,    schon  weil  die   Aussprsche  dagegen 

fi  streitet.    fVgl.  FrononattH,   VI,  80.; 

•2  Kannst   du  blinne  Jost   nicht   sehen?  —  Eich- 
wald .  907. 
Jota. 
*1  Es  fehlt  kein  Jota  und  Düpfel  daran.  —  EUe- 

lein.  349.-  Braun,  l,  1663. 

•2  Nicht  ein  Jota. 

Nicht  du  Geringste.  O'^^gl.  Matth.  5,18.)  Jota  oder  Jod 
ist  der  kleinste  Buchstabe  des  hebräischen  Alphabets. 
Jöwitt. 

•Dat  is  jöwitt  gan.  —  Eichwald,  Wi. 

Ist  durch  Unachtsamkeit  T«rloren  gegangen. 
Ju. 

1  Du  schreyest  iu ,  eer  du  vber  den  zäun  kumbst. 

—  Hauer,  Lg  *;  Egenollf.  295». 
BChm.:   Neffkej  hoj  (hopsa),  as  pfeskociii  Hopl  sa  pfi- 

kopem.  —  Ner^kiJ,  Jestes  nepfeskoüL  (Öelaiootky,  264.; 
Kroat.:  Ne  reii  hop,  dok  prek  grabe  ne  skoiis.     (Öela- 

kovtky,  264.; 
ToU.  ;l!«iemöwhup(hoc)ai  prseskoexyss.  (C€U>ko9»ky,2M.) 

2  Man  8ol   nit  ju  schreyen,  ehe  mann  vber  den 

zäun   oder  graben  kompt   —  Pranck,  II,  lu^; 
Cntter,  lll,  77;  Lehmann,  II.  536,  35. 

3  Schrey  nit  Ju,  du  seyest  dan  über  der  Stigl. 
Lat.:  Quando  potes  subjici,  non  dobes  dicere  vici.     (8u- 

tor,  928.; 

•4  Wat  kost't  bi  di  dat  Pund  Ju?  —  Fri$chbier\  1812. 

So    fragt  man  spöttisch,   wenn  jemand  eine  Gesell- 
sohaft  mit  Ju  (Ihr)  anredet  anstatt  mit  Se  (Sie). 
Jubelfest. 

Goldenes  Jubelfest,  goldener  Sargnagel. 
Jubeljahr. 

'Das  kommt  alle  Jubeljahr  einmal  an  uns.   (Mei- 

ningenj 
Jubeln. 

1  Jubeln   und  Prassen   macht  leere   Kassen.  — 

Ihm,  Spinnstube,  1867,  S.  95. 

2  Juble   nicht   eher,    bis   du   über    den    Graben 

(Zaun)  bist.  —  Gaal,  971. 

Erst  wenn  man  seinen  Zweck  erreicht  hat,  soll  man 
sich  des  glücklichen  Erfolgs  laut  freuen. 
Frt,:  II  ne  faut  pas  se  moquer  des  chiens  qu*on  ne  soit 

hors  du  village. 
Uns;.:    Ne  mondj  hoppot,   minok  elotto   az    irkot   Altai 
ugortad.    (Gaal^  971.; 
Jubilate. 

Auf  ein  Jubilate  folgt  ein  Lamentate.  —  Fmdi- 
bier,  362;  Frischbier  *f  1813;  Neue  Preut».  Provimialbl., 
XI,  444. 
Juch. 

1  Juch,  hadde  de  Junge  segt,  vandage  (heute) 

ietet  min  Vader  Woerst,  dann  sup  ik  de  Hut 
(Haut).     (Büren.) 

2  Juch,  Jule,  mach's  Ben  krumm.    (Schlcs.) 

Zuruf  an  Müdohen,  wenn  heitere  Musik  vernommen 
wird,  um  rum  Tanze  aufzufordern;  auch  in  solchen 
Fällen,  wenn  man  nicht  wirklich  willoos  ist,  su  .tanzen. 

3  Juch,  Julke,  mak  de  Bene  kromm,  on  schau 

mal  ön  de  Eck  herom.  —  Frischbier  \  1831. 

4  Ruffe  nicht  eher  Juch,  du  seyest  denn  vber  den 

Steg  oder  Sticgel.  —  Lehmann.  11.  534,  66. 

Dieselbe  Warnung  finden  wir  bei  den  meisten  Völ- 
kern. Die  Czechen:  Jauchze  nicht,  du  bist  noch  nicht 
darüber  gesprungen.  Die  Kroaten:  Bufe  nicht  Hopp, 
boTor  du  darüber  springst.  Die  Bussen:  Frohloclce 
nicht,  boTor  du  im  Hafen  bist,  denn  du  kannst  auch 
an  der  Mole  noch  Schiffbruch  leiden.  Die  Letten :  Land 
sehen,  heisst  noch  nicht  im  Hafen  aeln.  (Reituöera 
II,  86.J 
Lat.:  Ante  victoriam  triumphum  canero.  —  Encomium 
canere  ante  victoriam.    (Seybold,  30  u.  146;  Sutor,  A'2\.) 

b  Schrey  nicht  Juch,  ehe  du  vber  den  Graben 
bist.  —  Lehmann,  845,  5;  LAmann,  11,  567,44;  Reins- 
berg  II,  86. 

UM.:  Boep  geen  hei,  eer  gij  over  gekommen  zijt.  —  Boep 
geen  hei,  voor  gij  over  de  brug  ziJt.  —  Boept  geen 
haring  eer  hij  in  't  net  is.    (Sohn  I,  337.; 

Ltt.:  Ante  victoriam  encomium  canere.  (Fatelius,  IS; 
Uinder  II,  U51 ;  Froherg,  187;  Steinnieyer,  294.; 

I^oin.:  Kiemöw:  chopl    Aie  przeskoczjix.     (Lompa,  '.'3.; 
Juchhei. 

1  Besser  ein  Juchhe  als  zehn  Oweh. 

IIoll. :  E£n  boha  is  beter  dan  dnisend  krniecn.  —  E6u  boha 
is  beter  dan  vijf  kruisjes  alle  dag.   (Uarrebomie,  I,  73".; 

2  Ein  Juchhe  kostet  zehn  Auweh. 

Pol».:  Dzied  wescla  a  do  limierci  placs.    (Lompa,  10.) 


3  Es  geht  nicht  allzeit  Juchhe. 

It.:  L'huomo  non  pu6  sempr«  allegro.    (PauagUa,  172,  6.; 

4  Hat  as  egh  altidj  hei  hei;  hat  het  uk  Willem 

O  ho.     (Nordfriet.) 

Es  ist  nicht  immer  ein  juchhei;  es  heisst  auch  xu- 
weilen  hoho.  Sinn:  Die  Freude  dauert  nicht  stets,  es 
treten  auch  ernste  Zeiten  daxwischen. 

5  Heute  Juchhe,  morgen  Auweh.  —  Par&midlum ,  29JJ. 

Bascher  Wechsel  zwischen  Lust  und  Weh. 

6  Hier  Juchhe  und  dort  Oweh.  —  Sddedua,  416. 

7  Juchhe,  Lebensört,  Hemd  ut  de  Bux,  seggen 

de  HolstSner. 

8  Man  muss  nicht  Juchhe  schreien,  bis  man  über 

den  Graben  (Zaun)  ist  —  Blum,  TU:  EgemtAff,  295; 
Bw:king,l^l:  Eiselein,  352;  Simrock,  4022. 
•  9  Er  schreit  Juchhe ,  eh*  er  über  den  Graben  iat.  — 
Sckottd ,  1114» ;  Sutor,  421 ;  KMe,  2401;  ReiMsberg  II,  86. 
Jnchhelaa. 

Juchheisa  Yitum,  Kopfhängen  macht  knunm. 
Jnohten. 

•Es  riecht  nach  Juchten. 

Diese  Bedensart,  die  wol  kaum  ein  Vierteljahrhundert 
alt  ist,  wird  gebraucht,  um  den  vriderwftrtigen  Sfaaflasa 
Busslands  auf  Deutschland  zu  beseichneB ,  auch  um  an 
die  Knute,  oder  an  ihnliche  Zuchtmittel  Oberhaupt  zu 
erinnern.  Man  findet  die  Bedensart  auch  in  Amerika. 
Als  im  Herbste  1863  russische  Kriegsschüfe  im  nen- 
yorker  Hafen  lagen,  schrieb  ein  Correspondent  in  Be- 
zug darauf:  Es  riecht  nach  Juchten.  (VgL  Seiiucu, 
Der  Pionnier,  Boston  vom  14.  Oct.  1363,  S.  i.) 
Jliokel. 

*  Einem  den  Jückel  krauen. 

„Aber  e«  wird  einer  kommen ,  der  nns  solchea  math- 
willigen  Kütsel    vertreiben    und    den    lieben    Jückel 
krauen  wird.*«    (Luther's  Werke,  V,  14.) 
Jucken. 

1  Da  es  mich  iückt,  da  dar  ff  ichs  nit  krawen.  — 

Franc*,  //,  13S»;  Crvter,  I,  10. 

2  Es  ist  ein  böses  Jucken,  wo  man  nicht  kratzen 

darf. 

Lat.:  Herculana  Scabies.    (Binder  II,  1291;  £ruMm.,iS2; 
tiennberg,   VII,  l23.; 

3  Es  jucket  je  allezeit  einer  den  andern  wie  die 

Maulesel.  —  Vetn,  ll.  279. 

4  Es  jucket  manchem,  er  darf  (kann)  nicht  kratzen. 

noU. :  Alle  Jeukte  is  met  geen  krabben  to  genea«n.  (Harrt- 
bomie,  /,  358».; 

5  Es  juckt  sich  mancher ,  da  jn  nicht  beisst  — 

Franck,  U,  192  •»;  Lehmann.  136,  65. 

6  Et  jucket  mi  sau  am  Struiker,  ich  läuwe,  kh 

mot  no  op  der  Hochtü  spillen.    (SauerioMA.) 

7  Jeder  juckt  sich  an  seiner  Nase. 

8  Jeuch    lirt  (lehrt)    kraue.     (Düren,)  —  FirmetdA, 

I,  483,  75. 

9  Jucken,  Buln  vnd  sauffen  voll,  dess  thut  an 

kleine  Zeit  nur  wol.  —  Eyeriag,  ll.  26i. 

10  Jucken    lehrt  kratzen  und  Acugeln  fuhrt   zum 

Schmatzen. 
Holt.:  Jcuk  leert  klouwen,  en  armoeda  leert  haishondeB. 
(Uarrebothie,  I,  368».; 

11  Jucken  und  borgen  thut  wohl,  aber  nicht  lange. 

—   Cüdein,  352;  5imro(l.  5257;  firuim,  /.  167S. 

12  Jucken  vnd  borgen   thut   nur  einmal  wol.  — 

Franck,  1. 162^;  Lehmann,  //,  2W).  65;   Tkealmm  Dim- 
bolorum,  801*. 

13  Mancher  geht  mit  Jucken  ins  Bad  und  kommt 

mit  der  Krätze  wieder.  —  Simrock,  saa*. 

14  "NVä  ät  jeuch,  da  kratz  sich.     (Düren.)  —  Firmen 

nich,  l,  482,  25. 
Frz. :  Qui  se  sent  gideux  se  graUe.    (Lendroy ,  80C; 

15  Was  dich  nicht  juckt,  das  kratze  nicht.  —  Sim- 

rock, 5260;  Körte,  6461;  für  Kauau:  Kekreiu,  f/»  17. 
It.:  Di  qucl  che  non  ti  cale,  non  dir  nb  b«n,  ttk  Kala. 

16  Wat  mich  juckt,  dät  krazen  ich.  —  Sduuur,  UM. 

17  Wen  CS  nicht  juckt,  der  soll  sich  nicht  kraUeo. 
la  Wen's  juckt,  der  findet  bald  etwas,  woran  er 

sich  reiben  kann. 

BühiH.:  Vtai\\f  s  clrbavym    dobfo  se  SIOVII^  —  ftwUmi 
drbuelio  vzdy  uajdc.    (CHakovsky^  44J 

19  Wcn'a  juckt,  der  kratze  sich.  — 

Goal.  1203;  Körte.  CC96;  Braun,  //.Mi. 

„Fühlst  du  Iruendwo   ein  Jockaa, 
Ehrenmann."    (H.  Meine.)    War  tkSk 


1029 


Jnckstatt  —  Judas 


Jodasbnider — Judaskuss 


1030 


d«r  in«fr  CB  lialKsn ;  es  (reht  den  an ,  der  ■irh  fUhlt.  —  Die 
Kuuon  niachun  noch  anidrücklich  daraaf  auftnerknara, 
daBS  der,  den  cb  juckt,  aicb  und  nicht  den  Nachbar 
krauen  mUtse,  indem  sie  sacren:  Da«  Jucken  Torliert 
•ich  nicht,  wenn  du  deines  Nachbars  Beine  kratzen. 
(AttmaHm  17,  47.'i.) 

Fr;.:  A  bnn  entendour  nalut.  (dual,  1303)  —  Avis  an 
lectcur.  —  Qui  a  la  galo.  In  gruttc.  —  (jui  so  sont  ga- 
leux  «e  grattc.  —  yui  so  Bcnt  monreux  se  mouciie. 
(ÜohHj,b'A;  Cu/ii-r,  1V4.) 

It.:   Chi   si  Bcnto  kcottar,   tiri  a  se  i  piedi  (lu  gambe). 

(UaaL  run.) 

Unff.:  Kiki  ott  vakarja,  ahoi  viexkot.    (Goal,  V2M,) 

20  "VV'en'a  juckt,  der  tiiuss  sich  kratzen,  kam' auch 

das  Blut  heraus.  —  Simrock ,  um. 

21  Wo    es    eiuen  juckt,    da  kratzt   man    sieh.   — 

Itückini].  346. 
Böhm.:  Kde  Hvrbf,  «krabo  se;  kde  inllo  hladi  se.     ((\la- 
kot$ky,  MJ.; 

22  Wo  CS  mich  juckt,  darf  ich  nicht  krauen.  — 

Köric,  CiUT;  Simrock.  52t!l. 
J.tit.:   Ubi   quis   dulot,   ibidem  et  mannm   habet.     (Hi.tr- 
Itin,  .1.VJ.) 

23  Wo  es  nicht  juckt,  soll  man  nicht  kral/.cn  (s.  d.). 

—  3l.i3/r,  //,2u.1. 

HöhtH.:  Kd«  ncsvrbf ,  nedrbej ,  a  {uera  ,  kdy/  ehre  spiiti ,  sa 
uca«  nctrho.i._ —  Kde  to  noHTrbi,  nodrbiy,  »bys  iifii'Vsüv 
neudclal.    (r'liikurtktj .  STiJ 

Krviif.:  Odp  tc  ni'rt«-rbi,  nc  t-e^i  üc.    (('eluiuptlij,  L'iJJ 

24  Zu  viel  .lueken  niaeht  Schmer/. 

Ldm.:  At  klue  og  talo  für  nioget,  giitr  oiidt.  (Vrop. 
dun.,  ISVi.)  —  KfU'r  pod  klotf  kuniuier  Kuur  BTie.    ('/".-An 

1.  36:;.; 

^V;.;  Trup  griitter  cuit,  trop  parlor  nuit.    (It-thn  /.  t^i.; 

*  25  llc  geht  met'n  Jiöeke  in't  liiui  un  kümt  nu  t'n 
Kleie  wier  iit.  —  l.ytn,  *o  u.  vx\. 

Mit  dvm  Jucken  grht  er  iua  üad  und  mit  der  Krütr.o 
kommt  «r  wieder. 
•2G  Sich  um  omeste  packen.  —  Frommann,  V.  37,  111. 
Sich  au  ji'iniiiid  jitrkfu,   reiben,  sich  mit   einem  su 
■challon  maohi'». 
•27  So  juckt  m:in  die  Sau. 

Mit  der  'einon  Hand  kraut  man  rie  uud  mit  der 
andern  Hchlägt  man  sie  vor  den  Kopf. 

Juokatatt. 

•He  IreiU  nie  de  .lükstüd.  —  l'nuhbivr'-.isih. 

IK'U  Punkt,  wu  e«  mich  Juckt. 
JTfickatock. 

•  I   Sick  upp'n  .lückstnck  '  lepgen.     (McckUnhurn.)  — 

S'btUir.  H.b. 

')  Der  holzi'nio  Schiober,  welrJier  durch  da«  Joch 
gi'^leckl  wird,  damit  es«  d»m  (lchi<t-n  nicht  vom  llalso 
Lille.  --  Sieb  vridi-rspi-nKtig  xci-irn. 

•  2   U[i'n  .liu'kstock  siijfi-n.  (.Vrcklrtthurg.)  —  Sthiller,  II,  5. 

Sovi<.>l  wie:  An  den  llungcrpfotcn  vaugcn. 
Judas. 

1  Alle  seynd  .ludas  meynun^,   was  wolt  jhr  mir 

geboii ,  so  will  ich.  —  /.i/irn<inH,  yu8,  lo. 

2  Kiuuiul  ein  .ludas,  immer  ein  Judas. 

3  Ks  wird  uft  einer  heut  zum  .ludas,  der  gestern 

m>ch  Elias  war.  —  «iHrk/cr.  .\7/,  5. 

4  Für  .Indus  Kuss  muss  man  sich  allenthalben  be- 

s<»r».'en.  —  /\/ri, //.  si'i. 

ö  Ich  weiss  nicht,  üb  Judas  einen  rothcn  Bart 
gehiil>t  hat ,  sajjtc  der  Kai>u/.iner  zu  einem 
Jesuiten,  aber  das  weiss  ich,  das»  er  von  der 
(icüellschatt  Jesu  war.  —  Wyii*n-.<|itr«/d,  m,  H. 

G  J<>der  Judas  hat  eigene  Küsse. 

7  Juilä   bind  faden   vnd  JJoegs    dolch   finden   sich 

billd.  —  /'Wi I ,  // ,  4W .  Ilniisvh  .  ITl ,  ;«8  ;  üiilAiny ,  2f.8*. 

8  Judas,  Kpicurius  vml  Rrinicke  luchs  haben  den 

bcsU*n  IMatz  am  HotV.  —  htn,  11.  tw. 
0  Judas  Kuss  i.st  worden  new,  süsse  Wort  olm  alle 
(oder :  und  falsche)  trew.  -  htn.  II,  40»;  amorf,  35. 

10  J Ullas  Kuss  machet  sein  Verruteri'y  nicht  from. 

—  l'clri,  II,  iw. 

11  JudaH  war  nichts  werth,  obgleich  ihn  ChristuB 

selbst  gelehrt. 
Tri>ft  bei  misluuxcncn  Eralohungaergebnlssan. 

12  ^icht  belteii  wird  hcut^  einer  ein  Judas,   der 

gestern  oin  Elias  war. 
i:;  Sanct  Simon  Jäd  '  bringt  den  Winter  unner  de 
Lüd^;   Allerhilgcu'  sitt  ho   up  de  Tilgen', 
Sauet  Marteu  Miss  is  he  wiia.  flUUt.)  —  SdimUe, 
ir.  164;  fIniM.UI. 

•)  2s.  OctA  Nov.    ')  1.  Kot.    >) 


14  Von  Judas*  Kuss  ist  ein  gross  Stück   bei  Her- 

rendienern  zu  Hof  geblieben.  —  .s".ji7»r,  22u. 

15  Wäre  Judas  jetzt  auf  Erden,  er  müssto  wieder 

Schüler  werden.  —  Murnvr. 

„Du  liefertest  den  Herrn  und  Heiland  an  das  Krcu/e 
weiland.  Wir  thuen  noch  weit  sclilimmro  Jliugti  für 
scliOne  drcisrtig  Silberlingo."  ((itanxhr^nn^r.  Hfineke 
Fw'ht.  S.  \\r,.) 

16  Wiin'  Judiis  zwior  getauft,   er   hätte  doch  den 

llen-n    verkauft.    —   Kisdcin.  2jO;   .Sininx*.  5:'62. 
lirtmn,  I,  1C74. 

Ware  diese  VoranBset7ung  richtig ,  dann  bev.iHse  das 
Taufwaf>«er  keine  grosn«)  Kraft,  und  die  Judonbokeli- 
rungen  er8ebivn<-n  überflii«sig. 

17  Was  Judas  gesündigt  hat,  das  pol  Pi'tcr  nicht 

zugerechnet  werden.  —  /v/ri, //.  6(H. 

18  Wenn  sich  jeder  Judas  hängen  wollte,  so  würd' 

es  an  Stricken  fehlen. 

Holt.:  Judan  ih  nog  niet  ul  dttnd.     (n,nrrln>iiir>\   I,  'M''t^\) 

19  Wer  Judas   lientcl    bat,    der    entleufTL    seinem 

Kindl'aden  auch  nicht.  —  l*etri,  II.  tl'c. 

20  Wer  mit  (wie)  Judas  zur  Holle  rährl ,  wird  mit 

(wie)  Judas  verdammt. 
•21  Hrüek  .ludas,  «la  kregs  du  jong  Jüdtlen.  (Itnlhurtj.) 
Zu  dem  allzu  /udringliclien. 

*22  Den  armen  Judas  singen  müssen. 

In  Arniuth,  Nuth,  Kleud  ,  in  eiiii>n /uHt;tnd  gerathen, 
in  dem  m.in  Klagelieder  auHtiuimt.  I>ie  Uedriiaart  knnmit 
in  einem  Spottgedicht  auf  Fricdrirh  vnn  der  l'falx 
aU  (Winter-)  K<>nig  vnu  Dühmun  vor.  Ks  heinst  doit 
Verrt  11:  „Den  armen  Judas  nius^t  du  singi'U  gar  bald, 
nu'in  lifber  Friex."  Sie  iit  aber  jedcnfiillri  Itlter  und 
he/ielit  sich  auf  ein  früheres  Lied.  Das  (icdicht  ist 
ubon<chricbi>n :  „Im  Ton:  u  du  armer  Judas,  was  hastu 
gi'tbanr"     CVgl.   Vffl.  f,\.) 

•23  Es  it>t  ein  wahrer  Juda.i. 

Kin  Irouli^ser  Mensch,  ein  Verrüthcr. 
Fr:.:  Kntrc  d.inin«:'  eommo  Judas.  —  II  est  traitre  ci»mnie 
JudaR.  —  rius  trahiMtre  que  Judas.    (Len>uj\  I,  "il.) 

•24  ^lan  hat  ihn  gehalten,   wie  den  Judas   in   der 

Charwoehen. 
*2i>  Sie  würden  ihm  den  armen  Judas  auf  der  Tor- 

kirchen  gesungen  haben. 
Judaabruder. 

•Er  ist  ein  .ludasbruder.  —  Maytr,  I,  lo»;  Köru-,  3197. 
Vi>n  fjliichen  Freunden. 

Judassrlocko. 

Judtusgloeken  giessen.  —  .»/ii//iwy.  3w". 

„...  Vnd  llundsketton  wider  einen  schmiden.'' 
Judaaerruss. 

Judasgruss  und  Joabskuss  ist  der  Welt  Meistcr- 
stüek. 

Falschheit  und  Verstellung  int  an  der  Tagesordnung. 
JudaakuBS. 

1  Es  wird  mancher  Judaskuss  gegeben. 

Lat.:  Malta  Pub  vnltu  odia,  uulta  sub  osculo  latent.  f/'Ai- 
/»>y#i,  /,  L'rtl.) 

2  Jutlaüku^s  ist  worden  new,  imr  gute  Wort  vnd 

falsche    Trew.    —    l.eUmnnn.  II,    285,   65;     Cruter. 
III.  56;  FutlriH.  350. 
//.  .*  Uaicio  di  bucca,  spesso  cuur  no  tocca. 

3  Judaskuss  macht  die  Verrätherei  nicht  fromm. 

—  Lullur't  Wnkt-,  17//,  S^ia''. 

4  Judaskuss  und  falsche  Treu  ist  heutiges  Tages 

word«Mi  neu. 

Lut.:  Multis  annis  jam  peractis  nuUa  fldes  est  in  pactin, 
niol  in  nra,  verba  lactis,  fol  in  corde,  frans  in  factis. 
(l'hiUfpi.  i,2ü2.) 

5  Traue  keinem  Judasküsse,  fi-eindcin  Hund  und 

Pfenlefusse.  —    twdrin,  35»;    KürU ,  3iS7;    Itraun, 
I.  67(i. 
Hx4i.:  Do  knssen  des  hatera  sijn  bcdriegelijk.    -   Ilet  ig 
eeii  Judas «kns.    (Ilarrebothit,  /,  A&\i'*.) 

*6  Dan  ist  (war)  ein  Judaskuss. 

Lmi.:  LetlwU  mnlran.    (Philifpi,  I,  2*.'4.; 
*7  iäinem  einen  Judaskuss  gel>en.  —  l'hxUwi.  I,  'Jt:>. 

Bikm.:  JidiioTo  pullbenl.    (Cttakvwiky,  17.; 
Frx,:  Donner  «n  baiaer  do  Judss.    (l.'Twt.r,  I,  '21.} 
BoU.t  Hat  is  ean  Judas-kus,  eun  Judiin'kncci>.    [Ilurrf' 
Immre,  /.  367<'.; 
*8  Judaskuss   vnd  Joabsgruss,    CainssLücku    vnnd 

Huegstüeke.  —   MnthtMM.  Hixlnnn  Jimi.  //.  X'*. 
•9  Judasküsse  vad  JoabsgrÜBSc. —  ilathesun.l'ottiUn, 
CCVII». 

Cd* 


1031 


Jadasmetten — Jade 


Jade 


1032 


Judasznetten. 

•Die  Judas  Metten  singen.  —  Fischer,  Psalter,  87^. 
JudaaregeL 

Die  Judasregel :  Was  wollt  ihr  mir  geben  ?  be- 
folgt jeder  gern  im  Leben. 
Jadasreue. 

Judasrew,   Galgenrew.  —  Uenüch,  1337,  7,  Petri, 

II.  410. 

Jadassohwelss. 

•JudasBch weiss  schwitzen. 

„De  schwotede  de   rhatt  (Bath)  Judasichwedt ,  wo 
mar  secht."    (Stralsunder  Chronik,  I,  46.) 
EoU.:  Hij  zweet  Judas-aweet.    (Haarrebomee ,  I,  367»'.; 
Judastücke. 

*Es  ist  eine  Judastücke. 

„Unter  den  Papisten  sind  eitel  Judastttck/'  (Luther's 
Werke,  /,  49.; 
JudasBun^. 

*£ine  mit  Ilonig  geschmierte  Judaszange.  —  Su- 
lor,  725. 
Juddien. 

Judchen,  bessahl'.  —  Frisdtbier  \l82l. 

Wird  bei  nuerwartei  kommenden  Aaigaben  und  For- 
derungen angewandt. 

Jude- 

1  Bei  den  Juden  ist  es  besser  ein  Schwein  als  ein 

Mensch  zu  sein. 

Dieser  Ausspruch  soll,  wie  Macrobiu*  'erzählt,  der 
römische  Kaiser  Angustus  gethan  haben,  als  ihm  der 
Kindermord  des  Herodes  berichtet  worden  sei. 

2  Bei  Juden,  Bettlern  und  Spielern  bringt  man 

sein  Geld  allezeit  für  voll  an.  —  Graf,  233. 
Weil  sie  nichts  nachfordern  können,  wenn  sie  auch 
*  anKoblich  eu  wenig  oder  unrechtes  (Seid  erhalten  hätten. 

Bezieht  sich  namentlich  auf  Spielschulden.  (S.  Ding  123 
und  Doppler.) 

3  Beim  Juden  und  beim  Raben  ist  alles   Baden 

umsonst. 

4  De   ehrlichen   Jiuden   het  Uor   in  der  Hand. 

(Sauerland.) 

5  De  Jud  deit  den  Christ  ke  Gut.    (netidshurg.) 

6  Der  Jid  und  der  Bauer  muss  handeln  (dingen). 

In  Bezug  auf  den  Einkauf. 

7  Der  Jude  achtet  nichts  gerbg,  was  er  umsonst 

bekommt. 

8  Der  Jude  nimmt  eine  Ohrfeige,  wenn  er  sie 

umsonst  bekommt;  aber  er  gibt  keine,  wenn 
er  nicht  was  dabei  verdient. 

Die  Bussen:  Wenn  der  Jude  umsonst  zum  Stricke 
kommen  kann,  so  iässt  er  sich  hängen.  Und:  Nichts 
beklagt  ein  geiziger  Jude  mehr,  als  dass  er  die  Vor- 
haut hat  geben  mtlssen.  Auch  die  Polen  behaupten: 
Wenn  man  dem  Juden  die  Vorhaut  nicht  nähme,  geben 
würde  er  sie  nicht.  (Altmann  VI,  979.;  Der  Araber: 
Ein  Jude  fand  Fleisch  zu  einem  Spottpreise;  es  stinkt, 
sagte  er  (Burckhardt ,  379^,  weil  er  es  noch  zu  theuer 

'  fand.  Und  ein  anderes  legt  ihm  Undienstfertigkeit  zur 
Last ,  weil  er  umsonst  nichts  thue :  Sie  bedurften  des 
Juden;  dieser  Tag,  sagte  er,  ist  mein  Festtag.  (Reins- 
herg  V,  31J 

Ung.:  A'  Zsidö  se  &d  valamit  a'  voltra.    (Gaal,  S39.; 

9  Der  Judo  weiss  sich  zu  nähren  und  andere  zu 

scheren. 

Böhm.:  2id  sehe  stfeze,  a  tebe  stfize.    (Öelakovtky^  329.^ 

10  Der  Juden  Fall,  der  Christen  Heil. 

11  Der  Juden  Spiess,   der  KauflFleute  Knebel,  der 

Krämer  Schafft  vnd  der  vmbschleger  Stachel 
lauffen  in  allen  hendeln  mitvnter.  —  Petri,  //,  96. 

12  Des  Juden  liebste  Farbe  ist  gelb. 

Mit  Bezug  auf  ihr  fast  aussehliossliches  Geschäft,  den 
Geld-  und  Handelsverkehr.  Es  hat  schon  frtllier  jemand 
gesagt:  „Wer  die  Juden  vom  Handel  zum  Ackerbau 
treibt,  ist  ihr  wahrer  Messias."  (Welt  und  Zeit,  V,  361, 
260.;  Die  Bussen :  Gelb  ist  der  Juden  Leibfarbe.  (Altmann 
VI,  471.;  Der  Jude  läaat  seine  Haut  gelb  sein,  damit 
CS  ihm  an  gelb  gemahne.  (Altmann  VI,  441.;  Gib  dem 
Juden  einen  Bul>el,  er  frisst  ein  ganz  Säulein.  In 
Tula  sagt  man:  Wttsste  der  Jude,  dass  die  Sau  einen 
halben  Kopeken  rersohluckt  hätte,  er  ftässe  sie.  —  Biete 
dem  Juden  tausend  Babel  fUr  sein  Weib;  er  bittet  noch 
um  einen  mehr  und  übergibt  dir  auch  seine  Tochter. 
(Altmann  VI,  424  u.  434.; 

13  Die  Juden  geben  ihr  meistes  Geld  aus  am  Pa- 

schafest,  die  Mauren  bei  Hochzeiten  und  die 
Christen  in  Processen.  —  tieinsbcrg  v.  4;  Gry- 

phius,  52. 

yikol.  CUnardu*  pflegte  zu  sagen :  „Er  wisse  ein  Sprich- 
wort, das  Erasmus  nicht  gewusst  hat ,  nembUch  dieses: 


Di«  Juden  Terschwenden  ihr  Gelt  mit  FestaB»liI«n  di« 

Moren  mit  Hoehzeiten  und  die  Christen  mit  JKaehtea." 

(Zinkgref,  I,  219.; 
Fr*.:  Juifs  en  Paaquas,  Mores  en  nopces,  Chrestiens  en 

plaidojors  despemdent  ieurs  döniers.    (Lercmx,  /,  194.- 

Kritxinger,  40&<>.; 
Span.:  El  judio  6ohaM  &  perder  con  paicnas,  el  moro 

con  bodas  y  el  oristiano  oon  esorituras.    (Bokn  I,  21S; 

Cahier,  3410.; 

14  Die  Juden  gehen  ihren  eigenen  Weg. 

Dan.:  Det  som  loed  Tel  ho«  J^deme,  loed  ilde  hos  de 
Lyrer.    (Prov.  dan.,  389.; 

15  Die  Juden  haben  ein  Schwein  geschlachtet  in 

dem  Tempel  Mosis,  in  Strumpf  geschissen 
und  Wurst  gen^acht ;  ist  das  nit  was  Corioses. 
(Braunschweig.) 

16  Die  Juden  schreiben  gern  mit  doppelter  Kreide. 

Die  Bussen  behaupten :  Wer  den  Juden  nun  Schmiede 
macht ,  der  muss  ihm  erst  das  Eisen  bezahlen  and  dann 
die  Nägel.    (Altmann   VI,  490.; 

17  Die  Juden  seynd  einem  Land  so  nutz  als  die 

Mäuss  auf  dem  Getraideboden  und  die  Mot- 
ten einem  Kleide.  —  Sirtor.378. 

Bogumü  GoUs  denkt  darüber  iuidors;  «r  n«nntsie(ia 
seiner  Naturgeschichte  der  fraate«)die  „treibondeHefe 
der  Weltgeschichte". 

18  Die  Juden   sind   des  Reichs  Knechte.  —  Graf, 

488,  5S. 

Bezieht  sich  auf  die  Ausnahmestellung,  welch«  da« 
specifisch  christliche  Mittelalter  den  Jaden  geaehalTen 
hatte;  sie  waren  so  gut  wie  rechtlos.  „Bin  Wergeid 
kam  ihnen  nicht  zu ,  weil  sie  unter  allen  SeheidemOmen 
standen;  denn  als  Jerusalem  erobert  wurde,  bot  man 
die  Juden  feil  und  gab  ihrer  dreissig  um  einaa  bOeen 
Pfennig."  (Wgi.  Spangenberg,  TU yVlI.)  Im  ScktpuAtn- 
Spiegel  (Waekemagel,  814;  heisst  es:  „Wenn  ein  rd- 
mischer  König  oder  Kaiser  gekrOnt  wird,  mag  er  den 
Juden  allenthalben  im  Beiche  Gut  und  Lisben  nehmen 
und  sie  tOdten  bis  auf  eine  kleine  Anzahl  sum  0«- 
dächtniss."  Allein  der  Kaiser  liess  sie  leben,  unter- 
stellte sie  dem  Schutze  seiner  Kammer  und  machte  sie 
zu  seinen  Melkkühen.  Naoh  den  Beichspolizeiordnun- 
gen  durfte  daher  niemand  Juden  halten,  der  nicht  tom 
Beiche  das  Becht  dazu  erworben  hatte. 

19  Die  Juden  thun  ebenso  viel  nutz  in  der  Welt 

schaffen  als  die  mauss  im  weitzen.  —  HVl/iw 
in  Hemorab.  Cent.,  13;  Wdl  und  Zeit.  V,8S.  68. 

20  Die  Juden  trincken  auss  den  Quellen ,  die  Grie- 

eben  auss  dem  Ablauff  und  die  Romer  (oder 
Lateiner)  auss  den  Pfützen.  —  Zinkfref,  f ,  HS. 

21  Die    (ungetanften)    Juden    verkauften    Jesum 

Christ;  war'  er  noch  auf  Erden,  er  würde  tob 
den  getauften  Juden  aber  verkaufet  werden. 

22  Drei  Juden  gehen  auf  einen  Armenier,  drei  Ar- 

menier auf  einen  Griechen  und  dann  bleibt 
noch  ein  Dutzend  Christen  übrig.  (OrieM.) 
(S.  Baseler  1.) 

23  Du  mnst  vber  einn  Juden  vnd  pfaffen  sein,  wilta 

Got  einn  ströin  hart  flechten.  —  Framck,  //.  S3^ 

24  E  Jud  heft  ömmcr  Glöck,  on  wenn  bei  bet  Möd- 

dag  liggt.  —  Frischbier ',  1835. 

25  Ehe  der  Jude  stirbt,  frisst  er  Schweinefleisch. 

(Oberlausüz.) 

Ein  Christ  würde  Hunde-  oder  Katzenfleisch  etseot 
wenn  dies  gegen  den  Tod  schützen  könnt«. 

26  Ein  alter  Jude  ohne  grosses  Gut.  ein  junger 

Kriegsmann  ohne  Muth ,  ein  alter  WeOier  ohne 
Fische ,  eine  grosse  Wirthschaft  ohne  Tische, 
eine  weite  Küche  ohne  Hunde,  ein  reicher 
Mann  ohne  viel  Freunde,  ein  alter  Wirths- 
knecht  ohne  Kreide,  ein  neues  Messer  ohne 
Schneide,  ein  grosser  Kaufmann  ohne  Schul- 
den, ein  alter  Hausmann  ohne  Sorgen,  ein 
alter  Doctor  ohne  Lehre ,  ein  alter  Hansvater 
ohne  Ehre,  ein  alter  Rath  ohne  gut  Gericht, 
ein  altes  Schiff  und  nngepicht,  grosse  (schöne) 
Städte  ohne  Mauern,  grosses  Leiden  ohne 
Trauern,  alte  Hühner,  die  nicht  schanen, 
junge  Gesellen,  die  nicht  narren,  ein  altes 
böses  Weib  ohne  Wort,  hab*  ich  mein  Leb- 
tag nicht  nennen  gehört 

Ich  lasse  dieser  spruohartigen  Zosamme&ttanmBff  dis 
grßssto  Priamel  bei  B.  Waidi»  folgwft,  von  dar  dia  vor- 
stehende wahrscheinlich  Anfang  and  BohloM 
bat.    Es  mag  hier  dahingestellt  lein,  ob  dicw 


Jude 


Jude 


1034 


«ia«  «i||(»ne  ICrflndunffd««»  Dlc)il«ri  bt.in  d»r«r8pnch- 
wnTlIloh««  toincr  2Icit  vutftmtdeiiftevtellt«  odOT  ob  «r, 
wi«  //.  Kurs  meint,  diu  bei  .4.  eun  KtUn-  (AU«  ptttr 
JtcAuüni,  .S,  17  >  bollodlipho  Priatnt^l  (•.  Maid)  weiit»r 
■  U'"  liot.     Ich  mAohtfü  drr  Ansicht  von  Ä»if*fi- 

<^"  •  vii'**',  S.  *l  btilreteu,  duM   WaldtM  nicUi 

»il<  •  Hiff     f'rfinnlni       Hondcm  mpist    das    im 

V"  lob^ualzt  und  v^rhuu- 

d'-  ,  /K,  Ua,  45— aoK  und 

1»"  ,  schwort  »at^t:  lüiu  lütor 

J'''  t(ul,  iMU   jutitfiT    Kriogaaman   onu   laut, 

•''J  M'  Met«  OD  Hebe,  ein  groaiRr  Jarmarokt 

om  ,    ...11  olior  Wcihctr  one  Fttoho,  oin   «rfO»»« 

WiutiaciliAfft  OD«  Tische ,  tit%  weite  Kacb«ti  ooe  HQude, 
rin  ratcborMftDU  oo  vlde  Frütido ,  ein  Älter  Müller  fme 
Knm,  oin  LenobtonTB»eher  on«  Hörn,  ein  Wurffel- 
mtwhwr  <ine  Boin,  oin  Hodcnaobneid^r  oue  Sl«in,  ein 
r«lcli«»r  BawT  on  weiti<4  Voldt,  nin  Kaaffinjin»  T»BOhi«n 
one  Gelt ,  «in  moobtig  KOnig  ono  Landt ,  ein  alter  Rhm»- 
tpr  vnbokaudt,  «in  alter  Srhueidor  onu  t^cher,  ein 
alter  Hteoher  one  Spar,  aio  frifober  Uoni^  rnd  nit 
■Um,  «in  gutor  Lauff«r  one  TOm,  via  «rroBser  Krlfiii, 
doch  obuo  ■ohA'.iQn.  vln  altar  fauJer  KAa«  uu  iMndnn, 
tili  gutoi  nier,  doch  ohne  Malti,  ein  Mfnti?«  MnfitdocU 
nne  äalti.  ein   gMi^r  K«eic(    vnil   nit    :  ü'utur 

friaohnr  Mott  on  L^wr,  ein  &Uf9  Faii.  oin 

■cbän»  ^H»««  Fravr  on  Just,  pjn  r^fJn  .IiiuH 

«Jt»  'r   F  '  '  frommer   Si  '  tju    iklit^r 

Kli-  Hitmrr,   «,  ,.-    Ki^tiitr, 

«In  .  ,    doch   Vn«! ■■  r    KirliU-r, 

▼nK^lIllt^«I ,  <  in  ffutor  hamju  Zim- 

liifTniiinn  ou  Hiol,  rin  aliin  ti<u, 

ein  newcs  MeAsor   ono   (»tlc  <  knn 

nno  kUnok,  oin  grotser  lu  ^D.kniT  .>i.i-  »(.mtk,  ein 
ehrlitU  frouimc  Fraw  on  •cbniii,  t-in  iUt*ir  Keaael  one 
rbam«  ein  vrr-->ä<*r  Fi^ch  nji  .iIImm  ffradt ,  ein  gro«Aer 
Begeu  <iii  .  . (TuLftn  vut»  borMrcu,  e^n 

•rtnoT  Ha  ,,   »Itor   KebcITol   vn««- 

nieMcn,   ■  ,-,,-<<  n.  .-iii  ,.U.  r  Doe- 

lor  ,|U'f 

M<  j  olö 

»l'<  '  i.üpi, 

«•II"  kiioilit    Mii  r.nu 

L<  li  1  ,   i'in  aU*  I  fiii 

all'  KUiclifn.  ■  I    der. 

rin  alr.  r  SLliuLstor  otie  Leder,  uiu  aUu  Kutc  SUiit  ou 
warton,  ein  altes  Mufltcr  oo«  itcbartpn,  ein  alti>r  J?ob«f- 
rt?r  onu  rüg,  ein  ahf«r  Krcmer  on  bcirug,  ein  ultur 
KUhetall  ono  Mitt,  ein  alter  roter  Fuchaei  on  Itst,  «in 
alter  Prleeter  one  Dach,  oin  alter  Bader  one  Bruuh,  luu 
al»*r  Aath  on  gut  gcricht,  ein  alt.  -  s.  lufl  vini  viige- 
hl<!ht,  «nn  alter  Belt«  od  alle  Lei  ^  ren 

aue   Atenae»   ein   altur   MoB^uer  itlte 

S|>iaa4trin  one  Plaeha.  ein  alt   Aj    l .  urt«, 

oiA  aller  E«cl  on«  FUrIx,  ein  alte«  McMiiucli  vii^cl««««<n, 
•La  alU'i  Titcbthudb  one  Feacn,  ein  ^ter  Wu«:bi-tfr  vn- 
beeehatft,  ein  alte  Wunden  vntrckraUt,  «*io  alt«  Scbaf, 
dooh  mbeat'bu.rn,  ein  alter  Zwirn,  doib  vnu-rwürii. 
•in  aliea  Diuttioro  ouc  •cbwartt^  ein  alt»-  KufTon  one 
b*rt«.  ein  aJter  Waldton  dürre  Beuioe,  ein  «Ite  \>tt«l 
an«  Treainn«  ein  alte«  Sieb  Tod  onu  lieber,  ein  »lU'f 
8cb0tse  ön«  Ko«lt«r,  ein  nower  Harnix-b  one  riemen, 
•In  BHtM  ftewpeu  one  atrienien,  ein  altar  Wagen  rngo- 
knarrt.  ein  alte  «toigen  mgeacharH.  eia  alte  Wunden 
oiMJ  «cbmertct^n,  viel  jung«  Kelber  one  «cbertzon, 
groeac  aehOnf  S>t«dt  one  Mawren,  grotaea  lalden  od« 
tmwren,  ein  alter  liauber  angefangen,  ein  altar  Dieb 
auch  vngebangen»  ein  Kinderuattcr  one  Ftmwen,  «in 
alter  BtuinmeU  one  Uawen.  cm  alter  Weinatock  vnbe> 
«ehnittrti,  ein  gute«  Pferd  docb  Tnbnritten  ,  ein  reiffe 
Oefvinn  TBpMBllet,  «ia  «nter  At-ker  vnbMlei,  rolffo 
Trurh-T-  r^'-rH--*     ~-  -■      "    •  1\  Qooch  gwt ,  ein 

*ltK  !,  Togebeteo,  ein 

t*!^'''  l'fTe!    TBrI     mgr- 

*lit«   vr<' ,  ■       ■.    voll 

ri*oi' 


bri. 

Bivr 

Krl 

tntf  mse'Hnndi' 

itn    :-■ 

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si«rt*  J  u  [ 


in  alter  Lau 

•itifn  Kfnd 


r    Wiolpr   oiM»   BOhuee, 
^dn  gttlir  Qmx^0ti  onu 

irm.  ein  ifl«e  Som- 

'■-  .rr<>n, 

Midi 

,,(,0- 

,inpr 


vngehcai 

gui. 

eil. 

tn>i 

oi» 
U(i  ■ 


guter  Bogen  one  Seeuo,  ein  alioe  bua«e  Weib  on  wort 
hab  ich  tnoin  tact  nit  nunuen  hört,  vnd  ein  ftiter  6o«k 
one  Bart»  int  all«  wiilvr  Nutiirlicb  art. 

27  Ein   armer  Judo  kann   nicht  wuchrni.  ^  fitdit, 

2&  i'An  .lud  lieho  nicht  einen  Pri>nairi{;  aufit  den 
«Hrn   Adel.   —    Lehmann,  II,  37iS.  |ü.1,  Stmruck.  1>4, 

29  Ein  »lud  eteckt  ko  voll  Al»j?öU<?rt'y  viid  Zaube- 
rey  ata  neun    Kühe  Unaro  iiobon.  —  itunhfU, 

ir>90,iii  /V/rt . //,  a<).'. .  LfiHu,''  IV.fitr.Jenah  17//.  1»«''. 

A.U»  dvn  Anatüru    '  u  mit  ibriMi  Judrnrer- 

folKuugen.     In  nnar  i  fn  kAum   hxiZTclf  hob, 

mit  welcbcttt  F-'""'-'  .i  v.,ri,,i,.i  «..Hleu 

•ind   und   in   ^  hat. 

Solbatredcnd  i>  ilcb- 

wCtti'-rn    ...i,,,  .,  ,,    ^orde 

kri  makuuRcn, 

di<  «in  au»KO- 

•j>i  i'-in  oin  fa- 

D.i  .  u    «II    die 

Sl'  -lua  Nttxa- 

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Judi  ti    *l 

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I  <«l  nn.  /m- 
„lU  dof 
olter  nicht 
■i«n    rtallon, 

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r    »O- 

hri- 
inen 


(Jorrettur  Icac ,    l.-cri> 

eben  in  tialaci  atati^ 

«tenblut,   da*   ein   An-' 

Knaben  mit  einer  Schtru  ^cuntxt  kut. 

30  Em  Jude  macht  kcinfn  Markt. 

In  Gali  ti  Kwai  Jud&n  und  a:wei  JunAirniten 

daxu,  ein  <    Marki  4u   uiacUen;    in   M«itatid: 

iwei  Fru  i    «Kin»;  in  Böhmen  rwf»l  oilr-r  u.tob 

b«Mer  dl  '"'M  137. )_    {':■       '         -',   jh,; 

ßtüim,:  .Ted,  iirk.     (CfUi 

Kroitt,:  .leil- ujma.    (Öci<^'         ._      '<.) 

31  Ein  Jude  sagt,  links  sei  recht  und  »ein  Hinter- 

mau]  Bei  das  Vordertn&uL 

32  Einem  Juden  glaube  nicht  und  wenn  er  vom 

nimmel  wäre.    (I\nih,\ 

1)aa  Spricbwort   bat  die   polniicheo  uutl  ruaaiichnn 
Uaodal^uden  im  Aage. 
Mhd.:  Davon  «tUleci  iie  (die  Juden)  d«a  reioboe  kneubt« 
ein.    (Wackvniaigti,  2U.J 

33  En  Jade  blül  en  Jude  un  wenn   hc  slApf.  bot 

a'n  Middag. 

Um  lU  ««gon,  daM  iicU  die  Eigenheiten  4ea  jadiiolien 
Cbaraktor«,  w4rea  ai«  auch  lau{<e  «ujttckgelreten,  unter 
gewiaaen  Uraatünden  eeiguu.     1,8.  Banot  itt,  84   u.  UA).) 

:W  Ea  darff  jm  keiner  gedenckea ,  dits  einer  Juden 
l^-ych ,  er  sehe  nur  eben  »uff,  das  er  jhn  nicht 
besoheisR.  —  Franck,  HW/lindi.  CLMfl*'. 

35  E«  fT'  !  ^in  Jüdin  dnÄU»  um  Einen  ScUwei- 

Z' 1  ',  und   neun  Schweizer  (BaÄcIer), 

um  r.iurii  Oenfer  zu  hetrtigfn.  \SchM^j.)  — 
Eitdtin ,  %*k\ .  Aituirri^ii^r/,  ai.  13.  AJr/r.  3901 .  Sim 

I  I    iincb  aohllmmf^r   ala 

H"  "'««Tnjjt  dnd  |}oitl«eho, 

11  tr«    un  li^noie, 

>x   t«rt««   eoQtr* 

'  'öl  un  Ba- 

•     /.  19» J 

.    hitndeln, 

I  hobrÄt-nt.  — 


Ht/a*»L>uitf  uuv  iiau. ' 
Kremttr,  aila  Veeiali. 

dt«   Dil  kP«M€lk,    alte       j i   ^ 

i«  dJe  ftU  iMtr««,  «UM  *li«9  bi*«t 


de  Hing 


mat 


1035 


Jude 


Jude 


1036 


tragende  Juden,  d.  i.  die  Eaufleuth,  die  trei- 
ben mehr  wucher  als  die  Juden  selbst;  die 
beschnittenen  Juden.  —  Diony$.  Ueiander,  s.  2. 
Well  und  Zeit,  V,  92.  81  ;  /.inkgref,  III,  113. 

38  Es  stirbt  ein  Jude,  wenn  zwei  über  Kreuz  pis- 

sen. —  Frischbier*,  1823. 

39  Fluddrige  (zerlumpte)  Juden  haben  das  meiste 

Geld.    (Westf.j 

40  Frisch  getaufte  Juden  und  neugebackene  Ba- 

rone erkennt  man  am-  Tone. 

41  Getaufter  Jud*   thut  selten   gut    CBedburg.j  — 

Boebel,  146. 

Der  Neagrieche  farobtet  besonden  bankrotte  Juden ; 
er  sagt:  Ein  bankrotter  Jode  darchsiebt  seine  alten 
Kecbnangen.  Der  Caecbe  aber  tagt:  Mit  dem  getauften 
Juden  nur  wieder  im  Wasser.    (Reituberg  V,  36.J 

42  Getaufter  Jude,    beschnittener  Christ.  —   Graf, 

488,  55;  Körte,  3205  a.  3986;  lirnun,  I,  1681;  Reituberg 
V,  36;  Simrock,  5263. 

Aehnlicb  ruBsiscb  AUmann  VI,  401.  —  Wiewol  die 
meisten  Judonbekebrungen  nichts  als  tAuschender  Na- 
menwechsel sind,  so  werden  doch  die  Missionsbestre- 
bungen mit  viel  Kosten,  grossem  Aufwand  ron  from- 
men Redensarten  und  einem  von  dem  obigen  Spriob- 
worte  angezeigten  Erfolge  förtgeaetit.  Jemand  nannte 
einen  getauften  Juden  ein  leeres  Blatt  zwischen  dem 
Alten  und  Neuen  Testament.  Es  gibt  nur  eine  erfolg- 
reiche Missionarin ,  die  ttberzeugende  Macht  der  Wahr- 
heit. Wenn  das  Ohristenthum  diese  auf  seiner  Seite 
hat,  sind  alle  andern  dberflassigi  fehlt  jene,  schAdlicb. 
—  Ein  maiuzer  Prftlat,  ein  getaufter  Jude,  hinterliess 
Tor  einigen  Jahrhunderten  seinen  Erben  eine  goldene 
Katze  mit  einer  goldenen  Maus,  mit  folgender  Auf- 
schrift: „So  wenig  diese  Katze  diese  Maos  frisst,  so 
wenig  wird  ein  Jud»  ein  guter  Christ." 

Böhm.:  Zid  kften^,  vlk  skroeenf ,  to  Je  nepfitel  smlfen^. 
(Öelakovtky,  236.; 

Potn,:  Mieoa  zkowany,  wilk  cbowany,  pnyjaciel  Jcdnany, 
ijd  chrzczony  —  nie  pewny.     (Öelakovaky ,  236.^ 

43  Haust  du   meinen  Juden,   so  hau*  ich   deinen 

Juden.  —   Graf,  530,  358. 

44  In  einem  Juden  stecken  drei  Christen  und  in 

einem  Yankee  drei  Juden. 

45  Joden  un  Ministen  ^  bedregt  alle  Christen.  (Ott- 

fries.)  —  Frwnmuiin,  VI,  K4,  745;  Buern,  737. 

>)  Ministen,  Menisten,  Mennoniten,  Mennonisten. 
(Stürenburg,  HS.)  —  Wenn  die  Russen  genau  unterrichtet 
sind ,  lassen  sie  sich  aber  auch ,  fiills  es  sonst  jemand 
▼ermiag,  wieder  betrügen:  Betrttge  den  Juden,  sagen 
sie.  so  kUsst  er  dich;  kOsse  den  Juden,  so  betrogt  er 
dich.    (Reintbtrg   V,  31.) 

46  Joden  und  Ministen  sünd  de  Düfel  sin  Christen. 

(OttfHet.)  —  llauskalender,  lU. 

47  Jud'  bleibt  Jud*  und  wenn  er  auch  Sporen  an  den 

Stiefeln   trägt.  —  Gutzkow,  Hüter  vom  Geist,  I,  120. 

48  Jud*  und  Kauwertz  (Judenchristen)  findet  man 

allerwärts.  —  Nass.  Schulbl,XlV,  5. 

49  Jud'  und  Tatar  ist  einerlei  Waar*.   (Lit.J  —  Iteins- 

berg  V.  29. 

50  Jud'  und  Weib  sind  Ein  Leib. 

Sie  haben  in  ihrem  Charakter  grosse  Aehnlichkeiten, 
worQber  sich  wol  Bogumil  Goltz  in  seiner  Naturge- 
ackichtt  der  Frauen  am  treffendsten  ausgesprochen  hat. 
Es  heisst  dort  s.  B.r  „Die  Juden  und  die  Weiber  sind 
furchtsam  und  widerspenstig,  spröde  und  slhe,  sanft 
und  heftig,  leidenschaftlich  und  dooh  nicht  brutal, 
barmherzig  und  egoistisch,  geld-  und  gewinnsüchtig; 
sie  sind  knanserig  und  verschwenden  gleich  wol  mit 
Prahlerei;  sie  sind  leicht  erschöpft  und  noch  leichter 
restaurirt;  sie  zeigen  sich  ausdauernd  und  doch  ab- 
springend, confuB  und  scharf  unterscheidend,  oberflftoh- 
lieh  und  sorupulös,  zerstreut  und  keinen  Augenblick 
ihre  Interessen  vergessend,  conoentrirt  und  doch  lerfah- 
ren,  muttorwitzig  und  unwissend,  phantastisoh  und 
trivial,  eigensinnig  und  schweigsam,  eigenartig  und 
gleichwol  über  denselben  natürlichen  Leisten  des  Ge- 
schlechts und  der  Basse  geschlagen.  Sie  sind  talent- 
voll, praktisch,  anstellig,  in  allen  Sätteln  gerecht  und 
gleichwol  pfuscherhaft  durch  und  durch  u.  s.  w." 

51  Juden,  Fuet  und  Pfaffen  machen  manchen  Affen. 

.,Der  Jud  mit  dem  Oesuch  (hohen  Zinsen),  der 
Pfaffe  mit  dem  Buch,  die  Fuet  unterm  Tuch  das  wird 
verflt  manig  Schuch."    (Kitrlrin,  350.; 

52  Juden    muss   man   mit   Juden   überzeugen.  — 

Graf,  457 ,  .*>12. 

Um  durch  Zeugen  einen  .Tnden  zu  überweisen,  mussto 
unter  den  Zeugen  wenigstens  Sin  Jude  sein. 
■  ilhd.:   Ein  Judenu    mucs  man    mit  judenn   ttberzcugcn. 
(Maurer,  I,  172.; 


53  Juden,  Schotten  vnd  bös  Gelt  findet  man  in 

aller  Welt.  —  Fischer,  Pgatter,  852,  4. 

54  Juden  seid  ihr,  Juden  bleibt  ihr.  —  Graf,  ms,  m. 

Es  würde  daher  besser  sein,  die  Judenmisaionen  enl- 
tivirton  einen  Tbeil  der  afrikanischen  Wüste. 
Mhd.:  Joden  sy  gy,  Joden  blyve  gy.   (Wettpkale»,  Itl,  79.; 

55  Juden   sitzen   in  der  Fürsten  Friede.  —   Grti, 

488,  53. 
Den  sie  durch  ein  hohes  Schutzgeld  erkaufen  nanssten. 

56  Juden  und  beladene  Wagen  gehen  nicht  gern 

übers  £i8. 

Uotl. :  De  kinderen  Abrahams  durven  zieh  nlet  ligt  op  iwak 
ijs  wagen.    (Harrebomee ,  I,  401^.; 

57  Juden  und  Edelleute  halten  zusammen.  —  Eise- 

lein,  350;  Simrock .  5268 ;  Körte,  3198. 

N&mlich  jede  Körperschaft  anter  sich;  daher  auch 
der  Bessere  sieh  des  Schlimmen  gemeiniglich  gegen 
andere  St&nde  annimmt.  So  ergriff  s.  B.  beim  Sturze 
des  firaazösisohen  Adels  der  bessere  deutsche  dessen 
Partei  oft  sehwirmerisofa. 

58  Juden  und  Iilöhc  sind  die  ungeduldigsten  Ge- 

schöpfe auf  Erden.  —  Wdt  und  Zeit,  F,  s«5,  296. 

59  Juden  und  Juristen  sind  bitterböse  Christen. 

60  Juden  und  Krämersleut'  sind  des  Teufels  seine 

Freud*  (oder:    dienen  dem  Teufel   zu   aller 
Zeit). 

Die  Engländer  sagen:  Ein  englischer  Kr&mer,  ein 
Jude,  ein  Basler,  eine  alte  Nonne,  ein  HoCichxans  und 
ein  Affe  sind  des  Teufels  Sakramente.    (Reituberg  V,  1.) 

61  Kein  Jude  kann  weiter  Gewer  sein,  als  sein  Haus 

reicht.  —   Cra/",  261,  235. 

Wer  von  einem  Juden  kaufte,  musste  voraossetsea, 
es  könne  gestohlenes  Gut  rsein  und  ohne  Entschftdi- 
gnng  für  ihn  vom  rechtmässigen  Besitxer  in  Anspruch 
genommen  werden.  Jeder  andere  Verkäufer  musste  den 
Erwerb  nachweisen ,  den  Vorbesitser  nennen  und  Qewcr 
leisten ;  nur  für  die  Juden  fand  ehedem  eine  Aosnahne 
statt;  sie  hatten  das  besondere  Vorrecht,  auch  auf  ge- 
stohlenes Gut  Geld  KU  leihen  und  im  gegebenen  Falle 
dem  Eigenthümer  die  Heransgabe  des  Pundee  verwei- 
gom  zu  dürfen.  Kaufte  ein  Christ  ein  solches  Pfand, 
so  war  er  natürlich  nie  sicher,  dass  ihm  die  Sache  ,ient- 
wert"  wurde. 
Mkd.:  Eeynn  Jude  verrer  geweren  mag  keynes  kaofies 
wen  also  verre  sein  haus  wendet.     (Tküngen.  72,  352.; 

62  Keines  Juden  Eid  geht  über   einen  Christen' 

mann.  —  Gra^,  457.  511. 

Die  Fähigkeit,  ein  gerichtliches  Zeugniss  eidUeh  ab- 
zulegen, war  im  Mittelalter  sehr  beschränkt  und  von 
vielen  Umständen  abhängig,  wie  dies  durch  eine  An- 
zahl von  Sprichwörtern  für  einzelne  Fälle  dargetbaa 
wird.  Zur  Erklärung  des  obigen  ist  an  bemerken  (vgl. 
(jraf,  464;,  dass  Juden  und  Heiden  rechtlos 


gegen  einen  Christon  kein  Zeugniss  ablegen  konatea. 
Von  den  Juden  glaubte  man,  dass  sie  sich  jährlich  am 
Versöhnungsfeste  von  allen  auf  Christen  beattgliehsn 
Eiden  lossprechen  Hessen.  CVgU  Oraf,  457,  512.;  (8.  Gast 
62  u.  101.) 
Mhd. :  Deheines  Juden  eid  g6t  gegen  einen  Kristen.  (  Wacker- 
nagel, 206,  214.; 

63  Man  darff  keiner  Juden  mehr,  es  sind  andere, 

die  wuchern  können.  —  Petri,  II,  444. 

Juden  und  Wucherer  sind  im  Sprachgebranch  des 
Volks  fast  gleichbedeutend,  und  dennoah  sind  die  Juden 
durch  die  christliche  Obrigkeit  einer  Arflhem  rielg«- 
rühmten  Zeit  förmlich  zu  den  Wucherern  gemaoht  wor- 
den, als  welche  sie  später  verrufen  aind.  Die  Juden 
waren  rechtlos ;  sie  genossen  blos  Schntarecht«  seitens 
des  Kaisers,  die  sie  sehr  theuer  besiJilen  mnaeten, 
wodurch  sie  die  Melkkühe  des  Beiobs  wurden.  Um 
ihnen  viel  auspressen  zu  können,  mussten  sie  erst  viel 
besitzen.  Um  den  Jndensehnts  recht  elntragUeh  sn  ma- 
chen, verlieh  man  ihnen  besondere  Beohte,  nameatlioh 
hinsichtlich  der  Faustpfänder  und  des  Zinsennehmens. 
die  sie  in  einer  Weise  benutzten,  dass  60 — TO  Procent 
nicht  ungewöhnlich  schien.  (l^gL  Bodmtmn,  716  nnd 
Mittermaier,  Deutsche»  Fritatrecht,  liandshnt  1837,  II, 
626.;  So  wurden  Wucherer  und  Jude  gleichbedevtand, 
und  ein  christlicher  Pfandleiher  hiees  anm  Untersohiede 
„getaufter  Jude".  CVgl.  Wettenrieder ,  //,  86.;  Hit 
ihrem  Reichthum  wuchs  aber  auch  der  Hast  des  Volks 
gegen  sie,  die  „schnöden,  stinkenden  Ootteevertchter** 
(Vgl.  Lichner,  113,  19i;,  der  selbst  am  Galgen  die  Jaden 
noch  nicht  als  gleichberechtigt  mit  den  Christen  an- 
erkannte. Sie  erhielten  ausserhalb  des  christliohea  Gal- 
gens einen  eigenen  Balken ,  und  wnrden ,  einen  But  bH 
heissem  Pech  auf  dem  Kopfe,  zwischen  awai  wüÜmb- 
den  Hunden  aufgekuUpft.  Hut  und  Hand  fielen  aar 
dann  weg,  wenn  sie  in  der  Todesstunde  Ohrieten  war> 
den.  (Urirnm.  Rec/ttaalt, ,  GSi;  Siebenkee»,  itatmaUn 
tur  nümbtrgischen  Geschichte,  Altdorf,  II,  592t  Tenaitr, 
Laienspiegel,  Augsburg  1509,  8.  119.; 

64  Man  kann  lewer  (lieber)  sämJüd^n  watt  schalli 

(schuldig)  sin  as  en  Barn.     (Rendiburf.) 


Jude 


Jade 


1088 


[$3  Mer  kann  dem  Jiil  nit  weber  thuxi,  mer  gefin, 
was  er  fordert  —  fmdUm,  90s. 

Da  dat  Judo  faal  einxig  «nf  ätu  UDgewiHCO  HaikIcI 
fto^owivicn  war,  lo  »ucbta  er  natarlich  tteti  dea  höclial 
inOglichcn  Go»-iim  lu  riucU^n.  WeoD  «r  nun  d&t  yuu 
ilitu  OAfurdorlo  uLuü  Zogeruntr  «rhiell ,  ao  bCirt»  mui 
vub  «tiuer  Svito  dou  Auaruf :  ,,H«^tt'  i*-'^  nur  iu»iir  !{*-'< 
fordurti*' 

Mit  dem  getauften  Juden  gleich  wieder  unters 
WttÄSer.  —   f'riwhbier^,  1BJ2. 

Warum  uaft  mAn  ■!«  denn  ertt,  wenn  M  olchli 
u&utir 

C7  Mit  Juden  und  Pfafien  habe  nichts  zu  schafifen  t 
|6d  'JSe  ikrme  Jüd  kan  net  wöchre.     föiirtTtj  —  Fir- 

mertHh,  /.  4*3.  ii:    htKhdmUch  bei  lUihl^  Awfllr«.  3y4. 

69  ^Schlägst  du  meinen  Juden,  so  schlag*  ich  dei- 
nen Juden.  —  Simrock,  iUli:  /f»'i/n6cry  V,  14, 

\Vird  ia  dem  Sinua  gabraucbt:  Wia  du  mir,  «O  icb 
dir,  und  wird  aut  aiaer  Anekdote  bertjeluitvl.  Zw«l 
ollaof!  PoatwagoQ  begegnen  iiob.  Ia  jedem  dorsrlbvu 
■itit  tfiii  Judci,  d«r  dtttn  etttgcgciikomm^^ndPD  Puttllluu 
üt^t  letxteu  Fahrt  dai  Trinkgeld  voreutbAltuik  halte, 
wufilr  licU  der  «i&a  PuatiUou  dadurch  rAobt,  daa«  or 
Ita  Vurubürfahr«n  mit  der  Poitaohe  in  d«u  Wagtu  dv« 
anderu  «cbiägt^  Der  and«ro  PuttiHou  thjiL  «in  Uknch«a 
uutcr  dem  apriciiwOrtlicb  gewurdcnoa  Zuruf:  äcbliigit 
do  atüitioa  Jud«n,  lo  schlag'  icb  deinon  Juden. 

[70  Sei  ein  Jude^  oder  spiele  nicht  mit  der  Thora. 
—  Iturckham,  UV. 

Waa  nuui  h«l«it  «jid  bckeont,  »oll  otui  anoh  wirk- 
lich ««in. 

[7 1  Truu  keinem  Juden  bei  seinem  Eid  und  keinem 
Wulf  auf  grüner  Ileid'.  —  Parötniak<m,»6l. 

IS  Twei  Jude  wete,  wat  e  BröU  koat't.  —  Fmth- 

w<^r^  wie. 
73  Ueber  Juden  und  Flöhe  schreien  viele  Wehe. 

I74  Wttnn  ein  Jud  den  andern,  ein  Pfaff  den  an- 
dorn  oder  ein  Weib  das  andere  betreugt,  so 
lacht  ÜOtt  im  Himmel.  —  amler,  /J/,W;  Leh- 
mann,  //.861,  S3.  Etnirin ,  ibö i  Stmrodt,  UM;  liPtiw 
berg  V,  S4. 

75  Wann  t  up  den  Jiuden  eoren  langen  Dag  (Ver- 
aühnungafeat)  gued  Wear  is,  dann  bliwt  et 
den  gauflsen  Hearwest  gued.    (üürt-n.) 

7C  Wenn  de  Jüd  ins  Derp  kömmt,  belle  de  Iluing. 

(i^lbing.)   —  FrUckbier  ',  iftJT, 

77  Wenn  die  Juden  von  Moses  reden,  so  denken 
sie  auch  an  die  Propheten. 

D.  h.  lia  fa««au  iLu  iu  der  Bedeutung  von  <j«ld  auT. 
Auch  die  ituaten  aagon:  iJi«  Juden  t|irftcb«ii  wol  vuni 
Hiiiul,  Aber  ale  doni(.«u  nicht  an  Mu»m.  —  NVunu  dir  Kub- 
tntlch  im  Preise  aleigt ,  |  tnnkt  der  Judo  die  Milcb 
•etuet  Woibea.    {ReUaOer'j   V.U.) 

Weuu'eiu  Jüd  einem  üueht,  su  wünscht  er  jhm, 
dass  jhm  Gnus  vor  der  Thür  wachse.  —  /V(n. 
it.  «i. 

Wenn  ein  Jude  Geld  zu  empfangen  hat,  kommt 
CT  immer  eine  Stunde  zu  friili;  wenn  er  brin- 
gen soll,  wenigsten»  eine  xa  titäL  —  wvn  md 

leit.  lt.  UJ.  Sfii. 

90  Wenn  man  dem  Juden   eine  Sau  sehickt,   so 
wird  er  erfreut,  wie  der  Pfaffe,  dem  man  die 
Maid  geschlagen.  —  Eitetvin,  ääi. 
/.a<.-  Veneri  «uem  üamobtrit.    (KUtitin,  S&t  j 

ül  Wewt's  nur  Ewaa  Jehudim  (Juden)  get,  kloppt 
auncr  Schule  un  auner  get  Schule  (zur  Syna- 
goge). —   Tdiidlau.  i\i. 

iHo  ÄAlUngUolüuiit  ani  Jodcntbnm  w(rd  aicb   trot« 

Aller  Badranguia*»  erhallen      Tn  frühem  Zeiten   wurde 

dareh  den  QemaiBde<li  1«  Klopfen  an  dl«  Thttr 

JediM  •IhmIoad  abbi  l-  Synagoge  (Svhulel»  «in* 

yelÄdan.    (Ti»Atomt  .j. 

9Ü  Wer  alten  Juden  tuulWi  wüJ,  der  verliert  des 

Wassers  viel. 
S3  Wer  bi  de  Jude  chaufl,  darf  na  *8  halb  bieU^. 

Ctlautmtcin,)   -^   .VfAiprtf ,  /i.  tS4.  44. 

M  Mer  einem  Juden  die  IliUae  bietet ,  iat  schon 

betrogen« 
A&  Wer  oinc-m  Judt^n  glaubt  nnd  Gott  vfrleugnct^ 

\»X  ewig  verloren,  —  rrw<*6H-r'.  i»34. 
M  Wrr  eiuum  Juden  gUubt  und  V  Hctt  verkauft^ 

dt^r  mu«  sich  auf»  Stroh  kgcn.      R^rv, «..-  1 


%1  Wer  einem  Juden  traut  auf  seinen  £id,  und 
einem  Wolf  auf  grüne^r  Ueid',  und  titiem 
Freund  auf  sein  Gewissen,  der  wird  von  allen 
dreien  beschissen. 

Die  Vonotler  aogoo:  OlAQbe  niobi  der  f  ran,  die  weint, 
dem  Pferde,  daa  tobwititt  und  dem  .luJcu,  dur  arbwittt. 
VnA:  Judaneid,  Kliirbidt  )a  «ler  Nacbt  uitit  Kfuuou« 
tbrüUPQ  ajttd  kftlü«!«  Hellen  worlli.  Iji  (JAlijEiiu:  Kuumi 
Juden  glaub«  nicht  uii<l  wcun  er  vom  Himmvl  wAi()4 
^KriimfMrg  f    '2t;    V.  V^ } 

88  Wer  einen  Juden  bescheisst,  süudigt  wie  einer, 

so  auf  die  Würfel  hofirt.  —  Uaeiri» ,  ish\ .  >»»n- 
rock,  MG7.  KMi».  520».  He\n»b€i)i  V.  5S. 

89  Wer  euien  Juden  botrügt,  bekommt  einen  er- 

sten PlaU  im  HinimeL 

UiAL:    \>\v  vvunu   ^  *     "  '        neu  itool   in  dm 

itutui-1  boblieu. 

90  Wer  einen  Jui  _  iint  zehn  Juhr 

Ablass. 

Ka  lüU  Aber  die  AuftfAb«  nicht  gA     1  ei  eht  crln. 
Ol  Wülsin   ein   Juden    bethegen,    so   mus^tu   ein 

Jud  seyn.  —  Uthmatm,  II,  »se,  4J1,*  Simrock,  Ä264; 
Jvüfti-,  32U0  ,  /lt'iH»6crt;    1'.  »^ 

93  Wo  der  Jude  hingopjsst  hat,  da  wachsen  rot  ho 
Kartoffeln.     (Hrc*Uiu.) 

93  Wo  Juden  und  Kohlen ,  da  iat's  zum  Teufelholen. 

Vgl,  2u!ti  Curbrte/t  a^j  AarUbad  iin  FautUoton  der 
wiener  Fruttfitm  l(i.  Juni  l4»t>»,  Mr.  liü. 

94  Wo  viele  Juden  sind,    da  sind  viel  Diebe.  — 

Kärlr,  3199. 

I>or  WalAche:  Kiu  echter  Jude  nicmAla  iitit^  hia 
du  von  tbm  betrogen  biil.  Her  Kleinru««e:  Dar  Jude 
bat  den  Betrug  nicht  gi^ierut,  ur  iat  im  angeboren. 
Der  Pole:  Der  Jude  lat  ron  jeher  ein  Iteirttg«».  Der 
CctiChe:  Der  Judo  biiirUi;!,  äucfi  weuu  er  betc^  Der 
Ituaae:  Hiu  Judi?  ist  '-üb  ielb«(  ea  betrügen, 

wenn  ihm  gt^rude  cui  >lt.     lud  fugt  tu  einem 

Audvm   hpricbwort    i  'loau;    Wir    bAben    diu 

Ukuae  Auf  d«n>  Ku^l^i  *'*<•■!'  Jude  bat  du  im  llurxon. 
(lirtMtrtrjf  V,  M.)  Die»uu  jUetuUcb  altgeueiu  g«balte- 
nen  AuaaprUcheo  gegeuQber  möchte  leb  dt«  IJemorkung 
belfUgcu,  daaa  ich  awar  acbuu  vcraubiüdi<nL>nial  vi>n 
Cbriaten,  Aber  noch  nie  von  einem  Juden  betrogen 
worden  biu. 

95  Wormser  Juden,  fromme  Juden.  —  Vi*ior.,  IV.  9Z : 

Kdrt«.  69 7S  .  f'töf.  *a»*  *6.  Simrock,  5873,  neifubcrg  V.  33. 
H'a-jeiuitl  «rklArt  die»  Spriobwort  aua  einer  alteu 
Snge,  nAch  welcher  aohon  vor  Chnati  Ueburt  Juden 
in  Deutacblaud  goweaen  loicu,  gani  beaondor«  Aber  au 
Wanaa.  Die4c  eollcu  in  frttbern  JAhrhnuderteo  den 
deutaobon  Kuiieru  Auf  dju  klarate  bowieaen  hAben, 
dASs  ihre  Yurfahren  ticb  acliou  lange  vor  Chrieti  Ge- 
burt m  Wormt  niedergelaaaen  nnd  lie  a]«o  keinen  Au- 
Uieil  An  der  VcrurlbeilUDg  tuid  Jü-eazigung  Jotu  g«- 
bAbt,  worAuf  aie  vcrn  den  KAleera  mit  groaieu  Frei- 
heiten und  Privilegien  beaohenkt  worden  aeien,  wai 
au  dvm  obigcu  äpricUwort  VorAnlAAaung  gegebtiu  habe. 
Die  in  der  Htadt  Wi>rma  wohnenden  Itraeliten  rUhmen 
«UiCh  ihre  iiyuagoge  als  die  Uloatu  tu  ganz  Doutach- 
Und,  Ihre  Jlabbiner  hatten  In  fruborn  Jahrhuudertea 
den  VorrAng  vor  Allen  deatachen  Itabbluein.  Man  aetat 
die  KrbAUung  dee  Tentpel«  in  daa  Jabr  .jSS  v.  Chr. 
Wie  die  wormaor,  io  gnlten  auob  diu  Jud«n  von  Ulm 
äu  nnbetcholton  und  an  der  Krousiijung  untohulditr, 
weil  aie  ecbon  snr  Z.«it  dieiea  Ereigniaiea  in  Drutkch» 
Luid  Anaaaaig  geweaeu  «ein  «uUeu.  (Vgl.  darüber  Unt/, 
4^'ji  S.  C.  W.  Spiker,  L't(fr  die  vlumaUif*  und  Jetiiff* 
lagt  d«r  JtutUn  tn  beutMchlanti ,  FIaIIu  l»Oi^;  J.  V.  um 
Arttin,  QetCkichU  der  Juät»  i«  fiuiern.)  Man  b**grclfl 
Qbrigena  ohne  vulletündigo  Verleugnung  alle«  geauudtn 
Menacbenverctandea  nicht,  wie  die  Judeu  In  und  auRsor 
PalAaUna,  die  nicht  gerade  „Krousigo**  geaahrion,  we* 
nigc-r  gut  and  frumm  lein  aollen,  aU  diu  vu  Ulm  und 
Wormi. 
lai.:  Ju>lA«i  \Vi>nnatieuat>a ,  Judn«!  t»oul.    (fittor.,  rJi,  TA.) 

96  WoriQser   Juden,   gute   Juden;    KJosterpfuireu, 

böse   Pfaffen.   —   hlQ»(etri,tri;et  .»1.6. 

97  Zehn  Juden   mit  den  grussten  Nasen  jagt  Ein 

Rekrot^  wie  die  Hasen. 

98  Zwei  viusen,  was  eine  Brille  kostet.  — 

y  II    -   »<-.-i....  i<-irrhtriebpne  werden  etn* 

Alf  '■ 

JfoU.  ^«m  bril  koit.    (tUvt*- 

•9a  Anf  der  Judeu  Christtag  (Wvihmicht).  <s.  Xim. 


1039 


Jode 


Jfldeln — Jndeneid 


1040 


•  100  Beim  Juden  Gevatter  stehen.   (S.  Leihhaus.)  — 

Körte,  2103.  Braun,  !.  779. 
•101  Beschnittener  oder  unbeßchnittener  Jude. 

„  Beflchneidung  ein  Diplom»  ist,  das  Venus  aoaatellt 
manchem  Christ."    (buüfr.) 

•102  Bin  kein  .lud',  leck'  keine  Sau.    (Rou-Thal.) 

Als  Antwort  auf  die  Einladung  Ellenbogen  G,  Ho- 
bel .'». 

•103  Da  es8  wie  'ne  Jüd,  wa  mer  den  vür  eraus- 
wirp,  da  körnt  a  hengen  wieder  erenn.  (Bed- 
burg.) 

•104  Da  habt  ihr  euern  Juden.    (Köihen.) 

W&hrend  der  Choleraseit  war  in  dem  Hanse  eines 
Einwohners  zu  Köthen  ein  alter  Jude  gestorben ,  dessen 
Leiche  er  ohne  Zügem  fortgeschafft  wissen  wollte.  Da 
es  ihm  nicht  gelang,  dies  dnrchsusetsen ,  auch  keiner 
der  Glaubensgenossen  sich  an  der  Leiche  wagte,  lud 
er  dieselbe  auf  einen  Schubkarren  und  brachte  sie  so 
nach  der  Wohnnng  des  Schames  (jQdischen  Kftsters), 
indem  er  die  obigen  sprichwörtlich  gewordenen  Worte 
hineinrief.  Sein  Verfahren  blieb  indess  nicht  ohne 
Ahndung. 

•^105  Da  hat  der  Jude  drauf  gespuckt.    (Henn^erg.) 
Scherzhaft  zu  einem  Kinde,  das  ein  Loch  im  Kleid 
oder  Hemd  hat. 

•IOC  Darauf  gibt  (leiht)  kein  Jude  was. 

„Es  ist  kein  Jnd  im  gantsen  Elsass,  der  ein  Batzen 
darauff  lyhe."  (Fremck ,  t'om  grewl.  Latter  der  Truncken- 
heity  22  ^; 

Holl.:  Er  is  zooveel,  daar  de  lombard  geen  geld  op  geefl. 
(Harrebomre,  II,  Zh.) 

Ung.:  A'  Zsidö  se  &d  valamit  a*  Toltra.    (Gaul,  839.; 

•  107  Daraus  kann  kein  Jude  gescheit  (klug)  werden- 

Holt.:   Geen  Jood  kan  ernit  wijs  .worden.    (Ifarrebotnie, 

1, 365 1».; 

•  108  Das  haben  ihm  die  Juden  angethan.  —  Frisch- 

hier  ',  1816. 
Wenn  jemand  von  irgendetwas  nicht  lassen  kann. 

•  109  Das  hält  kein  Jude  aus  (und  wenn  er  steinalt 

ist).     (Königsberg.) —  FmcWri«**,  1817. 

Obgleich  die  Jaden,  wie  ihre  Gteschichte  beweist, 
sehr  Tiel  ansgehalten  haben. 

•110  Das  ist  der  ewige  Jude. 

Frz.:  C'est  le  Juif  errant.    (Startchedel,  412.; 

•111  Das  kann  ein  kranker  Jude  essen. 

Um  eine  Speise  als  onacUldlich  oder  sehr  gut  zu  em- 
pfehlen, zu  loben. 
•112  Das  müsste  (würde)  einen  Juden  verdriessen. 

(8.  Tenfel.) 

„...Bin  jaden  solt  es  wol  Terdriessen. *•     (Waldit, 
11,31,  119.; 
•113  Das  nimmt  dir  (oder:  dem  nimmt's)  kein  Jud' 
mehr  ab.     (niedlingen.) 
Er  hat  seine  Leotion,  seine  PrOgel. 
*114  Dat  is  dn  arg  Jude.  —  Ddhnert,  209*». 

Sagt  man  Ton  einem  Christen,  der  unbilligen  Ge- 
winn, ftberm&ssige  Zinsen  nimmt 

•115  Dat  kann  ken  Jode  läten.  (Ostfries.)  —  From- 
mann,  M,  437,  201;  Eichvald,  903;  Rueren,  220.  llauit' 
holender,  IL 

•IIG  Davor  sen  mer  Jehudim  (Juden).  —  Tendian,  925. 

Als  Entgegnung,  wenn  jemand  über  Druck  von  aussen 
oder  tlber  Beengtsein  im  Jadenthum  selbst  klagt. 

•117  Der  is  kaan  Jid  un  kaan  Goj.  —  Tendlau.ato 

u.  684. 

Ist  weder  Jude,  noch  Nichtjnde,  gehört  keiner  po- 
sitiven Keligion  an.    Auch:  ist  indifferent. 

•118  Der  Jude  fangt  mit  dem  Goj  (NichtJuden)  an. 
—   TeniUau,  373. 

Von  jemand,  der  alle  Ursache  hat^  sieh  ruhig  zu 
verhalten,  dennoch  Streit  anfllngt. 

•  119  Di  äs  iwer  en  Juden.  (Siebenbürg. -adchs.)  —  From- 

mann,  ÜI,  ST » 100. 

•  120  Eher  würde  man  beim  Juden  Speck  finden.  — 

Parömiaktm,  2443. 
Als  bei  ihm  Geld,  Verstand,  Witz  n.  s.  w. 

•121  Einen  Juden  begraben.  —  Frütchbier *,  isis. 

Umschreibung  fOr:  Süieckse  machen. 

•122  Einen  todten  Juden  taufen. 

•123  Er  gabt  über  zeah  (zehn)  Jude.    (Ulm.) 

•  124  Er  greift  den  Juden  m  ihr  Recht.  —  Eisetcin,  351  ; 

Itrinttberg  V.  84. 
Treibt  Handel  und  Wucher. 

*125  Er  hat  einen  Juden  geküsst. 

Von  jemand ,  der  unangenehm  riecht. 
If^U.:  HiJ  heeft  een*  Jood  geklst.    (Harrebomre,  T,  36ri'>.; 


•126  Er  hat  ihm  einen  Juden  angehängt.  — 

berg  V.  84;  Äorfe.  S205*. 
Eine  Lllge  aufjgebunden. 
•127  Er  hat  Juden. 

studentisch  für:  Furcht. 
•128  Er  ist  ein  vndanckbarer  Jüd.  —  Eymn«.  //.  S42. 
•129  Er  ist  mit  dem  Juden  verwandt 

Hat  schlimme  Schulden. 
HolL:  Hij  wü  toonen,  dat  hij  met  den  lombani  niet  tc 
sehaffen  heeft.    (Harrebomee,  II ,  35.; 

•130  Er  ist  wie  der  ewige  Jude.  —  F.ist^ein,  S50;  neiM- 
berg  V,  33. 

Er  ist  in  immerwährender,  in  unruhvoller  Bewapusg, 
mit  Bezug  auf  die  bekannte  Sage  von  dar  Angst  des 
bestraften  ewigen  Juden. 
Fr».:  Ceat  le  juif  errant. 

•131  Er  wollte  den  Juden  bei   den  Füssen  fassen 
und  bekam  den  Teufel  bei  den  Hörnern. 
Pol»..*  Mjrslati  ze  uj«}  zyda  za  nogi,  a  on  ohwjail  dJaUa 
sa  rogl.    (Lompa ,  21.; 

•132  Es  ist  ein  Jade. 

Sehr  gesch&ftseifrig,  oder  auch  fibeirortliatteBd  im 
Handel,   wie  man  dies  in  flrflherer  Zelt  den  Jnden  zur 
Last  legte. 
Fra.:  Tous  Ates  un  Juif.    (Leroux,  I.  195.; 

•133  Es   ist   ein  jud   an   ein  pfaffen  gerathen.  — 

Franck.  II.  64". 
*134  Es  leiht  ein  Jud  kein  Pfennig  drauff.  —  n.  Sachs, 

Von  Fugend  md  Latter,  L,  1. 

•  135  Hast  an  Juden  gsehn? 

Als  Antwort,  wenn  jemand  glaubt,  daas  ein  anderer 
ihn  ausforschen  wolle,  also  um  su  sagen:  von  mir  ist 
nichts  zu  erfahren.  Auch  wendet  man  die  Badenaart 
gegen  den  an,  von  dem  man  meint,  er  wolle  una  foppan. 

•136  Ich  kenne  die  Juden,  trawe  jnen  ein  ander. 

—  Malhesiu».  PosHUä,  CXUII*. 
•137  Juden  fuhren. 

Die  Juden  von  Posen  ritten  bekanntlich,  als  Türken 
gekleidet,  Napoleon  entgegen.  Ihr  Anführer  ritt  an 
den  kaiserlichen  Wagen  und  sprach:  „Fercbten  Sie 
sich  nicht,  Ew.  Majestät,  mer  sein  keine  Terken,  mer 
sein  verkleidete  Jttden  aus  Posen.  '*  Die  ansserordeat* 
liehe  Furchtsamkeit  dieses  Volks  bildete  das  fMnkiseke 
Sprichwort,  das  von  einem  Fnrohtaamen  aagt:  „Er 
führt  Juden.'* 

•138  Marsch  mit  dem  Juden,  hat  Speck  gefressen. 

(Köthen.) 
•139  Mit  der  Juden  spies  vnd  der  Kanfilente  Knebel 

vnd  der  Vmbschleger  Stachel  lauffen. 

•  140  Nach  dem  Juden  riechen.  —  Frisehbier*,  isiJ. 

Eigenheiten  kundgeben,  die  im  ftbeln  Sinne  an  ciaM 
Juden  erinnern. 

•141  So  kann  man^s  beim  Juden  kaufen.  (HoUenbrni.) 

♦142  T  geitti  >  jüst  as  'n  Jod;  de  firogt  na'n  Weg, 

deder  wol  wet*.    (Jener.)  — Firmenidi,  111.13,21. 

')  Geht  dir.    *)  Den  ex  wohl  weiss. 

•143  Willst   aach   dem  Jüd    sein   Dreck   za  Geld 

mache?  —   Tendlau,  1088. 

Wenn  jemand  etwas  von  geringem  Werthe  sehr  theuer 
an  den  Mann  bringen  will.  Ein  jüdischer  Qlaaer,  der 
in  einer  Kirche  eingeschlossen  worden  war,  hatte  unter 
einem  Heiligenbilde  ein  natürliche«  BedOrfaiai  befrie- 
digt und  erklärte  es,  um  der  Strafe  su  entgehen,  f&r 
ein  Wunder  des  Heiligen.  Er  machte  Hedieln  ans  der 
heiligen  Ausleerung  und  verkaufte  sie  aehr  theuer. 
Jüdeln. 

•Wie  es  sich  jüdelt,  so  christolt  (■.  d.)  ei  sich. 
—-    Tendlau,  697. 

Die  Menschen  sind  in  Begierden,  Neigungen  0.1. w. 
sich  gleich,   welcher  Religion  sie  angehören  mOgen, 
sodass  ein  Wechsel  derselben  auf  Charakter  und  all- 
gemeine Sitte  wenig  Einfluss  hat, 
Juden. 

•He  judet  dorup.  —  Ddhnert,  209". 

Sucht  übermässig  dabei  tu  verdienen. 
Judenblut. 

•Er  kann  Judenblut  trinken.  —  TenäftWi. 
Von  einem  heftigen  Judenfeinde. 
Judenbraut. 

•De  is  nett  so  mooi*  as  'n  Jödebbrfid.  (ÜtifiimJ 

—  Ilauskalender.ir. 

')  Hübsch ,  schön.  Sich  mooi  maken  sx  atell  adm^ 
cken.  'T  Wetter  mdkt  sttck  raool=:  aa  witdjate^Weüi» 
CVgL  Stürenburg,  I52h.; 

Judeneid. 

Judeneid,  Naclithelle  tmd  FtasdlkÜiriaiMi  nWl 
keinen  Heller  werth. 


1041 


Jadenliaar — JQdischkeit 


Jagend 


1042 


JndenhAar. 

"S  sind  Judenhar'l. 

So  heii*8cn  in  OhorüBterroirh  dio  1{aarc,  wt^lclio   die 
Kindvr  mit  auf  diu  Welt  brin^nn.    (Hannujartm.) 
Judenhaus. 

•Ins    Jiulenhaus    nach   Si«'ck    pohoii.    —    l'iiach- 
bier-,  132». 
Judenheller. 
•1  Er  fallt  nicht  oinon  pinififen  Jutl»Mih<iI«'r. 

La!.:   Nei'    obulum   habot,    lyulc    rentim  piiiat.     (HryltMi, 
333  n.  35«.;  ^ 

•2  Er  ist  keinen  JudenholIiT  worlh,  —  yhr^i'nUUiit. 

Nr.  3ü«'.,  S.  1223. 
Judenmas^. 

*lHo  schwangere  Judenmagd  wolllo  den  Messias 
{gebären  und  kam  mit  einem  Töchterlein 
nie{ler.  —  Reinnhi-ryi  V.  35. 

Knit  in  ueuoHtvr  Zelt  wulltn  riiie   Kainoriii   in   Poflth 
eiuen  I'riii/eii  gubttrpn.  aber  *'w  Rt-bar  trotz  dnr  päpHt- 
livhf^n  Iti'liiiui«  uud  VfrkUudi|;uug  eine  Prinzi-ifiii. 
Judenquartler. 

liiH  J  udenquai'tier,  wer  den  Christen  keine  Mieihe 
zahlt.  —  Mtmwn  VI,  511. 
Judenschole. 

1  Mancher  gehet  f«»  lang  in  die  .Tudeiischul,  dasH 

er  kein  Teutsch  in»?lir  verstehet.  —  Vvm.  II.  44». 

*3  Döä  wird  nit  in  dio  Judaschual  gV'hiekt.    (t'ran' 

kt'H.j 
•U  Et  äs  wÄ  an  er  Judescliil.    C>titbnihürti.-*nclu.j  — 

t'iommnuu,  V.  174,  149. 
UvIL:   Het   gclijkt  wel   fcno  Joden -kcrk.      (Ilurrrbouiff, 

l.  3«.-i''.; 

Lat.:  llirundiuam  rauKoa.    (Philippi,  7,177,  ifi-ubuld.  i\6.) 
JndenBplesB. 

l   Der  Judenspiess  (Wucher)  gar  man(^hen  schon 

zu  Boden  sticss. 
*2  Mit  dein  Judenspiesse  sieht  man  auch  so  man- 
cljen  Christen  gehen. 

„Die  Juden  haben  uuiern  BUrK«rn  die  Spictue  ge- 
litilieii,  duHt  nie  mit  dem  Jadei»|fic^ii  rennten  und  wu- 
clii'rttfu."  C/.M/A*T*  riJu-Ar.,  S.M».)  „Meint  jhr,  es  hab 
ktfinon  Juden  bicrV  Su  hat  en  dtit-h  ^il  Jnd«n<|iieiii. " 
(Ayr>'r,  IV,  lAoX,  'M.) 

*3  Den  Judenspiess  liihreii. 

Selir  hkiiHg  bei  tirimmrlxlnux^n,  Spn'Hi/iiitj'lil  und 
ik'iiHeu  andern  Sciiriften. 

*4  Mit  drni  Judensjiiess  rennen  (fechten,  laufen, 
reiten,  stechen).  —  .Xijnotln  II.  »3.  /'«ih/i.  .sv/iim/i//", 
XXXIII;  llinrberyir,  I,  87u,-  Murmr,  M:,  66;  Itramll, 
iV.m/i..  7C;  .UMIci .  17l»7.  89» ;  (K'i/er.  S4 ;  Ki«i-/iiii.  351  ; 
hitrlf.  32«tt'*;  «niMH.  /.  167>'*;  Hrin*'lnrtj   V,  34. 

(ieldeiutieiben,  wuchern,  Fchiichern,  auf  (Sewinn  auH- 
flehen.  -^  .|\Vie  rennt  mun  mit  dem  JudenH|>ieR8!"  (litr- 
f-T'jer.  /.'j.Sl.'i.J  ,. .Mit  dem  Juden  npicM  laufen,  ren- 
nen, feeliten  u. «.  w.-'  (\^\.  Snni'Ue..  14»,  61S  u.  r>'.M,- 
in.  IVJS;  frmer:  Fri*ch.  I.  4:t3«:  II,  im».)  -  „Kr  ... 
ritt,  landesüblichem  Aufdruck  geniätf-t,  den  JudeuMpieim, 
will  «uaen:  er  trieb  fortwähn>nd  Vieh-  und  Fferdi-handel 
uud  hieb  Kiiufer  und  Verkuufor  Ubera  Olir."  (Hol'ft. 
K»rlsfr^t.i.-i-.  I,  7'J.) 
Fr:.:  Ktrß  uu  grand  uaurier  et  aanijsue.  (KrUziHyfr,  72'»  * ) 
Judenweib. 

•Ein  ;dt  Judenweib  besehneiden.  —  «.inx/MT./  r.  3i; 

.S'iindruiJi .  ii': 

Jndenslxie. 

1  Judenzins    und    liurenheuer    sind   gemeiniglich 

isehr  theuer.  —  hstor..  vill,  66;  .simmck ,  mti. 

Heuer,  mundartlirli  dir  Mielhc. 

2  Wci   Jiudenzinson    hev^wen   wt-il,   dei  mot  sick 

ok  Jiuilenknippe  gelailen  h>teii.     (Stim-tliind.) 

JudlcA. 

Ist's  um  Judii-a  feucht,  hu  bleilion  du-  Korn- 
b<'>den  leicht.  —  Unir.  llnuikiilenAir. 

Jndiciren.  ,   .  .    , 

Wt'un  ich  judieircn  soll,  so  nehm    ich  s  Maul 
recht  ordentlich  voll. 

I>er  Froach  in  Ourihe'i  Fju*!. 
Jndicium. 

L'bi  Judicium   ein  Loch   in  den  Kopf.  —  Frürk' 

hur*.  Is». 
JOdlachkeit. 

*äcine  Jitdisehkeit  ist  keinen  Pfennig  wertfa.  — 

Trndlau ,  675. 

Im  den  Mao«tl  an  jfldiaeh-rallglOiom  SUbb  na  be- 
zeichnea,   wu  aooh  Boeh  doreh  ver*ohl«d«D«  «adars 

DBVncUi  SVBICHWÖBTKB-LBZIXOir.     ZI. 


I  jadiich-deutficho  KediMiHarten  geichiMit,  al«:  „Daa  is  e 

(Jiij  ifomur'',  d.  i.  ein  vollkommener  Nirhtju<ie.  v^.  Uoj.t 
Kerner:  ,,  Da»  Ih  ••  LuniVr",  d.  I.  ein  Letigner,  drr  un 
niihtH  iflunltt.  ,.  i>aii  i«  e  Apikoon-n,  dun  \*  e  Min-, 
womit  dii' Kiibbinen  IrrgläubiKe  be/iäohneu.  „Durtim- 
IVmelie  JiMmel",  ein  Atdrilnuigi'r  Israel-«.  {TrHiUaii. 
•»7i;,  «77,  •i7S  u.  WH.) 

Juirend. 

1  Alt  Jugend  »ler  gewiss  tudt  —   Cmtir,  /.4.  /Vm. 

/,  11;  hihtuhrl  II,  i\. 

2  Au  der  Jugend  ist  :i\\vn  lieblich. 

r.at.:  l'uiTitia  Heniper  umabiliH.    (Sriif.,,1,1 ,  -l«.!.) 

3  Auf  die  Jugend  ist  kein  VeHass,  .sie  will  heut' 

(lies  und  morgen  das. 

AhriilutiH  a  San.-tii  dai-'i  (  Hfu'u*  für  nli,-.  Xüriiber»; 
Ihi'Jt.  I.  ;i77i  la^l  von  diT  Jiigi'ud:  „Sie  int  «'in  «if- 
Hehirr,  Ho  buld  liiuit,  ein  llnlx,  po  b  tid  brennt,  ein 
Kcr/i'bcn,  ko  bald  abtiii-sst.  eine  Farlm,  1,0  l>;kl<l  :ib. 
t-ehii>H^t,  fin  Kb'i-r'i.  -•.  bald  stinkt,  ein  SeliilVl.  „n 
babi  vcriiiikl.  J)m«  Jui;<>nd  lauft  nielit .  foiuliTu  hiiriiitrt. 
Hie  «icilprrt  nlelii,  Di>n.lern  fiillt.  »io  rauelit  niclit ,  i.iiii. 
(lern  brennt,  8ie  wtilrt  Hielt  niehl,  «ondern  stin/t  sirh 
in  alle  Laster  wie  iUt  nrlorne  Sohn;  nie  brennt  in 
I'n^ucht  wif  ib'r  Amninn;  nie  lullt  in  ulb-n  rebcrnuilU 
wie  der  Abnalon,  ni«  KiiriUKt  in  ilas  Verderben  wie  die 
Kinder  Kli.'" 
Höhin.:  iSeli-ny-  lirozun  nrni  »lailk^,  a  nilady  elovi'k  nenf 
»taly.    (C'i-Likve.xitf .  [Wt.) 

4  Auf  eine  gute  JiMrcml   folgt   i'in    ruhiges  .\lter. 

—   Sryhold ,  1 10 ;  ^U«r .  .VJj. 

5  Auf  eine  müssige  Jugend    folgt  ein    dürftiges 

(beschwertes)  Alter.  —  Wuhkhr,  XI.  U;  xvill.  s». 
ü  BcssJT   in  der  .lugend   gelitten  vnd  gezüchtigt, 
denn  im  Alter.  —  Ihni'nh.im,  :.k.  h'lri.  //.38; 
.s'(ii/<T,  196. 

7  ir   Jugend    nuiss    tidiet   lia,    bätt   »le    liettelmu 

g'seit,  du  ist  ihm  's  Kind  zum  l^ündel  uskeit '. 

:  Srhu;i:.J 
')  Keitt-n  —  fallen. 

8  De  in'r  Jögd   fahrt,    mu(t  up't  Older  gan.  — 

\)  De  Juegend   mot  est  (erst)  «b*  Narrenseho   ut- 
treaen.    (liuTen.) 

10  De  Jugend  is  wild,  hudde   de  Beadelfrü  '  sagt. 

do    wa.««    ear  dat  Kind  ^  ut  der  Kipe'  fallen. 

{\\i'st\.)  —  Ihi'ftr,  1117"';  für  hnlulm:  WtifKlr,  €2,  10. 
hfrhdrulK,1t  bei  lU'iitKlH-nj   17/.  67. 

■)  An  andern  Orten  auch:  I'ottwif.  '■)  Im  Sani>rlaud : 
der  itlHt<e.  ')  Km  meitft  aus  l[ul<»cliienen  gefloch- 
tenes (iel'iü>i(,  da4  an  Trai/nenien  auf  dem  KUeken  ge- 
tragen wird. 

11  l>cr  Jtigcnd  Fleiss  ist  des  Alters  Preis.  —  i/iW/.». 

//.  11;  .Simrm-k.  2:.21. 
I  Mliil.:  Lkx  dicli  au  jugent  prtsen .  wilt  du  In  tugcnt  grlxen. 

j  (Friiur-nU.h.)     (/iuyn-lf.  78.; 

j     12  Der  Jugend  gehört  die  Zukunft. 

I  BCfiiH.:  Mlailym  u41exf  budoncnost.     (Ct-Uiknrxkii ,  '.UU.) 

13  Der  Jugend    ist   man   von   natur  hold.  —  r<j;i- 

inun.  l!«7*:  Simrwk.  MM. 
t.ttt.:  Cum  parvula  est  bnna  videtur  Apina.   (Tattjtini.  187".; 

14  Der  Jugend   Lehre,    des  Alters   Ehre.  —  Sim- 
riuk,  :.a«7;  Kürtr.  3210;  llnw^hrnj  VII,  io<i. 

Je  gewitiHnnhafter  man  in  der  Jugend  die  Leiir-  und 
Studit'ujaliro  benutzt,  desto  mehr  Khro  wird  man  tdch 
in  i\pT  Kidgo  erworben. 

15  Der  Jugend  mnss  man  ein  Ding  oftmals  sagen, 
wenn  sic's  einmal  thun  (behalten,  fassen)  soll. 

f.iit.:  Nuni|uam  nimia  dicitur,  qnod  nun-piam  t<ati«.     f.s>. 
«iv.'.J    (l'fiilifijn,  II,  Ul.) 

16  Der  .lugend  mnss  mun  jhi'cn   Lauif  l.isstm.  — 

Lehmann,  II.  »71,4. 
Hf'hiH.:  Jiujnost  mlidcKe  notrpf  oteze.    (C^lah'H^k'f ,  ?At:t.) 
PiAn.:  3llod('»c  bnjna  dn  rs^dn  Irudua.    (Lrlak-cskii.  .UV,.) 

17  Der  Jugend  Sorgen  haben  das  Alter  gebori^en. 

18  Der  Jugend  steht  die  ganze  Welt  olVcn. 

BGkm.i  Mladost  nA  iiToif  roahled.    (t\t,ilur*l»,  :;ul.; 
PoiH.:  Mlodoi«  prtentronno  patriy.    (ö/dAi  r«^/.  ::«!«.; 

19  Der  Jugend  Zucht,  dem  I'fertle  Zügfl  und  Spu- 
ren,  sonst  sind  lieidn  verloren. 

/f..«  II  frenn  dnma  il  «Tallo,  e  la  dineiplina  la  giovt-ntii. 
(FuMtagtia,  294,  i.) 

20  Di   Jöögns,    «li    Kröügasch.    (.\mrum.)    —   ii.im>t. 

VIII.  SCI,  173.  J.ifi.iiiM  II .  114. 
IHr  Ju.'i-nil .  ili«'   l-'r>  mk'. 

CO 


1043 


Jagend 


Jngend 


lOU 


21  Die   in  der  Jagend  schon  hinken,  müssen  im 

Alter  krücken. 

22  Die  in  der  Jugend  sich  regen,  können  im  Alter 

sich  pflegen. 

hat.:  Labor  senectati  Optimum  opsoniam.    (Seybold,  270.^ 

23  Die  Jügde  niot  irst  'n  ittelke  Paar  Narrenscho 

verschliten,  vor  dat  se  wis  wcrd.  —  Lyra.ii. 

24  Die  Jugend  ärgern  ist  die  grosseste  Sünde. 

25  Die  Jugend  entwächst  stets  dem  Rock. 

26  Die  Jugend  fischt  und  vögelt  gern. 

IIuU. :  Het  zoekcn  v»n  TOgel^es  en  riuehen  doet  de  jong- 
I  heid  in't  leeren  misseD.    ( Harre bome'e,  J,  365*.^ 

27  Die  Jugend  fragt  nicht,  was  das  Brot  gilt.  — 

neinsherg  Vll.  62. 

28  Die  Jugend,  Freyheit  vnd  Reichthumb  seynd  in 

der  Welt  die  grösst  Rauber.  —  Lehmann,  Ii.  272. 

29  Die  Jugend  hat  blumen  art,  wan  sie  gar  kurtz- 

lich  wird  verkart. 

"~       Lat.:   Transit  sine  brenl   pnerilis  floscalns   seoi.     (Loci 
comm. ,  101 J 

30  Die  Jugend  hat  einen  Durchlass,  da  schreien 

die  Sten  Hellerlin:   lass  auss!  lasa  auss!  — 
Pelri,  11,  132;  Henitch.  773,  46. 

31  Die  Jugend  im  Wachsen    hat  einen  Wolf  im 

Leibe. 
Fn.:  JenneBto  en  croittanee,  a  an  lonp  en  panso.  (Krittin- 
l/er,  390*; 

32  Die  Jugend  in  Jörgen  bringt  heitern  Tag  nach 

trübem  Morgen. 

33  Die  Jugend  ist  die  Tugend.  —  Petri,  II.  132. 

34  Die  Jugend  ist  ein  Fieber  des  Verstandes.  ] 

Daher  sagen  die  Böhmen,  die  Jagend  dürfe  keinen  ; 

Wein  erhalten,  weil  lontt  Fener  xu  Fener  komme. 
Böhm.:   Ohe&  k  ohni  fhdkrk,  kdo  mladtara  Tino  d*T4. 

(CelakovMktj.  407.; 
Laf.:  Juvenilis  ardor  impetu  primo  forit.    (GaeU,  905.; 
Potn.:  Ognia  do  ognia  pnsydtOe,   kto  miodemu  wina  daje 

(Celakovtky,  407.; 

35  Die  Jugend  ist  ein   kurzweiliger  Rausch    und 

das  Alter  eine  langweilige  Nüchternheit. 

36  Die  Jugend  ist  eine  fortwährende  Trunkenheit. 

liijhm.:    AHadost  —  radost,    mladost  —  neroxum.      (Cela- 

kvvsky,  304.; 
Krain.:  Mladost  je  norost.    (C'elakopsky,  304.; 
MV««/..-  Mtodoao  —  tomotc.    (öelakottky ,  304.; 

37  l)ie  Jugend  ist  eine  Rosen-,   das   Alter   eine 

Nesselkrone. 
33  Die  Jugend  ist  kein  Fehler  und  das  Alter  kein 
Verdienst. 

39  Die  Jugend  ist  kurtzweilig.  —  Petri,  11,  i.i2. 

40  Die  Jugend  ist  so  gesiut:  je  frömmer  Eltern, 

je  ärger  Kind;  je   weicher  Artz,  je   fauler 
Wund;    je   schlechter   Jäger,   je   schlimmer 

Hund.   —  Lehmann.  169,  11. 

41  Die  Jugend  ist  tumküne.  —  Petri.n,i.i2. 

42  Die  Jugend  ist  voll  Kraft,  das  Alter  ohne  Saft. 

Fr:.:  Enfant,  grandet,   adolescent,  jeune    homme   par- 
faict,  vieil  döcrepit.    (Leroux,  I,  140.; 

43  Die  Jugend  kan  jhr  selber  nicht  rathen  noch 

helffeu.  —   Lehmtmn.  Il,2n,l. 

44  Die  Jugend  kan  nit  feyren  (stillsitzen).  —  Sm- 

/«r.  652. 
Lat.!  Quiescere  juventna  nesoit.  (SeyboUl,  489;  Sulor^  603.; 

45  Die  .Jugend  lernt  das  Böse  von  selbst  (ohne 

Unterricht). 
Lat.:  Pejora  jurencs  facile  praocepta  andiant.     (Philippi, 
It.  «9;  Seybotd,  434.; 

40  Die  Jugend  muss  entweder  dess  Vaters  Ruth  oder 
des  Henckers  Schwert   leiden.  —  Pfiri,  II.  132. 

47  Die  Jugend  muss  sich  austoben.   (S.  Kaibzeit.;  — 

iVflV«-,  II.  6;  Simrock,  5276;  IMni-herg  Vll,  69. 
„Kin  Sprichwort  sagen  thnt,  das  die  Jugent  vertoben 
muss,  wenn  man  sie  in  einen  sack  schon  stiess.'*    (Ay- 
rer,  IV.  2658,  16.; 
J-r:.:  U  faut  qne  Jeunesse  se  passe.    (Cahi^r,  90.1.; 
Jl^ll.:   De   Hollandsche  Jengd    moet   Töör  of  na  mallen. 
(Harrebomtt,  l,  35»».; 

48  Die  Jugend  muss  verrasen.  —  3/miMT,2. 

41)  Die  Jugend  rüstet  mit  den  goldenen  Tagen. 
50  Die  Jugend  scherzt  gem. 

„Man  sagt,  die  Jugent  scberts  gar  gem."     (Äyrer, 
985,  11.; 


51  Die  Jugend  schnell  verschwindt  gleich  wie  ein 

blum  oder  der  wind. 
Lat.:   Nocte  dieque,  eare,  tempoi,   conramere,    praaet 
Tt  floi  nel  Tentns,  transibit  noatrft  lanentiu.     (Loci 
comm..  101.; 

52  Die  Jugend   sieht  nicht  weiter  als  ihre  Nase 

reicht. 

53  Die  Jugend  sol  das  alter  ehren,  das  alter  die 

Jngend   zum   besten   halten.  —  Petri,  It.  l»; 

l/fliwcfc,  329,47. 

54  Die  Jugend  soll  bei  den  Alten  die  Ohren  braa- 

chen,  nicht  das  Maul. 

55  Die  Jugend  soll  drey  Stück  haben:  Weitabeit 

vnd  Verstand  im  Oemüth,  Stillschweigen  in 
der  Zungen  vnd  Schamhafiligkeit  im  Ange- 
sicht. —   Lehmann,  II,  272.  7. 

56  Die  Jagend  soll  man  wohl  regieren,  dann  kann 

sich  das  Alter  selbst  regieren. 

Engl.:  Touth  will  have  itt  swing.    (Bokn  II.  24.) 

57  Die  jagend  sols  erwerben,  dz  dz  alter  verzere 

(oder:  was  das  Alter  verzehrt).  —  Tapphu,  ss'». 
Franck,  II.  72*.  Eyenng.  I.  698;  Petn,  11,  133;  Ltk- 
mann,  II,  71.  46;  Sauer,  196;  Simrock.  5194. 

Böhm.:  Mlad^  nab/rej,  star^  nifrej.    (d^takortky,  306.; 

Frs.:  Acqniers  si  tn  peux  en  jeonesae,  ponr  npcmtr  en 
▼ieillesse.  (Kritzinger,  33".;  —  On  doit  qn^rir  en  jeu- 
nesse dont  on  vire  en  la  rieillesse.    (Leroux,  tl,  372.; 

Lat.:  Opsoninm  optimnm  senectati  labor.  —  Qoaere  ado- 
lescens,  utere  senez.    (Seybotd,  417  u.  469.; 

PoU.:  Mlody  nabjwoj,  stary  JEaiywaj  (odpoesTwaj).  (Ct- 
takovfky,  306.; 

58  Die  Jugend   spielt   die  guten  Karten  alle  an- 

fangs aus  der  Hand,  das  Alter  aber  beluUt 
die  Trampfkarten  bis  zuletzt. 

59  Die  Jugend  springt,  das  Alter  hinkt. 

iihd.:  Jogent  b&t  vil  werdekeit,  daz  alter  siniten  node 

lelt.    (Partival.)    (Zingerle ,  7H.; 
Bükm.:  BOadost  rfü,  sUrost  hrbC    (Celakowtky.  304.; 

60  Die  Jugend  springt  übers  Gehege,    sie  kennt 

weder  Berge  noch  schlechte  Wege. 

Böhm.:  Hladömn  rinde  rovno.    (U*tako9$ky,  305.J 

Cl  Die  Jugend  thut;  das  Alter  sagt:  ich  habe  ge- 
than;  der  Narr:  ich  werde  thun. 

Frs. :  Les  jeunes  gcns  disent  ce  qu^Us  fönt ,  lea  yieOLudi 
ce  qn'ilB  ont  fait,  et  les  sota  ce  qn*ils  feront.  (Cmkkr, 
1642.; 

62  Die  Jugend  und  die  Mispel  wird  faul,  wenn  sie 

reift. 

63  Die  Jugend  weiss  nicht,  das  Alter  kann  nid>t 

Frz. :  81  jeunesse  sarait  et  Ticillesse  pouvait.   (Lendroy,  S33.; 

64  Die  Jugend  wil  gebraucht  seyn.  —  Petri,ll,m: 

llenUek.  483.  49. 

65  Die  Jugend  will  nicht,  das  Alter  kann  nicht 

Boll.:  De  jongbeid  wil  niet,  de  ouderdoin  kan  Biet 
(ffarrebomef,  l,  365*.; 

66  Die  Jugend  will  Zwang,  den  Zaum  nicht  za 

lang. 

67  Die  jugent  ^  hat  man  lieb.  —  Franrk.  //,  m*. 

')  Franck  hat  xwar  „tngend'S  es  ist  dies  abmr  J«deB- 
falls  Drnckfehler,  denn  abgesehen  davon,  daaa  ein 
Sprichwort  mit  der  Lesart  „Tagend"  mir  sonst  nirgends 
bcgegaot,  hat  Franck  selbst  es  nur  gebmuchb,  na  den 
Sinn  des  lateinischen:  Flures  adorant  orlentem  qnsB 
occidontem,  dadurch  auszudrflcken. 

68  Die  Jugent  ist   wie  die  Blute  der  beume.  — 

Agricola  II,  285. 

69  Die  Jugent  schnell  Verschwind   wie  ein  blnni 

oder  wind.  —  llenUch,  430,  7. 

Lat.:  At  tn,  dum  prtml  floret  tibi  ttemporis  aetns,  Uterv, 
non  tardo  labitur  ille  pede.  (Frobrrg ,  39  ;  PUKpfi ,  1. 47.) 

70  Es  passt  der  Jugend  wol,   ein  Stündleia  Uag 

und  zehne  toll. 

BoU. :  Half  wijs,  half  mal,  dat  palt  der  jengd  wsL  (Bmrrt' 
bom4f,  /,  :i58».; 

71  Faule  Jugend,  lausig  Alter.  —  .s/now. /•4S.-SiflH 

rock.  &275;    Karle .  3208;    Lohrengel,  I.  973;  iMuMl 

MI,  70. 
..Waun    Jngend   mQssiR  geht,   folgt  DarSUriESit  im 

Alter,  ist  ein  bewährtes  Wort."«    (M'dUr.  IM^J 
ifhd. :  Swer  an  unzuht  sin  jugent  wnadal  d*r  lurt  ■!■  alM* 

gar  gescheudet.  —  Swer  aller  wfl  «it  Ana  hAm,  ißt 

sol  nach  «ren  junger  streben.   (W»  9metO  (tla$»Ut  ^ 
Dan.:  Doven  nngdom  gi«r  slandtg  aldudlMii 


1045 


Jugend 


Jugend 


1046 


Emifi..'  A  luy  youth,  a  loiuy  age.    (Kritiingtr,  Au?'*.; 

Fr:.:  Jeunes«c  parp^souae,  vieilIe«to  puuilleute.  (f'uhier, 
I24S.;  —  Qui  est  oisif  vn  «a  JeuneK««,  peinera  danii  na 
vieilleaic.  (Cuhin,  H9S.)  —  Oui  ii*e»t  diliKent  eo  jeu- 
ne«»e,  pauvre  lera  eu  aa  vicillcaie.    (Kritcinyr ,  .T.Kl".^ 

—  ParesBeux  eu  jcunesiie,  touffreteax  na  vieilleMo. 
(Krittinytr,  JUlT*.; 

Hvll.:  Uün  luije  (dartlej  jeuad,  reo  uuderdom,   die  oict 

pfi  deugt.     (HarrfbotH''e,  1,  .'i:»*«.; 
Zur.:  Segoia  jaTPiita,  egens  aenecta.    (S«'!ftinlii,  ftiG.)' 
Spitn.:  A  inucedad  ocioea,  Ti'jei  trabivJo«a.    (Cnhier,  Mii^.} 

72  Htilt  man  die  Jugend  uiebt  in   Hat,   so    thut 

sie  selten  gut. 

73  Harte  Jugend,  sanftes  Alter. 

B'thin.:  Pfebud*  z  dohr^  vulo  v  hofi  sa  mlildi ,  a  uelmde« 
na  Btarust  bezdöky  Tcpaf.    (C:fUik'}r%ky  ,  II'NiJ 

Dün.:  Lider  du  <iiidl  mon  du  eat  ung?  Det  gavner  iiaar 
da  eat  gammcl  og  tung.    (Prot.  da»..  Jt^yj 

74  Hier  erzieht  man  die  Jngend  zu  jeder  Wissen- 

Bchafl.  und  Tugend. 

Der  sprich W4>rtlioh  gcwurdene  Anfang  der  lupi'brift 
einea  achwabiachen  Schulhauses,  die  weiter  dahin 
lautet:  „Auih  bearbeitet  man  unartigen  Kindern  den 
widcrapenstigeu  Hintern  und  zieht  daraua  Eur  Nuth 
sein  tagliched  karglicbea  Brot."  (Jrr.  iiotthflf,  Leiden, 
IV,  116.) 

75  In   der  iugetit    wol   verwart,    ist    in  das   Alter 

vro\  gespart.  —   Wrnh-n.  Aiiij. 

76  In   der  Jugend   denk'  auf  den  alten  Mann.  — 

Maytr.  II,  195. 

77  In  der  Jugend  eine  Hure,  im  Alter  eine  Hexe. 

—  Pititnr. .  IV,  62;  .Y.  W.  Kt!'t'nhntt.  V.  2n, 

78  In  der  Jugend  etwas  lernen,  ist  der  beste  Noth- 

pfennig. 

79  In  der  Jugend  hängt  der  Hiuiniel  vuU  Gei;;en. 

80  In  der  Jugen«!  (imini'r)  Juehiie,  iin  Alter  i)\veh. 

Böhm.:  Kdo  se  v  m\Adl  uril  leda,  bude  vcilaf  ▼  stüff :  beda. 
(i^Mnkxetk»,  '1U\.) 

tsl  In   «ler  Jugend   muss   man  sieh  einen  Stet-keu 
schneiden,  an  den  mau  sich  im  Alter  halten 
kann. 
Fn.  T  II  faut  Iravailler  en  jennesse  pour  repoaer  en  vieil- 
le-MC.     (LrrvHX,  II,  '2.V.\.) 

82  In  dor  Jugend  Siieko,  im  Alter  Röeke.    (Schva- 

hn.)   —    Stmrntk.  :t'2'<'J;  hm h'.Mll. 

Kniiiiieblt  Einfaoi>)i«>it  in  liebensweiae  uud  Kleidung. 
Die  .lugend  bedarf  dna  i'ntzcri  nicht,  denn  Hcbönheii 
Ut  die  beste  Scbiniiike  und  (ie*undlieit  dua  herrlii-hsle 
Kleid. 

83  In  der  Jujjcnd  sehnKM'ki  einem  munehrs,  worauf 

man  im  Altrr  keinen  Appetit  hat. 
S4  In   der  .lugend   verzagt,  ist  im  Alter  verzwei- 
felt.  —   NiiMriirfc,  5:'W. 

85  In  der  Jugend  wild,  alt  der  Tugend  Bild. 

86  Jögd   hm   ken   Dögt.     lihht.'  —  SiUnUc.  II,  1H3. 

tUihuoM,  Wh. 

87  Jugend  enttlirht,  Sehönheit.  vrrblülit 

88  Jugend    fahct    wie    Zunder.  —   i.thithinn,  4w.  s. 

StnUr  .  |'.>«i.  Sitntifik.  i^lH. 

89  Jugend  frä^t  sich,  Alter  kisi't  sieh.  —  htnh,  32ol. 
W  Jngen«l  hat  (maehtl  IVnhes  Herz. 

tfoii. :  Wat  jongi  verhcugt  bet  hart.   {  //«#/•  '■«■n..»'.  7.  JW*.^ 

91  Ju|;cnd  hat  keine  (oder:  nieht  allzeit)  Tugend. 

—  C,.hü.'J73.  t'.iKruh.nt .  39  :  Sn lirnkrr* .  LH :  lUrnuinii, 
I.  ü:  l'iUor..  .\7.  l.  Itultttir,  7.  Strun^,  /,  13.  .Vri«mr,  1'. 
Lt-'lrin,  3.SI;  Miii,n  ,  I.  KM,  //,  iJ.  höflf,  .l»«  11.  3y^^;; 
Siimwk.  J277.  hiiömniku» ,  :Wä^ ;  Lohn-niiil.  /.  4rj; 
/•riiHH,  /.  ICi^-j;.  ISuffhvr.)  Yll.  41.  /<rfa.  litiHh.  L»rni:, 
Vnhr.'i.'rrtr  hüitt-tulie  Itfirijrri  r:iihani}  nt»  t'tn  Itfitrmj  zhi 
lUhliiiuj  i/r«  •/«■/iiriiirn  Jiiiiiju'A  (Iterliii  ITH«),  S.  l'Jl  -  337: 
U\r  iMiU'nhnnj :  ll>'iiiTrrWM»i;; ,  H».'i7,-  für  Waldri-k:  Curtu; 
31-,  5H. 

.,*  >  .lügend,  hattoi>t  du  ilie  Tugend,  k»  wftn>at  du  aller 
Khn-n  werth."  (h^lhr,  U-«-*.)  „O  Jugend,  hrtteatu  Tu- 
gcnii.  wem  wpre«t  du  ku  vergleichen."  (Ufifu'rgtr, 
/.  2,  i<13.>  Mau  kuuu  «chiin  lulricdeu  sein,  wenn  die 
JugLMid  aicb  auf  dem  Wege  bcfiudet,  tugendhaft  |XU 
woriii'n  und  aioh  willig  eu  lauge  dnreh  die  Vemanft 
andonr  führen  l&iat,  bis  die  eigene  erstarkt  iat,  noi 
deu  Vlilien  i«  bestimmen.  Als  JicohtsapTichwort  will 
es  den  Richter  cur  Nachsicht  bcsilramen,  well  die  Jagend 
iu  der  Hegel  HMhr  'aus  Unbetonnrnfaelt  und  Thorheit, 
als  aus  buics  Vorsata  attndigt. 
I>dH.:  CugdomnMn  regierM  afafleeterae.  CiVer.tfon.,  I6.J 
Mmgl.:  Boy«  wiU  fanv»  toyi.    (Kvrit,  ZtOb) 


Fr:.:  Faute  d'sge  cauxe  Ir  jeum-  u'*tre  sage.  ~  .Icunef>f.e 
est  fi)rte  4  paüser.  —  Jeiincaae  n'a  paa  aigOBae.  -  On 
eat  rareinent  »age  dana  U  jeunesse.  (Stanchcdtl,  412; 
Kriluiiyt'r,  39«*.; 

l.at.:    Oreus  iu  vitluin  flecti  juvenil.     (Horni.)    (HiHd^r 

I,  IH»;  //.  47H.)  — Cerru»  in  vitiuin  flecti,  monitoribus 
Bspor.      (Sfff/.otd,  1:1.)  —  Juventus,  ventua. 

92  Jugend    het  kene  Tugend    un    dat  Ülier    den 

Koller.      (Ihinmiri'f.J   —   .SV/i,iw/'ii'7i .  f .  33. 

Der  Jugend    wird   Maugel   au   Tugend,    dem    Alter 
Thoihoit  viirgi>W(irfrn. 
Lat.:  Rjs  pueri  »»enea.    (I'hilijii'i,  I,  fvO.) 

93  Jugend  in  Zueht  hrinjrt.  im  Alt<»r  reiche  Frueht. 
JWrf.  .•  Pir  loruft  T.iibt  in  t«1ner  jngent,   so  kan  erd   in  dorn 

alter  wol.     (IIa iL- n.)    (Xhi-jorlf,  J)i.) 

9-1  Jugend  ist  alle/eil  liehlieh. 

Jioli.:  Jriug  i«  üiict.     ( tittrn'hiiiui't' .  I .  .V.3'',) 

9J)  Jugend    ist    ein   Fi'hier,    der   mit   jeilem   Tage 

iiesser  winl.    --   iiiwr:.-i/MHij,  4U57. 
9l*i  Jugend  ist  oin  rrirhrr  Morgen,    hei    dem    irvan 

für  «len  Abend  soll  borj^rn. 

97  Ju;;end  ist  genrigt  zur  Sünde,  wie  sieh  Waehs 

Jiisst  w«-ieh  maehen  zu  sigien.  —  Ihninch.  ivn.  .^1». 

98  Jugend  ist  IVaeht,  s.igle  die  alte  Jungfer  saeht. 

99  Jugend   ist  Kausch  (Tnnikenheit)  ohn»»   Wein, 

Alter  Wein  ohne  lianseh.  —  Simwik.  yii>s. 

100  Jugend  ist  Saatzeit. 

101  Jugend  ist  unbcdächtig. 

102  Jugend  lebt  in  der  Ilerrenstube,  sagt«'  der  Bettel- 

bube. 

103  Jugf'iid   niuss   aussgcsehlalTen  haben.  —  Cmur. 

III.  bd.  I.i'hnuim.  II.  '2^h.  fi7. 

104  Jugend  nmss  frt-wd  haben.  —   nruler.  III,  b6,  l.rh- 

i/iiiHii,  11,  2s;i,  €■;. 
it/id.:    Swä  diu  jugvnt  niht   vroudo    gurt,   da   ia  ttio  üt 
pliAdc  grdrungrn.     (Xndhitrt.)     (/in'jfrlf.  Tu.) 

lOö  Jugend  muss  man  bey/cit  aulf  ein  Sehieiffmühl 
(odi'r:  Stoekli.sehmül  i>dcrzum  Zimmermann) 
sehieken,   der  die  grobe  Speeu  abhawet.  — 

l.rhiminn  .  1.10,  33. 

lOG  Jugend  muKH  vertoben.  —  Wifti :fUuHij ,  io,*)7.  Lohr- 

rii^i}.  I,  4'-'0;  Itn^aris  WmhfnbUiU ,  1833,  S.  KL'. 

107  Jugffnd  ohne  Hut  thut  M'ltcn  gut. 

108  Jugend  M-liadrt  drr  Wrisln  it  nieht.—  final,  A,^i: 

.^imiitik.  53US,  Koilf,  3'Jll.'.  Ihtiuu.  I,  UM. 

So  wenig  im  gr.iiien  lluan*  der  Vrrktiinü  notliwendig 
pitxen  iiiu»8,  obenan  unrichtig  iat  der  Si>hlti»»4,  das» 
ein  .luuger  Manu  weniger  zu  einem  (icDchixlt  tauglich 
Sil  airi  ein  altt'r.  Cbristuti  hatte  mit  dreiunddroiasig 
Jahren  viue  Welt  erli>Mt,  Alexander,  nrch  jiin?or,  eini; 
erubcrt;  die  ifclteateu  l'eldhvrren  anterlageji  den  WafTt-n 
des  jungi-n  Napoleon. 

109  Jugend  sehunt,   Alter  lohnt.  —  Korh\  32"i>;  sim- 

io,k,  yjfK 

110  Jugend    sidl    sein    regiirt    mit    (muss    haben) 

'i'ugend. 

Üvlitn.:  Jrii-Ii  nilad^,  uÄij  i&  rady,  ctuostne  ae  chovej. 
(Ctlakocsky,  MMä.) 

111  Jugend   soll  zu  Tisch   einen  hungrigen  Magen 

und  zu  Bett  iiiiide  (ilieder  tragen. 

112  Jugend  überwindet  Tod  und  Teufel. 

Fr:.:  1a  jeuuessc  revient  do  l<'in.     (L'^ndruy ,  1311}.) 

113  Jugend  und  Kaninehen   darf  mau  nur  bei  den 

Ohren  fassen. 

114  Jugend  und  Tugend  sind  selten  boisanimen.  — 

V.iuil.  973.  VmumiakoH,  2831. 

Frri,  friach,  frech,  fröhlich  uud  freundlich  iFt  dii-  .lu- 
gend ,  weshalb  Jugend  und  Tilgen«!  F>clt««u  bi>i(jiiiiiin«Mi 
biud.  In  der  .Tugend  iat  dn«  Itlut  «oller  Huth.  In  der 
Jugiuil  lauft  und  rauft  man;  man  sieht  nichts  u)m  I<(ii>t 
und  (iiinst.  I>ie  Augeu  alle»  M'hen.  dif  Ohren  mIIoh 
hören,  A\f  Kai^eu  allos  riecht-n,  die  Zungen  alloa  koKti-n, 
die  llftnde  alles  betasten.  Die  Jugi'n«!  ixt  ein  Ilafm 
beim  Keuor,  voller  llit/.e;  ein  Aul  iu  der  Hand,  voller 
Schlüpfrigkeit;  i-iu  Vogel  in  der  Luft,  voHit  Freihril; 
ein  SchilT  im  Meer,  voller  rni;ustlitn;  nie  iiit  wii>  ein 
Krebs  im  Wusfor.  hinter  ficb.  für  Hieb ;  aie  ist  wie  «-in 
Pferd  ohne  Z.-kum,  voller  Mutliwillen;  sie  i<t  wi«'  eine 
Fackel  beim  Strohdach,  vulli'r  (ictahr.  (.ii>rit/-,nn  a 
S*ini'ta  Vinrn.) 

115  Jugend  untl  verb»rne  Ztit  kommt  nicht  wiider 

in  Kwigkeit. 

116  Jugend  und  weiss  l'ajiirr  werden  Iriebt  tleekig. 

Hnyt.:  Youth  .iuii  wiiiti- i>;i|>er  take  :iiiy  iinpn-avion.    {Kfjlm 

II.  :4  ,1 

üt;* 


1047 


Jugend 


Jugend 


1048 


117  Jugcud  vnd  sterck  hilfll  nicht  für  den  Todt  — 

Pelri.  I.  64. 

118  Jugend  vnnd  Klugheit  findet  man  selten  bey 

einander.  —  Lehmann ,  If,  271 ,  3. 

119  Jugend  wild,    Alter  mild.  —  Eiselein,  351;  Sim- 

rock,  5274;  Heinsberg  VII,  69. 

In  Mailand  heisst  es :  Tböricht  in  der  Jagend ,  weise 
im  Alter.  In  To8cana:  Thörichte  Söhne,  vemanftige 
Männer.    (Reinsbfrg  VI/,  69.; 

120  Jugend  will  aus  dem  Hans   und  wächst  auch 

aus  dem  Hemde  *nau8. 

Luther  sagte  von  der  Jagend,  „sie  soy  wie  ein  Most, 
der  lasse  sich  nicht  halten,  er  mttsse  verjehren  and 
überlaaffen;  also  wolle  die  Jagend  sich  auch  immer 
sehen  lassen  and  etwas  fUr  andern  seyn."     (Zinkgref, 

I,  201.;  , 

Böhm.:  Mlad^  ze  vseho  ryroste.    (Öetakovsky,  305.; 

121  Jugend  will  austoben,  sagte  die  alte  Lise  und 

ritt  auf  einem  Besenstiel. 

HoU.:  De  jeagd  wil  eruit,  zei  besje,  en  zij  reed  op  een' 
bezemstok.  —  De  jeagd  wil  erait,  zei  besje,  en  «ij 
sprong  over  een  strecke.    (Harrebomie,  I,  358*.; 

122  Jugend,  wo  ist  deine  Tugend. 

123  Keusche  Jugend,  Lebensbalsam  des  Alters.  — 

50ÜCT-,  195. 

Segnungen  des  hohen  Alters  aus  einer  fromm  durch- 
lebten Jugend. 
Frz.:  Bien  avoir  v«ca  en  jennesse,  est  le  vrai  gnerdon  de 
yioillesse.    (Kritsinger,  390".; 

124  Lerne  was  in  der  Jugend,  so  kanstu  was  im 

Alter.  —  Pein,  II.  437. 

125  Liederliche  Jugend,  armselig  (elend)  Alter. 

Böhm.:  Hfril  za  mladu,   a  pod  starost  umfri  z  hladu. 

(Celakovsky,  58.; 
Emjt. :  The  abandance  of  money  ruins  youth.    (Bohn  II,  14.; 
l'otn.:  Mlodopc  ptochosc,  starosc  nie  radosc.    (Lompa,  21.) 

—  Z  mtodu  w  tafele,  a  na  starosc  w  pZachcie.    (Öela- 

kfwskij,  h».) 

126  Man  darf»  der  Jugend  nicht  oft 'sagen,  wenn's 

(wo's)  Kirschen  zu  naschen  gibt. 

127  Man  muss  der  Jugend  etwas   zugeben  (über- 

sehen). —  I*arömiakon ,  273a. 

„Jugend  ist  ein  Vass  voll  Most,  wenn  man  demselben 
nicht  Luft  lässt,  bringt  er  nur  Schaden."  (Abraham 
a  Sancta  Clara.)  _ 

128  Man  muss  die  Jugend  vertoben  lassen.  —  Sie- 

brnkeeg,  57. 

Ein  Aufsato  über  dies  Sprichwort  gegenübergestellt 
dem  andern:  Man  muss  daa  B&umchen  biegen,  weil  es 
jung  ist,  findet  sich  in  Ko»»el's  Wochtnblatte  für  Volkg- 
achuüehrer  (Februar  1S33,  8.82).  —  „Sag'  nur  wie  trägst 
du  so  behaglich  der  tollou  Jugend  anmassliches 
Wesen?««  —  „Fürwahr,  sie  wäre  unerträglich,  war' 
ich  nicht  auch  unertr&glich  gewesen."    (Oo^he.) 

129  Man  muss  sich  in  der  Jugend  nach  einem  Stabe 

umsehen,  an  dem  man  im  Alter  gehen  kann. 
J30  Man  soll  die  Jugend  ziehen,  aber  nicht  pressen. 

Laf.:  Si  premis,  erumpit.    (Sutor,  605.; 

131  Müssige  Jugend,  armselig  (hungrig)  Alter. 

Frz.:    .leunesso   oyseusej,    Tieillesse    disetcuse.     (Leroux, 

II,  243;;  Kritiinfft-r,  390«.; 

132  Müssige  Jugend  führt  nicht  zur  Tugend. 

Holt.:  Maak,  dat  de  jeugd  niet  ledig  gaat,  want  niets  te 
doen,  leert  cnkel  kwaad.    (Harr^bnmet,  /.  358.; 

I:j3  0  Jugend,  weil  du  hast  die  Zeit,  so  spar  kein 

fleiss,  müh,   noch  arbeit,  leg  wol   an  deine 

junge  jor,  dass  du  nicht  werdest  ein  alter  thör. 

Ltit.:  Cum  iuuenos  cstis,  cum  tempus  habere  potestis ;  cur 

non  profioitis ,  ne  tanquam  bestia  sitis.  (Loci  comm. ,  UM.) 

i:!4  Rührige  Jugend,  ruhig  (gemächlich)  Alter. 

Mhd.:  Wer  gerne  hAt  gemach,  der  versuochet  selten 
frömdez  obedach,  wer  aber  in  dem  alter  wil  mit  ge- 
mache leben,  der  muoz  in  slner  jngent  n&ob  dem  hüs- 
rÄte  streben.    (Wol/dietrich.)    (Zingi^le,  197.; 

13)  So  die  Jugend  verstünde  recht,  was  nutz  ihr  kunst 
vnd  weissheit  brecht,  sie  wurd  allzeit  fleissig 
studieren  vnd  keinen  Tag  jhr  zeit  verlieren. 

Lat.:  Si  puer  hoc  sciret,  quantum  doctrina  ualeret,  raro 
dorrairet,  scd  nocte  dieque  studerct.    (Loi:i  comm. ,  50.; 

l.^ö  Verzagte  Jugend  macht  verzweifelt  Alter. 

j:i7  War  in  der  Jugend  nits  spart,    dei  hett  iu'n 

Older  nits.  —  Schamlxuh.  II,  538. 

1Ö8  Wäre  die  Jugend  klug,  sie  wäre  nicht  mit  Golde 
zu  bezahlen. 

Lat. :  Tcmftritas  est  florontis  aotatis,  sapientia  senoctutis. 
(Cic.rro.)  (Philippi,  n,  213;  SchonhHm,  T,  6;  Sey- 
hold.  597.; 


139  Was  du  in  der  Jugend  einbrockst,  musin  au& 

Alter  aussfressen.  —  Herbergcr,  1,2,  159. 

140  Was  du  in  der  Jugend  verbrochen,  wirft  Gott 

auf  deine  alten  Knochen. 
Das  ungehörige  Loben  in  der  Jagend  rftcht  sich  in 

seinen  Folgen  im  Alter. 
Böhm.:  dum  se  mlad^  prflis  Teself,  na  starost  toho  poself. 

(Öelakovtkif,  306.; 
Poln.:  Grcecbi  mlodosci  karze  pan  Bog  na  sta.re  koici, 

141  Was  einer  in  der  Jugend  liebt,  hat  er  im  Alter 

satt.  Das  ist  aber  nicht  wahr,  sprach  Pater 
Beda;  hol  Wein,  Bruder  Franz.  —  Kloster- 
apiegel,  19«  6. 

142  Was  man  in  der  iugent  verwart,  wirt  in  das 

alter  wol  gespart.  —  Werdea,  Aiiy. 

143  Was  man  in  der  Jugend  geliebt  hat,  das  liebt 

man  am  längsten. 

Lat.:   Niminun  quidqoid  primis  insaevit  ab  annia.  non 
facile  aaftrtuT,  nataram  pariurit  usus.    (Sutor,  597.; 

144  Was  man  in  der  Jugend  gesammelt  (gelernt), 

ist  ein  Schatz  im  Alter. 

Böhm.:  Ndo  se  s  mUdf  cemu  naucf,  k  stAru  jak  bj  to 
nasel.    (Örlakortky,  216.; 

145  Was  man  in  der  Jugend  krümmt,  wird  im  Alter 

nicht  mehr  gerade. 

Die  Maoren  auf  Neuseeland  sagen  im  Sprichwort,  an 
auszudrücken,  dass  es  sehr  schwer  Rei,  frOhe  Einflüsse 
au  bewältigen:  Der  Moavogel  (Dinomis  giganteas)  Mr- 
trat  den  Batabaom  (Metrosideros  robusta),  wie  ist 
CS  möglich ,  dass  er  gerade  wachse  I  (RHien  der  öater- 
reichtMchen  Fregatte  Novara  um  die  Erde  1857—59,  //,  317.; 

146  Was  man  in  der  Jugend  lernt,  bleibt  am  läng- 

sten. —  Sulor,  597;  Seybold.  357;  Simrock,  5266;  AtfWf* 
berg  VII,  99. 

„  Was  in  der  jogent  würdt  genommen  ein ,  wesebt 
jm  im  alter  nit  ab  der  Bhein."    (Waldi$.  IV,  6.)     Die 
Hebr&er  sagen:    Wer  in   der  Jugend  lernt,    bei  dflsa 
geht  das  Gelernte  ins  Blut  über.     (Reinsherff   VII.  99.) 
Und :  Das  Sachen  der  Weishuit  im  Alter  ist  wie  Zeich- 
nen auf  Sand ;  das  Suchen  der  Weisheit  in  der  Jugai 
wie  Eingraben  in  Stein.    Die  Araber:  Das  OedAobtniss 
der  Knaben  ist  wie  Schrift  im  Stein. 
Itän.:  Det  ung  nemmer,  gammel  ei  glemmer.  (Bohn  I,  iSi.) 
Frz.:    Ce  qu'on  accoütume  de  jennesse,  dure  jusqn*i  la 
mort.    (Kritzinger,  7*.;  —  Ce  qu'on  apprend  au  beresaa. 
dure  jusqu'au  tombeau. 
Lat.:  Altera  natura  est  habitus;  quam  junior  artem  per- 
disces  tollet  nuUa  senecta  tibi.    (Philippi,  I„  33;  Sef- 

boUl,  20.^ Tenacissimi  sumus  eorum  quae  radibäs 

annis  percepimus.    (Philippi,  II,  216;  Seybold,  600.; 

147  Was  mau  in  der  Jugend   lustig  aufs  Kerbhok 

gesetzt,   muss  mau  im  Alter  mit  Schmerzen 
wieder  ausschneiden.  —  Winckler,  11,  36. 
7^<iii.:  Ungdoms  sprang  gieir  aldcr  tung.    (Pro»,  dan. ,  ft.) 

148  Was  man  in  der  Jugend  mit  kleinem  Gelde  ge- 

borgt, muss   man   im  Alter  mit  Bankthalem 

bezahlen.  —    Wimhler,  II,  36. 

149  Was  man    in  der  Jugend  säet,  das  ernd  man 

im  Alter.  —  Lehmann ,  lO ,  u. 

150  Was  man  in  der  Jugend  treibet,    solches  auch 

im  Alter  bleibet.  —  StUor,  549. 

151  Was  man  in  der  Jugend  verbrochen,  das  müs- 

sen büssen  die  alten  Knochen. 

Böhm.:  Hffchy  mladosti  k&ri  bdh  na  star«  kosti.     (6eia- 

kovshj.  26.; 
Poln.:  lUrzechy  mlodosci  karze  pan  Bog  na  atare  kosei. 

(Celakoetky,  26.) 

152  Was  mau  in  der  Jugend  wünscht,  hat  mau  im 

Alter  genug.  —   Simrock,  i2H ;  KUrle,  ^7B. 

(i'oethe  spriclit  sicli  sehr  zum  Yortheil  dieses  Sprich- 
worts aus.  „Unsere  Wünsche",  sagt  er,  „sind  Vorge- 
fühle der  Fähigkeiten,  die  in  uns  liegen;  Vorboten  des- 
jenigen, was  wir  xu  leisten  im  Stande  sein  werden. 
Wir  fühlen  eine  Sehnsucht  nach  dem,  was  wir  schon 
im  stillen  besitzen.** 

153  Was  sich   in   der  Jugend  nicht  will   lassen  be- 

schneitein, das  wird  holtzig  vnd  domig  oder 
verdorret  wol  gar.  —  Pciri,  II.  607. 

154  Was  wohl  der  Jugend  steht,  nicht  für  das  Al- 

U*T  geht.  —  Eixelnn,  351. 

155  Wci  Rick  in  der  Jugend  nit  will  boaügen  loaten, 

mot  sick  im  Aller  (Alter)  bücken.     (Tiürm,) 
15Ö  Wem    in    der  Jugend    das   Hertz    mit  Gottes- 
furcht ist  gcböiet,  bey  dem  schmeckt  aicher- 


1049 


Jogcnd 


Jugend 


1050 


lieh  der  Altmaim   nach  dem  Jungen.  —  Leh- 
mann, 131.49.  * 

Dio  Chincien  sagen :  „Wer  dos  Morgons  das  Gesetz 
gehört,  kann  des  Abends  freudig  sterben;  er  dorf  sich 
acines  Lebens  nicht  scUümon  und  keinen  Vcrdruas  von 
dem  Tode  empfinden."    (tiryphiun.  40.J 

157  Wenn  die  Jiipcnd  auf  dem  Eise  schwitzt ,  so 
friert  dna  Alter  hinter  dem  Ofen. 

B'iAm.:  Mlad/  se  mi  1  n%  lode  zahfdti.    (C'flak'inky ,  ."krij 

IÖ8  "NVcnn  man  in  der  Jugend  das  schwartze  brot 
gesson,  so  schmeckt  dann  im  alter  das  weisse 
gut,  wenn  man  sein  Schaff  hat  aufTs  trockne 
gebracht.  —  Herbergfr ,  II.  557. 

159  Wenn  man  in  der  Jugend  nicht  mag  greinen^ 
dess  muss  man  im  Alter  weinen.  —  iWn,  //,  fi28. 

ICO  Wenn's  die  Jugend  wüsste  und  das  Alter  könnte, 
würde  kein  Bettler  sein. 

Der  Jugend  fehlt  es  an  Erfahrung,   dem  Alter  an 

Kr&fton. 
i-Jn'ff. -■  If  youth  knew  what  age  wonld  cravo,   it  wnuld 

both  gel  and  savo.    {Bohn  II,  146.; 
Frt.:  Ri  Jcunesife  savait,  et  Ticlllrsse  pouvait,  jnmais  rion 

ni»  mantiucrait.   (Cahi^r,  90J;  hiitzin-jT.  3W.;—  Si  la 

jeuiiesi^e  vouloit,  et  si  la  vieillosse  pouvuit,   vertu  rcr- 

rions  regner  au  uondc  au  lieu  qua  toutc  ^ice  y  ubondc. 

(Kritiinyer.  3W«.; 
//..-  S'  11  giuvanc  sapesse  c  s*  il  vccchio  pntessc,  unn  vi 

b  cos»  che  non  si  facesse.    (Hohn  fl ,  146.J 
Span.:  Kl   mozo  por  nu  saber,  cl  viejo,  por  nci  poder, 

dojan  las  cosas  perdor.    (Cu/iii^r,  3.S49.^ 

lül  Wer  die  Jugend  für  sich  hat,  dem  gehört  die 
Zukunft. 

162  Wer    die   Jugend    vei-schläft,    muss    im    Alt<T 

wachen. 

In  einem  andern  Sinne  sagen  die  Franzosen,  dass 
wachende  •Iug«.'nd  und  HchLkfondes  Alter  ein  /eichen 
flcH  Todes  sei:  Jounesdi»  iiui  voille,  et  vieillessr  i|ui 
tlort,  c'est  signe  do  mort.    (Kritsin'jrr.  246''.; 

163  Wer  in  der  Jugend  arbeitet,  hat  zu  zehren  im 

Alter. 

164  Wer  in  der  Jugend  blind  wird,  itit  und  bleibt 

sein  Leben  hing  blind.  —  /tnkgrrf,  III.  .120. 

165  Wer   in  der  Jugend   das  Ueisoen   lernt,   schont 

die.  Zahn'  auch  im  Alter  nicht. 

It.:  Chi  u»n  !<rguo  virtü  in  giOTünezza,  fugir  il  vizio  non 

potcrä  in  vci-chiez/.a.     (Onal.  VliJ 
Lai.:   (^ui  n«in  nssuescit  TJrtnti,   dum  juvenescit,  a  vitiis 

no^üit  desisteru,  <|uandu  senedvit.    ((ta'il,  1*74.; 

166  Wer  in  <ler  Jugend  die  Narrheit  versäumt,  muss 

sie  im  Alter  einholen. 

167  Wer  in  der  Jug4>nd  fasten  li'rnt,   dem   fällt  im 

Alter  das  Darbiieber  nicht  schwer.  —  Sprich- 
u-örUrijnrtrn ,  .'»7. 
I6R  Wer  in  der  Jugend  faulenzt,  der  mag  im  Alter 
arl»eiten. 

Jt. :  Chi  non  fa  in  gioventb,  stenta  in  Tecchieiza.  (fiattl,  K6.) 

169  Wer  in   der  Jugend  gesucht   hat  weisse  Bein\ 

sucht  im  Alter  die  breiten  Stein'. 

170  Wt-r   in  der  .lu;rend  Hans   in   allen  (tassen  ist, 

liekcmimt    im    Alter    da»    Krummen    in    den 
Rürken  (Nacken).  —  AVH^r,  isa*'. 

liier  steht  Krilmmeu  uml  die  Kedenaart  ist  in  dem 
Sinne  angewandt:  Wer  in  der  Jugend  rattssig  geht, 
wird  im  A)tc>r  sich  zu  schwerer  Arbeit  bQoken  ma«- 
sen.  Anderwttrin  steht  ..krimmen",  und  die  Bedeniart 
wird  dann  angewandt  für:  gehAngt  werden. 

171  Wer  in  der  Jugend  kein  Zaum  vnnd  Satte]  hat 

gelitten,  der  taug  nicht  zu  rathen  noch  tha- 

ten.  —    LrhmnnHt  130,  36. 

172  Wer  in  der  Jugend  kurz  athmot,  den  drücken 

WfMsso  Haare  nicht. 
Vf.il..  Swor  sich  verl^t  in  siner  Jugent,  dax  schadet  dam 
alter  s4re  au  tagen t.    (<imt  frau.)    (ZiHfferte^  I97.J 

173  Wer  in  der  Jugend  nicht  hören  will,  muss  im 

Alter  fühlen. 

Lttt.:    Vidi   jam  jurenem.  [premoret    quuni   serior    aotai, 
mni-r<>ntem ,  fttultns  praeterisse  dio«.    (Titmll.)   (PkUippi, 

II,  'J4'.«.' 

174  Wer    in   diT  Jugend  nicht  mit  der  Leims  lang 

gi'laufVen  ist,   der  gibt   im  Alter  keinen  klu- 
livn  Mann.  —  Lrhmann.  4U9.  12. 


175  Wer  in  der  Jugend  nicht  samlet  (oder  s]>aret) 
der  find  im  Alter  nichts.  —  h hmunn .  410 ,  a : 
Lehmann.  11.  271.  2;  /V/n,  // ,  723, 

„Wer  nicht  sammelt  in  der  Jngend  ein.  der  muss  im 
Alter  arme  Hein.''    (ff.  Sa.'h»,   V,  CXLI,  i.; 
Hvhm.:    Uyfil  za  mladu,    a  pud    starust  umirA  z   hladu. 
(H.uoj.) 

170  Wer  in  der  .fugend  nicht  vertolit,  winl  zum 
Narren  im  Alter. 

177  Wer  in   der  .fugend    nichts   lernt,    bleibt   sein 

Leben  lang  ein  ungrschirkter  (iesell.  —  /ir/fc- 

tiref,  III,  320. 
Frz.:  Qiii  jeune  n'apprend,  vicux  ne  «aura.    (daal,  «.'ifi.J 
Pofn.;  Zaniedhanie  naulti  w  miodosci,  po/alujcHz  w  sturoiici. 

(Loinpti,  3.'i.; 

178  Wer  in  der  Jugend  reitet,   muss  im  Aller  zu 

Fuss  pelK'n. 

Die  Vernchwondung  rächt  sich  in  der  Folge. 

179  Wer  in  «ler  .lugend  spart,  ist  im  Alter  bewahrt. 

In  (ialirlcn   mahnt  mun:   Uewulmo  dich   von   .lunnid 

auf  an  Wirthscbuft.  so  wirst  du  im  Alter  di-n  Hunger 

nicht  kennen.     (HetHuf'-r;/  IJJ.  17. j 
Holt.:   Dio  ji»ng  spaart,   lijdt  oud  geen   gehrek.     (Hirtf- 

b»mef,  I,  •A^:\^\) 
It.:  K  saviozza,  sparagnar  per  la  veciliiczza.     (Vai^n'jUa, 

36e,  4.J 

180  Wer  in  der  .lugend   strebt  nach  Khr'  und  Tu- 

gend und  IcVit  ohne  Tadel ,  der  ist  vom  Adel. 

—   Si'yhnlA.  .159. 

181  Wer  in   der  .lugend  trinkt,   braucht   im  Alter 

nicht  r.u  dursten. 

182  Wer  in  der  .lugend  unserm  Herrgott  in  die  Au- 

gen gespien  hat,  der  will  ihn   im  Alter  auf 
den  liändpu  tragen. 
Mh.:  Beflitte  dig  at  levc  frnm  i  ungdonunen,  og  dne  salig  i 
alderdommen.    (I'rnr.  tian. .  .'»OJ 

183  Wer  in  der  .lugend  vcrsehütlet.  muss  im  Alter 

mit   den    Fingern   zusammenklauben.     (Wind. 
LauxUz.) 

184  Wer  in  der  Jugend  Vogelnestt^r  zerstört,  zündet 

im   Alter  Stiidte   an,   —   .S/inV/iirdrJrrynr/pB,  292. 
Auch  dhnisch  Rnnxhrrff    VII,  69. 

185  Wer  in  der  Jugent  die  füss  sparet,  der  hat  im 

alter    geruhig   bein.  —   Ihnisch.  261,  63;   iVfri, 

//.  723;  Siiihr,  1%. 
//..«.:  Dio  in  zijno  jongheid  welleeft,  vindt  eeu'  vrolijken 
«luderdom.    ( Ihtrrehamrt ,  I,  .M«.%».J 

186  Wer  inn   der  .lugendt  gcbubt,  ein  Mann,    im 

Krieg  vnnd   Streit  geübt,   darzu  mit  Rechts- 
bändeln wohl  gezwagt,  der  weiss  zu  geben 

guten   KllAt.  —  Lrh mann,  294,  33. 

Wer  a]4  Knabe  ein  Knabe  gewesen,  sich  mit  seinen 
AlierHKenosf>en  getiimmeit,  als  Mann  gestritten  und 
gekämpft  hat.  also  da^  liCben  von  allen  Seiten  kennt, 
der  wird  im  Altvr  ein  geeigneter  Rathgeber  sein. 

187  Wer  sich  in  der  Jugend  gestossen,  fühlt  im  Al- 

ler noch  die  blauen  Male. 

188  Wer  sich  in  »ler  Jugend  nicht  bessert,  der  bes- 

sert sieb  auch  im  Alti-r  nicht. 

fn.:  Qui  ne  chAtie  culot,  ne  chAtie  culassc.    (Bokn  /.  .V>.; 

189  Wer  von  Jugendt  auff  den  Schnuppen  hat,  der 

riecht  sein  Lebtag  nichts.  —  Lehmann.  9»\,\^. 

190  Wcr's  nicht  in  der  Jugend  thut,  der  thut's  im 

Alter. 

Einmal  muts  es  genarret  sein.  (Luther.  Vom  fhrUrhfn 
I.fbrm;  Ütrampf.  Luther  üher  di«  Ehe,  Berlin  IS57,  8.  4.; 

191  Wie  die  Jugend,  so  das  Alter. 

B6ktn.!  tXo^tk  JoTf  ns  ▼  raladiMU,  Jak^  chce  b^ti  ▼  sta- 

roiti.    fCflatovaiw,  SOS.y 
BM.:   Uli  d«  Jcngid  kant  man  den  man.     (ffarrebomre, 

Kraim.:  Clinrak  kasa  ia  t*  mladoiti,  kar  hoca  biti  t*  sUrosti. 

/Mit.;  Jakl  kto  a  »foda ,  taki  na  aU  roM.    (t\u»koe»kp .  SM.; 
193  Wie   man  einen  in  der  jngend  zeugt,   so  hat 
man  jhn  im  Alter.  —  LphmtiHn,  II.  27&,  sa. 

Litt.:  K  teneris  assuescere  multum  est.    (SryK.-hl,  llt.i 

193  Wilde  Jugend  bringt  im  Alter  Tngenil.  —  f'i/ti 

//.  7».r 

194  Wilde  (tolle)  Jugcml.  elend  Alter. 

Jfoll..-  Eena  ilapeliraza  Jaagd  ligt  op  hat  ilakhred.   fHorrf- 


1051 


Jagendblat — Jali 


Julian— Jung 


1052 


195  Willst  du  in  der  Jligcnd  dem  alten  Mann  nicht 

Zchrung,  Wegsteuer  und  Krüekengeld  schaf- 
fen, so  geh*  im  Alter  betteln.  —  Sauer,  i92. 

196  Wo  die  Jugend  reitet,  hat  die  Thorheit  den 

Zügel. 

197  Wollüstige  Jugend  macht  unlustig  Alter. 

Lat.:    LibidinoBa    et  intemperana   »dolescentia  effoetum 
corpuH  tradit  »enectati.    (ßejfboU,  279.^ 

198  Woran  man  sich  in  der  Jugend  gewöhnt  hat, 

das  bleibt  im  Alt«r. 

Auch  in  Böhmen  und  der  Laasitz.  (Reintberg  VII,  78.) 

199  Wozu  man  sich  in  der  Jugend  gewöhnt,   das 

hangt  einem  zeitlebens  an. 

Mhd.:   Wes   sich  die  jagont  h4t  gebent,   dai  alter  sich 

darn&Rli  verseot.    (Wolkemtein.)    (Zimfftrle ,  fA.) 
Böhm.:  ^emu  kdo  z  mlidf  priTjrkne,  to  i  t  tt&ri  k  nemu 

Wpnc.     (Öelakovaky,  307.; 
Finn.:   Se  wiis  mis  nofelt  öppib   le  wanalt  peab.    (Öela- 

koentky,  307.; 
Fn.:  Les  habitudes  contraet^es  dans  la  Jeuness«  «e  qnit- 

tcnt  diflicilemont. 
/{.:   Chi  giovanetto  s'usa  a  qaalche  Tisio,  qtiand'  anch' 

b  Tccchio  attende  a  quell'  offizin.    (Paatnglia,  415,  2.; 
Wend.:    Kak  se  jeden  wot  mladosci  nalosi,    tak  se   po- 

tom  na   stare  dni  zarfi.  —  Kai  so  njechtö  wo  matosci 

nawuci,    tak  so  potom  oa  itare  dny   Eadzerxi.     (öela- 

kotskij,  307.; 

*200  Sie  hat  die  erste  Jugend  hinter  sich. 

„Die  erste  Jagend  war  ihr  entflohen.**    (Amely  Bölt«, 
üebfr  Fanny  Tamow.)    Sie  war  bereits  rierundswanzig 
Jahre  alt. 
Joffendblut. 

Jugendblut  hat  Uebermuth. 

Als  Sprichwort,  das  der  Maler  Lesging  im  dUsseldorfer 
Malkasten  den  Jangem  Collegcn  gegenüber  habe  gelten 
lassen.    CVgl.  Oartenlaube,  1863,  Nr.  37,  8.  587.; 
Joflrendffthler. 

Ein  Jugendfehler  ist  zu  verzeihen. 

It.:  Errar  in  gioventh  minor  vergogna.    (Panagiin,  lO'J,  3.; 
JuflrendflelsB. 

Jugendfleiss    belohnt    sich    im    Alter.  —    Sim- 
rofk.5285. 
Joffendsünde. 

Jugendsünden  strafen  sich  im  Alter.  —  Goal,  972. 

Engl.:  Young  men's  knocke  old  men  feel.    (Sohn  II,  29; 

Oaal,  972.; 
Holt. :  Boontje  komt  om  zijn  lon^e.    (Harr*bomfe ,  I,  79.*.; 
Lat.:  Quae  peccamus  Jarenes,  ca  luimus  senes.     (Bahn 
II,  29.; 
Jticrendwollnst. 

Jugend  Wollust,  späte  Unlust. 
Jaffen<ütelt. 

Jagentzeit  die  beste  zeit.  —  Ueniach,  327.  57;  tsuri, 

II,  96. 

•Er  cha  jugsa^  wien'a  Nachtül" —  roW«r,  287. 

^)  In  Appensell;  in  andern  Cantons  auch:  Juchsa,  juza, 
in  Steiermark:  johezen. 
JoL 

An  greenen  Jul,  an  witjcn  Puask.   (Amrum.j  — 
Haupt.  K///,  870.  825. 
OrtLno  Weihnacht,  weisse  Ostern. 
Juli. 

1  Der  Juli  bringt  die  Sichel  für  Hans  und  Michel. 

Er  licisst  daher  auch  bei  uns  der  Heumond.  Die 
Letten  sagen:  Wer  Ktthe  hat,  sagt  Heumonat;  wer 
Bienen  hat,  sagt  Lindenmonat.  Die  Bussen:  Wer  daa 
Gerstcnfeld  hat,  nennt  den  Juli  Gerstenmonat;  wer 
den  Bohnengarten  hat,  nennt  ihn  Bohnenmonat.  Die 
Sarden  nennen  ihn  Plagemonat  (Trialas  triulado), 
weil  die  Landlcute  in  diesem  Monat  mehr  arbeiten 
müssen  als  sonst.  Denn  wie  in  Deutschland  gibt  der 
Juli  in  Oberitalien  und  Frankreich  die  Sichel  in  die 
Hand.  Auch  die  Czcchcn  «af^en:  Im  Juli  die  Schnitter 
aufs  Feld  ,  die  Bienen  Tom  Feld.  (Reintberg  YIII,  161.; 
Frs.:  Au  mois  de  juillet  faucille  au  poignet.  (Leroux, 
/.  69;  Krittinger,  iOh*^.) 

2  Der  Juli  und  ein  Executor  nehmen   den  Rock 

vom  Leibe. 

In  Bussland:  Im  Juli  ziehe  die  Kleider  aus,  im  Do- 
cembor  lege  die  wärmnten  an.    (Reintberg   VUI.  152.; 

3  Heisser  Juli  verheisst  guten  Wein.  —  Orakel,  622. 

4  Im  Juli  ist  der  Mehlthau  am  schädlichsten.  — 

Ornh'l.  628. 

5  Im  Juli  und  August  hüte  dich  vor  Frauenlust. 

Frz.:  Juillet  et  aoüt  ni  fcmmo  ni  choux.    (Leroux,  I,  B'.*.) 

6  Ist  im  Juli  das  Land  reich,  so  ist  das  Wasser 

jirni.  —  llwhel.  loo. 

7  Juli  trocken,  August  hast»  (heiss),  füllt  den  Hauern 

Scheuer  und  Fass. 


8  Was  Juli  und  August  am  Wein  nicht  Termocht, 

das  wird  vom  Se^mber  nicht  gar  gekocht 

—   Boehd ,  105. 

9  Was  Juli  und  August  nicht  geratben,  das  lässt 

September  ungebraten.  (Wohlau.)  —  Bothei,  106; 
Orakel,  624. 

10  Was  Juli  und  August  nicht  kochen,   das  lässt 

(das  kann)  der  September  ungebraten  (nicht 
braten).  —  ß/um,  260;  Natx.  Schulbl..  A'/l'.  i:  Reiiu- 
berg  17//.  160. 

Da  Juli  und  August  die  wArmsten  Monat«  des  Jahres 
aind,  so  hingt  e«  besonders  von  ihnen  ab,  ob  daa  Obst, 
namentlich  aber  der  Wein  gerathen  wcode.  Wegen 
der  geringem  Sonnenwirme  und  den  kftltem  Kftichtea 
ist  der  September  schon  weniger  xnr  Zeitignng  der 
Frflohte  geeignet.  Aoeb  die  Polen:  Waa  Juli  und 
August  nicht  gar  kocht,  das  röstet  der  September 
nicht    (Reintberg  VI II,  160.; 

11  Wenn  es  im  Juli  l>ei  Sonnenschein  regnet,  man 

viel  giftigem  Mehlthau  begegnet.  —  Orakel .  «27. 

12  Wenn  im  Juli  die  Ameisen  ungewöhnlich  tra- 

gen, wollen  sie  einen  frühen  und  harten  Win- 
ter ansagen.  —  lioebd.  9»;  Orakel,  636. 

13  Wenn  im  |Juli  die  Immen  hoch  baan,  kannst 

du  dich  nach  Holz  und  Torf  amschaun. 

14  Wenn  im  Juli  stets  wechselt  Regen  und  Son- 

nenschein, so  wird  im  nächsten  Jahr  die 
Ernte  reichlich  sein.  —  Reimberg  i'lli,  i&s. 

Die  Engländer  erwarten  aber  auch  fttr  die  jctiige 
Ernte  ron  einem  m&ssigen  Begen  im  Jali  viel  6«tes; 
sie  sagen:  A  shower  in  Jul7  when  the  com  begins  to 
fill,  is  worth  a  plough  of  ozen,  and  all  belongs  there 
tili.  Dagegen  wollen  sie  keine  StOrme:  No  tempest, 
good  July ,  lest  com  come  off  blue  by.  (Bahn  II,  33  u.  34.; 

15  Wenn  Juli  fängt  mit  Tröpfeln  an,  wird  man 

lange  Regen  han. 

Engl.:  IS  the  flrst  of  Jnly  it  be  rainy  weather,  U  wUlrain 
more  or  lese  for  four  weeks  together.    (Bokn  II,  33.; 

16  Wenn  Juli  und  August  nicht  kochen  den  Wein, 

so  wird  er  gar  auch  im  Herbste  nicht  sein. 

17  Wenn's  im  Juli  beim  Neumond  donnert,  so  ver- 

dirbt der  Roggen  in  den  Thälem  und  die 
Gerste  im  Gebirge.  —  Orakel,  635. 

18  Wie  der  Juli  war,  so  ist  (wird)  der  Jänner." 

Boebel,  100;  Heinsberg  VUI,  152  ;;Or«i)kH ,  618. 

19  Wie  Juli  und   August   sein,   so   gerathet  der 

Wein.     (lAuern.) 

20  Wird  der  Juli  trocken  sein,  kannst  da  hoffea 

auf  guten  Wein. 
Julian. 

1  Ich  bitte  Sanct  Julian  um  sins  Vater  und  Mutler 

Seele,  dass  er  mir  gute  Herberge  beschere. 

2  Sanct  Julian,  bestell'  uns  die  Herberg.  —  ß««- 

Ictn,  852. 

Die  Heiligen  Pandolphus  und  Julian  sind  der  Wiiihe 
Schntzhcrren. 

3  Siehe   ob  din  Sanct  Julian  dir  vrill  gute  Hei^ 

berg  geben,  der  unser  uns  sie  gegeben  hat. 
JoUreffen. 

Juliregen  nimmt  den  Kmtesegen.  —  Boebel,  loi. 
JullBonne. 

Die  Julisoune  arbeitet  für  zwei. 

It.:   Su!  de  Luf,   el  fa  per  dd.     (Orakel,  621,'   Xctiuft^r? 
YlII,  152.; 

Jiin^. 

1  Alles,   wat  junk   is,   dat   springet,   sagte   dat 

Potte wif,  do  sprauk  iar  dei  Biage  nt  di&r 
Kiepe.     (Amtbertj.) 

2  Das  jung,  das  schön  vnd  lieb.  —  FroMk»  11,  ili^ 

3  Denck  jung  an  den  alten  man ,  wiltu  nit  betleo 

gähn.  —  Franck,  U,  72»;   llt'nisck,   J47.  16;  /Vtri, 

//,  78;  Lalendorf  11.  1:  Körte.  3216;  /.efcraiyei.  i.  411. 
Wonn  man  aber  jung  ist,    so  glaubt  Jn»a,   dM>  ■•■ 

Staub  in  Oold  verwandeln  könne. 
Böhm.:  MlAd  jsa  pamatuj ,  ze  st4r  bndel.   fdtlaApetly ,  V^} 
It.:  Olli  non  fn  in  giovouti,  stonta  !■  vochlcaa«. 
FolH.:  MIodym  b^dfc  pami^dj,  te ttaiarm  bcdatws.    ^^ 

kuvskij  ,  A06.) 

4  Di«  jung  auf  den  Schos  treten,  treten  alt  uk 

Herz. 
Holt.:  Jong  de  moedor«  op  dm.MlMi  I 
op  het  harte.    (HarrebomSe ,  /,  MM^t) 


1053 


Jnng 


Juug 


1054 


6  Gebare  jung,  und  thu'  als  ein  Alter!  —  Sim- 

rock,  314. 

Lat.:  Biature  fias  scnex,  si  diurelia  cxae  seuex.    (üicrro.) 

(Philippi,  I,  243;  HeyboU ,  :f99.;  —  Senilis  joveuta  pra«- 

maturae  mortis  eat  Signum.  (Plituus.)  (Fhiliypi,  II,  MC.) 

6  Gedenk  jung  ans  Alter,  ao   gerath's  dir  allzeit 

wohl. 
LaL:   Ventara«  memore«  jam   nunc  Mtote  seneotae;  sie 
nallum  vobis  tempus   abibit  inen.    (Sutor,  V7U;   Ürii- 
bold,  623.; 

7  Ifent  jung  vud  starck,  gesund  vnd  reich,  mor- 

gen kranck  vnd  eine  Leich.  —  hin.  II.  3w). 
ö  Je  jünger,  je   thumkuner  vnd   liirwitziger.  — 
iWri,il,393. 
BöhtH.:   Co  8tar«£,   to  praTejif,    a  oo  mladaf,   to  drassf. 
(Crlakortkij ,  ilOS.) 

9  Joug  bei  Joug,  en  O't  bei  O't;  denn  wat  jong 
e»,  d:it  8i)elt  gor,  wat  o't  es,  dat  kno'ttert 
ger.     (Aachen.)  —  Firmenich,  l,  A^,  «i. 

10  Jong,  den  (der)  meint  ock,  so  wohr  et    (Mnait.) 

11  Jung  au  Jahren  kann  alt  an  Verstand  sein.  — 

SatUf.  191 :  Sünrock ,  5307. 
Diu  Volcn:  Jung  an  Jahren  iat  oft  wie  ein  Greis  er- 

fahren. 
Büktn. :  I  V  mladjch  drakdy  l<£terh  star;^  roium  b^v4.  — 

Mladi  Ivta,  rosum  star]^.  —  Mlad^  na  löta,  star^  na 

rozum.     (Öelakutiky ,  ffnü  u.  30&J    . 
IIull,:  Van  Jaren  groon  en  nud   van   doan.     (Ilarrebomfr, 

PiU».:  Mlude  lata,  roxura  stary.  (Wurzf-ack  /.  9^2;  Ce- 
lukitealjf,  'J\K>.)  —  W  miodyoh  leciccta  stary  bywa  roxom. 
fcWior«ity.368.; 

Andr.  Tecjynski  widerlegte  einst  in  («egenwart  des 
Königs  ein  ungrQndlichea  Uutaohten  der  Senatoren, 
welche  nach  der  Sitte  der  Zeit  lang«  JBArte  tiligen.  Der 
bartlose  Teczynski  wurde  ausgelacht.  Als  er  sich 
sp&ter  als  Wojwode  von  Krakau  wieder  in  die  Raths- 
versamnilnng  begab,  setaie  er  sich  einen  künstlichen  j 
Hart  an ,  und  ala  man  die  Uerathung  begann ,  schattelte 
er  den  Dart  mehrmals  und  rief  uuh  :  ^Bart,  sprich!" 
1>ie«en  Aussprach  einigemal  wiederholend,  warf  er 
den  Schmuck  weg  und  sprach  ohne  Hart  mit  solcher 
Kachkonutniss  t  dass  tou  den  Anwesenden  die  obigen 
Worte  ausgosproclion  und ,  öfter  wiederholt ,  Sprichwort 
wurden. 

12  Jung  an  Jahren  kann  noch  viel  erfahren. 

U  Jung   auf  .fung   gibt    einen    lustigen    Sprung. 

(Anuberg.) 

14  Jung  bei  jung  und  alt  bei  alt;  denn  was  jung 
ist,  spielt  gern,  und  was  alt  ist,  brummt  gern. 
—   Iluhl.  Ftimilie  (StuiiKart  1657),  S.  129. 

Im  <*egenfatze  ku  Fichte*  „ rerstftndiger  und  gesotx- 
tcr  (}esellschart,  fUr  Kinder,  die  eben  laufen  lernen". 

\b  Jung  ein  äff,  alt  ein  Wolff,  Bar  vnd  Low.  — 

lUnuch  .  173 ,  16. 

16  Jung  ein  Engel  wirt  alt  ein  Teuffei.  —  //niMi/i, 

«95,  57;  /Wn,  //,205;  K^fm\ff,2\A* ;  Saihr,  l^i.  Sim- 

vnk,  5298;  ItriiubtTg  VII,  7ü. 
In  Venetien:  Gut  in  der  Jugend .  schlimm  im  Alter. 

(K.initi.^r<j   »//.  70.;    (8.  Heiliger  71.) 
lt.:  Huon  papiTO  e  cattiva  oca. 
Lot.:   Angellcus  juveiiis  seuibus  sathauisat   in  annis.  — 

Fit  puer  autrelicua,  Daemnn  venicntc  scuocta.  —  Primum 

Mars  in  ftliis  laudatua  eat.    (Sf.ybuld,  1S4  u.  4.S4'..) 

17  Jung  fiihe  an,  was  du  alt  wilt  thun.  —  Frmck. 

II.  36*';  /VlJi.  II.  411;  L,iUiid,trf  II.  19. 

18  Jung  frai't  sik,  old  klai't  sik.     iUihvik.) 

19  Jung  gebahren  vnd  thun  als  ein  Alter.,  —  Ia^- 

mann,  II.  28u.  rj. 

20  Jung  gebogen,  alt  erzogen.  —  Simroek,  5291 .-  ttritu- 

bfry  VII.  7ß. 

In  Frankreich :  Juug  strafen  oder  alt  hängen.    (ReimM- 
htnj  VI/.  It't.) 
Fr:»f  Ce  qu'on  apprend  an  bereeau  dnre  jusqu^an  t<imbean. 

21  Jnnf?  genug  ist,  wer  gesund;  schön  genug,  wer 

weisen  Mund;  und  reich  ist,  wer  von  Schulden 
frei,  Rcldafen  roap^  ohne  liiss  und  Reu*. 

BOAin.:  Tan  mUd  Jest  kdo  sdr&r;  ten  bohat  kdo  bei  vtny; 

teu  vesel,  kdo  si  hlavy  neUme  a  ■  hohem  ee  tut.  (Örla- 

iottly .  389.; 
^4m.:  Ten  miody  co  tdrtfw;  ten  bogaty,  eo  niewinian; 

tea  wesoi,  co  nirawaia  .a  bogiam  alf  oieny.     «7«ia> 

Aofily,  2tt)^ 
3*3  Jun^  genug,  schön  genug.  —  Simrovk,  um. 

Frt. :  La  diabia  «tatt  tea«,  itnaBd  il  «talt  Jeana.  (KörUt  ^19.) 

23  Jang  geichont,  alt  gewohnt. 


24  Jung  gethan,  alt  gcwaii.  —  l.Hthn'^  M».,  fi.  c;  Cui:- 

Aifw.  III,  i.  874. 
Liit.:    Tanrum   tollet,  (|ni    vitnium    sustulerit.     (Krasiu., 
•.•»><  u.  2l»U;   Tappiui,  W>'.; 

25  Jung  gewohnt,   all  gethan.    (s.  ({uwtdnu-n  .'•.)  — 

Fnnuk  .  II.  43'';  Schotlei,  1144=*;  Itahnirr ,  Sut. .  IV,  C: 
//iih/iiTt,  211":  Lnlenihrf  II,  lA:  Cuut.'Jli;  iWumiu- 
koH.  l»49:  Finrtein ,  S5'2 ;  Körte,  'i'Ji:*;  .SirNiKiA.  5399; 
Heinvbery  VII,  77. 

„  Wir  haben  iu  unaerm  geliebten  Schlesien  ein  Spri<-h- 
wort,  da«  heisst:  Jung  gewoliiit  ist  alt  gotlian.  Kü  wird 
daaseltie  thoils  durch  die  tägliche  Krfahrung,  tlieila 
durch  die  BHac-huflTvuLeit  d<>a  nienscJilicItcii  lifiiiutliH 
solbKten  boftittigt,  bey  welchem  man  goiiu>iuiKlieh  ge- 
wahr wird,  daaa  die  (icwohuheit  zu  einer  andern  Natur 
werde.  Sie  kommt  mir  also  vor,  wie  ein  Magnet,  der 
siclk  nach  dem  Ni>rdpol  wendet,  wenn  über  ^l^'i^'h 
dcdbi-lben  Thttii,  der  »ich  gegen  Nurden  kehret,  »b- 
güschhigen,  su  vertritt  doch  der  gegen  Kiiileu  aUbahl 
dosaelben  Stelle.  Wie  glQcklich  ist  denn«ii'h  derjenige, 
welcher  atatt  der  Zwiebein  Aegypti,  d.  i.  dieser  Welt, 
daa  Mann»  vom  Himmel  gewöhnet;  der  wird  bei  nuch- 
fulgenden  Juhren  in  allen  rechtachatfcnen  iHrueliten 
grufKea  Vergnügen  waliruehmou:  Jung  gewohnt,  sei  alt 
gethan."    (h\tl>r,  14«  ^; 

Frz.:  l'e  qu'on  apprend  au  , her  (ceau)  dure  Juaqii'au  ver. 
(Fiiilfim  .  352.; 

Holt.:  Jong  gewcud,  oud  godann.    (Harrfboturf ,  I.  Ih;^''.; 

Lat.:  A  teuvris  aaaunscerc  mnltuni  eat.  ((iant,  97:i.)  — 
Adeu  a  tcneris  conaueacoro  multum  o>tt.  —  Cni  puur 
asbuescit,  major  dimittore  uescit.  —  <^uod  juveniü  Huesvit 
seuex  dimittere  nescit.  —  Quod  nova  teata  cupit,  invc» 
tcrata  aapit.     CA.7*rfei«.  .Iji.; 

Untf.:  IQd  szok&s,  öreg  gyakorl&s.    (daal,  97 .'i.; 

2G  Jung  gewohnt,  alt  gethan,  so  hebt  das  Schlecht 
und  Recht  an.  —  (W/xiri.ii. 

27  Jung  glatt,  alt  runtzlich.  —  //fnivch.  ir,29 ,  4. 

28  Jung  gVitte,  alt  g'laufe.    (Lunm.) 

29  Juug  ist  keine  Entschuldigung. 

30  Jung  mit  Jung,  Alt  mit  Alt,  das  gibt  Ehen 

<diiic  Spalt. 

31  Jung  reytz  keinn  alten  in  den  kampff.  —  Vranck. 

II.  117*. 

32  Jung  ryte,  alt  z^  b'uss  laufe;  jung  Herrn,  alter 

Bettler.   —  Jer.  Hollhtlf.  dchUttatj .  274. 

33  Jung,    schon    genung.  —    Agnvula  I,  398;   Frnnck, 

I,  144*:  //.  117'';  7iii»i»iia,  187»;  Gmter.  I,  51;  Mri, 
//.411;  LtitvHdvtf  H,  IS:  .SV/miMW,  113«*;  .SVii/»t.  IUü; 
EurleiH,  351';  hörte,  3219;  Itram,  I,  1C85;  Zinkgrcf, 
III  .  341. 

Wird  als  ein  Lieblingswort  der  Mutter  Melanchthon's 
bezeichnet.  Die  Jugend  macht  nna  poetiacb  ,  sowie  der 
Frtlhling  die  Nachtigallen  singen  macht.  Daa  Alter 
trocknet  Loib  und  Seele  zugleich  ans.  Die  Mailänder 
trüsten  sich  mit  dem  Spricliwort:  Jttng  und  hiiaHÜch 
gilt  ctwaa,    schön  und  alt  gilt  gar  nichts.    (lif.iHAUrt/ 

I.  .VS.;  Nach  eiuer  brieflichen  Mittheiluug  dea  Herrn 
Urafen  Braida  schrieb  AnattasiMt  Urin  (A.  (traf  rnN 
Awrupery)  seiner  Nichte  auf  (einen  Fächer:  „Jung  ge- 
fallen, wer  wird's  scheltan;  alt  gefallen  können,  mehr 
wird's  gelten;  dass  dir  Heifall  jung  und  alt  nicht  fehle, 
dies  UeheimnisB  such'  in  deiner  Seele." 

JioU.:  Jong  ia  achoon  genoeg.    (Uarrebomif ,  I,  3(i:i''.; 
Lat.:    Cum  parvola   est,   bona   videtur  Spina.     (Franek, 

II,  1171'.; 

34  Jung  Soldat,  old  Bedeler.  —  Buerm,  757. 

35  Jung  soll  man  vermählen  mit  eim  jungen  Leib, 

vud  soll  kein  jungen  (jesellcn  geben  eim  alten 
Weib.  —   (irutir.  III.  57;  Lehmann.  II,  iSG.  81. 
3C  Jung  thut  jung. 

Das  liegt  im  Hluto.  In  der  Jugend  Anden  wir  es 
stets  dünner  und  leichter  als  hei  Krwachaenen;  bei 
Neugeborenen  am  dftnnstcn  und  leichtesten.  Wenn  man 
daher  vom  leichten  Sinne  der  Jugend  spricht,  ao  ist 
dies  physiologisch  begründet. 

37  .iung  und  alt  gibt  kein  gut  Gosi>ann. 

Holt.:  Joug  mot  oud  dient  niet  gotrouwd.     (Ilarybvuu'ir, 

1,  36:1  ^; 

38  Jung  und  Alt,  (vross  und  Kloin,  es  niuss  alles 

gestorben  sein.  —  /Virü/wiukwi,  3237. 

39  Jnng  und  Alt,  im  Tode  kalt. 

40  Jung  und  Jung  6<'herzt  gern. 

„Weist  nicht,  ein  Sprichwort  thut  vna  Inhren,  duo:< 
jnng  vnd  jnng  schertzen  gar  gern,  dass  alter  tög  r.ui 
jugcnt  uit."    (.K'jrtr,  IV.  270ö,  S.j 

41  Jung  und  weise  fahren   nicht  in  Ein>m  (ilfisc 

-     Iludl .  978. 
Fl».:  Jeuuesse  u'a  p-\-*  fagessc.    (Haal,  973.; 


1055 


Jang 


Jong 


1056 


42  Jung  und  wei^e  sitzen  nicht  auf  Einem  Stuhle. 

—  .Sai/*T.  191;    Simrock,  5309.  Reinsherg  Vll,  60. 

43  Jung  up  de  Schot  (Schos)  un   old   up't  Hart. 

(nstfrirt.)  —  Frommann,  VI.  1rf>i,'il:  Itturon ,  75^; 
KuhKuld.  ICH*. 

44  Jung  up  Mülen  *,  old  up  Slurren '.    (Oftfrie*.)  — 

Frointnann,  VI,  284,  7«;  ^'(ürm/iur^,  l&s''  ;  Üuereu,  744; 
Hauxkalendir .  III. 

*)  In  Lederpantoffeln.  ')  Niedergetretenen  Schuhen, 
alten  Pantoffeln.  —  „Wer  e«  lieh  schon  in  der  Jugend 
sehr  bequem  macht,  wird  im  Alter  vollends  in  Fanl- 
heit  und  Kacliläsiigkeit  verkommen." 

4b  Jung  vnd  schön   ist  gut,  keusch   vnd  hässhch 
besser.  —  Prtn,  U,  üi. 

46  Jung   zu    bleiben    und   alt  zu  werden    ist    das 

höchste  Gut. 

„Wer  sich  nicht  jung  erhält  im  Alter,  der  bete  den 
Psalter."    ( Bau  er  h/H  J,  GedicAte,  Leipsig  1852.; 

47  Jung  ZU  hoiT,  alt  zur  Hell.  —  Lekmamn,  //,  stto.  m. 

Bühin.:  Dvakr&te  mlad/m  neb/ti,  a  smrti  nijak  nexbyti. 
(Öriakotsky,  311.; 

48  Jung  zum  Dienst  und  jung  gefreit  hat  niemand 

gereut.  —  IHtior.,  X.  26. 

49  Man  ist  nur  einmal  jung. 

Fn.:  Le  printemps  de  la  vie  ne  revient  jamais. 

50  Mau  ist  oft  zu  jung  zum  Freien,  aber  nie  zu 

alt  zum  Lieben. 

51  Mau  kann  nicht  noch  einmal  jung  werden. 

Lat.:  Bis    datur   a   superia   hominnm  javenescere    onlli. 
(Binder  11.  342.; 

52  Man  muss  jung  an  den  alten  Mann  denken. 
Engl. :  Old  yonng  and  old  long.    (Sohn  II,  26.) 
Fr:.:  II  fant  faire  vie  qui  dnre.     (Gaal,   1779.; 

//.:   Divieni    tosto    vecchio    te    moi   vivere   longameute 

vecehio.    (Bohn  II,  2«.; 
iMt.:  Matare  fia«  senex  ei  diu  aenex  esse  veli«.    (Cicero.) 

(Phitippi,  I,  243.; 

53  Mancher    will  jung   sein    und    hat  schon  viel- 

(8iebzig-)mal  Ostereier  gegessen.  —  SaUer.  194. 

Lat.:  Haltonun  festomm  Jovis  glandes  comedit. 

54  Mancher   wer  wol  jung  genug,    wann    er  nur 

nicht  ein  so  alt  üeses*  hett.  —  Gnuer,  111,  68; 
Lehmann  ,  //.  411,  52. 
•>  Simroek  (5306)  hat  dafQr:  Gesicht. 

55  Mennich  ein  wir  jung  genaug,  wenn  hei  man 

nich  so'n  oll  Gesicht  har.  (ilecUenburg.)  — 
Hmtbe.  108;  für  Jever:  Frommann.  III.  38,  24. 

56  Niemand  ist  so  jung,  er  kan  wol  heut  oder  mor- 

gen sterben.  —  I'etri,  11,  494;  Lehmann.  II,  427,  88; 
SuloY ,  494. 

57  Se  se,  wat  jung  is,  röget  sick,  sä*  Ülenspeigel, 

un  weg  huckn  d'  F16.    (Lüneburg.)  —  Hoefer .  1092. 

58  Was  einer  jung  seet,  das  erndet  er,   wenn  er 

alt  wird.  —  Petri.  II.  593. 

59  Was  jung  getollt,  wird  alt  gezollt. 

60  Was  jung  gewohnt,  ist  alt  gethan.  —  Eyering ,  l,  440. 

61  Was  jung  ist,   das  erfreuet;   was  alt  ist,  das 

trauert;  was  jung  ist,  das  singt;  was  alt  ist, 
das  hinkt;  was  jung  ist,  das  lacht;  was  alt 
ist,  das  kracht.     (Sehveiz.) 

62  Wüs  jung  ist,  erfrewt  das  hertz.  —  Franck,  II,  117''. 

63  Was  jung  ist,  hupft  gern,  sagte  das  alte  Weib. 

„Ein  altes  Weib  ist  das  einzige  alte  Thier,  welches 
noch  httpft."  (Vgl.  Sterne,  Yorik'i  nachyelattent 
Schriften.) 

64  Was  jung  ist,  ist  geckig,  w^as  alt  ist,  ist  schnäp- 

pig  I listig,  beschwerlich).     (Ei{el.) 

65  Was  jung  ist,  scherzt  gern ;  was  alt  ist,  brummt 

gern.   —  Ehering,  III,  422;  Jfayer,  II,  G. 

66  Was  jung,  ist  schön  genung.  —  Mayer,  II,  6. 

67  Was  jung  sie  spann,  hat  alt  sie  an.  —  Lohrengel, 

I.  WO;  Itetiuberg  Vll.  77. 

63  Wa«j  man  jung  lernt,  das  bleibt.  —  Petn.  II.  603 

69  Was  man  jung  nicht  lernt,  braucht  man  alt 

nicht  zu  vergessen. 

70  Wat  jouk  es,  dat  speit  gäer,  wat  alt  es,  dat 

knottert  (brummt)  g^r.  (Düren.)  —  Firmenuh, 
/,  4S3.  7t:. 

71  Wat  jung  is,  dat  reget  sek.  —  Schamhach.  II,  Ali. 

Empflehlt  dem  Alter  Nachsicht,  wenn  ihm  Aasge- 
lassenheit und   Mnthwillen  der  Jugend  entgegentritt,  I 


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J 


weil  alles,  was  jung,  sei  es  Mensch  oder  Thisr,  tob 
Natur  lebhaft  ist. 
Holt.:  Jong  is  vrolijk.    (Harrebomee,  I,  363*.; 

Wat  jung  is,  röget  sick,  harre  (hatte)  jene 
Frau  6k  seggt,  da  wasser  't  Kind  yan  der 
Kiepen  esprungen.    (Göttingen.) 

Wat  jung    öss,    öss    lostig    (modig)    on 


houdsmager. 


Frücbbter  \  1833. 


Wat  jnuk  is,  dat  spölt  gern,  wat  old   is,  dat 

nölt  gem.     ((Mfriet.)  —  Duerea .  1233  u.  126«. 
Holl.:  Dat  ond  is,  knort  graag;  dat  jong  is  speelt  graag. 
(Harrebomee,  I,  363».; 

W  ei  jung  riet  ( foert ) ,  mot  alt  gähn,   f  H*aW«*.j  — 

Firmenich.  I.  326.  57;  (ur  f Driburg:  Firmenick,  I ,  ißt ,  15. 

Wer  jung  anbeisst,  lässt  selten  mehr  davon.  — 

Heinsberg  VIII,  Tl. 
Wer  jung  bleiben  will  im* Alter,  mmn  alt  sein 

in  der  Jagend. 

Et'jL:  Thej  wbo  would  be  yonng  wben  thnr  are  old, 
most  be  old  when  they  are  yoang.    (Boku  II,  96.) 

Span.:  Si  qnieres  vivir  sano,  harte  viejo  temprano.  (Bokm 
II,  26.; 

Wer  jung  bleiben  will,  muss  zeitig  anfangen. 

Als  der  KOnig  von  Wfirteraberg  den  Diditer  IHagal- 
stedt  berief,  sagte  er :  „Utn  Jung  so  bleiben,  inass  ich 
Jagend  am  mich  haben.** 

Wer  jung  gern  stilt,  der  gehet  im  alter  betteln- 

—  Pelri,  II.  721;  Uenitdi,  347,  57. 

Wer  jung  is,  möt  töweu  (warten),  säd'  Vattcr 
Kruse,  un  let  6nen  striken.  —  Hoefer,  S55. 

Wer  jung  kein  zucht  noch  Gottsforcht  lehrt,  der 
wird  im  alter  nicht  geehrt. 

Lca.:  Quando  paer  cresoit,  et  non  metaendo  panescit,  taae 
sibi  decrescit  honor  omnis,  qaando  saneseit.  (Lttä 
eotHfn.,  101  n.  117.; 

Wer  jung  lernt  tragen,  braacht's  nicht  zn  ler- 
nen in  alten  Tagen. 

Wer  jung  nicht  will  graben,  wird  im  Alter 
nichts  haben. 

HolL:  Die  jong  ledig  is,  kau  oadniet  doen.    (Harrebomt*, 

I,  3fi3'».; 

Wer  jung  nichts  taugt,  der  bleibt  auch  alt  ein 
Taugenichts.  —  Gaal,  974;  Simrock.  5S9»;  Araf- 
berg  VII,  69. 

Wer  jung  wie  ein  Rabe  schreit,  wird  alt  nicht 

wie  eine  Nachtigall  singen.  —  Par&miakm,  JMI. 

Werde  jung  alt,  so  bleibstu  lang  alt.  —  Petn, 

II,  697;  Gruter,  1.66:  Strure.  24. 

Böhm.:  Bad*  sa  ml&di  starcem,  abys  bjrl  ▼•  atarosti  ail- 

deneem.    (Öelakowsky ,  306.) 
Engt.:  They  who  would  be  young,  when  they  are  oU. 

must  be  old,  when  they  are  young. 

Zu  jung  ist  ein  Fehler,  der  sich  täglich  bes- 
sert. —  Eiaelein.  352;  Körte,  3221;  Simrock,  SSIS: 
Braun  ,  1 .  1688. 

Dat  sali  noch  jung  weren  (werden).  CBüreu.)  — 

Für  läcrUilin:  Woeste,  86,  108. 
Ist  noch  nie  geschehen. 

Du  magst  wol  jung  sein,  du  hofierst  aber  durch 
einen  alten  arss.  —  Framk,  lt.  is*»;  rapfuMc.  st''. 

Eyering,  I.  813;  Körte.  3221*. 
Er  ist  gar  jung  uf  d*  W^elt  cho.     fLuzem.) 

Als  Entschuldigung  einer  be^ngenen  ThorheiL 
Er  ist  jung,  denckt  aber  lang.  —  Framek,  tf,  »* 

u.  97*». 

„Also    tadelt  man   alt  leut,   die  jung  w&Dca  sein. 
Ein  junge  tocliter  vmb  sechtzig  jar.  *- 
Holt.:  Hij  is  jung,  maar  hem  beugen  oude  xakcn.   (Bmrrr- 
bomee,  /,  363^.; 

Er  ist  noch  jung ,  er  hat  noch  den  ersten  Kopf. 

—  Frifchbier  *,  1832. 

Scherzweise,  wenn  alte  Leute  behaupten,  si«  viHB 
noch  nicht  so  gar  alt. 

Ich   bi   goar  ze  jung  uf  de  Welt  kummeo.  — 

(Schles.)  —  Frommann.   ///.  413,  Sil. 

Jough  an  dorn  an  ünbidrewwan.     ,'.VdH|fVv»J  — 

Johaniten,  151;  Haupt.  17//.  366,  251. 
Jung  und  dumm  und  unbetrieben,  d.  h.  «aaiMMa. 

Wi  kamt  so  jung  nig  wedder  tosam.    nMAj^ 

Schütif,  IV.  273. 

Wir  sind  auch  einmal  jung  geweten. 

Lut. :  A  primis  et  nos  pueriliter  e^noi  uutia. 
/.  SC:  Seijt'vlJ,  32;  Binder  I,  70;  //»  IXJ 


1057     Junge  (das) — Junge  (der  Knabe) 


Junge  (der  Knabe) 


1068 


Janffe  (da«). 

1  Bei  ihnen  gibt  es  immer  Junge  und  Eier.  ^Fhü- 
ringen.J 
Von  kinderreichen  Eheleuten. 

3  Das  Junge  folgt  der  Mutter.  —  Graf.  iio.  sas. 

KrtfyUmnifr ,  ü. 
^.^       Deutsche  Hocbtianschauung  in  Betroff  der  Erwerbs- 
quelle der  Ftthrhabe. 

3  Die  Jungen  gefallen  dem  Affen  aus»  der  niassen 

wol.   —   .VijjriiiiM,  Vorr.  DI.  J7*. 

4  Meine  Jungen   Hind  doch  die  schönston,   sagte 

der  Affe. 

Hin  Türken:  Welches  sind  die  hübschesten  ViVgel, 
fragte  mau  die  Krähe.  Meine  Junff*?n,  untwurteto  lie. 
(Rtinsber'j  VIl,  34.)  In  Afrika:  Der  Affe  fltidot  nie 
■eine  Jungen  hässlich.  in  Hiadontan:  Eine  Kuh 
schämt  sich  ihres  Kalbes  nicht.  ( Ri-innhiTg  /,  17(>.; 
In  V«>neticn:  Jedem  Affeuweibuhen  kommcu  ihre  Jungen 
schön  vor.    (Keintbery   VII.  M.)    (S.  Aeffln.) 

5  Wenn  die  Jungen  fliegen  können,  verlassen  sie 

das  Ne^)t. 

UoU.:  Als  de  jongen  Wiegen  kuuuen ,  rerlaten  xij  bet  nest. 
(Jlttrrebome^,  I.  3«»-«.; 

6  Wuu  de  Jauge  griss  sc',  flöje  se  ous.  —  Schu- 

Ktcr,  590". 

7  Wun    de  Jonire    Flijel   hun,    flöje    sc    ous.   — 

Schutt''r,  .'liW". 

•8  Da  iiu>chtf  man  Junge  bekommen.     .Hoth'nbunj.) 

Vur  Aergor. 

•9  Da  wird  he  not  lang  niieh  Jungt«  hecke.  f'ßnfbMrj/.  i 
Wird  !<ivh  an  diesem  Orte,  in  dicior  Stellung  nicht 
lanije  halten. 

•10  Des  Joaiik  gut  pn  a.     (Ih-Htu-ln-nj.. 

l)ae  Junge  geht  ihm  ab.  Die  Redensart  ist  wol  Ton 
■chwuuifvru  Frauen  enilohut,  die  Euwoilen  Ton  selt- 
samen und  «tarkvn  Oelustcn  üborfalleu  worden  und 
die  mau  befriedigt,  woil  mau  annimmt,  die  Nichtbo- 
friMdiguug  einvr  so  starkeu  Uegiorde  kouuu  ihnen  oder 
dorn  Kiudo  uachtheilig  sein.  SVeun  die  obige  Bodens- 
art :iul  auJere  l'ersunon,  z.  I).  Kinder,  die  ]ji>okcrcien 
bogoliriMi.  aurfcwaudt  wird,  so  geschieht  es  wul  nur 
kchorzhiiti  udor  ironisch. 

•11  Er  hat  jihveg  yungon  vnd  aicr.  —  Grut'r.  I,'i9; 

£,'i.«<-(«'i  II ,  'M'i. 
Der  Virlth.-ttigc  ausser  seiuem  Kreise. 
Junffe  (der  Kuabe). 

1  A  niuar  Joui^cn,  a  luuar  Lok.  .^.tTurum.    —  //.m/ii, 

vm,  3iW .  :{i»7. 

Je  uifbr  Jungen  (hier  in  dem  .Sinne  vuu  Kindern),  je 
mehr  Lildck. 

2  Aus  einem  Jungen,  der  nicht   über  den  Zaun 

klettert   (sondern    durchkriecht),  wird  nicht 

viel.   —    »■.  Hiiriiiffh ,  /'r'/u  haskttrfn. 

Die  Perser:  Das  ist  ein  lauirr  Junge,  der  am  Fuss 
einer  Tappel  ( odor  huugrig  mu  F»'<s  eines  Dattel- 
baums)  sitzt  und  uiclit  litnautstuifjt.  (K>'i»V,fnj  Vll,  70.) 

3  De  Junge  wärt  grot,  wör  Vfir  un  Mor  man  dot. 

if;nj/v/i.i/J  Mark.,    —    WWftr.  71.  13J). 

4  De  .iungens  kann  nie  vcrhuirathen ,   wenn   me 

will ;  üver  de  Döreiis  iiiot   me  vcrhuirathen, 
wenn  me  kann.     ,'S<iuiriitml./ 

5  De  rotzigsten  Jun>>fens  waren  de  besten  Karelii. 

(nhnh'tr:.    —   /.<i/ir/-ii.yff .  I,  !•<■.,■  hmhiiiithth  Ufi  Uvvit- 

J..'.;  MI.  6'J. 
h-'in.:  Dot  er   muolitrt  at  en  uug  kantl  doe;   det  er  umue- 

li^t  jt  i-ii  ^liiiuuvl  kjiiiil  lu'iii;e  leve.     (Pr-jf.  dan. .   biii.J 
HviL:  He  jimikcu  kunni>n  ,  niaar  de  uuden  moeten  sterven. 

( Uiin-'-'—fiu" .  f.  :»i;.T».. 

ü  Der  hrav«*  Junge  klagte:  Kh  bin  der  Mann;  nicht: 
Mein  Vater  war'f>. 

7  Der   kl<>iiiste   Junge   Trä«rt  (kratzt)  die   grüsste 

GeijlC.    —    llnnshiT.j  11.  VJl. 
Kujl.:  Th>^  ioast  h'>y  always   uarrles  the  greatest  flddle. 
{ttM.H  II.  \\y,\) 

8  lUe    .fungeTi    ärLiern    mit    dem    äuldatenleben 

dninss,  und   die  Mädel  brin<;en   die  Aerger- 
nissi'  gar  ins  Haus  '.     (\lnhnk*'n.) 
■  >  Nilmlich  Kinder  vor  der  Hocbaeit. 

9  K  Joii};  wie  en  Fausd^  berwöngd  e  Mädche  wie 

On   Ifaus.     (Tner.,    —  Ftnnmich,  f//.  M6,  M;    La- 
ie«, lin.  41. 
M  Statt  Faust  hOrt  man  auch  Man«. 
10  Ken  holiandsche  Jong  kernt  met  de  Pyp  in  de 
Mond  up  de  Wereld. 

Di9  hullandischen  Knaben  rauchen  uud  trinkon  Hhr 
«eilig 
Jixvr^CHcs  Si'Kiciiw^nTiiL -Lexikon,    il 


11  £en  hollandschc  Jong  moet  Genever  drinken. 

(8.  Oonever.) 

12  Ein  wilder  Junge  gibt  einen  derben  Mann.  — 

hohri'iti)cl .  I.  246;  Heinnbfrti  Vll.  «9. 

13  £n  Junge  esse  'ne  Lüs  twinget  en  Mäken  otse 

'n    Hü's.      1  ir.iM.'.fc.J   —   rurj;.'.  31R.63. 

!•!  Gib  deinem  .Fungen   einen   Dreier  und  thu    68 

selber.  (S.  Bube  50  und  Nuthig.)  —  Körte.  3Sa« 
U.  401  <!  :  Kr.iiMi,  /.  1«5M. 

Die  Russen:  Gib  deinem  Knecht  xu  essen  and  fege 
dir  den  Stall  solbiit.     .K.i«.*'»rjr  Hl,  M.) 

15  Giv  en  liltjcn  Junpf  dre  Sösling  un  do  et  sülvst. 

(Ihht.}   —   Sihutzr.  IV.  irto. 
Zu  Tragen,  die  niclits  selber  thun  mi'igen. 

16  Iloald  Junj;e,  widder  '  (weiter)  hcw  ek  luineu 

Oallen  ouk  nich  trocken  ^,  hadde  de  oalle  Vär 
saght,  US  'ne  sin  Suen  *  med  de  lloar  bit 
oppct  Sül  *  slioped  hadde.  ■  liiion.j  —  rmm- 
mfiHii. ;/;.  2&i).  sj. 

M  Weiter.    -)  Uezogen.    *)  Sohn.     *)  Schwelle. 

17  Hollandschc  Jon;;  rook  all  in  de  Wieg. 

18  Ik  ^läuwe  nit,  dat  de  Jun;;e  old  wät,  seid  de 

Frui,  denn  wenn  ik  man  sejjfj^e:  Kacken,  min 
Jungesken,  dann  schitt  hei  Stränge  bis  an  't 
Kufl'ei".    ,•  .S(iM»'r/<iii«i.; 

19  Jener  .funp;*  hür  ken  Inwand  wusst,  dar  h:\rV 

TrÜgM  kräg'n.     (Mtmnrk.)   —   Ihmneil ,  »75. 

20  Jong,   spötz  dein  Zong;  Mädchen,   npötz  dein 

Dnkhdchon.  ;Tri"r.i  —  Fiynii-nnh,  111,  54ß,  :i7  ;  La- 
if». ife4.  i:i. 

Dor  Kn:ibe  niuss  sich  darauf  vorbereiten ,  dass  er 
dereinst  ul.i  Manu  im  Leben  gewandt  iteine  Zunge  zu 
brauchen  weiss,  während  das  Mädchen  sich  auf  Nttben 
und  Spinnen  Terlegeit  muns. 

21  Jung,  drri,  segt  de  Rcpcr.    (Meikifnhmtj.)  — Ihe- 

fer,  S70. 

22  Jung,  lan^  to  un  itt,  scd  de  Moder,  sünst  löpt 

de  Hund  mit  dienen  Magen  weg.  —  Svhüiie, 
111. 11. 

SchiT7.*iafto  Krmnhuuni;  zum   Kiiseu. 

23  Juncr,  s:i  1  de  Jun^,  dat  Junj^  dein  Jungen  seggt, 

da  de  .I:ing  de  Schwin   ntjeggt.     (Elhinn.j  — 

/■'ma.  /i''/t  r  -.  l'*M',. 

24  Jun«** ,  sägst.'  tagen  diu  Vaars  Beck  van  Schnute. 

—   Stunnliui.f.  SSr"*. 

Sj^te  der  Dettler  strafend  zu  seinoni  Duben,  der  Ihn 
aul  .Schmuz  an  der  ,, Schnute"  aufmerksam  machte. 
Die  Bezeichnung  „bchuntc"  (Schnauze)  ist  nämlich 
noi-h  uiunstäuiliger  uud  unau gemessener  als  Becke 
und  Mül. 

25  Jung,   snuw   di,    <;riww'n    Pastor   de  Hand   uii 

segg:  goden  Dapf.  du  Esel. 

26  Junge,  dau  wat ;   Freten  un  Süpen  kostet  wat, 

un  (ielil  wut  du  ök  hebhen.     (Ifruutuchwcig.j 
Um  zur  Arbeit  anzutreiben. 

27  Junge,  ga  na  Hüs  un  beter  di.  —  AMm-n ,  74i ; 

Frnmmunn,  VI,  2:,$;  llau:tkalender ,  lll. 

28  Junge,  gil»  'n  Herrn  Pfarrer  die  Putzhand  uud 

Hage:  guten  Tapr,  du  Esel. 

29  Junge,  halt's  Maul,  ich  will  jetzt  meinen  Na- 

men schreiben. 

JIull.:  JriDgen,  dnc  den  pot  toe .  want  de  goesten  zuUen 
evaiiorcren.  zoi  di>kter  Filebout,  en  hij  kookte  karne- 
mnlk.    (Htiir>:iiOiMf,  f,  3«i»*.^ 

30  Junge,   best  Lüse,  se(de)   min  Moor  (Mutter), 

kannst  noch  *n  grot  Best  (Thier,  Vieh)  wär- 

den.  ((Htfrivs.)  —  ßwiTt-ii,  743; //«i7«'r,  7S7;  /■>»«- 
mann,  VI.  2^4,  751. 

Ooidtekmidt  liat  (in  Oldenburg)  sowol  in  der  Stadt 
wlafanf  dem  Lande  die  Ansicht  aussprechen  bi>ren. 
dass  eg  eih  gttustiges  Ynrieichen  des  künftigen  Wuhl- 
«rfretatns  sei,  wenn  Kindar  Lause  haben;  dass  man  es 
für  ein  Zeichen  der  Oeiundheit  halte,  werde  jeder  uldeu- 
bnrger  Ant  baat&tlgen. 
81  Junge,  Irb  Quarg,  die  Boitcr  ist  theuer. 

MbU,:  Knaap,  eet  kaas,  de  botor  Is  duur.  {Harr^f-om^^, 
/,  41»''.; 

32  Junge,   pass'  aufs  End'   auf,    sairt  der  Weber. 

(Kuthnu..: 

33  Jange,  sag^e  dem  Juntjren,  da^s  es  der  Junf^e 

dem  Juiigeu  sui:t.      s-hU'vj 

«7 


1069 


Jnnge  (der  Knabe) 


Junge  (der  Knabe) 


1060 


34  JoDge,  spcle  dln  Yar  nich  up  de  Nose,  he  ia 

WOl  so  old  as  du.    (Ottfricj  —  liuercn.  710;  Ftoth- 
mann,  VI,  'AM,  752;  Hauskalender ,  1. 
ypott  aaf  «ehr  unreife  Stiefväter. 

35  Junge,  wir  wollen   ein   Pferd  kaufen.  —  -Yaw. 

SchulLL,XIV,5. 

„Man  pfleget  im  Sprichwort  zu  sagen:  Jung,  wir 
wollen  ein  Pferd  keaffen ;  damit  will  man  zu  Tertteben 
Kebeu,  d»«i  wer  Pferde  keuffen  will,  der  soll  junge 
Pferde  keuffen."    (CoUr,  326*.; 

36  Jungen    moss    man    früh    zum    Zimmermann 

schicken,   dass  er  die  fachen  Späne  abhaut. 

37  Jungen  un  Hung  gönn  sälde  räuig  Uns  enan- 

der  ^      CfiölnJ   —  Firmenich,  I.  473,  104. 
Suiten  ruhig  aneinander  vorüber. 

33  JungcnSi  pärt  )o  (paart  euch),  hadde  de  Kan- 
ter segt,  do  hadde  he  dre.  (Ottfriet.)  —  Bue- 
Ten,  75C:  Frommann,  VI,  885,  756;  lloefer,  578. 

39  Jun^rcna  sind  Jungens   un  Fliegeis  toglik  (zu- 

gleich); de  ene  is  van  Roggenstrau,  de  an- 
nere  is  icwensau  (ebenso).  —  Lyra,  27;  From- 
mann, VI,  427,  7»;  hochdeut»ch  bei  Iteinsberg  VII,  70. 

40  Jungens  sind  Jungens  und  Flegel  zugleich.  — 

Simrock,  530»*. 

41  Jungens   sint  Schelme,   un  wenn  se  ok  släpet 

bet  an'n  Middag.  —  Schambach ,  II,  260. 

Der  dem  Knabenalter  «igone  MnthwUle  tritt  bei 
jedem  Knaben,  wenn  er  auch  noch  so  lange  schlum- 
merte ,  endlich  einmal  hervor. 

42  Junrrens  an  Hün(de)  gat    lik   (gerade)  dör   de 

Welt.  (Ostfries.)  —  Itueren,  740;  Goldschmidl,  161; 
Frommann,  VI,  284,  754;  Weserzeilung ,  4ßS7 :  llautkalen' 
der.  III. 

43  Jnngrens  un  Ilän(de)  is  all  en  Plün  (Plunder). 

(Oglfricu.J  —  liunren,  741;  Frommann,  VI,  284,  753; 
llaiukalender ,  III. 

44  Jungens  un  Hunne  regeert  de  Stock.  —  Weser- 

zeitung p  4057. 

45  Jungens  unNüttemöt  schlagen  wären.  (SauerUmd.) 

46  Jungens  un  Küens  könnt  in  heiler  Haut  nich 

duern.     (Rüren.) 
41  Jungens  und  Deurcns  höt  buinin  äs  Speck  und 
MlUS.     (Sauerland.) 

48  Jungens  wie  de  Herrens.  —  Frisdibier  *,  1837. 

Junge  Herren. 

49  Jungs  hebt  jümmer  dumme  Töög  (Streiche)  in 

Kopp,  scggt  old  Vetter  Kroger,  da  lew  he 
noch.  —  IHening,3(i. 
60  Man  muss  sich  von   keinem  Jungen   auf  den 
Kopf  schoissen  lassen,  sonst  wird  man  gar 
mit  Dreck  beschmissen. 

BoU. :  Men  moet  zieh  van  geeno  jongens  op  het  hoofd  laten 
soh . . . . ,  of  men  woordt  daarna  wel  met  stront  gosmoten. 
(Hwrrebomee ,  I,  365  *.J 

51  Mei  Junge  koan  a  gelehrt  Vieh  war'n,  sagte 

der  Bauer,  a  hoat  acht  Juhr  iwem  Abc  ge- 
lamt,  an  koan's  noch  ne.    (Schlet.j 

ßoU.:  Hij  slacht  Eraamus,  die  leerdo  zovon  jaron  over 
het  ABC.    (üarrfbumee.  I.  18:,.; 

52  Mei  Junge  sull    cn   Uvkato   wär'n,    sagte   der 

Bauer,  seit  er  in  der  Schule  is,  hat  er  noch 
ke  wahr  Wort  geredt. 

53  Mein  Junge  hat  etueu  ofTcnen  Kopf,  sagte  der 

Vater,  da  hatte  er  sich  ein  Loch  hinein- 
gefallen. 

64  Mein  Junge  muss  ins  Kloster,  sagte  der  Bauer, 

er  taugt  zu  sonst  nichts. 

„Kann  der  Vater  ein  Kind  sn  nichts  brauchen,  so 
thut  er's  ins  Kloster  und  tiaKt:  Ks  hat  ein  ungcsorgtes 
Brot  und  mutts  nichts  thun."    (Ktoiterapiegtl ,  11,  16.; 

65  'N  Jungens  Jung  is  Icper  (sUmtner)  dran,  as 

'n  Eerswip  (auch:  Narawip).  (Ostfries.)  —  Lue- 
ren,  739;  Frommann,  VI,  284,  755;  llauskalender ,  III. 

Er  muss  sich  xum  Schlimmsten  gebrauchen  lassen. 
Wlp  =  Wi«ah,  Eors,  Nara  =  Arsch. 

66  *N  Ölen  Jung  un  frischen  Schinken  smeckt  kolt 

am  besten.     (Oldenburg.)  —    Wesertextung ,  4097. 

In  dem  grflssl^'n  Theile  dos  Ilcrzofnhums  Oldenburp 
erbt  nach  altem  Horkommon  der  eine  Sohn  den  .,  HOren" 
Ton  dem  Tütcrlichcn  Oute  vier  Fünftel,  wührpud  dip 
lOmmtlichcn  übrigen  GcscIin'.'Btcr  sich  in  den  Beft*eu  i 


tbeilen  haben.  Viele  der  jungem  Brttdcr  dieser  Ab- 
ündliDge  kommen  aus  lauter  Vorsicht  nie  dahin,  sich 
einen  eigenen  Herd  zu  gründen;  sie  bleiben  -vielmehr 
ihr  lieben  lang  nnverheiratbet  als  „61e  Jangens **  aut 
der  väterlichen  Steile  nnd  dienen  dem  regierenden 
Bruder,  der  sie  lieber  hat  als  einen  fremden  Knecht. 
Werden  sie  aber  alt  und  schwach,  dann  kommt  wol 
das  obige  Sprichwort  zur  Anwendung. 

67  'Ne  Jong  en  *ne  Honk  gohnt  selde  ongebrüt 
(ungeueckt)  lange  en.  (Aachen.)  —  FirmeKicb. 
I,  4»3 ,  105. 

58  Slä  de  Jungs  den  Ars  vuU  un  lät  b'  nä  Hue 

gan,  säd'  Förster  Regenstein  to'n  Schölmei- 
ster,  a«  he  mit  up  de  Jagd  schall.  (Hamburg., 
—  lloefer,  868. 

59  Steh  up,  Junge,  lat  Herrn  Kloppenburgen  Sit- 

ten.    (Brauaschveig.) 

Kloppenbnrg,  ein  aber  die  Grenzen  dei  Erlaubten 
fUr  sich  eingenommener  Bttrger,  ers&hlte  folgenden 
Traum,  der  Veranlassung  zu  obiger  Bedensart  ge- 
worden ist.  £r  kommt  in  den  Himmel ,  wixd  dort  sehr 
hoch  aulgenommen  und  Qott  dem  Herrn  roigesteUt, 
der  ihn  dadurch  ehrt,  dass  er  zu  seinem  neben  ihu 
sitzenden  Sohn  (Christus)  sagt:  Steh  up,  Junge,  lat 
Herrn  Kloppenburgen  sitten. 

60  Unser  Junge  ist  zu  gar  nichts  zu  gebraacheo. 

sagte  der  Bauer  zu  seiner  Frau,  er  mag  Ka- 
puziner werden.  —  Kloster/ipiegcl ,  49.  14. 

61  Wann  sick  cn  Junge  un  en  Rühe  begignet  tu 

se  dauet  sick  nix,  dann  doi  de  Ruie  oder  der 
Junge  nix.     (Sauerland.) 

62  Wann  sik  en  Junge  un  en  Rüe  entmäutet  *,  un 

de   Junge  smitt  den  Räen  nit,   un  de  Rüe 
bitt  den  Jungen  nit,  dann  düegct  se  alle  beide 
nit.     (Büren.)  —  Für  herlohn:    Wocste,  71,  U8;  Ftr- 
menich,  III,  186,  46;  hochdeutsch  bei  Reinsberg  VU,  GH. 
1)  Begegnen;  Mute,  Mäute  — die  Begegnung. 

63  Wenn  de  Jungens  keine  Schelme  aint,  sau  döget 

se  nich.  —  Schambach  ,  ll ,  46*. 

Man  betrachtet  Lebendigkeit,  selbst  MnthwiUen  im 
Knabenalter  als  Bedingung  oder  Zeichen  innerer  Tüch- 
tigkeit. 

64  Wenn  der  Junge  den  Meister  lehrt,  so  geht  die 

Sache  verkehrt. 

Die  Letten:  Wenn  der  Junge  den  Schulmeiater  lehxte, 
wtlrde  dieser  yiel  Schlftge  bekommen.  (Reintbera 
YII,  108.; 
Dan.:  Naar  drengen  skal  Uere  huusbonden,  og  pigen  mad* 
moderen,  da  Iffber  bag  for  i  huusholdningen.  (Fntw. 
dan.,  316.; 

65  Wenn  die  Jungen  bis  Weihnacht  nicht  anders 

werden,  sagte  der  Schulmeister  zu  Michaeli, 
so  schliesse  ich  morgen  die  Schule. 
•66  Das  IS   ä  Jong  wie   ä  Duispfüffer.     (RiMa.)  — 
Sacfc«cHgriin,'186l ,  Nr.  10,  S.  104. 

iBin  DuiflnpfüiTer  =  ein  Druss*  oder  Drauckcnpfeiffer 
ist  in  Buhla  ein  so  geschätztes  Thier,  dass  man,  uz 
seinen  Wublgcfallou  an  einem  besonder*  hflbschen  und 
kräftigen  Kinde  auszudrücken,  sagt:  DAs  Is  4  Jong 
wie  k  DuisspfUffer,  d.  h.  ein  Fink,  der  auch  im  KAfiff 
drausson  im  Freien  pfeift. 

•67  Das  war  ein  guter  Junge. 

Berliner  Spottrode  hinter  dem  Bücken  eines  AdbC' 
führten. 

•  68  De  Jung  is  de  Moder  er  Nadelkissen.  —  Sdkitxe, 

1 .  183. 

Er  hcogt  sieh  an  die  Mutter  an ,  wie  ihr  Nadelkissen, 
das  holsteinische  Frauen  neben  dem  SohOsseibunde  an 
der  iSeite  zu  tragen  pflegen. 

•69  De  Junge  wct  sick  in  heiler  Hut  (Haut)  nich 
to  bergen.     (Livj'f.) 

Sein  Muthwille  fordort  Züchtigung. 

•70  Der  dumme  Junge  von  Dresden. 

Darüber,  ob  der  „dumme  Junge"  Ton  Oresden  ein 
anderer  ist  aln  der  von  Mcissen,  habe  ich  keine  Aus* 
kunft  vrhalten  können. 

*71  Der  dumme  Junge  von  Meisseu. 

Dieser  Junge,  von  dem  das  wirkliche  0rbild  Terloren 
gegani^cn  ist  und  mit  dessen  spätem  Stell  Vertretern 
man  sich  bcguügen  mussto,  ist,  ohue  dass  ein  Geschieht«- 
oder  ürtschronikeohreiber,  so  viel  bekannt,  von  iha 
Kunde  nahm,  zum  allgemeinen  doutsohen  Sprichwort 
geworden;  er  hatte  sogar  die  Ehre,  von  den  Hand« 
werkeburschen  in  ihre  Wandergoographle  aofgenonuncv 
zu  werden.  Man  denkt  sich  in  ganz  Deuttchl^d  bei 
diesem  Ausdruck  gowisBormanscn  die  QuintesMOS  aller 
Dumiultcit.  —  Das  Volk,  das  nie  vorlegen  an  aefn  pfleot, 
sobald  CS  gilt,  sich  eine  Krklänmg  von  diA  Um  nli' 
bekuunton  Gcgoustftnden,  uamcntlioli  alterthteiliahffn 


lOGl 


Junge  (der,  Alter) 


Junge  (der,  Alter) 


1062 


nilJwcrkcu  2u  vcncliuffoii,  liatto  sieh,  naehdoin  dio  Br- 
inueruntr  nu  (iai  Urbild  Ups  ^ijiricliwortn  vinn  dkmib- 
iior  duniiiitiu  Juiiiriüi  crI<iaohcii  war,  inanchorloi  unter 
liioaer  weit  licruiuncu  Fors.itilii'hktfit  peilaclit.  So  lic- 
zeii-huctt«  in-in  vor  nu'lir  :iU  .M»  Jalirvu  oiu  :iltos  <ii*mülile 
in  ciiioui  lii  r  uuMesnor  tiust^Uuiifr  al«  du  JtiMuiea  des 
iliininii-n  Juut^i-n.  Klu-ndo  liu/t-iclnii-t  nun  ycit  viwA  l'.'iü 
iu  dt'r  l'>)rci>Ilauf:tbrik  ninu  in  einem  »i'U'tt  %ullii{  lo«> 
ren  Zimmer  iiiit^estollte  knniisrhr  Ki^^ur.  iKitfleiclinu 
viele  zur  Zeit  iU«r  buiileu  Au!iimte  ai->  liehiiitii^enile  Cari- 
catur>:n  für  Turelauf  jutzo  in  derselben  »seiieiiafTon  wur- 
lien,  uib  lien  dinnnieu  Junten  von  A[üi.'<.->un.  'irif.<«f' er> 
x.ihlt,  ilaa-i  <iiL-aL'>'ii{ur  cin«!n  /w<>ll'-  hi«  vierzelinj.'tlirigun 
Knulien  m  natürhciiiT  (iri't'if  «Lir^reütelit  unil  (lii>  Kin- 
trittediele  zum  /-.mriiür  niitlels  l''e'J.r:lrnfk  mit  der  Fi- 
wnr  in  ineclianipehor  Verhinduni:  Keclin.lin  liabv,  so- 
djüS  dic-iL-Die.  tici  der  Anniilirrun:^  vi>!i  ]i<'-iiehern,  die 
/iinkje  aiini  Afunde  hcrauAueflicok:  liatte.  1>..>  Juien 
rcilvn  von  einem  Weisen  (  ü.  d.i  von  Ml.■i^.'en.  iVgl. 
S-i'fiunyriiH,  Dresilüu  ISöl,  H.  l';i  t^A 

•72  Dir  .lunjjoii  hiufoii  dir  uul"  der  (iii"«s.»  nsicli. 

lat.;  Burbam  tibi  vellunt  lascivi  iMieri.     J':.ii  jijti.  /.  S'i.J 

•"o  l)ie   .iQiigon    tanxeii  dem   Vater  auf  diT   Nase 

liL-nm».  —  Htiusii,rg  Mi,  loa. 
•71  Eiiiou  dumiiKMi  Juiifjon  auf  »ioli  sitzen  liisaon. 

Kiue  Jlülfiiliifuug  un^'ualindet  l;i!<iicn. 

*73  Ell  .lunjr  vor  Hüll  herum  ^iui  hUcii.  —  ir.nhui.  Mll. 

Ibn  oinotwcileD  nucb  nicht  zur  Arbeit  miiinlten.     Der 
Dull  bleil>i  luiiüriig  im  (ie^euiiatz  zum  Ooli4cn. 

•TG  Er  liiilt  vU'h  irnisso  Jungen. 

Von  ili'iimten  .  wele!ie  den  (iehult  beiielien  und  sich 
die  (ienebiit'ie  durcb  iin-len-  lie^i>ruen  laait>'n. 
/.iif. .-  <ju'<d  iiniH  per  ulium  fuoit,  ipie  feci-ife  putatur. 

"77  Er  i-l  a  .'ünüf  mit  lleinorn.     Ju,l.-ii<'uii.h.    ltnni>i.j 

Kr  i«!  ein  bandfeitor  Kerl,   unoi({vntliu)i :   er  ist  (fut 
liefe!]  l-ii-eu. 

'78  Es  ist  i'in  aiisgi'trn^jener  .l.iii;;i'. 

Km  M-IilauL-r  Men«e}i,  lier  eber  aulitbrt,  als  »icli  an- 
Tuiiien  l-»««it. 
I.ijr.:   Kmunetac   n.irm    b«init.      yllont:.}       liwl-T   I,   407; 

//.  ;'J "»..:■ 

I.ii*.     \  t  iiiL'iiliMil  lioniiniD,  4iir.'iint  de  n'"-te  liilrnnes:  ut 
le  jp'tnm  nerve;),  iitin  exiicr^ihcerii ';    {H-rii:.:   (I'/^ilij'pi, 

'  Tl>  llti  i.s  vn  sunJdoriy:  .lun^^'e.     r//..'.i.  ."jinn..   —  l'ir- 
.n.i.uli.  I.  is.'i,  i:>:  /;iJiu..'M.  \*u. 
I).  i.  ein  (iejlisiohn.ibel. 
*80  JiiUn;;,  thu  rouh !       ""//imhi  i„r  df-r  Ithnn.- 

.Iiinife.    Ihn    etwad    iieiiinier    vim    dviuer    Krsahlung, 
Iit>'i-  niflil  f»! 

'Sl  Ji>ji<^,  d.)ii  hl»!»-  i>ek  bei  l'fiumu's  iit  de  Dolir- 
k;jii.s  i  Pnlirk.isti'n  j  {;e\\\>y.  .'/.wri..'  —  rirwif- 
Hi.li.  /.  »o.'i.  .!■.'••. 

■S2   Jujj;,'.  «ItMi  :di'r)  meint  oek.  Le  wi.lir  ct.    ,'-Vihf<.; 

--    /•■-.•i  -■..'(,  y.  4«"-..  :■;;■.'. 


Joim.   dnin    ;in    d«*  l''|i>i'lH<h'i!ntii.       »/'urs.!  — 

l'ini.-r.iJt  .  /.  »'•;.  4-'7 

Jun^,  -iiili  Ui«  Uns  unn  lirij  ineeke)  kin  öle  Lü 

V:il.    —    H,>.  i:ii'«.'T.i .  4-':i7. 
Jun/e  i-t.  Knpitiin. 

Zur  i;i-/ri»l,iiuii_'  V.  n  Anniaiiiiinc.  Am  ilem  Scbiffs- 
li-b-n;  lU-r  >eliin'>jauü<  'lUftT  Meii  ol't  d  ih  AuBcbeu  ded 
K-i;  .•.inii'.  .n. ;   Deihenie  >|'.eb>u  den  Herrn. 

'.S  is  :i  lUscr  .hin'ji'.      >'hh\*. 

..  l'-r  l.i>:e  .Iiii.ve,  d.in  lob  ou-'eniniinii  ii .  i*»  nieh  an 
^'-. .:.'"'  l'-.ilviT  w.ii'.li.  l)enn  uii  a  »:l.-ieb  Hun^te  BU-eter 
fi\  .-  II. i:  <l.-r  N:.-"  ui.<-r  a  Kninl,  ?ii  ielt  a  iloch  mesto, 
wi!:ii  .«   1.  !t.  .i!"r    ..  .1 i;ie   lli-ui'."     ;A-«.r,     ö«)'.; 

Juncre  "i'  r.  Ai".  r  . 

1   .\:^   I  :r:ti;i  .f'.i:.;^«:!.   «li-r   l'i;,'t ,   vinl   ein  Alter, 

/•''.">..    MJüiii.iii    11.  iii    iM-.iobn  1.   a   -ttaremu   ncp->tfebiio. 


8:i 

84 

•SJ 

-8«; 


Iii«    .hi:.ts'>  n  !--'ll 


^tuwiss,  dl-  Aleu  de  Uainjd  um 


•.CJ. 


i-liw;t/cn,   die  Alton  können   die 

n.ii.'l-.-  in  d-Mi  SL-h<'4  loqiii  und  ruhen. 

o  Uc  .luiijen  ki)nt  de  Oldeu  wall   verlnteii,   man 
niilil    (htriilhen.      'liilhm  iti  llmwuiir..   —   Ftrme- 

■.;  :. .  ni.  i>i. 

Itie  .iiinifcn   kiinnon   die  Altpn  vr<>l    TerlasieD,    »bar 
<i  -  Ik-iMiun  keinen  bessern  Uath  geben. 

4  I>.  II  .liiiiL'en  ist  der  Tod  auf  dem  Rücken,  den 
Aiti'i:   Vor  Augen.  —  Parömiakoa,  IMS. 
/r..:  .Xii-Titüc  iDCurt  jrancs  que  vicus.    iLerouXf  II,  177J 

&  l)<r  iung  ist  stark,  der  alt  ist  weira.  >-  £iNn«tf> 


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18 

19 

'20 

l\ 
22 

23 


Der  jung  hat  elirnso  einen  linden  bnuch  zu  ster- 
ben als  der  alte.  —  Ihiiifh,  293,  I8.  iv/ri,  II,  »7; 

Der  Junge  kann  (sterben),  der  Alte  muss.  — 

Simn\!.,  .')S'.«7;    //r.iMn,  /,  IWO;  /ViM/ifciiT  2,  i8S4. 
Dio   Kn-^Iander:   Ynn  juntfen  Männern    nterbcn  Tide, 

von  :iltfn  eutkmnmt  niciit  einer.     Auf  Sicilii<a:    Wenn 

der   .Jiin}(.«  nlerben  k:iiin  ,   k;inn   der  Alte  niulit  loben 

bleiben.     ( li^in^f-;-./  //.  l.'.l.; 
Höhui.:  Stary  nniHf.  nil'.idy  rnuze.     '<'>-(fiAttr<iy ,  Ull.^ 
Dm.:  rnK<>''{UUiie'i,ie,  u.i!iili-Hk;illedir?.  ;'S-.'iiX-»P4Jl-;.  Jll.^ 
Jiu-ji'.:   <>f  yiitin;^  meii  die  in:inv,    «>f  old    men    vacape    not 

any.    (ti.itf,   IVtl.! 
J/vlI.:    niijlt    der   jiinuhcr   iet.    der   oliler    en    blijft    nlet. 
/"■/'i.'..  I  '.  r.*:  //ir. .'.  ..-■■.  /.  :;.;. «. 

Atu.tf.:  St.irj  iimra,  ril.iili  ni.ir'-  \Timri-t:.     .'i'-',i\>-ril>/ ,  311.^ 
L'i'  •    i-'.iii>-    iii.i'.iei    unenniii   tpiirt,  Hi'd   nulJiiA   -iuniornm. 

( f-'.ii'>r'i    >'•:,   IJJ  )  —  Oiu'ii   a->t.iti    in  ^r-i  e<t    coiiimuuiii. 

.r,..,„.;    .i:;,'.,.j,.,  //.  t,\'.) 
Vul-i.     Mlfly  ni'.i«'  iinirir- e,  a  sr.irv   m'i-i.        MJ->.ly  rycbio 

unir/i*«'  ni.j/e,  f-liry  dln^.i/yi-  niem<>2i>.  J^'lik-tr^kjf,  'Ml.) 

Der  .hiii'^r  r^-itet  seinem  Alten  seinen  (rsiul. 
;  Sts-tiu. 

Der  Junge  si>ll  tliatin,  der  Alte  rathen. 

,,l>i,*r  M.iiin  L;ab  K-ith,  der  Jiini{  urneit ,  der  AU  wend 
aiilTn  (rebel  «em  Jteit,"     .Fi ••*.'', in.,  .Ji,  liii.^ 

Der  Jung«'  strigt,  wenn  der  Alte  fallt.  —  Auf- 

ii'in,  3:i2.  Simrotk.  ;iVC, ;  lirunn.  I.  IfiS'J. 
Der  Jungen  lliinl  ist  wt»!  be.sser  zum  (Ji'braueb, 

aber  der  Alten  Verstand  vberlrifTt   alles.  — 

l.rhmnun.  II,  3. 

Der  Junireii  Ilith  selten  gut  that. 

D-Ih.:  l'nite.  fretiimoile,    oü  v^^ennvttiue  raade  intot  goilt. 

i7v.,p.  ,/,i.j.,  4i;:.) 
Der  JungiMi  Spirl  winl  den  Alten  oft  zu  viel. 

D-nt.:  .\t  de  iina«'  l»*i,''  •'•■i  ItfC.  mar;  lie  gauilu  ol  lnjr'  og 
see.     1 1  r<ir,  li'in.,  :iM),_i 

Der  Jungen  That,  der  .Mli-n  llith,  der  Männer 
Muth  .«ind  immer  gut.  —  Stmrmk,  .'»310;  Körtt, 
3'.'2t  II.  4114.  lUauu,  I,  lö'J'i. 

Jt,:  Patli  di  «iovani  e  cftiirtii;!!  di  vofchi. 

L'tt.:  Pacta  Jiivennin,  con;<llta  mudiocrium,  vota  scnum. 
(nttin''  '.  »«■'.,' 

ri7.  -■   A    vi'nueK  e^ze    i'n   m   iftjrtnak    ercje   Hokat   tehet. 

D.r  Jiiij;m!i  Tlijit,  drr  Manner  Ruth,  der  Alten 

Miith.  i»«t  al'./.eit  ijut.  —  y../imfmii .  //.  1I4. 
Per  Jiiü'^i'n    iha! ,   der  mitlen   rath,   der  Alten 

(irliit   vi«  l  nsitziMi  hat.  —  lliu-rh.  I3«t7,  47.  Prtri, 

/y.  •.'•*;     f-.F.'e.  3-JL'.'.. 
li  'I...:   MIiil>iii   ilel:i4i  mUfTim   fi-li:i.    i>t.irym   pfi<<lu^I  ae 

iTi..ili:i.     if\ ■uk-.eyl.ij,  .\M\.) 
LkI\:  r  ■ii>ii'ie  vir.  fje  vnta  ii-nev juvriii Jim-.»  lah-ira.  i  liimlt^r 

J.  :J:!;    //.  :•*•'•:     r.il;'./i,   /.  l'!;    .s".  it-.iii ,  S7.)  —  Vut» 

fK^ii'iiii.    e'>n-ulia    viroruin.     lacla   juventae.      (St-yf-ntfl, 

17i>  u.  ■.;.*.■ 
/\./ .  .•   Mt.i.l^m  r-ibii',   ni';>ii!n  rzail/ie,   sfarym  nridlie  si; 

j'r.'ytuji.     .  0-  '■  ''.ii.'it  II .  .")»■;  ) 

Dt-r  jungen  that,  (kr  initlcn  rath  vnd  dir  alten 
■wünsch  seiml  selten  vnisonst.  —  rruurU,  ll,  87*  : 

f-.V""'//  .  '-»-'*.   f'/iil-r,  I,  Irt;    Prtri ,  11.  97;    Svtnr ,  114; 
l'.'irrir.if ,  I,  .'.i>U. 
Uu'l.:  Met  j>ii>-.'i'ii  tun  krijif,  inot  oudcn  ten  ra»d.    (Uarre- 

:.>.t...  ,  i.  :»..■;  '., 

It.:  l"'.i'.ti  -ll  M"  "Villi,  e  eontiitli  di  vi-cclii.     (liiiiil,  Vit',.) 
L'i'.-    tteUuiii    -iiiuiM    e>iiL>-ii;:i ,  juveiium    robur   p>iHCit.    — 
V«ilu  »euiiin.  e  -niiulta  virorum  et  facta  juventac.    (fiaal, 

■.•:•;;  >■•/.'.., .  111.^ 

Vit:.:  A  vi-iiiiel,  •■■■re  es  a/.  ifljiinak  crojc  «okat  lehet. 
itf.fil,  '.i'r-.- 

Der  Junir«Mi   Th.it  vnd   der  Alten  Kath  haben 

gute  Kraft'l.  —  LiUmann ,  II .  b. 
Der  Jünger  ist  stoltz  wider  d«Mi  alten  vnd  ein 

böser  Mann  wider  den  ehrlichen.  —  Pf-tn.  II .  »7. 
Die  Jungen  bringen  den  Alten  selten  was.  — 

.s'inirücJIc,  S30}. 

Diu  Jungen  erhalten,  dio  Alten  erkalten. 

Die  Junj^cn  fidein,    wie  jhnen   dio  Alten    die 

Geigen  gestimmt.  —  Lehmann,  854.  23. 
Die  Jungen  können  sterben,  die  Alten  müssen 

sterben.  —  Evulein,  IM. 
Et^l.t  As  aoon  (foeB  tb«  yonng  latnb's  skin  to  th»  market, 

M  tbe  old  ope's. '—  Of  young  meu  die  many,  nf  oid  nic& 

esCBp(>  not  »ny. 
Bali.:  Jonge  lieden  knnnon,   nianr  cu.i"    liedoo  mocten 

■ter»<"n.     .'K'-'-i  I-  '.\'\''.i 
Lat  :    IiliUH-r«»    i:ii  ji  j  r-'i  n  .  ..<:  i^;  r   ;.:.i   ,  uii--.     (Vki- 

hpj'i,  I,  IST.)  —  Si  iiianct  juvi  ni-.   n-.ii   lanico   aencx. 

(h'i'l"i,  ■»:■■'■. 

i-iT* 


1063 


Junge  (der,  Alter) 


Junge  (die) 


1064 


24  Die  Jangen  lachen,  wenn  die  Alten  zürnen. 

Bökm. :  MUdi  se  z  hneTQ  teoi,  a  atarlbSsf.   (Öelalottkf,  242.) 

25  Die  Jungen  machen  sich  alt  und  die  Alten  jnng. 

Bokm. :  Mladf  vftdi  tobj  lek  pficfujl,  a  staff  ojlmaif.    (Öria- 

ibortity,  SOi*.; 
/'cfA.:    MIodai  radsi  sobie  lat  pnyczyniaj«,  a  ttany  uj- 

majf.    (Celakoüiky,  308.; 

26  Die  Jungen  aina  wie  die  Alten. 

BoU. :  Dat  gelijkt  wal  het  Jong  van  zijne  moer ,  zei  de  mof, 
en  hij  zag  een'  boeker  achter  een  oorlogachip  liggen. 
(Harrfbnmi«,  /,  363»; 

27  Die  Jungen  soll  man  lehren,  die  Alten  ehren, 

die  Weisen  fragen,  die  Narren  vertragen.  — 

Hexnaberq  VHI.Üi:  Sekottel.  llil^ :  HenUck,  1189,  1. 
Böhm.:  SOadimn  treba  rozam  do  blarj  ThAneti.     (Ötla- 

küfky,  407.; 
Dan  .-  De  nnge  ikal  man  Inre,  de  gamle  tkal  man  vre. 

(Sohn  I,  363.; 
BoU.:  De  jongen  zal  men  leeren,  de  onden  eeren,  de 

wijzen  Tragen,  de  zotten  verdragen.  (Barrebomee,  /,  363.; 
PolH.-:  Miodemu  rozama  do  gtowy  nagania^  trseba.    (Cela- 

kottky,  407.; 

28  Die  Jungen   sollen    bei   den   Alten   die  Ohren 

brauchen  und  nicht  das  Maul.  —  Sauer.  196. 
39  Die  Jungen  sollen  den  Knorpel  essen  (die  Kno- 
chen klauben)  und  den  Alten  den  Brei  (die 
Brühe)  lassen. 

Böhm. :  MUd  hiodej  koati ,  a  st&r  kaii  Jez.    (Celako9$ky,  395.; 

30  Die  jungen  sollen  der  alten  hend  vnd  stäb  sein 

vnd  die  alten  der  jungen  räth.  —  Frank,  II,  166*>. 

31  Die  Jungen  sollen  zum  Tisch   einen  hungrigen 

Magen  und  einen  müden  Leib  za  Bette  tragen. 

—  Sauer,  191. 

Die  Jagend  loU  eich  darvh  M&ssigkeit,  Arbeitsam- 
keit und  Sparsamkeit  antzeichnen. 

32  Die  Jungen  suchen  das  Glück  und  kommen  oft 

leer  zurück. 

Botl.:  De  jongen  loopen  daar  nj  bet  meenen  t«  vinden. 
(Barrebomee ,  I,  363.) 

33  Die  Jungen  verjagen  die  Alten.  —  Graf,  18,  233. 

Jihd. :  Die  jungen  rindent  boeser  fOnde  vil  mdr  dann  die 

alten.    (Cotni.)    (ZingerU,  78.; 
BoU.:  De  jongen  verjagen  de  onden.  (Barrebomie,  1, 163.; 

34  Die  Jungen  vertreiben  die  Alten. 

BoU. :  De  jongen  Texjagen  de  oaden.  (Barrebomee ,  1, 363  ^.) 
85  Die  Jungen  wollen  klüger  sein  als  die  Alten. 

36  Die  Jungen  zum  Wort  nnd  die  Alten  ans  Ort. 

37  Ein  Junger,  der  angelt,  teufelt  im  Alter. 

38  £in  Junger,  der  sich  weise  hält;  ein  Alter,  der 

nicht  liebet  Geld,  sind  seltne  Gäste  in  der 
Welt.  —  Gaai,  973. 

39  Ein  Junger  geht  rascher  mit  einem  Stier  als 

ein  Alter  mit  einem  Murmelthier. 

40  Ein  Junger  mit  Flaum  ist  ein  Ross  ohne  Zaum. 

—  Parömiakon,  1716. 

41  Ein  Junger  muss   sieben    Jahre   nacheinander 

narren,  und  wenn  er  eine  Stunde  daran  ver- 
säumt, so  muss  er  die  Narreujahre  wieder 
von  neuem  anfangen.  —  Sailer,  190. 

42  Eines  Jungen  raht  vnd  mund  ist  wie  ein  blin- 

der Hund.  —  Henisch.  422,  47. 

43  Es  kommen  keine  Jungen,  welche  die  alten  ver- 

bessern. —  Lehmann,  410.  29. 

44  Es  soll  kein  Junger  reden,  man  niese  denn;  so 

soll  er  sagen:   Gott  helfe  (Wohl  bekomm's). 

—  Eiselein,  Zb2:  Simrock,  5313;  Unnsberg  VII,  64. 
Lat. :  Decet  verecundam  esso  adolescenlem.    (Ei$elein ,  352.; 

45  Es  zwitschern  die  Jungen,  was  die  Alten  vor- 

gesungen. 

Böhm. :  O  iem  mladi  nev^df ,   to  Jim  Btarf  pov^df.    (Cela- 

kovtkjf,  406.; 
Kroat.:    Kar  mlade   ne  vöjo,    Jim     tare   pov^jo.     (dela- 

kootky,  400.; 

46  Fan  Jongen  an  Dommen  feit  *m  a  Wiard  tu 

wedden.  (Föhr.)  —  Laitpenkorb:  Firmenivk,  III,  6.  84. 
Ton  Jungen  und  Dummen  kriegt  man  die  Wabrheit 
BU  Winsen ;  das  Hochdeutsche :  Kinder  nnd  Narren  reden 
die  Wahrheit. 

47  Gedenck,   Junger,   an  den  alten  Man,    so  du 

nicht  wilt  bettln  gähn.  —  Kyrring ,  II ,  640. 

48  Junger,  reitze  keinen  Alten  in  den  Kampf;  alte 

Ocbseu  haben  einen  starken  Stampf.  —  Lek" 
mann,  II,  280,  69. 


49  Können*8  die  Jungen  nicht  erwarten,  viel  we- 

niger die  Alten. 
Lat. :    Forte  maset  jarenii  quis,"  sed  nnihii  aeniomm. 
(Sutor,  892.; 

50  Man  trägt  so  bald  einen  Jungen  wie  einen  Alten 

zu  Grabe. 
Lat. :  Fau  non  serrant  ordinem  inter  senei  6t  juTeaes. 
(Se&omkeim,  F,  i.) 

51  Was   der  jung    ]er(n)t,   das   thnt    der   alt.  — 

Frantk,  l,  148°;  Lekmam,  71,  832.  105. 
i>äji..-  Der  nnger  neouner,  der  gammild  holder.     CPr</9. 

dan.,  565.; 
Fr». :  Si  jeanease  sarait ,  si  Tieillesse  pourait.    (Bokm  I,  56.; 
/(.;  8e  il  gioTane  sapesse,  s«  ü  recchio  poteue,  aon  c'  k 

eosa  che  non  si  facesse.    (Bokn  I,  125.; 
Poln.:  Csego  si«  uc«y  nüody,  wykonjwa  stiury.    (Lompa,  9.) 

52  Was  der  junge  lernet,  das  thut  der  alt.  —  Puri, 

11,588. 

53  Was  die  Jungen  legen,  müssen  die  Alten  prü- 

ten.  —  Finckart.  Getck.,  in  Kloster,  VUi,  533. 

54  Wenn  de  Jungen  kommt,  dann  wert  de  Aulen 

verstot.    rHoidec*.; 
Die   Alten    werden   Torstossen,    wenn    die    Jangen 


55  Wenn  der  jung  wüst,  was  der  alt  dörfit,  to 

würde  er  offt  den  seckel  zulassen.  —  E^mg, 
III .  384 ;  Iftri ,  11,  635 :  Gnttor,  / ,  72 ;  LehmamM .  52« ,  18; 
Lekmann,  II,  274, 17;  Simrock,  4300;  Körte.  3222;  Bram, 
I.  1691. 
jy«. :  8i  jenne  savait  et  Tienz  ponvait,  jamais  diaatte  n*j 
anrait.  —  81  jenne  saroit,  et  rieil  ponroit,  nn  Jnpiter 
U  seroit.    (Leroux,  1.  21.; 

56  Wenn  der  Junge  den  Rock  zerrissen,  hat  der 

Alt*  ihn   flicken  müssen.  —  Hauff"»  LiektentteiM, 

S.  334. 

57  Wenn  der  Junge  so  verständig  wäre  als  der 

Alte,  und  der  Alte   so  stark  als  der  Junge, 
so  könnten  sie  grosse  Sachen  verrichten. 

58  Wenn  der  Junge  wacht  und  der  Alte  schläft, 

so  gelüstet  der  Tod  nach  ihnen. 

Fr».:  Jenne  qni  vieille,  et  Tieux  qui  dort,  sont  tons*devK 
prb»  de  la  mort.    [Cahier,  1761.; 

59  Wenn  der  Junge  wüsste,  der  Alte  könnte  und 

der  Faule  wollte,   so   geschähe  viel  in  der 

Welt.  —  Schteeix.  /,  234,  1. 
Im  Dialekt  der  italienischen  Bchweix  findet  sich  dsf 

Sprichwort  Sekieeis,  /,  234,  1. 
{Böhm.:   Kdyby  jinoch  Tid^l,   starec  mobl  lenooh  ehtä: 

niceho  by  se  t  sveti  nedostivalo.    (üetakortky,  289.) 
BoU.:  Dat  de  jonge  wist,  en  de  oude  kon,  wii  raaktea 

aan  den  kost.    (Barrebomee,  I,  363.; 
Jt.:  Se  il  giorane  sapesse,  il  reoctiio  potesse   eH  pifm 

Tolesse,  non  t'^  cosa,  che  non  si  facesie.    (Paztoglia, 

333,  18.; 
Kroat.:  Dabi  mladenec  snal,  stareo  mogel,  lenJAk  hotel: 

nikaj  dobra  nebi  bilo  sapuseeno.     (Öetakoetky.  289.; 

60  Wenn  die  Jungen  Herrlinge  essen,  werdenden 

Alten  die  Zähne  stumpf, 

Die  Albanesen:  Die  Jungen  essen  die  Aepfel  osd 
den  Alten  werden  die  Backzähne  stumpf.  Die  Km* 
griechen :  Die  Kinder  essen  die  Aepfel  nnd  der  Aeltera 
Zftbne  werden  scharf.    (Reinsberg  VII,  64.; 

61  Wo  die  Jungen  thaten  und  die  Alten  rathen, 

da  gedeihn  die  Staaten. 
•62  Den  Jungen  hängt  der  Himmel  immer  voller 
Geigen. 

Böhm.:  MludSmn  nebe  kotlem  se  vidi.     (6elako9»ky ,  305.J 
Poln.:  Miodemu  niebo  kotlem  Bif  widzi.    (Cetakottky,  303.) 

•63  Er  ist  der  Junge  vom  Alten,    (yürtingen.) 

Der  Apfel  ist  nicht  weit  vom  Stamm  gefallen. 

•64  Ich  will  es  nun  forthyn  den  jungen  befelhen.  — 

—  Agricolal.  678;  Lrhmann,  /f.  277.  35;  Simrock,  5316 
Wenn  der  Abgelebte  seine  Wirthschaft  n.  s.  w.  des 

Kindern  Übergibt. 
BoU.:  Ik  wil  het  tcrs:ond  den  jougeu  berelen.     (Harr*' 
bomee,  I,  365".; 

Jnnffe  (die). 

1  Der  Jungen  viel  Glück,  der  Alten   den  Strick. 

—  Eiselein,  352. 

2  Die  Junge  mit  den  schwarzen  Locken  verliert 

den  Kamm  und  die  Alte  mit  dem  kahlen  Kopfe 
findet  ihn.     (Krim.) 

3  Junge  sind  Weintrauben,  Alte  Rosinen.  —  !>«• 

mokrilus,  II,  2*.M. 


1065 


Jüngelchen — Jungfer 


Jungfer 


1006 


4  Junge  soll  man  vermählen  mit  einem  jungen 
Leib  und  eoU  keinen  jungen  Gesellen  geben 
einem  alten  ^Veib. 

&  Wer  eine  Junge  wüsste  und  eine  Alte  küsste, 
niüBst'  haben  ^ross  Gelüste. 


jOnselcben. 


>a8  is  e  gut  Jüngelchen. 

FAn  „Khrenwerther",  ironisch,  beionden  In  BQck- 
rlcht  auf  Herzensgute. 
Jud.'fteutich:  Das  ii»  e  Kiw«d  (auch:  Kiweacb«n).    (Ttmd- 
lau,  3'.'i;.; 
Jimffenjahr. 

*Eb  hat  noch  nie  ein  gut  Jungen-  und  Hunde- 

jähr    gegeben.   —    Simruck,  :>l9i:   WrirmfctTjj  rw.  .'.9. 
junffenatreich. 

•Er  hat  noch  Jungenstreiche  im  Kopfe. 

BoU.:  De  jonKeus- streken  zijn  er  bij  bcm  nog  niet  aik. 
(Ilarrvbvmtt,   I,  364  "J 

1  iJer  Jünger  ist  nicht  vber  seinen  Meister.  — 

I'rlri,  II.  'J7.  Matth.  10.  U. 

2  AVenn  der  Jünger  ist  wie  sein  MeisttT,   so  ist 

er  vollkommen.  —  /Wri,l/,635. 
•3  A  icK  a  rechter  hemlicher  Jünger. —  HtAinMn.  750; 

liunudikv .  134. 

Traiio  ihm  nicht.  Kin  broslauer  Kräutorweib  eh  einem 
Zimmermaun.  der  an  ihrem  Manae  haut  und  dem  sie 
auf  ik'Sieu  llHmweKO  mit  einem  StUck  Bauholz  b«* 
geluvt,  dus  er  mitgenommen  hat.  „Wenn  er  (ihr^ 
avhwirt,  dusii  ich  (vuch)  do  autieu  blicke,  gleibt  ich 
oich  diich  nich.  Ihr  aevd  mer  a  recht  heimliehen  Jin- 
ftvr;  ihr  redt  a  Wanrt  und  labt  a  Jaur  darnach,  vnd 
dorzu  dirfter  auch  nich  lache*    {Ki'Uer.  ICl*'*.^ 

•4  A   18   suste   goar  e   helijer  Jingcr.     ySchU».)  — 

f'roiri in Kiifi .  /]/,  414,  &.'■». 

•5  Es    ist    eben   der  iünger  als  der   mayster.  — 

Uauer,  l.iij<;  Sthidze,  Ä««.  Simrock .  6959  \ 

•6  Es  ist  ein  feiner  Jünger. 

Kin  schlauer  Gast,  er'hat  eine  feine  Kasc,  man  kann 
ihm  nichts  weismachen. 
Frt.:  II  n'c)>t  psis  luit  d'aujourd'hui.     (Lmilroif,  288.^ 

•7  Es  ist  ein  würinrr  .Füiiger.    (Sihii>i.) 

Er  h.!!  VermOKeu .  hält's  aber  achr  geheim. 
Jüngere. 

i>cr  Jüiit'^re  hat  das  Kürrecht,  aber  das  Kühe- 
re<rht  hiihoii  alle.  —    AVWcjm,  4114. 

Kcruht  auf  «Muem  Wiirtvpicl;  der  erste  Theil  des 
f^l-ricl.wnrtii  redet  vom  Kiir-  nder  Wahlrecht,  welches 
ditriu  hi>)»tuud ,  dass  der  ältere  der  lirixiii-r  theilte  und 
der  juiiKcre  kit-sto  oder  wählte,  (ti.  Afiterer.)  Das 
Kiihi-r«-cht.  woIchcB  alle  hüben,  besteht  durin',  so  viel 
/u  trinken,  hi*  man  genug  hat,  nicht  mehr,  nicht 
weuigcr. 
Jonffea. 

>V;is  jun-^s,  dus  erfrfwct  das  hortz.  —  riip/iKA.  187»; 

/.</.r>i<i)ifi,  //.  14«'..  lil«:. 

Jungfer. 

1  Alte  JuiigJorn  sind  gebrechliche  Waare. 

t:ei  lion  iLinrn  oirni  Nie  zerhri-ohhchc  im  activen  Sinne. 
I/uH.:  4.i:iiuniei  moe  hrvdpr  alle  l^ür  runder.     {Prot,   dan., 
al7  u.  41-'., 

t?  Alt^  .luiigt'TM   iin<l  Lässlichc  Weiber  brauchen 
am  iiu'ist*  n  l'utz. 

3  Alte  Junut'crn  und  Invaliden  sind  einander  vom 

lliiMiiicl  bcsehiidcn. 

Jii'.ut.i.:     >X.STJk    |iäuna    ci.-kä    na    Btar«Jho     vojika.       (Ctla- 

/--,.,.   Ml,. 
ro'n.:    Starit    jMuua    na   «tarcgo    icinier/a    czeka.     {Cela- 

*IF  *.-/,  411  j 

4  Alle  Jini'jiern    und  Junggesellen   gfboren  dem 

Oborj;iir»-Tiiieister  wie  llirschbuute.  —  (iraf.  50; 
K  ir]  m,  r.i:i.  s.',n. 

lit-r  h)u'<i;<uil  (ralt  tm  Mitt<'laltcr  als  Tun  der  Beli- 
K.'.u  i/i'ii-<tou  undlvtliK  sein  lur Ketzerei.  (S.  Hagestolz.) 

5  Altf  ..liiiigri.111  und   Kituer  liier,    bewahre  mich 

lii-r  lliiiiuit'l  d:ilür.     .Onha.^ 

I:i  .l.ii>:iii  \kurdfn  alle  Mu.iuheu  ▼nii  der  liohürde  ge- 
ywiinb>'i>  zw  lieiruthcu,  fio  mtigi-n  wnllen  oder  niriit; 
di4l:jl)i  jilit  es  dort  keine  all.  n  Jungfern.     (Am»  dtr 

F.^„.i>  .   Im«.  AI\.) 

3Jlf.:  .Mti  u  juuchfraw  ist  ein  gift  nieman  Latu,  tun  man 
du  ^i-richt.    (King.)     (ZinyfrU.  1H7.; 

C  Ahi^  .Jtiirjfern  und  Witwm  angtrin  beide,  aber 
MT«  \t  «»den. 

ItM-  Witwe  ist  eine  list  ge  Fisci.erin.  die  in  dem 
Atw>  nhlicke  die  Angel  an  b.ch  zu  Biehea  weitn.  da  der 
ITiscii  ungebiiieu  hat.     Dia  alte  Jnngftfr  dagegea  iit 


«ine  ungeduldige  Anglerin,  welche  die  Angel  bei  der 
leisesten  iSerührung  derselben  an  sich  zieht,  (tin- 
fäUe,  4t«ü.) 

7  Besser  eine  alte  Jungfer  als  eine  junge  Hure. 

Jiän. :  Bedre  er  gamntcl  mve  end  ung  horo.  ;  fror.  dan. ,  418.^ 

8  Besser  Jungfrauen  ohne  Kesseln,  als  Witfrauen 

sammt  den  NcFselu. 

9  De  Jumfer  er  Brot  steil  up't  Finster.  —  Kick- 

wuld.  91ä. 

10  De  Jimgfer  is  Brut,  er  Für  (ihr  Feuer)  goit 

üt,  er  Elend  geit   an.      'ihifnr-.     —   l'rommnnn, 
III.  434).  2ir>:  t'icÄ-ni.M.  91A:  H"lih,hrmiit.  115. 

11  De  jungfein  kriegt   so  liebte  eneu  ]>lacken,    ns 

euc  witto  schorte.  —  Lui-btn. 

12  Den  Jungfern,    die  pfeifen,    den   Hühnern,  die 

krähen,  soll  man  «len  Hals  umdrehen. 

13  Der  Jungfern  Zierde  ist,  freundlich  und  wenig 

reden. 

14  Di«'  alte  Jungfere  bringed  iV  Cliiiid  i  <lfr  Sehoss 

derber.      i'^thiilPi-iUKti,.,    —    .'^tlnnt:,  ll,  iCi-.  \i'j, 
Wvnu  eine  alte  .)uii>:fcr  hfiriitiut. 

15  Die  alten  Jungfern  niüsf^en  den  Klisabeththurm 

waschen. 

Alahnung  der  Rre!>lauor  an  lieirathtfuhigo  Mudci.cn, 
sich  vor  diesem  Litsc  bei  zeiti<n  /u  liUten. 

16  Die  alten  Jungfern   müssen   narh    ihrem  Tode 

»Schnee    reutern    (oder:     Wolken    schieben). 
(nbenirUnretih.J 

Am  Hamstag  nach  Lichtiiicsso  standen  auch  einst  die 
alten  Juugteru  auf  der  Traunhrückv  und  schrien:  „Zeit, 
Zeit,  Uobericeit,  wi  a  mi-i  liaba  Vadn  schreit  u.  s.  w. ■* 
(\gl.  Ihiuinyaru-H ,  l'roj/r..  17  u.  2;<.; 

17  Die    Jungfer    gibt's    billig    und    willig.  —  FAfc 

Uiu,  ,1."..1.  Ni/Mpul,  .*i334;  liraun,  I,   1701. 
Lat.:  Virgo  |>rimum. 

18  Die  Jungfer  zn  küssen,  ist  nicht  allweg  g'it.  — 

Einflcin,  3.'i3. 

Es  bestand  friihcr  eine  IV-di'sstrafe  darin,  dase  der 
Vorurtliellte  einem  weiblichen  Automaten  entgegen- 
Bchreitou  mnsstc,  der  ilin  umarmte  und  in  eine  von 
Messern  und  Spicssen  starrende  Untiefe  warf.  Man 
nannte  dies  ouphomistisch:  die  .lunfifer  kttseen.  In 
ähnlicher  Weise  nannten  die  ^Schotten  ihr«  Maschine 
mit  dem  Fallbeil  Maidttn  oder  Jungfer.  (Jamifion't 
lti>tituiary y  Kdinburg  1H04.^ 

19  Eine  gute  Jungfer  verträgt  einen  StORs. 

20  Eine  habsliche  Jungfer,  ein  garstiges  Weib  und 

eines   Met/gn-s  iiaustock    werden   nicht   ge- 
stohlen, wenn  sie  auch  vor  der  Thür  stehen. 

21  Eine  Jungfer  niuss  nicht  weiter  reisen  als  ein 

Mühlkarren. 

Lat.:  rraevaUtt  in  cunctis  discrota  modc^tia  punctis. 

22  Eine  Jungfer  stehet  für  einen  Mann.  —  Eisen- 

hart, 181;   Klor.  I.  347;    llilUhrand.  133.  195;   Pi>.lor., 
-Y.  14.  fc'iwlfnj .  354 ;  Simruck.  53«. 

Das  Sprichwort  sagt  nur,  dass  volljährige,  unverhei- 
rathete  Frauen  in  Betreff  ihrer  Handlungsfähigkeit  dem 
Manne  im  allKenieinen  gleichge.«tfllt  sind,  f Vgl.  Kraut. 
Vurmtindtchi-jft .  11,  'i^ ;  Ililuiraud,  L>-hrhu<:h  det  g«- 
m'iutK  di'iitsfKrn  l'neatrechtn,  IM».; 

23  Eine  versolfene  Jungter  und  ein«-  trunkene  Frau 

sind  zwei  ulfeiic  Thürcn.  —  HihcWir,  i,  51. 

24  Es    ist    eine    übK;  Jungfur,    die   gern  iächcren 

macht.   —   Ai'ffiiii.  540;  .Simr.iffc,  5342. 

25  Es  ist  um   die  &eh<>n>ie   Jungfer   nicht  schade. 

Zusatz:  Wenn  sie  eine  Hure  wird. 

2C  Es  wollen  viele  für  Jungfern  angettehen  sein, 
die  doch  von  vorn  zeigen,  dass  man  hinten 
kein  Kind  trügt. 

Die  Russen:  Hs  wQrde  manche  filr  eine  Jungfer  geltun, 
wenn  nur  das  Aussehen  nicht  witre.    (Altmann   VI,  415.) 

27  Et  is  gued  Jufi'er  bliywen,  wann  Eime  nicks 
böen  werd.    (»nif.j 

88  Hat  man  nicht   Jungfern,   so    tanzt    man   mit 

Pfarrers  Köchin.    (SM».J 

89  Ist  die  Jimgfer  beringt,  so  ist  sie  gedingt.  — 

EiMekin,  353 ;  Braim,  1, 16». 

30  Joiigfem  und  Herren  kostet  Vernunft  viel  Seuf- 

zer. —  härte,  SKS;  .Simroeh.  53S1. 

31  Jungfern  von  Flond-rii  gebm  tiiieii  i«iit  di  n  au- 

diTll.  —  r«.ii'nii.  3W.  Sunrvik.  5;«a;  llraiin.  I.  if,U5. 

Flandern    kommt  auch    in  nivhtdoiilichea   Kprirlj. 

wOrtara  vur.     Flaudi^rn  machen  *.-der  ploo  Tniir  r:'<.!i 


1067 


Jungfer 


Jangfernfleisch— Jongfernmesse      1068 


Belgien  Iioisst  in  FrAnkreioh  soriel  wie  bankrott  ma- 
chen. Die  Kadoniiart:  II  est  de  Flandre ,  in  der  Flandre 
Bchorzbaft  Btatt  flambä  steht,  bedeutet:  Er  ist  verloren. 
„Nach  Flaudoru  ohne  Meaaer  gehen''  heisst  dagegen 
im  Französischen  etwa«  unternohmen,  ohne  die  ge- 
hörigen Vorbereitungen  dazu  gemacht  zu  haben,  weil 
es  früher  in  den  vlämiüchen  Wirthahänsern  Sitte  war, 
den  Gä-iten  zum  Essen  keine  Messer  vorzulegen,  indem 
man  annahm,  dass  jeder  das  seinigo  bei  sich  fUhre. 
(Rrinsbenj  V,  2ü.) 
hat.:  Verba  puollarura  foUis  leviora  caducis,  irritaque,  nt 
Visum  est,  veutus  et  aura  fernnt.  (Oeid.)  (PAiUppi,  IL  27i. j 

32  Lüsterne  Jungfern  sind  wie  des  ÄlüUers  Hand, 

der  das  Maul  leckt,  ehe  der  Sack  oflfen  ist. 

33  Mau  will  nicht  jede  Jungfer  heirathen,  die  man 

küsst. 

Die  Bussen:  Es  wird  bei  mehr  Jungfrauen  ainge- 
fragt,  als  angefragt.     (AUmann   VI,  b\i6.} 

34  Manche  Jungfer  will  wol  keinen  Mann  haben, 

sie  ist  aber  gern  bei  dem  Volke,  das  Frauen 
machen  kann.  —  Winckler,  IV,  72. 

35  Nimmst  du   eine  Jungfer,   so  heissfs:   wie  du 

willst;  nimmst  du  eine  Witwe,  so  heisst^s: 
wie  sie  will.  —  Pistor.,  X.  ii. 

36  Olde  Jüffers  moeten  de  Bull  vor  de  Hell  weg- 

raöten.      (Ostfrien.J  —  Bucrcn,  961.  //niwfc(il^nde?r,  ///. 

37  Olle  Jungfern  uppcr  Eren,    wilt  gecrne  Wie- 

were  wcren.    (Waldcck.)  —  6'Mrise,  320.  i4i. 

38  'S  sind  nit  alles  Jungfere,  die  Tschüppele  (Kränz- 

chen) traget.  (Friclilhal  im  Aargau.)  —  Schweiz, 
II,  184,  5;  n'urzbach  II,  213. 

39  Sie  ist  doch   eine  Jungfer  gewesen,   sagte  der 

Pfarrer,  als  man  ihn  schalt,  dass  er  ein  Mäd- 
chen mit  ein  paar  Kindern  als  Jungfer  auf- 
geboten hatte. 

40  ünse  Jöffcrs  (Jungfern)  hebben  sück  mamsclleu 

läten,  aee  de  Maid.  (OHtfricu.J  —  Itueren,  1177.- 
Hauskalfudcr ,  III:  Ihefer,  713. 

41  War  iiich  kan   med  Jungfern  dauzen,   dei  mot 

med  Mamsellen  danzen.  —  Schamhaeh ,  ll ,  49s. 

42  Wemmer   käne  Jungfern  hot,   muss   mer   mit 

Huren    dansen.  —   Lohrangel,  I,  73ä;    Schamhach, 
i/,  497;   für    Waldeck:   Curtte,  325 ,  1S5 :  hochdeutsch  hei 
Eiselein.  3bi:  Körte.    3230;   Frischbier*.  1839. 
Wenn  es  getanzt  sein  mnss. 

43  Wenn  die  alten  Jungfern  keine  Freier  bekom- 

men, so  müssen  sie  in  Teich  kriechen  und 
Tunkmuttern  werden.  —  Meisner.  113. 

44  Wenn  eine  Jungfer  fällt,   so  fällt  sie  auf  den 

Rücken.  —  Simroch ,  b340. 

45  Wenn  ich  hätt'  aller  Jungfern  Gunst,  und  aller 

Meister  Kunst,  und  aller  Künstler  Witz;  so 
wollt'  ich  ein  Haus  bauen  auf  ein'  Nadelspitz'. 
Dieweil  ich  aber  soluhcs  nicht  kann,  so  muss 
ich  bauen  auf  einen  Plan.  —  Ueriz,  2». 

Hausinsohrift  in  8chlcsieu. 

46  Wenn  sich  die  Jungfer   aufs   Küssen  legt,   so 

legt  «ie  sich  aufs  Kissen.  —  Körte.  3235  n.  4028; 
Simrock,  3241;  Ihuun,  I,  1707. 

Die  Engliinder  drücken  dieselbe  Ansicht  so  aus:   Frei- 
gebig mit  der  Lippe,  freigebig  mit  der  Hüfte.     (Rein*' 
bv.ry    VII,  8.; 
Frz.:  Dame  tuuchilc,  dame  juuöe. 

47  Wer  keine  Jungfer  hat,  der  muss  mit  Schin- 

derstöchtern tanzen.     (Sauvrland.J 
4B  Wo   keine  Jungfern  sind,  muss  man  Witwen 
heirathen. 
*49  A  is  wi  ane  Junifcr  a  sem  Gesichte.    (ScMes.j  — 
Cuniolckc,  93;  Frommaim,  III.  412,  485. 

*60  A  is  wie  anne  Jungfer  ßu  erbcr  (ehrbar).  — 

Gomr.lckc.  94. 

*51  Der  Jumfcr  es  'ne  Zand  (Zahn)  üsgefalle.  {Köln.) 

—    I'irmenich.  7.  474.  122. 
fiie  ist  Mutter  geworden. 

•52  Der  Jungfer  zur  Ader  lassen.  —  FrifcUhiir^,  1838. 

Das  Wasser  abschlagen.  Nach  Friichbier  im  ploicticn 
Kinne:  Der  Jungicr  das  Geschwür  stechen.  Ebenso: 
Die  Eier  ubgit^fasen.    Den  Pfeiiniikopf  ausklopfen. 

*53  Die  alten  Jungfern  thun  mehr  alleweil  Wolken 
ausdauchen.     (Obormterreich.)  —  lia\tmgancn. 

Wi'nn  es  lauge  und  stark  regnet.  Die  Wolken  sind 
als  nadse  Tücher  gedacht,  diu  ansgewundcn  werden. 


•64  Die  Jungfer  hat  Flederwische  feil. 

Kann  keinen  Mann  bekommen. 
*55  Er  ist  wie  eine  Jungfer,  er  verträgt  einen  Stoss. 
*56  Es  ist  eine  Jungfer,  die  ein  Eisen  verloren  hat. 

—  Braun,  i.  iWß, 

•57  Es  ist  eine  Jungfer  mit  einem  alten  Gesiebt 
HoU.:    Het  is  eene  Jonge  jnfrrouw  met  een  oad  boofd. 
(üarrebomie,  I.  367«».; 

*58  Es  i<it  eine  Jungfer,  so  unters  alte  Eisen  ge- 
hört. —  Eiselein.  353;  Wurzhach  11.  212. 

*Ö9  Es  ist  eine  reine  Jungfer  mit  dem  siebenten 
Kinde. 

HoU.:  ZiJ  is  sulk  eene  reine  maagd,  als  Jordena  ko«  di« 
jongen  draagt.    ( Harrebom^e ,  I,  368  \) 

*60  Es  ist  um  manche  Jungfer  schade.  —  Körte,  tut; 
Simrock,  .^330;  Braun,  I.  1697. 

Meist  als  aohershafte   Antwort  auf  die  Bemerkung 
jemandes:  Es  ist  schade  darum. 

•61  Et  is  en  Jungfer  mit  en  H  (Hure).  —  SdMtu, 
II,  79. 

80  nennt  man  spottweise  in  Hamburg  ein  MAdehMf 
die  in  einem  sweideatigen  Rufe  steht. 

•62  Mer  sän  ju  hie  unter  uns  Jumfem  (Mädels). 

—  Lohrengel.  II,  880. 

•63  Sie  ist  die  beste  Jungfer  nicht. 

IIolL:  Zij  is  de  beste  juffer  niet.  (Harrehomie ,  I,  ZSSK) 
Jiuflrfernflelsoh. 

1  JungferuÜeisch  ist  kein  Lagerobst.  —  EtseleiH,  m  ; 

Simrock,  5333;  Körte,  3239  u.  4019;  Braun.  1, 1699;  Beitu- 
hcrg  I,  132. 

Darum  sagen  die  Dänen:  Deinen  Fisch  rerspeise 
frisch  und  deine  Tochter  verheirathe  fein  jung.  Und 
die  Yenetier:  Das  M&dchen  ist  ans  besonderem  Teig, 
hebt  man  ihn  auf,  so  Tordirbt  er  gleich.  (Rfius^erf 
I,  132.; 
Fr*.:  Les  filles  et  les  pommee  eet  une  mfime  ohose. 

2  Jungfernfleisch  und  warme  Sonne  zu  Weihnacht 

sind  selten. 
Dan.:  Jomfra-ki^d  og  warm  sol  om  Jual  fiudei  sieldan. 
(Proe.  dan.,  327.J 

Jnxitffemg-eburt. 

•Das  ist  eine  Jungferngeburt. 

Z.  fi.  die  erste  l^rucht  eines  Baumes. 
JnngferngimBt. 

Jungferngunst  und  Ilarfenklaug  dünkt  wol  gut, 
doch  währt's  nicht  lang.  —  Ztchokke,  Addridim 
Moos,  S.  39. 
Jnnfirfemhaar. 

Ein  Jungfernhaar  zieht  stärker  als  hundert  Och- 
sen. —   Winckler.  XIII.  27. 
Junerfernliand. 

Mit  Jungfernhänden  sind  keine  Knorren  zu  spal- 
ten und  keine  Blöcke  zu  wenden. 

Moll.:  Die  juffer-banden  heeft,  moet  met  geeno  matrocen 
klap-in-de-haud  speien,     (üarrebomee,  J,  '361  ^\) 
jtmgfierxüier  z . 

Jungfernherz  ein  Taubenhaus,   fliegt  einer  ein, 
der  ander  aus.  —  Simrock.  5324. 
Jtmgi'emliündchen. 

Du    byüest   al«    ein   Junffenihündeken.  —   Tap- 

pivK.  149''. 
Jonefemkind. 

1  Jüt'rekonger,  Glöckskenger  (Glückskinder).  — 

Firmonich  ,  II.  .M6,  34. 

2  Jungfernkinder  —  kluge  (gescheite)  Kinder. 

Frz.:  Enfans  illegitimes  soüt  du  tout  bons  ou  du  tont 
niauluoig.     (Horill,  II,  17S.J 

Lat.:  Spurij  extreme  aut  boni  aut  mali.  (Botill,  II,  17B.) 
Jnng-fernliebe. 

Jungfern  lieb'  ist  fahrende  I£ab'. —  ^imrorik,  5323. 
Jungfernlocken. 

Jungfernlocken  sind  gefährliche  Brocken. 

Lau.:  Don  snm  forlystcr  tig  i  jomfrne-lnkker,  kand  snar» 
lig  blive  bertrikket.     (ProB.  dan.,  ISO.; 
Jun^ernxnesse . 

•ISie  ist  auf  der  Jungfernmosse. 

•Sucht  einen  Frcior,  gibt  «ich  MUhc,  einen  Mann  ra 
erh;ilten.  In  Rent»?rie  (Uiscoya'»  lei  die  JnuglernrepuUik, 
die  aus  lauter  Miidohen  beat'.Oit,  welche  freiwillig  xu- 
Raminoiikomntcn  und  nach  ei>;«uen  Gesetzen  leben.  Am 
Orte  Belbät  betimlet  sieh  weder  ein  Mann,  noch  eine 
verheirathott»  >'rau.  Wird  einem  der  Mftdchou  die  Jung- 
frauenscltnft  lU.^tig,  so  zieht  es  nach  FuentAratio  aöf 
die  „Junuferumesse",  wo  ea  ciueu  annehmbaren  Freier 
findet.  Dann  vcrlässl  es  die  IJepullik  und  wird  de» 
Frefers  Frnu.    (Uackiel.  4S.; 


106U         J  angternschait, — Juugfrau 


Jaogfraa 


1070 


1  Auf  die  Jungferiischafl  kann  man  keine  Sem- 

mel borgen.  —  Simruck.  bili;  Ilraiai.  1.  1704. 

2  Die  Jungfernschaft  ist  ehren werth,  doch  nimm 

fürlieb ,    was    Gott   beschert.  —  Simrock ,  5237  ; 

Körte,  3236;  Itruun.  l.  1708. 

3  Die  Jungfernschaft   ist  Friede,  Keuschheit  Er- 

lösung, Ehe  Gefangenschaft. 

4  Die  Jungfernschaft  ist  Gold,  die  Keuschheit  Sil- 

ber, die  Ehe  Eisen. 

5  Die  Jungfernschaft  ist  Reichthum,  Keuschheit 

Gemächlichkeit  und  Ehe  Armuth. 

6  Die  Jungfernschaft  ist  Sonne,  Keuschheit  Mond 

und  Ehe  Finstemiss  (Nacht). 

7  Die  Jungfernschaft  ist  Tag,  Keuschheit  Morgen, 

Ehe  Nacht  —  Einfälle .  482. 
Jimirfernaohänder. 

1  Einem  Jungfernschänder  geht's  nimmer  wohl. 

—  Simrock,  5331. 

3  Jungferuschändor  schändet  Gott  wieder.  —  Sim- 
rock, i'iio. 
Jnnfffemstand. 

Alter  Jungfern  stund,  Mönchs-  und  Nonneustaud 
sind  drei  grosse  Uebelstände  in  der  Welt.  — 

Kloftrrsftirtjil ,  3,  'J3. 

Sxmsfrojx. 

1  Alte  Jungfrauen  ertanzen  selten  einen  Mann.  — 

Li'iliziger  Zeilimg,  1864,  Nr.  11. 

2  Augsburger  Jungfrauen    lassen   sich   gern   be- 

schauen, aber  im  Haus,  auf  der  (iass'  und 
im  Tanz  haben  sie  fein  Acht  auf  ihre  Schanz\ 

—  Rfinfbertf  V,  71. 

Lat.:  Quid  mihi  com  bvilia?  seralt  moa  cura  pucllia.   (Loci 
coium.,  18.; 

3  Aus  Jungfrauen  werden  Bräute. 

4  Besser  nach  Jungfrawen   spatzicren,    denn   im 

Krieg  Leib  vnd  Leben  verlieren.  —  Pctri .  Ifl,  2^ 

5  Der  ein  Jungfraw  darft'  schweehon ,  darff  aucr 

wol  ein  Caslel  brechen.  —  r.ntttr ,  in .  ig  :  Lek- 

miiriii,  //,  78,  67;    Eifcltm.  35'i:    Graf,  351,  M:»;    »S'im- 
rork.  5:<18;  «nimi.  /.  ifiM. 
S4!lbiit  o)ine  Auwenciunct  von  Gewalt  fralt  die  Krtn- 
'  kuiiu  <lcr  jiiiiiijf raulicben  Klir«  in  dcu  Augen  unsorer  Vor- 
fiihrou  liir  i-m  itebr  scbwurea  Vcrguiicn. 

6  Der  Jun<4tV;\uen  Herz  ist   ein  Taubenhaus,   da 

einer  tliej^t  ein,  der  andere  aus. 

7  Der  .luntifmuen  runder  und  zierlicher  Abschlag 

ist  ein  jjewisses  Ja.  —  sitigcr.  24s. 

8  Die   Jungfriuen    seizcu    ihre  Worte   ordentlich 

nacheinander,  als  m:in  Zwiebeln  setzt.  —  Euv- 
icin.  :j:>3. 

9  Die  Jiingfraun  sind  gemeiniglich  auss  Flandern 

vndpebeu    einen    vmb    den    andern.  —  Pvtri, 

11.   410. 

10  Die   Junjrfiawen   sind   von   bösem  Sinn,    falsch 

reden,  das  ist  jhr  jjewin.  —  /Mn.  /1, 133. 

11  Die  Jungkfrawen    srindt    botrüglich.  —  llmixch. 

iri.vj.  lö. 

12  Ein    llis.'^liche  Jungfraw    ist   ein   langweilicher 

ARJieet.   —    l.vhm.itm,  7U«.  31.». 

13  Ein  .Jungfraw,  die  nach  Mennern  jagt,  die  wird 

zulet/t  ein  alte  Mag»!.  —  /voi, //.  l'ü6. 

Bi'/,rti.:   Si'düvcj  jütiienkd  t  kuute,  jii-Ii  rtnotitna,  nsjdoa 
tt'.     (t)rl,tk>,rski/,  ill.) 

14  Ein  Jun:;fraw  ohn  Schani,  ein  Acker  ohn  Sam, 

ein  Juriger  Gesell  ohn  Zucht  bringen  selten 
'„nite   Frucht.  —  hlri.  //.2.16;  «.'»iir.A.  »jfi.  17. 

15  Em  junj^traw  o»  seham,   der  mensch  011  thon, 

<Ii^r  inertz  in  d«T  blum,  ein  s<imnier  on  taw, 
dl  M  würt  man  ;ini  end  nit  fro.  —  l'runrk.  7,76*; 
LrUm-iiin,  11,  V*6.  71;  F'>rle ,  niMI;  IWtnfhcrg  I,  8*. 

16  Ein  .luiij^'fmw  soll  vnder  .-»ii-h  flehen  wie  ein  Saw. 

—  Fi^<hart.  ßetjh.,  in  Klost'r,  »7//,  68. 

17  Ein   schöne   Jun;;fraw   ohne  Gelt  kriegt  mehr 

BnIcT  als  Fr<7»r.    -  tf/»/f«,nn, 412,  ic. 
Ifän. :  Hkijm  jonafrii  udcn  pcn^«  Ivrecr  flocT«  «laken  oid 
friere,    (l'rof.  itai..  ylt.j 


18  Eine  betsüchtige  Jungfrau  und  eine  Wsuchsüch- 

tige  Witwe  richten  die  Welt  zu  Grunde.  — 
Tcmilaii ,  332. 

19  Eine  Jungfrau,    die    lang   will    Ideiben   schön, 

muHS  sich  selten  lassen  sehn. 

20  Eine   .lungfrau,    die   nicht   kommt   aus,   fängt 

zuerst  P'euer  im  Haus. 

21  Eine  Jungfrau,   die   nicht  mehr  neckt,   gehört 

unters  alte  Eisen. 

Böhm.:  ütilifo  rannö,  ddltud  ltl;iin;i.     (C'-lakof^k'j ,  243.^ 

22  Eine   Jnn.üfrau,    die   sich  viel   spiegelt,    spinnt 

wenig. 

Frz.:   lf\\\e  qiii  trop  <ie  miro  pcu  file.     (K/it:ini/er,  '.ü:>^\} 

23  Eine  .lungfrau,  die  warten  kann,  bekommt  end- 

lich nach  einen  Mann. 

hi'hm.:  l)oi-ki>j  panouLu  dvO  duby;  uctraf  iiejdraüi  ozdoby. 
CcV/a-turviy  .  411.; 

24  Ehic  Jungfniu  »'mplangt,   wenn   sie   den  Muin 

nur  sieht. 

WiMiii  iMw;i«  Ifii'lit  iiml  iift<-li  Wuii.ich  polit.  So  ffo- 
laiiftt  «in  uu»KC>'-''i<-'biietvH  Talent  auch  unter  oinem  we- 
niger liDiiKt'u  udvr  «orKloseu  Lclircr /ur  £iitwiukolun(f. 

25  Eine  Jun^rjrau  kann  nicht  füllen.  —  (>'ni/,  46U,  605. 

Wer  irgendein  kloincn  Vi-rnchen  bei  d«T  Eidoslei- 
Ktung  machte,  fiel  vom  Kidt«;  nur  7U  UnoHifn  der  Stot- 
ternden, der  Frauen  und  Jungfrauen  fand,  wenn  es 
•ich  nicht  um  ein  peinliche«  Verfuhren  hamiclte,  eine 
Auitnahme  statt.  (8.  Kid  t\  und  Stammler.) 
Mkd.:  Die  Jongkfran  mag  nicht  erfallen.    (Iffittau».  '.IbS.) 

26  Eine  Jungfrau,  so  heirathet,  ehe  sie  vei'ständig 

ist,   stirbt,  ehe  sie  sparsam  wird.  —    WinckUr, 

IV.  87. 

27  Eine  Jungfrau  soll  weder  nehmen  noch  geben. 

Fr:.:   Fille  ponr  son  honnour  garder,  ne  doit  ni  prendre 
ni  dunner.     (Kriiihigfr.  31.'i.) 

28  Eine  Jungfrau  steht  für  einen  Mann.  —  IHsU^r., 

X.  14;  Hisnihiirt.  ISl;  KOrtr,  3l'33;  llruun,  /,  1706. 

Unter  .liiMKfrau  int  hier  ein  unvorbL-irathcteH,  mltndig 
gewordene»  Frauenzimmer  gemeint,  die  zur  Zeit  ge- 
meinrechtlich unter  keiner  Geschlechtdvormnndschaft 
mehr  Ktehen. 

29  Eine  Jungfrau   von  zwanzig  Jahren  zur  Frau 

und  einen  Mann  von  sechzig  Jahren  zum 
Freund,   dann  sind  die  Dinge  wohl  gemeint. 

Dan.:    Udvslg  en  jumfru  paa  tyvo   aar,    og  en  ven   Ire 
gange  tyvo  aar.     (Irov.  dun.,  iril.) 

30  Eine  Jungfrau,  wie  du  willst;  eine  Witwe,  wie 

sie  will.  —  Pintor..  X,  II;  Stmrr'cH:,  5335;  Itcinslttrg 
I.  74. 

Wer  eine  Jungfrau  heirathet,  kann  nie  sich  noch  sei- 
nem Willen  richten ;  wer  aich  mit  einer  Witwe  ▼er- 
bindet, muss  flieh  meist  in  ihren  Willen  fugen. 

31  Eine  Jungfraw  ohne  Kräntzlin  ist  wie  eine  Kuh 

ohne  ychelle.  —   UvrUrtjir,  !!,  .Wl. 

32  Eine  schöne  Jungfraw  trägt  ihr  heyrathgut  (ih- 

ren Brautschatz)  im  Angesicht.  —  Ldimann, 
149.  127  u.  705.  17;  Ei$eh'in,  353;  Simrock.  .M3C;  Brami, 
l,  1700;  lUinnberg  I,  52. 

Die  Si'rhier  sagen:  Das  Antlitz  bringt  das  Mädchen 
an  den  M:*un.     Die  Yonetier:  Die  SchVingcbürone  hat 
die  Mitgift  mit  sich.    (Reinsb^ry  1,  iJ.) 
Dan.:  En  nkitiu  jumfru  bur  hiemgiften  i  nnsigtet.    (Prot. 
<ian.,  327.; 

33  Einer  Jungfrau  beste  Mitgift  ist  Tugend. 

Dan.:  Jomfk-nera  dyd  er  jornfruBra' hicmgift.  (Prov.tlan.,Si7.) 

34  Einer  Jungfrau  ohne  Tugend  fehlt  die  wahre 

Schönheit. 
Fn.:  lia  dame  sans  rerto  onqaos  ne  sera  belle.    (Kritgin^ 
9  fr.  19S«'.; 

35  Einer  schönen  Jungfrau  hebt  kein  Orkan  den 

Schleier  weg,  einem  alten  Weibe  verjagt  ein 
schwachcB  Lüftchen  den  Tarban.    (Krim.) 

36  Eitle  Jungfrauen,  faule  (achmozige)  Weiber. 
Dan. :  Blanke  m^er  tit  akidno  Mtr.  —  Uoaa  Uank,  lnd«a 

krank.    {Pro:  dam,,  4\S.J 

37  Es  bleibt  einer  vol  ein  Jmiefraw,  der  mit  Geldt 

▼nnd  guten  Worten  nicht  versucht  worden 
—  Lehmam,  390.  i3. 

38  Es  ist  armer  jnDgkfirawen  fchsd  (vDglück      1    < 

sie  schön  sind. — fiffniDifr.  Ml* :  Fnm*       r  ^ 
//.  3S4 :  Cnaer,  /,  31 ;  Lihmami ,  70»,  ».     ^ 
Simmik,  »338 ;  JTdrfr,  S31  iL  «M. 
JM.:  MhU  wi  foiBoria  iBtaUain.  ' 


1071 


Jungfrau 


Jungfrau 


1072 


39  Es  ist  kein  Jungfraw,  sie  weiss  die  strass  zum 

Venusberg.  —    Lehmann.  413,  47. 

40  Es  ist  keine  Jungfrau  so  schön ,  ihre  Schönheit 

wird  vergehn. 

Frz.:   II  n'y  a  point  de  si  belle  tieur,   qui  ne  devienne 
gratte-cü.    (Kritsinger,  319 '*J 

41  Es  sind  nicht  alle  Jungfrauen,  wie  sie  von  der 

Kanzel  kommen. 

Wie  sie  der  Pfarrer  nämlich  dort  rerkttndet. 
Dan. :  De  ere  ikke  alle  in0er  der  have  deyligt  haar.    (Prov, 
dan.,  418.; 

42  Es  sind  nicht  alle  Jungfrawen,  die  kräntzlein 

tragen.  —  Gruter,  in,  86;  Lehmann,  II,  158,  163; 
Eiseletn ,  354  ;  Braun  ,  /,  1702. 

Die  Küssen  sagen:  Dos  Grafen  uneheliche  Tochter 
wird  JungÄrau  genannt,  auch  wennjiie  sieben  Kinder 
geboren  hat.    (AUmann.  VI,  424.^ 

43  Frommer  Jungfrawen  Krön,  ist  still,  freundlich 

keusch  vnd  schon.  —  Petri,  11,  54i. 

44  Gelehrte   Jungfrawen    geben   vngelehrte    haus- 

halterill.  —  /.ehman«,  411,  7. 

45  Gelehrte  Jungfrawen  halten  Ehr  vnnd  Nahrung 

in  faulen  Menden.  —  Lehmann,  m,!. 

46  Ist  die  Jungfrau  hübsch  vnd  schön,  ist  sie  von 

bösem  Sinne.  —  Peiri,  II,  407. 

47  Ist   wo  eine   Jungfrau   mit  dem  Antlitz   einer 

Fee,  so  ist  bei  üir  ein  Dämon  mit  Weh.  fP^'-J 

48  Junckfrawen  soll  man  nicht  verheyraten,  noch 

in  die  Klöster  stecken,  eh  sy  zu  jren  jaren 
seind  kommen.  —  Agricola  II,  300. 

49  Jungfrau,    Auge    und   Glaube    dulden    keinen 

Scherz. 

50  Jungfrau  und  Pfaffe  theilen  die  Gerade.  —  Graf, 

536.  33. 

Der  Geistliche  lässt  und  nimmt  Erbe  wie  jeder  an- 
dere. Das  vorstehende  Sprichwort  sagt,  dass  er  mit 
seiner  Schwester  einen  Anthoil  an  die  Gerade  (s.  d.) 
seiner  Mutter  und  am  Erbe  habe ,  falls  er  sich  nicht  im 
Genuss  einer  ausreichenden  Kirchenpfrtlnde  befindet. 
(Graf,  541.; 
Mhd.:  Ein  juncvrowe  vnd  ain  phaphe  die  teilen  die  rade. 
(Gaupp,  234,  22.; 

51  Jungfrauen,   die   sich  viel  schmücken,   wollen 

berücken. 

Dan.:  Jo  meere  en  Jomfra  smyklce  basr,  jo  mindre  kydik- 

hed  findes  der.    (Prot.  dan. ,  326.J 
Lat.:  Culta  puella  nimis,  casta  puella  minus. 

52  Jungfrauen  hüten  ist  vergebliche  Arbeit. 

Denn  es  bedarf  dessen  nicht,  oder  hilft  nicht. 

53  Jungfrauen  ist  nicht  zu  trauen. 

54  Jungfrauen  nimmt  man  nach  dem  Gesicht,  Du* 

katen  nach  dem  Gewicht. 

Buhm.:  Panna  se  po  tvftfi  provdÄvd.    (tJelakotthj ,  386.; 

35  Jungfrauen  sind  kein  Lagerobst. 

Der  Kanzler  H.  Vogelmann  zu  Mümpelgard  pflegte 
zusagen:  Jungfrauen  soll  mau  belseiten  forthelfen,  denn 
sie  geliören  zu  den  res,  quae  servuudo  servari  non 
pOBSunt.  (Einfälle,  ■ISO;  Zinkgrfif,  /,  228,-  Eixelein ,  WbA.) 
Die  Bussen:  Jungfernschaft  ist  eine  Blume,  die  leicht 
welkt.    (AUmunn   VI,  505.; 

66  Jungfrauen   sind  Vögel,   die   leicht  zu  fangen 
sind,  wenn  nur  der  rechte  Finkler  kommt. 

Aehnlich  russisch  Altmann   VI,  4.'»0. 

57  Jungfrauen  sind  wunderlich;  schilt  man  sie,  so 

fliehen  sie;  schlägt  man  sie,  so  thut's  jhn 
weh;  hertzt  man  sie,  so  wöUens  meh.  —  Gru- 
ter, in,  56;  Lehmann.  11,  286,  76. 

58  Jungfrauen   soll   man   nicht   auf  allen  Gassen 

schauen. 

Böhm.:  Dobfe  jest,  kdyz  kazdy  o  panno  slysf,  ale  nekazd^ 
ji  vidi.    (Cflalocsky,  411.; 

59  Jungfrauen  über  siebzehn  Jahr'  sind  feile  Waar'. 

60  Jungfrauen  Vorwitz  will  alle  Tage  haben  einen 

neuen  Glitz. 

61  Jungfrauen,  wenn  man  meint,  sie  lieben  ein 

„Kommher",  so  ist's  kaum  ein  garstiges  „Gehe- 
weg". —   Gruler,  TU.  56.  Lehmann,  II,  286,  77. 

62  Jungfraw   ist  wie  ein  Kühdrcck,    muss    einen 

Tag  zwölff  mann  haben.  —  Gruter,  III,  56;  Leh- 
mann ,  II,  235 ,  70. 

63  Jungfraw,  Pfaw  \'nd  Pferd  seynd  drey  stoltze 

ding  auff  Erd'.  —  Gruter,  in,  66,;  Lehmann,  II,  285,  72. 


64  Jungfrawen,  die  Mannbar,  seynd  schwer  za  ver- 

wahren. —  Lehmann,  II,  797,  32. 

65  Jungfrawen,  die  müssig  seynd,  erdencken  viel 

vbels.  —  Lehmann,  II,  796,  30. 

66  Jungfrawen,  die  stehen  vnter  der  thür,  kehren 

das  weiss  vnder  den  Augen  herfur,  Beharren 
mit  den  Füssen  auf  der  Erden,  seinds  nicht 
Huren,  so  wöllens  doch  werden.  —  Gruter, 
III,  56;  Lehmann,  II,  285,  73. 

67  Jungfrawen   haben   kurtzen   muth    aber   lange 

Kleider.  —  A^rer,  I,  553. 

68  Jungfrawen  kommen  wol  zu  gesiebt,  zu  dienen, 

begehren  dich  doch  nicht.  —  Gruter,  III,  56;  Leh- 
mann, //,  386,  75. 

69  Jungfrawen  soll  man  nicht  wie  ein  Heyligtumb 

ins  Hauss  einsperren.  —  Lehmann,  4ii,  s. 

70  Jungfrawen  sollen  fleissig  Acht  haben  aufif  jhr 

Krentzlein  vnd  Ehr.  —  Petn,  II,  4ii. 

71  Jungfrawen    sollen    lassen   jhre    Gürtel   einen 

Glimpff  haben.  —  llemsch .  lesi ,  63. 

72  Jungfrawen  stehets  nicht  wol  an,  das  sie  firech 

vnd  kühn  sind.  —  Petri,  II,  4ii. 

73  Jungfrawen   vnd    Gläser   schweben   allezeit  in 

Gefahr.    (S.  Frau  337.)  —  Lehmann,  11,  m.  38. 
Dan.:  Jomfruer  og  glas  staae  ofte  i  fare.    (Prov.  dan.,  337.; 

74  Jungfrawen,  welche  die  Augen  gern  schiessen 

lassen,  geben  wolfeil.  —  Petri,  II, 4u. 

75  Laufige  jungfrawen  nemmen  ein  Mann  vor  ein 

Seel,  das  thut  der  Teuffei  nicht.  —  Gmter, 
III.  63;  Lehmann,  II,  377.  18. 

76  Man  hütet  sich  für  gewanderton  Jungfrawen  vnd 

vngewanderten   jungen    Gesellen.   —   Ikmeh, 

1556,  40;  Petri,  II,  413. 

77  Man  muss  den  junckfrawen  Männer  malen.  — 

Agricola  II,  393. 

78  Manche  ist  Jungfrau  und  im  Herzen  Weib.  -^ 
H  Eiaelein.  353;  Simrock,  5335. 

[79  Manche  scheint  eine  Jungfrau  nur,  ist  sie  doch 
bei  Licht  eine  Hur'.  —  Eitelein,  353. 

Lat.:  Palumbeo  pro  columba.    (Eiselein,  353.; 

80  Mannbare  Jungfrauen  sind  schwer  zu  bewahren. 

81  Mit   einer   Wittenbergischen  Jungfrauwen  hat 

mau  zu  gewarten :  ein  halben  Hopffen  Garten, 
drey  alte  schock,  ein  bunter  Rock,  ein 
schwartze  Kuh,  ein  fauler  Balgk  darzu.  —  /»• 
awii*,  III,  135. 

82  Mit  Jungfrauen  reden  macht  Kundschaft,  sie 

küssen  Freundschaft,  der  Rest  folgt  nach. 

83  Müssige  Jungfrau  gedenkt  an  etwas  Böses. 

Dan. :  Orkeslf^s  jomfru  faaer  mange  tanker.  (Prov.  dan,,  336.) 
Fr:.:  Pille  oisive,  üi  mal  pensive.     (Kritzinger,  315.;| 

84  Nicht  jede  Jungfrau  wird  eine  Heilaudmutter. 

Die  Russen :  Hätte  Gott  nach  einem  Sehose  sich  um- 
gesehen,  der  ihn  gebären  sollte,  er  wtirde  deinen  g«- 
wählt  haben.    (Altmamt  VI,  442.; 

85  Schöne  Jungfrau  trägt  ihr  Heirathsgut    unter 

den  Augen. 

86  Schöne  Jungfrauen  und  hübsche  Weiber  sind  der 

Buhler  Spiegel. 

87  Schöner  Jungfrau  ohne   Geld  sind   der  Buhler 

viel  bestellt.  —  Eitelein,  353;  Simrock,  5339. 
Lat.:  Esse  solet  raro  pulchra  pudica  caro.    (Eiselein,  ihi.) 

88  Soll   die  Jungfrau  sein  fein,  so  muss  sie  den 

Kopf  haben  von  Prag  und  die  Füsse  vom 
Rhein,  die  Brüst'  aus  Oesterreich  im  Schrein, 
aus  Frankreich  den  gewölbten  Bauch,  aus 
Baiemland  das  Büsehlein  auch,  Rücken  aus 
Brabant,  Hand*  aus  Köln,  den  Arsch  aus 
Schwaben  küsst  ihr  Gesell'u.  —  Schaltjahr,  II.  i&a. 

89  Von  gewanderten  Jungfrauen   hält    man  nicht 

viel.  —   IHstor.,  X,  13;  Simrock,  ."^343. 

90  Wann  ein  Jungfraw  reiff  ist,  so  liette  sie  gern 

ein  Mann.  —   Lehmann,  II,  835»,  55;  Simrock,  532*. 

91  Wann    manch  Jungfraw  kein   Wehrwort    hett, 

weren  sie  wol  alle  huren.  —  Gmier.  lll,  a7;  Leh- 
mann ,  II ,  863,  43. 


1078 


JoDgfraa 


Jungfrau 


1074 


92  Was  nicht  von  einer  Jungfrau  geboren  und  vom 

heiligen  Geist  empfangen  ist,  das  schmeckt 
alles  nach  Adam  und  Eva  und  träumt  den 
Leuten  davon. 

93  Wem  ein  fromb  jungfraw  zur  eh  wird  geben, 

kein  süssigkeit  mag  gleichen  dem  leben. 
Lat.:  Dtiloias  ast  melle,  iongi  oum  lege  paellaa.    (Lod 
eomm. ,  29.) 

94  Wenn  die  Jungfirau  sich  nicht  selbst  nimmt  in 

Acht,  so  ist  umsonst  alle  ilut  und  Wacht. 

Eine  Tugend,  die  bewacht  werden  muss,  ist  der 
Wftohter  nicht  werth. 

96  Wenn  die  Jungfrau  versprochen  ist,  dann  fin- 
den sich  Freier  genug. 

Böhm.:  Zunoubenoa  pannu  kaid^  hj  r4d  mel  sa  iena. 

(CelakoPiky,  147.; 
PoIh.:  Poslubiona  panne  kaidy  chce  miec  ca  ionf.   (Cela- 

k09»ky  ,  147.; 

96  Wenn  ein  Jungfraw  Wein  trinckt  vnd  den  Ge- 

sellen mit  Augen  winckt,  vnd  scharrt  mit 
Füssen  auff  der  Erden,  so  ist  sie  ein  Hur  oder 
wils  bald  werden.  —  Peiri,  II,  657. 

97  Wenn  Jungfrauen  und  alte  Weiber  gebären ,  so 

gibt  ein  Rechenstiel  Feuer. 

Fr*.:  Vierge  enfanter  ohoie  impoieible  par  nakore.    (Lt- 
roux,  /,  186.; 

98  Wenn  Jungtrawen  viel  spatzicren  gähn,  das  ist 

nicht  fein  vnd  wohlgethan.  —  Peiri ,  II ,  874. 

99  Wenn  .lungfrawen  zum  Tantz  gehen,  sollen  sie 

das  Klapperbein  daheim  lassen.  —  Priri,  II,  660. 

100  Wer  darff  (mag)  eine  Jungfrau  schwechen,  der 

darfr(inag)  auch  wol  ein  KircV  (ein  Kastell)  er- 
brechen. —  Petri,  II,  6d8:  Latmdorf  II,  31:  Körte.  S2S1. 

101  Wer  ein    fromb  jungfraw   nimbt  zur  eh,  was 

kurtzweil  solt  der  wünschen  meh? 

Lat. :  Oytimui  est  ludus,  qai  fit  cum  nirgine  nudae.   (Lod 

eoiHiii. ,  '26.J 

102  Wer  ein  iunckfrawen  schendet,  der  stirbt  keines 

guten  todes.—  Agricola  /,  664;  Egmolff.  iU^ ;  Petri, 
II,  704  :  Gruler,  /.  79;  Lehmann.  418. 26;  SchoUel,  IISS**  ; 
Putar..  X,  !.■> :  Eitrlein,  3.V3:  Graf.  351,  396 ;  Simrock,  5319. 
Die  Verführung  einer  Jungfrau  war  indest  nicht  stets 
nntühnbar;  der  Mann  konnte  ihr  Genngthuung  leisten, 
wenn  er  die  Geschwächte  cur  Kirche  fahrte  and  sie 
dadurch  wieder  su  Ehren  brachte. 

103  AVer  eine  Jungfrau  nicht  mehr  lieben  will,  muss 

sie  heirathen.  —  Winekler,  ir.  67, 

Holt.:  Wilt  gij  eene  jnfTrouw  niet  meer  beminnan ,  tronw 
se,  sei  de  filosouf.     (Uarrebomee .  I,  368*.; 

104  Wer  eine  Jungfraw  will  erkennen,   der  muss 

(gute,  scharfe)  Luchsaugen  haben.  —  Lehmann, 

418.  30. 
Die  Russen:  Der  Jungfern  Unschuld  ist  meist  so  klein, 

dasB  man  sie  nicht  sehen  kann.    (Altmamm   VI,  i76.) 
Da».:   Han   maae  have  los-tijrcne,   som   kand  kiende   en 

jomfru.     (Prot.  Han.,  326.) 
L«t.:  Est  magnum  crimen  perrumpere  virginis  hymen.  — 

Monacha  qui  potitur,  rirga  tendente  moritnr.     (EUe- 

Irin.  353.; 

105  Wer  Jungfrawen  tra^-t  vnd  sein  Bett  verkaufft, 

mus8   auff  dem   Stro  ligen.  —  Gnaer,  lli,  107; 

Ivhmann,  11,  873  .  VJb. 

106  Wer  Jungkfrawen,  P'rawen  vnd  Priester  sehend. 

dem  ist  beschert  ein  böses  End.  —  llenüch, 
885 .  43 ;  I'clrt ,  II .  72«. 

107  Wer  jungfrawon  zu  fall  bringt,  nimmer  es  jhm 

wui  «^chn^t. 
Lat.:   Kst  mufruiim  crimen,    corrumpere  urginis   hymen. 

lOd  Wir  soltru   wul  jungfrawen  Rein,   sagte  jhenes 
Nonnlein,  wenn  wira  weren.  —  Franck.  II.  ii6*; 

««K/f  r .  794. 

•  109  Der  Junprfrau  ein  Kind  heben. 

..Ich  will  gßhen  und  der  Jungfrau  ein  Kind  beben", 
r.%vre  Lutber  al4  Muuch,  wonn  er  i*tne  Messe  halten 
-wolln».     (Lu'hfri   /"n.'Ar..  l.'.?'.) 

•110  Eine  Junpfrau  schwächen.  —  Etfeitnn.bfA. 

i'.i^'l'in  bemerkt:  ..Kiue  .Tnugfrau  schwachen  ffQr 
^t;i[.r;trc)  scheint  von  der  Wahrhfit  oder  dem  Aber« 
.■ia<ii«ii  lnTrnk<immfn,  «Ism«  •mik*  Jungfrau,  bevor  sie 
ii.ri-  K(:i*clihejt  vcrl -ri'n  fiat.  vivl  euirker  ist  als  nach- 
her, wie  z.  B.  Briiuliilil  im  N;bcl'inii(>nliedo  >or  dem 
litriHcLlaf.  den  »iu  uicLt  dul<l>-n  wollte,  su  stark  war, 
da<«  s)-  ihren  Uenuhl,  den  Kcnii;  Guuther,  miteinem 
(ibrt'M  un  Händen  und  FUiscu  band,  so  an  eisen  Ka- 
DafTTCH!  •■  S-M'MwönTrc.LKXiKor.     II. 


gel  hJlngte  und  die  Drantnaoht  Über  dort  sappeln  liest. 
Als  aber  Sivrit  mit  seiner  Tarnkappe  in  folgender 
Nacht  unsichtbar  dem  König  verholfen  hatte,  Brunhild 
au  beswingen  und  ihr  die  Blume  su  nehmen,  da  ward 
sie  so  schwach  als  Jedes  andere  Woib.*' 

*1X1  Eine  Jungfrau,  so  ein  Eisen  abgeworfen«  — 
Ei$elein .  Zii :  Wurtbach  II.  815. 

Die  schon  ein  Kind  gehabt.  Die  BOmer  scheinen 
Jungfrauen  dieser  Art  nicht  oder  nur  als  Widersprach« 
gekannt  su  haben,  denn  die  Redensart:  VIrginem  p^ 
rere  (Booilt,  /,  22;,  findet  sich  nicht  selten  in  Oeiell- 
schaft  von  Bfulas  parere. 

*112  Einer  Jungfrau  in  den  Schild  reiten.    (Logau.) 
—    Weinhold,  SS. 
Ihr  eine  Grobheit ,  eine  Ungezogenheit  sagen. 

•113  Einer  Jungfrau  balz  und  Pfeffer  in  den  Weg 
werfen.  —  Euelein,  427. 

Ihr  durch  eine  Liebschaft  die  Lust  am  Spinnen  (an 
der  Arbeit)  Terderben. 

*114  Er  ist  in  die  clftausend  Jungfrauen  verliebt. 

8o  viel  als  in  jedes  MAdchen.  Man  hat  auf  verschi»» 
dene  Weiso  die  elftausend  Jungfrauen,  die  im  katho- 
lischen Kirchenkalender  mit  der  heiligen  Ursula  auf 
den  21.  October  fallen,  su  crklsren  versucht.  Die  L*« 
gende  ersählt,  dass  unter  der  Begierung  des  Kaisers 
Gratian  Flavius  Clemens  Maximus,  der  Befehlshaber 
der  römischen  Legionen  in  Urossbritannien,  von  den 
aufrührerischen  Soldaten  sum  Kaiser  ausgerufen.  Br 
bemächtigte  sich  der  Uorrschalt,  legte  io  Uallien  Mill« 
tärcolonien  an,  denen  es  aber  an  Frauen  fehlte,  die  ge- 
sehafFt  werden  sollten.  Kegulus,  der  Befehlshaber  der 
Coloaion,  schickte  nach  Grossbntannien  und  liess  um  so 
viel  Jungfrauen  bitten,  als  tUr  seine  Mannschaften  er- 
forderlich wären.  Die  Britanoier  schaiften  deren  soviel 
als  möglich  herbei,  die  vuruohmste  war  Ursula,  ein« 
Königstochter.  Die  Einschiffung  ging  aber  gewaltsam 
vor  sich.  Die  Schiffe  kamen  jedoch  nicht  an  die  ftea- 
tösische,  sie  wurdeu  au  die  germanische  Küste  ver- 
schlagen ,  an  der  eben  Hunnonhurden  haiuten ,  denen  die 
Jungfrauen  eine  willkommene  Beute  waren.  Diese  waren 
aber  alle  elftausend  ohne  Ausnahme  so  tugendhaft,  daae 
sie  sich,  von  Ursula  aufgemuntert,  lieber  ermorden 
Hessen,  als  ihre  Jungfrftulicbkeit  opferten,  obgleich 
nicht  wahrscheinlich  ist,  dass  bei  der  Auswahl  in  Bri- 
tannion fOr  den  vorliegenden  Zweck  gerade  darauf  wird 
Backsicht  genommen  worden  sein.  Nach  der  Legende, 
wie  sie  Oottfried  von  Monmouth  um  die  Mitte  des  IS. 
JahrbunderU  aufgezeichnet  hat,  sind  sie  alle  grausam 
ermordet  wurden.  Die  Legende  ist  später  noch  vielfach 
auHgoBchinUckt  worden.  Man  ist  nicht  einmal  Über  die 
Zeit  des  Opfertodos  einig.  Nach  dieser  ürzAhlung  fallt 
derselbe  iu  das  Jahr  ;i83,  nach  andern  Darstellangen 
in  die  Jahre  •JMt—2MI>t  wieder  andere  nehmen  wegen  der 
Hunnen  451  an.  —  Nach  einer  kölnischen  8age  soll  da, 
wo  die  Ursulakirche  steht,  die  heilige  Ursula  mit  den 
elftauseud  Jungfrauen  den  Märtyrertud  erlitten  haben; 
wenigstens  befindet  sich  dort  nicht  blos  der  angabliche 
Kürper  der  heiligen  Ursula  und  vieler  anderer  Hciliffen, 
an  denen  KOln  so  reich  ist,  im  vergoldeten  Metallschrein, 
sondern  auch  16t>0  Schädel  in  vergoldeun  Glasschritn- 
keu;  auch  das  Innere  der  80  Fuss  langen,  10  Fuss 
hohen  und  2  Fuss  dicken  Chorwand,  ohne  der  Beli- 
•luien  in  19  Grabgewölben  zu  gedenken,  ist  mit  lauter 
Gebeinen  angefüllt,  unter  denen  allerdings  ein  kölnischer 
Arst  mehrere  Stücke  von  einem  grossen  Hunde  gefun- 
den haben  will,  für  welche  Entdeckung  er  aber  su  einer 
grossen  Geldbusse  und  sur  Landesverweisung  verur- 
theilt  worden  ist.  (Vgl.  (ietnUtchnfttr ,  Magdeburg  1784, 
II,  105.)  Pater  Sirmond,  ein  geletirter  Jesuit  (gestor^ 
ben  1651),  erklärt  die  Sage  so.  In  einem  Märtyrerbuche 
habe  sich  die  Stelle  gefunden:  ,,SS.  Ursula  et  Undaol- 
milla  V.  M.  (i.  e.  virgines  martyres),  was  so  viel  sagen 
will,  als  die  heilige  Ursula  und  die  heilige  Undecimilla, 
Jungfrauen,  Martyrennen.'*  Diese  Stelle  wäre  aber,  in- 
dem mau  das  Undecimilla  (den  wniblichen  Namen)  an 
einer  Zahl,  undecim  millia,  machte  und  die  Buchsta- 
ben V.  M.  für  virgines  martyrcs  la«,  iu  heilige  Ursula 
und  elfuusend  Jungfrauen  vorwandelt  worden.  J.  Chr. 
Wagenteil  (gestorben  17U5)  erzählt,  es  wäre  anfäng- 
lich in  den  ifdr/yro/o^iM geschrieben  gewesen:  ,,8ancta 
Ursula  cum  XI  M.  Virif.'*,  was  soviel  bedeute,  uIh  die 
heilige  Ursula  mit  elf  Märtyrer  Jungfrauen,  woraus 
aber,  indem  das  M  für  die  Abkürzung  von  Millia  ge- 
balten wurde,  die  Le«art  Saucta  Ursula  cum  undecim 
Mill.  Virg.,  d.  i.  die  heilifre  Ursula  mit  elltausend  Jung- 
frauen viitiitand."  l'eb€T  üic  wenig  bekannte  heilige 
Undecimilla  hat  der  Ruttingor  Prof.  heuiitann  eine  Ab- 
handlung herau-geveben.  (  Vgl. //i.vi»>/-^tiNo  tshihtn»  hi- 
»toriae  Httnuiiai  /ni-jmrnta  a'.i'iuot ,  (fottiitKeu  17;18, 
Nr.  12.)  In  neuerer  Zeit  hat  0*kar  K-hii>tf  dio  Safro  bc- 
liandeli  in:  //*>  S.i'j'  ton  rf»*r  he'l.  l'rxnUi  »nd  iJt-n  f-l/- 
tau  f  iil  Jimofrau-n:  rm  ßiifni'j  zur  S(ff^nf<jr\:liung 
(  Iluuuovfr  I"».'»2;.  S-htuU  \emiutii<'t  hinter  der  beilitren 
Ursula  eine  Guit:ii  den  ultern  dcutreben  Heidenthuias. 
Ja.  aus  dfiii  Uinstaiidp,  dans  Urkula  in  einem  Schiffe 
fuhr  und  du-s  vii:l  f)|>uti-r«'  Kirchen liiMi-r  ihr  viuon  wei- 
teu  Muntvl  gub<:n,  uu^i  r  dem  ficli  ihre  Juntrl'rauon  ber- 
gen, erblii-kte  er  in  der  ilfilii^nn  eii:eiitlieh  die  äitypti- 
ScIie  Itfib  ixicr  die  Tomisch  aufgofassle  Nnhalennia. 
Wi-il  die   Wtl.ir  am   NicJcrrhoi»  noch  im   Mittel  ilt*  r 

OK 


1075    Jongfraaenfleisch — Jungfrauentag 


Jnngfrfinlem  ^~  Jangheit 


1076 


ein  Schiff  herttmgefQhrt  und  ihr  Hanptwerkseng  das 
Weberscbiff  ist,  will  Schade  die  heilige  Urania  auch 
mit  Spinnen  und  Weben  beschäftigt  wissen,  wie  die 
Berohta  and  Holle  des  heidnisch -dentsohen  Volks- 
glaubens.   (Vgl.  Wurzbach  IJI,  S.  94  fg.) 

*115  Ich  werde  dich  müssen  mit  Jungfrawen  bit- 
ten. —  Herberger,  II.  569. 

„Pfleget  man  au  sagen  von  etlichen  Terwehnten 
Köpffen,  die  man  nicht leiohtlioh  kan  bereden.*' 

*116  Sie,  Jungfrau I  wenn's  kein  Spitznam'  ist.  (Ron- 
Thal.) 

Ironische  Anrede. 

•117  Von  einer  jungfraw  seiden  kaufFen.  —  FranA, 
11, 18  ■. 

Warum  Franck  diese  Bedensart  fttr  die  lateinische: 
Quem  Inpo  commisisti  und  Mustelae  seTum  anwendet 
und  mit:  „dem  wolff  die  schaf  bevelheni  der  katsen 
ist  der  kass  beuolhen"  zusammenstellt,  ist  mir  nicht 
ganz  verständlich,  um  so  mehr,  als  er  zur  Erklärung 
beifügt,  man  wende  sie  an,  „wann  man  etwas  nit  trilft 
Tund  Tbel  bewart."  —  Die  Franzosen  verstehen  unter 
einer  „Jungfer  von  Marolles'*  ein  Mädchen,  welches 
bereits  „ttber  die  Brttoke  von  Qoumay'*  oder  richtiger 
über  die  „Bracke  Orenet**  (in  Abbeville)  gegangen 
ist,  wo  ein  Spital  zur  Aufnahme  von  ttbel  berüchtigten 
Frauen  stand.    (Heinsberg   V,  Ibß.) 

Jnngfrauenfleiaoh. 

1  Juugfrauenfleisch   ist   kein   Lagefobst.  —  EUe- 

lein,  353. 

Die  Bussen  wollen  wissen ,  dass  es  eine  seltene  Waare 
sein  wttrde,  wollte  man  es  zu  Markte  bringen.  (AU- 
mann   VI,  476.; 

2  Jungfrawenfleisch  wird  allzeit  eher  reiflf  als  der 

Knaben.  —  Gruter,  III,  56;  Lehmann,  //,  2B5,  74. 
Jim^firauenfCkrwlts. 

Jungt'rawfürwitz  nimpt  selten  ein  gut  alter.  — 
ftJln,  ;/.  411. 
Jwagttwxengwaat, 

Jungfrauengunst  und  Harfenklang,  dünkt  wol 

gut,  aber  währt  nicht  lang. 
Holt.:  Jnffersgunst  en  harpenklank  luidt  wel  zoet,  maar 
duurt  niet  lang.    (Harrebomde,  I,  368*.) 
Jnngfranenhaar. 

Ein  Jungirawenhaar  zeucht  stercker  dann  zehen 
Joch   Ochsen.      (S.  Frauenhaar  1  n.  2.)  —  Gruter, 
III.  S7;  Lehmann,  //,  149,  43. 
Jazifirfrauenhand. 

Wer  Jungfrauenhände  hat,   muss  mit  keinem 
Schiffer  Elapphand  spielen. 
JnnvfrauexÜLftndleln. 

•Er  gibt  ein  rechtes  Jungfrawhändlein.  —  Eye- 
ring.  III.  262. 
JnxifffirauexüierB. 

1  Jungfrauenherz  ist  ein  offenes  Gasthaus,  geht 

ein  Gesell  ein,  der  andere  aus. 

2  Jungfraw  Hertz  ist  ein  Taubhauss,   da   einer 

fleugt  ein,  der  ander  auss.  —  Gruter,  lil,  56; 
LehmoHti,  II,  285,  69. 

3  Jungfrawen  Hertzen  sind  so  gross   als  Pater- 

noster Körner.  —  L^mann,  4i2,  lO. 
JxmgtrauexikaMB. 

Ein  Jungfrawkuss  ist  henckenswerth.  —  Gnuer, 

in,  27;  Lehmann,  II.  149.  44;  Klotler.  VIII.  76. 
JnxUffrauenliebe. 

1  Junckfruwen   Leue    vnd    Rosenbleder,    Heren- 

hülde  vnd  Aprillenweder,  dat  Wörpel  vnd 
dat  karten  spyl  vorkeret  sick  offt,  wel  ydt  ge- 
loueu  wyl.  —  Gryse.  Fr.  45,  Bg.  Zz. 

2  Jungfrawlieb  ist  fahrent  hab,  heut  lieb,  mor- 

gen Bchabab.  —  Gruter,  in,  56;  Lehmann, //.  285,  71; 
Eiselein,  354. 
Junfiffirauenschänder. 

1  Einem  Jungfrawenschänder  gehets  nimmermehr 

wol.  —  Lehmann,  II,  183,  6. 

2  Jungfrawenschender   schendet    Gott   wider.  — 

Petri.  II,  411;  Lehmann,  II,  280.  72. 
JjxngtrBMenBijoja., 

Jungfrawen  Sinn  vnd  Gemüth  ist  wie  ein  Tau- 
benhausB ;  ein  Narr  fleugt  ein ,  der  ander  auss. 

—   Lehmann,  II,  796,  29. 
Jun^frauentae:. 

Juugfraueutage  —  gute  Tage,  Ehetage  — manche 
Plage. 


Jxmfffiräulein. 

1  Jungfrawlein  sein  beinen  vnd  klappen  gem.  — 

Mathesy,  178  **. 

2  Jungfrawlein   soUen   lassen  jhre   Gürtel  einen 

Glimpff  haben.  —  Peiri,  //,  411. 

3  Wenn  sich  ein  Jungfrewlin  ferbet,  so  man  an- 

spricht, da  spürt  man  gewiss  tugent  ynd  gute 
arth.  —  Petri,  U,  678. 
Jungflranaohaft. 

1  Auf  die  Jungfrauschaft  kann  man  keine  Semmel 

borgen.  —  Eiselein,  854. 

2  Die  Jungfrauschaft  ist  ehrenwerth,  doch  nimm 

fürlieb,  was  Gott  beschert. 

3  Die    Jungfrawschafft    ist   vnwiderkeofflich.  — 

Petri,  U,  133. 
Z>än.;    M^dom,    ord   og  tid   kommer  ey  igien.      (Proe. 

da*.,  418.;  t 

£at,:   NuUa  reparabllis  arte  laesa  pudicitia  est,  deperit 

iUa  semel.    (Ovid.)    (Seybold,  389.;  —  Virginitas,  ten- 

PUB.  vox,  Irrevocabile  damnum.    (Oaal,  1782.; 

4  JungnrauBchaft  einmal  verloren,  allzeit  verloren. 

5  Jungfrauschaft  kommt  nicht  zurück,  wenn  man 

noch  so  viel  von  ihr  redet. 

„Jungftrau schafft  vnd  ein  weisses  kleid  lassen  sieh 
znsam  gleichen  baid.  Wenn  der  eins  beUcombi  ein 
flecken,  bleibt  er  ewig  darinnen  stecken.**  (Ayrer, 
III,  2091 , 1.;  Die  Bussen :  Viel  tedet  von  Jungfiraiuchafi 
die  Schwangere.    (AUmann  VI,  441.; 

6  Jungfrawschafit  gehet  vber  alle  Ehr,  sie  wird 

aber  jetzt  vmb  ein  gering  Geld  verkaufft.  — 
Pelri.  II.  411. 
Lat.:  Candida  virginitas  res  est  gratissima  divi«.    (Stf 
bold,  63.; 

7  Jungfrawschafit  verlohren,  ist  alles  verlohren* 

—  Lehmann.  412,  24. 

Die  Bussen:  Die  Jungfrauschaft  wird  erst  erkannt, 
wenn  sie  vorüber  ist.    (AUmann  VI,  395.; 

8  Verletzter  Jungfrawschafil  kan  man  verzeihen, 

die  verlohme  nicht  widerbringen.  —  LdkmoMr 

412,24. 

9  Wenn  die  Jungfrauschaft  verloren,    so  ist  die 

beste  Morgengabe  (das  beste  Kleinod)  weg. 

*10  He  heft  dem  Dinge  de  Jumfemskup  benaumen. 
(Omabrüch.) 

Er  hat  die  Sache  zuerst  benutzt,  ist  dort  eine  all' 
'gemeine  Bedensart  von  allen  neuen  Sachen. 

*11  Ihre  Jungfrauschaft  und  ein  Fischerhamen  pas- 
sen gut  zusammen. 

Jnn^firaasohöne. 

1  Jungfrauschöne  und  Pfaffenübermuth  ist  (thuty 

nie  gut. 

2  Jungfrawenschöne  ist  Sommer  Obs.  —  Petn,  ll,4iL 


Jonffffesell. 

Wi< 


ie  länger  JongesäU,   wie  defer  en  de  HälL 
(Düren.)  —  Firmenich,  I,  484,  127;    hochdeetocft  be^ 
Riehl,  Familie,  86. 
Jusfi^esellenstand. 

im  Junggesellen  Stande  kneuflet  man  die  ärmel 
zu  und  in  dem  Ehestande  auf.  —  Schoud,  iii«'; 

Span. :  Soltero  —  pavon ;  desposado  —  leon ;  oasado  —  asno. 
{Bahn  I,  258.; 

Jnjaggnt. 

Dat  Junkgot  is  darten  \  moet  man  't  ok  bi  de 
Stert  (Schweif)  uphelpen.  (Ostfriet.)  —  From- 
mann.  III,  431,  228;  liueren,  275;  Stürenburg,  »*>;  Harn- 
kalender,  III. 

')  Darten,   dartlioh=ktLhn,  verwegen,  ausgelassen^ 
muth willig,  lustig. 

Junerhelt. 

1  Dat  det  de  Jonghet,  sacht  de  Frau,  da  spreng 

80  överne  Strühzalme  ( Strohhalm ).  (AaAen.)  — 

Firmenich,  /,  494,  176;  llwfer.  293;  Uautkalender,  III. 
Soll.:  Dat  is  een  voltigeer-sproug,  zei  de  boer,  en  hü 
spreng    over  een*  Kwavelstok.  —  Het  is  de  Jongbeid, 
zei  besjo,   en  toen  speeldo  een  zeventiger  met  bnitel 
mannetjes.    fllarrebomee ,  I,  68^*  u.  365*.; 

2  Dat  is  Jungkheit,  dat  verwasst  (verwächst)  wed- 

der,  säd'  de  Diern,  do  harr  se  bi'n  Knecht 
legen.  —  Bueren,  271;,  Eichwald,  1255;   ßoefcr.  S4t: 

Stürenburg,  99^. 

3  Dat  is  Junkheit,  dat  verwasst  wer,  8ä(de)  dat 

Meisje  *.      (Omfries.)  —  Frommann ,  II,  587,  158. 

■)  Liebkosender  Ausdruck  fUr  Mädchen,  benichne» 
aber  auch  die  weibliche  Scham. 


1077 


JüDgling — Juni 


Janige  Witter  ^  Janker 


1078 


1  Einem  Jüngling  ist  nichts  schädlicher  denn  die 

nacht,  ein  fraw  vnd  der  wein.  —  Albr.  von  Eyha, 
Schimpffliche  Comedien. 

2  Wenn  ein  Jüngling  Käse  isst,  so  schneidet  er 

die  Rinde  ganz  weg;  wenn  aber  ein  Mann, 
der  Kinder  hat,  Käse  isst,  so  bläst  er  blos 
den  Staub  von  der  Rinde  weg.    (Dalmat.) 

3  Wenn's  der  Jüngling  verstände  und  der  Greis 

'  vermöchte ,    würde    man   alles   haben,    fftal. 
Schweiz.) 
•4  Er  ist  kein  Jüngling  mehr.  —  Tmdlau,  us. 

Ist  ■ohon  in  Jahren  Yorgesohrltten.  Aach  Ton  Frauen 
gebraucht :  Sie  ist  kein  Jttngling  mehr,  todasa  hier 
Jttngling  wie  Liebling  und  Zwilling  als  generis  com« 
munii  gebraucht  wird. 

Jus^mann* 

1  Jungmann  hält  Altmann  für  närrisch  Mann,  und 

Altmann  weiss,  dass  Jungmann  närrisch 
Mann  ist. 

2  Wenn  der  Jungmann  wüste,  was  der  alt  be- 

türfifle;  so  würde  er  im  Sommer  also  seen, 
dass  er  im  Winter  zu  leben  hette.  —  Lehmann. 

410,  14. 

3  Wenn   .Tungmann   wüsste,    was    Altmann    be- 

dürfte; so  würde  er  offt  den  seckel  nit  so 
weit  aufithun.  —  Lehmann,  aio,u. 

JTftnffster. 

1  Die  Jüngsten  gehen  vor,  wenn  man  die  Alten 
begräbt. 

Soll.:  De  Jüngsten  moeten  Toorgaan,  als  de  oudsten  ten 
grave  gedragen  worden.    (Harrtbomee,  I,  363  a.J 

*2  Er  ist  der  Jüngsten  keiner.  —  Ehering,  il,  337. 

Juni. 

1  ßlüht  im  Juni  der  Stock  im  vollen  Licht,  grosse 
Beeren  er  verspricht.    (Duübwrg.j  —  Hoebd ,  99. 

S  Der  Juni  hat  die  lieblichsten  Thaue  satt  (Duis- 
burg.) —  noefiel ,  99. 

3  Der  Juni  macht  Heu. 

In  Italien  sagt  man:  Der  Juni  gibt  die  Sichel  in  die 
Hand.  In  Russland,  und  awar  in  der  Gegend  Ton  Bor 
heisst  es :  Im  Juni  und  Juli  spricht  man  ron  der  Messe, 
im  August  kauft  man  darauf  ein.  Nftmlich  von  der 
alljährlich  su  Nishnij-Nowgorod  stattfindenden  Messe, 
in  dessen  Ktthu  Bor  liegt. 

4  Ein   dürrer  Juni  bringt  ein  unfruchtbar  Jahr; 

so  er  allzu  nass,  leert  er  Scheunen  und  Fass; 
hat  er  aber  zuweilen  Regen,  dann  gibt  er 
reichen  Segen.  —  Bvcbei ,  99, 

5  Im  Juni  viel  Donner  bringt  einen  trüben  Som- 

mer.    (StreMen.)  —  iloebel,  99. 
G  Is  de  Juni  mehr  drügge  as  natt,  dann  füllt  de 

Win  dat  Fatt.     (We«if.)  —  rtoebel.  98. 
7  Ist  der  Juni  warm  und  nass,  gibt*s  viel  Korn 

und  noch  mehr  Gras.     (OeU.j  —  Boebel.  99. 
In  Vcnetien:   Juni  und  Juli  regnerisch,   fallen  die 

Tasche.     (Reintbenj   VIU,  140.; 

6  Juni  feucht  und  warm  macht  den  Bauer  nicht 

arm.  —   Orake).  552. 
9  Juni  hef  de  besten  Dagc.     (Wettf.)  —  J?oe6el«99. 

10  Juni  trocken  mehr  als  nass,    füllt  mit  gutem 

Wein  das  Fass.  —  Boebel,  9%:  Lohrengel,  /,  488; 
Orakvl.  5.1 1 .  BeiMberg  VIII,  139. 

11  Juni  verdirbt  das  ganze  Jahr,  wenn  er  kalt  and 

regnig  war.  —  lUMfbel.  98. 

12  Wenn  es  im  Juni  nicht  regnet,  bekommt  das 

(letreide  ilen  weissen  Rost 

13  Wenn  im  Juni  Nordwind  weht,  das  Korn  zor 

Ernte  trefflich  steht.  —  Boebel,  99 ;  ftrakel,ai. 

14  Wenn  kalt  und  nass  der  Juni  war,  verdirbt  er 

meist  das  ganze  Jahr.  (8.  Brachmonat.)  —  B*ir, 
IhiMkuh-niitr:  Orakel.  553:  Beintberg  VIII,  1S9. 

15  Wenn's  im  Juni  donnert,  so  geräth  das  Korn. 

—   Itnikel,  55». 

16  Wie  der  Juni,  so  der  December.    (Lumn.)  — 

Orakel.  550. 


junlMwitter. 

Junigewitter  erfreuen  der  Bauern  Herz.    (Wmt- 
preust.J  —  Boebel ,  97. 
Jnnlliebe. 

Junilieb^  ist  ein  Dieb. 

Sie  soll  dem  Manne  sehr  nachtheilig  sein;  daher 
sagen  die  Spanier:  Im  Juni,  Juli  und  August,  bin  ich, 
Seäora,  nicht  der  Euere;  Ähnlich  die  Italiener:  Im 
Juni,  Juli  und  August,  bleib  fern,  o  Frau,  mit  deiner 
liust.  Im  Mailand  heisst  es:  Wenn  es  Hochsommer 
ist,  halte  dich  fern  von  den  Frauen  und  den  tollea 
Hunden.    (Reimberg  l,  140.J 

Jtmlreffen. 

1  Die  kalten  Juniregen  bringen  Wein  und  Honig 

keinen  Segen.    (Mederiaunit.) 

2  Juniregen  bringt  reichen  Segen.   (We»i]treu*t.j  — 

Boebel,  97. 
Junker. 

1  Besser  ein  Stroherner  Juncker  * ,    denn  zween 

stelerne  Bürger  oder  vier  eiserne  Bawren  vnd 
Knechte.  —  Ih'in,  III.  1. 

*)  Das  Wort  ist  ans  junger  Herr  entstanden,  daher 
man  es  in  Alterer  Schreibweise  Junkher  findet.  In  un- 
serer Zeit  beseichnet  man  mit  dem  Kamen  Junkerthum 
den  niedern  Adel  eines  Landes,  aber  nicht  mit  schmel- 
ohulhaften  NebenbegrifTen.  Man  nennt  Fahnen-,  Kam- 
mer- undSt^unker,  Dorf-,  Pütt-,  Kraut-  und  Stroh- 
Junker.    (Vgl.   Wursbach  11  f,  188.) 

2  Bey  zeite  Juncker  vnd  Herr,  spate  Knecht.  — 

LatenAorfll.  6;  Petri.  11.  45. 
Lat.:  Bursa  carens  aere  nequit  in  tabemasedene.  (Neander.) 

3  Dar  is  kdn  Junker  sd  krüss ',  of  he  hett  noch 

wohl  'n  LÜS.  fOstfrieit.)  —  Bucren.  159:  Prommann, 
11,  535,  34;  Eichwaltl.  996;  llawkaUnder,  I;  StüreU' 
bürg,  196 1>. 

*)  Kraus,  gelockt.  Sprichwörtlich:  He  mAkt  sik  sor 
krüs  r=  or  macht  sich  gross. 

4  Du  Junker,  ich  Junker,  wer  putzt  das  Pferd? 

5  Ein  früher  Juncker,  speter  Bettler  (Knecht).  — 

HeniMch,  345.  25;  Petri,  11,  187;  Mathexy,  158*. 

6  Ein  früher  Junkherr,  ein  später  Karpensetzer. 

—  FriMchbier,  909  * ;  nach  Linemann.  Deliciae  calendario' 
graphicae.  Königsberg  H54,  Bg.  Bb3.  beim  Jahre  1645. 

7  Ein   junger   kofent  Juncker   vnd   Reuter,   ein 

alter  Betler.   —  lleuisch,  345,  27;  Petri,  II,  205. 

8  Ein  .Junker  liebt  unter  allen  Rechten  Vor-  und 

Jagdrecht,  unter  allen  Freiheiten  die  Steuer- 
freiheit und  unter  allen  Herrlichkeiten  die 
Gutsherrlichkeit. 

9  Ein  Junker  trägt  die  Nase  höher  als  ein  Fürst. 

Daher  sagen  wol  auch  die  Bauern,  das  Korn  jun- 
kere,  wenn  viel  Halme  mit  leeren  Aehren  über  die  an- 
andem  hinausragen.  Die  Bussen :  Grafenstols  geht  aber 
FUrslendankel.    (AltmanH   VI.  485.; 

10  Ein  Junker  und  ein  Mönch  haben  beidS  den 

Teufel  im  Leibe.  —  Klo»tenpiegei .  4«.  11. 
HoU.:  Gij  maakt  den  Jonker,  en  hebt  penning  noch  doli 
bü  te  setten.    (Harrebomee,  I,  365*'.; 

11  Es  ist  nicht  jeder  ein  Junker,  der  reiten  kann. 

12  Je  kahler  der  Junker,  je  grösser  der  Prunker. 

—  .SimrocA.  5345*. 

HoU. :  Het  is  een  jonkor  Jan  in  het  oog.  —  Hot  is  een 
papieren  Jonker.  —  Het  is  een  smalle,  een  stroojonker. 

—  Het  is  jonker  Pover.  —  Hoe  kaier  Jonker,  hoe  groe- 
ter  pronker.  —  Neemt  iemand  een'  jonker  om  geld  of 
om  goed,  die  heeft  00k  een*  pronker,  dien  ae  dienen 
moet.    (Harrebomie.  I,  365\).J 

13  Juncker  Klotzmann  (s.  d.)  liebt  vnnd  pflegt  seine 

Pferdt  vnnd  Hund  besser  als  seine  Vntertha- 
nen.  —  Lehmann.  849,  11. 

14  Janger  Janker,  alter  Bettler.  —  llenixch.  365.  26; 

Petri,  II,  187  u.  410. 

15  Junker  Ehlos  ist  oft  ehrlos. 

16  Macht  man  Janker  zu  Ministern  und  Barbiere 

SU  Ghirargen,  so  muss  der  Staat  (das  Volk) 
erworgen. 

17  So  ffehts,  wan  die  Jankeren  wollen  Kauf  leute  und 

die  Kanf  leate  Kriogileute  sein.  —  Sekottel»  ms*. 

18  Was  der  Jonker  nur  kann  erdenken,  will  aaoh 

der  Bauer*  an  sich  henken. 

19  Wenn  der  Janker  die  Copie  bekommt,  will  er 

auch  das  Original  haben. 
90  Wenn  die  Junker  den  Bettlern  im  Dorfe  höfeln, 
ao  helfe  Gott  den  Banem. 

es* 


1079 


Jflnkerlein — Jupe 


Jupiter — Jfl  rgeltag 


1080 


21  Wenn  die  Junker  jagen,  müssen  die  Pfaffen  die 
Hunde  tragen. 

„Einst  war  es  Sitt«,  dmaa  ein  geweihter  Priester  des 
Morgens  frflh  die  Messe  las  und  nach  deren  Beendigung 
seinem  gnädigen  Junker  die  Hunde  auf  die  Jagd  führte 
oder  die  Frau  des  Uauses  bedientet  wenn  sie  eich  sa 
Pferde  setsen  oder  von  demselben  absteigen  wollte. 
Aehnliches  kam  noch  in  diesem  Jahrhundert  Tor."  ^Vgl. 
Wagetueil,  AfhrenUte,  39,  52.) 

23  Wenn  die  Junker  sich  raufen,  ist's  um  der 
Bauern  Haare  geschehen. 

'    „Wenn  die  JuDckherm  ranffen,  schreien ,  maisen  die 
Bawm  ihr  haar  dazu  leihen."    (Froachm.,  Brii.) 
HolL:  Als  de  jonkers  malkander  plukharen,  dan  moeten 
de  boeren  hun  haar  leenen.    (Harrebomee ,  I,  366^.) 

23  Wer  Junkherm  vnd  Knechten  hat,  der  hat  all- 

zeit zurissen  Sattel.  —  Peiri,  II,  7Q6. 

24  Wer  sich  zwischen  Junker  und  Ptaffen  steckt, 

der  klemmt  sich.  —  Kloatersfriegel ,  19.  SO. 

25  Wo  mehr  Junker  sind  als  Bauern,  müssen  sie 

selbst  den  Flegel  führen. 

26  Zu  einem  Juncker  vnd  müssiggenger  gehört  viel. 

—  Pein,  11,246. 

•27  Dat  sünd  man  Junkers.    (MeMenburg.) 

So  sagt  der  Landmann  Ton  Aehren.  die  lang  in  die 
Höbe  geschossen ,  aber  teub  sind  oder  kein  volles ,  krftf« 
tig  ausgewachsenes  Korn  haben. 

*28  Er  will  den  Junker  spielen  und  hat  keinen  Deut 
auf  den  Mühlen. 

•29  So  muss  man  den  Junckern  die  Sporen  angur- 
ten. —  Lehmann ,  81 ,  51. 

So  sagten  Bauern,  als  sie  ihren  Junker  in  der  Ge- 
walt hatten  und  MnthwiUen  mit  ihm  trieben.  SpAter  als 
sich  das  Blatt  wieder  gewandt  hatte  und  die  Junker 
wieder  obenauf  waren,  wandten  sie  die  Redensart  an. 
(8.  Bauer  404.)  Das  Verhaitniss  beider  zueinander  ist 
nie  ein  sehr  freundliches  gewesen.  Eine  Gemeinde  setzte 
ihrem  Outsherm  swar  einen  Leichenstein ,  aber  mit  der 
Inschrift:  „Hie  leyt  usse  le>be  Junker ^  as  &  starb,  da 
Stunk  er."    (ßre$tauer  EnähUr,  18uo,  S.  731^ 

Jfinkerleln. 

Wenn  die  Jünkerlein  auff  die  Pferde  kommen, 
so  stechen  sie  einen  Spiess  durch  die  Schule. 

—  Petri,  II,  644;  Malhegy»  S95*». 
Jimkerschaft. 

1  Juncker  seh  a£El  wil  gelt  han.  —  Franc*,  /,  156*»; 

Pein,  II,  411 :  Lehmann,  II,  380«  66;  Eueleüi,  354;  Sim- 
rock,  5S45;  Körte,  32S7;  Braun,  /,  1709. 

2  Mit  Juükerschaft  kaufst  du  keinen  Scheffel  Eom 

auf  dem  Markte. 

Engl.:  Oentry  sent  to  market  will  not  buy  on  bnshel  of 
com.    (Bohn  11  y  97.) 
Jimkersrappe. 

An  Junkersrappen,  Mönchskappen  und  Pfaffen- 
'  schlappen  ist  kein  Segen  '.  —  KU>$i«rtpiegel,  69, 82. 
')  „H&ngt  der  Fluch  der  Welt.« 
Jnnkerthum. 

Junckerthum,  Junckerthat.  —  P«in,i/,  4U. 
Jimkpot. 

l^at  Junkpot  is  dart^n,  mutt  't  ok  bi  'n  Stert 

Uphelp'n.  —   Eichwald,  929*. 

Juno. 

Auch  Juno  schlendert  manchmal  Blitze. 

Diese  Worte  licss  Christian  von  Schweden  auf  seine 
Kanonen  setsen:  Interdum  etiam  Juno  fulmina  vibrat. 

Jnp.  • 

Jup,  sied  de  Rüe,  wan  so  'ne  in  'n  Steärt  kni- 
ped  (kneipen).  (Hagen.)  —  Frommann,  III,  8&8,93. 
Jupe. 

1  Juppe  vnd  puppe.    (8.  HüUe  3.)  —  Henück,  1284.  84. 
In  dem  Sinne  wie:  Hülle  und  Fülle.  Bock  und  Knopf. 

•2  Durch  die  Juppe  ins  Amt  kommen.   '(8.  Jupen- 

schliU.)  —   Stulder,  II,  79. 

•3Joppa'    n'ond   Ilosa   verteckid   menga  Mosa^ 

—  Äirthhi./rr.  262.  Toblcr,  285. 

•)  Weiberröcke.    »)  Flecken ,  Fehler. 

•4  Wer  die  rochliizcr  Jupen  anhat,  der  wird  von 
den  Wölfen  nicht  gefressen.  —  Leo,  Da*  König- 
reich Sathsi-n.  Leipzig  1853,  S.  69.  , 

Zur  BüzeichnuiiK  dvr  Fvotigknit  der  rocblitzer  Kerker. 
Jupen  heifcsen  nämlich  die  swei  Tharme  dos  Schlosses 
in  Kochlitz  (klein«  Sudt  an  der  Zwickauer  Mulde, 
KreiB<iir»criou  Leipzig),  die  ehedem  als  ^^t»atsgefADg- 
niss  benutzt  wui<ien.  Dies  alte  s&chsische  Sprichwort 
lebt  noch  im  Vulksmundc. 


Jupiter. 

1  Jupiter  hat  keine  Kinder  1    (AUröm.) 

Verwundernder  Ausruf,  um  ironisch  das  <3«genth«l 
zu  sagen ,  wie :  Der  Wald  hat  keine  Bftnae.  Dm  Widar- 
sprechende.  Jupiter,  bei  dem  die  Zeugekraft  Aber  alle 
Theile  des  Körpers  Terbreitet  war  und  der  ans  der 
Hüfte  slen  Bacchus,  aus  dem  Gehirn  die  Pallas  herror- 
brachte,  hatte  sehr  riel  Kinder. 
BoU.:  Jupiter  heeft  geene  kinderen.  (BarrtboviUe 1 1,  368^.J 

2  Weit  vom  Jupiter,  weit  vom  Blitz.     (AUrUm.) 
BolL  :  Kaast  Jupiter,   naast  den  bliksem.     (Barrtöomet, 

I,  368  h; 

3  Wenn  Jupiter  vom  Himmel  herabkäme  und  seine 

Wohnung   auf  Erden   anrichten   wollte,   ao 
könnte  er  sich  kein  bequemer  Land  als  Preos- 
sen  auserlesen.  —  Berdkenme^. 
*4  Da  soll  doch  Jupiter  mit  seinen  Blitzen  drein- 
schlagen. 
BoU.:  Dat  moet  Jupiter  met  sljn' bliksemsohiebt aehsMea, 
sei  jonker  Frans.    (BurrebonUe,  /,  IS6\) 
JTippennfihTlefer. 

•Ein  Juppenschlicfer  sein. 
1^     ')  Eigentlich  einer,  der  sich  mit  Frauen  bemmtreibt ; 
nneigenilioh  ein  Mensch,  der  sein  Wort  nicht  hUt,  ein 
Treuloser,  Wortbrüchiger. 
Jtk.ppenschlltB.      ^ 

*  Durch  den  Jüppenschlitz  zu  Ehren  kommen.  — 

Eisclein,  354. 

Von  denen,  die  Amt,  Stellung,  Orden  n.  s.  w.  ihrer 
Yerheirathung  und  der  durch  dieselbe  erlangten  Var« 
bindungen  oder  überhaupt   weiblichen   JSinllAssen  sa 
danken  haben.    (Vgl.  Stalder,  II,  79.; 
Jüppeschmecker. 

*£s  ist  e  Jüppeschmecker.  —  Stalder,  II,  79. 

Ein  Mensch ,  der  den  Mädchen  allenthalben  nacbUufU 
Jtkrffe. 

1  Auf  Sanct  Jürgen  (Georg,  23.  April)  soll  man 

die  Kuh  von   der  Wiese  schürgen.  —  Putm-.. 

J.  96;  IHUebrand,  87,  118;  Graf,  69,  51;  Simro€k,W.i: 
Blum.  198:  Boebel.  20;  Heinsberg  Vlll,  124. 

Wenn  dem  künftigen  Uengewinn  kein  Eintrag  ffi' 
sohehon  soll,  kann  man  das  Weiderich  nicht  langer 
als  bis  sum  23.  April  (Oeorgstag)  oder  (Jftrgetag) 
Walpurgis  darauf  dulden.  In  Westfalen  saat  man: 
Up  tiüute  Jürgen  mot  me  de  Kau  up  de  Weide  schftr* 
gen.  Schürgen  =  stossen,  treiben.  (Schmeller,  Hl, 401.) 

2  Jürge  wör  di  Tag,   eitz  hitt  dV  Sch&fr  aem 

Säk.     (Oeslerr.-ScMe*.)  —  Peter,  460. 

3  Kit  der  Gerich ,  kit  de  Grass  und  schlid  em  et 

mät  dem  Bumpass  *,  kit  de  Mächel ,  kit  e  nit, 
mer  das  st  em  et  mat  der  Pätschzang.  fSitiöM- 
bürg.-»dchsj  —  Schuster,  14**. 

4  Kit  der  Girch,  kit  das  Grass;  mer  schlüch  em 

et  mät  dem  Humer  ära  d'  lert;  allein  der 
Mächel  dier  bräiugd  et  nit  mit  mir  sit  em*t 
mät  der  Zang  mong  Zahn.  (Si^enbürt.-$ddä.) 
—   Schuster,  14*. 

•5  Gutten  Girgen,  Herr  Morgen.  —  GwnoUke ,  416. 

•6  Sanct  Jürg  weiss,  wo  Bartel  den  Most  holt — 

Laus.  Magatin,  XXX,  235. 

Dies  ist  wol  die  eigentliche  Form  des  Sprichworts, 
das  unter  Bartel  6  als  Bedensart  nebst  den  ErklArun« 
gen,  die  mau  darüber  versucht  hat,  mitgetheilt  ist. 
Nicht  er,  sondern  Sanct-Jürg  weiss,  wo  Bartel  des 
Most  holt;  das  will  vagen:  Um  alt  Goorgii  sieht  man 
bereits  am  Weiustock,  was  er  auf  BartholomAi  ver* 
spricht.  Also  von  jemand,  der  sichere  Folgerungsa 
Eiehen  kann,  weil  ihm  die  Voraussetzungen  nndUu' 
torlagon  dazu  bekannt  und  gegeben  sind. 

Jürffel. 

1  Der  Jörgel  kehrt  ein. 

Bauui'jarten  (t'roi/r.,  S.  26^  bemerkt:  „Es  ist  wol  un- 
absichtlich die  Frühlinffggottheit  selbst  gemeint,  wenn 
es  heiHst:  dn  Jörgel  kehre  ein.  Die  Feier  de«  Georgi- 
tags  (B.  d.)  vertrat  in  Oberösterreich  wol  die  Sielte 
des  Walpurftatages,  was  um  so  leichter  war .  als  Saact- 
Georg  als  Symbol  der  den  Winter  vertilgenden  Sonne 
erscheint.  Aber  die  FrUhlingsgottheit  verkehrte  sieht 
ihr  Gefolge  ward  zu  Hexen.*' 

2  Was  Jürgel  nicht  begreift,  lernt  Jürge  nicht.  — 

Heinsberg  VII,  98. 

•3  Edt   iss   wie   a  hültzemer  Gurgel.    fSchte».)  — 

Gomolcke,  180. 
Jttrgreltaff. 

1  Jürgj'tag  (23.  April)  bringt  a  Veepersack,  Ma- 
riegeburt nimnit'ii  wieder  fürt.  —  ä*«-.  I,  450; 
Schles.  li-oemtialbL  ,  18«2,  569. 


1081 


Jurist 


Jarist 


1082 


2  Jürgetag  bringt  den  Yesperflack,  Michel  (29.  Sept.) 

trägt  ihn  wieder  heim.  —  Boehel»  ti. 

3  Wu  vii  de  Kraode  vir  em  Gerjendäch  säinjen,  e  si 

vil  schwejase  nö  em  Girjendäch.  (S.  Frosch  75.) 

(SiebenbÜTg.-sdchK.J  —  SchuMter,  16. 

4  Zu  Jürgetag  soll  man  die  Krähe  in  der  Saat 

nicht  mehr  sehen.  —  Reiruberg  VIU,  125. 

J*DZlst.i 

1  BeisB  drein  so  fressen  der  Jurist,  der  solcher 

Kunst  ein  Lehrer  ist,  des  langer  brauch  soll 
heissen  recht,  so   allzeit  ist  gewest  vnrecht. 

—  PetTi,  li,  M. 

2  Böse  Juristen  ncmen  hell  Küchlein  vnd  verkeh- 

ren armer  Leut  Sach,  dass  sie  zu  keinem 
Recht  können  kommen.  —  /Vin,  //,  4». 

3  Der  beste  Jarist,  der  schlimmste  Christ.  —  Eise- 

Irin.  354;  Körte,  S240. 

Vielleicht  die  Aniioht  derer,  denen  Jarist  gleichb»» 
deatend  mit  WortkUaber  and  Oesetsrerdreher  ist. 
Soll.:  IIoo  grootrr  Jurist,  hoe  booter  Christ.     (Harrt' 
bomet,  I,  3ö8*».; 

4  Der  ist  ein  starker  Jurist,  so  das  Recht  unter 

den  Füssen  hat.  —  Etselci» .  S54. 
6  Der  Jurist  mit  seinem  Boche ,  der  Jud  mit  seinem 
Gesuche,  die  Fraw  mit  ihrem  weissen  Tuche, 
dieselben  drei   Geschirre  machen  die   ganze 
Welt  irre.  —  iV'*ri,  i/,  97 ;  Henwch,  1197. 14;  Körte,  8J8H. 

6  Der  Juristen  Lehre  ist  nichts  denn  ein  Nisi.  — 

—  Luther'»  Tvfchr..  514*. 

Daffoften  behauptet  Luther  ».  a.  O. :  „Thenlogiam  irehet 
nicht  mit  dem  Nisi  am;  sie  ist  gewiss  and  bat  einen 
bostllnUigou  und  festen  Uruud,  der  nicht  iehlet  noch 
betreugt." 

7  Der  Juristen  Spruch  bringt  Segen  und  Fluch. 

8  Die  Juristen  im  Range  vor  den  Medicincru  gehn, 

quia  für  praeccdit,  carnifere  scquitur.  —  Pauli, 
Schimyff.  XLVll;  Küelcin,  8*4. 

9  Die  Juristen   können  den  Bapst  nicht  verder- 

wen,  sie  hangen  sehr  am  Büpstlichen  Recht. 

—  /Vlri,  //,  835. 

10  Die  Juristen  können  eine  Küchen  und  Schmeiss- 

haus  auftbawen  und  auffrichtcn,  schmecket 
es  wol  in  der  Küchen,  so  schmeckts  desto 
übler  im  unehrlichen  Ort  des  Hauses.  —  Lu- 
thers Tischr.,  4S0». 

11  Die  Juristen  müssen  lussendieTheologiam  obenan 

sitzen.   —   /Vlri,  //,  Wo;  Luther'»  Tuchr..  464». 

Nach  Uftcrtiux  Hcbeiut  ca  fticicbgUltig ,  wer  Ton  bei- 
den nbeuttn  Hitaf,  er  beiiauptet:  lifttte  die  Pent  Orden 
und  Pvnsionoo  zu  vurKeben,  so  wttrdcn  sich  Theologen 
und  Juristen  findeu,  zu  lehren  oder  au  beweisen,  dass 
die  Hcrrsohatt  dtfr  Pest  von  Hechts  wegen  bestehe,  und 
dass  dich,  ihr  xu  wider«etzeu  und  ihren  bösen  Ein- 
fliisscu  zu  entziehen,  Hochverrath  sei. 

12  Die  Juristen   purgireu   den  Seckel,   die  Aerzte 

den  Leib  (Magen)  und  die  Theologen  die 
Seele.  —  r.ut{titiv,  3S7. 

13  Die  meisten  JuristtMi    beugen   an  des   Papstes 

Recht  wie  dem  Teufel  im  Hindern.  —  Luther't 

Ti*chr. .  A|)|iei)il.  .'167*. 

14  EiFi  frommer  Jurist  ist  ein  Engel  im  Reich,  ein 

Ap«)i!t«'l  des  Kaisers,  ein  Eckstein  des  Frie- 
<|cns.  —  Luiher's  Mrrkf.  V,  n»*. 

15  Ein  fidnmicr  Jurist  sein  ist  fehrlich.  —  Petn,  11. 18G. 

16  Ein  jenliclur  Jurist  ist  entweder  ein   hchalck 

Oller  ein   Ksel.  —    /Wn,  //,  204. 

So  aiiRiiuliiitfloB  wol  nicht.  Aazo  führte  den  Titel: 
„die  Louclitf  dt-e  Ki'crn«",  „die  «Quelle  der  UescUe-*; 
Irii(>rniii  liies«:  die  .,K.ickrl  den  Hechts":  Burthulouitna 
Tim  Cjiuia  iiif  ,,Titur  iier  (ifsei/«"i  Job.  Andre*  die 
„Tri'!)!]!«*!«-  dii  l(.inoui4Chi-u  Recht«  ',  der  .,Uabbi  der 
Junsii-ii";  Albeiiiis  11.  «ita  die  „Arche  der  Gesetze", 
di-r  ,.:;r•l^x••  Mixrul  ilvr  Praktik'-r";  Uart  >lua  der  „Lei- 
ter ili-r  IMimleii"  und  der  ..sicherti«  Fuiirmann  des 
KicMs";  Uuldus  «ier  ...Monarch  beider  Hechte";  Job. 
von  IvKiiaiii.  der  „tHirii-tluMitunaiit  beider  Keciit«-*;  Ca- 
si*-U.<.iituA  der  „Kürst  der  .SuhiilitAien»;  Uosianus  der 
„S,Ji«->i«l  <i4T  ^elt*'.    ^Bmtaufr  i-.nohirr,  18M.  8.  3uO.^ 

17  Ein  juii^'-r  Jurist  «il  hüben  dus  seh:trfi'8te  Recht; 

ein  juii^ier  Theolog  die  grö.-sente  Heiligkeit  vnd 
ein  jniiwer  Rc^^ent  den  ^lö^sesteu  gehorsam 
vnd  fehlt  immer  doch  allen  weit.  —  /l-(ri«IMOi. 


18  Ein  Jurist  ist  ein  Balckeuträger,  ein  Theologus 

ein  Splitterträger.  —  Luther'$  Tüchr.,4U^. 

19  Ein  Jurist  kann  wol  ein  Schaick  sein,  aber  zu 

einem  Theologen  gehört  ein  frommer  Mann. 

—  Luther'»  Tvtchr.,  ii*. 

Die  Theologie  hat  sich  indoes  bis  auf  unsero  Ta^c 
■o  weit  entwickelt,  dass  auch  ein  Thoolog  kein  Schalk 
sein,  aber  wol  ein  Schalk  Theolog  sein  kann. 

20  Ein  Jurist  ohne  Geschichte  ist  ein  Blinder  ohne 

Krücke. 
31  Ein  Jurist  soll  nicht  reden  in  die  Theologie, 
CS  furze  denn  eine  Sau,  da  er  sagen  mag: 
Dank,  liebe  Grossmutter,  ich  hübe  lange  keine 
Predigt  angehört.  —  Luther'»  TiKchr.,  m.  106;  Eiae- 
trin .  355. 

22  Ein  Jurist  will  haben  summum  jus,  ein  junger 

Theolog  summum  sanctitatem  und  ein  junger 
Regent  summam  obcdientiam.  —  Luthrr;  Ein- 
fälle. 268. 

23  Ein  neuer  Jurist  ist  im  ersten  Jnhre  ein  Justi- 

nian,  dünkt  sich  über  alle  Doctoren  und  hat 
alles  Recht  in  seinem  Kopfe,  das  andere  Jahr 
ist  er  Doctor,  das  dritte  Licentiat,  das  vierte 
Baccalaureus  und  das  fünfte  wieder  ein  Stu- 
dent —  Zinkgref,  I.  '203:  Einfälle.  971. 

Joh.  Reuchtin  sagto  in  fthuliohcm  Sinne:  „Im  ersten 
Jahr  können  die  Hcchtsbefiissencn  stracks  alle  Bochts- 
hAndel  schlichten.  Im  iweiten  fangen  sie  an  su  awei- 
fcln,  im  dritten  sehen  sie,  dass  sie  nichts  wissen,  nnd 
dann  fangen  sie  an  zu  lernen."    (Kin/ütle ,  389.; 

24  Eines  frommen  Juristen  Wcrck  ist  besser,  denn 

aller  Pfaffen,  Mönche  und  Nonnen  Heiligkeit. 

—  Lu^h^r'»  Wtrke,  Y,  128*. 

25  Es  muss  ein  armer  Jurist  seyn,  der  nicht  kann 

einer  bösen  Sach  helffen.  —  lh:iri.  111.6, 

Engl. :  A  good  lawyer ,  an  evil  ncighbour.    (Bohn  IT,  \i.) 

26  Falsche  Juristen  reden    ein   loch   durch   einen 

brieif,   daran   siben  sigel   hangen.  —   Ueititih, 

508,  41;  htri.  11,  3ü8. 

27  Garstige   Juristen    haben    keine  Conscientz.  — 

Luther't  7'iĻhr.,  Appond.  568*. 

28  Gelerte  Juristen,  Theologi  vnd  medici  stimmen 

bei  lehren  vnd  raten  /.usamen  wie  die  Calen- 
dermacher  im  wettcr.  —  Lehmann ,  813 ,  4. 

29  Gute  Juristen  sind  schlimme  Nachbarn. 

Die  schlechten  Jedenfalls  noch  schlimmere. 

30  Je  mehr  Juristen,  je  mehr  Vnrcchts  in  der  Statt. 

—  Pi'tri.  II.  394. 

31  Juristen,  Aerzte  und  Pfaffen  sind  alle  drei,  die 

Leute  zu  purgiren  an  Seckel,  Leib,  Gewissen. 

32  Juristen   —   gute  Christen.  —  Joh.  PhiL  Schmidu 

Schedia»ma:  Jurintcn,  gute  Chri»ten  (1699)  in  NopH»ch, 
S.  51;  dt:t»elben  Tractat  über  die»  Sprichwort  (Rostock 
1730)  in  ynpitfch.  S.  59. 

33  Juristen  haben  grosse  bücher,  sie  leutem  vnd 

deuteln  bis  armuth  oder  spott  folget.  —  Petri. 

II.  411. 

34  Juristen   han  Odem   warm    vnd   kalt,    können 

reden,  was  jhuen  wohlgefalt.  —  Petri,  /i,  sii; 

Kiirte.  3241  11.  4039. 

35  Juristen  helfen  in  jeder  Koth,  sie  geben  oder 

nehmen  das  tägliche  Brot. 

36  Jurisien  können  mit  jhren  Gesetzen  nur  Mücken 

vnd  Fliegen  fangen,  grosse  Wespen  vnd  Hum- 
meln reissen  hindurch.  —    Petn.  II,  845. 

37  Juristen,  Prediger  vnd  Ertzten  sol  man  recht 

berichten,  so  können  sie  recht  raten  vnd 
helffcn.  —  Petri,  II,  4ii. 

38  Juristen    sehen   in  der  Practia  alle  durch  ein 

gemahlet  Glass.  —  Luther'$  Tiinhr.,  518*'. 

39  Juristen  sind  böse  Christen.  —  iWri,  //,4li;  Lu- 

ther, 473  ;  J/ii'itnrr,  131;  IHttor.,  VII,  37;  Eiselein,  354; 
Mßrte,  3338  u.  403«:  Simruek,  5347;  Oruun,  I,  1710. 

Vgl.  Leamh.  Fchritnmrier*»  Jut  intemntiiegel ,  durch  An.' 
leitung  de»  Sfrielimwrtt :  Juristen  »ind  bd$e  Vktitlen 
(Hamburg  1701),  in  NopitMch.  8.  AI;  famar:  J9,  Cf.  dt 
Meiern,  huitlvt*»  ad  pametuiamt  Jmrieten  wind  hüee  Ohri- 
tten,  bei  Jo.  Ad.  Steimti  Itit».  von  «bcn  dicam  Bprieh* 


1083 


Juristenschah — Just 


Justioian — Jux 


1084 


wort  (Oiesaen  1719)  in  Nopiueh,  S.  253.  Und  ferner  A. 
L.  Rfytchtsr  in  seiner  Abhandlung  Die  UeberUeferung 
der  Rechte  durch  Sprichwörter  in  deaaen  Zeitschrift  für 
deutsches  Recht  (Leipxig  1841),  Bd.  5,  Hft.  2,  S.  189  fg. 
Luther  (Tischt.,  513 •>;  sagt:  „Juristen  sind  des  meh- 
rentheils  Christi  Feinde,  wie  man  saget:  Bin  rechter 
Jurist  ist  ein  böser  Christ;  denn  er  rühmet  und  preiset 
die  Gerechtigkeit  der  Werde  Ist  er  aber  erleuchtet ,und 
neugeboren  und  ein  Christ,  so  ist  er  wie  ein  Uonstrnm, 
Wunderthier  unter  den  Juristen.'* 
Frz.:  L'adrocat  moissonne  (  rendange)  et  le  mödecin  glane 

(grappe ). 
Eon. .  Hoe  grooter  Jurist,  hoe  boozer  Christ.  {Bahn  /,  338.^ 
Lat. :  Jurista  nequista.  —  Jastiniani  sunt  mali  Christiani. 

40  Juristen  sind  Zungendrescher  und  haben  die  Sil- 

bersucht und  das  gülden  Fieber.  —  LvAher's 
Werke,  VIll ,  99. 

41  Juristen  spenden  Fluch  und  Segen   und  stets 

Rechtes  wegen. 

42  Juristen  treETen  nicht  das  punctum  Mathemati- 

cum.  —  LiUher's  Tischr.,  201  **. 

43  .Juristen  und  Aerzte  sind  gabengierig. 

44  Juristen  und  Maler  können  aus  weiss  schwarz 

machen. 

Dan.:  Lovld^n  og  maier  kau  snart  gi^re  hridt  til  sort. 
(Bohn  l,  315.; 

45  Juristen  vnd  Aerzte  reiten  auff  Gäulen,  Priester 

in  koth  vnd  armnth  verfaulen.  —  Henisi^,  i8T5,  i. 

46  Juristen  zehlen  nicht  am  finger.  —  Henisch,  iios,  12: 

Petri,  II.  411. 

47  Man  muss  den  Juristen  güldene  Liechter  anzün- 

den, wenn  sie  das  Recht  finden  sollen.  —  Leh- 
mann, 637.  18. 

48  Newer  Jurist  muss  einen  newen  Galgen  haben. 

—  Gruter,  III,  73;  Lehmam,  U,  432,  46;  Simrock,  5348. 

49  So  ein  Jurist  wollte  von  der  Heiligen  Schrift 

reden,  das  stände  ihm  an,  als  wenn  er  jäge- 
risch oder  weidisch  sprach:  Ich  will  einen 
Hasen  schinden,  so  er  doch  sprechen  sollte: 
den  Hasen  streifen.  —  EMel«n,355. 

50  Wer  zu  den  Juristen  in  die  Schule  und  zu  den 

Aerzten  in  die  Küche  geht,  muss  einen  guten 

Beutel  haben.  —  Meimer,  132. 
JurlsteusclitLh. 

Juristenschuh   müssen   geschmieret    seyn,    das 

tr&gt  den  Parten  nicht  viel  ein.  —  PetH.  II,  412. 
Jorlsterel. 

1  Juristerei  vnd  Artzenei   die  geben  gute  feiste 

Brei.  —  nmUch,  50S>  65;  Pctri,  II,  412;  Sutor,  659. 

2  Juristerey  kompt  nicht  auss  Büchern,  sondern 

fleust  aus  der  Natur.  —  Petri,  II,  845. 
Jus. 

1  Das  Jus  ist  eine  schöne   Braut,   wenn   sie   in 

ihrem  Bette  bleibt;  so  sie  aber  in  andere 
steigt,  wird  sie  zur  Hure.  —  Eiselein,  355. 

Luther  war  als  Theolog  sehr  ttbel  auf  Jus  und  Ju- 
risten zu  sprechen.  Das  Sprichwort:  »An  einem  Fuchs 
bricht  man  keine  Wildbabn'*,  gab  ihm  Anlass,  sich 
dahin  eu  äussern:  „Wollt  Gott,  es  kftmen  mir  die  Ju- 
risten auch  Ins  Spielchen,  so  wollt*  ich  sie  auch  red- 
lich zuzausen  und  sie  lehren,  was  Subjecttun  juris 
hiesse.  Das  Jus  ist  eine  schöne  Braut,  wenn  sie  in 
ihrem  Bette  bleibt,  so  sie  aber  in  andere  steigt,  wird  sie 
Eur  Hure.  Darum  soll  das  Jus  ror  der  Theologia  das 
Baret  abziehen."    (Hmseler ,  154,  462.; 

2  Das  Jus  soll  für  der  Theologia  das  Baret  ab- 

ziehen. —  Luthcr's  Tischr. .  352. 

3  Ein  Doctor  Juris  ist  ein  Balckendoctor,  cinTheo- 

logUS  ein  Splitterdoctor.  —  Luther,  Titchr.,  464*'. 

4  Jus  —  recht;  curvum  —  schlecht;  eins  ist  rar 

wie  das  ander.  —  Petri,  II.  412. 
Just 

1  Dat  es  jüst,  as  wamme  'me  Smiele  (Schraele) 
in't  Balkenhual  hänged.  (Grafschaft  Mark.)  — 
/'rommann,  V,  163,  144. 

Von  sehr  geringer  Wirkung,  wie  ein  Tropfen  Wasser 
auf  einen  heissen  Stein,  wie  wenn  eine  Kuh.  eine  Erd« 
beere  verschluckt. 

*2  Es  ist  nicht  just  hier. 

Nicht  geheuer,  es  spukt. 


Justinlan. 

1  Justinian  macht  silberne  Menschen.  —  WüukUr, 

XI,  16. 
Frg.:  Par  ses  elenohes  (commentaires)  'Justinien  mang» 

les  labeoie  de  Gallien Qui  seait  Juatinian  a  oaTe  et 

grenier  tout  pleins.    (Leroux ,  //,  41.; 

2  Mit  Justinian  muss  man  nicht  anbinden. 
Jnstltla. 

Die  liebe  Justitia  steht  auf  einem   ateinenieii 
Giebel    mit    eisernen    Klammern     ange&sst^ 
darum  kann  sie  nicht  in  die  Bathsstube  kom< 
men.  —  Opel ,  S76. 
Jnstlx. 

1  Die  Justitz  is  eine  gemahlt  Bild  vnd  blind.  — 

Lehmann f  638  >  84. 

„Darum  obschon  etwas  recht  Tnd  aber  reoht  Ut,  m 
gehets  doch  wie  e«  geht." 

2  Die  Justitz  ist  Gottes  Tochter,  aber  sie  wird 

von  Richtern  vnd  Rabulisten  also  gehauidelt, 
dass  sie  allen  gemeinen  Huren  gleich  ist.  — 
Lehmann,  6S6.  92. 

3  Die  Justiz  von  X.  hängt  den  Kerl  und  macht 

ihm  hernach  den  Process. 

4  Die  Justiz  war  Gottes  Tochter,   aber  seit  sie 

zur  Hure  worden,  ist  sie  ein  Teofelskind.  — 
Eiselein,  355. 

5  Schlechte  Justiz  merkt  man  in  der  Feme  bes- 

ser als  in  der  Nähe.  —  Gulduno,  muer  vom  Geim, 
I,  186. 
JnstlBwesen. 
g    Das  Justitz wesen  ist  wie   ein  Hundsding,  wer 
darein  kompt,  der  kompt  oflt  sehr  schwerhch 
wieder  rauss.  —  Lehmann,  630,  47. 
Angeblich  ein  Ausspruch  des  Hersogs  Heinrich  Juliu 
Ton  Braunsohweig. 
JOBtOB. 

Wer  Justus  nicht  bezahlen  kann,  der  schafft 
sich  Vivat  Anklam  an;  das  ist  der  Knaster 
Wohlgemuth ,  der  stinkt  und  beisst  und  brennt 
nicht  gut. 

Von  gutem  und  schlechtem  (Taterländischeai/aiiklMa> 
schem)  Tabaok.    Allgemein:  man  muss  sleli  behelte. 
Wer  keinen  Mokka  trinken  kann,  trinkt  Sommezkom. 
Jute. 

•Thiar  komt  thi  Jüt  üb  sin  Holtskur.  CF^I>r.)  — 
Lappenkorb:  Firmenich,  III,  6,  81;  Johansen,  73. 

Da  kommt  der  Jttte  in  seinen  Holasohohen.  —  Tm 
grobem,  ungehobeltem  Benehmen. 
JüUand. 

•Er  ist  wol  in  Jütland  gewesen? 

Ironische  Frage,  wenn  jemand  gar  m  arg  aufkehnei* 
det.  Die  jatlAnder  stehen  bei  ihren  Nachbarn  in  k«hifltt 
guten  Bufe.  Die  Dänen  sagen:  Er  Ittgt  wie  ein  Jttt* 
Iftnder.  Auf  der  Insel  Föhr  heisst  jeder  Betrunkene 
ein  „jütischer  Kerl".  In  Friesland  heisst  die  gestaak- 
reichste  Sorte  Taback,  den  die  Deutschen  „KneUer", 
die  Dftneu  „gehackte  Socken'*  nennen,  „jatiseher  IV 
back".     (Reinsberg  VI,  53.;  '   "' 

Juwel. 

1  Juwelen  genug,  aber  keine  Wäsche. 

Von  Frauen,  die  alles  auf  Schmuck  Terwendea,  wena 
sie  gleich  kein  gutes  Hemde  haben.    (Eit^äUe,  416 J 

•2  Er   is    e   Juwel   (Tachschit),   man    dwfn  am 
Schabbes  nachtrage.  —  Tendlau,  so. 

Ein  Kleinod,    das  man  am  Sabbat   mit  sich  tragen 

darf.     Nach   rabbinischer  Vorschrift  dürft«  der  Jade 

!  mit  Ausnahme  der  Kleidungsstücke,   die  er  am  Leib« 

trug,  und  der  Kleinode,  die  zum  Putze  gehörten,  nichts 

bei  sich  führen. 

•3  Er  (es)  ist  ein  wahres  Juwel. 

Jüd.-deutsch :  Er  ia  e  Tachschit.    (Tendlau,  A9.} 
Jux. 
•l  He  hett  Jux  makt.    (llolsi.)  —  Schütze,  II,  201. 

Er  hat  sich  nnrechtlichen  Oewinn  TerschafFt,  etwa  in 
dem  Sinne  wie  Schweneclpfennig. 

•2  Seinen  Jux  mit  etwas  treiben. 

Einen  lustigen  Scherz  damit  machen.     Auch  Jucks« 

C.r  von  niederländisch  jok,altklevi8ch  (1475)  jock= Schert, 

vom  lateinischen  jocus,    (NTgl,    Weigand,   Wb.,  I,  549.) 

Frs.:   Faire  uno  gorge  chaude  de  quelque  oliose.     (Len- 

drog,  845.J  * 


1085 


K— Kabe^aa 


Kabelloch — Kachelofen 


1086 


K 


(Bei  der  rielfach  abweiohenden  Schreibart,  TorrtgUch  der  Namen  und  Fremdwörter,  müssen  dl^enigen  Sprichwörter, 
die  man  unter  K  nicht  findet,  unter  C  nachgeechUgen  werden.) 


1  Drei  K  hassen   den  Fortschritt  in  Jder  Welt: 

Krebs,  Kerker  und  Kirche. 

2  Drei  K  muss   eine  gute  Predigt  han:    Kürze, 

Klarheit,  Kraft. 
Bdl.:  Preken  moeten  drie  k'i   hebben:   kort,   klaar  en 
krachtig.    (Barrebome«,  I,  S69».; 

3  Drei  K  schmecken  süsse:  Kirschen,  Kuchen  und 

Küsse. 

4  Drei  K  sind  die  grössten  Lügner  in  der  Welt: 

Kalender,  Krämer weiber  und  krumme  Bettler. 
—  Par6mi(^on,  2643. 

5  Drei  K  verderben  manchen  Mann:  Karte,  Kegel, 

Kann».  '      ** 

BoU. :  Kaart,  keure  en  kan  bederren  menlg  man.    (Barre- 
bomee,  /,  371«; 

6  Durch  drei  K  wird  gar  mancher  zum  schlech- 

ten Muine:  durch  Krawalle,  Kart'  und  Kanne. 

7  Fünf  K  muss  eine  gute  Hausfrau  (■.  d.)  besor- 

gen: Kinder,  Kammer,  Küche,  Keller,  Klei- 
der. —   Sailer,  100;  Simrock,  5849. 

8  Vier  K  gehören  zu  einem  frommen  Weib,  nem- 

lich,  dasa  sie  Ächtung  gebe  auff  die  Kirche, 
Kammer,  Küche,  Kinder.  (8.  Hauifrau  13.)  — 
Mathegy,  362*. 

9  Vor  drei  K  hüte  sich  jedermann:  vor  Käth- 

chen,  Kart'  und  Kann'.  —  A'Jrt*.  8242;  Sim- 
rock, 5350;  neinsberu  l,  40. 

Auch  die  Griechen  hatten  drei  btiee  K,  um  r&thsel- 
haft  die  ■chiimmen  Sitten  dreier  Völker  au  beaeiohnen, 
der  Kappadocier,  der  Kretensor  und  KUixier. 
Lat. :  Tria  cappa  peisima.    (Eratm. ,  379.J 

•10  Er  liebt  drei  überzählige  K. 

Kttche,  Keller,  Karte. 
Ka. 

*Der  muss  sei'  Koa  (Meinung,  Ansicht)  überall 
dnrzue  gab'n.  (Koburg.)  —  Frommann,  VI,  328,  200. 
Von  Jemand ,  der  überall  dreinredet. 
Kftbbeln. 

1  Kabbele  ^  di  nitt  um  Kaisers  Boart.    (Grafschaft 
Mark.)  —    WwKle,  71,  158, 

>)  Auch  kabbeln,  kibbeln  =  keifen,  belfern,  sanken, 
■ik  kAbbeln  =  im  Wortwechsel  sein;  dänisch:  kiä9te  = 
sanken.    (Vgl.  Orimm,    V,  7.) 

•2  Se  kabbelt  sik  ässe  de  Rüena.     ;'"V*i^.; 
Xabbelz&hne. 

•Sie  hat  de  Kabbclzähne  verloren.  (OherMerrrich.j 

D.  i.  die  vier  Tordorn  Zähne;  sie  wird  ruhiger,  ttiller, 
sanfter. 

Kabel. 

•  1  Das  ist  ein  Kabel '  auf  dem  Söller ! 

■)  Hau,  Tau,  das  mittellateinische  capalnn.  '(Grimm, 
\\  7.)  —  Was  nutzt  eine  äache,  wenn  sie  nicht  bei  der 
Hand  ist,  sobald  sie  gebraucht  wird.  Ein  Ankertan 
auf  dnm  Boden  eines  Hauses  ist  für  den  Schiffer  .auf 
dem  Moero  ohne  Wcrth. 
Botl.:  Dat  is  cen  kabol  op  lolder.    (Ilarrebomtt,  /,  3721».; 

*2  I>as  Kabel  ist  faul. 

BoU.:  Dat  is  aan  een*  rerrotten  kabel  gesmeerd.    (Barre- 
toiMf,  I,  ,372«'.; 

•3  Das  Kabel  ist  gerissen. 

Für:  der  gegenseitige  Oedankeuv«rkehr  ist  onter- 
briicbou. 

*4  Sie  sind  mit  Kabeln  und  Ketten  aneinandergc- 
bunden. 
Kabeljau. 

•Es  sind  Kabeljaus. 

Wir  Wighs  und  Tortes,  Botbe  und  Blau«,  Seliwam- 
wcift^e.  Schwarsgelbe  und  8ohwanrothgold«B«  u.  s.  w., 
sind  Iloeks  ( Flsehhaken  )  und  Kabeljanws  (SUMkAaeh) 
Nanii'u  politischer  Parteien.  Sie  entstanden,  und  sw 
in  Holland,  vor  ungeCUir  swelhundert  Jahien btl 


Fr*'.  *"■*"♦  •*•  *•  ""^  ""  **»•  Frage  handelte,  ob  der 
^  Haken  den  Kabeljau  oder  der  Kabeljau  den  Haken 
fasse.  Man  könnt«  sich  darüber  nicht  einigen  und  es 
bildeten  sich  swei  Parteien ,  die  auf  das  Feld  der  Politik 
übergingen  und  als  Stadt  und  Adel  unter  obigen  Na- 
men gegeneinander  standen.  Und  zwar  waren  die  Hoeks 
die  Anhänger  der  Stftdto  mit  rothen  KÄppchen;  die 
Kabeljaus  der  Adel  mit  grauen.  (Wurzbach  lU,  iC».; 
Sabellooh. 

*Er  ist  (steckt)  im  Kabelloche. 

Von  Furchtsamen,  sich  Zurttckxiehenden.     Kabelloch 
ist  der  Baum,  in  dem   sich  das  Kabel  (AnkerUu)  be- 
findet.   Da  dies  einigen  Schntx  gewährt,  so  ▼erbergen 
sieh  bei  Angriffen  suweilen  Matrosen  und  Soldaten  dort. 
Kabinet, 
•l  Er  ist  im  schwarzen  Kabinet  gewesen. 

Entweder  von  einem  Briefe ,  der  geöffnet  worden  ist, 
oder  Ton  jemand ,  dem  seine  Geheimnisse  abgelockt  wor- 
den sind.    (S.  Grahamiren.) 

♦a  Es  kann  nioht  jeder  ein  Kabinet  von  Vogeldreck 
anlegen,  wie  der  Mcinch  im  Kloster  Neuburg 
thut.  —  Kloelersiiiegel ,  544. 
Kabinetskrieg:. 

•Ein  Kabinetskrieg  ist  kein  Volkskrieg. 
KablB.  ^ 

1  Setzt  me   der  Chabis  *  vor  Johanni,    so   git*8 

Chabis,  setzt  me-n-e-n-aber  dernoh,  so  git*8 
Chäbisli.     (Soloüium.)  —  Schild ,  lüS ,  56. 
')  Weisser  Kopfkohl;  in  Wallis:  Kabus. 

2  Thu  Chabis   und  Heben   im  Neue  us,  'so   fühle 

sie,  es  ist  es  Grus.     (Lmern.J  —  Ineichen. 
Kabom. 

•De  Kaboms  gßve.    (Kleve.)  —  Firmenich,  1,383,43. 
Jemand  'abweisen. 

Kacbel. 

1  Besser  eine  alte  Kachel  als  gar  keinen  'Ofen, 

sagte  der  Töpfer,  als  er  sich  eine  fünfzigjäh- 
rige geheirathet  hatte. 

2  Es   ist  besser  eine  Kachel  verbrochen  als   den 

gantzen  Ofen.  —  Lehmann  ,  692 ,  27. 

•3  Die  Kachel  will  den  Töpfer  lehren  Oefen  ma- 
chen. —   Lulher's  Titchr. ,  \3^. 

•4  Du  olle  Kachel.  —  Hähnen.  213 ■. 

•6  Ein  Kachel  *  fiir  ein  baslerische  köchin  ansehen. 
—  Fischart.,  Gesch.,  in  Kloster,  VIII.  222. 

')  Steht  hier  wol  in  der  Bedeutung  Ton :  alter  Frau 
(Tgl.  OHmm,  V.  U,  3.; 

•6  Eine  Kachel  einsetzen.  —  Grimm,  V.  11. 

Sich  bei  einen  in  Gunst  setsen. 
Lat.:  Emereri  favorem. 

•7  Einem  eine  böse  Kachel  einsetzen. 

Ihn  anschwärzen,  verleumden.  „Sie  (die  Höflinge) 
setzten  aus  büswilhgem  Gemüt  Seneca  dem  theuren  man 
bOs  Kacheln  (bei  Kero)  ein,"  (Franck,  Oerman.  Chro- 
nik, IbM,  lv\) 

♦8  Er  ist  in  derselben  Kachel  gebacken.  —  FascUus,  79. 
•9  Er  wil  immer  die   ncchste  Kachel  beym  Ofen 

To])flf  seyn.   —   llerbtrg,'r,  II,  333. 

Kineu  nahen  Verwandten  nennt  man  scherzhaft  die 
nächste  Kachel  beim  Ofentopf;  dann  wiril  die  Redens- 
art von  Jemand  angewandt,  der  obenan  stehen  will. 

*10  Es  ist  eine  alte  Kachel. 

Von  einer  aJt«n  Frau.  ..Heine  alte  Kachel  starb  in 
KlndesnOthen."  (Weisse,  KrsäMungen,  H.  83.;  „Abra- 
ham, dar  Bara,  die  alte  Kachel  xtun  Weibe  gehabt.*» 
(iMket^s,  Werke,  /.  »9.;  " 


1  Der  Kachelofen  «^gehört  in  die  Stube. 

1  Der  Kachelofen  hat  einen  Klnbb*.    (Baien,)  « 

A'diKr.  S»4S. 

•)  KlnbbsRias,  Spalt«.  -  XnpflaUt  Yonloht  %m 
Handeln  and  Beden ,  weil  man  selbst  duoli  ^ 
ritze  balansoht  werden  kann. 


1087 


Eachelfritz  —  Eackern 


Eaddighopser — Kaffee 


1088 


3  Der  Kachelofen  sol  mehr  gelten  als  eine  Kachel. 

—  Fiitchart,  Gesch. 

4  Die  Kachelöfen  und  die  Deutschen  sind  schwer 

zu  heizen,  halten  aber  lange  warm. 
*5  Achtern  Kachelaven  liggen.  —  Dähncri ,  213*. 

faulenzen,  odor  die  Arbeit  in  der  Kälte  scheuen. 
Das  ßrem.  Wb.  (II,  71.1)  bemerkt  in  Bezag  hierauf: 
„  Zwischen  dem  geräumigen  Ofengebände  and  der  Wand 
ein  genUi^ender  Kaum  mit  einer  Bank,  sich  von  Kälte 
und  Beschwerde,  Ton  des  Taget  Noth  ku  erholen,  aber 
auch  Baum  genug  far  einen  oder  awei  zu  einen  war- 
men Nachtlager,  aussen  am  Ofengestelle  bleibend  an- 
gebracht, um  Kleider  u.  s.  w.  zu  trocknen,  kurz  der 
Kachelofen  einst  der  wesentlichste  Theil  des  häuslichen 
Behagens." 

•6  Der  Kachelofen  steht  im  Wege. 
*7  Einen  Kachelofen  für  ein  Bierglas  ansehen.  — 
Parömiakon,  2636. 

•  8  Er  ist  nicht  weit  vom  Kachelofen  weggekommen. 

Hat  keine  Erfahrungen  in  der  Welt  gesammelt,  ist 
nicht  vom  ötfentlichen  Leben  geschult. 
Frs.:   II  n'a  Jamals  rien  tu  qne  par  le  troa  d'ane  boa* 
teille. 

•9  Er  sieht  einen  Kachelofen  für  ein  Kalb  an. 

Die  Bedensart  erklärt  sich  (nach  Orimm,  K,  13)  aus 
einer  Erzählung  T,i.  Plattiur't  (S.  15),  wo  es  heisst: 
„  Als  wiener  über  den  berg  Qrimslen  nachts  in  ein  wörts- 
hus  kamen,  hatt  ich  nie  kein  kaohelofen  gesächen,  und 
schien  der  mon  in  d'  kachlen,  do  wöad  ich,  es  weri  so 
ein  gross  kalb,  dan  ich  gsach  nur  zwo  kachlen  sohinen, 
das  meint  ich  die  ougen  sein.*' 

*10  Hinter  dem  Kachelofen  ist  er  ein  Held. 

Frt.:  II  est  brave  on  peiuture.    (Krittinyer,  b\2.) 

*11  Ich  habe  nicht  allezeit  hinter  dem  Kachelofen 
gesessen.  —  Schuftpim ,  6ii. 

„Sondern  bin  unter  leuten  gewesen." 

•12  Plautz,  Kachelofen. 

Ausruf  bei  einem  unTermutheton,  plumpen  Falle. 
*13  Und  wenn  man  den  Kachelofen  einschlägt 

Es  bleibt  so,  es  wird  dadurch  nicht  geändert.     Bei 

ausbrechenden  Händeln  ward  er  wol  zertrümmert.  (Vgl. 

Bren%.  Wb..  11,  713.)  „Farsten bleiben  Fürsten,  wenn Jhr 

schon  die  Kachelofen  einschlagt."    (Kloster,  VIII,  353.) 

Kachelfidts. 

*Hei  öss  e  Kachelfrötsch.  —  Fnachbier  \  lUi. 

In  allgemeinen  ein  Freund  des  warmen  Ofens,  ins- 
besondere  ein  Einwohner  des  Kirchdorfes  Q-ermau  ( Oir- 
mo,    Provinz  Preussen,    Begierongsbecirk  Königsberg, 
Kreis  Fischhausen).; 
Kaokemiloli. 

•Er  ist  ein  Musje  Kackemilch.    (Thüringen.j 
Bracken. 

1  De  kacken  will,  mutt  de  Eers  dartodon.  —  Eich- 

waid ,  401. 

2  Ik  will  di  wat  kacken  twischen  Hemd  an  Hacken. 

(Holst.)  —  Schütze.  II,  213. 

3  Kacken  geiht  vor  Danzen.    (Saurrland.j 

4  Kacken   im   Sorgen  kumt  alle  Morgen.    CUolst.j 

—  Schütze,  II,  112;  Eichwald.  932. 

5  Kacken  und  pissen  kann  niemand  missen.  (Breslau.) 

6  Wer  kackt,  macht  krumme  Bene.    (Oberlausiiz.) 

7  Wer  lang  kackt,  den  watt  de  Uinnelst  (Hin- 

tere) kolt;  wer  lang  frigt,  den  watt  de  Leiw 
cid.     (Mecklenburg.)  —  Günther,  III. 

•  8  Dat  du  nicht  kackst,  dat  wundert  mie.  (Ukermark.) 

Von  denen ,  die  sich  sehr  gefährlich  bei  etwas  ge- 
berden. 

•9  De  kacken  alle  op  einen  Häup.     (Sawfrland.) 

*  10  De  kackt  di  vor  de  Dor  un  bringt  di  ken  Bes- 

sern (Besen)  mit.    (Oslfries.) —  Hatiskal ender ,  IV. 
^ll  He  het  got  kacken,  he  hett*n  Eers   bi  sick. — 

Eichwald.  402. 

•12  He  kackt  as  en  Kapphön.  (Holst.)  —  Schütze,  II,  212. 

Nach  Bebhuhnart,  d.  i.  oft. 

*13  Hei  kackt   onn  de  Hand   on  krümelt  fcrr  (für) 
de  Kchner.  —  Frischbier^,  1844. 
Ein  classischer  Geizhals. 

*14  Hei  kackt  op   e  Schneiball  on  frett  em  op.  — 

Frischbicr^.  1845. 

•  15  Ich  will  dir  was  kacken.  —  Grimm,  V,  u. 

Derbe  Abweisung. 
Kackem. 

•Daorüm  kackort  mi  uk  so.     (Pommern.) 

Prahlereien  oder  Drohungen  gegenüber  gans  wie  das 
studentiscbo:  Darum  stinkt's  auch  sol 


Kaddl^hopser. 

♦Er  ist  ein  Kaddighopser.  —  Fruchbier\iti$. 

Ein  KaddighOpfer,    Kaddigspringer.     SpiUname  fBr 
die  Füsiliere.  Kaddig  oder  Kaddik  =  Wachholder.  (TgL 
Dähnert,  213^,  und  ausführlicher  Orimm,   V,  11.) 
Kadet. 

Ich  bin  ein  Kadet,  sagte  der  Junge  zam  Bettel- 
vogt,  meine  Mutter  ist  eine   geborene  von 
Habenichts. 
Holl.:  Wel  zeker  ben  je  een  kadet;  je  mo«rs  »an  bMtond 
nit  twee  kwartieren.    (Harrebomie ,  I,  462**.^ 
Kadreler. 

*Er    ist    ein    Kadreier.   —   Fritchbier,  865;  Frisch- 
bier  *,  1847. 
Ein  Zwischenträger;  von  dem  Yerbom  kadreiam« 
Kadnk. 

•Er  ist  kaduk.  —  Frischbier,  36i*:  Früchbier\l6a. 
Caduons  bei  ffennig,  113. 
Kftfor. 

1  Dem  Käfer  ergeht  es  schlecht,    der   sich  ein- 

miethet  beim  Specht 

Die  Bussen:  Der  ist  ein  närrischer  Kifer,  der  sieli 
dem  Specht  anvertraut.    (AUmawn  VI,  444.; 

2  Der  Käfer  auf  der  dreck'gen  Kuh  bläht  sich 

wie  ein  Kakadu. 

3  Der  Käfer  hat  kurzen  Lauf,  fliegt  er  zu  hoch 

hinauf. 
Mhd.:   Der  kover  sich  selbe  triuget,   iwenner  a«  h6he 
fliuget.    (Freidank.)    (Zinyerle,  79.; 

4  Der  Käfer  will   dem  Adler  helfen  Eier  legen 

(brüten). 

5  Die  Käfer  fliegen  so  lange  in  der  Luft  herum, 

bis  sie  endlich  auf  einen  Rossdreck  üedlen.  ~ 
Winckler,  H,  52. 
Mhd.:  Die  kevem  fliegent  unbed&ht,  des  vellet  manegar 
in  ein  bäht.     (Freidank.)    (Zingerte ,  78.J 

6  Ein  Käfer  weiss  sich  viel  auf  seinem  Kuhfladen. 

7  Ein  Keffer  kan  auch  cim  Adler  zu  schaffen  gebeo 

vnd  viel  leids  thun.  —  Lehmann,  S64,  5S. 

8  Jagt  mir  doch   die  Käfer  weg-,   sie   sind  voii 

euerm  Scheitel.  —  Frischbier,  365" ;  PriscMrier*,  1M9. 

9  Was  dem  Käfer  entrinnt,  fressen  die  Ranpen. 

—  Eiselein,  356;  Simrock,  5351;  Körte,  3244;  Ar«M, 
/,  1711. 

*10  Du  willst  mir  einen  Käfer  für  eine  Nachtigtll 

verkaufen.  (Türk.) 
*11  Ein  Käfer  würde  eher  Honig  machen  und  ein 

Floh  Milch  geben. 
•12  Er  hat  einen  Käfer.     (Breslau.) 

Ist  angetrunken.    (8.  Ansehen  29.) 

Säferleln. 

•*S  is  a  Käferli  oder  a  Käfertrülle.     (Sckweis.) 

TrüUo  =  Hure. 
Kaff. 

1  Er  hat  Kaff  ^  geborgt  und  muss  Weizen  wieder- 

geben. —  LatM.  Magazin,  80,  251. 

')  Spreu.  Im  qiedersächsischon  Sprachgebiet  meist 
«weisilbig;  sonst  Kaf,  Kaff.  Kar,  Kaw.  (VgL  Sckmidt, 
78;  Danneu.  94»;  Slürenburg ,  100 '';  Frommctnu,  V, 
65,  58;  //,  12v»;  IV.  31;  Riehe»,  106;  Däkutrt,  »4; 
Beneke-MÜUfr.  /,  778;  Müller-  Weil:,  97.) 

2  War  sek  mank  de  Kaw  menget,  den  frätei  de 

Swine.  (S.  Kielen  und  Traber.)  —  Sehambach,  U.SCI. 
•3  Dat  is  man  Kaff.   (Altmark.)  —  DajmeU,^:  Friaeh' 
bier  ^,  1850. 
Um  etwas  als  werthlos  zu  bezeichnen. 
XaiTbrot. 

Eigenes  Kaffbrot*  ist  besser  als  fremde  Semmel 

—  Heinsberg  IH,  110. 

')  lirot,  mit  Spreu  vermischt. 
Kaffee. 

1  Bann    (wenn)   me    sprecht:    Kaffee,  Schonte, 

Adje,  da  hat  me'  ko  giit  Zeit  me.   (MnmutM.) 

—  I'rommann,  II,  410. 

2  Der  Kaffe  ist  gut ,  wie'viel  Quart  von  der  Bohne? 

Spottlob  auf  mehr  langen  als  kräftigen  KaSM. 

3  Ein  Kaffee  ohne  Schnupftabaok  ea  we  en  Vet- 

per  ohne  Magnificat     (Köln.)  —  fKeydM,  Af.  id; 
Weyden .  Köln  am  llhein  ror  fünfzig  JiUiren. 

4  Herzke,  du  wctst,  Kaffee  mot  eön,  sliweBoIiney 

vertie  Tasse.  —  Frischbier  \  18M. 

5  Kaffee,  Cigarren ,  Töpfchen  und  Pfeil*  nuuiheii  in 

der  Wirthschaft  Unterschleif.    rCa^v^ 


1089 


Kaffeehaas 


Kaffeekanne — Kahl 


1090 


6  Kafiec  iat  ein  schleichendes  Gift,  sagte  Walter ^ 

als  er  siebzig  .lahrc  alt  war. 

')  rrtpriluBlich  ein  Ausiipruch  Voltaire'it  woraun  wol 
der  VoUumund  W'altvr  gemacht  hat.  Voltairr,  Fried- 
rich dor  GroBic  and  Napoleon  I.  waren  Icidennchaft- 
licho  Kaffeetriiikcr. 

7  Kaffee  ohne  Taback  ist  t'inc  Speise  ohne  Salz. 

8  Kaffee  und  Liebe  sind  heiss  am  ))estcn. 

„  Wenn  dor  Kaffee  (rut  sein  tmll",  voraicherto  Tulloj- 
raud  ,  .,to  mna«  er  ■chwan  sein,  vrio  der  Teufel,  hri*t 
wi«  die  Hölle  und  «Uii  wie  die  Liebe.'*  Die  Hchotten 
«afiren:  Puddings  und  Liebiichaft<>n  mUiiaen  lieii«  auire- 
fa^at  werden.  Die  Turtuirieden  und  .S|iai>ier  wollen  Sapjio 
und  Liebe  boias  geuoaaon  habeu.  (ilagiuin  für  dit 
LiU-ratur  de»  Autlaade»,  Loipxig  180S,  Nr.  470 

Ü  Kaffee  und  Zucker  machen  den  Beutel  luckcr. 
(Schief.) 

10  Kalter  Kaffe  macht  liübKch.  —  l'nsthbwr-,  1852. 

Ein  Scherz,  kein  Dogma. 

1 1  Mnn  soll  den  Kaffee  rösten ,  aber  niclit  verbren- 

nen.  —  /Jfiiufcrr./  l\\  1». 

So  allgemein  der  Kaffee  jotxt  getrunken  wird,  to  sel- 
ten vurateht  man,  ihn  gut  luiuberoiton.  Daa  crate  Ver- 
aehen  gracliielit  aehon  beim  Kiiatcu.  Nach  J.  von  Lie- 
big dürfen  die  Itohnen  nur  langaam  and  in  eiiu-r  Aua- 
detmung  gcrödtet  werden,  Aa.**  aie  eine  hellbraune  Fnrbe 
angenommen  hüben,  da  in  dunkelbraun  gerü4teteu  Hob- 
Uvn  dua  KaffoYn  zurtturt  iat.  fVgl.  Kujteff'ertitunj  Httrh 
•/•  /■  Vonchri/t  i/« «  l'rvf.  J.tun  Livbij,  in  den  UautUuttern, 
Stuttgart  18»i7,  UI,  3 IS.; 

\'l  Schwsirzer  Kaffee  luncht  schön.     \KamnH:.) 

lü  Wei  hat  Kaffee  un  Jjruud ,  lit  kenn  Nauth.  CH"'- 

,{,.rk.     —    Vurlz,\  34. 

14  Wer  Kaffee  trinkt,  der  virft  sein  (ield  ins 
Wasser;  wer  Taback  raikcht,  der  bläst  es  in 
die  Luit. 

•  lü  A   Si'ch  brinkala  Knffee  di>as  is  scliuck  iwV  a 

Uoatten.     fOe-Alrrr.-.SrW«-«.;  —   l'vur,  452. 
Dos  ist  Tun  gar  keinem  Uclaug. 

•  16  Das  jyeht  ü])cr  schwarzen  Knffee.  —  i«r.  VMouhrif, 

Uaucnuytfgfl .  125. 

•  1 7  Das    ist   schlechter  Kaffee.  —  Schh-».  hvrvtzialhi., 

Ib63,  370. 

In  Tbilringen  nennt  man  Hciilechten  Kaffee  (der  in 
SacUaen  lUUmchenkaffi-c  genannt  wird,  weil  er  bei  den 
mit  Blumen  bi-malten  Taaavn  dem  Trinker  daa  An- 
»eiiaucn  der  lieniAlde  nicht  verkümmert)  lum  jUnter- 
nchiedc  von  1i;iiriachem  oder  «tarkem  Kaffee  „preuaai- 
fciien  Kaffee".  (Httns!'trff  )',  VA.)  Mau  kimnte  ihn 
aber  KOnauor  und  zutreffender  kohlfurter  oder  liau»- 
durfer  nennen,  weil  der  Kaffee  der  Itahnhiife  zu  Ktihl- 
fiirt  und  llanadorf  nach  dieaer  Seite  hin  einen  Kuf 
erlaugt  zu  haben  acheint.  fV^'l-  .V»>«/irr»i-Af«-*i«-.-Ar-  /«- 
rwwj/  IHi-.-i.  Nr.  177.; 

18  Der  Kaffee  hat  zwei  Tu^endi'n,  rr  ist  warm 
und  nnss. 

Ka  hat  jeniuiid  dazu  bemerkt:  Die  vom  Kaffee  nicht 
mehr  veratahn,  Suli'n  ihn  angetrunken  la*n.  Zuweilen 
iat  er  allerdings  blos  na*!i  und  nicht  einm.-kl  wann,  aber 
in  guter  Uereiiung  hat  er  amlere  und  mehr  Tugenden. 
Ilott.i  Koffij  heeft  twee  deugden:  ze  ia  warm  en  uat. 
(llaiTfhomrf,  I,  4".'S'',-  Hohn  I.  :J.10.; 

•  19  Diestr  Kaffee  ist  mir  zu  stark.  —  :>chU'*.  Äi/tiny, 

ls6->,  Ni.  173. 

'•JO  Du   wellst  a  sech  Triii)]jla  Kaffre,  wö'n  Köd'- 
hackc    deune    schwenimt.     lOvtUrr.-SchUs.^    — 

l*rUr.  451. 

•*il   Kurisclien  Kuffee  trinken.  —  /ViMiifciVr'.  issi. 
•*J2  Man  kann  eine  Tasse  Kaffee  auf  seinem  Rücken 
trinken. 

.<<j  »agen  die  Araber  in  Afrika  von  einem  giitgezoge- 
ncn  Kamel  in  Jicziig  auf  neinen  funtten  (lang  and  zwar 
vnn  der  unter  dem  Namen  Dromedar  bekannten  Art. 

•  '23  Tau  den  Kuffec  hott  Simpon  dat  Water  cdrügcn 

un  Lazarus  d(>  Höhnen  ebrocht,  aegt  de  Jung- 
hansi-he.     (UilW^htxm.^  —  l/iw/i-r.  iul. 
*-l\  Wo  se  den  Kaffee   müt  Lüpel.^  ete.  wo  se  dat 
(iold  mut  Schepi'ls  mäie.  —  /rwr/ifcirr  *,  l«5. 
I'ro  eine  «ehr  reiche  Gegend  zu  bezeichnen. 
K»ffeehiiU8. 

Kafieeliaiis  —  Gotteshaus :  Brannlweinscbänkc  — 
Trnf.lstriknke. 

In  Konatantinopcl  hieeien  die  orttrn  Kaffeehänaer 
..Schalen  der  Erkennlnlaa«.  Dichter  und  Weite  veraam- 
ueltcu  «ich  dort.  Auf  Veraulfuning  der  tSeiaUicben, 
denen  am  UUuben  mehr  ala  an  der  Krkenutnlai  Ito««. 
■vüloii  ite  Mand  II.;  ale  woiücd  aber  apAter  wieder 
gcOffuet  nnd  et  enchlen  auifir  ein  iiitkiichvn  Cieirtz, 

DBUTscnas  SnicHWöaTSi-LixiiCoii.    11- 


dahin  lantend,  data  eine  Frau  (irund  zur  Scheidung 
habe,  wenn  ihr  Mann  ihr  Kaffee  verweigere.  (Xatur, 
1k:i6,  16.;  Kin  Furatbiaehof  von  Paderborn,  Wilh.  An- 
ton von  Aaaeburg.  verbot  mittel«  Mandat  vom  2:«.  Febr. 
1777  daa  Kaffectrinkon.  Man  trank  aber  fort,  Ja  man 
gab  auf  dem  Markte  ein  grutaea  Kaffeebanket,  wogegen 
der  Fi^.rat  Truppen  aufbot ,  die  aber  mit  den  Kafleotrin- 
kurn aympathiairton.  (.V'ul'Ztitun'j,  Leipzig  18l(>,  ä.3S4.; 
Der  Kaffee  bat  die  geiatliche  und  weltliche  Macht  be* 
siegt.  Daa  oratc  Kaffechaua  in  Deuttehland  wurde  ir.83 
in  Wicu  von  G.  F.  Koltachitzky  gegründet,  der  ala  ile- 
lohnung  für  acinu  Tapferkeit  im  Tttrkeukriege  das  Pri- 
vilegium dazu  erhielt. 
Kaffeekanne. 

1  Die  Kaffekannc   macht   munter  die  schläfrigste 

Hanne. 
*2  In  der  Kaffeekanne  ist  Deutschlunds  Kraft  er- 
trunken. 

Laf.:  Latifnndia  pordidcrc  italiam. 

'^  Kafl'eekanne  und  Spucknapf  haben   beide  ihren 
besondern  Platz. 
Kaffeetopf. 

*Nach  dem  siichsischen  Kaffeetopf  schmecken. 

Wie  aicli  der  Volkawitz  mit  ganzen  Städten  neckt, 
an  auch  mit  Volkattümnien ;  wie  er  von  „blinden  lieaaen" 
u.  «.  w.  redet,  ao  erzählt  er  von  den  Sachaeu,  aic  na- 
gelten alljahrlicli  in  der  .^ylvcatemacht  auf  deu  Boden 
i'hrea  Kaffeetopfea  eine  Jtuhne,  die  mit  viel  Wataer 
und  GcnQgaamkeit  die  uttchateu  zwtWf  Monate  der  Fa- 
milie zur  Ueroitung  ihrca  Licblingagctritnkt  diene. 


Kaffer,    lickc   Fott,  denn   schittst  de  Botter. 
(ltraun$ehwi'ig.J 


1  Aus  einem  Käfi^  von  Stroh   brüllt  kein  Löwe. 

Nur  gute  Nahrung  erzeugt  Lcbenaluat. 

2  Der  goldene  Käfig  nährt  die  Nachtigall  nicht. 

HoU. .- Kene  mnoije  knoi  maakt  den  vogel  niet  vet.    (llarrt- 

bomre,  I,  4»»«.; 
//..-  La  bella  gabbi;i  non  Dudriace  racocUo.  (('ahier,  2934.^ 

3  Kin  proldoner  Käfi>r  stillt  den  Hunger  nicht. 

Die  »cböne  Wohnung  macht  niemand  aatt. 
Fr:.:  La  belle  cage  ne  nourrit  paa  Toiauau.    (Huhn  f,  28; 
t.froiix,  II.  114.; 

4  Erst  den  Käfig,  ilann  den  Vogel. 

JJoll.:  Eerat  het  kooitjc  klaar,  rn  da'n  cen  vogcl^o  erin. 
—  Men  moct  eerat  vuur  de  kooi  sorgen ,  en  daama  voor 
den  vogcl.     ( llarrfbnmer ,  I,  433".; 

;')  Im  Kiitig  lernt  der  Vogel  singen.  —  KisdeiH,  a&ü; 
Simiuik,  53:>»;  Ilrnun .  I ,  na. 

ü  Im  Käfig  singt  die  Nachtigali  nie  so  schön  als 
im  Freien. 

7  Je  enger  der  Käfig,  je  süsser  (schöner  erscheint) 

die  Freiheit. 

8  Me  mott  erst  de  Kau  (Käfig)  hebben,  ehr  me 

de  Vogel  kopt.      'ileun.;  —   Firmmüh,  I.  400,  4». 

9  Scluiner  Käfig  nährt  (speist)  di-n  Vogel  nicht. 
10  Was  nutzt  es,  den  Käfig  schliessen,  wenn  der 

Vosrel  hinaus  ist. 


ose 


Holt.:  Het  U  te  laat  de  kooi  gealoten,  ala  het  vogeltje 

geviogcn  ia.    ( Harrt ttoMte ,  /,  433".; 
//.:  Quando  rucello  d  fuggito,  poco  rilcva  ritcrrar  Ia  gab- 

bia.    (tiaal,  %h%,) 

11  Weil   man   den  Käfßg   macht,   so  fleucht  der 

Vogel  davon.  —  Lehmann,  Ab% ,  %\. 
Frz.:  (juand  ia  cage  eat  falte  l'oitcau  a'enrole.    (Lcroux^ 
11,  114;  bokn  1,  47.; 

12  Wenn  du  nur  den  Käfig  hast,  zum  Vogel  wird 

schon  Rath  werden.     (W'end.  Lnunit:.) 
*13  Den  Käfig  suschliessen,  wenn  die  Vögel  heraus 

sind.  —  Heinnliertj  IV,  M. 

*U  Der  Käfig  ist  schön,  aber  was  für  ein  Vogel  ist 

darin? 
Kaftaa. 

1  Der  Kaftan  verhüllt  ihis  Hemd  und  das  Hemd 

verhüllt  die  Haut.    (Aegypt.j 
3  Ein  eigener  Kaftan  wänut  mehr   als  fremder 
B&renpelz. 

TlBistu  kal,  80  bock  mit  keinem  wider.  —  Egc- 

noiff,  vor :  EyiTing,  I,  SSI ;  /Viri .  //,  46;   Cnifer,  /,  8 . 

StiHtHvi,  llli^ l   EiseUia.ZiC;   Goal,  97S:   .Vi4</it,  »<;». 

.Simnck.iüi:  Körir,  IMIO.  Hnnuhrrq  tV,  £3. 

/(.;  Clii  ii.i  teil»  dl  ii'trii.   iinu  vadi  a   battaglia  di  «atii. 

Lat.:   i'alvua   cum   mi,   ni-   adveit-a    frr>utc   ubuiiv   liiii-ti. 
(KinrUiH ,  3'i4'i,J 


1091 


Kahle  (der)— Kahlkopf 


Kahlköpfig— Kai 


109S 


2  Es  gehet  kal  vnd  schal  auss,  wenn  sich  der 

frosch  rauffet  mit  der  mauss.  —  Henüeh,  12«2,  la  .- 

/Wri.  II,  246. 

3  Es  glaubt  keiner,  dass  er  Kahl  sei,  er  greilfes 

dann.  —  Lehmann.  505 ,  28. 

4  Wo  es  kahl  ist,  kann  man  kein  Haar  ausraufen. 

—  EUelein,  356;  Simrock,  5S53 ;  Heinsberg  IV,  2. 
Engl.:  It  ifl  Tory  hard  to  share  an  egg. 
Frt.:  Ce  qui  est  raj  ne  S6  penlt  tondre  non  plas  que  ce 

qui  eit  grai  fondre.    (Leroux,  II,  191.^ 
Lat.:  Calrum  vellia.  —  Noio  pilos  trahere  cum  toto  pilo 

oarante.  —  Nudo  Testimenta  detrahere.  —  Quid  pectunt 

Uli,  quibas  abstuit  fronte  oapilli?    (Eiselein,  356.; 

5  Wo    kaier,    wo    rejaler.  —  Stürenburg,  S34*;   Hue- 

ren.  1281. 
MolLi  Hoe  kaier,  hoe  royaler.  —  Kaal  en  royaal,  Haag- 
«che  mode.    (Heurrebomie ,  I,  3Gli°,) 

*B  Er  ist  so  kahl  wie  ein  Brachvogel.    (Lü.j 
•7  Er  ist  80  kahl  wie  eine  Fledermaus. 

Frs.:  n  est  tonda  comme  an  enfant  de  ohoeor. 
*8  Et  is  SO  käl,  dat  der  ken  Lüs  uphechten  kann. 

(HoULj  —  Schütte,  !I,  118. 

Keine  Laas  kann  darauf  haften.    Von  einem ,  der  ron 
allem  entblOset  ist. 
*9  He   is   80   kal   as  en  Kott  (Katte).  —  Schütze, 
111,309;  Eichwald,  1608. 
Sehr  arm. 
•10  Se  hebben  em  kal  mäkt.  —  Ddhnert.iti*. 

Sie  haben  ihm  alles  Oeld  abgenommen. 
•11  Se  Ö88  kahl  wie  e  Pasternak.  —  Frischbier*,  1856. 
Sie  ist  sehr  arm,  von  dem  Nothwendigen  entblOcst. 
CVgl.  Orimm,  V,  28,  i.) 
•12  So  kal  as  *ne  Keärkenmeus.    (Grafschaft  Mark.)  — 

Frommann,  V,  60.  84. 
Kahle  (der). 

1  Auf  des  Kahlen  Haupt  fallen  die  grössten  Schlös- 

sen. —  Heinsberg  Jl,  121. 

2  Ein  Kahler  ist  bald  geschoren. 

3  Ein  Kahler  ist  bös  zu  rupfen,  aber  Narren  ver- 

suchen es  doch.  —  AUmann  Vi,  482. 

4  Ein  Kahler  schilt  den  andern  Glatzkopf.  —  Siw- 

roclc»5S55*;  Heinsberg  l\%  49. 

Die  Bussen:  Der  Kahlkopf  Uoht  aber  den  Kahlkopf. 
(^Altmann  VI,  408.; 

5  Mit  einem  Kahlen  rauft  sich's  übel. 

6  Von  einem  Kahlen  ist  bös  Haar  rupfen. 

Und  dooh  behaupten  die  Bussen:  Die  Kahlköpfigen 

raufen  einander  gem.      (AUmann    VI,   399;    Reintberg 

IV,  49.; 
Dan.:  Det  er  ondt  at  plukke  haar  af  den  skaldede.     (Bohn 

/,  361.J 
H<M.:  Tis  teghen  den  bloten  quaet  haer  placken. 
Lat.:  Nolo  pilos  trahere  com  toto  orine  oarente.    (Fallers- 

Uben,  671.; 

7  Was  soll  dem  Kahlen  ein  Kamm? 

Die  Bussen:  Der  Kahlkopf  nennt  die  Kammmacher 
entbehrliche  Leute.  Der  Kahle  freit  nicht  gern  des 
Kammmachers  Tochter.    (Altmann  VI,  431.; 

8  Wer  einen  Kahlen  raufen  will,  nehme  des  Nar- 

ren Hände.  —  Altmann  VI,  441. 

9  Wer  Kahle  finden  will,  muss  sie  nicht  suchen. 
It.:  Chi  Tuol  trorar  il  fresoo  non  lo  cerohi. 

•10  Dem  Kahlen   einen  Kamm   und   dem  Blinden 
einen  Spiegel  schenken.  —  Beinsberg  iv,  66. 

Die  Bussen:  Einer  xahnlosen  Jungfer  eine  Zidmbflnte 
verehren.    (AUmann  VI,  519;  Heinsberg  IV,  66.; 

•  1 1  Den  Kahlen  um  eine  Locke  bitten.  —  Heinsberg 

IV,  70;  AUmann  VI.  512. 
Kahlkopf. 

1  Ein  Kahlkopf  ist  bald  geschoren.  —  Heinsberg  IV,  7. 
Bofim.:  Holtimu  snadno  se  hlava  oholL  (Öeleütotsky ,  176.; 
Ung. :  Könnytt  a'  kopasct  beretvilni. 

2  Ein  Kahlkopf  ist  schwer  bei  den  Haaren  zu  fassen. 
Holt.:  Men  kan  geen'  kaalkop  bij  bet  haar  ratten.    (Harre- 

bom^,  I,  U9^.) 

3  Es  ist  kein  Kahlkopf  so  reich,  dass  ihm  ein  gol- 

dener Kamm  etwas  nütze. 

Die  Bussen :    Was  soll  dem  Kahlkopf  ein  goldener 
Kamm.    (Heinsberg  III,  60;  Altmann  V,  85  u.  l20.;    In 
Aegypten:  Sie  ist  kahlköpfig  und  streitet  sich  um  den 
1.  (Burekhardt,  504.;    Ton  solchen,  die  um  Dinge 


Streit  anfangen,   die  sie  gar  nicht  bedürfen  oder  ge- 
brauchen kOnnen- 
4  „Kahlkopf,  komm  heraus!"  sagte  der  Amtmann 
zum  Bauer,  als  er  ihm  die  Haare  ausgerauft 
hatte. 


5  Was  nützt's,  wenn  sich  der  Kahlkopf  kftmmi 

—  Simrock,  5354:  Brom,  I,  1718. 

6  Wer  mit  Kahlköpfen,  Perrükenmachem  und  P&f- 

fen  umgeht,  muss   sich   falsche  Behrapton- 
gen  gefallen  lassen. 
*7  Dem  Kahlkopf  einen  Kamm  schenken. 

HoU.:   mj  sendt  den  kaalkop  eenen  kam.     (Hearrebomie, 
I,  369  b.; 

•8  Einen  Kahlkopf  scheren  (oder:  das  Haar  krau- 
sen). —  5iilor,197. 

Eitle  Mtthe.     Wenn  man  ron  Jemand  etwa«  fbrdart, 
das  er  nicht  hat,  yon  einem  Armen  Oald,  von  einass 
Dummen  Verstand,  Ton  einem  Unwissenden  Kenntnisse. 
Engl,:  To  a  bald  hsad,  a  box  eomb. 
Lat.:  CaUnmTeilis.    (Binder  II,  400;  Esasm.,  388.; 

Kahlköpfiff. 

Wer  kahlköpfig  ist,  dem  wächst  keine  Perrüke. 
Poln.:  Co  si{  tyso  srodsi,  lyso  ginie.    (Lompa,  7.) 

Kahlnarsoh. 

*Se  öss  e  Kahlnarsch.  —  Frischbi^r*,  1856. 

Bin  armes,  elmdes,  bettelhaftas  n.  s.  w.  Fcaasnsim- 
mer.    f7gl.  Grimm,  F,  28,  4.; 

XahlwelBen. 

•Du  wirst  keinen  Kahlweizen  zu  schneiden  haben. 
(Meiningen.J 

Warum  so  eilig?    Der  Kahlweisen  mnas  tot 
Tölligen  Beife  geschnitten  werden. 


1  Auf  Einen  Kahn  muss  man  nicht  alles  laden.  — 

Heinsberg  III,  50. 

2  Ein  schwacher  Kahn,  der  dem  Wasserfall  zu 

nahe  kommt,  wird  mit  hinabgerissen. 

In  der  Gegend  Ton  Torsok  sagen  die  Bossen:  KAkm- 
lein,  meide  den  stOraenden  Strom,  sonst  ist  sein  Vau 
der  deine.  (Altmann  V,  32.;  Unweit  Toriok  bUdM  «• 
Twerca  einen  £rtther,  ror  Anlegung  des  Kanals ,  bsami- 
ders  fttr  kleine  Fahrseuge  sehr  gefUirUchsn  Wasssr- 
sturs. 

3  Es  hat  mancher  einen  Kahn ,  aber  er  weiss  ihn 

nicht  zu  lenken. 

4  FjH  ist  kein  Kahn  so  schön  (gut),  man  muss  ihn 

lenken. 

Die  Bussen  sagen:  Auch  der  SLahn,  in  welchen  Vi- 
terohen  Zar  sitzt,  bedarf  des  Bnders. 

5  Jeder  Kahn  führt  ins  Meer,  aber  nicht  jeder 

wieder  her.  —  Altmann  V.  80. 

Darum  sagen  die  TQrken:  Wenn  die  Kalken  (eias 
kleinere  Art  türkischer  Fahrseuge)  auslaufen,  traasn. 
wenn  sie  wieder  einlaufen,  juble  1 

6  Jeder  Kahn  will  seinen  Mann. 

Die  Bussen:  Es  gibt  mehr  KAhne  als  SehUfer.  (M- 
mann  V,  75.; 

7  Man  kann  wol  mit  jedem  Kahn  ins  Meer  fah- 

ren, aber  man  wird  nicht  mit  jedem  in  dn 
Hafen  zurückkommen. 

8  Mit  leckem  Kahne  muss  man  nicht  ins  Meer 

fahren. 

9  Wer  einen  Kahn  auf  dem  Teiche  rudern  kann, 

kann  noch  kein  Schiff  über  das  Meer  steueni. 

Die  Bussen:  Es  kann  einer  auf  der  Kljasma  gwobi^ 
fahren ,  der  auf  der  Wolga  untergeht.   (AUmanm  V,  ISO-; 

10  Wer  im  Kahne  sich  überm  Wasser  h&It,  muss 

sich  noch  keinen  Schwimmer  nennen. 

11  Wer  in  zwei  Kähnen  zugleich  ß^rt,  kann  leicht 

Schiffbruch  leiden.  —  Heinsberg  11',  118. 

12  Zu  einem  kleinen  Kahn  braucht  man  nur  kleine 

Ruder.  —  AUmann  V.  101. 
•13  Der  kann  im  Kahne  stehen  I  —  A'Jri*,  3852*. 
•14  Göt  im  Kähne  stan.  —  Riche$.  106;  Schütte,  11,  W. 
Bei  Frauen  beliebt  sein. 
Fn.:  Aroir  du  talent  pour  lea  femmes. 

Kai. 

l  Zwischen  Kai  ^  und  Schiff  geht  viel  verloren. 

')  FluBs-  oder  Seenfer,  zum  Landen,  Ein-  und  Aut- 
laden eingerichtet.  In  den  norddeutschen  ManoUin- 
dem  helsst  Kai,  Kaje.  Kaideioh,  einBeioh,  iderUalsr 
einer  beschädigten  SteUe  einstweilen  anfgeftthrt  ist,  also 
Damm.  (Grimm,  V,  3b.} 
IIoU. :  TuBscben  de  kaal  en  bet  schip  gaat  er  tmI  rsrioiSB- 
(Harrebomee,  I,  36d».; 

•2  Er  (es)  ist  zwischen  Kai  und  Schiff  ge&Ueo. 
HoU.:  Het  is  tnssohen  kaai  en  schip  gevnltaB.    (Earre- 
bomie,  I,i&i\) 


1093 


Kaiu — Kaiser 


Kaiser 


1094 


*Kain's  Keule  ist  ihr  Ilciligthum. 

Htrb*rgft   schildert  damit  am  Tag«  Pauli  BokchruiiR 
dio  VerfolKungisttcLtigen. 
ftfTAffi.  ;KaiuoTak4vlIdaost.  —  Neohei  jib^tljomu  Kainptn. 
(öelakovtky,  17.) 

yaiphft«. 

•Sich  hei  Caiphas  fewer  wermen.  —  Fiscbcr,  /»%«/- 
ler,  686, 1. 
Kaiser. 

1  Dem  Kaiser  f  was  des  Kaisers  ist.  —  KM'lnH,  S56. 

Lot.:  CaeBaribut  conaum,  •oWit«  vota  Deo.    (KitHt^tn .  "AS^.) 

'2  Den  Kaiser  macht  das  Ueer.  —  tiTaf,  38. 7. 

wie  daa  Ueer  den  Kaiier  wählt,  eo  gebietet  or  über 
dasselbe. 
J/Ai/..-  Den  keiaer  macht  daz  hecr.    (Itanitlt,  307,  \'i.) 

'6  Der  alte  Kaiser  lebt  noch.  —  K\$t\ein ,  3S6 ;  sim- 
rock  ,  5368. 

4  Der  Kaiser  bezahlt  alles.  —  Uhn-ngel.ll.  122. 

5  Der  Kaiser  bringt  das  Ueleit  mit  sich.  —  Pisiur.. 

r,  47;  Eiatmhart,  630;   Uerlim.  II,  13;   llilli'hruHA,  'J4i; 
KifcUin.  357;  Simrock.  5356;  Graf.  2a.  32. 

Unter  Geleit  wird  hier  das  Keclit  Teratanden,  einem 
andern  Sicherheit  auf  der  Strasse  wider  alle  ungcbUhr* 
liehen  Anfälle  ku  leisten,  ein  Recht,  das  seinen  Vr- 
aprung  in  drn  Fehdexoiten  des  langen  Zwiscbnureicbb 
hat.    (8.  Majestät.) 

6  Der  Kaiser  hat  kein  Kccht  über  des  Älenschen 

Leib.   —   (iraf,  350,  375. 
Jih/i. :  Der  kelser  bat  kein  recht  über  des  menschen  üb. 
(Srnckenöery ,  Kl.  Kaiaerr.,  II,  M.) 

7  Der  Kaiser  hat  lange  Iländc  und  starke  Arme. 

—  Iltrtram  ,  64. 

8  Der  Kaiser  hat  Macht,  Friode  und  (Jiiiadc   zu 

thun. —   Graf,  397.614. 
Das  Lasdesoberhaupt  hat  da«  Uegnadignngarecht. 
Itk't.:  Der  keyser  hod  macht  frede  nnn  guade  cau  thonde. 
(Kt.  Kaiierr..  II,  H9,  3.; 

9  Der  Kaiser  hat  mich  lieb  und  wcrth;  wo  wäre, 

der  mich  nicht  begehrt,  spricht  der  Pfennig. 

—  SimrOik,  7835. 

10  Der  Kaiser  ist  jdier  Aeltorn  Vormnnd.  —  /vin. 

//,  97;  llcnittch.   875.  .W;  .Sni/rr,  24»;  KOrlr,  3255;  Sim- 
riKk.  5364 ;  CraJ .  IJJ  ,  Ui7. 

D.  h.  das  StaattiOberhaupt  übt  ein  Oberanfaichtsrccht 
über  die  Krsiehung  und  schUtxt  die  Pflegebefohlenen 
gegen  ctwaiKC  Ungebubr  ihrer  Aeltem  und  Vormünder. 

11  Der  Kitiser  ist  auch  nur  ein  Mensch. 

In  SiebenbtJrfion :  Vch  der  Klser  äs  nor  a  Mftinjtsch. 
(Sc/'U*tfr.  lllh.) 
Fr:.:  L'empereur  n'eet  qu'un  bomme.    (L^roux,  II,  61.J 

12  Der  Kaiser  ist  da«  (ieleit  selbst. —  /:«**•<««,  357. 
\'6  Der  Kaiser  ist  dem  mindesten  gleich,  wenn  er 

unrecht  thut.  —  Graf.  l'86.  24. 

D.  h.  er  wird  ebenso  mr  Verantwortung  gezogen,  wie 
der  Niedrigste;  denn  ein  vernünftige«  Vulk  wählt  sich 
keinen  Kurften,  am  «ich  von  ihm  tyrannisircn  zu 
lassen. 
Mkd.:  Der  ke>ser  ist  dem  inineten  gleich,  tut  er  unrecht. 
(Kl.  Kaixnrr.,  II,  117.; 

14  Der  Kaiser  ist  der  Stärkste,  ir  ist  aller  andern 

Hon-,    —    Graf.  4Srt.  4. 

15  Der  Kaiser'   i^^t  ein  Vater  des  Rechts.  —  Graf 

17.  201. 

')  D.  i.  der  Träger  der  hüchsten  Staatsgewalt,  durch 
den  drr  Uesammtwille  xum  Anadruck  kommt.    (S.  Ge- 
setz 16.> 
Uhd,:  Der  keysir  ivt  eyn  vatir  des  reobtiu.     ;ttrtlt'/,   II, 
20,  »>{Ji».; 

16  Der  Kaiser  ist  ein  Vater  ilci<  Reichs.  —  Gra},  28.  6. 

.VAJ.;  Der  kayser  ist  vater  des  reichs.    (H'int'tcr.   KU'ht- 
y'ei'j,  iXb,  I,  'i.) 

\  7  Der  Kaiser  ist  Herr  über  Könige.  —  Graf.  4*6,  s. 

IS  Der  (deutsche)  Kaiser  ist  Herr  über  Könige, 
fler  Spanier  über  Pfenle,  der  Franzose  über 
Ksel  und  der  Engländer  über  Teufel.  —  Viftur.. 

M,  41);  .Nfi/<ir,  219. 

Ks  möge  hier  auch  ein  Japanisches  äprichwurt  eineu 
Platz  liuden,  welches  daran  erinnert,  das«  der  Japan!- 
fobe  Kaifer  au  den  Grossen  seines  Reichs  tu  einem  ähn- 
lichen Verhältnisse  steht,  wie  einst  der  deutacbe  Kai- 
ser gesunden  hat,  nämlich:  „£a  muaa  ichlecht  um  den 
Kaiser  stehen,  wenn  der  Satzuma  zwei  Jahre  aasMeibt.** 
Nach  der  Keichsverfassung  de«  japanischen  Beioha  aoll 
jeder  Edelmann  täglich  den  Huf  des  Taikuus  (Wahl- 
kaiser«)  in  Yeddu  besuchen,  um  auf  Begabr  »alBm 
Kath  £u  ortheiltU)  aber  viele  Daimios  (fidelleaU)  bM- 
bcn  jahrelang  auf  ihrtn  Gebieten  und  begnttgen  eleta, 


ihren  Erben,  der  noch  ein  Kind  sein  kann,  oder  ihre 
Gemahlin  in  Yeddu  als  Geisel  zurückzulassen.  Der 
Fürst  von  Satzuma,  einer  der  24  Kurfürsten  oder  Kaiser- 
wühler, der  im  obigen  Sprichwort  erwähnt  ist,  pflegt  su- 
gar  sein  Misfalleu  der  Begierung  durch  Fembleiben 
von  der  ilauptstudt  auszudrücken.  Und  der  Glanz  seiner 
Abwesenheit  wirkt  so  stark,  dnss  obiges  Ijandessprich- 
wort  entstanden  ist.  (\fili.  Politische  Mytltrif-n  vom  Hoff 
von  Yeddo  im  Pionnier  Ton  K,  Htimen,  Boston  1963, 
Kr.  12.; 
Fr»,:  L'empereur  d'AIlemagne  est  le  roy  des  roys;  le  roy 
d'Espague  roy  des  homnies,  le  roy  de  France  roy  des 
änos,  et  le  roy  d'Anglcterro  roy  des  diables.  (Hohn 
I,  33.; 

19  Der  Kaiser  ist  Richter   über  alle  andern  Rich- 

ter. —  Graf.  2H.  25, 
Denn  alle  andern  sprechen  nur  als  seine  Stellvertreter 

und  in  seinem  Namen.     (S.  König.) 
J/Arf.;  De  keyser  cyn  riehter  ys  ouer  alle  ander  richtere. 

( Lappe  Hfl  f  ry .  19;<,  1.; 
BOhm.:  KrAlov»k.f  vjfrnk  ncpodl^hä  soudu.  (Cehtkorsly,  342.; 

20  Der  Kaiser  setzt  dem  Vogt  den  Biinn.  —  Graf.  2«. 

Der  Dann  ist  die  llefugniss  mit  Ordnungsstrafen  und 
HUlfsvoUstreckung  reehtsfOrmlich  Gehorsam  zu  erzwin- 
gen. Dies  Keclit  an  des  Menschen  Leib  zu  sprechen, 
die  Kache  mit  dem  Schwerte,  ist  ein  küuigliches  Recht 
und  konnte  nur  von  dem  gettbt  wonlen,  der  von  dem 
Könige  den  (ierichtsbann  erhielt. 
Mhd.:  Der  keiscr  setzet  dem  voget  den  Ban.  (Gau/ip ,XI.  :>].) 

21  Der  Kaiser  sitzt  an  Gottes  Statt  des  Menschen 

Schirmer.     (S.  König.)  —   Graf,  27,  2. 
y/id.:  Der  keiaer  sitzet  anfgotes  sut  dez  menschen  schirmer. 
(Endftiiann,  IV,  8,  231.; 

22  Der  Kaiser  soll  Kaiser  sein,  so  lange  er  recht 

thnt.   —  Graf.  2H6,  23. 

Die  Deutschen  haben  nie  unorkAiint,  dasii  ihre  Für- 
Rtcu  eine  absulute  (iowalt  über  sie  üben  können.  Nach 
dem  dentifchon  Becht  steht  das  Gesetz  über  dem  Kö- 
nige. Was  da«  Volk  boHchlie^st,  wird  vom  Könige  be- 
stätigt. Und  die  bescbrunktv  Iii>hR  königlicher  Gewalt 
und  Macht  wird  auch  durch  daa  obige  tsprichwurt  aua- 
gedrUckt.  Nur  su  lange,  all  er  recht  thut,  soll  er  Kai- 
ser sein. 
Mhd.:  Der  keyser  lol  keyser  aeyn  diwile  er  rocht  thut. 
(KL  Kaiffrr..  II.  117.; 

23  Der  keyser  ligt  krangk,  den  pfaffen  ist  die  weylc 

langk,  Herzogk  moritz  legt  sich  in»  feldt, 
der  gefangne  Churfiirst  zog  heim  vnd  hett 
kein  geldt,  do  kam  der  margkgraff  mit  sey- 
ner  leren  daschen,  die  pfaffen  soltens  imfoll 

vassen.   —   Lawndorf,  Jahrbuch,  36T. 

24  Des   Kaisers   (beschworene    haben   des  Kaisers 

Mund  mit  dem  Urtheil.  —  Graf.  4u,  los. 

Der  Spruch,  den  die  Schöffen  thun,   ist  so  gut  wie 
de^  Kaisers  hprueh ;  der  oberste  Vortreter  des  Bcchts 
spricht  durch  sie. 
Mhd.:   Des  keiscra  gesworn   bunt  der  keii<ers  munt  mit 
dem  urteil.    (Kndemann.  I,  36,  32.; 

25  Des  Kaisers  Knecht  soll  über  ihn  kein  Urtheil 

geben.  —  Graf,  436,  i'$s. 

In  Bezog  auf  die  Zuständigkeit  dea  Gerichts,  welche 
▼&n  verschiedenen  Umständen  abhängig  war.  Das  obige 
Sprichwort  weist  darauf  hin,  dass  die  Partei  persön- 
lich dem  Ortariohter  unterworfen  sein  mnss  und  dass 
vin  Höherstehender  sich  nicht  vor  Bichtern  niedern 
(Standes  au  verantworten  nOthig  habe,  wie  die  Priester 
nicht  vor  Laienrichtern  ( a.  Affen  8—10 )  und  Kdelleute 
nicht  vor  dem  eines  andern  Kdelmanns  (s.  Edelmann  12). 
„Des  Keysera  Knecht  sali  nicht  oerdell  geven  over 
eme.'*     (Steinten,  I.  1746.; 

26  Des  Kaisers  Recht    soll   gemein   sein.   —  Graf, 

17,204. 
MkJ. :  Des  keiaera  recht  aal  gemein  ain.  (EndematiH,  II,  72.; 

27  Des  Kaisers  *  redlicher  Wille  ist  Recht.  —  Graf. 

17,  15». 

■)  Als  Vertreters  der  Gesammtheit;  denn  nur  als  sol- 
cher teUt  er  die  Beohte.    (S.  König.) 
iihd.:  Des  keisers  redvliche  willo  is  ein  recht.     (banitU. 
217,  4;  Spanyenhrrg,  114,  6.; 

28  Eines  Kaisers  Wort  darf  man  nicht  drehen  oder 

deuteln.  —  Graf,  26, 18. 

Anaiprauh  Kaiser  Konrad's  III.  bot  Gelegenheit  der 
Belagerung  TOB  Weintberg.  Der  Kaiser  hatte  den  Frauen 
erlaubt,  ihr  Liebatee  mfUanobDen';  ala  aie  nnn  ihre 
Alinner  hinanetrugan,  wollte  die  Umgebung  des  Kaiiera 
darin  eine  MiadeotUDg  der  Winle  desselben  finden.  So, 
aagt«  man,  sei  du  7enprechen  dea  Kaisers  nicht  lu 
▼entahen;  worauf  aber  Konrmd  antwortete:  „Eines  Kai- 
■en  Wort  will  aich  nicht  gebOliren  an  trehen  oder  su 
donteln.**    (Zinkpre/,  I,  M.)    (8.  Fflratenwort.) 

29  £a  ist  niemand  Keiser   noch  Bapst  vmb  des 

nunens  willeB.  —  Klingen,  9»^,  t. 

69* 


1095 


Kaiser 


Kaiser 


1096 


len  Allen  geene  keiiere  wesen.    (Harre- 


30  Es  kann  nicht  jeder  Kaiser  sein. 

Wie  in  den  Sprichwörtern  der  DeutKchen,  ao  Bpiclt 
•ach  in  denen  der  Bussen  ihr  Kaiser  (Zar)  eine  hervor- 
ragende Bolle ,  und  er  tritt  in  den  verschiedensten  Be- 
ziehungen darin  auf:  Es  ist  nicht  joder  Kaiser,  der  die 
Ocneralsuniform  trftgt.  Der  Kaiser  ist  nicht  einmal 
streng,  aber  der  Gutsherr  ist  ein  Tyrann.  Fttr  den  Kaiser 
ist  auch  der  Sterlet-Kayiar  nicht  su  theuer.  ( Der  Sterlet 
ist  eine  besondere,  den  kostbarsten  Kaviar  liefernde 
Störart.)  Auch  der  Kaiser  herrscht  nur  im  Saal,  denn 
seine  Kammerdiener  herrschen  im  Vorsaal.  Auch  des 
Kaisers  Barke  kann  nicht  höher  gehoben  werden,  als 
bis  xnm  höchsten  Bassin.  (Dies  Sprichwort  besieht  sich 
auf  die  Schleusenwerke  bei  WyschnU  Wolocok,  welche 
auf  der  durch  Peter  I. ,  mittels  Verbindung  der  FltLsse 
Zna  und  Twerca  begrtlndeten  Waaterstrasse  «wischen 
dem  Kaspischen  Meere  und  der  Ostsee  die  Barken  von 
Becken  lu  Becken  stationswelse  emporheben.  Die  Stadt 
zieht  ihre  Hauptnahrung  aus  der  Durohschlensung  dieser 
Barken,  die  alljtthrlioh  diese  Waaseratrasse  passiren, 
und  aus  dem  Zwischenhandel,  der  mit  diesen  schwim- 
menden Waarenlagem  unterhalten  wird.)  Was  von 
einem  Kaiser  kommt,  ist  ein  OrossfUrst.  Wenn  der  Kai- 
ser eine  Uniform  trftgt,  ao  trftgt  er  die  einea  Generale. 
Des  Kaisers  Schwert  hat  nur  eine  Schneide ,  des  Edel- 
manna  Schwert  iat  aber  sweischneidig.  Vor  dea  Kaisers 
Katze,  auch  wenn  sie  todt  ist,  nimm  den  Hut  ab.  Des 
Kaisers  Ofen  wftrmt  auch  nur,  wenn  er  geheizt  ist. 
Molke  des  Kaisers  Kuh  wie  du  willst ,  du  wirst  doch 
keinen  Wein  herausmelken.  Wenn  des  Kaisers  Hengst 
des  Bauern  Stute  sieht,  belegt  er  sie.  Auch  der  Kai- 
aer  schttttelt  sich,  wenn  er  das  Fieber  hat.  Auch  der 
Kaiser  hat  aein  Bein,  woran  er  nagen  muss.  (AUmann 
V,  77.  78.  7a,  81,  1)2,  97,  99,  101,  110,  128;  VI,  4» 
u.  501.)  (8.  Zar.) 
HoU.:  Wü  kunnen 
bomee,  I,  391^.; 

31  Es  war  kein  Kaiser  ie  so  reich,  an  Gedanken 

war  ich  ihm  gleich. 

32  Kabbele  dich  nicht  um  Kaisers  Bart.  —  ndm- 

berg  !V,  75. 

33  Kaiser,  König,  Edelmann,  Bürger,  Bauer,  Bet- 

telmann.    (Köthen.) 

34  Kaiser  und  Könige  haben  das  gemeine  Becht 

gemacht.  —  Graf,  n,  203. 
MAd. :  Dy  keyaer  vnd  dy  konynge  haben  dz  gomeyne  recht 
gemacht.    (Nering,   V,  53;  Zöpjl,  II,  414,  6,  l.; 

35  Keyser  zu  werden  ist  ein  schwere  Sach ,  nichts  zu 

seyn,  kanst  werden  alle  Tag.  —  Zinkijref,  lll,  76. 
Lat.:  Non  facile  Caeaar,  aed  nihil  eaae  poteat.    (Zinkyref, 
III,  76.; 

36  Lasst  den   Kaiser  seines  Bildes  gewaltig  und 

Gottes  Bild  gebt  Gott  —  Graf,  iA,  in. 

Mhd. :  Latet  den  keiaer  ainea  beldea  geweldich  vnde  godea 
beide  göret  gode.    (Homeyer,  II f,  42,  5.; 

37  Man  soll  dem  Kaiser  geben  (lassen),  was  des 

Kaisers  ist.  —  Agricola  II,  aob;  Matlh.  n,  11;  Zeh- 
ner, 483;  Schulze,  S25;  Simrock, 5562;  Braun,!.  1781. 

Böhm.:  Co  ciaafoTO  ciaafi,  co  bosiho  bohn,  acertaeutre 
bnbu.    (Öelakovsky,  18.^ 

Dan.:  GiTor  kejaeren  det  kejaeren  hffrer  til,  og  Gud  det 
Gud  h0rer  til.    (Prov.  dan.,  335.; 

Frz. :  H  faut  rendro  &  Cdaar  ce  qui  est  &  C^sar,  et  k  Dieu 
oe  qui  est  ft  Dieu.    (Leroux,  II,  30;  Kritsinger,  115^.; 

Moll.:  Geef  den  keiaer,  wat  des  kaiiers  is,  en  Gode,  wat 
Gods  is.    fHarrebomie,  I,  391^;  Bohn  I,  333.; 

Lat.:  CaesariDus  censum.  solvite  vota  Deo.  (Binder  1, 1.50; 
//.  393;  Fhilippi,  I,  67;  Schreger ,  46;  Seybold,  61  n.  72; 
Sutor,  332.) 

38  Mit  dem  Kaiser  kommen  nicht  alle  weit  mit. 

39  Most  doch  des  Kaysers  Koch  sterben,  der  kout 

gutte  fette  Suppen  machen.  —  Mri,  lll,  9. 

40  Nur  einer  kann  je  Kaiser  sein.  —  Eitelein,  3i6; 

Simrock,  5361. 

41  Vor  dem  Kaiser  darf  man  keine  Zweifel  rächen. 

—  Graf.m.  669. 

Jedes  Erkenntniss,  das  nicht  von  vornherein  nichtig 
ist,  wird  in  dem  Augenblick,  da  es  mit  keinem  ordent- 
lichen Bechtemittel  mehr  angefochten  werden  kann, 
rechtskrftftig,  und  eine  in  dieser  Weise  in  letzter  In- 
atanz entschiedene  Sache  ist  fUr  immer  beendet. 
.Vhd.:  Vor  dem  kayaer  aal  man  koynen  tzwifel  rechin. 
(Sfnckenberg ,  /,  4.; 

42  Was  der  Kaiser*  erlaubt  hat,  darf  man  thun. 

—  Graf.  17 ,  200. 

D.  h.  daa  Gesetz  ( a.  d.  16).: 
Mhd.:  Waa  der  Keiaer  irloubet  hat,  daz  mag  man  thun. 
(Endemann .  IV,  11 ,  234.; 

43  Was  der  Kaiser  heisst,  hat  Vorgang.  —  Graf, 

432.  257. 

Bei   den   altdeutschen  Gerichtstagen  wurden  einige 
Sachen  in  der  Art  bevorzugt,  daaa  aic  immer  vorweg 


verhandelt  werden  mosstan;  nlmlich  Stteitiskeitoa ,  die 
daa  Wohl  dea  Staate  und  andere  giemeine  Gcnoaaea- 
schafteu  angehen,  weil  „der  Känig  flberall  obenaii  eitsa**. 
Daa  gleiche  Becht  genoasen  hfUfloaa  PereoiMii,  Witwen, 
Waisen,  Kirohengbter ,  Priesfeer,  Wallfaltrar,  WshTloie 
u.  a.  w.,  denn  „sie  sind  des  Königs  Mandel*^  (tUektkofen, 

7,  12.; 

Mhd.:  Waz  der  keiscr  heizzet,  daz  hat  fargang.  (Emdtmuimn, 
IV,  n,  235.; 

44  Was  der  Kaiser  nicht  hat,  soll  niemand  haben. 

—  Graf,  43,  156. 
ithd.:  Waa  der  keyaer  nicht  haben  aal,  daa  emnag  nTnuuit 
habin.    (Senckenbera ,  IV,  8.; 

45  Waa  der  Kaiser  Unrechtes  weiss,  soll  er  rich- 

ten ohne  Klage.  —  Graf,  425.  211. 

Der  oberate  Wftohter  des  Bechts  soll  diu  Unrecht  be- 
aeitigen,  wo  er  es  findet.  WUirend  dm«  Sprichwort: 
Wo  kein  Kl&ger,  da  kein  Bichter,  eich  «nf  da«  CivU- 
rocht  besiebt,  hat  daa  obige  wol  daa  Strafrecht  !■ 
tiinne,  wo  der.Kaiaer  durch  den  Staatsanwalt  daa 
Beohtainterease  der  Geaellachafl  vertritt.  Der  Umstand 
Indcss ,  dass  den  Bichter  aus  Ermangelung  eine*  Klage- 
antrags seine  Gebühren  (Bnssantheil)  fehlgingen,  be- 
wirkte schon  zeitig  die  Bestellung  einea  Öffentlichen 
Klftgers  in  Fällen  von  Voraats  und   Gewalt  oder,  wie 


Der  Kai- 


bei  Fremden,  jsinsotireitnng  von  Amrs  wegen.  iJ 
ser  richtet  ohne  Klage ,  wenn  er  die  Wahrheit 
Mhd.:  Waz  der  keiser  unrechtes  weiz,  das  lal  er  richten 
ane  clage.    f Endemann,  IIJ,  21.; 

46  Was  man  ohne  den  Kaiser  thut,  bleibt  unstet. 

—  Graf,  »4,  172. 

Eine  Uebertragung  des  Besitzes  von  liegendem  Gut, 
die  nicht  vom  Gericht  erfolgt,  war  nngOltig. 
Mhd.:  Waz  man  machet  ane  den  keiser  daz  ia  unstete. 
(Kl.  Kttiserrecht,  II,  11.; 

47  Was  man  vor  des  Kaisers  Antlitz  thut,  bleibt 

unbefleckt.  —  Graf,  94,  I7i. 

Der  Besitz  von  liegendem  Gute  konnte  nur  im  Wtg» 
des  ErbgangcB  oder  durch  öffentlichen  Verkauf  an  aa- 
dere  übergehen.  Es  musste  vor  des  Kaiaera  Antlita,  d.  h. 
im  gerichtlichen  Wege  geachehen.  War  eine  Uebertia* 
gung  von  Grundeigenthum  in  dieser  Weiae-  erfolgt, 
dann  war  sie,  was  daa  obige  Sprichwort  aagt,  onba- 
fleckt  oder  unanfechtbar. 
Mhd.:  Waz  man  vor  des  keiaers  antlitze  tut  daa  belibat 
vnbeflecket.    (Kl.  Kaiterrecht,  II,  52.; 

4S  Wen  der  Kaiser  adelt,  der  gemesst  auch  des 
Kaisers  Adel.  —  Velri,  II.  623;  //nii«cA,  790.  7; 
Vitiw.,  II,  10;  Eisenhart,  45;  E»tor,  /,  986;  Sauer,  JH. 
Iiaiebrand,  31,  39;  .Simrodk,  5S60;  Graf,  34,  91. 

Bei  Htnisch  mit  dem  Zusatz:  „wenn  or  gleich  ni^t 
edel  ist  von  geburt."  Besonders  gegen  die  Vorzüge, 
welche  die  Adelichen  von  Geburt,  bosondara  wenn  ria 
eine  Beihe  von  Ahnen  an&nweiaen  haben,  gegen  dil 
erat  in  den  Adelstand  Erhobenen  geltend  au  maehM 
suchen  oder  zu  haben  vermeinen.  Wer  vom  Kaiaer  iz 
den  Adelstand  erhoben  worden  ist ,  will  daa  SprtchwtlH 
sagen,  soll  auch  alle  Vorzüge  und  Bochte,  weldiesl 
dem  Adel  verbunden  sind,  ebenso  genieaaen,  wie  dit« 
jenigen,  welche  aus  altadeliohon  Häusern  entaprossiB 
aind,  weil  ihnen  aonat  ihre  Standeaerhobung  nichta  faal» 
fen  würde. 

49  Wen  der  Kaiser  ^  an  seine  Stelle  setzt,  der  hat 

des  Kaisers  Gewalt.  —  Graf,  404,  15. 
')  D.  i.  daa  Oberhaupt  des  Landes.    (8.  Bichter.) 
Mhd. :  Wen  der  keiser  setzet  an  sin  atat ,  der  hat  dea  kei- 
aers gewalt.    (Endemann,  III,  14,  206.; 

50  Wen  der  Kaiser  ruft  und  er  antwortet  nicht, 

der  hat  sich  todt  gemacht,  —  Graf,  iSO;  Ende- 
mann.  I.  30. 

Wer  der  gerichtlichen  Ladung  ohne  genügende  Ent- 
schuldigung nicht  Folge  leiatet,  wird  als  Kliger  abge- 
wiesen, als  Beklagter  wegen  Ungehorsam  (in  contoma- 
ciam)  verurtheilt. 

51  Wenn  der  Kaiser  erscheint,  beginnt  die  Messe. 

In  Finnland:  Wenn  der  Kaiaer  vorübergeht,  büokaa 
sich  die   Fichten  und  die  Gewttsser   rauachon.    (Ber- 
tram, 74.;, 
IIoU.:  Als  koizor  Karl  erin  is,  dan  is  het  mia.     (Harrt- 
bomie,  I,  391-».; 

ö2j.Wenn  der  Kaiser  stirbt,  setzt  sich  der  König 
in  den  Sattel.  —  iHstor.,  V,  48;  Hillehrani.lV^. 
Eisenhart,  «24;  Saüvr,  253;  Eiselein,  857  u.  440;  Sim- 
rock. 5359;  Körte.  325i;;  Graf,  486,  8. 

Unter  König  ist  hier  die  fürstliche  Person  veratandeo, 
welche  noch  bei  Lebzeiten  des  Kaisers  von  den  Kar^ 
forsten  zu  dessen  Nachfolger  in  der  Begiemng  erwftUt 
wird.  Daraus  ergibt  sich  die  Bedeutung  des  Spricli- 
worts  von  selbst,  die  dabin  geht,  daas  die  WaM  sad 
Krönung  zum  römischen  Künigc  auch  die  kaiaerUeha 
wurde  schon  nach  sich  ziehe  und  jener  nach  d«m Tode 
des  Kaisers  die  Kegierung  sofort  antreten  künns ,  fhlla 
der  neue  Kaiser  nicht  etwa  noch  mlndeijührlf  laL  ^ 
Frs. :  Le  pape  ne  peut  mourir.  —  Le  roi  est  aort,  vifs 
le  roi.    (Lerwx,  I,  25.; 


1097 


Kaiser 


Kaiserfahrt — Kaiserlich 


1098 


53  Wenn  des  Kaisers  Sohn  in  die  Schule  geht,  ist 

er  wie  jedes  andere  Kind. 

Kein  Ansehen  der  Person I  Oder:  er  muss  so  gut  von 
Tom  anfangen ,  wie  der  Hohn  des  ärmsten  Unterthancn 
und  es  kostet  ihm  diesolho  MUhe.  Kr  muss  selber  ler- 
nen und  selber  denken.  Niemand  kann  dies  fUr  ihn; 
anf  diesem  Gebiet  hört  die  Bedienung,  hören  Standcs- 
untersohiedo  aa£ 

54  Wer  des  Kaisers  Mund  hat,  mag  sich  den  Ge- 

nossen wählen.  —  Graf ,  4li ,  llG, 

Die  SobOffenbank  hatte'das  Bccht ,  sich  selbst  lu  er- 
gftusen.    (K.  SchOffenstuhl.; 
ifAfi. :   Wer  des  keisers  munt  hat ,  der  mag  sineu   gcnox 
kyscn.    (Endp.inann,  /,  10,  Vi.) 

55  Wer  mit  Kaisern  den  Ball  trägt,  der  zum  Hen- 

ker den  Strick  trägt. 

56  Wer  sicli  vor  dem  Kaiser  versäumt,  kann  sich 

nimmer  erholen.  —  r.raf,  443 ,  357. 

Von  den  nachtheiligeu  Rechtsfolgen ,  yrt-lch«  das  Aus- 
bleiben Tor  Gericht  hat,  namenthoh  far  die,  welche 
der  dritten  Vorladung  keine  Folge  leisteten.  (S.  &(i, 
Dreimal  6  und  (.iorielitstag  2.) 
JfArf.:  Wer  sich  Tor  dem  keyser  versumct,  der  mag  sich 
de«  nrmer  horholn.    (S^^nck-nbfty ,  I.  1^.; 

57  Wer  wie  ein  Kaiser  lebt,  kann  wie  ein  ßcttler 

sterben. 

58  Wie  dich  der  Kaiser  findet,  so  richtet  er  libcr 

dich.      (  S.  Finden  4.^.)  —   (iraf.  40» .  m. 
m<L:  Alx  dich  der  kciscr  iiudet,  als  richtet  or  von  dir. 
(Kndemann,  64,  104.; 

59  Wie  sich  der  Kaiser   helt,    so  folgt  jhm   alle 

Welt  —  »misch.  1171  ,  45. 

60  Wir  können  nicht  alle  Kayser  werden.  —  fiiutcr, 

III.  11«;  LfhmauH.  II,  888,  302;  Sutor.  1001. 

61  Wo   der  Kaiser  die  Wahrheit   weiss,   mag  er 

richten  ohne  Klage.    (S.  45.)  —  Gruf,  -js,  3U;  98 

II.  43:>.  S13. 

62  Wo  der  Kaiser  hinkommt,   da  steht  ihm  das 

Recht  offen.  —  /»i*f»r.,  A,  7;  Eitcnhart,  tfjs;  Unit'- 
hniiid  ,  240 ;  FAscIctn ,  357 ;  Siinrock .  :45». 

Dies  Sprichwort  fand  bei  der  Kinrichtuug  Deutsch- 
lands schon  in  der  Periode  der  Ictstcn  Kaiser  keine 
Anwendung  mehr ;  es  erinnert  nur  noch  an  dir  Zeiten, 
in  denon  die  Kaiser  din  Gerichtsbarkrit  allein  Über  das 
ganze  Volk  oder  nur  über  die  unmittelbaren  Reichs- 
gliedcr  nni<Ubtcn,  oder  durch Pfahgrafen  ausüben  lifssen. 
Zur  bessern  Handhabung  der  Gerechtigkeit  roistf>n  die 
Kaiser  in  Deutschland  herum,  um  den  Parteien  Gelegen- 
heit zn  gehen,  sich  unmittelbar  an  sin  zu  wenden. 

63  Wo  nichts  ist,  hat  der  Kaiser  das  Recht  ver- 

loren. 

Schenthafl  parodirt:  Wo  nichts  ist,  hat*s  der  Kaiser 
recht  verloren. 

64  Wun  ich  Kiser  wer,  wil  ich  de  Bater  mät  dem 

Liil'fel  iösstn,  hat  der  Zegun  gc»6gt.    (Suhcw- 
bürg. -Stichs,  j  —  Schitftcr,  1059. 

Wenn  ich  Kaiser  werde,  will  ich  diu  Butter  mit  dem 
Tidffel  essen,  sagte  der  Zigeuner. 

•65  A  wird  em  Kaiser  wull  nich  auscm  Lande  fei- 
len. —  lUAiiiion,  24J. 

*66  Af  den  oalde  Kisor  los  liwen.    :'Skitcubür(i..sitciis.j 

—  /■'nimr/iiiriH,  V,  3"2."i,  259. 

•67  Auf  den  alten  Kaiser  beten. 

„Üo  bat  (betete)  ich  weder  nmb  das  Zeitliche  noch 
ewige,  sondern  betete  auf  den  alten  Kaiser  hinein  wie 
ein  ▼iehe."    (Sim/ifir.,  I,  3\yj.) 

*68  Auf  den  alten  Kaiser  borgen  (zechen,  zehren). 

—  Etsvlrtn.  33»: ;  SchnwUtr.  II,  335. 

I>.  i.  ohne  au  das  Bezahlen  su  denken. 
Fr».:   Emprunter  pour  nu  pas  rcudre.  —  Mauger  et  boirc 
ä  bi>n  ctimpte.     (SUin^hetlel.  413.J 

•f.9  Auf  den  altm  Kaiser  dahinleben. 

.,  Jolzt  glaub'  ich  erst  recht,  dass  er  ein  kOhnes  Sul- 
datcnherr  habe,  sein  Ijeben  wacker  dransuwogen,  weil 
er  gleichsam  ohne  Religion  und  (iutteiidieuBt  auf  den 
alten  Kaiser  hinein  dahinleben  und  seine  tscligkeit  in 
die  Schanz  schlagen  darf."  (SiiHpli'\,  I,  33(\.) 
Fr:.:  Vivro  au  jour  la  joumdc.    ( Krittinjtr ,  4U3,J 

*  70  Auf  den  alten  Kaiser  heirathen. 

„Ein  jeglicher  Kotz-  und  Hottelbuli,  ein  Jeglicher  ar> 
mcr  Taucworker  muss  ein  Weib  haben ;  sie  henrathen  auf 
den  alten  Kaiser  hinein.'*    (Alh^rtinu»,  yarre»hats.  Wi,) 

*T1  Auf  ilcn  alten  Kaiser  hinein.  —  ünmmeUhaMin, 
Sjn  itiijinefrM. 

*Vi  Auf  flen  alten  Kaiser  hinein  stehlen.  —  Chm. 
melshausen,  SpringaufeU,  IV. 


•73  Auf  den  alten  Kaiser  sündigen.  —  Jtraun,  I,  i720. 

Ohne  an  Strafe  und  Bezahlung  zu  denken.  (Strhiii'-llrr, 
II.  .3.1.V;  Wenn  ein  Ucgiarungswechsol  in  Aussicht  steht, 
ist  die  Verwaltung  in  der  Kegel  schlaff.  Der  noiiu  Kai- 
ser pflegte  beim  Autritt  seiner  Uegiorung  eine  Amiii-stio 
zu  erlassen,  auf  deren  üechnung  man  sich  manches  er- 
laubte. 
*74  Auf  den  alten  Kaiser  warten.  —  .svhnuri,  «i. 

Uf  da  alta  Kaiser  warta.  (Si'ffli-n,  4i>7.^  Auf  iem.ind 
warten,  der  nicht  mehr  kommt,  oder  auf  etwas,  für  des- 
sen Kommen  es  un  jedem  Grunde  fehlt.  Es  scLeiul, 
als  sei  diese  schwubincho,  wie  die  andern  hier  »nifefiibr- 
ten,  anf  den  alten  Kaiser  bcziiglichon  Uodeusarten  aus 
dem  Glaulton  an  die  Wiederkehr  des  alten  Kaisers 
Frindrlch  entsprungen.    (Wgl.  'irivou.   V,  :j9.> 

•75  Das  nahm'  icli  für  des  Kaisers  CJut. 
•76  Des  Kaisers  Bart  waehsoii  hüten. 

A.  Sfi'ih^r  er/Alilt  unter  andern  Volksneckereieii,  dn«s 
auf  dem  Ochfenfoldc  bei  ISeiinlieiiii  und  'i'liiuui,  unter 
dem  Bibbelstein  ein  alter  Kaiser  sitzo,  und  daxs  man, 
wenn  einer  liVireu  will,  wi»  dos  K.Visers  iUrt  wm  hst. 
ihn  dahin  führt,  sein  Ohr  an  den  Slfiii  lialtt-n  tits^t 
und  es  dann  darauf  istuSHt,  dass  dem  UffoiM'ten  linren 
und  tiehon  verKeht.  ^'kI.  .\n:eiijt'r  für  Aitml-  tii  r  itruf- 
*'•*.•«    Viiruit.  IbSit  S.  3aOr  FnimumHii  .  / 1*.  ;ii;| ,  '.'.,) 

*77  Dz  ist  nil   mit   des  keisers  gut  zu  btzah'U.  — 
Heiler.     Vsslcijung    dt-f    PatcrnunUn    (siraMiui:^    1515». 

cnii.  2\ 
•78  Er  ist  des  Kaisers  Freund  nicht. 

UuU.:  UiJ  is  das  keizers  vriond  niet.  {Unrnhniif  i> .  / ,  :s-.U  '.; 

*79  Kr  mag's  dem  türkisrhcn  Kaiser  sngtMi. 
*80  Kr  scliaut  dem  Kaiser  aus  dem  Land.     (\\riU'i. 
üsurunch.' 
1).  h.  er  schielt. 

*81  He  hett*n  düchtigen  Kaiser  an.  —  A;i'ifi,32i. 

Hat  so  viel  getrunken,  dass  er  Muth  hat  wie  ein 
Kaiser. 

•82  Kaiser  oder  nichts. 

„O  Cäsar,  o  nullo.  Diese  Worte  fiilirt  Cas.ir  Ki-rgia 
in  seineu  Kriegsfahnen.''  (Hhh^rie  r«it  Fruml^'-'-ij, 
Frankfurt  a.  AI.  MDliXVIU,  5>'.) 

*8U  Sie  sti-eitcn  über  des  Kaisers  liart  und  hat  iini 
noeh  keiner  gesehen. 

In  Olmar'a  VotktxaffrH  (Bremen  1800,  S.  l«i.'»),  wd  es 
auf  den  in  den  Berg  verzauberten  Kaiser  unii  suinen 
durch  den  Tisch  gewacliteuen  Bart  bozugen  wiid. 

♦S-i  Um  des  Kaisers  Hart  streiten.    (H-  Bart  vm  und 

K<i'l  r.:.l.)  —    h>larn\irl.  //,454;  hiirlc,  3254;    \Vui:h,uh 
II.  23.-  /;rfiiiii.  /.  171'.». 

Man  hat  gefragt,  ob  lUosc  Hcdunsart  Ti<-UoirIil   nur 
aus:   „Um  der  Geissen  Bart  streiten "   cntstaiuh-n   s«:i. 
(S.  GoisswoUe.) 
Frz.:  Ditfputer  (se  bsttre  >  de  la  chapc  ä  Tüveiiuc.     ("/-t'«- 
ihvy,  311;  Stan^'hedtl ,  413.; 
Kalssrfiüirt. 

Es    gehen    viel   Keysorsfarthen   (KuiserHimren) 
nuss  Teutschland  gen  Rom,  aber  wenig  wi<lor 
herauss.  —  llcnisch,  1436,  3;  /.i'/hhohm,  //,  W>,  U.i; 
Stmrock,  M15. 
KalBer8:ut. 

Auch    ein   Kaisergut   lässt   sieh    verzenreii.    — 
Giuil,  1<:15.  SimriKt,  5365. 

Kein  Vermugon  ist  so  gross,  dass  ce  sich  nicht  duich- 

bringen  Hesse.    Um  den  Keicbthum  sammeln  sich  nhnc- 

dies,  wie  um  eine  Lockspeise,  eine  Menge  Baubvuii«>l. 

Lat.:  Grandia  per  magnos  tenuantur  flumina  riros.    (fiual, 

161. v; 

Cnj.:  Nincs  ully  suk,  a*  mi  el  ncm  köl,  ha  nom  k^JmitUik. 
(Gaal,  Ifil.S.; 
Kalserhof. 

Kaiser,    Künig  vnnd  Fürsten   Höfe  sollen   der 
tugend  vnd  Erbarkeit  Schulen  sein.  -     H'«- 

rola  II,  SOi«. 

Kaiserin. 

1  Eine    Kaiserin    tmd    eine    Kuh    haben    gleiehc 

Schuh.      (S.  Frau  363.) 
Fr:.:  L'impöratrlce  est  ane  femmc.    (I.ervm,  11 .  «;»1.; 

3  Man  kann  eher  der  Kaiserin  ungestraft  anf  dm 
FuBS  treten,  als  dem  Feldmarscliall  Dann  au 
den  Aermel  stossen.    ((kstcrrvuh. 
3  Selbst  die  Kaiserin  ist  die  Frau  ihres  Mannes. 
Xaiaerkrone. 

Die  Kaiserkrone  ist  eine  Blume,   aber  si«?  ist 
nicht  zum  Geruch. 
KaiMtUch. 

*Sc  ist  guet  kaiserlich,  se  trait  ikn  Koiehsapfel 
am  Ullis.  —   >  ,'/7' " .  4»:.'i. 

.Sic  hat  einen  Krupt .  dui  -.iu  /.u  viiln-r^ou  liULht. 


1099 


Kaisern — Kftkelrem 


Kakerlflk^Ktlb 


1100 


XalMrn.  | 

•Einen  kaisern.  —  Fri*cU>icr^.  1957.  ' 

Nach  Frit<:h',i^r  bedeutet  der  Anidmck  dasselbe,  was 
man  liier  und  anderwärts  itutt^raen  nennt.    Nach  dem 
Krlduterttm   Pr*u***n .   I,    311  fvgl.  Frinchhitr,   S.  XIIj, 
hat  es  damit  folgende  Bewandtnias.      Vor  dem  fried- 
lAnder   Thor   lag  oin   trros^er  Stein,  der  „nsgefthr  10 
Ellen  oder  drüber"  im  L'mfange  hielt.     An  diesen  Stein,  j 
der    -proptor  eminentiam-i   der  Kaiser  hiess,  wurden  '■ 
die  jungen  Burschen ,  welche  sich  dem  Speicbergesch&ft  i 
widmeten,   nachdem  si«  sich  in  ein  hierzu   beatimmtes  > 
Buch  eingeschrieben  und  zum  mindesten  einen   Thalcr  . 
erlegt  hatten,  Ton  den  Kaufgeaellen  « solenniter .>  ge-  | 
fahret,  daran  gestosten  und  also,Tor  das  Thor  au  kommen, 
tachtig  erkannt.    Hierron  waren  selbst  die  Söhne  der 
angesehensten  Kauflente  nicht  ausgeschlossen ;  doch  wi-  ,' 
derfuhr  ihnen  fnr  ein  hnheres  Einsebreibegeld  dia  EAir«, 
dass  die  Gesellen  mit  ihren  Mänteln,  womit  sie  damals 
allezeit  gegangen ,  den  Kaiser  bedecket  und  sie  daran 
gestossen.    Von  dem  Steine  wurde  dem  Einf&Itigen  Tor- 
geredet .  ,.  doss  er  sich ,  wenn  er  den  Hahn  des  Nachta 
umb  zwölfr  Uhr  krähen  höret ,  dreimal  selbst  umbkehran 
rtolle*'.    Die  Gewohnheit  des  Kaisems  wurde  sp&ter  Ton 
den  „  Jnngens  auff  der  Lastadie''  und  in  der  kneiphöfl- 
schen  Vorstadt  ebenfalls  eingefahrt;  jene  hatten  dazu 
einen  besondem  Eckstein  bestimmt,  diese  wählten  den 
ersten  Stein,  der  ihnen  Torkam. 
KalBerreoht. 

•Er  hat   sich  ins  Kaiserrecht  begeben.  —  EUe- 

Ifin ,  35ß. 

Er  hat  sich  fttr  bankerott  erklärt,   weil   nach   dem 
Sprichwort  da,  wo  nichts  ist,  auch  der  Kaiser  sein 
Becht  Terloren  hat. 
Kaiserschnitt. 

Was  nützt  der  Kaiserschnitt,  wo  nichts  zu  ge- 
bären ist? 
Kalssrspnr. 

Es  ^eheu  viel  Keisersspur  in  Rom,  aber  wenig 
wider  hcranss.  —  Petri.  II.  246. 
Xaiserthaxn. 

1  GroBWi  Keyserthum,  grosse  Reaberey.  —  Petri, 

II,  359. 

2  Ilätt'  ich  ein  Kaiserthum,   dazu  den  Zoll  am 

Rhein,   und    war'  Venedig  mein,  es  müsst* 
verschlemmet  sein.  —  Fiachari. 
Nach  einem  alten  YolksUede.    (YgL  Ei$tltiH,  312.) 
Xalaerwort. 

1  Ein  Kaiserwort  ist  so  kräftig  als  ein  Eid. 

Worte  des  Kaisers  Friedrich  Bothbart. 

2  Ein  Kaiserwort  soll  man  nicht  drehen  und  deu- 

teln.   (8.  Kaiser  S7.)  —  Eiaelein,  358. 

3  Kaiserworte  sind  nicht  Drohworte. 
Kajüte. 

Wenn  es  regnet  in  die  Kajüte,  so  läuft's  auch 
in  die  Hütte  (der  Matrosen). 

Das   Unglück  der  Hohem  müssen  die  Kiedem  mit 
leiden. 
KAk. 

Wenn  du  an'n  Kak  *  steist,  so  will  ik  Schinner- 
knecht  wären  un  di  de  Dr§  nig  schenken. 
(HolsL)  —  SchüUe.  IV,  51. 

')  Pranger.  Schandpfabl,  an  dem  die  Missethätor  mit 
Ruthen  gehauen  wurden.  Der  beim  Pranger  angestellte 
Meisterknocht  hatte  beim  Staupbcsen  das  Becht  dreier 
Schläge,  die  er  über  die  Torgeschriebenen  geben  oder 
erlassen  konnte.  (Vgl.  Stirenburff,  99*;  Dähnert ,  212«; 
Grimm,  V,  47.) 

Kakeln. 
*1  Et  hat  sich  wähl  gekakelt;  de  Uohnder  müssen 

de  Eier  läegen.    (liedhunj.j 
♦2  He  kann  kakeln  as'n  Häxter.  —  Arm,  63o. 

Er  ist  streitsüchtig. 

•3  Hei  kakelt  wie  e  Kluck.  —  /natAiü'r ',  1843. 

Kakelt  wie  eine  (rluckhenne.  Von  schwatzhaften  Leu- 
ten.   Ueber  kakeln  Tgl.  Urimm,    V ,  48. 

•  4  Sie  kakeln  durcheinander  wie  eine  Heerde  wil- 
der Gänse. 
UoU.:   7Ai  kakelen   door  clkander  als  cen  koppel  wilde 
ganzen.    (HarrebomiH ,  /,  201  '»J 

•5  Sie  kakelt  wie  eine  Henne,  die  gelegt. 

HotL:  Zij  kakelt  als  eone  kip,  die  haar  ei  niot  kwijt  kan 
raken.     (Harrebomen,  I,  408''.; 
Kakelnest. 

♦Er  ist  das  Kakelnest.    C^'iedirlausitz.) 

Das  Nesthäkchen,   das  letzte  Kind  einex  Ehe,    der 
Xcstling. 
K&kelx«m. 

•Em  is  de  Käkelrem  god  sueden.  JhtUit.j  —  Sihüuc. 

11,  213  u,  240;  für  ^'fn•li|.•.  Firmenü'h,  111,  74,  147. 
Käkel  =  Plandermaul  tle  oaquet);   Kikelr<m=,Zun> 


;enband,  da«  Bäatclm  onieT  der  Zssge,  walekH  den 
Kindern  geltet  lu  werden  pflegt.  Die  Bedensavt  be- 
zieht sich  also  auf  eisen ,  der  Tiel  «oid  gcUaflg  spricbl 
..  Man  kann  wol  hAren  an  eren  Beden  t  dai  cm  d«  WaAA- 
rehm  nieh  ys  gcechaeden.**  (Laurtmberf  s  Rickef,  107; 
Schütz«,  II,  S4a; 

Kakerlak. 

Kakerlaken  werden  nicht  roth. 

KSkhnre. 

♦Sie  ist  eine  Kakhnre.  —  FhaeUrier*.  umo. 


himpfname  fttr  liederliche  rmisiisiMinw  ,   die  daa 
Kik  (s.  d.)  oder  den  Pranger  rerdienen.  {Dminen ,  HS*.; 


„Eine  arme  Hnre,  die  aa  Kik  gestenpct  wird. 
piUM,  508.; 


r«whv 


*He  nett  Käkstip  on  Brandmark  gekregen.  (Damstg.j 
Er  ist  am  Käk  gesUnpt  und  gebnndanzkt  worden. 

Kalandern. 

*Er  kalandert  die  ganze  Woche.  —  EiMleia.ss«. 
Zecht  und  schmavst  wie  die  Kalsndsbrtider  in  ihm 
Z  nsammenkttniten. 
Kall). 

1  Als  Kalb  geht  er  aus,  als  Ochs  kehrt  er  nadi 

Haus. 

2  Als  so  v^le  Kalver  komen  up  den  Markt,  alt 

oler  Küen.  —  Körte,  3266  u.  4070. 

Der  Tod  nimmt  alt  und  jung. 
Frz.:  Anssi  tAt  meort  Tean,  qne  TBche.    tSörtt,  3366.; 

3  Am  Kalbe  erkennt  man  den  Ochsen. 

Man   sieht  am   Kalbe  schon,  was  fSr  ein  Odu  sa 
werden  wird.    (Reintberg  II,  61 :  1'//.  37.; 

4  Am  Kalbe  schon  sieht  man,  was  för  ein  Ochs 

es  werden  wilL 
//.:   Da  Titello   si  conosce   il  boe,    che  ha   da  rasin. 
{Gaai,  844.; 

5  An  einem  vertrunckenen  Kalb  ist  viel  zu  wagen. 

—  Petri ,  W  .  16. 

6  As  't  Kalf  yersopen  is,  meckt  (, macht)  mende 

Pött  (Brunnen)  tu.   'äI«-p.;  —  Firmenid^,  I,  S89.  a. 

7  Aus  dem  Kalbe  wird  ein  Rind,  aus  dem  Buben 

ein  Laffe  geschwind. 

Mhd.:  Aus  keloem  werdent  stärkin  rinder.  (Ri»9.)  — 
Einer  küeje  kint  tnot  als  ein  rint.  (Colin.)  (Zimgtrte,  86J 

FrM. :  D*nn  Teau  on  espftre  un  boenf  et  d'une  poole  an  oesi. 
(Leroux,  /,  134;  Kritzinger,  708».; 

hat.:  Ante  fuit  Titulus,  qni  nunc  fert  comna  taaiai. 
(Philippi,  I,  33.;  —  Omnis  erat  Titulus,  qui  nnae  tet 
oomua  taums.  (Philippi,  I,  72;  Sejfbold,  415^  — QtMB 
tauxum  mctnis  Titulum  muleere  aolebas,  snb  qaa  naae 
recubas  arbore  Tiiga  fuit.    (Seybcld,  478J 

Potn.:  Za  byska  (cieica)  bedsie  oiotTÄa  (krowa  albojip 
Iowica).    (Lompa,  35.) 

8  Aus  einem  goldenen  Kalbe  wird  leicht  ein  gol- 

dener  Ochs. 

9  Aus  einem  hinkenden  Kalbe  vrird  eine  hinkende 

Kuh  (ein  lahmer  Ochs).  —  Aitmtam  ri,4Da 

Die  Bussen:  Wer  das  Hinken  des  Kalbes  litt,  «f 
das  Hinken  des  Ochsen  dulden.    (AiXwuuuk  VI,  476J 

10  Aus  einem  sanften  Kalbe  kann  ein  wütiiender 

Stier  werden. 
Holt.:  Dat  een  zoet  kalfje  is  geweest,  wordt  wel  een  stier, 
Tan  elk  gevrcest.    (Rarrebom^e,  I,  575».; 

11  Aus    Kälbern  Jagdhunde   machen   woUen,   iit 

lächerlich. 

12  Bekomestu  nicht  das  Kalb,   so  nim  die  Haut 

davon.  —  Lehmann,  &48,a8. 

13  Besser  ein  kalb  als  ein  kind.  —  HMwrfc.  sis.is. 

Das  Kalb  bringt,  das  Kind  kostet  Geld. 

14  Besser  heut  ein  Kalb  als  morgen  ein  Ochs. 

15  Bös  Kalb  wird  selten  eine  gute  Kuh. 

It.:  Male  in  vacche,  e  peggio  in  buoi.    (Bohn  1,  109.; 

16  Das  Kalb  auf  der  Wiese,  das  Schwein  in  der 

Scheuer  werden  fett  (stark)  und  thener. 

17  Bas  Kalb  findet  seine  Mutter  wohL 

HoU.:  Het  kalf  zal  sijne  mo£r  wel  Tinden ,  al  ao«  hat  lick 
te  bersten  loopen.    (Harrtbom4e,  /,  375***; 

18  Das  Kalb  folgt  der  Kuh.  —  Umitdk,  ii7l,»:5kai- 

rock,  5370.  Ä'örtr,3S59;  Graf.  59.  251;  Brom,  I.  lI». 

Je  nachdem  die  Mutter  frei  oder  (leib)elff«n 
ea  in  bestimmten  deutschen  Gauen  nach  die 
(S.  Mutter.) 
Hvll. :  Dat  calf  Toloht  der  eoe.   (Tunn, ,  :(S,  19; 

/,  375 »g 

Litt.:  Quod  vacoam  Titulus  comitetor,  res  iahai  sl 
(FaUerilffben.  6%.;  —   Vitulua   seqnitnr 


19  Das  Kalb  führt  die  Kuh. 


1101 


Kalb 


Kalb 


1102 


-20  Das  K&lb  üt  nicht  eh'  denn  die  Kühe.  ~  Umiseh, 

7M,  55.  ' 
ii  Das  Kalb  ist  wie  die  Kuh. 

In  Hindostan :  Das  K«Ib  ist  ffleicli  dor  Kuh  und  das 
Fallen  wie  sein  Vater,  wenn  nicht  ganz,  so  sicherlich 
Id  einem  Orade. 

i'2  Das  Kalb  lilsst  du.s  Blöken  nicht.  —  IkirUmiiikon.  522. 

WeniKstens  nicht  eher,  bi«  es  zur  Kuh  wird,  dann 
füngt  es  an  zu  brOllen. 

23  Das  Kalb  lernet  von  der  Kuh.  —  r.ruter.  III.  U; 

Uiimann,  //.  75,  15;  Simrock,  S871 ;  lUiwbcrii  Vll.  67. 

24  Das  Kalb  muss  der  Kuh  entgelten.  —  l^eiri.  11, 66. 
-25  Das  Kalb  muss  der  Kuh  folgen.  —  fVrn.//,66. 

Sutur.  231. 
Lal.:  Ut  vaccam  vltultts  oomitetur,  resjiibct,  etjna.    (Üu- 
tor,  231.; 

'J6  Das  Kalb  muss  oft  mit  der  Kuh  gehen.  —  Eüe- 
/in».  40u;  Körte,  3260;  Seybold.  65. 
Der  Unschuldige  mit  dem  Schuldigen  leiden. 

Ü7  Das  Kalb   muss  statt   der  Kuh   herhalten.  — 

fV(ri.i/,66. 

*i8  Das  Kalb  pflegt  nach  der  Kuh  zu  geratheu.  — 

Pitiher,  Ihtalter,  S20.  3. 
S9  Das  Kalb  saugt  nur  an  Kiner  Kuh. 
;SÜ  Das  kalb  sol   folgen  seiner  ku,  sol  es  nnderbt 

recht  gehen  zu. 
Lai.:  Vt  uaccani  uitulns  oomitetnr,  res  iubet  et  ius.   (Loci 

cii'/ii/i.,  ibi.) 
'il  Das  Kalb  wird  seine  Mutter  finden  und   sollte 
es  sich  todt  laufen. 

Von  der  Ausdauer,  mit  der  mau'eiuen  Zwecli  verfolgt. 

32  Das  Kalb  würde  doch  seine  Haut  lieber  behal- 

ten, wenn  man  ihm  auch  verspräche,  Saflian 
daraus  zu  macheu.  —  .Mituann  \',  ii4. 

33  Dass  die  Kälber  sterben,  ditran  «iiid  die  Hunde 

nicht  schuld. 
Holt.:  Het  komt  bij  het  huilen  der  honden  niet  toe,  dat 
de  kalveron  afsterven.    (Ifarrebom^e.  /,  373 1>.^ 

34  Der  ein  kalb  stilt,  stilt  auch  wol  ein  kuw.  — 

Franck,  U,  82*;  Kgenulff,  SS**;  Eyering ,  I.  409;  l-etn, 
//,  704;  Gruter.  1.  14;  Lehmann.  120.  9;  f.'aal,  1458; 
Kiielein .  358 ;  Simrock ,  5372;  Kiirlt;  32t;i ;  /traun ,  1, 172«;. 
Wer  in  dor  Jugend  kleine  Vfrgehungcn  sich  zu  Schul- 
den kommen  lks«t,,wird  sich  auch  grösserer  schuldig 
machen,  sobald  er  herangewachsen  ist.  —  Auch  dos- 
halb, weil  aus  dem  Kalbe  eine  Knh  geworden  wftro. 

Däm,:  llvn  som  stieler  kalren,  stieler  vel  ogkoen.  (Pro9. 
dan.,  532.; 

Frz.:  Qui  ose  pr<>ndre  le  Teau,  osera  prendre  vaehe  et 
troupcau.    (Leroux,  I,  135. j 

Lat.:  Tanrum  tollet,  qui  rituinm  tulit.    (Sutur,  'M'J.) 

Cng.:  Ki  a  singet  rllopta,  arüfOtis  n4la  keresik.  (Uual, 
1458.; 

35  Die  Kälber  verlernen  das  Blöken  nicht 

36  Die   Kälwer    spälen,    ett    gewt    god    Wedder. 

(S.  Kälberuhen.) 

37  Ein  gestochenes  Kalb  wird  nicht  zum  Stier. 

38  Ein  hungriges  (mageres)  Kalb  saugt  an  jeder 

Kuh.  —    WincUcr,  17,  85. 

Die   Russen:   Kin   dOrres  Kalb  sieht  Jede  sftugeude 
Knh  fUr  seine  Muttor  an.     (AUmann   VI.  44A.; 
Fort.:  B«zerrinha  mansa  todas  as  raccas  mamma.     (Hohn 
I,  }t6\t.) 

39  Ein  junges  Kalb  muss  man  lassen  gumpen.  — 

Parömiakon .  30.H1. 

Die  Jugend  muss  Freiheit  haben,  ihre  Krüfte  zu  ent- 
wickeln. 

40  Ein  Kalb  ist  ein  Ktdb. 

Doch  behaupten  die  Kusscu:  Das  Kalb  der  Herrschaft 
ist  varstUndiger  als  das  Kind  des  Bauern.  (Rtintbtrg 
I,  177.; 

41  Ein  Kalb  ist  keine  Kuh. 

42  Ein  Kalb  leckt  das  andere. 

„Ulalch  wie  im  stall  die  jungen  Kelber,  das  eins  das 
ander  Juckt  md  leckt."    (\V(Udi$,  IV,  57.; 

43  Ein  Kalb  stirbt  so  geschwind  wie  eine  Kuh. 
Fn.:  Aussttöt  meort  le  Teau  qne  U  räche.     (KritMimgtr, 

7ü3''.; 
BoU.:  Het  kalf  sterft  al  loo  haait  als  da  kos.    (BarrOomSe, 
/,  375''.; 

44  Ein  schmeichelndes  Kalb  sangt  zwei  Matter  ans. 

—  Simrtck.  9111;  Kietemeltir,  28. 
Bükm.:  Piikonite»(atiilBtaB>  laUtku  lOU  dTOjinutka. 

(Cftakoeikg,  M.)  , 

Folm.:  Pokoma  etol«  dvie  natki  sei«.    (CHabtwnkp,  MJ 
dTbUN.;  BecCTreta  muim,  todas  las  vacai  nuiBa.    (Cmkter, 

3531.; 


45  Ein  todtes  Kalb  kann  man  schlenkern  (schleu- 
dern) wie  man  will. 

UoU.:  Met  een  dood  kalf  in  goed  «oUcu.  (Harrfbuuii'e. 
I,  37.i».; 

4G  Ein  verhüttet  Kalb  wird  zur  Kuh  nur  iiali). 
^FranÜEfniPald.  ■ 

47  Ein    verhungert    Kalb     macht    keine    grossen 

Sprünge. 

/)(4n.:  Mager  kulv  glommor  at  springe.     (Iii.h'i  I.  Usi:.; 

48  p]in  zwanzigjähriges  Kalb  gibt  keine  >(escheile 

Kuh  mehr.  —  ^iHiroift,  i235u. 

Inder  Schwell:  .,  Wa»  zwi^iixig  Jolir  o  (Miftltjli  iwi, 
get  ko  chua  mch.*»    (TVWt.  ya'».) 

49  Erdnmckon    Kall)   ist  gut  zu   wiijjeii.  —   lintur. 

III,  3i.>;  Lflimann.  II,  lA2.  »2. 

50  Erst  Kulb,  flann  Ochs;  man  muss  der  Kälber- 

zeit  ihr  Uecht  lassen,  sagte  der  Abt,  als  nich 
der  Xovizenmeister  über  das  Trieben  der  No- 
vizen beschwerte.  —  Kiuati'rspii'tjii .  rj.  17. 

&1  Es  gefallet  vns  vn^er  Kalb  wol.  —  Frunck.  Wt-iii.. 
CXXXVII». 

Ü2  Es  gibt  mehr  Kälber  in  den  KleiHchbänken  als 

Ochsen.  —   IU'itutu'r,f  II,  155. 

Das  Kalb  stirbt  so  Hchuull  wio  dii-  Kuh.  8:i^fii  die 
Fruniosen,  und  die  Italiener:  Das  Lamiii  hat  uictit  mehr 
Gewisshcit  (zu  leben)  als  das  Schaf.  —  Du*  /iulilciu 
stirbt  so  schnell  wio  diu  Zif>gf.    (Hfinthcnj  II.  155.; 

53  Es  ist  nicht  gut  Kälber  kauften,  ehe  dir  Kuh 

gekälbert.  —  Lrhmnnu ,  »'21 ,  9. 

54  Es  kommen  m<i  viel  Kälber  als  Kühe  /u  Markte. 

—  Ilfiusliirg  II.  154. 

Di«  Holirlcr:  Es  gibt  dor  alten  Kanif>lK  vipl«  di<.>  mit 
der  Haut  der  jungen  beladvn  sind.  —  Viele  FiUIuu  sind 
gestorben  und  ihre  Haut  hat  ihren  Milttorn  als  Decke 
gedient.  Die  Schotten:  Kbcnso  gut  kommt  das  Lamm- 
fell auf  den  Markt,  wio  das  des  alten  Schafes.  (Rrins- 
h,r!i  II,  1.14.; 

llühm,:  Vico  telat  vjatkich  byvi,  nez  atar^-ch  voliir.  (de- 
lakvriky .  3IV.; 

lIvU.:  Daar  komen  boo  wel  kalren  als  koejen  aau  du  markt. 
(Hurri'bomrr,  I,  37:>''>.; 

55  Ek  muss  erst  ein  Kalb  sein,  che  es  ein  Ochs 

(eine  Kuh)  werden  kann. 

„Sol  etwas  werden  zu  einem  ochsen,  dass  muss  auss 
einem  kalbe  wachsen." 
Lat.:  Ante  fuit  uitulus  qui  (nunc)    fort  cornua  tuurus. 
(Loci  toinm.,  l^Ü;  Philipj.i ,  I,  :«.; 

5C  Es  werden  so  viel  Kälber  als  Ochsen  und  Rin- 
der in  die  Mctzig  (zum  Fleischer)  getiihi-t. 

Frs.:  AusMitöt  meurt  Teau  coinme  vachc.     (tiaal,   1531; 

Cakier  ,  1134;  Lrroux.  1,  VA.) 
It.:  Cosl  toste  muore  il  capretto  come  capra.    (tiaal.  1531.; 

57  Et  Kalv  weit  zicklieh  (gewöhnlich)  klöger  sin 

als  de  Koh.      (Köln.)  —   Firmt'nicA, /,  474,  153. 

58  Fremde  Kälber  lecken  einander  auch.  —  Eüe- 

U'in.  358;  5imrorfc,  5382. 
Dan.:  Fremmede  kalve slikke og hinanden.  (Prot,  dan., 332.; 
HolL:  Oncnndighe  calTor  ondorloken  hem  ook.     (Tunn., 

20,  16.; 
Lat.:  Dum  se  non  noscunt  vitull,  se  iambere  poscimt. 

(Falleralehen,  570.; 

59  Früher  ein  Kalb,    später   ein   Ochs.  —  Khner- 

Spiegel,  9.  11;  Körte,  3257. 

60  Für  das  Kalb  und  für  die  Kuh  han  wir  einen 

Heiland  nu. 

I'm  ideale  (iowinne  fhr  materielle  Opfer  anzudeuten. 
Soll  seinen  Ursprung  in  einem  böhmischen  Dorf«  haben, 
dessen  Bauern  das  vor  dem  Dorfe  stehende  ('mciflx 
neu  malen  liessen,  aber  vom  Maler  Tcrlangten,  dass  er 
darauf  bemerke ,  ron  ihnen,  wie  er  gefordert ,  dafür  mit 
einer  Kuh  und  einem  Kalbe  belohnt  worden  zu  sein. 
Kr  tliat  dies  durch  obiges  Sprichwort. 

61  Gereth  das  Kalb  nach   der  Kuh,  so  sind  der 

Hnren  ZWU.  —  Lehmann,  543,  1U5;  Vetri ,  //,  33;  Kia- 
fl«r,  17/1.41;  fitrfin^pr ,  274 ;    lleni$ih,  1506,31;    Leh- 
mann, tu  288,  99;  KUelein,  358. 
lat.:  FUia  moechatur,  qoae  moecha  raatre  creatur.    i'.Vu- 
tor,  460;  Binder  II,  1150;  Gärtner.  12*^.; 

69  Guldin  Kälber,  die  zu  Göttern  gemacht  seyn, 
betet  man  an.  —  Lehmann,  575,  103. 

63  Guldin  Kälber  werden  ofil  wie  Götter  geehrt.  — 

—  Lehmann.  154,  25;  Eüffnn ,  35S. 

64  Hungrige  Kälber  spielen  nicht. 

Dan..  Mager  kalYC  glcmuic  al  npringe.    fl'i'-r.  da»..  iOT.) 


1103 


Kalb 


Kalb 


1104 


65  Ich  werde  schon  das  Kalb  austreiben,  sagte  der 

betrunkene  Bauer. 

Holl.:  Als  Dien  braakt,  zei  de  bner,  drijft  men  een  kalf 
zonder  voeten  naar  do  wei.    (Harrebotnee ,  I,  68^.) 

66  Ik  maut  nen  (muss,  bedarf  kein)  Kalf,  sied  de 

Jude.   (Kierspe  tn  dvr  Grafschaft  Mark,)  —  Frommann, 
III,  257,  65. 

8o  sagt  der  KAufer,  wenn  er  die  Forderung  zn  hoch 
findet,  um  auszudrucken,  es  dränge  ihn  nicht za  kaufen. 

C7  Jeder  hat  sein  goldenes  Kalb. 

08  Kalb,  spare  dein  Heu,  der  Winter  ist  noch  lang. 

69  Kälber,  die  zu  Göttern  gemacht  worden  sind, 

betet  man  an. 

70  Kälber  folgen   den   Kühen.  —  llenüch,  im,  30; 

Pelri,  U,  419. 

71  Kälber   laufifcn  nicht,   man  drohe  jhnen  denn 

den  Schwantz.  —  Gruter,  m,  57 .-  Lehmann,  II,  S16, 1. 

72  Kälbern  von  Gold  ist  jedermann  hold. 

73  Kai  wer  binnct  me  an  Stricke,  de  Lü  an  Schrif- 

ten.    (Uerlohn.)  —    Woetie ,  78 ,  166. 

74  Lieber   das  Kalb  im  Schuh   als   in  der  Kuh. 

(OstTpreusa.)  —  Frwchfri«-,  366; /''mcfcW«-',  1858. 

75  Lieber  ein  Kalb  allein  als  eine  Kuh  (Ochsen)  in 

Gemein  (schaft).  —  SMechta.u. 
Gegen  Compagnietohaft  (•.  d.). 

76  Mag  sich  doch  das  Kalb  einmal  austummeln. 

Um  auszudrücken ,  dass  man  sich  schon  zu  zeiten  ein- 
mal, wo  die  Gelegenheit  es  mit  sich  bringt,  dem  Yer- 
rrnügen  hingeben,  einmal  von  der  strengen  gewöhnlichen 
Lebensordnnng  abweichen  und  aber  den  Strang  schla- 
gen darfe,  sagten  die  Bömer:    Dulce  est,  desiper«  in 


77  Man  kann  kein  Kalb  loben,  eh'  es  ein  Jahr  alt 

ist.     (Eifel.)  —  Reinsherq  II,  86. 

78  Man  kann  schon  am  Kalbe  sehen,  was  für  ein 

Ochse   es   werden  wird.  —  WincUer,  viil,  78; 
Körte,  3258. 

79  Man  tregt  so  vil  k&lber  zur  Fleischbanck  als 

alte  k^e.  —  Petn,  ll,  469;  llenisch,  1134,12. 

80  Me  soll  het  Kalf  nit  kennen  als  me  de  Kuh  nit 

kant,  wovon  et  gejongt  es.    (Deutz.) 

Wenn  sich  ein  Kind  aber  den  Stand  seiner  Aeltem 
erhebt. 

81  Mein  Kalb  ist  mir  lieber  als  des  Nachbars  Kuh 

(Stier). 

Die  Bussen:  Mein  Kalb  aus  Klin  ist  mir  lieber  als 
dein  podoUscher  Stier.  Klin  ist  eine  kleine ,  11  deutsche 
Meilen  von  Moskau  entfernt«,  neben  einiger  Eisenin- 
dustrie meist  auf  Landbau  und  Viehzucht  hingewiesene 
Landstadt. 

82  Mer  soll  ke  Kalv  loven,   ih  et  e  Johr  alt  ess. 

(liedhurn.) 

Dio  neue  Magd,  der  neue  Knecht,  Beamte  u.  s.  w. 
zeigt  anfanglich  hftuflg  seine  bessern  Seiten,  während 
die  schlimmem  erst  spiter  hervortreten. 

83  Mit  fremdem   Kalbe   ist   wohlfeil    pflügen.  — 

Schulze,  12;  Simrock,  5878;  Rriiuberg  IV,  99. 

84  *N  verdninken  Kalf  is  sagd  to  wagen.  (Ottfriei.) 

Ilauskalender ,  II. 

85  *S  werde  meh  Chelber  i  d'  School  g'fiiert  as 

Chüe.     (Solothum.)  —  Schtid,  63,90. 
sc  Schick  dat  Kalf  na  Paris,  kämmt  'et  weer  to 
Hnus,    so   segt  *et  Ha-mü.    (0$tfrie*.j  —  Bue- 
ren,  1038;  Hauskalender,  II;  Kern,  76. 

87  Smit  d'  olde  Katt  in  Dfip,  ik  hebb  der'n  junk 

van.  —  liuercn,  1049. 

88  *T  Kalf  hört  de  Hund  half.  —  livOren,  1168;  Ilaus- 

kalender, IV;  Kern,  685. 

Wegen  der  vielen  Knochen  und  der  Übrigen  Abfalle, 
dio  der  Hund  (s.  d.  91)  bekommt. 

89  Uut  en  Kalw  ward  enn  Koh.     (Rendsburg.; 

90  Vandag  (heute)  en  Kalf,  morgen  en  Kuh,  öwer- 

morgen  en  Perd,  dann  es  et  als  övermorgen 
nit  Kalles  (Sprechens)  werth.    (Meurs.j  —  Fir- 

mnUch,  I,  401 ,  88. 

91  Vnbekaudtc  Kälber  lecken  sich  auch  wol  vnter- 

oinander.  —  Petri,  II,  556;  Lehmann,  104,  2;  Leh' 
mann,  II,  791,90;  Körte,  3263;  Simrock,  10629. 
Buhlcr. 
'Frz.:  11  Ta  plus  au  march£  peaux  d'agneaux  que  de  vieil- 

Ic9  brebis. 
Holt,:  Onkundige  kalvers  Ukken  sich  ook.    (Barrebomee, 
I,  .178«.; 


92  Von  einem  Kalbe  kann  man  nicht  mehr 

ten  als  ein  Möklein  (Bröcklein)  Kalbfleisch. 

93  Was  kann  das  Kalb  dafür,  dass  man  aus  seiner 

Haut  eine  Knate  macht? 

Die  Bussen:  Ein  gutes  Kalb  wandelt  sicli  rar  Knute 
nur  fOr  den  Dieb.    (Altmamn  K,  81.^ 

94  Was  kann  das  Kalb  davor,  dass  die  Eohe  ein 

Huhr  ist  —  Gruter,  UI,  99;  Lehmann,  U,  8Ö,  76. 

95  Was  nutzt  dem  Kalbe  ein  grosses  Euter  ohne 

Milch  1 

Die  Bussen:  Dem  Kinde  fronunt  die  groeee  Bnut  nchr 
als  die  grosse  Warxe.    (ÄUmann  VI,  501.; 

96  Was  versteht  ein  Kalb  von  einem  Jahre,  be- 

sonders wenn's  ein  Ochs  ist. 

Geben  in  Schlesien  gewöhnlich  di^enigen  sur  Ant- 
wort ,  deren  Handlungsweise  oder  Antwort  als  nnpeesead 
getadelt  oder  gemisbilUgt  wird. 

97  Was  zum  Kalbe  geboren  ist,  wird  nie  ein  Benn- 

pferd. 

98  Wem  das  Kalb  gehört,    dem  gehört  (bleibt) 

der  Strick. 
Böhm,:  Cf  Jalovice,  toho  i  provas.  —  Kdo  koni  koivU, 
bere  1  usdn.    (Celakottkf,  Mi.) 

99  Wenn  das  Kalb  die  Kuh  zu  hart  saugt  vnd  mehr 

will  als  das  Fass  geben  kann,   so  schlägts 
die  Kuh  mit  einem  Fass  zu  boden.  —  Leh- 
mann, 909,  S9. 
Dan.:  Suger  kalven  liLoen  for  hart,  saa  st^der  hnn  hia 
med  foden  bort.    (Prot,  dan.,  33S.J 

100  Wenn  das  Kalb  ertrinken  soll,  moss  Wasser  in 

der  Grube  sein. 

ffoU.:  Daar  moet  water  cijn,   zou  het  kalf  verdrinkou 
(Harrebomie,  I.  375«.; 

101  Wenn  das  Kalb  ertrunken  ist,  deckt  man  den 

Brunnen  zu. 
Hott.:  Men  dempt  den  put  als  het  kalf  verdronken  ii. 

W'Bohn  I,  83J.; 
enn  das  Kalb  gesogen,  stösst  es  die  Mutter* 
kuh.  —  Parömiakon,  206. 
Von  undankbaren  Kindern. 

103  Wenn  das  Kalb  in    der  Grube  liegt,   ist  der 

nächste    Nachbar    der    nächste   Blutsfreund. 
(Fries.) 

104  Wenn  dem  Kalbe  zu  wohl  ist,  geht's  au&  Eis 

und  bricht  ein  Bein.  —  Reinsherq  IV,  in. 

105  Wenn   die  Kelber  zu  nacht  ausskommen,  bo 

sperren  sie  die  Wechter  ein.  —  Petri,  II,  m. 

106  Wenn  ein  Kalb  ertrinken  soll,  findet  sich  schon 

ein  Pfuhl  (Graben,  Tümpel). 
Holt.:  Waar  het  kalf  verdrinken  sal,  vindt  het  xüna  skot 
gegraven.    (Harrebomie,  I,  376».; 

107  Wenn  ich  das  Kalb  beim  Schwänze  halte,  dann 

sehe  ich,  wo  es  hinläuft. 
BoU.:  Als  je  me  nu  nog  ontloopt,  sei  deboer,  daadoeje 
het  knap,  en  hü  hield  het  kalf  bij  den  ttaarten  heUt 
ermede  voort.    (Barrebomie,  I,  68*.; 

108  Wenn  man  das  Kalb  sticht,    wird  kein  Od« 

daraus.  —  fiwelnn,35S;  Simrodc,  5376. 
Lat.i  K  cocto  pullns  nunquam  produeitur  ovo.    (Binder 
1,  463;  //,  893;  Sutor ,  545.; 

109  Wenn  man  dir  ein  Kalb  schenkt,  so  mife  w. 
8pan.:  Quando  te  dieren la vaquill*,  «oude  eonla eogafll«« 
J(Bohn  /,  244.; 

110  Wenn  man  ein  Kalb  fortschickt,   kommt  ein 

Ochs  wieder. 

111  Wenn  man  vom  Kalbe  redet,   so  gedenkt  der 

Riemer  an  Juchten. 

112  Wenn  *s  Kalb  ersoffen  ist,  deckt  der  Narr  (Bauer) 

den  Brunnen  zu.  —  Sxeiqer,  ii«;  KM«,7Sßk;  M»- 

berg  iK,  27. 
„Aber  da  hiess  es,  wann  das  Kalb  ertntndceB  iit. 

so  macht  man  den  Brunnen  cn."    (Gottfr.,  ttü*^.) 
Frz.:  Conin  (Capin,  gibier}e8chapp£,  conaeiltrovH.  (1^ 

roux,  I,  110.; 
Botl.:  Als  het  kalf  verdronken  is,  wil  men  den  potdav'B- 

(Barrebomie.  I,  374».; 

113  Wenn  's  Kalb  gestohlen  ist,  bessert  der  Baner 

(Narr)  den  Stall.  —  Kärie,  SS62;  Simrodt.  5»0; 
Braun .  I.  1728;  Reinsbtrg  IV.  28. 

114  Wer  als  Kalb  geblökt,  wird  als  Ochse  oidit 

brüllen. 

115  Wer  als  Kalb  geht,  kommt  als  Rind  znrflck. 

Frt.  Schweiz:  Chi  que  ,modfi  quemin  vi  ej  rAvint  qtt«»*» 
mod  sou.    (Schiceit.  II,  120,  20^ 


1105 


Kalb 


II IG  Wer  daa  Kalb  getragen,  wird  bald  auch  cioen 
Ouhflen  tragen.  —  EUtltin .  ws. 
^^  Die»  SpHchwort  h»t  soinen  Urtpruug  ron  il»ni   Kro- 

toaJeoier  Milo,  der  dsdarch  za  dvr  Kraft  ^langt  w^r, 
I  Binan  «aigewAehtcniiii  Btier  xu  trafen,  dm»  er  ein  Kalb 

von   deaten   Ucbnrt  an  Uglich  »In  pMir  Slaudcn  gi<- 
i  tr«««n  h*Ho. 

I  /.a/.:   Tauram   toUet,    qui   Titulani   luiitaltrit.     (P/ithppi, 

tl,    Sria,-    S0ffboid,   59Ö;    /a«e*tVj,  SiS;    8ckttma4l ,  iJ^ ; 
ßt<uUr  II,  aSM;  ^av,  14«.; 

l!7  Wer  das  Kalb  nicht  geben  will,  dem  koatct'» 
K  oft  die  Kuh. 

B      ..fS        „Vertreiiit  doi  K&lbi,  Konit  kokt'adic  Kuh.'*     ^IWr^r, 
^"  LUit*T  <U»  lircimtjfjütthijem  Kri*if*,  1.) 

118  Wer  dus  Kalb  flchhcUtet,  dem  wird  kein  Stier 
daraus.  —  AUtmum  vi.  i^. 
Frt,!  ilMi  na  nourrit  lo  |ioUt  o'wir»  }iu  lo  ffniad.  (L«rouM, 

110  Wer  das  Kalb  trägt,  dem  wird  man  bald  die 
Kuh  aufladen. 
Jt,.-  So  ti  loüi-'i  ifn«ttür  U\  «palla  U  vitdlo,   quindl  m  pooo 
ti  lOolloriaiiu  la  vaooa.    (HvAh  t ,  XV^,) 

itJO  Wer  das  Kalb  vwknuft,  bringt  sich   uni   eine 

Kuh.   —   \Hm4tm  \1,  4*x;. 
121   Wtr  ein  Kalb  gewent  zu  tragen»  der  kons  auch 

noeli  Imiton,   wt'nns  «um  Stier  wird.  —  /.♦•/•- 

»Kill»,  31'J,  74. 

lü"2  Wer    mit    einem    Kalbe   ausgeht,    kommt   mit 
einem  Ocliaeu  wieder.   —  /Jnm^t'ry /l,  4<», 
Il'ikin.:  Vyjet  tolotem,  voletn  aa  vritil.    (öftftku9»kif,  >0».J 
FvIh.!  PüJ«ch»l  oiolf'ciem,  woten  »1^  wtAcU*    (öfUkovilv 

Jüa  Wer  'a  Kalb    verkauft  vou   der   Kult,    gibt^s  a 
Paar  Schuh,    wer*8  aufweicht,    gtbt*8  *n  Ochs 
odrr  Kuh.     ff^fr»'*  Kninpl/iaf  i«  Kurhcnnrn,}^ 
Lat.:  Ual  rituluia  tflilU,  taunam  lubiluxcrit  ld«A.    (Goal, 
14Ä8.} 

i24  Wer  seine  Kälber  bratet,  dem  hüpfen  sie  nicht 

auf  dem  Felde  herum. 
lift  Wo  das  Kalb  ertrank,  da  war  Wasser.  —  ft'«o, 

U,  TM. 
lac  Wo  man   die  Kälber  P«-hlaohtet,  hüpfen  keine 

auf  dem  Felde  (im  Hofe)  herum. 
1517  Zuvor    ein    Kalb,   jetat    ein    Ochs.   —   Itktmm, 

11,  aiW.  33.  Stmrotit,  H7T. 

'•12Ä  A  hot*8  Kolb  goar   eoa  Oge   geschlon.  —  Ih- 

biimm ,  &91. 
•120  Alfl  die  Kälber  auf  dem  Eiss  tantzen.  —  "<•- 

Ht*ch  ,  »16 ,  19. 

•130  Aus  KiLlbern  wollen  Jagdliunde  machen. 

„Es  i«t  Uclirrlicb,  wciiu  in*u  au«»  Kolbcra  Hund 
lum  Jagen  will  machen.'^    (Le/muttift,  21,  'J.) 

"131  I>a  wird  wol  ein  gemtkstet  Kalb  geschlachtet 
werden. 

^m  D.  h.  VTOHO  Froud«  aei».    (V(tl.  £wr.  1^,  'J:ij 

^m  ff^Lt  Dan  wortlt  het  geneatc  katf  goilatfL    { Hiirrt^omit, 

•  132  Pas  fette  Kalb  schlachten. 

Blno  Oaat«rei  nnftiellen. 
^H  yru.  Toer  lo  »cnti  gra«.    (Startci,<ii< ,    j..*>../ 

^fe  *  133  Das  gi^Idene  Kalb  anbeten. 

^M  fr;.:  ruor  (fläohir)  l«t  geoouKderantle  Teand'or.    (Un- 

i/A.iy,  i'iaa.; 
•IÖ4  Das  Kalb  aaalassen  (anstreibon).  —  Wüikümm, 
ßtr  ievuchfi  flauci- ,  s.  »». 

Aatff«toi««n  Itttlig  »«in;  w«U  die  Kälber  manchcrrltM 
laalliRO  KprOng«  nuicbeo.  Ala«  onlw.-<i.  r  «irb  ipJbat  auf 
dtft  Wflid^  treiben   odor  wol  an'  Ui    KaUi  ala 

Karr    oder    Teufel,    im    Mentf  "i    «oductit, 

^♦,r-  !■■      '      'i'i''.;    In    der    >.. 'Jf  von   ilccn 

uiM  Kntatohen    «ioea  tfi^tmtitt    Inglacka  aua 

«ij  t;  „Bag  an,  SeobakTCttaer,  vret  biil  du, 

IftU.  ....  ^«,  iUlb  mcU  (Irtohtlar)  inU«Jpr  KobJ"  „Ka 
wor  dir  b«M«r  knnat«.  vir  thcten  bald  darror,  oh'a 
kalb  irinir  aU  d«r  Koeh."  iM>*n(,  J>n<t9*r .  VHf,  ivj 
II  •  "'  '  ^\<-  ht|t«n  J»B  kaiU  ."--«.  ..i.#n,  daaa  \ht 
i."  iiiom  blieben."  ift?*; 

/y»,  u  on  fcitAUvr*  n  "i««    (Star' 

#t:*ri.i,  i-i;  __  II  a  )na4  tun.  -  .  jv.ia.  (HHttim' 
»KT,  4CU  -»J  —  S'*lttndotmaf  *  ••  U^ror  *  la  Joia.    (Stat' 

135  D'  nach  der  V  ■  .*'-'•• 

13U   Pii     I.  Kuh  ißt   tiHM»    »inni. 


Kalb 


iion 


*i37  Das  Kalb  in  die  Augen  »chla^eu.  —  t.tnnfiiri»- 

hnuMtf» ,  Vt>^i>lmMt,  t:  Ualluiiy ,  SO  a.  SSI*^,  EUetom.  lih»; 
Hrnun.  l.  nW. 

In  We«tialr>n:  Dat  Kalw  int  Ai^ro  aloaen.  Jemand 
dadurcli  ersaruitJi ,  data  man  ihm  atwaa  UD»Dg«u«hiiio« 
garadeau  in«  aeaicht  aa^,  iLu  auf  di«  «mjHladllchfie 
Wejaa  boleidifirt  oder  auch  Streit  «afaiuH.  Ijl  Pom* 
nerur  Ick  hobb  dat  Kalw  in't  O^e  ilagoiL.  {fiäh- 
ntrt,  %\tK)  Um  die  Frag*  la  boantwot »«n :  Wer  bat 
den  8tx«il  b^egotmenv  wer  tat  tlur  .storonfri«-«! '  vr- 
aohioD  Im  Jakre  1(99  ein«  Streitsohrift  nnivr  dorn  Titel 
,.War  hat  daa  KaJb  Ina  Ann'  goachla^nn  d.  i,  ob  dio 
Allgab üTglaoheD  Coofaaaio&iverwandtaj]  Pfediifer  oder 
die  JeioltaD  den  ReUtfiona frieden  TnibatUrceo.** 
Frt.:  I/attaiiner  par  ton  faible,  pat  roodrott  |e  ]>lna  aon- 
aible.  —  Offeoaer  qaoLin*im  aenalklcnMst  (rivoment), 
(Star»ch0d*l,  iVJJ 

*t38  Das  Kalb  ist  bis  auf  ein  Ohr  abgezogen. 

Die  Saobe  i»t  nahesu  bo«ndlgt. 

•  llt(l  Das  Kalb  ist  ertrunken,  der  Spiess  in  der  Asche. 

£a  iat  allcg  verloron  ood  an  kdine  Aettnng  an  denken. 

•  UO  Das  Kalb  lehrt  die  Kuh  kalben.  —  Petn.  ll.  66 ; 

Stmrock.  12349*'. 
*141  Das  Kalb  mit  der  Kuh  auBsehlagcn. 

fvVnd  folt  Jm  za  ein  widormat,  den  jm  ein  narr  auff 
roden  thut,  ao  honckt  or  aich  tlaftü  a«lba  damu  md 
echlocht  dlaa  kalb  anaa  mit  der  ko."  (Mumer,  Nh.,  80, 
in  Kiotitr,  IV,  WO.; 

'U2  Das  Kalb  mit  der  Kuh  strafen. 

,,  Damit  man  reist  Oolti  JUch  faentu  au  atrafon  daa 
Kalb  mit  der  Kuh.'*    (Fiichart,  AVn<l«r«wcArJ 

*143  Das  Kalb  stockt  noch  in  ihr. 
*144  Das  Kalb  verkanfen  (verzehren),  eho  es  ge« 
boren  ist. 

EnffL:  To  e&t  the  caJf  tu  the  oow'a  bclly.    rfl«*«  //,  Mj 
lt.:   Corao  la   galUna  di  montecnecoli.  —  MangfSir  la  ri' 
ooiu  In  wba,    (»uim  ir,  157.; 

*14&  Das  kann  ein  Kalb  mit  Einem  Auge  sehen. 
Holt.:  Ken  kalf  inet  Mn  oftg  kan  dat  gemakkeiijk  sien. 
(JtarfbOMte,  I,  8U».> 

•146  Das   kann  ein  Kalb   von   drei   Tagen   merken 
(begreifen). 
UoU. :  Dal  kan  «en  kalf  wel  merken,   (ffurrtbomd* ,  /,  375  a.) 
*147  Das  könnte  ein  etn&ugtg  Kalb  merken. 

f^Daa  ee  ein  fhlaoher  Brief  nnd  an  tUtplaoJi  und  plump 
nach  gemacht  aoy,  da«  «e^ein  olnAnfflg  Kalb  nurkon 
•ollt"    (fiichart,  nk.,  13» ^J 

•148  Dat  Kalw  in  't  Og  steken  (oder  sl&n).    (Meck* 

tfnhunj.)  —    Schillrr,  II.  4. 

•149  Die  Kälber  laufen  weg.  —  FrUckbier\i9S0. 

Wenn  jemaiid  den  IToaenlaU  aoctiknOpron  Tergeiien 

hat. 

•  1 50  Die  Kälber  sind  losgelasseo. 

Jttitl.:  De  kaWeren  aljn  nitgclaUn.   (BarrHiomi«,  7.  37Ä».i 
•151  Du  Kalb  Moais. 

So  rial  wie  Kalb  odrr  dnmmea  Kalb.  loh  habe  aber 
nirgend  etwai  darabcr  finden  kAnoen,  wie  Moiea  tu 
einem  Kalbe  kommt;  wahncbeiulieh  iat  daa  goldene 
«ätnaa  Brtidora  Aamn  ffemoint,  daa  Moaea  aonvhlafr. 
Penn  von  joncr  Zeit  an  bia  auf  dun  heutigen  Tag  machen 
dia  Hoh«i>prieaior  Kalber,  die  daa  dumme  Volk  lo  lange 
anbeten  muta,  bia  irgendein  Moaijia  kommt  und  aia 
lertritl.  Tn  Pommem:  Kalf  Moeo,  aoviel  wie  quakliob, 
kindiach. 

•152  Du  «ollst  ein  halb  Kalb  halb  bekommen,  we* 
niger  ein  Viertel 

Scherahaft  ftlr  nicht«. 

*t53  Ehe  dann  das  kalb  sein  äuge  leckt.  —  rranck, 
W,  M*;  Tapptwt,  M**. 
Von  dem,  waa  aehr  raach  geaeiticht, 
I.at,i  Citiuh  ai\%m  »Mp».n9l  e(Hi\kuakiit.    (Rrtum.,  ffitti:  l'M' 
lipiA.  /,  U;  Tappitt»,  W''.) 

•154  Ein  Kalb  machen, 

„wir  marV  -  

eher  da»  go) 

•  155  Kl  IvaJb  uullund'^n. 

>ltti|cn  Meu*^hoii  olwaa  gUtthen  machen. 

•  156  En  ivftiw  atibinnen.    (tM»u)  —  SMtM,  IL  ««. 

•im  Fr  '•  an. 

ai>  '  >g  voär««rp  ada^r  godto" 

Ui-  ■■-  ; 

•|5ä  Er  Uli  (  ala  dio  Kuh.  —  AttoiM» 


«om  gf»l«tiff«ii  ffehltiflo  Inner 
m  die  Oundealade.'*    fW.  Mtm» 


Dairtscu«*  6rai«»woaTa«>L]ixnco]r.    II, 


;o 


1107 


Kalb 


Kälbchen— -Kälbern 


1108 


159  Er  hat  ein  Kalb  angebunden. 

Hat  sich  übergeben  (vomere).  Wabrscheialich  ist  diese 
Redensart  von  der  Aehnlichkeit  des  damit  verbundenen 
Lautos  mit  dem  Blöken  eines  Kalbes  entlehnt.  (S.  Käl- 
bern.) 
Frz.r  DÄjfobiller.  (Starachedel,  413.J  —  Fairo  restitution. 
(Kritzinger,  610 '\; 

160  Er  hat  mit  einem  fremden  Kalbe  gepflügt.  — 

llichier  14,  18;  Schulze.  12;  Zehner,  600;  Eiaelein,  358; 
Braun.  I.  1723;  Reinsberg  l\\  99;  IMlenberg,  7//.  25; 
Lohrengel,  I.  394. 

Ist  von  mir  oder  den  Meinen  heimlich  mit  Ruth  und 
That  unterstUtxt  worden.  Ein  nftheres  Vervtändniss 
gewährt  die  Lesung  der  Qesohichte  Simson's  (Richter 
14,  18;,  obgleich  mir  nicht  völlig  klar  ist ,  wie  man  mit 
einem  Kalbe  pflUgen  kann,  was  nirgends  gescliioht. 
Frz.:  Labouror  aveo  la  genisse  d'antrui.  (Starschedel,  418.) 
Holl.:  Hij  ploegt  met  eens  anders  kalf.  (ffarrebom^e,  I, 
376  a.J 

'161  Er  ist  auch  ein  Kalb  gewesen. 
162  Er  ist  das  Kalb  noch  nicht  los. 
'163  Er  ist  das  Kalb,  womit  die  Schälke  pflügen. 

Lat.:  Stulti  sapiens  Imitator.    (Horaz.)    (Eitelein,  358.; 

'164  Er  ist  ein  goldenes  Kalb. 

Kin  reicher  Mann  ohne  Verstand. 
Fra.:  C'est  un  veau  d'or.    (Krittinger,  lOiK) 

■165  Er  ist  (noch)  ein  (rechtes)  Kalb. 

Von  einem  Menschen,  der  noch  grün  ist,  der  noch 
viel  kindischen  Uebermuth  kundgibt,  besonders  in 
plumper  Weise.  (Grimm,  V,  52«^.;  „Die  Fastnacht 
macht  manch  toret  kalb.**  (Fattnachtspiel.)  „(Br)  ist  ein 
Jungs  unbesunnens  kalb  vnd  hat  fOrwar  sein  Wits  nit 
halb."    (Ayrer,  I^.) 

'166  Er  ist  von  einem  Kalbe  genesen. 

Uat  seinen  Bausch  ausgeschlafen. 
167  Er  macht  (streift)  Kälber.  —  Frischbier*.  1861. 

Er  bricht  sich.    (Bentug,  US.) 

'  168  Er  verkauft  das  Kalb,  che  er  die  Kuh  hat. 
169  Es  ist  ein  bahnsches  Kalb. 

In  der  Kfthe  der  pommeraohen  Stadt  Bahn  beseichnet 
man  damit  einen  ungeschlachten  Menschen.  (Schmidt, 
Jubelschri/t,  Z.) 

'170  Es  ist  ein  (wahres)  Kalb  Mosis.    (Breslau.) 

Ein  Dummkopf. 
HoU.:  llet  is  een  kalf  Moses.    (Harrtbomi«,  /,  sn\)  — 
Ilet  is  een  oud  hokkeling,  h^}  weet  Eich  niet  te  behel- 
peu,    (Harrebomee,  /,  314.J 

171  Es  ist  noch  ein  (blosses,  rechtes)  Kalb.  —  Däh- 

nert,  215  ». 

„'S  thet  wi«  ein  neugeporen  Kalb,  hat  sein  sinn  weder 

gar  noch  halb.*'    (H.  Sacht,  IV,  CXI,  1.)    Ein  Junger, 

kindisch  muthwilligcr,  unerfahrener,  tOlpischer  Mensch. 

Holt,!  Het  is  een  jong  kalf.  —  Het  is  nog  een  regt  kalf. 

172  Es  ist  wieder  ein  Kalb  auf  dem  Schrägen. 

173  He  het  dat  Kalw  in  die  ögen  slan. 

Wenn  jemand  eine  Gefälligkeit,  eine  httlfreiche  Hand 
auf  plumpe  Weise  zurQckstösst. 

174  Ich    möchte    ihm    keine   Kälber  zu   erziehen 

geben,  geschweige  Menschen. 

Angeblich  soll  dies  Wort  zuerst  Herder  in  Bezug  auf 
Basedow  gesagt  haben. 

175  Kalb  und  Kuh  miteinander  an  den  Mann  brin- 

gen. —  Grimmelthauaen,  Vogelnest,  II. 

176  Kälwer  anbinnen  oder  maken.  —  Schüler,  II,  5^; 

Dähnert,Qli*. 
Sich  erbrechen. 

177  Oldes  Kalw.  —  Boll,  17«. 

Wenig  schmeichelhafte  Titnlimng  eines  Jangen  Mäd- 
chens, da  das  Kalb  Sinnbild  der  Albernheit  ist;  aber 
auch,  wie  BoU  a.  a.  O.  fortfährt,  der  aJbemen,  ausge- 
lassenen Lustigkeit.  Und  w«nn  einer  solchen  die  Zttgel 
schiessen,  heisst  es:  „Der  Sticken  vOr  de  Kälrerstall 
tss  weg**,  infolge  dessen  nämlich  die  Kälber  mit  ausge- 
lassenen Sprüngen  zum  Stalle  herauskommen;  femer 
des  Unverstandes,  daher:  Kälvermät  u.  s.  w.  Kälber, 
wenn  sie  Nutzen  bringen  sollen,  müssen  vorsorglich 
behandelt  werden;  stOsst  daher  Jemand  eine  hülfreiche 
Hand  auf  plumpe  Weise  zurück,  so  heisst  es  von  ihm: 
He  het  dat  Kalv  in  die  Ogen  slan.  Wer  so  betrunken 
ist,  daas  er  von  seinen  Sinnen  nicht  mehr  weiss,  der 
kann  nicht  mehr  „Kö  und  Kalv*'  unterscheiden. 

178  Sein  Kalb  austreiben.  —  Fri9clAier,i67:   Friech- 

bür^.  1859;  llennig .  113. 

Sich  mit  allerhand  Kurzweil  belustigen,  weil  die  Käl- 
ber, sobald  sie  ins  Freie  kommen,  sich  in  den  lustig- 
sten Sprüngen  ergehen. 

179  Sobald  lernet  das  Kalb  von  der  Kuh.  —  Fi- 

xchart,  GeKch. ,  iti  Klotler ,  VIU.  384. 

180  Ucm  dat  Kalf  de  Kä.     (S.  Satt«!  und  Wurst.)   — 

Sihu$ler,  1007. 


*X81  Wenn  ihr  nicht  hättet  mit  meinem  Kalbe  ge- 
pflügt, ihr  hattet  das  Rathsel  nicht  troffen.  — 
nichler  14.  18;  Schulte,  l8. 
Lat.:  Si  non  axassetis  in  vitola  mea,  non  inveniaietis  pro- 
positionem  meam.    (Schulze,  12.) 

*182  Wer  hat  das  Kalb  ins  Aug  geschlagen?  — 

Ayrer,  V,  3237.  10. 
•183  Wie  ein  gestochenes  kalb  (aussehen).  —  Frantk. 

II.  ao*». 
•184  Wie  ein  schwarzes  Kalb    leuchten.  —   Campe, 

n-fc.,//,  8«6*». 

Von  einer  Sache,  die  schlecht  in  die  Augen  fällt. 
•185  Wie  kommt  dies  Kalb  zu  seinem  Gefährten. 
Kälbohen. 

Kanst  die  Kälbchen  wol  grasen.  —  Schoiwl,  tiu\ 
In  dem  Sinne:   Du  verstehst  es,  dein  Schäfchen  zu 
scheren. 
Kalben. 

1  Dem  eine  kalv  der  Ochs,  dem  andern  weld  de 

Koh  nit  kalven.     (Mn.)  —  Wenden,  II.  l. 

2  £im  kalbet  ein  Ochs,  da  eim  andern  ein  Kuh 

nit  kalbt.  —  Gruter,  lll,  25;   Lehmann,  II,  146,  II; 
Fritchbier\  1862. 
♦3  Dem  kalwt  uch  enUessen  (Ochse).  —  Frommatuk, 

K.  32,76. 
•4  Ihm  kälbert  der  Ochs.  —  Binder  II,  U8;  Germberg, 

Kälberarzt. 

•Es  ist  ein  kälberartzet.  —  Mumer,  Nb..  26;  Thealnm 
Diabolorum,  178*. 

Im  Sinne  von  Quacksalber,  und  kommt  in  Zusammen- 
stellungen wie  folgende  vor:  Simplicisten ,  Kälberärst, 
Bader,  Battengifter,  Medeakräutler,  Klistierblaaer,  Sta- 
renstecher, Schlangenklemmer,  Zahnbreoher.  (Fitchart, 
(teaeh.,  188^,  \nKtotter,  Yin,}ß4A.)  „Kein  rechtschaiT- 
ner  Arzt,  sondern  die  Kälberdoktores,  die  einen  Kranken 
mit  einem  Blick  ermorden."  (PhHander,  1650,  n,  520.; 
„Yetzt  kompt  mein  herr  der  kälberarzt,  wann  ein 
armer  kranker  fartzt,  so  sagt  er  Auicenna  Sprech,  das 
lung  vnd  leber  zammen  breoh.**  (Mumer,  Jfb. .  i6.) 
Kalberohen. 

Wenn  die  Kälberchen  spielen,  so  gibt's  schön 
Wetter.     (Königtherg.) 

Spott,  wenn  erwachsene  Leute,  denen  man  Verstand 
zutraut,  kalbern,  alberne  Streiche  machen. 
Kälberdreck. 

Kälberdreck ,  armer  Leute  llofl'art  und  Gewalt, 
die  verricchen  bald.  —  //.  Sachs  (1590).  /.  368*. 
K&lberei. 

Die  grössten  Kälbereien   werden   in    Klöstern 
getrieben.  —  Klosterspiegel ,  53 ,  9. 
Kälbexftitter. 

•Kälberfutter  bekommen  (haben).  —  Mtimer.  KL,  ii. 

„Daran  ist  schuldig  vatter,  muter,  waz|  gabent  sie 
euch  kelberfntter.** 
Kälberhäute.  ^ 

Es  komen  ebenso  uil  kelberheutte  zum  marckt 
als  ochsenheutte  (kühhewt).  —  Agricoltt  1, 514; 
Egcnolff,  225^;  Eycting.  /,  564;  //,  .'166;  Gruler,  I,  36; 
Petri,  II,  281;  Gultnistein.  94,  118;  Parömiakon.  27f0. 

In  Würtemberg :  Mer  trait  mainer  Kälberhäut  nt^  da 
Markt  als  Ochsahäut.  (Xe/len,  4BZ.)  „ Hierdurch  wird 
bekennet,  das  der  Tod  nicht  ansihet  die  Jugend  oder 
das  Alter.«' 
Lat.:  Fata  non  servant  ordinem  inter  senes  etjuvenes. — 
Mista  senum  et  juvenum  densantur  fonera.  (Hvra»-) 
(Seybold,  l74  u.  309.; 
KfllberJalire. 

•In  den  Kälberjahren  sein. 
KUbermass. 

Kalvermat  und  Kindermat  möten  oldo  Lüde  we- 
ten.  —  Bali.  176. 
Das  Kalb  als  Sinnbild  dos  Unverstandes. 
Kälbern. 

1  Kälbere,  weil  du  ein  Kalb  bist 

Freue  dich  deiner  Jugend.  „Der  noch  gelbschnab- 
liohten  Jugend  ziemt  ein  weidlicher  Sprang,  man  käl- 
bere, weil  man  ein  Kalb  ist."  (Vost,  Luise.)  Das 
Wort  „kälbern*'  kommt  a)  in  dem  Sinne  von  „Kalben" 
vor.  (8.  Glück  715  u.  71C.)  Es  bezeichnet  b)  soviel 
wie  Muthwillen  treiben  (vgl.  Dähnert.  215,  kalbera), 
gumpcn,  geil  sein,  scherzen,  schäkern,  lünbänseln, 
dalen,  auch  handgreifliches  Liebeln,  und  c)  beisit  es 
soviel  als  sich  übergeben',  erbrechen.  (S.  Fuchs  370.) 
(Vgl.  Grimm,   V,  56.) 

•2  Er  kälbert.  —  Dähnert.  213''. 

Muss   sich   übergeben,  erbrechen.    Bei  Kälbern  hat 
^-        man  wahrscheinlich  den  beim  Speien  oft  Titxkomawaien 


1109 


Kälber  raffe — Kalbfleisch 


Kalbfurz— Kälblein 


1110 


Laut,  der  an  dai  Blüken  der  Kklber  erinnert,  berUrk- 
■ichtigt.  ^Vgl.  R^rnd,  3,  \.)  „Ki  möcht  ihm  no  ichr 
grawcn  und  Unwillen  (ekeln),  das  er  ein  Kalb  lo^te 
oder  den  Fuchs  ■troiftc.**    (Fischart,  Bk.,  224".; 

•y  Kr  kclberirt  wie  ein  Mcrlzenkalb.  —  J/«/Ajv*jf,2iÄ*. 

liier  lu  der  Bedeutung  von  gruben,  plumpen  Spielen 
und  Scherzen. 

Kälberraffe. 

KäilicrrntTe  '  on  Kciincrhäiin  (Kindcrliändc)  dörfo 

kcn  Augeblick    ler    stÖC.      (.Mrinin<jrn. .   —    IruM' 

mmin.  11.  ild,  144. 

')  Kine  Art  äprottfcngitter  im  Stalle,  hinter  welchem 
dem  Vieh  Keu  und  änderet  trockenes  Futter  xuui  Fri'S<>en 
vorRelcgt  wird.  In  Schlesien  heilst  diese  Yurrii-Iitnng 
Kaufe,  weil  das  Vieh  das  Futter  daraus  hervorrupft. 

XiUberseU. 

*]•>  ist  nie  vom  Kalbersail  gekO.    ;/»Mi/iith.     - 

A7(iii,  I,  220. 
Kr  i»t  immer  dumm  und  läppisch  geblieben. 
Kalberatällchen. 

Wo  Külbei-etülichün  in  einem  llausc  sind,  da 
kann  es  nicht  vorangehen.     (h:ifrl.j 
KalbfeU. 

1  Dar  kamen   mehr  KalfTellen   t»  Markt  ns  Koh- 

hlldeil.  —  Kern  .  687. 

2  Ks  gibt  mehr  Kalbsfelle  als   Oehscnhäuto  auf 

dem  Markte.  —  llnwhrrtj  II,  15». 

3  Kh  sind  cbcnsu  viel  Kalb-  als  Kuhfellc  feil.  — 

—  Korle,  32«5;  HriiulMnj  II,  IH. 

4  Wa.s  «lern  Kalbfell  gehorsamer  ist,  denn  Vater 

vnd  Mutter,    da  stehet  nicht  zu  helften.  — 

thmuh.  1441.fi:  l\'tri,  II.  :.S7. 

•5  Dem  Kalbfellle  gehorsamen  (folgen,  nachgehen). 

—  MaIhmuM,  /W/iH«,  /,  lAnil''';  Ei^rtrin,  359.  f.Virii- 
infh/ifiiMcn .  Vihjrlnvst ,  II:  llrmiH,  1.  1729. 

Kulilat  werden.  Wer  Vater  und  Mutter  nicht  hat 
fiilReu  wiillen,  der  nahm  einen  Dukaten  und  folgtu  eiuem 
Kalbfelle.    (Sckupinuo ,  .13.V; 

*(i  Kr  ist  aufs  Kalbfell  hinausgeschossen. 

Ist  gefallen. 
tfi.:  Jl  a  donnö  du  nes  en  terre.    (Sctrucimld .  41.1..) 
•7  Er  wird    dnn   Kalbfell'  folgen    müssen,  wenn 
er  mir  (oder:  den  Aeltern)  nicht  folgen  mag. 

M  Die  LitMurr  sagen  dafür:  iiundafell. 
Kalbfleisch. 

1   Da»  K:ili)Hrisch  stiehlt  einem  den  Speck  aus  dem 

Wiemcn  (der  Kauchkammrr).  —  htri .  II ,  66. 
'2  KalljUaisch   vnd   Kuh(oder  l{ind-)fleiscli    sieden 

nicht  zugleich.  —  l.rhmnnn.  127.  5.  Simiihk.  5373. 
hiith  .  ;«2i;4".  WniMM,  /.  1727;  /iVinWirr^  /.  117. 

Ili>r  .lüii^ling  Pulltc  nie  <>ine  alte  Frau  hoirathen; 
auch  ist  e<»  »chon  fchwcr  die  aun>ransendo  Jugvmlmit 
dem  KCBvtzten  M'esen  dos  verständigen  .Mannes  xiir 
Austulirung  oinvi  gemcin-tcliaftlivhen  l'laue«  zu  >L'r- 
L-iniKen. 
£f.i'i.:  Kalve-kiiid  og  uxr-kind  s^de  ei  liue  la-nue.    (I'mr. 

.hin.,  .t-ta.; 
:t  Kalliileisch  —   Halbfleisch.   —   rmmk,  II,  is4*. 

Kijuiolll,  265'^.  r.ruhr.  /.  32.  /V/n,  //.  412;  l.vhmami. 
411».  a»;;  SrhvItiJ,  1133'';  .N'M/i»r,  161;  Itiiiking.  39;  ttw- 
hin,  3!tA;  Hluin.  I6i ;  Simrofk ,  üsi ;  l-'riKchhUr^ ,  l'HM. 
Oft  mit  dem  Zusatz:  Junge  Ijcute  —  halbe  Leute.  £s 
feiilt  ihm  nicht  blus  dii*  Nahrkralt,  •»  i*t  in  vielen  Flil- 
len  Hucli  ungi-^und.  Alles  in  der  Welt  verlangt  seine 
Krifc.  Hi'in  gvwidHes  Alter,  wenn  es  fUr  einen  bestimm- 
ten /weck  tauglich  sein  *oll.  l'nerfabrene  Junge  Leute 
m  wicbtii:i-n  Aemtern  nnd  Würden  sind  —  Kalbfleisch. 
Wer  ein  Kind  zur  (iattin  nimmt,  wird  bald  genug  er- 
fahren .  da^fl  Kallit1ei-rh ,  wio  im  buchstäblichen  Sinne, 
nur  llallitleifcb  ist.  D.is  Kalbtlt-iieh  ist  nirgends  gut 
:iiigfachriebun.  In  Tuseana  behauptet  man,  dass  es, 
iii.-btft  jungen  lluhnem  und  ruhen  Fuvhvu,  den  Kirchhof 
fiiUo.  liie  Franzosen  schreiben  dem  *chtechtgek<ichten 
Kalbfli-i»ch  nnd  ruhen  Hühnern  dieselbe  Wirkung  xu: 
V>-an  mal  cuit  et  ptiuletd  erus  fönt  les  cimetlires  boisna. 
I)if  Spanier  halten  dafUr  frisches  Schweinefleisch  (s.d.) 
tur  •chadlicb.  (.Vaffttsin  für  dif  I.iUralmr  df»  .iMMland^t, 
l-<»:j,  S.ritU.J  Die  Engländer  raKcn  zwar:  In  a  Shoulder 
•  1:  wal  there  are  twenty  and  two  gotid  bita  i  aber  u 
etcckt  nup  ein  Volkswitz  darin,  der  sagt,  dass  darin 
/wiin/iK  hissen  enthalten  sind,  aber  nur  zwei  gute. 

/iiit  :  Ku1%-o-kiiid  er  kun  halv  kiiid.     (Pror.  rf<iN.,  332.^ 

Fr:.-  Vi-.iitx.  poullets  et  puissons  erus  fönt  les  cläieti^rei 
b»)"*ii«.     (I.^nmx.  I,  132:   hntziniifr,  7<»3''J 

Ui,n.:  CalfvIeUch  lialf  vleisch.  f/nrrii..  17,  10;  Harre- 
/r  ,...>.  /.  37«-M 

Lnt.:  I'T'i  cibn  dimidiu  carnes  vituli  reputatu.  (FaUtrf 
UUn.  44?.; 


4  KalbtltMiäich  hängt  man  nicht  in  den  Kaiicli.  — 

NiHi  rmli ,  53K1 ". 
Die  .lugend  muss  frisch  genossen  werden,     ((iriintu, 

b  KalbÜciHch  verträgt  keinen  Pökel. 

.luuge  unerfahrene  Leute  erliegen  in  der  Kegel  sulclicn 
(ieBchdflcn  und  Untcrnebmuiigen,  die  gureiftero  Mannes- 
kraft und  Kinsioht  erfordern. 
IhtlL:    Kalfvleesch  kan  geeno  pekel   verdragon.     (Ilarrr- 
hnmrf.  /.  37«; '.j 

G  Kalbfleisch  vnd  rindfleisch  seud  nimmer  gleich 
miteinander.  —  tiruirr,  /,  52. 

7  Kalbfleisch  wird  \vohlfeil  werden,   die   Kidber 

lallen. 

Scherz,  wenn  jemand,  besonders  ein  Kind,  unge- 
schickt lallt,  in  England  scheint  es  in  anderer  Bedeu- 
tung vorzukommen:  Vval  will  be  cheap,  calvcs  fall. 
(linhn  II.  lyi.» 

8  KalhiIe>Nch  vnd  Uimltieysch  sehickcn  sich  nim- 

mer zusammen.      •  l'mhurt.  Uhr:.,  in  Klnstn;  X,  517. 
„So  wenig  alH  eyn  .lun;(er  vnd  alter  (Ichs  gleich  in 
eyncm  Silen  Kus.inimeugoknppelt  ziehen." 

9  Kalftlcsk,  llalittcsk.     ftftfrwt.;  —  Ituvnn,  7S2;  Ftom- 

mann.    17,  285.  7.'>8;    llaufkaleittU't  ,   III;   für  f/irniiprcr; 
Srhamhni-h .  I.  345. 

10  Kalltiesk  würt   bualle  gar.    i  hcrtuhn.)     -    Woish-, 

71 .  154. 

11  Kaivflesch,    llalvflesch;     llamelllesch ,    Damel- 

flescb;  averH  up'n  Ossciihrud^n  miit  man  gödc 
Friinn  laden.      I.übeck.^^  —  Ihvtkr.9. 

12  \Yer  aus    Kalbfleisch   bestellt,    den    muss    man 

zu  keinem  Ijttwcii  bringen. 
*Io  Ks  ist  iKich  Kalbflei.sch. 

Von  ungeb;tndigtei  oder ungewit/igtcr  Jugend.  ( urinwi, 
V,  .'ih.y 
*14  Ks  ist  noch  viel  Kalltflcisch  bei  ihm. 

Das  Kalbfleisch  ist  an  ihm  nneh  nicht  vemntten. 

*  15  Kt  es   noch  en  liopen   KallMesk  derane.     (/mt« 

r,i/,n.J  —    Wotutr,  87.  134. 
Mangel  an  Krzithung  und  Bildung. 

•  16  Et  ies  noch  viel  Kalwfleisk  deranno.  r»'*'/ J  -- 

Für  SiMasuni :  lU-rndt ,  32. 
Kr  ist  norli  sehr  kindisch. 
Xalbfurs. 

*Kincn  Kalbt'urz  braten. 

Wer  einen  Klick  in  die  Apotheke  de«  Volks  gvthan 
hat.  weiss,  /u  welch  Felttitmeu  .Mitteln  dicscv  oft  greift, 
nnd  diese  worden  durch  die  obige  Itedeneart  verspottet. 
WoidiM  wendet  sie  ^IV,  74,  78)  an:  „vnd  (man)  darff 
dafitr  kein  Kalbfurz  braten",  wo  er  von  der  Heilung 
der  Faulheit  rodet  und  der  .Meinung  ist,  da5S  lia«ul- 
hjl'io  (i>.  d.)  uusieiclie  und  nirin  das  ol>ige  Mittel  nicht 
bedürfen  werde. 

Kalbleder. 

1  Kalbslcder   kompt  als  bald   zu  mark,    als  heut 

von  einem  ochsen  starck. —  Luti  ivmni.,  li'j. 

2  Kalflecr  dat  is  uiuii  llalfleer,  man  Kohl<l>er,  dat 

is  göd  äcbolccr.  —  Kirn .  «88. 
Vorzüge  des  Kuhleders  vor  dem  Kalbleder. 
KfUblein. 

1  Das  Kiilblcin  liebt  das  Kutcr  mehr  als  die  Kuh. 

2  Das  Kälhlein  muss  folgen  der  Kuh.  —  AmbraHv 

Ucdcrhuch,  11«,  5«. 

3  Das  Kälblein  »äugt  an  der  magern  Kuh.  —  AU- 

mann  VI,  442. 

4  Gerheth  das  kälblin  nach  der  ku,  so  wcrdcns 

grosser  bcstien  zwu. 

Lat. :  Filius  ut  patri  sirailis,  sie  Alia  matri.  (L»ci  cvmou,  IV^.j 

5  KiilbleiUf  spar*  dein  Heu,  's  ist  noch  lange  bis 

zum  Mai. 
Hbtt.:  KalQe,  ipaar  uw  buoi,  waut  de  winter  is  nog  lang. 
(Harrebotnrt,  I.  376  ".J 

6  Wenn  man  ei»  Kälbleiu  ausschickt,  kommt  ein 

Occbiileiii  wieder. 

Di«  Bniton:  Sende  ein  Kalb  nach  Moskau,   es  wird 
ein  Uehs  wiederkehren.    (AHmantt   V,  103.; 
*7  A  Kftlbla  oubinda.    (S.  Kalb  i&9.)  —  SarioTtw^.  le«. 
*8  Ar  will  *ii  Kalbla  nit  nei  '■  Ug  achlog^n.    (Fran- 
luH,)  —  Frommann,  VI,  911.  SOS. 
Kr  will*s  mit  einem  nicht  verderben. 

*9  Er  hat  das  Külblein  mit  der  Kuh. 

Hat  eine  schwangere  Persuo  geheirathet.  „Und  10 
die  Hochzeit  iit  Methan,  hobt  sich  erst  ein  Handel  an, 
er  I  der  Khomann  I  hat  das  KälMein  mit  der  Knh." 
(Ftte'jrndr  Hluttfr,  Angabarg  llSOu,  iu  Adnam  MiUhfi- 
laajrea,  H.  374.; 

70» 


1111       r  •  Ealbsauge— Kalbskopf 


Kalbsmanl —  Kaldaanenschliicker     1 112 


Kalbaansre.  ^ 

1  Kalbs  Augen,  Hasen  Lung,  üecbi  Leber  vnd 
Karpfifen  Znng,  süsser  Wein  ynd  barben  Maul 
bringen  manchen  vmb  seinen  grawen  Gaul. 
—  Petri,  II,  413. 

„Wie diM  gemeine  Sprichwort  sagt,  vnd  der  verdorben 
reuter  klagt  i  iprsch :  Kalbes  aug  vnd  Hasen  lang  Hechts 
Lebern  vnd  karpffen  Znng  süsser  wein  vnd  barben  maul 
brachten  mich  vmb  meinen  grawen  Oaul."  (WaUiia, 
IV,  51,  23.; 
*2  £r  macht  ein  paar  Kalbsaugen. 

„£r  entschuldigte  sein  schlechtes  Lesen,  ein  Com- 
pliment  erwartend.  Ich  sagte,  das  Lesen  wDxde  gegangen 
sein,  aber  ich  glaubte,  es  bitte  am  Bnchstabiren  ge< 
legen,  worauf  er  ein  paar  Kalbsaugen  machte."  (Zetter 
an  Goethe,  341.) 

•3  Etwas  mit  Kalbsaugen  ansehen.  —  Luther'n  Tisch- 
redim,  173*'. 
Dumm,  mit  stierem,  dummem  Blick.  '(Qrimm,  F,  59.; 
*4  Mach  deine  Kalbsaugen  auf.  —  Gvtter ,  ili ,  iu. 
Kalbsbrust. 

Eine  Kalbsbrust  und  eine  Löfifelkeule  kochen 
nicht  in  Einem  Topfe  weich. 
Kalbsfleber. 

*£r  hat  das  Kalbsficber,  es  schauert  ihm,  wenn 
er  voll  ist. 
Xalbsfüsse. 
*1  Er  hat  seine  Kalbsfiisse  abgelaufen. 

ifoU.:  HiJ  beeft  sUne  kalfsklaanwen  afgeloopen.    (Harre- 
bom4e,  I,  875  ^> 

*2  Noch  auf  Kalbsfussen  gehen. 
Xalbshaut. 

1  Dar  hanget  mer  Kalfs  •  as  Köhüde  (Kuhhäute) 

up*n  Tun. 

Es  sterben  mehr  Kinder  als  alte  Lente.  (Brem.  Wb., 
II.  731.J 

2  Dar  kämt  mer  kalvs-  as  kö-hüde  to  markt. 

3  Es  komen  eben  so  uil  kelberheutte  zum  marckt 

als  ochscnheutte.  —  Agncola  I,  5U;  Eiselmn,  358; 

l\irömiakm,  3346. 

'•  Man  soll  nicht  auf  seine  Jagend  trotaen. 
EngL:  As  soon  goes  the  yonng  lamb's  skin  to  the  market 

as  the  old  ewe's.    (Oaal ,  1531.) 
Frj. :  Do  veanx  comme  de  vaohes  vont  le«  peaux  k  la  plaoe. 

(Leroux,  I,  134.; 
Boll.:  Also  vele  oalver  oomen  huden  ter  merot  als  older 

coeijen.    (l^tnn.,  35,  4.; 
Lat.:  Pellea  qaot  peooram  vendantar  tot  ritulornm.   (Fal- 
lereteben, 77;  Loci  comm.,  139.; 
Poln. :  Wiso4J  cielft  na  rsei  idsie  niieli  krow.    (Lotupa ,  33.; 

4  Es  kommen  auch  viel  K&lberhäute  zu  Kauf;  es 

geht  nicht  blos  über  die  Kühe. 

5  Es  werden  eben  so  vil  kalbsheut  als  küwheut 

ghen  marckt  tragen.  —  Franck,  /,  83». 
Holt.:  Er  komen  meer  (sooveel)  kalfsvellen  dan  (als) 

ossenhniden  ter  markt.    (Harrebomie ,  I,  375".; 
Lot.:  Mista  senom  ao  tanenun  densantor  fanora.    (Horat.) 

(PhiUppi,  I,  353.;  —  Mors  nisi  mactaret  juvenos,  lanii- 

qnejnvenoos,  omnia  stoltorom  plena,  bovumque  forent. 

(Sutor,  501.)  —  Quotpecorum  pelles  vendnntur,  tot  vitu- 

lorum.    (Seybold,  519.; 

G  Man  findet  ebenso  viel  Kälberheute  und  mehr, 
denn  Kuhhäute.  -—  EiseUnn.  359.-  simrock,  5374. 
EiseUin  bemerkt:  Gegen  die  Urbschaftslauerer. 
Kalbakopf. 

1  Der  hat  ein  Kalbskopff,  der  an  einem  ein  Ver- 

brechen straffl,   oass  der  Verbrecher  nicht 
vermeiden  könne.  —  Lehmann,  739, 56. 

2  Ein  Kalbskopf  wird  mit  Znng*  und  Hirn  servirt. 

3  Einen  KalbskopflF   darff  kein  Armer  fressen.  — 

Simplic,  I,  135. 

„Man  pflogt  sa  sagen:  Einen  Kalbskopff  darff  kein 
Armer  fressen." 
EngL:  A  calfs-head  will  foast  a  hunter  and  his  hounds. 
(Bahn  II,  16.) 

4  Man  muss  nicht  zum  Kalbskopf  einladen,  ehe 

die  Kuh  gekalbt  hat.  —  StUor ,  431 ;  Simrock ,  5375  ; 
ReinsherQ  IV.  34. 

„Der  Ynwits  ladet  Oftst  com  Kalbskopff,  ehe  die  Kuh 
kiübert,  gibt  der  Tochter  ein  Mann  ehe  sie  geboren, 
bawt  Hftaser  in  Luflt.<*    (Lehmann,  807,  b.) 

*  5  Das  redt  er  auss  keinem  Kalbskopfif.  —  Ti^cAnan 

Diaholorum.  411". 
*6  Der  Kalbskopf  will  begossen  sein. 

HoU.:  De  kalfakup  wil  begoten  sijn.  (HarrebonUe,  /,  375".; 

•7  Du  Kalbskopf. 

Alberner,  einfältiger,  dnmmer  Mensch.  i,Mit  den 
Kalbsköpfen,  seinen  BrOdem.«'    (Wietand,  XVIII,  Wd.) 


*8  Mit  dem  will  ich  keinen  Kalbskopf  essen. 

„  Wer  sich  ainer  solchen  Sach  verm&ss  and  mit  ainem 
Henker  ain  Kalbskopf  ftsi  ...  der  bedorft  wol  ainar 
wolsohmeckenden  Nasen."   (Kelter,  AUe  Sektednke,  23.; 
Xalbsmaul. 

*  Einem  das  Kalbsmaul  vor  die  Thur  werfen. 

Wie  Kalbskopf  n.  s.  w.,  ein  Schimpfwort.  — .  „Werf 

im  das  Kalbs  maul  bald  fUr  die  Thflr,  dasa  «r  daitbei 

prOf  und  spflr,  dass  er  kein  Eppelein  an  ir  (der  Fiaa) 

hab,  sonder  aassthanond  Sohabab.«  (II.  Sacht,  V,  8833^.; 

Xalbsohr. 

*  Einem  ein  Kalbsohr  anhängen. 
Ihn  schimpfen.  „Und  lass  infalln  die  Frltsohon  eohla- 

dem  galgenthor  ansjagen ,  and  henk  Jedem 


(H.  Sack»,  IV,  2,  50.; 


(Bokn 


gen  und  sa 

ein.  Kalbsohr  an.' 

Xalbselt. 

1  Mau  muss  der  Kalbzeit  ihr  Recht  lassen.  — 
Eetar,  I,  488.-  Pistor..  VII.  34;  Eitenhart,  303;  IhUf- 
brand,  64,  93;  Blum,  750;  Eitelein,  359;  Simrodi,  53M.- 
Itraun ,  I,  1784;  IMntberg  VII,  69. 

Unter  der  Kalbxelt  verstehen  die  JIger  die  sogenamits 
Brunft-  und  BaUseit,  w&hrend  derselben  alles  Wild, 
Baubthiere  ausgenommen ,  nach  Bestimmung  aller  Ja^- 
ordnungen  geschont  werden  muss,  weil  es  sonst  bald 
aufigerieben  sein  wOrde.  Die  Hecreaeiten  sind  indess 
nach  den  Arten  der  Jagd  und  nach  den  Ua>ttangen  des 
Wildes  verschieden.  CVgl.  AUg.  Preutt.  LandrecMt.  II, 
16,  45  fg.;  Mitlennaier ,  Grunätätte  det  gemtimen  demt- 
tchen  Privatrechtt,i01 ;  MaurenbrecMer,  Lehrbuch  det  demt- 
»chen  Privatrecht t,  278.;  Uneigentlicb  nennt  man  die 
erste  Jugendseit  die  Kubseit.  Das  Sprichwort  will  nun, 
dass  man  der  Jugend  einigen  Mathwillen,  einige  Ans- 
brttche  fröhlicher  Leidenschaften,  einen  gewissen  Grad 
des  Leichtsinns  sugute  halte,  wenigstens  nicht  ra  hoch 
anrechne.  (8.  Kftibem.) 
•2  Er  ist  noch  in  der  Kalbzeit. 
•3  Seine  Kalbzcit  ist  vorüber. 

Holt.:  De  kalfsklaauwen  siJn  hem  a^estooten.  —  HU  is 
de  kalverliefde  door.    (Harrebomee,  /,  375«  n.  375'*.; 

Xaldaune. 

1  Hab'  ich  Kaldauneii^  auf  dem  Tisch,  mein  Nach- 

bar wird  nicht  satt  davon. 
>)  Hier  die  Gedirme  vom  Schlachtvieh  als  Oerieht. 
Poln.:  Kto  Jada  flaU,  rnjÜi  le  kasdy  UkL    (Lompa,  U.) 

2  Wer  Kaldauncn  isst,  muss  nicht  fragen  (dnn 

denken),  was  drin  gewesen  ist.    (S. 

jangfer.) 

Engl.:  Tripe's 

//.  37.; 

*3  Da  möchte  man  aus  der  Galaune  (Eingewdden) 

fahren.     (Meiningen.J 
*4  Die  Kaldauuen  aus  dem  Leibe  speien. 

Sich  sehr  stark  erbrechen. 
Fr:.:  U  a  vomi  tripes  et  bondins.    (Kritainger^  725*'.j  - 
Jotter  tripes  et  bolaux.    (Krittinger^  693.) 

*5  Die  Kaidaunen  ausspülen. 
Stark  trinken. 
Frs.:  Se  laver  les  tripes.    (Kritzinger,  414.; 

*6  Eent  op  de  Kaldün,  cnt  op  cm  Tun.    (DoKts.:- 
—  Frischbier^,  1865. 

Von  dem,  der  nur  wonig  Loibwisobe  beeitst,  hnehr 
Btablioh  nur  swoi  Hemden  hat,  eins  am  Leibe  und  das 
andere  auf  dem  Zaune  sum  Trocknen. 

*7  Es  ist  ihm  in  die  Kaidaunen  gefahren. 

„  Wenn  ihm  die  Bosheit  so  geschwind  in  die  Kaldaa- 
nen  ffthrt."    (Chr.   Weite,  Ertahtungen,  394.; 

*  8  Sich  die  Kalaauncn  im  Leibe  vcrstaachen.  (o^- 

prcust.J  —   Frigchbier*,  1864. 
•9  Sich  die  Kaidaunen  voll  ärgern.  —  Fritahiner*.  18S4. 
*10  Sich  die  Kaidaunen  voll  fressen  (voll  schlagen). 

Kaldauncn  —  das  Eingeweide,  auch  Fleck  genannt. 
Qokochte 'Kinderfiecke  ist  ein  Lieblingsessen  der  Kö- 
nigsberger. Kin  starker  Ksser  „schUgt  sich  di«  Kaldao- 
nen  voU". 

Xaldaunezifrdsser. 

*Es  ist  ein  Kaidaunenfresser. 

Ein  armer  Schlucker,  der  sich  von  KttohenabAllSB 
nährt,  einst  ein  Spottname  armer  Studenten,  Coevicto- 
risten.    ((h-inan ,   V,  62.; 
Kaidaunensack. 

*Du  vollc^cstopfter  Kaldauncnsack. 

In  Beinric/i  IV.  (I,  2,  4)  wird  FalsUff  so  genannt. 
Kaldaunensclüncker. 

♦Es  ist  ein  Kaldaunenschlucker.     (Berlin.) 

Da  zu  den  stehenden  Gerichten  im  berliner  Cadetten- 
liause  früher  sauere  Kaidaunen  gehörten,  so  nanoto 
man  die  Cadetten  ziemlich  allgemein  Kaldaoaea- 
»ohlucker  und  pflegte  ihnen  ein  tiesonderes  Liedchen 
nachzuBingen:  „Cadott,  Cadott,  Kaldauaensohlnoker, 
Cichorienkaffee  ohne  Zucker,  rother  Kragen  aicbu  im 
Magen ,  goldne  Tressen    nichts  lu  fressen  i  niehti  sa 


1113 


Kalofatern —Kalender 


Kalcndermadicn  — Kaliber 


1111 


brechen,  nichts  in  beitsen,  künnrn  doch  grono 

fVgl.  CadeUencorpa  in  Berlin  ron  Corzin  in  den  Hau»- 
hUUttm,  Stuttgart  1857,  Hft.  1.;  Die  Bedennrt  iat 
aber  (i.  Kaldaanoufreascr)  offenbar  tod  allgeineioeriu 
Oebraneh  and  bezieht  ■ick  zunäohit  auf  arme  Studi- 
rendo.  Nach  iJanntil  (94'0  werden  auch  die  Oyinna- 
slaeten  in  Salswedel  Kaldünenaluker  genannt.  (Vgl. 
auch  Grimm,  V,  ^%.) 
Kalefatem. 

*£r  wird  das  wohl  kalefatem. 
Out  in  Stand  eetaen. 


*  Einen  auf  die  griechischen  Kalenden  verweisen. 

Diese  Kodensart  hat  darin  ihren  Grund,  daai  die  Qrio- 
oben  keine  Kalenden  hatten.  Die  Kalendot  bezoichnc- 
ten  die  ersten  Tage  Jedes  Monats.  Die  Lateiner  tbeil- 
ten  die  Tage  der  Monate  in  Kalenden,  Nonen  und  Iden 
(Calendae,  Nonae  und  Idus).  Die  Urieohen  rechneten 
nach  Neumonden  und  bexahlten  naoh  Umlauf  der  Mon- 
den die  Zinsen.  Wenn  man  daher  von  jemand  sagen 
will,  er  werde  nie  besahlen,  so  sagt  man,  er  werde  an 
den  griechischen  Kalenden  xahlen.  Wir  sagen  im  Deut- 
schen :  Einen  auf  den  Nimmermehrstag  verweisen. 


1  Alle  Kalender  betriegen.  —  llerberger.  l,  93. 

2  Dai  den  Koalenner  maket,   da  iätet  ok  Brot. 

Cliterlohn.J  —    Woatte.  71 .  144. 

3  De  Kalender  schröfil  on  de  lewe  Gott  göffb.  — 

FrUtchbier  ',  1868. 

4  Der  alte  Kalender  vergleicht  sich  nicht  mit  dem 

neuen.  —  I*arömiakon ,  266. 

Bio  sind  stets  nicht  nur  einige  Tage  auseinander,  der 
Unterschied  wird  auch  Je  lAnger,  Je  grosser.  So  alte 
und  neue  Zeit,  das  Jugendleben  und  das  Altern,  a.  w. 
&  Ich  wünschte  du  wärest  ein  Kalender,  sagte 
der  Doctor^  als  seine  Frau  seufzte:  Wenn  man 
nur  auch  ein  Buch  wäre,  da  sie  ihren  Mann 
immer  über  den  Büchern  liegen  sah. 

Im  Kalender  steht  ein  Name  wie  der  andere. 

Kalender  mäkct  de  Lue,  det  Wcddcr  de  leiwe 

Uer^od.  —  Hchamhath,  ll,Wl. 

Kein  Kalender  setzt  lauter  Feiertage .'( oder  {Son- 
nenschein). 
Calendcr  für  Coriandcr  kauffen.  —  Maihe*f.  ssa*. 

Eins  fOrs  andere:  Opia  pro  apia,  quid  pro  quo. 
Einem  den  Kalender  lesen. 

Ihm  Unangenehmes  sagen,  Widerwärtigkeiten  berei- 
ten, wol  gar  den  Tod.  —  „Da  lass  er  Oder  Geier)  Jnen 
den  Kalender,  das  jre  keine  wider  kam,  ju  alle  sampt 
das  loben  nam."    (^H'atUit ,  /,  7»,  14.; 

Einen   in   den   Kalender   thun.    —   Jtr.  anttluif. 

IhiHcrtujnriji'l ,  72. 
Ihn  dem  UespOtt  preisgeben. 

Er  hat  den  Kalender  des  Pater  Leu,  es  steht 
die   ganze  Woche   Sonntag   darin.  —  Khxiir. 

spirgvl,  Ti.  15. 

Er  hat  einen  (ewigen)  Kalender  (in,  an  seinem 
Körper).  —  Maifer,!,  181;  Körte,  3266. 

Besiebt  sich  auf  die  bestftndig  wechselnden  Empfin- 
dungen in  einem  kranken  Gliede,  in  grossem  Wundon 
oder  Amputationsflttchen,  welche  sich  selbst  dann,  wenn 
der  Mensch  Übrigens  vullkommen  gesund  ist,  leigen, 
sowie  sich  bedeutende  Veränderungen  im  Wetter  zutra- 
gen. Die  Bussen :  Die  Jungen  haben  den  Kalender  im 
Herzen,  die  Alten  im  Kopfe.    (AUtnaHH   VI,  448.; 

Fr:.:  Son  eorps   est  un  Almanac.     (Kört«,  3266;  Kritiin- 
'jrr.  22  h.; 

Er  hat  einen  Kalender,   in   dem  kein    trübes 
Wetter  steht.  —  /^inimt^iAon,  U30. 

Es  geht  ihm  immer  glfieklich. 

*15  Er  hnt  nichts  als  alte  Kalender  aufgetragen. 

•16  Er  macht  Kalender.  —  Fritchbicr.W»;  Friukbier^, 
lb67:  //nint'/.  114. 

Von  solchen,  die  meist  in  trüber  Stimmung  ftkr  die 
Zukunft  sorgen,  weil  es  die  Kalendermaoher,  wenigstens 
nach  dem  Glauben  des  Volks ,  das  von  ihnen  die  Witte- 
rungsangabe  erwartet,  auch  mit  Bereohnuag  fcOnfUger 
VcrhAltuitse  und  ZustAnde  su  thun  baben.  Auch  von 
solchen,  die  in  sich  selbst  versunken,  in  tiefbn,  oder 
was  oft  dasselbe  ist,  ohne  Gedanken  sind.  Anoh  gleioh- 
bedeutend  mit  Grillen  fangen, 
/rj.;  Faire  (composer)  des  almanaes.  (Ltroux,  II,  84: 
AVi7j/flj/.r,22»'.; 

*  17  Er  macht  Kalender  für  das  a1>gelaufene  Jahr.  — 
FAiclein.  359;  Simrock.  1433;  lirnun,  I,  1731;  Wurzbadt 
II.  219. 

Nachdem  es  vorbei  ist,   wois«  er,  wie  or  es  hAtt« 
machen  sollen,   propheseit  Geschehenes,   tiseht  allM 
abgedroschenes  Zeug  auf. 
KngL :  Ue  make«  Almanaes  for  the  last  year.  (EUdtin ,  3ft9.; 


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•18  Er  will  den  Kalender  verbessern. 

Klügere  Leute  tadeln  und  zurechtweisen. 
*  19  Etwas  auf  den  Kalender  setzen. 

Ursprünglich  eine  parlamentarische  Kedensart  imCnu- 
Kress  SU  Washington,  um  zu  sagcu,  dass  irgoudoin 
Antrag  nicht  den  Vorzog  vor  andern  gcuiossun,  Kuudcru 
nach  der  Zeitfolge  seiner  Einbringung  erledigt  werden 
solle.  Im  iVolksgcbraucIi  hat  sie  die  Ilcdontuiig  der 
Vertagung,  des  Auf  Schiebens  des  bctUglichcn  Gegen- 
standes. 
*20  Ich  will  seinen  Kalender  nicht. 

Ich  will  auf  seinen  Rath  nicht  merken,  mich    nicht 
danach  richten. 
'Fr».:   Je  ne  prendral   pas  de  vos  almauacha.     (Kritzin- 
yer,  »2»»;  Starnchrdnt,  \A.)\ 

•21  In  den  Kalender  kommen. 

Zur  Unterhaltung,  als  Beispiel,  alü  Anekdote  in  den 
Volksmund,  Volkskalender.  .,l)a  würden  «lio  Luwlo 
erst  recht  zu  reden  liahon  und  wir  kumoii  ilim  andere 
Jalir  iu  den  Kalender."    (Ji-r.  (iottMf,  II,  :\U.) 

•22  In  moincm  Kuk-iuler  steht  nichts  davon. 

Davon  weiss  ich  nichts  oder  will  ich  nicltt»  viü-ivu. 
Fri.:  Cela  u'est  pas  dans  mon  almanach.  (Star»-:l,fii'l ,  ll.'J.; 

•23  In  seinem  Kalender  ist  die  güldene  Zald  groes. 
—  Ihirömiakon ,  2056. 
Kr  ist  sehr  reich. 
*24  In  seinem  Kalender  ist  immer  Quatoniber.  — 
l\irömiakm ,  2979. 
llat  immer  Fasttag,  lebt  in  grosser  DOrftigkiit. 

*2ö  In  seinem  Kalender  ist  nichts  als  Vulliuund.  — 
AirJmiafcen.  1281. 

Kr  lebt  herrlich  und  in  Freuden.  Oder:  In  Hcinrni 
Kalender  ist  Vollmond  gewesen,  wenn  er  sich  durch 
Wohlleben  zu  Grunde  gerichtet  hat. 

•26  In   seinem    Kalender   ist   nur  Ein   Fasttag.  — 
l\\r6m\akon,  87. 

Aber  er  dauert  das  ganie  Jalir.  bein  Tisch  ist  stets 
sehr  kärglich  besetzt. 

*27  Sein  Kalender  setzt  nichts  als  Fasttage.  —  /'«i- 

rJmiafcMR ,  2672. 
•28  Sein  Kalender  setzt  nichts  als  Finsterniss.   — 

l\irömxakun ,  1796. 

Z.  B.   von  einem  manischen  Kbemanne,   Uhorhaiipt 
von  allen  SauerflUohtigen,  dann  aber  auch  von   dcueu, 
die  nur  mit  WiderwArtigkeitcn  zu  k&mpfeu  haben. 
Kalendermachen. 

•'S  Kalendermachc  uüd  enlenkt  ha.  —  TnhWr,  93. 

Das  Schiesspulvc-r  nicht  erfunden  haben. 
Xalendermacher. 
'1  Der  Kalcndcrmacher  macht  den  Kalender  und 
unser  Herrgott  das  "SVetter.  —  sumuck,  wvi, 

Karte .  3267;  //raitn.  /,  1730;  Hcinslnrg  Vlll.  5. 

Wie  und  was  kommen  wird,  sagt  ein  afrilcnuiKches 
Sprichwort,  kann  selbst  ein  Vogel  mit  einem  laugen 
Halse  nicht  sehen,  sondern  nur  Gott,    (lifin^hirnj  17.  .').) 

•2  Er  ist  ein  Kalenderniacher. 

Grillen f Augur.  In  Toscana  hat  mau,  um  auBZUdrUvItcn : 
lasst  die  Leute. thun   und  reden,  wenn  lie  wi-d<tr  uich 
noch  euch  schaden,  die  Redensart:    Lasst  dio   Kalon- 
dcrmacber  kalendem.    (Reinsberg  IV.  h*.; 
Frt.:  C^ost  un  Csiseur  des  almanaes.    (Kritiinytr,  '.'.'''.; 
Kalendern. 
•1  Er  kalcndert  an  einem  üliede. 

Es  zeigt  ihm  die  WitterungsverAndcrungen  an. 

*2  Er  kalendert  die  ganze  Woche. 
•3  Sie  kalendert.  —  Frwchbier^.  iwm. 

Solierzwelse  von  Frauen,  welche  im  Kalender  blAttcrn, 
indem  man  meint ,  sie  sehen  nach ,  wann  das  durch  »ie 
herbeizuführende    wichtige    Familienereigniss    voraus- 
sichtlich  eintreffen  werde. 
KalenderwitB. 

•Er  reisst  Kalenderwitze. 

Besieht  sich  auf  die  geiitlosen  Anekdoten,  äpAsbc  und 
Witze,  welche  Araber,  als  mau  einen  guten  Volk*kalcn- 
der  noch  nicht  tu  bearbeiten  wusste,  den  Kalendern 
beigefügt  wurden. 
Kaleaohe. 

Man  führt  nicht  mit  Kaleschen  in  den  Ilinunel. 
Ltit.:  Non  eat  e  terrls  molUs  ad  aetz»  via. 
SaUAkter. 

*Deu  Kal&kter  maohen. 

AUarhand  kleia«,  naoMaUieh  niedrige  Gescbaftp  be- 
■orgoD,  sieh  wol  auch  dasa  drangen;  auch  wul  als 
Aasboreher,  Spion  dienen.   rVgl.  Orirum,  r,  64.; 


*8ie  hat  heute  viel  m  kalfaktero. 


*1  Dat*s  nig  vun  min  Kaliber.    (iMst.)  — 
n,  214. 

Die^e  Art  Menschen  lieb«  ieh  nicht,  mit 
ten  habe  ich  niebt  gern  Umgang. 


1117 


KaUhart— Kalt 


Kalt 


1118 


•G  Du  kaJlest'  vyth  thwen  münden.   (M'ettf.)  —  Tap- 

liiux,  177  ■. 

*)  Kallen-TTiprocheu,  rufen,  laut  uud  viol  sproolion, 
Rcliwutzfln.  Kall- -Siiraclie,  Ruilo  licanndera  vor&clit- 
licli::- (lOHchwütz,  vou  althoclideutscli  cliallAn,  uilttvl- 
Itucliiiiaitach    kallcii;    ongliBCh    cull.     (\ti\.    Schiuftlcr, 

II,  2M8;  /kH>'cie -  ifüller.  I.  7W»';  Jlo^/*r,  11,  Hl«: 
MUlhr-  Writz,  »«;  Fruuimann,  11,  bh'i,  «4;  ///.  4««,  Sf. 
n.  11  j  ;  Stüitnhurij,  101».;  —  Vou  oJnum  l>0]ipuLcUngigen. 

•7  Ile  kiiUt,  til»  FotUches  Peter  eu   do  üemoinde 

ruth.      (hh-urs.)  —   l''irmenuh ,  /.  4ü2.  1»1. 

•8  Jiddorenc  kallt,  dat  hü  räet  hat.     (ludhurij.) 

iJarnin  aull  uiun  bi-ide  Farteieu  hOron. 
Xallhnrt. 

Vil  kalhiirt  vnd  klapperlout  zGi'Htüren  manche 
<,'utc  froud.  —  /'ninck,  //,  l»2''. 
XaUn&user. 

♦Kr  ist  ein  Kulmäuscr.  —  Evtelrin ,  ZS9. 

Naoh  Atlfluthj  und  Iletui'  loll  da«  Wort  ans  kalni 
(itillü,  ruliig)  und  aus  mAURen  iuKaminenf{«xo(ren  ««in, 
wouucli  Cd  einen  Munsciiün  bedeut«,  der  im  Stilli'u 
inaiiHo,  dor  „Manie  apiole",  oder  eiueu  lichtRchouen 
Oriiblrr  und  (irillenfUngpr,  einen  Knauser  und  Knicker 
bfl/eii-linon.  Nach  andern  soll  es  aus  Canialdulonior 
▼«rdorbcu  sein.    (\'it\.   WHrtbach  III,   167;    FroiHiuann, 

III,  4M.)  Nacb  Sc/iiitaUtr  (II,  tii'J)  ist  es  Uoiibals, 
nach  HWi/<iNf/ (1,  ri^»;)  Kopfhänf^pr.  CirillcnfilnKor.  In 
Oldüuburg  Kiill  es  bjiuflg  die  Nebünbcdeutung  oiues 
pilfTiKi>n,  listigen  Scblaukopfoit  haben;  atkalnidneren 
(aiiitkalmuusvrn)  =-  etwas  VvrborKones,  scltwer  su  Knt- 
di-ckcndi!«  durch  rfifflgkeit  und  Nachdenken  lierauabrin- 
Hüu.  Im  Mansfeldischon  kaimUsern  =  nachforschen. 
Noch  undoro  leiten  01  aus  dem  Hebräischen ,  von  cineiii 
WortH,  duH  omni«,  und  cinuni  andern,  das  svioutla 
bvzfliclinet,  wunach  ein  KalmAusor  ein  AUcswissor  wUre. 
(\'n\.  Yfi-iiHuf/-iuÜKri'j»^  fttuHdtn,  VII I,  62;  llrumanH.  Act. 
y'Aif.it..  /.  1047:  Tf-nsfCsi  MoHntiir.hi'r  VHf^rricM ,  10ViL>, 
S.  1«:..;  Im  /Vfi/MiicA«-«  Ilamfrfund  (Berlin  18tu,  S.  427) 
heiAst  04  ilagctron :  Das  Wort  Kalmauscr  ist  aus  dem  nltcii 
SoliiiiniOHtcr  ( ächuhneiütor  )  mit  l.'mwandlung  des  Sohol 
iii  Kol  und  Kai,  wie  dus  Meister  in  .Miiuser  eututuiidon, 
»hiiliuh  wie  Duckmjiuser  aus  Tücke  und  Meister.  Viel- 
leicht, lieisst  es  bei  tirhnm  (V,  7:!),  In  Kalmiiuiter 
nicIitH  ald  kahler  Duckraüuser,  kahler  Mauser  und  die 
DedoutunK  (drimm,  V,  4,  .'1,  (t  u.  2s;  von  kahl  passt 
vollkommen,  um  den  Mauser,  Mäuser  zu  einem  Kai* 
mäuser  xu  machen,  als  armer  Schlucker,  bchmarotxer, 
btubunhocker  u.  s.  w.  Das  seit  dem  liS.  Jahrhundert, 
wo  es  »ufgckommen  scheint,  viel  gebrauchte  uml  noch 
beute  siemlich  verbreitete  \Vurt  wird  ebenso  vorschie- 
don  geschrieben  ( Kalmäuser,  Kalmanscr,  Kaümeiser, 
Kahlmikuser,  Calmäuiier,  KalmUüer,  uivdordentsch  nach 
Fnnnm'inH  {III.  4L'»i,  auch  KlamQscr),  wie  vieldeutig 
gebrancltt.  l.'m  iniiu  Art  Schmarotzer  damit  zu  be- 
zeichnen, gebraucht  es  Fitekart  (l'rakl.):  ,,Wappen- 
liriefT  u.  s.  w.  müssen  Esellerisch  jedem  Kalmeuser,  der 
das  (rrass  durch  den  Zaun  isst,  für  eine  L«'»wenhaut 
dienen."  (KIuUt,  \'I1I,  SM.)  l'eber  die  verschiedenen 
Anwendungen  dos  Wortes  ist  der  reichhaltige  Artikel 
tii-iinm.   y,  70  fg.  einzusehen. 

Kalmänserei. 

•Es  ist  eitel  Knlmüuserci. 

.Substantiv  zukalmbusem,  um  Knauserei,  Pedanterei, 
Hchulfochserei ,  Stubongelehrsamkeit,  .Silbenatecherci, 
unbrauchbaro  Schulweisheit  u.  dgl.  su  bozeichneu.  O'gl. 
iiriiitm,'^y,  VA.) 

"KMlxnAn»  em. 

♦Er  kulmäusert. 

Stubenhnckend  studircn,  auch  in  der  Kinsamkeit  (Iril- 
leu  fan'.:eu.  £r  hockt  daJieim  wie  ein  Daoba.  O'gl. 
Uriinm,    V,  7.1.; 

XAlt. 

1  Hist  du  kidt,  so  bin  ich  warm,  sprach  die  junge 

Fisoherin.   —   Emelem,  17S. 

2  Eh  gibt  weder  kalt  noch  warm.  —  Geiler. 

tat.-  Kx  codcm  i>re  calidum  et  frlgiduni  eBlare. 

3  Et  is  butten  siiu  kolt  wie  up'n  Ilowe.    .Ihauw 

viAu-fiy...   —   tii'bburd. 

4  Früh  kuit,  macht,   doss  der  Baum  nicht  fallt. 

■U'U..  —  iiwU'i.  las. 
0  Wenn  es  \\e\  uns  kalt  ist,  so  friert  es;  ist  es 
heiss,  so  glüht  es;  regnet  es,  so  schüttet  es. 

Mit  diesem  Sprichwort  bezeichnet  man  in  Texas  das 
dortige  Klima  und  den  Charakter  des  Landes ,  der  stets 
in  Busgoprigten  Fomiun  hervortritt. 

6  Wenn    kalt   und    nass   Jnni   war,   verdirbt   er 

Tiu'iHt  das  ganze  Jahr.  —  Umt.  HaiuinüenieT, 

7  WiMin's  kalt  ist,  merkt  man^s  wol. 

Lat.:  (.'aliilum  mendaeiam  optimum.    (S^fMd,  62.; 

8  Wenn's  kalt  wirtl  am  Ort,  so  ziehen  die  Schwal- 

ben fort.  —  .S'ifTtdbnirfrryarffM ,  179. 
Ynu  Krtnnden,  dit  au  mar  Zeit  di 


10 


Ml 


M4 

•15 
•IG 

•17 

•18 


forena.    (■/•■ 


'in. 
kubeljaauwscit. 


•10 
•20 
•21 

•22 
•23 

•24 


'25 
'20 


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•32 

•33 


Wenn*s  zu  kalt  ist,  liisst  sich  der  Schnee  iiidit 
ballen. 

„Warum  nur  so  oftmaU  nieht  iiucli   (tpfallen  ge» in- 
nen es  will  die  erwünschte  iledtaliV"  ■--  Doch  mug  sieh 
ja  selbst  <l«r  Schnee  nicht  balleu,  wenu'b  ull/u  rauh  uud 
allzu  kalt. 
Wo  es  kah,  wird  zu  Knieholz  der  Wal«l. 

In  llabesch:  Auf  dem  (iipfel  de-i  Namera  guileihcn 
die  Palmen  nicht.    (AU mann  IL) 

Bei  ihm  geht's  kidt  und  wann  ans  Kiiieiu  I)arni. 

—  J/.igiT,  /,  loy. 

Da  ifit's  so  kalt  wie  in  eiiuMii  Iltnidostjilj. 

Kr  bUiflt  kalt  und  wann  aus  Fiineni  Mundo.  — 

.W«i|/«T,  /.  luy;  Simrwtk,  53s5. 
Ffi.:  Ilnnime  qui  porto  le  feu  et  l'eau.    (Hurill,    I,  'iiS',) 

—  II  soufTle  le  chaud  et  le  fruid.  (S(ttr^i-U,;i,t ,  VJM 
n.  41:1 ;   Knt:in;ffr,  :<;{:. ''.1 

IIuU.:   ilij  bloast  hcot  cn  koud  uit  ^^nen  moiid.     (ILinf- 

l.vntti.   I,  443''.; 
//..-   Da  un  isttiHsa  boi-ca  caMo,  0  fredilü  si  Kofiia.     (l'ii:- 

zu'jlia,  M.) 
I.at.:  Iloiiio  manu  vna  igneni ,  n-liiiua  aiji 

rill.  I,  a2;i.> 

Er  ist  heut'  kalt  und  morgen  wa 

II'jlL:    Vau    «laag    hoekHcli,    cu    morgen 
(Ilurr^h,„n.,' ,  I.  37a''.; 

Kr  ist  kalt  und  wann,  wie  niiiirs  haben  will. 
Kr  ist  kalt  wie  Ki.s  (oder:  wie  ein  Fihch,  Frosch). 

Lat.:  Frigidior  salamandra. 

Er  i»t  so  kalt  wie  ein  Schneider. 

Er  ist  Weiler  kalt  n<icli  warm.  —  Aiio^whji'sih.  3.  \:>; 

.^^hul:l',  -'W;  /<iMj«.'r.  6'J6;  ICigflnn,  X'jI».   Uitiun,  I.  173:i. 
Auf  die   beliebte    Mitteliiiiissigkeit,   itie   «ich  »tets   in 

Mittel^ustünden   herumtreibt  uud  eine  Art  moraliseher 

Scliwindnuelit    ist,  die  sieh    biH  ans    l-liide   des    liebens 

stets  für  vollkomiiieu  gesund  littlt. 
Fr:,:   t'ela  ne  lui   iait   ni  froid  ni  ebaml.    (l.'-mlmy,  ;J1Ö; 

AritaiHflfr,  l'J»''..'  —  II  n'cst  ni  chnir  ni  poihsun.  f  AViV.vm- 

y*?r,  117«.; 
//"//.  .•  |Hij  is  hoeksoh  noch   kaboljaanwseh.    (Uni-rthvintv, 

I ,  :M^".)~  Iloeks  en  ('abeljauw'i  iiiiid  dicNanu-n  zweier 

politischer  Parteien  in  Holland,  die  von  i:t.'>U—  l.'i(N>  in 

Ausehen  standen.     (M.  A'niinfr.    Ilolliimlisc/i -il>-iif*''h^s 

Wi'rtfrhui'h ,  Leipzig  l7,'iy,  Sp.  (i.'.s.; 
Lat.:  Ne«[UO  albuit  nmine  uiger.  { Frubi'rg .  470 ;  Sri/fiuhl ,  341' J 

—  Nei|UO  calidi  »uut,  ne(|UO  Irigidi.  (Fhi'lti'n  ,  3.V.».;  — 
Netiuc  earo,  ne.iue  piscis.  (Vkilipni,  II,  ix.;—  Neque 
foris,  nciiuo  intuf.     (Titjij-iiin,  itnt*'.) 

Es  ist  ihm  nichts  /u  kalt,  norh  zu  warm. 

Kr  greift  zu,  wu  er  kann;  es  iKt  ihm  alles  zuHagend. 

Es  iht  kalt,  wir  wollen  mit  Kai)uzinerholz  (s.  d.) 

einheizen.  —  klwtirspiiuel ,  iü,  4. 
Es  ist  nirgends  so  kalt  als  in  seiner  Küche. 

Ks  gibt  dort  nichts  zu  essen. 
Fii. :  11  n'y  a  rien  de  si  froid  que  Titrc.    (L^roux,  II,  \V2.) 

Es  ist  so  kalt,  dass  die  EUter  auf  dem  Zaune 

flötet  —  Simrocfc,  53»6. 
Es  ist  so  kalt  wie  ein  TodtenhcrbsL 

Diese  Bodensart,  die  ich  sonst  noch  uiclit  gefunden 
habe,  ist  mir  aus  Kamnitz  (Nordbühmen)  zogegangen. 
Ich  weiss  indess  nicht,  wa«  uit  dem  Todtenherbst  ge- 
meint ist. 

Es  was  ZU  kalt,  es  weite  nit  beisscn.  —  Tait- 

pitu.  S40^ 
L<it.:  iiio  funis  nihil  attraxit.    (Erasm.,  S3\f  u.  402;  Tup- 
piu$,  24ul'.; 

Es  wird  unblose  chalL    (luzem.) 

Et  es  so  kalt,  dat   de  Fister  (Elster)  opp  den 

Tun    (Zaun)    flött    (flötet).      (iieuTr.)   ^    Firme- 
null,  I,  401,230. 

So  kalt,  dass  die  Elster  sich  den  llüuscrn  nähert 
und  auf  den  Zäunen  flötet. 

Et  is  hier  so  kold,  de  Hünn*  schullen  'r  Jul'n. 

—  Kuhmdd,  841. 

Hi   US    so   kul    üüs   an   Skruader   (Schneider). 

rAmrwn.J  —  Haupt,  K///.  Uti,  97. 
Is   doch   hiunc   kalt  wi  ei  ur  Schoiiie.  —  üt- 

mvleke,  rA9:  FrommaHu,  III,  41S.  5üO. 
Ja  wull  is  kalt.  —  Luhrengel.  II,  M9. 
Jemand  kalt  machen  (tödten). 
Kalt  und  hmgsain  wie  der  01m  (Molch).  —  Ei^e- 

leiH,  500. 

Kalt  nnd  warm  aus«  eim  manl  (mundt)  blasen. 

—  A'iw.  253*  II.  431*';  Wursbach  II,  32. 

„Kalt  und  warm  %\t%^  einem  Mundo  blaset  man  oft 
in  einer  Miunda."  {tif^iihius.  Uü.)  ,.]ch  mag  zwar 
kein«  gemaiaachafTt  haben  mit  luuU'n,  die  zn  einer  stuudt 


1119 


Kalte  (der)— Kälte 


Kaltes— Kamel 


11» 


kalt,  wann  bUien  auaa  einem  mandt/'     (Waldit,  11. 
11,  6i)J  —  Za  Terachiedenen  Personen  oder  Zeiten  fOr 
und  gegen  ein  und  dieselbe  Sache  sprechen.  Doppel» 
zttngler,  ZwelAchsler. 
Fn. :  Cet  homme  sonffle  le  chaud  et  le  froid.  (Letidroy ,  Ml.) 

—  II  sonne  le  chand  et  le  frold. 

Lat.:  Aliad  stans,  aliud  Bcdena  loquitnr.  (FaaHiui.  9; 
FiKktr,  9,  43;  Philippi ,  I,  '21.)  —  CaUdum  et  frigidnm 
ex  uno  ore  elDarc.    (Sfybold.  62.^ 

•34  Kalt  und  wann  blasen.  —  Luthtr'*  M«.,  ii. 
*o5  Kalt  wie  eine  Hundsnase.    (lintienlmrg.j 
*36  Man  hat  ihn  kalt  gelegt. 

Ermordet. 

•37  'S  ies  kalt,  die  Wülffe  möchten  hoilen.  —  Ho- 

hiwfun,  140;  Gvmolckc,  9BB. 

*3tt  'S  ics  kalt,  ma  möchte  Pummerantscn  8ch 

—  Ilobinifon,  141 ;  Gtmiolcke,  987. 

♦39  So  kald  as  en  Fuarsk.  —  fVommaH«,  K.  60,  85. 

Frz.:  Plus  froid  que  marbre.    (Ltroux,  I,  h'i.)  —  Bouffier 

le  froid  et  le  chaud.    (Leroux ,  I,  184;  Bohn  /,  bl.) 
lI'ilL:  Niets  kouder  dan  arme  Heden  haard.    (Harrfbovi^e, 

I.  27U.; 

•40  So  kald  asse  Eis.     (GrafKvhafi  Mark.)  —  Frommann. 

V.  6ü,  »:>. 
*41  So  kold  as'n  Pogge.  —  EichwaU,  1526. 

Frz.  ■  Plus  froid  qae  la  salamandre.    (Leroux,  I,  131.) 
Kalte  (der). 

Der  Kalte  weiss  die  Warmen  zu  regieren. 
Kälte. 

1  De  erste  Küllc  doit  an'n  weisten.  —  Schambach. 

II.  42. 

Die  erste  KUte  thnt  am  wehesten,  weil  man  noch 
nicht  daran  gewöhnt  ist. 
HolL :  De  ectste  en  de  laatste  konde  moet  men  mijden  alt 
de  pest.    (Harrebomie,  J,  U3*>.) 

•2  Der  Kälte  w«gen  will  der  Faule  nicht  pflügen, 
so  muss  er  in  der  Ernte  betteln  und  nichts 
kriegen.  —  Spr.  Sal.  20,  4;  Schulze ,  81:  Zaiipser.  118. 

3  Die  erste  kälte  thnt  vnsanft  —  Pctri.  U,  isi. 

Die  Araber  behaupten  zwar:  K&lte  im  Frfihjahr  ver- 
mehrt die  Bösen ;  allein  ihre  K&lte  wird  nioht  sehr  em- 
pfindlich sein.  Die  Sarden  dagegen  behaupten  schon: 
Kalte  im  FrQhjahr  macht  den  Esel  sittem.  (IMniberg 
Vm,  20.J 

4  Die  Kälte  trifft  jeden,  wie  er  angezogen  ist. 

5  Gegen  Kälte  kann  man  sich  leichter  schätzen 

als  gegen  Hitze. 

Die  Bnaaen :  Wider  KUte  hilft  ein  haariger  Pelx ,  wider 
W&rme  selbst  nicht  die  glatte  Haut.    (AUmann  17,  416.^ 

6  Ich  kann  Kälte  und  Hitze  ertragen,  sagte  der 

Lakai,   wenn    ich    nur   hinter  dem   warmen 
Ofon  sitzen  kann. 

7  Kslle  kommet  mit  Dreck  un  allen.  (Waldeck.j  — 

Vuruf,  315,  ao. 

8  Kalt'  und  Kohl  vertragen  sich  wohl. 

9  Kalt'  un<l  Nachtfrost'  schädlich  sind,  gut  hin- 

gegen sein  die  Wind'.  —  lieinsb/rg  rill,  130. 

10  Kälte  vertreibt  das  Ungeziefer. 

Eine  kalte  Küche  z.  B.  die  Schmarotzer. 
Böhm.:  Kde  nenf  chlad,  tarn  ovad.    (Celakopily,  187.J 

11  Wat  güd  is  för  de  KüU,  is  6k  göd  for  de  Hitt 

(  Mecklenburg.  J 

Aus  dieacm  Gründe  schlafen  die  armem  Leute  Winter 

und  Sommer  unter  demselben  Deckbett,  Tlelleicht  auch, 

weil  Bio  nicht  zwei  besitsen  oder  nicht  Zeit  haben,  sich 

für  Tcrschiedeae  Jahreszeiten  besonders  einzurichten. 

/f. :  Qucl  che  ripara  11  freddo,  ripara  il  caldo.  (Bohn  I,  523.; 

12  Wenn  Kälte  in  der  ersten  Adventwoche  kam, 

so  halt  sie  zehn  volle  Wochen  an.    (Drandeu- 

burg.J  —   liocbcl,  65. 

13  Wenn  sich  die  Kalt'  im  Winter  lindet,  alsbald 

man  Schnee  empfindet. 
1 1  Wonn  vor  Kälte  krachen  die  Steine,  so  kommen 
«He  Kürschner  auf  die  Beine. 

Frz.:  Blanches  gelöes  est  de  plnie  mesoMidro.     (LertHtx, 

1,  (U>.; 
1&  Wo  die  Kälte  nichts  will  erhalten,   da  soll  die 
Wärm  jr  statt  verwalten.  —  Fitchart.  Ehet..  in 
KUater.  X.  422. 

Die  Killto  todtot,  sie  erzeugt  nichts.  Von  der  K&lte, 
sai7t  man  auf  Malta,  und  dem  Winde  kommen  die  Krank- 
heiton, von  der  Rönne  nnd  dem  Kegen  werden  die 
Frtlchtc.     (R^nnUry    VI II,  51.; 

•ig  Ecne  finnige  Käldo.  —  Eichwald,  ii42. 

•17  In  solcherjKälte  jagt  man  keinen  Hand  hinaus.  | 


nach  dem   er  Kleider 


(Krita- 


*18  Jeder  fühlt  die  Kälte, 
anhat. 
Fr». :  Cbacnn  aent  le  froid  selon  q«'il  eat  ▼Ma. 
g^r,  315.; 
Kaltes. 
•  1  Ihr  gat  (gebt)  mer  weder  's  Kaie  noch'i  Woanne. 

—   Gomeiüsr,  642. 
*'2  Kaltes  and  Warmes  ans  Einem  Munde  blasen. 

Aehnlich  einem  griechiacben  BnuuMn ,  der  b«i  «in«« 
Göttertempel  gewesen  sein  soll  and  von  dam  sean  er- 
zählt, er  habe  am  Tage  kaltes  und  des  Kachta  wanass 
Wasser  gegeben. 
*3  Kaltes  vnd  Warmes  daran  setcen.  —  Awrrr,  II,  tm. 
Kaltschale. 

1  Kaischäle  un  Wost  is  'ne  reie  Kost.  —  Sekftm- 

hoch.  II,  376. 

Kaltsehale  und  Wurst  ist  ein  Gericht,  daa  bald  flirtif 
ist,  and  daher  bei  den  Fraaen ,  die  anm  KocImb  sa  taifi 
sind,  sehr  beliebt.    (8.  Sehale.) 
*2  Doar  bebb'n  wi  de  Kollschäl  (aoch:  Konntcfail). 
(MecUaiburfi.) 
Soviel  wie :  Da  haben  wir  die  OeMhicIite. 
KalvlBlsch. 

Kaltwinisch  (kalter  Wein)  und  Schweinfeldisch 
(Schweinefleisch,   Schinken)  sind    gern  bei- 
einander. 
Wortspiel  mit  kalriniach  und  achwenkfeldiech. 
Kamasohe. 

*  Einem  die  Kamaschen  anmessen  (anpassen), 
▲aoh  straff  aniiehen,  d.  h.  ihn  exnstUeli  aar  1 
Ordnung  bringen. 


1  Aach  ein  räudig  Kamel  kann  vieler  Esel  Barde 

tragen,  sagte  der  Abt  —  4'fe«if?rjr|N4^r4.  9, 11 

2  Da  das  Kamel  Homer  begerte,   verlor  es  auch 

seine  Ohren.  —  I^tri,  U,  54. 

3  Das  Kamel  geht  nicht  leer  vom  Brunnen. 

Es  stuft  sieh  satt  und  füllt  den  Wassennagen  ffer  eiat 
duistige  Zukunft. 

4  Das    Kamel   ging   um   Homer   zu    suchen  aus 

und  kam  ohne  Ohren  nach  Haus. 

Von  dem,  der  nach  fremdem  Oute  strebt  aad  daitber 
das  Seine  Terlicrt  Ans  einer  Fabel ,  naeh  welcher  dit 
Kamele  durch  einen  Bedner  (Abgesandten  >  Uftner  tdb 
Jupiter  verlangten,  der  aber,  duroh  daa  thöriekle  Vcr^ 
langen  erztimt,  ihnen  die  Ohren  abschnitt. 

5  Das  Kamel  hat  einen  grossen  Magen  nnd  ein 

kleines  Herz. 
Dan.:  Camelet  har  en  stör  lange,  og  des  aindre  kierte. 
(trat.  dan. ,  99.) 

6  Das  Kamel  ist  ein  schönes  Thier,   sagte  der 

Buckelige 

Aehnlich  msaiach  AUmann  17,  507. 

7  Das  Kamel  legt  sich  an  der  Stelle  nieder,  «0 

ein  anderes  sich  niedergelegt  hat  —  Bank- 

hardt ,  184. 

Wenn  ein  Beamter  stirbt  nnd  jemand  nfanat  nnmittel- 
bar  seinen  Platz  ein.  Von  den  Kararanen  entlehnt, 
welche  gewöhnlich  an  bestimmten  PlUsen  n.  a.  w.,  dis 
sohon  Ton  ihrer  Umgebung  ansgezeicluiet  sind,  antalMa 
pflegen. 

8  Das  Kamel  rührt  erst  das  Wasser  aof,  ehe  es 

trinkt  —  Panmiakou,  254». 
Von  unredlichen  Sachwaltern. 
HoU.:  De  kemel  drinkt  liefst  als  het  water  gexoatd  is. 
(Harrebomee,  T,  392».) 

9  Das  Kamel  schüttelt  sich,  wenn  man  ihm  ni 

viel  aufladet. 
Holl.:  Het  pak  moet  uaar  den  kemel  zijn,  of  het  diaict 
lästig.    (Harrebomee.  I,  tÜK) 

10  Das  Kamel  schüttelt  umsonst  an  seinem  Höcker. 
IX  Ein  Camcl,  ob  es  schon  ein  gross  Thier  ist,  so 

last  es  jhm  doch  nicht  mem*  aoflladen,  als  « 

kan  tragen.  —  Lehma^tn,  85,  72. 

Joder  muss  wissen ,  wie  viel  er  aaf  sich  ' 


oder  wie  weit  er  gehen  darf.  Die  Araber  geben  den 
Bath:  Wenn  du  eines  deiner  Kamele  aberladea  mosst. 
so  nimm  nicht  das  fromme,  sondern  das  stOirische. 

12  Ein   Kamel   vorbrennt   sich   die  Zunge  nicht, 

wenn  es  auch  Nesseln  frisst 

13  Ein  reudiges  Camel  tregt  vieler  Esel  bäri  — 

Crutcr.  I,  27;  Petvi,  Il,2i0;  Körte.  3J70. 

Von  denen,  die  sich  so  Tor  andern  anaaeiehnss.  diit 
sie  sogar  als  Greise  oder  Kranke  besser  sind  als  tfdtf« 
im  gesunden  Zustande. 
Lat. :  Cameins  vol  scabiosna  quam  plnriiaa  Mieonw  g»- 
stat  onera.    (Seybotd,  CS.; 


1121 


Kamelmilch — KamiUc 


Kamin — Kamm 


1132 


U  Einem  Kamel,  das  lum  Reiten  bestimmt  iat, 
wird  der  ijattel  ang^eboren. 

15  Einem  Kumi'l,  das  zusammenbricht,  muss  man 

Beine  Last  mindern. 

In  Ae^ypten:  Wenu  das  Kamel  zutaniiiH'nbricht ,  so 
le»«  ihm  eine  Kielslaat  auf.  (Hurckkardi ,  \1.)  Verlange 
Ton  niemand  mehr,  als  er  lufolife  seiner  Krttfte  leisten 
kann  ,  oder:  Richtu  deine  Ooichftfte  nach  den  Umständen 
ein. 

16  Je  länger  das   Kamel    gedurstet,   desto   mehr 

siiui't  es. 

17  Mit  dorn  Kamel  wächst  auch  sein  Buckel.  — 

Allmann  VI,  417. 

18  Kach  dorn  Kamele  richtet  sich  die  Last. 

19  Nur    die    knienden    Kamele    werden    beladen. 

(S.  (irUn  6  und  Treten.) 
Wer  Dich ^auf]iackcn  Idsst,  der  muss  auch  trai^on. 

20  Viele  ultc  Kamele  müssen  die  Häute  der  jungen 

tragen.     (8.  Kalbshant  S.)    —  rfryyiiiuK,  35. 

Viele  .Tunge  sterben  yot  den  Alten.  ..Wonn  sie  die 
Terkehrtc  Ordnung  der  Katur,  da  es  manclimal  go- 
Schicht,  daHe  Kitern  ihren  Kindern  die  auKcn  xudrticken 
MiUsBon.  andeuten  wollen,  sprechen  sie:  Viele  alte  Ka- 
nionlr  ntUssen  die  Httute  der  jungen  tragen."  (  Uttthsel- 
weisheit.) 

21  Was  ein  Kamel  säuft,  damit  können  sich   viel 

Fliegen  doi  Durst   loschen.  —  SprU-hveörter^ar- 

fiti,  1.4.  N«7iH/:r»/HHj;,  H.IS,  35. 

Der  eine  M«Misch  hedarf  vinl,  der  andere  wenig  la 
soinuin  KeKlvhen. 

22  ^VcnIl    man   da.s    Kamel   überbürdet,   trügt   es 

nuirisrh. 

23  ^VenIl  man  einem  Kamel  einen  Doctorhut  auf- 

setzt, e-*  bleibt  doch  ein  Kamel. 

„  Kin  Khinnri'ros  kann  durch  zehn  Univcrsitütssälo 
laufeu,  üM  bleibt  darum  doch  ein  Khinocuros.''     (W'ftt' 

ihutMC/if   /ritHH'J    ISfHI.J 

24  Wer  Keine  eigenen  Kamele  trankt,  will  kfinc 

fremden  dazulassen.  —  /'iihru-iu»,  9.  f;r;>fnii ,  /Vn- 

•20  I»:i3  Kaniel  auf  dem  Aft'en  reiten  bissen.  —  Alt- 

iKiirtii   17,  Al'J. 

•26  Das    Kuinel    will    tanzen.  —  f:ynn.j.  l.  2i2,  44fi 

n.  7«m; ^  Äf»i(r ,  337U*. 

Viin  rnpjBifcndom.  rnlioliiilllichom.  Wenn  jemand 
viin  Natur  crndt  und  Anntor  iüt  und  den  Keinen,  Zier- 
lii'lidi  sjiielcn  will,  mo  thut  or  der  Natur  liewalt  an. 
Jlieronvinuff  wvndut  di<>  Urdcnsart  auf  oineu  Mann  an, 
di'r,  den  MiiHcn  ifaus  eutfremdet,  für  beredt  gebalten 
werden  will. 
Auf.-  CuniL-lu«  Kultal.      S.<';i,l.  tx.\.) 

*27  Dem  Knmel  einen  huckcl  \sünsciicn.  —  AUmcimi 

M,  511. 

•28  Du  bist  ein  wahres  Kamel. 

Hier  ;ilfl  Srhrltwort,  soviel  Mrie  Dumiukoiif.  In  der 
StiidHn;eiifi*r4Clie  bexeichnot  Kamel  einen  Siuiieutun, 
der  keiuiT  Verliinduu^r  anKchi>rt  oder  sieh  überhaupt 
vi)ni  Ntudiintisciien  Treiben  fern  liftit;  auch  Thiliator, 
liiill'ler.     ^'./tMiii,    I',  *M\.) 

•2i»  Klier  wird  ein  Kamel  durch  ein  NadelOhr  gehen. 

—    Muüh.  15».  24. 
V.\\f  lias  <idi>r  jenes  i;eschioht. 

•;J0  Kill  Kamel  in  eine  Ameise  verwandeln. 

•'6\  Vau  Kan»el  v-r^clilucken  und  wegen  einer  Mücke 

l.lesi(  hter  sehneiden. 
"6'I  Kr  ist  liii  Kamel,  das  vorher  ( mit  den  Füssen) 

tlas  Wasser  tritt,  rh'  er's  trinkt. 

Vuii  cwiF-eii  A'lvinaten  umi  derlei  Leuten. 

•:{ö  Vom   Kamel   Disti-ln   furdern  (kaufen).  —  AH- 

T'l, .■,■;.!    \  I ,     "!',. 

Kamelmilch. 

Wer  Kamelniibii  trinken  will,   muss  nicht  die 
Kuli  melken. 
Kamerad. 

Frii!>'  meinen  Kamoraden,  ob  ich  ein  Dieb  bin. 

F.t:.i.:  Aük  niy  ti  li-)w  whethcr  I  ha  a  thicf.   ('Jaal,  lu3li.; 
Kami. 

"Kr  li.it  ein  kurzes  Kami'.    (Schlei:. 

'1  i.  Ii  .«uciie  da«  Wort  bei  Stus-h-r  vergeblich. 
Kamilla. 

\Nenn  ili'.-  Kamill  uitil  Ludmill  kommen  zur  Si- 
b\ll,  5i(i  schweigt  kein  Maul  von  allen  stilL 


1  .b?   mihr    tlie    Kamille    betreten    wird,    deato 

schneller  wuchst  aie. 
DiorscKEi  KpaicnwOBTSB-LixzKO«.    II. 


*2  Dat  sunt  öle  Kamellen,  de  rükt  (riecht)  nig 
mer.  '.UuUt.\  —  Schuue,  //,  ai7.  DxtTmium,  lOS; 
hitcMt'utiith  bei  Sxmnwk.  5377.  Kirte.  3'27l. 

Von  uligemein  bekannten  Dingen.  (S.  Viole.)  Bekannt- 
lieh  fahrt  eine  der  gelesttnaten  Schriften  Frits  Heuter's 
den  Titel:  oue  Knmfllfn,  der  aber  verschiedene  hooh- 
dentsche  Auslegungen  gefunden  hatte.  Dr.  R,  Rfuteh 
hat  dieselben  in  einem  an  den  Verfasser  gerichteten 
plattdeutsch  geschriebenen  Briefe  vom  1.  Juni  1M3  su- 
sammcngofasst  und  um  dessen  Krklärung  gebeten. 
Dieser  antwortet,  datlrt  Nigenbramburg,  den  17.  Juni 
lHä3,  und  sagt  hieriKif  heiaglich:  „Du  frögffst,  wat 
•  Olle  Kamollen  •>  heit.  Dat  will  ik  di  soguen;  dat  heit 
HO  vel  ungeflhr,  as  Meldinger,  as  nllo  langst  an  de 
^jchaull  afgedragene  Geschichten,  de  halw  vergftton  sünd 
und  stammt  sik  von  de  KamnllnnbLiumeu  her,  de  ok 
nieh  roc-ht  mihr  fiir  Bnkwoihday'  helpen  willen,  wenn 
8oi  äwcrjuhrig  wonlen  sUnd.  Dn  Bedcnsurt  is  bi  nna 
gAug'  im  giiw;  un  wenn  Kincr  reeht  wat  verteilen  will, 
denn  fullt  cm  on  Anner  wull  in  de  Ued'  un  seggt:  Na, 
dat  lat  man,  dat  sOud  olle  Kamellen.'*  (Vgl.  Utt^rhal- 
'tinqrn  iii'xlitfriirii>'f,fi%  A'räm^hen*  in  AVi ■»;/*'.»•/■»/,  heraos- 
gegehon  von  /.'.  Ilf tisch,  Königsberg  IS»;.',,  Nr."  1 ,  S.  1«.; 
Kamin. 

1  Das    Kamin     ent/.ünde!     sieh     vi>n    innen.    — 

.s'<  ;Wf>i  Mit .  S2. 

2  Kin  Kamin  zeucht  mehr  rauch  als  das  andere. 

—  l.i'hnuwH.  43".  "i*. 

Die  Fiihigkoiteu  der  Menschen  siml  verschieden. 

3  Ein  klein  Kamin  macht  grossen  Haueli. 

Frz.:  Ku  potito  chomiaeo  fait  nn  grande  Itimde.     ! f.-T,tux, 

II,  117.; 

4  hin  schönes  Kamin  macht  ein  schönes  Zimmer. 

—  7i'ri«*/ii7.j  /.  47. 

Eine  schoDo  Na<e  macht  ein  schönes  (iesicht. 

5  In  einem  kleinen  Kamin  kann   auch  ein  gross 

Feuer  bn»nnen. 

Frs. :  Ku  potite  chemin^c  fait  on  hien  grand  fou.    ( L^raux, 
//,  117.; 

G  Wenn  mnn  auch  einen  Kamin  weisst,  es  wird 
doch  b:dd  wieder  schwarz. 
Fr:.:  Nnuvelle  chemintfo  est  bien  tost  en  fumi^c.    ([.Tour, 

^11,  II*«.; 
*7  Kin  nuiehend  Kamin  im  Hause  haben. 

Bo«i>!«,  .-.:iukiriclioa  Weib. 
Lat.:   CaminiiM  fiimans.     -   Rixona  mulier.     (üopill,  I,  6^.J 

•8  Er  hat  es  unter  di'm  Kamin  gethan. 

ileimlicli. 

•9  Wir  wiiUen  es  in  den  Kamin  schreiben,  wo  es 
die  IlühniT   nicht  auskratzen.  —  Ki'>rU-tn.3iO: 

Seherzhuit,  um  d.i<  Veri^essen  auAxudnirken,  es  schein- 
bar  sieherii,  da  diu  Schrift  doch  bald  wieder  vcrrusst. 
(tinmm.    \' .  Wl.) 
Ji'l..,l.;if%-h:  Srhreibs  uf  Kercn  Zwi  (auf  das  ILorneinei 

Hirsche»!.    ( T''Hitlii u  ,  .'ml.; 
Fr:.:  II  faut  faire  une  cruix  ik  In  chemim'e. 
Kaminfeger. 

Der  Kaminfeger  trügt  Sirnntags  wol  auch   ein 
Ilcmd  HO  weiss  wie  Schnee. 
Kamlxtkehrer. 

•  Forsch  den  Koimcnkehrcr  zi  (ob)  bot  er  lieb 
Eingemachtes.     (JnA.-tlcvuch.     UmAy.) 
Ktwai,  das  sieh  von  selbst  versteht,  unnttU  erörtern. 


1  An  Kamm  und  S])oren  erkennt  man  den  Halm. 

llmi.:  Aan  kam  en  spuren  kent  men  den  haan.     (Harrt- 

(iiiiiii'- ,  /,  ;{i7'.; 

2  An  Kamm  und  SS|ioren  sieht  man,  ob  der  Halm 

alt  oder  jung  ist. 

7/(1/'. .-  Kam  en  ^poren  van  den  haan  doon  zijn'  oudcrd  im 
vcr^taun.     .  liarr^hvf/i' f ,  /,  ;»i 7  *.; 

3  Beim  Kamm  kennt  man  die  Hühner. 

4  Der    Kamm    zei}^  schon  früh,    was    ein    ILilin 

werden    will.  --   .'finrnnk.  iM9 ;  hörtr,  32U. 
It.:  Da  vitello  si  conosce  il  bue,  che  ha  da  venire. 

5  Ein  Kamm,  der  liaarc  verrichtet,   wird  selber 

wüst  und  lausig.   —   hinimiakun,  1361. 

Wer  andern  ihre'   Fehler  abgewöhnen  soll,  füllt  »ft 
gerade  dadurch  selbst  hinein. 

G  Man  sieht*»  zeitig  am  K<imm  schon,  was  ein  Ilaim 
werden  will.  —  netiwticrg  II,  •"■i. 

Kürbisse,  sagen  die  Hebrüer,  sind  schon  au»  der 
Knospe  kenntlich.  (RrinaKffj  II,  r,\.)  Die  Hindus  fra- 
gen ind«ss:  Wenn  das  Kind  in  der  Wiege  liegt,  kannst 
da  erkennen,  was  es  ist'r  Die  Aegjpter  dagegen:  Kin 
httbaohes  Hühnchen  gibt  seine  VortieffliebkeU  vom  Ei 
an  lu  erkennen.  (Rei*tberg  VII,  36.; 
Lat,:  Cnatat  »vis  quaevis,  licut  roitrum  libl  erovit.  ..Su- 
for,  m.) 

71 


iidd 


Kamm 


Kftmmbaiik — Kämmen 


UM 


7  Man  sihts  an  dem  Kam,  was  es  für  ein  Gölcer 

werden  wird.  —  Gnaer,  III,  U:  Lehmann,  Jl,  409,  31. 

8  Han  soll  nicht  all  über  einen  kämm  scheren.  — 

Leftmaiui ,  729,  85. 

9  Mancher  greift  erst  znm  Kamm ,  wenn  er  keine 

Haare  mehr  hat. 

AefanUoh  mMUch  AUmann  VI,  482. 

10  Mit  einem  guten  Kamme  macht  es  sich  leicht; 

sagte   der  Teufel,  als  er  seiner  Matter  das 
Haar  mit  einer  Mistgabel  (Heugabel,  Dfinger- 
haken)  kämmte. 
Däm:  Det  er  godt  at  gjtfre  med  god  rede,  sagde  Fanden 
han  redede  ain  modert  liaar  med  en  M^ghucke.    (Bohn 

1,  3fio.; 

1 1  Heber  was  für  einen  Kamm  soll  man  das  scheren? 

BoU. :  Met  welk  eencn  kam  aal  hij  ket  schaapje  scheren  ? 
(Harrebomie,  /,  377«.; 

12  Was  sollen  mir  Kämme,  sagte  der  Kahlkopf. 

13  Wenn  der  Kamm   zu   fein,   so  nimmt  er  das 

Haar. 

14  Wer  auf  den  Kamm  eines  andern  warten  muss, 

wird  oft  mit  rauhen  Haaren  gehen. 

Dan,:  HTem  «om  tU  hare  kam  tU  eit  haar,  bliver  «ielden 
frie  for  l0ae  haar.  (Prov.  dan.f  392.; 
'  ]  5  Alles  über  einen  Kamm  scheren.  —  Eyering.  in,  342; 
Schottel.  1112*;  Eitelein,  360;  Körte,  3273^;  IMrengei, 
U,  13;  /Traun»  /.  1735;  FritchhieT^,  1S71;  lür  Frmüien: 
Frommann,  VI,  317,  203;  Eichwald,  941;  Af/rer,  1,  558; 
ottfriesisch  bei  A'ern,  1107. 

Ans  der  Barbierstnbe  entlehnt,  wo  man  den  Kamm 
naoh  der  Person ,  die  sich  das  Haar  schneiden  Hess,  oder 
nach  dem  Masse  der  Haare,  das  Terlangt  wurde,  wählte. 
Bei  Friiek  (/,  497)  steht  wol  als  Dnickfehler:  Ober 
einem  Kamm.  Die  Redensart  stammt,  wie  viele  andere,  ans 
den  alten  Badestaben.  Das  vexare  liegt  übrigens  nicht 
nothwendig  darin,  es  heisst  auch:  alle  ohne  Bfioksieht 

Sleich  behandeln,  wie  ein  Bader,  der  fflr  alle  Kunden 
enselben  Kamm  nahm.  (Grimm,  V,  102.^  „So  sollen 
all,  die  drinnen  sind ,  vber  ein  Kam  werden  geschoren." 
(Airer,  II,  756.;  In  Pommern:  Alle  aver  enen  Kamm 
scheren.  (Dähnert,  Sie''.;  In  Schwaben:  AeUes  über 
oaa  Kamm  scheara.  (Nefflen,  AiO.) 
ßoU. :  Hij  scheert  se  allen  OTer  Mnen  kam.  (Harrebomee, 
J,  877»; 

Auf  den  Kamm  beissen. 

Als  AQBdmck  höchster  Begierde.  (Frisch,  I,  497  C; 
Grimm,   V,  104.; 

Den  Kamm  aufblasen. 

Yon  Zornigen.  Von  den  Vügeln  mit  Kimmen  ent- 
lehnt. 

Den  Kamm  aufsetzen. 

üebermttthig  werden. 
Frt:  Levcr  la  crdte. 

Der  Kamm  ist  ihm  gestiegen. 

Der  Kamm  schwillt  (wächst)  ihm.  —  EisOein,  360; 

Lohrengel,  II,  101;  Fritchhier,  1873;  liraun,  I.  1734. 
Er  wird  hoch-  oder  übermtlthig.    Die  Ostfriesen:  Do 

Kamm  swellt  hnm.    (Kern,  1108.;    In  Oatpreussen:  Em 

■ohwcllt  de  Kamm. 
Fr».:  La  moatarde  lui  monte  an  nei. 
Lat.:    Comua  tollere.     (Fateliua,  52.;  —  Cristae  Uli  sur- 

gunt.     (Juvenal.)    (Binder  II,   614.;  —  Oriatas  tollere. 

—  In  fermento  jacet.    (Ptautus.)    (PhHippi,  I,  195.; 

*21  Doss  hecsst  über  a  grobe  Komp  gcschooren.  — 
ifoMrwon,  497;  Gomolcke.  311. 

„Ho  ho,  dos  wor  gor  iber  a  grobe  Komm  geschoren, 
denn  a  hot  mars  siemlich  darbe  geaot.*'  (KeUer ,  145  ^.j 

•22  Einem  auf  den  Kamm  greifen  (treten).  —  Grimm, 

V,  104. 

Ihn  gewaltsam  dämpfen,  ducken,  beleidigen,  ihn  im 
Zaame  halten.    Mundartlich  vgl.  Frommann,   VI,  37. 
Enyl. :  To  cut  oue's  comb.    (Bohn  II ,  154.; 

*2Z  Einem    auff  dem   Kamm   sitzen.   —  Rollenhagm, 
Froschm.t  1595. 

•24  Einem  eins  (etwas)  auf  den  Kamm  geben.. — 
Frischbier*,  1872. 

In  Pommern:  £nem  wat  np  den  Ksmm  g&ven.  (Däh- 
nert, 216°.;    Einen  ablaufen  lassen,  heftig  anfahren. 

•25  Einen  beim  Kamm  ncmen.  —  Mathety,  Historie  tan 
Luther,  1573. 

*26  Einen  mit  einem  böhmischen  Kamme  kämmen. 

D.  i.  mit  vier  Fingern  und  einem  Daumen.  TVgl. 
GHmm,   V,  103.; 

•27  Einen  über  den  Kamm  hauen.  —  Grimm,  V,  105. 

Ihn  hart  anfabren ;  nach  Adelung  eigentlich :  ihm  eioen 
Hieb  aber  den  Ifacken  geben.  In  Pommern:  Knnu 
äwor  den  Kamm  haoen.    (Döknen,  2V6^.) 


•16 

•17 

•18 

•19 
•20 


*28  Einen  über  den  Kamm  scheren. 

Binen  mit  Schmeicheln  betragen,  seberen  oder  vasi- 
ren,  daas  er  nicht  empfindet,  dass  er  geaehoran  wird 
und  Haar  lassen  muss ,  weil  der  Kamm  nleht  hlo«  4a> 
an  dient,  den  Schnitt  gleich  au  machen,  sondsra  i 
das  Banfui  au  Terhflten.  „Der  Alte  in  der 
Stube,  das  Messer  ist  schon  angeeetat,  ob  er  ikn  aber 
glatt  oder  über  den  Kamm  scheren  wird,  welaa  ioh  noch 
nioht.'«    (Uttino,  III,  41.; 

•29  En  blächa  Chama  ha.  —  ro6ler.  94. 

Bleich,  blass,  krlnkllch  aussehen. 
*30  En  rotha  Chama  ha.  —  Tobler,  94. 

Binen  rothen  Kamm,  d.  i.   rothes  Angeaicht  wia  ein 
Zorniger  haben. 
*31  Er  hat  nun  den  rechten  Kamm  für  sein  Haar. 

Dan.:  Han  har  faaet  kam  til  sit  haar.    (Prow.  dam.,  US.; 

•32  Er  kennt  den  Kamm  nicht 

Ist  ein  unordentlicher,  unsauberer,  den  &asaem  An- 
stand TemaehUssigender  Menach.  Man  aagt ,  wo  Kamm 
und  Seife  fohlen,  da  fehlt  die  Cnltux.  Dia  KeuseeiAa- 
der  essen  awar  Menschenfleisch,  aber  sie  kämmen  aich. 
Bs  ist  keine  Kleinigkeit,  ob  ein  Yolk  sieh  kämmt  oder 
nicht.  Im  russischen  Beiche.  Tom  Weiasen  Meer  bis 
au  den  Aleutiscben  Inseln,  ist  der  Kamm  ein  unbe- 
kanntes Instrument.  (Vgl.  Cuiturgetehichtticie  Bariehte 
über  die  londoner  IndwttrieauttteUung ,  1851.) 

•33  He  sett  en  Kamm  up.    (HoHti.)  —  Schütze,  ll,  m. 

Er  bläht  sich:  auch:  wird  böse  wie  ein  Hahn,  der 
den  Kamm  steift,  wenn  er  gereiat  wird. 

•34  Hei  heft  eent  op  en  Kamm  gekregen.  —  f>ürä- 

bier  *,  1874. 

*35  Ik  skeer's  altemäl  aauer  en  Kum.    (Amrum.)  — 

llauyi,  Vlil,  364.  214. 
Ich  schere  sie  alle  Aber  einen  Kamm. 

*36  Kamm  wie  Haar. 

Dan.:  Kam  efler  haaret.  —  Baadne  Bg  skident  sm#r  skik- 
ker   Big   vel    sammen.    (Prov.  dan.,  244.; 

•37  Nüd  wol  ossem  Chama  ko  möge.  —  ToUer.  94. 
Nicht  gat  aus  dem  Kamme  kommen  mögen ,  d.  L  sieh 
schwer  aus  einer  Verlegenheit  sieben  können. 
•38  Oan  afn  Koamb  treten.    (Inntbruck.j  —  Frammaim, 
VI,  ZI,  76;  Schöpf,  300. 
Ihn  im  Zaum  halten. 

•39  Se  schert  alles  över  €n  Kamm.   (Uoltt.j  —  Sekiue, 

II,  219. 

Man  macht  keinen  Unterschied  unter  Peraonen  und 
Sachen. 
•40  Ueber  den  Kamm    oder  genau  von   der  Haut 
weg.  —  Eitelein,  360. 
Lat. :  Sed  utrum  strictimne  dicam  attonsurum  ^ne ,  an  per 
peetinem,  nescio.    (Ptautus.)    (EiteUin,  360.; 

•Auf  der  Kammbank  zu  Hause  sein.     (Uameherf.) 

Vor  Freude  über  Tisch  und  Bänke  springen,  ScbAf 
sein  und  Kannen  von  den  Gesimsen  hemnterwerfea. 
Kammbank  oder  Kammbret  =  Kttchenrepoaitorinm  sa 
Tellern,  Schusseln,  Töpfen;  dann  das  Gesimse  an  daa 
Decken  einiger  Stuben,  kapfemes  und  ainnemea  Oe- 
räth  daraufxuatellen.  Vermuthlich  soTiel  als 
bank. 


1  Es  ist  vergeblich  (übel)  kemmen,  da  kein  Haar 

ist.  —  Petri,  II,  278;   WincUer,  V,  8;  Reinaberg  IV,  2. 

2  Je  seltener  man  sich  kämmt,  desto  mehr  rauft 

man  sich. 

3  Kämm'  dich,   wasch'  dich,   putz'  dich   schien, 

denn  wir  wull'n  zum  Tanze  gihn.     (SckUs.) 

4  Selten  gekempt,  hart  (scharf)  gokempt.  —  l^tn, 

U.  520;  Uhmann,  II,  568,69;  Körte,  3273;  Simrock,  5390; 

Braun,  I,  1736. 
ö  Warumb   kämmen   sich  (die),   die   kein   Haar 

haben.  —  Lehmann,  II,  831,  93;   Loci  eomm.,  105; 

Simrock,  5391. 
MoU.:  Waet  gacn  si  kemmon,  die  gheen  haer  en  bebben. 

(Tunn.,  24,  20.; 
/>a/..-  Quid  pectant  illi  quibns  absunt  fronte  capUIi?  (Lod 

eomth.,  105;  Sutor,  164;  Fallfrtteben,  749.1 

6  ^as  will  man  kämmen,  wo  kein  Iiaar  ist!  — 

Simrock,  4158. 

7  Wer  kämmen  will,  muss  selbst  eine  Laus  haben. 

8  Wer  selten  kämmt,  der  kämmt  hart. 

Lat.:  Qui  pectitraro,  cum  peotine  pectit  auaro.  (Sutor,  IM; 
Loci  cvmm.,  177.; 

9  Wer  selten  sich   zu  kämmen  pflegt,  vil  h&rter 

er  den  kämm  aufflegt.  —  Loci  comm..  in;  SnUtr,  IM. 
10  Wer  i$ich  selten  kämmt,  reisst  sich  mit  dem 
Kamme  die  Haare  aus.  —  jKdrie.  isoe. 


1125 


Kammer  —  Kanimcrlehen 


Kämmerlein  —  Kampf 


1126 


11  Wer  sich  selten  kempt,  der  reuffl  die  Haar.  — 

iViri.  //.  768. 


1  Kleine  Kammern,  kleine  ThUren. 

Holt.:  Kleine  kunen  hebben  kleine  portalen.  (liarrebomef, 
I,  378'».; 

3  Leddigü  Kumeren  gut  dulle  Dämercii.     Waidedt,} 

—   Vurltr.  3S8.  174. 

3  Man   ist  in   der  Kammer  (iott  nicht  naher  als 

im   Keller.  —  Sprickteörtfmhals ,  S9. 
Lat.:  In  CuneT»  non  est  Chriatni.    (Pittor.,  IV,  44.; 

4  Volle  Kammern  machen  kluge  Frauen.  —  sim- 

rock.  JS92;  Blum,  S3S:  Braun.  I,  1738. 

Hiusfrauen .  die  an  nichts ,  wai  lur  Wirthichaft  ff- 
tiört.  Mangel  leiden,  kommen  leicht  in  den  Ruf  muster- 
hafter Wirthinnen,  während  dien  TiOb  eigentlich  nur 
diejenigen  verdienen,  weiche  das,  was  ihnen  abgeht, 
mit  dem,  was  sie  liabeo,  su  onetxon,  und  das,  was  sie 
nur  kärglich  haben,  so  einautheilon  wissen,  dass  sie 
dennoch  damit  ausreichen.  Volle  Kammern  machen 
nicht  klag,  sie  gehen  nur  Gelegenheit,  die  Klugheit  in 
der  Ausübung  sohrn  xu  lassen. 

•5  Kämeni  im  Koppe  hcwwen.     rwemf.^ 

Ironieoll  mit  dorn  Zusatz:  tts  en  KuuHtall.  (iescheit  sein. 
K&mmerchen.  fi 
•l  Er  hat  Kämmcrchen  in  soinem  Kopfe   zu   vor- 
luiolhcii. 

l'in  etwa  zu  s:igpii :  er  i«t  ein  Narr. 
Fr:.:  11  a  dex  cliauibres   vuidi'4  dans   sa  tftte.     (KriCin- 
gfr.  TJ-*^'.) 

•*  KäimiuTchcn  spielen. 

KinaudtT  vorgeblich  suchen,   umeinander  hemmlan- 
fvn,  einander  gcgousoitig  einen  Vortheil  abgewinnen. 
Fr:.:  .louer  aux  liarre«. 

Kammerdiener. 

Vor  drm  Kiinnucrdicnor  gibt  os  kein«  KxcclU'nz. 

Kui  Hürhiiifinn  (ti.  Iris)  lautot  das  Wort:  „KUr  einen 
Kammerdiotior  gibt  es  keine  Ileldtm.*'  »äuicin  .\§*s^ 
fuhrt  PS  in  ihren  von  J.  Kar/'nel  (Parlsi  18:i3)  hcrausge- 
gohoiien  Uriefen  (S.  ii>l)  auf  Madame  ('ornuel,  eine 
geintreiclie,  sum  Kreise  <ler  sogenannten  Preciousen 
dcH  17.  .lahrhuiidvrts  gr>hürrnde  Damp,  zurück.  Es 
findet  nich  aber  auch  in  Montiutini''*  Hasan  (III,  2) 
i'ino  Stelle,  der  et«  enilchut  sein  konnte,  wenn  es  nicht 
ebonii«!  gut  der  deut<ic)i<'  Vidkswitx  erfunden  haben 
kann.  I>i<«  Stolle  lautet:  .. Mancher  ist  ein  Wunder- 
niaiin  f7>'WP<ipn,  an  dem  i^einp  Frau  und  seine  Dienst- 
boten Hiebt  einmal  etwa«  Iti-nit-rkenswerthe«  gesehen 
lialoMi.  Wonigo  Men-irben  sind  vnii  ihron  Itedienten 
li«>wiind<'rt  wurden."  i'o^t-'.  einer  der  Hersu^Reber  tf»««- 
t.tt'jn'-'^,  bemerkt  da/u:  ...Man  mum  In  hohem  Grade 
Hold  <«ein.  nagti>  der  Marschall  Catinat,  um  es  in  den 
Au'.{on  ^pjnes  KamnicnlieiiPrs  zu  iicin."  —  Die  Oiinesen 
«üKCii:  Niomnnd  sprieht  so  küliii  vnm  (ieni>ral  wie  der 
Tronsliube.  (Cahvr,  'JUl.} 
Fr:.:  II  n'y  a  poinl  ile  hi'ro«  |«ouT  non  valet  de  chamhre. 
■U'iiii  /,  'Ji.)  —  On  n'e>tjarauis  grand  hommu  pour  son 
vali't  ile  rhambre.    (('aht^r,  sfii;.; 

Kammerffericht. 

KaiaiMiT^iTicht  —  .riunmoitrt'rlchi.  —  hin.  //.  413. 

Vi^lksurtboil  Ubor  dai>  ehemailgc  Reichakammergoricht 
/u  Wctslitr. 
Tgamtnarjungfer. 

Wor  Kiiiunierjunfrfom  fri'it  und  pfcrn  Kaldauncn 
\A9i,  <1«M-  irai;e  nirht  nachher,   was  drin  ge- 
wesen    ist.  hürt'\  3*74,    Simnirl.  5;W:{;    ßr-iiin. 
/.  \UJ. 
Kammarkätzchen. 

"Hat   is'ii   K:niiui>'ikiitsrhm.  —   /MAmrl,  316*. 
Spult  ri3iii'>  .luf  ein  Kammermädchen. 
Kanunerlaiiire. 
•  1  KiiUMU    eine     KainiinTiauyo    geben.    —    Brnndi, 

/udringiivhe  Menschen  Tom  Hanse  durch  Entleeren 
iler  Navlitge«4-hirre  vertreiben.  .,Vnd  kummen  anss  der 
<'r.»%4ru  n>t.  bii/i  man  ein  Kammerlaug  jn  gibt.**  (Klo- 
<'.r.  I.  .V.7.; 
/.'..'.  -  Mnrdaci  lotus  aoi'ti.  (l'^rtiut.)  —  Non  abeuot,  donec 
frjiidatur  urina  matellis  in  caput,  ant  dnnee  sasa  rel 
')ll:i  Tolant.  —  Lutid  tuffusop.     (Kiattrin.  360.) 

•"2  Mit  Kainmcrlauge  licgosacn.  —  ExtcUnn,  sco;  ilraim« 

/.  1737. 
XJLinmerlohen. 

Iv.iiiiiiit  riehen  ist  kein  recht  Lehen.  —  tlraf,  W8,ss. 
Vuier  Kaumat-,  Kflchen-  oder  KaUvrabtn  Ttrataht 
man  die  Vorlaihnng  eines  Ertrags  als  8od.  Bt  Ist  dlM 
kein  wahres  Lvhaa  mit  rechter  «lewera,  wall  dtr  OsgeB- 
stand,  welcher  den  Eitrag  liefart,  nicht  in  dl«  0««alt 
des  Lehnmanni  kommL    Bbaaio  wenig  dM  Bai«lahra. 


ya.w«t»w<MP|^HT 

1  Das  heist  am  Kämmerlein  geklopfft ,  wann  einer 

mit  der  Thür  gar  hinein  feit.  —  anuer.  Ill,  it; 

Lehmann ,  11,  75 ,  13. 

2  Im  Kämmerlein  der  Wahrheit  frieren,  ist  besser 

als  im  Lügenpels  stolsiren. 

3  V^arum  bist  du  nicht  ins  Kämmerlein  gegangen, 

sprach  der  Barbier  zu  Schafiliausen  zu  seiner 
l<raii|  als  er  einen  andern  auf  ihr  gefunden; 
denk,    wenn  ein  Fremder  dazu  gekommen I 

—  Kitelfin .  54.1 .  Horfer .  4S ;  BeintlnTg  \\  105. 

4  Wer  im  Kämmerlein  siict ,  wird  auf  dem  Markte 

ernten. 
Kammermädohen. 

Je  schiiner  das  Kammermädchen ,  Je  hässlichor 
die  Frau. 

Manchem  ist  das  Kammermädchen  lieber  als  die  Vrau. 
UolL:  Die  slecbts  geleerdheid  soekt,  eu  wijaheid  daar  niet 
bij,  slaapt  b^  de  kamenier,  en  gaat  de  vrouw  Toorbij. 
(Ilarrtbom.^^,  /,  »77 '•.; 
Kammhaken. 

♦Nimm  es  beim  Knmmhnken.    (Etin.j 

D.  h.  Kopf;  greife  es  behont  an. 
Xammjunsfraa. 

Es  ist  der   Knmjunßfrawnn    nicht   jnit  Bawm> 
wollen  abzukautfeii.  —  Matfw.^y.  i7i''. 
Kammrad. 

1  Wenn  das  Kammrad  schlecht  ist,  gehen  auch 

die  andern   übel.   —    l^arömiaktm ,  341U. 

Wirkung  dos  büsen  IlelspiolR.  besonders  hochgettoU- 
ter  Personen. 

2  Wenn  *t  iii:m   ierst  döreh  *t  Kainmrad  is,  säd' 

de  oll  Fru ,  kümint  *t  ok  wol  dörch  't  Nors- 

gatt.    —    IMer.  3S5. 

Kammrad   in  der    Mühle,    hier  scherihaft   von   den 
Zähnen  gebraucht. 

•3  *S  Koinmprotid  höt  Loiso.      iVurlamits.) 

Oebraiichlich  in  Hecng  auf  MUblen,  in  denen  es  an« 
sauber  aassieht  und  hergeht. 


Lamp. 

•l  Dat  ^cit  kump  up.  —  Lubhm. 

•2  Einem  afii  Kumb  >  treten.  —  .svhvj)^,  31W. 

>)  Kamp  — das  Kammrad  in  der  Miihle.  O^gl.  AfiUel- 
hf^fnicttl *•/.-*   H'i'WtT'iM-'A.  /.  783.; 

•3  Up  des  kintcrs  ksiiiip  kamen. 

Kamp  fin  eingebegtei«  Ktikck  Keld,  Wiese,  Land 
ilborliaupt,  fiuch :  Aue,  die  Bo<Ieutung  nach  ürtlicbom  Go- 
braiirh  wechselml.  fVgl.  (inmiii.  V.  XM.)  Kösters 
Kamp  —  Kircbhof. 

mpf. 

1  Be.'ser    Kampf  als   den   Hals  entzwei.     (S  Kim- 

j,f,»,i  1.,  —    .Si»iro(7..  535*4;  WrJr ,  3275 ;  A'rir/»'*,  4084. 
Mh'l.:    Ir  liubt  gehört  v.ir  mancgon  zlteu:   besser  kämpf, 

denn  hals  ab.     {Tfichner.)    (Ztnyrrlv,  73.; 
Slfdfrii.:  «eter  comp  ilan  hals  ontwfi.  (Reiiifke  Fueh»,  23«.; 
Iloü.:  Beter  kamp  dan  de  hals  gebroken  (verloren).  (Harrt- 

hörnen.  /.  ars».; 

2  Des  Kampfes  Grimm  vonvandelt  die  Stimm'.  — 

FMclrin .  239. 

3  Ek   ist  ein   grosser  kam]>iV  mit   sich    mit  dem 

glück  kempfl'on.  —  ßmicr,  /,  33;  /Vrri,  //,  260;  //••- 
nUch,  lir.i.  M. 

4  Es  ist  tiin  uuifleicher  Kampf,  der  Hase  mit  dem 

Hund. 

Lat.:  Kpop»  cum  cygnis  ccrtat.  —  Uana  cum  lociuta.  (i'.'if 
lipi.,,  ;,  \:\A:  .S-y'-v/i/,  147  u.  511».; 

5  h'\\    hab'  einen  guten  Kampf  gekämpft,   .sajjte 

Hans,  als  ihn  seine  Frau  unter  tien  Tisch  ■_'<•- 
schleudert  hatte. 

Iloil.:  Hat  is  dubbel  wel  gevochten,  sei  Hausje.  en  Inj 
hall  zijnc  vrouw  wat  gefvold.    (Harrtftome^ ,  I,  if*4.j 

e  Im  Kampfe  muss  man  alles  wagen,  muss  Hi'bc 
geben,  Hiebe  tragen.  —  /•i'Wan.söu. 

fAtt.:  Caedimns  et  totidem  plagis  cünsuinimas  hosteui.  - 
cäedlmus,  inque  virem  pracbemus  crura  sagittis.  '/'v- 
aiH».)    r'-i" ''••'«■  '^^•/ 

7  In  Kampf  und  Zwist  keiner  «Ics  anilern  Bru- 
der ist. 

Das  schllesst  aber  .Vnsland,  Mü^-tii^ung,  Mensviihcb- 
keit  nicht  aus.  In  dieser  Beziehung  sagen  die  Aegj  pter: 
Kimpf«  mit  mir,  aber  verschone  die  empfindlichen 
(eigentlich  ubscAnen)  Theiln  (meines  Kürpen).  (lUirrlc 
kanlt,  .HS9.;  Von  den  Schlttgareien  oder  den  Wetl- 
kampfbn  derSffvptischnn  Bauern  entlehnt,  bat  denen  der 
Schwlehere  seinen  (ivgner  oft  aaf  olna  Art  fasat,  ilia 
gafkhrlirb  ist .  Ja  tüdlirh  werden  kanu. 


1137 


Kämpfen 


Kämpfer — Kandel 


1128 


8  Kampf  ist  eins  der  Gotterartheile.  —  Graf,  Mi.  sei.  ; 

lUMÜlch  du  gciiehllieh«  Zweikampf.  i 

Alt/ritt.:  Die  kamp  i«  den  fjf  ordela  godes  ean.    (Rieht' 
ko/*n,  406,  13.; 

9  Kampf  ist  Mnthwille.  —  Graf,  ssi ,  s&s. 

Dm  Alt«  denteelie  Beeht  in  Beiug  auf  Köiperver- 
letxnngea    infolge    tob  SdiUkgereien ,   Mivhaudliingen 

Mkd.:  Kanff  irt  9jn  notwille.    (Klei».  Kaiterr.,  TV.  17.; 

10  ]bmpf  ist  Sünde.  —  Graf.  S5i.  390. 

Mhd.:  Kamph  iit  saode.    (banieU,   Wfickh.,  333,  27.; 

11  l^unpf  oder  Ruh';  als  Amboss  sei  geduldig,  als 

Hammer  schlage  zu! 
J3  Kampf  ohne  Sang  hat  keinen  Drang. 

Heinrich'8  des  Löwen  Wahlsprach.  Der  Deutsche 
singt  gern  und  oft,  auch  bei  der  Arbeit,  nnd  wir  sind 
nicht  das  einzige  Volk,  da«  Lieder  dorch  Gesang  be- 
geistert haben ;  dafür  sprechen  0«sian't  Xieder,  spricht 
der  Rolandsgesang ,  and  in  nenerer  Zeit  die  marseiller 
Hymne. 

13  Kampf  verlegt  alles  Zeugniss.  —  Graf.i6i»i66. 

Einer  der  angeblich  über  einem  Verbrechen  (Dieb- 
stahl, Baab  u.  b.  w.>  erschlagen  worden  war,  könnt« 
durch  sieben  Kide  für  schuldig  erklärt  werden  nnd  für 
den  Klftger  blieb  der  Kampf  aasgeschlossen.  Wenn 
aber  ein  Verwandter  des  Erschlagenen  ihn  anbot,  so 
kam  es  zu  keinem  Eide.  Der  Kampf  Terlegto  das  eid- 
liche Zongniss,  weil  er  als  Oottesnrtheil,  nach  der 
Bechtsanschauung  jener  Zeit ,  ttber  jeden  Eid  geht. 
md.:  Mit  kamphe,  er  vorleget  allen  gczeug.  (Daniels, 
WeicAb..  W.; 

14  Mit  Kampf  wird  niemand  schuldig,  als  wer  sieg» 

I08   wird.  —   Graf,  467,  572. 

Wer  siegt,  hat  recht.  80  war  es  zur  Zeit  der  Oottes- 
urtheile,  so  ist  es  unter  einer  etwas  TerAnderten  Form 
noch  heute.  Wer  gesiegt  hat,  dem  hat  Gott  gehol- 
fen. Der  Wolf  hat  dem  Lamme  gegenftber  stets  Beeht. 
(8.  Gott  656.) 
Mkd.:  Mit  kampe  wirt  nicht  me,  wenn  der  schuldig, 
wenn  der  do  Sygelos  wirt.    (Nerinjf ,   V,  30.^ 

15  Ohne  Kampf  kein  Sieg. 

Böhm. :  Co  prichAxf  bez  t^kosti ,  uz  to  nemui  b^i  ctnostf . 

(Öelakopiky,  22.; 
EnoL:  Mo  sweet  without  some  sweat.  —  Sweet  meat  must 

nave  sour  sauce. 
Lot.:  Laurea  desidiae  praebetur  nulla.  —  Magna  Tenit 

null!  sine  magno  fama  labore  et  raga  sndorem  gloria 

■emper  habet.    (Philippi,  /,  223  n.  234;  Frobtrg,  429.; 

16  Wer  zum  Kampfe  geht,  der  muss  kein  Hasen- 

blut in  den  Adern  haben. 

17  Wie  Kampf,  so  Sieg.  —  Sprichtrörtergarten ,  m. 
*18  In   den  Kampf  gehen,   wenn  nichts  mehr  zu 

schlagen  ist. 

Wenn  jemand  nach  Beendigung  eines  GesehCft« 
kommt. 

SAmpfen. 

1  Besser  kämpfen,  denn  Hals  ab. 

Sprichwörtlicher  Grundsatz,  mit  dem  man  sich  oder 
andern  zum  Bechtszwei  kämpf  Mnth  machte.  (Orimm, 
V,  146.;  „  Leichther  Stangen  und  Stab,  posser  ist  kem- 
pfen  denn  Hals  ab."     (S.  Kampf.;    (FastnachtsMpiele.) 

2  Der  kämpft  gut,  welcher  nicht  besiegt  wird. 

Fr*.:  Le  plus  grand  commencement  de  la  viotoire,  c'est 
de  pourroir  i  n'ötre  pas  vaincu.     (Cahitr,  llvi.) 

3  Der  weiss  wohl  zu  kämpfen,  der  seine  A£fecten 

vermag  zu  dämpfen, 

4  Jedermann  muss  kämpfen  mit  seinen  Standes- 

genossen. —  Graf.  467,  565. 

Scheint  sich  auf  den  ausscrgeriohtlichen  Zweikampf 
zu  bezieben.  „  Wenn  Jemand  sagt  ( heisst  es  bei  Oraf, 
8.  471):  «Du  bist  kein  Mann  und  trftgst  keines  Mannes 
Herz  in  deiner  BraBt>>,  und  dieser  antwortet:  «Ich  bin 
so  viel  Mann  ala  du»;  so  sollen  sich  beide  in  Waffen 
treffen  ,  wu  sich  drei  Wege  scheiden.  Bleibt  der  aus, 
dem  das  Wort  galt,  so  soll  er  fortan  sein,  was  ihn 
Jener  hiess;  kommt  jener  nicht,  der  das  Wort  gab,  so 
soll  er  um  das  schlechter  sein,  dass  er  ein  Wort  aus- 
spricht, das  er  niclit  vertreten  kann.  Kommen  sie  beide 
und  schlagen  sich,  und  liUlt,  wer  das  Wort  gab,  so 
liege  er  auf  unvcrgoltenem  Acker,  so  bQsse  man  ihn 
mit  seinem  Gelde.*' 
Mhd. :  Ein  isleich  man  muoz  cemphen  mit  seinem  genozze. 
(Ficktr,  71,  71.; 

6  Kempfest  du  zu  Not,  so  helff  dir  Gott.  —  La- 

tendorf  11,  18. 
6  Niemand  kann  kämpfen,   denn    um   die  todte 

Hand.  —  Graf,  467,  563. 
Der  Zweikampf  entschied  vorherrschend  in  Criminal- 

ftUen  als  Gottesurtheil.     In  MOhlhausen:  Mihein  man 

din  andirin  gicemphi  inmac,  wan  Tmmi  dl  toitin  hant. 

(Förstemannt  G.) 


7  Wer  gut  kämpfen  will,  mnss  die  Lanzen  nicht 

grüMer  nehmen  als  die  Hände  sind.    (AUfr.j 

Sagen  die,  welche  ein  ihren  Kräften  entapreehcade« 
Amt  Ikbemehmen  nnd  ein  solches  ausschlagen,  daea  lie 
nicht  gewachsen  sind. 

8  Wer  mit  sich  selber  kämpft,  fuhrt  einen  guten 

Krieg. 

Die  Bussen:  Das  ist  ein  gerechter  Krieg,  den  wir  mit 
unsem  Leidenschaften  fuhren.    (Altmam»  VI,  460.; 

9  Wer   kämpfen   will,  kann   das  Schwert  nicht 

wegleihen. 
Böhm.:  Do  boje  se  sarle  nepnjcnje.    (CelakowMkjf,  368.; 

10  Wer  nicht  kämpft,  wird  nicht  gekrönt 

Böhm.:  Kdo  nebojnje,  aevitizf.    (CetakotMkjf^  Sil.) 

Fr:.:  Cil  (celui-la>  n'abet  pas  qui  ne  luite  (Intte).    (Lt- 

roux,  //,  202.; 
Lat.:  Certandum  est,  nnlli  veniunt  sine  Xarte  triiuiphi  et 
nisi  certanti  nnlla  Corona  datnr.  (Sevboid ,  874.;  —  For« 
titer  mainm  qui  patitnr  idem  post  potitar  bonom.  ^Pfo«- 
tus.)  —  Non  nisi  certanti  laeta  corona  datnr.  (Fr^btrg, 
79  u.  484;  Philippi,  7,  80  u,  160;  //,  40.; 

11  Wer  tapfer  kämpft,  bekommt  den  Preis. 

HtM.:  Die  eerlic  oorlocht,  sal  goede  soen  ontüacn.    (Tw»iu, 

13,  10.; 
Lat. :  Hie  premietar  ere,  qui  guerras  ducit honest«.  (FaUerg- 

Üben,  311.; 
X&aipifeT. 

1  Alle  Kämpfer  fechten  in  des  Königs  Bann.  ^ 

Graf.  32,  54. 

Der  König  (s.  d.)  ist  oberster  Ueerfahrer  nnd  flkbrt 
den  ersten  Schild,  dann  folgen  die  abrigen  Hoerechil* 
der  unter  ihnen,  der  zweite  die  geistlichen  Fttzaten,  der 
dritte,  die  weltUehen  Fürsten  nnd  Ueraoge,  der  «ieztei 
die  Freiherren. 
AUfritt. :  Umbe  thet  Hnchtath  alle  campe  binna  thei  kinin- 
ges  banne.    (FrietiKhea   Wörterbtiehf  /,  209.; 

2  Beim  Kämpfer  steht's,  ob  er  den  Preis  bekommt 

3  £in   alter   Kämpfer  weiss  gemeiniglich  einen 

Streich,  welchen  der  junge  Schnantchan  noch 

nie  gesehen.  —  Herbergrr,  /,  2.  79. 

4  Es  sind  nicht  alle  Kempfier,  die  laut  schreien. 

—  Pclri ,  //,  294. 

5  Wo  die  Kämpfer  fehlen,  hat  der  Kampf  ein 

Ende. 
Xamp^lats. 

•Vom  Kampfplatz  abtreten. 

LaL:  Cedere  arena.    (Philippi,  /.  78.; 
Kaaudlle. 

1  Du  Kanaille,  sagte  der  Hallore  zn  einem  Jan- 
gen am  Sonntag,  heute  fluch*  ich  nicht,  aber 
morgen  soll  dir  ein  heiliges  Krcnzdonner- 
wetter  auf  den  Kopf  fahren. 
3  Teuw,  Kamalj,  wi  sünd  noch  nich  üt'nanner,  säd' 
de  Kuhnhahn  ^  to  de  Daumarnk  *,  as  se  em  um 
den  Schnabel  spaddelt '.  (3lecklcnburg.j  —  llo«- 
fer,  659. 

■)  Truthahn.  ')  Begenwurm.  *)  Zappelt,  aieh  windet, 
bewegt. 


*Er  hat  seine  Kanäle. 

Verbindungen,   um  irgendeinen  Zweck  zu  erreichen. 
Kanari. 

£s  hct  Bcho  mängs  Kanari  angers  (anders)  afh 
pfyfen,   was  het  wolle  v'rsufe.  —  Jer.  G^thetf, 

GeliUlug ,  194. 
Kanarienvogel. 

Mein  Kanarienvogel  singt  zwar  nicht,  sagte 
Toffel,  aber  er  denkt  desto  mehr. 

JIoll.:  Uet  gaat  hcm  als  mljn*  kanarievogel ,  hij  singt  wel 
niet,  maar  denkt  zooreeltcmoer.  (Barrebomee,  /,  379*.; 
—  Hij  gclijkt  den  okster  van  Bekman,  hij  denkt  maer, 
dan  hij  praat.    (Harrebomee ,  I,  38*.; 

Kandel. 

1  Kaudcl  und  Andel  *  (Antel)  bringen  einen  ar- 
men (bösen)  Wandel.  —  Simrodt,  SSÖS;  Brom, 
I,  1740:  Parömiakon,  5. 

*)  Woin  und  Weib.  —  Von  den  Übeln  Folgen,  welche 
die  Unmassigkeit  im  Trunk,  die  AusschweJfBsgeB  an- 
derer Art  nach  sich  ziehen.  „  Dcsswegen  soUte  Bacchus 
Ton  BochtB  wegen  in  der  einen  Iland  einen  Begimeats- 
stab,  in  der  andern  einen  Bottelstab  fahren;  nicht  we- 
niger auch  Venua  thut  die  Taschen  leeren.**  (Abra- 
ham a  Saucta  Clara,  Judas  d«r  Ertnekelm,  L)  Antel, 
eigentlich  Auihal,  ist  ein  Woinmaas  ansscLliesslich  fttr 
Ungarweine,  unsorm  Eimer  entsprechend.  „Post  diam 
Jovis  folgt  dies  Vencris;  wenn  man  Jovialiter  sanft, 
bleibt  die  Venus  nicht  aus.'* 


1129 


Eandelberg — Kanne 


Kannegiesser — Kanon 


1130 


3  Kandel  und  Eundel  sind  keine  guten  Gespielen. 

—   Parümiakon,  M2. 

Dm  Lut«r  der  Trankenheit  entehrt  ichon  den 
Mann,  in  einem  weit|hOhem  Orede  aber  das  Weib. 
„Viel  Unheil  in  der  Ehe  rührt  daher,  wenn  Saaphia 
und  Sophia  beiaanuncnsitsen:  wenn  die  Frau  Bibiana 
den  Herrn  Calixtam  inm  Bahlen  hat,  und  iet  alio  awi- 
■chen  der  Mtthle  und  Mttllerin  nnr  der  Unterschied, 
daiB  dir  MUhle  Tom  Waeier  bewegt  wird  und  klappert, 
die  Mttllerin  aber  vom  Wein."*  (Judaa  der  KrtteMm,  IL) 

3  Vom  Kandel  kommt  man  zum  versofl'enen  Wan- 
del. —  IHiTövixakon ,  459. 

Alle  Laitcr  fangen  im  kleinen  an.  „I)cr  Tmnkenbold 
bat  saertt  ein  Qlttael  «uigetrunkcn ,  Tom  (jlasel  iet  er 
cum  Cilae,  Tom  Olae  sumKrug,  vom  Krug  cum  K&ndel 
gegangen.  Mit  drei  Jahren  hat  er  geichnen:  Mamma, 
trinken;  mit  vier  Jahren  hat  ergeechrien:  Matter,  trin- 
ken ;  mit  fOnf  Jahren :  Vater,  saufen.  Im  sechsten  Jahre 
hat  er  seinen  Vater  ins  Wlrthshans  begleitet.  Im  seeli> 
sehnten  Jahre  ist  er  gangen  am  Sonntag  sum  Weiseen 
B6fel,  am  Montag  sum  Blauen  Kessel,  am  Mittwoch 
sum  (jirUnen  Uimpel,  am  Donnerstag  sur  Goldenen  Sonne, 
am  Freitag  sum  Wilden  Manne,  am  Samstag  bei  den 
Grünen  Linden,  lüsst  sich  tdso  beim  Saufen  eine  ganse 
Woche  finden."    (Judan  der  KrMiekttm^  I.J 

*4  Ich  mu88  mich  an  die  Kandel  halten.  —  Fyrring, 

W.  59. 

Zuidalberff. 

•Die  Festung   Kandolbcrg   belagern.  —  Judas  drr 

KrzAfhelm,  111;  l'aromiakoH ,  1144. 

Von  denen,  die  liei  einem  Trinkgelag  sind  und  tapfer 
mit  xcchen. 
SandelAreund. 

Kandell'reund  ist  Wandelfround.  —  Judu*  «ler  En- 

tehrlm.  III:  /'.irümidfcoN ,  1S53. 
Von  der  ITnxuTcrlAssigkeit  der  Genussf^unde. 


'  1  Ein  Kandidat  für  Siegburs.    osieierrknn.j 

Fttr  das  Irrenhaus.    In  Schlesien  sagte  man  sonst  in 
ähnlicher  Weise:  „fttr  riagwits** ,  wo  sich  die  Irrenan- 
stalt befand,  die  sber  seit  einigen  Jahren  nach  Bnns- 
lau  verlegt  worden  ist. 
Lat.!  Porcum  immola.    (Fkilippi,  11,  lul.^ 

2  £8  ist  ein  Kandidat  des  Todes. 


1  Ein  Kaninchen,   das  man  hält  (in  der  Jland), 

ist  mehr  werth  als  ein  Hase  auf  dem  Feld. 

Bot!.:  Ken  konijn  in  *t  hok  is  mij  moer  waard  dan  tian 
hason  in  't  veld.    (Uarrebomee .  I,  431  *>.> 

2  Ein  Kaninchen  in  der  Hand  ist  besser  als  ein 

Hase  über  Land. 

3  Ein  Kaninchen  und  einen   groben   Kerl   mnss 

man  mit  der  Hand  angreifen. 

Man  behauptet,  Kaninchenfleisch  sei  besser 


als  Kf schnitten ,  und  will  damit  sagen:  man  bringe  ans 
einem  groben  Menschen  mit  harten   Worten  mehr  als 
mit  liiebkosung. 
Fru.:  Le  connil  et  le  viluin  &  la  main.     (KhUingtr .  165.^ 

4  Ein  Kaninchen  weiss   mehr  als  Ein  Loch   zur 
Höhle. 

PUn. :  Nie  jedn(  tylko  krölik  ma  dzinrf  do  jamy.  (Lotnpa,  ii.) 

*5  As  en  Knien  (Kaninchen)  gibbelen  (lachen).  — 

CMeurg.)  —    Firmniiih.  /,  4US,  178. 
Kanlnohenfleiach. 

Kaninchentieisch  soll  man  reissen,  nicht  schnei- 
den.     (S.  Kaninchen  ».) 
Kanlnohenstall. 

*I[e    baut   ennen  Knienenstull    on    ritt   en  Hüs 
ncer  (nieder).      Veurx.j  —  FirmenKh .  1 .  4ßi ,  99i. 

*lie  hett  Kunienkendage  un'n  danimasten  Levcn. 

fOsttriff'.'   —   llauMfri'uwi.  IV. 
•ein. 
*S  kann  sein  schützt  vor  Lügen. 

Kngl.:  Ererj  may  be  hath  a  may  nut  be.    (Buhu  II.  Ui.) 
Fr$.:   Peut   «tre   eugardc   les   gens  de   mentir.     (Lerotae, 
II.  as2j 


1  AU»-  Kannen  und  Kübel  sind  hohl. 

Von  dem,  was  keinem  Zweifel  unterliegt,  was  gewiss 
und  allbekannt  ist. 

2  Aus    der   Kanne   des   Curporals    ist   nicht   gut 

trinken.     (St.hvrA.) 
AehuUch:  Mit  grossen  Herren  i4t  nicht  gut  Kincbem 

esurn. 

3  De  Kann'  geht  esu  lung  zur  Buch,  bes  se  brfch 

der  Hals  udder  der  Krag.     (tUdburg.) 
A  De   Kunn'  geit  so  lang  tu  Wata,  bett  te  det 

Oeha  valcrL     (iSata»ym.j  —   IruihbUr  *.  Uli. 


b  Die  Kannen  müssen  getragen  werden .  sagte  der 
Böttcher,  als  ihn  die  Frau  fra^e ,  od  sie  liefen. 
Die  Frau  wollte  wissen,  ob  sie  aucn  dicht  waren,  d.  h. 
Wasser  hielten;  sie  fragte:  Laufen  die  Kannen?  Worauf 
der  Böttcher  antwortete:  Nein,  sie  laufen  nicht,  sia 
müssen  getragen  werden. 

6  Kann'  und  Kantor  (s.  d.  7)  reimen  sichj 

7  Kannen  glück ^   bauchs  vnglück.  —  Petri,  ll.  8; 

Henisck,  SO».  1. 

8  Man  soll  nicht  aus  einer  Kanne  trinken  und 

nach  einer  andern  schielen. 

9  Nur  noch  eine  Kanne,  schreit  der  Mönch,  wenn 

am  Jüngsten  Tage  die  Posaune  zum  dritten 
mal  bläst.  —  Kloftmpirnti ,  77. 7. 

10  Sieh  nicht  auf  die  Kanne,  sondf.rn  auf  das,  was 

darin  ist. 

11  Wem  die  Kanne  fehlt,  der  niuss  mit  den  Hän- 

den schöpfen. 

12  Wenn  die  Kanne  voll,  so  läuft  sie  über. 

Moll.:  Oe  Tolle  kan  loopt  OTer.  —  De  volle  kan  swijgt 
nlet.    (Harrebomif,  I,  S78t>.; 

13  Wer  da  letzt  ut  dei  Kann'   drinken    will,  den 

f&llt  dei  DeckM   up   dei  b>chnut  (Schnauze). 
fMeeklenburg.J  —  Firminich,  I.  73,  8;  Mussüum.  1S9,  24  ; 
für  Olienhurg:  Gvlditehmidt .  ISS. 
Warnung  Tor  Unmässigkeit. 

14  Wie  't  önderste  üt  de  Kann  drinkt ,  feilt  den 

Deck'l  Op  de  Nöös.  (Klvrf.)  —  FtrmenUk,  l,  S82, 23. 
*15  Er  hat  in  die  Kanne  geguckt. 
*16  Er  lässt  die  Kanne  nicht  lange  leer  stehen. 
•17  Seit  de  Kann'  weg  on  drink  ut  em  Kros.  — 

Früc*6ilT^  1876.  buhncrt.  817*. 
Sohersweise,  wenn  jemand  etwas  thun  soll  und  sagt: 

lok  kann  nich. 
*18  Sett  de  Kannen  vun  der  Hand  und  do  't  mit  *n 

Händen.  —  Kickwaid.  »42. 


1  Kannegiesser,  die  von  Reichsstädten  reden  und 
ihren  Rücken  mit  fremden  Sachen  beladen.  — 
Eutlein,  361. 
*  2  Er  ist  ein  Kannegiesser.  —  Wurzbaih  ll.  220 ;  Broun, 

/,  1744. 

Eine  Person,  die  in  (jssthausoru  ohne  Kenntnisse  Ober 
öffentlich«  Angelegenheiten  rwd<*t,  oder,  wie  man  es  auch 
nennt,  politisirt.  Kannengiosson  war  einst  die  wichtigste 
Arbeit  im  Handwerk  der  Zinngiesser  und  diese  wurden 
daher  nach  derselben  KauncngiiMser  genannt.  Beim 
Meisterstück  stand  in  Nürnberg  obenan  eine  zwei  Mass 
haltende  Hchenkkanne,  sum  Ehrenwein  zu  gebrauchen. 
Zu  sprichwörtlichem  Gebranch  gelangte  das  Wort  durch 
einen  Zufall  von  der  BUbne  herab.  Es  war  im  Jahre 
1723,  als  in  Kopenhagen  UoUt^rg't  Lustspiel:  Der  po- 
tititche  Kanntgie»»fr  aufgeführt  ward.  Sein  Bnhm  ver> 
breitete  sich  bald  über  Deutschland  und  die  sprich- 
wörtliche Bedensart :  Kannegiessem  und  andere  soigen 
noch,  welchen  Eindruck  das  Stack  damals  gemacht  bat. 
Fortan  hless  ein  Bierbankpolitiker,  ein  beschränkter, 
leidensohafUieher  Zeitnngsleaer  ein  politischer  Kannen- 
giesser.  Man  ttbortmg  es  später  auch  auf  leeres  oder 
gemflthliohes  Ueschwäts  in  andern  Dingen  und  sprach 
▼on  üsthetischen ,  theologischen  u.  s.  w.  Kanncngiesssm. 
(Grimm,  K,  167.; 
Kannoffiessarel. 

*  Eitel  Kannegiesserei. 

Politisches  (iurede,  Geschwätz. 
XaaiLe^essem. 

*Sie  kannegiessem.  —  Einiein.  361. 

Pulitislren.    ,,Wa8  Übrigens  jotst  uns  in  unsamauba 
einen  gemeinschaftlichen  Ton  gibt,  ist  das  politische 
Kannegiessem.*'  (Jean  Paul.)  fVgl.  auch  (/nnun .  K,  167.J 
KaBalballsieli. 

*£s  ist  ihm  kannibalisch  wohl,  vtie  tausend  Säuen. 


Wer  nur  ein  Kännlein  vertragen  kann,  muss 

keine  Kanne  trinken. 
Soll.:  Dia  een  hoofd  van  een  plnlje  beeft ,  moet  geene  kan 

willen  drinken.    (Uarrebomee,  I,  378h.; 
Kanimiolit. 

Hfite  dich  vor  Kannnicht.  —  .Simrock,  Mio. 

Kannnichtmehr  liegt  auf  dem  Kirchhof. 

Als  Antwort  auf  die  Aenssening :  Ich  kann  nkohi  mehr. 


Vier  Kanon   sind  allein   in  der  Welt:  Canon 
volu,  Canon  noio ,  Canon  jubeo,  Canon  oporteL 

leh  will,  ich  will  niuhi,  ich  bvfeU«,  M  anai. 


1131 


Kanone — Kante 


Kanthaken — Kantor 


113S 


1  Die  Kanonen  sind  ultima  ratio  regum.  —^EUe- 

lein.  3>il. 

*2  Jede  Kanone  muss  einmal  abkühlen.  —  Pardmia- 

hm.  1613. 

3  Wenn  die  Kanone  spricht,  hört  man  die  Flinte 
nicht. 
*4  Das  ist  unter  der  Kanone. 

D.  h.  lebr  ichlecht. 

*5  Eine  Kanone  laden,  um  eine  Maus  zu  schiessen. 

—  Altmann  VI,  51G. 

*  6  Kanonen  auffahren ,  um  Sperlinge  zu  schiessen. 

—  Alhnann  VI,  513;  llnnaberg  IV,  76. 
Kanonenfleber. 

•Er  hat  das  Kauonenfieber.  —  Körte,  8276 •;  Braun, 
I.  1746. 

Kigeutlich  dio  fleberartige  Knegung*,  die  einen  im  Be* 

reich  der  Kugeln  ergreift;  aber  mehr  sohemhaft  oder 

ironisch  angewandt,  nm  die  Furcht  ror  dem  Sohlaohtan- 

kämpf  za  bezeichnen.    (Vgl.  Grimm,  V,  170.) 

Fr  f.:  II  a  fierre  de  veau,  U  tremble  qoand  11  est  lou. 

(Leroux,  I,  15».; 
HoU.:   Hij  heeft  de  ItanonkoorU.    (Harrtbom^e,  I,  Z19^.) 
Xanoz&«nfütter. 

*  Eitel  Kanonenfutter. 

Bezeichnung  für  Soldaten. 
Xanonenkuffel. 

Eine  Kanonenkugel  braucht  nicht  erst  zu  rufen : 
Geh'  mir  aus  dem  Wege. 

IIoU.:  Ken  kanonskogel  noodzaakt  wel  eens  de  ruiterij, 
om  zieh  bniten  sehet  te  houden.   (Harrebome«,  I,  379^.) 

Kanonenrausch. 

*Er  hat  einen  Kanonenrausch.    (S.  Boden  38.)  (Rot- 
tcnburg.J 
KaxLonezuBtöpael. 

*Es  ist  ein  blosser  (wahrer)  Kanonenstopsel. 

Besonders  von  einem  groben ,  plumpen  Frauenzimmer. 
Holt.:  Hij  is  eene  goede  prop  voor  het  kanon.     (Harre- 
bometi,  l,  379 1*.; 

Kaacnenvoll. 

•Er  ist  kanonenvoll.  —  Braun,  l,  im. 

8ehr  stark  betrunken.     Der  Ausdruck  rUhrt  aus  der 
Periode,  wo  das  Saufen  eine  Art  Ehrensache  war.   Un- 
ter den  Trinkgefltssen  gab  es  Fokale  und  Becher  in 
Form  Ton  Kanonen. 
Xaxxonlst. 

Ein  grosser  Kanonist  ein  grosser   Esel  ist  — 

Luther,  335. 

£beu  kein  Lob  fttr  Lehrer  des  kanonischen  Bechts. 
„Man  siehct  wol",  sagt  Luthf.r.  „welch  kindisch,  albern, 
schlecht  Ding  das  geistliche  Recht  ist,  ob  wol  Tiel  hei- 
liger,  trefflicher  Leute  darinnen  geweset  sind ,  dass  auch 
die  Juristen  sogen:  Purus  Canonista  est  magnus  Asl- 
niata."  (UfwieUr,  97,  3.3Ä.J  Es  wftre  interessant  su  er- 
fahren ,  ob  sich  Luther  aber  das  jetzige  protestantische 
oder  auch  speciflsoh  lutherisch  geistliche  Recht  gttnsti' 
gor  aussprechen  wUrde. 
Sans. 
•l  Dat  is  min  Kans  nich.  —  sturenburg.  102*. 

Das  ist  nicht  meine  Sache;  es  ist  mir  gleichgültig,  wie 
das  ausmUt. 
•*2  Ick  seh  d'r  gen  Kans  up.  —  Stürenhurg ,  \m*. 
Ich  sehe  dio  tjacho  schwierig  ein. 

•  3  Sin  Kans  *  wjihrnehmen.  —  Eichvald .  944. 

')  Gute  IJoh'gcnheit ,  Glücksfall.    (Stürmbury ,  102»; 
Kante  (Cauthama,  Kandel,  Kanne). 

*  Ich  muss  mich  hinlurt  mehr  an  die  kante  hal- 

ten. —    Tiippius.  193''. 
Ueber  Kunto  in  dieser  licdeutung  vgl.  (rrimm.  V,  172. 
Kante  (Margo,  Ora,  Rand,  Ecke). 

l  Je  schärfer  die  Kanten ,  je  grösser  die  Funken. 
*i  'T  hang't  in  d'  Kant'  as't  llilgenland.  —  Kern,  38. 

Mit   Hezng   auf  die  schräge  Oberfläche   des  Felsen- 
oilands  Helgoland. 

•3  Dat  stet  so  up  de  Kante.  —  ltdhnvrt,m^. 

Ed  kann  leicht  herunterfallen. 

•4  Einen  an  die  scharfe  Kante  kriegen.  —  /mch- 

bicr-,  1»83. 
Ihn  zur  Entscheiilung  zwingen. 
•6  Es  is  mit  em  up  de  Kant.  —  Itichey.  lOS;  Schütte, 
//,  222.  Unhnert.  217*. 

Es  gebt  mit  ihm  auf  die  Neige,  seine  Umstände  sind 
niislicii. 
LtU.:  Ad  oxtrenia  redactus  est. 

•6  Ga  an  de  Kante.  —  hähnert .  m '^ . 

Geh  deine  Wcgo. 

•7  He  will  't  up  allen  Kanten  woren.  —  Dahnert.  217» 

Kr  will  es  an  allen  Orten  wahrnehmen. 


*S  Sik  in  de  Kante  setfn.  —  Eickmoid,  946. 

*9  üp  de  Kant  sett^n.     (AUmark.)  —  Dometl*  ». 

Etwas  erflbrigen,  zarAcklegen.    Bei  Däkntrt  (917*) 

heisst  es:  la  de  Kant  Mtten  =  im  Wink»!  r^rwbMmt 

Geld  aufheben. 

*  10  üp  städ  *  sünd  Kanten  Mod.    (Pommem.j 

■)  Auf  der  SteUe«  wirdf  nicht  bloa  rftamlioh, 
auch  als  Umstand  der  Zeit  gebraucht.  —  Jetst  sind  Wum- 
ten  Mode,  wobei  su  ergftnaen :  ich  verbitte  mir  alie  di» 
»Spitaen^S 

•11  VonV  nauen  Kante  wes'n.  —  Eidutald,  ms. 

Kanthulrfin 
*1  Einen  beim  Kanthaken  kriegen.  —  ffeMug.  iis; 
Richey.  109;  Danneil.  95:  Grimm,  V,  175;  Fri$dtbuT,  MI; 
Früchbier*.  1853;  für  Uolftein:  Schütte,  II,  StS. 

Nach  Adelung  einen  beim  Genick  oder  bei  daa  "Hrnrnnm 
an  sich  siehen ,  ihn  packen ,  greifen ,  ihn  dingfeat  machwi. 
(Pr.  Worterbuck.)  Wenn  das  Wort  in  der  Bmd&aamti 
nicht  yerderbt  für  Kammhaekenf Tgl.  CoJNf»«,  WörtertmU^ 
steht,  dann  kann  es  nur  im  uneigentUchäa  Sinne  g^ 
brancht  sein.  Unter  Kantshaken  vorsteht  man  swei 
eiserne  Halten  an  beiden  Knden  eines  Taues ,  des  in 
der  Mitte  ein  Oehr  hat,  in  welches  der  Hnken  ataas 
andern  Taues  eingreift,  um  Lasten  zu  heben,  an  deien 
Kanten  Jene  Hacken  fassen.  (Slürenburff,  lOiK)  Der 
Kanthaken  ist  ein  eiserner  Haken,  den  man  aa  sehwen 
Oofitsse  anschUgt,  die  man  kanten  oder  an  einer  Seils 
hebftn  will ,  an  der  entgegengeeetsten  Seite  damit  aasn- 
greifen.  Dergleichen  Haken,  eiserne  Klanen,  tngm 
die  Ablader  am  Gurte,  die  Rallen  und  Fässer  damit  nm- 
zukanten.  Bei  Dähnert  (ilT^):  Krieg  em  bi'm  Kant- 
haken =  Pack  ihn  an,  halt  ihn  fest. 

*2  Etwas  beim  Kanthiücen  anfassen  (anpacken). 

„Ks  hat  nicht  jeder  das  Genie  und  die  Baetgie,  se 
kurz  und  gut  eine  Sache  beim  Kanthaken  oder  bei  all« 
Tier  Zipfeln  zu  erwischen."  (Bog.  Oolts,  /mfftndUbfw, 
II,  39*^.;  „Kt  glQckede  den  brawen  Manne,  dat  bei 
bl'n  Kantah&ken  (Arm)  to  packen  krelg."  (Lyra,  SU 
Kanthols. 

Kantholz,   säd  de  Tömmermann  un  smeet  sine 
Fru  ut  et  Bedd.    ; Staaujtönen.)  —  FrUckbier*,  tSM. 

Kaatiff. 

1  Küms  is  kantiger  as  ein  oll  Doctor  gegen  einen 
jungen,  de  mihr  lihrt  hett  as  de  oll.  —  *«*• 
lenh.  Kalender  (Rostock  1865). 
*2  Der  ist  ihm  zn  kantig.    (Trier.j 

Zu  stark,  dreist,  pfiffig',  zu  klug,  Usst  sich  aiebl 
vexiron.    (Vgl.  Orimtn,   V,  176.) 

Kantor. 

1  Cantores  vnd  Sänger ,  wenn  sie  vol  supen  wol- 

len sie  jmmer  rupen.  —  Mathesy.  s»*. 

2  Der  Kanter  hat  de  Fuss  bedruegen.   (Siebenbirg.- 

$ädf».J  —   Schunter,  117*. 
Bezieht  sich  auf  eine  Anekdote  oder  eia  Mftrchea. 

3  Der  Kantor  hjit  seine  Pause  in  der  Gurgel  — 

Wincklcr,  XVII,  73. 

4  Der   Kantor  (VorRüiigcr)  hört  dahin,   wo  min 

Jim  besten  nachsingt. 

•leder  hat  es  gern,  wenn  man  sich  nach  ihm  richtet. 
Durch  Gehorsam  cmjiünhlt  man  sich. 

5  Der   Kantor    singt   wol    mit    dem   Munde   vor, 

aber  er  taktirt  mit  den  Händen. 

Dan.:  Som  cantor  gi^r  tonen  med  munden,  b^r  baa  vül* 
pausen  med  iiaandeu.    (t'rov.  dan.,  99.) 

6  Ein  cantor  geh   einii  guten  küchenmeyster.  — 

Franck.ll.66^*:    lleiiisch.  583.13;   Lehmann,  121,90; 
Siumtck,  1434. 

7  Kantoren   singen   dem   Herrn    und   haben   viel 

Durst  und  trinken  gem. 

Lat.:  Cantores  amant  humores.     (Schamelius.  147,  4.> 

8  Roll,  roll,  roll,  de  Kantor  össe  Boll,  de  Kinder 

sonn  de  Narre,  sc  gohne  mött  em  blarre. 

Schildert  da8  ehomaligo  Circuitsingen  zu  Weibnacht 
und  Pfingsten  im  Samlunde.  Das  „Koll,  roll"  besiebt 
sich  wol  auf  den  „Stern**,  den  die  Knaben,  namentlieh 
zu  Weibnacht,  mit  sich  führten. 

9  Was  der  Kantor  mit  der  Kehle  ersnngrn,  wird 

bald  wieder  mit  der  Kehle  verschlungen. 

Span.:   Lns  diucros  del  sacristan  cantando  se  vieaen,  f 
cantando  bc  van.     (i'ahier.  :i69H.; 

10  Wenn  der  Kantor  fehlet,  muss  es  ein  Hosten 

I       seyn.  —   Pctri,  II,  635. 

Lat.:  Haesitantia  cantorie  tussis.     (Henitch,  5M,  10;  Bin- 
der I,  645;  //,  1280;    HVirr,  Append.  32.; 

11  Wenn  ein  Cantor  fehlet,  gibt  er  dem  husten 

die  schuld.  —  UcniMh.  sss.  0. 


1133 


[Kantorei — Kap 


Kapaun 


1134 


itorel. 

Keine  beBserc   Kantorei,   uls   in   allen  Dingen 

mitesig  sei. 
Lmi.:  Bobui  modat  conc^ntu»  ost  ■nATiiiimiiK.     (Btnitek, 

583,  17.; 

KantorhuBten. 

*£r  hat  den  Kantorhusten.     (8.  Kontor  lo  q.  ii.) 

KMIB61. 

1  Af  da  Kanzl  an  Lob,  ön  Beichtstuel  an  Lam. 
(UberöattTTeich.)  —  liaumgarten. 

Der  Geistlich«  toll  auf  der  KAuel  ein  LOwe,  Im 
Beiohtatohl  ein  Lamm  sein. 

S  Auf  der  Kanzel  ist  der  Müuch  keusch.  —  Sim- 

rock ,  M17. 

3  Eine  schöne  Kanzel  macht  eine  schlechte  Pre- 

digt nicht  gut. 

4  Man   soll  auf  der  Kanzel  nicht«   lehren,   was 

grusse  Ilerreu  nicht  wollen  hören.  —  Murner, 

Vom  luth.  Darren. 

b  Seind  mau  Cantzcl  vnd  Cautzellei  vermengt,  es 
heut  besser  in  der  Weit  steht  vnd  geht  — 
(.'narr.  ///,  81;  LrhnuMm.  II,  577,  73. 
•6  D'  Ghanzla  n'ufstella.  —  UMer.  m. 

Bei  BesetBung  eiuer  l'farratello  freie  Bewerbung  er» 
Offnen,  sodat«  der  UeUliiHie,  der  dasu  geneigt  ist, 
eine  Piubepredigt  halten  kann. 

*7  Die  Kanzel  berauben,  um  das  Altar  zu  bekleiden. 

BvU.:  Ilij  berooft  de  kork,  om  lijn  eigen  koor  te  dekken. 
(Uanebvmtc.  /,  3M»».; 

*8  Einen  vuu  der  Kanzel  auswuschen. 

„Mit  solchen  Worten  vugelaachen,  vns  von  der  Cbb- 
tael  ausszuwaachen.'*    (Waldia,  IV,  ^%.) 

*9  Einen   von  der  Kanzel  werfen  (oder:  springen 

lassen).  —   Grimm,  V.  177. 

Im  Aufgebot  oder  kirclicuxttühtlioh  tadelnd.  »Das*  sie 
vmb  acht  tag  ehender  als  «ousteu  dorften  Hochseit  hal- 
ten, weiln  Bio  in  acht  Tagen  droimahl  nach  einander 
über  die  Canzol  geworfen  werden  konnten."    (üimpUe., 

II,  ays.; 

Fr».:  Döclamer  contra  qael<iu'nn.    (Krittinger,  a04>*.;  — 
Publifr  les  annonccs  de  «luelqu'un.     (Kritiin^tr ,  )t9".) 

•  10  Sei  dräggt  det  Vuders  Kanzel  opp  em  iSickel. 

COftprcuKt.j 
Von  einer  Terwachscncn  Ihredigertochtor  entlehnt. 

*11  Sich  der  KhuzoI  widmen. 

Dem  Studium  der  Theologie. 

*12  Ueber  die  Kanzel  ubwcri'eu  (geworfen  werden). 

—  SimiAic,  IV.  506  u.  57». 

•  13  Von  der  Kanzel  fallen.  —  FnschbU-r  *,  i885. 

Sch<>rAhafl  vom  kirchUrhen  AufKCbot  der  Brautleat«. 
£r  ist  heute  das  zweite  oder  dritte  mal  ron  der  Kanael 
gefallen.  In  Wurtcmberg:  Von  der  Kanzel  ra  schmeissa. 
(NfjflfH,  *6».)  In  Pommern:  äo  sind  all  van  de  Kanael 
fallen.  (iJahnfrt.  8l7»'.; 
Ksuiselspruns. 

*Deu  Kanzelsprung  thun. 

Von  Brautleuten,  die  aufgeboten  werden.  „Da  sollt 
ihr  ein  Flüatoru  hOran  durch  die  Sttthl  und  auf  den 
Choren,    wenn    den     KanmelBprnug   wir  thun."    (Vo»t. 

IV,  loa.; 

KanaleL 

1  Die  Cantzelcy   im  MonHcheu   ist  im  kopff,  das 
zcughauss  in  der  bnist,  die  kuchen  oder  Keller 
im  bauch.  —  HvnUth ,  5H4  .  2. 
Lnt.:    Tn'S    sunt   |iotentiae   unjus   animac,   ratiocinatrix, 
irascibilia,  ciincupiscibilis.    (Il^ntuch,  484,  4.^ 

5  Die  (lantzley   ist  dess  Fürsten   Hertz.  —  /Wri, 

//,  133.  1lm\st:h,  5K3.  1;  l*i*tor.,  III,  S5:  5imrofk,  1435. 

3  In  die  Kanzlei  Gutlos  muss  niemand  steigen. 

Verbietet  «ich  auch  >on  sclbit. 

*4  Auf  (oder:   in  der)  Kanzlei  sein.  —  Simflic.,  8G4. 

Scherzhaft  für  Abtritt,  wie  auch  Kapelle,  Oberlandes- 
lirricht,   mitti;ll.<ichdoutsch   sprachhfts.     (VgL  tirimm, 

V.  IVJ) 

K&p. 

*A('st  i.n  de  Käp  afsc-hreibven.     iSubtnbürg.-tdckg.) 

—  rrotnmann,  V.  175. 

Kh  im  Si-hornst«io  aufschreiben ,  auf  die  Zahlung  einer 
Schuld  viTxichten. 


*3  Er  wird  das  Kap  nicht  erreichen. 

Nämlioh  der  „guten  Hoffnung**,  weil  der,  welcher 
dies  Voi^birge  gltteklich  erreicht,  die  meisten  Schwie- 
rigkeiten einer  Pahrt  nach  Ostindien  überwunden  hat. 
Mott.:  HiJ  aal  de  ksap  niet  balen.    (Harr^bom^e,  l,  989 J 


Kap 


1  ist  d:i.H  Kap  uuifahicii,  So   ist  der  Heilige  be- 

troffen. 

2  Ist   man    ums    Kap,    wirft   man   den  Heiligen 

hinab. 
J-rt. :  1.U  riviire  «Uni  pass^e,  le  Saint  est  onbU«.  (Omml,  614J 
Jl.  ■  l'assato  il  puutn,  vabbatu  il  Samo.    ifiaul,  C\4.) 


1  Alle  Tage  Kapaun  und  nie  was  Frisches,  klagte 
die  nammerjungfer. 

MolL:  AJtiJd  kapoenen,  nimmermeer  wat  vcrsch.  (Horre- 
bome*,  I,  S8a<^.; 
3  Die  Kapaunen  geben  keinen  ilahnen  nimmer- 
mehr; darum  muss  man  ihnen  das  Krähen 
mit  dem  BratHpiess  vcrtniben.  —  Eiselnn,  361; 
KloMlrrsficgel.  SG.  SO;  Simrvik  ,  541Ü. 

Tiletan,  Jak.  Hoogstraten  und  andcro  wandten  das 
Wort  gegen  die  Ketzer  an,  wenn  man  saKeu  wollte,  es 
sei  am  besten  ^  sie  bu  verbrennen. 

3  Ein  Kapaun  m  die  Kuch  schützt  vor  des  Rich- 

ters Bruch  (Strafe). 

»1.:  Un  brochot  fait  plus  qu*unc  lettrr  de  rocommanda- 
tien.     (Hohn  I,  61  .J 

4  Ein  Kappen  aoht  Monat  alt,  ich  für  ein  Kai- 

sersessen   halt',    wiewol    ein    Kochersberger 
Bauer  auch  mit  iiss'. 

Die  letztem  müssen  sich  aber  oft  mit  einer  Brotrinde 
begnügen ,  welche  in  HrUhe  getaucht  ist,  die  man  in 
Frankreich  einen  Kapaun  der  Nurmandio  nennt:  Un 
ehapon  de  Nonnandie.  (Uroux,  I,  'iA\.)  Die  Franzosen 
sind  derselben  Ansicht:  Chappon  du  huict  mois  mauger 
de  Tois.  (Ltroux,  I,  »8;  Krittingt-r,  ixA*^.)  Und  die 
Spanier  sagen:  Wenn  der  Bauer  wUsste,  wie  schmack- 
haft und  saftig  ein  Huhn  im  Januar  ist ,  er  liesse  nicht 
eins  auf  dem  HUhnerhofe.  Dann  loben  sie  ein  Zick- 
lein Ton  einem  Monat  und  ein  lismm  von  drei. 

Port.:  Capio  de  nito  mozes,  pcra  a  mcza  de  reis.  (Huhn 
i,  27».; 

Spa». :  Capon  de  ocho  meiieH  para  mcsa  de  rwj.  (Bokn  1, 20S.; 

5  Ein  Kopen  borupfft  man  oben  vff  dem  köpf.  — 

II.  Sacht:  Eiseirin.  361. 

6  En  aolen  Kapun  is  guest  bi  de  Küken ( Küchlein). 

(Müwter.J  —   Firmenich.  I,  S98.  56;   Frommann.  VI. 
4K,W:  hochdeutsch  bei  Simrock,  5430;  Körte,  3377. 

7  Es  ist  nicht  noth  die  Kapaunen   zu  verschnei- 

den.  —  Eiselein.  105. 
Lat.:  Oallos  quid  exsccas? 

8  Kapaunen  und  Hennen  sind  selten  intim. 

Kr».:  Janiais  ehapon  n'aima  fteliue.    (Hohn  I,  37.^ 

9  Kapaunen   und  KuhÜrisch  hissi'n  »ich  nicht   in 

Einem  Tople  gleich  Kieden.  —  Wirömiakon.  265. 

10  Kapaunen  von  acht  MonukMi  sind  ein  krmiglieh 

Essen. 

Khe  Indien  uns  sein  Federvieh  zugeschickt  hatte,  war 
der  Kapaun  bei  einer  Mahlzeit  die  beste  BchOiscl.    Aus 
der  Achtung,  welche  man  für  dies  Qcricht  hatte,  ist 
das  vorstehende  Sprichwort  erwachsen. 
Frt,:  Chapon  du  huit  mois,  dlner  de  roi.    (Cahier,  397.; 

11  Kapaunen  werden  nicht  fett,  wenn  man  sie  mit 

Versprechungen  futtert 
18  Wer  Kapaunen  isst,  dem  kommen  Kapaunen.  — 

Iteinsberg  III,  133. 

Naoh  dem  Wörterbuch  der  fransösischen  Akademie 
wird  dies  aus  Frankreich  überkommene  Sprichwort  in 
cwei  Bedeulnngen  genommen ;  in  der  einen,  um  zu  sagen, 
dass  Oüter  eher  dem  zutheil  werden,  welcher  davon 
Ocbranch  macht,  als  dem,  der  sieblos  aufspeichert;  in 
der  andern,  um  auszudrücken,  dass  Güter  besonders  dem 
zuiheil  werden ,  welcher  deren  schon  besitst.  Wer  hat, 
dem  wird  gegeben.  Das  Geld  geht  dahin,  wo  es  dessen 
schon  vorfindet,  je  grOsser  der  Haufen,  desto  mehr  ver- 
mehrt er  tich.  „Der  erste  Pfennig",  sagt  J.  J.  Housteau, 
„ist  Hchwercr  zu  gewinnen,  als  die  letzte  Million." 

Frt.:  <jui  bons  lapins  meugue  bons  lapins  le  suy vent. -~ 
<^ui  chapon  mange,  chapon  lui  vient.  (Leroux,  I,  114; 
//,  2H3;  Umdroy,rin.) 

IIoU. :  Men  zendt  hun  kapoenen,  die  kapoenen  etcn.  (Uarrf- 
homtr,  I,  3S2»; 

13  Wer  Kapaunen  nicht  veracht%  dem  werden  auch 

Rebhühner  gebracht. 

»«..•  Qui  mange  chappon,  chapon  fperdriz)  lui  vient. 
(Lendrof,  317;  Leromx,  I,  W.) 

14  Wer  keinen  Kapaan  hat,  dem  schmeckt  auch  wol 

Rindfleisch.  —  ReinOterg  IV,  90. 
KnaU:  If  thon  halt  not » capon,  foed  on  an  onion.    (Bohn 
//.  Jv) 

15  "Wer  mir  einen  Kapaun  schenkt,  dem  geb*  ich 

gern  einen  Flügel  xum  Abklauben. 
EngL:  Who  givee  ihee  a  capoa,  give  him  th«  lag  aad  Ita 

wing.    (Itohn  H,  V.) 
Am«.:  AI  qae  JA  el  capon,  dal« la  piem»  y  «laloa.  (Makm 
n:  197.; 


1135 


Kapeijer— Kaper 


Kapital— Kaplan 


im 


*16  Einem  einen  (zähen)  Kapaun  vorsetzen. 

In  Polen  herrflcbt«  die  Sitte ,  Bi»utwerb«ni  einen  Ka- 
paun Tonusetxen,  den  sie  an  der  Luft  serlegen  mustten. 
Von  der  Geschicklichkeit,  mit  der  die  Aufgabe  gelitot 
wurde,  war  die  bejahende  oder  verneinende  Auftuüune 
seiner  Bewerbung  abhängig.  Man  pflegte  daher  wol 
einem  von  der  Braut  und  den  Aeltem  gern  gesehenen 
Bewerber  einen  bereits  geschnittenen  und  nur  kanstlich 
susanunengebnndenen  Kapann  vonusetsen ,  w&hrend  ein 
anderer,  dem  man  ein  stumpfes  Messer  und  statt  des 
mtlrben  Kapauns  einen  s&hen,  alten  Hahn  vorgesetst 
hatte,  sich  Lange  und  erfolglos  abmarterte.  (WunbcKh 
I,  170.; 

•17  Einen  Kapauner  kriegen. 

Den  bekommt  in  Oberösterreich  ein  junger  Bursehe, 
der  nächtlich  „fensterin**  oder  „gassein**  geht  und, 
wenn  er  vor  dem  Fenster  seines  Mädchens  erscheint, 
abgewiesen  wird.    (Baumgarten.) 

•18  Er  hat  den  Kapaun  gut  zerlegt.    (Poln.) 

Er  hat  so  geschickt  gehandelt  (operirt),  dase  er  sei- 
nen Zweck  erreicht.    (S.  16.) 

Kapeijer. 

•Ile  köfft  Kapeijer.  —  Dähnert.m^. 

Er  steht  und  sieht  zu .  wie  andere  kaufen. 
Kapelle. 

1  Aus  jeder  Kai)ello  macht  der  Teufel  eine  Ilölle. 

2  D'  Kapelle  war  ma  schon  recht,  aber  d'  Heili- 

gen g*falle  mil'  nit.     (Obeiötlerreich.) 

So  sagt  E.  B.  ein  Mädchen  (oder  Witwe),  der  iwar 
die  Besitzung,  das  Geschäft  u.  s.  w.  de«  Bewerbers, 
aber  dieser  selbst  nicht  gefällt. 

3  Die  Kapelle  war*  schon  recht;  aber  der  Heiling 

uöt.     (RoU'ThaL) 

Das  Vermögen  wär^  schon  gut,  aber  die  Person  ge- 
fällt nicht. 

4  Es  denckt  ein  jeder,  wie  er  sein  Capell  besingt 

in  seinen  Sack.  —  Hamch,  67»,  u. 

5  Es  gibt  mehr  Kapellen  als  Kirchen.  —  Aiimam 

V,  101. 

6  Es  ist  keine  Kapelle  so  klein ,  des  Jahres  muss 

Kirwei  drin  sein.  (S.  DOrflein  l  und  Klrchleln.) 
Eifelein.  105. 

7  Es  ist  keine  Kapelle  so  klein,  die  nicht  hätt' 

ihren  Heiligenschein. 

Fr:.:  II  n'est  si  petite  chapelle  qui  n^ait  sonsaint.  (Bohn 
I,  25;  Kritzinger,  123».; 

8  Es  ist  keine  Kapelle  so  klein^   man  geht  des 

Jahres  einmal  hinein. 

9  Es  ist  keyn  Capell  (so  klein),  es  ist  des  jars 

einmal  kirchweih  drin.  —  /Vancft, /,  84 •>;  Ege- 
nolff.  344*.-  Lehmann,  II,  311,  12;  Eiselein,  105.  Graf, 
548,  84.  Simrock.  1436;  Körte,  796.  üraun.  J,  989. 

Fr».:  U  n'est  si  petite  ohapeUe  qui  n'ait  sa  d^dicace  et 
feste.    (Lervux,  l,  i.) 

Lat.:  Seruant  sacratae  semel  anno  festa  oapellae.  (Loci 
cmtim.,  65.;| 

10  In  einer  kleinen  Kapelle  kann  auch  eine  grosse 

Messe  gefeiert  werden. 
Holl.:  Men  doct  wel  eeno  groote  mis  in  eene  kleine  kapel. 
(Harrehomei^ ,  I,  38l''.; 

11  In   solche   CapcUcn  gehört  solcher  Custer.  — 

HenUch.  62s ,  \h ;  Petri .  II,  406. 

12  Is  koa  Koapel  so  kloa,   es  is  amool  Kirchtoag 

drin.      (Innsbruck.)  —  Frommann,  T/,  36,  57. 

13  Ist  die  Capel   gioss,   so   singt  doch  der  Pfaflf 

nicht  mehr  als  er  kann.  —  L('/tm<inn,  740,32. 
Es  kann  niemand  mehr  tliun,  als  er  Kräfte  hat. 

14  Jede  Kapelle  will  ihre  Kirchweih  ha'n. 

•15  Ai  di  Koapalle  g'hirt  Schmuck.    (Oeitterr.-Schla.) 

—    Pf/«T,  44«. 
Von  einer  putzsüchtigen  Frau. 

•IG  Einen  auf  die  Kapelle  setzen.  —  Sialder ,  11 ,  86. 

Ihn  (z.  B.  bei  einer  Frttfüng)  so  ins  Gedränge  brin- 
gen, dass  er  nichts  mehr  dagegen  zu  antworten  weiss, 
daiis  er  das  Bekenntnies  gleichsam  herausschwitzt. 

•17  Es  ist  eine  schöne  Kapelle  ohne  Heilthum. 

Bühm.:  Co  je  do  kaplicky,  kdyz  v  nf  obrazu  nenl.  {öfla- 
kotsky,  :iS6.; 

•18  In  leeren  Kapellen  singen. 

Umsonst  fliogen,   vergebens  die  Saiten   rUhren,  ver- 
geblich guten  Bath  crtheilen. 
Kaper. 

1  Es  ist  ein  Kaper(er)  (Raubschiff)  an  der  Küste. 

Wenn  jemand  uun  belauert  und  dasselbe  Ziel  mit  uns 
verfolgt.  Auch  von  Nebenbuhlom  in  Ueirathsang^egen- 
heiten. 


2  Mer  Kaper  >  as  Köper.  Cllolsi.)  —  Schütze,  17.  IM» 
')  Von  kapen  =  gaffen.     Neugierige  MensoluB,  dit 
allenthalben  mit  offenem  Munde  daatehan.    (  8.  GeflK.) 


1  Eigenes  Kapital  zinst 

2  Ein  Kapital  in  der  Kist«  trägt  keine  Zinaen. 
*3  Es  sind  Kapital  und  Zinsen  yerloren. 

Jüd.-deutich:  Wie  kumm   ich  zu  meinem  Keetea  (0«Ut 
Anlagekapital).    (Tendlau,  S6Z.) 
•4  Kapital  und  Zinsen  auf  einmal  holen.  —  Ei»g- 
lein,  361. 
Lat.:  Et  nsoram  et  sortem  persolvere.    (Eiitlan,  361.J 

•ö  Sie  gibt  stets  Kapital  und  Zinsen.  —  Parömia" 
kon,  2716. 

Von  Frauenspersonen ,  die  Jedes  Wort  mlft  UeberfUto 
beantworten. 
Kapitän. 

1  De  is  god  to'n  Koptain ,  hett  grote  Schunken'. 

—   A>T7i,S25. 

')  Soviel  wie  Schinken,  hier  in  der  Bedeutuiig  tob 
Schenkel,  die  ein  SchiffskapitAn  sehr  gut  gnhranchwi 
kann,  da  er  nicht  selten  in  die  Lage  kommt,  aioh  unter 
den  Theeijaeken  nur  durch  physiche  Ueberlagmüwit 
Achtung  XU  verschaffen. 

2  Jong  Kopteius,  oal  Süppers.    (Sordfries.j  —  «r- 

nienick,  IU,6,  71. 
Junge  SZapitftne  (Sohiffsführer),  alte  Slufer. 

3  'Raus,  Kaptän,  rief  Bohnenstengel. 

In  Stepenits  und  andern  HaffdOrfem.  Sehr  allge- 
meine Anwendung  s.  B.  morgens  beim  Weokea,  dana 
beim  Kartenspiel  u.  s.  w.  Aus  einem  Ubrlg«na  wrklnn- 
genen  Liede,  das  vor  etwa  50  Jahren  im  Sctawmage  wir 
und  ein  Schifferaben  teuer  verherrliohte. 

4  Yes,  Kepten,  monk  Luken  to!     (^/\>tiivii«ni.j 

Wie  ein  einfaches:  Ja  wohl.  Alles  was  mit  Schiffen 
SU  timn  hat,  glaubt  und  bemUht  sich  englisch  spreche« 
zu  künnen.  Die  Redensart  gibt  eine  apOttiache  Probe, 
wie  solch  Englisch  zuweilen  beschaffen  ist.  Aclmlick 
das  auch  viel  gehörte  französische:  Oui,  MOppel,  poRle- 
vous  die  Treppe  herunter? 
Kapitel. 

1  Der  ist  im  rechten  Kapitel  der  Narrheit,  der 
sich  für  einen  besondern  Weisen  hält. 
BoU. :  Het  eersto  kapittel  van  de  sotten  is ,  sich  wqi  ta 
houden.    (Harrebomtf. ,  I,  38l'».; 

*2  Auf  ein  ander  Kapitel  kommen. 

HoU.:   Hij   soekt  het  op  een  ander  kapittel  te  breagea. 
(Harrebomfe,  /,  331*>.; 
*3  Ein   gut   Kapitel   lesen.   —   l.apimiberg .  Hambwf&r 

Chronik.  89, 
•4  Einem  das  Kapitel  lesen. 

Kapitel  ist  bei  den  Katholiken  eine  geistliche  Auisiehtt' 
bchOrde.  In  Pommern :  Enem  dat  Kapittel  lesen.  (MA- 
nrrt,  i\l^.)  Um  Aeusserungcn  des  UnwUIena ,  «trafsBder 
Vorwurfe  in  verschiedenen  Beziehungen,  Fonaea  oad 
Graden  zu  bezeichnen,  hat  man  in  Bedburg  die  Be- 
densarten :  „Dom  ess  et  Kapittel,  der  Desakui^,  dem 
sind  die  Leviten  gelesen  worden.  Da  hat  Cns  ,riet 
seng  Thee,  se  Fett,  senge  Tabbet  kriegen.  Dem  eiad 
de  Höre  goschnippo  wurden  ohne  Schier.  HA  hit 
tüchtig  de  Onur  gem&t  kriegen.  Da  ees  taohtig  getnimp 
worden.  Dem  oss  der  Morsch  geblase  wurde  nach  Ko- 
ten.   Dem  äss  dns  der  Wurm  gehühnt.** 

•  5  Eintim  ein  gutes  Kapitel  geben.  —  Uerber^er,  //,  SM. 

In  dem  Sinne :  Einen  den  Text,  die  Leviten  Itfleo. 

*  6  Einem  ein  Kapitel  aus  Puffendorf  lesen. 

Ihn  prtlgtiln,  puffen. 

•7  Er  hat    in  diesem    Kapitel   etwas  (nichts)  zu 

sagen. 
Sein  Wort  ist  hier  ;von  grosser  (oder  geriiig«r;)  B*> 

deutnng. 
•8  Ich  will  ihm  das  rechte  Kapitel  aufschlagen. 

Mehr  ironisch  und  zurechtweisend. 
Bull.:  lemand  op  het  regte  kapittel  faelpen.    (Barnbcmiet 
I,  381  b.; 

•9  Wer  weiss,  was  im  letzten  Kapitel  stehlt 

Frz. :  Lo  retour  est  pire ,  est  pia  <iue  matiiiM.  (Lfmdrof ,  984  J 
Xapitelfest. 

•Nicht  recht  kapitelfest  sein.  —  Uhrengd.  11,  «0. 
Kapiteln. 
*1  Einen    kapiteln    und   im  CaviJlantea   lasen.  — 

Eiselein ,  105. 
•2  Er  ist  (ab)gekapitelt  worden. 

Hat  Verweise  erhalten.   Von  den  Mönchen,  diawagsa 
eines  Vergehens  vor  das  Kapitel  geetallt  oad  dort  au* 
reohtgewiesen  wurden. 
Kaplan. 

1  Es  ist  offtmals  der  Caplan  so  gelert  als  der 

Superintendent.  —  3/azÄi?«D ,  6i  ■. 

2  Jeder  Kaplan  lobt  ^eine  Reliquien. 


1137 


Kaporrliühnlein — Kappe 


Kappe 


1138 


3  Wie   der  Kaplan  singt,  so  antwortet  ihm  der 

Küster. 

Frz.:  ComniM  chaiite  le  rltapelain ,  ainsy  r<(pond  le  iftcris« 
Uin.     (L*Toux  ,  l,  4;  Kritsinger.  Vii\) 

4  Wie  der  Kaplan,  so  ist  sein  äakristiin. 

Spam.:  A  mal  capeiUn,  mad  iwcriittau.    (Cahier,  Si19.) 
Kaporrhühnleln. 

•Er  is  das  Kaporr-Hülindl.    CJ'id.-(ifut*ch.    itrndy.) 

I).  h.  iler  Siltidenbock.  8Ummt  vom  judiichen  Oe- 
lirauciie  um  Voruhend  des  VenöhuuuKiiUgei ,  Iltthner 
als  Opfer  der  Siindo  zu  ichUchten. 

Kappe. 

1  Alte   Kappen   sind  b'iss  weiss  zu  waschen.  — 

Ih-tri.  II.  11. 

2  Die  freistlicht;  Kappe  ist  (oft)  ein  schöner  Tcp- 

pich, der  garstige  Mauern  deckt.  —  Wmckler, 
y.  20. 

Da^  Wort  Kappo  kommt  in  vorschiodoucn  Bedeutun- 
gm  vor.  (VgL  iirhum,  V,  18K.)  Man  vi>ratcht  daran- 
ter  zuemt  ein  kuttAnartj^en  Oberkleid,  im  Mittelalter 
von  MAunern  wie  Frauen,  auch  von  Vornehmen  ge- 
tragen,  oft  von  kikHtbürem  NtofTo,  Kew()hnlich  zugleich 
mit  df.r  Kiipfbedeckung  daran,  der  (iugel  (Kugel),  dem 
Kapponsipfel  (oapnchon).  Dann  ein  Uebvrklpid  ohne 
Kapuze,  eiueu  Mautol,  auch  kutteuartige  Kiuderklei- 
der  u.  a.  w. 

'.i  Die   geistliche  Kappe    macht   keine   sehmu/.ige 

Seele  rein. 
4  Die   ka])pe  deckt  nianigen  schalck.  —  Ueni»i% 

a&j.  4ü.  h'tri,  II.  i;«. 

it/iil.:   Kappon  und  Schwester  mentcllin  bedecket  manec 
unt-itPlin  I  Schanilfleek  ».    (HmHrr.  3.107.J 

b  Die  Kappe  macht  keinen  Mönch.  —  StuU'r,  a»S: 

(ViKir.  «J80,   WiHtklft;  XI.  4i :  Simrthk,  Hil;  A'orli? .  3379  ; 
UviiiKberij  lll.  6S. 

Niuht  die  Anitsklcldung,  sondern  dio  (lewiHScnhaftig- 
kiiit,  mit  der  man  oinoni  Herufe  vorsteht,  verschafft 
uns  die  Achtung  der  Verständigen  und  Uulen.  Die 
Altrlimur :  l)or  Itart  macht  den  Philosophen  nicht.  Die 
Italifucr:  Dio  Toga  macht  den  Doctor  nicht.  (Remt- 
t,<rr.j  in.  ftfi.) 
BChni.:   Kipi  nod<'lil   mnicha,   aui  omat  biskupa.     (CWa- 

Jtor.^A«.  •JtJ'J.;- 
Frz.:  L'hahit  nf  fait  pa«  le  moine.    (da-il,  9W.) 
Uoll.:  D<i  kap  moakt  gooneu  monuik,   en  de  mutie  geen' 

kanouik.    (Ilarrffiome'',  I,  iS***'.) 
It.:  L'aiiito  uon  fa  il  monaco.     ('iaal,  'A'^.) 
La'.:  Habitus  uon  facit  moaachum.    ('ia>tl.  'JSOJ 

6  Es  kann  einer  so  wol  ein  Kapp  tragen  als  der 

ander.  —  /.Wimdiin.s.v-»,  4. 

7  Es  ma>;  keine  Kappe  so  heilig  sein ,  der  Teufel 

steckt  den  Kopf  hinein. 

llftlt.:  D<iar  wai  geune  kap  /oo  heilig,  of  de  duivel  kreeg 
er  zijn  Umifd  wel  in.     (Uayri!'>uiiitt ,  1,  3äO^>.> 

8  Jeileni  gefällt  seine  Kappe  wohl,  drum  ist  die 

Welt  der  Narren  voll. 

9  Knppi*  um  Kappe,  Schlappe  um  Schlappe. 

10  Ki»i>pen  .veind  nicht  hailig.  —  .Kgriiola  /i.463. 

„Weder  Kappe  nach  Tlatto,  weder  Kloster  noch  hei- 
liin>  Irpsellschait,  aondem  etwas  andere«  macht  heilig 
und  selig.**     (Klv*trr»pi4"jtl.  5»,  19.; 

11  Kapinn   und   Krön'  spricht   der  Tod  gleichen 

Hohu.   —   l\\Tömiakun ,  1977. 

12  Kap]ien  (Kleider)   vnd   Kalek  (Wand,  Mauer) 

bedecken  manchen  Schalck. —  /.eftmann,  »,  38 

u.  33S.6.    llu'airuin  niabfAitrum ,  I9b^ ;   Simrock,  hif%; 

knrlv .  S27^. 
Frz, :  Souvent  suus  un  bcau  gant  ae  CAche  ane  Ulde  main. 

(tinnf,  «Hl.; 
It.:   La   vfste   cnopre   gran   difctti.   —   Spetto   aotto  bei 

guauto  si  iiaat.-uudr  brutla  mano.    (Oaal,  981^ 
Lal.:  Struma  wavpc  dibapho  tegttnr.    (Oaal,  Wl.) 

13  Man  macht  keine  Kappe  wegen  Eines  Regens. 

—  Hiriffc/iT .  /.\ .  u. 

Hier  ist  ein  Mantel  (vgl.  Reimv-ald,  /.-TC),  B«gen- 
kappe  genannt,  gemeint, 
U  Nicht  jeder,  der  eine  Kaiipe  tragt,  ist  ein  Narr. 

—  i'iirümifikoM ,  619. 

1j  Was  nützen  schöne  Kappen  auf  einem  grindi- 
ncn  Kopfe! 
Jli'it.:  ilet  is  een  mager  sieraad  van  koitoUik«  kappen  ab 
lif  hw'iftivn  schnrftig  «ijn.    (Harr^cmfe,  I,  S81».> 

IG  Wer  dii*  Kapiie  gemacht,  kann  sie  auch  flicken. 

iloil.:   Diu  de  kap  gvmaakt  hseft,  behuOf|  de  kaproen  U 
maki-n.     (Harfbomtr.  /,  3«*1  *J 

17  Wie  de  Kapp,  so  dV  Kopp.    , /iM^ddur^;  —  Fir- 

finniiA,  /,  i3t<,  7. 
Diirticiici  SraicB wöaTKB  -  Lkxikoi.   II* 


18  Wier  huot  mer  mei^j  Kap  verschlochen?  söt  der 
Gang,  und  hat  se  ai  cm  Hift.  —  Sckmttr,  696. 

•19  A  höt  em  Kappen  (Schelte,  Vorwürfe)  gonuuk 
derftir  krikt.    (ScUe*.)  —  Frommciim ,  ///,  419,  565. 

*20  Bis  ich  eine  Kapp*  (Narrenkappe)  von  Frank- 
furt trag\ 

•21  Dat  kann  em  de  Kappe  kosten.—  hähnert.iu*. 

Kr  kann  darüber  die  Pfarre  verlieren,  weil  ehemalt 
unter  Kappe  eine  Kleidung  Über  den  ganton  Leib  and 
inibeiondore  ein  Mönchs-  und  Priesterrock  verstanden 
wurde. 

•22  Di  is  eue  Kappe  tosneden.  —  /»a/uK-rr.  au». 

Us  ist  dir  etwas  Schlimmes  inigedacht. 

•23  Die  Kap]>e  ist  zerschnitten.  —  ();«■»,  hh;. 
•24  Die  Kap]H>  verschneiden. 

Ktwas  verderben,  in  dem  Sinne  wie:  Das  Kraut  vnr- 
nohUtten,  den  Karren  in  den  Dreck  schiobun.  In  Wttn- 
bürg:  Die  Kappe  vrschnaida.    {Surtori u x ,  \M.) 

■25  Die  Kappen  aufklauben. 

Die  Vorwürfe  ruhig  hinnehmen,  eiustecken.  „Wer 
ein  Christ  will  nein,  iiiuss  Verftdgung  leiden,  herhadten, 
die  Kappen  aufklauben.-'  {bruHck,  ihnmik  [l.Sul],449l'.j 

*26  Einem  die  Kappe  aufHi'tzen.  —  Ihthtwrt,  am". 

Ihn  zum  Miinch  machen. 

•27  Kinem  die  Kappe  rühren. 

In   Uewogung  setzen,    ihm  hart  zusetzen.     (Urimm, 

^  y.  im.; 
•28  Einem    die    Knppi'    waschen.   —    r.nmm,  V.  39; 

Wriiihnld ,  4(1. 

Ihm  eine  derbe  Strafpredigt  halten.  „Sie  soten  im- 
mer, bir  Schlesier  redten  anders  as  bcr  schrieben,  und 
dos  war  wotir;  do  Ichs  aber  im  und  om  beduchte,  mach- 
ten se's  och  SU  und  wom  nich  a  hör  anders.  Do  wuMh 
ich  en  die  Koppe  gutt  und  laussten  do  Knlbe,  dos  se 
kem  kommen  wie  meis  Nochbors  se  hund.**  (KfUer,  IhQ^.) 
•29  Einem  ein  kappe  gehen.  —  Uenwh ,  um  ,  \a. 

Eine  Zurechtweisung. 

♦30  Einem  enie  Ka))pc  j^obcn ,  dass  er  sieh  umdreht. 

Kntweder  steht   Kappe   hier  für  die  HcbUge  salbst, 

welche  auf  die  Kappe  gegeben  worden  (Orimm.  V,  193, 1) 

oder  es  bedeutet  Hchluge  an  den  Kopf,  dusi  die  Kappe 

herabfallt.    (Frisch.) 

•31  Einem  eine  Kappe  kaufen. 

Es  ist  iiier  eine  Narrenkappe  (s.  d.)  gemeint.  Ihm 
hart  zusetzen.  „Der  untrew  er  empfinden  sol.  Laast 
ewT  rosB  auf  dits  vcst  (festeste)  laufen,  drefft  ir  in,  ir 
werdt  IUI  kauffen  ein  alte  kappen  und  ein  hut.*'  fTtuer- 
dank.  LXXKVl,  1.;  „Kin  (steht  für:  cim)  jeden  (nAm- 
lich  Fmsch)  kaufft  er  (der  Storch)  bald  ein  kappen, 
vnd  frisst  sie  auff,  wie  er  sie  Und.  Der  Fuchss  sprach : 
hct  mich  zu  besorgen  ,  wo  ich  die  hulff  heut  oder  morgen 
au«s  dieser  »ch,  wenn  du  loss  kernst,  auch  wieder  mich 
ein  vrsach  nemst,  vnd  mir  dcrglcich  eim  kappen  koufftat 
vnd  mit  meiner  eignen  brüh  betreufltst."  (Waldis,  I, 
17,  70;  ///,  'jy,  311.;  „Kompt  er,  ich  kauff  jn  noch 
ein  Kappen"  (II.  Sac/.x.  IV,  XXVIII ,  i;,  d.  h.  ich 
trumpfe  ihu  hart  ab,  ich  schlage  ihn.  ,,Kinor  mOcht 
mir  sonst  ein  Kapp  kaufTen.'"    (Teufnlank,  LV,  •'.; 

•32  Einem  eine  Kappe  zuschneiden.  —  Körte,  3279*. 

Kine  Unannehmlichkeit,  ein  Unglück  bereiten. 

„  Dan  es  ist  ime  durch  sein  verhengnut  also  ein  kappa 
geschnitten,  die  er  nimmermehr  mit  seinem  pochen 
wirdet  vemitten."    (Wolf.  liittur.   yolltlieder,  H6.)i 

*33  Einem  etwas  auf  die  Kappe  geben. 

Wie  auf  dio  Haube,  MUUe,  aoherahaft  beschanigend 
für  schlagen,  wie  wamsen,  durchwamsen,  wo  auch 
scherzhaft  das  Kleid,  nicht  der  Menioh  die  Schlige  er- 
hält ,  wie  man  einem  den  Bock  auf  dem  Leibe  autklopft, 
f  Vgl.  OritMH  .  r,  lü3.;  Im  Niederdeutschen :  Bnem  wat 
np  de  Kappe  geven.    (Rrtin.   Wb. ,  II.  7S&.; 

•34  Einen  in  der  Kappe  suchen. 

•35  Er  hat  die  Kappe  an  den  Zaun  gehängt 

Ist  aus  dem  gelttUchen  in  den  weltUchea  HUwd  ge- 
treten. , 

•36  Er  hat  die  Kappen  geschnitten  und  mit  lutter 
unterzogen. 

Er  trigt  die  Sohnld,  ist  die  Ursache  u.  s.  w.  „Mich 
dnnckt  wol,  kttnig  Hainrieh  hab  ein  alen  grob  dnclis 
dann  geben  vnd  der  giirtlg  bnb  Zeus,  der  wider  Kras- 
mut  gaiehriaben  hab  die  kappen  geschnitten  vnd  mit 
fader  vndor  logan.*'  (Mumer,  Ob  der  Künig  ton  ngtl- 
tuHd,  in  MIoatVt  iV,  WOJ 

•37  Er  iit  der  Kappen  und  des  Kolben  frei. 

Man  weist  oluMhin,  da»  ar  ain  Narr  ist. 
•38  Er  iat  ihm  auf  die  Kappe  gesteuert 
•39  Er  könnte  sich  die  Kappe  sparen,  man  kennt 

ihn  so  schon  (ur  einen  Narren. 
■40  Er  mag  die  Kappe  werfen  wie  er  will,  er  richiet 
nichts  aus.    .hMtm.', 

Wie  er  es  auch  anraugi,  waioha  Partei  er  argraifti 
aa  galingt  ihm  nicht. 

72 


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1141  Kapuziuergeld — Kardinal 


Kardorf — Karger 


1142 


2  KiU)uzmerdank    und  Kapuzinergeld  sind  beide 
»Isch  gemünzt  —  Klo$tenjMgel ,  96 .  n. 
*3  Es  ist  Kapuzinerdank. 
Kapnsinerffald. 

1  Mit  Kapuzinergcld  kauft  man  wenig  in  der  Welt. 

Weil  lie  blo«  mit  Deo  gntlu  u.  i.  w.  beiahlen. 

*2  Hit  Kapuzinergold  zahlen.    C^uxen.: 

Mit:  Vergelt'ii  Gott. 
Kaimalnerholz. 

*Mit  Kapuzinerholz  einheizen. 

Wein  trinken. 
XtipuBinermÜnBe. 

*Mit  Kapuzioermünze  zahlen.  —  KloMtenjnegel ,  ii.  5. 
Wenn  jemand,  statt  lu  i«blan,  mit  einer  Duiktagnng 
«ich  abfindet. 

KapuBlnerspara. 

*£8  sind  Kapuzinernpässe.  —  Khmtmtfrinjfi ,  iz ,  lo. 

Von  groben  Witieii  und  Zoten. 
XApiuünersappa. 

1  Mit  Kapuzinersuppc  darf  man  taufen ,  aber  mit 

Hofsnppo  nicht,    sagte  der  Mönch,  als   man 

ihn  fragt«,  ob  man  auch  mit  Suppe  laufen 

dürfe.  —  KlMtersineyi'l ,  47 .  II. 

*2  Auf  der  Kapuzinersujipe  herumreisen.  —  Ei$e- 

Mn,  105. 

llAiidwerkiburschon  und  Bettler  sogen  den  Kapoxinei^ 
klüHtern  nach,  weil  sie  mittags  ror  der  Pforte  Suppe 
erhielten. 

Xapuslnerwlts. 

*I>us  iflt  Kapiizincrwitz. 

„Der  Kapuiiiierwita  ist  als  das  Klendeste  und  Oe- 
melnttezum  Hprichwort  geworden.'*  (Wag^Hteil,  1C6,S72.^ 

Xuraktar. 

*  Er  hat  einen  Kanikter  wie  die  Aegygter.  (Aügr.; 

Von  schlauen  Rvtragem.  Vom  Charmktcr  dieses  Vulke 
entlehnt.  A^rhytu*  sagt:  „Bewundern  muis  man  die 
Aexjrptier.  wenn  «ii  gilt,  Hloke  lu  schmieden  und  listige 
Btreiche  auszufUhreo."i7 

XAiatLsche. 

•Karauschen  '  mit  Maibutti*r.    .nommem,j 

■)  Typrinus  varassius.  —  Kin  sehr  beliebtes  Gericht 
Als  Kudonaart  in  dem  Sinne:  Ja,  Kirsohknchen,  oder: 
Ja,  Kuchen  i  s.  d.). 

Karbonade. 

*lk  mag  wol  Karbonad;   averst  (in  Dag  Karbn- 
nail  und  all  Dag  Karbonad ,  dut  ward  mi  to- 

W».»diU.'r.   —    IhtTnHKn»  .  64. 
Karoh  (S.  Karre). 

1  Ein  verbrochener  Karch  *  woret  offt  lengi-r  als 
ein  newtrr.  —  /.(/iin.inrt.  4.^1 ,  4. 

'\  Ko  viel  wie  Karre.  Das  Wort  ist  aber  Ton  jeher 
auf  das  westliche  Deutschland  beschrftnkt,  besonders 
im  mittleru  wie  obem  Kheinland  heimisch.  rVgl.  Qrimm, 
r,  308.) 

3  Es  wird  einer  ofll  aussen  Karch  an  ein  Wagen 

ge8]>aiit.     (S.  Karren  47.)   ~   /.rAmiinn.  81.  38. 

3  Man  brauclit  auch  zu  /eilen  ein  Karch  mit  drcy 

Rädi'rn.   —   r.rvter,  lU,  6.s.  Lehmann,  11,  407,  3. 

4  Wann   der    Karch  gefallen  ist,   muss  man  jhn 

aiifThrbeii.    (S.  Karren  'i4  und  Wagen.)  —  Lehmann, 

b  Wrr  nicht  kan  mit  einem  Karch  fahren,  mag 
mit  t'ini'in  K:t(l  fahren.   (S.  Wagen.)  —  Lehmann, 

371,  Il>». 

6  Wi*r  sich   vom   Karch    hat   aussgespannt,    der 

sucht  sein   ruh.    —    Lehmann,  58» ,  5. 

7  Wur  zuvor  hat  am  Kurch  gezogen,  der  muss 

oilifmial  hernach  am  Waggn  ziehen.  —  L«fc' 

nirinii,  71.S,  n. 

Nein  Kufltand    Ten*chlimnicrt,    die  Ansprache  an  ihn 
stoitri'm    sich,     man    legt    ihm    grossere  Lasten    aaf. 
'S.Karre  47.) 
Karchiraui. 

Ein  r(>udigi'r  Karuhgaul  frist  «ebenso  viol  als  ein 
gut  Pfcrdt.  —  /.«^mann.  368.  55. 
Kardinal. 

1  Der  Kiinliiial  zu  Mentz  nimpt  vil  Tuohs  zum 
K'M-k;  aber  er  nem,  wie  vil  or  wil,  so  raget 
liiif-h  f'iii  Schluck  vnten  viid  oben  aoa.  —  !.«• 

Ihn -4  VIVribt'.KU^. 

Luther  bemnkt  dMu  MsdrAcklieh :  „  Dm  faab'  loh  ataM 
erlichtet,  d«an  Solohe  wort  lind  In  Deatsshtr  ^raote 

gaagbafltig.** 


2  Eis  ist  dem  Kardinale  leid,   dasa  er  nicht  die 
Krone  treit. 
HoiL:  Hat  is  den  kwrdinMl  leed,  dat  hli  geen  mos  Is. 
(Harrebom^e,  /.  S8S».; 
Kardorf: 

*Dat  könnt  se  in  Kardörp  ock.  (Ontfria.)  - 


Besser  unter  einer  Karcte  als  unter  einem  Mist- 
wagen. 
/Tu^/..- Boter  ran  eene  karos  overreden  dan  ran  een*  drek- 
wagen.    (Harrebomit,  I,  S83V 
Xarfreitaff. 

1  Karfreitag  war  noch  nie  so  lang,  dass  Ostern 

nicht  folgte. 

2  Wenn  's  am  Charfiytig  rftgnet,  so  git's  es  guet's 

Johr.     (SiAoihuTn.)  —  Schild,  114,  IW. 
Karfireltagrataohe. 

*Sie  ist  eine   rechte,    wahre   Karfreitagratsche. 
(Kärnten.) 

Kin  plaudcrliaftos  Weib.  KigentUch  die  hOliem» 
Klappe,  womit  in  den  letston  Tagen  der  Charwoche  statt 
der  (Hocke  das  Zeichen  sum  Gebet  gegeben  wird.  (Uthtr- 
frUer.) 

KarfunkeUedicht. 

*E8  sind  Karfunkelgodichtc. 

Von  poetischer  Mjstik. 
Lat.:  Carcini  poömata.    (I'hilippif  I,  U.) 


1  Besser  karg  als  arg.  —  Uenuch.nt.w. 

2  Der  ist  nicht  karg,  der  einen  Pfennig  nimmt 

für  eine  Mark.  —  Hweinn,  sea. 

3  Je  kärger,  je  irgcr.  —  Knrte ,  si48. 

i  Karg  sein  vnd  niemand  wollen  geben,  das  ist 
ein  recht  Schmarotzer  leben.  —  Petn,  II,  414. 

5  Karg  sein  zur  vnzeit  macht  nicht  reich.  —  Petn, 

II,  413. 

6  Mancher  int  so  karg,  er  nchind  eine  Lauss  vmb 

den  Balg.   —   Lehmann ,  7^,  34. 

7  Wo  man  Karg  ist,   da  wachuaen  die  Eyer.  — 

Petn,  II,  812 .  Ht-nisih ,  9C3.  45. 
*8  A  is  SU  karg,  a  möchte  sen  egen  Dreck  fräs- 

sen.  —  ComvIck»',  IST:  fio6injnm .  6S7. 


Wer  kargt  zur  unrechten  Zeit,  ladet  den  Scha- 
den zur  Ilochzt'it. 
Karyor. 

1  AuHS  dcsB  Kargen  Hauss  gehet  nichts  als  Rauch. 

—  Lehmann.  72S,  40. 
HoU.:  Karigheid  is  huisrerdriet;  spaarzaamheid  rouwt  nie- 
mand.   (Ilarrebumff,  /,  3«3*.; 

2  Dem  Kargen  ist  alle  frewde  Hchwcr,  man  sing 

jhm  denn:  trag  her,  trag  her.  —  Petri,  Jl,  74. 

3  Der  karg  gibt  mit  leffcln,  nit  mit  scheffeln.  — 

Li*mann,  722,  9. 

4  Der  Karg  gibt  wie  S.  Lenhart,  der  gab  sein 

Eysen  niemand,  es  ward  jhm  dann  gestoh- 
len. —  Lehmann,  722.  1. 

5  Der  karg  gibts  mit  fingern  vnd  nicht  mit  Uand- 

voll.  —  Lehmann,  72»,  9. 

6  Der  Karge  kann  sich  nicht  satt  essen,   wird*» 

aus  dem  eigenen  Beutel  zugemessen.  —  Petn, 

11.91. 

7  Dess  Kargen  Geld  ist  sein  Herr.  —  Petri,  11,  m. 

8  Ein  Karger  gibt  seinen  Schweinen  gern,  das  thut 

er  vmb  der  Wurst  willen.  —  Petri,  IL  206;  iie- 
niich,  1182,33. 

9  Ein  karger  ist  lieber  Ciast  als  Wirt  —  Prin. 

II,  206;  neniMk,  1S69.  66. 

10  Ein  karger  ist  seinen  Erben  reich,  jhm  s<>n>er 

arm.  —  Petri.  II,  MH:  lleniech,  908.  19. 

11  Ein  karger  ist  seines  geltea  Knecht.  —  HeaiM-h, 

1470.  S4,  Petri,  //.  106. 

IS  Ein  Karger  will  einen  Zebrer  haben.  -^  ih-ute- 

fatr.SflO. 
■•  lat  aln«  bekannte  Erflahning,  dasa'nnf  einen  apar- 

■■■en  oder  gar  gidiigen  Valer  ein  Sohn  koamt,  dir 

dsi  OcumaMlU  wieder  in  Umlauf  seift,  sentimL 
Bitm..'  BknpM;  n^de  manotntntho.    (CelukoMkf,  U.) 
jy«.:  Cm  qae  ohiche  eapargne  iMif  dsapend.     (Ltfomx, 

//.  190J 

72  ♦ 


1143 


Karl— Karlstag 


Kanneliter— Kaniöffelspiel         1144 


13  Ein  reicher  Karger  ist  Salomons  EseL  —  fyt- 

Timi,  II.  164. 

14  Je  mehr  der  Karge  hat,  je  mehr  will  er  haben 

(oder:  je  mehr  gebricht  ihm). 
Mhd.:  Je  mer  der  karg  hat,  ie  mer  im  gewirt.    (Fattnacktt- 
Mpiel,  537,  20;  ZingerU,  79.) 

15  Karger  —  arger.  —  Gruter.  I,  SJ;    Saüer.  70.-  Etsc 

lein,  363. 

EiseUin  bemerkt  hierbei :  Karg  beiMt  im  Mittelhoch- 
deutschen astutat  and  Arg  aach  ioera,  raeora. 

16  Wenn  ein  karger  stirbt,  so  wird  sein  gat  er- 

hoben, wie  das  Crentz,  vnd  kompt  za  bösen 
vnd  frommen  wie  die  vögel  im  herbst.  — 
Petri.  II,  tii. 

17  Wer  eins  Kargen  Schweiss  haben  wi],  der  mnss 

jhn  warm  zudecken.  —  Petri,  11.  raa. 
Karl. 

1  Des  Kaisers  Carol  warmes  Bad  ist  eines  Nutzen, 

des  andern  Schad'.  —  PUtor..  Ill,  87;  K6rte.  797; 

Simrock,  5S66. 

Die  warmen  Heilquellen  zu  Karlsbad  wurden  bei  Ge- 
legenheit einer  Jagd  Kaiser  Karl's  IT.  entdeckt,  der 
das  Bad  grttndete ,  welches  nach  ihm  benannt  wurde. 

2  Herzog  Karl  von  Borgund  verlor  bei  Granson 

den  Muth,  bei  Märten  das  Gut,  bei  Nancy 

das  Blat.  —  Eüdeiu.  103. 

Nach  dem  Aarfauer  kittoritchen  Tiuektnhuck  findet 
sieh  dieser  Spmch  auf  einem  alten  HoUsehnitt  In  fol- 
gender Fassung:  Hersog  Carolns  TCrlor  Tor  Blienrth 
den  Muth  (1474),  ror  Granson  da«  Gut  (1476),  ror 
Mnrten  den  Hut  (1476),  Tor  Manej  das  Blut  (1477). 
Damit  haben  die  Schweizer  in  wenig  Worten  das  An- 
denken an  ihre  Kriege  mit  den  Borgundem  unter  Karl 
dem  Kähnen  erhalten,  indem  sie  uns  an  die  Haapi- 
schlaohten  in  denselben  erinnern.  In  der  Schlacht  bei 
Granson  lernte  Karl,  dass  die  Schweiser  ein  kfthnes 
Volk  und  nicht  so  leicht  su  unteijochen  seien ;  bei  Mnr- 
ten verlor  er  grosse  BeiohthOmer  und  bei  Nancj  gar 
da*  Leben. 

3  König   Karl   stiftete   Treue  und  Wahrheit  — 

Graf,  28,  13. 

Nach  der  Rechtsansohaunng  des  Mittelalters  ist  der 
König  als  StellTertreter  Gottes  nicht  nur  die  höchste 
Macht,  sondern  auch  der  Yertreter  der  Wahrheit,  der 
Gerechtigkeit  und  Barmhersigkeit. 
Altfriet.:  Kinig  Kerl  stifte  trewa  and  werde.  (RicMtAo/en, 
133,  12.; 

4  Mä  Karl  sali  a  Ducktur  war,  sagt  der  Baner, 

denn  der  is  ä  Schwein,  der  ekelt  sich  o  fer 
jähr  nischt. 
•ö  Er  hat's  Karlis  Hof.    CSohthum.)  —  Scküd.  u.  19S. 

Abgekürzt  auch  blos:  Er  hat's  Karlis,  d.  i.  er  thut 
sich  gütlich ,  er  schwelgt.  ( 8.  Fugger.)  Wahrschein- 
lich aus  der  Zeit  Ton  Karl  dem  Kfthnen. 

•6  Er  isch  der  Karli  Abgänt  \  (Solothum.j  —  SdiUd, 

73  .  189. 

*)  Das  Abgehende,  die  bereits  Tom  Tische  abgetrage- 
nen, übriggebliebenen  Speisen.  — Er  kommt  überall  zu 
spit  und  zu  kurz. 

•7  Er  ist  Karl  der  Einfaltige. 

*8  Korle,  mach,  mach,  dosa  de  behm  kimmst,  de 

Mutter   braucht   dich   zum   Schicken.    (Ober- 

lausitz.J 
•9  Mei  Korl  wächst  mer  zu  Kuppe. 

Nicht  blos,  wenn  sich  der  Sohn  dem  Yater  nicht 
mehr  unterordnen  will ,  sondern  auch  wenn  «üi  Unter- 
nehmen die  Kräfte  der  Leitung  übersteigt.  Erinnert 
an  den  Gedanken,  den  Sohilltr  im  Don  Carlot  dem 
König  in  den  Mund  legt:  „Der  Knabe  Don  Carlos 
fingt  an  mir  fürchterlich  zu  werden."  (Büchmann,  36.^ 
In  Pommern  hat  man  die  Bedensart:  De  Jung  ward 
mi  to  kantig.  (Dähnert,  317*.; 
Karlchen. 

Kaorlke,  duck  di,  et  kämmt  'n  Sten.    (Pommem.) 
Sarlemann. 

Karlemann,  zieh  Hosen  anl     (BreüaM.) 
Karlinchen. 

Dröck  de,   Karlienke,  am    End    lett  se  to.  — 

FriachlrieT  *,  1888. 

Karlinchen  wird  die  Brsnntweinflasche  genannt.  Wann 
der  Inhalt  geleert  ist,  pflegt  man  sie  schersweise  zu 
drücken,  damit  sie  noch  einige  Tropfen  ausfliesaen  lasse. 

Karlstag:. 

•Ein  Kaiser  Karlstag.     (Oberöticrreich.) 

So  nennt  man  einen  Tag,  an  dem  die  Sonne  nicht 
scheint,  an  dem  es  aber  auch  nicht  regnet.  Kaiser  Karl 
soll  an  solchen  Tagen  am  liebsten  jagen  gegangen  sein. 


Die  Karmeliter  sind  nicht  nnr  Unserer  lieben 
Franen  Brüder,  sondern  auch  Männer. 

Die  Karmeliter  nannten  sieh  j.  Unserer  liebaa  Fianen 
Brüder.**  Bei  den  Bftzgem  zu  Höchatadt  im  liamdA- 
diecben  standen  sie  in  dem  Verdacht,  daraa  Weiber 
an  Terfthrea.  Ale  einet  einige  dieser  Bar^er  mm  Dr. 
I^nther  kamen,  ihn  in  einer  gewissen  AngdesoiMt 
na  Bath  an  fragen,  so  erkundigte  er  aieh  heiiantg 
nach  den  dortigen  Kannelitermönchen,  indem  er  eefte: 
„Was  machen  denn  «Unser  lieben  Frsaen  Brftdtr* 
(}ntes  f«  Die  Bürger  antworteten :  „  Wenn  sie  nur  immer 
«  Unserer  lieben  Franen  Brüder  ■>  blieben,  aber  wir  fttre^ 
ten,  dass  sie  aneh  bisweilen  unserer  lieben  Fzmnen  Min- 
ner  sind.*'    (GeteUickofUr ,  Magdeburg  1783,  H,  177.; 

1  Wenn  de  K&rmelk  kumt,  so  nimmt   de  Leu 
Lade  an.     (Eoltt.)  —  Sckützf.  Hl,  S6. 

KArmelk= Buttermilch,  von  kAmen=bntt«ra.  Lcas 
oder  Lens,  die  schlafraachende  Kraft,  wird  in  Holsteia 
personiflcirt ,  wie  es  in  diesem  Sprichwort  Torkosant. 
Wenn  die ,  will  es  sagen ,  dem  Volksglaaben  nneh  trtfs 
machende  Buttermilch  gegessen  wird,  so  gibt'a  dar  Trtr 
gen  viel,  so  erhalt  der  liens  Leute,  Anhänger. 

*8  Bi^  is  de  Kunst  van  de  Karmelk,  dat  se  blau- 

let  —  StArenburg,  349*. 

•3  Waie  is  Karmelk's  Borge.  —  B»*r«.  isoi. 

Dies.mir  unTerst&ndliche  Sprichwort  habe  ich  sonst 
nirgends  als  am  angeführten  Orte  gefkinden. 


He  kärmt  (wehklagt,  winselt)  wie  en  Frau, 
die  en  't  Kendbett  kommen  welL  (Meun.)  — 
Firmenich,  /,  404.  »1. 

Kannnt. 

*£r  ist  wie  ein  Karmut,  mit  Seder  in  Sauflange 
gerieben.  —  Burdiharit,  511. 

Von  einem  Menschen,  der  sich  nicht  laicht  finden, 
ergreifen  lasst,  sondern  allen  Nachforachnngen  spoCtaL 
Der  Karmnt  ist  ein  Nilflsch  ohne  Schuppen  mit  einer 
ausserordentlich  sohlüpflrigen  Haut,  an  sich  sehen  schwer 
zu  ergreifen  und  zu  halten,  ohne  dass  man  ihn,  was 
hier  noch  dazukommt,  mit  Seifenschaum  glsUt  maahse 
dMxt  oder  gar  noch  ein  Drittes  dasnthne.  Seder,  d  h. 
Blatter  Tom  Sederbaume,  welche  getrocknet  vnd  ge> 
stossen  Ton  den  trmsten  Yolksklassen  warn  Handewa« 
sehen  gebraucht  werden. 

Karnickel. 

1  Das   sind  ganz  hübsche  Karnickel,   sagte  der 

Ochs,  als  er  einige  Ziegen  sah. 

Die  Bussen :  Der  Kürbis  nennt  die  Melone  eine  Ouke. 
(Ältmann   VI,  389.; 

2  Karnickel  hat  angefangen.     (Berlin.) 

Als  ein  Hund  auf  dem  dortigen  Markte  ein  irsiiisr^sa 
erbissen  und  die  Hökerin  Bezahlung  deeaelbm  ver^ 
langte,  erwiderte  der  Besitzer  des  Hundes  obiges  Wort^ 
das  hinflg  wiederholt  und  Sprichwort  wurde.  Xsa 
wendet  es  an,  wo  die  Ursache  eines  Streites  n.  s.  «• 
einem  unschuldigen  Schwachem  zugeachrieben  ote 
anfjrewllzt  wird.  Das  Schleritcke  Morgenblatt  (Bresha 
1863,  S.  256)  enthalt  eine  ans  der  Sitderrkfini$cktn 
KoUfseifun^  entlehnte  politische  Fabel ,  welche  den  Be- 
weis für  die  Wahrheit  führt,  dass  „das  Karnickel  sa- 
gefangen*'. 

*3  Das   ist   der   gesundeste  Karnickel   im    Stalle. 
(Sollet.) 

Schershaft,  um  von  einer  Person  zu  sagen,   dass  sie 
die  gesundeste ,  lebhafteste  und  munterste  in  der  Fa- 
milie, im  Hause  sei. 
KamlBseltag.  „.      .      , 

*Am  (oder:  aufden)  Kamisseltag.    (OberötUtrreiek.) 

So  biessen  bis  in  die  Zelten  des  Kaisers  Joseph  n. 
die  Bewohner  des  Stiftes  Kremsmünster  den  11.  Deoess- 
ber,  an  dem  seit  unvordenklicher  Zeit  das  Andenken 
an  den  Todestag  des  .Stifters  Thassilo  II.,  Hersogs  von 
Baiem,  durch  ein  sogenanntes  Gespende  gefeiert  wnrde. 
Jeder  nimlich,  der  kam  und  verlangte,  erhielt,  in  der 
Toraussetzung,  dass  er  dem  Tranergottesdienst  für  die 
Seele  des  Stifters  andächtig  beiwohne,  eine  Portion 
Brot  mit  Fleisch.  Einmal  wurden  zu  dem  Zweeke  CO 
Binder  geschlachtet.    (Baumgarten.) 

Kamöffeln. 
•l  Einen  karnöffeln  (karnüffeln).  —  WwrxbaA  U.  SU. 
Einen  mit    der  Faust   zerarbeiten,   bleuen,   duch- 
prflgeln.    (Grimm,  V,  221.; 
•2  KamifiFel   em.     (Mecklenburg.) 

Im  Kartenspiel:  Stich  ihn,  schlag  ihn. 
KamöffelspleL 

Im  KamöfiTelspiel  stechen  die  mindern  die  meh- 
rern,  die  untern  die  obem,  und  das  Kanöffel 
sticht  sie  allesammt  —  fiisetetii ,  8<9. 

Nach  Campe ,  der  Kamiffel  sehreibt,  ist  dss  XamaOU- 
spiel  ein  unter  den  Bauern  gewöhnncSiea  Kastenaptel, 
welches  mit  48  besonders  daanvarftaügtsn  Jbrten,  die 


1145 


Karpfen — Karren 


Karren 


1146 


Kamöffelkarten  heiHCHf  geipielt  wird.  Eine  Becohr«!» 
hnng  diesei  Spielt  findet  sich  in  Vuriuntäie»,  X,  570—579. 
£■  hatte  im  16.  Jahrhundert  in  seiner  Kamen  Einrich- 
tung politiacli-tatirische  Bedeutung,  benannt  nach  der 
Uauptkarte,  dem  KarnOfful,  der  den  Cardinal,  nach  an- 
dern den  Landsknecht  daretellte. 
Kwrpfen. 

1  Der  eigene  Karpfen  scheint  jedem  groBser  als 

des  andern  Stör. 

2  Der  Karpfen  hat  ein  schlechtes   Fleisch,   sagte 

der  Hecht,  als  er  vergeblich  nach  ihm  ge- 
8chnap])t  hatte. 

3  Der  Kaqjfen  hat  keinen  Vortheil  davon,  dass 

der  Mensch    sein  Fleisch   schätzt.  —  AHmmn 

V,  litt. 

4  Der  Karpfen  von  zehn  Pfund  ist  ein  Labsal  fiir 

einen  hungrigen  Mund. 

5  Jeder  hält  seinen   Karpfen  fiir  einen  Stör.  — 

.4limrinti  V.  111. 

6  Karpe  is  kaan  Charpe  (S<'hamle);  Hecht  is  mir 

recht;  Salm  is  über  all'm.  —  Ti-ndiau,  »6t. 

Regel  fOr  (lutechmocker. 

7  Karpfen  sind  träge  Fische. 

8  Ler  du   mi  Kaqjen   kennen,    min   Vader  wer 

Bülwst  cn   Fischer.     (iM'-t..  —  schuUt,  //,»»; 

für  Mnklnitiury:  Hnaln  .  9  .  hvchdcut»ck  bei  5imroiJI(,  5427; 
lUiHi^bvnj  IV.  63. 

Wenn  jemand  einen  andern  belelirvn  will ,  der  selber 
weit  besser  nuterrichtet  ist.  „liorne  mich  nur  keine 
Karpffen  kennen,  lienu  mein  Val.vr  ist  ein  Fischer  ge- 
wesu"    (ISimplic.  I.  aSKi.; 

9  Man  kann  nicht  immer  Karpfen  backen. 

„Ob  ich  gleich  von  dir  werd  gesohmccbt,  sol  ich  dir 
dancken  Tud  dess  lachen.  Ich  kan  nit  immer  Karpffen 
bachcn."    (//.  8m:h$,  FattnachUpif.l,  CXICLXI,  :t.) 

10  Wenn  die  Karpfen  abgestrichen,  bleibt  das  Netz 

leer. 

Benutze  Zeit  und  (ielegenheit,  nimm  günstige  Um- 
stknde  wahr,  du  kannst  es  nicht  immer. 

11  'VV'enn  man  den  Karpfen  nicht  fangen  kann,  so 

schilt  (schimpft)   man   aufs   Netz.  —  Alimann 

Y,  74.  HoiiMfctrj/  /l/l04. 

12  ^enn  man  keine  Karpfen  hat,  nimmt  man  mit 

Weissfischen  (Karauschen)  fürlieb. —  AUn^nn 
y,  ni3. 

13  Wer  Karpfen  gekostet  hat,  kann  nicht  wissen, 

wie  Forellen  schmecken. 

Die  Küssen:  Am  Kalkhuhn  (kalckuti sehen  Hnhn) 
prüfen,  wie  der  Fusan  schmeckt.    (Altmamm   VI,  3M.) 

14  Wer  keine  K;ir])fen  hat,  muss  sich  mit  Karau- 

schen begnügen. 
KarpfSenteloh. 

*Mit  einem  nach  dem  KarpfeuU:ich  gehen.   (Ott- 

jtrtUM.;  —  Frmhhier.  V19. 

Mit  dieser  Redensart  fertigt  man  jemand  ab,  der  sich 
in  aller  Weisheit  gründlich  blamirt  liat.  Die  Neu^ 
Freust.  l'rorintiai'lutUf  (111,  \A)i)  theilen  unter  dem 
Titel  Bauernkvchteit  ein  Volkwlied  mit,  ans  welchem  fol- 
gende Verse  über  Entstehung  und  Anwendung  der  Be> 
denaart  Aufschluss  geben: 
„Oan  unser  Ffarr  de  Herr  Pastor,  dei  was  Ott   sehr 

gelehrig; 
Um  Ende  wurd  de  kloge  Geck  lom  Danxe  mOt  Ter- 

fuhret. 
Onn  as  et  Ton  det  Danze  kAm,  da  ging  et  an  det 

drinke; 
Hei  Hoee  musst  hei  wol  hebbe  toH,  et  fung  so  an  to 

stinke. 
Da  fohre  sc  möt  em  nah'm  Karpedik,  de  Hose  rein 

to  make; 
Da  scUrog  dat  Vtilk  utem  ganseDerp:  Wie  bmke  dal 
W&tor  tom  kAke.** 
Z4rpflei&. 

Aus  Kärpflein  werden  Karpfen.  ^  linn$beTg  VII,  105. 

Karren  (s.  Kareh). 

1  Alt  karren  gurren  (girren)  gem.  —  Fnnck,  t,  87*; 

lleHuch,  ICü,  M.  Lehmann,  U,  3C.  17. 

2  Alte  Karren  gern  knarren.  —  EüeM«.  so;  Mater, 

l.  Su:  .Sinsrodk,  543»;  KürU,  »St;  Urmxk,  I,  17M. 

3  Der  beste  Karren  kann  om  werfen. 

Knyl.:  The  baat  eart  aiaj  ovaxthrow.    (Bckm  H,  It.) 

4  Der  Kam  ist  leichter  iu  achleim  geförth,  den 

heraus«.  —  Prtn.i/,  t?. 
6  Der  schlimnut  Karren  machti  gröwiet  Knarren. 
~   JtwMolr.at. 


6  Die  Karre  muss  dahin  gehen,    wohin  sie  ge- 

schoben wird.  —  AUmam  VI,  390. 

7  Die  sich  hier  mit  Karreu  plagen,  müssen  dort 

an  schwere  Wagen. 

8  Ein   alter  Karren    knacket  (knarrt)  so    lange, 

bis  er  endlich  bricht.  —  l^tn,  ii,  i64.  Latcndorf 

II,  10;  iüimrock,  5439. 

9  Ein  Karren,  welcher  geht,  kommt  weiter  als 

ein  Hase,  der  läuft. 

10  Eine  zerbrochene  Karre  hält  oft  länger  als  eine 

neue. 

11  Einen  Karren  in  den  Koth  schieben  ist  leichter 

als  ihn  herausziehen. 

12  Es  hat  jeder  seinen  Karren  zu  ziehen. 

13  Hast  du    nicht  wollen  den  Kurren ^  ziehen,  so 

ziehe    nun    den    Wagen*.  —   Äwrtc,  8383;  S»m- 

Tmk,  5434. 

■)  Den  sweirikdorigou,  leichten  Wauen.  *)  D.  i.,  den 
sehwcrun,  Tierrftdcrigen.    (Vgl.  Orimm,   V,  ^*2S.) 

14  Ich   habe   einen  Karren   umgeworfen,    ich  will 

einen  Wagen  wieder  aufrichten.  —  Saüer,nc: 

Schottel.  1117'»;  Simrock.  5431;  AV»rI.'.  32H6. 

Der  Entsohluss  im  Unglück.  Von  einem,  den  Un- 
gltick  nicht  niederdrückt,  der  im  Kampfe  sich  hiüt. 

15  Karre  und  Panier  stehen  nicht  immer  vor  der- 

selben Thür. 

Frz.:  Cent  ans  banniftre  et  cent  ans  civi^re.    (hi)hH  I.  10; 

16  Lass   den   karren   stehn,    er    giiret    sonst.    — 

Franck,  I.  1»^* ;  E^enolff ,  337»;  Urutir .  I,  54;  J*ctri, 
ll,43'J.  Mum.  CSS;  Simrock.  5437;  Körte,  3:t85. 

Als  Warnung,  UbleSachen  wieder  aufsnrOhren.  Franck 
(11,  41'')  hat  für  denselben  Zweck  folgende  Sprich- 
wörter susammengestellt :  „Verrechnen  Dreok  sol  man 
nit  rUtleu.  Lass  das  fewr  lutroohon,  wiltn  dass  nit 
brenn.  Sohlaffend  huiid  sol  niemand  wecken.  IjMs  den 
hnnd  sohlaffen.  RUr  den  oyss  nit  an.  Ye  mehr  man 
den  Dreck  rtttlet,  ye  mehr  er  stinckt." 

17  Man  braucht  zuweilen  auch  einen  Karren  mit 

drei  Rädern. 

18  Man  kann  niemand  den  Karren  ziehen  helfen, 

der  nicht  mitzieht.  —  Kit.rlfin.  3fi2;  Simrock,  5433. 

19  Man  muss  den  Karren  schmieren,  weim  er  gehen 

soll. 

20  Man  muss  nicht  den  karren  mit  dem  mist,  nicht 

ertz  vnd  berg,  gut  vnd  boHs  zugleich  weg- 
stürtzen.  —  Htmmh.  »i ,  37. 

31  Man  sol  den  Kam  nicht  so  weit  in  schlam  füh- 
ren. —  Mri,  II.  456. 

22  Man  soll  den  Karren  nicht  vor  die  Ochsen 
spannen.  —  ncinxhvry  iv,  72. 

33  Manchem  hilfll  man  am  Karren  schmieren  vnd 
wenn  er  besteckt  mit  seinem  Wagen  fehrt,  so 
lest  man  ihn  allein.  —  Ihtri,  II,  438;  llenii,ch,  334.  40. 

24  Wenn  der  Karren  auch  einmal  umfällt,  heb'  ihn 

auf  und  fahr'  unverzagt  fort. 

25  Wenn   der  Karren  das   Pferd  zieht,  das  muss 

ein  Esel  merken. 

26  W^enn  der  Karren  im  Dreck  liegt,  findet  man 

den  guten  Weg  ohne  Licht.    (Kifpi.) 

27  W^nn  der  Karren  im  Dreck  steckt ,  werden  viel 

Worte  gemacht,  —  Körte .  3284;  Itraun,  I,  1761. 

28  Wcim  der  Karren  zu  den  Pferden  kommt,   so 

ist  Zeit  anzuspannen.  —  iteiw^rr^  I,  74. 

In  Besag  anf  die  hervortrotenden  UemQhangen  der 
Frauen,  einen  Mann  an  gewinnen. 

29  Wenn  der  Karren  zu  tief  steckt,   ziehen  ihn 

die  besten  Füchse  nicht  wieder  heraus. 

Seibat  die  gelben  Fttchta,  die  goldenen  nicht.  Damm 
lleboB  die  Jesniton  cum  F^pst:  „Und  schick  uns  half 
in  knraer  Zeit,  denn  der  karn  in  der  pfutae  leit,  nie- 
mand kan  ihn  heraoi  ■chleppcn.**    (Sottam,  W.) 

30  Wenn  die  Karre  daliegt,  sind  der  guten  Wege 

viel. 

31  Wenn  man  den  Karren  nicht  heben  kann,  muss 

man  ihn  fahren  lassen. 

Unm5gliohes  rennag  niemand. 
39  Wenn  man  mit  alten  Karron  gemach  fcrct,  so 
vberweret  er  ofll  vil  newer.  —  Mnthr'iw,  Po- 
»tüla.  CCCXVI*. 


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Karren 


Karren 


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33  Wenn  man  mit  einem  alten  Kam  gemach  fthret, 

80  (laurt  er  lenger  als  ein  Newer,  mit  dem 
man  über  Stock  vnd  Stein  rumpelt  —  Petri, 

//,  668;    Lehmann,  9,  51;  Uerberger,  I.  830. 

34  Wer  den  Karren  in   den  Dreck   schiebt,   der 

soll  ihn  anch  wieder  herausziehen.  —  Blum,  703 ; 
Gaal,  346;  Hermann,  /,  16;  Eüetein,  362;  Körte,  3381; 
Simrock,  &430;  Braun,  1, 1749. 

Um  zn  lagen:  Der  mOge  fttr  seine  Thorheit  allein 
bOseen ,  der  sie  begangen  and  nicht  andern  die  Folgen 
derselben  aafbflrden.  „Ich  eoite,  woaa  ich  nioh  bimt 
(euch  nicht  brennt),  letcht  nich.  Wird  dar»  Korn  an 
Kanth  nefiliren,  m&g  an  aach  alleine  roi  lihn.''  (Kel- 
ter, 168*.; 
'//.:  Chi  ha  iotrigato  la  tela,  la  strighi.  —  Chi  imbratto, 
ipazzi.    (Gaal,  U&.} 

35  Wer  die  Karre  hat,  der  karrt. 

BolL :  Die  den  kmiwageu  heeft,  die  kroit  xe.  (Harreboinee, 
l,  454  b.J 

36  Wer  einen   Karren  umgeworfen,   muss   sehen, 

da^s  er  einen  Wagen  aufhebt. 

37  Wer  einen  Karren  voll  Schwestern  hat ,  der  hat 

einen  Wagen  voll  Schwäger. 

38  Wer  hie  Karren  zeucht,  der  wird  dort  Wagen 

ziehen.  —  Pein,  UI,  14;  Eitelein,  363. 

39  Wer  nicht  an  den  Karren  geschmiedet  ist,  den 

schändet  er  nicht. 

40  Wer    seinen    Karren    schmiert,    hilft    seinem 

Ochsen. 

41  Wer  sich  in  karren  einsetzen  lasst,   den  setzt 

man  nimmer  auss.  —  Franck,  II,  185";  Gruter, 
l,  83;  Petri,  II.  759;  SMor,  411. 

Wer  nach  schwerer  Axbeit  trachtet,  dem  wird  sie  cu- 
theU. 

42  Wer  sich   vom  Karren  ausspannt,   der   sucht 

seine  Ruh. 

Tom  Zurflcktritt  ans  dem  Öffentlichen  ins  Priratleben. 

43  Wer  zuvor  den  Karren  gezogen,  mnss  oft  den 

Wagen  ziehen. 

Wenn  grössere  Anstrengungen  und  schwerere  Schick' 
sale  folgen. 

44  Wie  man  den  Karren  schmiert,  so  fährt  er. 

45  Wo  die  Karren  mehr  sind  (gelten)  als  die  Wa- 

gen, da  kann  man  sich  mit  Recht  beklagen. 
—   Parömiakon,  838. 

Wo  die  obenangestellt  werden,  die  ihrem  innem 
Werthe  nach  tief  unter  andern  stehen  sollten. 

*46  An  Einem  Karren  mit  jemand  ziehen. 

Mit  jemand  gleiches  Interesse  haben  oder  gleiches 
Schicksal  dulden  mttssen. 
Lai.:  Idem  Jugum  trahere.    (Kndfr  I,  685;  //.  1358;  8ey- 
bold,  336.; 

•47  Aus  der  Karre  in  den  Wagen  gespannt  werden. 

D.  h.  in  eine  schlimmere,  üblere  Lage  kommen.  Der 
Karren  wird  meist  vom  Wagen  unterschieden;  dieser 
ist  Tierrftderig  und  zweispännig,  jener  zweirftderig  und 
einspftnnig.  (Vgl-  Grimm,  V,  207  u.  224.;  Wer  rom 
zweispftnuigen  Wagen  ( Karren  )  in  den  Besitz  eines  ein- 
spännigen gelangt,  der  verbessert  sich  allerdings  seine 
Lage,  wer  aber  frtther  in  einen  zweirftderigen  Wagen 
gespannt  gewesen  ist  und  soll  nun  einen  vierräderigen, 
weit  schwerem  ziehen,  dessen  Los  ist  schwerer  ge> 
worden.  „  Uie  muss  er  BOrd  des  Karren  tragen ,  dort 
Wirt  er  erst  ziehen  im  Wagen."  {Murner,  liaeh.,  47, 
in  Kloiter,  /,  482.;  „Ich  furcht,  wir  ziehind  hie  am 
karren  und  dort  an  des  toufels  wagen.''  (Eckstein, 
Rychsi^tag,  in  Kloster,  VIII,  838.;  ,,loh  mag  wol  erst 
vom  vnfal  sagen,  dass  ich  in  meinen  alten  tagen  von 
dem  karren  kum  erst  in  den  wagen.'*  (ifumer.  Vom 
luth.  Narren,  in  Kloster,  X,  13.; 

•48  Da  soll  auch  der  Karren  die  Ochsen  ziehen. 

Lot.:  Curras  bovom  ducit  (trahit).    (Faseliut,  66.; 
*49  Da  steckt  der  Karren  im  DrecK.  —  Theatrum  Dia- 
bolorum,  149  ^ 

„Nun  leit  der  kam  im  Drecke  alhiu."     (Hayneccitu, 
Com^dien,  Alinanaor.) 
Frz.:  "kite.  bien  avant  dans  le  bourbier.    (Kritzinger,  85^.; 

•50  Dai  es  van  der  Kar  fallen,    f Iserlohn.)  —  Woe$te, 

81.  116. 
Unehelich  geboren. 

•51  De  Kar  in'n  Dreck  schuw'n.  —  /fem.  ii09;  Eich- 

vald,  947. 

•52  De  Kar  ut'm  Dreck  trecken.    (Westf.j 

Sich  aus  widerwärtigen  Verhältnissen  befreien. 

•53  Den  Karn   in  Koth  fahren  (schieben).  —   Ha- 

thesy.  90». 
Lat.:  Plaustrum  perculi.    (Plautus.)    (Philippi,  II,  97.) 


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Den  Karren  im  Koht  stecken  lassen.  —  Fruit- 

mtum,  n,  97. 
Den  Karren  schmieren.  —  Munter.  Nb..  41. 

Eine  Sache  fSrdem,  an  seinon  eigenen  oderaaTav- 

derben  anderer  arbeiten.     ,,Wo  Biner  Jfets  TWdet%i 

will,  so  hilft  man  im  foU  sn  demsil,  vnd  eebmlart oa 

karren  jedermann.«'    (Mloeter,  IV,  75©.; 

Den  Karren  vor  die  Ochsen  spannen. 
Der  Karren  ist  schon  geschmiert,  morgen  fäh- 
ren wir.  —  Eitelein.  362. 
Der  Karren  ist  sehr  verfuhrt.    (SckmobemO 
Der  muss  den  Karren  heben.    (Sürtingem.) 
Die  Karre  geht  gut 

Beim  Kartenspiel,  wenn  die  Karten  gut  komBMa. 
Die  Karre  geht  schief. 
Die  Karre  steht  stiU. 

Een  de  Kare  vor  de  Dör  schuw'n.  —  Eickwald,  ms. 
Einen  karren  anlegen. 

„  Als  aber  Johannes  eine  zeitlang  geflaagea  war,  itf- 


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rat  Herodiaa  nicht,  sondern  leget  einen  ajhzvd  an  ma 
dem  Fachs  Heroda;  dass  jlir  TOohterlein  n.  «.  w." 
(Mathetiut,  Pottilla,  CLXXXVm»».; 

Er  hat  den  Karren  helfen  in  den  Koth  schie- 
ben, aber  herausziehen  mag  er  ihn  nicht. 

Er  hat  (sich)  den  Karren  verfduren  (in  Dreck 
geschoben). 

Lot.:  Haeret  in  luto.    (Plautut.)    (Binder  II,  UTS.; 

Er  hat  die  Karre  ins  Dickicht  gezogen. 

Sich  in  Verlegenheit  gebracht.  „Wird  nicht  j«d«r  Krf. 
tiker  ausrufen :  Er  hat  sich  verrannt,  hat  dM  Knrra  in 
das  Dickicht  gesogen  und  nun  läset  er  aie  stehen.** 
(Hottet,  Etelefretter ,  I,  82.; 

Er  hat  einen  Karren  umgeworfen  und  will  einen 

Wagen  wieder  aufrichten. 
Er  hat  seinen  Karren  aufs  Trockne  gebracht 

■—  Mayer,  1, 199. 
Er  ist  auf  den   Karren  zu  lang   und  aof  dttä 

Wagen  zu  kurz. 
Der  Verbildete  und  daher  in  kein  VerhUfcniu  Vw 

sende. 

Er  ist  von  dem  karren  gefallen.  (S.  Grempelmaifct.} 
—  Franck,  II,  62*;  Tappiu»,  69»;  Körte.  5386 *. 

In  Deutschland  klebte  frOher  den  unehelich  «ko« 
renen  Kindern  «in  Makel  an,  der  ihnen  oft,  naeh  dm. 
verschiedenen  Landesgesetzen  melir  oder  weniger  ia 
ihrem  Fortkommen  hinderlich  werden,  in  ihren  geeaQ. 
schaftlicheu  Stellangen  widerwärtig  sein  konnte.  Di* 
Hebräer  dagegen  versichern:  Geld  mache  die  Baitarft 
rein.  Die  Spanier  sagen:  In  Castilien  trägt  das  PAnI 
den  Sattel,  weU  sie  annehmen,  dass  es  bei  Undam 
nicht  auf  den  Stand  der  Mutter,  sondern  ntu  «af  dse 
des  Vaters  ankomme,  um  die  unehelichen  Kinder  abaaso 
edel  wie  die  ehelichen  xu  «rsengen.   (Reiiuberg  VII,  50.j 

Holt.:  HiJ  is  achter  van  de  kar  gevaUen.     (ffmrrwkonn. 

I,  382»'.;  ^^ 

Er  lässt  den  Karren  im  Dreck  stehen. 
Er  lässt  sich  von  einer  Karre  überfahren. 

BoU.:  Hij  laat  zieh  door  een'  kordewagea  OTerrüdea. 
(Harrebomee,  /.  455».; 

Es  ist  ein  angelegter  Karren. 

Die  Sache  ist  verabredet. 
Frz.:  C'ost  nne  partie  faite  &  la  main.     (Kritnmger,  9UJ 
Hei  is  van  dar  Kar  fallen.     (Wettf.j 

Ist  unehelich  geboren. 

Hott  'r  a  Koarr'n  in  Dreck  gefihrt,  so  fihrt'n 
og  wieder  raus.  —  Gonu^Haf,  481;  Robiiuom.  »70. 

Habt  ihr  den  Karren  in  den  Dreck  gefahri,  ao  ftthrt 
ihn  auch  wieder  heraus. 

In  de  Kare  gan.  —  Ddhnert.  ns\ 

Eines    Verbrechens   wegen   in   der  Festung   karrea 
müssen. 

Se  hebben  de  Kare  in  den  Dreck  schaben ,  un 
weten  se  nig  wedder  herut  to  kriegen.  — 
Dähnerl.  218. 

Sie  haben  die  Sache  verdorben  und  wissen  aich  nun 
nicht  SU  helfen. 

Seinen  Karren  ins  Trockne  schieben. 

Sein  Gut  in  Sicherheit,  sein  Schäfchen  ins  Trockne 
bringen. 
Fr».:  Mettre  son  bien  ä  couvert.    (Kritnnger,  187.) 

Sie  ziehen  beide  an  einem  Karren,   der  eine 

thut  keuchen,  der  andere  schnarren.    (Lnpstf.j 

So  vel  as  vun  de  Kar  fallt.     (IhULj  —-  Schütte, 

II.  207. 

Vom  Karren  in  (auf)  den  Wagen  kommen.  — 
Mumer,  Vmn  Ivlh.  Sarrn»  :  in  Klanler .  X,  IS. 


1149       Karrcnganl — Kartänserlebcn 


Kartäasernonne — Karte 


U50 


*83  Wi  maut   dal  op  'ne  anDern  Koar  laen.    (Imt- 

lehn.)  —    WoenU.  86,  120. 
Etwu  »uf  eine  «nd«re  Weise  angreifen. 
Karrniffaxil. 

1  Der  Karrengaul  arbeitet  fors  Maal. 

Das  Ackerpferd  iat,  wenn  sncb  nicht  lo  lUkttUch, 
dooh  nothwendiger  »!■  das  Stsatsruss. 

2  Ein  räudiger  Karrengaul  frisst  ebenso  viel  als 

ein  gut  Pferd. 

3  Mancher  ist  wie  ein  Karrengaul,  der   mit  ge- 

schnitten Stroh  vnnd  Wasser  vor  gut  hat  — 

Lehmann,  !V36.  53. 
Xanenpredlst. 

•Ar  mocTit  ane   Komprädig^    (üctden.)  —  From- 

mann,  III,  413,45». 

')  Eine  ArmosUnderprcdigt ,  wie  sie  der  Oeistliebo  dem 
auf  dem  Karren  xom  lUahtplau  geführten  Verbrecher 
hielt. 

Sanransalbe. 

*Die  Karrensalbe   kostet  ihm  mehr,  als  er  mit 
Karren  verdient. 
Xanrenschleber. 

Man  kann  ein  guter  Karrenschieber   und  doch 
ein  schlechter  Kutscher  sein. 

Man  kann  in  kleinen  VerhKltnimen   etwas  TOchtiges 
leisten  ,  sich  aber  doch  für  einen  hühem  Wirkungskreis 
ungeeignet  crwoiaen. 
Karrensleher. 

Kin  Karren/Jeher  trinkt  nicht  Wein. 

„Der  trinket  selten  Math,  der  in  den  Karae  sieht." 
(KftUT.  172*.; 

»araalnatiig. 

Am  Karsamstag   liat   es    neunerlei  Wetter.  — 
Haumgarten,  47. 
Xaraoh. 

•Kr  ist  karsch  wie  ein  Stint   C(htprew*.j  —  Fritek- 

hit-r,  371. 
Leicht  roisbar  und  heftig. 

Kant 

Mit  Kurst  imd  Krön'  treibt  der  Tod  gleichen 
Hohn. 

Kar^t,  nberdeatsch  Hacke  mit  swei  ZAbnen,  im  Feld- 
und  Weinbau  gebraucht,    ((iriiuin,   Y,  *iZl.) 


•£8  iKt  ein  Karsthans. 

Ein  ana  Kargt  und  Ifans  susammengesogenea  Wort, 
das  als  Neck-  und  Scheltnainen  gebraucht  wird,  wie 
mit  Uhnlichen  Znaammensiehungcn,  s.  I).  Gross-,  Prahl-, 
Hcharrhans  geschieht.  Besonders  war  «a  ein  Spott- 
name fQr  Bauer,  als  deaaen  Abseicfaen  der  Karst  galt. 
„Was  snl  ich  mit  dem  karsthanaon  oder  bawemUota 
KU  schaffen  haben."  In  einer  Hatire,  die  In  der  Kefor- 
raationaxoit  wider  }rHrn>r  erschien,  tritt  Karsthans 
seihst  als  Vertreter  des  Banematandes  anfl  Später 
folgte  ein  (iftprt'hbuchlrin  von  Uutrrm,  Ntuw  Kartt- 
kani.  In  einer  andern  Satirr  unterreden  sich  Karst- 
hans und  Kegvlhana.  (Vgl.  Frvmmann,  VI,  6C.)  Die 
Bauern  nahmen  dann  den  Namen  als  ohrenden  Standes- 
namen  an  und  er  galt  vor  dem  Bauernkriege  als  der 
Inbegriff  dos  redlichen,  unsufriedenen  und  reformver- 
langonden  Bauernstandes.  Wie  A.  S'öb^r  (fromma»»t 
III,  483;  mittheilt,  heiasen  die  Banern  im  Elsass  Jetat 
noch  Karate  oder  Karathanse.  (Vgl.  Urimm,  V,  933.) 
Karstid. 

1  üröne  Karstid,  sore  Päske.  —  Kcm,  ui2. 

Orüne  Weihnacht,  dOrre  Ostern. 

2  Wenn't   Karstid    ist,  wenn^t  Karstid  is,   denn 

slaprton  wi   uns  Swin,   denn   brad   ik  roi  de 
Mus  up  d'  Tang,  un  de  erste  Wurst  is  min. 
(Kinikriipnirh.)  —   Kern,  1813. 
Xartatue. 

*Einen   bei  der   Kartauso  kriegen  (nehmen).  — 

Wnnhi'ld,  41. 

Die  Schlacht  swisclion  Karl  V.  und  den  Fransoscn, 
in  welcher  Frans  I.  gefangen  wurde  (in  Jahre  1535), 
war  bekanntlich  bei  l'avia  und  wttthote  baaoaders  In 
der  Gegend  einer  berühmtm  Kartanse  (Karttuser- 
kliistcr).  Frans  wurde  ratt  seinen  Fransosen  bei  dar 
KartBuse  gefangen  genommen.  Daher  entstand  dia 
Kedentart,  um  su  sagen,  dass  man  ainca  aagraift  und 
aber  waltigt. 
Kart&user. 

Kartäuser  leben  so.  —  Hualtim ,  ita, 
K  artäuaer  leben. 

•hin  Kürtiftuscriebeu  fuhren. 

Die  Kartinser  waren  sprichwörtlich  als  Batbahrer 
und  Feinde  welllicher  I<uat.  „Die  kaftonsar  sind  naa 
gar  suwider,  wenn  sie  anfatehn  legn  wir  naa  aldir.** 
(ScklnHiHtriitd,  Uäütmd,  575.; 
JIuU.:  11  g  bcafi  «en  CarthvUef*  larea.  fflkrrfdm^t, 
//.  VJ,) 


Xart&naemoime. 

Die  hätte  eine  gute  Kartäusemonne  gegeben, 
denn  die  dürfen  keine  Hosen  flicken.  —  Kloticr- 

»pienel,  58,  33. 
Xart&uaerordeii. 

•Er  ist  in  Cartheuser  Orden  getreten.  —  Kycring, 

1/,  355. 

Xart&uaarregel. 

•Nach  der  Kartäuserregel  leben. 

Von  Personen ,  namentlich  Ehclenten ,  die  achmoUend 
nicht  miteinander  reden,  weil  sie  unter  andern  bestün- 
diges Stillschweigen  Torschreibt.  Daher  B.  Sacht 
(I,  47S"):  „  Wir  halten  anoh  carthaussrrcgl ,  sie  mnnkt 
und  redt  denn  nichts  mit  mir,  sei  meul  ich  mich  und 
sprich  nicht«  su  ir." 
Xart&usertlsch.: 

•Wir  haben  heut'  (oft,  immer)  Kartausertisch. 

Ka  fehlt  Fleischspeise. 
Karte. 

1  Auch  mit  guten  Karten  verspielt  man.  —  luse- 

Icin,  619;  Simroik.  10907. 

2  Behalt  ein  gute  Kart  auf  die  letzte  Less  (Stich). 

—   Sutor,  1C9.  Än7iT,379;  .VimrocJk,  5443. 

3  Bö  de  Körten  up  dem  Dischke  sid,  do  is  de 

Düwel  drunger.     (Waldcek.)  —  Curtxc,  343.  35«. 
i  Die  Karte  lie^t  auf  dem  Tische. 

5  Die  Karte  vnd  die  Könne  macht  manchen  /um 

armen  Manne.  —  Petri,  ll,  1S3;  Körte,  3388;  Sim- 
rock,  5437;  ßraun.  /,  1758;  Lohreniiel,  I,  168. 

6  Die  Karte  wird  zu  spät  zerrissen,  wenn  Haus 

und  Hof  verspielt  sind. 

7  Die  Karten  werden  anders  gegeben,  anders  ge- 

spielet. —  Lehmann.  177,  38. 

8  Die  Karten  werden  anders  geworfen  als  aus- 

gegeben. 

Eine  Sache  wird  oft  anders  ausgeführt,  als  sie  vor- 
bereitet worden  ist. 

9  Ein  Spiel  Karten  ist  des  Tenfels  Gebetbuch.  — 

Lohren^el./,  249. 

10  Eine  Karte  y.u  wenig  oder  zu  viel  verliert  das 

Spiel. 

11  Er  (mau)  wird  bald  andere  Karten  ausgeben. 

„Diu  Venodiger  und  der  kunig  von  Frankreich  haben 
ire  srhanxgeli'ich ,  sie  liaben  aiu  karten  gemischt,  die 
ligt  su  Venedig  auf  dem  tisch;  und  lasat  una  gott  d«& 
kaisor  leben,  er  wirt  die  karten  su  ostorn  anders  aus- 
geben."   füpruch  vom  Jahre  l.'iUt)  im  Hrraprum,  11,  283.; 

13  Es  hat  mancher  gute   Karten,    aber  er   weiss 
nicht  zu  spielen. 
Dan.:  Mungen   har  godt  kaart,  vidste  han  at  apille  det. 
(l'rot.  dan.,  33U.; 

13  Es  kann  nicht  jeder  mit  Welschen  Karten  spie- 

len. —  L^monn,  734. 15. 

14  Für  falsche  Karten  kann  man  Beulen  am  Kopfe 

erwarten. 

Poim.:  Kto  grywa  w  karty,  ma  leb  obdarty.    (Lompa,  18.^ 

15  Hat  man  keine  Karte,  so  spielt  man  ein  Scheit 

Holz  ans.  —  .ScMm.  Prm>in:iarW.,  1863.  570. 

16  Hat  man  lange   kurz  weilt    mit  der  Karte,   so 

zerreisst  man  sie  und  wirft  König ,  Obermann, 
das  Panier  und  den  Teufel  ins  Feuer.  — 
Extelein.  363. 

17  In  der  Karte  steckt  mehr  Freude  als  im  Gaokel- 

sack. 

18  Jeder  kennt  seine  Karten  am  besten. 

Sollt«  sie  wenigstens  am  basten  kennen.  Die  Aegyp- 
ter  sagen:  loh  kenn«  am  beaaten  die  Sonne  meinea 
J^audes.  Die  Bässen:  Ks  ist  schlimm,  Karten  spielen 
und  die  TrOmpfc  nicht  kennen.    (Rftnabnrg  III,  Ah.) 

19  Jeder  muss  seine  Karten  selber  spielen. 
Lta.:  Sna  eoiqne  alaa  snbeunda  est.    (Oaat,  fB9.) 

20  Kart  aoss  deiner  haudfc  wilta  gewinnen.  —  Pctri, 

/I.4U,-  Aenisdh,  160f,4:  Grwfer,  7,53;  Sutor,  97;  Fi- 
ithart,  Trosrfr.,  in  Klott9T,X,  686;  Loiiffe.  1960;  l^se» 
lein,  369;  SaiLr,  9»;  Singer.  409;  Simrudk,  5440. 

Dan  siebarsten  Gewinn  beim  Spiel  macht  der,  wel- 
cher an'hOrt. 
JDmm.:  Kort  og  taamlng  er  ond  naring.    (Pro9,  dan,,  356.^ 
A.;  11  pift  bei  tiro  dt  dadl  h  non  gluocarvi.     (Patzagli« 
143,  4.; 

21  Karte  und  BauUA  (BürRc)  hat  joder  für  sich. 
Span.-  Nl  ojo  en  carta,  ni  mann  en  area.    (Cahar,  afis::.:- 


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Karte 


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Karten,  Würffel  vnd  das  Federspiel  verkehren 
sich  offt,  wers  mercken  will.  — Heniich,  lojj,  a. 

Man  g^bt  die  Karte  zum  Spiel  oft  dem,  der 
weder  spielen  kann  noch  will. 

Dan. :  Maa  giver  ofte  den  kaartet,  som  hrerkan  lund  »ller 
Til  BpiUe  d«t.    (Prot,  dan.,  330.; 

Man  gibt  die  Karten  nicht,  wie  man  sie  spielt. 

—  Lehmann,  734,  Sl. 

bän.:  Man  ffiver  ei  kaartet  lom  mui  ipQler  det.  (Prot, 
dan.,  3:m.) 

Man  gibt  manchem  ein  gute  Karten,  wer  sie 

recht  könnt  spielen.  —  Lehmann,  734,  ti. 
Man  kartet  die  Karten  anders  als  man  sie  gibt. 

—  Lehmann.  734,  21, 

Man  iniiris  »ich  nicht  in  die  Karte  sehen  lassen. 

—  Simrock.  4435. 

Frz.:  Cache  ta  vie.    (Krittinger,  713'';  Venedetj ^  58.; 

Man  will  doch  gern  in  die  Karte  schielen,  mag 

man  auch  nicht  mitspielen. 
Mann  gibt  einem  offt  eine  Karten ,  die  er  nicht 

Spielen  kan  oder  nicht  will.  —  Lehmann,  375 ,  so. 

„  In  Ronden  loll  eine  Obrigkeit  die  verrichtnng  einet 
geschafft»  dem  ienigen  nicht  auftragen  der  bej  der  be* 
rhauc lilagang  einer  andern  meinang  geweit,  denn  der 
thut  nichts  mit  gutem  willen,  denen  gemClth  der  rer- 
richtani;  za  wider  md  anders  geiint  ist." 

üp  den  Karten  »teihet  Krüsse.  —  simruck,  5443*. 

. . .  saggt  'u  wahr  Loatelwaort  (Sprichwort).  (Lyra,  39.; 

Wer  die  Karten  mischt,  dem  fallen  die  Blätter 
nach  Wunsche. 

Wer  die  Karten  mischt,  der  gibt  die  Karten 
nicht. 

„Absalon  wollte  seinen  Yater  entthronen  and  rer- 
folgte  ihn  deshalb.  Aber  Oott  «hat  die  Karten  anders 
gemischt,  indem  der  Absalon  nicht  den  KOnig.  sondern 
den  Riohelbnben  zu  seinem  Verderben  in  die  H&nde 
bekommen." 

Wer  jbme  in  die  Karten  sehen  lesset ,  der  kan 
leicht  sein  Schantz  verlieren.  —  Lehmann,  480, 18. 

Wer  Karte  spielen  will ,  muss  die  Trümpfe 
kennen. 

Böhm.:  ZI6  jest  r  kartj  hriti  a  tnunfj  nesnati.     (Cela- 

kovtk'j,  215.; 
Engl. :  Many  can  pack  the  oards  that  cannot  play.    (Bahn 

If,  16.; 

Wer  Karten  vergibt,   vergibt  auch  Menschen. 

(Käthen.; 
Wer  sich  in   die  Karten  sehen  lässt,  verliert 

das  Spiel. 

Dan.:  Hro  som  lader  Big  kige  i  körtet,  taber  spillet.  (Prov. 
dan.,  341.; 

Wo  die  Karten  liegen,  hat  auch  ein  Gebetbuch 

Platz. 
Ar  lösst  si  nit  in  di  Kart'n  schua.  (Franken.)  — 

Frommann,  VI,  317,  804. 
Aus  der  Karte  schwatzen.  —  Körtp,  3288*;  Itram. 

I.  1755. 

Die  Ansfllhrung  eines  Planes  verrathen  oder  die  Mit- 
tel unTorsichtig  nennen,  mit  denen  -man  etwas  sn  er- 
reichen beabsichtigt. 

Boss  Karten  (auf  einen)  ausswcrffen.  —  Datier 
Chronik,  DLVI.   .Mathesim,  IH)stilta.  CCXCVIII*.   Ayrer. 

II,  905,  7. 

Böse,  Ublo  ,  zornige  Kede.  „Wie  aber  die  hcwschxeck 
böse  karten  auswirft  (falsch  wird,  böse,  zornig)  und 
scliilt  die  Ameissen."    (Jlathetiui,  Sarepta,  ii°.) 

Das  ist  eine  angelegte  Karte. 

Ein  feingesponnener  Plan. 

Das  ist  eine  falsche  Karte. 

NolL:  De  kaart  is  valsch.    (Harrelomee,  I,  371 ».; 

Die  Karte  gibts  nicht.  —  Franck,  II.  Ibi^:  llenitch, 

i:»79,  33;  Iklri,  II,  133;  Sailer.  306;  Simrock.  5439. 
Lat. :  Charta  lueoria  non  juvat.    (Heni$ch ,  1379.; 

Die  Karte  hat  sich  gewendet.  —  Tlieairum  Diaholo- 

rum,  84**. 
Die  Karte  nicht  verlieren. 

Sich  nicht  irremachen  lassen,  seinen  Vortheil  ver- 
stehen. 

Die  Karte  verlieren. 

Irro  werden. 

Die  Karte  verrathen. 

..Ihr  letzter  Streich  verrilth  ihre  Karte."  (L€»»ing, 
I,  471.; 


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Die  Karte  wechaelt  sich. 

Das  Spiel  wandet  sich  anders.  „Wo  wir  aber  in  dieMB 
■achen  noeh  lanc  wollen  ein  anstand  maohea,  so  wirA 
sieh  bald  wechseln  die  kar««n.*'    (Frotckm.^  ^I\^^') 

Die  Karten  anders  miBcheo.  —  Airffmiakon.  liM. 

Die  Karten  auf  den  Tisch  legen. 

Ans  seinen  Absiebten  nnd  Planen  fllrd«r  k«iA  G*- 
fasimniss  machen. 

Die  Karten  durchschauen. 

Der  Sache  waS  den  Omnd  sehen. 
Trx.:  C*est  an  homme  qni  Toit  le  dessoos  das  carte«. 
Die  Karten  küssen,  das«  sie  Glück  bringen. 

„Es  hilfft  offt  ein  Ding  eben  so  viel  als  wenn  slnsr 
die  Karte  kflsset,  dass  sie  glflck  bring;  oder  wis  «insm, 
der  das  liecht  ausslescht,  do  Jhn  die  FlOh  ins  beih 
bissen,  dass  sie  jhn  nit  sehen  vnd  finden  sollen.^  /X«A- 
mann,  77»,  U.; 

Die  Karten  mischt  er  gut,  spielt  aber  achlecht 
Die  Karten  müssen  auch  einmal  zum  Saperin* 
tendenten  (oder:  zum  Pastor). 

Von  sehr  schmusigen  Karten,  weil  man  meint,  das 
Kartenwaschen  sei  Sache  der  Geistlichen.  Sehr  •ctaase- 
sige  Karten  heissen:  Wachstnbenkarten. 

Die  Karten  sind  gut  gemischt. 

Der  Handel  ist  verwirrt,  die  Uneinigkeit  ist  enfb  hfteb- 
ste  gestiegen. 
Äj«..-  De  kaarten  rijn  geschod.    (HarrehonUe,  /,  571*; 

£inem  böse  (falsche)  Karten  geben. 

„  BCan  spielt  falsch  mit  dir,  hat  falsche  karte  ffecebsa.** 
OJrhnm.   r,'iH.) 

Einem  die  besten  (schönsten)  Karten  geben. 

Ihm  allen  Vortheil  zukommen  lassen. 

Einem  in  die  Charten  sehen  (gucken).  —  Ifcrw 
berger,  I,  2.  451;  Fischer.  Psalter,  68 •;  EüeUim^sa; 
Körte.  3388 *>.■  Lohrengel.  11,907. 

Sein  Vorhaben  errathen ,  hinter  sein  G-eheimniss  koB- 
men,  die'geheimen  Triebfedern  bei  einer  Sache  erschaasa, 
einen  Blick  in  seine  Mittel  thun.  „Aber  er  tnmg  mit  dsa 
Stich  wol  SU  sehen,  denn  man  hat  ihm  in  die  kartf^ 
sehen.«*  (Fitchart,  Bkb,,  1588,  Sil».;  „Werdt  ihr 
schlafen  nnd  warten,  so  sehet  euch  wol  fllr,  er  sieht 
euch  in  die  karten."  (Soltau,  II,  390.;  „So  schieb 
unser  Spiel  auch  ist,  so  massen  sie  uns  doch  niemals 
in  die  Karte  sehen  lassen.'«    (Leuing,  I,  320.; 

Frz.:  Voir  dsns  le  jeu  (les.cartes). 

Holt.:  Hij  kijkt  hem  In  de  kaart.     (Harrebome^ ,  I,  S7l».) 

En  Kart  of  en  Schranz'.     (Meurs.j  —  Firmemek 

I,  407.  432. 
1)  Kine  Münze. 

Er  blättert  lieber  in  den  Karten,  als  daai  er 
gräbt  im  Garten. 

Lat.:  Discum,  quam  philosophum  audire  malTint.  (Fat*' 
liMt,  66.; 

Er  cha  d'  Charte  rüeme.     (Solothum.j  —  sMi, 

74 , 1»4. 

Er  hat  eine  gute  Karte,  er  hat  bei  seinem  Untsr- 
nehmen  Olück. 

Er  hat  ihm   in  die  Karten  geguckt.  —  Brno. 

I,  1757. 

Er  hat  schöne  Karten. 

Engl.:  He  bsth  good  cards  to  shew.    (Bohn  II,  m.) 
Holt.:  Hij  beeft  eene  schoone  kaart.  (Httn-^bomee ,  /,37t*J 

Er  kendt  die  Karten.  —  Agricula  II.  isi. 
Er  legt  seine  Karten  bloss. 

Holt. :  Hij  legt  zijne  kaarten  bloot.  —  HiJ  speelt  mst  opea 
kaart.    (Harrebomrt,  I,  371».; 

Er  wirfit  böse  Karten  mit  vnter.  —  Mmtadut, 
Eheteuffel,  im  Theatrum  Diabulorumj  adS,**. 

Es  ist  eine  angelegte  Karte.  —  Schottel ,  iiis». 
Eine  voraus  abgemachte  Karte.    „Wenn  swei  Lttgnsr 
Übereinstimmen,    so  ist  es  gewiss  abgeredete  Karte.** 
(Lessing,   VII.  196.; 

Es  ist  eine  verkehrte  Karte. 

Eine  üble  Lage.  „Die  strichen  lustig  sum  taas,  mir 
aber  war  die  Karte  ganz  verkehrt."    (Juctatditt. ,  90.; 

Eh  sind  viel  böser  Karten  im  Spiel. 

Es  sind  Leute  dabei  betheiligt,  die  es  falsch  meinen. 
„Ich  besorg,  viel  böser  karten  han  wir  noeh  in  onstim 

spU."    (Soltau,   II,  164.; 

Falsche  Karta  mischla.  —  Sefflen,  4tio. 

Mit  Unrecht  verdächtigen. 

Uä  hat  sich  en  de  Kät  sen  losse.     (Bedbmrf.f 

Er  hat  nich  in  die  Karte  sehen  lassen. 
Botl.:  Hij  heeft  sich  in  de  kaart  laten  UJken.     (H^rf 
bomee,  I,  371«.; 

Ich  will  die  Karten  besser  mengen. 

Ich  will  einen  neuen,  bessern  Plan  entwretfen.  „His- 
mlt  ich  scheid  ( nehme  ich  Abschied ),  wU  meagaa  bau 
die  karten."    (0.  Hütten;  Uhland,  VolttUedtr,  fi9.; 


1153 


Karten  —  Kartenhaus 


Kartenspiel — Kartoffel 


1154 


•73  In  dip  Karten  ]>a.sson. 

„Ich  Ii;itt6  den  Slafttsinmnn  ent  liiirpn  sollen ,  ob  der 
Streich  in  Heiue  Karlen  patae.**    (S>-hiüei:) 

*74  In  die  weltlichen  Karten  gucken  lernen. 

Das  weltliche  Trnibou,  da«  Hoflelieu  u.  «.  w.  rcr- 
ateben  loruen.  „  Man  mUsatn  aie  ( ilin  evanKvliachi'u 
Geiatlichen )  iu  die  Bathaatuben ,  iu  die  Sile  und  un 
diu  Tafeln  bei  Hof  kommen  laHavn.  damit  sie  iu  die 
weltlichen  Karten  gucken  lernen."    |  A'iMi/Wn'. ,  ///.  öl\.) 

*75  Man  hat  die  Karten  ecwechsolt. 
'76  Mit  solchen   Karten  kann  Lehmann^s  Kutscher 
auch  spielen. 
Redeuitart  beim  Kartenap.iel. 
•77  -Ne  Kart'  oder  »no  Kh)b  Hol«. 

I/Veun  einer  augert  oder  iwelfelt,  welche  Karte  er 
apielen  oder  zugeben  aoll. 

*78  Seine  Karte  mit  einwerfen  (oder  untermischen). 

(S.  Senf.)  -^   Simplic,  I,  Cl;  ///.  U. 

Sich  in  da«  (icdprftch  einmlachcn,  am  (leaauge .  am 
Ueachftft,  an  der  l'nterhaltuug  theiluphmen.  ,,Waun 
ich  den  MorKonatem  jfmals  gehöret,  an  wiir*  ich  aiia 
der  hütto  gewiacbt,  meine  Karten  mit  einxuwerfeu." 
{Sitnptic,  !,  2*i.; 

*7U  Seine  Karten  gelten  (dort)  nicht  mehr. 

BCan  durchachant  aoin  Spiel,  mau  erklärt  aeine  Karten 
für  falach.    „Da  nuu  dieaes  und  anderea  mehr  di>m  ht>i- 
ligen  Vattcr  nicht  nach  aiuneu  gehen  und  aei»i>  kartvu  J 
in  Teutschland  nicht  mehr  gelten  wollen."    (Kirehk<-t, 
^  ll'end   iHinuth.  373 b.; 

80  Seine    Karten   über   (auf)   dem   Tische   halten 
(spielen). 

Niclita  verhehlen. 

*81  Sic  haben  die  Karten  miteinander  gemischt.  — 

Kiirtr.  3M8«;  llraun.  l,  1756. 
Ktwaa  untereinander  Tcrabredct. 
*82  Unnütze  Karten  aussprengen. 

Viin  dorn  eriOmten  Auaachleudem  dea  unglücklich 
Spielenden,  daii  gewöhnlich  mit  KraftauadrUcken  be- 
gleitet iat.  „Ein  Weib  aoll  ihrem  Manu  begegnen  mit 
freundlichen  Worten,  nicht  grcinnu  wie  Zipora,  nicht 
unuUtca  Kurten  auaaprengen  wie  Ilaona,  Job'a  Weih." 
(L'reidiut,  UochK^tttmiont,  Frankfurt  165:;,  1, 3.M.^  Auch : 
„VnnUtze  Karten  auawerffen.*'  (Sihüu.  Serp.  AnUg., 
Bl.  1-23 '«.; 

•83  Wie  die  Karton  fallen. 

Der  Gang  dea  Spiela  beugt  davon  ab ,  wie  von  deiteu 
der  andern  die  Karten  auageapielt  oder  im  Pharm  auf- 
geworfen worden.  „Der  arme  Landmann  harrt  das  ganie 
.fahr,  wie  etwa  die  Karten  Über  den  Wolken  fallen 
mögen .  ob  er  sein  Paroli  gewinnt  oder  verliert."  (tiv^th^, 
X  VI,  'Alj. ) 

*84  >Yic  sie  die  Karten  mischen,  mich  soiru   sie 
nicht  erwischen. 

..Mein  liat  die  bringt  euch  all  in  notb,  mengt  wie 
ihr  wolt,  die  karten."  (SoUau,  il,  373.;  „Wie  ilir 
mögt  die  Karten  miachen,  ordnen  und  w3gen,  gebet 
Acht,  leise  tritt  ein  £reignis9  dazwischen,  daa  euirrc 
Weiaboit  zu  Schanden  macht.*'    (Rücktrt.) 

•85  Wilde  Karten  auswerfen. 

Wild  oder  zornig  worden.    „  David  wirft  in  Psalmen 
oft  wild  Karten  ausa  im  achein  wider  Uutt."   (t'runcl.) 
Karten. 

I  Ks  kartet  sich  in  der  Welt  mit   reichen   viel 

anders  als  mit  armen.  —  hfri,  U.  29i. 
'2  Ks  kartet  sich  seltsam,  der  eine  hebt  ihn  aus 
der  Taufe,   der  andere  zum  Dank  ins  (irab. 

—    Ftnihiirt.  lii'-'vh. 
"3  Er  weiss  es  zu  karten. 

Die  Suche  an  zu  drvhvn,  daia  alles  nach  seinen  WUn- 
Hchen  gellt.  Von  geilbten  Spielern  entlehnt,  die  nach 
iiiri'r  Ansicht  ilii>  Karte  zu  miachen  oder  ihre  Blfttter 
2u  tpifleu  wisfi'ii. 

Karteii«r«ben. 

Beim  Kartengcben  geht  viel  Zeit  verloren,  sagte 
.jener  zum  Priester,  der  ihn  wegen  Zeitver- 
schwendung beim  Kartenspiel  in  <Ler  Beichte 
ITC  tadelt. 

Di-r  Priester  beklagt  die  durch  das  Kartenspiel  ver- 
k'fudot«  Zeit;  der  Spieler  ritumt  dies    insofern  «in,  ala 
er  dii'  Zeit  rinc  verlorene  nennt,   die  anf  daa  Mitchen 
uMfi  .luttthvilvn  der  Karten  viTwauJt  wird. 
Kartenhaus. 

1  Wer  ein  Kartenhaus  aufliaut,  dem  Eturct   ein 
Kiirteiiluius  ein. 
*-J  Ks  ist  nichts  als  ein  Kartenhaus  ( Luftachlpss ). 
h'ii.     «"oit  un  vrai  <hAteau  d«  rartcs.    (Ltrvujc,  //.  117-^ 

*  3  Kiirtenhäuser  bauen. 

Spielereien  treiben,  sicli  mit  LaftschlöMom  baKbäf- 
tig.n. 
JiBVTSGBBS  SraiCBwöaTaa^LaxiKo«.    II. 


Kartenaplel. 

1  Beim  Kartenspiel  betrügt  der  Sohn  den  Vater. 

Engl.:    I    wuuld  chcat   my   uwu    father   at  oarda.     (Hohn 
11,  .'.0.; 

2  Das  Kartenspiel   bleibt  ungewehrt,  wenn  man 

zu  rechter  Zeit  aufhört.    —  /vin.//,6ü. 

Aber  waa  iat  dorn  Spieler  dio  rechte  Zeit  zum  Aul- 
huren  t 

3  Das  Kartenspiel  ist  des  Teufels  Uetbüc.hlein.  — 

Kisflnu.  TiM);  .SiiNintfc,  M38.  Kürlt  ,  3ä59.  ttniun.  /.  llöi. 

4  In  jedem  Kartenspiel  ist   auch  eine  Sau.     i'tfiii' 

■ünyvn.)  —  Ittrlmyri- ,  4-IC. 

r>  Kartenspiel  hat  einen  lan^^en  Teufelsschwan/.. 

Klnchcu,  Schwüri'u,  LQgou,  Kctrugcn  u.  h.  w. 

C  Sich  lUr  selber  in  das  Kartenspiel.  —  <.Vi/.  r,  Sunj,- 

i/r.s  Muiidrs  ,3a".  Kimlfin ,  363. 
In  dem  Sinne:  Zupfe  dich  an  deiucr  Naae. 

7  Wenn  du  in  dein  Kartenspiel  siehst,   so   wirst 

du  inno,  dass  es  nicht  alles  KaiserNteiue  sind. 

—  lAxt'Uin .  M\2. 

8  Wer  will  treiben  Kartenspiel,  lass  nicht  andere 

f^^ucken  viel.   —   Simru,k,  HS»»:  Küitdi»!  ;  Uraun, 

/.  17:.2. 

Auch  der  bloaa«  Zunchauor  durcli  aein  Mieucuapiel, 
deaaen  er  nicht  mächtig  lat,  vcrr&tli. 

*9  DaH  Kartenspiel  nicht  mehr  in  der  Hand  haben. 

—  Luther's  Tischt..  ZK^. 

In  einer  Sache  nicht  mehr  freie  Hand  beaitzen. 

*10  In  seinem  Kartenspiel  sind  viel  büser  Stein. — 

Gfilfr.  Sünden  ilr*  .Viinib,  Hl.  l'J?'*. 
*11  Lng  dir  in  <lein  kartenspiel.  —  (i'miim,  V,'i42. 

Nimm  wahr,  wie  du  Icbat. 

*  12  Sieh  in  dein  eigen  Kartenspiel. 

Rinn  wir:  Zupfe  dich   an  deiner   Naae.     „Betracht, 
daa  du   aelber  brenthaftig  biat  und  aieh   dir  aclber  in 
daa  kartonapiel."    (UtiUr,  SHi%<len  de*  itnndt,  Straaburg 
154»",  Bl.  3{l«.J 
KartMispleler. 

1  Der  fünest  Kartespiler  gehürct  ünucrn  Tisch.  <— 

frommann,  11,410,  109. 

2  Kartenspieler  brüten  HuUeneier. 

3  Kartenspieloni  guckt  der  Teufel  über  die  Achsel 

und  zählt  die  Augen  (Treffer). 

4  Karteii&pielern  und    Säufern  bietet  der  Teufel 

gern  einen  guten  Abend. 

5  Zwischen  den  Kartenspielcrn  sit/.eu  junge  Teufel. 
KartoflSsl. 

1  Bi   Kartuffeln   im   Braud    litt    de    Bure   kenne 

Nauth.        Walderk.)  —   Cuttzf, 'SJ6.  83. 

2  De  Kartufteln  wassct  in  der  Wullen.  —  Scham- 

hach.  //.  623. 

Die  Kartoffeln  wachaen  iu  der  Wollo,  d.  h.  aie  ge- 
deihen am  bcateu  „iu  angerigen  lanno'',  d.  i.  in  aolchem 
Boden,  der  viel  „qufikenwark"^  Wurzel  werk  enthftlt, 
alao  zwar  in  nicht  zu  gutem,  aber  trockenem  und  lookerm 
Hoden. 

3  Die  Kartoffel   spricht:   Legst  du   ml  im  April, 

komm'  ich,  wenn  i  will;  legst  du  mi  im  Mai, 
kumm'  i  glei.  —  ttoetfci .  ss. 

4  Eine  faule  Kartuflel   im  Korbe  steckt  viel   ge- 

sunde an. 
b  Eine  gebratene  Kartoflel  ist  besser  als  eine  nu- 
reifo  Ananas. 

Damm,  aagt  jemand,  iat  mir  ein  munterer  Tangeniuhta 
lieber  ala  ein  achlüfriger  Hofrath. 

G  Kine  schlechte  (faule)  Kartoffel  im  Korbe  macht, 
dass  sie  alle  stinken.  —  Reinuhcrg  II,  63. 

Daraelbe  aagen  die  engUachen  Neger.  (Reinsberg 
II,  63.; 

7  Krat  sch&It  man  die  Kartoffeln  und  dann  reibt 


(AUnamn   VI,  475.) 

in  wol  balgen,  aber  nich  talgen. 
;den  Leib,  Wf  1,  geben  eher  kein  Talg, 
llewr  AUgwitiBliert  nicht  richtig  iit,  da 


man  sie. 

Die  BBHm  behenpten,  den  Manicfacn  ginge  ra  nn- 
geOJir  ebcnio.    (AUnaun   17,  475.) 

8  Kartoffeln  daun 

FttUen  wol  (< 
Fstt;  WH  In  dlawr  Augtmti&ne»  ntcni  ncnugiK,  aa 
die  KertoffBln  geirnda  ein  Mehrnngamittel  sind,  in  dem 
Eiwalai  und  Valtbildner  in  vngekebrlen  Yerhiltniaa 
an  den  EiweiaakArpem  nnd  dem  Fette  dpa  Blutet  vor- 
kommen. Mit  Fett  knnnen  die  Kartoffeln  thit  Hlut  und 
din  (i<<wcbc  (überfüllen;  da  sie  abur  daa  Blnt  nur  Ajutr- 
lich  mit  Kiweiaa  venorgcn,  an  können  tie  den  Mus- 
keln keinen  Faaeratoff,  dem  (Miim  weder  £iwaiaa  noch 
phoaphorhaltlirea  Fett  xufQhren.  f Vgl.  JUo/rirAn/r ,  F.-'kif 
■/er  KakrHnyM'kUM ,  Erlangen  IflSU,  8.  IM.^ 

78 


1155 


Kartoffelbrei — Käse 


ilK 


9  Kartoffeln,  ist  der  Bauern  Sage,  schmecken  alle 
Tage. 

10  Kartoffeln  mit  Liebe  schmecken  besser  als  Brat- 

würste mit  Zank. 

1 1  Kartuffeln  seen  wie  liebes  Brod ,  se  stoppen  dach 

den  Mägen.     (Waldeck.)   —  Curtui,  3«,  601. 

12  Sie  machen  die  Kartoffeln  alle  Jahre  kleiner, 

sagte  die  alte  Frau;  als  ich  noch  ein  Mädel 
war,  waren  sie  viel  grösser.   (S.  Betrag  3i.) 

13  Wer  Kartoffeln  isst,  wini  eher  satt,  als  wer  Bra- 

ten  essen  sieht.  —  AHmam  vi,  sos. 

14  Wer  noch  keine  Kartoffeln  gesehen  hat,  isst  sie, 

wenn  er  sie  sieht,  gleich  mit  der  Schale.  — 

—  ReiMberg  H,  118. 

In  Surinam :  Wem  et  erst  kOmmeriich  (gegangen ,  kann 
nachher  gnta  Tage  nicht  TCrtragan. 

*i&  Da  gröte  Kartoffel,  wan  da  man  nich  barstest. 

—  Buerm,  404;  A'ern,  899. 

Von  Prahlern  and  Orotnuftolem. 
*16  Eine    Kartoffel  kosten,   am  zu  erfahren,   wie 

Ananas  schmeckt.  —  AUmann  vi,  &S3. 
*  1 7  Es  sind  kleine  Kartoffeln. 

Sagen  die  Dentschen  in  Anatralien  von  kleinen  Ge- 
winnen oder  Stellen  mit  geringem  Einkommen. 
Kartoffelbrei. 

Kartoffelbrei,  die  Woche  ist  vorbei. 
Als  Sonnabendkost  bezeichnoL 
Kartoffeltfesloht. 

*Ein  plumpes,  dummes  Kartoffelgesicht. 

Kartoffelkrlegr. 

•Ein  Kartoffelkrieg.    (S.  Hühnerkrieg.) 
Lat.:  Bellum  absqne  ferro.  —  Bellum  haad  qoaqnam  la- 
crymosnm.    (Pkilippi,  I,  56.^ 


*£ine  dicke  formlose  Kartoffelnase. 

Was  plump  und  gemein  ist ,  wird  vom  Volke  gern  mit 
der  Kartoffel  Terglichen.    (Tgl.  Ort  mm,  V,  m.) 
Xarwoche. 

1  In  der  Karwoche  gibt's  ein  grosses  Blutbad. 

Lat.:  Capellae  et  laedi  mnlti  in  sanguine  Jacebunt.    (Eüe- 
lein,  106.; 

2  Nach  der  Karwoche  kommt  Ostern. 
*  3  Er  ist  in  der  Karwoche  geboren. 

Kasade. 

*Sic  geht  kasade.     (Meiningen.) 
D.  i.  fanlenxen. 

KaabeTR» 

Der  Kasberg  *  ist  es  werth,  mit  Kupfer  gedeckt 
zu  werden. 

')  In  OberOsterreich,  um  seinen  Relchthnm  an  edeln 
Metallen  zu  bezeichnen.    (Tgl.  Baumgarten,  II,  ^'i.) 


1  Achtemaü  eten  si  Käse,  sagen  die  Westfalen. 

Auch  die  Ostfriesen.    (Kern,  963;  Hauskalemler .  III.) 
HolL:  Achterna  eten  zij  kaas.    (Itarreboniee ,  I,  311^.) 

2  AUi  Jahr  a  Chäs  isch  nid  gli  (gleich,  bald)  vil 

Chäs,  aber  alli  Jahr  's  Chind  isch  gli  vil 
Chind.  (Bern.)  —  Zyro,  1;  für  Solothurn:  Schild, 
63,  86. 

3  Alter  Käs'  und  Jungfemloch,  riechst  du  nicht, 

so  stinkst  du  doch.     (SiederlawiU.) 

4  Alter  Käse  ist  gesünder  als  neuer.  —  ParOmia- 

luHi.  1637. 

5  Am  Morge  ist  der  Chäs  wie  Gold,  z'  Mittag 

wie  Silber  und  z*  Nacht  wie  Blei.    (Oberaargau.) 

—   SchuHi.  l,  72.  22. 

6  Aus  faulem  Kuse  kommen  nur  Maden. 

„...wie  Maden  auss   den  faulen   Kftsen."     (Kloster, 
Vllt,  10.; 

7  Aus  fremdem  Käse   ist's   leicht  dicke  Streifen 

schneiden. 

üvll.:  Van  eens  anders  kaas  is  het  ligt  groote  hompen 
snijdea.    (Harrebomee,  /,  372^.; 

8  Bei    Käs'   und   Brot   hat   man   nicht  Noth.  — 

Gaal.  982;  Sulor,  (U9. 

Der  Italier,  um  auszudrucken,  das  der  Käse  allge* 
mein,  von  hoch  und  niedrig,  gegessen  werde,  sagt: 
Kormagio,  pero  e  pan,  pasto  da  vilan;  formagio,  pan 
epero,  paatoda  cavaliero.  (Magazin,  litCS,  &70;  Gaal, 
982.; 
Bon. :  Met  kaas  en  brood  is  het  goed  ta  UJdes.  (Harre- 
bom4e,  I,  372»; 


Kise 


Lat. :  Casens  et  paais  jnciuid«  Talenlibui  «aoa.  — 
Tina,  caro  mihi  sint  et  caetera  linqnAm.   (Gaal,  9S1.; 
Si  casenm  haberea  aon  desiderarem  obsoniua.    (FU- 
Uppi,  II,  182;  Sutor,  CS9;  Segbold.  5S7.; 

9  Bei  Käs'   und  Brot   leiden  die  Zahne   NoÜi. 
(ScUes.) 
Sflhenwort  im  tauaehberger  Kraia«,  das  bMi  anf  swst 

goaae,  an  der  Stzasa«  zwiachan  Hiraehbaiig  «ad 
hmiedebaig  (etwa  sahn  Minatan  roa  N«a-8ebwan- 
baeh),  in  dar  Bichtang  der  letztem  Stadt  liegen Js 
Oranitblöcke  betieht,  welche  Quer  Fona  wegaa  dea 
Namen  „Klaa  nad  Brot"  ftthren. 

10  Besser  den  K&se  schaben  als  ecbmden. 

Dan.:  Bedre  qremmar  at  skrabe  oaten  end  at  ■kralda  sa. 
(Pro9.  dan.,  il.) 

11  Bey  käsB  vnd  brot  atirbt  man  nicht  hangen. 

—  Henitck.  524,  44;  Etüänmg  %. 

Aasqimch  derer,  dia  mit  dem,  was  das  Haai 
zur  Erhaltung  ihres  Iieibes  safriedei 
KAse  und  Brot  als  die  natftrlichste  Speiaa,  _ 
haapt,  ein  einfkehes  Mahl  bezeichnet.  (Tgl.  Grimm. 
Y,  249.;  „Ftkr  Hongennoth  KIs  nndBrot.«*  (tnUumd, 
VoUaHeder,  399.) 

12  Blind  K&ae  vnd  sehend  brot  ist  guL  —  Hflswi. 

419.49;  P«tri,  //,4a. 

13  Da  liegt  der  Käse,  was  gilt  die  Butter?  —  Sim- 

rock,  llMl*. 

14  Dass  man  den  alten  Käse  achtet  viigeflaiid,  hat 

bei  gesunden  keinen  Grand.  —  Pi^ri,  n,  68^ 

15  Dat    is    stinkrigen   Kese  an    smgrige    Botter, 

segt  Kreipke.  —  ihefer,  645. 

16  De'  Käs  is  z'  Morgest  Stachel  (Stahl),  z'  B£it- 

toag  Eishi,  z'  Nachts  Blei.   (innOmuk.)  —  Fnm- 

mann,  17,33,3. 

17  Den  besten  Käse  benagen  (fressen)  die  Mäuse 

zuerst. 

DOM. :  Beata  Ott  bliver  snarest  muns  »det    (Pron.  daa. ,  67.i 

18  Den  Käse    muss    eine    karge    (geizige)    Hand 

schneiden. 
HoU.:  Om  te  snijden  in  de  kaas  dient  eea  wifaa  ea  eaa 
dwaae.    (UurrebowM,  /,  3721*.; 

19  Der  Käs  ist  ein  brotfresser.  —   Simplie. 

Hl,  140. 
Um  zu  sagen:  Er  reizt  zum  Essen. 

20  Der  Käse  darf  nicht  zu  früh  kommen, 

man  ihn  gern  sehen  soll. 

Bezieht  sich  darauf,  dass  er  die  Mahlzeit 
dass  also  die  Oftste ,  wenn  er  erscheint ,  an  den 
des  Mahls  gemahnt  werden.  In  diesem  Sinne  aagtadir 
BOmer  ron  ihm,  er  sei  (wegen  seiner  Sohwerrerdaifidh 
keit)  nicht  blos  ein  ungesundes,  soodem  aach  eiasa- 
angenehmes  Gericht. 

Frs. :  Le  formalge  est  trop  pres  du  pain  et  gracaa  twg  pm 
de  la  benediction  de  la  table.  (BoviU,  I,  3S4.;  —  Ls 
formaige  nest  point  moins  desplaiaaat  qua  dosMasi- 
geable  a  Üble.    (BoviU,  I,  222.; 

Lat. :  Caseus  allatus  oonniuis  est  male  grata« ,  aam  sas 
natura  non  signat  ferula  plura.  (Loci  comm..  ti.)  — 
Caseus  non  minus  iniocundnm  quam  inssdabre  fer- 
cnlum  mensae.  —  Nimium  vicinns  pani  casens  et  b«M- 
dictioni  gratiae.    (Botill,  /,  222  u.  224.; 

21  Der  Käse  ist  nicht  der  Maden  wegen  da. 

Vielleicht  sind  die  Maden  der  Meinung ,  sie  aalaa  caa 
Glänze  und  zur  Dauer  des  Ktses  wesentliche  Faetona; 
aber  der  Kftse  kann  sehr  wohl  ohne  diesen  Madeahof* 
Staat  bestehen. 

22  Der  Käse  kommt  zuletzt,  sagte  das  Butierweib 

zur  Käsehökerin,  als  sie  vorangehen  wollte. 

23  Der  Käse  verräth  die  Milch.  (Lappiand.)  —  /inas- 

herg  V!,  62;  AUmann  V,  114. 

24  Der  käss  erfrewet  nicht  yedermann,  denn  er 

der  malzeit  end  zeigt  an.  —  Loci  cemm. .  i4. 

25  Der  Kess  ist  gut  genant,  den  gibt  eine  karge 

Hand.  —  /vir»,  //.  97. 

26  Der  mag  bey  kess  vnd  brot  wol  leben,  wem 

Gott  gesundtheit  hat  gegeben. 
Lat.:  Caseus  et  panis  sunt  optima  feronla  «anla;  d  noa 
sunt  sani ,  tnnc  hunc  non  iungito  pani.   (Loci  comm. ,  i^ 

27  Die  beste  Käss  nagen  die  Meuss.  —  Gruter,  lU,  ii; 

U'hmann.    U.  Si,  149;    Eisdein,  363;    Simrodt,  S4U; 
Heinsberg  II,  62. 
tieiler  von  Kaisersbeng  gebranoht  es  von   der  Tarffth' 
.  rung  frommer  Weiber. 

28  Die  ganzen  und  besten  Käse  werden  gememig^ 

lieh  von  den  Mäusen  angebissen.  —  Soikr,  m. 

29  Ein  fauler  Käse  kann  nur  itinken. 


(Hii). 


wenn 


1157 


Käse 


Käse 


1158 


30  £men  Kas  statt  der  Fisch,   winl  dir  's  Maul 

nicht  gratip^.    (HnthThni.) 

31  Einen  lacht  der  Käs  an,  der  andere  fallt  davor 

in  Ohnmacht.  —  /-'nMi/im.,  Küü. 

32  Erchst  ott  Käs*  unii  dann  drinkt  Win,  dann  ward 

ju  schmecke  de  Win  önn  Wollin  wie  önn  Stet- 
tin. —  AVim;  frnat.  l*ronnzuiU>l. ,  IMl .  A7,  4«. 

33  Es  ist  zu  spät  Käse  gerufen ,  wenn  ilm  die  Katze 

gcfro.S8Cn  hat.  —   Lehmann.  II,  136,  t'A. 
JIoll.:  Tis  to   laot   ki»   sheavit,   als   die   kevc   ghctcn   is. 

(Tunn.,  U«,  3;  Uarrtborme .  /.  dVJ^J 
Lut.:  Cato  do  casco  tardo  dcpollitur  vsu.  (Fall'rslehfn ,  733.; 

34  Guter  Kükc  ist  besser  als  ein  magerer  Gänsc- 

flügel. 

I>Um.:  Bcdre  er  go<l  ost  end  en  gaaien  vingo.  (Prop. 
äüM.,  443.; 

35  Ich  wollte  eher  Käs'  und  Brot  ossen  als  Hun- 

gers sterben,  sagte  die  gnädige  Frau.  —  KU- 

sleit^pirgel .  C6  .  24. 

30  In  oinciii   limburger  Käse  hat  kein  Lindwurm 
Platz. 

Niemand  wird  ihn  aucli  da  saclion,  sowenig  als  grutso 
(Charaktere  in  einer  englicrzigen  Staats vorfaitsnng. 

37  In   käse   vnd    brot   steckt   vil   ehr.  —    llcmtch, 

524.47;  l\tn,  II,  405. 

38  Iss  Kehs  und  Brot,  so  werden  die  Wangen  roht. 

—  iuU-r.  2»52»;  lleyl ,  149. 

„  Bpy  uns  hcisst's  :  rascum  et  panis  sunt  optima  fer- 
cula  sanis.  las  Kclis  und  Brot,  su  werden  die  Wangen 
roht." 

39  Je  weniger  Kess  gessen,  je  besser.  —  l^tri,  II,  3;)6. 

40  Käs*  iss  zu   Lodi,    bessern    findest   du  nie.  — 

lUückirl,  34. 

41  Käs*  ist  am  Morgen  Gold,  zu  Mittag  Silber  und 

am   Abend    Blei.  —  Simmck,  5450 ;  Kone,  324«; 
Itrnm,  I,  1713. 

„Kess  essen  ist  nicht  wühl  zu  tragen,  er  macht  den 
Stein  und  Lenden  schraertüen.**  (Frotckm.,  AaiiU.;  — 
Jltiu  massigen  Uenuss  des  Kttses  empfehlen  auch  noch 
andere  Sprichwurter  uuil  nidit  nur  deutsche,  sondern 
auch  Aussprüche  anderer  Volker.  Dasselbe  sagen  die 
Italiener  vum  Kiso,  die  Kngl&nder  und  l'olen  von  der 
Butter,  die  TUraischcn  Belgier  vun  den  Bottichen.  Und 
in  Sanlinicu  sagt  man  Achuliches. 
DÖH.:  Oüst  er  om  morgcncn  som  guld ,  middagen  som  i^lv 
og  om  aftenen  sum  bljre.    (l'roe.  dan. ,  4441.; 

42  Käs'  ist  den  Gesunden  gesund. 

.. Ifass  mun  Kess  acht  ungesund,  hat  bei  gesunden 
keinen  grund.  weil  hol  der  Milch,  bei  Kess  und  quark 
die  hirtcn  bleiben  gesund  und  stark,  dürfen  weder 
Pilleu  no<:h  Bibernellen,  die  sonst  die  Bratenfresscr 
quelen."     (h'm^^hm..  KVIl''.; 

43  Käs'  ist  ein  Schalk,  er  verdaut  alles,  nur  nicht 

den  eigenen  Balg. 
KHgl.:  Cheeso  it  is  a  peevish  elf,  it  digests  all  things  but 

itself.    (H»hH  II,  3».J 
lt.:  S'aranxu  su  mansanu  est  oro,  sa  mesu  die  meighina, 

SU  nocto  est  velenii.    (Magnzin,  \i*KA,  blW) 
Lat.i  Caseus  est  nequam,  quia  digerit  omnia,   sequam. 

(/filLr,  inl;  Miisfaiim,  18fi3,  .S70.; 

44  Käs'    ist  ein  wunderlich  Gericht;    er   verdaut 

alles,  nur  sich  selber  nicht. 

45  Käs'  ist  gesund,  aber  nur  dem  Sparmund. 

Wenn    er   wegen    seiner   bchwcrTcrdaulichkeit   sehr 

miüiig  gcnossou  wird. 
/>;.;  Tout  fromage  est  sain  s'il  vicnt  de  chiche  main. 

(Magazin,  l»*«;»,  :üO;  Cahier,  7»!  ;  KnCingfr ,  .TSSJ 
//<///.:  Niemand  is  het  gued ,  vcel  kaas  to  eten.     (Jlarre- 

l.K,ne.,  I,  372»'.) 

46  Käs'  isl  gut  als  Sommerhut. 

n.  h.  diinn  auftragen,  nicht  wenn  man  ihn  pfund- 
wotse  geniPrist,  wi«  der  rümisrho  Kaiver  Antoninus  Pius, 
der  nach  einer  Mahlzeit  dessen  «  Pfund  veruhrte  und 
nach  drei  Ktunden  tndt  war.  Veter  der  Urosse  ass 
nichts  SCI  gern  als  limburger  Käse.  Er  wv  aber  ein 
SU  guter  Wirth,  dass  er  genau  masi,  wie  viel  noch 
ir<irbanilen  war,  ehe  er  abgetragen  wurde.    (S.  114.) 

47  Khs'  ist  gut,  wenn  karge  Hand  ihn  reichen  thut. 

—  Artrh'.  324». 

Wenig  und  siiArllch  genossen.  Die  Frmnaosen  ver- 
lanKcn  zwei  da/u.  um  Kate  an  schneiden,  einen  Narren 
und  einen  Weisen:  11  faut  nn  fol  et  ua  sage  pourtran- 
rlicr  un  frnmage.    (Lrrnux.  /.  liO.) 

/'ii'i. :  Man  skal  heller  rdo  uust  fra  cn  karrig  ood  rum 
haand.    (Hro9.  dau.,  iM*.} 

tri.:  11  est  hiun  enge,  qui  ne  mange  pniot  fraauge.  (Zeii- 
Ur.  I«UJ 

HotL.  Kaaa  moei  gMnedea  worden  net  ecne  gteriga  bud. 
(ilarrebumtt,  I,  179*.^ 

Lau:  Cmmh  Mi  bOBM,  qMB  dftt  »Tar»  b»m. 


48  Käs'  am  Butter. 

Ulcichei  um  Gleiches. 

40  Käs'  und  Brot  ist  den  (lesunden  eine  Arznei. 

50  Käs'  und  Brot  macht  so  gut  satt  wie  Braten. 
livAnu:  Muio  ae  hoditl  ten  a^r  k  tomu  chlebu.     (öeta- 

kocikif,  3A.; 

51  Käs'  und  Brot  macht  Wangen  rotii.   (S.  Sau.)  — 

Bremser,  31;  Uürking,  18;  Sunrock,  5444;  Köric ,  3249; 
Hrann ,  I,  1714. 

Kur  mit  grosser  Kinschrknkung  bu  verstohon.  Weil 
der  Bauer,  der  den  Pflug  und  den  Dreschflegul  fülirt, 
Kusn  und  Krot ,  Erbsen  und  Linsen ,  bpeek  unil  Kl<is«e 
gut  vertragt  und  dabei  gesund  aussieht  und  rotho  Backen 
hat,  so  folgt  daraus  nicht  unbedingt,  daes  ee  für  alle 
Personen  gesunde  Hpeiaen  sind.  Dio  Kodt ,  welche  der 
IJauerraagd  rotho  Backen  macht,  kann  dem  Frünicin 
mit  der  Naiinudel  oder  am  ätiokrahmou  die  Bleichsucht 
xuxielieu.  Der  Käse  gehört  gerade  xu  dun  auhwen'or« 
daulichsten  Nahningsmitteln.  (S.  43 — 1&  u.  m.  u.)  Wie 
der  Hanf,  den  der  Kutscher  dem  Pfordo  in  Pcitvchen- 
form  auf If  gt ,  demselben  keine  Krüfto  ^ibt .  sonderu  sie 
nur  anspornt,  so  roir.t  der  Käse  die  Vcrilauungsdrüs« 
nur  zu  grosserer  Thatigkcit.  (lieber  den  Käse  als  Nah- 
rungsmittel vgl.  .»/.■/»•«i7.o«,  I^hre  der  Xahrun'jsmittfl, 
Erlangen  18.50,  S.  IttS.; 
I^it.:  Caseus  et  panis  sunt  optima  forcola  sanis.  (Binder 
1.114:  II.  400;  l'hUippi .  I,  74;  SiyOvId,  r,n;  Zeiller,  IUI; 
Sutor,  145.; 

52  Käs'  und  Brot  sind  besser  als  der  bittre  TimI. 

—  Simrock,  5445;  Körte,  3215. 

53  Käs'  und  Melonen  nimmt  mau  nach  dem  Ge- 

wicht. 

54  Käs'  und  W'cin  macht  Stein. 

Die  Aerzte  geben  dem  Küse,  wenn  viel  junger  Rhein» 
wein,  wie  in  Holland,  dazu  getrunken  wird,  die  Ent- 
stehung des  in  diesem  l.<Ande  besondere  hftuOgen  Blasen- 
Steins  schuld. 

55  Käse ,  Birnen  und  Brot  sind  der  Filzigen  Mahl. 

Die  Franzosen  meinen ,  dass  Käse ,  Birn  und  Brot  ein 
Bauernessen  sei:  Frommage,  puire  et  pain,  rcpas  de 
vilain.    (OaAier,  780;  Kritiimger,  336»;  Ltrotix,  //,  82.; 

56  Käse,  Brot  und  Salz  daneben,  ist  guter  Freunde 

gastlich  Leben. 

57  Käse,  der  weint;   Brot,  das  sin^t;   Wein,  der 

springt  und  Suppe  mit  Augen,  sind  vier  Dinge, 
die  taugen. 

Uebcr  die  Eigenschaften  des  Kkses  sagt  der  Italiener: 
Cinque  g  vuol  aver  il  buon  formaggiu:  grando,  grosso, 
grasso,  greve,  gratis  dato.    (Magatin^  XXX/I,  h70.) 

58  Kümo  knapp,  die  Butter  ist  theuer. 

/Ivlt.:  Cnapeoet  kesc,  diebotter  ig  duur.    (Tuhh.,  1«'.,  18; 

Narrebomee,  /,  372  ■.; 
Lat.:   Caseus   est   carum   comedcndua    namquo    butirum. 

(FallerslebeH,  448.; 

59  Käse  nach  dem  Gewicht,  Brot  nach'm  Licht. 

Jonen  nach  der  Dichtigkeit,  dieses  nach  der  Leichtig- 
keit, Porosität,  die  gluichtam  das  Licht  durchlAist. 
Span.:  £1  queso  posado,  7  el  pan  liviano.    (ZeilUr.  lOl.J 

60  Käse  und  Brot  geht  (nährt,  isst  man)  auch  zur 

Noth. 

ttän.:  Ost  ug  br0d  i  nnd.    (Prot,  dam.,  U3.) 
lt.:  Fromaggio  e  pan  ö  medicina  al  san. 

(31  Käse  und  Fisch  macht  kalten  Tisch. 

Um  zu  sagen  die  Verbindung  dieser  liciden  Speisen 
sei  so  ungesund,  dass  man  sich  den  Tod  daran  esse. 
It.:  Chi  mangia  cacio  e  pesce,  la  vita  gli  reneresce.    (Ua- 
goiiti,  1W3,  hlO.) 

62  Käse  verdaut  alles,  nur  sich  selber  nicht  — 

A'öric .  S24a. 

63  Käse  verdirbt  den  Geschmack  nicht 

64  Käss   vnd  brot   ist  gesunden   leuteu   ein   gut 
•       essen.  —  Henück.  m,  4I;  Pctri,  11,  419. 

65  Käss   vnd  Zippcln  thu  niclit   verachten,   man 

braucht  sie  nicht  cu  wenig  trachten. 
Lot,.'  Caaena  et  ccpao,  ucnlunt  ad  prandla  aaepe.    (l.ori 
comi».,  15.; 

66  K&BS  211  essen  halt  rechte  moss,  wiltu  dir  sein 

vor  vnglück  gross. 
Lot.:  Caaeaa  est  neqnam,  quia  digerit  omnia,  sequam. 
(Loci  eomin.,  24.) 

67  Kccss  vnd  brod  ist  die  beste  Artxncy  zum  Hun- 

ger. —   l.ehmnnn,  II .  311 ,  8. 

68  KccHS,  dir  n'liwcr  viid  k-icht'b  Itrod  scyud  zu 

loben.  —  JLrhmiiim,  y/,311.  V. 

73  • 


1159 


Käse 


Kise 


1160 


69  Keess  her,  wir  seind  des  fleysches  sat.  —  Top- 

j'ius,  U^;  L'.hmiinn,  11,  311,  7;  Köru .  1374,-  Stm- 
rck,  5447. 

Nach  d«n  FIeiacbtr«rif.Lt«D  tct-mmt  d*!T  Kate  and  macht 
den  Bncblnas  de«  Mahlet. 
L'it.:    FicuB   po«   pitcea.     ^Ermui. ,  H7 ;    Tappiut,   34*: 
AiN'ier  //,  114^.1.^ 

70  Keise  un  Braut  maket  manchen  Schelmen  graut 

:\Valtieck.j 

Kau  and  Brot  macht  manchen  Schelmen  gruti.  So 
sacrt  die  Hausmutter  s.  B.  sa  ihren  Kindern,  wenn  tie 
ihnen  dergleichen  reicht  und  sie  auch  noch  Butter, 
Fleisch  oder  Wont  verlangen. 

71  Kese  un  Brod  sleit  Allmann  dot  —  Kühwaid.  23. 

72  Kes  oder  Tarelt,  't  äs  ales  int.  —  .scAm/«-,  1127. 

73  Kess  essen  eo   schwer  als  ein  Goldgulden   ist 

genug.  —  I'etn .  II,  419. 

74  Kess   her,   wir  seind  des  brots  sat.  —  Franck. 

//,  3J*».  A.yriBjj,  ///,  115. 

„Brauchs,   wann  da  will  tagen,  icde  seit  hab  jhr  ; 
recht."  ! 

75  Kös'  onn  Brot,  dat  schmeckt  got,  onn  e  Buddel : 

Ber  datau,  dat  schmeckt  göL  —  .Vcar  l»nutt.  : 

Protittziam. .  1351 .  XI.  4a.  ! 

76  Man  schabt  den  Käse ,  weil  man  ihn  nicht  rupfen  | 

kann.  —  FA*elein,  J«3;  Simrock,  5453;  Braun.  I,  1717.  j 

I/äm.:  I>et  qvemmer  bedre  at  skrabe  oiten  end  «krvlde  ' 

den.    (BoAn  I.  3«3.;  j 

77  Nicht  so  viel  Käss  als  Brods.  —  Lehmann ,  /l,  432 ,  50.  ' 

J/oU.:  Daar  ii  niet  xooTeei  kaaa  als  brood.     (Harrtbomie, 

78  Ollen  Käse  un  schimmlig  Bräud,  dat  is  gut  in 

Hungersnäuth.     fSauerland.) 

79  Schmieriger  Käse  und  stinkende  Butter  gehören 

zusammen. 

80  Schweizer  Käs'  ist  gut,  aber  schweizer  Freiheit 

besser. 

81  Schwerer  Käs^  und  leichtes  Brot  sind  zu  loben. 

82  Si>ar'  den  Kes;  de  Botter  is  dücr.    CHolin.)  — 

Uo<:hdtvlitch  bei  Simrock,  hUB ;  Körte,  324«. 

83  Was  soll  ein  fauler  Kess,  der  nicht  stinckt.  — 

Lehmann,  543,  107. 

84  Weinender  Käse,   äugiges  Brot  und  springen- 

der Wein  sollen  vortrefflich  sein. 

Span.:  Qaeao  de  orejM,  leche  de  cabrai,  manteca  de  racai. 
(Bohn  I,  245,; 

85  Weisser  Käse '  von  der  Ilord  ^  geht  sacht  und 

stete  fort;  aber  der  Speck'  ist  im  Fluge  weg. 

(Leiptiq.) 

')  Bezeichnet  im  Haude  der  Knechte  und  Magdo  ttber- 
hftupt   geringe,    unbeliebte,    auch   wol    nngeniessbare 
Speise.    =)  Kftiehord ,  K&sekorb.    *)  Hier  in  dem  Sinne : 
bessere  Uerichte. 
Engl.:  Toasted  cheese  hath  no  master.    (B,kn  II,  60.; 

86  Wem  Käs^  und  Brot  nicht  schmeckt,  der  ist 

nicht  hungrig.  —  liuckiwj,  20. 

Lai.  :Jejnnna  stomochns  raro  vulgaria  spernit.  (Sutvr,  152.; 

87  Wenn    der    Käse    kommt,    huren    die    Tracta- 

mont«  auf. 
Engl.:  After  cheeso  comes  nothiog.    (Bohn  IJ ,  27.; 
La/..- CaseuHetoaepeTeniuntadprandiasaepe.  (Sutor,  145.; 

88  Wenn  ich  Käse  hätte,  wollt*  ich  mich  nach  Zu- 

biss  nicht  umsehen. 

89  Wenn  mau  weiche  käse  druckt  vnd   die  from- 

men ausdrcugt  vnd  bubcn  einschiebt,  da  gehet 
das  regiment  vnter.  —  Hrnuch,  855,  47;  Petri, 
II.  r,69. 

90  Wer  den  Käse  schält,  verliert  die  Schale.    . 

frz.:    NaI  ne  p61e  son  frommage  qu'il  n'y   ait  perte  ou 
dommage.    (Leroux,  II,  270.; 

91  Wer  den  Käse  zu  dick  schneidet,  dem  klopft 

man  auf  die  Finger. 

92  Wer  erst  Käse  hat,  ündot  auch  wol  Brot  dazu. 

—  ScMechta ,  176. 

93  Wer  Käse  isst,  findet  keine  Knochen. 

Wer  dem  Glück  im  Schose  sitzt,  hat  keine  Ursache 
zu  klagen. 

94  Wer  von  Käse   oder  Aal  gegessen,  soll  drauf 

das  Trinken  nicht  vergessen. 
Lat.:  Casoiu,  angnilla,  mortis  cibas  illeuelilla,  nlbibM 
et  rebibas  et  reblbendo  bibas.    (Loci  comm.,  24.; 


95  Wer  wil  sein  Kev  tum  frisch  nnd  gut,  bah  sie 

vor  Mensen  wol  in  hnL  —  li»i ,  D.  isi. 

Die  Faglin^w  gehs»  »od  ia  B«Biic  aof  Mm  Bciei- 
tnng  des  TliM  folgand«  AmvoraBv:  Iff  jo«  «onU 
haTe  a  good  cbecs«  aad  harc^n  old,  70«  B«st  (■n'a 
sem  tincs  before  te  is  eold.    (Boäm.  II,  Hi.) 

96  Wier  verachämelt  Kis  ässt,  fünjt  Kraer.    rSw- 

fr«iiMir9.-«äcki.^    —  SefeKfbr,  393. 

97  Zuletzt  gibt  man  den  Käas.  —  ijekmkmKm,  su.  s. 

98  Zum  Kess  ein  tronck  hier  oder  wein.  —  Anüri. 

374.  S8:  Afri.l/.SS». 

*99  A  word  wi   a  Kise  am  Gesichte.      SLkln.j  ~~ 

Frvmmama,  111,  413.  4€4. 
•100  An  Käs!  (oder:  An  blow*n  Käs!)  >-  Sdtipf.w. 

Schnöde  Abfartigmng. 
*101  Auss  Kiasen  wollen  Kälber  brüten,  »s.  lg«ukairt.. 


1«. 


111 


112 


».  s. 

*102  Das  ist  sdion  alter  Käse. 

Hoa.:  Dat  M  al  onde  kaas.    CHarrebomee,  I,  371*'.; 

•  103  Das  ist  ungesalzener  Käse.  —  /Uimä^erg  /»*. 

Ein  nnerfahmier.  einfaltiger,  geistloser  MaBsch. 

*104  Dat  is  mer  as  kes  up*n  fredag.  —  Lmbb€u. 
*105  Den  häsenen  Käse  holen.     Sehrriz,^ 

Wenn  ron  «nmütglichen  Diogen  die  Bede  tet.  Ge- 
schieht das.  sagt  man,  so  will  ich  dir  einen  hteenes 
( Hasen -jKas«  geben.  Scheisvcise  rersprach  Z«1agli 
anf  dementen  Beligionsgesptaeh  zu  Zazid  daa  bi- 
schöflichen Vicar  nls  Preis  des  Siegs  «iaeii  haaeaea 
KAse,  wenn  er  die  Falschheit  der  Torgelegtea  SStze 
darthne ,  welchen  Preis  er  sber  nicht  erringva  wollta. 
Daher  heseiehnete  man  seit  der  Zeit  ein«  Pmhlersi,  bei 
der  nichts  faeranskam,  mit  der  obigen  Bedensart.  „Ja. 
wsn  alle  rechten  das  gedeacken,  an  liesain  ksss  «11 
ich  dir  scheaoken.'*  (Murner,  Vom  luik.  Smrren,  is 
KloiUr,  X.  94  o.  165.; 

•106  Den  Käse  ohne  Brot  essen. 

•107  Den  letzten  Kess  geb'n.    fRemdthwrg.,. 

•108  Der  K&ss  ist  dir  nicht  vorgesetzt.  —  Seka^ 
pitu,  Tracl. 

•109  Dre  Kes  hoch-    (HoUt.)  —  Schütte,  ll.Ui. 

„Bin  Jung,  dH  Kfa  hoch."  Noch  klein.  Sehr  ■llircmiia 
auch  in  Schlesien  ftblich.  Von  einen ,  der  eehr  klein  ist, 
sagt  man:  Er  ist  nicht  drei  KSs«  hoch.  Der  Volka- 
wiu  hat  hier  den  KAse  als  Maas  genommen.  Im  Brfm. 
Wb.  (n,  762)  wird  die  Höhe  gar  nur  durch  swnESss 
bestimmt:  En  junge,  twe  Kese  hoch. 

•110  Do  wer  de  Kes  klar.    (lUUt.,  —  Schützt,  ü.t»^ 

Damit  war  die  Sache  abgemacht. 

Dos  is  fauler  Kas  un   schtinkrige  Batt«r.  — 

Uhrenyel.ll,  160. 
Er  hat  davon  keinen  Käse  gegessen. 

Weiss  Ton  der  Angelegenheit  nichts ,  ist  in  die  Sacht 
nicht  eingeweiht. 
HoU.:  Hij  heeft  er  geene  kaas  Tan  gegeten.    (HarreUtm, 
I,  372*.; 

•113  Er  hat  den  Käse  zu  dick  geschnitten. 

Hat  Terschwendet,  ist  mit  seinem  Vermögen  fertig. 
Uoü.:  HÜ  heeft  de  boter  en  kaas  te  dik  geaneden.   (Brnfn- 

bomie,  I,  572*.; 

M14  Er  hat  limburger  Käse  genascht. 

Prügel  bekommen.  Peter  der  Grosse  aas  anm  Nach- 
tisch tSglich  Butter  und  Kftse.  Sein  Koch  Veiten  setste 
ihm  meist  einen  köstlichen  KAse  Tor.  Am  Schlas«  der 
Mahlzeit  nahm  der  Kaiser  sein  mathematisches  Beetedc 
heraus ,  mass  den  Best  des  Limburger  nnd  noüxte  sieh 
die  Grösse  genau  in  die  Sohreibtafel,  rief  dann  den 
Koch  und  gab  ihm  denselben  mit  den  Worten  nun  Asf- 
heben:  .„Dieser  Käse  ist  der  beste,  den  ich  in  meinem 
Leben  gegessen  habe ;  schliess'  ihn  ein  und  gib  keinem 
daTon ;  ich  will  ihn  ftkr  mich  behalten.**  Am  folgenden 
Tage  ward  er  wieder  Torgesetzt,  der  Kaiser  mass.  Es 
fehlte  die  Hälfte.  Der  Koch  ward  eerufen.  „Wer  hat  da- 
von gegessen?'*  »  »,Niemand",  erwiderte  der  Koch.  Peter 
fährte  den  Beweis  aus  der  Schreibtafel,  nahm  den  Koch 
beim  Kragen  und  gab  ihm  Stockschllge.  Seit  jener 
Zeit  sagt  mau  für:  „i*rttgel  bekommen '',  er  hat  llm- 
burger  Käse  genascht.  —  In  England  sagt  man  von 
jemand,  der  betranken  ist,  er  habe  etwas  huller  Käse 
gegessen,  weil  Hall  berühmt  ist  wegen  seines  starken 
Biers :  You  hsTe  eaten  some  Hall  cheese.    (Bokm  Ji^  224.) 

Er  hat  mir  all  meinen  Käs  abgeratben.  — 
Geiler,  rosUlla,  II,  71:  Eisekw,  363.  Wurzhach  U,  215. 
Er  merkt,  wo  ich  hinaus  wilL  Er  hat  mich  geistig 
geschlagen,  UberflQgelt,  besiegt.  In  einem  etwas  an- 
dern Sinne  kommt  die  Redensart  noch  im  Ruch  drr 
Liebe  (lU»^)  vor,  wo  es  heisst:  „Es  dankte  mich  sei», 
dasa  ich  im  die  käs  abrathen  soll,  denn  ich  wusste,  wo 
es  ihm  läge";  etwa  in  dem  Sinne:  Einem  an  den  Puls, 
auf  die  Nähte  fühlen.  ^Vgl.  OHmm,  V,  HB.)  —  Kaeh 
andern  beruht  dies  Sprichwort  auf  einer  AneUeta, 
nach  der  ein  Wanderer  dem  andern  gesagt  habe:  ,Jb- 
räthst  du,  wie  viel  Käichen  in  »einem  Sohnappsack 


115 


1161 


Käsefladen^-Käsehökor 


Käsejäger — Käsespitze 


1162 


sind,  10  gehören  tie  dir  alle  Bieben",  worauf  dieeer  lo- 
fort  die  richtige  Zahl  genannt  und  die  Käee  erhalten 
hat. 
Mhd.:  Ohom  ich  eageu  ach  uiot  mc,  ir  riotent  eym  «in  koie 
alle  abe.    ( DiocU-tian»  Letten.) 

•116  Kr  hat  seiuen  Käso  abgosctict. 

•117  Kr  ln»It  (iast)  den  Käse  aus  der  Falle. 

Thut  etwas,  odor  orlauht  mcIi  (renüFiir,  worauf  die 
Strafe,  wie  bei  der  Mau«,  die  vom  Kasc  in  der  Falle 
nascht,  unmittelbar  folgen  muia. 

FfjL:  To  eat  the  chocHc  iu  the  trar-    (Bohn  11.  153.; 

//..•  Mangiar  il  cacio  iiolla  trappuia.    (»ohn  11,  1*3.; 

•118  Kr  ist  eeincn  Käse  los  geworden. 

Hat  seine  Waaro  Tcrkauft. 

•119  Kr  isbt  eher  Kä«'  und  Brot,  che  er  Hungers 

stirbt,  wie  jene  Kdelfrau. 
•120  Kr  kann  keinen  Käse  sehen,  ohne  dass  ihm  der 

Mund  wÜHScrt. 

tlngl.:    You  vau't  seu  grccn  choesi',  but  your  tccth  mudt 
water.    (Hohn  11.  182.; 

•121  Kr  niuinit  mit  Käs'  und  Hrot  fürlieb. 
Mit  einfacher  Bewirthung. 
Lat.r  (-aseum  habet,  uon  ogi't  ohsonin.    (f%ei/huUi ,  C^ii.) 

•122  Kr  wird  seinen  Käso  kriegen. 

IhtU. :  Hij  sal  sijno  kaas  wel  krijgen.    ( Hiirre'uiinr ,  1,  37l!«.; 

•123  Kr  wird  sich   sein  Käs'  und  Brot  nicht   neh- 
men  lassen. 

Von  dem  Aufstände  dor  Nordhollandcr,  welche  da» 
mals  Kcnucmers  und  Westfri«'!<cu  hii-ssten  und  unter 
der  Besoichnnng  „Küs-  und  ISrotvulk"  Maximilian 
Widerhtaud  bi>ten.  (^i'jirtHyfr  eun  Kijk.j 
ttiAL:  HiJ  xal  xich  xijue  kaae  on  zijn  broud  nict  laten  ont- 
halcn.    (ilanriHiHtir,  f,  iVj'*.} 

•124  Ks  ist  ein  feiner  Käse,  wenn   nur  nicht  hun- 

<lert  Maden  darin  wären. 
•1*6  Ks  ist  kein  alter  Kitse  mit  ihm. 
•126  Ks  sind  hol/ernc  Käse.  —  r<'ml/<iM,  3u.i. 

Von  hölzernen  KAhcu  vor  Vflrk:iuf»ladi'u  entlehnt ,  ura 
jeden  falschen  Schein  ,  jede  Verstellung  xu   bexeicbnen. 

•127  II»'  makt  Krs.     [Uwum.)  —  s, huizi.  11 .  4ib. 
Kr  sprioht  drolliges  oder  dummes  Zeug. 

•128  Ich    lasse    mir    den    Käse    nicht    vom    Brote 
nehmen. 

Uvit.:  Ik  moet  aicn.  dat  men  mij  do  kaas  niet   van   het 
bruod  afholl.    (IlarrtboiMe,  /.  .^7«*.; 

•120  Kas,  kas,  de  Kese  is  j^ofretcn. 

J).  i.  zieht  mit  Sfiott  und  tjchande  ah,  ihr  kommt  zu 
Kpat.     (liriiniHt    *',  27'.».^ 

•130  Kes  un  Brod  schmeten.  --  siunnhurg ,  ii\ 

Das  Spiel  der  Kinder,  das  sonst  auch  Froschchen 
<».  d.)  machen  und  Butterschnitten  (s.  d.)  schmieren 
heisst. 

•131  Muss   man   Käse  und  Brot  auch  anbeten?  — 
Mt-iMivr ,  1»!<. 

iSagte  mau  früher,  wenn  man  sich  das  Tischgebet  er- 
sparen wollte,  wo  es  sich  blos  um  Butterbrot  und  Kaie 
handelte. 

•132  Nicht  80  viel  Kcss  als  brodts.  —  r.tuttr.  Ili,  ra. 
•133  Jsu  is  do  Käse  geaten.     (Wnif.y 

Die  Sache  ist  abgemacht. 

•134  Sich  einen  Kas  geben.     CTm^j  —    Sthupf.sM. 

Ktolz,  hochniUthig  sein,  sich  einen  Anstrich  zu  geben 
wissen. 

•  135  Sie  sind  Käse  und  Brot.      ItaU 

Ein  Herz  und  eine  Seide.  Es  gibt  wenig  Volker,  die 
so  gern  KAse  essen,  als  die  Italiener. 

•130  So  viel  Kä«'  als  Brot. 

//••iL:  .luist  70üveul  kaas  als  brood.    (HuirebtMtuc,  I,  .171»^.; 

*  137  Weiche  Käse  drücken. 

..Denn  wenn  diss  im  KchwaiiR  firhet,  das  man  weirho 
Käse  drUckt.'t  vnd  dii'  frunimen  aus  dem  Regiment  rnd 
KirclM-ii  zwinget  vnd  dringet,  da  gehet  es  allet  zubuden.*' 
(Miithf%ii.  «JOl'.J 

•138  Zum  Käse  k<iiiimen. 

Zu  Kpat;  weil  der  Ku«o  erst  am  Schluss  der  Mahlzeit 
gegeben  wird. 
Kasefladen. 

Wfdlt  ihr  Käsetladen,  so  frcsbt  auch  Käsemaden. 

—    /  iJit-/uirr .  fi'i-Ai  h. 
Xaaefladen«elüat. 

'Ich  will  ihm  das  Käsefladengelüst  legen. 
BLäseftresner. 

•Kin  »her  Käsefresscr. 

„  Ich  lieis  den  alten  Kesfn  •6<-ru  ihr  weis  <iu  essen)." 
(Ftt'-.Kiiri,  tr^ark.)    „Die  Teutsrhen  werden  tob  Jen  Un- 
garn t>rhf>itla  oder  Kesfresier  gensnnl.*'    ^^rrafra.  C!4ro- 
niA  .  I»i  ■•. .» 
Kilseboker. 

'Lat  wescD,  sud'  Trin,  du  slep  brn  Keihöker 
vur'n  l'uud  Botter.    (lUUi,) 


•Ks  ist  ein  Kesjägcr. 

l'nter  unsteten,  zweideutigen  Leuten,  wie  Seumer, 
Karentschuler  (wie  sie  aus  verdorbenen  Studenten  wer- 
den)', Wnrstsammler,  Sacktriger,  werden  im  15.  und  lA. 
Jahrhundert  auch  KasqJager  genannt.  Von  einem  bet- 
telnden Münch  sagt  //.  Sucht  (II,  4,  4>M:  „Ach  du 
beschorner  Käsjeger,  wie  thust  sei  scliendiich  auf  mich 
liegen."  Von  einem  -('ardinal  heibst  es  bei  Hütten  (tir- 
iiprürhbi>:htein,  i:.2l,  6l'»):  „Kr  henkt  den  Kopf,  ifit 
otwann  ein  miinch  und  kesjeuer  gewesen."  Bcttelinimche 
schalt  mau  überhaupt  so,  da  sie  wo!  besonders  nach 
Käse  zu  dem  Brote,  das  sie  überall  erhielten,  fragten. 
(\'t(\.  Ori.nm,    V,  ^yj.) 

Kasekammer. 

•Aus  der   Käsukamincr  kommen  (oder:    in  die 
Käsekammer  gehen). 

Spricliwi>rtIiob  nur  iu  prditischein  Spott  v<in  Holland, 
diiB  man  mit  KäKo  und  Stockrt^ch  neckt.  (V^l.  tirhiim. 
y,  '.'.VJ.>  „In  der  Kaskammer  ist  iiot-h  IMat/.  auf  der 
Studen  ( d.  h.  Staaten  der  Niederlande »  Seitun."  i  SnHau, 
ir,A'j,  I,  4'.>'J.J 
KMokeulchen. 

•Kin  armes  Käst:keulchen  sinn.     ,'N<i(7i.«iij 
Käsekorb. 
•  1   Der  fris.st  Käseki'trbc.  —  Cnmm .  V,  '.'.'..i. 

Kin  spottisches  Sprichwort  von  einem  F.iseufrcaser. 
„Der  hat  eiu  freien  Ueldemniith  und  fri^Hei  kesi'korb." 

•2  l>urüh  einen  kesskorb  lachen.  —  ilmmr.  Vom  luth. 

Xarreit. 

„Damit  wOln  wir  sie  schellig  machcu,  vnd  wir  durch 
einen  kesskurh  lachen."    (Kloxtir,  A,  <v'>.) 
Xäaekrämer. 

•Cich  damit  zum  Käsekrämer. 

Aucli  ein  Spottname  der  Holländer  und  Schweirer. 
In  einer  Satin*  von  Itil'l  erzahlt  der  Pfulzgraf  Fried- 
rich V.  von  seiner  Flucht:  „Damit  ich  nicht  dürft 
weiter  laufen,  wollt  ich  in  Holland  Kas  verkaufen; 
nach  meiner  (tmahel  Niederkunft  kam  ich  in  die  Küs- 
kramer/uuft."  (SchriHft,  FUfffen,ie  Blätter,  'iW.)  „Und 
ist  dennester  manicher  zuriehirscher  Keskremer  be- 
rühmt in  Tentscliland."  (Sehw<ih(,  Tititfnjn$tt,,  Kuf- 
stein 174:i,  H.  ».; 
UvtL:  Die  ZOO  sprekcn,  zijn  maar  kaaskoupers  en  pepor- 
zakken.  (Uarrebumte ,  1,  'iil".) 
KAaekrapfen. 

•Kiuem  die  Käsekrapfen  eintreiben. 

„Sie  werden  euch  rocht  die  feig  zeigen  und  die  kas- 
krapfeu  iu  kuhfladcn  eintreiben."    (Hirhart ,  Uctcfi.) 
Käsemade. 

Käscmoadcn  geh  ne  tief,  8ag(.c  der  Bauer  zu 
seiner  Frau. 

Kin  Bauer,  der  den  Kirchenbosuch  niclit  übertrieb, 
kam  auch  wieder  einmal  nach  lauger  Zeit  iu  die  Kirche, 
als  der  Tfarrer  mit  den  WurU>n  begann:  „Das  firan- 
gcliuni  am  heutigen  Sonntage  tjuasimodogeniti  u.  s.  w." 
Kr  war  über  die  Bedeutung  dieses  Wortes  lange  zwei- 
felhaft, glaubte  sie  aber  endlich  gefunden  zu  haben. 
Als  or  naoh  Hause  kam,  nahm  seine  Frau  oben  Käse  aus 
einem  Tupfe.  Alles  war  voll  Maden.  „Wie  winPs  erst 
unten  aussehen,  wenn's  oben  schon  so  schlimm  ist", 
rief  sie  aus.  „  Unten  wird*s  nicht  so  arg  sein  ",  sagte  der 
Bauer  i  „der  Pfarrer  sagte  heute :  Kasemoado  geh  ne  tief." 
Kasematte. 

•Dat  ess  esu  e  geheuchlig  Kassenu- ttchc.  (K»ln,)  — 
Firmniith.  /,  47«.  2.iK. 
Das  ist  ein  behaglich  (gcmUthlich)  Htübchen. 
r. 


•l  Kr  mag  sein  Käsemesser  einstecken. 

•2  Sich  mit  seinem  Käscmcsser  breit  machen. 

Kasoroesser  ist  eigentlich  eiu  Messer  zum  Kaseschnei- 
den.    In  dieser    Redensart  wird  spottweise  der  Degen 
so  genannt,    (h'riinm,   V,  2M.^ 
Käsemutter. 

•Mit  keiner  alten  Käsemutter  sprechen  (dürfen). 

Alles  vermeiden,  um  Kifersiicht  xu  erregeu.  Kiise- 
mutter  heisst  eigentlich  die  Frau,  welche  in  Krönsern 
llauswirthschatton  dem  Mitchwesen  und  der  Kasebc- 
reitung  vorsteht.    (Urimm,   V.  Üii.) 

Käsesonnta«r. 

•Auf  den  Kässonntag. 

Diese  Bezeichnung  fuhrt,  namentlich  in  Tirul,  der 
"  ento  Sonntag  in  der  Fasten,  Invoeavit.  Wie  i'rof.  J. 
lt.  Schupf  in  Bozen  mittheilt,  fand  an  diesem  Sonntage 
in  verschiedenen  Ortschaften  ein  Fastcnmarkt  statt .  an 
dem  sieh  die  Leute  mit  FasU'nwaare ,  zu  denen  \\vt 
KAse  gehörte,  versorgten.  Spitter  wurde  <lifsi-r  Markt 
und  wird  im  Bezirksamt  Merau  uuch  jetzt  am  Sonn- 
abend vor  Invoeavit  abgehalten,  der  deshalb  auch  Ktts- 
■amatag  heisst.  Die  Bezeichnung  und  KrkUrung  stutzt 
sieh  auf  eiB*  Anxahl  noch  vorbuidener  l'rkunden.  (  Vgl. 
Frommann,  fl,  U  u.  X3S.) 
Kissipttae. 

*I>a  bekommt  man  keine  Kävespit/e. 

Nicht  das  Geringste.  Werthluaeste.  Nach  dem  Volks- 
glauben  sitit  der  llauskobold  in  dar  Kkaespiue,  dem 


1163 


KäseUg — Kasseroi 


1164 


■pitz«a  En<le  eines  Umgen    Kisea,   da«  «lüatzi   iibng 
blcfbt  and  da«  man  daher  za  MceB  renneidet.    (GriiKM, 

KäMtiig. 

*  L'p'n  ftnncrn  gCKlen  Kcetag.    UanUmrg.j  —  Stkütze, 

U.  21 1. 
Ein  abderes  mal,  beate  wird  nichu  danuu. 
Kuewaaser. 

Nach  dem  Käswasser  kommt  selten  was  Bessers. 
rSch'ruh.^  —  Simrock  ,  5li2.  K»ru,  35  Jl.  liraun.  I,  1715; 
tittmm,  y,  2j7  ;  birUminr,  273. 
jMir  Käie  macht  den  Schloei  des  E^MDi. 
KAseweib. 

*Ks  iit  ein  altes  Käseweib. 

,.Mit    Klatschen  mnss  sie  sich   nicht  tragen,   noch 
alte   Käseweiber   fragen:    was    gibt    es    Keoes   in   der 
SuMlt."    (Picander,  111,  2\6.) 
Käaewoche. 
*1  £s  sind  die  Kaawoche.  —  liaunqartcn. 

So  heinsQu  in  OberOsterreich  die  ersten  Wochen  nach 
der  Hucbzcit. 

*2  Jetzt   is  noch  die   Kaswochen^   später  wollen 
wir  anders  reden.     fBaiern.j 

So  heilst  die  erste  Zeit  für  neue  Eheleute  oder  neoe 
Dienstboten ,  wo  noch  Nachsieht  und  gelindere  Be- 
handlang  gewöhnlich  ist.  HcMtneUer  rerarathet,  dass 
diene  Redensart  sich  auf  die  leiste  fett«  Woche  vor  der 
Fasu-,  Fastenzeit  bezieht.  Bei  den  Angelsachsen  war 
cjrswuca  diejenige  Woche,  in  welcher  der  Aschermitt- 
woch einfällt  und  folglich  die  Fastenzeit  anfängt.  Weil 
aber  diese  ersten  Tage  gleichsam  nur  eine  Vorberei- 
tung zur  Fasten  waren,  so  wnrde  diese  Woche  noch 
aU  eine  Zeit  der  Nachsicht  angesehen,  denn  die  stren- 
gere Beobachtung  derselben  fing  erst  nach  dem  Sonn- 
tag darauf  an.  (VgL  (irViinm,  r,  258.) 
KAAleln. 

*  Einem  das  Käslein  von  dem  Brote  stehlen. 
Kaajmr. 

*  1  Da  will  ich  Hans  Kaspar  heiasen. 

Wenn  das  nicht  so   ist.     Eine  bei  Borger  Torfcom- 
mende  BetheoerongsformeL  (YgL  Grittun,  F,258.^ 
♦2  Der  Kaspar    brunmit.     (Köln.)  —   Weyden,  Köln  ror 
fünfzig  Jahren. 

D.  h.  die  Domglocke  gibt  den  Btirgem  das  Zeichen 
zum  Aufbruch  aus  den  Bicrhiusem. 

*3  Der  schwarze  Kasper  soll  (wird)  ihn  holen. 

Der  Name:  „schwarzer  Kaspar"  für:  „Teufel"  findet 
sich  schon  im  16.  Jahrhundert.  fVgl.  den  Artikel:  Ißer 
tifitttche  T^u/et  im  16.  Jahrhundert  in  den  Grentbolen, 
IH&S,  Nr.  23;  auch  Grimm,  V,  258.)  „Dem  Lindlein 
ob  der  Ense  war  gar  nicht  wohl  dabei;  ihm  träumt 
rom  schwarten  Kaspar,  legt  nieder  sein  Gewehr."  (Opel, 
S.  77.^  „Da  will  er  trutzen  mit  dem  Casper,  der  ihn 
so  oft  casperlt."    (Abraham  a  Sancia  Clara.) 

♦4  Mer  hört  jetzt  nix  als  Kaspar  Lutz.  —  Tendlau,  loso. 

Nichts  als  Unglück.    Von  jemand ,  der  nur  Unange- 
nehmes zu  erzählen  weiss.    Kaspar  LuU  war  ein  Leier- 
mann, der  mit  seiner  Drehorgel  die  frankfurter  Messe 
besucnte  und  allerhand  UnglUcksgeschichtcn  absang. 
Kaaperle. 

*An  Kasparl  mache.     {ObcrönurrcUh) 

Einen  Hanswurst  in  der  (lesellschaft  u.  s.  w.  Torstel- 
Icn ,  weil  Kasperle  auch  ein  Name  des  Hanswurstes  war 
oder  ist. 
Kasperlen. 

*  Einen  käsperlcn. 

Kchwttbisoh  für:  Hänseln  (s.  d.),  fUrs  Xichele  halten, 
zum  Hans  machen.    (SchmiU,  .^t06.;    Wol  zum  Kasperle 
machen,  ihn  als  dummen  Teufel  behandeln. 
Kassb  «renkorb. 

*  Einem  den  Kassberenkorb  an  den  Hals  hängen. 

Ueber  die  Terscbiedonen  mundartlichen  Bezeichnun- 
gen des  KifBchbaums  (Prunus  cerasus)  vgl.  Schiller, 
111,  34  fg.,  wo  sich  eine  sehr  sorgfältige  Znsammen- 
stellung derselben  mit  Quellenangaben  findet.  In  Be- 
zug auf  die  obige  Redensart  heisst  es  in  der  Laienbibel 
von  Xic.  Grysc,  Bg.  Q3:  „Vnd  eflt  du  golick  ein  Jung- 
frauwon  Medelin  werst,  so  ein  Isern  äff  werpet  (s.  Ei- 
sen 80  und  Hufeisen  9  —  11  und  Tgl.  Dähnert,  192''; 
Wof$te,  8(i,  lU'.O  vnd  einem  den  Kasseberen  Korff  an 
den  IlaJs  hcugct ,  alse  de  selige  D.  Luther  Tan  solchen 
SuHtcren  hefft  plegen  tho  redende,  so  werstu  gelicko 
wol  by  Brode  vnd  Gude  bl/von."  ■ 

Kassenschlttssel. 

Kassenschlüssel    schlicssen    alle    Schlösser.    — 
Simroik,  5454;   Körte,  3290;  ßraun.  /,  1759;   HeinuhcTQ 

n,  104. 

Die  französischen  Neger  der  Antillen  sagen:  Ein  höl- 
zerner HchlUssel  öffnet  kein  eisernes  Schloss.    Die  Rus- 
sen; Ein  silbernes  Wort  sprengt  das  tichloss  leichter 
als  ein  eherner  Schlüssel.    (Reimberg  11,  1Ü4.; 
Kasserol. 

*lch  will  ihm  's  Kastrul  versilbern. 

In  der  Bedeutung:  Ich  will  ihm  die  Uoien  spannen, 
dfts  Quartier  versohlen. 


Wo  kommen  denn  alle  Kassnben  her,  et  sind 
so  viele  wie  Sand  am  Meer;  von  Stolp,  von 
Stolp,  von  Stolp.  —  SAmvAx,  imbtUckrift,  S.  3L 

Dieser  Spruch  wird  dem  Signal  der  HomistcA  aal 
den   preossisehen   Wachen  beim   Blasen    des   Zmphm- 
Streichs  onUigeicgt.  (S.  Bäcker,  Xachtra«,  and  Stolpe) 
Kmstaiile. 

1  Oft  hat  die  schönste  Kastanie  einen  Wurm.  ~~ 
ReiMberg  II,  U. 
*2  £r  moss  die  Kastanien  ans  dem  Feuer  holen. 
Er  braucht  die«  ja  aber  nicht  mit  den  eigenen  Fin- 
gern SU  thuB,  er  kann  sieh  dazu,  wie  Fnnsoaen  und 
Italiener  tagen,  der  Pfote  der  Katse  bedienen.    (Reint- 
berg  IV,  10*.; 
HoU.:  Hij  moet  alt^d  de  kastaigei  oit  het   Tnar  haluL 
(Harrebomee,  1,3S**.) 

*3  Er  weiss  die  Kastanien  ans  dem  Feaer  za  holen. 
Die  Bedensart  bemht  auf  einer  bekannten  Fabelt  ve 
die  Katze  vom  Allien  zu  diecem  Geschäft  nngeetellt  wild. 
„Behanddst  mich,  dast  ich  wie  jene  KaSs«,  dir  die 
Kastanien  ans  den  Oluten  kratae.*-  (GaetMt,  41,  7&.} 
Frz.:  Faire  comme  le  singe,  tirer  les  manona  dm  fn 
avec  U  patte  du  chaL    (Bahn  l,  17;  Lemdrof,  SSi.) 

*  4  Es  ist  besser  eine  Kastanie  als  Pdrsich  zu  sein. 
—   }yinckUr.  1',  59. 

Um  zu  sagen:  Der  Mensch  in  rauher,  harter  Schale, 
unter  der  sich  ein  guter  Kern  birgt,  Terdient  den  Vor- 
sng  vor  dem  mit  angenehmem  Aeussem ,  aber  schlim- 
nem,  gefährlichem  Oehalt;  das  Innere  der  KasCantc  Ist 
sOss,  der  Kern  der  Pfirsiche  dagegen  enthalt  Blaasäaie. 
SoU.:  Het  is  veel  beter,  eene  kastanje  dan  eene  penik  te 
Wesen.    (Harrebomie,  /,  184  *.; 

*b  Für  einen  die  Kastanien  (nicht)  aus  dem  Feoer 
holen.  —  Lohrengel ,  II,  293. 

Vom  Kastanienbanm  schüttelt  man  keine  Po- 
meranzen. —   HincWrr,  J,  87. 


*1  Seine  Kaste  verlieren. 

Um  Gunst,  Ansehen,  Wfirde  n.  s.  v 
Bezug  auf  die  indische  Kasteneintheilong,  nach  der  je- 
mand infolge  einer  ungehörigen  Handlang  in  eine  Bie- 
dere Kaste  Strafversetat  werden  kann.  „England  hat 
durch  seine  abschlägige  Antwort  in  den  Aogaa  der 
französischen  Regierung  seine  Kaste  verloren."  (Bres- 
lauer  Zeitung,  1863,  Nr.  583,  8.  3091.; 

•3  Sie  gehören  zu  Einer  Kaste. 
XasteU. 

*  Kastelle  in  die  Luft  bauen.   (S.  Luftachi6aseff.) 
„Wat  ik  gereedH,  dat  sint  Kastelen  in  der  LBcht" 
(Laurembenj ,  1,  437.) 
Kasten. 

1  Bei  einem  offenen  Kasten  kann  auch   wol  ein 

Frommer  zum  Schalk  werden. 

lt.:  All'  arca  aperU  il  giusto  ▼!  peoca.    (Gaat,  663.; 
Lot. :  Occasio  vitiorum  magistra. 

2  Bei  vollen  Kasten  loben  nur  NaiTcn  das  Fasten. 

3  Ein  offener  Kasten  verfahrt  einen  lieiügen.  — 

—  Reinsberg  III,  70. 
lt.:  Ad  arca  aperU,  il  giusto  pecca.    (Cahier,  9804.; 
Span.:  £n  arca  abierta  el  justo  peoa.    (BoAn  I,  391.; 

4  Ein  voller  Kasten  ist  gut,  ein  zufriedenes  Hecz 

besser.  —  Müller,  74,  2. 

5  In   Kasten    lässt   sich   keiner    gern    sehen.  — 

Pistor..  vi; 6b;  Simrock.  5455. 

6  Jeder  langt  in  einen  offenen  Kasten  hinein. 

7  Leere  Kasten,  kurze  Leichenpredigt. 

8  Ous  dem  Kasten  äu  dct  Fätpcs,  ous  dem  Fät- 

pes    af    de    Mast.     (Siebenbürg.-sdckg.)    —    Scfcs- 
tler,  398. 

9  Voller  Kasten  gibt  nicht  gern. 

Holl.:  Eene  volle  kas,  een  regte  rrek.  (Harrehomre^  I,  WS**.; 

10  Wenn  der  Kasten  leer,  sieht  man  keine  Freunde 

mehr. 

11  Wenn  jeder  Kasten  seinen  Schlüssel  hat,  kann 

man  sie  alle  öffnen. 

12  Wenn  man  zu  viel  in  den  Kasten  zwängt  (stopft), 

so  sprengt  man  den  Boden  (Deckel), 

/(.:  11  Boverchio  rompo  il  coperchio.    (Cahier,  911.; 

13  Wer  am   ersten  zum  Kasten   kompt,   hebt  die 

Körbe  (s.d.)   —  Jiaiftwy.aoe». 
*  14  An  den  gemeinen  Kasten  gcrathen. — Jfoihcsf.  111* 

An  den  Bettelstab,  der  Armenpflege  anheim&Usn. 

*lö  Es  ist  ein  Kasten  Noah. 

Von  grossen,  unförmlichen,  Teralteten  Geblsdni,  Ge* 
r&tben,  Sohränken  o.  s.  w. 


1165 


Kastid — Kater 


Eatcrjagd — Katharinc 


11G6 


*  IG  Es  i»t  noch  aus  dem  Kanten  Noah'». 

Von  8sch«n,  dio,  obscbou  au«  dur  Modo  gekommen, 
noch  K«traffen  wenten. 

•17  Sein  Kast(>n  ist  ffospitrkt. 

mWai  soll  die«!  leyii,  das  dich  Morniic  drUcket,  dein 
Kalten  iat  K^BpOckct,  du  haut  vollauf,  wai  man  nur 
wUndcbcn  kann."    (kfller.  Itij''.; 

Kastid. 

1  Gruno   Kasstid,  sore  Pasken.     (n%ifni%.)  —  /Imi-- 

rni,  9\tO:  Sturi'iibury ,  10«-':  Huiukiilrtul.r ,  I. 

')  Hichtigor  Kanttld^-.ChriHUi'it,  Woilinanliten,  alt- 
friAsiach:  keratctld  mn  kerttena,  mittrllKivinIfüitnch: 
kamt  =-:  Christ.     Kaiijuu,  KasHi'n,  Karttpn,  (nirintiaii. 

'2  'N  soren  Knsti<l,  'n   f^nincn  Pask.    •<^tfnvit.)  — 
/'iKTc-H.  ^lA;  llauskalendcr ,  I. 


itlff. 
*Hei  is 


sau  kiistig  äs  de  Fort  im  Schlöpmcko. 

(Siiuniaiid.J 
Katarrh. 
•1  Kincn  Kater  auf  der  Ilnist  haben. 

Vuu  dem,  der  oine  rauhe  Stimmt«,  einen  Katarrh  hat. 

*2  Kiuen  Kater  ausführen. 

An  den  Folgen  eines  Katxeiijamnior*  leiden. 

*3  Minen  Kater  haben. 

Krankhafte   Kchloimabsnndorung  Hberhaupt.   in    der 
obitfen  Kodeniart  einen  fliessoudrtn  Ki-biiii]>fen.     Itevor 
das  fromdu  Wort  in  die    VoIkHS|)ruclio  t'iiidrung,  hatte 
dio  Krankheit  vino  Menge  anderer  Namen,  wip:  Strauche,  j 
PfiiUiti'l,  KnUiel  u.  B.  w.  i 

Katechismus. 

l)<T('atechi8inuB  ist  der  rechte  magnet  vnd  com- 
\yjL9A  im  Christenthum.  —  llntixch  .  yji.  2fi.  hiri, 

II.  16. 

Daher   wird   wtil  auch   %n  viel  WiTtb  auf  das  Aat> 
wendiglcmen  desselben  gelegt. 
Kater. 

1  Auch  der  Kater  lobt  nicht  immer  in  der  Rutter- 
woche,    Honderu    bisweilen    in   «h'ii    grn.xsen 
Fasten.  —  Airwn«'««'!-,  27. 
'i  Der  Kater  freit  allezeit  um  die  Maus,  alier  sie 
will  nicht  .seine  Itniut  sein. 

3  Kin  Kater  sdinurrt  ko  wii>  der  ander«\ 

4  Hast  *n  Kater  bi*n  Swanz,  denn  hol^n  wiss  (half 

ihn  fest).    .oidi'ii/iWtf.;  —  n v*«'r.*ni mb«^.  4W7. 

Kmpflclilt,  das  Krworbcnu   fostsuhalten ,   gut  zu  ver- 
walten. 

5  Ist  der  Kater  aus  der  Thür,  so  kommen  die 

Mäusü  herftir. 
ü  Je  älter  der  Kater,  je  steifer  der  Schwanz. 

H:-kin,:  ('(m  kocour  starnl,  tlm  ocas  naohobnvjsf.     fLV/ii- 
l'uli*. :  .Ti'm  kot  stars/y,  t>ui  ogon  twardszy.  (Cfhilupaky,  iol.) 

7  .K'dor  Kator  schnurrt  zu  s«'iner  Zeit. 

8  Kann  der  alte  Kater  auch  nicht  mehr  mausen, 

so  lie^t  er  doch  noch  g<'rn  vorm  Loche. 
0  Kater,  die  nicht  viel  miauen,  sind  die  besten, 

sagen  (wissen)  die  Frauen, 
lu  iiassen  wir  den  Kater  Heu  fre.isen! 

Kin  schlesisches  Sprichwort,  das  in  den  dreisaiger 
.lahrvn  in  Bunxlaii  sehr  häulig  gehurt  wnrde.  Man  ge- 
lirauobtp  en ,  um  su  bezeicbnen ,  dass  man  irgendeine 
Sache  fallen  laasen,  sie  nieht  welter  ontcnuehen,  ver- 
tbeidigen,  besprachen,  sich  Uberhanpt  den  Kopf  über 
etwai  nicht  weiter  zerbrechen,  sich  weiter  keine  völlig 
unnutze  dorge  machen  wolle,  da  der  Kater  Ja  doeb 
kein  ileu  frisst. 
AV;/.    Titlle-tattlo,  gire  thc  goose  morc  hay.  f  Af>A»  //,  W.) 

11  Lat  deu  Kater  Hf>u  trecken.  —  üahnert ,  t2i*. 

12  Strakt  sik  der  Kater  den  Dard,  so  bcdüdet  dat 

Froutl.  —  r.iubtu.  Vlll. 
l'd  Würeii  alle  Kater,  Hund*  und  Ketzer  todt,  so 

hätten  Hasen,  Maus*  und  Mönche  kein  Urot. 
14  Wenn    der   freiende  Kater  die  Maus  nicht  am 

Altar  frisHt,  sn  frisst  er  sie  in  der  Bniatnacht. 
If)  Wenn  der  Kater  fehlt  (im  Haus),  gebären  drei 

Katzen  nicht  eine  Maus. 

l»ie  Kassen  versichern :  Ks  koaml  keine  zan  Kinde 
■  •hn<*  gewissen  <}nind.  Sie  bezeichnem  eine  anerfUllbar* 
lloffuHUg  mit  der  Hadensart:  £(lcb  seine  Kraa  ansehen 
und  Kinder  erwarUn.  Um  den  Weg  anan^uten ,  der 
sinn  llimmaJ  fuhrt,  bab«>u  sie  das  apologieche  Sprieb« 
wurt:  Rund  ist  der  lllBmel  und  rund  dl«  ICrde  «od 
rund  sollen  wir  alle  eeln,  lagte  der  feist«  Mönoli,  and 
machte  die  Monn«  msd.  Durch  ein  anderei  apfechCB 
sie  das  nicht  an  nmgahend«  Natargaaetc  sna:  Sa  hat 
seinen  (imsd,  da««  d«r  Haan  nicht  den  M 
tb«t,  aondsm  de«  W«lb.     Der  Ii«Ma  «agt 


W«nn  d«r  Schwachkopf  nnrdmiCart  seines  Weihes  ge< 
lost  hat,  harrt  «r  iMreits  des  Krbon.  l'nd  tier  Ncu- 
griorhe  klagt:  Ich  sage  ihm,  daHS  it-h  Kunuch  bin,  und 
er  fragt  mich,  wie  viel  Kinder  ii'b  habe.  (HrinAhfr-j 
VII,  )*.)  In  demselben  Sinne  sagt  ein  kabylisrhes  Sprich- 
wurt:  Wer  keinen  üokliar  hat,  bf kommt  keine  Kvigfu. 
Dokhar  heissit  die  kleine,  s.-iftloiiB  Frucht  dce  wildun 
Feigenbaums,  die  viel  frillier  alt  dii>  andern  Keiifcu 
reift.  In  ihr  nun  er/nagnn  sich  un/Uhligo  kh'iiio  ge- 
flügelte Insekten,  Oallwespen,  wrh-Pie  lur  ilie  kunst- 
liciie  Uefruohtung  (Caphflcatiou)  von  hudistfr  Wich- 
tigkeit sind.    (Vgl.  UluhHi.  .¥///.  'l-XA.) 

IC  Wenn  der   Kater   hinaus,    kommt's    Mäuschen 

heraus.   —   lh-inslnr^  III,  3,1. 

17  Wenn  man   den  Kater  stn'ii-helt,  so   reckt  er 

den  Schwanz  aus. —  Kuricin .  mm .  Sfnnnl..  ir^i. 

18  Zwei  Kater  haben  in  Eim-m  Sacke  nirht  Platz. 
•19  De  soll  der  Kater  ok  noch  näji-n.    inrut:., 

Wnnn  Jemand  sur  Unzeit  elwaii'  tlmii  will  oder  zu 
fkul  ist,  etwas  zu  thnn. 

•20  Den  Kater  im  Sack  kaufen.  —  itnuM-nj  lll .  ai. 
*21  Er  macht  den  Kater  in  der  Klemme 
•'2*2  Er  meinte  einen  fetten  Kat<»r  zu  funj^en. 

Kinvn  bodeutiMidon  (h>winn  r.n  maulion. 

Katerjagd. 

•Es  ist  eine  wahre  (rechte)  Katerjagd. 

Wenn  sich  i'in  paar  l'onouvn  oft  un<l  laut  laiikcu. 
Katerstleflr. 

♦Auf  den  Kalcrstieg  gohiii.  —  kartr.  asw-*.-  itnvni. 
I.  neo. 
Kattaarlnchen. 

Koiiin),  Katharinchen,  diT  Teufel  hat  die  Schwe- 
den   J^^tfllüll.       (ISti^i'H.J 

Die   KusHen   haben  iu   Itezug  auf  ibre  Kaiserin   Ka- 
thiiriiia  II.  das  .Spricbwurt :  Ki  lioiHden  vii-lf  Katja  ^  Ka- 
tburiiiJt,  aber  nur  eine  mt  Katja  gewesen. 
Katharlue. 

1  Bei  Sanet  Katharuin  kommt  man  in  den  Himmel 

hinein.   —    hirnnwiktm,  *.>!'44. 
V(in  dem  Hegen  der  Verebruiig  der  heiligen  Katharina. 

2  De    Katrenj    kid    aw   om    bi'sehlubenlc  iiuods. 

;  fiu>ltrnliur>j.-Mi<h3.)    —   Svhukter ,  70. 

3  Ist's  an  Katharinun  (-J5.  Nov.)  schön  (oder  kalt), 

ist's  au<'h  im  Februar  schön  (oder  kalt).  — 
iuhM,  :,i. 

4  Katharina  matt,  bliv  kein  grön  UlatL    (Wv.'Hf.J 

—  itiH-M.  ;.4. 
0  Knthe,  steir  uck  's  Tanza  ein,    du   musst  im 

Stall  beim  Viehc  sein.     (WiAlnu.j  —  livrM.u. 
C  Katlirain  schliesst  (sperrt)  a  Tanz  ain.   {0,'stvrr.- 

SMrs.)   —   hlt:r.  «S. 

Am  Festtage  der  heiligen  Katharina  darf  zum  letzten - 
male  vor  der  Adventzeit  getanzt  werden. 

7  Kathraine  hett  den  Winter  iniiem  Srhraine.  (Itri- 

hurg.J  —   Finncnuh,  I,  30".»,  l'J. 

8  Käthrein,  laot  da  Winter  rein.  —  itiiHngrr,  eso. 

9  Käthrein,  la.ss   d'  Henna  rein,   lass  da   Guller 

laufa,  ni'r  weand'n  moara  verkaufa.  (Wurm- 
liimiii.)  —   ttirtingt'r.  1122. 

10  Käthrein  thut  die  Schar  ein.  —  Uinh,l.3i. 

tri.:  A  la  saiuct«  Catherine  toul  bois  prend  racine.  (Lt- 
ntuT.  I.  11.) 

11  Käthrein  und  Susein  trcil)ea  die   Witter  über 

den  Rhein.     (ItKrinhossttn.) 

'l2  Kathreine  heat  de  Nüete  (Nüsse)  imme  Schreine. 

f  Itiiren.J 

Den  25.  November  ist  die  Nussernte  beendet. 

13  Kätla  loa  oach  's  Tanza  sain ,  du  musst  ctz  bai 

a  Kilan  blain.    (Omttrr.-Sihkx.j  —  h'tir.  44». 

14  Sünte  Kathrin  is  de  Winter  up'n  Khin  (Khcin). 

(UüiutfT.)  —  FirmvHich,  /.  298,  ."il;  llwitfl,  :a;  Funn- 
mann,  V.  4M,  42;  Heüubery  Vlll.  191. 

In  der  Lombardei  behauptet  man  daher:  An  .Sanct- 
Katharina  wird  die  KJUte  schirfer.  Dio  Czechen  meinen : 
Am  Tage  der  heiligen  Katharina  musii  man  sich  nnter 
das  Federbett  stecken.  Am  zatretfendsten  fassen  wul 
aber  die  Krainer  di«  Sache  auf:  Hei  e«  Katharinentag 
oder  Johanni,  wenn  es  friert,  so  heizt  man  ein.  lu 
der  Morlskel  <l)almatien)  sagt  man:  Wenn  die  heilig« 
Käthe  kommt,  mllssen  di«  Hchienbeiue  am  Peuar  braten. 
Uer  Venetier:  Au  ftanct- Katharina  nimmt  man  den 
Kohlentopf,  d.  h.  sowol  den  Topf  zum  Wannen  der  Hände 
und  Kuise  wie  die  WärmHaiubp  rum  Auswärmen  des 
Bett««.  Auch  der  Mailinder  gibt  diu  Kegel:  An  .Saact- 
KstlMri&a  »ieb«  deu  Warnivtopf  h'.>raii4;  und  behaupten  : 


1167      Katharinenregen — ^Katholische 


Kato— Katze 


1168 


An  Sanct-Katharioa  ist  Solmee  auf  den  HCigeln.  Und: 
Sanot-Katharina  trägt  den  Sack  mit  Mehl  ( Santa  Catarina 
laporta  el  saoh  de  la  farina).  In  Toscana:  An  Sanct- 
Katbarina  entweder  Schnee  oder  Reif.  Die  Franzosen: 
Die  heilige  Katharina  kommt  weisi  gekleidet.  (Reins- 
terg VIII,  191.; 

15  Sünte  Koatrin  smitt  den  ersten  Sten  'innen  Rhin, 

Sünte  Gerderut  tuht  'ne  wi'er  herat.  (Graf' 
schaß  Marii.J  —    Wo&Ue,  61,  68;  Heinsberg  VIII,  192. 

16  Sünte  Koatrine  stiget  de  Forelle  utem  Rhine. 

—  Woeste.61,  69. 

17  Uflf  Rattern  kommt  der  Schnee  ^eflattem;  uff 

Audris  (30.  Nov.)  kommt  er  gewiss.  —  Boebel,  54. 

18  Wie  Sanct  Kath'rein,'  wird  *8  Neugahr  sein.  — 

Heinsberg  VIll,  192. 
*  19  Die  schnelle  Kath(a)rine  (Diarrhoe)  bekommen 
(haben).  —  SimpUc..  237;  Eiselein,  861;  Prischbier,  37i. 
In  Schwaben  anch:  D*  Bomplebe,  d'  Scheissete.  In 
Oberösterreich:  S'  laufend  Katherl,  Banohflnsa.  „loh 
wollte  die  Kaiserin  K&tharlna  htttte  die  achnell»  Ka- 
tharina nnd  mttsste  medioiniren  statt  hin  >n  manohi- 
ren."    (Bettina  an  Varnhagsn,  8.  403.^ 

•20  Eine  stolze  Kathel. 

J.  Weatphal  (Hoffarts  Teuffei  im  Theatrum.  Diabolorum, 
393^;  schildert  sie  so:  „Siezeacht  herein,  wetzen  Tnd 
wetzen,  beysst  das  MAnlichen  eyn,  wie  ein  geseumet 
so  klein,  schlegt  die  Hände  -vber  einander  zum  schein 
vnd  schickt  sich  fein  in  den  Schmuck  ynd  Hoffart,  trit 
sanffte  und  leise,  walzet  vnd  stösst  ein  hauffen  Kleyder 
vor  sich  hin,  dass  sie  kaum  die  Fttsse  kau  fortsetzen.« 
Katharinenregen. 

Katharinenregen  verfriert  das  Mus  (Kohl).  (Wesif.) 

—  Boebel.  54. 
Kathaxinenschnee. 

Sanct  Katharinenschnee  thut  dem  Kohl  und  Sa- 
men weh.  —  Boebel,  54. 

In  OberOsterreich :    Katharei'sohnee  thuet  n'  Korn 
weh.    Bleibt  er  länger  als  hundert  Tage  liegen,  ent- 
steht Wintersohaner.    (Bauntf arten,  bi.) 
Katharinenwinter. 

Katharinen Winter,  ein  Plackwinter.  —  Boebel,  53; 
Simrock,  5456;  Heinsberg  VIII,  191. 

Es   trifft   häufig  zu,    dass   wenn  vor  Katharinentag 
Frostwetter  eintrat,  ein  gelinder,  sogenannter  Plack- 
winter einfiel,  abwechselnd  mit  viel  Nässe. 
Käthe,  s.  Katharine. 
Katholik. 

Er  ist  ein  guter  Katholik,  nur  Magen,  Kopf 
und  Knie  sind  Ketzer. 

Frl.:  Gatholique  k  gros  grains.    (Leroux,  I,  i.) 
Kathollfloh. 

1  Catholisch  Muss  Bleiben. 

In  der  Niederlausitz  liest  man  die  Buchstaben  C*  M*  B* 
(Caspar,  Melchior,  Balthasar),  welche  zu  Qrossneu* 
Jahr  (6.  Januar)  vom  Oeistlichen  an  die  Thüren  der 
Katholiken  geschrieben  werden,  in  dieser  Weise. 

*  2  Doat  äs  zcm  Katolesch  wärden.  (Siebenbürg.-sdchs.j 

—  Frommann,  V,  173»  131. 

•3  Ea  hod  ins  schain  katulasch  gmocht.    (Steier- 
mark.) —  Firmenich ,  II,  766 ,  60. 

Kr  hat  uns  sch5n  katholisch  gemacht,  d.  h.  wacker 
heruntergekanzelt.  Katholisch  machen  vgl.  Fetter»,  S.  19. 

•4  Er  ist  80  katholisch  wie  IJerzog  Alba's  Hund, 
der  Fleisch  frass  in  den  Fasten. 

HoU.:  -Hij  is  zoo  paapsch  als  Duc  d'Alfe  hond,  die  at 
vleesch  in  de  vaston.    (Bahn  I.  327.; 

*  5  Man  kann  katholisch  in'n  Kopp  darvon  werden. 

(Mecklenburg.)  —  ür.  Schiüer. 
*6  Man  möchte  (das  ist  zum)  katholisch  werden.' 

—  Eviclein.  363;  Frischbier,  374. 

Entstand  nach  der  Reformation  im  Oesterreichischen 
infolge  der  Zwangmittcl,  welche  man  anwandte,  die  vom 
romischen  Stuhle  Abtrttnniggewordenen  in  den  Schos 
der  alleinBeligmacliendcn  Kirche  zurftokznfshren.  Durch 
die  Vertriebenen,  welche  sich  nicht  zum  Selig  werden 
wollten  zwingen  lassen,  wurde  die  Rede  weiter  ver- 
pflanzt. Und  sie  wird  gebraucht,  wenn  uns  etwas  zu 
arg,  zu  bunt,  zu  weit  getrieben  erscheint. 

*  7  Man  wird  dich  schon  katholisch  machen.  (Xord- 

böhmen.) 

D.  h.  man  wird  dir  andere  Ansichten  beibringen  oder 
aufzwingen. 
Katholiache. 

Die  Katholischen  können  den  elenden  Land- 
frieden nicht  halten  und  die  Reformirten  kön- 
nen ihn  nicht  brechen.  (Schweiz.)  —  Kirchhofe: 
96.  106. 

Dies  Sprichwort  entstand  nach  dem  LandfHeden  vom 
Jahre  1531,  wozu  die  vielen  Klagen  von  beiden  Seiten 


Aber  daa  Miohthalten  desidben  VeranlJUiiang  gtgirtitt. 
Zwar  war  an  vielen  Orten  Beiigionsfireihait  gectattat, 
aber  sie  wurde  dessenungeaehtet  stets  durch  die  atär- 
kere  Partei  beeinträchtigt,  wobei  es  der  schw&ehem  an 
Macht  fehlte,  den  Kingriffen  in  ihre  Frelhait  Sobran- 
ken  zu  setzen. 

Kato. 

*Dat  het  Kato!  Wullt  du  nich  vor  to  sehn,  seh 
na  toi    (Ostfries.)  —  Bueren.fß»:  Hanskaleitder ,  M. 

Katt. 

*Hans  Katt. 

Diesen  Beinamen  führten  vor  zeiten  die  Stmlannder, 
weil  si«  auf  dem  Nikolaikirchtburme  auf  einen  Fneha 
Jagd  machten ,  der  sich  als  Katze  entlarvte.    (BekmUt, 
JubeUohri/t,  S.  31.; 
Katttve. 

Et  sind  alle  Kattiven,  de  om  en  Lüttel  kifen.  — 

Körte,  6354. 
Kattner. 

*Et   äss   e    Kattner  ^     (Siebenbürg.-aächaJ  —  From- 
mann,  V,  32, 17. 

')  Soldat,  ungarisch :  Katona.  -  Ein  rüstiger,  etatt- 
licher  KerL 
KattpAt. 

*Ik  bün  nich  ut^n  Kattpot  (Katzenpfote)  krapen 
(gekrochen),  8e(de)  Tante  Bohls.    (Ottfriet.)  — 
Frommann,  VI,  883;  Bueren,  786;  Eöfer,  71;  HamMkaleu- 
d«-.  ///. 
Katabalff. 

Die  gern  im  Katzbalg'  liegen,  können  leicht 
Hader  vom  Zaune  brechen.  —  GHmm,  V,  879. 
■)  Balgerei,  lärmender  Zank,  vom  Balgen  der  Ketsn. 
Katzbalgen. 

•Sich  katzbalgen.  —  Bratm,  1, 1798. 
Katsbuckeln. 

♦Er  katzbuckelt 


1  Kätteken,  witt  du  hüsen,  dann  mosst  da  müsen. 

(Walde^.)  —  Curtre,  341,  344. 

2  Man  mot  de  Kättken  ni  höchter  (nicht  höher) 

den  Swans  strigen,  oaase  ne  (ihn)  up  böert 
(Driburg.)  —  Firmenidi.  I,  363,  43. 

3  Wenn   Kätzchen    nichts    fängt,    hat    K&tzchen 

nichts. 

Böhm.:  Hon  sobe,  kütot  —  Lov  sobi,  koconxkn.    (Öela- 

kovtky,  185.J 
Poln.:  fcow  sobie,  kotku.    (Celakowskp,  Hb.) 

4  Wer  beim  Kätzchen  liget,  stehet  schäbig  wieder 

auff.  —  Schröder,  75. 

5  Wie  das  Kätzchen,  so  die  Katze.  —  Karte, tsa. 

Braun .  I,  1794. 
Fr:.:  Chat  et  chaton  chassent  le  raton. 
*6  Da  wollt'  ich  Kätzchen  sein  und  hören! 
*7  Er  ist  Kätzchen  von  der  Bahn. 

Glücklicher  Spieler. 

*  8  Es  war  mir,  als  hätte  mich  ein  Kätzchen  geleckt 

Katse. 

1  A  Kät  luckat  efter  a  Könnang.    c^'ordfrie».)  — 

Johansen,  57. 
Eine  Katze  lugt ,  sieht  nach  einem  König«. 

2  Ain  katz  vnd  ain  muz,   zwen  hau  in  aim  hoz, 

ain  alt  man  vnd  ain  iung  wib  belibent  selten 
an  kib.  —  Reinmar  d.  A.,  1200. 

3  Alle  (alte)  Katten  lüstet  auk  Mealke.    (Bweu^ 

—  Für  Iserlohn:  Woeste,  71,  153;  hochdeutsch  bei  Rnzr- 
herg  II,  87. 
Alle  Katzen  lastet's  nach  Milch. 

4  Alle  Katzen  lieben  ihre  Jungen.  —  Heinsberg  1. 17«; 

VII,  34. 

5  Als  man  die  Katze  gelobt  hatte,  hofirte  sie  ins 

Mehlfass.    (Aegwt-) 

Von  denen,  die  durch  das  ihnen  zutheil  gewordene 
Lob  unverschämt  und  übermüthig  werden. 

C  Alte  Katzen  liegen  gern  am  Ofen.  —  SprirkwUr- 
lergarten,  487. 

Wo  die  natürliche  Lebenswanne  ausgeht,  muas  sie 
durch  künstliche  ersetzt  werden. 

7  Alte  Katzen  naschen  auch  Milch. 

Bütl.:  Oudekatton  luvten  ook  melk.  (Uarrebomve,  /,  3SS''.) 

8  Alte  Katzen  spielen   nicht  mit  dem  Balle.  — 

Winckler,  X.ib. 

9  Auch  die  Katae  stirbt  vor  Sorge. 


1169 


Katze 


Katze 


1170 


10  Auch  die  kleinste  Katze  kratzt. 

»Mau  aieht's  »uob  ma  den  Jnnmn  KaImd,  diebaben 
•pitB  md  Bcbarpffe  Tatsen.**    (Watdü,  JV ,  6%.)    Jeder 
tadelt  gern. 
Fn. :  U  n'eet  gl  petit  cbat ,  qol  n*<graUgne. 

11  Auch   einer  guten  Katze  entgeht  (entschlüpft) 

oft  eine  Maus.  —  BeiMberu  jr,  ss. 

Die  Bauen :  Auch  der  wacbiamsten  Katie  entrinnt 

wol  ein  Miuelein.    (AUmann  VI.  4S3.; 
Böhm.:  I  dobrdmn  koconroTi  myi  nikdy  uklouxne.    (Ctta- 

kovikj,  384.; 
Engl.:  Tbe  cat  eeei  not  the  moose  erer.    (Boh»  IT,  76.; 
Frt.:  A  bon  pftohenr  tonrent  öchappe  anguille.    (Star- 

tckedtl,  414.; 
Kroat.:  I  dobroj  maoki  ina  mlä  TOjtl.    (6eiako9$1cp ,  884.; 
Lot.:  Non  eat,  crede  mihi,  aapientJa  dicere:  VlTam;  eera 

nimis  Tita  est  crattina,  Tire  hodie. 

13  Auch  grossen  Katzen  geht  das  Haar  ans. 

18  Auch  junge  Katzen  strecken  die  Pfoten  schon 
nach  Mäusen. 

14  Aus  einer  schreihaften  Katze  wird  kein  guter 

Jäger. 
16  Bat  van  Katten  kümmet,  well  miusen.    (Anw 

berg.)  —  FirmMich,  I,  US.  SS;  (ur  heriohn:   WoeMf, 
71 ,  15S. 

16  Bei  den  Katzen  lernt  man  mausen. 

17  Bei  Nacht  sind  alle  Katzen  grau. 

Span.:  De  noobo  todoe  loi  gato»  son  pardoi.    (Ctrtantfi, 
Dom  ÜMiioteO 

18  Beschlossen   katzen    syn   nit   gut  müserin.  — 

Mumer.  KanÜuMs  (ISSO),  ISS.  1. 

19  Besser  eine  lebendige  Katze  als  ein  todter  Löwe. 

—  Reituberg  IV,  16. 

20  Bind  'ne  Katte  vört  Knei,  wat  du  nit  sugt,  süt 

sei.    (Büren.)  —  SckiUer.  iJ/.  6*.  Brem.  Wb..  II,  Üt: 
oUfrientch  bei  Eirhieald,  963. 

Spottrath,  wenn  sich  Jemand  im  Dunkeln  nicht  an- 
recbtsnflnden  glaubt. 
Holt. :  Bind  de  kat  voor  de  knie ,  dan  hebt  gij  vier  oogen. 
(Harrebomie,  I.  384»».; 

21  Böse  Katzen,  böse  Ratten. 

HoU.:  Kwade  katten,  kwade  ratten.  (Harrebomie ^  l,iiA\) 

22  Böse  Katzen  muss  man  nicht  ohne  Handschuhe 

anfieissen. 
Frt,:  On  ne  prend  point  ce  ohat  lana  moafle.    (Lfrotac, 
l,  IUI.; 

23  Bring'  eine  Katze  nach  England,  sie  wird  miauen. 

—  .Simroek,  548S:  Urit^  SSOS;  /fetiuörrg  /K.  40. 

Dan.:  ¥0t  en  kat  til  yderet  bar,  han  dog  nuiber  knn 

mian,  mian.    (Pro9.  ite».,  SSS.; 
Lot.:  Trane  mare  ducatnr  oatne,  man  vociferatnr.    (Loci 

comm.,  14>.; 

34  D*  Koatze  nemrat  Flä&sch  fir  d'  ganze  Schold. 
(OeitfTT.-SMes.)  —    PHer,Hi. 
Um  «a  tagen,  sie  friist  dai  Fleiicb  aber  allei  gem. 

25  Da  mann  die  katze  streychelt,  da  ist  sie  gem. 

—  Egenolff,  tS9^.-  G¥tte$utein,  96. 

26  Däd  sei'  gefährlich  Käzen,  die  6er  lacken  on 

bönne  kr&zen.     (Trier.)  —  Laven,  17T,  18. 

27  Dar  is  kgn  Katt  sunder  Haosken  (Handschuhe) 

antofaten.  —  Frommann,  II.  536.  180;   Bneren,  314; 
A'frn.  710. 

„So  sea&t  M.  B.  mancher  Ehemann,  der  «einer  Oat- 
tin  sanHe  VorwOrfe  machen  wollte,  daflkr  aber  einen 
Strom  Scheltworte  sarackerhielt.** 

28  Das  ist  der  Katzen  orden,  das»  sie  die  Mäuss 

ermorden.  —  /.^fcfiMnui,  4i3, 16. 

29  Das  sind  böse  (die  rechten)  Katzen,  die  vorne 

lecken  vnd  hinten  kratzen.  —  Franck,  l,  los; 

r/.  95.   Lulher,  317,    Frofdim.,  H?^;   Oec.  rur.,  5S8; 

.Su/or.  737;  Blum,  378;  Miii/^.  65.  3  ;  Zehner,  17. 
„Das  lein  die  ■chAdelichsten  katMn,  die  fom  lecken 

vnd  binden  kratien."    (Waldit,  III,  44,  41.; 
Mhd.:  S7  tnet  gleich  alt  die  cbaU,  die  Toren  leekt  vnd 

binden  chraiit.    (Vitaler.)    (ZimgerU.  80.; 
Frt.-  Ne  careitee  pat  lea  gent  en  leur prieence,  ponriee 

d^chirer. 
It.-  Dio  mi  gnardi  da  qnella  gatta,  che  dinnansi mi  lecca, 

e  di  dietro  mi  graffia. 
Lot.:   Blandnla  te  coram  ne    credas   rerba  loqnentt.  — 

Dextra  teneC    calamnm,  ttrictnm  tenet  altera  fermm. 

(Otid.)  (Binder  I,  313;  //.  7,'i4.;  —  Lapidem  lert  altera 

manu,  panem  oetendit  altera.    (Sutor ,  It!.)  —  Mel  in 

ore,  fei  in  corde. 

30  Das  sind  die  betten  Katzen,  die  mausen  vnd 

nicht  mtutsen.  —  Ifkinaan.  413.  33. 
PavTscxM  SpaxoswöBTBB  -LsxzKoy.   n. 


31  Dasfl  dio  Katzen  mausen,  das  sagen  sie  selbst. 

Die  Bede  TerrSth  den  Menschen. 

32  De  gladden  Kadden  giüit  nicht  achter  de  Oken  ^ 

(Bremen.)  —  Kötter,  351. 

>)  Der  oberste  Hausboden  nnmittelbar  unter  dem 
Dache.    (Rieben .  177.; 

33  De  Katt,  de  sik  vört  Musen  schämt,  mutt  hun- 

gern.    (IM$t.)  —  Schiiie,  III,  18«. 

Wer  eich  nicht  Mflhe  gibt,  kommt  nicht  in  der  Welt 
fort. 

34  De  Katt  fätt  doch  wol  den  Kaiser  an  un  scggt 

nich  erst:  gnädiger  Herr.    (Ilohi.) 

Wenn  Jemand  dai  Anschauen  und  Beantlitaen  Qbel 
nehmen  will. 

35  De  Katt  lirt  nich  ihrer  müsen,  as  bett  se  Jun- 

gen hett,     (MecUenbyrg.)  —  Schüler,  III,  6*. 

36  De  Katt  mag  wol  Fisk,  man  se  will  de  Poten 

net  natt  maken.  —  A'em,696. 

37  De  Katto,  de  Ör  (Uhr)  un  de  Frue,  dei  höärt 

int  Hus;  de  Knecht  un  de  Hund,  die  höärt 
cnut  (hinaus).  (Hannoeer.)  —  Bremer  SowtUagM., 
1855 ,  4;  SAamhach,  I,  44. 

Das  Hans  ist  far  die  verheirathete  Frau  gans  eigent- 
lich der  Ort,  wohin  sie  gehört  und  wo  lie  su  wirken 
und  SU  sohanen  hat. 

38  De  Katte  lett  dat  Mus^n  nich.  —  Eichwald,  m: 

Kern,  701. 

39  De  Katte  un  de  Mäged,  dei  ätet,  wenn  't  *n  be- 

haged;  awer  de  Knecht  un  de  Uund  mottet 
täuwen,  bet  wat  kummt.  (Eimbeek.)  —  Pirmt' 
nich.  III,  148  ,11.  IHermi$$en,  60;  Schambaeh,  II,  54. 

Kaue  und  Magd  essen,  wenn  es  ihnen  behagt,  aber 
Knecht  und  Hund  müssen  warten,  bis  was  kommt. 

40  De  Katten  in  Handschken  fanget  kenne  Muse. 

(Waldeck.)  —  Citrlr« ,  348 .  84». 

41  De  Katten  sint  nich  te  trüen,  se  trecket  gär 

te  gären  de  Hanschen  üt Schambach,  II,  55. 

43  De  Kaz  dSt  einen  hisch,  aver  ed  äs  er  net  ze 
trän.     ( Siebenbürg. •edcht,)  —  Schuster,  305. 

43  De  Kaz  hat  det  Schtocheise  verlSren.    CSifhen- 

bürg.-$äeh*.)  —  Schuster,  801. 

Wird  gesagt,  wenn  Jemand  unter  nichtigem  Vorwand 
einen  unerwarteten  Besneh  maoht. 

44  De  Kaz  Hecht  nichen  Dachen.    (Siebenbürg.-tädu.) 

—  Schuster ,  196. 

45  De  Kaz  tirf  de  Kiser  usän.  (Siebenbürg.-sdchs.j  — 

Schtuler,Wi. 

46  Defsche  Katten  makt  flinke  Kökschen.    (Holst.) 

—  Schütte,  II,  306. 

Die  faule  Köchin  mnii  anflrlnmen ,  sonst  rinmt  die 
diebische  Katse  auf. 

47  Der  besten   Katz*  kann  eine  Maus  entrinnen. 

(Lutem.) 

In  Schwaben:  Der  best«  Kata  rertrint  auch  a  mol  a 
Maus. 
BolU:  Aan  da  best«  knt  kan  eene  muis  ontloopen.    (Harre- 
bom4e,  I,  SS4».; 

48  Der  eine  setzt  die  Katz  auff  den  Schoss,  den 

andern  krencket  auch  jhr  C^eruch.  —  iVfn.  n,  85. 

49  Der  Katze,  die  bei  der  Milch  sitzt  und  nicht 

daran  leckt,  mag  wol  ein  Mäuslein  im  Halse 
stecken. 

50  Der  Katze,  die  den  Spiess  leckt,  vertrau*  den 

Braten  nicht.  —  EueiHn,  366;  A'Jrfe.  SSSl;  Sim- 
roek. 5491 :  Braun,  I,  1790. 

51  Der  Katze  gib,  wonach  sie  miaut,  und  sieh  auf 

alles,  worauf  der  Hund  bellt.  —  Bertram.  4i. 

52  Der  Katze  kommt  ein  Grätlein  zu. 

53  Der  katzen  schertz  (Spiel)  ist  der  meuss  tod. 

—  Franck.  I,  84*'.  Egenolff,  344*;  Egering,  I,  508; 
Grvder,  f.  16;  iVfn,  //.  97;  Lehmann.  413.  17;  Luther's 
Ms,.  S.  3;  Luther,  U^i  Luther's  Werke,  VI,  333*;  H'tnc*- 
ler,  II,  17;  Goal.  988;  Sdboffd .  1114 * ;  Blum.  373;  Sim- 
roek. 5474 ;  Kürte,  3314;  Braun,  1. 1787;  Reinsberg  II,  137. 

„Wenn  die  KaUe  scherst,  das  M&nsel  sie  Tarlatat.*« 
(Et»etein,ß67.)  ,^er  Katsen  Freude,  der  Mtaee  Sorge.** 
(Bertram,  7i')  Wehe  dem  Sohwaehen,  mit  dna  «In 
MSchtiger  spielt  Bekanntlich  spielen  die  KalieB  «•- 
vor  noch  eine  Zeit  lang  mit  den  gefangenen  MiniWi 
ehe  sie  dieselben  todten. 
Dan.:  Kattens  leeg  er  muusens  d^d.  (Proo.  dam.,  SMf 
BoAn  I,  388.; 

74 


1171 


Katze 


Katze 


1172 


Holt.:  Der  kalten  spei,  der  moizen  dood.    (Harrebomde, 

I,  385  b.; 
Lat.:  Cattua  saepe  aatar  com  capto  mnxe  jocatnr.     (Bim- 

der  II,  457;  Eutlein,  367;  8utor,  2S8.} 
UHff.:  Addig  JAtseik  macska  as  eg^rrel,    mög  meg  nem 

eezi.    (Gaat,  i>88.; 

54  Der  mit  katzen  gen  acker  fahret,  der  egt  mit 

mensen  zu.  (S.  Hure  196.)  —  Ambrater  Liederbuch, 
116,  56  u.  165.  26;  Petri.  II,  736;  Gruter.  III,  18;  He- 
nisch,  792,  56;  Lehmann,  II,  81,  103;  Fi$chart  in  Klo- 
mmr,  V7//,  31;   Simrock.i490:  Aorfr,  3305. 

„Bär  mit  der  Kats  in'n  Acker  filrt  on  spannt  di  Maus 
fome  ansB,  dann  glt's  halt  Ommer  hop,  liop,  bop  bis 
zu  der  Sattel  (Ackerstack)  nausB.*'  (Frits  Hofmann't 
^uackbrünnla ,  Volkidichtunyen  rn  nordfränki$ch-koburg«r 
Mundart,  HUdborgbausen  1857.) 
ithd.:  Der  mit  katzen  gen  acker  fert,  der  egget  mit  men« 
sen  za.    (Ambra*.  Liederb.)    (Zimjerle,  80 J 

55  Der  mit  Katzen  jagt,  der  fängt  Mätus.  —  Leh- 

mann,  827,  21. 

56  Des  war   no   schöner,   wenn   d'  Katz  mit  da 

Henna  fliegen  thät.   (Rothmü>urg.)  —  Biiiinger,  281. 

57  Di  Katz    lösst's  Mausen  nit.     (Franken.)  —  From- 

mann,  VI,  318,   206;  hochdeuUch  bei   Frotckm,,  Rr ; 

Braun,  I,  1778. 
„Man  im  alten  spriohwort  spricht:  Die  Katz  lest  Jbres 

Mausens  nicht."     (Äyrer,  I,  470,  34.; 
Böhm.:  Kocka  myilbo  loru  neponechA,  a  zlodij  krftdeze 

nezanechA.  —  Koika  mysf  neneoh&,  lüka  slepio  a  Tlk 

OTCO.    (Öelakottky,  145  o.  223.; 
Frt.:  Chat  qui  a  aocoostnmö  de  prendre  des  toaris  ne  i'en 

peat  tenir.    (Leroux,  l,  99.; 

58  Die  alten  Katzen  haben  aach  Mänse  gefangen. 

Ja,  sie  haben  sie  gefangen,  die  jongen  sollen  sie 
erst  fangen. 

59  Die  eine  Katze  nascht  die  Milch  und  der  an- 

dern klemmt  man  den  Schwanz  ein. 

60  Die  feinsten  Katzen  naschen  gern  Speck. 
MoU.:  De  fljne  katten  snoepen  het  spek.     (Harrebomee, 

I,  315».; 

61  Die  junge  Katze  lernt  das  Klettern   von  der 

alten. 

62  Die  jungen  Katzen  lernen  von  den  alten  mausen. 

63  Die  kät,  die  let  det  muzjen  nit,  er  him  di  död 

innen  halfl  sit.  —  Ehreniraut,  Frien.  Magazin.  II.  213. 
Die  Katze  Usst  da«  Mamsen  nicht,  che  ihr  der  Tod 
im  Halse  sitzt. 

64  Die  katz  hat  die  flsch  lieb,  will  aber  nit  ins 

Wasser.  —  Tappiu$,  207^;  Cemer,  I,  353. 

65  Die  katz  ist  gern,  da  man  sie  strelet.  —  Franck. 

II,  U**:  Egenolff,  17'»;  Gesner,  I,  353;  Petri,  II,  138; 
Cmler,  /,  20;  Ketter,  157*;  /.fAiminn,  418,  26;  llindkl«-, 
IY,%:  Blum,  97;  Ei$elein,  867;  Körte.  3312;  Braun.  1, 1782. 

Böhm.:  Zdvofilost  i  koika  t^f.    (Öelakottky ,  85.; 

HolL:  De  kat  is  gaame    daar,   waar  men   haar  atreelt. 

(Harrebomee ,  /,  385  *.)  —  Die  cat  ia  gheern  daer  men  se 

clanwet.    (Tuhh.,  13.  14.; 
Lat.:  Yult  nbi  fricatur  fore  catas  ubique  feratur.    (Falters- 

leben,  314.; 

66  Die  Katz'  ist  noch  nass,  sie  kann  noch  nicht 

lang'  aus  dem  Wasser  sein. 

Dan. :  Det  er  ikke  lange  siden  katten  sram  over  vandet, 
rumpen  er  endnn  raad.    (Prov.  dan. ,  334.; 

67  Die   Katz  jsset  gern  Fisch,  aber  sie  will  die 

Füss  nicht  nass  machen.  —  Lehmann,  800,  6; 
Goal,  984;  Eitelein,  367. 

68  Die  Katz  küsset  so  lange  den  Speck,  biss  sie 

den   Schwantz   darüber   verleurt  —  Lehmann. 

580.  8. 

69  Die  katz  möcht  der  fisch  wol ,  sie  mag  aber  der 

füss  nit  netzen.  —  Franck,  II,  17l''. 
Böhm.:  R&da  ko<&ka  rjby  j(,  nez  do  Tody  necbce.  —  RAd 

kooonr  ryby    jfd4,   ala  nerad  pro  ni  do    TOdy  brede. 

(Öeiakovtky.  125.; 
Dan.:  Katten  Til  Tel  have  fisken,  men  han  Til  ikke  rsde 

kl0eme.    (Prot,  dan.,  334.; 
Engt. :  Fain  would  tbe  cat  fish  eat ,  but  she's  loath  to  wet 

her  feet.    (Oaat,  984;  Bohn  II,  76.; 
Frz.:  Le  obat  aime  le  poisaon,  mais  il  n'aime  pas  k  monil- 

1er  lea  pattes.    (Goal,  984;  Bohn  II,  16.)  —  Le  parea- 

senx  Toadrait  bien  manger  lea  amandes ,  mais  il  craint 

jnsqn'fc  la  pelne  de  oasser  lea  noyaaz.    (Venedey ,  72.; 
Holt.:  De  kat  wil  de  Tisch  nit  de  tobbe  wel-,  naarzij  Ter- 

kiest  bare  pooten   niet  nat  te  maken.     (Harrebomee, 

I,  385«.; 
Lat.:  Catas  amat  piscem,  sed  non  yult  längere  flnmen. 

(Binder  /,  178;  //,  456;  Pkilippi,  I,  leiBtyboid,  70/ 


Gärtner,  105;  EüeleiM,KJ;  Gaoi,  964;  Loci 


I..WJ 


botd,  177.;  —  Victu  aTfbns  gratae,  at  plmatax«  noiaat. 
(Seybotd ,  19»  n.  196.) 
Pol».:  Jadl  by  kot  ryby,  ale  aiechce  ogona  maeac.   (Ce- 

lakottky,  125.; 
Ruth.:  Jiw  by  köt  ryba,  a  w  wodn  ne  chooza.  (WurMbmck  I.) 
Ung. :  A  maeska  tzereti  a'  halat ,  de  kerOli  a*  Tis*«.  —  Min- 
den ssereti  a'  hasanot,  keT<«  a*  numkAt.     (Goal,  9S4J 

70  Die  Katz'  onn  de  Frä  gehör'n  ins  Hans,  onn 

der  Hund  onn  der  Mann  'naua.    (Kurketeeu.) 

71  Die  Katz  sagt  jhr  Hertz  nur  halb  aois.  —  l^ek- 

mann,  5B0,  15. 

Steht  bei  Lehmann  alt  Gegensatz  >a :  Der  Koknk  raffe 
■einen  Namen  an«,  nad  in  dem  Abaehnltt,  der  tob  daa 
handelt,  was  offenbar  geschieht,  und  dem,  wacTerbor- 
gen  oder  Terheimlieht  wird. 

72  Die  Katz  soacht  koaMaus,  so  lang  s'  guat  g'fuat- 

test  wiast    (UntennnthaLJ  —  Frommana,  Fi,  S5,  2». 
Die  Katze  fängt  keine  Maas,  ao  lange  aie  gut  ge- 
fllttert  wird. 

73  Die  Katz  spielet  offt  mit  den  Mäusen ,  wann  sie 

satt  ist.  —    Lehmann,  //,  70,  36;  Simrock,  S475. 

74  Die  Katz  spielt  so  lang  mit  der  Mauss,  bias  sie 

jhr  macht  den  garauss.  —  Lehmann ,  4is ,  a. 
Dan.:   Katten  leeger  sa  Innge  med  mnasen  til  haa  «der 
hende.    (Prov.  dan.j  334.; 

75  Die  Katz  taugt  mcht  viel,  die  jhr  selber  nicht 

mausen  kan  (wil).  —  StostAeroech,  351. 

76  Die  Katz'  war'  aus  der  Art,  die  nicht  in  Milch 

steckt  ihren  Bart. 

Engt. :    That  oat  is  oat  of  Und  that  sweet  milk  will  not 
lap.    (Bohn  II,  77.; 

77  Die  ICatz  zindt  ihr  kein  Liecht  an  zum  mauseo. 

—  Suior,  546. 

78  Die  Katze  am  Schwanz  aus  dem  Ofen  siehen, 

ist  auch  nicht  immer  klug. 

79  Die  Katze  bei  der  Tasse,  der  Schreiber  bei  der 

Kasse,  das  ist  Eine  Masse  (Klasse?). 

Böhm.: ViMMX pri mi%\i , co kocka pf I tist«.  (Öelakomaty , 36&; 

80  Die  Katze  ässe  wol  Fische,  will  sie  aber  nicht 

fangen.  —  l^tum,  383. 

81  Die  Katze  beleckt  den  Leuchter  aus  Liebe  zum 

Schmeer. 

82  Die  Katze   darf  nur  Einen  Vogel   fressen,  so 

heisst  es  immer:  Katze  vom  Vogel.  —  fil«m.87S; 

Goal.  1456. 

Eine  einsige  Thorheit,  die  man  begeht,  kann  dta 
guten  Buf  auf  immer  ranben. 

83  Die  Katze  der  Bauern  ist  den  Mäusen   eben» 

gefährlich,  wie  die  Katze  vom  Herrenfaof. 

84  Die  Katze,  die  sich  streicheln  lässt,  ist  schoo 

mehr  bei  Leuten  p;ewesen. 

85  Die   Katze   fängt    die  Mäuse    nicht    in   Hand> 

schuhen.  —  Simrock,  5479. 

86  Die  Katze  fängt  erst   die  Vögel,    ehe    sie  sie 

frisst.  —  Reiniberg  IV,  S4. 

87  Die  Katze  fän^  wol  Mäuse ,  aber  das  Haus  be- 

wacht sie  nicht. 

Die  Russen :  Bewachte  die  KaUe  das  Hans ,  ao  wftid« 
der  Hund  Minse  fangen.    (Altmann  V,  Vih.) 

88  Die  Katze  frisst  nicht  alle  Mäuse,  die  sie  erwischt 

89  Die  Katze  frisst  nicht  leichtlich  Brot,  es  triebe 

sie  denn  Hungersnoth. 

90  Die  Katze  geht  auf  die  Ratte  und  die  Ratte 

auf  den  Speck. 
Span,:  £1  gato  al  rato,  el  rato  4  la  cuerda,  la  ouerda  «1 
palo.    (Cervantes,  Don  QuiJote.) 

91  Die  Katze  geht  nicht  fort  mit  leerem  Masen. 

92  Die  Katze  geht  sicher  unter  einer  ganzen  Schar 

von  Mäusen. 

93  Die  Katze  geht   so    oft  zum  Speck,    bis   eine 

Tatz'  ist  weg. 

94  Die  Katze  hat  bald  vergessen,  dass  sie  das  Licht 

halten  muss.  —  Simrock,  12353. 

95  Die  Katze  hat  ein  weiches  Fell,  aber  scharfe 

Klauen. 
Djn.:   Katten  har  et  smukt  akind,   men   skarpe  kl««r. 
(PrOD.  dan.,  334.; 

96  Die  Katze  hat  ihre  guten  Gründe,  wanun  ai« 

Speck  nascht. 

Die  Bussen:  Es  mag  wol  einen  gntcn  Gn»d  halbtm 
wenn  die  K«tse  Schnee  firisst.    (Altoumn.  TI,  47«,; 


1173 


Katze 


Katze 


1174 


97  Die  Katzo  hat  neun  Leben,   die  Zwiebel  und 

das  Weib  sieben  Häute.  —  Eitelein,  3<7:  liraun, 

I,  1785. 

Bei   Shakspvare  und  Butler  hat  die  KaUe  ebenfalli 
neun  Leben. 
Lat.:  Canis  novem  Animas  habens.    (EUelein,  X6l.) 

98  Die  Katze  hafsgcrn,  wenn  man  sie  streichelt. 

—  Sailfr ,  177. 

99  Die  Katze  ist  der  beste  Hausfreund. 

100  Die  Katze  ist  der  Maus  ein  Lowe,  aber  für  den 

Löwen  nur  eine  Maus. 

Dtin.:  Pin  kat  er  som  en  lifve  imud  en  muus ;  mcn  kun 
tom  cn  muui  imod  en  tiger.    (Pro»,  dan. ,  333  J 

101  Die  Katze  ist  krank,  springt  sie  nicht  nach  der 

Maus  von  der  Bank. 

üolL:   Als    de   kat   naar  gccno   muis  loopt,   ia   ze  xiek. 
(Uarrebomff,  /,  »Kib.j 

102  Die  Katze  ist  gern ,  wo  sie  gestrichen  wird.  — 

Sulor.  74. 

103  Die  Katze  ist  hungrig,  wenn  sie  ans  Brot  geht. 

—  KixtlriH,  366;  Stmrvck.  &4A9;  Urann.l,  17S4. 

Lat.:  Feles  esuriunt,  dum  pauis  cniitula  rodant.     (Eitt- 
l«in.  ItKfi.) 

104  Die  Katze  ist  wol  ein  Dieb,  aber  jage  sie  des- 

halb nicht  aus  dorn  Hause. 

105  Die  Katzo  ist  woi  ein  guter  Freund,   aber  sie 

kratzt. 

106  Die  Katze  jssct  wol  die  Fisdi  gern,   sie  will 

aber  nicht  ins  Wasser.  —  K^ung,  /.  «w,  Ihnimh. 

1109.  43;  Innge,  174'J;  Uhmunn.  II.70,K:  NimiiK«,  M94. 
Den  (renuiB  wollte  wol  jeder,  aber  er  scheut  die  Ge- 
fahron  oder  Bemühungen,  ilio  er  heeteheu  oder  ttber- 
winden  mu»,  um  gich  in  den  Beaita  der  Mittel  daiu 
lu  satsen. 
It.;  La  gatta  vurrebbe  mangiar  povci,  ma  iion  peecare. 
(Bohf%  I.  lOÜ.; 

107  Die  Katze   kann   die   Maus   nicht   fressen,   sie 

raues   Bic   erst   weisen  vud  miauen.  —  /vin, 

//.  133. 

108  Die  Katze  leckt  den  Leuchter  aus  Liebe  zum 

Talg.   —    Lohrengd.  I,  170. 
tt. :  Per  amor  del  leTo  lecca  Ia  gatta  il  candeliere.    (FaM- 
sasflia,  148,  KJ 

109  Die  Katze  leckt  den  Topf  der  Milch  wegen. 

Datt,:    Katten  slikker  b«tten  for  melkene  skyld.     (Pro», 
dan. .  334.; 

110  Die  Katze  leckt  nicht  jeden  Bart. 

Port.:  Bern  tabe  o  gato,  cujas  barbae  larabe.  (Bohn  /,  269.; 

111  Die  Katze  lernt  erst  mausen,  wenn   sie  Junge 

hat.    CEifri.j 

Mancher  lernt  erit  sparen,  wenn  er  verheirathet  ist. 

112  Die  Katze  Icsst  yhres  mausens  nicht.  —  Agncola 

/.131.    Eyering ,  1 .  1<M :    Gulttmstein,  II,  i;   f;oaI,ll6; 

E*U»r,  I,  518;    Dlum,  93  u.  134;   Bucking,  360;    Pwlor., 

17,44:  Jfayrr, /,  199.    Hillebrand .  üb ;  Sit benkeet ,  iO : 

Sauer,  147;  Eiarlnn.  367;    Simrock.  5461;  K6rlc,  3310. 

/VariimiaAon.  47S;  Lohrengvl,  I.  169;  RtiaKherg  II,  56;  für 

Waldeik:  Vurtze.  349,355. 
Zuweilen  mit  dem  Zueatx .  Die  Weiber  naecben  gem. 

In  Aeg7pten:  Die  Katxe  erblindete,  aber  »ie  gelfietete 

immer  nooh  nach  Mikuien. 
Frt.:  Dane  sa  peau  le  renard  mourra,   qui  a  bu  boira. 

(StartcUdel,  414.; 
£ar..- Ad  mores  natura  recurrit.    (Ji»enal.)    (Bindfrl.li; 

II,  .S9.) 

113  Die  Katze  lest  doch  das  Licht  fallen  vnd  laufft 

der  Mauss  nach.  -    /V(n,  II.  i33. 

Dantn  behauptete  einst  gegen  Coito,  die  Kunst  Ter- 
möge  mehr  aU  die  Natur  und  führte  sum  Beweis  seiner 
Meinung  an,  er  habe  eine  Katse  so  abgerichtet,  dass 
sie  ihm  mit  ihrer  Pfote  ein  brennendes  Licht  halte, 
wtnn  er  de»  Abends  lese.  ..Das  mue«  ich  erst  selbst 
sehen*',  äusserte  Cetto ,  .,ehe  ich  es  glaube."  Ks  wurde 
ein  Abend  lur  Beweiafuhriing  bestimmt.  (Tettn  fknd 
sich  xur  Terahretieten  Zeit  hri  Dante  mit  einer  verdeckten 
Schussel  ein.  Dante  setite  sich,  Tetio  ihm  gegenabcr; 
die  Katze  Tenichtcte  ihren  Dienst  als  Leuchter.  Kaum 
»her  hob  Cetto  den  Deckel  Ton  der  mitgebrachten  Schus- 
se], SU  fipranfren  ein  paar  Minse  haratii.  Die  Kataa 
lies^  Sofort  das  Lieht  faUen  und  sprang  ihnen  aach. 
Natur  hatte  gesiegt.    nWu-htfr  mu  t.ri^,   1869,   St.  47.; 

114  Die  Katze  liebt  den  Speck   und  die  Sau  den 

Dreck. 
Um  KU  sagen,  das«  Jadrr  seinen  Neigangm  fulgt. 
II.    AI  gattn  plBC«  il  lanla,  td  alU  Tolp«  il  pellaro.    (Fa$' 
»ttf  tia,  285,  »J 


115  Die  Katze  mag  wol  Fisch  essen,  sie  wil  aber 

nicht  ins  Wasser.  —  /vin .  ll .  i3S. 

1 16  Die  Katze  maust  am  besten,  wenn  sie  Junge  hat. 

.,Kin  kati  thut  gar  wol  mausen ,  wan  sie  viN  junge 
hat  im  hause." 
Lat.:  Cattus  habena  plurea  pullos  capit  undique  mures. 
(Loci  cotitm.,  150.; 

117  Die   Katzo  miaut   nicht,   weil   der  Hund   von 

Flöhen  gebissen  winl. 

118  Die  Katze  miaut  nicht,  wenn  sie  Mäuse  fan- 

gen will. 

119  Die  Katze  möchte  Fische  fressen,  aber  sie  mag 

sich  die  Füsso  (den  Schwanz)   nicht   nässen. 

—  Körtr,  3306;  lirami,  M774. 

120  Die  Katzo  muss  den  Vogel  erst  fangen,  ehe  sie 

ihn  fressen  kann.  —  Alimaun  vi.  s9o. 

121  Die  Katze  muss  sehr  hungrig   sein,  wenn  sie 

Brot  frisst. 

Kn'jl.:  Tlie  cat   is   hungry  when  a  ernst  contents  her. 

{l\ohH   II,   A.) 

122  Die   Katze  muRS   sehr  satt  (faul,  krank)  sein, 

die  man  auf  die  Maus  werfen  (stossen)  muss. 

—  .t/(iniinn  1',  124. 

123  Die  Katze  nascht  ho  lange  vom  Speck,  bis  eine 

Pfot*  ist  weg.  —  tlrtn*bcrg  III,  43. 
//..-  Tanta  ^k  Ia  gatta  al  lardo,  che  ri  lascia  Ia  lampa. 
(Paxtaglia,  149,  3;  Uaal,  U»4i».; 

124  Die  Katze  schnurrt  der  Frau,   der  Hund  we- 

delt  vorm  Herrn. 

Dtin.:  Katten  tiener  sin  fnie,  og  bunden  siu  herre.   (Pro», 
dan.,  JOA.) 

125  Die  Katze  .tieht  den  Bischof  an  und   es  ist  ein 

geweihter  Mann.  —  .Simrock,  1515. 

Zu  dem,  der  es  übel  nimmt,  wenn  man  ihm  ins  (ie- 
sicht  sieht. 
Fr  f.:  Un  ohien  regarde  bien  un  ^v^que.    (Cahitr,  15.S.; 
Holl,:  Kene  kat  kUkt  wel  op  een'  koning.     (Harrtbomtf, 

/,  .i^*>.; 

126  Die  Katze  sieht  immer  nach  der  Maus. 

HoU. :  De  kat  ziet  altijd  naar  de  muis.  (Harrfbomee ,  I,  365  *>.; 

127  Die  Katzo  sieht  ja  wol  den  Kaiser  an.  —  Goal.  987. 

Als  Kaiser  Maximilian  1517  zum  drittenmal  in  Nürn- 
berg war,  besuchte  er  öfters  den  KUnstlor  und  Form- 
schneider  Hieronymus  Resch,  welcher  Dttrer'a  Ehren- 
pforte in  Holz  schnitt.  Wenn  Rcsch  arbeitete,  lag 
immer  die  Katxe  neben  ihm,  auch  bei  Anwesenheit  des 
Kaisers,  daher  leiten  einige  den  Ursprung  des  Sprich- 
worts. 
Engl.:  A  cat  may  look  upon  a  king.  (fiaal,  9870 
IIolL:  De   kat    liet   den    keiser   wel   aan.     (Harrtbornft, 

I.  385'>.; 
Ung.:  A'  kirily  ssem6be  ismer  n<zni  a*  macska.  (Goal,  987.; 

128  Die  Katze  spielt  mit  der  Maus. 

Das  OlQck  mit  dem  Menschen. 

129  Die  Katze  spielt  so  lange  mit  den  Mäusen,  bis 

sie  sie  frisst. 

130  Die  Katze  spring^  auf  dem  Hunde  herum ,  wenn 

er  todt  ist. 

131  Die  Katzo  springt  immer  wieder  auf  die  alten 

Fasse.  —  MayfT^  I,  193. 

132  Die  Katze  streicht  und  leckt  sich  rast  (sehr), 

wenn  kommen  üoll  ins  Haus  ein  (rast.  —  Eise- 

Ittn ,  366. 

133  Die  Katze  überlegt  nicht  lange,  wenn  sie  eine 

Maus  sieht. 
Holl.:  De  katten  lijn  snel,  om  de  mult  te  vangen.    (ffarre- 
bomf'.,  I.  3S5".; 

134  Die  Katze  wäre  wol  auszulachen ,  die  «ich  Hesse 

Mänsenester  in  die  Ohren  machen. 
136  Die  Katze  weiss  am  besten,  wo  sie  Fleisch  ge- 
nascht (gestohlen)  hat 

AiTArM.:  Vf  kocka,  cf  maso  snedla.    (Öelako»%ktf ,  373  u.  537.; 

136  Die  Katze  weiss  wol,  warum  sie  den  Bart  leckt. 

BoU.:  De  katweet  wel,  wat  baard  «ij  lekt.    (Harrfhnm^f, 
/,  385*.; 

137  Die  Katze  weiss  wol,  welchen  Bart  sie  leckt. 
Frt.:  Bian  sait  li  ehas  qnel  barbe  il  lache.    (Uroux ,  / ,  99.; 

138  Die  Katze,  welche  die  Pfoten  nicht  nass  machen 

will,  fängt  keinen  Fisch.  —  nrtwber*}  lll .  ivt. 

139  Die  Katze,  welche  miant,  fangt  nichts. 

Ein  Unternehmen ,  das  gelingen  soll ,  muei  Torsichtig 
gafUhrt  nnd  geheim  gehalten  werden. 

140  Die  Kat«e  will  auch  Bratwürste.  —  simroek,  5497. 

74* 


1175 


Katze 


Katze 


1176 


141  Die  Katze  will  wol  Fleisch  essen,  aber  sie  will 

die  FüBse  nicht  nass  machen.  —  Bertram,  w. 

142  Die  Katzf  wird  einen  Hund  finden,  der  sie  packt. 

frz.:  A  boa  Chat,  bon  rat.    (L*ndro^,  Ihi.) 

143  Die  Katze  wird  nächstes  Jahr  auch  noch  mausen. 

Es  wirri  der<i(ilb«  Zuttand  hcmcben.  Di«  Bcdenaart 
bildet  den  Hchlnis  einet  Gedichts  ans  der  Zeit  des 
DreissiQahrigen  Krieg«.  Nachdem  die  Krie^srorginge 
des  Jahres  1620  geschildert  sind,  heisstes:  .«Die  Kata' 
wird  auch  noch  maosen,  faab  acht,  an  künftig  Jahr.'* 
fVgl.  Op«l,  *>4,  63.) 

144  Die  Katze  wird  zu  spät  vom  Speck  gejagt,  wenn 

er  gefressen  ist.  —  Blum,  osi. 

145  Die  Katze  zieht  die  Krallen  ein. 

Der  Mensch  stellt  sich  freandlicb. 
Frt. :  C'e  Chat  fait  patte  de  Telouri. 

14€  Die  Katze  zündet  sich  kein  Licht  zum  Mausen  an. 

147  Die  Katzen  haben  alle  Klauen. 

Auch  die,  welche  nnr  Sammtpfötehen  zeigen. 

148  Die  katzen  im  Wasser,  die  Fisch  auf  den  mat- 

ten, die  andacht  auf  dem  Dantzhauss  suchen. 

—  Ueni9ch,  648.  7. 

149  Die  Katzen  legen  keine  Enteneier. 

BoU.:   De   katten   leggen  gaena  eendeneUeren.     (Harre- 
hoiHf«,  I,  385».; 

150  Die  Katzen  mausen  im  Finstcm  am  besten. 

151  Die  Katzen  seynd  die  besten,  die  mausen  vnd 

nicht  mautzen.  —  Leftmann,  69«  SS:  Eutlein,  S68. 

152  Die  Katzen  und  die  Frauen  haben  sieben  Leben. 

—  ReiMberg  1, 199. 

153  Die  Katzen,  welche  die  Mäuse  vertreiben,  sind 

so  gut  als  die,  welche  sie  fangen. 

Dan.:  De  ere  lige  saa  gode  hatte,  derfoijage,  som  fange 
munsene.    (Prot,  dan.,  334.J 

154  Die  Katzen  wünschten,  dass  alle  Mäuse  Narren 

wären.  —  WinMer ,  xvi ,  3i. 

155  Die  verweichlichte  Katze  jagt  keine  kühne  Ratte. 
Frt.:  Chat  mloUenr  ne  fut  oncquet  bon  ohassenr,  non 

plus  qne  sage  honune  grand  cacqueteur.  (Ltroux,  I,  y9.) 

156  Eichtige  Katzen  finden  muthige  Mäuse. 

157  Ein  I&ktz  fangt  schlaflend  kein  Mauss.  —  Petn, 

0,206. 
HolL :  Ben  luija  kat  eet  zieh  niet  sat.  (Harr€bomet ,  /,  366  ".) 

158  Ein  Katz  folgt  keinem  Frosch.  —  Ldimaxm.  654.  24. 

159  Ein  Katz'  li^'s  Mausen  nicht  und  ein  Dörren- 

bacher nicht  die  böhemmer  Jagd.  (Rheinjifaiz.) 
Thelemann,  95. 

Es  ist  wol  hier  das  im  preussisohen  Begierungsbe- 
zirk Trier,  Kreis  Sanct- Wendel  gelegene  Dorf  Dörren- 
baoh  gemeint. 

160  Ein  Katz  mausset  wol,  wenn  sie  viel  jungen 

hat.  —  L^hf?uinn.  //,  194,  69. 

161  Ein    paar    Katzen    machen    einem    Löwen    zu 

schaffen. 

162  Eine  alte  Katze  leckt  wie  ein  jung  Kätzlein. 

Engl. :  An  old  cat  Ups  as  much  as  a  young  kitling.  (Bohn 
//,  76.; 

163  Eine  alte  Katze  spielt  nicht  mehr  mit  dem  Ball. 
Fr». :  Un  viel  chat  ne  se  Jone  pas  Tolontiers  k  son  esteuf . 

(Uroux,  I,  101.; 
HoU.t  Gieene  oude  kat  speelt  met  een  balletje.    (Harre- 
homie,  /,  386«.; 

164  Eine  alte  Katze  will  ein  zart.  Mäuslein  haben. 

—  mnddcT,  V.  40. 

165  Eine  einzige  Katze  vertreibt  viel  Mäuse. 

Böhm. :  Jeden  kocour  stida  mysf  se  neboji.  (Öelakoviky,  369.; 
Poln.:  Jeden  kot  Stada  myssy  sifi  nieboji.  (ÖHakovtky,  369.; 

166  Eine    gebrühte   Katze   scheut    auch   das   kalte 

Wasser.  —   (ina\,9W.    Simm* .  5501 ;    Körtr.  3295; 

Rritubcrg  III ,  97. 
Engl.:   A   scalded   cat  fears   cold  wator.    (Bohn  II,  130; 

Gaal,  986.; 
Fr».:  Chat  öchaudö   craint   Toan   froide,      (Cahitr,  308; 

Gaal,  986;  Bohn  I,  13.; 
/f.  .•  Can  Boottato  d'  aeqna  oalda  ha  paura  pol  della  Aredda. 

(Bohn  II,  ISO.; 
Lat. :  Qui  semel  est  laesus  fallaci  piscis  ab  hämo.    (Bohn 

II,  130.; 


Foln.:  Kto  slf  na  gorfoym  Bparz^,  ten  i  na  zimne  dmacha. 
Port. :  Uato  escaldado  da  agoa  fna  ha  medo. 
//,  130,; 


(Bohn  I,  2781; 


Span.:  Oato  escaldado  del  agua  fria  ha  miedo.     (Bohn 
I,  223.; 
167  Eine  gebundene  Katze  fängt  keine  Maus. 

Engl. :  A  moflled  cat  is  no  good  mouaar.    (Bohn  II,  76.) 


lt.:  GatU  guaataU  non  piglia  mai  soriec.  (BoAm  II,  76.; 
—  OaUa  tigaaatnta  ncn  pMM  mai  topo.  —  Ken  fa 
mai  caociator  gatto  che  mtacola.    (Bokm  /,  SS  ■.  113.; 

Port.:  Gato  miador  ntinea  bom  nondor.    (B-jim  II,  W.) 

168  Eine  gebundene  Katze  fressen  die  lliase. 

Einen  gefesselten  Lowen  tritt  der  SmtH  bhS  Fftaaca. 
HolL:  Opgestotan  hatten  worden  door  da   mwatm  opgt- 

Treten.    (Harrtbotmee ,  I,  S^ät>.; 
Lai. :  Catns   amat  pisees ,  sod  non  mit  tincei«  pbntvm. 

(FatelUt».  42.;  —  Fieus  aribns  gmtae,  at  plantare  no- 

lont.    (TappiH*,»!*;  frsMt.,  576;  Aisrfer //.    1138; 

Lang,  ttS.) 

169  Eine   gefangene    Katze    gebraucht    Zähne   and 

Krauen. 

It.:  Gatto  rincfaittso  diventa  laoae.    (Bohn  I,  ».) 

170  Eine  gehetzte  Katze  wird  zum  Tiger. 

Obgleieh  die  Krabbe  kein  Blnt  hat,  aaMS  die  eng- 
lischen Neger  in  Surinam,  so  bat  sie  doch  Zorn.  (Rnnt- 
berg  II,  37.) 

171  Eine  gequälte  Katze  findet  den  Weg  ins  Freie, 

auch  wenn  das  Fenster  geschlossen. 
HoU.:  Eene  benaanirde  kat  is  tienmaal  meer  te  Treetta 
dan  aeven  andere.  —  Eene  gepraamde  hat  aal  dvan 
door  de  Tensters  vüegen,  oa  mimte  te  hebben.    (Harrt- 
bomie,  I,  3Si\) 

172  Eine  gestohlene  Katze  mauset  gut.     C\tu»au.j  — 

Kekretn .  \Ul.  SS«. 

173  Eine  gute  Katze  hat  ein  scharfies  Gebiss. 
HoU. :  Eene  goede  kat  Inistert  naauir.  (Harrtb^me^,  1, 3»**^ 

174  Eine  gute  Katze  sieht  auch  nicht  jede  Mans, 
Engl.:  The  cat  sees  not  the  monse  erer.    (Böhm  O,  1t) 

175  Eine  Katz,  die  nicht  verschleckt  ist,  fangt  keine 

MenSS.  —   Lehmann.  104,  17. 

176  Eine   Katz'   und   eine   Maus,   zween    Hahn  in 

einem  Haus,  ein  alt  Mann  und  jong  Weib 
bleiben  selten  ohne  Keib.  —  EiMelei»,  968. 
tat.:  Catns  cum  mnre  duo  galli  simnl  in  aede,  c*  ^rss 
binae  rirunt  raro  sine  lite.    (EiteUin ,  S68.J 

177  Eine  Katze  darf  ein  altes  Scheunthor  anlogen. 

178  Eine  Katze,   die  den  Speck  gekostet  hat,  ist 

schwer  zu  hüten. 
HoU.:  Men  kan  de  kat  niet  Tan  het  spek  hoodan,  als  lii 
er  den  smaak  van  beat  heeft.    (Harrtbcm4€,  /.  3S0*J 

179  Eine  Katze,  die  Flossen  hat,  halte  von  deinem 

Teiche  fem. 

180  Eine  Katze,  die  ist  treu,  ein  blind  Pferd,  so 

nicht  ist  scheu,  und  eine  and&chtige  Hiv',  d« 
sind  drei  rare  Creator'. 

181  Eine  Katze,  die  mausen  will,  wird  nicht 

—  Eudein.  367;  5imrDck,  547L 

182  Eine  Katze,  die  miaut,   fängt  keine 

Beimbwg  IV,  78. 
Dan.:  De  katte  som  miaTer  saa  meget,  muser  saa  UdiL- 

Bat  er  forgieres  at  käste  gara  for  fngleiMa  gjtik.  - 

IfiaTende  kat  tager  ei  mange  muns.  (Pro9.  dam^  IMa.  41i) 
HolL:  Eene  kat,  die  Teel  maanwt,  rangt  wainig  nniMB. 

(Barreb<m4e,  J,  385  b.; 
Span.:  Gato  maullador  nunca  bnen  caaador.   (Bokn  t,  fO.) 

183  Eine  Katze,  die  nascht,  maust  auch. 

Frt.:  Si  ton  chat  est  larron,  ne  le  ohaase  da  ta  mitt" 
(Leroux,  /,  101.; 

184  Eine  Katze,  die  nicht  maust,  eine  Frau,  die 

nicht  haust,  und  ein  Besen,  der  nicht  kehrt, 
sind  gleichviel  werth. 
Poln.:  Kot  nielowny,  n%i  niemowny,  jednako  üf  mai^ 

(Lompa,  15.; 

185  Eine  Katze,  die  nicht  maust,  und  ein  Hindier, 

der  nicht  redt,  werden  beide  nicht  fett 
Böhm.:  Kocour  nelora,  chlap  nemlura,  oba  jsta  hladova. 

(Celakovtky,  74.; 
Poln.:  Kot  nielowny,   chlop  niemowny,  cs^ato  gtoday. 

(Üelakovtky,  74.; 

186  Eine  Katze,  die  sich  verbrannt,  furchtet  sich 

vor  lauem  Wasser. 

187  Eine  Katze,  ein  Loch  im  Sacke,  ein  Rabe  ond 

eine  Maus   sind   viele  Diebe  in    und  aotser 
dem  Haus. 

188  Eine  Katze  hat  neun  Leben.  —  Baumgartem,  ts. 

189  Eine  Katze  hat  neun  Leben  wie  die  Zwiebel, 

und  das  Weib  sieben  Häute.  —  Simroek,  »Mft. 

In  Nordcarolina  sagt  man :  Eine  Kataa  baaitat  acu 
Leben,  ein  Opossum  neunzehn.  Es  buiaht  wUh  dtai 
auf  die  Eigenschaft  des  letatem,  sich  todi  m 


1177 


Katze 


Katze 


1178 


190  Eine  Kat2e  kann  man  nicht  gut  ohne  Hand* 

schuhe  fünften. 

Frz.:  On  nc  iircnd  pat  chat  saiia  mitaine«.    (Cahier,  3i4.; 

191  Kino    Katze   inapr   noch   so   begierig   sein,   sie 

frisst  duch   keine   hciBso  Suppe.  —    Wimkirr, 

II.  Ol. 

192  Eine  Katze  mit  Handschuhen  faht  keine  Maus. 

„Katz,  zieh  fdie  Tlandiiobuh  aus,    »onat   fahat  keine 

Maue!"    (Aht,/iafz.) 
/•'r:.:  That  nimnufl«  Dff  prend  aouria.  (Lerom,  /.  9*.);  Huhn 

/.  ml.)  —  ('hat  ganttf  ne  prit  jaraaia  aouria.  (Cahitr ,  Sioj 
HfiU. :  la  de  kat  van  bandachoenen  vuortieu ,  lu  vangt  sie 

ffcene  muixen  nf  ratten.    ( Harrebomff ,  I,  38H*.^ 
It.:  Gatta  oon  suanti  non  pronde  aorci.  (Paxzaglia.  148,  70 

193  Eine  kluge  Katze  macht  viel  Mäuse  zu  Narren. 

—    Mlmann  VI.  428. 

194  Eine  lauernde  Katze  hat  das  erste  Fleisch  aus 

dem  Topfe. 

Uoll.:  Luiprnde  katten   hebten  hei  eerat  het  vleeach  uit 
den  pol.    ( Harrtibnmi'* ,  f,  iHS^.) 

195  Eine  naschende  Katze  wird  bald  gefasst. 

Engl.:  The  liquoriah  uat  geta  man;  a  rap.     (Bnhm  II ,  ^.) 
Hnll. :  Kene  lekkere  kat  alaat  men  dikwljla  op  den  bek.   - 

Eene    anoepende  kat  wordt  ligt  gevat.     (Uarrebntm'f, 

I,  386«.; 

196  Eine  näschige  Katze  macht  Heissigc  Magdr.  — 

hurtf .  33S0. 

197  Eine   schlafende    Katze    niuss    man    nicht   auf- 

wecken. 

Kinen  gefthrlichen  Menacheni  deraich  ruhig  Terhalt, 

nicht  reisen. 
Frt.:   R<reUle  point  le  chat  qui  dort.    (Botin,  III.  194; 

Cahier,  309  u.  &77;  Lrroux ,  I,  100;  Ltndroif.  338.) 
hat.:    Ne  catum  ezpergafac  dormientem.     (Hohn   I,  40; 

BoviU,  in,  IM.) 

198  Eine  schwarze   Katze    wird  durch   Seife   nicht 

weiss.  —   Rexnaberg  IV.  ü. 

199  Eine  todte  Katze  fängt  keine  Maus. 

Span.:  Ander  A  caza  con  hnron  muerto.    (Bohn  I,   199.; 

200  Eine  todte  Katze  wird  selbst   von  Mäusen  ge- 

bissen. 

201  Eine  verhung^erte  Katze  fängt  keine  Maus. 
Böhm,:  S7t4  kocka  dobre  \o\i,    hladovi  nereata  mnoho 

kxade.    (Ötlakottk^,  394.; 
Mroat. :  Sita  macka  dobra  lOTica»  gladna  sn^ha  Terla  tatiea. 
(äelakottky,  399. J 

202  Eine  weisse  Katze  mit  schwarzem  Schwanz  redet 

viel  von  Hermelinen. 

Die  Dänen  eagen:  Wer  eine  weiaae  Katze  hat,  aoU 
den  Schinder  nicht  lu  Oaat«  bitten:  Den  aom  haver 
hTide  hatte,  maa  ei  byde  akinderen  til  giaat.  (Prw. 
dam. .  MI.) 

203  Einer  boshaften  Katze  darf  man  nicht  trauen, 

wenn  man  sie  aach  liebkost 
Soll.:  Streelt  gij  de  kat .  sij  lal  u  in  hetaangezigt  apringen. 
(MarreboiiJ*.  /.  SSBK) 

204  Einer  geschickten  Katze  veKrinnt  (entgeht  bis- 

weilen) auch  eine  Maus.    {DewUngm.)  —  Btr- 

lingrr.  SSO. 

206  Einer  guten  Katze  gehurt  eine  gute  Maus. 

206  Einer  Katze  braucht  man  das  Klettern  nicht  zu 

lehren. 

NolL:  Men  behoeft  de  kat  niet  te  leeren  klauteren.   (Harre- 
bomt«,  I,  38S'.; 

207  Einer  Katze,  die  am  Bratspicss  leckt  (treibt), 

darf  man  nicht  den  Braten  übergeben. 

208  Einer  Katze,  die  Asche  leckt,  darif  man  kein 

Mehl  anvertrauen. 
Holt.:  Eene  kat,  die  aaoh  likt,  zult  gij  geen  meel  geven. 
(ilarreb.<,nfe,  I.  Xi^.) 

209  Einer  Kntze,  die  den  Bratspicss  beleckt,  muss 

man  den  Speck  nicht  anvertrauen. 
IIoU.  -  Aan  de  kat  die  het  apit  likt ,  raoct  men  het  apek 

tgebraad)  niet  toe  Tertrouwen.    ( Harrrbomtt .  /.  SS4''.; 
It.:  A  gatta  che  lecca  apiodo  non  fldar  arroato.  (Bohn  I,  9f<.) 

210  Einer  Katze,  die  den  Milchhafen  leckt,   muss 

man  die  Milch  nicht  anvertrauen. 
t'.ngl.:  The  dog  tbat  licka  aabes,   Iruat  nut  with  meal. 

(*:aal.  l.'lfiü.; 
lt.:  A  rane  che  lecca  cenere,  non  gli  fldar  farina.  —  A 

gatto,  che  lecca  epicdi,  non  gli  fldar  arroato.  (Gaml,  MOtt.) 

211  Einer   Katze,  die  mausen  soll,  darf  man  dio 

Krallen  nicht  beschneiden. 

212  Einer  schlafenden  Katie  laufil  kein  Mann  ins 

Maul.  —  IcAhmm.  f/,119,  ao. 

••So  tla  kata  ■eUaffl.  hatt  gleich  *•  aaal  offm,  loiBpl 
doch  k«ia  aaua  danin     '  ~ 


Hoil.:  Ken  luije  kat  krUgt  ninuncr  wai,  —  Slapende  katten 
Tangen  geen  ratten.    (Harrebvmee ,  I,  386*  u.  388'*.; 

Lat.:  Dum  »tertit  catna,  uuniuam  aibi  currit  in  oa  mna. 
(Ln-ri  comm.,  H8.J 

213  Eingefiperrto    (eingewickelte)     Katzen    fressen 

keine  Mäuse. 
Zum  Thätigaein  gebort  Froibeit. 
t'rt. ;   Jamaia    chat  cmmitouBM  uu  gant^  ue  prit   aouria. 
(StartehtdH,  415.; 

214  En  halt  de  Kalt,    de  anner  stöäkcrt.     C-VrtJk/en- 

l'urg.)  —  Schilhr.  in.C^. 
Von  jemand,  der  ron  allen  Koitun  geangatiKt   wird. 

215  En   schädlich  Kaz  mächt  en  gat  Wirtäu.    (Sir. 

hvHbitrg.-ttichx.J   —   Srhusln.  199. 

Schädliche,  d.  i.  naschhafte  Katzen  machon  gute 
(aufmcrkaame)  Wirthinuen. 

216  Eudhcli  muss  die  Katze  ddch   aus   dem    Sacke 

heraus.  —  llrr  n'tcdrr  iiufrihUtnilitn'  lüihnyinvjfl  {S\m\' 
uan  iHÄ'j  ) .  Nr.  6. 

217  Erst  leckt  die  Katz,  hernach  sie  krclll.  —  HVml 

Vnmuth ,  V,  3<).o. 

218  Es  gibt  keine  getivue  Katze  bei  drr  Milch. 

„Wie  man  keine  getreuo  Katze  über  d^r  Milch  findet, 
ao  findet  man  auch  keine  getreue  Krau."  (imiphius.  lo.s.; 

219  Kii  gilt   der   Katze   um    den  Schwanz.  —  Stm- 

rock ,  him. 

220  Es  ist  eine  böse  (Rchlechtc)  kntze,  die  jhr  selbs 

nit  mag  mausen.  —  Guttvr,  l.  32;  Lchmnnn.II, 
140.  ISO.  Ihtri,  II,  S95;  Ewldn,  Xi,  Siinroik .  .VI7n. 
Lal.:  Ad  anum  qnemque  quaeiium  aequum  eat  eaae  calli- 
dum.  (I'lautut.)  (Philiptii,  I.  11.;  -  Ifazima  para  pe- 
ciire  amlaau  praeaepia  claudit.  —  Ncc  qulcquam  aapit, 
qui  aibi  nou  aapit.  (Sutor,  VllSeybulä,  3**.)  -^  Qui  aibi  , 
iiequam,  cul  bonu«?  --  Qui  aibi  eemitam  non  aapiunt, 
alteri  monatrant  viam.    (PkUippi.  II,   1^6.) 

231  Es  ist  eine  dumme    Katze,   w^clcho  die   Maus 
laufen  lässt,  um  eine  Fliege  zu  fangen. 

Snil.:  Hij  verbaut  de  kat,  die  eene  muia  laat  ontanappen, 
om  een  inaekt  te  rangen.    (Harrtbvmet! ,  I,  387".; 

222  Es    ist  eine  einfältige  Katze,   die   bei    Einem 

Loche  sitzen  bleibt. 

Poln.:  Oatani  ten  kot,  co  pnj  jednej  dziurse  aiedzi. 
(Loinpa,  11.) 

223  Es  ist  eine  gute  Katze,  die  bei  der  Milch  sitzt 

und  nicht  daraus  leckL 

224  Es  ist  eine  vornehme  Katze,  die  sich  zu  mau- 

sen schämt. 

„Und  da«  (wenn)  die  Katz  zieh  achempt  dea  maa- 
lena."    (WalHh,  IV,  43,  7«.; 

225  Es  ist  eins,  ob  mau  von  der  Katze  oder  vom 

Kater  gekratzt  (gebissen)  wird. 
Botl.:  Of  men  Tan  de  kat  of  den  kater  geboten  wordt,  ii 
het  zelfde.    (Harrebomee ,  l,  388*.; 

226  Es  ist  ke  Chatz  so   gschid,  es  vertrönnt  ^   er 

nüd  au  o  Mus.  —  Tithier.  i9o. 

')  Vertrönna,  Tertrena  =  entrinnen.  —  Ea  iat  nie- 
mand «o  geacheit,  klug,  tUchtig,  daaa  er  nicht  einmal 
etwaa  bberaleht. 

227  Es  ist  keine  Katze  noch  so  mild,   wenn  man 

sie  einsperrt,  wird  sie  wild. 
NoU.:  Eene  kat,  die  bealoten  ia,  verändert  wel  in  een* 
leenw.    (Harrehomet ,  I,  8«5*».; 

228  Es  ist  keine  Katze  schlimmer  als  die  mit  neun 

Schwänzen.  —   ScMei'.  Morgcnblatl ,  1SS6.  Nr.  8«. 

E«  iat  dAa  Strafwerkzeug  der  KngUnder,  die  ueun- 
achwttnzige  Katze  gemeint. 

229  Est  ist  keine  Katze,  sie  findet  ein  Grätchen. 

Jtoll.:  Aan  de  kat  komt  cen  graatje  toe.  (Uarrßbomc« 
^/,  S84>'.; 

230  Es  ist  keine  Katze  so  alt,  sip  springt  wie  eine 

junge,  wenn  sie  eine  Maus  sieht. 

Aehniicb  ruaaiacb  Altntann  IV,  468. 

231  Ea   ist  keine  Katze   so  glatt,   sie    hat   scharfe 

Nägel.  —  Simrock,  M»i:  Karte,  3.W7.  Itraun .  I.  17«0. 
Frz.:  II  n*eat  ai  petit  vhat  qui  n'ögralijuo.  (Cahter ,  ^W.) 
IIolL:  Gcene  kat  zoo  glad,  uf  zij  hceft  Imro  klaauwen. 

(üarnchomri,  I,  386*.; 

232  Es  ist  keine  Katze,  wenn  sie  zur  Milch  kuniint, 

sie  leckt 

Engl.z  That  oat  ia  out  of  kind  that  awcct  milk  will  nut 
lap.    (Bokn  II.  76.; 

233  Es  ist  nicht  der  Katze  Schuld,  wenn  die  Magd 

faul  ist. 

It.:  Che  eolpa  v'  hä  In  gatu,  ae  la  niaaaara  ^  matta.  (Pat- 

saglia  .  136 ,  3.^ 


1179 


Katze 


Katze 


1180 


poar  des 


234  Es  ist  nicht  jede  schwarze  Katze  eine  Hexe 

Frx.:  II  ne  faut  paa  faire  paaier  tous  lea  chsta  poar 
Borcien.     (Bohn  l,  fi.) 

235  £s  ist  viel ,  wenn  die  Katz  bey  der  Milch  sitzt 

vrid  nicht  leckt.  —  r-TAw«nB,  es.  19  u.  4I8,  M. 

236  PiS  ist  zu  spat,  wenn  man  die  Katz  todi  Kess 

treibt,  wann  er  gefressen  ist.  —  Lrtm/iiin,  4i3, 15. 

237  Es  ist  zu  viel  von  der  Katze  begehrt,  dass  sie 

bei  der  Milch  sitze   und   nicht  schlecke.  — 

V.wlein,  3o7;  Sxmtock,  5492. 

238  Es  krebült  jede  Katze,  wenn  man  ihr  auf  dem 

Stiel  trappet.  —  Icr.  Ottthelf.  Geld*tag  ^  2i7. 

239  Es  scind  eocnso  gut  katzen,  die  die  meuss  Ver- 

lagen, als  die  sie  fahen.  —  Franck.  //.  151»; 
r.rutrr,  I,  34;  Petri,  11.  293;  r/enwrh.970.  33:  Lehmann, 
708,  3;  Sutor,b47:  Einelein,  366;  JTörf«,  3313;  Sim- 
rock.  546S. 
Lot.:  Caatua  bomo  cavit,  qnodquod  ii«tara  noUrit.  (8»- 
tnr,  547.; 

240  Es  sind  böse  katzen,  die  für  lecken  vnd  bin- 

den kratzen.  —  Tw/ipii«,  98*;  Gesner.  l,  353;  Lalen- 
AitrfU,  10;  VriKch,  /.  505**;  Eisflein.  368. 

.,  Ein  woia  mann  meidet  lolch  falaeh  kataen ,  die  voren 
l*cken,  binden  kratüeo."  (H.  Sacht,  K,  M7<>.;  „Ich 
bin  eine  der  fallchen  katzen,  die  bedea  lecken  und 
kratzen  kan."    (Ayr^r,  416".; 

241  Es  sind  ebenso  gut  Katzen,  die  die  Mäuss  fan- 

gen, als  die  sie  vertreiben.  —  Lehmann.  413,  78. 

La*.:   Altera  mann  fert  aqaam,  altera  ignem.     (PhiUppi, 

I.  22;  Tappiu».  'M^.)  —  Caput  colnmbae,  canda  aoor- 
pionia  est.  (Binder  tl,  43(*i ;  Sotnrin.  64.;  —  Care  tibi 
a  feie ,  qnae  a  fronte  lingit ,  a  terge  laedit.  (Ehetein ,  368.; 

242  Fert  ein  katz  in  Engelland,  so  wirt  sie  doch 

mannen.  ( S.  Gans  47,  Farren  1  u.,3  nnd  Narren.)  — 
Franck.  //.  24^:    Gruler,  I,  40;  Pelri.  U,  310;  Henisch, 

896 .  48. 

243  Fromme  Katzen  machen  stolze  Mäuse. 

244  Für  Katzen  und  Frauen   sind   die  Nächte  das 

Beste  vom  Tage. 
Dan.:  Konen  og  den  kat,  de  have  saa  mangen  god  nat. 
(Prop.  da«.,  354.; 

245  Gebrühte  Katzen  fürchten  auch  kaltes  Wasser. 

Frt.:  Chat  «chaudö  oraiot  l'eau  froide.  —  Chat  eschaudez 
laue  creint.    (Leroux.  /,  99;  Lendroy,  336.; 

HoU. :  Oebrande  kalten  rreeaen  ook  koud  water.  (Harre- 
bomee,  /,  386»*; 

246  Gehen  hier  die  Katzen  auch  in  die  Kirche,  sagte 

der  Insulaner,  als  er  eine  Katze  auf  einem 
Gemälde  in  der  Kirche  sah. 

Der  Pastor  Caloviut  Müüer  enfthlt  in  seinem  Mann- 
scripte ( 1691 )  Über  die  friesische  Sprache  in  AltfHe- 
siBch  einzelne  Ztlite  von  der  Einfalt  der  Insulaner.  So 
den  dem  obigen  Sprichwort  zu  Omnde  liegenden:  Ein 
Insulaner  kam  in  die  Kirche  und  sali  auf  einem  Ge- 
mälde, die  Schöpfung  der  Welt  Torstellend,  eine  ge- 
malte Katze  stehen,  Terwunderte  sich  und  sprach: 
Gehen  hier  die  Katzen  (wörtlich:  Mäusehunde)  auch 
in  die  Kirche?  (...  Verwuhnder  sick  uhn  quidde: 
gung  hier  di  mueshuen  oek  in  di  Tzierk.)    (Kern,  4.) 

247  Geht  die  Katze  auch  auf  Reisen ,  sie  springt  in 

England  wie  in  Sachsen  nach  Mäusen. 

248  Genäschigen  Katzen  klopft  man  die  Tatzen.  — 

Lohrengel,  J.  309. 

249  Gestilä   Kaze    meisle    gät.     (Stebenbürg.-sdchtJ   — 

Schütter.  207. 

250  Gestohlene  katzen  mausen  gem.  —  Franrk,  II,  179  ■ ; 

Egenolff.  237*';  Pctri ,  II.  336;    Gruter.  /,  43;  Latcndorf 

II ,  15 ;  Eiselein ,  368 ;  Simrock ,  5465 ;  Kiehl ,  Xorellen ,  350. 
Abergliubisohes  Sprichwort,  das  aber  immer  noch 

Beine  Anhänger  hat. 

251  Gib  lieber  der  Katze  als  der  Maus,  so  bist  du 

deiner  Sorgen  los. 

.Span.:  Lo  quo  hat  de  dar  al  mnr,  dälo  al  gato,  y  sacarte 
has  de  cuidado.    (Cervantet,  Don  Quijote.) 

252  Gladde  Katt'n  gat  nich  ümmer  de  Okern.  — 

Eichvald ,  974. 

253  Grindige   Katzen    leben    lang.   —  Pciri,  ll.  357; 

Simrock,  5502;  Kürlc.  3301;  Brattn ,  I.  1768. 

254  Gute  Katzen,  gute  Frauen. 

lIoU.:  (roed  kats,  goed  Trouws.    (Harrebomee ,  I.  386*.; 

255  Gute  Katzen   mausen  daheim    und  in  anderer 

Leute  Häuser.  —  Eiselein,  368;  5tmn>cilt,  5469. 


256  Hat  die  Katze  Junge,  so  lernt  ne 

EiseleiM,  3«ft:  Simrock.  5473. 
Lot. :  Feles  dvm  catulo«  habet ,  atadiosiiiime  1 
(Ehelein,  365.; 

257  Hei  katzen  gatzen  was  man  gern  hört.  —  Framd, 

II.  183  ^ 

258  Hü  moar  Kalter,  hu  ten'ner  Slabbi.     (SißL)  — 

Haupt,  yin,  3M.  59. 
Je  mehr  Kataen ,  desto  dttnner  die  Snpp«. 

259  Uangerige  Katzen  mausen  wol.  —  Lehmanm,  41s,  7* 

Aber  di«  «rhiingertan  nicht. 

260  Hüte  dich  vor  den  katzen,  die  vornen  lecken 

vnd  hinten  kratzen.  —  Framck,  ll,  ist**:  Laieudtrf 

11,  17  ;  H>iid  rnmiifk.  l'U,  185;  Pttri,  U,  388  :  Goal,  989; 

Eiselein,  368;  Simrock,  5181 ;  A'drfe.  3997;  »rmm,  f.  INI: 

(ür  WaUedi:  Curtse,  348.  429. 
„Ich  bin  eine  der  fialachen  ketzen,  die  beidea  leckaa 

kan  nnd  kratien.**    (Aprer,  416 1>.; 
Engt.:  He  coTexv  me  with  hia  wiaga  snd  bitea  ae  witk 

hia  bill.    (Äorte,  3297.; 
Lat.:  Pell«  «ab  agnina  latitet  mens  aeepe  Inpina.    (Ser- 

botd,  434.; 

261  Ich  sitze  ganz  gut,  sagte  die  Katze,  da  Bua  sie 

auf  dem  Speck. 

262  Ist  auch  die  Katz'  ein  Dieb,  so  jage  sie  docli 

nicht  ans  dem  Haus. 

Fr:.:  Le  chat  pour  Atre  larron,  ne  le  ohAaae  hora  da  ta 
maison.    (Kriitinger,  138>>.; 

263  Ist  die   Katz'  hinaus,    tanzet   nff^m    Tisch  die 

Maus.     (Wurndingen.)   —  Bülinger,  284. 

264  Ist  die  Katz  sat,  so  spielt  sie  mit  der  MaoM. 

—  Lehmann ,  413  ,  8. 

265  Ist  die  Katze  auch  gefleckt  (oder:  noch  so  gross), 

ein  Tiger  ist  sie  nicht. 

Die  Ruasen:  Ein  gefleckter  Hund  ist  kein  Tiger.  (Jü- 
mann  VI,  404.; 

266  Ist  die  Katze  aus  dem  Haus,  so  rührt  sich  (tanzt) 

die  Maus.  —  Hirlinger,  285. 

267  Ist  die  Katze  ausgezogen,  macht  der  Kater,  mi 

er  will. 

268  Ist  die  Katze  fem,  so  spielen  Mäose  die  Herrn. 

Dan.:  Blirer  katten  lange  fra  hnus,  da  apiUer  featratlH 
og  mnos.    (Prot.  dan. ,  334.; 

269  bt  die  Katze  in  der  Fall',  so  lachen  die  M&osealT. 
Hott.:  Ala  de  kat  in  de  val  is,  dansen  de  mniaea  «ob 

heen.    (Marrebomie,  I.  384 1>.; 

270  Ist  die  Katze  todt,   macht   sie   dem  Minslm 

keine  Noth. 

Die  Neger  in  Surinam  sagen  sogar:  Wenn  di«  Kitai 
todt  ist ,  macht  die  Batte  aus  ihrem  Felle  eine  TxonwL 
Dagegen  machen  die  Bussen  cwiaehen  todtea  Kats« 
einen  Unterschied,  indem  sie  die  Lehre  geben:  Wen 
die  todte  Ketze  dem  Zaren  gehört,  ao  nimm  dtm  WmA 
TOT  ihr  ab. 

271  Ist   die  Katze   todt,   so   tanzen   die  Mäuse.  " 

Altmann  VI.  443. 

272  Je  älter  die  Katze,  um  so  dicker  der  Schwaai. 
Potn.:  Im  kot  sUrszy  tym  ogön  twardssj.    (Wursback  l) 

273  Je  fauler  Katz',  je  rüstiger  Ratz. 

274  Je  mehr  mau  de  Katte  strak(el)t,  desto  högcr 

(höher)  dregt  (auch:  hört)  se  den  Stfoi 
(Schwanz).    (S.  Bauer  242  n.  331-335.)    (OldttA^.) 

—  Bwren,  706;  Kern,  712;  Frommann,  VI,  184,  TU. 
EichKold,  976;  Stürenburg.  267;  Batiskt^gnäer ,  /;  Ar 
Arnsberg :  Firmenich,  I,  353, 1 ;  für  ifannotwr:  Sehamkatk, 
I.  61;  für  Meekleiü>urg :  Schiller,  III,  6";  für  Osnabritk: 
l'irmenich,  III,  163.  2;  hochdeuUch  hei  IVfn. /i.SH. 
Friscid}ier  ',  1915 ;  Härder,  .^nschauungnmterridit  (Abeei 
1853).  S.  157. 

In  Bendsburg:  Je  mehr  man  de  Katt  strakelt  (ttiei' 

chelt),  desto  dolier  schielt  se  mit  dem  Steert. 
Böhm.:   Kocky    pohladfs-li,    hned    ocaa   ad-rfhA.      (CeU- 

koptky,  100.; 
Dan.:  Des  meere  man  klapper  katten  ,  dea  htfiere  hon 

rumpen.    (ÖeUtkoviky,  100.; 
Knj/l.:   The  more  jou  rub  a  cat  on  the  rnmp,  tb« 

she  sets  up  her  teil.    (Bohn  II,  76.; 
HolL:  Hoe  mcer  men  de  kat  strijkt,  hoe  hooger  a^  d« 

ruR  opstcekt.    (Harrebomie ,  I,  387  b.; 
It. :  Quanto  pid  si  (tega  la  schiena  al  getio  piü  le?»  k 

coda.    (Bohn  I,  123.; 
Lit.:  Kate  glostema  kupra  k«Ia.    (Cehslovtktf  ^  lOOj   _ 
Poln.:  Olassoz  ty  kotowi  skör«,  a  on  ogon  witgötf.   fOWf 

kovtktj,  100.; 


1181 


Katze 


Katze 


1182 


275  Jede  Kaizt;  hat  ihre  Krallen.  —  AUmann  VI,  Ml. 

276  Junge  Katzen  soll  mau  bey  dun  Alten  ziehen. 

—  Lfhmann,  771,  17. 

277  Junge  Katzen  spielen  gern. 

Die  Husien:  Spieloriich  ist  die  junge  Katze,  elirbar 
(He  alte.    (AltmaHm  VI,  4&s.; 
UoU.:  Jonge   katten  willen  muixeo,  Jouge  apen  willen 
luizen.    (Bvhn  I,  SSUJ 

278  Kam'  eine  Katze   ins  Morgenland,   sie   würde 

miauen,  wie  es  hier  bekannt. 

279  Katt,  (lat  HuUst  du  wcte,  onngegönnt  Brot  ward 

oft  gegete.  —  Xcw  /V.'m«*.  l*niviuziiiWl.,  XI.  444; 
Fritihbier,  37»,  /-'rwi  W»i.r  »,  192». 

280  Katt  un  Hund  verdrägt  sick  nich.    (liasicdo.)  ^ 

Firmeniih,  111.  «9,  112. 

281  Kalt  un  Mus  gähn  beid  ehr  Nohrung  na.   (ileck- 

litüturg.J   —   AtufMiu,  12U,  5:  Schiller,  III,  6\ 
Jedes  lebt  nach  seiner  Weise  und  seiner  Natur  gemäss. 

282  Kattc,  diu  musst  wetten  (wissen),  unvergünnt 

Uraud  ward  auk  getten.  (lipye.)  —  Fmnenkh. 
1 .  27U;  für  llolttfiu:  Schütze,  II.  237.  für  MecUenhurg : 
liuiz.  Hulu'Mmilrn,  XX,  27;  Schiller,  III.  6'>;  für  Lü- 
beck: Ihvcke.  y. 

283  Katte,  lick  dat  nich,  dat  in  wunno  Wost  (Wust). 

284  Kutte,  Witt  du  frettcn,   dann  musst  du  müsen. 

(Waldeck.J   —  Curtzr ,  Ul ,  Ui, 

285  Katten,  dci  nit  snaiget  (nascht),  da  müset  ok 

nit.     (herlohn.)  —    Woenle ,  73 .  IW. 

286  Katten,  de't  Miisen  ii-st  wendt  (gewöhnt)  sünd, 

könt  nich  von't  Speck  blifen.  .  Ontfnes.;  — 
/hieivN ,  784 .  Frommann,  Vl.HSi.  7S».  llaiukaU'nder.  III, 

287  Katten  un  Fraului,  dei  üttct  alle  Teit,  Ruiens 

un  Mannslui ,  wiinn  so  wat  kruiget.   (Sniwriitnd.j 

288  Katz'  aus  dein  Haus,   rührt  sieh  die  Maus.  — 

.Sifiirock.  &47(>. 

Die  Hclintten:  Wobl  weiss  die  Maus,  die  KaU'  ist 
aud  dem  Haas.  Die  franiösischen  Neger:  Ist  die  Katxu 
nicht  du ,  so  macht  die  Ratte  Ifopeasa.  Die  englischen 
Neger  auf  Surinam:  Ist  die  Katie  nicht  da,  nehmen 
die  Katten  das  Haas  ein.  Ist  der  Tiger  tndt,  lu  spie- 
len die  Hirsch«  mit  seinen  Klauen.  Ist  der  Tiger  todt, 
B(i  tanzou  die  Hirsche  auf  seinem  Urabe.  Wu  die  Katse 
nicht  ist,  tanxen  die  Miuse  Kolo.  (Htinabery  III,  :VA.) 
Fr:.:  Vuyage  de  maltre,  nöce  de  valot. 

289  Katz  lasst  jrs  mausens  nit.  —  Franck.  II,  ö».  w* 

u.  184*;  Agru'uU  I.  131.  Tup^iuit ,  7*;  Gruier,  I.  S2. 

2iH)  Katz'  und  Hund  machen  selten  Freundschaits- 
bund. 

Fi$.:  Chats  et  chiens  mauvais  voisius.    {Cahier,  379.; 

291  Katz'  und   Maus,  zwei  Hahn'   im   Haus,   zwei 

Frauen  und  ein  Mann  bilden  ein  übel  Ge- 
spann. 

üän. :  En  kat  og  an  muus ,  to  haner  1  et  huui ,  to  quinder 
om  en  mand  ei  tcI  forliiges  kand.    (Prot,  dam.,  180.; 

292  Katze,  von  der  Wurst,  die  Fraw  will  Mausen. 

—  Lehmann,  399.  15;  Fisrlvin,  366. 
Von  untreuen  Ehefrauen. 

293  Katzen  beissen  und   kratzen  mit  ihrem  Mund 

und  Tatzen.  —  fh-c.  mr. ,  4.  463. 

294  Katzen   hoissen   vnd  kratzen  sich    vnd  zeugen 

gleichwol  Junge.  —  Petri,  II,  4l4;  Heni$ch,  267,  72. 

295  Katzen,  die  genascht  haben,  sehen  sich  vmb.  — 

Gruler.  III.  j7  .  LehtnaHn.  II.  31$.  13. 

296  Katzen,  die  mautzen,  geben  kein  gute  Meuss- 

fenger.  —  LfJ^manii.  7|4,  ?. 

297  Katzen,   die   mit  der    Kohle   spielen,   werden 

sich  leicht  die  Pfote  verbrennen. 

298  Katzen,  die  viel  mauen,  beissen  wenig.  —  fttn, 

//.  414. 

299  Katzen,  die  viel  mauzen,  fangen  wenig  Mäuse. 

—  /Wn.  II. 

300  Katzen,  die  vom  Specke  lecken,  muss  man  nicht 

zu  braten  lassen.  —  «»«rWiT,  il,  ji. 

301  Katzen  essen  gern  Fisch,  mögen  aber  nicht  ina 

Wasser  gehen.  —  Lehmann,  i/.  116, 12. 

3ü2  Katzen  fangen  ehe  (zehn)  Müuss  alt  einen  Ha- 
sen. —  Ldkmami ,  41t .  IS. 

303  Katzen  fangen  kein  Wölff  noch  Fflofaa.  —  I.M- 
mann.  413.  SS. 


304  Katzen  fressen  gern  Fische,    w^ullen   aber  die 

Pfoten  nicht  nass  machen.  —  Lehnuinn ,  413 ,  13. 

305  Katzen  haben  alle  klawen.  —  f.tAmaim,  335.  4i. 

306  Katzen  haben  einen  glatten  Balg  vniid  scharfTe 

Klawen.  — -  Lehmann,  413.  2ti  u.  705,  12;  /Vfri,  //.  414; 
lleHiwh,  176 .  57. 
Dan.:  Ingen  kat  er  saa  vcnlig  den  har  jo   skarpc  kloer. 
(Pror.  dan.,  AU.) 

307  Katzen  haben  zähes  Leben. 

Fr:.:  Los  chuts  ont  la  vie  dure.    (Kritsini/T,  VJS.J 

308  Katzen  hungern  sehr,  wenn  sie  Brot  nagen. 

309  Katzen  kann  man  ni<'htohne  Haiulsohuht^  fangen. 

Frs.:   Qu   ue   preud  poiut    le  cliat  sans  moutU«.     (Boeilt. 

ni.  i4^«.; 

Lat.:  CatuB  hie  absque  nun  capitur  chiruthoca.     (liuvill, 
III.  1451.; 

310  Katzen   kouimcn  auff  tlie   Hein,    wie  buch   sie 

fallen  oder  springen.  —  /.i'/ifN<(>ifi,  4i3,  ii. 

311  Katzen  lassen  ihren  Uuub  nicht  fahren. 

312  Katzen  Icgon  keine  Enteneier.  —  liciHKbenj  II,  59. 

313  Katzen  lieueu  (suchen)  die  Wärme.  —  lUsclein.  3C8. 

314  Katzen  liegen  gern  in  wärme. —  /.ifimniiH,  4i3,  0. 

315  Kat/.en  niausen  auss  Lust,    nicht   vor    Hunger 

noch  Zwang.  —  l'ctri,  li,  m. 

316  Katzen  Mausen  daheim  vnd  in  ander  Leut  heuser. 

—  /.i7iiMtinii .  412,  1. 

317  Katzen  mit  eim  guten  Balg  soll  man  Hchindeii. 

—  Cruttr,  III.  57;  Lehmann,  II.  319,  21. 

318  Katzen  mit  glattem  Balg  linden  bald  Liebhaber. 

Wonleu  leicht  gestolileu. 

319  Katzen  mögen   noch   so   hoch  fallen,   sie  kom« 

inen  «loch  auf  die  Beine. 

320  Knt/en  8«'hen  bey  Tag  vnnd  Naeht  vund  sehen 

doch    iiirht   allezeit  ein   Mauäs,    die  furüber 

lauiVt.    —   LihmmtH,  413,  10  u.  77U,  !*. 

321  Katzen  setzen  sieh  nicht  zum  siedenden  Haf«'n. 

—  l.ihiwiHn,  92ti,  44. 

322  Katzen  sind  überall  zu  Hause,  wo  man  »ie  füttert. 

323  Katzen,  üu  schlaffen,  soll  man  nicht  aiiffwecken. 

—  Lthtimnn.  II.  319,  16. 

324  Katziti,   so  sehr  mauntzen  vnd  schi-eyen,  fan- 

gen wenig  Mäus8.  • —  /.(/tmunii. //,  :n9. 17. 

325  Katzi-n  sollen  nicht  mit  Löwen  kri»'gen.  —  Lnh- 

matni,  310,  »•>. 

326  Katzen   und   alte  Jungfern  haben    das    zäheste 

Leben.  —  hemukritois ,  II,  369. 

327  Katzen  und  Frauen  gehören  ins  Haus,  der  Mann 

und  der  Hund  hinaus. 

Dan,:  Konen  og  katten  blive  inde,  naar  manden  og  hun- 
den  skal  rmxe  ude.    (fror,  dam.,  3.'»4.; 

328  Katzen  imd  Herren  fallen  immer  auf  die  Fiisse. 

—  GVimin,  1.  284. 

Sie  kommen  in  der  grüssten  üel'ahr  oiiue  Schaden 
davon.  „Der  kleine  Gargantua  flel  nur  allzeit  auf  den 
Ars,  wie  die  Katzen  und  Herren  auf  die  Fdss."  f Fi- 
schart ,  (ietch.)  „  Wie  die  Kati  wann  sie  aus  einem  hohen 
Fenster  hinab  geworfen  wird,  anf  ihre  Fttse  feit  und 
nicht  besch&digt  wird,  also,  obschon  die  reichen  und 
grossen  Herren  fallen  und  ihrer  Digniteten  und  Emter 
entsetit  werden,  so  helfen  ihnen  doch  ihreFUss,  ihr« 
Schmiralia,  guten  Freund  und  Hofaposteln  and  werden 
also  weder  baschedigt  noch  bekehrt*'  (Albertinut ,  ScAaic- 
und  Tummeiplal:,  300.; 

329  Katzen  und  Hunde  gehen  nicht  auseinander  ohne 

Wunde. 

Engl  .-  By  biting  and  scratchlng  cats  and  dogs  come  to- 
gether.    (Hohn  II,  U.) 

330  Katzen  und  Kinder  mausen  (naschen)  gern. 

331  Katzen  und  Weiber  müssen  zu  Hause  bleiben. 

332  Katzen  vnd  Hunde  vertragen  sich  selten  wol. 

—  rem,  lt.  414. 

333  Katzen  vnd  Mäuse,  Flöh  vnd  Läuse,  Huren  vnd 

Ikiss  Gelt  führt  der  Teuffei  inn   die  gantze 
Welt  —  llcniick,  1157,  4;  Pein.  II,  414. 

334  KaZ  äSS  Miz.     (Sieb*nbürg..»acht.J  —  Schuster,  I9i. 

385  Keine  Katze  ohne  Krallen. 

Dia  Bergamaiken  sagen :  All«  Katien  wollen  SehelliB, 
Blle  Franen  Korallen.    (Rtimbtrg  l,  46.; 

S86  Keine  Katze  so  glatt ,  sie  hat  scharfe  Nägel.  — 
Ghnun ,  1',  28S. 


1183 


Katze 


Katze 


1184 


337  Kernen  katzen   in  Morenland,  so   schrien    sie 

doch  mau  zuhand.  —  Loci  eomm. ,  148. 

338  Kik,  segt  de  Katte,  keik  se  in  de  Pott,  kreig 

sc  ennen  mit  dem  Sleiw  *  up'n  Kopp.  (We^f.) 
')  Schöpflöffel.  —  SohiokB«!  der  Neugierde,  besondera 
aber  der  N&soherei,  die  ertappt  and  aofort  abgestraft 
wird. 

339  Kommt  die  Katze  einmal  zum  Schmer,  so  ver- 

gisst  sie  ihn  nimmermehr. 

340  Kompt  die  Katz  einmal  übern  Vogel ,  so  heist's 

darnach  jmmer:  Katz  vom  Vogel.  —  Lehmann, 

161,  S4. 

341  Kompt  ein  Katz  in  Engelland ,  so  fengt  sie  doch 

Meuss.  —  Lehmann,  540,  52. 

342  Lass  du  den  Katz  in  Ruh' ,  son  klaut  er  dir  (zu). 

(Kdnigsberg.J  —  FrischbUtr  *,  191«. 

343  Lässt  sich   eine    Katze   streicheln,   so   ist   sie 

schon  mehr  bei  Leuten  gewesen.  —  Ei$elein,  its : 
Simrock,  5459;  Braun,  /.1770. 

344  Lät  de  Katt  lopen,  Melk  gifft  se  doch  nei  — 

Am»,  707. 

Trostwort  bei  oinem  Verlast,  der  nicht  besonders 
wehe  thut,  Tielleioht  eines  Kanftnanns,  wenn  er  einen 
Kunden  verliert,  der  ihm  wenig  Gewinn  bringt. 

345  Lät  de  Katt  man  lopen,  de  Kater  kriegt  se 

doch.  —  Körte,  Wi. 

346  Lieber  der  Katze  Kopf  als  des  Löwen  Schwanz. 
It.:  £  meglio  esaar  testa  dl  gatta,   che  coda  dl  leone. 

(Paxsaglia,  373,  6.; 

347  Liess  die  Katz  das  mautzen,  so  blieb  der  Kater 

draussen.  —  Lehmann ,  104 ,  18 ;  Körte ,  8S06 ;  Sim- 
rock,  5463;  Braun,  I,  1781. 

348  Loss  d'   Kotze  lafe,   d'  Koat*r   wett  s*   krija. 

(OeHerr.-SchlexJ  —  Peter,  l,  448. 
Lass  der  Sache  ihren  Lanf. 

349  Man  darf  der  Katze   den  Speck  nicht  zeigen, 

sie  findet  ihn  schon  selbst. 

350  Man  darf  die  jungen  Katzen  nicht  lehren  mau- 

sen, noch  das  Werch  zum  Feuer  setzen  und 
die  Läuse  in  den  Pelz. 
Fra.:  On  ne  doibt  pai  enseigner  le  ohat  ä  soriser.    (Le» 
roux,  I,  101;  Krittinger,  1»«.; 

351  Man  darf  einer  Katze  nicht  trauen,  auch  wenn 

sie  noch  so  freundlich  ist. 
Port.:  Born  amigo  he  o  gato,  ■enäo  qne  arranba.     (Bahn 

I,  269.; 
&pan.:  Baon  amigo  es  el  gato,  sino  qne  rascnna.    (Sohn 

7.206.; 

352  Man  darff  die  Katz   nicht  Mausen   lehren.  — 

Lehmann.  779,  12. 

353  Man  fore  ein   katz  in  Engelland,   so  wirt  sy 

doch  mauwen.  —  Gesner,  I,  353. 

Soll,:  Men  voer  een  cat  in  Enghelant,  si  aal  mauwen. 
Lot.:  Felis  etiam  trana  mare  reotua  vooem  non  mntabit. 

(Seybold,  176.;  —  Trana  mare  si  vehitnr  cataa,  mau 

Toeiferatur.    (FaUeraUben,  488.; 

354  Man  futtert  die  Katze  mit  Milch,  aber  man  er- 

säuft sie  nicht  darin. 

Aehnlich  rassisch  AUmann  VI^  417. 

355  Man  hält  die  Katze  im  Haus,  dass  sie  vertreibe 

die  Maus. 
Mhd. :  Man  strichet  eine  katsen  schön ,  umb  das  sie  miaae 
jaget.    (H.  von  Misen.)    (Zingerle ,  79.; 

356  Man  jagt  die  katz  zu  spat  vom  speck,  wann  er 

gefressen  ist.  — .7V.iMfik, //,  197'*;  Eyenolff.  276 •; 
EyeiingJII.  191 ;  Uruter.  /,57:  lleniach.  1214,  52;  Petri, 
11,  US:  Lehmann.  69i,  6:  Sniler.  2S0:  Wincüer.X.i: 
Simrock,  5493;  Körte.  3399;  Heinsberg  IV,  38. 

Frz.:  Inatile  est  de  lai  dangier  (gronder)  chat,  qaand 
le  fromage  est  mangie.  —  On  ne  aaurait  retenir  le  chat 
qnand  il  a  goAt«  k  la  crdme.    (Cahier ,  3U7  u.  312.; 

Lat.:  Sera  in  fundo  paraimonia.  (Seneca.)  (Bauer,  Liij; 
Sehonheim,  S.  15.)  —  Sera  paroimonia  eat,  tnnc  aer- 
Tare,  com  deficit.    (PhHippi,  II,  177.; 

357  Man   kann  eine  Katze  umbringen,  wenn  man 

sie  auch  nicht  aufhängt. 
HM.:  Men  kan  eene  kat  wel  dood  krijgen,  al  hangt  men 
haar  Juist  niet  op.    (Harrebomie ,  I,  388*.; 

358  Man  kann  einer  Katze  nicht  mehr  nehmen  als 

die  Haut. 

Engl.:  Ton  can  haye  no  more  of  a  cat  than  her  tkio. 
(Sohn  II,  76.; 


360 


361 


369  Man  köft  gßn  Katt  in  de  Sack.  —  Umitkalenier ,  l: 

hochdeutach  bei  Jfoyer,  //,  18. 
Man  lass  eine  Katze  England  schauen,   wenn 

sie  zurückkommt,  wird  sie  mianen. 
HitU.:  Zend  de  kat  naar  Engeland,  en  le  segt  miau,  als 

se  t'haia  komt.    (Harrebomie,  I,  388^.; 

Man  mag  die  Katze  werfen  wie  man  will,   sie 

kommt  doch  auf  die  Beine. 
Dan. :  E:atten  falder  altid  paa  f^ddeme.    {Ptoe.  ioM. .  334.; 
Fra.i  n  est  dn  natnrel  du  ohat,  il  retombe  tonjoora  aar 

ses  pieda.    (Bohn  l,  21.) 
BoU. :  Katten  komen  altijd  op  bare  pooten  te  regt,   (narre- 

homie,  I,  386*.; 

362  Man  mag  noch  so  viel  Katzen  schaffen,  man 

kann   das  Mausen  nicht   ganz   verhüten.  — 
ParGmiakon,  1164. 

Die  aoivfftltinte  Aufkioht  ist  nicht  im  ^Stande,  «IIa 
Ungeaetuiehkelten  gans  zu  Terhindem. 

363  Man  muss  der  Katze  geben,  was  die  Maus  fnsst 

364  Man  muss  der  Katze  nicht  den  K&se  (Speck) 

anbefehlen.     (Genf.)  —  Reinaberg  VI,  68. 

365  Man  muss  der  Katze  zum  Auge  lugen. 

366  Man  muss  die  Katz  vollcndt  in  Sack  bringen. 

—  Lehmann,  795,  3. 

367  Man  muss  die  Katze  nicht  aufwecken ,  wenn  lie 

schläft  —  Goal,  983. 

Nach  Lendroy  hlUte  daa  Sprichwort  einen  franxOai- 
schen  Ursprung  und  swar  in  folgendem  Vorgänge.  £■ 
■oheint  indesa  nur  eint  Anwendung  dee  bereita  tot- 
handenen  Sprichworts  stattgeAinden  an  haben.  Di« 
Wahrnehmung,  auf  der  ea  beruht,  liegt  au  nahe,  ala 
daas  da«  ebenso  bei  den  Deutschen  und  Ungarn  tot* 
handene  Spriohwort  nicht  auch  bei  ihnen  entatandan 
sein  könnte.  Das  Sprichwort  iat  gewiaa  Utem  Dr- 
spmnga,  wiewol  mir  auganblioklioh  eine  deotselie 
Quelle  fttr  meine  Ansicht  nicht  beweiaend  sur  Seite 
steht.  Lendroy  (133)  eraühlt:  ,,  Als  bereita  Paria  Hafa- 
rich  rv.,  nachdem  derselbe  den  katholiacbea  Olanbaa 
angenommen,  die  Thore  geOfhiet  hatte  and  derHaiqit- 
stadt  die  meisten  andern  Stftdte  gefolgt  waren,  aeigtaa 
sich  die  Hersoge  Ton  Mayenne  und  Merooeur  immer 
noch  als  Widersacher  und  zogen  ihm  mit  einem  Heere 
entgegen.  Heinrich  entsandte  den  tapfem  Qesieral  La 
Ch^  gegen  sie  und  nannte  sie  apottweise  die  Tard-Tanaa 
(die  Spaten).  Um  aich  fttr  dieae  ihrer  Eigenliebe  so 
empfindliche  Beleidigung  au  riehen,  lieasen  sie,  in  Be- 
äug auf  den  Namen  dea  flsindliohen  (Hnerala ,  eine  Katia 
▼on  rieaenhafter  Grösse  malen  nnd  daraber  aohraibaa: 
«  Eine  Katse,  welche  achUft  und  trinmt,  aber  nie  belast.« 
Unter  Begünstigung  der  Naoht  wurde  daa  aatiriiaht 
Bild  unweit  dea  fändlichen  Lagere  aufgerichtet.  La 
Cliat,  davon  untenrichtet,  traf  aeine  Maaaregeln  ao gut, 
dasa  er  die  folgende  Naoht  auf  die  Bttokseite  derLcIa- 
wand  eine  grosae  fette  Maua  konnte  malen  nnd  ■> 
der  Ueberachrift  TOraehen  laaaen:  «Man  muas  die  JiaMa, 
welche  aohlftft,  nicht  aufwecken.«  Die  ParteiliaifiKi 
immer  mehr  gereist,  beaohlossen  einen  Angriff,  wuiM 
aber  so  geschlagen,  dass  sie  sich  nicht  mehr  -f"^*" 
konnten.  Le  Chat  schickte  den  Siegesbericht  nsbit 
dem  Oem&lde  an  aeinen  König,  der  daaaelbe  neben  dea 
erbeuteten  Fahnen  ala  Denkmal  der  Tapferkeit  aaf- 
bewahren  liess.'* 

Frx. :  II  ne  faut  pas  röveiller  le  ohat  qui  dort.  (Oaat,  W3, 
Lendroy,  338.; 

Ung.:  Nem  Jö  ax  alrö  maoskAt  felkelteni.    (Gaal,  9830 

Man  muss  die  Katze  nicht  im  Sacke  kaufen. — Sim 
rodi,  5460 ;  Körte,  3294 ;  Braun,  1. 1761 :  Reinaberg  IR,  31 
In  Bedburg:  Men  sali  ken  Kats  em  Saok  kofen.   In 
Wttrtemberg:  Ma  muass  koi  Kata*  im  Saok  kaar. 

Frz.:  C'est  mal  achat  de  chat  en  sac.  (Leroux,  I,  VM.)  — 
Prenes  garde  d'acheter  chat  en  poche.  (Recueil,  1 
Cahier,  27.; 

HoU. :  Koopt  geen  kat  in  een  sak.    (Bohn  /,  331.; 

It.:  Non  comprar  mai  gatta  nel  saooo.    (Paaaagtia,  14S,  S.; 

Poln. :  2aden  kota  w  worku  nie  kupuje.    (Lompa .  36v) 

Man  muss  die  Katze  nicht  lieber  haben  als 
Frau  und  Tochter.  —  Eiaeiein .  367. 

370  Man  muss  die  Katze  nicht  zur  Milch  kommen 

lassen.  —  Lehmann ,  387 ,  15. 
Dan.:  Det  er  Tanskeligt  at  drive  kat  fra  sed  melk.   i'Pror. 
dan.,  333.; 

371  Man   muss   Katzen  vber  die  Mäuss  setzen.  — 

Lehmann.  413,  28. 

372  Man  muss  keine  Katze  schlagen,  dass  sie  nicht 

maust,  wenn  sie  einen  Maulkorb  tragt. 

Wie  kann  man  Jemand  bestrafen ,  daas  er  etwas  nicht 
thut,  wenn  man  ihn  in  die  Unmöglichkeit  veraetct  hat, 
ea  lu  thun. 
Man   muss   mit    der    Katze   durch    den   Bach. 
(Sdiwaben.J 

Hier  hilft  kein  Zaudern,  man  muss  gerade  auf  die 
Sache  loigehen. 


368 


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Katze 


Katze 


1186 


374  Man  moBS  nicht  der  Katze  das  Schmer  abkaa- 

fen.  —  Simrock,  12352. 

375  Man  muss  nicht   der  Katze   den   Braten  (die 

Milch)  anvertrauen. 

Wenn  Jemand  lelber  lohuld  an  einem  Verlast  ist, 
weil  er  den  Bock  snm  Oftrtner  gemacht  hat ,  sagen  die 
euglisohen  Neger  in  Surinam:  Die  Katse  bat  die  Miloh 
genascht ,  aber  du  hast  sie  ihr  selbst  gegeben.  (ReHu- 
b^rg  1  y,  68.; 

376  Man  muss  nicht  mehr  Katzen  kaufen,  als  man 

Mäuse  fangen  will  (oder;  als  man  für  seine 
Mäuse  braucht).  —  Reuuberg  III,  26. 
Engl.:  TU.  keep  no  more  cats  than  will  catoh  mioe.    (Bohn 
II,  77.; 

377  Man  mutt  koii  Katt  im   Sack  kdpen  (kaufen). 

(Rendsburg.) 

378  Man  neckt  (tritt,  zwickt  u.  s.  w.)  die  Katzen, 

80  lange  bis  sie  kratzen. 
Däm. :  Man  tr»der  katten  sa  Innge  paa  rarap^n ,  at   hun 
▼ender  kl^eme  igten.    (Prov.  da».,  542.; 

379  Man  setzt   auch  Katzen  über   die  Mause;  dar- 

nach die  Mauss,  so  die  Katze.  —  Lehmann,  iso,  S7. 

380  Man  soll  der  Katzen,  die  den  Milchhafen  leckt, 

die  milch  nit  vortrawen.  —  Lehmann,  soo.  2. 
881  Man  soll  die  Katze  nicht  gleich  aufhängen,  weil 
sie  einmal  genascht 
Span.:  AI  gato  por  scr  ladxon,  no  le  eohei  de  tu  man- 
sion.    (Bohn  /,  196.; 

382  Man  steckt  der  Katz  kein  Speck  ins  Maul.  — 

Lehmann,  413,  9. 

383  Man  treibt  die  Katz  zu  spät  vom  Speck,  wann 

er  gefressen  ist.  —  /.rhmdnn.  452,33. 

384  Mancher  reiset  eine  Katz'  entzwei  und  schwört, 

dass  es  ein  Löwe  sei. 

„..  .Hier  reisst  er  eine  Katz'  entzwei  und  schwört, 
dass  es  ein  Löwe  sei.'*  (WeckMerlin,  Grauet  üagthtuer, 
1787,  X,  322.; 

385  Mancher  setzt  die  Katze   auf  den  Schos  und 

mancher  wird  ohnmächtig  vom  Geruch. 

386  Me  mot  den  Kättkes  den  Stert  nit  höehter  strie- 

pen  (streichen),  äs  so  ne  upböert. 

387  Meist  frisst  Katze  oder  llund,   was  mau  spart 

für  den  Mund.  —  Körte,  3322. 

388  Meu  vore  eyn  katte  in  Engelandt,  so  wert  se 

doch  mauen.  —  rappiux.32^ 

Lat.:  Coelnm,  non  animum  mutant  qui  trani  mare  cnr- 
runt     (Tappiut,  132 '>;  PMtippi,  1,  86.; 

389  Mer  soll  di  Katz'  nit  in  Sök  käfi'n.    (Franken.) 

—  Frommann,  17,318.215. 

390  Miauende  Katze  fängt  keine  Maus. 

Soll. :  Een  kat  die   veef  maanwt  rangt  weinig  mnisen. 
(Bahn  I.  314.; 

391  Mit  der  Katze  Söhnen  spielen  der  M&use  Kin- 

der selten  ohne  Schaden. 
393  Mit  Katzen  fangt  man  Mäuse. 

393  Moi  Katten  gabt  nich  ünuer  de  Oeken.    (Ottfriet.) 

—  llauMkalender ,  IV. 

394  Müst  de  Katt,  so  mau*t  se  nich.    (Lübedt.)  — 

Detckp ,  11. 

395  Na  säl  mer  de  Kaz  kum,  söt  de  Muos,  da  se 

am  Loch  WÖr.    (Stebenbürg.-tdch».)  —  Schlüter,  206. 

396  Näschedi  Katz'n  mach'n  fleissia  Weiber,    r^roii- 

ken.)   —  Frommann,  Vi,  318,  207. 

397  Naschende  Katzen  kriegen  was  auf  die  Tatzen. 
Frs.:  A  chat  lescheur  bat- on  souTont  la  guenle.    (Leroux, 

I,  99.; 
Holt.:  Snoepende  katten  klopt  men  op  den  neas.    (Harre- 
bomee,  I,  38d>*.; 

398  N&schige  Katze  macht  achtsame  Mägde.  —  Sim- 

rock, 5490:  Braun,  I,  1792. 
Ihn.:   Snoepende   katten  maken  vlogge  dienstmaagden. 
(Harrtbcmet,  I,  3^8'».; 

399  Näschige    Katze    macht    ehrliche    Mägde.    — 

KüTle .  3320. 
Es  heisst  itet«:  die  Katse  hat's  gefressen,  benascht. 

400  Natz,  Katz,  Butterweck  8chnei<l'  der  Katzen  'n 

Zipfel  weg.     ('Aamnil:  in  Sordböhmen.) 

401  Neun    Katzen  könnten   in  seinem  Kleide  keine 

Maus  fan^n. 
403  Niemand  will  gern  der  Katze  die  Schelle  an- 
binden. —  Lehmann,  228.  45;  Goal,  1859;  Blum,  374.- 
DrcTHcnvs  SpstcrwObtM'Lzxixon.    II. 


Premier  une  choso  hasardeuse;  attaoher  le 


Bückiug,Ul:  Piitor.,  1',  50;  Ewftei«,  867;  Körte,  tili 
u.  4140;  Stmrock,  13355;  Braun,  I,  1788;  für  FranJien: 
Frommann,  17,  318,  209. 

Ein  Bath  ist  leichter  gegeben  als  ausgeführt.  Ans  einer 
bekannten  Fabel  entstanden  und  wird  gebraucht,  um 
SU  sagen,  dass  sich  niemand  dazu  rerstehen  will,  eine 
Äusserst  gef&hrliohe  Sache  aussaf&hren.  Nach  einer 
andern  Ansicht  sollte  dieser  Ausdruck  ehemals  die 
Schwierigkeit  anzeigen,  einem  Tomehmen  Frauenzim- 
mer, dus  Ausschweifungen  beging,  die  Ualskranse  mit 
Schellen  umzuhftngen ,  da  msn  liederliche  Weibsper- 
sonen mit  einer  Schellenkrause  herumführte.  Da  Katze 
von  Kitlie,  letzteres  aber  Ton  Katharine  absUmmt,  so 
soll  demnach  durch  Katze  ein  solches  Frauenzimmer 
angedeutet  werden.  „  Kvcmandt  wil  anfahen  noch  der 
kützen  die  schell  anbinden,  man  fQrcht,  *j  beiss  Tud 
kratz."    (Paternoster,  Strasburg  1616.; 

Diim.:  Ingen  ril  bienge  bielden  paa  katten.    (Prov.  dan. .  70.; 

£ngl.:  Let  him  who  proposcs  to  roh  the  tower  tlrst  make 
the  plan  uf  it.  —  Who  shall  hang  the  bell  abuot  the 
cat's  nccki    (BoAn  U,  77;  Oaat,  1359.; 

/■>«.;  Faire  le  Premier  une  choso  hasardei 
grelot. 

UvU.:  Niemand  wil  der  kat  de  bei  aanbinden.  (Harre- 
bomee,  I,  388  ■.; 

It.:  Nessuno  vuol  applcar  il  sonaglio  alla  galta.  (Höht 
II,  77;  tfaal.  135a.; 

Lat. :  Nemo  feil  tiutinnabulum  annectere  vult  (Eyeria,  152.; 

403  Nun  gehen  der  Kab:e  die  Haare  aus. 

Hon.:  Nu  lal  der  kat  hct  haar  uitgaan.  (ILirrebomee, 
I,  388*; 

404  Nur  Katzen  kauft  man  im  Sacke.  —  Sivbcuktfs,  139. 

Der  Augenschein  ist  das  beste  Mittel ,  sich  von  der 
Beschaffenheit  und  Richtigkeit  einer  Sache  zu  über- 
sengen. 
Frt. :  Acheter  chat  en  poche. 

405  Oft  muss  die  Katze  büesen,   was  das  Mädchen 

genascht. 

//.;  Che  ne  puö  la  galta  se  la  massaia  b  matu.  (Bi>l.n 
I,  77.; 

406  Putzt  die  Katze  den  Bart,  so  bedeutet  es  Fremde. 

—  Kmlcin ,  366 ;  Braun ,  l,  1776. 

407  Reist  ein  Katz  in  Franckreich,   so  kompt  ein 

Muussfengcr  wieder  heim.  —  Lehmann.  687,  9; 
Sailer.  166;  Simrock,  5488;  Körte,  3803;  Braun,!,  1787; 
llciiuberg  IV,  39. 

Die  BuHsen:  Beiset  oiueKat^e,  so  kommt  ein  Maus- 
fungcr  wieder.  (AUmann  V,  105.;  Ein  Hund  reist  fort 
und  ein  Knochennager  kommt  icnrUck.  Die  Letten: 
Kin  B&r  geht  fort  und  ein  Honiglecker  kommt  wieder. 
(Reintbery  IV,  39.; 

408  'S  isch  nid  g'schid,  a  Chatz  a  n'  lu'  Hälsig,  's 

Chütteli  het's  O.      {Bern.)  —  /yro,  89. 

409  'S  isch  scho  g'schida  Chatza  n'  öppa  n'  a  Müs 

utrunna.     (Bern.)  —  Zyro,45. 

410  'S  verstoht  nit  e-n-iedere-n-e  Chatz  guet  unger 

z'brinjrc.       (Solothum.)  —  Schild ,  96 .  429. 

In  Uescb&ften  ist  nicht  Jeder  gleich  gut  gewandt. 

411  Schaut  die  Katze  den  Bischof  an,  ist  doch  ein 

geweihter  Mann.     (Baiem.)  —  KUin,  l,  224;  Eite- 
lein ,  365. 
Za  einem,  der  es  übel  nimmt,  dan«  man  ihn  ansieht. 
Engl.:  A  oat  may  look  upon  a  klng.    (Bohn  II,  76.; 

413  Schleichende  Katze  holt  das  Fleisch  aus  dem 
Topfe.  —  Heinsberg  III,  73. 

413  Schnopske*  Katten  branden  de  Beck*.  (Ottfriet.) 

—  Buercn,  1016;  A>rn,  702;  llautkalender ,  lU. 

■)  Naschhafte.  ';  Schnabel,  Mnnd.  —  Womit  man 
sttndigt,  damit  wird  man  bestraft. 

414  Schwache  Katzen  leben  lang.  —  A;iri , //,  357. 

415  Schwarze  Katzen  haben  alle  schwarzes  Haar. 

Frt.:  Chate  noir  a  souef  (doux)  poil.    (Leroux,  I,  99.; 
Hott. :  Eene  iwarte  kat  heeft  zwart  haar.     (Harrebomie, 
/,  386».; 

416  Schweigende  Katzen  holen  gern  das  Fleisch  aus 

den  Töpfen.  —  mndUrr, /,  3«. 

417  Serbende  Katzen  leben  lang.  —  Eitdein.  369;  Sim- 

rock. 5504;  Braun,  I,  1796. 

Ich  habe  dies  Sprichwort  nur  bei  Kifltin  richtig  »?- 
funden,  auch  bei  Simrock  steht:  „Sterbende  Katzen.** 
Es  hat  den  Sinn  wie:  Knarrende,  krachende  Wagen 
halten  am  lilugsten.  Kränkelnde  Meuacben  werden  oft 
Alter  als  gciuudc.  Serben  ist  mit  (.iechcii  verwandt. 
,,S«rbcn  und  sochfn.'*  (Schimihr.  III.  281.;  Tobter 
(1.1^)  erkldrt  abicrhlig  durch  aui/chrcnd  und  Abser* 
Meta  durch  Auszehrung.  Bei  Fontr  (Fitchhuoh ,¥x%i»\.- 
fürt  l.'i98;  hoisst  es:  „...  wirt  gepriesen  in  den  absor- 
bendiMi  (Krankheiten)  und  Bresten  der  Lungen."  (Vgl. 
Grimm,  I,  116.» 
Lut.:  Longius  invalldac  vivant  naopisBlmo  fclos.  (Fhf- 
Icin,  369.; 


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Setz*  eine  Katz^  iu  ein  Vogelhaus,  es  wird  ge- 
wiss kein  Zeislein  daraus.  —  £isWna,  365;  Sim- 

rock,  44H4. 

So  die  katz  des  käses  hat  gewalt ,  ist  die  .sache 
wol  bestalt. 

Lat.:  Nunc  eit  muricipi  commitrai  caieas  iptL  (Loci 
comm.y  IbO.J 

So  die  katz  schlaffe!  vnd  nicht  wacht,  so  sprin- 
gen die  meuss  tag  vnd  nacht 

Lot.:  Dnm  aalt  dormire  cattni ,  aalt  mas  reiilire.  (Loci 
comm. ,  AO.J 

So  die  Katze  andern  Leuten  gefallt,  muss  man 

ihr  den  Wadel  stutzen.  —  Ei$eleiii ,  367. 
So  kann  die  Katz  zum  Speck  nicht  kommen.  — 

Lehmann,  366,  IL'. 

Soll  die  Katze  nicht  lecken,  so  muss  man  ihr  nicht 

die  Sahn*  aufdecken. 
Soll's  der  Katze  nicht  übel  ergehn,  muss  sie 

fleissig  Schildwacht  stehn. 

Vor  den  Mftaielöcheml,  d.  h.  lie  mos«  thani  wm 
ihres  Amt«  and  Berufs  ist. 

Steckt  die  Katze  in  dem  Ranzen,  können  Mäuse 

ruhig  tanzen. 
Stüürt  'n  Katt  na  Engeland,  se  sali  as  *n  Kalt 

werum  komen.  —  bueren,lOlO;  Kem,U. 
Süt  doch  de  Katt  den  Keiser  an  un  seggt  nich : 

Gnäd'ger  llerri  (Strditz.j  —  Firmetiich,  III.  72,84; 

hoclideut*ch  bei  Lohreiujel,  11,61. 
Der  Entitehong  dietei  Sprichwort!  wird   eine  nOm» 

berger  Anekdote  aas  deai  Leben  Kaiser  Uazimilian'« 

SU  Grunde  gelegt.    ^FrommoMH,   VI.  418,  10.^ 

Tacke  de  Katt  mch  an,  segt  de  Frue  tau'n 
Hund.     CUüde$heim.J 

Todte  Katzen  beissen  auch  die  Mäuss.  —  Leh- 
mann, II,  6».  1»;  Simrock,  5506;  Körte,  3304. 

In  Yenetien:  Um  die  todte  Katce  epringen  auch  die 
lIAuie  her.    (Reiiuberg  II,  39.; 

Trau*  keiner  Katze  bei  ihrem  Kosen  und  keinem 

Dieb  mit  grossen  Hosen.  —  iHirömiukon ,  365. 
Twe  Katten  un  en  Mus,  twe  Wiwer  in  en  Hüs, 

twe  Hund'  un  en  Knäken  (Knochen),  dat  sünd 

dre  krStlige  (streitige)  Saken. 
Ueble  Katze,  so  nicht  von  selber  maust. 
Uns*  Katten  äten  ök  Graden.  —  Büu.  RuKenimim, 

JfJf,  W;  SchiUer,  III,  6\ 
Vernaschte  Katzen  machen  aufmerksame  Mägde. 

—  Eifelein,  368. 

Versengete  Katzen  bleiben  daheim.  —  l*eiri,ll,  568. 
Versengte  Katzen  leben  lang.  —  Lehmann,  ii,  789, 5i ; 
Simrock,  10906. 
Vuriichtig  geworden,  entfliehen  sie  zetiig  genug  den 

Gefahren,  die  ihr  Leben  bedrohen.     ,,£b  stirbt  nicht 

jeder,  der  ist  kranok,  Tersengte  katzen  leben  langk." 
BoU.:  Versengde  catten  leren  lanc.    (Tunn.,  25,5;  Harre' 

homee,  I,  3%i^.) 
Lut.:    Longius   inualidi   niuunt    saepisstme   catti.     (Loci 

comm, ,  2u6.;  —  Longius  inralidae  suererunt  rlvere  feles. 

(Seybold,  29'i.) 

Vier  verleckerte  Katzen:  die  Fischerkatz*,  die 
Fleischerkatz',  die  Wirthkatz*,  die  Kloster- 
katz*. —  OUoie'$  Ms. 

Vir  ener  Katz  lüfen  uch  tousend  Meiss  dcrvuu. 

—  Schuster.  SM. 

Vnnütz  katzen  leben  lang.  —  Franck,  I,  82**;  Ege- 
nolff.  342*;  Petri,  II,  357;  Gruler,  /,69;  Blum,  372;  Eise- 
lein, 369;  Simrock,  5503;  oslfrietisch  bei  Eichwald,  976. 
Hat  wol  blo8  darin  seinen  Grund,  dass  man  sie  un- 
gern fattert  und  uns  alles  lange  zu  danem  scheint, 
was  man  mit  Widerwillen  thut  oder  was  uns  Abneigung 
einflösBt. 

Lat,:  Catti  inYalidi  longius  rivent.    (ßetfct,  1508,  LlJ 

Von  alten  Katzen  lernen  die  jungen  mausen.  — 
BirUHger.  290. 

„Und  hören  die  alten  Katzen  nicht  auf,  so  rennen 
sie  mit  den  jungen  in  den  Teufel,  in  den  Bratofen  der 
ewigen  Verdammniss."  Mit  diesen  Worten  sohloss  1818 
ein  Kapuziner  Ton  Bremgarten  eine  Endehungspredigt. 
(Ktotttrspifyel,  »4,  20.^ 

Vor  einer  einzigen  Katze  laufen  viel  Mäuse. 
Vor  Katzen  muss  man  süsse  Milch  bewahren. 
Wamme   de  Katte  strieget,   dann   glöert*  se. 
(Grafschaft  Mark.)  —    Woesle.  11,  304. 
')  OlOren,  gluren:=  glimmern,  schimmern. 


444  Wamme  de  Katte  up  den  Speck  binnet,  dann 

frietet  se  nit.     'Westf.) 

445  Wan  a  Kät  eg  ar  an  äs,   da  lüp  a  Mfiäien 

aaueräl.     r^mmm.;  —  Haupt,  Vlü,  ISS,  S4. 

Wenn  die  Katae  nicht  an  Hause  ist,  dAnn  laafen  dia 
Miase  ttberall. 

446  Wan  die  Kat  üüt  es,   da  laup  die  Mfifis  aar 

StaaL     (S^t.)  —  Haupt,  VUI.  353.  S4. 

Wenn  die  Katae  aas  ist,  laufen  die  Mftoae  aber  die 
Diele. 

447  Wann   d*  Katz'  nicht  zu   Haus   ist,   haben  d^ 

Maus*  Remissori.      (Oberötlerreich.) 

448  Wann  de  Katten  miuset  (mausen),  dann  mau- 

met  se  nit.  (Soest.,  —  Firmenich,  /«  349,  61;  Ar 
(Hdtnburg:  GUdtchmidt,  159;  EiehKold,  966;  Firmenick, 
f,  232.  27;  für  Driburg:  Firmenick,  /,  363.  52;  für  Kän: 
Firmenickf  I,  475,  187;  für  Diirra;  Firmratdk,  /,  483.  80; 
für  die  Graftehaß  Mark:  W'oeste,  73.  208. 

449  Wann  de  Katz  erüs  ess,  dann  danzen  de  Mfiös 

op  Stöhl  an  Bank.      'Köln.J  —  Firmemick,  I,  Alt,  46. 

450  Wann  die  Katz  aus  dem  Hans  ist,   so  tantzen 

die  Mens  auff  den  Bäucken.  ~  Grutcr,  m.  94; 
Lekmami,  II,  860,  17. 

Eine  breslauer  Kräuterin  zu  dem  Zimmennann,  der 
in  ihrem  Hause  gearbeitet  hat  und  den  aie  «nf  desaen 
Heimwege  mit  Holz  Ton  dem  ihrigen  trifft:  „Sn  seh 
ich  wall,  wenn  de  Koue  auch  b4  mir  nich  an  hoae  is, 
boan  de  Meise  fra  tantzen.  Ihr  werd  ja  sieht  der 
Oaar  Seen,  20  Kaie  af  a  Kap  schlan,  daa  heeast  an  nd 
beschttrsch machen.**  (KeiUr,  169^.)  In  Nordfrieslaad: 
Wenn  die  Katze  nicht  zu  Hans  ist,  laufen  die  Miase 
über  den  Fussboden.  An  der  Eifel:  Wenn  die  Katsc 
auf  der  Beise  ist,  tanzen  die  Miase  aof  Tischen  oad 
Bftnken.    (Heinsberg  III.  32.) 

Län.:  Frit  leeger  maus,  naar  kat  er  ei  i  hnni.  (Pnt. 
dam.,  421.; 

Fr:.:  Absent  le  Chat  les  souris  dansent.  —  Qannd  le  chat 
est  hors  la  maison  souris  et  rata  out  leur  saiaoa.  (!>«• 
roux,  /,  99  u.  lOl.J 

It.:  Quando  la  gatta  non  k  in  paese,  i  topi  ballanc  — 
Qaando  la  gatta  non  r'  « ,  i  sorci  baUano.    (Bokn  I,  tHj 

45 L  Wann  die  katz  auss  dem  hauss  ist,  so  regen 
sich  die  meuss.  —  Franck,  I,  87*;  Egenoltf,l»*: 
Gruter,  I.  72;  Sutor.  584;  Ma}ter.  I,  47  o.  129;  Jl^a^ 
berg  III,  32. 

Die  hierdurch  ausgesprochene  Erfahrung  iat  so  nike* 
liegend,  dass  man  eich  nicht  wundem  darf,  weaa  sie 
sehr  allgemein  gemacht  worden  ist.  Die  Neagiieehcs 
sagen :  Die  Katse  ist  abwesend  und  die  Mause  tans» 
Die  Kroaten :  Wenn  die  Katse  nicht  im  Haus«  ist,  U 
sind  die  Mäuse  Herren  im  Hause.  Die  Slowenen:  W 
Mftnse  sind  guter  Laune,  wenn  die  Katae  nieht  n 
Haus.  Die  Türken:  Ist  die  Katze  weg,  heben  die  Ml«t 
die  Köpfe.  In  Krain:  Wo  die  Katze  nicht  iat,  gastifsa 
die  Mftuse.  Die  Czechen :  Wenn  der  Kater  nicht  n 
Hause,  haben  die  Mlnse  Kirchweih.  In  Afk-ika:  Wcaa 
die  Katze  stirbt,  freuen  sich  die  Mauae.  (ReivAtri 
III,  82.; 

Dan.:  Frit  leeger  muua,  naar  kat  er  ei  i  haus.  (Prvt. 
dan..  421.; 

EngL:  Wheu  the  cat  is  away,  the  mice  will  plaj.  (B^* 
II,  77.; 

Frs.:  Les  rats  se  prominent  k  Taise,  Ik  oü  il  n*7a  poiat 
de  Chats.  (Bohn  II,  77.;  —  Quand  le  Chat  est  hors  la 
maison ,  souris  et  rats  ont  leur  saison.  (Leroux ,  1. 101.; 
—  Quand  le  chat  n^est  pas  au  logis  les  rata  düseat 
eur  la  toble.  (Starsehedet,  415.;  •—  Yoyage  de  maltrt. 
nöces  de  ralets.    (Kritsinger,  4,19^.) 

It.:  Quando  la  gatta  non  6  in  casa,  i  sorlci  baltanck. 
(Bokn  II,  77.; 

Span.:  Vanse  los  gatos,  y  esti£ndense  los  r«tot.  (Bokn 
II.  77.; 

452  Wann  die  katz  jungen  hat,   so  würt  sie  wol 

lernen  mausen.  —  Franck.  II,  153 •*;  Egemdff,  335^; 
Gruter,  I,  72. 
Lat.:  Felis   dam    catulos   habet,    stadioslsaiiaa    TanatBr. 
(Binder  II,  1115.; 

453  Wann  die  Katz  will  Mautzen,  so  fangt  sie  keine 

Mäuss.  —  Lehmann,  868,  1. 

454  Wann  die  katzenn  jungen  haben,  so  mansenn 

sie  fleissig.  —  Franck,  I,  76'^;  Schottet,  1U7*. 
Holt.:  De  kat  malst  best, {als  nj  Jongen  heefl,     (Barrt- 
bomee,  /,  385".; 

455  Wann  einmal  ein  katz  ein  vogel  frisst,  so  mofs 

sie  alweg  hören:  Katz  vom  vogel.  —  Frwu^, 
l,%i^:  Egenolff.  348*;  /Vin.  II.  644;  Lehmann,  411«  II. 
Lehmann,  II,  829,  56;   Ma^er,  I,  40;   Uuuücr.  /,  33; 


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Katzo 


Katzo 


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456 


Abi 


4n8 
459 

400 
4GL 

4C2 

4G3 
4G4 

4Ü5 

40(i 


4fi7 

4(j8 

469 


4  7«! 
471 

47J 

47:i 

474 
4  7:i 


KInslfnpiegrl ,  57,  9;  Siiilvr,  tdi;  Simrotk.  i4b«;  Reim- 
hrrg  U,  bl. 

Die  BankPo:  loh  am  nur  rin  (.-inziget  Kind  and  man 
nennt  mirh  KinderfreBicr.  Die  Letten:  Der  Bllr  naiclita 
einmal  SiIhipb,  nun  hcivscn  seine  Knkel  Honigfrcsitfr. 
'Itfinib^Tj  11,  510 
Ilotl.:  Als  eens  de  kat  eou'  voffel  eet,  «oo  moet  le  altijd 
hoitreu:  kat  van  TOgol.     (Uarrebom^tt ,  I,  SM**.) 

Wann  kämen  Katzon  in  Morgenland,  so  schrycn 
sie  mau ,  wio  bekannt.  —  Sntor,  eis. 

Lat.:  Trans  maro  dacatnr  catns,  mau  Todferatur.  (iSw 
tur,  r.i2J 

Wann  sik  de  Katte  mutet  >  datt  bcdüit  gueil 
Wcailer ;  strikt  sc  sik  oewer  de  Aorrn ,  dann 
bcdütt  et  Rt?agcn.  (Wettf.;  —  Für  IhlKtein:  Schütze, 
11,  836. 

■)  Aui'h  miuten  =  wischen ,  streichen,  besonders  das 
CJesicht  mit  einem  feuchten  Tuche  abwischen.  De  Katte 
mutet  sik  —  imtst  sich  mit  beleckter  Pfote.  „Rtrakt 
sik  do  Kater  den  Hard,  so  bedtttet  et  Frömd,  is  en 
Hprökwonrd.*'    (Voii$.) 

War  dei'hte,  dops  de  Kotzo  sulch  Speck  frässc, 
und  is  a  sulch  fett  Dink.  CSvhifit.j  ~  From- 
mnmi,  III,  244. 

War  mit  katzen  jagt,  der  facht  gärn  menss.  — 

(Iraner,  I,  85.1. 
Lat.:   Qni  cum  catis  venatnr,  fere  musculoa  capit.    (Ge»' 
n'r.  I,  .I.Vi.; 

Was  der  Katz'  ein  Spiel   ist,  macht  der  Maus 
keinen  Spass. 
Aehnlich  rassisch  Kinfvftt^,  Ah. 

W*as  kann  die  Katze  dafür,  dass  die  Magd  die 
Milch  vergossen  hat. 

Kh'jI,:  IFuw  can  tho  cat  hulp  it,   if  tho  mald  be  a  foul? 

f/loAi  //,  76.; 
//.:    (Mio   oolpa  ii'    hk  la   gatta  sc    la  massara  h   matta. 

(I'a::a(/lia .  .'16,  2./ 

Was  soll  ein  Kutz,  die  kein  Klawen  hat.  —  /.r/i> 

mtiHii.  329,  71. 

Was  sollten  der  Katze  stärkere  Beine ! 
Was  von  der  Katze  geboren  ward ,  föngt  Mäuse 
nur  nach  Katzenart.  —  niin*hn;j  n,  5«. 

Frl.:  Qui  naqnit  chat ,  court  ipr^s  les  sourii».    (Bvhm  I,  iü.) 

Was  von  guten  Katzen  kompt ,  das  mauset  gern ; 
mauset  es  nicht,  so  mauct  es  doch.  —  hiri, 

]f,  ('•11.   I.rhnum»,  413,  22. 

Was  von  Katzen  konniit,  das  sucht  keine  Laus; 

>vns  in  den  Haaren   wächst,  das  fängt  keine 

Maus. 
Was  von  Katzen  kommt,  krallet. 
Was  von  Katzen  kommt,  spielt  gem. 

IFt)ll.:  Kenkattevelmaaktkattenspel.  (llärreboinre.  1.39^6*.) 

Was    von    Katzen    kompt,    das    mauset    gern. 

(Ü.  Katzenkinder.)  —  Lehmann.  413,22.   Itlum.  132. 

Ewlfin,  369;   oftfricitisch  boi  liueren,  1335;   //iiiwfcii/i'ii- 

ihr,  II. 
B't.m.:  Co  kiicka  rodi,  to  mylti  lovf.  —  Co  te  1  koiky  ua< 

roili,  ncbude  nez  cliytati.    (C-talmmhii .  iOh.) 
F.n;-t.:  That  tbat  c»mes  üf  a  cat,  will  catch  miea.    (Bohn 

//,  7«;  Oaat.  !•".»-'..) 
Ifflil.:   l>at   Tan   katten   komt,   muist   wel.     (Harrvhvmee, 

In.:  Sto  macka  koti,  htc  misi  lovi. 

lt.:  Chi  di  galliua  nasce  convien  che  raiioli.  —  Chi  di 

gatta  nasce,  snrici  piglia.    (B'jkn  II,  76;  (taai,  Wti.) 
A'/'iiit..-  Kar  macka  n>df  rade  misi  Invi.   ^(CflaJkortkp ,  töi.) 
Kro.it.:  Kiki  god  macka  rodi,  rse  za  misi  hodi.  '~-  Kai  se 

nd  marke  rodi,  vse  pu  mUih  gledi.     (Öflakorskjf .  405.; 
Lar.:   Caturiim  nati  sunt  murvs  prendere  nati.     (Bindtr 

I.   177;    //.   4.V';   Sf-and^-r .   271;    Vkilippi,   I,   76;   8ey- 

f.. Id.  HS»;  ';*»■»/.  Wi:  Fitt^leiH.  3ri9.; 

Wat  de  Katte  kleit,  Hirt  up.  —  Eichteald,  958. 
Wat  von  Katten  is,  lirt  müsen.  —  SckMert  III,  6**; 
/Kihmrf.  »1.  für  Ihiprauwrn.  Fritchhier*,  1939. 

W:it  vun  Katt'n  kummt,  will  mus'n.  —  Eick- 

r.iM.ao«.  Sihitllfl.  1131*. 

Wat  wifj   a  Kat  von  riailarsdai.     ..Vordfri«.;  — 

Jithtn^en,  74. 

We  «r  C'hatz  isch  us'm  Hüs.  so  tanzet  d'  MAs. 

.U.ni.     --   /vro.  311.  hitrkdfHtiak  hei  iC^tlrl«,  S317. 

Weil  den  kntzvn  das  feist  thut  srhrnecken,  so 

können  sie  auch  leufhter  lecken. 
i.,it. .  Pingnia  aaiora  laues  Umbant  oandalalm  Mn.  f £«:■ 

cotntn.,  ll.J 


47ß  Weirs  die  Katze  nicht  erwarten  kann ,  wirft  sie 
blinde  Junge. 
//. ;  Gatta  che  flglia  in  fretta  tk  i  gattini  ciechi.    (Pazza- 
alia»  148,  l.) 

477  Welche  Katze  frässe  keine  Milch. 

478  Wenn  alles  voller  Katzen  läuft,  darf  man  nicht 

Kutze  sagen.  —  nirlmgrr,  867. 

479  Wenn  d'  Chatz  im  Ilornerc  a  d'  Sunne  lyt,  so 

lyt  si  im  Merze  hingerc-n-Ofe.    CSolothum.)  — 
Schild,  112, 111. 

480  Wenn  d'  Chatz  im  Jilnner    rammlet',  so  cha 

me-n-im  Merze  uo  Schütte  fahre.    (Solothun.j 

—  Schild,  112.  109. 

')  Bninstzott  der  Katzen. 

481  Wenn  d'  Chatz  Mü«  frisst,  so  muoss  si  sc  füre 

gä.     (Sulolhurn.:  —   Schild.  64.  VI. 

482  Wenn  de  Katt  sich  sträken  lett,  is  se  all  ilirer 

)»i  Lud  wäst.  —  Sthiller,  11,6*. 

483  Wenn  d'  Chatz  ufl^cm  Ofo  lyt  und  der  (^hopf 

schief  uff «!'  Ofeplatt-n-ufstellt,  git*8  wücschCs 

Wiittcr.       Siilothurn.J  —  Schild ,  118 ,  W'S. 

484  Wenn  de  Katt  nich    to  Hüs  is,    denn  danz'n 

de  Müüs'  upp'n  Denken  (oder:  Disch).    ,.4W- 

mnrk.j  —   hannril ,  96;   oxtfrie*i!tch   hvi  Iturren,  1241; 
^iVAir(j/d.  961;  für  l/riniK>rrr.-   Schnmhiich  ,  II .  4hf> ;  Ihih- 
nerl,  291*;  ftir  Oj»l/»ri'iiMni;  f'rix.ftfcirr '.  193.^. 
Wo  keine  Aufsieht  itt,  da  geht  es  übel  her. 

485  Wenn  de  Katte  miuset,   dann   miauet  pc   nit 

COtlfrir».)  —  liueren .  1243;  Haunkalcnder ,  II:  fiir  Ure- 
riini:  Küxler,  255;  für  ATttt^herg:  Ftrmenich,  I,  3.V) ,  26: 
für  Oldeuburij:  Firmrnirh ,  III,  13,  IV;  für  Mrcklenhunj: 
Schilltr.  ///,6*. 
48G  Wenn  de  Katte  nit  terheime  is,  dann  s]>ielt  de 
Muise  np'n  Hauken.  llAren.)  —  Fifmenich.  I.  361,  1ü; 
für  IlecklinijhauHm :  Firmenich,  /,  373.  2;  für  Mtmark: 
fiiinncil.  L76;  für  Mecklenburg:  Schiller.  III,  6*. 

Holt.:  Wanueer  de  kat  weg  is,  dan  danscn  de  muizen  op 
do  tafel.    (narrebomte,  I,  3«8»'.; 

l'nu.:  Macxka  mikor  sznnnyad,  egorek  tinczolnak.   (Gactl, 
!♦«.; 

487  Wenn  do  Katten  prustet  (pfuzt,  niest),  gift  et 

siecht  Wcer  (Wetter).  —  Schamhach.  I.  Sifi. 

488  Wenn  de  Katte  prustet,  will*t  got  Wedder  wor'n. 

—  FiihwM .  975. 

Bei  Kern  (1264):  Wenn  de  Katt  prust  (niest),  wnrdH 
moj'  W*er. 

489  Wenn  de  Kotze  ans'm  Hause  is,  hon  de  Moise  frey 

tantzen, —  nobinnon,  473;  hochdeuUtch  h«M  Ilraun,  1, 1793. 

490  Wenn  die  Katz^  aus   dem  Haus  ist,  haben  die 

Maus'  ihr  Spiel  gewonnen.    (Pfalz.) 

491  Wenn  die  Katz'  aufsm  Ilauss  ist,  so  haben  die 

Mäuss  jhren  Strich  (auch:    ihren  Ivirchtag). 

—  Lehmann,  413,  SO;  WurzLu'h  II.  1. 

Nach   der    Grazer    Handachrift   im  14.   Jahrlinndert: 
8wen  die  chatz  aaskamt,  so  reichsent  die  mftus. 
Fn.:  Voyage  du  maltre,  noce  de  ralet. 
Lat.:  Perstrepunt,  domini  ubi  absont. 

492  Wenn  di  Katz  daus  it,  it  di  Maus  Harr.    (Fran- 

ken.) —  Frommann,  VI,  329,  205. 

493  Wenn  die  alten  Katzen  mausen,  so  haben  üio 

jungen  gut  mauwen.  —  is-iri,  II,  Mi. 

494  Wenn  die  alten  Katzen  wol  mausen,  so  sind  ilie 

jungen  glat  vnd  schlicht.  —  Pein,  //.  64i. 

495  Wenn  die  Katz  auss  dem  Hauss  gand,  so  haben 

die  Mäuss  jhren  rand.  —  Ayrer,  IV.  S7S3.  95. 

496  Wenn  die  Katz  das  Mnrren  (Mauzen)  liess,  be- 

kam sie  manchen  guten  Biss.  —  Sutur.  545. 
Sie  rerräth  dadurch  ihra  Gegenwart. 

497  Wenn  die  Katz  den  Spiess  leckt,  so  ist  jhr  der 

Braten  nicht  zu  trawen.  —  Lehmann.  4i9.  2. 

498  Wenn  die  Katx  dess  Kecss  gewohnet  ist,   po 

least  sie  nicht  davon.  —  Lehmann,  4i3,  i4. 

499  Wenn  die  Katz  ein  Mauss  hat,  so  mawct  sie. 

—  rctri,II,Ui. 

600  Wenn  die  Katz  Junge  hat,  so  wird  sie  schon 
lernen  mausen.  —  Ptiri,  i/.6(4;  K^erinQ,  III,  393 
II.  443;  fil'Hriii .  365. 
DJ«..-  Den  kat  maser  vsl  som  liar  mange  unger.     (Proe, 
dam..  333.; 

75» 


1191 


Katze 


Katze 


1192 


HM. :  Als  die  cat  jongben  heret ,  bo  mauit  bi  wael.    (Tunn., 

2,  17..) 
lat.:  Cstas  babens  plurcs  iuTcncB  cipit  undiqne  mnres. 

501  Wenn  die  Katz  im  Februar  in  der  Sonne  liegt, 

im  März  sie  wieder  hinter  den  Ofen  kriecht 

502  Wenn  die  Katz  im  Hause  ist,  fürchten  sich  die 

3IäusE:  ist  sie  aussm  Hauss,  so  tantzen  sie.  — 
Lehmann ,  Hl,  Si. 

503  Wenn  die  Katz  nicht  zu  Hauss  ist,  haben  die 

Mäuse  Kirmess.  —  Pi-rn^/f,  sh. 

504  Wenn  die  Katz  vorm  Loch  sitzt,  bleibt  die  Maus 

dalieim,  so  ists  jhr  witz.  —  Lehmann .  2n .  79. 

505  Wenn  die  Katze  auch  einmal  die  Augen  schlicsst, 

die  ^laus  ist  nicht  sicher. 
Knpl. :  Though  the  cat  winks  a  wl.ilo,  yet  surc  she  Ib  not 
bliml.    (Bokn  II,  U.) 

50G  Wenn  die  Katze  auch  Milch  nascht,  sie  heisst 
doch  Mäuseiangerin. 

Anc7i  wenn  sie  Sabnc  leckt  ond  Speck  nascht,  lagen 
die  Ku8.;en.    {Altii.Gtn   VI,  4s4.; 

507  Wenn  die  Katze  aus  dem  Hause  ist,   sind  die 

Mäuse  Meister.  —  EUelein.  366. 

508  Wenn  die  Katze  aus  dem  Hause  ist,  springen 

die  Mause   über   Stuhl'   und  Bänke.  —  Sim- 

mk,  5477;  neinsberg  lU .  32. 
„Wenn    die    Kais  nicht  ist  zu  Haoss,  ho  hat  frey 

vinblauffen  die  Manas.''    (FroKhm.,  B.iiiiJ 
/'/'S.:  Abaent  le  ch&t,  les  souria  danseat.    (Bohn  I,  l.) 
Uoil:  Al-i  do  kat  van  huiB  is,  dan  bebben  de  mnixen  den 

rollen  Inop.  —  Als  de  kat  Tan  haiaia,  houden  de  mui- 

Kun  bruiloft.    (Harrtbomet ,  I,  354  •>;  ßo/tn  /.  W8.; 
La/.:    Donnientibua    oculis    totam   corpus   consoporator. 

(Suior,  bM.) 

509  Wenn   die  Katze  ausgegangen,   ist   der  Kater 

Herr  im  Haus. 

Holt.:  Als  de  kat  uit  is,  Is  de  katcr   xelf.     (Harrtbomie, 

I,  3«9«.J 

510  Wenn  die  Katze  bei  der  Milch  sitzt,  so  ist's  nel, 

wenn  sie  nicht  leckt. 

511  Wenn  die  Katze  Brot  frisst,  muss  sie  grossen 

Ilunjier  haben. 

Eriffl.:  The   cat  is  hnngry  \rhen   a   crust  coutents  her. 

(Bohn  II,  3.; 
Fiz.:  Le  cltat  a  faim  quand  il  ronge  pain.  (Lcroux,  I,  lOO.J 
l.vt.:  Feles  canriant,  dum  panis  crustula  rodnnt. 

512  Wenn  die  Katze  das  Haus  bewachte,  so  würde 

der  Hund  Mäuse  fangen. 

513  Wenn    die  Katze   den    Vogel   nicht   bekommt, 

sagt  sie:  Heut'  ist  Fasttag.  —  ScWrc/i/a,  3S5. 

514  W^enn  die  Katze  einen  koset,  so  weiss  sie  warum. 

Engl.:  The  cat  knowB,  «ho>e  lipB  she  licks.    (Bohn  II,  11.) 
Lttt.:  Seit  bene  renator  cerri,   ubi  retia  tendat.     (Bohn 

II,  11.) 
Port.:   Bern    sähe  o  demo  qne    fragalho  rompe.  —  Bern 

snbe  o  gato  cujus  barbas  lanibe.    (Bohn  II,  17.) 

515  Wenn  die  Katze  einmal  hinter  dem  Schmer  ist, 

lusst  sie  nicht  wieder  ab. 
616  Wenn  die  Katze  Fäden  spinnt  (schnurrt),   so 
ist  sie  dir  gar  wohl  gesinnt.  —  Eiwlein,'i6i. 

517  Wenn  die  Katze  fliegen  könnte,  so  würden  die 

Lerchen  selten  (theuer)  sein.  —  AUmmm  vi,  399. 

518  Wenn   die  Katze  Flügel  hätte,  so  wäre    kein 

Sperling  in  der  Luft  sicher. 

„H&tte,  was  jeder  will,  jeder;  wer  hfttle  noch  wasi" 
(JUrdfr.) 

519  Wenn  die  Katze  Flügel  hätte,   war'  es  um  die 

Spatzen  geschehen. 

Dan. :  Der  nom  kalten  fik  to  tringer,  beholder  spurren  ikke 
ccn.  —  Havde  kattcn  vingcr  da  moatte  alle  spnrrcr  d0e. 
(iroe.  tlan,.  Mi.j 

520  Wenn  di<i  Katze  fort   ist,  riecht  den  Mäusen 

der  Speck  erst  lieblich.  —  SjirichKCrurganen ,  136. 
\/u  Gefahr  droht,  kann  man  nicht  gouieascu. 

.'ril  Wenn    die   Katze   frisst,    miaut   sie   nicht,    —  i 

Goai,  1001':  Blum,  3S1. 

Denn  sie  hat  ja,  was  <iie  wan^cht  and  befindet  hich 
('bboi  glücklich;   auch  kurm  beides  nicht  zugleich  ge- 
Echi-hcu. 
Fut/l.:  Tlie  dcvil  Itimself  is  kood,  when  he  is  pleased. 

;'J2  Wenn  die  Katze  genug  gespielt  hat,   verwirft 

tie  den  IJull. 
5"23  Wenn  die  Ktitzc  hungi'ig  ist,  fängt  sie  die  Maus, 

und  wojin  f.ie  eatt  ist,  fangt  sie  pie  auch.  — 

Mimann  17,  495. 


531 


524  W^enn  die  Katie  im  Hause  ist,  haben  .die  li&nse 
Respect. 

525  Wenn  die  Katze  Hesse  das  Mauzen,    so  bliebe 
der  Kater  draussen.  —  Bram,  I,  i78i. 

526  Wenn  die  Katze  mauset,  so  miauet  sie   nicht. 

—  /.oÄrengd,  /,  754;  Reiiuberg  /!',  78. 

527  Wenn  die  Katse  mit  dem  Hunde  Beherzt,  gehl 
er  mit  einer  blutigen  Nase  fort. 

Böhm. :  Nezertuj  kocka  se  psem.    (Öelakotskjf ,  83 J 
Poln.:  NiezartuJ  kotka  s  psem.    (Hntakowtkp,  S3.J 

528  Wenn  die  Katze  mit  der  Kohle  spielt,  verbrennt 
sie  sich  die  Pfoten.  —  AUmann  V,  70. 

BChin.:  Kehraj  kocko  ohlem;  tlapkn  si  ■p4Ui.  (ttla- 
k^rtky,  32.; 

529  Wenn  die  Katze  nicht  beisst,  so  boisst  der  Kater. 

HuU.:  Wordt  mtn  van  de  kat  niet  gebeten,  dan  ran  den 
kater.    (Harrtbomet,  I,  389".; 

530  Wenn  die  Katze  nicht  da  ist,  nehmen  die  Rat- 
ten das  Haus  ein.     (Surinam.) 

Wenn  die  Katze  nicht  daheim  (za  Hanse)  ist, 
haben  die  Mäuse  iren  freycn  lanfif.  —  Litfea- 
ifyr/"//,  32;  Ocf.  rur..  12,  482;  Simrock .  M78;  Reims- 
herg  Ul,  32;  für  Köln:  Firmenich,  /,  473,  4«;  tür  Wai- 
dick:  Curtze,  319,  66. 
Auf  Sylt:  Wan  de  Kat  Qt  ea,  laap  de  MSi  anrStaal 

—  Wan  a  Kat  atj  as,  do  lup  a  MUasen  aueraL 
Engl.:  When  the  cat  is  away,  the  mice  play.   (Gaml, 

EittUin,  366.; 

Fr:.:  Quand  le  ch&t  n'eet  pas  au  logis,   le«  rat« 
■ur  la  Üble,    (Goal,  Vüh;  Cahier,  3l.v; 

It.:  Dove  non  6  gatt«,  topo  ri  balla.    ('Jraal,  985.; 

Lat.:  Bella  gerunt  mures,  nbi  cattam  non  bab«t  aedes. 
(Binder  11,  3'.'1;  Oa/tner,  35.)  —  Dum  felis  dormit,  aus 
gandct  et  oxsilit  autro.  (tiaal,  t«^j;  Binder  II,  863: 
BucUtr  29.;  —  Murea  salUnt  feie  comprehcnaa.  (Eit*' 
t^in,  3tiO.;  —  Mus  salit  in  Stratum,  quum  seit  noa  ad- 
fore  catum.  ^ 

Sloir.:  Kadar  ni  macke  doma,  so  miki  dobre  Tolje. 

Wenn  dio  Katze  nicht  zu  hauss  ist ,  tantzen  die 

Mäuse  auf  Tischen  vnd  Bäncken.  —  Lehaunm, 

II.  316.  LS;    LfArengel,  I.  735;  ScUeehta,  SM. 
ilhd.:   Als  diu  katze  tiz  kumet,   so    rlchscnt    die  oüaac. 

(BirtLold.)    (ZinperU.  79.; 
Län.:  ysMT  katten  er  borte,  sidder  muuseu  paabordeL^ 

Isaar  katten  er  borte,  lobe  mnsene  paa  bxnkvn.    (Prot. 

dan..  334;  Bohn  I,  391.; 
Enol..  When  the  cat  is  away,  the  mice  will  play.    (M^ 

11,  77.; 
Fr:.:  Les  rats  se  prominent  4  Taise,  \k  ou  il  n'7  apoiatt 

de  Chats.    (Bohn  II,  11.) 
Ho".:  Als  de  kat  uit  is,  dan  dansen  de  muisen  rood  ob 

hot  boter-  (of:  meel-)  vat.    (Harrebumee  ,  /,  384 ^; 
It.:  Quaudo  la  gatta  non  ö  in   casa,  i  aorici  ballano.  - 

(juando  la  gatta  non  k  in  casa,  i  topl  ballano.     (B^i 

II,  77,-  taitaglia,  149,  h.) 
Pvln.:  Gdy  kota  inyszy  nie  cznj%,  smiale  aobie  taso^ 

(Lompa,  11.; 
Port.:  Qnando  em  casa  näo  estAogato,  estendc-se  0  rat). 

(Bohn  /.  292.; 
Span.:  Vanse  lus  gatos,  y  eeti^ndcnse  los   ratos.     (£«As 


H5; 


532 


il* 


% 


533  Wenn  die  Katze  niest,  weiss  die   Maus  ^iiXi%. 

Eni)!.:   When    the  cat   wiuketh,   little   wots    tha  noois 
"what  the  cat  thiuketh.    (Bohn  II,  76.; 

534  Wenn   die   Katze  satt  ist,   spielt  sie   mit   der 

Maus.  —   Vrlri.  IJ,  644;  Lehmann,  II,  319.  19. 

535  Wenn  die  Katze  schläflft,  so  springen  die  Maus 

auf  den  Bcncken.  —  Lehmann.  413,  19. 
Holt.:  Als  de  kat  elaapt,  springen   de  muixen.     (Evrf 

honue,  1,  51S4*^;   Bo'n  1,  297.)  —  Daer  die  cat  sUpet, 

spoleu  die  muso.    (Tnan.,  VO,  21.; 
Li't.:  Dum  vult  dormire  cjtus,  Tult  mus  resilire.    (Fal'fif 

Ifbfn ,  276.; 

536  Wenn  die  Katze  «clier/t ,  das  Mäusl  sie  verletzt 

hat.:  Catus  saepe  satur  cum  capto  mnre  Jocatnr. 

537  Wenn  die  Katze  schnurrt,  zerkratzt  sie  die  Hand. 

Span.:    A    su  amign  el    gato   siempre  le  deja   acBalado, 

(Boln  l,  2Ü3.; 

538  W\nn  die   Katzf   sich  den   Bart  putzt,   so  be« 

deutet  es  Fremde.  —  Li>,cUin,  366;  5imr«c&.  uoa 

539  Wenn  die  Katze  sich  nicht  für  den  Löwen  hilt, 

so  doch  für  den  Caracal.     :.4r»ifwiiii>ii.) 

D,  i.  dio  LOwcnkatze. 

540  Wenn   die  Katze   sich    sonnt   im  Febroar,  fo 

friert  sie  im  März  trotz  Pelz  und  Haar. 

541  Wenn  die  Katze  »>it<hl  die  Maus,  ist's  tnit  der 

Tugend  (dem  Ciciübde)  der  Enthaltsamkeit  ins. 


1193 


Katze 


Katze 


1194 


542  ^\t>nn  die  Katze  eitzt  am  Feuer,  ist  der  U»-;yen 

nicht  tlipuer. 

Jh't!.:   Jlet  zal   rpprnwn,   waut  ilc  Icut  /ät  met  liaren  mg 
nnar  't  vuut.    ( Harrehnme* ,  J,  3öli''.; 

543  "Wenn  die  Katze  sull   dieneq  der  Mnus,  dann 

slcht'fi  (jrclit's)  verkehrt  im  Hmuh. 
644  Wenn  die  Katze  träumt,  so  ist'«  von  Mäusen. 

Böhm.:  Kucce  o  mjifcb  sb  snivi.    fOf/nA-yr^iy,  S23J 

545  Wenn  die  Katze  Un{,'lü<k  haben  soll,  bleibt  ihr 
die  Maus  im  Halse  stecken.  —  linmhrnj  iv.  isa. 

54<;  Wenn  die  Katze  unter  Mäuse  kommt,  ist  sie 
ein  L<iwe. 

Dip  KuiP(>n  lioliMUiitrn :  Die  weiaic  Katxi- mit  Bcliwar» 
7«>in  Scliwaiix  halte  «ich  fiir  ein  lii-rtiii-liu.  (MtmaH* 
V .  Xj.) 

547  Wenn  die  Katzen  Brot  nagen,  hungern  sie  sehr. 

—    Lrhmnnn,  II,  3l'J,  18. 

548  Wenn  die  Katzen   eins  npiclcn  wollen,  müssen 

die  Mänss  das  gleich  ((ichi-i)  bezahlen.  —  f.yi.'. 

riifj ,  I,  486. 

549  Wenn   die    Katzen  .lunge    h:d><n,    uüinsen    sie 

tl"issig.   —  niuin,  379;    ilayn  .  11.   75.    Aürl«' ,  3309; 
Snthr.  M:  Uruun.  I.  17n3. 
Int.:  Fi'liH  ilum  catulo^  Iiabet,  »tutlioiis'tiintf  mur«.*«  vrna- 
tur.    (lh<f'i.) 

550  Wenn  die  Katzen  nuiusen,  hcncken  sie  kein  Schel- 

len an.  —  l.rhmaHH.  32. 13;  Eimlvtn,  aG";  Sinirork,  54"S. 

551  Wenn  die  Kutzon  mausen,  miauen  sie  nicht. 

/Itiir.:    All    U«   k»tt«>n    miiizoD,    dnn    niaiiiiw«n    7.1)    iiiel. 

552  Wenn  du  de  Katt  up't  Speck  binuM,  so  freit 

sei  't  nich.       ilnUnihur'j.)  —  SthlUr.  III,  r,*. 

I^ndurcli  niiterHcliculvt  vio  iiic:i  wctentlicli  ti.h  Höf- 
liiiS'i'D  iinil  luliaberii  vnti  Sincciirrn.  Ks  wird  iluinit 
Hiu-h  ilie  Lolirt»  vom  llveldckunfffzwuni;«  vorwtirfon. 
In  l!.iniiovcr:  Wi-iiii  man  de  Katte  u|)t  S]ieirk  liinnt; 
«NU  l'rvl  ••  iiioh. 
Hol!.:  W*  nioii  d«  kiit  Ol'  iiet  8|ick  bindt.  wil  /ij  tiitft  vtrn. 
///.-. v.>.,.«iirr.  /.  II"!''.; 

553  Wenn  du  mit  der  Katze  8]>ielst,  so  wird  sie  dich 

ins  (iesielit  kr.tt/en. 

554  Wenn  ein  Katz  den  Mensen  nacljschh-iuht,  so 

verbir;rt  sie  die  Khiwen ;  hat  sie  sie  gefangen, 

so   sucht  sie  sie  hcrfiir.  —   Lvhrnunn ,  412 ,  t. 

."»55  Wtnn  eine  Kaitze  auch  naeli  Kngland  fahrt, 
miauen  wird  sie  duch.  —  Mum.  195;  EinHcin,  366. 

556  Wenn  eine  Katze  di-n  Schwanz  hebt,  musst  du 
die  Nas'  daruntiT  halten,      .'iuttin.j 

Dvm  iiflURioriuoii  \'«'li«T.ili. 

657  Wenn  Katz*  und  Hund  zus.iinmen  einen  Furz 
lasi^cn,  so  riitsteht  ein  fief-iien.«?t.    (ihtimwit.'. 

550  Wenn  Katz'  und  Miuis  sich  verstehn,  so  ist's 
um  den  Hauer  g«'!?rhehn. 

ßiiH.:  Naar  kutt"Ti  o^  niu^on  pior«  hc^f^fC  rct.  liavcr  bon- 

dcn  talt.     (Frvr.  tii"»..  so.-  Hohn  l,  3;«1.; 
SUit^.:  (lorje  mu,  pri  kterein  »r  marko  in  mial  bratljo. 

559  Wenn  Katzen  kernen  in  Mohren  Land ,  bchp>yen 

sie  dt  ich  Maw.  —  hiri.ll.  €t<», 
5tiO  Wenn   Katzen   wollen  iiasehon,    so  hilft't  dafür  I 

kein  Argwohn.  —    l/rtr, /». -'ö-h),  3J. 
561  Wenn   man  der  Kat/   ein  Schell   anhenekt,  so 

fangt  sie  keilir  MaUüS.  —  £.<Afn.iriii,  4I3.  37  u.  E68, 1. 
5C:;  Wenn  man  dfr  K-ilzf  den  Kess  befehlt,  so   ist 

er  vbel  verwahrt.  —  l\tri,l!,CiA. 

563  Wenn  man  der  Katze  Wurst  zeifft,  so  versteht 

sie  es,  ohne  daüs  man  Miez,  Miez  ruft. 

Fr:.:  II  i'iitond   bifu   cnat   :  un«  qu'on  diso  iniDun,     f /.■ - 
r'jifc.  I,  um.) 

564  Wenn  man  die  Katz  sinichvh,  so  reckt  sie  den 

sehwantz  (Cuekcl.  Zagel).  —  LehiiMii»,KO,  i4: 
t'rhchüur-,  1915. 

565  Wf^nn  man  die  Katze  auf  die  Katze  bindt-t,  so 

bei<j-t  sie  nicht. 

..Wir  intivHrn  di<>   Katz*   auf  die  HaUe  binden,  la 
«L-rdi'O  wir  «i*  nicht  liis*iff  ttudvo."    (W.  MnUgr,  73.; 

560  Wenn  i>ion  ilic  Katze  ertrcteii  hat,  was  hilfl's. 

ihr  d»'n  Kücken  tn  streirlicn. 

Wenn  jemand  an  Verzeihung  bittet,  naebdem  arba- 
ifidtirt  wüiT  Schaden  angeuiftet  hat. 
f:»ffl.:  Cry  roa  nerey.  klU'ü  my  cai.    (KoAn  tf,  77 J 

567  Wenn  man  die  KaUe  von  der  Sckätsel  wegjagt, 
laud  sie  xur  Bratpfanne. 


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Wenn  man  die  Katze  Pühlagcn  will,  so  hat  sie 
Milch  (Wurst)  genascht. 

Fn.:  OccMsiuii  truuro  qui  süu  chat  bat.    (Lenmx,  I,  101.; 

Wenn   man  die  Katze  zur  Vorderthür  hinaus- 

ja{>t,  so  kommt  sie   zur   Ilinterthür  wieder 

herein. 
Wenn  si  d*  Chatz  hinger-e*n-Uhre  wäscht,  git's 

guet's  Wätter.     (SotoihurnJ  —  Sthild,  us,  I6i. 
Wenn   sich  Kalz^  und  Maus  verstehn,  ist'ü  um 

Speck  und  Korn  gej-ehehn. 

Auch  diu  Araber:  Woon  Kut<  und  Mana  im  gutrii 
VLTuehmen  sind,  so  K'idcn  die  Vorrtithc  darunter. 

Wenn  sick  dei  Katt  straken  letl,  >o   is  sei  all 

ihre  bi  Lud  west.     fMecUrnhurij.- 
Wer   denkt,    seine  Katze  werf  ein    Kalb,    der 

veiliert   seine  Müh'    mehr    als   halb.  —  Stm- 

ivik.  .•)4s;i. 
Wer  der   Kalzo  da.s  Miauen   abgewöhnen  will, 

mat'ht  sieh  verg<>l)lic]ie  Arbeit. 
Wer  drr  Katze  die  Milch  tu  lecken  gibt,  mag 

SI  in  I>n»t  in  Wasser  tunken. 
Wer  die  Katze  einnml  beim  Hafen  tr.if,  nennt 

sie  a'lweg  Uahmdiebin. 
Wer  die  Katze  lobt,  der  hat  kein  anderes  Thier. 

—    Ilrilrtim ,  (H). 

Wer  die  Katze    nieht  füttert,    niu^s   die  Maus 
füttern. 

l>io   Kiihden  :   Wer  der   Kateo   die  niat(i're  Milch  vi-r- 
AHi't,    iIiT    niuaa    dm    Muuacti    fette   Kahne    grwBhrvn. 
,  {.W.ii.rh'i   VI,  411.; 

i  liti*.:   iivii  Hiiin   fiidiT  kat,   han   f»idcr  vcrre  dyr.     (PriT. 

■  ri'.lM. ,   V.K'.j 
Fn..  yui  111-  iioiirrit  ]>aB  1«  chat,  nourrit  Ir  rat.    (Cthiri; 

■  lli'fi. ) 

I  /l-i'l.:  J)ul  Rij  nan  de  muia  grven  zoiidt,  gcef  dat  aan  de 

I  k;tt,  f-n  Mi:i.ik  van  den  nond  eeuo  deugd.    (Harrettoti.n, 

I.  .'{".'i  '.;  —  Voor  Lot  graan,    dot  eenu  mnit  opknaacft, 
kuu  nun  c«>»c  kat  underbuuden.    (llairfhum-K.  I,  a.v,«.j 

579  Wer  die  Katzen  gern  hat,  der  hat  auch  die 
Weiber  gern. 

580  Wer  die  Kat/en  liebt,  bekommt  eine  schöne 
Frau. 

Fr:.:  Ik-llo  feiniuc  di>it  avoir  «lui  de  i>ar  soy  a>me  le  rha(. 

(L'it.ur.  I.  yi»;  il„riit.  II,  HHJ''.; 
/.■//..•  Sjtecidji.im   hahituruin  coniut;eni  cum  i|ui  calum  di- 

loxLTit.    [llurill.  II,  lO«,»'.; 

5S1  Wer  lino  Katzi'  beim  Ohr  zerrt,  mit  dem  geht 
(ioit  ins  Uerieht. 

üe^eu  Thier-  und  Mvuivheuqaklcrei. 

582  Wrr  eine  Katze  todtschlügt,   gewinnt  keinen 

Pi-ocess.  —  .s"i:/u7/rr,  i//,  ?'•;  .Muiuil-tschrip  vun  und  für 
M'-vklrnhurg  (Siliweriii  17SU),  S.  4'iO. 

Die  Kdtze  iipi<-lt  im  Volkftglanbcn  eine  wichtige  Itollc. 
Wenn  dio  Katze  „weiul",  stirbt  bald  jemand  aus  dem 
llauiio  uder  aua  d«-r  Nurlibaraehaft.  Wenn  aieh  die 
Kaiae  putzt,  hat  der,  wulchor  Kie  danach  zuerst  an- 
Ffht,  t.'nglUck.  Wenn  «ich  die  Katze  ,,autzwaht'*, 
il.  h.  die  rfcite  leckt  und  »ra  diia  Maul  itivh  itruicfaelt, 
,.  kommt  bald  wer  achüuor**.  Wir  begcguen  der  Katze 
in  «lur  i}age  aehr  häufli;,  und  rorhcrnchend  wird  der 
Uli:  iiuchthvlljjuren  Folgen  bedridit,  der  eine  Kiit/e  be- 
li-iditit.  liio  Auazehruuir  bekommt,  wer  eine  Katze  um- 
liriiigt.  Man  acheut  airh,cine  Katz«  zu  todteu.  \V<-r 
ea  thu:,  TerfiilU  einer  aiiazehrcnden  Krankheit  oder  wini 
»•in^t  nii^lacklich.  .M.iu  träi<t  daher  auch  die  ncuge- 
M'irf'cneu  Juntjen,  kann  man  iie  im  Ilauae  iiiclit  ge» 
tnanrhen,  ht^imlicb  in  fremde  Uäuser,  häiiHg  nngar  in 
ein  tiin'<Hvndra  Witarier.  Ha  aoll  man  auch  eine  Katz« 
nicht  innerhalb  eim-n  Hun'ci«  aterbvn  lannen,  weil  ^onat 
noch  zwei  liaiialhiere  dran  niü^^fn.  Kin  Mttdi-lien,  daa 
lue  Katzen  nicht  mag,  bokoromt  einen  r:tudiucii  Manu. 
!  Vj:l.  Hauii,;/ait''n ,  l'rfir.,  5;  ri-h^rli-'Jrnin'j ,  I,  H\.) 
H'^hLoli  (s'^hv*ii<rtug''n„  I,  Vi*])  bemerkt,  dds»  di« 
(i<ittin  Frauwa  (  Jf'reyja )  die  S«-hwcater  de^  Lit'de.i^i.tle^ 
Krd  (Freja)  mit  einem  Katzongeaiiann  fuhr,  die  Kat.^i-n 
alao  anter  dem  Schutze  dieaer  (iöttin  htehcn.  J>Hrum 
Ittiaat  ea,  wenn  aich  die  Katze  wasche,  komme  Uexuch 
ina  lUna. 

583  Wer  eine  Katze  zum  Mausen  hält,  muss  bieh 
auch  ein  bischen  Naschen  gefallen  Inf^sen.  ~ 
I..  Jahn,  Merkt  zum  deutschen  Volkitthutn. 

581  Wer  finilet  ein  gctrcwe  Katzen  vbt.r  die  .Milch ! 
—  Grutrr.lll,  1Ü6;  /Vlh.  lt.  707;  LchitiniiR.il.  ^7.1,  Wi. 

c85  Wer  keine  Katze  leiden  mag,  bekommt  keine 
S(-l|iine  Kran. 

Ilf't.:    iiif   goci.i;    >.;.'ti-i!    Iijil>  n    n..)-.',    /.il   ;cei.iie   Bchitouv 
Tfouw  hrijgen.    (//ttrri"-vin-r,  /,  ;{?.%!'.; 


1195 


Katze 


Katze 


1196 


586  Wer  mit  Chaze  jagt,  bringt  Mus  heim.  —  Sekwiz, 

I.  216.  142. 

587  Wer  mit  der  Katze  geeggt  hat,  weiss  am  besten, 

wie  sie  zieht.     (Wend.  LauaiU.j 

5S8  Wer  mit  der  Katze  spielt,  dem  springt  sie  zu- 
letzt ins  Gesicht. 
Fr:.:  Faitci  fdte  an  cbat,  et  11  vom  lauten  au  riiage. 
(Ktitxinger.  310 ''J 

689  Wer  mit  Katzen  ackern  will,  der  spann'  die 
Maus'  voraus ;  so  geht  es  alles  wie  der  Wind, 
so  fängt   die  Katz   die  Maus.  —   yvunicrhon, 

III,  217. 

5JH)  Wer  mit  Katzen  fahren  will,  der  spannt  die 
Maus  voraus;  so  geht  es  wie  ein  Hopsasa, 
so  kommt  man  bald  nach  Haas. 

J9i  Wer  mit  Katzen,  Hunden  und  Kindern  anfängt, 
wird  nie  mit  ihnen  fertig. 

592  Wer  mit  katzen  jagt,  der  fengt  gern  menss.  — 

l'ranvk .  /,  85  "  ;  II.  59*  ;  Tuiipiu«,  64» ;  Ehering,  111.  510  ; 

Gruier,  1,91:  Pilri,  II,  73»5;  Lehmann ,  413.  6;  Oec.  rar.. 

12,452;   Schottol ,  U46* :   Mayer,  II,  id:  Eiselein ,  Z66: 

Sniler,  159;  Körte.  3311;  Simrodi,  5466;  Braun,  1, 1779; 

Rein.'-berg  II,  65. 
Diln.:  Hro  der  jagcr  med  kattc,  hau  fangcr  mnus.    (Bohn 

I,  377 J  —  Hvo  som  jagcr  med  katte  fanger  maui.    (i'i  oc. 

dan.,  321.; 
HoU.:  Die  mit  catten  Jaghct,  vanct  gheern  mute.    (Bohn 

I,  aOJ;  Tunn.,  29,  12.; 

Lat.:  Cum  catis  plnrea  venans  capit  undiqae  mures.  (Loci 
coinm.,  30.;  —  Qui  cum  felibus  venatur,  mures  capit. 
(FiiU^raUhfn,  237;  Sufor,  d95;  Eheltin,  '66A.) 

593  Wer  mit  Katzen  spielt,  muss  sich  gefallen  las- 

sen, wenn  or  gekratzt  (gebissen)  wird. 

Fulgcnder  Vorfall  hat  dem  Worte  entweder  eine  in- 
teresHante  Anwendung  verschafft  oder  es  Tiolleicht  gar 
erst  ins  Leben  gerufen.  Vor  den  letzten  Middleaez- 
ScBsiona  Im  Jahre  1>:{7  klagte  ein  gewisser  Thomas  Sa- 
▼erland  gegen  eine  Karoline  Newton,  eine  wohlbolcibto 
Frau  in  mittlem  Juhren ,  dasa  sie  ihm ,  da  er  sie  im 
hcherz  habe  kikssen  woUen ,  ein  Stück  von  der  Käse 
weggebissen  habe.  Die  Verklagte  wurde  freigespro- 
chen, wobei  der  Obmann  der  Geschworenen  dem  ror- 
stUmmelten  Klüger  erklArte,  der  Verlust  seiner  Nase 
sei  allerdings  lu  bedauern ;  wer  aber  mit  Katzen  spiele, 
müsse  sich  gefallen  lassen,  wenn  er  gekratst  ( gebissen) 
werde.  Bekanntlich  ist  das  englische  Gesetz  im  Punkte 
der  aufgenOthigten  Küsse  sehr  streng ,  und  es  sind  schon 
FAlle  vorgekommen,  wo  einer  mit  100  Pfd.  8t.  oder 
mit  Geflngniss  gebUsst  werden  musste.  So  äusserte 
denn  auch  hier  der  Obmann  zur  Jury  gewandt:  „Meine 
Herren,  wenn  ein  Mann  ein  Weib  gegen  ihren  Willen 
zu  kUssen  versucht,  so  ist  sie  meines  Järachtens  voll- 
kommen berechtigt,  ihm  die  Nase  abzubci^sen,  wenn 
sie  will."  „Und  zu  essen,  wenn  sie  will",  fttgte  ein 
Advocat  an  drr  Schranke  bei.  (Hreslauer  Zeitung ,  1837, 
Nr.  109,  S.  77-.'.; 
IIolL:  Die  itaet  du  kat  epcelt,  wordt  civan  gckrabd.  (Harrr- 
bomie,  I,  355''.; 

59-1  Wer  mit  viel  Katzen  jagt,  fängt  viel  Mäuse.  — 
Saikr,  ISl. 

595  Wer  nicht  will  ernähren  die  Katzen,  muss  er- 

näliren  Maus'  und  Ratzen.  —  Kane,  3298. 

Uoll.:  Die  nipt  houdt  kat  ofhnnd,  vocdt  dikwijis  ergercn 
mond.    (Utirreb(}mi'e y  I.  3S5^.) 

596  Wer  seine  Katzen  iu  die  Si)eckkammer  sperrt, 

hat  sie  gut  verwahrt. 

Die  Russen:  Wer  eine  scheue  Katze  hat,  der  sperre 
sie  in  die  Speckkammer,  daraus  cut wischt  sie  nicht. 
(Alt mann  17,  4?,\}.) 

597  Wer  umbringt  Katzcu  und  Hunde,  ist  all  sein 

Tag  ein  schliminer  Kunde. 

Fr:. :  Qui  tud  chat  et  chieu  ne  fait  jamais  guöres  de  bien. 
(Kritzing>;r,  IL'8.; 

598  Wer  von  der  Katze   will   Speck    erbitten,    ist 

freigebig  mit  seinen  Schritten. 

599  Wer  wil  der   katzen  die  schell    anhencken.  — 

Franck.  1,  81";   CiiWr,  I.  8*;  Schnllc] ,  1127'';   Ma^cr, 

II,  53. 

Itän.:  Hvo  tpr  bonge  bielden  paa  katten?  (Prve.  dan.,  334.; 
Span.:  Quiän  ha  de  echnr  cl  cascabel  al  gato?  —  Qui6n 
ha  de  Uevar  ol  gato  al  agunV    (Bohn  I,  249.; 

600  Wer  wilde  Katzen  will  fanji^en ,  der  musa  Eysem 

Handschuh  anziehen.  —  /-rfcmim«,  i96,  32:  £«w- 
Ifin.  368;  Snilvr,  164;  .Simro/fc,  5M2;  Itcinshenj  IV,  92. 

aielio  dcin«>n  Feind  an  und  prüfe  zuvor  deine  Streit- 
kriiftc  und  WafTcn,  ehe  du  den  Kampf  beginnst. 

601  Wer  wird  der  Katze  Speck  ins  Mnul  stecken. 


602  ^Vie  die  Katze,  so  die  Mans. 

Gut  angegriffen,  gut  vertheidigt.     Wenn  eiatt  ttiaes 
Mann  findet. 

603  Wie  eine  Katze  soll  man  essen  und  wie  ein 

Hund  trinken. 

604  Wie  gern  frisst  die  Katze  Wurst ,  wenn  sie  nur 

die  Haut  hätte.     (S.  Kohl.)  —  Simrock,  U99;  Ahac 
berg  IV,  5. 

605  Wie  kann  eine  Katze  mausen,  wenn  sie  eina 

Maulkorb  trägt. 
ßvU.:  Men  moet  geene  kat,  die  gemuilband  It,  net  des 
stok  slaan,  omdät  ze  niet  muist.    (Harrehoinf*,  /,  38S*.j 

606  Wier  dit  de  Kaz  af  de  Brode  sorjen  ?     (Sithtm^ 

bürg.-$äih*.J  —  Sthusler,  198. 

607  Wier  en  Kaz  huot,   mess  de  Mälch   zadäken. 

(Siebenbürg.- fäckx.)  —  Schwtter,  203. 

608  Wier   wid  de  Kaz  am  Sak  kifen.     (Siebenbirt^ 

idchit.J  —  Schmier,  203. 

609  Wil  die  Katz  nicht  mausen,  so  lasst  sie  draasien. 

—  Fischart,  Bkh.  (1581).  m'';  Eütelein.  KC ;  Sitnroek,  54U. 

610  Wo  die  Katze  den  Käs'  (Speck)  bewacht,  Ja 

ist  die  Wirthschafl  wohl  bedacht. 

„Dann  die  Sach  ist  wohl  bestalt,    so  die  Katx  des 
KftSB  hat  gwalt." 
Litt. :  Nunc  est  muricipi  commissus  caseui  ipti.    (Sutcr,SSi; 
FiUlertteben ,  5.'>S.; 

611  Will  die  Katze  nicht  mausen,    der  Affe  nicht 

lausen,  so  werden's  übel  hausen. 

„Wenn  den  Affen  vordrensst  dci  lausens,  vud  du 
die  Katz  sich  schempt  des  mausens ,  vnd  dm*  der  haadt 
ist  trcg  zu  jagen ,  so  müssen«  offt  um  hunger 
(Wal'tU,  jy,  42.) 

6\i  Wirf  die  Katze,  wie  du  willst,  sie  kommt  i 
auf  die  Beine. 

Poln.:  Bzuc  jak  chcesz  kota,  s  on  zawazc  na  nogipadais. 
(Lompa,  2'.«.; 

613  Wo  eine  schöne  Katze  ist,   muss   mau  keinen 

Kürschner  hinbringen. 
611  Wo    geren    (wie    gern)   fret    do    Katte   Wort 

(Wurst),  wenn  se  man  de  Uiut  (Haut)  bedde. 

(lAyyte.)  —   Firmenich,  I,  269. 

615  Wo  Katzen  sind,  da  können   die  Mäose  nidit 

in  Ruhe  Abend  essen. 

Fr:.:  De  la  maison  da  chat  u'est  Jamals  saoul  !■  rat.  [U- 
rour,  r,  100.; 

616  Wo  Katzen  sind,  da  zieht  die  Maus  kein  KisJ. 

Mild.:  Diu  mOs  ungerne  ziuhet  kint,  ■w4  ai  weis  daksttn 
sint.     (Freidank.)    (Zingtrlf.,  100; 

617  Wo  keine  Katz*  im  Haus',  da  führet  Krieg  dir 

Maus. 

Frz.:  L&  oü  chat  n'cst  sonris  i  r^völe.    (L^r^ux,  /.  IR. 
Holt.:  Danr  geene  kat  is,  tieren  de  mutzen.     (Harrei§»*t- 

/,  .rH4<>.; 

Lt:t.:  Itella  gerunt  mures,   ubi  cattum  non  habet  m4a 

(Lo<:i  ct///«»n.,  56;  Sutor,  35.; 

618  Wo  man  der  katzen  streycht,   da   ist  aie  gen». 

—  Franck,  II.  171^;  Egenolff,  229*»;  F.yering,  III,^. 
Lehmann .  II .  857 ,  442 ;  Simrock ,  54:^ ;  Lohrengei ,  /.  öi 

619  Wo  mehr  'me  de  Katt  stripet,  wo  häuger  bäit 

se  den  Stert.  —  /.yro.  22. 
Engl.:  Whorc  men  arc  well  used,  they  'U  freqnent  theit. 

(Bohn  II,  21.; 
Hüll.:  Als  men  de   kat  streelt,  zoo  steckt  re  den  staart 

op.     (Hnrrebome^,  /,  :<S4"'.; 

620  Woann  die  Koatz  aus  is,  hoaben  d'  Mais  Sunntl 

(Sleifrmurk.)   —   Firmemch,  II,  767,  81. 
Wenn  die  Katze  aus  ist,  haben  die  Mftuse  Sonntaf. 

621  Woat  schirt  sicli  de  Koatz  dräm,  of  de  Käehtn 

ubrät.      (Scbdsaburg.)  —   Firmtnuh,  Hl,  4ii,Ji. 

Was  scbiert  sich  die  Katz  drum,  ob  die  dicke  SapP* 
anbrennt.  Bei  S-:f<nster  (197):  Wat  ecbirt  sich  de  Ksü 
drUm,  wun  de  Kächen  ubr&t. 

622  W'.in  de  Kaz  nit  derhiin  äss,  hun  de  Miss  Hocb- 

ZCt.      ^Sicbenliürij.'H'ichx.J  —    »SV/iuxt^r,  202. 

623  Wun  de  Kazc  schpiie,  wird  ander  Wäder.  ,■**'■ 

benhürg.-sttchs.J  —   Schttslcr,  46. 

624  Wun  de  Kaze    schpilc,  wird   et    kalt.    (Sutn- 

hHrg.-siiihf.)  —  SchunUr,  45. 

625  Zehn  Katzen  greifen  nicht  Eine  Maus  in  tmtm 

durchlöcherten  Haus. 

626  Z'erst  gäuggelt  d'  Chatz  mit   der  Muos,  dfon 

macht  sie  ihr  de  Garuus.    (Fridahiü  im  AMrg» 

—  Schteciz.  II,  181,  21. 


1197 


Katze 


Katze 


1198 


ti27  Zwei   Katzen   sind   Kiuee   Löwen   Kleister.    — 

SthUihtii,  118. 

Diu  IIvbrüL'r:  Mit  zwei  Kat/eu  hat  mau  eiiifii  Lüwon 
Ui<r»i>)ii>u.  Die  Albanesoii:  Zwei  Katieu  budiuiKfu  oiiieu 
J<uri-'ii.  In  Afrika:  Zwei  Aiitilupctivu  Ubcrwiudu»  ciiiu 
Aiitilii]ic.    (Rtinthfry  HI,  ü.) 

C*J8  Zwei  Kuizeu  und  Eine  Maus,  zwei  Weiber  in 
Kiiu'ui  iliiUB,  zwei  Hund'  un  Einem  fii'in 
kuuiiucu  selten  überein.  (S.  SchwivKor  uud  Schwie- 

K«'rtoclitcr.)   —   Gaal .  9V0 ;    Wimkltr.  Vlll.  IC:    Lolir- 

eiiijel.  I,  »aS;  Kurttf .  SrJM :  lUinihvr,j  I,  196. 
Kh'jI.:  Two  cat«  und  •  radiiii«!,   twi>  wive«  in  one   liouve, 

iwo  Juni  and  a  bune,  never  agrve  iu  oue.    [Huhn  11 ,  13*J  ; 

dual,  VW).; 
UulL:  Oeou  twec  kutteu   aan  i6n  uiiiin,   K»eu  two«  rrou- 

wen  iu  ewn  huia.     (I/arretuiurf,  /,  36«»".; 
♦OJU  A  Kiit  bi't   Spek  sät.     r.l""-M'»v'  —   Hauj'i.    VIII, 

z:>9,  131. 
Die  Katio  bei  dvn  Speck  »utzen.    Bvsunder»  vou  lie- 

aiutun  gubruucht. 

*Ü30  Alu  wenn  die  Katze  keine  Milch  möchte! 

UvlUr  Ki  liere,  mag  de  kat  geeuo  loetc  molk.     (Harr*- 
fcwi«ftr,  /,  asrt».; 
*G31  Ar  gett  wi  die  Katz  ümm  hüsa'u  Ürci.    iTraw 

krn.j   —  Frommnnn.  17,  31t<,2lt. 
Macht  Umachwi'ife. 
*633  Ar  it  für  di  Katz'  doa.     .Fratikm.;  —  Frummaun, 
VI,  318,  'Ali. 

Kr  wird  nicht  bouulitrt ,  nur  alt  Null  odtT  ala  dai 
fuufl«  Kad  am  ^\'agen  betrachtet. 

*633  As  de  Katt  mit  de  Mus  spelon.  —  ülubuK,  viil. 

•634  Hei  drr  Katze  Speck  suchen. 

*63ö  lii  iini  is  enu  grote  Katt  in  de  Kammer  lopcn. 

:  OldinltHrtf.J 
Kr  hat  einen  gruaten  Schrvck  gehabt. 

*G3G  Bind  de  Kattc  füär  Knai,  bat  dou  nit  suihs, 
dat  suid  sai.  —  riuiiwiium,  lii.  4r>4,  i-.'. 

In  der  (trafichaft  Mark  gowuhnlich  zu  Kinderu.  die 
«ich  weigvrn,  abends  «iwas  ku  thun,  weil  v*  tu  ilnitcr 
■ei.  (Vgl.  UW.f/f .  Stf/ieität  ^piickieörllhfii  Anttrort^n  im 
lirr  (irajtchult  Mi-rk.) 

•637  Hing-  'uc  Kattc  för't   Knci.    p/anhirj.,    -  iir- 

menuh,  I,  381,  4. 

•638  liis   de   Kut/.o    ein  Ei  gelegt    (S.  Nimmur«tag.) 

(SlocktTau.) 

•639  Brachte   de   Katte   den    Slipsteiii    noch    nit? 

nVr^tf.J 

Sputt  Ubor  jemand,  der  etwaa  Aueterordentlichet  er- 
wartet. 
•640  Butz,  lull  de  Katz  von  ehr  Stutz.    (Oftprcwc^., 
•641  1)'  chaz  ist  abcm  Mdlfiiss.     /fcrm.y  —  t'rouiimnw. 

II.  371*. 

*642  ])'  Katz  fallt  auf  die  alten   Füess.  —  Xauprrr. 

Iitiul.  ,41;  UaumijM-tcn ,  ^S. 

Kl  Wird  dadurch  nicht«  goiindert,  die  Sache  bleibt, 
wie  eie  gewesen. 

•C43  D'  Katz'  schaut'n  Bischof  an.  (ObcrnnerreUit.;  — 

Ftrmniich.  IV.  US.  65. 

Zur  Kntschuldiguug,  wenn  man  sich  etwa«  Krlaubtes 
herausnimmt. 

•614  I)'  Katz*  um  an  rfcnning  zwicke,  ilass  s*  Chri- 
stus Si'hroi'n  niöcht'.     (i^Twitt'rrruh.) 

Von  einem  Ueiihals  uder  einem,  der  für  Geld  alles 
macht. 

*C45  I)a  blä.<it  die  Katze  den  Abendsegen.  (Fnuiken.^ 

Da  ist  nicht  rtel  zu  hnlen. 

•646  l>a  greifen  zehn   Katzen  nicht  eine  Maus.  -^ 

FriaihlHi'r,  384;  Fnsihbur*.  190ü. 
Niunlich  in  einem  lerlumpton  Kleidan  gs  st  aek. 
•647  Da   ist    eine    schwarze   Katze    dazwischenge- 
kommen. 

Die  i'renndschaft  ist  xerstOrt,  ein  Unfall  hat  der 
Sache  eine  Üble  Wendung  gegcb«n.  Die  ichwane  Katio 
gilt  Im  Volksglauben  flir  eine  Knchelnitngiform  dei 
Teuf  eis. 
IIjU.  :  Daar  is  ceno  iwarte  kat  tuiscbcn  gekomen.  (tlarrt- 
''.I...V,  /,  384*»^ 

•  G48  Da,  Katt,  hest  ok  cn  Fi»ch. 

Als  BoKleiiwort  in  einer  Uegengabe  im  fraoBdllehai 
w  iii  reindlichenSinne.Uefrengeschflnk,GflV«nhleb,Ot|«B- 
trumpf,  Uegenpille  im  Wortwechtel.  ntta  Beutar  ge- 
braucht die  HedcDsart  in  einem  Briefe,  datirt  NlgeB- 
bramborg  daa  li.  Jnui  tS63.  an  R.  Banseh  in  KOBjge- 
berg  bei  der  Answeobscliuig  ihrer  Photugraphien.  (Vgl. 
.Vtttk^itunftu  4tM  UiPrviacktM  Äränsike*»  in  ESmifMhtrg, 
heraustrcgabeD  tob  JL  JI#kicA.  XCnlgtberg  1S65,  8.  IS.) 

•64y  l»a  Katz  iV  Schollen  anhcnkA.  —  /.jmjimt.  MmI..  4i. 


•GJO  Da,    Katz',  hast  auch  'uen  Braten.  —  Friuh- 

hur*.  I9tu. 
•651  Da  köunte  die  Katz'  ein  Vieh  werden.  (Kamniu.i 
•G52  Da  iniichte  doch  die  Katze  Kavinr  sclicissen. 

il  IL:  .Mijue  kat  schiet  vuur,  zci  bcsjc ,  i<u  ze  had  vvna 
vi)uk  uan  hareii  Htaart.     (Ifarrff'omiv ,  I,  :HH".) 

*653  Da  nmss  man  sich  eine  Kat/e  besorgen  zum 

Lausten.   —  FrnchUur^.  190-J. 
Uli  eluvr  langwc'iligon  Arbeit. 

•654  Da  sitzt  die  schwarze  Katze  drauf.    (Sihw,chat 

Im   Wini.^ 

Vm  zu  Hagen,  in  diesem  Fasse,  (Jcfasso  u.  s.  w^.  i-tt 
daM  beste  (ii'trauk.  So  ruft  man  der  Kullurrin  nach, 
um  ihr  das  Kass  mit  dem  guten  Bier  auaeuileutvii.  Uiu 
den  bertten  Wein  zu  bu^eichuen,  dugt  man  in  Schwu- 
ben :   Du  ivch  d>  Kutx  drnff  g'siritse. 

•655  Dil  winl  die  Katze  bald  das  beste  Vieh  sein. 

D.is  lliiuiweson  wird  so  zurückkommen,  duxii  MAuio 
dort  hausi'U  werden.  „Dann  »oll  ieli  jhm  ('incinriii 
M:inn  I  nicht  reden  ein,  dit<  katz  war  bald  das  beste 
Vieh  nein."     (A^trrr,  ///.  IWii,  .11.; 

*G5G  Daai*  lietrk  noch  negere  Kalten.     .  J/icJL/ni/iiirj/.. 

—  .sr/el//rr.  ///.  fi». 

*G57  Dar  is    kC'n    Katt   sündor  Hanskcu   antofat'n. 

.(htlrus.J  —  Huhimlit.  Wi;  Ihti-kulnuUr .  III. 
•Ü58  Darum  bekDinuit  die  Katze  keinen  Klap«. 

Die  Sache  ist  unbedeutend,  nicht  der  Rede  wcrth. 

•659  Das  hat  die  Katze  mit  dem  Schwänze  bedeckt. 

—  Friachhicr,  a,**!. 

V«in  einer  Haclie,  die  man  nicht.so  leicht  Hnden  kann. 

•GGO  D:i8  heisst  die  Katze  zum  Speck  setzen. 

IIi4l.:  Dat  is  de  kat  bg  liet  spck gezct.  (i/uii •.h-jnn^e,  /,  Ss& ».; 

•661  Das  gehört  der  Katz*.  —  Schin>f.  3\)7. 

Hat  keinen  Werth. 
•G62  Das  isch  für  d'  Chatz.     CBem.j  —  Xjro,iA. 
1).  i.  rerluren,  aufgegeben. 

•663  Das  ist  auch  etwas,  was  die  Kat/e  niclit  frisst. 
•664  Das  ist  der  Katze  den  Hering  (den  Käse)  an- 
vertraut! 

HulL:   Dut  is   der  kat    de   kaas  berolen.     (Harrelnnif; 

•6ü5  Das  ist  die  erste   Katze,  die  mir  heute  vor- 
selinurrt  ( vorspinnt). 
UoiL:   Dat  is  de  eerstc  kat,  die  inij  Tan  daag  cen*  pon 
geeft.    (Uarrtbomee ,  I,  383*.; 

'6G6  Das  ist  ein  Vogel  für  die  Katze. 

IIvlL:  Dat  is  cen  vogcl  voor  de  kat.    (Hurn'b-mr.\  /,  'i$i\) 

•667  Das  ist  etwas,  was  die  Katze  nicht  frisst.  — 

KixfU'in,  3i>;. 
•668  Das  ist  man  für  die  Katz'.  —  Fmchbirr*,  I9ü4. 
•669  Das  kostet  der  Katze  den  Schwanz  (das  Fell). 

Tollt.:  Wara  kocie,  Idxlo  o  cie.    (Lomtia,  33.; 

•G70  Das  macht  der  Chatz  kei  Buggel.    (SoUnhum.) 

—  .Schild.  74,  196;  für  Oherötterrnch:  Bawngaitfn.  RS; 
für  rirwl;  ScKöpi,  «6  u.  307;  für  WuTlember^:  Hirlin- 
ijrr.  H65;  haihdcutsch  hei  KOrtc,  3J06*;  Urattn,  I,  177;>. 

Acndcrt  an  der  Sache  uiclits,  hat  nichts  zu  bedeuten. 

•671  Das  mach'  einer  Katze  weis. 

//»/{. :  Maak  dat  aan  de  kat  wijs.  —  Vertcl  dataun  de  kat. 
(Ilarrehvintf ,  I,  366^.) 

•672  Das  sind  Katzen,  die  vorn  lecken  und  hinten 

kratzen.  —  /'iirünitafciin ,  7S8. 

•673  Das  soll  (wird)  mir  keine  Kat^e  fressen. 

Das  ist  ein  guter  Bissen,  den  ich  fUr  mich  oder  einen 
guten  Freund  aufgehuben  habe. 
Fi:,:  VoilÄ  co  que  les  rats  n'ont  pai,  mangi*.    (Kritsiit- 
'jrr.  43.'.-».; 

•674  Das  trügt  die  Katie  auf  dem  Schwänze  (Zagel) 
fort.  (frcMten.j  —  FritchbUr,  880;  Frinchbivr  ».  190«. 

•675  Dat  is  de  erste  Katt,  de  mt  van  dage  (heute) 
die  Toten  (Pfoten)  gift.  —  Bufren,2C9;  Fntn- 
mann,  //,  537.  15C;  EiekwttU,  980;  J^rrn,  703;  llnux. 
kalt  oder,  IIL 

Wenn  rinem  pIütiHch  ron  unerwarteter  Seite  Freund- 
lichkeit  erwiesen  wird. 

•676  Dat  mäk  ile  Katte  im  Drome  nitt  wis.  C*ii»i- 
gekafl  Mark.) 

*677  Dat  öS  fcr  de  Katt  to  Böxc.    fsiaiiupOncn.)  ~ 

Friickbirr  >.  1911. 
Von  etwas ,  das  keinen  Wcrth  hat. 
•678  Dat  Ö8S  Katt*  on  Hund  to  vcrgavc.  —  Fnnii. 

tii-r'.  IWJ. 

Von  einer  verdcirbcnm  Speise,  einem  sehleil.l 
■chmeckeudeu  Uetrünk. 


1199 


Katze 


Kaue 


1300 


679  bat  'xirl  r.ict  taai  et  Kat:  :.'^Tkhr.  —  rrv.ft- 


T*%i: 


Str  z4i.*  I.*:?*!:.:.  k'ü.; 


• « -J 'J  L»-,-  ':r.-  .1:*:  A 4*tft  fe6L  i  Ma;katt^.  —  /  ■■  =      •  ■  -. : :«. 

'•.  H\T.'i.:.iH  2.. 
'€«4  i:*-  Kav.  f>:ri  «■cbnilteD.  —  «:  r^r'i.^;.  r.t*. 

K.Lf   i*ftrj   ?r>br  ^^kxiiit   WiAf«  kattea.  «i.  :.  ver- 

•CiS  Le  Ka*:   '.-T  ^:::  möt   dt:.'   tLd'  ve?£:erer«rji. 

W*s.a  ;tsiiai  :&  it.:.»!!!  V'^r:r»j*  ft;*c*s«a  ti*:bi. 

•6v:  L*-  Kä'.t  ball   ii  kleijen.  —  ftj'i'j^.Ki*. 

9 kr:  »ks  'u   K Inder c,   wetn   i>  (ib<rr   Jccken   auf 

'CiT  Do  Ka"*.  -Aird  'ii  de  Mag  (Mat'«:D^  sich  weg- 

•C%9  De  K?itt*;  im  S^vk  kop'n.  —  £  :'.i:  j«.  :«:i. 
•055  De  Kdiz   am   Sa/:k  kifei:.     '*.<'•  :.'«r;..ic:rr.i._   — 

/>.>»■.';.■■« A.  r.  »-,  5». 

•CiK;  De  Ko:zfc   keft  ':ai  uf  a  Opp  I-B'".::!.  —  /;<:in. 

f.r..  a:. 
•6dl  De:.;   g';Lt  de    Kutz    nr/tüi   Ma^e.'i    i^et    lofen.  i 

V--»  tritikia  \"i'.'.fiigiiiT .  mit  dfrt*ea  Mj^'^o  «i^^  Katze  ' 
b:'.}.t  f>rt  k'<in:jii.  it-j  rkticjj  T«r]»ul  «-r.  i 

*692  Dem  wür'le  ich  meine  Katze  Licht  abwrlranen.  ! 

Kibtia  unwitkaad«!!  Arztt  oder  icarkihcbreieriichea  j 
'^uacktaUicr.  | 

/Ay'L;  Ik  x«/U  hfcm  iai;ne  kat  uiet  to»  v.  rir/uwen.     'Darrt' 
Komet,  I.  »•'S".;  ; 

*€9'i  Dem   winl   auch    die  Kat/e  den  Magen   nicht 
verschleppen.  —  >i*.l".  iv.tnici.j.'t.',,  i *•€•;,  42^. 

K'i  «asct  man  in  der  rjeg^ml  t'ih  Bud'.'Utait  ron  je* 
uabd.  'l«r  *«hr  Ti»i  ^vjttbKn  hat. 

•ß94  Der  Chatz  en  Bogt^el  jreh.  —  ro'.  i ,  &i. 

•ilreit.  WjdcriUzid,  Wideratreit  gcbco. 

*690  Der  Katz*  die  Schmer  abkaufen.  —  StMpf,  ^^j; 

Di4  ilir  wol  nicht  r<^il  ist.  Die  Waare  nicht  an  der 
<^<i ':]]«,  «ondfirn  viin  letzten  Unterliiadler  kaufen.  — 
M'ihdartlich  für  »ankf^n  \tt\  Fromiuann,  VI.  iXi,  316: 
li'/a  kafft  mer  <J'r  Katz  't  S'.-}iniar  oa. 

*Z'jQ  D(-r  K-'itz  jff'ht  nach  'runter.  —  Ttndtnu,\*i^9. 

In  'Imii  Si.'ine:  \V<:nii  bur  der  Zweck  erreicht  wird, 
n:.'jK«<n  a'ich  die  Mittel  nicht  ({erade  Hchnl gerecht  lein. 
„Jaf{  einraal  den  Kata  Tnin  Ti^ch!"  lagt«  ein  alter 
Rahbi  ZQ  aeinor  hochdeutnrh  erzifsenen  Tochter.  „£4 
heit^t  „die  Katze",  erwiderte  diere.  ,iDer  Katz". 
enti(*'Kiiete  er.  ..gclit  aacb  'runter.-*  Kr  jagte,  and  er 
hatte  recht. 

•697  Der  Katz  «-ein.  —  s^hfipf,  :i>7. 

Vi-rloTcn,  ZU  ^uunde  gerichtet  sein. 

*608  Der  Katze  die  Maus   zu  hüten   ßcben.  —  Alt- 

manu  17,  475. 

"699  Der  Katze  den  Speck  anbinden. 
•700  Der  Katze  den  Speck  befehlen. 

Die  Kn«ien:  Deu  lUren  ans  Honiftfass  binden,  dais 
er's  hüte.  Den  Raren  mit  dem  Honig  zu  Markte 
schicken.  Die  f'zechen:  Den  Tlund  an  die  Kuttelflecken 
ran  das  Oekrüse)  binden.  (Reintberg  IV  ,&<.)  (S.Fachs 
'M'.^  und  Hecht  .'IG.) 

•701  Der  Katze  die  Milch  befehlen.  —  .4f/majin  VI,  5i7. 

Die  KuKsen  :  Wenn  man  der  Katze  die  Milch  l>efiehlt, 
so  befiehlt  man  sie  ihrem  Magen.    (AUinanH   VI.  Z)I6.) 
Holt. :  Uij  hebt  der  kat^  de  zoete  melk  berolen.     (Jlarre- 

•702  Der  Katze  einen  Reifrock  (ein  Schleppkleid) 
anziehen. 

Wenn   eine  Auszeichnung,  Ehrcubczeigung  Unwftr- 

digen  zutheil  wird,  denen  sie  auch  nieht  einraal  wohl 

ansteht.     Oder,  wenn  denen  ein  Amt  gegeben  wird, 

die  ei  nicht  zu  bekleiden  wissen. 

Lat.:  Feli  crucoton.     (Eru*m.,  2.*iO  n.  514;  Tappiu*,  144».; 

•70Ö  Der  Katze  Senf  geben. 

hün.:  At  givo  katten  sennep.    (Prot,  dan.,  497 .J 

•704  Der  Katten  den  Kop  awbiten.     fWcÄtf.) 

Sich  zu  etwas  Widerwärtigem  entschliessen.  (S.  Uesse.) 

•705  Der  Katzen  die  schellen  anbinden  (auhengen). 
—   I.ullur'4  Werke.  Vll.  Si*»;  ScIuUtcl,  ltl2». 
f.tit.:  IVli  tiiitinnnbuhim  annectere.    (Fatrtiut,  M.) 


'06  Der  Kaiser,  d^;  f<±:--?  Kleid  aalegezL  —  E^e- 

'*.''  hiT  katz«-  rin  izzia  anlrceii.  —  rrork.  //.  k\ 
T'j«  Drr  kaiz«=  in  d^r  k*ää  .•>dcr  nfch»  besoIheD. 

■  ?.  J-iFfra-.  :::     —  F'z.'^l.  //.  15*  a.  Sl*;  73f^».tS^; 
Cryifr.  III,  17.  L:4-i;ti,  //.  tS,  UT  3.  »,  »;  Crtwr. 


I.  i:t    JC>rf. 


*■    ^ 


Efzvx.  I,  i:a. 


Lm.. 

''.''^  D^ 


a.-f-  i«  t:^'.  k-  ;r:aa^.      'L'r-^^m^.  I,  \:.tX 

s.  Pfvatig  geben.  —  Baum. 


10 


::.-*«  d*r  Ka*^' 

5v  aa;?  =j-  ir  ■.•'ccr^iierreiiL.  wcim  jcnasd  Bceä 
c:=.i£a:  z:^  tut^  mzSk=.si.  SAcidea  er  bereiu  ftsi^an 

I'er  :z,-z&i  üie  Katz"  durch'n  Boach   scbieif^o. 

Der  S::^r  e:.:»;r.sL:  de.-  ReiensArt:  Et  mui  das  Bai 

aug^esMrs.  f=r  e.scn  andern  bftsacB. 

•TU  Der mu?«  di-:  Kaiz'  hajt'n.  —  FrwptmoM,  17,  j». j«:. 

Er  iLsas  rs  Ha'aa«  bleiben  cdcr  er  moja  fftr  die  aa- 
dera  d  e  SirAie  a^f  »ich  nehmen.  ..  Kau*  halten  x  scllt- 
La^ten.  harren  -::d  dalien."    (Rnmtrali .  I.  7:... 

•712  Der  woas:.  wo  d'  Katz  in  Toag  langt.  —  Bir- 

ii'vr-.  Si>J.  SffU^.  45 j. 
Du  w«:«i.  v:.  j:«  Katze  in  Teig  laagt. 

•7ia  Des  i*:  isicLti  filr  li*  Katz,  no  hat  der  Hnnd 
eTs*,  z.:x.      'kr.--..\i;,~..    —  ßiriin;*r,  s?:, 
1*1  Terl:>:i£. 
Ff:.:  Ce  i."ei;  ju  roai  des  ^-nuies.  —  Faire  de  la  b^ui- 

üe  p-:;r  U»  chatf.     -L^r^jux.  I.  :.«.-  ^'«^ircf .  >.«.; 
II:,i..:   Hex   ii    roor  de  hanijen.  -    Het   i«  toot  de  kat. 
(H^-ri-..    .'i.  I.  *^S»  a.  J>5\j 

*T14  Diar  kÄm  a  Ka:  üüii  a  Sek.    '.tmrvr.     — Bsk/l 

VIII,  SV.  14>. 

•715  Die  Chaz  darc  Bach  zieh,     /.urcri:.    —  fk'iki(»itA 
»•■■j  Pi  u:    r  1:7:. 

\n  B].e:a:  Hie  Kau  durc:i  die  B«ch  f cbicifea. - 
In  eisern  Strei:  rerlieren  und  die  Koati<a  fcaiahia 
AV.r«n.  iia.; 

*  716  Die  Katt  schall  die  kleien  (kratzen).  —  cinim  ra. 

So  droL:  man  Kindern,  wenn  sie  nicht  still  vmL 
•717  Die  Kat-T*  eriahrt  vom  Schwanz  nichts.  —  fr*.-*. 

'  iVi  =.  l?lj. 
Wenn  miii  -'bne  alle  Nachricht  bleibt. 
*7I8  Di'.'  Katz'   im  Sack  kaufen.  —   MuTzboxit  U,Si. 

>>/!.">;.,',  574.    /'ri-i/iAjcr.  »75;   Lohrengcl .  tl,  lü;  Svtt- 

1  iut .  16^. 
Etwas  '.lugesehcn.  ODgepiuft  erwerben.  nabeiOBuea 

Ankauf  machen.     Zu   den  verlorenen    Arbeiten  zu? 

ein    alter  Sprach:    Wer    in   den    aack  chonfct.     -iff- 

m.inia,  II,  147.^ 
Fr:.:  Achetcr  chat  en  poche.    [L^Hilr,iH,  122S,-  ff'^ia .' ! 

Sta>*':Krdtt,  Ml:    KriUinyir,  VHK) 
Lat.:  Aieam  cmere.     (PüHfut  Liac.)    (BiKiitr  11.  Um., 

•719  Die  Katz  ist  dem  Vogel  aona  Eäfig  geietZL 

—  Lehmaun,  93$.  17. 

In  dem  Sinne:  Die  Axt  ist  schon  na  den  BaamgeliVi 

*720  Die  katz  ist  gem.  da  man  sie  strelüet.  —  Tn- 

piut,  IG**. 
Lat.:  Atheniensem  Athenls  laadare   haadanauTiam  i£i£- 
eile.    (Tapf.iM*,  16».; 

*721  Die  Katz  ist  sein  bestes  Vieh.  —  .tyrer.  r,  3»,r. 

•  722  Die  katz  laufft  jm  den  rucken  auff.  —  Fr.iKi. 

II.  19*:  FiKchatt.  Gegch.;  Lange,  804;  Körte .  39u4'. 

Franck  hat  die  Redensart  für  die  Uteiniache:  Fvm 
clamorem,  mit  folgenden ,  nach  der  einen  oder  aniffi 
Seite  verwandten ,  znsammengeetellt  ,  um  irgraitsa 
schuldbewuBStes  Uewissen  oder  Oranen  atuaadrafkn. 
.,  Es  grauset  jra.  Es  träumet  jm  vom  tanftL  Des 
schuldigen  echaudcrt.  Der  schuldige  ipnlet.  £*  tcboekl 
jm  das  mentelin.  Es  schaudert  jra.  Daa  genlekt  tflil 
den  mau.  Seine  ohren  singen  red  klingen  ja  stau." 
Auch  wul:  Der  Tod  lauft  ihm  aber«  Grmb.  Es  Ober- 
läuft  ihm  eine  Gänsehaut.  „  Da  finir  dem  WAit  eiH 
»n  die  katz  den  rUcken  auff  aa  laaffen."  fgolh^ia 
hüchtein,  LIV.;  In  fränkischer  Hnndnrt:  Mir  «M 
bange,c8  gruselt  mir.    (Vgl.  Frommanm„   1'/,  318.  Kt) 

—  „ . . .  Dass  jhnen  die  Katz  in  olle  nnoht  den 
hin  auff  iicff  vnd  anfiengen  alt  Tor  elm 
an  fliehen.'«    (Kloster,   VIII,  AM.) 

Fr:.:  II  niarche  sur  la  braise.    (Stai-KkexUt,  415 J 

•723  Die  Katz  gitzt  auffm  Kefig.  — 

II.  309.56. 

•724  Die  Katz'  vom  Speck  jagen,  da  er 

Lat.:  NoD  contemnatnr,  qaisquii  bene 
tor,  119.J 

•725  Die  Katze  am  Schwanz  haben. 
Jemand  oder  oi»o  Sache  erin-iffvii  i 
feethaUea. 


TB« 


Stt.l 


f*- 


1201 


Katze 


Katze 


1202 


*726  Die  Katze  anstellen,  um  die  Milch  za  bewa- 
chen.    ^Surinam.; 
•7*27  Die  Katze  auf  der  Haube.    (Schweiz.) 
*728  Die  Katze  aus  dem  Sack  herauslassen. 

Zeigen,  w&a  m«n  im  Schilde  fuhrt,  den  ffeheimen  Plan 
crkeDiien  Uasen.  „Die  l'erfldie  John  Buli'i  wird  noch 
ufToner  durch  ein  Schreiben  M.*i,  der  die  Katxe  hin- 
sichtlich dof  Bauet  von  KeperecbifTen  am  dem  Sacke 
läsBt."  (Seuyorker  Stu<Ü$:fituHg  Tom  21.  Kot.  1863, 
».  2.;  „Da  eich  Über  Vertbeilunff  dea  SQndenlohnei  ein 
Kirnit  erhol),  lo  liets  einer,  wie  man  in  tagen  pflegt, 
die  Katze  aus  dem  Sacke  und  machte  Enthüllungen." 
(Xeuyorker  Staat »snitung  TOm  S.  Not.  1862,  S.  8.^ 

*729  Die  Katze  befiehlt's  ihrem  Schwänze. 

Frt.:  Le  chat  commanilc  isacoe  (queue).  (Ltruux,  I,  lul.^ 

*730  Die  Katze  bei  den  Pfoten  fassen. 

An  einem  Punkte,  vo  es  am  gefährlichsten  ist  und 
man  am  ersten  verwundet  werden  und  Sohaden  leiden 
kann. 
FrM.:  Bailler  le  ohat  par  les  pattes.  (Leroux,  1,  99;  Star- 
4eA«i/W.88;  Kritzinger,  128.; 

*731  Die  Katze  durch  den  Bach  ziehen  (schleppen). 

—  EiseleiH,  366. 

,,Er  sasi  dort  wie  ein  Katz  Terirrt,    die  durch  den 
Bach  gelogen  wird."    (Fitchart,  Hominic.  leben,  B,  4'; 
Gvd^kr,  Kl/  Rücher  u.  ».  ip.,  /,  169 '».J 
Lat.:  Per  fluvlum  traducere.    (Kitelein,  366.^ 

•  732  Die  Katze  fangen  und  den  Tiger  laufen  lassen* 

—  AHmam  17,  513. 

*733  Die  Katze  für  eine  Eule  halten  (nehmen). 

Fr:.:  Prendre  martre  pour  renard.    (Lmdröy,  98J.; 

*734  Die  Katze  für  eine  Wachtel  ansehen. 

*735  Die  Katze  ging  in  das  Dickicht,  um  ein  Tiger 

zu  werden.    (l{tu$.) 
•736  Die  Katze   hat  den  KaU>nder  verschleppt.  — 

FivMier*,  1866. 
Wenn  eine  Frau  licli  in  der  Zeit  ihrer  Kiederknnft 

geirrt  hat. 

*737  Die  Katze  hat  die  lieber  gefressen. 

Jioll.:    Die   kat    hecft    de   lerer    gegeten.    (Harrthomitt 

*738  Die  Katze  hat  es  gethan. 

Wird  in  der  Schwele  gesagt,  wenn  man  etwa«  ler- 
bricht. 

*739  Die  Katze  hat  vom  Käse  genascht. 

In  Being  auf   ein  MiUlcben,    das   unerlaubten  Um- 
gang gepflogen. 
Frt.:  Cotte  Alle  a  cass<  son  sabot.    (Lendroy,  1341.^ 

*740  Die  Katze  hat  von  der  Milch  genascht. 

Z.  B.  von  Midchen ,  die  vom  verbotenen  Baame  ge- 
gessen. 
HolL:  Die  kat  heeft  wel  aan  de  melk  getnoept.    (Harrt- 
bomee,  J,  39i^.) 

*741  Die  Katze  hat's  gefressen. 

Um  kun  sn  sagen:  e«  ist  nicht  mehr  da. 
•742  Die  Katze  heben. 

Eine  mit  dem  llundetragen  (8.  Hund  1600)  verwandte 
Strafart  ans  dem  ersten  Viertel  des  16.  Jahrhundeits, 
wenn  nicht  älter.  In  einer  Satire  aus  dem  Jahre  152S 
(Tgl.  tkhade,  ttl.  178)  heisst  es:  „Lieber,  schweig; 
es  seind  die  weihbiechOf  gwonlirh  prediget  ordens. 
Wo  sie  solche  red  von  dir  innen  wurden,  du  mustest 
sicher  die  katie  heben;  sie  wurden  dich  wnrlich  fttr 
ein  kätxer  verbrennen  lassen.'*  (Vgl.  J.  Franck,  Ueber 
die  aprichKvrtliche  Redensart:  Uunde  führen,  in  MoUke, 
üeuttcher  Spraekwart.  Leipiig  186S,  Kr.  13.) 

*743  Die  Katze  hinter  dem  Herde  wird  nichts  ge- 
wahr davon. 
So  klein  Ut  die  Hochaeit,  das  fest. 

*744  Die  Katze  hütet  den  Speck.  —  SaiUr.n. 

•746  Die  Katze  im  Sack  haben.    (PreuMM.j  —  FrUeh- 
hier,  376;  FritrhhierK  1907;  Ilniiit0.  918. 

Wenn  Jemand,  dem  man  lang«  naobgesangen  oder 
anf  der  Spur  gewesen  Ist,  endlich  ergriffen  worden  ist, 
oder  auch ,  wenn  man  Jemand  so  in  seiner  Gewalt  hat, 
dass  er  «nt  nicht  sohaden  kann,  dass  er  sieh  Iniuiieni 
WUlfn  fUgon  mnia.    (Boek^  Mint,  pntti.) 

•  746  Die  Katze  in  die  Milchkammer  treiben.  -^  au- 

mann  VI,  A20. 

•  747  Die  Katie  in  die  Sonne  halten  müssen,  (huur- 

burgj  —  Fmtkbitr*,  1919. 
Erinnert  aa  tlno  alte  Stimffom. 
•748  Die  Katze  ist  aoa  dem  Sacke. 
•749  Die  Katzfl  irt  fort  damit 

Wenn  ola  Xlsd  aioht  wlason  loU,  «o  «twas  hing«- 

•760  Die  Katn  nt  fiber  den  Speck  gerathen. 

Mll.:  HU  hoeffi  de  kat  aan  bat  ipek  tatoa  komwi.  (ffurrt- 
bamee.  /.  396  »J 
Dbütickbi  BntOKmönxMM-hwxxmon.    IL 


•751  Die  Katze  ist  über  der  Milch. 

Engt.:  The  cat  '■  in  the  crcampot.    (Bohn  II,  153.;  ' 

•  752  Die  Katze  kriegt  Ileu.  ({ybcröacrreich.)  —  ßaum- 
garlcn.  88;  für  HecklcnhuTQ :  Schiller.  W.6^. 

Diene  Bodensart  wird  gebraucht,  Kinder  m  entfernen, 
wenn  Unschickliches  geredet  wird. 

•753  Die  Katze  lacht  die  Mäuse  an. 

*754  Die  Katze  liest  in  der  Bibel. 

*765  Die  Katze  macht  Sammtpfötchen. 

Fr:.:   Ca   chat  fait  patte   de   velours.     (StaneheJel .    88; 
KntiingtT.  12?.; 

*756  Die  Katze  magSder  Fische  nit. 

Wenn  jemand  sich  vor  etwas  strJiubt,  wovon  man 
weis«,  dass  er  es  gern  hat. 

•757  Die  Katze  maust  jjut. 

JI<jU.:  Die  kat  mnist  goed.    ( Ilarrebomtf ,  1,  .18.'»''.; 

*753  Die   Katze  maust   links.     (Würtcmherg.)  Klein. 

I,  224 ;  Körte ,  3306  •* ;  Itirtinger.  863 ;  AV/Z'/ni  ,406. 

Die  Sache  geht  schief,  sie  nimmt  unerwartet  eine 
schlimme  Wendung;  sie  wird  keinen  guten  Ausgang 
nehmen. 

•759  Die    Katze    nach    dem    Specke    schicken.    — 

Wincklfir,  .V,  81. 
♦760  Die  Katze  sitzt  auf  dem  Kiifig. 

Die  Gefahr  ist  vor  der  ThUr. 

♦761  Die  Katze  taufen. 

Wahrscheinlich  sich  auch  auf  ciuon  Strafact  be- 
zieheud,  da  die  Katze  nicht  gern  ins  Wasser  geht. 
„Lass  nicht  ab,  tauf  wol  die  katxen."  (Al(.i\  ton  Kuba. 
Sckiinpßtick«  Coinedicn.) 

♦762  Die   Katze  über   den    Schmerlaib   setzen.   — 

EinrU'in,  366. 
Fra.:  Kilo  a  fait  nn  pet  ä  ringt  ongles.  —  Elle  a  laias« 

alliT  ic  cliat  au  fntmagc. 
Lat. :  Mustelao  sevum.  —  Mustelae  sevum  committere.  (Sei/- 

bald ,  :I24.;  —  Nunc  est  muricipi  commistus  oaseus  ipsi. 

(Eitelnn,  366.) 

•763  Die  Katze  wäscht  (putzt)  sich,  wir  kriegen 
Gäste.  —  Frischbier,  378;  Frinchbter^  1936. 

In  Steiermork:  Heünt  kimmt  wer  SeltsampH,  well 
•ich  dieKoats  woaseht.  (Firmenich,  II,  765,  «jy,; 

•764  Die  Katze  wecken,  welche  (wenn  sie)  schläft. 
—   BriiiAfttrij  ///.  76. 

£inn  alte  Wunde  wieder  anfreissen,  einen  allen  Streit 
wieder  reiro  machen. 
Fn,:  Rereiiler  le  chat  qui  dort.    (Kritzinger,  Ml.) 

♦765  Die  Katze  will  ihm  auf  den  Buckel  springen. 

.  Schweiz.) 

Von  jemand,  der  nicht  Lust  zur  Arbeit  hat.  „Der 
einzelne  Sehuitter  suU  aber  nicht  etwa  mit  der  beliebten 
Formel :  «  Die  Katze  will  mir  auf  den  KOcken  springen  v, 
die  Mühen  der  Arbeit  beklagen."  (Otto  Sutenneittir, 
Erntetitfen  in  der  Schtceit,  in  den  Urembofn  ,  1865, 
Nr.  41,  S.  5»3.;    (8.  Lenz.) 

♦766  Die  Katze  wird  dir  heut*  den  Magen  nicht 
wegschleppen.  —  Friachbier ',  1912. 

f^ei  unbesorgt,  du  wirst  deinen  Bauch  füllen  können. 
,.Die  Katz  nimmt  dir  hont  nit  den  Magen.*<  (Watdit. 
IV,  19,  64.; 

♦767  Die  Katze  ziehen.  (8.  Strebkatze*) 

Auch  in  England:  to  tear  the  Gat:=  toben,  w Athen. 

*768  Die  Katze  zieht  die  Krallen  ein. 

•769  Die  Katzen  im  Sack  feilbieten. 

*770  Do  könnt  kein  sieben  Katten  eine  Mius  in 
fangen.     (Sanerland.) 

♦771  Doat  äs  vuer  de  Katl.  (Siebeubwg.'Sücht.)  —  From- 
mann, V,  3S6,  274. 
D.  i.  in  wenig. 

♦773  Dös  bringt  a  Kaz  um.  (OberOtterreick.)  —  ßaum- 
garlen ,  62. 

•773  Du  machst  keine  Katz',  wenn  man  dir  auch 
die  Haar*  dazu  gibt  —  .\uerbach.  Dorfgeschichten 
(Slatlgari  1861 ),///,  272. 

•774  Du  mnsst  Katz*  aushalten. 

Diese  in  der  leipziger  und  pegauer  Gegend  übliche 
Redensart  bedeutet  soviel  als:  sich  in  se«n  Schicksal 
fügen.  Ob  aber  Letaing  das  sächsische  Kammermüdclicn 
Fraaaiska  in  Jfiaaa  ro«  Bamhtlin  (3.  Act,  10.  Seen«) 
In  diesen  Sinne  sagen  lässt:  ,.Ja,  ja,  im  Wagen 
muss  der  Herr  Major  Katz  aunlialtnn",  ist  fraglich. 
Vor  «twa  hundert  Jahren  gab  e«  nämlich  auch  ein  so- 
genanntes Kattsplel,  wo  der  Raum,  der  den  Spielern 
angewiesen  wurde,  die  Katz  oder  iirenze  hies«  und 
ionegtflialten  werden  luuMtc.  Ali>o  kein  Aussehreiten, 
solidere  gemessene  Grenze  halten ,  und  das  letztere 
icbeiot  auf  obige  Worte  nooh  mehr  zu  passen,  (l^r. 
ii.  Schramm.) 

78 


1203 


Katze 


Katze 


li04 


•775  E  Chfitz  im  Sack  ha.  —  TMer,  »i  u  zu. 

Ktwu  Verborgan«!,  betonderi  ächlimmei  haben. 
Lat.:  Latet  »ngula  in  berb».    (Wrjit.) 

•776  Kam  lauft  d'  Katz  mit  dar  Ein  dava".    (Ober- 
ü<U-rn'ich.j   —  ftaumgartcn,  hi. 
Es  fehlt  ihm  dai  Mass  lu  seinem  Thnn ,  et  ist  daher 

vt^UifT  Terfchlt. 

*777  Ehe  die  Katze  ein  Ei  legt. 

/:/i^/.:  Before  the  cat  can  lick  her  ear.    (B;kH  II,  153.; 

•77ä  Ehe  die  Katze  vom  Backofen  kommt. 

Wo  sie  in  vielen  Häusern  anf  dem  Lande  schUfti 
also  früh. 
Frz.:  Des  qae  le*  ohati  seront  ehaassts.    (Aar teAcdf  1,  89; 
KrittiH'jer,  Vi9'',) 

•773  Eim  d'  Chatz  de  Baggcl  ufjagn.    (Schafihauten.) 

—  Sihvvt:,  Jl.  169,  49. 
Ihn  ersehreekeu. 

*7bO  FAn  katzen  halten. 

,,Allhie  wir  schon  verrahteo  teindt,  dann  die  Tra- 
banten Tnd  Soldaten  warlieh  dort  her  an  mt  gerathen, 
den  mUasen  wir  ein  katten  halten."  (Avrer,  III,  1953,  S4.; 

•781  Piin  katzen  ubers  schmer  zum  nirten  stellen. 

—  .ViH.  94''. 

*7ä2  I^ine  Katze  für  einen  Ilaacn  schlachten  (ver- 
kaufen). 
r-.rt.:  Vender  gato  por  lebre.    (B'^h  /,  29%.; 
Sßjan. :  Vender  gato  por  liebre.     (Bohn  I,  261.; 

•783  Ein«*  Katze  gewinnen  und  eine  Kuh  verlieren. 

Die  Foluen  eines  Processes. 
•784  Eine  Katze  im  Sack  kaufen.  —  Eueli'in ,  Z6i. 

Xach  8pre*ffer  ra*  Kijk  «oll  ei  nicht  heisicn:  „die" 
oder  „eine",  sondern  blos  „Katze  im  Sack  kaufen".  Ke 
soll  dies  eine  dOnne  unhaltbare  Leinwand  sein,  die 
man  durch  Stftrke  und  Appretur  sehr  steif  macht,  daas 
sie  dem  Klufer  haltbar  encheint,  sofort  aber  lappig 
wird ,  wenn  die  BtArke  herani  ist. 
IIull.:  Uij  koopt  kat  in  den  sak.    (Harrtbomee,  I,  387  >.; 

•786  Eine  Katze  in  der  Kehle  haben. 

Von  Süngem ,  die  unrein  singen.  Die  Redensart  stammt 
aus  dem  Franxösisehen  Ton  einer  gewissen  Madame  Cor- 
uet,  die  unter  Ludwig  XIV.  lebte,  sehr  oft  unrein  sang 
und  oft  xnden  Umstehenden  sich  entaehuldigend,  sagte: 
,,Ueber  meinen  fatalen  Husten,  ich  hab'  eine  Katxe  in 
der  Kehle."  Also  wol  in  dem  Sinne  Ton  Kater.  (S.  Ka- 
tarrh.) 
Frz.:  ATOir  un  chat  dana  la  gorge. 

•786  Einem  todte  Katzen  an  den  Kopf  werfen. 

Mit  faulen  Orttnden  kämpfen. 
•787  En  Katt  en   de  Pott  kriegen.    CMeumj  —  Fir- 
mmich.  1.403.  114. 

Wird   gesagt,   wenn  Jemand   kommt,   nachdem  das 
Kssen  vorbei  Ist. 
*788  Er    geht    mit    der    Katz*    durch    den    Bach. 
''Schwaben.) 

•  789  Er  ghört  der  Katz.    (mcTÖKterTnch.)  —  Baumgarlen. 

1).  h.  mit  ihm  geht's  in  Ende;  Ton  Verarmenden  oder 
Todkranken. 

•  790  Er  j(ibt  keiner  schreienden  Katze  etwas.  (Stexer- 

mark.) 

Y'in  Jemand,  der  so  wenig  Erbarmen   hat,  dass  er 

auch  einer  hungrigen  Katze  einen  Bissen  versagen  wttrde. 

•791  Er  glaubt,  die  Katz*  im  Sack  zu  haben.  —  Jer. 

CoHhelf,  Kiithi ,  I,  121. 
In  dem  Sinne:  Das  Schäfchen  im  Trocknen. 
•792  Er  hält  alles  für  Katzen,  was  Haar'  am  Bauch 
hat.  —  Fisrhart. 

•  793  Er  hat  die  Katze  auf  den  Schwanz  getreten. 

Hat  etwa«  gethan,  was  awar  nicht  recht  ist,  aber 
auch  gerade  nicht  den  Hals  bricht. 
Frz.:  II  n'y  a  pas  de  quoi  fouetter  un  chat.     (Kritzin- 
'jrr,  ViH*.} 

•794  Er  hat  die  Katze  (schon  jetzt,  zu  früh)  aus 
dem  Sacke  gelassen. 
Seine  Absichten,  Plane  u.  s.  w.  merken  lassen. 
•795  Er  hat  die  Katze  statt  des  Specks  geschickt. 

Lat.:   Folem   misit  pro   azungia.     (KiMeleiHt   367;  Binder 
II,  1106.; 

•796  Er  hat  die  Katze  wohl  getauft. 
•797  Er  hat  en  Katz'  kriegt.     (Obcrösteneich.J 
D.  i.  einen  Bausch. 

•  798  Er  hat  mit  der  Katze  gehurt  —  Prüickbier*,  191s. 

Hat  ungewOhnUohes  Glttck  im  Spiel.    (8.  Erpel.) 
*799  Er  hat  sich  mit  der  Katze  gerauft. 

Hat  ein  zerkratztes  Gesicht. 
Frt.:   II  a  Jouä  avco  les  Chats.     (Kritsiitjer,  128;  Star- 
achedel,  88.; 

•  800  Er  hat  uns  die  Katze  gesandt  statt  des  Schmers. 

—  EUelein.  367. 


•801  Er  hei  vo  der  chue  d*  ichmir  (etwa  d'  sclimir?) 
kauft     (Bern.,   —   frommawi.  U,  171  •. 

•802  Er  ist  auch  von  den  Katzen,  die  vom  lecken 
vnd  hinten  kratzen.  —  Etmug ,  //,  tw. 

•803  Er  ist  die  Katze,  welche  die  Kastanien  ans 
dem  Feuer  holt. 

BoU.:  Hij  ii  de  kat,  die  de  kastaiU«*  uit  hat  Tvor  baalL 
(Ilarrebomät.  I,  38«  *>^ 

*d04  Er  ist  wie  die  Katzen,  die  vorn  lecken  und 
hinten  kratzen. 
Fn. :   II  est  donz   par  devant  et   traXtre   par    derricfi. 
(Eritiingtr,  249.; 

•806  Er  ist  wie  eine  Katze,  die  läuft  fort,   wenn 
man  sie  haschen  will. 
HolL:  HiJ  slacht  de  katten ,  die  wegspringen  als  kcb  u 
hondea  wiL    (Harnbomd»^ .  /.  587  K) 

•806  £r  kam  ihr  wie  die  Katze  über  das  I>ach. 
•807  Er  kann  keine  Katze  machen,  wenn  man  ihm 

auch  die  Haare  dazugibt  —  Körte,  mi^, 
Spott  ftof  adanliehea  UuTcrmögen. 
•808  Er  kauft  der  Katze  den  Schmer  ab. 
•809  £r  kommt  wie  die  Katze  immer  wieder  auf 

die  Beine. 

BM.:  Het  gaat  hem  als  de  hatten,  hU  kont  op  de  pootea 
te  itaan.    (Harre'AMiee,  I,  386*.; 

•810  Er  meint,  er  heig  d*  Chatz  bim  Stiel.    rLuzer^.} 
•811  Er  merkt    die   Katze,   wenn   sie    auch   nicht 
miaut  (schnurrt). 

Er  weist,  was  er  sagen  will,  er  Tcnteht,  aoeh  wcaa 
man  blos  andeutet. 
Fr».:  11  entend  bleu  chat,  lant  qu'oa  die«  minoo.    (Mar- 
»Ckedel,  89;  Krittimgtr,  12&.; 

*813  Er  muss  die  Katze  durch  den  Bach  ziehen. 

Er  muss  ausessen,  was  er  nicht  einbrockte.  Scbciai 
sich  ebenfalls  auf  eine  frtthere  Ehrenatnfe  >a  bctiehci. 
wofOr  die  folgende  Stelle  ans  Fiachart'a  Hükhati  spnckt- 
„Vnd  wer  da  ist  am  meisten  schwach .  der  aieh  du 
Kats  dann  doreh  den  Baeh.*«  (Kluater ,  /.  8^.;  «Wcna 
in  Tarbundsussen  der  fttmembsteu  einer  noth  Icidti, 
mtUsen  die  geringem  hernach.  Jeder  man  falt  auff  sIs 
viind  müssen  die  Katx  durch  die  bach  siehen."  b 
Bern :  I  wir  de  ileUt  mtteese  d*  Chas  dOre  bach  sia. 
(Frommann,  II.  371*,; 

*8i3  Er    muss    die    Katze    übers    Wasser    trugen. 
(Xürtingm.J 
Das  Schwierigste  bei  der  Sache  thnn. 
•814  Er  muss  Katzen  halten. 

Alte  Ehrenstrafe.  „  O  da  volle  Sau ,  ich  ihn  ei  mit. 
du  must  mir  erst  recht  Katsen  halten."  (Ayrtr,  IT. 
2646,  24.; 

•815  Er  nennt  eine  Katze  eine  Katze. 

Nicht  etwa  Miuseinspectorin  oder  Fraa  MavsrUUi' 
•816  Er  schickt  seine  Katze. 

Bekümmert  sich  selbst  um  die  Sache  nicht. 

•817  Er  sieht  eine  Katze  für  eine  Wachtel  an.  - 

litrömiakon ,  2<>30. 

•818  Er  sperrt  die  Katze  in  den  Keller. 

Wo  sie  Schaden  stiften  muss.  Von  Krankheiten,  die 
nur  vortrieben  werden,  um  im  inncm  Organismui  ■■ 
■o  grössere  Verwüstungen  aniurichten. 

•819  Er  spielt  mit  ihm  Katz*  in  (und)  Hau.   (M-- 
deutich.     Brody.J 

•820  Er  weiss  die  Katze  zu  streichen,  dass  li^ 
spinnt 

Er  versteht  es,  die  Leute  so  an  behandeln,  dass  er 
seinen  Zweck  erreicht. 
BvlL:  Hij  weet  wel  hoe  men  de  katjes  behooft  te  wlefce. 
(narrvbomie ,  I,  887  b,; 

*821  Er  wil  der  Katzen  die  schelle  nicht  anhengeu. 

—  Fitcker,  Ptalter,  90,  3;  LokmgH,  II,  1S3. 
*822  Er  will  andern  Katzen  fangen  und  kann  sich 

selber  keine  Maus  fangen. 
Lal.:  Alienoi  agros  irrlgai,  ttüs  iltientfliva.    (PJtil^, 

I,  19;  Neander,  88;  SeyMdt  18;  Binder  I,Ut  //,  1»V 

•823  Er  will  die  Katze  aus  dem  Baame  gncken. 

will  durch  Abwarten  sein  Ziel  erreichea. 
*824  Er  will  die  Katze  gern  im  Sack  haben. 
*825  Er  will  mir  eine  Katze  für  einen  lüien  ▼e^ 
kaufen. 
Boll,:  Men  moeat  m{J  hier  geeae  katten  Toor  kaMa  vh* 
koopen.    (Barretomit,  Ij  388  V 

*826  Er  wird  der  oban  si  sach  nit  gä.    (Banj  — 

Fremmumn,  tt,  371  ^ 
•827  Er  wird  der  Katze  ikn  Speck  /.fi^en. 

Sollet  HU  aal  de  kat  ml  lUiu  het  apek  betpen.     iHi<i' 
bom^,  /,  387  b.; 


1205 


Katze 


Katze 


1206 


828  Er  würde  vor  einer  todten  Katze  davonlaufen. 

HolL:  Hij  zoa  weg  loopen  Toor  eene  doode  kat.    (Barre- 
boiHfe,  I,  Ul^\) 

829  Ks  chönfs  e  Chatz  merke.    (Luzeru.) 

830  Es  geht  ihm  wie  der  Katze  mit  der  Maus. 

Für  einen  Leichnam  ist  er,  wie  Goetka  hiniufQgt, 
nicht  lu  Haut,  d.  h.  er  will  mit  langweiligen  Men- 
schen nichts  lu  thun  haben. 

831  Es  gilt  der  Katze  um  den  Schwanz.  —  Eise- 

lein,  363;  Braun.  1.  1769. 

832  Eb  gingen  der  Katze  die  Haare  aus. 

Wenn  dae  Geld  oder  die  guten  KarUn  in  Ende  gingen. 

'833  Es  gohd  der  Chatz  ume  Wadel.    (Lutem.j  — 
Eitelein ,  365. 
LttU:  Sita  est  rot  in  caspide  ferri.  (Seybotd ,  570 ;  Sutor ,  668.; 
'834  Es  ist,  als   wenn   man   die  Katze    über  das 
Schmer  setzte. 
Lat.:  Pone  ieram  eohibe,  led  quie  caitodiet  ipios  custo- 
dei?    (Seybold,  44».; 

'835  Es  ist  eine  nasse  Katze. 

Von  einem  bösen  Weibe.  „Wann  sie  war  auch  eine 
nasse  kats  und  geb  dem  seherer  anoh  ein  Plate." 
(U.  Sackt,  If,  3,  M^.)  Bei  H.  Sackt  kommt  diese 
Bedensart  oft  Tor.  Ob  man  vielleicht  gewisse  Fehl- 
tritte der  Frauen  durch  Eintauchen  ini  Wasser  bestraft 
hat?  Bekaantlioh  haben  die  KaUen  eine  besondere 
Scheu  davor,  ins  Walter  in  gehen. 

'836  Es    ist    eine    schwarze  Katze    dazwischenge- 
kommen. 

Efl  ist  etwas  durch  einen  ungiackliohen  Znfkll  Ter- 
hindert  worden,  weil  man  früher  schwane  Katzen  als 
UnglUcksboten  betrachtete. 
'837  Es  ist  weder  Katze  noch  Maas  übriggeblieben. 
Holt.:  Daar  Is  kat  noch  mats  oTergeblCTen  (of:  wederge- 
komen).    (Uarrtbomet,  /,  384l>.; 

'838  Es  liegt  der  Katzen  umb   den  Schweiff.   — 

Sular,  668. 
In  dem  Sinne:  Es  steht  auf  Spitie  und  Knopf. 

'839  Es  liegt  eine  Katze  dahinter  versteckt 

' 840  Es  re^  sich  weder  Katz  noch  Hund.  —  Ho/rlw. 

IV.  49. 

'841  Es  schaut  ihn  keine  Katz*  an.    fH'iea.; 

Den  Ueck,  der  glaubt,  er  werde  allgemein  bewundert. 

'842  Es  war  keine  Katz*  da.    (RoUenhurg.) 

D.  i.  niemand  war  da. 
'843  Es  wird   der  Katz   der  Speck   theuer  genug 

kommen.  —  Sutor,  558. 
'844  Es    wird  der  katzen   des  specks  werden.  — 
Franck,  II,  15»;  Eiselein,  366. 
Lat.:    De    easeo  abiumto  feles   nimis  sero   depelluntnr. 
(Eitftein,  306.; 

'845  Et  äs  Katz  wä  Mitz  ( auch  Katze ).    (Siebcabürti.' 
«äckt.J  —  Frommatm,  V,  174, 143. 

'846  Got)  giet  de  Katzen  Hoa!  cSi€benbürg.-stich$.)  — 

Froinmami.  V,  SS7,  304. 
Geht  and  gebt  den  Katien  Hau. 
'847  Hä  muss  doch   om  Eng   de  Katz   durch  de 

Bach  schiefe,    affdburg.j 

848  Hai  sühd  de  Katte  fuärn  Lfilink  ^  an.  —  From- 

mann, r,  74,  131;  Schiller.  11. 15**. 

')  Aach  Lttning,  LOnk.  Lünke  (autLoTininke),  Hfts- 
lank  acName  fttr  Sperling  oder  Spata.  (Frommann, 
IV,  81.; 

849  Iläng's  der  Katz*  an  den  Hals,  lo  fressen*«  die 

Mäuse  nicht. 

Als  Antwort  auf  die  Frag«:  Waa  toll  loh  damit  ma- 
chen?   Wo  toll  loh  es  hintnnnT 
BoO.:  Hang  hat  der  kat  aaa  den  halt,  dan  li  hat  Toor 
BUlaan  bawaard.    (Earrt^ndt,  l,  386  ^; 

850  Hans  Katt 

Ib  frahara  Zettan  BainaaN  dar  Stnlaandavt  weil  ila 
auf  dam  Nieolalkirehthnima  auf  «laaB  Faeha  Jagd 
maohiaa,  dar  lich  alt  Xatsa  antlarrta.  (yMMfdkr(/r, 
8.  II.; 

■851  Hast  da  mit  der  Katxe  gerauft? 

Wann  aliiar  «In  aarkntalai  Oaaiebt  b 
bringt. 
Frt.i  Atu-vom  Joad  avao  las  ahalsT    (Startehtdel,  4I5J 

'  852  He  heU  de  Katt  d*rin  kr&gen.  —  Siarniftary.  104  >. 
Seine  Waara  lat  bei  dar  BetiehUgnag  varworfiD  wor- 
den.   Kallas  SB  TanrarfaB  eine  Waare,  dia  man  nach 
Probe  gekauft  iiat,  t.  B.  Torf,  Korn  a.  dgl. 

'853  He  hrt  ock  Katt  on  Kogrl  verspölt.    (Mnnj 
—   f'irmnUiA.l.iM,  Mi, 


*854  He  kann  sin  Katte  wol  PQs  heten.    (0$ifriet.) 

—  Frommann.  F,585,  636;  Eichwald,  983;  Oiicrcn,  544; 
Kern.  713;  llauMkalenier.  IL 

Er  befindet  tlch  im  Wohlstände.  Er  kann  Ton  Glück 
sagen. 

855  Heraus  mit  den  wilden  Katzen  aus  dem  Sack. 

—  Eitelein,  368;  Simrock,  5513;  Braun,  I,  1766. 

856  Heraus  mit  de   Katze  aus  dem  Sacke.  —  Wurz- 

back  II.  m. 

857  Hi  bant  a  Kat  a  Klank  unncr  a  Stört.   CAmnim.; 

^  Haupt,  VIII,  361, 17S. 
Er  bindet  der  Katae  eine  Schelle  unter  den  Schwanx. 

858  Hi  helt  sin  Kät  beeder  üüs  an  öödern  sin  Küü. 

(Amriim.)  —  Haupt.  354,  65. 

Er  hält  seine  Katze  für  besser  alt  ein  anderer  seine 
Kuh. 

859  Hot  net  äs  (unsere)  Katz  de  Wäzstin  (Wetz- 

stein) verluem?    C'fiebenbitrij..»nclut.;  —  Frotnmann, 
K.  397,294. 
Wenn  man  ohne  rächten  Orund  einen  Besuch  macht. 

860  I  ha  kc  Chatz  im  Sack.  —  Toblcr.n. 

Damit  will  eine  Perion,  die  geihriet  wird;  andeuten, 
dass  sie  nicht  im  Plural,  sondern  nur  iu  der  Kiniahl 
vorhanden  sei. 

861  I  ho  d*  Katz*  im  Sack,  mach*  di  net  mausig. 

(Ilnrgen.)  —  lliriinger,  3H2. 
863  I  sott  geng  de  Chatz  dur  a  Bach  ziah.   Cltem.) 

—  Zyro,29. 

863  Ich  habe  die  Katze  eine  Katze  genannt. 
Fra.:  ApeUor  an  ehat  nn  chat.    (Leadroy ,  337.; 

864  Ich  muss  der  Katzen  d*  schellen  aiihenckcn.  — 

Schade,  I,  13,  1. 

865  Ich  muss  die  Katze  durch  den  Bach  schleifen. 

(Eifa.) 

Ich  mnts  den  Scliaden  tragen. 

866  Ich  soll  die  Katze  würgen. 

SoU  dafttr  bttssen,  toll  dat  Unangenehme  übernehmen. 

867  Ist  die  Katze  noch  so  klein,   sie  jagt  i«chon 

dos  Mäuselein. 
Fr».:  Chat  et  chaton  chassent  le  raton.     (Ltroux,  t,  96.) 

868  Jcg  het  d*  Chatz  links  g'muiet.    (Breitgau.j  — 

Frommann ,  V,  406. 

Die  Sache  ist  in  eine  schlimme  Lage  getreten.  Nimmt 
man  es  mit  Schrecken  wahr,  so  keisst  es:  Jets  het,  bi 
Oott,  d'  Chats  links  g'muset. 

869  Jetz  geit  der  chazc   d*8  burst  us.    (Bem.j  — 

Frommaim,  II.  S71*;  Zyro ,  37. 
Lat.:  Nuno  res  ad  restim  rediit. 

870  Jetzt    gehen    der  Katze    die   Haare  aus.    — 

Körte.  dlt9%^. 
Die  Sache  wird  schwierig. 

871  Jetzt  ist  der  Katze  gestreut.    Cllouenburg.) 

Die  Sache  ist  besorgt,  In  Ordunng. 
878  Jetzt  saicht  d'  Katz'  links.  cn'eis9enttcin.j  >-  Bir- 
linger,  86S. 
JeUt  geht  die  Sache  tohleoht. 

873  Jü  kniipet  de  Kat  ön  Junkens.    (SyU.) 

Sie  kauft  die  Katxe  im  Dunkeln. 

874  Kannst  de  Katt  kachle  (schaukeln,  wiegen) 

op  a  Mualatt  (Mauerlatte).  (Samiand.)  —  Fritch- 
bier\  1918. 

875  Katt,  80  öt  Kind  nich  an! 

876  Katte,  hacke  da  nich  an,  dat  is  Wost  (Wurst). 

(Wolfenbütlel.) 
Ermahnung  aar  Toraicbt. 

877  Katz,  dich  holt  das  Donnerwetter,  Katz,  dich 

holt  das  Donnerwetter. 

Diesen  Text  lagt  man  dem  Locken  des  Tambours 
*/t9  \Jht  abands  unter. 

878  Katz  mag  der  fisch  nit  —  Franck.  li.  17";  Cruter, 

Hl,  57  ;  Lehmann,  U.  116.  11. 

879  Kati,  vom  Vogel.  —  EgentAff,  Sls" ;  E^ng ,  III.  113 ; 

KürU.  3941. 

80  rnfl  man  immar,  wenn  sich  die  Katae  auch  nur 
einmal  beim  Vogel  batreffen  liess. 

880  Ke  Chats  im  Sack  chaufa.  —  TobUr,  91. 

Vlehta  kaufen,  da«  man  nicht  sieht. 

881  Kutz,  Katz,  Bollaloch,  womma  die  ett  sieht,  so 

Bchiueckt  ma  di  doch.  —  llirlingn .  666. 

882  Lass  du  den  Katz'  in  Ruh,  sonst  klaut  er  dir. 

—  fVücAbirr,  M3,- /'VwcMicr'.  1916. 

76* 


1207 


Katze 


Katze 


1906 


*883  Lat  de  Kalte  lopen,  de  Kater  kriegt  se  doch. 

(IhUt.J 
•884  Leck  de  Koatz'  im  Oarsche!    (Schlca.) 
*885  Luck  du  doch  de  Katt  öm  Arsch,   denn  böst 

du  Katcrsch  Schwap^er.  —  Frischbicr^,  1930. 
*886  Man  kann  ihm  die  Katze  im  Sack  abkaufen. 
So  ehrlich  ist  er. 
Laf. :  Audacter  cum  eo  in  tenobrit  micmre  potei.    (Petron  ) 
(Binder  It,  278.) 

*887  Meiner  Katze  auch  ein  Fischchcn. 

Boil.:  Mijne  kat  ook  ecn  Tiichje.   (Harr«f/omrt,  I,  388  *.J 

*  888  Mit  dor  Katz'  durch  da  Bach.  —  Srff^en ,  464. 

Die  Sache  mn«*  ohne  Ansehen  der  Penon,  ohne 
BUckiicht  und  Schonung  durchgeführt  werden.  Ge- 
schwind.  Hand  angelegt. 

*889  Mii  der  Katze  zanken. 

Seine  Macht  an  Ocringern  ausüben. 
Frz.:  Grdler  eur  le  persil.    (Lendroy,  6b5.) 

•890  *M  Kalt  in  de  back  kopen.  —  AV™,  6»7. 

Bei  den  Pelzhiindlern  haben  die  Felle  der  Katse  nach 
der  Farbe  vcrfcbiedenen  NVertb,  die  totiwanen  lind 
dte  thcueriten.  Im  Sack  kann  man  aber  die  Farbe 
nicht  sehen. 

•891  Nea  (nun)  git  der  Katz'  't  ilorof.  CSiebenbürg.- 
idchs.j  —  Firmeuich,  111, 435,  28 ;  FTvmmaun,  V,  32«,  239 : 
für  Mfcklenbttrg :  Schüler,  III,  6^. 

D.  i.  die  Sache  kommt  inr  Enteoheidnng.  Um  au 
sagen:  üun  geht's  xn  Ende. 

•892  ^cun  Katzen  können  nicht  Eine  Maus  darin 
fangen.  —  Ihtrumiakon .  12&8. 

Bntweder  da,  wo  es  überhaupt  keine  gibt,  oder  Ton 
einem  so  Tlellöcherigen  Hause  und  Kleidnngsittkcke,  dasi 
dadurch  der  Fang  nomöglich  gemacht  wird.  In  Fran- 
ken können  dies  Künste tttck  aehn  Kataen  nicht.  (Fram- 
r/icmii,    17,  318.  ioS.J 

•893  Nun  kommt  die  Katze  aufs  Chor. 

ßoü  :  Ka  kernt  de  kat  op  de  koor.    (Mon4,  Anzeiger  ^  1836, 

S.  Tifi.) 
•894  Ons    Katt   kroggt    ok   e   Föschke.   —   Fruch- 

hier  *,  1931. 
Besondere  beim  Kartenspiel  gebraucht 
•895  Pfeif  du  'uer  Katz'  in*  Arsch.  —  Zamcke,  Central- 

bttttt,  i8r-<5,  S.  1009. 
•896  Potz  tu<«ig,  heut'  ist  die  Katze  keine  Hexe. 
•897  *K  is  d'r  Katz.  —  .SorioriM,  168. 

Er  ist  verloren,  au  Grunde  gerichtet. 

•898  *S  geht  der  Chatz  der  Stil  ue.    fSttUuhwn.j  — 

Schild.  74.  197. 
Diimit  geht's  an  Ende. 

•899  Schaut  jo  die  Kau'  in  Kaiser  a  (auch)  ö  (an). 

(Murnbvrg.J   —  Frutnmana,  VI,  Hb,  10. 

•900  Seiner  liatze  Brocken  geben. 

Span.:  Fara  dar  migaa  A  un  garo.    ^Aon  Quixote.) 

•901  äetz'  die  Katzeu  au  and  jag*  die  M&ua'  voraus! 
—   Cnmm.  1',  383. 
Wenn  etwas  nicht  Torwftrta  will. 

•902  Sich  du  d'r  Kotze  ai   a  Oarsch  oan  ni  ai  a 

SchpighM.     (UfsteTT.-ScMee.^   —  PtWr,  444. 

*903  Sie  hat  die  Katze  drüber  (oder:  über  dcu  Käse) 
gelassen. 
Frt.:  Elle  a  laiss«  aller  le  ehat  au  fromage.    (KriUin- 
yer,  VJ»;  Stareekedti,  88.; 

•904  Sio  hat  die  Katzen  schlecht  gefuttert. 

Von  einer  Braut,  an  deren  HocLxeitstage  es  regnet. 

•905  Sie  ist  eine  Katze,  die  ihre  eigenen  Jungen  frisst. 

Von  einer  Mutter,  die  ihre  Kinder  Terwabrlust. 

*9G6  Sie  ist  wie  die  Kutze,  sie  spielt  gern  mit  dem 

Schwänze.    (S.  Hure  TU.) 
•907  Sih  wücrn   wiera  Kaz.    (ObenMerreich.)  —  Üawn- 
Qitr  en,  83. 

*  908  Siht  doch  die  katz  einn  bischofi*  an.  —  Franck. 

//.  159*.    Gruter.l.ü:   Sailer.bT;   Sutor,  204:  Ei»e- 

U-in .  365. 
Fni/t.:  A  dt  may  look  at  a  king.     (B'jhn  II,  76.) 
Frz.:  L'u   chicn   rcgarde  bien   un   ^vOqne,  un  emperenr. 

{Bohn    I.   »;i;    Le-idroy,   47S;     Krittinger,    143*;     Star- 

'chedfi.  415.; 

*  ^09  Sitt  duch  de  Kotze  a  K.*tyser  on.  —  nobxnton,  570.- 

.'...'i'l.i.tmA  bii  Stmr<N«.55lÖ;  K6r»,  tSCO 

■?I0  Siniet  de  olde  Katle  in  dat  Dep,  ick  heb  'er 

tMi  Jiiiijf  von.     iO>tfne*.J   —  Haurkalendcr,  II. 
*OII  So  konipt  die  katz  nicht  zum  speck.  —  leh- 

Oi.iNN,  Kl,  18. 

Auf  diese  Weise  ist  der  Zweck  nlobl  sn  erreiohea. 
Wcbn  ein  Hinderniss  rorhanden  itL 


•912  So  kriegt  die  Katze  den  Speck  nicht  ~  Stai- 

roct.  S494. 
•913  Spann'  de  Katt  vor  de  Augen  on'kiek  dör  de 

Löker.     (Meun.)  —  Firmenich,  l,  4M,  SIL 
•914  Steck'  der  Katz'  's  Heu  nf.  —  yeffltm,m. 

Thn,  was  du  willst,  nur  geh  mir  an«  daat  Wegs, 

hindere,  störe  mioh  nicht. 

•915  Sütt  doch  wol  de  Katt  den  Kaiser  an  on  seggt 
nig  erst :  gnädger  Herr!  CHoM.j  —  Sdiütse,  II. m. 

Sonst  auch   mit  dem  Zusats:    und  ist  doch  ein  ge- 
weihter Mann. 
Eotl.:  Een  hond  siet  wel  op  een*  graaf.  —  E«m  kat  kijkt 
wel  een'  kelxer  aan.    (Harrebomee,  /,  355;  Bok»  I,  314.; 

•916  Um  der  Katz  ihr'n  Schweif  Streite.  COberietemitk,, 
•917  Unsere  Katze  hat  einen  langen  Schwanz. 

Von  jemand,  der  eine  grosse,  nahe  und  weit  hiaaai. 
gehende,  ferne  Verwandtschaft,  oder  «ineii  groeam poli- 
tischen, religösen  und  andern  MeiBangaanbaaf  besitiL 
AU  im  Juli  1868  F.  P.  BUir  von  der  dcnaokmie^B 
Partei  als  Candidat  xnm  Viceprisidenten  aulJ^estaUt  we^ 
den  war,  schrieb  Brick  Pomerog:  „Dia  damokntis^ 
Partei  kann  sich  ohne  die  Bbür'scbe  Faniii»  nicbt  fw- 
einigen.  Was  flir  eine  grosse  Familie I  Wir  n&sssa 
den  Ausdruok  ihres  rerstorbenen  Meister«  gebranehse 
und  ausmten :  Was  fQr  einen  langen  Sehwans  hst 
unsere  Katse  l**  (  Wd:Jiter  am  Erie,  CleTeiuid  tob  Ü 
Juli  186».; 

•918  Von  der  Katze  Speck  (oder  Sahne),  vom  Hunde 
Wurst  kaufen  wollen. 
Böhm.:  Chtltl  na  kocce  kosmatice,   m  na   pan  aMtef. 
(Celak09tkg,  171.; 

•919  Wann  die  katzen  gansayr  legen.    (S.  aiüdaB47.) 

—  lleniMch,  1775,  15. 
Wird  es  geschehen,  d.  h.  nia. 
BolL:  Als  de  katten  gsinceneijerea  leggen.     (Hambomk. 
/,  384».; 

•920  Was  hast  du  ftlr  Katzen  za  kämmen!    iTis- 

ringen.J 
*921  Wat  witj  a  Kat  fon  Piedersdai!     fAmrm.,. 

Was  weiss  eine  Xatie  Tom  Peterstag«. 
•922  We  well  de  Katt  de  Bell  anhangen?  —  Cfm.iu. 

Frt.:  Qui  attachera  gr^lot?    (Slartektael ,  S79  n.  414.; 
•923  Wenn   auch    des   Kaisers   Katze    ihre  fiicbte 
(Schwester)  wäre. 

Von  einer  hochm&thigen  Fran. 

*924  Wenn  de  KaU  'n  Ki  leggt. 

•925  Wenn  die  Katze  ein  Schrcittuch  trägt.    fUmt- 

btrg.J 
Zu  erginaen :  wird  dies  oder  jenes  gescbebea. 
•926  Wenn   man  einer  Katze  eine  Haube  aofMUb 

er  verliebt  sich  in  sie. 
•927  Wenn  man  von  einer  Katze  fragt  (redet),  K 

antwortet  (versteht)  er  von  einem  KanaricB- 

vogel. 

Böhm.:  1  kocka  na  biskupa  hledl.    (CelatotMkg,  tüi.^ 
Holt.:  Spreekt  men  ran  eene  kat,  hij  maakt  ereea*««*- 
Togel  Tan.    (Htirrebomee,  I,  S8b>>.; 

•928  Wer  wil  der  Katzen  die  Schell  anhencken?  — 

Ehering,  III.  546;  Egenolff ,  340*. 
•929  Wie  die  Katze  den  Speck  nicht  mag. 

UolL:  Also  en  quam  die  eat  aen  dat  spe«  Biet.     (\ 

5,  8.; 
Lat.!  Xon  comedit  lardum  sie  catna  nt  rftiirs*  i| 
(FalUr»Ut>r* ,  »V.) 

•930  Wie  die  Katze  um  den  heissen  Brei 

gehen.  —  Ei^e^ein  .  365;  Sailcr,  »7;  FrvdMar,  M«*. 
Lohrengel.  II.  511;  FrUchbier*,  1919. 

An  etwas  nicht  heranwoUen,  weitUoflge  Einleltmiga 
machen. 
Frt.:    Toumer  autour  du  pot.  (EUetein,  365.; 
Lat.:  Cautela  abundans  non  nocet.  —  Caute  wmm  tact& 

•931  Wie  die  Katze  vom  Taulenachkge  gehen.  — 

Blum .  382. 

Sieh  fortsehleiehen ,  ohne  fttr  die  geaaaaaaaa  Watt- 
thaten  sn  danken. 

•932  Wie  eine  Katze  über  glühende  EoUcb. 

Etwas  nur  ganx  oberflAcbüch  berflhren. 

•933  Wie  Katz'  und  Hund  miteinander 

Fr:.:    C'est   le   feu    et  I'ean.   —   Os   s*i 
chiens  et  chats. 

•934  Wie  so  kommt  die  Katze  üben  Waaer? 

deutgth.     Brudy.j 
Auf  welche  Weise  kann  dies  gesehehear 
*93&  Wo  bleibt  die  Katze? 

Als  spöttische  Entgegnung,  weaa  Js— j  wi 
einer  Verkaranng,  Cnicnchlag«Bg  m.  ■..  w. 
offenbar  unwahr«  Weise  ▼•fthBid%«a 


1209 


Efttzel — Katzendreck 


Eatzendreckig — Katzengesehrei      1210 


Anekdote,  da»s  nach  Anoabe  d«r  Köchin  die  Katie  tob 
▼ier  Pfund  Flniich  «wei  Pfund  gefre»«en  haben  auUe, 
wahrend  die  Katxo,  «eiche  lufort  auf  die  Wage  ge- 
aetit  wurde,  nur  iwei  Pfund  wug.  Daher  die  obige 
Frage. 

936  Wo  die  Katzen  Eier  legen.  —  Fri^chhitr ',  iwo. 

D.  h.  nirgends. 

'937  Wo  Katzen  und  Eulen  einander   gute  Isacht 
geben. 

Wohnt  er  i.  B.  oder  lit  etwaa.    Von  sehr  entlegenen 
Oertcm  und  Dingen. 

938  Won  de  Katz  en  Oache  liegt.    ^Siebmbürg.-nichs.j 

—  Frommann,  \\  83S,  13. 

Wenn  die  Katie  ein  Ei  legt,  d.  h.  nie.     (S.  Koekel, 
Nimmentag  und  Teufel.) 

939  Zech*n  (zehn)  Katzen  knnnt'  (können)  darin 

koa  (keine)  Maus  deVischei^n.    (Cuterinntkal.) 

—  Frommann  t  17,  IT,  88;  tür  Franken:  Frommann, 
17,318,  SOS. 

Um  ilutterat  lerriiiene  Kleider  in  beselohnen. 

940  Zur  Katze  schenken. 


*'ä  Kätzel  schwimmt  manchmal  ärschlich.  (Ilinch- 
bern-J 

Wenn  etwaa  nicht  nach  Wnntch  geht.     Auch  fra« 
gend:  Sehwamm'a  KAtiel  ärachlichV    Qing*i  nicht  nach 
Erwarten  V 
Kateen&rt. 

1  \yat  von  Kattenart  is,  dat  muset.    (ive*tf.) 
*2  Sie  ist  von  Katzenart,  will  nicht  gefahrn  sein. 
( S.  Horr  487.)  —  Fisetrin ,  369. 

Fi'tchart  (Bien*niurb.   15&8,  49")  wandte  die  Bedeni. 
art  auf  die  rOmiache  Kirche  an. 
Xatsenattgen. 

*Der  hui  Katzenaugen. 

„Pflegt  man  ron  acharpffxhenden  Lenten  an  lagen, 
w>e  auch  Smttoniut  Tum  Kayaer  Tyberio  schreibt,  daas 
er  an  Nacht    alle«  habe  lelien  können.     Ea  icbreibet 
auch  Hifh.  Xeander  in  aelner  Fk^aica  (faii  3;,  daaa  er 
piueii  geaehen  habe,  der  ohne  Licht  deat  Naehti  gelesen 
habe,    ala  am  Tage."     (Ofe,  rur.,  13,  48ä.)    In  Ober- 
oaterreioh:  Katauaugn  ham.    (ßiiumgarte*,Si.)    Leicht 
etwa«  durchachaurn. 
Böhm.:  Kocicl  oci  nobojf  ae  d^mn.    (Celako»$tjf ,  333.) 
Holt.:  HiJ  hecft  katoogcn.    (Uarrebomtf,  1,  386 ^.^ 
Xatmenbalff. 

*Man    muss  jhm  Katzenbalg   Kchencken.  —  Fi- 
Kchart ,  (letch. 

Mit  Gut«  richtet  man  bei  ihm  nichts  ans,  man  mnss 
Ernst  gebrauchen.  „...So  ward  doch  nichts  anders 
darauaa  ala  den  frieden  mit  wehrhaften  gewnlt  an  er- 
lani^en,  dann  er  aej  ao  grumaig  wie  ein  llanas  in  der 
Kindbet,  darein  muss  man  Jhm  Katsenbalg  schsncken." 
(Koster,   Vni,  4W.; 

KatseBbftzüdein. 

•Auf  dem  Katzenbänklein  sitzen. 

Plati   dur  Strafe    oder   ZurUcksetsnng,    Xisaehtnng. 
t, ...In    dem   ersah   ich   einen   Poeten   dort  auf  dem 
Kataenb&nklein  aitaen."    (PtHaitder,  l,  Sit».; 
XAtBenlMok«l«ln.  ^ 

*Er  hat  kein  Katzcnbeckelein  mehr  zu  verlieren. 
(Sehwtiz.) 
KAtMibuckel. 

•Einen  Katzenbuckel  vor  jemand  machen. 

Von  kriechend  demothigen  Verbeugungen ,  Ton  einem 
achmeichelnden  Gebaren  Überhaupt. 
UviL:  HiJ  heefl  een'  kattcnrag.  —  ZiJ  maakt  Mn'  kalten- 
bogchel.     (Harrebom^f,  I,  aXfib  q.  3S9*.; 

Katienbuckeln. 

*£r  weiss  zu  katzeubuckeln. 

Die   Katse  bnckelt,   wenn   sie   aiaea    schmtiehalnd 
umgeht. 
XatBttnconcert. 

Es  ist  ein  wahres  Katzen concert-.  —  Grimm,  F.  399. 
„Was  macht  ihr  flkr   ein  Katseneonont t"    (A,    W. 

KatMüdlck. 

*Er  ist  katzendick.  —  LUktenberff ,  ttl,  7«. 
äurk  betmnkan. 
Engl.:  H«  has  shot  the  cat.    (Buk»  It,  i4J 
Xataendreok. 

1  Katzendreck  'gedeiht  nicht 

')  Eins  dar  luaflwOrter  im  VolksBiui4«  fte  Klelaig- 
keit,  Lnmpersi,  werthlosas  Olag  n.  i.  w.,  vantlrict 
durch  den  bakaantcD  Oersoh  das  Katiankodu. 

2  Katzendreck  iat  kein  gebratner  Speck. 

•3  Dat  is  kön  Kattendreck.  (IMmi.)  —  Sekiite,  U,fU: 
SchüUr.ni,  6^.-  lueUntMk  bd  EueleiH, M 


lahm  kasteien."  (BSrjtr.)  —  Nichts  Veriohtliohes  und 

Unbedeutendes,  Werthlosea. 
IIoU.:  Dat  is  gcen  kattedrek.    (Barrebomee,  I,  385*.; 
Lat.:  luTeni,  non  qnod  pncri  in  faba.    (Eitdtin,  369.) 

*4  Er  hält  Katzendreck  für  gebratnen  Speck.  — 

FiMchart ;  Eiattvin ,  3fi9. 
*5  Man  muss  ihm  einen  Katzendreck  holen,  dass 

er  dreinbeissen  kann.    (Ruucnburg.) 

Vom  Zornigen. 

•6  Wat?  Kattendreck  ös.^  iiatt.  —  Fmchbier\  lass. 

Wenn  man  etwas  Gesagtes  nichtnoch  einmal  sagen  will. 
Xataendreoklff. 

•Dem  ist  heut'  sehr  katzendreckig.    {ScJueaben.j  — 

Sritmid,  306. 
D.  h.  unwohl,  wol  in  Besiehung  auf  den  Geruch. 
Kataendreokler. 

•Er  ist  ein  rechter  Katzendreckler.    i  Rouenbury., 

Aengatlicher  KleinigkeitskrAmer,   i^ils,    Geizkragen. 
(S.  Kurzklommer.) 
Katsen«!. 

Es  ist  ein  Katzenci. 

Etwaa  nicht  Vorhaudenea ,   Uufindbarcs.    Der  Volks- 
wits  fertigt  damit  unxeitiga  Neugier  ab. 
Xatsenfein. 

Katzenfuyn,  Gold  und  Geld  werden  gleich  in 

jener  Welt 
Frz.:  Kicnte  de  ohat,  or  et  «rgeut  seront  tont  un  au  Ju- 
gemeut.    (Kriltingtr,  313 ".; 

JüttBenfleck. 

*I>a  wird's  Katzenflecke  setzen. 

Wie  aie  als  Spuren  ron  Katibalgereien ,  Ton  Kratzen. 
Keiaaen  u.  a.  w.  surttokbleiben. 
Katsenflelsoh. 

1  Katzentteisch  steigt  ungehcissen  in  die  Töpfe. 
*i  Er  ist  wie  Katzenflcisch,  das  selber  in  den  Topf 

kriecht. 
*3  E.H  ist  Katzenfleisch. 

Im  allgemeinen  um  Zudringlichkeit  in  beseichnen. 
Im  Krsgebirge,  wo  man  die  Schmeichelei  aelbat  Katzen- 
tteisch nennt,  auch  von  einem  Schmeichler. 
Xatsenfirenndlich. 

*  Kaznt'rcindlich  sei'.  —  Daumgartm  ,  82. 
Lat.:  Benlgnior  peUace  Tulpe.    (Philippi,  I,  Vi.) 
Xataentfebet. 

1  Katzengebet  kompt  nicht  inn  Himmel  (himmelt 

nicht).  —  Ut'nUch,  1387,  7;   Gaa\.  991;  Eiulein,  369; 
.tfujtchiraich ,  219;  Simrock,  3503. 

Die  Perser:  Auf  Katiengebet  regnet  es  nicht.    Die 
Letten:  Der  Kauen  Flttcbe  steigen  nicht  in  den  Him- 
mel.   Mag  ar  fluchen;  der  Fluch  fährt  aum  Maul  heraus 
und  aar  Nase  wieder  herein.    Die  Bussen:  Der  l'rösche 
Fluch   bleibt  im   Sumpfe  stecken.     Die  Piemontesen: 
Eaelastlmroe  dringt  nicht  in  den  Himmel. 
Böhtn.:  Kocicf  modlitby  nebe  neprorAieJf .   (Öelakovsky ,  15.) 
it.:  Bagghio  d'aalno  non  va  in  cielo.    (Ooal,  991.) 
Lat.:  Coelos  non  penetrat  oratio  quam  cania  orat.    (Goal, 
991.)  —  Ne  clamana  precare.    (Kiattein,  369.^  —  Non 
clamor,  sed  amor  dangit  in  ore  Dei. 
Uitg,:  EbogaUU  nem  hallik  menyorssigba.    (GtuU,  991.J 

2  Katzengebet  und  Flöhgebrümmel  kommen  nicht 

in  den  Himmel. 

„Geht  Katsangbett  doch  nicht  gen  Himmel,  vi!  min- 
der ewer  Flöhgaprammel."  (Fiackart.  Ehe*.,  in  Rio- 
attr,  X,  8fi6.; 

Xatsttoffeblas. 

l  Nichts  als  Katzen gebiss. 

Geiftnk. 

*2  Be}'   diesem   Katzengebiss  blieb   es   nicht   — 

6*ü«fr..293^. 

*)£,T  hat  em  blosses  Katzengedächtniss. 

Ein  schlaohtes,  knxves.  (Auerhach,  Dichter  und  Kauf- 
mann,  /,  171.^ 

Kfttaencehlm. 

*Er  hat  Katiengehim  gefressen.  —  Grimm,  v.  -29^. 

Ist  flberapannt,  Ttrrückt.  Zu  Pulver  gebranntes 
Kataangahln  war  früher  eine  sanberhafte  Arznei. 
nSCasban  anoh  also  dubig  vnd  unsinnig  leut,  ao  man 
apricht,  sie  haben  Katsengehtm  gef^aaaen.*'  (Faracel- 
«M,  1590,  IX,  2:i7.; 
it.t  Ha  ssangiato  U  carrel  dl  gatto. 

Katifw chlecht 

Katzengeschlecht  fängt  Mäass.  —  Lehmann.  537.  s. 

Natnr  Ist  nicht  zu  Indern. 
XMMnseachral. 

*  Ein  K;itZL-ng('8chrei. 

„Em  geröstet  ud'  gegrcttet  vnd  rergatturt  byessen, 
od'  kalstngescbrer."    (Futernoater ,  Strasburg  1516.; 


1211 


Katzeoglaobe — Kitzenkof •£ 


Kttzad[Ot&  ~  KatJHiMwlr 


12U 


c&i  dfri.   Lv^.'TB   r.tt.    cftTc-s.    Ki'Ji.t9   Vit   tthr   '.*f«b. 

-..':.-'/■.  ivt  .  Ä.  i."4, 
Katzengold. 

•  L'tD   'Jet  K'4ZI:\£U.l   glänzt-  —   Aikmgttr ,  lOÜ, 
KatzenhAJur. 
•  1  Kat^'itiMr  'lartTHislcea  hick'o.  —  Euhrjii.  3<r. 
*'J  Katz^r^haare  'Jreinwerfcn. 

L'Dlr.eJfr,  Zvu:  kt:ftes,  SU.«  C:Juiael»l:chkeit  be- 
rtit«. 
Katse&luiits  • 

Im  Katzeiihanu  mtiss  znan  keine  HUch  Buchen. 
K&tzenhins. 

•Kr  hat  Katzenbim  g^z^^aen.  —  £*ftf.i>M*. 
Verwirrter  Kopf. 

Xatxenjacd.  

•»*:  mutt  up  a:le   Katter.jagae&   mit  wean.  — 
LiAva.'d.'fyj. 
XatzenjAear. 

•tn  i.-t  'rin  Katze:i.iäg«-r. 

X&tsenjasuner. 
•1   Pjä*»  ifcT  ''in  wahrer  Kätz *::■.;« ramer. 
•'J  lias  ii*.  morali-cher  Kitzenjarnmer. 

JtfZkvi  UoS^bMfcn,  dai  einem  rerkehnen  Handeln 
i\tn  und  den  phrtiicLen  Katze&januser  catiprlebt. 
<  Vii.  'Jnni'H.  y,  Tt-f'.i  „Von  jeLer  war  ScLobart  der 
Il«ld  dei  uoraliuLcD  Ka:set.jafBmer«  ^weien.'*  (D.  F. 
.*;/««**.  i-A4iiart*  U*j«m.  1*4?.  I.  i<l.; 

•3  Kr  bat  den  Kalz'.njair.irif'r. 

Aach  ,.  betoffexiet ,  «{zaae«  Elend  -  gcnnant.  Leidet  an 
den  Folgen  der  Tmnkenbejt  oder  irscndeinei  andern 
UeiiMiet.  üatemeLaens  o.  ■.  w.  (Vgl.  Kuh»'»  Z^h' 
t-.Kftf:.  /  2.t  Kin  Corrvtpondent  der  £''Umi*clit*  Z'i' 
tu%g  machu:  nach  dem  Jubelf ett  der  Cnirereitat  Bonn 
im  Aa^»t  l'^ii  Mittbeilan^en  über  den  dort  ia  allen 
Formen  herrorfetretexieu  Katcenjaamer.  Der  ^Jabi> 
UBBifkater'',  «ie  er  ibn  nannte  and  dem  er  »eine  Sta- 
tt len  gewidmet,  hatte  licfa  in  allen  Varietäten,  Tom  ge- 
meinen Haa«k»ter.  z>im  gestreiften  WoUluter,  bie  ana 
..grauen  Elend"  hinauf  offenbart.  Nach  iciner  Beob- 
achtung zeigt  jede  der  Tier  Facnlt&tcn  ein  änderet  Ver- 
halten mm  Katxenjammer.  Der  Pfailotoph  ittttxt  den 
Kopf  in  die  Hand  nnd  trottet  licb  •chUctaltch  aber 
eeinen  Knter  mit  der  Idee  tob  dem  nothwasdigen  Zu- 
tammenhMige  Ton  Umache  and  Wirkaag;  der  Jari« 
kommt  endlich  auf  d«n  Gedanken,  dait  ee  doch  auch 
ein  Recht  gebe,  welche*  mit  nni  geborea  werde,  wäh- 
rend der  Arat  all  enttchiedeaer  Bealiat  ■ofort  nach  der 
Btwhee  greift .  die  Natron  bicarboaieum  enthfilt;  der  mit 
einem  Kater  behaftete  Theolog  aber  «ehUgt  an  leine 
Bmtt  und  raft  anw:  Pater  pcccaTi.  —  In  Wanburg: 
Katzajammer.  Harloriut  (67  >  bemerkt:  ,,Bichtiger  Tiel- 
leicht  Kotaenjammer.  das  Uebelbeflnden  am  3lorgen 
njwh  Au«flChwei(ungen,  besondert  im  Trinken,  in  der 
vorigen  Naciit.  wobei  sich  meiiteni  Erbrechen,  Kotsen 
oder  Neigung  dazu  einflndeC"  —  „T)it  Vblker  werden 
ihren  Kauenjammer  aniichUfen  nnd  frisch  ermannt 
*ich  erheben."    ':n'fttdfutt<:ht  ZtUung,  15I9,  52.; 

Katsenkaner. 

Katzenkauer  itt  schlechte  Mueik. 
Xatsenldnd. 

1  Katzen  Kinder  lassen  das  mausen  nicht.  —  Leh- 

mann ^  541,  73. 

2  Katzenkinder  raansen  gem.  —  yt«n, //,  414;  Wal- 

dis.  I.  50,  4-*.   SchotUl,  1133^'.   Caal,  992;  Kvrie,  3319; 

tteirubcrtj  11,  58. 
Fn.:  üui  naqnit  chat  court  aprfes  les  ■ouris. 
1/W/.:  Cattenkinder  mnsfin  gheem.     (Tumn.,  8.15;  Steihr' 

ichUsitcke  Zritung  ,   Görlitz  !-#;■>.    Sr.  Vyt.)  —   Katten- 

kiodcren  Tangen  grasg  nuixen.    ( Harrthvmits ,  /,  395 '.^ 

3  Katzenkindt    lernet  wol  mausen.  —  Hobt,  Miy; 

Grutvr,  III,  57:  Lehmann.  II,  31C,  14  ;  Lntfmdorf  II,  43; 
Sitiler.  149;   Wtnchler ,  I.  V2:  Simrnrk .  5464. 

Wenn  aber  die  Menitchen  rnausen ,  so  heUst  das  so 
Tiel  wie  stehlen. 
Lnt.:  Catomm  nati  s^intmares  preiidere  nati.    (Goal,  993; 

Ivci  com«!.,  H<);  Srai'Ur,  iA;  FalUrattihtm ,  143.; 
l/ng.:  A*  macskafi  OrOmest  eger^sz.  —  Bokinak  r6ka  a' 
fia.    (O'aal.  992.; 
Katzenkopf. 
*1  Du  Katzeukopf. 

Schimpfwort.  (Vgl.  Or.mm,  T,  'J'.'7.)  „Unsereiner 
ist  auch  kein  Ka*.Kenkoi>f.'>    (l,'tHn<j,  l,  393.; 

•2  Einem  cinon  Katzenkopf  nnfretzen. 

„  Du  vnd  die  i)»>iTien  s<*tz'n  ieileman  katzenkOpff  rnd 
««•^Isk'ji'ff  Tff."  —  .,M«fin  Luther,  wie  gefeit  dir  nun  dein 
murmaw  vnd  katzenkopf /"  (Murner,  Von*  tutk.  ü'arre», 
in  älotttr,  /K,  9&5  tt.  967.; 


*3  Einem  einen  Ka-iftikopf  peben. 

Eäca  ezav  Ohrfrift.  Km  Kopfnack 

r.  */:, 
•4  Einen  K\izcLk-:-pf  %xa  ihm   m&ches.  — 

..Da  be^iac^tcs  wir  C£b  fuid  daneben  aia 
TIS  13  r  -  Kaeber.-*    .'JT^orT .  J.  142  J 

•5  Er  hot  eiüen  Katxenkopt      üd 

D.  i.  ea  Klecks««  Gedäek:ai*i. 

•6  Sfl'n   Katzenkopf  gefilh   ihm   nicbt.  — 

CK  ttr  £6*ii  to*  Eb^tLcKi. 

Ei  ist  -"*•»■  csasgcBehm,  seise  Uawinaalid 
tk«a  oder  s-eb.  lAsicrkek  gmaneht  n  haben. 


'«-.*■ 


Katzenkoth  gedeiht  nicht. 
*  Einen  Katzeckrieg  fuhren. 

Xit  jesaad   fs   H&ndela  liegra.     ^Bcr 
hat  nua  eia  Ts.it.'-    ;'>rr  lu:lieri»ekt  Kataemknf  n« 
mer  r^fwi-«::  *inmM.   F.  SM.; 


Erist  emKaitenkisäer.  'S.twttz.^  — 

Eueieim.  Ki. 

Als  Se>-.g;fr.aiae  der  reformirtea  Beracr  rva  dci 
kaih.:-l»ch=a  Sackbam  gebraacht.  Von  «i»c»  rcbfiS- 
taa  Sekte,  di*  «ick  in  aiser  Zut  wm  Bcni  0akiU«nt 
Lkz±f*  Venasmlsagen  ts  PriTatwohwagea  gikallss 
sad  Tcs  3cr  sAa.  wie  eise  alte  Ctuvaik  benckii«.  |t> 
aags.  sie  Läriez  da*  Zeichen,  wer  la  der  SAae  wtcc 
kaiste  d»  Catzea  ia  dem  Haute.  Man  wt^Xlsc  d»  Pkb 
aatrcttaa:  als  maa  aber  an  dcB  Ti>dtai  asflaff.  hai 
maa.  dass  mehr  AahAager  warea.  ala  osaa  n  iilksl 
hatte,  urd  man  ctiaste  daToa  abne^en4  iMrSE^msd- 
ber  wurde  aber  lam  Sprichwort ,  des  Beraeia  eia  sshr 
anleidigfli.  <  VgL  M:»*karfM  CU-j*il.)  rnprte^id 
wol  Schimifwcn  f^  Keuer  abcrhaapt.  deaa  mopk 
ihnen  «cboc  im  13.  Jahrfaaadcrt  aehnld,  ciae  ihnrCV 
remonien  »ei  daa  Kaseca  dez  FtTf  Im  HxaSB«.  wii 
dem  Teufel  gehuloigt  wurde.  Die  Kataa  im  4m  Tesftk 
Thier.  Kctscr  wurdea  aber  achoa  Irak  lait  Saam  a 
Yerbiadoag  ffcbraebt.    •.  VgL  'Jriaktn  ,   V ,  SNui 


MfäUttt^ 


Hott's  Katzenlatin  nn  ken  £nn*n. 
—  Schitier,  III,  6^. 
Weaa  det  UaciBas  zu  Tid  wird. 
Katsenleben. 

*Öie  (erl  hat  ein  Katzenleben.  —  K6ftf.no*. 

Man  meiat  damit  eia  sehr  zlke«.  Vielleicht  bS  hm 
bei  den  wilden  Kauen  ru :  bei  dea  TTanekafra  kski 
ich  in  einer  laagea  Bcihe  roa  Jahren  li— iili.  cm 
ihre  Gesnadheit  lehr  empfindlich  aad  dar  Ted  kjdi 
erfolgt. 
Katsenllabe. 

Katzenliebe  fängt  mit  Schnurren  (Spinnen,  ^ 

seni  an  und  hört  mit  Kratzen  (Beiatenj  sä 

Sjta».:  Los  amores  del  gaio,  riaeado  eatraa.  {Cmäier,  BE 

*£8  ist  ein  Katzenmeister. 

..Das  gehe  teia  Weg:  ist  geaag,  dmat  aea  sck*  «u 
die  Katzenmeif  ter  und  Morder  to  fleiaeic  ia  der  Sd&t 
lind."     (LutltT»    Wrrke,   T,  135^ 
«Iker. 
Es  ict  ein  Katzenmelker. 

Spottname  für  einen,  der  di«  Kaice  immer  am  n^ 
bei  sich  hat.  Vielleicht  Katienmalkerer ,  da  *h  hto- 
tchelnde  Hemmtragen  n.  «.  w.  junger  Kattca  ia  Sckif 
tien.  auch  in  ThOiingen  malkera  heieet.    (Tgl.  Qnt^. 


*  Einem  die  Katzenmesse  singen. 

Ihm  unfreandlicb  begegnen,  ihm   eise  Art  Xatzca- 
musik  bringen.    (Vgl.  Urimm.   ■'.  ?ii8.) 
Xataemnllch. 

*  Er  bat  Katzenmilch  getrunken ,  ist  mit  Katzn- 

milch  gefuttert.     :ScMr*.j 

Von  solchen   gebraucht,   in    deren    Ehzüchkiit  an 
Zweifel  «eut;  häufig  auf  Müller  angewandt. 
Kataenmualk. 

*£s  ist  eine  Katzenmusik. 

Schlechte,  absichtlich  ohnerreitteade  Spettmetft. 
durch  welche  jemand  in  der  Form  ciaee  StfaduktH 
M)»fallen  bezeigt,  Hohn  ange:han  wird.  (V|ß.  firtw«. 
V,  2.*».)  Eine  andere  Art  Katzcnicnaik  tat  «der  *■> 
die  dnrch  das  KatzenklaTier  erzeugte.  Ka  wmrdiM«* 
Tun  Land(fraf  Karl  Ton  Hessen  (regierte  IffH— 17S>I 
erfundenes  Instrument.  Vierzehn  Katcea  vetadkieife« 
Gr6B«e  und  Tertehiedenen  Altera  wvrdaa  ia  ataa  Ka^ 
sten  to  eingesperrt,  dasa  Jede  abgeaoadeit  ms  trd 
den  Schwanz  herauasteckte.  Weaa  da»  Klavier  !•> 
spielt  wurde,  so  stachen  die  ipitxigaB  TaMai  ia  <k 
Schw&nze  der  Terschjedaai  alt 
und  kleinea  Katcen  eia,  «ad 


1213        Katzenpfote — Katzenspiel 


Katzensprung — KAtzlein 


1214 


■cbrei  dar  Tianahn  gestochanaii  Thlar«  anaagta  dla 
laudRTÜflioh  haiiischa  KaUeniyniphoDl«. 
Fr».:  C'ett  una  muiiqna  anrag^a,  ona  maiiqua  da  ohat. 

(StarKh^tl,  tl'i;  Kritzimgfr,  U»^.) 
Jiotl.:  \Ut  is  kattoiiiiuüek.    (/iarrt-bouiv«,  I,  3ti:>»J 
Lut.:  Suilla  harmoDia,    (Sfjfbold,  iA6.) 
Xatsenpfote. 
*1  Da  sieht  man  die  Katzeni)foto. 

Zur  Baiaichnang  glattar  Faltchhait.  (OHmm ,  V,  ^r.KJ 
*2  Die  Katzenpfote  regiert  in  seinem  Haus. 

Kagl.:  He  lirei  andar  tha  aign  of  tha  cat'a  foot.     (ßuhn 
II,  hl.) 

*'i  Kiuen  zur  Katzenpfote  machen. 

., Kl  ist  wabnchainlich ,  dati  wir  (dla  nordamerika- 
niache  Union)  lur  KaUanpfote  in  der  mcxieaniiehcn 
Affairo  gemacht  ««rdeu  sollen."  (Seiiyvrker  Staat»- 
zritung  vom  Ifi.  Not.  Iti63.; 
Frt.:  II  s>«t  larvi  de  la  paita  da  chat  pour  Urcr  let 
inarroua  du  feu.    (Kritiingtr,  IW.) 

*4  ich  will  nicht  die  Katzenpfote  sein,  am  Hcine 
Kastanien  aus  dem  Feuer  zu  holen. 

Mag  er  t^ina  Plane  selbst  auafQbreo.  Dia  Kuuvn: 
Wenn  der  Kluge  dia  Otter  fiangan  will,  dann  greift  er 
sie  mit  des  Narren  Hündan.    (AUmanm   17,  435.; 

*5  Ik  sün   uich  ut*n  Kattpot  (Kutzeupfutc)  kragon, 

ae(dc)     Tante    Uohls.      [OHfru».)    —    »uminunn, 
17,  2H3.  705. 
Katsenxeln. 

*  1  Sich  katzenrein  machen. 

,.Ktliübe  machen  sich  sogar  katsenrein  und  unstrüf- 
licn,  dais  alles,  was  sie  thun,  mnsi  nicht  biise  hhjtu.** 
(Luthfr,  KircheHpoatiUf ,  M*.)  „Jhr  seind  Leutb  all 
ander  leutb,  to  iteckt  dar  ruat  anch  in  der  heut,  das 
jr  «uoh  macht  so  katzenrcin.**  (MMrurr,  Xb.,  in  Klu- 
tt^T,  IV,  754.; 

•2  Sie  ist  katzenrein.  —  .Viinjfr,  .Vfr.,  43. 

Eitel,  putiaftchtig.  glaalit  sich  fehlerfrei  und  im  Be- 
sitz aller  VuraUge  und  Vullkommenheiten.  „Manche 
i4t  so  kataenrain  hau  sie  haumnusa  awischcn  baiu,  so 
waisst  sie  solchen  tartvn  bschiss,  dass  sio  sie  mit  dem 
arss  anifbirii."  (Klu»trr,  /K.  7.'i3.;  „Ich  habs  ga- 
schriebon,  dass  die  Fürsten  ein  Gewisse  kriegen  und 
nioht  so  kauanraiu  auf  den  armen  Mann  dringen." 
(hHthtrn   Werke,  l,  4Mj 

Katsemrltter. 

*£8  ist  ein  Katzenritter. 

So  hiassan  in  (VQberer  Zeit  die  Klopffechter,  die  aur 
Schau  mit  Thieren  kämpften,  lum  Unterkvhivde  ron 
den  Marxbrndorn  uud  Federfechtarn.  Zu  den  Thiarpu 
gehörten  aich  die  Katsen,  und  es  werden  solche  Uittir 
gonauiit,  die  wirklich  Katccn  lu  Tode  ueblRsen  haben. 
Doch  wird  es  auch  im  8inno  Ton  Ueissbuhlcr  ange- 
wanilt.    (Vgl.  (iriinni,    V,  300.) 

Kataenschinder. 

*K8  ist  ein  Katzenschinder. 

VolksthQmlicher  Spottname  dea  Kiiriehners.   (Urimin, 
y,  Sug    Auch  Kataan Aller. 
K«ts«naohluM. 

*E8  ist  ein  Katzenschluss. 

Zur  Ueioiohnnng  eines  Terkehrtan,  gewundenen 
ScIilusiti'S.  Die  Katxe  sah  einen  Topf  offen  stehen  uud 
sagte:  Da  der  Topf  offen  steht,  muss  wul  nii-hts  darin 
seiu.  Dann  wieder:  Ks  ist  atwaa  darin.  Man  hat  eben 
den  Topf  offen  galaasen,  damit  leb  meinen  soll,  er  sei 
leer. 
Jüd.itfHtuck :  Das  is  a  Katze-Mediatrach.  (Ttndlau,  lon.; 
Katsonsohrlft.^ 

*£r   hat  Katzenschrifb  im    Gesicht.  —  AirJmia- 

kon  ,  3513. 
Ist  bei  oinar  Kauferci  zerkratit  worden. 
KAtsensohwanB. 

*  1  DiMi  Katzenschwanz  streichen. 

Sich  wie  eine  Katie  schmaichalnd  aathun.  In  dem 
Sinne  wie:  Den  Fuchsschwauz  streichen,  ein  Fuchs- 
BchwAurer  sein.    (Oriwui,   V,  300.) 

*2  Den  Katzenschwans  ziehen. 

Wol  wie  den  Oinsamarsch  machen ,  weil  eine  solche 
Reibe  sich  fortschUogelt  wie  eis  Kataansehwanz. 
((rrirnntt  K.  30U.J  „Nun  das  ist  recht,  dass  Ihr  kommt, 
sagten  diese  und  sogen  dann  den  Katianachwani  mit 
ihnen  durch  dia  ganze  Matte.**  (Ptttaloan.  Litnkard 
und  Ofrtnid,  11,  »7.; 

*3  Du  Katzcnschwunz. 

In  Baiem  um  einen  an  schimpfen.    (S.  Hand  15S1.) 

*4  He  hindert  my  nich  einen  Kattenstert  —  RrinAe 

You ,  3978. 

Von   etwM  Ter&cktlich,  am  an   aagan,  ca   hindert 
nirh   nicht.    Bai   <je<r*«  (40,  HU):  Das  knaa  ndoh 
keinen  Kataanaahwana  hindern. 
KAtMnapiel. 

Beim  Katxenipiel  geht*s  ohne  Beiiien  nnd  Kratsen 

nicht  ab. 
auU.t  H«t  Ml  o»  fcaUiMinl  aUloorMi  dl«  nM  ilaaa  kaa, 


KAtBencpnuD«. 

1  Wenn  man  einen  den  Katzensprung  lehrt,  das 
ist  ein  gewagt  spiel.  —  /ii^hr» unii,  4 13. 12. 
*2  Das  ist  kein  Katzensprung. 

Kein  kurzer  leichter  Weg,  keine  Kleinigkeit.  .,  Ka 
Int  nur  ein  Katzensprung  bis  dahin."  (llermc»,  üopfnent 
Reiae ,  17,  Mi.)  „Dreihundarttauaend  rheinische  Ouldau 
sind    auch   fttrwalir  kein  Katzeusprung."     (Burniitnu, 

/••lAf/.  I.V.'.; 
*3  Dat  is  um  cn  Kattcnäprung  to  dun.     ,lM*t.)  — 

SihHUe.  III.  178. 

•4  Es  ist  nur  ein  Katzensprung  hin.  —  Urimm,  v.  au. 

Ks  int  ganz  nahe.     In  Pommern:  Hat  is  man  An  Kat- 
tonsprunk.    (häkhert,  VSt''.; 
Frz.:  Suutu  rrapand  nousaurunü  del'eau.  (I.eroux,  I,  114.; 
Katsenapur. 

*Kr  hat  in  eine  Katzrnspur  getreten. 

In  drr  Wettcrau  von  jemand,  der  an  der  Fustsohle 
eine»  SchwitriMi  hat.     (tirimm,    V,  .11)1,; 

Xataenstrebel. 

*Mit  ciniMu  den  Katzcnstrebol  ziplicn. 

Im  Sinuc  von  Strebkat^e,  aich  mit  einem  streiten 
oder  kampfi-n.  (S.  (irimm,  1',  2MK.)  Der  Teufel  droht 
einem  untiittlichen  Chnrherrn:  „Darnach  (nach  dienem 
Leben)  rUcli  ich  mit  dir  den  Katienslrrhel  in  der  vinstri 
nnd  in  dem  nebel"  (der  Hölle).  (Ten/els  A'W:,  iViü.) 
Katsenstrelcli. 

•Kr  führt  Katzcn.«itn>iche  aus. 
Katsenatühlohen. 

*Auf  dem  Katzcnstühlchen  sitzen. 

„Das  ist  ein  fein  Katzenstulchen,  sie  meinen ,  sie 
wolleu  die  ganze  heilige  Schrift  hinein  und  hinaus- 
ziehen."   (Littkeri   Werke,   17/.  'J'JX.) 

Kataentana. 

1  Kinen  Katzontuuz  kann  man  allein  nicht  tnnzon. 

Irgendeine    l'oss«   allein    nicht  ausfuhren.     Bezieht 
sich  auf  die   HoxeutSnze,  die  der  AbcrMlaube   In  der 
^  Uostalt  von  Katzen  frUlier  auffahren  liims. 

*2  Nun  ßclit  der  Katzentanz  los. 

UuU.:  Ik  bon  aan  den  kattendani.    (Ilarrrbvinre ,  I.  MT**.) 
KataantUobohen. 

*Kr  ist  am  Katzentischchen. 

Sitzt  zur  Strafe  allein,  muss  abgesondert  oüHon  n.  a.  w. 
Nach  »>'«•/••«  .vriHCherei  kommt  die  Redensart  von  den 
Nuunen  unsirer  liubeo  Frauen  von  Calvaria,  bei  denen 
diT  Kcrin>{»to  Fehler  damit  bastraft  wurde,  dass  di« 
Fehlende  allein  essen  mosste.  In  Obarüster reich:  Afu 
Kaxntischl  sitz'n.  (Baum'jartem ,  »li.) 
KatBantrunk. 
•1  KiniMii  einen  Katzentrunck  vnter  die  Augen 
sprühen.  —   Tkeatrum  IHahtaorum  ,  299*. 

Ihm  derb  die  Wahrheit  sagen.  Bigentlicb  ihn  ins 
Gesicht  speien,  weil  unter  Hexan  nnd  Teufeln  das  An* 
speivn  als  Uruss  galt.  (8.  Katzenktlsscr.)  (Uriiiun. 
y,  3trj.) 

•2  Einem  einen  Katzentrunk  bringen.  —  ilathcsy,  2t)2**. 

„Sani,  der  falsche  Mann,  beut  dem  David  auch  ein 
Hnfbraut  (s.  d.)  an,  vnnd  setzet  jn  an  seinen  tisch, 
als  einen  lieben  Eydam;  aber  er  gedachte  jm  ein 
Katzentrunck  zu  bringen  vnnd  mit  seinem  Spiess  an  die 
wand  zu  hefflcn."  (Mathe^iua,  Po^titla,  CCLX».; 
Katsanwaach. 

*  Einen  Katzen  wasch  machen. 

Sich  so  waschen,  daas  man  dabei  dem  Wasser,  wie 
dia  Kaue  thut.  soviel  als  mögUob  aaa  dem  Wega  geht. 
(Grimm,    i',  «82.; 

Kataanaunsa.  • 

*M)t  einer  Katzcnsunge  lecken. 
Dia  Hundezunga  wirkt  heilend. 
Fr«.:  Lescher  de  langue  de  chat.    (BortU,  11/,  16j.; 
I^at.:  Lingua  cati  lambere.    (Bwill,  III,  16b.) 
Kataathonler. 

*£8  ist  ein  Katzethonier.  —  ttoliKagmbüchMn ,  \\x. 

Fr.  Uatfnow  bemerkt  daan :  Soll  Chaloadon ,  den  Edel* 
stein,  bedeuten;  doch  beruht  der  Witz  darauf,  dass 
Kauethonier  ala  gebrinchlichar  Spottnamen  für  Kürsch- 
ner gilt ,  wasiialb  einer ,  dar  einen  Katsothoniar  ( Chal- 
cedon)  Teriwnflin  will,  ihn  auf  dar  Trinkstube  der 
Kürschner  na*  Furcht  vor  Prügeln,  Ilnndathonier  nennt. 
KatahacalToIl. 

*£r  ist  katzhagelvoll.    (Schvtiz.)  —  stalder,  II.  9v. 
Im  höchsten  Urada  batranken. 
Kttalain. 

1  Das  Kätslein  ist  wie  die  Katze. 
t  Das  Kfttclein  weit   sich   gern  putxen.  —  Uh- 
mann,  181.  19. 

3  Das  Ketslin  hat  scharffe  Klawlin  vnd  Pliötlin: 

erwischt  es  dich  beym  Ohrlin,  so  halt  es  dich, 
hflt  dich.  —  Pf  tri.  n.  Gl. 

4  Ein  fromb  Kätziciu,  büsc  Katz.  —  Lrkmanm,  4ii.  s. 


1215 


Katzvoll — Kauen 


ttaoer  (Käme) — Kaof 


1316 


ö  Ein  verschleckt  E&tzlein  fängt  bald  ein  Manu. 
—  Lehmann,  104,  17. 

6  Es  ist  kein  Kätzlein,  um  es  ohne  Handschuh 

anzufassen. 

£f  kostet  Arbeit,  am  et  mit  dem  aufzunehmen;  es 
ist  ein  Mann,  der  nicht  mit  eich  spielen  Uait. 
ßoU.:  Het  ia  geene  katje,  om  londer  handachoenen  aan 
te  tasten.    (Harrtbomet^  l,  386*.; 

7  Ist  das  Kätzlein  noch  so  glatt,  so  hats  doch 

scharpffe  Klawen.  —  Lehmann,  835,  48. 

8  Kätzlein  ist  ein  sanftes  Vieh,   doch  's  weiche 

Pfotchen  kratzt  schon  früh. 
Span.:  Buen  amigo  et  el  gato,  sino   que  rasonOa.    (Ca- 
hier,  3207.J 

9  Schmuck  dich,  Kätzlein,  es  werden  gast  kom- 

men. —  Lehmann,  181,  l9;Ei$aeiH,  S66. 

10  Schön  Kätzlein  haben  auch  scharpff  klawen.  — 

Lehmann,  705,  IS. 

11  Wenn  die  Kätzlein  auch  fein  mauen,  sie  tragen 

dennoch  scharfe  Klauen.  —  Eiselein,  S68. 

12  Wie  das  Kätzlein,  also  ist  die  Katz.  —  Ldimann, 

II.  854,  867. 

*  13  Einander  vom  Kätzlein  und  Hündlein  (Mäuslein) 

erzählen.     (Schweiz.) 
KatavoU. 

•  Er  ist  katzvoll.  —  Jer.  Golthelf,  Käserei,  267. 
Kandeln. 

•Sie  kaudelt. 

Aus  Stettin  wird  mir  mitgetheilt,  dass  die  Redensart 
seit  I&nger  als  swanxig  Jahren  dort  ablioh  und  sehr 
bekannt  sei,  um  damit  die  mehr  oder  weniger  stillen 
Vorhaltungen  lu  bexaichnen,  welche  Frauen  ihren 
Mftnnem  su  machen  sieh  reranlasst  fahlen.  Sie  ver- 
dankt ihre  Entstehung:  Madam  KaudeFt  Oardinenprs- 
digten  ron  Douglas  Jerrokl ,  die  rerschiedentlich  deutsch 
bearbeitet  worden  sind. 

Kauder. 

♦1  Chuder  im  Chopf  ha.  —  Tobler,  iss. 
Närrisch,  rerrtlckt,  verwirrt  sein. 
Soll.:    Men  weet  wel,  in  welk  geselschap  men  is,  als 
ratten  en  muisen  koeterwaalsch  spreken.    (Harrebomie, 
r,  488«.; 
*2  Si  as  dem  Chuder*  lö.  —  Tobler,  123. 

0  Eigentlich  das  Werch,  der  Abgang  vom  Flachse 
oder  Hanfe  beim  Hecheln;   uneigentlich  von  Jungen 
Leuten fOr:  sich  entwickeln,  lieh  entfalten,  anfwaohaen. 
Xauderwelaoh. 

1  Ich  spreche  Kauderwelsch,   sagte  der  Bauern- 
junge,  als  man  ihn  in  der  Stadt  fragte,  was 
für  eine  Sprache  er  rede. 
*2  Es  ist  ein  wahres  Kauderwelsch. 

Unverständliches,  sinnloses  QewAscb.  Von  kaudem 
^sprechen  und  welsch  =  fremd,  ausländisch.  In  einer 
Utern  handschriftlichen  Bprichwörtersammlung  fimd  ich 
dafOr  „krautwelsch".  Man  sagte  sonst  auch  kauter- 
nnd  koderwelsch.  Jetzt  beseicbnet  man  damit  ent- 
weder eine  völlig  fremde ,  meist  aber  eine  durch  schlechte 
Aussprache,  falsche  Formen  oder  durch  Vermischung 
mit  fremden  Wörtern  unverständlich  gewordene  Sprache. 
(Vgl.  Orimm,   V,  808;  Sartoriut,  67.) 

Frz. :  Son  disconrt  est  un  vrai  baragoutn.  —  Parier  l'argot. 

Lat.:  Ne  Apollo  quidem  ferre  posset.  (Cicero.)  (Bhi- 
Uppi,  II,  %.) 

Kanexu  • 

1  De  god  kaut,  de  god  daut.    (Holst.)  —  Sdiütte, 

It,  289;  Diermissen,  66;  Deedu,  4;  hochdeutsch  bei  Sim- 
Tock ,  5516. 

Der  Arzt  Buchan  sagt,  dass  das  Kauen  eins  der 
besten  Mittel  zur  Erhaltung  der  Zähne,  der  treueste 
Diener  des  Magens  ist.  Ebenso  hält  Tissot  das  Kauen 
für  eine  der  ersten  Bedingungen  zur  Erhaltung  unserer 
Gesundheit.  Ond  Orimod  dela  Beyniftre  verlangt,  man 
solle  keinen  Bissen  eher  verschlacken,  bis  ihn  unsere 
Kinnladen  S2mal  zermalmt  haben.  (VgL  Otttinger, 
Onktl  Zebra,  Leipzig  184S,  VII,  7l7.) 

2  Dei  kann  gaut  köen,  hat  't  Mul  bi  sick.   (Minden.) 

3  Es  kaut  sich  übel,  wenn  die  Z&hne  ausgefallen 

sind. 

4  Oät  kan,  gät  verdän.  —  Schuster,  25S. 

5  Gut  gekaut  ist  halb  (leicht)  verdaut.  —  Brem- 

ser, i6;  Eiselein ,  218 ;  Simrock ,  3235 ;  Körte,  2451 ;  LoAr- 
en0e{,/,358;  Uertt.  70. 

Gegen  die,  welche  Speisen  nur  durch  den  Schlund 
in  den  Magen  werfen,  ohne  sie  zu  kauen,  da  doch 
durch  dieses  nicht  allein  die  Speise  zermalmt,  sondern 
auch  der  zur  Verdauung  unentbehrliche  Sp^oliel  bei- 
gemischt wird,  ohne  welchen  s.  B.  Kraftauppe  schwerer 
SU  verdftutn  ist,  alt  roher  Sohinken.  Dm  Sprichwort  ist 


eine  nicht  nnx  auf  die  gewöhnliche  Erüahnuig  gtgrOn- 
dete,   sondern    doreh    ärstliehe    UntersucliiingcBi  be- 
stätigte, durchaus  wahre  BegeL 
Frs.:  Les  viandes  bien  mächtes  aont  k  demi  dlg<r6es. 

6  Gut  käuen  ist  halb  däuen.    ^lumi.^  —  SHuteit. 

II,  243 ,  325. 

7  Kau,  schau,  was? 

Empfiehlt  Prüfung  der  Nahrungsmittel  und  Torsieht 
beim  Essen.  Es  ist  eine  Parodirung  das  SpriohwoiU : 
Trau,  achau,  wemt  und  stand  als  Ueberschrill  eines 
Artikels  aber  Gesundheitspflege. 

8  Langsam  gekaut,  heisst  schnell  verdaut. 

9  Wer  gut  kaut,  wird's  in  den  Fersen  fühlen.  — 

Jüd.  Volksblatt,  1864,  S.  147. 
Weil  gesunde  Nahrung  den  gaosen  KOxp«r  atärkt. 

10  Wer  nicht  kann  tapfer  käuen,  kann  nicht  ge- 

deihen. 

11  Wer  nicht  kauen  kamt,  muss  Suppe  essen. 

Fi^s. :  Qui  ne  puist  menger,  hnme  boollie.  (ßotiU ,  III,  ll8.t 
Lat.:  Edero  non  Valens  sorbeat  pnltem.    (BtfiU,  lll,  HS.; 

13  Wer  will  gedeihen,  muss  gut  känen. 
*13  Dar  hett  he  wat  an  to  kaa'n.  —  Eidkmold,  984; 

DShnert,  221  *». 
*U  Er  kauet  links  wie  die  Schafe.     (TkaTimqeH,) 
•15  Er  wird  daran  zu  kauen  haben. 

„  Das  sie  das  maul  verbrennen  dram  vnd  gnog  dann 
su  kawen  hau.«*    (Waidis,  IV,  17,  ii.) 
*16  He  kaujt  ümme  up  enerle^.  —  Ddhnert,  tn^. 

Er  spricht  immer  von  derselben  unbedeutenden  Sacht. 

*17  He  kaut  as  en  Knien  (Kaninchen)  on  schlenkt 

(schlingt)  as  ennen  Wolf.    fMewrsj  —  Finte- 

nich,  I,  402,  109. 

*18  He  wet  dat  nig  to  kauen.    (Oolsuj  —  lli«h«f>ui: 

SdMlse,  II,  23». 

Von  einem,  der  etwas  Gutes  hat  xmd  nicht  an  fs* 
brauchen  weiss. 
Xaner  (Name). 

Kauer,  Reihe,  Rabsen,  Hermdorf,"  Beich(äo) 
und  Schlatzm'n  (Schiatzmann).  —  SckUs.Pn- 
vintialbl.,  1862,  569. 

Eine  sarkastische  Zusammenstellung  kleiner,  ia  te 
Nähe  (1—2  Meilen)  von  Ologau  liegender  Döif si  ia 
Anspielung  auf  die  Grösse  des  einen  Ort«  den  aaden 
gegenQber.    (S.  Dorf  25.) 
Xanerfichte. 

Was  eine  Kauerfichte  werden  will,  das  bleibt 
bald  klein.    (ScUcs.) 

Kanerflchten  heissen  in  Schlesien,  wenigstens  inta 
mir  bekannten  Gebirgsgegenden,  die  verhütteten,  BieM 
in  die  Höhe  wachsenden,  strauchartig  bleibenden,  ii 
finden  sich  meist  auf  bäuerlichen  Omndatfloken,  «• 
es  an  einer  ordentlichen  Forstpflege  fehlt,  an  Bnp^ 
nen,  wo  Viehfautung  stattflndet,  aodaea  die  WifH- 
spitzen  wol  von  den  Weidethieren  »bgefreaaen 
mögen« 


1  Alle  Käufe  wollen  Gewer.  —  Graf,  J60.  220. 

Wird  der  Käufer  einer  Sache  mit  einer  Bigaatbant- 
klage  belangt,  so  bezieht  er  sich  in  Betreff  der  Ocwe 
auf  seinen  Vordermann,  um  den  rechtmässigen  Ermsk 
nachzuweisen.  AufBQgen:  Alle  KOpe  willen  Wehnat 
hebben.    (Sormann,  209.; 

2  Am  besten  ist  der  beste  Kauff.  —  Herberger,  I,  W 

3  An  solchem  Kaufe  solches  Geld. 

It.:    Tanto  h  mercante  colui  che  perde  qnanto   colvi  ^ 
guadagna. 

4  Besser  thewer  kauff  als  nichts  feyl.  —  Bewtk, 

1047,6. 

6  Bey  manchem  Kauff  ist  trug  vnd  fahr.  —  Ain. 
//,  43. 

6  Blinden  Kauf  thut  niemand  gem. 

Jeder  will  erst  die  Sache  sehen ,  kennen ,  ehe  er  lis 
kauft. 

7  Boss  Käuff  bringen   auf  Lörles  Hochzeit  gen 

Strassburg. 

Ein  Kaufmann  zählt  seine  Mtthen  und  Sorgen  saf 
und  schliesst:  „Boss  Käu fT  die  machen  mich  aaehsor 
gen,  dass  ich  doch  endtlich  wird  bereit  gen  Straesbaxf 
aufPt  Lörles  Hochzeit."    (H.  SacAs,  III,  LXIIIVJ 

8  Chäuf  und  Lauf  göh  ,verschide.     (Soiothum.)  — 

Schild,  160,  18. 
Im  Handel  geht  es  nicht  immer  gleich. 

9  Dar  hört  Twee  tom  Kop.  (Holst,)  —  EickmaU,  10». 

Schütte,  II,  319. 

um  SU  sagen:  Ich  allein  kann  die  Sache  nicht  ab- 
machen. 


1217 


Kauf 


Kauf 


1218 


BCkm.:  LüciiiA  koupi  nikdjr  tt  n«r«diij.    (Cttakovsk^,  iSU) 
3p  dunr  (kwMd)  koop.  (ffarrtbomet,  l,  4AV*.) 


10  De  liahtest  Kop  ia  de  körtest  Dacfareia.  (sitier- 

fhihmanchen.) 
Der  laichteite  lüiaf  igt  die  kttrzeite  Tagereite. 

11  Der   erst   kaufif    ist    gemainlich    der    best.    — 

i.iuter,  111.16:  Mn,lt,%6.    Ufnuck,iaß:    LMtnianH, 

IM,  11.   UhmtMH,  U.  n,  71.    Gruf,  MI,  384;   Sim- 

ruik,  biiü:  Aür/r  3334,  Birlinf/in-,  Sh»l. 
lin  PUMdauteelien :  De  erat«  koep,  de  b«ete.     (Tap- 

piitt,   iii*.)    Auf  der  lutel  Amruin:    A  iarit  Kuup  ai 

•  b4et.    (Uaupt,   VII f,  361,  Itil.; 
Üün.:  Forste  bad  det  beai«.  —  Vßnf  kiitb  og  tßnf  lykke, 

er  b«»t.    CPrv9.  dun. ,  U-J.) 
HoU. :  De  eerite  koop  ia  de  beute.    (Harrtbuiutt ,  1 ,  431  *.) 

12  Der  erste  Kauf  hat  Macht  —  tiruf.  :((»i,  333. 

Ein  späterer  Käufer  kann  den  abgetrbloateoeu  Kauf, 
auch  wenn  er  mehr  bietet,  aicht  mehr  nnttoaaco.  Im 
Niederdeutichen :  De  erste  koop  aohal  macht  bebben. 
(Dittmer,  SackttHrecht ,  M.) 

13  Der  Kauf  ist  gemacht.  —  /.e/murm.  279,  3. 

Die  Ba^be  itt  getoheheu. 

14  Der  Kauft  ist  thewer ,  wenn  man  von  dem  kauft, 

vor  dem  man  muss  den  Hut  abziehen.  —  Lth- 

mann,  414.  4. 

15  Der  theuerste  Kauf,  der  beste  Kauf. 

16  Durch  Kauf,  Fürkauf  und  Abkauf ,  böser  Münze 

freien  Lauf  wird  der  Arme  gefressen  aaf.  — 

Eelur.  /,  81:  Piftttr.,  VI,  64;  Graf.  S61.  M». 

17  £  Chauf  und  d*   Ohrfyge  göh  ongerschidlich. 

iSolothum.)  ~   Schtld,6i,9i. 

18  Ein  wohlfeiler  Kauf  ist  nicht  immer  gut  und 

ein  tlieuerer  nicht  immer  schleolit. 
Hett.:  Alle  goed  koop  niet  gekocht,  «n  alU  dnuT  koop 
uiet  gelaten.    {Hurrtbouü«  ^  /,  434  *.J 

19  £in  wohlfeiler  Kauf  ist  oft  der  theuerste. 

Die    JiAgUader    lageu:    Bin    billiger   Kauf  i*t   ein 
Taechendieb.    (Rfintbtry  III,  lO.) 
'fkru.:  Lacin4  ki  ~  ' 

Ao/^.Ooedkoop 

20  £n  Kop  is  eu  Kop.  (StrAiH.J  —  Ftrmmieh,  III,  74,  12«. 

21  Ersparter  Kauf,  ersparter  (gewonnener)  Thaler. 
Frt,:  Ne  paa  acheter,  o'est  ee  faire  ane  reote.  (CaAier,  ib.) 

22  £b  bleibt  mancher  guter  Kauff  nacli  auss  Mangel 

dess  Gelt«.   —   iVCn.  ll,  248:  llfnuch,U10.4»:  Leh- 
mann, f/,  126,  10&:  Simrock.  &i20. 
Da».:   Mangt  et  godt  ki#b  lade«  for  pengaae  er  borte. 
(rrvp.  dam. ,  343.; 

23  Es  gehören  allweg  zween  zum  kauff.  »  iVfn, 

//.  247. 

24  £■    gibt  nirgends   besser   kftu£f,   als   wo   man 

Weinkäuff   gibt.    —    Ftsckarl,  Cm*.,    in  Klutttr, 
Vm.  46«. 

26  Gib  guten  Kaufs,  so  wirst  du  viel  verkaufen. 

Frt.:    Faii  boB  marcb*  et  tu  yendraa  autant  qne  qoatrc. 
(KrUttH]/«r,  440*J 

26  Gute  Käufe  muss  man  sich  zweimal  überlegen. 

Engl. :  On  a  good  bargain  think  twice.    (Bokn  II,  i.) 

27  Guter   Kauf  leert  den  Beutel.  —  Sunnck,  4432; 

K&rte,  3326. 

Wer  eicb  ohne  Netb  einen  Vorrath  anschaA,  ietein 
Verschwender,  weil  ein  «olcher  Vorrath  ein  todtee  Ka- 
pital i«t,  das  keine  Zinsen  trftgt.  Vieles  verliert  nüt 
der  Zeit  au  Werth,  oder  verliert  den  Werth  gans.  Mit 
einem  Vorratbe  g»bt  man  selten  haushllterisch  um. 
Besonders  nnräthlloh  ist  es,  sagt  ein  erfahrener  Mann, 
▼lel  Geld  im  Hause  su  haben,  well  sich  Tom  Oelde 
nar  dann  NnUen  sieben  lAsst,  wenn  man  es  ausgibt. 

£ngl.:    A    good    bargain    ia   a  pickpurse.    (Böhm  II,  €9; 
Kürte.  3326.; 

Frt.  .•  Bon  mareb«  tire  l'argent  hors  de  Ia  bonrse.  (Krittin- 
gtr.  44U».;  —  Les  bona  marcb^s  ruinent.    (Bukn  I,  34.; 

//. :  Btton  mercsto  ingsnna  cbl  tA  al  mereato.    (Faztayliu, 

»1,  2.; 

Furt.:  Mercadoria  barata,  ronbo  das  bolaas.    (Bi^kn  II,  09.; 
äö  Kaf  on  Laf  es  ugleich.     ^Wa^un^m.) 
Kauf  und  Lauf  sind  ungleich. 

29  Kauf  bedarf  hundert  Augen,    Verkauf  hat  an 

einem  genug.  —  .s'ifiiriiik.  ii2l.  K6rt^.  33?S;  liraun, 
1.  isOü.  /.ViM^fcrri;  ///,  ül. 

30  Kauf  bricht  Miethe.  —  Cmf.  «o.  3ii.   G,i.tl,  993. 

:irf«n/.IL.  4:^18:  Vttri,  II.  414. 
Im   Plattdentscben :    Koep  brekt  Hure.    (Fu/fmd.,   I, 

M,  12.; 

Fra     Achat  passe  li>aag«.    (StunckeJi'l,  414. j 

HoU.  ■  Koop  breekt  hnur.     (lltirrtbt,mrf.  I.  434  "J 

Lat.  •  Emtio  looatom  toUlt,  (Binder  II,'*i6(  Fkilippi,  /,  133.; 

DSUTSCBBS  SrBICBWOBTEB-LKZIXOa.     II. 


31  Kauf  bricht  Miethe  nioht  (oder:   hebt  Miethe 

nicht  auf).  —  (;r<i/,  280,  320;  SopitiCh ,  W ;  Ei$en- 
kari,  390:  ÜUeltin,  3<3. 

Vgl.  darQber  SUtuur,  I.  469;  ///,  136;  UiUtbrand, 
IU4,  139;  Bacmnattr,  Bumburftr  Pritatrtcht,  /,  346; 
Uengter,  Sifttem  d*a  d*ut»ckfn  Fri»atr«ckli ,  I8t>;  Blmnt- 
aChU,  II,  279;  BeriH.  XuU,  Dtfensiv  atHtfntia«:  Kau/ 
hfbt  ilitik*  nicht  auf  (Rinteln  169u). 
BoU.:  Koop  breekt  geene  huur.    (Barr^bom^f ,  I,  434*.;  ■ 

32  Kauf  erfordert  Kaufniannsgut  uud  Kaufmanns- 

glauben. —  Fvtetihart .  ttn :  Ihgtur..  VI,  63;  HerHut. 
l.  42:  IHUebrand,  169:   EiiwMn.  368,  Simrock,  4417. 

Von  awei  Pflichten,  die  jeder  Verkftufer  beobachten 
muss.  Die  erste,  er  darf  keine  Diuge  verkaufen ,  deren 
Verkauf  gesetslich  verboten  ist,  x.  B.  die  Apolbeker 
nicbt  an  Jede  Person  (lift;  so  f^Qher  keinen  Jagdbund 
an  Bulohe ,  die  nicbt  jagdberaohtigt  waren ;  Walfeu  dem 
Feinde ,  gewisse  Artikel  ins  Ausland  u.  a.  w.  Die  an- 
dere ist,  er  muss  alle  Betrügereien  vermeiden,  weil 
sie  den  ganaen  Handel  fOr  uiontig  erklftren. 

33  Kauf  erfordert  Waar*  oder  Geld.  —  Suior^ue, 

34  Kauf  geht  vor  Miethe  (Heuer).  —  Eüenkart ,  i^o ; 

ISgtor.,  VI.  47:  fimn..  10.  22:  E*tor,  11,490;  HilMtrand, 
104,  13S:  Hertiua.  /,  46;  £iMktn.9£3:  FaUitraltb*:  274: 
Üundf,294:  Körte.  3333:  Simrock,  4418:  iVojnlsrJli .  70 
u.  H7:  für  Waldeck:  Curtse,  344,  416. 

tirnndsaU  dtsa  gemeinen  römischen  Baehti  and  will 
sagen,  dass  der  Käufer  seine  Miethsleute,  mit  denen  er 
Ja  keinen  Vertrag  eingegangen  ist,  ans  dem  Uauae  trei- 
ben kOnne,  walone  Meinung,  die  im  rOmiiohen  Rechte 
begrandat  und  an  vielen  Orten  Deutschlands  im  Oe- 
brauch  ist ,  im  vorigen  Jahrhundert  von  mehrem  Rechte- 
gelehrten  heftig  bestritten  wurde,  inden»  man  das  Sprich- 
wort „Kauf  hebt  Miethe  nioht  auf'*  ihm  entgegea- 
stelite  und  su  begr Anden  suchte,  was  allerdings  auch 
an  vielen  Orten  in  Anwendung  kommt.  Die  in  dieser 
Streitsache  aber  beide  einander  entgegenstishende  Sprich- 
wörter erschienenen  Schriften  sind  von  /JücNAarf  ( 391 ) 
und  BitUbrand  (104)  genannt.  Bei  MopUach  finden 
sich  folgende  aaf^fflhrt:  Ott»  Phil.  ZaunacUiger ,  Vim- 
dieiat  vindieiorum  tritiiÜiuM:  Kauf  ff  eht  vor  Miethf,  1691; 
Jok.  Jvaek.  ÜcMotpferi  IHa».  dt  *%ügmn  rtgula  jvria :  tm- 
tor  praefftur  conduetori,  seu:  Kauf  geht  wor  Miethe, 
Kilunii  1713;  Fpkr.  Gerhard,  Dia»,  da  regula  juria  0er- 
moMiei,  Kauf  geht  vor  Miethe;  occaa.  Reform,  noric.  tit. 
XV It.  1,7,  Altdorf  1718  und  1741;  femer:  M,  W.  Qöta, 
Beiträge  tur  populären  Reckt agetekraamkeit ,  Nürnberg 
17S2,  166—181:  Krüll,  Frifmng  einsetner  TheUe  dea  bür- 
yerUcken  Retht»,  Landshut  1604,  Bdchn.  4,  Aufs.  1. 
Fra.:  Aehat  passe  louage.  (Krittinger,!^;  Oaal,  999; 
Kiaetein .  363.;  —  Vendage  ou  aehat  passe  louage.  CXoy- 
•et,  472.; 

35  Kauf  hebt  Büethe  auf. 
Engl.:  Bazgaining  sj^ils  tha  gama. 

36  Kauf  heisst:  Augen  auf.  ~  Si»eMn,Mi. 
Leu.:  Na  eapide  «mas.    (Eüetein,  364.; 

37  Kauf  ist  Kauf.  —  EiseMn,  S64:  Graf,  249,  800. 

Von  einem  geschlossenen  Händel. 
Dan.:  Ki#b  er  ki^b,   det  hßt  gaaa  fr«n  og  ei  tilbage. 

(Fro9.  dan..  341.; 
Emat.:  A  bargaia  ia  a  bargain.    (EiaeUin,  364.; 
BoU.:  Koop  is  koop.    (BarrebouUt ,  I,  434*.; 

38  Kauf  ist  Kauf,  Käufer  thu'  die  Augen  a]af. 
Lat.:  Cave»t  enptor.    (Oaal,  996^ 

39  Kauf  kennt  keine  Freundschaft 

It. :  Patto  chlazo,  amioo  oaro.    (Bohn  I,  118.; 

40  Kauf  mit  Gottespfennig  darf  nicht  widersprochen 

werden.  —  Graf,  »43,  ii9. 

Ein  mandlioh  verabredeter  Vertrag  wurda  noch  auf 
verschiedene  WeUe  bekriftigt.  (S.  Hand  192  u.  193, 
Mund,  Strohhalm.)  Zu  diesen  BestArknagsmitteln  g»- 
horte  auch  besondan  das  Ab-,  Daran-  oder  Handgeld, 
auoh  Toppschilllng,  Oottaa-  oder  Heiligergelstpfenaig 
genannt.  (S.  Qottespfennia  und  Handgeld.) 
Jlkd. :  Kauf  mit  gotis  pfennuig  schol  nicht  wider  redt 
werden.    CLicAnrr,  194,  374.; 

41  Kauf  thut  die  Miethe  ab.  —  Graf,  280.  3i3. 

D«B    Rachtsnaehfolgar   einer  Vertragspartei   bindet 
nichts,  das  .TreueverhiUtnisB  seines   Vorgängers  fort- 
zuseUen  und  etwas  au  gewähren ,  was  er  uiciit  verheis- 
sen  hat. 
Mkd.:  Kauf  tned  di  mite  abe.    (Ortlog.  7il ,  31.; 

42  Kauf  treibt  die  Kuh  aus  ihrer  Miethe.  —  Graf. 

280,  ZVJ. 
UiAl.:  De  kuop.  drijfi  de  koe  uit  bar«  hnur.    (Hurrebomte, 
I,  434«.) 

43  Kauf  treibt  die  MieÜie  ab.  —  Grat,  2bo,  au. 

in  Hamburg:   Koep  de  drifl  hure  op.     (Luppenberg, 

34u,  Ci.; 

44  Kauf  und  Backenstreich  »iud  ungleich  (oder: 

sind  einander  selten  gleich,  sie  schlagen  auf 

und    ab).   —    MUur,  416:  Kuskin.  364:  ^aUer,  244; 

77 


1219 


Kauf 


Kaufen 


1990 


Euenkart.itl:   PitUr,,  VI,  46;   Uro/,  8&a,  ISi;    Sim- 
roik.  U2a. 

So  wenig  Scblige  und  Streiche  einaader  gleich  eind, 
•ondern  gemeiniglich  ein  Streich  empfindlicher  ond 
■ehmervhaltcr  al«  der  andere  iat,  ebenso  wenig  findet 
im  Handel  eine  ToUkommene  Gleichheit  twiachen  dem 
Werth  der  Waare  und  dem  Oelde,  das  dnfBr  bezahlt 
wird,  statt;  der  eine  K&nfer  gibt  mehr,  der  andere  we- 
niger, je  naehdem  er  mehr  oder  weniger  nothwendig 
die  Sache  bedarf,  schftrfer  oder  weniger  scharf  dingt 
f    o.  a.  w. 

46  Kauf  und  Tod  hebt  Lehn  aaf.    (Lmer%.) 

46  Kauf  will  Waare,  sagte  der  Bauer,  und  er  giug 

in  die  Stadt,  om  Flegel  zu  kaufen. 

47  Kanff  gebt  vor  Gewinn,  Gewinn  vor  kanfl'.  — 

Henisch.  ICOl,  26;  Graf.  280,  3U. 

48  Kep,  on  wenn  metewis.  (Litamen.)  —  Friickbier^.  1939. 

Richte  dich  ein  mit  den,  was  du  haat. 

49  Eop  br^kt  Hure.  —  GUdMckmidi,m. 

BoU.:  Die  coop  drijft  die  coe  nter  bnrcn.    (Titmu. ,  10,  12.; 

Lat.T  Libers  fit  raeca,  dnm  Tendittur  Ipsa  iocat«.    (FaUert- 
UUm,  n&.) 
bO  Köp  ia  Kop.  —  EickmaU,  1096. 
51  Man  muas  den  Kauf  nicht  zu  Bchnell  machen. 

—  Pariwüakun,  271. 
Niehu  ohae  UtiMrlegnng. 

b'2  Man  miua  im  Kauf  nicht  lai^  dingen,  kann 
man  nicht  mit  Gelde  klingen. 
tat. :  Promf ttit  large ,  qni  ceito  iam  caret  aar«.  (Smtor .  69.; 

53  *Ke  wolfeile  Kauf  es  nit  lüter  (immer,  jedes- 

mal) *ne  gode  Kauf.  (Kan,J  —  Firmemeh.  I,  412,  2i. 
„Yeriangt  dein  Kind  ein  Freier,  der  wenig  sach  der 
Mitgift  fragt;  so  denke,  was  das  Spriehwort  sagt :  Sehr 
wohlfeil  fst  sehr  thener.**    (Uaaimg.) 

54  Nirgend«  bessere  Kiwfe,  ab  wo  man  Weinkanf 

gibt 

55  Sie  werden  wol  des  Kaufes  eis,  wie  man  den 

Bock  gibt  um  die  Geiss.  —  EimMn.ss. 

56  So  bleibt  der  Kauf  stet ,  wenn  der  Richter  auf- 

steht —  Cra^243,124. 

Von  d«r  Form,  in  der  nach  deatachem  Xacht  Ver- 
ktafe  Toa  Groadbeaüa  ToUsogen  wurden.  Das  ding- 
liche Sacht  oder  die  Oewer  wsrde  doroh  Öffentliche 
und  förmliche  Einweisung  vor  (dem  Tolksgericht  er- 
langt, indem  der  Msberice  Beaitser  die  Bach«  mit  Zopf 
und  Zweig  abtnU.  Er  abeignb  sa  dtaMas  Zweck  eine 
Erdscholle  y  worin  ein  Zweig  oder  «iae  Aehre  steckte, 
oder  warf  Zweig,  Halm  oder  Erde  dem  Erwerber  in 
den  SchoB.  Der  Biehter  jerklAi««  sodann :  Knndig  allen 
Dingpflichtigen,  Heins  hat  s|!n  Eigen  Terkanft  und  ge- 
biete ich  hier  snm  ersten,  aweiten  nud  dritten  male: 
hat  jem^od  duraof  sa  spreebea,  so  verlaBta  «r  seine 
Ansprache  oder  schweige  immer  stilL  Erfolgte  kein 
Widersprach ,  so  bestätigte  dies  der  Richter  and  schloss 
mit  den  Worten:  «Es  wttrke  hinfllr  Gottes-  and  Oe- 
richtsfriede  xam  ersten,  xweitea  aad  dritten  male.« 
Wenn  sieh  der  Biehter  nach  solchen  Worten  rom  Stahle 
erhoben  hatte,  war  kein  Einsprach  mehrsalftssig,  der 
Eaaf  war  stet  and  nawiderraflich.  ^So  beleibt  der 
chanwif  stit,   waan  der   richter  aafktei.     (Frewi^g, 

57  Solch  Kauf,  solch  Geld.  —  Eiäeleim ,  Hi. 

58  Tewer  Kauff  spart  ~  Pttri ,  ii,  m, 

59  Thewres  kaußis  muss  man  sich   oflft  satt  essen. 

—  Henisck ,  M9.  61 :  Petri .  II,  S45. 

60  Wenn  der  Kauf  geschlossen,  ist  das  Feilschen 

(M&keln)  zu  spat 
ffoU.:  Hat  is  te  laat,  Ia  willen  dingea,  als  de  koop  ge- 
daaa  is.    (Barretomi*,  I,  iü^.) 

61  Wer  den  ersten  Kauf  beweist,  behält  ihn.  — 

Graf,  281 ,  316. 

Im  Niederdentschen :  We  den  ersten  kop  betaget,  do 
scal  ene  beholden.  (Otlrickt,  363,  49;  ÄHdtrton,  I, 
335,  Mg 

62  Wer  den  ersten  Kauf  beweist,  ist  der  Nächste 

zum  Erbe.  —  Graf,  281 .  336. 

Dem  ersten  Klufer  gehört  die  Sache.  lo  Hamburg: 
We  den  ersten  kop  betoget,  de  js  des  ernes  de  negeate. 

W' Lappembtrg ,  175,  3.; 
er  den  Kauf  bekennt,  muss  des  Kaufs  Gewer 

sein.    —   Graf,  261 .  223. 

Er  mnas  dem  KAnfer  far  dea  rechtmässigen  Erwerb 
der  veriuinften  Sache  haften.  (S.  Jude  61  n.  Klafer  &.) 
(iiraf.  260,  Knf.J 
Mhd.!  Wer  so  eynes  konlTes  bekennet,  der  sal  des  koniles 
gewer  sieu.    (Oanielt,  436.  39.^ 

64  Wer  einen  bösen  kauflf  thnt,  sieht  seine  Thor- 
heit,  so  lang  er  die  Waare  ?or  Augen  hat. 

—  Lthuanu,  4M,  iU 


65  Wer  guten  Kauft  gibi,  hat  gmim  Markt 

Läm.:  Hto  girer  godt   ki^b,  fisaer  attiA   tillafc      (Pru§. 

dam.,  Si2g 
/f..-  F«  baon  mereato,  ehe  renderai  p«r  qnatro.    (PMx^f 

Ha,  SBtt,  3.^ 

66  Wie  Kauf,  so  Handgeld. 

67  Wo   Kauf  und    Verkauf,  da   ist    Gewinn   und 

Verlust 
Eugi.:  Bayiag  «ad  salliag  is  bat  wiaMiBB   aad  loriag. 
(B«kM  n,  73^ 

68  Wohlfeiler  Kauf  lockt  das  Geld  ans  dem  Beutel 

Fn.:  A  toatboa  eompte,  rereair.  (C^tkitr,  4X9.)  —  Hwfj 
a  qne  les  boaa  mareh^  qai  raiaeat.  (Bokm  /.  16.J  — 
Le  boa  amreh<  fait  sortir  Targeat  de  Ia  boana. 

lt.:  A  baoaa  derrata  pcaaaci  sa.  —  J<e  baasw  danata  vas- 
taaa  U  bona.    (Bokm  /,  63  a.  |0a.> 

69  Zu  einem  Kauf  gehören  oft  viel  Worte. 

E«i^ .-  Höre  words  tfaaa  oae  go  to  a  bargaiB.  (Bokm  il,  61/ 
*70  Das  ist  nicht  jedermanns  Kauf. 
*71  Das  muss  man  mit  in  den  Kauf  nehmen. 

*  72  Der  Kauf  reut  ihn. 

„Dea  (watchaa)  ia  aafechtaag  raart  der  kaafL  Ds 
spraeh  der  Bawr:  arieh  rewt  der  kaaff.  Ja  vewt  gar 
bald  der  Torig  knaff.*"  (H'oMi«.  /,  23,  43;  JJ,  13.  10: 
/r.  46,  6i.h 
Mkd.:  DO  ron  den  dftTil  de  koaf.  (W*rmUr  n»a  Mitdtr- 
rkmm,)    (SmmdroM,  ^HcAwirtfrlet« ,  64.} 

*73  Ein  Minden  kauff  thnn.  —  llmiaek .  4i9 ,  41, 

In  dam  Sinne:  Dia  Kalte  im  Sack  kaaCea. 
*74  Einem  einen  Kauf  machen.  —  i;rimai.  r,  si. 

Sacht  den  ändert)  zn  aberrortheileB ,  aas  deassa 
Kundschaft  zn  erlaagen.  „Mancher  eim  aadera  aueki 
eia  kaaf,  der  blfbt,  so  er  snm  thor  aaaa  laaft**  (T^ 
Brandt.} 

*  75  £inem  in  den  Kauf  (allen.  —  Gnmm.  %\  3ii. 

Durch  höheres  Oebot  den  Kaaffer  ama  dam  Kmf 
driagea. 

*76  Er  hat  einen  bösen  Kauf  gethan.  —  Ltkmjm. 

769.1. 

„Voa  einem  der  nicht  wol  farriehtjg  ia  aachea  isL* 
Lehmann  fShrt  in  derselben  oder  ihnliehea  Eedemesf 
noch  folgende  Bedeasarten  an:  Er  hat  Bsodt  Ter  la- 
chen genommen,  Sackgarn  ror  Seiden,  Meaiiag  vsr 
Goldt,  eia  Ströhsack  fttr  ein  Bett.  Es  bldbl  jhsi  im 
Stichblatt  ia  der  haadt. 

*77  £a  wird  bessern  Kauf  geben. 

Halt..'    Uii   sal    wel    beter   koop    gevaa.      {OmmiMm, 
I.  434  ^; 
*78  Ich  konnt^  ihn  zu  dem  Kauf  nicht  bringen. 

„Ja,  wenn  ich  solefas  nit  besser  «aast,  hatt  (=8i 
hatte  er)  mich  lang  bracht  xn  solchem  kaaiV.'*    CRaidif, 

/r,  81,  47.; 
*79  In  Kauff  vnnd  Handel.  —  Matkesf,  iit^ 
*S0  *S  hott  senn  Koof  wie  arnie  Haller-SammeL  - 

Bultimtom,  737. 
Es  ist  fester  Preis,  es  geht  dsTon  niakta  ab. 
*61  Sie  ist  auff  den  Kauff  geputzt.  —  Haimrutemidm 

Thfatnmt  IHaMomm,  396°. 
Kaufen. 

1  Besser  einmal  kaufen,  als  zehnmal  borgen. 

Dan.:  Bedre  at  hiebe  eeugang,  end  altid  laaae.     (Mt 
da«.,  342.; 

2  Besser  kaufen,  dann  bitten  (bettein). — 

401.  l:  hdri,  II.  3«:  Simruck.  US4. 
Frt.T  Mieax  rant  achcter  qn*empnuiter. 

reax.  Il,  84;  KriUingrr,  16»».; 
Li. :  Emere  asalo ,  quam  rogare.    (Cicfro.j    (Bimdtr  J,  4K; 

//,  »42;  £(jW«te,  364.; 

3  Besser  theuer  kaufen  als  vor  Hunger  sterben. 

Jiäm.:  Bedre  er  djrrt  ai  kiitba,  end  ilde  at  areiia.  (frt*- 
dam.,  47  o.  342.; 

4  Besser   wohlfeil   kaufen   gähn    ab    sich   achen- 

keu  ian. 
Böhm.:  Draho  neknpi\j,  a  danno  nebef.     (dttalti-rtlf .  4S ' 

5  Der  kauft  gut,  der  zu  rechter  Zeit  kauft. 

/(..•  Chi  compra  a  «no  tonipo,  corapra  a  baon  aMrcst. 
(Faixaglia,  GÜ,  3.; 

G  Der  kauft  nie  gut,  der  schlechte  Waare  kauft. 

7  Die  kaufen  guten  Kaufs,  die  nichts  nach  Ilaiue 

bringen.  —  UimSUfT.  //,  ai. 

8  Do  't  kopen  is  u])kumen,  is  't  geven   äfkaiueu. 

.Ostfriet.)   —   Fr-jmmaun,  ll.iifG,  403;    Bu^ren.  l«. 
Aichwald,  Uul:  AVrfij  1411:  Hituskaleuder ,  /. 

9  Du  mnsst  nicht  ron  dem  kaufen,   vor  dem  du 

dich  muast  «eigen;  der  Kauf  ist  zu  theuer. 
1 0  Durch  Kaufen  und  Laufen  drängt  msii  sich  zoiu 
Taufen. 


(CaMrr,  U:  Lf 


1221 


Kaufen 


Kaufen 


1292 


11  £he  man  kauft,  muss  man  den  Beutel  fragen. 

Engl.:  Atk  thy  pune  whmt  thon  «hoaldst  bny.  (B^kn  II,  17.) 

12  Ein  wenig  kauffen  vnd  ein  wenig  stelen  macht 

reich  Leut,  aber  mit  kleinen  £hren.  -*  Petri, 

II.  236. 

13  £s  ist  bös  kaufen,  wo  nichts  feil  ist 

Dan. :  Ondt  «r  »t  ki^bt  hTor  iaUt  er  Call.    (Frot.  dam. ,  349.; 

14  Es  ist  gut  kaufen,  wenn  ein  anderer  verkaufen 

musB. 
lt.:   B   buon  compr&re   qiumdo    ua   altro  tuoI   Tendera. 
(Böhm  I,  'Jb.) 

15  Es  ist  nicht  gut  von  dem  zu  kaufen,  vor  dem 

man  den  ifut  abnehmen  muss. 
Dan. :  Ki«b];ei  af  den  du  .akal  staae  med  hat  i  haand  for. 
(Prot,  dam,,  341.J 

16  Es  ist  pöBB  kauffen  an  gelt.  ~  Hauer,  Hij. 

Dan.:  Det  er  oodt  at  kitfbe  for  de  penge,  der  ligge  i  en 
andene  pang.    (Frow.  dam. .  343.; 

17  Es  kaufil  keiner  einen  Vogel,  er  wisse  den  ein 

bawr,  da  er  jhn  einsetze. 

18  Es  kaufit  niemand  eines  andern  kauff  vnd  ft-eyet 

niemand  eines  andern  braut  (Weib).  —  lle- 

HiMch.  487,  34;  Petri,  II,  Ml;  Craf,  141.  4». 

19  Es  kauft  einer  vom  andern  die  Waare,   aber 

das  (rh'ick  dazu  kann  er  nicht  mitkaufen. 

30  Es   will   nicht  jeder   kaufen,    der   die    Waare 

feilscht. 

Frt.:  Qni  t'entremet,  doit  achever.    (düiitr,  627.^ 

3 1  Es  wird  nichts  towerer  gokaufllb ,  denn  was  man 

mit  Wohlthat  kauffen  muss.  —  Ifuihexy,  326*^. 

Lat.:  Nil  carioi  emitur  quam  quod  benefloto  emitur.  — 
NU  certiut  venditur  quam  quod  donatnr.  (MmthtMy,  3^^.) 

32  Gekauft  ist  (oft)  billiger  als  geschenkt 

Ait^i.;  What  it  bought  !•  eheaper  than  a  gin.    (Bnkn  II,  3.) 
lt.:  Costa  men  del  don  quel  che  bI  compra.     (Hohn  I,  8t».; 
Port.:  Mala  barato  he  u  oomprado  qae  o  pedido.     (Böhm 
II,  3.) 

23  Gekauft  ist  nicht  geschenkt 

Fr*.:  II  D>  a  li  bei  acquit  que  le  don.    (Bnkn  t,  96.) 

24  Genaw  kauffen  verdirbt  den  Marckt  nicht  — 

llmivh.  1491.  31.  /Viri,  //.  333. 

25  Halb  gckauffb,  halb  gcstolcn ,  das  ist  seine  Nah- 

rung vnverhohlen. —  llnbtrgcr,  Uir:paiUnr,  I,  2,  711. 
»j. .-  Moiti4  gnerre ,  moitiä  marchandiM.  (Krittimgnr ,  439  ^,) 

26  Ham  mut  cgh  kupi,  wat*m  noadag  as.  —  Lap- 

Iteitkttrh. 

Mao  muiB  nicht  kaufen,  wai  man  brauchen  kann, 
«ondem  «aa  man  bedarf. 

27  Kauf,  dass  es  nicht  heisst:  lauf. 

Uaberleg«  eoigfiltig,  d^mit  du  dieh  nicht  au  Grunde 
richtaat. 
Engl.:  At  a  great  bargaln  raake  a  pause.    (Böhm  II,  W.) 

28  Kauf    deines  Nachbars  Kind  und  freie  deines 

Nachbars  Kind.  —  Gra^.m.  3A;  rintor., ;/,  47; 

Blum ,  668. 

Bo  wirst  du  nicht  betrogen,  fUgt  man  in  Karheaien 
hinm. 

29  Kauf  in  der  Zeit,  so  hast  du  in  der  Noth.  — 

/Vin.//.  42»;   Blum,  zu.  Müller.  34,10;  Ramanm,  11 
/VH. .  /,  319;  namann,    rntrrr..  Hl,  17;  Ädrlr,  3328. 

Dan. :  Ki«b  1  tklen  saa  har  du  1  ntfden.    ^iVer.  dam. .  341.; 

Fri. :  II  est  plus  iacile  aohoter  que  pajrer.  (Ltvux,  II,  106.) 

30  Kaufe  nicht  viel  und  zahle  baar,   rede  nicht 

viel,  doch  immer  wahr. 

31  Kaufe  nicht,  was  du  nöthig  hast,  sondern  was 

du  nicht  entbehren  kannst.    (Bratauchmcig.) 
Dam.:  Kiiib  ei  det  som  beh«ves,  men  endeligen  m  tvr- 

ntfdfnt.     (l'fo9.  dam..  63  u.  341.; 
Lat.:   Ernas  non  quud  opus  est,   sed  quod  neceise  eat. 

(FkiUppi,  I,  i.r.».; 

33  Kaufen  ist  besser  (wohlfeiler)  als  betteln  (er- 

bitten ).  —  Körte.  .3827 ;  Siimrotk,  US3;  Bratm,  1. 180S. 
Lat.:  Emere  malo  quam  rogarv.    (Cicero.)    (Stgbold.  145; 
Phtlippi,  I,  132.; 

33  Kaufen  ist  leichter  als  bezahlen. 

It.:  K  i>iü  facile  comprare,  chft  pagare.  —  Chi  compra  a 
tempo,  compra  a  bnnn  mercato.  (FuitagUo.  ^;  Böhm 
!.  Vi.) 

Span.:  Quien  compra  y  veiule  lo  que  gaata  no  sient«. 
(HuhA  I.  247.; 

34  Kaufen  kostet  Geld.     fSiW«.; 

/Vj..'  C'est  avoir  une  rcnte  qua  de  n'4tre  paa  ach^tear. 
(R^rMtit,  \.) 

35  Kaufen  lehrt  verkaufen. 

lt.:  11  compiar  iaiegua  a  Tcutlcr«.    (raixaglia,  XU,  l.) 


36  Kaufen  und  verkaufen  und  Tom  Verlust  leben 

ist  eine  Kaufmannschaft,  die  nibht  lange  währt. 
Em^fi. :  To  buj  and  eeU  and  live  bjr  tfae  losa.   (Böhm  II,  US.; 

37  Kaufet  meine  Bären  1 

Das  Euere  t*ugi  nicht;  ich  liaba  daa  einaig  Ontenad 
Rechte;  meine  Ansicht,   meine  Meinung  let  die  ror* 
lOglichste. 
Frl.;  Prenea  mon  onrs! 

38  Kauff  auff  borg  vnd  verkauff  vmb  bar  gelt.  — 

Heniaih.  an,  l. 

39  Kauff,  das  dich  nit  gerüw.  —  Bummger.  78^. 

40  Kauff  ein  Uhr,  nim  ein  Hur,  schlag  einen  Pfaf- 

fen, so  kriegstu  zu  schaffen.  —  Mri.  in,  6. 

41  Kauff  iuhs  thcwer ,  so  gib  ioh  darnach.  ~  PetH, 

II.  41»;  Iknück,  1383,97. 

42  Kauff  vor  der  noth,  so  hastu  es  in  der  noth. 

—  Urulir.  Hl,  &7;  Lthmann.  11,  316.  6. 

43  Kauff,  weil  der  Marckt  vor  der  Thür  ist,  auff 

das  dich  nicht  friere  nach  dem  Sonnenschein. 

—  /Viri ,  II.  419. 

44  Kauffe,  weil  die  Marienscheune  noch  offen  stehet. 

—  Ftxiher,  l**alti>r,  645,  4. 

„Haben  vnsere  alten  Dentachen  gesagt.*' 

45  Kauffb  in  der  noth,   so  habt  ihr^s  im  todt  — 

Finharl,  (.'««lA.,  in  Kloster,  VUI.  345. 

46  Kaufft  jemand  tcwer,  so  kan  er  nicht  wolfeil 

geben.  ~  PrM,  H,  li4. 

47  Kaufft,  weil  (der)  Marckt  (vor  der  Thnr)  ist! 

—  I.t^matm,  77.  43  u.  410.  .%3;   Lehmann,  H.  316.7; 
FUihrr,  PKuUvr.  645,  4;  Hermann,  H,  9. 

Engl.:  Take  time  when  ttme  is,  for  time  will  away. 
It.:  Quandu  nun  ai  f a  1a  üesta  11  dl  cb'elia  6,  non  ai  fa 
piü. 

48  Kauft  in  der  Zeit,  so  habt  ihr  in  der  Noth; 

wenn  der  Bäcker  stirbt,  ist  er  mausetodt. 

Su  rufen  an  einigen  Orten  der  Niederlauaits  die  Bre- 
xe^ungen  cur  Empfehlung  ihrer  Waare. 

49  Kaupt  in  der  Tid ,  denn  hcw  ji  in  der  Naut  — 

(Münster.)    —  Frommann,  17,  428»  112. 

50  Kif,  wun  tc  Gield  huost  und  zuol,  wat  te  schäl- 

dich  bäst  —  Schmier ,  866. 

51  Kopp  dins  nabers  rind  vnd  fry  dins  nabers  kind. 

—  Pittur.,  U,  47. 

52  Köpt  in  de  Tid,  so  hen  ji  't  in  de  Noth.  — 

Bueren,  769;  Uautkalender ,  L 

53  Man  kann  alles  kaufen,  nur  nicht  die  Zeit 
Frt.:  On  aohite  tout  for«  le  Joux  eila  nuit.    (BoAm  l,  41.; 

54  Man  kauft  kein  Gold  ohne  Schaum. 

55  Man  kauft  leichter  dem  Herrn  als  dedi  Knecht 

ab.  —  .Soilcr,286. 
Der  theuere  Kauf  beim  Kleinen. 

56  Man  kauft  nicht,  was  man  nicht  haben  will, 
»j.:  Nnl  n'aura  bon  m»roh<  a'il  ne  le  demande.    (Bahn 

/.  40.; 

57  Man  muss  kaufen,  wenn  es  Zeit  (Markt.  Messe) 

ist  —  Blum,  S34;  GwA,  1196;  Simrw:k,  5589;  Bram. 

I,  1799;  Reinahvrg  IH,  7. 
Böhm.:  KupuJ,  dokud  Irb.    (delakuukg,  261.; 
Kroai.:  Kupuj,  dok  senjem  terpi.    (Ctlakovk^,  261.; 

58  Man  muss  kaufen,  wo  die  Waare  stinkt',  und 

verkaufen,  wo  sie  riecht ^ 

')  D.  h.  im  Ueberflnaa  vorhanden,  daher  nnwerth  Ist. 
')  D.  h.  gesucht  wird,  im  Werthe  steht. 
Fra.:  U  faut  pajrer,  qui  Tcut  aoheter.    (Cakitr,  1304;   Le- 
roltx,  II,  W3.; 

59  Man  muss  nicht  alles  kaufen,  was  man  sieht 

„Nei,  nei,  ans  dem  Crome  wird  niachtc,  denn  ihr 
wult  oUee  keifen,  woa  er  soaht.«*    (MMtr,  169 1>.; 

60  Man  muss  nicht  blos  kaufen,  man  muss  auch 

bezahlen. 
Nicht  nur  unteraehmm  und  varspiechen,  sondern 

auch  ausfahren  und  haltaau 
Fr$.  t  AohMe  an  foire ,  et  ymdm  4ia  naison.    (CaUtr ,  tt.) 
It.:  Chi  compra  biaogna  pagEra.    (P^uagtia,  60,  5.; 

61  Man  mut  köpen,  wenn't  Mark  ia.    (Bremen.)  — . 

KMtr.Ui. 

62  Mancher  kaufil  vom  ersten  woUml  ynä,  meaat^ 
es  hab  jhn  ein  Uue  edegi,  so  hat  ihn  «in 

,  vpd  lohbQgi  der  H^  in 


Fuchs  beschissen 

die  Küche.  —  rWH,/f,  «ai. 


77« 


1228 


Käufen 


Eanfen 


1224 


63  Mancher  kaaft  so,  dase  dem  andern  die  Thrä- 

nen  in  den  Aiigen  stehen. 
Dan.:  Nogla  datte  eaaledei  kiflibet,  at  Midre  maae  betale 
▼iin-ki*bet.     {Prot,  dan.,  343.; 

64  Nicht  alles  kaufien  ist  der  beste  Haussrath.  — 

Petn.  IJ.  496. 

65  Nu  kept,  et  öss  dat  letzte  Schepcl.  —  Frmh- 

bier^,  1940. 

Sagt  der  litauische  Bauer,  wenn  er  in  knapper  Zeit 
etwas  zu  Markt  bringt,  um  die  Käufer  anzulocken. 

66  Ou8  dem  Kop  an  det  Schof,  dat  lern  sich  ge- 

falen;   ous  dem  Schof  an  de  K6p,  det  wel 
Nemest  schmaken.  —  Schwtter,  sm. 

67  'S   chanfet  nit  alle,    die   uff  de   Markt  gönd. 

(Ilaitenntein  im  Aargaa.)  —  S(^vfeiz,  II,  184,  40. 

68  Säss  gekauft  und  theuer  bezahlt. 

Böhm.:   Za   nattojte   konpfi,   a   hot«m   «apiatii.     (Ceta- 
k09aky,  »31.; 

69  *T  Köpen  is  'n  göd  Amt,  de  't  bi  Tiden  brekt. 

—  Bueren,  1142. 

70  Theuer  gekauft  ist  nicht  geschenkt. 

Engt.:  To  buy  dear  is  not  bounty.    (Bahn  II,  Z.) 

71  Theuer  kaufen  und  wohlfeil  verkaufen  ist  eine 

List    ob   allen  Listen.  —    Eiselein,  364;    W'uubach 
11,  227. 

Nämlicfa  lo:  wenn  ea  wohlfeil  Ist,  die  besten  Waaren 
etwas  theurer  einkaufen  als  andere  die  mlttelmtosigen 
oder  scbleohten,  und  wenn  es  theuer  ist,  dieselben  Waa- 
ren etwas  billiger  losschlagen  als  andere  su  thun  pflegen. 
Auf  diese  Art  erkl&rte  Israel  Jakob,  ein  jüdischer  Kauf- 
mann in  Halberstadt  (gestorben  1803),  seinen  Beich- 
thum  erworben  zu  haben,  und  ebenso  Äusserte  sich  der 
englische  SiaatsAkonom  Ricardo  gegen  Job.  Bapt.  Bay 
▼on  Paris. 

72  Wann  me  wel  wat  dnier  käupeu,  mo  me  no  de 

Jiuden  läopem     (Sauerlmd.) 

73  Was  der  eine  nicht  kauft  j  kauft  der  andere. 
It.:  Quel  che  Puno  non  ruole,  compra  Taltro.    (Peusaglia, 

62,  10.; 

74  Was  man  kauft  und  ererbt,  besitzt  man  mit 

allen  Beschwerden,  die  daran  hangen. 

75  Was  man  wohlfeil  kauft,  ist  dos  Heimtragens 

nicht  wcrth. 

Böhm.:  LacinA  maso  ridi  psl  Jedf.    (ötlako9*ku,  331.) 
Poln.i  Oo  sl^  Itupi  tanie,  psom  slt  to  do«tanit.  —  Tanie 
knpisB,  psom  wyrzucisz.    (6«lako9»hy ,  331.; 

76  Wei  k6wt  siyne«  Noawers  Peard,  dei  weit,  wat'e 

head;  wei  frigget  siynes  Noawers  Kind,  de 
weit,  wat*e  finnt.    (Westf.) 

77  Wem  etwas  zu  kauffen  gefeit ,  er  bf ut  doch  ja 

das  halbe  gelt.  —  loci  comm.,i9. 

78  Wenn  ek  köpe,  wat  ek  nich  nödig  hebbo,  sau 

bestäle  ek  mek  sülwst.  —  Svhambach ,  II,  485. 

79  Wer  alles  muss  kaufen,  ackert  mit  einem  sil- 

bernen Pfluge.  —   Oec.  rur. ,  95. 

80  Wer  da  kaufll,  der  luge,  wie  es  lauft.  —  Pauli. 

Schimpff.  XXI*. 

81  Wer  es  kauft,  der  findet  es.  —  Satter.  125. 

Ein  Haus,  wAhrend  es  der  Krbauer  theuer  bezahlen 
muss. 

82  Wer  kaufen  will,  biete  die  Hälfte. 

■  Lnt. :  Non  est  mercator ,  nisi  sit  pretii  mediator.    (Loci 
ccmm.,  i9:Sutor,  415.; 

83  Wer  kaufen  will,  muss  auch  bezahlen. 

84  Wer  kaufen  will,  tadelt  die  beste  Waare. 

85  Wer  kaufft  in  Zeiten ,  der  kan  vor  andern  ver- 

kauffen  vnd  vor  sich  genug  behalten.  —  Leh' 

mann ,  370 ,  95. 

86  Wer  kauft,  braucht  nicht  zu  betteln. 

Böhm.:   Kdo  koupi,  bude  mfff,  kdo  ukradne,  bude  bit. 
(C«lak09tkv,  146.; 

87  Wer  kauft  ein  vorgebauen  Haus ' ,  der  gibt  sein 

Geld  umsonst  nicht  aus. 

')  Was  ein  anderer  gebaut  hat. 

88  Wer  kauft  für  andere,  muss  seinen  Beutel  fest 

zuschnüren, 
Sieb  httten,  Auslagen  zu  maohto. 

89  Wer  kauft,  hat  hundert  Augen  nöthig,  wer  ver- 

kauft, nur  eins.  —   Goal,  995;  nexnkbtrt)  W .  31. 

Engl.:   Wbo  buys,   hath  need  of  an  hnndred  eyes,  who 

•ells,  bath  enongh  of  one.    (Bohn  JI,  75;  Oaat,  995.; 

EoH.:  Die  verkoopt  hoaift  maar  een  oog,  die  koopt  boeft 

er  hondert.    (Bohn  I,  311.; 


lt.:  A  cht  compra  bisOgnan  cent'  ocehf,  a  ehi  Tsnde,  nt 

basta  ono.    (PeuMgtUt,  60,  1,-  Oaal^  99S.; 
«Span. ;  .  Bien  merca  4  quien    no  dioen  hombra  bcstia. 

(Bohn  I,  205.; 

90  Wer  kauft  in  Eil',  bereut  in  Weil». 

Dan.:  Brad-kl0b  er  tit  anger-ki^b.    (Prot,  dan.,  343.; 

91  Wer  kauft,  sehe  wie  es  lauft.  —  EUelein,  I64. 

Besonders  Ton  PferdekAafen. 

92  Wer  kauft,  soll  wissen  von  wem.   (S.  Kauf  et.) 

Böhm.:  Kdos  koupil,  snej  sröho  jistce.    (CeUikottky ,  347.; 

93  Wer  kauft  und  sich  in  den  Beutel  lügrt,  der 

fühlt  es. 

94  Wer  kanft  und  verkauft,  dcss  Beutel  merkt  es. 

95  Wer  kauft  ungeschaute  Ding,  hat  des  Nutzen 

wing. 
Boü.t  Wie  koopt,  oer  hij  bot  wel  beziet,   die  is  d«  wäre 
koopman  niet.    (Rarrebomit,  I,  436*.; 

96  Wer  kauft,  was  er  nicht  braucht,  muss  bald 

Verkaufen,  was  er  braucht.  —  iwdewi.aM;  Mini- 
rock. 5533;  Körle,  5S39;  Brawk ,  1, 1801. 
EnigL:  H«  that  buys  lawn,  before  he  cao  fold  it,  ahaU 

repent,  before  he  can  seid  it.     (Gaal,  473.; 
Fr».:  A  trop  aeheter  n'y^  a  que  revendre.     (B<An  T.  6.)  — 

Qui  aohftte  le  superfla,  yendra  bient6t  le  n^cesaaire. 

(Cahier,  22.; 
n.:  Chi  compra  ciö  che  pagar  non  puö,  vende  ci6  che  noa 

▼uol«.    (Bohn  I,  79.; 
Lat.:  Non  emacem  esse  veotigal  est  —  Patretn   fanlUas 

TendHcem  et  non  emacem  esse  oportet.     (EisHein,  3$4.; 
Span.:  Compra  lo  que  no  has  roenester,  y  yenderfts  lo  qua 

no  podr&s  exousar.    (Cahier,  3321.; 

97  Wer  kauft,  was  er  nicht  kann,    mus«   wied«> 

verkaufen,  was  ihn  gereuet.  —  Windder,  IV.  2s. 

Fr  f.:  Qui  ächzte  oe  quMl  ne  peut,  vend  ensait«  ee  qu'fl 

ne  Tent.    (Reeu^il,  1;  Cahier,  31.^ 
It.:  Chi  compra  quel  che  non  pnote,  rende  poi  quel  ek« 

non  ruole.     (Panaglia,  60,  K.; 
Span. :  Quien  compra  lo  que  no  puede ,   venda  lo   que  Is 

duele.    (Cahier,  8322.; 

98  Wer  kauft,  was  er  nicht  nöthig  hat,   bestiehlt 

sich  selbst. 

99  Wer  kauft,  wie  man  ein  Ding  beut,   ist  aaeh 

bald  geweiht. 

100  Wer  kofift,  wat  he  nich  nödig  hett,  de  mut  »er- 

köpen,  wat  he  nödig  hett.     (Bremen.)  —  ß- 
«ri?r.35i. 

101  Wer  näirisch  kauflfl,  muss  mit  Witz  (weitlidi) 

bezahlen.     (8.  Auge  2i7-2io.)  —  Petri.  11,  73» :1k' 

nitch,  364,  38.  Lehmann.  914,  3;  Gruf,  260,  509. 

102  Wer  nicht  wol  kaufft,  der  muss  wol  bezalen.  — 

Petn,  11.  744. 

103  Wer  theuer  kauft  und  nimmt  auf  Credit,  d« 

verliert  die  Zeit  und  hat   'nen  Dreck  zum 
Profit. 

104  Wer  vrill  kaufen,  was  er  sieht,  muss  verkauÜMJ, 

was  er  hat.   —   MtUler,  67.  4;  Simrock.  5581. 
Dan.:  Hvo  som  lover  moere  en  bau  har,  ekal  salge  sh 

det  han  «yer.  —  Hvo  som  vil  kiffbe  alt   det  han  seer, 

skal  griede  naar  en  anden  leer.     (Prot.  dan..  34L; 
ffoil.:  Die  duur  koopt,  »n  neemt  op  borg  of  crediet.  die 

doodt  itijn   einen  ligcbaam,  en  vordert  niet.     (Htrrt- 

bomie,  II,  2?*.; 

105  Wer  wohlfeil  kaufen  will,  muss  dahin  gehen, 

wo  die  Narren  Markt  halten. 
Span.:  Quieres  buen  mereado?    Con  el  necio  naoatltade. 

(Bnhn  I.   2.S3.; 

106  Wer  wohlfeil  kauft,  hält  billig  haus. 

It.:  Qui  rive  a  minuto,  fa  le  spese  a*  snoi  ad  agli  altri. 
(Bohn  I,  87.; 

107  Wi  mans  kaufft,  so  verkaufft  mans  wider.  — 

GrtUer,  III,  114.  Lehmann,  II,  880,  286. 
Böhm. :  Ve  sn&oh  prislo ,  t«  snAch  i  odeslo.   fÖetatöt^kf ,  (0.) 

lOR  Wie  man's  kauft,  so  hat  man's. 

109  Wilt  du  nicht  kauffen,  so  ding  nicht.  —  HenUeh. 

710.27. 

•110  Das  ist  nicht  auf  der  leipziger  Messe  gekauft. 
—  Dentsche  Ronuimcitunfi,  III.  42,  478. 
Um  zu  sagen:  es  ist  gestohlen. 
•111  Dess  kauf  i  theuer.  —  Sartnnm .  \e,%. 
Ironisch,  darauf  lege  ich  keinen  Werth. 

*112  Eh'  du  von  dem  dat  kepe  sullst,   kannst  lews 
ön  c  Apthek  gähn.  —  Fmchhier^,  1938. 

In  der  Apotheke  wurdent  du  es  billiger  kanfen. 

•113  Er  kauft  bei  reichen  Jungfern  beide,   —  Si«- 
rock  .  S580. 


1225 


K&afer 


K^Qfkdhn  -^  Kaaflente 


1226 


*114  Er  kanft  das  Brot  am  Laden. 

Tod  denen,  die  etwas  da  kaufen,  wo  e«  am  tfaener- 

Kten  ist. 
•115  Er  kauft  eine  Krälic  für  eine  Nachtigall. 
•116  Er  kauft  um   ciiicn  Kreuzer  Tag  (Teig)  und 

macht  'en  vierbäUigcn  Lab  (Leib),   rstbici-i:.} 
•117  Er   kaufte   sich  Zwetschen   in  der  Stadt  und 

sagt,  sie  seien  auf  seinem  Schlehenstrauch  ge* 

wachsen. 

Die  AAg7pter  tagen  Ton  einem  Groempreoher,  der 
andere  überreden  wUl,  die  Datteln,  welche  er  «ich  ge- 
kauft bat,  aalen  auf  seinen  eigenen  Banmen  gewachsen, 
weil  die  agjptlschen  Bauern  es  fttr  eine  beaondere  Kbre 
halten,  selbst  Dattelbaume  su  besiUen:  Kr  kaufte  steh 
fttr  einen  Dirbem  (rt=  Pfennig,  Heller)  Datteln  und  hat 
nun  saina  PalmbäaBe  im  Dorf«.    (Burckkurdt ,  126.; 

•118  So  kauft  man's  (leichter)  in  der  Apotheke.  — 

Mayer,  II,  7;  Simrock.  395;  ÄroMn,  11,  n. 
•  119  Was  ich  mir  dafür  kofe.    (Bfriin.) 

Um  SU  eagen:  Die  Anerkennung,  das  Lub,  das  Ver- 
sprechen u.  s.  w.  ntttst  mir  niehU;  lob  kann  mir  dafür 
nichts  kaufen. 
*120  Wer  ihn  gut  kauft,  trinkt  ihn  gut 

Fr».:  Qni  bon  TachAte,  bon  1«  boit.    (Uuäroy.  I.M.; 

•121  Wir  woUcn's  kaufen,  wenn  der  Mann  mit  dem 

Gclde  kommt.       Mfiningm.'. 
KAufer. 

1  Bei  dummen  Käufern  zu  Scharen  hält  mancher 

Markt  ohne  Waarcn. 

2  Dem  Käufer  schadet  sein  Wissen.  ~  r,ra(,  ass.  173. 

Wenn  bei  liUtigen  OescbAften  der  Gegenwerth  fttr 
den  Preis  nur  scheinbar  Torhandan,  so  kann  dar  Em. 
pfAnser,  wenn  er  den  Fehler  nachträglich  bemerkt, 
den  Kauflpreis  mindern  oder,  wenn  er  ttbar  die  HMfte 
Terletsi  wurde ,  das  ganse  Gesohüft  als  nichtig  anfech- 
ten. Wer  diaa  thun  will,  muss  sich  aber  aar  Zait  des 
Abschlusses  Aber  den  Wertb  im  Irrthum  befunden  ha- 
ben; sein  Wiesen  scblietst  ihn  von  den  Rechtsmitteln 
aus,  weil  es  eine  Genehmigung  Toranssatst. 

3  Der  erste  Käufer  ist  der  beste.  —  Kleiner  pfdhi- 

fchcT  GenlucktAalender ,  IMA. 
SoU.:   Da   earsta   koopman   U   de   beste.     (Harrebomit, 
I,  436»; 

4  Der  geizige  Käufer  kauft  schlechtes  Gemüse. 

Zu  billiger  Kauf  liefert  schlachte  Waaren.     Auch 
▼on  denen,  die  mit  wenig  MOhagalefarte  Laute  werden 
wollen. 
Lai.:  Nullus  emptor  diflloilis  bonum  emit  obsonium.  (Tap- 
pim»,  108'»;  Eratm..  871.; 

5  Der  Käufer  folgt  seinem  Verkäufer  um  die  Ge- 

wer.   (8.  Kauf  63.)  —   Graf.  MO.  »5. 

6  Der  Käufer  hat  nur  Ein  Auge,  der  Verkäufer 

hat  hundert  nöthig.  —  WincUer,  XIII,  87. 

7  Der  Käufer  jagt  den  Miether.  ^  brttittuer  Zntmg, 

1864,  Nr.  233,  S.  1352. 

Kach  römischem  Bach*  kaan  dar  neue  Käufer  den 
frahem  Miether  vur  Ablauf  des  Miethseontracts  ex- 
mittiran.    <8.  Heuer  1.) 

8  Der  Käufer  will  den  Verkäufer  kriegen  und  der 

Verkäufer  den  Käufer  betrügen,    (roln.) 

9  Der  Käufer  wird    leichter  (öft«r)  übers  Ohr  ge- 

hauen als  der  Verkäufer. 

10  Des  Käufers  Elle  ist  länger  als  die  des  Krämers. 

Die  Russen :  Des  Käufers  Arschina  hataiebsahn  Wer- 
BChock,  des  Krämers  nur  funfaehn.    (AUmmmn  V,  118.; 

11  Die  Käufer  treten  sich  die  Schuhe  nicht  aus. 

Rath ,  bei  mJUsigem  Gewinn  su  Terkaufsn  und  nicht 
auf  Kaufer  su  warten,  die  nnaagameaeaae  Fordamuflan 
bewilligen. 

18  Eines  Käufers  wegen  legt  der  Krämer  nicht  aus. 

13  £a  ist  nicht  jeder  Käuüfer  auch  ein  Kenner. 

ffoU.:  'Alle  koopers   sijn   geene   kenners.     (Harmbomtr, 
t,  434-.i 

14  Man  find  so  ein  Närrische  keufTer  aht  ein  nar- 

rischen Verkeuffer.  —  Pftr% ,  //.  44«. 

Doch  sollen  der  nArrischen  Ksuflsr,  wie  auch  die 
Fraasocen  bahaupten,  weit  mehr  sein. 

15  Man    findet   mehr   närrische   Käuffer  als   ver 

kauffer.   —   I^mnn«.  418.  35. 
Fr»..  II  7  a  plus  de  fols  acheteurs,  qua  de  foni  vendanrs. 
(B«hn  r.t!7:  Cahier,  23.; 

16  Nachdem  der  Käufer  ist,  nachdem  gilt  die  Waare. 

—    SfmrorJk.  J435. 
lai.:  Res  tanti  aet,  qnantl  amtorem  iarenertt.     (Pkilippi, 
II,  I.W.  Se^hetd.  »8.; 

17  Viel  Kaufer  machen  die  Waare  theaer.  —  Sim- 

rock,  US4.  ««rfc.llao.  BtauH,  I,  1805. 


18  Viel  Käufer,  wenig  Zahler. 

Viele  Tersprechen  ohne  su  halten,  machen  Rechnung 
auf  etwas  und  Terlangen  es  nicht. 
13  Wie  der  Käufer,  so  gilt  die  Waare.  — -  Gnal,itiO: 
Körte,  3311:  AroMM,  /,  1804. 

20  Wie  der  keuffcr  ist,  so  tindt  er  wahr.  —  Pftn. 

IL  787. 

21  Zwischen  Käuffer  vnd  Verkäuffcr  stockt  Sund 

wie  ein  Nagel.  —  Pein,  II,  830. 
Kaa£ktUin. 

•Es  ist  nicht  Kaufkün.  —  K^nng,  II,  492. 

Ein  aus  dam  Bergmannsdentsch  entlehnter  Ausdruck. 
Wenn  im  Bergwesen  ein  reicher  Anbruch  erfolgt,  dass 
die  Kuxe  dadurch  in  guten  Werth  kommen,  so  sagt 
man,  das  mache  sie  kaufkuhn.  (Fhtck,  J,  &04.;  Was 
also  durch  saiaeo  Werth  die  Erwerbslust  nicht  reist, 
ist  nicht  kanfktthn.  (Vgl.  Urimm,  \\  334.) 
Xann«uta. 

1  Aus  reichen  Kauilonten  wenlon  arme  Edclleut«, 

und  aus  armen  EdcUeuten  grosse  Bettler. 

Dan.:  Kt  riige  kiebmand,  fattige  herremcnd;  af  fattlge 
herrerownd  «ture  betlere.    (Pro»,  dan. ,  343.; 

2  Bei  Kaufleutcn  und  Dieben  genügt  ein  Hand- 

schlag ( oder :  gilt  ein  Handschlag  so  viel  als 
schriftliche  Urkunde). 

Bei  Leuten  ron  einerlei  Gewerbe  ist  ein  Handschlag 
lum  Abschluss  eines  Handels  hinreichend. 
Frt. :  De  larron  *  larron  il  n'y  a  que  la  raain.  (Lemdroy ,  !>48.; 

3  Den  kauflleuten  vnd  bawren  gcbürt  zu  halten, 

was  sie  gereden.  —  Tnnpim,  Ib*^ ;  Lehmann,  II,  60,  6^. 

4  Den  KaiiffTeuthen  vnd  Bawren  gehört  zu  trawcn 

vnd  glauben  zu  halten  mit  dem  grossen  hauf- 
fen.  —  Henttch.  1«33,  88. 
ö  Der    Kauffleute   Freundsehaftt   entspringt   auss 
Nutzbarkeit,  der  Studenten  und  Gelehrten  auss 
Ehrliebigkeit,   der  Hof-Schrantzen   auss   zu- 

trincken.   —  Xinkyrel,  I.  157. 

6  Die  grossen  Kaufleute  allein  macheu  den  Markt 

nicht 

Üie  Russen :  Ks  sind  nioht  die  grossen  Kramer  allein, 
welche  die  Meiise  machen.    (Aitniann,   V,  117.; 

7  Die  guten  Kauflcut^  erkennt  man  mit  der  Zeit. 
Fr». :  Atcc  las   tems  on  oonnoit  les  bons  marcbaads. 

(Kritzinaiir.  439".) 

8  Di^  Kaufleuto  scharren  Gold  zusammen  und  die 

Gelehrten  Ideen. 

9  Kauffleut,  die  keinen  Glauben  halten;  Richter, 

die  die  Wahrheit  nicht  lieben ,  sondern  vnter- 
truckcn ;  Advocaten ,  welche  vnverständig, 
sind  im  geringsten  nichts  werth.  —  Le^mam, 
n,3i6, 10. 

10  Kauffleut,    geschwinde    Lcut.   —  Petri,'  n,  414 ; 

Körte.  t3n. 

11  KaufiFleut  loben  die  Waaren  vmbs  Gelt  vnnd  Ge- 

winns willen. 

12  Kauffleut,  schöne  Leut.  —  rrtn.//,4i4. 

13  Kauffleut  sind  KaufiFleut,  ob  es  schon  nicht  alles 

Gewinn  ist,  sondern  bissweilen  auch  Verlust. 
—  Lehmann.  II,  316,  8. 

14  Kauffleut  verderben  nicht  gem.  —  Petn,  11,  414. 

15  Kauffleut  verrathen  durch  jhr  geschwatz,  was 

sie   tragen  fiir  Kauffmannsschatz.  —  Ehering. 


I, 


Herberger.  11,4711, 


16  Kauffleut,  versohmitite  Leut. 

17  Kanfleutc  kennen  einander. 
Fr*. :  Da  marcband  4  marchand ,  il  n'y  a  que  la  main. 

(Cahier,  1042.) 
HoH.:   Koopllen   kindaren    kennen    malkander.      (Harre- 
b*m4e,  I,  436'^ 

18  Koplüde  God   is  Ebb'  und  Flotb.     ((htfrie^.)  — 

HauMkalenier,  L 

19  KÖplÜde   —   LoplÜde.  —  Euhwaid.  1097.  Urem.  H6., 

//.  843;  Kern.  330. 

Aus  der  Zeit  als  der  Kau&nann  meist  auf  Reisen  war 
und  durch  ganx  Europa  im  Leben  und  in  der  Literatur 
der  stehende  Held  verliebur  Abenteuer.  (Grimm,  r,  338.J 
Jatxt  auch  in  Besug  auf  die  Unsicherheit  der  Kunden, 

30  Vor  Kaufleuten,  Müttern  und  Beutelschneideni 
soll  man  sich   kreuzen.  —  Luthrrx  Ti»chr„  bi.  b. 

Die  Buchstaben  K.  M.  B..  Kaspar,  Melchior,  Baltha- 
sar, werden  eehershafi  wol  in  dieser  Weise  gelasen. 
Z)«a. ;  Gamle  ki«bm«nd,  risse  bedragara.  (Proe.  dan.,  340.; 


1227        Eaufleatfinger — KaafmaDn 


KaofiDUum 


1228 


21  Was  Kaufleute  in   ihren  Bachern  haben,   soll 

man  nicht  ganz  glauben.  —  Gruf,  458 ,  547. 

Den  BUchern  der  Kaafleote  wurde  nur  d*nn  GUnben 
geschenkt ,  wenn  *ie  ordentlich  geftthrt  waren ,  e«  mnstte 
aber  der  Eid  de«  Bachvoraaigen  oder  einet  Zeugen 
noch  hinzutreten. 
ithd.':  Waiz  kaufleut  in  iren  puchem  gescbriben  haben, 
•ol  man  nit  gancz  glauben.     (Lichmr,  195,  375.J 

22  Wenn  die  Kauffleut  lang  ander  Leut  geschun- 

den haben,  so  stehen  sie  anffvnd  entlauffen. 

—  Pein.  II,  644. 

23  Wenn  reiche  Kauffleut  auffstehn  oder  zu  gründe 

gehn,  80  nehmen  sie  vil  gesellen  mit  —  He- 

nuch.  ibil,  2. 
XBxxHeutfknger, 

*£r  kam  mit  dem  Kaofleutfinger  nicht  fort. 

Mit  dem  Daumen,  welcher  bei  Jfeniseh  (1102,  10)  ao 
genannt  wird,  sei  ea,  weil  der  Daumen  beim  Oaldxtb- 
len  eine  wichtige  Bolle  hat,  oder  weil  aoan  Sehers- 
weise  behauptet,  die  Kmuflente  pflegten  den  Daumen 
mit  zur  Waare  su  wiegen.    (Vgl.  Grimm,   V,  336.) 


1  De  erste  Käpmaun  de  beste,    fllanaorer.)  —  Scham- 

bach, /.331. 

2  De  Kopinann  se^gt:  Was  wollen  Sie  haben  (sich 

holen)?  Der  Prester  scggt:  Was  bringen  Sie? 
(I>vmmem.j 

3  Den  Kaufmann  erkennt  man  an  seiner  Waare. 

It.:  Si  conosce  il  mercante  didla  mercansia.  (Paztaglia, 
220,  4.; 

4  Der   erst   kauffman    der    best.     (S.  Gebot  3.) . — 

Fraiuk,  II.  114*:  EyeriHg ,  I . Ui ;  Petri,  II,  66;  llenisth. 

326 .  40;  Stmroik  ,  :>537 ;  Graf.  381 ,  932. 
Hier  heitst  Kaufmaan  iOTiel  wie  ein  M«nn,  welcher 

kauft  (=.- Kaufer). 
Böhm.:  Prvnfho  trhu  se  nespouallij.    (Cetakopiktj ,  i'J'.i.) 
Poln.:     Pierwszego     targu    nigdj     nieapnszozaj.      (Cela- 

kvenk'j,  32y.; 

6  Der  Kaufmann  hat  jedes  Interesse  nur  im  Plural. 

—  Vommxs  royageur. 

6  Der  Kaufmann  lacht  nicht,  den  ein  Schiffbruch 

(Unglück)  betrifft 

Fn.:  Blarchand  qui  perd  ne  peut  rire.  (Leroux,  tl,  100; 
Ltndroy,  979;  Cahiar,  1038;  Bahn  I,  38.; 

7  Der   Kaufmann    rechnet   seine   Zeit   nach   der 

Messe  und  der  Bauer  nach  den  Birnen. 

8  Der  Küfinan  dinkt:  kisto  uet  hekt,  kiste  mer 

morcn;  kist  mer  ist,  si  misst  dot  bczuolen. 

—  Schuster,  505. 

9  Der  Knfmän  hist  en  Jede:   gnediger  Här.  — 

Schuster.  504. 

10  Der  Küfmän  lift  seinj  Wuor.  —  Schuster,  503. 

11  Der  Küfman  schprächt:  kistc  mer  sälden,  misst 

to't  entgälden.  —  Sckwtor,  506. 

12  Des  Kaufmanns  Schatz  gar  bald  zerrinnt,  der 

mehr  verzollt,  als  er  gewinnt.  —  Eif,eleiu ,  36i. 

13  £en  Kaupmaun  to  wcren,  dat  es  kcnc  Kunst, 

öwwer  to  bliwen,  dat  es  ene  Kunst.    ['Waldnk.^ 

Holt. :  Die  koopm»n  is,  moet  ook  koopman  trachten  te  blij- 
ven.    (Harrebomee,  I,  43b*.) 

14  Een  Köpman  süuder  Geld  is  'n  Stümper  in  de 

Welt.  —   Kern.  328. 

15  Kin  grosser  Kauffmann  ohn  borgen,  ein  armer 

Haussmann  ohn  sorgen,  ein  altes  böses  Wöib 
ohn  wort  hab  ich  mein  Tag  nicht  nennen  ge- 
hört  —   Ilcm$ch,4bi,e3. 

16  Ein  kauffman,  der  verdorben  wer,  gibt  gut  feu- 

1er  vnd  grcmpeler.  —  Loci  vomm. ,  158. 

17  Ein  Kauffman,  der  vcrlcurt,  ist  cbonsowol  ein 

Kauffmann ,  als  der  gewint.  —  PetH ,  Il ,  ao7. 

Jioll.:  Uet  is  soowel  een  koopraans  kind  hij,  die  verliest, 
als  hij,  die  wint.    (Uarrtbomfe ,  I,  435'*.> 

IL:  Tanto  ä  mercante  quol  che  guadagn»  come  uolui  che 
perde.    (Pauaylia,  22U,  h.) 

18  Ein  Kauffman,  der  vnweisslich  ist,  den  stöst 

ein  Ochs  in  Koth  vnd  Mist  —  liotn,  //,807. 

19  Ein  Kauffman  ist  ein  arm  Mann ;  wer  jfan  sihet, 

der  begert  seins  goldos.  —  lleniich,  Ub,  8«;  Petn, 

//,  307. 

20  Ein  Kauffman  mag  schwerlich   uhu  Süud  han- 

deln. —  Mri,ll,'Kn. 


21  Ein  Kauffman  wolt  jmmer  dem  andern  gern  eint 

aoff  ein  Aug  geben.  —  Ifenüdi,  i5ii,57;  Pan. 

II.  207. 

22  Ein  Eaofiinann  mnss   auch   etwas    haben  fön 

fragen.  —   Peiri,  II,  Vn.  HenUck  ,  llt9,  10. 

23  Ein  Kaufmann,  der  nicht  wagt,   gewinnt  aach 

nicht. 

Dam.:  Bed  ki«bmftnd  Tinder  ikke.    (Prov.  d€tm.,  SU.; 
Frj.:  Couart  marclumd  ne  gainnera  pft  snuit  otaoec.    (Lt- 
romx,  II,  IUI.; 

24  Ein  Kaufmann,  der  nicht  zahlt  xor  Stund'  and 

ein  Advocat  ohne  guten  Mnnd  kommen  baU 
aui'  den  Hund. 

fr».:  Marchand  qui  ae  tient  's»  ptoHAeee,  Jva»  q«l  f4- 
ritd  ddlaisae ,  et  adrocat  Toide  de  eegw aas  a«  'nSSLmx 
pae  ane  vease.    (Ltnmx,  IJ,  lOU) 

25  Ein  Kaufmann,  der  sein  Wort  nicht  h4lt;  dn 

Richter,  der  vom  Recht  abfallt^  und  ein  Ad- 
vocat ohne  Verstand  seynd  nicht  werth  ein 
Fiat  oder  Tand. 

Sie  haben  nicht  den  geringsten  Warth. 
Fr*.:  Marohand  qui  ne  tient  aa  proaaeat«,  i««*,  qil  k 
droit  delaisse,  ei  Avuoat  qui  n*a  aa#eaaa,  &•  valMt 
pas  one  vesie.    (Krittiiiger,  438".^ 

26  Ein  Kaufmann,  der  viel  Gold   auf  dem  Bodl[ 

trägt,  hat  wenig  im  Beutet  —  frUckbtgr^  im. 

27  Ein  Kaufmann  tiihr'  zur  Höllen  hin,  wissterra 

holen  einen  Gewinn. 

l.(il.:  Impiger  extremos  currit  mercator  ad  Indes,  per 
uare  pauperiem  fugiens,  per  sasa,  per  isaes.  fAr- 
botd,  tSi.) 

28  Ein  Kaufmann   hinterm   Ofen   und    ein  Jäger 

aufm  Dach  gewinnen  w^euig  bei  ihrer  Sacb\ 

Bökin.:  Kupec  Jako  lorec.    (6flakog*ky,  S29.> 

29  Ein  Kaufmann  ohne  Geld  ist  ein  Baaer  ohne  Fdi 

Oder,  wie   der  ITranxuse  sagt,   ein  Apotheker  otat 
Zucker. 

30  Ein  Kaufmann  uhnc  Muth  kommt  zu  keinen 

Gut 

Die  Otfmanen  aagen:  Ein  furchtsamer  KaabBaaap- 
winnt  nichts ,  Terliert  aber  auch  nichts.    (Sf^kttiklm,  W-j 

31  Ein  Kaufmann   ohne    Verstand,    da   liegt  der 

bchadeu  auf  der  Hand.  —  TenHlan ,  828. 

Ein  Geschäflsmaan  ohne  Berufs  -  oder  VachksiatBiN 
hat  nur  Nachtbeil  su  erwarten. 
JütL-deutack :  E  Soocher  (Handelsmann)  oluia  Yentiai 
da  liegt  der  Uessik  uf  der  Hand. 

32  Ein  Kaufmann  sollte  wol  seinen  eigenen  Viter 

betrügen. 
Böhm. :  Kupec  sehe  stfess,  a  jinAbo  etriie. 
Frz.:  Vn  marchand  troniperal(  son  propre  ptre.    fSiH» 

ger,  695  ».; 

33  Ein  Kaufmann  verliert  und  gewinnt  mit  dn 

Wind. 

Besieht  sieb  aaf  KavHeuke,  die  GMter  aofdcallHn 
haben. 
Holt. :  Ken  koopman  wiut  met  wind.  (Harrtbomet,  J,  Oi^J 

34  Ein  Kaufmann,  welcher  zu  Grunde  geht  (oder: 

der  verliert)',  kann  nicht  lachen. 
Es  ist  schwer,  xu  seinem  Schaden  oder  Yertaato  «a 

heiteres  Gesicht  su  machen. 
Frz.:  Marchand  qui  perd,ne  peut  rire.  {Kritumsrer.tSf^^ 
lt.:  Mercante,  che  perde,  non  pnol  ridera.     (fwuatlk, 

281,  11.; 

35  Ein  kluger  Kaufmann  voränsscrt  die  WaareBf 

wenn  der  Staub  noch  an  den  Kiaten  ist 

36  Ein  rechter  Kaufmann  erwirbt  sich  Yerdienste 

im  Singular.  —  Vommu  vo^ageur. 

37  Ein  rechter  Kaufmann  muss  einen  Pfennig  fir 

einen  Louisdor  und  einen  Loniador  für  eiiea 
Pfennig  ansehen. 

38  Ein  reicher  Kaufimaim  wird  wol  arm,  ein  ir 

mer  wird  wol  reich.  —  iVi«,  ii,9», 

39  Ein  verdorben  Kauffmann  gibt  einen  guten  Meä- 

1er  (Grempler,  Hökler,  Höker) Am.  ff.  tu. 

tlenisch.  17S9.  SS;  Lehmann, II,  151. 198;  Kirte^  HB^: 

liaiebrand ,  166. 
Nach  dem  Hprichwort  sollen  woglttAkBeba  gasliri*t 

(nicht  leichtsinnige  Bankrottirst)   bei  YeilalhBaff  ««• 

Concessienen  für  Vermlttelaiig  voa  iTsBilal^aillMflw 

berttcksicbtlgt  werden. 
BoU.:   Een  bedorven  coopnann  U  «an  go«l  aai^skt- 

(Pitivr.,  IV,  SI;  Harrebomtt,  l,  iS5^;   num,    i|,  IJ 
f.ttt.:  Est  pro  factore  bonus  inntitor  aliaqii* 

l'auper  mercator  bonus  hie  fertur  medl^fcor, 

tiffttH,  S'2i;  Loci  cnmm.t  198;  SegMd,  6Si.J 


r/«äVn 


1229 


Kaufinauji 


Kaufinaunschaft 


1230 


ki 


40  Eiuem  Kauiuiaiiu  im  Gewerl/ ,  einem  Kinde  in 

erlangtem  Erb%  einem  Studentou  in  der  Lehr', 
einem  Schiflfmann  auf  dem  Meer,  einem  Hand- 
werker in  der  Arbeit  bringt  Gottes  Segen 
die  reichste  Beut\  —  l'uniininkM,  axu. 

41  Einem  Kaufmann  miiss  man   eine  Luge  nach- 

Hehen. 
Böhm.:    Tretil   kupec   na  kram&fe,  a  krara&f  na  Ih&re. 

(Öelalovikjf,  .'ih.) 
///>//.:  Ken  kiKipmaon  moet  w«ten  te  ligt«n  en  te  iwaren. 

42  Einen  Kaufmann   und  ein  Schwein  kann  man 

erst  Rchät^cn,  wenn  sie  todt  sein.    {HihnwH.j 

43  Eines  Kaufmanns  Ruhm  besteht  in  seiner  Dörse. 

44  Entweder  Kaufmann  oder  Laufmann. 

Entweder  wiH  er  recht  reich  odi*r  recht  arm  werden  ; 
er  wafft  alle«,  aetst  alloe  auf«  .Spiel. 

45  Es  ist  ein  Kaufliuann  wie  ein  Me<.>kler.  —  h-tn. 

46  Es  ist  kein  Kaufmann,  der  immor  gewinnt, 
Bötm.:   Kapeck^  üvot  tlnit^,  ale  krAtk^;  a  lema 

tenk^:,  ale  dlonh^.    (Vflalurtt^.  Ü.i.) 
Hüll.:   Hct  U  Kcon  koopman,   dlo  altiid   wint.     (Ilarrf- 
ttumrt,  I,  43&i'.-  Hohn  1,  ^iTi.) 

47  Es    ist  kein  Kaufmann,  der  nicht  Mäusedreck 

für  Pfeifer  verkaufen  kann. 

T)ie  Kuaeen:  Kin  gnter  Kaufinann  lobt  dai  Kiaen,  bis 
et  Hilber  wird.  Kin  Rnter  Kanhnann  rerkauft  Ileringa- 
rügeu  t\lT  KaTiar.    (Attmunn   V,  117  n.  lYUj 

48  Es  ist  kein  Kaufmann,  er  bietet  die  Hälfte.  — 

.<ifHl  rtcft  .  &S38 .  Kürtf ,  3333. 
HtUl.:  Ton  ia  gheen  coopnian ,  liien  biet  die  belfU    (Harre- 

Lui.:  Non  eat  mercator ,  procii  nisi  git  mediator.  (Fallen- 
Uhem,  t>Ä4.J 

4U  Es  ist  nicht  jeder  ein  Kaufmaon,  der  auf  den 
Markt  geht. 

50  Es  ist  nicht  joder  ein  Kaufmann,  der  zur  leip- 

ziger Mitsse  reiit. 

Die  Ruaaen:  Ka  iat  nicht  jeder  ein  Kanftnann,  der 
nach  Nüegorad  cieht.    (Allmann   V.  1.1.1.; 

51  Hat  auch  der  Kaufmann  keine  llühnur,  es  fehlt 

ihm  doch  nicht  an  Eiern. 
An  Klerapeiee,;  aagen  die  Rüsten.    (Altmanm  Y,  i\H.) 

5*2  Klick  one  Kaufmann,  morge  ene  Laufmann.  (KüIh... 

■  -    lIVsrik'H ,  /,  3. 
f  #  (..-  II  n'est  marchaud  «ini  toujours  gagne.    (fakin-,  7R9.- 

L^ruHX,  II,  IUI:  Ltndru^ ,  VTtiJ 
HulL:  Heden  koopman,  morgen  loopaau.     (Itarrfbomfe. 

I,  4:ij''.; 

53  Ist  der  Kaufmann  gar  zu  weis,  so  gerath  er 

leicht  aufs  Eis. 
Uiill.:  Kon  koopman  die  al  te  wljs  «il  aijn,  doet  xelden 
•ene  goede  markt.    {Ham^fmet,  I,  43A''0 

54  Jeder  Küpman  Iowet  sine  Wäi'e.  —  Hikümhatk,  l,  334. 

55  Jed«*r  Kaufmann   lobt  seine  Waare.    (H.  Krämer 

und  Vvrkanfer.)  —  //omI..  93:  £«lor.  11,  iW:  Iferhax, 
I,  i\:  Uuikimy,  133:  llÜlfbraud,  168.  SSS;  hUMirin.  366 
n.  61fl.  StiHimk,  '.53C.  Gntf.m).  813.  fVilfAW«T',  1943. 

It.:  Ogni  mereantc  loda  la  aua  uercaniia.  (Fatsaglia, 
•A'ü,  i.) 

Lui.  Laudat  renales  qui  mit  eatnidere  mercea.  (Uorat.) 
(Ki$>-lfiH.  3«Wi.; 

56  Kauffmann  —  Lauffmann.  —  Petri ,  il,  m :  Suiur,  41c.- 

SimriH-k.  M39;  FrüMirr^,  1»4X. 
Uull. :  Een  koopman,  e«n  loopman.  (llarrrbomrt,  /,  43&''J 

57  Kaufmann,   Glaubmann.  —  IStinr.,  17.  45:  Am- 

rock.  »i9». 
Ohne  Credit  hat  die  Kaufmannachafl  ein  Ende. 

58  Kauünann  werden  ist  leicht,  Kaufmann  bleiben 

iat  Kunst. 
Fr».:  Avec  le  tempt  on  oognoiit  les  bont  nuurobandi. 
Jltrttmz,  ir.  101.; 

59  Kein  Kaufmann  redet  sich  aus  leiiieBi  Dentel. 
€0  Man  musa  entweder  Kaufmann  oder  Dieb  sein. 

Die  fttr  den  aehtangawerthen  XantaanDselaBd  oft 
sehr  aagOnsticen  Sprichwörter  habm  ihren  Urand 
darin ,  dasa  nnser«  Vurfaliren  die  grOlsUn  Feinde  alles 
Handels  waren,  well  sie  Kriaureffttr  ein  nnrhillchea 
U«wcrb«  hlallaai  sie  küantea  sieht  begraiftn,  wie 
sie  ohne  Beting  beetchen  ■ollta.  Damni  Immb  elc  den 
lUnkor  zu  saiaam  Knechte  eagan:  lieh  and  werd*  «in 
Krfaaer.  Nach  Xritsimsftr  wird  daa  obig«  Sprich woil 
von  Kauflanten  aelhst  Kr  den  Zweck  angewandt ,  die- 
jeulgea,  welaba  kaofea  wollen,  anCinmantam,  sich  auf 
die  Trane  nnd  da«  Wort  dea  Kaaftnanua  eu  Terlaaiaa. 
fr*j..-  11  bat  #tr«  ■aietaaiid  na  larrou.  (üritärnggr,  439*.) 


Gl  Mancher  ist  ein  Kauft'inann,  vor  Mittag  bettelt 
er  Hrodt,  nach  Mittag  vcrkauifl  ers;  was  er 
saniblet,  ist  lauter  gewinn.  —  UhmanH,  cc.  24. 

Denn  er  bexalilt  auch  daa  Hekaufta  nicht. 

(i'i  Vom  Kaufmann  bis  zum  Lnufmnnn  ist  nur  eine 

Hand. 
03  Was  man  dem  Kaufmann  abzieht,  gewinnt  er 

ni<>ht. 

Hotl.:    llet  achaadt   een'   koopman   veel,   dat   hij  zijnun 
eiaeh  nit  krijgt.     (Uarrehnt,!^,-,  J,  4X,\i 

64  Wenn  dein  Kaufmann  nicht  von  Schiffen  träumt, 
so  träumt  ihm  von  Märkten. 

Die  Kuasen:  Wenn  der  lawotachlk  nioht  von  seinem 
(iaul  trüumt,  ao  trüumt  er  von  aeiuer  Droarhke.  (Alt- 
iHUHH    r,  Kl.) 

(55  Wenn  der  Kaufmann  preist  den  Wein,  so  wird 
es  guter  Esnig  sein. 

JH-hiii.:  Knpec  kdyx  ohvilf  —  iill.    (ÖtlakueMlu .  iT.*.) 

6C  Wenn  der  Kaufmann  von  Schafen  H)iricht,  so 
meint  er  dns  Turh.  —  ttvinnhciq  II'.  iu7;  /irfwiriiui 

1.  7rt. 

C7  Wenn  ein  Kauffmann  nicht  vorlheil  braucht,  so 

würd   er   magere   Mäuss   ziehen.  —  /.<'h»tiiHn, 

419,  45. 
08  Wenn  ein  Kauffmann  redt,  so  ist  er  vnvcrdur- 

ben.  —  Mri.  II,  f,a. 
00  Wer  lang  will  ein  reicher  Kauffmann  sein,  hüt 

sich  für  Fisch,   Tferdt,   Fuchs  vnd  Wein.  — 

HfHiM'k,  127.%.  31 :  n'fri.  //.  730. 
7U  Wer  lang  will  Kaufmann  sein,  dtT  lebe  knapp 

und  rechne  fein. 
,  Ifull.:  Die  lang  wil  koopman  sijn,  wachte  sich  voor  paard 

an  wijn;  bariug  mag  wcl  't  derde   cija.     (I/ttrrrhomff. 

I.  43.'.  6.; 

*71  Bi  'n  rechton  Köpmann  kam*n.  <^- f.'irkraM.  io98: 

ttiehe^,  134;  ATiirfe,  SSSS''. 
Ironiach  for:  schlimm  ankommen,  seinen  Mann  finden. 
Er  wäre  ein  guter  Kaufmann,  er  gibt  Wort* 

um  Streich.  —   Figclutrt,  Ehr:. 
Es  ist  ein   Kaufmann,    der  *s  (leld   ungezählt 

nimmt 

Fn.:  (''est  uu  marchand  qui  prend  l'argent  aana  complar. 
(L^ruux,  If,  101.; 

*74  Es  ist  nichts  für  den  Kaufmann. 

Dabei  findet  man  seine  Rechnung  nicht,  dabei  ist 
nichts  au  gewinnen. 

•75  T  is  en  Kopmann  in  Aalfcllen.  —  AVrn.sa«. 

Kr  handelt  mit  geringfOgigeu  GegenatAnden ;  anch :  er 
ist  ein  Klcinigkeitskramor. 

XH'"^*wnnMhftft. 

1  Es  ist  eine  gefährliche  Kaufmannschatl  um  die 
Heirathen,  dazu  mehr  als  ein  paar  Beine  ins 
Bett  geboren.  —  wiuckier,  in,  &s. 
•1  Ea  ist  eine  schlimme  Kaufmannachaft,  wo  nie- 
mand gewinnt.  —   Simrock,  £541 :  Kvrte,  3334. 
//••//.;  Tis  qnade  eomensehap,  dacr  nieraant  aen  en  wint. 

(Tmnn..  M,  17.; 
Lat.:  NoB  beae  aercatur,  dum  nnllns  mcrce  Ineratur. 
(FuU^rilehfu,  KU.) 

3  In  der  Käupmanakop  ached  aick  de  Frönakop. 

(SautirtaHd.) 

4  Kauffmannachaflt  iat  keine  WiiaenBchaflt.  —  Mn. 

il.  414. 

5  Kaufmannschaft  iat  betrügliche  Waare. 
G  Kaufmannachaft  iat  Teufela  Hacht. 

7  Kaufmannachaft  leidet  keine  Frenndachaft.  — 

Eiimkart ,  171:  HtlMraad.  167,  SaS:  PiMor.,  X.  8;  Ftaf^ 
Ma.  S«6;  Graf,  ttt.  la«;  Simrtk,  IMO. 

Bar  KaafhaaBB  arasa ,  wenn  ar  beitahen  soll ,  darauf 
nhaa,  aalaa  Waarea  ilata  mit  Gewinn  abausetxan; 
dabcr  kaaa  tr  nicht  anf  ftranadcehaftllehe  und  var- 
waadtsehiAHelia  VariiUteln«  Bttckefefat  aebmeu,  well 
ihai,  wan«  «r  aelBcn  Wranaden  woblMler  rerkaufte ,  der 

CbUhTaada  Oawiaa  aataogMi  werden  wOtde,  den  er 
r  Fortwtraag  daa  Raadä«  ao  nOthig  bedarf.  Daher 
■afta  iraar  Kvlawr:  Ich  asaas  Ton  neiatn  Freunden 
wohl  flawinn  nahnrai  dann  aMlna  Faiada  kaafen  mir 
alcbla  ab. 

8  Wer    Knuffmuiinachafft    (oder    Kiäiuurey)    will 

treiben  vnd  hats  nicht  gelernt,  der  verknufft 
aein  GelL  —  lefcwunM.  4i4.  y. 


•72 
•73 


1231 


Kaofmaonsgnt  —  Kauz 


Kaazenstreicher —  Kegel 


1S32 


Köpijjaniuigod  is  Ebb'  uun  l-Iot.     ((Mdi^tUury.    — 

\\'e*erzeitun'j ,  -HM?:  Kti-bKttU ,  llUt. 
J/<M.:  Koopnuuutfoad  i«  «bb«  en   vlocd.     (Bvk»   J,    331; 
Ilarrthoinet.  I,  436  ^> 

KaufmanDSSohn  hat  eine  halbe  Gilde  vorauB.  — 

Uraf,  504 ,  l&e. 

,,Gebt  eiii  KaufniAiin  vi^n  Todci  wegen  •!>  ond  hiDtcr- 
\i.»*t  mehr  al«  «inen  «belieben  Uiblichen  Sobu,  «o  be- 
IiaU  der  jUngite  mit  ZaatiBinuiig  der  anderu  Bruder 
dl«  Kaufgelder  gegen  Bekenntniaigeld  \  die  aoderu  Bra- 
der  lOien  balbei  Weric."  (Vgl.  7.  Wolf.  Uta-^kicKte  und 
bttchreiKumy  der  Stallt  UuderttatU,  THtttingea  IH03,  ü.  ^7.) 

Kaufmann  «wunde. 

"Einern    eine    Kaoflinanns wunde   hawen.  —   J/u- 

tha'iy,  17t>». 
1).  b.  eine  grnue.    (Vgl.  (Jrimm,   )',  343. > 
KaufMlxatc. 

Dem  Kaufschatz  ist  der  Zoll  vfrmeiut.  —  Cntf^ 

1,10,  IS2. 
Mhd.:  Dem  kouftcbatz  iat  der  coli  gezilt. 
KauÜMihlaffen. 

J  Eä   ist   nicht  wol    ge  kau  fisch  läget ,    wenn  man 

nichts  gewinnt.  —  l^m.  //.  ütc. 
2  Kaufi'schlagen   und   Krenierey   treiben   ist  eben 
misslich.  —   /v/n. //,  4U. 
Kanfwein. 

Chaufwi,   Bottwi    —    thure    Wi.     f Hauentlein.,    — 
Sihiceiz.  II,  184.  'Jü. 
Kaufiettel. 

yff.ün  ein  Kauffzettel  angehefi't  ist,  so  siebt  man, 
dass  ein  Gut  feil  ist.  —  Lehmann ,  916 ,  i. 
Kaule. 
*i  Die  Kaule  läuft  so. 

D.  b.  so  g«ht  et.  „So  l«afi  di*  KakI,  iieiui  man 
«in  Cbriat  i«t  mit  dem  Maal."    (Ringwald.) 

*2  Er  weiss  die  Kaule  zu  treiben. 

„Dn  aolltst  ibn  eebn,  wenn  er  dia  Katüa  treibt.«* 
(hott,  Sckäi(ergedickt*,  1744,  S.  ISO.; 

*3  Zwischen  KauP  und  Kegel  kommen.  —  Eyering, 

11,364:  SchoUel,  111&*. 

äoTiel  wie  swUcban  Tbtlr  und  Angal ,  in  die  SLlemme 
kommen.    Die  Badentart  iat  vom  KagaUobieban  ant- 
lebnt. 
Kaolla. 

*Hier  logirt  Kaulla.     (HohemoUern.J 

Um  XU  sagen :  Hier  harracht  Baichttaau.    Kaolla  iat 
«in  badeutendea  Bankbaoa  Jettt  in  Stuttgart,  frflbar  in 
Uecbingeu  und  gilt  im  Hobanzollarscben  fttr  den  per- 
•onifloirten  Baiobtbnm. 
Xaos. 
1  Das  ist  ein  närrischer  Kauz,   der  nüchtern  auf 
Einem  Bein  hüpft. 
Iat..-  Memo  aaltet  sobriut,  nial  forta  Inaanit.    (Cicero.) 

W'PhiHppi,  II,  16.; 
er  nit  kauzen  (Habicht)  hat,  der  muss  mit 

eulen  beyssen.  —  Pranck,ll,  los^,  114*  u.  124'': 

Eyering,  111.  40b:   Petii,  II,  741;   Gruler ,  l.  74  u.  81  ; 

HenUch,  038,  5.  Euelmn,  36S:  Simroci,  534&. 
Frg.  ■  II  fant  faire  la  mancbe  aelon  le  bras. 
It.:  8e  non  puoi  portar  la  leta,  porte  la  lana. 
Lot.:  Mola  aalaa  Ütant,  qui  tbuxa  non  babent.  —  Ut  qui- 

mne,  i^unt,  qnando  nt  volumua  non  licet.    (Tertmt.) 

(Seybold,  600.) 

*3  Da  sitzt  der  Kauz. 

„Da  «itst  der  Kautz  cu  Rom  mit  «einem  Oankalaack 
und  locket  all«  Welt  au  aleb."  (Luther*  Werke, 
VIII,  33».; 

*4  Den  Kautzen  streichen.  —  Fraack.  II.  11°;  Sutor,  995. 

Fucbatcbwknzen ,  icbmeicheln.  (S.  Ritei*  3  nnd 
Hengat  26.)  Eine  im  IS.  bi«  I7.  Jabrhnndart  aahr  ge- 
braucbte,  aber  acbwer  au  erklärende  Bedeniaxt.  Die 
niaderdentBche  Ueberietxung  des  Narrenachig  rersteht 
unter  Käuzen  beatlnunt  den  Vogel:  „De  de  Kutaken 
afte  ulen  (Eulen)  »triken  kan.'*  Ancb  Munter  denkt 
an  den  Vogel  eelbet,  dem  man  die  Federn  viel  mehr 
gegen  den  Strich  itreicht.  Es  ist  also  «igentlich  ent- 
weder vom  Streicheln  des  Kauzes  gesagt ,  den  sich  ein 
Gönner  zum  Vogrtfang  hielt  und  den  ein  Schmarotzer 
liebkost,  um  sich  bei  Jenem  ainauachmeicheln ,  oder 
gleich  vom  Vogler  «elbst,  der  seinen  Kaiu  streichelt, 
Üebkosend,  begütigend.  So  versteht  man  auch  die 
gleichbedeutende  Bedeosart:  Den  falben  Hengst  strei- 
chen, wol  am  besten  ursprünglich  vom  Beiter;  die  Blume 
streichen,  d.i.  die  Stirn  des  Bosses  mit  weissem  Fleck 
(s.  Blume  53),  den  Falken  streichen,  vom  'Falkner. 
(Vgl.  Orimm,  V.  3tii>.)  „Mancher  durch  liegen  wirt 
ein  Herr,  wenn  er  den  Kautzen  streichen  kann  md 
mit  dem  falben  Hengst  Tmbgahn."  (Brandt.  Narren- 
schiff, in  Kloster,  J,  751.; 


*5  Einem  reichen  Kanz  den  Stein  schneiden. 

Bei    ihm   diebiaehcrwciae  eiabiecbeD    and   Ihm  aaiB 

Hmus  betUhlen;  m>  sagt  o>iiMi««MaMW«  (l'o§etmeft,llj- 
„Dass  sie  die  morgige  Nacht  einem  raicbesk  Kaau  eia- 
fahren  nnd  den  5tt«tn  schneiden.** 

*C  Kr  ist  ein  Kauz  und  Brummel,  so  fein  versteht 

er  den  Rummel. 
*7  Es  ist  ein  guter  (gelehrter,  närriaclier,  rechter) 

Kauz. 
*  d  Es  ist  ihm  nicht  gut  den  Käuzen  streichen.  — 

EiMetriu,  365. 
tut.:  Coi  Mala  si   palpara,   rcealcitraa   anctt^ea  taltt. 
(Kiteleim,  365.; 

*9  Es  muss  auch  solche  Käuze  geben.  —  ÜMiket 

FauMi:  BÜLkmauu.49:  ttnnsberg  IV,  790. 

10  Es  wird  ein  gelehrter  Kautz  werden,  wenn  er 
under  die  Stossvögel  kompt.  —  Fitekart,  GetcL, 

in  kimtter,  MU.  «6».  ^iiNrorfc,  &S4e> :  Uäru.  SSM. 

'  1 1  Käuze  nach  Athen  tragen.  —  G»eike,  44.  sif. 


*£s  ist  ein  Kaazenstreicher.  —  fietlrr.  A'edk.,  tM: 
Grimm ,  V,  372. 

Hof-  nnd  Schmeichelnarren.  i.Oiae  Nanas  naaBt 
man  aufl  mancberley  weiss:  falben  hengatstraichcr 
(s.  d.),  Knuenstreicher,  Kreidenatreleher rFedariss», 
Schmeichler  rud  Fnchsaachwentaer  (s.  d.),  dmtm 
kautzenstreicher,  suppenfresser  oder  deUenehlecker, 
findt  man  an  hoffen  vnd  diensten  sehr  viL"  (£btttn. 
/,  7ii.) 
Kaviar. 

^Das  ist  Kaviar  fürs  Volk.  —  BückmoMm.n. 

Ein  Gut,  das  nicht  zu  erreichen,  ein  Oannas,  deris 
thener  n.  s.  w.  ist.  Der  Mtadderadatach  ( ISCS.  8.  }3Ü 
sagt  von  der  Singerin  Lncca,  die  den  grUaateB  Thal 

War  tkx  1 


das  Jahres   abwesend  ist,  sie  sei   Ka- 
Die   Bedensart    ist    aus   Skattpeare't    Hamlet  (1.  AB. 
1.  Scene)  entlehnt  nnd  bei  nna  eingebargen:   It  im 
caviare  to  tbe  geueral. 
Kaws,  s.  Kaff. 


Den  Kebsmann  zum  Schliesser  des  Haren»  bs* 

eben.   —  AUmana  11,  524. 


Halt  den  Kecht\  so  fleucht  er.  —  Fraadk^/.a^ 
>)  Das  Wort  fbhlt  bei  Grimm;  loh  haba  aacb  ia 
keinem  andern  der  mir  sng&ngliehan  toehdeatschM 
und  mundartlichen  Wörterbftcher  «twaa  dazaaf  iMflf- 
liebes  gefunden.  Franck  gebraucht  «a  snr  ÜahsiUir 
gung  dee  lateinischen  Sprichworts:  Twtrftaim  eaa  reo- 
nea«  exire  inciUs:  „Was  man  eim  werat,  daa  Üeksja 
erst.  Halt  den  kecht ,  so  fleucht  er.*>  Viallaicht  Snek- 
fehler  fttr  Knecht? 
Keok. 

1  Allzu  keck  liegt  bald  im  Dreck. 

üän.:   Alt  for  kak  er  sterste  gak.   —  Hto  flana  aiils 
omkommer  deri.    (Bro9.  dun. ,  331.) 

2  Gar  zu  keck  geht  (ist)  nicht  allezeit  wohL 
Lat.!  Qui  nimis  e«t  audax,  saape  iafallciter  andat.    flr 

tor.36;  SeyMd ,  4ä3.j 

3  Keck  holt  die  Braut  weg. 

Frz. :  Jamals  honteux  n'eut  belle  amie. 

4  Keck  schmeisst  den  Grossen  in  den  Dreck. 

5  Wer  keck  ist,  greift  dem  Bock   zum  höiaera. 

—  Lehmann .  466 ,  3. 
*6  Keck  wie  ein  Maikäfer. 

Fr$,:  Etourdi  conime  un  hauneton.    (Leroitx,  l,  HL) 

*7  So  keck  wie  eine  Muck,  die  scheisifiii  König 
auf  d*  Nas'.     rAVirling*«.} 
Xeddem. 

*He  keddert  wie  de  Foss  mit  den  Gänsen,  (t»- 

nover.) 
Kmgel, 

1  Mancher  will  alle   Kegel  umwerfen  nnd  wiift 

ganz  fehl. 
Dan.:  Mangan  meener,  maatte  han  käste,  ▼Ud*  han  tamm 
alle  kegleme  og  kaster  dog  gandske  feyi.  (Pro9.  daa.,  9-^ 

2  Wer  Kegel  schiebt,  muss  sich  vom  K6gel)iingeB 

sagen  lassen,  wie  er  geschoben  hat. 

Dies  Sprichwort  soll  von  Moses  Mandalaadka 
ren.  Derselbe  hatte  1759  in  den  bmtinar 
briefen  ein  Qedlcht  Friedrich*B  II.  aeharf 
Als  er  vom  Generalflscal  zur  Yerrnntwapfi  _ 
wurde,  sagte  er:  „Wer  Verse  macht,  tchielrt  Agal; u4 
wer  Kegel  schiebt,  es  sei  König  oder  Banor,  ana  riefe 
gefallen  lassen,  daai  der  KegeUnnn  «wt.  «!•  « 
schiebt."  (Vgl.  Klein,  Uraelitiacher  FfiM-ilshadtr  ti' 
1847,  S.  143.)  r««««f««r/-- 

*  3  Bei  mir  tnüTt  a  verwoar  nich  Kftgel.    fSMu.)  — 
Frommaim,  II,  »48,  886. 


1233 


Kegeln  —  Kehle 


Kehr— Kehrab 


1234 


*4  Bey  mir  trifi't  a  kene  Kegel.  ~  üumolckf ,  tu. 
*b  Er  ist  zwischen  Kegel  und  Kugel  gekommen. 

H»t  swiioheu  zwei  ITebeln  wfthl«u  infltien. 
Fr:.:  £tre  entr«  renclamfl  «t  le  mkrtemn. 

•  6  Er  kann  wi>I  ke^el  Mchieben.  —  Aiincul»  II .  lus. 
•7  Er  schiebt  zwölf  Kegel  um,  wo  nur  neun  stehen. 

„Die  Rottea(i«iiter  Biad  jniige  Leute,  die  in  d«D  Lttf- 
teu  flattern;  Oem««D«t«iffer.  obeu  an  und  niivend« 
au«  und  die  zwülff  Kegel  auff  dem  Boiileioh  uinb«chie- 
beu,  da  Jr  nur  neun  drauff  utehti."  (Luthri-'*  Titch- 
rede»,  loK) 

•8  Er  will  immer  elf  Kegel  treffen. 

„Die  KlUgliDRe  wollen  imniur  rlf  Kegel  treffen,  da 
ihrer  nur  neun  auf  dam  Boicleich  «leben. "    (Luther.) 

*9  Er  wird  hier  keine  Kegel  treffen. 

„Vieleicht  werd  ich  auch  hier  nocli  Kegel  treffen." 
(KeUir,  156''.; 

•  10  Er  würde  alle  Kegel  treffen,  sajft  er,  wenn  er 

werfen  dürfte. 
"11  Keine  Ke^el  bei  jemand  treffen. 

•  12  Mit  dem  Kegel  nach  der  Kugel  werfen. 

Ktwas  verkehrt  aufaugeu. 

•  13  Sie  .sollen  solche  Kegel  nicht  schielx>n. 

.,8ie  finden  nit  in  meiner  Regel,  da«  *i«  luUeu  achie- 
ben  solche  Kegel."    C^'*>''l'*-  'I'.  *-) 
K«ffttln. 

1  Wii  inet  kägelt,  mos»  met  opsät/e.      ItuifH.)  — 

t'irmentrh .  I,  483,  W,  für  l'niniLf  n  -  Fronimanu.  VI, 
31« ,  220. 

*J  Wenn  man  mit  ihm  kegelt,  so  setzt  er  auf.  — 

UtrhHfier,  »93. 
Kr  versteht  eine  Spottrede  mit  Zins  surttcksugeben. 

3  Wer  kegeln  wil,  muss  auffsetzen.  —  .4tfri<*(>f«i  f.  ilu. 

Fiamk.  1,71^.  f.VM.»l/f,  iS»*.  f.VwIer ,  /.  «1.  i.'ullf»- 
>Uiit.  /,  3S.  Prtri.  II.  :M:  Lehmann .  794.  «.  l.rkiuaHH, 
//.  M9.  t9i.  Sihuthl.  IVJI^ .  Simplic.  .609.  Sailer .  l&u; 
tfayiT.  I.is.  II.  111.  Sii>6i'iair>«*x .  VSS.  F.iteWiu.  369; 
.N'iiiiroik,  :>M7:  AWd',  333:>.  Ardutt.  /.  ISO«. 

Wer  mit  andern  srherct,  uiuts  «ich  auch  eilten  Sehen 
vun  ihnen  gefallen  lassen.  Oder:  Wer  sich  ein  Ver- 
guageu  machvii  will,  luusa  auch  das  damit  ale  unier- 
trcnulich  verbundene  Unangenehme  ertragen.  Aaf- 
setsen  d.  1.  inseucn  am  Geldc.  „Wer  will  mit  Jigeiu 
gan,  der  heu*;  wer  kegeln  will,  derselb*  ufsels;  wer 
bei  den  Wulfen  ist.  der  heule."  (Brandt.) 
Fn.  (jui  abat  las  tinill«» ,  doit  aussi  les  drasser. 
^I.at.:  Ludere  si  quaaras,  iiummns  apponere  dabes.  (/.uci 
,'oinm. ,  UM.)  —  Necesse  est  facars  eumtam ,  qui  quaerit 
lucrum.     (KiiHrim,  Xit.) 

4  Wie  man  kegelt,  setzt  man  auf.  —  HirtiHytr.Yn. 
K*gelachieber. 

1  Ein   guter  Kegel8ehie)>er   muss    verstehen    das 
Knie  su  tief  wie  möglieh  zu  beugen. 

Dies  Sprichwort  wird   dem   englischen    Lord    Bacuu 
zugeschrieben. 
*i  Es   ist  ein  geschickter   Kegelschieber,    der   elf 

wirft,  wo  nur  neun  stehen. 
3  Wo   ist   wol  ein  Kegelschieber,  der  nicht  zu- 
weilen einen  Putlei  macht.  —  IMieiibri-y.  II.  ^i. 
Xsrler. 

1  Der  beste  Kegler  kann, einen  Pudel  werfen.  — 

.SiifinuJL,  b!Ai^;  /t^iiu/iiT|/  /!',  6i. 

2  Ein  guter  Kegler  wirll  nicht  gleich  die  Kegel 

weg,  fliegt   auch  die  Kugel   einmal    in   den 
Dreck. 
Kahle. 

1  Auf  die  Kehle  kommt's  an,  tonst  verschlänge 

der  Walfisch  Elefanten. 

2  Aus  trockener  Kehle  kommt  kein  schöner  Sang 

^oder:  heiteres,  lustiges  Lied). 

lii  Finnland :  Die  trocken«  Kehle  hat  keinen  Laut. 

3  Aus  voller  Kehle  singt  der  Manu,  der  keinen 

Kreuzer  wechseln  kann.  —  l  ukrtugel ,  I .  t». 

4  Die  Kehl  ko8t*l  vel.  —  Ihn:.  S9. 

5  Dor  de  Kel(e)  kann  völ,  Be(d)  der  Schipper,  do 

haddo  he  s]  Dremastschipp  versapen  (ver- 
soffen), tu.  Hals  U.)  (OßttriM.)  —  Jhierfli.  401; 
/.uifimann.  /»',  SsC.  4üS.  CirikmiM.  1«9:  HDrfrr,  911; 
JiVm.  3tt;  SrhambarA,  II,  iSfi. 

„AU  malD  SUbar,  all  main  Oold  ist  mir    doroh  dia 
Kehle  garoUt.'* 

6  Eine  durstige  (leckere)  Kehle  kuatei  viel. 
HoU.  -  EeM  WkkM«  kMl  kost  Teal.  -  Gean  kotuUlkw 

gat  das  kat  lakk«n  kstlgat.    (l/iirrf/.cni'f .  i.  39/99.) 

OavTBoms  SvaiGVwOaTsa-Lixixos.    ZI. 


7  Eine  Kehle  maust   Ix^sser  als  zehn  Katzen.  — 

Wiiukter.  .\IX.  75. 

8  Mit  der  KehP  gewonnen,  durch  die  Kehle  zer- 

ronnen. 

JMl.:   Met  do  keel   gewonnen,  met  da  k««l  verslonnca. 
(ilarrtbumre,  i.  35»'*.; 

9  W'as  in  die  unrechte  Kehle  kommt,  muss  man 

heraushusten. 
*10  Das  bleibt  ihm  in  der  Kohle  sitzen. 

MvU.:   Hct  bli]ft  hem   in    d«  keel  «tekwii.     {U^rr*bvn^i«, 
/,  3SKI".; 

*11  DaH  geht  ihm  an  die  Kehle. 

Hon.:  liet  bijt  hem  de  keel  af.     (Ilurrfh,,»,^^ .  I.  SW)'.; 

*\'i  Das  schnürt  mir  die  Kehle  zu. 

*13  Davon  wird  ihm  nichts  in  die  Kehle  kommen. 

Kr  wird  nicht«  davon  bekommen. 
ffolL:  Dat  eteu  komt  hem  in  de  keel  uivt.    (Uarrft>\tiiite, 
I.  ^^^.) 

*14  Die  Kehle  brennt  ihm. 

Hull. :  Uij  heeft  eene  vonk  in  de  keol.  (Uantbvmr*  .1  /,  3W)* .; 

*15  Die  Kehle  mit  Affenschmalz  schmieren.  ~  i/ar- 

ner.  Vom  lulh.  Aurrcti. 

„ . . .  Vnd  seit  ein  gut  ge«el  «einem  gesellen ,  wie  wir 
hiufurt  bass  sUndeu  wollen  auch  selb«  einander  ab- 
suluierpu  mit  affeuschuials  die  kalen  schmieren."  (A'/o- 
$tei.  A.  U3.) 

*16  Einem  die  Kehle  abschneiden. 

Frs.:  Couper  le  ohitlet  k  queliiu*un.    (KritiiHytr,  Uk^.y 

*17  Einem  die  Kehle  zuschnüren. 

HoU.:  lemand  de  keel  locbiuden.    ( Itairtbomtf .  l,  390*'.; 

*I8  Einen  bei  der  Kehle  kriegen. 

Hitll.:   lemaud  bij  de  keet  (do  ooreu,  den  kop)  krijgaii. 
{Harr^mttf.  l,  :vito^.) 

*ltf  Er  hat  eine  immer  durstige  Kehle. 

l.nt.:  Kanarum  more  <  vivat  >.    (I'kilippi.  //.  ibo.j 
*'20  Er  lüsst  alles  durch  die  Kehle  gehen. 

hvU.    Uij  lapt  alles  door  de  keel.  —  JtiJ  Jaagt  alias  dour 
het  keelgat.    (HarrfbuMre.  I,  SWI".) 

*21   Es  ist,  als  üb  mir  jemand  die  Kehle  zuschnürte. 
*2t2  Es  ist  mir  in  die  uniTchte  Kehle  gekommen. 

In  Schlesien:  K«  i«  m'r  ei  de  unrechte  Kehle  kum* 
mcu.  (U'oiHvl-.'kr  t  377  u.  IvOb ;  KuMmioii .  4U.)  —  „Wann 
a  du«  mol  der  /wioh  getruncken  hätte,  w«rs  ihm  ge- 
wiss a  du  unrechte  Kehle  gekommen;  denn  wos  kaa 
ii'h  dervor,  dass  man  mich  nicht  hot  tarnen  ansm  ledig 
triuckau."  (K'-U«r,  143".; 
I/ull.:  Het  1«  htsm  in  de  verkearde  keel  geschoten.  (Harrt- 
b:m^t.  l.  .T.tO''.J 

*2[i  Etwas  durch  die  Kehle  jagen. 

••24  lie  joggt  alles  dör  de  Kele.  —  Udkiieri ,  M3^. 

Kr  verfrisst  und  versiiuft  alle«. 

••-'j  Seine  Kehle  ist  immer  tit>cken. 

Null..'  Ifij  heeft  eciio  drooge  keal.    (Uurfrhvmtt,  l,  3S0*.; 
**J6  Sich  die  Kehle  ausspülen. 
Kehr. 
*J  Ha  konn  de  Kiehr  net  kriggen.     (Brdburj.^ 
*  2  MV  wei  du  Chehr*  füüti  la  graid  si.  {Hfin.;  —  Zftv, i. 
')  Das  Wort  hat  verhchiedane  Bedautuugen :  a)  die 
vun   Wendung.     Mit  den   Wagen  «inen  Kehr  machen  ^ 
die  Sache  wird  einen  andern  Kehr  nehmen.    b>  äpasier- 
gang.    Eisen   Kehr  machen,     c)  Keihe,  Tour.    Dieser 
(auch  diese)  Kehr  trifft  es  dich,     d)  Howol  die    Zeit, 
wie  oft  eine  Hache  int  oder  geschieht,  als  ein  unbe- 
stimmter Zwischenraum  der  Zeit;  diesen  Kehr  =  dies- 
mal, einen  andern  Kehr  =  ein  anderes  mal;  ai  geht 
noch  eine  Kehr  =  eine  Weile.    (Vgl.  Stalätr,  H,  93.) 
Das  Wort  Kehr  ist  leider  nur  noch  mundartlioh  vor- 
handen.   Im  Ilochdeutsohau  findet  sich  die  m&nnlicha 
Form  wol  nnr  noch  inZniammansetaangen,  wieBUck-, 
L'm«,  Wlcdarkohr;  die  welbiicha  Form  „Kehre",  welche 
im  MittalhochdeutMben  noeh  neben  dar  mttnnlichen  in 
Oebranch  war,  ist  TöUig  vardriwgt.  (\'gl.  darftber  Orimm, 
r.  400.) 
Kehrab. 
*1  Den  Kehrab  inachen. 

„Dan  nllarleutan  Xabnb  naoht  der  Tod.»  Dar  Tod 
ist  hier  Im  Ansohluss  an  dia  Vorstallnngen  des  Todten- 
taniea  cntwadar  als  Pfeiler  gedacht,  der  den  Kehrab 
(dan  lalatan  Tau)  spielt,  oder  als  der  TSnser,  dar 
dan  Kahrab  tanat,  d.  h.  den  Manschen  aus  dem  Tani- 
■ul  daa  Lebaas  hinaniUnit.  (Vgl.  UriunH.  V,  404.; 
*2  Eiuem  den  Kehrab  geben. 

Dar  Kehrab  hallst  algentUeh  der  lange  Tanz,  mit 
welcham  dia  Hoohaaitagtatat  dia  sich  mit  den  Hän- 
den in  einer  langen  Balhe  fest  anainandergsschlangen 
haben  und  allarhaad  Fignran  In  dem  Tance  bildan, 
dia  Bochaaitalnsi  beschliestea  und  den  Musikautaa 
Feierabend  gi-ben.  In  der  obiueu  Rcii'-nsart  ist  die 
zurechtweisende,  itrafeude  Alift'niuiinif  »vineiut,  die 
an  das  Abkshrcn  das  llanker«  ida«'.'<t»upeu  i  fiiunen. 
In  «nani  Bnebe.  /ier  feiutirlke  Kthrut>.  wird  die  Ueiat- 
Uchknll  durch  die  Hschal  gezogen.  ( Vgl.  ünmih,  V,  404.) 

TS 


1235 


Kehraus — Kehren 


Kehricht — Keien 


1236 


*3  £r  musB  überall  den  Kebnb  machen.  —  Eiite- 

lein,  370. 

*4  Man  hat  jhm  den  Kerab  gemacht.  —  LAmann, 

80.  24. 
£«  iit  ihn  übttl  ergADgen. 
Kehrau«. 

1  Der  Kehraus  ist  der  letzte  Tanz. 

In  dem  8inne  wie  Kebr»b. 

'J  Was  im  Kehraus   gefunden   wird,   gehört  der 
Magd. 
*3  An  den  Kehraus  denken. 

Ani  Ende. 

*4  Den  Kehraus  machen.  —  £ucMii.370. 

In  einer  Geaelltchaft  bis  zo  guter  letzt  bleiben.  „  Du 
wint  doch  nicht  den  Kehraus  machen  wollen*',  sagt  die 
Mutter,  wenn  lie  die  Tochter  Tom  Balle  mit  nach 
UaoR«  nehmen  will,  ehe  er  geechloMcn  wird. 

*b  Den  Kehraus  iaiizen. 

Die  Sache  zu  Ende  bringen. 
Lat.:  Ad  colophnnem  (coronidem,  uabilicvm)  ntqve  do- 
dnoere.    (Philippi,  I,  1.) 

•6  Der  Kehraus  und  Putzaus  bringen  kein  Brot  ins 

Hans.     (RoU-ThalJ 
*7  Einem  den  Kehraus  machen.  —  Ptiri,  li,  1807: 

Eifdein,  370. 

*8  Man  hat  ihm  den  Kehraus  (zwischen  den  Spo- 
ren) gemacht. 
•9  Mit  einem  (jemand)  Kehraus  machen.  —  rnr«- 

miakon .  5i»74. 

Ihn  fortjagen,  von  dem  letsten  Ta&a  bai  eiaam  Balle, 
der  meiit  ein  Walaer  iit  and  Kebimnt  haiast.  Ihn  an 
die  Luft  Mtsen,  di«  gMelltchaftlioh«  Verbindnag  mit 
ihm  abbrechen. 

Xehrbeseai. 

*Sich  in  jeden  Kehrbesen  verlieben. 

Aach:  vor  ihm  iit  kein  Kehrbeaaa,  kein  Frauen - 
aimmer  aicher,  wie  ungebildet  e«,  wie  uatergeordnet 
•eine  Stellnng  eeln  mag. 

Kfhrbftnite. 

*£inem  mit  der  birkenen  KehrbQrste  den  Rücken 
putzen. 

K»  iit  die  Strafe  dei  Stanpbeient  gemeint.  „. . . Aber 
wie  achOn  wird  ei  laiien,  wenn  dir  zum  Trinkgelde 
für  dein  Kupiere!  ein  paar  bDrken  K«hrbant«n  die 
Fldhe  ron  dem  Racken  itObem  werden."  (Oiintker,  1002.; 

Kahre. 

•üt  de  Kere  fahren  (reiten).    (iMttj  —  Scküue, 

II.  342. 
Aui  dem  Wag«;  von  kehren,  wenden. 
Seluren. 

1  £  jeder  kier  vir   seinjer  Dir.     (Siftkaütürg.-iäch») 

—   SchuiifT,  962;  hodtdeuluch  bei  SimT'Kk ,  5551. 
Frl.:  Chacon  doit  balayar  dflyant  la  porte.    (Bolm  I.  12.; 

2  £in  jeder  kehre  für  seiner  Thür,  so  werden 

alle  Gassen  rein.  —  Pein .  II.  JOl;  Herberger.  Herz- 
po$tiUe,  I,  198. 

3  Eynn  yeder  kere  vor  seiner  eygen  thür,  so  wirt 

es  allerwegen  rein.  —  Tappiux.  H9^:  Theatrum 
DiabcJorufn,  422'';  Heuiwh.  1364,  27  .  Lehmauti.  50»,  78: 
729.  3S;  Herberger,  1,686;  Gaal.996:  Lvhrengel,  /.  230; 
Siebetüiee9,  900;  Eiitelein,  595;  Parömiakon,  1309;  Reim- 
herg  IV,  il. 

„Ker  (Ur  deiner  th&r.«'  (Wuldit,  II,  61,  24.;  „Ei 
kere  ein  jeder  für  leiner  thttr. . .  Aber  der  AOa  will  holt* 
•palten,  die  Krühe  will  dem  Affen  predigen,  der  Wolff 
will  jetzt  Arzt  lein  vnd  dem  hinokenden  Pferde  hel- 
ffen,  ichier  will  er  ein  Jnriit  lein  vnd  die  zwo  itoltzen 
Zigen  vnnd  zween  itosiendo  Bock  entacheiden,  oder 
der  Saw  jre  jungen  im  Zihebrunnen  tauffen,  vnd  hat 
doch  der  keim  gelemet.  Drumb  gebet  es  auch  eben 
hinausi  wie  maui  anfiihet.  Der  AtTe  vergiut  dei  Keils, 
die  krühe  wird  vom  Affen  cerrisien,  der  wolff  kriegt 
auch  sein  trinkgeld ,  dais  er  kaum  mit  der  haut  danon 
kombt.  Also  wenn  einer  nit  für  seiner  thQr  keret  vnd 
will  ander  lent  meistern,  oder  die  Hende  vberall,  wie 
die  Kinder,  mitten  im  Sode  haben."  (Mtithetius,  Fo- 
stiOa,  XXXIX  a.; 

Engl.:  Sweep  before  your  own  door.    (Bohn  It.  135.; 

/•>«.:  MAle-toi  de  ce  qoi  te  regarde.  —  Qne  chacnn  le 
mdle  de  eet  affaires. 

It.:  Ognuno  li  guardi  a'  piedL 

Lat.:  Ab. ipso  Lara  incipe.  (Eiseleim,  370;  Philippi,  I,  2; 
Binder  II,  94.;  »  Aedibos  in  noitrii,  qoaa  prava  aut 
recu  gemntur.  (Tappiue,  239 >;  Ertum.,  33;  Fateliui,!; 
WiegoMd,  1125.;  —  Teenm  habita  et  norii ,  qnam  iit  tibi 
curta  lupellex.    (Persiwt.)    (Sepboid,  596.; 

Ung.:  Kl  ki  maga  h4ia  «löU  «OpOijOq,     (ihuil,  996.; 


4  He  kert  tick  an  nichts,  he  geit  dör  gnt  on 

köru.  —  Lukben. 

5  Jeder  kehr*  vor  seiner  Thür,  er  find't  wol  Koth 

genug  dafür.  —  5imrodk,  55li. 

Ein  Hau  in  Franken  hat  die  Inichxill:  „Bin  Jadv 
kehr'  vor  eeinar  ThOr,  lo  flnd*t  er  Fehler  gnnc,  «ad 
nimmt  die  Fehler  zu  Papier ,  so  wird  ar  eodlich  Üag.*' 

6  Kehr*  di,  kehr*  di,  kehr'  di  an  Nika;  swear  de 

Schan  met  £ierwick8.    (Wertf.j 

Charakterisirt  Sorglosigkeit  und  01eicligalti|;kcit. 

7  Kehr'  dich  an  nichts,  der  Weizen  kostet  sem  Geld. 

8  Kehr'  erst  vor   deiner   Thür,   dann    hilf  den 

Nachbar.    —    UoUei^berg.  U.  2;    Bamanm,  IL  PreL. 
II,  31b:   lianiann.  I'nterr.,  II,  17;    EUelrim,  369;  Sim- 
roWk.  5552;  Heinsberg  IV.  51. 
It.:   Chi    vnol   dir   mal    d'altroi,    penai    pxima    di   tad. 
(Goal,  996.; 

9  Kehrt'  ein  jeder   vor  seiner  Gasaen  rein,  lo 

>^ürden  alle  Gassen  sauber  seyn.  —  Gruier,  Ul.  st. 

10  Ker  di  an  nix,  un  ker  di  an  nix  ia  ök  en  Tröit 

(IMnt.)  —  Sschülzr,  II,  242;  BiemaUki;  fcoi-Umltcft  kn 
SimuKk ,  5554. 

Ueber  allM  lioh  w^setzen  wird  fOr  einen  Trost  sr- 
kUrt. 

11  Kher  ein  ieglicher  fiir  seiner  thür,  ao  wiidt  es 

vberal  rein.  —  l/<(n/.,67. 

12  Mancher  kehrt  vor  ander  Leute  thür  vnnd  ror 

seiner  nicht  —   Lehmann.  333.  18. 

13  *N  jeider  kiäre  vöer  suiner  Döär,   dann  ia  «( 

VÖer  allen  reine.  (Armberg.^  —  Firmenick.  l.  353,  M. 

14  Wer  sich  wollt*  kehren  an  alP  (veschrei  aad 

antworten   auf  all'   Gespei,    der  macht  am 
Einem  Unglück  awei. 

15  Z'  airste  kehrt  me,  nau  putzt  me.     (.Verein*- 
*  16  £r  kehrt  vor  fremder  Thür  und  h&lt  die  eigeni 

nicht  rein.  —   Reinäterg  I,  52. 

*17  He  kehrt  sich  an  gen  Raren,  ehr  he  gahr  lö&i 

((Mfrien.)  —  liwren.  608. 

♦18  Kähr'  a  ok  vur  senner  Thir.    (Scklet.j  —  fr*» 
tnaiin, ///,413.  487. 

In  Wttrtemberg:  Kaihr  du  voor  dainra  Tkar.    (i^- 
lern,  462.; 

*19  Kähr*  am  og  a  Fleckel  und  tanz'  a.   (Schki.}- 
Frommann .  III.  416 ,  393. 
Auf  die  Frage:  Was  soll  ich  jatst  machen V 

*20  Kehr'  dich  nicht  dran! 
Kehricht. 

1  Der  Kehricht  aus  dem  Hause  gehört  nicht  taf 
die  Gasse. 

Die  Vorginge  iu  der  Familie,  dieReibnnBfi^,  Zwiitif- 
keiten   u.  s.   w.  in  derselben  sollen   im  qiwft 


und  nicht  an  die  OeffenUichkeit  gebracht 
Böhm.:  Smeti  z  domu  na  alici  neTynAietj.     (I^aioratj,  siy 

2  Es   ist  nicht   alles  Kehricht,    was    unter  dm 

Besen  liegt.  —   Sprirhvörtergarlen,  62. 

Nicht  Jeder  Meusch ,  den  die  Ungunit^dea  Qeichicki 
in  der  Niedrigkeit,  vielleicht  in  einer^  ang«aa|M|Hi 
Stellung  lieiB,  ist  deshalb  ein  der  Venchtnng  wtrtkcr. 
Das  Bessere  ist  oft  da ,  wo  man  es  am  waalgatea  sackt. 

3  Fort  mit  dem  Kehricht  aus  der  Stabe  und  fort 

mit  dem  Mädchen  aus  dem  Haaae.     (Fin.j 

4  Im  Kehricht  iindet  man,   was   man   bat  in  die 

Stube  gethan.  —  EynHng.  /.  89. 

5  Was  man  im  Kehricht  findet,   daa   kann  maa 

sich  behaltet). 

Eine  etwas  freisinnige  Ansicht  rem  EigenthamiiteU. 
wenn  man  es  buohatä,bliah  nehmen  wollte.  In  SeUe- 
sien  wird  es  oft  von  den  auskehrenden  Pcnoan  in 
Scherz  auf  liebe  Persoueu  angewandt,  die  eben  m  4m 
Stube  kommen,  wenn,  oder  da  stehen,  wo  gdiehit  wird. 

6  Wer  ins  Kehricht  kommt,  bestaubt. 

7  Wo  Kehricht  liegt,  kommt  Kehricht  hin. 

Böhm.:    Kde  jednou    sinetlst«,    lid£     ieiii    vfc    aahAKM- 
(ÖelaJeovsk^ ,    106.; 

*8  £s  wird  sich  im  Kehricht  finden. 
•9  Etwas  ins  Kehricht  werflon.  —  Luther'»  n<iir.,44T'. 
Kehrwlaoh. 

Ein  neuer  Kehrwisch  fegt  das  Haus  reis. 
Helen. 

*£&  keif  ihn,   dass  er  sein  Fidle   nicht  siebt 

fXürtingen.j 

')  Aergert,  Terdriesst.  B%i  SMäer  (II,  31] 
g'he^en  und  keyen  =  widerlich  tOaeu»  inhsIlM. 


1237 


Keifen — Keil 


KeUer— Kelle 


1288 


das    G*heyen  ■-  der  Lkrm;   ontigentlich 
ärgerlich  ,  ungehültcn  machen.     Davon  die  Kedeniart  : 
T>M  ist   eine  g'heyerige  Sache.     Lats  mich    ungheyt. 
—  Hpott  auf  grandluaen  VerdiMM  and  Aerger. 
Keifen. 

1  Ich  keuffe  mit  dem,  der  mit  mir  keuffen  will. 

—  /V/»i.  //.  397. 

3  Kifen  deit  nich  ser  '  un  Slage  düert  ^  nich  lang. 

(OKifrut.)  —    Frommann,   VI.  2fi4,  7»a.    Bueren ,  761; 
Hauxkalender ,  I. 
•)  D.  i.  wehe.    >)  Dauert. 
Xelfwrurm. 

Ein  Keifwiirra  ( büses)  Weib  ist  besser  kalt  als  alt. 

KeÜMlt. 

Keiheit  ^  ist  kc  Freiheit.  /'lijijM-«;»«.;  --  TtA/ir,  ys. 
')  Von  Kei,  Ke  oder  (^hei,  Ghe  =  die  Venlrieiilich- 
kfit.  Verbum:  Keia,  transitiv  —  werfen  ,  BOhmrisflen  ; 
intransitiT -=  füllen ,  stUrieii;  unpersouiioh  {,m.  B.  ee 
keit  mi)---  t'ulust  über  etwas  ompäudeD,  das  man 
nicht  gedacht,  gesagt,  gethan  hat  und  das  man  ge- 
dacht, gesagt,  gethau  haben  mochte.  Keiig,  bei  Stat- 
drr  gheiig  —  verdriesslich,  uiia>iKen<>hDi.  (Vgl.  Tohler. 
a.  a.  O.)  -  Das  MisvergnUgen ,  dass  nicht  mehr  errun- 
gen worden ,  ist  keine  Freiheit. 

XeU. 

1  Auf  einen  gruljen  Keil  prchort  ein  grol>er  Schlägel. 

—  hehrem,  Vll.  lUtl. 

3  Der  Keil  geht,  wohin   ihn  der  SchUgel  treibt. 

EnyL:  Tbere  goes  tha  wedge  wher«  tha  baetle  drives  lt. 

(Hohn  Il.lil.) 

8  Der  Keil  ist  des  Holzspalteni  Gehülfe. 

4  Ein  hölzerner  Keil  treibt  besser  als  ein  eiserner. 

(Böhmen.) 
Er  springt  nicht  aus. 

6  Ein  Keil  treibet  den  andern  aus.  —  isu/i/in ,  gr- 
tchr^brn  durrh  tin^tnwn  ifiitNirr;«!.  M.ÜL.X\.\V|i,  /.  X'*; 
/Wn.  //.'JUT,  «inwrh,  1183,  40;  tW/rin.  370;  A/iiyj-r. 
II,  .SS.  Ilaal,  997,  Simniik,  :>S53;  KorU ,  3S3i;  /(i'ifiJ>ftf>rj/ 
///.  92;  «niUH,  /.  18(W. 
Eins  durchs  andrrr. 

Böhm.:  Cvik  criku  uhybi.  -  KKn  klfnem  vjrraiiiti  sluif. 
fCelak'irsiif.  s7.) 

Engl.:    Hab   liub ;    miiigle    mangle;    crawly    mauly;    kiin 
kam ;  hab  nah ;  hikledy  pickledy ;    budg(>  podge. 

Fn.-  l'n  cl«»u  chasse  l'autre.  (Krmlroff.  42;  Ki-rle,  333K; 
Krilitnjrr.  lJ7*f  Haal,  W7.) 

Amin.:  Zagvösda  sagvösdu  pogAnja.    (Cettikxrtkg ,  tJ.) 

I.nt.  ■  Clacum  clavo  pellere.  (Hauer,  kiij.;  —  ClaTus  clavo 
pellitur.  (HiHd^  /,  \9(i;  ii,  iüK;  Erasm.,  »2;  AVy- 
6oM.  7'«;  iraal,  '.•'.«7 :  Kitelt  in,  37U.)  —  CUtus  clavo 
rrjiciendus  rst.  iCi,:en>.)  (Phitippi.  I.  M.J  —  Cuneus 
runenm  trndit.  (Pkilippi,  /,  lUt? ;  final,  997;  Fintt- 
hin,  .171).;  —  Malus  nodus  malo  cnneo  pHIendus.  — 
Paxillum  paxillo  pepulisti  < pellitur). 

Pfttn.:  Klin  lilinem  wybüaj«'    (I'*>*npn .  lt.) 

Umf.:  A'  M.r^x  uzeggcl  stabad  ki  vemi.    ('iaai .  li>24.; 

6  Fremde  Keile  flihlt  man  (schmerxen)  nicht. 

Frl.:  Le  mal  d'antrui  n'est  que  aonge.    (Veneileif,  \\i.) 

7  Je  grösser  der  Keil,  je  weiter  der  Riss. 

8  Kein  liesserer  Keil  als  von  gleichem  Holze.   * 

9  Man   kan    otft   mit   einem    kleinen  Keil  einen 

grossen  forttrribcn.  —  /vjn.  l/,  45G. 

10  Man  macht  die  Keile  aus  demselben  Hobse,  das 

man  damit  spaltet. 

1 1  Man  niuss  offt  ein  keil  mit  dem  andern  treiben 

vnd  durchsi-hlnfren.  —  Lt^mann,  so»,  J4. 

12  Mit  Keilen  treibt  man  Keil  aus.  —  F^nng^  ilt.  S39. 

13  Nicht  aus  jeilem  Keil  wird  ein  (guter)  Pfeil.  — 

iVIri .  //.  497. 

*14  Den  Keil  auf  den  Kopf  schlagen. 

„  Heissf  I  das  iiit  wunderlich  wol  getroffen  und  den 
Keil   auff    den    Kopff   geschlagen  V      (Fiickmrl,   ßk., 

*  lo  Don  Keil  ans  demselben  Hobcc  schnitxeii. 

*  16  Den  Keil  mit  dem  Keil  herauaschlageu. 

l'oln. .-  Klin  klinem  wybic. 

*  17  Einem  Keile  auf  dem  Kopfe  schärfen,    (fhiimmu.) 

—  Irixrhhur.  38«. 

In  Natangrn  ansschlieaiiloh  in  folgender  Varbindang : 
Hier  motl  Ock  nn  all  bllwe,  un  wann  le  mi  KU  op  am 
Kopp  scharpe.    (FrinAbifr^  19*1.) 

*1S  Einen  Keil  durch  Steine  treiben. 

*  19  Einen  Keil  im  Herzen  haben.  —  Luihft'f  rMi*r., 4M*, 
•30  Man  muHS  noch  einen  Keil  ilaraufsotzcn. 

Noch  ein  krAfticas  Mittrl  anwenden ,  um  einen  Wider* 

<tan<l  cn  n^vrwlndra. 


*31  Wie  ein  Keil  in  etwas  stecken. 

In  der  Klemme  sein. 
KeUer. 

Keiler  und  Bach  faan  Ruh  erst  zn  Dreikönigstag. 
Keilhols. 

*Dii  tuchst  zu   Kailholze,   grob  g^nunke   beste. 
(ttCfinr.'ScMrs,)  —  Peter,  AM. 
Keim. 

Der  Keim  zersprengt  die  Hülle. 
Keiner. 

1  Es  ist  keiner  nichts  und  keiner  alles. 

2  Es  ist  keiner  so  roich,   der  Arme  ist  ihm   im 

Denken  gleich. 

3  Es  i(it  keiner  wiedergekommen,  der  es  uns  ge- 

sagt, wie  es  in  jemm  Leben  zugeht. 

4  Keiner  ist  so  arg,  er  Hndcl  einen  Acrgern. 

na%  l'iVse  Uvwissen,  wenn  es  erwacht  ist,  geht  z.  B. 
barter  mit  dem  harthenigon  und  gransamen  Richter 
um.  als  dieser  mit  nnterdriiekter  Unschuld  verfahren  ist. 

6  KeiniT  ist  so  gross,    er    braucht  Dienste  von 

anilern. 
G  Ki'iner  ist  zu  alt  zum  Lernen. 

7  Keiner  soll  den  andern  für  einen  guten  Freund 

htiltcn,  er  hübe  denn  zuvor  einen  Scheffel  Salz 
mit  ihm  gegessen. 
*8  Es    ist   keiner,   er   schmeckt   nach  dem  alten 
Adam. 
Kelnwein. 

*Er  verkauft  Keinwein  für  Rheinwein.  —  Parö- 

mtakcn,  178. 
K«k. 

*1  Hiilt  de  Kck  (Maul,  Mund).  —  DaAnfrt.  tt3^ 

Keda  nicht  mit  darein. 

•2  Ik  geve  di  ens  up  de  Kok.  —  Dahnfrt,in^. 

Ich  schlage  dich  aufs  Maul. 
K«keir«m, 
*l  De  Krkcliüm'n  is  em  got  löset.  —  Eichwnld ,  9%i. 

Kr  hat  rine  gelaufige  Zunge. 

•  2  Em  is  de  Kekelreinen  *  sniden.  —  .StAiifcf .  //.  240. 

')   Kiu   Fehler  unter  der  Zunge,  der  da«  Sprftchen 

erschwert    und   den  man  durch  Kohneiden  oder  LAsen 

dos  Zungonbandes  mehr  oder  weniger  beseitigt.     (Vgl. 

auch  Laurrinherij ,  Ii'.  .SWi  ) 

*ü  Ick  will  em  den  Kekelrem  wol  snideu. 

£r  soll  schon  Bede  und  Antwort  geben. 
Kekeech. 

Wun  de  Kekesch  kreu,  kit  gäre  Ren.  —  5chu- 
shr ,  4.1. 
Wenn  die  HAhne  krähen,  kommt  gern  Regen. 
Kelch. 

I  Hölzerne  Kclclic,  aber  goldene  Pfaffen.  —  Sai- 

ler,  234. 

„DasB  solchs  in  illo  tempore,  sa  der  Zeit  war,  da 
die  Kelch  httlsin  vnd  die  prieatar  guldin  waren,  aber 
Jetso,  wie  der  mäckler  Bonffaeins  and  nach  ime  Dn- 
randus  gesagt  haben,  ist  das  platlin  nmbkehrt^vnd 
seind  die  priester  hUlxin  vnd  die  kelch  gvidin."  (Fi- 
tehart,  Bk.,  158P,  187  ^) 

3  Wer  den  Kelch  in  der  Hand  hat,  trinkt  zuerst. 
HoU. :  Die  den  kolk  in  de  band  heeft ,  sernnt  xicb  het  bett. 
(Harr*boine^ ,  I.  3it3«.; 

3  Wer  einen  Kelch  im  Wappen  führt,  muss  sich 
nicht  zu    Flaschen  und  Krügen  gesellen.  — 

Vnromiaiim,  13S7. 

Gegen  das  unmassige  Laben  dar  Ueistliohan. 
*4  Den  Kelch  mit  der  Hefe  austrinken. 

Die  Leiden  vollständig  erdnldan. 
*5  Den  Kelch  trinken. 

Ktwas    verscbmersen ,    sich    einem    unvermeidlichen 
Uebel  unterwerfen. 
*f>  Denselben  Kelch  trinken. 

An  demselben  Uebel  leiden,  dasselbe  Ungemach  er- 
dnldan. 
Lm».:  Eodem  bibere  poealo.    (Ptautu*.)    (Binder  11,  954; 
Ftuetiiu,  7.S.; 

Kelle. 

1  Es  ist  noch  nicht  aller  Kellen  Abend,   (sdiwet:.^ 

—  Mmrudk.llMT. 

Der  rMenbead  Ist  noeh  aieht  da,  aan  ist  noch  nicht 
ferti«.  die  Arbeit  tat  nooh  elabt  bewidel.  BwoBders 
in  Sanot-Oellan  gArftuohliok.  «o  man  am  Bartholo« 
mkn'tage  die  BleleharbeU  aohUeHt  nmä  m  sUo  der 
Kell^nahend  «Inl. 

3  Man  iiinss  nicht  mit  der  grossen  Kelle  anrich- 
ten.  —   ■*»imrnrfc,  1SAS6. 

78* 


1339 


Keller— KeUhof 


Kellner — Kennen 


1S40 


3  Wer  keine  Kelle  hat,   muts  mit  den  Händen 
mnuern. 
*  4  Er  hat  weder  Kelle  noch  Stelle. 

Iit  haos»,  gald',  mittellos. 
•5  Was  die  Kelle  gibt  —  Körte.  3336. 
X«Uer. 

1  Ein  guter  Keller  ist  ein  halber  Brawcr.  —  htri, 

II.  191;  Hernach,  48*.  26;  Ei^rtem.  370;  Stmrtnk,  AM»; 
Kurte,  SS17*:  Braun.  1,1900. 

W«il  er  dM  Uetränk  lange  bei  «einer  unprunglich«n 
Frische  nnd  Kraft,  bei  «einem  Wohlgeacbmack  erhAlt. 

2  Es   ist  wol    angeschen,   drcy   Keller    vnd   ein 

Koch.   —   Lehmann,  II,  157,  165. 

3  Kein  Keller  so  tief,   man   findet  eine  Treppe 

dazu. 

4  Keller  kalt,  macht  Leute  alt. 

b  Mit  einem  leeren  Keller  itt  bös  haushalten. 

6  Nur  was  do  in  den  Keller  schüttest,  ist  dein.  fUi.) 

7  Sei  hont  Keller,  schleck'  darnach  die  Teller. 

—  K6rle.  333«. 

8  Was  der  Keller  bietet,  muss  die  Küche  nehmen. 

Böhm.:  Co  kdo  mA  ▼  komofe,  rydkrtkdo  kachjrni.    (dela- 
ko9$ky,  69.; 

9  Was  nützt  ein  Keller  voll  Wein ,  stellt  sich  die 

Wassersucht  ein! 
*10  Ich  werde  mich  deshalb   nicht  in  den  Koller 
betten. 

Die  Beleidigung  bringt  mioh  nicht  an««er  Fassung, 
da«  Verfahren  soll  mich  nicht  in  Verlegenheit  setzen. 

*  11  Im  Schwcidnitzer  Keller  steht:  „Wer  weiss,  ob's 

wahr  ist!" 

Wird  in  Breslau  erwidert,  wenn  Jemand  etwas  Un- 
glaubliches behaupteL  Im  dortigen  Schweidnitaer  Kel- 
ler hingt  nämlich  eine  Holztafel  mit  den  angeführten 
Worten. 

•  12  Keller    und    Küchen    untereiuandcrwerfen.   — 

Suhir ,  9»5. 
Alles  durcheinanderreden. 
*13  Sein  Keller  ist  in  gutem  Stande. 

RoU. :  Zijn  kelder  is  goed  ronien.    (Harrehomff,  I,  392*.) 

*14  Zum  fiiistem  Keller  fahren.  —  Eueletn,sio. 
Kelleresel. 

Ein  Kellcrescl '  kann  keinen  Elefanten  begreifen. 

')  Umgedeutet  aus  Kellerassel,   Schabe  (Mnltipede). 

—  Kleine,  enghersige  Seelen  rottsaen  noth wendig  ebenso 
■ehr  Ober  den  Geist  grosser  MAnner  erstaunen,  wie 
Kelleresel,  wenn  sie  Elefanten  begegnen. 

KttUttreMlsfflttok. 

*E8  ist  ein  blosses  KellcrcRolsglück. 

„Auch  diese  heissen  Tausendfüsse  und  haben  deren 
nur  Tiersehn.**    (Liehtenhery,  IV,  AO.) 
BMlerflabmr. 

•Am  Kellerfieber  leiden. 

An  den  Folgen  tlbermbsslgen  Bier-  oder  Weingennsses 
kranken.  v,Dass  sie  eine  kannen  weins  mehr  mttssen 
trinken,  was  inn  bissweilen  ein  solch  kellerfeber  oder 
grimmen  oder  gegicht  im  Busen  jaget,  dass  sie  wol 
etwa  davon  sterben."  (Fiitchart,  fik.,  1588,  9b**.) 
KallergesolioM. 

*Er  hat  das  Kellergesehoss.  —  (Utmm.  v,  bn. 

Schershaft  beschönigende  Bezeichnung  für  Kopfweh 
als  Folge  eines  Bausches,  wie  Kellerfieber  (s.d.),  Kel- 
lergeschoss,  bairiach  für  Kopfweh.  „Ich  glaub,  du  hast 
das  Kellergesohoss."  (Ayrer,  /.  24H,  33.;  „Wie  war 
ich  neehten  also  trunken  . . . ,  es  kam  mich  an  das  kel- 
lergechoss,  o  grosser  löwen  ich  drei  goss"  (brach). 
(if.  Saclu,  1588,  HI,  1,  144''.; 
Kellerlehen,  s.  Kammerlehen. 
Kellerthür. 

•Kellerdöereu  mit  Kapziynercnüeten.    (Wet4f.j 
Spöttisch:  seltene  Delicatessen. 
Kellhof. 

Wenn  der  KoUhof  empfangen  ist,  so  sind  alle 
Güter  empfangen.  —  «r«/ ,  i6 ,  8». 

Die  Lehngttter  standen  in  einem  verschiedenen  Ab- 
hängigkeitsverhältnisse «um  Orundherrn.  Der  Besitzer 
des  Kellhofs  f  Cellerarlus  villicus  major)  stand  swi«chen 
dem  letztern  und  den  gewöhnlichen  Erbzinszahlem ; 
er  war  jenem  unter-,  diesen  Übergeordnet.  Hatte  er 
den  Kellhof  von  dem  Grundherrn  empfangen,  so  waren 
alle  Gtiter,  die  zu  demselben  gehörten,  von  ihm  mit 
empfangen  nnd  er  war  berechtigt ,  im  Namen  der  ßmnd- 
herrscbaft  von  allen  ihnen  untergebenen  Krhgtttem  den 
Handlehn  oder  Zins  zu  erheben. 
Mhfi.:  Wan  der  kelhof  empfangen  ist,  so  sind  alle  erb- 
gOter  empfangen.    (Grimm,   weitlh.,  J,  25J.; 


K^U2Mr. 

1  Der  Kellner  sagte  zum  Koch:    Bratest  da  mir 

eine  Wnrat,  so  lösch'  ich  dir  den  Durst.  — 

Etxeleut .  370. 

2  Wen  der  Kellner  liebt,  der  trinckt  offt  —  Mn. 

//.«SS:  5imrocft.&M9. 


*  Jetz  mücht'  i  schon  beim  Kemmich  'naoM.  (FUkr 

berg.^    —   Dirhnger,  873. 
Im  Aerger  oder  Zorn. 
Kempten. 

bie  von  Kempten  sind  die  besten  MeisenfAogflr. 

—  Eisrieüi.  570. 

Man  erzahlt,  dass  ein  dortiger  Bnr»nn«i«Ur,  als 
ihm   eelne   Meise   entflogen   war,    die   Thor*  sogMek 
achlieesea  und  den  verlorenen  Vogel  in  all«ii  Hausn 
und  W^inkela  aufsuchen  lies«.    (AmerbacA.) 
KenencAat. 

Keoengist  *  scn  ded  alerbiest.  —  Schmter,  67. 
')  Eine  siebenbQrgische  Tranbenart      (  S.  QormmA- 
getr&nk.) 
Kennen. 

1  Allen,   die  mich  kennen   und   meinem  Nama 

gönnen,  denen  gebe  Gott ,  was  sie  mir  göimeB. 

—  Nerl: ,  16. 

Hausinschrift  zwischen  Kassel  und  Korfoach. 

2  Den  man  nicht  kennt,  dem  folgt  man  nicht  gern. 

—  Ihmxch.  1171.  33;  /Wn,  //.  79. 

3  Der   sich   selbst  nicht  keut,    der    weiss  nickt, 

was  er  gilt  vnnd  gibt  sich  gar  wolfeil.  —  W- 

iruinn,  187.  18. 

^Vmb  ein  wenig  frewd  vnd  Lust  ina  ewig  irerdeibM, 
oder  menniglich  zu  Spott  vnd  Schanden.** 

4  Die  einander  kennen,  grüssen  sich  von  weit«B. 

Engl.:  They  that  know  one  another,  salut«  afar  off.  CMt 

5  Ehe  man  jemand  kennt,   muss  man   erst 

Sohcflel  Salz  mit  ihm  gegessen  haben. 

Frt.:  Pour  oonnaitre  nn  homme,  il  faut  avoir 
muid  de  sei  avec  lui.    (CaAier.  436.^ 

6  Ein   jeder   kent   sein    eigen    Uertz    am   sUa- 

besten.  —  Pein.  //,  2oi. 

7  Ein  jeder  kent  seines  gleichen,   ein  Dieb  da 

andern.  —  l'etn,  II,  20i;  llmt*ch,  694.  1. 
hat.:    Furem    für  cognoscit  et  lupua   Inpum.    (ErmvK 
691,  2.) 

8  Es  sagt  einer  ofi't:  ich  kenne  dich  wol,  vnnd  der 

gross  balckcnträger  kennt  sich   selbst  nich» 
vnd  wcre  jhm  besser,  er  lernte  sich  kenim- 

—  Lehmann ,  507 ,  61. 

9  Ich  kenn'  ihn  wol,  aber  ich  trau*  ihm  nicht 

Engl.:  Better  known,  than  trusted.    (Bohn  II,  163.J 

10  Ik  kenn  di  wuol,  din  Moers  Kan  Bro'r  es« 

ßollosse  wiast.   {Vraßchnfl  Mark.;  —  Hocfr«,  81.1t 

11  .Jeder  kennt  am  besten  die  bonne  seine«  Land«. 
•12  Kenne  dich  selbst!  —  Körte.  3339  u.  4i69. 

13  Kennst  du   einen,   so   kennst  du   alle.  —  £Mf- 

Ictn,  HJV:  Stmrork,  .VS56. 
Lai.:  Ab  uou  disce  omnes.  —  önum  norifli  omiieaaowi>- 

(EixfUtn,  .170.; 

li  Man  kennt  den  Esel  an  den  Ohren,  bei  den 
Worten  den  Thoren,  am  Angesicht  den 
Mohren. 

15  Man  kennt  den  Fuchs  am  Schwanz. 

16  Man  kennt  den  Mann  an  der  Kleidnng. 

17  Man  kennt  den  Menschen  am  Gange  und  den 

Vogel  am  Gesänge. 
J8  Man  kennt  weder  den  Wein  am  Reifen,  noch 
den  Mann  am  Kleide. 

19  Mancher  meint,  er  kenne  mich,   der  noch  im 

erkannte  sich.  —  Körte.  8341. 

20  Msncher  wiJl  mich  kennen  und  kennt  tichKl- 

her  nicht. 

21  Sich  kennen  ist  viel  kennen,  Gott  kennen  iit 

allea  kennen.   —   Knrie,  2386.    Körte*,  swt;  &•■ 

ro,k.   .3998. 

22  Sich  selbst  kennen  i»t  die  grösste  KnntL  —  Ai^ 

h'tn.  4(»3;  tiaal.  1400.  Simrork ,  9500, 
lt.  ■  La  roeglior  scienza  che  st  trova  h  (inella  con  !•  fMl* 
ognuno  couosce  se  stesso.    (PataagUa^  139,  3J  —  te 
pift  difficil  coea  che  sia,  i  conosoer  ■•  siMto.  ftf««l,  140O.J 


1241 


Kennen 


Kennen 


1242 


33  \il   kennen   vil   vncl    sich    sclbs    nit  —  Framk. 
II.  120*.  Gl  um-,  /,6R.  Prtri,  11,  573. 
Frx. :  On  connoit  tout  honnii  iioi  mAm«.    (Krifzingtr,  U6\) 

24  Wag  einer  nicht  kennt,  darnach    er  sich  nicht 

sehnt.  --  Pt'tri,  II,  8io. 

25  Waa   einer  nicht  kennt,  das  soll  er  nicht  be- 

geren.    —   Lfhmann.6T.i1. 

26  Was  man  nicht  kennt,  das  bejfert  niemand.  — 

llenuih ,  245  ,  57. 
Lat.:  Ignoti  nulla  cupido.     (Meniach  ,  24S,  .%«.; 

27  Was  (.wen)  man  nicht  kennt,  kann  (soll)  man 

nicht  lieben. 

Fn.!  II  fallt  oonnoistre  »Tftnt  aimvr.    (Uroux,  U^  332.; 
i/o//.;  Onconde  niMct  nnmlnnc    {Tunn.,  2»),  i.S.; 
//..*  üonoac«re  li  devn  innanzl  d'^mare.    fFattaylia ,  6.) 
Lat.:  L't  notot  dare  nrni  notoi  quia  «cit  amarfi y    (Fanrr$' 
Ifhm,  57ü.y 

39  Was  man  nicht  kennt,  muss  man  weder  loben 
noch  verachten. 
It.:  Prima  di  conotcere,  non  lodare  nft  l>ia»iniar(>.  (Pazza. 
ylia,  W,  i.) 

29  Was  man  nicht  kennt,  soll  man  nicht  essen. 

30  Was  man  nicht  kennt,  verkauft  man  leicht  zu 

wohlfeil. 

31  Wat  de  nich  kenst,  dat   lest  de  ut'n  Liwe.  — 

Schamhat  h,  II.  409. 
Man  muM  nicbt  allea  essen  wollen,  «m  assbar  aasBioht. 

33  Wat   ik    nit    kenne,    kann    ich   nit   lowen   un 

Schcnnen.     (SawrlanH. ) 

33  Wen  man  nicht  kennt,  dem  muss  man  nicht 

verträum. 

Die  Araber:   Mistraue  dem,    den    du   nicht   kennst. 
(Cahi*r,  Sasi.; 

34  Wenn  jeder  kennte  sich,   sputt^^to  keiner  über 

mich.   —   *f»r<t' .  3340. 

35  Wenn  man  einen  kennen  lernen  will,  so  muss 

man  ihn  loben.  —  Hrxm^hvrit  ill,  iss. 

36  Wenn  man  einen  nicht  kennen  kann,   so  sehe 

man  seine  Gcselischafl  (Kameraden)  an.  -~ 

.Vairr.  /,  176.  //.  V».  Su-hrnkitK,  37.  Hmriy.  .S7. 
,1  Der  halben   Torkrnnen  wo  II   ein    Mann ,   der  schaw 

desselben  (kesseln  an,  bey  den  wird  klerlich  offenbart, 

dass  er  aucli  splher  sey  der  art."    (II.  Sn.  A.« .    W.-Uifk* 

Mistorif.  (TLXXIX.  l.) 
Engt.:  Teil  ne,  with  whiim  tliou  goett  and  I'H  teil  th«« 

what  thoii  doest.    (Hanl.  AHü.) 
//..'    Diromi   cnn  chi  tn   vai,   e  saprö   qael,  che  ta   fai. 

(lintil ,  «•«•.«.; 

37  Wer  dich  kennet,   der  ksmflt   dich  nit  —  Tnf. 

|ii»w.21fi*'.    f;grHn//f,  143*.    «rnlrr,  /,  79;   SaiUr.XTZ; 
SimmiA.  SShS. 

In  Driberfi :  Wai  *n  r ihn)  kennet,  dai  knft  *n  nl.  (Fir- 
mfut-t»,  I.  AfA,  il.t  In  ächleslen.  Wir  'n  kennt,  dAr 
keft  'ii  nich.  (FrttmHamm.  fll,  'J42,  2.)  In  bfehenbttr- 
Rcn;  Wier  dich  k4nt,  kift  dich  uit.  (.</„i»ter.  liiJT.J 
Lat.:  Te  qiii  nun  novit,  toUal.  (Tappw».  M«*,  I]/fncif. 
143".; 

38  Wer  dich  nicht  kennt,  dt-r  kauft  dich. 

39  Wer  mich  kennt,  der  pampt  mir  nicht,  sagte 

Peter  Kuchs,  da  wollte  er  von  einem  Frem- 
den einen  (.riilden  leihen. 

40  Wer  sich  nicht  kennt,  fanpje  mit  seinen  Nach> 

harn  Streit  an. 

41  W'i  kennt  tisch  ja,  scfft  I>pirhmiil!cr,  da  lewe 

norh  ,  ja,  da  lewo  noch.   n.nnebttrg.J  —  llnrfrr.  204, 

42  Willst  dn  kennen,  wer  der  Mann,  so  meh  nur 

seine  Uesellschaft  an. 

43  Wilt  du  Pinen  kennen,   so   lob  jbn;  steckt  ein 

{Troll  inii  jhm,  so  wirt  er  zum  wenigsten  ein 
Feder  oder  zwo  fallen  lassen.  —  Hmurh.  los«,  46. 

44  Wiltu  einen  kennen,  so  sihe,  mit  wem  er  vmb- 

gehet.   —   //f-fit«(k.  14.33,  65.  Heuuhrrg  11,  O. 
Lnt..    N'nsritar   ex   comite,   qni  aon   dignnscitar  n  wt. 
^Hf-^ch,  1433,  66.; 

Ah  Wiltu  einen  recht  kennen   lernen,  so  Iam  jhn 
verworren  Garn  wieder  richtig  machen.  — 

/Vfri .  //,  794. 
Die  Türken:  Wm  der  Mensch  niehl  kennt,  haut  w. 

(Hftn%hfr.j  in,  113.; 

•46  A  kent   mich   aa  a  Tansal    (Si^Mn.)  —  Fram. 

m.ifin .    ///.  »45 .  197 .  Fwömolckr .  143- 

')  Daus,  die  hOehsl«  Karte  im  Spfel;  das  Astentand, 
steht  «uwriira  fIr  Tavi,  abar  aach  verhallend  ttur 
Teufel. 


•47  DA  liet  mer  net  ieder  kenne,  bcs  mer  'm  Scheffel 
Salz  met  em  gesse  hat.     i'ludhurg.;. 

*48  De  kennt  de  ganze  Welt,  ok  de  bunte  Kobbel. 
(.Samland.)  —   Frimhbier  ',  194J». 

•49  De  kennt  de  ganze  Welt,  ok  noch  twei(oder: 
sewe,  auch:  de  omliggende)  Därper.  --  Fn^ch- 
hier  \  1948. 

•50  De  se  kennt,  de  köft.  se  nig.    (Hoht.y  —  Schutze. 

II.  247. 
Wer  das  Mädchen  kennt,  nimmt  sie  nicht  snr  Fraa. 
•51  Detin  kenne  ick,  äs  wann  ik  der  nict  der  Locht«« 

(Laterne)  innc  seatn  hädde.    (Btirm.' 
•52  Den  kenn'  ich  auswendig  und  inwendig. 

D.  h.  durch  und  durch. 
Fr:.:  Nous  nous  connoissons  de  li>iif(iie  main.     (heroux, 

I.  1  «.••.; 
•53  Den  kenn'  ich  wie  der  Bettler  einen  Baurrnhnf. 

Fngl.:  To  know  on«  as  well  aa  a  betqrAr  knows  liis  dish. 
(Htthn  //.  1«Ä.; 

•54  Den  kenn'  ich  wie  einen   preussischon  Dreier. 

,  WnlfttthiitUl.) 

Die  Cxechen:  Das  kenn'  ich  wie  der  Esel  (dieZieffe, 
das  tJchwein)  die  Petersilie.    (RHnthrnj  IV.  161.; 

•55  Den  kenn'  ick  wie  'n  Sil berj röschen.    {UerUn.) 
•56  Den   kenn'   <>ck  wie  c  jireusch'schc  Diittko.  — 

Frinchhier*.  VH\». 

•57  Den  kenn'  «ick  wie  e  Pund  Scp.  —  Fnxthhter-,  1949. 
*58  Der  soll  mich  kennen  lernen. 

Als  Dnihung. 
Frs.:  Vous  connaitr^s  qui  je  suis,    (hrittin'jrr ,  166*.; 

•59  Diän   kenn'  ik   so   gued    üs  wann   ik'n   in  der 

Kcipe'dn'ägen  hädde.  (iirn\sihafl  Mark.) —  Fmm- 
rtmitn,  V.  W»,  S8;  WiH'kIi'.  «6.  121. 

')  Kiepe,  im  Südrrlande  —  Traffknrb  auf  dem  Rlicken, 
auf  dem  llrllweff«  auch  ein  flacher  Armkorb. 

•60  Er  kennt  ihn  aus  dem  Sack. 

Kehr  (lenau. 

•61  Kr  kennt  nichts  am  Himmel  als  den  Sirius.  — 

nmtkhnrdl ,  »m. 

Nnr  den  hi-rvomtechondiften  Punkt.  Von  Personen, 
die  ein  Ueschaft  nur  oberflächlich .  nur  im  alljremeinen 
kennen. 
•  62  Kr  kennt  sich  ficlbcr  kaum,  wie  Nan*  T^öbelin, 
da  er  einen  neuen  Rock  anhatte  nnd  unter- 
wegs fi-agte,  ob  sie  nit  den  Löbelin  gesehen 
hätten.   —   Fisihart. 

•63  Ich   hab  deusclbigen  eben   als  wol  gekent  als 

du.  —  Agrin^a  I.  4ül. 

Wurde  su  Affricota't  Zeit  gebraucht,  am  einen  auf 
eine  foine  Weise  Lugen  su  strafen.  Wenn  man  von 
einem  ptwas  ragte,  wovon  man  glaubte,  es  sei  nicht 
alle«  wahr.  Man  wollt«  sagen:  „Ich  kenn'  ihn  nicht, 
du  auch  nicht." 

•64  Ich  hab'n  gekannt,  wie  er  noch  c  Birnbaam  wor. 

—    rmdfnM ,  9M. 

l'nd  Jetüt  sollte  ich  besondere  Verehrung  für  ihn 
haben?  Kin  christlicher  Untabeaitzer  hatte  aus  dem 
Hirnbaum ,  unter  den  sich  seine  Tochter  während  eines 
Uewitters  geflüchtet  halte  und  in  den  ein  Blitistrahl. 
ohne  seine  Tochter  zu  todten,  gefahren  war.  ein  Hei- 
ligenbild machen  lassen.  Als  man  einen  TorObergohen- 
den  Juden  fragte,  warum  er  die  MtttM  nicht  davor  ab- 
nehme, gab  er  obige  witzige  Antwort,  die  als  Sprich- 
wort eine  Tortreffliche  Rolfe  spielt. 

•65  Ich  kenn'  dich,  bist  alle  .lahrmark  do.  —  l.ohr- 

tityrl.  II.  324. 

•66  Ich  kenn'  Gald  nn  kenn'  Lcit.  —  Lokrertgel,  II.  32*. 
•67  Ich  kenn'  ihn  nicht  mehr  wie  den  Kaiser  von 
Fez  und  Marokko. 

Engt.     To  know  one  nn  more  than  h«  does  tha  Pope  of 
Rorae.    (Bnitn  II,  16^.; 

•68  Ich  kenn'  ihn  nicht,  und  wenn  ich  über  ihn 
falle. 

Engl. :  l  know  him  not  shoold  I  mect  him  no  my  pottage 
aiah.    (Bo*m  II.  m.) 
*69  Ich  kenn*  meine  Leit  wie  der  Schinncr  seine 

Hunne.  —  Uhmtgef ,  //,  337. 
•70  Ich  kenne  dich,  Spi^Iberg.  —  i.tArfng,ii.  //.  aa.s. 

Ana  ftekillfrt  Uit  Hmuhfr,  apHchwortlteh  geworden. 
(Vgl.  fiy^timanm,  in,)  In  dar  3.  Scann  des  2.  Actes 
Unieht  der  Bluber  Moor  nnten  auf  der  Bahne  den  ü«- 
■prkchen  der  Mitglieder  der  Band«.  Da  hrtrt  er,  wie 
8chnfierle  sich  luhmt,  ein  nnachaldiges  Kindlein  in 
die  Flammen  geworfen  xu  haben.  Sein  Zriru  entflammt 
dartbcr  und  er  reratöaat  den  Schnfterle  sofort  aua  der 


1243 


Kenntniss — Kerbholz 


Kerbredner — Eergei 


1244 


Band«  nnd  fOgt.  zo  den  B*ubern  gewendet,  hfaisv, 
4sM  noch  m«hrcr«  unter  ihnen  f4r  ein  ifchnlicb««  Schick- 
nal  reif  tmd.  Infbe«onilere  wendet  er  ticli  an  Spie- 
gelherg  mit  den  W'^rten:  „Ich  kenne  dich.  Spiegel- 
beig.  Aber  ich  will  nächstens  nntar  euch  trctjm  nnd 
fürchterlich  Mnstemng  halten!*' 

•71  Ich  kf^nne  dich  mit  Haat  und  Haar. 

Fn.:  Je  ne  le  connoif  ni  pea  ni  pron.    (Kritzingtr ,  563  ^.j 

•72  Ich  kenne  dich  mit  Stumpf  und  Stiel. 
*73  Ich  kenne  ihn  mit  Vor-  and  Zunamen. 

Sehr  genaa,  von  innen  und  »uisen. 

*74  Ich  kenne  ihn  innen  und  auiien. 

lo/..-  Ex  ttipula  cognoicera.    (Sutor,  HJ.) 

*75  Ich  kenne  ihn  von  aussen  und  innen. 

Fr».:  Connoitre  qnelqa'nn  comme  pnin.    (Krittina^r ,  1C6*.^ 
Lat.:  Ego  t«  intne  et  in  ente  nori.     (Partim. )    (Binder 

I,  :i98 .  //.  933  .•  Seyhol'l,  146 ;  Pkilippi,  I,  fOl ;  H»Mr.  LUf.; 

'76  Ich  kenne  jhn  in  der  Haut.  —  Jfo«f*ero«dk.3<4. 

Frl.:  Je  le  cognois  ineqaee  au  foje. 

*  77  Ich  kenne  meine  Pappenheimer.  —  Lokmi^d^  ii,  326. 

*78  Ick  kenne  jüchfji  kommt  alle  Miase.  (Bramuchretg.j 

*79  Man  kenn'  ihn  wie  a    böser  Schillinger.     ^Jid.- 

dtia^ch.     ßrody.; 

Man  kennt  ihn,  wie  einen  böten,  fklsehea  Schilling. 

Po'n. .  Znaja  go  jak  zly  eiei^g.    (Loiupa ,  360 

•80  Sie  kennen  den  Samiklaus  (s.  dj.    (Schwett.;  — 

WurzboLi^  111.  87. 

Verderbt  am  Sanct-Nikolani ,  toriel  wie  unser  Knecht 
Baprecht.  Von  MAdchen,  die  geschlechtliche  Erfah- 
rung besitzen. 

•81  War'n  nich  kennt,  dar  kefl*n-  —  Gomoicke.  lojs. 

In  Schlesien:  War'n  kennt,  dar  kftfl*n  nich.  (Oo- 
iiMkke,  842.; 

•82  Wer  dich  kent,  der  kaufft  dich  nit.  —  Ehering. 

II,  494;  GrHter,  III,  107:  (/Hlleiureia.  146.  33:  Lt-kmanm. 
II,  873.  193;  Herberger,  I,  568;  Äirftar,  141*»:  Lokrengel, 
II,  4W;  Eiiielein,  870;  Körte.  6770. 

Von  einem,  der  seinen  Bekannten  verd&chtig  ge* 
worden  ist.  Anch  in  der  Ehe  wird  oft  geklagt:  Hfttte 
icb  ihn  (sie)  gekannt,  ich  hätte  ihn  (sie)  nicht  ge- 
nommen. (Retntbery  I,  145.;  „Ein  arglistiger,  (loser 
Mann,  der  sehr  vil  Leut  auch  hetzet  an,  drumbwer  jn 
kennt ,  der  kauift  jn  nicht ,  wie  denn  das  alt«  Sprich- 
wort gicht.'*    (H.  Sack»,  Jll,  LXIIII,  1.; 

tkin. :  Hto  ham  kiender  kiffber  ham  ikke.  —  Jeg  kiender 
harn  Tel;  Jeg  kitfbte  kaal  af  ham  i  flor,  han  gav  mig 
«n  «tok  til.    (trow.  da».,  336.; 

Frt.:  dluiconqne  le  eonnaltra,  le  saun  Tappr^oier,  ne  se 
Hera  poInt  arec  luL 

La«..-  ToQat  te,  qni  non  norit.  (PkWppi,  II,  930;  5«y- 
bold,  606.; 

KOTmtnl— . 

1  Kenntniss  geht  über  Reichthum. 

ßökm. :  L4pe  ^ico  snAtf ,  nei  mnoho  mitL  (Celako'tky  ,314.; 
Span.:  Maa  rale  saber  que  haber.    (öfiakoptkjf ,  214.; 
3  KenntnisB  ist  Macht. 

Ein  talmudisches  Sprichwort  lautet:  Kenntnisse  sind 
schwer  zu  erwerben,  wie  goldene  Gefassej  aber  es  ist 
leicht  darmnsQkommen ,  wie  um  Ulasgeschirr. 

3  Kenntniss  ohne  Brauen  (Anwendung)  ist  Mangel 

an  Feuer  bei  viel  Rauch. 

4  Kenntniss  und  Kunst  essen  niemand  Brot  ab. 

(Eifel,; 
Kerbe. 

1  Seine  Kerbe  (Fehler)  hat  Jeder. 
•2  Er  macht  sich  eine  Kerbe  ins  Ohr.    (Snrttngen.) 

Er  merkt  es  sich. 

•  3  £r  soll  mir  die  Kerben  küssen.   (S.  Ellenbogen  6.) 
SerbeUcrant. 

Das  Kerbelkraut  schmeckt  der  Jugend  nicht 
(mehr).     (Oesterreich.) 

„Sie  wirft  den  Strohsack  ror  die  Thttr  und  buhlt 
öffentlich."    (Megerle.) 

KerbeUuppe. 

*He  het  Kerbelsuppe  gegessen.    CDeuiz.j 

Er  sieht  nicht  richtig.  Man  soll  nach  dem  Gennss 
von  Kerbelsappe  alles  doppelt  sehen. 

Kerbhols. 
1  Wer  vffs  kerü'holtz  zehret,  der  muss  auch  rech- 
nen vnd  zahlen.  —  L^mann,  998  •*,  7. 

Die  Seiten  923  und  933  sind  in  der  von  mir  benutzten 
Ausgabe  Lthmann't  doppelt. 

•2  Auf  dem  Kerbholz  stehen.  —  Küdein,  j7o. 

Schulden  haben. 

•3  Auffs  Kerbholtz  borgen.  —  J/HMtifiu.  iioten  Teuffel. 

IUI  Thfiilrum  Ihnhntnrum ,  433    . 

„Ich  schneid  oftt  an  ein  Kerbholtz  an,  das  hab*  ich 
manchen  Wirt  geth*n.«*    (Klotter.  f,  835.; 


* 4  Aufiis   Kerbholtz  sundigen.  —   Herb€r§er,  i.tn-, 

II.  244. 
SoiL:  HU  zondift  al  op  den  oodan  kerfttok  aan.    (Eam- 
bomee.  I,  393*.; 

*f*  Aufs  Kerbholz  nemen.  —  Herberger,  i.  sie. 

*6  Anis  Kerbholz  reden.  —  Uvner,  Schelm.,  t:  Em- 

leim.  ITQ ;  Kirte,  3341. 

Von  danen,  die  viel  venprecben  nad  wealf  kallM, 
aamcntlieh  ^m  mit  TersprechungeD  b«aahl«a.  „Tm 
hab  oft  an  ein  Kerb  geredt ,  da  nieiwuid  kein  besahaag 
tfaedt.**  —  JDn  viel  verheiast  an  «im  KertkhoUa,  islgg 
dir  fldart  «inea  BolU.**  —  ,,Tad  w«im  der  Wbt  «■ 
hab«n  gelt,  triff  ich  das  loch  weit  ttbera  feld.  Mit  Mi- 
nen fersen  besalt  ich  das,  so  aa  der 
was.  mein  Herr  mir  selber  alao  thett,  dar  nieb 
an  das  kerbholb  red.'*  (Klotter,  /.  835.;  Mai 
diente  sich  ftüher,  als  nur  wenig«  leaea  d 
ben  konnten,  in  vielen  Angala0«iiheite&  «iaaa  dis- 
faehen  Stuck  Holzes  zur  Buch  •  and  BaehaiiagfllhTB^ 
wie  in  Bckaantaaachnngen  n.  dgl.  Daraaf  baaMM  liek 
das  dänische  Sprichwort:  Lead»  budntiUtea  om,  tf 
hjde  i  leding,  ved  et  stvkke  trsa  aMd  koagnas  naoat 
endeme;  d.i.:  Sende  die  Botschaft  ' 


dieeera  Staekchen  Holz,  an  dessea  Ende  «ich  dea  KMfii 
Naasea  befindet,  snr  Yersammlaag  eia.  Dies  H6t*  fpk 
der  Togt  aaa,  um  von  Mann  au  Maan  m  gabaa.  üsA 
frither  sandte  man  einen  am  Bnde  sebranntea  Wsi- 
denzweig  unter  die  Bauern,  wenn  sie  gegsa  den  FtcB4 
aasrUcken  soUten.  Wer  nicht  suia  Zocre  atlaas,  warl* 
in  seinem  Bezirke  gehftngt  nnd  seia  Haas  wurde  sa* 
gezündet.    (VgL    Pro*,   dan.,  94.) 

*7  Aufs  Kerbholz  zehren. 

Fr:.:  II  recommenoe  sur  nouveaux  frais.  (Kritzin$fr,^^.) 

*8  Das  kerbholtz  zerschneiden.  —  Franck,n,u,K 
*9  Das  soll  auf  mein  Kerbholz  nicht  kommen. 
UoU.:  Ik   wil   dat  alles  niet  op  mijn*   kcvfktok  bekta. 
(Harrebomee,  I,  393*.; 

*  10  Du  bist  mir  noch  auf  dem  Kerbholz.  —  Sm- 

(ftn,37Ü. 

*11  Einem  ein  kerbholtz  schicken. 

„...Vnd  es  fahen  seine  benachbarten  gewarckssai 
hader  mit  jhm  an  vnd  wollen  jhn  auaatreibM  vad  ad 
die  halte  setBen>  schicken  jhm  eia  kcrbfaola  vadlMM 
jha  vorfordem."    (Mathetjf,  Sartpta,  ZXI^.; 

*  12  Einem   etwas  an  eyn  kerbholtz   achoeiden.  - 

FraHck.  Iltradvjra.  119^. 

*  13  Einem  etwas  aufis  Kerbholz  echreiben.  •»  FiaAir, 

Pfalter,  17«'. 
*14  Er  hat  es  aufs  Kerbholz  zugesagt. 
*15  Er  hat  sein  Kerbholz  voll. 

Holt.:  Zijn  kerfstok  is  vol.    (BarrebotHee ,  /,  393*0 

*16  Er  hat  viel  auf  seinem  Kerbholz. 

Das  Kerbholz  war  ein  viereckig  auMhobeltsr  ftd 
von  1  Fuss  LKnge,  worauf  der  Wirth,  llackar  a.  i.v 
mit  römischen  Ziffern  oder  Kerbea  ainaohaltt,  «istW 
dieser  oder  jener  an  Wein,  Brot  a.  a.  w.  emptafa 
habe.  „Ich  schneid  offt  an  ein  Kerbhols  «a,  das  kd 
loh  manchem  Wirt  gethan ,  der  sieh  des  gebeas  alt  kt- 
schampt  vnd  schrib  mirs  aa  die  kerb  alla  iwT*' 
(KtoMter.  /.  W5.; 
Hon.:  Hij  heeft  veel  op  zijn*  kerfstok.  (Mmrr^mm, 
I,  393»; 

*i7  Er  nimmt's  auf  sein  Kerbholz. 

HoU.:  Hij  doetlhet  op  zUn  eigen  hoatje.     (Berr 
I,  335.; 

*18  Er  steht  noch  auf  meinem  Kerbholz.  — 

/.  1810. 
Ist  mir  noch  schuldig. 
Kerbredner. 

♦Ein  Kerbredner  werden.  —  Mwmer ,  s«keim..i. 
Zusagen  geben,  ohne  sie  zu  erffülea.     ^Em  Ist  kA 
glaub  mehr  auff  erden ,  die  Herrn   aalbs   teilienfsdur 
werden,  die  dir  versigeln  vnd  veraehraibeB  dt  all  Mi 
f^nnd  nit  von  jn  treiben."    (Kloeter ,  /,  SSg.; 

Kerbatock. 
*1  Das  geht  über  den  Kerbstock. 

Wenn  etwas  alles  Mass  überschreitet. 
HoU. :  De  kerfstok  loopt  te  hoog.  —  Ret  looat  ft««r  im 
kerfstok.    (Harrtbomee,  I,  393  ■.; 

*2  Etwas  am  Kerbstock  abz&hlen. 

Andern  die  erwiesenen  Oefklllgkeiten ,  «nelglea  WdU- 
thaten,  erfolgten  freundschaftlichen  Beeuoke  e.  i.  v- 
vorhalten. 

•  3  Up  de  Karvstock  löss  sündigen.  —  "-^^ — ■ —  •^*" 
KerffeL 

ei  on  Schmertläder  bringt  dat  Gdd  weddtr; 
Kortun  on  Cordwon  lehrt  baiit  gon.  /V** 
xiqrr  Xekruntj.)  —  Frischbier  ^,  IMl. 

Kergei  {«t  ein  Kleiderstoff  im  l.^.  aad  16. , 

der  meiner  Haltbarkeit  wegen  in  irtteai  Sad  < 


Kerge 


1245 


Kerker  — Kerl 


Kerl 


1246 


Xttrker. 

1  Der  Kerkor  quält,  aber  Ix^zahlt  nicht.  —  Hinni- 

hart.  4«),  Eshir,  II,  30);  EitrU-tn  .  37»;  //i'idiix.  /,  69; 
IhUfiimiid .  luv.  (irnf.  4SU ,  titx; ;  l'tstür..  \',  51:  Mrii- 
rwk ,  &.Vj7. 

l/Dti-r  ilii>  Mitt<>I,  boBo  Scliuldner  zur  Zahliiug  xu 
Kwiugon.  ij«>liortti  üio  Schuldliaft.  Jlor  Sinn  dt*«  Sprii'ii- 
Wiirts  t(i-ht  uun  daliiu,  dvs  pin  wi')ron  ScIiiihU'ii  (ip- 
ran({«nHitzpiidt'r  keineiwngH  ffUuheu  »Olli»,  ilailurrli 
seine  Schuld  «u  tilKcu,  daii  UefäuguiHH  aoll  iliu  bluH 
zwiuffpn,  «(«ine  ZalilnuKKverbiudliclikriten  xu  frfikUi>n. 
BChm.:  i^alÄr  zla  banpoda.     {C''takue^ky ,  3SJ.; 

2  Je  mt'hr  Kerker,  je  weniger  Recht. 
Xarl. 

1  A  dummer  Karl  eis  ni  gescheut.    (Kn-is  iltliixch.j 

Kiu  dumtner  Kerl  iMt  ui»  ifeiiclinit. 

2  Aus  am  tüchtigen  Kerl  kiian  a  grüss  Thior  war'n. 

(SlIiUm.J 

Aui  eiuein    tUchtitrcn    Kerl   kaoo  ein  grostps  Thipr 
werden. 
Span.:  DebBJu  do  «er  liombre  puedo  renir  *  ser  papa. 
(/Jum  fjuix'itr.) 

3  De  is  k«'>u  duUen  Keerl,  de  to  vcel  nimt,  aber 

de  to  veel  givt.     :/M^f.; 

Zur  BetcliOoTgung  dv«  rebervortboilenii  im  Handel. 

4  De  Kerl  hett  (flück  as'u  Füstdick;  wat  ho  an- 

fat^t,  wart  (iold.  üslfrir».)  —  FnnnmoHU,  ll\ 
141,  38U.  LichMiüil.  9»:*.  lialdinkmidt .  157;  AVni .  *il4. 

Nicht  blüi,  um  grünes  lilück  Überhaupt  zu  bezeich* 
neu,  souderu  auuh  alH  Wurtapii-1,  um  xu  sagen:  Die 
(Quelle  Heines  irlucks  ist  seine  kräftige  und  arbeitalustige 
raust.    (kern,  Mi.) 

5  De  Kerl  is  dat  Wicht  wurt,h,   sä  de  Stefvaar, 

do  gaf  he  dut  Wicht  'n  Gardner.  —  AVr» ,  s&o. 

6  Dei  Kit(r)lH,  dpi   no  allen  Kermesscu  got,  dei 

kmiget  telest  Prügel.    (SawrUtmLi 

7  Die  Kerle  sind  unvurschäiut,    sie  lassen  einem 

nicht  einmal  ungestört  den  Mittaguschlaf  hal- 
ten, RHgte  der  .Junker)  als  seine  Ulüubiger 
be/uhlt  sein  wollten. 

Muli.:  fiet  ja  toch  wunder,  dat  nicn  niü  niet  ougemoeid 
kan  lateu,  a»i  de  baukeruetier .  en  zijue  crediteureu 
maandeu  huune  scbulden  in.    {Uurrtbomee ,  1.  \\\.) 

tt  Doavüer,  dat  ik  sau  e  Kei-el  wör,  woll  ik  lei- 
wer,  dat  mi  de  Katte  ut  der  Weige  freaten 
hädde.     (HuifH. ' 

d  blin  alter  Kerl,  ein  alter  Si^hade. 

10  Ein  ehrlidier  Kerl  ist  zu  vielen  Dingen   nicht 

zu  gebrauchen.  —  ■Vuver,  /.  90. 

1 1  Hin  feiger  Kerl  wird  ehe  geschlagen ,  denn  ein 

beherzter  HeM.  —  liiiri .  II.  iss. 

12  Ein  junger  Kerl,  ein  halber  Edelmann. 
lli  Ein  junger  Kerl  muss  sein  (rlück  suchen. 

Null.  :  K<>u  Jung  karel  moet  xijne  fortuin  soekrn.    yUurr"- 

14  Ein  junger  Kerl  muss  sieben  ganzer  Jahre  ein 

Narr  sein. 
\l>  Ein  junger  Kerl  ohne  Herz,  eine  Jungfrau  ohne 

Scherz,  eine  Witfrau  ohne  Geld  taugen  nicht 

in  die  Welt.  —   lUtuin^tartfu. 

16  Ein  K>:rl  aus  Krempe,  ein  Mensch  aus  Wilster, 
ein  Mann  aus  Itzehoe,  ein  Herr  aus  Glück- 
stadt —  llesekUi .  27. 

Kurz«  Charakteristik  der  Kinwohner  «iulgar  holstaini- 
•eher  Ortschaften. 

17.  Ein  Korl  ohne  Geld  ist  ein  Narr  in  der  Welt. 

(MnU'rLtumt:.: 

Uas  Wort  „Kerl"  bat  hier  d«u  Hüm  von  Buracta, 
junger  .Manu,  Mensch  u.  s.  w.  Das  Wort  „Kerl"  hat 
isi  Plattdeutschen  nicht  die  unedle,  herabtetaende 
Bedeutung,  die  es  vorherrscltand  im  Uochdeotsehan 
btfsitfft.  Im  Polnischen  und  Russisehen  wird  atatt  Mann 
iait  immer  Kerl  gebraucht.  Auch  der  Ehemann  wird 
sehr  hiuflg  von  seiner  Pran  so  genannt:  mein  Kerl 
stett:  ueiu  Mann.  Ea  konat  in  SchlMien  auf  der 
rechten  Oderseiu  a.  B.  in  der  Gegend  von  Wartanberg 
vor,  dass  Leute  sur  Kran  dea  Lehran  mit  der  Frage 
kummen:  Wo  ist  ihr  KerlT  —  Uaber  das  in  aaiiier  Qe- 
sahicht«  wi«  seinem  GabraMh«  riaiek  markwOrdlf«, 
uieht  ans  dar  hoebdantachan,  aoadam  aas  dar  mittel* 
oder  niederdautaehanSpraaheantapniBgena  Wort  MKerl" 
▼gl.  den  auaruhrllcbeu  Artikel  Orimm,  K,  &70. 

U  Ein  starvken  Kerl  kann  man  to  treiben,  dau  er 
vor  Müdigkeit  mnn  bleiben.  —  SMn.  419. 
tat.  ■  Per  multo«  grtasna  homo  fbrtis  fii  citu  fesans.    (Loci 
coHkM. ,  (i7;^5«fer,  419.^ 


IH  Einen  Kerl  für  den  Tag,  einen  Hund  für  die 
Wochi-,  ein  Müdehon  (al«  Weib)  fiir  «lie  Le- 
benszeit. 

20  Em  kän  nit  de  Kerl   iiäingder  sich  unrsclinig- 

den  und  ous  der  Wald  ous  zo  lüfeii.  —  Sihu- 

•l.r.  746. 

21  El)  drieste.r  (dreister)  Kerl  lätt  en  l'ort  öu  de 

Kei'ch.       lhin:iytr  .\ivdrruuii.) 

22  Ell    gestheiden   (klok)  Kerl    nxitt    kein    Narre 

siyn.     ( Ui'*«/.^ 

Kr  iimim  sich  nicht  anliihrou  lassen,  er  uiuss  sich  in 
verwickelten  .Sachen  /u  helfoii  wissen. 

2J  En  Kerl  is^i  Kerl,  awer  en  anncr  Kerl  in  ok 
en   Kerl.  —  Kuhnald.imi. 

24  Ell  old  Kiirel  im  'ne  junge  Frue,  dat  gift  en'n 

llu])en    Kinder,    (tiüthuyvn.)  —   Urnitrr  Sonuhiijyltl., 
lihU.  4:  Sfhiimhiii-h  .  //.  130. 
JIoll.:  Ken  jniiK  ineinje  en  een  nude  huiiiI,  eist  ^eelt   alle 
jareii  euue  wieg  st^l.'  (//arn-fiunirr,  II.  7.*i''.; 

25  Es  geht  nichts  über  einen  gescheiten  Kerl  als 

ilie  Haut.      irurt^-ni/M'ri/.; 
2G  Es  steckt  noch  ein  Kerl   in  dein  Kerl.  —  A»'h- 

i;i<iriii ,  748  ,  37. 
Und  taugen  zuweilen  l>eide  niehtii. 

27  (icmeino  Kerle  und   Pudelimnde  kann   man  zu 

allen    Künsten   abrichten.  —    HV//  uuA  /ni.  r. 
a.w.  7:i5. 

28  loh  bin  ein  feiner  Kerl,  sagt  Mcrten,  ich  wichse 

meine  Stiefeln  selber.  —  l.uutuhrf  11,  is. 

29  Ich  bin  ein   gesunder  Korl,  sagte  der  Invalid, 

wenn  ich  nicht  krank  bin. 

Die  Küssen:  Mau  kann  allzeit  gesund  sein,  so  lange 
man  nicht  krank  ist. 

30  Ich  bin  ein  guter  Kerl ,  .^agte  Harpax ,  ich  gebe 

einem  Frennde  ilen  Dreck  aus  dein  [jeibe. 

ßlull.:  Wat  hon  ik  evvu  wcl  eeu  gned  kulf,  sei  Hannen, 
ik  zou  den  atroiit  wel  uit  iniju  lijf  douwnu,  en  gereu 
ze  aaii  raijn«  vrieudau.    (Harrrbontrt,  I,  WIC^'.) 

31  Ich  bin  ein  sauberer  Kerl,  sagte  der  Hahn,  ich 

hübe  den  Kamin  immer  bei  mir. 

32  Ist  denn  der   Kerl   närrisch,  sagte  Jerms,  als 

er  einen  Floh  springen  sah. 

UoU.:  Het  is,  of  de  vent  gfk  is,  sei  Tijs,  en  hij  zag  e«ne 
vloii  kabriolen  maken.    ( Harrf-boinrf. .  /.  37.'ii>.^ 

33  Je  jünger  de  Kerl  im  Anip  is,  desto  gröder  sin 

Schritt.     f/ifiiilz/iMitf.; 

34  Je  schewer  der  Kerl ,  desto  griider  de  Nagel. 

'HvHdMiurq. ) 

.Je  schiefer,  verwachsener,  desto  grOsser  der  Nagel 
(Ha^enfuss).  Die  Erfahrung  lehrt,  dass  Personen, 
welche  die  Natur  in  kürperUcher  Hinsicht  Temaoh- 
lAsslgt  hat,  dies  durch  geckenhafte  Kleidung  und  Hal- 
tung ersetzen  «ollen  und  sich  dadurch  Ibcherlicfa 
machen. 

30  Je  toller  Kerl,  je  besser  Glück.  —  Sihuuel.  iiys*. 

36  Jung    Karl,    half  Aeddelmann.    (.SrvhdMACii.;    — 

Finmmieh,  III.  193.  9. 
B'ihm.:  Mlad^  chlap  —  pdl  zemaua.    CC>/uior4£y,  304.; 
Wtml.:  MIodj  hölo  pol  zemjana.    (CtlakotAkif  ^  3U4.J 

37  Klein  Kärel,  grut  Harte.  —  St-kanibnch.  II.  871.  für 

OtHprtwuten :  Fruchhitr  '.  1961. 

Kleiner  Kerl,  grosses   Herz.     Kleine  Leute  gelten 
nicht  allein  fUr  jähzornig,  sondern  auch  fUr  beherzt. 
HoU. :  Klein  man ,  groot  hart.    (Harrfbomr« ,  II,  6t  \) 

38  'N  dunen  Kürel  schall  man  ök  mit'n  For  Heu 

Ütwiken.  —  Slürftütunj,  41t*.-  C.'o{<l«i^midr,  130.  Bue- 
rm,  90t:  llauakaleHdrr ,  I. 

39  'N  dunen  (betrunkenen)  Kerl  nn  'n  nöchtern  Kalf 

fallt  sick  nicb  dot.  —  Gidd$ekn»dt .  in. 

Troat  fttr  8lufer,  daaa  lie  sich  nicht  leicht  einen 
Schaden  fallen. 

40  *N  Kierl  as  ik,  segt  Kasten,  frät  Haweru  un 

achiet  Gasten  | Gerate).  —  Nm/rr.  ssi. 

41  "Ne  vollgeaovve  lÜLbl  nn  e  nueter  Kalv  kregge 

idden  en  Unglück.    ^Btitmr^.^ 

42  Ole  Kerels  un  junge  Wiwen  giwt   väl  Kinner 

un    väl    Kiwcn.  —  GiAAtekmiAl ,  U2 .   Auci-rn.  96X; 
Hau4MWmier ,  III. 

Witwttr,  die  dem  Kiudcrwiegeii  imd  Keifen  nicht 
hold  sind,  hfirathen  daher  liei<er  alle  JuuKfeni  ^als 
JoDga  Witwen. 


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Oln  Kerl  un  olt  Pärd  Bind  kene  Bohne  werth; 
ole  Fro  un  ole  K6  da  hört  en  noch  wat  von 

to.  —   Golduchmidt,  134. 

Die  *lt0  Frau  kjuin  im  Haute  noch  durch  die  Aaf- 
»icht  aber  die  Kinder,  wie  durch  andere  häusliche 
Gcechäfte  uttUen ;  far  den  schwachen  alten  Kanu  findet 
eich  im  l&ndlicben  Hauthalt  wenig  Natzlichet  so  thnn. 

Sei   selber  ein  Kerl,   aber  achte  einen  andern 

Kerl  auch  für  einen  Kerl.  —  Simrock,  M59. 
So  Kärla,  so  Kosen,  so  Hacke,  so  Stiel.   (Sauer- 

land.j 
'T   is  'n  braven  Kerl,  de   wat   deit,   man  'n 

Schelm,  de  't  naoagt.  —  Bueren,xiu. 
Wer  nicht  einen  ungerahtenen  Kerl   in  seinem 

Geschlecht  hat,  der  gehe  nach  Nürnberg  und 

lesche  den  Reim  auss.  —  J.  M.  DiUurr. 
Wo  en  groden  Kerl  dalfallt,  da  steit  ock  en 

werrer  op.     (Rendtburg.j 
Wo  en  Kerl  fallt,   da^kann   en  Kerl  upst&n. 

ClloUt.)  —  Scküue,  //,  M8;  Eichvald,  986:  hochdnOtch 

bei  Körte ,  3348 ;  Simrock ,  US8. 
So  tagt  der  holeteiner  Bauer,  wenn  er  aein   Korn 

dicht  tuet;  anch  altSelbtttröttung,  wenn  Unwetter  da« 

Getreide  niedergeschlagen  hat. 

Wo  zwei  Kerle  zusammen  sind,  da  ist  Fotzen 

Trumpf.     fOttpreuu.J 
A  is  rechten  ganzer  Karl.  —  Keller,  i68*. 
A  is  süssta  (sonst)  ke  kahler  Karl.  —  Gomolcke,  i08. 
Büst  en  smucken  Kerl  von  Hacken  und  Nacken, 

von  Mul  und  Pötjen,    von  Kek   und  Flotz, 

goden  Dag»  Ap.  —  DiermisMen,  807. 
Zu  einem  Oeoken. 
Dar  Kalle  is  goar  hüch  schtudirt.   (Oenerr.-SchleM.) 

—  Peter,  44A. 
Dar  Karle  höt  an  B6et  wi  oemV  Lait's  Koen. 

..thitterT.-ScMe».)  —  Peter.  UA, 

Der  Kerl  hat  einen  Bart  wie  armer  Leute  Korn,  das 

bekanntlich  oft  sehr  dann«  steht. 

Das  ist  ein  Kerl  wie  der  Antichrist.   (SürUngm.) 

Ein  arger  WUdfang. 

Das  wird  dich  zum  ganzen  Kerl  machen.  — 

Eitelein ,  371. 
Dat  es  en  Karl  as  de  graute  Guad  van  Saust 

(Cärafst^aft  Mark.)  —  Frwnmam,  K,  eo,  86. 
Der  grosse  Gott  von  Soest  ist  ein  dort  im  MOnster 

verwahrtes  wundert hfttiges  Bild,  angeblich  KarPt  des 

Grotten  Pathengeiohenk  an  Wittekind. 

Dat  es  en  Karl  as  en  Fuat  (Fuert,  Furz)  in 
der  Lochte  (Leuchte,  Laterne).  —  Frommann, 

1,60,86;  Woe»le,9*,  57. 

Dat  es  en  Karl  as  en  hai*en  (beiden,  vemunft- 
los)  Veih  (Vieh).  (Grafachaß  Mark.)  —  From- 
mann,  V.  60.  86. 

Dat  es  en  Karl  as  en  hülten  He&rguad  (hölzer- 
ner Herrgott).     (Grafschaft  Mark,) 

Dat  es  en  Karl  as  en  Molkentaiwer '.  (Graf- 
ickaft  Mark.;   —  Frommann,  V,  60,  86. 

>)  Molkenzauber«r,  der  Name  einet  Schmetterlings. 
-~  Um  einen  Knirps  xu  beseiohnen. 

Dat  es  en  Karl  as  wanne  eut  ( aus )  der  Habauke 
(Hagebuche)  hoclit  (gehauen)  war.    (Grafachaft 
Mark.)   —  Frommann,  V,  60,  86;  Woeate,  85,  91. 
So  grob  und  massiT. 

Dat  is  en  Kerel    as  Cassen  *,  fritt  Hafer    un 
Gassen  (Gerste).  —  IHckni.  in ;   IHermi»aeu .  i92 ; 
Schütze.  11.  333. 
0  Carsten,  Christian.  —  Far:  Das  ist  ein  braver  KerL 

Dat  is  en  Kerl  as  en  Yijol  (Geige),  wenn  man 
darup  sleit,  brummt  et  bit  Middag.  (HoUt.)  — 

SchiUze.  II,  248.  IV,  369. 
Von  einem  sehr  Starken. 
Dat  is  en  Kerl  as  min  Ars  (oder:  as  Hansars). 

(Holst.)  —  Schütte,  lY,  198. 
Dat  is  en  Kerl,  de  hett  et,  wo  he  ^t  hebben 
sali.     (Hamburg.)  —  Schütze .  11 ,  iü». 
Es  ist  ein  rttstiger,  vermögender  Mann. 
Dat  is  en  Kerl  de  Sta  seggt.    (Hdlat.)  —  Schütze, 

JV.  179. 
£in  handfester  Kerl. 


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Dat  es  enne  gescheide  Kerl,    wenn  et  de  Lid* 

nur  wösten.     (Meurt.) 
Dat  is  'n  KerL  —  Ddknert,ii2M\ 

So  tagt  man  rtthmend  von  Vomehmiea  und  Oerlnfta, 
wenn  man  sagen  will:  der  hat  sich  männlich,  gsssttt, 
rechtschaffen  benommen.  Sonst  fordart  ••  »in  lob«- 
des  Beiwort,  wenn  es  keine  Veraehtons  «Badrtchm 
solL  Ken  irlig,  brav,  gel&rt  u.  «.  w.  KAri  ngt  naa 
im  Plattdeutschen  von  allen  Leuten  ,  ofaine  auf  den  Susi 
sn  sehen.  Gilt  im  allgemeinen  auch  im  HochdantsftSB; 
to  sagt  iMther  (IVfrkf,  VI,  169^:  ^Dnvid  mnM  niife* 
allein  ein  kohner  Held  sein  geweat  mit  d«r  Vkoat,  Ma- 
dem  anch  ein  feiner  Kerl  mit  der  ZoncB***  (T^Hck 
Wurtbaek  HI,  167.) 

Dat  's  'n  Kierl  von  min  Grot,  sagt  PatsenhuMr. 

(Mectignburq,)  —  Hüefer,936. 
Data    en  Körl   aa  Gott  gav.     (ItaUu)  —  Sdkite, 

;/,  33  u.  843. 
Das  ist  ein  Kerl,  den  Gott  gab,  wird  ab«r  in  Es» 

borg  o.  8.  w.  fttr  einen  elenden ,  miaarabaln  K«l  fi- 

braucht. 

De  Kerel  mönt  wol,  wenn  he  erst  Fltech  hett, 
kummt  dat  Brot  van  sülvst.  (^Ofdoitaff.;  - 
Weurteitung,  4057. 

Wird  von  dem  gesagt ,  der  ohne  «iohar«  Ifittd  am 
Beetehen  In  die  Ehe  tritt. 
De  Kerl  hat  Bäne  oss  'ne  Botterkam.    (lif^' 
Entweder  sehr  gesunde ,  kräftige  odwr  waaaanackti|s. 
De  Kerl  hat  'n  Kopp  08s*n  Osse  '  (oder:  om^ 
HoltschiageS  Kaulpott*).    (Lippe,) 
>)  Oehs.    *)  HoIsBohlageL    *)  Kohltopf. 
De  Kerl  hett  nich  mal  Stroh,  wo  he  tine  Lüit 
mit  verbrennt   (fMmbttrt.)  —   Wetenmimtt.  m:. 
De  KSrI  is  *n  rechten  Bneba  (oder:  Bollerbolkrl 
^  Ken,  313;  Eichwald.  988. 
D.  i.  Grobian. 

De  Kerl  is  so  dumm  as  en  Brett .Seküue.  l.at 

Er  ist  sehr  dnmm,  bretdnmm. 
De  Kerl  is  van  vom  'n  lisel  an  van  achter  !i 

Oase.  —  Lyra ,  34. 

De  Kerl  süt  ut  as  en  Aalquabb*.  —  Sekmt*e,a,til 
Um  Jemand,  der  eine  dem  KopDs  dit—  TXattmUr 

liehe  aofgednnsene  Gesiohtsblldnng  hat,  das  AMiM 

der  Lftcharlichkeit  cn  geben. 
DeKirl  süht'n  Schelm  gliker  aa'n  Krammir^iL 

—  Bützomer  Ruheatunden .  Vi,  74;  Sckiüer,  Ul,  U^ 
Dei  dumme  Kerel  bl&sst  in  dat  harre  Horb, 

un  et  givt  doch  sau  vele  weike  Aoalöker,  n 

hei  'rint  blasen  könne,  segt  de  GarenbinMr 

Wenzel.     (UUdeaheim.)  —  Hoefer ,  lii». 
Dem  Kerle  trifft  man's  nicht  und   wenn  ■■ 

ihm  mitten  auf  den  Kopf  scheisat.  —  H'^aktf,» 
Der  ist  ein  rechter  wurmstichiger  KerL 

Von  kürperliohen  liebeln  eo  durohlOohert,  iris  • 
Bret,  in  dem  der  HoUwium  haust. 
Der  Kerl   ist  auf  alle  Sättel  gerecht  wie  m 

Jesuit.   —  KUtaterspiegd .  i ,  3i. 
Der  Kerl  ist  ein  Lump,  so  weit   ihn  die  BtA 

anrührt,     (yüriingen.) 
Der  Kerl  ist  wie  eine  Häslaua  ( KleideriiBii- 
Man  wird  ihn  nicht  wieder  los. 

Der  Kerl  kann  ausstehen  wie  ein  Gaul  (Pferd). 

„Man  toUte  sagen",  bemerkt  Jntiut  IF«fr«r,»dsr6Ml 
kann  ausstehen  wie  ein  Matrose.  S«iltatt*er  ■**■ 
sich  vor  einem  Matrosen  schtmen,  der  im  Stsai* 
Takelwerk  arbeitet.'*    (Demokritoa,  111,  201. J 

Der  Kerl  kann  den  Pflug  ziehen. 

Ist  sehr  stark. 

Der  Kerl  thut,  als  wäre  Dreck  aein  Vetter.' 

WeirihtAd,  15. 
Der  Kerl  trühnt  wie  ein  Propst.  —  jnMi«niMv«i< 

&,  13. 
Des  is  a  neidiger  Kerle ,  der  vergönnt  *in  Ted 

d*  Hitz*  in  der  HöU  net.  (Ui^ütr  Sectaro  ->  ^ 

linger.  403. 
Dö  ganze  Karl  is  a  Lemkas  ^     robcrdcifirridk 
>)  Weicher  Kttse  (Quark).  —   Von  Tinatn  MmiiI" 

der  nichts  aushalten,  nichts  ertragen  kana,  dv  i*" 

tüchtig  XU  Unternehmungen  ist ,  kein«  phyatoeke  KM" 

betitxt. 
Doaa  iea  a  rächt  Karl.     (Hinchberg.j 

Nach  Stellung,  Vermögen.  Einflosa,  GharafcMr. 
Dös  is  a  Karl  wiera  GrisknödL     (obtritttnm^ 
£in  derber,  körperlich  ttarker,  lobualoz 


Kerl 


Ker! 


1250 


*9G  Dos  is  a  KctI  wie  a  pulich  (polhiich)  Dorf. 

(BolkenKnin  in  Schl»t%fn.) 

Von  einem  Metiichpn,  ilor  aber  otehts  Bcsoluid  tu 
ffobon,  ]n  oichti  Bicli  rii  landen  woJii.| 

^•97  Do9  i«  Haderlhalb  Uilsch  Kerl.   (Krmi  Landeihui  im 
SchleMtmi.) 
Ht  iibortrifft  die  gewöhnlichen  DurohschnittitiArren. 
Dd  Du  biet  a  Kerle  wia  raei  A.,loch.    ^ScAwofc«».; 
d9  Du  bist  a  Korle  wie  David,  tiu  kannst  net  Harpfa 
SChla.     (n'urmUn^ien.J   —   AiHtnyrr,  l64.  r 

^lOo  Du  bitit  ein  ganzer  KeHf  wo  du  nicht  /.eiTiiBen 
biÄt.     CMnninfjen.J 
Auch  •oberxb«ft  «a  einam  kiolneu  KDAb«D, 

*10l  Du  bkt  en  gaDMen  Kerl  bit  up  den  Ars,  dat 

Iannore  BÜnd  Bene.    riM»i.)  —  ScMtte,  tv.  im. 
Spott  ttof  «iD«m  Mildern. 
*103  Du  bi^t  80  cn  Karl  wi  min  Sack,  b1o8  dat  du 
nioh  bommclst.  —  Frts^hbier  *,  iJ»Ly. 
•  i03  Du  bust  so  ea  Karl  als  min  Arsch  en  Krüter- 
käste.     CPiUauj  —  Frischbicr  \  19J8, 
*  104  Du  mosst  dem  Kerl  vor  de  Bost  (Bru«i)  »prin- 
gen.    (Lifpe.) 
Ihn  drciit  ftngrtifsQ. 
*10&  Ein  coofiscirter  Kerl. 

IfMi  hat  (Unuiter  nsoh  Hückmann  (21)  eigentlich 
*i&«a  Menichen  in  Terttcboa,  <l(>«>«n  VermO'gcn  cur 
SUntikan«  (Fiicui)  «ingftcogtn  fit,  alto  In  ifcttert^r 
BadwilBMg  «inen  b«tt«lunen  G«MUan,  oin  Blilü  dai 
BleB<b,  ein«  ttl^MterUAnu'cofae  iio«t4iJt*'.  Di«  Redam* 
wi  tat  durcli  Schiller  *  /tJu'xr  im  VoIlL«mundo  wcHor 
verbreitet  worden,  aber  Jedenfklhi  iiehon  vorhPT  hok«nnl 
gowvaoo;  denn  n«eh  A'.  H<^fmtimr  (Schilttr »  Ltbrn.) 
gebranobt  S'chHUr  die  lUdMitnrt  vn  aeinen  Oeuoiaeo 
tu  HMtig  Btif  den  lio  ab«r»*cha*d«n  Aär»eb«T. 

*106  Ein  frischer  Kerl  acht'«  nicht    (SieiermaTk.)  — 
Stmning, 

[•107  Ein  Qott  und  den  Menschen  Tcrbasstür  Kerl. 

—  FAte\Hn,Uh. 
108  Ein  Kerl  wie  ein  Husar.    (iMivnlmrg,) 

•109  Einen  solclion  Kurl  fress'  ich  im  Sauer  kraut. 

•  1 10  En  gescheut  Kärcl  draf  (darf)  kein  Narre  sin. 

—  Si'homhach,  //.  141, 
Dadurch,  dait  oiaer  nicht  th&Hcht  handelt,  hat  «r 

«ben  vtt  Klgen,  daai  «r  g««eh»{t  Ut. 

•IJl  En  g'lrttten  Khv\,  —  ä^äi«.//.  37. 

Knt  ichlliuer  KerK 

•  112  En  Kerl  aa  ander  Lü  Jnngens,  —  EitiwnU,  9»o. 
•113  En  Kerl  as  wenn  he  r*»geiit  is.  —  Eirfiipaitl,  »ss. 
•lU  En  lüttge,  kregel  Korl.  —  Eich»aiA.^i, 

•  116  Er  iss  c  Karl  wie  e  Blum*.  fEm%lanA.)  —  Fritck- 

«»♦<T.  31«;  Fri«f Ttfr»«- *.  1960. 

•HC  Er  iss  e  Karl  wie  e  Geniüldnias.  (Srmiw4.)  — 

Fnathbier,  SS7 ;  FritckhieT  %  l»tiü. 

•117  Er  ist  ein  guter  Kerl,  was  erabbeissl,  isst  er 
auch  auf  (oder:  schluckt  er  auch  'nunter).  — 

•118  Er  ist  ein  Kerl  wie  ein  Ast  —  PntMntr^W, 

f't(»€hbift*,  1154. 

•  119  Er  ist  eiji  Kerl  wie  ein  Eckerdaus  (Trefle-As). 

—  Frixrhhurr,  388;  Frt»cht>iir  *.  Xn*;  Wmniy,  17. 
Von   oln«ai  M«nich«M.   der  jaiig,  geenad  und   atark 

tat.     Wol  datier,  wHI  r«i>  Kic^e  vin  B*nm  i»t,  der  «ehr 
fiat«i  und  •t&rkü*   11    "     '  -       -    c    -^^  üK-bt  »u- 

biüd  sarbrochen  wir 

•120  Er  ist  ein  Kerl  w         l  iiroschen. 

(Frankvnumltt.) 

TU  Er  ist  rm  Kerl  wio  «In  NnsiftHUitn« 

Andere  gudeihnu  neben  ihn  aelt«u. 

122  Er  ist  ein  Kerl  wie  fO»  Prop*t  —  ShHmpkr^, 

3H.  11. 

Her  Volkawil«  hat  afaaa  Au«»kl  tf>  V«r- 

gUicbn  ».jui  Kl..»t..Tleb<««g«bUdat.    AJ  hiW« 

,  eil)  rt  abgegebeor     Kr  hat  ciucn  Dancb 

(.  .    wie  «in  PrUal.     Br  te«  et»  fei*» 

»ii       . 

•na  Er  ist  cm  Kerl  wie  «in  Scherii  Hol«.  (F^ankm- 

•124  Ei 
•125  Ef 


litt ) 


•  126  Er  ist  noch  immer  Kerl  auf  Deck.  —  fVücfc- 

bier  \  1953. 

•127  Es  ist  ein  baumlanger  Kerl. 

ff.Ul.:  lletii  een  Iteret  ala  een  boom,  (Hurrtbomi*.  /,39'i''J 

•  128  Es  ist  ein  guter  Kerl,  er  frisst  keine  TalglicJite. 
•129  Es  ist  oin  guter  Kerl,  er  schlügt  keinem  blin- 
den Pferde  ein  Auge  aus. 

♦130  Es  ist  ein  hagebuchner  Kerl. 

*U1  Es  ist  ein  Kerl,  den  kein  Hand  anpisst.  — 

Ei*ctitin,  j;i, 

*132  Es  ist  ein  Kerl,  der  allen  Heiligen  die  Füsse 
abbeissen  will. 

Fn.:  £tr«  nn  buveiir  d*aaa  l>(inllc.    (Krittinütr.  99^,) 

•133  Es  ist  ein  Kerl,  der  frisst  den  Teufel  mit 
saramt  dem  Stiel  und  seine  ürossmutter  als 
Dessert  —  /«-.  «ohM/.  t'ii.  307. 

•134  Es  ist  ein  Kerl,  der  nimmt  mit  einer  Hand 
den  Teufel  bei  den  Böniern  und  zieht  ihm 
mit  der  andern  die  Zähne  aus.  —  Jcr,  tiotthttf, 

Kätfiei  y  43<J, 

•135  Es  ist  ein  Kerl,  der  speculirt. 

M*>phl»to  <n  Offfihf't  Fautt  aagl :   „I^h   »Mg*  aa   dir: 

pic  "     '      '   :  ,      '—     iit  wie  «in  Tb  ief,  auf  dürrer 

II'  ifcUt  im  Kreia  beruoigefnbJrt, 

ui,  ■  ,   uo  grüne  Woide." 

•13C  Es  ibt  Liit  ütrl,  er  hat  noch  nicht  einmal 
Prügel  bekommen. 

Ana  einer  Zeit  oder  eiopm   T.ande,  wo  r-  —  —  —:'rn 
Erxiehnng  gehört,,  g»prüKeli  tu  werden. 
iin  Jahr*  isao  bei  einem  Iiau|)iniauu  im  ütiv.  n 

Infanterieregimeiat  Marina«/  Nt.  j»I  ein  Ueiuriiuir  k*^- 
meldet  and  um  ^h  tytookatreiche  gcbettfn  haben,  well 
ar  dar  aiuaiga  im  B^imeut  sei,  der  noch  ketne  be- 
koronea  habe  und  deahalb  von  aeinvn  Kameraden 
tarapottet  werda.  So  ercthlt  naoh  der  wietier  Prttt* 
die  A'ieätrtckhmdi*  Zrifuna,  OörUts  vom  Sl.  Oot.  lti.67. 

•137  Es  ist  ein  Kerl  für  'n  Groschen, 

Von  wenig  Werth. 

•13«  Es  ist  ein  Kerl,  halb  Dreck,  halb  Butter.  — 
Lunfer  (Neojork  1S51). 

•13U  Es  ist  ein  Kerl  mitHaat  und  Haar  filr  einen 
rothen  Heller  zu  theuer. 
Jlvti, :  llet  ia  ficn  kerel,  die  mct  baid  on  haar  voor  een 
Tijije  nog  ta  dnur  ia.    (Barr^bomfe,  I,  Vfi^.) 

•  140  El  ist  ein  Kerl  so  dicJc  und  feist,  ein  Tag 

langt  nicht,  ihn  rundum  abzuprügoln, 
•141  Es  ist  ein  Kerl  wie  der  Golztg.  —  ^^Wrin.  J53. 
Gotxig  tat  eine  ZuaainmenKichnng  ana  gotteaoinitlg. 

•142  Es  ist  ein  Kerl  wie  ein  Vogel. 

Imatig,  ein  tuiti^ar  Togal, 

•143  Es  ist  ein  Kerl  wie  ein  Wiesele.     (Süriin^im,) 
Flink. 

•144  Es  ist  ein  Kerl  wie  eine  Filzlaus,  man  wird 

ihn  nicht  los.     (Sürtingen.) 
*145  Es  ist  ein  Kerl  wie  eine  teige  Birne.    (ScULe*.} 
•I4G  Es  ist  ein  Kerl  wio  Gregcl-Gregor.    (ScMc».j  , 

liregol« Gregor,  varmuthliGh  von  aeinera  lahmen 
Gange  ao  benannt,  hieaa  aigcntUch  Haui  Or«gor  Oro- 
nitx,  Pin  geborener  Pol«,  war  anfange  Soldat,  dann 
Bettler  und  einer  der  fttrohtbant*n  Laiideiabctchttdigar 
iiohleaiana,  der  ana  Bosheit  wegen  varweigertan  AI* 
tnoaeni  au  cwanzig  Orten  iTener  angalagt,  anaaerdoi« 
auch  elf  Menachf'n  ermordet  hat.  Im  Februar  irtSO 
r  (gefangen  und  nni  10.  Mai  deaiclben  Jahrca  iu 
i  hiDgerJcLtct  uud  zwar  derart,  daaa  er  nacb 
rbvrgegaiigi'UBn  U«brilu€hen  an  den  vier  Koken 
de»  lUogea  mit  vier  glQJienden  Zangen  geciaaen,  dann 
mit  iwei  Pfardca  anf  «tnor  Sehlalf»  und  daranflgaleg- 
ter  Xohhaut  aar  Kiohtctill«  geaohltift,  dort  mit  dam 
Rado  au  Arm  und  Bein  seratoaaen,  endlich  an/  eine 
aaule  geaeUt  und  ao  getcbmanclit  wurde.  Seine  tia- 
achiciltB  ward  vnn  dam  Bncbdmokcr  WiUoldt  In  Liaf' 
niu  godmckt  und  aein  Büd  auf  dem  Saal«  d«a  dortigen 
Kathbaaact  aufbewahrt,  (Vgl.  Brf4iauer  £nihiv\  1»W, 
9.  309.) 

•147  Es  ist  ein  Kerl  wie  Känebicr  (oder:  Lips  *).  — 


•14«  E 


r.    (SchtttJ 


lhnjnomM9  Br«arwO«yBa>LBKiTox.    ii. 


1261 


Kerl 


Kerlen — Kern 


1262 


•149 

•l&O 

•151 

•152 
•153 
•154 
•155 

•15C 
♦157 


Es  ist  ein  Kerl  wie  zwei  (oder:  man  könnte 
zwei  ans  ihm  machen).    (Xürtingn.,, 

Et  äs  e  gedannert  (oder:  e  gew&ddert)  Karl. 
(Suhenbürg.-idchn.)  —  Frommann^  1',  13.  30. 
Ein  darehtrl«bt]i»r,  pfling«r  Menieh. 

Et  &8  e  licht  Karl ,  säg  em  af  de  Mis.  (Sirbn- 
hirg.-iäekM.)  —  FrommoM,  V,  S3.  SS. 

Es  Ist  ein  icbleehter  Kerl ,  dem  man  »af  die  Finger 
■eben  moM. 

Kt  äs  e  maschines  Karl.    (Sit!beiibi$rg.'*äck<.)  — 
Frotntnann,  V,  31.  1. 
Iii  sehr  (maachmenmiieig)  grou. 
Et  äs  e  pustig*  Karl.    (Siebenbürg.'Kückt.)  —  Front- 
mann,  \\  33,  37. 
')  D.  i.  wtteter. 
Et  äs  en  äckig  Karl.    CSi^hen-bürg.-iM'ht.j  —  Fnm- 
mann .  K,  14 ,  39. 
El  iit  ein  eckiger,  abstoeicBder  Menicb« 

Et  äs  en  gränzangdig  Karl.  ^Si«*«i6iirg.-«frfc*.;  — 
Frommann  t  V,  14.  45. 

Et  let  ein  grttnsfthniger,  hlnriteber,  tcbadenfrober 
Menicb. 

Et   äs   en   ortlich   Karl.    (Siehnbirq.'tätkt.)  — 
Frommann ,  f,  U.  38. 
Ein  sondetberer  Mcneeb. 

Et  äs  nor  esi  e*  zisemisich  *  Karl.  (Sitbtnbürg.- 
%äA$.)  —  Frommoam,  F.  Sl,  8. 

<)  So  ein,  aus  aleo:  (Tgl.  Frommann,  II,  93,  47; 
/r,  981,  7;  Sckmtüer,  I,  SO;  ///.  883).  ')  Klein,  «in- 
■ig;  dann  aaeb  ein  Meneeb  mii  icbwacfaar,  dflnner 
Stiiame,  ein  simpfnrlieber  Kerl  CAvnwm««,  1%  38,  S;*, 
bennebwfiiob :  eeiBaUeb,  siaeerlleb  =  lait,  icbwaeb 
(FnmmamM,  III,  131;  l?<»iHralc(,  /,  301;  //,  147;;  eart, 
echmlebtig  (SckmtUer,  IV,  987;. 

Et  es  en  Käri  wie  en  opgeröohter  Müsdreck. 

(Danäger  NeknmgJ  —  FriidUtUr  *,  1981. 
Et  ess'n  gmndleige  KIrel.    (LiFP*-) 

Ein  gruadseblecbAer Meneeb.  Leig«  =  sobIee]it,  rer- 
dorben. 

Et  is  en  ganssen  Keri.  (Hamburg.)  —  Schütte,  II,  10. 
Wenn  man  Aobtnng  fOr  einen  grossen  Mann  aus- 
drOeken  will. 

Et  is  en  gneden  Kerel,  he  firietet  keine  ünge- 
lechter  un  stippet  (tanket)  keine  Kellerdöeren 
in  den  Kaffei.    (Büren.) 

Et  is  en  gneden  Kerel^  hei  slätt  keinen  hlin- 
nen  Pearae  en  Ange  mt    (Büren,) 
Et  is  en  Kerel  as  anner  Lue  Beiater*.    (Büren.) 

')  Beest,  ein  Stflck  Yieh,  Ton  besUa. 
Et  is  en  Kerel  as  en  Eikhaum.    (Büren.) 
Et  is  en  Kerel  äs  en  Weitenbur  (Weizenbaner). 
(Büren.) 

Et  is  en  Kerel  äs  en  Wietkenpinn  (?).  (Düren.) 
Et  is  en  klanken  (gneden  n.  s.  w.)  Kerel,  wann 
*t  de  Lue  man  wüssten.    (Büren.) 
*168  Et  is  'n  KSrcl  osse  QuecksQlwer.    (Lit>pe.) 

V  Bewe^Ieh,  anmbig. 

•169  He  is  en  Körl,  de  mit  em  dör  Gras  nn  Stro 
geit  —  Schütte,  II.  €3. 
Mit  dem  ist  etwas  aninfuigeD. 
*170  Ile  b  'n  Kerl  as  Kassen  (Karsten,  Christian), 
hett  Blnen  as  'n  üelk  ( Iltis  ).  (Ottfrie».)  —  From- 
mann. F.  593.  559;  EicheaU,  998;  Bueren,  1U9;  //otw- 
kalender,  11;  Kern,  144  v.  8<9. 
Von  einem  Sobwiebllng  oder  Kvrsbelnigen. 
•171  He  is  'n  Kerl  as  Kläs,  un  Kläs  is  'n  Kerl  as  'n 
Sehet  (Schiss).  (Ottfriet,)  —  Frommmm,  V,  II3.&59: 
GeXdechmidt,  158 ;  Eithmald,  997. 
•172  He  is  'n  Kerl  as  *n  Obs.  —  Kern,  794. 

Entweder  eo  gross,  oder  so  stark,  oder  so  grob  wie 
ein  Ochse. 

•  173  He  is  *n  Kerl,  de  fürchtet  (auch:  fröchtet)  sik 

vor  dem  Düwel  nich.    (Lijtpe.) 

•  174  Hei  is  en  Kerel,  hei  kann  den  Plauch  trecken. 

(Düren.) 

•  175  Ist  der  Kerl  weg,  so  will  ich  'nauskommen. 

•  176  Kerl  aus  dem  Pochte.  —  Weinhold.  ii. 

Ein  gemeiner  lebmosiger  Meneeb. 
•177  Mit  dem  Kerl  kann  man  den  Teufel  anf  blank 

Eis  solo  setzen.  —   Fmt-Abicr  *.  195G. 
•178  'N  Karl  as  Kasten.  —  Stürenburg .  i04\ 

Ein  tttchtiger,  ganzer  Mann.    (8.  Kasstld.) 


•168 
•159 

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•161 

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•166 
•167 


•179  'N   Kerl   up  Deck.     (I^mmem,)  —  noekdemteeh  hei 
Friechbier  «,  1953. 

Bedeneart  in  Kastengegenden,  nm  au  tacaa :  «in  tSeb- 
tiger  Keri,  der  bei  der  Hand  ist,  w«in  man  iha 
braaebt. 

•  180  'M  Kerl  wie  'n  Viertel  Wnrst  (Qr  aechs  Dreier. 

(SieUiM.) 

„Sin  nnbedentender  Mensch,  ein  Waaablappan,  ssit 
dem  Jeder  loiebt  nmspringt.  un  Omada  wei  vaa  im 
Beschaffsnheit,  dess  ihn  Jeder  leicht  aam  FiahstiBk 
Tcrcehrt.  Dabei  wird's  aoeh  nicht  dia  best«  Sorte  Waisl 
sein,  Ton  der  das  VIertelpftind  6  Draiar  (IV,  8gr.) 
kostat.  Trotsdem  kossmt  ee  anch  im  aadani  Buae  eis 
scbershaftee  Lob  vor:  Da  bist  'n  Karl  wla  *B  Vieitel 
Wnrst  flir  sechs  Dreier,  wobei  die  Sorta «  von  der  % 
Pfand  6  Dreier  kostet,  als  Leckerbieeaa  batracbtet  n 
sein  seheiat,  im  Oensnsata  Tiallaioht  an  dar  SetCt: 
fflr  'a  Saehser  dreimal  nm*B  Leb.'*  (Fr.  Baoemm.) 
•181  'N  Kirl  as  'n  Bull.  (Pommtm.)  -.  Fr.  ttaeemm, 
Fem  liAem  Rinieieh ,  in  den  UmoMätten,^  1K7,  Hr.  IC 

Bin  starr  eigensinniger  nad  bliad  ffavatttkltiftr 
Mensch. 

•183  'N  Kirl  as'n  Heuoss.    (iteckienburg.) 

Yen  einem  grossen,  starken,  TtemcbrOtlsan ,  plnaptn 


183  *S  ies  a  Karle  wie  anne  gebackne  Birne.  — 


Ae6i8MM .  480. 


(Oeetirr.'SeUet.)  — 


•184  'S  is  a  Kalle  wi  a  Sid'sak. 
Peter,  4i2. 
Sehr  nngesohiekt« 

•185  'S  ia  a  rechter  gantser  KarL  -~  GtmäUke.Ki. 

•186  'S  is  tälschen  Kerls  sein  Bruder.  —  WeUheU.n. 

•187  'S  ist  ein  vierschrötiger  Kerl. 

nDar  Maalohorl  ▲  is  Ja  snste  aieh  an ;  ^r  BasHw 
is  wal  a  rechter  Ladnoha  und  ▼iareohratiger  Ksiia 
dar  daoateiht  wie  a  granes  No^aar  und  dar  imasr  «0 
doass  sene  Butter  saaT  nben  sohwimmen.**  (Meiler,  la^; 

•188  Seite  Kari'n,  wi  du  beist,  schtack  ich  m'r  xakat 
äen  Oarsch.  —  Peter,  443. 

•189  Solche  Kerle,  wie  du,  kann  man  mir  nicht 
genug  durchs   Garbenloch    herabschmaisieB. 

(Sürtingen.) 
Kimlich  ram  Dnrcbdrescben. 

•  190  T  is  'n  Kerel  as  'n  solten  Oss.     (Ostfriee.)  - 

Bneren,  1190;  Hauekalender ,  II. 

•191  Tea  hast  e  statüich  Karl,  hangder  dir  äBK^ 
mest.  (Siebenbürg.-8dchM.) —  Fnmmanu,  Y,9H,tli. 
Ironisch:  Du  bist  ein  sUttUohar  Kavl,  hlntar  dkia 
niemand. 

•192  Wat  8eo[gt  de  Karl,  de  Baltzer  ös  dod?  Bis 
den  Karl  e  Balte  ön  e  Hot  (SamlUmi.)  - 
FrietMner^,  1983. 

•  193  Zwischen  solchen  Kerlen  ist  man  wie  ein  Fiadk 

zwischen  zwei  Katzen. 

„Hoa  ich  doch  niemsls  sn  anne  Badensart  gddrti 
's  soll  deutsch  seyn  nnd  *s  Iss  och  nicht;  ich  gM* 
immer,  war  swieohen  swey  snlcbe  Karlen  kiauat,  4tf 
is  wie  a  Fisobel  swiscben  swey  Kotsen,  eie  hedm 
olle  b8de  damoch  und  wullens  fressen.**  (Keller,  lU'J 
Kerlen. 

•Sie  kerlt.  —  ScUen.  Pronnzialbl..  1868.  419. 

Sie  hat  schon  riel ,  hat  schon  was  wog  gakarU.  —  b 
der  Oegend  ron  Budeliitadt  ron  jungen   Fraaeaila- 
mem,   die  einen  anstössigen  Umgang  mit  Manasf«' 
sonen  pflegen. 
Xerllente. 

Halte   stets   besser  Kerlleute  als    Weiber.  — 
Graf.  191. 

In   Besug  anf  die  grossen  Torrachta.   welehs  m 
alten   deutsoben   Beeht,   besonders   in    der  ErbfölfSi 
das  mAnnliche  Oesoblecht  bessss. 
Kern. 

1  Auf  den  Kern  gehört  der  Stern.  —  Sf/hdmttur- 

garten ,  295. 
Anerkennung  dem,  der  sie  verdient,  daa  Wltdlff» 

2  Aus  einem  kleinen  Kern  kann  ein  groaaer 

werden.  —  Reinnberg  VII.  65. 

3  Ans  solchem  Kern  wird  solcher  Baum.  — 

kon.46i. 

Aus  einem  kleinen  Fehler  entwickelt  aMi 
ein  groases  Laster. 

4  Der  Kern  ist  in  der  Schalen,  daa  MeU  « 

auss  den  Kleyen  gemahlen.  —  Arfri,  lf«H. 

5  Der  Kern  ist  unter  der  Schale. 


Und  doch   beklagen  sich  viele, 
gleich  oben  darauf   finden.    „F 
den  flpruoh  des  Herrn :  Olanbt 


BogrUhm 
i  i&  den 


126.3 


Kern 


Körnen  — Kerzö 


1251 


11 


13 


ßl«  ibr  acliiBetikt  iteii  Kern  i,  mögt  Ihr  »ueh  iin  d«T  Schftle 
■ttrkotl."     (fr.  rofk  J^aUtt,  L«ip«ig  1*43,  Ö,  55.) 

t>  Der  Kern  fitrafb  gt't  die  Schale  Lügen. 

7  l»iü5eni   Keni  pehört  eine   beseore   Schale.  — 

Ihinimtakoii ,  19&J. 

Hchjulfl ,  dnai  Act  krAfMg«  Qti»t  nivhl  In  «ioem  dAuer- 
h«ftcra  Körper  wolint, 

8  Kin  ß'uier  Kern  braucht  keine  dicke  Schale. 

l-'n,:  Biaux  iiuiauk  gilt  lo«  folMo  npcorce  <bc«u  ßofjiu 
gll  «ous  fiilblo  4caroe).    (Ltnyux,  I,  41 J 

9  Gute  Kerne  haben  oft  viel  Schalen. 

10  Man  muea  die  Kerne  nicht  wegwerfen  wegen 
der  Spreu, 
Wann  me  den  Korn  hawwon  will,  mot  mc  do 

Nutt   Upbiten,      (»nldaii,)   —    Vurixe,  W7,  JTXi. 

Wenn  der  Kern  aus  der  Schalo  iht,  fressen  ihn 
die  Mäuse.  —   htrAmiakm,  in«. 

Die  Jungfrau  toi  keine  OaafeDliiuforiii,  (■  ist  tuutl 
b«M  um  Ihre  Tugend  gn«Gheh(*n. 

13  Wer  den  Kern  eaaen  will,   der  müss  die  Nuss 

aufnbeissen    (knacken).   —    Mn,  n,  ev»;  Sun- 

rotifc,  MW;  ÄJiM  S3i3 ,  /?*nN»*rPV  ///,  101:  /^ciwi.  /,  löll. 

Bölim.:  Kdu  oho«  jAdro  jjlatl ,  masl  «rech  roKloueknouti, 
(Ctlaküriky ,   \7^^,) 

Ddtk.:  Kto  der  vil  nde  kisrnen,  fjiaer  knakke  n0d«n  etlef 
bryde  ek^Ucn.    (tro*,  ii«ii»*,  /  u.  lin  ] 

Engt,:  Ue  tb»t  wlU  enl  ibe  ketticl ,  K  th«  nut. 

(Cttakatikf.  llft;  Bohn  Jf,  »[Kj  -  mtl,  or»ck 

tha   nut   ftud   c«t  IL«  kerncl.     ((<      ..  ....   —  No   nul 

do«<  l>ck  il't  thell   to  knkck.   «   Nu  ptUut,  no  g&Int. 

—  No  iweet  without  lon«  iwcAt« 

yrt.:   11  f»at  CMaer  le   tiojau   p^ur  nn  «Tutr    ram»Ddo. 

(Ltndrotf,  1089.; 
iToit:  Die  d»  ketn  wll  bebben ,  moel  do  dop  knüien«    (BoAn 

i. »»,)  . 

Krnin.i  Co  te  )odro  mlk«,  lupla  Jo  igrlgi.  ((Mmko9tk*f ,  I34^.j 
jrro'if..'  Ki  ureho  houbi  Jciiti ,  pro  tupiue  oior»  Bgriestl. 
Lal,:  l^riiUg«  nacU  Ui^veni  ei  oupit  e«ie  nncvin.  —  (^ut 
ouclcum   «MO  Tttlti   BlioaiB  fr»ng«t  oportet.     (BiiMier 
tl,  ll'J7;  Omxi,  M8;  «tyfrolrf.  4((V;  üCtMirii«,  VJJ.) 

14  Wer  den  Kern  gegesBcn  hat,  dem  fichmeckt  die 

Schule  nicht. 

15  Wer  den  Kern  will^  muss  die  Schale  brechen. 

—  Gwi,  998;  »rr,  r»»,.  1U;  Siei^rr,  30«;  ÄlU^,  in. 
E%»«i9in,tn  u.  437. 

Dätt^,*  Rvo  dffr   rtl   «fito  kjemon ,  f«««  bryde  •kullan.  — 
Hvo  kjiern«u  tU  xde,    tk»!  middeo  bryde.     (Bokn  t, 
377  u.  S78.; 
AVl.  :  Null«  nolx  ■•»■  cu(|ue.    fteroitx,  /,  37  J 
tat.:  l>lil«l*  noD  nt^rult,  qni  nun  guitarit  lunarii.     fAU' 
.Urf,  'li;  Bimdtr  II,  »i«  J 

16  Wer   will   den   süroen  Kern  vermählen,   rouBB 

ftafbeiüson  die  bittern  (harten)  Schalen. 

17  Wie  der  Kern,  so  der  Keim. 

Aehnlioh  ruitiicb  AUmann   VI,  443. 

18  Bm  itt  der  Kern  vnd  Stern  davon-  —  ikrOeigrr, 

/.J.  TW. 

19  Daa  ist  der  rcehte  Kern. 

.,Wae  nennt  ( meint)   ihr,   ii  do»  Bidh  d«r  recht« 

K*TQf"     (K(tUr,  KMiK; 

30  Den  Kern  essen  und  Gott  die  Schale  vorlegen. 

—  /Vtrömifliton ,  13^. 

Dif  Welt  dienen  mit  der  Kr*rt  dar  Jugend  und  den 
eobwnoliea,  krttflloien  Beit  de«  I<ebeat  üutt , weiht u ; 
BuMe  thuu,  wenn  n»n  nicht  tnehr  tlindig«n  kanu. 

31  Den  Kern  verlieren   und   die  Schale  behalten. 

flcbuu  flatttyt  gobrauoht  dt«  B(Ml#nwrt  in  den  0*fftn- 
yfn»n,  wo  der  Herr,  von  dem  meu  NuLaen  bulTte,  fort 
tuid  nn  feiner  Steil«  der  Sklave  xurQck«;cl«liebea  wer, 

SS  Die  Kerne  zerknicken ,  wenn  die  Kirache  schon 
g^eatea  ist 

JKoauaieo,  wenn  dM  Beete  wegist,  mit  dem  iufri«J«<u 
•ein  wOaMin .  wm  uader« ,  nlt  ihnen  nicht  lueageod,  wcg- 
(twoirfaa  oder  «urUckgeUeeeu  haben. 

93  Da  bist  der  Kernen  ^   wenn  man  in  die  Nu8« 

■ehenit.    (Wtmfmieii.}  —  iri»it«».T. »«. 
34  Du  bift  der  Kernen ,  wenn  miin  HAttabollon  gerbt. 

2b  y  K'r^rn  in  Khleohter  Soluüe* 

36  rn  itaoliea. 

t'tni  .iiv  *i  «iirbett  easva,  Ilun  «alactt  Blaadfvnlit 
kUr  mnehen. 

37  Er  früst  dir  Vtivn  vud  lostet  jm  die  Ilßlieu.  — 
3ft  Dir  tdd  g  Jaro  Karo.  —  CwvM^tikc.iM. 


*39  Kern  eisen  wollen,  ehe  die  Hälsen  drab  sein. 

—  S<htAifi,UXl\ 
Kernen. 

1  Hast  den  Kernen  verkauft? 

Kernen  ~  is&nDlichei  Diogwurt.  eorl«!  •!«  Prtlobt«, 
Getreide. 

2  Man   moss   den   Kernen    nach   der  Nothdurft 

schneiden.    f'ÄAr«;,; 
Kom^eaund. 

•Kr  ist  kerngesund.  —  f rwcJtfcttr*. w, 
Qetund  wTe  ein  Kern. 
Kerne. 

1  besser  Eine  Kerze  vor  mir,  als  cwei  nAcb.  — 

i'jinfncfc,  5562;  Kutlcin,  371, 
I.at.:   PrMTiA  tuddior  niulto   candet*  sa^aala«     (Btth 

Md.  455.; 
RtUh,:    Laciis*  odn»  ewloik»  praed  loboa  jak  dwi   *« 

»obo«, 

2  l>em  holpct  nich  Kassen  (Kerzen)  noch  Brill, 

do  dar  nich  seen  will.  —  SirmUmnnn .  m 

|>em  lel  niobt  ra  helfen,  der  licU  tiicbt  r»theo  Uiien 
will. 

3  Die  Kerze,  die  vorgeht,  leuchtet  schun.  —  Sim- 

toik.  55dl;  koite,  3344. 

■l  Die  Kerze  leuchtet  nach  oben, 

Dia  Oamaneu  ««ifen;  Der  Rftum  uiitoTknib  der  KerM 

lit  danket.    (SchUchta,  439.; 

h^  Die  Kersy^  vorbrennt  sich  selbst,  um  andern  zu 

lenchten.  (S.  Llchl.)  —  Pttwtmakrtn,  1459. 
Kdle  SeibetAuf Opferung. 
JlfAi<..-  Bon,  merke  wie  du  keriun  ltcht\1io  wUe  oa  briuuet, 
•windet  g»r-,  geloobo  da«  dir  lam  gctchibt  tou  tags 
xe  tage;  Ich  «ego  dir  w*r.  (\Vtti»ft*'kJ  —  Dee  mu^e 
wir  an  der  kerten  lehen  eiu  wftrcK  btlde  geeoheben, 
dal  il  seiner  etcben  wirf  en  mitten  dö  tl  Hehl  biri. 
(Armrr  UeinricK.)  —  Diu  keria  lieht  dru  liuten  btrt  unc 
dai  ei  *olbe  eavchen  wlrt.  (fr^iKlAnk.)  —  Ein  kene  ir 
■eiber  ae  nibte  wl/t,  aä  •io  den  liuteii  lieht  gebirt. 
( Rennt r.)     (limgtrie.  IDJi.J 

6  Kin  kerljs  anderen  leuchtet  dar  vnd  dräber  sich 

verzehret  gar.  —  WcuMtA,  tm,  4». 

7  Eine  Kerze,  die  nicht  gerade  steht,  xduss  man 

oft  imtzen. 
S  Eine  Kerze  vorn  ist  besser  als  zwei  hinten. 

f^Bcaaor  eine  Kertto  vor  dir  her,  at«  deren  xwei  hinter 
dir  drclu.  Sich  Bclbor  leucliten,  itt  froiliob  «chwer, 
•ich  1leinlleucht^n  lasieii  ^  weder  klug  noch  fein." 

9  Einer  brennenden  Kersd  schadet  ca  nicht,  wenn 
ein  anderer  davon  sieht. 
HoU.:  Uel  achaadl  der  kanreen  clot,  dat  een  ander  van 
haar  Uobt  ziet.    (ffarrttwmft ,  I,  37ol>.; 

10  Kerzen  beim  Klee,  die  Palme  beim  Schnee. 

Wenn  man  au   Liohtmeae  die  Kerzen  beim   Urtinca 
welbt ,  eo  weiht  man  die  Palmen  beim  Weissen. 
Lai.;  Timoibeom  autamnae,  dementem  dat  tibi  brumaa. 
(Sutor,  972.;  ^  Vor  Petrum  profert,  Urbaoura  nuntiat 
aeetaa. 

11  Mau  muss  die   Kerze  nicht  an  beiden  Enden 

zugk-icb  anzünden. 
Xioht  mntbwiUlg  Tcncbwenden. 

12  Sahnd  mcr  de  Kerzen  öm  Sehn!,  sänd  mer  de 

Püllem  öm  Kli ;  siind  mer  de  Kurzen  öm  Kli, 
sand  raer  de  Pällem  im  Schni.  (Trier.)  —  Fir- 

memih,  lll ,  547.  57;  latfn,  191.  100. 

Wenn  e»  an  MariA  Litihtmen  <2.  Febr.),  wo  man 
Kenen  ecgnet  (weiht),  wintert,  ao  iat  FrUblingawetter 
an  dem  Sonntag,  wu  man  Palmen  eegnet  Cwelbt),  d.  1. 
iin  Palmionntag;  wenn  ea  aber  an  Liohtraei«  Frtlk* 
lingawetter  ist,  to  wintert  es  auf  l'almsoniitd;|. 

la  Verborgen  Kertxen,  gelt  vnd  Kunst,  die  from- 
men nicht«  vnd  sind  vmsunst.  —  fV*H,  U,  566. 

UcHuch ,  14«9 .  7. 

U  Vun  einer  heiligen  Kcr«o  bewahrt  man  auch 

die  Lichtschnuppe  auf, 
15  Von  eiucr  krummen  Kerze  kann  kein  gerader 

Schatten  fallen.  —   w\tukUr,  llf,  l?. 
Iß  Was   hilf     '  was  hilil  Briir,   wenn  man 

doch  i  ^  will. 

17  Wenn  eine  Jver/r  »usliacht,  so  stinkt'«,  —  A«- 

r*miakm,  731. 
iiT,,^„„„  ,,„,  abdu  Heieplela  ltfroh««at«Uter  oder  g«i«l> 

\'  K  c  rtJi  u  segnet  Im  Scb  noo  (2 .  Febr.), 

ibuco  iju  Klee.  (ä.  Liobt«tesa.) 


79' 


itiül  Eer/cHDrcniir  — Lesäe 


Eeset. 


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i..-t    uaui    bjcruduix.  MJUf.T.. .  ir. 
Ih«:r:c«<u»< 'Jiicu. 

ii- !!i     ii-.T.  ■  :i?  .'r  II     ...iLUi     ..    :■      "  (  .        :..  : 
».»■■i-    ;iii'.  JLiu-ii-.-i     11.    -  r.    ..     ,..  ,..  :::'. 

1    Jk-mii    ii'.T.'-UFVii-:i    »•JiiMU    Ui-    !-'■;     •.:!    ;  :•.!:■ 
i-.::    n    •'•il      ."'— .t:. 
Kersieii. 

'^tn:    ix-'VZi-.a.  i*.    iji:   Mii    .i-Ji   ita;--  -    jü;!!- 

ITAIlXi:     —     J.i*i.i*      "T        »'.  K-ii--!.-    /      1... 
."..••.r;         «.-■        T>"  i.;       r.ij;     .i^-'     Jvv.j         a.; 

lu  .:ui'.-Mt.r:-     K'. -'•■'■  :  rr-     t'.—  .'-     i---i«  ■:        .   .  ■. 

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^cfiiiuiiu.    /.   Je-    4- 
'    i^i    a.»'.'!    Keu?:    rara;^"  msj    i::c:-    —    hau-    k. 
AI    :tiici.   KesKU.    L»er'-'22C     vaoi    sxci     cer*  — 

'•■rrc.     /.     ir 
/:*  .     l.'ir    rsr     >k:    ad    Ktii    WT;r.    iieiBCi  «lev  sum. 
.Jiarye":iiiii .  Jl'- 

;    .kl     iiii'j:    iv.t;se::;     uaci;-    nia:     sici    russi;.    — 

1«    .1:    a!i::    Iv-.'Smh    r. :».•?::    je^  kcic*    iiou-.  L-^uil 

■■■:.-    ;.-.isr-.  l-uüi^iij:-..-    —    r  ■;.    7.  .  i-. 
. .  «li    -jiL.    {.jx^v.'jru:--'..  Ii-jset    rcio.   biui    zaemiu 

W.JS.      —     -'tu.!        //.  i  f»ii«0»l  .  .  L.  i        1. 

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l»'.*:    ik'.'B»:-.    Fvu'ii"   '.Ja     } '.  iic-    r.icr.; 

Jj*-   luip^r:.     j«P'  h.PM(     'rrcair-   nr     x;:c~.-  "«■       -rs 

—     hvrci.ii-r:r.     15. 

\  .:     aBiii".      ci«     aiuim     ?  (-:iir      Tcrwrrlc:.      ii-   1 
Hclo;;-  m   i...<;.-:iM!!.    "laii     u:    bx.    :i«uai. 

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^-     .►,.  _      :■•,.!.     t      i'i     ai..    -Mn.j:-...         -   t;      .,     . 

.!     ..-....-;■:  IC :      -»li.  III     wii..       i-:  rsii     £::    l\A:i'-< 

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1257 


Kessel 


Kesselchen —Kesselflicker 


1258 


36  Einen  vcrrnasten  Kessel  wird  man  nicht  blank 

putzen.  , 

37  Kleine  Kessel  haben  auch  Ohren.  —  Harte,  S346; 

Simrock,  5li69;  Urimberg  VII,  Vi. 

In  Aachen:  Kleng  Keiiiele  hant  gmtM  Uhr«.  Em* 
pAehlt  BUcksieht  beim  Sprechen  anf  die  anwetenden 
Kinder.  Schon  die  alten  BOmer  Mfften:  Den  Knaben 
iit  luan  die  grüMte  BUckiicht  •ohuldiR.  Dia  Böhmen 
ermahnen  daxu  mit  den  Worten :  Die  Zunge  hinter  den 
Z&hnen ,  ea  sind  Barftluige  da.  Und  in  Bciug  aaf  die 
herangowachiene  Jagend  tagen  die  engUtchen  Neger: 
äUiae  Geiohichten  brechen  des  JttngUngB  Knie.  (Rcin4- 
bery  VII,  S'j.)    ( 8.  Schindeln.) 

28  Kleine  Kessel,  volle  Mafien. 

Gute  Wirthflchaft  li&Hst  nicht  Hunger  leiden. 

88  Kleine  Kitel  hat  (haben)  de  grutsten  Ohren. 
Cl'adfrborn.)  —  Firmniith,  I,  SS3,K:  tür  Köln:  Fir- 
meHick,l,i1b,  178;  für  IHii-cN ;  FirmenU^,  7.483,  48; 
fiir  Aachen:  Firtncnick,  I,  493,  87. 
Holl.:  dein  kctclkeui  hobbon  orou.  (Tunn.,  8,  3  u.  '.*.) 
Bei  llarrrboHvt  (I,  336°)  mit  dorn  Zutats:  kuunon  se 
uiet  veel  aion,  so  kunnon  loch  veel  hooren. 
Lau :  Qnamvii  parva  lebos  füerit,  tarnen  heo  habet  aures. 
(FaUer$Uben,  147.; 

30  Kessel  und  Kampf  entscheiden  alle  Nothzucht. 

—  Graf,  341.398. 

War  Zweifel  vorliandon,  ob  der  Angotchuldifrte  da« 
Verbrechen  bcgangei),  ao  achritt  man  aum  Uotlraur- 
thoil  doi  Schwortkampfea  oder  der  (heiMcnJ  Wasaor- 
probo.  Der  Freie  rouaate  die  Klage  wegen  Nothzucht 
mit  dem  Kampfe,  der  Unfreie  mit  dem  Kosnelfange  von 
»ich  weisen,  d.  i.  er  muaate  irgendeinen  Uegcnataud 
auf  dem  Boden  eine«  mit  koehenden  Waaaor  gefüllten 
Koaaels  mit  unbedeckten  HKuden  herauaholeu.  Waren 
die  liaude  TcrhrUht,  ao  war  er  schuldig.  (Sackten' 
titiegel,  I,  39;  Urimm,  Recktialt.,  9l9.; 
AU/rie».:  Szetel  and  komp  allen  etta  aed  nonda.  (RicAt- 
hvjen,  16(5,  21.; 

31  Man  muss  seinen  Kessel  scheuern,  ehe  Ostern 

kurnniU 
Frz.:  11  faul  aller  k  P&que  4curer  son  chandron.    (Le- 
roiix,  1,  n.) 

32  Man  soll  sich  nicht  an  alten  Kesseln  reiben, 

man  fälict  sonst  Uehin.  —  lin»deT,\f». 

Luikcr  (bei  Auslegung  der  Zehn  Gebote  bei  2  JA««. 
19,  11))  erkUrt  es  dahin:  Bedenklich  ist  der  Streit, 
der  Kampf  mit  den  Alten,  denn  bei  ihnen  ist  der  Witz, 
bei  den  Jungen  Unverstand. 

33  Ohne  Kessel  kocht  sich  keine  Suppe. 

34  Was  im   Kessel  ist,   winl  mit  dem  Kochlüflfel 

herausprcnonimcn.  —  WHirAA«nli ,  44. 

Jode  Sache  erfordert,  wenn  sie  anders  woLl  ausge- 
führt worden  aull ,  ihr«  uigoiiQ  Behandlung  und  ihre 
eigenen  Ijeutc,  aowio  man  auch,  um  sich  tu  unterrich- 
ten, den  geeigneten  Weg  einachlagen  muss. 

3j  Was  vom  Kessel  übersprudelt,  ergiesst  sich  auf 
dessen  eipfcne  Seite. 

Der  Zornige  schadet  sich  seibat  am  meisten. 

30  Wenn  man  den  Kessel  zu  sehr  heizt,  platzt  er. 

37  Wer  sich  an  alte  kesscl  reibt,  emplanot  gern 

den  ram  (wird  ramig).  —  .imfir«.  LiedvrbHih, 
207.  97;  Fitcker ,  P»allcr .  124,2;  i-;ixdciN .  371 ;  Sim- 
nnk,  5564;  Kurte*,  4181;   ItroHti.  I,  1B13. 

Nach  der  üratzer  Ilandaekri/t  im  14.  Jahrhundert: 
I)«r  sich  an  den  alten  keasel  ütriehet»  der  wirt  gern 
romig.    In  Crutius ,  Sckträhitche.  Chronik,  t,  l?3». 
Dan.:   Hvo  sig  paa  gammel  kedcl  skurer,  fanger  gieme 
Kmitte.    (Prot,  dan.,  Mä.) 

38  Wer  sich  an  alti'ni  ke.ssel  reibt,  der  bcschmoysst 

(iM'rähmt,  berusst)  sich  gern. —  Fmndt,  II,  ii7»; 
Eiicnng,  I,  3^:  Tapinui ,  185 **;  Lihmann,  II,  851;  Ucr- 
hngrr.  I,  146;  Khttcr ,  Mll,  631. 

,,  Vorwar  nitunbeschmitzot  bleibt,  wer  sich  an  altem 

hfcsael  reibL*«    (WaMii,  IV.  8,  8IS.; 

JTA.f.;  Der  sich  an  den  alten  kesxcl  strichet  der  wlrt  gern 

larale.     (üiutiaca.)  —  Swer  sich  an  alte  keizel  ribt, 

der  vahet  gerne  den  rira.    ( llrldfnfmck.)    (Zingerle,  ^>.) 

39  Wer  sich  an  alten  Kesseln  rtnbt,  der  krigt  be- 

schissen Hende.  —  Prtri.  II.  756. 

40  Wer  sich  an  russige  Kessel  stösst,  kann  leicht- 

lieh  schwarz  werden. 

41  Wo  der  Kessel  6ber  dem  Herde  hängt,  da  freiet 

(isst)  es  dch  am  l>esten.  —  m^im,  tsi;  /iwflr., 

V,  a:  BUeltIm,  9t3;  Simntek,  4479;  .Sriefrr.  913. 

In  tiBW  gal  afaiMrIehlateii  Hanswirthschafl  Ist  gut 
helraCbM.    AmIu  Xnt  den  Grund  tu  eigeoen    llaus- 
wcMn  lagn,  ate  mw  ktinlbet 
Jaff..-  umton  jpM  iMiuji  bs  tun  of  a  houi«,  wImkIb  to 


*42  Alles  in  Einen  Kessel  werfen. >-  Wielani,  XXXlII.sss. 
In  dem  Sinne  wie:  Alisa  in  Kinan  Topf  werfen ,  Über 
Einen  Kamm  scheren. 
*43  Alte  Kessel  flicken. 

An  der  Wiederhentellung  morscher  Zustande  u.  dgl. 
arbeiten. 
*44  Ans  dem  Kessel  in  die  Bratpfanne.    (Köihen.) 
In  dem  Sinne  wie:  Aus  dem  Begen  in  die  Traufe. 

•45  De  Keissel  schüren.    (Aachen.) 

Den  Kessel  scheuern .  d.  i.  beichten.  (Hilter-  Weit:,  103. ) 

*46  Dem  Kessel  den  Strick  nachwerfen. 
•47  Der  Kesscl  brennt    (Mmyttch.) 

Gegen  Jemand,  der  irgendeinem  wissensworthen  Ge- 
genstände selbst  auf  die  rechte  Spur  kommt. 

*48  Einem  den  Kessel  abhauen. 

Wol  von  einem  Bechtsgebrauoh  entlehnt,  um  da- 
durch, wie  durch  das  Kinsohlagen  des  Ofens  oder  das 
Aualüsclien  dca  Feuera  den  Verlust  des  norgcrrechts 
aussudrUcken,  das  an  den  eigenen  Herd  geknüpft  war. 
Der  übrr  demselben  am  Kossclhaken  f>dcr  Kesselringe 
hängende  Kessel  galt  als  ein  Ilauplaeichen  der  eigenen 
lliiuiilichkcit.  (Vgl.  iiriinut,  Recktiait. ,  729.)  Der  Uohma- 
rotsor,  der  den  verlorenen  Hohn  begleitet  hat,  klagt, 
nachdem  derselbe  das  Seine  durohgebracht  hat:  „Erst 
ist  uns  alle  f^wd  erloschen,  der  kessel  ist  im  abge- 
hawcn.**  Bald  nachher  kündigt  er  seinem  Herrn  mit 
den  Wortvn:  „W^cil  mir  ewr  Kessel  ist  abgehawen, 
muss  ich  gähn  und  wieder  rmbsohawcn  urab  einen  an- 
dern  Herrn  mild."  —  ,,I>rumb  koinh  ich  nit  mehr  in  sein 
ilans,  weil  der  Kesscl  ist  abgehawen."    (H.  Sackt,  JII, 

I,  199«'  u.  2,  117<-.; 

•49  Einen  mit  dem  Kessel  richten. 

Sine  grausame  Strafe,  die  man  an  Falschmttnxern, 
auch  an  Kotaorn  vollsog,  indem  mau  sie  ine  iuem  Kessel 
sott.    (Urimin,  Rerkttali..  7ÜÜ;  Urimm,   Wh.,  I.  bil.) 

•!>0  Er  hat  schon  manchen  alten  Kesscl  geflickt. 
•51  In  den  Ketel  hawcn.  —  DMÄnm,  825 •. 

In  dem  Hinne  wie:  in  die  Pfanne  hauen.  Vom  Wurst« 
kessel  entlehnt,  80  viel  wie  vernichten.  „Durch  ire 
arglistice  Dtick  vil  schändlich  arger  schelmenstttck. 
duroll  Nachred  in  den  kessel  hawcn.^  (H.  Sackt,  V,h2".) 
Kigentlich  serstaoken,  wie  beim  Schweine  geachiahl, 
wenn  Kessel-  oder  Wellfleisch,  Xcssalsuppe  gemacht 
wird,  davon  bildlich --■:  vernichten. 

•52  Sich  an  alten  Kesseln  reiben. 

"53  Sich  HU  einem  schwarzen  Kessel  sauber  machen. 

I.«t.:  Sutum  lato  purgas.    (Sutor,  197.; 

♦54  Sic  haben  grosse  Kessel  und  leere  Magen.  — 
Dun-khardt.  367. 

Kostbare  Möbel  und  Fusadeckou,  alior  weder  Geld 
noch  Brot. 

•55  Sic  kochen  in  Einem  Kessel. 

8ie  singen  Ein  Lied,  Eine  Weise,  blasen  In  Kln  Hörn. 
iMin.:  De  Spille  under  et  dwkke.  —  De  tigge  begge  til  eu 

Kose.  —  Kaage  i  en  grjde,  qusede  en  viise,  hiaese  i  et 
orn.  (Prow.  dan.,  457.; 

•56  Ungebrannt  vom  Kesscl  kommen. 

Die  Bedensart  fuhrt  auf  ein  Gottesurthoil  zurück. 
(S.  Kessel  30.)  MUtt  ungebrannt  heisst  es  auch  wol  an* 
brAnt  =■  unbewuHüt.  „Nun  rath,  BUter,  gut,  wie  wir 
vnbrannt  vom  kessel  kommen,  es  hilfft  doch  weder 
•chreyn  nooh  salben.**  (Sendbrief  ton  der  Aleeskrunkkeit, 
in  atotter,  Ä,  372.; 

Xeaseloheii. 

1  Ein  altes  Kesselchen  will  auch  gescheuert  sein, 

sagte  die  alte  Frau,  da  sie  einen  jungen  Kerl 
hoirathetc.  —  Früchbier,  39U;  Fritchbier  *,  19M. 

2  Ein  Kesselehen  oder  eine  Kasserolle  wird  Mutter 

doch  noch  haben,  sagt  Pastor  Lenz,  (suuin.) 
Nämlich,  um  sie  au  verkaufen  und  von  dem  Krlfts 
dem  Herrn  Pastor,  der  wol  bereits  seit  den  awaniiger 
Jahren  todt  ist,  das  Übliche  GesoUenlc  für  dm  Confir- 
mationsnntcrricht  sukommen  su  lassen.  Das  Wort 
wird  heute  nooh  gebraucht,  oft  nur  im  Sehers,  wenn 
jfimand  klagt,  er  habe  zu  dem  oder  jenem  Zweck  keine 
Mittel,  in  dorn  Sinne:  du  kannst  es  schon  möglich  ma> 
chcn,  wenn  du  nur  willst. 

3  Kleine  Kietelkcs^  hett  äuk  Oaren.    ( s.  Kessel  27.) 

(We,tf.) 

>)  Ffir  Kietelkena,  da  nt  im  Plural  der  Verkleiue* 
mngsform  immer  su  s  wird. 

Kessalflioker. 

1  JDas  ist  Kesselflickers  Waare.    (Mriningen.) 

Lumpen. 

2  Kesselflicker  führen  ihr  Werkzeug  bei  sich. 
Kngi.!  A  tinker's  budget's  füll  of  necessary  toolv.    (Hohn 

II,  137.; 

3  Kesselflicker  haben  (leiden  an  viel)  Durst. 
Engl.!  Oobblara  and  tinkerv  are  tht  best  »ladrinker«.  (B<^n 

U,  4.; 


1359 


Keiselhakeii— -Kette 


Kettenhand — Ketzer 


iseo 


4  Kesielflicker,  hier  heran,  es  wird  wol  was  za 

flicken  sein.  —  FriMdäner*.  190. 

5  Kesselflicker,  Backer  und  Schinder  sind  in  einer 

Gilde.  —  Fri»i.khier  ».  196«. 

AbraÄam  Uarttcig  In  leiner  O'fograpkUck-kistontcken 
HftcAreibuny  dtr  drti  üh  potmiick*»  Freussen  litgtmdt» 
n>rd«r  (Königsberg  171»,  S.  533)  enrShnt  dai  vor- 
•tehenda  Sprichwort,  all  «r  einen  Unfng  der  ttbermU- 
tfajgen  Bewohner  ron  (xroie^Lichtenan  im  Werder  er- 
zahlt. Uie  steckten  nAmlich  einen  armen  Kesselflicker. 
weil  er  sich  weigerte,  ein  gestlirstes  grosses  :>chloss- 
pferd  ausxusefaUchten,  drei  Tage  lang  in  den  Leib  des 
aasgeweideten  Thiers,  bis  er  sich  eudbch  ihrem  Ver- 
langan fügte. 

Kesselbaken. 
1  Wo  der  Kessclhacke  vbcr  dem  Fcwr  hengt,  da 
ist  ein  gotcr  Anfang  zur  Uausshaltung.  — 

l\iri .  II,  800. 

*  3  Den  Kcssclhakcn  aufhängen.  —  i.'ninm ,  k,  62i. 

Den  Haasstand  eröffnen,  eine  neaa  Wohnung  mit 
einem  Schmause  einweihen,  den  Herd  begrftssen. 
Frl.:  Pendra  la  crtfmailltoe. 

Kessler. 

*  1  £r  macht's  wie  der  Kessler,  er  bringt  den  Fleck 

neben  dem  Loche  an. 
•2  Wie  Kessler  und  Scherenschleifer  leben. 
Kesslerwaare. 

*£8  ist  Kesslerwaare. 

Kette. 
1  JDie  gülden  Ketten  binden  harter  als  Eysen.  — 
Lehmann,  126.  ü. 

Weil  sie  in  der  Begcl  den  Geist  In  Banden  legen, 
d.  i.  unfähig  machen,  nach  seiner  besten  Uebenen- 
gung  zu  handeln. 
3  Die  Kette  allein  macht  kein  Gewebe. 

EngL:  To  make  woof  er  warp  of  any  bnsiness.  (BoAn 
U,  183.; 

3  Eine  Kette,  die  man  andern  schmiedet,  muss 

man  oft  selber  tragen. 

4  £iue  Kette  ist  leicht  belacht,  aber  schwer  zer- 

brochen. 

5  Es  gibt  mehr  Ketten  als  bissige  (rasende,  tolle) 

Hunde. 

Das  wissen  die  klagen  Leute  sehr  wohl;  nur  die 
Schwachen  lassen  sich  in  Furcht  treiben,  wobei  Jena 
sehr  oft  Uiren  Zweck  erreichen. 

G  Kt  gct  mih  Ketten  als  rosetige  ilong'.   (Aachen.) 
—  FirmcHxch,  I,  493.  67;    für  Sietjm:   Firmcuich,  I, 

519.  4. 
')  Wie  rasende,  tullo  Hunde. 

7  Kt  gict  maer  Kien  asse  duUo  Rücns.    (Grafiihaji 

Mark.) 

8  Goldene   Ketten    sind   auch   Ketten.  —  KHlmr, 

Uiutenlücke. 

9  Goldene  Ketten  sind  gut,  aber  keine  Kette  ist 

die  beste  Kette. 

Fvrt.:  Arrenego  de  grilhöes,  ainda  que  sejäo  de  ouro, 
(Boin  J,  267.J 

10  Gute  Kette  hilft  schlechtem  Einschlag  durch. 

Von  der  Weberei  entlehnt,  wo  die  Längsfäden  Kette 
heissen,  während  die  Querfädeu  Einschlag  oder  Schuss 
genannt  werden. 

11  Ketten  sind  Ketten. 

Eüffl.:  Nu  man  Iotcs  hls  fetters,  thougb  of  guld.  (OoMn 
I,  93.) 

V2  Nur  dem  wird  die  Kette  vom  Wa^n  gestoh- 
len, der  zu  faul  ist,  sie  abends  ms  Uaus  zu 
holen.    (FrankeiwaldL) 

13  Wem  goldene  Ketten  ^hörcn,  den  muss  man 

nicht  mit  eisernen  binden.  ^  Ihir^iniakm .  658. 

14  Wer  an  ein  Ketten  bindt  ein  Fist,  dessen  ar- 

beit gar  vergebens  ist.  —  Lehmann ,  i79',  i6. 

Lat.:  Diffioiles  nugae.  —  In  rebus  inutilibus  noii  frustra 
laborare.  —  Laboriosis  oocnpatur  in  nngis.  —  Btultus 
amor  ineptiarum.    (Eitttein,  ü.) 

15  Wer  dich  mit  Ketten  bindet,  den  binde  mit 

Blumen. 

16  Wer  in  der  Kette  liegt,  muss  nicht  über  die 

Schlinge  lachen. 

17  Wer  Ketten  trägt,  hört  nicht  gern  von  Eisen 

reden.  ~  Heinsberg  IV,  a. 


18  Wer  seine  Ketten  nachschleppt,  ist  noch  nicht 
frei. 

Fra.:  H'eat  jwi  tmuri  (bien  tchappS),  qai  Inda«  ton  lin. 

(Cmkier,  597  ;  Undrof,  1438.; 
It.:  Xon  i  seappato  Chi  oi  itrMoiii«  U  eatea»  dUbc 

WBokm  I,  11».; 
o  Ketten  rasseln,  gibt  es  keine  Pflichten.  — 

SfirickKirterfartem,  SI7. 

Ohne  Fraiheit  kann  nicht  Ton  Pflicht  die  Bada  saia. 
*  20  Die  ketten  hat  er  im  sclbs  geschmidt.  —  Fmuk, 
U,»^:  Körte,  »349^, 

„Das  bad  hat  er  Jm  selbe  Tbargahenckt.  Di«  nit  kak 
er  jm  selbe  auff  aeinan  arss  gamacht.  !>•■  braf  hmt 
dir  selbs  gekocht.** 

*2l  Einem  ein  Ketten  an  den  Halss  werffcn.  —  !•> 

Iher*«  rüdkr..44l\ 
*22  Einem  goldene  Ketten  an  die  Beine  legen. 

Eine  glänscnde  und  lieblicha  KneehUchaA,  vi«  lI. 

daa  Hoflebau  leia  soll. 
*33  Einen  an  der  Kette  halten. 

Diaaa  in  Braalan,  Tlelleicht  auch  in  aadam  groasm 
SUdtea  bakanate  Badensart  wird  febnutebk,  um  «ysts- 
matische  Ausbeutung  au  beaeiehnen.  tSie  wlid  auf  la. 
dttsIfiarltlCT  und  dergleichen-  Leet«  sutgewuadt,  dis 
auf  eine  geschickte  Waise  die  Btzmfgaaeta«  au  nu^ifcis 
wissen,  um  auf  eine  leichte  Welae  alch  noaaan  Gs> 
wian  SU  Tenehallen.  Sie  wählen  sich  f ftr  IhreB  Zwsck 
ein  Opfer  aus,  daa  sie  nicht  mehr  loulasaeu,  sosdsn 
.,  an  der  Kette  halten*',  bis  es  unter  irseadalnam gassci- 
lichen  Anstrich  ausgesaugt  ist.  (Vgl.  durlbcr  8dHa. 
JlorgtnblmU  den  Artikel  Zur  «octafeis  Fräse.  Bmba 
1866,  Nr.  31.) 

*24  Er  liegt  an  einer  güldenen  Kette  gebunden.- 

Körte,  S349*. 
HoU,:  ZU  sUn  door  de  gouden  keten  Terbondsa.    (B*m 
bomee,  I,  397«.; 
*25  fir  muss  in  die  Kette  beissen. 
*26  Es  ist  eine  angelegte  Kette. 

Eine  rerabredete  tiache.  In  Zipfen  sagt  man  aaik: 
es  ist  eine  abgeredete  Karla.  In  6ieb«nbttrgen:  Dos« 
an  angelegte  K6t. 

*27  Es  ist  nm  eine  goldene  (silberne)  Kette  zn  tkn. 
*28  In  die  Kette  baissa. 

Sartoriiu  (169)  bemerkt:   „Den  Kindarn  pflegt  nssi 

um  ihnen  bange  su  machen,  ronuredan,  sie  uiissfL 

wenn  sie  sum  erstenmal  in  die  Schule  kämen  i  gWck. 

sam  als  Auftiahmsprobe ,  in  eine  eiserne  Kalte  bcisam.* 
*29  Iss  doch,  as  wenn*8  oa  Käten  hinge.   (SeUn.)" 

FrommünH,  III,  M,  192;  Gomoleke,  65«. 
Kettezihund. 

1  Auch  einem  guten  Kettenhund  darf  man  nicht 

trauen. 
Ensfl.:  Though  the  mastiff  ba  gentle,  yet  bite  him  aot  bj 

tha  lip.    (Bahn  II,  U.)  I 

Port. :  Ainda  que  teu  sabujo  he  manso ,  nao  o  mocdas  ss 

beifo.    (Bokm  I,  Ki.) 

2  Der  Kettenhund  hat  Muth  im  Mund. 

Aber  TieUeioht  nur  im  Maul;  denn  die  Kelle,  im 
Zustand  der  Oebundenheit,  der  Sklnver«!  erUhllet  «sl 
den  Muth,  aber  er  erzeugt  keinen. 

3  Ist  der  Kettenhund  frei,   geht  er  beim  Diebe 

vorbei. 

4  Wenn  ein  Kettenhund  bellt,   hilft  das  Wider 

bellen  nichts. 
*5  Er  liegt  da  wie  ein  Kettenhund. 

Un^iheit. 
Ketse. 

Bleib'  bei   der  Kctz'  (Korb),    da  ist  's  BioL 
(Franken.) 
Ketser. 

1  Es  ist  kein  Ketzer,  er  hat  seinen  Glauben. 
JIoll.:  Daar  is  gocn  ketter,  of  hij  heeft  a^n  leitet.  fJtan» 

bontee,  I.  397«.; 

2  Es  ist  nicht  jeder  ein  Ketzer,  der  einen 

Rock  trägt 

Man  konnte  (oder  kannf)  kelnan  Titel 
halten  als  den  eines  Ketsers.    Nicht  blos  AI 
von    einem   Glaubenssatse ,  auch   weit 
Anllsse  konnten  (oder  können f)  daau 
nicinisohen   Olanbensbekenntniss  hiess  ea  e. 
„  Wir  glauben  an  den  heUigen  Geist.**   Die 
oder  das  Concil  an   Konstantinopel  aetsle  bei; 
vom   Vater  ausgeht.*'     Die  BSmar   flaleli 
abandländisohe  Christen),  die  sich  eMaeo 
Bitsen  berechtigt  glaubten,  bnohten  dna 
Sohne*'  noch   daiu.    Als  nun   die 
morgenlündischen  GhrisMn ,    das    i 
bakenntnis«  alngeiohaltata  ..flUoqne**  nicht 
wollten,  nannten  sie  alnancier  aur  V 
dsr  ohxiBtUohea  Liebe,  wann  auch  uii.i.  ^.  . 


12G1 


Ketzerei  —  Keole 


Keokr — Keaschbeit 


1263 


birrllohung  d«r  ohTlttlioben  Ytraanft,  w»eb««lMlt(g 
K«te«r.  Und  alt  dl«  morgeuHodiiclien  Geiithehen  bn-' 
•ohl«M«Ti,  lieh  dl«  UArte  iang  wachiMi  ita  luted,  uad 
dit  BbcndUDdicobmi  «Uubten,  ■!«>  «btcLereu  rti  inUMen, 
wftr«D  lia  gaBCnHlug  wieJer  Ketzer  Der  rdmlscbe 
BiMsLof  UaLmId«  g\D8  fio«b  wettor,  «r  «rklirt«  Alle, 
dl«  la  gewiitett  Itehnätian  nicljt  sulner  MeJbttOff 
w»r«n,  fUr  tUrbende  FliegoD,  die  dM  ü«l  der  Anunth 
«u  Terderbeu  ilrebten.     (Wagtniril,  inO  «.  S'Sa.J 

3  Ketzer  rühren  fiinf  L;  sie  lästern,  lügen,  leug- 
nen, lauern  und  Inufen. 

UmIL:   Ken  ketter  it  twee  boeven  waard.     (JJarrfhnat^^, 
/.  .waj 

4  Ket«er  sind  Fliegen ;  was  sie  «uft  Weisse  ma- 
chen, das  ist  schwarz,  und  was  sie  aufa 
Schwarze  scbmeissen,  das  ist  weiss, 

5  KeUer  soll  man  niclit  in  geweihte  Erde  be- 
graben. 

Zimkgr^  (Uli  363)  enüblt  tob  «inein  EdelinanD, 
Qeortr  ron  Ota,  der  Tun  einem  Prieeter  die  Kriaubnlai 
■rblelt,  eeinen  Hund  auf  dein  Kirobbof  in  bet^raben, 
weil  er  reniobert«,  dereelb«  bab«  d«a  Prieaier  lea 
T*eUua«ote  wohl  bedacbt. 

G  Ketzer  stdpn  Gottes  wort.  —  f^£*iA,  t7(tt.  c. 

Aber  wie  «gre  dae  bei  *o  fiel  treuen  Hirten  magUehV 

7  Niemand  wird  ein  Ketzer  vmb  eines  Articuls 
willen  des  Glaubens,  —  Arn.  i.  7&. 

8  Wenn  die  Ketzer  einander  in  Haaren  liegen ,  so 
hat  die  recht  Kirch  fried.  —  /Vrrf.  //,  Sia. 

9  Wer  sich  zom  Ketzer  machen  will .  darf  nur 
einen  Mönch  an  den  Bauch  greiren.  —  Mh' 
stenpit^tl,  U,  11. 

f*10  Es  ist  ein  blinder  Ketzer.  —  Euritin » vi ;  Bram, 

I,  181», 

•  1 1  Ketzer  mschen  trewe  Prediger  gelehrt.  —  //^ 

n\»rh.  t4&9 ,  S3. 

•i2  Ketzer  vnd  Schweteer.  —  Uaik^u*,  Axri««,  cr.XII», 
'  *  13  Sie  machen  einander  zum  Ketzer  wegen  schlech- 
tem Kr&tzer. 
K«ts6r«l. 

1  Aus  der  Ketzerei  geht  kein  Weg  in  des  Him- 
mel  nei.  —  Eueiein^VX. 
1  Ketzerei  hat  Straussenßügel,  üengt  schnell,  aber 

nicht  hoch. 
3  Ketzerei  versalzt  den  frommen  Brei. 
*4  Er  wird  keine  Ketzerei  anrichten  ( machen ^  ins 
Land  bringen).  —  Saü^r.  2». 

ll.  h.  er  itt  «in  Dammkopf,  ein  fllr  den  j^einndeo 
McnecbenfcrttaBd  der  toj^enaontcn  Kat/er  ifimitife» 
ftMigate«.  8ie  waren  nLmUcb  getcbflirr  all  dir  Hebr-^ 
aabl  nnd  aaben,  wa«  eie  naab  dem  WiUen  der  umiit» 
lieben  Ob«rhiiteD  nicbt  lehes  tollten,  und  da«  wurde 
Ihaau  all  Ketxerri  angerecbaet.  „Eibeiit,  kein  tu  ge- 
leiten fecbl  eine  Ketjerey  a».**     (Mathttiut ,   Uiatori«, 

MoU.:  HiJ  «ai  geene  ketterij  in  bat  laod  br«ng«n.   (Barrt' 

•6  Nach  Ketzerei  riechen. 
S«U«rffebet.  ,.  , 

Ketzergehet  kompt  nicht  gen  Himmel.  —  4i«i- 
fifl ,  CCCXI» ''. 
V«tserm«lat«r. 

Ein  Ketzer raeister  wird  seHen  bekehrt,  —  Pttri, 

I.  31. 
^rmordlo. 
* Ketzermordio  schreien.  —  Äirionwi.  ißs. 

B«hr  Uot   icbreien,   wie   Ketxer,  .walcbe   T«rltnont 


y*tnar>lolltar. 

*Ga  geht  oichts  über  Ketzerrichter  im  eigenen 
Lager. 

•Er    ist  ein    rechU:«  Keuclial '.  —  fr..,.   ,.     :>ji, 

Fri»fhhm  '.  I9CT  ;  linanf ,  ttl. 

<)  JttBfee  HQbaehM.  —  KlB  fchviohllcber.    ki.bk' 
Ucber.  nar*lf«r  Meneob. 

.ICauehao.  ..„».. 

*  Keuchnn  wie  rnn  MaUergatiL 

X«tiJ*. 

l  Eine  Kou]«  ohn«  Hand  ( diu  niemaml  achwingt ) 

itt  nicht  gvDÜirlich. 
U  OrotM  Kvoktt,  gra«»e  Scblä««;  grosM  Seidig«, 
gfoamr  B«ti&en. 


3  Groaae  Keolen  schlagen  greise  Beulen«  —  hin, 

„Wlita  dich  aehtaben,  keapITen ,  »iiffta,  oder  mit 
eim  ein  wettlanff  lanffen,  ntrab  delue  gloteben,  denn 
gro■»^^  k«ul«a  breQg»u  groi«  echl*tf  Tiid  gröieer 
bewl&n."    {  »aWi».  JIJJ 

4  W^en  eine  goldene  Keule  trifft,  den  tödtet  sie. 
*b  Keulen  schneien. 

/  tiibrteb   an   Goetbe:   „Ki   lit   Ton   der 
b   >  Mwvnttlgbeit,    daie  du  murgon  nm  11  lihr 

iu\  o  in  BetTedere  dich  elnütideii  lind  eottl« 

ee  KciiioQ  ^cllnelen.*'    ( firi^/iefcAtPl ,  Jl,  }ii) 

•6  Zwischen  Keulo  und  Kogel  kommen. 
i.at.:  Inicr  laomm  f>t  eaxa  itäro. 
Kenlar. 

Wer  einem   Kenler  in   die   Hauer    f&lU,    der 
kommt  mit  Milchzähnen  nicbt  weit. 
Keusch. 

1  Wer  keusch  leben  sol,  fahet  zeitlich  an.  —  JVin. 
II,  «öl. 

Die  Enaaeo  eMan  aber:  Zum  K  *    rtmehr 

■Ja  nur  die  Bordell«  meiden. 
•3  Er  ist  keusch  wie  der  Bock  '^gf- 

*3  Sie  ist  keusch  wie  eine  Braut. 

lo  Italien  tagt  roam    Keuteh  wie  elae  LneeUeieriQ, 
weil  die  yrauao  von  Lucca  in  dem  Uufe  atreng«  Sltta 
ateben. 
Dum. :  M(a  Tar  bly  lom  brnd. 

*4  Sie  ist  sehr  keusch,  denn  es  begelirt  sie  keiner. 
Dän,i  Bnn  er  kydak,  hrllken  er  af  Ingen  begieret    ^fr»*. 

rfa*. .  3«8.) 
bat,:  Taita  quam  atmo  rogarU. 

*6  So  keusch  wie  Joseph.  —  i  1/«*.  39. 

tat.:  Molaoiono  caatlor.    {PXWppi,  /.  i44.i 
X«aaohhelt. 

1  Keuscheit  ist  ein  Schatz  vber  alle  Schütze  anft 

Erden.  ~»  Ukmann,  II,  sn,  61. 
/(.;  L'  bonaaik  i  an  patrlmonio  oerto.    (fattagtia.  169,  3.) 

2  Keuschheit  bringt  Gunst.  —  /vin,  11,  419. 

3  Keuschheit  geht  über  Schönheit. 

^0»..>  Kydkkbed  er  beet«  ekl«obed.    (IVx>».  ^tm,,  BCSJ 
lt.:  Donna  aena'  hoaeatk  laoo  fi  ntai  bella.     (Fatsaftia 

ifii»  1.; 

4  Keuschheit  in  Wollüsten,   DemuUi  in  gi*ossem 

Reichthum  und  Wahrheit  in  viel  Schwatzen 
werden    gar   selten   gefunden*  —  Lehmann,  it. 

Du;:  Kydikbed  1  vellyit,  ydmygbed  i  rigdom,  og  «and« 
hed  i  megen  tale  flndei  al«lden.     (I'rttt-  dan.,  liifij 

b  Keuschheit  ist  das  vorncmbste  Fundament  dess 
Menschlichen  Lebens.  —  i.fhmaiin,  ii,  aw*  oo. 

6  Keuschheit  ist  die  schönste  Togend.  —  Lehmann 

II,  311.  fi». 
Da».  ;  Kjdtkbed  er  opre  vierd.    (fror,  dait.,  ^».} 
it.:  L»  caeUtk  •  U  pTim«  beitk.     (Paizaglia,  59,  IJ 

7  Keuschheit  ist  eines  Weibes  Krön.  —  /voi,  //,  41». 

5  Keuschheit  ist  recht  ehrenwerlh,   doch  nimm 

vorlieb,  was   Gott  beschert.  —   rroMneimAMT, 
wie  ne  waren  ( obne  Ort  und  Jabr ). 

9  Keuschheit  und  Schönheit  wohnen  selten  beiein- 
ander. 

Die  Baii&n :  Di»  Keuiobe  cvefae  man  nicbt  unter  dan 
Fr&nlein,  einen  DemUtbig«a  nicht  unter  den  Junkern. 
(AUmawn   VI,  iCCJ 

10  Keuschheit  vnd  Demut  ist  gestorben,  Fromb- 

keit  vnd  Tugend  ist  verdoroen.  —  Ann,  ll,  4i«. 

1 1  Keuschheit  vnd  Schönheit  ligen  schon  lingst  im 

streit,  —  Cn^cT,  ni.i», 
Lat,:  Eatqua  pndlcitlae  mra  et  concordta  formac,    (Sfy* 
helft,  153.; 

12  Keuschheit  vnnd  Schönheit  ist  der  Weiber  vnnd 

Jungfrawen  schönst«  Tugend  vnnd  die  vor- 
nehmbste  vnnd  b«ste  Morgengab.  —  Lehmann. 
U,  m ,  u. 
i:i  Wenn  die  Keuschheit  zum  Tarnt  kommt j   so 
tAnzi  sie  auf  gl&semen  Schuhen.  —  KCrtf,  mi  ; 

Siimrock.  iiH;  lletniberf  I,  140.  UravH .  1,  Uli. 
Jt,T  ItAlto  male  ilA,  tt»  le  delixie,  la  caititk.    (Past^gtla, 
50,  >.; 
14  Wenn  man  dio  Konschheit  halten  will»  so  muss 
II  MC  denken,  »agtje  di*?  Aebtis- 

k  -  izom.  -^  filmt0rMpif<^*4 .  Ol ,  £•> 

I&  W'  ■    irt  vnd  Ehr,  der  gewinnt 

•  hr.  —   h-tr*,  //.  7üi. 


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1268 


Kibitz— Kiefen 


Kiefer  (die)— Kien 


1S64 


16  Wer  seine  Keuschheit  hält,  Gott  und  Menschen 

WOlgefelt.  —  Frotchm.,  Aaüi**. 

17  Wo  die  Keuschheit  fehlt,  gedeiht  (besteht)  die 

Liebe  nicht. 

Die  BaiMn:  Wem  die  Lilie  der  Uniehald  nicht  ge- 
deiht, dem  wird  »nch  die  Bote  der  Liebe  nicht  ge- 
deihen.   (AUmaun  YI,  495.; 

*  18  Sie  hat  die  Keuschheit  an  den  Nagel  gehangen. 

Fr».:  C'eit  nne  Vettale  de  BAraie.    nCritaimgtr,  7\lK) 
*19  Sie  will  Keuschheit  Yon  den  Huren  lernen.  — 

AHVMim  Vi.  533. 
Klblts. 

1  Wer  noch  von  keinem  Kibitz  gegessen  hat,  der 

liat  noch  nichts  Gutes  gekostet. 

*2  Do  Kiwitt  will  dat  gansse  Land  (auch  Moor) 

verbidden  *  un  kann  sin  egen  Nest  nig  ver- 

bidden.    (UaUt.)  —  Schütze,  iv.  2C1:  ir,  soi:  hock- 

deutsch  b«i  Petri.  II,  97. 

')  D.  i.  er  will  allei  haben  nnd  Tcrtreten  nnd  kann 
■ein  eigen  Xeit  nicht  beechQtzen ,  behaupten.  Bei  Eieh- 
vuild  (102;^):  rerdegn  (Tertbefdigen).  —  Von  maehüoien 
PrahlbAnien. 

3  Der  Kibitz  schreit   erst,  wenn  er  weit  YOm 
Xest  ist. 
Engl.:  The  lapwing  criei  moit  fartheit  from  her  neit. 
(BuhH  II,  1«.; 
Klbltsel. 

Das  Kibitzei  in  der  Hand  ist  besser  als   der 
Kibitz  im  Rohr. 
Kick. 

*&t  hat  a  Kick  (Blick)  wie  (von)  a  guten  Ju- 
den >.     (Jüd.'deMt9ch.     Ürodt.) 

>)  Mit  »guten  Jttden  <•  wird  ein  jQdiicher  Pfaff  ge- 
meint,  nnd  man  gebraoeht  die  Badensarf,  um  einen  sehr 
durchdringenden  Blick  sn  beseicbnen. 
Kicken. 

*Kr  darf  nicht  kicken. 

Nicht  dai  Manl  regen,  nicht  macken  oder  mnekien. 
Auch  niederdeuteeh :  Er  hat  nicht  davon  kieket  (Brern. 
»'«.,  //,  Tis;,  d.  h.  nicht  das  Ueringita  darttber  ge- 
iHisert.    (VgL  Grimm,   T,  661.) 
Klckindlewttlt. 

•Ein  Kikindiewelt.  —  Dähnert.  295'». 

Ein  Jnnger  Mensch  ohne  Erfkhmng,  der  aber  doch 
mitreden  will. 
Klckis. 

♦Weder   kicks  noch  kacks  sagen   (wissen).  — 
Grimm ,  1',  &S3. 
Nicht  das  Oeringite.    (S.  Oioks.) 
Klokflkaoka. 

*Das  ist  kein  blosses  Kickskacks.  —  Grimm,  V,  (43. 

Kein  inhaltloMi,  leere«  Gerede. 
Xiokwort. 

*ik  drafifnich  cn  Kickwort  spi'ok'n.  —  Eickwald,  S084. 

Xlaf. 

Ein   alter  Kieff  ist  bald  wieder  emcwert.  — 

Petri,  II,  164. 

Kl«fel. 

Der  kifel  ist  der  alten  stütz.  —  Franck, /,  so»; 
Kuering,  /,  M)3;  IhUri,  II,  97;  Gruter,  /,16;  Gaal,  37; 
Scluaiel,  1184";  Blum,  617;  KOrtf.  3358. 

„D.  i.  das  alter  hat  keynn  andern  stflts,  dann  das 
tr^le  Tnnd  trQnckle;  da  kttnnen  sie  den  gantxen  tag 
nagen  Tnnd  kifen,  das  sie  Jhr  alter  trösten  mit  Jhrem 
mumlen."  Kiefel  auch  Kiflel,  Nebenform  ron  Kiefer 
und  im  obigen  Sprichwort  Wortspiel  swischen  Kiefel 
und  keifen.  Der  Kiefel  ist  nrsprOnglich  das  kifsnde, 
kauende  Workseug.  (VgL  (irimm,  1.  665.)  „Es  gibt 
Alte,  die  den  ganzen  Tag  essen,  oft  das  UnTerdaulichste 
und  es  bekommt  Ihnen  gut;  so  spinnen  sie  den  Le- 
bensfaden oft  länger  als  erwartet  wird,  fort." 

Kiefelarbelt. 
•1  Einem  Kiefelarbeit  auftragen. 

Von  einer  a&nkisohen  Frauheisst  es:  „Sie  gibt  jb rem 
Manne  alle  Tage  Ki  feiarbeit  xn  essen.'*  (l/aihesy, 
i,  161»"; 

*2  Einen  mit  Kiefelarbeit  futtern  (nähren). 
Xlefen. 
1  Wer  kieft,  mit  dorn  ist  gut  spielen,  den  er  ge- 
wint niclit,   sonst  kiefet   er  nicht.  —  Petri, 

11,  729. 

Kiefen,  Nebenform  ron  Keifen.  (Vgl.  Orimm,  V, 
445  n.  668.) 

*2  Er  darff  iiit  kifen  kaufleu,  sein  weih  gibt  jm 
zu  Weihnachten  giiug.  —  Franek,  II,  U^*;  Esn-ing. 
II,  223;  Simrock.  5S72;  Kiirti,  3353. 


r^uj^r.; 


Xlafer  (die). 
*1  Etwas  wie  eine  Kiefer  abhauen. 

Wenn  jemand  gana, 
dass  er  nie  wiader  in  sein«  Torig«  Lag» 
weil  Kiefern ,  einasal  abgehauen ,  ni*  wtodar  — SThlsgsa. 
*2  Seck  in  de  Kewen   fallen.  —  JfeastfMs.  MedML 
Jahrb.,  II,  lii. 

Für  umarmen,  kOssen. 
KiaferbM. 
*1  Er  hat  all  Tag  sein  Kieferbeiss. 

Auch  Klir-OTblss,  Keif-eitlss.  EigmtUch  Brftaa  Eibss, 
Erbse  in  der  Schote  (Kiefe),  die  no«h  pOa  in  dar 
Sdiote  festsittt,  dann  aber  auch  dla  Sehotasi  aamai 
den  Erbsen.  Wie  man  nun  die  Erbsen  aus  dar  Scholl 
nagt  oder  kift,  keift,  so  wandte  man  dieaa  Keif-  ote 
Kief-erbelss  (Kieferbse)  im  15.  «nd  16.  Jnhthndsrt 
SU  TerUflmten  Bedensarten  für  ebeliehen  Zaak  an,  be- 
sonders Ton  selten  der  Frau.  .So  heisat  en  bei  B.  Smct» 
(1,  499>):  „Hat  er  gemacht  vi!  btaar  «h,  dus  naa- 
cher  pawr  kiferbeia  as ,  wiewol  es  Tmb  wafBaeinai  wss." 
Der  Mann  bekam  an  Weihnacht  Biehts  ala  KaltcibsHi, 
d.  h.  Scheltworte.  ,,Ieh  mftst  svnst  diea«»  ganse  ja 
stetig  klfterbiss  tob  ir  essen."  (B.  Sack»,  in,  S.  30'^ 
„  KJifeTbeiss  wachsen  mir  all  tag  in  malaam  hau  is 
allen  gnuMthen.**    (VgL  Aurtr,  Fattm.,  St''.) 

*3  Jemand  Kifferbsen  kochen,  auftragen. 

Vorwurfe  fftr  ihn  Torbereiten  oder  ihm  "»"»ht 
Kiel. 
1  Kiele,  Räder.  Rand  um  das  Land.     (Hoff.; 

Die  Kiele  bezeichnen  die  Schiffahrt,  die  BId«  to 
Ackerbau  und  der  Band  die  Daiohe ,  mit  danca  tii 
Insel  Seeland,  der  das  Sprichwort  aBgefaOit,  aims- 
fasst  ist.    (Sprenger,  /,  Vorw.  S.  $.) 

*2  Den  kiel  nach  dem  andern  schlagen.   (S.  BeisNii 

—  Taj)piiu,  206*'. 
Ki«!  (Name). 

Kiel  is  dat  hoge  Fest,  Rendsburg  is  dat  Kruo- 
nest,  Schleswig  is  de  Waterpöl,  Eckemfori 
de  Kakstol.  CHoUt.)  —  Schütze,  II,  S&3; 
für  SeUesw.-IMst.  und  LamaAurg,  V,  3CS. 

Alte  Charakteristik  Ton  Tier  hoUt«lBisch«B . 
Water  =  Wasser,  Pol  =  Pfuhl,  Sumpf. 
Kielholen. 
*  1  Er  ist  gekielholt  worden. 

Von  Jemand,  den  saan  durah  und  durch  aass  |if- 
macht  hat;  weil  Kielholen  eine  Schiffexstrafb  ist,  «« 
darin  besteht,  dass  man  den  Sträfling  mittala  öaki 
Taue«  unter  dem  Schiffe  dnrehxlebt.  Baa  trockene  UM* 
holen  ist  milder ,  blosses  Eintauchen  bla  anf  eiai  |^ 
wisse  Tiefe,  eine  Strafb,  wie  sie  aneh  anf  dam  Lasii 
im  frühem  Beohtsgebrauch  begrOndet  war  and  Wiifa 
genannt  wurde.  (Vgl.  GHmm,  Wo,,  r,  879;  Grim, 
Rechtsalt.,  736.) 

*3  Sie  fangt  an  zu  kielholen. 

Von  Frauen  in  Seestädten,  am  aBandentaa,  daai  lii 
an  die  Siubemng  ihres  Hauses  gehen.  Kielholea  bsiMi 
ein  Schilf  auf  die  Seite  legen ,  um  dea  Sofaiflskiel  a 
untersuchen  nnd  ausxubessem. 


*1  Bleib  mir  aus  dem  Kielwasser. 

Roll.:  BMjt  uit  sijn  kielwater,  of  gU  Taakt  in  4ja  «1- 
(Harrebomee,  /,  39i»"J 

•2  Er  segelt  ihm  ins  Kielwasser. 

^Verfolgt  ihn  auf  den   Fersen.     Kielwasaer  Ist  ili 

Furche,  welche  der  Qang  des  iSchiifa  im  WaaawpiüL 

JIoU.:   Hü  seilt   hem  in   het  kielwater.       (MmrrHtmie, 

I,  399».; 


Ich  brauche  die  Kiemen  so  nothwendig  wie  die 
Flossen,  sagte  der  Karpfen  zum  Krebs.  " 
Allmann  V,  »5. 
Kien. 
*  1  Du  musstest  deinen  Kien  auch  dazulegen,  sonit 

hätte  CS  nicht  gebrannt.     (Xifdertamiu^ 
*2  Ik  kaom  di  glik  up^n  Kin. 
*3  Ik  warr  di  up'n  Kin  passen.     Ct^ommenuj 

Dem  Sinne  nach,  bemerkt  Fr.  IFasenow,  bedaletia 
letxtere:  auf  die  Finger  sehen,  scharf  im  Auge  W- 
halten  nnd  Jeden  Fehler  sofort  strafen;  das  eratan:  M 
prügle  dich  sofort  durch.  Beides  drohend;  aber  «rli  dir 
(Kien ,  taeda)  eigenUich  dasu  kommt,  ist  mix  fir  < 


besonders  nicht  klar;  in  der  ändernd  ^■i^K^^^^,^^^Jw^* 
auch  sehr  rariablen  Bedensart  kann  der  Klea  als  dar  0^ 


hut  oder  zum  Verkauf  dem  Bedrohten  aBrertraat, 
selbst  als  der  Kienverkaufer  gedacht  aein,  woMi  lir 
Drohende  gewissermassen  anf^paasea  will,  dMS  Jeid 
Bttndcben  vollsählig  sei  u.s.  w.,  der  Handel  t<cbtlrlie> 
trieben  werde,  woraus  dann  in  nicht  unnewGhnlicbw  fr 
'      Be» 


widemng  Kienkram  heisst,  was  der  . 

Händen,  im  Betrieb  bat;  dabei  kann  Kien  als  Jimacr- 
licUer  Handelsartikel  abBichtlicli  Veraoblunsdrsgantsa 
Thuns  nnd  Treibens  des  Bedrohten  anedrtkokaai.  AWt 
die  Drohung,  einem  anf  don  Kien  kommen  sn  woHm. 
wird  auch  sehr  oft  gehört ,  und  ihre  (lenesia  -rrwfif  iti 


1265 


Kienapfel — Kieselstein 


Kiesen — Kiken 


1266 


nicht  la  entwickeln.  £■  mag  noch  bemerkt  werden, 
daai  hiorxulando  das  fette  Kienholi  zum  Veuoranmaoheu 
in  DUndloin  kleiner  SpUue,  wul  meist  auf  dem  Wege 
des  ForttdiebütataU  erworben,  von  eriiieu  I^andleuten 
lu  Markte  gebracht  wird.  Die  Bedenaarten  erinnern 
an  das  berllniiche:  Der  reine  Kieul  Ironlich,  um  za 
lagen,  ▼ortrefflicb,  wie:  Die  reine  Habne.  Wie  in  letz- 
tnret  das  Fette  der  Milch,  eo  let  Ja  der  Kien  dus  Fette 
di'M  Holzen,  brennt  am  leichtesten  und  gilt  allerdings 
in  buchttftbliuher  Anwendung  auf  Fichten  •  oder  Kie- 
fernholz fUr  ein  Lob.  ütudentiiich  und  auch  berlinisch, 
sonst  auch  Kien  =  Blödiiiun  ,  Scherz,  z.  B.  Mach  doch 
keinen  Kien!  Die  Mischung  von  Lob  und  Verachtung 
in  dem  „reinen  Kien"  erklärt  sich  wol  wie  da«  französi- 
sche: II  est  grand  dam  «on  genre,  mais  lon  genre  est 
inflniment  petit. 

Kieiutpfsl. 

*Man  muss  erst  für  die  Kienäpfel  sorgen  und 
dann  für  die  Darre. 

Xl«nruMlenta. 

Wenn  die  KieiiniSidenie  '  kummeu,  wird  schlocL- 
tes  (oder  Regen-)  Wetter. 

')  In  Schlesien:  KAmnaselmänner  and   Wetterrer- 
derber.  —  In  Holland  stehen  diu  Siebkritmer  in  diesem 
Rufe. 
Holt.:   Uet  aal  regeneu,   want   de   zeefkromers   looiien. 
(Jlarrfbomfe,  /.  US^'.) 


Besser  ein  Kiouspuu  als  gar  kein  Licht 
Kiepe. 
*1  Aus  der  Kiepe  steigen. 
•2  De  Kiepe  kregen.    (UoUt.)  —  Schiue.  U,tn. 

Bei  einer  Bewerbung  einen  Korb  erholten. 

•3  He   leggt   aene   gode  Kype   to.  —  iHchey,  ug; 
Schütte,  II.  SM. 

Im  OsnabrUckschen   von   einem,   der   einen   Bauch 
kriegt     Das  Wort  bezeiohnet  eigentlich  einen   Kober 
oder  Tragekorb. 
Klee. 

1  Der  Kiss  ist  Meister  im  Ofen.  —  tSitri,  U,  M. 

2  Der  Kiss  macht  oflt  vngewiss.  —  Pinn.  U,  w. 

3  Es  es  Kis,  do  bleibt  der  Bauer  bar  hä  is.   (Mei- 

ningen.J  —  Frommann,  II,  4M,  15. 

Wenn  der  Bauer  seinen  Kies-  oder  Sandboden  nicht 
verbessert,  so  entwickelt  sich  auch  sein  Wohlstand 
nicht. 

4  Wer  Kies  säet,  wird  keinen  Weizen  ernten.    , 

Die  Bussen:  Wer  Qranit  säet,  wird  keine  Dranaten 
ernten.    (Athnann   VI.  991.) 

Xiesboden. 

Auf  Kiesboden  sollto  es  alle  Nndeltage  regnen. 

^Franken«ali.) 
XleaoL 

1  Auch  der  arme  Kiesel  gibt  Funken,  wenn  der 
reiche  Stahl  sie  lockt. 


Gegen  die  Verachtung  der  Armen,  deren  gute  Eigen« 
jaften  nur  der  Entwickelung  sc 
gestellten  Mitmenschen  bedftrfni. 


Schäften  nur  der  Entwickelung  seitens  ihrer  gOnstlger 
gestellten  Mitmenschen  bedftrfni. 

2  Der  Kiesel  nennt  den  Diamanten  Vetter. 

3  Es  wird  nicht  aus  jedem  Kiesel  Glas  gemacht. 

4  Man  kann  viel  Kiesel  graben,  eh'  man  einen 

Demant  findet. 

5  Man  muss  Kiesel  haben,  wenn  man  Glas  machen 

will. 

6  Nicht  aus  jedem  Kiesel  wird  Glas  gemacht.  — 

Mtmann  V,  133;  Reintberg  IV,  tl. 

7  Ohne  Kiesel  wird  kein  Glas.  —  AUmann  r,  i04. 

8  Wenn  man  den  Kiesel  schlägt,  gibt  er  Funken. 
Frs.:  Du  fusil  et  de  la  pierre  sort  le  f«n  (Bo9tU,  ///,  I.; 
Lat.:  K  ferro  «t  silice  Ignii.    (BoviU,  Iti,  l.) 

KleMlatein. 

1  Aach  ein  Kieselstein  gibt  Feuer,  wenn  man  ihn 

schlägt.  —  Parömitüson ,  ISIS. 

Auen   der  beste  und   langmftthlgit« 
daroh  wiederholte  Beleidigungea  l«nl>t. 

2  Es  ist  kein  Kieselstein,  er  bildet  i 

Diamant  zu  sein. 

Die  Boesen:  Kein  Kiesel  lo  trab«,  «r  hoflt,  dMi  n 
einst  dweheehelnen  IMse.    (AUmann  V,  M.) 

3  Man  kann  einen  Kieselstein  lange  kochen,  ehe 

er  gateBrnhc  gibt. 
mil.:  Men  kon  wel  een'  keiiteen  koken  dal  h«t  sop  goed 
is.    (HarrttonOt,  I,  391  ».J  _  „      , 

4  Man  soll  nar  einem  Kieselstein  das  Fell  ab- 

ziehen. 
ffoU.:  Men  kan  Mca'  kelsteen  liet  rel  afstroopen.    fffarrf- 
bomie,  1,  391*.; 
OssTicBKi  SnioBWOaTiB-LaxiKOv.    IX. 


wird 

sich  ein  ein 


5  Wenn  man   den  Kieselstein  an  Stahl  schlägt, 
so  gibt's  funcken.  —  Lehmann,  ^3,33. 

C  Wenn  zwei  Kieselsteine  zusammenstossen,  gibt 
es  Feuer. 
lat.:  Contra  andaces  non  est  audacia  tuta.    (Alfdorf ,  24ü  ,- 
Binder  II,  573.; 

*7  Das  solto  einen  Kieselstein  im  Erdreich  jam- 
mern. —  Fächer,  IhtaUer.  45*'. 

*8  Die  Kieselsteine  kennt  er  besser  als  die  Edel« 
steine.  —  hirömiakott ,  S40. 

Ks  ist  ein  roher ,  gemeiner  .Mensch ,  grobe  Ausdrücke 
sind  ihm  geläuüger  als  feine. 

*9  Kr  vcrdawt  Kieselstein.  --  Eyrnny.  //.  9790.  449. 
Kiesen. 

I  Man  kiese,  was  man  will,  das  Wetter  hat  sein 
Spiel. 

•  2  Ile  kiesot  as  de  Duwcl  vor't  Götegatt   (Mfnc».) 
—  l/uiTifi.  545;  llaiukalcntler ,  11;  Kern,  143ri. 

Teufel  steht  hier  offenbar  Air  Alp  oder  den  sogenann- 
ten Walrieder,  die  gern  durch  das  Kiemenloch  der  ThOr 
oder  durch  die  AusgussOlfnung  ins  Haus  dringen ,  sich 
auf  die  äohlafenden  werfen  und  sie  drQcken  und  wtir« 
gen.  Die  obige  Redensart  denkt  sich  nun  so  ein  We- 
sen, das  in  das  Haus  eindringen  will  und  allrs  ver- 
achlosscn  Hndot.  auch  das  (iütcgatt  ( Ansgusslooh)  und 
deshalb  aus  Zorn  kieset,  d.  h.  grinst,  die  Kühne  fletscht. 
tVgl.  StiireMf'iirg ,  10«''.) 


Wer  Kiesling  Rtiet  und  Stoppeln  mähet,  im 
Sacke  kauÜ  und  sich  mit  Thorcn  rauft,  das 
sind  vier  Dinge,  deren  Nutzen  ist  geringe.  — 
EiMetein.  532. 

Bei    Wackernaael  (Lesebuch,   I,  83$;:    „Wer  kiisling 

«aeget  und  stuplon  niaeget  uud  in  ilem  sock  kflifet  und 

sich  mit  törcn  rAffet,   daz  sint  vier  ding  die  törlich 

eint.«' 

XUaok. 

*1  Da  sorget   för  sinen  Kgack  (oder  Kajack).  -> 

—  Schiller.  111,  11». 
*2  Enen  am  Kijack^  krigen.  —  Schüler,  lll,  11*. 

^)  In  Mecklenbarg  =  OAniebala.  —  Also  tm  Halte 
fassen. 
KikelkakeL 
*1  Dat  is  man  Kikelkakl.  ~  Eichtald,  1005.' 

Albernes  Ooschwtttz. 

•2  Er  ist  ein  Kikelkakel.  —  Frischbier*.  1939. 

Ein  Mensch,  der  albernes,  ungereimtes  Zeug eohwatit. 
Kikelakopp. 

Klkelskopp,  lehr'  (lerne)  supc.  —  Frischbitr*.  1987. 
Keichdskopf  =  ein  echwächfleher  Mensch,  auch  ein 
schlecht  geschanter  Weberknoten. 
Xlken  (s.  Aussehen  und  Sehen). 

1  Kick,  se*  de  Katte,  keik  se  in  den  Pott,  kreig 

se  ennen  mit  dem   Schleuf^  up  den  Kopp. 
(Lintf-)  —  lloefer,  S86. 
')  Grosser  hüUemer  Löffel. 

2  Kik,  sä'  Franz,  un  set  op  de  Appelkist  —  Dier- 

mi**en,  898. 

3  Kik  up  de  Tünn,  wie  hoch  sitt  de  Sünn.  ~ 

mchey.  114:  Schützet  II,  Hl. 

4  Kik,  wat  all,   säd*  de  Bür,   dör  kek  he  in'n 

SchäpstoU.  —  lloefer.  195. 

5  Man  kikt  dik  wol  up'n  Kragen,  äver  nit  in*n 

Mägen.     (Lüneburg.)  —  St^ambach,  II,  1€|. 

Mahnt,  sanaehst  für  echüne  Kleldnng  and  Puti  ni 
■organ,  und  erst  dann  an  den  Magen  ra  denken. 

6  Kan  kik,  wo  tüht  de  Voss  mit   de  Egg'  tu, 

segt  Förster  Kruse.  —  Hoefer,  «3. 

7  Wat  kickst  mi  an,  eck  hebb  mi*n  Mann;  wärst 

eh'r  gekame,  hsüdd  eck  di  gename.    (Lit.j  — 
Früchbier*,  19SS. 

*8  Dai  kdiked  so  barmheärtig,  as  wan  eäm  de 
Hanner  't  Brand  afireiten  h&n  (hätten),  (ber- 
löh».J  —  Frommoii»,  V,i1,9. 
*9  Dai  käiked  so  beännlik  (erbärmlich,  kläglich)  as 
wan  6äm  de  Bneter  war  fam  Bräu*e  fallen. 
(herlakn.)  —  FremmaM.  V,  57,  II. 

*10  Dai  kiket  met  enem  Oge  noan  Hiemel  an  met 
den  annem  in  de  Wcstcntaske.  (Iserlohn.)  — 
Fxrmenieh,  llf,  IkS.  108;  Woeste,  HS.  147. 

*11  Dei  kickt  gerad  so  wie  de  Bür  o])  e  Munsche. 

—   /ViicWinr*.  lS«rf. 

80 


1267 


Kiken 


Kiker— Kikeriki 


1N8 


*]3  Den  (der)  kickt  as  weun  hc  kenn  drei  teilen  i 
köös  ( zählen  könnte ).    fJ/pur*.;  —  /irmniich,  | 

/,  4i>4 ,  839. 

*13  Den  kickt  wie    ennen  Penksfos  (PfingBtfuchs). 
(Meurn.,    —  FtrmenUh,  /,  404.  S66. 

*  14  Hä  steit  nn  kick  we  'nen  Ooa  (Ochs)  op  en  neu 
Döör.      'JkölH.y  —  Firmenich,  /,  474.  IlT. 
EotL:   Hij  Staat  te  kijken,  of  hij  een*  klop  Toor  lijn  B«- 
zigt  ktijgt.    {Barrtl^mee,  /,  410*.^ 
*15  Hai  keiked  as  de  Katte,   da  in^t  Uäksel  sgit 
(scheisst).  j'Craf«cfca/»  Mark.)  —  Fnmmaun»  1".  »Xi,  M. 
Siebt  «ehr  verlegen  au. 
*16  Hai  keiked  as  de  Hatte  düärn  Bessern  (Besen). 

— -  Frommann,  V,  60,  89. 
*n  Hai  keiked  so  verdraitlik  ( vcrdriesslich )  as  *ne 
Buetersoppe.     (Iterlohn.J  —  Frommann,  f.  id,  43. 
ffolL:  HU  kijkt  alt  een  galant,  Wiens  matrea  met  een  an- 
der op  deu  loop  ii.    (Üarreio/Me,  l,  IVi.) 

*18  He  kickt  as  de  Gus  bi't  Dunuern. 

JIoU.:  Uij  kijkt  all  een  boer,  die  de  kaart  rergcTeu  Leeft. 
(Uarre^oMf« .  /.  371  *.) 

*19  H»}  kickt  ass'n  Mus  üt'n  Dank*  Hed.   (Altmark.) 

—  Danneil,  43  u.  143. 

')  AufKelockertei  Werch ,  das  cjrlinderfönnig  1<  isc  su- 
hamni6ugewick<'lt  wird.  —  Wird  Ton  Jemand  gebraucht, 
d^-r  ein  freundliches  Gesicht  macht. 

*20  Ile  kickt  an  aa  d'  K6  dat  nie  Daor.    (AHmark.) 

—  llanneil,  S77. 

Sieht's  mit  grossem  Erstaanen  an. 
•21  He  kickt  awerhen  as  Krepine  Hahn,     roanziger 

Sehninn.)  —  Fritdtbier  *,  19*9. 
*22  He  (se)  kickt  doarut  as  de  Mus  nt  *ne  Diss  Hede. 

—  ScküUr,  m.  8*». 

0  NAmlieh  ans  einem  grossen  Kopfpats.  ( Vgl.  auch 
Fr.  Rtuter,  Ut  mine  Stromtid,  I,  106.) 

*23  He  kickt  em  an  wie  de  Koh  dat  hohe  Dohr  (in 

Danzig).  —  FrUdMer,  1970. 
*2<i  He  kickt  ewer  ock,  as  wenn  he  dör  de  Ströpp 

(Stricke)  geschoten  wöhr.    (Meur*.)  —  firme. 

nick,  7,406,333. 
*  25  He  kickt  in  en  Spor  ^  as  'n  dot  Kalf. 

')  spar,  Wagengeleise.  —  Sieht  fortgesetit  auf  eine 

Stelle. 
*26  He  kickt  man  önimer  wat  do  flocht  on  nicb 

wat  do  krocht.  —  Frück{ner\  1971. 
*27  He  kickt  met  et  rechte  Aug'  en  de  lenke  T&sch. 

(üeurt.;  —  Firmenick,  I.  406,  336. 
Um  za  sagen:  er  schielt. 

*28  He  kickt  so  gier  as  Cnecls  £pp  en  den  Schmolt- 

topp.     (Grotser  Werder.)  —  FrUcUtier  ',  1972. 
Cornelius  Epp  ist  ein  Eigenname. 
*29  He  kickt  so  hoch  as  Friedag  äwer  Elwing.    (El- 

hing.)  —  Frückbier^,  1978. 
*30  He  kickt  wie  de  Boll  op*t  Brett.  —  Friukbier  ^  1974. 
*31  He  kickt  wie  de  Katt  on  c  Kalender.  —  Frisck- 

hier*,  1914. 
•32  He  kickt  wie  de  Oss  ön  de  Bibel.  —  Frisck- 

bier,bU:  Fritckbier  *,  1974. 
*33  He  kickt  wie  en  Katt,  die  donnern  hirt  (itews.) 

—  FirmeniOi,  I,  406.  348. 

*34  He  kikt  dör  de  Hare  as  de  auricher  Swiue.  — 
Frommann,  V,  535.  610;  Eickwald.  1895:  Kern,  6. 

Er  sieht  ans  wie  ein  mageres  (oder  Winter-)  Schwein. 
Magere  Schweine  sträuben  die  Borsten.  Ein  Vorwarf 
fttr  Anrieh,  als  wttrden  dort  die  Schweine  nicht  gut 
gefuttert. 

*35  He  kikt  dörch  'n  eken  Brett,  wo  'n  Lock  in  is. 
(Pommern.) 

*3G  He  kikt  en   de  andere  Wck  (Woche)  heren. 
(ileara.)  —  Firmenick,  I,  406,  387. 

•37  He  kikt  ni'  wider,  as  sin*  NosMengk  is.   (Olden- 
burg.) 

•38  He  lükt  so  nüver^  üt  as  de  Mus  in  de  Mehltien^ 
lOgtfriet.;  —  Frommann,  V,  538.630. 

■)  NUror  =  nett  und  habsoh,  pflCTig,  klag,  geistig 
strebsam;  fein,  artig,  niedlich.  ')  Tln,  Tdnne,  Tonne, 
ein  kleines  Fass  mit  einem  Deckel  sur  Aufbewahrung 
von  Mehl,  Fleisch  u.  s.  w. 

*39  Ile  kikt   ut  as  Mutjen  (oder:  as  Müschen)  ut 
en  Dies  *  Hede.  —  Scküize ,  l.  880. 

■)    Kl)   Dies   ilAde  hoisst  in  Dilhmartchcn    ho  vi«! 


Wereh  als  fftr  einmal  auf  den  TwAl  ( Spianm^n )  ge- 
wunden wird.  —  Von  Lentea,  die  des  Kopf  eebiia 
oder  postirlieli  frisirt  tragen. 

'•lO  He  sett  on  kickt  wie  ennen  Aap  (Affe|  en  de 
posteleinc  Käs  (Porzellankaaten).     fMemn.) 

•41  Hei  kickt  herop  as  de  Oss  op  e  Doale  (Thaler). 
(Brieten,  Reg.-Bex.  Marienwrrder.)  —  FnK*Mer>.  Wl, 

•42  Hei  kickt  möt  enem  Og  nau  Speck,  möt  dem 
andern  naa  Kielke.  —  FrücftMcr*.  ist«. 
Er  Behielt. 

*43  Hei  Idckt  wie  de  Mus  ut  de  Klnnkre.  —  FriK*. 

Ucr.  198.  FiisfWi«-*.  1977. 
•44  Hei  kickt  wie  de  Ül  ut   em   Schmolttopp.  — 
Fritckbier,  398;  Fri$ckbier*,  1977. 
HolL:  Hij  kljkt  ab  een  ekster  uit  xijn  gi^ool.    (Harrt- 
bomee,  /,  190 

•45  Hei  kickt:  Wöll  heiöneBood  (Bude).  rCMp- 
berg.)  —  FriMckhier\  1978. 

Waxnnngsmf ,  zur  Zeit  der  Entitahang  um  daa  Jahr 
1830—40,  besonders  gegen  einen  itrangcn  nnd  waob- 
samen  Aceisebeamten  gerichtet. 

•4ö  Hei  kiket  demt  es  de  Mino  int  diäm  Heioi- 
plock.     (Sauerland.) 

•47  Hei  kiket  saa  spits  bei  der  Nasen  her.  rSaatfkMlj 
Auch  die  HolUnder  sind  reich  nn  ▼ergleiehendfla  Bt- 
densanen  dieser  Art,  als;  Uij  k^kt  fkls  een  bond,  «f 
het  Tleesch  alt  den  pot  gestoien  heeft.  —  Hy  k^kt  sh 
ecne  kat ,  die  men  een^  gebraden  Tisch  Toortoadt  — 
HU  kijkt  als  eene  kat  in  een  reemd  p^fc^nff  —  Hü 
kijkt  als  eene   koe  in  eene*  keneaboom.    (Harrehmk. 

I,  396  ^;  —  mj  kijkt  alsof  hij  eene  hooivork  heeft 
ingeslikt.  (Harrtbome*,  /.  331.;  -  HIJ  kUkt  alsof  h« 
zijne  gondbenrs  op  eene  boerenkennia  Terloren  kaL 
(Harreboinie.  I,  3»5  >>.;  —  Hg  UJkt  nnar  de  klondM 
of  de  WiUemstawl  in  brand  ataat.  —  Hij  k^kt,  of  bM 
eene  Inis  in  't  oor  gebeten  had.    (Barrebomee,  I,  4U*: 

II,  41.;  —  Hij  kijkt  loo  fier  als  keinen  kat.  (Barrf 
bomi*,  I,  387*.!  —  HU  kijkt  sno  onnoozel  als  een  heil 
op  eene  rieke  koc.  (Harrebomie ,  I,  SSO.)  —  HlJ  kiJkt 
soo  prat,  alsof  hem  de  lerer  ontsnoept  was.  (Merrt' 
bamet,  II,  81.j  —  Hij  Staat  erroor,  en  kUkt  jus  tm 
koe  Toox  een  moisen  hoL  —  HU  ataat  te  küken  all  ms 
uil  op  eene  kluit.    (Hambvmee,  I,  314  h  g.  41s  sj 

*48  Kick  em  doch  nich  ün  't  Mül.  —  FritcMer*,  ua 

Anffordernng  an  Kinder,  einen  Fremden  deich  Cs. 
sehen  beim  Essen  nicht  au  beltatigen. 
*49  Kick,  wie  de  Düwel  snpe  kann.  —  Fri$dibitr\ um. 
•50  Kickste,    wie    du    best?     (Güqenburg.)   —  fhseb- 
6i<T  5. 19«5. 

Zu  Jemand,  der  sich  dnrch  eine  unbedachte  Assi 
mng  Terratben  hat. 
*6l  Kik  en  Hnnnc  in*n  Ars.    (Brawuchweig.) 
•52  lük  mik  in*  a  Hindcrsten,  denn  siehst  du  des 

Mond.     (Scköningen.)  —  Gebkard, 
•58  Kik,  wo  witzig,  seggt  Itzig!     (Pommern.) 
*54  Pahlke,  kick  rut,  öss  öl  Iser  (Eisen).  —  Fm^ 
bier,  394:  Fritckbier*,  1981. 

Auch :  köl  Iser,  röd  QesGcht.    Einmnl  ein 
Zurufenden  Sehmied  in  Sprind  bei  Königebsöüg 
in  Zorn  gebracht  wnrde.    la 
die 


Ezereicrpints  TOitei- 


/.  !17. 


welchen  derselbe 

dere  neckten  ihn  damit 

siehenden  Soldaten.*^ 

•55  Se  kikt  mi  wul  lang'n  Arm,  aber  nich  lang^ 

Darm.      'SüderdUkmarscken.) 

Man  sieht,  was  ich  am  Leibe,  aber  nicht,  was  ich  in 
Magen  habe. 

•56  Se  kikt  iiüt  er  ut  en  Finster.  —  SchüU€,l.ia. 

Sie  ist  ihr  an  Rang  und  Vermögen  gleioh. 
*57  Se  kikt  ut  böge  Finster.  (lloUt.)  —  Schütze, 
Lura,  88. 
Sie  ist  stolz. 
Kiker. 
*  1  Een  in'n  Kiker  hcbb'n.  —  Eicktoald,  looc 
•2  Einen  (etwas)  auf  dem  Kiker  haben. 
—  Fritckbier^  1983-84. 
Den  habe  ich  schon  lange  auf  dem  Kiker  gehabt. 
•3  Enen  up  den  Kiker  hebben.  —  JDah««n,sS5. 

Auf  jemand  laaern. 
Kikeriki. 

1  Kikeriki  ist  Kikeriki. 
•2  Dem  kommt  noch  der  Kikeriki. 

Von  einem  alten  Terliobten  Nerren. 
•3  Hintc^nach    kommt   der   Kikereki    hermu.  — 
Tcndtau,  1002. 

Der  Sohn  eines  reichen  Mannes  hatte  die  flu  Uit, 
ein  Hahn  in  sein  und  krähte  wie  ein  solcher.  AB* 
HeUversnchen  snm  Trotz  kam  immer  enlatat  «M* 
der  Kikereki  heraus,  wie  dies  Tmdlm»  ■.  a.  O.  •»* 
tulirlichcr  erzBhlt. 


1269 


Kikin— Kind 


Kind 


1270 


Klkln. 

Du  muBBt  mi  nich  up'n  Kikin',  man  up'n  Spräkan 
kamen.  —  Slürenburg,  9i\ 

')  Von  inktken,  eimracken,  Toriprcohen ,  elukehrfn, 
»uf  einon  Aagenhllck  jemand  in  deiten  Haute  be- 
grttMen,  oft  im  Uegeniati  zn  aniprecbcn. 

XUbe. 

1  Auf  Büttigen  Kilben*  gibt*8  söttigcn  Ablass.  ~ 

Kirchhofrr,  13S. 

>)  Kilbe  und  Kirwe  sind  ans  Kirchweih  gckQrxt,  wie 
Kinnea  and  Kinns«  (i.  d.)  aaa  Kirolimeii. 

2  Es  ist  nicht  alle  Tage  Kilbi.  -^  Kirchkofer.  133. 

3  lat's  Kilbi,  BO  ist'«  Kilbi.  —  Kirchkofer,  1S3. 

4  Ma  säd  all  vo  der  Chilbe,  bis  sie  cmol  do  ist. 

—  Kirchkofer,  133:  Tobler.  103. 

Man  iitricbt  lo  lange  und  Tiel  Ton  einer  Sache,  bia 
■ie  da  i«t. 

5  So  lange  die  Kilbe  wahrt,  haben  die  SpicUeut' 

J5U  verdienen  und  der  Wirth  (jästo.  —  AirrA- 

hofcr,  133. 

6  Wenn  man  lang  von  der  Kilbe  redet,  ro  kommt 

sie.  —  Kirchkofer.  133;  TotiUr,  104. 

7  Wer  auf  alle  Kilben  geht,  erlangt  faulen  Ab- 

läse. —  KiriUüfer.  133. 
•8  Hast  0  schöne  Chilbe  agstellt.  —  Tohkr,  loa. 
Eiuo  Haubero  Geschichte  gnmacht. 

Kilcbs. 

Kük'b,  Kindes  Noth  vnd  Todt  iät  die  grosseste 
Noth.  —  /wri.ii,  48«. 


1  Sanct  Kilian  ist  vermögend  genug,  Sanct  Mai-- 
tiu  den  Mantel  zu  flicken.  —  IH$tor..  17.  37; 
EvieUin,  37S:  Simrock,  5573;  Körte,  3355:  Draun,  1, 1810. 
Der  letztere  der  beiden  Heiligen  hatte  einst  seinen 
Mantel  zerschnitten,  um  einen  nackten  Bettler  tu 
kleiden.  Kr  wurde  Patron  des  Ersbistliums  Mains.  , 
wkhrend  der  heilige  Kilian  das  Itlsthuni  Würzbnrg 
anter  seinem  SchuU  hatte,  das  reicher  als  Mainz  war; 
daher  ward  Joh.  Philipp  von  SchOnborn,  der  beide  Bis- 
thttmer  innehatte,  durch  das  obige  Wort  ru  Beiträgen 
für  das  ärmere  Mains  verpflichtet. 

3  Sanct  Kilian  stellt  Schnitter  an. 

In  Dänemark  treibt  Sanct  Knud  ( 10.  JuU)  die  Bauern  [ 
mit  Sensen  aus.    (Reintbeig  Vltl,  155.;  [ 

3  Zu    Külian    (7.   Juli)    schneidt   ein    jcderman.  ' 
/Oftcrüsrrrrni  ft.;  —  Itaumfiartrn,  50.  I 

•  4  Pen  wird  Miister  Kilian »  zu  Grabo  begleiten. 

»)  Der  Henker.  —  lapfunbery  (bei  Lauitmbera)  sagt: 
„Vermuthlich  steht  diese  Benennnng  mit  dem  bekann-  ' 
ten  Apostel  der  Franken  und  Bischof  von  Würzburg 
in  Beziehung,  den  man  mit  Schwert  und  Dolch  abge- 
bildet sieht."  BtlLaiiremberg  (I,  391)  heisst  es:  „Ok 
heb'  ik  wol  gesehn  van  einer  oldcn  Hex,  wo  Meister 
Kilian  er  maeked  ein  experfez"  (den  Oaraus). 

1  Ach,  dass  ich  meine  armen  Kinder  so  geschla- 

fen,  klagte  der  Bauer,  und  sie  waren  des 
faiGTen.  —  Einelein,  375. 

2  Alle  Kinder  werden  mit  Weinen  geboren. 

Lat.:   (-luinabunt   K   et  A  quotquot  nascnntnr   ab   Eva. 
(Biiulrr  1,  rJ3;  //.  497;  Sv^bvld ,  77.;  ! 

3  Alte  Kinder,  gewisser  Tod. 

4  An   der  Kinder  weis  erkont  mau  diT  Mutter 

rteis.  —  ri*chart,  Kkcz.,  in  Kloster,  X.  481.  ^ 

5  An  fremden  Kindern  vnd  Hunden  ist«  brot  ver- 

loren. —  l.i*mrtMii,3as.  30;  Ueiueler,  214;  tiaal,  924; 
ViMtor.,  IX.  35 ;  Strure,  /.  50;  Malhety,  73** ;  Blum  ,  143. 
Der  fremde  Hund  wird  allerding«,  sobald  er  frei 
wird,  trotz  des  guten  Kutters,  das  er  erhalten,  wieder 
fortlaufen,  um  seinen  Herrn  aufkusucbcn  und  nichts 
als  den  Strick  snrflcklassen :  daraus  llstt  sich  aber  < 
noch  niclit  die  allgemeine  Anwendung  des  Sprichworts 
auf  Pflegekinder  rechtfertigen,  da  ainzelne  Lndank-  , 
bare  vielen  Dankbaren  gegenüberstehen.  —  Die  Spanier: 
Krziehe  kein  fremdes  Kind,  denn  du  welsst  nicht,  ob 
es  wühl  geratben  wird.  —  Wer  ein  fremdes  Kind  erzieht, 
•ammelt  sieb  Kohlen  im  Busen.  (Reintt^rg  17/,  49.; 
Der  Kngländer:  Leg*  ein  fremdes  Kind  an  deinen  Busen 
und  es  wird  am  Klbogen  wieder  heimoskrieefaen. 

E»9l.:  l'ut  «aother  man'i  chlld  in  yonr  bniom,  and  he'll 
crecp  out  al  yoar  elbow.    (Bokn  //,  46.; 

Frt. :  II   fait  mal  nourrir  antruT  «nfaBl,  car  11  s'en  ▼» 
.  /i,  231.; 


quant  II  esfc 
6  An  gcborsa 
—  Petri,U 


(Ur 

Kiodern  finden  die  Eltern  frewd. 


17. 


7  Andere  Kinder  sind  Schleppsäcke,  willst  du 
auch  einer  sein?  —  Kirchhofer,  193  u.  332,  152; 
Tobler.  113. 

Findet  seine  Erklärung  in  einem  Kinderspiel,  das 
Kirchkofer  und  Tobler  a.  a.  O.  boschreiben.  Die  Kinder 
fragen  der  Reihe  naeh  die  Mutter:  Darf  ich  auf  die 
Uasse/  Mutter:  Kein.  Kind :  Andere  Kinder  sind  auch 
gegangen.  Mutter:  Die  andern  Kinder  sind  Schlepp« 
Säcke;  willst  dn  auch  einer  sein? 

1  8  Artig  Kind  fordert  nichts,  artig  Kind  bekommt 

'  auch  nichts.     (Litauen.)  —  frischAiVr  *,  1990. 

I  9  Auch  ein  Kind  im  Schilfe  läs.<(t  Gott  nicht  ohne 

Hülfe. 

i  10  Auff  einmal  aller  Kinder  Fat  können  werden, 

I  int  miBSlich.  —  Gruter,  ///.  7. 

I  Bei  Lehmann  (II,  Sri,  70):  „AuiT  einmahl  aller  Kinder 

I  Pat  oder  Pctter  werden  kunncn,  ist  vnmUgllch." 

11  Aus  Kindern  werden  auch  Leuth  und  aus  Ilienlc 

Hannen.  —  siaor,  597. 

12  Aus  kindern  werden  auch  (alt)  leutte.  —  Ayri- 

ccia  I,  594;  /'r.iiii*,  /,  75*;  II.  93»;  Kgenolff,  243'*; 
Hauer,  Nij  ';  Kyeriwi.  I,  lil ;  l.rh mann .  409 ,  21;  /Vtri. 
lU.  29;  Kinelein,  375;  Ueinnlhrg  II,  lO.'». 

Um  die  Kntwickelungsfähigkeit  eines  menschlichen 
Wesens  und  darum  seinen  alle  andern  Dinge  über- 
ragendun  Wcrth  auszusprechen ,  sagen  die  Maoren :  Ein 
Kindloin  wächst,  eine  Axt  bleibt  immer  klein.  (Rpi»e 
der  öfterretchinchen  Fregatte  Xoeara  um  die  Erde,  1857 
—  5S).  II,  317,  wo  ans  oiuer  Sammlung  maorisohcr 
Sprichwörter  des  Gonvurnrurs  Uoorgu  Urcy  eine  An- 
zahl mltgetheilt  werden.^ 

BShui.:  Z  ditt  b^aji  lid«.     (Celakortly ,  266.; 

Jfoll.:  Kleine  hinderen  worden  groot  ( oud ).  (Ifiu-rehvm^e, 
I,  HA*.) 

Lut.:  Quem  taurum  motnis  vitnlnm  mulcero  solebas. 
(Oeid.)  (Binder  /,  144.x ;  li,  274'.'.;  —  Sub  qua  nunc 
rccnbai  arbore,  virga  fuit.    (Sif'jfwtd ,  585.; 

13  Aus  Kindern  werden  Lüt*  und  aus  Leuten  nüt 

14  Aus  kindischen  Kindern  werden  weise  Leute.  — 
.Sfli/rr.  264. 

15  Aus  kleinen  Kindern  werden  (auch)  grosse  Män- 
ner, die  sich  aufibüumen.  —  LrÄmann.  379,  is: 
Lditnann,  11,  35,  57. 

16  Aus  leipziger  Kindern  wird  entweder  was  Rechts 
oder  nichts. 

17  AusH  beschissenen  Kindern  werden  auch  Leute. 

—  Lelimann,  17i».  26. 
Darum  muss  man  sie  nicht  wegwerfen,  denn  die  in 

der  Jugend  fahrlässig,  tOlpisoh  oder   büs  und  muth- 
willig  sind,  wenn  aie  erwachsen,  werden  sie  oft  tUch> 
tige  Leute. 
IIoU.:  Niemand  aal  sijn  kwaad  kind  verdrinken.    (ifarre- 
bomre,  /,  4ü7».; 

18  Auss  gescheiden  kindern  werden  Gecken.  — 
Franc*. //,  134*»:  Gmtvr,  I,  7;  Vetri,U,n:  llcnitdi, 
1533,  64 ;  Lehmann,  II,  32,  65 ;  Sailer,  189 ;  Kiaelein,  374  ; 
Simrock,  5631 ;  ßruun.  /,  1814  ;  Rcin^/erg  VII,  44. 

Nicht  immer,  aber  oft  genug. 
Lat,:  Odi  puerulos  praecoci  sapientia.    (S^ybold^  402.; 

19  Auss  Kindern  rieht  mau  Leut  su.  —  Petri,  II,  w. 

20  Auss  kindern  werden  alt«  leut.  —  Franck,  7,34; 
Etjcnolff,  143*;  /V(n,  II,  29. 

21  Auss  Kindern  werden  Leut,  auss  Jungfrawcu 
werden  Braut.  —  Lehmann,  176,  25;  jtM..114;  llir- 
hrrgcr,  II,  16;  Üaal,  1011;  lllum,  655;  Mayer,  It.  11; 
Ituckingt  194;  Hryer,  II,  150;  Ilamann,  I.  Pred. ,  I,  i ; 
Sirure,  i,  46;  Siebenkecf,  69;  Lokrengel,  I,  65;  Ei«e- 
lein,  375;  ri<nflf(iii.  559;  Aroma.  II.  539;  ATür/c ,  3399 ; 
Simrock,  5635;  für  Waldedi:  Cnrlze,  315,69. 

Mach  JfuH«  (tluelten,  l^)  schon  um  das  Jahr  i:^ 

bekannt. 
Er».:  Les  enfans  deviennent  gens  (hommcs).     (Leroux, 

I,  140;  Krittinger.  271»;  Startehed*t,  417.; 
Lat.:    Ante  fnit  vitulus,   qui  nunc   fert  cornua   taurus. 

—  De  nnee  fit  corylus,  da  glande  ßt  ardua  qucrcus,  v 
parvo  puero  saep«  peritus  homo.  (S^ybotd,  29  u.  119; 
Frobtrg,  130;  l'hHippi,  I,  115.;  —  Nemo  nascitur  ar- 
tifex.  —  Tandem   fit  snrculus  arbor.     (EiiHe.in,   »75; 

i  Uaal,  1011;  Binder  /,  68;  //,  18»  n.  907;  Üartnrr,  17; 

Mferberger,  li,  16;  Sutor,  ii9;  Philippi ,  I,  3.1.; 

I    23  Bann  (wenn)  nie  di  Kenner  zu  Mart  scheckt, 
\  luso  «li  Kriimer  (JeM      JlenncUmj.:  —  Frammann. 

II.  h'^j .  r-:». 

80» 


1271 


Kind 


Kind 


1S7S 


23  BaDri'<)  Kend  ;?ehöbe  ia.  will  jeder  Ge?atrr  atee. 

{'Meinip>)eH,j.   —  Friimmann,  II,  4lö,  115. 

24  Bekam«  jedes    Kind  den   rechten   Xamen.   so 

müssten  die  Zwillinge  von  Gnadenthal  Pater 
Beichtiger  heiaaen.  —  A"Vv.vr*pi^t'l,  74,  ". 

25  Bekommen  rlie  Kin-ier  Zähne,  su  that  lieh  der 

Tod  bene. 

San*.-   Cnando  U   CTunsr»   di<nta.  la  maert«  I»  tieoU. 
rßflAi  /.  444.; 

26  Berliner  Kiml,  apandan»;r  Wind,  charlotteubur- 

jrer   Pferd    siiid   alle  dr»:i    nicht"*    werth.    — 

iftUvkif  A.>nj.iP:<ii»«n;,  ///.  44,  dl:  Hi-v^SW,  ->«. 
IfhU.:  hin  Xt  fjtnt  i*   if^.Vren.    te  Utr^uLs  ligt  ler  «chol< 
tu   t«  Lnik  le«rt   z:jr  Waiich.    i<  «^»ra  muitmaker  lioor 
«iji"  h»l'i  ''-'^  k'Tr-t  sji:  'lin  r.c:?  wit  M  kort,  2-;o  moogt 
gij  ftaDspr«k>>ii  <l:<i  »ia  Dorl.     'H-zirf^\crn:e,  I.  SS".*.. 

27  Bef'chissne  kind-^r  .-o!  mann  nit  wegkwerfFen.  — 

.Ijmn'yi  /,  -3?,;  F.j':i:^^.  2»-**'.  ILniifh .  Vü ,  i< .  /V*ri. 

//.  S3;  ßrurifr,  /.  -.  Lit-.'f'i.irf  II.  i.  Stmr.A:k.  »M. 
AeiM^er'^r  .SchTniz  ist  l.aM  ahznwa^cben.    ..Xuiiagt. 

ila«    mkn   di«  be^oniKi«^  kindt  nicht    offtmali  wegse» 

•A-irff'^n  findt,'*    ■"■iii-Hi,  /,  ^6,  '>'.,    ..K<in  beachiaien« 

kind  7--\  wrfTen  hin,  dan  ^h  «<^ri<>D  «rieb  leat  aag  Jn.^- 

'/i  v/'.n;.  /.  IM.; 
li'ifi.:    Man   kanwr  ikke  barnet    b-.rt   f.r   det   <r   nrecnc. 

n'r.r.  'A/<i..  S?!.; 
i/«<{.:  Men  moet  K«ene  Lrtk  . . . .  r  beinott«  i  kinderen  weg- 

wfirpen ,    want  m(:n  WK«t  oiet .  «aar  zij  nog  ti>«  koracu 

kunneD.     (Rnrr^h'^m'^.  J,  K^¥^■^.', 

28  Besser   a  Kind  aas  a  Kolb,  'a  Icoft  a   Pauron 

nich  in  Hoaber.  —  l.vAitt».wi,  6«i;  Co.7io^k<>.  11.15. 
20  Besser  das  Kind  weint  fjetzt;,  als  die  Acltem 

künftig.  —  Evrrinfl.  /.  16?    Vtlti.  11.  256.    /..w.'  ,  lüö.".; 

VtilU-i ,  aWf* ;   .Su(or.3;J:  Emfiein,  173.   .S/ni<v.  /.  3i.» ; 

Nil»*/"»-,  i-;:»;  Kitrtf,  JM7:  ltirtn*hpTg  Vit,  SS. 
T>io  Walaelien  «agen:  Beaser:  wehe  mir.  al«  «ehe  ans. 
ttobm.:  Lipe  )<'«t,   at<y  d«ti  plakaly,   nn  otcorä.  ~  Plac 

tjr   radcji   nc-z  ja,  f(k4  moudrik  xnatka.  j:vL'htIc  byii  po 

»nie  ditcti  T  iidftsti  Jeho  ntmoudr^.     'C^akovii'j,  i<.^.'. 
boH.:  Brdre  at  htfroene  grsd«  end  furKidrenc  «akkf.  — 

Bedre  er  at  bsm  gneder  end  en  gsmmel  mand.    (Prot. 

.lan. .  hl  u.  SSI  ;  AoA«  /,  .14:g 
Ffi.:   II  Tsat  micnx    quo   l'enfant   pi£ur<>,    i«^  1«  p^rc. 

(Gaal.  liJir>.; 
lloH,:  Botfr  dal  liet  kind  we«nt  daa  de  vad(>r  i  of:  müder). 

(HarreObiii'*.  I,  4')1\;  —  Beter  ist,  dat  een  kint  schreit 

dan  cen  olt  man.    (TvnM.,  K.  14.j 
l'.!   A    meglio   che    II   fancinllo   pianga,    che    il    padre. 

(Passnyfia.  J?S,  2:  fJaai,  1005.; 
Lnf.:  JuTenile»  lacrimae  vitiia  obstant.    (Philippi,  I,  21$, 

(iaal,  10«);» ;    Hty'iold,  2»;v»;    Fincher,  117,  tfS.;  —   Melitta 

<>«t,  ut  pueri  fleant,  qnam  aenes.  (Kt$<Uin.  Cl^.J  —  i^uoA 

fle»t  e^t  melias  pner  unm  tiuam  vir  adaltua.    (Futl-fr»' 

teht!!' ,  I'.".';  /.o.'i  romm.,  17«.; 
(/njr.:  Jobb,    ha  a'  gjermekck  virnak,  mintaetn  a'  szulcik. 

(daut.  H.«».'!.; 

30  Besser  die  Kinder  arbeiten  vnd  die  Poltern  ruhcOi 

denn  daas  dio  Eltern  arbeiten  vnd  lassen  die 
Kinder  faalcnt/cn.  —  Vviri,  ll.yi:  Hrnifih.  323, 44. 

31  Besser  die  Kinder  bedürffen  dein,  denn  das  du 

ihnen  in  die  Hend  sehest.  —  PrUi,  II.  35.  ihninch, 

320,63. 

32  Bc.«ser  ein  arm  Kind,  das  weis  ist,  denn  ein 

Köni;^,  (In-  ein  Narr  ist.  —  /•rfn,  //.  3'.;  llmisch, 
320.  44. 

33  Besser  ein  froinb  Kind,  denn  tausend  frottlo.-^e. 

—  ruri.  II,  35. 

34  Besser  ein  Junces  Kind  lehren  im  llauflen,  denn 

daheim  im  Plaass  alk'in.  —  l'rtri.  11,  sj.  Ufiiüch. 

322.  5H. 

35  Besser  ein  Kind  fliegt,  als  dass  es  kriecht. 

Fn.:    II    vaut  mieax  dire  (&  nn  enfant )   tiens  toi  iraa- 
quiUa  que  (de  lai  dire)  pareaaeux. 

36  Besser  keine  Kinder  haben  als  sie  schlecht  er- 

ziehen. —  Ihinsber'f  VII,  «7. 
'M  Besser  ohne  Kinder  sterben,  denn  guttlusc  Kin- 
der haben.  —  Petri,  II,  i9. 
Böhm.:  L^pe  detf  nemfti,  iicx  nezbodnij  chavati.     (dtlw 
toeakif,  41  Mi.; 

38  Besser  zehen  Kind  mit  ehren  als  eins  mit  vn- 

ehren.  —  ihmsch,  322, 43;  Petri.  II.  40. 

39  Besser  zehn  Kinder  gemacht,  als  ein  einziges 

umgebracht.  —  6'i»Mrurilt,  5638;  Itfinsbery  Yll .  6. 
UoU.:  Betör  cen  kind  geroaakt  dan  een*   man  dood  ge- 
Ftokeii.    (Harrrbtitnrr ,  /.  40i».; 


40  Beter  'n  Kind  als  'n  Kalw.  —   Globua,  VUl 

TrMttprach  leichtfertiger  IMmen. 

41  Bey  Kindern  ist  kein  Streich  verloren,  als  der 

nebenhin  gehet.  —  Sictiir,  596. 

42  B'Me  Kinder  begehren  die  Bnthe. —  Altmtwat,  17.433. 

£ra«.:  Ondt  barn  akal  man  ilde  Tngge.    (Bohn  /,  a94.J 

43  Böse  Kinder,  böse  Leate. 

Di«  Baiaea:  Wer  schon  als  Kind  llaelit,  der  wir4 
ili  Greia  nicht  «egnen.    (Altiaa*n  VI,  *73.) 

44  B'jfie  kinder   machen    den  vatter    (die  Älteo) 

fromm.  —  Franek,  /l,  64:  Egenolff.  %B^  ;  IVfri,//. 4t. 
Uniter.l.i:  Jlavcr, /.  10«;  Sailer,  8«:  fiwim.sn, 
>imrj.&.  3622.  K'lrte .  3391 :  Braun,!,  IUI:  Ibuiikri 
l//.  91. 
Liif.:  PArentem  Uadant  infelicea  flliL  (Esmolf,  54^; 
ä'-j.VW  .  42«.; 

43  BL«e  Kinder  zeigen  früh  ihre  Mucken. 

DU.:  Ondt  bam  qnaeder  favl  Tiise.    (Prom.  daa..  A^.} 

46  Briusr'  ein  Kind  zur  Welt,  Weib,   dat  hnndeit 

Jahre  zählt.    (P^hx.) 

Als  die  Polen  im  Jahre  I.'t75  die  Schwester  SigiaBud 
AugBst's.  Anna,  den  letzten  Sprösalinff  des  ja^losth 
aehen  Königshaaaes ,  zur  Königin  erwählt  and  atigc> 
rif-'s  hatten,  gmb  man  ihr  den  aiebenbOrgischen  Vlr- 
4C4TI  Stephan  Bathorr  znm  Gemahl.  Als  nach  te 
Traiiang  von  einigen  (Trossen  de«  Beicha  der  Wusel 
aa49e«Froch«n  wurde,  die  Kh«  möge  durch  einen ■■■•- 
liehen  Spma«en  gesegnet  werden,  rergmeeen  einige Xdri- 
Icate  den  Anatand  ao  weit,  dass  sie  mit  Beeng aafdÜN 
Alter  der  Braut  <  SO  Jahre )  in  die  obigen  apxiehvOitlicl 
loswordenen  Worte  ausbrachen,  die  man  sp&ter  anwnin^ 
um  jemand  zu  etwa«  aufzufordern .  was  er  doch  ajdi 
leisten  k<)nne.    <  Vgl.   Wurshach  I,  55.) 

47  Chlini  Chind',  chline  Chummer;  grosse  Chind 

gi-osse  Chummer.    fBtm.j  —  Zym,  90. 

'^  Der  Berner  «prii:ht  das  </  am  Ende  einer  SfU*»**': 
■j.  also  Kinj. 

48  (.hlyiii  Ching.  chlys  Leid;  grossi  Cbing,  g^.•s«eä 

Leid.  Sy  si  cfaly.  so  trambe  si  eim  iiffa~ 
Küess,  sy  si  gross,  so  trambe  si  eim  uf' 
Herz.     rSolothHui.;  —  Schtld.tt,9*. 

49  D'  Kindar  und  d'  Fakeln   (Ferkel)   halben  ilb- 

wal  i  jederzeit )  lare  Sackein.  (Uaiem. .  —  «v- 
Icr-i   17/.  67. 

50  Daheim  gezogen  Kind  ist   in   der  Fi-erade  «i« 

lin  Rind.  —   S.ükr,  26.^1. 

51  Dai    suineii    Kinnern   ^iät    Bräoud    (Brot)  ur. 

litt  selwor  näoud  (Noth),  dai  is  wärth,  in 
mc  ne  slätt  met  (1er  Kiuse   (Keule)  ilicfti 
.tn»t?irr:i.;  —  Firmi^nirA.  i.  35.1,  8. 

52  Das   älteste  Kind  beräth   das  jüngste.  —  f^-'- 

216.  222. 

B4>zieht  sich  auf  die  deu  (jcschwistem  gebuhmlt 
.\btiDdMng.  Da.  wo  die  Bauernhöfe,  am  derZerttScte- 
lung  der  (irnndittüi-ke  eiitgeuenzuwirken,  elBcm  ^'bw 
ii>M;rgeben  wurdou,  konnten  die  andern  l«e«cliwj*ter«3^ 
Abfindiina  (Auf.<tener>  beanspruchen,  am  aiclhei^csM 
Il<>rd  zu  )fTund«n,  wenn  sie  es  nicht  Torsogen,  inaiw 
.-lirhänfriifeu  Vcrhitltni^dc  am  heimatlichen  Herde  es  blti- 
beil.  t'nter  dem  ..älteatcn"  ist  hier  der  Sohn  le  *** 
stehen,  welcher  das  Gut  erhielt,  auch  wenn  er  des  Jab- 
ren  nach  nicht  der  ältc^to  war.  Das  „  berathea"  •«*< 
darauf  hin ,  da««  der  Sohn ,  dem  der  vjiteriiche  Hoff- 
blieben, seinen  Gesohwiftcm  in  NochfJiUea  Hfllfe  Me- 
ten aollt«.  (S.  Erben  14.)  Daa  Sprichwort  gehört'« 
Mindtn'r  Proeinsinli'giht  an:  „Das  Alteste  Etat  ^ 
Jüngste  berlth.''    (Whjand,  Minden,  II,  415,  lU 

53  Das  ehelich  geborene  Kind  behält  seines  Vsien 

Heerschild.  —  llcriiw.  II,  ft;  Euenkart,  W:  ttü'- 
hrandt  23,  33;  Simrot-k,  5376;  f^ra^.  &S.  S07;  ffrwMr 
17/.  50. 

Dies  Spricliwort  handelt  von  Kindern .  die  aat  eiiv 
Miaheirath  herrorgeganaen  aind  und  will  sagen.  dM 
»ulche  Kinder,  auch  wenn  die  Mutter  mit  dam  Vita 
nicht  ebenbürtig  war,  dennoch  dee  letctcre  St»'» 
VVappcn  und  Cutcr  crbcu  aIso,_  daa  HerkoaamiB  ^ 
Mutter  ihnen  uii'hi  sum  Nachtheil  gereichen  soUr.  u^' 
ulüicii  bei  rrin/eu  eine  Ancnahmc  stattfindet.  <S.  B«- 
«uliild  1.) 

Ö4  Das  .iüngste  Kind  folgt  dem  Vater.  —  Graf,  ».ai 

I).  h.  ca  war  in  einzelnen  Thoilen  Dents ehiaäit  nch 

dann   frei,  wo  alle  übrigen  jKlnder  wegen  der  CeM- 

licit  der  Mutter  oigeu  wareu.    ($1.  Mnttrr.) 

.U/'(/.;    Ye  dat  jungAto  kind  nach    dem  Tatlcr.    fä«ntf*> 

H6..  III,  .VÄ;  hrimm,  l^cMtsalt.,  3».} 

bb  Das  Kind  beschmuzt  sich   und   rcisat  Lockr. 
die  Mutter  niiht  und  wäscht.     {Biktmm.J 


1273 


Kind 


Kind 


1274 


ÖG  Das  Kind  bricht  alle  Gedinge.  —  Graf,  2u5.  ka 
11.  :>eo.83. 

Wenn  auch  dio  Eheleute  beim  Beginn  ihrer  Khc  ihre 
kunftinen  VermAgenireclite  sn  ordnen  berccfaliirt  sind, 
daH  eheliche  Kind  bricht  ihre  Khritirtnngeii  und  Ver- 
träxc;  dvnn  Jedem  Kinde  ffchürt  seiner  Aelturn  Uut. 
IUI  Kind  bricht  aber  auch  in  Ichnarechtlicher  fic- 
Kiehuii^  dann  da«  OediuKe,  vanu  ein  Lehen  für  den 
Kall  scinPi  Ableben«  ohnemttnnlicho  Nachkommen  einem 
andern  «ugealohert  war,  der  Lohnabreitier  ab4>r  noch 
cinon  Irhnaflthigcn  Erben  erhält.  ( 8.  Uedinge  i.) 
ith.l.:  I)ai  kint  dai  bricht  all  gedinge.  (Orthf,  Kinfnach^r 
Kf:ht»bMih,  S.  «*•».; 

57  Das  Kind  büscrt.    «/»#TiM'»«rn..;  —  lliacbnmJ ,  ^i ,  u : 

Kslor,  I,  3**^:  r.fif.  59,  22.^;  Urimin ,  nechlsttU.,  368. 
Sdvicl  wie:  Das  Kind  folgt  di-m  Bu«en  (i.  £7). 

58  Das  Kindf  «las  seine  Mutter  verachtet,  hat  ehicn 

stinkenden  Atliem.  ~  Simroik.  .S624.  lieinaberg 
rii.  93. 

59  Das  Kind  der  Stiefmutter  wird  doppelt  (zwei- 

mal) gefüttert.      IHiIh.j 

60  Das  Kind  eint  und  scheidet  der  Aeltem  Gut.  — 

liraf.  2ü:i,  163. 

Welche  be«ondern  Ke«tiiet«uugen  die  Aeltvru  bei 
Eingehung  drr  Klie  in  Betreff  ihre«  (iutc«  gemacht 
haben  milgen.  >iv  kiSnnen  die  Erbrechte  de«  Kinde« 
nicht  beeintmchtigiMi.  Auf  llikgin:  Bat  kiudt  Hammt 
und  «clieidet  dat  (lut  «uiür  lUtlori'U.    (S^rmatH,  VX) 

61  Das  Kind  erstickt   oUt  die   Mutter.  —  Lthmanu, 

31 , ;.. 

62  Das  Kind  fällt  wieder  in  der  Mutter  Schos.  — 

hstür..  I.  80:  Hi-it-nhinl ,  377.  S^tcll^en^tpi^'y^'^ ,  I,  17,  1: 
UiWchnml.  Ul ,  Jll».  lUsvlcm,  376.  Graf,  IM,  U:  Stw- 
nnk,  5:m4.  K'irh' .  :{3M.  Itntm.  l,  IM.'». 

I>i'r  mlltterliuhe  .Schote  beseichnot  Arltern  und  (tru«K- 
.ilU'ru.  Ua«  tiprichwifrt  n'det  von  der  Vcrlaa«en«chaft 
•■iitit«  Kinde«  und  nagt,  da««  «iv  nach  dem  Twle  doi 
Kinde«  di>n  Aoltcrn  wieder  lufAllc.  Bahcr  hin«  frUhcr 
da«  Erbrecht  der  Aeltern  auoh  Suhoafall.  (Urimm, 
/{.■•htiitii.,  47t'iJ  Nach  dem  rumiAcheu  Kecht«  haben 
die  leiblichen  (Jcnchwittor  eines  Kindea  nach  de««en 
Tode  gleich«-«  Ki'cht  am  Erbe  mit  den  AeltiTO.  (S.  Out, 
SubdI.  IJ.) 
Kr:.:  D'on  vient  I'agneau,  Ik  retuurne  la  pean. 

ti3  Diis  Kind  füllt  (^'ehöit)  zur  ärgern  Hand.  — 
f.Vnvicr.  &S .  lU;  iVfcrr,  61".,  .'»9.  Pitlur.,  17.36;  AWn- 
hart,  151:  K'tnr.  I.  26  u.  70;  ///,  3»a ,  Ueitiuf,  II.  6; 
i;ixi7i>iii,  373:  IMWbranii,  :^\  3U:  .S'iinritril: ,  A.)7.'»;  f>Vu/. 
5A.  216—818;  KuUhorn,  I.  .'hi.  lirimtn .  Hefhtstill. .  324. 

Wahrend  in  oinrin  Theilo  Deutschland«  du«  Kind 
diT  biMsern  iTand  fidgte  t*.  >'•' f,  in  einem  uudorn  die 
freie  Mutter  ein  frei  Kind  gewann  tß.  (lehnrt  ü),  wieder 
die  Sohne  naoti  dorn  Vater,  dw  Tm-bter  nach  der  Mut- 
ter (R.  Sohn)  ihr  Prvihc'itama»^  bestimmt  erhielten, 
Kagt  ^l.^i  ubigo  Sprivhwitrt,  da«  einer  spätem  Zeit  und 
rinem  iu  nugvietzlichiT  Form  entstandenen  tivset«  angc- 
liürt,  da«ii  die  Kinder  «tet«  unfr«i  «ind,  wenn  nnr  eins« 
der  Aeltern  unfrei  i^t.  L'nter  der  ,, ärgern  Hand  "  wird 
lier  Ehegatte  vorttaudfu,  welcher  mit  d«;m  andern  nicht 
v»u  gleichem  blande  iit.  es  mag  Vater  ixicr  Mutter  «riu. 
Da«  Spricliwort  will  dalier  sagen  ,  da««  Kindi'r  an«  einer 
ungleichen  Ehe  entH|iroB«en .  alli-mal  nur  den  Stand  er- 
lanijcn,  welchem  der  ungieiclin  (ratte  angehört.  Zu 
■l«'n  ungleichen  Ehen  gehörten  dit*  eine«  Freien  mit 
i-inor  Leibeigenen,  oder  eine«  Adlichcn  mit  einer  BUrger- 
Iioben.  Unter  den  vcracliivdeuen  Abatufiingcn  der 
l-'rfieu  kennt  der  .s'ri.*A«rii.jn.;/.Y  keine  Miahoiratheu. 
l'ud  wenn  es  darin  hei^ift,  das«  ein  Kind  beaaer  go- 
boren  «ein  kunne,  als  «eine  Mntter;  «o  i«t  die«  nar  in 
•li'm  Falle  denkbar,  wenn  die  Mutier  au«  einer  andern 
K'la«»e  der  Freien  als  der  V^ter  i«t.  (Vgl.  darttber 
lind  bei  veiwandten  Sprichwörtern  die  Abhandlung: 
//flA'.r  .Vftfl,  HK^Hhiirtril-it  uni  MitMfiratkf»  in  den 
UnnzboteH.  Leipzig  InV'i  ,  Nr.  !■);  die  £!cbrift:  CVt^r 
)Vi»ht-ir\ithtn  m  •^■1  itfitt  "A- 1  r^'ji't-fH'l'-n  Firittfuhävtefn 
•I.  #.  ir.  von  //.  Xäjif.  Ktuttvart  l^.Vl.) 
Uii'i.:  Dia  kint  gehürt-nt  zu  der   ergern   Iiant.     (Mavrer, 

t,  Irt.; 
/ii(..*    Partu«   aeifuilur   vontrem.    (tUnJrt    tl,  S4M);    Ki».-- 
l-in,  373.J 

(>i  Diis  Kind  findet  sich  leichter  als  die  Wiege.  — 

.(.'.'»itjnM  17.  iM\. 

6J  D:t8  Kind  folgt  dem  Ifuscn.  —  Enor,  i,  ss«;  //•/<«. 

'•r.iNrl.  21 ,  3t:  IfiiidfiiiyiT ,  693;  firtnim .  RechlMlI..  trJi; 
i'.raf,  iS,  2M. 

Sagt,  das«  der  Gehnrt«stftnd  dor  Mutter  den  de« 
Kinde«  besilmal.  (}alt  frflhcr  vnn  Kindern  aai  Eben 
/wjMhen  freien  utd  leibaigeuen  Personen,  oder  Toa 
i:iien  nnfreiar  Lnte,  die  Teraehiedenen  Kerm  gehür> 
tril .  jeut  bfldlagVBgiwaite  tob  nnehcUehen  KiB'>rn. 
»:. ■  Le  Teotre  »ITraBehiL    (loytei.  l.  i") 


66  Das  Kind  folgt  seiner  Mutter.  (R.  Si>  u.  67.)  —  Graf, 

.'.8,  222. 
MAil.:  Dat  kint  vulghet  sijnTO  mocder.     (KiitilUnyer ,  193.; 

67  Das    Kind   geht  nach    der   bessern   Hälfte.  — 

Graf,  :.ti ,  212. 

Im  alten  Konten  war  ea  Reuhtagrundsafi,  das«  wenn 
eiiiB  der  Aeltern  frei  war.  das   Kind  stets  dessen  lie- 
burtsatand  erhielt,  und  «war  ohne  rnlersuhied  de«  Oo- 
schleohts. 
l}üH.:  (xangin  b-nni  a  bätra  halvo.    (Rouhc.,  l»''..' 

68  Das  Kind  im  Leib  i^<t  einel^ist,  in  drr  Geburt 

ein  schwerer  Prast  \  im  Auferziehn  erfordert*»* 
Müh ,  es  sei  so  spat  wie   früh.  —  .svi/M<l .  238. 
•)  Vgl.  rumpe,  iift.,  ill,  ö'^j. 
60  Das  Kind  is  gcstorbe'  (todt),  die  Gevattei-schaft 

hat  e  End'.  —  Ttu,ll,m .  m .   rutcMtin- '.  19yi ;   l\t- 
nimiuJkiin ,  30.'iW. 

Wenn   die  bindende  l.'rsache  aufhOrt,  Iftsst  auch  ge- 
wöhnlich  die   dadurch  reranlasste  freundliche   BUck- 
sicht  uacli. 
Lat,:   (\>nteninunt  «pinas  cum  ceciitere  roaae.    {l'hilippi, 
/,  •.••.';  Se^Knl.i,  87.; 

70  Dan  Kind  ist  lieidcr  Aeltern  Kin«l.  —  Gruf,  t93.68. 

ist  alao  auch  berechtigt  beide  Aeltem  y.u  beerben. 
..Dat  kynt  bejdu  ulden'u  i«."    (Ki,:lltAij/i>i,  :i<i,  11.) 

71  Das  Kind  ist  das  Nächste  —  Umi,  i93,  6i. 

Ninilieh  lum  Erbe.     ( S.  (int.  Subst.  •J'*.) 
MAd.'  Dax  ehint  ia  das  nente.    (Orlt-f .  /,  <;.  I.; 

72  Das  Kind  ist  der  Schutz  des  faulen  Weibes  und 

dor  Zügt'l  des  machen.     (Fimi.j 

73  Das  Kind  ist  oft  diT  Mutter  Tod.  —  twrfmi ,  374. 

Liif. :  Malum  cuuailinm  conaultori  pessimum.  (t:i.st-tr»n.  ^74.) 

74  Das  Kind  ist  schwer  zu  taufen,  sagte  der  be- 

trunkene Pfarrer,  da  konnte  er  das  Formular 
nicht  finden. 

75  Das  Kind  kann  dem  Kinde  Gut  leihen.  —  tinij, 

:.:i9 .  6u. 

.Teiler  lA-hntmann  kann  «pin  (rut  1>is  in  die  «iebente 
Hand  welter  rerleihen.  (Vgl.  'i'ni/,  .t19,  :>$.)  Dabei 
hiudert  rnmiindigkeil  weder  am  Leihen  noch  am  Em- 
pfangen. ,.  Wie  jung  auch  der  Sohn  nach  «eine«  Vater« 
Tode  ist,  wird  er  vor  «einen  Herrn  gebracht,  da«s  er 
ibm  sein  (tut  leihe,  «o  «oll  es  ihm  der  Herr  leihen, 
wenn  «ein  Vurmnnd  fitr  ihn  nach  Leburecht  das  Lehen 
naclüueht  und  Bürgen  tutat."  (KiiMir,  trOrlitser  L*kn- 
rf-:ht.)    Der  Eid  wird  später  gclei«tet. 

76  I>its  Kind  macht  den   Schadon  und   der  Vater 

inuss  ihn  bezahlen. 

Die  Finnen:  Da«  Kind  kennt  nicht  die  Übrigkeit,  da« 
Weib  nicht  dio  (tosetxe.    (BTtrnm,  i^.) 

77  Das  Kind  ma«;  seinen  Vater  nicht  erben,  weil 

er  lebe.  —  PtUi,  II.  6i;. 

78  Das  Kind  mui^s  einen  Namen  haben,  soll  luan's 

Uuflen.  —  l\iri ,  11 ,  66. 
7t)  Das  Kind  muss  einen  Namen  haben  und  wcnn's 
Hans  hcissen  soll, 
//•j'/.:  Het  kind  moet  ecn'   naam  hebben,  al  heettc  bei 
dun  ouk  Boeltjo.    (Uarrfituin^f ,  I,  404>>.; 

HO  Das  Kind  muss  einen  Vater  haben.  —  /Viri.  II,  66. 

81  Das  Kind  sagt  nur,  was  es  gehört. 

Hhi/L:  The  child  «aith  nothing,  but  what  he  heard  at  tho 
Hre.    (Bokn  II,  4.; 

82  Das  Kind  sagt  wol,  dass  mau's  schlägt,  aber 

nicht  warum.  —  ^mrock,  3596:  Äer/r,  3372;  /f.-i««- 

h.  nj  VII,  ?3. 
Ifa».:  Buru  kierer  at   det  fanger  hng,  og  ikke  hvad  det 

bryJer.    (Prvr.  dun.,  48  n.  309.^ 
.ilvlL:   Tkint  seit,    dat  nent   «lact,  meu  uict    waer  om. 

fr«««.,  W,  13;  Harrihmve,  /,  4t«''.; 
/>i>r..-   t^nnd  pner  c«t  ce«n«  fert,    «ed  non  cur  ita  cesus. 

(Ft'H^rshbvH.  697.; 

83  Das   Kind  sammelt   und   scheidet  der  Aeltern 

Gut.    (S.  i6.)  —    Gfiif.  I.V'i.  116. 

Welche  bcBondere  TermAgcnsrcchtliche  Bestimmungen 
auch  iu  den  Ehestiftungen  gemacht  worden  «ein  moch- 
tan,  eo  gnlten  «ieim  wciientlichcn  nur  «o  lange,  al«  die 
Ehe  klnderlo«  war.  Sobald  der  Ehe  ein  Kind  eut- 
•pro«« ,  war  in  der  Begel  «labe  nnd  Gedinge  entzwei ; 
denn  da«  Kind  sammet  (einet)  und  scheidet  «einer 
Aeltern  Gut,  sobald  e«  da«  Licht  der  Welt  erblickt. 
El  eint  ao,  data  dann  Kind  nnd  Aeltern  gleich  reich 
werden,  und  es  scheidet  so,  das«  dem  Vater  ein  Thail 
gehört T  der  Mutter  der  «weite  und  dem  Kinde  di-r 
dritto,  BOfem  e«  nicht  Kwillince  find,  iu  welchem 
Falle  Tier  Theile  entiitanden.  .,  Dat  kindt  «animet  nmi 
«chi'i'let  dat  gudt  i^iim.t  oMen-n.  '      •  .\i'ri.,oii>i ,  IM  ,  131 

84  Da.«j  Kind  sch]«*'M  «lern  Vuier  nach.  —  hiri.  II,  w,. 


1275 


Kind 


^nd 


1176 


85  Das  Kind  soll  kriechen,  bis  es  gehen  lernt  — 

Reintberg  MI,  45. 
Däm.:  Barn  ikal  krrbe  til  d«t  latnr  at  gu«.   (Bohn  /,  M9.; 

86  Das  Kind  stehet  in  der  Geburt  vnd  ist  kein 

Krafll  da  zum  gebaren.  —  Lehmann,  tu,  5. 

87  Das  Kind  steht  allezeit  zu  seines  Vaters  Statt. 

—  Graf,  194.  7i. 

Was  et,  lo  lange  et  dem  ilterlichen  Hanse  nnielb- 
itindig  angehört,  bei  spinem  Tode  hinterllBst,  gehört 
den  Aeltem.  (S.  Aeltem  13,  Krbgnt  4.  Out  ib.) 
..Vnd  «tehet  allceit  da»  kindt  xn  winei  Taten  itatt.-* 
(Kamptf,  III,  3Sl.; 

88  Das  Kind  stirbt  auf  die  Mutter.  —  Graf.  i94«  77. 

Die  Matter  beerbt  ihr  Kind. 
.VA</..-  Dat  kind  stirbt  anff  dy  mntter.    (Thünytn,  67,  Sl7.; 

89  Das  Kind,   welches  nicht  schreit,   nährt  sich 

nicht  gut. 

90  Das  Kind,  welches  von  der  Amme  genährt  wird, 

nährt  auch  die  Amme. 

91  Das  Kind  will  etwas  Willen  han. 

HoU.:  Kinderen  moeten  wat  will  hebben.    (Ilarrehomeef 
I,  406*.; 

92  Das  Kind  wird  nicht  lange  leben,  es  ist  zu  klug. 

Int  Englischen  hat  man  in  neuerer  Zeit  das  Sprich* 
Wort :  Das  Kind  wird  nicht  lange  leben ,  es  ist  in  sn 
vielen  (Versicherungs*)OeBe]lBcbaften  eingekaofu  (Vgl. 
Bretlaufr  Zeitung,  1865,  Xr.  493,  S.  »793, J 

93  Das  kränckste  vnd  schwächste  Kind  das  liebste. 

—  PelTi.  11,61. 

94  Das  liebe  Kind  ist  dem  Vater  so  ehnlich  als 

wenns  jhm  aus  den  Augen  wer  geschnitzet. 

—  IJerberger,  1,9,  m. 

95  Das  munchener  Kind  kennt  keinen  hohem  lliurm 

als  den  Franentharm.  —  Simrock,  7150;  lieinAerg 
.  r,  94. 

96  Das  stärkste  Kind  ist  das  liebste. 

97  Dass  muss  ein  klug  Kind  seyn,  das  seinen  Vat- 

ter  kennt  —  Mntcultu ,  EheUvffei ,  im  Tketitrum  Dia- 
botorittn .  995  **. 

98  Dat  drudde  Del  vun'n  Kinne  sloggt  iia'n  Vader. 

—  Eichvald ,  1011. 

99  Dat  mot  en  siecht  Kind  siyn ,  wo  sik  kein  Vär 

(Vater)  tan  finnen  lütt.    CBüren.J 

100  De  dat  Kind  hebben  sali,  mut  ünner  liggen.  — 

Schütte.  II,  a&s. 

Pflegte  man  froher  in  Hamborg  beim  Anstecken 
einer  Tabackspfeife  an  der  andern  sn  sagen. 

101  De  Käinjt  se  from,    wu    se  schlafen.  —  Schu- 

tter, .'iSj. 

102  De  Käinjt  terfcn  net  kuinpern.  —  Schuster,  587. 

103  De  kcn  Kinner  hett,  hett  ok   kcn  Hinner.  — 

Eichwald ,  1013. 

104  De  Kengere  ihre  Welle  steht  eti  den  Hohshött. 

enedhurg.) 

105  De  Kinder  gliket  den  Eldem  mehr  es  den  No- 

ber.     (West f.)  —  Bockte! ,  143. 

106  De  Kinder  mutet  bet  taun  twölften  Jare  'togen 

wären.  —  Schambach  ,  II.  57. 

Wenn  die  richtigen  Grundlagen  sur  Ersiehun^  bis 
dahin  nicht  gelegt  sind,  so  ist  es  nachher  su  spät. 

10/  De  Kinder  utstürrt  (ausschickt),  kriggt  Kinder 
WÖr.  —  Kern,  227. 

108  Do  Kinder  Will  sitt  in  de  Moors  Knapi»8ack. 

Canfries.J  —  llautkalender,  III. 

109  De  Kinner  winnt  (miethet),  mot  Kinncr  holen. 

—  Goldtchmidt .  115. 

Wird  meist  in  Besag  aaf  Dienstboten  gebraucht, 
dooli.  nicht  selten  auch  auf  junge,  in  der  Wirthsohaft 
unerfahrene  Frauen  angewandt. 

110  De  kli  Käinjt  hu  lachen  uch  schran  an  euem 

Säkeltchen.  —  Schusttr.  57». 

111  De  kli   Käinjt  hun  det   Fat   angder^n   Pil.  — 

Schuster,  577. 

112  De  mit  Kinder  utgeit,  kommt  ök  mit  Kimler 

wer  to  Hub.  —  Kern ,  216. 
11.3  De   sin  Kind  kleet  in  'er  Ask,  den  jök't  dat 

Geld  in  «ler  Task,     .'Rrmufn.j  —  KMer,  251. 
114  De  sin  Kinncr  gifl  Brod  un  litt  sülwcst  Noth, 

de  is  werth,   dat  man  ein  sleit  mit  der  Kul 

dot  —  Eichwald,  196;  für  i4Jlflittrik:  Danneü,  29. 


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Dei  Kinner  wint,  mot  Kixmer  holden.  —  KMe,UR. 

Dein  Kind  ist  bis  zum  fonften  Jahre  dein  Herr, 
bis  zum  zehnten  dein  Knecht ,  vom  zehnten 
bis  fünfzehnten  dein  Oeheimrath,  dann  wird 
es  entweder  dein  Freund  oder  dein  Feind. 

Deine  Kinder  essen  nicht  mit  dir,  du  inest  mit 
den  Kindern. 

Dem  einen  Kind  gibt  man  das  Brodt,  dem  an- 
dern entzeucht  maus.  —  Petri,  11,  n. 

Dem  Kind  all  sein  Muthwillen- wehr,  so  hasfai 
sein  im  alter  Ehr.  —  PHri,  ll,  74. 

Dem  Kind  schadet  der  Mntter  Bruch  nicht  — 

Klingen.  2a*:  Graf,  300.  127. 

Wenn  die  Aeltem  sich  strafl&Uig  machen ,  ao  haba 

dies  die  Kinder  nicht  an  bttsen.  (  8.  Sohn  nnd  BtaUsi.) 

Dem  Kind  singe  Welle   stich   en    der  Uötte'. 

(Köln.J  —  Firmenich,  I.  475,  208. 

0  Ecke.  Winkel. 

Dem   Kinde  keinen   Branntwein,    dem  FfiQa 

keinen  Hafer.  —  Bertram,  43. 
Den  Kindern  gibt  man  Milch  und  BreL 

Die  Bussen:  Den  Kindern  Brei«  den  Orosaan  Boha«. 
(Altmann  P,  100.; 

Den  Kindern  jhren  Willen  lassen ,  yerderbt  lic 

—  I*etri ,  II.  78. 

Den  Kindern  muss  man  den  Kopf  brechen.  — 

Matfer,  II.  104. 
Den  Kindern  sitzt  das  Herz  nicht  für  dem  kin- 

dem.  —  Pelri.  II,  78. 
Den  Kindern   soll   man  jhre   kindische  Wdie 

lassen.  —  Petri,  11,78. 
Den  lieben  kindem   gibt  man  vil   namen.  - 

Franck,  I,  87^;  SckoUel,  1128*:  Brawt,  /.  1841. 
Der  bleibt   gewiss  ein   verderbtes   Kind,  «kr 

mehr  verzehrt,  als  er  gewind.  —  Grmter,  in,  u; 

Lehmann,  II,  81.  111. 

Der  dritte  Theil  vom  Kind  schlägt  nadi  da 

Vater.  —  HeiMberg  17/,  31. 
Der  Käinjden  ärziren  äs  am  Uorsch  verfim. 

'  —   Schutter,  579. 

Der  Kinder  Ehre  ist  der  Aeltem  Freude. 

HtM.;  Ber  kinderen  eer  is  de  kroon  der  oodtren.  (Banf 
bomie,  /,  4U2=«.; 

Der  Kinder  eigener  Will  ist  MnthwilL  —  SMsr,«. 

Der  Kinder  hat,  der  hat  auch  Dreck ;  der  feilte 

Säw  hat,   der  hat  auch   Speck.  —  Ulmm, 

II.  80.  90. 

Der  Kinder  nächster  Vatermag  ist  ihr  Vogt'. 

—  Graf,  17J,  171. 
>)  Vormund.  —  Ueber  die  Terschiedenen 


gen  des  Vormundes  vgl.  Momb«r.  UrspianfUckB 
Grundsats  war,  der  nächste  männliche  Vcrwandts  m 
Vormund  der  Terwatsten  Kinder.  (8.  Srbloacr,  Fmmk 
87.  2ti4  u.  413.; 

Der  Kinder  Kegiment  nimpt  kein   gut  end.  — 

Pelri,  II.  97;  Malhcsy.  132**. 
Der  Kinder  Schande  ist  für  die  Aeltem  keiM 

Ehre. 
Jlktl.:  Wan  man  oft  des  kindes  schand  seit  dem  vattcrla 

die  baud.    (Ring)    (ZiHg*.rle,  198J 

Der  Kinder  vnuerstaiid  hindert  Gott  nicht  an 

seiner  Allmacht.  —  l*eiri ,  /,  is. 
Der  Kinder  Weinen  lehrt  (macht)  die  Fraaea 

singen.  —  Lehmann,  II,  Si2,  70;   Körte,  SSTf ;  S»- 
rock ,  5G60. 
Der  Kinder  Wille  steckt  in  der  Bathe.  —  Sm- 
rock  ,  5561. 

Auch   die  Russen  sagen:   Die  Kinder   benvhs'n  Vt 
Kuthe.    (Reintbary   VII.  81.; 

Die  ein  kind  thut  geberen,  sol  es  erhalten  Tnd 
ernehren. 

Lat.:  Est  puer  alendns  a  patrc.  simnlqae  toendna.    (Uä. 
comm.,  151.; 

Die  ersten  Kinder  die  liebsten.  —  A**,  II,  i». 
Die  (.Tstou  Kinder  nemmen   die  reiflsten  bgn 

hin.  —  llenifch.  398.  43;  /Vlri.  //.  «j. 
Die  genithonen  Kinder  sind  die  besten. 
Die  kinder  bleiben  nit  lang  vff  einem  linne.  — 

Tappius,  91*;  Henitch,  414.  1. 
lat.:  Pucri  mutantnr  in  horas.    (IfeniscA,  414»  7 


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146  Die  Kinder  des  Schmieds  fürchten  die  Funkou 

nicht  (oder:  sind  der  Funken  gewöhnt). 

147  Die  kinder,  die  so  tydlick  wysen,  de  Icu(>n  sit 

lang  oder  eth  wenden  gccke  darvyth.  —  Top- 

Lat.:  (Mi  pusrulo«  proecoci  lapientU.  (Tappiun,  .242^; 
Kruxni.,  3IW.J 

148  Die  KindtT  essen  nicht  mit  uns,  sondern  wir 

mit  den  Kindern.  —  Oec.  mr..  1.4. 

149  Die  Kinder  haben  gleiches  Kecht  zu  ihrem  Krb- 

theil.     (S.  Schwert  und  Sohn.)  —  Graf,  189,  43. 

150  Die  Kinder  haben  Lachen  und  Weinen  in  einem 

Sack. 
PoU.:   Üzieci   nutin  pl*ci    i   »'mieoh    w  Jednej    torebee. 
(Lompu,  W.) 

1dl  Die  Kinder  in  der  Were  gehören  su  dem  Gute. 
(S.  Gut  30.)  —  Graf,  ID.'».  M. 

,,D7  kindor  in  der  wore  dy  gehören  tzu  dorn  prvi>." 
(Srrinif,  I\\  H.) 

163  Die  Kinder  jagt  mun  hinaus  und  die  rreindcn 
tanzen  im  Ilaus. 

In  Aegjpt»n  lafft  mau:  Die  Hucbieit  int  Uio  Hoch- 
lelt  unien  Vater«,  aber  die  fremden  Leute  verdrängen 
uns.  (Hurckhardt,  31.;  I)io,  welche  die  begrUndetiten 
AniprUohe  auf  etwas  haben ,  werden  oft  durch  andere 
ihrer  iBeohte  beraubt,  sowie  oft  bei  einem  Feste  die 
Kinder  anrttclctreteu  mUssen,  um  den  Uästen  I'lsts  su 
maclien. 

153  Die  Kinder  kriegen  oifb  stuinpfTe  Zcenc,  wenn 

die  Eltern   haben   Wintcrtrollen   gessen.   — 

l'etri ,  II.  134. 

154  Die  Kinder  küssen  die  Ruthen.  —  Ltalter'K  Tischr.,  i». 

Nehmen  eine  verdiente  Strafe  dankbar  hin. 

155  Die    Kinder    lernen,    dass    die    Alten    können 

( wissen ). 

UuU.:  leder  leert  het  best,  als  hij  een  kind  is,  dat  hem 
te  pat  aal  kernen,  als  hij  ecn  man  is.  (Uorrfboiurf, 
/.  4M'»..) 

156  Die  Kinder  mnss  man  in  sauberm  Wasser  baden 

vnd  nicht  in  Mistlnchen.  —  LekmanH ,  ai .  b* : 

Saiter,  28S. 

157  Die  Kinder  müssen  der  Ellern  schuld  bezahlen. 

—  iVtri,  //,  13J.-  lleuiKch,  3C4,  19. 

158  Die  Kinder  müssen  oft  die  Sünde  der  Aeltern 

beweinen. 
150  Die  Kinder  piepen,  wie  die  Aeltern  singen. 

Bükm.:  Co  deti  cinf?  Co  pfi  otci  vidi.    (delako9Mtjf,  410.; 

160  Die  Kinder  reden,  was  sie  von  den  Alten  höi-en. 

Span.:  Lo  quc  el  nifto  oyö  en  cl  hogar,  eso  disc  en  el 
portal.    {CaAier,  3570.; 

161  Die  Kinder  schlagen  zuweilen  um  (aus  der  Art). 

„'S  hAst  wul  sunste:  Der  Oppel  feit  nieh  weit  vum 
Htomme,  suweilen  ober  scblon  die  Kinder  duch  im." 
(Keltn-,  1«2».; 

163  Die  Kinder  seyn  Kammerlyren.  —  Gruter,  Iii,  2i; 
Lekmann,  11,  84 ,  U9. 

163  Die  Kinder  sind  das  erste  Blut.  —  Graf,  soo,  lOS. 

Sie  haben  daher  di«  ersten  Ansprache  auf  den  Uter- 
lichen Naohlass. 
Frign.:  De  kinder  d«  syn  dat   erite   blot.    (Hicktko/en, 
.•i«,    .; 

164  Die  Kinder  sind  der  Mutter  Artzt.  —  Mri,  11,  w. 

165  Die  Kinder  sind   einem  nicht  am  Schienbein 

gewachsen.  —  Kwinn.Mi. 

166  Die  Kinder  sollen  keine  Kälber  sein,  wenn  sie 

aiu  dem  Hause  gehen. 
BSkm.:  Ut  st4  deU  doaa  kasi  JlaU.    (Celakowskif,  912.) 

167  Die  Kinder  wachsen  auf,  wie  im  Walde  die 

Bäume. 

Di«  Polen  behaapton:  Stadtkind«  wMhian  aof  wia 
die  Ferkal,  üdehnannsUndar  wie  dia  JnngMi  WAlfe. 
Ironisch  der  HoUänder:  Er  wachst  in  Schönheit  aof 
wie  die  Junfan  Afftn.    (tMntbtrv  Vll,  66.; 

16S  Die  Kinder,  welche  den  Knchen  verzehrt,  sind 
die  Feinde  derer,  die  ihn  gespart. 

169  Die  Kinner  nnd  die  Hand*  fressen  alH  Stund'. 

(FratiktH,) 

170  Die  kleinen  Kinder  sind  die  l)etten. 

Holt..-  KlaiB«  kindann,  goeds  Undaren;  wal  h«H,  dl«  «r 
geen  hcaft.    (HarrHvme*,  /,  406".; 

171  Die  kleinsten  Kinder  müssen  zacrst  ins  Bett. 
HM.:  De  joBRil«  Undtrs  mocten  eersi  te  hed.    {Bwrt' 


1 72  Die  kleinsten  Kinder  sind  die  liebsten.  —  l'eiri. 

11,  134. 

17ä  Die  letztun  Jvinder  nehmen  der  Mutter  Braut- 
schatz. —  Graf,  tl6.  tSS. 

Besieht  sich  auf  die  sogenannte  Collationspflioht, 
welche  eine  gleiehmässigs  Thellnahme  der  erbberech- 
tigten Httupter  besweckt.  Danach  mussten  die  TOoh> 
ter  sich  anrechnen  lassen,  was  ihre  Mutter  als  Mitgift 
oder  Aussteuer  ausgebracht,  nnd  die  letiten,  d.h.  die 
Kindvr  sweiter  Kbo  erhielten  der  Mutter  Brautschats 
▼urans. 
Siftirrd.:  De  leston  kjrndero  neraen  crcr  raoder  brutschat. 
(Iluih,  2i4.; 

174  Die  liebsten  Kind  holt  Gott  am  ersten.  —  Gruttr, 

Ul,  31 :  /iWimanR.  U,«^,  lfi4. 

175  Die  meiste  Chinder  händ  d'  Chübclmacher  und 

d*  Bcsebinder.     (Frickthal  im  Aargan.)  —  Schweiz, 
//,  IM.  49. 
1 7(>  Die  rechten  Kinder  bekommen  Honigwecken,  den 
Stieikindern  muss  Schimnielbrot  schmecken. 

Die  liusnen:  Dem  eigenen  Kindo  bUckt  die  Matter 
die  süssen  Wecken,  dem  Htiefkinde,  wcnn's  hoch  kommt, 
die  saliigcn  Kreseln.  Und:  Die  rechten  Kinder  be- 
kommen süss  Maderavheu,  die  Stiefkinder  sauern  Kwas. 

177  Drei  Kinder  Einer  Mutter  sind  dreierlei  Art. 

In  Litauen:  Kindor  einer  Mutti-r,  aber  nicht  einerlei 
Art.    (Keimbfiy  I,  177.; 

178  D'b  gebrannt  Kend  för't  sich  vorm  Feuer.  (Ihimr- 

hcrg.)  —  Frommann,  17,  411,  145. 

179  E  Käinjd  äs  w&  c  Wäiiijd;  awer  wur  cnem  der 

Sadelhäst  schläkt,  dau  us  uiche  Schpäss.  — 
(Sit'bvnhl^.-Mckt.)  —  .Vcfciwlpr ,  CüS  •*. 

Ein  Kind,  ein  Wind;  wenn  aber  einem  der  Sattel- 
hcngst  stürzt,  das  ist  kein  Spass.  (l'rntjratHin  dt*  ttan- 
gfli%<:htn  titfinntitiHin»  in  ScMüitbur'j ,  Kronstadt  1860, 
S.  17:  Die  itefitHbirfiiick  •  Muckiijickf  tianernhiickteit  von 
Jvh.  MtiUi.)  Das  Sprichwort  charakterisirt  die  praktische 
KichtuDg  des  slebeubUrgischen  Bauern,  der  es  nicht 
liebt,  wenn  Acker  und  Out  zersplittert  und  sein  Be- 
sitstlinm  zerrissen  nnd  vertlUchtigt  wird.  Noch  stär- 
ker vertritt  der  thüringische  Bauer  diese  Richtung. 
(S.  Weibcrstcrben.) 

180  E  Käinjd,  o  Wäiujd.  —  SihuMiar .  6iy2*. 

181  E  Kaiiijd  schrat  schi  wuii  e  hangrig  äs.  —  Schu- 

xirr.  571. 

182  E  Kengk  ess  ^nc  Greuel  em  Uns.    [nedburg.j 

D.  h.  ein  einziges  Kind. 

183  E   Könd  ÖSS  kä'  Rönd.      Trirr.;  —   Laven.  180.  42. 

Uegen  unmässige  Züchtigungen. 

184  E  scbönnKcnk  wat  noh  si  Modder  ä't  (artet). 

fAttchm.J  —  Firmenich,  I,  499,  56. 

185  Plcn  Kind  is  bcder  as  en  Kalw  (Kalb),  dat  lobt 

(läuft)  wcnigstcuH  datt  erste  Jahr  ni  in*tKom. 

Cnrndtbury.J 
18G  Een  Kind,  ken  Kind,  twei  Kind,  Speikind,  drei 
Kind,  recht  (vel)  Kind.  (llannwer.J  —  SOiam- 
Imch,  /.  8;  Sadimann,  10t ;  ITicft void ,  10S7 ;  Frommann, 
ly.  S8T,  4S0;  (Mdf rAmidl,  162:  ttueren,  407;  hockäeutich 
bei  Heinsberg  VII,  7. 

Im  HochdentMshen  mit  dem  Znsatz:  Vier  Kindor,  ein 
ganzes  Haui  voll  Kinder.  —  Drei  Kinder  werden  als  die 
wunsehenswerthe  Anzahl  Kinder  bezeichnet,  die  eine 
Familie  haben  mttsie,  zwei  Kinder  sind  Spielkinder, 
drei  lind  rechte  oder  riel  Kinder.  (Simrock,  12858».; 
Auch  der  Italiener  betrachtet  zwei  bis  drei  Kinder  als 
Familienflreade,  eine  grossere  Zahl  als  eine  Last,  wenn 
er  sagt:UaT«r  dne  figliroli  6  ith  tpeaso  h  contento  ;  ha- 
▼eme  sette ,  6  otto  k  grsn  tonnento.  (Pcutagtia ,  132,2.; 
Der  KaUander  insbeaonder«  sagt:  Einer,  keiner;  zwei 
wie  einer:  dioi,  so  eo;  rler,  dar  Teufel  auf  vieren. 
Und  ahnlieh  der  Vonatier:  Eini,  kaina;  awal,  eins; 
drei,  so  so;  rier,  hoho.    (Reüuberg  VII,  1.) 

187  £h'  das  Kind  erwacht,  hat  Gott  der  Müch  ge- 

dacht. 

188  Eigen  Kind,  liebes  Kind. 

Dia  BoInKn:  Da«  bnckoUge  tigtn^  Kind  geht  tot 
d«M  nmdaä StJofUnd«.  Dlöli«tt«B:  Ifoin  «inbeinigoa 
Kind  ist  Mir  U«b«r  al«  d«in  swtfb«inig««.  ~  W«nn  uns«r 
Kind  api«U,  hat  d««  Kaohban  Kind  glotsond«  Angen. 
Di«  Kl«lBnMs«n:  lat  da«  Zigonnaikind  auch  lohwarz, 
dar  Zigenn«r  hat  •«  dooh  U«b.  Dor  Hindostaner:  Mein 
Sohn  iit  mein  Hohn,  «In««  Fnmd«n  (Sohn  ist)  «n 
niohU  gnl.  Dor  Spanier:  Es  gibt  keinen  soleben  Sohn, 
wie  der  tou  mir  arzeugta.  —  X«  wäre  denn,  dass  es  der 
Sohn  jenes  alten  pranaslseben  Obersten  aus  Pommern 
wäre,  Ton  dem  der  letatero  rühmend  sigt:  „Mein  Sohn 
sieht  waUh  jnt  ana,  mein  Sohn  reitet  mich  Jnt  nnd  lanat 
mich  Jnt;  mein  Sohn  maeht  miob  t1«1  FT«udei  nur 
macht  er  mich  viel  Schulden.'*    (Rtinaberg  VII,  Sn.j 


1279 


Kind 


Kind 


IMO 


189  Ein   ariiitrs   Kind  spielt   ebeuso   vergnügt   mit 
KechenpfcDiiigGn  als  ein  reiches  mit  Dukaten. 
I9u  Ein  dummes  Kind  ist  so  viel  als  zwei  kluge. 
191  Ein  eigensinnig  Kind  ist  ein  böses  Kind. 

Iß'iH.:  Effcn  rillie  ipmt  ondl  Imm.    (Fr»',  da*.,  l.'iS.^ 

19*2  Ein  einig  Kind  geht  mehr  zu  Herzen,  als  wenn 
man  rieben  Kinder  hat. 

Sietrcn  geli«n  sehr  über  d«n  Beutel  und   den   Brot- 
■chimak. 
Wid.:  Et  ii  ein  alt  geiprocben  wort:  Ein  einic  kiot  xe 
henen  ^k^.  btz  dnnnedjk  man  siban  bAt.    (Litdeiiaal.) 
(Zingtrle,  ?'>v' 

19^  Ein  einig  Kiml  gereth  selten.  —  Ihninch .  im»,  3J. 
194  Ein   froni  Kind  ist  der  Eltern  Preiss.  —  /v/n. 

/i.iM. 
19D  Ein  from   Kind  kenr   seinen  Vatter.  —  lleniAfk, 

1*53.  as.  Pf  in,  ll.A^fi. 

..Ein  recb:«  Kind  leinen  Vater  kennt,  ein  Bankert 
Jn  im  xweiffel  nennt.'*    (E-nriny.  II,  167.; 

196  Ein  from  Kind  straflft  sich  -:elbst.  —  Ptiri,  l/,  I86: 

Ihnikch,  1353.». 

197  Ein  gebrand  Kind  furchtet  das  Fewer.  —  Ifu- 

ikm.  191  •». 
ll:ii.:  Ken  gebrand  kind  vreeit  hct  vnur.     (Btihn  t.  313.; 

198  Ein   gesehlagen   Kind    weint    seinen   Schmerz 

bald  aus. 
bdn.:  Det  bam   er   iliq   sla^:.  der   ikke   maae   gr^de- 
(lr',t.  dan. ,  4«.; 

199  Ein  grindig  Kind  fürchtet  den  Kamm. 

*20ü  Ein  grindig  Kind  lüsst  sich  nicht ^em  kämmen. 

Dan. :  .Skorred  bam  ▼!!  r/  gieme  kjemmet.  (i'rov.  Jan.,  AI.) 

201  Ein  gnt  erzogen  Kind  ist  eine  Rechnung  ohne 

Probe.  —  Sailer,  264 ;  Siiurnck,  559u ;  FieiHibcr'j  Vll,  74. 

202  Ein  gut  geailet  Kind  zieht  sich  allein. 

Dia  Finnen :  Ein  gntei  Kind  bringt  telbitt  die  Ruthe. 
ein  «ebleehtea  T«be<scrt  licb  nicht  durch  die  Bulhe. 
(Bertram^  56.; 
bän.:   Det  akal   wre   et  goUt    baru  der    aver  lig   «elv. 
(Prot,  dan.,  4t.; 

203  Ein  gut  gezogen  Kind  iiiuss  reden  und  schwei- 

gen können. 
iJän.:  Vel  tugtct  bam  taler  e>-  af  lig  sclv,  eller  ticr  til- 
•purdt.    (l'rov.  dan. ,  47.) 

204  Ein  gut  Kind  das  errötliet  bald. 

Itän.:  Blyg  bam  r0dmer  inait.  —  B^dme  er  dyde  farva. 
(I'rov.  dan.,  11.) 

206  Ein  gut  Kind  soll  man  züchtigen,  dass  es  nicht 
böse,  lind  ein  böses,  dass  es  besser  wird. 

bün.:  Man  akal  raertc  godt  bam  at  det  ikke  bliver  ondt, 
og  ondt  bam  at  det  ikke  bliver  verre.     (Bohn  /,   38i>.; 

206  Ein  gutes  Kind  singt  gute  Lieder. 

Van,:  tiodt  barn  qnsdcr  gierae  godt  Tliie.  (Prov.  da*. ,  i%.) 

207  Ein   Haufen  Kinder  und  ein   Korb  mit  Eiern 

ist  zerbrechliche  (abgängliche)  Waare. 

HoU.:  Ken  boop  kindcreu  \%  oen  korf  met  eijcren.    (Uarre- 
bom(€,  I,  Ha^.) 

208  Ein  hauflen  Kinder  vnd  ein  hauflfen  Ameyssen- 

eyer  vergehen  bald.  —  Lehmann,  iiü,  u. 

209  Ein  heymgezogen  kindt  ist  bey  den  Icuten  wie 

ein  rind.  —  Agricittn  I,  in :  t^ijenollf,  il^;  Thealrum 
Uiabohntm,  339*:  Pctri,  //,  196:  Ciutcr,  I,  H:  Laien- 
darf  11,  13.  Sicbeiikce« ,  iü:  lHum.  5uO.  Strure,  I.  6. 

„Da  steh*  ich  als  ein  ander  Bind,  und  bin  ein  heim- 
geiogen  Kind."  Sehr  leicht  wird  ein  Kind  im  älter- 
liehan  Hanse  venogen.  An  sieh  hat  eine  einiame  Er« 
slahung  Nachthell  für*  ganze  Leben  eines  Menschen. 
In  dem  engen  Kreise  bleibt  auch  der  Kreis  der  Ein- 
sichten und  BegriflTa  beschränkt,  furohtiaiakeit ,  Uu- 
behttlfllohkeit  u.  s.  w.  sind  Folgen  daron.  Bei  den  Is- 
lAndem  hatten  der  Dummdreiste  und  ^dcr  Ungereiste 
Einen  Namon.  Beide  hiessan  lleimskr  (Ueimlinge) 
und  es  ward  bei  ihnen  8|'ricliwort:  Ucimikt  er  heima- 
lit  bam,  d.  h.  Kinder,  die  blos  zu  Hanse  erzogen  wer- 
den,  sind  dumm.  —  „Man  hat  ein  belme  gesogen  kint 
se  hove  dicke  für  ein  rint."  Freidunk  in  der  zweiten 
Ausgabe  der  Betcbeidenhcit;  da  sie  Jedoch  nur  in  einer 
einzigen  Handschrift,  im  Liederbuch  der  UättUr in ^  vor« 
kommen  toll,  ao  bettreitet  Fran*  Iftifer  die  Echtheit 
der  Stella  ans  dem  Uruiide,  weil  „Bind'*  ein  unhöfi- 
scher Ausdruck  sei,  den  Freidank  nicht  gebraucht 
haben  könne.  (Vgl.  Kuropa  den  Artikel:  Vnhöfitch« 
Worte,  Leipzig  1K7,  Nr.  32,  Sp.  10u6.)  Fttr  heimgc« 
sogen  (einheimische»)  Kind,  ist  iu  dtr  Ute ttiner  C/iro- 
nik  von  Liebeborn  das  Wort  „Einzügling^*  gebraucht. 
„Es  sind  nun  fast  17  Jahre,  der  E.  £.  A.  W.  Q.  (Ew. 
Edlen,  Achtbaren,  Wohlweisen,  Gkossgfinstigen )  auch 
als  yhren  EinzögUng  vnnd  Bürgen  Mohn  zu  diesen 
.Sekretariat  dicustordentlich  rerociret  nnd  beetetlget.*' 


'Fl  itJtb. .  Ii .  Vurrtde.;  Schon  das  dAbeistalMadc  .,Btr- 
ger«  Suhu"  bezeugt,  wie  Fr.  Haaemow  b«BCzfcl.  daai 
..EinsfigUng'-*  nicht,  wie  man  vermnthen  kftnnU,  eines 
ans  der  Fremde  Eiagesogencn.  Eingewandaztcn  bciemtrt. 
«ondem  im  GegentueU  ein  ..  heimgezogen  Kind**.  «Dle> 
weil  ein  heimgezogen  Kind  bleibt  nnrenundig  alt  eiz 
BiDd.-    (Fr'ucK.....  Hib^; 

Ihn.:  Een  onbezoch:  kinl  blijft  een  wild  rind.  (Mtrrt. 
boiiii*  .  /,  4«.*3*.," 

7  I'.:  AedibuB  edactus  patriis.  hibitusqu«  liccntcr,  quo« 
vitaln  mores  ecte  ridemus  habet.  (I'hitipyi,  I.  11;  itf 
bold.  13.;  ^  rjdi  pneralos  praacoci  sapientia.  (Smt-r,  «m.) 

210  Ein  hüüches  Kind  und  ein  gatev  Wdnf  die 

können  wol  beieinander  sein.  —  Ue$eki§t,  Eim 
Graf  roa  M-inii-marck  (Berlin  ISfiO  J.  II,  906. 

211  Ein  jedes  Kind  bringt  sein  glück   mit,   wenu 

geboren  wirdt,   vnd   nimpts  weg,   wenn  n 

stirbt.  —   /IrnifA,  1861  .  43. 

212  Ein  Kind  an  der  Bost  litt  den  ^össten  Dost 

IValdetk.J  —  CvrC« .  317 .  44. 

213  Ein  Kind  —  Angstkind.  —  Schamlhick,  tt,  ufi. 

Bei  einen  einzigen  Kinde  sind  die  Aeltezn  stall  ■■ 
das  Leben  desselben  in  Sorge.  ,,Ea  ist  ein  alt  |^ 
eprochen  Wort :  Ein  einzig  Kind  zu  Henen  geht  basi. 
dann  da  man  sieben  hat."  Dia  ISatan  sagen:  Hciff 
ein  Kindchen  als  keins.  Und  ein  hebrftlsches  Sprick- 
wort  in  Bezug  auf  viele  Kinder  fragt :  Hast  da  icchiif 
Kinder  erze.igt,  die  bei  deinen  Lcbaeiten  stcrbcs,  von 
sind  sie  nütze?  Nimm  eine  Fraa  and  enanga  act  ihr 
einen  £obn.  der  besser  als  die  sechzig  Ist.  (Rnub^ij 
VII.  1.,, 
H-AL:  Ibin  kind  hart  pijn,  TcIe  kindei«n  hoofd  pCs. 
(Harretomee ,  I.  4Uj^'.j 

Ein  Kind  —  Angstkiud,  twei  Kinner  —  Spiel- 
kinner.  TJurtB.,  —  Firinenich,  /,  26 ;  koc&dcvt« tA  kd 
Simroik,  5609;  Körte,  ZS&4;  lieiiubcrg  Vll,  6. 

Ein  Kind  aus  gutem  Haas  bringt  die  halte 
Schule  (Bildung)  mit  heraus. 

Fr:.:  Enfant  de  boune  ville  est!  deaif  e«cripraia.     ^- 


214 
215 

216 

217 


/.  140.; 
Ein  Kind,  das  eine  Stiefmutter  bekommt,  be- 
kommt auch  einen  Stiefvater. 

iHin.r  Det  bam  dir  faaer  ativmoder  faaer  ogsaa  totfain- 
(Bohn  I,  SÖ7.; 

Ein  Kind,  da:>  erzogen  ist  mit  Wein,  die  Sosme, 
die  scheint  am  Morgen  fein,  und  eine  Fm, 
die  spricht  Latein,  werden  nicht  von  ha^ 
Dauer  sein. 

I/tfll.:  Een  kind,  dat  met  wün  wordt  opgevocd,  acBavn«*. 
die  Latün  spreekt,  ea  eene  son,  die  ta  Troeg  ae^Üü 
makeu    leldeu    eene   gocde   rekouning.      i'üamtiw. 

/,  4KKi ''.; 

218  Ein  Kind,  das  geschlagen,  musa   wol  weiBB 

nnd  klagen. 

219  Ein  Kind,  das  kein  Leben  empfangen,  magkesa 

Erbe  st-in.  —  tiraf.  210. 192. 

Um  erbfähig  zu  sein ,  mosste  nacfagewissaa  vttim. 
dass  das  Kind  nach  seiner  Gebnrt,  wirklich,  ^f* 
auch  nur  einen  Moment  gelebt  habe.  „  Lebt  das  la* 
nur  so  lange,  dass  es  die  vier  Wände  beschreit,  iw 
es  der  Nachbar  bezeuge,  so  ist  sein  Leben  guimii" 
dargethan.'*  (Kraut,  VorleM.,  S.  li.j 
Frie*.:  Aen  kynt  dat  ne  lyff  ontflengen  ha«t,  dat  mtiO« 
erun  wessa.    (Ilettema,  XXÄ,  10,  ^32.) 

220  Ein  Kind,   das  nicht  beliebt,   ist   übenll  ia 

Wege. 

Frz.:  Enfant  du  te^tiS  ne  trouve-ton  Januki«  bcas.  —  Es* 
fant  hay  nc  loera  ja  bei.    (Leroux,  I,  140^ 

221  Ein  Kind,   das  nicht  spielt,   und   dem  niclit 

wackelt  der  Mund,  ist  nicht  gesund. 
Gesunde  Kinder  spielen  gern  und  hmbaa  stets  Apt**''- 
Holl. :  Junge  kinders  moetao  speien ,  of  van  Püa  n  MlOi 
kwelen.    (llarrebomee,  I,  4fOi^.) 

222  Ein  Kindi  das  seine  Mutter  verachtet,  hat  • 

stinkenden  Athoni.  —  Sailer .  S6s. 
Die  afrikanischen  Neger  sagen:   Wenn 

neu  Aeltern  nicht  gohoroht,  wird*s  nngec 

essen.    (Reinsberff  VII,  66.)    (S.  Aeltam  37, 

223  Ein  Kind,  das  sich  einmal  (das  Maul) 

hat,  bläst  auch  die  kalte  Suppe. 
Slow. :  Opek  detc  ludina  hladno  plha. 

224  Ein  Kind  fürchtet  sich  vor  einem  Woit«  du 

andere  nicht  vor  Schlägen.    (LtLj 

225  Ein  Kind  gedeiht  nicht  wie  das  andeR. 
Dan.:  Hvert  barn  er  ikke  sin  davre  Uls>    fTVwa.  das.,  M>J 

226  Ein  Kind   hat  nicht  den  Verstand  dv  ■A» 

Leute. 
Holl.:  Van  een  kind  kan  nta  geen  msaa  wiislHid 
(Barrebomft.  f.  407».;  «-— « 


1281 


Kind 


Kind 


1282 


227  Ein  Kind  ist  ein  Blatt  weiss  Papier,  man  sieht 
jeden  Flecken  darauf. 
UiiU.:  Ki'n   kind  is  K^lijk   -wit  papier;   vranneer  luen  er 
Kwaad  inprcDt,  vrordt  hct  heHUOt.  (Ilan-fhnmrf.  I,4ki2".) 

'J28  Kin  Kind   ist   ofTt  der  Mutter  Arzt,    saugt  von 

ihr  die  Krankheit.  —  Sutov,  ans 
'2*29  Fiin  kind  kau  ehe  was  vertraj^en ,  ihnn  ein  altes. 

—  Agriiftla  I,  3!»7;  fV/ir,  //,  U07 ;  .Sinuc,  l.  4'J. 
1I»U.:   Ken  kind  kan  oer  wat   vordrasjon   ilnn   crn    oiide. 

{tfarretHjiitrfi,  I,  4irj '•.; 

:I30  Kin  Kind  kan  nicht  triegen.  —  /v/n,  ll,wi. 
231    Kin  Kind  kann  eher  einen  Vater  wieder  hekoui- 
men  als  eine  Mutter. 

//•i//.:  Km  kind  krijlft  miyt  wol  rctua  oou'  andorcu   vador, 
maar  nimmer  ociiu  ändert' muoder.  (llarre'ntttuf,  /.  4n3l>.^ 

■Jli'2  Kin  Kind  kann  ein  Pferd  zum  ^Va88or  führen, 
:iber  hundert  Männer  können  es  nicht  zum 
Saufen  zwingen  ( oder :  können  nicht  machen, 
dass  CS  trinkt). 

'l'SS  Kin  Kind,  kein  Kind.  —  SU'ujir,A2\. 

JiilH.:  Kenn  barii,  iiitrgc-bari).    (I'rur.  «/kn.,  4'J 

UoU.:  Ken  kind  winnen.  ia  maar  veu  ufluk.    {Ilarrffnum-e, 

•234  Kin  Kind  —  kein  Kind;  zwey  Kind  -  ein  halb 
Kind;  drey  Kind  —  Kin  Kin^l. —  Jvrn,  //.  207; 

Liilrmlnrf  II.  10;  Simfuk,  ißVi :  llfmufurtj  VII,  6. 

In  dfr  Lombardei:    Wor  nur  zwei  hat,   hat  nur  riua, 
wi>r  nur  «•ins  hat,  hat  koins.    (ll-iiith''r'j   VIJ,  6.) 
It.:  ('hi  hi'i  uu  IikUvoI  mdo,  aponsu  "e  no  «owione.    i'/N/c- 
.-.ly/i/i.  VA2,  'd.J 

iHö  Ein  Kind,  kein  Kind ;  »wey  Kinder,  iSpielkinder; 

(Iny  Kinder,    viel  Kinder;    vier  Kinder,   ein 

huutYcn  Kinder.  —  iVOi,  11.  207. 
'2H'i  Kin  Kind  kriecht  so  lan<;e,  bis  es  gehen  lernt. 

—  Simr«iik.  3fiil. 

Ifi'iu.:  }tHrn  »kal  kryhc  til  dot  la-ior  at  jfaav.  (Pinr.  ilu».,  4S.^ 

•2:17  Kill  Kind  macht  der  Mutter  immer  Mühe.  — 

Eiftflriii .  373;  lU-ititbmj  /.  17.S;  17/.  :J9. 

Ddi  liitoiniMcho  Spricliwort  apricbt  da«  im  liGdondvrn 
!iuh:  Jnfau«  anto  partnm  Miitri  e«t  oncroaua.  iu  partu 
duloronU'« ,  pust  partum  lalKirii>»ui>.  {Sittor.  &i'.\;  Vhi- 
tijtpi.  r,  1*.>4;  Si.-1/t^.l.i ,  23-.; 

238  Ein  Kind  merkt  es,  daKs  <-in  Kalb  ein  Vi-«h  ist. 

—  Siinntt'k,  5S71>. 

*230  Kin  Kind  mit  Gehl  tiiidet  überall  Weg  nml 
Steg  in  nvr  Welt. 

Ihhi.:  Sau  <i]>   hiiyrü  riii;t  l>arn   af  l>yr«1,   «om   liiortun  af 
«ine  takkcr.    (l'io-?.  tUiH.,  i>8.) 

'IAO  Ein  Kind  mit  sieben  Wärterinnen  wird  wenig 
Schutz  gewinnen.      N/iw.. 

'241  Ein  Kind  nimmt  ein  gef:irbtes  Ki  für  ungefärb- 
ter Kicr  zwei.  —  firaf,  i»». 

-j4'2  Kin  Kind,  Nothkind.  —  Nif/n m/i,  .'xio^. 

Wctfoii  dvr  beständigen  Horgo,  i>«  xu  vorlicrvu. 

"243  Ein  Kind  ohne  Laus  wiril  nicht  gross.  —  /'nwfc- 

bivi  ',  l«J3-'. 

Nach  dum  Volkiii{luubcu  in  der  l*mTini  l'reutson 
(  odor  auuh  audurwart».' »  «olIi'U  Liiusa  die  tiedUDdhoil 
der  Kindor  an/.ciifcn  odi-r  —  liewirken. 

'2A\  Ein  Kind  ohne  Mutter  steht  fern,   auch  wenn 

es  neben  der  Stiefmutter  steht. 
•J45  Ein  Kind  redet,  wie  es  weise  ist.  —  simroik,  13359. 
*24G  Kin    Kind    soll   kindische  geberden  haben.   — 

/.WiiNfinn,  4i>^.  4. 

•247  Ein  Kind  soll  seinen  Vater  erben,  wie  es  von 
ihm  geerbt  ist  —  f;iii/",  so.'i,  i:>9. 

MAil.!  >a>n  kind  ral  «in  vatcr  crbeu  all  €«  von   im  gc- 
arbct  i*.     ( Kaiser r..  II.  •M.) 

*24ä  Ein  Kind  trägt  den  Baum  in  Spänen  fort. 
'249  Ein  Kind  und  ein  Hund  mögen  alle  Stund'. 
'JCiO  Kin  Kind  und  zwei  gelten  gleich.  —  daf,  vis,  233. 
Wu  die  Kukelkiuder  an  Stelle  d«r  Aidteru  ins  Erb« 
treten;  ile  bekommen  maammcn  den  Theili  der  anf 
diene  geCallen  wir«. 
JIM,:  Daa  ein  kind  ond  iwey  gleicb   oelten.     (HlHwer. 
I.  4vi.) 

•251  Ein  Kind  —  Ungluckakind.  >-  thichbier\  199s. 
252  Ein  kind  Tentenel  da«  ander    am  bcstoo.  — 
Tappitu ,  tM^. 

953  Ein  kind  Ttrateht  das  ander.  —  faVuier.  fif,  27; 
LefuMinii,  II,  144.  4C. 
ITvU.:  Kindern  TwsHii  Usdnan,  m  d«  «saa  boenf  den 
nndam.    (Bmmtemh,  /.  406V 
DBvnoBBt  BmomwOana-Lauxo».   II. 


254  Ein   Kind   von  einer   stunde  gehört   mit   zum 

bundc.  —  Ilmisch.  558,  1. 

Ist  aterbllcL  wie  alle  andern  Glieder  seinea  (>e- 
«chlecbti. 

255  Ein  Kind  wächst  in  die  Dicke ,  ein  anderes  in 

die  Länge. 
Dan. :  Naar  det  eeno  bam  faaer  U*nderB ,  faacr  det  annet 
liwndcr.    {I'ror.  dfin. ,  il.) 

'2ÖC  Ein  kind  wie  ein  laust  macht  ein  vnglück  (Ha- 
der, Zorn)  wie  ein  hauss.  —  Gruur,  Hl,  27;  Uh- 
maun.  II,  149,  47;  /Wri,  //,  207;  IHMnr.,  VI,  34;  Nim- 
wrk  ,5611. 

'257  Kin  Kind  wie  eine  Mauss  macht  viel  Zänck  ins 

Hauss.   —   Stüor .  in :  neituhvrg  VII,  bT. 

'2bS  Kin  Kind  wird  der  Mutter  am  sauersten. 

'250  Ein  Kind  zu  ller/en  gabt,  bis  dann,   da  man 

sieben  hat. 
2G0  Kin    klein    Kind   un   en  Mcsteswin  mutet  den 

meisten  Dost  lien.  —  Schamhaeh,  II,  H6. 

Kin  .Säu»rlinK  und  ein  Maitat-hwein  niUaHon  den  mei- 
ttten  DurHt  Ifidon.  Itcido  «ind  In  der  itilrktten  kürper- 
lii'ltüu  VintwifkelunR  befpriffen  und  beide  haben  ein 
{froaii(>ii  licdurfnita  xu  trinken,  uhue  daartolbc  ansspre- 
rhon  zu  können. 

'261  Kin    klein    Kind    vberwind    wol   einen   grossen 

Kerl.  —  JWri,  /l,  2ü9. 
'JG*2  Kin  kleines  Kind  find  auch  wi>l  ein  Gülden  ehe 

denn  ein  Alter.  —  iVfri.  //.208;  lU'uitch,  7M,  üi. 
263  Kin  kleines  Kind  hat  einen  kleinen  Arsch. 

HvlL:  llooT  een»,   weet  je  wat:  ceu  klein  kind  heel't  een 
klein  ffat.    (Harri'f>om'f.  /,  4a>''.; 

2G4  Kin  lebhaft  Kind  will  alles  Neue  sehen,  aber 
man  soll  mitgehen  und  es  ihm  sseigcn. 

JhiH.:  Viia  barn  i  bye,  og  gak  avlv  cftcr.     (I'ror.  dau.,  47.^ 

2G5  Kin  liebes  Kin<l  macht  viel  Sorgen. 

OÜH.:  Kior  bam  giiir  sorgen  tauff. 
2tU»  Ein   reiches  Kind    wird   oft   von  einer   armen 
Mutter  gepflegt. 

DÜH.:   Oftu   siddcr    rigt   bam   paa   Tattig    modors    Blij0d. 

(Ho/nt  I.  :m.; 

267  Ein  richtiges  berliner  Kind    muss   mit  Spree- 

Wasser   getauft   sein.    —    licuttchv  liomanzeiimif. 
III,  44.  H»;  lleifckitl.  L>6. 

268  Ein  schwartzes  kindt  auch  wol  ein  weissen  Gro- 

sehen  findt.  —    WahU$,  lll.  U,    /Vln,  //,  225;   llf- 
nixch,  1099.  26. 

2G9  Ein  ungerathenes  Kind  ist  ein  Kagel  in  den 
Sarg  der  Aeltern. 

270  Kin  verwenth  Kind  wird  muthwillig.  —  /wn. 

/I.232. 

271  Kin  verzärtelt  Kind  find't  oft  ein  kläglich  Knde. 

272  Ein  vngelert  Kind,  der  man  viel  find,  ist  wie 

ein  Rind  in  sachen  blind.  —  Petri ,  il,  233. 

273  Kin   zu   lecker    exogenes   Kind    wird   Müssig- 

oänger  (Bummler)  geschwind. 

274  Einem  Kinde,   dem  das  Brot  nicht  schmeckt, 

soll  man  keinen  Kuchen  geben. 

275  Einem  Kinde  gibt  man  's  Brot,  das  andere  leidet 

Noth. 
Holl.:  Ben  eoeu   kiude  glievet  meu  broat,  dat  ander  let 

meu  gacn. 
Lat.:    Huic    pnero    panis    dutnr,    alter    translt    inanis. 

(FttU^mMf.H,  178.; 

27G  Einem  Kinde  soll  man  kein  spitziges  Messer 
geben. 

Lnt.:  Nc  puero  gladium  (comniitte).    (Apo$tüL.  XIII ;  Bin- 
dtr  I,  noU;  //,  2003.; 

277  Einem  Kinde  ziemen  kindliche  (reberden. 

Die  Letten:  Uem  Kinde  kiudiscbor  Verstand,  (/^pin«- 
hrry    VII,  45.; 

278  Einem   nackenden  Kind   kan  man   nichts  aus- 

ziehen. —  /V/ri ,  II,  177. 

279  Einem  nackenden  Kinde  frcwrt  auch  in  weiden 

schatten.   —    l*rtri.  n.  177;  llmmh.  1244.  43. 

380  Einerley    Kinder,   mancherlei   sinn.  —  Itenisch. 

837.  57;  /Uri.  li.lSl. 

281  Eines  Kindes  Rücken  muss  früh  gebeugt  werden. 

Dan. :  Bameryg  vil  buiea  i  tlde.    (Bokn  /,  34».; 

282  Einn  ieden  halten  sein  kind,  wie  er  sein  altern. 

—  Frawk,l,l!>1^. 

81 


1283 


Kind 


Kind 


1184 


283  Einziges  Kind,  liebes  Kind.  —  Simrodi,  MiO;  Reins' 

berg  Vit,  78. 
Dan.:  Eone  bftm  er  altid  kirnt,  det  er  geeft  bedre  at  Tcre 
eeoe  bam  end  eene  koe  (best).    (Pruv.  dan.,  AI.) 

284  Em  miss  de  Käinjde  mit    wij  är  schielen.  — 

Schmter,  591. 

285  £n  Kind,  gen  Kind.  —  Hauskalender,  1;  A'^m,  222. 

286  Erschlage   dein  Kind   nicht,   du    weisst   nicht, 

was  daraus  werden  kann. 
HolL:  SU  nw  kind  niet  dood,  je  weet  niet,  w«t  eruit 
groeijen  k«n.    (Harreboruee ,  I,  407  ".J 

287  Erst  das  Kind  und  dann  die  Wiege. 

HoU.:  Eertt  bet  kindje  kijken,  daam»  wiegen.  —  Eerst 
bet  kindje  kijken,  eer  men  der  minne  drinkgeld  geeft. 
(Uarrtbomie,  /,  407«.; 

288  Es  artet  am  Kinde  das  dritte  Theil   nach  den 

Gevattern.  »^  Mn,  U,  842;  Henüch.  1418.  3. 

289  Es  gehet  den  Kindern  nicht  wol ,  wenn  sie  still 

sitzen.  —  llenitch ,  1435 .  22. 

290  Es  gibt  keine  Kinder  mehr. 

Wenn  Kinder  frtthseitig  Verstand  nnd  Klngheit  be- 
sitzen. 
Frt.:  U  n'7  a  plns  d*enfans.    (Bohn  1,75;  8tar$ehed4l,  417.; 

291  Es  heysst  o£ft  ein  kindt  einn  vatter,  were  es 

ein  gans,  ein  feder  wer  nit  sein.  —  Frandc, 
i/,62*;  Lehmann.  II,  127,  131. 

292  Es  ist  besser,  das  kind  weine,  dann  der  vatter 

selbst.  —  Franck,  II,  7*>;  Tapfim,  9*;  Gruler,  I,  32; 
Egenolff,  149 ';  Uenisch,  322,  39;  Simrock.  5583;  Bram, 
If   1881. 

293  Es  ist  besser,  das  kindt  weyne,  dann  ich.  —  Agri- 

co/a  /.  686;  Franck,  I.  78*;   Guttenstein.  I,  109  u.  139. 

294  Es  ist  besser  die  kind  bitten  dich,  dann  du  sie. 

—  Franck ,  /,  75  ■ ;  Egenolff',  836  •» ;  Petri,  11 ,  255 ;  Gruter, 

I,  32.  Lehmann,  170,  31;  Mayer,  II,  158;  Sauer,  263; 
Siebenkeea.  66;  .StmrodI:,  5586;  Körte,  3368;  Reinsberg 
VII,  83;  Braun,  1.  1835. 

Ein  klager  Bath  fttr  Aeltem ,  ihren  Kindern  nicht  so 
Tiel  tu  geben,  dass  sie  dann  genöthigt  sind.  Ton  deren 
Gnade  sn  leben.  Was  die  Kinder  dien  Aeltem  geben 
sollen,  ist  alles  an  viel,  und  Aeltem,  die  sich  auf  die 
Kinderbank  setsen,  mttssen  daher  oft  ihre  Uebereilnng 
bereuen. 
Dan.:  Bedre  at  b^m  bedc  foneldrene,  end  foneldrene 
biimen«.    (Prov.  dan.,  53.; 

295  Es  ist  besser  die  Kinder  mit  Worten  ziehen 

als  mit  Schlägen. 
Böhm.:    Dftky  napravoj  stydem,   a  ne  hrdcon  a  biiem. 

(Öelako9»ky,  A\0.) 
Lot.:  Pudore  et  liberalitate  liberos  retinere  satias  esse 

credo  quam  metu.    (Terens.)    (Philippt,  II,  114.; 

296  Es  ist  besser,  die  Kinder  sitzen  auf  der  Aeltem 

Bank,  als  die  Aeltem  auf  der  Kinder  Bank. 

.     (8.  294.) 

297  Es  ist  besser  kein  Kind,  denn  böse  Kind.  — 

lleni$ch.  461,  55;  Petn ,  II,  256. 

298  Es  ist  besser  Kinder  vnd  Jungfrawcn  wohnen 

bei  den  alten.  —  Uenisch,  328,  53. 

299  Es  ist  besser,  kinder  weynen,  denn  alte  leutte. 

—  AgriceHa  i,  651;  Uenisch,  322,  42;  Schottet.  1137^. 

300  Es  ist  besser,  man  last  dem  Kind  die  Nass  vn- 

geputzt,  als  dass  man  sie  abreisst.  —  Lebmann, 
542,  95. 

301  Es  ist  besser  sein  Kind  rotzig  lassen,,  als  ihm 

die  Nase  abreissen.  —  Reinsberg  Vll,  84. 

Ein  rohes  Natnrkind  ist  besser  als  ein  Terdorbenes 
Eniehungsstnbenprodnct ,  woran  keine  Kator  mehr  su 
erkennen  ist. 
Fr».:  Mienx  vaut  souffrir  (laisser)  son  enfant  morvenz 
qae  de  lui  arracher  le  nez.  (Cahifr,  G18;  Uaal,  1313; 
Leroux,  II,  240;  Lendroy,  62:  Bohn  I.  2a.; 

302  Es  ist  besser  zehn  Kinder  zeugen,  als  ein  ein- 

ziges umbringen.  —  Vistor.,  17, 33. 

303  Es  ist  ein  ausgetragenes  Kind,  das  mit  einem 

Abs  ein  Pfund  gewinnt. 

304  Es  ist  ein  fromb  Kind,   es  wil  seinem  Vatter 

sein  gut  Gerüchte  nicht  benemen.  —  Lehmann, 

II.  141,  141. 

305  Es  ist  ein  Kind  wie  ein  ander  Rind.  —  S\m- 

rock,  8469. 

306  Es  ist  ein  weiss  kindt,  das  seinen  vatter  kent. 

—  Franck,  //,  62»  u.  197*»;  Tajnriu$,  69*  u.  90*' ;  Ege- 


nolff, 27f*;  Gntter,  I,  83;  Lehmann,  11,  188.  101:  AM. 
//,  262;  Goal.  1000;  Simrock.  ii6l ;  Körte,  9890 ;  SfriA- 
teörurschatz,  15;  Retntberg  Vll,  26;  Bratm,  I,  1842. 

Man  kann  jetzt  sagen:  Kluger  Mann,  dar  setnSB 
Grossrater  kennt.  Gottfr.  Herder  weni^atena  hnt  ni«  Mwu 
ZuTerUtsiges  ttb»  seinen  Grossrater  erfahren  kOonea. 
Die  Fransosen:  Niemand  kann  seinen  Yat^r  neanea. 
Die  Bussen:  Der  Vater  weiss  wo!  wann,  aber  die  Mat- 
ter weiss  woher.  Der  Venetier  antwortet  auf  Jede 
Frage  Aber  seine  Herkunft  mit  dem  Baimren:  Mszs 
sicnra  e  pare  de  Tentura  (Die  Mutter  ist  aioher,  dw 
Vater  ungewiei).  Die  Bussen  veraiehera:  Nicht  alle 
Kinder  des  Gucsberm  sind  Junker,  und  der  Spanier kc- 
hanptei:  Eine  gescheite  Frau  starb  niemale  ohne  Ertea. 
(Rei^*bery  VII.  27  u.  2S.) 

Dam.:  Det  er  et  klogt  bam  som  kiender  sin  egen  £ider. 
(lYof.  dan.,  47;  Boftn  I.  Ot59.; 

EugL:   lt*s  a  wise  child  knows  his  own  faiher.     (Btim 
il,  78;  Gaal.  I 


Frs.: 


{Kriisor 


1000.; 
L>nfant  est  sage  qui  son  pere  eonnoit. 
ger,  271».; 

Holt.:  Dat    sijn  wise  kinder,   die   hären   Tader 

(Tunn.,  26,  4.;  —  Het  is  een  wijs  kind.  dats^a'  vadcr 
kent.    (Uarrebomee,  /,  404»;  Bohn  I,  325.; 

Lat.:  Liberi  prudentes,  suos  qui  norunt  parentes.  —  Mi- 
tris  nt  capra  dicitur.  —  Nati  prudentes  sunt,  qui  BOren 
parentes.  (Fallertleben,  724 ;  Loci  eomm.,  151 ;  Goal.  1000.; 
—  Nemo  sanm  patrem  nnquam  noverit  ipse. 

307  Es  ist  gut  mit  kindern  spilen.  —  Franck,  l,  M*. 

Bei    letri   (II.  263)  mit   dem  Zuaats:    „Sie   Uasss 
jhnen  bald  leicht  am  gewinnen.*' 

308  Es  ist  kein  Kind  so  hässlich,  die  Mutter  nennt 

es  schön. 

Aehnlich  russisch  Altmann   VI,  491. 

309  Es  ist  leichter  zwei  Kinder  tragen  als  eins  ge- 

bären. —  Altmann  VI,  422. 

310  Es  ist  nichts  lieber  als  Kindeskind.  —  Uasü.,  4». 

Eiselein,  376;  Simrock,  5620. 
Lat.:  Et  nati  natorum,    et  qui  nascentuz  ab  Ulis.    (Eit^ 
lein,  376.; 

311  Es  ist  oft  einer  der  Kinder  Vormund,  ein  ut- 

derer  ihr  Erbe.  —  Graf,  i72 ,  174. 

Es  ward  dies  aber  erst  möglich,  nachdem  nichts^ 
auf  Sperr-  und  Spillhand  BOoksicht  genommen  mvrlt, 
sondern  die  nftohsten  Blutsverwandten  das  Erb«  •■■ 
traten.  So  konnte  ein  entfernter  männlicher  Venraad- 
ter  durch  nftherc  Blutsrcrwandten  Tom  Erbe  getmH 
werden.  Da  aber  die  Vormundaohaft  ein  unTerloMtf- 
liebes  Becht  der  m&nnlichen  Verwandten  blieb,  •• 
konnte  der  Fall  eintreten ,  dass  einer  der  Kinder  V<«- 
mund  wurde,  der  nicht  zum  Erbe  kam. 
Mhd,:  It  is  dlke  ein  der  hindere  vormtindera  oad  äs 
ander  ir  erve.     (Sachsenspiegel,  I,  2.1,  2.) 

312  Es  liegt  nicht  an  dem,  wie  viel  man  den  Eis* 

dem  lasse,  sondern  wie  ehrlich  es  gewonnn 
ist.   —   Petri.  II.  286. 

313  Es  muss  kein  (romb  Kind  ein  eheweib  werden, 

sie  sey  denn  zuvor  ein  hur  worden.  —  Bemid. 

801,  24;  Petri,  II,  289. 
„Denn  man  leugt  vnd  lestert  ohne  acbew.** 

314  Es  müssen  die  Kinder  gelten,  was  die  Elton 

geborget  haben.  —  Mathesiux,  Sarepta.  CCXXU*. 

31 5  Es  sind  böse  Kinder,  die  viel  klaffen.  —  Mri.  II,  Vi 

Hot'..:  Tsijn  quade  kinder ,  die  Tele  clappen.  (Tumn. ,  24.  S.' 
Lat. :  Est  pner  ingratus  mala  qui  famare  paratus.   (Faiiim- 
leben,  lOi.) 

316  Es   sind   fromme   Kinder,    die    man  mit  den 

Uoltz  stillen  kan.  —  P<'tri.  II.  293 ;  Uenisch.  1253.  » 

317  Es  sind  mehi-  Kinder  durch  Essen  verdorben, 

als  vor  Hunger  gestorben. 
Holt.:  Meer  kinderon  zijn  er  van  eten  bederrea,  daa  et 
van    den    honger    ooit   zijn   gestorven.      (Sarrtbomit, 
I,  4061».; 

318  Es   sind   unleidliche  Kinder   und    Hunde,  die 

Nachsicht    finden    zu    jeglicher    Stunde.  — 

Kdrti',  3370. 
Fit.:  Enfant  par  trop  caressö  mal  appria  et  pla  rigl4. 

319  Es  sind  viel  Kinder,  die  graue  Haare  haben. 

320  Es  sitzt  oft  ein  reiches  Kind  in   einer  armn 

Frauen  Schos.  —  Reinsberg    Vll,  42. 
In  Bezug  auf  Ammen. 

321  Es  soll   einer  lieber  mit   Kindern   vff  iteckn 

rcitten  als  müssig  gehen.  —  Lehman»,  571. 3. 

322  Es  wird  uns  kein  Kind  in  ein  Kloster  thnn. " 

Petri.  II.  307. 

323  Es  wissen  auch  die  kinder  vff  der  g^sen  danoa 

zu  sagen  vnd  zu  singen.  —  Tappim*,  n^  «.  11^; 
Uenisch.  660,  1;  Schottel,  1131  ^ 


1285 


Kind 


Kind 


1266 


324  Et  is  bcttcr  tehn  Kingcre  upp*cm  Kisacn,  ossc 

fiit  upp'cm  fk'wissen.  ovuidck.j  —  Curi:e,3n,iB. 

325  Fertrockne   üüorn  dent  lätcr  'n  GadfuI  as  'n 

Fatt'ul.     (SuäirdilkmarfCheH.) 

Venogeneii  Kindern  dient  beaaor  ein  Arsch  toU  als 
cinu  SchUsacl  voll. 

39G  Frembd  kiud  werden  wüI  zogen.  —  l'ranck,  1. 1«'' . 
Lihmann,  U,\U,'i-l;  Mayer.  I,  105:  Simrock,  A59&; 
lUinrlurg  Vll,  67. 

327  Frenibdü  Kinder   gehen   niniuier   so    nahe   zu 

Hertzon  als  die  ei;?ctien.  —  Mri,  ll,  3U. 

Dio  Pulen:   Daa   Kind   der  Stiefmutter  wird   doppelt 
genülirt.     (Reintbery  J.  U'.i.) 

328  Fremde  Kinder  und  eigene  Kinder  sind  zweierlei 

Kinder. 

Die  Neflcr  in  Surinam:  Dor  Leute  Kinder  sind  nicht 
deine  eigonun.    (Kfinsbfif/  t,  l'J'J.) 

320  Fremder  Kind  wird  viel  geschlagen,  hür'  ieh 
Witwen  und  Waisen  sagen. 

330  Fremder  Kinder  Füra  stinken  mehr  als  eigener 

Kinder  Dreek. 

Die  lluBBcn:  Der  Koth  der  fremden  Kinder  stinkt  für 
den  ei({eueu  mit.    (Altutann   17.  4ii.^ 

331  Fromme  Kinder  entschlaflen  willig,  muthwillige 

mit  gtsehrey  vnd  vngedult.  —  Uhmann,  749,  41. 

332  Fromme  Kimler  haben   zuweilen  gottlose  Ael- 

tern.  —  Wum .  M)t«. 

Ehüuiiii  wie  zuweilen  fmmnie  Aeltvrn  ({ottloie   Kin- 
der haben. 

333  Fromme  Kinder  ziehen  sieh  selbst.  —  (;<iaJ,377. 

1).  h.  Htihr  leicht. 

334  tVühozeitigo  Kinder  gerathen  auch  selten  wol; 

sie  sterben  oder  legens  nieht  wol.  —  Lehmann, 
li.iii.n. 

335  Frühweise  Kinder  werden  nicht  alt.  —  Karte,  33sS. 

Simrmk,  5029;  lieuinhfrij  VU ,  44. 
Hü/im.:  Vtipnrt  deli  netrrak*.    cOWnior«*;/,  IftJ.J 
/■>.'. :  Lcii  eufanti  viveut  peu  quand  üh  ont  trup  d*eaprit. 

(Caliti-r,  i;i7.J 
UttlL:  lli'n  kind  renlandi;;  v6ör  de  jaren,   dat  liet  men 

dikwijli  kwalijk  varon.     (Htun'-unvf.  I,  40-.'''.; 
LiU,:  Odi  piieruloi  pruecutü  ».tvientia.     (thiUppi,  l[,  ^2.) 

—   l'raecocia  inKeni»   cito   detiviunt.    (Itiniiir  I,   13^7; 

II.  Jü.;-':  Ihihppi.  II.  li»4;  S-rffboU ,  iS'i.) 

33G  Friihwitzige  Kinder  leben  nicht  lange,  aber 
Spätobst  dauert.  —  Suder,  Ul;  Stmruek ,  itaei ; 
/i«in«b<ry  17/.  44. 

337  Früwitzige    kindcr    leben    nit    lang.  —    l'r.nuk. 

II.  134='.  t:.jt'ni>lll,  115'';  Kytriwj.  II.  fijti.  ViUi,  ll.iVJ; 
Criilfr,  I.  43.  llein:<Uerg  I.  177. 
H'jll.:   AU  de  kiuderen  vroeti  wiji  wnnien,  loven  <ij  niet 
lang,  uf  daar  wurden  gekkvu  uit.  (Harrfbotitre,  V^4Ul^'^ 

338  Für  ein  Kind  gibt  es  leicht  schlecht  Wetter. 

EnyL:  To  a  child  all  weathcr  ii  culd.     (Bolm  II,  4.) 

339  Fürwitzige  (frühwciac,  l'rühwitzige)  Kinder  wer- 

den geeke  (Tölpel).  —  Ihhi^di.  i4oa,36.  h'ih, 

II ,  319.  Sudrr.  '2^\H  Korle.  33^5;  Simruck.  5630;  nein»- 
l>ir(j  I,  177;  MI.  44. 

„Dio  Kind,  die  bald  lidtig  wern,  leben  nii  laog  oder 
wvrdvn  thuren.'*    (t'.'nring .  II,  WAü.) 
Kh'jL:  Poul  iu  the  cradlu  and  fair  in  the  aaddle.  (Körte,  MHi.) 

a40  Gab'  es  keine  Kinder,  wer  würde  die  Xacht 
(jeschrei  im  Hau.se  machen. 

lii-h.u.:  Kdyby  uebylo  dvtcuv,  neb.vbi  by  pl4iär.     (Cela- 

(„esly  ,  Mri.) 

341  Gebrät  Käinjt  hat  sich  vir  eui  Feier.  —  SdiM- 

fter.  1078. 

342  Gebrent  kind  forchts  fewer.  —  Knenoiff,  65*»;  Eye- 

riiiy.  //.  638;  /Vfh ,  //.  3S5 ;  (huler.  1,  «2;  llenUcht 
1UK3;  13;  OnrnmehhauKen ,  Sloltze  Melehi-r;  5itfor.  669; 
II..UinbtTQ .  I.  34;  ßlum.  433;  Dvcling,  2b3;  SaUer,  185; 
Miifrr,  l.lUi:  Steiner,  336;  Müller,  IC,  3;  l.9krentei. 
I.Vli:  EUelrin.  375;  Strure.  /,  51;  Bamtfurt^,  S4; 
Siibenkref,  148;  Üimrock.  1290;  Drawt,  I,  1818;  Ariiu- 
berg  111.  97. 

..Kin  Sprichwort  ■äffen  thiit:  rerbreBti  kiad  flireht 
dova  fenen  glvt"    (Ayrer,  IV.  S5«t,  ?2.^ 
Ihtn.t    Uriendt 
r/'i.i..  4«l.  HS 

iit(  bull  bam  band.    {Bohn  I.  3.1I.; 
/.>/<'..   A  bunil  clüld  drcMls  tbo  flrv.    j'f.'.ir.  lOOl; 


Frz.:  Knfknt  br&l«  craint  le  feu.  (Gaal,  lUOl.;  —  Chat 
<^chAnd4  oraint  l'eaa  froide.  —  Qui  brfile  une  fois  louff- 
lera  volontiere  &  l'autre.    (Krittinger.  128  >  u.  6561*.; 

Hott.:  Uebrande  kinderen  ichuwen  (vreexen)  het  vaor. 
(Harrebomre ,  I,  403".; 

lt.:  l'an*  acutiato  dall*  aeqaa  ealda  ha  paar»  poi  dell» 
fradda.    (H>.hn  II,  73.; 

I.at.:  Cautus  enini  metult.  (PhUippi,  /,  77.;  —  Faeit  ex- 
perientia  eantoe.  (Binder  /.  504|  //,  1075;  l'hilippi, 
I,  14>«.;  —  Navia  acupuloa  deprecatur.  (Sfybold,  169 
u.  33U.;  —  Ntrnio  libenter  reoulit,  qui  laeait,  looum. 
(l'hädrut.)  (Philippi,  11,  4S.)—  Neu  procal  a  atabulia 
audet  diacedurc,  m  qua  excusaa  eatavidi  duntibaa  agna 
lupi.  (OciJ.)  (Binder  If,  an :  Philippi,  I,  4:i.)  — Vit. 
caior  ictua  aapit.  (Se^bftlU,  442;  PhHippi,  ll,  i*6;  t'ro' 
i  fffrg,  Ml;  Ilanfr,  kU;  Ilanstli/,  lU'J.;  —  Post  male  pru- 

i  dentior.  —    (^uae  noccnt,    docont.    (I'hilippi,  //,   US.; 

—  (juae  pro  parte  nuceut,  plurima  sacpe  docent.  — 
Terrntur  niinimu  pcnnae  Stridore  culumba,  unguibua, 
accijiiter,  saiicia  facta  tuia.  (Veiii.)  {Binder  1,  1741; 
//,  331i>.;  —  TrauquilLM  etiam  naufragus  horrot  aquai. 
(Oeiti.)  (Binder  I,  llbi;  ll,  3340;  Sutor,  1'36.J  —  VuU 
pes  band  rursua  capltur  latiueo.    (E'jrnolß,  fn'S^.) 

Sptm. :  (tatu  facaldadu  del  u'.ruu  fria  a  miodo.  (bohn  ll,  75.; 

611^..-  Kcze  i«gelt  gyermck  i^iöilk  a' tüxtul.    (Uaal,  lO'Jl.; 

343  Gebrentc  Kinder  hüten  »ich  für  dem  fewer.  — 

Fi'ichvr,  Ih.dUr,  249.  1. 

344  Gescheite  Kinder  leben  nicht  lange.  —  Strwe, 

I.  32. 

„Kurzem  Sommer",  sagt  8hak*peare,  „pflegt  ein 
schöner  Lons  Türherzugelien." 
Lat.:  Is  uadit  ante  aeuem,  qui  aapit  ante  diem.  —  Frae- 
cocia  ingtfuia  cito  deficiunt,  praccocibua  niora  inge- 
uiia  eat  inaita  semper.  (Binder  l,  387;  //,  'J6'ji;  i'hi- 
lippi,  ll.  IM;  Sf  ff  bald,  Ah'J.)  —  Praeoocia  ingenia  raro 
maturvacunt.  —  Qui  aapit  ante  piloa,  non  aapit  iUe  diu. 
(Himirr  l.  14H5 ;  Jl,  V<krJ;  Philtppi,  ll,  136;  Kiielein,  19.; 

345  Gib  dem  Kinde,  was  es  will,  und  dem  Uunde, 

SO  oft  er  mit  dem  Schwänze  wedelt,  so  wirst 
du  einen  guten  Hund  und  ein  böses  Kind 
haben.  —   UuuWrr, ///,  97. 

Kngl.:  Uive  a  child  all  ho  ahall  crave,  and  a  dog  while 
his  tail  doth  wäre,  you  ahall  have  a  fair  dog  and  n 
fuul  knave.    (Bohn  ll,  195.; 

lloii.:  Oeef  ccn  kiud,  als  het  eiacht,  en  een*  hond,  ala 
hij  kwiapelataart;  gij  znlt  een  kwaad  kind  on  eeu'  gol- 
den hond  hebben.    (Ilarrebomee ,  l,  i03*.) 

34t)  Gibt  man  dem  Kinde  eines  fingers  lang  nach, 
so  wiis  ein  eleu  (eine  Spanne)  haben.  — 
I\lri,  n.  339;  Henifch.  Bis.  65;  Hutor,  551;  Sailer,  S6S. 

347  (i rosse  Kinder  entwöhnen  sich  schwer. 

348  Grosse  ivinder,   grosse  Sorge;   kleine  Kinder, 

kleine  Sorgen.  —  LrAinanii,170,  97;  5at/er,  264. 

Die  Aeltern  wünschen  die  Kinder  groaa,  nnd  sind  sie 
heranKcwachaen ,  dann  sind  ihnen  die  Aeltern  übrig. 
Der  Uollüuder  druckt  dica  so  aus:  0  Kinder,  wäret 
ihr  groKs:  O  Aeliem,  wftret  ihr  todt.  (Reiniberg 
Vll,  4tt.; 

349  Gute  Kinder,  artige  Spiele. 

Dan.:  Kagre  born  qvKde  fagre  Tiser.     (Bohn  l,  367.; 

350  Gute  Kinder,  grosse  Freud';  böse  Kinder,  grosses 

Leid. 

Die  KuBien:  Schlimme  Kinder  lasaen  keine  Freude 
zu.  In  Ualixien:  Uute  Kinder  eine  Krone,  aber 
»uhlimm  das  £nde.  Die  Böhmen :  üule  Kinder  sind 
ein  schönea  Unt;  achlimme  Kinder  Verwirrung  im 
Hanac.  Und:  Wenn  nicht  Kinder  wAren,  gttbe  et 
keine  Tbrilnen.  (Keinabrrg  Vll,  65.; 
Böhm.:  Dobr«  diti  krtan^  statek ,  tl6  pak  diii  t  dorne 
amatek.  —  Dobrä  deti  Tinec,  sl6  d^tl  Tsemu  honeo. 
(dflakottly,  40J.; 

351  Gute  Kinder  hat  man  nicht  zu  viel. 

bdn.:  Gode  b«m  ere  ey  for  mange.    (Vroe.  da».,  87 J 
UoU.:   Goede    kinderen   kan  men  niet   te  veel   hebben. 
(Harrrbumre,  l,  4Ü3^.) 

3Ö2  Gute  Kinder  sind  der  Aeltern  Freude. 

Den  eitern  groii«  frtnde  bringt,  wann  sie  haben 
**    Die  Bauen:   Gltteklieb  die  Kinder, 


im  nvddes   ild   og  bidet  hond.    (rroe. 
409.;  —  Bnendt  harn  radei  giene  ildcn. 


gehorsam  kind. 
an  denen  Vater  und  Matter  Freude  erleben.     (Keimt 
berg  Vll.  SS.; 
Xi«r..-  Oandet  nterque  pareni,  cum  flUni  eat  bene  parena. 
(Binder  II,  VI»;  Loci  eomin.,  131;  Leander,  iSt.) 

353  Gute  Kinder  sind  der  Aeltern  Reichthum,  Ueil 

und  Segen.    (Fim,) 

354  Goten  Kmdem  folgt  Heil,  bösen  ein  Seil.  — 

Parömiakamt  SS29. 

355  Haben  die  Kinder  Recht  su   einem  Erbe,  so 

hüben  hie  auch  Kecht  zum  andern.  —  Graf, 

194,  67. 

Wie  sie  ein  Kfcht  anf  den  Naehlaas  des  Veten  be- 
■liaen,  to  auch  auf  den  Kachlaia  der  Mutter. 

81* 


1287 


Kind 


Kind 


1288 


3thd.:  Habflnn  di  kinder  nebt  xcn  einem  ffuthe  szo  ba- 
beon  fli  oncb  recbt  xcn  dem  guthe  wu  er  gelegin. 
(MicheUfn,  28,  6.; 

356  Uäflkemöh,  mm  leve  Kind,  wat  ia't  'n  Eilands- 

leven.  —  Ducrrn,  637;  AVni,  119. 
Unter  den  Eilanden  sind  hier  die  oatfriesiichen  und 

oldenburgiscben  Inseln  gemeint,  die  für  ihre  Bewohner 

die  Welt  lind,  nnd  wenig  fettUndiiche  Vergnügungen 

bieten. 
367  Hastu  kind,  so  zeuge  (ziehe)  sie.  —  Franck,  II,  &''; 

EiMlein,  374. 
Die  Erziehung  der  Kinder  geht  allem  andern  vor. 
Fr:.:  Fant  nourrir  let  enfauB  cette   ann^e  et  diff^rer  u 
carder  le«  lainea  Jniqnea  &  Tantrc.     (Proe.  f  ta^-jU«.) 

358  Hastu  Kinder,   so  zeuch  sie;    nimbst   du   ein 

weib,  so  warte  jr.  —  Lrhmann,  II.  261.  7;  Mri, 
II.  373:  UeniKh.  233.  11. 

Die  'Jtaiien:  Hast  du  verstanden,  Kinder  zu  zeugen, 
so  Terstebe  auch,  sie  zu  belehren,  l'nd  die  Cxecben: 
Nicht  blos  Kinder  zeugen,  sondern  auch  leiten.  (R^ini- 
herg  VII,  60.; 

359  Hat  das  Kind  auch  eine  Platte  auf  dem  Kopfe? 

frug  eines  Bauern  Frau,  als  man  sagte:  £i, 
ei ,  wie  ist  das  Kind  dem  Vater  so  ähnlich. 
—  Kloxlcnjiirgel ,  31, 15;  Eudein,  372. 

360  Hat  ein  jedes  Kind  seinen  rechten  Namen,  so 

heist  du   nicht  Peter  götz.  —  Henuch,  1717.35; 
Eisdein,  38»;;  Simrodi.  M84;  Körte.  3S90. 
Frz.:  Le  bon  oiiean  le  fait  de  lui-mdm«.    (Gaul,  'All.) 

361  Hätte  jedes  Kind  den  rechten  Namen,  dies  Mäd- 

chen hiesse  Pater  Joseph.  —  Khuttenjnrgel .  36,  lO. 

362  Hätte  jedes  Kind   eine  Platte,  das  einen  Pfafif 

(Mönch)  zum  Vater  hat,  so  fehlt's  an  Per- 
rüken  in  Land  und  Stadt. 

363  Heimerzogen  kindt  ist  bei  leutcn  ein  rindt.  — 

E'jenolff.  81*';  Eitelein.  374;  Körle,  3387. 

364  Hctten  Kinder  kein  anstoss ,  so  wüchsen  sie  wol 

eins    Baums    gross.  —    I.ehmunn,  169.  17;   Mri, 
11,379:  //cnUcft,223.  11. 
Lat.f  Saepe  lapi  modica  fit  cibus    undiquc  cauta.     (Su- 
tor,  593.; 

365  Ich  bin  ein  gerieben  Kind ,  sagte  Pfifl',  ich  kann 

mnltipHciren,  wo  lauter  Nullen  sind. 

366  Ich   habe  meine  Kinder  geschlagen,  beichtete 

der  Mann ,  und  sie  gehorten  dem  Pater  Guar- 
dian. —  KloKterspiegd ,  31 .  17. 

367  Ich  hoa  wnll  schucn  :i  Kind  ^ehobt,  oawer  a  ganz 

numpcm  klenes,  sagte  die  Magd  zum  Pfarrer, 
als  er  sie  fragte,  ob  sie  noch  Jungfrau  sei. 

368  Ich  verlasse  meinen  Kindern  die  ganze  Wc^lt.  — 

Mrinier ,  63. 
D.  h.  nichts. 

369  Ihr  macht   das   Kind,   aber   nicht   sein   Herz. 

(Afrika.;. 

370  Ist  das  Kind  nicht  getauft ,  so  erbt  es  nieht.  — 

Graf,  810,  196. 

Infolge  den  Einflusses,  don  die  I'rioator  auf  das  deut- 
sche Recht  abtcn,  galt  ein  ungetaufter  Mensch  fUr 
erbunfllhig.  Wfthrend  im  ursprünglichen  deutschen 
Rechte  die  Erbfähigkeit  an  das  Blut  geknttpft  war, 
wurde  sie  nun  von  der  Kirche  vom  Wasser  abhängig 
gemacht.  (8.  Ilcide  4.)  Da»  Sprichwort  ist  aus  dem 
dänischen  Rechte  entlohnt.  (Vgl.  Houinji'r,  Grund- 
n'sM,  60».) 

371  Ist  das  Kind  satt,  so  hungert  die  Anime.  — 

MtmaiiH  V,  461. 

372  Je  lewer  Kin<l,  je  schärper  Roo.  —  schwtrin.  s; 

JhinneU,  '-'77;  ualfiif Misch  lifi  Frommnnn,  VI,  280.  7;l(i; 
llurren,  705;  Hawkalendcr ,  I. 

373  Je  lieber  kind,  je  8chärr|)ft*er  (grösser)  rut.  — 

.4(jnco/o  /,  64»;  Egenulff.  75"»  u.  25<i*;  Eyrrimj ,  III.  si; 
Franck,  I,  2«;  /Wn.  //,  393;  Gruter.  1.  75*';  lulhrr's 
Tischt.,  209*»;  Lulher.  4.W;  Finchcr,  Ihalter.  173,  3;  La- 
lendorf  II.  18;  Schotlel,  1138*;  Sutor,  677;  Gaul,  1004; 
Sailer,  263:  Eitelein,  372:  Steiyer.3C9:  Vrnedry,  10^: 
Hamann.  II.  Pred.,  /,  244;  Simrock,  iS9:i:  K6rU.,  3369 
ü.  413;  Braun.  I.  1834;  lUdnnhcnj  I,  178. 

Die  Russen:  Wen  man  liebt,  den  schlikgt  man  auch. 
Wer  straft,  der  liebt  auch.  Die  Türken:  Wer  seitvs 
Töchter  nicht  schiigt,  wird  es  an  seinen  Knien  ffihlen. 


In  Mailand:  Wer  den  Stock  spart,  huet  die  Sr<hme. 
Wer  seine  SprOsslinge  liebt,  schont  icie  nicht  vor  der 
Peitsche.  lüer  gute  Vater  findet  den  Stock.  Wtr 
den  Kindern  wohl  will,  straft  aie  gat.  Die  Veaeticr 
Der  Vater,  welcher  gut  ist,  wendet  den  Stock  an.  Dii 
alten  KOmer:  Der  Vater  zttcbtigt  den  Sohn,  wtlehea 
er  liebt.    (Iteimbfrjf  VII.  S2.) 

Mhii.!  Je  lieber  kiut,  je  groezer  peien.  —  Je  zerter  kiat. 

j  ie  groezer  rout.     (Wulhmtein.)  —  Wie  lieber  kint,  j* 

scherlfer  rout.     (Mnicafblui.)  —  Liebem  kinde  ist  giwi 

ein  ris.    (Harner.)  —  Ze  liebem  kinde  gehoerent  beseai 

groie.     'Laben.)    (Z.Hyrle,  Hl  n.  l?S.> 

DÜH. :  Jo  kier  ere  bam,  jo  skarpere  riia.  (Prur.  Jan..  4«; 
Bof.»  I,  3^2.; 

Fr:.:  Qui  aime  bien.  ch&tie  bien.    (LeroHX,  /.  141.; 

UuU.:  Hoe  lieverkind,  hoe  acherper  roede.  (Httrrtbomn. 
/,  405»'.; 

I.at.:  Diligit  hie  natum  rirga  qui  corrigit  illam.  {Bitdtt 
II,  T'Ji.)  —  Xou  atnat  hic  puerum,  qui  raro  caiti^ 
(comgitj  illum  «istumj.  (Binder  I,  1147.-  //,  Hfi;  tu- 
Ui>pi,  II.  31;  tiartmer,  37;  Se'jboH ,  361;  A'üflnx,  271: 
—  Pater  filium,  quem  amat,  castigat.  (Oaai,  l'JiM.;- 
Qui  parcit  virgae.  odit  filium.  (Phitippi ,  II,  l2'.,i - 
Quo  quis  Deo  cbarior,  eo  flagellii  proximior.  —  Su 
licet  in  natüs  facies  austera  parentum,  meqoa  ismi 
sempcr  mens  est  et  amica  volnntaa.  (Mamt.)  (Pküifti. 
II,  31,  135  u.  VJi.) 

l'itg.:  A'  ki  üit  szervti,  nein  kim^lU  ostorftt  töI«.  (ßac. 
1004.; 

374  Je  mehr  Kinder,  desto  mehr    Vaterunser,  je 

mehr  Vaterunser,  desto  mehr  Brot.  —  Irvck- 

her,  398;  FrixcMner\  1997;  llcnniy ,  132  u.  145. 

375  Je  mehr  Kinder,  je   mehr   glück    vnd  heilige 

engel.   —  Ileni*ch    »(95 .  62. 

376  Jir   mehr  Kinder,  je   mehr  Glücks.   —  LA" 

ri«;ir..4l2'';  lltu^ek r .  4fi7 :  /Wri,  11.394:  EiMrfns.JTJ; 
Simruik,  5015;  Hrin^crg  I,  170;  »77,  6. 

377  Je  mehr  man  ein  Kind  beklagt,  je  mehr  veiA 

CS.  —    lU-iti^hnj  VII,  S3. 
DÜK.:  Jo  mere  mand  ynker  baruet,   jo  inere  dct  gnki 
(Pnjt.  ftnn.,  .iK-*.; 

378  Je  schöner  Kind,  je  grösser  Liebe. 

379  Jedem   Kinde   f^cfällt   seine    Butterbemme  is 

besten.  —  Luther. 

380  Jedes  Kind  behält  seines  Vut«rs  Hecht.  —  64 

57.  205. 

Das9  das  Kind,  desseu  in  roi-Uter  Kho  lebeade Lei- 
tern vollfrei  waren  oder  nur  ver«ch!edeuen  Gndate 
Adels  augehrirtcii,  dem  Rechte  de«  Vaters  anfAim. 
war  unzweifelhaft:  das  nhigc  Sprichwort  spricht  s^ 
den  Satz  au«,  da«:»  jedes  Kind  ohne  Rücksicht  ul  i» 
Hcn  Echtht>it  und  l-'rciheit  di>m  (lebnrtsstande  dcf  T» 
ters  fulgu,  i'ino  llechtsausicht,  die  nicht  zu  allgeniBC 
<T(>ltnng  Kclati((t  iüt.  (S.  Kiud.) 
.!//•(/. :  Kiui  i.'>};iioh  kint  hchcldet  biiifj  vater  xm' 
{  H'ti:krrna:fi ,  H'>.  V.i.) 

381  Jedes  (ueugeborcnei  Kind  bringt  Rcin  Glück  mir. 

Auf  Amrum:  Arka  fliaru  hningt  sin  liok  mi.    iMatP 
VIII,  3«9.  3U3.; 
IIiM.:  Elk  kind  hrciigt  dnizeud  gülden  mcdc.   (Harrtiir^. 
l.  403".; 

382  Jedes  Kind   eibt  Itir  sein   Thcil    und  iur  i^riE 

Haupt.    —    iUnf,  2H;,  ia4;  Mohr,  167,  I. 

38 j  Jedes  Kind  ibi  .«seines  Vattera.  —  Lr.Hni.iM.4i.»' 

/■:i«7t'in,  :J7:{  ;    >i i/nwA  ,  5579 ;   ^Vo/■,  163,  1«     ÄiWf*«! 
Yll.  2«. 

384  Jedes  Kind   sieb  »ebnet,    wie'«  die  Mutter  hs; 

gewöhnet. 

385  Jedes  Kind  weiss,  duätf  eine  Sau  ein  Schwein ia"» 
IIoll. :  £cn  kiud  zun  merken ,  dat  eeu  kalf  eea  beert  » 

(Harrcboiin"^ ,  I.  4o2''.; 

386  Junge   Kinder   bleiben    bei    rilten    (inaden.  — 

Graf,  155,  llü. 

Unter  „(iiiadou^'  werden  dlo  Vurthcilo  TentanAa, 
die  den  Frauen  zum  Schutze  ilirps  VermAgens  auss 
den  bestimmten  Rnchtüu,  wio  des  Pfandr«chti  am  V«r 
iiiiigen  ihres  Mannes ,  in  den  verschiedenaB  RseUi- 
bUchern  zugesichert  werden  und  deren  einegp»HA>* 
zaiil  siud,  al«:  Leibgcdintre  oder  Leibzucht,  Wittfcin- 
MorKougabe,  Musstlieil.  Einguscfanejtel.  IJjinlMBby»b- 
gcrccbtigkeit ,  (inadeiijahr  u.  s.  w.  Die  Uianw  a» 
Sa.:hseHiti*ii'y'>i  nennt  diese  Vorrechte  r^nnadtB*.  &■■ 
Manne  hülfen  diese  Vorrechte  niehta ;  nnr 
werden  sie  zuweilen  eingeräumt,  nnd 
sich  das  obige  Sprichwort. 
.V'  i'.;  JunKeu  kiudor  sullen  bolclben  bei 
(A'tei-.  :>li4,  lou.; 

387  .Inngc  Kinder  Iiaben  das  eneti  lieb.  — 

919.  29;  Pctrx,  11.402, 


1289 


Kind 


Kiud 


1290 


388  Kein  Kind  ist  seiner  Mutter  Kebskind.  —  Graf. 

1G4 ,  136. 

„Kein  killt   j«it  ReiDOr  mattar  ki>bUch  kint.'*     (Uer- 
tius,  Jl,  3,  20O.; 

389  Kein  Kind,  keine  sorge.  —  l'^tn,  //.  417. 

390  Kein  Kind  soll  des  Vatera  Schuld  entgelten.  — 

C.raf,  222 ,  277. 

Schulden,    dio   der  V'ator    macht,    sollen    den  Sohn 
nicht  drUckon.    (S.  Gut  231.) 
.VAi/.;  Koyn  kiut  lol  dea  vattenj  schuld  entgelten,     f/.««- 
btrff,  Schirüh.  I.thnrtcht ,  rtl,  »J 

391  Keine  Kinder,  kfiine  Hände.  —  /vn-i.  //.  4i7. 

392  Ken  Kind  ward  ixrot  sunder  (ohne)  Ihilen  (Beu- 

len),     fnstfrit'g.)  —    rromwmnt,   VI,  285,  7«;   A'uA- 
irafd,  1Ü15.-  hoihdi-uhch  liei  lli-iiubinj  Vll .  b9. 

393  Ken  Minskc  schloe  sine  Kiner  daut,  denn  man 

weit  nich,   wut  darut  weren  kann.  ;  HiiMfik.; 

—  OüifrUgiich  bei  Krrn ,  235. 

394  Kenger  un  (reukc  sagen  de  Worret.  (lictihunj.; 

395  Kenner   uffen    SehOss    breuget    Prot  ins   IIos. 

(Walileck.J   —    Vurtzv  ,  364 .  60C. 

396  Kind  ohne  Ruth  thut  nicht  gut 

.Vhd.:  Du  kint  geliuoret  eou  dem  rlsc.  (Jta$laH.)  ■  Mit 
gertcn  schul  mau  kiuder  fitratcn.  (Uitvj.)  (£iny(rle, 
t»l  u.  Via.) 

397  Kind  aeind  kiiid.  wann  mann  es  ein  jar  trieb. 

—  I'rmirk,  I,  S2**. 

398  Kind  verloren ,  rtwas  verloren ;  Mann  verloren, 

alles  verloren. 

Klttgo  einer  Witwe.  Dio  Fraa  des  Hindu  fragt: 
Mfiu  Kind  ist  (mir)  sehr  tlicuor,  mein  Mitnn  ist  mir 
svhr  theuer,  bei  wem  soll  ich  suhwüron?  Kiiic  andere 
stellt  den  Slunn  entschieden  hoher  und  ruft  aus:  Mag 
mein  Sohn  sterben,  aber  luss  uns  nicht  voneinander 
scheiden.  K«  ist  dies  sehr  erklärlich;  sie  weiss,  was 
lio  am  Manne  hat,  aber  sie  kann  nicht  Winsen,  wie 
der  Sohn  gcrnthcn  wird.     (Rein»her'j   VI/.  'J6.) 

399  Kind  vnd  Kindeskiud  Iahen  nichts  im  hauss  viid 

trugen  stets  für  brennen  aus.«».  —  /Vrn.  //.  422; 

Ih'ni'ch ,  502 ,  8. 

400  Kind,  wirst  du  ruth,  so  warnt  dich  (iott. 

401  Kinder  binden  die  Khe.  —  h-iri.  II,  \vi. 

403  Kinder  bleiben  Kinder,  und  wenn  sie  bis  Mittig 

schlufrn.     -   Fi-isihlurr-,  XW*. 

403  Kinder  brauchen  strenge  Zucht. 

„Die  Kinder  nuias  man  zielion  hart,  sonst  ein  ver- 
loren liaufT  drausa  ward.**    (»(•«■:A»t. .  l'pii.j 

404  Kindi'r   di:   spi-jiMi   (.speien),   i»l«'gg<Mi   t»»    dejen 

(getleiljcu).  --  An«.  231. 

405  Kinder  denken,  jede  Maus  hat  Uil't  im  .Schwanz. 

Dio  boreit;«  durch  vi«rk»'hrto  Wstrti'rinnen  der  Natur 
outfn'mdetcii ;  üimat  rrciicii  Hii'h  Kinder  über  Jedes 
Thivrk'in,  Krcifun  nach  jedem  und  wUrdrn  splbitt  mit 
dem  wirklich  Kiftigen  fnrvLtbis  spiele  11. 

406  Kinder  denken  lange. 

Sie  erinnern  itich  oft  in  spätvin  Alter  gewiesor   Vor- 
gange aus  ihrer  frühesten  Jugend. 
/h'in,:   IJarnot-mindet  er  langt.    -  Mand  og  alderdnmmen 
kand  niiudes  barndommen.    (Triff,  dan..  i[*.) 

40"  Kinder  denken,  Väter  lenken. 
408  Kinder,  die  früh  sterben,  kann  der  Teufel  ^ipät 
nicht  erben. 

Lat.:  Abripitur  juvonis.  mala  ne  venientia  cernat.  C»y- 
boiti,  'J.) 

4U9  Kinder,  die  man  am  wcnigüten  acht,  überleben 
vnd  erben  gemeiniglich  dio  andern.  —  Petri. 

U  .  420. 

410  Kinder,  die  mit  Feuer  spielen,  pissen  gern  ins 

Beti. 

y/uH.:  Rinderen ,  die  mut  vuiir  speleu,    p bun  bed. 

(Uarrti>'iih^r,  I.  4U5''.; 

411  Kinder,   die  nicht  vuni  Herzen  kommen,  hän- 

gen auch  nicht  am  Herzen. 

bau.:  Dum  gaae  fra  hicrtet,  ug  til  hi«rt«t;  og  hvor  bpni 
ei  komme  trm  hiertet  der  komme  d«  «1  heller  lad. 
{trve.  dam. ,  i6.) 

412  Kinder,  die  ofil  was  finden,   sind  gern  Diebe. 

—  I\tn.  U,  4»i  llmich,  694.  M. 

413  Kinder,  die  achrcien,  am  besten  gedeihen. 

414  Kinder,   die   fiber   der   Taufe   schreien,   leben 

nicht  lange.  —  Stnur,  II,  3«. 

Eine    IlMMiliaBg,   dU  TieUüchi  nicht  gM»   Aber- 
glaube ist.    IM«  lUlta,  welche  sie  bei  der  icbneUcn 


Kntblössung  empfinden,  der  Rei«  des  kalten  oder  la 
warmen  Wassers,  den  sie  fühlen,  und  viele  andere  Um- 
stünde künneu  Ursache  davon  sein. 

415  Kin<ier   Einer   Mutter   zwar,    aber   nicht    von 

Einem  Haar  (einerlei  Art). 

Die  Masken :  Sieben  Kiuder  eines  und  desselben  Lei- 
bes Mind  v«>rsuhieden  in  (iesiunung  und  Denken.  Die 
Jätauer:  Alle  siud  einer  Muttnr,  aber  nicht  alle  eines 
Verstandes,  lliu  E-ton:  Dio  Mutter  steckt  Kwar  die 
KruBt  in  de*  Kindes  Mund,  aber  nicht  den  Vorstand 
in  seinen  Kopf.  In  Afrika:  Ihr  maoht  das  Kind,  aber 
nicht  sein  Herz.     (lU-insbffj   VII,  .17.; 

416  Kinder  erziehen  ist  besser  (schwerer)  als  Kin- 

der zeugen. 

n'ihnt.:   Nejcn  zploditi,  :ilo  takt>  voditi.  —  l'möl  jsl  dftkjr 
zploditi,  umi'j  tu«  vyuciti.    (C^fakocsky ,  4ih;.; 

417  Kinder  rrzielicn  Wi  kein  Giinsehüten. 

Hüll. :  Kinderou  kwitcken  is  goen  ganzen  wachten.   (Ilttm-.- 
l-omre,  /.  4l>^'^; 

418  Kinder  (gut)  erziehen  ist  nicht  jedermann»  Sache. 

It.:  (iuvornar   pntti   nun   ^  mcätU-r   du   tutti.     (l'nzsttolia. 
l.'.s,  r,.; 

419  Kinder,  es  ist  ein  Weinkotz,   .sngtc  der  Piaffe, 

da  er  .spie.  —  Ihtfrr,  8.W. 
42ü  Kinder  essen  des  Tags  nur  einmal.  —  l\iri.  II.  42ii. 

1>.  h.  nie  essen  den  pinzon  Tu}j. 

421  Kinder  essen  lieber  Milch  als  ^Meerrettich. 

So  haben  schwache  Mcnsrhen  halbe  Massrogeln  lie- 
ber als  ganse  und  beben  vur  kri4i'tigen  zurUck. 

422  Kinder  finden   oft  eher  einen  ])eut  als  grosso 

Leut'. 

423  Kinder  tiihlet  nntn  nicht  nufl'  dem  Mist  (oder: 

anff  den  (lassen).  —  Cruhr.  Hl.  'JU;  Lehmann. 
II,  .rJ2,  t\A:  Sxmrmk.  .'.tiS'J;  lliHshvTij  I.  173;   17/.  8. 

424  Kinder  folgen   dem   Freigeborenen.    i8.  C7.)  — 

i:raf,  ÄS,  21;». 
Ijüh.:  Jlavu  fylghin  thnni  früla  ar.    (Ii't.i^nr.,  17.J 

425  Kinder  fragen  nicht,  was  das  Itrot  kostet. 
D'iH.:    Harn    itkiotto    oy    hvad    skiciipen    kostor.     (Prov. 

daa.,  4'.».; 

42G  Kinder  fragen,  (dde  Lüde  weten't  wol.   (Oxtfnih.) 

—  Ihiaen,  774;  Itnin.   Wb.,  I,  445. 

427  Kinder   gebären    ist    (fottea    Werk.     --    Liith4T't 

yvrrkf.  //,  .wi ". 

428  Kinder  gehen  zur  gleichen  Tlieiitnig.  —  Knmpiz, 

in,  3*»;  r.ruf,  '.'IC.  'rj9. 

429  Kinder  gerathen  nicht  allwege  nach  den  Kitern. 

—  /Wii.  //.42ü. 

430  Kinder,  Uesind  vml  Weiber  e.^^.sen  .sich  offlt  am 

genusch  .»*ieeh  vnd  kranck ,  auch  wol  gar  todt. 

—  Ihnifth.  litW.  31;  htri,  II.  420. 

431  Kiuder  haben  es  nm  besten  in  der  Fasten,  IMe- 

j«ter  zu  Ostern,  die  Füllen  in  der  Ernte  und 
die  Hauern  zu  Weihnacht. 

Jii'iH.:  Dct  er  godt  ut  voere  barn  oiu  fasten,  prvst  om 
paaskeu,  fidl  om  hosten,  og  boude  om  jaulen.  (Prot, 
daii.,  4».) 

432  Kinder  haben  kindische  Anschläge.  —  sirwr.  II,  so. 

433  Kinder   haben   Ijachen    und  Weinen  in  Einem 

Siiek.   —   Sitnrofk.  6127 :  lirintbrru  »7/.  83. 

434  Kinderhaben  much<t  F<hr\  aber  auch  den  Beutel 

leer.     Cnanmtaill.J 

435  Kinder  haben  nicht  den  Verstan<l  ylter  Leute. 

Fr:.  :  L'on  ne  doit  pas  mcttre  soii  sens  k  un  enfant. 
(L'-niHr,  //.  -Jji.J 

43G  Kind(^r  haben  nicht  verstand,  darumb  sollen  El- 
tern  jimen    solchen    einpflanzen.  —  Lehmann. 

171.  4i. 
Den  Geist  entwickeln. 

437  Kinder  halten  das  Maiil,  wenn's  voll  ist. 

nitif.:  Kiuderen  zijn  nimmer  stil.    (tlamboiuf't,  /.  4U6'i.) 

438  Kinder  halten  Kcchenpfeiniige  für  Dukat<:n. 

Manche,  die  keine  Kinder  sind,  halten  ntMie  Worte  für 
neue  Ideen. 

439  Kinder  hat  mau,    Kinder  kriegt  man.  —  .Sihi- 

^  rot*,  5€44:  UeiwlHTg  Vll,  8. 

440  Kinder  hawet   man   mit  der   Hüten  vnd  rettet 

jhre  Scel  von  der  Hell.  —  /v/n . // .  42o. 

441  Kinder  in  meinem  /eichen  geboren,  müssen  an- 

derer Leiiti-  \:tir  sein.  —  /.'»*.  fr  in ,  a?.«!. 

Aii'ieruc  l.fulit   N.irr  uiuss  nur  dor  sein,   der  es  icin 
will ;  man  kann  dazu  niemand  twiogon. 


1291 


Kind 


Kind 


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473 


Kinder  in  Peu*,   willt  de  all  fren'V    [OxifrieK.j 

—  l'riimmnnn,  K,  Sv^-S ,  772. 

•)  PC",  l'i.  auch  Piju,  Pli^e,  PigG;e,  Pike,  Pe.v=gro- 
bcg  witllenci  Tuch,  dicker  Buy.    ''')  ächnn  freien. 

KindtT  (K'iuiier)  is  de  best  Overwinnst*.  (Onifrict.. 

—  i'Tinnmann,  17.  2?:",  764. 
')  Erwerb,  Gowiun,  Setzen. 

Kinder  kan  man  nicht  in  einen  Ilnndschuh 
stecken.  —  /»rrn, //,  420. 

Kinder  kann  man  mit  Würfeln  betrüg^m,  Män- 
ner mit  falschen  Eiden  und  Lüften. 

Lut.:  Viri  jure  jurando,  pucri  talis  fallendi.     (Phitippi, 

II.  j.-in.; 
Kinder,  Kindir,   bleibt's  zu  Haus,  's  Unglück 

])a88t  beim  Thür'i  drau!<.  —  lu-uiMKvg  //,  92. 
Kinder  kommen  vom  llcrtzen  vnd  gehen  wieder 

zu  hertzen.  —   /'«tn.  II.  AIü;    Uerhmjt'r .  /,  2.  427; 

Ih-r'.icT'ji.T .  //ir:j'iiA/i7'f,  /,  53i>. 

Kinder  können  anders  nicht  als  weinen.  —  /.viw- 

hi-rg  VII,  40. 

Kinder  können  der  Hut  so  wenig  entbehren  als 

cssens  vnd  trinckenü.  —  l\tri.  ll,  420. 
Kinder   können   Kindern    kein    Gut   leihen.  — 

Gruf,  .VVJ,  61. 

Ad  manchen  Orten  wurde  die  Belohnung  des  un- 
iuüu'.lii;cu  Sr>huei  den  verstorbenen  Lehuamanns  bis 
zum  Eintritt  der  Mündigkeit  verschoben. 

Kinder  können  nicht  mit  Riesen  kämpfen. 

BOhiH.:  Te/ko  jedt  ditlti  a  obry  za  prsty  sc  t&hatf.    (Ma- 

kocfly,  HÖH.; 

Kinder  können  viel  verwachsen. —  /VJri .//,  4.0. 

Kinder  k«int*t   dön,   un  olde  Lu(de)  liebbt  der 

AVark  (Arbeit,  Werk;  an.    (OKtfrie».;  —  Frum- 

nnihit,  17.285.  771:  ItUtTrn.  762;  IhwtskaUmler ,  I. 

Kinder  kriegen  keine  Mutter  wieder,  aber  der 
Vater  wol  ein  fraweu.  —  Pein.  //,  420;  iicnisch. 

1197,  57. 

Kinder  lassen  sich  keine  grauen  Haare  wachsen. 

Dan.:  Barnc-aorgon  \aror  stakkct.    (I'rvr.  «/un.,  i'.:) 

Kinder  lässt  man  nicht  Brot  schneiden,  sie 
würden  sich  mit  dem  Messer  nur  Schaden  thun. 

—  Silil'-r .  •.'8*'. 

Kinder  leckt  man  nicht  am  Schnee.  —  Giuur, 
lll,2d:  Lvhmanii.  II,  •.iJi,  64:  Simrock.  i6il:  Rcimberg 

1. 175.  r//,  8. 
Kinder  lernen  an  Bänken  gehen. 
Kinder    brnen    eher    einen    Spnich    auf    dem 

Markte  (in  <iur  Küche)  als  in  der  Schule. 

liÄit.:  Bfirii  lacru  anarvfC  et  eprog  i  kiokkcnc-t  end  i 
ftk'ileii.    (I'ibc.  'ftiii..  !■•■../• 

Kinder  lernen  mit  den  Augen  so  viel  als  mit 

df-n  Ohr»  n. 
Kirnl.^r  l;rijen  reden  in  kurzer  Zeit ,  Schweigen 

leri.t  mancher  .sein  Lebtag  nicht. 
Kinder  luftcbon  die  Eltern  alt.  —  Ikin.  ll,  420. 
Kinder  mach**n  einer  ^lütter  viel  Mühe.  —  Sim- 

nnk.  y-M. 
Lal.:  Infant  ante  partum  matri  est  ouerosua,  in  parto  do- 

l'ir<isa<i,  iioat  i>.irtnrn  laboriosua.    (P/iilij-pi,  /,  l'.'l;  ^Vy- 

Oolä.  Ti^.) 

Kinder  machen  grop>e  Freud',  machen  auch 
gross  llerzeliid. 

I>ifn.r  Born  jr5i»n.'  bnadc  gladc  og  sorg.    (l'rf,e.  d-in..  t*4.) 

Kinder  machen  Kindereien. 

Lut.:  Pueri  puorilia  faciuut. 

Kinder  muchen  lieb  vnd  leid.    —  Mri,ll.iii. 
Kinder  mach.Ti  nur  Sorgen. 

Die  Bai'kon:  Wir  Kinder  hat,  der  hat  viel  Dinge 
nbthtg,  iiidc«?L>u  auch  der  Kniderlnitt'  ibt  nicht  Jrei 
von  Sitrgi'ii.  Wer  Kimter  hat,  iit  frei  von  df'n  Sorgen 
um  die  Ki:iiü-r.  I^io  Litauer:  Kinder  wie  Bo)inen 
<  Buchwi'izrn  .1  und  kein  Kindchen  Brut.  Wer  Kinder 
bat,   iiiat   die  besten    Diafen   nicht   aclbit.      (lifiH*f.ni\t 

/.  ir.-i.; 
Kinder  machen  viel  Pla«<'. 
Kinder  niaken  llinder  (Hindcruiss).  —  AVm.  228. 
Kinder  nuinen,  wenn  es  in  iiirem  i)orfe  regnet, 

Ca-  rrgne  in  der  ganzen  Welt.  —  Opel,3i6. 
Kinder  n:ercken  lang,  zumal  was  böse  ist.  — 

.v..»/ii.-tii«-,  ;/.>/..ii,i  ;.Mi.  1.XVI*. 
Kinder  misst  man  nicht  mit  Schüsseln  auss  wie 

kirschen.   —   Uruter.  III,  \9:  Lehmann,  II,  S2S,  Si. 


Bub',  der  im  Garten  Kirschen  gei 
der  Herr  ihn  zu  sich  rief,  um  iliD 


473  Kinder  mit  Willen,  de  kriegt  watt  vor  de  Bü- 

len    (Hinterbacken).     fOstfries.j  —   Bvtm,  ra: 
Frommnnu,  V,  285;  Hautkalendtr ,  l. 

474  Kinder  m6t*t  nich  mit  olde  Lü(de)  in  de  Bige* 

Sitten.       'Ostfrirn.J   —   Frommann,   17,  SM .  769;  8k«> 
rcn.  764;  Hau*kaf ender .  I. 
')  Reihe,  Ordnung,  Bang. 

476  Kinder  muss  man  nicht   zu   sehr  in  die  Sonne 

setzen. 

Unerfahrene  Leute  nicht  in  öffentliche  hohe  Aemic: 
and  Stellungen  bringen. 
Bühm.:  Xevyaaiovati  deti  na  elance.    (C^akotthy ,  3M.J 

47G  Kinder  muss  man  ziehen,   dass  der  Apfel  bei 
der  Ruthe  liegt.  —  Lisehin,  655. 

477  Kinder  müssen  an  Bänken  (am  Laufzaum)  gehen 

lernen. 

La'.:  Anxilio  indigent,  quae  de  novo  emergant.    (Bindir 
II,  3U6:  IhUiypi,  I,  0:t;  Üeyhold.  50.J 

478  Kinder  müssen  kriechen,  um  gehen  zu  iemen. 

Holl.:  Kinders  xullen  kruipen  leeren,  om  te  können  pu 
met  eene.    (IIirrthotMe,  /,  44«*.^ 

470  Kinder  müssen   nicht  alles  wissen,    sagte  der 

nascht,  alt 
m  etwas  n 
sagen. 

480  Kinder  müss«.n  nicht  jeden  Mus  kosten  wollen. 

—  IkiwUrtj  \u,  62. 

481  Kinder  müssen  nicht  von  altem  haben.  —  an**. 

l,  24;  .Va'jt-r,  I,  105. 

482  Kinder  müssen   nie  wissen,   dass    die    Aelt«n 

Geld  (Vermögen)  haben. 

Sie  verlassen  aich  sonst  daranf,  »natntt  ihre  AnlifH 
und  Kratte  zu  gemeinnütziger  Thitigkeit  aUiiabiidfL, 
und  werden  geiditolz,  eitel,  verdorben. 

483  Kinder   müssen  schreiten,   wohin    die   Ammes 

sie  leiten. 

484  Kinder  müssen  sich  ausgangen,   hat  der  Vi:er 

gesagt,  ist  ihm's  Kind  aus   der  Wiegen  g^ 
fallen.  —  Ihrftr.  1098. 
486  Kinder  müssen  warten,  bis  sie  gefragt  werden. 

Lar.:  Primum  auacultarc  diflce,  ai  neicia  loqoi.    (/Aiiiiti. 
//.  107.; 

486  Kinder  müssen  was  zu  mntzen  (spielen)  haben. 

487  Kinder,  Karren  und  trunken  Leut'  finden  fibenu 

Geleil. 

/"!.-:.:  II  y  a  uuv  prividonce  puur  let  foua,  los  enfanti  ti 
le*  ivTOgnes.    (C:iSi'T.  ir.'3.; 

4SS  Kinder,  Narren,  trunkner  Mund  reden  aus  d« 
Herzens  Grund.  —  Oiuil,  looti;  Afinx/iriy  I7i.»0. 

KnyK:   ChiMrcn  and  foola  teil   truth.     (Gaal.  1OO6;  Eitt- 

/•  rt,  3:4.. 
Lut.:  Si  secretArum  seriem  vi«  nuacerc  rerum.  ebriu  ii- 

9ipii/n9,    pueri   dicunt   tibi    verum,      (tfaal,  10U6,-   £#^.1 

■Tonim..  ITh.J 

489  Kinder,  narren   vnd  volle  leut   sagen  gern  die 

W-.trhcvt.  —  Fr,v\i:k  ,  //.  35'';  TuitpiuM ,  37*;  Efen»^. 
I.  lS6;'/.«;i;»j  :nn.  //,  313,  34. 
La*.:  Vinum  et  cum  puericia  et  sine  pucricia  Teridiem 
est.     (Taypi'i^,  Jti''.^ 

490  Kinder  nie  verstehen,  wie   sie  der  Mutter  n 

Herzen  gehen. 

„  Wo  find  man  Kinder  die  verstehen ,  wie  na  ta 
Mutter  zu  Uertxen  gehen.'-    (Frcacftm,,  AaVIIl^> 

491  Kinder  ohne  Ehe  und  Ehe   ohne   Kinder,  di 

ist  nicht  viel  Freud'  dahinter. 

Lat.:    Conjugium    aine   prule,   est   quari    dies    eine  loli. 

49'>  Kinder  reicher  Leute  und  Bettlerhütten  verdes 

geschwind  alt. 
49'J  Kinder  sagen  wahr. 

luin.:  Baru  sigcr  gieme  sandingen.     (Fro9.  if«n.,  4A^ 

494  Kinder  sagen  wol,  dass  sie  gesteupet  teyn,  ne 
sagen  aber  nicht  warumb.  —  Artn .  /#.  ttl 
Ih'hm.:  DIte  pravi:  bito  Js«m;  ale  ne  povl  proi.    fblr 

Aör-ly.  357.; 
Pol*,:  Prawi  dciecie,  te  go   bito,    nie    nieafivi  m  ■• 
(Ce'akuttkn ,  357./ 

496  Kinder  saugen  an  der  Mutter,   wenn  lie 
und  am  Vater,  wenn  sie  gron  rind. 
Kti/t.:  L'hildren  «ack  tbe  moUicr  wbea  ü»j  an 
and  the  fkthcr  when  tbey  nre  old.    ftfoAn  /7.  1K 


1293 


Kind 


Rind 


1294 


496  Kinder  scheuen  die  Käuzen  und  gescheite  Leut' 

die  Mönche.  —  Kluslcrupivgel .  70,  1. 

497  Kinder  schüpüt  man  nicht  auss  dem  Brunnen. 

—  Grutcr.  III.  3\>:  LthmunH,  //,322,60.  Simnnk,  5640; 
lU'inuhcrij  1,  175;  17/,  8. 

£a  i«t  keinen  Aclturn  fileichgültif{  ein  Kind  zu  ver- 
lieren. Kindern  Bfii^t  man  Jeduch.  dnHii  nie  auR  Rrun> 
nen,  Teichen,  Höhion  und  BvrgiMi  gchult  werden  uder 
auf  Itaumen  und  Strilucheu  wuchsen,  Ann  «in  dar  | 
Storch  (in  Itühinon  der  Habe)  hriu^o,  Huwii;  man  in  i 
Frankreich  und  Italien  den  Kindern  da»  Du-kwerdiMi 
der  SchwanKorn  mit  dem  Worte  crklilrt:  Sie  idt  von 
einer  Schlange  guhitisen  worden.  (Rfinil"r:i  VlI.  lt.) 
Die  Bussen:  Man  ichUtttilt  die  Kiudor  nicJit  von  nich 
ab,  wie  die  Nilaaleiu  vuu  der  HaHoUtaudc.  (AltmuHH 
ri,i'2i.) 

498  Kinder  schreien   so  lange,   bis  man   ihnen  zu 

essen  giht. 

So  manche  politiache  Kinder  tadeln  die  K«'Rierun>{ 
und  die  Einrichtungen  d«-«  Staats  ao  lange,  bia  man 
ihnen  ein  eintritglichos  Amt  oder  einen  ihre  Eitelkeit 
nährenden  Orden  gibt. 

499  Kinder,  Schweine  und  Hühner  sind  nie  satl.  — 

Hrinsberg  MI.  Cl. 

500  Kinder  sehen  auch  gern  giMnolte  nilJer.  —  7Vfri, 

//.  4'-'l. 

501  Kinder  sehen  mehr  duruuft',  wm  die  Kitern  thuii, 

als  was  sie  sagen.  —  l.rhmunu .  in.  r>o. 
„Sind  jhre  Affen,  waa  aie  aeben,  da«  thun  aio  nach." 

502  Kinder   seind   lieb,   dann   sie   werden  säur.  — 

I'ramk.  11.  167'';    llruter.l.  53;    Afri.  //,  441;    Siiii- 
rot-k .  A602. 

503  Kinder  seynd  bald  zu  g'schweigen. 

Lat.:  Parva  manua  pueri  modiro  anlet  i-i>tie  rcpleta.    (Su- 
tvr,  S»4.; 

504  Kinder  sin  warten,  h'\^  sie  gefruet  waden.    (Moni' 

höhmen.J 

Kinder  aollen  erst  dann  reden,  wenn  nie  gcfrugt 
werden. 

505  Kinder  sind  Aflen,  was  sie  sollen,  thun  sie  nach. 

HuU.:  KinJcrun  zijn  apen.    { llarr.','inrt,  l,  40C-*J 

506  Kinder  sind  armer  Leute  Reiehthum. 

Die  S<'r1icn:  Die  Kinder  sind  den  Armen  ein  leben- 
diger äehatx.  Kinder  aind  ein  Segen  des  Herrn ,  nher 
nie  reiaaen  die  Knopfe  von  den  Kleidern.  Die  HfiUüu- 
dor  »agen  daher:  \Volil  dem.  der  keine  Kinder  hati 
Von  jungen  Kindern  und  alten  Leuten  hat  man  wenig 
Dank.  I.'nd:  Zieht  ihr  Kinder  aut'  Zieht  lieber  Span» 
furkel  auf,  ao  habt  ihr  alle  aecha  Wochen  Geld. 
{Rfi'i^ber;!  VII,  j  u.  A*\.) 
Dan.:  Uttrn  er  fattig  mauda  rigdcm.  (Bof-n  f.  :<.'il.^ 
Knijl.:  C'hildren  are  pour  mvn'd  richea,  certain  carea.  hut 

iineortain  conifurld.    (h^'irf,  :W.>7.) 
»;.:  Knf.ina  sunt   richeaaca   de   pauvrea   gcns.      (Lrrniix, 

I,  14U.; 

507  Kinder  sind  der  Aeltern  grösster  Keiehthnni.  — 

Strwe.  //.  64. 

Vorauageaetzt,  daaa  aic  von  der  Natur  geistig  and 
körperlich  wohl  auageatattet  aind.  Ungeaunde,  ver- 
atandcaschwache  u.  a.  w.  Kinder  können  aber  die  reich- 
sten Aeltern  lu  den  butteUrmaten  machen,  d.  b.  in 
eine  Rcmütli^atimmung  versetzen,  daas  sie  sich  Armer 
tiihk-n,  als  der  erste  Bettler.  —  Dio  Isländer  sagen: 
K-.nder  aind  he-ifer  als  Kcicheham.  Ein  afrikaniachea 
Sprichwort  heisst:  Wenn  unser  Herr  einem  Manne  Beich- 
thUmer  ^ibt  und  es  sind  keine  Kinder  da,  so  haben 
di«  UeichthUnicr  keinen  Werth.  Und  ein  anderes:  Das 
Ould  istschtin.  aber  der  Erbe  selten.  (RriHth^rg  17/,  4.^ 
Lat.:  Omnis  in  Ascanio  cari  atat  cur»  pArentls.  (Virj/il.) 
(S'ijt'olJ,  415.; 

Ö08  Kinder  sind  der  erste  Hausrath. 

Wenn'a   so  irt,    b«>  kommt   der  junge   £rdeubtirger 
gleich  in  die  Nuth  hinein  und  wird  leicht  lum  Unrath. 

509  Kinder  sind  der  Mutter  beste  Spiellcute. 

OÜK.:  Bunet  er  moderens  beste  leger.    (Prog.  rfan..  49.; 

510  Kinder  sind  des  armen  Mannes  Reiehthum,  aind 

sichere  Sorgen,   aber  ungewisses   Glück.  — 

IlriruUfrg  I,  175. 
AÖAm.  ;  Dftk  j  jtou  ehndio«  air^  poklad.    (Cttalottky .  40S.; 
Eh'jI.:  (.'hlldren  are  poor  men'i  richesi  eertain  cärei ,  bnt 

nncertain  eomforts;   when  Ihar  an  Utile,  they  mal» 

parents  foola;  wh«i  grcAt,  mad.    (Böhm  ll.  4^ 

511  Kinder  aind  dei  Hansea  Segen.  —  Venedet,  w. 
/Vi..-  II  11*7  ■  pl»  d'M&fku. 

618  Kinder  sind  die  beste  Wolle  vom  Scbife.  — 
iMihtr-M  TiMckr.,  !»■;  Airi,  //,  4SI. 
Daa  Utthat»  PCud  im  dar  Kht. 


513  Kinder  sind  ein  Gab  des  Herrn  vnd  Leibsfrucht 

ist  ein  Geschenck.  —  Mri,  ll.  42i. 
5U  Kinder  sind  ein  liebes  (thcures)  Pfand. 

515  Kinder  sind   eine  Brücke  zum  Ilimmel.     f/Vr«.; 

516  Kinder  sind  eine  freiwillige  Play:o. 

Die  Erziehung  derselben  ist  mit  viel  Beschwerden 
verbunden,  die  der,  welcher  den  Bedit/  der  Kinder 
anfgiht,  nicht  zu  tragen  ha'. 

517  Kinder  sind  eine  Gabe  Gottes:  aber  man  rauss 

sie  behalten,  wenn  ni;in  sie  bekommt. 

518  Kinder   sind    einem   nicht   am   Schienbein    ge- 

wachsen. —  Simroik.  5643. 

519  Kinder  sind  gern  bei  ihresgleichen. 

It'in.T   Barn  ganger  glorne  did,  auni  det   tinder  «in  lüge. 
(I'n-r.  ilan\ ,  17.; 

5*20  Kinder  sind  Clottes  Segen. 

521  Kinder    sind    halbe  Arbeit  vnd  heil   essen.   — 

Ihlri.  II.  421. 
5*2*2  Kinder  t<ind  Kammcrleiern. 

Die  IKineu  denken  otwiis  anders:  »iio  hagen:  Das 
Kind  iat  daa  augenehmüte  Spiekeug  d«r  Muttor.  (Kiini- 
Ur.j   17/,  :«.; 

o'lo  Kimlcr  sind  keine  Aule.  —  .NV/irnM/uii/i, //,  267. 

Keine  Alte;  man  musa  nieht  Anspr<iche  an  sie  ma- 
chen, die  nur  der  goreiftü  Veretiind  und  die  entwickelte 
Kraft  befriedigen  kann. 

524  Ivinder  sind  Kinder.  —  iVfn . //,  421; /iWli-tH,  375; 

.S'rnirf,  /.  »y;  i^eUamUuh,  II,  267. 

Nicht  nur  Beschönigung  ihrer  Unarten,  anudern  lur 
Mäiaigung  Uhormäsaigcr  Ansprliche  an  »ie.  (Vgl.  Über 
dies  Sprichwort  auch:  //.  (».  ZrirenH-r»  Itfuttcheit 
Schtil/rrunrl .  Erfurt  179»,  Bdchu.  l».l  Ein  Kind  ist  ein 
Kind  und  war  es  der  Sühn   des  Propheten.    (RfiHSberjf 

vii.  :.!».; 

Engt.:  Boy«  will  have  t«iys.     (F.itflfin.  '.\'U.) 
UM.:  Kinder  dat  jüijn  kindcr.     (Tuhh.,   lii,  W.)  —  Rin- 
deren doen  als  kinderen,  vn  doen  niaar  kinderwerken. 
( llarrfKom.-f ,  I,  4i».'i''.; 
/.ll/. .-   Snnl  pueri  puori,   vivunt  puoriliter  illi.     (Fallers- 
lifjeu.  u:\.) 

525  Kinder  sind  lieb,  sie  kommen  vom  Ilertzen  und 

gehen  wieder  zu   Hertzen  (mit  Schmertzen). 

—    rrosihni. ,  JVII. 

526  Kintlor  sind  Liebespfändei-. 

/-(»/. ;    Cariiidima    piguorn    lil»eri.      (S.'jb'.h! .    ÜT ;    Vhilippi. 
'•  "'-^ 

527  Kinder  sind  nur  in  der  \\  iegc. 

^fiw.:  Ilvo  horu  vil  kyäüc,   skal  uaac  til  vuggcn.     (I'rnv. 

tfati..  :ii;s.; 

528  Kinder  sind  Uaubvögel. 

529  Kinder  sind  Öcgen;  aber  wer  sie  hat,  der  muss 

sie  kleiden  (füttern)  und  pflegen. 

iTinr'/.;    j)ie    kinilvr   wint,    moet   kinder    holden.     (Tuhh., 

Lat.:    Est    pncr    allendue    a    patrc    simuliiuo    tenendua. 
'^FallertUWa.  22«.; 

530  Kinder  sind  seltzam  Wahr,   w^cr   sie  nicht  hat, 

möcht  sie  gern  haben ;  wer  ^;ic  hat,  der 
möcht  sie  nit  verlassen  vnd  hat  doch  nur 
Mühe  vnd  Arbeit  mit  jhnen.  —  Petri.  ll,  421. 

531  Kinder  sind  sicherer  Kummer,  aber  unsicherer 

Trost. 

Dün.:  Btfrn  er  vis  sorg,  men  uvia  glvde.    (Hohn  I,  351.^ 

532  Kinder  sind  unsers  Herrgotts  Niirrchen.  —  Lu. 

Iher'g  Tmhr. ,  36. 

533  Kinder  sind  wie  Reiff  am  Zaun.  —  Ain,  //,  421. 

534  Kinder  sint'ne  Gabe  des  Hären,  un  war  sc  nich 

hat,  dei  kan  se  cntbären.  —  s^humhach,  ll,  26s. 

535  Kinder,  so  da  seyn  am  liebsten,  holet  Gott  am 

ersten.  —  (Irvter,  tu,  S9;  Ldtmann,  ll,  333,  67. 

Damit  sie  durch  eine  falsohe  Liebe  nicht  verdorben, 
Terzogen  werd«u. 

536  Kinder  so  schreien,  am  besten  gedeihen.  —  f-'i««*- 

IHn,  S7S;  HeitulMTO  VII,  43. 

537  Kinder  soll  man  gewehncn,  dubs  sie  mit  willeip 

vnd  nit  mit  forcht  gehorsam  seyn.  —  Lehtnam. 

171 ,  44. 

638  Kinder  soll   lunn   nicht  Engel    nennen,   sonst 

flterbi'n  sie.   —   CuUlow,  Itiltir  nun  l'.fist,  IV,  ici. 
539  Kinder  soll  Tii:in  nieiit  vergiften. 

Sjn  p.dli-ti  uii'iii'.  B>>-ea  sehen  und  huren. 
I.ii*.  ■  .Muxiniu  dl  li-tur  putro  raverentia.    (Oaiü.  lÜC) 


1295 


Kind 


Kind 


1296 


Ö40  Kinder  soll  man  strafen  (ziehen),  dass  der 
Apfel  bei  der  Ituthe  liege.  —  Ewclein,  375;  Sim- 
rock,  WJ4;  /iVin«6*rj;  MI,  8.'.. 

041  Kinder  sollen  l)ei  deii  Aeltern  (Alten)  die  Ohren 
brauchen  und  nicht  den  Mund. 

Die  Entito)taiiR  der  verwandten  franzüvttfclieD  Be- 
denKart  wird  »o  •.•rzäfalt :  Ein  heirathriluntiRen  Mädchen 
kniete  vor  der  BildHüule  der  Venus ,  welche  den  Cn- 
pido  im  Arm  hielt,  ohne  in  bemerkou,  da»8  ein  loser 
Vogel  dahiiit(.>r  verborgen  war.  Sie  bat  die  (TÜttiu  nm 
••inen  jiniKcu  Gatten,  worauf  der  Verborgene  mit  seiner 
Stimme  antwurtete:  „D«  i»t  nicht  fUr  dichl"  Die 
junge  Beterin,  welche  glaubte,  Cupido  hcI  so  naxe- 
weis,  fUr  Heine  Mutter  zu  antworten,  rief  zornig  aus: 
„Schweig,  kleiner  Bnrbouin,  lafis  deine  Mutter  reden, 
die  kluger  ist  als  du.^' 
Frs.:   Taisvz-viiuH.   petit  barbouiu,   laiiiflez  parier  votre 

m6ro,  qui  est  plus  sage  que  vons. 
Spurt.:  Mozo  bien  criado.  ni  de  snyo  habla,  ni  pregnn- 
ta«lo  calla.     (Cuhier.  X*A1.) 

542  Kinder  sollen  nit  Krieger  sein.  —  IS-iri,  i/.42l. 

543  Kinder  Bjiiolen  wie  Kinder. 

544  Kinder  sterben   ist  besser   als  Kernen  gerben. 

fHonjm.J   —    Hirliiujcr,  299. 

Dies  mir  unverständliche  schwabische  Sprichwort  fin- 
det sich  nur  bei  liirlinyfr,  aber  ohne  alle  and  jede  Er- 
klärung. 

54i>  Kinder  thun  kindische  Tliat.  —  Vciri,  11,  m. 
54G  Kinder  thun  wie  Kinder  pflegen.  —  /Vtri, //,42i. 

..Das  ist  zu  verwundem  nit,  dass  Kinder  leben  nach 
Kinder  Sitt." 
/»Uli.:  Detersa-d  at  börn  gi^re  b^rne'gierning.  (ßohn  I,  3G2.J 

547  Kinder  treiben  Kinderpossen. 

Nur  fpreifen  ihnen  die  Erwachsenen  oft  ins  Handwerk. 
Holt.:    Kinderen    gaan    kinderen    gang.      {Harrtbomee , 
/,  405b; 

548  Kinder   un    dune '  Lü(de)   «eggd   <le   Warheit. 

(Oslfries.)  —    ttueren ,  765;   t'rommann,   17,  285,  770; 
llaiukalinulfr .  /. 

■)  Hier:  trunkene;  dün  - .  dicht,  nahe;  dick,  strotzend, 
voll;  betrunken. 

549  Kinder  und  Aflfen  machen  nach,  was  sie  sehen. 

—  llviiuhn-ij  MI,  86. 

550  Kinder  und  alte  Leute  reden  Widir. 

Wird  ufc  in  abergläubischer  Weise  angewandt,  wenn 
von  Dingen  die  Itedo  ist,  die  sich  noch  ereignen  sollen. 

551  Kinder  und  Bäume  müssen  nicht  zu  dicht  stehen. 

Frz.:  Urend  nombre  d^enfans  et  pUuit<  dimlnae  lib6ra- 
Ute.    (UroHt,  II,  227.; 

552  Kinder  und  Bienenstocke  nehmen  bald  ab',  bald 

zu.   —  5imrörfc,5644'';  Heinsberg  VII,  21. 

553  Kinder  und  Erben  antworten  nicht  zu  der  Fe- 

stung. —    (init.  4*3,374. 

Die  Kinder  werden  für  die  Vergehen  der  Aeltern 
strafrechtlich  nicht  in  Anspruch  genommen.  Auf  Bü- 
gen :  Kiudnr  edder  Krven  andtwordcn  nichts  tho  der 
Vheste.     (yvnnann,  44,  34.; 

554  Kinder  und  Faakeln  höbe  olleweil  laarc  Öakeln. 

—  Zijujwtr,  Wir»'..  81».  M(iij,-r.  II,  13. 

Kinder  und  junge  Schweine  halicn  immer  leere 
Magen. 

555  Kinder  und  Flinten  richt't  mau  von  hiuten. 

Fra. :  Les  cnfants  et  Ics  gal&res  ae  couduiseut  par  l'arriöre. 
(CahUr,  6i:i.J 

556  Kinder  und  Flöhe  sind  schwer  zu  hüten. 

557  Kinder  und  Frauen  gewinnt  man  leicht  durch 

ein  Stück  Lebkuchen. 

Dan.:   Bjjrn    og   qvindor   ero   tit    snart    lokkede.     (I'roe. 
dan..  8«.; 

558  Kinder  und  Frauen  verschweigen,  was  sie  nicht 

wissen.   —   Kinclcm,  375. 

„Heimliche  Ding  Offne  nit  deinem  weib  oder  kindern, 
wann  frawcn  vud  kind  verschweigen  nichtz,  dann  das 
sy  nit  wissen."    (IlaUait$ ,  Liederbuch  ,  JtXX.) 

559  Kinder    und   Gecken    glauben   alles,    was    man 

ihnen  sagt. 

560  Kinder  und  Glaser  hat  man  nie  zu  viel. 

Böhm.:  Sklenic  a  dütf  nenf  nikdy  nazbyt.    (Celakonkij ,  401.; 
Poln.:    Szklanek    i    dzicci    niema    nigdy    nadto.      (Cjela- 
iotiky,  401.; 

561  Kinder  un<l  llund'  essen  zu  aller  Stund'. 

Engl.:   Children   and   chickcut;  must  bu   always   picking. 
(Bohn  II,  25.) 

562  Kinder  und  Hunde  gehören  nicht  in  die  Kirche. 

563  Kinder  und  Hunde  sind  gute  Unterhändler. 

Man  liebkost  den  Hund,  um  sich  die  Gunst  des 
Herrn,  das  Kind,  um  die  der  Mutter  in  gewinnen. 

564  Kinder  und  Hunde  wissen,  wer  ihnen  gut  ist. 


565  Kinder  and  Narren  glauben,  dass  zwanzig  Gol- 

den und  zwanzig  Jahre  ohne  Ende  sind.  — 
FriMchhier ,  J63. 
HoU.:  Kinderen  en  gekken  verbeelden  aieb ,    dat  tviBlif 
gnlden  niet  verminderon ,  en  twintlg  jaren  niet  eindigta 
kunnen.    (Ilarreboiuet ,  /,  405''.> 

566  Kinder  nnd  Narren  haben  einen  Schatzengel.  — 

Heinsberg  Ml,  CiK 

567  Kimler  und  Narren  haben  gut  fahren. 

568  Kinder  und  Narren  lachen  über  alles. 

Weil  die  Ansichten  der  Dinge  ihnen  nen  nnd  aocfc 
nicht  alltaglich  geworden  sind.  Sie  haben  Kengiettk, 
die  dem  Verständigen  fehlt,  der  weisa,  daas  alles  6t- 
sohehenc  nur  Wiederholung  des  Gesohehutea  ÜL 
(Rrestaner  Enählrr,  1S06,  Nr.  5.;. 
F.ugL:  Children  and  fools  have  merrj  livea.    (Bohn  II,  Ttf^» 

569  Kinder  nnd  Narren  lassen  sich  nicht  lieben.  — 

Ucinflterg  MI.  11. 
Sie  arten  aus  bei  Mangel  an  Strenge. 

570  Kinder  und  Narren  reden  (sagen)  die  Wahrheit. 

—  Goal.  1006;  lla<»l.,  33;  ilayer,  //.  12  u.  106;  Eta» 
hart,  II.  1,  8;  liucking.  343;  IHtlor..  f.  93;  SUi^.lti: 
Sivbenkeei* ,  CS.  Svwt.  66;  Simrock ,  5623:  Kirtr.Wt 
u.  4189;  Lohrcngel.  I,  43^;  Braun,  I,  18S5;  JMuto» 
VII.  90:  für  Baiern:  Znup$ir,  92;  für  Düren:  Finanük. 
/,  4S3.  33  ;  für  Eifrl :  Schmitz,  196.  190;  für  iteima^m: 
Frummann.  II,  40».  70 .  für  Heun :  Firmvnick.  1, 404, 9R; 
für  Hannover:  Schambach,  1,160;  für  Waldeck:  Cvlx. 
347,  415;  Khlesifch  bei  Gomoldte.  703;  Robiiuam ,  M». 

„Es  ist  war,  das  Kind,  narre  vnd  tranken  lent  safCi 
die  warheyt."  (ruMli,  SchimpJ ,  LXIU*.)  „Ich  bM 
bey  allen  tagen,  Kinder  vnd  Nairren  die  Wahrkai 
sagen."  (B.  Sacht,  IV,  LX,  t.)  Und  da  es  iUMr 
Kinder  und  Narren  geben  wird,  so  ist  die  h iti««^"* 
gerechtfertigt,  dass  die  Wahrheit  nie  gana  von  4a 
Krde  schwinden  wird.  Die  grosse  Offenherzigkeit,  dii 
man  bei  Kindern  und  albernen  Ijeaten  ■  iliiiilMi 
und  mit  welcher  sie  alles,  was  sie  gesehen  oder  f^ 
hört  haben,  bekannt  machen,  hat  dies  Sprichwort n- 
anlasst.  Wenn  rs  auf  Knchtssacheu  augewandt  «ili 
r.0  will  man  damit  sagen,  dass  das  Zeufjniss  deryleieka 
Leute,  obgleich  Fie  zu  ordentlichen  Zeugen  nafUf 
sind,  in  gewissen  Fällen,  die  in  ihrem  Kenntoitsbti* 
hegen,  nicht  ganx  unerheblich  sei,  besonders  wsaa« 
Dinge  betrilTt,  die  sie  selbst  mit  augesehen  oder  aap> 
hOrt  haben.  „Man  sagt,  Kinder  und  Narren  sagts 4k 
warheit,  darumb  die  weiss  vnd  verstcndig  eeind,  gtka 
billig  der  Wahrheit  mUsnig.^'     (Lehmann^  863,  7.) 

Dan,:  Bern,  narre  og  druknc  sige  sandhed.  'tnß. 
dan.,  49(1.; 

Engl.:  Children  and  fools  toll  truth.  (Goal,  1006;  Mi 
//,  7?J.; 

Frz.:  Enfants  ot  sota  sout  deviiis.  (Leroux^  /.  14«J - 
II  n'y  a  que  les  fous  et  les  enfans  qoi  disent  iBg4si- 
meut  ce  qu'ils  pousent.  —  Les  enfans  et  les  fou  ü- 
sont  la  vöriti'i.    (daaf,  li)06;  Cahier ,  614.J 

Jiofl,:  Kinderen  en  gekken  (dronkcu  lieden) 
waarhcid.    ( Ilurn-bomre ,  I,  40j'*.; 

It.:  I  putti  e  i  matti  iudoviuano.     {Goal,  lOuB.; 

I.til.:  8i  secrotarum  serictn  vis  noscero  remm:  c 

sipicns,  itueri  diccnt  tibi  verum,  (t/aai,  1006v)  —  Sti)> 
tun  opportnna  luqnitur.  {SnyboM,  i^.)  —  SoBt  tiN> 
qui  nnllo  dihcriminc  vera  »tentnr:  cbrinSt  ttattst 
nesciolusque  pucr. 

Sjmn.:  Los  ninus  y  los  louoü  dicen  la  Terdad.  (3i^ 
I.  -»30.) 

I'h;/.  :  A'  bolonduk  ds  gyermekck  lcghaniar4bb  ki  nns"* 
gyilk  ax  igazat.    (dual,  1006.; 

571  Kinder  und  Narren  reden  wahr. 

Dan.:   Saudhed  skal  man  Isro   af  b«rn   ok   dmkst  tolk 

(Bohn  I,  397.; 
Frz.:  Enfants  et  fous  sont  dcvins.     (Bohn  i,  16J 

57*2  Kinder  und  Narren  sagen,  was  sie  thon  (vol> 
leu);  die  Alten  und  Weisen,  was  de  getfav 
haben. 

//'V/.m. .-  Dcti  povidajf,  co  rini;  stafi ,  co  Jbou  dinilij 
CO  by  ciniti  muli ;  statecnl,  cu  by  r4di  iinili;  i 
CO  ciniti  slusl.    (Öelakomki/ ,  289.J 

Krvat.:  Dvtca  pov^.dajn,  kaj  ciniju;  stari,  kaj  sa 
bedaki,  kaj  bi  vciniti  murali*,  serdceni,  kaj  M 
radi;  pametui,  kaj  je  ciniti.    ((^e/atossAy,  S90l; 

573  Kinder  und  Narren   suchen  das  Uebe)  wie  dir 

Aerzte.   —   lleinsherq  VII,  60. 

574  Kinder  und  Narren  ven-atheu  alle«.-    jllfjj 

In  Wclschtirol:  I  tosati  ed  i  inattl  iAdoTisMw  MM^ 
Unschuldige  Kinder  sollen  einen  iiil|f«trttbtMi  W 
und  eine  gewisse  dämonische  Kraft  haben.  Asf  ÜMB 
Volksglauben  beruht  das  obige  8priehwc>Tt  Ab  Sd<V 
dafür  erzählt  das  JUorpenblutt  tter  Baitiaeh^  Znhn 
(München  1865,  Nr.  284-285; :  „Aa  ZünmSlwOi  W 
Battenberg  sprach  ein  Mann  in  der  HninaaTt>rr*'* 
Über  irgendein  Vorhaben  nnd  .ftunerte  berü«'.'.- 


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AuBfÜfarung  allerhand  Bedenkliclikeiteu.  Da  meint« 
ein  dreiiebujAliriger  Knabe,  er  würde  ea  ao  und  ao  . 
maohen.  «Ja,  ja*,  bemerkte  nun  ein  altea  Mütterchen, 
•aus  ihm  redet  die  Unaehnld  und  die  trifft  und  erra- 
ihet  daa  Kecht«. »  A.Iao  guuic.  was  der  Dichter  taLffl: 
••Was  kein  Vemtand  der  Verat&iidiifen  sieht,  üas  Übet  ■ 
In  £infalt  ein  kindlich  UemUth.»" 

07;»  Kinder  und  Nnrren  verstehen  kein  Harren.         | 
&7G  Kinder  und  Thüren  bringen  die  Menschen  zu- 

snmincu.  —  Gtüzknw,  Itiim  vun  linst,  II ,  3*. 
*'»77  Kinder  und  Trunkene  fallen  in  Cloltes  Uand. 

Hvhtn.:  Dlte  a  npildho  pAn  bdh  atfeie.    O'ftakot^Kij,  13».; 
Poln. :   Pijancso    a    dziecifcia   ran    t)6(z    strzeie.      (dela- 
«v.r.Uy,  I3n»,) 

&78  Kinder  und  trunken«'  Leut'  ^ageri  die  ^Y^■Ilrheit. 

Lat.:    Vinuin  et  pueri  vvracea.     (Apottol.    XIV ;    It'mdrr 

II.  .1X49.; 

ii79  Kinder  und  Trunkem*  wissen  nicht,  dasin  sie 
leben.  —  Einfälle,  i^l.  \ 

öäO  Kinder  unter  meinem  Zeichen  geboren,  müs- 
sen anderer  Leute  Narren  sein.  —  Sinmuk,  74iJ*. 

681  Kinder  van  Willen  ( eigemvilligon )  dent  wat 
vor  de  Billen  ( Hinterbacken ).  —  AVm ,  aso. 

Ö8'2  Kinder  vertreiben  die  alten.  —  /vm.  II,  \i\. 

583  Kinder  vnd  ein  korb  voll  Eyer  ist  gebrechlich 

Wahr.  —   r.ruler.  in,  39;  Lvhmunn,  II,  322.  iw. 

584  Kinder  vnd  Katzen  erziehen,  ist  Kunst;  es  >ribt 

jhucn  nicht  jeder  gern  zu  essen.  —  htn.  II,  84«. 
*>8ä  Kinder   vnd   Kindes  Kinder    sind  Stützen  vnd 

Stehe  dcHK  Altera.  —  Ptcin.  II.  4äi. 
58G  Kinder   vnd   Narren    glauben    baldt.  —  ll^inih. 

Iii37,  W.  I\tri.  II,  421. 

ä87  Kinder  vnd  Narren  sind  gern  beysnmnien.  —  : 

tlyermo,  III,  144.  { 

688  Kinder  vnd  Thorcn  dioni'n  nicht  zusammen.  —  ' 

llcnixch,  Ctf6,  r.«;  iWri,  //.  421.  l 

589  Kinder  vor  '  Kinder  un  EMeni  vor  Ehlern.  — 

SiltivnhiKh.  II,  269. 
^  I)  Vor  atcht  hier,  wie  iu  uinigeu  Hnderu  äpricbwürtern 

und  Redensarten,  statt:  aU.  «.  K.:  Vor  Kiud  sin  ek  er 
cnm&l  weat  (:— als  Kind  bin  ich  einmal  dagewesen ). — 
Die  Kinder  sollen  sich  (den  Aoltvrn  K^^enUbt-i  )  stets 
alsiKiuder,  die  Aeltcrn  aber  (den  Kindt-rn  gegenüber) 
sicn  als  Aeltcrn  fühlen. 

590  Kinder  wachsen  keinem  an  den  Fersen.  —  r.ru- 

hl-,  Ul,  39     /.c/iirhiim .  //,  329,  69;  SimTock,  5462. 

Ö91   Kinder   waclisrn    wie  die  Itäunie  im  Walde.  — 

Uriml'iT.f  1 .  17.'i, 

592  Kinder  weichen  einem  hiUl^lichen,  Ileuwagen 
einem  trunkenen  Manne. 

Hiikiit.:    Deti  8  vtfti  nfklivcr,   a   pän   buh   üpilco.     (l'ela- 

kor*kij,  139.) 

i>93  Kinder,  weil  mi-r  asseii,  schmeckt's  am  besten. 
394  Kinder  werden  MHnu\>4.  —  /)hWij>jii.  I,  33.  | 

&95  Kinder  werden  mit  Weinen  geboren. 
ü96  Kinder  werden  vneins  vnd  bald  wicilcr  eins ;  wer 
«*ich  /wischen   steckt,    der   ist    ein  Narr.  — 

t\ln.  II,  421. 

697  Kinder  werden  vuu  Ammen,  Fürsten  von  Höf- 
lingen (rabinetäräthcn)  gelenkt. 
j98  Kinder  wexuen  machen  Frawcn  singen.  —  ('»rntt-T, 

III,  3t».  Lihui-inn.  11.  322.  70;  Urituberg  /.  176. 

599  Kinder   wie  de  Bilder,  (iesechter  wie  de  Ape. 

—   I'risihlner,  ,197. 

COO  Kinder  wie  de  Bilder,  man  de  hübsche  GetiOch- 

ter  fehle.   —  Fruchbicr-,  2011. 
COi  Kinder  wollen  das  Auge  immer  ehe  füllen  denn 

den  Bauch.  —  iWri.//.42t. 
hi)-i  Kinder  wollen  ofit  jhrer  frommen  Eltern  lied 

nit  singen.  —  Lehmann,  169,  17. 
Lat.:  Bonia  pareBtibus  liberl  raro  aimilM  «vadvnt  pleilqM 

pejores,  rmro  paad  meliore«  saut.    (Lekmamm,  169,  19.) 

ooa  Kinder  zeugen  vnd  einen  Staat  bcuem  macht 

ein  ewig  gedechtnisa.  —  Mri,  II,  421. 
b04  Kinder  zu  viel  lieben,  heisst  liassen.  —  tsuri, 

II,  4Jl. 

ti05  Kindern  iai  fremdes  Brot  Semmel.  —  /lrin«6ery 

/»'.  loa. 
C06  Kindern  kann  man  eine  alte  Hanbc  aufsetcen, 
aber  keinen  alten  Kopf.    fFrankemj 
OiUTscnBs  SraicnwöBTis-LBUsoK.    n. 


Kindern  kann  man  mit  kleinen  Dingen  eine 
grosse  Freude  machen. 

Böhm.:  Deti  d^tinttTf  ML  —  Öpatni  veo,  kter&  deU  ne> 
tesL     ((Jtlakorrkg ,  304.; 

Kindern  sol  mau  keine  Messer  (Schwert)  iu  die 
Hende  geben.  —  ftiri ,  //,  421. 

Macht  nnd  Gewalt,  weder  jQnglinge,  noch  Uaerfali- 
rune,  oder  Narren,  weil  sie  dieselbe  xa  ihrem  und  lu 
anderer  Verderben  miabrauchen. 
IloU. :   Mcn  iQoet  het  kind  geen  mea  of  stok  in  banden 
gevou.     (Haireborntt,  I,  4116''.] 

Kindern  sol  man  mit  Zucker  stellen,  Alte  mit 

Eidschweren  feilen.  —  Ihtri .  ill ,  9. 
Kindern  soll  man  kein  Aergerniss  geben. 

F.tit.:  Maxima  debctur  puera  reverentia.  (JutenaL  (BIh- 
dtr  /.*96(i.-  //,  1^1.)—  Nil  dicta  foedum  visnque  haec 
limina  taugat,  intra  qnae  pner  est.  (Junmal.)  (Binder 
I,  ir-t\-  11.  208S.; 

Kindern  soll  man  kein  Messer  zum  Spielen 
geben. 

tat,:  Ne  pueni  gladlum  (conunittas).    (Fhilippi,  II,  Vi.) 

Kindern  soll  mau  nicht  allen  Willen  lassen. 
Kindern  und  Narren  steht  alles  frei.  —  ilryphiu^, 

S.  1Ü4. 

Kindern  und  Trunkenen  muss  man  kein  Licht 

anvertrauen. 
Kindern  ziemen  kindische  Gcberdeu.  —  Sailer,  191. 

Simrock,  W39,-  livinKlurg  MI,  60. 
DtiH. :  Btfrne-ludcr  hos  et  bam  er  godt  tegu.  (l'ro9.  Jan. .  87.; 

Kindes  Hand  bebet  leicht. 

Kindes  Hand  ist  bald  gefüllt,  Kindes  Zorn  ist 

bald  gestillt.  —  /\(n.  i/,  421;  tfruun. /.  1837. 
Kindes  Kücken  soll  man  früh  beugen. 

Dan.:  üame-ryggen  vil  boyes  i  tide.  —  Buy  ympen  meni 
liun  er  ung.  -~  Vrld  vidien  mens  hun  er  gr^n.  (Prot, 
•lau.,  4».) 

Kindes  Sorge  wird  nicht  alt. 

Ihin.:  Barne  sorg  varor  stakket.    (Bohn  I,  348.; 

Kindes  Taufe  bricht  Ebestiftung.  —  nraf,  hiü,  lU . 

/fr/iHR,    i,1847. 

Alter  UechtsgrundsaU  der  Erbfolge,  nach  welchem 
den  Kindern  das  Vermögen  der  Aoltern  unbedingt  an- 
hflimfäUt. 

Kindes  ^^'ill  ist  eines  Dreckes  werth.  —  lleuisch, 

746.2:  hlri,  II,  422. 

Kindes  willen  ist  nicht  zu  ti-awen  ;  was  sie  heut 
wollen,  "thut   es   morgen   grawen.  —  lleniich. 

1507.  11.  Mri,  II,  422. 

Kinger  unLüdc,  wenn  dat  airsMönschen  wer'n. 

(Ihiniitj.j   —  fVischW«-',  2012. 
K inner  bünd  (sind)  ok  Minscheu.    CReniUburg.j 
Kinner,  de  to  froh  klög  bünd,  de  ward  selten 

ölt.      (lU-ndaburg.^ 
Kinner   fall'u   Engel   in  'n  Schot.     (AUmatis.j  — 
Ihmneil ,  186. 

Kinder  fallen  oft  scheinbar  sehr  gef&hrlich,  ohne  sich 
SU  schaden. 

Kinner  in  Tön  wäll  de  all  freen?  —  «üld«efcmid/.  114. 
Gegen  das  leitige  Heirathen  wird   die  Kinderplage 
als  Gmnd  herrurgehoben. 
Ivinner  is  't  best  Aewerwinnst.  —  Goldtchmidt.  lU. 

Der  Arme  darf  sich  getrost  auf  die  UnterstttUung 
seiner  Kinder  verlassen,  hat  er  sie  nur  erst  mit  sauerer 
Muhe  anferzogeu. 

Kiuner  makt  (gift)  Hinner'  .—  Kostet,  2M;  f'rowi- 
»iunn,  VI.  28&,  765:  Stürenburg ,  87;  Üoldschmidt,  124. 
')  D.  i.  Hindernisse. 
Kinner  möt  nich  alle  Mose  smeckn  wilfn.  — 

IM-Iupald,  1021. 
Kiuner  muten  reden,  wenn  de  Höhner  pissen. 
ilSunmerH.J 
Zur  Abwaiaung  Torlanter  Kinder. 
Kinner  müötV  wäsu ,  man  se  müöt  Dwang  heb*n. 
fSnierdilkmanckgn.J 
Kinder  mlUsan  Min,  aber  sie  mosaen  Zwang,  Zucht 


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633  Kinncr  spält  gern,    olc  Lü  uält  gem.  —  ihtld- 

irhmidt,  1»;  n'mrrinfMff .  4057. 

Kinder  spielen,  alte  Lenta  schwaUen  gem.  Nftlen 
beielchnet  abnr  auch  rine  gewisse  (teschlftigkeit ,  die 
nichts  »chatTt. 

634  Kinuer  nu  alle  Lue  segget  de  Woerheit.    (hi- 

derborn.J   —   Firmenich ,  I .  itS ,  W ;  tür  Mimork:   Dan' 


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635  Kiimer  an  junge  Hanne  denket  lange.    (Pader- 

bom.y  —  Firmenich,  I,  363,  3. 

636  Kinner  un  Kalver  är  Del,  so  bebold  se  är  Liw 

(oder:  Bok  un  Back)  hei.  —  iJuwrti,  766.  CoW- 

nchinidt.  117;   Firmenich,  t,  2J2,  37  o.   //,  3«;    From- 
mann,  17,285,  766.    Kern,  690;    Schiller .  !l ,  i;   Haun- 
kalender,  I. 
Empfiehlt  zweckmüisige  Em&hnuig  der  Kinder. 

637  Kinner  un  Kalwer   Mat  möt  öl  Lue  w&ten.  — 

G0ld*chmidl ,  117. 

63»  Kinner  un  Lud',  säd'  jenn  Bür,  ju  red't  ower 
mm  Süpen,  äwerst  nimroend  red't  öwer  min 
gröten  Döst.     (Hinterpommcm.y  —  Hoefer,  116. 

639  Kinner  van  Willen    krigt  wat  (wecke)  vor  de 

Billeu^.  —  Frommann,  VI.  2g&,  768;  Eiehvald,  1007; 
Iteecke,  10:  Diermitsen ,  26 ;  Waertcitung ,  4ß67 :  Gdd' 
Mckmidt.  120;  Stürentmry ,  17*. 

•)  Sitxbacken.  —  Der  Spanier:  Maalthier  und  Kind 
•chUg'  auf  den  Hintern,   »ber  nicht   aaf  den  Kopf, 
noch  sonst  wohin.    (Rfinitberg  YII,  83.^ 
UitU.:  Kinderen,  die  willen,    ilaat  men  Toor  de  billen. 
(Uarrebomee,  I,  405'».; 

640  Kinner  van  SVillen  •  sitt  üewel  te  stillen.    (I^wr- 

lohn.J   —    M'oe/fle,  71,  155. 
')  Eigenwillige,  eigensinnige. 

641  Kläch  Käinjt  liewe  net  lang.  —  Schutter,  592. 

Bezietat  sich,  wie  Schutter  bemerkt,  aaf  einen  weit- 
verbreiteten Aberglauben,  der  wahrscheinlich  seine 
Qaelle  im  Ueidenthome  hat,  wonach  die  Oötter  gAtt- 
liche  Kr&fte  nicht  gern  bei  Sterblichen  sehen.  Viel- 
leicht könnte  man  aber  aach  sagen ,  die  Verdummongs- 
partei  habe  das  Sprichwort  xor  Einschachtemng  der 
Erziehung  erfunden,  damit  das  heranwachsend«  Ge- 
schlecht nicht  XU  gescheit  werde.  Itte  natarlichste  Er> 
kUrung  dürfte  wol  aber  die  sein,  dass  eine  xu  früh- 
zeitige Entwickelnng  der  geistigen  Krftfte  die  physi- 
sche Grundlage  derselben  zerstören  muss. 

642  Klan  Könner,   klä  Lad;  gruas  Könner,  grüss 

Lad.     (Trier.)  —  Loten,  184,  64. 

643  Klane  Kenn  trere  de  Alte  uf  de  Schuss,  grusse 

uf  d's  Uarz.     (Sas»au.)  —  Kehrein,  VI.  17. 

644  Klauke  Kinner  liwet  ni  lang.   (Paderborn.)  —  Fir- 

menich, 1,363,  27. 

645  Kleine  Kinder  belecken  auch  leere  Schachteln. 

646  Kleine  Kinder  drücket  den  Schät,  gröte  Kinder 

drücket  dat  Harte.  —  SchamMUh,  ll.  273. 

Je  grösser  die  Kinder  werden,  je  grösser  wird  auch 
die  Sorge,  der  Kummer,  die  sie  rerursachen. 
Holt.:  Kleine  kinderen  hoofdpijn,  groote  kinderen  hart- 
pijn.  —  Kleine  kinderen,  nooit   Terloit,   groote  kin- 
deren, groote  kost.    (Harrfbomee ,  /,  406  *.J 

647  Kleine  Kinder   essen  Brei,    grosse  nagen   das 

Herz  entzwei.  —  Heinsbery  17/.  45. 

Böhm.:   Malti  dSti  kasi  jedi,    a  velkf  d^ti  srdce  uzfrajf. 
(Öelakovtky,  402.; 

648  Kleine   Kinder   gehören   hinter    den    Ofen.    — 

Friachbier  «.  1999. 

649  Kleine  Kinder,  grosse  Sorgen;  grosse  Kinder, 

grössere  Sorgen.  —  Reinnberg  VII,  ib. 

660  Kleine  Kinder,  gute  Kinder.  --  Heimherg  »77,46. 
6Ö1  Kleine  Kinderhaben  weiche  Schnibben  K  —  /Wri, 

//,  423. 

•)  Eigentlich:  Spitze,  spitziger,  langer  Schnabel,  dann 
ein  Vogel  mit  solchem  Schnabel,  endlich  ein  spitz 
zulaufendes  Läppchen  auf  der  Sttru,  die  Schneppe. 
(Camp«,  jr,  241'';  Stürenburg,  228»».;  -  Unter  kleinen 
Kindern  versteht  der  Franzose  Kinder  bis  etwa  cum 
fünften  Jahre,  iUtere  heissen  juuge Kinder  (jonnes  en- 
fants).    (Reinsbtrg   VII,  57.) 

652  Kleine  Kinder,  klein  Kreuz;  grosse  Kinder,  gross 

Kreuz.  —  Mayer.  II,  12;  Eifelein.  374;  Draun,  II,  540. 

653  Kleine  Kinder,  kleine  Leiden  (Mühe,  Noth,  Pla- 
nen); grosse  Kinder,  grosse  Leiden  (Mühe, 
foth,  Plagen).  —  Frwt/i/iier ',  2000. 

654  Kleine  Kinder,    kleine  sorgen;    grosse  Kinder, 

grosse  sorgen.  —  Petri,  ll.  423;  llerberyer.  II.  119; 
ilalhety,  357* ;  Pauli.  Schimpff.  XXXVI*  ;  Luther.  1. 124; 
Laiendorf  II,  20;  Gaal.  1007;  Steiger,  362;  Körte,  3374; 
Ei»elein,374;  Simrock,  5607;  Venedey,  lOO;  Reintbcrg 
I.  176;  »77,  45;  für  Baiem:  Zaiipuer,  89;  für  Iserlohn: 
Woesle,  72, 174;  für  Mecklenburg:  Gryjte.  Fr.  83;  für  Wal- 
deck:  Curlie.  317,  45. 
In    Baiem:    Kloane  Kinda,    kloane  Sorge;    grosse 


!fc 


Kinda,  grosse  Borge.    (Jteituberg  VII,  Ab.)     Sa«  Bs- 

traohtnng  aber  dies  Sprichwort  ftndst    sich  is  üUiek'i 

SonntagsblaU ,  Gotha  1860,  Xr.  9. 
Böhm.:  Mal«  deti,  malA  starost.    (Ceialottky ,  Wi; 
I}än.:  Smaa  b«ni,  amaa  sorge;  störe  b0m ,   ston  toife. 

(Fror,  dan.,  87;  Bahn  I,  398.) 
Holt.:  Klein  Und,  kleine  rouw.    (Harrebomee,  I,  406 ^; 
/(..-  Fanciulli  piccioli^  dolor  di  tasta;   Cancialli  fraaii, 

dolor  di  cnore.    (Gaal,  1007.; 
La*.:  Magna  dignitas,  magna  cara.     (Smtor,  ItlO 

655  Kleine  Kinder,  kleinen  Aerger;   griät«  Kinder, 

gräten  Aerger.  —  sdutmbach.  I,  16. 

656  Kleine   Kinder,   kleines  Leid;    grosse  Kinder, 

grosses  Leid.  (Eifel.)  —  Schmitz.  189,  97;  für  Lypr: 
Firmenich,  I,  2f.9. 

657  Kleine  Kinder  machen  den  Aeltern  Kopf-,  dir 

grossen  Herz  weh.  —   WiacUer,  XVi,  10 ;  Hmutcft 
VII,  4i. 
If.:  Fanciulli  piccoli,  dolor  dioapo,  e  figli  gxaiidi,  dofar 
di  cnore.    (Paizaglia,  120,  1.) 

658  Kleine  Kinder  inuss  man  nie  allein  lassen.  — 

'  Slrme.  7/,  39. 

Zwar  hat  auch  dies  Sprichwort  in  einem  Aberglaabcs 
seine  Quelle,  man  fUrchtete  ntmlich,  allein  gelasscs* 
Kinder  würden  hinweggehext  oder  gegen  Weehselbllfi 
vertauscht;  iudesten  hat  seine  Forderung  auch  siaa 
naheliegenden  sehr  vemfinftigen  Grand,  weil  sie  4i- 
durch  Tor  vielen  Gefahren  bewahrt  bleiben. 

659  Kleine  Kinder  müssen  Geduld  haben. 

660  Kleine  Kinder  müssen  nicht  alles  wissen. 

Zur  Abweisung  neugieriger  Frager. 

661  Kleine  Kinder,  rechte  Spiclvögel,  aber  alte  Kb- 

der der  PJlteni  Geschwür  vnd  böse  BÜttoa. 

—  37ath**y,357*. 

662  Kleine  Kinder  sind  armer  Leute  Beichthnm.  - 

Gaal,  1008.  ^ 

Engl,:  Children  are  poor  meu's  riches,   are  certain  vum, 
but  uneertain  comforts.    (Oaal,   1008.; 

663  Kleine  Kinder  sind  der  £ltem  beste  spiel  Vögel 

—  Petri,  II,  423. 

t>64  Kleine  Kinder  sind  leicht  zu  überreden. 

Dan.:  Syr  aars  bam  er  snart  at  lokke.     (Pror.  dam.,  OL; 

665  Kleine  Kinder  soll  man  nicht  tödten,   sie  köo* 

nen  noch  nütz  werden.  —  Petri,  u,  423. 

666  Kleine  Kinder  treten  auf  die  Füsse,  grosse  nf 

das  Herz. 

667  Kleine  Kinder  trotten  au£fh  Schoss ,  die  groalen 

tretten  auffs  Hertz.  —  Petri.  11,  423;  ffetsi^ 

V77.  46.  i 

Auch  russisch  Altmann  VI,  506.  { 

668  Kleine  Kinder    und  Kuchenteig    baben's  gen 

warm.  \ 

Die  Lombarden  empfehlen:  Sollen  die  Sftngliift 
wachsen,  so  wickle  sie  gut  ein.  I>enn,  sagte  4i(  1 
Bergamasken:  Das  Kind,  welches  nooh  keiss  Tllf  i 
hat,  friert  (ist)  immer  (kalt).  Die  Spanier:  Dasklite 
Kind  und  das  junge  Kalb  frieren  auch  am  lOitV- 
Die  Engländer:  Für  ein  kleines  Kind  ist  jedes  Wftw 
kalt.    (Reinsberg   VII,  43.; 

669  Kleine  Kinder  wandeln  sich  neunmal,   ehe  vt 

gross  werden.  —  7te/n,77,423. 

670  Kleine  Kinner  kacket  kleine  Küötelken.  (Smn- 

land.j 

671  Kleine  Kinner  ligget  up'iu  Schaut  (Schoe),  grast« 

up'ni  Hearten.    (Wetif.) 

672  Kleine  Kinner  treten  op  de  Scherze  (Schölte), 

de  groten  op't  Herze.  —  Heinaberg  1/1.46. 
Holt.:  Als  de  kinderen  klein  zijn,  loopen  sij  der  Bios4ir 
op  den  rok ;   als  zij  groot  zijn ,  op  het  hart.    (Bärrf 
boiiüf,  I.  401».; 

673  Kleinen  Kindern  füllt  das  Brot  aaf  die  Scbmicff* 

674  Kleiner  Kinder  und  alter  Leute  Tagend  darf 

man  nicht  (zu  sehr)  loben. 

Weil  Bewusstsein  oder  Kraft  »un  Sandigen  fehlt. 

675  Kli  Käinjt,  kli  Sorgen,  griss  Käinjt,  grissSür 

gen.  —   Schmier,  570. 

676  Kluge  Kinder  leben  nicht  lange.  —  EUdein.m, 

.Simrock,  5632 ;  Heinsberg  VII,  44. 

677  Kluge  Kinder  werden  selten  alt. —  ^sir7«ri>,  1,0. 

liremser ,  34;  Bückiny,  S37. 

Wenn  bei  Kindern  die  Geistesfähi^keiteil  skh  ■« 
gchnell  entwickeln,  so  geschieht  dies  mwOtaBllich  s*l 
Kosten  der  Körperkrafte.  Auch  sind  schwi^lkh« 
Kinder  wejK>D  ihrer  grossen  Reisbarlceit  enpfkariickfr 
filr  Soeleneindrflcko.  ««pia-R» 


13()1 


Kind 


Kind 


1302 


Im».:  Klogt  bam  Icver  oi  Ikdro.  —  Umodoii  frugt  Tjiror  ei 

lirnRK.    (Prot.  Jan..  4H  u.  87.J 
/.(!/.. ■  SuniliB  juvoDta  iirMomatarao  niorti«  aigiium.     (lli- 

Hitit.)    (Philippi.  11,  176.) 

Ü78  Krügdoii  de  Kinner  keinen  Stät  (Stoss),  suu 
wörcn  sc  in  encu  .lare  griit.  —  Sthambach,  I,  15. 

ti79  Lu88  dt'in  Kind  zu  einem  Trottbaum  werden 
und  ])t«U}jro  ihn  hernach.  —  KiKi-Hn,  372. 

680  LuRsi  das  Kind  schhifcnl 

HvIL:  Laat  üut  kind  maar  «lapeii.    (lltirrebomff,  1,  -llNä'.J 

ti8t  Lasst  das  kind  sein  sünd,   so   lasst   der  vattor 

die  rut.  —  l'ranck.  II.  im'*. 
ö82  Liiwer  seien  de  Käinjt  srhru,  wu  de  AohliT. — 

Sihusli'r.  .VJi. 

683  Leichtfertige  Kinder  bruuchen  strenge  Zucht. 

iMin.:  Ontli«  bnm  tkal  man  ilili'  viiguc     (Prot.  ditn..  91.) 
tiS-l  Leiv  Kenger  hant  völ  Naiue.    (Aaehrn.;  —  Fmnr- 
Müh,  /,  4y.1.  -Jl;  für  (;iniU)ach:   FmiMiich,  111,  516.  .1J». 
Mtfrii'itmh  bei  Ihnren ,  797. 

Ü85  J^eive   Kinner   kritt   viel  Namen,     (herluha.j  — 

Wui'sif,  73.  199:  MtfriiWßvh  in  Ihwikalcativr ,  L 
680  Leve  Kinder  un  Mevcnkinilcr  sünd  nich  to  trocn. 

(Ontlrivt..    —     lUirrni.  798;  lliiujfkitlfnitfr ,  I. 

687  Lewer  e  klen  Kind  wie  e  Kalf.  —  Frixihhur^,  aow. 

688  Liidjc   Kinder    e!»sen    nicht    viel,    machen    aber 

gross«'  Haufen. 

lluU.:  lArvf  kindoron  <>ton  wuini^,  maar  zij  maken  grootr 
hooiii'ii.     (Uitrrrhoimt',  1,  406^*.) 

689  Liebe  Kinder  thun  nicht  übel. 

Kigi'Utlich :    iiiu   liotragoit    aicli    HUt ;    iruuisuli :    man 
lidoraiolit  ihnen  ihro  duiiiiiioii  Htreiclic. 
Il'til.:  Lii'vr  kiiidorcn  niog«!!  uict  miidoon.     ^  Harrebomee. 

i,  41»'.;".) 

690  Lieben  kinderii  gibt  man  vil  namen.  —  Franck. 

II.  16«''.  K.jinnlff,  M3  *'  u.  34« ^.-    /Wu.  //.  438;    iWuti-r. 

I.  .'ij,    Lihnuinti ,  461 ,  9S;    Sttilir.  8S;    Einelnn^   374; 
Knrlc,  3397 ;  Simroek,  5Gt«. 

„l>aran  merck,  wi>m  sein  Kind  lieb  tvy,  dem  gibt  er 
iiammeii  maDcherley." 

luiit.:  Kiwrt  bam  gira  {  bar)  manffC  navnc.  •  RoJkn  f.  38.1: 
/V'ip.  iltiH..  4X.) 

l/i'll.:  Den  licwn  kiudü  K>ie«'ft  n^^"  iiioni»;b(>n  ( v«Ie, 
liovii )  naiiir.     {"T"«'»..  il.  l.'i;   llitnrl.innn- ,  /,  406 ■■*.,' 

I.tit.:  .lilanda  |>atruni  i>ravit«  facit  indulventia  natu«.  — 
Dilitctin  )>iivriH  varia  iiumina  damuM.  (Hitt-Um.  374.)  — 
Kx}ivil>t  i<luriiiiii  habvr«  i.-u»tn<iiaiua.  (ii-ij'nMJ,  H^L)  — 
Suvjio  iliitiir  n:itu  variuin  nuinou  bene  frratu.  (Loci 
ru'iiiii..  l.M  ;  Suhir.  tUKi;  FallTalfh^n .  17H.J  —  Ut  ex- 
l>vdit,  »i  |ilura  liaboaa  ootfunDiina.    (HiflriH,  l\ii.} 

691  Lifbor    a   Stuba    voll    Kinder,    ass    a    gotzigrr 

Kri|>pel.  —    IltrUnyr,  3US. 

692  Lieber  mit  Kindern  auf  Stecken  reiten  als  leer 

und  müssig  schreiten. 

693  Lieber  ungezogen  Kind   als  v<  r/ogen  Kiml.  — 

Euvtrtn,  373,  Sunr^uk.  S.'iVJ;  /:>ifu/im/  /,  178. 

r>94  Liebes  Kind,  Krne>tu  wul,  so  wirstu  guter  II ü- 
ncr  voll,  lernestu  aber  übel,  so  mustu  mit 
den  Jjewcji  esseu  aus  dem   Kübel.  —  Luiht-rn 

lifihr..  416*;  /iV|i|xJ»T"/   VII,  IKl. 

Mit  illf^i-m  Spnu'bo  iiflcgto  I.utlicr  scino  Kiudcraum 
rli-i»oificu  lA-rni-a  zu  i>rmabneii. 

69 j  Licss  man  dt-n  kindern  jren  willen,  man  ki'mt 
nie  bald  von  weinen  stillen.  --  .Wiim«,  Vom 
I-Mh.  .Nii/Tiii:  Kurt:.  HiS. 

»i96  Luve  (kluge,  ptifHge)  Kinder  wäde  i;it  alt.  ('A<>fii.; 

—    yii/niriifh.  Uli.  184. 

i;97  Lül.je  Kinner   docket,  grotr  Kinner  rocket.  — 

0;>S  Lntje  Kinnrr.  lütje  Sorgen;  graule  Kinner, 
graute  S(jrgen.  flipi^.'  —  Urmcnu-k,  l,tt»:o»t' 
/rir*MtJi    h«-i   llHcrrn.  803;     lliiu^kitlttulrr ,   /.    Ken,  tlS 

II.  7eri. 

6".»:»  Liilki'  Kinner  trct  in  dm  Schaut  (ächua),  graute 
Kinner  in  't  llert  (Hera!).  -Unf.)  —  Firme 
III. 'i.  /.  3<»;  für  Slretit::  /•'iiMurmrA ,  III,  TS,  98. 

7<x>  M.!<:r  das  Kind  heisscn  wie  es  wilU  wenn  es 
nur  einen  Namen  hat. 

11  !!.:   Hit  komt  er  nirt  u|i   aan,   lin«.-  brt  kind  beet.  iils 
!i<?>  t  iPBAr  eeii'  naam  heeft.     \  ll-oT'i/'-iH"  ,  l.  4u4*'.J 
701   Man  d;<rl  ilas  Kiud  nur  vor  dun  süssen  Früch- 
;'.'n  wArnen,  diebiticrn  warnen  vor  sich  lelbst. 


702  Man  darf  den  Kindern  nicht  zum  IMleger '  geben, 

der  ihres  Vaters  Todfeind  war.  —  «ruf.  172, 178. 

';  Vormund,  s.  Momber.  8«lbat  wenn  ei  ein  naher 
Verwandter  wir«,  wUrde  dem  if'elnde  dea  Vater«  die 
FUraorge  fUr  die  Kinder  nicht  anvertraat  werden  dttr- 
fen.  Diean  gehörten  dem  n&chaten  Freunde  (a.  d.  87, 
284  u.  41^3). 
J/Ai/.:  Man  aall  den  kinden  nicht  au  plleger  geben,  der 
irea  v»ttera  todfeind  war.     (Mtickam-r ,  319,  'J.) 

703  Man  darf  ein  Kind  nicht  bei  seinem  Namen  nen- 

nen, ehe  es  getauft  ist  —  B.  .iuvrlMich,  i/ar/ÜMcfc 
(.S(utt{rnrt  1868).  S.  198. 
70-4  Man  findt  manches  ersoffen  kind,  das  vertriuckt 
alles  so  CS  findt;  so  es  auch  kündt  die  heute 
sein  ubzieheu,  es  geb  sie  vmb  wein. 

/.u/.;  llmuibuti  eat  uotum  liuud  ualdu  diligo  potum,  ai  pua- 
»i'in,  uollcm  pro  putu  pouere  peliein.    (Lo.-i  cumtn. ,  .Sb.j 

705  Man  tragt  die  Kinder  gross  nicht,  was  sie  klein 

getragen  haben.  —  .siiNmrili,  &:t94. 

706  Man  gibt  den  Kindern  nicht  alles,  wonach  sie 

langen. 
UuU.:  Kinderrn ,  dio  vuul  ciachuu ,  geeft  meu  niet.    (Ilarrf- 
homt'e,  1,  4U:i**.^ 

707  Man  gibt  otift  eim  ein  kindt,  wer  es  ein  ganss, 

CK  wer  kein  fcdcr  dran  seyn.  —  Gmtir.  l,  h^-. 
I'clri ,  II,  UT,  Hnii»ch ,  13.M ,  34;  Lehmamt ,  767.  7;  /iW- 
iriii,S78;  Simrovk,  .'»ftUS;  korti' ,  3389;  Itetnabviv  VII,  S7. 
Obgleich  die  Kvgur  dur  franiuaiaclieu  Colonien  er- 
klären: „Ich  filUcrc  daH  Pferd  nicht,  um  fb  den  Offi- 
xifrcu  zum  Reiten  au  geben;  au  iat  duüh  kein  Ucriehta- 
hiif  in  Europu  mit  Ueschlftcu  iiberbaufter  all  der, 
den  die  Frauioacn  la  (7uur  liua  Aidea  nennen."  (Sa 
luninitt  va  ft  la  cimr  dea  aide«  -  seine  Frau  aetxt  ihm 
liuruer  auf,  maclit  ihn  xuin  llalinrci.)  Und  wenn 
auch  nicht  jede  Frau  ihre  Nachbarin  mit  den  Worten 
der  Spanierin  bedtiucrn  kann:  „Ach,  waa  für  Mühe, 
Nachlmriul  Der  llirai'h  wechselt  daa  Ueweih  alle 
.lahn<  und  uucr  .Mann  alle  Tage,";  ao  iat  doch  kein  Land 
büsuchtiT  ala  daii,  wohin  die  Frauen  ihre  betrogenen 
Mi4niicr  Bclücken  und  welches  Franzosen  und  Italiener 
deshalb  als  Comwallis  bezeichnen.  (ReiRtOfr'j  Vit,  "il.) 

708  Mau  kann   auch  von  einem   Kinde   lernen.  -^ 

Itamiinn,  II.  I*rcd. .  II.  »K). 

709  Man  kann  es  am  Kinde   sehen,  was  für  einen 

Vater  es  hat. 

Man  kann  sich  auch  nft  sehr  täuschen,  weil  der 
Apfel  niclit  srltcn  weit  vom  Stamme  fallt. 

710  Man  kann  Kinder  damit  ausgeben.  —  r.fi(HHM.  i97. 

Vou  einer  grossen  Ausgabe,  mit  der  man  Kinder  a«s- 
■tatton  künntc. 

711  Man  kann  nicht  auf  einmal  aller  Kinder  Pathe 

(Gevatter,   Vetter)   werden.   —  Simruck,  5628; 

nnmhfrii  17/,  24. 

712  Msin  küsset  oill  das  Kind  von  der  Mutter  we- 

gen vnd  die  Amine  vmb  dess  Kindes  willen. 
—  Fijfmlfl\  34« ■;    /V/ii,  //,  4,S7;    Htti/er.  1,9:   Füe- 
lnii,372:  Simrwk.Mta:    Kertr,  S361;   Braun,  I,  1888; 
IU\n>^lK'r,j  VII,  42. 
DttM.i    Mange   kysaor  barnet   für  ammens   skyld.      (Hvhn 

I.  3h?J 

Hny'.:  Many  kiss  the  ohild  for  the  narse's  sake.    (Bahn 

II.  \W.) 

l.tU.:  l'ucr  osculatur  propter  matrom.    (Eitelrin,  'dli.) 

713  Man  küsst  das  Kind  oft  um  der  Mutter  willen. 

714  Man    küsst   das   Kind    und    meint   die  Amme. 

.' Sf-hh'ed.J 

715  Man    lecket   die  Kinder  nicht  am   Schnee.   — 

/Vrri.  //,45B. 

716  Man  legt  die  jüngsten  Kinder  zuerst  ins  Bett, 

sagte  eine  Tochter,  als  ihre  ältere  Schwester 
Braut  war.  —  Winckler,  Jl'.  61. 

Aahnlich  taffte  ein«  Mvttor,  die  mehrere  heiratfaa- 
f Ahig«  Töchter  beaitst ,  einem  Freier  nm  eine  JUngore : 
„DM  älteate  geht  vor,  loh  mache  keine  Ladenhüter." 

717  Man  mag  daa  Kind  baden  (wajchen),  aber  mau 

mass  es  nicht  ersanfeu. 

Hißll.:  Men  moet,  om  hat  Und  ta^wMNhen,  bet  niet  rer- 
drlnkcu.    (Üarrfbome* ,  I,  i06^.) 

718  Man  muss  das  Kind  nicht  loben,   bis  es   ein 

Mann  wird. 

719  Man  muss  (süll)  daas  Kind  nicht  mit  dem  bad 

ausBSchüttcn.   —   Lekmam,  SOe.  88;  Lehmann,  II. 
4U4.  49,    Jiiifh^'iii' ,  Atüdfiil.  a:illi".   Kiwahart,  IV.  37; 

82* 


1803 


Kind 


Kind 


1304 


IHslor.,  ///,  4:  Blum,  546;  Strtire.  //,S3;  Simrock.  695: 
neinsberg  IV,  120;  VII,  34. 

Dia  Bussen :  Der  Lftnie  wegen  soll  man  einem  Kinde 
nicht  den  Kopf  abhauen.  (AWnann  VI,  399.;  Es  ist 
sehr  gewöhnlich,  mit  idem  Misbrauch  die  gute  Sache 
selbst  anzuheben.  In  Beziehung  auf  Beebtsangelegen- 
heiten  will  das  Sprichwort  sagen ,  dass  wegen  ^es  bei 
einem  Bechtsgeschaft  rorgefaUenen  Fehlers  nicht  stets 
das  ganze  Qesch&ft  ungültig  sei,  sondern  wenigstens 
theilweise  aufrecht  erhalten  werden  könne. 

Dan.:  At  haste   bamct  ud  med  I^ren   (badet).     (Prot, 
dan.,  49  u.  333;  Bohn  f ,  383.; 

Holt.:  Men  moet  het  kind  niet  raot  het  bad  oitachudden. 
(Harrebomin.  /,  406^».; 

Lat.:  Aegri  qnia  non  omnes  convalescnnt ,  non  id  circo 
null»  medioina  est.    (PhÜippi,  I,  lt.) 

720  Man  xnuss  dem  Kinde  einen  andern  Namen  ^eben. 

Holt.:  Men  geeft  het  kind  een'  anderen  naam.     (Harre- 
bomet,  I,  406*».; 

721  Man  muss  dem  Kinde  einen  (den  rechten)  Na« 

men   geben.  —    LtUher.  U3;   lH$tor.,  F,  33;  Sim- 

rock,  5«5«*;  Roinnberg  VII,  21. 
Frt. :  Appeler  un  ohat  un  chat.  —  Nommer  les  ohoses  par 

leur  nom. 
HoU.:  Oeef  het  kind  een'  naam.    (Harrtbomee.  /,  403».; 

722  Man  muss  den  Kindern  den  Hals  beugen,  weil 

sie  jung  sind. 

Holl. :  Buig  uw  kind  den  hals  terwijl  het  jonK  ia ,  opdat 
het  niet  harduekkig  werde.    (Hcurrebomee ,  /,  401  ^.) 

723  Man  muss   den  Kindern  den  Schmuz  nicht  so 

lange  an  den  Händen  lassen,  bis  er  angewach- 
sen ist. 

Fr  f. :  L'en  ne  doit  J  Jk  acoustumer  a  sou  eufant  mal  amor> 
son  (mauvaise  coutume).     (Lerouxt  II,  254.;  . 

784  Man  muss  den  Kindern  den  Willen  brechen.  — 
Strwe,  I,  53. 

725  Man  muss  den  Kindern  nicht  alles  sagen,  sie 

schwatzen  aus  der  Schule. 

726  Man  muss  den  Kindern  nicht  ihr  Brot  nehmen 

und  es  vor  die  Hunde  werfen.  —  Matth.  n,  26; 

Schulze,  318  ;  Zaupgrr,  765. 

727  Man  muss  den   Kindern    nicht   zu  ricl   willen 
*         lassen.  —  Petri.  II.  459. 

728  Man  muss  der  Kinder  Brot  nicht  den  Hunden 

geben. 

Heilige  Dinge  muss  man  nicht  Ungeweihten ,  Laien 
mittheilen,  oder  dnroh  solche,  die  Ihren  Werth  nicht 
begreifen,  entwflrdigen  lassen. 

729  Man  muss  die  Kinder  derer,  die  wohlleben ,  nicht 

Schlemmer  heissen. 

Was  können  die  Kinder  fdr  dau  Loben  der  Aelteni. 

780  Man  muss  die  Kinder  lehren  aufs  Wort  merken 
(oder:  durch  Worte  ziehen). 

ffoU.:  Kinderen  moeten  door  eerxnoht,   niot  donr  slagen 
opgroeijen.    (Harrebnmie,  /,  406*.; 

731  Man  muss  die  Kinder  nehmen,  wie  sie  kommen. 

HoU.:   Men   kan  kinderen    winnen  (minnen),    maar  niet 
Zinnen.    (Hurrebomiff,  /,  406^.; 

732  Man  muss  ein  Kind  nicht  zu  viel  wiegen  (schau- 

keln). 

Moll.:   Men  kau   een  kiud  wel   te  veel   wiegen.     (Harrf- 
bomie,  I,  406 ^; 

733  Man   sagt  das  Kind   besser  zum   (^hristenthiim 

und  zum  Erbe,  denn  davon.  —  Graf ,  210 .  I9i. 

Von  der  Zeit  an,  als  man  die  Erbfähigkeit  an  die 
Taufe  geknüpft  hatte,  war  es  natOrlioh  sehr  wichtig, 
zu  wissen,  ob  ein  Kind  getauft  sei  oder  nicht.  War 
es  zweifelhaft,  ob  ein  Kind  getauft  worden  sei,  oder 
war  es  ungewiss,  ob  es  vor  oder  nach  dem  Taufacte 
gestorben  sei,  so  sollte  nach  dem  obigen  Sprichwort 
der  günstigere  Fall  angenommen  werden.  „Men  scholl 
dat  kindt  billiger  tho  deme  Christenthorae  und  tho 
deme  Erve  tUgen  also  darron.'^    {Thoraen,  I,  2.) 

734  Man  sieht's  dem  Kinde  an,  was  für  einen  Vater 

es  hat.  —  Simrock,  12358. 

735  Man  sol  die  Kinder  lieb  haben ,  vnd  sie  es  aber 

nicht  wissen  lassen.  —  Petri,  II,  466. 

736  Man  sol   die  Kinder  mit  Vemiinfil  auffziehen. 

—  Petri,  II.  466. 

737  Man  soll  das  Kind  beim  rechten  Namen  rufen. 

Lat. :  Dlous  tetigisse  juvabit.    (Bindtr  II,  3390.; 

738  Man    soll    dem    eigenen   Kinde  so    viel  geben, 

dass  das  Stiefkind  (fremde)  nicht  weint. 

Dä-H.:  GiT  det  hride  harn  saa,  at  det  sorte  graeder  ikke. 
(Prot.  dan..  47.; 


739  Man  soll  dem  Kinde  nicht  so  oft  geben,  «li  es 

haben  will. 
Dan.:  Oir  ei  harnet  mens  det  beder,   eller  hiuid«i  man 
halen  r0res.    (Prot,  dam.,  837.; 

740  Man  soll  die  Kinder  in  sauberm  Wasser  baden, 

nicht  in  Mistlachen.  —  Ijehmatm,  ISO,  38. 

741  Man  soll  die  Kinder  nicht  eher  taufen  (verhei- 

rathen),  bis  sie  geboren  sind.  —  AUmaim  Vi,  m; 
neituberg  IV,  25. 

742  Man  soll  die  Kinder  nicht  fühlen   lassen,  dau 

die  Väter  uns  hassen. 
Lat.:  Ne  irascamur  inimipomra  et  hostinm  Ub«ris.   (St- 
neca.)    (Seyhold,  337.; 

743  Man  soll  nicht  dem  einen  Kinde   einen  bunten 

und  dein  andern  einen  grauen  Bock  geben. 

Nicht  eins  ror  dem  andern  beTorza0«n  vndatuui^ 
neu.  Die  englischen  Neger  sagen :  Was  dn  dainsB  off- 
nen Kindern  nicht  wiUst  eu  essen  geben,  mnMt  a 
nicht  den  Kindern  deines  Freundes  reichen.  (Rtint- 
berg   VII,  62.; 

744  Man  soll  seine  Kinder  so  kleiden ,  dass  man  zb 

Alter  nicht  selbst  bloss  gehen  muss. 

Dan.:  Kled  diue  bern  aaa,  i  deres  nngdom,  at  de  ei  iksl 
see  dig  n0gen  i  diu  olderdom.    (Prov.  dan.,  S47.; 

745  Man  stösst  manch  Kind  in   einen   Oitlen,  «he 

es  ist  ein  Mensch  geworden.  —  Bnmit,  Akt., 
in  Kloster,  I.  619. 

746  Man  streicht  den  Kindern  das   maul  vol  brfj 

ein.   —   llenisch,  505,41. 

747  Man  wirft   die    betendelte  Kinder   nicht  weg; 

fluss  beschissen  Kindern  werden  auefaLent  — 

Lehmann.  506,  .S5. 

„Kein  beschissenes   Kind  zu    werffen  hin,  daaa  • 
werden  auch  alt  leut  aus  in."    (Kytring,  I,  U4.; 

748  Manche  Kinder  reden  klug  wie  alte  Leute. 

ZnreohtwfliRung  fQr  junge  Leute,   wenn  sie  mit  ihm 
Weisheit  zu  freigebig  sind. 

749  Mancher  könnte  sein  Theil  am  Kinde  am  Cbu- 

freitag  essen,  ohne  die  Fasten  zu  brechen. 

750  Manches  vei*8offene  Kind  vertrinckt  alles,  w» 

es  find;  es  geb  die  Haut  vmb  Wein,  wem 
jhr  könt  mechtig  seyn.  —  Petri ,  11,  454. 

751  Mann  muss  dem  Kind  ein  andern  Vatter  lo- 

chen. —   Lfhmann,  ne,  Sit. 

752  Me  frogt  do  Kender  gröt  niet,    wat  se  kkia 

gedragen  hebben.  (ileurs.J  —  Firmeniek,  1, 4n,)i 

753  Mein  Kind  hat  sich  nicht  gescheut,  am  Sonntig 

zu   sterben,  und   ich  als  Mutter  sollte  micfc 
scheuen,  zu  wehklagen.     (Surinam.y 

Wenn  du  mir  Ursache  zur  Betrübniss  ffibtt,  sown- 
dorc  dicli  nicht,  wenn  ich  betrübt  bin. 

754  Mein  Kind,  sei  witzig,  die  Welt  ist  spitzig.' 

Cual.  1705. 
Engl.:  The  World  is  round,   if  jou  cannot  swim  thcrai. 
you  run  a  ground.    (Gaal.  1705.; 

755  Meine  Kinder,  stehlet  mir  nicht,   nur  schleppt 

mir  nach  Hause.    (ObnitcMex.)  —  tteimherg  IT,  UL 

756  Mit  Kindern    ist  gut  spielen,    aber    nicht  gut 

haushalten. 

Von  t!«hr  jnugcn  ,  unerfahrenen  Frauen. 
HoU.:   Met  enen  verdronken  kint  is  goet  speien    (Twim., 

19,  2.;  *^  ' 

757  Mit  Kindern  sjiieleu  ist  gut 

758  Mit  kleinen  Kindern  hat  man  Mühe  vnnd  tf* 

beit,   mit  den   grossen   Sorg   vnd    angst  — 
Petri ,  II,  478. 

759  Mu  c'ha  Chiiid  o  net    in   <'s  Bockhoren  zwing?. 

''Obersimmrrlhal.J  —   Schweiz,  11,  188,  3. 

760  'N  dood  Kind  hett  'n  lebendig  l>i  H  Ben.  (Onfrin., 

—  Duoren,  927;  llauskalendi>r ,  III. 

761  'N  Kind  is  besser  as  en  Kalw,  et  lopt'n  Buren 

nich  ut'n  Stalle.    CGüitingm.: 

762  'N  spejend  Kind,  'n   dejend  Kind.   AVni.ai- 

763  Nach   dem  krancken  Kind   sihet   man   sich  aw 

meisten  vmb.  —  Petri ,  11,  485, 

764  N^'nne   das  Kind,   so   kennt  man  das  Kiud.  - 

Petri,  II,  48.'i. 

765  Neue  Kinder,  neu  Kreuz. 

I.nt.:    NovuB    fnictus,    noTus     luctus.      (Itiutl^i-   I    lÄ» 
ll.'mi;  Seybotd.^^b.)  '  '•   ' 


1306 


Kind 


Kind 


1306 


766  Nicht  alle  Kinder  des  Gutsherrn  sind  Junker. 

767  Niemand  kan  seine  kinder  lehren,  zu  frü  stellen 

nach  Gott  vnd  ehren. 
Lat.:   Nemo   nimis   prope  didicii  nodo»    eaacre.     (Loci 
conm. ,  204.; 

768  Niemand  soll  seine  bösen  Kinder  vertrencken. 

—  Pein.  II,  495. 

769  Niemand  zipht  böse  Kinder,  dann  die  Bettler.  — 

Birhnger,  305. 

In  einer  altwttrtemborgiiohen  Kastenonlnang  Tom 
Jahre  153«. 

770  Nin  Kind  ward  grot  snnner  Bulen.    (Oidenburg.j 

—  Goldschmidl ,  118. 

Kein  Kind  wird  gross  ohne  Beulen. 
77i>Nümm8  dränk  sin  Kinner  aw,  he  wet  nich,  wat 
derut  weren  kann.  —  Finnenich.  I,  ass.  ss:  Gold- 
BChmUU.  ISO:  Weaerzeitung ,  4057;  Eichwcäd.  1009.  Ilaua- 
kaknder ,  I. 

Holt.:  Nlenuuit  en  sal  eijn  qnmde  kint  Terdrinken.  (Tumn,, 
SO,  i.)  —  Yennip  Je  kinderen  niet,  wie  weet,  wat  m 
worden  knunen.    (Uarrtbomee ,  /,  iul*,) 

Lat. :  Non  mergM  pnemm  anno  parrum  post  TAlitaraiB. 
(FaUtr»ltb€»,  546.; 

772  Quarrige  Kinder  gehen  am   längsten.  —  Sun- 

rock,  5649:  K6rte,  3M2;  /i<ifM6«ry  VII,  4S. 
Fra  :  Pot  tth\6  dare  lougtempi.    {Körtt,  3382 J 

773  Rechte  Kinder  bekommen  bunte  RöckleiU|  Stief- 

kinder nur  graue. 

774  Sau   lange  de   Kinder  ätet,    hület  se   nich.  — 

Schambach ,  //,  S46. 

So  Unge  die  Kinder  etien,  weinen  lie  nicht;  man 
kann  lie  daher  leicht  berohigen,  wenn  man  ihnen  et- 
was SU  essen  gibt.  Eine  Batterschnltte  stillt  Tiel  Kln- 
derthrftnen,  eine  Pfeffemnss  thnt's  noch  leichter. 

775  Schickt  man  Kinder  gen  Marckt,  lesen  Kramer 

Geld.   —    Sutor.  415. 
Lat.:  Coi  mens  est  ainlta  pro  panois   vnlt  dare  mnlta. 
(Sutor,  A9i  n.  921.; 

776  Schiessen  dem  Kind  die  Zähne  ei^,  stoss  dem 

Fass  den  Boden  ein.    (Sassau.) 

D.  h.  gib  ihm  Wein. 

777  Schläch^der  de  Käii^t,  nct  dat  se  der  andre 

SChlÖn.  —  Schtuier,  598. 

778  Schreiende  Kinder  machen  singende  Mütter. 
Boll..-    Sohreijende   kinderen    maken    singende   moeders. 

(Earrtbome*,  I,  407«.; 

779  Schwerredenden  Kindern  hilft  es,  Bettelbrot  ra 

essen.  —   Simrock.  1035 ;  Reimberg  VII.  45. 

Da  Kinder  fast  stets  Hunger  haben,  so  sind  sie  oft 
in  der  Nothwendigkeit,  sprechen  su  mttssen,  wenn  sie 
Brot  haben  wollen. 

780  Sein  Kind  hält  jeder  fürs  schönste. 

781  Seine  Kinder  muss  jedermann  Wohlfahrten.  — 

Graf.  163.  141. 

D.  h.  er  hat  die  Pflicht,  fOr  Ihre  leibliche  und  geistige 
Wohlfahrt  su  sorgen. 
/«!.:    Sitt  bam    skall   hrerr  mathr   fram  fora.     (GroMp, 
/.  234.; 

782  Seint  jr  nit  kinder,  so  seind  die  panren  kein 

leut.  —  Schade,  III,  ISS.  20. 

783  Selig  ist  ein  Kind,   da  ein  Priester  auss  wird. 

—  Petri.  II.  519. 

784  Selten  ein  Kind  versteht,  wie^s  der  Mutter  zu 

Herzen  geht.  —  Eisbein,  S74. 

785  Senn  de  Kinner  kle,   trät'n  si  em  nf  de  Be; 

senn  si  ^fräss,  ufs  Herz.    (Frauke»,) 

786  Sind  der  Kinder  noch   so  viel,   der  Vater  be- 

hält das  Vorspiel. 

Dan.:  Vare  bgmene  24,  da  var  faderen  »Idst.  (Prot, 
dan.,  37.; 

787  Sind   die  Kinder  funf/Jg   .Jalir,    soll   man   das 

Schulgeld  den  Bettlern  geben.  —  Sprichwirter- 

garten,  289. 
Engl.:  An  old  naught  will  nerer  be  ought. 

788  Sind  die  Kinder  satt ,  bekommen  auch  die  Hunde. 

789  Su   das   Kind  geboren,   ist  das  Testament  ge- 

fertigt. 

790  So  mcnnich  Kind,  su  mennich  Faderunser.    (Sü- 

äerdithmar$chen.j 

791  So  viel  Kinder,  so  viel  Paternoster.  —  Simrock,  5614; 

für  Munster:   Firmenich,  I,  296.  34.    Frommann,    VI. 
426.  62.  ontfriMigdt  bei  fiNerra,  105S.  UnuAalender.  I, 


792  Soll  ein  Kind  gedeihen,  so  soll  man  ihm  zu 

trinken  geben  wie  einem  Falken,  es  füttern 
wie  ein  Kalb,  es  kleiden  wie  ein  Schaf  und 
es  schlagen  wie  einen  £sel. 
Dan.:  Bam  skal  bare  drik  som  h«ig,  ftfde  som  nifed,  kl»- 
der  som  TMder  og  hng  som  aseu.    (Pro9.  dan, ,  46.; 

793  Soll  ein  kind  gedeyen,  so  mag  yhm  der  vater 

leicht  etwas  lassen;  ia  es  ist  zu  uil,  was  er 
yhm  lesst,  vnd  wenn  er  yhm  schon  nichts 
Hesse.  Soll  ein  kind  nicht  gedeyen ,  so  ist  es 
alles  zu  wenig,  vnd  wenn  er  yhm  noch  so 
uil  licsse.  —  Agricola  I.  508. 
Holt.:  Zal  een  kind  gedijen,  soo  mag  hom  de  vader  ligt 
iots  laten;  maar  het  is  te  reel,  wat  hij  liem  laat,  al 
liet  liij  hem  ook  niets.  Zal  een  kind  niet  gedijen,  soo 
is  alles  te  weinig,  al  liet  sijn  vader  bem  ook  nog  soo- 
▼eol.    (Harrebomee,  I,  401 K) 

794  Speende  Kinder,  deonde  Kinder.  —  liueren.  i029. 

795  Speibende  Kinder,  bleibende  Kinder.  (Steiermark.) 

796  StarkvH  Kind,  starke  Krankheit.  —  Körte.  33Si. 

797  Steht  das  Kind  wohl ,  so  ist  jede  Hebamme  gut. 

—  Simrock  ,  4472;  IMnsberg  VII.  14. 

798  Stirbt  das  Kind  in  der  Were,  so  lässt  es  das  Gut 

auf  dem  Hertl.  —  Graf.  195,  89. 

Hat  das  Verhftltniss  im  Auge,  dass  Kinder  gemein- 
schaftlich ihr  nngetheiltes  Uut  Tcnralten,  wie  si«  «s 
vielleicht  von  den  Aeltern  empfangen  haben,  sodass 
alles  allen  gehört.  Wenn  nun  eins  dieser  Kinder 
stirbt,  s«  erben  weder  die  Aeltern  noch  die  Geschwi- 
ster,  es  bleibt  vielmehr  wie  es  gewesen  ist.  Was  vor- 
her  s.  B.  Fünfen  gehört  hat,  gehört  Jetst  Vieren  unge- 
theilt.  Die  Friesen:  Steroat  tha  bem,  sa  lewas  thet 
goud  nppa  thene  bert.    (Richthof en,  330.; 

799  Straf  dein  Kind   so,   dass  der  Apfel  bei  der 

Ruthe  sei. 

Die  Russen:  Schlage  or^t  drei  Kreuze,  ehe  du  deinem 
Kinde  einen  Schlag  gibst.  —  Zachtige  deine  Kinder 
mit  Ruthen,  aber  serbrich  ihnen  den  RAcken  nicht. 
(Altmann  VI,  402  u.  454.; 

800  T  Kind  is  dod,  Farrerschaft  is  ut.  (Strditt.)  — 

Firmenich.  III,  72,  76. 

801  Thue  dem  Kind  sein  Willen,  so  greindts  nit.  — 

Gruter,  III, H;  Lehmann,  II,  627,  5. 

Greinen  =  den  Mund  verserren,  schwäbisch  =  wci- 
nen,  baüisoh  =?  sanken,  schelten ,  schweiserisch  =  grau- 
sen; versteht  sich  idiotisch. 

802  Thut  ein  Kind  auch  üble  Din^',   der   Mutter 

Lieb*  wird  nicht  gering. 

B'thm. :  A6  dite  kfivo ,  prede  matef i  mdo.   (üelakovMky ,  400.; 

803  Track  (ziehe)  Kinder  op,  träck  jung  Hung  up. 

/"Köln.)  —  Firmrnich,  /,  472,  24. 

Will  sagen ,  dass  wer  junge  Hunde  aufsieht  mitunter 
ebenso  viel,  wenn  nicht  mehr  Dank  erntet,  als  mit 
der  Ersiohung  von  Kindern. 

804  Üese  (unse)  Kinner  sind  nit  so  geraist'  as  de 

Kinner  in  der  Stadt.   (Graftchaft  Mark.)  —  From- 
mann, F,  59,  63. 

■)  D.  h.  nicht  so  knapp,  so  karg  genährt ,  von  raisen, 
wie  englisch:  to  raise  =  surgere ,  dann  flgtlrlioh:  auf- 
sieben,  ersiehen. 

805  Um  des  Kindes  willen  küsst  man  die  Amme.  — 

Lehmann. //,  791,  87;   IHttor.,  II,  25;   Simrotk,  »626; 

Körte,  3360;  Rrintberg  VII,  42. 
„  Vmb  dess  kindea  willen  geschichts,  dass  du  die  am* 

men  kflssen  siehst*'    VieUeieht  auch  manchmal  um  ihr 

selbst  willen. 
Holl.:  Om  des  kinta  wil  cust  men  die  voetster  (soogster ). 

(Tunn..  20,  2;  Harrebomf« ,  I,  407«.; 
Lat.:   Oscula  nntrici   pueri   dant  eins  amlci.     (FaUera- 

Men,  578;  Loci  comm.,  6.) 

806  Um  kleine  Kinder  kleine  Traner. 

Frt. :  De  petit  enfant  petit  denil.    (Leroux ,  I,  141.J 

807  Uneheliche     Kinder    haben     keine    Erbschaft. 

(S.  Ebenbürtig  und  Echter  2.)  —   Graf,  210,  184. 
Auf  Seeland:  Anngth  bam  maghal  ey  arual.    (Thor- 

n«n,  86,  58.; 

808  Ungeniet  kind  ist  wie  oin  wild  rind.  —  Franck, 

/.  121*.  l*aradoxa,  124*';  Äär<f,  3371. 

Ungeniet  kommt  nicht  von  Genie,  sondern  von  nie- 
ten, ein  ungenietetes ,  ungefflges,  das  sich  nicht  in 
den  Willen  der  Aeltern  und  Lehrer  oder  in  keine  gute 
Sitte  fugt,  also  ungehorsames,  ungesittetes. 

809  Ungerathen  Kind  der  Aeltern  Schande  sind. 

Lat.:  Improbitaa  älii  patris  dedecus  est.    (Seybold,  222.; 

810  Ungentthcne  Kinder   kommen  (bekommt)  dem 

(der)  Henknr  in  die  Hände  (Schule). 

Lat.:    Audit    carnißccm    Dolens  audire  psrentem.     (8ey- 
hotft,  ■*.'..,) 


1307 


Kind 


Kind 


1306 


Sil  Ungerathcne  Kinder  sind  ein  Fluch  des  Hauses. 
HolL:  Waar  een  ondeagend  klnd  in  hnis  is,  komt  de 
▼loek  in  längs   alle  denren.  —  Weelderigo  kinderen, 
treorige  oudera.    (HarrebunUe,  1,  407''.; 

812  XJngetuagene  *  Kinner  goaet  (gehen)  to  Wierke 

as    Rinner.     ( Münster. J  —  Frommann,  VI,  427,80; 
(ÖT  Otnabrttck:   Firnu-nich ,  U ,  162,  3;   Lyra,  31;  hoch- 
deutsch bei  Simrodi,  5588^;  Heinsberg  VII,  13. 
')  Ungezogen,  unartig  von  dügen  =  taugen. 

813  Unmündiger  Kinder  Gut  gewinnt  nichts.  —  (imf. 

172.  180. 

Entweder,  um  zu  sagen:  ob  wird  eo  verwaltet,  da» 
CS  nicht  wächst,  oder,  um  auszudrücken ,  dasses,  weil 
ea  weder  gewinnen  noch  verlieren  soll,  nicht  zu  Spe- 
culationen  benutzt  werden  dürfe.  (S.  Gut  71  und  Kin- 
dergut.) „Merke,  das  vnmündiger  Kinder  gut  nichts 
gewinnt."    (Klimjen,  yo'',  1.; 

814  Unsere  Kinder  aind  unsere  Plagen.  —  Heinsberg 

VII,  57. 

815  Vaöl  Kinncr,  väöl  Vaterunser.   (AUmark.j  —  Dan- 

neu ,  100, 

816  Vel  Kinner,  vel  Sogen,  sär  dei  Köster,  as  hef 

den  Döpschilling  in  dei  Tasch  steckt.  C^eck' 
lenburg.)  —   Haabe,  185;  Ihefer,  636;  Kern,  833. 

817  Vcrbrentes  kind   förchts  fewr.  —  Franck.  I.  58 1> 

u.  102*;  Egenolff,  18"  u.  356*;  Fyering,  UI,  342;  Out- 
tenslein .  l .  9 ;  Gruter ,  1 ,  6T :  I*plri,  II,  566;  Laiendorf 
II,  26;  Körte,  3380. 

818  Verhätschelte  Kinder  gerathen  nicht. 

Die  Basken:  Ein  zArtlich  erzogen  Kind  kommt  oft 
jämmerlich  um.  Ein  zu  lecker  gewöhntes  Kind  wird 
Müssiggäuger ,  wenn  es  erwachsen  ist  (Heinsberg 
I,  178.;  Die  Bergamasken:  Gewohnt  man  die  SAhne 
looker,  werden  sie  Diebe.  In  Brescia  empfiehlt  man: 
Erziehe  deine  Söhne  als  arm,  wenn  du  sie  reich  und 
geschätzt  haben  willst.  (Heinsberg  VII.  72.;  Die  Bus- 
sen sagen:  Die  Kinder  worden  schwer  entwöhnt,  die 
an  einer  goldenen  Brust  gesogen  haben.  (Altmann 
VI,  444.; 

Frz.:  Enfant  par  trop  oaressö  mal  appris  et  pis  röglö. 
(Leroux,  I,  140.; 

Holt.:  Zoo  hct  kind  te  veel  gevleid  wordt ,  wordt  het  tot 
veel  kwaad  vcrieid.    (liarrebomee,  I,  408'*.; 

It.:  Fanciul  troppo  aooareszato  non  b  mai  ben  regolato. 
(l'aasaglia,  120,  2.; 

819  Verzogen  lünd  bleibt  ein  Rind. 

Die  Litauer:  Verziehe  die  Kinder  nicht,  mit  der 
Buthe  rufst  du  sie  nicht  heim.    (Heinsberg  VII,  72.; 

820  Viel   Kinder   erwürgen    sogar    den   Edelmann. 

(Saxdgau.)  —  Birlingcr,  121. 

821  Viel  Kincicr  machen  schmale  Bissen. 

Holt.:  Daar  veel  kinderen  zijn,  daar  smaldeelt  het  zoo. 
(Harrebonie»: ,  I,  401».; 

822  Viel  Kinder,  viel  Aerger.  —  Reinsherg  l,  174. 

823  Viel  Kinder,  viel  Augen  Gottes.  (Saulyau.j  —  liir- 

linger,  301. 

824  Viel  Kinder,  viel  Mäuler,  viel  Stückchen  Brot. 

—  FrischbUr  ^,  2003. 

825  Viel  Kinder,  viel  Segen  (Gottes).  —  Uirlimjnr,  300. 

826  Viel   Kinder,  viel  Vatcmnser;   viel  Vaterunser, 

viel  Aerger.  —   Heinsberg  VII,  57. 

827  Viel  Kinder,   viel  Vaterunser;  viel  Vaterunser, 

viel  Segen.  —  Bf  um,  IS;  Eiselein,  314:  Aor/t- ,  3357 ; 
Ä'imn»tfc,  5613;  ßniim, /,  1826;  Rochhoh ,  301 :  Heinsberg 
/,  174;  17/.  6;  Lohrengel,  I,  679;  für  Eifel:  Schmitz, 
187,  71;  Tür  hcrltihn:  Worsle,  11,  14;  für  müdcck:  Curtte. 
317.  42. 

Ein  Trost  fUr  kinderreiche  Aeltern,  dass  es  auslan- 
gen werde,  wenn  sie  redlich  das  Ihre  tbun.  Ein  alter 
frommer  Glaube,  der  aber  von  der  Erfahrung  oft  genug 
widerlegt  wird.  Sicherer  ist  der  Satz:  Viel  Kinder, 
viel  Sorge  und  Unruh,  vielleicht  auch  viel  Kammer  und 
Verdruss  und  oft  gonug  wenig  Freude. 

828  Viele  Kinder  sind  Gottes  Segen  im  Haus,  aber 

sie  ziehen  einem  das  Hemde  vom  Leibe  aus. 

Hiehl,  Familie  (StuUi^art  1855),  S.  228. 

Die  Walachen  behaupten:  Kindersegen  brach  noch 
keines  Hauses  Dach.    (Heinsberg  I,  175.; 

829  Vil  Käinjt ,  vil  schtäkeltscher  Brit  —  Schuster,  573. 

830  Vil  Käinjt,  vil  Vuoteräser.  —  Schuster,  in. 

831  Vill  Kenger,    vill  Vatteronser,  evver  och  vill 

Schnidde  Brud.    (Btdburg.) 

832  Vill  Kinder,  vill  Schnede  Brud,  vill  Vaterunser. 

(Köln.)  —  »«/«It-M,  IV.  167;  für  Waldeck:  Curtte. 
317.  42. 


833  Vndanckbare  Kinder  geben  der  Matter  Otten- 

Ion.  —    Petri,  II,  84», 

834  Vngehorsamen  Kindern  fressen  die  Baben  ge- 

meiniglich die  Augen  anss.  —  Petri ,  n,  su. 

835  Vngeraten  Kinder  sind  böse  Blutechweren  vod 

dem  Hertzen  eine  grosse  Pein.  —  ftirt,  0,591. 

836  Vo  Kinde'n  ^  und  Loap'n '  ku  ma  »  d'  Woachei« 

de  toap'n\     (Innsbruck.)  —  Frommann,  17,  S5.B. 
>)  Von  Kindern.    >)  Lap  =  Blödsinniger ,  Thor ,  Kan. 
*)  Kann  man.    *)  Wahrheit.    >)  Ertappen,  erwischen. 

837  Völ  Kenger  es    Sege  Goddes  eg^n  (im)  Häf| 

m&rr  (aber)  se  hauen  enge  '  de  Noppe*  vtge 
(vom)  Lif.     (Aachen.)  —  Pirtnenich ,  I ,  An ,  IM. 

>)  Sie  halten  einem.  ^  Die  Fftserehen  ron  Wolle  im 
Tooh,  vom  hoUilndiscben  nop.  —  Viel  Kinder  sind  eii 
Segen  aber  auch  Urtaoho,  dass  man  eioh  behelfsn  wams. 
Koppe  sind  eigentlich  WoUknOtchen;  nber  man  tnf 
ehemals  auch  Böcke  aus  einem  Zeage,  worauf  lolckt 
Noppen  oder  KnOpfchen  gezupft  waren.  —  IMe  Baqifr 
masken  sagen:  Sind  die  Kinder  artig  und  gerand,  le 
hat  man  wirklich  nie  au  vieL  Die  Polen  bckaaptsi 
unbedingt:  Kinder  und  GlAser  hat  man  nie  su  visL 
(Heinsberg  VII,  b.)  (S.  Kinder8^|en.) 
Holt.:  Kinderen  zijn  een  zegen  des  Heeren,  maar  z^  hol- 
den iemaud  de  noppen  van  de  kledren.     (Heurebtmii, 

I,  406*.; 

838  Völ  Kinder  word't  stür^  £ett  Olde  to  ande^ 

holden,  man  Een  Olde  anderhold*t  mackdk 
völ  Kinder.  —  Bueren,\3lO:  Stürenburq ,  tn^, 

*)  Schwer,   schwierig,  grosse  Kraftanetrenfutg  «r- 
fordernd. 

839  Vor  der  Kinder  Nöthlichkeit^  vergist  man  dei 

Gasts  ( MannS')  allzeit.  —  Gruter,  III,  93 ;  LAmas, 

II,  805,  417;  Fischart,  Gesch. 

')   Der  BefHedignng  ihrer  natflrlichen    Bedtliftüufc 
gegen  die  vieles  andere  zurfickitehen  muea. 

840  Vor  viel  Kindern  und  wenig  Brot  bewahr'  na 

lieber  Herre  Gott. 

Engl. :  From  many  children  and  little  bread ,  good  Lof4 
deliver  us.    (Bahn  II,  35i».; 

841  Wä  em  sich  de  Käinjd  erziht,  esi  haot  em  m. 

—  Schuster,  895. 

842  Wa  mer  da  Kenger  ehi'e  Welle  dct,  da  kreötte 

se  net.     (Bedlmrg.) 

843  Wä  welld  holden  e  fresch  Kenk,  da  hat  etfir 

aprelsche  Sonn  un  Märzer  Wenk.     (Baikm^ 

844  Wann  an  Kind  kacken  well,  äs  en  Kft(r)l,  öi 

be(r)8tet  dem  Aes.     (SauerUmd.) 

845  Wann  d'  Kend'r  klään  sain,  träte  s'  dV  MottV 

of  d'  Scherze;  wann  's  grüss  sain;  goarofU 
ofs  Herze.     (Ocsterr.-Schles.)  —  Peter,  448. 
84G  Wann  das  Kind  todt  ist,  so   ist  (hat)  die  Gt* 
vatterschafH.  auss  (ein  Ende).  —    Petri,  ü.tD.. 

Ilenisch,  1418,  13;  Lehmann,  II,  826,  15;  Gad,  IW. 
l\stor. ,  IX,  39 ;  Simrock 
VII.  24;  Braun,  I,  1846. 
Im  allgemeinen:  Der  Tod  hebt  alle  VerpfliehtaafM 
und  Verbindlichkeiten  auf.  Oder:  Mit  demTod««i>B 
geliebten  Person ,  die  zwei  Familien  durch  Uelnth  fv- 
band,  ist  das  Band  zwischen  ihnen  aafgelOst.  In  1» 
sondern  aber  bezieht  sich  das  Sprichwort  auf  di«|(W- 
licho  Sippe,  die  nach  der  Lehre  der  kathoBscfcw 
Kirche  durch  tievatterschaft  (s.  d.  2)  entsteht  (i.  6** 
vatter  9  n.  Taufstein)  und  gowisae  Ehehindenüs»  ^ 
gründet.  Das  Sprichwort  sagt  nun,  daas  duieb  4* 
Tod  des  Kindes  das  gevatterschaftliche  VerhlltBiunit 
seinen  Folgen  aufgehört  habe,  wie  durch  den  Tod 4« 
Frau  die  schwügerlicho  Sippe  erlüscht.  (  S.  Fraa  6DT-1 
Die  Böhmen:  Stirbt  das  Kind,  so  stirbt  auch  die  G** 
vatterschaft.  Die  Serben:  Stirbt  das  Patheakindi,  ii* 
die  Gevatterschaft  zerrissen.  Die  Ungarn:  Ist  dasKiid 
todt,  ist  die  Gevatterschaft  hin.     (Reinsbtrg  VII,  M 

Böhm.:  Umredfte,  uraf e  i  kmotrovstvl.     (Öetaiorskf.Kl' 

JjÜH.:  Naar  barnot  or  d^dt,  er  fadderskabet  ude,  ci  ik»- 
gerskabet  glemt.    (Prot.  dan. ,  151.; 

Frs.:  Ne  compöre,  ne  arai,  Tenfaut  est  mort.  iltn*s- 
II,  267.; 

Holt.:  Als  het  kind  dood  is,  is  ket  gevaderschap  «iL 
(Harrebomee,  I,  401».; 

//.;  Dogliapassata,  commar  dimenticata.  (fiaal,  IMX," 
Alorto  '1  fanciullo,  addio  compare.     (PazstigUa.  S34,  wj 

Lat.:  Contomnuut  spinas,  cum  cecidere  rosa«.  iVtU.] 
BiiuUr  I,  2_'5;  //,  568;  Fhilippi,  /,  y3j  —  Decmcit 
factus  calor ,  ac  amor  ipso  coactua.  — >  Nescio,  qoUw 
amor,  neo  amn,  nee  amor,  uec  amavi,  »vd  scio.  si<isil 
amat,  uritur  igne  cravi,  (Sutor,  A.)  —  Poal  «««tii 
moraum  vertit  dilectio  doraum.  (Binder  II,  'J6tl;  S-Jr*- 
grr,  27.;  —  Sublato  fandamcnto  tollitur  rclatio.  iBi*iff 
I,  16!<6;  //,  'i2-27;  Schregtr,  71;  SeyboLi .  87  n.  i«j 

Cng.:  Meg  holt  a  gycrmek,  oda  a  konoaaig.     [tiaml.  W'-^ 


1309 


Kind 


Kind 


1310 


8^7  Wann  de  Kinner  to  Bedde  goat,  dann  wSrt  dat 
Hius  graut,    (n'estf.j 

S48  Wann  die  kind  nit  so  lieb,  wer  wolt  sie  er- 
ziehen! —  Franck.  II,  117  •*. 

849  Wann  die   Kinder  beginnen  gross,  zu  werden, 

so  wirdt  die  Mutter  alt.  —  llenüch.  ui,  46;  Peiri, 

/y.644. 

850  Wann  die  Kinder  Brot  essen,   bekommen  sie 

rothe  Wangen;  wann  die  Väter  Wein  trincken 

—  rothe  Nasen.  —  Suior,  188. 

851  Wann  die  kinder  nit  so  lieb  weren,  so  würden 

sie  selten  erzogen.  —  Tappius,  i87*. 

868  Wann  die  kleinen  Kinder  weinen ,  so  singt  die 

Mutter;   wann   die  grossen  singen,   so  weint 
die  Mutter.  —  Sutor.  167. 
853  Wann   Kinder    zo   Maat   (Markt)  gönn,   dann 
freuen  sick  de  Kauflück.    (KöIh.j  —  Firmenich, 

/.  474.114. 

8Ö4  Wann  man  den  kinderen  jren  willen  lasst,  80 
weyuen  sie  nit  —  Franck,  II,  ii7*;  Tappuu,  iM^i 
Lehmann.  II,  880,  70. 

8ÖÖ  Wann  't  Kind  kassclt '  is,  will'r  jedercn  wuol 
Vadder '  to  staunen.  —  Lyra ,  126. 
'>  KuBeln  =  taufen.    ')  Geratter. 

8Ö6  War  de  Hindere  kl&t  in  der  Aschen,  dän 
schmarret  det  Geld  in  der  Taschen.  —  Scham- 
buch. II,  510. 

857  War  de  Kindere  klät  in  der  Aschen,  dei  is  en 

>iarren  in  siner  Taschen.  —  Schambach,  II,  sio. 

Wer  liie  Kinder,  so  lauge  sie  noch  sehr  klein  lind 
und  Überall  herumkriechen,  gut  kleidet,  der  ist  ein 
Narr  an  seiner  Tasche,  er  wirft  das  (^Id  far  die  Klei- 
der weg. 

858  War  de   Kindere  nich    in'n  ersten  JÄre  wärt, 

mot  so  in*n  tweiten  uu  dredden  Järe  wären. 

—  Schamhach  .  II ,  Sil. 

Wer  den  Kindern  im  ersten  Lebensjahre  die  erforder- 
liche Pflege  und  W^artung  nicht  gewährt,  trägt  die 
Schuld,  dass  sie  sich  später  entwickeln,  später  geben 
lernen  u.  s.  w.  und  muss,  was  versäumt  war,  später 
naobholeu. 

869  War  Sek  med  Kindern  afgift,  krigt  hinderlan. 

(llannorcr.)  —   Schambaih,  II,  88. 
Kr  wird  wie  ein  Kind  behandelt. 

860  Wären  die  Kinder  nicht  lieb,   wer  würde  sie 

erziehen.  —  Agricula  I.  695;  Fgenolff.iM^ :  Lehmann, 
II.  827,  38:  Slrme.  /,  27;  SaUcr,  288;  Simrock,  5601 ; 
Heinsbfrg  I,  176 ;  VH,  4». 
Holt. :  Wanneer  die  kinderen  niet  soo  lief  geacht  wprdon, 
zou  zouden  xij  beter  op  geroed  worden.  (Harrebont^t\ 
I.  ■«U7''.; 

861  Was  da  sagt   ein  Kind  vnd  Narr,   das   ist  ge- 

meiniglich recht  vnd  war.  —  Latendorf  II .  i9. 
868  Was  das  Kind  auf  der  Gasse  spricht,  hat  des 
Vaters  oder  der  Mutter  Gesicht. 

Nicht  immer;  Tielleicht  sind  die  Reden  der  Kinder 
auf  der  Gasse  nur  selten  ein  Echo  der  älterlichen. 

863  Was  das  Kind  sich  angewöhnt,  davon  lässt  es 

schwer. 

Däa.:  Baruet  gra-der  sin  bane,  for  det  lader  gammel  rane. 
(I'rot.  rfua..  49.; 

864  Was  das  Kind  verbrochen ,  wird  am  Gesind  ge- 

rochen. 

865  Was  das  kindt  nit  mag ,  das  geht  in  der  ammen 

krag.  —  Franck,  II,  &1*  ;  Tappiu»,  79*' ;  Gruter,  i,  74 ; 

Efering,  II,  IS2;   Simrodk .  5697;    Körte ,  Ui9 ;  Iteinaberg 

n/.  42. 
tiutt.:    Wat  het  kind  niet  mag,   dat  mag  de   xoogster. 

(Harrfbomee,  I,  4U7''.; 
ImI.  :  Nntricum  more  male.   (l'hilipf,i,  11,  58;  Toppimt.  79*  ; 

Krattn.,  »08 ;  Sutur.  363;  *Vi/fr*V</.  Xtl.) 

8C€  Was  das  kindt  nit  mag,  das  mag  die  amm.  — 
Franck.  II,  «7»;  Mri .  II.  5s7. 

867  Was  den  Kindern  wehe  thut,   das  gehet  dem 

Vater  vmb  den  kleinen  Finger  vnd  der  Mutter 
vmb  den  gantzen  Leib.  —  Pitn.  II,  iM:  lleaiMch, 

1102.  69. 

868  Was  die  Kinder  am  liebsten  wollen,   soll   mau 

jhnen  am  wenigsten  gt^ben.  —  h'tn.  II,  nit:  lle- 

muh,  1383.  60. 


869  Was  die  Kinder  hören  im  Haus,  das  plaudern 

sie  auf  der  Gasse  aus. 

Die  Spanier:  Was  das  Kind  am  Herde  gehört,  sagt 
es  an  der  ThUr  wieder.  In  Mailand  räth  man:  W«r 
wissen  will,  wie  es  steht,  der  frsge  dss  kleinste  Kind 
im  Haus.  Die  Engländer:  Das  Kiud  sagt  nichts,  als 
was  es  beim  Feuer  gehört  hat  Dann  sagen  die  Berga- 
masken:  Kinder  sind  immer  aufrichtig.  Dia  Hebräer 
behaupten:  Das  Gespräch  der  Kinder  auf  der  Gasse 
rtthrt  entweder  Tom  Vater  oder  von  der  Mutter  her. 
(ReimMbtry   VII,  9U.; 

Engl.:  What  ohildren  hoar  at  home,  soou  fites  abroad. 
(Bahn  11,  4.; 

Fr:.:  Ce  que  l*enfant  oit  au  foyer  est  bicntöt  counu  jui- 
qu*au  moustier.    (Bohn  I,  10;  Krit zinyer ,  iT l.) 

Port.:  Disem  os  fllhos  ao  sualheiro ,  o  que  ouvem  dixer 
au  fumeiro.    (Bo/in  I,  IIb.) 

Span.:  Diceu  los  aifios  en  el  solejar  lo  que  uyen  4  sus 
padres  eu  el  hogar.    fBoAn  I,  213;  Kritt int/er,  "ill.) 

870  Was  die  Kinder  nicht  thun  sollen,   das  mnss 

man   selbst   nicht   thun   (oder:    ihnen   nicht 
vorthun). 
Dan.:  Hrad  du  ril  laste  hos  dine  b)*rn,  lad  dino  bfim  ei 
see  ho«  dig. 

871  Was  die  Kinder  zerreissen,    niuss   die  Mutter 

flicken  (nähen). 

Die  Cxechen:  Das  Kiud  beschmuxt  sich  und  reisst 
Löcher,  die  Mutter  näht  und  wäscht.  (Reintberg  I,  190.; 

872  Was  du  deinem  eigenen  Kinde  nicht  zu  essen 

geben  willst,  das  musst  du  auch  nicht  den 
Kindern  deines  Freundes  (Nachbars)  geben. 
(Surinam.) 

Was  dir  selber  sn  schlecht  i«t,  musst  du  andern 
nicht  anbieten. 

873  Was    für    necksche  (curiose,  seltsame)   Kinder 

gibt's  doch,  sa^e  der  iiauer,  als  er  in  der 
Stadt  einen  Afi^n  am  Fenster  sitzen  sah. 

HM.:  Wat  vindt  men  ter  wereld  zeldsame  hinderen,  sei 
de  boer,  eu  hij  sag  een'  aap  op  het  veuster  zitten. 
(Harrebomee,  I,  i^.J 

874  Was  gefrevelt  das  Kind,  straft  man  gern  am 

Gesind'.  —  Steiger.  108. 

875  Was  ist  lieber  als  Kindes  Kind?  —  Petri,  II,  60i. 

876  Was  kann  das  arme  Kindt  dnrzu,   sagte  Klaus 

Narr,  das  die  Mutter  eine  Ilure  ist.  —  Henne- 

heiycr.  218;  /Viri.  //,  601. 

877  Was  Kinder  auss  zwang  thun,  das  hat  kein  Be- 

stand.  —   Lehmann,  171 ,  53. 

878  Was  mau  als  Kind  gelernt,  vergisst  man  nicht 

leicht  (mehr).  —   Iteimberg  MI,  99. 

879  W^as  man  den  Kindern  gelobet ,  das  muss  man 

in  der  Hand  haben.  —  l^iri,  II.  85i. 

In  der  Kersegowina  sagt  man:  Dem  Türken  und  dem 
kleinen  Kinde  rersprich  entweder   nichts,  oder  gib  es 
ihm.     (ReiHthrry    VlI,  ti2.J 
Bukin,:  Dft^tf  dej,  a  noslibuj,  a  tak  tak^  Turkn.     (Cela- 
kovky,  94.; 

880  Was  nicht  Kind,   wird  nimmer  Kind.  —  Laten- 

dorf 11,33;  Simrock,  5619;  Beinitberg  VlI,  60. 

881  Was  sagt  ein  Kind  vnd  Narr,  das  ist  o£ft  recht 

vnd  wahr.  —  Petri,  II,  607. 

882  Was   soll  einem  Kinde  das  spitzige  Messer.  — 

Ei»eiein ,  373. 
Lat.:  Ne  puero  gladinm.    (Kiselein,  373;  SeylnM,  U2.) 

883  Wast  du  bliywen  en  schoaün  Kind,  dann  niem 

di  in  Acht  vöer  Märtelucht  un  Aprilwind. 
(Büren,) 

884  Wat  de  Käiujt  rieden,    äs  gor  gäre  wör.  -^ 

Schwier,  588. 

885  Wat  öss  hi,  wat  öss  da,  Kinga  bringt  de  Adeba 

(Storch).  —  Fri*ckbier\  9014. 

886  Wat  Kinder  sage,  muss  noch  eimöl  gesät  wäde. 

(liöln.J  —  Firvunich,  1.474,  136. 

887  We  well  han  e  schönn  Kenk,  verwahr  et  vor 

Müäzluft  en  Apreiswenk.  (Aachen.)  —  Firme- 
nich. I,  491.  12;  kochAeutMh  bei  Heituberg  VIII,  103. 

Wer  will  haben  ein  schöne«  Kind,  bewahre  es  Tor 
Mäntluft  und  Aprilwind. 

888  Wei  de  Kinner  lät  waülen  in  der  Aske,  deam 

wärt  dat  Geld  nit  schinunelig  in  der  Tatke« 

(Buren.) 

889  Woi  will  siyn  en  fiyn  Kiud ,  mot  sik  WK«B  ' 

den  Märzwiud   uu  vor»  de  Aprikunney  fb 
bliwt  hei  sau  wilt  äs  uo  Nuune.    (Bitm^} 


1311 


Kind 


Kind 


1312 


890  Weinend  Kind  lässt  das  Maol  hängen. 

bän.:  Det  b«m  er  snart  til  at  gnede  eom  I»ben  bienger 
pas.     (Prov.  dan. ,  48  ; 

891  Weinende  Kinder  macheu  singende  Frauen  (Am- 

men). —  Heinsberg  T//,  40. 

Die  Bässen:  Wenn  das  Kind  nicht  weint,  so  rex- 
Bteht  es  die  Mutter  nicht;  und  die  Türken  behaupten: 
Wenn  das  Kind  nicht  weint,  wird  es  keine  Nahrung 
bekommen.  (Cuhier  ,  ll»94  u.  27lS.; 
I>än.:  (yrsedeode  bam  gier  sinngeode  amme.  (Fror, 
dan. ,  47.; 

892  Weise  Kinder   sind  der  Eltern  frewd.  —  Piiri, 

II,  617. 

893  Weisem  Kind  ist  man  feind.  —  Lehmann.  II.  'cn.  aitf. 

Simrock,  11492;  Körte,  33ft(i. 
Lot.:  Odi  paerulum  praccoci  sapientia. 

894  Weisse  (kluge)  Kinder  kriegen  wol  grawe  röck^ 

aber  nicht  grawe  köpflfe.  —  Peiri,  11,  6l7;  llenüch, 
1734,54. 

895  Welche  ein  Kind  thut  geboren,  sol  es  erhalten 

vnd  ernehren. 

Lot.:  Est  pner  alendns  a  patre,  simulque  tnendns.    (Loci 

COTMW.,    l.'ll.; 

896  Welche  Kinder  zeugen,  sollen  ihnen  beizeiten 

den  Rücken  beugen. 

Frz.:  "Dt  Thommc  les  plus  beaux  ouvrages,  c'eftt  faire 
enfans,  qui  soient  Wen  sages.    (Krittinger,  37S.; 

897  Welches  Kind  ist  frei  und  echt,  das  behält  des 

Vaters  Recht.  —  Graf.  57.  204. 

Wenn  bei  Vollfreien  nur  Terschiedene  Grade  des 
Adels  in  Betracht  kommen,  entscheidet  für  den  Ge- 
bartsstand  der  des  Vaters.  —  Die  Aegypter  sagen:  Wel- 
ches von  deinen  Kindern  liebst  du  am  meisten  ?  „Das 
Kind  derjenigen  Mutter'*,  antwortet  er,  „deren  Auf- 
fOhrang  ich  am  sorgfllUigsten  bewache.**  (Burck- 
hardt,  633.;  Der  Vater  liebt  das  Kind  am  meisten,  in 
dessen  Echtheit  er  keinen  Zweifel  setst.  Daher,  weil 
infolge  der  Vielweiberei  sich  die  Kinder  verschiedener 
Mtitter  in  dem  Hause  Eines  Gatten  zusammenfinden. 
Mhd.:  Sv  art  kint  is  vri  vnde  echt,  dar  behalt  it  sines 
vader  recht.    (Honte yf r ,  1,  16,  2.) 

898  Wemmer  'n  Kind  'n  Will*n  thut,  greint's  uit. 

(Franken.^  —  Frommann ,  III ,  ^1 ,  4S'i. 

899  Wenig  Kinder  werden  jhren  Eltern  gleich.  — 

Petri,  n,  627. 

900  Wenn  das  Kind  da  ist,  wird  die  Hebamme  ge- 

lobt. —  AUmann  VI,  484. 

901  Wenn  das  Kind  dem  Vater  gleicht,  so   nimmt 

es  den  Zweifel  von  der  Mutter. 

902  Wenn   das  Kind  den  Willen  hat,  so   weint  es 

nicht.  —  Caal.  1002;  .S7r«pc,  /,  36;  Körte.  3377;  Heins- 
berg IV,  96. 
Gilt  Tou  grossen  und  kleinen  Kindern. 

903  Wenn  das  Kind  entwöhnt  ist,  wird  die  Amme 

entlassen. 

Die  Bussen:  Wenn  das  Kind  entwöhnt  ist,  was  fragt 
man  nach  den  Brttsten  der  Amme.    (AUmann   VI.  445.1 

904  Wenn  das  Kind  ortruncken  ist,  so  deckt  man 

erst  den  Brunnen  zu.  —  retri,  ll.63i:  llenüch, 

669.  53;    Tunn.,  2,  8;  Blum.  554;   Bücking ,  175;   Sim- 
rock. 1360;  Lohrengel,  l,  747;  Beinsberg  IV,  27. 

Die,  welche  Voreicht  anwenden,   wenn  das  Unglück 
geschehen  ist.    Als   in  Paris  ein  Thronerbe  den  Hals 

febrochen  hatte,  dachte  man  an  die  Pflasterung  der 
tadt  (1184).  Woun  einige  Tausend  oder  Hundert- 
tausend Menschen  im  Kampfe  für  religiöse  oder  bür- 
gerliche Freiheit  hingeoi)fert  sind,  dann  kommen  To- 
lernnzedicte,  wie  schon  Friedrich  IL  in  einem  Briefe 
an  Voltaire  bemerkte,  und  —  Verfassungen.  Die  Fran- 
zosen empfehlen  daher:  Man  mnss  die  Kinder  bis  zum 
siebenten  Jahre  vor  Feuer  und  Wasser  hüten.  (RHns- 
berg  VII,  48.;  Die  Abyssinier  sagen:  Ist  das  Kind 
einmal  verschlungen,  was  nützt  dir,  wenn  der  Alliga- 
tor mit  dir  weint  I 

Holt.:  Als  dai  kind  verdronken  is,  so  stopt  raen  den  put. 
(Tunn.,  2,  S.; 

Lat.:  Clypeum  post  vulnera  snmere.  (Ovid)  (Binder 
II,  514;  Faseliua,   46;    Wiegand.   796.; 

Span.:  Si  ol  niiio  Uor&re,  oc&llelo  sumadre,  7  si  no  qui- 
siere  callar,  d6xelo  llorar.    (Bohn  I,  257.; 

906  Wenn  das  Kind  ertrunken  ist,  verschliesst  man 
den  Brunnen. 

In   Bedburg:    Wann  et  Kenk    vorsofTen    ess,    woUd 
mer  den  Pötz  zomAche. 
Lat.:  Mazima  pars  pecore  amisso  praesepia  olaudit  tnno 
que  sapit,  cum  cjlva  retro  fortuna  recessit.    (Philippi. 
i.  244.) 


906  Wenn  das  Kind  fest  an  der  Tugend  hilt,  iu 

ist  das  schönste  Erbe  aof  der  Welt, 

Laf.:   Dos  est  magn«  parentom  Tirtut.      CBoras.)    (Tki- 
tippi,  /,  125; 

907  Wenn    das  Kind   geboren,    ist  das   Testaineiit 

gemacht*.  —  Eitnbart,  116;  Pistor.,  /.  19;  flilMmi 
165,230;  5imrodk.  4577;  A'drtc,  3399;  Graf,tlH.lili; 
Braun,  I,  1840, 

Bezeichnet  die  Unabänderlichkeit  der  Erbfolge  te 
Leibesetben ,  die  so  fest  steht,  daaa  ein  fertign  Testfr' 
ment  durch  apftter  geborene  Kinder,  die  darin  aJekl 
berücksichtigt  sind,  von  selbst  ansAltig  wird.  Dm 
Sprichwort  bezieht  sich  aof  den  SaU  ans  dem  rftiaiirfcw 
Recht,  dass  durch  die  Geburt  cinea  Kotherben  {tmm 
posthnmos)  das  Testament,  in  weldiem  dieser  kaiatBi' 
rflcksichtignng  gef^dcn  habe,  vemiehtet  weide. 

908  Wenn  das   Kind  geboren  ist,    so   ist  das  Gtt 

schon  vererbt  —  Graf,  204,  im. 

JJhd.:  Wan  dl  kint  geborin  werdin,  ao  ist  ir  gat  ToxcfM. 
(Ortlof,  Eiaemacitches  Reektabueh,  8.  €69.^ 

I  909  Wenn  das  Kind  gestorben,  hat  die  Gevatter 
I  Schaft  ein  Ende.  —  Eiseiäm,  Sit:  Jfoyw.i.  la 

I  910  Wenn  das  Kind  gestorben  ist,  was  nützt  es  da 
I  Heiligen  zu  schlagen! 

I  911  Wenn  das  Kind  getanfft,  so  wil   mancher  G^ 
j  fatter  werden.  —  Petri,  l/,  630. 

I  f'nat. :  \Vhen  the  child  is  christened ,   jon  maj  hars  fo4- 

fathers  cnongh.    (Bohn  II,  78.; 
!  />;..-  C'est  quand   Tenfant  est  baptisö    qo*il   anive  4si 

j  parrains.    (Bohn  I,  11.; 

I  912  Wenn   das  Kind  getauft  ist,    fehles    nicht  m 

I  Pathen.  —   Beinsberg  IV,  30. 

913  Wenn  das  Kind  getauft  ist,  will  jeder  heben.- 
I  llenisth,  1418,  9  ;  Sailcr,  163;  Simrock,  10121;  Anaitfly 

I  IV.  30:  17/,  2;  für  Waldeck:  CurUe.  SSC.  519. 

;  914  Wenn  das  Kind  in  der  Wiege  liegt,  kann  nn 

erkennen,  was  (wess)  es  ist. 
.  915  Wenn  das  Kind  ist  geboren,  haben  die  Rata 

den  Geschmack  verloren.  —  Simrock.  WL 

Zu  Weihnachten  sind  die  Bttben  saftlos. 

916  Wenn  das  Kind  nicht  lallen  wollte,   wurde  e 

auch  nicht  sprechen  lernen.  —  Itrtn^ery  W,  in. 

917  W^enn  das  Kind  nicht  schreit,  wird  esni^fle- 

stiUt 

918  Wenn  das  Kind  nicht  weint,  glaubt  die  Mitter 

es   brauche   nichts.  —  Gartenlaube  (Ldpiif  IM). 
S.  239. 

Die  Basken:  Einem  Kinde,  das  nicht  schreit,  giktä 
Mutter  die  Brust  nicht.  So  sagt  man  aaeb  fadwEe- 
zegowiua.  Auch  die  TOrken  sagen :  Man  gibt  dn  h- 
sen  nicht  dem  Kinde,  das  nicht  weint.  (SckkdiU.m 
Und  die  Dänen:  Wer  wird  einem  L«amme  gsbes,  <■ 
nichts   verlangt  I     (Reinfbt:r<i    VII,  40.^ 

919  Wenn  das  Kind  nicht  weint,  kümmert  sich  Ar 

Mutter  nicht  darum.     (Lü.) 

Böhm.:  Dit«  neplAce,  m4f  nerosumL    (VelakovAf,  9.) 
Poln. :  Dziecif  nieplacze ,  matka  niewi6 ,  csego  potnwijt 
(Celakovaky,  9.; 

920  Wenn  das  Kind  nur  da  ist,  es  findet  sich  lockt 

jemand,  der  es  aus  der  Taufe  hebt. 

921  Wenn  das  Kind  »eine  Zähne   hat,  brancht  « 

keine  Amme  mehr. 

922  Wenn  das  Kind  sich  bolber  kann  verstehen, » 

kann  es  auch  seine  Mündel  wohl  versteh«*  - 

Graf.  173,  185. 

Mit  erlangter  Mündigkeit  hat  das  Kind  nicht  sir4ii 
eigene  Bestimmnngs-  und  Verwaltangsrecbt  bswmi— 1 
sondern  auch  die  Vormundschaft  über  seine  äf/nf 
noch  unmündigen  Familiengenossen. 
iffid.:  Alz  daz  chiut  sich  selven  mnc  versten  alsiiM* 
sine  mnndelen  wol  versten.     (Sachse fu^deget,  /,  4>>^ 

923  Wenn  das  Kind  weint,  reicht   ihm   die  Mnttff 

die  Brust. 

Mahnung  zum  (>ebct. 

924  Wenn    das    Kind   zahnt,   soll    die  Matter  ^ 

Unterrock  verkaufen  und  ihm  Wein  gcbea- 

Vmidcy ,  100;  Reinsbenj  I,  176. 

Die  Spanier:  Wenn  das  Kind  zahnt,  verracht «  " 
Tod.  Sie  stellen  als  Regel  anf:  Dem  neaen  Kk^ 
Brot  und  Ei  und  später  Brot  und  Stock.  IHs  n*- 
zosen  wollen  vom  Weine  fOr  kleine  Kinder  ni****  *<^ 
sen-,  sie  sagen:  Sonnenschein  bei  Morgeallehl,  Ah. 
die  sprechen  will  Latein,  kleine«  Kind,  maftkll  W 
Wein,  kommen  sn  gutem  Ende  nicht.  (Heinsi^  r/T,  M< 


1313 


Kind 


Kind 


1314 


I 


[8S6  Wemi  de^eoder  op  grdte  Hütkes  goaiit  letten  *^ 
dann  fftlleo  se  d6r  den  Brelü  *.  i'Jr«iri.j  —  Fir- 

tnenuh.  /,  40»,  107, 
*)  Abtritt  geben.     ')  Brili«,  äitsöfltouajf. 

I2Ö  Wenn  de  Kinder  ütet,   «au  hfilct  se  nick  — 

Stkamluitk,  II,  m. 

127  Wenn  de  Kimlere  friet»  toöiet  üeEUleru  eechlftch- 

let  WJkreD.   —   Schnmltath ,  II ,  46fi. 

Wonn  dj«  Kinder  (rulen  (lioir^thou  t,  totlticu  die  Ael- 
l«ni  gMohiAcht«t  werden.  Sind  die  Kludtr  verhei- 
Tttthai,  «o  ertoheinen  ihneu  die  ftJten  A«lt«m  *la  BUfd» 
«nd  tle  wantchoD  den  Tod  herbei.    (9.  Sohucbon.) 

Wenn  de  Kmner  ären  Willen  ki%t,  denn  kriten 
(schreiten)  Be  nicb.  —  r^<itchmidt .  i<n :  f&i  Mimarti: 

Üiinnetl.i7&.  Buerm,  1«U;  Hfrn.  2S4 ,   Hamknlmder ,  IL 

|9V»  Wenn  de   iCinner  to  Markte   kitnat  ( kommen), 

kriegt  de  Kmmei'S    Geld.      iOidrnimr^.,,  -^  Firmf- 
Airft.  /»  333.  33.  Eichwüld,  1019. 

9'SO  Wenn  dem  Kinde  der  Zahn  wichst,  so  t-uft  es 

bftld  Brot.      (Wvnd.  Lumitt.) 

S»3L  Wenn  die  Kinder  altera,  werfen  sie  dwi  Spiel- 
seug  weg. 

So  vefiftiil  der  erw^^rltieoe  Mwftieli  ttnholtbftr«  An- 

■lohlon,    IrrlKo    Vor^   "  weuu    «loü    rlchtlo«« 

Kaantuliio  in  »eiui«  >  rl**aen 

932  Wenn  die  Kinder  L«..».  i..^..^vatei- gegesdeo,  so 

wollen   sie   nooh   m   Mause   bei  der  Mutter 

essen. 

H0U,    AI«  d*  kifldwui  g«fwtaa 

w«der  iD  bnla  «t«n.    (Barrt. 

^33  Wenn  die  Kinder  drsussen  nicht  folgen,  löschen 
die  Aeltem  daheim  die  Lichter  aiiw.  —  mii-W«". 

lUwfreuitd  ( D^rlin  iMi),  S.  }|t. 

1134  Wenn  die  Kinder  eine   Stiefmutter  hnben,  so 
hftben  sie  unch  piiien  SticfVtttcr  —  Saitrr ,  Stii. 

936  Wenn  die  Kinder  essen  sehen,  su  wollen  sie 

onch  cs8«n.  —  l'etn ,  /( .  044. 
1)36  Wenn  die  Kinder  gebon'n  werden*  sind  sie  alle 
schön,  wenn  sie  neirathen,  alte  gut  und  wenn 
sie  starben,  alle  Heilige.  —  H*Uub«rv  I.  lii    vfl.  it. 

937  Wenn  die  Kinder  hungern,  si^ielen  sif  nicht. 
^38  Wenn  die  Kinder  in   die  8chule  gehen,   solh-ii 

sie    auch    das    Fener    in    der   Nachbarschaft 

löschi'n  helfen. 
t)d9  Wenn  «He  Kinder  lernen  gute  Bissleib  kennen^ 

so    ist  dftfl   stadiren  aus».  —  Pttri^  II,  Ui;  llf' 

nttirh,  39«,  3V. 
WO  Wenn  die  Kinder  nicht  beten  wollen,   beschert 

ihnen  Sanct-Nikhis  Pferdeäptel   ein.  —  i.mihrr. 
Wl  Wenn  die  Kinder  noch  tiuCn  Schoss  treten,  »o 

treten  sie  nicht  aiiffs  llcrz.  —  /Wn.  lf,€4^. 

942  Wenn  die  Kinder  schreien ,  gibt  man  dinen  ein 

.Spielwerk  (oder:  etwa«  «u  naschen). 

W9BII  diu  Volker  eohreien ,  mtehl  Inno  e«  itoaofSbr 
«bSttto;  owo  gibt  ihnoo  J^a  äpiolwerk  otner  fXitialiln- 
tloD,  un  d«TOii  lu  DMebett. 

943  Wenn  die  Kinder  still  sind,  haben  »i<»  meist 


949  Wenn  ein  Kind  im  Sehiafc  l&chelt|  so  plaudert 
GS  mit  einem  EugeU 

Kan  bahAuptet  nun  ftreJlidi ,  dM*  ein  tJerKrtigwi  Itä* 


,^ ,  «00  «ill«fi  xe  QOff 


.Hi>t. 


alaad  ritiiel ,  lh«jr  lisve  duB»  eoBt 
•tiJ    »IJD,   dao  h«bh«n  nj  ^wtrnä 

■ei.      4U1»J 

versorgt  sind,  ist  drr  Vnter 


944; 
•I4T 


etwas  V«" 

barm. 

UiMt  AI« 

gedeuui 

Wenn   «i  1  l 
w.i'.v.  rth. 

.>>ii(.'*qu  hns.  «tt  open  niidts  bovto.    (tbticrt  «91.J 

Wenn  dit  nich  wä,  wenn  dtt  nich  wä,  wo  kam* 
denn  de  (klAn)  Ktnga  he.  On  dat  üos  ^anr 
gewis-i  I .  de  Kinga  bringt  de  Adebii. 

^^    I  n 

Wenn  du  busc  Kinder  h  dir  C^dd? 

und  hast  dn  gute ,  wie  < ?    Tmti. 


Wet 

k. 

Wir 

V. 


Ktnd 


»pifir  iinu    i.*i(i   T«)r|in«*cri  ,    wr  . 

dls  maita  uad  A 
oackt  list 
Mr»tCfrwOHTaa*LKXtxo«.    tl. 


Ipranrhtc  man 
iri  ihm  die 


I  litter 

/itiÄiiL'y.  — - 


ekeln  4Brch  kru&pfliftfte  BrnpandusK* '   '  '  i>rMltl 

wvrde;  »ber  e«  kOonea,  wi«  d«a  Btn 
(18S6)  bemerkt,  wobUse  £npftndttn»; 
LAoheln  dee  kleinen  Weltbttrger«  her' 

9&0  Wenn  ein  Kind  kranck  ist,   da    i 
Hand   die  best«  vnd  gelindes t< 

ftin  ,  //.  Ä5» 

951  W^onn  ein  Eind  seine  Geecdiwister  durch  eine 
Stapfe  tragen  kann,  so  müssen  sich  die  Ver- 
wandten ihrer  nicht  mehr  annehmen.  —  Ki>- 

Ihmv.  U6.  UiUthrand,  liS  .  IS);  tirnf .  179.  IM- 

Man  hat  mit  dieK'Tn  Sprichwort  (m  rftoloii  dobwj« 
da*  Ende  dar  AUnti  :net.    StApf» 

belt«!  elii  mirvadi  I  obfrae»  Bi&' 

eelmltt  !■  elaor  Maar  i  ervchwarier 

Onrehaog  baiaiehaat  tvcnlcn, 

954  Wenn  ein  Kind  sieben  Jahr,  so  ist  sein  Wesen  klar. 

t)mtt,:     SloT>aari«    bann    er   heqTeiat    til   entede.     (Prot, 
dum.,  4«.; 

953  Wenn  ein  Kind  stirbt,  wird'i«  ein  Kngel. 

954  Wenn  ein  Kind  ieitig  stirbt,  so  dürfen  die  Ael- 

tem seineu  Namen   keinem   folgenden  Kinde 
geben.  —  ^t-uri' ,  // .  an. 
Sin  gmadloaer,  ISoberllchar  Abarglaube. 
95.'i  Wenn  et  Kind  verdrunken  ist,   so  decket  man 
de  Putte  to  latc.  —  Ädrir,«w, 

966  Wenn  ich  mit  den  Kindern  der  Armuth  esse» 

so  schläft  mein  Herz. 

go  bin  toll  xurrieden.  Nocb  «loeqi  üdltiioBablaUe  Mte 
TennetM«. 

Wal  Wenii  iedes  Kind  seinen  Vater  konote,  wo  wolltest 
du  deinen  finden V  —  Srouwit.  5587;  Kurir « siso^ 

958  Wenn  Kinder  kacken  willt  tia  oll  Lude,  so  deit 

jüm  de  Eers  wein  —  KuhwuiA ,  niH. 

959  Wenn  Kinder  kacken  wollen  wie  grosse  Leute, 

so  knacken  ihnen  die  Aerachc.  —  Simrock.  iUi. 

960  Wenn  kinder  nicht  so  lieb  wereu,  so   wurden 

sie    langsam    cr;eogeu.    —    tj/nro/a  /.  oes;  Egt- 

nttlff.  »64^,  fcVriaj;,  Ul,  4üä .  linifir,  I.  74.  h'ttn,  U,  644. 

9til  Wem»  kinder  roth  werden,  haben  sie  was  an- 
gestellt. —   Lfhmatm,  tl7.  lt>,  Satlür .  XU, 

Die  Lombarden  cagnu  Wenn  die  Kiodet  ruhig  eisd, 
Ut  «a  «in  loblimiuei  Zeioban.  Di«  Kfiiflaadcr:  W«&n 
tifl  Kinder  rtibJs  eind,  liabea  •{»  iiftatelDea  Blr«leh 
gespMt.   (fUimtt^fff  rrr,  «9.} 

96S  Wenn  Kinder  vnd  l>furrcn  zu  Marckt  kommen, 
so  lösen  die  Krämer  gelt.  ~~  Ttunm-mn  ihoMo- 
ntm,  40»^,  /;<iiil.  1010;  SitnrtKk,  5Sitf.  KCHc.  US«, 
Ma^rr,  tl,  U.  Parvmimlum»  Ü» .  Uram^  I,  IMI.'  ftris« 
btr^  P/1.  ; 
tf«fl..'  AU  de  kinderau  <of  «otteii)  t«r  markt komsa  ,  krtj- 
ffin  de  kramen  geld.    (BarrtboMit,  I,  401*^ 

963  Wenn  Kinder  vnrein  (vngcwaschen,  vngebürst) 
sind,  das  ist  das  beste  Zeichen ,  daas  sie  eine 
bOse  Stiefmutter  haben.  -~  Utmu/ii,  w.  h, 

0B4  Wenn  Kinder  willen  kacken  up  olde  Lue  Ge- 
mackcn,  deim  fallen  se  dör  de  Brü).    ,  Otifrieaj 

^  DutrftHt  t3S(>.  Sürmbnrg,  100 ',  Kern,  113;  f/ottf- 
kftLmim'.  II. 

Ba  b«komml  Klmdctru  and  jaa{;ea  Leutaa  geirOhallok 
■ehleebt,  wenn  sie  «rwacbtanen  imd  allem  P«n«a«B 
iiaelii,ffen  wollen. 
9Ö6  Wenn  Kinder  wohl  schreien ,  so  leben  sie  lange. 
—   Hufitm.  UU  Simrork  ,  S4>0. 

96(:  Wenn  Kinder  wohl  schreien  1  so  wachsen  sie 
wobt, 

967  Wenn  Kindern  Zucht  und  Tugend  fehlt,  nütjrt 

ihnen  Gut  und  G«Id  wenig. 

968  Wenn  ICinner  tu  Markt  kamt,   freut   siok   de 

969  Wenn  kleine  Kinder  mit  Feoer  spielen,  so  pis- 

■eo  sie  ins  Tioii. 

970  Wonn  man  n  Finger  gibt,  so 

groill  Cl  r  (H.  Pfkflk.i  —   f?^H«' 

971  Wenn  roati  nnrs  Fingern  lang  nacJ»- 

gibt, 
Vo«  ' 


1315 


Kind 


Kind 


1S16 


972  Weon   man   die  Kinder  nur   zum  Ausshalten 

zeucht,  80  dienen  sie  nicht  wol  zum  Hauss- 
halten.  —  Petn.  II.  664. 

973  Wenn  man  ein  Kind  in  den  Spiegel  sehen  lässt, 

so  sieht  es  in  der  Folge  Gespenster.  —  siruve, 

U,  37. 

Aberglaube.  Die  Oespensterfarcht  und  das  Gespen- 
steraehen  haben  eiue  andere  Quelle:  furchteinflOssende 
Wtrterinnen  und  aberglhubiiche  Grostmatter. 

974  Wenn   man    ein  Kind    lange  ungetaufb  liegen 

l&sst,   bekommt   es  grosse  Augen.  —   struve, 

II.  35. 

Ein  Aberglaube,  für  den  lioh  wol  kaum  ein  vernünf- 
tiger Grund  auffinden  lasten  dürfte.  Im  Qegentbeil  wäre 
es  gut,  wenn  die  Einricbtung  getroffen  würde,  dass 
im  Winter  gar  nicht  getauft  oder  die  Taufe  zu  Hause 
rerriohtet  würde,  um  den  vielen  nicht  zu  vermeiden- 
den Brktltttugen  der  kleinen,  erst  wenig  Tage  alten 
und  an  Luftwechsel  noch  gar  nicht  gewöhnten  Kind- 
lein zu  begegnen.  Ein  grosser  Theil  der  Erblindun- 
gen haben  in  der  frühen  Taufe  ihren  Grund.  Gelegent- 
lich einer  Debatte  in  der  ersten  Kammer  Sachsens 
wurde  nachgewiesen,  dass  von  l\)i  Blinden  94  dadurch 
erblindet  seien,  dass  sie  als  Kinder  nach  der  Taufe  An- 
geneutxündnngen  bekommen.  Affia  in  seinem  Lehr- 
buch tum  üntfrricht  der  Blinden  saRt :  „  Die  meisten 
derer,  die  für  blindgeboren  gelten,  sind  es  durch  un- 
vorsichtige und  fehlerhafte  iJehandlung  der  Augen  in 
der  ersten  Zeit  ihres  Lebens  geworden." 

975  Wenn  man  ein  Kind  streicht  mit  der  iButhS 

I&sst's  seine  Schalkheit  und  thut  gut. 
£ar.:  Ni  castigetur  petulsns  mox  clunis  habetur.  —  Yer- 
beribus  uotusprobus  est,  virgaqne  ooaetus.  (Sut<n',h%'d.) 

976  Wenn   man  Kinder  ausschickt,   kommen  Kin- 

der zurück. 
BoU.:  Die  klnderen  uitsendt,  krijgt  Underen-antwoord. 
(äarrebomde,  I,  i(y2^.) 

977  Wenn  man  Kinder  nicht   ehe  lieben  soll,  sie 

verdientens  denn ,  so  müssten  sie  wol  verder- 
ben. —  HenUch,  698.  11. 

978  Wenn  man  Kindern  jren  Willen   lest  (thut), 

80  weinen  (schreien)  sie  nicht  —  Petri,  II,  663; 

Eyering,  I,  6S0;   Simrock,  5600;  Körte,  3377  u.  4215; 

Lohnngel,  I,  770;  Reiruberg  VII,  79. 
Dl«  Spanier:  Kindern  und  Dienern  muss  man  schön 

thnn ,  wenn  man  sich  an  ihnen  fireuen  will.    Die  Esten : 

Wenn  des  Kind  erlangt,  warum  ee  weint,  so  weint  es 

nicht  mehr.    (Rtiwiberg  VII,  IV.) 
üän.:  Lad  (naar)  barnet  have  (faaer)  sin  villie,  da  (saa) 

gnsder  det  ikke.    {Prot,  dan.,  48;  Bohn  I,  383 J 
Enyt,:  The  devU  himself  ie  good,  when  he  Is  pleased. 

(Körte,  »377.; 

979  Wenn  me  de  Kender  Öhren  Well  düht,  dann 

kriteu  se  nit.     (Meur$.J  —  Firmmich,  I.  401.55; 
KoehieutBch  bei  Latendorf  II,  29. 
Holt.!  Alt  men  het  kind  sijnen  wil  geeft,  krijt  het  niet. 
(Uarrtbomie ,  I,  401*.; 

980  Wenn  's  satte  Kind  nicht  essen  mag,  hat  auch 

der  Honig  keinen  Geschmack.  —  Ei$elein,  372. 

981  Wenn  sattes  Kind  nicht  essen  mag,  so  hat  ihm 

Honig  bittem  Schmack.  —  Lohrengel,  I.  775. 

982  Wenn's   den  Kindern    gut  geht,    denken    sie 

nicht  an  die  A eitern. 
^«..'  Joyeuse  vi«  pAre  et  mftre  oubli«.    (Bohn  I,  28.; 

983  Wenn  't  Kind  dod  is,  so  is  de  Vadderschap 

Üt.    (Ottfriei.J  —  Eueren,  1254;  Kern,  221;  üatuAafen- 
der,  IL 

984  Wenn  't  Kind  död  is,  wurd  de  Pütt  to  makt. 

(Ostfriet.)  —  Hauskalender,  IL 

985  Wenn  't  Kind  edoft  is,  sau  wilt  alle  Lue  Va- 

der  sin.  —  Schambach.  11,419. 

Wenn  das  Kind  getauft  ist,  da  fehlt  es  nicht  an 
Leuten,  die  versichern,  sie  h&tten  eine  Gevatterstelle 
übernommen.  Ist  Gefahr  oder  Noth  vorüber,  dann  er- 
klärt Jeder  seine  Bereitwilligkeit  zu  dienen. 

986  Wenn    't  Kind    in'n   Brunnen    fall'n   is,   denn 

wä(r)t'r  todeckt     (AUmark.)  —  Danneil,  275. 

987  Wenn    't    kind  kerstend'  is,  wil  ider  vadder 

wesen.  —  Lübben. 

*)  Kerstenen  =  dopen ,  tatifen;  oarsteln,  auch  kästen, 
d.  i.  christein;  Kasten  für  Garsten :=  Christian.  (Ri- 
ehey,  111.;  —  Wenn  das  Kind  geUuft  ist,  will  Jeder 
Gevatter  stehen,  d.  i.  wenn  es  su  spit  ist,  bietet  Jeder 
Hülfe  an. 

988  Wenn  't  Kind  kristet  (getauft)  ia,  well  jieder- 

eine  (ein  jeder)  woel  vadder  stoahn.  (Bürm.) 


989  Wenn  'tKind  verdrunken  (yenopen)ii,  Khall 

de   Sod^  d&mpt  worden.  —  Bueren,iia:  Sti^ 

renburg,  249*;  Kern,  220. 

>)  Gewöhnlicher  Putte  =  Brunnen ,  »Itfrieeiseh  sstk, 
sad,  bairisohsod,  vonseden,  sieden  =  »ofqn«Uaa,  saf- 
wallen. 

990  Wenn  *t  Kind  verdrunken  is ,  well  man  t  Pntl 

decken.  —  Woeeie,  72,  69. 

991  Wehn    't    Kind   versopen   is,   denn   "werd   de 

Brunnen  tauelegt.  —  Schambach ,  U,  480. 

992  Wer   an  seinen  Kind  will  Freude  han,   nuw 

sie  nicht  verwildem  lan. 
HoU.:  Wie  aan  zijn  kind  of  knecht  wil  Inst  en  vrtsfds 
%ien,  die  moet  nooit  volle  gunst  n&nd  «en  of  d*  aad« 
bien.    (Barrebotn^e,  I,  407.; 

993  Wer  das  Kind  bei  der  Hand  fasst,  greift  der 

Mutler  ans  Herz. 
Man  macht  sich  die  Matter  leicht  geneigt ,  wenn  ■■■ 

ihr  Kind   freundlich  bebandelt. 
Böhm.:  Dfte  sa  rakn,  matka  sa  srdce.     (Celakomtkp,  40Bi/ 
Dan. :  Hvo  der  tager  barnet  ved  haanden  tager  ■ 

ved  hjertet.    (Bohn  I,  377.; 
Holt.:  Wie  het  kind  bij  de  hand  neemt,  kiijgt  de 

blj  het  harte.    (Harrebom^e,  /,  407»».^ 
loln.:  Dzieci^  sa  rrkf  matk^  za  seree.    ((Maftoesfty.  IW; 

Wurtbach  T,  240,*  142.; 

994  Wer  das  Kind  eine  Mähre  schilt,   schlagt  den 

Vater  hinters  Ohr. 

995  Wer  dem  Kinde  die  Hand  reicht,  gewinnt  du 

Herz  der  Mutter. 

996  Wer    dem  Kinde  die  Nase  wischt,   kfisst  der 

Mutter  den  Backen.  —  Simrock,  sess;  K&rt»,  IS0; 
Sratm,  1,  1827;  Reintberg  VII,  42. 

997  Wer  den  Kindern  auf  alle  Fragen  antwortet, 

curirt  sie  durch  Aderlassen. 

998  W^er  die  Kinder  lobt,  den  lieben  sie. 

Frz.:  Enfant  aime  monlt  qui  beau  l*»ppelle.     (Lenas, 
I,  140.; 

999  Wer  ein  eintzig  Kind  hat,  der  macht  gexnoB- 

lich  ein  Narren  auss  jhm,  gleich  wie  einer, 
der  ein  eintzig  Schwein  hat,    der   mest  a 
desto  besser.  —  Lehmann,  170,  S7. 
Liit. :  Intempestive  qui  docet ,  ille  nocet.    (PhitippU  /<  IMJ 

1000  Wer   ein    fremdes  Kind   erzieht,    n&hrt  eine 

Schlange  in  seinem  Busen. 
Holt.:  Die  een  vreemd  kind  aan  sitne  borst  seemt,  visA 
oene  adder  in  zijnen  boezen,    (Harrebomie ,  /,  40l'<{) 

1001  Wer  ein  säugendes  Kind  hat,  der  hat  eine no* 

gende    Frau.  —   Simrocft,  &605;   Retntberg  l  IN: 
VU,  40. 

1002  Wer  einem  ein  Kind  zur  ehe  gibt  (bringt),  der 

gönnt  jhm  auch  das  gut.  —  Uenitek,  so»,  u:  hh. 
n,  699;  Graf,  164,  140. 

Der  Mann,  welcher  eine  Person  zur  Ehe  ninuBt,^ 
Kinder  aus  frühem  Verhaltnissen  besitzt,  hat  Anspreek 
auf  das  Gut,  das  von  deren  Vater  an  deren  EraisksBl 
gewährt  worden  ist  oder  geseulioh  gewahrt  werdea  lolL 

1003  Wer  einem  sein  Kind  zur  Ehe  gibt,  der  ist 

jhm  nicht  feindt  —  Petri,  II,  700;  lleniach,  lOM.f<- 

1004  Wer  eines  Kind  zur  eben  begert,  der  ist  seis 

Feind  nicht.  —  Pctri,  11,  705. 

1005  Wer  fromme  Kinder  hat,  dancke  Gott,  der» 

gegeben  vnd  fromm  wachsen  vnd  geraten  li»* 
sen.  —  Lehmann,  170,  30. 

1006  Wer  keine  Kinder  hat,  hat  keine  Kindertortie. 

Die  Basken :  Wenn  das  Maulthier  keine  Fohlen  tr^ 
ist  ea  auch  frei  von  den  Borgen,  welche  die  Tkian 
plagen,  die  welche  haben.    (Reimberft   VII,  i7.J 

1007  Wer  keine  Kinder  hat,  weiss  nicht,  was  Liebe 

ist.  —  Reinsberg  VII,  4. 

1008  Wer  Kinder  fragt  um  Rath  und   eine  (alte) 

Witwe  freit,  dem  passt  das  Narrenkleid. 
Holl.:  Vraag  geene  hulp  van  een  kind,  en  trouw  geeoi« 
wednwe.    (Harrebomee,  t,  407».; 

1009  Wer  Kinder  hat,  braucht   nicht    fiir  Kinder- 

schuhe zu  sorgen. 

1010  Wer  Kinder  hat,  braucht  viel  am  Morgen;  wer 

keine  hat,  ist  auch  nicht  frei  von  Sorgen. 

1011  Wer  Kinder  hat,  der  hat  auch  Sorge.  —  Bf» 

berg  VII.  47. 
/{..  Chi  hk  flglinoli,  ha  duoU.    (Patiaglia,  132,  1.; 

1012  Wer  Kinder  hat,  der  muss  sie  ernehren.  - 

Pctri.  II,  72». 


1817 


Kind 


Kind 


1318 


1013  Wer  Kinder  hat,  hat  Dreck;   wer  Schweine 

hat,  hat  Speck.     (Flatow.)  —  FrUchbier\wai. 

1014  Wer  Kinder  hat,  isst  die  betten  Bissen  nicht 

selbst.  —  Rtimberg  VII,  47. 
ßöhm. :  Kdo  mA  ditkjr ,  neiije  bei  Uh^dek.  (6tlako9$Jty ,  40i.) 
Hon.!  Die  kinderen  beeft,  moetieroeden  (onderhouden). 

(Uarrebomie,  /,  403».; 

1016  Wer  Kinder  hat,  muss  für  sie  sorgen. 

Lat :  Est  patrit ,  nsto  Testern  praebere  cibumque.     (Bin- 
der I,  4U;  11,  y«;  S4§bQid,  153.; 

1016  Wer  Kinder  hat,  muss  sparen. 

Die  Spmnior  meinen :  Man  bnnabt  nicht  an  gewinnen 
für  die  guten  Kinder,  noch  la  hinterlassen  fttr  die 
sohlechten. 

1017  Wer  Kinder  in  der  Wiege  hat,  muss  andere 

zufrieden  lassen.  —  FriMchbier »,  2005. 

Wer  eigene  Fehler  bat,  moes  sieh  nioht  Über  die 
Fehler  anderer  aufhalten. 

1018  Wer  Kinder  lehrt,  lernt  mehr  als  sie. 

1019  Wer  Kindern  vnnd  Narren  die  finger  ins  Maul 

steckt,   der   wer   gern   gebissen.  —  Leftmami. 
//,  848,383;  Sailer ,  135. 

1020  Wer  könnt  Kinder  aufziehn,  wenn  s'  not  lieb 

wären.    (llon-Thai.) 

1021  Wer  meinem  Kinde  die  Nase  putzt,  küsst  mir 

das  Gesicht. 
10*23  Wer  mit  Kindern  schläft,  steht  nasa  aut 

1023  Wer  mit  Kindern  spielen  wil,  der  muss  sich 

der   docken   nicht  Schemen.  —  Petri,  n,  TS«; 

Sutor,  300. 
Lat.:  Pupas  fer  teeum,  si  tu  vis  ludere  mecum.     (Loci 
cottiiii.,  176;  Sutor,  300.; 

1024  Wer  na  Kindern  verlanget,  is  dumm.  —  Scham- 

hack,  I,  17. 

Bezeichnet  die  Aeltoru  als  die  glacklichern .  die  gar 
keine  Kinder  haben. 

1035  Wer  nicht  kinder  hat,  der  weiss  nicht,  warumb 
er  lebt.  —  .Ijfricoio  /,  333 ;  Franck ,  /,  67 ;  Cruter,  /,  83; 
Egenolff,  183*;  Petri,  II,  74S;  Goal,  1009;  Sirwe.  /,  91; 
Eüelein,  374;  Simrock,  5617;  Heiiuberg  I,  174;  17/.  4. 

Das  kann  wol  nur  fOr  die  gelten,  welche  den  Zweck 
des  Lebens  darein  sotsen,  Uater  und  Wttrden  sn  er> 
werben  und  sie  mit  dem  Namen  auf  ihre  leiblichen 
Kachkommen  tu  vererben.  „Millionen  beschäftigen 
sich,  da«s  die  Gattung  bestehe,  aber  durch  wenige  nur 
pflauzet  die  Menschheit  sich  fort."  £iu  talmudisches 
Sprichwort  sagt  in  Abnlicbem  binne:  Vielerlei  Men- 
scheu  sind  Verstorbenen  gieicbiuachten :  ein  Armer, 
ein  Blinder,  ein  Aussätziger  und  ein  Kinderloser. 
(yedarim ,  6i.) 

Da».:  Hto  ei  bar  bKrn,  veed  ei  hvorfor  han  lerer.    (Prot, 
da».,  87.; 

Holt.:  Wie  g«>ene  kinderen  heeft»  die  weet  niot,  waarom 
hij  leeft.    (Harrtbomee,  I,  407»».; 

It.:  Chi   non   ha  flglinoli,   uon  s4  che  oosa  sia  am'ire. 
(üavl,  um.) 

Lat.:   CoDjugium  sine  prole,  est  quasi  dies  sine  sol«. 
fPhilip/.i,  /,  89;  ScAomkeiin ,  C,  lt.; 

1030  Wer  nicht  Kinder  hat,  mit  dem  stirbt  sein 
Nam  vnd  Güter.  —  Pttri.  ll,  u%. 

1037  Wer  ohne  Kinder  lebt,  der  weiss  von  keinem 

Leide;  wer  ohne  Kinder  stirbt,  der  weiss  von 
keiner  Freude. 

1038  Wer  tichlechte  Kinder  zieht,  bindet  sich  selbst 

die  Ruthe  auf  den  Rücken. 

1039  Wer  sein  Kind  lässt  ohne  Lehr',  der  verdient 

gar  wenig  Ehr'. 

„Dem  Vater  und  Mutter  gebart  kein  ehr,  der  seim 
Kind  gOnt  weder  lieb  noch  lehr,    (trotchm.,  JVII.) 

1030  Wer  sein  Kind   lieb  hat,  der  züchtigt  es.  — 

Pred.  Sal.  SO,  1:  Schiüte,  169;  Zauptfr,  394. 
MMd.:  Ze  lieben  kinden  hoert  ein  rld.     (Colin.)  —  Ein 

man,  der  her  sin  liebes  kint,  die  wüe  es  sich  b«r«n 

I&t.     (Stamer.)     (ZingerU,  61.)  —  Wer  sein  kint  lieb 

hit,  der  xsigt  im  die  galssel  fme  nnd  spat,     (itune, 

Anteiu^r,    VlI,  504.; 
Fri.:  Qtii  bien  aime,  bien  cLAtie. 
HkiiL:    Wie   sijno    kinderen    liefheefl,    die    kaitiidt    le. 

l  Harr^boiHft ,  I,  407 '»;  Bvhn  I,  311.; 
La-.:  Non  amat  hie  puerom.  qui  raro  corrigit  illnm.  (Loci 

comiH..  151;  fkiti/pi,  JJ.  31;  Sutor,  Si'^.) 
Spat.:  £be  te  quiere  bien  quo  te  hace  Uurar.  (üo»  iiaixott.) 

1031  Wer  sein  Kind  simflct,  der  zeucht  Ehre  daraus ; 

wer  CS  nicht  straffet,  der  wirt  pchandc  tilel>en. 

-  ,iffnr.>/ii  /,95;  Lthmunn,  II.  810,  3M;  .Stiur^,  11,  i!>. 
Frz.  ■   Hieo  labear*  qui  chastoie  s»a  enfant.  —  Hiea  tra- 
vn.Ile  iiui   4i4v«   bien   son   enfAut.  —  (jul   aime    bien 
cbaslie  bien.    (Ltrvtu.  /,  141.; 


HolL:  Wie  aija  Und  straft,  dl«  heafl  eare  Tan  hva;  wie 
het  niet  straft,  die  aal  schände  beleven.  (SfTtbonde, 
/.  407  b;  BoAa  7,344; 

//.:  Odia  11  sno  flglio,  ehl  11  sparagn»  1*  sfsria.  (PaaMa- 
gUa,U9,2.) 

1033  Wer  seine  Kinder  nicht  züchtigt,  erzieht  Zucht- 
ruthen  für  das  Land. 
Da».:  Hto  ei  Tel  optagte  sine  b^m,  gi0r  fvdemelandet 
skade.    (Frov.  da».,  441.; 

1033  Wer  seine  Kinder  nicht  zuchtigt  zur  rechten 

Zeit,  wird  weinen  zur  Unzeit 
Da».:  Man  skal  reffke  et  godt  bam,  at  det  bÜTer  Ikke 

ondt,    (Pro9.  da».,  470.; 
E»9l.:   Who  eTcr  does  not  beat  bis  daughter«,  will  one 

daj  strike  his  knees  in  raln. 

1034  Wer  seine  Kinder  selbst  zieht,  dem  dürfen  sie 

andere  Leute  nicht  ziehen. 

1035  Wer  seine  Kinder  wil  sehen  im  ilamisch  rei- 

ten ,  der  muss  nicht  harren ,  biss  es  auff  dem 
berg  gereifll  hat.  —  Pttri.  u.  758. 
1136  Wer  seine  Kinder  zärtelt,   der   setzt  sie  ins 
leicht  Schiff.  —  LrAmonn,  170.43;  Seiler,  363. 

Der  Pole  sagt:  Weichliche  Ersiehung  macht  die  Kin- 
der trlge,  harte  macht  sie  krftftig  uud  gtsuad.  Dn 
Englinder:  Ein  Kind  kann  su  Tlel  Ton  seiner  Matter 
Segen  heben.  Der  Italiener:  Wer  seinen  Sohn  au  sehr 
liebkost,  wird  keine  Freude  daran  haben.  Die  Beiga- 
mssken:  Wer  su  rtrtlictt  gegen  den  Sohn  ist,  wird  es 
bald  bereuen.  Die  Venetier:  Die  Söhne,  weiche  man 
XU  sehr  TerwOhnt,  werden  an  Sohlimmes  gewohnt 
(Rti»Mbtrg  VII,  73.; 

1037  Wer  seinem  Kind  die  ruthen  spart,  der  hasset 

es  nach  feindesart.  —  Pctri,  ll,  758. 

„Recht  liebt  der  seine  kinder  nioht.  es  kein  raten 
auir  jhn  serbricht.  Denn  durch  d  stralT  werden  sie  be- 
reit SU  Gottsfuroht  Tnd  der  erbarkeit.*' 

Lat. :  Qui  parcit  uirgae  puerum  non  diliglt  ille;  nam  uirgae 
tactus,  prauos  exterminat  actus.    (Loci  eomm.,  151.1 

8pa».:  Quien  no  castlga  culito,  no  oastiga  oulaso.  (ßo/tn 
/.  250.; 

1038  Wer  seinem  Kind  viel  nach  thut  geben,  wird 

wenig  Freud'  an  ihm  erleben. 
Lmt.:  Blanda  patram  segnes  flaeit  indulgentia  natos.   (Bin» 
der  I,  131;  //.  346;  thiUppi,  /,  bU;  Segbotd,  54.; 

1039  Wer  seinen  Kindern  gibt  das  Brot  und  leidet 

nachher  selber  Noth,  den  schlage  mit  der 
Keule  todt.  —  /Vfri.  //.  753;  llenUch,  634,  1;  Sim- 
rock. 5533;  Körte.  3366;  Braun,  1, 1833;  Friitehbier.  896; 
FrUchbicr*,  2006;  Rein$b*rg  VII,  96. 

„Wer  da  gibt  seinen  Kindern  Brod  Tnd  leidet  selbe 
not,  den  sol  m«n  schieben  mit  der  Keulen  tod."  (Paulis 
l'uitiUa.  J,  !-<;!(>.;  Nach  Hädfker'»  //««//«cA^i/i«/ (Kobleoi 
1856,  II,  115)  findet  sieh  bei  Jtttaxbogk  folgende  Notis: 
,,Ueber  einem  der  alten  Stadtihore  bAngt  eine  Keule 
mit  der  Ueberschrift:  «Gibst  du  deinen  Kindern  Brot 
und  leidest  nachmals  selber  Noth,  schlag*  ich  dich  mit 
dieser  Keule  todt.  •  "  Gegen  die  unkluge  AbhAngigkeii 
Ton  ihren  Kindern,  in  die  sich  oft  Aeltern  Tervetien. 

1040  Wer  seinen  Kindern  gibt,   dass  er  verdirbt, 

den  soll  man  schilpen,  dass  er  stirbt. 

1041  Wer  seinen  Kindern  lehrt  mit  wenigem  aas- 

kommen, binterl&sst  ihnen  mehr  als  Reichthum. 
1043  Wer  sich  mit  kleinen  Kindern  za  Bette  legt» 
steht  beschmuzt  auf. 

1043  Wer  sin  Kinnem  giflfl  Brod  an  litt  sülwst  Noth, 

de  is  wärt,  dat'n  mit  de  Kül  sleitdöd.    TAU- 
mark.)  —   Daan^t ,  376. 
Frz.:  Qui  donne  son  bien  aTant  de  mourir,  pent  s^appri- 
ter  k  souffrir.    (Cukier,  217.; 

1044  Wer  vngern  straffet  seine  kind,  zeigt  an,  dass 

sie  jhm  nicht  lieb  sind.  —  Loci  comm..  I5l. 

1045  Wer  will  gute  Kinder  ziehn,  moss  das  Böse 

selber  fliehn. 
Lat. :  Praeciplmus  omnia ,  at  saltem  plnra  flant.  (Sutor ,  596. j 

1046  Wie  das  Kind,  so  die  Taufe.  —  Ei$elein,  878. 

1047  Wie  ein  jeder  sein  Kind  haben  wil,  also  be- 

kompt  vnd  hsterB.  —  Petri.  II,  789;  Maihe$v,  199*>. 

1048  Wie  ist  das  Kind  dem  Vater  so  ähnlich! 

Sagen  die  Frauen,  wenn  eine  geboren  hat.  Siae 
BAueria  fragte:  Hat  es  auch  die  Platte  auf  dem  Kopfe? 

1049  Wie  man  das  Kind  za  Hause  gezogen,  so  wird 

es  draussen  sein. 
bä».:  Saa  er  bam  i  bye  baert,  som  Jet  er  hinme  telt. 

(tr^t.  dan.,  AI.) 
Frz.:  L<-s  enfanti  sont  ce  qn'on  les  faii,    (Cakitr,  fUm) 

1050  Wie  man  die  Kinder  zeucht,  so  lohnen  aie  einem. 

—   Petri,  II.  791. 

88* 


1319 


Kind 


Kind 


lao 


1051  Wie  man  die  Kinder  zieht  (gewöhnt),  bo  hat 

man  sie.  —  Pttri,  U,  ni:  Beni$ek,  1595,  57;  Sim- 

rock,  5S98:  Ifayer,  l,  104;  Strme,  1, 17;  Beintberg  1, 178 ; 

Vn.  77. 
Vur  im  allgemeinen  wahr. 
liAd.:  Swea  das  kind  gewunt  diu  selbe  im  nich  dont,  das 

iit  ein  alt  gesprochen  wort.    (Berihold.)    (Zingtrle ,  54.; 
MoU.:  Zoo  men  de  Underen  gewent,  zo  zUn  (bUjTen)  se. 

(Httrr9bomi9,  /,  408*.; 
Lot.:  Qnales  quisqoe  sibi  natos  eduxit,  babebit.    (Binder 

/,  1431;  //,  2720;  Sutor ,  597;  BalingtH,  /,  5,  7«;  Sey- 

botd,  471./ 

1052  Wie  's  Kind  gewöhnt  ward,   so  sohlägt's  iu 

die  Art.  —  Simrock.  5577;  RHiuberg  Vit.  78. 
Mhd,:  Ein  Jeglioh  kint  sich  dA  nAch  sent  als  es  diu  mao- 
ter  hAt  gewent.    (Freidank.)    (Zirngtrie,  54.; 

1053  Wie  viel  ein  Kind  zerreisst  und  beschmuzt, 

die  Mutter  flickt  und  putzt. 
Bdlan. :  Dfti  spini  a  dere,  matka  «Ue  a  pere.  (C^lakofktf,  400.; 

1054  Wie  werd'  ich  mein  Kind  verstehen,  klagte 

das  Mädchen,  der  Vater  ist  ein  Franzose. 
BoU.:  Geh,  snikt  het  bedrogen  mei^Je,  nun  aal  ik  mijn 
eigen  Und  niet  können  rerstaan;  want  het  Is  bij  een' 
Fxanflehman.    (ffarrebofoee ,  I,  407*.; 

1055  Wier  nichen  Käinjt  haot,  känt  net  Fräd  uch 

Lid.  •—   Schuster ,  ili. 

1066  Wier  nichen  Käinjt  huot,  wihs  iiit,  woräni  o 

lieft  —  Schütter,  574. 

1067  Willst  du  ein  Kind   mit  goldener  Milch  trän- 

ken,  so   sorge   erst  für  die  silberne  Brust. 
(Nithnij-Notegorod.J  —  Altmann  V. 

1058  Wir  haben  kein  Kind  und  suchen  einen  Namen 

für  dasselbe. 

1059  Wir  hassen  die  kindt,  dio  frü  seyndt  geschwinde 

—  Gruter,  I.  86. 

1060  Wir  sind  auch  Kinder  gewesen.  —  Sailer.  ii»; 

Simrock,  6658:  Reiiuberg  Vll,  60. 

Theils  Brinnernng  an  die  Vergangenheit,  theils  Auf- 
forderung an  Aeltexn  nnd  Lehrer,  nicht  sa  Tiel  Ton 
Kindern  an  rerfauagen  oder  ihnen  jede  Lust  su  ver- 
sagen. 
Lot.:  A  primis  et  nos  pneriliter  egimus  annis.  (Pkitivpi, 
T,  86;  Seybotd,  32.; 

1061  Wir  sind  Kinder  der  Zeit. 

Im  reehten  Sinne  selten  genug  erfkssl,  von  Halbge- 
bildeten dagegen  hAufig  in  dem  Binne  angewandt,  der 
herrschenden  Zeitiichtung  dadurch  ihre  UnterwerAing 
sa  erklAren,  dass  sie  etwas  thmi,  weil   es  Mode  ist. 

1062  Witzige  Kinder  leben  nicht  lange.  —  Reingterg 

Vll.  44. 

1063  Witzige  kinder  werden  alte*  gecken.  —  Grutvr, 

Hl,  115;  LehmtuM,  U,  881. 816. 
BolL:  Ik  haat  het  kind,  dat  Toortijdige  wijsheid  heeft. 
JBarrehomie,  I,  405".; 

1064  Wo  find  man  Kinder,  die  verstehn,  wie  sie 

der  Mutter  zu  Hertzen  gehu!  —  l'etri,ll.  804. 

1065  Wo  Kengar  sind  und  Vieh,  do  f^lt  alle  Dag 

gät  for.     (Bedburg.; 

1066  Wo  Kinder  die  Zügel  fuhren,  da  werden  die 

G&ule  den  Wappen  regieren. 

1067  Wo  Kinder  regieren,  machen  Narren  die  Ge- 

setze. 

1068  Wo  Kinder  sind,  da  ist  auch  Gott. 

1069  Wo  Kinder  sind,  da  kommen  Kinder  zu.  — 

Petri,  U.  807. 

1070  Wo  Kinder  sind ,  da  sol  man  Vnehrbares  we- 

der sagen  noch  sehen  lassen.  —  Petri,  ii,  wi. 

1071  Wo  Kinder  nnd  Tauben ,  da  gibt's  zu  scheuem 

nnd  zu  klauben. 

Fr».:  Enfans,  ponles  et  les  ooulombs  embrenentet  souil- 
lent  les  maisons.    (Leroux,  I,  140.; 
1078  Wo  sechs  Kinder  satt  werden,  da  stirbt  auch 
das  siebente  nicht  Hungers.  —  Bredauer  Zeitwng. 

1864,  Nr.  889. 

1073  Wo  viel  Kinder,  da  ist  immer  Brot. 

1074  Wo  yiel  Kinder  sind,  da  ist  selten  kalt  bettstix). 

—  HeniBch,  349,  86;  Petri,  II,  817. 

1076  Wo  vier  Kinder  essen,   da  langt   die  Suppe 
auch  fürs  fünfte. 

1076  Wohin  die  Kinder   von  Geburt  gehören,   da 
sollen  sie  bleib^tL  —  Oraf,  S7,  »s. 

Die  Ahstamnung  aus  rechter  She  «nteohied  im  Mittel- 
alter aber  den  Stand  dee  einaelBen;  er  war  ao  frei  als 


niol 


geboren 
Et  weohi 


war  und  konnte 


iBd« 


Mkd.:  Wvo  die  kinde  Ton  gepurd  hin  mbönn,  • 
pleiben.    (Orimm,  WeUa.,  III,  5MJ 

1077  Wohlgeboren  Kind  soll  man  auch  wohl , 
Dan..'  Naar  du  et  floster  v«I  arler,  lad  dak  o«  Ulve  lü 

tgdi.    (Pro9.  dtm^  189.; 

1078  Wohlgeraten  Kinder  sind    der  fUtem  betto- 

Schatc.  —  Pisiri,  n,  soo. 

1079  Wolgeraten  Kinder  sind  der  Eltern  frewd.  - 

Petri,  11,  800. 

1080  Wohlgerathene  Kinder  sind  dee  Alters  SUb. 

—  Satter.  195 ;  Simroek ,  5681 ;  Jtowieftgry  i,  17»;  VU,  n. 
Die  Finnen:  Gute  Kinder  sind  der  Aeltois  leidb- 

thum,  Glack,  HeU  und  Segen.    fRtmaber^  /,  179.) 

1081  Wos   tütt  raa   ne   fer  de   Kinder,    tagte  die 

Frau,  als  sie  bei   der  Tochter   mrEinui 

war.      (Oberlaunlz.) 

Was  thnt  man  nicht  far  die  Kinder,  aagte  die  Aas, 
als  sie  bei  der  Tochter  sur  Kirmea  wr. 

1082  Wun  de  Käiigt  schrän,  beknn  de  M^isker  Kniel^ 

Wasser.  —  Schiutrr,  584. 

1083  Yhe  lieber  kindt,  yhe  grosser  mthe.  —  Jfri- 

cola  l,  649. 

1084  Zärtliche  Kinder  luuss  man  warm  baden. 

Von  weichlichen  und  anssehweife&den 

1085  Zog   ein  jeder  sein   kind,    dörffi    man 

henkers  nicht  —  Gruter,  in,  IIS;  Lekmamm,  U,M,l 

1086  Zu  Kindern  ist  leichter   zu    kommen   sk  n 

Männern.  —  Reiiuberg  Vll.  s. 
Nicht  unbegründete  Klage  erwaobaener  ^Mthrr 

1087  Zu  solchen  Kindern  gehört  solche  Mutter.  - 

Petri,  11.  887. 

1088  Zusammengebrachte    Kinder     bringen    einea 

Hause  kein  Glück. 

Böhm. :  DtoJc  diti  sredeny ,  ridj  jedny  akrAeaiiy.  —  fin- 
den« diti,  8reden4  neetestL    (doakovekv ,' SM.) 

JCroat.:  Droja  detoa,  dva  veliki  grChi.     (dOokonkg,  MJ 

1089  Zwey  Kinder  oder  drey  geben  ein  gross  Hn» 

geschrcy.  —  Petri,  //,  sso. 

*1090  A  ies  wie  a  besch Kind.  —   lMriimm,m. 

*1091  Auff  einmal  aller  Kinder  gevatter  weiden.- 

Effering,  /,  182;  llcniwh,  577.  6. 

*  1U92  Bei  diesem  Kinde  will  jeder  Pathe  sein. 
*1093  Bis  auf  Kind  nnd  Kindeslpnd. 

SotL:  Kind  en  Unds  kind.    (Harrdbomie,  /,  4tA\) 

*  1094  D'  Kend'r  macht  ma  mid'm  Pöp'l  forchtick,  i 

Grüssa  mid*m  Taifl.  (Oettterr.'ScUee.J  —  Peter,4ii 

*1095  Da  folgen  die  Kinder  wie  die  OrgelpfiBifeii. 

Wenn  sie  so  aufeinanderfolgen,  daa«,  «ie  die  DI- 

nen  sagen,    das  eine  Kind  Zähne,    wenn   das  satei 

Htnde  bekommt.    (Beituberg  Vif,  58.; 

*  109G  Da  kann  ik  min  Kinner  ken  Brod  for  kopcs- 

—  Sdiüttc,  /.  154;  Lokremgel.  II,  58. 

Daffir  kann  ich  meinen  Kindern  kein  Brot  kBafa- 
hört  man  bedürftige  Mtttter  sagen,  die  Make  «ad  A^ 
beit  umsonst  thun  sollen. 

*  1097  Da  möchte  man  ja  gleich  ein  Kind  kriegea  tob 

Werchpuzen  und  Sägespänen.  —  iUUei,  E>^ 
fresser,  1.  146. 
«1098  Dam  Kende  lott  oach  d'  Tomb-dd'r>  scUAb. 
{Oestcrr.-Schles.j  —  Mer,  445. 

*)  Die  Ader,  aus  der  sein  dummes  Zeng,  eeinttter- 
mfithigen  Streiche  kommen.  —  Man  vertreibe  oder  Us- 
dige  seinen  kindischen  Uebenauth. 

*  1099  Damit  kann  man  kein  Kind  schreoken. 

IM.:  Leonem  larva  terres.    (Pkitippi,  l,  agg.; 

*  1 100  Damit  kann  man  (nur)  Kinder  furchten  mscfaes. 
*1101  Dar  kann  ick  wol  levere  Kinner  mit  högtn'- 

(Holet.)  —  Schütte.  II,  145;  Bicheg,  96. 

■)  Erfirenen,  glftoklich  machen,  snfriedensteUea*  - 
Das  weiss  ich  besser  ansnwenden. 
*1102  Das  begreift  (versteht)  ein  Kind. 
*1103  Das  Chmg  hat  syni  Auge  nit  g^stohle.     •!«*- 
lothum.)  —  Schild ,  74, 199. 
Er  hat  die  Augen  des  Vaters  oder  der  Matter. 
*1104  Das  ist  nichts  für  kleine  Kinder. 

Abfertigung  neugieriger  Iicnte. 
*1105  Das  kann  ein  jedes  Kind  begreifen. 

BotU:  Dat  kau  een  Und  wel  b^rijpen  (ratten,  ventau 
*1106  Das  kann  selbst  ein  Kind  merken. 

Lol.:  Et  puero  perspiouum.     (Binder   I,    451;    //.  1O03 
Kratm..  745;  Sefbold,  158.; 


1321 


Kind 


Kind 


133S 


'  1 107  Das  Kind  aus  der  Wiege  werfen.  —  Grimm,  v,  ni. 

Einen  cohw«r  «raürnen. 

'1108  Das  Kind  bey  seinem  reohien  Namen  nennen 
(rufen).  —  Tkeatnm  DiaMonm,  210*;  Brau»,  II,  5S8. 
Mit  der  Wahriieit  nicht  hinter  don  Berge  halten, 
eine  Angelegenheit  ohne  TerhtLllende  Bedensarten  dar- 
iteUen.  In  Pommern:  Dat  Kind  bi  einem  Namen  ntt« 
men.  (DäAnert,  286 ^; 
Fri.i  Apeller  an  ohat  an  ohat.  —  Nommer  les  cboeee  par 

leor  nonu    (KriUingtrj  1S7  u.  144.; 
Lat.:  Dioere  id,  qnod  res  est.    (Binder  /,  315;  //,  715.; 

'1109  Das  Kind  geben,  um  die  Wiege  zu  er(be)hal- 

ten.  —  Allmann  1.  515. 
•1110  Das  Kind  hat  einen  Bock.  —  Heituberg  Vli.i». 
'1111  Das  Kind  im  Mutterleibe  nicht  yerschonen. 

Frt.:  Epar^ner  ni  Age  ni  sexe. 
'1112  Das  Kind  ist  ihm  wie  aus  den  Augen  ge- 

schnitten. 
'1113  Das  kind  mit  dem  bad  aussschütten.  —  Franck. 
II,  W^:  TajtpiuM,  M**,-  Franc*,  leytbuek,  1;  Evering. 
I,  S19.  Egenaljf.  18^.  Mumer,  Sb..  80;  GuUctutein,  /,  10; 
SehoUel,  1118^;  lilum.  Mö;  Fabriciiu.  80;  Küelein.ill; 
Mater,  II.  1S6;  Tendlau,  875;  Strwe.  1.  14;  Körte,  3388 
u.  4tt5;  Grimm,  7,1069,1;  Lohrengtl.  /,  79;  Braun. 
1, 1839;  für  Franken:  Frommann,  VI,  164,  91. 

Das  Gate  mit  dem  Schlechten  wegwerfen.  Von 
denen,  die  keinen  Unterschied  su  machen  wissen.  Oft 
rerfftllt  man  atioh  ins  Oegentheil  and  macht  de«  Kin- 
dee  Badewasser  su  Weihwasser. 
Frs.:  Jeter  la  pomme  (oa  la  cerise)  arec  la  qaeae.  — 
Jeter  l'or  aveo  les  vrasses.  —  Jeter  le  manche  aprte 
la  oogn<c.  (Körte,  3388.; 
Lot.:  Com  cane  simnl  et  lorom.   (Egtnolg ,  l^^ ;  Siävr,  179.; 

—  Usnm  propter  abnsum   toUere.    ((Bindtr  l,   180S; 
//,  S433;  Seyboid,  654;  Pküipjpi,  II.  sis;  Sutor,  16».) 

'1114  Das  Kind  muss  doch  einen  Namen  haben. 
'1115  Das  Kind  muss  einen  andern  Namen  haben. 
„Bnntsohuh  «tüfel  hOit  nit  loaamen,  das  kint  mos« 

hon  ein  andern  namen.    (Brandt.  Vom  MM.  Narren,  in 

Ktoater.  X,  111.; 

'1116  Das  Kind  steht  in  der  Geburt  uml  ist  keine 
Krall  zum  Gebären. 

1117  Das  Kind  taufen,  ehe  es  geboren  ist. 

1118  Das  Kind  taufen  lassen,  weun^s  gestorben  ist. 

—  AUmann  VI,  515. 

1119  DaK  Kind  thuts  der  Stiefmutter  klagen.  — 
Eyering,  I,  380  u.  438. 

1120  Das  Kind  wachst  wie  ein  reiffe  Gersten. 

Lat.:  Hie  juvenis  crescit,  velat  hoc,  qaod  oxasoere  nesoit. 
(Sutor,  594.; 

'1121  Das  kindt  wil  seinen  vatter  leren  kind  machen. 

—  Franck,  II.  13*. 

Franek  a.  a.  Ü.  hat  diese  Redensart  tür:  das  Miner- 
vam,  mit  folsenden  rerwandten  susammengestellt:  Das 
ej  wil  alseit  Kläger  sein,  dann  die  henn.  Der  Anger 
lernt  den  hindern  soheissen.  Kr  dunokt  sich  weiss 
vnd  Ist  noch  kaum  dreimal  vmb  seine  matter  gelaoffen. 
Br  ist  noch  hinder  den  ohren  nass.  Das  lulchmanl 
tregt  die  windet  noch  vmb  dem  Baaoh.  Br  heli  sich 
selbst  feacht.  Br  meynt  er  höre  das  grase  wachsen, 
die  flöhe  hasten.  Er  kOnde  einer  lanss  ein  «teltaen 
machen.  Dasa  bemerkt  er:  Wider  die,  die  Jang  Tnd 
Tngeniet  tU  Ton  sieh  selbe  halten. 

1122  Das  muss  einem  Kinde  einleuchten. 

Was  sehr  leicht  so  Tcrstehen  ist. 

1123  Das  sieht  ein  Kind  ein. 

Lat.:  Vel  Doero  pexspieonm.     (FkiUppi,  Ji,  Hä;    Tap- 
piuM.  18«».; 

1124  Das  wird  man  Kindern  und  Knkeln  noch  er- 
sjUilen. 

1125  Dat  Kind  hat  de  Begcvung*.    rJf«lji^  —  Fir. 

nuMcft.  I.  476.  S53. 
>)  Es  ist  mit  Krämpfen  beha/let. 

1126  Dat  Kind  rukt  na  de  Uarbarge.  {OMtaburg.j  — 

SCI;  Frofnrminn.  11.  ÜT,  147.    Kern.  »5;  Eidt- 


fcald.  10S5. 
Die  Baehe  Terrftth  ihrou  Ursprung. 
1127  Dat  Kint  is  sinem  Varer  ut  de  Ogcn  krapeu. 

:ilecUenlmrg.J   —   tiuniher.  II.  100.  39. 

1120  Dat  Kint  schall  wol  'n  sachten  (sanften)  Dod 
hcbl>en.  :0»lfne^.,  —  Iturren.m:  Eickvald.lOH: 
Frommaaa,  //,  517, 141.  A'em,  224;  UauAaiender,  IL 

Wird  Ton  einer  Sache  gesagt,  die  im  Anfange  sehr 
eifrig  betrieben  wird. 

1129  Dat  sint  Kinner  as'et  iogesatte  (eingesetste) 
fff»rTrhtr.    ftlraftrhaft  Mark.)  —  Frommann.  V.  SO.  90. 


'1130  De  Kinnw,  de  su  mitnander  telet,  will  ik  ok 

wol  mit'n  £llb<M^en  grot  sögen.  —  Eichwald,  loio. 

'1131  Dem  kind  die  dutten  (oder  mammen)  zucken. 

—  Fraadt. //,  81  •. 

1132  Dem  Kinde  einen  Namen  geben,  che  es  ge- 
boren ist  —   mncUer,  XVIU,  18. 

1133  Den  Kindern  ein  bös  Exempel  vortragen.  — 
Mwner,  Sb.,  51,  In  Klotter.  IV,  771. 

'1134  Die  Kinder  auf  der  Gasse  singen  es. 

Lat.!  Lippis  et  tonsoribns  notum. 
'1135  Die  Kinder  den  Hirschen  (auch:  dum  Teufel) 
auf  die  Homer  binden. 

,,Die  Eltern  sollen  sich  woiü  vorsehen,  das«  sie  nit 
ihre  Kinder  in  Zulassung  in  Affter-Comedien  und  lie- 
derlichen Pritsohenmeisterelen  den  Hirschen  oder  nit 
gar  dem  bösen  Veind  auff  die  Homer  setien."  (Gott- 
»ched*»  Beiträf/e,  8t.  13.,  8.  883.; 

1136  Die  wird  nicht  beim  ersten  Kinde  sterben. 

Weil  sie  schon  geboren  hat. 
Xngl.:  The  is  iMut  dying  of  her  first  child.  (Bohn  II,  157.; 

1137  Dies  Kind  muss  man  anders  taufen.  —  l^arö- 
miakan,  1576. 

Damit  muss  man  »ndors  verfahren ;  hier  ist  dies  nicht 
angewandt. 

1138  Do  häss  dem  Kind  de  Bein^  noch  nit  gesinn* 
(Köln.)  —  Firmenich.  I,  478.  98;  Simrock.  899. 

Da  hast  dem  Kind  die  Beine  noch  nicht  gesehen. 

1139  Doa  schall  man  wol  do  Kinner  mit  to  Bett 
jaogen.  —  Danneil,  100. 

1140  Drei  Kind  aus  Einem  Ofen.  — ■  Ei»dein,4»9. 

1141  Du  musst  deinen  Kindern  einen  Vater  erhalten. 

Lat.:  Matare  flas  senex,  si  dia  vis  esse  senez.  (Cictro.) 
(VhiUppi,  l.  243.; 

1142  £  höt  K&ngd  (Kinder)  wä  Argelfluren.  (Siei,en. 
hürg.-mch$.) 

Kr  hat  viele  Kinder,  die  an  Grösse  ab-  oder  zuneh- 
men wie  Orgelpfeifen. 

1143  Ein  altes  Kind.  —  Hauer,  L'. 

Bali.:  Dat  zijn  hinderen  met  grijse  baarden.    (llarrtbomie, 
I,  401 »'.; 
'  1 144  Ein  Kind  auf  Brot  und  Wasser  setzen. 
Fn.:  Donner  &  un  enfant  une  firicassöe  de  pain  sec. 

1145  Ein  Kind  aus  der  Taufe  heben. 

Gevatter  stehen, 
»z.:  Tenir  an  enfant  sur  les  fouts  de  bAteme.    (Kritiin- 
ger,  383.; 

1146  Ein  Kind  der  Noth.  —  Ewrf««,  37i. 

1147  Ein  Kind  des  Glücks.  —  Ei»dein,  S7i. 

1148  Ein^  Kind  ist  ein  Straf  Gottes.  ^Otvmsicrreick.j 

—  Baumgarten. 

■)  NAmlich  ein  einziges  Kind ,  weil  ein  solches  in  der 
Kegel  verhitschelt,  verzogen  wird. 

1149  Ein  Kind  merkt  (weiss)  das.  —  £we/nn,s7s; 
Braun,  I,  1831. 

HoU.:  Ben  kind  aou  merken,  dat  det  figanriijker  wijae 
geiproken  is,  en  dat  eene  mais  geen  oliflant  en  een 
toren  geen  boren  is.    (Marrebom4e,  I,  UXt°.) 

Lat.:  Hoc  et  puero  notmn.    (Eitelein,  37S.; 

1150  Ein  Kind  vun  Plunnen*  krig'n.  —  Eichwald .  loa. 

1)  Lumpen,  Fetzen.    (S.  Plfinne.) 

1151  Ein  verzogen  kindt.  —  Agricda  I ,  $a. 

1152  Ein  verzognes  Kind  ist  ein  Straf  Gottes. 
(Oherögti-rreich.) 

'1153  Einem  Kinde  Bauemstiefeln  anziehen. 

Lat.:  Hercnlis  oothumos  aptare  inlkntL  (iluinct.)  (Bin- 
der /,  651;  //.  129S;  fkitippi,  I,  175;  HamHy,  10; 
Fatelius,  103;  Hauer,  mJV 

1164  Einem  Kinde  Herculesrüstung  anlegen. 
Btwas  gans  vericehrt  anfangen. 

1155  En  Kind  möt  sc  hebben  un  wenn^t  ök  man 
von  Plannen' (Plunder^  is.  (Lehre  6et  BrauMckweig.j 

1156  Er  betrübet  kein  Kmd  auff  der  Gassen.  -> 
Uerberger,  II,  fK. 

1157  Er  hat  das  Kind  recht  getauft,  wie  jener  Do- 
minicaner, der  sich  rühmte,  sie  seien  die 
Hunde  des  Herrn.  —  DoHerspiegel ,  i6,  18. 

1158  Er  hat  die  Kinder  fresslieb. 

Lot.:  Liberornm  amantior  quam  U«llo.    (Pkilij^,  i,  Mn 

n59  Er   hat  sich   lieb   Kind  gemacht  •— 
hier,  399;  Fritchbier*,  1&94 ;  Uemig,  Ut  «.  US. 
Er  hat  es  Tentandm.  tUt 


1888 


Kind 


1160  Er  hat  weder  Kind  noch  Kegel  (oder:  weder 
Kind  noch  Kacks).—  Bram,  /,  isM. 

„Vnd  liAt  doch  weder  Kegl  noch  Kindt  fAyrtr,  I, 
112,  3J  „Sich  weder  Tmb  Kind  noch  K«gel,  HtOMhal- 
taag  noch  KOcbe,  Kammer  md  Kirche  annehmeD.-' 
(ila  heiif,  idS*.)  ,.Se  is  cor  huchset  gefobren  and  haat 
Kind  nod  Kegel  mit  geaonunen."  (Keller,  Hl.)  Der 
Ur*pmng  der  Redensart  ist  schwer  za  erklären,  die 
Bedentnag  dei  Worte«  Kegel  war  schon  im  17.  Jahr- 
hnndert  verloren.  Erat  Adelung  setit  bestimmt  für  „Kind 
nnd  Kc^el"  an:  eheliche  nnd  anehelicbe  Kin<Icr  oder 
die  ganze  Familie.  Nach  dem  Volksausdrnck  ..Kegel- 
schieben" für  beischlafen,  will  man  Kegel  als  eine 
verbttllende  Form  für  Penis  nehmen.  Manuhaidt  (Zeit' 
»rhrift  für  d.  Mijthjltgie,  III,  Wl)  nimmt  Kegel  ge- 
radeza  als  Rild  de«  Phallas  an.  (VgL  den  Artikel  Kegel 
bei  Grhni.. ,   V,  3»i»  fg.) 

Frt.:  II  n'a  ni  enfaurt  ni  Huivans.    (Krittinger .  663*.; 

Holt.:  Hij  heeft  kind  nuch  kraai  (kuiken)  te  Toeren. 
(Harrebomee,  I,  -105 ".;  —  Met  zeil  en  treil. 

1161  Er  hat  weder  Kind  noch  Rind.  —  Kärie.  3356 ■•• 

FrinMiier  ».  2002. 
Ist  ledig,  ohne  Hau^btund. 
Frz.:  II  n'a  ni  cheval  ni  Ane,  ou  ni  ine  ni  malet. 
Holl.:  Hij  heeft  kind  noch  kraaL 

1162  Er  ist  als  Kind  vertauscht  worden. 

Bezieht  sich  anf  die  Antwort  eines  einfältigen  Men- 
schen, der  sich,  als  mun  ihm  seine  Dummheit  vorwarf, 
damit  zu  eutichnldigen  glanbte.  dass  er  sagte,  er  sei 
als  Kind  vertauscht  wurden. 

1163  Er  ist  auf  einmal  aller  Kinder  Gevatttr  ge- 
worden. —  Svlor,  477. 

In  dem  Sinne  von  Buch  54,   nur   soll  es  dort  Aber- 
witzig heissen. 
bat.:  Uno  ore  calidum  et  firigidnm.    (8utor,  All.) 

1164  Er  ist  ein  ausgetragenes  Kind.  —  FritchhieT,  S95; 
f'mdifci«-*,  1995. 

Von  einem  klugou,  durchtriebenen  Menschen,  wofür 
man  auch  die  Bezeichnungen:  ansgetragener,  netter 
Junge,  richtiger  Sohn  nnd  Neunmonatskind  hat.  Bei 
den  Franzosen  heissen  die  Bauern  von  Vertue  „gute 
Kinder'*  und  gelten  für  so  oinfttltig  wie  die  von  Vi« 
ronchaux,  die  doshalb  „verdutzte*'  heissen.  Beutel- 
schueider  und  Spitzbuben  nennen  sie  Kinder  der  Matte  : 
Snfans  de  la  Matte.  —  Enfans  qui  sont  de  la  Matte 
sa^cnt  tous  jouor  de  la  pstte.  (Leroux  ,  I,  140.^  In  Ita- 
lien stehen  Modena  und  Bavenna  in  dem  Bufe,  sich 
sogenannter  „ausgetragener  Kinder'*  zu  erfreuen.  In 
diesem  Sinne  sagt  man:  Ein  Kind  von  Modena.  Ein 
Kind  von  Bavenna.  Sie  sollen  mit  dem  Barte  geboren 
werden.  lu  ähnlicher  Weise  sagt  man  von  jemand,  der 
unsohaldig  ist  oder  thut  und  nichts  weiss:  Es  ist  ein 
Kind  vun  Ninove.  In  Ostindien  versteht  man  unter 
„Kindern  von  Budaon"  Narren,  weil  die  Bewohner 
dieser  in  Kohilkand  gelegenen  Stadt  für  närrisch  gel- 
ten.   (Rein$berg  V,  166;    VI,  29,  45  n.  107.; 

1165  Er  ist  ein  einfältig  Kind,  wie  ein  burghauser 
Würfel. 

1166  Er  ist  ein   Kind  des   Todes.  —  Kmlcin.  37i; 
Braun,  l.  1830. 

1167  Er  ist  ein  Kind  seiner  Zeit. 

Er  ist  nicht  besser  nnd  nicht  schlechter,  als  seine 
Zeitgenossen. 

'1168  Er  ist  ein  Kind  wie  ein  ander  Rind.  —  E\m- 
lein,  529. 
Lat.:  Busticus  est  quasi  Bind,  nisi  qnod  tibi  comn»  de- 
sint.    (Eiselein,  529.; 

1169  Er  ist  kein  Kind  (mehr). 

Fr».:  N'fitro  plus  eufaut.    (Kritsinger,  271».; 
Lot.:    Non    ignorat,     quid   distent    aera   Inpinis.      (Sty- 
bold,  373.; 

1170  Er  ist  wie's  Kind  im  Hause. 

In  Pommern  vun  jemand,  der  dort  viel  Untes  geniesst : 
Ue  Is  dar  as  Kind  im  Uuse.    (Dähtiert,  226t>.; 
BolL:  Hij  is  er  als  kind  in  hüls.     (Harrebomee,  I,  405«.; 

1171  Er  ist  zum  kind  worden.  —  Franck,  //,  so**. 

1172  Er  kann  dem  Kinde  einen  andern  Vater  ma- 
chen. —  Herberger,  11,  417. 

„Vnd  der  Vntugend  einen  andern  Namen  geben." 
Die  Franzosen  sagen:  Er  ist  wie  die  Kinder  von 
Chauny,  er  hat  mehr  Geist  als  Vater  und  Mutter. 
(Reinaberg   V,  148.; 

1173  Er  kann  dem  Kinde  keinen  Namen  geben. 

1174  Er  kann  kein  Kind  beleidigen. 

Man  will  damit  einen  gutmUihigen  Menschen  be- 
zeichnen, uls  wenn  es  ein  Kubm  wäre,  ein  wehrloses 
Kind  nicht  zu  mishandeln,  d.  h.  keine  Brutalität  ans- 
zuttben.    (Vgl.  Jachmann,  Reliquien,  III,  174.) 

1175  Er  nennt  das  Kind  beim  rechten  Namen.    • 

BoU.:  Hij  noemt  het  kind  bij  den  regten  naam.  (Harre- 
bfrm^e,  I.  405»; 


Kind  im 


*1176  Er  thut  keinem  Kinde   etwas   ta  Leide.  — 

Strwe,  II,  7. 

Soll  ein  Lob  sein,  alt  wenn  die  nnem  Kiadi  tagt- 

fügte  Beleidigung  nicht  viel  an  bmleiiten  htM».    W« 

ein  Kind  beleidigt,  ist  aber  um  ao  strafbaiar,  wtß  m 

sich  nicht  selbst  ▼ertheidigen  kann. 

BoU.:  Hij  aal  geen  kind  of  kraai  leed  do«n.    (Harrtktmk, 

I,  405«.; 

*1177  Er  will  für  seine  Kinder  immer  aparte  Wfinte 

gebraten  haben. 
*1178  Er  will  überall  hübsch  Kind  bleiben. 

Nirgends  anstoisen. 
*1179  Er  zöhe  es  dem  kind  aus  dem  maul.  —  FreaA, 

II,  n\ 

*1180  Es  fehlt  ihm  an  Kindern  wie  dem  Jnpiter. 

Der  bekanntlich  sehr  viel  Kinder  hstte. 
Lot.:  Jupiter  orbus.    (Kraxm.,  18.1 

*  1181  Es  ist  ein  bernrainer  Kind.  —  A'ircM<cr.  ct.  a. 

Betfubetg  V. 

Schweizerische  Bezeichnung  iui|r*sog«Bez 
Kirchhofer  erzählt  die  Entatehung  der  Bedeni 
„Ein  Knabe  Namens  Sohappeler,  der  mit 
ben  im  Jalire  13M  von  StÄdelhofen  zu  Konatent  an 
dem  Walde  kam,  trieb  Spott  mit  dem  GhriautsbUd« n 
Bemrain.  Er  langte  nach  der  Nase  des  bildes  u4 
sprach:  «Herr  Uott,  lass  dir  achnftasen,  eo  ktise  ieä 
dich  desto  gerner  i«,  worauf  ihm  die  Hand  an  der  Nan 
gestand.  Erschrocken  brachten  die  andern  Kaatwa  dit 
Kunde  davon  nach  Konstans.  Auf  Antrieb  der  Matt« 
kam  die  Priesterschaft  mit  Kreuz  und  Fahnen  hcraii^ 
die  Mutter  gelobte  eine  Wallfahrt  nach  ISinaiedeln  «ad 
der  Bube  ward  ledig.  Da  er  aber  fortfahr  an  fitehM 
und  au  lästern,  wurde  ihm  zwei  Jahre  naohher  dto 
Zunge  aus  dem  Halse  geschnitten*';  worans  aaa  «> 
sehen  kann,  wie  man  sich  damale  anf  radicale  HeQ> 
mittel  verstand.  Besser  wäre  es  freilich  wol  gawesi^ 
man  hätte  sich ,  anstatt  dem  Knaben  die  Zange  aaiie* 
schneiden,  an  den  Kopf  gelOhlt  und  gefragt,  ob  4h 
würdige  Q^enstände  der  Verelirung  aind,  die  «iHi 
zwöii[|ährigen  Knaben  zum  Spott  reixen  können. 

*1182  Es  ist  ein  echtes  berliner  Kind. 

*1183  Es  ist  ein  fromm  kind,  es  will  seinem  Tttter 

sein  gut  gerücht  nicht  nehmen.  —  Tafifim,  ^^ 

Ironisches  Lob ,  insofern  man  dnroh  dasselbe  daaa 

erinnert  wird,   dass   sein  Vater  fleisaiger,   gebÜdat«; 

brauchbarer,  rechtschaffener  war. 

Böhiiu;  Prazsky  kvitek  (zralä  kopa).     (öetakotttg,  47&J 

*1184  Es  ist  ein  Kind,  das  viele  Hebammen  lattB. 

—  Eisetvin,  292. 

Von  etwas,  das  durch  vieler  Iiente  Bath  oder  Bri- 
stand  zustande  gekommen  oder  aasgefUhrt  wordea  kb 

*1185  Es  ist  ein  Kind  der  Nacht. 

Fr:.:  Enfans  de  la  messe  de  minuit,  qui  oberche  Difit 

taton.  (V;    (Leroux,  1,  140J 

*1186  Es  ist  ein  Kind  mit  Wasserkopf. 

BoU. :  Ben  kind  met  een  waterhoofd.  (Harrebomit,  /,  4tt^J 

•1187  Es  ist  ein  Kind  von  Ninive. 

Er   weiss  nicht  rechts  von  linka  an    untemheidA 
Ans  Jona  4,  11. 
Holl.:  Het  is  een  kind  van  Ninive.    (BarrebomSe.  /,  40l^v 

*1188  Es  ist  ein  Kind,  woran  der  Hafner  das  Füeifei 
nicht  vergessen  hat.  —  Eisetein,  S7i. 

Ein  Knäblein.    (S.  Ueige  24.) 

*1189  Es  ist  ein  natürlich  kind.  —  Tiijipws . «» 
•UDO  Es  ist  ein  verzärtelt  Kind. 

Der  Holländer  nennt  es  ein  Weissbrotkind  (8«hmI* 
junge,  Semmelmaui);  der  Frausose:  Enfant  gäti  («w> 
dorbones  Kind);   der  Este  charakteriairt   es  alt  ta 
Worten :  Du  bist  lauter  Milohflnger^  und  der  Lern  W 
dafttr   die    Beden  sart:    In   einer    Tonne    ersogM  vbA 
durchs  Loch  gespeibt.    (Reinaberg   VI/,  7S.> 
*1191  Es  ist  ein  verzogen  Kind.  —  Agncuta  I.  tai. 
Dem  aller  Wille  gethau  worden  ist. 
BolL:  Het  is  een  vertogen  (verwond,  onger^^eerd)  Uad. 
(Harrebomee ,  I,  404».; 

*1192  Es  ist  mir  gar  nicht  wie  bei  meinem  enten 

Kinde,     (ileiningen.j 

*  1193  Es  ist  nur,  damit  das  Kind  einen  Namen  btt 

—  «rown,  7,537. 

•U94  Es  ist  nur  ein  Kind.  —  Sirure,  U,  6. 

Ein  Ausdruck  der  Verauhtung,  mit  der  man  migt' 
mein  von  Kindern  spricht,  als  wären  sie  Nullen  ia der 
Schöpfuug,  obgleicii  sie  es  nicht  sind  and  «asert 
grösste  Aufmerksamkeit  und  Achtung  Terdienen. 

*  1196  Es  äind  die  verwöhnten  Kinder  von  btavorrn. 

So  wurden  in  alter  Zeit  die  durch  das  Olack  4bft'- 
mUtbig  gewordenen  Bewohner  von  Statoren,  der  ike* 
maligon  Hauptstadt  von  Friesland  gonsinnt.  Folgead* 
Sage  dient  zur  Erklärung.  Zur  Zeit,  ale  das  ÜUck 
dieser  Stadt,  das  zuletzt  eia  so  traurigea  Ende  nebst* 
dollte,  noch  ans  Fabelhafte  grenzte,  s:  udte  ein«  «obl* 
habende  Witwe  ein  Schiff  mit  reicher  Fracht  nach  DBa> 


1325 


Kind 


Kind 


1326 


sig  und  gab  dem  KapiUn  deu  Aaftnift,  die 
Waare  tod  dort  EarUckiubringen.  £r  oabm  Weiten 
ein  and  glaubte  lo  den  ihm  gewordenen  Eefcbl  am 
treulichsten  ertiiilt  xu  haben.  AU  abfr  bei  keiner 
Kuckkehr  die  Frau  horte,  wia  or  Keladen,  K^rieth  sie 
in  ({roBsen  Zorn,  fragte  ihn,  auf  wclclior  Seile  er  den 
Weizen  ius  Schiff  ({eHChafft  habe.  Auf  »eine  Antwort: 
,, Am  Backbord",  befahl  nie,  er  möge  ihn  nur  am 
Steuerbord  wieder  ausladen  und  ins  Moer  werfen.  £r 
that  es;  aber  kaum  war  es  geschehen,  so  entstMud  eino 
so  gewaltige  Sandbank,  dass  der  Hafen  geschlossen 
wurde,  die  Schiffahrt  aufhörte  und  man  bald  „Stavuren 
in  Stavoren  suchen"  musste.  Nur  die  £riuiierung  frü- 
herer Ulanxselt  erhielt  sich  im  Munde  des  Volks,  und 
noch  Jahrhunderte  hindurch  wuchsen  auf  der  band- 
bank  alle  Summer  Aehren  von  schönem  Ausnehen,  aber 
oline  Körner,     (lifinxbenj  VI.  4H.) 

•1196  Es  sind  Kinder  von  Ypern. 

Der  Spitsname  der  Bewohner  von  Ypern,  der  einen 

Sntgomeinten  Ursprung  hat.  Wilhvlm  von  Dampierre, 
ohn  der  Margarethe  von  Konstantinnpel,  der  mit  ihr 
Kemeinscbaftliih  Flandern  reifierte,  war  l'J49  mit  Lud- 
wig IX.  Ton  Frankreich  nach  Acgypteu  gesogen  and 
dort  in  Gefangenschaft  gerathen.  Ypcm ,  das  damals 
Über  'AKX><iU  Einwohner  uud  einen  überaus  blühenden 
Handel  trieb,  erwirkte  dem  Für4tcn  die  Freiheit  und 
•mptlDg  ihn  bei  seiner  Kilckkehr  äusserst  gUnsend. 
Bei  dem  Festmahl,  das  ihm  gegeben  wurde,  frsgto  er 
seine  Mutter,  wer  ihr  die  Mittel  7u  seinem  Loskauf 
verschafft  habe.  ,. Unsere  Kinder  von  Ypern'',  antwor- 
tete sie,  .,  haben  nun  diesen  Kcwnis  tou  Licho  gegeben." 
Sie  sprachen  nun  auch  von  den  Bürgern  Ypcrns  nur  als 
Ton  ibrun  lieben  Kindern.  Die  llezt-icliuung  glngiu  den 
Vülkmnnd  und  wurde  SpiUname.    (Htinsbtrg   I  /,  A'J.) 

•1197  Es  sind  Kinder  wie  die  Bilder,  (aber)  Go- 
sichtt'r  wie  die  Affen.      iMprtfmr.) 

•  1 198  Es  sind  wol  Kinder  Einer  Mutter ,  aber  nicht 

Einer  Art    (Ui.) 
*1199  Es  wissen   auch  die  kinder  uuff  der  gassen 
dnuon  zu  singen.  —  Franck.ll.  ib^. 

•  HOO  Es  Wissens  die  kinder  auff  der  gassen.  —  .lyri- 

cola  I,  163  ;  Kyeriiuj,  II. 
Es  ist  aller  Welt  bekannt. 
J)äm. :  Det  Tide  b0rn  paa  iiadon  at  talo  om.  (Prot,  dan.,  67.) 
fra.:  Les  eiifuus  eu  parlent  daus  l«*  ruei. 
iit/U.:   Uut  wi'tcn  do  kindvren  op  de  siraut  »cl.     (Unrri'- 

boi»»€,  r.  401 1>.; 
lal.  ;Lippis  ot  tuusoribu«  notum.    (Seybuld,  290.; 

•  1201  Geto«ren  und  geboren  bremer  Kind.  —  Rnar- 

berg  y.  7*. 

Wie  man  einen  echten  Bremer  nennt. 

•  1202  üin  Kind  off  Kücken.  —  Stunaburg.  iw*. 

Nicht  Kind  noch  Kegel. 

*1203  Hätte  jedes  Kind  seinen  rechten  Namen,  so 
hiessest  du  nicht  Peter  Götz. 

•  1204  He  hat  nich  Kind  un  Kegel.   ,'.W/niiirlli.   —  inm- 

neil .  100. 
Man  !<agt  dort  auch:  He  hat  nich  Hind  nich  Kind. 

•  1200  He  h<.obt  mehr  Kinner  als  Koi.   fotdenhurg.)  — 

Wt'sericilung .  iOSI. 

*  1206  He  hört  mit  tom  Kinde.   IM»t.:  —  5rhu/.-i',  /,  iss. 

Besieht  sich  auf  einen  Vorgang,  der  bei  der  früher 
stattfindenden  Kirchenbusse  unehelich  Geschwängerter 
Torkam.  Dor  Schwängerer  und  die  Geschwängerte 
musstcn  nämlich  Tor  den  Alur  knien  und  Tom  Geist- 
lichen eine  Stralrude  entgegennehmen.  Einmal  sollten 
nach  der  Predigt  iwei  solch«  Personen  „Bot  Sitten'* 
(Busse  sitzen)  und  dann  eine  Taufe  erfolgen.  Einer 
der  Gerattern,  welcher  metnto,  die  Taufhandlung  gehe 
Tur  sich,  setzte  sieh  su  den  Bnsssitzern  wie  si«  aofs 
Knie  am  Altar  nnd  SMgte:  „Ik  hdr  mit  tom  Kinde." 
Diese  Bede  wurde  sprichwürtlich  und  wird  angewandt, 
wenn  jemand  behauptet,  Theil  an  einer  Sache  (Maiil, 
Erbschaft,  Gewinn  u.  s.  w. )  xu  haben. 

*  1207  Ich    bin   in  der  kleinen  Kinder  Zunft,   ilie 

keine  Zeen  haben.  —  AVnn;, ///.  ss. 

*  rJ08  ich  habe  nur  ein  Kind,  die  andern  sind  Mäd- 

chen. —  l'riinhbur *,  I5»ö. 

Seherxhafte  Antwort  auf  die  Frage,  wia  tI«!  Kindar 
jemand  habe. 

*rjO^  Judes  Kind  versteht's  (weiss  es). 

Lit'..-  Hoc  diicuut  nmiies  ante  Alpha  et  Beu  paellac.    (Ju- 

FT.ai.j    iSf^KoUl,  21".; 

•12lü  Ken  Kind,  ken  Hund. 

...Ia.  wenn  wir  nur  wUsstcn.  fur  wen  die  sttsammen- 
••charrt«n,  k«n  Kind,  k«n  Uuud."  (C.  Mücke,  Sehutttr 
il^llfr.  Berlin  1S40,  S.  1».; 

*1211   Kennte  jedes  Kind  seinen  Vater,  wo  wollteat 

du  doinen  finden  V 
*1212  Kind'.r  in  die  Welt  setzen. 
'1213  Kinder,  singt,  de  Oge  breke.  -  Fnkchbur.iW: 

Fruchbier  *,  8010. 


•1214  Kreg    sist   &   Kind  von   Plunnc.  —  Lohrfngrt, 
II,  X6. 

Sie  kriegte  sonst  ein  Kind  von  Lumpen,  e«  wUrd« 
etwas  Ausserordentliches  geschehen ;  x.  B.  wenn  je- 
mand seine  Neugierde,  Sehu«ucht  nicht  befHedig«n 
kann.  \>iT  Harzer  sagt  dann  anch  wol:  Es  schtusstne 
es  Harz  ob  (es  stosst  ihm  das  Herz  ab). 

•1215  Lehr*  dine  Kinder  Kahle  (Kohlen)  kaue.  — 

Frist  hbiiT,  454. 
Bekümmere  dich  einzig  nm  deine  Angelegenheiten. 

*  1216  Man  hat  das  Kind  mit  dim  ß»d  anssgeschütt. 

—  Lehmann,  934,  82. 

*1217  Man  kan  dem  Kinde  keinen  Namon  geben.  — 

Scholtd,  H17*. 

*1218  Man  kann   Kinder  damit  ausgeben  (ausstat- 
ten).  —    Tcndlau  .  ly?,  4»0  i|.  791«. 
So  gut,  iio  kostbar  ist  etwas. 

•1219  Man  kennt  seine  Kinder. 

„Man  kenul  Hcliun  deine  Kinder.-*    (Keiler,  ljs>.; 

•riiO  Man  könnte  Kinder  ntil  ihm  (damit)  fürch- 
ten machen. 

i.nl.:  TenutiiuH   homo.  -   Vapnla  papyria.     (Philipvi,    U, 
•2X6  u.  »1.; 

*1221  Man  möcht'   ein  Kind   von  Lumpen  gebären. 

—  Kuvh'in,  373. 

•I22i'  Meine  Kinder  wachsen  wie  auf  Heien.    f/\)*i«.y 
*1223  Meinen,   man   schöpfe  die   Kinder   aus   dem 
Brunnen. 

Mit  Familie  nnd  Hausiath.     In  Schlesien:  Se  hoan 
Kind  und  Kegel  mite  genommen,    (»iotnolckt,  891.) 
Utii.L:  ZiJ  zijn    weg  mot  bed    en    bnlster.     (JÜarrebomie, 
/.  35.; 

*1224,  Men  hat  den  Kong  de  BCmi  noch  nct  gesenn. 

fBt'dburg., 
•1225  Mit    Kind    und     Kegel.   -      Für  Wünburg:  Sarto- 

riMjf,  ICS. 
•1226  Mu  cha  CLind  o  nct  in  es  Bockhoren  zwinge. 

^ObvrsitnmeHlhal.J 
*r227  Nun  gibt's  keine  Kinder  mehr. 

Beim  Kartenitpiel.   «onu  man  keine  Stirhe  mehr  ab- 
gebe u  will. 

•1228  'S  Chiud  is  Chloster  träge.     :Lu:cm.j 
•1229  'S  Chind  sieht  Engeli.  —  Stfiyer,  Siiim,  I.GH. 
Wenn  es  bei  gcschlovscneo  Augen  lächelt,  im  SohUt 
oder  bei  Gehirnreiznng. 

•1230  'S  Kind  im  Mutterleib  erfriert. 

♦1231  'S  Kind  muss  an  Name  hu'n.  —  ivkiingd.  II,  in. 

*1332  Sali  dat  Kind  kcnen  Namen  hcbben?    :lhUt.i 

—  Sthiitze.  II!,  133. 

iSo  fragt  man  jemand,  der  undeutlich  spricht  oder 
beim  Spiel  zu  lange  zaudert,  ehe  or  ä  tout  macht. 

•1233  Se  hebbt  nich  Kind  noch  Küken.  —  Eich- 
wald,  1014;  hochdrutttch  bei  Heiiutbtrg  VII.  8. 

•1234  Seine  Kinder  verheirathen ,  ehe  sie  geboren 
sind.   —  .Wfi/Kiriii  VI,  512. 

•1235  Seinen  Kindern  auf  der  Bank  sitzen. 

Von  ihnen  ernährt  werden. 

•123C  Sich  lieb  Kind  machen.  —  A»ri7i/t<>/t'r,  S2. 

Sich  bei  andern  einzuschmeicheln  auchcn. 

•  1237  Sie  galt  schwer  zu  Kind.    'Jüd.-ileMUch.    ürody.y 

D.  h.  sie  hat  schwere  Niederkhnfte.  nneigentlicb  Ton 
Schwierigkeiten  in  einem  (leschäft. 
•1238  Sie  schonen  weder  Kind  noch  Rind.  —  *'««#• 

Irin.  372. 

•1239  Syni  Ching  luoge  zu  anger  Lüte  Pfeister  us. 
Solothvrn.)    -^  Schild.  U.iW. 
Er  hat  uneheliche  Kinder. 

•1240  'T  is  Kinder  Tid  to  Bedd,  Wesselohm  kummt 
mit  de  Sandpüt  (Sandbeutel).  —  AVra.173. 
Wenn  die  kleinen  Kinder  schläfrig  werden. 
•1241  Von  kinds  bein  auff.  —  rnppm«.  l56^ 

Lat.i  A  teneris  vognicnlis.    (Eratm..  dj   Tappiut,   156^.; 

*1249  Vor  dem  ist  das  Kind  im  Matterleibe  nicht 

aicher.  —  Tendlau,tW. 
•1243  Wart*,  es  ist  noch  ein  Kind   m  taufen.  — 

Eiteleiti,  379;  Simrock,  lOS*. 

•  1244  Was  is  mich  das  mit  dich,  mein  Kiud.  (SiHtim.j 

,,  Ungemein  hänfig  and  TielMltig  angawandt»  Baden«- 
art,  gana  oder  halb  achcnhaftar  Verwundemnvt  Wnr^ 
nnng,  Bedorgni*».  Wie  das  plattdeutsch«  mt,  dl  Ao* 
cusatir  u  n  ii  T)Ati\  ist.  hu  hat  der  Volksdialekt  dtr 
pommerschen  Städte,  bcsondon  Stettins ,  für  beide  FlUe 
nur:  Bdch.   dich.    Die  ubig«  selbstABdig  suftfeteBdc 


ldS7 


Kindbett  —  Kindelschmaas 


Sad«iittn  üt  «igentlich  nar  der  Anfang  de«  N«ck> 
•pnichi,  mit  dem  der  wegen  einer  Kleüuffkeit«  eine« 
Tert*9t*n  Vergnügeni  i.  B.,  Betrübte  gehlnselt  wird: 
•  Wu  1«  mich  das  mit  dich,  mein  Kind?  Da  iaat  mich 
nich .  dn  drinlut  mich  nich ,  da  stippet  mich  nieh  in'n 
Kaffee  ia:  da  biit  mich  doch  nich  krank?«  Ob  die* 
ein  Prodnct  gernttthlicher  äelbetironie  itt  oder  ein  Spott 
dei  mirenden  Berliner«  auf  den  ndchenden  Ponuner,  der 
dieaem  in  «eiaer  Gotmttthigkelt  selbst  gefoUen  hAt, 
kann  ich  nicht  entscheiden.  GehOrt  hab'  ich  die  Re- 
densart wie  in  Stettin,  so  in  Berlin  nicht  selten." 
(Fr.  Hatenow.) 

*  1245  Weder  Kind  noch  Bind  schonen.  ~  Braum,  l,  im. 
•1246  Wir  sind  auch  Kinder  gewesen. 
Kindbett. 

1  Ein  Kindbett  wil  gehalten  seyn,  helt  man«  nit 

vorher  (oder:  zur  rechten  Zeit),  so  moss  maus 
zur  ynzeit  halten.  —  Petri,  II,  207. 

Üie  Bossen  behanpten:  Da«  erste  Kindbett  «•r«t6rt 
den  Busen,  das  «weite  das  schöne  Gesieht,  dn«  dritte 
raabt  aach  das  Haar.    (ÄUmann  VI,  393.; 

2  Welche  das  Kindbeth  nicht  vorhelt,  die  moss  es 

nachhalten.  —  IlenUch,  341,  88. 
'*3  Da  liegt  eine  im  Kindbett.  —  Eisdcin.iia. 

Redensart  beim  Kartenspiel,  wenn  eise  Karte  unter 
den  verdeckt  liegenden  auf  dem  Bttcken  erscheint. 
*4  Dat  Kindelbett  hett  vel  Hük  un  Winkel.  (IMtt.j 

—  Schutze,  ir,  363. 
Eine  Wöchnerin  ist  viel  Zo/iUen  unterworfen. 

*  5  £  Kindbett  un  e  bdse  Bruscht.  —  TeMtUau .  es«;. 
Znr   Besolohnung   eine«   doppelten    Wehe«,    wovon 
Jede«  allein  «ehon  zu  schaffen  genng  macht. 
Kindbetten. 

*  Sie  kindbetten  schon  lange.  —  Eudein ,  m. 
Klndbetterin. 

1  Ein  Kindbetterin  niuss  man  halten  vnd  schonen 

wie  ein  roh  Ey.  —  /virt.  //,  so?. 

2  Eine  Kindbetterin  weint  nicht  darüber,  dass  sie 

zu  spät  ins  Brautbett  gekommen  ist. 
Dün.T  Ingen  grsder  i  bar«el-seng,  at  hon  kom  foraeent  i 
brnde-seng.    (Prov.  dan.,  m.) 

*3  Eine  Kindbetterin  dürft'  es  essen.  —  Eisetein.  375; 
Reinsbery  MI,  73. 

*4  Er  ist  wie  eine  Kindbetterin  (Sechs Wöchnerin). 
CSi^ieeiz.)  —  Eiselein,  375:  Rrinsberg  Vit,  TS. 

Von  denen,  die  sehr  sart  und  weichlich  sind,  oder 
massig  liegen,  um  «ich  su  pflegen  wie  eine  Kindbette- 
rin. Ein  «ehr  alte«  Sprichwort  der  Schweiaer,  da«  aber 
auch  in  Oeaterreich  daheim  iat.  E«  wurde  «chon  nach 
der  Schlacht  bei  Laufen  von  den  Bemem  gebraucht, 
da  ihre  Stadt  vom  Adel  befehdet  wurde  und  doch  der 
Oewnltbaufe  aohtaehn  Wochen  nicht  an«  der  Stadt  zog. 
„Wir  liegen  hier",  «agten  einige,  „wie  die  Kindbette- 
rinnen  " ,  worauf  sie  auszogen  und  siegten.  Auch  Hans 
von  Bttte  gebraucht  das  Sprichwort  von  mttssigen  Sol- 
daten. 


Kli  Kainjtchen  —  e  Biestschtäii^jtchen.  —  Schu- 
»ter,  569. 
Klndelbler. 

*  l  Das  Kindelbier  ist  verpladdert.  —  Frigchbier\  2010. 
Bei  einer  Fehlgeburt.  Kindelbier  =  Kindtaufschmaus, 
▼erpladdem  =  Terschtttten.     (Bock,  Idiot,  pruas.,  74; 
Hennig,  289.; 

*'i  Ich  bin  nicht  bei  seinem  Kindelbier  gewesen. 
„Aber  hiervon  wollen  wir  uns  mit  niemand  einlasaen 
«u  di«putiren  (d»««  der  Vogel  Phönix  93312  Jahr  alt 
wird),  es  wird  ein  anderer  so  wenig  al«  ich  bey  ihren 
Kindelbieren  gewesen  «ein."    (Coler,  330".^ 
Kindelen. 

Wer  einen  kiudelen '  will,  muss  eim  auch  kramen. 
—  Gruter,  III,  106:  Fiscltart,  Getch.,  in  Kloster,  VIII,  280. 
')  Verkleinorungafomi  von  kinden,  e«  beseichnet 
a)  Kinder  gubären,  b)  kindisch  thun,  c)  wie  Kinder 
behandeln.  Diu  letate  Bedeutung  findet  sich  im  obigen 
Sprichwort,  das  sich  aus  folgender  Stelle  aus  Prato- 
Tius,  Saturnalin,  1663,  S.  387  erkUrt:  „  Die  alten  haben 
den  Brauch  gehabt ,  das«  «ie  auf  den  Tag  der  unechul- 
digen  Kindlein  ihre  Kinder  und  geinde  Jung  und  alt 
mit  Butbeu  zu  sobmeissen  und  zu  kindlen."  Aber  «ie 
beschenkten  dieselben  auch  zu  einer  bestimmten  Zeit. 
Da«  Sprichwort  will  alao  sagen :  Wer  ein  Beoht  fiber 
jemand  au«üben  will,  muss  auch  «eine  Pflichten  gegen 
denselben  erfüllen.  (VgL  Grinwi,  V,  731.)  —  Bei  Zr«A- 
mann  (II,  872,  173):  Wer  einen  kindlen  wil,  musa  Jhm 
auch  ein  Nowjahr  kramen. 
KlndeUobmaue. 

Man  muss  den  Kindelschmaus  nicht  eher  be- 
stellen, bis  das  Kind  da  ist.  —  Altmann  vi.  407: 
Reinsberij  VII,  21. 

Ueber  «olch  vorzeitige«  Verfkhren  «agt  der  Sicilier: 
Noch  ist  er  nicht  geboren  und  heisst  schon  Johann. 


Kinden — Kinderhand 


Der  PttMr:  Dm  Ki»d  ict  noch  nlelU 
V  Siegreiche  genaimt.    Der 
■■  Kind  noch  nicht 
«chon  Johann.    Die  AlbaacMn 
noch  nicht  geboren  und  die 
(Keinsb^rs  /F.  SS:  YII,  Sl  a.  St.; 


13» 


Kinda  makt  kein  Wunda,  heew*  de  Todd  op 
on  krapt  randa.    (Natangm.)  —  FriaAtiat*,  tm. 
Bei  Instigen   Qdagen  Anadrank    da«   !■■■■  Wehl- 


ftni,  u,  m. 


Klnderaarbett 

Kinderarbeit  gibt  Kinderlohn. 

BemtsOt,  M,tft;  Graf,  178, 194. 
Dorn.:  B»me-arbcjde,  b0me>l#B.    (Pro»,  dmm.,  ST^ 
Kindenniffe. 

Kinnerog  is  jümmer  gröter  as  de  Mund.  (OUm- 
bmrg.)  —  GoUschmidt,  ü,  S6. 
KlnderbreL 

Kinderbrei  ist  kein  Essen  für  M&nner. 

,^us  «ind  jene  Wiegenlieder,  die  der  kiiftigM  M 
zuwider,  und  mit   Jenen   Kindartappen    fflltart  iot 


Hlmmelipnppen.  < 
S.  35.; 


(CensurßüektUnge , 


Wenn.  Kinnerkes  kacken  willt  as  grrsate  häd/t, 
dann  bierstet  ne  de  Aes.    (Bür€m.j 
Klxiderdre<^ 

*£r  hat  noch  Kinderdreck  im  Arscfae.  —  FrwA. 
M«r*  9018. 
Kinderei. 
*  1  In  Kindereien  hat  ers  weit   gebraclit.  —  fir- 

lein,  375. 
♦2  Kindereien  treiben. 

Seine  Zeit  mit  Dingen  hinbringen,  mit  deecn  rid 
Kinder  beeohftftigen.  Die  BGmer  «agteA  dallr:  Kl- 
«cheln  und  Kieflel^taine 


Lot.:  Concha«  legere  et  nmbilicoa.     (Cicero.)    (Bimiir 
II,  537;  Fasttiua,  48;  Philippi,  I,  8S;  5ry6oM.  tl) 
Kinderflibrik. 

*  Das  ist  eine  wahre  Kinderfabrik.  —  FrüekkierKmt. 
Ein  mit  Kindern  «ehr  reich  gesegnetes  Hans.  Od 
Franzosen  «agen  «prichwörtlieh :  Br  hat  aovlillbie 
al«  ein  Abb«.    (James,  Das  atte  lUgime.) 
Poln.:  W  knidym  katkn  po  dsi^i^tira  a  na  prsjlepka  <««. 
(Lompa ,  646.; 
KinderÜBuiff. 

*Up*n  Kinnerfangst  wes'n.  —  EichmaU,  loif. 

Kindexfleisoli. 

1  Kinderfleisch  geht  nur  hinter  die  Thur,  komat 

bald  wieder  für.    C^ümberg.j  ■ 

Kinder  erholen  «ioh  ra«ch  von  sohw&ohan4«e  Imk*      ' 

heiten.  i 

2  Kinnerfläsch  wannert  nit  weit,  gatt  hinner  die 

Thur,  knmmt  wieder  for. 
Kinderfragre. 

1  Kinnerfirag',  Möderpl&g' ;  Kinnersmack,  Aotss- 

quack.     (Lübeck.)  —  Üeet^,  9. 

2  ECinnerfrage,  ole  Lü  wet  et  woL  —  GidkmU,  tut. 

EaushfAenier ,  11;  hodidentsck  bei  Rfimsberg  Vll,  58, 
*  3  Es  ist  eine  Kinderfrage. 

ffoU.:  Het  zijn  kindervragen,  oude  lleden  wetm  h«t«iL 
(Harrebomie,  I,  404»'.; 

*4  Heute  essen  wir  Kinderfragen.  ^-  Reimsberi  m.»- 

Antwort ,  wenn  die  Kinder  gar  sa  viel  tngmi.   (&  A^ 
fragen.) 
Klndexfiretmdsidiaft. 

Kinderfreundschaft  ist  Wasser  in  einem  Korbe. 

Daseelbe  behaupten  die  Spanier  von  der  Liabe  kW- 
nor  Kinder.    (Heinsberg  VII,  95.; 

Kindergeschw&te. 

•Es  ist  Kindergeschwäta. 
Frz.:  Ce  que  l'enfant  dit  au  fojer  e«t  tost  eoagas  jat* 

«lu'au  moustier.    (Leroux,  I,  141.; 
HoU.:  Het  is  kinderpraat.    (JBarrebornee ,  I,  404  >./ 
Kindergnade. 

Kindergnade,  Schindei*gnadc. 
Klndergat. 

Kindergut  ist  eisern  Gut  —  Graf,  m ,  va. 

E«  bleibt  wie  e«  i«t.    (S.  Out  71  and  Sind  8S4.) 
Dan,:  B«»me-gods  d«rer  ikke,  maa  hretken  sltuik«  «U» 

brssnd.    (Prov.  dan.,  84.; 
Holt.:  Kindergoed  is  ijzorgoed.    (Harrehomt* ,  I,  40S^) 
Kinderhand. 

1  E  Chingerhaug  isch  bal  (Itald)  gefüllt.  *  rssieiW«. 

—  SchilA.  «4.  98. 


1 329     Kinderhanfen — Kindermftrchen 


KindermasB — Kinderschnh 


1380 


S  Eine  Kinderhand  und  ein  Saotrog  müssen  im- 
mer voll  sein.    r.»feftiwi*.; 

3  Kinderhand  ist  immer  offen. 

BblL:  Xloderhftndea  hebben  guurne.  -~  Kinderhaadtn 
■tun  ftltijd  open.    (Harrtbom^f,  I,  406*.; 

4  Kindcrhend  seind  bald  gefüllt.  —  fVaiwi,  /.  si*»,- 

EgenolU'.  342*;  Grutcr.  l.  53;  Winriklrr.  XVIII.bi:  Kite- 

lein,  375;  Frommann,  VI,  SdS. 
Kinder  sind  leioht  cn  befriedigen. 
IIoll.:  Kiudenhant  it  h»est  gbevolt.    (Tunn.,  16,  7.; 
lat.:  Parva  mauua  pncri  modico  aolet  illa  replarf.     (Fat- 

IfraUbfn.  440.; 

5  Kindeshaud  bebt  leicht  ~  Simroi-k ,  56»{ :  Körif.  »79. 

Holt.:  Kinder*  Iiaut  hovet  ghem«. 

Lat.:  Sepe  manna  pueri  aolet  ipaa  tremorf  ranveii.  (Fat- 
lertltbtn,  iA\.) 

6  Kindeshand  ist  bald  gefüllt,  Kindessom  ist  bald 

gestillt.  —  Schollel,  llSt*;  Simroik.  :>€S4;  Körtr-.  887« ; 

FriBchbier^.  30«. 
/ioU.:   Kindera  lumt  is   b«eat  gherolt,     (Tuhh..    1«,    7; 

Harrtbinate,  I,  403".; 
Lat. :  Parva  maniu  ptieri  modico  aolet  lila  repleri.    (Fat- 

Uraltb*n,  440.; 

7  Kindeshand  und  Narrenmnnd  offen  sind's  zu  jeder 

Stund'.   —   An«*.  ScÄM/W..  XIV,  5. 

8  Kinnorhand  is  ligt  (gau,  schnell,  bald)  füllt. 

(IM$t.)  —  Svhüt:e,ll.  258;  für  hertohn:  Wontr.li: 
tulfritsinch  hol  liueren ,  18i :  Frommann ,  VI,  2S5.77S; 
GoldschmiiU ,  II,  37;  Haiukalcndcr ,  III. 

9  Kinncrhend  und  Kölberbarli  sölhi  nit  leer  stenua. 

fFratdum.J 

In   den  Iljüaden   der  Kinder  und  den  Krippen    der 
K&lber  mnia  immer  etwaa  aein. 
10  Wie  Kindeshand  bald  ist  gefüllet,  ein  j^nügig 
Mann  bald  ist  gestillet  —  Sutor,  n. 
Lat.:  Nnllna  tarn  parma  eaocaa,  quam  alt  proce  dignua. 
(üutor,  72.J  ~  Parra  manua  pneri   modico  aolat  aane 
repleri.    (Loci  comm.,  17».; 
Kinderhanfen. 

Kinderhauf*  und  Eierhauf^  sind  gleich  gross  und 
gleich  kloin.  —  TauhmzritHng ,  18«?,  Nr.  8. 
Kinderlieben. 

'ä  Kinnhewc  ^  is  'n  Ehr',  's  niicht  am  awer  d' 
Beirel'  leer.     0\aMau.j  —  A'rArrtn.  r/,  so. 
')  Pathe  aein.    ')  Beutel. 
Kinderjahre. 

1  De   Kinderjärc  sint  «le  besten  Jare.  -     Schttm- 

back .  II,  5s. 

2  Die  Kinderjahre  kommen  nicht  wieder  zurück. 
Po/N.;  DiieciAsklc  lata  nie  aif  wrae^«.    (Lompn.  10.; 

3  Man  soll  den  Kinderjahren  ihr  Recht  lassen. 
Hntt.:  Men  mort  de  kindaebt»  Jaren   niM  al  te  neer  biv 

xware».    (lUtrrfb'>inr>- .  /,  4«^'».) 
Kinderkrankheit 

Wer  die  Kinderkrankheiten   erst   im  Alter  b^"- 
kommt,  stirY)t  daran. 
Kinderlehre. 
*1  In  die  Kinderlehre  gehfu. 

Lat.:  Nncea  repeterc.  —  Bedire  ad  nuoea.    ^Etsttrin.  376.; 

•2  Jetzt  komm   in   di<*  Kinderlehre.  —  f."urtrtM,37«. 
KInderUebe. 

Kinderlieb'  und  Barmherzigkeit  und  eine  schwai-z- 
wälder  Tanne  sind  l>eide  in  der  Länge  ihiiiii. 
—    M.  0.  Uom.  .SjniMirfufrr.  1857,  212. 

Itri  den  MorgenUndem  ateht  die  Kindealieho  in  b^- 
"ondera  hohem  Werthe.  Die  Cbineaen  aagen:  Tnter 
•Ion  ffinf  Pflichten  dea  barg«rlleh«n  Lebena  nimmt  die 
Ehrfurcht,  welche  die  Kinder  ihren  Aeltem  urhulden, 
den  eraten  Bang  ein.  —  Die  Kindealieb«  ivt  die  ento 
<lpr  Tugenden,  die  Gerechtigkeit  iat  dl«  Seelp  der  Be- 
glemnf;.  —  Wer  ein  guter  Sohn  iat,  iat  auch  ein  «uter 
Bruder,  guter  Oatte,  guter  Vater,  guter  Vcrwandto, 
tfuter  Freund .  guter  Nachbar ,  guter  Barger.  -  Alle 
Tugenden  aincl  in  tie&hr,  wenn  die  Kindealiebi-  ange- 
vriffeu  wird.  —  Seinen  äuhn  loben,  hdaat  aich  rah- 
men: Beinen  Vater  tadeln,  heiaat  aich  beacbinpfen.  — 
Der  StundenTerkttndcr  dea  MachU  wird  mit  dem  Zuruf 
(•etflcitet  und  gCMrhluaaen:  Oehoreht  euern  Aeltern. 
achtet  die  (ireiae  und  euern  Ilerraeher,  lebt  einig  und 
)>Pi,'<>hrt  nichta  Ungerechte«.  Die  Pericr  aagrn:  Die 
kindliche  Liebe  lat  mehr  werth  ala  aller  Weihraaeh 
PcrdieiiR.  (Rtiiutirrg  VII.  'J3.; 
/•/•.:   Aniour  de  petit  enfant,  c'ekt  lau  cu  petit  panier. 

■'Krilsingrr,  V>*.) 
.N>i<i'..-  Amor  de  nilo  ugua  en  cratlll».    {Cuhier,  ar.«ü.; 
KindermArohen. 

Bei  Kiiidennärcheu  schlafen  die  Männer  ein. 
DavTiCHF«  NpricrwObt» -Lbjeuov.    n. 


Kindermasa. 

1  Kinnermät  an  Kälvermat,  dat  de  olen  Lü  ver- 

st&t. 

2  Kinnermät  un  Kalyermat  möt  öle  Lud  (öle  Wi- 

ber)  WÖten.     (HoUt.;  —   Schütte,  ll.  S54;   ///,  86. 
Schiüer,  II,  5;   FrommaNii,  17,  i85,  767;   für  Brtmm: 
Kötter,  153;  Eichmaid,  lOSO;  für  Seehau$en:  Dteckt,  10; 
■  FtrmeatrA.  III,  IM,  3! .  hodideuUch  bei  Aiwm.  584;  Reint- 

I  herg  VII,  44;  Simrodi,  5655;  f&r  .Mtmarlt:  Ikmneil,  134; 

Friachbier^  20»ü;  für  Pimmern:  Dühnerl ,  287*". 

Klndermaaae  und  KAlbermaaae  mOaaon  alte  Leute  wia- 
aen.  Zu  Kindom,  die  mehr  au  eaaen  verlangen,  ala 
ihnen  gut  iau  Kinder  und  KUber  aind  im  Volke* 
mundo  oft  gleichbedeutend.  Manche  Alten  könnten 
nun  wol  wiaann,  wie  viel  und  wai  beide  aur  geaunden 
Kmihrung,  waa  Speiae  und  Trank  der  Kinder  betrim, 
nothig  haben ;  ea  iat  aber  nicht  immer  so,  daher  die  vie- 
len UeberfOtterungen  und  die  daraus  entstehende  Menge 
von  Kinderkrankheiten.  Daa  Sprichwort  ist  daher  ao 
lu  voratelion :  das  Masa  mtUaen  alte  Leute  bestimmen, 
weil  Kinder  und  KJÜber  mehr  (lenieaaluat  ala  Ver- 
dauungakraft  haben. 

Ü  Kinuer-  un  Kalvermat  möten  oll  Lud  weten, 
s&d  de  oll  Frd,  an  pustH  Licht  üt.  —  Uocfer,  355. 
Kindexmord. 
j      1  Kindcrmonl  fuhrt  zum  Tod. 
I    *2  Zum    bethlehomitischen    Kindermord     greifen 
I  (schreiten). 

Damit  beaeiohnet  mau  in  den  goaetagebendan  Ver- 
■ammlungen  die  raaohe  Abschlachtung  der  unerledig- 
ten Vorlagen  vor  dem  nahen  Schlüsse  dea  Parlamaata. 
Ana  London  achreibt  man  unter  dem  11.  Mal  1M68|: 
.,  Mau  rechnet  auf  keine  lange  Dauer  der  Saasion  mehr. 
Schon  funkeln  die  Messer,  mit  welchen  der  bethleheoü- 
tische  Kindermurd  voUaogon  werden  aoU,  Jene  den 
herannahenden  Sohluas  der  Sitauugen  anaaigende  Ab« 
Schlachtung  sulcher  OeaeUentwQrfe ,  au  deren  Durch- 
beratbung  die  hinreichende  Zeit  nioht  mehr  vorhanden 
ist."  (Scktetitcke  ZeituHff ,  1868.  Nr.  226.: 
Kindermund. 

Kindermund  leugt  nicht 

Holt.:   De   kindermond   kan    nict  liegen.     (Harrehomie. 

i,  401»'.; 
Kindermütse. 

Was  mit  der  Kindermützc  hereinkommt,  geht 
mit  dem  Leichentuch  heraus.  —  Seiner,  Bei- 
tragv  zur  tttform  der  prttuMinchen  Ehegetetzgtbimg  (Nord- 
hausen  1661 ) ,  .S.  9u. 
Um  an  sagen,  dass  der  Charakter  angeboren  aei. 
Xinderrecht. 

Kinderrecht  geht  über  alle  Rechte. 
Xinderrede. 

Kiuderrcden  sind  kein  Evangelium. 

Die  Buaaen:  Auf  Kinderworte  gibt  der  Narr  viel. 
i  AU  mann   VI.  448.  J 

Ktnderregiment. 

Kinderregiment  nimmt  kein  gutes  £nd*. 
Kinder  rook. 

1  Mancher  hat  den  Kinderrock  an,  bis  man  ihm 

das  Leichentuch  bringt. 

2  Wer  dem  Kinderrocke  einmal  entwachsen  ist, 

dem  passt  er  nie  mehr. 

Moll.:  Ken  kinderkleed  paat  den  aaan  niet.     (Harrebcmi*. 

1, 4aiK) 
Kinderachei— e. 

Kiuderscheisse  ist  guter  Kitt  für  Weibertreue. 
Kinderachxitt. 

*Kinder8i'hritte  mit  Moiiuesschritten  messen. 

Auch  umgekehrt. 
Kindaraohnh. 

1  Mancher  vertauscht  seine  Killderschuhe  mit  einer 

Narrenkappe. 

Od». :  Naar  bamdommen  er  furbi ,  bliver  tit  bamagtighed 
igieu.    (Prop.  dam..  *6.) 

2  Wenn  die  Kinderschuhe  zerbrochen  sind,  so  legt 

man  Stiefeln  an.  —  Saüer.in:  Simnek,5Ui. 

Ein  afrikaaiaoher  Negaiatamm  aagt:  Oeht  dar  Knabe 
vom  Vatarhaua  weg,  ao  iat  daa  Oaben  aum  Mutterhaua 
auMOalieb.    (tUinnhery  VII,  105^ 

*3  Der  soll  ütz  de  Kinnenclraeh  aaai:iach*n.    ,Frau. 

kai.J  —  Frommaun,  VI,  118,  Hl. 

'4  Die  Kindcrscfaohe  ausziehen  (zerrinen,  ausge- 
zogen, vertreten  haben).  —  Sckouel,  tiu^i  Bim- 

lein.m:  A'Mr,  ISM*. 

In  Pommern :  De  KinderachÖ  aflcgini.  (Dakntrt,  Vr*J 
Mit    dem  Eintritt  Ina  reifwe  Alter  aaeh  dn  üssaa 

84 


1B81        Eindersegen— Kinderspiel 


Kinderstabe — KinderMogen        ISSi 


Alter  sakommenden  Yentand  und  dessen  Lebentemst 
erlangt  haben.  Hauer  (BL  L^)  sagt  dafür:  kindhait 
▼erlassen.  Die  Alten  sagten :  „  Die  Nüsse  verlas- 
sen." Aufhören  mit  Nüssen  an  spielen ,  wie  sie  denn 
auch  die  Bedensart:  „Ein  altes  Weib  beim  Tanz" 
(Anns  saltat)  anwandten,  wenn  Jemand  etwas  seinem 
Alter  oder  Stande  Ungeziemendes  that,  ein  (theologi- 
scher)  Redner  mit  Floskeln  spielte.  (Ereum.,  28.J  —  „O 
wie  Bchlim  ist  es  douh,  wenn  einer  bey  diesen  Jahren 
die  Kinderschuhe  noch  nicht  ausgezogen  hat.  Reden 
sie  etwas,  so  sind  es  Dinge,  die  alle  Vögel  auf  den 
DAohern  singen  oder  werffen  das  hnnderite  ins  tau> 
sende.  In  dem  Umgange  mit  andern  lassen  sie  durch- 
gehend* Ton  sich  blicken,  sie  haben  die  Kinderschuhe 
noch  nicht  ansgesogen  und  das  Kl  wolle  klüger  seyn 
als  die  kenne,  da  sie  doch  nicht  einen  hund  können 
aus  dem  Ofen  locken."    (KelUr,  143»  u.  162  b.; 

Frg.:  Etre  sorti  de  l'enfance.  (Startchedel ,  418;  Erittin- 
gtr.  655«,; 

Lat.:  Ezoedere  es  ephebis.    (Terena.)    (EiteUin,  376.) 

*  5  Die  kinderschuh  zerreissen  (auatreten).  —  Franck, 

//.  72'»;  Braun,  !,  1882;  Reiiuberg  Vll,  71. 
*6  Er  hat  die  Kinderschuhe  (noch  nicht)  ausge- 
treten. 
*7  £r  hat  die  Kinderschuhe  noch  nicht  vertreten. 
Frz. :  Ce  jenne  homme  est  ä  la  barette. 
Lat.:  ParTus  semper  tuus  pnllus.    (Seybold,  428.) 
*8  Ich  dächte,  a  hätte  die  Kinderschu  lange  zer- 
rissen.    ('5£hl««.;    —   Frommann,  II!,  246,  178;   Go- 
moldie,  494. 
Dan.:  Hau  har  trtsd  sine  bume-sko.    (Prot,  dan.,  87.) 
HoU.:  HiJ  heeft  de    kindersohoenen  uitgetrokken  (ver- 
Sitten).    (Harrebom^,  1,  404b.; 
*9  Ich  hab  die  kinderschuch  verschlissen.  —  Tap- 
piut,  87**. 
Lat.:  Sx  ephebis  excessit.     (Terens.)    (FhiUppiy  I,  142; 
Binder  /,  464;  //,  1015.;  —  Nnoes  abjicare  (Intermit- 
tere).    (Hantety,  179;  Bauer,  L'.;  —  Nnces  relinquere. 
(Ptrritu.)     (TappiuM,  87  0;  Eraam.,   659;   Seybold,   161 

0.  386;  Binder  f,  1223;  //.  2270.; 

*10  In  den  Kinderschuhen  stecken. 

„Was  nur  ein  Jahr  alt  ist,  steckt  freilich  in  den 
Kinderschuhen."    (G.  von  Putlilz,    Wa$  eich  der  Wald 
ertähU.) 
*\.\  Seine  Kinderschuhe  noch  einmal  flicken. 

Holt.:  Verstel  nog  eena  uw  kinderluren,  cij  anllen  nog 
jaartje  duren.    (Uarrebomde^  J,  407".; 
Sindeirsaffen. 
1  Kindersegen  brach  noch  keines  Hauses  Bach. 

(Walaeh.)  —  Heinsberg  Vll,  5. 
3  Kindersegen  —  Oottetsegen.  —  /er.  GoUhelf,  Lei- 
den ,  I,  14. 
Xlndarspiel. 

1  Bi  't  Kinnerspill   is   't  Schreien   dat  Best.  — 

Eiehwald,  1023;  Frommann,  II,  390.  74;  Goldschmidt,  98; 
hochdeutsch  bei  Reinsberg  Vll.  57. 

Der  Oldenburger  liebt  Buhe  und  veraeiht  ein  Ueber- 
strömen  jugendlicher  Lust  nur  Kindern.  Das  Sprich- 
wort  hat  nur  die  Erwachsenen  im  Auge,  deren  Heiter- 
keit sich  lArmend  Äussert.  Die  EnglAuder  sagen  sogar: 
Wehe  dem  Hause,  wo  nicht  getobt  wird.  (Reimberg 
VII,  57.; 

2  Dat    is  ken  Kinnerspill,   wen   oll  Lüde  up  'n 

Stocken  riden.  (Mecklenburg.)  —  Raabc,  10;  Eich' 
leald,  1216. 

3  Es  ist  kein  Kinderspiel,  wenn  alte  Leute  auf 

Stecken  reiten.  —  StmrocA.5657  ;  Körte,  3410. 
Wenn  alte  Leute  sich  kindisch  geberdeu. 

4  Es  ist  kein  Kinderspiel,  wenn  ein  alter  Kerl 

ins  Bett  scheisst. 

üoU.:  Het  is  geen  kinderspel.  als  de  oude  lud  In  hetbed 
kakken,  sei  Joor,  en  hij  scbijt  al  de  lakens  toI. 
(Marreboitiie ,  1,404*.) 

5  Es   ist   kein  kinderspiel,  wenn  ein  altes  weih 

tantzet  —   Agrieola  I.  727;   Egenolff,  290  *>;   Gruter, 

1,  34;  Petn,  III,  6;  Schotte!,  1140**;  KOrte,  3400;  Sim- 
rock,  11362;  Braun, II,  591;  Reinsberg  I,  201. 

In  Pommern :  Et  is  k6n  Kinderspill ,  wenn  olle  Lüde 

danien.    (Dähnert,  227».; 
Dan.:  Det  er  ei  btsmevark  naar  krierling  dandser.    (Sohn 

I,  358.; 
Holt.:  Het  is  geen  kinderspel,  wanneer  een  oud  wijf  danst. 

(Harrebomee,  I,  4o4*.; 
Lat.:  Inter  utrumque  manens  etat  juTcnile  decus.    (Su- 

tor,  894 J 

•6  Das  ist  kein  Kinderspiel.  -—  H.  .Sachs,  IV,  LXIII.  2. 

Dan. :  Det  er  ei  burnererk.    (Prot.  dan. ,  87 J 
Frs.:  Ce  n*est  pas  un  jeu  d'eniant.  (Leroux,  11,  66;  Krittin- 
y«r,  271«.; 

* 7  Es  ist  alles  ein  kinderspyl.  —  Etterleyn ,  hJJn^ 


*  8  Es  ist  nicht  kinderspiel.  —  Afriaela  l,m;  Ssh 

fein.  375. 

Von  schweren  und  anstrengende»   Gt«aekIIISB,  ma- 
sten  Dingen. 
Xinderstube. 

*Er  ist  in  der  (geht  in  die)  berliner  Kinderttobe. 
if  So  heisst  schersweise  das  Bad  Köacn  bai  NaaailMnk&, 
weil  sehr  viel  berliner  Familien  ea  an  bMoohM  pispa. 
(Reinsberg  V,  89.; 
Xlndertod. 

Der  Kindertodt  der  beste.  —  Petri,  n,  97. 
Klnderwftrtarln. 

Zwischen  zwei  Kinderwärterinnen  bleibt  das  Eini 

ohne  Kopf.    (S.  Hebamme  4  fg.) 
Kinderweroh. 

Kinderwerch  gibt  Kindergarn.     CEifeL) 

Besonders  ron  sehr  jungen  Sheleutm,  die  aller  hs» 
wirthsohaftlichen  Kenntniss  nnd  SSrCalmuig  ealLsk» 
Kinderwerk. 

1  Bey  dem  Kinderwerck  stehet  die  Welt.  —  Am. 

//,  42. 

2  Es  ist  Kinder-  vnnd  Docken weivk  anff  Steekfs 

reiten.  —  Lehmann,  II,  140,  12«. 

3  Es   ist   nit  Kindswerck  was    wir  werben.  — 

//.  Sachs,  Weiü.  Hist.  u.  Gesdt.,  11,  GCLXXTI,  f. 

4  Kindawark    öss  Klarwark.     (TolkemU.)  —  Aüd- 

fcirr  ',  2021. 

Kinderwerk  ist  Klarweric,  d.  h.  Kindanzbait  istii* 
ToUgdltig. 

KiziderwUle. 

1  Kennerwelle  is  Drecks  warL   (Hemntiterg,)  —  fva» 

mann,  II,  410,  106;  Fris<M>i9r\  SCSI;   Hone,  imäft, 
7,400. 

D.  h.  ist  wenig  werth;  kindisches  Wollea  nad  Sto- 
ben verdient  keine  Beachtung. 

BolL:  Kinders  wiUe  en  is  niet  weert.     (TmsiL,  If,  *: 
Harrebomee,  I,  406».; 

Lat. :  VeUe  ralet  pueri  nihil  et  sie  debet  habecL   flM 
comm.,  176;  FaUersteben,  442;  Sutor»  921  u.  icn,} 

2  Kinderwill  sitt  in  Moders  Kiiappsaok  K  ((kttnm.: 

—  Bueren,  786;  Frommann,  VI,  'jhtt,  714 ; 
der,  III, 
>)  Sohnappsack,  Terschliessbare  Tasche,  : 

3  Kinderwille  steckt  mit  der  Ruthe  hinter  da 

Spiegel. 
Holl.:  Kinderen-wil  Staat  bü  den  bexematok  aehlw  * 
deur.    (Harrebomie,  I,  406*.; 

4  Kindswillen  ist  nit  zu  trawen,  heut  wölleni,  mxt 

gen  hat  sie's  gerawen. 

5  KönnerwöUen  öss  Kai  werdreck,  wän  en  dAi 

dän  (der)  öss  e  Geck.  —  Firmenick,  //f,M7.8. 
Laven,  185.  66. 
Kinderwindel. 

Wer  in  den  Kinderwindeln  stirbt,   der  ist  aa 
glücklichsten. 
Aus  einer  traben  Weltansicht  herrorgegaagea. 
Kinderaeiigen. 

1  Kinderzeugen  bricht  Ehestiftung  und  löst  eigeo- 
thümliche  Gütergemeinschaft  in  misbrlneb- 
liche  auf.  —  Pistor.,  I,  19;  Bisenhart,  145;  0^ 
brand,  164,  228. 

Unter  Ehestiftungen  werden  die  Vertrage  seisliito 
welche  die  Ehegatten  vor  der  wirklichen  TolUsksig 
der  Ehe  miteinander  gemacht  haben  und  worin 


ders  ttber  die  gegenseitige  Beerbuug  die  nAtUgea  Be- 
Btiramungeu  enthalten  sind.  Dieae  YartTtga  lümatM 
nur  mit  beider  Bewilligung  geacheben.  Daron  mHÖM 
nun  das  Sprichwort  die  Ausnahme,  ind«m  es  ssgt, 
dass,  wenn  auch  in  der  Ehestiftang  ein  Bbegaite  iu 
andern  auf  den  Fall  des  Todes  an  seinem  Erben  ar 
naont  hätte,  diese  Bestimmung  ausser  |r*mft  tistsa 
warde ,  sobald  ihre  Ehe  mit  einem  Kinde  geaegnet  ««^ 
den  sei ,  weil  man  dadurch  vielleicht  hsit  sageB  «oflsa. 
dass  die  Kinder  gleichsam  ihr  Erbrecht  mit  aaf  d» 
Welt  brAchten.  jeut  findet  das  Sprichwort  nar  dsaa 
seine  Anwendung,  wenn  in  der  Ekestiftung  der  Ciadsr 
gar  nicht  Erwähnung  geschehen  ist,  die  etwa  ia  <« 
Ehe  gezeugt  werden  könnten,  sonst  macht  Kiadsr 
EouKen  gegen  ausdrückliche  Bestimmungen  die  Bke- 
stiflung  nicht  ungültig.  (Vgl.  ttber  dies  Sprichwort saeb 
&.  A.  von  Malern  in  den  Blättern  vermiseitem  JnkeUi> 
Oldenburg  ITi»!,  Bd.  l,  Hft.  3.)  Das  Sprichwort  drBekt 
sich  auch  zu  unbestimmt  aus.  Nicht  daa  Kiadenesgsa, 
sondern  die  Geburt  des  Kindes  bricht,  nnd  xwar  sieht 
die  Eheatiftung  flberhaupt,  sondern  nur  die  Torhsra^ 
geschlossenen  Erbverträge.  (S.  Kindtaufe  9.) 
Lat. :  Llberonui  prooreatlo  rumpit  pacta  dotaliä.  fPtiter.. 
i,  19.^ 


1333 


KioderzQcht  <—  Kindlein 


Kindleioskirmes — Kip 


1334 


3  Kindenceugen   ist  keine  Zwangsarbeit.  ^  ü*»»' 
/«n,  376,  Simrodi,  WJ7;  Reintbern  VU.  8. 

Difl   BoMen:   Kiadcnaugeo  ist   keine  Arbeit,   «bec 

KtorJerAruBhen  «iofl  doppelte.    (AUmni      ''    "  "  .1 

ß6hru.:  Roditl  dUkj  seol  trhaü  kritky.  Itjfi.) 

Lat.t  Prorrekre  liberal  lopidum  est  oaiu.    i  .  l^n&; 

titeirin^  A76.)  —  Ultronvui  dolor  ei(  tii'ü>  rL^an    libero». 

3  KiTRlerzeugen  ist  leichter  als  Kinder  ^({»aren. 
Die  Buii«n  meines:  KiBd«r  fcbftr»»  i«i  nicht  ßtum«ti 

pfltlckfa.    Uiid  bebau|itexi;  Zwei  Kiodcr  tr^gt^u  i»t  l^kwli' 
t«r  all  ein»  geblroo.     Denn  m&n  nchottflt  dfo  Rinder 
niolit  von  tiob   ab«  wie  die  NUMHleio  ron   der  HabcI- 
«Uad«.    (R4iiub«rg   Vit,  12J 
iXinderauoht. 

1  Es  j»t  eine  leichte  Kinderzucht,  wenn  'e  Kind 
von  selbst  das  Bessere  Bucht, 
Lat.i   Hoe  pktriem   eat,   potiaa    eonaoefaoar«  flliun  «na 
ipoDM  reote  te«ere  qiuuo  lUitoo  metu.    (Ttr(n*,J    (Pki- 
lippi,  /,  178.) 

9  Gute  Kiuderzuchi  bringt  gute  Kinderrnicht. 
a  Kiudor?,iicht  ist  die  quell  alles  glucks  vnd  vn- 
glück»  im  Lande  vnd  ätädteu.  —  Uhmatm,  uo»  is. 

4  Schlatle  Rinderzucht  trägt  Bchlcchte  Frucht. 
Lat,    BlftAd*  patium  «egii«»  Ucil  i{idul»;«nii»  luto«. 

&  Wie  die  Kinderzucht,  eo  trigt  sie  Frucht. 

ÜÖH,-  Af  btfinie  lugt  kommer  *I1  Ijkke  og  ulykJko.    (Pti>9, 

fUn.  ,  87.; 

iKindeabftlne. 

•Von  Kirideebeinen  an,  —  EitKtein,  tn,  Amu«.  /.  im9. 

Vgl.  über  diese  Bedenentl  OViwim.  1*.  7&6.  —  Cm  xu 
Mgen:  von  der  frabeaten  Kindbett  »n  hatten  die  Alten 
dleßedeoeiirten:  Ab  inoun»halie.  (flAutu*,}  (Eratm.,  h.) 

—  A  teneri«  untcuiciUii.    (Uvrat.}    (ffamt^if,  14;  Bin^ 

dtr  tt,  U\;   l'hAippi,   1,  4t..j 
UoU.;  V»o  klndibeea  mf.    (JJnrrtbvmf^.  /.  407".; 
idMffUt. 

Kindeegut  stirbt  auf  die  Mutter.  —  Graf,  1*4 ,  ei. 

Vom  SdboefkUreeht.  Im  Biidit»%»<t  StaäirtcM  tiiuut 
et:  „Hai  eine  Frau  Kinder  uod  veralirbt  deren  ein« 
oder  mehrere,  deren  ercrbtei  Qut  coli  der  Matter  lu 
den  äcUoi  (allen.*'  Die«  gueobeh  aber  aar  dann,  wenn 
dai  Kiud  eelbct  kiaderlo«  eurb;,  aber  et  Cfetid  kelu  In- 
tereotiied  •tatt,  ob  dea  Klod  ein  •beliehet  oder  anebe- 
Uebe«  war.  (8.  Eltern  12,  Erbe,  da»,  3,  Erbgut  4.  aut 
M  n.  Sl  tiod  Mutter.) 
Jfid..-  Kiade«gut  etirblt  uff  djr  mutier.     (DanitU ,  409,  4.J 

kdeiklnd. 

1  ihe  Kindsktuder  soll  man  nicht  wissen  lassen, 
wenn  der  Unbau  nicht  ger&th,    CEroenrtttgmj 

—  Birhaser,  Jü4. 
D.  b.  »an  eoll  «ie  nicht  lur  Trägheifc  relaen,   wie 

•ehoo  dadurch  geeehebeu  kann«  da«»  maa  dl«  Maintieg 
IB  ihnen  aufkommen  liest,  aueb  atibebaatet  I«aiui  g^b« 
hier  and  da  oder  soweüea  eine  gute  Kmte. 

2  Es  ist  nichts  Heber  als  Kindeakind.  —  ffitfint, 

//,  I,}&1.  Pwtor. .//.  943,  Graf.\9i.  6».  Soilrr.  8S; 
nrintberg  Vit,  U. 

Von  der  braondero  Liebe  der  CIrow&ltorn  mv  den 
Bökeln. 

3  Kindeskind  ist  halbes  Kind.  —  Graf,  su,  23s 

Sie  erbea   nicbt  gleich   mit  den    Kindern,   eusdem 
ibeUen  nur  aoter  tiob,  was  auf  die  Aeltern  irom  Brbe 
kommt. 
Mt/rirt,:  Bemie  beru  is  luica  bem.    (RichtUcfen  ,  167,  111; 

4  Kindeskind  ist  näher  als  Bruder-  und  Schwe* 
sterkind.  —  fir«/.i94,  xo. 

iHe  Enkelkinder  haben  ein  Vorrecht  im  Krbe  vor  den 
Bryder*  und  ScbweeterltiDdera,  weil  die  Liebe  der  Gross* 
ahern  su  den  Enkeln  eine  ttsigeade  ist.  „Kyndeekjni 
js  neflher  erfname  dao  lOtter  edder  broderk^at.'*  (Li^p- 
yrmbtry,  Hiini^urftrrttAt.) 

i  Kindeskind  soll  stehen  an  seiner  Aeltem  Statt 

_   Richlhofrn.iSi,  7. 

6  Kindeskinder  mdcben  Grosiiltem  uene  Sorge. 

iiif.:  Seil  nora  oara  ne)»ote*.    (Sufbotd,  l^*>3 J 

[XtndlMlt 

Von  Kindheit  anlf.  —  h^ftring ,  ttl ,  n$. 


1  Dem  Kindlein  war  nie  bass,  denn  da  es  rotz 
vnd  Geiffer  frass.  —  Uet,tMih,  U4i .  i,i ,  i^tn.  a.  u, 

9  Der  Kindlein  r«d  trifll  gemeiniglich  ein»  —  /V4ri, 
/l,  97. 

a  Die  Kiudlcm  vcrdien^u  auch  ihr  Essen  und 
Trinken  mit  schei^scu,  weinen  und  h<  uleti, 
wie  wir  mit  unseni  guten  Werken  den  Him- 
mel —  ItUUr't  rutAr.  i»»\ 

4  Kindlcio  trag«u  ttt  oK-ht  Uühuerbeiiüein  nagen. 


b  Wenn  man  noch   kan  die  Kindlein  mit  Botter* 

stucken  weisen,  so  ists  gülden.  —  Anri,  n.  66«. 

€  Willst  du  ein  Kindelein,  so  nimm  dir  ein  Fraue- 

lein.  —   Ei*flviH.  374.  Köm,  3363.  A«^flt6erg  VII,  I. 
MArf..    AlH  do  bagereet  de  kinderlin,  aldo  nim  dl    ein 

FrOweliu.    (Nio^-oru*,  f,  103.) 
KindlelBskit  me«. 

Noug   der  Kindleskirm  (Kindtaufschmaus)  will 

jeder  GVatter  sei'.    (Franktnj    —  /rommaim.  VI, 

318.  313. 

•  Die  Kitidsfaaten  hängt  ihr  noh  nah.  fOheröst^rrtieluj 
Sein  Betragen  Ist  ein  klndlsobee.    (B.  Kindaklttel.) 
KlAdakittel. 

•A  IS  a  rechta  Kindskidl '.     (Ob*ir(mttrre%chj 

')  Gewand  ,  wie  ein  kleines  Kind  ee  irSgv    Von  «Isem 
Menicfaen,  der  sieh  klndleoh  betrSgt, 
Xlzidakopt 

*Mit  einem  Kindskopf  geworfen  werden.  —  G^tlfr, 

Stck.,  33. 

Bei  naehellchem  Umgänge  mit  einer  naerwOacobtei} 
Vaterschaft  sberrMObt  werden. 
Xindawelieix. 

Die  rechten  Kindswehen  kommen  erst  morgens 
nüchtern.  —  Et$eUiH.  S7s. 
KindtauiSa. 

1  Bei  Kindtanf,  Hochzeit-  und  Leichenbitten,  da 

kommen  die  Vettern  und  Basen  geschritten, 
nkchst  diesen  drei  Lebens  •  und  Sterbenaehren 
haben  sie  vor  eigener  Thür  su  kehren.  — 

Bätr,  Hiuiskni«nider. 

2  Kindtaufe  bricht  Eheetiftung.  —  ttuitbrand,  164,  »39  ; 

Hertuu,  i,  74,  PUtor.,  t,  19;  ümie.  5*3;  StfnrocJk ,  ii7S. 
Halem  tu  Soptuch.  7b. 

Bat  die  Bedeutoüg  von   KJnderzeageo  (s.  d.)  bricht 
Sbeetiftvng.    Nicht   darch  die  Taufe   des  KLndea,  aoa. 
dera  durch  die  üeburt  desselben.     (8.  Kind  907.) 
Klmn. 

1  Ein  glattes  Kinn  ist  den  Weihern  lieber  als  ein 

glatter  Kopf-  —  houcbuf,  Gfdanke  (Berlin  IS19).  S.  4. 

Dieser  Bebauptung  widersprechen  andere  SphehwörtAf. 

9  Im  spiUen  Kinn  siit  de  Düwel  in.  —  üahntrt.  337**. 

3  Jeder  schürt  (putzt)  sein  eigen  Kinn. 

B'iktH.:  Katd/  «Ton  bradu  bladf.     (Cttakovtkg ,  37^ 
Kro^.:  Veaki  srcyu  brada  gladl.    (detukot$ky,  ^7.> 

4  Spitzes  Kinn,   böser  Sinn.  —  Eu*nhart,  Vi,  J,  ii; 

IKalor.,  i  Äl .  Simrock .  8C61  ;  Ärtr/r,  3401 ;  BraHn,  !,  |84B. 
,,8pitae  Nase  un   iplu  Kimti,   dar  sitt  de  Dafrl  in.** 

f  ÄiL'/iry  .«IK.J    tich<Vrt  «ü  den  phyBf.kgnomtsolieu  S|>rleh- 

w<örteru,  die  so  weui^  luverltsslg  sind,  wie  es  anr  Zeil 

die  l'hysiuguomik  und  Behkdeltehre  ist.    (B.  Bari  36—39, 

Saar  i#0-l07  u.  Hüten  S:i.) 
Bohm.t  Brada  Jak  n  proroka,  a  etnoei  )ako  q  drAba.  (Ctla- 

l«e«iv.  ^1;  —  Bradicka  apo«tolska.  a  foasky  ^elak4. 
Pitttt.:  Broda  jak  a  proroka,   a  enol*  Jak  u  draba.    (C*ia- 

ko9tk^,  41.J 

6  Dnter  einem  kahlen  Kinn  steckt  selten  Witz  und 

Sinn.  —  Simpfir. . /.  301. 
6  Vnter  (über?)  einem  kahlen  Kinn  wechset  sel- 
ten grosser  Verstund.  —  ««?r6»ro*r,  /,  814. 
•7  Er  hat  ein  spilzea  Kinn. 

Frt.:  O'est  an  menton  de  galoobe.    (lendroif,  601,) 

•8  üp  *n  Kinn  holen  (halten).  —  HUhry,  tit. 

D.  b.  saufna.    Hc  hnU  « halt  1  gern  ap*a  Kiaa.  er  iit 
dem  Sair  ergeben. 
Kinnbacken. 

1  Der  Kinnbacken  ist  lit-s  Alten  Stutxe.  —  Sim- 

fock,  4€«3. 

2  Seine  Kinnbacken  haben  all  das  Seine  ( all  sein 

Hab  und  Gut)  erworben. 
MoU. .  Hii  heeft  aija  go«d  door  de  kakes  gejaacd.    (Barrt' 

*3  Die  Kinnbscken  rühren. 

ffotl.:  BiJ  kan  aijaa  kaltea  goed  fOena.     (Borrtboinit, 
1,  U»*,) 
Kip. 

Em  sigd  iinjden  frest  cn  K3p  rüchen,  -  Sdimtgr,  tn. 
ScAmtUr  fSg«  folgend«  Benerkung  bei:  „Manerstblt 
aieb  roa  Behmarulaer« ,  dass  ei«,  Meeaer  und  Oabel  bei 
sich  tragend,  scbnn  früh  atorgens  auf  die  üaeie  beraua- 
gebea  und  «ehen,  wo  die  Scbomslelne  stark  rancbea. 
An  diesem  Keidifti  erkennen  «ie,  iti  welchem  Baus« 
ein  tHehuge«  FrOhsttLck  bereitet  wird  uod  wenden  sich 
dann  dahin,  am  den  Bewobuem  einen  irulen  VLorgvn 
ca  «rttnarhcn.*^*  Aber  aber  das  Wurt  „KJp*\  dae  hier 
die  Bedttttaae  voa  Bobonistsia  hat,  ttad«  ioa alrgeadi 
Wort. 


1335    Kipfel — Kirchdorf  ( Eigenname) 


Kirchdorf  (Gattungsname)— Kirche    133« 


Wir  zwei  werden  bald  einen  KipfeP  miteinan- 
der essen.     COberönlerreich.) 

■)  Bin  Oebick,  d*s  die  Fonn  eines  Horni  bat.  — 
Sagt  man,  wenn  man  denselben  Gedanken,  dasselbe 
Wort  an  gleicher  Zeit  mit  einem  andern  aosiprieht. 
Kippe. 

1  E  Kippe  is  e  Klippe.  —  Tendiau,  7i5. 

Ton  den  Oefahren  einer  OeeehAftsverbindung.     (8. 

Companei.)    Kippe  von  kippah ,  knpbah  =  BehAltuiss, 

Bflohse,  gemeinschaftliche  Kasse,  OeseUsobaft.    Klippe 

^Ursache  snm  Verderben. 

*'2  He  steit  np  de  Kippe.    (Ihui.^  —  Schütte,  ll,  2eo. 

Nicht  fest  stehen ,  leicht  am  die  Stelle  kommen  kflnnen. 
Frt.:  n  bnuüe  an  manche,   dans  le  manche.  —  II  est 
comme  l'oiseau  sor  la  branobe.    (Lendroff,  37.; 
Kippeier. 

*  Das  is  e  Kippeier.  —  TewUau .  43». 

Kippeln,  verwandt  mit  keifen.    (8.  Jesem.» 
Kippen. 

*Ich  habe  gekippt,  aber  noch  nicht  verschüttet. 

Der  Unfall  war  nahe,  aber  das  Sohlimmste  ist  noch 
nicht  eingetreten. 
Kipper. 

Kipper  und  Wipper.  —  Ewel^n,  376.  Rrami.  /,  1849; 
Dähnert,  »s''. 

Kipper  und  Wipper  hiessen  in  der  schlimmsten  Zeit 
der  MOnswirren  im  17.  Jahrhundert  die  Falsehmanser: 
von  dem  niederdeutschen  Worte  kippen  i  d.,h.  sowol  aar 
der  Qoldwage  betrOgerisch  wiegen,  als  auch  beschnei- 
den;  wippen  =  das  falsche  Qeld  in  die  Wagsehale  wer- 
fen. (Vgl.  anoh  Orimm,  V,  786.)  Daranf  beschrinkte 
sich  indess  die  Thitigkeit  der  Kipper  und  Wipper  nicht; 
der  Betrag  wurde  auf  so  manniohfiMshe  Weise  gefibt, 
dass  uns  manche  der  durch  königliche  Verordnungen 
mit  schweren  Strafen  an  Gut,  Leib  und  Leben  bedroh  • 
ten  betrOgerisohen  Handlungen  jetst  gar  nicht  mehr 
veratAndlieh  sind,  als:  abschneiden,  feilen,  f&lsohen, 
auBschiessen,  anstragiren,  pagamentiren,  heimlich  auf- 
wechseln,  aerschmelaen  guter  Hflncen,  granuliren,  kur- 
nen,  saigen.  Schon  um  das  Jahr  1607  schrieb  ein 
sohlesisoher  Mttnxmeisteran  den  Kaiser  Budolf,  dass  die 
guten  BeichsmOnsen  fast  verschwunden  und  schlechte, 
die  10—70  Proc.  geringer,  eingefOhrt  worden  seien. 
Von  niederlAndischen  Garn-  und  andern  UAndlem  wur- 
den sie  fassweise  eingeführt.  Im  Jahro  1616  galt  der 
Thaler  schon  45  statt  36  Groschen,  der  Dukaten  75 
sUtt  54  Groschen.  Im  Mira  1691  galt  in  Breslau  der 
Beichsthaler  2*/«  Thaler,  im  Januar  1622  bereits  6  —  7 
Thaler  i  im  Januar  1624  war  er  bis  2u  Thaler  gestiegen. 
Infolge  der  Entwerthung  des  Geldes  galt  in  Löwen- 
berg  1621  der  ScheflTel  Weisen  schon  9,  im  folgenden 
Jahre  schon  42  Thaler.  Es  wurden  1622  fftr  ein  Paar 
Schuhe,  die  sonst  6—9  Groschen  gekostet  hatten,  7  Tha- 
ler, for  ein  Mastschwein  120— 140  Thaler  besahlt.  (Vgl. 
Aber  die  Kipper-  und  Wipperseit  Hr^flait^  Zeitung, 
1865,  Nr.  547,  S.  .10t<7;  .9rAW.  ProvitäiaM. ,  Brevlau 
1865,  8.  597;  Zur  (ie»chii:hle  dvr  Münxtrirr^n  in  Schtaieu 
von  Jl.  Palm,  Breslau  1866,  8.  477  und  Nachtrag;  (i. 
Preytag,  Bilder  aut  der  devttchen   Vergangenheit,  fl.) 

Xlppe-Tlppe. 

£  Kippe-Tippe  is  nit  kalt  und  uit  warm.  — 
Tendiau.  716. 

Der  Topf  einer  Gesellschaft,  Compagnic  <.s.  d.)  steht 
schlecht.    Warnung  vor  (JesellschaftsgeschAften. 
Xlrbe  (s.  Kirchweihe). 

1  Aiif  ander  leut  Kirben  ist  gut  Gast  laden.  — 

Eyerinfi,  11.  391. 

2  Du  kannst  mir  auf  d'  Kirbe  (Kirch weih)  kom- 

men. —  Wann  hast  sie?  —  Am  Hühnerdreck- 
abend; musst  aber  den  Schnabel  selber  mit- 
bringen.    (RoUenlntrg.) 

3  Ton  der  Kirbe  no  ( noch ,- nach)  lang  wälla  nn 

koann  mürbe.    (WwvüUmen.)  —  0iHüi00r,  sio. 
*4  Das  wird  eine  schöne  Kirbe  geben. 

„Also  erwarteten  wir  der  kaiserlichen  Völker  Bln- 
bruch  in  die  Stadt  mit  grosser  Begierde,  su  sehen,  was 
es  doch  vor  eine  neue  ungewöhnliche  Kttrbe  setsen 
würde."    (Simplio.,  11,  122.) 

*5  Een  auf  die  Kirba  lade. 

,4>.  h.  Arschkerbe  (in  dem  Sinuc  von  Ellenbogen  6). 
Kirba  bedeutet  hier  nicht  Kirohweihe.'*  (Sartoriiu,  169.; 
„Du  kim  fei  in  kirte;  lex  mihi  Mars."  (ScAmeUer, 
II,  ä29.; 

•6  Er  wird  auf  dieser  Kirbe  ertappt  werden. 

„Aus  Sorge ,  dass  ich  einmal  auf  so  einer  Kirbe  (Ver- 
gehen gegen  das  sechste  Gebot)  erdappt  werden  möchte." 
(Simptie.,1,  87lO 

•7  Es  ist  net  üU  Tag  Kirbe.  —  Sefflen,  459. 
Klrobdorf  (Eigenname). 

In  Kirchdorf  sind  die  Häuser  mit  Wasser  gebaut. 

Btrcktnmeger  (389)  sagt  aur  Brkllning  dieses  Sprich- 

worto,  es  sei  in  der  NShe  dieser  nngarisehen  Ortschaf 


ein  Brunnen,  dessen  Waaier  au   Steia 
harten  Niederschlag  büde,  aodaaa  wmn.   «a  warn  Hla- 
serbanen  anwanden  könne. 
Kirohdorf  (Oattnngsname). 

Dat  könt  se*  in  't  Karkdörp  ök.  —  fi^mmtm, 
f//,  427,  SOS:  Bvertn.  221. 
>)  Können  sie  =  kann  man. 
Kirche. 

1  Alt  kirchen  haben  dunckel  gläser  ( Fenster). - 

—  Frandk,  //,65*:  Tapptits,  55;  Eyeriaq,  /.  49  ■.MI; 
Mtfh.  ll.  11:  Ifenwcft.  768,  S;  Lthmmak,  7.  »;  Grm, 
i,4;  5c*o«ei.  1113*:  Siitor.  888;  Saiter.  IM:  Jhfff. 
/,  20;  Brann,  11, 42:  HfiinAerg  11.  1». 
EoU. :  Oude  kerken  hebben  donkere  ^smb.  (Hmrrtbmk 
I,  394''.; 

2  Alte  Kirchen )  dunkle  Fenster  (Glaaer).  —  j^ 

nidk,  566t :  Köm ,  um ;  otifriesisck  bei  Bmere» ,  «1. 

Von  alten  Kirchen,  alten  HenaoliaB  and  aaeh  sÜb 
mit  allerlei  Menaohensatsungen  »ngaflUltaa  Qlsafcw 


3  Alte  Kirchen  haben  gutgeleut.  —  i.«*«MBa.i,« 

u.  147.  96*>:  Simnck,  5664. 

4  Alte  Kirchen  haben  gute  Glocken. 

Alter  Leute  Bede  soll  man  beaohtmi. 
]ßvhm.:  Star«  chrimj  dobrfi  svony  m^jl.    (CtUJcMtkg,  tHi 

h  Auch  in  der  Kirche  gibt*8  Spinneweben  geaa§. 

BoU.:  In  de  kerken  wast  ook  wel  apinros.    (Bmrrdmm, 
/,  399».;  ^ 

G  Auf  welche  Kirche  du  kommst,  deren  Gevob* 

heit  halte.  —  Ei$eiein  ,  377. 

7  Auss  der  Kirchen  in  die  Küchen  vnd  anü  d» 

Küchen  in  die  Kirchen.  —  Gnter.  m.  f;  Ut- 

inafM,  11.  36,  74. 

8  Ausser  der  Kirche  kein  Heil. 

So  lehrt  die  Kirche,  welche  beliaaptat,  im  AllsU» 
Sita  des  richtigen  Wegs  sum  Heil  au  aaia. 
Dan.:  Uden  kirken  ingen  salighed.     (tYom.  dam,.  Hi.) 
Fra.:  Hors  de  P4gllse  ^1  n'7  a  point  de  aelat.   fDnäm- 
ger,  881».; 

9  Bär  in  d'r  Kerche  störbt,  werd  ömBÜst  bqi;nbe. 

^MeiMWyeu.)  — •  Frommaun,  11,4/09,49. 

10  De  Kark  is  ken  Häs.    Cü^^^ftrg,^,  —  ihckkäiA 

bei  Simrock.  12359**. 

Will  sagen:  Man  habe  dahin  nioht  an  ailen,  sishA 
nicht  davon  wie  ein  Hase. 
Holt.:  De  dominö  is  geen  eendvogel  en  de  ketkfssaUk- 
vorsch ;  de  oen  sal  mij  niet  ontvli^pen  an  da  aatesia 
ontspringen.  —  De  domin«  is  geen  wiadhoad  m  * 
kerk  geeu  haas;  sie  loopen  niet  wag.  fEaiitimti 
I.  MÄ-».; 

11  De  Kerch  is  kä  Frosch,  die  huppt  net  mcL 

—   Lohrenyel ,  U,  93. 

12  De  Körch  ös  ut  Tegel  on  Kalk,   on  de  Dievtl 

ÖSS  e  Schalk.  —  Fritchbin  *,  9016. 

13  De  larrelter  Kark,  de  hangt  voll  Krallen,  tbÜ 

Klinkerklare,    rosinrode     BloodakraUeo.  ~ 

A'ern,  38. 

Ein  Spruch,  den  sieh  die  Kinder  in  Oatfriaalaad aas 
Naehsprochen  aufgeben  und  den  Nichtostfilssea  8*i 
zum  ersten  mal  richtig  und  geläufif  Obar  dis  2a|i 
bringen.  Klinkerklar  =  hell  und  klar,  allnlsilsiHaiid 
klinkklar,  wie  „hell"  mit  „haUen**  mach  dM  »Üb- 
genden"  Ton;  dann  auch  der  Olaaa.  Larrdt  iii* 
Kirchdorf  bei  Emden. 

14  Der  Kirche  den  Bann,  der  Obrigkeit  das  Schvot, 

den   Eltern  die  Ruth.  —  Pstri,  11,  wt;  BMA 
185,  52;  Sailer,  96. 

15  Der  Kirchen  Gebet  thut  mehr   bei  der  Jkfit- 

rung,  denn  das  Schwert   der   ObrigkoL  - 

Mri,  «,98. 

16  Die   christlichü  Kirche  verfolgt    niemand,  wt 

wird  verfolgt  —  Opel.  898. 

17  Die  erste  in  der  Kirche,  die  leiste  beim  Im 

sind  zwei  Blumen  im  M&dchenknuu.  —  t»^ 

berg  l,  82. 

18  Die  erste  Kirche  hatte  hölzerne  Kelche  und  gol- 

dene Priester,  die  neue  Kirche  hat  ~ 
Priester  und  goldene  Kelche. 
Die  Bussen:  Das  alte  Kloster  t 
Ikonostas  und  einen  goldenen  Ignmaa  (AM);  imwmt 
Kloster  hat  einen  bOlsem  Igonea  nad  aia  goMsaM 
Ikonostas.    (AUm4mm  VI,  418^ 

19  Die  heilige  römische  Kirche  hat  den  Keiinettel 

der  Zdngebote  verschnitten.  — 


1337 


Kirche 


Kirche 


1338 


20  Die  in  der  Kirche  die  grössten  Kreuze  machen, 

sind  nicht  allzeit  die  Frömmsten. 

21  Die  Kirch  ist  Christi  Burg,  Schloss  vnd  Kam- 

mer, da  er  wuhnet  —  I*etn,  I,  24. 

22  Die  Kirch  ist  an  dem  urth,  da  wird  des  hirten 

Ötimni  gehört.  —  I*etn.  l,  a. 

23  Die  Kirch  steht   nimmer  arger,  als  wenn  sie 

ruhe  vnd  fried  hat.. —  iviri.  /.  5J6. 

Di«  Bio  rUo  bekämpfen,  sind  ihre  wahren  Jb'reunile. 

24  Die  Kirclic  dürstet  kein  Blut.  —  Iiodrinrypr ,  wi; 

Graf.  549,  93. 

Wenn  dem  no  ist,  dauit  hat  lio  oi  uaoh  dein  Zeug- 
uisH  der  Geiichichtp  ohne  Durit  getranken. 

26  Die  Kirche  geht  vor. 

Frt.:  L'dgliiie  va  dovaut.    (KrUsiHif€r,2&i'^.) 

26  Die   Kirche   gestattet   kein    Unrecht.  —   Luuitj, 

I,  246;  Graf.  M»,  72. 

Ihr  idealer  Zweck  im  die  Heiligung  ihrer  Ulieder, 
alio  der  Kampf  gegen  das  l'nrerht. 

37  Die  Kirche  hält  kein  Gericht  über  das,  was  heim- 
lich geschieht.  —  Uimlir  II,  714;  SchamcUug.  30  .  9. 
Lat.:  D«  ocoultis  non  jndicat  Eccletla.  (Sckatarliu*,  30,  9.) 

28  Die  Kirche  hat  allowcg  den  Vunaug.  —  f-.'w»*- 

lein,Z16:  Simrork.  .■u;h.'i. 

Nach  Montalomliert  mum  din  Kirche  Künigin  Hviu. 
wenn  sie  nicht  nichts  nein  lull. 

29  Die  Kirche  hat  einen  StrausHenniagen ,  sie  kann 

die  hilrtcBteu  Dinge  vertragen. 

30  Die   Kirche  hat   'u  gnten  Magen,    sie  veitlaut 

Län<ler  mit  Sporen  und  Kragen. 

Die  Spanier  haben  den  Sprach:  U^'r  Ooiz  hat  einen 
Mann  erschlagen  und  hat  sich  in  die  Kirche  gerettet, 
und  wohnt  nun  drin  seit  jenen  Tagon.  ^HW/crfna««'« 
Monatahf/tP ,  I\\  5k7.; 

31  Die  Kirche  hat  viererlei  Wati'en:  Gottes  Wort, 

Glaube,  (iebet  und  (jcduld. 

Kit  fehlt  nicht  an  Schriftstclieni ,  dir  unch  andere 
Waffen  der  Kirche  kennen  wuUon,  s.  It.  t.'ißrrn(i-,  wel- 
cher berechnet,  diisR  allein  in  Spanien  von  I4ül— 180H 
Tou  der  Inquii>itif>n  Qhev  3llOuu  Fersonrn  bestraft,  da- 
viin  SIÜI^  wirklich,  17tM9  im  HildniM  vcrbr.inut  nnd 
2914 j«;  mit  strtMigi'n  Kuusstrafeu  belegt  wurden  sind; 
an  Schriflstellera ,  wrlrhr  von  allerhand  Foltorwerk- 
sengen  rodc'n.  die  sicli  vi>m  (ilanbcn  und  Gebet  stark 
unterscheiden.  Auch  in  neuester  Zeil  erwtthnt  l'rouilAvm 
noch  einer  hosondem  Waffe  der  Kirche,  die  aber  rlel- 
leicht  nur  eine  Erscheinungsform  der  tjednld  ist  nnd 
<war  in  seiner  Sclirift:  Jnv  Hrnvkti-jlnt  in  thr  Hfn>- 
tvtioH  uH't  4H  <i-T  Kirrhf,  Ulwrsetst  von  L,  P/nu  {\l»m- 
burg  ISA«),  wo  es  (S.  33)  heisst:  „Wie  das  »«chilf  der 
Fabel  biegt  sie  nnd  brictit  nicht.  Vor  der  politischen 
Macht  duckt  sie  und  dauert;  vorder  Philosophie  duckt 
sie  nnd  dauert  i  vor  der  Wissenschaft  duckt  sie  und 
ilanert;  vor  der  Ueform  dnckt  sie  und  dauert."  Das 
„Ducken'*  /u  rechter  Zeit  scheint  die  fünfto.  vielleicht 
die  wirksamste  ihrer  Waffi'u  xu  sein. 

32  Die  Kirche  hört  uii«  auf  Erbe  zu  sein.  -     ^•ra^ 

Ma«43. 

Sie,  die  meist  st>  vfriichtlicb  auf  die  irdisclieu  Guter 
herabsieht,  hat  es  sehr  gern,  wenn  ihr  dieselben  sa- 
gawandt warden:  sie  kann  deren  nicht  geung  haben, 
und  ihre  Diener  sind  in  der  Wahl  der  Mittet,  sie  su 
erwerben,  nicht  gerade  immer  sehr  peinlich.  .,Dio 
kiroh  nimmermehr  anffli^irt  eyn  erb  su  sein."  (LS' 
nig,  I,   24«.; 

33  Die  Kirche  ist  auf  Blut  gegründet,   im   Blute 

gewachsen  und  aufgewachsen  und   im  Blute 
wird  sie  endigen. 

l4U.:  Sanguiue  funoata  est  eccieaia ,  sangnine  crevit,  san- 
guine  snccrevit,  sangnine  flnis  erit. 

34  Die  Kirche  ist  des  Priesters  Gattin.  ~>  Graf,  iu,  21. 

Die  Weihe,  die  dem  Priester  snm  Kirchenamte  be- 
ruft, iMtgrundet  nach  Ansicht  der  katholischen  Kirche 
•ine  geistige  Khe  iwiichen  ihm  und  der  Kirche,  in 
welcher  er  amiirt.  Daraus  urwachst  die  Pflicht,  am  Orte 
der  Kirche  su  wuhnen,  nnd  die  rechtliche  Unmöglich- 
keit, mehrere  Pfründen  sogleich  xn  heailsen,  weil  dies 
eine  geistige  Doppelehe  sein  wtirde.  Da  die  Kirche  des 
Priesters  ttattin  ist.  so  kann  er  nach  dieser  Logik  keine 
wirkliche  Frau  haben,  er  lebt«  sonst  in  einer  Doppelehe. 
Die  Angelsachsen:  Cirice  is  mid  rihte  sacerdas  aawe. 
(SektHifl,  hift.) 

35  Die  Kirch«  ist  die  Mutter  den  heiligen  Keichs. 

—   r.mf,  5U,  1 :  Khngrn .  10*  .  2. 

„Da  sich  das  deutseh  - rOmisohe  Heich  als  die  Ue- 
neinschaft  der  Uhrlatenheit  in  ihren  Aasaem  Bealahon- 
g«n  auffasste .  Tenehrntthten  r«  manch*  Kaiser  nieht, 
auf  Betrieb  der  gtiaUlchen  Wunlenträgor  die  Kroaa 
wie  ein  L«ha  ans  den  IlAndeu  des  Papstes  entgagm- 
aanehnen  and  dia  Kirche  als  Matter  de«  Reichs  anaa- 
rrkf  nncn  "  Der  Klrrbe  fehlt  m  b?i  all-r  Prinnth ,  di*  <»*• 


predigt,  nicht  an  Selbstbcwnsitsein;  sie  hiUt  sich  nicht 
nur  fQr  die  Matter  des  gestorbenen  heiligen  Beiohs, 
sondern  auch  fttr  die  Quelle  der  Wissenschaft  und  Bil- 
dung. In  der  Sitxnng  der  katholischen  Vereine  Deutsch- 
lands (in  Frankfurt  a.  M.  am  24.  Aug.  1H63)  sprach 
sich  Professor  liettinger  aus  WTanburg  dahin  über  die 
Kirche  aus:  „Die  Kirche  hat  alle  Wandlungen  Aber- 
lebt und  wird  alle  Qhurlebeu.  Keine  KoUgion  hat  die 
Sturme  der  Zeit  Uberl«>bt,  koiuü  diu  Kritik  der  Philo- 
sophie ausgehaltcn;  die  katliolischa  Kirche  hat  alles 
Überdauert,  die  sprHtflrcndu  Zeit  und  die  Kritik  der 
Philosophie.  Descartvs,  (inlilci,  Newton  sind  gekommen 
mit  ihren  XuturgKiiutzpn;  dio  Kirche  scheint  mit  ihnen 
neu  Huf£ulcbi!ii.  Dii>  Kirchi-  wird  l<^ng  lebpn,  weil  sio 
den  Begriff  erfüllt,  dor  iu  dem  Worte  CiviÜKation  liegt. 
Civllisation  ist  ein  latitiuisrhes  \Vi>rt,  und  »ic  finden  es 
bei  keinem  lateinischen  SchriftNtoIler.  Ki  kam  erst  von 
den  München,  denn  die  Mönche  wurnu  die  Verbreiter  der 
Civilisution.  Die  Kirchs  war  der  (juell  aller  moüeman 
Wissenschaft ;  die  erste  rnivfrfit&t  und  jetzt  noch  die 
grOffttu,  l'aris,  ging  von  dor  Kircho  aat<^  Von  der 
Kirche  wurde  der  (Irund  sur  llepräsenUitivverfassang  ge- 
legt. Sclinn  im  13.  Jahrhnudert  tagte  Thomas  von 
A(|uino:  •>:<•  ist  gut,  wenn  alle  an  der  Kegiorung  tlieil- 
nehmcn.B"    (Hn-Mluu'-r  Xritunti .  1n;3,  Sr.  4:i7.  H. '.MS6.; 

3G  Die  Kirche  ist  kein  Casino. 

Krvtit.:  ('erkva  je,  da  su  Bog  uoli,  a  uu  da  se  u  njoj  sbori. 

37  Die  Kirche  ist  kein  Fri>8ch,  sie  hüpft  nicht  fort. 

Damit  mtsotiuldii^eu  sich  diejenigen,  welche  es  mit 
dem  Kirchenbi'such  nicht  eilig  haben.  Die  Dhncn  haben 
ein  Ähnliches  Wort,  nm  ihr  Nichtgchen  /u  entschal- 
digen. 
I;äN..>  Kirkun  er  et  gammelt  huUM  ug  fanden  eu  skalk. 

38  Die  Kirche  ist  nie  so  voll,  dass  für  den  Pfarrer 

kein  IIa  um  mehr  wäre. 

Dan.:  Kirken  er  aldrig  saa  fuld,  at  ju  pru-stou  har  rum. 
(Fror,  ,iaH..  344.; 

39  Die  Kirche   ist  von   Kalk,   wer  hineingeht,  ist 

ein  Schalk.     '\tiuU'rtiiu»it:., 

40  Die  Kirche  laichet  in  Notli  auch  mit  Ketzern. 

—   Ei»elriii ,  376. 

„Siehe  die  Klitster  im  Bunde  mit  den  reformirten 
Aristokraten  in  der  Schweiz."     (A'lo»tfr$pi^jtt ,  31,  18.^ 

41  Dit>  Kirche  leiht  sich  allen  und  ergibt  sich  keinem. 

Wird  in  einem  Leitartikel  der  Berliner  Volktzeitung 
(1S;>9,  >'r.  17(1)  nilhor  auxgofUhrt. 

42  Die  Kirche  inu»!»  allzeit  Oberhand  behalten.  — 

KiaiU'in ,  377. 

43  Die  Kirche  muss  i  mit  ton)  im  Dorfe  bleiben. 

Warnung  vor  l.'ebonitürzung. 

44  Die  Kirche  rupft  die  Lebenden  und  schiert  die 

Tudteii.  ~    W/mii.'/ii  17,  449. 
4ä  Di«  Kirche  segnet  nur  die,  die  sie  segnen. 

Der  Pater  Ventura  sagte  in  einer  seiner  Reden  schon 
vor  l»i>i:  „Die  Kirche  ward  sonst  von  den  Fürsten 
unterstutzt;  jetzt  wollen  oder  können  sie  nichts  mehr 
thuu ;  wir  werden  dnhcr  die  Dcmsgogie  taufen."  (Seite 
Odtistitun'j.  Breslau  IfCM.  Nr.  529.} 
4ü  Die  Kirche  ver«<ie8st  kein  Hlut.  —  ///uhut, /,  92; 
Gral ,  549  ,  93. 

Zwar  scheate  dio  Kirche  das  Blatvergiesscu  so  sehr, 
dass  sie  den  München  su  arsneieu  vorbot ;  aber  es  fehlt« 
ihr,  wie  dio  Inqnisitionsgeschichte  haarsträubend  be- 
weist, nicht  an  Mitteln,  welch«  das  Schröpfen  und 
Aderlässen  ersetaen.  Hat  iiie  selbst  kein  Blnt  vergos- 
sen, so  hat  sie  es  In  Strömen  vergiessen  lassen,  und 
vtatt  Menschen  zu  schlachten,  sich  begnUgt,  sie  su 
verbrennen.    (W-clherUn,  frr,  Uny.,  X,  24.^ 

47  Die  Kirche  wird  durch  den  Heiligen  Geist  regiert. 

Auch  die  KOnigin  Christine  von  Schweden,  die  ihren 
Thron  verliess  nml  in  Knm  als  Privatperson  lebte, 
sahrieb  an  den  Bischof  Bnrnet  in  Jingland:  £s  könne 
nicht  anders  sein,  als  dass  die  Kirche  durch  den  Hel- 
linen  Oeist  regiert  werde,  denn  sie  habe  vier  PApst« 
in  Rom  erlebt,  von  denen  sio  schwüren  könne,  dass 
kein  einsiger  acrselben  gesunden  Menschen  vorstand  ge- 
habt habe,    (ilnir,-,  I,  9o.) 

48  Die  Kirche  wird  nicht  in  Anschlag  gebracht.  — 

liiMcnhnri.  Vlll.  i^ ;  Simrock ,  5fi86;  EiMdein,  377. 

Wenn  der  Besitaer  eines  Dorfs,  vrorin  eine  Kirche 
ist,  dasselbe  verkauft,  so  entsteht  die  Frage,  ob  bei 
Bealimmnng  der  Kaafkurame  die  Kirche  mit  In  Anschlag 

K bracht  werden  soll,  was  freilich  nach  dem  katho- 
chen  Kirehenrceht  nie  der  Fall  ist,  weil  danach  die 
Kirchen  als  res  »aora  kein  Gegvnstand  bürgerlicher  Oe- 
BohAfta  sind,  aber  bei  den  Protestanten  Zweifel  erregen 
kann.  Das  Sprichwort  verneint  die  Frage  ebenfalls, 
welchen  EiosehrAukongen  indess  diese  Verneinung 
nnterllegt,  ist  in  Eiarukart  (a.  a.  O.,  3)  nachausehen. 

49  Die  Kirche  ziert  der  Altar,  den  Markt  die  WaBr\ 

den  Acker  das  Getrcid*,  den  Degen  die  Scheid', 
das  Pferd  ziert  der  Zaum,  das  Kleid  der 
Saum ,  den  Gartun  die  Blum' ,  den  Mann  ein 
ehrlicher  Rnhm.  —  fviritmiaimi,  82m. 


ia39 


Kirche 


Kirche 


1310 


50  Die  Kirchen  machen  die  Stadt  berühmter  als 

die  Priester. 

51  Drei  Kirchen  auf  Einem  Kirchhof,  drei  Schlös- 

ser auf  Einem  Berge,  drei  Stadt'  in  Einem 
Thal  ist  der  gantz  Elsass  überall  —  Bereken- 
meyer,  ÜB. 

Nach  Bfrcktnmeifer  <2V8)  standen  aof  dem  Kirchhof« 
ZQ  B«iehenweier  drei  Kirchen,  zn  Bappoltsweier  drei 
Scblöiser;  und  als  die  drei  Stftdte  in  einem  Thal  nennt 
«r  Kmlsenberg,  Ammenrihr  und  Kinuhaim. 

52  DrSmal  um  de  Kark  is  so  göd  as  enmal  drin. 

—  Gtldtchmxil,  M. 

Dreimal  nm  die  Kirche  gehen,  i«t  so  gat,  wie  einmal 
hinein. 
Ht,ll. :  Driemal  rondom  de  kerk  is  zoo  goed  als  Mns  daarin. 
(Uarrebomttt  l,  3y3b.; 

53  Eine  kleine  Kirch*  sei  jedes  Haus,  nicht  Böses 

darin  und  Gutes  komme  draus.  —  Hrtiz,^, 

Hausinschrift  in  BaseL 

54  Es  geben  viele  in  die  Kirche,  die  nicht  beten 

wollen. 

tat. :  Non  orat  semper  stans  intra  templa  flreqaentvr. 
(Binder  II,  2»»;  Ne^nder,  »5.; 

55  Es  hat  jeder  eine  Kirche  in  seiner  Brust  — 

Reiiuberg  II.  2. 

hd  Es  is  selten  a  Kirchen,  wo  kan*  Mess'  gelesen 
wird.     (Sleicrmark.j 
Selten  ein  Hans,  in  dem  es  keinen  Zank  gibt. 

57  Es  ist  dafür  gesorgt,  dass  de  Kirch  im  Dörfle 

bleibt.     (Ulm.J 

58  Es  ist  kein  Kirch  so  klein,  sie  tregt  jbr  eigen 

Crentz.  —  Hmüeh,  623.  51. 

59  Es  ist  keine  Kirche  so  klein,  des  Jahres  mnss 

einmal  Kirmess  drin  sein.  —  Simnck ,  5fi96. 
Böhm.:  Nenf  toho  kosteliika  oby  ▼  nem  Jednon  do  roka 
posTicanf  nebylo.    (Ce/akovtkjf ,  388.) 

60  Es  ist  keine  Kirche  so  schön  und  keine  Kutte 

so  fromm,  der  Teufel  hat  auch  sein  Pl&tzlein 
drin.  —  Klottenjriegrt ,  9.  10. 

61  Finster  kircben,  lichte  hertzen;  helle  kirchen, 

tunckel  hertzen.  —  Luther's  Ms. ,  S.  8. 

.,Das  gemeia  Sprichwort  ist:  die  alten  haben  flostere 

Kirchen  Tud  lichte  Hertien  gehabt,  Jetxt  haben  wir 

schon,  gross  Lioht,  gemahlte  Kirchen,  aber  finetere 

Hertzen.''    (Apentim,  CCCVI».; 

Dan.:  Furdum  vare  m0rke  kirker.  lysehierter;  tr»  kalke, 

Sldene  prcster.  —  F0rst  vare  laa  Stifter,  kirker  og 
istero,  men  mange  Christne,  men  nn  mange  ander- 
ledes.    (Prot.  dan. ,  345.; 

62  Finstere  Kirchen,  lichte  Herzen ;  hölzerne  Kelche, 

goldene  Pfaffen.  —  EUelein.  177;  Sailer,  234;  Sim- 
rock,  560& ;  K6rte,  8404  a.  4247. 

D.  h.  in  flnstem  Oebftnden  der  öCTentliuben  Oottes- 
verehrung;  aber  eine  finstere  Kirche  (Beligionsgemein» 
Schaft  mit  ihrem  Glaubenssystem )  darlte  sich  wolkaam 
viel  lichter  Herzen  zn  orfreuen  haben. 
Ftm.:  tirdque  d'or,  orosses  de  bois;  crosses  d'or,  <STAque 
do  boii.    (Körte,  3404.; 

68  Für  der  Kirchen  Christi  bat  mancher  frecher 
Reuber  müssen  absatteln.  —  UenUch,  &99,  25: 
Petri,  I,  40. 

64  Gegen  die  herrschende  Kirche  ist  jeder  tole- 

rant. —  Allmann  VI.  471. 
Man  Terfolgt  immer  blos  die  Schwaohen. 

65  Goldene  Kirchen,  hölzerne  Herzen.  —  Bium.m 

Piitor..  X,  5;  Simtock.  5666. 

Wo  trotz  aller  ftassem  Pracht,  troU  der  Mitwirkung 
aller  schönen  Künste  zur  Erhebung  des  Herzens  fttr 
religiöse  Weihe,   wo  trotz  aller  die  Sinne  berauschen- 
den  Ceremonieu  der  Geist  fehlt,  der  Geist  der  Wahr- 
heit und    des  Lichts,  da   ist   aller  Gottesdienst  eitel. 
Die  Pracht  der  Kirchen,  die  das  Sprichwort  besonders 
im  Auge  hat,  schreibt  sich  ganz  besondere  ans  dem  11. 
Jahrhundert  her.    £in  Mönch  von  Chaisedien,  Namens 
Guinamand,  war  zu  jener  Zeit  einer  der  grössten  Künst- 
ler in  der  Scniptnr;  aber  der  einfach  schöne  Geschmack 
griechischer  Baukunst   war   bereits  dahin   und  Lieb- 
haberei an  Buntem  und  Ueberladenem  hatte  jenem  den 
Bang  abgewonnen.     Noch  im  18.  Jahrhundert  glaubte 
man,  diejenigen  Kirchen  seien  die  wahrhaft  schönsten,  , 
in  denen  «ine  Menge  Goldes  und  Farben  aller  Art  ver-  , 
schwendet  waren.    Als  der  bekannte  Dichter  D.  Sehn-  i 
hart  von  dorn  Prälaten  von  Ottobeuren  in  Schwabeu  ge-  ) 
fragt  wurde:  .,}iun,  Herr  Professor,  wie  gefällt  ihnen  , 
unser  Gotteshaus?'*  antwortete  er  daher:  „Wie  ein  ge-  ! 
pntztesBauemmädohen  an  der  Kirohweih,  die  sich  mit  \ 
allerlei  Spitzen   und  gefärbten  Bändern  umhängt  hat." 
(Wagentttil,  285.; 
//  :  Gran  chiesa  e  poca  dlTOsione.    (Bokn  I,  100.; 


66  Grosse  Kirchen,  fette  Pfiffen. 

67  Grosse  Kirchen,  grosse  Crentx.  —  Ritn,  II.  W: 

Heimcft.Sil,  65. 

68  Grosse  Kirchen,  kleine  Heiligen.  —  Eitehm^m: 

Simroek,  5667;  Brami.  l,  1851. 

69  Had   de  Keke  an  Heböghe?i  woare,   enee>? 

(Franz.  Flandern.J  —  Firmenidt,  HI,  €97,  9. 

<)  Wäre  die  Kirche  «ine  Herterg«,  «in  Wizthihaas. 
*)  D.  i.  Oelt,  Ut  es  nicht  so. 

70  Ich  gehe  täglich  in  die  Kirche,  wann  wird  die 

Kirche  zu  mir  kommen? 

Die  K^rer  in  Surinam,  nm  sn  aasen:  Bo  oft  wAm 
habe  ich  dich  beencbt,  wann  wirst  da  einmal  aieh  ke- 
snchen  ? 

71  In  alten  Kirchen  ist  das  beste  Geleut.  — 

tu.  54:  Lehmann,  U,  S8S,  41. 
Oft  auch  das  meiste  GekÜBgel. 
73  In  den  kirchen  kanst  du  nicht  besser 

denn  das  die  bild  nicht  scheyssen  kändea; 
wenn  sye  koth  möchten  von  sich  ireyben, 
möcht  nymands  vor  gestanck  dorinn  bleybcn. 

—    UerdM,  Aiü. 

73  In  der  kirch  andächtig  vnd  mildt,  in  demfeld 

männlich  vnd  nicht  zu  wildt,  am  tisch  zöcb* 
tig  vnd  eingezogen,  imbeth  freundlich,  da^ 
nach  der  ruh  gewogen.  —  Gärtner,  Dieteria  fret. 
(Frankfurt  1585) .  Bl.  70°:  Latendorf  in  Jahrb.,  S.mi. 
Lehmann,  II.  S79.  49;  StAor,  559. 
LtU.:  In  tcmplo  fac  sis  hnmflis,  oempoqae  Tirüis,  i* 
nensa  vlrgo,  led  leeto  mstieaa  eato.     (Smtor,  559.) 

74  In  der  kirch  ist  gewohnheit,  kein  warheit  — 

Lehmann,  S18,  69. 

75  In  der  Kirche  gebetet  von  Herzensffnind,  im 

Bade  gesorgt,  dass  der  Leib  gesund  —  Weu4. 

S.  8S. 

76  In  der  Kirche  gibt  es  wol  viel  Znditineiittf, 

aber  wenig  Väter.  —  Petri,  t.  6t. 

77  In  der  Kirche  ist  niemand  schuldig  tun  eigenes 

Lohn  SU  streiten.    (S.  Altar  8.)  —  Graf,  tu»  m: 
Bug,  34. 
76  In  der  Kirche  lernt  man  die  Leute  nicht  so  gut 
kennen  wie  auf  dem  Markte.     (8.  Handel ».) 

79  In  der  Kirche  spricht  Gott  zu  uns   durch  die 

Predigt  und  wir  su  ihm  im  Gebet. 
Dan.:  I  kirken  taler  gnd  til  os  red  praddiken,  og  vi  til 
hannem  i  htm  og  sang.    (Proe.  dan,,  S45.; 

80  In   der  Kirche  und  im  Wirthshanse  sind  wir 

alle  gleich.  (Prag.)  —  AUg.  Anzeiger  der  Demackn, 
1841,  Nr.  119. 

81  In   der   Kirche   und  in  der  Schenke  sind  die 

Leute  gleich.     (8.  Schenke.) 
Böhm.:  y  kostele  a  hospodi  ptoanenf.   (Öttakovtkg,  tILi 

82  In  der  Kirchen  andechtig,  zn  Hoff  prachtu,  in 

Sachen  richtig ,  bey  Herrn  vürsichtiff,  am  Tisdi 
frölich,  im  Bett  freundlich;  wer  diese  leckf 
Stöcke  helt,  derselb  Gott  vnnd  Menschen  ge> 
feit.  —  Gruter.  IJI.  54;  Lehmann.  II.  MS.  49:  Mt 
11,402:  Henisch,  1364,  38. 

Böhm.:  V  kostele  se  modliti  a  t  läsni  cdr&To  Jea« ae n^ 
na  trhu  potfebf  kupovati  a  tobolky  obo-vatl.  (Ciie- 
kofky,  Wi.) 

lt.:  In  ohiesa  co'  santi,  e  all*  ostexia  oo*  ghlotti.  (Oi^ 
hier,  :i856.; 

83  In  der  kleinsten  Kirche  bekommt  man  den  yW' 

nehmsten  Ablass.  —  Parimiakon,  i»i. 

84  In  der  sichtbaren  Kirche  sind  die  wsJiren  Chri- 

sten fast  unsichtbar.  —  Opd,  S94. 

85  In  die  Kirche  gehört  keine  Kramerei. 

Lat.:  £  templo  gentes  Christas  peroussit  amentec  (Uä 
coinin.,  23.; 

86  In  die  Kirche  geht  man,  wenn  man  will;  snfr 

Gericht  (aufs  Raihhaus),  wenn  man  mnss. 

Böhm.:  Do  kostela  kdy  choes,  a  na  radnid  (pjed  sood) 
musls.    (Celakoeaktf,  363.; 

87  In   die  Kirche  kann  man  einen    nöthen,  aber 

nicht  zam  Lieben  und  zum  Beten. 

88  In  die  Kirche  will  mancher  nicht  speien,  aber 

er  schmeisst  aufs  Altar.  —  WincUer,  X,  tt. 


1341 


Kirche 


Kirche 


1342 


89  In  einer  alten  Kirche  geschehen  mehr  Wander 

nlü  in  einer  neuen.  —  ParUmiakon,  i&3». 

Oder  sind  vielmehr  ^«cbehen,  weil  die  alten  Kircheu 
die  «Iten  wunderreichcn  Heiligen  bu  Schutipatronen 
hftben,  wtkhrend  die  neuen  nur  mit  jungen  Heiligen  be- 
dacht Bind,  denen  dai  Wunderthun  In  dem  lichten  Jahr- 
hundort, bei  den  fortgeschrittenen  NaturwiMenschaften 
und  der  bceicrn  Bildung  des  Volk«  weit  schwerer  wird. 

90  In  jcdor  Kirche  Gottes  hat  der  Teufel  seinen 

Altar. 

91  In  jeder  Kirche  hängen  drei  Glocken ;  die  orstn 

ruft"  fein:  Gern  Wein!  Die  uudere  stärker: 
Wer  zahlt?  Die  dritte  brummt:   Die  Hauern! 

92  In  solche  Kirchen  gehören  solche  Heiligen.  — 

/V(n>  11,  406;  Lihminn,  3*i7,  »3. 

93  Inn  den  Kirchen  andochti^,  am  Tisch  fnWich, 

aufTder  Gassen  züchtig,  im  ßetthe  freundlich, 
inn  Sachen  redlich,  bey  grossen  Herren  fur- 
sichtig;  wer  diese  Dinge  helt,  Gott  vnd  den 
Menschen  wolgefellt.  —  LaWudurf  U.  is  u.  sti. 

94  Ist   die    Kirch    schon    gross,   singt    der    PfaR' 

darumb  gleich wol  nit  mchi*  als  er  kan.  —  Leh- 
mann, II,  279,  61. 

Engl.:  The  church  is  not  so  large,  but  tho  priest  may  sa> 
■ervice  in  it.    (Hohn  II,  V).) 

Holt.:  AI  is  de  kork  groot,  de  paau  prodikt  inaar  aan  iin 
eindo.  —  AI  is  do  kerk  groot ,  de  paap  singt  nict  mcer, 
dan  hij  rcrmag.    (Uarrebomfe,  I,  ^93*.) 

95  Ist  die  Kirche  noch  so  voll,  der  Pfarrer  pre- 

digt nur,  was  er  weiss.  —  SikU-chta.  in. 

96  Je  dichter  (näher)  bi  de  Karke,  je  later  darin. 

—  Frommann,  VI,  W4;  Firmenich.  III .  26,  19. 

97  Je  mehr  die  Kirch  bedrengt  wird,  je  herrlicher 

sie  siegt.  —  h'tri .  / ,  57. 

98  Je  mehr  Kirchen  vnd  Altar,  je  mehr  Götzen- 

dienst.  —   Franck,  Xtylbuch,  I,L\'l'^. 

99  Je  näher  der  Kirche,  je  später  hinein.  —  /Vfri, 

//,  3<ij.  /Viu/i,  IhuitiUn,  154'*:  Gaal .  1014:  Eimlein,  S77; 

Simrotk,  5668.  Kurtr,  3407;  Kruun.  I,  I6i3. 
Ein  stets  and  überall  sich  bewährender  Erfafarungs- 

tats.  Sie  gljiubon  stets  noch  cur  rechten  Zeit  su  kommen. 
Böhm.:  r  i«Tedot  do  chrimu  b/vi,  kdo  pod  ivonicf  pro- 

b^T4.    (CftakotMkjf ,  9.) 
Itan. :  Jo  nicrmere  kirken,  Jo  lecnere  dertil.  (Prot,  dan.,  345.^ 
Holl.:    Hoe   nader  bij  de  kerk.  hoc  latcr  en  «cUzamen 

daarin.    ( Hurr^hmnet ,  /.  394».; 
Krönt.:    iJliau  cirkve  dalko  od  boga.  —  Koi  J«  ni^jbUse 

cirkvc,  k  mcsf  sodnij  dojde.    (CelakoetLjf ,  9.J 
Lut.:  Proximus  eccletiao  semper  tuU  ultlmns  esse.    (Bim- 

der  I,  1441;  //.  2684;  Stander,  t^;  FisetPi»,  377;  Sey 

bald ,  4t>2.; 
PolH.:  OsUtni  do  koiiciotA  bywa.  kto  pod  dzwonic«  mie»- 

kiwa.      Celakoriky.  9.) 
Ung.:    Ki  a'  templömhox  küxel    lakik,   legutölsö  benne. 

(Goal,  1014.; 

100  Je  näher  der  Kirche,  je  weiter  von  Gott.  — 

Ei^elein.  377;  Simruck,  5669;  Körte,  3406^;  Hrava.  1. 1S54. 
So  Bai(t  der  protestantische  Brite  und  Deutsche;  der 
Katholik:  Je  nAher  Kom.  je  schlimmerer  Christ;  die 
Oesohicbte  aber:  Je  mehr  Glaube  und  positiver  Reli- 
gionskram, desto  schlechter  die  Nation.  (Vgl.  J.  Weber. 
Die  MÜHCk^rei.  Stattgart  1S20.  III,  2,  393.)  Hchon  der 
Prophet  Hotena  (8,  14)  klagt:  ..Israel  Tergisst  seines 
SchOpf'Ts  and  baut  -  Kirchen.** 

Engt.!  The  ncarcr  tho  church,  the  farther  from  Ood. 
iBohn  II.  79;  KiiriHn,  .177;  Oanl.  1014.) 

Frl.:  Pris  de  i'tiglise  et  loin  de  Dien.  (Böhm  I,  46;  Leu- 
dioy.  9-.»«;  Leroux,  7.1.1;  Kritzinjer,  S62«:  'iaal.  1014.; 

Holt. ;  NabiJ  de  kork  en  ver  Tan  G»d.  ;  Harrehomet ,  /.  394  ».) 

/(.:  Vicino  alla  chlosa,  lonun  da  Dio.    (BoAn  t,  Ui.) 

101  Je  näher  der  Kirchen,  je  l>ö«er  Christ.  —  We- 

nitrh.  6Ü1 .  C6;  l*rlri,  11,  S95. 

102  Jede   Kirche   ist   in   Gottes   eigenem    Frieden. 

(S.  OnttesMede.)  —   Graf,  497,90. 

Dio  Augelsaohsen:  Aelc  eirioeiamid  rihtc  on  Criatei 
Igenan  grldhc.    (Sckmid,  W,  1.^ 

iü3  Jeder  hat  eine  Kirche  in  seiner  Brust. 

ftun.:  Der  er  kirke  i  hrer  mandt  brjst.  —  Hvcr  eiiiBgar 
og  riDger  som  hannem  magt  paaligger.  (Prot,  rfaa.,  99.) 

104  Keine  Kirche  so  klein,   der  Teufel  bant  eine 
Kapelle  daneben. 

Das  mag  noch  sein;  aber  oft  nistet  «r  gar  nlltaa 
hinein  in  die  Kirche,  legt  seine  Eier  ins  Innere  der- 
selben, wie  der  Sandfloh  in  Fersen  and  FnsHohlani 
da^s  iir  chwOr*  «niitehan  and  ganie  Oli«d«r  abgelOst 
werden  ullaieD. 
Böhm.-  Nenf  toho  koataUika.  abjncbylo.  k&iauivka  Taby 
iert  nemel  iron  kspUfika).    (ittakwMky.  398.; 


105  Kerken  gaeu  un  Koken  staen  kranket  nich.  — 

GuUlt-n  ABC.S.  1029. 

106  Kirche,  Meer  oder  Königshaus,  währ  dir  eins, 

80  kommst  du  aus. 

Span.:  Iglesia,  A  mar,  6  casa  roal,  iiaicn  quiere  mrdrar. 
(Bokm  f.  Wi.; 

107  Kirche,  Meer  und  Könighaus  geben  die  besten 

Dienste. 

108  Kirchen  bestclen  hat  grosse  Verantwortung.  — 

liiri.  I.  69. 

109  Lass  die  Kirche  im  Dorl'e  stehen!  —  Simrock.  5688. 

Kehre  dio  DiitKi'  nicht  um. 
Frs. :  II  faut  mcttre  le  clochor  au  milicu  do  la  paroissc. 

110  Muh  muss  die  Kirche  lassen,  wo  sie  steht. 

In  Schwaben:  Mu  muass  no  au  d'  Kirch  beim  Dorf 
lasse.  ~  Iii  Wurmlingvn:  Man  muss  d'  Kilk  im  Doarf 
lauu.  (Birliaif-r ,  'J97.)  —  Man  muss  es  beim  Alten  las- 
sen, an  einge führten  Oebränohen  nicht  ftndern,  will 
das  Sprichwurt  satten. 

/J<ia.;   l<ad  kirken  staae  niidt  i  byon.    (Fror,  dan.,  345.; 

Engl.:  Lot  thu  church  stand  in  the  churoh-yard.  {Hohn 
11,  79.; 

IIoll.:  Last  do  kork  in  het  mtddcn  van  hot  dorp  staau. 
(IIarretinm^<,  I,  3j»4«.; 

1 1 1  Mancher  nimmt  die  Kirche  mit  dem  PfafTün  und 

bedenkt  nicht,  dass  ein  Ziel  gesetzt  ist,  da 
er  zahlen  soll. 

112  Mer  muss  di  Kirch*  ban  Dorf  lass'n.     (Franken.} 

—  Frommann,  17.318,  224. 

In  Westfalen:  Me  mot  do  Kearke  im  Doorpe  lobten. 
Keine  fremden  Gebrftache  einfuhren,  nichts  Auffallen- 
des than.  nichts  Übertreiben. 

113  Nah  bei  der  Kirch*,  nah  bei  der  Höll'.  —  Bir- 

Untier .  3Hi. 

114  Neue  Kirchen  und  neue  Sehenken  (Wirthshäu- 

ser)  stehen  selten  leer.  —  EiMein.sii;    Sim- 

roek  ,  5673. 

115  Nymand  sol  der  kirclien  geben  vnd  nyn  kind 

enterben.  —  Hug,  37;  Graf,  543.  44. 

Dennoch  goschlHit  es  oft,  dass  jemand  sein  Ver- 
m«ii;i:n  xum  Nachtheil  seiner  heilUrftigcn  Verwandten 
Kirchen  und  Klöstern  vermacht. 

llt>  Olde  Karken,  dunkel  Fensters.  —  llauskalmder .  I. 

117  Reiche  Kirche,  arme  Bauern.     {.Mthaiirn.)^ 

118  Und  ist   die  Kirche  noch  so  gross,  der  PfafiT 

singt  nur,  was  er  weiss  (kann).  —  ATorir.  402; 

Simrock ,  567.'>. 

1 19  Uns  Kerk steit up'n  Burmeistc  sinn  IJock,  sagen 

die  zu  Teterow. 

Unsere  Kirolie  steht  auf  des  Bürgermeisters  Bock. 
Zur  Erklärung  dient  folgende  Sage.  Da  die  Kirche 
in  Teterow  mitten  auf  dem  Markte,  gerade  vor  der 
Htrasae  lUnd,  die  vom  rostocker  xum  malchincr  Thoro 
fuhrt,  10  beschlossen  die  Tetemwer,  welche  dies  un- 
bequem fanden,  Waisen  unterzulegen  und  die  Kirche 
ein  Stuck  furlsnroUen.  Der  KOster  sollte  den  nmgoleg- 
ten  Htiick  vom  ziehen  and  der  ganco  Magistrat  wollt« 
uachsc hieben.  Allen  sonstigen  Einwohnern  wurde  aber 
bei  Todesstrafo  verboten,  ihre  Htaicr  au  verlassen, 
damit  nicht,  wenn  die  Kirche  etwa  umfalle.  Jemand  za 
Schaden  k&mo.  Ais  alles  bereit  war,  fiel  dem  KUster  ein, 
er  wisse  nicht,  wie  weit  die  Kirche  solle.  Daran  hatte 
niemand  gedacht;  aber  der  Bürgermeister  sog  schnell 
seinen  Rock  aus,  warf  ihn  vor  der  Kirclio  auf  die  Erde 
und  sprach:  ,,So  just  bis  hier  über  den  Kragen  weg!" 
Da  er  jedoch  wieder  anf  seioen  Posten  ging,  nahm 
der  Küster  den  Rock  und  trug  ihn  heim ,  indem  es  ihm 
leid  that,  dieses  schöne  Kleidungsstück  unter  der  Kirche 
verkommen  tu  lassen ,  wahrend  er  nur  einen  sehr  ab- 
geschabten Rock  besäst.  Im  Nu  war  er  wieder  inrüok, 
gab  das  Zeichen  zum  Schieben  and  schrie  nach  «inlgeo 
Kucken:  „Halt,  wir  sind  schon  drüber  wegl**  Er  meinte 
Ober  den  Rinnstein;  der  Bürgermeister  aber  dachte, 
über  den  Kragen  and  Jammerte  über  den  Verlast  seines 
Rocks.    (Reinibfrg  VII,  \2^.) 

120  Vorbei  an  Kirche  nnd  Schulhaus  geht  der  nächste 

Weg  ins  Zuchthaus. 

121  Vorzeiten  waren  finstere  Kirchen,  aber  lichte 

Ilertien,  Höltzinn  Kelch,  aber  güldene  Pfaf- 
fen. —  LchfliaiM.  //.  7»4.  ICI. 
198  Wir  nich  garen  n4*r  Kerken  geit,  diin  äk  Codes 
Sägen  feilt.  —  Sckamhark,  II,  554. 

HeheinI  aagen  aa  wollra,  dass  dem,  der  dio  Kirche 
nicht  beauebt,  also  den  Sagen  des  Geletiichen  nicht 
erhftit.  auch  der  Sogen  Gottes  fehle. 

123  Was  hilflts,  das»,  die  Kirch  gross  ist,  der  Kan- 
t4jr  .lingt  ];;leii'hwol  nicht  mehr,  denn  er  kann. 

—  htri  .  #/.  591». 


1348 


Kirche 


Kirche 


1844 


1S4  Was  hilffte,  dasB  die  Kirch  gross  ist,  wenn  kein 
Volk  hinein  kompt.  —  Petri,  II.  499. 

125  Was   man    an   Kirchen   nnd  Schalen   erspart, 

fuhrt  der  Teufel  sonst  weg. 
Lot.:  Subtnctnm  Christo  Incram  fit  ditia  avemi.    (Sey- 
bald,  ASS.; 

126  Was  man  denket  au  den  Kirchen  zu  ersparen, 

das  kömpt  doch  an  Galgen.  —  Spangenberg,  K^. 

127  Was  müssen  wir  der  Kirche  Gottes  halber  lei- 

den, rief  der  Abt,  als  ihm  das  gebratene 
Huhn  die  Finger  versengte.  —  Eüelrin .  377  ; 
Uoefer.  7 ;  Klotlentfiegel .  28 .  4.      \ 

128  Wenn   die  Kirch  hunger  vnd   kuuimer   leiden 

muss,  so  stehets  vmb  sie  am  allerbesten.  — 

Uenvtch.Zti.  58. 

129  Wenn  die  Kirche  fertig   ist,   gehört   sie   dem 

Priester.  —  ßr«/",  537 .  40. 

D.  h.  »ie  darf  fQr  andere  als  kirchlicha  Zwecke  nicht 
verwandt  werden. 
Holt. :  Als  de  kerk  gemaakt  is ,  beboort  ce  den  prieetar 
toe.    (üarrebomif,  7,  333 a.; 

130  Wenn  die  Kirche  noch  so  voll  ist,  der  Pfaffe 

singt  nur,  was  er  kann.  —  .Smirock.  5«47. 

Holl.:  Als  is  die  kerc  groot,  die  pape  einghet  dat  hi  can. 

(Tunn.,  5,  13.; 
Lat.:  Xon  canit  in  templo  nisi  quod  seit  presbiter  amplo. 

( Faller Mlfbfn,  94.) 

131  Wenn  man   eine   vollkommene   schöne  Kirche 

haben  will,  so  muss  man  das  Chor  zu  Bauvais, 
das  Mittelgewölbe  zu  Amiens,  das  Portal  zu 
Rheims,  £e  Glocken  zu  Ghartres  und  die 
Thürme  (von  Notro-Dame)  zu  Paris  zusam- 
mennehmen. —  Berckenmeffcr ,  48;  Hetekiel,  43. 

132  Wenn   man    zwe,    dre    Karken   besingen   will, 

kumt  't  all  up  't  Wilde.  —  Stünnburg,  103 ». 

Man  bringt  alles  in  Unordnung,  wenn  man  mehrere 
unvereinbare  Oesch&fte  lugleich  unternimmt. 

133  Wer  am  ersten  zur  Kirchen  kompt,  der  kriegt 

die  beste  Stette.  —  Petri,  n,6ii. 

134  Wer  der  Kirche  dient ,  dem  dient  Gott  wieder, 

sagte  die  Hure,  und  schmückte  den  Altar. 

In  Aegypten :  Eine  Uure  fegte  ihr  Haus  nicht,  son- 
dern kehrte  die  Moschee  aus.  Da  sagte  man,  sie  ist 
eine  Freundin  ron  guten  Werken.    (Burekkardt,  497.; 

135  Wer  der  Kirche  dient,  der  dient  Gott. 

Frj.:  Tant  ayme-on  Dien  qa'on  suyt  l'I^lise.    (Ltroux, 
/,  15J 

136  Wer  der  Kirche  dient,  lebt  von  der  Kirche. 

137  Wer  der  Kirche  dient,  soll  von  der  Kirche  leben. 

(S.  Altar  1.)  —  Ehering,   111.466. 

138  Wer  der  Kirche  gibt  sein  Gut,  der  hat  einen 

frommen  (auch:  dummen)  Muth. 

Gilt  für  einen  kirchlicb  gesinnten,  frommen  Mann. 
(S.  Heilige  103.) 
Frs. :  Celui-li  est  bien  de  l'fglise  qui  j  donne  son  bien. 
(Leroiix.   l.   17.;  —  Cil  est  bien  de  l'Iglise  qui  le  sien 
i  divise  ce  dist  li  vilains. 

139  Wer  die  Kirche  hat,  der  hat  auch  den  Kirch- 

hof. —  PUlor.,  VI.  41;  Eitenhart.  658;  Sulor,  872; 
lliUcbrand,  24'..  86»;  Einviein,  877;  5nr{(T.  253;  Graf, 
548.  88;  5tmro(i.  567Ü. 

Dies  Sprichwort  gohürt  ins  Kirchenrecht  nnd  will 
sagen ,  dass  der  Kirchhof  der  Gerichtsbarkeit  deijenigen 
unterworfen  ist,  dem  die  Kircbe  gehört,  ron  welcher 
der  Kirchhof  als  Zubehör  abhängt. 
Lat,:  Una  cum  templis  et  aris.    (Stitor,  372.; 

140  Wer  eine  Kirche  hat,  braucht  keine  Kapelle. 

Engt.:  That  is  not  necessary  to  a  chapel,  which  belongs 
to  a  temple. 

141  Wer  in  der  Kirche  ist,  dem   besorgt  Gott  das 

Haus. 

142  Wer  in  der  Kirche  übel  thut,  <len  schirmt  die 

Kirche  nicht.  —  Graf.  497,  94. 

Die  Kirche  war  nach  altdeutschem  Becht  eine  Frei- 
BtAttc  far  Verfolgte.  Wer  nur  den  Bing  der  Kirohthttr 
berührte  oder  nur  den  Hut  in  die  FreistAttc  warf,  den 
konnte  kein  Frone  mehr  greifen.  Wer  aber{  an  der 
Kirche  selbst  frevelte,  den  schützte  sie  nicht;  ebenso 
wenig  bot  sie  dem  bereits  vcrurtheilten  Verbrecher  eine 
FreistAtte,  fttr  ihn  gab  es  Ober  der  Erde  keinen  Frieden. 
UMd.:  Wer  in  der  kirchen  icht  abeles  thut,  den  beschirmt 
die  kirch  nit.    (Senckfnhrrg .  im,  A.) 

143  Wer  in  die  Kirche  will,  muss  durch  die  Thür 

(Halle). 

HoU. :  Men  komt  in  het  heiUgdom  niet  dan  door  het  por- 
tal ran  de  kerk.    (Horrp^om^t,  f.  894*.) 


144  Wer  sich  an  die  Kirch  l&net,  dem  flOlt  btU 

eyn  Götz  auff  den  Kopff.—  Fi$tkart,  Bkb.  (iMi).». 
EUHein,  37«. 

145  Wer  ungern  in  die  Kirche  geht,  kommt  mige- 

segnet  heraus. 
Holt.:  Die  tegen  sijnen  wil  t«r  kerke  gMt,  die  heaftfs« 
nat  Tan  de  mis.    (Harrtbomee,  /,  393  K) 

146  Wer  weiss  in  einer  vollen  Kirche,  wer  detail» 

dem  Vater  oder  Schwager  ist.  —  EiMicia,  cu. 

„In  der  Kerek  gants  missliok  is,  da«  aadcn  Bckna- 

ger  kennen  gewiss.**    (Epering,  JI,  168.; 

HalL:  Het  is  moeijeUJk  te  sien,  wie  da«  andaran  swifl« 

is,  daar  de  kerk  vol  Ueden  is.    (Harrebome«,  /.  in*J 

147  Wie  die  Kirch,  so  die  Heiligen.  —  Uknunm, 

148  Wie  man  in  der  Kirchen  haunhelt,   so 

die  Kirchen  GiebeL  —  Pttri,  n,  rei. 

149  Wo  die  Kirche  ist,  da  ist  der  fi[nig  nicht  weit 

—  Simrodk.  5672. 

l&O  Wo  en  Kirch  wehd  gebaut,  do  setx  der  Dürd 
e  Kapellche.    'KSin.)  —  n>yd«ii.  /r,  i». 

151  Ym  anfang  der  Christlichen  kirchen  aynd  wemr 
stifile,  kloster  vnd  klansen  gewesen,  vnd  tu 
Christen;  itzt  synd  vil kirchen,  kloster,  stifllt 
vnd  klausen,  ia  alle  winckel  voll  vnd  vpA 
wenig  Christen.  —  ^gricola  /,  734. 

Spricht  nicht  besonders  fUr  die  segenaraieha  WiA* 
aamkeit  der  Kirche. 

153  Zu  einer  Kirche  gehört  mehr   als  ein  OocÜx. 
DOM.:  Skalde  jeg  bygge  kirken,  da  skulda  jag  tage  aaM 
end  en  klokke-streng.    (Prot,  dan.,  9ii.) 

*  153  Aus  der  Ejrche  in  die  Schenke.  —  AJiimnu  n.iU. 
•154  D'  Kirch'    ist  sein  G'vatterin.     CSckwohen.,  - 

Richard.  494;  Sefflm.  454. 
Er  besucht  sie  selten. 

*155  Das   heisst  die  Kirche   ums  Dorf  tragen.  - 
Fränkitdi  bei  Frommann,  VI.  318,  225. 
Den  weitlftnfigsten  Weg  einschlMen. 

*  156  Der  kann  die  Kirche  auch  zu  Gevatter  nehnn. 
•157  Der  könnte  Kirchen  feil  tragen.  —  Grimm,  r.» 

Von  einem  grossen,  starken  Menaehen. 

•  158  Die  Kirche  mitten  ins  Dorf  stellen  and  ait 

den  Gläsern  zusammenläuten. —  EüHeta.tn. 
•159  Die  Kirche  ums  Dorf  tragen.  —  Brmm,l,vs». 
•160  Do  ess  keu  Kirch  op  ze  bauen.     iBedbmrt^ 
*I61  Doat  äs  en  bl^sch  Kirch.    (Siebenbürg.-»ätit.j - 

Fr<nnmann,  II,  32,  24. 
Zur  BeseichnuDg  der  Bunten,  besonders  roajsMii 

der  buntgestreifte  Kleider  anhat 

*162  Du  wirst  mir  wol  zur  Küchen  kommen.  - 

Eitelein,  507. 
•163  E  git  (geht)  gärn  an  de  Kirch,  wo  em  (mu) 

mät  Gläsern  laokt  (läutet )^   CSiebeabirg.'iitk.:' 

—  Frommann,  V,  35,  65. 

')  Er  geht  ins  Wirtbshaus,  er  ist  ein  SEaÜsr.  laO«- 
prenssen:  Hei  geit  in  de  KOroh,  wo  se  nM  GU*' 
klappre.   ( Frischbier  "^^  3027.; 

•164  Eine  Kirche  bauen  und  ein  Land  verwöiten. 

Die  Araber:  Mancher  baut  ein  TlfninitiimiiihlliTfcM 
der  eine  Stodt  xorstört.    (Cahier,  2275.; 

*165  Er  goht  i  de  Chilche,  wo  me  mit  de  Glescn 
z'säme  lütet.     (Soloüium.j  —  Schild,  so.  29C 

•166  Er  lässt  die  Kirche  im  Dorfe  stehen,  wo  ne 
steht. 

Er  stört  die  alte  Ordnung  nicht. 
Frz.:  Laisser  le  moustier  oü  il  est.    (Leroux,  /,  3i.r' 

•167  Er  läuft  in  die  Kirche  wie  ein  Wolf  in  da 

Schafstall. 
•168  Er  nimmt  die  Kirche  mit  dem  PfafiTen  anf  Boif> 
•169  Er  springt  alP  Tag  i  d'  Chilche-n-nod  Mut 

der  lederig  Heiland  a. .  So/oihMni.;  —  ScUU.  n,m. 
Er  ist  ein  Heuchler. 
•170  Er  trägt  die  Kirche  ums  Dorf.  —  SimumX,}m- 
*171  Er  weiss  nicht  mehr,  wo  die  Kirche 
Hott.:  Hij  hceft  de  kerk  niet  goaicn .  sadertliiii 

(Harrebom^e,  I,  ^9A\) 

•  1 72  Er  weiss  nicht,  wie  die  Kirche  inwendig  aiiBittt 
•173  He  geit  flitig  (fleissig)  na  de  Kurke,  ■bwM'n 

Pastoren  up'n  Schrägen '.    fOtifHetj  —  fVw 
mann.  V.  524.  »90;  Goli»chmidl,  M; 

0  Ein  Tierbeinige«  Oaitdl, 
flau  n.  a.  w.  ruht. 


Kirchenamt — Kirchenbann 


Kirchenbosse  — Kirchengot 


1546 


•  174  He  geit  nich  to  Karke,  noch  to  Warke.  —  E\eh' 

»pflW.  9M.  ScAiilw,  //,  Mi. 

Kr  kommt  nicht  aaa  dem  Haus«,  lebt  ToUaiftodig 
zTirackg«EOgeii. 

IIb  Hier  ist's  wie  in  der   Kirche,  man  iast  und 
trinkt  nicht. 

Voo  einem  ung««tlicbeii  Haiue,  in    d«m  nlcblt  t^t 
KrfrieobQQg  und  SMrkaQg  geboten  witd. 
Fra.:  C'eet  U  aukieou  du  bon  Dleu,  Ton  n'y  boU  ftl  a'y. 

i*176  Hinter  die  Kirche  will  ich  mit  meinem  Lichte 

nicht   —   Schleie.  /VoMfiJial'W.,  1868,  570. 

[•177  Ich  will  ihn  lehren  in  der  Kirche  pfeifen. 

FoIh.:  NeQCKQ  Ja  go  po  koi(eiola  gwjid«^.     (Lompa,  S3.; 

178  In  d'  Kirch  fro^  —  AV/71^,4«. 

Bei«  OeletUcheo  fr«geii,  wM  ftbr  U6d«r  fa«tuig«A 
werden  tollen. 

*179  In   die  Kirche  gehen    wie  die  Ealen.  —  Airö- 

mloAnri .  1935. 

Aua  unikalem  Abtichten.  Die  Bulen  s»nfen  des 
Nscbta  dM  Oel  aus  den  L*mpen.  wodurch  du  Licht 
«rlia«ht. 

l-^tSO  In  die  Kirche  gehen   wie  Es&u  in  den  Wald. 

—   /Vijilmiokon,  1078. 
In  Liebetangelegenhcttevi ,  uneigentlloh  »of  die  Jagd. 
181  In  die  Kirche  hofiren.  —  EtuUin.tw. 

Baylt  ernAhU,  wie  pAffig  elob  «In  HohAOimedAner  eiu 
•oleher  Hoflrlage  ru  liehen  gewneit  habe. 
tat.:  In  Pythil  templo  oecare.    (EUtUin,  377. J 

183  In  die  Kirche  läuten  und  dann  schlafen  gehen. 

Andere  aar  FrOnunigkeit  aafford<^m,  aelbit  eher  an 
bequem,  an  tr&g«  and  xu  gcuuaiiuchiig  eein.  Ein  ju- 
dieoh-deutaohee  Sprichwort  angi:  Der  Sehunmee  (Oe- 
meindedlener)  von  Wlnnek  ( WiodeckenV)  klnppl  »ohu* 
len  (ruft  anm  Beenoh  der  äjruagoge)  wo,  legt  eich 
lohUife-  (Trttdtau,  971.)  Fmher  g>»aoh»h  in  jttdleohen 
Gemeinden  die  £inlAdung  aam  Beauch  der  STnuoge 
dnduTOh,  daaa  der  Gemeiodediooer  hemmging  und  «a 
die  Tboren  der  GeineiBderaitgUeder  klopfte.  (Ttnä- 
tau.  917.; 

['*  183  Man  würde  Kirchen  auf  ihn  bauen. 

8et>t  groaaee  Vertrauen  in  Ihn. 
Soll.:  Men  loa  kerkeu  (huiaena.  toreni )  op  h«ra  gebouwd 
hebben.     (Earrrhara^ü  ,   I ,  i'*4^\) 

•18i  Me  könt  Kile  uf  'ne  baue.    (Lusfrn.j 

Er  iat  worttren  und  ebrenfeat,  dMi  «r  nicht  wetoht 
und  wunkt. 

185  Mit  dem  kann  man  eine  Kirche  bestehleu.  — 

Chmm  .  y,  791. 
Um  Jemand  ala  beaondera  rerachlegen  fu  besoiclmea. 

186  Mit  der  Kirche   unia  Dorf  (auch:  um«  Kreuz) 

gehen.  —  Eütletm,  17$. 

Die  Erreiohnag  «ioM  Zwookea  ikuf  dem  vorkehrteiten 
und  ichwierlgTtwn  Weg«  anatreben,  Kirche  let  hier  v> 
Tiel  wie  Kircbengemeijide,  die  bei  ihren  Prooeaaionen 
nicbl  Immer  den  gendeaten  Weg  etnachLAgt.  Von  allem 
Terkehrteo  Treiben. 
Frt  ■  Prendre  le  ploe  long. 
'167  Neon    Kirchen    auf    einmal    sehen.  —  Fruch. 

fitelil  oder  erlebt  etwas  AnaaerordentUohe« .  Ang»< 
nehmei  n.  a.  w.  «,tefa  will  dir  eint  geben,  omm  da 
natm  Kirchen  aaf  einmal  aeheu  eoUa«.''  Von  den  ffold* 
nnper  Bergan  ana  eoU  man  nenn  Kirchen  auf  tlBBuU 
•wen  können. 
*1SS  Bd  sann  mid  dV  Kircb'n  um  an  Foalm  goangan. 

fSirtmiMTk.)   —  Ftrrriemeh,  U,l%i,K. 

Sie  aind  mit  der  Kirch«  nm  die  Fahne  gegangen,  d.  h. 
eifl  haben  verkehrt  gehandelt. 

•1B9  To  Kark  an  Markt  fuhren.  —  Schütte ,  II.  m. 

Die  Heirath  mit  einer  Frau  wirklieh  voUaiebeu 

*190  Wa«  man  in  der  Kirche  rers&umt  im  Kruge 

nachholen.   —   Altmann  VI,  519. 
Slrctkeiuun^ 

1  Kirchenamt  fühlt  sich  an  wie  Sammt. 

2  Kirchenämter  helfen  gleich  dem  Mirtyrerthum 

ina  Himmelreich.   —  KunAnn»  Itt. 
Klrohmayt. 

Die   Kirciieuajct  und  der    «isenie  Bpateti  ^dea 
Todieuffrabors)   beaahlen  die  Schulden    dee 
armen  Matmei. 
JCtrohealMkttB. 

Vom  iürcheubann  «tirbt  kein  BUnik 
Frt. ;  SsoomniiMlIi  mange  bicn  pala.  — >  KaeowDUiai4  m»of 
hUm  taol*.     fLtrp^,  (,  19^ 
D««r>fccai  BmM«wOar«s-Lnaoa-   Q* 


Klxohanbusae. 

1  Kirchenbusse  ist  kein  Staupbcaen.  —  amebTanA^ 
247,  573.  ViMor.,  /,S1.  Ewimfwrt.  674;  Eitelein,  177; 
Saa«T,i^;  Simtt*ck,  A6T»:  Graf.  M9.  109. 

Mit  dem  Stanpbeeeo  iet  gewDhnUch  der  Twlnet  der 
bargerlifiben  Ehre  verbunden.  Der  Sinn  det  Sprich- 
wort«  iat  daher  der,  daaa  tiic  off^ntUobe  Klrch«.mbaaa« 
nicht  mit  entehrenden  Foliecu  verknüpft  war.  Sogat 
deuteohe  KOnlge  naluaen  keinen  Anatand,  aicb  ihr  ru 
unterwarfen.  Der  Stanpenachtag  war  nor  auf  entehrende 
weldieha  Yergehongea  geaeUt  nsd  g^t  alt  die  Ein- 
weihung cum  Galgen. 

3  Kirchenbusse  stäit  nicht  über  Jahr  und  Tag. 

—    r.raf,  S4y ,  104. 

Die  fxiT  eine  Uehertretnng  sn  alüend«  (HldctraCe  T«r- 
ikhrte  in  einem  Jahr. 
Xirohondianer. 

Kirchendiener  sollen  sich  ilrei  Stücke  angelegen 
sein  lassen:  Bibellegen,  G<*het  und  steU  Schii- 
1er  zu  bleiben. 
Klrdiendrajiv. 

Kerkendrang  düert  nich  lang. 

Der  Kirohenbeaneh  Iet  anfkng«,  wenn  die  Gemetnde 
einen  neuen  Prediger  bekommen  bat,  In  der  Begel  ein 
etaxkcr,  mleilgt  tlob  abtir,  wenn  der  Aels  der  MeuheU 
TorOber  laL 


Kiroheaareben. 
1  Karkeneäi 


mg. 


engan  sümt   nit,    Bibetieseu  hindert 
(Höht,)  —  Si^ütze.  II.  ««. 
//, ,  Neu  «i  perdo  il  t«mpo  k  pregäro  oolol ,  oh'  t  padrone 
del  terapu.    (PastaaUa ,  i'i,  U^ 

2  Kerkeiigftn  sumet '  nicht,  almissen  geven  armet ' 

nicht,  unrecht  gut  diet '  nicht,  godes  wort 
drucht*  nich.  —  Ehttorf,  i. 

')Vertfumet.    n  Macht  arm.    ')  0*d«tb*l.    «)  Trengt, 
Irttgt. 

3  Kiiu'kengoan  suimet  nit,  Almäusengieven  4rmet 

nit.    C'ioeMi.j  —  l'trmmidt.  I.M9,H:  (ür  Tner    Ar- 
menith,  Ül,  S47.  40;  Laprn,  1«S ,  67. 

4  KircKengehen  brinp^  nicht  in  den  Himmel,  aber 

nicht  gehen  auch  nicht.  —  Ctotktnt.  IV.  i.  J78. 

5  KircLengehen  (allein)  macht  nicht  selig,  aber 

das  Nichtgehen  macht  verdammt  (oder:  macht 

nicht  fromm).  —  Emelnn,  577;  .Simro<*,  MIT;  Bram, 

I,  isu. 

Daa  bloaae  Nichtgehen  auch  nicht,  wenn  hinrolohanJe 
GrOnde  vorhanden  aind  und  «a  niebt  tntl  einem  unattt- 
liehen  Leben  verknöpft  iat. 
ß  Kirchengehen  seumet  nicht,  ÄhnoseDgebcn  armet 
nicht.  —  Pauli,  Po*ma,  U,  il^  u.  154'».   JWnm,  8S,- 
Ramann.  /.  iVtrd. ,  /.   7;    Simnck,  &^S:    CfrU^MOS; 
Bravn,  t.  IS57. 
In  Bendaburg:  Karkengahn  ajmt  nie. 
Moü.:  Kerkgaog  veanfim«  nlet.    (Barr*bom4«,  I,  VHK} 

7  Kirchengehen  säumet  nicht,  sagte  die  Bäuerin^ 

ging  in  die  Messe  und  liess  die  Kühe  hungern. 

8  Kircheugehen  sch&ndet  nicht,  sagte  der  Dieb, 

als   er  ging,    um  die  silbernen    Heiligen   zm 
stehlen. 

Die  Bueaen :  Kirchenraab  Iet  kein  frommer  DlebstahL 
(Altmann   VI.  3!>8,; 

9  Kircbengehen  vnd  beten  seumet  nicht.  —  He- 

n\*ch,  1793.  <^. 

Xlrolunfirat. 

1  Kircbengut  bringt  weder  Blüte  noch  Früchte. 

Ea  vor«t«ht  aich  daaa  alle  dl«  SprlohwArter .  welche 
Khchen-  und  Pfalreagut  ala  ein  Bahnniohniolktan  be- 
trachten ,  von  Pxieitem  in  der  Abeicht  erfunden  wt>rdea 
aind,  um  von  der  Krwerbnng  von  Kirchengfltem  absu- 
•ebre«ken  ;  waa  rwar  lin  allgemeinen,  aber  nicht  durch- 
gehenda  geinugen'lat.  Die <^ieohlehta  Mareiel,  daaa  achon 
eehi  oft  Kir«bengüter  elogeiogea  and  fdr  naiKUoben 
Zweck  verwandt  worden  aind  und  daett  sie  gerade  ent 
klaie  In  weltliche  Hinde  gakommsB  tlnd, 
haben,  Früchte  an  bringeiu  Ana  aanerar 
■at  aoY  ao  dan  Verkauf  deraelben  is  Spanien  (1S$S> 


3  IGrchesgat  faaeJt  (gedeiht,  wudelt)   nicht.   — 

Eittiwin,  37t. 

7n  dftn  rfffvetot »denen  Anae^rft^b*«   «im  SabllfeK  dar 

K'-    '      '•     '  ••and  den  ao- 

d  n  .  deun  aja 

i.  r  Ttiit.   L'eii«r 

A  OftUdH 

V  iittlicb 


*1t>\,    lief 


'^rflacbl  eeia« 


86 


1347        Kirchenlehrer — Kirchenlicht 


Kirchenmaner — Kirchhof 


1318 


und  der  damit  einstimmen  wird,  ebenfalls.  Wie  Dft- 
tham  and  Abinm  soll  er  lebendig  ron  der  Erde  Ter- 
Bchlnngen  werden  und  znr  Hölle  fkhren.  Terseilrang 
seiner  SAnden  loll  er  erst  dann  erhalten,  wenn  der 
Teufel  ile  fttr  die  eeinigen  erhalten  wird."  Man  glaubte 
aber  epAter  nicht  besondere  an  die  Folgen  dieser  Flttche, 
wie  Joseph  n.  Ton  Oesterreioh  und  Blax  I.  tou  Baiem 
beweisen,  welohe  «iae  grosse  Ancahl  Klöster  aufge- 
hoben haben. 
Engl,:   King  Henry  robbed  the  ohnreh  and  died  poor. 

(Bohn  II,  llj  Oaal,  1015.; 
I^s.:  Bien  d'figlise  n*enrlchit  pas.    (Cahier,  606.) 
Lat.:  Tolosanum  aumm.    (Philippi,  II,  331.; 

3  Kirchengut  hat  Adlersfedem.  —  Blum,  86;  Pimr., 

VI.  29;  Eitetüiart,  192;  Siilor,  349;  HUlebrand.  «,61; 

Eüelein,  379;  Simrock,  5681;  Bram,  7,1856. 

Gedeiht  nicht,  bringt  keinen  BeRen,  rerzehrt  das  an- 
dere mit.  Wahrscheinlich  liegt  diesem  Sprichwort  die 
Fabel  vom  Adler  sam  Grunde ,  der  Tom  Altar  das  Opfer- 
fleisch  raubte,  nicht  wissend,  dass  er  eine  gltthende 
Kohle  mit  davonführe,  die  sein  Nest  in  Brand  setzte 
und  ihn,  sein  Nest  nebst  den  Jungen  Versehrte. 

4  Eirchengrut  hat  Adlersklauen.  —  Körte,  8409;  Sim- 

rock. b68l:  HUlebrand.  a,  60;  Graf.üi,  46;  Braun, 
1,  1856. 

5  Kirchengut  hat  eiserne  Zähne ,    frisst  eines  mit 

dem  andern  hin  und  bringt  dem  dritten  Er* 
bcu  keinen  Gewinn.  —  Sutor,  350;  PiMor..  VI.  29; 
Blum,  88;  Eisenhart,  191;  Uertiua,  II.  19.  Sailvr,  254; 
Hillehrand,  a,  i9;  Ei$elein,377 :  Simrock ,  bGSO :  Graf, 
543.  47-48;  Körte,  3409. 

Unverletsbarkeit  der  Kirchengttter.  Oder  man  will 
durch  das  Sprichwort  anzeigen,  dass  diejenigen  Gttter, 
welohe  einmal  als  Eigenthiun  der  Kirche  zugefallen 
sind ,  nicht  wieder  zurück  zn  erlangen  sein  sollen.  Sie 
halte  dieselben  fest.  Dies  der  Sinn  des  Bildes  „eiserne 
Ztthne";  diese  aber  haben  za  dem  Verbot  veranlae- 
sang  gegeben,  kraft  dessen  die  Kirchen  nicht  nur  In 
evangeliachen,  sondern  auch  in  verschiedenen  katho- 
lischen Ländern  der  Erwerbung  unbeweglicher  Güter 
für  unfähig  erklärt  worden  sind.  Die  neuere  Zeit  hat 
übrigens  (Frankreich,  Deutschland,  Italien,  Spanien) 
gezeigt,  dass  sie  mit  den  eisernen  Zähnen  fertig  zu 
werden  weiss. 

Frz.:  Qui  hume  le  trono  du  moustier  est  tont  au  diable 
luy  et  les  siens.    (Leroux,  I,  10.; 

Holt.:  Kerkegoed  heeft  ejzeme  tanden.  (Harrehomie, 
/,  394»; 

Lat.:  Quod  divini  juris  est,  id  nullias  in  bonis  est  (Bin- 
der II,  2871;  FtueliuM,  220;  Wiegand,  379.; 

6  Kirchengut  ist  armer  Menschen.  —  Graf,  543 ,  56'; 

Ihtg,  28. 

Daher  sollten  nach  älterer  Gewohnheit  die  Einkünfte 
in  drei,  nach  neuerer  in  vier  gleichen  Theilen  der 
Geistlichkeit,  den  Kirchengebänden ,  dem  Bischof  und 
den  Armen  zugewendet  werden. 

7  Kirchengut  kommt  nicht  auf  den  dritten  Erben. 

—  Gaal,  1015;  Sutor,  349;  Blum,  87;  Piator.,  VI,  26; 
HUlebrand.  46,  62;  Graf,  543.  49;  Simrock,  5682. 

Drückt  aus ,  dass  das  Vermögen  der  Kirche  nicht  auf 
dritte  Personen  zu  kommen  pflege.  Nach  älterm  katho- 
lischen Kirchenreclit  fiel ,  was  ein  Geistlicher  aus  geist- 
lichen Einkünften  erworben,  bei  seinem  Tode  an  die 
Kirche  zurück  und  er  konnte  blos  über  das  aus  Schen- 
kung und  Erbrecht  erlangte  Vermögen  verfügen.  Jetzt 
beerbt  die  Kirche  nur  dann  einen  Geistlichen,  wenn  er 
keine  erbberechtigten  Verwandten  besitzt. 

8  Kirchengut  zerfliesst  wie  Salz ,  wenn's  im  Was- 

ser ist.    (Poln.) 

Nach  den  Lehren  der  Kirche  nämlioh ,  wenn  es  welt- 
liche Hände  an  sich  gebracht  haben. 

Xirohexilehrer. 

Ein  rechter  Kirchenlelirer  lehrt  mehr  mit  Wer- 
ken als  mit  Worten  und  erbaut  mehr  mit 
einem  unsträflichen  Leben  als  mit  dem  Maul. 

—  Ojtrt ,  376. 

Xlrohenllcht. 

1  Die  hohen  Kirchenlichter  brennen  oft  sehr  trüb. 

Sie  rauchen  oft  mehr  als  sie  leuchten  und  führen 

den  Namen  Licht  nur  ironisch. 

Ftm.  :  On  dit  communöment  en  viUes  et  rillagea  quo  les 

grands  clercs  nc  sontpas  les  plus  sages.  (Leroux ,  II,  93.; 

•2  Er  ist  kein  (grosses)  Kirchenlicht.  — ;  Eiselein,  378; 

Braun ,  /,  1858. 

In  Würsburg:  'B  is  ke  Kirchalioht.  (SartoHia,  169.; 
Ist  in  geistiger  Hinsicht  nicht  besonders  begabt,  ragt 
nicht  hervor,  wie  einst  die  Kirohenvätcr  und  Kirchen- 
lehrer Tcrtullian,  Origenes,  Hieronymus,  Augusti- 
nus u.  a. 
Fr:.:  II  n'est  pas  grand  clerc  en  cette  matidre.  (Len- 
droy, 443.; 


Kirohexunauer. 

In  einer  alten  Kirchenmaner  ist  zuweilen  uch 
em  guter  Stein. 
SixchexunatiB. 

1  Fette  Kirchenmäuse,  weisse  Schwalben,  und  Spie- 

ler, die  viel  Geld,  sind  seltene  Dinge  in  der 
Welt. 
BolL:  Eene  votte  kerkmnis,  eene  witte  awalaw  ea  ssm 
rijke  speelman  sijn  drie  zeldzame  dingren.    (Ham^tmtf, 
I,  393D.; 

2  Kirchenmäuse  haben  leichten  Athem. 

Weil  sie  sich  nicht  unmässig  anirattem  kdanen. 
SUrohenmusik. 

Die  Kirchenmusik  war  erst  eine  heilise  Nome 
und  wurde  hernach  eine  wollüstige  i)irne. — 
Klo^erepieqel ,  51 ,  14. 
Kirohenp&d. 
1  Ein  Kirchpfad  ist  keine  Heerbahn. 

Ist  also  nicht  ein  Weg,  den  der  Staat  wie  eine  ] 
Strasse,  sondern  den  die  verbundenen  Ki 
den  zu  bauen  und  zu  unterhalten  haben. 
Holt.:   Een    kerkpad    is  geene    heexbann.      (Särrebvmtt, 
I,  393»>.; 

3  Wann  't  reggent  up  den  Kerkenpäd,  lb  et  de 

ganze  Weeke  (Woche)  nät.     c^'aid.  Cpfi.j 
Klrohenpruohtel. 

War  ich  ein  Kirchenpruchtel  und  Heiligthma- 
dieb,  noch  hätt'  ich  Geld,  so   war*  idi  lieb. 

—  Schamahr,  11.260. 
mrohenrath. 

Der  Kirchcnrath  gehört  zum  Kirchenstaat 
"Bflmhcnnaobfti 

In  Kirchensachen  soll  man  sich  nichl  mischen. 

—  Heinsberg  II,  128. 

Frz.:  U  ne  faut  pas  mettre  1*  main  k  rencensoir.  (La- 
droy,  655.) 
Xirohensohlüasel. 

Der  Kirchenschlüssel  öffnet  die  Lade. 

Von  den  Rechten,  welohe  die  Trauung  den  Tcrtw 
denen  gewährt. 
Klrohenvater. 

Lasset  in  solchen  Sachen  die  Kirchenväter  grö- 
beln,  sagte  der  Beichtiger,  als  ihm  die  Iiome 
sagte,  sie  habe  am  Caro  factum  est  gegrübeli. 

—  Klosterspicgel .  79,  6. 

Der  Kirchgang   kommt   so   süss    ihm    an,  sli 
wenn  man  kauet  Enzian. 
Kirohfiräa^er. 

De  flitigsten  Karkgaers  sünd  ni  immer  uns  He^ 
gott  sin  besten  Kinner.     (Rendsburg.; 
Xlrohherr. 

Der  Kirchherr  verdient  den  Acker  und  sein 
Holz  zum  Feuer.  —  Graf,  544,  67. 

Die  Kirche  ernährt  ihre  Diener. 
Mhd. :  Der  kirchheer  verdienet  den  acker  Tnd  sein  hfit 
zu  dem  fewr.     (Grimm,  II,  570.; 

KlroUiof. 

1  Auf  dem  Kirchhof  mnss  man  nicht  sc^afen. 

Hotl.:  Op  een  korkhof  moet  men  niet  slapen.  (Emr*. 
bomee,  I,  395».; 

2  Auf  dem  Kirchhof  treffen  alle  Wege  zutammeo. 

—  Altmann  VI,  403. 

3  Auf  dem   Kirchhof  werden   alle    Händel  Te^ 

glichen.  —    U1nc*Ipr,  1177,25. 

4  Auf   den   Kirchhof  kommt   man  immer  noch 

zu  früh. 
Dan.:  Ondt  at  komme  ind  hvor  alle  komme  snedende ad. 
(Prot,  dan.,  352.; 

6  Der  Kirchhof  blüht  aus  der  Aerzte  Credit 

6  Der  Kirchhof  deckt  die  Sünden  der  Aente. 
Fr:.:  La  terre  couvre  les  fsntes  des  m^dedne. 

7  Man  geht  so  lange  am  Kirchhof  vorbei ,  biimin 

hinaufgetragen  wird.  —  AUmanH  Vi,  49». 

8  Was  auf  dem  Kirchhofe  ist,  soll  man  nta 

lassen. 

9  Wer  über  den  Kirchhof  geht  ohne  Wind,  durch 

die  Marktgasse   ohne  Kind,   an   der  Mflüg 
vorbei  ohne  Spott,  der  hat  groue  Gnad'  vor 
Gott.     (Lauingen.)  —  BirUnger,  11S4. 
10  Wer   übern  Kirchhof  get  ohne  Wind,  dmtb 
den  langen  Kram  omie  zu  kriegen  H  T*  - 
den  Steinweg  'naiu  ohne  Spott,  der  dOil  -.v. 


1 349        Kirchhofsblume  —  Kirchtag 


Eirchtanz — Kirchweibe 


1350 


rühmä  für  ä  (iiiad  von  Gott  fKohurii.)  —  Fir- 
mmivh.  11, 173;  Iteutfche  Homnmvilung ,  Hl,  42.  474:  //<:• 
i^ikiel,  19. 
•ll  Er  bautzt  (bilt)  den  KirchhofF  an.  —  Eyering, 

n.  Uli  u.  245. 

*12  Er  wird  sich  bald  auf  dem  Kirchhof  einmiethen. 

(S.  Fu8i  235.) 

Wio  die  Alten  sagton:  Kr  iteht  mit  oincm   Fusi  in 
Cliurou's  N'aclion. 
Lat.:  Alterum  pcdom  in  cjmba  Charontis  liabere.    (Fan- 
liun.  Vi.) 

*13  Es  ist  auf  einem  alten  Kirchhof  so   gut  schla- 
fen, als  auf  einem  neuen. 
•14  Hut  sc  ik   min  Karkhof  vor  ügen.    (iMn.j  — 

Schulze.  111,  171. 
Heute  wird  ci  mir  achlinim  geben. 
Kirchhofoblome . 
•1  Di«   Kirchhofsblumen  gehen  ihm    auf.  —  Eiw- 

Inn.  37?«. 

*2  £s  wachsen  Kirchhofsblumen  auf  seinem  Kopfe. 

Hüll.:  Du  korkhof-bloempjed  waidcn  opzijn  hoofd.  (üarrf- 
/>.>»«■'(■.  /,  3U4''.; 

XlrchhoflBercle. 

Kirchhofserde  ist  gute  Reiberd'»,  wenn  die  See- 
len ropten.  —  llurm*,  ifis. 
Klrohhofapfeife. 

*Er  bläst  dit'  Kirchhofspfeifr. 
Xlrohlein. 

1  Es  ist  kein  Kirchloin  so  klein,  der  Teufel  baut 

eine  Kapelle  duneben. 
Bvhm.:  Nonl  toho  kostellcku,  aby  öprt  pfi  wm  iviS  kap- 
licky  nonöl.     CrVfalorjly  ,  187.; 

2  Es   ist   kein  Kirchlein  su   klein,    es  muss  des 

Jiihies  Kirchweih  tlariu  sein.  —  Kitdexn .  HK. 
Holl. :  TiH  Kbeou  cappvl  ao  dein ,  ii  en  bevot  een  kermiaio 

doa  jaara.    (THnn.,  ii,  :\.) 
Ltit.:    Nun  e^t  BUfclliim  i|uiii  lemel  in  anno  ni  in  eo  do- 

dicatio.  (t'trU'in,  »7i;.;  —  Scrvant  eacratae  scmcl  anno 

iodt.-»  ciiii-llai«.    ^Fnil-r^U-'nn,  ü^C;  Sv>j'.H,l,t,  5.'i4.; 

3  Es  war  kein  Kirchkin  nie  »o  klein,  man  ging 

des  .lahrs  einmal  duroin. 

4  Man  luuss  das  Kirchlein  im  Dorf  lassen.  CSehKitbeu.y 

Man  inuas   nicht   gar  zu  viel   verlangen,  mit   seinen 
Funlorungcn  nicht  zu  weit  goben. 
Kirchleute. 

1  Das   sind   keine   Kirchleute,   sagte  der  Küster, 

als  dfr  bchäfcr  vorbeitrieb  und  einige  Schafe 
zum  Kirclithor  hereinkamen. 

Jloll.:  Wut  komt  er  al  te  kerk,  zei  de  paap,  en  bij  zag 
vuu  vtirre  eeuü  knurrende  gemcvntc  aankomen.  (Harre' 
/»■Hitv.  /,  ;!;'i''.; 

2  Wann  et  dm  Kiürklü'en  riilgent  innet  gat,  dann 

i'S   i*t   de  gaussr  Wiäkc  nat.     'tintfschuft  Mark.j 

—    U(>i.<{i-,  j'.<.  i'.' :  lutdidculi^ih  Uvi  llitn»Urr>j  Vlll.  40. 

3  Wenn's    den   Kirchlcuten   regnet   auf  den  Hut, 

so  haben  wir  die  ganze  AVoche  (Hegen)  genug. 
Xirohmess. 
1  Die  Kirchmcss  ist  einmal   oben,  das  andermal 

vnten  im  dorti".  —  /vin,  //.  i84. 
i  Es  ist  nicht  allzeit  Kirchmess. 

Lat.:  Nun  «cmi'cr  Authittcria  (Saturnalia).    ^Sf^bvl'l,  37^.) 
Klrchspende. 

Yiic  die  Kirchspende,  so  die  Seelenmesse. 
Kirohapiel. 

1  Ich  gehöre  nicht  ins  Kirchspiel,  sagte  der  Bauer, 

und  weinte  nicht,   als  die   ganze    Gemeinde 
Bchluch/to. 

2  Wif  da^  Kirchspiel,  so  der  Pfarrer. 

lt.:  Ad  uu  püpolf  psuo,  UQ  prcte  ipiritAtu.    (Hvkn  I,  $9.; 

*3  Er  iüt  aus  dem  Kirchspiel  des  heiligen  Petrua, 
dea  Schutzherrn  der  Pinsel. 
Kirohtaff. 

1  Der  Kirchtag  \»t  aus.  —  /Virümictkati ,  585. 

Dia  Buia«  ist  zu  Ende.  Kircbtag  ^  Kinaet.  ..Wamd 
der  Undaakbart  hat,  waa  ar  h»b«B  will,  lo  lat  der 
Kircbtag  aua,  ■eino  Complinantt  ainsan  daa  Compla- 
torium;  Min  Aufhalten  oltlrt  den  Corunm;  leine  Aaer- 
hietuugen  floriran  vis  dar  Valgwateum  am  Wag«,  den 
Chriitoa  exoommanicizt."  (Äi^'akam  a  Samcta  Clara, 
Judas  der  JCritcAcfm.  i.) 

2  Es  ift  aelten  ein  Kirchtag  ohne  Händel.    <s.  Kirch- 

weib«  3  o.  (.)  —  Ihirömiaktm ,  ■'•>u7. 

3  '.S   is  nid   oli  To  Kiadi.    (Suitrmark,)  —  firm»- 

»ich.  Ii.  766.  43. 
El  in  ni«.bt  all«  Tag«  Kirohiag. 


4  Zu  solchem  Kirchtag  gehört  ein  solcher  Tanz. 

—  Parömiakon ,  380. 
*5  Dieser  Kirchtag  ist  nicht   für  ihn.  —  Airumüi- 

kim ,  io:o. 
*(>  Einen  in  den  Kirchtag  laden. 

In  dem  Sinn  wie  Ellenbogen.  (Vgl.  f.rrimm.  V,  837, 1,  e; 
Schinelli'r,  If,  325*.; 
Xirchtans. 

*Er  hat  alle  Tage  Kirchtaius.  —  hinimiakon,  7i. 

Lebt  alle  Tage  herrlich  und  in  Freudon. 
Xlrohthür. 

liei  einer  offenen  Kirchthür  geh'  nicht  vorbei. 
EUrchthurm. 

1  Der  Kirchthurm  ist  ein  Finger,   der  gen  Him- 

mel Zt'igt.  —   Sailcr,  iJfi. 
Bt'tl.:  Do  kerk  ii  de  brug  naar  den  liemcl.    (Ilttrreb^mt^e, 
I,  ;»».•»"..; 

2  Je  huher  der  Kirchthurm,  je  schöner  das  Ge- 

läute.  —   l'.iy'lcin ,  S7S ;  Sunrnrk  ,  5683. 

HücligcdtcUto  Herren  »ind  in  der  Kegel  it-utaeliger, 
Iiuiiiaiu'r  al4  ilire  Bi>amteu. 

3  Unter  don  Kirchthürmen    der  Dörfer   ist   der 

grosse  Iwan  verhasst  (pfeächtet).     ,  Mw^uu.) 

l>cr  i;ri>ai<o  Iwan  (Iwan  Vi'elikij )  hniRii  dor  grüsste 
Gluckonthurm  in  Moskau ,  der  auf  dem  Kronil  tn-i  empor- 
ragt, ohuv  durrh  Nfbeuifi'l>audo  heongt  zu  nein. 

4  Wu  ein  Kirchthurm  i.'^t,  da  steckt  unser  Herr- 

gott   seinen    J-'iuger   aus    der    Erde.  —   Sim- 
ri'di.  :u.i4:  Ihm.  ü/JiMint/iiA«',  l»»M,  S.  143. 
*5  Den  Kirchthurm  in  die  Mitte  des  Dorfs  setzen. 

Eine  zum  i{t>inoinacha(tIic!ien  Gebrauche  dienende 
Sacho  in  dio  Mitte  nti-lliMi. 

•G  Er    braucht   den  Kirchthurm   als  Zahnstocher. 
*7  Er   hnt    den  Kirchthurm   seines   Dorfs  nie  aus 
den  Augen  verloren. 

Kr  iit  nie  über  die  Markung  hinausgekommen,  er  hat 
die  Welt  nicht  guaeheu. 
Fr:.:  Etrc  birn  de  aon  villago.    (Lfinüroy .  lOi.j 

*  8  Er  sieht  den  Kirchthurm  für  den  Nachtwächter 

an.   —   Jrr.  (imhelf.  hällu  ,  I,  18». 

„l'nd  prügelt  ihn,  «tfU  er  ihm  nicht  aus  dem  Wege 
will." 
Klrchthurmsinteresse. 

Die  Kirchihurmsinteressen  entscheiden. 

Da.  Wi>  iifrofli'e  Plane  vuu  ürtlichou  Bückuichtcn  beoiu- 
flu*»t  und  nach  PrivatTortheilen  behandelt  werden. 
,.  Für  den  Wültuorkt  iiiuai  di<>  gcradi'Bte  Linie  gewählt 
wonli'ii :  abiT  gerade  von  die^vm  (irundäatz  wird  ia 
«)v»ti-rreioli  und  Unmland  Tieirach  abgowichcn,  weil  aich 
gewiHse  KircIitbunuBintercaseu  geltend  machen."  (Schle- 
xn'ff  /eilifHij ,  ISfiK,  Nr.  öBl.J 

Xirohwelhe. 

1  Auf  der  Kirchweih  isst  man  gern  *lcn  Gauch  in 

Pfeffer.  —  l'i'^chnrl. 

2  Auff  der  Kirchweyh  mach  ich  mich   breit.  — 

//.  *i7./i*,  //,  VI.  2. 

3  Auff  solcher  kirchweih  gibt  man  solchen  (oder: 

keinn  andern)  ablass.  —  fimiitk,  /,  6i'';  //,  47i*; 

l'ftn,  II.  S**.  Sailor,  S3S:  Extdein,  37S;  Simrock,  5693; 
Kürte.  3411). 

.«Auff  solcher  Klrohwcih,  solchem  GottsbausH  theilt 
man  kein  andern  Ahlass  anss."  {Waldit,  IV,  Vi.)  ,.Es 
gebed  yn  gewoulich  nOlichc  Kirch weyli  in  sülichen  Ah- 
laus."   (Stumi'j.  II,  34^»».; 

HoU.:  0|>  aulke  kermissen  gecft  men  gecno  andere  aflaten. 
(itarrebom*»,  I,  »JS''.; 

Litt.:  Aliter  haec  aacra  non  constant.  (Autoa.)  (Binder 
I,  1.S73;  //.  1S7;  Stybold .  534;  PAüippi .  IJ,  161.J — 
Dodicatio  oam  bulla  res  uniua  pr«tli.  —  Pernieiem  litis 
secnre  non  sepeliUa. 

4  Damach  Kirchweyh,  darnach  Ablass.  —  nmier. 

m .  13;  Lrkma*n.  II,  U,  3. 

5  Die  Kirchweih  will  ihre  Gäste,  der  Markt  seine 

Kanfleute  haben. 

6  £■   ist  keine  Kirchweih  noch  Jahrmarkt,   der 

Teufel  rüstet  seine  Kirchweih  jauch  daneben 
auf  und  richtet  den  Schrägen  und  Kram  zu 
Markt  ~  EUtitin.  S78. 

7  Es   ist    nicht  alh^  Tage  Kirchwi-yh«;   im  Dorff. 

(S.  Fangtag.  ,F»chtag.  Fltilscbtag,  Jahrmarkt  7.  Kir- 
mes 6  und  Sonntag.)  —  tlrMtr,  III,  :U:  MninT,  II.  IM; 
^chaUjithr ,  /,  247. 

Dan.:  Det  '^r  ei  bwr  dag  bagedag. 

Frz..-  II  n'cat  paa  tous  les  jours  Hta. 

JBoU.i  Ilet  ii  all«  dagen  geen  vmalenavend  ig««n  ICaiATend, 
ains  Marltiusaveud).    —  Hot  is  altijd  geen  joogdag. 

85* 


1351 


Kirchweibe 


Kirmes 


ia52 


/(.:  Ogni  di  non  h  feste.  —  Ogni  giomo  non  li  fftnno  noisa* 

mÖSl   fScArwfr,  15J  —  Hob  ••■- 

per  SAturnall»  stint.    (Binder  II,  8S24;   Faielitu,  174; 


Lat.:lXon  lemper  Beebanali 


10 
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•26 
•27 


Wityand,  306.J 

Horte.:  D'ar  inl^  hTar  dttg  kvitsaiidAg. 

Schwtd.:  All»  dagar  Ire  inte  Bötebrftdtdagar.    —  Det  ire 
icke  all»  da|^  bakedagar. 

Es  ist  nur  einmal  Kirchweih  des  Jahres.  —  Ra- 
mann. //.  Pred.,  11.  416. 

E«  ict  je  da*  Sprichwort  war,  e«  fehlet  sieht,  da« 
in  eim  Jahr  etwa  in  eim  Dorff  Kirchweih  ist.  (Ayrer, 
II,  1191,  4.; 

Engl. :  Chriitmaa  comei  bnt  onoe  a  year. 

Es  wird  80  lange  von  der  Kirchweih  gespro- 
chen, bis  sie  endlich  kommt. 

Et  iit  so  lange  von  einer  Sache  die  Bede,  bii  lie 
sich  wirklich  ereignet. 
Frl.:  On  parle  tant  de  la  Saint -Martin,  qn*i  la  fin  on 

y  arriTe. 
Kirchweihe  sind  dess  Teuffels  Fest.  —  froncfc, 

Ze^buch,  CCXXU*. 
Man  spricht  von  der  Kirchweih,  bis  sie  kommL 
—  Lehmann,  II,  156,  IM;  EüHein.  878;  Birtinger,  30». 
Her  Bchwitst'i  gans  Johr  Ton  der  Klrwe,  endlich  iit 
ae.  (Seffltn,  463.;  Wer  kommen  soll,  kommt,  wenn  man 
nur  die  Zeit  erwartet. 

Wer  auf  jede  Kirchweih  geht,  erlangt  faulen 
Ablass. 

Wo  eine  Kirchweih  ist,  da  will  auch  ein  Jahr- 
markt sein. 

Die  Kirchweih  abgiessen. 

Die  Kirchweih  ist  schon  gewesen,  du  kommst 
zu  spät 

Lat.:  Hedera  poit  anthisteria.    (Seybold,  SIS.; 

Du  kannst  mir  auf  die  Kirbe  (Kirchweih)  kom- 
men.   (S.  Ellenbogen  6.)     (RoUenbwrg.j 

Einem  eine  Kirchweih  kaufen. 

„So  gebt  ir  in  (den  Feinden)  einen  fOrbasa  (Tortpmng) 
aladann  will  ich  sn  rechter  maei  knmen  and  in  mit 
meim  Haafen  ent  der  rechten  Kirchweih  kaufen.'* 
(Teuerdank,  93,  18.; 

Einem  zu  firü  auf  die  kerwin  knmen.  —  Schade, 

I,  57,  91;  Grimm,  V,  833  fg. 
Einen  zur  Kirchweih  einladen.  —  Tendlau ,  2Si  .- 

Eiselein,  878. 

Er  chünnt  ab  der  Ghilbi  (Kirchweih)  ungeschlagen. 

(Solotlutm.J  —  Schüd,  95.  4S3. 
Er  ist  audi  auf  der  Kirchweih. 

„...Daas  ein  Jeder  gesehen  und,  wie  man  sn  sagen 

pflegt ,  auch  bey  der  Kirohweyhe  seyn  wolte."     (Oott- 

fried,  795*.; 

Es  ist  eine  Kirchweihe  ohne  Rauch.  —  Sailer,  S97; 

SrAo(l(!i,1125^ 
Es  ist  eine  Kirchweih,  wo  man  keinen  Rauch 

gesehen.  —  Eiselein,  378. 
Von  einer  nngastliohea  Anfhahme,   schlechten  Be> 

wirthang. 
Lot.:  Sacnun  sine  fnmo.    (Eitelein,  378.; 

Es  ist  jm  gut  der  Kirch  weihe  kauffen.  —  Jlaike- 
*ius,Postilla,  II,  CCLXU»». 
„Wie  wir  Teatschen  reden." 

Ich  wollt*  ihm  auf  die  Kirchweih  kommen.  — 
Fi$chart  in  Kloster,  VIII,  434. 

Eine  Drohung,  der  geschichtliche  Vorginge  sn 
Grunde  liegen.  Es  war  eine  alte  Kriegslist,  den  Fein- 
den bei  einem  solchen  Feste  aber  den  Hals  sn  kom- 
men. In  einem  Spruche  von  dem  Kriegssage  des  Land- 
grafen Philipp  und  Kurfttrsten  Johann  Friedrich  gegen 
Herzog  Heinrich  ron  Braunsohweig  im  Jahre  1542  heisst 
es  von  den  beiden  Verbündeten ,  die  den  Herzog  ftber- 
raschten.  dass  er  nicht  Stand  halten  konnte:  „Sind 
den  frommen  man  zu  fkü  auf  die  kerbei  kommen." 
Ebenso  1502  in  dem  Streite  der  NOmberger  und  Ans- 
bacher um  den  Kirehweihsohuts  tou  Affialterbach.  Als 
die  Nttmberger  sollen  auf  die  Kirchweihe  ziehen,  fie- 
len die  Markgr&fler  ;hinaus ,  lagerten  sich  im  nttmber- 
ger Wald,  in  Hoffnung,  den  Nümbergern,  so  sie  auf  die 
Kirchweih  zogen  oder  daron,  auf  die  Kirchweih  zu 
kommen.  (VgL  F^anck.  Chronika ,  ISS6  ^  1,  254». )  Auch 
TOn  dem  Kriegssuge  des  Landgrafen  Philipp  von  Hes- 
sen nach  Wttrtemberg  1534  heisst  es:  „Hessen  thet  sich 
nicht  säumen,  su  schimpf  gar  wol  gerttst,  wolt  auf  der 
Kttrbe  kramen.    (Soltau,  II,  155.; 

Komm  mir  auf  die  Kirwe.   (S.  Ellenbogen  6.) 
Man  weiss  noch  nicht,  was  aus  der  Kirchweih 

werden  wird. 
„Nun  wil  ich  warliuh  sehen  gern,   wm  noch   auss 

der  Kirchwey  wU  wem."    (B.  SocAs,  XXXII,  i.J 


•28  Nach  der  kirchweihe  kommen. —  Frout. /,m* 

Btt  Bpite. 
•29  Nun  ist  die   Kirchweih   aus.  —  H.  Sackt  (um). 
in,  1, 147*. 

Klage  einer  Buhlerin,  dieiihrem  Iiiebhaber  die  lo- 
schen geleert  hat. 

•30  Vor  der  Kirwa  schon  Juchhe  schreia.  —  Sut»- 

ritu,  169. 

FrOhseitig  wegen  eines  Ereignisses  trinanphixen,  te 
■pftter  nicht  eintrifft. 

•31  Wenn  man  ihm  einmal  eine  Kirchweih  kauft) 
er  denkt  immer  daran. 
Von  einem,  der  Beleidigungen  nicht  leicht 


1  All  Dage  is  kin  Karkmess.    ((Hdentmrg.j  —  Fin 

menich,  I,  SSS.  28. 

2  Auf  solche  Kirmes  gehört  ein  solcher  Tanz.  — 

Pwimiakon,  S971. 

3  De  Kinns  is  innse  an  die  Menscher  (seins)  ib. 

(Af/netendorf  im  Kreise  Uirtchberg.J 

Die  Kinnes  ist  unser  und  die  Madehen  <aiad*s>  wUL 
So  sagen  die  Bauemburschen  in  der  Kinaeswoehe,  ^ 
damit  ihr  Becht,  sich  anszutnmmeln ,  auamdeatCB. 

4  Die  Kirmes  ist  einmal  oben  und  einmal  unten 

im  Dorfe. 

5  Die  Kinns  war*  eine  Plage,  dauerte  sie  alle  Tage. 

6  Es   ist  nicht   alle   Tage   (immer)   Kirme«.  — 

Simrock,  5690. 
Fastnacht.    Namentlich  dauert,  wie  man  ia 


sagt,  die  Kirmes  der  Schlechten  nur  koxse  Zeit.    (IMss« 
berg  II,  46.)    In  Meurs :  Et  is  niet  alle  Dag  Tsi— 

g'irmeniek,  403,146',  füx  Aachen:  Firmemek,I,4n  CSr 
r  Köln:  Firmenich,  I,  478,  55.; 
BolL:  Het  is  alle  dagen  geene  kermis ,  al  dansea  de 

( Barre  bomee ,  I,  395«.; 
Lat.t  Non  semper  laetus  ridet  Apollo.    (Oaat,  954.; 


Ung.:  Nem  mind4g  neret  a'  vak  lö.  —  Nem 
pap-ssjt.    (Goal,  054.; 

7  Es    ist   nicht  überall  Kirmes ,    wo    die   Fwhi 

rauchen. 

8  Hammer  Kirmess  gode  Weck,  dann  frage  ner 

nez  nah  R&n  un  Dreck.    (Bedburg.; 

9  Heut*  wil  ich  menn  Leiten  Kirms  machen,  sagte 

der  Bettelvogt,  Weib,  hole  für  einen  Sechas 
Tischbier. 
Poln.:  Kiedy  kiermasz,  di^j  babo  ma»lankL     (Lom^,  l&J 

10  Kirmes  ist  nur  einmal  im  Jahr. 

Um  zu  OenuBB  und  Lust  su  ermuntern. 

11  Man  spricht  so  lange  von  der  Ejrmes,  bis  üb 

kommt.    (S.  Beiem  1  und  Pasch.)  —  Simroek.  5m  ; 
Reiwtberg  H,  89. 
Soll.:    Men  heeft  zoo  lang  kermis  geroepea.  tetdai  M 
eindelijk  kermis  is.    (Harrebomfe ,  I,  395  ^^.^ 

12  Mer  soll  nit  vor  dV  Kirm  jux*n.     (Frankem.;  — 

Fremmann,  VI,  318,  SS6. 

13  *Ne  schlechte  Kermess,  wo  nichts  kort  geihL 

(Sauerland.J 

14  So  lange  die  Kirmess  währet,  hant  die  Spiel- 

leut'  Lohn  und  der  Wirth  Gäste. 

15  'T  en  is  nie  assan  Kerremisse,  woar  't  Vao^ 

uitfltikt  (Franz.  Flandern.)  —  Firmenick,  III,  i»,  «l 
■«  Es  ist  nicht  immer  Kirmes ,  wo  ein  Fahaleia  m 

16  Wat  up  jieder  Keamiss  utsteit,  dat  is 

fal  (feil).    (Westf.) 

17  Wei  noa  allen  Kearmissen  geit  un  kein  GeU 

im  Buile  weit,  dei  is  sliem  derane.     (BmrtB.} 

18  Wei  no  allen  Kermessen  geiht  un  kein  Gddim 

Beutel  weiss,  der  sieht  ein  gross  Hendeü. 
(Saueriand.) 

19  Wenn  ma  zur  Kinns  gibt,  da  mnss  nn 

doss  der  klennste  Dorm  wird,  wie  der 
Stiefelschoft.    (Schles.) 

20  Wer  kann  auf  allen  Kirmessen  za, 
Poln.:  Trudno  Jednemu  na  wssjstkich 

(Lompa,  32.; 

'21  Ar  hot'n  uf  di  Kirm  g'lodcn.  (Fn 
mann,  VI,  318,  SS7. 

'22  Die  Kirmess  is  uise.    (yordbökmnj 

Sprichwort  der  Dorfbnrschen ,  weita  sit  sich  r^  i;  ^ 
tem  oder  andern  Fremden  beengt  fttUcn. 


1353 


Kirmesliebc  —  Kirsche 


Kirsche 


1354 


•23  Dort  iat  Kirmes. 

Unter  einer  groitenAaiwahl  aonderbarer  thOrinffiieber 
Feldaberglauben  ist  der  folgende  wol  der  gonderbante. 
Wenn  die  lUupen  den  Kohl  anfressen,  eo  geht  der 
C^rundbeiitier  an  dem  Tage,  wo  in  der  Nachbanohaft 
Kirohweih  iat,  anf  seinen  Krautacker ,  klatscht  mit  der 
Peitsche  und  ruft:  „Dort  ist  Kirmes.*'  Da  sollen  alle 
Kaupen  oben  erscheinen.  {Uuti/oie,  Onttrkaltungtn  am 
hduttichen  Herd,   18 j7,  S.  3:^i*.; 

•24  Einen  zur  Kirmes  laden.  —  Gdier. 

Zu  einer  nichts  weniger  als    ehreuTOllen  Function 
auffordern.    (8.  Hobel  5.)    Mundartlich  bei  Frommamn, 
VI.  318,  '127. 
Lat.:  Venite,  fruamnr  bonis. 

•25  Er  kommt  von  einer  kalten  Kirmes. 

HolL:  Hij  zal  van  e«ne  koude  kermis  komen.     (Harrt- 
bomie.  I.  39Rbj 
•26  Et  es  Kiärmiss  in  der  Ilelle.  (hcrtohn.)  —  Moetw. 

86.  118. 
Wenn  es  bei  Sonnenschein  regnet. 
Frt.:  Le  diablo  bat  sa  fenune. 

•27  Fort  von  der  Kirmes,  die  dauern  sind  trunken. 
HoU.:  Vrienden,  maakt  u  van  de  kermis,  die  boeren  aijD 
dronkeu.    (Harrtb'jinit,  I,  395 '\J 

•28  Ich  will  ihm  Kirmes  machen.     (ScMeit.j 

Ihn  tüchtig  durchprügeln,  weil  es  selten  eine  Kir- 
mes gibt,  die  ohne  Prügeleien  ablluft. 

•29  Ja,  wenn  alle  Tage  Kirmes  wäre!     (ScMes.j 
•30  Komm  mir  zur  Kirmes! 

Abwehrend  z.  D.   als  Antwort  auf  eine  Bitte,  einen 
Vorschlag. 
hat.:    Venite,    ftoamur    bonis.     (Binder    11,   24W:    Kixt- 
ifiH,  s?*».; 
Klrmesliebe. 

Kermeselieb  on  Hochzigelieb  dauern  n.ir  drei 
Tög  (Tage),  i  Memini^fn.J  —  Fn>mrn(inn, //,  411.  115. 
Xlrr. 

•  1  Er  ist  so  kirre ,  man  möchte  jhn  vmb  einen 

Finger  winden.  —  llirbcrgcr,  11.  83. 
*2  Er  muss  so  kirre  werden,  dass  er  aus  der  Hand 
frii^Bt. 

J).  h.  demüthig  und  unterwürfig. 
Kir»ch. 

*  1  Er  kann  Kirsch,  Kümmel  und  Bittern  aus  Einer 

Flasche  trinken. 
*2  Er  verkauft  Kirsch  ^  Kümmel   und  Bittem  aus 
Einer  Flasche,    fsu-tun.; 

■)  Drei  Sorten  Schnaps.  Angewandt  anf  einen  Kauf- 
mann, dessen  Heollitttt  im  Verkauf  man  nioht  sa  sehr 
traut;  dann  aber  auch:  Er  redet,  wie  es  Jeder  hOren 
will.  Zur  Itcceiehnung  geriebener  Schlauheit,  ehrlich 
und  ironisch  gemeint. 
Xlrsclibfium. 

1  Der  Kirschbaum  sorgt  nicht,  wenn  er  auch  im 

Winter  einmal  kalt  steht 

2  Von  Kirschbäumen  kann  man   keine  Pflaumen 

schütteln. 
JJoU  :  Men  scbudt  geene  koeijen  uit  kersenboomen.  (Harrt- 
trjmet,   7,  3^6".; 

3  Wann    de    Kirssenböm    tüsken    twe    Lechtera 

])lauwet,  giet  et  kaine  kirsseu.  rcrafuchaft  ilark.j 

—    »«.ivN.-.  59,  17. 

Wenn  iler  Kirschbaum  «wischen  iwei  Lichtem  blüht, 
gibt  OS  keine  Kirschen.  (Reintbery  YIII,  81.;  Weil  die 
zur  Befruchtung  erforderliche  Luflbewegnng  fehlt. 

4  Wenn  man  den  Kirschbaum  nicht  zerreiast  vnd 

die  Nussbäum  nicht  zersohmeist ,  so  stehet  es 
nicht   wol    im   Lande.  —  Lehmann,  11,  830,  7S: 

MfNri'tk,  5649. 

*5  Einen  Kirschbaum  für  einen  Besenstiel  ansehen. 
*6  Sie  ist  zum  Kirschbaum  geworden.  —  Herberger, 

//.  284. 
In  dem  Sinne:  Sie  bat  ein  Hufeisen  Terlorm. 
Kirsche. 

1  D'  Kriesi   händ  Stiel,    s'  cha  nfth,   wer  will; 

<r  Kriesi  händ  Stei,  si  gehöre  nid  eim  allei. 

{I.uzrm.j 

2  Die   beste   Kirschen   fressen  die   Vögelein.  — 

r;ru{fr,  y/i,Sl:  Lehmann,  7/,  S4.  UO. 

Würde  es  steht  thoriclit  leiB,  wtnn  lie  sich  dl« 
scblechteatmi  »auuchlmV 

3  Die  Kirsche  tchmeckt  sauer,  wenn  die  Säge  zu 

tief  in  den  Baum  gi>gangen  int. 

4  I>ie  letzten  Kirschen  sind  oft  noch  theorer  eis 

die  ersten.  —  Alimmu  VI,  «M. 


5  Eine  geschenkte  Kirsche  ist  so  süss   wie  eine 

gekaufte  Pfirsche. 

Die  Russen :  Die  geschenkte  Ourke  hat  den  Werth 
einer  gekauften  Arbuie.    (Altmamn  VI,  386.; 

6  Eine  Kirsche  zieht  die  andere  nach  sich. 

Ein  Wort  gibt  das  andere. 

7  Gestohlene  Kirschen  sind  süss. 

Der  Sinnlichkeit  erscheint  alles  Verbotene  in  einem 
hohem  Beize.    Verbotene  Bücher  liest  jeder  gem. 
Lat.:  Dulce  pomum,  cum  abest  cuitoa.    (Ftuelius,  69.; 

8  Grüne  Kirsclum  werden  auch  roth  (schwarz). 

Holt.:  Groene  kersen  worden  roud.    (Harrfbomee .  /,  .t96*.; 

9  Kirschen  essen  ist  herrlich,  aber  auf  den  Baum 

steigen  ist  gefährlich. 

10  Je  grösser  die  Kirsche,  je  grösser  der  Kern.  — 

.Mtmann  17,480. 

11  Man  muss  die  Kirschen  erst  reif  werden  lassen. 
H'tll.:   Laat   de   kersen   eerst   wel   rijiien.     (Uarr^hißmef, 

I.  !li6-«.; 

12  Man  muss  die   Kirschen  essen,  wenn   sie  sind 

(sie  diuiem  nicht |. 

HulU:  £et  kprsen  als  ze  ie  geboden  worden.    (Harrebomee. 

1, 396  ■•; 

13  Mancher  isst   wol  gern  Kirschen,  aber  Bäume 

will  er  nicht  pllanzen. 

Lat.:  Ficus  sunt  avibus  graue,  at  plantare  recusant.  (Pki- 
lippi,  I,  155.; 

14  Nach  braunen  (reifen,  schwarzen)  kirssen  steigt 

man  hoch.  —  Fmnck,  /,  81*;  //.  6*;  Cruter,  /,  60; 
///.  71;  /V(i-i, //,485;   Uhmam .  11.  430.  9;   Latendorf 

II.  2S;  .sVAoirW,  1116'';  .Sutur,  185;  (.'aat,  1016;  Iaw- 
/(■iii,  378;  /;/Mifi,  240;  Itückiny.  355;  Sailvr,  170;  .S'ie6en- 
kies,  249;  Simroik,  5697;  KörO-,  3411;  llraun,  I,  1860. 

l'fir  das  f  was  wir  gern  haben  wollen ,  wird  keine  An- 
strengung gescheut. 

i><iii.:  Sorte  kirsbsr  erc  de  beste.    (Prov.  dan.,  U'i\.) 

HolL:  De  bnxine  kerseu  zijn  de  beste,  do  witte  werpt  men 
weg.  —  Naar  braine  (rijpe)  kersen  keemt  men  hoog. 
(Harrtbomrr,  /.  896  ■.; 

Jt.:  II  bmno  il  bei  non  toglie,  |anzi  Taccresce.  (Pazta- 
iflia.  30.; 

Lat.:  Alba ligustra cadunt  vaccinia  nigra leguntur.  (Vlrgil.) 
(liaal,   1016;  Sutvr.  185;  Philippi,  I,  16;  Seybold,  16.; 

15  Nach  rothen  kersten  versteigt  man  sich,  nach 

schwarzen  folt  man  sich  gar  zu  tod.  —  Sa»,  95*. 

16  No  de  schwarze  Kirsche  schtecht  em  hi.   (Sithen- 

bur^.-Mch)- .)   —    Schwier,  334. 

Damit  schmeichelt  man  in  Siebenbürgen  den  Brü- 
netten. 

17  Reife  Kirschen  abbrechen  ist  lustig,  aber  Steh- 

len gefährlich.  —  Eitdein.  378. 

18  Um    eine  schwarze  Kirsche  steigt    man  höher 

'nauf  als  um  eine  rothc. 

Je  schöner  das  Miidchen,  desto  mehr  Anstrengungen 
werden  gemacht,  in  dessen  Beiitx  zu  gelangen. 

19  Vergiftete  Kirschen  bringen  einen  Herzog  um< 

—  Salin.  132;  Simrock.  4678. 

Dies  Sprichwort  entstand  im  Jahre  1291,  in  welchem 
Hertog  FViedrieb,  Sohn  des  Markgrafen  Dietrich  des 
Weisen,  auf  dem  Schlosse  Hirsenstein  an  der  Klbe  an 
vergifteten  Kirschen  starb. 

20  Viel  Kirschen  fallen  ab,  ehe  sie  reif  werden. 

21  Vureiffe  Kirschen  schmecken  nicht.  —  Mn,  II,  5C0, 

22  Wenn    die  Kirschen    abblühen   fein,   so   blüht 

auch  Cietreid'  und  Wein.  —  Itovbvl ,  90. 

23  Wenn  die  Kirschen  gut  verblühen,   wird   der 

Koggen  auch  gut  bliuien.  (Kretunach.)  —  lloebd.  96. 

24  Wenn  die  Kirsdien  reif  sind,  braucht  man  den 

Spatzen  keinen  Boten  zu  schicken. 

Die  Bussen:  Bind  die  Kirschen  da,  werden  die  Spatzen 
sieh  finden.    (AUmamm  VI,  498.; 

25  Wenn  die  Kurschen  vorbei  sind,  schmecken  sie 

noch  einmal  so  gut. 

Me  Boasan:  Wenn  man  die  Kirschen  verloren  hat, 
dann  lAufl  «Inem  erst  das  Waaser  im  Munde  zusammen, 
wenn  man  thrtr  gedenkt.    (AUmann  VI.  448.; 

26  Wenn  me  Chirsi  g'winnt  (pflückt),  so  seil  mo-n- 

nngemohn  (unten)  -n-afoh.  fsohthum.j  —  Sibüd, 

64.95. 
Vom  natürlichen  Kutwickelung^gung. 

27  Wer   gern    Kirschen   isst,   lernt   bald  (leicht) 

klettern. 

Die  Russpn.  Wer  Lu#t  genug  nach  Aeu  Aepfdn  am 
Baume  hat.  dem  wird  dai  Kletternlernen  nicht  schwer 
werden.    (Altmann   VJ.  456.; 


1355 


Kirschenkorb — Eis 


Kiaen — KisBlein 


UM 


28  Wer  gute  Kirschen  easen  will,  mius  hoch  steigen. 

ffoU. :  Die  ken«n  wil  «ten  moet  ze  plukkan ,  of  g«ld  gcren. 

W'Harr«l>ome« ,  /,  3d6«.; 
er  Kirschen   essen  will,    braacht   in  keinen 
Nassbaum  zu  schlagen. 

Die  BoBsen:  Maa  braacht  den  Palmbanm  eben  nicht 
nmzareiiien ,  nm  die  Datteln  zu  bekommen. 

30  Wie  die  Kirschen  blühen,   so    blüht  auch  der 

Wein.     -Pfaiz.j 

31  Wie  Kirschen  und  Beeren  behagen,  muss  man 

Kinder  und  Sperlinge  fragen.  —  VonUcKe  ZeUunf 
Tom  U.  Jali  1S67. 

32  Wo  du  yon  vielen  Kirschen  hörst,  da  bringe 

einen  kleinen  Korb.    CSeugrieck.) 
•33  A  d'  Kriesi  goh.     (Lvzem.) 
Za  eines  andern  Schatz. 

*34  Die  Kirschen   ausfressen  und  einem  den  Korb 


407 


b. 


Rein»- 


an  den  Hals  hängen.  —  Luiher'n  Tischr. 
Sander'8  Wb.;  IVurzhach  H,  il5;  Eixelein,  353 
hcrg  II,  30.  Körte,  3411;  Schüler.  111,  »5». 

So  nannte  Luther  die  Terheirathong  einei  MAdcheni, 
das  schon  ein  Kind  gehabt,  an  einen  andern,  wie  sie 
K.  B.  in  UgolinVa  Philogenia  Torkommt.  —  Abhub  der 
Tafel.  „Die  Herrn  von  W.  wollten  einen  itraffen,  dasi 
sein  Frau  zu  frah  in  dai  Kindbett  kommen  war;  weil 
er  aber  unschuldig  an  der  That,  sondern  andere  die  Kir- 
schen gessen  und  ihm  den  Korb  an  den  Hals  gehenckt, 
liüss  man  ihn  gehen."  (Zinkgref,  IIl ,  358.;  „^nd  efft 
du  gelick  ein  Jungfronwcn  Medelin  werst,  so  ein  Isem 
affwerpet  (s.  Eisen  80)  rnd  einem  den  Kasseberen 
Korff  an  den  Hals  henget,  also  de  selige  D.  Luther 
Ton  soicken  Susteren  helft  plegen  tho  redende,  so 
werstu  gelioke  wol  by  Brode  md  Oude  blyren,  rnd  wat 
denn  mrein  an  Junokfraw  Fuitwertsjn,  dat  wert  aff- 
waechen  de  Elue  vnd  der  Bhyn."  (Oryse,  Bg.  Q,  >.; 
*35  Die  Kirschen  brechen. 

In  demselben  Sinne  wie  Bösen  brechen,  für  (verböte- 
nen)  Liebesgennss.    (Vgl.  Ch'imm,  V,  846.) 

*36  Die  Kirschen  naschen  und  Gott  mit  Stielen  be- 

wirthen.  —   Parömiakon,  1957. 

Die  besten  Krftfte  fQr  die  Welt  verbrauchen  und  an 
Qott  denken,  wenn  die  Welt  für  uns  nicht  mehr  ge- 
niessbar  ist. 
*37  Er  isst  keine  Kirschen,  sie  sind  madig.  —  Beins- 
hcrg  IV,  183. 

Der  Pechvogel. 

*38  Er  kann  mehr  als  Kirschen  essen.    CBöhmenj 
*39  Er  wird  nicht  eine  Kirsche  nehmen. 

Nicht  das  Geringste  veruntreuen.    —  „Hetten  nit  ein 

kirschen  abgebrochen,  wer  ult  gewest  der  schwäbisch 

bund."    (Soltau,  I,  232.) 

•40  Er   würde   um   eine  Kirsche  seine   Seele   ver- 
schwören. 

„Umb  ain  korssen  het  er  geswom."  (Behmtn,  Wie- 
ner, 10,  31.; 

*41  Mid  den  is's  nid  guad  Keascht'n  ess'n.    (Nieder- 

nsterrdch.J  —  Frommann,  III,  390,  14. 
•42  Mit  dem  ist  nicht  gut  Kirschen  essen,  er  zählt 

an  den  Kernen. 
•43  Sie  hat  gern  zwei  Kirschen  an  Einem  Stiel. 

„Eva  und  ihre  Tochter  haben  gern  zwei  Kirschen  an 
oim  stiele."  „Die  Weiber  gern  viel  haben  wollen  und 
nicht  ausschlagen  zwo  Kirschen  an  oinom  Stiel."  (Vgl. 
(Jrinnn.   K,  846.)  * 

Xlrsolienkorb. 

•Einem  den  Kirschen  korb  an  den  Hals  hängen. 

(S.  Kirsche  32.) 
Xlrsohenröthen. 

Ums  Kerschenröthe  thut  der  Fleischhacker  d* 
Bauern  ums  Kalb'l  nöthe.     (OberMerreich.J 

Die  Kälber  sind  um  diese  Zeit  am  wohlfeilsten. 
Xlrsohkem. 

1  Dafür  geh'  ich  keinen  Kirschkern.  —  Gilden  ABC. 

S.  424.' 
Holl. :  Dat  is  geeu  kersensteen  waard.  (Harrebomie ,  1, 396  ».J 

2  Es  ist  kein  Kirschkern  so  klein,  muss  auch  ein 

Mäusel  drinnen  sein. 
Kirschkuchen. 

1  Wenn's  Kirschkuchen  regnet  und  Bratwürste 
schneit,  dann  werden  die  jenaschen  Mädel 
gescheit.  ( S.  Jena  6.)  —  Deutsche  IXomameilung,  III, 
42,  474:  Uoaekiel,  19. 

•2  Ja,  Kirschkuchen  I 

D.  h.  daraus  wird  nichts. 
KlB. 

Schmajes  Kis,  schmajes  Butter  !     (Jüd.-deutsch.j 
Ein  Ausruf,  der  etwa  sagt:  Kaum  mögliob. 


•He  kis't^  as  de  Düvel  vör't  GötengiL    fOnfnm^ 
—  Fremmoiifi,  VI,  fSl.  641. 

>)  KlMa  =  grina«i,  die  Zahn«  flatfl^han.    ^  Gom» 
loeh,  die  M ftndong  emer  AbsogariiuB«  dueh  dte  Mmm. 


1  Auf  Kissen  kommt  man  nicht  som  Wissen.  — 

SeUeckta.  ttl. 

2  Aof  sammtenem  Kissen  kommt  man  nicht  in 

Paradies.  —  Reinsbergll.  133. 

3  Auf  sammtenen  Kissen  rutscht  man  nicht  in  da 

HimmeL 

4  Besser  auf  dem  Kissen  als  auf  dem  Geviaei. 

CSchles.) 
b  Besser  das  Kissen  verlieren  als  den  Kopil 

6  Ligget  er  twei  up  em  Küssen  und  bat  twei  Gewt 

ten,  do  ligget  de  Düwel  dertwiachken.  (S.  ffl» 
ben  106  u.  141.)      fWaldeck.)  —  Cmrtze,  350.  ML 
MoU,:  Op  het  küssen  zitten. 

7  Man  kann  auf  keinem  Kissen    in  den  Himisd 

rutschen.  —  Steiger.  117;  Simrock,  1S331. 

8  Man  kann  nicht  stets  auf  einem  weichen  Eli- 

sen sitzen. 
BoU. :  Men  kau  altijd  op  geen  küssen  Bitten.    (Harrtimn. 
I.  459».; 

9  Man  schwetzt  ofiPt  einem  vom  Kissen  vnd  letit 

sich  selbst  daraufil  —  iVin.  Il,  464;  s^imd,  oa 

10  Wann  man  einem  auff  das  Küssen  erlaobi,  iit 

er  nicht  weit  vom  Bett.  —  Lehmann,  u^m.iü. 

11  Wer  dem  andern  ein  Kissen   unterlegt,  fiuiet 

anderswo  ein  Bett.  —  Sailer,  so7;  Kene.ust 

12  Wer  gut  neben  dem  Kissen  sitzt,  der  sititikod 

nicht  gut  darauf. 
Moll.:  Die  naast  het  küssen  gemakkeljjk  dt,  zit  «rasi 
niet  goed  op.    (Harrehomie,  I,  459%.^ 

•13  Auf  dem  Kissen  erzog'^n  sein.  —  Mumer ,  Sk^lL 

Von  verweichlichter  Brziehang.     —  „Als  thui  üi 

jungen  burgerskind,  die  auff  dem   kUssen  zogot  äM^ 

nie  in  kein  zuoht  gesehen  handt,   kein  aitt  gttent  ii 

frembden  landt.«*    (Klotter ,  IV,  660.; 

•14  Auf  dem  Kissen  sitzen.  —  Mumer,  yb.,  7a 

Hochangesehen  sein,  ein  Staataamt  bcUeUsa,  im 
Ehrenplatz  haben.  „Die  schalmen  haad  hfendoiÄ  |» 
rissen,  dass  sie  sitzen  auff  dem  kaeaem  und  biiMW 
oben  an  dem  brett"    (Klotter,  IV,  816.^ 

•lö  Auf  dem  Kissen  sitzen  wollen.  —  ifanur.  .Vft..u. 
Es  bequem  haben  oder  geehrt  sein  wollen.  —  ^k^ 
dorfrt  kein  Schelmen  nit  beschweren,  baiaen,  gerben, od» 
leeren;  sie  hond  so  viel  dückischer  witsen,  dM  rii 
wüin  auff  eim  kttssen  sitzen.*'  „ . . .  Sie  kflnnent  sfek  M 
dttckisch  weren,  denn  sie  viel  rincken  xmnckea  iiiw 
vnd  wölend  sitzen  auff  eim  kttasen,**    (Xtosfrr,  /T.  C3J 

•16  Das  Kissen  um  Rath  fragen. 
Sich  die  Sache  bcschlafen. 
hat.:  Pulvillum  ccnsnlere.    (Bovill,  /,  80.^ 

•17  Einem  ein  Kissen  unterlegen.  —  Fruckbür^W. 

Mach  der  angefahrten  Quelle  wird  dieao  BetaMt 

in  Königsberg  oder  Ostpreussen  nur  vor  dem  erstacte 

drei  Aufgebote  angewandt,  um  dazu,  wie   zu  dta  4*- 

mit  verbundenen  weitern  Schritten,  QlQek  zu  wttüeha. 

•18  Einem  Kissen  unter  die  Arme  machen. —  ft*^ 
stenberg,  Evangelische  Kir<^taucitung  ,  1866,  590. 
Es  ihm  bequem ,  leicht  machen. 
•19  Einem  Kissen  unterlegen. 

„...  Sie  sitzen  im  Unrecht,  wir  wollen  ihnen (dsbsil 
keine  (nicht  auch  noch)  Kissen  unterlegen.  ?(^M(i'. 
VIII,  125.; 

♦20  Er  bleibt  auf  dem  Kissen.  —  Muner.  yh..it 

Im  Amte,  in  hoher  Stellung.  —  „Die  fedsrnitHt 
sind  bei  Herrn ,  die  sich  allein  mit  federn  nerMk  va4  Usi- 
ben  auff  dem  kttssen  sitzen  vnd  thund  nit  mehrdiäsl^ 
dem  spitzen."    (Kloster.  IV,  694.^ 

•21  Er  liegt  gern  auf  einem  fleischernen  Kiaa«.— 

Alttnann  T/,  412. 

•22  Er  muss  vom  Kissen  herunter. 

Verliert  Amt  oder  Stellung. 
Holt. :  Zijn  küssen  is  omgekerd.    (Harrebom**„  I.  4$d^J 

•23  Er  sitzt  auf  dem  Kissen. 

Holt.:  Hij  zit  op  het  küssen.    (Barrebom^,  /,  4S9*,; 

Kisslein. 

•Kissloin  nähen  und  unter  die  Ellenbogen  legeo- 

—  Eiselein,  379. 


1357 


Kiste— Kittel 


Kitze — Kitzeln 


1358 


Kiste. 

1  i3oi  einer  offeuen  Kiste  sündigt  auch  wol  ein 
GeBcbeiter.  —  .xdtlunif. 

3  Bey  einer  üffencn  Kisit  kan  auch  offt  ein  from- 
mer zum  Schalok  «enlen.  —  lehmann.iiS.U: 

F-.'-litn,  37;>;  Stinnuk ,  .'i6Sn*. 
iniH. :  Lu  aabeii  kiatt  gitir  en  tlrii-tig  tyr.   (I'roe.  ilan. ,  343.^ 

—  Krno  gif»r  tyre,  tyve  «iht  ikko  evne.  —  Onde  gemme 
gitir  Hoare  tyvc.     (l'tot.  dan. .  L'23.^ 

Frz.;  En  coffrc  ouvert  lo  jnute  piche.     (Krilsinyrr,  1A3»J 

3  Ein  Kisten  vnd  ein  Schrein,   ein  Saw  (Bache) 

vnd  Schwrin,  ein  Ochs  vnd  Rintl  sind  all  Ge- 

schwiHter  Kind.  —  Lvhmam ,  Si» ,  32 :  liaal ,  lon ; 

Eixctfin,  1'30:   Ih'iiubcnj  IV,  44. 
Engl.:  Uooflu  aud  gander  and  gutliu«  arc  thrco  lonndi 

biit  nue  tliinir.     (Gant.  WM.) 
h'r:.:  (''eat  ju«  vert  ou  verjua.    (tiaal.  1017.) 
Unif.:  Kh  vapy  kiitya  mind  egy  tat&r.    Oiaal,  1017.; 

4  Eine  offene  Kiste  macht  leichte  Finger. 

5  Hat  man  erst  Kisten  und  Kasten  voll,  so  finden 

sich  auch  Vettern  wol. 

It.:  Chi  ha  rnha,  ha  de'  pareuti.    (daitl,  :i24.; 

0  Ist  die  Kiste  zu,  hut  die  Seele  Kuh'. 

JIoU.:  AI«  de  kuffer  tue  is,  heefl  hot  hart  cijoe  rurt.  (Harr^ 
bum.,',   !,  4L»-»".; 

7  Leere  Kicten  braucht  man  nicht  zu  verschliessen. 

„KabuU  vcrHolilioHiivt  alle  Kiiteu,  damit  lieh  nie- 
mand luaBt  gclii^ttn,  zu  ai-hen,  da^s  sie  ledig  sind." 
(Lt-^ntiig.) 

8  Wenn   Kist'  und  Kasten  leer,   wird   das  Haus- 

halten schwer. 

MoU.:  Kon«  cjdolo  kau  maakt  cvnc  dollc  vrouw.     (Uarrt' 
bvinn-,  /,  3M'".; 

*9  Alles  in  eine  Kiste  packen.  —  Altmann  vi.  .m». 
*lü  L)at    fallt  vuii  (kumt  ut)   de  Kiste   in  de   by- 

lade.   —   hAihwalil,  102»;  Sihut:i .  I,  lu2. 

Wouii  unter  Kheleuteii  ttüterfiümoinichaft  horncht. 
Wenn  rtwae  Vcrloroxioo  wieder  zufällt,  der  Mann  ron 
der  Frau  im  »pM  gcvinnt.  Auoli  fr.  Hatemiw  bemerkt 
zu  drr  Rodonnart:  Die  Kiiite  oder  Lade  hat  ein  abgo- 
thüiltoi  Fach,  in  welchem  Kleiui^koileu  aufbewahrt 
werden,  die  nicht  wühl  unter  die  W&sche  und  Klei- 
dungiitücke  gop.iokt  werden  können,  welche  den  In- 
halt der  gruiHvu  Hauptabtheilung  bilden.  Wollte  man 
?ie  abrr  oben  auflegen,  ho  hätte  man  die  Unbequem- 
lichkeit, Hie  jedesmal  horauanehmou  lu  inUssen,  wenn 
man  ein  SStiiek  von  jenen  faerTomchmen  will.  Zum  In- 
halte der  Kitte  gcliort  aber  }a  auch  der  der  Beilade, 
wie  der  Theil  rum  Uannen.  Angewandt  wird  dae  Wort 
auf  dan  Eigenthum  der  Fran  im  (dadurch  nbgeleug- 
uotcu,  all)  unwe«>entlich  bezeichneten)  Ueiteniatz  zu 
dem  den  Mannes.  Hänflg  wenn  z.  It.  kleine  Wirth- 
Hcliaftdeinkilnne  (Butter-  und  Kiergeld  u.  b.  w.)  an  den 
Mann  bezahlt  werden  und  die  Frau,  dagegen  Einspruch 
erhellend,  dies  als  ihr  zukommend  bezeichnet,  frisch- 
fii^r  I.  lS:t3)  Iiat  auR  dem  Kasten  in  die  Beilade.  Wenn 
dies  nicht,  wie  ich  vermutho,  Druckfehler  iit,  *o  ver- 
Htelie  ich  nicht,  wie  etwas  aus  dem  Kasten  in  die  Bei- 
lade fallen  kann. 

*11  Er  hat  Kisten,  Kasten  und  Keller  voll.  —  J/n- 

»hf'.'V.  "ü™;  f:i*i'/fin.  37a.  Thmtrum  Ihaholorum.  SS4**. 

Ist  sehr   reich  .   hat  Ueberfluis  an  allen  Dingen.  — 
•  Kisten  vnd  Kasteu,  Küchen  vnd  Keller,  Bohnen  rnd 
Hoden   voll    haben."    {f'WmnUiH.*,  .V.7.;     in  l'onunem: 
Dor  sind  Kisten  und  Kasten  vull.    (Düfmert.  Ti^\) 
Fr:.:  Nager  dans  Tabundance. 

*  12  He    hett    nip    Kisten    nog   Kasten.      HoIki.j  — 

Sr/iii/:«' .  //  .  2(XI. 
Ka  fehlt  ihm  an  Möbeln. 

*13  Hei  kik  dt!  Kist  an,  us  hcdd  hei  Tähnwcihdag. 

—  I'r.  lUiihr.  Schurr-.Vurr,  S.  18. 

*14  Hei  kik  de  Kist  an,  us  wuU  hei  mit  sine  Ogen 
den  Düvel  dotlslän,  wenn  do  drin  set.  —  Fr. 

Ilruhr,  Schurr. Murr .  S.  18. 

*lü  Oft  bi  de  Kist  gähn.  —  Üähnert^m^ 

oft  etwa«  Neues  zum  (iebranch  hemuBehaen. 
Kittel. 

1  Besser  Kittel  als  Titel.  —  Ki»elcin,i9i. 

La*.:  VitnliuB.  non  titnium.    (Binder.  //.  35S5.J 

8  Ein  liczahlter  Kittel  ist  wärmer  aU  ein  geliorgter 
Pelz.   —   .^pricfca-ürrrri/tirlfn .  369. 
llulo  dich  TOnn  Schnldeamacbcn. 
a  Kein  Kittel,  wo  der  Teufel  nicht  ein  Haar  drin 

hi»t.    —    CoffJM^,  Ikdjrn-i'l,  S.  33. 

4  Lieher  KitteP  reias  nicht,  Herrondienst  (oder: 
-giiust)  erbet  nicht.  —  tVnnj;,  ///.  4ti  u.  itb;  Hp- 


1714,  4»;    .UaHUui.  Sil;   Kürte,  9778:   Lalmdorf 


nach, 
U,  31. 

■)  Der  graue  Bock  des  in  der  Herrengunst  (d.  h.  mit 
einem  auf  Widerruf  belohnten  Guts)  stehenden  Bauers. 
(8.  Herrrngnadc  3  und  On^,  19s— 199.)  »  Um  zu  sa- 
gen, da  SS  Herren-  und  Hofgnnst  nicht  von  Dauer  ist. 
Mathraiu.*  liL'?'')  filgt  noch  hin/u:  „Vnd  die  Krtzte be- 
stehen niclit,  pfleget  mau  zu  sagen."  ( S.  Herrengunst.) 
Auch  mit  dem  Zusatz:  „Halte  lang  und  fordre  nicht, 
so  Terlierdt  du  dciuns  Herrn  Gunst  nicht."  In  Ma- 
th fiui  .  Fv^tiUa  ( C<1XVII1  ■• ) :  „Lieber  Kittel  rciss  nicht, 
mein  ampt  erbet  nicht,  sprach  der  ungerechte  Haus- 
halter, da  der  iierr  rechnung  begcrt.'^ 
BühiH.:  Mil&  k^tle,  uedcf  sc;  vsak  milost  panskA  nededf. 

5  Man  soll  mir  aber  den  Kittel  lassen,  sagte  jener 
/um  Henker,  die  Nächte  sind  kalt.  —  SuUn-,  377. 

6  Unter  schliehtem  Kittel  ist  oft  das  beste  Herz. 

Dan.:  Ofto  er  skarlagens  liierte  under  reven  kaabe.    (Huhn 

I.  ;!:':i.; 
It.:  .Sott'   un  liabito  vilc  ben  spesso  si  nascondo  uu  cuor 

geutile.     (l'üsiii'jh'ii .  7i;,  7.^ 
Lui.:  Nun  e«t  nijgna  duiiiUB ,  i{uidtunrr  sult  i>aui>ere  tccto 

saepe  etium  virtuü  ingeniosa  latet.     (Vhilijtjii .  lt.  U'i.) 

*  7  Einem  den  Kittvl  ausklopfen.      l'MU'whnrn.^ 
\    *%  Er   hat  den  Kittel  umgekehrt.  —  /.Vniin . /,  i^ci  ; 

j  AV>i  ff .  3412. 

Von    einem,    der    »einen    (iluuben    gewccliselt    hat. 
j  (Scfiiniit,  .V.-Awf/ftM.-Ai'a    IV-lrt-rt u  h.) 

I    'D  Jetzt  ist  der  Kittel  getiickl.     f.Yiirfm;/»«.; 

Die  bachc  ist  in  Ordnung. 
*10  Man  hat  ihm  dun  Kittel  gewandt.      yiirtuußii.j 
Kr  hat  fallirt. 

•11  Sei  hot  an  iiingen  Kittel  un  an  kurzen  Verrjtand. 

fültHlxch  in  ScMrgini.J 

Von  Frauen ,  die  klug  i>cin  wollen  und  dabei  Albernes 
7.U  Tage  fiirdurn. 
XitM. 

Kitz,  aus  vom  Fisch.  —  ntfi-rin,j ,  in,  113. 

XltMl. 

1  Wenn  der  Kitzel  vorüber  ist  mit  Heiben  (Kratzen) 
und  Scherzen,  so  fühlt  man  Unlust  und 
Schmerzen. 

Jjutt. :  Eftvr  sod  kludc  kommet  suur  svie.   (Pr<-c.  dan. ,  350.^ 

•2  De  Kettel  steckt  em  darna.  —  bahncrt.nb. 
•3  Den  Kitzel  büssen. 

„Das  liicKs  den  KuUel  gcbüssct."    (Gottfr.,  Gil.) 

•4  Der  kit/.el  ist  der  vetlen  noch  nit  vorgangen.  — 

Ftiituk.  II,  117'.  7ij;ij>iiJS  IW";  LfUmann.  II,  üb.  149. 
Ltä.:  Anus  hircipsat.    (Frusin. ,  .'lU;  TapfnHf.  mh^.) 

*5  Der  Kit/el  ist  ihm  vergangen.  —  Simruik,  5701. 
*G  Der  Kitzel  sticht  ihn. 

„Thet  Jn  dennoch  der  kützel  stechen."  (Waldi.i.  II. 
10,  IS.; 

•7  Einem  den  Kitzel  vertreiben  (nehmen). 

Kruste  (ledanken,  unangenehme  Kmptindungcu  in 
ihm  erwecken.  „  Kr  gab  sie  IL'  starken  Soldaten  zum 
besten ,  die  ihr  den  Ktttzel  vortrieben."  (Gottfr. ,  423 1^.) 
„Vnd  thet  damit  (nämlich  mit  dem  unbändigen  Stiere) 
den  ackcr  ereu,  das  er  jm  lieas  den  kutzel  weren.** 
(Waldit,  II.  lu,  9.;  „Dem  gailen  wollüstigen  Geblüt 
und  gumpenden  Leib- Esel  der  schläffrigcn  Ueel  den 
Kitzel  vertrolben."    (Grimm^hhaui'H.    VotjflHfut .  II.) 

•8  Em  steckt  de  Kettel  darna.  —  Ihihnrnt,  2l'5*. 

Er  ist  lUntem  danach. 

•9  Hc  ward  di  den  Kettel  verdriwen.  —  Ihihnert.  225. 
Kitmeln. 

1  Das  kitzelt  als  wenn  der  Junker  'n  Bauer  frisst, 

sagte  der  Laubfrosch,   da  er  eine  (Brumm-) 
Fliege  verschluckte. 

2  Das  kitzelt  in  der  Nase  und  macht  niesen;  und 

dann  heisst's:  Gott  segn'  es. 

3  Eck  kann  dat  Ketteln  an'n  Halse  nich  verdra- 

gcn,  sä  de  Deif,  da  se  ene  hängen  wollen. 
,  IMdetkeim.)  —  Hoefer ,  S68  *. 

4  £1  kitielt  wol,  aber  der  Spass  dauert  mir  zu 

lange,  sagte  der  Kerl  zum  Henker,  als  er  am 
Galgen  baumelte. 

Engl.:  I  may  feel  the  potnt,  but  dnn't  see  the  jokc.  as 
the   sheep   said   to  the  butcher*i    kuife.     (Mayen,    VI. 

103,  s.; 

5  Ik  kann  dat  Kitteln  nct  utstAn,   sä  ile  Feling, 

a-  lie  hungoii  werden  suU.  —  Ätm,  i'h. 

6  Kitzien  thut  den  Mägdlein  w<>l.  —  r.ruiei.  III.  5».- 

Irkmann,  II.  :iK.  71. 

Der  Kitfei.  wie  fin  Ausflnts  üborschüssiger  2Iatur- 
kraft.  galt  nnsern  Vorfahreii  all  die  <^nulla  ulei  Urber 


1359 


Kitzlem^EUckfl 


Kladde— Klage 


1160 


te  nUgeiki  sei  de  kik- 
OTer   het  ligchaam. 


mlMigm  im  Thnn  «nd  TcmchUn  cinM  Henichra. 
dlM«m  Kitsel  floM  Uabeimath,  Selbttflberhebiiag,  1 
heit,  allerlei  nnbegreifUohes  Thnn,  gMclilechtliclie  Liut 
nnd  Neigiuig  n.  ■.  w.    (YgL  Orimm,  V,  87S.) 

7  Man  bekommt  aach  das  Kitzeln  satt,  sagte  der 

Frosch,  als  eine  Effge  aber  ihn  ging. 
SolL:  Hier  ii  Toor  coo  rele  h 
Tonoh,  en   de  tgge 
(Earrtbomee,  I,  Üfi.) 

8  Man  muss  nicht  kitzeln ,  wo  die  Leute  schwach 

sind. 

9  Man  moss  sich  kitzeln,  um  darüber  za  lachen. 

—  J/uyer,  i/,  112. 

10  Wer  sich  selbe  kitzelt,  der  lacht,  wann  er  wilL 

—  Franck.  II,  170*;  Egenolff,  M7*»;  Gruter,  I,  8S; 
Prtri,  II,  763;  }lurner,  Schelm.,  89;  SduMel,  Uli**;  Ei$e- 
lexn,  S79:  Simrock ,  blQO  :  Körte,  Ul%:  Braun,  l,lii%: 
für  WalAeck:  Curlze,  356.  524. 

Dan.:  Hto  lig  selr  killer,  kand  lee  naar  han  tU.    (Pro9, 

dan, ,  341 ;  Bohn  I,  379.) 
Holt. :  Die  hem  »elTen  ketelen  can ,  lacht  als  hi  wil.  (Tmmm., 

9,  13;  Bohn  I,  309.) 
Lat.:Dvmtat  titillo ,  xideo  qnando  rolo.  (FaUtrtltbtn ,  223  ; 

Loci  comm..  178.^  —  Eit  amor  et  onnotii  remm  tntela 

■uamm.  (Pküippi ,  I,  135.J  —  Paenam  arrogantiae  effagit 

nemo  snae.    (Sutor,  931  .y 

1 1  Zum  Kitzeln  der  Ohren  gehört  ein  anderer  Griff. 
•12  Es  kitzelt  in  die  Nase  wie  freiberger  Bier.  — 

Bcrckenmeyer ,  303;  DeuUche  Romanzeihmg ,  III,  ü,  551; 
Sachievgrün.  1861,  Nr.  12.  S.  132. 

Ein  Zeugniae  für  die  StArke  nnd  angenehme  Wirkung 
dei  Biers,  d*s  in  der  sftcbsischen  Stadt  Freiberg  ge- 
braut wurde  und  das  schon  su  Lnther's  Zeit  in  grossem 
Bufe  stand ,  wie  die  Stadt  selbst  ihrer  gesunden  Lage 
w^en  (8.  Leipsig)  bertthmt  war  nnd  auch  wegen  eines 
schönen  MAdohens  (s.  ICarie)  sprichwörtlich  im  Yolks- 
munde  lebt. 
*13  Sich  kitzeln,  am  lachen  zu  können. 

Von  denen,  die  ohne  begreifliche  Ursache  lachen. 
•14  Sich  selber  kitzeln.  —  Mumer,  Schelm.,  tu. 

Die  sich  ihrer  Schelmstfloke,  Jugendsünden  rOhmen, 
mit  ihrem  frflhem  liederlichen  Leben  prahlen,  nlch 
hab  erbult  alles,  das  ich  hab,  wiewol  Ich  Jets  gang 
an  eim  stab.  Hör,  wie  kitselt  sich  der  schalck  Tnd  ger- 
bet mir  ein  Yltis  balg."    (Kloiter,  I,  876.; 


1  Auss  kützlin  werden  bock.  —  Granatapfel,  68,  a,  i. 

2  Das  Kitzlein  will  höher  steigen  als  die  Geiss.  — 

Pardmiakon,  1546. 

Kitslein  Terh&lt  sich  su  Oeiss,  wie  Zicklein  sn  Ziege. 
(Grimm,  III,  838.; 
Lat.:  Hatris  ut  capra  dioitur.    (EiteUin,  201.; 

3  Die  Kitzlin  haissen  werden  alle  wie  jhr  mutter 

Geiss.  —    Gruter,  I,  20;   Heniach  ,  lUi,   14;  Mayer, 
I,  105;  Saüeir,  149;  EUeUnn,  201;  Simrodt,  5702. 
*4  Die  Kitzlein  essen,  ehe  dan  es  die  Geyss  ge- 
biert. —  Eyering.  I,  319;  SOuMcl,  1121*. 
Xiwe. 

Oem  öle  Kiwe  ös  got  bade ;  man  rött  söck  kein 
Splötter  Ön.  —  Frischbier*,  1988. 
KlabatsolLke. 

•Halt'  de  Klabatschke  i.    (Breslau.j 
')  Das  Manl. 
Xlaok. 

1  Klack  und  Schmack.  —  Ließ.  Idioi..  114. 
Für  Oesohmack,  Saft  und  Kraft. 
•2  Dat  hett  nich   Klack   noch  Schmack.  —  Eich- 
wald. 1030. 
•3  De  hett  sick  enen  goden  Klack  m&kt.  —  Ddh- 
nert .  230*. 
Die  hat  sich  eine  böse  Nachrede  sugezogen. 
•4  Em  eu  Klack  anhängen.    CMecUenburg.j 

Jemand  einen  bösen  Namen  machen. 
•5  Ue  hett  'n  Klack ^  weg,  den  em  nümms  wedder 
aflicken  ward.     (Mecklenburg.)  —  Dr.  Schüler. 

')  Makel,  Schandfleck.  —  Man  hört  statt  Klack  auch 
Lack. 
Xlaokerpapier. 

Lat  dl  wat  ofmalen  up'n  Stück  Klackerpapier 
(Löschblatt)  oder  up'n  Buskohlblatt. — fem,  iii5. 
Ironische  Verweigerung  einer  Bitte. 
Klaoka. 

•Sie  hat  einen  Klacks  weg.  —  Heimig,  122 ;  Fritch- 
bi^.  401. 
Ist  in  ttbeln  Buf  gekommen. 


•He  kommt  in  de  Kladde  K  {BtiiMt,j  —  Scküxe^HML 
■)  Schmus,  NIss«;  dann  dK  «nt«  Muiwaif  dMr 
Schrift,  bei  dem  es  ohne  Strelelian  ■•it«s  abgeht  nd 
auf  Kleoke  nicht  ankoasmt,  endlieh  das  flnhwsfcsit 
bei  Kanflaotan.  —  Br  kommt  in  VerfWU  wto  ia  Kott  m 
stecken. 


•Et    säht    kladderig    ut.     (Memr$.J  —  FirauMeh.l 
406,164. 
KLkL 

•Wat  ess  dat  för  'nen  domme  KUf  ^  nn  VeoilL 
(KäiH.)  —  Firmemeh,  1.411.  MS. 
')  Oeschwüs,  G«rade. 


•Klafen  ^  en  es  gee  (kein)  Geld.  C^^adun.)  —  rw- 

memck.  /,  493,86. 
')  Beden,  schwatsan.  —  Worte  thna*«  nieht. 


Wenn's  vil  Chlaffe  ^  git,  so  git's  weni  Heo.  (St- 

loOuim.J  —  Schüd,  103«  40. 
0  Binaatus  crista  galli. 


1  Klaffen   bringt   Ungunst.  —    Sehottel,  UU^;  Ber- 

berger,  11,  23. 

2  Wer  klaffen  wil  zu  viel,  der  wird  ein  Närrin 

spiel.  —  Petri ,  II,  729. 

3  Wer  nicht  viel  klmdSen  thut,  der  hat  eineo  wei- 

sen mut. 
Leu.:  Qui  modionm  fatnr,  sapiens  hie  esae  pvtata.   fl» 
eomm.,  183.; 


1  Acht  nicht,  was  der  klaffer  spricht,  wenns  bü 

Gott  vnd  ehren  geschieht.  —  Bemüh,  m.SL 

2  Der  den  kl&ffer  nit  in  sein  nachred  feh,  der 

bestelt  jn.  —  Franck,  i,  U»»;  LOimamn,  11.61,«, 
Simrock,  5706. 

3  Die  Kl&ffer  bringen  heimlich  leiden.  —  Pttri,  n,  ül 

4  Ein  Kläffer  bringt  alle  ding  auss.  —  Ptth.  n.tn. 

5  Ein  Kläffer  ist  keinem  Menschen  hold.  —  P^ 

II,  ȧ. 

6  Ein  Klaffer  ist  noch  kein  Treffer. 

7  Einn  kl&ffer  jag  auss  deiner  hütten.  —  FraMk. 

/,  158*. 

8  Hüte  dich  wol  für  den  Kläffern  quad,  so  konfC 

dir  nicht  sobald  ein  schad.  —  Pietri,  tt,  t» 

9  Ist  der  Kläffer  kein  Liecht,  so  ist  er  doch  eias 

Liechtputz.  —  L^mann,  700.  96. 

10  Klaffer  vnd  Lugner  machen  ans  freunden  feinde. 

—  Pein,  II,  432;  Henisch,  1235.  4». 

11  Were  des  Kläffers  Zung  ein  Spiess,  so  hette« 

viel  hingerichtet,   doch   braucht  er  sie  nr 
Hechel  vnd  StriegeL  —  Lehmamn ,  roo«  20. 
•12  Er  ist  wie  ein  kleiner  Kl&ffer  hinter  einem  gros- 
sen Hunde. 

Klafferhnnd. 

Klafferbunde  beissen  selten. 
Xlaf&ren. 

•He  klafiert^  sik  ut  as  en  Kattül.     CHutmm.)  ^ 

Schütze,  II,  264. 
')  Sich  geschmacklos  kleiden. 
Klafter. 

•  1  Er  wollte  tausend  Klaftern  unter  der  Erde  sein. 

*  2  Hunderttausend  Klaftern  tief  in  die  Erde.  '- 

Evtdein ,  879. 
XU«e. 

1  Das  kann  keine  Klage  heissen ,  da  kein  Richter 

bei  Gericht  ist.  —  Graf.  Ul,  M4;  Klingen.  J8*  t 
Die  Klage  konnte  rechtswirksam  nur  am  C^exiehtmts 
und  vor  dem  Bichter  gestellt  werden,  nicht  in  liiiiwi 
Wohnung  oder  sonst  irgendwo. 

2  Die  Klage  ändert  nichts  am  Vertrage. 

Eb  steht  nichts,  als  was  man  dareinaetat.    Wer  «a- 
mal  einen  Handel,  Vertrag  eingegangen  iat,  darf  sieb 
nicht  darüber  beschweren. 
Fr».:  n  n'y  a  rien  an  marchö  que  oe  que  l'on  j  mst. 

3  Erste  Klag'  hat  keine  Busse.  —  Graf,  442,  36i. 

Das  Ausbleiben  ror  Gericht  infolge  der  erstes  Vo^ 
ladung  ist  mit  keinen  rechtsnaohtheilioen  FoIacb  vw- 
bunden.    (8.  Gerichtstag  2.)  ^' 

Mhd.:  Chain  erste  olag  hat  nitpuess.   (Orimm,  lil,  73DJ 


1361 


Klagebeutel  —  Klagen 


Kla^r-^Klfiger 


1362 


A  Ist  die  Klage    vernachtet,  so  soltu  eiueu  be- 
tagen.  —  A"/irty«i.  ai»".  Cmf ,  441 ,  iao. 

W0nn  «in  Verbroclter  aaf  friicbor  Thal  crgriffeu  wuni«, 
•0  wurde  mit  Gericht  { t.  Tbat )  geklagt ;  das  Q«ricbt 
inuMtfl  alch  uoter  »llea  UmitAodeQ  sofort  yprgainioeln. 
Li«g  «bor  aaoh  our  «ine  Nacht  z«ruch«D  der  That  und 
der  Etgreifung  dei  Thitvrt,  lo  wurde  die  Saob«  gM« 
im  uewObfilioben  ,  auch  für  bürgerliche  AngelegeabeiieA 
Qblloheu  Wege  bebandoU,  und  erit,  wenn  «ine  ftbliobe 
Oerielitaiitctiiig  «tattfand. 

6  Klugeu  füllen  keinen  Magen.  —  KMe.au,  Sim' 

rock,  »703;    Üraun  ,  I .  td43. 
/tJAm. ;  ZinuQtkem  pole  ucoacjei,  »  elfanii  neplittla  ront- 

m^je». 
Itl,    Det  bielper  ua  lidet  at  kvlde.  ^  Sorg  betaler  logen 

irioia.     f/Voe.  (tarn.,  M,3.J 

6  Klagen  sind  Wehr  und  Waffen  der  Kl&ger.  — 

nrof.  US  .  33«     llrrtm^ ,  5, 

7  Man  gibt  keine  Klage  auf  Andermanns  Gut^  — 

Graf,  U,  16». 
lil,:  £Uigi  akal  gefa  ««ak  4  annar«  f4.    (Gatalh.  SS6J 

8  Man  muas  olme  Klagen,  was  uns  trifft,  ertragen. 
,Ueber  keines,  Vorfall  loUte  man   in  groiten  Jubol 

oder  groiiee  Webklatreu  autbrecbeu;  thoii»  wegen  der 
Verftnderliohkeit  aller  Dinge,  die  ibn  Jeden  Augenbliok 
umgeetalten  kann«  theili  wegen  der  Tragliobkeit  unier 
aber  da«  u&i  GedeibUcbe  oder  SacUlbeUige,  Infolge 
welcher  fa«t  jeder  einmal  gewehklagt  hat  Ober  dai, 
waa  nachher  »ich  aia  aein  wahre»  Bettv«  aatwlei. ,  oder 
gejabeh  aber  dai,  wa«  dio  <?      ''  .  i<<Mteti  Lei« 

den  geworden  i»t.''     f*;A.  j  ■ ,  /.  U4J 

Lat.:  lofortuniiuu  luiuu  vcIaI'  <>lIioias  ini- 

mioos  tnoe.    (Phtltppi,  f,  iw.j 

0  Nach  Klag*  und  Antwort  soll  man  richteu.  -* 

Eisfletn,  319. 

10  Wer  die   erste  Klage  bezeugen  kann,  gewinnt 

dem  andern  den  Kampf  an.  —  Craf.  4*7,  sflj. 

Wer  bei  FriedeuabrlkcbeD  ( Verietxaugeu  dea  Sir^> 
re«hti )  die  «rtte  Klage  ttelU .  awingt  den  6«guer,  be- 
hufa  der  fintaoboidung  dnrviiOottoiurtheil,  den  gerlcht' 
liehen  Zweikampf  anjinnehoiCB. 
Mh>i.:  Welcher  dy  eraten  olag«  b*ei«tiigon  magk  der  ge- 
winnt dem  onderna  den  kaapf  nn.    (Thi-nffm,  ii*) 

11  Wo  Klag  ist,   da  miiss  antwort   seyn.  —  Prtn. 

II.  W>7. 

„Auff  eu  klag  gbört  ein  antwort ,  die  bede  Ihell  m»n 
bUlig  hon."  7ä|fw,  /1%  l&Ü»  S.J 
Kla^betttftl. 

Klagebeutel    hat  wol,    aber  Prahlbeatel  nioht. 

SlatfafToaohel. 

Steh  ein  Klagegröschel  verdienen.     ^sMe^f 
KlAv^UeML 

*  Nichts  als  Klagelieder  singen. 

I  Kr  eiogt  die  Klagelieder  Jeremls. 

i'         Ifoll.:  Utj  siugt  de  klageUedeivn  Jeremia».    ( Mnrrttniimi4^ 

I,  337 ^J 

1  Das  Klagen   hilfft   den  Todten   nicht.  —  Pttri. 

n,  6«. 

2  Der  klagt,  ist  nicht  zufrieden.  —  iffm^h.  iHi»«. 

L<xt..    Kemo  ait  ex  omni  parte  beatu».  :?.;  — 

Kon  eet  coutentu*.  qui  queritur.    (Et"  ; 

3  Eb  ist  niemand,  der  nicht  zu  klag,..  ;.„;:.. 

4  Es  klage  bald,  wer  klaffen  will.  —  Exttiem.  379. 

5  Es  klagt  keiner,  ein  anderer  lachte 

6  Es  klagt  keiner  vber  sich  sellist.  —  L^mam,  «*, ». 

7  £s  klaprt  mancher  über  Brot  und  sein  Kachbar 

A-  .  Anber;  Mancher  aentct,  d«r  «leb  gldck« 

Uoti  iviivtor;!  wttirde,  wenn  er  licb  mit  eeiaest  Nachbar 
verglloba. 

S  Geklagt  iat  genug  gebeten. 

Die  Bueeen :  Wem  galüagt  wird  t  der  (al  gebeten.  (AU- 
laMwH   17,  Sav.; 

9  Jeder  klagt,  daas  sein  Kornboden  nicht  voll  ist. 
fri.:  Ch*eun  »e  plaiiid,  qn«  aoa  ft«Bi«r  &*«il  paa  t>lein. 

(Krirnnffer,  iS9».; 

10  Klag'  niemand  dein  Leid,  so  wird  e^  nicht  breit 

11  Klagen  hilffl  nicht.  —  ivtn,  //,  in. 

13  Mancher  kUfft  und  hat  kein  Noth,  and  manober 
prahlt  und  hat  kein  Brot. 

b.knt.:  Kolik  ilOob,  toUk  odporMX.    ((betetet »ly .  UiJ 
Dan.-  lUngen  Uafcr  OTcr  he«lt  hoTOi^  ^JVot.  <<•*..  M6J 

13  Vber  sich  klagt  niemand.  ~  U^ihmh.  f4*.si. 

14  Wenn  du  einem  klagst  dein  Leid,  lo  denkt  er, 

war's  doch  noch  einnuü  so  breit. 
DaiTTSOSSi  SraioHwOaTsat^LaxccQ«.    U. 


16  Wenn  man   klagt    im   Mage,    ttiut    mtr    gern 
trage,    mihuruh.j 
In  Besu^  «uX  «ahwangere  Frauen. 

16  Wenn  man  klagt,   wird   dem   andern   leichter 

ums  Herz.    CSutitiriotuUt.j 

17  Wer  immer  klagt,   findet  keine  offenen  Ohren. 

£)M,    Fprale  klAgamnal  glerue  h^rt.    (Prot.  rf.in. .  34«0 
/>;.;   L'eu  oe  «o  dirit  pai  plaindre  trop  de  legier,     (Lt- 

rou*,it,  «WO 
IS  Wer  Klagen  nicht  versteht,  dem  wird  umsonst 

geklagt. 
Lüt.    Fniatra  rogiatur,  qui  mieerirt  non  potett.    (PhiUbpt. 

I,  Iti*.; 

19  Wer  klagen  will  um  eine  Kuh,  der  bringe  eine 

noch  dazu.  —  /»Vimfc4»r<j  iv,  29. 
Udi  die  Kosten  «n  decken.  (8.  Hadern  6  tind  Uenne  StKV.) 

20  Wer  will  klagen ,  der  klage  fest.  —  /'u(or. .  \\  ig, 

ru(i  „  570«'.. 

Der  allgcuioiue  Sinn  det  Sprichwort'  ^^f-i  »  •'■  ■  .i^>  1.;, 
allet   an   beobachten,   wat   ixach   dor 
riobteordnnna  erf^jirderlicb   iit,   wck 
von»  Qpn-i'»  ....rd,  L  ..,«.v^jon   werdeo  =.-..,    r.....i  .u  01- 
wSgcL ,  4oklagt  werden  k»nn  oder  ob 

M  Dicli:  ,lor  äaobe  au  begeben,  die  Art 

de»  rr«JL.„>,-  ^^  ,.^„i,u,  die  rechte  Klag«  ancuili>lteu 
und  at«  ünio^  die  muhwendigen  Beweitmittel  an  be- 
gründen. 
bim.:  Ben  lag  giver,   btfr  det  iovllgen  at  bevia«.    (Prot, 
dan.,  *»:,.) 

21  Wird  nicht  geklagt,  so  gibt  es  keine  Busse.  — 

Graf.  mi.  »71, 

Dem  SU  saiilenden  Bueagelde  nmael»  «in  fleblerllchea 
ürtlieil  vorauigfiben.  lo  der  Schwel«;  Wlrdt  «•  nit 
clagt,  eo  ia  di  buia  niedt.    i  Bito/4*t\  l,  160,  2t.; 

22  Wo  niemand  klagt,  dar!  nienmnd   richten.  — 

Graf,  «5 .  304. 

Dal  Gericht  kann  erit  auf  Antra«  de»  BecUeUigten 
Recht  sprechen.  Will  JujnAnd  »einen  Schaden  ohne 
Genag-thuung  ertragen,  ao  kann  daa  Oericht  nioht  eln- 
•Ohraftcn.  (  S.  KUger  9,  30  u.  36,)  „Der  Bichler  mag 
den  Mnn  nicht  twyugen  tau  elagen."    (Nttrinij.  II,  uj 

•23  Er  clagta  eim  rechten.  —  Fronck.//.  16  "». 
*24  Er  klaget,  als  wenn  Gott  und  alle  Engel  ge- 
storben weren.  —  tkrbirrger.Hmpatliile,  l,tn* 
•26  Er  klagt  mit  Rath. 

Z,  B.  der  im  S»nde  ets«nfen  will, 
*26  Er  klagt  sich  wie  eine  rinnende  Pfanne.  —  Siir^ 

rock.  t7H^'. 

•27  Er  klagt  über  einen  schönen  Tag  (oder:  über 
eine  zu  gute  Frau). 

Er  beiobwert  aloh  (lb«r  ein«  Saobe,  det  «r  iloh  er- 
freuen sollte. 
frs. :  n  »e  pUlnt  iiae  la  marif e  efet  trop  belle.  (Lendr^v^  S«|»> 

•28  Er  klagt  wie  Hiob. 
*29  £r  klagt  wie  Jeremiaa. 

ifoli..^  ZiJ  klagen  ala  anne  Joden.    (Harrebottirf,  f,  :ig««.> 

*30  He  klage  äwwer  alle  tine  Wehdage  (Schmer- 
Ken).     iUpiye.j 

*  3 1  Klag'  et  dem  Steine ,  dann  bliwt  et  alleine^  (Biavm.) 

'32  Wem  soll  ich  da»  klagen? 

Udn..   Gid  )eg  kUffer  det  for  jorden,  og  ikke  for  noget 
Chrieten  inenneake.    (Prot,  .<un..  HU,) 

l'Der  Kläger  h«  ken  Nuth,  an  der  Ötrünckser 
hit  ken  Brud.    cftcdhurq.j 

UUl.r  Klagen  lljdeD  seiden  nood  ;  pogobere  hebben  aoboM* 
bet  brood.    (Ifitfr^homif.  I,  410".J 

3  Der  Kläger  hat  wol,  wenn  der  Prahler  nur  waa 

hätte.   —  Smvock,  4718.  Ätfrif,  Hi^. 

3  Kläöle  hat  mee  als  Präöh'le '.  (Uvm^etQ.)  —  From- 

mann ,  II .  40$ ,  U. 

*)  Dine  beiden  Wflrt«r  »teben  ala  Eigennamen.  — 
8lan:  Paveon«D,  die  klagen .  iMeitsea  in  der  Begel  melir 
all  loloti«,  dl«  inalilsB.  "  Jflt  M  foU  ein  twitoben  s 
und  A  IIS)|«Bdst  Laul  MasleluMi  werd«». 

1  Beweist  der  KUger  nicht,  so  ist  der  Beklagte  frei. 
S  Bu  ke  KJö^er  es,  doa  es  ke  Eichter.    (Vnu^b^t.j 

—   rrimnuxnn,  U,  411.  147. 

8  De  Klöikger  het  wol  wat,  wenn  mant  de  PröiUer 
wat  herre.  —  SrhrrmMth,  n  tjo 

Dia  an  klagen  pfl 
V«TS>ag«a«T«rbiltn  i 

4  Dem  Kläger  gebüh: :     „  ^       ,_        -:iH 

JUt/rU*,:  Dem  oiager  getonn  d|r«  t««««^«uag«-     i^ndttH'' 


1863 


Kläger 


Klai^ans — Klang 


1364 


5  Dem  Kläger  kaiin  seine  Ausfahrt  nicht  zu  Hülfe 

kommen.  —  Graf,  *u,  388. 

Zu  den  reohttgtütigen  EntMshnldigangen  wegen  Kicbt- 
folgelelBtung  einer  gerichtlichen  YorUdang  gehörte  n»oh 
dem  obigen  Sprichwort  eine  Reise  ins  AaalMid  nicht. 
Das  Hünchener  Stadtrecht  tagt:  „Wer  nicht  dableiben 
will,  der  mag  Beine  Klage  aufgeben."  (Auer,36.)  „Tm 
( dem  KlAger )  kan  lynn  Tirart  nicht  tzn  hülfe  kommen." 
(String,  III,  147.) 

6  Den  Kläger  soll  man  einmal,  den  Verklagten 

zweimal  hören. 
Fr>.:  Ouvre  nne  oreille  i^  raccntateur,  k  I'accneö  denx. 

7  Der  Kläger   kann  selber  kein  Zeuge  sein.  — 

Graf,  456,494. 
Mkd.:  Selbe  endarf  der  olegere  nicht  geng  ein.    (Oaupp, 
304,  102.; 

8  Der  Kläger  muss  der  Gerichtstage  warten.  — 

Graf,  443,  358. 

Wer  auch  bei  der  dritten  Ladung  (s.  d.)  ausbleibt, 
wird  all  Kläger  abgewiesen,  als  Beklagter  Terortheilt. 
„  Cleger  mus  der  dinge  tage  warten."    (ßfering ,  III,  147.) 

9  Der  Kläger  soll  nicht  gleich  mit  dem  Sacke 

kommen.  —  Graf,  479,  67S:  Klingen.  168 1'.  2. 

Ursprtknglieh  wurde  im  altdeutschen  VerlÜiren  das 
Urtbeil  (s.  d.)  sofort  ToUstxeokt,  splter  ward  eine  sehn- 
tAgige  Frist  bewilligt,  sodass  schon  an  dieser  Zeit  der 
siegende  KlAger  den  Saek  in  den  Entscheidungstermin 
nicht  mitzubringen  hatte;  noch  spiter  konnten  durch 
den  LandeefUrsten  sogar  rielj&hrlge  Zahlungsfristen 
nach  dem  Erkenntniss  bewilligt  werden,  worauf  das 
Sprichwort  wol  anspielt  (S.  Jahr  188  tmd  Quinque- 
neuen.) 

10  Der  Kläger  sucht  des  Beklagten  Herrschaft.  — 

Graf.  437,  300. 

Jede  Klage  musste  bei  dem  Oerlcht ,  au  dem  des  Be- 
klagten Wohnsitc  gehört,  angebracht  werden.  Der  Be- 
klagte brauchte  bei  keinem  andern  Gericht  zu  erschei- 
nen. „Der  Klager",  heisst  es  in  den  Recktsbückem 
der  Friesen,  „muss  in  das  Gericht  sprechen,  in  wel- 
chem der  Antworter  (Beklagte)  wohnt;  aber  jedermann 
ist  schuldig  zu  antworten,  wo  sein  Topf  wallt,  seine 
Gabel  teilt  und  sein  Hans  mcht"  (Hettema,  JTJT,  3, 148;, 
d.  i.  an  seinem  Wohnsitze;  die  rorflbergehende  An- 
wesenheit an  einem  Orte  b^prflndete  den  Gerichtsstand 
nicht.  „Sucht  der  KUger  des  Beklagten  Herrsohop." 
(Normann,  »,  7.; 

11  Des  Klägers  Busse  steht  an  des  Käthes  Eid.  — 

Graf.  427,  244. 

Besieht  sich  auf  den,  der  aus  Streitsucht  nnbegrOn- 
dete  Klage  anstellte.    Nach  Massgabe  seines  Verschul- 
dens wurde  ihm  eine  entsprechende  Geld-  oder  Leibee- 
strafe  zugemessen. 
Mhd.:  Dez  klegers  buoss  stat  an  des  Bates  eide. 

12  Des  Klägers  Zeugen  gehen  vor.  —  Graf,  453.  439. 

In  Bremen:  Des  clegers  tagen  gaan  vor  na  gemeiner 
fyndinge.    (Otlrich$,  206,  102.; 

13  Die  Kläger  haben  keine  l^oth  und  die  Prahler 

kein  Brot.  —  U.  Auerbach ,  Dorfgetchichü.  VMubihlio- 
ihek,  IV,  8. 

14  Ein  Kläger  ist  kein  Richter.  —  Eüelein.in. 

15  Ein  Kläger  muss  drei  Säcke  haben:  einen  mit 

Geld ,  einen  mit  Papier  und  einen  mit  Geduld. 

—  Beitttbery  lU,  29. 

16  Jeder  Kläger  hat  Recht. 

Nach  seiner  Ansicht  wenigstens. 

17  Kein  Kläger,  kein  Richter.    (S.  Kaiser  45  u.  61.)  — 

Graf,  425.  209;  Braun.  I,  1864. 

18  Klägers  und  Antworten  (des  Beklagten )  Recht 

BOU  gleich    sein.     (S.  Einwohner  1  und  Gericht  23 
n.  24.)  —   Graf,  432,  246. 

In  Hamburg:  Clegers  ondo  antworters  recht  schol 
gbelick  syu.    (Lappenötrg,  209,  10.; 

19  Niemand  kann  Kläger  und  Richter  zugleich  sein. 

—  Graf.  36. 

Lat.:  Accuaare  et  judicare  simul  fas  non  est.    (SeyMä,  4; 
Binder  II,  43.; 

20  Ob  auch  der  Kläger  nicht  klagt,  dem  Herrn 

nichts  desto  minder.  —  Graf,  S22.  273;  Schauberg, 
II,  87,  28. 

In  Alterer  Zeit  konnte  der  Richter  nur  einschreiten 
auf  Antrag  eines  KUgers  und  erhielt  dann  auch  nur 
seine  Gebühren  (  Gewette ).  Das  obi^e  Sprichwort  deutet 
an,  dass  der  Bichter,  wenn  irgend  jemand  ein  Unrecht 
begebt,  auch  ohne  Klage  des  Verletzten  ron  Amts  wegen 
einschreiten  könne,  also  auch  ohne  Kläger  seine  Ge- 
wette bekomme. 

21  Wenn  blos  der  Kläger  vor  Gericht  erscheint, 

so  ist  bös  richten. 

Wenn  einer  einen  Process  fOr  sich  allein  fährt,  dem 
widerspricht  niemand.    Wenn  jemand  einen  in  dessen 


Abwesenheit  yerurtheilt.  oder  wenn  .«» 
langst  Verstorbener  schlecht  1»«artli«at. 


die  ScbriftM 


üeEntMhldignna,  die  d«r  Bctklstol«  sa  te 
bhlen  hat.  Soll  der  Kllmz  dto  Busst  f^ 
muss  der  B^lagte  -renuniteilt  wardea;  xai 


22  Wenn  der  Kläger  nieht  beweist,  so  ist  der  Be- 

klagte freL  —  5Jmrocfc.  5705. 

23  Wer  dem  Kläger  entgeht,  gibt  dem  Pßnder 

keinen  Lohn.  —  Graf.  4W,  67S. 

Wer  fk«igesprocfaen  wird ,  hei  dem  bAt  der  PftBd« 
nichts  zu  fordern. 
Jlkd.:  Swer  dem  chlager  enprist,  der  ^it  dem  pfsstor 
chnin  Ion.    (Auer.  114.; 

24  W^o  der  Kläger  seine  Basse  g^ewinnt,  da  hit 

der  Richter  sein  Gewette.  —  Craf,  sa.  tio. 

Busee  Ist  die : 
KlAger  zu  zahlen 
wlnnen,  so  muss  < 

in  diesem  Falle  hatte  er  aueh  Wette  ( Procetakostei) 
SU  zahlen,  da  die  Pflicht,  dieee  ea  tcmgen,  an  dasUat» 
liegen  des  Beklagten  in  einem  gegen  ihn  anhängig  p- 
machten  Processe  geknüpft  war. 
Mkd.:  Uf  swem  der  cuger  bnsze  gewinnet  onch  der  iSA- 
ter  sine  gewette.    (Laasberg,  8cAicaöem»pief«l,  Jäi.) 

25  Wo  ein  Kläger  ist,  muss  auch  ein  Richter  tda. 

—  Graf,  436,  218;  Klingen,  172*,  9. 

26  Wo  kein  kläger  ist,  da  ist  aach  kein  rickter. 

—  Petri,  n,  807;  Lehmann,  589.  51 ;  Lokrengri,  I.  iK. 
Dreyer,  Xebenstunden,  17,  30  o.  II ;  Hertiui,  /.  10;  Ena- 
hart,  520;  £sfor,  ///.  1390;  IHUebrand .  tl8.  SU;  MBer, 
88 .  1 ;  Kirchkofer ,  28C :  Ei$eleiH ,  37» ;  Graf,  4» .  M. 
Simtotk ,  »704;  KMe,  8416;  für  Waldeeki  CurtM.|48.tf&. 

Der  Bichter  ist  nicht  schuldig, 
zu  zwingen  oder  sein  Bichteramt  in 
rerwalten ,  ohne  dass ,  Torherbestimmte  Falle  vaA  T» 
brechen  ausgenommen,  eine  Klage  amgebraeht  ««ta 
ist.  Bei  unsem  Altvordern  war  aber  dagegen  jeder  Be- 
leidigte zur  Klage  oder  Fehde  Terpflichtet,  «CO  dv, 
welcher  eine  Beleidigung  einsteckte ,  ebenso  gat  te- 
straft  wurde  wie  der  Beleidiger. 

Böhm.:  Bez  jpuToda  nenf  soudu.  — ^Kde  neaf  procinfti 
tu  nenf  patky.  —  Kde  nenf  rosepfe,  tn  netreba  spon.- 
Kde  nenf  salobnfka,  nenf  soudce.    (öelakcrtetf,  HSJ 

Frz.:  A  d^faut  de  plaiignant  point  de  juge. 

M<41.:  I7aer  geen  klager  is,  sal  geen  Bechter  wesen.  (Me- 
riM,  II,  723;  Uarrebornee,  I,  4lü*j  HoUdndUdter  Si:^- 
sentpieael,  49 j  37,-  Wettphal,  IV,  8092.; 

•27  Sein  selbst  Kleger  sein.  —  Eyenng ,  in .  301. 


Besser  ins  Klaghauss  gehen ,  denn  in  das  Trinck* 

hauss.  —   Uenitch ,  1435 ,  54 ;  l'etri .  II.  iS. 
Xlagmum. 

Klagmann  —  schadmann,  bistu  weiss,  so  schve;- 
—    Pvtri ,  II,  422. 
Klamanten. 

Grosse  Klamanten,  ungelehrte  Bachanten. 


*He  is  klamm.     (Mecklenburg.J  —   Dr.  Sckiüer. 

Von  einem  I[aufmann,  der  seine  Zahlungen  eap> 
stellt  hat.     Oder  am  überhaupt  zu  aagen:  mit  teia« 
Vermögen  geht  es  zu  Ende. 
Klammer. 

*  Etwas  in  Klammem  setzen. 

HoU.:  iets  in  klamp  zetten.    (Harrebomee ,  I.  410^J 
Xlfam>erleln. 

*  Einem  ein  Klämperlein  anhenken. 

Einem  durch  abfe  Nachrede  naohhaltig 
Schönwleder    ( Promptnarium    germamico-U 
f,  2»;:   ein  Klftmperle  oder  Klipperle 
Tirol:  Einem   ein  Klamperl  anhangen.    (Sek^.  9.} 
Auch  in  Baiem.    (Zauptef.,  il.)    In   der  Zips:  *" 


HA 
U 


ein  Klempfen  anhangen.    (Schrüer,  70  *J    InScfelM 

Beden,  welche  Fleckaa  an  dis 


sagt  man  fttr   bissige 

Ehre  bringen:  einen  Kiez,  einen  SchAudlleck  j 
„  Hat  der  Königin  Maria  von  Schottljuid  .ein 
wörtliches  KlAmperl  (ihre  Keuschheit  betraftad)  sa* 
gewjhmitzt."    (BchmelUr,  III,  479;  GHmwi,  P,  94*^ 
Hhd.:  Einem  ein  Klftmperlin  slahen.   —    Si  (die  Ftaa) 
mac  Btaete  niht  gesin,  sine  slahen  (coi^.)  ircia  kU«- 
perUn  mit  worten  und  mit  vare.    (WigaloU.) 
Klan«. 

1  Am  Klange  den  Topf,   den  Narren  am  Kopf 

( oder :  an  der  Red'  des  Narren  Kopf).  —  Skm- 
rock,  10411;  Seybold.  167. 

2  Am  Klange  erkennt  man  wohl,  ob  die  XnBK 

gut  oder  schlecht  ist. 

3  Beim  Klange  von  Metall  (Geld)  kommt  jede 

Frau  zu  Fall. 

4  Besser  ohne  Klang  als  mit  Narrensang. 

5  Guter  heller  Khing  komt  anssem  lehreD  Fas 

sagt  ein  Hoffmann,  da  ein  YPgegcJitcIcter  eiw 
Wolklingende  Red  thet  —  Lthmam,  im,  r 


1365 


Klapf — Klappen 


K  lapper — Klappern 


1366 


6  Heller  Klang  kommt  aus  leerem  Fsm. 

7  Kein  Klang  geht  üb«r  DnkatcinklaDg. 

S  Klang  gab  Rang.  —  simr^ck,  ä712,  Kerte.  I418, 
9  Klaug    überwand    (überwindet)    den   Rang.  — 

thtlor.,  V,  41;   Simrock.  SJII ;  Karle .  J417. 

In  frtthftrn  Zeit«n  war  diet  Sprichwort  ■ehr  in  D«uUob- 
Iftnd  in  U*br*uob.  Seio«  Kiiutehsim  grUndct  aioh  »uf 
ein«  gaaohicbtliche  Tbatsache.  Am  3.  S«pt.  1.167  Ijo' 
fette  der  Honog  SUigua«  mit  dorn  BcioanivD ;  der  Her* 
log  mit  der  ailbenicn  K«Ue,  d«iQ  Biecbof  Ocrhard  «u 
Rlldetheim  ein«  8«bUobt;  and  der  Bitchof  Albreoht 
«H  Ualberttftdt  wnrde  von  dem  Sieger,  dem  ßitchof  au 
Hildeeheim,  gefangen.  Dur  gefangeuo  fiivchüf  g&It  &11* 
gemein  far  einen  Mftnn,  der  «Ich  dnrch  leinen  SvhArf- 
•Inn  ftiusetohnete  and  fOr  einen  «ehr  gewaodlan  Di*- 
lAktlker;  der  Bieohof  von  Uildeiheim  aber  fUr  einvn 
Tonttgliohen  Redner,  finhor  tagte  man  damala  and  be* 
■ondei«  In  Sachien:  .,Kl&&g  Ubarwaad  Ean^.'*  Die 
Logik  lat  von  der  Rhetorik  Oberwnnden  worden.  Bei 
den.  groiten  CniffOfllaltunges,  die  Deuticblaad  aeit  dem 
14.  Jahrhundert  erfahren,  verlor  alch  nüt  dar  Krinne- 
mng  an  lolche  Fehden  auch  die«  Sprichwort.  Ej  rer- 
dlente  aber  in  eiAem  Zeitalter  «ue  der  Verifeiaanheit 
geaogeu  au  werden,  in  dem  r.war  Lo^ik  und  Bbetorik 
nicht  in  ao  anffallenden  Conflict  kommen.  Klang  aber 
immer  noch  den  Uaug'  überwindet,  n&mlich  daa  ü«ld 
dort  den  Bieg  dAvontrigt,  wo  o«  n^eh  einer  ricbttgen 
Logik  den  kttraem  xiehan  raUaite.  An  ichieklleben  and 
häufigen  Gelegenheiten,  ea  anzuwenden ,  durfte  ea  nicht 
fahlen. 

10  Man   hörts  am    klang,   ob  die  Müntz  gut  oder 

lalech  ist.   —    U^hmann,  91T.J0. 

11  Mit  (obnej  Klang  vnd  gesang.  —  lfoi*«iy.  »•. 

12  Niemand  (est  »ich  mit  dem  klang  der  Müntz 

ialen  vnnd  niemaad  mit  wortten  settigen.  -^ 

Lchtnnttn.  <t44,  33. 

*ia  Er  l&ast  flieh  mit  jedem  Klange  herumfuhren 

wie  die  Biene. 
Blapf. 
*1  Einem    einen    Klapf   auhttugen.     f Schwaben. j   — 

Sinem  lidaea  nachreden. 

*a  Einem  heimlich  einen  Klapf  geben.    'Schmns.)  ^^ 
Itentler,  H.  172*. 

Ihn  verleamden.     Der   Klapf,   dai  Kllipflein  tat  ftiii 
Flock,   den   man  einem  an    »eine  Bhre   bringt.    {Vgl. 
ttritnm.    i',  ^'»3  fg.) 
JfAd.;  üin  kiApfoUn  ilAhtuu    (WipaUtu.) 
Klapp. 

1  Klapp,  sagte  Knitt,  da  halt*  er  eine  Fliege  ge- 
fangen. —  SimriKk.  »714,  i/'jtfffr.  «i>* 

2  Klapp  un  klar.  —  Euhuatd,  i<4t. 
K14ppch«a. 

*  l  Kiuem  ein  KlÄppoheu  anhängen. 

Xieen  D«nkaett«l,  »io«  Wunde,  Schmarre,  Jic  eüi 
I  SehamUleok   bleibt.    „Bie  ergreift   die  ofengab«],   und 

I  wenn  loh  nicht  die  KrUcke  orwiachet,  nod  damit  reraetxt 

(parirt)  hatte,  fi«  hott«  mir  ein  alt  kieppen  anh«ng«ii 

■allea."     (Vgl.  Ort  mm,    V,  »W.J 

*2  Es  hängt  einer  dem  andern  ein  Klappchen  an. 

I  —   l'trimm,  \',  y54, 

1  Von  gegeiueitigen  SchmAhnngen. 

tat.:  Sphaeram  inter  aeae  reddere.     (Harnet^,   1S3;   PKt- 

lifpi,  tl,  tJ3.; 

KlAppe. 

*  l  Eine  Klappe  aufmachen. 

In  Berlin  aagt  mao ,  die  Polisel  mach«  «in«  Klaftp« 
Auf,  wenn  aie  bei  Hanifvchangen  awar  Jeden  Ia  di« 
betreflende  tiaua  b«r«ia,  ab«r  ulemaud  wieder  hitiaaa- 
laeae.     (BrnlaHtr  Zettung,  1963,  Nr.  519,  8.  riSJ 

*  2  Mit  Einer  Klappe  xwei  Fliegen  treffen.  —  Lohr- 

ennel,U,  a»;  A'drt«,  MU* ,  Bnam,  1, 10««. 
Mit  9Uitm  Mittel  «««i  Zw^km  «cnMhta. 
fn.i  Fmkn  d*an«  pierr«  deax  eoapi. 
Xlappeo. 

1  Wenn  et  ntch  klappen  wil,  aau  klappet  et  nich. 

—   S*:kamhiich.  11.  4»3. 
Daa  BUd  iat  TornJCUppcn  mit  dar  Poltaehe  od«r  <r9ei 

Vereuchen. 


Dm  OtO^  if  I  «igon. 
öd  aacli  «nt  nach 


BntMni  «BttohBtL  X«  «lU  Mfro : 
•inaig,  oft  klingt  etwa«  gldeb, 
Tiel«»  T<»r     ■  ■  VertaoTien. 

*d  Aa  (wtni  en  schall,    harr  der  *n   Cle 

•et'n* --       —  Ftrmemch,  Hl,  2i.  6»,    »iM- 

Mhf .  l»le;  Arm.  ««}.  5lüf«ii*ir#.  UM* 
')  Hat  d«  «ta«  Kai«  g«««««mt  d.  b.  nialingl  ««. 

*S  Dm  klappt  wie  ein  holxomer  Pantoffel. 

BolL:  a4l  laU  «!•  mmm  Mp,  dMr  f«ao  l«lv  op  i«.  —  Bi| 
klapi  «U  MM  «lof ,  daar  gaoi  laie  op  la.    (ßmrM^omU*, 

n,  tij 
•4  Dat  klappt  at  de  Fiwt  opH  Og«.  --  E^dmtU,  i4ta. 


*h  Dat   klappt  as  Eohdreok  ia'n  Budel.  —  Eith- 

viüid,  107&. 

•6  Dat  klappt  as  wenn   man  den  Dreck  mit  Pit- 

sehen  hai\jet.  —  /w/iHif / » ssi  *•. 
•7  Dat  klappt  nich.  —  ihinuni.  isj. 

Da«  pai«t  nicht,  iat  nicht  In  der  OrdBuag. 
•8  Dat  will  nicli  recht  klappen,  -^  Sntmi&iifv.  lO»*; 
AüchrifirfnA  büi  ifa(li0«itw,  HMarU%  Je»u,  tt ,  XJH**. 
Daa  paatt  nicht  recht  xuaammen,  dna  trifft  nicht  an. 
•Q  Dos  klopt  (a  wing)  anders,  —  kelln ,  144''. 
"  10  Et  klappet  äs  en  Ködreok  in'n  Garenkietel.  r*">*mi- 
frruifc.  I   —   Lyra.  23. 

B«  klappt  rralmt  «ich)  wi«  «in  I£ubdi<e«tt  Im  K««««l. 
Ton  allem,  «a«  ungereimt  tautet. 

*1I  *T  mütt  doch  to  'n  KJapp^n  kaom.  —  IhmnifH,  i»}; 

Stürenburij,  109  *, 
Die  Sache  mua«  alch  «tnmAl  enticheldon. 
Klapper. 

Mit  der  Klapper  fangt  mun  keine  Vögel, 

/V...  Eil  nt  prent  p«a  ce«  oiti«)t  ft  la  tart«reU«  (6iiocll«y. 

KlapperbAnklein. 

*Daa  Klapperbänklein  und  den  Gäirsemarkt  auf- 

richten.  —  Mamtr.  Sb.,  lo,   JtfuMU'r,  i\Mm.,  So, 

Mrantit .  Sich. ,  »1. 

Von  GeaeUachnften  und  Ver«ta«n  fOr  leichte  Plau- 
üeri^ieD  udcr  leere«  Geachw&tS  und  0«e(?knnlter,  Oo- 
lagoutaoit  aum  Klatschen  uud  Hchwataen  gabrä.  „Daa 
maul  aollt  jr  mitht^tten  wlaohen,  md  riotitdlM  klappet- 
bincküntn,  druaieu  oderunderatwu."  (KloHer.  IV.  656. j 
—  „B«  war  boaaer  Tud  «rger  eltn,  er  blieb  gaas  vberal 
dah«lai  Tnd  rieht  daa  klapporbeiicklln  au  vnd  aotnau 
Genaamnrk  andoraawo.'«  (JCiotter,  I,  70« J 
Klapperbücha«. 
•1  Er  hat  auch  etwas  in  die  Klnpperbüchse  ge- 
geben.  —  EttmiriH,  3«0. 

Sin«  Anekdote  u.  «.  w.  aar  Mg«fi««itlg«n  Unterhal- 
tvng  «rclhlt.  „Muaat  nicht  allweg  «ohnadem,  ander 
L«ut  haben  auch  «ia«n  Pf«iilg  In  die  KUpperbachae  «u 
geben."  —  ,,Vnd  wird  eine  Klapparbucha  genant.*^  (K^e- 
rin»,  /,  740.^ 

•S  8e  JB  en  Klapperbttse.  —  IMhnert.ni^. 
Von  einem  gocchwatxigen  Fraaaiuiiiun«r. 
Klapperdürr. 

•Kr  ist  klapperdürr  wie  ein  Storch.     'B^hr» 
Klapperer. 

1  Wenn  die  Klapperer  aufhören ,  fangen  die  Wei- 
sen zu  reden  an. 

Lal,:  Tuno  cancnl  cygni,  ctun  tacutriat  gracolL   (FhUippn^ 

■2  Ein   Klopperer  vertreibt  viel  Leute.  *-   Brandt, 
?iich.,  101. 
KUpperleUi. 

X  Wer  einmal  ein  Kläpperle  anhat,   dem  hängt 

mau  noch  zehn  tuid  hundert  an.  —  fiMleta,  sso. 

fipiell  auf  dl«  Klapper  od«r  Pritaohe  aa,  welohe  dl« 

•b«maUg«n  Karren  an  ein«r  ^hnar  angehJLngt  trugen. 

*2  Sie  ift  ein  Kläpperlin,  —  Herberfer,  u,  Sä4. 
Klappermarkt« 

•s?ie    »lebt  gern    am  Klappermarkt.  —  H.  Sackt, 
lu,  xx.xjn.  1. 

Sie  plaudert,  klatscht  gern, 
Klajppenaüiile. 

•'S    gibt  'm    wie    anne    Kloppör - Mihle.  —   c»- 

molcke,  9W. 
L*f.f  Hlraadinum  maaea.    (Binder  II,  L300J 
Klappern. 

1  Am  Klappern  kaoji  man   nicht  erkenuen  (mer- 

ken), wie  die  Mühle  mahlt. 

rrt,i  Voua  ne  orl««  <a'«nt«ad<l«i   pa«)  pai  OB   ttOa.tin 

mouldrc.    (l*r0^tT,  It,  l%l.) 

2  Das  Kappern  der  Mühle  bor'  ich  wol,  aber  ich 

seh'  kein  Mehl. 

3  Der  gut  klappern  kaun,  das  ist  der  bette  Mann. 

4  £•  klappern  ?>"-}>(  »^^'^  Mühlen  für  einen. 

6  Klappern  gel  :  orohen ;  der  Mensob  aoll 

•dnvetgeo  j^n 

€  Klappern  g^l'  — .SimrüH,  m«. 

iititun.  i,   l*^  frlAiü^e.  t,  110, 

bfitU   UM  ikTt*n   tjl«tt«ii  t*U>.   //,  »S.     flk    HaM«i-A: 

rm  tf1i<ii1  «tun  liandtwerk.'*     (Waiü>- 
Prt  lut  nn  moiit    n'mnti«r  irntr»  it*4it 

7  Klapiittrii  t^t  kolnc  MdOM  lad  Kiimnotn  wcui 

Qek 


1367 


Klapperschlange — Klar 


Klaren— KlAtsch 


im 


8  Viel  Klappern,  aber  wenig  MehL 

9  Tom  Klappern  der  Mühle  allein  viird  kein  Mehl. 

Aehnlich  nuaiich  Alt  mann  VI,  449. 

*10  Am  Klappern  liegt^s  nicht;   aber  es  gibt  kein 

Mehl. 
•11  Dat  klappert  wie  'ne  bastne  Lischke.     {'Elbmg.j 

-^   Fruclibitr  *,  2081. 

*12  Er  klappert  mit  den  Zähnen,  dass  die  Leute 

vor  Schreck  ohnmächtig  werden. 
•  13  Er  klappert  wie  'ne  Zieg\  —  Frischbier  *,  2083. 

Er  ist  sehr  mager. 
Klapperschlange . 

Je  älter  die  Klapperschlangen ,  desto  mehr  Klap- 
pern. 

Daher  klappern  die  Alten  am  meiiten. 

Klapperstein. 

Zum  Klapperstein  bin  ich  genannt,  den  bösen 
Mäulern  wohl  bekannt;  wer  Lust  zu  Zank 
und  Hader  hat,  der  mnss  mich  tragen  durch 
die  Stadt.  —  Graf.  349. 

Der  Klapperitein  war  im  Mittelalter  eine  besondere 
Ehrenstrafe  für  geschw&tiige  und  ▼erleomdongsstlich- 
tige  Frauen,  der  den  Yemrtheilten  an  Wochen-  und  Jahr- 
markten angehiLngt  wurde.  In  Mtthlhausen  soll  noch 
Jetzt  auf  dem  dasigen  Bathhauie  ein  solcher  Stein  mit 
der  obigen  Inschrift  aufbewahrt  liegen.  (S.  Katie  742 
und  Laaterstein.) 

Klapperstoroh. 

Der  Klapperstorch  holt  die  Kinder  aus  dem 
Queckbrunnen.     (Dresden.) 

Der  Queckbrunnen  befindet  sich  Tor  dem  jetzigen  ka- 
tholischen Waisenhause,  dem  Stadttbeil  bis  sum  Ein- 
gange sur  Grflnen  Gasse,  der  seit  Jahrhunderten  schon 
am  grünen  Queckbrunnen  heisst.  Der  Brunnen  erhielt 
schon  im  IC.  Jahrhundert  von  kirchlicher  Seite  dM 
Zeugniss,  dass  der  Genuss  seines  Wassers  unürucht- 
bare  Frauen  zu  gesegneten  Kindermattem  stirke ,  was 
durch  die  Gnade  der  Jungfirau  Maria  bewirkt  worden 
sein  sollte.  Auf  dem  Brunnenhäuschen  stand  als  Wet- 
terfahne ein  fliegender  Storch ,  der  im  Schnabel  sowol 
als  in  den  Fängen  ein  Wickelkind  trägt  und  auch  noch 
auf  jedem  Flügel  ein  solches  führt.  Dieser  Brunnen 
gehörte  zu  den  Wahrzeichen  Dresdens.  (Vgl.  Uluttrirt« 
Zeitung,  vom  16.  Mal  1857,  Kr.  724.) 

Klaps. 

1  Klaps  *  en  vullen  gen  Zacks.  (Fram.  Fimidem.j  — 

Firmenith.  III,  €98,  42. 

')  Schwatzereien  (Gerede,  Bedereien ,  Geschwätz)  fül- 
len keinen  Sack. 

2  Lieber  ein  Klaps  als  ein  Schmatz.    fA'amntis.> 
*3  Jemand    einen   Klaps   mit    dem  Fuchsschwanz 

geben. 

Ihn  mit  freundlichen  Mienen  und  Reden  täuschen ,  be- 
trügen. 
Enyl.:  To  give  one  a  Aap  with  the  fox's  tail.    (Bohn  Tl.  160.; 
KUpstock. 

Ein  Klapstock  is  beter  as  en  Meierhof.  —  Scham- 

bach,  U,  117. 

£s  wird  dadurch  die  grosse  Einträglichkeit  einer 
Mahlmülile  hervorgehoben,  die  freilich  jetzt  nicht  mehr 
so  gross  ist  als  zu  der  Zeit,  da  noch  Mahlzwang  be- 
stand. Mit  dem  Worte  Klapstock  wird  a)  das  Gestänge 
bezeichnet,  wodurch  in  den  Mühlen  älterer  Bauart  das 
Bentcltuch  in  Bewegung  gesetzt  und  so  das  Geklapper 
herrorgebraoht  wird,  und  b)  der  Mahlgang  oder  die 
Mühle  selbst. 
Klar. 

1  Was   klar  ist,   das   darflF  ^keiner   conjectur.  — 

Lthmann,  41,  15. 

2  Wenn  es  klar  ist  über  dem  Yalois ,  so  steht  der 

Regen  schon  über  Vevay.  —  Reinsberg  vi.  52. 

Das  Valois  oder  Wallis  dient  in  Montreux  als  Wetter- 
prophet. 
*3  Das    ist    klar    wie  Wurstbrühe    (Wurstsuppe). 

;  SihiVVlZ.J 

*4  Das  i8t  klar  wie  Wurstbrühe  in  der  Sonne.  (Eifel.; 
*5  Das  ist  klar  wie  Zwiebelacker.    fMedcrlauntz.) 
•6  Das  ist  so  klar  als  die  Sonne.  —  Uerbergn,  I,  2,  775. 
*7  Das  ist  so  klar  wie  Buttermilch. 
*8  Das  ist  so  klar  wie  Quetschenbrühe.  —  Sihttvt:, 

/,  143.  40.  Jer.  CfOtthdf.  Hi,  147. 

•9  Dat  is  klar  wie  Drank^     COsiprcuss.j 

')  Die  für  die  Schweine  aufgesammelten  Spciscrcite. 
"10  Dat   is    so    klar   as    Ko£feedick^     (Ottfries. j  — 

A'-ni.  J018. 
Pas  ist  SU  kiar  wie  Kaffeesatz. 
'• '.  ■  Ili-t  if  so  klaar  als  cen  klontje.  —  Het  is  so  klaar 
..  '   x.^füjdik.     :Harr(bvmee.  J.  417«  u.  iSi^.) 


*11  Dat  ward  all  klar  binde  Schulte  Backawe.  f^'er- 

dcr.j  —  Friichbier*,  SOM. 
*12  Doat   ÖS   klar    wä  Schragewix   (Schohwichae). 
CSiebenbürg.-$äckB.J  —  FromtHomm,  V,  S26,  J7«. 

*13  Er  is  klur  wie  die  gesigene  Blote.     {Jüd.-dniMoL 

Brody.) 

Er  ist  klar,  rein,  wie  die  gesickert«  Xoth,  d.  h.  e 
ist  sehr  schmuzig. 

•14  Es  ist  klar  wie  Felsenwasser  (wie  's  Tageslidn). 
*;i5  Es  ist  klar  wie  Majoranland.     ryiederiauMaz.j 
*16  Es  ist  klar  wie  Schnhewichse.  —  Der  rUdnt4- 

erstandene  Etdenspiegel  (Stattgart  1862,^ ,  Nr.  6. 
*17  Es  ist  klar  wie  Sonnenschein.  —  EiseMa,  stl 

BoU.:  Zoo  klaar  als  knstaL    (Harrtbomet.  I.  451*.; 

*18  Es  ist  klar  wie  Tinte. 
*19  Es  ist  so  klar  wie  Klosbr&he.     .'FrankenKoU.; 
*20  Et  es  kloor  as  Worschbren  (Wurttbrühe).  fMfv>., 
— -  Firmenich,  i,  401,  IM. 

*31  Ich  will  ihm  das  kkr  machen  wie  ein  Glai  rei- 
nen W^hisky.  'Sordamirika.J  —  Brcslauer  ItOmi. 
1865,  Xr.  185.  S.  1063. 

*22  Ick  bin  damit  klar  (fertig),  eer  de  Katt  eer  Oog 

Utlikt.     (IhUt.)  —  Schütte,  n,  266. 
Ich  bin  bald  damit  fertig. 
•23  Klar  is  d'  Kes,   't  Wif  in  de   Kram  (im  W^ 

chenbett)  un  't  Kind  is  död.     fOrtfriet^j  —  hf- 

rcn,  789;  Frommann,  VI,  SS5.  776  :  EtcArafd.SOAt.  äs* 
renhtirg,  108. 
Der  K&se  ist  fertig  u.  s.  w.,  die  Sache  ist  voUtiia. 
•  24  Klar  is  Kese.  —  Eichnaid .  looo. 
*25  Klar  wie  Drack.  —  Frischbier^.  2028. 

Wie  Kaffeegmnd. 
•26  Klar   wie   Holleritschi  (? ).  —    Wtener  /isKtwuH. 

1861,  282**. 

•27  Klar   wie   Klössbrü.  —   Sartonu» ,  ita :  tricver/j^ 

tcilmg,  1661,  282^. 

•28  Klärer  denn  die  Mittägige    Sonn.    —   Th/anm 

Diaholorum,  204 '. 
•29  So  kloar  as   de  Sunne  (ass  WäterU     .'Cnvf^üi 

MnrkJ  —  Front  mann  ,  K,  60,  *l. 
•30  So  kloar  asse  Wuarstsoppe.    fGr,if*chan  Slari.,  ^ 

Frummann  ,  V,  ^X>,  91. 
Klaren. 
•  1  Et  klart  up  achter  Käselau.       Lubeck.j 
•2  Et  klart  up  achter  Sanct-Peter.     'Uamburj.; 
D.  h.  es  wird  bessere  Witteruns. 
Klären. 

Was  sich  soll  klären,  das  muss  erat  gären.  - 

Simrock,  5717;    Körte,  6453:    Lohrenyel,    I,  7tS:  $«>' 
thcr,  28;  IHauderstiibchen .  1863,  ».  13. 
Klarheit. 

Klarheit  der  Xacht  und  Schönheit  der  Frauen 
sind  von  kurzer  Dauer. 

Die  Lombarden:  Klarheit  der  Nacht  nicht  lange nac^ 
Die  Neugriechen:  Das  Heiterwerden  bei  Nacht  isi  «if 
der  Feierschmuek  der  Alten,  d.h.  selten  nndniditni 
Dauer.  Die  Venetier:  Klarheit  die  bei  Nacht  BcvarJa. 
ein  trabender  Esel  und  ein  altes  Weib,  das  lAuft  ^dl 
eine  Stunde.  (Reinsberg  VUl.  3».) 
Klarinette. 

•Ich  habe  die  Klarinette   im   Aermel   nnd  da 
Athem  im  Munde.  —  Bnrchhardx ,  «93. 
Ich  bin  Tollkommen  fertig  aar  Sache. 
Klarke. 

•Dat  is  (noch)  ene  Klarke.  —  Aöhiiert,  tssK 

Eine  schimpfliche  Beaeiehnong  far  ein  Jbbocs  Su- 
chen, das  nichts  Ordentliches  au  machen  weiss. 
KlärUch. 

So  klerlich,  dass  es  auch  ein  filinder  in  der 
Hand  greiflen  sol.  —  5cAt»/r,  «7». 
Klaue. 

•£r  ist  in  die  Klasse  der  vergessenen 
gezählt. 
Man  kilmmert  sich  nicht  mehr  un  fluu 
Klater. 

•  Dar  scholl  di  de  Klatem '  na  slan.  — 

')  Lumpen.    (VgL  Siurenburg,  109*.) 

E  gieste  Klatsch  aasrichten.  —  fVudkliir'.iP- 

Klitsch  =  Schnans.  * ''"TtTliirtlsnftiil— 1  T*" 

delbier.    Die  Kuh  Uclhl  giest, 
kommt.    Eins  gieste  KlAtsoh   ist  also 
dem  keine  Kindtaofs  s«  Gnmda  licgL 


13C9 


Klatschen — Klaue 


Klaner — Kleben 


1370 


*-2  Ik  kam  in  de  Klatsch.  —  bahnat.  ii3^. 

ich  kt.iininc  iu  der  Leute  Maoler. 
Kutschen. 

1  Klatschen  iiml  Lügen  gehen  liand  in  Ilaud. 

Hh'jI.:  «lOiilpioK  aud  lying  go  together.    (Hohn  I!,  363.J 

*2  Wer  klutscht  ins  Haus,  klatscht  uuch  aus  dem 
IIaui>e. 
*3  Klatsch,  klutäüh,  kleb'  au!     ■S<:Mr'i.) 
Von  sclimierigen  Mumcben  und  Dingen. 
Xlätscherin . 

1  Einer  Klätscherin  muss   man  ein  (iebund  Dür- 
ner  auf  den  ^tuhl  legen,  auf  den  sie  sich  setzt. 

.  .Vci/iiiiyrii.y 
li'<hnu:    Nikd'i    li  ncTiif   klvvetufka,    n  rid    kaid/   m(j{ 
ükladnika.    CcV<<iA(;r«/ly.   *)i.)   —  Vyxvedace   nblliej,    a 
tlacliacd  odbj^vej.     (CiUtkuViky,  ^2'J 

3  Kummtu   Klätschcrinnun  in  Zank,    so    erfährt 
man  iliren  ätank. 

U-Al.:  Als  klapi>cijcn  zamen  kijven,  komt  hct  uit,  wat  zij 
bcdrijven.    (Uarnhutiff ,  I.  411 'Sj 
Klatte. 

1  l)e  njidlumcr  Klatten  hangen  bi  do  Latten,  sc 
freien  de  Lusen   bi  Hundert  un  Dusend.  — 

AVmi.  t'3. 

Lattcnlianger«  sind  Leute,  die  vou  einem  ehemaligen 
WuhUtauilo  iicruntürrivkommeii  eiud  und  nur  uocli  ein 
kumnierliclie»  Dasein  fristen.  Luaeufrcteri  -  Hanger- 
leider. 

•2  In  de  Klatt  kiimen.  —  /»uiiiitr«.  233'*. 

lu  ätreit  vorwickvit  werden, 
•o  In  Klatt'n  ligg'n.  —  f.ühk.jM.  io:i3. 

Klatte  =  Ijappeu  Zcuga,  daher  Kleid,  cngUech  cluth; 
(lauu:  ein  Kemeiue«  Frauenzimmer;  ferner:  Verwirrung, 
Zottt'  von  Garn,  Kadvii,  Federn,  Nebeiilorm run Kladde. 
f««r.  «/.•</■;/.  iir*"'.; 
Klattenhofftid. 

•Et  is  en  Klattenhogtid.  —  /'•'ll.'.^  333"*. 

Km  Lumponitreit. 
Xlatthamel. 

•Et  is  on  Klatthamol.  —  iJuAmii.  232-'. 

Kiue  uuriaubere,  ichmuzige,  latichigc  Magd. 
Xlattvofls. 

•He  is  en  KlattvosB.  —  /»iAmik,  232*'. 

Kiuor.  dem  die  Haare  vorwirrt  am  dem  Kopf  aitien. 
ilv  gtt  mit  de  llaar  aa  öu  Klattvote. 
Klauben. 

1  Jo  mehr  Klauben,    desto   weniger  Cilnuben.  — 

i'.intintiium .  '^8S3. 

«.iogeu  fruchtloae  and  unnUtso  (Grübeleien ,  aber  nicht 
av^vu  fri'ieii  Forscbeu  :u  Jeder  Wiiicuechaft,  bcion'- 
ttrr«  in  li'-'r  Tbeulugie. 

2  Weim  man  thuc  zusammen  klauben  sechs  Poeten 

luit  ihren  Tauben,  sechs Componisten  mit  ihren 
.Mucken,  sechs  Organisten  mit  ihren  IStucken 
und  thut  sie  setzen  auf  einen  Karren,  so  fah- 
ren anderthalb  Dutzend  Narren. 
Xlandltke. 

"Er    ist    ein    Klauditke.     (\Vc*ti>tvui*.j    —    t'rifch- 
..«•»•'.  ao36. 

Angeblicli  .Spitzname  für  einen  Rinn6tein(reiny-)ma- 
cber  mit  der  Bedeutung:  Klau'  (d.h.  lueh*)  Dutteban. 
Klaue. 

1  An  den  Klauen  erkennt  man  den  Löwen  (Vogel). 

—   f:i«.l«iii,434. 

„Bedarf  ei  denn  immer  der  Klaue,  data  man  den  La. 
wen  erkenne?  Auch  nnr  eine  Flechte  eeinar  Mühne 
i«t  oft  genug."  (BCme.  HtsaiHnteUt  8ckri/tm.  Harn- 
liurg  l-'4u,  Y,  7<t._^  Wird  meist  ironiech  gabnncht,  loU 
ikbvT,  nach  Lucian,  dem  Phidiai  lein«  Entitchona  T«r- 
daukeii.  Ton  dem  man  enählt,  er  lel  Im  Stande  ge- 
wi-seu,  nach  der  Klaue  eines  LOwen  die  oUan  ThcUen 
pruportionirte  Uestalt  eines  Löwen  ra  fertigen. 

Fr:.:  \  l'ungle  on  connalt  le  Hob.  (Bahn  /,  3;  Hvittril,  4; 
KnluM'jir.  411*1';  Itmirojf.  ISK.;  —  On  connalt  1«  oerf 
a  sea  abattures. 

IhU.:  Naar  den  klaanw  mo«t  het  batst  weicn.  —  Uit  den 
klaaow  kent  mcn  den  leeaw.    (If(srre6iwi^,  /,  409^.^ 

Lut.:  Kx  ungue  leonem.  (Bimdtr  //,  187;  Egfria,  65J  — 
Levnem  ex  nngnlbas  aeilinere.    r£'iwfciN.  4S4j  foMe- 

illl3.    t'O.J 

3  An  den  Klauen  erkennt  man  wol  den  Löwen, 

aber  die  Klanen  allein  machen  ihn  nicht 
3  Die  Klauen  thuu*s  nicht,  sonst  holte  das  yaul- 

tbier  die  Kitie  ein. 
*4  An  den  Klanen  nugen. 

/>«..-  11  roopt  loa  rAleltor.    (Kritümgtr.  MS.; 
•5  Dal  ist  die  Kkne  dei  Löwen. 

Das  vniiili  den  Metsleif  hommi  tob  Meiitcrband, 
ist  ein 


j    *0  Die  Klauen  hervorlassen. 

Sich  in  seiner  wahren  (}estalt  zeigen. 

*7  Einem  die  Klauen  weisen  (zeigen). 

,, Aber  diis   hat  nicht  lang  gewähret,   das«   er  die 
Klanen  nicht  hätte  geseigt."    (dott/r.,  3U^'.) 
*8  Einem  unter  die  Klanen  j^erathen. 

fr:.:  £tre  sou«  la  gritfe  de  quehia'nii.    (Kfitztmgfr^  SfiO^'.; 

—  Tomber  8<>us  1«  ctiupcdequclqu'uu.  (KrUiinjfrr,  1S0|'.; 

JIüll.:  Ik  ben  onder  zijoL'  klaanweu.   (IIarr>^>fniii'e ,  I,  40V ''.) 

*9  Er  mag  an  den  Klauen  saugen. 

Wenn  man  jemand  die  UnterstUtzang   entzieht    und 
ihm  Uberlltflt,  fUr  sich  selbst  zu  sorgen. 
Fr:.  •    S'il    n*a    pas   de    iinoi   qu'U    en    (fratto.     (Kritzin- 
S/tr,  X')!*;»,) 

*10  Hei  hew  Kloaem  ns  en  Bar.     TMiw/j 
•11  Scharfo  Klauen  haben. 

Frz.:  II  a  doH  ^pingles  au  boat  de  sei  manches.    (Kritsin- 
•j't.  i's;l'j 

*Vi  Wart,   wenn  du  mir  einmal  unter  die  Klauen 

kuniinst.      l  Im.j 
•13  Was   er  einmal  in   <len  Klauen  hat,   bekommt 
man  nicht  wieder  heraus  (oder:  lässt  er  nicht 
fahren ). 

In  Pommern:    Wat   fac   in  de  Klaujcn   bot.   hiilt   ho 
fa6t.     Ih.thneit,  '2XA'\) 
hn.:  11  tirnt  bien  ce  qu'il  tirnt.    (LtH'lr-;t.  141  (J 
Urll.:  Ifet  1«  nict  uit  zijiie  klaauwen  t«  krijgen.     (Harre- 

'".»«..-.  /.  4iiy''.; 

Span.:  Hiiien  las  comadres  y  diconse  las  Terdadcn.    (Rnhn 

i.  -.4.; 
Klaner. 

•Dat  is  en  Klauer.  —  /».ifciun,  2:«". 
Klaus. 

1  Claus  speiset    mit  Worten.    (S.  Hans  Wi.)  —  Ta\i- 

j'iM».  140*'. 
■  Lat,:  Verlia  impnrtat  Hermodora.-«.    (Tappw*,  14o''.; 

I      2  Clauss  meint,   es    sey  geritten,   wenn  or  den 
j  Sattel  autlm  Koptfe  getragen.  —  LeUnuim ,  irt3,  7. 

I  Um  einen  ciuUltigen  Menschen  zu  schildern. 

3  Er  meint,  iSt.  Klaus  reite  auf  einem  Esel  hemm 
;  und  scheisse  ihm  seine  Schuhe  voll  Lebkuchen. 

4  Mach   es  wie  Claus,   gehe  vom   Vexircn   vnnd 

Zanck,  so  hastu  fried.  —  Lrhmatw.m.i. 

5  Narr    Klaus   weiss    mehr    in    seinem    Haus    als 

weise  Li-ut'  in  's  Nachbars  wissen. 

It.:  E   SA  mp.;lio  il  paszo  i  faiti  suoi  che  it  lavio  qnci 
J'altri.  —  Pitt  %ä  il  matto.    (Gaal.  \TM.} 

KlauM. 
•l  Er  k«mimt  nicht  aus  seiner  Klause  heraus. 
*2  Immer  in  seiner  Klause  stecken. 

D.   !i.  stets  zu    Hause,  besonders  in  seiner  Arbeita- 
stubc  sein.    Dem  Kin siedlerleben  entlehnt. 
Klausner. 

Yagirendo   Klausner   und   Pilgram.  —    /'.ir-imm- 

knn,  3134. 

„Die  herumziehenden  Heiligen,  Kinsiedler,  Mönche, 
Pilgrame  und  Wallfahrer  sind  oft  nichts  als  BetrOger.» 
Klavier. 

*Der  hat  schon  auf  dem  Klavier  gespielt. 
U'jU.:  Hij  beeft  alle  klaviertjei  aangeroerd.  —  Hij  heeft 
Reen  klaTiertje  overgeslagen.    (niirr(''tjiuti ,  /.  411  *.j 
Klavierhuaar. 

*£s  ist  ein  Klavierhusar. 

So  nannte  der  als  tttchtiger  Tonsctzor  bekannte  Or> 
i(ani«i  J.  C!ir.  Kittel  in  Ernirt  die  KlavicrkttuPtler,  die 
das  Piannfbrte  zum  Paradepferde  machen  und  dnrch 
blosse  Fingerfertigkeit  der  Kunst  OenUge  zu  leisten  glau- 
ben. Diese  Bezeichnang  wurde  in  seinem  Kreise  sprich- 
wörtlich. 
Kl«b. 

An  Kleb  (Kuss)  sanner  Biard  as  üs  an  Brei 
sanner  Salt    f.imrm».;  —   Haupt,  vill,  3.W.  n. 
liippcfdutrii ;  Firmenich.  ///.  4.  SH. 
Ein  Xnsa  ohne  Bert  Ist  ein  Brei  ohne  »alz. 
KlebUftttlela. 

*  Einem  ein  Klebblättlein  anhengen.   (S-  Kdppioiu.) 

—  Jtffiliirvy.  113". 

In  dem  Sinne  wi«:  Einem  etwas   anhün:.'cn.    ( Vgl. 
<;n»iM.  F,  1042.) 

KlebeUppchen. 

*Lmem  ein  KlchGlap]»chen  anhangen. 

Etwas  Naohtheiligtfl  nachsagen.  (VkI.  Urimm.  (*,  ini3.) 

Beben. 

1  Kb-b\  kleb',  bis  ich  dich  heim  geb'. 

Lia  Si-richwort  elender  Handwerker,  d.  h.  halt  nur 
so  lange,  bis  ich  dicl<  aus  den  Hunden  habe. 


1371 


Klebkraut — Kleeblättlein 


Kleid 


im 


2  Na,  so  wat  klewt  nich,  geggt  de  Döscher,  on 
limt  möt  Spuck  (oder:  möt  Water).  —  Frisch- 
bier \  S0S7. 

'6  Willst  da's  nicht  kleben,  so  kannst  da^s  mauern 
oder  pappen. 

Dm  Wort  „kleben**  ist  hier  im  Sinne  des  Lehmbanens, 
wie  er  an  einigen  Orten  Torkonunt,  genommen.  (Vgl. 
UHmm,   V,  1067.)  B 

4  Wo  es  nicht  klebt,  da  hilft  das  Anheften  nicht 
*ö  Er  klebt  an  einem  andern  wie  ein  Schwalbennest 

am  Haus.  —  Lehmann,  853, 10. 
♦6  Es  klebt  Pech,  wo  er  sitzt. 

Er  denkt  nicht  ana  Fortgehen. 
•7  He  kleft  an  de  Wand.    (Deutt.j 

Ist  ■ohmusiff,  unsauber. 
•8  Lang  kläm  bleim.   —    Lohrengel,  II,  378. 
Lange  kleben  bleiben. 
Klebkraut.  I  ,  , 

Wer  Klebkraut  wil  aussgetten,  der  sol  zusehen, 
dass  er  nicht  Fichtenmistel  pflantze.  —  Petri. 

II,  729. 

Wer  einen  Schalk  aus  dem  Amt  setst,  soll  keinen 
ärgern  liineinbringen. 

Kleoken. 

1  Wenn  't  kleckt,  denn  kleckt  *t.  —  FrUchbier*.  ao38. 
Die  Litauer:  Wem'a  hangen  bleibt,  dem  bleibt's  han- 
gen, und  dir  wird's  sein.    (Schleicher,  163.; 

*2  Es  kleckt  nit,  was  er  braucht.  »>t 

Für  den  Verschwender  kleckt,  reicht; kein  Einkom- 
men, kein  Vermögen  hin. 

*3  Es  kleckt  so  viel  als  Ein  Körnlein  unter  hun- 
dert Vögel. 
•4  Kleck  ock  ni,  der  Papp'  is  gutt    CSchle$.)  — 
Frommann,  III,  409,  316. 

Wird  gesagt ,  um  Jemand ,  der  etwa*  trikgt,  sur  Vor- 
sicht in   ermahnen;   auch  ironisch,  TOn  Sachen,  die 
schlecht  sind  und  um  die  es  nicht  schade  ist. 
*Ö  'S  kleckt  und  part't  nix.    (Franken.)  —  Frommann, 
VI,  339,  228. 

Kleoken  =  langen,  sureichen;  parten  =s  anagebm, 
hinl&nglich  sein. 
Klee. 

1  Euer  Klee  ist  der  Freund  unserer  Ziege.  (Wmd. 

Lau$ilz.J 

2  Klee  ist  der  Vater  des  Weizens.    (Frankenwald.) 

3  Klee  ist  Klee,  ob  ihn  die  Magd  holt  oder  dier 

Knecht.   —  Sckles.  Morgenbl.,  1864,  Nr.  MS. 

4  Man  kann  nicht  Klee  und  Heu  auf  Einem  Felde 

ernten. 

5  Man  muss  Klee  füttern,  wenn  man  keinen  Hafer 

hat.  —  Heinsberg  IV,  90. 

6  Mein  Klee  ist  mir  lieber  als  des  Nachbars  Wei- 

zen. —  AUmann  V,  114;  Heinsberg  III,  109. 

7  Wenn  der  Klee  aufrecht  steht,  bald  ein  Sturm 

darübergeht. 
Engl. :  When  the  trefoils  upright  stand  is  a  storm  nearlr. 

8  Wenn   ich   guten   Klee  habe,    sagte    die   Kuh, 

denke  ich  nicht  an  schlechtes  Heu. 

Die  Bussen:  Eine  gute  Kleeemte  gilt  ror  einer  guten 
Heuernte.    (AUmann  V,  186.; 
•  9  Im  Klee  leben.   —  Heinsberg  IV,  186. 

Herrlich  und  in  Freuden.  Den  Ktthen  ist  wohl,  wenn 
sie  vom  Stroh  auf  den  Klee  kommen. 

Kleeblatt. 
*1  Er  hat  ein  vierblätteriges  Kleeblatt  gefunden. 

—   Körte,  3418  u.  4270. 

Er  ist  ein  Olttckskind.  Aberglaube,  Jetst  meist  in 
blossen  sprichwörtlichen  Scherz  übergegangen. 

•2  Es  ist  ein  Kleeblatt. 

Von  drei  Personen,  die  sich  eng  susanunenhalten ; 

in  Übeln  Sinne  sagt  man  ironisch:  ein  schOnae  Kleeblatt. 

BolL :  Drie  maken  een  klaverblad.    (Harrebomie ,  l,  411  *.; 

Kleebl&tUein. 

*Ein  Kleeblättlein  trinken. 

Aus  der  Kunstsprache  der  pommerschen  Volltrinker 
Tor  einigen  hundert  Jahren.  Man  trank  dem  aadem 
drei  Gl&ser,  Jedes  auf  einen  Zug,  vor,  und  der  Gefor- 
derte begütigte  sich  oft  nicht ,  sie  sofort  nachsutrinken, 
sondern  that  ein  Stenglein  (s.  d.)  daiu,  d.  h.  er  trank 
noch  ein  rlertes  Glas  hinterdrein,  welches  nun  der 
Herausforderer  ehrenhalber  gleichfalls  nachtrinken 
musste.  (  VgL  den  Artikel  Aus  dem  pommertehen  Trink- 
comment  vor  vierhundert  Jahren  von  Fr.  Masenow  in  der 
Oder:eitung,  Stettin  1867,  Nr.  531.) 


1  Alt  Kläder  dred  em  gäm.    (Siebembür^^^tädu.)  - 

Süauter,  816. 

2  Alte  Kleider  lachen  über   eine  weiche  Bönte 

(oder:  wollen  eine  scharfe  Bürate). 

3  Alte  Kleider  soll  man  nicht  wegwehen,  min 

hab  denn  newe.  —  LehmasM,  9,  s€. 

4  Alte  Kleider  and  schöne  Frauen  bleiben  übenll 

hängen. 
HoU.:  Oade  UeAren  an  eohoona  vronwea  blJJ  omal  im 
houSn.    {Earr*b<m4e,  I,  41St>.; 

5  Am  Kleid  kennt  man  den  Mann. 

6  An  den  Kleidern  sieht  man,    was    einer  in 

Schilde  führt. 

Nicht  Immer  und  nur  selten.  _ 

Böhm.:  Ze  latn  se  Tidl  obji^a  lidL    (COakomet^^  »70 
Fokt.:  SsaU  wydaje  csleka  obyoaiO«*    (Ictap^,  SO;  Ma- 
kovskv,  m.) 

7  An  einem  weissen  Kleide  sieht  man  die  Fleckea 

zuerst  (am  leichtesten). 
Sott.:  Hei  witst«  klaed  is  H  «erst  besmst.    (Harrtkmis. 
I,  411*.; 

8  Arme  Kleyder,  verachte  Leui.  —  PMri,  n.  U; 

Gaal,  1090 ;  Heinsberg  III,  67. 
It.:  A  Teste  logorata  pooa  fede  Tlen preatata.    (Goal,  lOiOJ 

9  Auch  in  schlichtem  Kleid  wohnt  GescfaicklichkBit 
Lot.:  Saepe  sub  palllolo  sordido  aumnift  sapiMitia  ««. 

(Cicero.)    (8erbold,  üi.) 

10  Auch  unter  schlechtem  Kleid  wohnt  kloger  Sin 

zur  Zeit    (Poln.) 

11  Anf  dem  Kleide  eines  ehrlichen  Mannes  hiftet 

kein  Flecken  lange. 

12  Auf   ein   neues  Kleid   näht   man    keine  ih« 

Tressen. 

Thut  man  es  dennoch,  so  rerstellt  man  djw  Klaid odi 
der  es  trigt,  macht  sich  Ucherlich. 

13  Aus  hübschen  Kleidern   wird   ein  Alltagqadc, 

aus  schönen  Weibern  Bafelkrack.  —  EissUin,  ml 

14  Aus  Kleidern  erkennt  man  die  gemüter.  — 14> 

mann,  495,  M. 
Lot. :  Ex  habitu  ooUigitur  persona  hominia.    (Binder  ü, 
1016J 

15  Aus  Kleidern  machen  sich  leicht  Lumpen. 

16  Ads  schönen  Kleidern  werden  alltagshosen,  aas 

Schönen  Weibern  verbabelte  wahr.  —  Ukmam, 

150,  148. 

17  Auss  Kleidern  kommen  Motten.  —  iviri,ir,i$. 

18  Besser  ein  grobes  Kleid  als  gar  keins. 

19  Besser  ein  feinen  Kleid  kaufen ,  als  ein  seidsDei 

stehlen. 
BShm.:  LepU  sv^  iat  plAtin^,  nei  hedbamf  kimdanf  .(6- 

lakovsky,  14S.; 
Poln.:  Lepi^j  swoje  latae,   nii   cudae   ohwmlaA.    /M» 

kovsky,  143.; 

20  Bey  einem  grawen  Kleyd  auch    wol  weisihat 

stehet.  —  Henisch,  1734,  40. 

21  Boss  mit  Kleidern  angethan,  hilfft  niemand  isff 

die  Bahn.  —  Pein,  II,  5i. 

22  Bundte  kleider,  bundter  sinn.  —  Ldunann,  4ts.  u> 
Alf».:  Brogedo  kleder,  broget  sind.    (Prov,  da».,  348^ 

33  Das  ehrbare  Kleid  ist  der  Deckschalck. 

In  der  Amtskleidung  liegt  die  Würde  nicdit;  darMaaa 
selbst  muss  seinem  Amte  Shr«  bringen. 

24  Das  Kleid  bringt  hoch  den  Schalck  hinan,  wenn 

der  Gelehrte  muss  beim  HandBass  stahn.  ^ 
Petri,  II,  66. 

25  Das  Kleid  macht  den  Mann;  wer  es  hat,  der 

zieh  es    an.  —  A?/n, //,  6«;  PisUtr.,  17.  l.lfoS<s- 

bergyll,  100;  ///,  8;  Gaal,  1018:  Siebcnkees,  Sil:  SL*- 

rock,  5718:  Heinsberg  III,  67. 
Frs.:  L'habit  (la  rohe)  fait  l'homme.    (Lerosix.  I,  Id.)  — 

Die   franxOslsehen  Industrieritter  sagen:    On  gigns  i 

Paria  dix  mille  lirres   de  rentes  en  portent  des  gsati 

blancs.  (Ventdey,  140.; 
BoU.:  De  kleederen  maken  den  man,  die  ce  lieeft  tnklc« 

se  an.    (Harrebomiey  I,  41l'».; 
//..-  Vesti  nna  colonna  e  par  una  donna. 
Lot. :  Purpura  vendit  causidicum.  (Gaal,  1018  ;  Seyf>'iU.  465.; 

—  VestisTirum  facit(r«ddit).   (Binder  It,  S»29;  Sf4t>«- 

heim,  V,  9;  Sutor,  933.; 

26  Das  Kleid  macht  einen  Mann  aus  einem  Tropf, 

der  nicht  drei  zählen  kann. 
Lat. :  Creditur  a  mille  qnamrU  idiota  slt  ille.  (SeyMd .  «3»  v 


373 


Kleid 


Kleid 


1374 


27 


Dm  Kleid  macht  keinen  Mondi.  (d.  KatM  iia4 
Z«Ue.)  —  i't*/or.,  17,  7;  Sunrork.  57Jl;  Ä<Jr<o ,  UJl 
u.  42c^;  /kifuJ«>r^  ///.  66. 

Fr»:  LI  »bi«  ne  f«it  pM  rennite  (moioa).    (l«rout,  /.  34; 

^   "  'ia.  IM,  U 

—  Ludftu,  tm. 


'o  noB  fft  il  OKtDar 
i  macht  nicht 

uedelft  ZDuie.     ('. 


.'f.) 


29 

31 

33 
33 

34 
35 

36 

37 

38 
3» 


40 

41 


4t2 
43 


th«  worltl 


I 


4ö 
46 

47 

46 

49 


L«  rf)be  DO  fftit  pa«  le  m^declo.     (L«r9»^,  /»  K^^Ji 
//*<U. .'  l"»»:-  kkoaoren  TerMider«n  dMnuii«reii  lüet.    (Uarf*- 

f^..r-  ■        •'.) 

Lat     i  ii)nonMt«ap!entiftineiiti«.  f£ii«l«/n.SM; 

^>  —  Nou  In  [fictoiB  conciitit  flffonk    (Bo- 

Pdin,-  äukni«  csto«i«kA  nierolit    (C«ioko9tk)f.,  X»i*J 
Ong,:  Soakit  a  u£p  tiUm  bölot«  n«n  tte*en. 

l>as  Kleid  macht  nicht  heilig,  tcnat  müflst«  man 
die    Klosterkatzen    kajioni&iren.    —     Airdm»«- 

Das  kieid  vnd    der  gaag  vrieyleo   vom  mamu 

Daa  Kleid  wärmt  nur  den,  der*»  ir&gt* 

EngLt  Tlia  guwn    is  her's   Uiftl  wa»rt   it,   aan   l 

U  bis  who  ciiji-yi    lt.     ( ftoAn    //,  tl) 

Das  Klei«!  will  golmgen  sein,  die  Schaben  kom- 
men sonst  hinein,  —  EuAAnm,im:  Ämrmk,  4TJ4» 

Das  Kleid  wird  nicht  eher  angelegt,  es  sei  denn 
fertig. 
Mkti  »uU  iilebta  thati,  «ho  mta  M  bedMhi. 

Das  Kleid  seigt  den  Mann. 

Spam.:  Qtüea  te  cubrit,  le  datcubra.    (Ctr^anttUt  Ihm  tiiti' 

Das  kieid  ziert  den  JHazm,  aber  nicht  tteta  der 

Mann  das  Kleid, 
/rj..-    Lea  b«lleii  rob««  pleurent  itir  d|t»  Ip^oi««  Indlgnaa. 

(B»kn  /.  U.) 

Das  kleyd  ziret  den  man,  iver  es  hat,  der  xiche 
es  an.  —  f>ai»dt .  i/,  sro  • .  Ta^ium .  w  *• .  s«ior ,  vn  . 

Grmltf.  I,  11;   Li-htiutHH,  4M<  Sl,  KtMtimn,  l«U;    iVruWH, 
i,  1873;  tiöti^,U2U 
Dm  reichste  Kleid  ist  oft  gefuttort  mit  Hente- 

leid.   —   Simfück,  3iT30.  AV/rd«,  |4«.  Urutm,  |,  1»7«. 

Das  weisse  Kleid  alloin  nmeht  keinen  Müller.  — 

tVuidUtf  .  XI,  46. 

Dat  Kl£t  Eiert  de  Man,  de  't  hettS  de  treckt  't 
an  *.    (OntfnctJ  —  Eichmaid,  UtI .  ttu^rm,  91.  fY»m- 
mam.  U,  m«,  i$s.  Kfm.M«:  Hixmknltndtr ^  I, 
♦>  W«r  •*  ImU    ')  /loht  o*  fto. 

De  völe  Kledcr  hcfl,  de  tugt  vele  an.  —  Kvrtf.  S4M- 
Der  das  dünnste  Kleid    anhat^  mass   am   näch- 
sten bei   der  Thür  sitaten.  —  Winddfr,  viu,  ta. 

JiitU.:  Die*  bot  dnant«  klmsd  »aabveft,  moM  m^t  den  rag 
tagen  li^t  gat  r%n  de  <iittar  «itten.    (ffarrebt/im^*  ,  /.  411*'^ 
Irftf.;  In  rüi  T«tte  nemo  traotatur  hone*««. 

Der  das  Kleid  macht,  tragt  es  nicht. 

B»lt.:  Di«  het  klMd  maakt,,  dra*g4  bet  uJet.    fJ7arr«6v»»««, 

/.  411 ^; 

Die  Kleider  der  Advocaten  sind  mit  Schafpek  * 
gefüttert. 

•)  Mit  dar  Ihimmbeit,  JSInfttlt,  Tborheil,  HalMUnlff* 
kelt  der  proeetifnhremden  Partelsa. 
Jt. :  L«  vciti  degP  arno^ttti  •imo  fodrat«  d«U^  otUiiMfon« 
de*  litlirftüU.    (Patiaglia,  404,  4.; 

Die  Kleider  eines  Mannes  kosten  oft  vieler  Ar- 

men  Schweisa  and  Arbeit. 
Die  Kleider  glänzen  bei  Hofu   und  nicht  die 

KdeÜeute. 
Die  Kleider  sind  oilmeht  werth  aT    '      ^'  nach. 

IitÜKi.;    Balgan  «r  b«it  paA  revaii ,  kled^r  i»er« 

Btid  mandea,  og  <%]Tene  «od  ftiglao.  M»J 

l»iG  Kleider  zerreissen,  aber  der  Hanger  geht  fort. 

l'ü».  r  Erf>  Wlednmp  rome,   m«   holder  dog  bogeg   nU    og 

Die  ter  fressen  die  Schaben. 

Dos  . ,    . : ;  .,  ..vii ,  doss  's  Kle<l  a  Moan  macht. 

fSÜOet  )  —  Frvtum<xim,  tll.  U5,  *«T. 
Eigen  Kleid  wlrmt  am  besten. 

Aotth  dlo  Az»b«r  eageo  t  Geborgte«  Klaid  hAl4  tti«iit 

warm.    |C\iAt>r,  ititi.) 

Ein  bnbiach  md  leichtfertig  Kleid  gefeit  allein 
Kindern,  Narro  vnd  BuJern.  —  Pttn.  It.  m. 

Kin  buntes  Kieid  luudit  dem  Kinde  grosse  Fread*. 

I/am.,-  £b  bani  glftdea  vad  bold  UorM.  —  Glem«  glcde« 
hmru  mc«l  UeUa  Uada».    (f^.  tUm,,  4&  u.  Ul.j 


59  Eiii 
8pu 


63  Ein  ehrbar  Kleid  deck«    i      <.Kn,.,i..  ...,.ht. 

In.,  (^a»tla  Ualjiü»  inunoU  ., .  liMJ 

54  Ein  ehrlich  Kleid  ehrt  den  Manu. 

ll„H..'   E«n   eerl^k   ktevJ  vprvert  den  man.     ( ttarrm^om*», 

/,  411  ^J> 

6.^  Ein  fremd  Kleid  mtcht  einen  fremden  Mann. 

56  Ein  frommes  Kleid  maoht  eine  seh  warst»  Seele 
nicht  weiss. 

//..'   Kon  lava  habtto   «anto  un  aJma  lorda.     (IKtiiagtiiL, 

1«, ».; 
67  Ein  geborgt  Kleid  stehet  nichl  woL  —  /vm.  U.  if«. 
58  Ein   ^^ctliclit  Kie>id  hält  oft  so  lange   «io   ein 

i  tu  Da&<n  7  r'M'u'A*  'u  aüo.  (CnJ^i'r,  :t47y./ 

!  Kleid  tragt  man  nicht  lange, 

a  Affena  ••  riete ,  «a  la  callr  »a  <iii«4* 
li  de  «gauo  ae  vitts,  «n  la  oall»  1« 

d..  f.  '»41.) 

60  Ein  güiden  Kleui  ist  oft  urcfüttert  mit  Herseleid. 

61  Ein  gutes  Kleid  lobt  sich  selbst. 

fl. :  La  buona  roba  ■!  loda  da  ee  itevaa.    (Uaai,  ISiT^J 

62  Ein  Kleid  bedeckt  Fehler  und  Leid. 

//..  L*  vMte  coprc  gran  dlfettl,    {Ttu^a^^Itn ,  404,  X) 

i>3  Ein  Kleid»  das  man  alle  Tage  trAgt^  fressen  die 

Motten  nicht. 
Ö4  Ein  Kleid T  das  mau  nicht  anlegt,  cernagen  die 

Schaben«  —  /smifruofcon,  mtl. 

66  Ein  Kleid,  das  nicht  passt,  ist  eine  lA«t. 
Holt.:  Ken  kived,  dat  ni»l  an  |*«ei,  elrekt  wel  tot  grooUn 

laaU     (tIartfSotntt ,  1,  ill ''.) 

G6  Ein  Kleid,  das  stets  im  Schrein,  wird  bald  voll 
Moder  sein.  —  l^iriim*.iltoii.  S|07. 
Der  (jobmutib  «Icar  Sacbe  erhJÜt  eia  fritob,  geennd. 

67  Ein  Kleid,   daa  wärmt  und  schulst,   ist  besser 

als  eins»  das  gllinzt  und  ritjgt. 

Dnm-  Man  klader  «ig  paa  franek ,  og  ftyav  psa  danik. 

ti8  Ein  KIcid,  «las  su  oft  gebraucht,  und  ein  Weib, 
dos  zu  viel  gfsehen  wird,  sind  von  sclüech* 
tem  Ansehen,  —  Wim^ier.  im.  »7. 

69  Kin  Kieid  ist  nicht  allen  gerecht. 

„Alao  aacü  einerlei   öeieUe  echickon  sich  nicht  an 
^•dem  Ort.'* 

70  E?n    Kleid    macht  aus    einer   hölzernen    Figur 

eine  schöne  Maid. 
/»4M, .-  Man  kand  og  kledo  eu  etarar  op.    (Prov.  Ja>i, ,  347 .) 

71  Ein  Kleid  mit  Löchern  braucht  viel  Flecke. 

El  Jagt  keiner  toobr  nach  ILhtt,  al«  der  lelne  tlohande 
damit  an  bedecken  bat. 

73  Ein  Kleid   nach  Jan's  von  Leyden  Schnitt.  — 

73  Ein  Kleid   ohne  Bram,  ein  Speisegewolb'  ohii' 

Harn,  ein  Markt  ohne  Kram,  ein  Spiegel  ohne 
Rahm,  ein  Mensch  ohne  Zahm  (ZaumI  sind 
nicht  weit  her  allesam.  —  hinimuikon .  im. 

74  Ein  Kleid  vnd  ein  Hauss  deckt  viel  Armuth,  — 

t*etn .  li.  to$. 
Dan. :  Kledar  og  bans  ekialar  nagao  §)um,  (Pro9>  dan, ,  W.) 

75  Kin    Kleid   von   schlechtem   Tuche    hält  nicht 

(lange). 

/f.;  Chi  et  reiie  dl  mal  panno,  el  veate  dae  voll«  l*anflO. 
(Poiaaglin.  9«a,  e.J 

76  Ein  Kleid  wermet  wol,  man  moss  es  aber  an* 

Riehen.  —  fetri.  //.Jos. 

77  Ein  langes  Kleid  bedeckt  viel  Schande. 

78  Ein  leichtfertig  Kleid,  ein  leichtfertig  Weib.  — 

Pctn.  u.  an. 

79  Ein    neues    Kleid   trägt  jeder    heber   uhi   alte 

Lumpen, 

80  Ein  reines  Kleid  ist  ein  gnter  Empfehlungsbrief. 

avii.:  Ben  eindclUk  Uaed  le  aeo«  go«da  «Mtbavellng,  — 
Laat  owa  Ueaderen  allerwegan  wit  «ijs.  (iiarr**>*im4t, 
t.  4I2*  11.  AV2^.) 

81  Eiü      '    '       '  '     '  '■'  keinen  Glauben  (Credit), 

yilAcberten  Kleide  wird  wenig 

fi2  Gin  Bohi«diU^  Kl«*id  hat  wenig  Credit. 

K.i  A  w%«»  •tfa<ctata,  poca  fade  fisn  donsl«.    (Tai^aff^«« 

Span..:  X  raet*  iogorata,  poca  fede  vlea  preitata.    (Ca' 


1875 


Kleid 


Kleid 


1376 


83  Ein  schön  klcid  deckt  auch  wol  einen  Bchalck. 

—  Ueni4ch .  ««9,  50;  Pletri,  II,  «5. 

84  Ein  schön  Kleid  wird  Tnwerth,  wenn  mans  alle 

Tage  trägt.   —  Lehmann,  705.  14. 

Der  Werä  einer  Sscbe  linkt  mit  ihrer  Gewöhnlich- 
keit. AACh  Ton  SU  hftofigen  Besuchen ,  ron  oft  wieder- 
kehrenden Bildern  in  der  Bede. 

80  Ein  schönes  Kleid  dauert  eine  kurze  Zeit.  — 

/^rdmi/iJ(on,  1117. 

86  Ein  schönes  Kleid  verthut  f  empfiehlt)  die  Leut'. 

87  Ein  seiden  Kleid  spelBet  voel.  —  Petn,  ll.  tu. 

88  Ein   seidenes  Kleid   in   der  Küche  löscht   das 

Feuer  auf  dem  Herde  aus. 

89  Ein  seidenes  Kleid  ist  oft  gefuttert  mit  Herzeleid. 

90  Ein    weisses    Kleid   schützt    nicht    vor    einem 

schwarzen  >)amen. 

91  Ein  weites  Kleid  kann  eher  eng,  als  ein  enges 

weit  gemacht  werden. 
HoU.:  Ben  raim  kleed  knn  liAter  Temaanwd ,  daneeneng 
kleed  uitgeiegd  worden.    (HarrtbonUe,  /,  411<>.; 

92  Einerlei  kleid  ist  nit  jedem  gerecht  —  Lehmann, 

367,35. 

„AIbo  auch  die  geaetz  tchickan  sich  nicht  an  jedem 
ort." 

93  Es  ändern  sich  Kleider  and  Lehr*,   aber  der 

Menschen  Sinn  gar  schwer. 
Dan.:  Man  forandrer  kledeme,  men  ei  lindet  og  feylene. 
(Prov.  dan.,  34«.; 

94  Es  geht  mancher  im  stolzen  Kleide,  der  besser 

passte  auf  die  Weide. 

95  Es  ist  kein  Kleid   so  feiertäglich  gewesen,  es 

ist  endlich  ein  Alltagskleid  daraus  geworden. 

—  Saxler,  3S6;  Simrock,  5731. 

„Von  dem  Zulaufe  det  Tolkt  sn  Predigten  und  dem 
Beiohtitnhl." 
9G  Es    ist   kein  Kleidt,   das   schandt  vnnd  laster 
decken  kan.  —  L^mann,  4X4«  ss. 

Dan. :  Intet  kledebon  kand  skiule  for  ikam.  (Prov.  dan.,  347.; 

97  Es  ist  keyn  kleyd,  das  einer  frawen  bass  an- 

stehet, dann  schweigen.  —  Franck»  1.4»*:  Petri, 
II,  268.:  (iruter,  1,  34;  Henisch,  1197,  36. 

98  Es  kan  einer  wol  im  geringen  Kleide  hoffertig 

geyn.  —  Petri,  11,  279;  UenUch,  1518,  81. 

99  Es   legt  niemand  ein  Kleid  an,   es  sey  dann 

aussgemacht.  —  Lehmann,  60,  13. 

100  Es  macht  mancher  ein  Kleid  und  zieht  es  nicht  an. 
It.:  Chi  fa  la  roba,  non  la  gode.    (Ga«U,  866.; 

101  Es  war  noch  nie  ein  schön  Kleid,  das  nicht 

ein  Alltagskleid  wurde.  —  Eüelein,ZBO;  Dram, 
I,  1878. 

102  Frembde    Kleider,   frembde   Gast.  —   Lehmann, 

433,  21. 

103  Fremde  Kleider,  fremde  Sitten;  fremde  Sitten, 

fremde  Gäste;  und  die  neuen  Gäste  treiben 
die  alten  Besitzer  aus.  —  Herzog  i'inch  von  W'«r- 
Wmberg ;  0}H'1  ,  388 ;  Sailer ,  334. 

104  Geborgte  Kleider  wärmen  nicht  Unge. 

Holt. :  Geleende  kleederen  doen  niemand  eer.  (Barrebomee, 

I,  412».; 

Frs.:  D'habita  d'autrnjr  mal  on  ■'honoro.  (Leroutc,  11, 131.; 
It.:  Chi  l'altrui  veste  li  pone  preato  si  spoglia.    (Pasfa- 
glia,  404,  5.) 

105  Geflicktes  Kleid  bringt's  nicht  weit 

Lot.:  Si  careas  aeste,  ueo  eis  uestltus  honeite;  nulliu« 
es  laudis  quamvis  sopls  orem  quodquandis.  (Loci 
conim.,   IW.;  n       \.^     ■, 

106  Gute  Kleider  bekommt  man  nicht  auf  schlech- 

tem Markte. 

107  llalt  die  Kleid  schon,  so  halten*s  dich  in  eeren. 

—  nuüingcr,  79"». 

108  Hat  eine   schöne  Kleider,   so  muss   sie   schön 

vnnd  from  seyn.  —  Petri,  II,  374. 

109  Misch  Klider,  kalt  Kächen.    (Siebcnbwg.'Sdchs.j  — 

SchUKler.  95». 

110  Hübsche  Kleider  und  schlechte  Sitten  kommen 

auf  der  Sau  im  Koth  ^reritten. 

111  Ich   habe  wol  weisse  Kleider,  kann  sie  aber  we- 

gen der  schmuzigen  Arbeit  nicht  tragen.  (Su- 
rmam.J 

Jeder  sucht  besser  lu  scheinen  als  er  ist.  Von  je> 
mand,  der  sich  herauaxureden  sucht. 


112  Im  engen  Kleid  und  bei  schrnnzigem  Oewinen 

kann  man  sich  nicht  rühren. 

113  Im  Kleid,  im  Bart  und  im  Gesicht  siedet  die 

wahre  Weisheit  nichL 

114  Im  Kleide  steckt  die  Weisheit  nicht. 

Lot.:  In  reatlmentia  non  ctt  sapientia  m«ntia.    CGamt,  9M; 
PkUippi,  /,  206.; 

115  Im  letzten  Kleide  braucht  man  (sind)  keine  Tt> 

sehen.  —  RemOterg  11,  156. 
Wir  nehmen  aiehts  mit  ans  der  Welt. 
fl  ilt.:  L'nitimo  Teetito  ee  lo  gannoeenaa  toacha.  (Böhm  I .  Vü.) 

116~Im'  8chliclitexrElei9~ist  aadTVerstand. 

„Vnter  einem  schleehien  kleid,  groas  Welaahiit  o* 
rerbofgwi  ML**  (Ev^rimg,  I,  177.; 
//..-  Sotto  nmOici  paani  sU tpesae  rolte  Im,  eapicnn.  fPox» 
giia,  336  t  4.;  —  Spaeio  sott'  laakito  Tito  a*MeoBde  n 
ouor  geatOe.  (Gata.  864.; 
ü^. :  G^rakorta  a*  kopott  kAntOe  alatt  d«r<k  bölea  m^ 
kesik.    (Goal.  864.; 

117  Im  seidenen  Kleid  hinaus  und  liompen  ra  Hsoi 

Böknu:  Chlonba  na  nlloi ,  a  baArj  r  tmlilieL  —TftMm 
nlici,  a  JuAxj  r  truhlicL    (Ö€lako94kp,  96.) 

118  In  alten  Kleidern  und  bei  alten  Freunden  iit 

einem  am  wohlsten. 
SoU.:  Van  de  dagel^keche  kleedeien  heeft  neu  het  ■iirti 
(Barrebomee ,  /,  413  *>.) 

119  In  die  schönsten  Kleider  kommen  die  Motten 

am  ersten. 
Engl.:  The  moth  does  miichief   to    tUe  flneat  gaimsit 
(Bokn  I,  in.) 

120  In  engen  Kleidern  wohnt  oft  ein  weit  Gewisses. 

—  Einfälle.  531. 

121  In  fremden  Kleidern  ist  übel  prahlen. 

122  In  schlechtem  Kleid  wohnt  auch  Treu  und  Red- 

lichkeit. 

Dan.:  Ofte  ere  treffne  hxnder  under  reffaea  kaabe.  (fr* 
dan.,  470.; 

123  In  schlichtem  Kleid  stecken  auch  Leut'. 

In  Italien:  Oft  birgt  sich  unter  geringam  KltU  äa 
edles  Hen.  Die  Polen :  Oft  flndeat  du  im  AbgetnfMS 
Leinkittel  einen  kernigen  Verstand.  Die  Csediea:  Aiel 
unter  dem  abgetragenen  Hut  kann  ein  weises  Havt 
sein.  Die  Letten:  Beurtheile  nicht  den  Mann  aad dir 
MUtse.  Die  Bulgaren:  Sieh  nicht  anf  die  Bind«,  s» 
dem  auf  da»  Mark.    (Reintberg  II,  h%.) 

124  Ist  das  Kleid  nicht  fein,  so  ist's  doch  rein. 
Böhm.:  NemAie  kaad^  stkrostn^  odi^  mfti;  ala  Hgtk  sdU 

kaidf  choditi.    (C*lakov$ky,  395.; 
III.:  Ne  moie  sraki  lipu  odi^u  imati,  ale  STaki  moaBOil 
bitL    (Öelakovtky,  395.; 

135  Ist  das  Kleyd  verrissen,  so  helt  doch  der  Biaeh 
den  Wein.  —  Lehmann ,  55 ,  6. 

126  Ist  mein  Kleid  nicht  fein,  so  ist's  doch  rein. 
Poln. :  Kaidy  moie  ch(doine ,  nie  kaidy  pifkna  aiatr  aoät 

(Lompa,  15.; 

127  Je  schöner  das  kleid,  je  grossem  schaden  tkcs 

die  Motten.  —  Lehmann,  4SS,  2. 

128  Jedem  stehet  sein  (eigen)  Kleid  am  besten.  — 

Pauli,  PMtiUa,  lU,  131  •. 
Lat.:  Id  maxime  deoet  quemque,  quod  est  aanm  mtiiBa 
(Cicero.)    (Binder  II,  1355.; 

129  Jeder  weiss   am   besten,   wo    ihn    die  Kleider 

drücken. 
Holt.:  leder  weet,  waar  hem  de  kleAren  dwingea.  fMam- 
bomee,  1.  4l2«.; 

130  Kein  besser  kleid,  denn  ehr  vnd  frombkeit;je 

lenger  mans  tregt,  je  besser  es  wirt  vnd  je 
schöner  es  stehet.  —  Heninch,  sie,  »6 ;  Peth .  ü.  vy 

131  Kein  Kleid  steht  der  B'rau  bass  an,  dan  schwei- 

gen. ~  Schotlel,  ll^l^i  Goal.  1394;  Saiter.  f61;$isi- 

rock ,  3625 ;  KOrte .  3435 ;   Steiger ,  117 ;    Draun .  /.  IfH . 

lieimherg  l,  15. 
It.:  D  silenxio  serve  d*omamento  ad  ogni  donna.   (9*'i> 

1394.) 
Lat.:  Ooippe  homini  ex  istis  surglt  bona  fama  deeisiae- 

—  Taoitnmitas    pulcherrimum  muUeiis    ftmaiasatr' 
(Oaal.  I3i>4.; 

132  Keiner  gibt  gern  seine  Kleider  von  sich,  eh' 

er  sclüafen  geht.  —  winckler,  u,  is. 

133  Klayder  vnd  der  Gang  verrathen  den  Mann.  ^ 

CMTuler,  Hl,  39;  Lt'hmatm,  II,  338,  73. 

134  Kliere  sind  de   Lue,   un  Tarlen  de  Liise.  — 

Schamhach ,  II,  270. 

Nach  ScAambach  beseichnet  das  sonst  nickt  «elter 
Torkommende  Wort  „Tarle"  einen  Bise  oder  kleiass 
Loch  und  ist  ein  von  terren,  hochdeutach ; 


UMä 


Kleid 


1378 


13& 


136 


hl  »7 


140 


141 


Ui 


x«rr»lMen«  gabltdete«  Dimiuutir.  Sinu  Wi«  Ki«id«f 
L«ui9  mAcLfto ,  d.i.  ihoea  ia  den  Augen  aaderar  foehr 
Wcrtfa  und  Geltuntr  Tenohaffea ,  to  iljid^aach  die  ( kl«!" 
acn)  ItQchoT  in  don  Kleidtrn  gleichsam  Lio««,  d.  ti. 
dftajvaigr,  wfti  lie  rsrimeiert  und  rotitellt. 

Kleider  aus,  KJcider  au>  essen,  trinken,  scbla* 
feo  gähn  tat  die  Arbeil,  so  die  Orden'  ha'n. 

—  Ittnuch,  949,  JO.  /Wn,  //,  42J.  Pulor.,  X.  dl;  flffii»»- 
frprtf  r.  60,  n^Mekitl.  10;  /hM4»r6»c*'«  [>ru^ffcArr  Andk«» 
Mtaat.il,  94. 

<j  Ol«  Ütuiache  HoatanttttuHi/  (ULI,  40.  314}  ««gtdiiftLr 
weniger  ftUcvmeln  :  I>«utft:)iberrcu,  dntiuclie  Rltler^ 
noch  ftUgttmeinar  dftgegfln  tiaiaat  ci  ftu«b  t   die  ^osieu 

H«TT«|1. 

Kleider  ehren  den  Mann  nicht,  ftber  der  M&nn 
ehrt  das  Kleid.  —  J/ii«er .  3i .  a. 
Guix  aatgog»iag«t«Ut  Migt  d«r  Italiener :  1  T»«tiiD«nti 

fftnno  oaore, 
ÜHg,!  PAiui  »mbtnia,  ruh»  ti>Jie*B4g, 

Kleider  machen  den  ( einen)  Mann.  —  /vm.  //,  4». 

Li'hmrjnn,  //.  31«.  34;  Üajt.  1018. 
bcM.»:  JUedanie  tluber  rauidsii,  ealea  lil  h«ld*ll«r  ühüd. 

(t*ro«.  da».,  34«.; 
llotl.:  Hpt k]e«dma«ktd«nboeT geilen,  jftfiurrp^rrm'v.  /,IW*J 

Kleider  machen  Ehre. 

Kleider  machen  keinen  Doctor. 

Der  Profeetor  U.  Butch  glM»'-  d»«i 

ihn  die  Letiti  In  eeitieo  AUtAgik'  <  r  die 

▲otieetu  «awbeii.     Er  oalim  dAi.v.  .  ..^    ..^sklel» 

dang  und  ging  to  «of  d^a  Markt,  huglvicli  aug  mea 
den  Hat  vor  iJini  ab.  Da  er  «ritider  lu  letue  iiiith»  ktuat, 
wttTt  tr  die  Kleider  von  »ich  «od  «prang  mit  b«idm 
PüMeo  darauf,  n^^'^  ^u  deuu  der  I>r.  Uuictk»  rief  er, 
oder  bin  Ich  mV"  (Kinfdtle,  t',; 
Kleider  machen  Leut,  —  Agricota  U,  \U.  LrhntanH, 
424,  »0.  Ayrtny,  ///.  144,  IMIrnha'j.  ttl,  i.  Unat.  lOW  . 
Ilryet ,  U ,iM;  Ihrfnann  ,  /.  19,  hMonikjf,  16&.  Hatnaun, 
Vnl^rT. ,  t,  9;  V.itmUfr  .  49.  üthuixf.  SJt;  Syi^^r^f* ,  JM. 
«MU'*'".  *W.  ^irwt.  n.nbi  JI/dyiT,  /,  St4.  A^fc.  J419, 
Em'lein ,  390 ;  s;t«»riK'l;.  47S0  ,  Kimf'di-j  ,  I4ö .  tDl»r«ijW. 
t,Ui.  GütiUchmnU ,  Ui;  /TfinsAfffl  1//.  67;  Arw  Ifono»!- 
«(Arirt  (Jauer  1101),  S.  Ul;  fl^  tl'ofd#c*t  C%r«s« » IS9 .  Kl 

1>  '.'irt  tat  niulit  bloa  «ine  aAttflfe«lMB«tner- 

ku  .tlt  auch  eiu«  moraliaek«  Wahrhail;   wie 

du^       :,   lat  auch  der  Ansug  gewiN«naMa«ik  der 

8»t«gL^i  lief  i^ti'eiir.  Auch  hat  dto  Klvidertrftcbt  wirklich 
Blnlluii  auf  den  Monnchcii  und  auf  dae  Schicksal  der 
SUlAleii.  lu  der  Zeit  der  Ferrukcn,  der  BaifrOcke ,  lan- 
gen BohOase  umi  8v:huabcl«übuhe  bAlt«  ketu  Meuach  ab 
Helomieu  und  B«voluUoucb  gedAcbt.  £iu  graaaer  De- 
w«l8 ,  wie  atark  die  K^leidung  auf  den  inuem  Mentchen 
vlrkt,  iat  die  Loichtlgkek ,  mit  dar  maa  gWB«*n  Uegi' 
montern  der  ua^leiOharti|*U<'U  Mcutclieo  oft  die  grOaa* 
t«a  Dummheiten  in  doo  Hi>|»f  aetzco  kann.  Man  gebe 
Ia  ein  Bier«  oder  Kaffeebana  und  rerauche  daa  N&m* 
Hohe  mit  den  euifAltigtten  äpieiebargern  und  aehe ,  ob 
«•  gelingen  wetde. 
S>yhm.:  äaty  delaji  Udi « badry  { klocl >  Wi,  iCetakov$ky ,  Sa8.J 
IfitU.  De  kleederen  maken  den  man«  (lioi>n  I,  M'i.j 
li  :  tili  aomini  fanoo  la  roba,  et»'.:'        '  niul.  — 

VeeU  tina  coLoona  «  par  una  dotu  ioI8.f 

£.«tf.;  Caaaidiouxn -rendit  nurpurs.  ■■i-J — 

.     Habllua  triruin  iadic;.^  u.   i.;'  »    n.j;   auch' 

ttTt  %t.)  —  Vir  bcii  r  vredltur  caee  peritu«. 

(6imd-f  11,  ä554.  /  <-  .  .2.J 

Kleider  machen  leut^  Inmpen  machen  leuM.  — 
l>iMi^.  II,  90^;  Gruer,  I.  A3.  L^mann  ,  tl.  SU.  M; 
iÜMM».  Ml.  BfdM.  t,  196S. 

Der  ««M»rord«Dtliohe  Ktaflut«  «Ur  Kleider  liuf  daa 
Crtheii  der  Leut«  iat  bei  allen  rtUcb 

anerkannt.     Die   Veuetier  b«hu  iieecu 

kaou  angesogen  gul   uti^solicn  !>'  m, 

MfcOoe  Dame  «ehein*  iii<tW  u^i^ 

Mkelot  ein  Chriat.  ri  Pfahl,   er 

Oanilual.    Die  To«c;ii  eine  Säule 

•laa  Fraule.    Kleide  «iu  Itub.-,  ao  itellt  r^ 
Dame  vor.     bogar  afnkaiiiache  Neger  aatfei 
Meaach.    (Rniuktrg  IH ,  67.)     )Ui   Bt  rirnm« 
eiaei)    Kloix,   ea  acbeint   > 
Xieidn  einen  Beien,  ao  t 

Die  Ifraiuoieu;  Put*' «löcix .  l _  L^ 

rob«  iHa  Katen:  Lege  tKchaivtirk  lun  elum  ttatuaetubb«, 
eo  tat  «!•  MbAa.    (H«%nri0rt/  t.  4»,) 

Kleidf^  in-f-LA.-  \  ...*..    pi..iiv..  .„.,  .1...    [> ,♦.. 

Setil  K 

lang  di> 
«eher  W. 

trm,   roi' 
marttfit: 


L43  KleiavT  machen  Leute,  Schiüie  den  Soldaten. 
144  Kleider  mit  Tressen  und  nichts  eu  etsecu 

Die  Baakeo:  Uaaschen  hat  ihr  Kleid  tob  fUnemTueb, 
aber  ihre  Mahliclt  alud  Bohnen,  ihre  Üuppe  let  laager 
uod  aehinaiig  wU  £i[»(U«aeeer,    (fUimtt>*rg  t ,  XYt.) 

14Ö  Kleider  massen  getragen  aein,  es  kommen  sonst 
die  ecb&ben  (Motten)  drein.  —  Ui^mann. 4t»,  so. 

!*ttri,  /;.  SO«.  Ailr^c.  342ä  ^  brau».  J.  lim. 

146  Kleider,  red  vad  tiang  entdecken  des  Menschen 

g^emÜth.   —   i.tfcrnqn»,  917.  II. 

147  Kleider   seind    kalt,    aber    sie    empfangeo    die 

Werm  von  dem,  der  (rie  trcgt  —  Uhmantu 
113 ,  77. 

„Vnd  dureb  die  «mpfa&gttne  Warm  erhalten  a.e  dm 
Leib;   aleo  Iat  ein  Diener  ala  »in   Kleid  «vtne«    i 
ao  jhm  der  Herr  die   werm,  bltc  vnnd   krafTt  u- 
kann  er  de«»  Rerrn  weten.  atandt  vnod  Aeputati       .  ., 
ein  achon  mad   gut  Kleldt  wled^  «twormeit  v^U  er- 
b  alten.  ^ 

148  Kleider  sind  der  Munn^  wer  sie  hat,  der  leg 

sie  an.  —  /'ro  • .  W,  4M. 

149  Kleider  Bind  die  Leute.  —  Thitttntm  Ihaboinrutn.iXih^. 

150  Kleider  und  lange  Kutten  machen  keinen  Mönch 

fromm. 

151  Kleider  und  Sitteu  verändern  sich  oft. 

lyän.:   Kleder  og  aatder  forandre«  oft«.    (PrvP.  4o;  ,   HJ.) 

ib'2  Kleider  verdammen  nit,  machen  auch  nil  selig- 

—  Lt'hnutnn,  423,  i». 

Itiin.:   Kledor    fordjimmQr   cUer  aallg  gi0r  iogao«     (fro9, 

153  Kleider  vud  LeuÜi  geben  zugleich  ins  Alter.  — 

Lt^tncinn,  43S ,  51 

164  Kleider  vnd  Sitten  seind  wandelbar,  gehen  ab 
vnd  kommen  wieder.  —  Uhtnann,ii»,M. 

Kleider  zieren  d*  Leut'  und  d'  Lampen  ziegen 
(ziehen)  Lau8^     fNnrtit^ftnxj 

Kleider  zieren  einen  Mann;  wer  sie  hat,  der 
«eh'  sie  au. 

KnjfL :  Fair  featber»  tiiake  fair  fowla.    (Ga>!t{,  IQJ$,) 
frs,:  La  belle  plunie  HaU  1»  Hei  oiaean.   (Kriliinif€r,iH'*.J 

—  81  l'habit  u«  fait  paa  Thoiiuoe,  do  molae  il  It  par«. 
(rahitr,  H43.; 

tf.;  1  paoal  rifamio  Ic  stangbe.  —  I  vcftimenti  Caano  onon. 

(fiaat ,  ims.J 
07,.-  PddK  eniberadg,  niba  tfutaeifg.    (Goal,  1018.^ 

157  Kleyder,  die  lang  seyn,  hindern  am  Leib^  Reieh- 

thumb  aber  an  der  Seele.  —  Uhmnnn,  11,  313,  38. 

158  Kleyder  fressen  die  schaben  (Motten),  Sorg  die 

hertzen  vnd  den  neidthart  sein  eygen  neid-  — 

l'ranck,  I.  M**.  F.-)'"ii>lfJ .  »4l'*.  Ürulttr,  /.  .'»S.  Lrimmm, 
TIS.«,  fy/r».l/,  422.  Sinltr,n.  Simrvck ,  b77^ ;  t.oUr- 
etiH  •  /.«41.  AVfrle.  34S4 :  Oraun ,  /.  1871. 

159  Kostbare  Kleider  bedecken  oft  einen  hungrigen 

Bauch.  —  w.riiitiri ,  A/,  44. 
Oohm. :  Na  hftebn  beJvibl  iuatli  a  briebo  flitl.    (Cria- 

ko9Mty  .  V*.) 
Iat.,  AXae  Th*<«»lorum.    (S*ytf>i4,  IdJ 

160  Köstliche  kleidcr  erfordern  viel  gell«  vnd  tragen 

nichts  ein.  —   Li^hrnrnn ,  iil> ,  4». 

Sie  erregen  nicht  einmal   die  Achtung  Teratludiger 
Meaachen,  eher  daa  OegenIheiL 
Üäm.:  Megen  prägt  gii*r  foragt.  —  Tragt  1  klffdAr^  miBd^t 
h»der.     (Fror.  rfo». ,  i',»9.} 

161  Lang   kleyder,   kurtzer  mut.  —  franck.  i,  si^: 

Egemriff.  Ha\ 
MoU,'  Lang« kleAriBt  tiort« alanao.  (BsrTtbom44 ,  l,  113**.; 
169  Lange  Kleider,  kurzen  Verstand  haben  die  Wei- 
ber bei  uns  zu  L/ind«  —  i'i«(of.,  vtll.  62. 

L^t.:  Poemiaa  j       '  --   -♦  ,„^  corpore  paania,  eub 

quiboa  aaaut!  rerte.  —  Sub  loogia  luni- 

elf  bT*vl«  P»^ 


155 


156 


k<. 


',«.•.1- 
l^p> 


164  Lö) 

r 
Lax 

165  Lii 


omtabUe  earnjitr 


•in,    —    4irF»(0</J  /.  203  . 
:•.  .   [f.  4U-  .Vgi/i-r.  JO. 

'»    weiblieh «K 
foetaiaa.    (^firgU 

idel.  n&st  dräu, 


l>i>aicaw«^aca««La&LaoM,    11- 


1379 


Kleid 


■aeid 


13«U 


I6*j  Man  ka:^  ein  Kleid  nicht  so  lauge  nca  tragen 
als  alt. 
Uj...:  Mru  Boc:  xijne  k!efoc&  lajig«r  oud  dau  Dieuw  dra- 

1C7  Man  luag  ilas  Kleid  ausziehen,  wenn  es  heiss 
ist :  aoer  mai«  muss  es  nicht  wegwerfen,    böhm.^ 

löt$  Müll  riiuss  das  Kleid  nach  dem  Kör]ier  ( Laken 
i.Ji-r  u-AvYi  Tuch,  Zeugj  schneiden.  —  Hini-Wi-r, 
M",  y.:  Rtin%htr-j  111,  ii. 
rn  :  i:  Uti\  tailler  la  robe  %t\m\  le  c»r|>i.    (L^  n-iro'j .  UkA.) 

109  M^n   inuss   das  Kleid  nicht  grosser  si.-hneiden. 
;iis  man  Zeug  hat. 

/."•yi.    t'at  voar  d-Jkk  »ccorJju.'  Vi  yonr  oloth.   f'Jtiitl.  'JTV.' 

170  Mar:  sihot  an  den  kleidem,  was  einer  im  schild 

iiirl.   —   /.MniiiHii,  917,  11. 

171  Mim    fol    das  Kleid   im   Sommer  sparen,   weil 

-liaren  hilfft.  —  /wn.  11.  VA. 
17-2  Man   soll    nicht    alle   KUrider    an    Kiuen  Nagel 

iiültgeu.   —    SiMei.  I'runntiallil. ,  IbtiS.  4'Jif. 

173  Mai. eher  tregt  lieber  ein  verrissen  kleid,  alss 

ein  geflicktes.   —   Ltihm-mh .  ti ,  n. 

1 74  'M  i'rüömd  Kled  mackt't  'n  früomdeu  Mann,  rv««- 

♦:ii-.^    —   t-'n/intmiim,  III,  Ai» ,  114;  l.yni,  75. 

17  j  *N    weiin't  Kled    is'n   schäun'i  Kled.     'itrimirH.) 
17tJ  Na*.li  dem  Kleide  strecke  die  Beine.  —  liurik- 

!.-:i-U.  411. 

Fü^e  dicb  in  die  Umstände,  in  denen  du  l«bat.  Jede 
uubtündige  GetelUchaft  im  Orient  würde  es  für  einen 
Itroiüeu  Verstoss  Regen  den  Anstand  betrachten,  ein 
Kein  niiter  den  Kleidern  lierrorxustrecken.  Vor  einer 
liubcru  Persun  müNseu  «ugar  Ftltse  und  Zehen  bedeckt 
teiu  und  man  musi  vum  ganzen  Kwrper  nichts  als  das 
^  tieiiclit  sehen. 

177  Nach  dem  Kleide   wird  man  empfangen,  nach 

dem  Verstände  entlassen. 

B'-fiiu.:  Die  satu  vftajl,  die  nizi>mu  prctv&zeJL  -[Cela- 
k;vik» ,  2u5.; 

178  Neue  Kleider,  aber  noch  die  alten  Filzläuse.  — 

—  FitthaTt .  Körte,  3430. 

179  Neue   Kleider  liegen  hart  an;  alte  sind  allen 

filiedern  gerecht.  —  Hü^rit^in,  mi. 

180  l'olniseh  Kleid  ist  heul*  eng  und  morgen  weit. 

D.  ]i.  OS  ist  alle  Jahre  anders.    ^ReiHtherjf   VI,  56.J 

ISl  Prächtige  Kleider  und  gute  Bissen  sind  ein  ge- 
rader Weg  zum  Bettelorden. 

It'in.:  Kdstelige  kleder  fordrer  vel  p«nge,  og  bringer  intet 
iud.     (trve.  'tan.,  347.; 

182  i^ammten  Kleid  schätzt  nicht  vor  Cjram  und  Leid. 

Hell.:  'T  fluwtfülen  kleed   kent  straf  nodt  leed.     (Harrt' 

t-iin^..  .  /.  41L'a.J 

H3  Schlecht  mit  Kleidern  angethan,  hilft  niemand 
auf  <lic  Bahn. 
Lat.:  In  uili  ueste   nemo   trautatur  hone«tc.  —  Si  careas 
ucrit«.  fac  Hid  utfittitus  honest«.    (Lr-ci  conun.,  I9c>.j 

184  ScLleditc   Kleider  sind    leichter  abzulegen  als 

M'hlechte  Sitten. 

JJoU.:  Ligter  kan  men  zijne  siechte  klcederen  uitschudden 
dau  siechte  zt-dcn.     ( Harr^f/vinrt  .  I,  41".'''.; 

185  Schüne  Kleider  alten  bald. 

En'j>.:  Fiue  cluthe«  often  times  hide  a  base  descent.  (buh» 
Jl.  3:.5.^ 

18G  Schone  Kleider  ausser  dem  Hause  löschen  das 
Feuer  auf  dem  Herde  aus. 

Jjün.:'  (ioden  kleder,  lidou  mad.  —  Ilerlige  kleder,  slet 
kitikkcn.  —  Paa  gaden  bwrcs  guldet  r»d,  naar  ofie 
hiemmc  fattes  brod.    (I'rvt.  'Inm.,  IUI.) 

187  Schöne  Kleider  bringen  keine  Tugend.  —  ly-in. 

11.  bii. 

In  Acgyptcn  sagt  man:  Unter  dem  svliüncn  Kleide 
steckt  ein  Ziegenbock.  (BurrlAanir .  169.;  Der  Ziegen- 
bock irt  dem  Araber  ilas  Bild  eines  dummen  Tölpels. 
Wie  wir  sagen:  Schweig',  du  Schafkoiif,  sagt  er:  Du 
livick. 

Lat.:  Nou  eures  innenis  multum,  qua  aeitimentis  non  est 
sapientia  mentis.    (Loci  cvihih.  ,  IV'.*.) 

Sj'.in.:  £u  vi  migor  paAo  ay  mi^or  engaüo.  (Je  feiner 
das  Tuch ,  Je  grösser  der  Betrug.) 

188  Schöne  Kleider  erhöhen  das  Ansehen. 

189  Schöne  Kleider  geben  Ansehen. 

190  Schöne   Kleider,  grosse  Neider.  —  spncktcdrter- 

j.irln, ,  274. 

191  Schöne  Kleider  helfen  manchem  alten    Weibe 

noch  zu  einem  jungen  Manne. 

192  Schöne  Kleider  machen  keine  Jungfern. 


193  bcho;:e  Kleider  sind  nicht  voa  Dauer. 

Jlvli.:    Slooije    klcederen   worden    slettcn.      (Biur«..,,^.. 

194  Schöne  Kleider  sind  oft  mit  Schulden  gefärtcrt. 

Ku'jL:  Fine  dresdng  is  a  fo^l  houie  awept  bcfore  tkevia- 

dovs.    (Bok»  II.  6.; 
ifvU.:  Fnuuje  Ucedtren  zijn  geme«nlijk  gerocrd  mat  gxiwis 

schnlden.    :üarrti,oiHef ,  /,  412  *.> 

195  Schöne  Kleider  sind  theueres  Muttenfatter. 

Läm.:  Jo   skiitnnere  kleder,  ju  st^rx«    skade  gi^r  meU. 
(Fror,  rf.in..  M7.J 

196  Schöne  Kleyder  bedecken  viel  singst  vnd  tröbeaL 

—  Ltknunu .  434.  36. 

Itän.:    Skivnne  klader  slüole   tidt   meinn   sora.     'l'rtt 

lium..  ia>.J 
ÜHj/L:  Fine  dotbes  wear  sounest  oat  of  fasbios.  —  Fiu 

doth  ie  nerer  ont  of  fiuhion.     f/ToAit  //.  S.V&.; 

197  Schönes    Kleid,    hungriger   Bauch.  —    titirL^. 

xrin,  IS. 

198  Seiden  kleider  leschen  das  Fewr  aufi'ui  Herd.  - 

—  /,W(Hi.inii  ,  41'4,  3U. 

199  Seiden    kleider   machen  ein    kalt«    kuchen.  — 

Lehmann.  434.  3«. 

200  Unserr    Kleider   sind    von    einerlei    Fäden.  — 

^iiiftT ,  1» ;  Simruck  ,  1974. 

201  Unter    «lern    geistlichen  Kleid    steckt    on  eiae 

weltliche  Maid. 
ItÜH.:  tieistlige  klsMler  og  rerdslige  aaider  tkikke  üg iiit 
Tel  sammeil.    (i'tve.  iian.^  i7h.j 

202  Unter  einem  wüsten  Kleid  liegt  oft  die  grüsfie 

Geschicklichkeit. 

203  Viele  Kleider  machen  nackt.  —  Uom,  >j.iteKiJv, 

184b.  S.  173. 

204  Vier  Kleyder  tregt  man  jetzt  last  in  der  Weil: 

zei-schuilten   Hosen,    Ilurenscbue,    b-^s  (.oi- 
scienticn  (tiewissen)  vnd  schmale  Eiirei*.  - 

<;i-ti{«i-.  ///.  M.-  Lt'kmaiiH,  II,  t<tiu.  oO. 

205  Vnter  stattlichen  Kleydern  liegt  angst  vnd  sün 

verborgen.   —    /.rAmunn.  424.  Sti. 

20G  Vor  schönem  Kleid  wird  die  Thür  wtiL 

EHyl.:  <iood  dothes  open  all  doora.     (Ruhn  II.  V4.. 

207  Vor  schönen  Kleidern  zieht   niun  d^ii  Hc*.  ab. 

—  Ei$vlinn,im;  Sunrmk ,  bTi)t. 

208  Vorm   Seydcn  Kleid  ziehet  man   den   Ha:  ab. 

dem  Mann  thui  man  die  ehr  nicht.  —  l^- 

mann,  90,  15. 

209  Vppige  kleider   sind   der  Engel    a>)sche*,  de; 

vnzucht  nester  vnd  der  Männer  verderbeü.  — 
Lehmnnn,  4'.'3.  14. 

210  Was  helfen  schöne  Kleider,    wenn    niaa  rJvi: 

danach  thut !  —  titeU^a ,  sso. 

21 1  Was  hilft  mir  ein  Kleid,  w^eun  ichs  nicht  anziehe: 

darf.   —  Eitflrui,  38U;  SiniriHk,  57»;  Seyl-old.iU 

212  Was    nützen    soh(»no  Kleider,    wenn   nicht«  :' 

beissfn  ist. 

213  Weite  Kleider,  enger  Sinn. 

214  Weite  Kleider,  weit  Gewissen. 

215  Wciu  dai«  Kleid  passt,  der  zieh^  es  ou.  —  l  ^  - 

»'»'jcl,  I.  737;  Itücking  ,  360. 

2 IG  Wem    geliehen    Kleyd    wider    heimgeht:,   m;: 
blosser  hinder  darbcy  stehet.  —  ilmtA^ä.  i44v. ». 

217  Wen  't  Kled  passt,  treck  \  sick  an.       vtmjn. 

—  Ihinneil .  20<j. 

Wer  sich  schuldig  weiss,  fdhlt  sich  (;etro>tbu. 

218  Wenn  das  Kleid  fertig  ist,  sieht  nuui,  ob  (wexu-i 

CS  (nicht)  passt. 
UuU.:  Als  het  klt>cd  gemaakt  is,  dau  ziet  mcn  de  los»'' 
(Jlarrehoinec,  I,  411^; 

219  Wenn  das  Kleid  nicht  sehr  zerrissen,  so  braucht 

man  es  nicht  stark  zu  flicken. 

Von  einer  geringen  Sache  macht  man  nlobt  vitl  ABf< 
Lebens. 

220  Wenn  das  Kleid  verbrochen,  bo  lihet  man  eni. 

wie  gut  es  gewesen.  —  Ldumam»,  9*1,0. 

221  Wenn  ein  Kleid  schmozig  ist,  verfanniit  bob 

CS  deshalb  noch  nicht 
Sprichwort  der  Odschiaegv  ia  Wasto&ik^ 

222  Wenn  ein  schön  Kleid  vnd  die  aeham  Tcrindelt 

sein ,  80  tregt  mens  noch  yor  alltflgihoieii  ' 
LiUmaitu,tH,9i  Ei"'.        r-^ 


1381 


Kleid 


Kleid 


1392 


^23 

935 
226 

297 


298 
229 

230 
231 

233 


234 


Weua  man  die  Kleider  auasieht ,  soll  tuaii  auch 

die  Öorffcn  uuaziehcn. 
Wer  die  Kleider  ehrt,  den  ehren  sie  wieder.  — 

Wer  die  Kleider  iro  Sommer  serreieati   wua« 

im  Winter  friepen. 
Wer    gute   Kleider  hat,    moaa   auch    schlechte 

haben,     CSHnnutn.) 

Mtta  out»  idlu«  KrAund*  oioUt  hUm  utit«r  d«o  Eal* 
etieii  «uch«n.  Audi :  M«o  mnas  uhno  Notb  alohU  w«g- 
irerhui  e%  kana  noch  gut«  Ditaate  l»ial«a. 

Wer  in  fremde  Kleider  kriecht,   ist  Imld  blosa. 

Dan.;  Htro  «ig  kleder   i  Uant«  kleder,  er  anArt  iifkl«d. 

(Prx>P.  Jan.,  U7.) 
fr*.:  Qai  d'katruj  reit«  le  vrtt  »  )jil«»me  loa!  ■«  «terott. 

(Lrnttu,  fl.  Ti*h.) 
S«ll,:  0t«  «ich  met  e«n«  »udvn  klDedcrvo  kloedt,  die  out- 

U««dt  «ich  bu«t.    (HarrtboMtt* ,  /.  i\l^\} 

Wer  in  fremden  Kleidern  ausgeht,  kommt  nackt 

wieder  heim. 
Wer  nur  Ein  Kleid  hat,  der   hat  ea  bald  ver- 

braucht. 
tton..'  Wl«  RUMkt  <*u  kiwd  bt'oft,  die  he*fl  h«t  l»»*«t  *«r- 

■Icteo.    (Harrthuitttf  .  /,  il2  ''.; 

Wer  ich  Warze  Kleider  trägt,  der  niuai»  bestän- 
dig bürsten. 
Wer  »ein  Kleid  ehrt  hinter  der  Thür  (im  Schrein), 

den  ehrt  ea  wieder  vor  der  Thür. 
Wer    sein  Kleid  kann   selber    dicken,    darf  ea 

nicht  zum  Schneider  schicken.     (Sit,t%n^^en. 
Wer  seine  Kleider  in  ehren  helt,  den  halten  aie 

wider  in  Khren.  —  Li>km<Mn,  4J*,  45 .  nnnArrg  ///.  «7, 
lyan,:  Soia  du  mmt  diu«  kljc>d«r.  •«•  ar«  d«  dlg.    (Ihytr. 

dan..  130 
ttoH.:  E«r  uw«  k]e«d«rei] ,  tno  eeren  xij  u  weder.    (Barrt- 

^mft,  r,  411  •.; 
It.:  etil  rt  iiooot  ügl'  bkbitl  I^QQO  bonor  »  lai.     (FAitti' 

ttia,   l&S,  3.)  '  1^  rofa*  «tm  con  cbi  1«  «4  t«a«r  *  •«. 

(Gaal,  6M.} 

Wer  »eine  ICleider  wegborgt,  bekommt  sie  eher 
aus  ileni  Irren-  als  aus  dem  Arraenhaiise  zuriick. 

Da», :  Dvt  er  b«dre  tlt  iMnt^  en  g«i  «jn«  kledar  «nd  «n  &•• 
gas;  hUa  ka«t«r ,  dena»  beholder  dem.    (Fror,  dan, .  Hl^ 

Wer  sich  dna  Kleid  anzieht,  dem  paait  ea  auch. 
—  L«fcmt0d.  '.  Ml. 

Wer  aich  d«r  Kleider  entwöhnen  will,  der  aoU 
im  Sommer  anfangen. 

Wer  sich  mit  frembden  kleidem  deckt,  sein 
brot  ins  andern  ofen  heckt,  und  graset  in 
seines  naehbam  wiesen ,  der  mues  an  gleicher 
müntTC  Verliesen.  —  Ifi^itrk,  i23.  4«,  r*rtn,  ll,  7«o. 

Wer  sich  mit  Kleidem  hofflich  ziert  vnd  stets 
nach  W4^iberart  atolziret,  wird  ffehaJten  hoch 
tu  dieser  Frist ,  auch  wenn  er  gleich  ein  Eael 
ist.   —    P^Ti ,  U.  761. 

Lnt.r  Vir  beo«  ueititai,  in  millibo«  •••«  perittt«  eraditur. 
In  BüU«  qu»Eaaii  idiüt«  »it  llle.    (Lod  :vmm.,  19».; 

Wer  vkle  Kteer  hett,   tut  uk  vale   an.  —  <JoW- 

(litmidi.  144. 

Wer  viel  Kleider  hat,  der  zeucht  viel  an.  — 

P^r\,  II,  rr». 
Wer  wird  ein  altea  Kleid  mit   neuen  Lappen 

flicken! 
Wessen  Kleid  Itreunt,  der  riecht  auch  nach  Feurr, 

JF«|f4.-'  W«U  m«x  be  amell  ot  ILr«  whoae  gowa  bum«th. 
lg«km  U,  1.) 

Wie  da«  Ki.'-i    -«  '^.-  K— *—  -<:-,.-, 

Di«  A  OmI- 


|»pen. 

■1). 


944    ^ 


24& 


94«   '> 


hMlt  aoro  b«a«rkl»dl.    (««*■  /,  X««J 


io    dar   Ktsl^toilg, 
a*.    (Frobtry,  1401 


247  Wie  die  Kleider,  «.^    U.  I.i 

248  Wie  Kleid,  so  M 

N»chUaaig,    uii<.i 

lUioMkaalgeT  n    n.   w«.  w.:. 

Im,     Diaciiiot«  ^  i      i 

l'fitlipp'  ,    1.   l.'.       V  I  ■      • 

249  WirÖ  diw  alle  KJeid  nicht  wtg,  du   hast   denn 

ein  iR'wes  (bfim  Schneider).  —  l^tn.m.  La' 

IfnAirrf  U.  .1}     ni'tutlM'r^  llf,  117. 

150  Zerrissen   Kleid   und  Tressen,   hohe  Nase   uud 

ii'i  '  '  lt. 

iith.     Aucb  dl«  TOrkea  ak^en     Kln 

/•  I  ^  lurf  kaiae  g«)ldeaeo  KnOpt*  h«l>aii. 

251  Zeriitstne  lUeider  soll  man   nicht  gleich  weg- 
werfen. —    Simivfk.  um*. 

*Jb2  Zersi'hnitteji  Kleid,  verschnitten  Sinn»  —  ^t»»- 

yvubffif,  SS*. 

•253  A  ailt  ey  dam  Kluede  aus«,  wie  a  «  '  r 

Fleescht'rhund.  —  ihbinAon.  »»>♦;  üimm 

UtttL:  Hij   Kit  in   de  kleAren,  «la  ««u«  yftd  i»  '^<-  tvl'^.u. 
{ Harrtboiwf ,  T,  ili'*.) 

•964  Aus  deTi  Klf^idern  fallf*«. 

f  > .  b«raat«fk< 

•266  Dl 


p»i4«a,  tmM 


'  >rsBi. 

r  rroaoll, 

- bu«  «tinag 

*»4i  I  a9rf*<fKa4«a. 


fr*'.    •  <.  ..»^.,   .- .^    .    .,.„  iia  oetto  i>eraoaaa. 

(Arttji:^gtr,  146*,>  —  C«»  bkbit  Toa»   ««t   ftalt  coago« 
d«  cire.     (L^foujf,  //,  Itl.; 

*956  Dat  is   himi   ner   in   de   Kler  besitten  bleven. 

—    kttti .  IMlS. 

Da«  bat  Iba  tief  betroffen;  ««in«  OeaundfaoU  oder  »«ila 
GetnUtbaiuatAQd  lat  dadarcb  lerrUttet  wordea. 

•957  Dat    kummt    mi    nich  an   Tiiin   kfjlle  Kler.   — 

Etchväl-i.  lOW.  AVm.  liHl.  >/  '  J  ^. 

Um*  b«rUbrt  mtoh  oichl  im  <  i.  niobt  ein- 
mal mein  (k»lte»|  Ober-,   rie^     „^.    da«   (wutnaj 

L'aterkleid. 

•95S  I>ie  Kleider    im  Sommer  lerreisacn   und  im 
Winter  blosagehen. 
tat.:  PeDulam  a««tate  deterare.    {St^ftolJ,  i^.) 

•959  Dies  Kleid  schreit  auch   nach   einem   neuen. 

(SiirungrM.J 

•260  Eit  de  Kleder  «itlen  em  um  dem  Life  (Leibe) 
a^  offl  se  mit  Schüffein  (Schaofeln)  darum 
geschlagen.    (Xhittj 

Vou  denen,  welcbe  ilch  von  «Inem  Madcb*o  bei  den 
alten  Ditmaraeu  einen  Knrb  gebolt. 

*961  Ein  kleid  mit  Ol  waschen.    <s.  Uol«  uij  —  L«h- 

mattii  t  I^S.  IS. 

•962  Einem  aufs  Kleid  steigen. 

Streit  mit  ihm  anfangen. 

*2GZ  Einem  die   Kleider   aufklopfen,  daas   ihm  die 

Haut  schauert.  —  ^*?rfr,  .14,11*.  liraun,  i.  itT6. 
•964  Er  hat  das  Kleid  di^r  Eule  auj^exogen.     (Ltt.) 

Br  hat  alch  un«lcbtb*rg«nts«bt.  Dar  LIlAU^r  branabt 
di«  Red«a«art  von  Jemand,  da»  b«l  N««bt  uod  Nebel 
rortgegang«D  lat. 

•966  Er  hat  ein  ikciuj  hochzeitii«  hes  Kleid  an.  ^ 
ramnmikwn.  810.  Brovn  .  l.  1«77. 

Befindet    »ich    üir  irgendeine   P«terttcbk«]t,    KuaaJB- 
menkonft  u.  ,«.   w>   (nlcbt)  ia  der  «agaiaeaaenen  V«r- 
faaaaag. 
£>i^;..-H«>  lo  hU  better  bitte  clotbe«.     {Bohn  II.  49.j 

,'  •2<J6  Er  hat  sein  Kleid   ftufgeptitrt  und  seinen  Bart 

gekämmt.   —    RurcUuirdt ,  376u 
Kr  hat  »ieb  «u  eiDCia  Geacbi^ft  fertig  genaobl. 

I  '967  Er  lässt's  an  den  Kleidern  herunterlauien. 

t  ^  1  darauf. 

ft  inaar  laagf  «iHi«  kond«  lüc^rta  loop«n. 

:t6ch  Kleid  hinaus  und  bringt 

■  vh    Haufl.    —    S(rt!<^ .  IM 

metntia,  rur  ;  .;,-- 

raakreicb  nr  1, 

i<Je«  In  dortiu  r- 

frcuslo  Formen  augrtiriii:™*«!!  \i*h<!. 

•2$9  E*  ist  ein  Kleid  aus  der  Grossmutter  Nachlass. 

I^aKs  PeUenaaa  *  11.  ;  /    .41, .j 

•270  He  hett  war  —  ünknrn.  tu ". 

Ei  tat    tu  iuBien.   inaiai  abar 

aai  »11  aatfaa.  J^i  '  okuamen. 

•97J  Ma   kenndtms    i  d*?r  Spille    zuechit- 

Maa  k»uutr  \htu  <  HpÜl»  BQaeh(ilt«lll. 

•97'I  MtLn  muHM  ihn  l»vi  u»:u  nniK-rn  halten,  nicht 
hei  den  Worten.  —  K^t.  WW*.  Braun.  I,  um. 


•268  Er  iTA 


cm  >^' 

Spott  atif 
bore,  da«'  II 
•ine  gewi»*«-  " 
«ehrt  und  eluij^i 


1383 


Kleiden— Kleidung 


Kleien  (Snbst,) 


1364 


♦273  Mit  kleyder  vnd  schuhen.  —  Tappiws.  2io*. 

Mit  Haut  und  Haar,  mit  Stiefel  und  Sporen. 
*274  Neue  Kleider  über  alte  Filzläuse. 
•275  Sein    Kleid    ist    mit    Hasenfell    gefüttert    — 

Körte ,  3485. 
Vom  ForchtsAmen ,  Feigen. 

*276  Sein  Kleid  ist  so  modern,  als  ob  er   es  bei 

der  Plünderung  Jerusalems  erbeutet  hätte. 

BoU.:   Dat  kleed  is  |bo    nieuwerwetioh,    alsof  een  paole 

van  Haman  het  gedragen  bad.    (Harrebwni«,  I,  411^.) 

*277  Seine  Kleider  lernen  Hebreisch.  —  Maihesfi,  «5^.- 

TketUrum  Diabulotwii ,  404  \ 

Sie  sind  in  der  Leihanstalt,  nrspTttnglich  beim  Jaden 
verpfllndet. 
•278  Sich  mit  fremden  Kleidern  decken.  —  WalAU, 

IV,  16. 
Kleiden. 

1  Besser  übel  gekleidet,  denn  gtur  nackt. 

2  Die  sich  leichtfertig  kleidet,  die  trägt  jhr  Ge- 

sess  feil.  —  Achmann,  424,  43. 

3  Einn  ieden  kleydt  sein  (eygen)  that.  —  Franofc, 

^52*';   Ehering ,  II ,  UQ :   Gr«ler,l,2b:   Pelri ,  JI .  199 : 
S]trichKürter»chats .  175;  5imro«*,  10241;  ifärle.  5928. 

4  Jeden  kleidet  seine  That,  dinim  sind  die  Bene- 

dictiner  schwarz.  —  Klo/iievspiegvl,  17,  23. 

5  Jeder  kleide  sich  nach  seinem  Staude. 

Bvhm. :  Obleo  soctaor.  i  lochor  hezk^  bade.  (Oelakovsky,  214  J 
Frt. :  A  gen«  de  ▼illage  tiompette  de  boie. 

6  Kleid  dich  nach  eeren.  —  BnUinger,  tj**. 

7  Kleide  dich  warm,  fiilP  nicht  den  Darm,  trink' 

mit  Mass,  dann  kommst  du  spät  unters  Gras. 
Fra. :  Vets-toi  chandement,  mange  tehMmement,  boi  m^dio- 
crement  et  tu  Tirrae  longaement.    (Krüsing^r,  711".^ 

8  Kleide  dich  wie  ander  Leut',  imd  iss,  was  dir 

schmeckt,  allezeit. 

„Wohin  da  cieheet,  da  halt  dich  eben,  wie  andere 
Lent  im  Lande  leben."    (Sutor,  612.^ 
Lat.:  Tenram  ad  quam  pergis,  oape  morea,  qaoi  ibi  cemia. 
(Sutor,  612.; 

9  Kleide  eine  Säule,  sie  sieht  wie  eine  Fräule. 

Fr::  Tel  est  mal  vfita  qui  eat  fonrrä  de  verta.    (KriUin- 
aer,  711.; 

10  Mancher  ist  übel    gekleidet,  der  mit  Tugend 

gefuttert  ist. 

11  So  as  euer  sich  kledt,  so    wat  (wird)  he  ver- 

accist*.     (!^ecklenburg.)  —  Fromtnann»  VI,  726. 
')  Qleicbiam  versteuert,  aach  ftstimirt. 

12  Was  mich  am  besten  klcid't,  ist  mein  liebstes 

Kleid. 

Engl.:  That  sait  ie  best,  that  best  fite  me.    (Hohn  11,  135.; 
Kleiderart. 

Die  neuen  (fremden)  Kleiderarten  stechen  ins- 
gemein der  Ehrbarkeit  die  Kehle  ab. 

Kleiderordnuxiff. 

•  1  Das  ist  gegen  alle  Kleidnrordnung,  —  /i»st/f««,  stti ; 

lirawi,  7,1879. 

Es  ist  nicht  erlaubt,  nicht  ichioklioh.  Aus  den  Zei- 
ten ,  in  welchen  die  Regierungen  es  fQr  geboten  erach- 
teten, die  Kleidung  durch  PoItseibeBtimmnngen,  Klei- 
derordnangen  genannt,  au  regeln.  Die  Zeit  hat  be- 
wiesen ,  wie  wirkungslos  dergleichen  Polizei  Vorschriften 
sind.  Von  den  sftmmtliolien  Klelderordnungen ,  die  in 
Deutschland  ihrerseit  ersclüenen  sind,  ist  nichts  übrig 
geblieben ,  als  die  obige  Bedensart.  ^Die  Polizeiverbote 
haben  sich  machtlos  erwiesen,  wie  gegen  Kaffee  und 
Taback,  sc^gegen  die  Crinoline  ,~die  sogar  die  Strafireden 
des  Pfarrers  Dr.  Lok.  Oslander  in  Hamburg  ttberlebt 
hat.  Wie  es  solchen  „paplemen  Ordnungen"  ergeht, 
spricht  der  alte  Laurvnnbtrg  in  den  Versen  aus:  ,.Die 
löbliche  Kleider-Ürdonantz  wird  gehalten  weder  halb 
noch  ganta-,  der  hohen  Obrigkeyt  Erlasse  werden  ver- 
lach« auf  jeder  Gasse."  Von  149G— 1577  besohftftigten 
sich  die  Heiehstage  mit  Kleiderordnungen ;  man  wollte, 
das«  Stand  und  Würde  eines  jeden  sofort  am  Kleide 
eikannt  werde.  Sehr  viele  dieser  Kleiderordnungen  grün- 
deten sich  auf  die  Polizeiordnung  des  Heiligen  römi- 
schen Beiche  vom  Jahre  1548.  (Vgl.  Beiträge  *ur  Ot- 
aehichte  des  braunschweig-lüneburgiaehen  Hauses  und  Hofes 
von  C.  F.  wn  Malortie,  Hannover,  1860  fg.) 

*  2  Dat  is  (iöpt)  gegen  de  Klederordnung.  —  Schütze, 

II,  269. 
Kleidung. 

1  An  der  kleidung  kennt  man  den  Thoren,  wie 
den  Esel  bey  den  Ohren.  —  Gnter,  iti ,  i ;  Leh- 
mann,  II,  S5, 46. 


2  Aus  der  Kleidung,  Lachen  und  Gang   erkennt 

man  einen  Mann.  —  Suiar,  512. 
Lat.:  Vestitus,  risus,  incesans  arguont  homiaia  ingeniiB. 
(Sutor,  533;  Seybold,  629.) 

3  In  kleidung  vnnd  Geberden  soll  man  sich  denen 

gleich  halten,  bey  denen  man  lebt.  —  Lek- 
mann ,  422.  3. 
Böhm.:  Jak  ti  hnjf,  tak  sk4k4<  —  3»3^f  kd«  kroj,  takss 

stroj.    (Öelakovsky,  227.; 

4  Kleydung  ist  der  Ifami,  wer  sie  hat,   der  leg 

sie  an.  —  LehmantL,  II,  313,  37. 

5  Köstliche  Kleydung  erfordert  vil  gelt  vnd  trägt 

doch  wenig  ein.  —  IlenUck,  UU,  3»;  Petri,  II.  4M. 

6  Man  sihts  an  der  Kleydung,  was  einer  im  Schild 

fähret.   —  Lehmann,  II,  403«  45. 

7  Wer  thut  in  der  Kleidung  pi-angen,  hat  den 

Teufel  an  ihm  hangen.  —  Sutor.  su. 
Kleien  (Sahst.). 

1  Der  sich  willig  mischt  vnder  kleyen,  fressen  d 

sew.  —  Franck,!,  73*>. 

2  Gibt's  auch  Kleien?  fragte  die  Sau,  als  sie  beim 

Löwen  zu  Gast  war.  —  EmHum,  ssi ;  lioefer.  sc». 

Simrock,  5735. 

3  Je  besser  die  Kleien,  je  besser  das  Mehl. 

Die  Bussen :  Wer  die  Kleien  schilt,  liateit  das  Mehl. 
(Altmann  VI,  430.; 

4  Kleien  und  Uundsmark  gehören  zusammen  in 

ein  Gebäck. 

5  Mancher  gibt  (hält)  Kleie  für  Mehl. 

Engt.!  Pancy  maj  holt  bran,  and  fchink  it  flour.    (Boim 
II,  92.; 

6  Sind  auch  Kleien  da?  grunzte  die  Sau,  als  Ju- 

piter  sie  zu  Gast  laden  liess.  —  Heinsberg  lll.  Oi 
„Die  Welt  thut  wie  die  Sau  in  den  alten  Fabeln,  da 
sie  der  Jupiter  liess  zu  Gaste  laden  und  seine  Himmel- 
speise  rühmen;  da  warff  sie  den  Bussel  auff  und  sprach: 
Sind  auch  Kleyen  da?"    (Herberger,  HerspoatiUe.) 

7  Viel  Kleien   machen  einen  Haufen  Krusch  und 

yiel  Ni(^t8nutze  ein  Kloster.  —  Kiostersf»egei, 

15,  15. 

8  Viel  Kleien,  (und)  wenig  Mehl.  —  Rcimberg  iv,  tt. 

Engl. :  Much  bran  and  litte  raoal.  (Bohn  II,  47. J  —  Much 

bruit,  little  fruit.    (Oaal,  686.) 
It.:  Molti  pampini,  e  poc'  xvn.    (Goal,  686.) 
Port.:  Muito  fallar,  pouco  saber.    (Bohn  II,  74.; 

9  Von  Kleien  wachsen  die  Sew,  werden  aber  nit 

fett  dauou.  —  Pelri,  II  ^  579;  Simrodt,  573«. 

10  Von  Kleyen  wassen  de  Schwyne,  averst  se  wer- 

den nig  fett.  —  Körte,  3439. 

11  Wä  sich  müschd  onner  de  Kleien,  wörd  gefräss 

VOan  de  Seien.  (Trier.)  —  Laven,  194,  123.  fiir 
Franken:  Frommann,  VI,  818,  229;  hockdeutsch  bei  Sitn' 
rock,  5784. 

12  Wä  sich  onger  de  Kleie  misch,  da  wird  van  de 

Färke  frässe.  (Düren.)  —  Firmenich,  I,  483,  3S; 
für  Aachen:  Firmmich,  I,  494,  156;  für  Steter  matt:  Fir- 
menich ,  11.  765 ,  24 ;  fiir  Niederösterreidi :  Frommanu. 
111,390.  9;  für  Köln:  Weyden,  III,  12;  für  Schtrahr>i: 
Sefjlen,  469. 

13  Wer  Kleien  als  Almosen  vertheilt,  dem  wird's 

ein  Windstoss  auf  dem   Serdt  vergelten.  — 

liurckhardt,  655. 

Ser&t  ist  die  schmale  BrQckc,  auf  welcher  die  Mos- 
lemim  über  den  Höllenaohlnnd  nach  dem  Eingange  des 
Paradieses  gehen. 

14  Wer  Kleien  knetet,  wird  keine  Semmeln  backen. 

—  Heinsberg  VII,  91. 

15  Wer  sich  vndcr  die  kleien  mengt,  den  fressen 

die  sew  gern.  —  Frow*. /,  145";  il,  59*;  ?.:>- 
pius,  64*;  Egenolff,  333'*;  Petn,  II,  764;  (.rufpi .  J.  «; 
///,  lll;  Ucnisch,  1214.  67;  Scholl«"!,  IIIÄ*;  Lehmann, 
II.  878,  244;  FrMc/im. ,  k;  (iaal,  10*1;  Aitler,  159;  f'ife- 
tein,  381;  Mayer,  I,  177;  Günther.  46;  Siebenket^.  142; 
Körte,  3488;  Braun,  1, 1851;  Heinsberg  III,  146. 

Die  Araber:  Wer  sich  zu  Kleie  macht*,  den  sertrett-n 
die  HQhner.  Die  Bussen :  Wer  sich  ins  Heu  legt ,  an 
dem  rupfen  die  Qänie.  (Altmann  VI,  505.;  Sei  Thon, 
und  man  wird  dich  kneten.  Die  Albaner:  Mache  dich 
nicht  sur  Brücke  und  sum  Stege,  damit  tiute  und  Hone 
darttbergehen.  (Heinsberg  III,  U.'*  u.  146.;  Die  Neugrie- 
chen:  Wer  sich  mit  Kleien  befasst ,  den  picken  die  Hüh- 
ner an.  —  Die  sohwAchste  Kraft  richtet  den  zn  Grunde 


1385 


Kleien  (Verb.)— Klein 


Klein 


1386 


der  sich  nelbat  wegwirft.  „Drumb  meng  diuli  uit  TUter 
die  Kleyen,  da  wirit  loast  gCre^BeD  von  den  Sewen." 
(Kyriiitj,  I,  in.)  Thfophilu^  (Autgabe  von  IIorrn,anm 
eon  FalU-rUfh.  n  )  V.  4'.'>) :  „Wo  sik  uienget  mank  dem  ate 
(Hchweinefutter  j,  liei  wert  deu  logen  gerne  tu  vrate." 
,,Wer  sich  mtruget  unter  die  Kleyen  wird  audi  gefrea- 
ten  von  den  Sewen."  (Frot'-hm.,  K..)  i.MiMClit  dn  dich 
in  kielen,  dicli  frcsien  die  teu."  (J-uitmicht^pict,  Ö*J7,  ti.> 
Im  14.  .Jahrhundert  lautete  diet  Sprich wurt  nach  der 
'Srazer  Uan.il*''.hrijt:  ,,  Wer  sieh  unter  die  kllgen  mi- 
Hchot,  den  einont  die  iwin.*'  (MiUl'-r,  .W't'-lfiv.'hdeut- 
s.'h'-i    Wnrtfihn-'h.) 

MM.:  Swer  biuh  menget  ander  die  kllen,  den  c/zent  diu 
8wln  undcr  dem  brlen.  (Morul/.)  —  Wer  «ich  i(eme 
miHchet  vntcr  die  kleyn,  ilcn  eacent  die  iüw  mit  dem 
prein.     (Vintli'r.)    (/.ing^rh-,  VM',.) 

BvhiH.:  Kdo  K'hi  meii  otruby.  pfioli&sf  «vini  pod  zuby. — 
Kdo  sc  me/.i  pl^vy  mfuhä,  Rvinö  ha  unedf.  (C'iUiknrniff,  M).) 

yrs..-  (jui  «e  fait  Inrebia,  le  loup  le  niungo. 

Krain.:  Kdor  hu  med  otrübe  m^ia,  ga  ivinje  anedi'i.  (i'r- 
Nk.jCik'/,  4<i.; 

A'/'.«^.•  Koi  «e  med  pnaeje  mi-äa,  «vinje  ga  p'»jpdii.  cC-^- 
Ukvetkti.  40.) 

Lat.:  Conditus  in  paleii  n  »tupido  oi)iiie<letur  asello.  (Üin- 
dir  r,  'M^;  II,  .■i4M;  Fhilippi,  l.  S^l.J  —  Für  füre  ae  miit- 
cons  iiorcorum dentibus catur.  (tUfliin ,  :iHl ;  fJnal,  iu2l ; 
Rifi'ler  I,  tiUG;  //.  1222:  S.'>ih.>l,l ,  .v>  u.  11»7.; 

F9ln.:  Kto  tif  8  plcwanii  /.mieiia,  tegn  ^winie  zjedr.%.  (ö- 
lakopikfj,  in.) 

Sloic.:  Kdur  ho  med  otrubf  mi*^a.  ga  avinjö  ane<Ii^. 

Uh'J.  :  Ki  niAK'^t  a  k<jrp:k  kiVzA  kcvori ,  mog  vazi  a  di«zu(^. 
(final.  liVJl.; 

Iti  Wicr  sich  an  de  Kl:i(>   iiiäiiijt,    die  tVifsst-ii    de 
ächwüillj.      ,.Siii»«H/*Mri;.-*uJiv./   —    .^i^huttfr,  IM. 

*17  Dus  KJ'^t  niolir  Kleicu  als  Mohl,  wonn's  rnülilot. 

—  {'itilriu  .  ,^^l.■  UniHii.  I,  ISbO. 

•18  Die  KU'ie  siclirii  imd  das  Mehl  viM'Iicroii. 

•  19  Die    Kleien    li(iiintr»«:?i'n    muH^Mi.       /Mbiihum  in 

>'(  hii  Ml  fi.,) 
Von  deiiijcnigeu  Müdohen  geiiat;t,  daa  bei  Tauzver- 

Sniiguntfen    keine   AiilTurd«ruugt.'n    i,rhalten   hat,    aon* 
orn  aich  hat  am  ZiiHohauen  begnügen  mil««cn. 

•■JO  Die  Kleien  si)ureii  und  das  Melil  verschütten. 

Fr:.:  Avure  i»tMir  le   aon,  prodigur  punr  la  farine.    (t'n- 

fii.r  ,   1«,) 

*"J1  Es  üind  Kleien  darunter. 

„Ob  Bio  ob^eruautzcr  aeyen,  Oiler  kern  gcmiechi  mit 
kleyen,  ich  halt^  vprancht  alle  beid."  (Mitrn'»/-,  X'j..  ;>T, 
In  Kl:-tcr.  IV,  7s«.; 

•22  'S    int;ld  nt'  a    Klaia   niid'ni.      «. w.rr...sVW. «.     — 

i"- 1. .  .  441». 

Y.A  geht  mit  ilini  inder  damit)  zu  Uude.  Man  hat 
durt,  !im  diesen  Gedanken  auaiüaprechen,  auch  noch 
•li"  KvdtMiiiartcn :  A  la  of  d'r  Ndje.  A  hnt'a  of  d'r 
ächeppo.  (S.  Jsohippc.)  A  h"t  d'  Kue  oacli  nAch  beim 
Schwun/e. 
Kleien  (Vcii>.). 

•  1  Achter  üt  kkit '  do  lluner.  —  hr^imtiomu ,  II.  .los.  3. 

')  Kleien  hclit«t  in  der  Marach:  i'ine  Onibe  reinigen 
vi'm  Schlamm,  irrahL-u  au«4clilammen.  dann:  sudeln, 
achmicren,  im  Koth  wdhlon;  ferm-r,  wie  in  der  obigen 
Rodou^art,  kratzen,  krauen,  liebkoaen;  hUm  aot  kleien 
=^  ihm  etwa«  abzuachmeicheln  aachen.  (Rickey .  IVi; 
^tür.Hburj ,  110".J 

•*J  Dar  ward   he    \v:it    mit    to    klt^ien   kriegen.  — 

Uuhittil.SiS*. 
Daa  wird  keine  geringe  MUiie  kosten. 
•3  He  kleit  (sudelt,  Insohnrnzt  sith)  as'n  Hi^g. — 

AVin,37». 

•  4  Hf  kleit  sik  achter  de  Ooren.    .  /W«i..'  —  s-  hi./;. . 

//.  374. 

"5  Klei  mi,  so  kleie  ik  di.  —  i:>.iK\ild.  noi. 
Kletenbauch. 

Kleienbaucli  trägt  ein  Seidenkleid. 

Si.-hk>oht>*  Ko^t  und  Lnxna  in  Kleidern. 
KleUnbrot. 

1   Besser  daheim   Kleienbrot   als   in  der  Fremde 

leiden   Noth.  —   Ihirulirri  IV,9. 

*'J  Kr  isst  Kleicnbrot  für  FaatnachtsBemmcl. 
';i  Kr  ist  an  Kleicnbrot  gcwöhnL  —  Fuchan,  Khfz. 
KlelenfUr«. 

•Kr   ist  ein  rechter  Kleyenfurtx.  —  II.  Smlui,  K, 
".<:\\X\1.  »;  «;rimm.  V.  1086. 
Xleienmehl. 

Bei  Kleienmehl  gehen  dio  Kuchen  fehl. 

Die  Kiiaaen :  JLtti  Gtnt«iklÜ«itn  lMi«n  tleb  kein«  wtii- 
•en  Kring«!  ImoIuii.    ^JirmaiiN   VI.  390.; 


1  AcliTe  dieh  klein,  sei  fein  und  rein,  mit  nie- 
riiand  zu  gemein,  bo  wirst  du  wohl  gelitten 
vein.  —    Evfletn.ai;  SimrOfL,  ilif. 


2  Besser  klein  ein  Hon*  als  grofis  ein  Knecht.  — 

Kihte.  S810. 

3  Besser  klein  und  rein  als  grosH  und  nicht»  los. 

4  Beter  klein  on  kregel '  aa  enne  gröte  Flegel. 

(Meur*.)  —  l'irmenidi ,  1 ,  403 ,  219. 
■)  Munter  und  gesund. 

ü  Biätor   klain  nn  kriegel  as  en  grotcn  Fliege!. 

,  Cr«/Vthri/f  Miirk.J  —    WWuti-,  68,  70 .•  fnr  Ihümrij:  Fir^ 
iMf>ntift,  /,  3C2,  ». 

ö  Ks  geht  klein  her,  s;i^te  der  Wolf,  da  er  zu 
Lichtmess  eine  .Schnake  ling.  —  Nii/tmk.57r»6. 

7  Es  ist  keiner  so  klein,  (?r  kann  einem  Grossen 
einen  Stein  in  den  Weg  werfen. 

IIoll.:  Ilij  iH  wol  klein,  -lie  niet  kan  at-hadoji.  (Ilnrrr. 
'.../#....  /.  413  '.) 

H  Es  ist  niciits  so  klein,  es  will  bei  seiiiCs<;lriehcn 
sein.  —  Rt'iH^Uni  II.  c:,. 

9  Ks  ist.  nichts  so  klein,  (iott  ist  noch  viel  klei- 
ner; nichts  so  j:ri>ss,  (iott  ist  noch  viel  grösser; 
nichts  so  tieH*,  (xott  ist  noch  viel  tiefter; 
nichts  so  hoch,  (iott  ist  noch  viol  liöhcr.  — 

lUirt,  II.  l>7.'i,  ll.„.'.!i.  1710.  .'.I-.. 

10  Ks  ist  so  klein  krin  Aal  («.  d.),  er  hotft  zu  wer- 

den ein  Wal. 

11  (reht  kloau  ro,  hod   da  KucIin  gs:i<:t,   liod  alle 

Tag  a  Fliegn  glUngt. 

So  aagpu  die  Jiaieru,  wenn  aie  echnialu  Einnahme 
üdor  geringe  Koat  liaben.     (/.tuiju^r.  Nivt.,  «1.) 

1*^  Ich  werde  dich  schon  klein  kriegen,  sagte  die 
alte  Frau,  da  nuininiclte  sie  an  einum  Brocken 
Zicjrentleisi-h. 

MfU.:  Ik  zal  het  mci*!  wat  kurt  niakcn,  zoi  Keiiitje,  en  hij 
zat  tc  kieakaauweii  nan  oen'  -lUden  h.ian.  (Uarrtb'imi-\ 
I,  i*'7.) 

13  Je  kleiider,  je  krötij,'<'r.   ;llinn,or>;.j —  s.hamhaih, 

I.  3i:i. 

Je  kleiner,  deato  frecher. 

14  Klan  ausgespielt,  gross  koan  nia  oallwcil  w<>r'n. 

(Slt'iiimark.J 

Wird  gewiihnlich  beim  Kartunspiel  guaagt ,  aber  «teta 
mit  Hezug  auf  einen  allgcmoiuom  Sinn. 

15  K1:mi  on  ran.     nn^-r.;  —  /../m» ,  184 ,  Ci. 

Wird  vDii  (ieachaften  gesagt,  die  nicht  bedeutend 
lind,  aber  mit  licnauigkcit  gui'Uhrt  werden;  auch  T>>n 
kh'inem  utid  nicht  verpchnidetem  Vermögen. 

lü  Klein,  ai>er  mein.  —  //«•«:.  S3. 

17  Klein,  aber  niedlich.  —  Fhfchbiei'-,  W3j. 

18  Kloin,  aber  rein  (guw^ichtig,  klug). 

1»  Klein  (^  Mauser,  gross  e  Spitzbub.    (.V.»rd/M;/i»«.i..; 

20  Klein  gedacht,  alt  vollbracht  —  LniniHtjH.  1,  444; 

Urm^bern   \  II.  77. 

21  Klein  ist  geschmeidig  vud  zutäppisch.  —  r.ruUn. 

III,  S'J;  Li^mann,  ll.Vßü,  74. 

22  Klein    ist  lieblich.   —   r.rtdcr .  lU ,  U^ ;  Simruck  ,  iHb ; 

/.«'hWiiirtt,  II,  m,  K;  Kiielfin ,  S'«!;  Urnuii .  I,  lSt<6. 

23  Klein  un  kregel  (munter)  is  beter  as  grat  uu 

en   Flegel.     .llaimurvr.J    —   SihainlmJi,  I,  nn. 

Klein  uu«i  munter  iut  beaaer  ala  groaa  und  flegelhaft. 
Die  Spitze  dea  Sprich «rorta  iat  gegen  die  GrosHcn  fn'.- 
richtet,  <lie  oft  achwi>.rfällig  und  uugoacldacht  aind. 

24  KbMU    Uli    rein.        \y>tlthnl:.J   —    rurtn- .  341 ,  S3>* ;    fiir 

iMcrltJin:  Wm-slr ,  71,  160;  hoihdrut/nh  hei  A'urlc,  8437. 
jtffrf/. :  Ik  prijs  het  kleine,  en  dat  rein.  —  Niet  boe  klein, 
maar  huc  rein.  —  Wel  klein,  maar  rein.    (Hni-nhntm'K, 
I,  413  "».J 

25  Klein  und  dick  gibt  auch  ein  Stück.  —  A<'i/f'.3433; 

Svnn,x:k,  .'1749;  lUam,  I,  18K3. 
A'iH//.:  Little  and  offen  flUa  the  purae.    (bohn  II.  Mi.) 

2G  Klein  und  gewiss  ist  grösser  als  gross  und  uit- 

gcwiss.  —  «luI ,  722. 
97  Klein  and  unnütz,  gross  und  faul  (oder:  ungi- 

SChickt).  —  Simrock.  .1746:  halmtlttrf  II,  Si);  Ihius.li. 

103S,  17;  iWrt,  11,  iU. 

28  Klein   nnd    wacker   bau'   deinen  Acker;    gross 

and  fanl  schändet  den  Uaul.    fKifei.j 

29  Klein   und   wacker   baut    den   Acker.    —  Sun- 

rock.  i:!35»''. 

80  Klein  und  wncker  z^ackert  auch  einen  Acker. 

:'/V:r':. 

31  Klein  vnd  behend  die  besten  sein.—  tv«».  '"•  »"•*■ 


1387        Klein-Breslau— Kleine  (der) 


Kleine  (der) 


1368 


32  Klein  vnd  gleich  machet  den  Meister  reich,  — 

Petn.  //,424. 
„Sprechen  die  Tuchmacher.*' 

33  Klein  (hurtig)  vnd  keck  stöst  den  grossen  in 

dreck.  —  Gruter,  III,  59;  Lehmann,  437, 16;  Lehmann. 
//,  322,  76;  EUelein,ZSl:  Simrock,  5745;  Braun, I.IM6. 
HoU.:  Klein,  mmar  dapper.    (Harrebomee,  I,  413 1>.^ 

34  Klein  vnd  vnnütz  richtet  hader  an.  —  Peiri.  //,  484. 

35  Klein  vnd  wenig   ist  besser  als  gar  nichts.  — 

Lehmann,  II,  314,  51. 

36  Kien  van  Liv',  grot  to  kiv'.  (Lübeck.)  —  Deccke,  lo. 

37  Klin,  awer  kernig.  —  Frischbier  ^,204O, 

38  Kloan  in  Hodern,   gross  in  Modern.  —  Zaupser. 

Idiot.,  90. 

So  lange  die  Kinder  klein  sind,  kleide  sie  gering 
(Hadern),  damit  du  sie  oder  sie  sich  schön  (in  Mar- 
der) kleiden  können,  wenn  sie  gross  sind. 

39  Mach*  dich  klein,  aber  nicht  gemein.  —  Pittor., 

jy,  94;  Simrock.  5739. 
Lat.:  Simia  familiaritas  contemptum  parit.    (Gaal,  670.^ 

40  Mancher  ist  für  die   Sache  zu  klein,  wenn  er 

auch  auf  Stelzen  geht.  —  EiieMn,  579. 

41  Ob  klein,  ob  gross,  jeden  trifft  des  Todes  Los. 
Holt, :  Klein  en  groot  komen  dagelijks  nader  aan  den  dood. 

(Marrehom^e,  I,  413»'.; 

42  AYas  klein  ist,  das  ist  artig  (niedlich).  —  Exk- 

/«in,  385;   Sutor,  553;    Mayer.  I,  205:    Simrock,  5747; 
//»(H/n,  /,  1882;  /l«n«6tTg  /.  46. 
Lat.:  Adjnncta  est  parvis  gr*tta  rebus.    (Eitflein,  381.; 

43  Was  klein  ist,  ist  herzig,  was  gross  ist,  ist  un- 

geschickt.     (Stnermark.j 

44  Wer  klein  ist  unter  gewissen  Leuten ,  ist  gross 

unter  andern.    (Aegypi.j 

45  Wer  sich  klein  stellt  und  schweigt,  wird  leicht 

übersehen. 

46  Wer  so  klein  ist,  dass  man  ihn  in  Sanct  Chri- 

stoph's  Tasche  zum  Knobloch  stecken  kann, 
der  hat  gewiss  kein  gross  Ansehen. 

47  Wie  chlinner,    wie    chrättiger.     Cfi«rzcnherg  in  der 

Schu-fii:.) 

Chrott  =  kleine  Person,  chr&ttig=  eigensinnig,  wi- 
derspftnstig. 
♦48  Da  geht's  klein  unter.  —  Mayer.  I,t3. 

Es  herrscht  dort  Dürftigkeit  und  Armuth. 
*49  Er  ist    klein  und  kurz,   darum   liegt  ihm  der 
Dreck  nahe  beim  Herzen. 

„Us  sein  die  Weiber  von  natur  geneigt  anff  neid  mnd 
hasss,  dieweil  sie  kun  Tnd  TUTolIkommen  sein;  daher 
kompt  das  spriohwort:  er  ist  klein  rnd  kurts,  daramb 
liegt  ihm  der  dreck  nah  bey  dem  Hcrtzen."  (Geiler, 
Ntch.,  64,  in  Klotter,  I,  574.) 

•50  Er  ist  so  klein  wie  Hansl  aus  Kolbing. 

Der  erst  um  das  Jahr  1862  rerstorbene  Pfarrer  su  Mit- 
terkirchen in  Oberösterreich  wollte  einmal  am  Kirch- 
weihfeate  seinen  Zuhörern  die  Gestalt  des  Zachaus  recht 
▼eranschaulicfaen.  Er  beschrieb  dessen  Gestalt  und  gan- 
zes Ausseben  und  rief  endlich:  „Er  ist  so  klein,  so 
klein,  wie  —  der  «Hansl  aus  Kolbing-."  Dieser,  ein 
Bauer  aus  dem  eingepfarrten  Kolbing ,  trat  nämlich  eben 
cur  ThQr  herein ,  und  der  Pfarrer  benutste  dies ,  auf  ihn 
hinseigend.  sn  seinem  Gleiohniss.  Der  Vergleich  wurde 
sprichwörtlich,  und  der  Bauer  hiess  von  nun  an  Zachftus. 
•51  Er  ist  wol  klein,  aber  er  trinkt  aus  einem 
grossen  Glase. 

HoH.:  Hij  is  klein,  en  drinkt  wel.    (Barrebomie,  I,  413 b.) 

♦52  Ick  kann  <iat  nich  klen  kriegen.   (Meckh'nburg.j  — 
l'rommann,  //,^88;  Dähnert,  234°. 
Nicht  verstehen ,  nicht  begreifen. 

♦53  *S  is  kienner  ossa  Mickafetzel.     (ScMe$.) 
Xleln-Breslau. 

•A  fahrt's  uf  Kle-Brassel  (auch  mit  dem  Zusatz: 
zu  Markt). 

So  sagt  man  im  nimptHchor  Kreise,  ▼ielleicht  in  der 

Sanaen  Umgegend  von  Breslau,  in  Besng  auf  die  Pro- 
ncte  des  Gartens  und  Feldes,  die  weggebracht  werden, 
ohne  dem  Hanswesen  und  der  Wirthschaft  sugute  au 
kommen.  Alles  was  der  Mann  im  Wirthshause  ver- 
trinkt und  verspielt,  was  die  Frao  für  ihre  stillen  Aas- 
gaben bedarf,  was  das  Gesinde  wegttipitzt  u.  s.  w. 
kommt  auf  den  Markt  zu  „Klein-Breslau". 
Kleine  (der). 

1  Auch  dem  Kleinen  muss  man  nicht  unrecht  thun. 

2  Besser  unter  den  Kleinen  der  erste  als  unter 

den  Grossen  der  letzte. 

Dan.:  Hold  dig  til  de  smaa,  aaa  bide  de  störe  dig  ikke. 
(Pro»,  dan..  512.; 


3  Der  Kleine  drückt  den  Grossen  nie  durch  den 
'    Haff  durch. 

4  Der  Kleine  lässt  sich  auch   nicht  in  den  Bart 

greifen. 
Lat.:  Habet  et  musca  splenem.    (Apottol.,  IX;  Frob..  Mi; 
Hamely .  m ;  Phitippi ,  /,  17».;  —  Ineat  et  formiea«  bilis. 
—  Ingenio  pngnaz,  corpore  pwrvns  «r»t.  (Phüfppi,  1, 196.) 

5  Der  Kleine  muss  mit  dem   Grossen  nicht  an- 

binden. 
„WU  ein  kleiner  in  lob  reichen,  aol  «r  allaeit  dea 

grossen  weichen." 
Lat.:    Cedere    m»iori    non    est    pudor    imfertori.     (Loei 

comm.,  110.; 
Frz.:  Bien  se  doit  garder  le  meneur,  qae  ne  ae  preigne 

au  greigneur.    (Leroux,  U,  183.; 

6  Der  Kiene  is  nich  gewaien,  doss  a   am  Gros- 

sen  BuU   hingennei    krichen.     (Sckies.)  —  £0- 
malcke,  234;  Frommann ,  ///,  347,  30. 

Jeder  hat  seine  eigene  Würde  und  moU  si«  cu  behaop- 
ten  suchen. 

7  Des  Kleinen  schon',  dem  Grössern  weich';  ver- 

trag' den,  der  dir  ist  gleich. 

8  Die  Kleinen  bezahlen  die  ^arrheiten  der  Grossen. 
Holt.:  Die  kleinen  boeten  de  lotheid  der  gtootan.    /"Barre' 

bomee,  I,  413 ».; 

9  Die  Kleinen  hat  Gott  erschaffen,    die  grossen 

Ochsen  kommen  aus  Polen.     CÄ.wiinis.; 

10  Die  Kleinen  jagen  die  Grossen.  —  Frischbter  \  ao4L 

Redensart  beim  Kartenspiel ,  in  Beeng  auf  die  klrinea 
Trümpfe. 

11  Die  Kleinen  lernen  von  den  Grossen.  —  Remt- 

berg  Vll,  87. 

12  Die  Kleinen  müssen  fiir  die  Grossen  büssen. 

13  Die  Kleinen  reden  gar  so  gern  von  dem,  wai 

die  Grössern  thun.  —  EiteWin,  359. 

14  Die  Kleinen  (Geringen)  sind  nicht  da,  am  den 

Grossen  in  den  Arsch  zu  kriechen. 
UoU.:  Het  is  nog  al  goed,  dat  de  kleinen  den  grooteasiet 
in  den  cak  behoeven  te  kruipen ,  sei  het  klein«  OsBOfe. 
(Barrebom4e.  I,  418».) 

15  Die   Kleinen    spielen   den  Herrn,    die   Rotiien 

sind  roll  Bosheit  gern. 

La(.:   Baro   breves  humiles   vidi  rufosque    fideles.    (Bim- 
der  n,  292».; 

16  Die  Kleinen  wollen  es  den  Grossen  nachthnn. 

17  Ein  Kleiner,  der  beherzt  ist,  wehrt  sich  so  gut 

mit  einer  Fuchtel  als  mit  einem  grossen  Ranf- 
degen. 

18  Ein    Kleiner   kann    ebenso    klug    sein   als  ein 

Grosser. 

19  Es   wären  keine   Kleinen,    wenn   nicht   Grosse 

wären. 

Frz. :  n  n'y  auroit  point  de  petits  s*il  n'y  avoit  des  grand«. 
(Krif Singer,  529».; 

20  Ist  der  Kleine  nicht  rege  und  der  Grosse  niciit 

träge ,  so  kommen  sie  nicht  aus  dem  rechten 
Gehege. 

Holt.:  Zoo  lang  de  kleinen  niet  loos,  en  de  grooten  aiet 
lui  zijn,  Eijn  zij  niet  volmaakt.    (Harrebomft,  I.  413**. 

21  Kleine  sollen  still  sein. 

Sollen   in  die  Unterhaltung  der  Erwachsenen  nicht 
hineinspreohen. 

22  Kleiner,  geh'  aus  dem  Wege. 

23  Lass  die  Kleinen  unreracht't ,   denn  sie  haben 

oft  grosse  Macht. 
Lat.:  Corporis  esigui  vires  contemnere  noli,  ingenio  poUet 
cui  vim  natura  negavit.    (Gaal,  839.; 

24  Viel  kleine  machen  ein  grosses.  —  Lehmann,  Ih 

790,  70. 
Engl. :  Many  littles  make  a  mickle. 
Frt.:  De  petit  vien-on  au  grand. 
Bali.:  Veel  klein^es  maken  een  groot.    (Bohn  [,  341^ 
lt.:  A  quattrino  a  qnattrlno  se  fa  il  saldo. 
Lat.:  Adde  parvnm  parvo,  magnus  aoemu  «rit.  »Malta 

simul  modica  magnnm  fiicinnt  cnmnlrta.    (JSInür,  60.) 
Fort. :  De  mnitoe  poueos  se  fas  hum  matto. 

25  Wenn  ein  kleiner  einem  |proB8en  ChrittolF  auff 

den  Achseln  sitst,  so  stehet  er  weitar  als  der 
gross.  —  L»hmamt,  4Sf,  7. 

26  Zwei  Klenge  2n&ch«ni  e  GtUM,  mrti  Weage  mä- 

chen, e  Yöl    fäadimkj  ^  nrmmkk,  f,  0i,  in. 
♦27  Unter  den  Kleinen  iit  6t  gevm  gnm,  —  Scr 
Mi  SM.  ■       ■"■''"■ 


1389 


Kl 


\ieines 


Kleines 


1390 


Kleines. 

1  Auch  daa  Kleiue  muss  man  verebrcu ,  denn  die 

Nadel  (Feder)  kann  einen  Schneider  (Schrei- 
ber )  ernähren. 

„Klein  ding  lol  mau  vencbteu  nicht,  <la  es  zuletit 
auch  vivl  auftriebt.» 
Lat..  £z  iiuce  flt  corylut,  ex  glaude   tit  ardaa  quercnf, 
ex  paruo  pneru  taepe  peritu»  homu.   (Loci  cumm. ,  IUI.) 

2  Aii8  dem  kleinen  kompt  das  grosse.  —  Ihnisch. 

1756.  7;  Pctii.  II,  27, 

Der  Chinese  Laotsu  hat  das  Sprichwort:  „Uer  Weise 
beginnt  mit  leichten  Dingen ,  wenn  er  auf  schwere  sinnt, 
mit  kleinen  Unternehmungen,  wenn  er  grosse  ertrach- 
tet. Ein  Baum  von  grossem  Umfange  entsprosite  einer 
Wurzel  SU  zart  wie  ein  Haar;  ein  Thurm  von  nenn 
Stockwerken  erhob  sich  aus  einer  Hand  voll  Erde;  eine 
Heise  von  tausend  Meilen  begann  mit  einem  Schritt." 
Die  Osmanen:  Kleines  wird  grösser  und  selbst  Narren 
werden  vernünftig.    (Sc/iUchta,  396.; 

>'/<..•  De  petito  chuse  peii  de  plaict.  —  Do  petite  chuse 
vient  suavent  grande  noise.  —  De  peu  de  cas  vient 
cbostt  grande.    (Lervux,  fl,  Hl^.) 

It.:  Dal  poco  si  viene  all'  asiai.    (Oaul,  luÄ.; 

Lat.:  Dmuium  remm  principia  parva  sunt,  sed  suis  pru- 
gressibus  augeatur.    (FhiU'ppi,  IJ,  73.J 

3  Bai  dat  Klaine  iiitt-en  ucht,   os  dut  Grute  nitt 

bi  macht.    (Lcrioiui.; 

4  Beim    Kleinen    (mit  Kleinem)    fängt    man    au, 

beim  Grossen  hört  man  auf.  —  Mayvr,  l,i9i; 

I'iUvi.,  y.  y;  Ei»lvin,  381.   Sunrmk.  iU4;  l'iirümiaktm. 
447  u.  4bi:  Itraun,  II.  54;t. 

Dies  gilt  nicht  nur  von  Verbrechcu,  die  in  kleinen 
i'''d)lcru  ihren  Anfang  haben  ,  sondern  von  den  meisten 
Erfindungen;  Duchdruckerkunst ,  Scbieupnlver ,  Schiff- 
fahrt u.  s.  w.  ' 

ürngt.:  He  tliat  will  uteal  an  egg,  will  steal  an  ox.  —  He 
that  will  steal  a  pin  will  steal  a  botter  thing. 

l.at. :  Lingularum  für  tandem  et  marsupia  suppilat.  (Bin- 
der I.  8T3;  II,  n;71;  SeyboUt ,  27».; 

Ung.:  Ki  egy  tut  lop,  ökrUt  is  prub&I. 

5  Besser  dus  Kleine  treuen,  als  das  Grosse  ver- 

fehlen. 

6  Da  et  Kleine  nit  begeht  (begehrt),  da  es  et  Grosse 

niten  wabt.      Rain.)  —  Uejdcn,  //,  9. 

7  Das  klein  wird  gestohlen,  dass  gross  (in  Besitz) 

genommen  (  erobert).  —  Lehmann,  305,  S5:  Sim- 

riuk,  9S52;  Eiselrin ,  381;  hOrtr,  3437.  liraun,  I,  1885. 

8  Das  kleine  verjagt  den  grösten.  —  r.rutcr,  III.  is; 

Lth:idUU,  II,  75,  19. 

9  Das  Kleine  wird  gemach  gross ,  das  gross  aber 

wird   gar  leicht  vnd  plötzlich  kl<'in.  —  /.<•*- 

m<ii</i,  41>H,  'J9  u.  94(1  <  32.  Itluin ,  321;  Kthlf,  3434. 

10  Dass  kleine  soll  man  achten,  das  gross  acht  sein 

selbst  wol.  —  l**m.  II.  118. 

11  Dass    kleines   vil   zusam    geschürt   zuletst    ein 

grosser  haufic  wirt. 

Lut.:  Multasimul  niodica  magnum  faciata  cnmninn.  (Lo:i 
Cumifi.,  153.J 

Vi  De  et  Klein  nicb  acht*,  wü(r)t  Orot  nich  bracht 
CMtmaiLj  —  Daimdl.  276. 

13  Es  ist  ein  Kleines,  was  die  Jungen  freut  und 

die  Alten  grämt.  —  Kortr.  3436. 

14  Es  ist  nichts  Kleines,  wenn  ein   Pferd   in  der 

Wiege  liegt. 

15  Es  ist  nix  Klein's,  wenn  der  Ochs  in  der  Wieg'n 

liegt  und  ein  kleines  Kind  ein  Laib  Brot  frisst 
'Hott- Thal  fii'i  Ptutnau.j 
lt>  Gemach   wird   das    Kleine   gross,   jähling   das 
Grosse  klein.  —  Sutur.  tui. 

17  Kau  einer  ein  kleines  verdöwen,    vnd    durchs 

gewissen  fallen,   so  gehet  mehr  hiunach.  — 

UeHtudi,  1606.  44. 

18  Man  soll  das  Kleine  nicht  eher  wegwerfen,  bis 

man  das  Grosse  hat. 

„Httl  dich,  nicht  ehe  das  klein  Ycrttoas,  du  hast 
denn  in  der  hudt  das  gross."    (WaUUa,  II.  11^  29.; 

lä  Viel  Kleine  machen  ein  Grosses.  —  i^n.  ii,  sts; 

Liüher,  101 ;  SehaUel,  113«*;  BeimbtTg  III,  14. 
»1.:  DetuE  p«iis  fbat  bb  giftnd.    (leroux^  II,  M.)  —  Un 

vn  d>aid«  Mk  gnwl  biea.    (Gmal,  lOftOJ 
HelL:  Do«  «kwUli  bii  «n  klduti»  «at,  aoo  wordt  daar- 

«it  MB  nB«lt  MkBt.   (MmrrtbomM,  i,  413».;  -  Vela 

«telM  mSSmm  MR  groot.    r^aa..  25,  UJ 

oMoi  iB«t&. Ha tfift  •rill  epB».  {(huj  (PktUppi, 
II,  3t.J 
4PM.:  Mvakw  vakM  kM«B  «  SBebo.    (Ihm  Qntg9tt,) 


30  Vill  Kien  macht  e  Gruss.     {Ucdburg.j 

21  Vom  kleinen  kompt  man  zum  grossen.  —  Leh- 

IlMHH,  437.    1. 

Fn.:   Du  petii    oa  vient  au  graud.     (Leroux,  II,  217; 

Krittinger,  539  «.li 
llull. :  Van  hct  kleine  komt  men  tot  het  groote.     (Harrn- 

'niiK^e,   /,  413'».; 

22  Wä  et  Kleine  net  ach,  da  hat  am  (rrnessn  ken 

Mäch.      'Hedhurg.J 

23  War  dat  Kleine  nich  tut,   dei  dat  Grute  nich 

SÜt.     CHttitKoei'rJ  —  Schambach  ,  I .  ISS. 

24  War  d's  C'hline  nüüt  schetzt,  wird  zum  Grossn 

nid  g'setzt,    r«mi.;  —  Zyro.  s». 

25  Wei  't  Kleine  nit  achtet ,  diäm   *t  Graute   nit 

wachtet  (WJirtet).  (Sowt.)  —  Firmemih.  I,  348.  2; 
(MiiHijhawii'n  bei  Hütten:  Firnitutich,  I.  361.  4;  für  AU- 
iiiiiik:  ÜiinHril,  aui.  für  Dün'»:  Firineitich,  /,  482,  20; 
lür  iMTluhii :  Witrtte ,  71,  156;  für  Seehatutfu :  Firnwiiiih, 
III.  12'J.  17.  für  iriiWtTJk;  ('uil:i\  330.  310. 
I.at.-  Majora  perdes,  minora  ni  servaveris.  (Fin'fi-j ,  431; 
mUppi,  I.  236;  Hauer,  Kiij'.; 

20  Wer  das  klein  nit  zu  rath  belt,  der  wirt  nim- 
mer reich.  —  Fi  am*,  II,  52*;  Uhtnam .  //,  83»,  241. 

27  W>r  das  klein  verschmeht  (veracht),  ist  dess 

Grossen    nit    Werth.    —    Lehmann,  2tV,  35;    Pflri. 
II.  C89;  Müller.  9.  3.  Kurte.  2423. 

Wäre  Peter  von  Kusslaud  wol  der  (i rosse  geworden, 
wenn  er  sich  geschämt  hatte ,  klein  anzufangen  V  Alles 
Grosso  war  einst  klein.  „So  geschieht  dem,  der  daa 
kleine  verschmäht,  das  er  darnach  das  gross  nicht  hat.** 
„Man  sagt,  wer«  klfin  verachten  thut,  dem  kompt  das 
gross  auch  nicht  xu  gut.**    (Waldi»,  I.  45,  37  u.  68,  31.; 

JIutL:  Die  >t  klein  versmaad  is*t  groot  niet  waard.  (Hufm 
I,  310.; 

Lat.:  Farvniii  servabis,  doucc  majora  parabis.  (Binder 
I,  1.H:J8;  //,  2487;  loci  eomm.,  15»;  (Sartner,  152.;  — 
Serviet  aeternum,  qui  parvo  nesciet  uti.  (tfiilippi,  II,  83 
u.  18Ü.; 

PolH.:  Kto  niatemi  rzeczami  gardzi,  nie  godzien  niciego. 
(L'.miia.  17.; 

28  Wer  das  Kleine  achtet  (in  Ehren  hält),  ist  des 

Grossen    (desto)   würdig(er).  —   SunriK-k,  5790; 

Körte.  3435;  ßniNii.  /,  1884. 
7/uK.  ■  Do  dat  deine  oemet,  is  dex  groten  te  bat  waerdich. 

(Tunn.,  11.  IJ;  Harrtbvmee,  I.  413'».; 
Lat.:  Dignus  erit  magno,  qui  parva  capit  iubilando.    (Fat' 

leralfl^en,  244.; 

29  Wt>r  das   kleine   nicht  acht,    der   wird    selten 

reich.  —   ISttri,  II,  689. 

Wer  das  Kloine  nicht  achtet,  der  kann  nicht  gcnng 
haben,  sagen  die  Serben;  der  gedeiht  nicht  lange,  die 
Czechen;  der  erreicht  uichts  Grosses,  die  Polen.  (Kein.*- 
b*-rg  III,  17.; 

30  Wer  das  kleine  nicht  achtet,  bekompt  auch  das 

grosse   nicht.  —  Lehmann,  II,  839«  242. 

31  Wer  das  Kleine  nicht  achtet,  hat  zum  Grossen 

nicht   Macht  —   nUtitintj,  116;  Steiger,  249;    Sim- 
nnk ,  5741. 
üng.:  Kl  a  keveset  meg  nem  köszöni,  a  sokat  meg  nem 
«rdemli.    (üaal,  1234.; 

32  Wer  das  Kleine  nicht  achtet,  dem  wird's  Gross«' 

nicht  gebracht.  —   Simnuk,  5742;  lleiiviberg  III,  17. 
Hoti.:  Die  het  kleine  niet  acht,  wordt  zelden  rijk.    (Hnrr"- 
hvinei.  I,  Uli*'.) 

33  Wer  das  Kleine  nicht   ehrt,   ist   des   Grossen 

nicht  werth.  —  AuWc»«,a59. 

Die  Probenummer  (des  wiener  Witzblattes   Der  Floh 
vom  C.  Dec.  IMM  parodirt:  „Wer  den  Kurauda  oiclit 
ehrt,  ist  den  Schindler  nicht  werth." 
Holt.:  Die  het  kleine  niet  eert  (niet  begeert),  is  Iint  groot«» 
niet  weerd.    (Üarrebomee,  I,  413''.; 

34  Wer  das  kleine  nicht  vor  gut  hat,  der  ist  des 

grossen  nit  würdig.  —  /.rhrnaw» , // ,  h39  ,  243. 
36  Wer  das  kleine  verschmeht,  dem  wird  das  grossi* 

nicht.   —    Luther'!f  .Ms. ,  S.  3. 

36  Wer  im  Kleinen  anfängt  zu  stehlen,  der  treibt 

ins   Grosse.   —   Simrock,  9852". 

37  Wer  im  Kleinen  nicht  treu  ist,   der  ist's  noch 

weniger  im  Grossen,  —  Luc  i«5.  lo;  tiani.  isfiu; 

.Simrort,  10478. 
bSkm.r    Kdo   V    mAIe    se   pronevefil,  proneveff   se  i    ve 

Buosc.    lielakuetkij.  19.; 
Hüll.:  Die  hct  kleiue  dürft  Stelen,  zal  het  groote  ook  wel 

wegnemeu.    (Bair*bjitue.  I,  413*>.; 


1391 


Kleingeld — Kleinmuth 


Kleinod — Klemme 


ld9S 


Lot.:  Qui  fldem  fefellit  in  minimU,  ei  ne  maxima  com- 

mittas.    (Goal,  1560.; 
Poln,:  Kto  cir  w  mal^  rxeczy  «krzywdzi,  skrzywdsi  i  w 

wielkitij.      * 

38  Wer  im   Kleinen    sparsam    ist,    der   kann   im 

Grossen   freigebig   sein.  —  Ei$elcin,  381;  Sim- 

rock,  5743;  Draun,  l,   1887. 

39  Wer  im  Kleinen  treu  ist,  der  ist  auch  im  Gros- 

sen treu.  —  Luc.  16,  10;  Schulte.  238. 

40  Wer  Kleines  versagt,  wird  um  Grosses  gebracht. 

Wer  ein  kleine«  Opfer  scheut,  muii  oft  ein  weit  grösse- 
res bringen. 
Mhd.:  Es  was  ein  Sprichwort  manec  j&r:  swer  eins  kleine 
niht  l&zen  wil,   der  verliuset  zwir  sotU.     (Teichner.) 
(Zingerle,  83.; 

41  Wer  Kleines  zur  rechten  Zeit  nicht  acht't,  sich 

um  Geringeres  Arbeit  macht. 

42  Wer  sich  um  Kleines  nicht  will  ducken,  wird 

sich  um  Kleineres  müssen  bücken. 
*43  Er  hält  das  Kleine  zusammen. 

HolU:  Hij  houdt  de  kleintjes  bij  elkander.  —  HiJ  past  op 
de  kleintjes.    (Harrebomee,  I,  413  Kj 
Xlelnseld. 

*£r  wird  schon  Kleingeld  nehmen,     (i^amnits.) 
Seine  Ansprüche  massigen ,  seine  Fordernngen  herab- 
setzen, mildere  Saiten  aofiEiehen. 
Eleixüi&nsler. 

Hellauf,    ihr    Kleinhäusler,    d'    Baura    spinnet 
Dächt.     (ZoUem.J 
Aufmunterungsruf. 
Kleinigkeit. 

1  Et  is  keine  Kleinigkeit,  wenn  de  Osse  in  der 

Weige  ligt. 

In  Iianzig:  Dat's  k6n  K16net,  wenn  't  Pdrd  in  de  W6g 
liggt.  (Friichbier.  3042.;  In  Schwaben:  'S  ist  keine  Klei- 
nigkeit, wenn  man  einen  Ochsen  in  der  Wiege  wieget. 
(Birlinger,  408.; 
Holl. :  Eene  kleinigheid,  een  paard  in  de  wieg.  (Harreboniee, 
I,  413»>.; 

2  Kleinigkeiten  muss  man  als  Kleinigkeiten  be- 

handeln. —  Eitelein ,  382. 

Gibt  es  Kleinigkeiten?  (Vgl.  darüber  üambläUer, 
Stuttgart  1867,  m,  157;  Richer,  Grotte  Befjebenheiten 
aus  kleinen  Urtaehen.) 
Holl. :  £en  kleintje  deert  mij  niet,  zeggen  de  w^xen;  daar- 
entegen  ontzetten  zieh  de  dwazen  over  dingen  aonder 
nood.    (Harrebomie  y  l,  413'».; 

3  Man  muss  eine  Kleinigkeit  nicht  ansehen. 

In  Bezug  auf  kleine  Geschenke  und  ihre  Wiricungen. 

4  Uemme  enne  Kleinigkeit   erhewe  kenn  Streit. 

(Waldeck.J  —   Curt :e,  U8.  4i0. 

„Vmb  ein  geringes  lieben  frUnd ,  soll  niemand  murren 
wie  die  hünd." 
Lat.:    Pro    modico,    cLari,    nolite    cani    similari.      (Loci 
comtn..  n6.) 
Xleiniffkeltskrämer. 

•Er  ist  ein  Kleinigkeitskrämer.  —  ßrow«,  i,  1889. 

Frz.:  II  met  lea  poiuts  sur  les  I.    (Lendroy.  878. j 
Kleinigkeitakrämerei. 

*Es  ist  blosse  Kleinigkeitskrämerei. 

Lat.:  Magnus  voraator  in  re  pusilla.    (Kitelein,  382.; 
Kleinkäs. 

•Der  kümmert   sich    en   Kleekas    drum.    (Obef 
österreich.J 
D.  i.  gar  nicht.    Kleinkäs  =  StreiohkJLs  (Quark). 
Kleinklnderdreck. 

Kleinkinderdreck  ist  der  beste  Kitt  für  Weiber- 
treue. 
Kleixikixiderfrafire. 

Kleinkinderfrag'   mit  Zucker   bestreut,   grosse 
Leute  wissen  Bescheid.  —  Frischhier*,  am. 
ELleinkindersohelBse. 

Kleinkinderscheisse  ist  der  beste  Kitt  für  Wei- 
bertreue. —  Aörle,  3865;  renedrj/,  100. 
Kleinkriegen. 

•Es  ist  nicht  zum  Kleinkriegen.  —  Fritchbier^,  2043. 
£s  ist  eine  ärgerliche,  verwickelte,  nicht  zu  lOsende 
Sache. 
Kleinlaut. 

*Er  ist  kleinlaut,  die  Pferde  sind  ihm  genommen. 
Kleinleipsi«. 

*Er  kommt  aus  Kleinleipzig. 

So  heisst  Auerbach's  Hof  in  Leipzig. 
Sleinnrnth. 

1  Kleinmuth^  nährt  Hochmuth'. 

^)  Des  elDeu.    •)  Des  andern. 
La*.:  Lad  en  andens  kleinmodighed   ei  volde  dig  stor- 
modigbed.    (Prov.  t/an.,  34S.; 


2  Kleinmuth  und  Hochmuth  zwei   schlimme  Ge- 

sellen sind,  der  eine  macht  lahm,  der  andere 

blind. 

Dan. :  Var  ei  kleinmodig  i  fattigdom,  eller  hoTmodig  i  rfg- 
dorn.    (Prot,  dan.,  348.; 

3  Kleinmuth  und  Scham  lässt  die  Nase  hängen. 
Kleinod. 

1  Das  beste  Kleinod,  so  mich  ziert;   der  bette 

Geleitsmann ,  der  mich  führt;  der  beste  Platz, 
den  ich  erhalten;  der  beste  Segen,  der  mir 
gedeiht,  ist  der  gute  Kam'  (die  Ehr*),  der 
mich  erfreut 

2  Ein  solch  Kleinod  vermag  ich  wol  zu  kaufen 

und  ein  Futteral  dazu.  —  Eitelein ,  982. 

3  Kleinodien  sind  zur  kleinen  Noth.  —  Pintor.,  vi.  u. 

Simrodi.  5757. 

4  Ueber  einem  Kleinod  vergisst  man  alle  Noth. 

Dan. :  Oyrt  olenodie  giisr  ofte  lystig  til  syn.  (Pro9.  dam. ,  49^ 

5  Wer  ein  Kleinod  will  erlangen,  der  muss  käm- 

pfen als  ein  Mann. 
Dan.:  Klenodiet  l0ber  ei  efter  manden,  men  ntandenma 
l0be  efter  klenodiet.    (Prov.  dan.,  348.; 

*6  Er  wil  vmb  ein  kleinoth  liegen.     (S.  Lagen.)  — 
Franck.  //,  94*». 
Kleinster. 

1  Der  Kleinste  macht  den  grössten  Lärm.  (Steitr- 

mark.J 

2  Der  Kleinste  muss  dem  grossen  dienen ,  vsd  der 

gröste  thut  dem  kleinen  entrinnen,  —  Grtter. 

lll,  17;  Lehmann.  II,  80,  91. 
Enpt.;  The  least  bojr  alwajs  carries  the   biegest  flddle. 

(Goal,  1045.; 
Frz.:  An  pIns  debile  la  ohandelle  k  ia  main.     (Goal,  IM&g 
Moll.:  De  kleinen  moeten  niet  als  de  grooten  willen  doeo. 

—  De  kleinen  Terdragen,  om  de  grooten  te  behacan. 
(Harrebomif,  I,  413«.; 

Kleinvieh. 

Kleinvieh  macht  auch  Mist.    (Siettin,j 

Ein  Geschftftsmann  kann  sich  sehr  gut  stehen ,  vns 
seine  Kunden  auch  nur  den  untern  (resellschaftsklasNi 
angehören  ;  viel  kleine  Gewinne  machen  einen  greitH. 
Als  kOrslluh  einem  Conununalbeamten  der  Steaercii- 
Schätzung  gesagt  wurde ,  er  habe  die  kleinen  Lcate  kt- 
sonders  ins  Auge  gefasst  und  lasse  keinen  unbesteaert 
durchschlüpfen,  der  den  niedrigsten  Sats  noch  aahte 
könne,  gab  er  das  obige  Sprichwort  m\%  Antwort. 

Klelssber. 

Es  wil  ye  einer  dem  anderen  ein  kleissber  vm 
dem  äuge  ziehen  vnnd  hat  selbs  einn  balcken 
drinn.  —   Franck.  II.  20". 

„Wann  einer  das  tadelt,  das  jm  nit  gleich,  oder 
darinn  er  selbs  steckt  biss  vber  die  obren ,  als  so  cta 
Jacobsbruder  eins  spottet  der  Jacobsmuscheln  trttg,  «ic 
hur  eins  sacks."  Franck  gibt  die  obige  Redensart  ftf'- 
Loripedem  rectus  derideat,  und  fügt  folgende  rerwsndte 
bei:  „Ein  Esel  hejzst  den  andern  sacktrager.  £»  iit 
keinem  nindert  recht.  Was  hebt  der  rftuber  dem  brenn« 
aafr.  Es  hat  ein  hur  ein  fromm  fraw  gescholten.  Sia- 
ander  zum  hauss  sagen." 

KleUter. 

1  Den  Kleister  braucht  mau  zum  Papier,  die  Nadei 
zum  Hemde.    (Husa.j 

*2   Im  Kleister  sitzen.   —   I'rischbier  ^ .  i04i. 
Sich  in  einer  schwierigen  Lage  befinden. 
Klemme, 
•1  Dat  kett  kene  rechte  Klemme  mit  em.  —  bah- 
nen, 235*. 
Er  weiss  den  Worten  keinen  Ausdruck  zn  geben. 

•2  Er  steckt  in  der  Klemme  wie  ein   Hühncheu 

im  Werch. 
•3  In  der  Klemme  sein. 

In  Verlegenheiten,  nicht  wiaseu  wo  aus  uocb  ein. 
Frt.:  Etre  la  gaufre  dans  uue  affaire. 
BolL:  Hij  hoeft  hem  in  de  klem.    (Harrfbomt^f ,  I,  \U\ 
Lat.:  Auribus  lupum  teneo.    (Erasrn. ,  73d  ;  Tappius.  l«'*.; 

•4  In  die(selbe)  Klemme  gerathen.  —  Etteiein.m. 
Braun ,  I,  1890. 
In  Pommern :  Ue  klimmt  in  de  Klemm.  (Üuhn-rt ,  33^  ''..1 
Lat.:  In  easdem  ansas  renisti.    (Eisciein,  S^'2.) 

*b  Kene  Klemm  nog  Fol  mehr  hebbeu.    :iiammvi.; 

—  Schuti«,  II,  275;  Itichey.  121. 

Von  Alter  schon  unempfindlich  sein.  „Klemme'*  be- 
zeichnet im  Plattdeutschen  Bündigkeit,  Kraft,  Nach- 
druck; auch  Starrkrampf  in  einzelnen  Gliedern.  iStu- 
renburg,  110.;  „Fohle"  ist  die  bteUo  am  Ochsen,  wo- 
hin man  greift,  um  zu  wissen,  ob  er  fett  ist. 


^rrr 


1393 


Klemmen — Klimmen 


Klimmer — Klinge 


1394 


Xlemmen. 

*  Hei  klemmt  söck  wie  de  Bür  tor  Bicht.  —  FrUch- 

bier\  904«. 

*Da  ist's  grad,  man  lang  in  einen  Klemmerhaofen^ 
hinein.     C^ürtingen,J 
')  Oroiie  Bohwuie  WaldameUe. 
Xl«iural. 

*Dar  will  sich  mit  KlengeP  decke.    (Sauau.)  — 

Kehrein,  VI,  17. 

')  Kleng«!  =  Kniael  Garn.  —  Unhaltbare  Entaohol* 
digangen  Torbringen. 
Klwikftn, 

*Sie  klenken  zu  früh  (unzeitig).    (Schweiz.) 

Von  dem  Läuten  bei  der  Taofe  entlehnt,  imd  bedeutet 
im  Canton  Losem  die  lu  frflhe  Niederkunft  mit  dem 
enten  Kinde. 
KltnnnUchk«. 

•Er  ist  ein  Klennutschke.  —  Frischbier  \»u. 
Ein  Knirps,  Zwerg,  Terbntteter  Menioh. 
SlATlkar. 

Ein  Kleriker  sehntet  dem  andern  nicht. 
Xlerisai. 

Die  Klerisei  versalzt  uns  oft  den  Brei.  —  Eise- 
lein ,  108. 


1  Kletten  und  Hagedom  bringen  jähe  Leut'  in 

Zorn. 
3  Mit  Kletten  und  mit  Hagedom  bleib'  ein  jeder 

unverworr'n. 
3  Wer  sich  in  Kletten  mengt,  an  dem  bleiben  sie 

kleben. 
*4  Du  hast  Kletten  an  den  H&nden.  —  Eiselein.  sst. 
*5  Einem  eine  Klette  in  den  Bart  werffen.  —  H«r- 
berger ,  llerzpostiUa ,  1 .  57t:  //,  183;  K9rte»  34S7*;  fiÜM- 
lein.  SSS;  Bram.  l,  1891. 
•6  Etwas  mit  Kletten  verzieren.  —  Eiaeiein,  389. 
•7  Wie  Kletten  aneinanderhftngen. 

Holt,}  Zij  hongen  als  klisaen  aan  malkander.    (Harre- 
bomes,  I,  4iA.J  , 

Ktott6m. 

Wer  hastig  klettert,  wird  eilig  (plötzlich)  fallen. 
KlatM. 
*1   Si  is  a  guedi  Kletzn.     ((H>erOsterreich.) 

Eine  gute  Person,  ein  gutmftthiges  Geschöpf. 
•2  lieber  an  jede  Kletzn  schreien.    (Oberösterreick.) 
Ueber  Jede  Kleinigkeit  ein  HaUofa  erheben. 
Kleve. 

1  He  is  van  Clev,  he  h&tt  leTer,  all  dat  he  gSf. 
—  Simrock,  14«0;  Rnnsberg  V,  80. 

Er  ist  von  Klere,  er  hat  lieber,  ale  dass  er  gibt;  weil 
man  sieh  Ton  dem,  was  klebt,  eehwer  trennt. 
7  Kleve  ist  ein  Herrenstuhl,  Emmerich  ein  En- 
tenpfuhl, Goch  das  ist  noch  watt,  Kaikar  ist 
ein  Gatt  (Loch).  —  Deutsdie  Romameitung,  III,  49, 474; 
Hesekiel,  18. 


*1  Einen  Klex  bekommen. 
*  2  Er  hat  seinen  Klex  weg. 

Er  hat  einenISohandfleck  in  seine  Ehre,  eine  Klonker 
in  seinen  Buf  bekommen. 
XUok. 

1  Bi  Klick  un  Klack.  —  Eichteald.  im. 

Klicken  =  einen  hellen  Ton  hören  lassen,  dem  Klick 
nachgebildet  ist  Klippen  abklappen,  hoUlndiech  klak> 
ken,  fransösisoh  ciaquer  =  klatschen.    (Vgl.  8türe%- 
bury,  110».) 
*2  He  is  g^nz  klick.  —  ilärkxsthe  Forschungen,  I,  13S. 
Er  Überschreitet  aUe  Grenien. 
Klloken. 

•Dat  will  nig  klicken.  —  Dähnert ,  in^ . 
Das  ist  SU  wenig. 
Klient. 

Des  Klienten  Hoffnung  ist  des  Advocaten  Futter. 
(Xordamerika.) 
Klima. 

*  Er  hat  das  richtige  Klima  (Neigung,  Lust,  An- 
lage) dazu,  sagte  der  ^uer. 
XUmmen 

1  Hocker  huugh  klemmert,   feit  liagh.    (Amnm.) 

—   Haupt,  »7/;,  J67.  277. 
Wer  hoch  klimmt,  kleUert,  f4llt  tief. 

2  Je  höher  geklommen,  je  schwerer  der  Fall. 
*3  Kr  klimmt  höher,  als  er  Sprossen  hat. 

Macht  mehr  Aufwand,  als  seine  Verhiltnisse  erUnben 
Dbutichbi  8»tOHw0sraa-LBxucoir.    IL 


*4  Er  will  höher  klimmen,   als  der  Thurmknopf 
trägt 

Dan.!  Hto  heyt  klyrer,  fUder  djbt.    (Prov.  dan.,  350.; 
Frs.:  Vouloir  monter  plus  haut  que  le  falte  de  la  tour. 
(Kritsinger^  68»».; 

•6  Klemmre  (klettere)  üüs   an  Kat.    (Ammm.)  — 

Haupt»   Vni,  357,97. 
Kllmmer. 

1  Die  besten  Klimmer  brechen  meist  (oft)  den  Hals. 
Hoü.:  Die  beste  climmer  briet  dioste  den  hals.    (Titnn.f 

»,1;  HarreboiMf,  I,  414'».; 
It.:  Chi  non  teme,  perioola.    (Oaal,  619.^ 
Lat.:    Sepius  ima  petunt,  melius  qui  soandere  nomni. 
(Fallertleben,  991,; 

8  Gute  klymmer  fallen  gern.  —  Luther's  Ms. ,  S.  i. 

„GemeinUoh  faUen  die  hohen  klimmer.««    (Waldis,  /, 
86,  »1.; 
3  Haug  *  Klemmer  an  deipe  Schwemmer  woret  * 
nig  olt.     (Münster. J —  /''irmentch.  7.998«  43;  From- 
mann, 17«  494«  19;  hochdeutsch  bei  Körte,  S440;  Sim- 
rock, A7M. 
■)  Auch:  hoge=i  hohe.    ')  Werden. 
Botl. :  Hoogklimmers  en  diepawemmen  kennen  geene  roor- 
tigtigheid.  —  HoctfUimmers  en  diepswemmers  staan 
meeet  kwalUk.  —  Hoogklimmers  en  diepswemmers  liet 
men  seiden  op  hna  bed  sterren.  — '  Klimmers  moeten 
eindelijk  nederdalen.    (Marrebomee ,  /,  414  ^;. 
KUnmem. 

1  Klimpern  gehört  zum  Handwerk.  —  ilerberger. 
Uertpostüla,  I,  979;  Büdsing,  115;  Eiselein,  S89;  Lohr- 
enget,  I,  445;  Körte.  6181. 

In  dieeen  Worten  liegt  das  G^heimnisa,  das  kleine 
Hausmittel  in  unsem  Tagen,  rielleioht  galt  es  ' 


ein  grosses  Geschäft  su  machen,  als  grosser  KOnstler 

Hauptai 


an  gelten.  Aufsehen  erregen  ist  die 
das  Publikum  su  gewinnen  und  die  Taschen  su  fällen. 
Sonst  will  das  Sprichwort  auch  noch  sagen,  dass  man, 
um  der  Schwachen  willen,  manchen  unwesentlichen  Ge- 
brauch beibelialten  mttsse,  weil  sie  su  leicht  glauben, 
die  Sache  gehe  Terloren,  wenn  sie  eine  Form  lallen 
sehen. 
Frs.:  Artisan,  qui  ne  ment,  n'a  mötier  entre  les  gens. 
(Kürte,  3441.; 

2  Klimpern  ist  kein  Geld,  Klappern  kein  Hand- 

werk.    (ilarz.J  —  Beinsberg  IV,  80. 

3  Vom  Klimpern  wird  keine  Kuh  satt  —  A.  Diez- 

mann,  Erzählungen  aus  dem  Leben. 

Was  ntttst  es ,  wenn  auch  ein  MIdohen  Klavier  spie- 
len kann  und  nichts  Ton  der  Wirthschaft,  die  sie  rah- 
Ten  soll,  versteht. 

4  Wer  das  Klimpem  nicht  vertragen  kann,  moss 

sich  bei  keinem  Blechscbmied  einmiethen. 

Klinge. 

1  Alte  Klingen,  gute  Wunden. 

2  Die  Klinge  verzehrt  die  Scheide. 

Sehr  oft  der  Geist  den  Körper. 

3  Eine  gute  Klinge  biegt  sich,  aber  sie  springt 

nicht. 
Botl. :  Het  si{n  de  beste  lemmers,  die  wel  buigen  en  krom- 
men.    (Harrebomee ,  II,  16.; 

4  Eise  gute  Klinge  erkennt  man  am  Biegen.  — 

Parömiakon ,  640. 

5  Eline  gute  Klinge  haut  N&gel  durch  und  be- 

kommt keine  Scharte. 

6  Es  ist  keyn  kling,  die  herter  (schärfer)  schirt, 

dann  so  ein  betler  ein  herr  (Edelmann)  oder 

ein   knecht   gewaltig  würt  —  Franek,  1,  88*; 

II.  n^;   Paradoxa.  96^:   Gruter,l,ii:  flsfri,  17.  417; 

Lehmann.  II.  143«  180;  Wend  Vnmuth,  /«939;  Goa/,  905; 

Blum,  459;  Beinsberg  W.  119. 
Engl. :  Set  a  beggar  on  horsebaok  and  he'U  ride  a  gallop. 

(daat,  905.; 
It.:  Quando  il  sterco  monta  In  scanne ,  o  puzsa,  o  fa  danno. 

(Gttol,  903.; 

7  Klingen,  die  sich  biegen,  springen  nicht. 

8  Nene  klinge  harder  schert,  dan  so  ein  bedeler 

ein  here  wert. 

9  Wer  mit  der  Klin^^en  alles  verfechten  will,  muss 

sein  Schwert  nimmer  in  die  Scheide  stecken. 

—  Scholtel.  1113*. 

10  Wie  die  Klinge,  so  die  Scheide. 

Frs. :  Teile  lame  tel  fourrean.    (Krilsinger,  409^.; 

*11  Alles  über  die  Klinge  jagen  (springen  lassen). 

—  EifeUin  ,  382 .  Braun ,  /,  1892. 

•12  Aus  einer  Klinge  in  die  andere  fallen. 

88 


1395 


Klingel — Klingen 


Klingenberg — Klippe 


1396 


*13  Eine  gute  Klinge  führen. 

Out  Bohlagen.  In  der  Provinz  Preusien  sagt  mim 
sprichwörtlich  von  einem  starken  Esser:  Er  schlägt 
eine  gute  Klinge.  (Frischbier,  3047.;  In  Wtlrzbarg:  ▲ 
guata  Klinga  schlaga.    (Sartoriu*,  169.;  | 

*  14  Einen  über  die  Klinge  springen  und  den  Grind 

flugs  weghawen  lassen.  —  Luther'«  rwcftr.;  2i6*. 

Ihn  küpfen. 
Frz.:  Passer  tout  au  ßl  de  l'öpöe.    (Kritzinger^  382*.; 
Soll. :  Uij  sal  over  de  kling  springen.  (Harrebomee ,  /,  415  \) 

•  15  Einen  vber  die  klingen  springen  lassen.  —  FUcher, 

Psalter.  18*. 

Ihn  niederhauen  oder  verleumden. 
*16  Einen  vor  die  Klinge  kriegen. 

Sich  mit  einem  schMgen. 
*17  Er  bleibt  (nicht)  bei  der  Klinge. 
*18  Er  ist  keine  passauer  Klinge.  —  Parömiakun.  i80. 

Von  Eigensinnigen,  HartnA<äigen ,  Charakterfesten. 
*19  Es  ist  die  Klinge,  die  eine  Scheide  braucht. 
*20  Etwas  vor  der  Klinge  ausmachen. 

Fr:.:   Empörter    qnelqne   chose   k  la    pointe    de    P^p^e. 
(Kritzinger,  281'».; 

*21  Jemand  vor  die  Klinge  fordern. 

Ihn  zum  Zweikampf  auffordern. 

•22  Nicht  bei  der  Klinge  bleiben.  —  twe/ei«,  882. 

Die  Streitfrage  verinderu ,  nicht  bei  der  Sache  bleiben. 
Frz.:  Sauter  de  brauche  en  brauche.    (Ltndroy,  226.) 

•23  Seine  Klinge  zurückziehen. 

ffolL:  Hij  trekt  zijne  kling  terug.     (Harrebome« ,  /,  415«.; 

•24  Ueber  die  Klinge  springen  müssen.  —  .\fathesy,  i39*. 
Klinarel. 

Eine  silberne  Klingel  schellt  viel  Freunde  her- 
bei. —  Altmann .  V,  129. 
XUnffelbeuteL  . 

1  Bai  met  den  Klingelbül  ümget,  mut  hei  foer  in 

der  Taske  hewwen.    (iwriohn.j  —  woesie,  72, 107. 

2  Wer  den  Klingelbeutel  trägt,  nichts  hineinzu- 

legen pflegt. 
Xlinselxi. 

iKlingeln  gehöärt   taun  Handwarke.    (Hannover.) 

—  Schambach,  I,  59. 

2  Klingelt  es  nicht,  so  rappelt  es  doch. 
Klingen. 

1  Das  eine  klinget,  das  andere  klatschet.  —  ikr- 

berger,  I,  2,  273;  Schottet,  1117*. 

2  Der  hat,  das  klingt,  der  kriegt,  das  springt.  — 

Schottet,  11J0=*. 
Dan.:  Har  man  kun  det  som  klinger,  man  faaer  vel  den 
som  Springer.    (Frov.  dan.,  348.; 

3  Es  klingt  nicht  alles,  was  zusammenschlägt. 

4  Es  klingt  nicht  wohl  auf  der  Harfe ,  wenn  man 

Gott  lästert. 

5  Hab'  ich,  was  klingt,  so  krieg*  ich,  was  singt. 

—  r.aal,  645;  Iteinsberg  I.  108. 

6  Hew  öck  wat  dör  klingt,   krieg  öck  wat  dör 

springt     (Grosser  Werder.)  —  Frischbier'^,  20i8. 

7  Klingt  das   Schwert,    so    bricht  der  Herd.  — 

Sprichwo  rterg  arten ,  183. 

8  Klingt  et  nicht,  so  klappt  et  doch.  (Hastede.j  — 

Firmenich.  III,  29.  139;   hochdeuVsch  bei  Eiitelein,  382; 
Braun,  I,  1893. 

9  Klingts,    so    gelingts.   —   Ihnitch,  I4«i,  20;  Pein. 

//,  424:  Gaiil,  1023. 

lO^Wat   künkt,   dat  blinkt.    (Otdenburg.j  —    Weser- 

scüung,  4036. 

11  Wenn  es  klingt,  die  Tugend  springt. 

12  Wenn's  am  schönsten  klingt,  zupft  die  Vernunft 

am  Ohr.   —   Sprichwürtergarten ,  870. 

13  Wer  da  hat  was  klingt,  der  hat  auch  was  springt. 

—  Heinsberg  I,  108. 

14  Wer  nicht  kan  klingen,  der  soll  nicht  lang  din- 

gen. —  Henisch,  710,  26;  l*etri,  11.  741. 

15  Wo  mau  (mit  Gelde)  klingen  kann,  da  ist  auch 

Lust  zu  tanzen. 
*16  Das  klingt  anders. 
•17  Dat  klingt  as  'n  Dott  Hede  (Zotte  Werch).  — 

(Ostfrict.)  —  Frommann,   lU.  428,204;   Äu«r«i,862; 

Eichaald,  1498. 
Moll.:  Dat  klinkt  als  eeu  scheet  in  een'  Witten  hoed,  sei 

de  boer ,  en  hiJ  speelde  op  eene  gebarsten  fluit.    (Barre- 

bomde,  I,  309.; 


*  18  Dat  klingt  as'/n  katholske  Knäpel  in'n  lättcnke 

KlOCke.  —  Slürenburg.  849». 
Das  passt  nicht  zusammen. 

*19  Dat  klingt  as  'n  Per-Kötel  in  de  Kapozmütze. 
(09t{rie$.)  —  Frommann,  ///,  428,904;  Bueren,  224; 
Eichwald,  U98;  Hauakalender,  IL 

*20  Er  hat  wol  klingen,  aber  nicht  läuten  hören. 

*21  Er  lässt  brav  khngen. 

Frz.:  D  fait  rouler  Pargent.  —  U  fait  sonn  er  eec  4cu. 

*22  Es  klingt,  als  wenn  der  Kaminfeger  aof  der  Kö- 
chenleiter  Schlot  Schlot  singt.  —  Goittched,  Bei- 
träge, im.  13,  S.  272. 

*2a  Es  klingt  vnd  klappt  nicht  —  Lehmamn.  sst.i. 
Ordnung  xind  Uebereinstimmuug  fehlen. 

•  24  Es  klingt  wie  ein  alter  Kessel.  —  Eueiein.  m. 
*2b  Es  klingt  wie  ein  hohler  Topf. 

*26  Es  klingt  wie  eine  bleierne  Glocke. 

Moll. :  Het  klingt  als  eene  loodenlbeJ.  (UarrebonUe ,  11, 33.; 

*27  Es  klingt  wie  eine  Dorfglocke.  —  WinMer,  XX,  91 

HoU. :  Dat  klingt  als  eene  klapmuts.  (Uarrtbomie ,  1, 410 ^; 

*28  Hätt'  es  besser  geklungen,  du  hättest  leichter 

gerungen. 
*29  Klmgt  't  neg,  so  klapt  't  dagh.     (üordmantka.) 

—  Haupt.  VIU,  875,  8. 

Klingt  es  nicht,  so  klappert's  doch.     (Sivtrock^  lliQ 

*30  'S  klingt  ass  wenn  man  an  Furtz  (a  Dreck)  mit 
Peitschen  hiebe.  —  GomiAcke,  9S9 ;  iio6üwM,  ai. 

•31  Wenn's   nüd  cheid,  so  chlepft's.     CAppenuLj 

Wenn's  nicht  gut  klingt,  so  klingt^s  doch  Im«,  d.h. 
nur  herzhaft  und  ohne  Scheu.  Geheyeu,  g^heyea,  kejea 
=  widerlich  tönen,  schallen;  davon  dsM  Q^htjn  = 
Lärm.  Ein  Wort  mit  mannichfaoher  Bedenttof  tud 
vielseitiger  Anwendung.    (Vgl.  Stalder,  II,  31.) 

KUn^enberg:. 

Zu  Klingenberg  am  Main,  zu  Würzburg  uf 
dem  Stein,  zu  Sommerach  auf  dem  Sand  wadb- 
seu  die  besten  Wein'  im  ganzen  Land  (uch: 
zu  Bacharach  am  Rhein,  da  wachsen  die 
besten  Wein'). 

Klinke. 

1  Eine  gute  Klincke  fürm  Maul  schadet  nimui 

—  Herlierger,  I.  73ß. 

*  2  A  git  reim  Kleinka  schlön.     (Oeaterr.-ScUtt.)  - 
I'eler.UV. 
Treibt  sich  mttssig  herum. 

*3  E  Klink  an't  Hebnemest,    dat    de  Hahn  nick 

hebb'n   kann.     (yatangen.J   —   FrUvhbicr  ^,  W^ 
Antwort  auf  die  Frage:  Was  machst  da? 

•4  Er  geht  Klinken  schlagen.    (ScMes.j 

Geld  borgen,  auch  wol  ohne  Zweck  und  Ziel bsschlf- 
tiguugslos  umhergehen;    er  bummelt.     JJatAesf  (2S4') 
sagt:  ..Kling  schlagen,  mttssig  gehen." 
•5  üp'r  Klinken  ruk'n.  —  Eichwald,  ios9. 
Klinkel. 

Will    einer  zu   schnell    mit   dem    Klinkel  im 
Schloss,  so  kann  er  das  Loch  nicht  findo.      I 

—  Eiselem,  433;  Simrock.  6573. 
Xlinkenputzer. 

•Er  ist  ein  Klinkenputzer.  —  Frischbier*,  vao. 

Schmückende  Umschreibung  für  Bettler. 
Klinkenschlctffer. 

*£8  ist  ein  Klinkenschlager. 

„Klingschlaher,  Mdssigganger,  die  nichta  studient 
noch  sonst  etwas  redliches  gelernt  haben.**     (Mathuh 
357 1>.; 
XUpflelxx. 

*  Nicht  ein  Klipiflein  darauf  geben.  —    f%tttnm 
Didhohrum,  56". 
Klippe. 

1  Die  Klippen,  die  der  Schiffer  nicht  sieht ,  lind 

die  schlimmsten  (gefährlichsten). 
BolL:  Als  men  eene  klip  boven  water  siet,  kan  mim  m 
mijden  iu  't  zeilen.    (Harrebomde ,  l,  415  *.J 

2  En  oll  Klipp  un  'n  nie  Schipp  is  doch  nidifel 

nütt.     (Mecklenburg.)  —  MuzBdu»,  IW,  M. 

Eine  alte  Klippe  und  ein  neues  SohilT  sind  aiclitsiitli 
zusammen.    Gegen  Ehen  von  zu  ungleichem  Altan 

3  Klippen  sind  leichter  zu  meiden  als  Sandb&oke. 

—  Allmann  V,  75. 

4  Man  muss  nicht  blos  die  Klippen  meiden  ^  iod- 

dem  auch  die  Untiefen. 


ffoU.  .*  Men  moet  tnsschen  de  steile  klippea  met  kxntt  gsa- 
n  doorgaan.    (Btwrebomee ,  /,  415*.; 


gen 


Kl!i)perü^ — Klopfen 


Klopffechter — Klöppel 


1398 


5  Wo  Klippen  dea  Uafea  lülUen ,  da  behüte  Gott 

die  einlaufenden  Schiffe.  —  Aiimann  v.  a, 

6  Zwischen  Klipp'    und  Brandung  geht    oft   der 

beste  Fldirmann  unter. 

ffeü.:  Ttttichou  klip  eo  brandlng  door,  beboiulen  uui  wal 
gvrakeu.    (Narrtöomäe ,  /.  415 '»J 

7  Zwiäcben  strilen  Klippen  mu8B  man  kurze  Gänge 

machen« 
'8  An  der  Klippe  ist  schon  manches  Schiff  zer- 
Bchellt. 
üoU.:   Op   die  klip   heoft  ileb  aoo  meDlgeen  veilool«!!. 
(Harrebümif,  /,  415«.; 

1*9  An  derselben  Klippe  Bcheitem. 

Auch:  Aji  dioielb«  Klippe  ■toiaen,  d.  L.  iu  Atttflh* 
ra&B  einea  PlA&et  durch  etwu  gehemmt  werdao,  wm 
•ohon  and«ra  bei  Verfolgung  dorselbeti  Abtichl  ein 
Hinderoiaa  gewetco  itt. 
Lat. :  H»erere  in  eiadaiB  ■cupull«.  Oflander«  ia  eaodCBl 
tcopiilum.    (Fatfliui.  419.    Wifßtintl ,  ai*s.; 

•10  Er  weiss  zwischen  den  Klippen  durchznfiahren. 

ifotL:   Hi)  vt^tl  tutictien  de  kll}>p«n  door.    (Burrthom^t, 
/.  4liM 

*ll  Er  wird  die  Klippe  nicht  überaegeln. 

Die  Oefalir  nicht  Qberkoaimeii. 
KilpDdrn. 

Klippern  gebiert  zum  Uätudwerck.  —  /{ofcfM.wtt.  «44; 

I  «;«fMüIrkf.  70»;  Lulbtrt  IVerkr.  lll.  Söti*".  Pülr».   U.  494. 

„Dm  ktippera  «ucb  sum  Uftodverk  mit  gehöret,  <liM 

bat  iD&D  naicb  von  jugeod  auf  f^Ubret.*'    (KtUfr,  l&T*^.) 

„Dm  küpptrn  ghort  cum  H»t)dtirerk.*'  (Wnidiu,  tV,  W.J 

KUtS. 

•Up'n  Klitz  bal'n,  —  EichmaM,  llMü. 
SUven. 

•De  klivt,  de  blirL  —  Siitr^ithur^ .  lu''- 

Klireu  "  kloiUan,   kleben,  baften;  »uch  ui«i««ken 
von  Kruikheiteo,  die  SttUkt«  klüTt  — die  8euobeet«okl 
an.    (S.  Schreiben.) 
Kloake. 

1  Je  mehr  Kloaken,  je  gesünder  die  htadt. 
♦3  Eine  Kloake  auswaschen, 

»ich  durch  schlechte  Mittel,  durch  lOluOttiig«  KanAlt 

inut  eiutif  Verlegenheit  sieben, 
fri, :  Le  »nuver  par  let  niM%Lt.    (Ltndroy .  97i,} 

•3  Eine  Kloake  mit  Buttersemmeln  auascböpfen. 
Klob«n. 

1  iSpann  den  Kloben  höher  aoff  vnd  fang  einen 
I  andern  Narren  drauff.  —  «mi«r,  m,  «l ;  l^aioMa« 

2  Wenn  nur  der  Kloben   halt,    daaa  die  Fahne 

nicht  herunterrällL    (ltlunnhi*un.j 
Klodebach. 

Wer  sich  will  zu  KloUbach  nähren,  rnuat  eisen 
Pilz'  und  Heidelbeeren. 


Ein  neuer  Beleg  far  diu  N«»itfUQg  de*  Volkt,  ■icbtffjfea- 
»eitig  SU  Terspotten.  (ä>  Ktelafreaeer.)  Wie  eich  eiu- 
seine  Penonen  untereinander  necken,  eu  auch  ganae 
Orlaehnftcn.  IH«  ScAlftticS>m  PrvrfmiaMtitttr  t  V  ,  610) 
briagVB  am  der  0«feitd  tou  üttmachau  in  überiehlt' 
Bleu  einige  Bolapiele;  io  erhielt  von  den  Nachbarorten 
Gantr»  den  Spitznamen  (^uark-Gauera,  Ogen  —  Ziegen- 
Ügen,  Zedlit«  —  Dreck-Zedlitz ,  dae  in  obigem  Spriob- 
woTi  Torkomntenda  KJodebaoh  iDorf  bei  OUnuKbau, 
Kxele  Grottkau,  BegleTMUgabeairk  Oppoln )  Püa-Klode- 
bMh,  Schleiwitx  —  SOatipiel-Soblelvritit.  D«r  obige 
fipotl^ruoh  bat  darin  «einem  Grund,  daea  In  der  Nkbe 
v«a  Klodel»noh,  ood  kwv  an  die  klodebaober  Foldflur 
Ukgrencend,  die  gutbeatellten  Foraten  der  HerreebnA 
I ,  tn  denen  eine  Menge  eaabarer  PUa«,  Hei- 


^^^     Bechanliegnn. 

■  delbe<ten  n,  t.  w.  wnchaen.  Arme  Leute  ana  den  nfccb' 
^^^  eten  OrUobafle&t  nammtUoii  aber  au«  Klodebach,  eam- 
^^^  mein  di«e  tliells  fftr  Oirvn  Bedarf,  theiU  «am  Vortunf 
^^^B  •nf  den  Markt  dt  kanaükbarten  BUdte.  Dn  auch  die 
^^^B  Baaen  aiek  PÜse  oad  Be«r«n  dxtreh  Ihre  Kinder  (»der 
^^^B  weiblichen  Dlenatboten  für  den  eigenes  B«d»rf  aanunala 
^^^H  Inaaan,  an  büden  eie  ein  traeentUchea  KahningemilUl 
^^^K  for  di«  Bewohner  überhaupt,  und  aie  nUigen  «ur  b«> 
■•  treffenden  Jabreejeit  hüafiger  auf  dem  Tiacbo  arachei- 
m  nan,  ala  maDCbem  Uaumen  vriinaeh&njwerth  ut.  0*.  Knh> 
r                actunalz,  UbornLgk,) 

Kloaapan. 
*  1  Blif  met  de  Klompen  ( Holzscbnhen  ^  vtai  et  U. 

kfilntn,)   —  Firmtmch  ,  t ,  4/li1 ,  IV», 
Mit  HolsaakttlMa  oniet  &t«a  nldJIf  aitfk  ■!•  f«he«, 
»  Uenen  op  Klompen  gohn  laten.    (Htitn.)  —  fir- 
mtmok,  I.  ii».  IM. 
öpf. 
Am  Klopf  criuHkBl  bmw  den  Topf 
Kiopftti'  .  . 

L    1  Es  klopft,  tagte  der  taub«  ScbDeidcTi   lU  war 

■  daa  haloe  Kaut  eingeatür^fU 


3  Klopf  an  den  Topf,  so  kennst  du  ihn. 

3  Klopf,  so  erkennet  du  den  Topf 

4  Wenn'fi  tum  Klopfen  kommt,  so  faase  den  Ham- 

mer gut. 

5  Wer  muthig  klopft,  dem  wird  die  Pforte  tnf- 

gethan. 

6  Wohl  geklopft  und  übel  gemacht  ist  eine  halbe 

Meisterschaft.  —  Stmroek ,  «ms. 
•7  Er  klopft,  als  weun>  brennte. 

SoU.:  HiJ  klopt  all  e«n  •-  knecbt,  üta  hrt  loterlj- 

geli  t'  bui»  brengt.  .  /.  H'i ) 

•8  Hl  kluppot  egb  fin  i     r  ,    thiar  bi   in  wal, 

(ArnrnrnJ    —   LaptHtukorb ;  Ji^httnaru ,  T4. 

fir  klopft   nickt  ror  der  TbUr,    wo   er   hin«iawill| 
d.  h.  ar  gehl  nicht  gerade  au  W«rk«,  lat  falaoh. 
*9  Leise  klopfen  ala  ein  weich  gesotten  EL 

La/.;  FtotUfa  homo.  —  Kil  perferr«  poaae. 
Klopffeohtar. 

'Es  tit  ein  Klopffechter. 

ÜQ  bleeaeo  früher  Handwerk»!'  .'  leim   rurs 

Ü-eld  mit    allerlei   Qc wehren   f oc '  ii    luiriii^* 

eehlugen,  klopften.    Sie  hatten  iu  u  den  vor- 

nehmaten  deutachen  bi4dten  und  o»  gut.  i,.<^LirAre  Arten 
dertelben,  ala  Federfeobter  ,  Markuabrüder,  Lupbruder. 
(Vgl.  Wmrtbach  IIl,  lfi<i.) 

Klopfiraaae. 

*  Einen  in  die  Klopfgasse  kriegen.    (Meimn^en,) 

Klopp«. 

1  vVor  ene  Kloappe  ^  in^t  Uüs  is,  dao  sittet  de 
Hüwel  im  Schorsteu.  (Müwittr.)  —  FrorAmann, 
»7,  4ä&.  1».  Firmetueh,  t.m»  U;  /.yr«i,  IM;  hiwA- 
doMUrh  bei  6imrudi,  &7£0*. 

')  Geiailiohe  Jungfer,  Ba«ulne,  BUaBetln.  ßelacbw«- 
aler.  —  Daa  Wort  „Kloppe*'  oder  „Kluppe**  hat  meh- 
rere Bedeutungen,  «o  beaeichset  ea  anub  eine  dtute 
mnd  ein»  alte  Nonne.  Dar  Volkawltt  bat  die  ileUgto- 
seo  oher  mit  Thieren  verglichen,  äo  i«t  „Begtno" 
ein  veraohnittonei  weiblichea  Bcbwein,  Kneiaiel  (alte 
Nonne)  4tt  =  Kuiae,  Eueae,  d.  i.  alte  8chalmutter; 
uberdeuuch  MUncb  =  uaatrirter  Ziegenbock.  (Vgl. 
FrwmmaHn.  Ill,  460;  /»',  S'i«;  SchmtlUr ,  II,  594,  fiU».- 
ffrimm,  1".  IÜ32.)  £yr(i  (199)  aagt  darüber:  „»Kuppen« 
waren  hei  den  Katholiken  au  den  Orten,  wo  aie  ihren 
Ootteadieutt  nicht  halten  durfteu.  aülche  weibliobe  Per- 
aunen,  welche  an  den  KIrohtliaren  aiUeu  und  der  var- 
aanunelten  Gemeinde  mit  Klopfen  (daher  der  Name) 
ein  Zeichen  gehen  muaaten,  wenn  die  Gerlohtadiener 
kanten  und  den  Gutteadionat  aioren  wollten.  8i«  thaten 
keine  Gelübde  und  kututten  »ich  Terheiiathen,  obwol 
ea  aelten  geaohnh.  Ander*  Imbanpteu.  aie  leien  rer- 
pflichtet  gewesen ,  die  GeiatllellenaaiB  Friihjiiroiteadionatc 
durch  Klopfen  an  den  KamüiMtlittrcB  au  wecken. " 
•2  Er  hat  Kloppe  un  Blose  gehabt.  —  rendto«,  M6. 
Kb  iat  ibm  viel  Ehre  erwieaen  worden.  Die  Bedeni» 
art  icheint  von  der  Bchiaohtorol  hergenommen  au  a«Lni 
wo  daa  Thier,  beror  die  Haut  abgezogen  wird,  dnreh 
«bMrn  ßlaaebalg  aufaeblaaen  aod  aur  beeaem  Verthei- 
long  der  Luft  mit  einem  Stocke  gtklopfk  wird. 
*3  Na^    wenn  ich   den  in  die  Kloppe  kriege.  ^ 

Kits  .  31. 

Ptohung;  wenn  leb  den  nnter mein«  Hand«  bekomme, 
den  will  ich  gut  klopfen. 
KlöppeL 

1  Ein   schlechter    Klöppel    schimpiirt    die    beste 

(ilocke.   —   MtnuinH  Y,  *Ki. 

2  Man  hat  bald  ein  klüpel  funden,  wann  man  dea 

htmd  schlagen  wil,  (8.  Hund  iisi.)  —  Frumk.  U,  b&*. 

3  Mit  dem  Klöppel  ins  Gotteshaus,    doch   ohne 

diesen  wieder  heraus. 

4  Ohne  Klöppel  spricht  die  Glocke  kein  Wort  — 

lYln ,  II,  S04. 

b  Was  der  K" 
6  Was  man 

das  er r ahn  mhj  >»i 

maitti  i.  71». 
•7  Den  Klöppel  hat  er.  er  hat  nichts  als  die  Glocke 

diUi)  vergeascü.  —  AUnuttm  17,  AS». 
• »  Der  gibt  einen  Klöppel  in  eine  grosse  rnd  Ucht« 

Glucke.  —  A(«<hi>*f .  joo*»- 
•$>  E  kuam   luüt  dem  KlipeP  Än*t  Land.     (suib»n^ 

(.kigi..<r<ii>JU.;     -  ,i.l7K«18f. 

'J  Mtt   -l«fn    '  ■:k-,   »r  hatte  tiiebl«  IlS  Vs»» 


,  bleuet  nicht  verborgen, 
sagt  unter  der  Hand, 
irn  ffauKen  Land.  —  au- 


■B 


1399 


Klopper — Kloster 


Kloster 


1400 


■e  ock  OT  den  Qalgenberge  getlepet  werden  Tiide  «iiitii 
Koepel  in  der  Veldtklocken  geuen.  Ynd  de  Wyndt  de 
anfanget  in  dem  Galgenswengel  tho  bögende  Tnd  tho 
drögende.** 

♦11  Soll  man  den  Klöppel  nach  der  Glocke  oder 
die  Glocke  nach  dem  Bimmel  machen?  — 
Eüelein,2i2. 

)e  Klöpper  op  de  Döhr  hangen  loten.   (Meurt.) 
—  Firmenich,  /,  405,383;  Grimm,  V.  1339. 
Dm  Hans  verlaeeeu  mfiisen. 


1  Öp'n  graowen  Kloss  hört  ock  en  gmowen  Pol. 

—  Wottte.  «9,  M. 

*2  De  gebake  Klotite  fläje  nit  an  |der  Laft  eräm. 

(Siebenbürg.-tächi.)  —  Schmier,  459»'. 
*3  Halbseidene  Klösse  wie  im  Yoigtlande. 

Antwort  auf  die  Frage  der  Kinder:  Was  werden  wir 
heute  essen?  Wie  man  sonst  aaoh  nengierigea  Kindern 
antwortet:  Kapern  mit  langen  Sohwftnjten;  oder:  Ge- 
backene IiImmerschwAnsoben ;  oder  in  Schlesien,  wenn 
gefragt  wird ,  was  gekocht  werde :  Ein  Topf  im  andern, 
das  kleine  Tippel|  im  grossen.  Die  Klösse  werden  im 
Voigtlande  In  verschiedenen  Formen  gegessen,  meist 
von  geriebenen  rohen  Kartoffeln.  Klösse  von  gekoch- 
ten Kartoffeln  fahren  in  einigen  Gegenden  den  Kamen 
„halbseidene",  wobei  man  an  die  halbseidenen  Kleider- 
stoffe denkt.  (Vgl.  /.  Ä.  XühUr,  Volkabrauch,  Aberalau- 
ben.  Sagen  und  andere  alte  Ueb^rlie/erungen  im  Voigt- 
lande,  Leipzig  1S67.) 
XlöSMl. 

♦Macht  ok  Klissel,  was  de  recht  is.  (Schles.j  — 
Frommann ,  II,  343,  13;  Gomolcke,  623  u.  777;  Itobin- 
son,  186. 

Verfährt  so,  dass  niemand  aber  Unbill  und  Unrecht 
zu  klMen  Ursache  hat. 
Xlöueltflooke ,  s.  Kltttjenglocke. 
KlöMel^ete. 

♦*S  is  en  rechte  Kliesselgrete. 

Wol  so  viel  wie  Pinselliese.    Eine  breslauer  Kränte- 

rin  sagt  zu  zwei  andern:  „Ihr  sed  wnl  olle  bede  a  poar 

rechte  Kliesel  Gritten;  woas  weide  ich  mer  og  aber 

■ichene  Dinge  lassen  graue  haare  wazen."  (Keller,  167  '^.J 

KldMeUienffat- 

♦Dar  is  mit  'n  Klösselhengst  ^  barbiert.  fSchles.j 
')  So  heissen  in  Sohlesien  die  in  Steiermark  gefertig- 
ten Messer,  womit  im  ersten  Viertel  dieses  Jahrhun- 
derts noch  ein  bedeutender  Handel  hier  getrieben  wurde, 
die  aber  Jetzt  aus  dem  Gebrauch  gekommen  zu  sein 
■eheinen.  Nach  dem  Brealeuter  Erzähler  (1807,  8.  350) 
fahrten  diese  Messer  in  Schlesien  auch  noch  folgende 
Kamen:  Ferkelbeine,  Knicker,  Klinkel,  Kneipen,  Ku- 
schen, Schlenkermesser,  Winzerle,  Knieficken,  Knie- 
floknuschen ,  Judenmesser.  Ich  habe  sie  als  Knabe  vor- 
herrschend Judenhengste  nennen  hören.  (Vgl.  auch 
Frommann,  IV,  177.; 

Xlortar. 

1  Da  einer  ins  Kloster  fuhr,  erbt  er  keinen  Pfen- 

nig. —  Graf.  210,  196. 

Zu  den  Fftllen,  welche  erbunfftbig  machten,  gehörte 
auch  der  Eintritt  ins  filloster.  Kach  dem  Sachtenapiegel 
und  den  doalarischen  Statuten  tritt  sofortige  Erbfolge 
ein ,  als  wäre  die  in  den  Orden  getretene  Person  schon 
gestorben ,  weil  der  Mönch  fQr  die  Welt  verloren.  Auch 
nach  dem  kanonischen  Bechte  verlieren  Personen,  die 
ins  Kloster  treten,  die  Fähigkeit  beerbt  zu  werden, 
folglich  können  sie  auch  kein  Erbe  empfangen.  (S.  Erbe 
25,  Hand  219  u.  370,  Heide  4,  Kind  25,  Leute,  Mann 
und  Zwitter.) 
t>än.:  Sidhaen  han  for  i  clostcr  tha  nrunr  hau  nngan 
pKnning.     (ThorMen,  14,  32.; 

2  Das  closter  weret  lenger  als  der  Abbt.  —  Leh- 

mann,  658,   77;   Eiselein,  383;   Simrock,  5763;   Graf, 
586.  38;  Körte,  8443;  Braun,  I,  1895. 

„Man  musB  die  regierang  mehr  als  den  Begenten  in 
acht  nemen.**    Die  Bussen:  Die  Kirchen  machen  die 
SUdt  berühmter  als  die  Popen.    fAUmann  V,  68.) 
Dan.:  Klosteret  varer  längere  end  Abbeden,  og  landet  en 
fyrsten.    (Frov.  dan.,  350.; 

3  Das  Kloster  ist  fromm,  die  Brüder  sind  Schälke. 

—  Pelri,  ü.  67. 

Was  ist  aber  ein  Kloster  ohne  Brüder  und  Sohwe- 
itemf 
•4  Das  Kloster  ist  von  aussen   schön,   aber  wie 
mag's  drin  aussehn? 
Engl.:  The  exterior  of  the  galley  pleases  me,  bat  on  en- 
tering  it  I  am  annoyed. 

5  Das  Kloster  macht  niemandt  fromb.  —  Agncoia 

II  y  460-463. 

Die  Bussen  sagen:  Man  mass  Gott  ausserhalb  des 
Klosters  suchen,  nicht  in  demselben.  —  Ffir  fromme 
Leute  werden  keine  Klöster  gebaut.    (Altmann  V,  BOj 

V/.409.) 


6  Das  Kloster  ohne  Kapital  ist  ein  Sch&lk. 

7  Das  Kloster  währet  allzeit  den  Abt 

PHri,  ü,  67;  Heniatk,  8,  58;  Gruf,  SM,  35. 

„Das  kloater  vberlebt  den  abt.**  (VombOk.  Sarrtuin 
Xloiter^  JT,  136.; 

8  Das  Kloster  währt  länger,  denn  der  Abt,  tag- 

ten die  Mönche  ond  warfen  ihn  in  den  Weiber. 

—  Klottenpiegel,  10,  17. 

9  Der  Klöster  Decret  und  Landrecht  ist :  Volamas 

oportet 

D.  1.  auf  deutsch:  „Wir  vollen.  ••  mnsa  sein:  Stftr, 
Qewerf,  freundliche  Hfllf,  Ungela,  Frontag,  Herrt». 
werk,  Schirmgeld,  Schatsmig«  Kaatvogtei  n.  «.  w.«  (B»' 
ttertpiegel,  40,  4.; 

10  Der  Klöster   Gottseligkeit  ist  ein  Wald   ohne 

Bäume.  —  Boeterspiegel,  19,  4. 

11  Der  Klöster  Hosianna  ist:  Gelobt  sei,  der  da 

kommt  mit  Säcken  voll  Silber  und  Gold.  — 

Klonlerspiegel ,  39,  10. 

12  Des  Klosters  Huhner  legen  Eier  mit  zwei  Dot- 

tern. —  KloeterepiegA,  8,  13. 

13  Die  Klöster  geben  den  Sterbenden  Pässe  an  Sanct- 

Peter  mit  und  Quittungen  über  geschenkte 
Güter.  —  Klotters^qel.  46,  li. 

14  Die  Klöster   haben   den   heiligen  Betmg  nnd 

frommen  BeschisB  erfunden. — A'tofterspwyci,  35,  lo. 

15  Die  Klöster  sind  der  Dummheit  grösste  Festung. 

—  Klotiterefiegel ,  63 ,  14. 

16  Die  Klöster  sind  der  Stein,  unter  dem  der  von 

Rom  gekreuzigte  Christus  begraben  liegt  — 
KloAtcrepiegel ,  64,  3. 

17  Die  Klöster  sind  des  Babsts  bester  Yogelherd. 

—  Petri,  II,  134. 

18  Die  man  in  Klöster  auf  Mager  setzt,  lernen  Brot 

in  Wein  tunken. —  Eitelein,  97;  Klofterefiega,»,^. 

19  Ein  Kloster  ist  ein  Helle,   darin    der  TedEel 

Abt  vnnd  Prior  ist,  Mönch  vnd  Nonnen  sind 
die  yerdampten  Seelen.  —  PeiH.  II,  209. 

20  Ein  Kloster  voller  Münch  vberweret  zehen  Be* 

gimeut  Kriegsleute,  —  ifathesy,  HUtoria  Sem,  Lnx^. 

21  Es  gibt  in  einem  Kloster  viel  heimliche  Kolätz- 

lein.  —   AlOÄftTÄpiVgel,  67,  13. 

In  einem  Benedictinerkloster,  das  Joseph  IL  aufhelxiB 
Hess ,  fand  man  nicht  weniger  als  9500  Faeaer  Wein  nad 
zwei  Dutzend  Frauenhemden. 

22  Es  muss  ein  armes  Kloster  sein,   in  dem  die 

Mönche  erhungern. 
Frz.  i  L'abbaye  est  bien  pauvre  qnand  le«  moinaa  vont  m 
glan.    (Leroux,  I,  1.) 

23  Im  anfang  sind  wenig  Klöster  gewesen  vnd  viel 

Christen;  jetzt  sind  viel  Kirchen,  Klöster  ynd 
Klausen  vnd  wenig  Christen.  —  Henitch,  608,t 

24  Im  Kloster  blüht  jedem  der  Rosengarten  ani 

der  Nase.  —  Klottertpiegel ,  77,  4- 

25  Im  Kloster  ist  der  Mönch  zwei  und  ausser  dem 

Kloster  dreissig  faule  Eier  werth.  —  Jn««r- 

»fiiegel ,  71 ,  38. 

26  Im  Kloster  Sanct-Gallen  gab's  nur  so  lange  Hei- 

lige und  Gelehrte,  als  sie  Bohnen  assoi  und 
Bier  tranken.  —  Klosterspiegel,  60,  17. 

27  In   dem  Kloster  Ebrach  liegt  der  Teufel  und 

seine  Mutter  begraben.  —  Pistor. ,  ir,  t% 

Eine  Nürnberger  Chronik  erkl&rt  die  Sntstehnag  dissM 
Sprichworts.  Sie  ers&hlt:  „Anno  1451  ist  Hannae  TntA 
wohl  betagt,  der  letate  seines  Geschlechts  nnd  Stsa- 
mes  verstorben  und  weil  man  vorher  sein«  Mnticr,  eias 
geborene  Schttrstab,  in  das  Kloster  Bbrach  begnbsa, 
so  ist  auch  er  dahin  gelegt  worden,  wormos  dm»  Spriek» 
wort  erstanden.'' 
Lat.:  In  monasterio  Ebraoensi  Diabolut  cum  matt«  «u 
sepultns  jaoet.  ^ 

28  In  den  Klöstern  werden  Gott  nur  Kleien  nnd 

Spreue  geopfert  —  EUutersjpiegel,  7»,  le. 

29  In  ein  Kloster  mit  dir,  denn  du  bist  weder 

Gott   noch   den  Menschen  nütze.  —  LtAit* 

Tischr.,U9^. 
Böhm.:  Kdo  se  nerf  ieho  ohytiti,  aneb  do  UAtfcr»,  aneb 
na  vojnu  (hiii).    (Öelakovsky,  335.; 

30  In  Klöstern  friigt  man  wenig  nach   dorn  Ben*»- 

dicite.  —  Klo$ler)iptegel,2S,5. 


1401 


Kloster 


Kloster 


1402 


31  In  KlÖBt^m  läsat  man  daa  eine  und  andere  Ge- 
bot miter  die  zehn  eingehen  wie  eine  faule 
Birne  unter  viele  Acpfel.  —  KivttvT*i>trgelt  ss.  u. 

32  In  Klöstern  und  Stiften  müaaen  Edelleute  und 
Soldaten  einkehren,  denn  Arme  und  Blöde 
bekommen  nicht«.  —  Kimfenpipget,  j ,  7. 

33  In  manchen  Klöstern  findet  man  zweierlei  Pan- 
toffeln unter  dem  Bette. 

34  In  unserm  Kloster  atudiren  wir  nicht  mehr, 
aagte  der  Mönch,  von  wegen  der  Lichtfliegen. 

—  KloHentineqd.  «9.  18. 

35  Je  näher  daa  KJoeter,  je  ärmer  die  Bauern.  — 
(S.  Floh  35.)  —  Ei*elew,  388;  SimrocA.  Ä761;  Äfotur- 
lyiegel,  419,  Graf.  S,f,  199.  Braun,  I,  1894. 

Von  der  UeborbürdtiDg  and  Aiuiao,guog;  dar  Rauom 
durch  ftllerhjuid  AbgAbau  uod  Lattou  »eitoti*  dor  Kl^«l«r, 
wiQ  voo  den  uachthelUgou  Elnfl&Mou  denelben  Ub*r- 
baupt.  Ea  feblt  nicht  an  Darit«Uang«ii,  weloha die  wohl' 
th&Ugpn  EinäUaaa  dar  Klöat«r  odor  oinielner  KlOatar 
darculhuii  inchan ,  yritt  die«  *.  B.  vou  T.  A.  Frant  Fatk* 
in  der  ae*cAtdtt«  d*t  ^UiMMtigeH  Klutttr»  Lorttfh  An  ittr 
Btrffttrant  ( Mail»  1866)  Mschiebt,  wo  Aiint.  49  ein 
»ELsiehendea  BUd  ron  der  litarariiohon  TbAtiKkrit,  wie 
deji  wiitoniohanlioheD  BettttbangeD  und  Litistungen 
de«  Klofltera  entworfau  wird;  dofih  darfte  dio  Uoffuuug 
de«  Verfanore  (S.  110),  data  die  Kluator  berufen  aelo 
mochten  I  der  durch  Uubotmaiiigkelt,  Habauoht  und 
Uenuaaaucht  todkrauken  Men^chbett  neue  Kr4fte«uaii- 
fabreu,  wol  nur  von  wenigen  uetheilt  werden.  In  einea 
IJerieht  aua  Frankruiob  liioai  ea  neulich:  „Im  MitUl- 
alier  beacbaftigton  licb  die  religlOaen  Geaellachaften 
auaaerholb  der  dem  Gebote  gewidmeten  Standen  mit 
wichugeu  Arbeiten  Über  Theologiet  Literatar,  Wieaon» 
BChartcu  und  KiLnateu  Oberhaupt,  und  haben  um  Werke 
hlnlerlasfieti ,  von  denen  manche  in  d«m  einen  oder  aa- 
dem  tkcrUiitiit  gowurdou  aind.  iieuUotage  beacbafllgUB 
«ich  untere  M6ucbe  der  verachiedeneu  Urden  aber  nicht 
bloi  mit  dam  Helle  unaerer  Seelen  und  der  Bildung 
«aaer«  Cf«latei,  aondem  •!•  aorgmi  auch  ftlr  daa  Wohl- 
behagen anaer«  XOrpera.  Unser«  Cbanrcuaeo ,  Bena- 
dietineriuncn  und  Trappiitinnen  fabrictren  Idmonadea 
und  Liquoure.  Die  Trappimten  ron  Lsral  geben  welter; 
aie  haben  einen  Kaae  erfunden,  den  aie  Fromage  da 
Port  de  «alttt,  Kaae  dea  Haf^ua  det  Heila,  nannen. 
Wenn  in  La  'l^rappe  awei  Rrttder  aicb  bevoKnen,  aagan 
aie  nieht  mehr  wie  frUber:  «Erinnere  dich,  diaas  du 
■larbcnmuaite,  loudem:  «Erinuare  tUcb ,  daea  du  Klee 
machen  ibuünt.«  Nun  hat  «ich  aber  ein  Franzote  anaacr- 
halb  d«a  Kioatora,  Naincna  Bona;,  gefunden,  der  den 
frontman  KAae  nachgemacht  hat.  Die  MOncbe  haben 
Mklagt  und  daa  Uandelageriobt  der  Beine  hat  den  welt- 
lichen Katofiibriliantei)  *u  hundert  Pranken  KnLaohadi- 
gang  rerurLliellt  und  ihm  untaraa^t,  die  fiUacbca  Heil«> 
hafenki««»  tu  Terkaufon."  {WticAtet  t>tn  Kri*  ,  riove- 
laud  vom  3.  Dac.  I&l6b.;  Man  wird  indeta  gewiai  au- 
geben«  daaa  die  Fabrikation  von  Llquear,  Ltraooad« 
nsd  KAa«  immerhin  eine  weit  beaaer«  Beaohaftigoag  lit^ 
ala  «stiele  andere  Dlngealnd,  di«  im  iUotter  getrieben 
werden . 

36  Je  näher  dem  Kloster»  je  weiter  von  Gott  — 

kKiotlenfiiegtl .  10 ,  16. 
Aueh  In  Besag  auf  Kom  (a.  d.)  wird  Aehnlichea  be- 
hauptet. Ea  Bcbeiiit  logar,  ala  wftre  diea  jaridiaob  er- 
wiesen.  Denn  neulich  erliea«  «in  Untoraaebangagericht 
im  Salxburglachen  alneuL  Steckbrief^  in  dem  »•  hei* st: 
,.Br  (der  Terfolifte  Poatmeiater)  dOrfle.  da  ar  fkUhar 
Ausgeber  im  Kloater  N.  war  und  ein  heachlariseheB 
Benehmen  hat,  nach  Bom  fluchten.**  (,Mi«iUr»cJU«*i«clk€ 
ZwititHff,  GarliU  l^<>8,  Nr.  174.; 

37  Jedes  Kloeter  hat  seine  eigene  Hegel. 

B6km.:  V  ciaf  klAiter  so  trfm  ridem  aa  neohodfrA   (Ctla- 

38  Kein  Kloiter  wird   amb   eines  Munchs   willen 

verlassen  (verheeret).  —  L^mann. //.  ssu.sa. 

»39  Kloster  machen  die  Stadt  nicht  fromm.  —  4tt- 
mann  V.  100. 
40  Klüüler  sind  miserable  Tröster. —  ktim«rwp**9^'*o^ 
(lagt  man  Un  aargauiachaa  ITreieaamt«. 
41  Klöster  sind  Paradiese,  wie  Mönche  Engel.  — 
hhilertpfeiiel .  Cl .  1. 

42  Kloater  und  Klause  machen  nicht  heilig. 

I  Der  Patfr  fimtsf  tti  lJcl|I1^Tl ,  iirr  Hni*    .CDngrtgation 

^L  cur  nabt))l  ta«rt:  „Ute 

■  KU  ist  ^  ^lADÜ  |»«r- 

V  («vi.  'U-  '''^•>  •"*- 


43  Man 

keino   i 

44  31an  mu^ 

Stock    b'.ii  iiiimntii 


iberall  I^enmcistorr  aber 
auf  den 


46  Man  iimss  in  einem  Kloster  gar  viel  gesegnetes 
Brot  essen,  sagte  die  Tochter,  als  sie  in  an- 
dern Umständen  aus  dem  Klost^rdieuste  heim- 
kam. 

46  Mit  den  Klöstern  ist  kein  ander  Ende ,  als  das» 

man  sie  abthut.  —  />  .  gh,  i&. 

D«r  maituer  Domherr  M  im  September  lfi59 

la  der  YersamnüaDg  der  Kl       _  ._  _  itroiiio  über  «iio  Klo- 
ster apraroh,  dacht« weaantli^^i^  tutUur».  Er  vanuchte  deren 
o UneatbebrJiohkelt "   in  beweiaen.    „'Da«  Vulk   bedarf 
der  KlOater",  aagto  er  in   aeiuer  &fh       i«  «  .r«  .^.,^. 
pelt  so  brar,  wenn  es  ftberall  KlOater 
behauptete  er  I  „«ei  durch  Masflenani' 
keranfi  bankrott  geworden.   Um '•<^'- 
tnan  daa  Volk  lohreu  wie  es  »< 
aiatb  godaldiK  ortragen  kOonp^'  i 

da,    „weil    daa  Volk  nicht»   Uto...    ,.,i,  4.^,^...^..- ^.-.t 

wiiie";  das  Volk  brauche  deehalb  I^ebrer,   die  r«  loh- 

ren,  „keuich  und   rein   su  leben".     ,,Wer'*,   ««M^te  nr^ 

Mvanuöohte  diea  be?' "-   »'"   'i.*  Ordmaleoif     '      '   '    -|. 

digen  Betapiele  der  i   und  Bu()< 

D»  Domherr  sobln  ijicbte  uuii  k: 

nnaerer  Zeit  au  ael..     i.r  u.-mvIiI,  daaa  n 

„Ein  arme«    Kloaterkirchleiu ,    mit   dem  !^  i 

auf  dem    Altar,  brintfe   einer  Oegend  mn'.. 

pjj.  1 ,..  i...;..!  .  .1,  .r.|     .  _   Verein  oder  eine  hi.'.iiHcri'iu".*- 

*'  rJerung:  „Baum  wir  KlOitar-'* 

O  ,  Nr.  in.) 

47  Nicht  joaes  Kitistii    iiLusst  Trojca. 

Trojca  und  Woaanja  (Dreieinigkeit  und  Uethanieü) 
aind  awei  bertthmto  Kloater  and  WallfahrttOrtar  der 
Bussen  In  der  Gegend  von  Moskau,  die  ▼on  nah  und 
fem  stark  besucht  wurden. 

4S  Nun  geht's  nach  dem  Kloster  der  dürren  Brü- 
der» sagte  der  Henker  zum  Diebe,  als  er  ihn 
sum  (Ja igen  führte. 

MolL:  Oat  gaat  naar  de  daasschool,  atl  Jan  Herri»  en  de 
beul  bragt  hsm  naar  het  ehavot,  om  gogeeseld  te  wor^ 
den-     (Harrtbom^f ,  I.  h\,) 

49  Um  die  Klöster  muis  man  leise  gehen,  dass 
Sanct-Petri  Kettenhunde  nicht  beissen.  —  KU*- 

«ltT*j.i«-yt  ( ,  5«.  32. 

&0  Um  Klöster,  Stifte  und  Schlösser  hat  mancher 
ein  Kind,  war'«  eine  Gans»  es  wäre  keine  Feder 
davon  si^in,  —  Kio^hT^im^^vi ,  lo,  15. 

51  Was  in  eines  Klosters  Krallen  ist,  kommt  nicht 

wieder  daraus.  —  Kioifcrtytcgel .  4. 5W. 

52  Was  man  im  Kloster  thut,  achadt  nicht,  sagte 

der  Guardian  ««  seinen  Brüdern,  wenn  es 
nnr»  die  dranssen  aeind,  nicht  erfahren.  ^ 
Li^muam^  1*2.  Sl. 

53  Wenn  ein  closter  ain  jar  offen  ist,  su  wirt  sel- 

ten etwas  guts  darauSS.  —   tiraniUaplJel ,  «6*,  ». 

„ISs  Ist  eiogamain  Sprichwort:  wenn  ein  cloater  ain 
Jar  offen  iat ,  eo  wirt  aeltan  etwas  gute  darauia.'* 

M  Wenn  es  auf  die  Klöster  regnet,  so  tropft  es 
auf  deu  Papst.  —  (;raf.  *46. 

Ifatl.:  Biftfeut  het  op  de  klooatara,  daa  druipt  hat  op  daa 
pana.    (Uarrtham**,  I,  41?'./ 

55  Wenn  es  aufs  Kloster  regnet,  tröpfelt  es  auf 

die  Mönche. 

56  Wenn  man  ans  Kloster    klopft,   kommen  die 

Mönche  heraus. 

JfelL.-  Klop  wat  lang  aan  dat  klooater,  er  aolleo  mt«r 
nosuilkeu  nit  hunne  oellen  krulpen.  (ffarrtbomi«, 
t,  417".; 

57  Wenn  man  vom  Kloster  spriciit,    bekreuzigen 

sich  die  Mönche.  —  xltmann  v,  154. 

58  Wer  dem  Kloster  dient,  muss  vom  Klostor  leben. 

—  Schlethia,  i&a. 

59  Wer  ins  Kloster  geht,  darfs  nicht  mit  dem  Abt 

verderben. 

Etwa  wie;  Wess  Brot  man  list,  des*  Lied  mau  singt. 
Die  Nengrlecbea :  Wenn  du  las  Kloater  gehet,  ao  red« 
TOOD  Äbte  nar  Qatea. 

60  Wie's  in  einem  Kloster  steht,  wissen  die  Mönche 

am  besten. 

HoU,:  DI«  wetnn  wU,  bo«  het  In  het  klooater  t^iegaat,  mo«l 
•en'  Terloop«n  munuik  aoeken,    (Uarrtfivmte ,  I,  4}T*J 

€|^Wir  können  in  unserm  Kloster  nur  managen 
und  htiufcln,  sagte  die  Nonne «  als  i^ie  der 
nc  "  '  ♦'  r '-  xy  einem  Spiele  einlud.  — 
K 

62  Wo    ,        ,  .     4  StUcki  Und  h^r     '  '*    1  - 

Tfliifl  dV  Flneg  drin,    r^tnu)  —  A 


1408    Klosterbrötlein — Klosterheiliger 


Klosterhengst— Klosterlitft  1404 


63  Wo  wenig  Klöster  find,  da  wird  dem  Evnn- 
gelium    wenig   widerstritten.   —    Klofiir$piegel, 

*64  Ein  ganz  Kloster  möchte  davon  Wohlleben.  — 

kloslertjiiegel ,  31,  19;  Eitettnn,  333. 
Um  einen  groisen  Vorrath  xu  bezeichnen. 
*65  Kr  hat  das  Seine  zum  Kloster  Maalbrunn  ge- 
stiftet. —  Mörte,  Uit  a.  4101. 
Frt.:  II  eat  de  Tabbmje  de  LonffcbAmp,  11  tient  dei  damei. 
(Leroux,  I.  l.) 

*66  Er  rauss  im  Kloster  zu  den  dürren  Brüdern 
Profos  thun. 

Er  kommt  mn  den  Galgen.  (8.  Henker  29.)  „Wer 
sieb  lein  lelber  nicht  kan  maeien,  Ton  bOeer  gwonbeit 
abelaaaen,  den  man  man  in  ein  Kloster  globen  snn 
dorren  brttdem  hoch  dort  oben,  da  er  mit  Leitern  iteigt 
Ins  Chor.'*    (WaldU,  IV,  JS,  27.; 

*67  Se  wollen  mitanander  in  a  Kluster  gihn,  do 
zwe  Pär  Schuh  fÜrn  Bette  stihn.    (Sckle$.j  — 

l'nlm ,  76.  «. 
Wollen  einander  heirathen. 
*68  Sie  ist  nicht  fürs  Klostor  eingenommen. 

HvlL:  Zij  i«  Toor  het  klooiter  niet  opgebragt.  (Harrt- 
boTtite,  /,  417«.; 

*e9  Sie  lief  aus  dem  Kloster,  als  hätte  sie  ein  Bock 
gestossen. 

„Loff  an»  dem  JCloster  hin  vermei8en,als  het  ile 
eines  Bocks  gefressen."    (H.  Sacht,  IV,  CXIZ,  lA 

*70  Sie  wird  in  das  Kloster  gehn,   wo  zwei  Paar 
Schuh  vorm  Bette  stehn. 

„Doch  halt  ich,  het  man  Ir  geswagen,  mit  einer 
fleisch  gabeln  wol  geschlagen,  rnd  het  sie  in  ein  klo- 
ster  than,  da  zwei  par  sohnh  Torm  bette  stahn,  md  Jr 
all  naoht  die  laudee  glesen,  wer  wol  tob  solcher  kzanok- 
heit  gnesen."  (Waldi»,  IV,  40,  tö.)  In  Pommern:  Se 
wiU  in't  Kloster,  dor  twe  Poor  TOffeln  Tör'n  Bedd 
stöhn.  (Dähnert,  236».; 
HM,i  ZU  zon  gaame  gaan  in  't  klooster  van  Sint  Ariaan, 
daar  twee  paar  schoenen  roor  't  bedde  staan.  (Harre- 
bomee,  I,  417«.; 

Klosterbrötlein. 

•ISinem  Klosterbrötlein  schicken.  —  Mumer.  Vom 

luth.  Pfarren. 
Xlosterbrader. 

Auch   der   dümmste  Klosterbruder  weiss    den 
Vortheil,    einen  Ungerochsen   im  Fluge   zu 
schiessen.  —  Klostfritjritgd ,  59,  12. 
Klost«rfleUioh. 

*Sie  hat  Klosterfleisch. 
Sie  wUl  nicht  heirathen. 
Dan.:   Httn   har  kloster-kijfd,    ril  ei   gifte  sig.     (Prot, 
dan.,  350.; 

Klosterffeld. 

Klostergeld  geht    heutzutage  durch   alle  Thü- 
ren,  ausgenommen  die  Himmelsthür.  —  Klo- 
Klerspiegd ,  .18 ,  16. 
Xlosterfflaabe. 

Klosterfflauben  ist  ein  schlimm  Wasser,  das  kei- 
nen Durst  löscht.  —  KloMtergpiegd .  19.  8. 
Kloaterfflooke. 

Klusterglocken  haben  dreierlei  Klang:  die  erste 
und  kleinste  läutet  ganz  fein:  Gebt  Wein, 
gebt  Wein,  gebt  Weinl  Die  grössere  Non- 
glocke  fra^:  Wer  zahlt's,  wer  zahlt's,  wer 
zahlt's?  Die  grosse  (Sturm-)  Glocke  antwortet 
in  tiefem  Bass:  D'  Bauern,  d'  Bauern,  d' 
Bauern. 

Im  Klontertpieg^l  ('i,  6)  lautet  es:  „In  Jedem  Kloster 
hangen  drei  Glocken.  Die  erste  und  kleinste  Uatet: 
Gern  Wein,  gern  Wein,  gern  Weinl  Die  andern,  so 
man  die  Nonnenglooken  nennt,  spricht  grober:  Wer 
sahlt's,  wer  zahlt*s,  wer  zahlt's  I  Zoletst  Uutet  man 
die  gross  Sturmglocken,  die  brummet:  Die  Bauern,  die 
Bauern,  die  Bauern I" 
XloBterhablt. 

*Um  den  Klosterhabit  bitten. —  Parömtakon ,  2SS. 
MOnch,  Nonne  werden. 
Klostertaaae. 

Wer  einen  Klosterhas   erwischt,   musa   ihn   in 
Busen  stecken,  sonst  entrinnt  er  ihm  wieder. 
—  Klo$ler»yiegei ,  74.  18. 
Klosterhaillffer. 

Man  muss  dem  Klosterheiligen  den  Reverenz 
nicht  zu  früh  machen.  —  KlMiertpiegel ,  60,  24. 

SCan  konnte  sonst  getAusoht  werden .  wie  die  an  Bern. 
Die  dortige  Begiemng  hatte  nimlieh  im  Jahr«  U20  au« 


einem  Kloetas  in  Lfon  die  Hirnschale  dar  liaiUfam  i 
erhalten.    Allee  war  toII  Jubel  aber  dmm  koatbare  ] 


ligthum ,  das  man  mit  grossen  FestliehkeitaB  ia 
und  Land  empfing.  Eines  Tagas  aber  schziab  dar  Abt 
das  Klostars,  seine  Mönche  hlttaa  mit  daas  ScbAdal  Ba- 
trug  getrieben ,  ihn  nur  ans  dem  Beinhatu  geanasssa 
und  den  Abgaordnaten  verkauft,  woraaf  die  Baraar^sr- 
lacht  wurden. 

Klosterh«ncst. 

*£&  ist  ein  Klosterhengst. 

Spott  oder  Schmlhbeseichnnng  fUr  XOneh.  ^,..9» 
doch  die  clOsterhaagst  oder  mttnch  gematBi^ieh  gnm 
iajst  backen  han,  uso  werden  sie  gadünot.^'  (£2aiftr, 
X,  270.;  —  „Es  ist  kein  ding  auf  erdanTdaa  den  Tsal- 
scben  mer  bescheisst  dann  ir  Uostariienffat.'*  (^-1^***, 
III,  103.;  •  ^ 

Xlostttrhnlin. 

Klosterhühner  legen  Eier  mit  zwei  Dottern.— 
Ala«(«rs})t^H,  »41. 

Klosterkatse. 

1  Die  Klosterkatz'  hat's  von  den  Herren  gelemti 

sie  frisst  mit  beiden  Backen.  —  kiotuniMfi, 

«6.S. 

2  Die  Klosterkatzen  haben  besser    zu   leben  alt 

viele  Kinder.  —  Klosternyiegel  ,«7,7. 

3  Klosterkatzen  sind  geil  und  lassen  nicht  lange 

bus,  bus  rufen.  —  Kloiter$ptegei.  SS,  33;  Eisa^B.m. 
„  Gar  wenig  Jetzt  in  Klöster  gehn  in  aolehareh,  im 
sie  es  Terstehn,  aU  ding  thun  sie  d«iui  on  aadariitTii 
man  nicht  holtet  Obseruantz.  Soleh  Kloatar  XatisB 
sein  gar  geil;  das  schafft,  man  bind  aie  nicht  aaiasiL*' 
(Brandt.  Ntek.,  73,  in  Kloster.  I,  620.;  „Wtmm,  m 
der  Teufel  ein  Klostermensch  dasn  bracht«,  tesse  aa- 
keuseh  war,  so  war  es  ihm  ein  Schlmek,  abevietet  irt 
es  nicht  mehr  also ;  es  ist  jeUo  Terlegan  WtMfrtt  «ad 
so  gemein,  dass  man  sein  nicht  achtet.**  f  AtMrtcry.) 
JQosterketisohlMlt. 

•Es  ist  eitel  Klosterkeuschheit. 

„Die  Klosterkaosohheit  besteht  dArin,  dia  Sachs  w- 
borgen  zu  halten,  nicht  aber  sie  ungethjua  su  ~ 
(KloMtertpiejel.  39,  17.; 
Klost«rkneolit. 

£r  hat's,  wie  der  Klosterknecht;   beim 
schwitzt  er  und  beim  Mähen  friert  er.  —  fb* 

tterapiegel ,  68 ,  24. 
Klostarkooh. 

Bey  Kloster  Köchen  wermet   man  sich  woL  — 
Petri,  11,  55. 
Xlosterköohin.  ^ 
1  Bei  einer  Klosterköchin  wärmet  man' sich  woU. 

*  2  Wieder  eine  Klosterköchin  aus  der  Hölle  eriait 

Wird  gesagt,  wenn  zwei  in  einer   Gasallsebafk  4» 
selben  Gedanken  aussprechen. 
Xlosterkohle. 

1  Bei  Klosterkohl'  wärmt  man  sich  wohl.  —  A» 

lein,  883. 

„Geweihet  Fleisch  schmeckt  manchem  wol,  md  wsi^t 
sich  gern  be^  Kloster  KoL'<  (Brandt,  Stck..  Jt.iM 
Klotter,  I,  619.; 

*  2  Kr  wärmt  sich  gern  bei  Klosterkohlen,  —  ü*- 

Httrsjnegel,  32,  24. 

Die  Alten  brauchten  diese  Bedenaart  ^on  Klostsicns- 
turen  und  Schmarotzern. 
Xlostarkralle. 

Was   in   Klosterkrallen   kommt,    kommt  röM 
wieder  heraus. 
Klosterkutsche. 

Klosterkutachen   sind  unnütze    Fohrweifo  'ut 
Himmelreich.  —  Kiosurspiegel ,  u,  lo. 
Klostsrleute. 

Klosterleute  haben  sich  der  Welt  begeben,  aber 
begebene  Leute  —  begabene  Leate.  ~  £Mr- 

Spiegel ,  33 ,  18. 
Klosterluft. 

Kiosterluft  macht  fruchtbar. 

In  dem  Bade  Liebensell  im  Sohwmnwalda,  wsldM 
früher  den  Buf  hatte,  das  Unfruchthara  Antalrtlacii 
machen  —  in  dem  benachbarten  Kloatar  HiraauMMs 
n&mlich  gegen  hundert  fromme.  wohlgeBAhrta  B<»> 
diotiner  —  hing  ein  altes  Gamila«,  eina  hoftraagnsDi 
Frau,  eine  dergleichen  Magd  und  aina  trSoktige  Bis* 
din  darstellend,  welohee  das  Badarlthaal  taiast.  Dv* 
unter  befkmd  sich  folgender  Ters:  nAnf  «um  SeUbstf 
ein  Mann  ein  Weib,  die  er  liebt,  wie  ««In  aiges  läA\ 
weil  sie  ihm  aber  keine  Kinder  gab,  ao  kttmasactersiek 
michtig  drab,  rieth  ihr.  dass  sie  sog  iaa  9mA.  81«  i«! 
hin  auf  des  Mannes  Bath,  wusst  nicht ,  wia^s  oiagt  P* 
war  die  Stande  gesegnet  ward  Waib,  Ma«!  BadRui«-' 
(SchUs.  Morftnbtatt,  1867,  Kr.  191.;  loh  mnas  bMtsrkes, 
dass  es  die  Sonnabendnummer  vom  17.  Auffustift,  <bt 
durch  ein  Druckrerseben  das  Datum  Frt^it^  den  K 
August  und  Nummer  190  fuhrt. 


1405 


Klosterlügner  — Klotz 


Klotz 


1406 


Xlosterltt^er. 

Kin  Klosterlügiicr  ist  ärger  als  des  Teufels  List. 
Xlosterma^en. 

1  EiD-  Klostermagen   ist   gleich  dem  Stiefel  des 

heiligen    Duucdict,    beide    sind   bodenlos.  — 

til^l^hrf{•ll:^Jll,  69.  ». 

2  Ein  Klostermagcn  thut   en  Mütt  mehr  als  ein 

anderer.  —  KlufUrKintyti ,  c ,  17. 
Klostermaim. 

*  Einen  /um  Klostermann  macheu. 
Klostarmeler. 

Ein  strenger  Klostermeyer  gilt  nicht  zwey  faul 
Eyer;  aber  ausserlialb  gilt  er  dre issig  (auch: 
(Irittohalb)   halb.  —  Fisi  haii,  (;#'wfc. .  m  AVs/it, 

17//.  47ti:  a.iiter,  III,  CO:    hlirnnm.  II,  323.  ib;  Sitn- 
roiHi.  5763. 
Litt.:  Monachus  in  clauiitro  nun  valet  ova  dno,  b«i1  quando 
eat  extra,  bcnc  valet  triginta.    (KlvUrr,   VIII.  A'ü.j 

Klottarmönch. 

Klusterniönch  geht  aus  seiner  Verwandtschaft. 

—    r.iM/,  330,  31. 

£r  tritt  auisar  dem  (wultlicheu)  Jiaudroulit  und  kann 
auch  kein  Erbe  nehmen  i  er  ist  volletiiniiig  tudt  im 
Hechte  ,  «odase  der  KüniK  Karl  dem  zum  Tude  vorur- 
theilteu  Deeideriue  die  Wahl  liett,  ob  er  «ich  enthaup- 
ten laHriOQ  uder  ein  Mouch  werden  wullv.  DetideriTil 
wählte  Huhr  hcgreifliclt  das  letr.tcre.  Die  Auirvlsachten: 
MjnBtermunut:  gaedh  i)f  hie  maegla^e.  (Schund .  24»^,  AU.) 

Klosterritter. 

Klostenitter  und  Lobrudncr  der  Mönche  sind 
schädliche  Bettler.  —  /i/i.ofcMi'i.'!/if.  as.  itf. 

Xlosterroraeu. 

Klostcrroggen  ist  der  schönste,  denn  er  hat  am 
meisten  Mist.  —  Af..*rtiJ>f.i'.yr/.  63,  «. 

aUoaterschattexi. 

1  Im   Klostf'rschatten   und  Nilwasser    gehen    die 

Weiber  auf  wie  das  Eierküchlein  in  Anken'. 

— —   Ai'«'*fi/'*j»jrij«7,  75,  »5. 

■)  Ihitter,  Fett.  „Anken  und  Sclimals  hoiist  ein  je- 
des Fett,  damit  man  die  Speieen  schmelzet."  (Snnplic. 
J,  ^i:!.)  ..Darumb,  so  land  uns  danken  umb  kus  eler 
und  aukeu."  (Uhlun.l,  bJ>'*./  Vgl.  aber  das  Wort,  seinen 
l'rspniug,  »eine  Verbreitung  und  Anwendung  iiritnm, 
378  und  Kuhn.,  Zcils:hri/l  für  ttry{.  Sprach'-.  I,  3M. 
.,  Dann  es  macht  auch  nur  der  schatten  vun  «in 
Klitster  fruchtbar.  Es  mus«  sich  in  Klustem  mehren 
Hund  vud  Katzen  ,  Essel  vnd  Geissen.  Haben  die  Klö- 
stersL-hattOM  sdlchc  KrafTt,  so  Ist  es  eben  mit  jhnen 
wie  mit  dem  Nilwasser  iu  Egypten,  wo  jhr  dem  Strabo 
vnnd  Pliuiu  7  vap.  3  glaubt;  vnnd  wie  dass  Pfannbrodt, 
das  macht  jlin  allen  iu  denen  ese  aaffgeht  entweder 
(ieistlich  Fleisch  uder  Fleischlichen  Oelst,  oder  hencb« 
lisch  feisst.»   (FUchartiu  Kloattr,   VIII.  4SKl.; 

2  Im  Klosterschatten  venlirbt  alles,  nur  die  Wei- 

ber macht  er  fnichtbar.  —  A■/<>*^^^;.ll.Jr/,  76,  ?. 
Xloatersuppe. 

KIoster>up])en  sind  mit  Müssiggaug  eingebrockt 

und  mit  Dummheit  gesalzen.  —  hiitsttr^pie'jit,  <:3.5. 
K  lottartAnsletix. 

*  Ein  Klostertänzlein  mit  Jemand  thun.  —  .Vmi  ncr. 

r«iiFi  liilh.  .Viirrcn. 

.^in  kluster  deutzlin  hat  er  gethon,  mit  ir  ein  reyen 
gcticret  schon."    (KM^Ur.  -V.  IjrtJ 

Xlosterwlnd. 

•Es  herrscht  Klosterwind. 

Frs.:  En  couTent  souffle  tout  vent.    (L*ntux.  I.  1.) 
Uötem. 

•Sc  klötert  ^  all   in  de  Dopp.  —  stuitttbury.  lu^. 

')  Klutem  =  irorassel  machen,  von  Ueldstttcken  oder 
andern  klingenden  Sachen  im  Beutel  oder  in  der  Tasche, 
vom  Schlüsselbunde,  Wagenrade.  Nebenform  toaUa- 
tcrn  (bullindisch  klateren)  Oeräasch  machen,  rasseln. 
—  Da»  Mildchen  ist  reif,  heirathslnitig. 
Klots. 

1  Auf  einen   groben   (harten)  Klotz   gehurt  ein 
grober  (harter)  Keil.  —  Gani,  loii;  Kortr.Ui»: 

llillrhi 'lud,  \iU:  /'lodii.,  A',  3.  SiflH'Hkee»  .  HS ;  Sinue, 
I.  i:i:  .^l/ll(u^iL,  .'1705:  /.Jirrnyri.  /.  SS;  Hemubr-rg  III,  iS; 
fit  iM.i.  /.  \9Vl:  Ac/irf.iii,  17/,  10». 

Hie  irrubheit  scJielnt  oft  wirklich  uüthig  sn  sein ,  weil 
niau  <.<huu  dieseU>e  snweilen  kaum  imn  Ziel  komnen 
d-jrltc.  Mau  denke  an  'r'i.'crf'«  Amtmann  nnd  dleBaoem. 
V>ji   K:;:,»hi-  (S:huU  d'F  JI •,'iichknt)  empflehll  sie  fUr 
i{i'Wii>»i.'    Falle   ebeufall».     .Schlesisch:    L'f  an   groaben 
Ki-  t  .;«!>Irt  a  gud»r  Ktil.    {'i-mvUkf,  lull.; 
/<;/....      Na  tvrdt  ipalek  trrdj  klfu.     fCriakvW^kn^.  »T.) 
fr:      .\   vilJkin,  Tilain  et  demi.    .Art".  3443;  dati.' .  I\>i4.j 
«ii^Dt-r.  Tilain,  il  vous  poiDilra.  ]>»i»7i>v<t  vilaiu,  il  vont 
...ndr.i        IfMtrxsy.  iliti^ 
l)irii  franzusisch»  Sprichwort  soll  f^-lgeaden  Ursprung 


haben.  Als  .lean  de  la  hruy6re,  Mitglied  der  französi- 
schen Akademie,  im  Jahre  ir.87  seine  SchilderuDg  des 
TheorhraHt  und  der  Sitten  des  Jahrhunderts  herausgo- 
gi'bcn  hatte,  wurde  sie  Tun  allen  Si*:ti-n  mit  grcuser  Be- 
gier gelesen.  Allein  da  es  wenig  Urnssc  seiner  Zeit 
gab,  die  sich  in  den  verschiedenen  Schilderungen  nicht 
■u  erkennen  glaubten  oder  iretruffen  fühlten,  so  zog 
mau  sich  hu  viel  alii  möglich  von  dem. Verfasser  zurück; 
und  wen»  man  mit  ihm  verkehrte,  so  geschah  es  nur 
au«  Klugheit,  am  der  Scharfe  seiner  Fcilvr  zu  entgehen. 
Einst  fraifte  ihn  der  Sccretftr  des  KtmiKS.  Fran^ois  de 
CuilKres,  wie  es  wol  kimune,  daiis  er  alle  steine  Feinde 
unter  den  augcschi'iten  Leuten  und  seine  Freuijde  unter 
der  wahren  (\'iuaill«-  h.>t)0.  „Mein  Herr",  antwortete 
La  Bruy^re,  „Salbe  den  Uenicincu  und  «r  wird  dich 
fauston,  fauMte  ihn  und  er  wir J  dicli  salben."  Dem  Kö- 
nige gefiel  diese  Antwort,  folglich  auch  dorn  ganzen 
Hofe;  und  so  wiederholte  man  sie,  um  den  (bedanken 
ausüudrüvken,  dass,  je  mehr  man  den  Schlechten  (rutes 
thnc .  desto  undankbarer  sie  iieicn ,  mit  je  mehr  Härte 
man  sie  behandele,  je  biegsamer  und  schmiegsamer,  je 
verbindlicher  und  dienstfertiger  sie  werden. 
Lal.:  Crarsi  crasdis  delcrtantur.    (BindT  /.  'iAWi  II,  U'^'i.) 

—  Durii  niKlo  durus  iiuacrcndu«  est  cunoTii.  (fituil.  10V4.) 
^  Malu  uodo  malus  <|uerenduH  est  cuucuw.  (Ki-f-ti  in .  3^.^.) 

—  (^ualis  candex,  talis  cuneus.    (rhilippi,  II,  120:  Fro- 
f-r.j.  4.14;   l'.ippiui ,  "206^) 

Span.:  A  mal  üudn.  mal  cunn.    (Üi-hti  I.  i:*ii.) 

Uny.:  A  kcim^ny  fAt  keniOiiy  äkkel  hasittynk.    (<iunl.  1034.; 

2  Aus  einen»  Klotz  kr\nn  man  viel  SSplitti-r  machen. 

3  Ein  klotz  ist  nicht  holtz ,  daraus  man  einn  hei- 

ligen  ktint  machen.  —   Lt'hmann.^VH.b. 

4  Ein  Klotz  lässt  sich  nicht  biegen. 

5  Ein  roher  Klotz  ist  besser  als  ein  verstümmel- 

ti'r  Apoll. 

rnwiHSPiiden ,  uiigvbild«-teu  Menschen  kann  man  gute 
Uosetze  geben,  aber  nicht  denen,  die  an  sriileuhtc  Ver- 
fiii{uni;en  tfowuhnt  «ind. 

G  Klotz  bleibt  KIdt/. 

7  Klotz  übt  Trotz. 

8  Klötze  mit  Sehermessorn  schnitzehi,  macht  nur 

dns  Messer  stumpf. 

9  Man  kann  nicht  aus  jedem   Klotze   eine   Hild- 

sUiilc  schnitzen. 

Die  Kusfcn  :   Niulit   aus  jedem    Krummholz  wird  ein 
Kummet  Kemacht.    (AUmunn   VI,  Wh.) 
Ih'in.:  Ku  gruv  knab,  som  maai'  behuggos  af  tjtmmerman- 
^  den  og  ei  af  snedkcrou.     (l'n.-e.  dan.,  3'>1.; 
Fra.:  II  n'a  ni  bouchc  ni  «Operon.    (Lfndt«-j,  "iw'I.) 
Lat.:   F.x  quori^  truueo  non  fit  Mercurius.    (O'aal,   13.13.; 
Un'j.    Nem  mindcn  botbAl  l^szen  berotva.     ((rtiul.  1333.; 

10  ManchiT  belienckt  einen   klotz  mit  (ruldt  vnd 

rlir.   so   er  glück  hatt.    —    Uhwinu.  345.49. 

11  üp'n  gruowen  KIoss  hoert  ock  cn  gruowen  Pol'. 

(tiiafjfihtll  Mtirk.j   —    Hot Wf .  69 .  a». 
')  KU,  iu  der  Altmark.    (Dann'U,  Iw.; 

12  Schlechte  Klötze  geben  olt  gute  Span«.'.  —  i.'mi*- 

ber.j   VII,  33. 
Böse  Aoltern  haben  auch  wol  einmal  gute  Kinder. 

13  Von  groben  KJötzen  fallen  grobe  Späne. 

14  Von  schlechten  Klötzen  fallen  oft  gut«?  Späne. 

15  Wer  ein  Klotz  wohl  putzen  kann,  macht^s  zum 

schönen  (jungen)  Mann. 

16  Wer  Klötzer  hat,  kann  (viel)  Späne  (Splitter) 

machen. 

17  Wer  wird  den  Klotz  umgehen,  wenn  man  dar- 

über springen  kann! 

18  Wie  der  Klotz,  so  der  Keil.  —  Ei-^rUi».  ass. 

19  Wie  Klotz,  so  Span;  wie  Wort,  so  Mann. 

It.:  La  schoggia  ritrae  del  ceppo.  (dual ,  Vi.)  —  Qual  legnn, 
tal  soheggia. 

20  Wie  man  in  einen  Klotx  hackt,  so  fallen  die 

Spane.  —  .\Umann  VI,  40U. 

*21  Da  liegt  ein  grosser  Klotz  begraben.  —  .Vi^nm«, 

Vorr.  bl.  A»\ 
*92  Der  ist  ans  dem  vollen  Klotz  gehauen. 
*23  Ein  ungehobelter  Klotz. 

Ein  grober  Ueiell,  ein  ungeachliffener  Mensch,  ein 
Eridummkopf ,  elB  Schaf  n.  s.  w. 
Ua.:  Roeoticum  ingeainm.    (Ertum.,  491:  Binder  I.  132: 
//.  ,T48.-  miippi.  I.  61:  Sf^hvld.  .W.; 

*24  Einen  Klotz  am  Bein  haben. 

Su  sagen  Franen.  die  ein  kleines  Kind  saugen  oder 
ptfcgru.  weil  CS  ihiifn  wie  ein  Kiot/!  am  Beini*  hinder- 
lich Ulli  Atisif eheu  ist.    (Stva-.-h.  KUtn*  B-itrn'j»-,  II,  Ü3.J 

*25  Eniesten:  (jemand)  cn  KIöz  zwäschen  de  Fess' 
schnieissen.     ^^u-brr.f  «>,;.•>»< /i.<..  —   Fianimann,  V, 


1407 


Klötzerrollen — Klog 


Klag 


1408 


•26  Et    äs    e    Klöz.     (Siebenbürg.-tächM.J    —    FTwnmann, 

V.  34,  48. 
Klötierrollen. 

•Das  Klötzerrollen  beginnt. 

So  lagt  mftn  in  den  Vereinigten  StMten  Nordameriku, 
wenn  die  erkauften  Agenten  ihre  geheime  Thltigkeit 
beginnen,  nm  durch  Bearbeitung  Ton  Mitgliedem  der 
Geietsgebnng  oder  der  entioheidenden  Behörde  eine 
gewisie  Maiiregel  sa  hintertreiben  oder  darehsnsetsen. 

Wenn  Elotzman  regiert,  so  wird  die  Statt  in 
Koth  geführt.  —  Lehmann,  in,  81. 
Elöv. 

Klöv  in  de  Kinn  hett  ok  ¥rat  in  n  Sinn.  —  Dier- 
miuen,  194. 

Klöwwest  ^  diu  mui  (du  mir)  den  Nacken,  säoa 
füll  eck  dui  den  Sacken.    (Lippe.)  —  Pirmenich, 

l  ,  271. 

>)  Spalten,  krauen,  kitsein,  hier  eggen,  nAmliohden 
Acker,   der  lioh  daflkr  durch  reiche  Frucht  dankbar 
erweist. 
Klnben. 

Früh  kluben^  gibt  schöne  Trüben  (Trauben). 
(Schweiz.) 

>)  Auch  klubeln  =  knippen,  ichnippen,  in  Besuganf 
den  Wein:  auibrechen,  aniiohneiden.    (Vgl.   Stalder, 
II,  HO.) 
Kluckem. 

He  kluckert  drum  to,  as  de  hän  um  het  hon 
(um  de  küken).  —  Lübben. 

')  Kluckem  =  liebeln,  ichönthun,  ichmitteln.  (Ri- 
chey,  125.; 

Klufenknopf. 

•Der  ist  keinen  Klufenknopf  werth.    (Rountbwg.) 
Kluf=Ste9knadel. 
Klufiitook. 

*De  is  so  bi  kamen,  as  Jan  bi^n  Klufstock.   (Ra- 
ttede.)  —  Firmenich,  111,  26. 
Kluft. 

1  Sau  manche  Kluft,  sau  manche  Luft.  —  Scham- 

bach,  //,  S48. 

Eine  Begel  beim  Holsklaftem',  die  der  lu  beachten 
hat,  der  SoheithoU,  beionden  knorriges,  kauft.  Wer- 
den die  Scheite  nicht  dicht  aufeinandergelegt,  lo  ent- 
stehen leere  Bäume ,  die  der  Klufer  für  Holm  beaahlt, 
und  er  bttiit  lo  viel  am  Hola  ein,  all  deren  Kubikin- 
halt betrftgt. 
•2  Kluwten  im  Koppe  hebben.    (We$if.) 

aescheit  lein. 
Kluff. 

1  Ach  lasst  vns  heint  nicht  klug  seyn.  —  Agricola 

/,  89;  Egenolff,  74*;  Gruter,  /,55;  SchoUel,  1180*. 
Lat.:  Qui  addit  icientiam,  addit  dolorem. 

2  Allzu  klug  macht  närrisch.  —  Pein,  //.  9;  Gaal,  1025. 

„Das  is  doch  immer  may Trust gewast,  daismandie, 
so  gar  zu  klug  und  gelehrt  seyn  wuUen  ,  fer  holb  när- 
risch ansieht."    (Kelter,  141  ».J 
Böhm.  ctPilliimondrff  poloviinl  bläzen.    (CelakovMkjf,  208.) 
Dan. :  For  meget  riis  har  smag  af  galikab.  (Prov.  dan. ,  181.) 
Lat.:  Qui  ninüs  inquirit,  mnlU  perionla  sublt.  {(Goal,  lOtS.) 
Wend.:  ätöi  Je  Jara  mudry,  tön  Je  pöl  njemdrj.    (Ceta- 
kovtku,  208.; 

3  Allzu  Idug  stösst  sich  zuerst  an  die  Nase. 

Die  Tttrkon:  Der  zu  kluge  Mann  verwundet  lein  Auge 
an  einem  Balken.    (Cahier,  2726.; 

4  Allzu  klug  taugt  nirgends  zu. 

5  Bai    klauk    es,    swyged.      (Hemer  m   der  Graftdhaft 

Mark.)  —  Frommann ,  111,  264. 
Wer  klug  ist,  schweigt. 

6  Besser  klug  als  ehrlich. 

Lat.:  Si  non  caste,  tarnen  caute.    (Binder  H,  3122;  8cha- 
meliu»,  69,  10.; 

7  Besser  klug  mit  Schaden,  als  ein  Narr  mit  Ge- 

winn. 
Län.:  Bedre  at  blire  tüb  med  skade,  end  nar  med  gam, 

og  tTCrtimod.    (Prot,  dan,,  54.; 
Frz.:  U  Taut  mieux  deyenlr  sage  par  des  pertei,  quo  fon 

par  dei  profiti. 

8  Bist  du  klug,   so   gehe  hin   und  tausche   die 

Brüder  in  Preussen.  (0stpreu$9.)  —  Hennig,  i9: 
HennOterg  ,  f9l:  Pieanski,  l;  Frischbier,  lll;  Frisch' 
bier^,  2052. 

Nach  Grunoto's  Bericht  iit  dies  Sprichwort  entstanden, 
als  der  bertthmte  Hochmeister  Weinrich  ron  Kniprode 
Ton  1351—82  die  Begierung  geführt  hat.  Durch  dessen 
kluge  Sorgfalt  war  Preuiien  in  die  glttcklichite  Ver- 


geietit  und  ^n  dem  Deutschen  Ord«&  fta 
■ich  lö  Tiel  weise  und  erfahrene  Männer,  4Mm  au 
Deutschland  und  andern  Ländern  imd  Beiehea  dis 
■ohwersten  Beohtshändel  den  Ordeasbradem  naok  Press- 
len  zur  Entieheidung  geichickt  wurden,  weil  man  sie 
durchgehende  Tenioherte,  niemand  könne  dieeelbse 
hintergehen.  „  Ei  entstundt  auch  ein  Sprichwort  dar- 
aui,  dai  man  ipzach:  Biitu  klug,  so  taneche  die  Brt- 
der  in  Preusien." 

9  Bist  du  klug,  so  such'  im  schönsten  Sacke  da 
Betrug. 

10  De  is  klok  upp't  Lüüsen,  sögt  in  de  Naden  to. 

(Oetfries.)  —  Hatukalender ,  IV. 

11  De  is  so  klök  as  Kösters  Koh,  de  dre  Dase 

Tor'n  Regen    to   hüs  güng  an  kreg  doA 
natten  Stert     (Bremen.)  —  Köster .  151. 

12  Den  achtet  man  für  klu^  und  weia*,  der  in  Zeit 

und  Leut*  sich  zu  schicken  weias. 
Lat.:  nie  Thalete  mihi  lapientior  eeae  Tidetsr,  oei  tmm 
et,  pro  re ,  non  suus  esse  solet    (Binder  l,  697  ;  //,  IUI; 
aeybotd,  228.; 

13  Der  ist  klug,  den  fremde  Gefahren  vonicfatig 

machen. 

Lat.:  Felix,  quem  fiaciunt  aliena  periculn  caatea. 

14  Der  ist  klug,  der  nicht  allzu  klug  iat. 
It. :  Chi  troppo  i'assottiglia,  li  icaresaa. 

Lat.:  Quiiquii  plui  juito  non  lapit,  Ule  ankit.  (MartA 
(Binder  I.  149«;  //,  2854;  FUeher,  5,  93:  Sevt9ld,9n; 
Fht  tippt,  I,  189.; 

15  Der  ist  nicht  klug,  der  nach  dem  Monde  greift 

und  sich  dabei  die  Nase  schleift. 
D.  h.  nach  Dingen  itrebt,  die  er  doeh  nicht  < 


It. :  Colui  hä  poco  lupere  che  s'aflatlc*  per  quel  du  aoa 
puo  havere.    (Passagtia,  334,  l.; 

16  Der  ist  noch  nicht  klug,  der  nicht  snweilenaB 

Narr  sein  kann. 
It.:  Del  tntto  non  k  savio,  chi  non  aa  eeierpeoo.   (Im- 
taglia,  336,  5.; 

17  Der  ist  wohl  klug,  der  durch  anderer  Sdndea 

klug  geworden. 
/(. :  Sario  h  colui  che  impara  a  speae  altroi.    (Bokm  7,  IttJ 
Lat. :  Feliciter  lapit  qui  alieno  pericnlo  aapit.   (Ftmta^ 

—  Scitum  eit  ex  alüs  periculum  faoere ,  tibi  qao<  ti 
ustt  Sit.    (Terens.)    {Seybold,  177  n.  544.^ 

18  Der  sich  klug  dünckt,  dem  hengt  torh^a. 

—  Werden,  Aiig. 

19  Der  war  klug,  der  das  weichen  hat  eidacfat;  m 

hat  jhr  vid  auss  schand  vnd  noth  gebncbt 

—  Lehmann,  877,  24. 

Aber  nicht  auch  riele  hinein  ? 

20  Einer  wird  klug  mit  scynem  schaden.  —  vrer4m,h. 
31  Es  ist  nicht  kluff,  alles  Geld  im  Beutel  ra  tngM. 

22  Es  ist  niemand  allein  klug. 

Lat.:  Nemo  solus  satis  sapit.  (Egeria,  156;  PkOippi,  //, KJ 

23  Es  ist  niemand  klug  genug,  um  sich  selbst  a 

rathen.  —  Gaal,  1279. 
Lat.:  Nemo  libi  latii  eit,  eget  amicus  amieo.  (Goal,  llT*<j 

24  Es  ist  niemand  so  klug  und   so  alt,  er  bat 

sich  verirren  im  Wald. 
Fr$.:  Quoique  tu  sois  sage  et  rieux,  ne  dedaifujMM 
de  prendre  oonseil. 

25  Es  kann  nicht  jeder  klug,  wol  aber  rechticbif- 

fen  sein. 
Lat. :  Esto  bonua  saltem ,  si  non  potei  eaee  peritm.  fK>> 
der  I,  4S3;  //,  997.;  *^ 

26  Es   kommen   nicht  alle  klug  wieder  her,  die 

gehen  übers  Meer.  —  Heinsberg  iv,  i7. 

27  Es  wird  keiner  klug  als  mit  seinem  SdiadBi. 

—  Simrock ,  3780. 

28  Gar  zu  klug  dient  nirgends.  —  Am«.  ScMtbL,  I/iM 

29  Halt  dich  nicht  klug  vnnd  leb  vor  dich,  rsgi»* 

ren  hat  viel  müh  auff  sich. —  Lehmann,  i»,ü. 

30  Ich  hoa's  mei  Tage  gehört,  goar  ze  kluk  is  ]K>Ib 

tumb.     (Schles.)    —   Frommann,  in,U$,n. 

31  Jeder  h&It  sich  für  klüger  als  er  ist. 

lt.:  Del  cerrello  ognuno  li  pensa  d'nTeme  piä  ehip««' 

—  Ognun  crede  di  arer  piü  cerrello  che  non  ha,  •  ■■>• 
quattrinL    (BoMn  /,  91  u.  117.; 

32  Jeder  ist  für  andere  klüger  als  iiir  sich  selber. 
Frt.:  II  est  plus  aii<  d'Atre  sage  pour  antnü  ona  emu  lei- 

mftme.    (Cahier,  1590.;  ^     '^ 

33  Jeder  ist  klug  in  seinen  Sack. 

Port.:  Cada  quäl  labe  para  leu  proreito.    (Bahn  /.  )71  < 


uo:^ 


Klug 


Klag 


1410 


34  Koincr   ist  ao   klug,    dass    er  nicht  lin  wenig 

Kirrheit  übrig  hätte.  —  Simmck.  7336;  Knrte,  4485. 
EHffl.:  N'one  ib  so  wiie  butthe  fool  orertakei  him.    fAoAn 

//.  MJ 
»;.:   I]   n'y   a  »i  tagf  qui  k   la  fuia   na  rage.     (Kritsin- 

g^r.   »i:iif.;     -    N'eat    si   aaffe   qni   ne   fuluie.    (Leroux, 

I,  m.) 

'6'j  Keiner   xAi  so  klug  und   geschwind,  der  nicht 
einmal  «einen  Meister  tind't. 
Mthd. :  D«*r  •paebo'n  iipaehen  kennet.     (Fra'i^nlob.)    (2in- 

3i>  Kl&ch  »en,  biesser  wü  rech  sen.  —  .<;jiijjti<>r,  ios6. 

37  Klök    sind  ulle   Lüd\   aber  poiitsch   niot  man 

WCsen.      ;  Ilrt'inni.     —   Kiulttr .  2.'i3. 

38  KlnpTi  «loch  weit  von  Trug. 

MV'aa  lehr  wohl  auKflht. 

30  Klu^  ist  der.  der  von  anderer  Ijcute  Schaden 
witzig  wird. 

40  Klug,  oder  betrogen.  —  .si/i/.'«i»i.;-fc.i/»f.  Jahrb..  I\'.  120. 

41  Klug  roden  kostet  kein  Ueld.     ftutitrnux.j 

Wer  hei  einer  Sacho  nicht  bvtheilidt  ist,  kann  leicht 
<larttl>i>r  »precbcu. 

4*2  Klug  werden  an  eines  andern  leid  ist  kein  thor- 
heit.  —   Mrt.  II.  «5. 

43  Man  dei  is  kluuk  un  wol  gelehrt,  doi  alb;  I'inge 

taun  Besten  kehrt,    //unnoivi .  •  —  Schamiutrh,  11.  jjü. 

Nur  der   iit   kluR   und   wühl  gelehrt,  der  alle  Dinge 
xiim  Jietteii  kehrt. 

44  Man  ehs  klüker,  wenn  man  van  der  Anitsstowen 

künnnt,  usse  wenn  man  drup  geut.    ''\V'ild'\k.> 
Ab  Man   heiest  oft't  einen   klu>r,   den    andern   toll, 
vnd  thut  beiden  vnrecht,  —  hu t,  II.  447. 

46  Man  kann  noch  so  klug  sein,   man   kann   den 

Pleil   vom    Rogen    des   Schicksals    nicht    ab- 
wehren. 

47  Man  muss  klug  sein,   wenn   man  den  Hart  am 

Kinn  hut. 

48  Niemand  ist  klug  genug,  sich  selbst  zu  rathen. 

—   .sunnuL.  8117. 

49  Niemand  ist  klug  in  allen  Sachen.  —  Lrhmann, 

II,  437 ,  .»'.». 

.')0  Nur  klug,  wenn  auch  nicht  ehrlich. 

61  Seid  klug  wie  die  Schlaugen   und   ohne  Falsch 

wie    die    Tauben.  —  Matth.  lo.i*.   .Schulz.  .  ao4. 

.Simrii'fc,   'MMi'i  .  Huihtnnnn  .  lyi. 
!f.:  Siato  prudenti.  conii»  terpenti.     'J'oiznjd-.i ,  312.  it.) 
Lat.:  AiiKuinns  ife4tL->  nculo»  in  corde  coluinhai'.    (Himt*r 

II.  17:«J  — t'oluinhae9en»*ntenimiicere.  r  äiüiIt //,  529 .- 

X-ir.in.i,  ]».'•        rt  nulti  nocuuio  voli»  imitar<>  colum. 

bami  aerpontem.    ut  pnMit  niMiiu  iiiu-cre    tibi.    (Bimtfr 

1.  IHIS:   //.  .mx} 

,'»•_•  Sich  Selber  klui;  achten,  ist  «rosse  Thorheit. 

I>.is  iiachthciliRitp  Hindomisa  fiir  die  Vcratandeseut- 
«ickoluug  der  MenachiMi  ist  ihre  Kitelkeit.  Wenn  «ich 
die  Menschen  nicht  filr  kbii;  hielten,  ao  konnten  aie 
leicht  viel  kluger  werden. 
Lat.:  Cenaotur  Catuaa  aoelaria  judua  alieui,  eat  aliiiuia  aa- 
piona  ci«({nitionv  iui.     '.Sdtur,  '3:K, 

Ö3  So    du  will   werden   klug   und  weis*,    hab'   frii 
vnd  «pat  viel  müh  vnd  lleiüs.  —  /.-»it  .."«n»..  104. 

Lat.:  4juaare.  recordarv,  retine.  lug«'  »avpe  rolecta,  aic  om* 
nea  clarea  tibi  dat  «apientia  recta.    .'.sV/f-r,  732.' 

,j4  So  klug  ist  auf  Erden  kein  Mann,  der  Teufel 

hiin^rt  ihm  ein  .Schlappen  an.  —  A'ir.v ,  ww". 
hS  Völ  in  klök,  sejrt  «te  Narr.  —  lh'i,'t . 'jui. 
äO  Wann   du  noch  ao  klug,    dich  zum  Narren  zu 

machen,  sind  gennjri  starker  Wein  und  ein 

Weib,  klug  untl  fein. 
57  Welcher  nicht  ist  -illzu  klug,  der  ist  weis'  und 

klu?  genug.  —  .s\'iibo/ii .  501. 
.~i(i  Wr'nn  fiich  alle  klug  stellen,  verkaufen  die  Krä- 

i'ier  keine  Schellen. 
ö'.i  Wi'un  wir  am  klügsten  sind,  so  lauffen  wir  offt 

am  vuliobsten  an.  —  iVin,  i/,  676. 

60  Wer  erst  klug  wird  nach  der  Thai,  der  braaeht 

Nein  Weiwheit  viel  zn  spat  —  Ftouhm..  Oq.Vll^. 

61  Wer  für  «ich  selbst  nicht  klug  \»i.  der  ist  für 

iiiemand  klaff. 

.iriior  Küli  auf  ^geulichera   Wi-,iii  -•'inoii  N'iitaen  be- 
:.irdcrn. 
Fr:,    gut  nVf-t  raq«  4  %ow  meiiUP  il  u'ei!  iian  aAtKe.     ('£«- 
f.!.r,   //.  JOi.J 

I>at;iacHafi  SpaicawaRTiB-LRsntgii.    U. 


I    62  Wer  klug  ist,  bewahre  sein  Bette  vorm  Wolf 
und  vor  der  Kokette,    tlfnl.j 

63  Wer  klug  ist,  gibt  seinen  Pfeffer  in  sü.^sen  Pillen. 

64  Wer  klug  ist.  hört  auf  guten  Rath. 

Lat.:  Utnibuamonitii  prndenaaccomniodataareni.  fBin-l^r 
II.  345».; 

65  Wer  klug  ist,  lässt  sich  nicht  mit  Stricken  bin- 
i  den,  wenn  er  erst  dem  Bast  entlaufen  ist. 

'  66  Wer   klug  ist,    legt    die   llaud   nicht  zunsc^hen 
I  Hammer  und  Aniboss.  —  sxmrmX.  4240. 

■  67  Wer  klug  ist,  merkt  den  Braten. 

I  68  Wer  klug  ist,  merkt's.  —  .v.7i »•.•.•.  21. 

Hat  genug  an  einem  Wink. 
I.at.:  Sapienti  aat.     (Schotn^liua .  ü,  &.> 

.    69  Wer    klug  ist,    muHs    wiesen,    was  der  Teufel 

bratet  und  was  die  Kngel  sieden. 
.  Kr  niusa  nach  allen  ttoitan  im  Klaren  aeln. 

I  It.j  U  hvu  fatto  aaper  il  Wue  e  '1  mali>.  fFazzujUn  .  .i:i.\,  li\J 

I    70  Wer  klug  ist,  schont  sicli  auf  morgen. 

71  Wer  klug  ist,  schweigt. 

Fr:.:  \,v  plus  aage  ae  taiat.    (I,fru,.x.  II,  '.'4?..i 

72  Wer  kluir  sein  will,  sei  nicht  allein  klug. 

Dan.:  Vil  du  vaero  klog,   da  vaer  ikke  Holv-klog.     (Fri)t. 
•t.iH..  AXi.) 

,    73  Wer  klug   ist  um!  den  Thoreii   spielt,   der  hat 
bald  sein  <ilück  erziel*. 
i''</n.;  Zagodua  mnwa,  jiewna  naniuwa. 

74  Wer  klug  ist,  verschweigt,   wus   dem  Freunde 
zum  Schimpfe  gert-ichl. 
!    75  Wer  klug  ist  vnd  an  wei8«!heit  reich,  der  gselle 
sich  zu  seines  oloich. 

Lat.:  Eligat  aciiiialcm  prudeni  aibi  quiaqiie  »odalem.  (LuH 

76  W^er  klug  ist,  weiss  es  nicht. 

»3..-  Vu>  <^«t  **H*^  >^  ■■•■'  doubtc.    {L^rv'ix.  II.  '^iS.) 

77  Wer  klug  vnd  witzig  ist,  hüt  sich  tür  Teufteb« 

List.  -'-   l'tiri.  II,  U'J. 

78  Wer  »ich  allein  für  klug  Imlt,   mag  allein  zu 

Grunde  gehen.  —  '»'»j.',  iosk.   Kjtic,  3444.  Stm- 

Wer  «ich  für  aehr  klug  h»lt,  iat  achon  ein  halber, 
wer  allein  klug  »ein  will,  gewiaa  ein  ganser  Narr. 
(»-.7  um.i  Ztit.  I,  lti:>,  7».; 
It.:  Oii  aolii  ni  conaigliu,  aulo  ai  pente.  {frual,  1026.>  — 
Chi  tri>ppi>  Tuole  fare  del  aapiito.  ben  ipeaao  per  un 
matto  fgr  (^  tenutu.    (V,i::a\/lia,  .1:{.'i,  2.; 

79  Wer  sieh  klug  dunckt,  tleni  hengt  wenig  weisR- 

heit  an.  —   Mr\.  II,  VV>.  Ilenim-h,  768,  35. 

80  Wer    sich    klug   und    weise    dünkt,  4'rag*   den 

Fuchs,  warum  er  hinkt. 

„Seine  rechten  beine  aind  alleieit  kUrtsar  ala  die  lin- 
ken, wie  man  Ton  ihm  aehreibet."    ^Oec.  ricr.,  14,  579.; 

81  Wer  sich  selbst  für  kluie  hiilt,  dem   fehlt  zum 

Narren  nicht  vird. 
Dan. :  ITiirate  trin  til  galikab  er  at  indbilde  aig  aelr  at 

T«re  viia;  det  audet,  telr  at  gi«re  alg  til  gi«k.    (Fror. 

dan.,  814.; 
It. :  Chi  ai  dlce  aavio ,  inanca  d'eaaerlo.    ( Faisaglia  ,  3.{<>,  H.) 

82  Wo    klug   vnd   keck    zusammeueetzt,   die   alte 

Scharten  bald  auswetzt,  wieder  gewinnen  Ver- 

I  lust  ersetzt.   —   mrchhni.  WMid  Vnmuth ,  »7,106. 

!    83  Zu  klug  ist  närrisch.  —  Simrock .  5769. 
I  *84  A  is  a  SU  klug,  dos  a  kon  dorch  a  brät  sahn, 
'  Wenns  a  Loch  höt.  —  Ketln- ,  144*. 

*85  Aus  ihm  kan  ka  Mensch  klug  werden.  —  Ci- 

nwltki' ,  :I3S. 
*86  Da  ess  ze  klok,  da  wird  net  alt.     ''Bedburg.) 
*87  Der  ist  klug,  er  ist  vor  seiner  Mutter  auf  die 

Welt  gekommen. 
'88  Der  lässt  sich  klug  ffedünken. 
'89  Du  bist  klüger,  als  au  auBsiehst.  ^  IMtn,  En^h. 

frettrr,  I,  169. 
Iit  dai  thie  Iqjnrie  oder  ein  OomplimMit? 
'90  Du  kedderst  tan  klank,   du  most  ök  Is   upn 

Kopp  hebben.     rwolfeabittd.) 
Du  apricbet  iv  king,  da  nnsit   auoh  Kla  auf  den 

Kopf  hwea.  —  Von  naaawelaan  X«auten. 

*91  E  Bcgt  kleapr  an  de  W&rlt,  wä  on  Ueasen  (en 
Kna)  weder  v  nna  Duer.      Sthiiju^burg.)  —  fv- 

mifuch.  III.  A2&.  Vi. 

Br  aiehl  klug  In  die  Walt,  wie  ein  Oalise(«iDOKub) 
gegen  ein  ueuea  Thur.  Dia  Cieoban :  8u  welie  wie  elue 
Uaus  im  Himmel.    (R^inihery  IV,  Wi.) 

89 


1411 


Klug 


Klage  (der) 


1412 


*92  Er  is  kleng  wie  der  Stadtseiger  (die  Stadtnhr). 

(Jüd.  •  deutsch .     Brody.J 
*93  Er   ist   klug,   wenn   er   aus   dem   Gerichtssaal 

kommt. 

Darch  den  Verlast  einer  Bechtssacho  klug  geworden. 

♦94  Er  ist  klug  wie  der  Teuflfel.  —  Uerberger.  i.  648. 
•95  Er  ist  klug  wie  ein  Mensch,  —  Früchtner,  4i3: 

Prüchbier  \  2056 :  Reintberg  HI,  150. 
*96  Er  ist  klug  (geschickt)  wie  eine  spanische  Kuh. 
*97  Er  ist  neunmal  klug. 

Ueber-  oder  eapeiklog. 
*98  Er  ist  nicht  recht  klug. 

Milde  Form,  um  zu  sagen,  dasa  jemand  cioeu  Schie- 
fer, Sparren  zu  viel  hat. 
Frs.:  Voilä  un  plaisant  Celestin.    (Kritzirnjer,  114".; 

•99  Er  ist  noch  klüger  als  Fischer. 

In  Bezog  auf  neutee tarnen tliche  Philologie  und  Exe- 
gese.   Es  ist  Joh.  Friedr.  Fischer,  Rector  und  Profes- 
sor in  Leipzig,  geboren  1736  und  gestorben  1799,  den 
das  Sprichwort  auf  diese  Weise  verewigt. 
Lat.:  Ultra  Fischerum  sapere. 

•100  Er  ist  so  klauk  as  en  dänsch  Perd,  kömmt 

drei  Dag  vör'n  Begen  tau  Hus.     (Ostprerm.) 
•101  Er  ist  so  klug,  er  hört  das  Gras  wachsen.  — 
Simrock,  4030. 
Poln. :  Tak  m^drze gada,  az  mu  sif  z  glowy  kurzy .  (Lompa,  il.) 

*  102  Er  ist  so  klug  wie  der  wodnjaner  Magistrat.  — 

Heinsberg  VI,  83. 

Als  Ferdinand  III.  einst  bei  argem  Regenwetter  diirch 
Wodnjan  kam  und  in  den  Strassen  vor  Xoth  beinahe 
nicht  weiter  konnte,  schenkte  er  dem  Magistrat  eine 
Summe  zur  Pflasterung,  weil  dieser  versicherte,  die 
Einnahmen  der  Stadt  seien  zu  gering,  um  sie  aus  den- 
selben zu  bestreiten.  Nachdem  der  König  fort  war,  be- 
sohloss  man,  erst  die  Hauptstrassen  zu  pflastern  und 
den  Markt  zu  lassen,  wie  er  war.  Wenn  er  wieder- 
kommt, sagte  der  kluge  Stadtrath,  gibt  er  uns,  was 
noch  fehlt,  damit  auch  der  Markt  gepflastert  werde. 
Daher  auch  der  ironische  Ausruf:  Klage  Wodnjaner! 
wie  auf  die  Frage:  Woher  bist  duV  die  Antwort:  Ans 
Wodajan. 

•103  Er  ist  80  klug  wie  ein(e)  Thor8chreibcr(s- 
Tochter). 

•104  Er  ist  so  klug  wie  Tycho  Brahe.    rflö».; 

Dies  Sprichwort  zeigt,  in  welchem  hohen  Ansehen 
Tycho  de  Brahe  bei  seinem  Volke  stand,  das  ihn  für 
den  gelehrtesten  Mann  seiner  Zeit  erachtete.  (Vgl. 
GutsJtov,  ffuterkattumgen  am  häuslichm  Herd,  1856,  Nr.  39.) 

•105  Er  ist  80  klug  wie  Zaieski's  Storch.     (LH.) 

Im  telsaawskisohen  Gebiete  lebte  einst  ein  Edelmann 
Namens  Zaleski,  in  dessen  Qarten  ein  Storch  auf  einer 
hohen  Eiche  sein  Nest  hatte,  das  er  jeden  Herbst,  nach- 
dem er  seine  Jungen  aufgezogen  hatte,  verliess,  um  im 
näclistcn  Frühling  dahin  zurückzukehren.  Ein  schwär, 
zer  Fleck  am  Halse  machte  ihn  allen  ini  Dorfo  kenntlich 
und  mit  Frohlocken  wurde  er,  wenn  er  wiederkam ,  als 
Verkünder  des  Frühlings  empfangen.  Vor  dem  Antritt 
seiner  Wanderschaft  liess  er  sich  Jedesmal  mit  seiner 
ganzen  Familie  auf  dem  Aste  nieder,  der  nahe  an  das 
Fenster  reichte,  klapperte  traurig  mit  dem  Schnabel, 
um  von  seiner  Herrschaft  Abschied  zu  nehmen.  Als  er 
nach  einer  Beiho  von  Jahren  wieder  seinen  herbstlichen 
Zug  antreten  wollte  und  mit  den  Seinen  auf  dem  Ab- 
schiedsaste sass ,  war  er  ungewöhnlich  traurig,  taumelte 
und  fiel  herab.  Leblos  lag  er  da,  sein  Weibchen  und 
die  Jungen  gingen  traurig  um  ihn  herum,  berührten 
ihn  mit  ihren  Schnäbeln  und  flogen  fort.  Eine  Weile 
darauf  kam  er  zu  sich  und  flog  durchs  offene  Fenster 
in  die  Stube  der  Herrschaft,  wo  man  ihn  liebkoste  und 
fütterte.  Er  schien  munter  wie  zuvor,  starb  aber  schon 
nach  einigen  Monaten.  Jedenflklls  hat  er  gefühlt ,  dass 
ihm  für  die  weite  Beise  die  Kr&fte  nicht  mehr  langen. 
(Vgl,  Wurtbach  I,  111;  Ludtc.  AJ,Jurmoicz,  LU.  Sprich- 
VDÖrUr,  Wilna  1840.) 

•106  Er  redet  klüger  als  ein  Dummer.     (Simptsch.) 
•107  Hai  is  so  klauk  as  *ne  Duale  (Dohle).    (Auen- 
dom.J  —  Firmenich,  i,  356,  11. 

*  108  Hai  woil  si  selwer  te  klauk  af  sinn.  (AUendom.) 

—  Firmen«*,  /,  356,  16. 
Er  will  sich  selbst  zu  klug  sein. 

*  109  He  ia  gewaltigen  klök ,  he  süht  de  We^  (Wiege) 

dat  an,  wenn  dat  Kind  watmaken  will.    (Meck- 
lenbwg.J  —  Dr.  Schüler's  Ms. 
EoU, :  Hij  is  soo  loos ,  dat  hij  wel  twee  tongen  in  drie 
pausen  kan  bakken,  zoodat  er  in  ledere  pan  eene  tong 
is.    (Harrt bonitt  11,  37.; 

•110  He  18  klöker  as  'n  Iinm,  he  will  ut  'n  Pier- 
k&tel  Honnig  sugen.  (Meddenbwrg.)  —  GwUher. 
n,  198,  29:  für  Altmark:  Damea,  S70. 

Von  einem,  der  «loh  fftr  Svasertt  klag  hilt,  aber  es 
sehr  w^pig  itt. 


•111  He   is   80   klök   as  Frerk^   Prull,  de  hett  't 
Snött  («.  d.)  in  de  Dünnegg  *  sitten.  ((ktfriet.) 

—  Buerea,  599;  Fnmmann,  V.  593, 553 ;  Eidueaid,  1546. 
Hauskalmder,  III. 

')  Friedrich.    >)  SchUfe  am  Kopfe. 
•112  He  is  80  klök  as  'n  Bök,  schitt  he  'n  Höpen, 

denn  giwtH  Rök.     (Pommem.j 
*113  He  is  80  klok,  as  ^n  dänsch   Pierd,  wenn  he 

soheten  hett,  so  rückt  he  'r  an.    C^ecUentvg.^ 

—  Günther.  II,  198.  29;  SchUler,  II,  2. 

Der  Engländer :  So  weise  wie  Waltham'a  Kalb,  wd- 
ches  neun  Meilen  weit  rannte,  um  an  einem  Bollüin  n 
saugen.     (Reintberg  IV,  149.; 

•114  He  is  80  klök  as  'n  Heister.  —  Diermi*9en,iK. 
•115  He  is  so  klök  as  'n  Judenkind.     ^'Altmark.j  — 

DnnMeil,  275. 
•116  He  is  80  klök  as  'n  Minsch.    (iKtmmern,) 
•117  He  is  so  klök  as  uns  Na  wer  sin  Kater,  de 

kann  dat  Gras  wassen  hören.  —  .ScAiitzc,  U.  Q: 

Fl.  Volkskalender.  U. 
Von  denen,  die  sich  klüger  dünken,  als  sie  sind. 

•118  Hei  is  sik  selwer  te  klauk  aw.     (^Bwren.^ 

Von  einem  Ueberklngen.  Binem  te  gräot,  le  klauk 
=  einem  an  Grösse,  Klugheit  u.  a.  w.  überlegen  sela. 

•  119  Hei  is  säu  klauk  äs  ^n  Dorschreuber.   (Sauerieai.^ 
•120  Hei  is  süss  so  fiewen  f  binnen)  klok  un  hett 

nu  doch  in'n  Nettel  scneten.     (MeMmkarg.j  — 
Günther,  II,  198.  29;  Schüler.  HI.  14  •. 

Er  ist  sonst  so  fUnfen  (an  seinen 'fünf  SlBBen)  klag 
und  hat  nun  doch  in  die  Nesseln  geschissen. 
•121  Hei  öss  klöger  wie  nägn  Donune.     r'SioUtt|>eB«z.y 

—  Frischbier^,  2056. 

*122  Hei  öss  klögor  wie  nägn  domme  Hehner  one 

varöcket  Gessel.  —  FrisMner  ',  2056. 
*123  Hi  as  so  kluuk  üüss  S41omon  sin  Kät(Eatie}. 

(Amrvm.)  —   Haitpt ,  17//.  356,  97. 
*124  Hi  is  so  klöök,  hi  köön't  Gecrs  (Gras)  mk- 

sen  hiire.     (Nordmarschen.)  —   Uaupt,  F///,  375,15. 
•125  Is  a   oUemoal   su  kluk?     CSchles.j  —  Frvmmm, 

III,  414,557. 

'  126  Klök  *  wie  e  Dörschriwer.  —  l-'risckbier  \  vsi. 

[)  D.  i.  pflfflg,  poUtisch. 

•127  Klök  wie  e   Öchwienke,   awer   Schiotke  freie 
nich  rehr  an.     (Insierburg.)  —  Frisekbitr  *.  IBM. 

•  128  Last  vns  heint  nicht  klug  sein.  —  Eytrimg,  ni.M. 
•129  0  jeh,  wo  klauk!  Hest  dat  ut  di  sülben,  adder 

hest  dat  üt  Böker  lihrt!     (I'ommem.j 

Nur  ironisch. 

•130  Seiter  (seid  ihr)  lange  a  su  klug  gewast?  — 

Hohinson,  984;  Gomolcke,  S97. 
•131  So  klauk  äs  Galgenholt.    (Büre$i.j 
*132  So   klök  öss  ok  Horts  Görg\     (StaUupimen.j- 

Frifchbier^.  2059. 

•  133  So  klug  ist  Lehmann's  Kutscher  auch.   (I^üm-j 
•134  So   klug    wie   Schneider's  Lieschen,    die  den 

Topf  unters  Feuer  stellte.  —  Lohrengel ,  ü,  «• 
*13ö  Trunken  klug,  nüchtern  närrisch. 
♦136  Wenn  du  warscht  klök  wäre,  koBt  e  Schipel 

Körn  e  Grosche.    (Ptükaüen.)  —  Frischbier^.VüA. 
Klugre  (der). 

1  Auch  der  Kluge  reitet  manchmal  einen  Narren 

an.     (Nordböhmen.) 
Macht  einen  dummen  Streicb. 

2  Auch  der  Klügste  kann  fehlen. 

Frs.:  Les  plus  doctes  sout  sujets  &  faillir.  ~  Ü  n'sst  li 
bon  charretier  qui  ne  yerse.  —  II  n*eat  si  bon  tixear  4*1 
ne  manque. 

3  Auch  ein  Kluger  wird  überlistet. 

In  Finnland:  Auch  der  Kluge  wird  betrogen,  ao^ 
der  Falsche  kann  in  Netze  gerathen.     (Bertrcun ,  Tl.) 

4  Auf  eines  Klugen  Frage  soll  man  nicht  donu« 

antworten. 

Die  Finnen:    Da  ist  Verstand  ron  nöthen  wo  nuui 
auf  des  Klugen  Frage  antwortet.    (Bertram ,  66.) 

5  Beim  Klugen  bedarfs  nicht  vieler  Worte. 

Frs.:  A  bon  entendeur  il  ne  faut  qu'un  mot.  —  A  bon 
entondeur  peu  de  paroles.    (Krittinger,  275.; 

6  Besser  mit  einem  Klugen  zu  verlieren  eider  (aii) 

mit  einem  Narren  zu  geünen  (finden).    iV«i.* 
de%at^.     Brodln.) 


1413 


Kloge  (der) 


Klllgel 


1414 


7  Dem  Klagen  fehlt  die  Kunst  auch  ofi\.  —  iWn. 

//.  74. 

8  Der  Kluge  behält  sein  Geheimniss  für  sich. 

It.:  Giammai  niaBon  diacreto  f4  palese  U  ino  Monto.    (fa»- 
MogUa,  344,  4.; 

9  Der  Kluge  dreht  den  Mantel  nach  dem  Winde. 

—  Gaal,  1134. 

Frz.:  II  faut  toujoart  Toir  de  quei  c6tö  lo  Tent  Ticnt. 

(üaal,  1184.J 
It.:  BUogna  navigar«  aeeondo  U  reoto.    ((faiU,  1134.^ 
Lat.:  Utcunqu«ait  Tentua  exintelam  Tertitar.  (üaai,  1134.^ 

10  Der  Kluge  düngt  seine  Felder  nicht  mit  Salz- 

wasBer. 

11  Der  Kluge  geht  nicht  mit  dem  Kopfe  durch 

die  Wand. 
It. :  AI  piü  potente  ceda  U  pift  prudente.    (PaafwjUa ,  3lS ,  1.) 

12  Der  Kluge  gibt  nach,   der  Vernünftiffe  denkt 

nach,  der  Weise  spürt  nach,  der  Einf&ltige 
ahmt  nach,  der  Narr  spricht  nach,  der  Thor 
jagt  nach. 

13  Der  Kluge  hat  die  Augen  offen. 

Fri,:  EU  tout  tempa  le  aage  reille.    (Vtnedfif,  ii.) 

14  Der  Kluge  kauft  im  Summer  seineu  Pelz. . 

Die  Walachen:  In»  Hommer  achalTt  «ich  der  Kluge  den 
Schlitten ,  im  Winter  den  Wagen  an.   (Rrintberg  III,  U.) 

16  Der  Kluge  kauft  sich  Bier,  nachdem  er  am 
Kwas  erprobt  hat,   wie  der  Wein  schmeckt. 

—  AUmnnn  V,  95. 

16  Der  Kluge  lernt  aus  anderer  Leute  Fehler. 
It.:  Dagi'  error!  altmi  il  aaTio  emenda  i  anoi.    (Puttagiia, 

1U6,  i.) 

17  Der  Kluge  merkt,   so  er  kann,  auf  die  Reden 

vom  weisen  Mann. 

Im  Kiederdentachen :  Hort  ein  klok  man  einen  wiaen 
reden,  weil  ik  juk  beacheden.  (BüitHeit/tiU  2809;  Schrö- 
ter, in  Utrriy't  Archiv,  XL,  .144.; 

15  Der  Kluge  nimmt  keinen  Sauerteig,  wenn  er 

Honigkuchen  backen  will. 
19  Der  Kluge  i>rüfl  vorher  die  Tiefe  des  Wassers, 
der  Tölpel  plumpt  hinein. 

Und  wenn  er  nicht  ertrinkt,  ao  beapritst  er  wenigatena 
sieh  und  aeine  Begleiter. 

30  Der  Kluge  rechnet  im  Glück  auf  ein  Unglück 

und  hoH't  auf  das  Unglück  auch  einen  GlücksfalL 
Lat.:  Cum  fortana  premit,  meliora  •equeotia  ap«««;  oua 

fortuua  favtft,  deteriora  time.  —  Bperat  infeatia,  metalt 

aacundia  alieram  aortem  bene  praeparatum  peetua. 
11  Der    Kluge   steckt  die  Hand  in  des  Dummen 

Tasche. 
*2'2  Der  Kluge  steckt  seine  Finger  nicht  zwischen 

fremde  Thüren. 
Frt.:  Qoi  du  fait  d'aultray  ae  m«la  il  n'eat  paa  aaige.    (Lt- 

roux  ,  II,  '.rtW.; 

23  Der  Kluge  sucht  beim  Hasen  keinen  Speck. 

24  Der  Kluge  trägt  sich  nicht  selbst  das  Holz,  auf 

dem  er  breunen  soll. 

Wcnigateaa  daiui  nicht,  wenn  er  niohl  Ton  der  Ge- 
walt daxn  geswuogen  wird. 

35  Der  Kluge  träumt  nur,   wenn  er  schläft,  der 

Duii.me  auch,  wenn  er  wafcht. 

36  Der  Ktu^e  verkauft   seinen  Essig   theurer  als 

der  Narr  seinen  Honiff. 

Aehnlicb  die  Baeacn  ta  Bcrag  auf  Graa  nad  Blnaeii. 
^A!!ma%m    17.  4M.) 

37  Der   Kluge   ver»pricht,   der   Dumme  erwartet 

3tt  Der  Kluge  wäre  nicht  klag  and  der  Ueiche 
nicht  reich,  wenn  andere  nicht  dumm  und 
arm  wären. 

2i*  Der  Kluge  wartet  die  Zeit  ab. 

laf.  ■  Kstpeciat  tciapaa  saptt^nt.    (ttnJer  II,  1043.; 

«<•  b*r  Kiuge  weiss  selbst  aus  dtm  Schaden  Nutzen 
zu  r.ehen. 

31  Der  Ki-Jge  weiss  sirh   in  die  Zeit  za  schicken. 

—  f,9a'..  IT»;  limu*>rTg  IV,  U. 

Let.:  T»^r''>r>t>uf ,  q«i  rit«  »p-.t.  eerTir«  mcnmt«  omai- 

iuf     \jt  tr-apu»  »er^.kt '»n.ij«' viui        <«  ic.     jT.*.' ,  —  T««- 

I     :T.-.l     //.  J*7;    L'h.uann.  3W     •-.;.    /'il.^>.i.  //.  tVn 

S-  I*t;   K:uj-  wird  dur^'h  Erfafi^uT-jf  klüsrer. 

T..'-  r.iiü^lttfer.  b««clirsi.ktrr  lf«-ij»efa  vird  dadareh 
Tfrw:rrt      Widcrw&ni^c;ien  maeitca  »uf  «aB  Ikmmm- 


kopf  dta  Bänliolisii  Kiadraoki  wto  PiOfslattftai  Katl. 
dar  »lob  dav  SIreitlie  nur  m  1mmi«  «rtunsrt,  sla  ite 
breuien. 

M  Der  Klügere  (Klügste)  gibt  nach.  —  Kim^m».  mi. 
Afyer,  1/,  ISl;  Aiimusit.  Vtiiitn. .  /.  Sl;  SimtiKk.  a?M. 

,.Wenu  Kopf  und  Ums  slob  wltUrepmoh.  UUU  duoh 
das  Uera  luletat  euteuhuldan.    Dar  urae  Kupf  gibt  Im- 
mer naoh,  weil  er  der  KlOgate  lat  von  beiden.**     CJf«J- 
chinr  M«^r.) 
Engt.:  ir  I  had  reveiig*d  all  wrong,  1  had  noi  worn  uijr 

ahirta  ao  long. 
FtB.:  La  plua  aage  e*de, 

34  Der  Klügere  gibt  nach,  sagte  dor  Kuuhs,  als 

ihm  der  Jäger  das  Fell  über  die  Dhrtm  cog. 

35  Die  Klugen  müssen  die  Narren  trugen. 

Fr$,:  II  Ikut  que  le  aage  porte  le  ful  aur  «pi  Apaulea.    IL»- 
rvMX,  /,  W.;  * 

It.:  K  biaugna  oh'  11  aavio  portl  11  pacau  in  analU.   ,I'ntta 
9lia,  3S(t,  «.; 

36  Die  Klugen  müssen  oft  von  Dummen  lernen. 

Mttaatmr    Der  Kluge  hat  ao  Tiel  Veratand  ,  daaa  er  ea 

j)  freiwillig  thnt. 

37  Die  Klugen  versprechen  (Kiorkuchen)  und  die 

Duinmon  (Kinfältigen)  glauben  (dtiriin). 
36  Dru    Klauke    hat   tesammen    kennen  Verstand. 

fWaläeik.)   —   i'urUi'.  314.  HAI. 

39  Ein    Kluf^er    Itäckt   neu    lirot,   wenn   er   iiooh 

idtos  hat. 

40  Ein    Kluger  baut  sich  eine  ilrüeke    über   den 

Abgrund,  ein  Thor  »itüntt  hinein. 

41  Ein  Kluger  fasst  den  Tupf  au  beiden  Henkeln. 
43  Ein  Kluger  kann  Hich  in  alle  Zeit  schiuken. 

43  Ein  Kluger  kauft  beim  Fenster,  ein  Thor  hin- 

ter der  spunischcn  Wund. 

44  Ein  Kluger  lernt  Hchwimmeu,   ehe  et    sich  er- 

säufen lüsst. 

45  Ein  Kluger  macht  das  Fenster  /u,  wenn  Woh- 

])en  hereinkommen. 

46  Ein  Kluger  niuss  das  Aug'  auf  dss  Verffangeoe 

lenken,  das  Jetzige  thun  und  das  Künft'g«' 
bedenken.  —  iirrrc.si. 

47  Ein  Kluger  riecht  den   lirateu   von  fem,  der 

Nurr,  w(;nn  er  die  Nuse  in  die  J'fsune  stockt. 

Böhm.:    VAiyXtimu.   uaporeae ,   bloupAnu  dupuTia.     (dtUi- 
kottky .  V(¥;.; 

46  Ein  KluKir  steht  früh  auf. 

fn.:  Ilxmtue  (in  ae  l«ve  luatln.    (Ktilunytr ,  377,; 

49  Einem  Kluegen  fohlft  wol  raht,  den  ein  Kchliui* 

mer  bei  sich  hat.  —  iWri,  //.  177;  llenUth,  l(MO.  44. 

50  Kluge  sticht  nicht  jeder  KUc:hel. 

51  Kluge  und  Narren  dienen  ni<.ht  wohl  zusammen. 

Drnuoch  nmifttn  die  TSrkcB:  Kin  Kluger  muka  tSgIf eh 
tauB4fDilnal  «o  Oolt  b^tea,  daaa  «ich  die  Zalli  der  Hnr* 
ren  und  Dummköpfe  Termebre. 

53  Sechs  Kluge  sollen  nicht  barreu  auf  Einen  Narren. 

53  Während  die  Klagen  klügeln  gar  fem,  uebmeu 

die  Dummen  die  Festung  ein.    rserh.j 

54  Während  sich  der   Kluge  (jüfbsch;   Chöchem) 

besinnt ,  kann  sich  der  Narr  auch  besinnen.  ~- 

TenUav,  8«i. 

55  Wann  de  Klauke  fallt,   dann    fällt  hei  harde, 

f  SauiTlani.) 

56  Wann  sieb  de  Klauke  l^edenket,  bedenket  sick 

auk  de  S^rrn.    (Wtdieti.j  ^  (mhui,  sie,  tii. 

57  Wenn  ein  Klu(^<rr  in  den  Kotb  fiÜJt,  so  fällt  er 

mit  allen  Zehen  darein. 
56  Wenn's  die  Klugen  nicht  wissen,   so  frage  dl^ 
Narren. 

59  Wo  ein  Kluger  nichts  ausrichtet,  schickt  mau 

einen  Dufiinieu  (N^irrf^u)  hin. 

60  Womit    der    Kluge   anfängt,    'lamit    hört    der 

Damme  auf. 

61  Zwei  Kiujr"  können  keinen  UiXtm  Ochsen  \h*-iUin. 

h\9  w«r4*ai  bictit  «iu'ir.  Zw«l  gicMbi^vwaiidi«  A-dro- 
caaru  werden  ach  wer  •il«ina»d*r  fertig. 

Kl&caL 

1  Das  itt  d<?r   r«-cht^  VifinX*^  Klug<rl.  d^r  weint« 

er  hati  üiltriii'r  i^u;;*:!.  —  H*-mvk.  hia .  ift. 

2  Meittf;r   Kiu/'-l  \,^tr)i*\.  den   wa/en   in«   k*A  tu 

füren.  —  Maiktmu ,' i'ißttMa .  Ut.  LllitUI^ 


1416 


Klügerj  an —  Klugheit 


Kingnase — Klunker 


1416 


•3  Ein  Meister  Klügel.  —  Emelein.  882. 

Der  des  VentMid  für  »Ue  andern  in  haben  glaubt. 
„Meister  Klttgel  heisset  man  diejenigen,  die  dasi  Rosa 
am  Schwans  können  i&amen."  (Luthtr,  V,\2h«.)  „Das 
ist  ein  feiner  Mann,  der  heisst  «Heister  Kittgel»,  dem 
weder  Gott  noch  die  Welt  hold  ist."  (Luther' t  Werke,  V.) 
Auch  esittlxt  ein  Lustspiel  dieses  Titels  von  Martin 
Jlainecciut  Bomensis,  Leipaig  1603.  (Vgl.  Orimm,  V,  1281.) 

XlUfferjAn. 

*Er  ist  ein  Klugerjan.  —  Frutchbier*.  2ü61. 

Ein  kluger  Johann.    Spottlob  fttr  Leute ,  die  eich  klug 
dttnken. 
'Klugeu. 

•A  bot   noch   iiischte   kluges  fürbrucht.  —  do- 
molcke,  69, 
Xlufflxeit. 

1  Allzu  grosse  Klugheit  macht  die  Lcut  zu  Nar- 
ren. —   PauU,  l>ogtiUa.  l,  190  •'. 
•2  Denk'    mit  Klugheit    und    Vernunft,   was   wol 
bringt  die  Zukunft. 

Lat.:  Ingenti  cora  pensanda  est  vita  futnra.  (Eitelein,  660.^ 

3  Die  beste  Klugheit  lernt  man  von  den  Thoren. 

—    WinckUr,  XVI,  26. 

4  Die  grosse  Klugheit  furgcben,  sind  die  grösse- 

•  sten  Narren.  —  Pein ,  //,  130. 

5  Die  Klugheit  ist  das  Auge  der  Tugend. 

6  Die  Klugheit  ist  die  Tapferkeit  der  Alten.  — 

Einfälle,  47. 

Umgekehrt  vertritt  bei  jungen  Leuten  die  Tapferkeit 
die  Stelle  der  Klugheit. 

7  Ein  Gran  Klugheit  ist  besser  als  ein  Centner 

Spitzfindigkeit. 

8  Ein  Loth  Klugheit  ist  mehr  werth  als  ein  Pfund 

Witz. 

9  Gross  klugheit  ohne  erfahrung  ist  Maulwitz.  — 

Lehmann,  185,  28. 

10  Je  grösser  Klugheit  für  der  Welt,  je  grösser 

Thorheit  für  Gott.  —  ite/ri. //.  S92. 

11  Jede  Klugheit  ist  mit  Thorheit  gewürzt 

12  Klugheit  der  Welt  ist  Thorheit  vor  Gott. 

Ist  nicht  cur  Verachtung  von  Wissenschaft  und  Kunst 
anzuwenden  —  Wahrheit  ist  auf  Erden  und  im  Him- 
mel Wahrheit—,  sondern  nur  gegen  eitles  Wissen,  gegen 
unfruchtbare  Spitxflndigkeiten. 

13  Klugheit   geht   über   Geld    (Stärke).  —  Soltau, 

Reineke  Fuch$,  Ouch  3,  Kap.  12. 

Die  Bussen:  Des  Klugen  Verstand  gilt  vor  des  Bei> 
ohen  Habe.    (Altmann   ri,  436.; 
Fn,:  Pmdens  vanlt  tout  bien.    (Lenmx,  U.  286.^ 

14  Klugheit  ist  bei  den  Alten. 

Leu.:  Est  senibus  rerum  prudeutia  major.    (Seyhotd,  154.; 

15  Klugheit  ist  das  Auge  der  .Tugend. 

Nur  sieht  sie  selten  genug  auf  dies  Auge. 

16  Klugheit  ist  die  beste  Kartenlegerin. 

Span.:  Dos  aderinos   iiay  en  segura:  el  uno,  experien- 
cia,  y  el  otro,  cordura.    (f'ahier,  3419.; 

17  Klugheit  ist  ein  lebendiger  Brunnen.      I*lalz.j 

18  Klugheit  ist  keine  Hexerei. 

Böhm.:  Chytrost  nejsou  rMn6  6&ry.    (Celakovikij ,  206.; 

10  Klugheit  ist  nicht  in  jedem  Kopfe,  nicht  Meth 
(ßrei)  in  jedem  Topfe.  —  lleinshvru  IV,  17. 

20  Klugheit  ist  schwer.  —  Peiri,  II.  425. 

21  Klugheit  macht  sorgen.  —  GnUer.  III,  60.  Lehmann. 

//,  323,  86;  Petri,  II,  425;  SchoUfl,  1130*. 
Manche  Sorge  hat  der  Dumme  weniger  als  der  Kluge. 

22  ^-Klugheit  mit  Schick  kommt  über  den  Zaun  mit 

heilem  Genick. 

Lat.:  Omuia  conando  docilis  solertia  vinoit.    (Uaal,  468.; 

23  Klugheit  ohn  einfalt  ist  lauter  bossheit,  Einfalt 

ohne  Klugheit  ist  lauter  thorheit  —  Peiri,  II.  485 ; 
Ueni$ch,  465,  57. 

24  Klugheit  ohn  nutz  ist  doppelte  thorheit.  —  lle- 

nisch,  780.  61. 

25  Klugheit  ohne  Schick  bricht  gar  leichtlich  das 

Genick. 

„Die  Klugheit  ohne  Erfahrung  ist  ein  scharfes  Aug' 
im  Labyrinth,  je  mehr  ai  apähtt,  je  mehr  es  Uuft,  je 
minder  es  das  Ziel  gewinnt."    (W.  MüUtr,  37.; 

26  Uebrige  Klugheit  lässt  sich  übel  verbergen.  — 

StTnrhck  ,5771. 

27  Unnütze  Klugheit  i.st  doppelte  Thorheit.  —  üim- 

TUu.  577U;  KüTle,  3445;  Braun,  I.  1901. 


28  Viel  Klugheit  verdirbt   in   eins  armeu  Manns 

Beutel  (Tasche).  ~  Gruur,  111,67:  UkmoM.ll, 

798,  51. 

29  Viel  Kluffheit,  viel  Lugheit. 

30  Wo  die  Klugheit  nur  strauchelt,  da  bricht  die 

Einfalt  den  Hals. 
*31  A  denkt,   a  hot  de  Klugheet    gor   gefraMen. 

(8.  Huhn  316.)  —  Robinwn,  481;    Gotnolcke ,  11  u.  70: 
Frommann,  111,  243,  71. 
*32  Er  hat  schon  lange  nicht  mehr  mit  der  Klug- 
heit zusammen  gegessen  (gesessen). 
Klugnaae. 

Klagnasen  müssen  ihren  Schnabel  überall  dabei 
haben. 
Kloffscheisser. 
•iE  Klökschiter  von  Kroniarge.  —  Frifchbicr  *,  2063. 

Kromargen  ist  ein  Dorf  bei  Preussisch-E^laii. 

*2  Es  ist  ein  rechter  Klugscheisser.     (S.  x«««nkio4k 
und  N&genschlter.) 

In   der  ProTlnz  Preuisen:    Hei  Obs    e   KlAkachUer. 
(Fritchbier*,  2062.; 
Xltk«ster. 

1  Auch  der  Klügste  kann  irren. 

Böhm.:  N^moudfejsf  mice  chybiU.    (delako9tky,  284.; 
Frx. :  Les  plus  sages  faillent  soureut  en  bon  chemin.  (Lt- 

roHX,  II,  252.; 
Xroat.:  Najpametn^ji  faleti  more.    (Celakorakf^  04.) 

2  De  Klökst  giffl  nao.     CAUmark.j  —  DaimtU.  fn. 

3  Der  Klügste  gibt  nach.  —  tiaal,\ii;^iKMe,utii: 

Lohrengel,  f,159:  Braun,  I,  1900;  Mattton,  2l€. 

Aus  firaunschweig  wird  folgende  Anwendung  des 
Sprichworts  mitgetbeilt.  Ein  alter  Kaufinann  ritt  &fur 
spazieren.  Das  dabei  benutzte  alte  Pferd  war  stet«  be- 
gierig nach  dem  Stalle  und  der  Keiler  nicht  im  ätaads 
es  vor  dem  Hause  anzuhalten,  um  absustcigcsi  das 
Pferd  ging  vielraehr  ohne  weiteres  mit  ihm  in  den  fltalL 
Eines  Tages  war  der  obere  Theil  der  ThOr  gesdüossea, 
das  Pferd  ging  aber  doch  durch  die  tuübgeCffnet«  Thttr. 
Der  Kaufmann  hätte  rücklings  vom  Pferde  fallen  mis- 
sen ,  wenn  nicht  der  obere  Theil  der  Thttr  anfigespiuli- 
gen  wAre.  „Der  KÜigste  gibt  nach'*,  sagte  der  EmmS- 
mann  und  rieb  sich  die  vom  Stosse  geschwollene  Stin. 

Frx.:  Le  plus  sage  cfede.    (Starachedel ,  346,; 

Lat. :  Cedendo  victor  abibis.    (Otid.)    (Binder  //.  474.; 

4  Der  Klügste  gibt  nach,  sagte  der  Hundekairen 

zur  Locomotive,  und  fuhr  ihr  aus  dem  Wese. 

Engl.:  Where's  tbe  use  of  railing,  im  the  dog-oart  said to 
the  steam-engine  when  it  npset.    (Hagtn,    VI,  VA,  ii.) 

b  Der  Klügste  gibt  nacli,  sagte  Knnz,  als  er  sei- 
nen Process  verloren  hatte. 

6  Der  Klügste  wird  oft  am  ersten  übers  Ohr  ge- 

hauen. 

Frz.:  Les  sages  sont  souvout  la  dupe  des  sots.  'Caläer.  M9i.) 

7  Die  Klügst(.'n  verführen  gemeiniglich  das  Schiff 

am  ersten.  —  Peiri.  II,  122. 

Frt.:  Les  plus  sages  ne  le  sontpos  toi^ours.  (Cahicr .  nn.) 

8  Die  Klügsten  werden  am  ersten  ertappt. 

9  Wa  hat  Kl()gst  is,  lött  noah.     rVkprmark.) 

Wer  der  Klttgste  ist,  ijUst  nach. 

10  Wann  de  Klaükste  soll  hangen  wereu ,  hai  ms- 
kede  dat  eiste,  dat  he  weag  kwäme.    (Bwta.) 
Klump. 

*Uu  sallst  (hast)  en  ufgelikten  Klump   hebbea. 

(lloUsl.) 
D.  h.  einen  abgeleckten  Mehlkloss;  nichts  Gatn. 
Klumpen. 

1  Auff  einen  grossen  Klumpen  gehört  eine  schwere 

Perle.   —   Ilerbertur,  II.  402. 

2  "Hm ,  hundert  Pund  Klumpen  en  Morgen  Land, 

sefft  Heike.      '  Hild<aheim.J  —   Uovfer .  435. 

•3  He   kummt  mit  Klumpen   in't  Gelag.    ,'0«//^rirv 

—  Frommiuw,  V,  524.  59S;  Bwrni,  609;  FichtrM .  äÄ, 
Ihmkalf niler ,  III. 

Seine  Antworten  sind  sclir  derb ,  werden  grob.  Klamf« 
=  grober  Schuh,  liolzschuh. 

yiiiTt, 

Kt  is  kein  Klun  (Knäuel,  s.  d.)  sau  lang    et  is 

en  Enne  anne.      {'Hannover.)  —   Sümmhuih.  I3f. 

Kltmker. 

1  Zum  Klunker  findet  sich  auch  eine  Lodc.  ,  Bnsiiu., 

Ich  habe  fast  nur  gehört:  Zur  Klunker.  (S.  Zuckir. 
Zurkel.) 

^•2  Er  hat  einen  Klunker  m  seinen  Ruf  bekoniüjeu. 
(S.  Klecks.) 


1417 


Klankermatz  —  KlUter 


Klfltj  englocke — Knabe 


1416 


XlimkermutB. 

•Sie  ist  ein  rechter  Klunkermutz. 

Ein  hassliches,  wüstes ,  oiilUUigei,  sAuisohet  Fnotn- 


/"r«.  .Elle  est  propre  comme  uoe  icuelle  &  cli*ts.    (Kritwim- 
ftr,  56»  »0 
Klnnte. 
•  1  He  fallt  aver  sin  egen  Klunten.  —  Kern,  486. 

Klonte  bexeiohnet   im  ftUgemeinen   einen  Klmnpsiii 
meist  einen  plnmpen,  unbeholfenen  Menschen,  hioflg, 
wie  in  der  obigen  Redensart,  einen  plumpen,  onfBrm- 
liehen  Fuss  ( Klotsfuss  ).    {  \ gl.  Stürfnltura,  114*.) 
•*2  'S  ist  'ne  rechte  Kltint*.  —  FriMchbier*,  iOH. 

Ein  gemeines,  grobes,  schmuxiges  Frauensimmer. 
Xlimterie. 

*He  is  SU  klunterig'  as  de  Bür  (Bär)  np  Schö- 
vels  (Schlittschuhe).  COKlfrien.J  —  liuen'n.  «08; 
l'rommann ,  V,  523,  560:  Eichwald,  59. 

')  Klunterig  b  plump,  unbeholfen,  ungeschickt. 
(Stürenbura,  114 ^)  Eigentlich  ron  Speisen,  in  denen 
sich  einselne  Theila  tu  KlQmpchen  gebildet  haben; 
dann  Ton  Kleidern ,  die  nicht  an  den  Körper  sehUeesea, 
wie  Ton  Personen,  die  solche  Kleider  tragen. 
Xlüpfel. 

*£  koam  mät  dem  Kläpel  (Stock)  an  't  Land. 

CSiebenburg.'$achf.) 
Er  kam  ohne  Vermögen ,  besass  nichts  als  einen  Stock. 


•"Wir  aind  nicht  Klüpfi*8  Söhne.  .'Sihttriz.j  —  Ji'iie- 

li  in ,  S83. 

Diese  einst  in  ZOrich  gewithnliolie  sprichwörtliche 
Redensart  will  wol  nichts  anders  sagen,  als:  Wir  sind 
keine  so  furchtsamen  Leute ,  die  ror  Jcaer  Drohung  er- 
schrecken. KlUpfl  ist  wol  nur  eine  erdichtete  Person, 
Ton  dem  alten  deutschen  Worte  Klupf  =:  Furcht,  Schre- 
cken. „Des  l'nden  (Wellen)  waren  so  grftulich,  dass 
ich  erklnpfte  (erschrak)  sicherlich.*' 

Kluppe. 

•  1  Ben  in  d'r  Klu])p  stücka  loss.  —  t-rupit ,  Wiruhury. 

(hrvntk,  I,  3t»ff;  .s<irr«riM» .  169. 
Einen  in  der  Verlegenheit  stecken  lassen. 

•2  Einem  in  seine  Kluppen  kommen.  —  Theutrum  Wa- 

bvlorum.üT*. 

*3  Einen  in  der  Kluppe  haben.  —  Mathmuf,  l\>$Ulla. 
lU,  IwK 

•  4  Einen  in  die  Kluppe  ( Mache )  kriegen.  —  ScUe*. 

hmin:iaU>l. .  IT^tti,  337. 

In  eriue  Gewalt  bekommen,  in  die  Enge  treiben,  so- 
dass er  nirgends  ausweichen  kann.     „Brecht  ich  ihn 
in  mein  kluppen  nur,  so  mttsst  er  siegen  oder  sterben." 
(Ayrer.  M\".) 
Fri.:  Vous  Tiendrcz  cuire  4  mon  four.    (Ltmdrv^,  HO.) 

*5  Er  ist  in  der  Kluppe  '  wie  *ne  Laus  zwischen 
zwei  Diiumen  (K'ägeln).  —  Körte,  8446».  .Sim- 

fiick.  5774:  für  Schrnluii:  i/irlnij/i-r .  901. 

')  Riss ,  Spalte ,  Klemme.  ( Vgl.  über  das  Wort  Orimm, 
\\  l3(M.i  -    „Der  Kaniinal  K«jet  dachte  su  Augsburg, 
er  hatte  mich  in  drr  Kluppen.'*    (Luthrr.) 
Lat.:  Angustiae  uiidique.    (Sutor,  66>.^ 
Xlftpp«!. 

l  De  Klüppel  lict  bim  Kü'en.    (tu-riuhn.j  —  WoffW. 

J»7 .  123. 
l'm  Zwang  zu  bezeichnen. 

*2  Man  hefft  baklc  een  klüppel  funden ,  wann  man 

den  huild  slau  will.  —  Tappiu^,  109*;  GrtUrr,  I,  56. 

•3  Der  Klüppel  wird  ihn  doch  zuletzt  treffen.  — 

i:i(nuU.  .\fi.h..  23. 
Dio  Strafe,  das  Unglflck  u.  s.  w.  wird  ihn  ereilen. 
Xlute. 

*ile  kuinmt  up  de  Kluteu  ^  —  AVr«,  im. 

' )  KIoBs.  ErJklois ,  Klumpen ,  auch  Stflck  Torf.  In  der 
Vtfrkleinrningtiform  KlUtje :- kleine  Mehlspeise,  TCr- 
wandt  mit  Klöt  und  Klose.  Mau  wendet  die  Redensart 
an,  um  ron  jemand  ku  sagen,  dass  er  gedeihe,  au 
Wohlstand  gelange,  wie  von  einem,  der  auf  einem  sehr 
holperigen  Wewe  leicht  geht.  (Vgl.  Stürmbrnry.  1I4^.> 
Klutenklöpper. 

•Ile  is  'ii  Kluienklüpper.  —  ür.  SihtUer't  M^. 

Klute  ist  ein  Kluas  Erde,  betouderfl  auf  dem  Acker. 
Kliitenklopfer  oder  Klutcnscblage  ist  eiffentlioh  ein  lang. 
(;i-»iii-lter,  zum  Zerkleinern  der  Rluten  dienender  grosser 
hultrrncr  llaouner.  (Frommaitm.  V ,  ili.)  lu  Mecklen- 
l'-arg  iieniit  man  aber  auch  uueigrntlich  den  Bauer  so. 
Auch  KI6tenpedder. 
Xlüter. 

•Es  sind  Klüter. 

IMc  •:olnuwer  iiaih  St-.t'.ln  f.i!:riT:Jru  IViotsfahrer  führ- 
te frubfir  den  Namen  Klttter,  weil  sie  sich,  da  sieuntar- 
r,ttt»  n;cht  warmes  Mittagsersen  kochen  konnten,  ihr 
Livt>ltt:gii|;ericht  KiOsse  (plattdeutsch  Klttte)  mitnah- 


men, sodass  Uutar  sovial  wit  Klotseaser  badeuten  soll. 
Auch  fUhitan  di«  Golnowar,  wie  auch  die  Danaigaz 
(8.  Saalsfraasex).  d«n  Naman  Ponuifelsköpfe.  (Schmidt 

jubHukrift,  8.  la.; 

*DeKlälgenklock  »ohleit.  —  VoiMou,  JT. 

Es  ist  Essenszeit.  Kltttlen,  auch  Kltkmpe  =  KlOta- 
ehen  Ton  MehJ.  Da  in  dar  Oaost  nicht  so  viel  Walaaa 
gebaut  wird  als  in  der  Kanoh,  so  werden  sclienweis« 
die  Bauern  dort  Roggen-,  hier  Wtten-KltttJen  genannt. 
(Richei/.) 
Xlftvem. 

•He  klüvert '  as  *n  Bür,  de  plündert  is.  —  Kam.  u. 
^)  Kltkvem  oder  kliTem  =  gedeihen,  genesen,  in  Ver- 
mögensumstiaden  amporkomman.  (Vgl.  Stürtmburg,  111.) 
Die  Redensart  wird  Ironisch  angewandt,  da  ein  geplOn- 
deter  Bauer  nicht  auf  dem  Wege  des  wirthschaftlichen 
Empor-  oder  Yorw&rtskommens  ist. 
Knabe. 

1  Aas  Knaben  werden  Leute,  aus  Mädchen  wer- 

den Bräute.  —  Simrock,ini-  Keiiubery  VII.  105. 

2  Aas  Knaben  werden  Männer,  aus  Männern  all 

Leute.  —  rrwtiw,  /.  »5«'*. 

3  Besser  ein  witziger  Knabe  als  ein  unerfahrener 

Mann. 

4  DaH  sein  die  recht-en  bösen  knaben,  wenn  sie 

jhr  haut  gcfiillet  haben ,  dass  sie  auch  steelen 
gelt  vnd  pfand;  schlecht  man  sie  hart,  das 
ist  kein  schand. 

Lat.:  Histrio  post  nictum  nummos  quaerens   et  amictum 
non    est    delictum  si  quis    sibi  porrigat   ictum.     (Loci 

l.'ONt/4l.  ,  li.) 

5  Die  Knaben  von  hundert  Jahren  sollen  sterben. 

—  Ji't.  »*i5,  81» ;  Schul zi',  76;  Znujutr ,  «4.*i. 
Lat.:  yuoniam  puer  centam,  annorum  morietur. 

6  Ein  jungt  r  Knali^  muss  leiden  viel,  wenn  er  zu 

Ehren  kommen  will.  —  A'örtf,  3447. 

7  Ein  junger  Knab'  viel  leiden  muss ,  bis  dass  er 

wird  ein  Dominus.  —  Duckiny.ii:  s/rtirt*, /,  s.- 
Sitnntck,  5776;  Körte,  S447;  Hetnitbirg  Vll,  104. 

8  Ein  knab  ileni  schlaff  sol  widerntehn,  frü  auff 

sein  vud  spat  niedergehn,  sol  betten,  lesen, 
lehruen  singen,  hiemit  kein  stund  ohn  frucht 
hinbringen. 
Lat.:  Siirgo  puer,  uigila,  canta,  lege,  disce,  uel  ora,  sie 
fac  uuUa  sine  fructu  transeat  bora:  sie  fit  hora  breuis, 
et  labor  ipse  leuis.     (Loci  cvmm.,  104.) 

9  Ein   Knabe,   der   was   lernen   will,   muss   aus- 

stehon  viel. 

LcLi.:  |Mulu    tulit  fecitque  puer  «udavit  et  alsit.     (Sey- 
bol'l.  320.; 

10  Ein  Knabe  hat  seinen  eigenen  Kopf. 

ßSkiH.:  Kaid4  pachole  plno  stötoIc.     {Cflakornly ,  3f)4,) 

11  Ein  Knabe  ist  besser  als  drei  Mädchen. 

Im  allgemeinen  werden  Knaben  den  M&dchen  Tor- 
gezogen.  Fragt  man  einen  Pommer,  was  Gott  verliehen 
habe,  so  antwortet  ec:  „Eiu  Kind",  sofern  as  ein  Knabe 
ist;  bei  einem  MAdchen  sagt  er  kleinlaut:  „*8  ist  nur 
ein  MAdchen."  Die  Morlakan  Dalmatiens  fiigen  in  die- 
sem Falle  sogar  entschuldigend  hinan:  „Mit  Verlanb 
tu  melden."  In  Mailand  behauptet  man:  Wenn  ein 
Knabe  geboren  wird,  iteut  sich  die  Familie;  wenn  es 
ein  MAdcben  ist,  geriith  sie  in  Wuth.  Die  Hebrier 
meinen:  MAnnliche  Kinder  sind  aller  Welt  lieb,  aber 
wehe  dam  Vater  der  Miidohen.  Und :  Kommt  ein  Knabe 
lur  Welt,  so  bringt  er  seinen  Laib  mit,  ein  Müdehen 
bringt  gar  nichts  mit.  Er  behauptet  sogar:  Eine  Toch- 
ter ist  ihrem  Vater  ein  eitler  Schau ;  aus  Sorge  fttr  sie 
kann  er  nicht  schlafen.  Ist  sie  klein,  rielleicht  wird 
sie  verfahrt;  ist  sie  herangewachsen,  Tielleicht  bageht 
sie  einen  Fehltritt;  ist  sie  mannbar,  rielleicbt  bleibt 
sie  nuTerheirathet;  ist  sie  Terheirathet,  vieUeicht  bleibt 
sie  kinderlos.  Dem  Perser  Ist  ein  Sohn  „des  Blinden 
Stab",  dem  Hindostaner  „die  Lampe  eines  dunkeln 
Hauses",  dem  Araber  „die  Frucht  des  Heraons  ".  (Heini' 
Ury   MI,  18.; 

12  Ein  Knabe  kann  lange  hämmern ,  ehe  eine  Fel- 

senwand einfällt.   —   SpriL^vörttn-gatlvH.  »71. 

Den  entschiedenen  Charakter  machen  Hindernisse 
nicht  leicht  muthlos;  er  sagt  mit  Schiller  in  der  Jung- 
frau eoH  Orl^ani;  „Vollenden  will  ich  meine  llahn,  und 
kilm'   die  HiMle  selber  in  die  Schranken ;  mir  soU  der 

Mnth  nicht  weichen  und  nicht  wanken." 

13  Ein  Knabi-  muss  nicht  über  diejenigen  spotton, 

die  keinen  Bart  haben.  —  lu-tiuberg  iv.  53. 

14  Einen  Knaben  in  der  .lugend  verwahrlo.sen  ist 

eine  so  ««chwere  Sünde,  als  eine  .Tungfiraw  zu 
Vnehren  9<tzen. 

„l)*T  Herr  Lutheraf  saget,  es  sey  vor  Zeiten  ein 
üprich'wcrt  gewesen:  Liucn  Knaben  in  der  Jugend  ver- 


1419         Knabenliebe  —  Knabenschnhe 


KnalMDStfick — Knäp 


14i0 


wahrloaen  ist  eine  so  sohwere  Sttnde  ala  eine  Jong- 
fraw  »u  Vnehren  setzen/'    (Uerberger,  //,  1690 

15  Es  sind  nasse  Knaben  S  die  viel  verzehren  vnd 

wenig  haben.  —  SchulzeiUing,  25. 

■}  Während  jetEt  durch  das  Wort  „Knabe"  ein  m&nn- 
liches,  beeunders  im  Bchulfdhigon  Alter  beflndliohei  Kind 
▼erstanden  wird,  bezeichnete  man  frOher  auch  den  jun- 
gen Manu,  auch  einen  Junggesellen  überhaupt  damit. 
Ünsor  heutiges  ,» alter  Knabe",  Boviel  wie  alter  Jung- 
geeell,  rfthrt  'daher.  Besonders  ablich  war  diese  Ana- 
druoksweise  im  15.  und  16.  Jahrhundert,  es  finden  sioh 
daher- in  iMthtr»  Bibelüber$etzung  viel  Beispiele  davon. 
Man  sprach  in  Jener  Zeit  von  stolsen,  frischen,  freien, 
nassen  u.  s.  w.  Knaben.  Manche  Bezeichnungen  schmel- 
zen zu  einem  Begriff  zusammen ,  wie  „freier  und  nasser 
Knabe".  Freie  Knaben  waren  ursprttnglioh  heitere, 
lustige  Burschen,  spftter  trat  der  Nebenbegrlff  der  Un- 
gebnndenhoit,  Zttgellosigkeit  hinzu  und  man  nannte 
auch  die  Landsknechte  „freie  Knaben".  Die  Schlem- 
mer, de  sich  selbst  so  nannten  und  sich  sogar  als  Or- 
den bezeichneten,  Messen  „nasse  Knaben".  (Vgl.  dar- 
tiber  und  über  die  geschichtliche  Entwiokelung  der  Be- 
griffe den  ausführlichen  Artikel  „Knabe"  bei  Orimm, 
1311  fg.) 

16  Knab',  iss  Käs',  die  Butter  ist  theuer.  —  Stm- 

rock,  5777;  Rcimherg  Ml,  62. 

17  Knaben  gehen  gern  auf  Stelzen. 

Schwache  Geistor  kleiden  nichtssagende  Gedanken  in 
hochtrabende  Worte. 

1 8  Knaben ,  machet's  Kreuz ,  es  ist  ein  wüstes  Wort, 

man  daria  nicht  aussprechen,  sagte  der  Fran- 
ciscaner,  der  nicht  griechisch  verstand,  wenn 
im  Cicero  ein  griechisches  Wort  vorkam.  — 
Klosterspiegel,  32,  6. 

19  Knaben  mag  man  mit  Würfeln  betrügen,  Män- 

ner durch  Meineide  und  Lügen. 

Lat.:  Jure  jurando  vires  tales  pneros  oportet  faUere. 

20  Knaben  reissen  keine  Eichen  aus. 

Verlange  von  niemand,  was  über  seine  Kraft  gebt. 

21  Knaben  wollen  Spielzeug  haben.  —  Heinsberg  Ml,  59. 

22  Manch  Knabe  guter  Art  durch  Erziehung  (Bil- 

dung, Schule)  verdorben  (verkrüppelt)  ward. 

Lat.:  Tarn  etsi  bona  est  natura  reddunt  curatura  junceas, 
(Terenz.)    (Philippi,  II,  210.; 

23  Sind  die  Knaben  klein,  spielen   sie  im  Sande 

(oder;  mit  Küglein)  fein. 

Die  Araber:  Ein  Knabe  ist  ein  Knabe  und  wenn  er 
den  Propheten  angeredet  hatte.  In  Afrika:  Sin  Knabe 
s&hlt  Kauris  (Muscheln,  die  bei  dem  Negerstamme  als 
als  GeH  dienen),  er  zählt  nicht  Sterne.  —  Ein  Knabe 
zählt  Dinge,  zählt  nicht  Sand.    (Reintberg  YH,  59.; 

24  Soll  ein  Knabe  wohl  fortgehen,  so  muss  er  von 

guten  Sitten  bestehen. 

25  Wenn   der  Knabe  wächst,   hat  er   einen  Wolf 

im  Magen. 

Seine  Mühle  ist  stets  im  (3ango,  sagen  die  Ferser, 
und  die  Mailänder  spotten:  Söhne  machen  den  Mund 
früher  auf  als  die  Augeu,  weil  sie  auch  im  Schlafe 
essen  möchten.  Die  Spanier  meinen:  Ein  Knabe  von 
fünfzehn  Jahren  hat  einen  Schlund  aber  keine  Hände. 
Die  Nnugriechen:  Des  Kindes  Bauch  ist  ein  Korb  und 
der  ist  thöricht,  der  iluu  gtbt.    (Rrinsberg  VII,  61  u.  62.; 

26  Wie  der  Knabe,  so  'der  Mann. 

•27  Einen  Knaben  ä  la  Jesuite  behandeln. 

Von  der  Unzucht  der  Jesuiten,  die  sie  nicht  nur  in 
Ihren  Häusern  und  aaf  Beisen,  sundern  selbst  auf  dem 
Katheder,  in  der  Kirche,  im  Beichtstühle  und  hinter 
dem  Altäre,  nicht  nur  mit  Weibern,  Mädchen  und  Non- 
nen ,  sondern,  wovon  eben  das  Sprichwort  redet,  selbst 
mit  Knaben  trieben.    (Vgl.   Weber'»  Möncherei.) 

•28  Es  ist  ein  alter  Knabe. 

Lat.:  Puer  centam  aunoram.    (Bovill,  I,  151.; 

•29  Es  ist  ein  nasser  Knabe.  —  Mumer.  Schdm.,i6. 
„  Das  seind  mir  freilich  nasse  knaben ,  die  vil  verzeren 
und  wonig  haben.  Vnd  seind  mit  bösem  wasser  ge- 
waschen, thund  heimlich  in  den  maniel  stechen,  mit 
feuKterworffen  sich  selbs  rechen ,  Schmachbüchlein 
schreiben  nn*  einen  namen ,  mit  lügen  hetzen  wider  aa- 
men."  (Kto't*r,  I.  Sb^.J  „...Darurab  ist  er  ein  nasser 
knab  vnd  sacht  aein  speiss  mit  ödem  fundt."  (Brandt, 
Nach.,  in  Kloster,  IV,  791.; 

•30  Es  sind  zarte  Knaben,  man  könnt*  ihnen  mit 

der  Hoizaxt  eine  Beule  schlagen. 
Xnabenliebe. 

Knabenlieb'  ist  Wasser  in  einem  Sieb. 

Span.:  Amor  de  nino,  agua  en  cesto.    (Sohn  1,  199.; 
Xnabensohuhe. 

•  Er  hat  die  Knabenschuhe  noch  nicht  ausgetreten. 
—  Reintberg  VU,n, 


Kxutbenstftok. 

Ein  Knabenatück  mit  Bubensammt  verbremt  — 
Fischer,  Psalter,  m.  8. 
Kixäbleliu 

Wenn  (man)  Kn&bleiu  und  Mädlein  (brinfft,  legt) 
so  säet  der  Teafel  Mnm 


sind  beisammen, 
Samen.  —  Eiselcin, 


591. 


Darunter  steckt  der  Knack. 


1  Dat  knackt  wol,  äwerst  dat  breckt  nich.  —  DA- 

nert,  840*. 

Man  stirbt   nicht   gleich,    wenn    man   auch   aiBBsl 
krank  ist. 

2  Ich  kann   das  Knacken  und  Knetschen   nidit 

leiden,  sagte  der  Kerl,  als  ihm  der  Henker 
die  Knochen  zerschlug. 

Moll.:  Je  ouli  mijne  schonken  en  bonken  in  tW4M te  slaaa« 
sei  da  mof ,  en  hij  wetd  gandbzmaki.  (Barrebvmie,  I,  TS.) 


•Er  weiss  nicht,  ob  Knack-  oder  Lebenrnnte 

geföllt  werden  sollen.  —  GrimmeUhauee 
Michel. 


""^ 


n  dögde  Knagg'n  K  —  Eickwald .  lois. 

)  Ast ,  Knorren ,  Kienholz ,  überhaupt  ein  dick«  811^ 


•Es  knakt  wieder  (stark,  weiter  u.  s.  w.). 

Die  Bedensart  ist  erst  im  Jahre  1868  entataaden,  als 
der  berliner  Pastor  Knak  mit  der,  wie  er  Mgtc,  auf 
die  Bibel  sich  gründende  Behauptung  hervertiat,  die 
Erde  bewege  sich  nicht  um  die  Sonne,  soodent  diese 
um  die  Erde.  Wenn  nun  ähnliche  mit  der  Wittenschaft 
im  klarsten  Widerspruche  stehende  Behnaptongen .  sei- 
tens der  Buchstabengläubigen,  der  kirchlich  Ortho- 
doxen laut  werden,  so  sagt  man  siemlioh  allgemein: 
Es  knakt  wieder  I  Es  knakt  stark  1  Sa  knakt  w«itsrt 
Knakenbiter,  s.  Knochenbeisser. 


•l  A  muss  mir  Knall  und  Fall  fürt.  —  tiomoldk«,  im. 
Frommann,  III,  408. 

„So  steht  er  ohne  Furcht,  ohn  Sohrecken  als  äs 
Held,  der  Feind  wird  knall  und  Fall  durch  seine  Eami 
gefält."    (Killer,  177«.; 

•  2  Einen  i^all  und  Fall  fortschicken.  —  Brom,  I.  im. 
•3  Knall  und  Fall.  —  Eiselein.  384;  üdhnert,  UO*:Ukr- 

engel.  II,  33. 

Plötzlich,  schnell,  nnerwartet.  Es  heiest  onprOngliek. 
Knall  und  Fall  war  eins,  mit  dem  Schnss  an^eieh  M 
der  Mann.  Die  Bedensart  mag  im  Dreissigjäbrisaa 
Kriege  entstanden  sein,  oder  entstammt  wie  A4H'*f 
annimmt ,  der  Jagd.  Man  bezeichnet  damit  den  nweksa. 
plötzlichen  Eintritt  eines  Ereignisses,  das  fsct  «a- 
mittelbare  Zusammentreffen  der  Wirkung  mit  ihrer  Ur- 
sache.    (Tgl.  Orimm,    V,  1334.; 

Knallen. 

1  Das   war  zu  früh   geknallt,  sagte   der  Kellner 

zum  Pfropfen,  der  im  Kelleir  aus  der  Flasche 
sprang. 

Engt  :   Fly  not  yet ,   as  the  waiter  said  to  the  gjagvAtm 
on  a  hot  day.    (Hagen,   VI,  104,  32.; 

2  Es  knallte,  aber  es  verhallte. 

Diese  Bedensart  soll  von  Ant.  Friedr.  Just.  Thitaat 
(geboren  am  4.  Jan.  1774  zu  Hameln,  von  1803  Fnls^- 
Bor  der  Rechtswissenschaft  in  Heidelberg,  wo  er  soi 
38.  März  1840  starb)  herrtthren  oder  von  ihm  häufig 
angewandt  worden  sein. 

3  Knallen  (mit  der  Peitsche)  kann  mancher,  aber 

nicht  fahren.     (Wend.  LausUz.j 

4  Lass  es  knallen  und  verhallen.  —  Schteeis,  l.  US,  99. 
ö  Man  muss  nicht   eher    knallen,    bis   man  die 

Peitsche  hat.  —    Altmann  VI,  4i8. 

Die  Bussen:  Das  Knallen  gilt  erst,  wenn  angefpanat 
ist.    (Altmann  VI,  508.; 

6  Vom  Knallen  stirbt  man  nicht.  (8.  Droben  lä.)  — 
Eiselein.  384;  Simrock,  S778;  Graf,  29S,  80;  Brvm, 
I,  1903. 

•  7  Man  darf  nur  knallen  and  ausfahren.  —  K6ru.  4fln. 

In  Schwaben:  Mer  darf  nur  knella  und  ans&kra. 
(Neflen,  4b2J  Das  Ding  geht  leicht,  die  Sache  hat  kein» 
Dchwierigkeiten.    Meist  aber  ironisch ,  am  zo  «agen:  Ja 


das  geht  nicht  so  schnell.  —  Aber  anspannen  m»M  ma» 
immer. 
Xn&p. 
*1  Dat  sünd  sin  Knäp  \  säd  de  Hattersche,  dar  leg 
er    Mann    up't  Starwen.    (S.  Nackm.)    (üUia- 
burg.J  —  lloefer,  433. 

>)  EinAUe,  Kniffe,  listige BtzelelM,  CBüeMea.  (Tgl. 
Stürenttury,  1U*>.) 


1421 


Knapp — Knaster 


Knasterbart  —  Knebelspicss         1422 


*2   Knäp^  in'n  Kopphebb'u.    iAltmark.J  —  Danueü,  l(M. 
■)  Pfiffe,  um  Jemand  zu  Uusohen  oder  ko  betrflK«D. 
(S.  Flausen  ^.) 
XxkApp. 

•Sie  hat  einen  Knapp'  am  Bauche.    r»v«if.; 

■)  Abiatz.  —  Int  Bchwani^er. 
Xii*ppe. 

1  Faule  Knapprtn  —  schiinf  Schurze. 

2  Knappen  und  Pfaffen  hi?iratlion  in»  Mai.  —  £'i«f- 

Irin .  884. 

Knappen. 

1  Wei  will  helj)en  knappen  \  niot  ok  helpen  backen. 
(Hurvn.^    —  Firmoniih,  l,'MM,  l\. 

>)  Bciaien  ,  Mscn  mit  einoni  kleinen  Krachen ,  als  wenn 
man  z.  K.  Zwiuback  zerlieisat.    (Jiidtnj.  VJi^.) 
•2  Er  knappet  un  <ler  Ewigkiüt.     (XurtiHym.j 

Vun  i-inom,  dor  nciuv  Arbelt  nimmer  zu  Stand«  bringt. 

Knappenehe. 

Knappen-    vnd   l'falVen   Eh    wertlon    im  Aleyen 
gemacht.     iS.  Mai.)—   /■r.mtfc,  //.  l'-'4*'.    Lehmann. 
II,  314 ,  yj .  Simrock ,  6763. 
Laf.:  Mense  Majo  nubunt  malae.     (l*hitippi,  f,  '2\6.) 
Knapphans. 

•Er  ist  ein  Kuapphuns.  —  Aii#tW»i>r*,  ä»."!. 

Kiu   ffoizixur  Men»ch;   in    GarniBoniürtcn  aucli  der 
Spitzname  fUr  den  Militurli<iker. 
Knappsohere. 

•Mit  de  KnapjiHC'here  tosnidi'n.  —  /lic/try,  IS8. 
Sehr  «enau  und  kttryliuh  au  Werke  guben. 

Knftrl. 

*Di  nit   t$iL'h    en  Knürl    mi    eraus   wä  uandcni. 

Sii'liaihürg.-iitivht..    —   l-'rummanH,  V.  3i,  iS. 
Der  nimmt  nich  cinou  KnArl   iKntVdel,  Klois)   melir 
heraui  wie  andcri',  ist  drciat. 


1  Es  knarrt  so  lange,  bis  es  bricht. 

BGkm.:  Dotud  uvco  praitf ,  az  He  pfelomf.  ((iflttkue*kij ,  'J6^.) 

•2  Es  knani  wie  ein  polnincher  Wagen.  —  lU'ins. 

irrn   17.  .'.7. 

Eb  int  ein  Hauoruwaffrn  Komeint.  Kin  «ulaher  Wagen 
iit  üusHerat  ciufucli.  oliue  KinonbcschlaK,  «ua  Weiden 
oder  audcrm  Iivi»i|t;  ({cHoclitou,  dif  Hdiler  auB  einam 
Stuck  tiearbeitut,  liiit  einKekeiltou  Kaüii»(>ichen  ohne 
piflerne  Kcift-u.  l>:i  xie  nun  nii>  >fes^liniiiTt  werden,  bo 
Ifibt  OH,  wenn  ein  puar  PorBOuen  im  Wagen  iitüvn,  eine 
ÄluBik,  aui  wi'lvhe  aich  diH  obige  Bedon«urt  bezicbt. 
Mit  einiv  desto  verdvhwendorifchem  Pracht  waren  die 
WiiKeu  des  pnliuscUen  Adels  ansgeitattet ,  einem  Luxuh, 
von  dem  man  un  den  gewöhnlichen  polnischen  Wagen, 
die  im  Sprichwort  gemeint  sind,  uiubta  wahrnehmen 
kunnte.     ;\\'t,:f>,i :.',   f.  .V.».; 


Tabauksortan  durcli  allerhand  aohädlJoho  RiHheii  kua- 
Bterilhnliohen  Ueeihmack  gegeben  Iiabe,  aber  wegen  de« 
angerichteten  Schaden«  suletst  in  Breelau  gehingt  wor« 
den  Bei.  AUein  die  obige  Bodenaart  iat  viel  einfache« 
dadurch  zn  erklilren,  dasi  in  der  Üegend  des  breslauer 
Ualgenii  Tiel  Taback  gebaut  wurde,  der  wol  nicht  in 
den  feinsten  äorten  gehörte.  Sie  soll  also  sagen:  Kna- 
Mter,  wie  er  unter  dem  breelaucr  (talgen  wAehat.  (Fütlf- 
bom,  Bmalaufr  Krsählfr,  l8üO,  SM.) 
Knasterbart. 

*Es  ist  ein  alter  Knastcrlmrt. 

Von  knaBtern,  niiirrisch  brummen,  Brummbart,  einer, 
der  in  den  Bart  brummt;  auch  fUr  alter  Mann  Über- 
haupt. Wortbildungen  mit  Bart  für  Mann  aelbst  sind 
hAutlg,  z.  B.  Dumm-,  Urau-.  Kot/er-.  Laatcrbart  u.  s.w. 

(Vgl.  CfViwiw.  V.  ir.H.; 
Knatschen. 

•A   knat>jchte,   do«s  mer   de  Jlire  und  de  Sühi- 
versink.     (SvUh*.)   —   /Vriiriiriunn,  /!/.  412.  41». 


•Er  hat  wK-der  Knas  g«'Iegt  (Strafe  gezahlt).  — 
Tvndlau ,  175. 

Als  Vorwurf,  wenn  jcniuml  aur«  rngeschicklichkeit 
oder  Luvor^iiL-hiigkeit  ein  Gel'Aini,  ein  liias  n.  a.  w.  zer- 
brochen hat.  (iekua««t  worden  =TStraie  erleiden.  Sein 
Kind  verknaHHen  ■-=  verloben ,  weil  bei  der  Verlobung 
die  Strafe  für  den  zurdcktreteudon  Theil  festgesetit 
wurde. 


I   Up'n   grawon   Knast   hört  en   grawen    Kiel.  — 

Ihihnrrt.  '.'41. 

*'2  En  ole  Knasi  >.  —  Euhtathi,  lusa.  /  rMtfcfmr^  200*. 

')  Auch  KnÖBt  —  Knurren,  dann  auch  ein  dicker,  un- 
geschickter, knorriger,  derber  Mensch. 
Knaater. 

1  Knasier   Wohlgemuth   rauchet   schlecht,    doch 
stinket  gut,  —  t'niuhbuT* ,  20«7. 
*'i  Das  ist  der  rechte  Knaster  nicht. 

L'm  etwas  als  ungeeignet  oder  verfiUschtsu  bezeichnen. 
Jl^H.:   Dat   ia   andere   tabak   dan   kuaster.     (Harrttomit, 

I.  41»  i».; 
•3  Das  ist  (er  ist,  du  bist)  ein  rechter  Knaster. 
Safft  man  in  Sohleiien  von  oder  la  einem  Manne,  der 
durch  Vermögen,  Kleidung,  seine  ganae  äussere  Ex- 
acheinung  u.  b.  w.  ein  gr-wisses  Ansehen  hat  oder  sich 
gibt.  Man  bOrt  auch  alter,  reicher  Knaster.  Die  Badens- 
art ist  von  einer  Sorte  Baaehubaak  cntlelmt,  der  ein- 
mal fUr  sehr  gut  galt  und  in  bessern  Kreisen  geraucht 
wurde.  Sic  ist  abrigens  von  allgesBelnem  Oebraneh  and 
kommt  bei  vielen  unserer  Schriftsteller,  ■.  B.  bei  Stumer 
Bürgrr,  Liehttnbtry  u.  a.  vor.    ^Vgl.  frnsim,   V,  185T.; 

'4  Es  ist  Knaster  vom  breslauer  Galgen. 

D.  b.  solcher,  wie  er  unter  demselben  wiehat,  also 
insserat  sohlechler  Taback.  Dioee  fk-Qher  sehr  gvwfllm- 
lich«  Beseiehnung  des  schlechten  Tabeoka  iil  in  sinn 
^(em  Zeitschrift  4uch  eine  lange  Oeeehlehte  von  «IneB 
betrügerischen  TabMkahAiidler  «rUirt,  dtr  lehltohi« 


1  Dei-  Knaul    liiufr  bd    lange,   bis  der  Kaden   /u 
Emle  ist. 

lIulL:  Ilet  kluwcn  loopt  zoo  lang,  tot  dat  liet  ten  ciude 
konit.    {Hittr-bumef ,  I,  41S".; 

*2  Es  ist  kein  Knäuel  so  lang,  es  x^i  oin  Endo  daran. 

3  Wt'r  den    Knäuel  aufgewunden,    der    mag  ihn 

abwickeln. 

4  Wer  den  Knäuel   Jiat,   kann  leicht  de«  Fadens 

Ende  tinden. 
Uull.:  Die  het  kluwen   herft,   xal   bei   einde  wol   vinden. 
(Harfhoinf",  I,  AM^'^) 

b  Wer  den  Knäuel  sucht ,  muss  dem  Faden  folgen. 
Ü  Wer  zum  Knäuel  gelangen  will,  muss  dem  Fa- 
den nachgehen. 

HCihm.:  Ciiytej  klubko  po  niti.  -  Kdo  SG  choe  klubka  dop- 
tati,  tahni  ab  po  niti.  —  po  nlti  klubka  ite  dovijeB  (dop- 
tAM.  dolirahei«,  dojdiü).     (C''lakvt»ky ,  3.'i:t.J 

i'oin.:  P«>  nici  kirbka  dojdzioH/.     (Oelakowaky,  \\U^.) 

*7  Er  wird  den  knauel  schon  glatt  kriegen. 

frz.:  Deiiu'-lor  la  fuBi'-e.     (LrH<lrujf,  Ti6.) 
Holt.:   Hij  zal  dat  kluwen  wcl  ontwarron.     (Jlurrebomee, 
I.  41n''.; 
Knauen. 
•1  He  sali  dar  wat  an  tu  knauen  kriegen.    nioUt.) 

—  S,liiil:c.  tl.  297. 

DuB  Koll  ihm  schwi-r  xu  thun  worden.     Knauen,  hol- 
liindisc]i  knauuweu  =:  kauen  (a.  d.),  beissen,  essen. 
'  2  He  wet  i^t  nig  Ut  knauen.  —  .StJiü/.v,  //,  297. 
Knauf,  *.  Knopf. 

1  'Ise  Knauf,  da  b-icli  'nc  Mann  i<ülvs  an  de  Botx 

(Hosen)  niht,  da  geit   csu    lech  nit  mi  av. 

CHithi.J   —   Firmvnirh.  I,  479.  31. 

2  Wer  keinen  Knauf  an   den  Faden  macht,  ver- 

liert den  Stich. 
iloU.:  l>c  naaiater,  die  gccn^  knoop  in  den  draad  legt,  ver- 
liest een'  ateek.    (Uarn-boinfe,  I.  421  ".J 

*3  Den  Knauf  auf  ilem  Beutel  haben.  —  SchoüA,  ms''- 
*4  Do  muss  yfXihX  Knauf  (Knöpfe)  ox)  den  Aagen 
han.     \,K6ln.)   —  Firmenich,  I,  472.  51. 
Knanaer. 

Ein  Knauser  ist  immer  arm. 

IfÜH. :  Karrig  er  aldrig  riig.    (Prot.  dan. ,  iVMU 
Frx,:  Jamals  chiche  ue  fut  riebe.    (L'Toux,  JI, 
Knanat. 

Ae  alter  Knaust  helt  Haus.     {Olierhurz.j 
engel,  I,  7. 
Knebel. 
*1  Dat^s  riken  KnebeP  (auch  Knast).    (Meckleubury.) 

—  Ur.  Sthillcr's  Ms. 

')  Ein  roher  ungebildeter  Mensch.    (Vgl.  Frvminann, 
VI.  75.) 

•2  Er  bysst  i  Chnebel.    (Soiothurn.)  —  Schüd,  72, 175. 

£r  ist  fleiBSig  und  th&tig. 
•3  Er  ist  en  Chnebel.  —  Suiermeialer ,  II,  57. 
Nach  Staldtr  (11,  114)  ein  Grobian. 

•4  Er  w^irft  eme  Chnebel  zwüschc  d*  Bei.  (StiMhum.j 

~  Sekild.  14,  201. 
•5  Knebel  innehalten. 

An  sich  hallen,  seine  Zange  beherrschen ,  schweigen. 

(Vgl.  »rimm,   K.  1377.) 

Xnabelbaat. 

*ln  der  Khebelhaut  stecken. 

Duia  geboren  und  ersogia  sein.    Von  einen  oUMt> 
sehen  Orobian. 


241.; 


/.rAr- 


Ne  qaid  nimis  heint  der  KnebelBpieMy  wer  da- 
mit laufFb,  schlägt  man  denselben  tnff  den 
Kopff.  —  Sduippitu,  Tract. 


1423 


Knecht 


Knecht 


1434 


Xneoht. 

I  A  ual  Knecht  steaut   beaft    dl,    diar    ia    sagt. 

{Sordfrici.J   —  Johansen,  7. 

Der  Alte  Knecht  (der  Teafel)  steht  hinter  dem,  der 
schwört  («idet). 

'2  Allerinann's  Knecht  kann's  nicht  jedem  machen 
(kochen)  recht.  —  Haal,  1027.  £i*W«'m,  384;  Sim- 
rock  ,  5785, 

3  Alter  Knecht  find't  sich  als  Herr  nicht  zurecht. 
Hoii.:  Die  al  te  lang  Toor  kneoht  gewerkt  heeft,  kaa  niet 

goed  meer  Toor  baat  ageren.    (Harr^bom^,  I,  418^.^ 

4  Am  Knecht  kann  man  wol  den  Herrn  erkennen. 

Frz.:  Au  «öneechal  de  la  maUon  peut-on  oonnoirtre  le  ba- 
ron.     (LtToux.  II,  S1.J 

5  Besser  kein  Knecht  als  ein  halber. 

Üän.:  Ilalv  karl  er  heel  skade.    (Prov.  dan.,  370.) 

6  Dem  geringsten   Knecht  die  geringste  ehr.  — 

UiTiisch,  818,  33:  P»ri,  11,  74. 

7  Dem  Knecht  gebührt  sein  Brot ,  Stra£f  vnd  Ar* 

boit  —  Petri ,  II,  74. 

8  Der  bezahlte  Knecht  hat  den  Arm  gebrochen. 

—  Winckler.XV.  18. 

9  Der  geringest  Knecht  ist  alles  Lands  recht.  — 

PetTi,  11,90:  llettüch,  1513,  35. 

10  Der  ist  ein  armer  knecht,   der   einer   gmeyn 

dient.    —    Franck,  I.   85*;    Lehmann.    II,  64,  189; 

Körte,  3448. 
Frt.:  L'ane  du  common  eat  toujour«  le  plut  mal  bfttö. 
It.:  Chi  aerre  al  commune  ha  cattivo  pailrone. 

11  Der  ist  ein  Knecht,  der  keinen  Knecht  hat;  er 

muss  sich  selbst  dienen. 

Vielleicht  iit  auch  der  nur  wahrhaft  frei,  der  keinen 
Knecht  braucht. 

12  Der  Knecht  folgt  dem  Herrn. 

BoU.:  De  knecht  Tolgt  sijn*  meester  na.     (Harrebomee, 
I,  418  b.; 

13  Der  Knecht  ist  nicht  besser  denn  sein  Herr. 

14  Der  Knecht   ist  nicht  über   seinen   Herrn.  — 

Matth.  10.  24;  Schulze,  206;  Zaupser,  454. 

15  Der  Knecht  ist  oft  geschickter  dann  sein  Herr. 

—  Eytring,  I,  505. 

16  Der  Knecht  kann  in  Kirchenbusse  nicht  mehr 

verwirken  als  seine  Haut  —  Graf,  31«.  102. 

Der  Unfreie,  der  die  Geldbusse  nicht  entrichten  konnte, 
musste  mit  seiner  Person  die  auferlegte  Kirchenstrafe 
abb&ssen. 

17  Der  Knecht  macht  seine  Frau  zur  Magd  und  die 

Magd   ihren  Mann   zum  Knecht.  —  Graf,  62; 
Pottgieser,  830. 

Nachdem  die  Unfreiheit  bis  zu  dem  Satze  gekommen 
war,  dasH  die  Kinder  allemal  der  bösen  (sohlimmen, 
unfreien)  Hand  folgen;  so  that  man  noch  den  folgen- 
den Schritt  und  behauptete :  Nimmt  ein  freier  Mann  ein 
(leib-)eigene8  (höriges)  Weib,  so  hat  er  seine  Freiheit 
ebenfalls  Terloren.  „  In  wessen  Oehörr  er  mit  ihr  zu 
Bett  gehet,  dem  muss  er  hnlden  und  schwören."  (Orimm, 
Weitth..  r,  313  u.  409.; 

18  Der  Knecht  muss  keinen  vorteil  haben  für  den 

Herrn.  —  Petri.  11,  98. 

19  Der  Knecht  muss  thun,  wie  ihm  sein  Herr  ge- 

beut.   —  Graf.  42,141. 
ÄUfriet.:  Thi  skalk  skolde  dwa  alsa   htm  sin  hera  bad. 
(Wiarda,  »8.; 

20  Der  Knecht   soll   dem   Herrn,    die  Magd   der 

Frawen  dienen. 

Pftri  (II,  98)  fttgt  noch  hinzu:  „Die  Philosophie  der 
Theologie",  ein  DionstrerhAltniss  aber,  das  sich  nicht 
bewährt  und  die  «rstere  bestimmt  hat,  sich  auf  eigene 
Fasse  zu  stellen. 

21  Der  Knecht  soll's  nicht  besser  haben,  denn  sein 

Herr.  —  Ueuseler,  43. 

Luther  in  einem  Briefe  an  die  Christen  zu  Strasburg 
wider  den  Schwärmergeist. 
Frz. :  Le  valet  no  doit  pas  paraltre  au  dessus  du  mattre. 
(Ma»ion,  186.; 

22  Der  Knecht  weint  verlorene  Thränen,  wenn  er 

das  beweint,  was  der  Herr  will. 

23  Der  Knecht  wird  ein  unwerther  Mann,  sobald 

die  Arbeit  ist  gethan. 
Lot.:    Yerna  fit  ingratns,    dum  mox  opus  est  operatni. 
(Binder,  II,  3514;  Gärtner,  183.; 

24  Der  Knecht  wird  verkauft  wie  der  Hengst.  — 

Graf.  42,150. 

Weil  er  nur  (Gegenstand  des  Sachenrechts  ist.  (Vgl. 
Qrimm,  Reeht$aU..  348.) 


25  Der  letzte  Knecht  macht  gemeinlich  den  entea 

fromm.  —  Petri.  II,  83t. 

26  De«  Knechtes  Erbe  ist  ein  Knecht.  —  Graf.  42.  I4k 

27  Det  dags  Knecht,  det  nachts  Herr.     COtiprtm$.) 

28  Die  alten  Knechte  wählen  die  besten  Pferde. 

29  Die  Knechte  sitzen  zu  Pferde   und  die  Herren 

gehen  zu  Fuss.  —  Gryphiw,  u. 
Soll.:  De  knecht  rljdt  te  paard,  en  de  maeat«  gmat  t«  fest. 

—  De  kneohts  scheren  de  sohapen ,  en  de  maeaters  ds 
▼arkens.    (Htirrebomee ,  l,  4ld*>.; 

30  Die  Knechte  verbessern  sich  nicht,   wenn  die 

Herren"  wechseln. 

31  Du  musst  dem  Knechte  nicht  Brot  genug  geben, 

so  wird  er  keinen  Käse  verlangen. 

32  E  Kn^ht  nor  ons  Schtri  gedret  äa  mi  wiert  wi 

en  gälda  Med.   fSiebenlmrg.-sächt.J  —  Schütter,  173. 

33  Eim  witzigen  knecht  müssen  auch  edelleut  die- 

nen. —  Franck.  I.  129*;  Gruter.  l.  24;  Peiri ,  11.  171; 
Henisch,6n.  62;  Einelein.  384;  Sauer, 907;  K&rle.Uil: 
Simrock,  5782;  Braun.  I.  1904;  ilatton,  lg€. 

Knecht,  uxsprOnglich  eine  Junge  Mannsperson,  daaa 
ein  dienender  Junge ,  endlich  ein  Dienender  ttberbaspt, 
Nebenform  Ist  Knappe,  Knabe  (s.  d.).  Die  mittelalter- 
liche BangabstuAing  hielt  Knecht,  Knappen  and  Bit- 
ter streng  auseinander.  Das  obige  8prichw«t  sagt 
aber,  dass  der  Geist  ttberall  oben  ist,  and  dass  «r  so* 
gar  den  Knecht  zum  Herrn  macht.    (Vgl.    ITvi^ae*, 

Lat. :  Neaoit  prodesse,  qui  nesoit  proridua  esae.  {Sut«r,  7».) 

34  Ein  armer  Knecht  kommt  selten  recht 

35  Ein  fauler  Knecht  macht  zehn  Schritte,  um  einen 

zu  sparen.  —   Winckler.  xvi.  3». 
Jt. :  n  serritor  pigro  per  non  far  un  passo  ne  f^  dne.  «'Pot- 

zaglia,  350,  6.; 
Span.:  El  mozo  peresoso,  por  no  dar  un  paso.  da  oeko. 

(Cahier.  363^ 

36  Ein  fauler  Knecht  prophezeit  nicht  schlecht. 

Lat. :  Saepe  prophetizat  serrus  quiounqne  pigrizat.    (9*- 
tor,  581;  Loci  comm..  183.; 

37  Ein  fauler  Knecht,  was  sein  Herr  denkt,  redt 

er  offt  recht  —  Sutor.  sai. 

38  Ein  fleissiger  und  treuer  Knecht  ist  ein  Schati 

im  Hause. 

Die  Basken  haben  das  Sprichwort:  Den  gntea Kneckt, 
▼oll  Treu  und  Geduld,  bezahl'  ihn  noch  so  gst,  <■ 
bleibst  in  seiner  Schuld.  (Weitennann:»  Momtat$ekrift, 
BranuBchweig  1858,  IV,  587.; 

39  Ein  freinbder  Knecht  stehet  vnd   fallet  seinem 

Herrn.  —  Hent^di .  1210,  21. 

40  Ein  frommer  Knecht  dient  nicht  zugleich  zweyen 

widerwertigen  Herren.  —  Petri ,  il,  la«. 

41  Ein  frommer  Knecht  dient  selten  zwei  Herren 

recht 

42  Ein    getreuer   Knecht    kommt    immer   wieder 

recht.  —  Storch.  Freiknecht.  1,  338. 

43  Ein  getrewer  Knecht  ist  ein  ewiger  esel  md 

sacMräger.  —  Pari,  11,  190 ;  tfolA^sy,  S3S^. 

44  Ein  guter  Knecht  hat  alles  vollbracht,  eh*  nnr 

der  Herr  daran  gedacht.  —  Storch.  Freikmkt. 

III.  44. 

45  Ein  guter  Knecht  muss  stumm  sein. 

46  Ein  herrlich  erzogen  Knecht  wird  gegen  seinen 

Herren  trotzig.  —  Prtrt.  //,  197. 

47  Ein  kluger  Knecht  herrschet  vher    anfleissige 

Erben.  —   Petri.  //,  209;  Henitch.  908,  $8. 

48  Ein  Knecht,  den  man   ehrt,  der  widerspricht 

oft  seinem  Herm. 

49  Ein  Knecht,  der  seinen  Herrn  wechselt,  verbes- 

sert sich  nicht  stets.  —  AUman»  V,  se. 

50  Ein  Knecht  ist  allweg  Falk  und  Soha^  —  fw^ 

lein,  384. 

51  Ein  Knecht  muss  in  der  Scheune  stahn  und  hart 

schlan ,  K&se  sind  seine  Schinken  und  Wasser 
muss  er  trinken.     (EwkircheH.)  —  Boebü^W. 

52  Ein  Knecht  sol  Knecht  sein ,  ein  Herr  ^rr.  — 

Petri.  II,  209;  Luther't  Ti»chr.,  JS6*. 

53  Ein  Knecht  soll  nicht  wissen  seines  Herrn  Heim- 

lichkeit, sondern  was  ihm  sein  Herr  gebeut. 

—  Heutder,  44. 

Luther  In  einem  Briefe  an  di«  Christen  sa  Stnalrarg 
wider  den  Behwirmergeist 


1425 


Knecht 


Knecht 


1426 


54  Ein   Knecht   hoH    nichts    verlieren   und   nichts 
finden. 

56  Ein  Knecht  soll  viel  hören  und  wenig  reden, 

dir  Ohren  oflen  und  daa  Maul  zu  haben. 

Lat.:  Plui  oport«t  icir«  serviim,  quam  loqui.     (Plautut.)  ; 
(PhiUppi.  II,  99;  Seybolä.  447.; 

5ti  Kin  Knecht  wol  gcbutzt  ist  ein  Dieb,  oder  ist  ! 
doRs  ilen-n  Caplan  oder  alles  beides,  wenn  I 
ist  zumal  im  Ilauss  ein  harter  Kern  \'nd  j 
stumpH'er  Zau.  —  Pitn .  ii ,  209.  1 

HoU.:  Eon  knociit,  die  wel  xich  salf  bekijkt  t  ia  rreemd  > 
100  hij  xich  uiflt  Terrilkt.    (Harnbomet,  I,  419».; 

57  Pan  lügenhafttiger  Knecht  hat  stinckend  elir.  —  \ 

Ihminch .  813  .  40. 

58  Ein  mürrischer  Knecht   leistet   keinen   freund-  , 

liehen  Dienst. 

Span.:   De  moxo   resongador   nunca  buena    iabor.     (Ca- 
kWr,  3684.; 

59  Ein  neuer  Knecht  macht  alles  recht.  ; 

Der  Perser  aafft:  Nene  Diener  »Ind  seschwind.    Und  : 
in  HindoHtan   heint  es:  Ein  neuer  Diener  fingt  viel 
Wild.    (Itfinit.i'rg  IIl,  IIH.; 

60  Ein  rauher  (schmuziger ,  schwarzer)  Knecht  freit 

leicht  eine  feine  (reine,  blanke,  glatte)  Magd.  ' 

Ri  ist  hier  von  einem  Manne   die  Rede,  der  keine 
Arbeit  ncheut,  im  (ingeiiaatx  xu   einem  geschniegelten  ! 
MUHBigi;üngt>r. 
Ikin. :  Sorte  «vond  fa.ier  og  htide  mne.    ^iVr-r.  dam. .  581.;  1 

61  Ein  fitoltzen  vnd  verlognen  knecht  leid  bey  dir 

nicht,  so  thustu  recht.  ' 

La/. :  Non  haboas  serrom  mendaoam  sine  auperbnm.    (Loci  I 
coiHiit.,  i<^.; 

62  Ein  treuer  Knecht  ist  ein  Schatz  im  Hause.  —  i 

EUvU'in,  ;IS4.  Simroik,  Ö779.  ' 

HiAl.:  Door  wel  to  dienen  en  getrouw  tc  xijn,  xal  de  knecht  '= 

mcestor  xijii.     (Uurr^fioinff ,  /,  4is*».;  ' 

63  Ein  treuer  Knecht  verdient  doppolti'n  Sold,  denn  t 

er  macht  aus  Hlei  und  Kupfer  Gold.  \ 

64  Ein  weiflcr  Knecht  dient  sich  selber  recht.  j 

65  Einem  bösen  (falschen«  untreuen)  Knecht  muss 

mau  nicht  zum  Kathgeber  machen.  ; 

^än.:   Naar  eu  cnd  avvnd  maa  raado,  da  er  haus  hcrre  i  | 
vaado.     (Fror,  dan.,  .VIT,; 

66  Einem  vcrstendigt'u  Knecht  muss  oül  ein  Herr  I 

sich  bequemen.  —  Lehmann ,  \ti .  2\,  \ 

„Der  Knecht  Saulf  gab  seinem  Herren  einen  ao  treff-  ' 

liehen   Bhat,   da  aio  beide  die  verlornen  Eael  auchten,  : 

dna  aie  ein  Königreich  fanden,  darüber  Saul  lum  Ki>-  ' 
nig  gemacht  worden." 

67  Einem  weisen  Kne(*lit  muss  sein  Herr  dienen.  —  ! 

Pf  tri .  //.  171» .  //••HMcA  ,  698  ,  62. 

68  Einem  willigen  Knecht  soll  man  nicht  zu  viel  . 

aufl)ür<leu. 

lUiH.:  Man  akal  ei  drifue  ou  god  arend  for  meget.    (Prw. 
daa.,  \VJ.) 

69  Eines  andern   Knecht    soll  niemand   sein,   der  1 

für  sich  selbst  kann  bleiben  allein.  —  Riehi. 

Familif.  99. 

70  Erst  Knecht,  dann  Ht'rr. 

Man  mua«  erat  dienen  lernen  1  ehe   (damit)  man  be<  ' 

fehlen  kann  (lernt).  { 

HtM. :  Eorit  knecht.  daarnameester.  (Rarrtbom** ,  I.  419*.;  j 

71  Es  ist  ein   schlechter  Knecht,  der  die  Praktik  i 

nicht  vei-steht.  • 

D.  i.  die  Kunst,  die  Ilerracbafl  xu  betrligcn.  1 

73  Es  ist  kein  Knecht  so  gut,  er  bedarf  der  Hat.  j 

H9U.:  i««eu  kneclit  in  huis  100  goad,  daar  m«n  aich  nie!  i 
Toor  nijden  moet.    (Uarr^tomit,  f.  419 *.i  1 

73  Es  muss  ein  schlimmer  Knecht  seyn,  der  seinen  | 

Herrn  nicht  einmal  erzürnte.  —  Arn,  lll,  s. 
Entaclinldigangfrede  aehlinmer  Knechte. 

74  Faul    knecht   seind   gut  propheten.  —   Franck, 

II.  ISS*;   Egenolff.  SM":    Petri.  17.  30»;  Gruter^  /,  40; 
Ih-niMck.  1010,  GS:  Goal.  415:  .SJmrodk.  5704;  Körte,  S45I. 
Ea  heiMt  immer:  Ei  ift  ■«  frtth.  es  lat  omaoBat,  m 
ist  ungeanad,  ea  ist  achade  n.  a.  w. 

75  Fragt  der  Knecht  auch  nichts  nach  den  Scha- 

fen, sitzt  die  Magd  beim  Spinnrad  schlaf  en, 
das  Essen  wird  keiner  vergessen.  — 

knu .  2,176. 

76  Friimmer  Knecht,   frommer  Herr.  — 

/.M.hjirrdiyl,  148*. 
DaVTiCHBi  SpbicbwOitis-Luikov.    II. 


77  Füttere  den  Knecht  und  put^e  dir  die  Pferde 

selber. 

Die  Ruaaen :  Qlb  deinem  Knechte  in  aaaen  und  fege 
dir  aelbat  den  Stall.    (Ältmann   V,  1S9.; 

78  Geborener  Knecht  bleibt  ein  Knecht. 

79  Gib   deinem  Knechte   dein   Brot,   so   wird   er 

keinen  Kikse  verlangen.  —   Wintkier,  xv.n. 

80  Gib   tlem  Knechte   einen  Groschen    und   gehe 

selber. 

81  Halt  den  Knecht,  so  tlieht  er.  —  .Simrocfc.  5781: 

Aui7e,  S450. 
8'J  Hot  der  Knaicht  raicht?    Gutt  der  Herr  soit*» 

(SUgt'H). 

So  Uaat  der  Baner  den  Hahn  in  Bezng  auf  «inen  (trä- 
gen?) Knecht  krfthend  fragen  und  dann  antworten. 
(ScMUt.  Provinz  falbl.,  IMfiS,  bSV.) 

83  Ist  der  Knecht  jung,   die  Mugd  alt,   gibt    es 

einen  kleinen  llaushalt.      f-'th'l.j 
Vim  KhebUndniaaeu  iwiachen  aolchen  Personen. 

84  Je  grössiT  Knecht,  je    grösser  Herr.  —   Pet-i, 

//.  391. 

85  Je  lieber  Knecht,  je  scharfer  Zucht. 

i/A<i.:  Je  lieber  kueht.  iegmoaer  beaem.    (Heiblinj.)   (Zin- 
yrl".  Sl.j 

86  Je  triiger  Knecht,  ji-  strenger  Recht. 

87  Jedenuanns  Knecht,  jedermanns  Narr.  —  /'.  Awr- 

biuh.  yruf*  I.t'bin,  I,  69, 

88  Jedermanns  Knecht  kann's  nicht  macheu  allen 

recht. 

89  Kein   frommer  Knecht  zwey  Herren  mag  die- 

nen recht. 
Lat. :  Kon  vult  verna  rrobuB  dominia  aervire  duobua.    (.9w- 
tor.  2».H;  Lucicomiu.,  l^'J.) 

90  Knecht  thund  nicht  dann  mit  »chlegen  recht.  — 

Franch,  II,  1U5*:  Lt'hmann.  11.  314.  60. 

91  Knecht  und  Mügd  im  Haus  habens  besser  denn 

Herr  und  Frau  selbst.  —  LMther\  Twcfcr.,  417*. 

Luther  bemerkt :  „Sie  haben  keine  Hauaaorgon,  thun 
Ihre  Arbeit,  oaaen  und  trinken  und  Hingen  ihr  Lied." 

92  Knecht  vnd  Magd  können  dess  Teuffels  sprach 

so  wol  als  weren  sie  bey  jhm  in  die  Schul 
gangen.  —   LffminiiN ,  37S ,  146. 

93  Knecht  vnd  Mägd  seind  Lebendige  Werckzeng 

der  Hausshaltung.  —  Lehmann.  y>i  .^%. 

94  Knecht  zu  sein  beim  Herrn  ist  oft  beschwer- 

lich, und  Geselle  —  gar  gefährlich. 

95  Knechte  müssen  thun,  was  die  Herren  heissen. 

96  Knechte  schlagen ,  wenn  sie  nicht  zagen.  —  druf, 

3:i ,  44. 

Dem  Knechte  ala  Unfireien  achrieb  man  im  Mittelalter 
alle  uuedeln  Eigenachaften ,  also  auch,  wie  hier,  Feig- 
heit zu. 
Lat.:  Servi  ai  nun  timent  tument.  (Fürth ,  33 ;  Pertz .  II,  lOi.) 

97  Knechtes  Kopf,  schlimmer  Kopf. 

Lat,:  Semle  capnt  aemiier  obllqunm.    (Sfjfbold,  554 J 

98  Lade  den  Knechten  auff,  als  seyest  du  auch  ein 

Knecht  —  Petn,  n.  4jo. 

99  Lass  den  Knecht  flunkern,   so  beginnt  er  zu 

Junkern.  —  Aaw.  SchuUtt..  xiv,  5. 

100  Macht   man  den  Knecht  zum   Herrn,  so   kann 

er  sich  selbst  nicht  regieren. 

101  Man  ehrt  den  Knecht  um  des  Herrn  willen. 
Hpan. :  Honra  ea  de  loa  amos ,  lo  qne  ae  baca  ft  loa  oriadoi. 

(Cakifr,  3468.; 

102  Man  findet  einen  bessern  Knecht,  man  findet 

auch  einen  bessern  Herrn. 
•  Lat. ;   Serme  aerro  praoatat  et  dominui  domino.     (Sey- 
bold,  555.; 

103  Man  lobet  auch  wol  einen  bösen  Knecht,  wenn 

man  seiner  gern  mit  fug  loss  were.  —  »e- 
nUch.  1S78.  37;  iWn.  11,  458. 
Ftm,:  A  Ol  qae  tu  paus  faire  aaul,  n'attenda  peraonae. 

104  Man  muss  keinen  Knedit  miethen,  wenn  mau 

etwas  allein  machen  kann. 

105  Man  sol  den  Knecht  nicht  aufi'  den  Herrn  setzen. 

—  Petn .  in.  9. 
n  Kein  lehlimm  Bier  anff  guten  Wein  trincken.** 

106  Manche  möchten  gern  Knecht  haben  wie  die 

Hahnen,  die  früh  singen  und  übel  fressen. 

Lat. :  Cum  quia  Incldit  in  «errom  bonum  nuUa  eit  poaie«- 
alo  raelior.    \tStaor,  699.; 

9U 


1427 


Knecht 


Knecht 


1428 


107  Me  seil  kei  Chnecht  vor  'm  Fürobe  (Feierabend) 

lobe.      .'Svlothurn.^   —   Schild.  64,  90. 

108  Newe  Knechte  arbeiten  wol.  —  l'etn.  ll,  493. 

109  Nimmer  is  so  fast  eken  der  Knecht,  as  wo  der 

Herr  linden  is. 

£ken  =  eichen  (hart,  grob),  linden  von  Lindenholz 
=  weich ,  mild. 

110  Nimmer  Knecht,  nimm-r  Herr.  —  K<.i.  i/.  493. 

111  Ofil  thut  der  Knecht  nicht»  was  der  Herr  heist; 

er  thut  doch,  was  der  Herr  will.  —  Uhmann, 

7€,  II». 

112  So  mancher  Knecht,  so  mancher  Wog.  —  Eich- 

vald  .  1054 ;  Kern ,  3'-'7. 

in  Pommern:  So  mannig  KuecLti  so  mannig  Weg. 
(Dahnerl.'J40\)  Kommt  wol  von  den  Hofdienstpflichti' 
gen,  die  Ton  ▼erachiedenen  Orten  in  den  Hofdieneten 
ihre«  (tut«berrn  kommen  und  dei  Abends  wieder  »ue- 
einandergehcu. 

113  So  viel  Knecht  vnd  Mägd   im  HausB,  so  viel 

verreter.  —  Mn.  II.  »43. 

114  So  viel  Knechte,  so  viel  Feinde.  —  simruck,  hjue. 

Denen  ist  nie  lu  trauen ,  die  einen  ans  Forcht  ehren. 
Knechttsinn  ist  überall  ein  elender  Sinn. 
Lat.:  Quot  servos  habemus,  totidem  habemns  hostes.    (Sf 
nfcu.)    (Phüippi,  II,  149;  Seybold,  5I9.J 

115  Soll   der  Knecht  mit  dir  laufen,  so  musst  du 

ihm  Schuhe  kaufen.  —  Winckier,  Xlll,  S8. 

116  Thut  sich  beim  Knecht  dein  Habe  vermindern, 

so  schlag  ihm  die  Thür  vor  den  Hindern.  — 
Oev.  rur. 

117  Trewer  Knecht,   trewer  Herr.  —  Unthesins,  h>- 

stilla,  CCXC». 

118  Untreuer  (falscher)  Knecht  hat  vor  der  Thür 

sein  Recht 

Man  soll  ihn  sobald  als  thnnlich  ans  dorn  Hanse  ent- 
fernen. In  Besag  anf  schlechte  Dienstboten  Tgl.  Ste- 
ö«n  böte  Oeiater ,  welche  heutige*  Tage»  Unecht  und  Mägd 
regieren  und  wer/ihren.  Zur  Abacheuung  vorgetteUt  in 
y.  B.  Schuppiua,  Lehrreiche  Schriften ,  S.  3S9— S59. 
Holt.:  Hebt  giJ  een*  gereinsdon  knecht,  wees  H  dan  ook, 
soo  heeft  hij  sijn  regt.    (Harrebomee,  I,  4l9*.; 

119  Viel  Knecht,  viel  Gefecht 

„Was  deuten  Tiel  Knecht,  als  viel  Gefecht?'*  (Fi- 
schart  in  Xlotter,   VIII,  396.; 

120  Von  einem  närrischen  Knechte  erwarte  keine 

guten  Dienste. 

121  Von  einem  verständigen  Knecht  nimb  auch  einen 

guten  Rath.  —   Lehmann,  //.  793,  141. 

122  Wä  nit  Knääch  sin  kann,  kann  och  nit  Hä&r 

(Herr)  sin.     CK6ln.J  —  Finnenich,  I.4K,  21*. 

123  Wann  de  Knäächte  un  Mähde  de  UePge  gesinn 

han*,  dann  gitt  et  nit  vill  met  der  Arbeit 
(Köln.)  —  Firmenich,  /,  476,  220. 

>)  Die  Heiligen  gesehen  haben,  d.  h.  wenn  sie  an 
einem  halben  Festtage  in  der  Kirche  gewesen  sind. 

124  Was  redt  ein  Knecht,   das  halt  für  recht,  ists 

gut  vnd  recht  —  lienixch,  179«,  2'.. 

125  Was  soll  mir  ein  Knecht,  der  nicht  weiss,  was 

links  ist  und  was  rechts. 

ffoU.:  Daar  komt  geen  knecht  op  mijnen  stal,  of  hij  is 
geweeet  over  berg  en  dal.    (Harreffomir,  I,  418'*.; 

126  Welchen  Knecht  man  ehret,   der  widerspricht 

ofll  seinem  Herrn.  —  llnilrr.  ///,  102.  Lehmann. 
II.  868  .  130. 

127  Wenn  aus  den  Knechten  Herren  werden,  gibt's 

die  tollsten  Leut'  auf  £rden. 

,«Merke,  es  thut  selten  gut,  wenn  aus«  einem  Knecht 
ein  grosser  Herr  wirt."    (Aeentin,  CLXXll''.;  , 

128  Wenn  de  Knechte  Häweren  futtert  hebbet,   so 

geit  et  den  Pären  ower*n  Kragen.  —  Scham- 

hnch,  n,  469. 

Don  Pferden  steht  in  der  Kegel  eine  bedeutende  An- 
strengang  bevor,  wenn  sie  mit  Hafer  gefüttert  werden. 

129  Wenn  der  Knecht  den  Hausswirt  (Herrn)  vnd 

die  Magd  jhre  Fraw  lehren  hausshalten,  so 
ziehet  die  nairung  die  fäss  zusammen.  —  Leh- 
matm, 866,  18. 

130  Wenn  der  Knecht  einen  Krug  für  die  Herrschaft 

schöpft,  so  holt  er  auch  einen  fiir  sich. 

131  Wenn  du  mich  willst  zum  Knechte  miethen,  so 

magst  du  mir  gebieten. 


132  Wenn  man  dem  Knecht  die  Ziegel  zu  lang  lest, 

so  will  er  bald  Juncker  werden.  —  /wn.  //,  ca. 

133  Wenn    man    dem  Knechte    ein    Pferd    schenkt, 

muss  man  ihm  auch  einen  Sattel  schenken. 

Die   Küssen:    Wenn  du   deinem   Knecht   dan  Wall 
schenkst,  so  schenk*  ihm  auch  den  Holzwai^eii. 

134  Wenn  man  den  Knecht  hält,  so  flieht  er. 

135  Wenn  me-n-e  Chnecht  dinget ,  isch's  besser,  er 

blätzi  (flicken)  d*  Hose  vornoche-n  (vomen) 
as  hingenioche  (hinten).  ('Solorhuifi.j  —  SekiU, 
w.  1. 

Hosen,  vom  geflickt,  deuten  aaf  Arbeit,   hinten  g^ 
flickt,  anf  Sitsen  und  Fanlensen. 

136  Wer  einen  Knecht  haben  will,  muss  sich  einen 

dingen. 

Lat.:  Praecipito  mihi,  me  postqnam  latiaveri«  esca.  —  CM 
pareris,  impera.    (S^y'jold ,  452  u.  620.^ 

137  Wer  einen  Knecht  hat,  der  hat  einen 

wer  zwei  Knechte  hat ,  der  hat  eiuen 
wer  drei  hat,  der  hat  ear  keinen. 

138  Wer  keinen  Knecht  will  halten,  muss  dasHoIi 

sich  selber  spalten. 

iihd. :  Wer  nicht  haben  mag  en  knecht ,  der  dien  im  sel- 
ber, daz  ist  recht.    (Ring.)    (Zingerle,  83.^ 

139  Wer  nie  Knecht  gewesen,  kann  auch  kein  guter 

Herr  sein. 

140  Wer  seinen  Knecht   zärtlich  hält,    der  zeucht 

einen  Junkern  dranss.  —  Petri,  u.  m-,  K«m,  USM. 

Die  Knssen  sagen:  Lass  deinen  Knecht  (LefbelgneBt 
Sklaven )  an  deinem  Tisch  sitxen,  so  wird  sr  diertSM 
darauf  legen.  —  Nenne  deinen  Knecht  Bruder,  so  wird 
er  Terlangen,  dass  du  ihn  Väterchen  nennst.  fCoAicr. 
2004-5.; 
HoV.:  Wie  aan  sijn  knecht  of  kind  wil  last  en  vraagde 
sien ,  die  moet  nooit  rolle  ffunst  aan  d^  een  of  d'  aadsr 
Wen.    (Ilarrebomee.  I.  419*.; 

141  Wer  sich  selber  macht  zum  Knecht,    den  be- 

dauert niemand,  geht's  ihm  schlecht;  macht 
sich  einer  zum  Herrn,  die  Leute  sehen  es 
auch  nicht  gern;  und  wenn  einer  bleibt  wie 
er  ist,  so  sagen  sie,  dass  nichts  an  ihm  ist 

142  Wer  sich  von  seinem  Knecht  läset  duzen,  kam 

sich  selber  die  Stiefeln  putzen. 

Die  Russen:  Wer  die  Knechte  streng  h&lt,  deraaeht 
sie  willig;  wer  gegen  sie  gfltig  ist,  der  macht  rie  o- 
Terschimt.     (Altmann   VI,  450.J 

143  Wer  sich  zum  Knecht  macht,   der  soll  jedem 

den  Pflug  halten. 

144  Wer  zu  lange  Knecht  gewesen,  taugt  nicht  riei 

zu  einem  Herrn. 

145  Wie  seHg  ist  ein  armer  Knecht,  der  wenig  hat 

vnd  braucht  es  recht.  —  llenisch.  483,  5f. 

146  Wie  viel  Knecht  einer  im  Hauss  hat,  so  viel 

Diebe  hat  er  drin.  —  Petri ,  lt.  792. 

147  Wie   viel   Knecht,   su   viel   Feind.  —  LekmoM. 

//,  855,409.  Körlv.  3449. 

148  Wird  der  Knecht  zum  Herrn,  ist  er  Meister  im 

Scher'n. 
Lat.:  Ant  serTias  ut  serms,   ant  fugiai  at  ccrms.    (Sm- 
tvr,  897.; 

149  Wo  viel  Knecht  sein,  da  sein  auch  viel  Diebe. 

—    (1,1er.  214'»;  .Viiiw.  SchulbL,  XIV.  5. 
Lat.:  ilaot  servi  tot  fures.    (Coler,  :il4^.J 

♦150  A   is  der    rächte  Knächt  (oder:   Knacht).  — 

liomoklu'.  104  u.  1144. 

Ironisch  in  dem  Sinne:  ein  auserlesenes  Sabject,  eia 
Prachtexemplar  seiner  Art.  „Ich  glaub«,  eia  Jeder 
denckt:  das  ist  der  rechte  Knecht.*'     (ArUer,  ua*.l 

*151  Den  guten  Knecht  spielen. 

ächmeicheln ,  um  Tor  andern  den  Voriug  <a  habea. 

*152  Den   Knecht  auf  den  Herrn  setzen.  —  Frwä- 

l'irr.  .'il4  .  Dütkirnj  ,  IM .  HniHiij .  102. 

Wenn  jemand  feine  Speisen  und  OetriLnke  gennsito 
hat  und  dann  noch   ctwa^  gans  UewOhnliches,  (icria- 
goros  geuiesst. 
H»n.:  Siut  Pieter  op  onz  Heer  leggen.  (Ilarre'ionirt,  /,  294.; 

*153  Der  Knecht  dürft'  es  nicht  thun,  weuiiV  jeder 

thäte. 
•  154  Der  Knecht  seines  Guts  sein. 

Dvv  Ueishals. 
*150  Kr  hält  die  Knechte  wie  die  Häiine,  ätu  »ulien 

früh  singen  und  übel  fressen. 
*156  £r  hat  den  Knecht  bif  an  die  Fütst. 


1429 


Knechtschaft— Knick 


Knicker — Knie 


1430 


*  1 07  Es  ist  ein  luULachor  Knucht.  —  Mur>H'i.\:hrlm.,  i«. 

„Dan   Bcind  fUrwar  die   uassen  ksAben  (s.  d.).   die 

XU  lohn  fünf  Schilling  haben;  zu  Franckfurt',  die  in 

andcrm  land,     hutzbacher    knecht    werden    ffenannt.** 

•1j8  V.s  ist  ein  yutcr  Knecht,  wenn  er  wieJer  ein 

Jahr  vergebens  dient. 
•159  Ich  bin  nicht  Allerheiligen  Knecht. 

Lat.:  N'on  oiiinibut  ■ervio.     (SuU>r,  ^'.Kt.) 

Xneohtachaft. 

1  Ein  frcye  Knechtschaft  ist  bessei"  denn  ein  ge- 

fangen IIerr«chafll.  —  /Wn.  //,  134. 

Die  frei«  Knechtschaft  bezeichnet  hierein  auf  freiem 
Entiichlu»H  bcruhnndoa  DienntTcrbttltnisi,  in  dem  wir 
xnletxt  in  der  Ueaullichuft  alle  utehen  \  ein  Verhbltnita, 
bei  dem  uuiorm  Geinte  kein  unwUrdi^er  Zwang  aufer- 
logt ist.  Im  andern  Sinne  gibt  m  kein«  freie  Knecht- 
■chaft,  denn  nach  einem  Spriciiwdrt  der  Bomer,  detnen 
sich  Dionysiua  Longiuft  bedient,  ist  die  Knechtschaft 
das  (ieflingnias  der  Seele. 
iHit.:  Auimae  sorinium  est  servituH.     (Fii.t''liu:i ,  H.^ 

2  Knechtschaü't  ist  ein  hailes  .loch.   —  hin,  il,  42:». 

3  KnechtHchaft   im   Fiicilon   ist   besser  als  Herr- 

Hchutl  im  Kriege. 

4  Wenn  die  Knechtschaft  bri-nnt,  wkrmt  sich  die 

Freiheit  daran. 

5  Zur  Knechtschaft  wird   keiner  gezwungen,   der 

zu  sterben  bereit  ist.  —  Simo.i.  .mao:  A. »>■;•■.  i454. 
Kneifen. 

Den   (der)    knipt    «e   bös  ( bis  1    0|)   et    Hlut.    on 

kriegt  dnrh  i^ar  ne«.ks    i;ud.     >!•■ —  f.':».'- 

null.  I.  (U7.  4'<ti. 

Kneipe. 

l   In  die  Kneipe  gehören  iintlätige  Spa.^sviigel.  — 

Lat.:  Mitfret  in  nosi.-Ok>ii:ifl  huinili  aermune  ttliernis.   :Kif- 

ii'iH.  :is:..; 

••i  Meinetwegen  gibi's  keine  Imnte  Kneipen,    .''/.if., 

KnelJDen.  ,  i       t 

Das   wird   mich   kneipen,   sagte  Liji-*,    als    ihm 

der  Henker  «.inen  Strick  um  tien  Hals  legte. 

JJoll.:  Ik  Trees.  dat  mij  dat  zoo  knijpen  xal,  zei  Tjceudert, 
en  de  ImsuI  drod  lieni  ven  houneiii^n  d**]«  nm  den  hals. 
(Hane'tvm'-,'.  II.  13.; 

Kneiper. 

Der  Kueiper  kommt  auf  die  Jichienen. 
Knelaten. 

Knf'isti'n  un  ä<:hniufen  un  I.idrigkeit  is  müssige 
Kranklieit.      .sn.«  iiii»».*. 
KneUtliibes. 

•Et  iis  e  hneisthibes.      .Si"..'m/:iij.i..«ü.h..    —  lr„m. 

Mdllfl  .     1'.    3'»  .     ti7. 

Kin  unsauberer  Itursclk«,  eigentlich  oiu  Schmuzkuchen, 
Kuoist-  -  Schmuz,  honuebergisch  Kniest  (l{.'iniioU,  I, »4^ ; 
inbi'ri-.-Kuubeni  «i-hwoiieriaoU  Hiibi.    .'.S'.W./.r.  //.  7.; 
KnAp,  s.  Kniff. 

•l    Dat  MÜnt  Knepe  vun  Jan  Hunk'n.  —  .'.i.iih.ud,  lOS«». 

•2  En  Knep'  as'n  Gasienkorn.  —  Kühwald,  ^'^. 

'}  Da«  Wort  bezeichnet  erstlich  einen  (Triff,  Angriff 
mit  Kneipen,  dann  ein  schlaues  Verfahren,  einen  Kniff 
(s.  Knt^p  :t),  und  endlich  wie  in  der  obigen  Redensart 
diu  Enge  des  Kleides  udor  des  Körpers  über  den  Hüf- 
ten 1  Taille ) ,  daher  knApinch  r  schmal  vom  Leibe,  eng* 
geschnürt.  (S.  WandrAbmakn^p.)  ' /.'i" •'-"/.  12^  :  .Vc*»i'i*, 
//.  31«.; 

•3  He  heft  Knejie  im  Kopfe.     /«»'Miftfuffc. 

'I  Koiffo,  Känke;  Kneep**    =  das  Kneipen. 

•4  llc   het  fine  Knep  ou  growe  Slrek  (Ötroiche). 

(yifWf.t   —   Fxrmi'nifh,  /.  40»l.  .17. 

*h  ile  is  vuller  Kne]ie.   iS.  Kniff.)  —  /CiJtuuid.  lOS». 
*f^  He  wet  tlc  rechten  Knepe.  —  itvht-n.  i». 

Ist  mit  allen  Schlichen  bekannt. 
Kneten. 

1   Wer  kuuiet,  dem    bleibt  Teig  an  den  Hunden. 

Frt.:  Quand  on  a  la  main  k  la  pita,  il  en  raste  toqjoun 
■luclque  chose  au  bout  de*  doigts.     (Undrvp,  949.> 

•J  Znerst  kneten,  dann  backen.  —  »«i-Iriii .  Mi .  Sim- 

rock,  5787. 
Lat. .  Priuequam  pinsneris  farinam  «ublgis.   (Ei*ü9in ,  Mi.) 
Knettertaeoli. 

■Sie  ist  eine  Knettertaach.  —  Fruchbirr*,  »t». 

Kiu  Plappermaul ,  eine  RchwaUkatbariBe. 
Knick. 

1  Wo  iler  Knickt  [^  ^qIq  nedatcn'  (au'u  deipsten ), 
dj  springet  (itigt)  man  6wer.  fllammer,)  — 
>  h'imhaek,  f.  SU. 

•)  ZauD.  *)  Am  nledrigilen.  (8.  Haffen  «,  Heake  1* 
v.ni  iSaun.) 


**2  Dat  es  nien  en  Knick  un  en  Stot.     (hfriohr.)  — 

H'rti'^t«' .  Sfi,  119. 
Das  ist  schnell  abgemAcht. 
Knicker. 

1  'T  ist  nich  «m  de  Knickers,  man  um  die  Ge- 

rechtigkeit   von  ^t  Spill.  —  Ituerc»,  lUO:   Uom- 
kiihrMcr.  lil. 

2  Von  einem  Knicker  muss  man  nehmen,  was  er 

vom  Käse  schabt. 

Die  Aegypter  sagen  von  einem  solchen,  um  auszu- 
drucken, man  müsse  keine  Gelegenheit  vorübergehen 
lassen,  um  vun  einem  fllzigon  Menschen  Vortheilta sie. 
hen:  Wenn  du  bei  seiner  Hochzeit  nicht  essen  kannst, 
SD  iss  bei  seinem  Leichenschmause.    (Itiirckhanit ,  66H.) 

3  Wenn  der  Knicker  eine  Nadel  schenkt,  so  be- 

h:ilt  er  (ten  Knauf  für  sich. 

Die  Küssen :  Der  tfeishalit  macht  mit  der  Wurst  zwei 
Geschenke,  einem  gibt  er  dan  Kleiich,  einem  den  Darm. 

(.Ufmunn    17.  .SH6.; 

•4  I)at   IS   net  so  völ  as  'n  Knicker  (Murmel)  in 
Antjen^o^  Krs  (After).  —  /v.iHi7;i,/iiii. //,  ,vi7. 
Knickern. 

•Er  knickert  die  Laus  um  den  B:ilg. 

Der  Filz.  WortH|iicl  mit  knickern  i— -gei/eu)  und 
knicken. 

Knickersdorf. 

•Er  int  von  Knickcrsdurf.  —  WiliinüHiii.  />i"  .ii'u.'M/iff 
n.iuei  ,  s.  <".2. 
Vtm  einem  (ieizigen. 

Knicks. 

•Einen  Knicks  krii-gen.     r'.v ;»«■..  ■ 

Schaden  leiden.     Von   (ierathcn  und  Oescbirr,  auch 
vun  Meü'ichi'ii  lu  Itezug  uuf  die  (ioduiKlheit. 
Knie. 

1  ]{eini  rechten  (nämlich:  Knie)  is  's  a  (röd,  l»eim 

ilenken  (linken)  iH  '.s  a  Gaden. 

Je  nachdem,  wer  (ievatter  bitten  geht,  w^lhrond  er 
beintMi  Spruch  hersagt,  das  rechte  oder  linke  Knie  beugt, 
idt  daii  Kind  ein  Knabe  oder  ein  Mi»dchen.  So  war  es 
tniher  in  ObernAterrcich  iiblich.     ftinumgarffn.) 

2  Bet  an*t  Kne  steit  et  frc.  —  F.ivhmiM.  io53. 

3  Bet  an't   Kni  is  fri,  sä*  dat  Mäken.     lUidv^hiiw.) 

—  i/i»i',vr  ,  7ü3. 

4  Da>  Knie  ist  mir  niihcr  als  die  Wade  und  Brot 

viel  noth'ger  (gesünder)  als  (^hocolade. 

Der  eigne  Vorttieil  geht  vor. 
.")  De  Kne  steit  fie.     i''fc«/nc-^...  —  iUfn-n ,  S39:  I'inm- 
>iMii>>.  III,  43»,  267.  Uaitiskau-vdrr .  11. 

6  lUt   lut>t   mir  an  ein  knie  gesehen,    du  darffcat 

nun  kein  Nonne  werden.  —  A'jitit»!»  I,  35s.  Leh- 
■n.inn.  11.73,94.  Simnnli,  7337. 

Von  dem  hohen  Uradc der  Keuschheit,  welchen  man 
zum  ScinneiiKtande  fUr  wesentlich  hielt.  Darüber,  ob 
diese  Keuschheit  wirklich  in  so  hohem  Grade  vorlian- 
den  gewesen  und  bewahrt  worden  ist,  werden  die  Bprlcb- 
würter  unter  ,, Nonne"  wol  Auskunft  geben. 

7  Wer  auf  den  Knien  rutscht,  kommt  nicht  weit. 

Die  Küssen :  Wer  mit  krummen  Knien  geht,  kann  nur 
schlotternd  weiter  kcmunen.     iAltmann    VI,  \W.) 

8  Wer  auf  die  Knie  kommt,  hat  bös  aufstehen. 

Dan.:  Kommer  man  fiierst  paa  knwerne,   saa  er  der  seen 
reysning.     '/V..e.  dan. ,  34n.; 

0  Wer  autT  ein  knie  kompt,  «ieu  stösst  man  gern 
vmb:  kompt  er  dann  auf!  beyde,  eo  haut  man 
ihn«  «len  koptV  ab.  —  v.rutcr,  l.n;  prtn.  11,694: 

it-ltwaim,  82'J,  S.   II iricfc/ir ,  /,  38.  A'M"/('ifi ,  3rt&. 

10  Wer  usiher  ist  am  Knie,  ist  näher  zur  Erbnchaft. 

—  lir.ij.  »>1,  126. 

Der  niichste  Verwandtschaftsgrad  hat  das  Becht  zum 
Krbe.  Die  BechtsbQoher  veranschaulichen  die  Verwandt- 
schaftsgrade am  menschlichen  Körper. 

11  Wer  schwache  Knie  hat,  der  stolpert  leicht. 
*1S  Das   ist  gut  für  die   Knie,  dann   brauchst   du 

nicht  xu  kriechen. 

Boherahafte  Antwort,  wenn  jemand  tagt;  Ich  muss 
gehen. 
SvU.:  Dat  is  goed  Toor  de  kniiii,  dan  beboeft  gie  niet  te 
kraipBD.    (MarrrtUHMi' ,  /,  419<>.J 

*13  Das  läsBt  sich  nicht  übers  Knie  brechen. 

Ist  nicht  so  geschwind  gethan,  ist  aiohi  to  leicht, 
wie  man  meint. 
/V*. .-  Cela  ne  ee  jetto  pas  en  moule.    (Lendrot/ ,  103S.; 

*14  Das  werd*  ich  n>ir  unter  das  Knie  binden. 

Holt.:  Oat  wil  ik  beuedan  wijne  knie  binden.    (Uorrebanw^t 
l.  41'i''.^ 


1431 


Knieband— Kniff 


Knigge — Knittel 


1432 


•  15  Die  Knie  haben  bei  ihm  nie  Feierabend.  —  Purö- 

miakon,  2705. 
Von  Höflingen  tiud  KratzfüiMm  von  Profession. 
•16  Er  mu88  auf  den  Knien  tanzen.  —  Mntheisy,  75*. 

i/athe$iu$  verweilt  dabei  anf  2  Saui.  und  1  Kon.  ohne 
nihere  Angabe. 
•17  Es  ist  mir  in  die  Knie  gefahren.  —  Eitelein,  385. 

•  18  Et   let  sich  net  ales  iwer't  Knä  brechen.  — 

Schuster.  863. 

*19  Etwas  übers  Knie  brechen.  —  Eiselein,  385;  liraun, 
I,  1D05,-   l'arömiakon.  770  u.  952. 

Mit  Gewalt  oder  Übereilt  zu  Ende  bringen.  „Nach 
JonA  Predigt  sind  die  Niniviten  auf  ihre  Knie  gefallen 
und  nur  anf  solche  Weise  liUist  sieb  die  Ungnade  Got- 
tes übers  Knie  brechen.**  (Abralkam  a  Sancta  Claru,  Ju- 
das äfr  Erzschelm,  II.) 
Frz.:  Brusquer  une  affaire;  terminer  une  afEaire  super- 
ficiellement. 

•20  Mer  kou  's  nit  über's  Knie  öbrach'n.   ;Fr(ifi*«'n.; 

—  y-Viirfi  murin,  17,319.230. 

Man  kann  die  Sache  nicht  so  schnell  und  gewaltsam 
erledigen. 
••21  Mit  dem  hab'  ich  schon  oft  Knie  bei  Knie  ge- 
sessen. —  Frischbier  \  2070. 
Wir  sind  gut  bekannt. 

•22  Mit  einem  übers  Knie  gespannt  sein. 
*23  Seine  Knie  vorm  goldenen  Kalbe  biegen. 

Einem  reichen  Manne  kriechen,  schmeicheln.    Aus 

der  jüdieohen  Geschichte  entlehnt. 
•24  Sich  auf  die  Knie  ziehen. 
•25  Sie  sind  weder  an  den  Knien  noch  Ellenbogen 

verwandt. 
*26  So  lange  mich  die  Knie  ti'agen.  —  Eiselein,  ssi. 

Lat.:  Dum  rirent  genua.     (Bituier  II.  880;  £i«dejii,  SM.; 
Xxüeband. 

Es  werden  viel  Kniebänder  von  denen  gestickt, 
die  selbst  barfuss  gehen. 
Xalehols. 

•Weder  Knieholz  noch  Wiestolz. 
Xnlekehle. 
•l  Das*  will  ich  mir  unter  die  Kniekehle  binden. 

—  IhUci,  Eselsfresser,  I,  148. 

')  Diese  Sorge,  jenen  Kummer. 
•2  Einem  nicht  bis  an  die  Kniekehle  gehen. 
Ihm  an  Werth  sehr  weit  nachstehen. 


Xnime. 
•1  Dei 


1  Einmal  knien  schadet  nicht,  aber    man  muss 
nicht  liegen  bleiben.  —  Reinsberg  /v,  82. 
•  2  Er  muess  umme  chneini.  '  Soloihttm.j  —  Schild.  74,  202. 


•l  Enen  in  de  Kuipe  hebben.  —  üähnert,  U2^. 

Einen  kneipen,  misbandeln,  swacken. 

•2  In  de  Kniepe  kommen.     "Holst.j  —  Richey.  i3i. 

In  die  Klemme,  ins  Gedritnge.     Knlpe  =  Klemme, 
Klemmholz,  Fangeisen.    (Vgl.  Stiremburff,  lis''.; 

•3  Nu  will  deKniep  to  Hole  kamen,    cilamfmry.j  — 

UUhep,  131. 
Nun  will  Notb  an  den  Mann  kommen. 
XniepiB. 

Vom  Kniepis  nach  Freudenstadt  es  nur  zwei 
Spannen  gabt  —  Eixciein,  3S5. 
Knieriemen. 

Wer  den  Knieriemen  in  der  Hand  hat,  der  loU 
auch  beim  Leisten  bleiben. 

„Es  mag  Pech  fUr  die  Nation  sein,  dass  ich  ihr  Schu- 
ster bin  und  ihren  Fortschrittsstiefel  ansnschuhen  habe, 
denn  ich  weiss  niemals,  wo  sie  der  Schuh  drttckt;  da 
ich  aber  einmal  den  Knieriemen  in  der  Hand  habe,  so 
will  ich  beim  Leisten  bleiben,  nach  wie  yot  von  Ander- 
manns Leder  schneiden  und  die  schlechtesten  pegs  in 
die  besten  holes  stecken ,  bis  die  ganxe  Nation  baarfusi 
gehen  lernt,  eans  bottes  wie  sans  culottes.  Und  es  ist 
kein  joko,  wenn  Ich  auf  diese  Weise  die  Leute  auf  den 
Strumpf  bringe.'*  (Pionnier,  Boston  vom  1.  Juli  1863, 
X,  27,  6.; 
Kniff,  8.  Kn^p. 
•1  Da  steckt  der  Kniff. 

Moll.:  Daar  ligt  de  kneep.    (Hairebomte,  J,  419 1).; 

•2  Er  hat  einen  Kniff  weg. 

Iift  angetrunken.    Kniff  Ton  Kneipen.    Bei  Trinkge- 
lagen sagte  man  wol,  du  hast  den  Lacher,  kndif  ihn  nur, 
die  Folge  war  ein  Kniff. 
•3  Er  hat  Kniffe  hinter  den  Ohren. 

MoU.:  Stil  en  bestendig,  maar  de  knepen  inwendig.  (Harr4- 
bomit,  !,  415)'\;  ' 

•4  Er  kennt  den  Kniff. 

Moll,:  HiJ  kent  de  knepen.    (Harrtbvmie ,  T.  41» b.; 


5r  Freiherr  von  Knigge  hat  ihr  etwas  ins  Ohr 
gesagt. 

Sie  hat  Ungesiefer.  Ist  aus  einem  mehr  «la  derksa 
Spasse  des  bekannten  Freiherm  Ton  Knigge  «ntetaadse, 
der  einst  einer  Hofdame  eine  Laos,  die  er  in  einer  Tfe- 
derspule  hatte,  unter  der  Form  hinter  das  Ohr  brmcbts, 
als  wolle  er  ihr  etwas  leise  sagen. 

•  2  Er  kennt  Knigge^s  Umgang  mit  Menschen  nicht 
Hat  wenig  Lebensart,  ist  tölpiscb,  ani^aohliffcB. 
Frs.:  II  n'a  pas  lu  la  civilit4  puerile.     (Lendro^,  44a; 


•Er  knilt  wie  ein  dürr  dornheck.  —  Franck,  //,  n\ 
Knill,  s.  Kntül. 
Kxiipen. 

•Dar  is  nicks  to  knipeu  edder  to  biteu.  —  Art- 

nert ,  348  *. 
Da  ist  niclit  das  liebe  Brot  im  Hanse. 
Knipp.  s.  Knttpp. 
Knippohen. 
•1  Einem  ein  Knippschen  vor  der  Xase  machen. 

—  Frischbter\  a071. 

„Ick  lido  et  nig,  dat  du  mi  Knippschen  vürda  2flse 
slftst."  (Dähnert.  243^.;  Ich  lasse  mich  Ton  dir  sdcfct 
▼erilchtlich  begegnen. 

•  2  He  sleit  de  Knippken  in  der  Ficke.  —  hickey,  13l 

In  Pommern :  De  slöt  Knippschen  in  de  Taich.  (DA' 
nert,  243».;  Trotzt  heimlich,  ist  herahaft  und  droht, 
wenn  der,  dem  es  gilt,  nicht  anwesend  ist. 

•3  Ich  gheue  nicht  ein  knipiien  darumbu  —  fep- 

pijw,  217*». 
•4  Knippchon  in  die  Tasche  schlagen.  — KCru.  M54*. 

Vom  Zorn,  der  nicht  laut  sn  werden  wagt. 

•5  Knippken  slän.  —  flicftfy.isi. 

hat.:  Concrepare  digitis. 
KuLppachere. 

•He  is  allerweg'n  mitV  Knippschere  achter  her. 

—  £»c/tir«W,  1650. 
Kxüpsen. 

•Ue  hett  to  viel  knipset.     ^DetmtAd.y   —   Firmemdk, 
/,360,10. 
Zu  viel  getrunken. 
KnirM. 

•Er  ist  ein  Knirps.  —  Frischbier ^,Vin. 

Scherz-  oder  Spottname  ffir  eine  kleine,  rerlwilMH 
Tcrwachsene  Person.    (Vgl.  Grimm,   F,  1439.) 
Knirren. 

•Es  knirrt  wie  eine  dürre  Dornhecke.  —  fi«- 

hin.  123. 
Lat.:  Clamosior  lanro  ardente.    (Eiseleim,  VAj 
Knixrenfleker. 

•Er  ist  ein  KniiTenficker.  —  Fnschhitr  -,  Mi. 

Ein  Knicker,  auch  kleiner  schmnzigcr  Menscii.  Ku^ 
ren  =  knurren;  Ficke  =  Tasche. 

Knittel. 

1  Der  Knittel  ist  für  Männer  gemacht,  nicht  nr 

Weiber. 

Wird  von  Arabern  i.  B.  gebraucht,  tun  aiBSB  sb- 
dem  wegen  erhaltener  Bastonade  su  trOiten. 

2  Der  Knittel  muss  beim  Hunde  liegen.  —  I<i*^ 

/»«riii>  Werke,  XX Sl. 

3  Der  Knittel  wil  jmmer  neben  den  Hund  gelegt 

seyn.   —  Uerberger,  I,  2,  219. 

4  Der  Knüttel  ist  an  (bey)  den  Hund  gebunden. 

—  Fiadter,  Psalter,  IM,  3;  Bückimg,  «u. 

Die  Hunde  tragen  einen  Knttttel,  damit  aie  aiett  n 
bchnell  laufen  können }  er  ist  also  das 
erkl&rt  so  das  Sprichwort. 

5  Ein  Knüttel  ist  vor  den  Hund  gut.  — 

1/.  124,  72. 

6  Hast  du  die  Knittel  weggeworfen .  wu  hast  da 

dann,  um  dich  g^en  Honde  zn  vebren. 

7  Man  kann  leicht   einen  Knittel  finden,  venn 

man  den  Hund  schlagen  will. 
Lat.:  Male  facere  qui  Tult,  nnsqnam  uom  canaam  iavtait. 
tSetfboM,i9i.) 

8  Man  muss  den  Knüttel  bey  den  Hund  legen.  ^ 

PtHn ,  II,  459. 

9  Uffen   grobe  Knittel  gebiert  a  horter  Keil.  — 

Robinson,  547. 

10  Wns  nützt  der  Knittel,  den  man  nicht  schwingt 
(mit  dem  man  nicht  schlägt). 
Die  Waffen,  die  man  nicht  zu  fUtren  wetii- 
BChtn.:  S4m  kyj  (mec)  nebije.     (CHahu9*k-j ,  Zfi. 
Fotn.:  Sam  kij  niebije.    (Ctlakt^vfif.  Xi.) 


1433 


Knittelhard  —  Knoblauch 


Knoblaachskünig — Knochen  1434 


11  Wenn   der  Knüttel  nicht  wirdt  bei  den  Hund 
gelegt ,  80  achtet  man  keines  Gesetzes.  —  Uc- 

HiM-h.  lAÜl ,  15;  Pitn,  II,  601. 

la  Wer  mit  Knitteln  unter  die  Hunde  wirft ,  wird 

darauf  mit  Kuchen  nicht  mit  ihnen  auskommen. 

•  13  Den  Knittel  neben  den  Hund  legen.  —  llcrbcrger, 

l.  866. 

„Br  a»ffct:  Ihr  ueyd  Dicht  meine  Freunde  (»ber  ich 
muaa  den  Knüttel  neben  die  Hunde  leRen),  «u  ihr  thut 
was  ich  cucb  gebiete.  •*  (Htrhfrytr ,  HrrtpoitiÜe;  Fauli 
Brkihruntj,  70^'.; 

•14  Den  Knittcl  unter  die  Hunde  werfen. 

Vergeben  rUcksichteloa ,  ohne  Auiobeu  der  Perton  be- 
•trafen. 
Knittelhard. 

•Mit  Kiiittelbardi's  henimwerfen. 

Wul  SU  viel  al«:  in  Sprichwörtern  reden.  Bei  Cblfr 
(21.'/»)  heiBBt  et:  „Aach  »ollen  sie  ungebetet  anm  Ti- 
sche oder  Tou  Tische  nicht  gehen,  denn  das  gehüret 
.Scwcn  (Sttueu)  und  nicht  den  Menschen  xu,  wie  die 
alten  KnQttelhardi  lauten:  Ad  monsam  resident  et  paal 
nou  benedicont,  hie  retidet  ut  aus  et  targlt  ut  alter 
atellut." 
KnitteUause. 

•Einen  mit  Knittellaugo  waschen. 

Ihn  derb  darchprUgoln. 
Xnltflerwald.  , ,     ,„^ 

♦Ainen     durch    den    Knnttlerwald     fuhren.    — 

Srht>lil.   331. 

Hin  Tiasscnlaufen  (militäritche  Strafe)  machen,  un- 
eigentlich:  ihn  sehr  peinigen,  plagen. 

Knoblauch.  ,    «    •  .    , 

1  Als  Knoblaurh  ist  or  geganjreu  und  als  /wifbel 

wieder  «gekommen.  (S.  Zwiebel.)  —  nntuiifrn  IV.  40. 

2  As  (wenn)  man  esst  uischt  kein  Knebel,  stinkt 

lufin  nicht.      JuU.-druttih.     ltnnl>i.J 

Wenn  niau  keinen  Kuubluch  itst,  riecht  man  nicht 
danach.  

3  Der    Knoblocli    blüht,    er    will    Hotel»    tragen. 

,>V/j/,..,j   —    HVniAo/d,  11  11.  i.''. 

•)  Vim  llanpt,  Hanptel,  Küpfe.  —  Bei  ttltergrotter 
Luntigkeit. 

4  D'r  Knobhch  blid*m,  a  wat  lläUa  trään.  ((k-fterr.- 

S.hli'f.^.    —    h'Ur.  44:.. 
Hr  ist  überrattthig,   die  Strafe  wird  nicht  ausbleiben. 

5  Knob!:iuch  heisst  di«*  Zwiebel  Stinkwurz. 

6  Kiiobhmch  ist  rin  j^iiter  Kooh,  dem  Apotheker 

zu  JSthuiorh,  dem  Doctor  zu  Poch,  aber  der 
Nost'  zum  Joch.    —  Körii\MX^. 

Um  die  wirksamen  Eigenschaften  des  Knoblancht  her> 
▼urzuheben  aagen  die  Tuten :  An  dem  Tage,  wo  man  But- 
ter und  Knoblauch  isst,  braucht  man  sich  nicht  vor 
Gift  ca  furchten.  (.Vtujasim,  I81W,  604.;  Auch  beiden 
Alten  war  der  Knoblauch  eine  sehr  beliebte  Speise  der 
Suldaton.  dan  Ilild  eines  kriegerischen  Lebens  und 
»innet.  In  dieser  »extehung  hatten  die  Friedlieben- 
den das  Sprichwort:  Iss  nicht  Knoblauch;  das  so  viel 
bedeutet,  als:  Sei  nioht  kriegt-  oder  ttreitlnstig. 

7  Knoblauch  stinkt  von  allen  Seiten.  —  ninifc/iT. 

A7.Y.  «2. 
höhm.:  N'es  resnok  kam  chces,  cesnek  i  bnde. 
Fn.:  Tuuiüuurs  sent  le  mortier  les  aus.    (l,eroux,  I,  iL) 

8  Knoblauch   tregt   man   auas,   Zwiebeln   bringt 

man    wieder.  —  l'etn,  U,  4SS:  UatHtmu,  hutüla. 

m.  XXVII -. 

..Lasset  die  altan  fkUen  darnieder,  tnsant  kaoblooh 
auss  und  swifel  herwieder."  (Schade,  I.  89,  17».;  „lU- 
ben  Knobloch  getragen  auss,  brinsen  Zwii^l  wieder 
nach  haust."    (Ji.  Saehn,  IV,  L,  1.; 

9  Knoblauch  vnd  brant wein  wollen  beisammen  sein. 

—   lU'tiitch.  477,  23;  Veiri,  II,  4SS. 

10  Knobloch  hat  ein  weissen  Kopff,  grünen  Stengel 

(Still  und  scharfe  Zinken).  —  Lffcnum«,  10,  67 

II.  146 ,  M .-  E\»r\ein ,  I«. 
HChn,:  ^esnek  mft  hlavu  bfloa.  alr  kliiko  nlfson.    (Ct- 

•.ako9*ky.  1«.;  _ 

loln.:  Czotnek  ma  gtowr  bfala,  a  ogon  xielony.     (Cela- 

4,.pU/.  122.;  ■        ' 

11  Naoh   Kncblauih  riecht  der  eine,   der   andere 

na<h  Zwiebeln. 

12  Wenn  einer  Knoblanch  gegessen  hat,  so  riecht 

riian's  wol. 
fr«. .  Plat  on  pile  d*AU,  plat  il  sent  mauTaii.    (Cakür,  ii.) 

13  W».nii    Knoblauch    foiliitht,     kommt    Zwiebel 

wif'dor. 
/(..  Atidadn  let  mu,  tonadu  tet  cLibndda. 


14  Wer  den  Knoblauch  isst,  dem  riecht  er  nicht 

widrig.  —  Altmann  VI.  430. 

15  Wer  kernen  Knoblauch  gegessen,  der  stinkt  auch 

nicht  danach. 

16  Wer  Knoblauch  gegessen,  der  riecht  nach  Knob- 

lauch. 
Böhm.:    Kdo   cetnek  Jedl,    tomu   decb   pichne.     (Ötla- 
küvi^k'j.  372.; 

17  Wer   knoblauch    gessen,   der   empfindt  keinen 

gestauck  davon.  —  l.<'Am(inn,  73i).  10. 
„Wer  in  tUnden  lebt,  der  merkts  selbst  nicht." 
16  Wo  man   Knoblanch  stampft,   stinkt  auch  der 
Mörser. 
•  19  Ich  frage  nach  Knoblauch  und  er  antwortet  von 
Zwiebeln. 
Lat.:  Ego  tibi  de  allila  loqnor,  tu  retpondet  de  oaepit. 
(FatfUttt,  U.) 

•20  Sich   zum   ägyptischen   Knoblauch   zurückwün- 
schen. 

Aus  einer  bcisem,  aber  {nngewolintcn  Lage  in  die  frQ- 
hem,  Kwar  drackendern,  aber  gewohnten  Verhaltnit«e. 

Knoblauclxakönlff. 

•Es  ist  der  Knoblauchskönig. 

„So  wurde  Heinrich's  (fegonkaiser,  Hermann  von 
Lothringen  <  IW^)  genannt  Sein  kUnigUcher  Sita  wurde 
ihm  gen  Eissleben  verordnet.  Vnd  weil  daiumal  zu 
Kissleben  viel  Knoblauch  gebaut  wurde,  ward  dieser 
nowe  Kilnig  ron  den  Kaytaritchen  »König  Knoblauch <* 
oder  der  Knoblauchs  König  genannt."  (Dünnginche 
Chri,HÜ'H,  'M4  fg.) 

Knöchel. 

*Kr  wird  mii-  schon  einmal  unter  meine  Knöchel 
komunMi. 

HuU. :    lemand    in    de    knokkols     krijgen.      (llarrfbviH'^, 
/.  42I"''.; 

Xnoohen. 

1  Aus  frenulen  Knochen  ist  gut  Mark  kochen. 

2  Besser  an  einem  Knochen  klauben  ,  als  gar  kein 

Kleiach. 
Span. :  Quien  te  da  cl  biieto  uo  to  «luerria  ver  muerto. 
(l't'H  Uu'Jft'') 

3  Das  sind  Knochen  von  dem  verbotenen  Fleisch, 

das  <l]o  Klosterfrauen  heimlich  assen,  sagte 
der  Ciärtner  zum  Knaben,  als  sie  beim  auf- 
jr;'hobencn  Kloster  auf  ein  Häuflein  Kinder- 
kniK-hcn  gruben.  —  Klwu-nftieijel,  so,  2. 

4  Den  Knake,    dei  i^nem  beschert  oss,   wat   de 

Hund  nich  wegschleppe.  —  fVitrh^ür'.  208I. 

5  Den  Knochen ,  der  einein  beschert  ist,  trägt  kein 

Katz*  davon.  —   Auerbach,  DorfgenchichUii  (Stutigart 
IKl).  ///.  307. 
ti  Der  Knoche,  den  einer  han  soll,  schlcbbt  'm 

kenn  Hund  fürt    fStnuhunj.)  —  Firmrnich,  II.  5»7. 

7  Der  Knochen  war  erst  auf  des  Herrn  Tafel ,  ehe 

IT  auf  den  Weg  geworfen  wurde.    (Surinam.) 

31  eine  Lage  war  nicht  ttets  eine  to  traurige;  ich  lebte 
frilher  in  bettem  YerhAltiiitten.  Ich  bin  eine  antge- 
drttckte  Citrone. 

8  Die  Knochen  bleiben  denen,  die  zu  spät  kommen. 

9  Die  Knochen  sind  für  die  Abwesenden.  —  nein»' 

bcrg  lU,  4. 

10  Ein  fetter  Knochen  lockt  viel  Hunde  herbei. 
Bökht.:  Pri  tuhn6  kotti  pti  te  riditvadf.  (Cclaiuvskif,  9U.J 
Kroat.:  Pri  mattni  kotti  cncki  te  rado  potvade.    (CeUi' 

i-üctüry,  314.; 

11  Ein  Knochen  ist  leichter  ansgedreht  als  einge- 

renkt. —  AUtnami  VI.  43. 

12  Ein  Knochen  lockt  oft  mehr  als  einen  Hund 

herbei. 
Aehnlich  rnttiteh  AUmanm  VI,  476. 

13  Ein    Knochen   und    zwei   Hunde    gebön    keine 

rahiffe  Stunde. 

14  Ein  sdüechtcr  Knochen  iat  besser  als  gar  kei- 

ner, sagte  der  Pudel.  —  Rniuberg  iv, «. 

15  Es  müssen  auch  Knochen  sein,  die  das  fleisch 

halten   vnd    tragen.  —  Upnitih.  11s«.  GS;  Pttri, 

J/.  MO. 

16  Ist.  dir  Knochen  noch  so  gross,  fiir  zwei  Hunde 

ist  er  y.u  kloin. 
»f.:   Vn  im  4  deux  ma^tios  entemble  comblra  qn'll  soll 
gros,  ctt  irop  (ca.    (I.*rnux.  /.  119.; 


1435 


Knochen 


Knochen 


1436 


17 


♦33 
•34 

*35 
•36 

•37 
•38 

•39 
•40 
•41 


Je  näher  den  Knochen,  je  süsser  das  Fleisch. 

Dan.:  Det  k^d  er  stfdest,  tom  aidder  nxst  beenst.    (Prot. 

dan.,  356 J 
EhoL:  Th«  ne»rer  the  bone ,  the  Bweeter  th«  flMh.    (Bohn 

II,  16.) 
HoU.:  So  oare  den  been ,  so  «oeter  rleesch.   (Tunn, ,  S7,  11; 

Bokn  l,  329.) 
It.:  La  carne  ch'  b  uppresBO  Pobbo  h  piü  Baporita.    (Pazta- 

glia,  4«,  2.) 
Lat,:  Dulcior  est  caro  que   magifl   OBsibaa  heret  abique. 

(FaUtrxUben ,  801.J 

Jeder  nage  an  dem  Knochen,  den  er  hat. 

r.ut.:  Ob  rodito,  quod  Borte  contigit  tibi.    (Binder  11,  2448.; 

Knochen ,  Bein  and  Haar  düngen  hundert  Jahr. 

OekonomiflcheB  Sprichwort,  da«  die  drei  genannten 
Stoffe,  alB  Torzttgliche,  nachhaltig  wirkende  DüngongB- 
mittel  empfiehlt.  Erst  in  neaerer  Zeit  wird  ihr  Okono- 
mischer  Werth  gewürdigt.  (S.  Knochenmehl.)  (VgL 
AUg.  Anzeiger  der  Deutzchen,  1836,  Nr.  17-5.) 

Man  kann  wol  Knochen  abklauhen,  aber  keine 
Steine. 

Dan.:  Man  gnaver  nogetafbeen,  man  faaer  intet  af  steen. 
(Fror,  dan.,  243 J 

Man  muss  den  Knochen  abnagen,  den  einem 
das  Glück  zuwirft. 

Man  muss  die  Knochen  abklauben ,  die  man  be- 
kommen hat. 

Man  soll  die  Knochen  so  abklauben,  dass  den 
Hunden  auch  was  bleibt. 

Böhm.:  NeohryEuJ  kosU,  nech  neco  i  pro  hosti.  (^cto- 
koviikg,  53.) 

Sacht  wat,  Broor,  ik  skall  no'  mit  din  Knäken 
Appels  van  den  Born  smiten.  (Ovelgönne.j  — 
Firmenich,  lll,  24,  7. 

Wä  de  Knauche  iss,  moss  dam  Honk  ät  (das) 
Flesch  gäwe.     (Düren.)  —  Firmenich ,  483 ,  117. 

Was  im  Knochen  sitzt,  kann  man  nicht  ab- 
waschen. —  Reinxberg  II,  56. 

Holl. :  Wat  in  't  gebeente  gegroeid  ia ,  wil  uit  het  Tleesch 
niet.    (Bohn  I,  343.; 

Wenn  der  Knochen  abgenagt,  so  lässt  der  Hund 

ihn  liegen. 
Wenn   du    keinen   bessern   Knochen   hast,   so 

such'  dir  einen  andern  Hund.  —  Körte,  3034. 
Wenn   'n   mit'n  Knaken   na'n  Hund   smit,   so 

kachiekt  (bellt)  he  nich.  —  Globm.  vili. 
Wer  ewig  an  den  Knochen  nagt,  kommt  nie 

zum  Mark. 
Wo  Knochen   sind,   da  sind  auch  Hunde,   die 

sie  nagen. 
Wo  Knocken  sind,   da  düegget  (taugen),  do 

giwt  et  uk  Rüen,   da  sä  müegget  (mögen). 

(Uattnuji'n  a.  d.  Iluhr.)  —  Firmenich,  I,  369,  4;  für 
Düren:  Firmenich,  /,  482,  27;  (ür  Münzterland:  From- 
mann, 17,427,  86;  für  Osnabrück:  Lyra,  22;  für  Izerlohn: 
Woeste.  71,  150. 

Aus  Bedburg  erhielt  ich  dasselbe  Sprichwort  mit  der 
auf  die  Anwendung  deutenden  Bemerkung:  Auch  eine 
angeblich  sitsen  gebliebene  Jungfrau  oder  allgemei- 
ner, ,eine  bisher  Übersehene  Person  findet,  wenn  sie 
sonst  tachtig  ist,  noch  ihre  angemessene  Stelle. 

Auf  diesen  Knochen  kommen  zu  viel  Hunde. 

Wenn  wenig  unter  sehr  riele  vertheilt  werden  soll. 

Da  ist  ein  Knochen  für  dich  abzuklauben. 

Engl.:  There's  a  hone  for  you  to  pick.    (Bohn  11,  150.; 
/(..-  Egli  m'  ha  dato  un  osso  da  rodere.    (Bohn  II,  150.; 

Da  wirft  mer  mit  unucrn  Knoch'  na  Zwetsch- 

gcr  roa.      ( Franken.)  —  Frommann.  VI.  327,  430. 

Das  ist  ein  guter  Knochen  zum  Abklauben. 

SoU.:  Dat  is  een  lekker  kluiQe  voor  hem.  (Harrebomie, 
I,  417»*.; 

Das  ist  ein  harter  Knochen.  —  Kiix,  33. 

Dat  ene  up  de  Knak'n,  dat  ander  up'n  Stak'n. 

—   Eichwald,  1049. 

Von  jemand ,  der  nur  zwei  Hemden  besitzt,  von  denen 
er  das  eine  auf  dem  Leibe  hat,  wfthrend  das  andere 
auf  dem  Stakete  hängt,  um  zu  trocknen. 

Dat  is  ken  Knak'n,  dar  Fett  up  sitt.  —  Eich- 
wald, 1051. 
De  Knaken  angripen.  —  Dähnert,  239'*. 

Sehr  stark  arbeiten. 

De  Knaken  klätert  em  as'n  Büdel  vull  Arfken. 

(Oldenburg.)  —    \\e$erieitvnq ,  4077. 

Von  Jemand,  dem  die  in  Oldenburg  sehr  beliebte  Cor- 
pulenz  fehlt.    (S.  RippOv^ 


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De   ollen   Knaken  wollen  nich    mehr.  —    DA- 

nert,  239*'. 
Das  Alter  gestattet  so  schwere  Arbeit  nicht  mehr. 
Den  Knochen  kannst  du  einem  andern  Hunde 

vorwerfen. 

Mit  dem  Knochen  einen  andern  Hand  loek«n. 
Port.:  A  pio  duro,  dente  agudo.    (Bohn  I,  266.; 
Span.:  A  otro  perro  con  ese  hueao.    (Böhm  I,   300;  Or- 
vantez,  Don  quixote.^ 

Die  hat  Knochen  im  Leibe. 

Sie  ist  schwanger. 
Die  Knochen  in  der  Hundshütte  verwahren.  — 

AUmann  VI,  524;    Heinsberg  IV,  6S. 
E  Knake,  an  dem  drei  Pund  Flesch  hänge.  — 

Frischbier  ^,  2082. 
Eenen  Kn&ken   im  Ben  hebbeii.     (üaUt.^  —  A- 

chey,  127. 
Scherzhafte  Entschuldigung,  wenn  einer  nicht  geh« 

oder  kommen  will. 

Einem  einen  Knochen  zuwerfen. 

Böhm.:  Hodili  ti  kustkn:  anebo  Ji  hlodej,  anebo  •chonl. 

(Öelakovsky,  88.; 

Em  bet  op  de  witte  Knakens  gewe.  —  rrwh- 

hier*,  2078. 

Er  hat  ihm  einen  Knochen   ins  Maul  gegebeo. 

Ihn  durch  eine  werthlose  Znsieherung  beeehwiobtigL 

Er  hat  keine  Knochen.  —  FrUchbier,  404;  /*rurt- 

bier  ^.  2075. 

Ist  ausserordentlich  gewandt,  gelenkig,  so,  alt  bitte 
er  keine  Knochen. 
Er  hat  Knochen  im  Leibe.  —  Fri^chbm '-,  »7e. 

Ist  ein  kräftiger  Mann;  aber  auch  Ton  eiaeat,  der  Bicb 
nicht  bücken  kann  oder  will. 

Er  hat  Knochen  wie  die  Weiber  und  Pferde 
aus  dem  Perche.  —  Hesekiei.  39. 

Er  kann  seine  Knochen  im  Sack  (oder:  Sack- 
tuch) nach  Hause  tragen.     (Danzig.)  —  FritA- 

bier  »,  2074. 
So  durchgeprügelt,  zerschlagen  ist  er,   oder  wird  er 

werden. 
Er  vertheilt  die  Knochen  und  hat  noch  kein« 

gekocht. 
BoU. :  Hij  bedelt  rceds  om  de  beenderen ,  ofschoon  ik  aof 

geen  ▼leesch  gekocht  heb.    (narrebomee,  l.  38.; 

Es  einem  so  geben,   dass  es  bis  auf  die  Kno- 
chen geht. 
Es  ist  Ein  Knochen  unter  zwei  Hunde. 

Lttt.:  Ab  ostio  uno  mendicantes  duo.  —  Dnum  oi  iater 
caneB  duos.    (Bot>iU,  I.  4.) 

He  hett  dat  innen  Knaken.  —  Ddhnert ,  ijs**. 

Sagt  man  von  allen  Beschwerden  an  den  OUeden. 
es  mögen  Geschwüre  oder  Flüsse  sein. 

He  hett  en  Knaken  im  Ben.  —  Schütte,  1, 1%. 
Ich  will  nicht  in  (unter)  dessen  Knochen  kommen. 

BoU. :   lemand  onder  de  klniren  kr^Jgen.     (Harrthemk. 

I,  417 ^; 
Ik  kann  noch  wuol  met  sinen  Knuoken  Biftren 

afsniiten.     (Iserlohn.)  —   Woeste,  86,  l». 
Dt  sraeite  mit  deinen  Knuoken  no  Beren.     ft- 

derbom.)  —   Firmenich ,  I,  362 ,  1$. 
Knochen  ansetzen.  —  Frischbier ',  20T9. 
Kraft  anwenden. 

Mät  deinjde  Knöche  schmeissen  ich   no  Biren. 

—   Schuster,  1109. 

In  WUrtemberg:  Mit  deine  Knocha  will  ich  Bira  la 
schmeisBa.  (Neften,  404.;  —  In  Pommern:  Mit  dinea 
Knaken  kann  ick  noch  Appel  rom  Böm  emiten.  (Di-^ 
nert,  239».; 

Met  denga    Knoche    werp    ich   noch  Nüss  av. 

(Bedburg.) 
Mit  deinen  Knochen  will  ich  noch  Birnen  und 

Aepfel  (Nüsse)  herunterwerfen.  —  Schottet,  111«*. 

Eiselein,  385;  Sauer.  177;  Simrock ,  5788;  Braun ,  /,  19«, 

Frischbier^ ,  2077;  Laus.  Magazin.  XXX,  851:   Auerbcet. 

Dorfgeschichten ,  11,  234. 
Der  Trotz,   im   Wahne,    den  andern    zu    ttbecl^ea. 

„Mit  euren   Knochen,  Nachbar,    bengle  ich  noch  diB 

Nüsse  von  den  Bäumen.*'    [Spi'nJler,  Bastard.  Stuttfsrt 

183V»,  IV,  131.; 

Sin  Knak'n   in   Andermannes    Kiste    legg'u.  — 

Eichipald,  1050. 

Socke  Knuäkskes  kann  'k  na  wuoi  sachte  b<- 
guagen.  —   Lyra,  106. 


1437 


Knochen — Knüpf 


Knopf 


1438 


*69  iSolche  KDOcbtiii  kanu  ich   woi  saohte  benagen. 

—    Simrtuk.   ATt"!**. 

Knöcben. 

•He  knoL'h  wie  en  alt  Pcrd.    (Mt-urs.;  —  FirmenicH, 

/,  400.  '. 
Knochenbeisaen. 

*IIe  geht  {'oreii  up  dat  Knukenbiteu  üt.  —  Udh- 

nrrl  .  230^. 
Kr  küHHt  ticb  ^vm  mit  ileu  Mil(Icb«n  heraio. 
Knoclienb«i8ser. 

•De  olle  Knakeubiter.  —  ihihHtit.'iio*. 

Ein  Madchcnj&ger ;  ein  Verliebter,  der  gern  küiat. 
Knochenfirass. 

Ich  lei4U:  iuii  Knochcui'ntss,  sa^te  iler  Bediente 
zum  Doctor,   meine  IIerr8<?liaft   tiittcrt    mich 
nur  mit  Knötchen. 
Xnodieiunelil. 

Eine  Tonne  Knochenmehl  üuh  Deutschlaml  er* 
spart  zehn  Tonnen  (letreitlf  aus  Deutschland. 

Di«  EiiiführuuK  des  (4ip«es  und  der  Kartoffel,  welche 
•Icr  ifruaieru  und  TöUigen  Auinutxung  dei  Budeni,  d.  1. 
•lern  Kaubbau  dieneii,  lieaa  dan  deutacbeu  Landmann 
viel«  Jahrzehnte  die  Kmichcn  als  Düngemittel  gering 
achten ,  wAhrend  sie  der  Intelligentere  englische  Land- 
wirtli  zu  Milliüneu  von  Oentiiom  uus  DeutAcfaland  be- 
zog. Mit  jed«>m  Centner  Knocbenmelil  wird  aber  den 
Feldern  eine  Hauptbedinguug  iur  Wiodergewinnnng 
vuu  mehr  als  3500  Pfund  Weizen,  Kuru  oder  Getreide- 
wert  b  entzogen.  Ufbfr  ä^n  Wfrth  der  Kno^hfH  vgl.  AU' 
;/ciu^iH*r  An:ei(fert  Gotha  im  Januar  IH:ic,  Nr.  .'i,  und 
Iht  lanilirirlh*>'haftHehn  Rnubhnu  in  L'nat'iv  T<i'jf  ^  Braun- 
avhweig  isr.l,  Hft.  5i<,  H.  4»H. 
XnödeL 

1  Knödel,  Nud'l,  Mues  uml  lilontr  '  sind  die  vier 
tiroler  Kleniente.  —  Sihitpf.  .ias>. 

•>  Buuhweizcn.    (Vgl.  Schüler,  III.  27*'.) 
•2  Er  hat  «ün  Knödel  im  lliils.     ■0\»r»stcrTfuh.'^ 

Umschreibung  für  Kropf. 
•3  Er  hat  zn  wenijif  KnödM  gesse.     'tUnruitumtiii.) 

Schvrzliaft   um  zu   sagen,  dass  jemandes   physische 
Kruft  zu    irgendeiner   Arbeit   oder    Verrichtung  nicht 
ausreiche. 
Xnödelweib. 

Das  Kuödelweib  >   darf  bei  der  lloch/eit  nicht 
ff'hlen. 

■  I  hei  den  lloch«eit<>n  in  OberUsterreich  eine  Frau  aus 
■  trr  Kr«>uudschaft  eines  der  Brautleute,  welche  nach  dem 
<fntteHdien«t  auf  dem  PlaUe  vor  der  Kirche  „KnAdP', 
Krapfen .  auswarf.     (Haningiirt^n.) 

KnoUe. 

1  CireobsO  Knohi.  ^eossO   Stuk   Ilreod.  —  /.'.mw»- 

Si>  «aL':  man  in  OberAsterreich ,  wenn  beim  KornsiLen 
grosse  Knollen  entstehen. 

2  Gropse  Knollen  gehen  nicht  in  kleine  Töpfe. 

Uriivst-  Ocdauken  nicht  in  kleine  Köpfe. 

3  Wenn  Knollen  eu  Wortein  gut  gerohcn,  sollen  die 

.lonkere  van  Hoiere  soden  en  broden.    'HV«j/".j 

Wenn  BUben  nnd  Möhren  gut  gerathen,  mögen  die 
Junker  tou  Heier  im  L'eberflnas  loben.  AUgamein:  Ich 
habe  eine  gute  Ernte  nnd  brauche  mir  nichts  abgehen 
zu  lasson. 

*4  Den  fs  6k  met  de  Knollen  gar.      beuiz.) 

Er  ist  verarmt. 
•5  Del'    grobe  Knolle. —   .Vo<«/icTo.«i-fc,  .Wawiortt' A'^rm»*, 

s.  i'j:i. 
••>  Eeii  graven  Knülle.  —  Urem,  »v»., //,  i»30. 

Zur  Bezeichnung  eines  groben  Menschen.  Luurtmhfry 
tili,  «i)'«)  hat  Buerkuulle;  dänisch:  knold. 


•Wif  Kuollfink  und  J'lorhheinz. 

Wiederholt  bei  HriimneUlMwtn.  htr  itot:f  Meiekrr. 

Knopf. 

1  Aus  Knö])ffen  werden  Rosen.  —  Ukmann.  S49,  4. 
'i  Der  Knopf  ist  leicht  gelüpft,  den  Gott  nicht 
hat  geknüpft. 

3  Einen  harten  Knopf  aufzulösen,  •>rfordert  einen 

spitzigen  I/öser. 

4  Wa:;n  man    nicht  ein  Knopff  an  Faden  macht, 

ivt  df  r  erst  Stich  verloren.     1 8.  Knotw  6  nnd 
Kuull.)  —  Lehmann,  17,  9.  £iw(rM,3U;  Simrock ,  i790. 
Was  rar  alle  0«icb4fte  «obl  zu  m«rkea  ist. 
6  Was  der  Knopf  siegelt,  soll  die  Spitze  Tcrtheidi- 

Hf;i.  —  rt*tor.,  I'i.  Vn.  .Si."ini.'.,  378».  firaf,  «M,  »27. 

livr  Kaiser  Karl  der  Oroase  taati«  anf  mIiimb  Dcgta- 

knopfr.  womit  er  ««ine  Befehle  zu  aiegtls  pflegt«,  dl« 

BucbftAtica  D.  P.  C.  A.  D.  C.  (Dccem  ^ 


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Custoe  A  Deos  Cunstitutus ,  d.  b.  zum  Wächter  der 
zehn  iTobote  von  Uott  verordnet)  eingraben  lassen  nnd 
pflegte  zu  sagim:  „Was  der  Knopf  siegelt,  soH  die  Spitae 
vertheidigen'S  welober  Anssprneb  des  Kaiien  sehr  oft 
wiederholt  und  zu  seiner  Zeit  ipriebwörtliob  wurde:  au 
Mangel  au  Veraalassvng  aber,  ihn  zu  wiederholen,  in 
Vergessenheit  gerietb. 

Was  kein  KnopfF  ist  gewesen ,  das  wird  zu  kei- 
ner Rosen.  —   Lehmann,  4.W,  72. 

Was  soll   ein   Knopf  in  der  Höhe,    wo    nicht 
drüber  eine  Spitze  jr^ht.  —  l'aTomiakon .  vxi. 
„Gelehrte  HoUen  allweg  den  Vorzug  balien." 

Wenn  der  knopff  gemacht   ist,   so  ist  alles  zu 
spät.   —   Lehmann,  ^12.  4. 

Wer  einen  Knüpf  annülien  kann,  ist  noch  kein 

Sehneidersmaim.     (SuriUtühnwn.) 
Wer  Knöi)ff  will   brechen,   fiml    bald   viel  Hut 

voll.   —   /.»'/irmiiiii.  821,  82. 
Wer  nicht  einen  Knopf  iinnähen  kann,  ist  wol 

ein  ungeschickter  Mann. 
Alles   in   einem   knopff  halM?n    (uno  verbo).  

UnltT.  Ih-r  sri'len  Pnraiitfs  (Sira.«burp  151»),  XXII*,  l. 
Da  hat  Knöf  op  de  üge.     .'Iiedhunj.; 

Ist  sehr  unaufinerkHAm,  beobachtet  nicht. 

Dar  kamen  noch^i  heele  Bält>  Knopen  un  Ka- 
meelsgarn  bi.  —  Hrrn.  i04S. 

•}  Kino  grosse  Monge.  Die  Zuthaten  machen  die 
Suche  theuur. 

Das  hat  einen  harten  Knopf. 

„Wiewul  PH  auch  ein  harten  Kni>pfl  hat,  ob  8em- 
babel  und  J»«u.l  uiub  tlirse  Zeit  noch  haben  leben  köo 
m-u.  d.  ii.  fast  unglaublich  iot."    Owntt/r.^  lUf*.) 

Den   Knö}»    up    den    Hndel    hebben.      UoUlj  - 

SthnUt  .  I,  174. 

Den  Knopf  auf  dem  ]{eutel  haben.  —  hthrengei. 

II.  U>ti;  Ai.i7c,  345:.*;  Itniuii.  /.  1SM)7. 

Die  eigonn  oder  fremde  Kasse  beherrschen;  auch  die 
Mittel  besitzen,  sich  gegen  einen  suhlechteu  Zahler 
sichrrzustelien. 

Den  Knopf  auflösen.  —  Pithumukim ,  mn. 

Den  knöpf  hat  noch  keiner  auffgelöst.   {S.  Nuss.) 

—  Lehmann .  275  .  17. 

Der  Ton  liegt  auf  den.  Von  einem  schweren  O«- 
KL'huft.  Lfhinann  f Ugt  aU  verwandt  bei:  .,Die  Nnsi  bat 
noch  niemand  auffgebissen ;  die  Nuss  ist  zu  hart,  man 
kan  tiii>  nicht  auCTbei^den." 

Den  Knopf  machen.  —  l'.irinojir,  877. 

BirltHyrr  erkliirt  es  nur  durch:  copuUren. 

Den  letzten  Knopf  springen  lassen. 

Den  letzten  Pfennig  ausgeben. 
Der  Knopf  geht  auf.  —  lUriimjvr,  878. 

Der  Kleine  wttcbsL 

Der  Knopf  is  lern  af)^anga.     ^oherö»tgrreit;h.) 

D.  h.  er  erkennt  nun  klar,  er  fängt  an  zu  Tersteben,  ca 
begreifen.  BaHingartem  %mig%:  Ich  denke  beim  Knopf  aa 
die  sich  eben  entfallende  Blamenknospo. 

Diesen  Knopf  mus»  ein  jeder  auflösen.  —  Aird- 

minkoH,  IM2. 
Davon  ist  keiner  ausgenommen. 

Eenen  dun  Knöp  uj»  den  Büdcl  holen.  (Uolni.) 

—  .Si*ii/:t' .  //,  30«;. 

Ks  wirdt  jm  ein  knojiff  dafür  gelegt.  —  Uathe- 

siuii,  h,KUU,i,  I.  XVII»'. 

Einem  den  Knopf  auf  den  Beutel  halten. 

Ihn  Ton  (feldausgaben  abzuhalten  Termogen.  Stammt 
wahrscheinlich  von  alten  Oeldbenteln  oder  Ucldtascben 
her,  die,  mit  einer  Klappe  versehen  waren,  um  snge- 
knapft  ^u  werden. 

Einem  einen  Knopf  an  die  Nase  machen. 
Einen  Knopf  8|)ringen  lassen.  —  FrirchUier,  406 ; 

Friichhör  ',  S083 ;  llenni^ .  128. 

Etwas  dranfgeben  lassen;  aber  auch,  wenn  man  zu 
viel  gegessen  hat,  durch  Oeffhcn  eines  Knopfes  sich  Luft 
machen. 

£nem   den   Knöp  herundcr    slaii.  —  Itnnn.  Wb., 
II.  na». 

In  dieser  nnd  eialgau  andern,  besonders  uiederdeut- 
■chen  Redenearten  steht  Knopf  für  Kopf;  auch  In  der 
Flacbformel:  „Ooti««  Knopf**  itebt  ee  wo!  verhflUe&d 
fUr:  Gottes  Kopf.  ..Ooti  knöpf,  las  den  wiit  Nia  vo.*' 
(Faitnacht^piet.)  ^Vgl.  darttber  lirifHm,  II,  l,  c;  K,  1471.; 

Er  hat  der  Chnojif  uftho.    (Soioikurn.j  —  SekUd, 

75,  so». 
Er  fangt  auf  einmal  an .  stark  lu  wachsen. 


1439 


Knöpfchen — Knöpf  lein 


Knopfloch — Knoten 


1410 


*3'2  £r  hat  getroffen  pinkt  in  Enöpel  dran.    r/«d.- 

detiUcli.     lirudy.j 

Kr  hat  gerade  ia  den  Knopf,  in  den  Punkt,  in  dai 
Scbwarxe  getroffen. 

•33  Er   hat  (keine)  Knöpfe.  — '  fmrWrttr,  4ü5;  Friw*- 

h\er  »,  2054. 

Er  beiitst  (kein)  Geld  oder  Vermögen.  Dnher  dMi 
mau  einst  StlbermUnxen  als  Knöpfe  getragen. 

•34  Er  kann  den  Knopf  nicht  auflösen.  —  /VirönMa- 

ktm ,  687. 
Die  Aufgabe,  da«  Bätheel  u.  b.w.  ist  ihm  zu  echwer. 

•  35  Er  lässt  alles  auf  den  spitzen  Knopf  kommen. 

(Sitrlimjen.j 
Aufi  Aenatortte. 

*36  Er  lässt  sich  die  Knöpfe  vom  Rocke  herunter 

stehlen. 
•37  Er  macht  der  Chnopf  letz  a  Lampe.   (SoitOkum.) 

—  Schild,  74,  204. 

Er  macht   den   Knoten   Terkehrt  ina  Kastach,  d.  h. 
er  macht  eine  Sache  verkehrt. 
•38  Er  macht  syni  Chnöpf  (Spässe).    CSolothum.j  — 

Svkad.  74.  2Ü3. 
*39  Er    verthut  (verkeilt,   verkneipt)   den   letzten 

Knopf  (Pfennig). 
*40  Es  fehlt  ihm  auch  wol  ein  Knopf  am  Hock. 
£•  ist  nicht  alles  so,  wie  es  sein  solL 
ffoU.:  Hij  mögt  wel  xwijgen;   hij  mist  ook  al  een'  knoop 
▼an  zun'  rok.    (Harrebomfe,  /,  421  ^.) 

*4I  Es  fehlt  noch  ein  Knopf,  ehe  der  Bock  fertig 
ist  (oder:  schliesst). 
Lou.:  Curtae  semper  abest  neacio  quid  reL    (Boras.).  (Bin^ 
der  I,  279;  //,   679;  Pküippi,  I,  108;  Seybold,  110.; 

•42  Es  ist  wie  ein  Knopf  und  doch  plagt  es  uns.  — 
BurclUiardl,  699. 

Die  winzigsten  Dinge  können  den  Menschen  beon- 
rnbigen. 

•43  Hä  hiät  Knöpe  oane  Nösen  maket.    (Graftchaft 
Mark.)   —    Woeste.  84.67. 

Kr  hat  Knöpfe  ohne  Oesen  (Oehre)  gemacht,  d.  h. 
Falsehmttnzerei  getrieben. 
•44  He  het'u  Knoop  op'n  Büüdl.     (Süderdithmartchen.) 
Er  hat  einen  Knopf  auf  dem  Beutel;   ist  in  seinen 
Ausgaben  beschränkt. 
•46  He  lett  enen  Knöp  springen.    (IMut.)  —  Schütze, 
11.  90;  fDr  Altmark:  DanneU.  275. 

Nämlich  einen  Westenknopf,  macht  sich  durch  Auf- 
knöpfen Luft,  wenn  das  Essen  schmeckt  und  er  noch 
mehr  essen  will. 
BoU. :   HiJ  moet  eon*  knoop  laten  springen.    (Barrebom^e, 
I.  421».; 

•46  Ich  will  einen  Knopf  vormachen. 

„Die  etwas  hindern  wollen,  die  werfen  Stuel  vnd 
Benck  drein,  verhaun  den  Weg,  Torlauffen  das  loch, 
machen  ein  knopff  davor.**    (Lfhmann,  386,  1.) 

•47  Ik  heb!)  mit  em  den  Knop  up'n  Büdel.  —  Eich- 

wald,  1057. 
•48  Knöpfe  au  einer  Binse  suchen.    (8.  Knoten  le.) 

„Ein  knöpf  du  in  der  binzen  suchst.*'  (Uebersett. 
Trreru,  Strasburg  1499,  34'».;  „Aber  die  weit  muss  ein 
knöpf  an  einer  binzen,  das  liecht  in  der  flnstemis  su- 
chen."  (Frank,  WeUtnteh.Yon.)  (Vgl.  Orimm,  K,  1472.) 

•49  Knopff  oder  Spitz,  welchs  du  wilst.  —  Lehmann, 

134,  3. 
Drohung. 

•  50  Mach'  dar  an  Knopf  ön  die  Nase.  (OberMterreich.j 

—  Hochdeutsch  bei  Sin« rof* ,  7422 ''. 

Zur  Unterstützung  des  Gedichtnisses  einen  Knopf 
ina  Taschentuch. 

•51  Nicht  alles  auf  den  Knopf  setzen.  —  Opel,  295,  40. 
•52  Nur  an  Einem  Knopfe  hängt  es  noch. 

Es  liegt  nur  noch  an  einer  Kleinigkeit. 

•53  Sich  einen  Knopf  ins   Tuchel  (auf  die  Nase) 

machen.  —   Paromiaknn,  9  u.  1564. 

Ein  sichtbares  Denkzeichen ,  um  etwas  nicht  su  ver- 
gessen. 
Knöpfchen. 

•  Wat  im  Knöpken  hcbbeu.  —  Schambach,  UT».,  107=». 
Etwas  im  Sinne    haben.    Lichtenberg  (1800,  HI,  41) 
bat:  er  hat  etwas  im  Knaupe,  für:  er  ist  betrunken. 
Xn6pflein. 

1  AuBS  knöpflein  werden  Hosen.  —  Lehmann,  4io,  J3; 

Sauer ,  149. 

2  Schneeweisse  ICnöpfli,  Speck  wie  der  Blitz,  mit 

der  Sichel  aba'g'haue  schadt  den  Buren  nichts. 
;  Schträz.J 


•3  Da  mosat  du  vorher  noch  mehr  Knöpflen 

(Smrttngen.) 

•4  Knöpfle,  Kraut  und  zate  Speck.  —  BiHtnger.  vm. 
Antwort  auf  die  Frage:    Was  host  geau»     Um  «b 


sagen:  gar  kein  Speck.    Knöpfli  =  Klöaa«,  s.  B.  Xehl- 
oder  Fleischknöpfli. 


aa  unter  dem  fünften  Knopfloch  iat,  lässt  sich 
nicht  unterdrücken. 
Wer  etwas  auf  dem  Herzen  hat,  umgt  aa. 
*2  Unterm  linken  Knopfloche  nicht  recht  sein. 
XnopflstxlckAr. 

•Der  Knifelsträcker  kit.  (Siebenbirg.-idcka.J   —  Freai- 
mdna,  1',  327,  300. 


1  Auf  einen  harten  Knorren   g^ört   ein  harter 

Keil.  —   llerberger .  11,  402. 
Böhm.:  Na  trrdf  suk  tvrdAho  tfeba  kllnn  a  palice.    (Ö0- 

iakofkf,  117;.  —  Spicat^  klln  n»  ma,rilf  aok.    (CtU- 

kofky,  87.; 
Bo'L:  Op  eenen  groven  kwast  heefk  men  eanea  aehaipaB 

beitel(eene  scherpebijl)  noodig.  (Barrebomee,  1 ,  4iaK) 
LcU.:  Malo  nodo  malus  coneus  qnaerandna.    C&tetowfa. 

117.;  ^ 

Polin.:  Ka  twardy  s$k  twardego  klinaportrsoba.  (Lompa,ti.) 

2  Der  Knorren  (Ast,  Knoten)  muss  den  Knuppen 

(Klotz,  Geschwulst)  vertragen.  —  Ei*dnm,wi. 
So  einer  des  andern  Fehler,  ein  Fraand  des  andeiB 
Ecken  und  Schwächen. 
Lat.:  Duro  nodo  dums  qnaerendni  eat  cimeus.  (SefMä, 
242.;  —  Qui,  ne  tuberibns  propriis  offendat  amieun, 
postulat,  ignoscat  Termds  illiiia.  (Bore*.)  (Fhlimpi, 
II,   134.) 

3  Ein  roher  Knorrn  ist  hinten  wie  vom. 

4  Einen  Knorren  muss  man  ungestaltet  lassen. 

5  Grosse  knorren  brennen  langsam  an,-  sind  sie 

aber  noch  grün,   so   geben  sie  desto  mdir 
Rauch.  —  Pari,  ll,  359;  Ilenisch,  500,  M. 

6  Man  muss  den  (manchen)  Knorren  vngespalteo 

lassen.  —  Lehmann.  715 ,  4  a.  770 .  6. 

•7  Er  hat  schon  manchen  Knorren  gespalten  (ge- 
schlägelt ). 

Frt.:  II  y  a  long-temps  qu'il  bat  le  fer.     (Lendroy ^  11$^ 

•  8  Er  het  Chnürre-u  im  Chopf.   (SiAoihum.)  —  SekiU. 

75.  206. 
Ist  ein  hinterlistiger,  heimtückischer  Stensch. 
Knon. 
*1  Ein  rechter  Knorz.  —  Schöpf,  Z30. 

Eine  dicke  Person,  eigentlich  ein  knonigar  Stock. 

•2  Er  ist  ein  grober  Kuortz.  —  Etfering.  //.S40. 
Knospe. 

1  An  der  Knospe  sieht  man  schon ,  was  eine  Bom 

werden  vnll. 

2  Aus  Knospen  werden  Kosen. 

Fr».:  Le  bouton^derient  rose  et  la  rosa  gtmtt«-«tiL    (Bt^* 

L     OL-/ 

3  Vor  Knospen  auf  der  Stini ,  die  in  der  Ehe  sof- 

brechen,  soll  man  sich  hüten.  —  Eisbein.  Vk: 

Simrock,  5791;  Heinsberg  I,  143. 

Die  in  der  Ehe   unter  dem  Titel  „Hörnet**  eisAsi- 
nen  und  bekannt  sind. 

4  Wo  die  Knospen  fehlen,  da  blühen  auch  kein« 

Rosen. 
Knoten. 

1  Auch  ein  kleiner  Knoten  gibt  schmerzhafte  Hiebe. 

(Wend.  Lausitz.) 

2  Die  Knoten  am  Stock  schaden  der  Traube  nkfat. 
Frt.:  De   bois  nouö    oourt   grandes   TendanMS.    (Ler»u, 

I,  59.;  "^ 

3  Die  Knoten  sind  geschürzt. 

Die  Angelegenheit  hat  das  Stadium  der  Varwiekalanf 
erreicht. 

4  Ein  Knoten  am  Faden  erspart  dem  Schneider 

viel  vergebliche  Stiche.    (8.  Knopf  i  nad  Knttt» 

Aehnlicb  russisch  Altmemn   Vf,  48S. 

5  Geht  der  Knoten  auf,  bat  (nimmt)  der  Faden 

freien  Lauf. 
EngL:  Where  the  knot  Is  looi«,  the  striag  ■Uppoih.  (Bvk* 

II,  108.; 

6  In  den  tiefsten  Knoten  hat  das  Zuckerrohr  den 

besten  Saft. 

„Das  Leben  gleicht  dem  Zuckerrohr.    Zu  Strea  getre- 
ten wird  das  WipfelUnb  rom  Schaft"    (W.  Hilttr.  7.) 

7  Kein  Knoten  so  fest,  der  Sensenmann  (TodI 

zerhaut  ihn. 


I^^^" 


Knotenkaff — Knüder 


Knuff — Katippel 


1U2 


I 


I 


I 

i 


ä  Ta,  tft  8l&  uml  ^u  Knutten  m,  stid'  de  Brutf  im 
fürst«  dem  Deuwel  vor  de  Nase.    (Lümeburfi.j 

^  Iluefer,  69. 

0  Wer  keioeu  Knoten  an  den  Faden  macht,  ver- 
liert den  Stich.  —  lleifuberg  ///,  n. 
10  Wie  der  Knoten  geschürzt  iat,  muss  man  Ihn 
lösen. 
•11  Da  ist  (steckt)  der  Knoten  (das  Hiiidemias), 

Frt.!  C'«at  Ik  l«  hlc.    (Antsinifer,  376 '^J 

•13  Den  gordischen  Knoten  lösen. 

Gordloa  ichUrsta  «i&eo  Aaiaertk  Terwi,cksl(«a  Kooteu 
and  bvBQorkte^  dMt  der,  w«Ioh«r  Ihn  löMu  wtrd», 
Herr  voti  Ajiivii  waiden  wtUrd«.  Bekuuitlicli  t«rhieb 
Ihn  Aittxaudet  der  Utobm  mit  dem  Schwarte,  Indem  er 
tAtfte,  dBBs«a  nicht  dareaf  «akAme,  wie  der  Knoten  auf- 
g«loit  werde,     D«r  Erfolg  bat  die«  gesoigt. 

fn, :  he  neu  de  Oordius  Mida«.  (Üi-eiU,  II,  \9.)  —  Noeud 
Oordlen,    (Krittirngtr ,  ^m.) 

BoU.:  HiJ  hakt  den  aordla»nicben  knuop  door.  (Harre 
f^mtf,  I,  «»l-J 

litt..-  Ifodu*  (iordll  Midaa.    (autitt,  11,  19.) 

*13  Der  erste  Knoten  ifit  bei  ihm  gebrochen. 

Von  jemand,  d«r  *n  wach««»  boiftunt. 

•  14  Der  Knoten  ist  noch  nicht  genssen.  —  Alu-,  ai. 
•16  Diar  kam  a  Knaat  ta  hnn.    (Amrumj  —  Hqu^i 

Vni,  362,  178. 
Da  kjMU  der  Knoten  tur  Hand. 

•16  Du  Bucbesl  eyn  knodeu  an  der  bintzen.  —  Tip- 

I»iu4,  U^;  t'öiTtfli/,  II,  4A4.  »irnt-cÄ,  389.  11. 
I)a    Bchwierlgküiten    fmdeu,  wu     kam«    aiad.      Vun 

Aengitlicben,    aUiu   Ueiorgten,   Jfarohtiaraen «    die  d* 

äcrut>el  finden,  wo  nicht«  cn  «weileln  iit.  —  Die  Bin» 

■eu  hKb«n  keine  Knoten. 
/V«.;  Tu  cberce«  anglet  ou   Uoes  drotctaa.   (BttnU^  lykU.) 
MiM-, i  Uij  tO(!kt  kuouyi-D  in  e#nu  biea,  (ilarrtövmtm ,  i,*il ,f 

—  In  aUdd»  biaaeu  sockt  hlj   kuobbelt.    fUmrr^^nU*, 

r,  *Jo".; 

Lut.:  In  parall«lia  augulom  quaeri«.  (BowiU,  l,  1&7,)  — 
Kodnut  in  teiriK)  tinaeria.  (Jkrrn$.)  (Bindfr  t,  U43; 
//,  2U8;  T^ppuu,  34*;  FkUtppi,  II,  3ö.; 

•17  Einem  einen  Knoten  dafür  stricken.  —  Fucktr, 

hialhr  .  409 .  4. 

•  18  Einen  geschürzten  Knoten  lösen. 

•  Id  Einen  knoten  ins  ächnupftuch  binden.  —  K'irte^ 

94»^'.  Braun,  I.  190S. 
Ale  Denkaeiehen ,  «twaa  nicht  in  Targeeeen. 
Fn.;  11  faut  isettra  une  «ptn«l«  toi  ra«Dche  poBf  ee  lou- 
vonlr  de  quelque  choee.     (Krtttittfftr,  M*^.) 

*'iO  Er  löst  die  Knoten  wie  Alexander. 
^Si  Es  ist  ein  harter  (bösere  schlimmer,  verwünsch- 
ter)  Knoten.   —  tehmann,  91S,  7. 
Kine  schwierige  Ssehe. 
Lat.j  Vnlcnniam  vtacaltUD.    (Fhiiippi,  II,  ^.} 

*33  Es  ist  ein  herculischer  Knoten. 

Dftmit  ward  eine  eehr  engn  nnd  unaonoallche  Freund* 
«cnnfi  beaeicbnet,  Auf  dem  Uerolditab  de«  Mercur 
aiad  «wei  äolilnngen,  eine  tnannlicb«  und  ^ne  w«ib> 
Unhe,  die  in  dar  MItU  daa  Körper«  inoin«nd«rgafloch- 
ten  den  harcolUcben  Knolan  bilden. 
tat.;  U«raalanu«  nodu«.    (Stytudd,  3U.J 

*23  Es  ist  ein  Knoten  im  Kabel  (im  Ankertaa). 

Dl«  äa«be  iit  Terwickalt,  o«  Ut  eia  UiAdstnlM  ia 
daa  Weg  gekommen. 
JEim,.-  I>anr  i«  een«  kiuk  In  den^abel.  (Barrtbomia,  /.  40S«.j 

*34  Man  hat  ihm  zwei  Knoten  gemacht. 

Dopoelte  Schwierigkeiten  In  den  Weg  gelegt. 

•25  öla  dick  ^nen  Knüllen  in  de  NAse.    (Hamburg.) 

Wie  man  «ich,  nm  etw««  nicht  m  rorfeaeen,  «Inen 
Snvten  in«  Taeohentueh  naoht 
•36  Wie  tritt  hoch  der  grobe  Knotte.  Sauet  Burg- 
hardt   ist  sein  Zwölfibott.  ->  TktiUrwm,  [ha^u^ 

rwm.  404*. 
KnotenkAff. 

*üei   well    von   Knolteukuw'   Knäape    dreggen 

(drehen)»      \(Hp*n  \m  ti^fufmnfjftbfitrk  Anuber^.J 

0  Knott«a  =  L«laknoien »  Kaw,  kawe  =  8preu,  K^ff, 
b««on4«v«  üeberbUibeel  tob  Leinknoten.  —  UAohttrilcb, 
nnaOtfflleii. 

KnotenlöMir. 

Nicht  jeder  Knotenlöser  ist  ein  Alexander. 
KnuAksksa.  «.  KbocId«*. 

Waar  Knnikake«  sind  de  düüget,  daar  gift\  anch 
RQueni  da  ae  müüget 

•Dt*  Knubbel  up*n  Kopp.  <—  Hidmtd,  m$, 
Kalid«r. 

Er  ist  en  dicke  Knüder.  —  s%i*rmi%ti. 


Knuir. 

•Nich  Knuff  nochlCnaff  »egg'n.  —  tichwaU.  lOW. 

•En  metV  Knuffl'üst  •  begrüss   lüaen?  —  tyru,  «». 

*;  Geballte  Fauat.  *)  MUb»ndelti.  ~  r^egrttiLM  lau«««l 
da  DttÜbriOgen  uü  njch  Dtg  vor  Dftg  met'r  KuulTUalf '* 

*Ue  is  knüll.     flUtmM,)  —  FiniMiik*, /.  3«o.  &. 
Betrunken.    (S.  Boden  38.) 
KntUIazi. 

•Er  knüllt  wie  eine  dürre  Doniheck.  —  Sutor.  a, 
KmuUmiche  L 

•Er  ist  ein  Knullmichel.  —  Dähntrt.  »45^ 

Kiu  grober  Mentch  nlma  all«  Lebencart. 
Kmtlpp,  •■  KnUtt. 

TN  Knüpp  ( Knütt)  vor  de  Draht  is  Ulenspegers 

Rath.   —   Eerti ,  in .  Itaiukalendtr. 

Knapp  =  Knatt  =  Knoten.  (Vgl.  Stürmbtirf,  117*.) 
Enienifiiegei  lud  einmal  die  Sohaeider  au  lieb,  um  ihnen 
einen  austertt  wichtigen  B»th  su  ertheilen,  und  gab 
Ihnen  dann  den  fLtktht  ■!•  mOohten  b«ira  BinfSdaln  der 
Kadeln  ja  den  Knoten  am  Ende  de«  Faden«  nicht  rar- 
ge«««n  ^«.  Knopf  3),  worauf  er  «le  wieder  entlie««. 
Kntkppel. 

1  De  Knüppel  tigt  bi^n  Hund.    (Oidenburg.)  —  Ftr. 

menuh.  I.  SU.  51;    Sckultt,  II.  309 .     Eichvald.  B49. 
/ltfni,e45;   hocArfeufjirifc  Lei  Simrncik.  6017;    K6rte.  34M ; 
LohumiiA.  /.  lÄ?.  Briun,  t,  ii>09;  /VMfWj»»^  »,  aOSS. 
MAa  kann  nicht,  wie  man  wol  mochi«. 
3  Man  muss   uichi   nach  jedem  Knüppel  greifen, 
der  einem  nschgeworfen  wird. 
B^fll,:  M«D  moet  niot  «Ue  knüppele  oprapen,  die  an«  na* 
gftameten  worden.     (Üarrebomi*,  I,  itl^.i 

3  Me  mott  keine  twei  Knüppels  noa  Einem  Rüieu 

smeyteii.    fftiirt-n.; 

4  Upp  enneu  growwen  Knüppel  gehört  en  grow- 

Wen  KU.  (ä.  A«t  l  tutd  Elotx  l,)    (Wolii^dk,)  —  tif- 
tntniok.  /.  |»e,  49.  Curtt« ,  »46.  «04. 

6  Wum'me  de  Knüppel   unger  de  Hunde  schmit, 
dann  mellet  sick,  wei  gedroppen  weerd.  i  HuL 
dedt.>  —   VuTim.  34«,  5«. 
6  Wenn   ein  Knüppel  zum  Schlagen  kommt  ^  so 
schlagt  er  hart. 

Wenn  Leute  au«  niedenn  Stand«  «nr  Uerrachaft  ge- 
UngoQ,  10  pfiegt  «le  oft  hart   und  drüekend  aoageabt 
«u  werden. 
ßükin.,-  T^ikA  kladivo  s  mriAka  p&n,  a  kotteLaika  plebaa. 

(C€lako9iky ,  lOOJ 
fvtH.:    Ciciki    s  knlski    pan,  ■   klecUjI  pUbaii.     (Öttm* 
kortkv.  IW.) 

•7  De  Knüppel  geit  um. 

Wenn  in  einem  mecklenburger  Dorf«  ein«  Gemeind»- 
▼eraaaualang  «tattfindeu  «ollte,  «o  tcbiokt«  nooh  ror 
wenigen  Jahren  der  Sehulie  einen  geichilt«n  Weideu- 
a«t  durch  den  Naohrwftcbter  oder  Kuhhirten  im  Dorf« 
umher,  «nd  )ed«r  Bauer  beecheinigte  die  Aoea^e  da- 
durch,  d«««  er  «eine  Hauamarke  in  den  Zweig  «cboitt. 
J«Ut  «ind  Alt  und  BCarke  meist  ansier  Gebrauch  g«- 
«etat,  aber  die  B«den«art  hat  «ich  erhalten.  (Vgl.  deo 
Artikel  Mtcktenburg  Im  Mvrtftnblatt ,   i960,  !<fr.  41  o.  43.) 

*  S  De  Knüppel  twusken  de  Uünn  smit'n.  —  Eich- 

iraiii .  »4», 

•9  De  Kuüpp'l  18  bi*n  Hund   bann.     C^ffmark.)  — 

Ü^nneil ,  377. 

Weun  ienuLDd  au«  Afnngal  an  Mitteln  ««in*  Wanaehe 
nicht  befriedigten   kiutn. 

•10  Den  Knüppel  bym  Hunde  leggen. —  /?t«2^,  iis. 
•11  Der  Knüppel  ist  an  den   Hund  gebunden.  — 

h'    • 

ü««  und  dM  thnn,  beaahlen  u.  •.  w.,  aber 
icLi  ,^.._  _  .üt.  daa  Unvermöiren  daau  liegt  Tor.  Im 
UrulMuihagenachen :    De    Knappet    ia    nu    dtu    Hund 


Dsirrso^B  8Fni<7sv0aTsa-Lszncov.   U* 


•  13  Der  wirft  nicht  rwei  Knüppel  nach  Einem  Hunde. 
•13  Einem  Knüppel  vor  die  Schienen  werfen. 
*l-4  Einen    Knüppel   unter   die   Hunde   werfen.  — 

Prucktner  ',  »JS&. 

•U  £b  Knüppel  ani  Bin  Hebben.  ~  SohaiM, /, so; 

//.  109. 

Ketint  «ob^nbaft  der  Maqs  ««in«  KItalcaa.  Ik  wnll 
wo],  aret  Ik  lief  en  KnUppel  an*t  B4a,  d.  h.  leh  dasf 
dar  rnu  wegan  uiciil. 

•16  Er  Spielt  Knüppel  aus  dem  Sack. 

ßoÜ.    Biij  «peell  knuppei  alt  den  aak.  JBarrtbatiuf.  t,  49t  ^^ 

•17  Hi  smat  a  Koppel  mad  a  Hüönjer.    (hmnam,) 
—  Hattet ,  Ytit.  3^1.  18:  ioh^tufH.  144. 
t*  MkoislMt  die  ILabpiP«!  (utt«r  dl«  anod«. 

91 


^^m 


^■i 


EiHH 


1443 


Knappen — Knute 


Kntttt— Koch 


1444 


*18  Ick  schmet  mii'n  Knüppel  mank  dei  Hunnen, 
deit  mi  led,  wenn  Tc  di  drapen  heff.  (Meck- 
lenburg.) —  Schiller.  IIJ.  A^. 

•19  Knüppel  aus  dem  (in  den)  Sack.  —  Eüeiein,  386. 

•20  Mit  dem  Knüppel  unter  die  Hunde  (Sperlinge) 

werfen.   —   Körte ,  3455**;  Braun,  1, 1910. 

„Die  beite  Art,  die  Hunde  anseinAndeniibringen, 
aber  der  Yerkehrteite  Weg,  die  Sperlinge  zu  fangen.** 
(KGrte.) 

*21  Wiär  di  met  en  kuotten  Knüppel.    (RecUing^au- 

fcn.J  —   Firmenich,  III,  no,  12. 

Wehr'  dich  mit  einem  kurzen  KnOppel,  d.  h.  es  ist 
nichts  zu  befürchten. 

KntLppen. 
•l  Enen  Knuppen  im  Dok  slän.  —  Dähneri,it5^. 

Sich  ein  Denkzeioben  machen ,  dass  man  etwas  nicht 
vergessen  wolle.    (S.  Knoten  25.) 

*2  He  slet  enen  goden  Knappen  (Knoten).  —  Däh- 
ncrt,  845  ^\ 

Damit  rühmt  man  die  Geschicklichkeit  des  Scharf- 
richters bei  seinem  Henkergeschftft. 
Knups. 

•Er  hat   einen  Knups   (auch:    Knuflfs)  weg.  — 

FrifChbur^.  2087. 
Einen  Schaden  an  seiner  Gesundheit  erlitten. 
Knurren. 

1  Liessest   du  das  Knurren,   so   Hesse  man  das 

Murren. 

Dan. :  Den  ei  tU  h0re  knurren ,  holde  inde  med  sin  mur- 
ren.   (Prot.  dan. ,  ZU.) 

2  Wo  lauter  Knurren,  Murren  und  Argwohn,  da 

wohnet  der  Teufel. 
KnürreB. 

•So  knürree  as  'ne  Buetersoppe.   (Graftchaft  Mark.) 
—  Frtmmaun.  V.  58,  24. 
0  Knurrig,  mUrrisch.    (S.  Brttmmes  im  Nachtrag.) 
XnurrifiT. 
•l  Hi  as  80  knorrag  (verdriesslich)  üüs  an  Spanrus 

(Spinnrad).     fAmrum.)  —  Haupt.  VIII,  357,  79. 
*2  So  knarragh  üsh  an  Spanrusman.   C^'ordfriea.)  — 
Johansen,  21. 

So  knurrig  wie  ein  Spinnradmann,  Spinnradmacher 
=  Drechsler. 
♦3  So  knurrig  wie  ein  Kruiwagen.    t'Fries.) 

"KnuBuel. 

•Er  ist  ein  Knussel.  —  /mc/iWer*, 2088. 

Eigentlich  ein  Ast,  sprichwürtlich  von  einem  kleineu 
dicken  Menschen.    (S.  KnUder.) 

Knxuit. 

1  A  groff  Knust  öss  beter  als  e  leddig  Füst.  (Fla- 

tote.)   —  Friw/ifticr',  2090. 

£in  Stttck  Brot,  gewühnlich  das  letzte  harte  Ende 
vom  Brote. 

2  De  to'n  Knust  backt  ist,  wart  kin  Brod.   (OUlen- 

buig.)  —    Wcscrzcitung ,  4036 ;  Eichwald ,  188. 

3  Een  oleu   Knust   holt   Hüs.    riioUt.)  —   Schütze, 

11,  509;  ÜUrmissen,  70;   für  AUmnrk :  üauncil ,  278;  für 
llamuncr:  .Schambach  ,  I,  344. 

Hausstaudsregol :  weil  altes  Brot  länger  reicht  als 
frisches,  neubackenes,  soll  man  stets  Vurrath  von  altem 
Brot  halten. 

4  En  grawen  Knust  es  beter  as  ten  Godhelp. 

Engl.:  Don't  lie  still  and  cry :  God  help  you !  —  The  leap  of  a 
frog  is  worth  more  than  good  meu's  prayer.    (Gaal,  IWi.) 

5  'N  gniwen  Knust  is  beter  as  'n  lerrig  (leddig) 

Füst   (Fuxt).     (yiccklenburg.)  —  MiisMdus.  122,25; 
Firmenich.  7,  78,  »;   III,  70.  12;    für  Waldeck:    Curtzc. 
364,  600;  für  AHmark:  Danneil ,  261. 
Eine  grobe  Brotkruste  ist  besser  als  eine  leere  Hand. 

•C  Da  well  mi  *n  Knust  an'n  Kopp  kü'em.    (her- 

lohn.)  —    Wtwstv.  S7,  125. 
Etwas  weismachen. 

•7  Ihm  ist  der  Knust  gei>latzt.  —  /VwcAfciVr*,  2u89. 

Er  wächst  plötzlich  und   unerwartet,  leiblich    oder 
geistig.    Knust,  Knnbbel,  Brusch  =  Beule. 
Knute. 

1  Die  Knute  hat  recht,  so  lange  sie  i)eit8chen  kann. 

2  Die  Knute  tanzt  wol  auf  des  Diebes  Rücken, 

aber  der  Dieb  pfeift  nichtglnzu.     (Ilui^s.j 

3  Wenn  man  von  der  Knute  spricht,  schauert  es 

den  Dieb  über  den  Bücken. 


KnUtt,  >.  Knflpp. 

1  Dar  sla  mi'n  Knütt  in,  sä  de  Bür  to  de  Döfel 

un  let  en  r —  Kern,  1448. 

Die  Punkte  gehören  der  Quelle.  Der  B»aer  hatte  skb 
dem  Teufel  rersehrieben  und  viel  Geld  tob  doBselbsa 
empfangen,  hatte  sich  aber  eine  Bitte  TorbchalteB.  dis 
der  Teufel  ihm  am  letiten  Ende  gewfthren  sollte,  wel- 
ches  er  aber  nicht  konnte. 

2  'N  Knütt  vor  de  Drad  is'n  göden  Rad.  —  ssi- 

renhurg.  117*. 
•3  Ik   will  me   ene  Knütte   in   de   Nese   alän.  — 
Schütze.  II,  310;  Richeg,  133. 

Scherzhaft  für:  ich  will,  um  etwms  nicht  se  vergcf. 
«en,  mir  einen  Knoten  ins  SchnnpftndL  machen. 
Kobe. 

1  Wann  kobe  theuer  werden  in  eyl,  so  wirdtder 

Salme  bald  wolfeil.  —  Loci  comm.,  i7i. 

Ich  habe  dies  Sprichwort  hier  nach  den  L^Ki  eovm. 
noch  einmal  vollständig  aufgeführt,  obschon  es  naeb 
einer  andern  Quelle  (I,  1786)  unter  f,Oübe*'  steht,  weil 
es  in  Orimm,  Wb,,  K,  1539,  nach  Oartner  in  einer  n- 
verständlichen  Fassung  angeführt  iat. 

2  Wer  Kuben  fängt,  fängt  auch  Fische. 

„Es  ist  ein  Sprichwort  vber  tisch,  wer  kobea  f«kt, 
der  fehet  auch  fisch. " 
Lat.:  Gobio  dum  capitur  tnnc  piscii  captus  habetur.  .fUa 
comm.,  \io.) 
Kober. 

1  Was  in  dem  Kober  ist,  der  auf  unserm  Bücken 
hängt,  sieht  man  nicht. 

„Wir  sind  solche  verblendte  Leute,  dass  wir 
eigenen  gebrechen  in  dem  Kober,  so  wir 


haben,  nicht  erkennen."    (Matkesu,  I,  4!*.> 

Kober  auf  dem  Rücken.  — 


(instn. 


•2  Er  hat  einen 

K.  1543. 
Er  ist  buckelig. 
KoberUed. 

•Einem  ein  Koberlied  singen.  —  Antou.ii.^. 

Einen  schlagen ,  durchprttgeln ,  etwa  wie  :  einen  di« 
Kolbe  lausen,  den  Kopf  waschen.     „Ik  wer  dl  dat  Ko- 
berlied singen :  wat  schoadt  di,  min  Krflc.** 
Kobold. 

1  Einer  ist  des  andern  Kobold  und  Katermann. 
•2  Du  Kobold-  —  £/äVincrt ,  246. 
In  Pommern  als  Scheltwort. 

•  3  Einen  Kobold  von  Wachs  machen.  —  Eu^cw.  SK. 

*4  Sie  hat  einen  Kobold.  —  Kürte,  3455*  u.  43SS''. 

Von  einer  Magd,  welcher  die  Arbeit  raach  von  der 
Hand  geht.  Nach  einem  Volksaberglauben  iat  der  Jio- 
bold  ein  Wesen,  das  ungesehen  gewisse  Hausazbeitci 
verrichtet .  die  Pferde  striegelt,  Holz  hackt,  die  Vieit* 
m&stung  gedeihen  macht,  wo  er  nicht  erzUmt  winl. 
Ueber  den  Charakter  de%  unter  dem  Kamen  KokoM 
bekaanteu  Hausgeistes,  Ober  seine  Th&tigkeit ,  die  ilm 
der  Volksglaube  zuschreibt,  wie  Über  die  verschiedcars 
Namen,  die  er  landschaftlich  fahrt,  vgl.  Grimm,  y,l'A\ 
XOClL. 

1  An  Kaak,  diar  Hongar  starft,  skal  unn  Ealdagh 

bigreewan  weesh.  (yordfrics.)  —  Jvhanfen.n. 
Lappenkorb:  Firmenich.  III,  4,  36;  für  Amrum:  Aafi, 
VIII,  35G,  91;  hochdeutsch  bei  Maitson ,  16. 

Ein  Koch,  der  vor  Hunger  stirbt,  soll  in  den  Fe^er» 
herd  begraben  werden.  (8.  Esel  &2.)  Das  eine  wird  tJ 
wenig  gescliohen,  aU  das  andere  geschieht. 

2  Auch  einem  guten  Koch   brennt  saweOen  die 

Suppe  an. 

3  Auf  einen  Koch  gehören  drei  Kellner.  —  ßi*' 

hin.  386. 
Die  Deutschen  lieben  das  Trinken  mehr  als  das  Eiirl 

4  Das  ist  der  beste  Koch,  der  siedet,  wie's  dem 

Herrn  schmeckt. 
Lut.:  Coquus  domini  debet  habere  gulam.    (Ftueti^*.  S<>.; 

5  Das  ist  ein  sclilimmcr  Koch,  der  erat  den  Löffel 

sucht,   wenn    der  Topf  schon   überläuft.  — 
Wincklcr,  IX,  3. 
HoU.:  Hct  is  een  sobere  kok,  die  den  lepel  zoekt,  all  u« 
pot  oven  ziedt.    (Hcurtbumve,!,  425» '.^ 

6  Das  sind  falsche  Köche,  die  zweierlei  Brühe  is 

Einem  Topfe  kochen.  —  iriiic*l«T.  i.v,  S5. 

7  Der  fremde  Koch  macht  die  Suppe  got  (oder: 

macht  gute  Suppen). 

8  Der  geschickteste  Koch  kann  aus  blosBem  ¥»*•»• 

ser  keine  gute  Suppe  kochen.  —  Altmanti  ri.tM. 

9  Der  Koch  l)e8orgt  die  Küche  nicht  für  aich. 
JIoll. ;  De  kok  uiaakt  de  spijs  klaar ,  en  de  heer  kiitet  iü 

op  de  tafel.    (HurrebotM«,  T,  *S9\) 

10  Der  Koch  dem  Kellner  bret  ein  Wurst,  der  Kei- 
ner lesclit  dem  Koch  den  Durst.  —  /vm  ,ii.^. 


1445 


Koch 


Koch 


1446 


11  Der  Koch,  der   vor  lluuger  stirbt,  winl   nicht 

auf  den  l'iiedhof  l>cp:i*a1)cii. 

12  Der  Koch   ^'ibt  dorn  KcUnor  eine  Wurst,   der 

Kellner  loscht  d»'ni  Koch  den  Durst.  —  (n-tln; 
.Vm/..,  «l.  Cur  Snu^hurij:  t'inniniih ,  II,  .'iW. 

13  Der  Koch  jrilt  so  viel  als  der  Keiner. —  l\th,  II.  249. 

14  Der  Kocli  hat  seinen  l>('ijt«^n  Platz  ra«  Feuer. 

Huli.:   <lf€'f  aau  J*  kuk  ccuc   iiluiit«   bij  'l  vuur.     [II<trn-' 

15  Der  Koch  hnt  viel  zu  schallen,   bis  er  grossen 

Herren  ein  Ding  so  gut  macht  als  des  Schmieds 
Morgciinnhl.  —  >'.iiJt» .  244. 

MaujjTol  an  Appetit. 

IG  Der  Koch  int  der  bente  Arzt.  —  G.  ihnuvi.  r.risM.i. 

fahrt  fFronkfiirl  u.  M.  is3:i.  .  //,  277. 

17  Der  Koch  ist  übel  dran,  iler  «li»'   eigenen  Kin- 

gei-  nicht  lecken  kann. 
KHyU:  ilf  iH  an  iU  couk  tliat  canuot  lick  iiiit  own  liutrcis. 
(Huhn  tl,  "ij 

18  Der  K<»<h  kehrt  sich  wenig  dran,   ob  ein  (Jar- 

ȟn  (Gar^jon)  ihn  ruiVt  an. 

19  Der  K^ch  niuss  Ncints  Herrn  Zung«'  haben.  — 

F.iuli-m,  :j86;  S\mriiil.,  hTi'*. 

20  Der  Koch  sagte  zum  Krllner:   löschest  du   mir 

den  Dur.'it,  so  brat'  ich  dir  'ne  Wurst. 

D-in.:  Na.ir  kokkfii  HtvK'cr  für  kioIilor-sveiKlvu.  noa  irii'Iili.'r 
det  In'rrnii  viiii-tail.  —  Stoi"«t'r  ila  iiiii;  Pii  vynt,  laa 
ledtker  ji'p  diu  lyrit.     (Prut.  ■/■im.,  :{iz.; 

21  Der  Koch  soll   noch  geboren   werden,  »ler  es 

jeilcm  Gaumen  r«>cht  macht. 

llvU.:  Do  kiik  iiuiot  ua^  iri-li<iron  wordcu,  ilii»  /o"  kau 
kukcii.    dat    ii4>t    alli!»    iiiüinU-ii  einaukt.     ;  lii.r/-'- ■■»•'• . 

22  Der  KdcIi  wird  selten  Hungers  sterben. 

II^U.:    I)«'  kuk    /*l   /tliUn   liiiiiiiJr   lij'liu.      : //.irr-- ''■»«.»■, 

23  Der   Koch   wird  vom   (ienich   (Dampf,  Dunst) 

Salt.  —  Htum,  HC;  Ihuktn-;,  '.i?  ;  Sinn.'tk.  i7'Ji ;  llutun. 

I.    l'Ji».    .1/.«««-»,    If: 

Dif!  Hit/e  '[-!■  Ili-rdct.  iJor  Hainpf  der  Kulilon,  das 
Küdtcii  dt-r  Siiviitcii  traflcii  ulx-r  da«  Ihritiu  du/u  bei, 
daa»  die  Knii>tiiiduu){  du«  lluui;er«  wrlorL-ii  i^fiit;  oh 
fk-hlt  aiK-):  iii(*ht  an  Ilcifiiioli-ti,  da«!)  dor  M.'itBr  «iorucli 
vun  fris-i  hoiii  UmW  MonsclKfii  vnr  dem  VerliuuKi'rn  Itp- 
walirt  hat. 
Lün.:  Kokkvii  mu'tteü  tit  a<  rorfcn.     (i'r-t.  tlun.,  311) 

24  Diu  alten  Kuche  e^sen  auch  noch  geni  Salz. 
2ö  Durch  eimu  guten   Ki»ch   wird   ein  einfältiger 

Herr  nicht  witziir. 

Fri,:  Janiai-i  1ii>u  cuisinu-r  ij'.i  rvndu  pOII  maltru  «avant. 
((Jnkiir,   »??.,■ 

Ein  guter  Koili  am  Herd  ist  ku  viel  werth  als 
ein  guter  Uiiter  zu  l'ferd.  —  A'Mtv/*. /my.in.hf 
(l.«i|i^i^-  ISSki,,  III,  u. 

Ein  guter  koch,  ein  guter  arzt.  —  Inmck.  /.  S'*'» 

IJ.  ISy''.    r;»  ri/pr.  / ,  aS  ;    htn.ll,   in.    .Simnufc.  ssu-j. 
Kiftlnn.  3ir.:  Koitc,  94C4  ;  Ihawi.  I.  Vtl*i. 

Ein  iruter  Koch  hat  mehr  Kett  an  den  Hauilen 
als  im  bauch. 

Dir  Portuiflv4<>ii  *ai;oii:  Kin  tfutvr  Kot!i  war  nie  fott. 
(Mityam  fitr  do   Li'-nitur  -U'*  Atflaii-Ur.  Ivia,  S.  J.'.h.) 

Ein  guter  Koch  muss   einen  feinen  üeschmnck 

haben. 
Ein  guter  Koch  muss  kosten. 

JivlL:  Ifu.  met  dou  Iiaard  kau  omgaon.wocl  van  |.rocven. 
(JJ:iri:'.-.lini,   I.  '-'70.; 

Ein  guter  Koeli  siedet  die  Hühner  uicht  gleich, 

wenn  sie  gerupft  sind. 
Ein  guter  Koch  »pület  wol,' einen  Topff,  ehe  er 

speii*8  drin  thut.  —  h tri,  II.  i«. 
Ein  guter  Koch  und  hangri^er  Magen,  ein  fri 

Bcher  Trunk  und  durstige  Zunge.  —  Fisiltm.  3Sfi 


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37 


3S6. 

Ein  guter  Koch  vnd  ciuliungriger  Magen  kom- 
men woi  zusammen.  —  rwn./i.i»». 

Ein  junger  Koch,  ein  alter  Bratenwender. 

Dan. :  Uug  kok  gammel  iteg-Teuder.    (trut.  dua.,  £81.; 

Ein  junger  Koch,  ein  alter  Brater.  —  furirm,  im. 

Ein  Koch  ist  gerechter  dann  ein  Schaf,  Ganss 
oder  Kalb;  denn  er  kan  sie  an  Spieis  steckeD. 

—   /.chmtinn,  631.  6k 

licrnlit  auf  der  AniieUt,  dau   der    Stärkste   rächt 
hat,  dai3  Gewalt  Btchl  Ut. 


38  Ein  Koch  muss  lenger  darauf  wandern,  biss  er 

lernt,  wie  er  die  Leut  durch  vielfeltige  Spei- 
sen vmb  gesundheit  will  bringen,  als  ein  Me- 
dicus,  bies  er  lernt,  wie  er  sie  wieder  gesund 
will  machen.  —  Lehmann.  303,  li. 

39  Ein  K<»ch  muss  sich  richten  nach  seines  Herrn 

Munde.  —  /Wri, //.  11«. 
l.nt.:    CuiinuM    duiiilni    debet    habere    (rulain.     (Martml.) 
(Iiin.hr  II.  4n:».-  Fwfliu.t.  M;  I'hitij'pi,  M;  M'it'janii,  4V»»  t 
Fiarlrin,  li"**':) 

40  Ein  Koch  vnd  Fleisch,  ein  bottonleuffer  vnnd 

ein  ebener  Weg,  Ga.sterey  vnd  Krölichkeit, 
ein  zierlich  Kleid  vnd  schöner  völliger  Mensch 
reimen  sich  wol  zusammen.  —  /v/u.  //,  aoy. 

41  Kin  Koch  wermet  sich  beym  Fewer  vnd  umss 

auch  rauch  fressen.  —  LtA»««««,  stw.  äp. 

42  Ein   Kock  vntl  ein  Hock,    ein   Hoer   vnd    «in 

Ijückinek  stinckon  nicht  ein  iütting.  —  iwn. 

43  Ein  saurer  Koch  ist  besser  als  ein  süsser  Schma- 

rotzi  T. 

Uctfi-l  für  vi>riu>limer  Herren  Diät. 

44  Ein   uuMauberer   Koch    macht    kein    ajipetitlich 

Mahl. 

In  Acuyiiti'n  buk:  luun:  Wüddcn  Kocli  ein  Kitfcr  i»t, 
«ii<  iii:iLr  di'VHfn  Rohvu  icin.  (Hnn'i/.itnlt .  til4.J  Waii 
kann  unv  rini'i  ^iacllO  wvrden ,  wenn  ein  unitauhcrer 
Tiiur  mit  der  Auvfuhriinu  heauftraKt  irit.  lK>r  Kufvr, 
der  im  bjincliwnrt  Kenu-iut  ii«!,  Ift  ein»  Art  U<Hdktifer 
lind  uilt  di>n  A«'(ry]'tcrn  alv  ein  Mnater^'on  H&iislichkcit 
und  l'u-'au>)L'rkcit. 

4ü  Ein  /i'ihiger  Koch  macht  fetten  Kohl. 

/ain.:  N.iHr  ki>kki-ii  .■•teK'*r»'n>  er  vn-dierl,  hlivor  kualeu 
fei'd(fri.    ffior.  ./.jw..  41'3  u.  S'H).) 

4t;  E.s   ist  ein  guter  Koch,    der  seines  Herrn  Ge- 
schmack hat. 

F:>'.n.:  Kucharz  ilobry  co  |iauiki  amak  nia. 

47  Es  ist    ein  schlechter   Koch,    der   das   Fleisch 

nur  auf  einer  Seite  bratet. 
46  Es  ist  nicht  Jeder  ein  Koch,  <ier  einen  grossen 

LotVel  in  iler  Hand  hat. 

49  Es  muss  ein  guter  Koch  .sein,  der  für  alle  Müu- 

ler  recht  kochen  will.  —  i:>i>il,  i(c.»7. 
Uh-j.:  Niui'sivn  uly  Makäcs  a  ki    uiudun  umhemck   szSja 
izi'ut  t'iflnii  fi'ixiii.    (Unat,  M^ll.) 

50  Es  muss  Kocli  vnd  Kellner  mit  6]>acirn,  damit  jrer 

l'racht  ein  genüg  geschehe.  —  Fycnn'j ,  II ,  no. 

51  Es  seind  nicht  alle  koche,   die   lange  messer 

tragen.  —  .l«/riti»/(i  /,  i6.  Eyiti«»///,  7«*.  7iiji;iiijx,  76^ ; 
Ky.niu'j.  II.  S($S:  iVtri,  //,  Sif4;  flattenstrin,  11«.  2;  Liit- 
mttun.  33:'.  l2;    r.ruUi ,  I,  3j»;    Schothl.  1113*.    Mauer, 

I.  l\i*''i  ll,)ti;  i'>ual,  lifiS:  Itlum,  lJ3i  Itmktmj, ili:  Sir- 
lonkte" ,  240;  .Wuun/Idii ,  /,  16;  .Siniiiif^.  5Sti3;  J'ni'iifnin- 
fc.m.  C17;  tUi^elein ,  i^C .  Kürte,  34C2;  «niuM,  V,  1917; 
.ViiMifii,  244:  RvtnsUrg  IV.  IS. 

Man  mUBi  jeden  richten  nacb  dum.  was  er  kann,  und 
uicht  nach  <lom,  wa«  er  xu  können  den  bchein  bat. 
1)10  sich  durch  AuBMrliche  Zeichen,  durch  KU'idnng 
u.  s.  w.  dafür  auagvbeu.  Die  Kursen  drucken  denacN 
ben  Itedankcn  in  vencbicdeucr  Weirieau«:  Ei  iat  nicht 
jeder  viii  KaiFcr,  der  ilie  (.iencralsuniform  trägt.  (Alt- 
n^mn  l' .  77.,:  Ka  sind  nicht  alles  Helden,  die  eine 
Schariie  trauen,    f Altmann   VI,  :<7S.J 

ff'in.  Det  er  ikk?  alle  güde  kokke  sum  bteru  lauge  knive. 
il'ror.  .In»..  :i:.'2.} 

UolL:  Het  xiju  al  geone  koke,  die  lange  mesien  dragen. 
(Huir.h..mv*-.  42tfa.; 

Lat.:    MuUi    tbyralgeri,   pauci    Bacclii.     (Bimhr    1,    s»; 

II.  ll«Wi;  KrnttH..  käs.-  I'hilippi,  J,hM.)  —  Non  Cuquni 
ex  cultro  digno«cttar,baud  quoiiue  virguDepodcntecoma, 
uec  |iretbj-ter  ipM  Corona,  (kiselein ,  ,i*>'t.)  —  Non  om- 
nea,  qul  habcut  citharam,  sunt  citharnedi.  (Ttuipin*, 
TS*»;  Eratm..  8i»;  FhUippi,  II,\yQ  —  Pluree  thriobuloi, 
|iaaeoe  e*t  ccruero  vate».  (Philippi,  It,  '.•^;  SeijU-U ,  445. j 

—  QnL  bo%-ci  (tauroe)  itimolant  multi ,  «ed  raraa  arator. 

iApiystol..  XTV-,  Binder  /.  1031;  //.  in-<;  Eraun..  ».SS; 
*hilimni,  I,  )!6it  Seabohl  Wi.) 
üng.:  Kern  mlnd  eiakica,  kinak  keiöben  a'  nagj  kanfcl. 
(Oaiü,  10t<s.) 

52  Es  sind  nicht  alle  Köche,  die  gern  Grütz  essen. 

—  i'rtri.  II.  tH. 

53  Es  sind  nicht  alle  Köche,  die  man  in  weissen 

Schürzen  grhen  sieht. 

B^l.:  Htit  4ijn  al;reeue  ki'k« ,  die  bttmoerde  ichurlelklce- 
denii  ilra^^cu.     ' HimMina ,  I.  42.« ',■  ÄuAn  /,  'Si't.'i 


1447 


Koch 


Koch 


1448 


54  Hans  Koch  gönnet  niemand   der  Ehre,   denn 

sich  selbst.  —  CuUmstein ,  II,  57. 

55  Je  mehr  koch,   je  minder  im  topff.  —  WoWit, 

IV,  58,  35. 

56  Je  mehr  Köche,  je  schlechter  die  Suppe. 
Dan.:  Jo  fleerd  kokke,  jo  vBxre  maad.  —  Jo  fleere  tienex«, 

jo  mindre  tieneite.    fPr09.daH.f  853.) 

57  Kein   Koch  kann  für   alle  Mäaler   ( Gaumen) 

kochen. 

58  Kein  Koch  oder  Köchin  leidet,  das  einer  den 

Deckel   vom  Hafen  thut  vnd  sihet  was  er 

kocht.  —  Lehmann,  //.  at6.  63. 

59  Kein  Koch  preist  den  andern  hoch. 
Ruth.:  Fowar  powara  nikonda  ne  odobijaj«. 

60  Kein  Koch  stirbt  Hungers  in  der  Küche. 
Boll.:  Oeen  kok  blijft  yoot  de  kombuit  dood.    (Harrt' 

homet,  I,  429».; 

61  Kein  Koch  wird  um  heisser  Speise  willen  ge- 

schlagen. 

62  Koch  und  Kellner  sind  die  besten  Gevatters- 

leute. 

It.:  Tra  '1  cuoco  e  il  oanoTajo  non  h  mai  nimieixia.  {Bohn 

I,  128.; 

63  Koch  vnd  Kellner  scheiden  den  Krieg.  —  ftiri, 

II,  425. 

64  Koch  vnd  Kellner  sind  selten  allein.  —  Petri,  ii,  425. 

65  Köche  stehen  sich  am  besten,  wo  es  Fein(Gut-)- 

schmecker  gibt 

Die  Boesen:  Wo  die  Lfltternen  wohnen,  da  siedeln 
sich  die  XOehe  an.    (AUmann  VI,  446.; 

66  Kock  von  Kitau  sleit  de  Lüse  up'r  Kellin  twei. 

—  Eichwüä,  193. 

67  Man  kann  den  Koch  nicht  schelten,  wenn  Fett 

an  seinem  Finger  ist. 

El  iet  jedem  erlaubt,  auf  leinen  Natzen  bedaeht  ra 
■ein;  ond  es  verdient  keinen  Tadel,  aas  dem  Geich&ft, 
das  man  betreibt,  Yortheil  so  sieben.  Die  BOmer  drftok- 
ten  diese  Ansicht  durch  folgendes  Sprichwort  ans:  Cal- 
lldnm  esse  ad  sniun  qnemque  qoaestnm,  aeqnom  est.  (Fa- 
•eUu»,  89.; 

68  Man  weiss  nicht,   wer  Koch  und  wer  Kellner 

ist.  —  Fiicher.  Ptalter,  53<*;  Lutker's  Werke,  VII,  tO^; 
Mayer,  11,49:  Lehrengel,  II,  404;  EitOein,  386;  Bram, 
I,  1911. 

Er  geht  hier  dmnter  nnd  draber,  es  herrscht  grosse 
Unordnung. 
Frx.:  (Test  la  eour  du  roi  Petand.    (Lendroy  t  1590.; 

69  Sei  Koch  oder  Kellner.  —  Eiselein ,  t86. 

70  Vele  Köche  verdarwet  den  Bri.    (Hannover.)  — 

Schambach,  I,  261. 

71  Viel  Koch  versaltzeu  den  Brey.  —  Hoecherotch,  S23. 

.,Denn  je  mehr  Koch,  je  minder  im  Topfi,  ein  jeder 
macht's  nach  seinem  kopfT,  damit  das  Mass  bleibt  Tn< 
geschmaltsen,  oder  wirdt  sum  offtermal  versaltzen.** 
(Waldis,  IV,  58.; 

/VI..-  Beaucoup  de  cuisiniers  g&tent  le  potage.  (Kritnn- 
ytr,  1%1».; 

hat.:  Imperatomm  multitudo  Cariam  perdidit.  (Binder 
I.  706.)  —  Negotia  pluribns  commissa  segnius  expe- 
diuntur.  (Binder  1086;  //,  2034;  Schonkeim,  N,  8.)  — 
Non  potest  b«ne  gerl  res  publica  multorum  impelriis. 
(Cornelius.)    ^Binder  II,  2210.; 

72  Viel  koche  kochen  selten  gut  —  rctri,ll,in: 

Latendorf  II.  27;  PUtor.,  VI,  15. 
Versteht  sich  sa  Einer  Ifahlaeit. 
Fn.:  Le  trop  d'exp4dients  pent  gAter  une  alliaire.    (Ca- 

hier,  1734.; 
HoU.:  Vele  ookens  is  groot  oost.    (Tunn.,  25,  8.;" 
Lat.:  Qaisqae  coqaens  multum,  solet  hiooonsumere  mal» 

tum.    (FaUertUben,  753.; 

78  "Viel  Köche  verderben  (versalzen)  den  Brei  (die 

Sauce).  —  Latendorf  II,  28;  Lehmann,  569,  48;  Her- 
tiM,  I,  76;  Schotlel,  1123*;  Caal.  1029;  IKstor.,  VI.  IJ; 
IMlenberg,  III.  7;  Blum,  152;  Bückiny.  -.'4;  Körte,  3460; 
Eisenhart ,  119 :  Siebcnkcvs ,  190 :  .Saiicr,  249;  Lohrenncl, 
/.  676;  Eurlein,  386;  Braun,  I,  1915;  Heinsberg  ///,  319. 
Mit  dem  Zusats:  Kein  Anet  ist  besser  als  drcL  Je- 
der will  nach  seiner  Weise  kochen,  darttber  werden 
4lle  aneinig  and  die  Speise  wird  rerdorlMn.  So  in 
allen  Geschäften.  Wo  jeder  (regieren  will,  geht  alles 
SU  Grunde,  im  kleinen  Haus-,  wie  im  grossen  Staats- 
wsien.  Viel  Aente  cnriren  den  Kranken  bald  auf  den 
Kirrlthof.  Ein  Bau  mit  viel  Meistern  misUngt;  eine 
Ki'lilsclit,  worin  jeder  General  das  Obercommando  ftth- 
roii  will,  geht  verloren. 
Fn.  Triip  d«  oulsiniurs  g&tent  la  sauce.  (Uaaiy  1029; 
Afiirn^r./r/,  41!»/  Hnuon,  30.; 


(Fn>9.    dm.,  4K 


B.:  DoTe  sono  nudU  oooohi,  la  ninMtr»  tara  troppo  Miaia 
(Bokm  I,  94.; 

Lat.:  Multi  duces  Cariam  perdidenint.  (Seybotd,  t»^  - 
Multitudo imperatoramCaxiamperdidit.  (Tappim,  1(1*; 
Eraem.,  262;  Fiteier,  141.  130;  PhUippi,  /.  189  u.li|; 
Seybold,  231.;  —  Multituao  medicorom  oerta  non  «t 
aegrotantium.  —  Quod  per  plnrinm  ma&ua  agitur  id  ss 
magis  intricatur.    (Binder  II.  2895;  Leko%anm,  231,  Tt) 

Span.:  011a  de  muchos  mal  mejida  j  peor  eocida.    (Mm 

Ungl:  A  sok  b*ba  kOiAttel  T<«a  a*  gyennak.  —  8ok  «Mkia 
el  aöaaa  aa  Mket.    (Oaal^  1029.; 

74  Viel  Köche  versalzen  das  Mut  (die  Sappe).  — 

Eyering,  lU,  S49  u.  585;  Egenol(f,  »04*;   Petri,n,m: 

Gaal,  1029 ;  Simrock ,  5794. 
Hän.:  Mange  kokke   forsalte  suppen. 

n.  539.; 
HoU.:  Veelkoks  bederren  (rersuimen  ^«rsoutan)  des kcii. 

—  Veel  koks  maken  onrein  culTel.  (Harrebonu«,  1, 48"^ 

75  Viel  Köche,  viel  Sinne.  —  K6ru,  lui. 

76  Viel  Köche,  wenig  im  Topff.  —  Petn,  n,  sn. 

77  Vile  Koch  vasalzen  de  Soupe.    (Ungar.  Bertiad-j 

—  Scftrcer. 

78  Vül  Kech*  vasolz'n  d'  Supp'n.     CMederSetefreUk.) 

—  Frommann,  III,  391,  56. 

79  Was  ist  das  für  ein  Koch,    der  seine  Fisger 

nicht  leckt. 
Holt.:  Het  is  een  kwade  kok,  die  sijne  Tinmn  nietUkt 
(Harrebomie,  I,  439'^.) 

80  Was  soll  ein  Koch  ohne  Feuer. 

fr».:  Le  feu  ay  de  le  qnen  (onisinier).     (Lenmx,  /,  46^ 

81  Wenn  der  Koch  nicht  kocht,  dasa  et  «cluBeckt, 

so  verdient  er  keinen  Respect. 

82  Wenn   der  Koch  verhungert,    mnss  man  ihn 

unter  die  Herdplatte  vergraben.  —  fücMi.  SM; 

Simrotk.  5801;  Braun,  I,  1912. 
Böhm.:  Knchaf  kter;^  a  liladu  umfe,    nehoden  hibiton. 

(Öelakoetky,  333.; 
Fol».:  Kucharza,  ktöry  glodm  umna  nieohowi^f  na «■•■■ 

tarsn.    (ÖelakovMky,  333;  Hatton,  16.> 

83  Wenn  der  Koch  vom  Herde  geht,   liaft  du 

Fett  ins  Feuer. 

84  Wenn  die  Köche  aufschneiden,    so   itt*B  nicht 

immer  Schinken,  es  ist  oft  auch  Rindnnge 
dabei. 

Man  sagt,  sie  sollen  gern  das  grosae  Wort  fUm, 
und  auch  in  Grobheit  etwas  leiataa. 
Frs.:  Despensiers  et  Alles  de  chambre  ont  Man  rolaatiin 

Wp-and  langue.    (Leroux,  II,  119.; 
enn  die  Köche  sich  zanken,  wird  der  Kohl  fett 
Dan. :  Naar  kokkene  trnttes  bÜTer  kaalea  ftoed.   (free, 
dan.,  359.; 

86  Wenn  die  Köche  widereinander  gerathen,  ver- 

dirbt Suppe  und  Braten. 

87  Wenn  Koch  und  Kellner  Freunde  sind,  so  iit'B 

um  den  Weinkeller  geschehen. 
Dan.:  Naar  kokken  steger  forkieldersremdaB.saatfsUcr 
det  herrens  vinikd.    (Bohn  I,  391.) 

88  Wenn  sich  der  Koch  am  Herrn  rechet,  so  wird 

die  küchen  vbel  bestellt.  —  Ldhmam.59o,2i. 

89  Wenn  sich  Koch  und  Kellner  zanken,  so  e^ 

fahrt  man,  wo  der   Wein  geblieben  (odw: 
wo  die  Butter  hingekommen)  ist  — 

kaiender,  1865;  Winckler,  X,  43. 

Wenn  sohlechte  Leute  uneins  werden, 
Handlungen  an  den  Tag.  Die  Hoiian<Ier:  Wttia  Koch 
und  Kellermeister  miteinander  «anken,  hflärt  aaa  «e 
die  Butter  geblieben  ist.  Die  Basken:  wesm  sich  d&t 
Knechte  des  Herrn  sanken,  ao  entdeckt  man  die,  wel- 
che den  Käse  gestohlen  haben. 

Fn. :  Depensiers  et  marmitous  sont  souTcnt  grands  com- 
paignons.    (Leroux,  II,  119.; 

HolL  :  Als  de  kok  met  den  bottelier  UJft,  dan  hovrtMi, 
waar  de  boter  blijft.  (Harrebomee ,  /,  429*;  BcAm  I, ») 

90  Wer  den  Koch  tadelt,  muss  zur  Küche  hinuL 

Sin  Schiffsspriohwort.  Wer  eine  Beeieiae  gcaaekt 
hat,  wird  die  Allgewalt  und  Grobheit  der  S«huU5«kt 
kennen,  welche  jeden  aus  der  Kttohe  weifen,  darikt 
Gebrftu  nicht  Tortrefflich  findet. 
HoU. :  Die  den  kok  bedilt  moet  het  rooksat  oiL  (Mtne- 
bomee,  /,  429*.; 

91  Wer  einen  Koch  fraft,  was  er  in  seinem  Hl^ 

fen  kocht,  der  geht  mit  Eselsohren  ani  dtr 

Kuchen.  —  LOtinann,  85,  13;  Eiedei»,  3S6. 

92  Wie  der  Koch  die  Speiss  anrieht,  so  ists  ge- 

kocht; schmeckts  nicht  einem,  so  sofamedrts 
dem  andern.  —  Lehmam,  64i.  tu. 


Kochen 


1450 


d3  Wie    der  Koch ,    80   d«r  BreL    (8.  Oara  21  und 

Glocke  TT.)  ^—  PurAmtakun.  Ü. 

94  Wie  kann  ein  koch  widerwertigcn  münden  in 
eim  Hafen  kochen?  —  FrancK,  /ryihmh.  Hl.  Vurr. 

96  Wo  Koch  und  Kellner  verderben,  da  ist  nicht 

viel  zu  erben.  —  A'a**.  sckutM.,  xiv.  y 
atj  Wo  vil  koch  Beind,  da  wirt  der  brei  (die  Suppe) 
versaltzen.  —  Frantk,  ti.  luj^':  Tututiitt^  lei'*;  fcV»- 

uulff,n^,   l.utltnitetn,  J,tt:  Hmi9cH,  iOi ,  iO:    Gniter« 
/.  71;  Lehmann,  il,  S&«.  457,  ntum.  151. 

^,Wo  ri«l  KOoha  Mla,  dm  wird  du  Kia«ii  gern  renal- 
■•&."    CJr«ilA<t<y,  90«.; 

97  Zu  Einem  Koch  gehören  drei  Kellner.  —  S»m- 

r9ck,  S«00.  K4ne,  Ufii,  Bntun,  I,  m«. 
^8  Zween  Köche,  nicht  £in«8  Sinnet ,  bereiten  die 
Speiss  vbel.  —  Ptm.  lt.  sa». 

itMAi/...'  Dve  kaolukfy  ▼  kuehytti  dva  kohoati  □»  «m«tl^tl. 

(CfiaknvMky,  K9.) 

99  Zwei  Köche    in  Einer  Küche   kommt  einer  in 
die  Brüche. 

*  100  Der  Koch   i«t  zu  spiLt   aus  den  Federn    ge- 

krochen. 
Wird  ff««*«t,  wton  dl«  Spftlt«a  nicht  fut  f*kocht  find. 
iVi.r  Li»  viaads  «eni  I*  plome.    (Krtliing^r,  &44kj 

*  101    Dös  iscb  oi  Kuuch  und  oin  Muata,     (Vlm.J 

*  102  Kr  hat  den  Koch  zum  Freunde. 

UoU. :  UtJ  beafl  den  kok  U  rrluid.    ~  H^  cUtI  w«l  tivt 
d«o  kok.    (HiimUrnft,  /,  4a^i>.; 

•103  Kr  ifft  der  Koch. 

Er  b«t  «•  ▼•ninL»»»t. 

*104  Er  ist  der  Koch,  es  kompt  aasa  seiner  Kochen 
(seinem  Garten).  —  l«/i«»4iiih,  is.  33. 

*  10&  Kr  ist  Kuoh  uud  Kellner  xugieich. 

rrM,t  II  en  l'hAta  et  rbAteneri«.     (Ltnätog,  »7«;   8taf 
$*h44et,  419.; 

»106  Es  ist  ein  Koch  für  Sehweine. 

Di«  FrMitot«u  Mgeo  ron  etB«m  ichle«htea  Koch :  Ea 
t«l  ein  Koch  von  Ueidiu  ,  <kr  den  Teufel  ,veTglfl«t 
{Rrintiterg    V,  \bi.) 

*  107  Ea  muss  auch  koch  vnd  kciler  (Kellner)  mit- 

gebn.   —   Franck,  //,  Ä6*.   ra/jpiitt,  >7*. 

„Die  eh«rg«iUig  woU«na  g«i«heii  ■•iD>  aentn  buta 
md  liU,  wm«  •pieti  Tod  «tsagaa  b«gen  kan ,  ftuob  dJ« 
ltaiib«CLbab«o  »  dMi  jr  hoff  b«xrUoh«yt  vod  bracht  groti 
•cb«ln." 
4L.-  Kok  en  krunwal,  't  aoMt  «1  iaed«gwui.    (itA/rt- 

X.<U, .-  Ka  Saanionc  quidem  domi  relicto.    (  T^ytuM ,  &«  ^.; 

*108  Ist  der  Koch  aof  dem  Plat^  gewesen? 
SchoTzluJt :  ßibt*f  haut«  «in«a  guten  Tivch  ? 
Buit.:  U««ft  de  kok  welgesohaft?    (ffarrt^ijmtt,  /,4S»"^ 

*109  Ist  doch  des  Kaisers  Koch  gestorben. 

Alt  Erwiderung,  wenn  bIc?»  Jewacd  üiij«r  d«o  Tod 
•lowr  Peraou  wundert.  Die  Antwurt  Je«  Ante»  Cnlll*r 
DUC.  die  er  einem  ■einer  Krmnken  auf  die  Fng«  gnb, 
ob  er  ■terbeu  werde. 

•HO  Koch  oder  keiner.  —  Atbr.  pch  Evia .  Stkimpffiuh» 

"111  Koch  nnd  Kellner  sind  seine  besten  (einzigen) 
Freunde. 

Sf  gabt  Ihn  nicIiU  über  Eeeea  oad  Trinke». 
Jtcr..*  Attli>>"*  «"t  AL>nd    eanponem  (f>deri  in  patinie,    in 

Tino).  j 

*UJ  Mjkn  w  ,  wer  Koch  oder  Kellner  Ift. 

Wo  die  uratiung  tehll. 
Fr9.  •  Dane  o«  «imac«  OQ  no  mM  qal  Mt  mattr«  oti  valst. 
f fff af  jfAiwIrl ,  Siy.) 
•113  Unser  Koch  ut  flau  gewesen. 

Solbwabnn,  oia  sa  mmo:  4m  K«mo  wUrd  »«hr  «tu- 
tmch  «nd  gowOhuileh  a^. 
//c:i-  Hat  li  e«n  flaauw  kok.      CJVarr«froWt ,  /,  4$«*.; 
JCocIiaxL. 
1  E«  ist  ander«  gekocht  rnd  anders  aogericht*  — 

L«*M««».  177 ,  IS. 

fOff»  «iidl  «in  ding  mnS  «ioa  woiaa  baacblottaa  vad 
befoblan«  im  w«rk  «vfvigt»  nlt  Tad  wird  andara  var. 
rtchi." 

Es  t«'    "'''v'  Kochen  sn  apM,  weQO   man  aof- 

ii 

tat 

Es  kuohl  Mi«  '  gut,  all  tr  kann. 

Gek^>cht  und  gri>;  a  •  i;,  e»  kommt  alleg  an  einen 
Ort. 

Wvr  iact.  trat   iitm  ^vikumiBt,  ma4  lUc^l  kgstbat« 
oder  lieaonM««  gp«4«<ni  ^^rlangt 
Fr»  '  l'ot»  •»  t^ti  ♦oiont««  OB  »catvi«.  fSr^m^^,  fi-J 


I 
I 
I 


IUI  inb<:  •Itioava  T«U«,  qnod  jam  n«<raaaa 


ö  Gut  gekocht,  ist  getund.  —  iViri,  u,  m. 
G  Gut  gekocht  ist  halbe  Kost. 

HvU.:   Coken  iit  koit,   al  cn  «cbiiiet  niel.    (MArrt&oiH44^ 
J,  44>.) 

7  Gut  kochen  kann  mancher  Mann,  er  ricbtei'a 

aber  eklig  an. 

8  Halb  gekoiät  ist  vngesnndt.  —  Lehmann,  eoo,  loj, 

ü«m,i  HaJv-kaget  er  niondt,  formegetkogvt  aniager  ikke. 
(ncT.  dun..  270.; 

9  Hast  du  wohl  gekocht,  so  wirst  du  wohl  essen. 

—    Simnuk.  .'.7SW. 

.»Ziebat  hin  lu  Outta»  Namen,  maeble  «ol  aoa«!^  babt 
jbrt  wol  angefkngan,  babt  jbr«  wd  kocht,  «o  aaat  «• 
gnl.  "    (FititkHrt,   QftKh,  ,  in  Kit^Ufr,    Vltl,  4W.J 

10  Heffstu  wol  gekochet,  so  rieht  wol  an.  —  Franck» 

//.  H^i   Tnpptia,  W*;   Prtri ,  //.  J7»;  ßni«<rr,  f.  47,* 
SMvr,  91  i  Simnck,  i7$1 ;  Kiru ,  UiT. 

11  Koche  wie  kann,  frisst  *ne  Hund,  friwt  Mann, 

(Sfhlft.) 

Torlrefflicber  Gmndeata  gewiiaer  ü  t» 

(glauben,    tut  den   Mann  tel   allea   i^  i: 

0)eck  kak  »o  gut  wie  (Sek  kann,  fr«i^  t, 

dann  frett  doch  mlo  Mann.    ffnVAi.*«?'' ,  '^\rja.j 

12  Kochen    kann    man    für    andere,    aber    nicht 

schlingen. 

13  Kochen  können  viele,  aber  nur  wenige  können 

zurichten. 

14  Kochen    und   Backen    geräth  jUcht  immer.  — 

(inmm  ,  1',  IM>S' 

16  Kocht  mnti'8  wohl,  so  schmeckt  man*s  wohl.  — 

Simivik  ,  579«.  K^rtt.  »459. 
B«ll.:  Vf«l  kocbeni  maakt  goodan  koal.    (H9rt*b<nn44» 
J.  Mjt; 

16  Koken  is  kost,  o]  en  schinet  nicht  —  Körte,  iias. 

17  Miin    ko'vht    anders,    anders  rieht   man  an.  — 

H  ,  74 .  Kitrte .  .U&6. 

i»  Ml  ;l>er!»il  mit  Wasser. 

Foln. .   in  irf uBie  w  wodsc  wart^.    (Lptnp*  f  34.J 

19  Man  kocht  xuvor,  ehe  man  anrieht,  —  Lehmaim, 

CIO.  7. 

20  Man  muss  kochen,  ehe  man  anrieht.  —  Lekmam, 

700.  iiu. 

Dt«  N*ngTi«cbc&>  Q»  Vorforg«  aa  ampfehlan:  Koche 
beror  dlcb  hungert.  Di«  Walachenr  Der  Kloge  aohafft 
•loh  im  Sommer  einen  Sohlittao,  in  Winter  auien  Wa- 
gan  »n.  Di«  litten:  Man  moaa  den  Stall  bauen,  ehe 
nuüi  die  Scha«e  kaaft.    (Htintbtrv  llt.  U.) 

31  Mancher  kan  wol  kochen  vnnd  das  kocht  nicht 

anrichten.  —   Lthmann,  a,  U;  Eia»ltin,9H;    Sim- 

rodk,S7»5.  araun.  /.  1913. 
/.«f..*  Alio  coquent«  oUam  paralasi  anituU.    (EuthU ,  987.; 
22  Viel  kochen  ist  vnrath.  —  Pwtu.  //.  iis. 
93  Wa«  daheim  gektx'bt  wird,   soll  auch  daheim 

gegessen  werden.    fKarnnttz.) 
f4  Was   eüferlig   kocht,    daa    igt   brentxend   oder 

halb  rohe.  —  tt>io»üft«*,  lei,  «. 

35  Was  einer  kocht,  das  wird  er  atuschütten. 

36  Was  man  kocht»  dag  muss  man  essen.  —  Atftn»- 

Utt}  in.  64. 

27  Wa«  man  lange  kocht,  wird   oft  verkocht  — 

Aorlf .  ft44f. 

38  Wa*  nützt  ttetea  Kochen,  wenn  man  den  Tisch 

nie  deckt! 

„Wollt  ihr  ewig  koebao',  «oU  dar  Tiaoh  nia  gedeckt 
wardasT**  (l,  Bvnu,  fi«$.  ScAri/tm,  Hamburg  )Mo, 
1II,S7.J 

39  Wei  et  «ick  gued  kocket,  de  kannt  gud  atten 

(  opicheppen  ).     fWatihckJ  —  fmrlzt,  tt*.  1S3;  ßr 
lirridhn     iVoette,  71.  IM. 

30  Wemroe  tik  gned  koeket,  kann  me  sik  gaeä 

31  Wenn  rs  ko< 
33  Wor  es  hat  n 

mflin».  lt.  31 

33  Wer  kan  k«. 

oh^n  hat. 

34  W«r  nicht   ^ 

Küche.  —  /  .  . 

Vetaot.  St>. 


Icr  richts  auch  an.  —  i>A> 

h;  .  EuwUtn,  HJ  .  hrnm.  /.  181*. 

ti  maiT  nichts  tu  der  Kü- 

/ .  7^7. 

mn,   der  bleib  aut»  der 


1451 


Köcher 


Kochersberg — Köck 


1452 


35  Wen  gut  kochet,  mags  g^t  aosseesen.  —  Heni$ek. 

946,  38;  Petn,  11,  75«;  Fri$dih\«T*,  2OT1. 

36  Wie  man  kocht,  so  wird  man  emcn. 

Frl.:    Qai  bien  fera,  Wen  trouvera.    (Lendroy,  IVi.) 

37  Wie  man*8  kocht,  so  schmeckt's. 

38  Wir  haben  nichts  gekocht,  woher  kommen  die 

glühenden  Kohlen.  —  liurckhardt,  3ii. 

Von  nnTorhergeiehenexn  und  onTeischuldatem  ün- 
glttck. 

39  Wir  kochen  alle  mit  Wasser. 

40  Wo  man  kocht  vud  brät,  da  rauch ts  immer.  — 

Petn.  II,  812;  Heni$ch,  478,  55. 

41  Woran  man  lang  kocht,  da  wird  gemeiniglich 

verkocht.  —  üruler,  I,  74;  Sutor,  15«;  Ittri.  II.  815. 
•42  'Ch  wiss  net,  bin  ich  gekocht  awer  gebröden. 

(Sieh('nbürg.-aäch$.j  —  Frommann^  V,  SS4.  2JS. 
Ich  weilt  nicht,  woran  ich  bin. 
•43  Das  kocht  wie  ein   Gamtopf.  —  FuJher,  PtaUer, 

S56,  1. 
•44  Das  ist  weder  gekocht  noch  gebraten. 

Poln.:  Ani  wariony.  ani  plczony.    (Lompa,  i.) 

*45  Der  ist  kocht  und  ei'gebrennt    fFruuki-n.j 

Der  ist  verloren. 

•46  Er  hat's  lange    bei   sich  gekocht,    aber  nicht 

können  anrichten. 
*47  Er  ist  gut  gekocht. 

So  sagt  man  in  Afghanistan  von  einem  mit  allen  Hun- 
den gehetzten  Diplomaten  oder  einem  andern  schlauen 
Fremden. 

•48  Er  kocht  eher  als  Sjiargel. 

Von  einem ,  der  leicht  in  Zorn  gerAth. 

•49  Er  kocht  für  sich. 

Er  lebt  eorttckgCKogen  und  einfiach.' 
Frz.:  II  fait  son  petit  pot  k  part.     (Lendroy,  1157 J 

•50  Er  kocht  in  allen  Küchen  durcheinander. 
•51  Er  kocht  in  allen  Pötten.    (Samrland.j 
•52  Er  kocht  in  Einer  Pfanne  zweierlei  Brei  — 
Sailcr,  298. 
Der  Vielseitige  oder  der  auf  beiden  Achseln  Tragende. 

•53  Er  wird  schon  wieder  kochen  kommen  in  mei- 
nen Ofen. 

Er  wird  schon  wieder  in  meine  Hftndo  kommen, 
dann  will  Ich's  ihm  fühlen  lassen. 

•54  Es  ist  söuisch  gekocht,  wer   möcht  dervo?  — 

SvtrrmeisteT .  11,  83. 
•55  Hat  ers  gut  gekocht,  so  mag  ers  gut  essen.  — 

Lehmann,  IS,  33. 
•56  Heut'  kocht's  bei  mir  in  allen  Töpfen. 

Ich  hörte  das  Wort  in  der  Bedeutung:  Ich  bin  sehr 
beschäftigt,  bin  von  allen  Seiten  in  Anspruch  genom- 
men. 

•57  Ich  wil  euch  das  wol  kochen.  —  Waldu,  IV,  97. 

„  Ich  will  dirs  kochen.  '•    (Simplic . ,  /,  341.; 

•58  Kocht  ers  gut,  'so  wird  ers  gut  essen.  —  Wcu- 
sder,  306. 

Luther  in  Vcrant'cortunj  dtr  aufgelegten  Aufruhr  von 
H'irto'j  Georgen  u.  $.  v. 

•59  Man  hat  lang  daran  gekocht.  —  Ldtmam,  85i.  19. 

•  60  Mau  hals  lang  gekocht ,  hats  nur  nicht  können 

anrichten.  —  Lehmann.  19,  56  u.  38,  85. 

•61  Man  kocht   noch  am   Brey.  —  Lehmann,  6ii.i9; 
Simrock.  580*. 

•  62  Se  koche  nor  um  Seangtog  bä  Flisch  *.    (Sieben- 

bünj.-säclis.J  —  Frommann ,  V,  32 ,  38. 
>)  Bonn  tag  bei,  d.  i.  mit  Fleisch,  d.  h.  sie  sind  arm. 

•63  Se  küche  bä  Wasser  wä  de  örem  Legd^    (Sit- 
bcnliünj.-nach'i.J —  Frommann.  T,  32,  28. 
')  Annun  Leute. 

•64  Sie  (die)  kochen  auch  nur  mit  Wasser. 

„Uebrigena  Ist  auch  nicht  alles  Gold^bei  ihnen  (den 
Franzosen);  sie  kochen  mitunter  sehr  mic  Wasser." 
(York,  Briefe  tom  Jahre  IbOl ;  Droyaen,  1,117.)  „Da 
war  nichts  als  pur  lauter  armedei  vorhanden ,  dann  sie 
kochcten  mit  Wasser.*'  (Fitchart  ^  Klag  du  Ehettandet, 
in  A'iüKer,  X,  631.; 

•65  Sie  kochen  in  Einem  Topf  (Hafen). 

Von  mehreren,  die  in  Ein  Hörn  blasen,  an  Einem 
Strange  sieben,  in  Eine  Kerbe  hauen. 

Köober. 

W^as  nützt  ein  schöner  Köcher  ohne  Pfeile.  — 

AUmann  VI,  477. 


Xocharsberg'. 

•Wie  man  schwört  am  Kochersberg.  —  Braait. 
Sb.^ia  KUmter,  IV.  879. 

Der  Kochersberg,  eine  Gegend  bei  SUmaborg,  di«  dozth 
lustiges  derbes  Leben  bekannt  ist  und  daran  Bawohaftr 


Kocharsbarger  heissan,  womit  übrigen 
itimmtar  Tans  bezeichnet  wird.  (V^.  Orimm,  V,  154U 
,,  Das  Volk  am  KooheLtperg  gebraucht  aich  noch  allo 
Kleidang  vnd  Sprachen ,  daher  man  aia  auch  za  ainea 
gameTnan  Sprichwort  fahret,  wenn  man  eiaan  grobM 
bfturiachen,  vnerfahman  Menschen  will  an  »eigen.**  fficr- 
sog.  Chronic.  Aiaatia,  Strasburg  1592,  QI,  90.;  „Der 
Knecht  war  ein  grober  Wedel. ...  JBr  war  am  Koohen- 
barg  anogen ,  gnaschig  ,  gfreasig,  faol  vnd  ▼arttogm." 
(H.  Sacht,  III,  CCCXC,  V,  1.; 

Koohwbergqr.  • 

1  Der  Kochersberger  fand  in  Barbara  Sanct-Yeit 

anter  den  Heiligen. 

2  Die  Kochersberger  zahlen  die  Uerten  doppdL 

—  Liteiein.  386. 

it  nad  daaa 


„Dem  Spielmann  als  war'  er  Stnb« 
erst  dem  äkubenkneoht  wider  Willen.**    „Soll  ich  akht 
lieber  eine  starke  Quelle  mit  Knoblauch  gaapickat  dafir 
essen,    wann    mir  ihn    schon  ein  Kochenpanar  od« 
OdenwAlder  fürsteUt?**    (Fückart,  OeMcA.) 
Kdohln. 

1  De  Käke  on  de  Katt  wäre  ömmer  (oder:  wäre 

vom  Locke)  satt.  —  Frischbicr\iOSl. 

2  De  Köksch  und  de  Katt  hefft  ümmer  wat,  de 

Lüttmaid  und  de  Hund  möt  töwen,  bet  wat 
kummt.  —  Diermüsen,  59. 

3  Die  Köchin  bleibt  beim  Pfaffen,   so  lai^  sie 

kann  braten.  —  Küdein,  387. 

4  Die  Köchin  und  den  schönen  Tag  muss  man 

am  Abend  loben.    CRoU-ThaLj 

5  Eine  gute  Köchin  verdirbt  nicht.     C^i^^a.j 

6  Eine  Köchin  muss  ein  Auge  auf  die  Pfume, 

das  andere  auf  die  Katze  haben. 
Holt. :  Eeno  keukonmeid  moet  het  eene  oog  naar  de  paa  «a 
het  andere  naar  de  Icat  hebben.   (HarrebonUe,  I,  3^7 *>^ 

7  Eine  Köchin  ohne  Kopf,  ein  Henkel  ohne  TopL 

—  L.  storch,  Freiknecht,  I.  336. 

8  Einer  ffuten  Köchin  w&chst  das  Fleisch  unter 

den  Händen. 

9  Verliebte   Köchinnen  versalzen    die   Suppe.  — 

Simrock,  10875. 

Kann  wol  vorkommen,  dasi  eine  Köchin,  die  eb« 
mit  lierzensangelegcnbeitan  beschäftigt  ist,  aine  Sappe 
zweimal  salst. 
•10  Da  müsste  die  Köchin  Hungers  sterben. 

üoll.:  De  koks  TOchtan  daar.    (Harrebomee,  I,  «»>.; 
•11  De   Köksch  hett  en  Platen  verbrennt    (Wn^j 

—  Schutze,  11,206. 

Biit  dieser  Bedeusart  der  verbrannton  Schttraa  erschciat 
bei  holsteinischen  Kindtauf-  und  andern  SchmAusen  die 
Köchin  am  Ende  des  Mahls,  den  6&sten  oinan  TeDcr 
voll  Salz  darreichend ,  worin  diese  ein  Trinkgeld  legse. 

•12  Der  Köchin  die  Ehre  absehneiden..    fOesterrekk.) 
Wenn  man  Dampfnudeln  statt  za   sarralssen,  ser- 
Bchneidet. 
•13  Köchin  von  der  blauen  Henne.     CSteürmArkj 

Ironisch  von  einer  schlechten  Köchin,  mit  Beiishiiig 
auf  das  Schild  eines  einst  sehr  beliabtan  Spaisahaaiss 
in  Wien. 
Koohlöfrel. 

1  Ein  Kochlöffel  passt  in  jeden  Topf. 

Böhm.:  Nebud*  do  kaadfiho  hmce  rafaika.  (Öelalofikj,  172.; 

2  Beimb   dich,   Kochlöffel,   film   Essigkrueg.  — 

xV(W,  3iO». 

•3  Der  verwick'lt  si'  in  Kochalöff'L     CFnnken.j  — 
Frommann,  VI,  319,  231. 
Er  verwirrt  sieh  in  der  einfachsten  Sache. 

•4  Er  kann  nur  mit  dem  Kochlöffel  schreiben.  — 

Parömiakon,  1285. 
Ist  ohne  Schulbildung. 

•5  Mit  Kochlöffel  und  Löffel  umgehen. 
Kochtopf. 

Sein  Kochtopf  steht  auf  eigenem  Herde,  aber 
er  hat  sechs  Tage  in  der  Woche  kein  Fleisch 
darin  und  isst  Sonntags,  was  übrig  bleibt 
Xöok. 

Köck  *  und  Rör ',  do  makt  den  Buem  to'u  Herr, 
Dresp '  und  Drönt  de  rit  den  Buem  innen 
Grund. 

>)  In  Holstein.  Slnapis  anrensis,  Crytimxun  oiT'u&d 
Barbarea.  (Vgl.  SchilUr,  Zum  Tkier-  und  fräuiirftwcA, 
///,  32^.)    *)Bade(Agroitemma(Hth«go).  *)S.  Tiaip«. 


1453 


Kückel— Kohl 


Kohl 


1454 


Kockel. 

*  Won  ilf  Koakl  si!cn/oji  flesst.   CStchvnhurii.iiin'hs.j  — 

rr-iiiiinauii ,  V,  328,  13. 

Wenn  iler  Kuckol ,  ein  Flass  im  kermauustildter 
Kri>i>f,  atifliinzu  =  aiifwurti  flieut,  (1.  h.  ulv.  (S.  Katie 
'.»W  und    Niiiiii)Cr!>tag..i 

Kodarl. 

*l  Einem   's   Kodarl'  krsitzc.     (nbirn^trrrrich. . 

'»  IKt  lleiKCliitre  Tlii'il  dci  rntcrkinni.  —  Kincu  lieb- 
kimeu. 

•2  Kr  kratzet  jcMlcm  das  Koderl.  —  .i/«i>ir, //.  %. 
Ködder. 
•1  Jlc  makt  en  Küddcr '.     {Ihlst.j  —  SihuUt.  11,314. 

'}  Kropf,  ktarko«  l'nicrkinu.  —  Kr  bUht  lieh,  wirft 
sich  in  die  Brust. 

•2  Ho  schrickt  ovcr  den  Köddcr.    .'n»ht.)  —  Schüizr, 

II.  314,  nithi-if.  133. 

Von  ciuoui  llDchmUtiiigen,  da  dirito  gern  den  Ilali 
ziirtickzieben  und  mit  Terduppeltcni  Kinu  reden. 
Kodderlapp. 

•He  tiss  e  Kodderlapp  von  üoldapp.  —  Frütth- 

Xoddemarscli. 

•Ile  öss  e  Kodiicrnarsch.  —  rrjwyi/.ifr^, 'juss. 
KoddrlflT. 

Je  kodtlriger,  je  h)8li«j:er.  —  /h'r/i'nVr».  2094. 
Köder. 

1  Der  Köder  allein  fan^jt  keine  Fische. 

Wenn  uüitihcli  die  Aiigol  fehlt,  bchonhcit  ohne  (rra- 
zio  iHt  «iu  Kiidor  t>iiuo  Aiitfel. 

2  Der  Köder  taugt  die  Fische,  nicht  der  Angel« 

haken. 

fti.:  lj':iiaiirL'tf  o*t  co  ■{ni  i>i>k'a:ijiic  li-  |>uictiin  et  uon  la 
ligiK'.  —  Ni>n  cn  la  c-him:  (iigiit- i  iii  a  haiiii  (1iami\-')n) 
iiittm  vn  l'aiüorce  girtt  l'enKiu  1  aiiiorce  ).    fLtVi.ux.  II.  7l.; 

S.i  IM.-  Kl  i'i-tHi  rs  el  «luo  t'u;faiia  .  iiul*  110  el  iioscadur 
ui  1»  euiia.  Ni  vi  au^urln  ni  !,i  caü.i.  raas  vi  celiu  !>• 
cngafi».     (liof.'i   /.tilü  II.  L'.'li.y 

3  Kin  i^olileiier  Köder  lockt  M«.'n8ehen,  aber  nicht 

Fische.  —   Mim-iHii  M.  \^A. 

4  Es  niuBs  starken  (^utenj  Kndcr  haben,  wer  Du- 

katen angeln  will. 

5  ist  der  Köder  frisch,  sn  ftinpt  er  Fisch.  —  /^l- 

\\  Je  besser  der  Köder,  je  leichter  der  Fanij. 

7  Ktidcr   in   d'-n  Tau)»ensi.hl:nj,   und  die  Tauben 

l)lciben  nicht  aus. 

8  Mit  einem  kleinen  Köder  langi  \n,.\i  ult  einen 

jjrrossen  Hsch.  —  y;«iH^i. ry  ///,  ij.'i. 

0  Mit   einem  (und  demselben)  Köder  kann   man 

nicht  Füchse  tind  Sjiatzen  lanj^en. 

10  Ohiif  K'ider  ist  sehlinmi  Fische  l':uipen.  —  Nim- 

m.  ■;  .  -iMi:,;  huj.v.  ;«.;.%,  llr.iu:  .  I.  r.'.l'. 
I/itn. :  M.111  7.ittor  m.kdi]>;;  jua  krogi-u .  i-llcTä  fjiugt's  vi  äskc. 

(l'r<.'.  -lun. .  -i'J'.,! 
t'r:.:   (^ui  n'umufLu   \*^*  «du  haim   (hamcvou;,  i>6chc  cu 

vwiii.     i'fliA«   //.  !■.»;   L.n.iix,  II.  3l»3.; 
It.:  luTauo  81  i'VKra ,   eo  I'ainu  UjU  h:ii=^a.  (B'-hn  /.  l<4i 

i;.i«if.  "»4-»., 

11  Wenn'-  Mir  Kineii  K<"lor  gal.o,  so  wür«lc  wenig 

jrefaUL'en. 

12  Wer  i.ich  /um  Köder  ma«ht,  iineh  ']em  schna]» 

}».n  die  Ihii«;. 
•  lö  An  ilen  Kö«kr  jticken.  —  /.■.•.(•.■(,  /,  iv»:'!. 
*14  Eiii'H  Köder  zurichten. 
*\o  Kr  hat  den  K«»der  anpebissen.  —  Ain.rni.iftHii,  2715. 

lüt  .11  dl.»  Scl;:wi!fO  gepangcn,  der  Vcr«ur!inng  nnter- 
Ivvjeu. 
Xoderu. 

Ködern  i>t  kt  in  «A-ld. 
Kofent. 

'  Kofent  für  Bier  verkuulTcu.  —  /.r./fwiV  7i*Jii..  252». 
Koffer. 

1  l&i  der  Kotier  zu,  ««i)  hat  die  Seele  Ruh*. 
•J  \\v  v\ird  meinen  K'iffer  nicht  fortschiebeu. 

Kohl. 

1  Au«  h  'hr  K«ihl  if  h...rt  zu  den  fieinüseu. 

.\it.;!-.v<.-hiivli,  v<.-a  i.:u«ni  iiii^«JvuivuJcD  Mcnichfln, 
li- •  I  ;r  v.el  gelialtf'n  -esn  will. 

2  A-.::^'W.iMiiier  K«  hl  maihi  ileui  Tode  wohl. 

lux  T-'d  freut  sich,  weit  er  Uurcii  ungesunde  K«b- 
r-iii:;.   -i'-  uufurwArmter  K<j!.1  ::'.  nur  gewinnen  kann. 

a  Aa:-'.w.irrnter  Koiil  .«'chnin  kt  1  :!:iii  j  nicht  wohl. 

ii  ■  w  ■»■  ;.Tl»'jhe  Heil  nu-Iiu«:,'  diri-fli-Il-iii  Onijenrtandi  * 
i\,  .■  r-'-iii«»  Weiieeri-egl  rclicTdn:^« -indMiffallen.   iliii 


Judiich-denticbei  Sprichwort  UrUokt  denielben  Gedan- 
ken so  aus:  „Chasir  i»  treife."  Wörtlich:  Das  Schwein 
int  unerlaubt  zu  eston.  Chasir  hcitut  aber  nicht  bloi 
Hchwein,  es  steht  auch,  wlo  hier,  für  ,, wiederholen". 
(Krifutnt,  63.J 
Aa/.;  Crambtt  bis  coita  (poiitA)  mors.    (I'hitippi,  I.  Ü.'».^ 

4  Aufgewärmter  Kohl  verderbt  den  Magen. 

J)aB  kann  schon  der  fHsche. 

ö  Besser  Kohl  auf  eigenem  Schos  als  Braten  im 
Herrenschloss. 

Aehiillrh  die  Islander  Rnnthrry  IIT,  12;(. 

G  Blau  Kohl,  blau  Kidd,  das  sind  die  besten  Pflan- 
zen; wenn  das  Mädel  grasen  hat,  liebt  es  an 
zu  tanzen. 

7  De  Kual  uud  ek  sa  warem   otkten,   üs  ar  aj)- 

di»n  uud.     (üylt.,' 

Ju-r  K»hl  wird  nicht  to  w^rm  gegeaseu  wie  er  auf- 
getischt wird. 

8  Den  Kohl,   den  man   sich  selbst   gebaut)    iiiuss 

man  nicht  nach  ileni  Marktpreis  schätzen. 

»j..-  Cl'  ii'fat  YVk*  le  tuut  i|Uv   iles   chuux  il   faut  vncnro 
d«-  la  Kraisie.     .t',it,i,r,  3S4;   Hvh»  I.  lU:   K-.-itf,  :U.'i:».; 

9  Den  Ki.ihl  nkuss  man  ptlan/en  unter  dem  liim- 

melszeiehen  des  Mistes  und  kochen  unter  ilem 
Sternbdde  des  Specks. 

tV:.   S--/.uii::  IMiauta  t<^  t4un  X  \s  ]diiiu^ie   dou   ruhlion, 
etcui't  ir-  .'ilai.liam'lv  duu  b;jc«.:j.  i.sV/urWs.  Il,  I2fi.  li\.) 

10  Der  Ktdil  hat's  nicht  heshcr  wie  lier  Ttipf ,  wenn 

sie  bei<r  am   Feuer  Htehen. 
AiiCii  rn»«i*ch  .■lltmanH    l'I,  JüT. 

11  Der  K<dd  ist  noch  nicht  ftitig,  wenn  der  Speck 

(  Pfeffer )  fehlt. 

l)ir  Km-oj'Ii:  Wenn  •'(.-hon  dir  Kohl   zubereitet   i»l,    n> 
feiilt  L-rtdoi-h  .tllozeit  ifii-huni  I'futfi-r.    (AIIhuihh  IV,  43>.J 

12  Der  Kohl  k'immt  nicht  auf  den  Tisch,   wie  er 

au.>«  dem  Topf  kommt. 

Jhtn.:  Kaulen  kiimuier  ikk«>  altid  paa  bürdet,  suu  den  «scs 
Krydeii  ik  kinkenc-t.     (linr.   •'■:«.,  3'j'.*.j 

13  D»T  K«dil  schmeckt  sehr  ;:ut,  sagte  die  Mügd, 

und  ass  das  Fleisch. 
//  /'..-  Dat  i<.  lekkere  i>i'cu ,  zei  SubWrt,   fen  hij  at  al  bet 
\leo-cb  lii'.     ,7/.rr/''".HM«  ,  //,  2'^.) 

14  Diär  spütte  öu  de  Kual,  di  leid*  en  lagt  sallew 

«if  tu    Uten.      l'.Sv//.     —   Htiii|ii,   17//.  331.5. 
Wut  i!i  li.'!!  ICiihl  Hpuckt.  tfi>ll  ihn  «elbcr  aufessen. 
1j  Eigen  Kohl    'chnieckt  wühl.  —  Simnnk,  ivvj. 
IC  Eigener  Ko!d  ist  lu-sser  als  fremder  Salat  (.'Spi- 
nat I.    —     t!.'«....j;i    W  113;  /;i-.'ii*.'.rj;;  ///,  101*. 
//'  11'. :  « )uz»-  Itfml  ümaakt  boter  dan  vrutfuule  iiatrijs.    (II>:rr(-- 
'.r,.., .  /.  tut  «.; 

17  Ein   Ciericht  Kohl   in  Ruhe   ist  besser  als  ein 

gemästeter  Ochse  mit  Unruhe.  —  Omit,  1324. 

It.:  i'oco  iu  iiace.  niDlto  mi  inaco.     ('iaal .  13:;4.^ 

Lat.:   Si   da   olusuula   nii'U«a    ininubcula    iiace  rcfvsta  uc 

petas  graudia  lautaiiuf  prandia  lite  replvta.  (*waul,  l.!'.'4.; 
UHjf,:  Jub  bugj  «zAraz  falat  u^ugudulumban  ,  mint  tizeuk^t 

l)&stv:um  ruMzekcdvsbeii.    (Uaot,  13U4.> 

18  Es  fehlt  mir   nichts  als   Kohl,   wenn  ich  nui 

Speck  hätte,  sagte  der  Bettelmann 

19  Ett    Kohl,   ward   di   uk  de   Iioek    krüs  stahen. 

(Elhvfj.)   —    FnK^hhu-r^.HMl. 

20  Fauler  Kohl  und  f:»ules  Kraut,  faules  Fell,  faule 

üaut;  faule  Aepfel,  faule  Birn',  faule  Men- 
schen, faule  Dirn';  faule  Rettich,  faule  Üu- 
beu,  fault-  Knaben,  faule  Buben;  faules  Fleisch, 
fauler  Zahn,  fauler  Gesell,  fauler  Ges])an; 
faules  Aa'<,  faule  Leiber,  faule  Frauen,  faule 
Weiber;  faule  Eiche,  faule  Tann',  fauler  Wirth 
und  fauler  Mann;  fauler  Hund,  faule  Leut' 
sind  nichts  nütz  zu  aller  Zeit.  —  /»mi'/M-ifcon.  V'<i*. 

21  Freuiiler  Kohl  schmeckt  nicht  wohl. 

Die  Baesen  :    Der  Kühl   ist  versalzen ,   dir  nicht  auj 
den  eigenen  Tisch  kommt. 

22  Ueröd  de  Keul,  seu  vcnlij-weL  dat  iloi.     (Mir-- 

hrrg.J   —  Ftnnenich.  I.  820,4. 

23  Gewärmter  Kohl  schmeckt  nicht  wohl.  ~  Vn*- 

au'i,  2.14. 

24  GuttT  Kohl  ist  ein  theuer  Essen. 

/'li».-  i^uhver  vvcd  ei   bvad  eu  goi  kaal    kuster.     (Fror, 
•luv,,  'jl.'.i 

SO  Guter  Kohl,  schlechtes  ileu.  •—  ///niii,*.'41;  Sim- 

ui  •'.  .  :..-M  ;  h-:-  .  ..lO.. 

Viel  N.i^-.j-  ,£ii'  Z.-ii  Ak-i  lleuviid   iit  Wühl  dem   K'.ibl. 
abT  ii:l!;:  lIvui  litu  zutiauiu'h. 


1455 


Kohl 


Kohl 


tw 


26  Uei  ji  ken  wissen  Kohl,  so  getet  man  Bohnen 

in  de  W^kc.  —  EidkwM.  lo». 

27  Hier  ist  Kohl  and  da  ist  Kohl. 

Alle«  hat  ■«in«  Lieht-  and  Sehattenscit«. 
frz.:  Choti    pour   cbOB,  Aabcrrillien  Taut  bi«m  Paris. 
fL«»droy,  4i7;  JUi*s<t*rg   r,  l^J.; 

28  Im  Kohl  ist  dem  Hasen  wohL 

Di«  Bosicd:  Wenn    d«r   BaM  ins   Kohlfeld  koamt, 
hAlt  er  lieh  für  einen  Baoer.    (AUiHann   IV,  ^^.) 
If'Ai.:   Onder   de   kool  schailt  d«    haaf.     (Harrtbome«. 
I,  4J4*J 

29  Itt  Kohl,  SO  sitt  di  de  Bock  woL  —  Eühtdi.  1090. 

30  Jeder  mot  sik  siin  Kool  kaaken,  as  he  em  mach. 

fSüderdtlhmartcken.j 
J«d«r  msM  lieh  Minen  Kohl  koch«n  wie  er  ihn  mag. 

31  Kleiner  Kohl  macht  auch  fett. 

Kleiner  Ocwinn ,  der  rieh  oft  wiederholt,  macht  wohl- 
habend, 
38  Kohl  bleibt  Kohl,  anch  wenn  ihn  die  Schweine 
fressen. 
/)ä».:)Un  iknl  ej  troe  kaalen  de«  v«nre,  at  erün  «de 
plantcme.    (Prov.  dan.,  330.; 

33  Kohl  für  Kohl. 

Oleiehet  fOr  Gleiche«.  Ange  am  Angc ,  Zahn  um  Zahn. 
Die  Cucben:  Schimpf  fUr  Sohimpf.  Die  Italiener:  Schlag 
für  Schlag,  Brot  fOr  Kachen.  Die  Fransoaen:  Marder 
für  Fachs.  Die  Altgriechen:  Eine  wilde  Tanbe  fttr  eine 
sabme.  (Rtinti>4trg  III ^  54.)  Die  Franzosen  drOcken 
darch  dasaelbe  Sprichwort  mehr  aoe,  daei  Ton  awei  Per- 
sonen oder  Dingen  eins  so  viel  werth  ist  als  dae  andere: 
Chon  ponr  chon,  cet  homme  vaat  bien  Tantre.  (Ltn- 
droy,  428;  Bohn  I,  13.; 

34  Kohl  oder  Kabis  ist  ein  Teufel.  —  Jer.  Coukeif. 

JakobM,  II,  149. 

35  Kohl    —    Si    Öck    satt    bool.     (Elbinn.)  —  FrUch- 

hier  *,  3098. 

36  Kohl,  Verdruss  und  Aal  sind  ein  übel  Abend- 

mahl. 

l/in.:  Aal,  og  kaal,  og  knar  er  ond  aftens-mad.    (Prov. 
dan.,  ).; 

37  lian  darf  den  Kohl  wol  abblatten,  man  muss 

ihm  aber  die  Wurzeln  lassen. 
Dan. :  Man  kan  blsde  kaalen ,  og  ikke  rykke  hannem  op 
med  rode.    (Prov.  dan.,  830.; 

38  Man  kann  nicht  Kohl  und  Weizen  auf  Einem 

Felde  ernten. 

Die  Bussen  behaupten  dies  in  Beeng  anf  Klee  und 
Heu.    (Altmann  V,  13«.; 

39  Man  muss  den  Kohl  nicht  den  Gänsen  zur  Hut 

geben. 

40  Man  muss  den  Kohl  so  pflanzen,  dass  ihn  die 

Ziege  nicht  frisst. 
Frx. :  iffaatminager  la  chirre  et  le  chon.  (Lendroy,  1586.; 

41  Man  muss  den  Kohl  verpflanzen,    wenn  man 

Köpfe  haben  will. 
Soll..-  U«t  worden  geene  kabuia  koolen,  dan  als  se  rer- 
plant  worden.    —  Koolen  bellen  niet  als  xiJ  niet  rer- 
plant  worden.    (Uarrebomie ,  I,  373  <>  u.  433^.; 

42  Man  nimmt  nicht  Kohl   zum  Speck,  sondern 

Speck  zum  Kohl. 

43  Pflanze  Kohl  Viti  (25.  Juni).  —  Boebel,  29. 

44  Thiar  un  a  Koal  spütjat,  thi  feit'n  salw  uftuidjan. 

(Nordfriet.J  —  Lappenkorb ;  Firmenich ,  ///,  6,  93. 
Wer  in  den  Kohl  spuckt,  .bekommt  ihn  selbst  auisu- 
.  essen. 

45  Unser  Kohl  schmeckt  wol.  —  Lehmann,  u,  792.  lor; 

S^mr^)ck,  5808:   Körte,  8467;   tteimherg  III,  108;  Braun, 
I,  1934:  MatMoti,  51. 

Der  Ton  auf  ,.un8er",  um  den  Werth  deiien,  was  man 
selbst  besitit,  herronaheben. 

46  Was  nützt  der  Kohl,  wenn  man  keinen  Speck 

hatl  —  Heinsberg  IV,  78. 

47  Weer  Kahl  plantet  in'n  Mai,  kriegt  Koppe  as 

en  Ei.     (GöUingen.)  —  Schambach,  I .Zi». 
D.  h.  gans  kleine  Köpf«. 
HoU. :  Die  wil  eten  kool ,  plante  le  TÖÖr  Sint  Ool.    (Harre- 
bom<«,  I,  433»»,; 

48  Wem  man  Kohl  schenkt,  dem  muss  man  auch 

den  Speck  schenken. 

Die  Bussen:  Wenn  du  deinem  Knecht  den  Wald 
schenkst ,  so  schenke  ihm  auch  den  HoUwagen.  (ÄU- 
mann   V,  13S0 

49  Wenn   de   Kohl  good   geredt,   bliffl   de   Torf 

upp*t  Moor.   (Ostfries.)  —  Bueren,  1345;  Kern,  1859. 
In  nassen  Jahrgängen  wird  der  Torf  schwer,  trocken 
und  kann  nicht  eingefahren  werden. 


50  Wenn  de  Kohl  will  öwer  de  Tüne,  so  will  dil 
Haa  (Hei)  nicfa  in  de  Schäne.  —  Eidmali,  un: 
Kerr.,  12U. 
Sagen  iat  awar  got  fOr  den  Kofalwacha,   er  hiadsrt 


51  Wenn  der  Kohl  am  besten  schmeckt,  soü 

aufhören.  —  Simrock,  S907:    Eine,  UM: 
i,i»s. 

52  Wenn  der  Kohl  gertth,  verdirbt  da«  Heu  (der 

Wein).  —  »3«M,  181. 
Frs,:  Qnand  le  chonx  paeae  la  eoj  1«  Tigneron  Miait  4i 
aoi£.    (Leä>,MM,  l,  4,l.j 

53  Wenn  man  auch  Kohl  hat,  man  brmacht  auch 

Schmalz. 
S«  gehört  nwhr  au  dem  Untemehmea. 

54  Wenn  man  den  Kol  vnder  dem  Sdmee  heifir 

langet,  so  schmecket  er  am  beaten.  —  Bemadk. 

a».  11:  Petri,  II,  663. 

55  Wer  dtn  Kohl  nicht  veraoht't,  dem  wird  (werd^ 

aoch  Fleisch  gebracht. 
IMM.:  Han  er  rmri  sid  kod  som  aad   aia  kaaL    (frt§. 
dmm..  35«.; 

56  Wer  keinen  Kohl  hat,  kocht  Melden. 

Oder  Gras,  wie  die  Letten  sagen.  In  dar  Piearü«  hall« 
es:  Wenn  man  keinen  Knoblaach  hat,  reibt  man  leta 
Brot  mit  Zwiebeln.  Die  Bossen:  Man  mni«  eich  srft 
Karansehen  begnttgen,  wenn  man  keine  Kaipfa  hst. 
Man  mnsB  Morcheln  eeaen,  wenn  dia  TrtAta  Ahtaa. 
(Reintberg  IV,  »0.; 

57  Wer  Kohl  essen  will,  brancht  auch  SpecL 

58  Wer  Kohl  pflanzt  an  Petri  Stuhlfei(er,  93.  Febr.), 

dem  kommen  keine  Ranpen  neL  —  fiocM.is. 

59  Wer  Kohl  pflanzt,  kann  keine  Bohnen  ernten. 

Aehnlich  russisch  AUmoMn  Vi,  447. 

60  Wer  sich  den  Kohl  I&sst  munden,  entgeht  dm 

Gekläfi*  von  Hofehunden. 

„Hattest  du  gelernt,  dich  mit  Kohl  au  begnSgea-'. 
rief  Diogenes  dem  ffenusaeaohtigeii  Axiatipp  entosgss, 
„brauchtest  du  dein  Brot  nicht  an  d«B  HAfen  der  KBai« 
EU  betteln.«' 

61  Wer  sich  zu  Kohl  macht,  den  fressen  die  2ie> 

gen.  —  AUmann  VI,  400;  Reinsberg  III,  143. 

62  Wer  will  haben  guten  Kohl,  der  benhl'  Out 

wohl. 
Dan.:  Hvo   der  vil  hare  god  kaal,   faaer  at  kodtim. 
(Bohn  I,  377.; 

63  Wie  der  Kohl  gekocht  ist,  so  schmeckt  er. 

Die  Bussen:  Wie  man  den  Kohl  eohaeidet,  •»  im 
man  ihn.    (Altmann  VI,  406.; 

*  64  Da  ist  der  Kohl  versalzen.  ~  Fischer,  ftoiier.  ms.  s. 
•65  Das  ist  aufgewärmter  Kohl  —  Grimm,  r,  lui.l. 

Ist  etwas  Altes ,  lingst  bis  sum  Ceberfluaa  Bekaaatii. 
Von  abgetbanen  OedaÄken,  Beden,  Witzen,  die  «ia« 
wiederbringt.  „  Wftrme  mir  den  alten  Kohl  nicht  «it- 
deranf."  (Lang  ,J ,  lib.)  „Er  hatte  eben  Tereaebt,  Sbsi 
einen  KohL  den  er  cum  siebsigaten  male  aafaiiali, 
eine  deutsche  Brtthe  SU  giesaen.**  (LesHng,  r///,IMO 
EoU. :  Het  is  opgewarmter  kool.  (Seanrtbvmie,  I,  413^) 
•66  Das  ist  Kohl. 

Oft  in  der  Bedeutung  ron:  leeres  Geaohwita,  UaiiBB. 
*67  Das  machet  den  Kohl  nicht  fett  —  5c*ofu<,  uu*: 
KSrte,  3465*:  LoihrengA,  II,  83;  Bram,  J,  19tS:  f^f 
berg  IV,  78;  FrisiMtier,  407:  Hennig,  130. 

Von  jeder  Sache,  die  an  Irgendeinem  Behuf  aidrt 
hinreichen  will  und  kann.  Schon  Waldia,  Verknur 
Sohn,  500.  In  WestfiOen:  Dat  sali  (ia  der  Bedeataai 
Ton:  wird)  de  Kiul  net  Tiel  fetten. 
•68  Dat  makt'n  Kohl  ok  nich  fett.  CStrtiiu.j  —  Fir 
menich,  III,  74, 143;  für  l/oUfein ;  Schütte,  /,SU:ü^ni' 
Eichvali,  1091;  AicAey,  133;  Brem.  VVh.,  II,  Wi  <8r 
AUmark:  Danneü,  113^. 

Wird  den  Zweck  nicht  weientlioh  fltrde»,  witdaa 
Besserwerden  nicht  viel  beitragen. 

*69  De  must  noch  vil  kuol  ässen.     (Untat.  Berflad.) 
—  Schröer. 

*  70  Den  Kohl  der  Raupen  wegen  ( für  die  BMpsft) 

pflanzen.  —  AUmann  VI.  516. 

*71  Den  Kohl  mit  sammt  den  Kaapen  koohea.  ^ 

AUtnann  VI,  519. 
•72  Der  Kohl  ist  der  Brühe  nicht  werth.  —  Bam- 
berg III.  19. 

•79  Einem  den  Kohl  salzen  (auch:  vemben).  — 
storch,  Freiknteht,  lU,  91.  ftMleta,  187. 


/ 


1457 


Kohlblatt— Kohle 


Kolde 


1458 


•74  Kr  TüAg  noch  Kohl  und  Speck. 

lit  noch  gesund. 

•75  Er  pflanzt  meinen  (eigenen)  Kohl. 

Lcltt   in  lAndlicher  ZurOckgeiogonheit ,    auch:   hat 
eiK*'»c  FoldwirtliBcbiift, 
Frz.:  Ou  l'a  enroyü  plantur  de»  chuux.    (Lendroy .  426.J 
B'dl,:  Hij  plant  kt»ol.    (Harrtbum^.f ,  /,  438.J 

•76  Er  versteht  seinen  eigenen  Kohl  zu  schützen. 
•77  Er  will  seinen  Kohl  dazu  thun. 

Will  aueh  dazu  (darein)  reden.  „Woxu  gibst  du  dei> 
nen  Kohl.  BürachleiuV"  (Cald^-ron  vDn  tfrim,  i,  Hl.) 
l.'in  7.11  sagou:  Hast  du  aucli  darein  zu  reden?  sagt 
man  in  Posen  jadlsck-deutsch:  Auch  du  (da)? 

•78  Es    fehlt  ihm   nichts   als  Kohl,    wenn   er    nur 

Speck  da/u  hätte.  —   Kürte.  3469:   Hraim,  I.  19Sfi. 
Von  denen,  welchen  nichts  weiter  fehlt,  als  alles. 
Hell.:   Hern  outbreekt  niots  dan  vet,    liad  hiJ  tnaar  kool. 
—   Ilun  ontbruekt    iiiut    dan    knol,    hadden    lij    maar 
BpeW.     (//arn-f.'n/,ii.   /,  433 ''J 

•79  IIc  ment,  he  steit  tili  in^n  Kohl,  uu  stoit  erst 

in  de  Strunk'n.  —  f.'iJwfiW,  1093. 
•80  Jemandem  alten  Kohl  auftischen. 

UnnUtxo.  Ungst  uhgethane  I)iu(ro,  SchlechtOit,  weil 
der  Kohl  für  ciue  ganz  geoivinu  Siiciio  galt. 

•81  Kühl  reden. 

Von  leerom,  vinfültigem  Gesuhwätx. 
•82  Ma  ken  Kohl,     nhht.j  —  srhuur.  //,318. 

Rede  nicht  langweiliges  oder  dummes  Zeug;  mache 
keinen  Unsinn.    ;'irim»t .  >'.  iS-sl.) 

*83  Me  wet  uich  recht,  of  me  met  em  in'n  Kaule 
of  in'n  Ilöwen  is.  —  /.yni.  45. 

Man  weis«  nicht,  wie  man  mit  ihm  daran  ist.  oh  er  in 
guter  oder  Ubier  Stimmung,  ob  es  Spass  oder  Ernst  ist. 

•84  Kach  Luther*s  Kohl  riechen. 

Aus  den  Zt'itpu  der  Bcformation;  von  jemand,  wel- 
chen man  [uthoriiuher  Ansichten  verdüvhtig  hielt.  8pK- 
ter  von  allen,  denen  (iosiunuugeu  eigen  warfiu,  die  von 
den  kirclilich  i»lar  polizeilich  abgestempelten  abwichen. 

•86  Üflfen  sHucrn  Kühl  trinken.  —  Lü/imj.jW, //,  4i3. 
•86  Seinen  Kohl  mit  einem  haben.  —  Jifrnd,  137. 

Seinen  Spast,  Spott  mit  ihm  treiben. 
B»U.:  Ilij  verkoopt  n  kool.    (Itarrebumit,  I,  *i'6^'.) 

•87  Viel  Kohl  machen. 

Von  bcliaglioU  breiten  Kodon  über  unwichtige  Dinge 
oder  von  unklarem ,  langweiligem  Geschwiltz.  In  Bran- 
denburg:  Vüül  KOI  maoken.     .Immneit,  112''.; 

•88  W'enn  \vi  innen  Käule  sind,  dann   is  hei  in  den 

Strünken,     iliurfn.; 
♦89  Wi  hiiui  di  in'n  Kol.    juvriohn.;  —  iivhaIi?.  sc.  lOS. 

ha^t  man ,  wenn  bei  Tische  auf  jemand  mit  der  lin< 
ken  llaud  gewartet  wird. 

♦90  Wir  wollen  unscrn  Kohl  in  Frieden  bauen. 
•91  Zwene    knie   in    einem   topfe   kochen.  —  siollc. 

Thür.  I'hmn..  4. 

Von  7wei  Dingen,  die  nicht  zugleich  geschehen  kön- 
nen. „Dorch  Sinn,  die  ich  habe  indem  Koppe,  koche 
ich  zwene  Kole  in  einem  Toppe.  *'  (Anzri^tr  de»  ijtr- 
maniich'^n  Mii*^nm*,  ISVJ,  41.S.^ 

Xohlblatt. 

Wer  Kohlblütter  zu  Thee  nimmt,  mag  aus  Thee- 
blättem  Suppe  kochen. 
KoUe. 

1  Alte  ( verleschto )  Kolen  soll  man  nicht  wieder 

auffblasen.  —  iSHn,!!,  vi. 
8  An  einer  Kohle  kann  mau  sich  wol  verbrenueo, 
aber  nicht  wärmen. 

3  Au  glammen  Kööi  as  egh  so  gut  to  midin  üs 

an    Flam.     .'Xordfriv.)    —   Lappenkorb:   Firmenidt, 
/// .  3 .  37. 

Eine  glimmende  Kohle  ist  nicht  ao  gut  ta  meiden  all 
eine  Flamme. 

4  Auft'  heisseu  Kolen  ist  boss  still  sitzen.  —  Leh- 

mann. 839,  10, 
UoU.:  Op  gloeijende  kolen  is  het  kwaad  itil  ftaan.    (Barrt- 
b-mrr,  I,  4.W".; 

5  Bei  grossem  ( vielem )  Kohl(en)  wArmt  man  sich 

wohl.  —   fVfri,/l,44. 

6  Bei   grossen  Haufen  Kohlen  wärmt  num  eich 

bass,  wenn  man  nicht  hineinfallt.  —  £ueMii,a8T, 

7  Besser  eine  Kohle  als  gsr  kein  Fener.  —  ^^fc- 

wiriergarttn,  4f6. 

8  Blase  subtil  in  die  Kohlen ,  sonst  fliegen  dir  die 

Funken  ins  Angesicht.  —  Eu^Hn.  us. 

lai.:  Per  lgB«H  Ineedi.    (EUtlein,  19C.; 

9  Brauchst  da  Kohlen,  musst  sie  aus  der  Asche 

holen.   ~    Wentig,  ts. 
BiuTicBii  SPBiCBwAiTaB-Laxuo*.    n. 


10  Die  Kohle  ist  nie  so  ausgelöscht,  wenn  man  sie 

zum  Feuer  bringt,  sie  glintmt  wieder, 
Frt.r  Lc  oharbon  a*est  Jamals  si  bien  tfteint,  r|u'en  l'ap- 
prochant  du  feu  11  ne  le  rallume.    (KrUtiitger,  1S4.J 

11  Die  Kohle  wird  durch  Russ  nicht  schwärzer.  — 

Heinttu;nj  iV,  4d. 

12  E  jeder  zecht  Kilen  za  seinjer  Fan.  —  Schwtier,  963. 

13  Ein  glücnder  KoP  zündet  den  andern   an.  — 

h'ln.  II.  IUI:  Iknijfch,  icet»,  5;  LehmunH ,  S»2S,  30. 

',)  Das  Wort  Kohle  erscheint  althochdoutich  als  ichwa- 
ohös  Masculluura:  cholo,  und  als  starkes  Neutrum: 
chul,  ebenso  noch  mittollhochdcutsch.  Auch  neuhoch- 
deutsch kommt  es  anfunga  und  landschaftlich  Jetst  noch 
in  dieser  doppelten  Form  vor.  So  heisst  es  noch :  ein 
brinncudorkole,  glttcnder  kole,  bronniger  kol,  gelescli- 
ter  kul;  und  Jetit  noch  alemannisch  im  bregenzer- 
wiilde,  mittvlrhvinisch,  in  aachcner  Mundart.  (Kfhr- 
rin,    -aii;  Orimn,,    V,  1583!.; 

Br.hin. :  .Ii'don  se  rcfav^  uhel  ud  druhelio  bfcje.  ~  Uhcl  iivS, 
pfiloztiuy  k  jin^m.  i  mrtTÖ  obxlvuje.    irrtakuvtkv ,  13U.J 

I)äm.:  Et  gloende  knll  Umuder  et  audet  up.   (l'rvv.  liän.,  "iX.) 

14  Ein  lebend  Kol  zünilt  die  todte  Kol  neben  sich 

an.  —  Lt'hmiturt,  ist),  16U. 

15  Ein  k-bendig  kohl  zündet  die  andeni  an.  —  L^h- 

mann ,  40«; ,  83 ;  Stiiln  ,171. 

Leben  weckt  Leben ,  ein  Gcdankn  erregt  den  andern, 
eine  IjUidenschaft  die  andere.  Auch  russiich  Alttnanit 
17,  tsi.  Su  kann  auch  ein  gutes  GemUth  durch  buse 
(iusellsohafl  verderbt  worilon.  Auch  die  Macht  der 
Lieb<<!  »Vgl.  Mfi/ii.i'isttT ,  W'vrlf  dn-  W^'nen.) 
Fn.:  t^ui  plaisir  l'ait,  plaisir  atteud. 

16  Ein  Todter  Kolen  brend  niemand.  —  VHn,  li .  22-j. 

17  Eine  Kohle  allein  erlischt  bald. 

18  Eine  Kuhle,  die  nicht  zur  Zeit  brennt,  brennt 

nimmer. 

Wenn  der  rochte  Augi-nblick  vorsUuuit  ist,  ist  alles 
Thun  nutzlos. 

19  Eine  Kohle  glüht  auch  oft  unter  grauer  Asche. 

Auch  das  Alter  selbst  ist  nicht  frei  von  Leidenschaften. 

20  Eine  Kohle  maust  besser  als  zehn  Katzen. 

21  Eine  Kole  neben  der  andern  wird  angeglemmet. 

—  Uerbrr^fr,  lleriptuhlU' ,  l,  422. 

22  Gelesühte  Kohlen  werden  im  Fewer  wieder  glu- 

lig.   —   Lehmann  ,  C2  ,  10. 

23  Gemach  in  die  Kohlen  geblasen,   so   fuhrt  dir 

keine  Asche  in  die  Nasen.  —  Etfeifm,  3S7,  Sim- 
rock,  5«i09.  Körif,  347u;  Uram,  I.  1927. 

24  Crlüende  Kolilen  muss  nitm  mit  der  Zang  auss 

der  Ess  iicmen,  nicht  mit  der  Hand.  —  Leh- 
mann, i>3ü,  30. 
^an.;  Saoar  el  ascna  con  mano  agena.    (Bohn  f,  2A:i.; 

25  Jeder  scharrt  die  Kohlen  um  seinen  Topf. 

BChm.:  Kaidy  hrabe  uhU  kesv^m  rejcfm.  (Öel,iAov»ku,  hl.) 
BolL:  Elk  schrapt  de  kolen  naar  cijne  koeken.    (karrt- 
b'UHft,  1,  4Sü".^ 

26  Kalte  Kohle  gibt  kein  Feuer.  —  Bertram .  44. 

27  Kohle  und  Kreide  sind  oft  Nachbarn. 

„Bote  bei  Uuten  thut  Uott  leiden,  wir  finden  Kohlen 
bei  weisser  Kreiden,  Werch  und  Bast  bei  linder  Seiden, 
Feigenbaum  bei  bittrer  Weiden." 

28  Kohlen,  die  glühen,  pflegen  zu  sprühen. 

Ein  bewegtes  Herz  bricht  leicht  in  Worte  aus. 
F.n'j\:  tilowing  eoali  sparkle  oft.    {Bohn  11^  ^.) 

29  Kohlen  muss  man  aus  der  Asche  holen. 

30  Kohlen  sind  des  Köhlers  Reichthum. 

31  Lebendige  Kohle  zündet  erloschene  au.  —  Eiue- 

iein,  387. 

32  Man  muss  die  glühenden  Kohlen  nicht  von  sei- 

nem Herde  in  Nachbars  Scheuer  werfen. 

33  Man  muss  die  Kohlen  brennen,  wie  die  Grube 

sie  gibt.  —  Mtmann  17.  485. 

34  Mau  muss  gemach  in  die  Kohlen  blasen,  sonst 

fahren  die  Funken  ins  Angesicht.  —  Lfhmann, 

«9.18. 

35  Man  muss  nicht  Kohlen  in  den  Pelz  setzen. 
Lmt.:  IgBli  non  «xtingnitnr  isni.  (Bindtr  /,  68»;  II,  1368; 

Bmchlcr,  157;  PkiUMi   /,  IK.; 

36  Man  mnss  seine  Kohlen  im  Sommer  kaufen. 

/r.:  K«  earboM  n*  legna  oonpxmr»!  quaado  geU.    (Pa$- 
Magiia,  60,  9.; 

37  Man  muss  sich  nicht  an  fremden  Kohlen  die 

Finger  verbrennen. 

Üip  KnglauilHr  ■  Vorbrpunc  dir  nicht  deine  Lippen 
mit  anderer  Leute  lirtihc  \  oder  au  einer  fremden  Snpp«). 
(Rtintbrrg  /»',  59.; 

92 


1469 


Kohle 


KoUen  (Verb.)— Köhler 


1460 


38  Ohne   Kohle   and   Kreide    kommt    ein   Maler 

nicht  weit. 

J)dm.:  Kall  og  kridt  gitfr  malensi  rüg.    (Pr^v.  da«.,  4>'Jf.) 

39  So  Kohlen  bleibe  am  Hafen  hazigen,  wird  ein 

Kegen  bald  anfangen.  —  FUchart ,  prakt. ,  \n  Kio- 
»ter,  VIII,  «47;  Korle,  3471;  Bram,  I,  1919;  Boebel,  109. 

40  Verborgene  Kohlen  sind  die  geföhrlichsten. 

Di«  Veneüer:  Versteckt«  Glat  darehlöchert  die 
ScbUrze.  Die  BergamaBken :  Die  ■tillen  (■tammen)  Fei- 
len »rbeiteo  am  beeten.    (RtintUrg  III,  14.J 

41  Verbrenne  dich   nicht  an   fremden  Kohlen.  — 

Lthrengel,  I,  66}. 

42  Viel  Kohlen  beisammen  erhalten  das  Feuer  am 

besten. 
I/än.:  Maoge  gltfder  tiltammen  holder  ilden  best  ved  lige. 
(Fro9.  dan. ,  243.; 

43  Warn  dV  Kohl  om  Föss  lit,  da  schöddelt  enn. 

(bniLti.j   —   Firmittich.  I,  4S2,  16. 

44  Weil  flic  Kolen  riechen,  bleibt  die  Küchin  beim 

Plauen.  —  /v/n, /i,6i6. 

45  Wenn  die  einen  Kohlen  nagen,  finden  die  an- 

dern am  Kuchen  Behagen.     (Böhm.) 
A^i  Wenn    die    Kohle   nicht    brennt,   so   schwärzt 
sie  doch. 
Kin  iUinliche  Wirkung  bat  die  Bede  dea  Verletunder«. 

47  Wer  auff  heissen  kohlen  sitzt ,  der  kan  nit  rohig 

Beyn.  —  Lehmann,  81,  4*«. 

48  Wer  brennend  Kohlen  in  Geren  (Lacinia  vestis) 

leit  und  Schlangen  in  seinem  Busen  treit  nnd 
in  seiner  Tasche  zeucht  eine  Maus,  solch 
Gäste  lant  wenig  Nutzen  im  Haus.  —  Pein, 

II,  6SS;  llenUeh,  570,  IS. 
Lat,:  Qniiqnis  habe«  cattnm,  laoemmqne  foramine  tac* 
cum  et  oomim,  et  mores,  oertoe  habet  hio  aibi  fores. 

49  Wer  Kohlen  auf  dem  Kopfe  hat,  dem  wackeki 

auch  die  Füsse. 

50  Wer  Kolen   auss  einem  fewrigen  Ofen  nimpt, 

der  verbrennt  sich.  —  Petri.  li,  705. 

51  Wer  mit  Kohlen  umgeht,  macht  sich  schwarz. 
UoU. :  Wie  gaat  «r  met  kolen  om ,  wlens  banden  niet  «wart 

worden?    (UarrebonUt,  I,  120.) 

52  Wer  mit  kolen  vmbgehet,  der  beschmutzt  leicht- 

lich  die  Uende.  —  Itenüch,  296,  I9. 

Die  Kassen:  Wer  Kohlen  brennt,  hat  rassige  Hftnde. 
(AUmann  K/,  400.; 

53  Wer  sich  bey  viel  kolen  wermet,  der  erwermet 

sieh  baldt.   —   Heiler.  Ssch..  18. 
Viel  Aemter  machen  bald  reich. 

54  Wer  sich  mit  Kohlen  wäscht,  weisser  wird  er 

nicht. 

55  Wie  solt  jemand  auff  Kolen  gehen,  dass  seine 

Füsse  nicht  verbrennt  werden.  —  Petri,  u,  792. 

56  Wo  eine  Kohle  glimmt,   kann  oft  ein  kleiner 

Wind  Feuer  blasen. 

57  Wo  es  an  Kohlen  fehlt,  geht  das  Feuer  aus. 
Engl.:  Where  no  fewel  is,  the  Are  goes  oat.    (Oaal,  1100.; 

*58  Auf  glühenden  Kohlen  sitzen  (stehen).  —  Lofcr- 
emjei,  II,  31. 
In  grösster  Cnrohe,  in  Verlegenheit  sein. 
Frz.:  Aroir  les  pieds  sor  la  braise.    (Slarschedel,  490.; 
BolL:  HiJ  Sit  op  gloeijende  (heete)  kolen.    (Harrebomie, 
I,  430«.; 

*ö9  Aus  Kohlen  Kreide  machen. 

*60  Die  Kohle  liegt  ihm  auf  dem  Fusse. 

Es  drängt  ihn,  er  kann  nicht  anders,  er  wird  Ton 
gebieterischen  Umständen  getrieben. 

*61  Die  Kohlen  vom  Schmiede  kaufen. 

Das  Korn  vom  BAcker,  die  Worst  vom  Bande.  (8. 
Fleisch  16S  und  Hafer  44.) 

*  62  Einem  etwas  auf  die  Kohlen  werfen.  —  ^Oander, 

iocut..  I,  168. 

*63  Einem  feurige  Kohlen  aufs  Haupt  sammeln. — 
Itöm.  12.  20;  Itüchnutm,  164. 

Seinen  Feind  durch  Grossmuth  und  Wohlthaten  be- 
schämen.   (Vgl.  Oriinm,   V,  1584,  6".) 
Fr$, :  {Amasser  les  charbons  ardens  sur  la  tdte  de  l'en- 

nemi.    (Stanchfäet,  419;  Kritxinger^  124.; 
Lot.:  Bene  factis  pensare  delicta.    (Fatelius,  31.; 
*64  Einen  durch  die  Kohlen  ziehen. 

Ihm  grosse  Schmerzen  zufügen ,  ihn  martern.  Schflint 
an  eine  Htraf-  oder  Tortnrfonn  su  erinnern.  (Vgl. 
(irimm,  Rfchttalt.,  70(>.)  „Wen  er(Oott)lieb  hat,  den 
straft  er  aach  und  zeucht  ihn  durch  die  Kohlen." 
lUdiU.  lieJ  Yon  Ringwald.) 


6a  £r  hat  Kuhlen  unter  den  Füssen. 

Frz.:  II  a  des  oeofs  de  fourmi  sons  \f  pies. 
7cr.3»j.; 
*66  Er  kann  eher  eine  glühende  Kohle   im  Monde 

behalten. 
*67  Er  sieht  keine  Kohle  in  einer  Schüssel  Müci 
Hoa. :  HU  zou  geene  kod  zien  in  eenen  aehotel  melk.  —  Qt 
zon  gcene  raaf  oerkes  in  eenen  emnter  melk.    (Barr*. 
bvmt«.  I,  4I0l; 

*68  Es  sind  taube  Kohlen. 

HotL:  Het  komt  op  doove  kolen  nit.    (Narrebomt« .  1, 4W*.i 

*69  Für  einen  in  die  Kohlen  schla^n. 

.^Hab  ich  manehmal  Ar  ihn  in  die  Kohlen  geachUfsa. 
so  ist  mir*s  aneh  darnach  bekonunen.  **  (Ztittr  m 
Gotfk«.  4«9.; 

*70  Ich  dechte,  a  wär*schnnd  durch  de  Kohlen  ge- 
rockt wurden.  :StMe$.)  —  Frommanu,  lll.  410. 177. 

*71  Kohlen  bleichen  (waschen). 

*72  Kohlen  einlegen. 

Ein  Feaer  scharen. 

*73  Sich   mit  kolen  weiss   machen    (waschen).  — 
Fronde,  U,  is'':  Ukmnnn,  181.  6. 

Verkehrtes  Mittel  zum  Zweck.  „Wann  ein  mflat  sieh 
mit  dem  andern  wil  schön  msMshen,  da«  ers  die  Sss 
seicht  md  sich  mit  jrem  Breck  wil  waschen  nd  njn 
machen.  Also  sagen  wir  auch :  thnt  es  doch  der  tU 
dieser;  d.  h.  den  ars  mit  heffen  wischen,  sieh  mit  eiai 
andern  dreck  wollen  waschen ,  wischen  Tnd  schOn  Ba- 
chen. Lutam  Into  pagare." 
Lat.:  Ebur  atramento  candide  faoere.     (S^tiboM,  14}.; 

*74  Sie  finden  kolen  fum  Schatz.  —  .\a».t79\ 
*75  Sie  hat  Kohlen  im  Gewissen. 

Hält  sie  Ausgack,  ob  ichkomma?  Hat  «ie  Kohlen  im 
Gewissen V    (Jo$.  Rank,  Durfbrutu»,  It ^  151.; 

*76  Unsere  Kohlen  stinken  nicht.  —  iilatitcr.  A7J,  o. 
*77  Wie  auf  Kohlen  sitzen  (stehen).  —  Fivdkfcifl',*^'. 
Friickhier*',  2096;  lUnniq,  180. 

Von  höchster  Ungeduld ,  in  der  man  mhig  anshalta 
muss.  ,4eb  habe  hier  gestanden  wie  aof  Kohlea."  {Ut- 
ting,  /,  595.;  Ik  sitt  ass  opp  Kaoln,  sagt  man,  «tat 
man  irgendwo  warten  muss,  während  man  an  eiaa 
andern  Orte  nöthig  ist  und  erwartet  wird.  (OaM»ett.  ü-j 
Kohlen  (Verb.). 
*Er  kohlt  viel. 

Redet  sinnloses,  unntttses  Zeug. 
Kohlesxbrenner. 

1  Der  Kohlenbrenner  ist  Herr  in  seinem  Hsuse. 

Fir».:  Charbonnier  est  maltre  dans  aa  cfaaami^re.    (titA 
1728.; 

2  Man  schimpft  den  Kohlenbrenner  nicht,  wenn 

man  ihn  einen  schwarzen  Mann  nennt. 

Aehnlich  russisch.     Auch:     Wer    die    Katze  Xikh* 
schleckerin  heisst,  rerlAstert   sie  nicht.     (AUxuan»  Tl. 
415  n.  424.; 
Xohlenjtener. 

Wer  in  ein  Kohlenfeuer  schlägt,   kann  leicht 
Funken  ins  Gesicht  bekommen. 

'BoU. :  Die  eene  koolyuurs  in  stukken  wil  alaan,  moetikk 
▼oor  de  vonken  wachten.    (Barrebomie.,  i,  430,; 
Kohlensaok. 

1  Aus  einem  Kohlensack  kann  man  kein  Kuchen- 

(Weizen-)mehl  schütteln. 
Fr».:  D'an  sac  k  charbon  il  ne  saurait  sortlr  blanche  br 

line.    (Cakier ,  298;  Lendroy,  717;  Bohn  /.  16.; 
Span.    Teuer  &  alguno  en  ascuas.    (Sohn  I,  Ha.) 

2  Aus  einem  Kohlensack  kann  nichts  anderes  kom- 

men als  RusS.  —   Windtler,  tV,  83. 

Die  Bussen:  Was  aus  einem  Kohlentack  fallt,  iit 
schwarz  von  Farbe.    (Ältmann  VI,  441.; 

3  Wer  den  Kohlensack  trÄgt,  fühlt  die  Schwere 

der  Kohlen;  wer  zusieht,    nicht  einmal  das 
Gewicht  des  Sacks. 
•4  Er  ist  wie  ein  Kohlensack ,  schwarz  von  aussen 
und  noch  schwärzer  von  innen. 

BolL:  Als  een  koolzak:  zwart  van  buiten,  en  nog  mr- 

ter  van  innen.    (Barrebomee,  I,  430*.; 
Span.:   Como  costal  de  carbonero,  malo  de  fuero.  peor 
de  dentro.    (Bohn  l,  209.; 
Köhler. 

1  Der  Köhler  ist  Herr  in  seinem  Hause.  (S.Hert  wo.) 

Jeder  waltet  und  schaltet  in  seinem  Hause  nach  Belie- 
ben. Franz  I.  von  Frankreich  liess  sich  eines  Tags  aaf 
der  Jagd  von  der  Nacht  so  Qberraschen,  daat  er  von  id- 
nem  Gefolge  entfernt,  bei  einem  KOhler  im  Walde,  der 
ihn  nicht  kannte ,  eine  Unterkunft  suchen  muMta.  Der 
Köhler  bat  den  König  zum  Abendbrot,  nahm  aber  bai 
Tische  den  ersten  Plata  nnd  wies  seinem  Chwt  dm  Brei- 
ten mit  den  Worten  an :  „Jeder  ist  Herr  in  seüitfliBaaM." 


14G1 


Köhlerglaube  —  Kohlfuchs 


Kohlführer— Eolbe 


1462 


Dann  lud  er  den  König  ein  von  der  Speite  zu  neh- 
mon ,  WAH  und  ho  viel  ihm  beliebe;  „aber",  fügte  or  hinzu, 
„CH  idt  niclit  nütliig,  der  (rroasnasc  ( S|iit2naine  fttr  den 
KüuiK)zu  HaKOii,  dMa  ich  Eucb  mit  Wild  tractirt  habe.*' 
Der  Koniff  liciia  es  »ich  tn-friic)i  schmecken.  Am  Mor- 
ien dtiesH  er  in  boin  Uorn,  um  leinem  Gefolge  ein  Zei- 
chon  zu  gttbcn,  wu  er  ■ich  beüude,  da»  «luh  auch  bald 
um  die  KiiblerliUtte  reraainmolte.  1>cr  Kühler  hielt  ■ich 
für  verloren,  aber  der  K<"mig  kUipfte  ihm  auf  die  Ach- 
tiel  tin«l  BiKTtc  iliui:erBOi  Herr  in  seinem  Ifauae.    (  Vftl. 

Frz.:  Cliarbonnior  est  mattrc  en  aa  loffe  (dant  aa  chau- 
niicre).  r'uAiVr.  i'W;  /„tilr-nj.  ^'2»;  /{..fm  l ,  U.)  -  Par 
drriit  et  }i.ir  raiaon .  cbacun  est  le  maltrc  dans  aa  mai- 
Bon.     i'L<'ruuJr,  II,  i.) 

3  Dt'«  Kfililers  Sack  ist  ^>chwar/   von  aussen  und 
schwarzer  von  innen. 

3  Des  ki>lcrs  jrl.iuh  ist  «lor  best  glaub.  —  t'.ycnn'j, 

I.  620;  fiiHlLi  .  I.  ly.  liilrmUnl  II,  2u;  Ihtu.lll,  9;  Uli- 
m.iim.  U,  •:«,  A;  llijcnulf] ,  127 •*.  Ikni-rh.  3Ji?.  ai .  Cm. 
h-iiolii».  142.  127;  l.nlnulnrf  II ,  iO :  Simroik.  5S12.  ihnf. 
M-i,  7?. 

4  Ein  Köhlrr  schwärzt  den  andern. 

Fr:.:  IIa  aont  commv  iea  aaci»  de  i-h.irbi>nnier,  Tun  K^te 
Tautre.    (Lerotix.  II.  ISOJ 

5  Man  kann  nicht  Köhler  und  Bleicher  zu  gleicher 

Zeit  sein. 
G  Wer  mit   Kölern  vn^Kcht,    iler  \vir<l   russig.  — 

1,1'hmiiitii ,  ■?i'>ii,  i:i. 
Frz.:  II  n'y  a  ni  huuuuur  ni  gain  &  qui   ae  p^cnd  ä   un 

Tiluin.     (Ouol,  Urii.) 
Jl'Al.:   Kolen   brandera  verwou   niet  wit  af.     'H-tfrt>.i.i>ire, 

I.  l.U»»'.; 

It.:  Chi  n'imiiac-cia  oon  le  lapimlo  rcst.i  invilnppatu. 
C'ittiii,  iivji.) 

7  Wer  sich  an  einmi  KiUer  reihet .  der  pchwertzet 

sich  daunn.  —  /'iw/j.  r.  P^.iUn-,  12*».  3. 

8  Wer  /um  KjUer  grehet,  der  bestcubet.  —  Hin, 

II,  h57. 

•9  Der  Kühler  ist  zum  Schiott-  (Schornstein-)  Feger 
kommen.  —  /./hm/iH«,  327.  ai. 

•  »Ii'ich  r.\\  (iltiich. 

*10  Wie  '-  Kolliers«  Most ,  dear  ist  zidi  worde.    .''/W- 

trin^vii.j    —    l!irliii;cr,  '.•, 
Köhlerfflaube. 

1  Külilcr'flaube   ist  der  beste.  —  GuUimWin ,  II ,  ii . 

Ithiin.  »11.  LwU-1,1,  3l:i;  KnrU- .  3472;  Huiiiu .    I,  1928. 

Ks  winl  un-*  orziihlt,  daan  in  alten  Zeiten  die  Kühler 
«ich  der  Verirrten  und  Verwiesenen  mit  chriatlicher  Liebe 
anifi-nijiiiinen  liuben,  ^rouach  der  gute  Sinn  de«  Sprich- 
worts der  wtiif.  da8><  dcr-ltlaubc  iler  beite  iat,  welcher 
fruchtbar  int  in  t^uti'u  Werken.  iJieao  Bedeutung  hat 
ea  aber  in  unscru  Tavcn  verluren:  jetzt  vorateht  man 
unter  KülilerMl.iubcn  nur  einen  blinden,  liberzeugcu- 
der  Gnindo  cnthchreuden  (ih-iuben,  »o  sehr  aich  auch 
der  Vorfa-i^er  dtr  Scbiift  Iii'  SefuTi»  r-.ft  I'rtt\,ryt  ab- 
müht,  vemiö^o  L'ineii  unpaiiBcnden  Bildes  (S,  242  i  dai- 
zuthun.  ,.«l.isa  die  Nacht  hUher  stehe  als  der  Tag,  der 
blinde  Glau)>e  huhor  ala  daa  Wissen  und  dasa  das  Deu- 
keu  die  niedrigste  Function  der  Kcele*'  aei. 

•2  Es  ist  ein  Köhl«Tßrlaube.  —  A'ui/r,  3471"  u.  «44. 

Kin  Kohler  wurde  einst  vom  Teufel  versucht  wegen 
«ciuea  (ilnubeuii.  Kr  war  aber  aciner  Suche  aehr  ge- 
wia«,  indem  er  dem  Teufel  i-rwiderte:  .,Ieh  glaube  und 
»terbe  darauf,  was  ilie  chriatliche  Kirche  glaubt  and 
halt."  l'nd  auf  die  Frage  des  Teufela,  waa  denn  dievo 
glaube,  gab  er  zur  Antwort:  „Waa  ich  glaube",  und 
aui  div«i>'m  Cirkel  ging  er  nicht  heraus  ,  wodnrch  er  Ijie- 
Hk^v  über  di-u  VerHUuber  ward.  Man  begreift  leicht, 
i\i\-i*  uctfcn  jemand,  der  mit  aolchen  Orflnden  Acht, 
uicht"  weiter  anzulangen  i^t;  hier  scheitern  nicht  nur 
die  Ver-jucbungeu  deV  Teufela.  ei>ndem  auch  die  An- 
griffe der  L'igik.  (  Vgl.  Ä.  Vo'jt.  K',hh-rglnt/:^  uii.i 
\\'iffrm  ^.ur',\-J^.) 

Fr*..  11  a  la  tni  du  cliarbonnior.  (L%-r-uj.,  I,  2*':  I.tn- 
•ir^'j.  :<2l.,. 

JIoU.:  Ilet  if  een  ki  Irnbr.iudprs  gel.>ot.  CBarr^b-mie, 
I.  4:wi*'.; 

Xohlfass. 

Thiui-    ütj    at    Koalfeat    kuint    stjonkt    koalag. 

\..i.l'iii<. '   —    L-ii-i>'nK'irh  ■  JohansiH,  i'. 

Wer  aus  dem  Kohlfasi  kommt,  stinkt  (  riecht)  kobllg. 
Will  aagen,  man  kann  leicht  errathen,  wo  Jenaad  g«- 
wcacn ,  WM  er  betrieben .  womit  vnd  mit  wem  er  am- 
gegangen  Ut. 

Xohlfuohs. 

Die  Kohlfuchae  *  aind  die  schädlichsten.  —  Co- 

«ff'Mf'ii'gW ,  11,  t. 

■t  SchwuM  KOnota«,  wli  Benedieüntr  «.  •.  w.  eiad 
die  scbldlichitM. 


Kohlführer. 

Wenn  der  Kohlführer  schnalzt,  der  Auerhahn 
pfalzt  und  der  Bnmdvogel  schreit,  seist  der 
Tag  nicht  mehr  weit.     fOpÄ/fm-iVh... 
Kohlntrten. 

Wenn  der  Koelgart  verkan£ft  ist,  so  muss  man 
nicht  mehr  drin  krauten.  —  /v/n .  //,  636. 
Kohlirärtner. 

Ein  Kohlgärtner  sagt  oft  auch  etwas  Kluges. 

Kin  guter  Gedanke  ist  nicht  zu  verachten,  wenn  er 
uucli  von  einem  geringen  Manne   kommt. 
Kohlhase. 

*Er  ist  ein  Kohlhase.  —  /mt/i^iVr '.  2100. 

Ein  alberner  Mensch  ,  auch  Spitzname  für  einen  kin- 
derlosen Ehemann. 
Kohli. 

*Mc    cha    nid  wüste,    wo    der  Kohli '    trampet. 

fl.icvru.J 

')  Auch  Choli,  Kiilli  —  achwarzca  Uauathier,  Pferd, 
Oulks,  Jliind.  nach  StahUr  {11,  120^  aehwarzea  Gcachüpf, 
überhaupt  Menacli  und  Thier.  Sinn:  Man  weiss  nie 
welchen  Ausgang  eine  Sache  nehmen  wird,  es  hängt 
vom  Schickaal  ab. 
Köhllein. 

Ein    kölein  vom   giitzenbraten  verbrennet    ein 
^antzoB  Haus.  —  M-tihosiu* .  Ikatillu .  cr.mil*' . 
l'ngcrecht«^B  G^ut  verzehrt  das  gerechte. 
Kohlkopf. 
•  1  Man  hat  ihm  einen  Kohlkopf  gedämpft. 

Ihn  gefoppt. 

**2  Man  ^at  ihn  unter  (hinter)  einem  Kohlko])fe 
gefunden. 
Seine  Herkunft  ist  unbekannt. 
Kohlkraxn. 

Wir  in  »leii   Kolkram  einzeucht,  der  berusset 

sich   selbst.    ^   l'ctn,  II.  724;  ISulii,}  ,  II,  264. 

Kohlrüben. 

1  Wenn  man  keine  Kohlrüben  hat,  musR  man  mit 
Wasserrülwn  finlieb  nehmen. 
•2  Verstehst  du  (keine)  Kohlrüben? 
Kohlsaok. 

Koisack  gibt  keinen  Wollsack.  —  IWhart .  s,  Do- 
wiiiii'  II.  ».  H-.  /.('ifii  ;157I),  Knndi'l.  141. 
Kohlstrunk. 

1  Man    kann    einen   Kohhtrunk   wol   su  kochen, 
tlass  man  eine  gute  Suppe  bekommt. 

Ilti'.l.:  Meu  kau  wel  een'  koolstronk  (keisteeu)  koken,  dat 
het  »op  goed  is.    (Ilarrebi-in"',  /,  434.) 

•2  Es  (er,  sie)  ist  keinen  Kohlstrunk  werth. 
•3  Hier,  Vedder  Kohlstrunk.  rn*t)ru's.j —  Uuemi.  r>70. 
•4  Keinen  Kohlstrunk  für  etwas  geben. 
Kohlträffer. 

Wer  mit  Kohlträgcrn  vmgehet,  der  wird  russig. 

—  Lthniiinu,  Sft>.   13. 
Kohn(heizn). 

Kohn  (oder  Kohnheim)  red  du.     (Kvnujahmj.)  — 

f>i*.7i/iirr.40:»\ 
Wenn  Jemand  vorlant  and  unberufen  das  Wort  nimmt. 
Koj. 

•Sie   hoat   »   rogligs   Koj.      (Shü'rmayk.) 

Ein  lockeres,  bewegliches  Kinn,  d.  h.  sie  keift  gem. 
Kokeach. 

1  Woat  iwx.  up  Kokesch  äs,  nies  um  Koam  senj. 

''St\ui-<Uuv.j.^.   —   /'ii-mciiirfi .  ///,  425,  31;  Schuster,  2ll. 
Waa  nicht  am  Hahn  ist,  ninss  am  Kamm  sein. 
•2   Doat    HS    o  Kokesch.      'Siel>nthurg.-iwchM.i  —  From- 
m-iiin  ,   r,  35  .  57. 
Kr  i»t  keck  und  zankallchtig. 

*3  Uch  der  Kokesch  drit  Schpircn.  (Sülir»hurij.->„ijK.j 

—  ."^ibuslcr,  2H'. 
Kolbe. 

1  Jeder  geht  mit  heiuen»  Kolben  den  eigenen  W  eg. 

„. . .  Maas  man  derowegen  einen  jeden  mit  acinem  Kol- 
ben seinea  Wegce  geben  lassen."  ((SritmntUhauxm, 
Ttuttchtr  Siirtul.) 

2  Kolben  seind  dem  narren  vnd    nus8l)aum  die 

besten    salben.  -^  Fromk.  II,  ll''.    Grutcr,  /.  53: 
IVtri.  II.  425;  Eitetau,  497;  Simrock ,  5813;  K'irtr,  3473; 
ilauon.iM. 
£ar.:    Dicts ,  pnise  pater  noater  te  orare    rctrorstim ,  tlo 
fnrei  orant,  scandere  qoando  tremunt.    (lfHtor.,37*^ 

3  Man  muss  die  Kolbe  nicht  nach  dem  Ball  werfen. 

B"!l.:   Men    inoft    dp   k»ilf    niet    nanr    den    hal    werpen. 
dUtrr-t'  uit".  I.  -i:!'!'".; 

92* 


1463 


KoSbtBgewihi — KoUm 


— Kölao' 


1414 


/.  «*.■ 


U^i.    W*,.     W     Ortt.:t.     V.  1W7,  >., 

•e  Im«  ife*.  •bit«:  KoiT>«s  ßr  iha- 

ifori«..-  Imi  jj   ««b   iu>!^  «MT  nJM  bAsi.    fBmmi 

*  7  Lirj  koift>¥ii  Ton  eim  band  Khlagnt.  —  ¥f^:k. 
II,  vn*. 

■  iMer  ibs  Mlbfr  bt>iaHL-' 

•$  ILiiiHUi  di*  K'^lb*  reibet - 


h«j  A«4^«M  mVc  «is  Bader  «ist«»  djc  K.oIb«  aü« 
M4tul  Mt*ii  (hrüi«u:  ..O  «ch  dni,  der  »it  esaca 
hMO^rr  iL»v^*ntf  in  MtMr  fiOtJfe  voa  dicMa  Bader  Cot  ii« 
<rib  W««  iMr^r  ftmtatitf  tvtb  mvii  die  Kolb«  UmwssbIb, 
•ianctMB  <«!*<>  w  4«r  KoJW  Im  Kof^e^  di«  ifnllca  sa 
r^nr«sb«B.  J£r  wifi  dM  LAa|M  ;bfla  k^j  bATtr^ca,  da«i 
«r  «;rd  ka«t  rod  lui*r  ▼«rliercv.-' 

*t>  JuhHrsi  di^  (einej  Kolbe  tcberen. 

H^«r  vird  danaiMr  dat  Hur  T«r*UAd«B.  ^Ec  ist 
JUw  *u«  dMMT  »cliaJ«  Vcrdiciist  gwn«  gMchcbcn  a&d 
d.«  K'ylM  Mit  «io«r  sebartifMi  Meb«l  girticffen.** 
fLü'l-^f  .  Hn*f».  V ,  ftifj.)—  PeracT  d«  in  «M  gi>»MM 
F</rw  y*-«'.^ji>itt«b«  llkaff«ctsO|»(,  wie  d]«  Sutrm  z.  B. 
tA'.Vh.u.  H'..V/b  in  13.  Jshrlaaadert  vird  den  BlvTitch 
0«;w'.rd«iicti  dM  l«n«0  lUar,  dM  Zmchtn  der  Frttcn, 
»byvtlOnBea«  «i*  d«a  Leibcifeaca  und  jetzt  ooeh  den 
•4tr«ffinff«n.  ZaveiUo  wird  »ocb  der  kahle  Kopf  mUm* 
od«#,  wie  bet  den  München,  eine  PUtt«  saf  deraelbcs 
K'/IU;  fenaant.  rVgl.  flter  die  rcncbiedenea  Beden- 
t-iuatru  und  Anwendangen  det  Worte  den  antf fthrlicbea 
Artiktel  bei  OHmm,   K.  l«02.y  * 

*10  £inem  etwa«  auf  die  Kolbe  geben. 

,.Kr  g*b  ibm  ein'  oder  swebaal  tsebtig  aaf  die  Kolbe.** 
(Wittand,  1»,  Vau 

•  1 1  Eiuem  «einen  Kolben  zeigen.  —  fiMe.  M73*:  Braiw, 

/.  IWa 
*12  Et  bat  keiner  kein  feinern  Kolben,  dann  er.  — 

St'jriniu,  Vorr.  BL  27*. 

•  l'd  Ich  Will  dir  den  Kolben »  laoaen.  —  Eiwi««,  tti. 

')  Hier  beseieboet  da«  Wort  den  mensehlieben  Kopf ; 
Über  de«teD  Grandbedentung:  kealenartiger  Stock ,  ttnd 
dl«  rielen  Nebenbedentnngen  vgl.  Orimm,  V,  10Q6. 
Lat. !  Collatie  ■ignle  dcpngaare.    (FUuituM.)   (Binder,  II,  57.; 

*14  Ma  wird  era  (wird  ibnij  die  Kulbe  lausen.  — 

r,ot/tn»on,  179;  (iomoUkt ,  7C0. 

„!>«  koliie  to  Iniende.*'  (Gry$«,  Laifnhibtl,  Bg.  Dd.; 
Vi(l.  dasu  Hunder' Ji  Wb.f  ferner  Joh.  HCntoldt  von  Grc.«- 
//'A-r,    V,  IVJfJ,   Weinhold    Wh. 

Mfi  Mit  der  Kolbü  die  Schelle  ichlageu. 

•  IC  Seinen  KoIJh.mi  (wi»;  die  Nwrren)  loben.  —  Aten- 

lin.  M.LXX». 
Xolb«i«ewlcbt. 

Kolbenge wicht  und  P'austrecht  war  nie  schlecht. 

—   VHn.ll,  i'ii;    llemtch,  I51C.  S4.    Schottel.  1120**; 
arnf,  VMj,  ,',€7. 

Solbltsen. 

Dei  öl«  ün  Kolbitzc  ön  e  Scfaool  gegange,  hei 
kiiTi  nich  crnal  grosse.  —  Frt»chbier^,  2ioi. 

Dei  In«  Klrchtpiel  Leunenbarg  bei  Hchippenbeil  ge- 
horcod«  Dort  Kolbitzen  besitzt  keine  Schule. 

Kolk. 

•In*n  Kolk*  kucmen.     (Ituren.j 

')  Eine  tiefe  Htelle  in  einem  Fluiae.  Teiehe.  —  In 
Misgekcbiclt  geratheo. 
Xollese  (■.  Colleae;. 

Vor  einem  Kollegen  behüt'  uns  lieber  Herre  Gott 

E»  ist  leider  eine  dnroti  Erfahrung  vielfach  beetatigte 
Thatiittcbc,  das«  in  allen  DienitverhAltnisBen  ondAem- 
tern  derjenige,  welcher i  ohne  Collegen  la  haben,  für 
sich  allein  arbeitet,  gttnitiger  gestellt  ist.  Wem  wUren 
nicht  die  mannichfachen  Arten  gegenseitiger  Anfein- 
dungen u.  dgl.  bekannt.  Oft  reisst  auch  ein  College  ein, 
was  der  andere  gebaut  hat. 


1  Ein  lederner  Koller  und  die  Franzosen  sind  eine 

ewige  Tracht.  —  /Vlor.,  J,  2*,-  Simrock.  2605.  Heins- 
berg V,  23. 
Von  der  schweren   Heilung   der  Krankheit,  welche 

-von  dem  galantesten  Volke  der  Erde  sich  den  Namen 

entlehnt  hat. 

2  Es   schützet   kein    goUer    für  den    galgen.   — 

Franck, //,  85*;    Tapiiius,  lOS*;    Gruler.    /.  81;   Pctri, 
il.  252;  //CTJMch,  1387,  27. 
Lat.:    Non  liberat  podagra  calceua.    (Eraam.,  6l6;    Tap- 
pius,  lOT;  BeHi$:h,  167 ts,  23;  PhiUppi,  II,  38.; 

3  Kein  Koller  ist  für  den  Galgen  gut.  —  fcwrtein,  20S. 


—  Ei^u,  MTS'  :  Braam .  i.  UK. 


•4£r 


'S  Er  3K  jjVti  das  Ooiler  enger  worden.  — 

'€  Wir  ««Gen  enswier  den   Koiier  (das  Wann 


Kidacus.  TcJmisc  —  Am.  #/,  dss. 

JD.  z.  «<aa  eben  aaff  den  Bewsen  Eckara  ist.  das  (ät 
raiLje  Xaas.- 


Kolrösen  ^    z:^    Focswans   bringet    den    Baerea 
an'n  Beddetstaz^d.  —  Sckaminuk ,  li,  iii. 


1  Coellen  in   Doyscblant,    London    in  engdaat, 

Parijs  in  TTUikrTch,  Roma  in  Itailien. 

In  der  KZk'M;'$.d^n  Okromik  Ton  14!f9,  in  der  diMCi 
Sprichwort  vorkoaaal ,  wird  Kola  die  ^bochwttrdife  od 
beilig«  Stadt",  die  jfecropolia  nnd  HaaplaCadt  v«a 
gaasen  deutsches  Lande**  genannt. 

2  CöUen  eine  Kroin  boren  allen  Städten  adlioin. 

Alldeutscher  Spruch,  der  eich  nntcr  des  Bilde  aaf 
des  sübcmea  Tafeianfeata  befindet,  den  iS^cdto  Stadt 
Köln  dem  Prinien  Friedrich  Wilhalm  von  Aeassea, 
jetaigea  Kronprinz  i. ISC»),  aom  Hortmeitagisibsek  tbv- 
reichte. 

Z  Es  fintgen  die  von  Cöln  vil  darnach,  das  die 
von  Teutsch  kein  brot  haben.  —  Fraaci.  ll.n^i 

Tayymß,  31^:  Pvtri.  U ;  Ueaütck,  S24 ,  7:  Lekwum, 
37e,  70;  L^moan.  U.  126.  112;  Lohrenyel,  l,  7l2.£ir- 
:<ir..  10? :  ^imrofl:.  5815;  Körte.  805;  BnmAtrf  T,  Sf. 

Von  denen,  welchen  irgendeine   Sache  saai  gktek> 

gültig  i«t.  die  wie  Hippoklid  na  die  Brau  ksawi 

kunnen,  ohne  eich  deshalb  zu  rOhren  oder  za  beVsawsn 

Lat.:  Von  e«t  curae  Hippoclidi.    (Ertum.   111;    rafyist, 

31»;  FkiUppi.  II,  34.J 

4  KöUen  es  net  en  enem  Dag  jebauet.    (S.  Boa.) 

—  Firmenich,  111,  516,  36;  hochdeutsch  bei  Simr9(k.ieu. 
Heinsberg  V,  89. 

BolL:  Colen  en  wart  nie  ghemaet  op  enea  dacb.  fftsa, 
S,  3.;  —  Gent  en  Bmgge  Bijn  op  ddnea  di^  nirt  f»- 
bonwd.    (HarretfOinte,  I,  230*.) 

Lai.:  FacU  die  nuUa  fuit  ipsa  Colonia  facta.  —  TSan  tat 
in  sola  bona  luce  Colonia  facta.     (F-Mertiei<n^  lÜv 

ö  Köln,  die  heilige  Stadt,  das  deutacbe  Bom.  — 

Deutsche  Romanzeitung,  1866.  S.  3M;  Heseküi,  II 

6  Köln  und  Aken  seind  nicht  auf  einen  Tag  ge- 

baut. —  6ffto/M ,  1184  *. 

7  Wer  Köln  nicht  sah,  hat  Deutschland  nicht  ge- 

sehen. 

Aus  dem  15.  Jahrhundert.  ( Vgl.  ITeyde« ,  MClnt  L^ 
genden  und  Sagen.) 

8  Zu  Cöln  ist  gut  handelen,  da  kan  man  vmb  ein 

wundsch  so  vil  kau£fen ,  als  zu  Nämberg  rmb 
drey  last  —  /fcnwrft,  609,  46. 

9  Zu  Köln  im  Dom,  da  steht  eine  rothe  Blohm 

(Blume);  wer  die  will  hon  (haben),  muss 
erst  durchs  Weissland  gohn. —  Schmii:,l,ti9. 

Es  ist  das  Ei  gemeint. 

*10  Der  war  in  Köln  und  hat  den  Dom  nicht  ge- 
sehen.   (8.  Born.) 
*11  Deshalb   machen   sie   in    Köln   kein    Thor  zu. 

(Anuberg.) 
Darum  kümmert  sich  niemand. 

*12  Es  lebe  Köln  und  wenn's  versank'.     fAttektn.) 
S.  Aachen.    Die  Kölner  haben  dieae  Badenaan  aut 
den  Aachenern  gemein,  obgleich  nicht  abansaben  ist,  «is 
bei  ihrer  Btadt  von  einem  Versinken  die  Bede  aeia  kuok 

*13  Sie  wollen  nach  Köln  gehen  und  laufen  nach 

Babylon. 
Kölner. 

1  Was  dir  einn  Colner  heischet,  das  aaltn  halb 

oder  weniger  bieten,  so  wirsta  nit  betrogen. 

—  Tappiux.  1(2*;  llenisch,  376.26;  Eörte,  MIT;  Ami»- 
l'trg  r.  89. 

Die  Kolner  standen  frtther  als  Kanflaat«  and  Ualta- 
in  keinem  ichneichelhaften  Bnfe.  (S.  Q«1h»I  tS  aad 
Gewicht  15.) 


1465 


Koloquintc —  Koiiiincn 


Kommen 


1466 


*J  Wiis   ein  Kölner  lurdert,  da  biete  die  Uälfte, 
80  wirst  du  niclit  betrogen.  —  aunrvKk,  58i6. 
KolOQuinte. 

1  Besser  Kolo(|u inten  aus  der  Hand  des  Froiind- 
liclu'n,  al«  Zurker  vom  Närrischen. 

i  DieKoloquintc  schmeckt  dem  Glücklichen  süsser, 
als  die  Ft-ige  dem  Unglücklichen.     Cieijypt.) 
Komet. 

1  üin  Coniet  hat  ein  pressen  glantx  über  alle 
Jiterne  vnd  kan  doch  nichts  als  schaden  brin- 
gen. —  Lrhmann,  «57,  65. 

Die  Komi'tcn  aind  mehrere  Uusend  inftl  dUnnor  «li  un« 
■ere  Ttirdunntvate  Liuft.  Sie  lind  darohsicbtig,  lie  len- 
kern  d«D  hiiidurcligohenden  Lichtitrahl  nicht  von  lei- 
nfmWoRc  ab ,  sind  hIbo  vedcr  luftfOrmige  noch  flQtaige 
Kün>i'r.  Der  A»tmuom  Itabinet  utgt,  dMa  wenn  mftn 
die  Dichtigkeit  der  Luft  mit  1  bvieichne,  die  olnei 
Kometen  durch  einen  Bruch  bccaichuet  werden  könne, 
d«««eu  ZAhlor  1  und  dosaeu  Nenner  eine  aua  li:>  Ziffern 
/.uaatnmengeaetxte  Zahl  aci.  Ihre  Dichtigkeit  ist  ao  ue- 
rinj;,  daai  der  Astronom  Prot  in  Maraeille  durch  dai 
Ontnim  eiuca  aolchen  noch  einen  Hteru  ,'>.  Orüaae  ohne 
merkliolie  Liciitverminderung  erkannt  hat.  Am  W.  Juni 
itili*  hat  «ich  unaere  Krdc  einigu  Stunden  in  einem  Ko> 
metenachweife  befunden.  Der  Tag  war  achun  und 
warm,  ohne  StUrmc  und  achwore  Gewitter,  die  Ernte 
dea  Jahres  war  zufriedenatcllond.  (Vgl.  U^f-fr  K"tnühn- 
Junht  in    WrsfrmHKn'»  Monatfrchri/t ,  l^'ü.) 

•2  Ks  kiim  nie  ein  Kumet,  der  nicht  was  Büses  thät. 

Der  Cilaubo  liat  aich  bi«  in  diu  neuere  Zeit  erhalten, 
dH«a  die  Krachuiuung  eines  Kometen  mit  wichtigen 
Vorgängen  auf  der  Erde  verknüpft  aci.  So  toUto  der 
Komet  von  n;t.1  die  Auabroituiig;  de*  lalama  und  der 
Araberhcrraohaft  angekündigt  haben ;  der  von  1C0!>  die 
Vertreibung  der  Saraucnen  aua  Tüllen.  Der  von  8:»7  Ter- 
anlaastu  Ludwig  den  Frommtiu.  xahlreiehe  Kirchen  und 
Kludtcr /.u  erbauen,  um  den  hiiiiniliticiieu  Zum  zu  besänf- 
tigen. Der  Komet  von  1  >:•('>,  jetzt  nach  Halley  bi-naiiut, 
»ullte  den  lutt-rgang  den  ustrüniiactieu  Reichs  durch  die 
Türken  verkündet  iiaben^  der  vuii  l.'ijii  tiiub  Karl  V.  an, 
lue  Kroue  medcrzulugvu  und  in«  Kloatcr  ru  gehen.  Der 
Tyciio'ache  Komet  von  l.'iTT  hat,  nach  Weigel,  „dem 
Türken  Mustapliu  seinen  Untergang,  so  mit  7(iOiKi  Mcn- 
«chcii  umgekommen",  miigi!br.iit:!it.  ..lugletelien  ist  Se- 
b»»tiano,  König  in  Portugal,  der  Zug  in  Afrika  aehr 
übel  gelungen,  sintemal  er  mit  dem  beetrn  Adel  und 
Kriegsvolk  daselbst  ist  erschlsgen  worden."  Der  von 
Itil«  hat  den  Anfang  des  Dreissigjalingen  Kriegs  an- 
gcaagt.  Noch  im  Jahre  18J1Ü  schluss  der  englische  Ant 
F'irtti^r  sein  Hucli  nb«!r  die  K|>l«leiDien  mit  der  Hehaup- 
tung.  CS  sei  gamt  gewiss,  dass  seitdem  Anfang  unserer 
Zeitrechnung  die  ungesundesten  Zeiten  auch  immer  die 
komctutireiclisten  gewesen  seien.  Kr  hat  dafür  5U(>  Ko- 
metenerscheinungen aiigofuhrt.  wiewiil  die  Kometen  von 
16t>u  und  is4:i  keine  Seuchen  mit  sich  brachten ,  der  von 
i;{.'il  zu  Ende  des  Schwarzen  Todes  erschien  und  ein 
underer  vom  „Sterben  der  Katsen*'  in  Westfalen  be- 
gleitet wsir.  (.Vgl.  Dit"  Komiftt*  und  ihtf  BeiUutanif  als 
W^l'kCrpifr,  von  'i.  evn  l<n'ju»lair<iki,  Stettin  1W7;  tir*ni- 
f'ufrn,  1H.ST.  Nr.  .«.) 

3  Je  grosser  iler  Komet,  je  länger  der  Bart. 

4  Kometen  bedeuten  nichts  liutet:. 

5  Kunieteu  —  böse  Propheten.  —  Ki^ii^tn^^si;  Mm- 

roifc.  5M8. 
Lat. :  In  coelo  nunquam  spcctati  impuu«  comctac.    (I'Üt- 
lippi,  /.  lt<2:  SutfbuM.  3:{(>.; 

C  Kometen  machen  viel  Propheten,  vnd  sagen  all 

von  tollten.  —  /'nnlimt.  l'mkl.,  in  k\MUT,  IUI,  5C3. 
7  Kometeii  sind  Zornpropheten.      .StAa-ncy 

Wie  sie  als  »olclie  anfgefaHSt  wurden,  Migt  ein  Befehl 
tierzoR  Eberhard'«  vi>n  Würtemberg  vom  17.  Vebr.  16<i&, 
•inrchdeu  derireistliciikeitdea  Landes  aufgegeben  wurde, 
wecen  eines  eriichieneuen  Kometen  nicht  nur  an  drei 
Sonntagen  Knmetenpredigten  zu  halten,  sondern  auch 
Jie  wtiehentlichen  Kusspredigten  su  benutcen,  um  das 
Viilk  zur  Busse  zu  ermahnen,  die  Verstockten  und  Boa- 
liafteu  zu  schrecken  und  su  warnen.  Der  vollständige 
Erlaaa  befindet  «ich  in  der  rutkutitum-^ ,  llnlin  IS&V, 
-Nr.  2:i4. 
Kometatem. 

K  Kiimetstern  zeigt  es  Wy-Johr  a.    .^ütoiAwru.^  — 

></iiM.  110.  »7. 
Kommando. 

W'tj  kt'iu  Kommando  ist,  wie  kann  da  Ordnung 
(fcinl     (liühm.j 
Komsnandlren  (s.  Conunaudlrt). 

Kuninuinder  dia  Hund  un  blaff  sülfst.  ,0<i/Mr«.. 

—    hutTvtt,  760.  IhiwikiiUntUr ,  //. 
SommAiKlirer. 

Kn  n^ad  Komoiand«rer  is  beter  m  lein  fole 
Arbeiter.     rMiimi^vr.;  —   .'^chamtfack,  l,lbl. 


l  Ar.gtiiiach  kommt  man  weit. 


2  Ab  du  kümmst,  so  gcist  da.     fUccUeiAurg.j  — 

Ftrfnntch,  I.  70,  8;  Ikihnfri,  S»^:»fur  AUmark:  Dan' 
neu,  S76. 
SIdb:  Wie  gewonnen,  *o  lerronnea. 

3  Bär  nett  kömmt  zu  rachter  Zeit,  dar  muss  nahm 

boasB  Überbleit.  (Ilmnebery.J  —  Frommann,  11, 
408,  3A. 

4  Barr  nett  kömmt,  dann  wörrd  der  Pählz  net 

gewäösche.    (ih-niK^^nj.) 
b  Barr  zeärrscht  kömmt,  mehlt  ärrscht. 

6  Barr  zeläktzt  kömmt,  dann  wöiTd  der  Boert  (Bart) 

nett  gowizt.     (llenaeberg.) 

7  Chuma  rC'x  nid  hütt,  so  chuma  n^i  de  mom  and 

vilicht  gnr  üb'rmom.    (Itvm.)  —  /yr«.  12. 
Trostspruch  der  Faulen  und  Lahmen. 

8  Das  kommt  ja  wie  vom  Himmel  pfcfallon,   rief 

die  N<»nnc,  als  der  Pater  durch  den  Boden 
herab  zu  ihr  ins  Bett  fiel.  —  KUitWi^imuri .  30.  3. 

9  Dat  küiunit,  dut  künimt,  sad^  df  Brut  von  Bor- 

dolum,  dor  harr  sc  die  Dag'  unuer'n   duden 
Kerl  le^'on.  —  //«f/«r,  m. 
Uvll.:  Hot  zal  wel  komen,  zei  Klaas  Lumpes,  en  het  kwam 
uooit.     (üiin-fbi-ime.  /.  4i»'.'*.^ 

10  Dstt  kümmt  wo!  mal.  dal'n  fdllt  un  fmdt  nitiks. 

i'ileililcnhunj.J  —   liitahr  .  9'J. 

11  Dat  nail  wol  kumnien,   nsse    dem   Uauhuc    de 

Milk,    .naidcck.j  —  («rt.-.-.ais. 

12  De  et  erste  kümpt,  de  et  erste  mahlt.   ,  .Vitwu-r.) 

—  l'nnuHhli.  I,  l'S*7,  24  .  rrummann.  VI,  426,  53."  lur  IM- 
^ll•l«.  S:hui:t  ,  111,  67;  für  .W/mtirfc.  Itannrü,  J77;  wtt- 
IrifsiKih  bei  Frommann,  IU.4bl,  297;  lluireii.  132;  Eich- 
Wiilit,  4lS;  Hautikali'iitU'T ,  i;  krr»,  l't\.t6. 

13  Do  nich  kummt,  brükt  ök  nirh  weer  (wieder) 

weg  gsill.  nstfhty  —  Frummanii.  IV,  2M,  3i»7 ;  llue- 
»««,  310;  Uchwiüil,  94<»;  Ihiwkali'mUr .  Ill;  Kirn.  1509. 

14  De  nifh  kunmit ,  de  nieh  mahnt,     r  fHdenlmnj.)  — 

Fruiumaiiii,  IV,  143.  DOS;  Etchvnhl,  1257;  Iluerm,  3t>l. 

15  De  nig  kumt  to  rechter  Tid,  de  geit  sine  Mal- 

tid  i|uid.     (Ihlfi.j  —  Schtit:i\  III.  m  »1.  74;  l'mm- 
iniiiH.  IV,Ui.3'H\:  llw^en.  152;  Sinrriihuiij,S><l*:  llaus- 
ktilcHilrr ,  /;  Dceckr,  4. 
IC  Der  «^rst  koinpt,  der  Mahlet  zuerst.  —  Eycnnji. 

/.  442;  Lihnmun,  1S8.  10. 

17  Der  konipt  in  nöten  wol,  der  bald.  —   l'rnihk. 

/.65^ 

18  Der  selten  koinpt,    kompt  wol.  —  Lrhnmnn,  II, 

G6.  170. 

19  Der  vor  chumbt,  milt  ehe,  wer  biilder  kommet, 

der  millet  bälder.  —  SvhmeUrr,  11,  563. 

20  Da  kommest,    wohin  du  wilt,   so  wirstu  den 

wiith  daheim  finden  (oder:  er  kompt  bald 
zu  Ilauss).  —  /Vfri.  //,  155;  '.'ruffr. /.  23;  Inten- 
dvrf  11.1:  SchittM,  1140». 

„D.  1.  an  allen  Ortten  wiratu  Lent  finden,  die  es 
machen,  wie  lie  es  gelüstet  und  nicht  wie  du  wilt; 
es  wird  dir  noch  nirgont  allcweg  nach  deinem  willen 
gehen.  Vnd  also  sagen  wir  zu  denen,  die  nirgend 
bleiben,  die  niemand  leiden,  die  nichts  vertragen  wol- 
len noch  können ,  die  jhr  Sach  verbessern  wollen  an  an- 
dern Orten.'« 

21  Ehr  eck  nich  köme,  wert'r  doch  nix  üt,  sä  de 

Deif,  da  se  den  (jalgeu  buün.     (liudet'heim.) 
23  Eini.T  kommt  früh,  der  andere  spät  an  den  Tanz. 

23  Erat  komme  icdi.  —  FrindUnerK  2105. 

In  /..  Storek't  FrfikH^cht  (III,  I8)  heisat  es:  ..Erat 
komm'  ich,  dann  komm*  ich  wieder  und  endlich  komm' 
ich  noch  einmal." 

24  Es  kan  kommen,  dass  die  Kuh  dess  Schwantzes 

bedarff,  wens  gleich  vmb  S.  Veitstag  were, 
dass  sie  sich  damit  der  Fliegen  erwehre.  — 

IVrri,  JJ.  264. 

35  Es  kan  kommen  in  einer  stunden,  dass  Angst 
statt  Freuden  wird  gefanden. 

26  Es  kau  wol  kommen ,  dass  ein  armer  dem  rei- 

chen helflfe.  —  Mii,  II.  279. 

27  Es  kann  wol  JiMiunifTi,  dass  thi  frommer  Vater 

•j  nvn  gMiiIcs'-Ti  b'cim  ixugt. 


1467 


Kommen 


Kommen 


im 


28  Es  komme  jemand  oder  nicht,  so  wird  geschehen, 

was  recht  ist.  —  «ra/.  «4,  385. 

Jedem  Angeschuldigten  wird  Gelegenheit  zur  Verthei- 
diguDg  gegeben;  benutzt  er  aic  nicht,  oder  weist  er  sie 
zurück,  HO  geht  dM  Recht  dennoch  seinen  Gang. 
J/A//..*  Es  komc  Jemants  ader  nit  so  werdt  geschehen  sonil 
als  recht  zy.     ((.irimm ,  III,  552.; 

29  Es    kommt    alles,    wer   nur   warten    kann.    — 

Wxnckler,  XX,  1<«. 

30  Es  kommt  auch,  was  zuletzt  kommt.  —  Sihotiel.  iii4*. 

31  Es  kommt  nichts  im  Schlaf. 

32  Es  kommt  niemand  weiter  als  die  alten  Ross' 

und  die  Weibsbilder.    CSchweiz.) 

33  Es  kommt,  sagte  der  Bauer,  da  hatte  er  drei 

Tage  auf  «lern   Nachtstuhl  gesessen.  —  Sim- 

rock,  582H;  Unefn  ,  1G9. 

34  Es  kommt  wie  bei  den  alten  Weibern  die  Milch. 

Auch  boim  Kartenspiel  gebraucht,  wenn  die  Karten 
nicht  besser  kommen. 

35  Es  kompt,  es  kompt,  sagt  Krause,  vnd  Hess 

ins  Hembde  gehen.  —  Laiendorf  il,  12. 

36  Es   kompt  früh   genung,   der   böse   Botschafil 

bringt.   —  hucmlorf  II.  12. 

37  Es  kompt  kein  besserer.  —  Agricola  1, 128;  Gmicr, 

1,36. 

38  Es  kompt  nicht  allezeit,   wie  mans   denkt.  — 

Prtri, //,  283.   IhnUcb .  678,  51;   Gaul.  Übi. 
Lat.:  Optima  cogitata  pessimo  saepe  caduut.  (Oaat,  282.; 
ünij. :  A'  jo   gondulatokuok  nints  mindenkor  jö  kimene- 

telek.    (Oaat,  282.; 

39  Es  kompt  offlt,  das  böse  Narren  gute  Narren 

schelten.  —  I^tn,  II,  283. 

40  Es  kompt  selten  das  best  hernach.  —  Franck, 

/.  67''  u.  82*;  Kf/enolff,  34'»;  Gruter.  I,  3«. 
Lat. :  Cottidie  est  deterior  posterior  dies.    (Franck  ,1,67  ".; 

41  Es  kompt  selten,  dass  der  Hund  braten  jsset, 

er  habe  sie  denn  gestolen.  —  Ikitri,  //,  283. 

42  Es  kompt  selten,  dass  man  Gebratenes  mit  Lef- 

feln  jsset.  —  Pciri,  II,  283. 

43  Es  kompt  selten  ein  besserer.  —  Eijcmiff,  so*». 

44  Es   kompt  viel   zwischen   Boltz    vnd   Ziel.  — 

Pelri,  II,  283;  Latondorf  II,  12. 

45  Es  kompt  wol,   das  einer  feit  vnd  find  nicht 

viel.  —  l'etii,  II,  263. 

46  Es   kompt  wol,   dass  einer  die  Schlüssel   ver- 

leurt.   —   l'etri,  II .  283. 

47  Es  kompt  wol,    was   recht  gewonnen    ist.   — 

Pelri,  //,283;  Hcnimh,  1609,  66. 

48  Es  wird  alles  kommen,  kalt  Wetter  und  keine 

Schuhe.    (Oxlprctuth.j  —  Für  Schwaben:  llirliiujer,  541. 

49  Et  kit  enem  näst  am  Drum.  —  Sdiusier ,  466. 

50  Et  kümnit,   sed  he,    un  har   dar   dre  l)ag  up 

liirt.     Clhl*t.)   —  Schulze,  I.  201. 

51  Et  mag  kOmen,  wo't  wil,  et  slcit  mär  üt,  asse 

in.  —   Srhambach,  II,  192. 

£b  mag  kommen  wie  es  will,  es  schlugt  mehr  aus  als 
ein.  V^'as  auch  von  der  ges&ctcu  Saat  aufgegangen  ist, 
von  dem  Aufgegangenen  gelangt  bei  weitem  nicht  alles 
zur  Reife,  und  somit  kann  auch  nicht  alles  geemtet 
werden. 

52  Ficks,   kumm,   säd'  de  Scheper,   Herr  Paster 

stichelt.     (Ilamhurg.j   —  llorfer,  902. 
63  Hadde  (harr)  je  wat  er  kamen,  dann  hadd  je  wat 
mit  eten  kunnt,  seggen  de  Norders.   fOsifries.j 

—  lloc{cr,  fU)l;  llaunkah'ndcr ,  III. 

W&rct  ihr  etwas  eher  gekommen,  .so  hättet  ihr  mit- 
esscn  künneu.  Da«  Sprichwort  macht  den  Einwohnern 
der  ostfriesisühcn  Stadt  Norden  Mangel  an  Gastfreund- 
schaft zum  Vorwurf. 

54  liier  kam  ick,  sär  de  Bür  (oder:  sä  de  Kanter  I 
Wulf),  da  föU  hei  ut  dei   Lük.     (Mcckienburff.) 

—  Hiiulic ,  185;  für  llohu-in:  Diennuscn,  354. 

65  Uiiiti-nnach  kommt  dünne  Bier.     (S.  Achtoma  3.) 

fid  l(!b  kam  nie  recht,  denn  einmal,  da  warfi  man 
ijiicli  «iie  stiegen  oyu.  —  .\ijricola  I,  410;  Fge- 
ui.iii .  rjtj»». 

V'iii  iiniii>ti,  die  stets  zur  Unzeit  kommen  oder  ihr  Ge- 
■t.buti  ImiftNiirn,  tici  denen  es  daher  auch  selten  ohne 
I  (.Uil  uii|/iihl 


57  Ich  komm'  entweder  zu  früh  oder  zu  spit 

58  Ich  komm*  und  weiss   nicht    woher;    ich  Übf 

un<l  weiss  nicht  wohin ;  ich  wander*  und  weis 
nicht,  wie  lang;  wie  kommt's,  dass  ich  nock 
fröhlich  bin? 

59  Ich  komme  doch  noch  ins  Dorf,  sag^e  der  WoH 

da  hatten  sie  ihn  hinausgejag^t.  —  Hvef<r.  im. 

60  ier  ik  kam,  ward  ken  llochtid,    &egt  Eret«r. 

CMecklenburg.J   —   lloefer,  646. 

61  Ik  kam  ök,  segt  de  anner,  un  foUt  von'n  Böen 

(Boden,  Bühne).  —  llwfer,  le. 

62  Ik  kann  nit  komm',  ik  kreg  kenen  Pass,  sagte 

der  Soldat,  als  der  Kaplan  rief:  „Kommt, 
Sünder,  kommt!" 

63  Ik  se  dat  kämen,  ik  war*  vor  Lachen  stanreo. 

sär  Jen  ketthch  Mann ,  as  cm  dei  Scharprig- 
ter  den  Strick  üm*n  Hals    legt.     CMtckUnbini. 

—  lloefer.  T/9;  Itaabe.  185. 

64  Je  öfter  du  kommst,  desto   lieber   ist  es  mir, 

sagte  der  Lohnkutscher  (Droschkenkutscher) 
zum  Platzregen. 

EnyL:  You  can't  eome  too  often,  a*  the  hfccknej-coachwui 
Said  to  the  thunder-storm.    (Jlasun,    VI,  ll>4,  23.; 

65  Je  seltener  ich  komm,  je  grösser  wird  mir  ein 

Willkomm.  —  /v/n,  «,844. 

66  Jetzt   komm'   ich,   sagt   der    Bojatz.  —  Frwk- 

hier  *,  2108. 

Ostfriesisch:  Na  kam  ick,  seggt  de  Pe4j«ti(B«jai<o). 
(Kern.  362.; 

67  Jetzt  kommt  die  läebe,  seggte  de  Mönch  taur 

Nonne,  as  hei  se  drei  Dage  beslapen  harre. 

(WolfenbiiUd.J 

68  Kitm'k  hüt  nich,   so   kam'k   morgen,   säd'  de 

Snick,  dor  frot  sc  de  Räw.  fiteckUubui,,.  — 
lloefer,  933;  Firmvnich.  III.  72.  73. 

69  Käm's,  ich  nähm's.  —  simrock,ssa. 

70  Kämt  wi  vandage  (henf)  nich,  so  kämt  wi  mor- 

gen doch.  —  Frommann,  17,28».  760;  ffm-iM.  "«; 
Eirhtrald,  26»;  Goldschmidt.  106;  W'cnerznluni .  4W7; 
llauskalaider ,  I. 

In  der  Schweiz :  Chum  ich  nit  httt ,  so  kum  ich  doch 
mom.    (Jer.  Ootthelf,  Oeldttag ,  8.  70.) 

71  Kimmste  mer  a  su,  so  kumm  ich  dir  a  stl  — 

GomoUkv,  691;  liubinaon.  682;  für  Mecklenburg'Scktf-v: 
Ftrmenich,  I.  70,  9;  für  Allmiirk:  Üannetl .  276. 

Ich  richte  meine  Behandlungsart  nach  der  dcinigen 
ein. 

72  Kimmste  nich,  so  hol'  ich  dich.  —  Como/ct. .  6«; 

Hiiinnson ,  734. 

73  Kimint  merseh  nie  ehnder,   kimmt  merseb  uff 

de  Kirmst.      (Sprotlau.)  —    l'irmcmch,ll,f!a.*. 

74  Eom  as  du  büs^,  ik  hewe  ouk  uain  Hiemd*  iL. 

har    't    Wacht '    SCght.      (Ilaht-r  in  iWr  UraiHha: 
.Mark.)  —  Frominann,  111,  K8,  90. 
>)  Wie  du  bist.    *)  Kein  Hemd.    >)  MftdcbcD. 

75  Komm'  ech  hüt  net,  dann  komm  ech  morje.  — 

Firmenich,  /,  516.  88;  hochdeutsch  bei  .Vayer,  II,  140. 

In  der  Schweis:  Komm  i  httt  nit,  *o   knm  i  motu. 
(Suti-rmeiftert  59.; 

76  Komm,   Fix,  de  Kerl  legt,  sagte  der  Schäfer 

zum  Hunde.   —  Frifchbier*,  2113. 

77  Komm  her  und  thu  mir  nichts! 

78  Komm'  ich  bis  dahin,  so  komm'  ich  auch  weiter. 

79  Komm'  ich  nicht  heute,  so  komm*  ich  morgen- 

—  Ä/i.i .  33. 

Zu  einem  Menschen,  der  sich  in  seinen  OeMltlftM 
nicht  übereilt. 

80  Komm'  nicht  oft  zu  mir,  so  hab'  ich  Verlan- 

gen zu  dir. 

81  Komme  se,  so  komme  so.     i'Henncberg.J  —  Frtm- 

mann,  II.  409,  61. 

82  Kommen  sie  (die  Tauben),  so  kommen  sie  (dif 

£r1)sen)  nicht;  kommen  sie  nicht,  so  kom- 
men sie.  —  Eixelein,  387. 

83  Kommen  und  Gehen  sind  verschieden,  ngte  der 

Narr,  als  man  ihn  zur  Thür  hinsiunrul 

Die  Osmanen  haben  dJ»  Sprio&worlt 
Sache  des  Begehrena,  Fortgeben  SmIui  i 
(Schlechta,  390.; 


1469 


Kommen 


Kommen 


1470 


84  Kommst  du   mir  so,   so  komm'   ich  dir  so.  — 

.simj..cfc,  5ö20;  lUinhlnfj  lll,  öti ;  Kliv,  33. 

WirtI  vielluiclit  durch  ein  SoIiauBtück  Crklirt,  das 
auf  d(.T  uiiieu  Seite  dnc  Hand  seigt,  die  ein  Geldstück 
vorhult,  milder  Uiuaciirift:  „Koinmat  du  mirdO",  und 
auf  iIlt  andern  Seite  einen  Amtmann,  welcher  keiner 
Bitte  bedarf,  «ondorn  nach  Maaigabo  durch  die  Finger 
•ieht,  mit  der  irmichrift:  „8o  komm  ich  dir  so!" 
Lut.:  Malum  accipit,  qui  malnm  dat.    ((iaal,  7.17.^ 

85  Kommst  du  nirht,  so  hol'  ich  dich.  —  Eit'vnhart, 

V,  AM  hslin:.  V.  43;  Simroik.  5H28;  nraf.  425,  S15. 

Der  unbekannte  oder  flüchtige  Verbrocher  wird  vom 
Strafgericht  verfolgt. 

86  Kommst  du  über  die   Brücke,  so  kommst  du 

aus  dem  üemüthe. 

87  Kömmst  nich  hicde,  kömmst  do<'h  mor^e,  öwer- 

morgc  ^anz  gewiss.  —  FriMhhirr.  111;  Fhsi'h. 
hirf^.  2115;  /IUI /iil(ii(K(/i  lii'i  Ih'iinig,  HfS;  Sinirmk,  i^Vj; 
für  Mtnhirk:  n<miinl .  »7'*  u.  376. 

Ironisch e«  Troiitwurt,  das  dem,  der  hei  einer  Arbeit 
zu  iangum  ist  oder  zu  einem  Auftrage  lu  viel  Zeit 
verbraucht,  zugerufen  wird. 

88  Kommt  der  Tag,  so  bringt  der  Tag. 

89  Kommt  man  üwer  den  Hund  (b.  d.),  so  kommt 

man  ok  äwcr  den  JStcrt  (iSchwanz).   (lb:ntUi>urg.j  ' 

90  Kommt  man   bis   dahin,   so   kommt  man  auch  | 

weiter.  —  Sininnk  ,  :>s2i. 

91  Kommt  mir  am  Tage,  so  braucht  ihr  keine  La-  ; 

ternc.     'Oiu  rUnmtz.j  i 

92  Kom'nit's  drum  und  dran,  ist  selbst  der  Mann;  | 

triscli  anpfepackt  ist  halb  prethan.  ('FninkmintUi:  , 
9U  Kommt's  nicht  gleich  das  Wahr',  so  kommt  es 
übers  Jahr.  —  smirtnk,  urj«*.. 

94  Ki>iii|it.s,    ho    kimipts;    kompts    aber    nicht,    so 

komme  vns  ein  gut  iare  nach  dem  andern.  — 

\jihul.i  I,  4*>7.  hin.  //.  4-Jtf.  /.<hm<i»ii, //.  314,  6,3; 
SihH'u!; .  5S24. 

Von  iloiien,  diu  auf  irKvuduiii  (ilUck  honVn,  aber 
de^lialb  nicht  ausser  Fassung  kommen  und  verzweifeln, 
wenn  us  ausbleibt,  sondern  es  auf  einem  iindem  Wege 
iTwurten. 

95  Kümbt  ma  biss  d>>hin,  su  kümbt  ma  og  weiter. 

—    ItMiiStiii,  12»!. 

96  Kuniu  eis,  aier  «lat  diu  geist.      liniiiirg.'-  —  Fir- 

inaiith  ,  1 ,  3f>3 ,  35. 

97  Kummt    der    wat,    Leefsto?     .ws.'/n.  v.    —   //,ihj.- 

k.il,nd,r,  II. 

98  Kümmt  do  watV  sad'  de  blind'  Johann,  sunst 

binn'  ik  inin  Pös*  (Hosen)  to.    (Ihlst.j  —  //<»•- 

/t-r.  43S. 

99  Kummt  m'r  nicht  Mittel  e:   der  Nacht,   ei   der 

schworzen  Jaike  nncl  barbs  (barfüssig).  (OWr- 

/•l  Holle. 

Von  80lch<>n,  die  sich  gern  heimlich  einschleichen. 

\00  Kümst  du   hüte  nich,    sau    kümst  du  morgen 
(ganz  gewiss).   . //.mHiwr.;  —  Srhamhuch .  I .  m : 

II.  i»l;  Sihiilzv.  II.  217. 

101  Kumstu  mi  so,  so  käme  ick  di  co.  —  Itahiurt,  315*'. 

I«h  wenle  dir  lu  begegnen  wissen. 
lO'J  Kumstu  uig,  so  haal  ick  di.  —  ihihtuTt ,  i\s^. 

103  iia.sst  sie  man  kommen,  segt  Prinz  Alexander', 

als  he  auf  der  Rctirade  war.  —  A'/ail4k-rtii{«ii«rJ!i. 
i«-»;«;.  -Ni.  142. 

'j  Der  Oberbcfehliihaber  der  mit  Oetterreich  varban- 
drtcu  deutsclion  Hnndestnippen  im  Kriege  gegen  die 
Preusson  l»«;»;. 

104  Man  kombt  von  eira  zum  andern. 

Lat.i  Saepe  Incidnnt,  nuu  exelduat.    (Sutor,  &it.J 

105  Man  komme,  wohin   man  will,  der  Wirth  itt 

überall  daheim. 

106  Man  weiss  wol  wie  man  kommt,  aber  nicht  wie 

man  gebt 

Di«  TarkeB :  Man  kommt,  wj«  man  will,  vnd  geht,  wie 
man  kann.    (Vakirr  ^tl'l.) 

107  Mancher  kommt  zu  8i«t  in  sein  Haas. 

108  Na,   nu  kümmt  dor  wat,   segt  Potscheneller, 

liegt  'J4  Standen  bi  sin  Fra,  an  pisit  in  't 
Berr.  -^  Uatftr,  WO, 

109  Na,  so  müt  *t  kamen,  segt  Pfltter,  wenn  ik  'n 

Stück  *Br&d  hebben  sali.  —  Uotfer.sci. 


110  Na,  so  muss  's  konnnen,  sagte  Neumann,  sie- 

ben Häuser  und  keine  Schlafstelle.    CBrfniau.) 

—  Iloifer.  789. 

111  Nu   kam  ik,  segt  Bärbom,  un  fei  in'n   Keller. 

(Mfcklenbunj.)  —  Hoefer,  43. 

112  Nu  kam  ik,  segt  Ulenspegcl,  an  füllt  ut'n  Keller 

up'n  Bon  (Boden).  —  iMer.  iü88. 

113  Nu  kümmt  dor  wnt,  segt  Bolzendahl,  dar  stött 

he  sin  Frü  de  Trepp  herun.    ^Maklcuhunj.)  — 
Ihvfcr.  73'». 

114  Nu  kümmt  dor  wat,  segt  Bolzendahl,  holl  de 

iJütt  (Zuber)  man  unner.  —  //«Ar,  72. 

115  Sau  du  kümmcst,  sau  du  geihst.    (WuMcck.)  — 

Cnrt:r,3S\>,JÜ0. 

HC  Sau  moch  >  et  kuemen,  wan  ik  Biur  wären  soll, 
sach  de  Junge,  doa  was  sin  Var  düärt  Balken- 

huoaP  Stüärtod.      [Ikmn-   in  lUr  «wu/m/ji//!    Mirk.J 

—  Fnntunnnii,    IV,  ä-iji,  31. 

')  Mochte,  muBsto.    '-)  Durch  die  Hodonluke. 

117  Sau  wi  de  kümst,  sau  gist  do.  —  Sthawh,uh.  II.  sso. 

Wozu  man  leicht  (durch  Kund,  Si)i«'l.  (icwinn,  Krb- 
sohaft  u.  f.  w. )  ijvkoiuniou  ist,  da«  »{eht  in  der  Keifel 
ebenso  loioht  wicdor  liiu. 

118  Slie]>-mi-no   küemt  ok  noch  bo,   awwer   .Stille- 

stolm  kritt  nick»  gi'don.  .hnhlm..   — rivmrmch. 
///,187. 

119  So  ist's  an   uns  gekommen,  so    weisen    wir's 

wieder  von  uns.  —  tinmm,  \\'n\th..  II,  447  ;  ///.  S7S; 
I.V.»/",  10,  117. 
Vom  (lewohnhcitdrecht,  dai,  wie  es  Überkommen  ist, 
wieder  den  Nai-liktnnnicn  Uborwioseu  wird. 

1*20  So  mOt  't  kämen,  siid  do  Bür,  un  spaimt  sin 
Frü  vor  de  Aeg  (Kgge).  —  lliHfrr.m. 

121  So  muss  es  kommen,  sagt  Neumanu.     (ItcrliH.j 

Cm  ironisch  seine  Zustimmung  für  etwas  Uescheliones 
auszudrucken.  Besnndcni  anuewandt.  wenn  sich  je- 
mand selbst  einen  ächadun  lugezoKeu  hat. 

122  So  muss  es   kommen,   sagte  der  Barbier  von 

Iläülach,    da   er  der  Frau  ein   Klj'stier  gab 
und  sie  ihm  ins  Gesicht  schiss.     iSttaigavt.}  — 

llvln  .  41. 
UvU.:  'Aon  moet  het  fraan,  zel  Ju^c,  en  zij  zaf?  ea  varken 
den  lautsten  suck  guven.    (Harn'bvmf.  ,  I.  SKCi''.^ 

123  So  muss  es  kommen,  sagte  der  Bauer,  als  die 

Katze  eine  Muuh  frass. 

Holl.:  De  onnoozcUieid  moet  zwichten,  zei  David,  cn  hij 
werd  um  cen'  duit  krijt  uit  bed  gebold.  (Harrtbomee, 
/,  3^5 »».; 
134  So  muss  es  kommen,  sagte  der  Krämer,  als 
man  ihn  wegen  eines  Pfennigs  Schwefellichte 
aus  dem  Bett  klingelte. 

HuU.:  Zoo  moet  het  binnen  komen,  sei  de  Koopman,  en 
hi)  werd  om  een'  duit  kriJt  uit  bed  gebeld.  (Jlarrebvm^t, 
/,  43r,».; 

125  So  moss  es  kommen,  sagte  der  PfafT,  als  er 
gegen  die  Bauern  donnerte  und  mit  der  Kanzel 
zusammenbrach. 

120  So  muss  es  kommen,  sagte  die  Magd,  als  sie 

mit  der  Suppe  zur  Thür  hineinfiel. 

127  Wä    nit  bi    Zicke  (beizeiten)  kütt,   kritt   der 

Wösch  en  *t  Döppe  gestoche.    i'Aö/m.j  —  l'ir^ 
menich,  1,474.147. 

Der  bekommt  nicht«  in  esien;  man  stockt  ihm  die 
Tragwulst  für  den  Kopf,  Wusch  genannt ,  um  JLiasten 
darauf  au  tragen ,  in  den  Topf. 

128  Wä  nü4ld  kimmt  zur  rechder  Zeid,   muss  ässe, 

wadd  iwrig  bleibd.    (Trier.)  —  /.arfii ,  194 ,  120; 
für  Fninken:  Frommann,  VI,  327,  434. 

129  Wan  't  kernt,  do  komt   't  Dor  un  Wouanger 

in.     (Svrdfnpji.)  —   Firmenich ,  IN .  i ,  6Q. 

W«nn*i  kommt,  to    kommt's  cn  Thttr  und  Fenster 
hinein. 
180  Wann  kaine  kuemct,  we'k  ock  kaine,  harre  de 
Foss  sagt,  doa  harre  hai  met  'me  Stiärte  an'n 

Biärbom    kloppet.      iCrafrchuH  .V.trfc.;    —     Woest--, 
64.  41i;  für  Jv.-cr :  Frofninann.  lll.  39,  3i. 

131  Wann  kummt,  kummt  op'n  mal,  säd'  de  Snider, 
nn  dar  kreg  he  twe  Por  .Strümp  to  flicken 
un  dat  op'n  Winachtabend.    {Ilamlurg.j  —  Ihi- 

\iT.  V37. 


1471 


Kommen 


Kommen 


1472 


132  War  konif  der  kom.  —  G<molekes  I06i. 

133  War  nich  kämt,  dei  geit  nich  weer  weg.  — 

Schambach,  11,  5S5. 

134  War  *n  sülfs  nich  kumt,  word  en  de  Kopp  nich 

Vi-usken.  —  Bwren,  1S17.-  Ilamkalender,  I. 

135  Waa  bald  kommt,  vergeht  auch  bald. 

136  Was  geilgen  (jählings)  kommt,  vorgeht  a  geil- 

gen.     Cyordböhnien.j 

137  Was  kommen  soll,  das  kommt 

Die  Letten:  Waa  keimen  soll,  daa  keimt;  was  nieht 
fortkommen  soll,  kommt  nicht  fort.  (Rfimbery  lll^  17.) 
Dan.:  Det  kommer  vel  der  tkee  akal.    f/Voe.  dan.,  3SA.) 

138  Was  kommen  soll,  weiss  niemand. 

Span.:  Nadie  labe  lo  que  e«t&  por  renir.    (Don  Qftixott.) 

139  Was  kommt  hintennach,  ist  der  Hunde  Sach\ 

140  Was  kommt  wie  der  Wind ,  vergeht  geschwind. 

141  Was  selten   kompt,  das  kompt  wol.  —  Gnuer, 

I.  76 ;  Lehmann ,  451 ,  15. 

142  Was  spat  (selten)  kompt,  das  tnickt  wohl  nach. 

—  Gntter,  I.  76;  Lehmann,  451,  18. 

143  Wat  kümt,  dat  nümt.  —  Schambarh.  II,  487. 

Was  kommt,  nimmt.  Um  zu  sagen ,  data  der,  welcher 
an  einen  Ort  kommt,  wo  sich  Essbares  befindet,  ohne 
▼iel  umstände  zulangt  und  mittest. 

144  Wat  toletzt  kümmt,  is  Barm  (Hefe).    (Streliu.j 

—  Firmenich,  III,  73,  116. 

Fr;.;   Chose  tard  venue  pour  rien  est  tenue.    (Lercux, 

II,  30.; 

146  Wecker  erst  kümmt,  moahlt  erst.  —  Schwerin,  4»; 
für  Jever:  Uoefer.  348;  hochdeutich  bei  Rcimberg  IV,  HO. 

146  Wei  lesst  kümmt,  sittet  (oder:  ittet)  schlecht. 

(Sauerland.J 

147  Wei  nit  küemt  tor  rechten  Tiyd ,  dei  mot  eaten, 

wat  öewerig  bliwt.     (Weatf.) 

148  Wei  terlest  kümmet,  mäket  de  Döre  tau.  fWoi- 

deck.J  —  Curtze,  336 ,  275. 

149  Wenn  einer  kommt  und  sagen  kann,  er  hab'  es 

allen  Leuten  recht  gethan ;  so  bitt'  ich  diesen 
lieben  Herrn,  er  wolP  mich  diese  Kunst  auch 
lehr'n.  —  Her/r,  19. 
Haasinachrift  in  der  Schweiz. 

150  Wenn  es  nicht  kommt,  wie  man  will,  so  muss 

man's  nehmen,  wie's  kommt.  —  Heinsberg  IV,  88. 
161  Wenn  ick  nig  kam,  wart  mi  de  Kopp  nig  wu- 
schen.    (Holiit.)  —  Bueren,  1817;  Schütze.  U,  SS4. 
Bfl  iat  einerlei,  ob  ich  da  bin  oder  nicht. 

152  Wenn  ihr  eher  gekommen  wäret,  si^t  der  Schaff- 

häuser, so  hättet  ihr  können  mitessen.  (Schweit,) 

Der  Schleaier  sagt  aUtt  „Schaff häaser*' :  der  „Stftdter**. 

153  Wenn  kein   kümmt,  will  'k  ok  kein,  sär   dei 

Voss  un  achlög  mit  'n  Stiert  an'n  Berbom. 
(üeckLenburg.)  —  Raabe,  185. 

„Er  (der  Fuchs)  sprach:  FUrwar,  ich  jr  (der  Birne) 
nit  will,  sein  noch  nit  reifT,  ja  hart  vnd  sawr.'«  (Waklit, 
II,  73,  26.J    (8.  Birne  6,  7  u.  53;  Fuchs  100.) 

154  Wenn's  kimmt,  su  kimmt's  mit  Haufen.    (ScMes.j 

—  Frofnmann,  III,  348. 

155  Wenn's  kommt  bis  in  die  dritte  Hand,  fliegt's 

noch  in  alle  Land. 

156  Wenn's  kommt,  ist's  am  schönsten. 

157  Wenn's  kommt,   so  kommt's  haufenweise,  das 

Glück  wie  's  Unglück. 

158  Wenn  't  kummt,  dann  kummt  up't  mal.  —  Bue- 

ren .  1278. 

159  Weun't  kümmt,  kümmt  in  Hupen,  säd'  de  Sni- 

der,  un  kreg  'n  Pör  Strümp  to  versahlen.  — 
Uoefer,  937;  Fri$chhier\  2116. 
Dan.:  Naar  det  kommer,  saa  kommer  det  paa  eengang, 
sagde  skrsBdenen,  han  flk  et  par  hoser  at  flikke  Junle* 
aften ,  der  han  intet  arbeyde  harde  det  heele  aar  til 
fom.    (Prot,  dan.,  353.) 

160  Wen't  kummt,  denn  kummt  uppen  Bulten,  8& 

Jan ,  do  fund  he  'n  halwen  Groten  in  't  Flä- 
gels  (Kehricht).   (Oldenburg.)  —  WeserzeUung,  4097. 
Spott  auf  diejenigen,  welche  ihr  Bestehen  anf  Glflcka- 
fUle  gründen. 

161  Went  kümt,  sau  kümt  et  fiiBte  (oft,  stark).    (Han- 

nover.J  —  Schambach,  I,  100. 

162  Wer   bälder  kommet,    der    müllet   bälder.   — 

SchmOler,  11.  568. 


163  Wer  bis  dahin  gekommen  ist,  muBS  schon  viel 

Eisen  gehämmert  haben. 

Diese  Fertigkeit,  Kunst  u.   s.  w.  aatxt  t1«1  Uebnac 
Toraus. 

164  Wer  duslich  kommt,  geht  duslich  fort. 

Die  Chinesen:  Wer  nicht  weiss,  wie  er  9*kommcn  ist, 
wird  auch  nicht  wissen,  wie  er   fortgehea  «olL    (Ca- 
I  hier,  2090.J 

I  165  Wer  ea'r  kimmt,  moalt  ea'r.  —  Schöpf,  4U. 
I  166  Wer  eher  kompt,  der  mahlet  eher.  —  ffnisd, 

I  793,  51;    Schottet,  1114"^;    LuOter'»  J/«. ;    Oraf ,  95.  U»: 

'  Reyscher.  XVI,  102. 

I  Prof.  SacAsse  ist  der  Ansicht,  dass  „malaa**  wie  in  ,JUb- 

Imal  ist  keinmal"   (s.  d.)  im    Sinne  ron  reden  n  rw 
stehen  und  dass  die  Beziehnng  auf  die  Mahle  erst  tpA- 
ter  hinzugekommen  aei.    HiUebrand  (13)   nennt  diese 
Erklttmng  gesucht. 
[  Frt.:  Le  premier  venu  engraine.     (Leroux,    XII,  10$.; 

It.:  Chi  vi  prima  al  'molino    macina  11    primo.    (Patsa- 

gUa,  230,2.; 
Lat.:  Prior  tempore,  potior  jure.     (Binder  II.  2655;  Ltk- 
mtum,  187,  2;  Seybold,  456  u.  495  J  —  Qni  prior  est  tn. 
pore,  potior  est  iure.  —  Qni  prins  venit,  prins  noUt 
(Uenisch,  7M,  51.; 
!  SchK-ed.:  Den  som  fSrst  kommer  tili   quamen,  fir  fMst 

<  mala. 

167  Wer  kommen  will,  dem  soll  der  Eingang  offen 
1  stehen.  —  r,raf,44i,S93. 

Das  Gericht  ist  fOr  Jedermann  cur  ^IVahmehinniig  kI- 
ner  Bechte  bereit. 
Holt. :  Soe  wie  quame  die  inganghe  sollen  hem  onea  m. 
(Mierit,  I,22i,l.) 

168  Wer  kommt,  für  den  ist  der  Tisch  gedeckt. 

Komme,  wer  da  wolle,  ich  werde  ihn  su  eapfaagea, 
ihm  die  Spitze  su  bieten  wissen. 
Frz. :  A  tout  renant  beau  jeu. 

169  Wer  kommt  mit  leerem  Bauch,  der  geht  hungrig 

auch. 

170  Wer  kommt  mit  vollem  Magen,  dem  wird  auf- 

getragen. 

171  Wer  langsam  kompt,  der  kompt  auch.  —  Pttn. 

//.  730;  Mauer,  I,  175. 

172  Wer  nach  mir  kompt,  nuig  nach  mir  hawen.  — 

—  Heniach.  205,  54;  Petri,  II,  738;  Lehmann,  U.  il«,». 

173  Wer  neu  (zuletzt)  kommt,  iullt  den  Blick  (e^ 

regt  die  Aufmerksamkeit  des  Auges).    [ArA.} 
Von  solchen,  namentlich  Frauen,  welche  AbwecfaM- 
lung  lieben. 

174  Wer  nich  kummt,  de  klemmt  sick  den  Swus 

nich  in  der  Döhr.     (Braunschweig.) 

175  Wer  nich  kümmt ,  dem  wörd  de  Kop  nich  evo- 

sehen.  (Hannover.)  —  Schatnbacli,  11.  202;  fiir  ü:- 
mark:  Danneil,  275;  hochdeitH(Ch  bei  Blum,  300. 

Er  geht  der  Vortheile  Terlustig,  welche  die  pciiOa- 
liehe  Anwesenheit  gew&hrt. 

176  Wer  nich  kümmt  täon  rechter  Tuit,  deu  e» 

SUine  Mohltuit  quuit.  (Lippe.J  —  Firmenich.  LM. 
für  Hannover:  Schamhach,  l,  201 ;  für  Strchiz:  FirmewiA, 
111,11,  32;  für  Altmark:  Danneil,  73  u.  223;  DUrmu- 
sen,  57;  für  Mecklenburg:  Frommann  ,  U,  927;  hecMaiuHt 
hei  Simrock,  6767;  Matson,  217. 

In  Oöttingen:  Wdr  nich  kOnunt  taor  rechten  TU 
de  ia  der  Maltid  quit  (der  ist  der  Mahlzeit  quitt).  la 
liUEom:  Wer  nid  chund  sur  rechten  ZU,  eha  nöh,  waa 
ttberig  blibt.  Dann  in  der  Ukexinark :  Wfia  nc  kttmot 
to  rechta  Tid,  de  geiht  Maohltit  quiet.  Die  Franios« : 
Kommt  er  nicht  zur  Stunde ,  wird  er  in  Gedanken  zu 
Mittag  essen.    (Reiniberg  III,  l.) 

177  Wer  nicht  gern  kommt,  der  verzieht  lange. 

178  Wer  nicht  kommt,  darf  nicht  gehen.  —  Ftv<\- 

hier  \  2110. 

179  Wer  nicht  kommt  zur  rechten  Zeit,   der  musi 

nehmen,  was  er  kreit. 

180  Wer  nicht  kommt  zur  rechten  Zeit,  der  moif 

nehmen,  was  übrig  bleibt.  —  Lokmgel.  l.tu. 

Tendlau.  887;  für  Waldeck:  Curtzc.  366,  641;  für  .Vi-d.-'- 

ö$terrcich:  Frommann,  III,  390.  30. 
In  Schwaben :  Wer  nett  kommt  zn  reachter  Zeit ,  der 

muss  essa,  was  flbrig  bleibt.    (Birlinger  ^  Wysa.)    Inder 

Sehweix:  Wer   nit  kumt  sur  rechte  Zit,  de  mneas  ha 

was  Übrig  bllbt,  bltbt  nttt  aber,  morn  kocht  me  widar. 

(Sutermeister ,  60.; 
Fr».:  S'il  ne  vient  Al'heure,  11  dtnerapar  ooenr.  —  Leaoa 

Bont  pour  les  absens.    (Goal,  1769;  Cahier,  11.) 
Lot.:  Sero renientibus oBsa.  (Sinder  II, 5993 :  Fa*Hius,2i4.i 

->  Tarde  renientibns  ossa.    (Oaai,  178).; 


Kommea 


Kommen 


U74 


* 


I 


181  Wer  nicht  kommt  zur  rechten  Zeit,  der  ver- 

säumt die  Mahlzeit.  —  AüAintf.aat,  CmI.  in»; 

Stmtvck,  18061. 

182  Wer  liiiht  selber  kommt,  dem  wird  der  Kopf 

nicht  wohl  gfo waschen.  —  &tmror*.ws». 
IS3  Wer  selber  kommt,  hat  einen  sichern  Boten. 

184  Wer  selten  kommt,  kommt  wohl, 

/(..*  Chi  raru  vi«nfl,  vi^a  beu«,     (B»^»  t ,  S5.^ 

185  Wer  spät  kommt,  wird  übel  bowirthet»  —  Winck- 

icr.  XVUt,  fi. 

186  Wer  (zu)  spat  kompt,  der  wird  übel  losirt.  — 

Lt^tnumn,  Ul,  I, 
/>».;  Qoi»rrive  t*rd ,   04t  ni»l  log«,    (Ottui,  17Ä9J 
lt.:  Chi  tardi  arriTB,  mal  allofTgla.     (Gital,  I7SV.J 

187  Wer  ungebeten  kommt,  geht  ungedaukt  davon. 

—  Körte,  67S&. 
,  Jimn.:  Hro  »om  komin«r  abed«n,  gaaer  utakked  bort.  (Prow. 

dan..  um.) 
Enfft..'  Sp«ak  whcn  you  are  ipokeD  to,  conie  whan  70a  »r« 
caird. 

188  Wer  vor  kompt,  der  malt  vor.  —  Fraauk,  t,$»^; 

It,  ITl*;  Egenolff.  SOH*.  Exnrletn ,  Ui, 
Foln. :  Ktu  wczMni4j  w  mijnie,  prfidBSJ  mial«.    (Lompa,  Vt.) 

189  Wer  weit,   wo  et  körnen  kann,  sä  Snurbusch, 

da  f&ll  he  von'n  Börne.    ( Hallet uaduj  —  thc 

ffr,  *ß*fO. 

190  Wer  zu  spät  kommt,  hat  das  Kachsehen. 

191  Wer  ftuerst  kommt,  mahlt  zuerst.  —  Mn,  It,  IW; 

UruWr,  /.  83;  Hef/$chfr ,  X\  I.  lOt.  fiaat .  II».  lUtttn.. 
yill.ii:  iHum^in:  aurüny.  IIS.  fUwl,:tl.  Herttut, 
1.  50;  llülebrutui,  V2 :  Graf,  25,  2S6,  thmann,  Inlcrr,, 
IV,  136  Sitnruck ,  UiT ,  Braun,  l.tlli.  Adr/f.  «7«. 
für  Sh'itnmxrk;  t'irmeitich,  IL  770,  I6i  ;  für  Slrndal  /■'ir^ 
meniih,  lU,  1^.  3.  flir  Uannorer:  Sckambach»  M;  tur 
iStedfröUerreich :  Fnmmann,  lU,  990,  4;  Ittr  lta*timi>' 
Uml:  rrommann,  VI,  95,  34. 

Dai  aui  ünm  8achtfiiipi*f«l  (II.  6U ,  4;  gAftomlti«!]« 
OI«tchDla«  Ton  Avt  Muhle:  De  ertt  lo  d«r  Biobn  kümt 
da  m«>let  trril ,  itt  hier  daa  ■p&ter«.  Di»  urvprfla^Hehe 
fi*d«attit)k{  ticert  in  dorn  ..laalafi"  =  r«deD  (•,  Kinmal  1, 
•odast  der  (Jiuidiscbc)  'Smn\  der  Ut:  W«x  im  OrricLt 
Miurn  Atiiprucb  ruprst  goiit-M.!  murtit,  sr>H  aiu-:.  rucnt 
fabort  w«rdeii.  (SucUtr,/ 
ttt  iu  licr  Z<mtchrijti.  d.  H- 

drOckc  tlcu  Sali  au»:  Der    .. — — . r---   r-—^ 

dem  spAt«rn  vor.  ^ 

'^ktn.t  Kdo  dftr  pfu<l*i  t^o^  ^^^  mala.    ^  Kdo   drlv«  do 
mlytia  done««.    tomu  driva  mtVL.    (Ctiak«*tky.  ^Ui.)  — 
Pf«do^i*f  ca««m,  bliui  prArrm.    (ötlakvnkf,  341j 
SnffL:  Fifti  com«,  Artt  »«rvad,    C^^aat,  1199.^ 
i/oU,;  Dia  a«r«t  kommt,  dla  ««nt  maalt.    (B0h*  I,  90» J 
MraH^.:  Kdor  prcd  prijd« ,  prtd  nel«.    (C^iUiiotttf  t  S4S.; 
Mrwii.:    Koi   pradi   v    maliii    dojda,  pradi  naUe*    ^t^^id- 

l<pa«j»y,  JI3J 
X«l..*  Ad  moUm  primo  qiit  vestt,  noii  saolat  Imo.    <^AVai*- 
rf#r,   Rj:,     •  ",   \«.ji   —  Frimtu  Tanlena.    primua 

Bolat.   r'^  -  Pnor  tenpora,  potior  (prior)  j  are. 

(»mdrr    .  .■  ria.  2J0;  0<i4l,  44J.J  —  Quait  lo- 

ona  la   bUn««,      (Üfuitr   tl,  2T40;    Taiip^««,  IUI*.;  — 
<^  pnoa  reDarit,  priat  molat.    (K%**Mn,  4M.J 
P^ta..'  Kko  pianraicx.  tan  lepasy.     fCtUkvwskf,  Ml,}  "  Klo 

p4«r««J  do  mtyna,  pierw^j  raiela.     f<i'^<rtaA^*kf,  Ml.; 
Aeftwad..-  Dan   lom    f&rat  kommrr  ttU  quamaa  tot  fOt*t 

■UÜA.    (M6U*r,  Sihtrid-    Ho.» 
^«a.;  Hoaapad  eoD  aol  tte&a  Hosor.    ^Pa'V.J 
f^ay.;  A'  kl  bMBar4bb    «r   a*   mAloate,  tu»mrfM»  6if9\. 
(O^ai,  111».; 

191  Wer  merst  kommt,  mnss  auf  die  andern  warten. 

Jt,:  U  ptimo  raniuo  aapatti  1  eoBpacno.    (F'*t*agUa,  307.; 

193  Wer  zuerst  kommt ,  mmmt  die  bette  Steile.  — 

Fr».!  hs  pmaiar  rwmu.  m  Im  pvillMBM 

To»|  davaal.   (C*Jk»*r,  tlM^  -  QbI  pfaaüm  iBTtra  ( 
noMlla )  pfftmlir  «PCPte*.    CCttUtr .  1«&5 J 

/r.:  Chi   priB*  cl«spa,  ptiva  f«^ 
CU  ptteo  anlas  al  Mite .  9riaM  w 

194  Wer  znJetct  kommt,  dem  bleiben  die  Hefen. 

m«  ftvMaa:  Wot  ««arai  kamai.  triakt  dan  Wala, 
•w  aalMsl  koMM,  4iM  lUf«a.    f^ClraMna  VI,  ui.j 

19&  Wer  sQ&etii  kommt ,    dem   wird    mietet   auf- 
gcAMcbL 
Mkut  Itaa  «fteff  kiiai    ■       «ft«f  Itear.    TF'-ar.  4«« .  U7J 

IM  War  intotet  Itoswit,  moat  das  Bad  austragen. 
(SL  talstait  —  FaMliM»  Sl- 
Dcrrarasa  SraicvwOam  -  Lsx3X?y     D- 


r«9Ml«   1129J  <- 
a.  r^»«A«  r,  ti.) 


197  Wer   zuletat   kommt,    schlieaat   die   Thür.   — 

Schlrchla .  177. 
/>*<..  Le  dornior  ran«  fanaa  la  porta.    (Lmvu»,  /,  »4T0 
It.:  Cbtrlen  dletro««rri  rutolo.  (CuMtr,  t9$1i  Boilm  t,  91^ 

198  Wer  cnletzt  kommt,  weint  am  ersten*  —  mwri- 

I.r,  .11',  7». 

199  Wer  zuvor  kommt,  mahlt  eher.  —  Graf,  u,  ssd, 

Lohrfn\/et.  I,  8AI. 

,,lu  der  mulati  hat«  lolobe  «aitalt,  «rtir  da  *rtt  kumpt, 
■um  «r»l«u  mall."    (Waidu,  />'    7S,  >S\ii  tV,  M,  TS,; 

200  Wie  du  kommst,  so  tfehst  (lu.  —  Sxmnuh.  .Mt34. 

Wia  aian  «Ich  baim  Kcimi»ao  bontntmt,    ao  wird  nau 

aulffanomman    u&d    antlattan.    ntli>i  Win  man   (iuiar 

•rwitbt,  «o  pfletfau  «la  iicb    ;  W«t    man 

aauar  anrarb,  daa  pflatft  »an  .  tialteu,  w^* 

gagaa  aui   unrachla   Woli«  ^t'^  ui   »altou  bia 
ant  daa  dritiau  Kiban  kommi. 

201  Wie  es  kompt,  so  fart  «■  auch  bin.  -^  FrasHl. 

//.«*;  r.l^j>lM*.  IJ»*;  ^^M9%n.  IST. 
A,;  guel  cba  rlana  dl  bulU  labafla,  aa  n«  va  dl  ruflk  1d 

raffa.    {ttaul.  in.) 
lat, :  Bali»  otia«  «tuda  raoarat,  lUao  *b{t(.     (Srmttn, ,  S5a  ; 
Tapptu*,  13«",; 

202  Wie  gekumuien,  so  gegangen. 

203  Wie  's  kompt,  so  gets  wieder  hin.  —  Thtatnm 

Uuib^iitrvm ,  437 '. 
/>ua,:  Lot  kommet,  lot  gaaat, 
Litr .-  Dia*  iiuud  douat,  lituaa*  »•  oüo  raulum  Tvnlal.  (llindtr 

U,  llf..;  —  Mala  luor»  aa<|UAlia  dontnia.  (ttimier  tl,  ^Itt.; 

204  Wie  sie  kommen,  wertleu  sie  j^rtTichtet. 

Ucim  Kart«Di{fivl,     Wiu  die  Karton  au«ira«pl«ll  war« 
daa,  glaivb^ial  iu  woloban  J<'arbott ,  «o  wardau  ila  vom 
tiagnar  gauommao. 
206  Wier  d'  iracht  kit,  muold  uiii  öi*8chten.  —  ^**»»w 
ifor.  417. 

206  Wier  ze  sch|>öt  kit,  äsit  af  em  Ilierd.  —  Srhu- 

Uer,  a*6*. 

207  Wier  ze  schpet  kit,  isst  bäiiy  der  Dir.    (SkOnn* 

ItHrj.-iiiihM.^    —   SchitfUj  ,  154". 

808  Wier  ze  schpet  kit,  miu  (h^  Broko  ferl&ft  nit. 

fSufitenburD.-$dck$.J   —-  Sihu»tt>r ,  Hf^, 

20?  Wier  ze  schpet  kit,  uit  fcrI&amAt  de  Knochen. 

—  SchuaWr,  m^. 

210  Wier  ze  sclipet  kit,  nit  ferlaft  mät  dem  Iwrich* 

gebllWÜnen.     (Siebtntburfi.'iaih*.)  —  SckmUr ,  un  ^. 

211  Willst  du  Keiber  zu  mir  kommen,  soll  dir^s  sein 

zu  Nut*  und  Frommen.  —  UtrUnger.  iirs. 
•il2  Wo  dai   teil  g&ue  (gau,  schnell)  kiimmet,   do 
kalwet  de  Osse,  (hnhwg.j  —  Firmtmeh,  /,  9<1.  44. 

213  Wo  man  sulvst n ich  kummt,  ward  «uem  de  Kopp 

nich  wuschen«    (ouLtmttura.)  —  W(mtt*itun^,MM. 

214  Wohin   man   kommt,    findet   man   den    Wirth 

daheim. 
t>im,i  Maa  fiadat  all«aM4«  tot  «lg;  hvor  maa  konuaar,  tta- 

dtr  maa  vartaa  hiaana«.    (tro9.  •tan..  |71.; 
21&  Wor  man  nich  kummt,  see  de  Biür  —  har  nioh 

na't  Gericht   wullt  ~,  de  ward  enem  ok  de 

Kopp  nich  waschen.     ((HAef^r^.) 
216  Zu  so  w-as  kann  man  kommen,  wie  die  Jungfer 

zum  Kinde.    (SchisM.) 
•217  A  kummbt  groade,  aas  wenn  a  gemüen  wÄr. 

—  «;i>fm>lc*<,  14i.  RtMnmm^  113. 

*218  Änsteweln  kämm  —  f:kA«alJ ,  41. 

*219  Bei  dem  heisst  es  auch:  Wie  da  kootfiMt,  «o 

gehst  du. 
Laicht  gt^oaaan,  laiahi  aenoaa^a.    Bai  aaek  dla 

Badeutung;  aat  dar  Haad  ta  dam  Moad  Uk«a. 

*220  Bis  du  kommst,  ist  die  Katz*  den  Baum  hinauf. 

(Timriwigen,) 

*221  Da  kojimst  du  an  den  Eechien. 

Simtm  dlek  vor  Um  la  Acht;  m  lat  dankfeiiabaa,  rftaka. 
«oU. 
Lnt.    Coraatam  baaliaa  patl«.    (Itindtr  fl,  »4.J 

"222  Da  könnte  ein  jeder  kommen.  (XmpifHi  m  ScU*. 

mm.) 
*229  D&  kütt,  wann  et  Boch  iimgedraht  ea.  (Bmihw^,) 
*224  Dai  sali  noch  wol  kuemen,  de  Katte  heil  wt 

niu  frilcn. 
Üo  1^  BSa  la  dar  OtaTaaball  Mark,  w«aa  daa  Sekaao 

llsfi  aia  faonkallrlii  ttaabiatbi, 
*  Vth  iHr  ta  be  SO  bl  kamen,  at  Jan  bi'n  Kluvslock. 

93 


1475 


Kommen 


Kommen 


1476 


•226  Dar  kommt  lie  so  bi  as  Köntje  bi'n  Pott   (Ra- 

tude.j   —  Firmemick,  Itt,  l«.  4. 

*227  Damach  es  kompt.  —  Agncola  1, 4M;  Schotul.  im*. 
Von  der  UngewiMheit  der  uns  treOanden  Schicksale. 
Sagt  man,  dan  Jemand  lieh  „frewen  werde,  wenn  dies 
oder  iheaea  geechieht,  lo  antwortt  man:  Damach  es 
kompt,  damacii  e«  geratt  Tnd  feilt."  Em  kann  aneh 
nicht  geaehehen  o«ler  so,  das*  man  sich  nicht  frenen 


*228  Das  kommt  gleich  nach  dem  Hnndeflöhen.  — 

KUx.  33. 

*229  Das  kommt  ohne  unser  Gebet  (von  ihm  selber). 
•230  Das  kommt  weder  hinten  (Hinterthür)  noch 
vom  (Vorderthür)  herein. 

Läm.:  D«t  tager  hverken  i  bakken  eller  huol-Teyen.   (Prot, 
dan. ,  45.; 

*231  Das  kommt  wie  der  Regen  vom  Busche.   TiVord- 

Imhntfn.J 

•232  Das  kommt,  wie  der  >itockf]8ch   am  Ostertag. 

(SlftermarLy 
Za  spät,  poBt  festnm. 

^233  Das  kommt  wie  die  Fasten  im  März. 

Von  etwaa,  weichet  sich  allemal  zu  einer  gewissen 
Zeit  zu  ereigneu  pflegt;  oder  anch  von  Personen,  die 
man  zu  gewissen  Zeiten  allemal  an  gewissen  Orten  an- 
trifft. 
Fr*.:  f:«la  n'j  mauque  non  plns  qae  Mars  en  cardme. 
(Ltndroy,  '2&i.) 

*  234  Das  kommt  wie  gerufen.  —  Lohrewjel ,  11,  8i. 

•  236  Das  kommt  wie  Seefische  zur  Fastenzeit. 
•236  Das  kommt  wie  Senf  zum  Nachtisch.  —  Lahr- 

eiigel,  II,  «. 

•237  Das    kummt    wie    vum   Himmel    gefallen.   — 

Teudluu,  500. 
So  überraschend. 

•  238  Dat  i»  mit  em  man  knmm  un  gaa.  —  üdhnert.  216*'. 

£r  L&lt  sich  nicht  lauge  auf. 

*239  Dat  kömmt  ass  Melk  ut  dem  Bollen  (Osse). 

(Üanziycr  SehTun{f.j  —  Frischbier  ',  2112# 

•240  Dat  könt  (kommt)  en  des  Popst  Mond  ^  (Aachen.) 

—  Firmenich,  /,  492.  84. 

')  Mouat,  d.  h.  XU  rechter  Zeit. 

•241  Dat  könt  wie  |Maibom  in  Oche.     (Aachen.j  — 

Firmenich  .  I.  492 ,  35, 
D.  h.  unerwartet. 

•242  Dat  kummt  dar  net  bi  to  pass.  —  Kern.  i549. 

Das  bleibt  weit  dayon. 

•243  Dat  kümmt  mi  recht  to  mate.  —  üdhnert.  2ib^. 

Kommt  mir  sehr  gelegen. 

*244  Dat  kummt  up  lüttje  Nümmerdag,  wenn  de 

Kalver  up*t  Is  danzt  —  Eichwald,  m. 
•245  Dat   kummt   van    de  Lust.     (Osifriet.)  —  Haus- 

kalender,  U. 

•246  Dat  kümt  anners   as:   goden  Morgen,   Müttl 

—  Diermissen .  31C. 

•247  Dat  öss  gerad,  als  wenn  ehra  twen  käme  on 
bringt    keina    nuscht.      (Satangen.j    —    Frisch- 

bier\  2ni. 

*248  Dat  schall  um  wol  kamen,  as  bi  de  olde  Wi- 
fen  (Weibern)  de  Melk.  COstfries.)  —  From- 
mann, in.  428.  211 ;  Bucrvn.  283;  Etc/jM'old .  2053 ;  llata- 
kahndir .  111 ;  Kern ,  1019. 

*  249  Dazu  kommt  man  wie  der  Blinde  zur  Ohrfeige. 

•  250  Dear  kommt  ;iu  wie  dersell  mit  'm  Palma.  — 

Birlin'jfr .  962. 
D.  ii.  zu  spät. 

•251  Dei    kömmt    wie    de    Su  (Sau)   önt  Judehus. 

fKotH[i$b€rg.J 

*252  Dem  kommt's  wie  dem  Bock  die  Milch. 

*  253  Det  kam  ham  aauver  üüs  an  kullen  Rin.    fAm- 

rum.)   —   Haupt.  »7//,  357,  101. 
£s  kam  Qber  ihn,  wie  ein  kalter  Begen. 

*264  Der  kommt  alle  Jahrmärkte,  den  kennen  wir 

schon.  —  KUx,  38. 
*265  Diar  kam  Jap  tö  Düür.     (Sylt.) 

Da  kam  Jap  zur  Tliür,  d.  i.  er  konnte  nicht  länger 

schweigen. 

♦256  Du  kommst  anch  an  die  Kreide.  —  ii/t,r,  33. 
•257  Du  kommst  wie  Werner  von  Patschkau.  —  lloliei, 

Esdafrcsscr ,  I,  169. 


•2Ö8  Du  kompst  nach   der  kirchweihe.  —  Fr«*i 

11,   14». 

Lai.:  Iliada  post  Homemm    scribit.     (Frobem.^   374;  Em- 
der  I,  &^3;  //,  1372;  6tgtH,ldy  228.; 

•259  Da  kompst,   wann   der  ablass    geben  ist 

Tayfiux,  lli^. 
Wer  Onglttck  haben  soll,  behftlt  nicht*  mahr  als  es 

Sonden ;  er  kommt  »nch  fttr  S«8en  and  Ablaae  sa  «IL 
Dan.:  Han  kom   til   sinngen  mesae.     (Pro*,  dam.,  ili.j 
Lot.:    Post  feetom  Tenisti.     (Tappiu* ,    178°;    Srnttr,  iS(: 

tiudtr  //,  2617;  Lehmmn,  92l,  €6.; 

*260  Da  kompst,  wann  mans  bratens  isset  (gibt).  - 
Franek.ll,  111»»;   E^ierino ,  II,  »89;    Ueuttck,  47».  «. 
SthüUel,  Uli*, 
tat.:  Hedera  pott  antfaetteria.    (Binder  I,  GM;  //.  IIB: 
Erasm.,  837.J 

•  261  Da  kennst  mer  oh  vo  hinga  kmnma.   Cl^eamb.j 
*262  Du  küemes  as  Kösters  Kau  (Küsters  Eohj,  de 

was  drai  Däge  nam  Keägen   heim  kaemen. 
(Graft  chaft  Mark.)  —  Frommann ,  V,  CO,  99. 
•263  E  kit  an  de  Lim  (Lehm).     CSicfc«i*iirf.-i«ck«.; - 

Frommoaii .  V,  329,  266. 

•264  E  kit  eangder  de  Hoch  (Hag).    (Siebemkürq.'Säckt.) 

—  Frommanu,  T,  329,  2ä€. 

•265  E   kit  eangder   dem  Oetch  (Attieh).    (Siike^ 

bürg.-sächs.J 
•266  E  kit  eangder  dem  Schierleng.  CSiebeulmrg.iiickf.j 

—  Frommann,  V,  326,  268. 

•267  E  kit  eangder  den  Dreisch  (hohes  Gras).  (Sie- 

benbürg.'tächs.J  —  Frommann,   T,  3S9,  236. 

Die  Nummern  263—267  sind  ■iebenbürgisch-«4chii>c>:e 
Redensarten  fOr:  sterben. 

•268  Ei,   du   kannst    mir   gedudla   komma.  —  lar- 
linger.  719, 
In  dem  Sinne  von  Ellenbogen  6. 

•  269  Einen  von  fem  kommen  sehen. 

Merken,  wo  er  (es)  hinaus  will. 

•270  Er  chund  wie  der  Hagel  i  d  Haber.    (Lusen., 
•271  Er  kam  vmb  alles,  das  er  hatt.  —  Egeri»').  n,ia. 
•272  Er  kommt,  als  wenn  er  gerufen  war'. 
•873  Er  kommt,  da  die  Messe  gesungen  ist 
•274  Er  kommt  dazu  wie  der  Hase   zum  Kohl  - 

Fritcltbier  '.  2102. 
•275  Er  kommt  eben  recht  zum  Käse. 

Nach  dem  Feste;  zu  spät,  wenn  die  Haaptsadi« 
vorbei  ist. 

•276  Er  kommt  gelegen  wie  der  Fuchs  unter  die 
Hühner. 

Fr.:  II  vieot  Ik  oomme  nn  chien  dans  an  Jen  de  qailla 

•277  Er  kommt  gerade  recht,    wie   der  Bock  rcr 
Kirchweihe. 

Lat. :  Capra   ad    festnm.    (Bindtr    II,    AäQ ;    £iM(«ts,  ^ ; 
Era*m.,  914;  Philippi,  /,  72,  Segbcld,  66.J 

•278  Er  kommt   hintennach    wie    der   Hundwyler. 
(Appentell.J 

Dies  Sprichwort  haben  die  Appenseller  aar  Beuuh- 
nung  der  Säamigkeit.  Welche  I^angaamkeit  Hondv;! 
verschuldet,  ist  nicht  bekannt.  Zar  Zeit  derBefoxaa- 
tion  ging  diese  Gemeinde  den  andern  ▼oran.  —  Die  IBaf- 
Und  er  sagen,  um  ein  sp&teres,  langsame«,  ein  Hiates- 
nachkommen  zu  bezeichnen:  Er  kommt  so  langww 
wie  die  Grossen  von  Cotswould,  eine  in  Gloatetakire, 
in  eiuer  sehr  kalten  Gegend  gelegene  Ortschaft. 

•279  Er  (es)  kommt  immer  wie  die  alte  Fastnacht. 

In  der  Schweiz :  £r  kummt  binde  nach  wie  de  alt  F&c* 
nacht.  (Suterrneitter ,  bV.)  Alte  Fastnacht  hiesa  der  ersts 
Sonntag  in  der  Fasten,  wo  laute  Lustbarkeit  ni^t 
mehr  erlaubt  war;  und  wer  also  erst  da  tansea  oad 
springen  wollte ,  der  kam  zu  spät. 

•280  Er  kommt  mit  dem  Thorschluss. 

Eben  noch  zur  rechten  Zeit. 

•281  Er  kommt  nach  dem  Feste. 
•282  Er  kommt,  weil  man  den  Braten  hat 
•283  Er  kommt,  wenn  alle  Messen  gesungen  sind. 
„Du  pist  zu  lang  gewesen." 
Fn.:  Le  hazard  du  Gascon  tronver  la  messe   dite.    (£«- 

roux,  I,  224.; 
Lat.:  Post  festnm  venire.    (Binder  II,  102;  Sau^r,  Lüj*J 

•  284  Er  kommt,  wenn  die  Kirchweihe  vorbei  ist, 

Lat.:  Coena  comesa  venit.    (l'arro.)    (Binder  II,  52i.) 

•285  Er  kommt  wie  das  Hündchen  zu  Bretxwil. 

Vgl.  darüber  Dcu  Bündchen  von  Bretttcü  und  •««•  Br*t' 
ten  von  IVackernagei  im  Seuen  Sc/iweiseritchen  Afswiwv.. 
Basel  1S63,  5.  Jahrg.,  S.  339. 


1411 


KoiEfneu 


Kommen 


H75 


um  Feste. 

itCB  Vcrdorbcu  «tUneti, 
.  o  KOf>|,fcrl  frurden. 
c4iy«m».  —  Cel»  wrive 
,  /.  f4.i 
71;  flaHttty,  'iXt.} 


•286  Er  konitnt  wie  der  alle  Ziuthcn  aas  dem  Busch. 

(S,  IfervorkntBinen.)    —   IloUei ,  EAelttfrcfrtr ,  I,  i^. 

♦387  Kr  koimnt  wie  der  Appenzeller.  CSchiem.j  —  Kirch- 
hnft^r ,  AJ.  9.  Tithl^  ,  B;  SutermrUh^r,  i9;  IteimherQV,  71. 
IJ.  b.  hiniennaeh  ;  denn  Art  Cknton  AppenKell  war 
aoter  allen  der  Istai«,  witlrher  in  d«n  Sohvelierbund 
«lifarnomuiei»  «iirci«,  wodurch  t)e  «inip«  lohembare  Vor- 
tKeUe  verlören  und  V^rnnlaasung  xu  d«in  vorttoheadcn, 
in  der  äobwciz  siamlich  allgemeinen  Sprichwort  irab«n. 

•28^  Er  kiHiimt  wie  <}er  ITagel  in  die  Halme. 

Ploiilkh,  rail  rng«itilm,   »©rtlörend. 
•'28t)  Er  kommt  wie  der  Uund  beim  Kojcfolgpiel. 
•390  Er  konimt  wie  der  Tag  vor  Jobanni  (iet). 

XlmhcL  lany^ani«  trüg«,  langweilig  fUr  ander«. 

•291  Er  kommt   wie   die   Draut  von   der  Trauung. 

—    l'r\TM>ter  ^  2104. 

•293  Er  kommt  wie  die  Hexe  von  Lommis.  fSckit^tj 

Bviteht  lieh  wuLl  unbedingt  auf  die  An««ero  Kr«elioi> 
nun;<  einer  Peraon«  die  Achnliohknit  mit  data  Aofaugo 
eine«  alt  Hexo  ron  Lommii  benautitou  Wetbcs  hat. 
Naheret  iit  mir  von  der  Ilexo  nicht  bekannt. 

•293  Er  kommt  wie  die  Sau  ins  Judenhaus.  —  Fri»ch- 

hier,  41'*. 
Aeujiierat  nngelegan. 

•294  Er  komujt  wie  dir  7- 

VriD  denen  ,  die  9i< 

well  Uwl  den  Bacchr 
Fr*.'  l'nla  arrtvo  ' 

eorniiie  Mar»  »• 
Ltif.:  Civpri»  ad  h.  - 

295  Er  knmtut  wie  öiii  Slosivogel. 
•296  Er  kommt  wie  g'enifen. 
I  Vnn  einem,  der  (gerade  cor  recbtao  Zelt  ftu  einem  Ort« 

I  encheint. 

f  /■>!..'  II  arrli»*  comnio  marc^c  eu   cardmc.    fLentlro^,  a^iU 

*397  Er    kompi,    wanii    mun  den    Kelch   im    Sack 
•398  Er  kunnt  am  jüngste  Tag  no  i'  epot,  —  5iUit- 

M»rMt*T,  59. 

♦399  Er  kunnt  im  Gichür  wio  '•  Kratlettmachefs 

Ungliür.   —    bHtfrmHiUr ,  4S. 

•300  Er  kunut  nid  ItisMaien-Ost^re.  —  s»ttTmeiMfr.  w, 
I  •aoi  Er  kuüiit,  we»n  alU  Ehr  en  End  het.  —  Sut^- 

'  mnUtT,  yjf. 

1*302  Er  kunni  wie  ssum  Aelterli  üa.  —  statTmeuUf ,  &». 
Er    kommt,   ala    wenn   er   Tom   Alt^ir   klM«^   «lebt 
■chmuck  am. 
[]03  Eb  clioud  em  wie  am  n'alta  Wib  *i  Tanza.  — 

Irin.  a»7;  ^imroifc,  &027. 

Wenn  die  Sache  ntrbt  geben  will,  to  wird  ifia«eli«B 
das  Krlernen  von  Kfnntnlasen  und  Fertlfketten  ao 
achwer ,  wte  einer  allou  Krau  da«  Tarnen. 

•  304  Es  kommt  ihm  auch  im  Öchlale  vor. 

*305  Ea  kommt   ihm  wie   dem  Bauer  daa  Aderläs- 
sen.  —   tifrfiifl.  3>7;  MifnröCJt.  >«JS*. 

•306  V.^  kommt  ihm  wie  der  wonnwitzer  Hirtin  beim 
KloBBelkochen. 

Wann  Jemand  etwa«  'Ubarratchend  kommt;  auch  um 
au  i&tffii ,  A\tt  jemand  iclne  verrucJcte  fllujtil«  bekommt. 
W   I  lu  Dorf  im  Krciae  Ki»t»Uch.  li«gl«nitig«- 

•307  Eb  i.  ..   ..    ;..ir  a  propos.  —  BruHH.U.n, 
•308  Es  kommt   wie  aua  dem  Arsch  ina  Hemd.  — 

•309  B>8  kommt  wie  den  Hühnern  die  Milch. 
•310  Ea  kommt  wie  vom  Himmel  gerallon.  —  £ä*- 

•311  £•  wird  kommen  wie  dem  Bock  die  MiJeh. 
•312  Et  kommt  wie  Melk  aas  dem  Owen.    :Uans%^^ 

E«  kumuic  wie  Miloh  adt  tl«m  Octtaen  ,  ron  «twa«,  dn« 
gax  nicht  kotnmt. 

•313  Et  kücmt  sik,  a»  dem  Osacn  de  Mialkc    rjtor- 

/afcn.J    —    iroc«Jr ,  »* ,  liU     T"! .«,.    i;  «1  .  M. 

•3U  Et  kummt  alle  aüben   '  :thitl) 

Wenn  mau   «Inty  «elten  •  <  lai&fnetitallbnde 

äaebe  beaetchnen  wtU. 

♦315  Et  kümmt,  Bf>ggt   Massel.    (Säatikm^m  m  !h\m»- 

♦  316  He  is  derbi  kminen  u  Jmi  bt  de  Dimcl  \  hadda 
he  'n   st'Jii'^n,  —  frmnmflitn,  1.  i$4»HJ 

UttMol.  Da««*l,  Daa«*i  =  d«f  Kawaglleh«  ipinul« 
Bautu ,  an  weUkea  lUa  b«aa«n.  yiagei  «tcr  lUnM^r  m 


den  EauornLiiuxorn  xnaemmenaeUageu.     Wahr«ohi>ln> 
lieb  fat  unter  UUaael  die  tJueraxl  ftfritunt. 

//,    HS!  o. 

•317  Ho    i»   ii^.*..    ^uiujcn  as   .lan  Li*n   liluw^toek. 

(Oulfnrt.J   —    Irommunn  .  y,  h'iA,  -,4^, 

Auob  Klaveuttakuu  —  äprtng»iock,  «iit«  ätange,  ua« 
leu  mit  ulnnm  Kolben  iKlut«)  veraehcn.  um  damit 
Ubi'T  einen  l>ra1-en    tu  eetxirn. 

•3ltJ  He  klimmt  legir  Wall,    (nttfne*.)  —  Ittwtr»,  hb, 

Hau%kulfHdti,  U, 

•319  Hc  kummt  mit  de  Mustort  (Senf)  a*  dt  Mahltlt. 

—  Arr« .  98u, 

•320  He    kummt  mit  Kltim|H;xi    in*t  Gelag,  as  Jan 
Werner  up  de  Landdag.  —  A>n».  I7i.  IhuAkaUn- 

Kt  antwortet  in  tiut<ir  livaetlsohaft  mit  ploinper  Rede. 
Klump  =  llalascbab.     (  VgL  Stiirr%l,ur<j ,  I13*vj 

*321  He  knmmt  upp't  Schlentcr  aa  du  Tambour  in 

Em«lon.      (Ih^nn  )  —   /(«(N«k.i/*wl(i.  n\ 

•322  He    kumt   huin    in't   Fahrwator.     (0»{fr%u.)  — 

Vroffimmin  ,   \\  424  .  oiH» .  !tnu>ik»AiStuUT ,  li 

•3*23  Ho  kumt  app*n  Slflg,  as  Jan  Wübben  up  de 
letzte  Lepge '.  r'M""  J  —  tuM«'«iM,  sow.  Krttm- 

mann,  \\  5»4.  5W;  n>iuMkiiiimdfr ,  UL 
*}  Lag«!,  boeoadem  eine  Lage  Getreide  aunj  Dretchen. 

•324  He  kumt  van  Emden,  Gott   bctcrt,     (Q»tfruK.) 

—  /j'ufren,  14»;  //««tiuJrfulfi ,  //. 

*325  Hei  konimt  wie  de  Hund  von  de  Kliat.    (Sam- 
tand.)  —  FfytiJtbirr  \  Kti4. 
G4M«bl«g«n.  I»hm.    KSal,  Kiatig  =  lluobcoil. 

•320  Hei  küramet  as  Mosten  no  dcMohlteit.    (Suwr. 

hinij 

•327  Hi  aa  üüs  Jins  Tattcn,  diar  'r  komt,  blafk  *r 

satten,     (imnunj   ~   Woii|.f.  17//.  371.  Hl;   Johafi- 
Mm,  *«1. 

Er  l«t  wiu  JouB  Tatteu ,  wohin  er  ki>mmt,  dn  bleibt 
er  altxau. 

•328  I  komm'   und  weiin's  Stlimiedknecht  regnet. 

(Ltmj 

•339  Ich  kam  nie  recht.  —  Franck.it,  m^ 

•330  Ick  kuu  mg  tu  mi  sülvst  kamen.  —  bühnert,  3i&''. 

Idi  bin  rnolner  nicht  uAvhliy,  ich  bin  nicht  Herr 
meiner  Zeit. 

•331  Ik  kern,  wiin't  uk  SpikkiuTi   rintj,    f.Vard/rtiaj 

—  ifthatrscn .  89. 

Ich  komme,  wenn  v«  auch  Kagel  rej^net. 

•332  Ja,  gschwind  kumm  se,  —  Stucrv^^U'r.  ii 
•333  Jo  kern  man|  wan  Saue  an  Muun  emsk  skiiu. 

<'Aordfn€*J 
Die  kommen   nur.   wvnu  Sonne   nnd   Mond  augtelob 

•cbefnen. 
•334  Jo  kumm  ajnel  de.  —  Snu-nncnncr ,  H. 
•335  Kamt  sei  ümmer  ein  Dek«  so  lihrt  sei  ok  ein 

Spräk.      s  MiekiinhurtjJ 

•336  Kimbtfi  bis  durthin.  —  aomoUke.  bji. 

•387  Kimmt  a  duch  wi  a  bleierner  Karl  gegangen. 

.  6VJ. 
•ha  8ammlung  hat:  wl  a  bleiern  Minefa. 
(V^  .1»,,  !U,  410.) 

•338  Kimmt  a  mir  recht  oartlich '  fer. —  Cwrno/ci^,  «91. 

<)  Rmpandlioh,  oigeulhUmlich,  aehrofl. 

•339  Kimmts  doch  nich  aus  der  Frendsohafft.   — 

•340  Komm,  kommt  du  sollst  Kaiser  werden-  — 

•341  Komm,  »o  man  die  kess  auffsetzt.  —  rfn»*tk,  ii.  is ; 
Käffe.  «ST. 

xr-  ■•■■■■: 

1;. 
k' 


at 

,„  h 

I»    '*     .        -■"  .     ,     ;.i..--.     jj .^ .,  .     ...    ...a» 

lf«iceb«n  tatt 

342  Komm,   w«*nn  die  Ftnge«   blühen.  —  ««»»tA. 

343  Kommitn  thttn  thut  er^  ob  er  aljer  über  über- 

URch   kommt»    da«  '       I 


1479 


Kommerschaft  — Komimt 


Komödie — E^nig 


14» 


*344  Kommen  ^  vann  der  plaff  des  tegea  gihL  — 

Franck.  U ,  111*, 

*  S4ö  Kommen,  wenn  der  schad  g'e»clieheii  tft  (8.  Bm»- 

ii«a  bi  BBd  fitaU.)  —  Fratkck.  11.  U^. 

*34€  KomiDt's  doch  nicht  aas  der  Freuodscbait.  — 

SimrwA,  VOfi. 
*347  Ko]Dint*8  nicht  gleich,  bo  kommt*!  äben  Jahr. 
*348  Kamm  er  nich  noch  a  mal  a  sq.  —  GcmaUke.  &»&. 
•349  Kamm  ich  »chu  bis  dohin,  to  komm  ich  og 

will  weter.  —   ConMiiik« ,  704. 
Ejd»  bretlaocr  JCc*tit«riiL:  ,tJ«  dq  nn,  kommt  er   og 

bi«i   dnrt«  hei,    kamtat  «r  gewita  oocb  Mrtttx.**     (KtU 

*d60  Kamm  mer  cid  i  d*  Lälri,  da  hesch  kei  Küechli 

|[i8«e.  —  5teirr?n«i«t«r,  i\. 
*351  >icht    kommen    (zahlen)    bis    Maienostem. 

P,  b.  Dl«,  weil  Octern  nie  In  dtn  M«i  fUlt. 

•062  *S  wird  noch  kommen  wie  annem  alten  Weibe 
die  iMiich.  ->  GvmoicU,  lo»:  BiMxttm,  ee»;  lM«4- 

4mMiA  ».ei  5i*wr<wfc.  Wlft. 

*86d  Se  koamcn  wa  de  Toren  ( Heuschrecken ).   (^it- 

bunburg.'Mchs.J   —  i-Vümmftnn.  T,  ITfl^lM. 

Mab  tagt  »ttch;  B«  koamen  den  Jerda  ichtr^-r,  wji  en 
H&lwtidder,  mftt  der  IQaft  (Kluft),  mAt  den  Drtäk 
(Drack).     (VgL  Fnmmann,    l\  ITt,  IM.) 

•3&4  Si  kannt  wie  en  üfjpiani  Kue.  —  SuiermeUwr .  m. 
•366  Sie  kommen  paarweia  wie   die  Strümpfe.  — 

/r/ix.  SB. 

*356  Sie  kommen  wie  in  Kotitz  aaa  der  Kirche.  — 

Virchrnya/cri«,  S.  29Ü. 
w-Midt,  WGDO  mAu  Leute  g^ns   ▼ereliteelt 
g'     ■  KutiU  tat  eiti  kleines  Pfarrdorf  2'/,  Stunde 

von    Ü^^utieD,   ttod  nach  d«r  ^ngogelteoea  Qoelle  mit 
tpftrlicliem  Klrcbeubraach. 

•367  Ueber  einen  kommen  wie  der  Weihnachtsabend 

ül)er    die    alte    Frau.    —    Emilie   Carlen,  Der  Ein- 
nedler  auf  tirr  Jukanmtklijtfu:  (StuUifarl  1B4£>,  S.  80. 

*368  Wenn  er  kommen  soll,   muM  man  mit  Kreuz 
und  Fahne  ^ehcn. 

Man  moai  aleli  Tiel  MUlio  geben,  um  einen  Beauch 
TOD  Ihm  KU  erh^ten. 

•369  Weron  jr  eh  kommen,  »o  het  jr  mit  vne  ge- 

essen.  —   Frnnck,  It.  lU^ 
•3C0  Weratu  eh  kommen,  so  hetst  gut  »pil  geaehen. 

—   Franck.  11,  111 '*. 

•361  Wo   he   klimmt,  dor   es  ümmer  Jagd.  —  Däh- 
neri,  aos'. 
Wo  er  ist,  d»  geht'a  immer  laitig  oder  atnittig  her. 

•362  Wo  he  kümt,   ranket  de  Schorsten.     (Düren.j 
•363  Wor    hei    kümmt»    dor    rauket    sine    Köcke. 

(Wahicck.J 

Wohin  der  Bettler,  Vagaband  oder  dtr  Tor&ehine 
ParAait  kommt,  da  findet  er. 

KomnäcurschafL 

1  De  Kommerschafd   schad  ( scheidet,  trennt)  de 

Freindschafd.      (Tncr^J   —   Ftnncntch.  tu,  516«  U; 
Laten.  177.  Sü. 

Bei  Lfir^ff  (Im  Oloimar  jii  d^n  OfAichttm)  atoht  Kom- 
mor  für  du  buvbdeutaolic  Kumraor  und  Verdruaa ;  Eom> 
merachafd  aber  wird  durch  JClgeanuta  erktArl. 

2  In  der  Kammerachop  schett  sik  de  Fröntschop- 

fhi'rhhw.j   —    U'otwi«',  «7.  63, 

K  omnüi.urtls' • 

*He  hett  en  Kummhurtig'.  (Holtt.)  —  Sikutse,  //.  sia. 
'j  Für  Diarrhoe. 
Kommisbrot. 

1  Besser  verdienten  (hpzahltes)  Kommissbrot,  als 

erbetteltL'r  (geborfrter)  Kuchen. 

Die  Iduiten;  Bemvr  Kloltiubrot  dftboim,  mla  anderswo 
Kolataohen. 

2  Es    fallen    keine    Kommissbrote   vom  Himmel. 

(Btrlin.) 

„Na  denk'  Ick,  dot  Wettert*  balwQJe,  et  Ikllen  kdne 
Camlab  rodle  vom  Himmel."  Ein  berliner  Eckenateber. 
(Vgl,  Braun^  Bit/Uolhek  de»  Frohsinns,  Bd.  3,  Hft.  3,  SJ.  > 


*nfö£ 


tcr  en  Knmmit  as  twei  Kuramna,    (MecklenbMrg.j 

—   Haute,  IM  ;  für  lerer :  FTommann,  lit .  Stf ,  34, 
XmpAahlt,  daa  Qewiaae  für  das  Ungewiaae  anwählen. 


Koni'ödle. 
1  Alle  Komödien,  neue  KomödiaiitflB*  —  a^^t  .  ^ 
£i»fdUt,  »IS. 

Vm  n  aagen,  dMt  aichta  ümmm  8»«*h*h»,  iaet  nr 
die  Peraoacn  wacbeela. 

*2  Ea  ist  eine  blotie  Komödie. 

MittL:  He«  ia  ttma  koweJie,    (BMrrwbtm^^  J,  411*^ 
KoniAdiMBt. 

1  Die  newe  Comedianten  apielen  nur  alte  Cone- 

dien  anffein  newe  manier.  —  Lt^muiam,  SSi,9t; 

Eutirin.  3t7. 

2  Wenn  die  Comedianten  haben  aoss^espieit,  m 

geben  sie  Kleider  vnd  Kleinode  dem  wiede. 
von   dem   sie  dieselben    entlent.  —  takuum. 
747 .  li. 
•3  Er  wurde  einen  guten  Komödianten  eeben. 

Boli..-  Er  xonden  stt^ue  tlechte  komediant«ii  *S»,  9ßi9m 
eUc  madir  de  rol ,  die  h^j    hebben    mcet.     CHarrt^^mm, 

Kompa«s, 

I  Ohne  Kompass  geht  der  Schiffer  nicht  ina  MflS; 

Fn.-  Hot*  reiglt  es  eomi*B  je   oee^^j   ity  d^^gH  ttf  »■•- 

*J  Wer  sich  nach  jedem  Kompass  richtet,  koinmt 
nie  ans  Ziel. 

Dan.-  Baetter  da  din  conra  efter  hvert   cofDfAJ,  la»  gjtfr 
du  Dt  galt  bMbk.    (Prvt,  dan.,  4S7.J 


sich  nioiit 


dt 


•3  Auf  diesen  Kompaaa  kann 
lassen. 

Hott..'  Oj>  dat   kompa«  kan   men 
(Hartitvme*,   l.  431*.; 

*4  Auf  diesen  Kompass  kann  man  aidiier  fahren. 

Von  gtitem  Batb. 

*  d  Einem  den  Kompass  verdrehen  (verTncbaLj^j 

Lrhmawn.  774.  l;  Simfflic. ,  I.  Wd .  Eutdrin ,  im 
In  dpm  Sinne  wie:  i>ia  Sappe  ▼•r«alc««.  tia  \ 

dl«  Trommel   icbLagen.     (Vgl.   F»aa   114   and 

haar  ä.j 
Dan.:  At  forr^kke  eompasfet,  foraalto  anppen,   alaM  W 

paa   trommen,    alaae    banden   ud     paa    &det.     (ff^ 

äan^.  182.; 
Soft.:  Het  kompaa  ia  Terdraaid.     (IIurrebomt«t  /«  Ül^l 

•6  Ich  liabe  meinen  eigenen  Kompass. 

Holt, :  Zeil  op  je  eigen  kompas.     (Barrtbmm^* ,  /,  4n^> 

•7  Man  moss  sich  nach  dem  Kompasa  richtezu 

M0IL  .^  Bigt  den  koera  naarH  kompa«.  (Barrtb«a»*t,  /.  ttl  ^^1 

•8  Mit  diesem  Kompass  kann  man  segeln. 

HoU.:   Op  dat  kompaa    kan    men    veüifl    a«0Mi.    CBt/^*' 

•9  Ohne  Kompass  segeln, 

H<4L:  Hij  leilt  zondcr  'kompa«,     ( Harr« tum f* ,  1.  4JI«> 

•10  Sein  Kompass  ist  vom  Nagel  (verdreht). 

Wenn  ea  mit  jemandea  Kop^  nicht  reolit  i««!!!.«!» 
er  miirrisch  n.  a,  w,  ist. 
Kompliment,  a.  anch  Compliment. 

•Komplimente    wie    Wagebreda.      (Sit^mgrLj  — 
/rwrtAAuT*,  2117. 

1  Ain  Künig,  der  auff  dem  Stul  eitxet,   su  rieh* 

ten,  zerströwet  alles  arga  mit  aeinen  aagifr 

—  Agncola  11,  ÄfiS. 

2  Ain  Künig,  der  die  Armen  trewHch  richtet,  des 

Thron    wirdt   ewigklich   bestehn.   —  ärmki 

3  Ain  Künig  rieht  das  Land  aufiT  durchs  Becht, 

ain    geitziger    aber   verderbt    es.   —  Afm4s 
tt,  s-iä. 

4  Ain  Waiser  Künig*  zerströwt  die  gotJoscri  tTjJ 

bringet  das  Rad  über  sy.  —  .iy?» 

'>  Ueber  die  Bedeutung  dea  Wortea   ,.  .a 

heiaat    ea  in    einem  Artikel  von   A.    B, ;  itt 

ntuatrirlrn  Zcituni^  (Leip*ig  vom  14-   Jai  t- 

^«Seinem  Furaica  gab  jädca  Volk  den    ' 
Lebonawoiae,   dio  es  vurxngaweiae    f    • 
alle  Einrichtungen  dea  hAuwUchexi 
bcna  abhkngen.    Der   indische    K<>' 
•weil  er  die  Aufsicht  über  die  P''    - 
baa  führt.    Bretwald  nanni« 
Jenigen  von  ihren  Kdnigen,  tit 
und  Bauern  aa  U&terthatien  ii>iuo.     ^01: 
Oeratemeialer  oder  GretreidefUrvten,  Caar 
Von   Wein>  nnd   Ackerbaaem,   daa   böok^w^M*«  m-t* 
einen  Baaernkdnlf ,  König  andlicli  da«  Ob*sliifaiit 
Kuhinnoog.** 

5  Allen  kann  aocfa  kein  König  gelall« 
Xaf.7  Atdaa  r«t  xvfi  santa  sbaal«««  grttgi     ff}A=i  !• 


1481 


Kauig 


Sdiig 


1483 


6  An   einen    Koni^   Hofe   ist  jeder  selbat  sein 
bester  Freund. 

Frt,:  A  Cour  <!•  röi,  ohMQn  pour  «oK    (CttMwt^  1S64J 
Holt.:  Aan*«  koningt  hof  !■  dk  Tuor  rieb  selvAn  »llaen. 
(äarr*toMttt,  /,  4ai*'.J 

7  An  heiligen  drei  Könige  iind   die  Tage  einen 
Ilahnenscbritt  länger.  —  nnntb^m  vui,  69, 

8  Auch  der  Kimig  i«st  den  Honig  nicht  mit  Löffeln. 
BihiH.:  KrAl  T«Uk^  pan,  A  lop&tou  cokra  uajl  lU.    f<?r 

Poin.:  Kt<^1  wieiki  pan,    a  lopat|  cukm    ni^kd».    (C«l^ 

9  Auch  der  König  ist  ein  Mensch. 

fri*:  Le  roj  ett  home ,  com«  vtiif  aoltre.    (äorill,  II,  43.^ 
Lat.:  Rex  etiam  tiomo  eat.    (BuriU ,  11,  it.) 

10  Auch  eines  Königs  Ciut  kann  man  verssehren, 

MoU, :  Aau  eou  koning«  goed  it  wol  doorkumcn.  —  2<k>  kao 
rnea  w«l  koaig«  gcied  rerterea.  (üarrttiotn^« ,  /,  4:11  ^^ 
ti.  4:«af'.j 

11  Besser  selber  zum  König  gehn,  alt  beim  Kam- 
merdiener flebn  (stehn). 

Fn. :   Mioux  vaut  t'adretier  au    rol  q«'&   •««  minJttr««. 

12  De  hilUgeu   drei  Kiienige  (6.  Jan.)  bugget  *ne 
Brügge  odder  te  breaket  eine.   (Dürenj  —  Fir- 

vicniih.  I,  361.  hochdeutsch  bei  Rtfimberj  Vlh  TO. 

Diu  Sage  hat  den  drei  Köoigen  aui  d«m  Moirg<>nlaQde 
die  Nam«!!  Ka»par,  Htilcliiur  uDd  Balthasar  bvigol«(rt, 
•ChU  KOuis^c  ( «.  KOnJg  4),  dcno  ihre  Nam«n  gahO- 
ren  alle  dorn  Hirtvuleben  au.  Katpar  b«deDtet  ^ah- 
■obüder  (  Kunaipt»),  einen  lolobeii ,  dcmtine  KubhMr« 
dvo  in  •oUildtunniueu  ,  d.  h.  rund«»  Umituuungsn  in 
Sicherheit  liriDgt,  «iu«  Lebentweite,  tod  der  da«  Katpi- 
•che  Meer  nein  cd  Namen  erhielt,  well  in  teiuer  Nah« 
lauter  Hirtpttvolker  Iiauaten.  Melchior  war  ein  Milcher 
oder  Senner,  der  das  Vieh  auf  die  Alpen  trieb;  and 
auch  Balthasar  betchüftigte  sich  mit  Vlehiticht,  jedoch 
duDtibvD  mit  Wainbau.  Alle  drei  boxeigen  dem  Chritt- 
kinde  Ihre  dankhare  Verehrung  dafOr,  da««  fortan  UDter 
denen,  dl«   d«n  Lelircn  »einet  Beligioü  nachleben,  die 

rBoheidewaud  xwiicheo den  trertcbiedeaen  Culttirartea oüd 
gatrannten  StAnden  fallen  motte.  BetcbAflignng  and  L«- 
benaart  [sliid  keine  Gradraeiier  für  den  peraönlicban 
Werth  de«  Mentchon-,  «i  gebOrl  eben  tu  den  Aufgaben 
der  chrletlioben  Beligion.  dem  Ackerbau  überall  Bahn 
TU  bAchen.  wtdt  dieaer  die  aioherate  Borgraohaft  fftr 
featgeordnetv  tlttliehe  Zuet&nde  in  «Ich  trkgt.  Eine 
beatere  Oabe  ala  dio  Gabe  d«a  ^flug•  gibt  et  nicht. 
Alao  Ackerbau  iu  Verbindung  lait  Viebsuchtuud  Wein- 
bau.  i,VgL  A.  JIl/ericA ,  U9b*r  da»  Lr^tätJntffJifrti ,  in 
der  lHuUnritH  Zfifung,  Lelpaig  ▼om  U.  Jan.  lHf>,  9-  S3.) 

13  De  hilligen   drei  Kiienige  küemet  te  Watcr  an 

oder  gat  te  Water  aw.  (Bürm.)  —  Für  /leriohn  : 

HWel».  59.  33.  Kochdcnltch  bei  ni'in»l»rry  VIU ,  70. 
da  Slowaueu  bebauptaa:   Wenn  an  den   drei  Könl> 
gen   der  Mond  wlchat,  wird   aach   der  Frei«  fQr   allet 
■telgflo:    wenn  er  aber  »bDlaotc,   wird  ein   gut«i  Jahr 
werden  oad  alle«  im  Pr«i««  fallen.    (Rtititttrg  Ulf,  7()>J 

14  De  Kiunenk  dinken,  se  tirften  den  Angtertünen 

nor  de  Üge  losseo ,  dat  se  dermät  schra  k&n- 
den.  —  Schuiitr,  SU. 
16  Dem  Könige  die  Erde,  dem  Baaer  das  Holz.  — 

Graf,  67  .  t«. 

Waa  dar  ftLr  Oemeindegnl  geltende  Watd ,  dar  Wald 
der  AimetJ de  trug«  gebarte  den  angaaeaaenen  Mitglie- 
dern der  (icineinJe  (renieinnchafUtcn.  Der  abgebolate 
Boden  aber  ging  keineeweg«  In  daa  Priraieigeuthnsi 
darcr  aber,  die  da«  Hola  abgMcblagan  batleo,  er  blieb 
GaaaelodaaigenthQm »  die  Brd«  gebort  dem  KAuig.  la 
jQÜaadt  Deoia  kouiig«  de  erde,  deme  bondten  dat  hoadt. 
Crüer««,  /,  53,  JJ 

iÜ  Dem  Konige  dienen  ist  ein'  Elhr';  wcr^s  nicht 

braucht,  hat  noch  mehr. 

Dam,.'  Berem  dlg  ei  at  du  gi««r  koagen  tieoeate,  men  kon« 
gen,  at  bau  vardiger  dig  dertlL     (fror.  ifan,.  ^.) 

^  J7  Dem  Könige  getreu  bia  xum  Bcttelsack. 

■  18  Den  Köoig  wählt  man  zum  Richter.  —  r.rsf,^,  m. 

■  Biff  ala  ^:  4ar 


.1! 
ViCh 


•lebt 
f«B«.  -icioh 

Mhd,    Den  koaifl  kOcet  naa  tu  Hetiiar«.  iHomt^tt,  Jff,  S2.) 
19  Der  «prüi^t   liiinig,    ««in   ■•Ib«  künig.  —  fVnac*, 

/.  1  ^  n.  GmUr.  t.  U, 

120  Der  l  rhlt  und  da»  Volk  gehorcht 

ije,  a  b4b  pruToa  omIu  akati^e.    |^d*> 

'tl  Der  h...,^   ...  r  Wünsche   ist  im  LaciireUi  go- 
storbeo. 


22  Der  König  erspart,  die  Königin  gibt  aus.  (IHnd.) 

23  Der  König  hat  die  Kirche  und  die  Bettelleute 

betrogen. 

Eine  Redeneart  der  Muaapreuiven  nafh  der  F,lnfllh> 
rung  der  preuatiaohen  SuheidemUme»  weil  Keltelleut« 
und  Kirche  erat  1.S  Pfennige  ertialtea  muaaten,  ehe  »la 
einen  Groschen  erwarben,  wkhrend  ale  vorher  aebos 
bei  18  Pfennigen  daxu  golangt  waren. 

34  Der  König  bat  lange  Arme,  aber  er  rafft  nicht 

allea  Korn  auf  seinem  Boden. 
25  Der   König   hat    nichts    von   Zufallswerken.  — 

Crfl/^.  «1.57. 

Nicht  jede  ungosetalicbe  Handlung  wurde  naob  deut- 
•obem  Recht  hettraft,  «ondem  nur  dann  ,  wenn  «ie  mit 
Bewuaattein  und  Abeioht  Terübt  war.  Wenn  ein  Werk 
dee  Zofklle  doa  andern  Laib  oder  Out  rerletxt,  ao  wird 
keine  Bueae  getablt,  waa  d«r  Sinn  de»  obigen  Sprich- 
wort» iaU 

36  Der  König  bat  von  Gott  weltliche  Gewalt  z\i  weit« 
liehen   Dingen.    —   Gmf.  4*6,  S. 
Dan.:   HeAr  konnogr  af  Oudi  vemldlikt  «atld  lil  veralld- 
ligra  luta.    (iJuiath,  43,  }J 

27  Der  König  heisst;  Pfennig,  der  beisBt.  —  J^Wn. 

i/.  •«. 
BeMlen  llint*»  nJeli«,  wenn  dl«  Mittel  aur  Au«(Ub. 

ruag  fehlen. 
88  Der  K<mig  hilft  manchem   anf  die  Beine,   dass 

aus  einem  Reiter  ein  FussgÄnger  wird. 
99  Der  König  ist  das  lebendige  Gesetz. 

Lat.T  Bex  tW  ett  lex,     (mhpi^t.  l.  157.; 

30  Der  König  ist  der  Blinden  Auge  und  der  Schwa- 

chen Arm, 

Dan.  :   Kongen  er  dercs  tcrie  aom  Ikke  hava  rcrJe.     (Prot, 
dan. ,  5.15.; 

31  Der  König  ist  ein  Mensch  wie  ein  änderer.  — 

Wunhiich  11»  m. 

Aar  einen  «ich  aelbtk  aberbebenden  und  onllanrten 
Schelufrommes  iat  mir  ein  judiacH>deutaoUea  Sprich- 
wort au«  der  Protinx  Poacn  angegangen,  dahin  lau- 
tend: „Pareh  (Pharao),  da  kackti.  ^'  Nach  einer  jU- 
diacben  Sage  hatte  aicb  der  i^yptiacbo  Künig  Pharao 
nl«  ein  Qou  auagegeben.  Damit  nun  die  Leute  nicht 
erfahren  mdehten,  daaa  er  auch  moaacbltche  Bedarf- 
niaae  habe,  rerriehteM  er  alle  Tage  vor  Sonnenaufgang 
aeine  Notbdurft  am  NiL  Moaea^  der  »ich  auf  Ootte» 
Weitung  dahin  begab  (9  Jtfo«.  7,  1.^),  traf  ihu  gerade, 
ala  er  tieh  aeiner  verdauten  8'peiaeu  entledigte  und 
hielt  ihm  vor,  wie  er  »ich  nun  verratheu  halie,  daa»  er 
kein  Oott  »ei.  CA'mnm,  47S.; 
Frt.:  Le  rojr  eat  Komme  eomme  nog  aultre.  (LeriMx. 
n,  78.; 

32  Der  König  ist  einem   Bettler  gleich»  ao  keine 

Freunde  hat  in  seim  Reich.  —  Lehmam,  //.  G4.  ili. 
iMi.i  Bex  eat  mendicua,  cui  non  eat  ullua  amicua.     (Loci 
Comm..  7.) 

33  Der  König  ist  fern  und  unser  Herrgott  hoch. 

P^dn.r  Krüt  daloko,  Fan  Bog  wyaoko.    (Lompa.  \V>.) 

S4  Der   König   ist   gemeiner   Richter   überall.    — 

Cfa/.  J8.  ai. 
Wie  der  gewühaliohe  Richter  nur  in  aeinera   Kralae 

Beobt  £u  aprechon  befagt  iti,   «o   war   fUr  den  Kaiaer 

Jede  Stktte,  wohin  er  kam,  boehate  GoricbttfitAtte. 
llkd.:  Die   koniui;  ia   gemono  richter    overai.    (Hamey«r. 

///,  5«;   Uampp,  389;  DmifU ,  /,  TSS.j 
/>Äa.;  Koagen  er  loven  og  lovana  ende.    (iVoe,  Ju». »  iS&J 

35  Der  König  ist  Gottes  Dienstinann.  —  Graf,  87.  i. 

Die  bOcbate  Würde  im  Staate  kommt  dem  Künig  (Kai- 
•er  >  cu ,  der  naeb  der  Bechtaanachaaung  de«  Mittel- 
alten ala  Schlrmer  der  Mentchheit  Oottea  Stelle  vertritt, 
nud  daher  keine«  Menacben,  aueb  nlebt  dea  Papttea 
Dienatmana  iat.  (DAnitck  bei  GuUith,  43;  /<«i*e««tii^e,  3««^.; 

36  Der   König   ist    sich    reich   und    gewaltig.   — 

Graf,  SS,  S. 
AUfrift.:  Chi  king  ia  him  rike  and  weldich.  (  Wiarda,  1(5,  8,; 

37  Der  König  isttodt«  es  lebe  der  König,   rs.  Amt- 

mann 3  u.  4.) 
Lat,  ■   Dignita«   non  moritur.    {Bimder  II ^  7M;   £«AmaMia, 
18,  7.; 

38  Der  Konig  kann  nicht  allweg  regieren,  wie  er 

Kr  mua«  auf  ht  nehmen^ 

•r  innee  4ie  ••)'  xnt  »rund- 

ete*« dar  beotiv  •  n  a.  «^  w. 

99  D«r  König   kann  sich  alle  Kampfer  kiesen.  ^ 

^  :'Moha  ift  or  ober- 

•t'  ihild.     In  «einem 

Gl'  jg« ,  jetft  Fttraten. 

Aüfr  ui;ig    wijt   tujsk  aU«ta    OMnpo&a   kloea. 


.ömg 


40  D  :i  Kitiilif  ktnnt  »ebo  Leutc 

iTvH..-^  De  kooinff  k«nt  de  aijo«a.    (H-tmhjnt.  ,    i 

41  Der  König  soll  erst  lieh  mit  semem  besen  keb- 

reu  vor  aeiner  Thür.  —  Ueuuck.m,^. 

42  Der  KoTii^  von   Frankreich  itt  ein  König  der 

E^el,  Uenn  was  tr  seiiiea  L'ntcrthaneu  auf- 
erle'jrt,  dua  müssen  »ie  thun;  der  König  iu 
£ng:land  ist  ein  König  der  Leut^i  wm  er 
ihnen  auferlegt,  iIas  genehmin^en  ble;  ftber  der 
Kai»er  \&l  ein  Künig  der  Fürsten^  die  than, 
wa«  »hnen  g-efäüt.  —  Zinkgrrf,!.^:  MuTrt.iin, 
Eitflew ,  398  ;  Hnmhrr^  V,  <t. 

Sio  Auatprach  Kn{i(«r  Mfrxlmilra.n*t  h  Dm  obiga 
Spricllwort  kommt  auch  in  foljreo<ler  Fisiuoitr  TOf ;  D«r 
Knni9  von  Frankreich  h^rrtoht  über  E«i  ('lenn  «ie 
trmgren,  wa«  «r  llinett  anfbürd^n  niftg}-,  <ler  EOnifC  roa 
EtiglAQd  Über  Engel  « dena  iie  Tollbriogeu  gtitwillig, 
wtkM  er  llinea  Aubefi«blt)t  der  König  von  Sp&&r«ii  Ub«r 
Meii4oh«n  (tie  gehorchen  ihm,  aber  nur  in  biUtk^eu 
Dingen);  der  deutichft  Kaiser  »berübpr  Pdrsteu  {denn 
•1e  (htin,  WM  Ihnen  beli«bt).  (  V'gL  Luther  unii  tfinf 
Z<it^  nm  Th.  KCnxo,  IM^xxa  \^tt'> ,  1. 1.  79,  n»ch  Zinkgrt/, 
/,  nvi.j  Die  arepranglieh«  Fort»  iit  foli^coJe:  D«r  Kdnitf 
in  Frankreich  ist  Kex  juinorum,  der  Kouig  tod  Spa- 
nien Büx  bomiuum,  <icr  König  tou  Kn^Uod  Bex  di»- 
bolorum,  dar  Kaiser  aber  Rex  Bcgura.  (DiHt$che  fit>- 
mamif^ti'H^,  Jahrg.  i,  Hfl,  .13,  S.  235,-  /iVt^J^V;  ,  t.;  in 
Fr»okr«icii  lautet  d«r  Sprach  :  Dar  Kai»er  you  Deatach- 
likod  ist  KOoig  der  K<'>niffe;  der  König  Tun  Spanien  Ki>- 
nig  der  Leat«,  der  König  von  Frankreich  Eonig  der 
Ks«l.  und  dtif  EOQiu  von  EogUnd  König  der  Teufel 
(oder:  ist  KOoig  ia  der  HijUot.    (HHnAberg  V,  6  u.  113.; 

43  Der  König  von  Frankreich  atirVjt  nicht,  —  PU/or.. 

»7,  12, 

Well  B»ch  dem  aalisehen  ffH'Vvt?.  die  weiblichen  Kftch- 
kommen  von  der  Regierui  -reich  ausgeachlot"' 

■an  «lud  (daher  dat  Spri.  i  non  oent.     Ärr- 

ck(tnrne'/fr,   74  >  aud    in    h-n  u.    münnlicher,     <iH 

Erbfolge  auf  die  okchnten  ui4uoliu:ben  Verwandten  dea 
Kdniga übergebt,   lo  ist  dai  Land  »tett  von   einem  Ka- 
nige  regiert,  daher  man  ap Hcbwürtlich  B^*>fr^  hat,   der 
KODlg  «tirbt  ttiohl. 
Lat. :  Biege«  Oalliaa  noii  ntoriuntur.    (ßtrckenm*jftr.) 

44  Der  König  von  Schottland  wohnt  nicht  wie  ein 

Bürger  von  Nürnherjj.  —  lleitkiei,  14, 

45  Der  König  von  Schweden  ist  mit  Tod  und  Teufel 

nach  Deutschland  kommen.  —  Putoi.,  17.  n. 

llnt«r  deti  i^eneraleu,  die  Guitar  Adolf  mit  nach 
Denteetitand  brncht«,  waren  zwei,  Namen«  Achatius 
Tod  und  Miximliian  TenleU  Dies  hat  tu  dem  scberr^ 
haften  äpricbwort  Veranlatiang  gegeben,  dessen  Ent- 
•tebutig  und  Lebflu  in  die  Z*it  des  DreUfligjlhrigen 
t      Kriegs  gehört. 

4(>  Der  König  von  Spanien  ist  Kanonicus  zu  Bur- 
gus. —  Defitfihe  HomiHi:{ttitn>j,  HI,  4^.  791;  Ih^^tkiet,  47. 

47  Der  König  wird  eo  gut  gestochen  wie  ein  Ge- 

meiner- —   l>arihmakon ,  r.»7S. 

HiufiUligkcit  irdinQlier  GrOtae.  Vom  Karleuepiel  ent- 
lehnt. 

48  Der  Könige  und  Fürsten  Hof  alud  um  Fried* 

und  Hl     '  t  tzt.  —  Cra/,  897.  «n. 

JtfAd..'  Der  :  und  der  forsten  sind  dttrch  gnad 

gesext.  ,      /!'.  a«i5,  147.; 

49  De»  Königes  zorn  drücket  nach.  —  Haihfi»^.  ui"; 

Utfntmh.  7*r,  611. 

50  Des  Küniga  Brot  ist  besser  ixls  Ilelfdirgott. 

51  Des  Königs  DieniT  sind  Herren. 

fre.:  Sergeut  &  rtjl,  est  pevir  k  cumte.     (CaMer,  ihi^i),) 

ü2  Des   KönigB  Freund  ist,    wer    ihm  die  Wahr- 
heil sagt. 

,,t:^i«  «iud  des  K'iDlB'B  l^rnund,  dut  ihm  dl«  Wahrheit 
au«  der  LU^je  »ehält."  '  l-i,:ftna  an  AUxuH'ifr  fOH  Hum- 
t>vU(,  8.  atiS.j      Da  ift    weder  z<i   den  ang»- 

uohmtt{>n    noch   dai  ivftrt.    to    ist    der   AO' 

drang  da*u  üioht  beUi-^.i...     ,::>.  Hof  lä'!*,  141 ,  113  u.  a.) 

*M  Dfs  Königs  Gnade  und  Sonnenschein   machen 
da«  Leben. 
ttiim.:  KoDgent  na&de  er    soro  *laü   pfta  grusaet.    (Pros, 
dum.,  42J.J 

64  Di't  Königs  Ilaud  reicht  durchs  ganze  Land. 

/<«((.'    Ati  ansol«,  lungat  regibus  esse  manu«  i 

6&  De»  König»  Ilnnd  rührt  dich,  Gottes  Hand  heilt 
dinli. 

,1...  ...I  I.  •,,„.»,,     rt:.rr,  {»jguerri.*'  Mit  dio#en  Worten 

It'   '  •  voti  yrankreioli  di»  Kröpfe.  . 

•  •  .'  sollen  iie  diese  Kraft  ««it  4'.'5 

*'•  ♦ ••>*'    i'y '4  «Q  Rheüns  allei:!!  auf  einmal 


nicht  welliger  als  S^hn  Pvrsmten  mit  Kr<' 
blo«  b«rabit ,  Baadern  rnrirt  haK^n  * 
'■"•-Ttcn  TOB  V.  : 

verloren,     i 

• -iridi*rn    ir. 

der  Macht  d^ 
er?%1.!f    .,1'  , 


^■cK 


m  Leipxiti  i.». 

welcher  <>r    <  j, 

Glauben  ati 

56  Des  Königs  ii .       ^.  .       .    .^..   .^^    ... 
Vüd  Schwert.  —  is-in.  it.  n», 

67  Des  Königs  Sohn  mus$  entweder  ein  Kt^.^ 

em  Narr  sein.  —  Sitwoii.  riM4,  K>>rt^,u«i. 

68  Des  Königs  Spreu  gilt  mehr  als  anderer  Leutr 

Korn.  —  Simrßck.  ftiUj:  Kirta,  UW»;  Bmn,  /.  u»; 
jJav»i)ii.  SU. 
59  Den  Köüi^s  von  Fr^mkreich  Mantel,  de«  Pfalj- 
graf^^n  Hosen,  deä  Kurfürsten  r«-»«  Köln  Rock 
und  den  Baiertnrsten  Bruch  sind  all  gea»drt 
von  Einem  Tuch.  —  Uin-kt^r ,  A92 

^Jn  Sprichwort  aus  deu  7  '  ~ 

lieh  vuü  DeutschUüd  v- 
Ergebung  dem  Reichsfv. 

6<)  Des  Königs  Wiir  hat  kt^iu  Ziel.  —  ^r^.m, 
tJl  Des  Königs  Wille  ist  Ge.-ietz. 

Ist  die  kurze  VerfAisacg  iic%  jibanlulen  oder  «snaitr 
de«  despotischen  Staut««;  im  KechtaataAt  glÜ  4«t&Ati: 
Das  Utfsetx  lit  des  K<uigB    Wille 
Frt.:  Si  veut  le  nii ,  ai  veut  Ijl  lui.  —  Volotit*  de  rol,  a'aki. 

(Cttf>i^t  .  l."i$i;  Ltroux  .   H  ,  75.; 
Lv!,^   Reges  eupra  lege«  (frc.  esse  volunt).     L^ry^^u.  s»«  j 
ifpon  :  Vor  ser  rejr,  se  quiebra  toda  ley.    :A*km  f,  UU) 

63  Deit  Königs  Worte  sind  Eid   genug.  —  4J«)a, 

i^.  2.  ihiif,  ifS,  11. 

N'aoh  der  deutschen  KäohtsanichAuang  wAr  der  K^ 
n(g  (Kätaeri  nicht  nur  die  Quelle  d<>s  Rechts  and  4« 
Macht,  sondern  auch  dor  Findor  der  StTmhiktit.  n 
brauchec  nicht  tu  tobwüren,  detui  »ein  Wort  Ist  Wafer- 
luHt.    i^S.  Wart.) 

63  Des  Königs  Zorn  ist  em  Vorbote  des  TiHle«^  — 

Sjn.  SaL  1«.  14;  19.  12  U.  M,  3. 
ßüAm..:  Bei  krAJfl  uenf  e&kona.  —  Carir  bntfiv,  j,^nse)«wiL 

(Öflukoftiy.SiS,  u.  mx.) 
S^r&u•^^(f.:  Koogsord  Are  dunnerslag,     (tjru^*,  4*4.7 

64  Des   Künigea  grimm  ist   am    Bote   de«  Totlci, 

aber   ain  weiser  Alan  wiit   jn   veisünen.  — 

Agric<yla  U.  1^75.    Sftnchuifrt,  16,  44,    Sfhulir»  €9;   Stm- 
rntk,  13141* 
tat.:    Indtgnatio   regis  naociuB  raerttt.    fLHtm$,   Ar.  r. 
«uttr,,  /,  757.; 

65  Des  Künigos  hertz  ist  in  der  band  de*  Herren, 

wie  Wasserbikche,  vnd  er   beng^t  es,  wÄhia 
er  will.  —  Aijruitl^  lt.  'ihh,  ~ 

BühtH, :  Srdce  krilovo  r  ruc«  boit.    f^iiik^ttif,  t%4 
Däm. :  Kongent  hiert«  er  1  herr«aB  hatkod.  {Pro9^  ^e^, ! 

66  Die   heiligen   drei  Könige   bauen    eine  Brü< 

(Eis)  '»der  schlagen  sie  ein.    (LydM^hauwLj 

Bmlet.  l. 

67  Die  heiligen  drei  Könige  mit  ihrem  Stern, 

esien    und   trinken   und   xahien    nicht 

In  Clm:  Dit  heilig  drei  K<.ioig  mit  ihrera  &t«am, 
fresset  und  saufet  und  zahlet  ne:  gi<arn. 

68  Die  Köiii^je  herrschen  fiber  die  Völker  und 

über  die  Könige. 


Als  K'irl    l     \Mn   Etik'luuci    fr  stiiiM.    Rii  JiiTt.   i^as 


»i'hnftT,    Mr. 

Könige    riohL-_  _._   __  —  .    . 

(Oaf>ü>r.  ni.>,> 
Fti.  r  Lea  roia  «iominent  sur  le»  petapUia  sa  IN 
ron.     (Kriliinfftr,  620 ':) 

69  Die  Könij^e  sind  die  Götter  dt-r  Krdft. 

70  Ein  ger*^' 1*< »^^  Ivhhk'-  isr  in^s^fir  h\ü 

liüU.:  Ai- 
geimakk 

dtg  Is.     I  «'/.Tf -.t  ",..,  ,    1.    «ji    ,i 


tmn-\vr,*T 


1485 


Itd&ig 


KÖDig 


14S6 


71 


I 


87 


8y 


Ein  gutfr  a^juig  fährt  nur  Krieg  um  de«  Frie- 
dens wilku. 

A'«ti/{,.'  i«ui>il  klug»  cever  miüce  mmt,  but  for  tha  iftke  of 

Em  guter  Kouiif  ist  besger  als  ein  Bcblechtes 

Itdi*.  •■  Qini  kong»  «r  bodr«  eud  gamm»!  lor.    (Behn  l,  371.^ 
Km  guter  Köui^  ibt  ein  Segen  für  sein  Land. 

i>'ri.:  Bua  rot  attiunü»  k  p*ii,«t  dr  o«  <iu(>  li  roii  Uictprvitt 
U  \ttt»  eii  ftut  ifTov««  •ouveut»     (Ltraux,  H,  tb.) 

Ei u  jeder  i«t  Köuig  in  aeiiiem  Hause.    i.8,  ßnuor  lOti, 

HfthD  -.'!♦  und  HoDil  1»11.) 
i£M<.  A  be«tJ»  on  »  uow-turd  iLlokj  hlmtelf  »  klng.  — 

Ererjr  ol»c  ii  t  t<mA  on  fai»  own  duatfbi«. 
lat. :  t^oilibei  in  «liM  di^uQO  r». 
i'ül».;  l>oma  jüko    ffhtoBS«    o    ludti   J»k    {ir«jfltoi.  —  Ot)»» 

podar«>  ktti.iJy  w  «wem  doiae  pAS.  <^  Kudy  kur  imielti/ 

OB    ■>M«>lCli    «lUi«Ci4«lj.      (M-ntut,   ITI.J 

Ein   kiuger  König   ist   dess  Volcka   glück.  — 

Eiu  Kouiji   hmuchl  notbwendiger  weite  Leute^ 

hIb  wei^e  Leute  einen  Köni^. 
Eid  Ivurng  der  Ck-      '. 

Eiu    Pur»«,    doT   a  -   Jio  rohe 

OewaJt  ivfjt  ,  kaiiii   •  üji^'o   tml- 

UD.     „Zv, 

«i«  d«r 
Mnuvr  s'" 

E»n  König,  der  '«  (»oscU  veracbl't,   wird  ge- 

hitJiNL  und  )^ 
i^i^i«..'  AI»  de  k<  ^*tat  •&»  d«  «r»t,  cijo 

de  underilAorn     .  .  r^v<**«W,  7,  «äl '»  ,i 

Ein  König,  der  tyrannisch  herrscht|  l<ibt  nicht 

Ein  König  ist  eiin  b^ttler  gleich,  der  keinen 
freund  in  seinem  Reich.  —  thin^ch,  54«.  u;  !^uu 
U,  sov. 

Div  Arab«r  «tgtn:  KOoJg«  htbtii  kfin«  Brader    fC^- 
A/rr,  SS».; 

Ein  Kunig  ist  wie  ein  Varah  in  der  Vhr.  — 

(iniiiT  ,  Itl.  «i>,  Lehmnnn.  II,  3St»  9t. 
Ein  Konig  lunu  gut  eobenken;    er   hat  einen 

ßrunneii,  der  immer  «luillt. 
Ein  Konig  kati»  wol  reich  machen,  ab«r  nicht 

edt'l. 
Ein  König  moaa  OoteB  Lhun   ond  Böaes  boren. 

—    tli-tti<Ur,  MI 
Ein  Ki^niK  oder  Kny«er  ;  ber  nicht 

duP    KcJcb.   —    LMtlcrtc  .  :i^ri  et  Att- 

manmcHtn  'L«i;iziii;  IVJO ,  ,  -S«  l?j.  (ffa/,  i^C,  7. 

Ein  Köuiß  obn  verstand  ist  wie  ein  Bild  .in 
der  Wand.  —  fun,  //,  J0$,  |/««iift,lW,  iO;  W«rs. 
back  //.23a;  Aurd- ,  847&. 

AW,.'  M»l<tpur  »a  payi  g^uTeru«  fartxn  rot  jroBeetiDieaa^. 

Ein    König    ubne    Gert^chtigkeit   ist  ein  Fluss 

ohne  Wttsaer. 
Em  Konig    winl  ein   stiller  Mann,    wenn  (wi*) 

er  niclit  mehr  gehen  kann. 

8pt»n.:  £1  re^  v«  hatlJi  du  p«i»d*,  j  ao  ttMte  dö  quiar«. 

Ein  an(f»l  '  ^.  '  '        "      ^'    ' 

Ein  VV 

Ein  wüst«  I   i. 

Einem  jungen 

X«/.  /AcYpitw.  ei  I 

Einem  KOoig  ditrui  mau  iuu   bi;aUji  duiuh  (iö- 

y  rit}»OdBd«t  *•  «611  eoU^ 


9a  L.- 


.  .  in.  ri  Fcldherrn 
I  »n  der 
«chl.   — 

fWMn>chr^  fimi  Befehle. 

■en  und  Prio* 

ia* cui  J'ttttvr  IUI  U«l>«ii.    ,  Ä-AIrcAM, 


Dun.:  Biit«n  kMkf*  «Li*r  ki^rl     (Prrf,  tfi«»*,  )54.^ 

/"^  r  Roi  oa  T\ttk,      'Krttjintffr,  «iK>»_) 

ia^:    Am  CaoBHr.    aul  nihil,      ftfinrff.-  //,   JMW*    PhiUppi, 

97  E»  bat  kein  König  eiuen  andern  anfang  seiner 

gehurt  als  ander  Leulb.  —  //wu«h.  i4t>o,  «i2. 

98  Es  hat  wol  ntehr  ein  künig  bettelt.  —  Fnimk, 

11,  ISS*  .  Pttii.  n,  Sil .  GiMtur,  /,  »i,  tinmch,  SIT.  41; 
t'ltr^kN .  J87  ,  >injfai-t .  105«. 

99  Es  ist  €iu  guter  Künig,  der  sich  nicht  auf  an- 

derer Witz  verlassen  musa. 

100  Eä  ist  ein  guter  König,  der  ach  selbst  regie- 

ren kann. 

Jt.     Nou  puö   esier   buon    HA  «legli   altrt,   ohl   oon  I'  (t  dl 
•«  »t«*fi>.    (P«i*ay/«u.  3ly,  1-^ 

101  Eh   ist  ein  yeder  künig   vn*}  keyser  in  seinem 

hauas.   —  Franck.  li,  loa'';  rirjittir.  i-iT*.  txhna^nn, 
li.  141,  U7,  Vvlt\,  II,  äoi.  S</, 
Wanii'i  die  l'nu  nicht  Ut, 


U.ut«t-.  ia  tein 

n«4«.'  Hv»r  rr  ki 
^//,  ■    '■' 
A 

U«t-  In  I 

103  Eü  ist 

nicht 

103  Gib  den 


.  s.  1*«»,^ 

v'«t    buut.     iffVff.  4tfi«.,  a&4j 
i^ij   «»  auatsoti.    ('X*/^jr*.  //.  197; 

«tjn   ln4i»,    (rTnrrtin.>m»t,  I,  43l*.; 
■    r.ijrha,  91»,  3.; 

Qui  hbat  «•!  rex 

';r^9    er 


nicht  Wein  tutrincken,  noch 

den  FursU'ii  AUiioke  getrnnckc.  —  .4ynmlu  //,  Ji9. 

104  Herr  König,  'n  I>reier  is  zu  wenig,   *n  Dahler 

is  fu  viel,  sechs  Dreier  wagt  man  ans  äpiel. 

(pitmmeriuj 

c  >  .       ...      ..     ,  ,,   jf,^pt^Q    K^inig   filhTt. 

(^  -  haiidl.; 

106  Htt.  i.   —   PrM.  Siiim.n; 

Ifc/ir-y.H    -     -        -  -    n  dödh.     rf'^rjiiflj/,  91.; 

10t>  Heute  J\  >^,  —  At^i. //.  «so. 

107  Hil^e  drei  Konige  boet  'ne  Brüe  oder  hei  brekt 

eine.   —   Sihnmbaih,  U,  6S6. 

F.D>let  der  PreikcluigiUg  [,*>.  Jan.)  kciuo  Eitdeck«', 
•o  biidei  er  ««in»;  findet  «r  ein»,  •<»  bricUi  er  lie.  An 
dieivm  T.-ii/f  .ior  uns  .iit-^^t  Zeit  loll  il<i«  Tbauwettvr 
iu  Frf>f  ilbergeh«u, 

108  Hijg»*  dl  en  hebbet  Appel  ün 

iOÖ  Hilu  t  de  Roi- 

•     '/ ,  233. 
Drei. 

bnn  Ulli  .) 

110  Hilgt-n   Li-    :.^...^   ...   ^.  1-4    ^„  H4ueutritt 

wunnen.     fhwi  FeUmoi^.j  —  SchMUt;,  U,i\i, 

111  Ich  wiJ)  König  sein,  sagte  der  Dornstrauch  ztt 

den  Bäumen. 

Die  Buftfen:  Wan  »j-meh  von  flem  K^'nf^'  i!*^  Flsrhr, 
d«r  8tefrlet  icl  "       "  ,j 

erhöh  ihr  Ha 

1 12  Ich  will  lieber  1  _  ^     -  _• 

haben .  ak  eiu^L  der  Papst 

Alexander  —  il^ 

113  Je  mehr  Könige  der  Feind,  desto  leichter  der 

Sieg. 
HA  Kc*mm»t  du  in   eines  Königs  Haus,   geh'  blind 

hinein  und  atamm  heraus.  —  futhi,  GutdUchuß, 

I,  \^. 
Hb  König,  die   tyrannisch  herrKchen,    leben  nicht 

lang.  ~  lAfntnn.  H.%n  yis. 

116  KOnijf  'ditie  Verstand,  int  wie  cm  Bild  au  der 

Whnil. 

117  Kanige  haben  lange  Arme  (ilAnde).  —  K/rb«r(r«'. 

//  '  "       t,    a««/,   ti»IO;    Emieim,  3S8;    tofcwi»*^ 

1./.  IW4. 

.  <uaM»  tttsiiclira  diirci.i«ta«o,  m«  audfra  uieb^ 


1487 


Kling 


im 


Engt.:  ftlnu*  hh^m  loo«  Uattd«.  af  lOJOiJ 

Boi,  ca    bcbbva    Ua«*    JlMUlMk    (SarrAvm^, 

/,    .  .- 
/I.    J  priBlatrl  lUMiao  1»  Vrme«i»  tUflMt.  fJMt*tmf0r,  $»•.) 
l*t,t  Aa  MMit  1DII0M  M|<bM  ••••  aMlM«    CO««l*  1080.; 

.  LoQSB«  rcpw  wMitt«.    (Krmtm. » Ml {  T«||;^£m.  n  *.} 
Tui"  ■'  l    krölovl«  Uftlcko  «1<U%.    viel»  «I^bMi- 


ifAbeo ,  deren 
t>edl«n«&. 


ÜrA-  iriKar  tkafwA  ISu((»  »nriBr, 

Hpa'i.-   Cyu  ti  f«7   y 

I  f    ■      r  '  il   di»  >  iJrsiJ'ri    U'i' 

ik  <  livam  mit  Aug«i: 

iJo'  '    <l»;«ho  riiir  »  «J 

X,a/.     Multii'.  raffutn  aur««  et  qcuU. 
/*•<!».;  P»Dowi«  krölowl«  «UUko  wldxf,  «dal* «tyaa».    fC«- 

Utkattky,  m.) 

119  Könige  Immo  Kirchen  gründen  und  Bauern 
voUeod«n,  —  '^tV.  5J7.  3». 

Oaf  L*ciü<  '  '  <üe  KrUutfUlM  1001   B«a,    der 

liltchur  •«»?'  •mteun   m\t   fertig   tat',    d,a«   dm- 

swUüheuUi'^g'  ^>^"  tbut  d«»  gu tu  Volk,  dem  sie, 

ftObaid   ai«    l«rLi|j  i«i,  uicbt   «JLniu*t  durcbgab«iuia    ffe- 

150  Einige  lieben  den  Verrath,  aber  nicht  den  Ver- 
nitner. 

Xngt^i  Kttiga  lore  the  LrtsMOo  but  n^t  tli«  ttmitOT,     (Böhm 

IS,  li^.J 
Sjtan,:  iMM  r*;«t  •«  p»9»n  de  Lt  tcafcioa,  p«ro  aoa  del 

121  Küüigc  regieren  über  die  Welt,  die  Weisen 
über  die  Könige.  —  Wituidfr,  X,ti. 

Wu  (l«u  mtiüism  Tbeil  bvtrilTt,  ia  eloselaeii  FJLUtii 
auch  «ot  flatrvn,  Kmu^uuker  u.  dgl. 

12'2  K<  r  '         '    ■'^  n«chen. 

..:,  der  io  dl«  Soiiiii«  •iabt,  wird 

133  Koiiigt»  vi'iTtuliUiu  iitt«  Land  mit  Recht.  —  Craf, 

O«,  16. 
[fdn.      Kuntfrlan  vUthri^ttlr  Uudldh  med    lOgum,     (Jum- 

Vli  Konigi  butaung  die  i»t  Recht.  —  üraf,  17,  iw. 

AU/r,  r    KonIntfM  •aima  dat   1«   riucht.     (Heitema   JLC/JT, 
t.  898  i   Hi^ihoftn,  494,   7.; 
135  K'ii        '  ^    *ujng  jf»t  vortrefflich.—  Cra^n.  197. 
I  iiJto  all  Vartrvitvr  dar  UeaamnitUolt  —  Stantt- 

AUjr.i  iJit    koiiingft«  »atjna    dal    (■    trt^noUok.     (Wttttnt 
it,  14»,  IT;  HrUtina,  XXIX,  I  ,  2Ä',.; 

12ß  Lüsat  der  König  etwas  ungerichtet,  so  babMch 
zum  Kaiiier  Muth.  —  ßm(.  426,  mä. 

W«r  unUtn  kolb  B<>cbt  fliid«t,  woDdat  «Ich  an  dt« 
hbbvro  Stelio.  ,,J>nr  Übarrluhtur  iull  den  uot«m  aehla- 
gCQ  aod  atopson,  hU  vr  Kccht  thnt/'  (i/rimtn,  WfittA.^ 
7,  Hl.)  Und  iat  auch  dot  hoUtsre  iiicbter  nicbt  xu  bii> 
wagen,  au  gebt  man  «tua  boobuten,  vom  KUuige  aum 
Kalter. 
137  Man  lasse  keinf^s  KöDiga  Mund  lügen  vmb  eines 
Pfüfftm  willen.  —  hiri.  itt.i. 

129  Mau  muM  ein   Kunig  oder  ein  Narr  geboren 

werden.  —  .s'imri(i.i,5S33. 

Vgl  «hnrdlp»  BpHphwnrt  dl«  Sohrlflt  Dat  Sprichttcrf : 
>f.  ■■^''^'r  rin  narr  fftÖom 

Hrrm   Kr  anno  Äo- 

rirt'tii     <  tu  tyllh  /t'  n    htti^ffH     '•»<(     Kt^fM    luttiindiff,    rw- 
atuucht   Uunh    U.   S.   (SpalatinJ,    Logaa  WJO,   in   No- 

rut  «rhcr«en. 

llKJjUlltctOIi,    ObltOI.     (Cü' 

130  Nueh  ilt'*'i  iv<uiigen  wuchsrn  die  Tage  um  einen 

IIiihin*iiB«'britt.  —   .Vimiwfc,  483».  Or«*«*!,  188. 

131  Nahi>  bei  K^tii^MMi,  uaho  beim  Galgen. 

133  Newcr  Küuig,  now  (ieeetx.  —  IlmUek,  uto,  ST.- 
Gaat.  f^n-,  (iruf,  IT.  SO«;  Slmnck,  &B|fl:  £drfi*.  MTS; 
Dram.  /.  IV35. 

ELu  JjQdlacb'doaliCibfl«  Hprtohwort  aagt:  Mata  aoUfdr 
kainett  nouoti  drtollocb  (KOulg)  boten,  weil  im  Mittet- 
alter  auf  rtonn  JudrnfotndUobea  Faratea  oft  soch  ein 
«chUmmertür  folgt«.     (Ar^mm^'Ji.) 

Emgt,     New  klng«,  now  law«.    ( Artttittfirr ,  G*0*.; 

i'r»..'  De    ni^uvcau   roy  uoatelle  Iot.    (Ltroux,  II,  U4; 
£ril»imff«r,  (tH)».; 

Jljpaa..-  S««TO  rejr,  oaara  I«j.    (Cühier,  S681J 

133  Op  hülsen  drai  Küenige  sint  de  Dage  en  Ha- 
oenmriet  lenger.    (GtafKhaft  Mark.j  —  tro^ir. 


189  Mit  Kuuigi<n  ist  iiiehi  gm 

ftpnn.:   Coli   et    rey    y    ouii    I« 


134  Prang«  inciii  ror  dem  Künige  Tiid  trii  ntetts 

den  ort  der  graeeen.  —  Mgriad^  n,su;  l» 
iery  yjtK  o. 

135  Seid  ihr  d«r  König  oder  der  Baiter? 

Weaa  Jevasd,  dcria  eine  Ge—Uechaft  tcifct^  am  b> 
bvdacb«  oder  Grobhait  dca  Has  aaf  «Uai  Köpft  rTfctH 
Üfacb  ctacr  Aa^4ot«  aaa  dieta  Ii«6*a  Haäozicb'e  IT.  «■ 
rtaaknidb.darx«rolc»deTK4>Bigasd  derBaacr.Avtta 
■iobt  kaaata,  aber  eabaa  ereUia«  «■  dm  &eMl|Bikrt 
allaia  a<reb  4mm  Bat  aaf  4an  UMmfitm  ItattM.  Oe  4a 
uaarkaaaie  K6aiff  tfaai  Baaer  irvrikar  gaii^  b«lic.«a> 
JMiige  aeKd«rXA*^,wclcb«riaderO«aaUaeliaft.  ttd» 
aie  ioiaBea  «atdaa,  da«  Haupt  bedeckt  behaltea  «o*, 
mt  Mjgt«  der  Baaar»  al«  aar  aain  Begleiter  nad  «r  aeA 
den  Hat  «af  dam  WofUh^ttva.:  ,^uu  aind  entweder Qr 
der  Koafg  oder  leb  bin^c" 

136  So  lange  der  König  schüft,     ist   er   um  wmm 

Krone. 

137  Unter  dem  König  Ton  Sachsen  iaa^   trink  ioi 

U«s  den  Bauch  dir  wachsen.     fh9U.j 

Cbarakteriairt  dl«  Sebwcl^erei,  «reich«  natardea 
fiaebea  Kouigea  ia  Pulen  b«rr»cl*te.     ,'  Whv 

138  Vor  dem  KOnige  muss  jeder  antwort«D.  — 

xs.  22. 

Da  derKOnignacb  mittelalUrltcbeta  Beebt  fiba^la^ 
tajgt  wart  Oencbt  zo  halten,  »o  var  kelae  C«i^«Mt 
im  Toraoe  zu  erbeben. 
ühd.:   Jewelk   mau  mat  ok    autwerden     vorm*   kecüi^ 
(DanielM,  214,  23;  HotHtyt^r .  /If,  ^S ,  'i.J 

139  Vor  den  Künigen  vureebt  thun,  ist  oin  gmicL 

dann  durch   Gerechtigkeit  wirdt    dtr  Throo 
bestätigt.   —   Agncvia  U.  277. 

140  Vor  Künigen  schweig  oder  redt,   da»  nie  gern 

boren.  —  Franck.  I.  lis'';    Lphnutnn,  U.IH.  Ut: 
Simnnk,  5giS, 
'^      Frz.  •  Derant  lea  roll  et  lea  graadt  aola  laaat  oa  oamaiaimaL 
(CtiAiVr.  1570.; 
Span.:  Con  el  r*y  y  con   U   Inquieiciom »  ehlloa.   rA*i 
/,  20^.} 

141  Wann  dfs  Königs  angesicht  freundtlich  ist,  dti 

ist  leben  vnnd  seine  gnade  ist  wie  am  abnoit 

regen.   —   Agncoia  U,  S74. 

143  Was  der  König  nicht  nimmt,   das  bleibt  des 
Volke. 
Fn.:  TotU  an  roi,  ditle  Franvoia,  et  pnla  a  mol,  Cti'^ti^ 
$tr,  630*.^ 

143  Was  so  ein  König  alle«  sprechen  moas,  sagte 

der  Bauer,  als  er  die  Thronrede  gehört 
Engl. :  lt*a  only  oaoe  a  year ,  aa  the  Quaea  aaid  10  llt>  1^ 

cock.    (Hagfn,  105,  U.)^ 

144  Wem  der  König  hilfft,   dem  ist   wol  geholffcn. 

—    R'(ri,//f,ia. 

145  Wenn  dem  Könige  Gnade  manDfelt,  fehlt  üi» 

der  schönste  Stein  an  »einer  Krone. 

EnyL:  A,  ktng'i  face  thould  givo  grac«. 

14Ö  Wenn  den  Königen  zu  wohl  ist,   gehen  »«  <* 
den  Kaukasus. 

tMcB  Sprichwort  ward  in  einer  Z<>itang  im  Jabi»  IM 
oder  1841  bei  tielegeuheit  einer  Niederlage  der  fCaan 
im  Kampfe  gegen  die  Tftcberkcftaexi  angefahrt, 

147  Wenn  der  König  den  Schnupfen  bat,  kann 

Schranze  lür  ihn  niesen. 

148  Wenn  der  König  fünf  Eier  zu  nehmen 

so  braten  ^ie  Soldaten  tausend  Hülmsr 
Spiesse. 

149  Wenn  der  König  getrunken  hat,  ist  FniMdi 

süssen  ^^'eine8  voll. 

150  Wenn  der  König  krank  ist,  krankt  auch  daiTdlk 

151  Wenn  der  König  niest,  schreit  das  ganat  Bdf- 

gesinde:  Gott  belf! 
153  Wenn  der  König  schläft,  so  schläft  aocb  «Ur 
Eatb.  —  Graf,  bn .  tn. 

„Wenn  die  Oberaufaicbt  lariiArt,  achleaal  Am 
drian  in  die  Uainie,  ttnd  alle    Wfecfaler  der  Ol 
fallen  iu  gttsaea  Scblamater.'* 

153  Wenn  der  König  weissen  will,  wip  r^frb  n*  ^ 

miiss  er  mit  den  Knecht^^n 

154  Wenn  die  Könige  bauen,  hnt> 

thun.  —   SuekM ,  f SS .  lim, 

155  Wenn  die  Könige  eeo&en . 

schwer  Athem. 

156  Wenn  ein  König  nicht  gütig  ist^  ibhit  ihm  ^ 

rechte  Arm« 


14b'J 


Küiilo' 


Köuig 


1490 


1Ö7  Wi'iiii  uin  König  imr  noch  anä  Einpacken  (lenkt, 
bu  gibi  er  die  Krone  selber  verloren. 

158  Webii  ieli  ein  König   wäre,   sagte  der  GüiLse- 

jungc,  So  liüteic  ich  die  Gänse  zu  Pferde. 

159  TV'enu  ik  Konig  wer,  sagte  der  Bauer,  so  wull 

ik  alle   Dag  bradeu   Speck    eten.     (IhUt.j  — 

Sihntze.  I\,  337. 

J60  Wenn  ik  K(»nig  wer,  sagte  der  Sauhirt,  bO  wull 
ik  min  öwin  to  Per  höden.     ilM$t.j  —  Schüue. 

161  W>nn  sich  die  Könige  raufen,  müssen  die  Bauern 

die  Haare  lassen. 

Böhm.:  Cnikolio  kxilori  bl&znivf  spAil,  toho  Ud    sl^m 

lulti  mual.    (Cfiakovnky.  H'J6.) 
Lat.:  Quidquid  dclirant  reget  plectuntur  AchiTi. 

162  Wer  auf  der  Könige  t  reundsehaft  baut,  hat  auf 

die  Discantstinime  eines  Knaben  vertraut. 

163  Wer  bei  dem  Konig  steht  in  Gnaden,  au  dem 

kriecht  das  ganze  Hofgewünn  hinauf. 

//..'  Cbi  Ii4  la  grazia  del  ri,  6  un  mono  tk.    (Putta^iia, 

aia,  a.; 

164  Wer  dem  Könige  dient,   der  will  vom  Könige 

leben. 

Fort. :  (juereis  que  toi  sirra,  bom  rei,  dal-ine ,  d«  que  Tlra. 
(Böhm  I.  2JS.; 

165  Wer  dem  Kon  ige  dient,  hat  einen  guten  Herrn. 
Fri.f  Kiui  aert  Ic  ruf  il  a  bnn  maistre.    (Ltroux,  II,  74J 

166  Wer  dem  Könige  gefällt,  dem  fehlt's  nicht  au 

Fett  zum  Brot. 

167  Wer  dem  Könige  treu  dient,  dient  auch  Gott  treu. 

Fr:.:  <jui  eit  au  roj  il  eat  4  Dieu.    (Ur.jur,  II.  74.) 

168  Wer  den  König  zum  Vetter  hitt,   kann   leicht 

eine  Plärre  bekommen. 

Kltiet  m«ldvte  iiici>  «in  Candidat  des  PredigUmt«.  der 
snrttok(r<>s«tit  «rar,  weil  er  keine  einflusf  reiobin  Verbin* 
dan^ieu  liatte,  bei  Frieilrich  II.  von  PreuHen,  der  ihm 
ciue  PrediMt  mit  dem  Jiemerken  auftrug,  daii  er  den 
Text  Auf  der  Kaniel  erhllten  werde.  Dort  brachte  ihm 
dor  Kirchendiener  ein  vcrBieRoltes  Blatt«  da«  lieh,  al^ 
er  es  uffnctu,  nli  leer  erwie«.  Kr  liielt  Über  das 
Xirhte  eine  treffliche  Predigt.  Der  Konig  schrieb  an  das 
Conristorinm.  dass  er  den  Candidaten  zu  seinem  Vetter 
annehme  und  beans)iruchte  eine  »rute  l'farntelle  für  ihn, 
die  er  aui-h  bald  erhielt.  Wer  einen  K^nig  zum  Vetter 
hat.  di<ni  kann's  uiclit  fehlen.  (Braun,  Di'Aiotkek  df* 
fro/miHH-,.  ///,  1,  bv; 

169  Wer  des  Königs  Hund  geschlagen,  dem  (den) 

belk'n  alle  andern  Köter  nach  (an). 

170  Wer  des  Königs  Kuh  isst,  muss  ihre  Knochen 

noch  nach  hundert  Jaliren  bezahlen.  —  »hkWit, 

XL  77. 

171  Wer  des  Königs  magere  Kuh  gefressen,   muss 

sie  für  eine  tette  bezahlen.    1 1>.  »»ans  lu  n.  i4S.) 

—  iniiifcf#-r.  XVI.  '^9. 

Enyi.:  He  that  eats  the  king's  goose  sliall  be  ehniced  with 
the  featbera.    (Böhm  It,  13.; 

172  Wer  mit  Königen   redet,  muss  ein  Messer  an 

Seine  Kehle  setzen. 

Man  soll  die  Worte  auf  die  Uoldwage  legen  and  vhcr 
ein  Wuit  zu  wenit;  al«  zu  viel  8aK«u. 

173  Wer  mit  Königen  sprechen  will,   muss   zu  ge- 

legener Zt'it  kommen. 

174  Wie  dem  Könige  unter  den  Kegeln,   der  KuF 

unter  den  Vögeln,  der  Taub'  unter  den  Ra- 
ben, dem  IVlzwerk  unter  den  ächaben,  dem 
Ksel  unter  Treibern,  der  Schönheit  unter  den 
Weibern,  dem  Käs*  unter  den  Katzen,  dem 
Korn  unter  den  Spatzen;  so  sto.sson  in  dt'r 
Zeit  dem  Men^^chcn  tausend  Widerwärtigkeit. 

—  /'iirviHiiiJLiin,  2ä64. 

170  Wie  der  König   im   Kartenspiel,    bald  gilt  er 
nicht»,  bald  gilt  er  viel. 

176  Wie  der  König,  so  das  Gesetz:  wie  Gesetz,  so 

V.)Ik.  —  Aiirff,  34<>ii.  Cruf,  594.  817. 
nie  Tatareu:   Wi«  (wo)  der  Khan,    so   die  Horde. 

(R'i'mKerf    T,  4S.; 
Frt.:  Tal  roj,  toll«  loj.    (Unu*.  II.  74.J 
Fort.:  gual  o  nl,  tal  a  lei.  «laal  a  Itl,  tat  ■  gr«i.    (Sohn 

I.  5W».; 
Spam.:  Tal  la  laj,  «ual  el  rey.    (CaUer,  U9\.) 

177  Wie  der  König,  lo  das  Volk. 

fipam. :  qtuü  m  ^nr,  tnl  m  U  grer.    (Böhm  /.  HS.) 

175  Wie  der  König,  to  die  Untorthnnen. 

Boll.:  Zoo  kuaiag,  loo  kiUd«.    (Uarr-fß^ttitf*,  /,  4SI.; 
OiVTionii  SraionrOBTBB-Lsxnoii.   li. 


179  Wiltu  sein  ein  künig,  so  regier  dich  selbs.  — 

Frunck.  I,  126*  u.  135 ■;  Schattel,  1141  •*. 

180  Wo  der  König  die  Jagd   liebt,   da  gelten  die 

Hunde  (Hirsche)  mehr  als  die  Menschen. 

Die  Küssen:  Wu  daz  Künig  Menscheuflaisch  liebt, 
sind  die  Unturthanau  in  ateter  Lebensgefahr.  (AUtmanm 
17.  497.; 

181  Wo  der  König  ein  Kind,  da   weht  im  Lande 

böser  Wind. 

Wehe  dem  Laude,  dessen  KOnig  ein  Kind  ist. 
Mkd.:  Laut  und  Liute  geirret  sint,   sw&  der  kuuee  ist  ein 
kint  und  sich  die  fUrsten  fllzont,  das  il  fruo  enbtzent. 
(Freiilamk.)    (Zimytrle ,  83.) 

182  Wo  der  König  ein  Kind,  ist  Recht  und  Gesetz 

eitel  Wind. 

Dan.  :  Hror  Ingen  kungc  er :  der  ataaer  riget  vsBrgelps. 
(I'roe.  Jhh.  ,  libU 

IS'i  Wo  di'r  König  hinkommt,  ist  das  Gericht  ledig. 
—  nnif.  «,"is. 

Da  alle  gesetzten  itichter  nur  au  seiuer  BtuUe  uud 
in  st'iuem  Auftrt^ie  Recht  sprechen,  weil  er  selbst  nicht 
Überall  sein  konute,  so  wich  da,  wo  er  selbst  war,  der 
ätelWertreter. 
iihd.:  Wn  der  koniug  hva  kompt  do  ist  ledig  gerichte. 
(TAum.jrH,  r.2,  '-'Sl«;  Ilow^tr,  III,  &i.) 

184  Wo  der  König  ist,  ist  sonst  kein  Richter.  — 

d'r«/.  JH.  24;  hUngt-n ,  a«>*»,  1. 

185  Wo  der  König  sitzt,  da  ist's  obenan.  —  /'i«fi.i.. 

r,  42.  Avr/i-,3177.  /vl^f/l■l«,  38«.-  .Smirorfc.  5836;  Gruf. 
486.  6;  Unmn,  I,  1932. 

186  Wo  ist  ein  grosser  König,  der  nicht  hett  ins 

beth  gethan.   —  Hem/ich,  343.  68;  /Wn,  //,  (toc. 

187  Wo  S(-ii\iuche  Könige  sind,  da  herrscht  der  Adel. 

188  Won  der  Kineuk  btefe  siss  Waimorn  ässt.    Vil 

geat  wcinj.      (SiHn'Hhurg.-Mik».)  —  .Scktutfr,  33. 

189  Zum  Könige  möchte  jeder  gern  sagen:    Mein 

Vetter.     :  Wnul.  Lawitz.) 

*  190  Als  wenn  der  König  sein  Vetter  wiire. 

Hvil.:  Je  kuut  wol  denken,  dat  de  kouing  je  oom  is.  (Harre- 
bviiitt.  I.  4;i2'*.; 
*191  Dem  Könige  treu  bis  zum  Bcttelsack. 

*  192  Des  Königs  Brot  essen. 

£iu  Di^'uer  des  Königs  sein;  man  wendet  das  Wort 
auch,  aber  unrecht,  auf  Staatsbeamte  au,  die  des  Volke» 
Brot  esÄrn. 

♦193  Des  Könijis  Rock  tragen. 

Soldat  sein.  „So  lange  des  Kbnigs  (leld  noch  rollet, 
tra>r«  ich  des  Königs  Hock."  (..Mjr.  Ilartmunn,  Junker 
Uant  Jah.'j.  S.  »».; 

*  194  Kin  König  oder  ein  Ksel ,  liischofl'  ( s.  d.  L')  oder 

Rader  (s.  d.  4).  —  IkniKch,  939,  36. 

*  195  Kr  hat  schon  unter  dem   blauen  Könige  ge- 

dient. —   7i-fiil/aH,  5$U;  Wurzhadi  U,  37. 

Unter  dem  alteu  Fritz,  dessen  Soldaten  blaue  Montur 
hatten. 

♦196  Er  is  a  König,  wus  reibt  Leuchter.   (Jüd.-dt'utfdi. 
Itrotlv.J 

Kiu  König,  welcher  Leuchter  putzt.  Hat  seinen  Ur- 
sprung wahrscheinlich  daher,  dass  der  vertriebenu  Kö- 
nig von  Polen  BoleslaT  der  Kithue  apHter  in  Ungarn 
euien  KUchcudieust  vur«ah. 

♦197  Es  ist  der  König  äiciliae,  dem  all  sein  thun 

zurück  thut  gehll.    —   Lyeriuy .  ii ,  iSH. 

*  198  Er  ist  der  künig  im  karten  spii.  —  l-ranck.  II.  S5^ ; 

/'4ijp|<t(M,  li»^;  LfhinuHH.  II,  315,  74. 

,,Wanu  ciucr  das  nit  ist,  das  er  scheiut  und  wil  (ei- 
seiu'U  sein.'*  Francl.  stollt,  um  deuselben  Gedanken 
und  die  lateinische  Kedensart:  Uos  in  qnadra  urgentea, 
auB/udrückoii.  auch  fnlticndu  daneben:  £iu  Niclab- 
biBchufl.  Em  narr,  wauu  er  uuch  eiu  mal  ein  doclor 
war.  äie  iit  mit  vilaub  ein  hur  in  der  kut.  Wer  eeho 
lur  eine  solche  an. 
Fr:.:  Cent  au  roi  ou  |>viiiture.  (L*ro»jr,  II,  7'1.^ 
HulL:  llet  ik  t-vu   koniiig  in  hct  kaaitapel.    {IIiim-OoHr  • . 

I.  4:w='.> 

Laf.:Bo»  iu  quadra  atKentea.  C^Vtuwi.,  33ri;  Tujjjjuts,  loyi». 

*  199  Er  konnte  Köni^^  («ein  unter  den  Rlmdeii. 

UoU.T  Welk  een  kouing  zult  gij  wezuii   ouder   di-  bliudcti. 
(UarrtlviUf:,   I.  A-Vj}'.) 

♦200  Er  will  künig  oder  drilck  «in.  —  Iimihu.  ll.  7i''. 

TajU'ius,  ^^  *;  Uchim h ,  74i ,  11.  ütturt  .  I,  17.  Liliitnii.i-. 

II,  315.  75;  r;ri«ini.  //.  135«.  ».  hnnMwr.j  IV,  n«. 
Das   ausserste  (regensätze  aufstellende  „KntwL-der  - 

oder"  i-i  eini'  oelu-litv  K<irm  des  Sprich  wwrt»  bi-i  vvrschii- 
di-ueii  \tjlkvrtj.  Su  die  Fr^nzosfu:  Kiniij  oder  iilclit» 
Die  F.nul.-iiuier:  Manu  »der  Mmu<<.  l'triiiiig  oder  Pfund. 
Kntu  edfr  t.aii/p  ,->i\\r  liil«'  das  Licht.  Ich  wollte  eutwvdci 
dar  I'irrd  iri-wj,  .,. .,  .,fl' r  d^-ii  >ritt*-I  vi-rl-ori>n.    Die  Mjh- 


1491 


Kdnighof —  EGnigshaas 


Königskrone — Können 


14» 


dns :  E&twadtr  kAoe  die  Erbien  oder  spiele  den  Dndel- 
tack.  IM«  N«agncch«B :  Entweder  weiche  aua  oder  wende 
»b  ^wo  Uefahr  i*t>.  Die  Perser:  Entweder  Edelmann 
oder  Plebejer.  Entweder  ein  Thron  oder  ein  Sarg.  Ent- 
we  ler  f  otl  mein  Körper  rar  Qeliebten  kommen  oder  meine 
.Se«Ie  den  Körper  T«rla«Mn.  Die  Polen:  Entweder  Ka- 
puziner oder  ätarost.  Die  Spanier:  Eint  oder  hundert. 
fkftit'^rg  IV,  1 16.>  Im  Sinne  der  obigen  Bedantart  dachte 
der  Leibkut^cher  Friedrich'»  des  Grossen,  den  dieser  wa- 
(fen  Liederlichkeiten  aller  Art  einmal  nach  Spandau  ge- 
ichickt  hatte.  Als  ihn  der  König  dort  einmal  fragte: 
,,  Wie  geht's,  Christian  V"  erwidert«  derselbe  weniger  höf- 
lich als  philosophisch:  ,J,  ist  mir  Jetxt  einenei,  ob 
ich  Eaere  Mi^est&t  fahre  oder  Dreck.«* 

Frl.:  Koy 'Ott  rien.     (L«roux,   II,  7i.) 

Lot.:  Bex  aut  asinas.  (Tappiut,  8:>*.y  —  Victor  ant  Tie- 
tas.    fü€iü*rh,  Wh.j 

*201  £s  ist  ein  neaer  König,  der  nichts  von  Joseph 

weiss.  —    Schulze.  «. 
Sinn:  Wohlthaten  sind  bald  Tergessen. 
tat.:  Sarresit  interea  res  noms  saper  Aegyptom  qai  igno- 
rabat  Joseph. 

*202  Für  den  König  von  Preossen  arbeiten.   (S.  Ar- 
beiten b9.) 

*203  He  8ühd  de  hilgen  drei  Kfienige  fu&r  Spits- 
banwen  an. 

*204  König  oder  Esel,  Esel  oder  König.  —  Kyemig, 
Hl.  146. 

•205  Wie  an  König  Artus  hoflF.  —  Eymny.  /,  17  o.  27. 

JUnüahot. 

•Ini   Könighoff  sitzen.   —  Fitcher,  P9aUer,n*. 

In  dem  Sinn:  in  einem  Rosengarten  leben,  sehr  glück- 
lieh  sein.  £•  ist  dabei  an  dan  Hof  des  Königs  Artms  ge- 
dacht. 

Königin. 

1  Die  Königin  der  Bienen  hat  keinen  StacheL 
Lai.:  Res  apam  earet  acnleo.    (BoviU,  II,  Iti.j 

tvrt.:  O  rei  dal  abelbac  nio  t«m  agoilhio.    (Bohn  I,  290.) 

2  Die  Köuigiu  Geld  regiert  die  Welt;  der  König 

hei«it  Pfenning,  der  beist.  —  Lehmann.  II,  70,  17. 

3  Di«  Königin  von  Saba  (jüdisch:  Malke-Schwo) 

is  nit  zu  pattem  (fortzubringen).  —  Teudiau,  io36. 

Von  einem  lästigen  Menschen,  den  man  nicht  los 
werden  kann. 

4  Königin  und    Ilirtenmaid    tragen   am   blossen 

Leibe  gleich  Geschmeid. 

Die  Russen  sagen:  Hinter  der  Kaiserin  Hemd  ist's 
ancb  nur  nackt.    (Altmann  VI,  3ib.) 
Königreich. 

*1  Ein  Königreich  alle  machen  können. 
Von  einem  grossen  Verschwender. 
Frz.:  11  cunsommeroit  autant  de  bien  qa'on  Eyöqne  en 
pourroit  bänir.    (Kritzingtr,  i'J*.) 

*  2  ^'icht  um  ein  ganzes  Königreich.  —  Eitelein ,  889. 

HoU.:  Dat  was  om  geen  koningrijk  van  gansoh  West  IndiS 
te  koop  geweflst.    (Uarrebomee,  I,  i'ii^.) 
Köni^carm. 

Königsarme  reichen  weit. 
Könlnbamn. 

1  Königsbann  ist  Königszwang.    (8.  Kaiser  20.)  — 

Graf.  29,  27. 
iTid. :  Königes  bann  das  ist  des  kOniges  gezwang.    (Klin- 
ffen,  225«; 

2  Königsbann  kann  niemand  leihen  als  der  König 

selber.  —  Graf,  558.  50. 

Manche  Lehen  können  nur  Tom  Staatsoberhanpte  ver- 
Itehen  werden ,  weil  niemand  einem  andern  eine  Gewalt 
übertragen  kann,  die  er  selbst  nicht  besitst.  Dazu  ge- 
liuren  die  Hoheitsreobte,  wie  z.  B.  die  Ansttbung  der 
peinlichen  Gerichtsbarkeit. 
itfiii.:  Koninges  bau  ne  mut  nieman  lien  wen  die  koning 
selve.  (Iluneijer,  III ^  64,  i.) 
Köxiiffabrot. 

♦Er  hat  Königsbrot  gegessen. 

Er  iit  im  Uefänguiss  oder  auf  den  Oaleren  gewesen. 
Aus  der  absoluten  Zeit ,  in  welcher  der  Fürst  alles  und 
das  Volk  nichts  war.  Richtiger  wurde  es  heissen  Staats- 
brot;  denu  selbst  das  Brot,  was  die  Könige  essen,  ist 
Volksbrot. 

Könlgrsffunst. 

KönigsguDst  ist  keine  Erbschaft. 

Engl.:  A  king's  favour  is  no  inberitance.    (Sohn  II,  109.) 
Könlsshand. 

Königshaud  reicht  durchs  ganze  Land. 
Dan.:  Kongens  haand  saa   stör  som    hans   land.    (Prot, 
dan..  2i»4.; 

Könlgrshaua. 

Königshäuser  liaben  helle  Fenster. —  irjiidW*r,  .Y,  22. 

Es  wäre  wenigstens  zu  wünschen ;  sie  sind  aber  nicht 
selten  sehr  trttbe  oder  haben  erhabene  oder  hohl- 
geschlilTene  Scheiben. 


KöjiSgakrooB, 

Unter  einer  Königskrone  liegt   viel  Böses  tet- 
borgen. 
lUmlmuanhn 

Es  sind  nicAt  alle  Köniraöhne,   «leren  Tito 
eine  Krone*  auf  dem  Kopfe  tragen.  —  £» 

iein,  iei:  Doetertpiegel ,  S2,  2. 

')  XöBcUsehcT  HaarkrkBS.  —  Spott  mmt 
wegen  dar  Tonsnr  ihrar  Vater. 


LÖnigsspren  gilt  so  viel  als  Bauenupreo. 
jrofl.r  Konings  kof  U  •odennaiti  ka«cnw«udte.    (Be 

honut,  I,  02  ^; 


lier  Königstein  ist  nnfibervrindlich. 

Sprichwort  im  Königreich  Smehaon.     (T^  JAyn-i 
raJrvrsM«,  S7,  )>».) 

Kdn^nwort. 

Königtwort  soll  man  nicht  deatelzL 

Mkd. :  Eine«  konigca  wort  sicherlieh  nl  Bin 

wandeln  sich.    (Woni/.)  (ZimgtrU,  B4.J 


-AP- 


1  Da  dät  kan,  da  kan  dat,  bar  de  Kirl  nght, 

doa  harre  'n  Snider  üawer  de  Hüadör  tnät- 
ten.  (Haker  in  der  Grafukaft  Mark.)  —  Frwmun. 
III,  ÜT.  86. 

2  Das  kann  ich  auch,  sagte  der  Kater,  all  er  ein 

Kamel  sah,  und  machte  einen  krummen  fisckd. 

Die   Rossen:   Dar    Kater  sah     daa     Xaasil,   gWek 

machte  er  einen  krummen  BackeL    (AUmaam  VI,  SK-) 

3  Dass  man's    nicht  kann,    ist    keine  Sdiamdiv 

aber  dass  man's  nicht  lernen  wilL 

4  De  wat  kann,  de  kumt  wat,  hadde  de  Snider 

seggt,  hadd  'n  Par  Strümpe  to  Ycnalen  (be 
sohlen)  kregen  (oder:  do  kreg  he  hi  oikn 
Büxe,  en  Weste  to  flick'n,  läppen),  (nunbvt- 
—  Frommam,  IV,  14t,  307;  EicktBold,  im;  Efn.Si. 

5  Der   etwas   kan   vnd  nicht  thnt,   der  ist  eine 

Glocke  ohne  Klang.  —  Lt4imwiui,  no,  9. 

6  Der  kan  nicht,  der  jhm  selbst  nicht  kan.  — 

L^mann,  II,  65, 145. 

7  Der  mnss  vil  könden ,  der  got  will  blenden.  — 

Franck,  II,  53**;  Gruler,  I,  16;  ///,  18;  Haiüdk.  415. 4t. 
Lehmann,  II,  81. 105;  .Simrocic,  3921;  ReimAert  B,  IL 

Die  Russen:  Das  mnss  ein  soUauvr  Köhlar  sein,  -te 
Gott  will  Pech  ttbers  Auge  xiehea.     (AUmt^tn.  VI,  VA.J 
( S.  Gott  (>37  und  Herrgott  148.J 
Lat.:  Multa  scienda,  Deo  qoibai  Ipii  imponare  poasis. 
(Utniach,  413,  42.; 

8  Der  nichts  kann,  ist  lebendig  todt. 
Lot. :  ViU  sine  liberis  mors  est.    (SeyboUL,  G49.J 

9  Der  wohl  kann,  der  wohl  mag.  —  .s'imrpci ,  54C& 

10  Die  am  wenigsten  können,  wollen  am  meisten- 

It.:  Chi  non  puö  sempre  vuole.    (Boh*  /,  M.^ 

11  Ein  yeder  kan,  so  vil  er  thut;  könde  er  bsai. 

so  thet  er  bass.  —  Frawk,  /,  ei"»;  Gnutr,  l.%; 
Petri,  II.  201 ;  Broun,  /,  1644. 
Dan. :  Enhrer  kand  saa  meget  han  gifrrtlcanda  kan  bete 
saa  gierdc  han  bedre.    (Prov.  dan. ,  tSi.) 

12  Einer  ksmn  nicht  alles.  —  Simrodc ,  i9Si '. 

Lat.:  Kon  omnia  possnmus  omnet.  (Virgii,)  (EptHm^lK; 
Philippi,  II,  41;  Fattlius,  178;  SchOblatt,  479;  VW^ 
yand,  685.; 

13  Es  kann  keiner  alles,  was  er  eem  wollte. 

14  Es  kann  oft  einer,  was  er  nicht  weiss.—  $»•»• 

rock,  5416;5otf«r.  186. 

15  Es  kans  iederman,  doch  einer  bass  dann  der 

ander.   —  FranA,  I,  161». 

16  Es  können  nicht  alle  alles. 

17  Es  muss  o£ft  einer  können,  das  er  nit  kan.  — 

Franck,  II,  29^;  Lehmann,  836, 12;  Lehmann,  n,  «8.  M: 
Simrock.   5840:  Körte.  3483;  Braun.  I.  19S9. 
Z.  B.  Spinnen  und  Raspeln  im  ZnchthaoM. 

18  Etwas  können  ist  gut,  nichts  können  heiser. 

Einer  konnte  hexen,  and  wurde  TarbnuiBt;  ein  ai&* 
fältiger  Bauer  konnte  nicht  hexen,  «tand  daasb— nad 
sah  lu.    Da  sagte  jener  das  obige  Wort. 

19  Ham  kan  egh  altich'  lüküs'm  wal,  ham  mnt  ok 

Willem  Imcüs^m   kan.   fSordfries.)  —  Lafpmkar^. 

Man  kann  nicht  immer,  so  wie  naa  wUl. 
auch  snweilen,  wie 


20  Hüte  dich  vor  „Kann  nicht'*. 


i4o; 


Künucu 


Können 


1494 


21  Ich  kann  alles,  ^agtc  die  Magd,  am  Tago  die 

Frau  bedienen  und  nachts  dem  Herrn  auf- 
warten.  —  Kinhhuirr:  tluflnn,  3«l;  Iloifer,  693*. 

22  Ich  kann  nicht ,  sagt  der  Träffe.  —  Sthirjtta .  im. 

23  ^eh  kann  wühl"  und  „ich  werde  wohl**  sind  zwei 

faule  Knechte,     ( Steiermark J  —   Sonntaij. 

24  ,4ch  knns  wol*%  „ich  kans  zuvort",  regiert  jetzt 

an  allem  Ort;  wenns  nun  soll  kümmcu  fürt, 
8u  hinckt  CS  hie  und  maugelt  dort.  —  Uh- 
mfinn,  a4.  41. 

Boi  l'etri  (II,  4i:i)  mit  dem  Bohluaa :  „Tnd  wenu  sie  toi« 
len  l'urt,  ist  wahr  davon  kein  wort.'' 

25  Jeder  kann,    so   viel    er  thut.  —  Simruik.  ä4oi: 

Körte .  31Ä9. 

26  Kan  er  eins,   so   kan   ichs  ander.  —  Lobmann. 

11.316,  3. 

27  Kan  ich  nicht  mehr,   so  wil   ich  doch  sawer 

dariiiiib  sehen.  —  Auntvla  I,  311 ;  l.chiuauH,  II,  311,  '£. 
Simruik,  .V<»4^. 

Wlmid  kein  Mittel  liolfon  will  uud  man  aich  Terdrieis- 
licta  Tun  der  Autfeleveitlteit  abwandet. 

28  Kau  ich  nicht  mehr,  so  wil  ich  mich  doch  also 

gegen  yhni  stellen,  dass  er  sehen  sol,  dass 
michs  verdriesse.  —  Aijricuiit  ,1 .  ii3.  i 

29  Kann  einer  eines,  so  kann  ein  ander  ein  anderes,  i 

Lißl.:  Qua  simul  vit  lacfut  fallavi  piaci«  ab  hämo,  omni-  | 
buB  uiica  ciliit  aera  subcsso  putat.   (Oec.  rur.^  16,  6H.)  ■ 

liO  „Kanu  nich*'  liggt  n]>peu  Kurkhof  uu  „Mag  ni<;h" 
liggt  dabi.  —  iHtUid.  Vtilk^kalcndcr ,  II.  ' 

31  Kannst  du  nicht,  was  du  willst,  so  wolle,  was 

du  kannst. 
Man  muHt  ans  der  Noth  eine  Tugend  machen. 
L«t.:  yuoniam  id  t)eri,t|Uod  via  uon  iiutcat,  volis  id,  quod 
pudait.    (lrrrn:.j    {I'kUippi,  //.  147.^ 

32  Kannstus,   so  treibs;  weistus,  so  vbs.  —   /virt, 

//,  413;  öthntul,  1124'';  Satler,  lai.  Kme,  327ti.  Stm- 
r,>ik.bUi:  nraun,  I.  1743. 

33  Kanstu  was,  so  tritt  herfUr,  kaustu  nichts,  tritt 

hinter  die  thür.  —  ivn»,  II,  m. 

34  Könne  vor  Lache,  hat's  Madie  g'sait.      l  im.) 

bayte  du«  Mädchen,  ala  man  aia  fragte,  warum  sie 
niclit  nm  IlUlfe  ^oi^f^n  ot^or  geachrien  habe,  alt  ihr 
die  angebliche  Gewalt  geachohon  aei. 

35  Können  geht  über  Wollen. 

Dir  liettm:  Ein  KOuner  gilt  mehr  ala  sehn  WoUer. 
(Hnn»:»rg  II l^  l»3.; 

36  Können  un  wellen  dat  sint  Bröerskinncr.   r''<)'- 

{(VlH.;   —   /•'irnii-iiirfi.  III,  187,  87:  W^tAe,  Ol.  38S. 

37  Können  und  NYoUen  macheu  einen  guten  Mei- 

ster. —  /iniut/ur;;  ///.  Iti3. 

38  Man  kann  alles,  was  mau  will,  wenn  man  nur 

will,  was  man  kann.  —  horte,  4v4u:  Ämmck,  11627. 

39  Mau  kann  wol,  so  man  will.  —  f;i«f{(n»,3i>u.  sxm- 

rnrk  .  3412. 

40  Man  muss  alles  können,  aber  nicht  alles  thun. 
ßühui.:  I>ej  boiu  väecko  lunüti,  ale  nc  vieho  ikonaeti.    (C'e- 

laJcvpaktf,  :.'t:).; 
Poln.:  Daj  hoze  warjatku   umicc,  a   nie  waiyatkiego  uiy 
wa£.    (Cetakvt^kj .  'JU.J 

41  Mancher  kann,    der  nicht  will,    und   mancher 

w^ill,  der  nicht  kann. 

42  Mancher  weiss  nicht ,  dass  er's  kann ;  wenn  er^s 

übet,  geht  es  an.  —  Köriv.  4048. 

43  Xet  kauen   äs   nichcn  Schand,    awer   uut   lire 

wälen ,  as  eu  ^»chänd.  —  .ScfcM*if r ,  658. 

44  Nicht  alles  können  wir  alle.  >-  ü«'iii«into',  J.  229; 

Itftwbfnj  Ml,  IUI. 

45  Nicht  küuuen  ist  kein  Schand,  aber  nicht  ler- 

nen wollen.  —  Schitltel,  il3i^:  Smrock,  »841. 
La'.     Non  pudor  eil  ml  aoir«,  pudor  nil  ditetre  valle. 
fPhtltppi,  II,  43;   Frohtrg,  4«ft;    St^buld.  343.;  ~  6clre 
aliquldlaos  est.pndor  aat,  nil  dltcaro  vella.    ^Vato.) 
fHinder  I,  L397 ,-  //.  3m4.J 

46  Niemand   kan  sich  selber  machen.  —  Ukmann, 

ii.iiT.n. 

47  Nix  soll  mer  küun\  alles  soll  mer  brauche'.  — 

Tfnttlau,  7S9. 

48  Nyemant  kana  bau  üau  derst  gclernet  hat  — 

'Hatirr,  49;  Hanüdk.  US7.  17:  Uhinamu,  |/,  428.  63. 

49  Viel  können  viel.  —  l'etri .  U.  573. 


50  Viele  können  mehr  dann  einer.  —  Lehmann,  il, 

7ao,  "2. 

51  Wann  ich  net  augesch  kann,  dann  ess  der  Herr 

Jises  menge  Mann.     (Utulhunj.) 

52  Wann    man   es   nicht  besser  kan,   so   ist    der 

Münch  auch  ein  Mann.  —  Lehmann,  il,  803,  «u; 

kurtf ,  4S8li. 

53  Wärde    koan,    der   koan.     (Schlei'.)  —  Frommann, 

Hl,  244,  89:  lUthiMon,  103. 

54  Was  du  nicht  kannst,  das  ti-eibe  nicht. 
Böhm.:  Co  neurnfs,  necli  toho,  uedAvoj  ao  do  toho.    (Ce* 

lakuCMi'j,  'Jlj.; 

55  Was  ein  jeder  kan,  das  treib  or,  —  rramk,  ll,  oa*. 

Bükm.:  Co  dübre  umri,  toho  ae  dri.  -  Co  kdo  dobfe  umf, 
tlm  ae  rftdbavl.     (Cclalmexli/ ,  \i'M  u.  21'.).; 

tolH.:  Co  ktu  dobrio  umie,  tym  aiv  r»«l  bawi.  (Cela- 
kur»Jiu.  31».; 

56  W'as  ein  yeder  kan,  das  sol  er  thun.  —  Iramk, 

l,Jo''  u.  126 •':  t^gemttfl,  320 •»;  Cruler.  I,  7.);  hmlv.  6482. 
J.at.t  Artem,  i|aam  qutsque  norit.  cxerceto.   (St-ij-uUi,  »<*.) 

57  Was  einer  kan,  das  greiflt  er  an.  —  Ifirl,  Jl.  593; 

yiVniM/i ,  17J7.  67. 

58  W'as  eiucr  kan ,  das  kau  er  einem  andern  auch 

leeren  vud  von  sich  sagen.  —  Agruida  I.  379; 
f.iAiNUNM,  ;/.  S34.  1S&:  l'uuli,  htKtühi,  III.  138*'. 
IfÜM.:  ilvad  «n   kaud,  dct  kund  liau  ug  aiifc  Sra,  Big,  og 
iKro  andre.     ( l'nie.  tlan. .   :l,ri.; 

59  W^is  einer  nicht  kon,  dess  soll  er  sich  nit  vu' 

terstehen.  —  h-tri .  li.  594. 

„  Wcs  ein  nicht  enkau ,  dat  mot  he  van  not  weaen 
lau.*'  (Scfinifinumn,  Sundenlallund  Marienkhige i  Utfrri'j, 
Archiv.  41,  341.; 

60  Was  einer  nicht  kann,  dem  ist  er  nicht  hold. 

Lat.:  Ära  nun  habet  oaureni,  ulai  iguurantom.  t'6Vy- 
boUl,  37;  Prtri.  If,  WJA.) 

61  Was  einer  nicht  kann,  soll  er  liegen  lau. 

hat. :  l'ublica  lex  hominum  naturni{uc  coutinct  huc  fas,  ut 
teni'ut  vetitoa  inacitiadebtlia  actua.  f.»j^<'/w^r/,4ti3.;  — äyrua 
cum  uiin  aia,  no  Syriaaa.    (l'kilippi,  II,  nvji;  Hrj/^f^d,  .'193.; 

62  Was  eiuer  selber  nicht  kann,  das  kann  er  an- 

dern nicht  lehren. 

Lat.:  Qua  numiuam  didicit,  nemo  docere  poteat.  (8-y 
h.Ad,  4oS.; 

63  W^as  lua  nid  c-ha,  steht  lehre  ^  wohl  a.   [Lnsern.) 

—    /jiridicii.  • 

■)  V\XT  lernen.  —  £a  ateht  wühl  au,  dua  zu  lernen, 
waa  man  nicht  kann. 

64  Was  man  nicht  kaun,  steht  einem  nicht  an. 

„Da«  bprichwurt  immerdar  noch  gilt,  daaa,  wvr  die 
Kunat  uicbt  hat,  lie  aoliilt."  Awj.  liwjrH  in  einem 
KampfgeaprAch  von  tfciateraAngern  in  duaaen  A\'n:j, 
1829.  II,  ii:>. 

65  W^as  man  selber  nicht  kann,  befehle   man   an- 

dern nicht  an. 

66  Was  wir  nicht  können,  das  machen  wir  nicht; 

was  wir  nicht  kenneu,  das  essen  wir  nicht. 
Böhm.:  Co  neumlme,  na  to  ncvrazfrae.  —  Co  nexn&iae,  na 
to  nadbime.    (Ö^taJcowtkjf,  213.; 

67  W'at   ik  kann,   dat  kann   ik,  säd'  Hans  Fink, 

dar  wull  he  sin  Koh  an'n  Swans  melken.  — 

//«ic/iT,  274;  tilobiu,  1///.  6,  167. 

68  Weil  einer  kan,  so  braucht  man  jhn;  darnach 

schlegt  man  jhn  ins  Grass.  —  /vin.  ll,  üiü:  iie- 
iiuc.'i,  483.  t'>3:  Lneli-m,  3cf9. 

69  Wel   (wer)   wat   kan,   den   kumt   wat,   sä   de 

Siiider,  do  kreg  he  'n  olle  Büx  to   flicken. 

(Jeter.j  —  l'nnnmaHn,  III,  89,  41. 

70  Wenn  man  nicht  mehr  kann,  kommt  der  Kno- 

chenmann. 

Wenn  mau  nicht  mehr  kann,  aagen  die  Mailauder, 
ruft  (iott  einen  au  »ich.    (KfintOery  II,  i.'>i;.; 

71  Wenu  wir  könnten,  wie  wir  w^ollten,  wir  müss- 

tcn  thun,  wie  wir  konnten. 

72  W^eun  wir  uiclit  können,  wie  wir  wollen,    so 

müssen  wir  thun,  wie   wir  können.  —  /.u»-- 

inn .  389. 
£1101.:  It  wo  can'l  aa  we  would,  we  muat  du  aa  h«  can. 
(EUfUin,  3-t9.; 

73  Wer  am  meisten  kann»  sagt  am  wenigsten. 

,.Mich  dcuobt,  diese  IcuthemUaacn  un>er  gawöbniichea 
liprchwort  nicht  vor  walir  halten  ,  daaa  wai  am  wenig- 
sten könne,  das  wenigste  sage,  fonaten  wurden  sie  sich 
mii  'u-r  Mi-iitf«  «<>  vieler  uuuuKen  «-uiu-  nicht  so  breit 
geii>a4;hl  iiAbeu."       htll'r.   ly.^'.j 


1495 


Können 


Können 


im 


74  Wer  am  wenigsten  kan,  der  ist  am  besten  dran. 

Petri.  II.  661. 

75  Wer  bass  kann,  der  thue  (thut)  bass.  —  Sim- 

rock,  5407;  Körte,  B7C3. 
Mhd.:  Der  IftUel  luo,  hat  sohier  gesangen.    (Diutitcci,) 
(Zingerle,  79.; 

76  Wer   das   wenigste   kann,    hat   das   meiste   zu 

sagen.  —    WincMer,  IX,  «0. 

77  Wer  eins   nicht  kan,  der  kan  das  ander  auch 

nicht.  —  Uhmann ,  11,  Ml .  263. 

78  Wer  etwas  kann,  den  hält  man  werth,  den  Un- 

geschickten niemand  begehrt. —  PetH,JI.707: 
Bücking,  2ftS:  Müller,  II,  10;  Simrock,  5397. 

Mhd.:  Swer  Iht  kan,  der  Ist  wert,  de«  ktmitlosen  nienum 
gert.    (Cato.)    (Zingerle,  79.; 

Lat.:  In  soienna  exoellere  pnlohrtim.    (Seybeld,  618.; 

79  Wer  etwas  kann,  hat  einen  täglichen  Pfennig. 
Lat.:  Ars  censne.    (Seybold,  31.) 

80  Wer  etwas  kann,  ist  kein  armer  Mann. 

Lat.:  Dootas  in  sa  semper  divitias  habet  (Phaedrut.)  (Bin- 
der,  II,  91  u.  829.; 

81  Wer  etwas  kann,  ist  äberall  ein  Mann. 
L<ü.:  Ars  saa  cuiqne  pro  Tiatlco  est.    (Seybold,  S8.; 

82  Wer  für  dem  andern  etwas  kan,   wol   heissen 

mag  ein  Edelmann.  —  Heniseh,  788,  30. 

83  Wer  ihm  selbst  nichts  kann,  der  kann  nichts. 

—  Körte,  8486. 

84  Wer  kan,  der  kan.  —  Petri,  11,  727. 

Poln.:  Kto  oo  dobrse  umM,  tego  ai^  nieoh  njmie. 
(Lompa,  18.; 

86  Wer  kann ,  der  will ,  und  wer  will ,  der  kann  auch. 
Frs.:  Qai  pent  il  Tsut,  qulTent  il  pent.    (Leroux,  II,  306.; 

86  Wer  kann,  fängt  den  Bären,  nicht  wer  will. 

87  Wer  kann,  was  er  will,   will  selten,^  was  er 

kann.  —  Demokritot,  IV,  307. 

88  Wer  nicht  kann,  der  kann  einmal  nicht. 

Frt.:  Qui  na  pent,  na  pant.    (Leroux,  II,  304.; 

89  Wer  nicht   kann,   was    er   will,  muss  wollen, 

was  er  kann. 
Potn.:  Kiedy  tago  nie    moiamy  oo  ohoemy,  ohoamy  co 
moiemj. 

90  Wer  nicht  kann,  wie  (was)  er  will,  muss  wol- 

len,  wie  (was)  er  kann.  —  Körte,  3484;  5tm- 

rock,  5414;  Lohrengel.  I,  880;  Heinsberg  IV,  88. 
Län,:  Hto  ay  kand  gi^ra  tom  han  vil,  skal  rille   som 

han.kand.    (Prot,  dan.,  235.; 
Engl.:  They  who  cannot  as  they  will,  mnst  will  at  they  ean. 

(Goal,  103;  Bahn  II,  142;  KrUtinger,  801 V 
Fr::  Qnand  on  ne  peat  pas  faire  oomme  on  Taut,  ilfaut 

faire  oomme  on  peot.     (Goal,   1031.;  —  Qui    ne    pent 

oomme  il  vent,  vanille  conune  il  pent.   (Leroux,  II,  304.; 
It.:  Chi  non  puö  Dare  come  Toglia,  faoeia  come  pn6.  — 

Chi  non  puö  quel  che  tuoI  ,  qnel  che  puö  roglia.  (Bohn 

II,  142.; 
Lat. :  Quoniam  id  fleri  qnod  Tis  non  potest ,  velis  id  quod 

possiB.    (Bohn  II,  142.; 

91  Wer  nicht  viel  kann,  hat  bald  ausgesungen. 
02  Wer  nichts  kan,  denn  fromm  sein,  der  muss 

betlen.   —  Franck,  Paradoxa,  13*. 

93  Wer   nichts  kan  noch  gelernet  hat,   dem  ists 

drumb  kein  Spott  noch  Schad;  wers  nicht  wil 
lernen  than,  der  muss  den  Spott  zum  Scha- 
den han.  —  Lehmann,  II,  876,  220. 

94  Wer  nichts  kann,  doch  lernen  will,  der  mag 

bekommen  Weisheit  viel. 

Lat.:  Discat  qui  netcit,  nam  sio  sapientia  erescit;  cresoit 
et  augetnr,  si  temporis  usus  habetur,  nam  datur  im- 
mensus  in  longo  tempore  sensus.    (.Loci  comm.,  47.; 

95  Wer  nichts  kann,  ist  am  besten  dran.  —  Sntor,  918. 

Lat.:  In  nihil  sapiendo  Jncundissima  vita.  (Seybold,  246; 
Sutor,  737;  Binder  I,  762;  //,  14,13.; 

96  Wer  nichts  kann,  ist  des  Grämens  frei.  —  Sim- 

rock, 5400";  Eiaelein.  360. 

97  Wer  nichts  kann,  macht  viel  aus  sich. 

Lat.:  Vas  Taoaum  alüus  pleno  resonat.    (Seybold,  618.; 

98  Wer  nichts   kann   und  nichts  weiss,  was  sagt 

der,   wenn   er   freien   geht?  —  Simrock,  5398; 

Körte.  6753. 
HoU. :  Die  niet  en  can  of  niet  en  weet  wat  seit  hi ,  als  hl 

vrien  gheetf 
Lat.:  Discentem  comitantur  opes,  comitantnr  honores,  at 

contra  nemo  alloqnio  dignatur  inertem.   (Binder ,  II,  801.) 

—  Qui  nil  seit  vel  sapit,  quid  dioat,  qnando  procnl  fit? 

(Fallertleben,  304.; 


99  Wer  nichts  soll  können,  der  soll  vber  seinköt- 
nen  nicht«  lernen.  —  Lehmmtn.  «2»,  44. 

100  Wer  nichts  weiss  und  kann,  ist  ein  todterXintt. 
Lat.:  VitA  sine  Utteris  mor«  est.  (Pkilippi,  II,  SS8;  Ms» 

heim,   F,  21.; 

101  Wer  noch  nichts  kan,  noch  gelemet  hat,  des 

ists  drumb  kein  spott  noch  schad;  wert  nick 
will  lernen  thon,  der  mnss  den  spott  tarn 
schaden  hon.  —  Gnaer,  III,  109. 

102  Wer  nü  noch  so  künn,  segt  Lnplow.  (UetUa^kmi.) 

103  Wer  sonst  nichts  kann  und   weiss,  als  ta^ 

Leute  schmähen,  ein  solches  Lästermanl  ni 
in  mein  Hans  nicht  gehen.  —  Heru,  n. 

Hausinschrift  in  Franken. 

104  Wer  viel  kan,  dem  geht  viel  an.  —  SWer.  va. 

105  Wer  viel  kann,  ist  ein  hochbeschwerter  Ksol 

^War  Tial  Tarstaht,  sagt  ar,  and  kan,  dar  Ist  ik 
hoohbaschwartar  Mann  bay  sainea  Vrannda«,  ttnd  ni 
ampt,  die  ihn  wol  plagen  allasampt.**    (FrostAm.,  U*^ 

106  Wer  viel  kann,  von  dem  wird  viel  gefordert 
Frt.:  Qui  pnt  la  plnt,  la  plus  s*amb^me.     (Ltramx,  II,  30&J 
Lat.:  Nihil  inanius,  quam  mult*  aeira.     (Egwnm\f,  311^; 

Phüippi,  II,  24;  Seybold^  348.; 

107  Wer  vil  kan,  der  muss  vil  thun,  vnnd  verdicBt 

der  Welt  lohn.  ^  Lehmann,  SM,  S9;  Aelri,//.ra 

108  Wer  vil  kan,  mnss  vil  thun.  —  Egemtli,  m^i  M- 

mann,  II,  852, 358;  Simrock,  5899;  £wef«iB.  968;  Brwm. 

I,  1741. 

Der  Orundsata,  worauf  dar  Unwisaende  nd  Caf- 
schickte  sein  Olftckseligkaitsgabauda  gebaut  M. 

•109' Wer  wat  kann,  den  holt  man  'n  Perd,  de  un- 
geschickte to  FÖt  marschert.   (Süderdühmaneke^j 
Wer  etwas  kann,  dem  hält  man  ein  Pferd,  darCB|»> 
schickte  su  Fuss  marschirt. 

110  Wer  wenig  kan,  dar£f  nicht  viel  thun  vnd  ik 

ein  ruiger  Mann.  —  Lehmann,  bss,  i. 

111  Wer  wenig  kan,  ist  am  besten  daran.  —  Agneäe 

II,  198;  Egenolff,  99;  Henieeh,  649.  49;  LaleniMfH.  «; 
Lehmann,  820,  20;  Lehmann,  11, 859.  357;  RiMtein.  MO; 
Simrock,  6399*;  Körte,  6749;  Braun,  /.  1741. 

112  Wer  wenig  kann,  hat  bald  geanngen.  —  5ish 

rock.  9544. 

113  Wer  wohl  kann,  der  mag  wohl.  —  Gaal.vu. 

Blum ,  465. 

Wer  Macht  hat,  kann  sieh  Tiales  arlanben,  was  cia 
anderer  nicht  darf. 

114  Wer  zu  viel(erlei)  kann,  wird  zuletzt  ein  Bettel- 

mann.   (S.  Handwerk  89  fg.) 
116  Wers  kan,  dem  ists  kein  Kunst.  —  fVcri, i7, t«c. 

116  Wers  kan,  dem  kompts.  —  Agriaiia  I,  in:  Frwk, 

/.59*>:  ToppitM,  179»;  Egenolff,  19t ^:  Eyering,  IhW. 
Petri,  II.  766;  Gruter,  1,  80;  Luther's  Jf».,  S.  7;  Lcksuas. 
//.  881,  92;  Latendorf  II,  28;  Schottet,  1194» 

117  Wers  kan,  dem  kompts,  sagte  jhener  schnä* 

der,  käme  jm  ein  par  hosen  am  ostoabest 

zu  flicken.  —  Agricola  I,  373;  Franck,  B,  U5»;ft». 
ten»tein,  135,  18;  Egenolff,  198»;  Latendorf  U,  99;5in- 
rock,  5402»;  Eiselein ,  360;  Siüor,  750;  KSiU.WW 
Iloefer.  938. 

Agricola  bemerkt:  „Deutsoha  sprach  ist  Tollsr  Spottes 
vnd  sind  schier  die  wenigsten  wortter  dabyn  gvrichtet, 
als  denn  diess  auch  ist.  £s  ist  wie  man  sagt,  dieses 
sprichwortt  aus  der  that  erwachsen.  Biaam  Scbmejdci, 
der  sein  bantwerk  nicht  wol  kundt  hat,  istynnsineB* 
gansen  iare  kein  arbeit  gaben  worden ,  allein  aaff  dea 
Osterabent  ward  yhm  ein  paar  hoaen  an  flieken  bracht. 
Da  sagte  er:  Wers  kann,  dem  kompts.  Wann  nun  «in 
gluck  auffstehat  on  alles  gefehr ,  das  er  sich  nicht  rer- 
sehen  hat,  der  sagt  von  yhm  selbs,  aoadarlich,  weaa 
sichs  andre  Terwundern:  £y  lasat  as  euch  nicht  seit- 
xam  seyn,  wer  es  kann,  dem  kompt  es.*' 

Boll.:  Die  het  ambacht  Torstat,  krijgt  hat  werk,  sei  Jsa. 
de  snijder,  en  hij  kreeg  inde  paascba^ond  een  paar 
korsen  te  verzollen  (oder:  eana  oade  brock  telappene). 
(Harrebomie,  I,  14.) 

Lat. :  Llteris  et  doctrinaa  laus  et  forma  est ;  praamla  rara. 
(Sutor ,  749.; 

118  Wers  kan,  der  greiffs  an.  —  Heniech,  1738,  S;  I\tn. 

II.  7f.6. 

119  Wers  kan,  der  urtheil  dauon.  —  Pvtri,  n,  "60. 

120  War's  kann,  dem  kommt's»  sagte  die  alte  Frau, 

da  fing  sie  an  zu  tanzen. —  Iloefer,  397. 


Können 


Konrad  — Konstanz 


1498 


12t  TVer**  kiinn^  dem  kommt*«,  wie  dem  alten  Weibe 

tll»B  TaiiÄrn,   —   Simrot^i,  5402. 

12d  VYer's  kaua,  dem  kommt*s,  wie  d«m  alt«ii  Weib« 

die  Milcb. 
133  Wer^s  kann,   ist  kein  Dexeumeifiter.  —  ifayir. 

124  Wer*a  kann  and  lebt  nicht  wie  ein  Edelmann, 

der  iBt  ein   Handsfott.     r/;rai<iiJclM*m«J 

125  Wer«    nicht  kauu,    dem   ists   Konit  gesng.  -7 

126  Wer^8  recht  kann^  macht  nicht  lang*»  —  Stm- 

ruck.  5409;  fc'<5rl<? .  ST3«. 

127  Wer*s  recht  kann,  macht  nicht  lange,  sagt«  der 
Kapuziner,  als  er  schon  am  Morgen  voll  war. 

^   KlöMtcri^xe^A  .'i\.  »4. 

12*i  Wie  wolt  einer  daa  können,  da«  er  nicht  kan. 

—    Lehmann .  8361 ,  13. 

129  Wir  alle  köxideua  iiit  alle«.  —  rrancjt.  W.  w*. 

130  Worower  ik  kan,  duriiwer  ik  vermag,  «egt  de 

Kürschner,  tm  klemmi  de  Katt    li'ummtrn,) -^ 

Uot'lcf.  661. 

*131  Da«  kann  nicht  jede  Kuh. 
Itu.:  Noo  IUI  quiTii  hüc  iiurit. 

*132  Dal  kann  Heert'a    Jung  am   Heck«   ->  Fruek^ 

flirr'.  1877. 

•133  Dat   kann   Jan  Loitje  wol.     {(^tpria.)  —  From* 

mcitJN,  iU,  427.  203  .  BueTisn.  3tt. 

•  134  Dttt  knnn  ok  I>annbarg'8  Hans.  —  Fruihkirt '.  itTl. 
_  KUkc  »ulfAlleDd  leicht«  Aufgab«  16««a. 

fc    'US  Dat  kann  Vader   on  Salm  («pale).  —  Fruth- 

■  hio'  >,  1879. 

■  *136  Dat  konen  s^  in  Karkdörp  6k.  —  A«m.  s.i, 

B  Kikikdorp^KJrobdorr  K«l>Ori  so  dem   nsoii  Dörftra 

H  o<i«r  LrOgfea  ( «,  d. ),  welche  d«i  Ktrohapid  Anvlah  bU> 

^1  dan  nad  su  dem  äpriobwort  vor»iiJm»tt  h«b«D ;   Aa«rk 

^p  hau   nag«D   LogCD;    womit   oioht,    «i«   ein   d««  Pl»(b> 

JjK  d«uuch«u  uokunditiar  ]Ul««b««ohrAibo  b«riobt«lj  n»iui 

■  *12 


Fr«ini)iurertogen  «meint  «Ind.  Dar  SUrn  d««  Sprich- 
wort! 8«ht  d»hlD :  Wena  nuui  «i  (»  Kirelkdoif  ihol,  ao*« 
•«  nicht  tobwcr  oder  nicht  vi«!  werth  lein.  R«  bfl«t«ht 
nAbiioh  Bine  N«ok»rei  g«gou  die  oean  «arich«!'  Dörfer^  ia 
«•leheo  ifQgea  di«  Bawubuur  dar«elb«n  »Uarhaad  Be- 
•chiUdllgauiHfln  erhol>eti  «erdeo,  w«g«a  d«r«»  ••  firOhcr 
Kuf  M«,rkt«D,  iQ  liftithAaaern  and  b«i  TOlktfaetliOb«»  An- 
ia«M)a  nicht  nlicn  Mutige  Köpfe  geb.  f  tt.  Papeae,  8aad- 
boret .  W&ll,  Wallioghaeen,  wie  im  Nachtrag  Bg«l»t  £x' 
tarn  und  Kirchdorf.) 

*137  Di  koan  mi,  wä  Brit  e«Ben.     r5ie6rAfr«r0.*3aM«.; 

t'rouitnavin,  y,%^,  3ü, 

I>oT  kann  toebr  wie  Dr<.>'   •'«■»n  \t%n  denen,  dl«  Je> 

mand  km  Beut»  von  Zaub^^  ..lt.    Auch  •cheis> 

haft  vnii   deneu,  dte  Kui  >  u. 

La/..'  fltra  pe»tn  »apit.    (bi^. ^J'iJ 

*13S  Du  mueat  vil  knunen,  das  du  den  laichst.  -- 

*139  Kr  cha   nit  and   ma  oit.    (St)Ut$umn,j  —  SOuU, 

J$.  im. 
*i40  Er  cha,  was  d'  Auge  g'sehnd.     (Luftn^ 
•141  Er  cha'a  wie  'a  Vatemnaer.    CLmernj 
•142  Kr  kann  mehr  ala  Aepfel  (Birnen)  braten,  — 

Üutnu,   VolktiMlendtr  rDerlio  IMT),  8.  S8. 

Vm  au   «agen,   er  kann    riel    und   Ung*  ^^ 
M.  Aaeik» :  „  Zeuch  hin  und  waaeb  ,  au  wlU 
■etne  Zeit  tot  dem  or«n  rertrelben,  Aepf i :  i     u 

«Mibkehren  Tertoeiaen .  rnd  welche  pflate«,  die  will  ich 
•aeen.'^ 

•  143  Er  kann  nicht  über  den  Bart  ipeien.  —  Fn»d^ 
hier  '.  \mi. 

Vor  fchwAche  oder  Tronbanheft. 

•  14i  Kr  kann  nicht  über  den  StrohitalBi  piaaen.  — 

S9  achwach  itt  «. 

•  145  Kr  kann  nichu,  denn  fromm  «ein. 
Oe«ea  Heu«halei  ud  fiabatabeüigkait. 

*146  Er  kannV 

*X4ailieb  eiwaa  aiuführmf  Ibwi  i  er  bat  di«  KtafI«  and 
Mittel  dasn. 
Frt.:  La  vaebe  a  bon  pied  («JgtiiitlebT  boo  pla»)    (Ltn- 
rfrojp.  I47f,; 
•U7  Er  kHun*«  nicht  und  will  dafür  eint>  husten. 

£•  lat  ala  «cUllinnKfr  fluaipa .  der  die  beste  Predigt, 
■  die  mOgltcb geweteit  wäre»  verderben  kanB- 

B  *  148  Er  kann'«  ao  gut  al«  ein  Vatenmaer. 

U 


"149  Er  kann^a   wie  Schnupf.  ~  Jer.  üanh^if,  indm. 

lil.   104 

*150  Ue  hätS  wie  deaiU>,  er  eha  niit,  we  me^n  em 

fia  l<*ht  ihm  wi«  i«»«na.  der  niebl  koasl«,  mma  laaa 


•161  ilei  kann,  wenn  hei  mott;  un  wenn  het  sali, 
ränget   hei    den    iweiten  Vera    6k    noch    un. 

Mit  der  Nolh  wachaea  di«  Kr4fle. 

*152  Kunn&t  du  dies,  eu  kann  ich  das. 

Ifän.    Kaodato  eet,  aakand  jeg  et  »ndet.  iFrow,  dlan,,  IM.) 

•  163  Weil  er's  nicht  kann ,  drum  ficht  er'«  an. 
•154  Wenn  er  chönt»  so  thÄl'  er  era  vor  do  Sunne 

«loh.      ,»vto\hun}.j   —    S<M(i.V^,AlX. 
Er  «Utiht  ihm  üUermll  su  acbadan. 

•166  Wenn  er  konnte,   wie  er  wollte,  er   spannet 
den  Teufel  in  den  Mistkarren. 
/V><e..'  Qdybjr  ten  Uk  tnial.  Jak  nieftia.  toby  go  1  «iiabel 
na  dafki^J  rwini  nie  dogontr     (Lontpa,  lt.) 

"166  Wenn  nich  kannst,  nömm  de  Topp.  —  Fnacfc- 

her',  1881. 
Worttpiel  darcb  AMoitiuig  der  Form  „kaanil**  roa 

HKanue"  «tatt  von  „k^ntioa". 
Konrad. 

1  (  unrad  ist  auch  bOH«.  —  th-nitth,  «jo.  ts.  l^tn,  tl,  4ts, 

2  Konradi,  hal  na  di.  —  iichi\is^,  ll,  s€;  />icrm«««re.  594. 

Sagt  taan  ia  Hamburg  au  einem .  der  ta  itarken  Zttgeu 
trinkt,  d.  b.  «ieh  an  dich  daa  Glaa  I 

3  O  Konrad,  dein  Mut  dear  thuet  ett  guel.   (Www-- 

linket», J    —   IHriingtr ,  ßJi. 
•4  ^ein,  das  thut  Konrad  nicht.  -^  Ewcl««,  SS9. 
sutt;  daa  tliue  ich  nicht. 
Konradawald«. 

Ehe  mau  nach  Konradswalde '  kommt,  ist  man 
Bchon  vor  dem  Dorf  betrogen.     ( TofAmui.;  — 

friafWiirr'.  ins. 

^)  Borf    bei  Mahlhanien   an    der  Oatbahn  (Proviaa 
l^reuaacB ). 
X.<malatorlalTo^l. 

*Einun  Konsiatorialvogel  brin^n. 

Ur.  SthiiUr   yZutfi    TUt-  /,  18»; 

hat  diea«  BezcicLiuung   >•  lun    bei 

Jvbit  SaeJcfliaitn  (gt**.  17 L"  i  (Celle 

18Ä9),  wo  ca  8.  S5  belaat:  ..Mya  Yaler  h-iltt  ^uen  Br«f 
an  Ana  aehreTen,  dat  he  lay  doch  to  eenen  lioapitio  Ter- 
helpen  mdgte  an  «nen  brarrn  fettes  Pndarhaan  daby 
schickt,  welchen  man  «ontt  aucb  wol  «ioen  Kooalato- 
riaivugel  so  nenu«n  pflegt",  weil,  wie  Popowitsch  be- 
merkt, in  Ldpcig  diejenigen  ,  wetcba  vor  dem  ConaiatO' 
rtum  recbteteo.  hanflg  dieaea  Vogel  snm  Qeacbenk 
bnwhtant.  (Vgl.  Frommann ^  II t,  366,  %) 
Xonatantlnopel . 

l  Konstantinopel  ist  der  Schlüssel  des  Erdkreise«. 

—  Hcifkirl,  60. 

•2  Er  hat  wol  Konstantinopel  plündern  helfen. 

So  aagt  man  von  einem,  der  pldlilich  au  anaehnlicbem 
1l«icUtbam  gekommen  iat,  Xtie  Türken  bekamen  bei  der 
Kroberuug  von  Kouttautinop«!  1433  fo  Tlel  Oeld  and 
Schatae,  daar  d^mali  diea  Hpriobwort  entatand,  weou 
Tan  etnem  r<  i"  die  &«de  war. 

BoU.:  tüj  Ia  io>  i.ij  KoDilanttnopel  mel  geplün- 

dert had.     (><  ! ,   432",; 

Konatans  (■■  Koatoiu). 

1  In   Konstanz    sieht   man   die  fettesten   B&iiche 

aller  Reiche,  wie  sie  an  allen  Ecken  treiben 
«odomüche  Lüste. 

Bexiotat  alch  auf  die  Zeit  dea  bekannten  rierjahrlgen 
Cottcü»  yon  1414— ic^,  »uf  welch««  alle  obrlatuoben  VoL» 
ker  ihre  Oberprieater  aendten.  Der  Paptt  aelbat  kam 
mit  einem  Gefolge  ron  600  Penonen,  5  Patriarch eo  mit 
IIB,  SS  Cerdinale  mit  15o,  47  Knbincbäfo  mit  l'>(fO,  l60 
Blaohofe  mit  ISUO,  MX)  weltliche  FOraten  und  Grafen 
mit  170(1  Rittern  and  mit  einer  Dieneracbaft  -ron  SOOm 
Peraoeen.  Die  Univeraitaten  achiokten  Ober  lauiond 
Dooturen  und  Ma^iPtier  und  die  Zmhl  der  W^tt^riepler 
«b»i^ll*g  *i«Xi.     \y>  f-  MU    der    M1'   '    "     -    «.i 

und   Vergoagan  tti  ^  Workae».  •• 

nii«r  das  and«re  »i-  i  ^enllrte.  gir.. 

«taita.   vun    dem  (•iL>or< 'iMinfkit  dvr  obige  Hpruon  euitiALd. 

(Mtyrr,    UntttrtMtn,    1'/,   3Ä-j 

2  Konstanz,    das    grus«tc;    Basel,    da«    lustigste; 

Strasburg,  das  edelste;  Spt;er,  dat  nndacl 
tigstc  ;  Worms,  dan  ärmste;  Main/,  r.!n«t  inli 
digste;  Trier,  dns  älteste;  Kftln,  d 

—  Kitelntt,  S14.    Simrb^^^,  14&S,    Urit , 
»fitiifi,  7,  7,  ReHuthtTQ  V,  jo. 

j^Smlieb  —  Hoobatift. 


1499 


Eontrakt  —  Kopf 


Kopf 


1500 


3  Koüstanz  is  c  fromme  otadt  un  hei  viel  Chlö- 

ster,  nur  schad,  sie  lit  gar  ze  nah  an  der 
Hüll;  mer  chönut  in  der  Schrybergats  mit 
'nem  Kuttenzipfel  bis  in  d*  UülF  abegraben. 
CSchtßmsj  —  KiTcKHofer,  7u:  EtJ<elein,  389:  Kloiter$piegel, 

*,  3. 

In  diesen  ttbeln  Bnf  ist  Konstant  frOher  durch  das 
bischofUche  Ehegericht,  das  In  alten  Zeiten  auf  eine 
leichtfertige  und  sehr  kostspielige  Weise  geführt  wurde, 
gekommen.  Die  grosse  Menge  Ton  Schreibern  und  Pro- 
curatoren  trog  nicht  wenig  dazu  bei.  Dass  der  kost- 
nitzer  Betirk  anter  der  Herrsohaft  der  schiapfrigen 
Venai  liege,  bemerkt«  sohon  Hämmerlin  (■.  d.). 

4  Konstanz  liegt  am  Bodensee;  wer's  nicht  glaubt, 

geh^  hin  und  seh*.  —  Deuuche  HomameHumj ,  I9i6, 
Sr.  41,  S.  I»3;  Henekiel.  16. 

In  Ulm  lautet  das  Sprichwort:  Konstanz  liegt  am  Bode« 
■ee,  wer's  net  glaubt,  geh'  selber  ht. 
Kontrakt  (Adj.). 

Wer  koutrakt  idt,  muss   nicht  den  Organisten 
spielen.  —  Par&miakon ,  »7J. 
Xopen,  s.  Kapaun. 
KApMiick. 

Hule,  hule,  hule!  Wat  macht  der  Deibel  in  Kö- 
penick? 

Mit  die»em  Zuruf  werden,  wenn  sie  iu  ihren  langen 
K&linen  auf  der  Spree  daliinfahren ,  die  kOpenioker 
Fischfrauen  von  der  berliner  Strassenjugend  begrttsst. 
Köpenick  in  der  Mark  gehört  au  den  denttchen  Ort- 
scliAfteu,  die  sich  —  wie  Beckum  in  Westfalen,  Hostrup 
in  Schleswig-Holstein,  KrAh Winkel,  deren  es  mehrere 
gibt,  in  der  preussischen  Rbeinprorinz  (eins  Begierungs- 
bezirk Köln,  Kreis  Sieg,  zwei  Begierungsbezirk  Düssel- 
dorf, Kreis  Solingen  tind  Laanep),  Polkwita  In  Schle- 
sien, Schöppenstedt  in  Braonschweig,  Schilda  in  Sach- 
sen und  Teterow  in  Mecklenburg  —  der  Volkswita  be- 
soudars  auserlesen  hat. 

ILopt* 

1  Abgehauener  Kopf  braucht  keine  Sturmhaube 

mehr. 

2  Am  Kopf  des  Narren  lernt  der  Junge  scheren. 

Die  Araber  in  Algerien :  Am  Kopfe  der  Waise  macht 
der  üliirurg  Versuche.  Die  Ägyptischen  Araber :  £r  lernt 
das  Schröpfen  an  den  Köpfen  der  Waisen.  (Reituberg 
VII,  53.; 

a  An  deinem  Kopfe  klingt's   am  hellsten,  sagte 
Boleslaw  zum  Narren.    (Schles.) 

4  An  einem  Köpf,  der  schlecht  geschoren,  ist  die 

Ehr'  verloren. 

5  Ad  manchem  Kopf  ist  das  beste  der  Zopf. 

„Da  war  einmal  an  einem  Schopf  ein  Zopf,  der  hing 
so  stattlich  an  dem  Kopf;  dess  freute  sich  der  Tropf. 
Und  als  der  Zopf  geschnitten  war  rom  Haar,  da  ward 
cuerst  es  allen  klar,  dass  weiter  nichts  dahinter  war." 
(R,  PruU,  Snu  Gedicht«,  Manheim  1649.; 

6  Anderer  Kopf,  andere  Gedanken. 

7  Auch  den  gelehrten  Kopf  nimmt  der  Tod  beim 

Schopf.  —  Parömiakon ,  2«86. 

8  Auch  ein  krauser  Kopf  wird  kahl. 

9  Auch  grosse  Köpfe  haben  zuweilen  eine  Platte. 

Sie  sind  mangelhaft. 

10  Auf  dem  Kopfe  der  Riesen  sind  Zwerge  grosse 

Leute. 

11  Auf  dem  Kopfe  des  Schelmen  brennt  die  Mütze. 

2t. :  In  conca  macca  pagu  durat  berritta. 
Poln.:  Na  ztudzieja  caapka  göre. 
Ruth.:  Na  zlodija  szopka  horyt. 

It  Auf  Kopf  steht  der  Teufel  auf  und  isat  die 
Supp',  dann  fährt  er  unterirdisch  durch  bis 
zur  AJtburg. 

Nach  der  äage  steht  der  Xerother  Kopf  mit  der  Alt- 
bnrit  (Ruinen  des  Schlosses  Altenburg)  bei  Schalken- 
mehren  f  Kirühdorf  im  Kegiernngsbezirk  Trier,  Kreis 
Daun)  in  der  Nähe  des  weiuielJer  Maares,  durch  einen 
unterirdiseben  G-augiu  Verbindung,  worauf  sich  das  noch 
im  Viilksm'inde  lebende  uralte,  obige  Sprichwort  be- 
zieht. cVgl.  darüber  Schmin,  Die  Su'je  tom  AWother 
Kopj,  II.  53.) 

13  Aul'  solciieii  Kopf  gehört  ein  solcher  Hut. 

„  K?  ist  schädlich  und  schimpflich  weun  man  Esel  und 
Strohköpie  promovirt;  darum  iUhel  gar  wohl  gehandelt, 
wie  ei<i  aufü  Stroh,  worunter  Götzenbilder  gelegen,  go- 
nefsen  hat;  denn  auf  solchen  Kopf  gehört  ein  solcher 
Hut."  f l*ar'-iniakon ,  hlS.J  Af-raham  a  Sant^fa  Clara  wen- 
det das  Sprichwort  auf  die  Sündflut  und  die  verdorbene 
Welt   an.     (l'arOmiak^,  luW.> 

14  Auff  bös-ä  liöpff  gehört   eiu   scharpfie  laug.  — 

Fraiick.  II,  74'^ .  ühmiHn.  II,  30,  41. 


15  Auff  einen  grindigen  Kupf  gehört  eine  ■chAt& 

Lauge.  ~  h;tri,II,U:  bimrock  ,  iM7 :   Kirt^,  ttfi. 
Mtuion,  35«;  lirutm,  l,  1947. 

„Ich  leugne  dieses  nicht,  daaa  von  der  Farbe  au 
offt  wie  ein  Blinder  spricht.    £a  reimt  aich  ma&eka 
Wort,  wia  eine  Favst  asfs  Auge,  nnd  maacber  hMv 
Kopf  rerdienet  acharlfe  Lauge.**     (KeL*r,  131  >.; 
BöhfH.:  Na  praslTOU  hlavn  ostr/  iooli.     (Öelakorskf.  ]&:., 
Da*.:  Til  skurrede  hoveder  b0rer  akarpMtc   Ind.     A-m. 
dam. .  SO».; 
^       Fn.:  A  ^air  de  lonp,  aauoe  de  chien. 

16  Ans  einem  kleinen  Kopfe  kann  auch  ein  grosser 

Gedanke  kommen. 

Fr:.:  £n  petite  teste  glst  grand  sena.     {LeroMW.  /,  lü.; 

17  Aus  einem  Kopf  von  Stroh  kommt  kein  epitz> 

findiger  (redanke. 
13  Aus   einem    leeren  Kopfe  macht's   Geld  einen 
vollen.  —  ParOmiakon  ,  1761. 

19  Ausgetrocknete  Köpfe  und  ausgewaschene  ächlaf- 

rocke  werden  niemals  wieder  frisch,«-  idr 

ujid  Zeit,  I.  13S,  5S. 

20  Auss  einem  finstem  Kopff  kompt  Finsternis«.  — 

Lehmann ,  Afyl ,  m. 

21  Auss  einem  vollen  kopfif  kommen  laater  Ttns- 

heusers   bedencken.  —  Cverüij/,  /.  78i.  fl-snk, 
831,  49;  Petn,  II,  28. 

22  Aoss  ffeschickteu  (vnd  geschwinden)  KOpseo 

werden  gern  Schwermcr  vnd  Ketzer.  —  fi^ 

uisch .  1484 .  49. 

23  Auss  vielen  Köpffen  ist  gut  Bath  holen.  —  hn, 

11,^. 

24  Bann  (wenn)  der  Kopf  ro  (herunter)  es.  La; 

der  Orsch  Feierabet.     (liennehcr.j.-.  —  /i.-bifiito«. 
;/,  40J,  ii. 

25  Bei  i^emeiuen  Köpfen  und  Krähen  (kleinem  G«« 

thier)  kann  man  keine  Grundsätze  sehen. 

26  Besser  am  Kopfe,  denn  am  Hintern,  so  wird 

man  nicht  beschmissen.  —  Eitelein ,  svo. 

Holt.:  Het  is  beter,  bij  bei  hoofd  te  ffxtjpen  dan  bii  cei 
Bteart.    (Harrehomit ,  I,  06^.) 

27  Besser  dem  eigenen  Kopfe  folgen,  als  allen  ge- 

fallen wollen.  —  Opet,  879. 

28  Besser  den  Kopf  flöhen  als  den  Hintern,  m&n 

wird  oft  beschmissen  davon. 

29  Besser  den  Kopf  verlieren  als  die  Seele  (oder: 

das  gute  Gewissen). 
Böhm.:  L^pe  ti  Jest  xtratif  hiaru,  nexli  ohfeiiti.    rc>ü* 
kotiky,  26.; 

30  Besser  der  Kopf  am  £sel  als   der  Schweif  aia 

Pferde. 

Um  die  schon  seit  Julius  C&aar  bekannt«  Ansicht  s««- 
zusprecheu :  Lieber  der  erste  in  Krähwinkel  als  der  nreitc 
in  Kom.  Auch:  Besser  der  erste  seines  Stammes,  all  litr 
letzte  seines  Geschlechts.  Die  Arab«r  sagen:  BM9sr4er 
Kopf  dos  Hundes  als  der  Schwanz  des  Iidwen.  .'^:- 
hier,  2-JS;  H^intbfrg  III,  13€.;  —  Die  Kassen  daaesa: 
Lieber  einen  Katzenscbwanz  denn  «inen  JIlnsetoK 
Aber  auch:  Lieber  den  Kopf  der  Lmis,  als  m 
Schwanz  des  Drachen.    (Altmann   VI,  443  n.  44S.) 

Eti'jl.:  Better  be  the  head  of  an  ass  than  the  tau  of  a 
horse.  (Rohn  II,  101.;  —  Better  the  head  of  a  dorthin 
the  tail  of  a  lion.  (Bohn  II,  101.;  —  Better  tht  hfi 
ot  a  -pike  (sprat).  than  the  tail  of  storveoa.  T^'-" 
//.  101;  (iaat,  364.) 

Frz.:  Mieux  raut  £tre  t6te  de  ehien  qne  qttene  de  l-»;3. 
(Bohn  I.  3S.; 

ffoli. :  Beter  het  hoofd  van  eeno  rat ,  dan  do  staart  ran  tts' 
ieeuw.    [ ffarrflfjoni''e .  I,  325.; 

It.:  £  meglio  esaer  capo  dl  lucertola  (dl  gatto)  che  ci>iiA 
di  dracoue  (di  leone).  (Oaal,  304;  Cahirr,  i^iü.)  —  E 
meglio  esser  capo  di  gatto  che  eöda  di  leone.  (S.i^n 
I,  \fii  II.  104.;  —  E  meglio  esser  iesta  di  luccu  tiie 
coda  di  «torioue.    (Bohn  II.  lOl.; 

Span.:  Mas  vale  cabeza  de  raton  que  cola  de  leoa.  {B-'^n 
I,  231.; 

31  Besser  der  Kopf  des  Bürgers   als   der  Sjchweif 

des  Adels. 

Kn;/l.:  Üetler  be  tho  head  of  the  yermaurj-  tlian  i;;e  tu 
of  the  gcutry. 

Ö2  Besser  viu  hastiger  kopti".  denn  eiü  düde^  toj-ti. 

—   lletiiscK,  762,  24;  Petri,  11,  3Ä. 
33  Besser  eiü    toller  hastiger  Ko}«ö\   dtn   ein   fi\u- 

leiitxer.  —  Petn.n.  u. 


1501 


Kopf 


Kopf 


1502 


34  Besser  im  Kopf  als  im  Buch. 

,,  Kanttn  etwas  Tod  wilt  leln  klug,  to    »ohreibi  ina 

hertz  vnd  nicht  Jag  bach.    Dan  WM  iiti,  dai  dein  buch 

iit  Bflulirt,  verleurtt  du  et,  lo  bist  nichts  werth. " 

Lat.:  Cordi,  oon  cbartat  tradaa,  quae  noveris  arte:  nam 

b1  c)iartuca4it,  mox  tuta  scientia  vadit.  (Loci  cowi/i. ,  470 

35  Besser  Kopf  im  eifl^enen  Hauso  als  Schwanz  im 

t'reuideu. 

36  Better  eiinen   Kopp   as    eimou    duwen   Dopp '. 

('.»/..«rvj   —   ttrmetiuh  ,  1 ,  40i ,  21». 

')  llolUndiich  =  Schale.  —  Die  Italiener  wollen   gar 
lieber  zwei  Küpfe  alt  einen  haben. 
It,:  Due  teate  »on  inii;liore  che  nna.    (ßohn  J,  l>5.^ 

37  Blutiger  Kopt  ist  Schlichtfried's  Lohn. 

MengP  dien  nicht  in  die  Hdndel  anderer. 

38  I)<'irnuc]i  der  Kupff  ist,  so  macht  man  dio  Laug. 

—   Ldimuiin.  saS,  56;  Kfirlc ,  8492;  Friut,  41. 

39  De  alltid  up  sin  Kopp  besteit,  de  kummt  der 

tolest  noch  up  to  stän.  —  Kern .  4s»3. 

Wer  nur  auf  seinem  Willen  besteht,  kann  xnletxt  gant 
ausser  sich  werden  (desperat;. 

40  De   t  nich  in'n  Koppe  hett,  de  inutt  et  in  d'e 

Föte  hebb'u.  —   EidiWuld,  noi.  Kern,  *9*. 

41  De  up  de  Kop  btoit ,  ward  dwülbk  '.  (nstfru-n.j  — 

EichuMtd,  Uli;  Fn-minann.  IV.  14.1.  372;  ttutrei, ,  39S; 
A'ff H ,  4W. 
■)   Auch:  I)wir]sk=r:im  Kopfe  wirr,  wie  im  Fieber, 

wirsch,  schwindlig.     (Vgl.  Üturetiöurjf,  44^'.J 

42  Dem  harten  Kopf  nicht  bald  entfallt,   was  er 

mit  vieler  Müh'  behalt. 

Lat.:  Flriuiter  obtusom  tenet  ingenium  sibi  fasom.    (Su' 
ivr,  IC'l.; 

43  Dem  harten  Kopf  nicht  bald  entfallt,   was  er 

nur  einmal  recht  behält. 

44  Dem  weissen  koptl'  thut  man  selten  ehr.  —  He- 

*iiu7i  ,  614,  •-.■>;  ivin,  II.  76. 

45  Den   Kopf  d^s  Feindes  lass   die  Hand   deines 

Feindes  schlagen. 

„Dem  Feinde  mus«  man  geflhrliche  Geschäfte  über- 
las8«u  oder  iLn  daiu  veranlassen.** 

46  Den  Kopf  etwas  ab,  lieb  Täubchen,  »agte  der 

Koch  zur  Taube,  ila  drehte  er  ihn  herunter. 

Engl.:  I'll  give  you  a  turn  now ,  as  the  curliug-irons  said 
tu  the  straight  hair.    (Ilajtn,   (7,  lOi.) 

47  Den  Kopf  halt  kühl,  die  Füsse  warm,  das  macht 

den    besten   Doctor  arm.  —  Schalijt^r.  l,  267; 

K»rU'.  34yi»;  Simrvck,  J862;  liraim,  I,  1M5. 

48  Den  Kopf  kaim  man  einem  nnr  einmal  nehmen. 

49  Den  Ktipf  luüst  sich  nicht  jeder  gern  kratzen 

(waschen). 

50  Den  Kopf  nicht  zu  warm,  nicht  zu  viel  Salat 

in  den  Darm. 
Fr».:  Ne  fal  une  four  de  ton  bonnet,  ni  de  ton  ventre  nn 
jardinet.     (Kritxin'j*r .  3X5 ''.J 

51  Den  Kopp  lat  frem,  de  Föt  holt  warm,  slaog 

nich  so  vööl  in  dinen  Darm,  dat  Acht«rpört 
laot  aopen  staon,  denn  kann  de  DoktV  on 
AptekV  s])azeren  gaon  (oder:  denn  kann  de 

Dokt'r  tun  Deiw'l  gaon).  (AlUnark.)  —  /Mu- 
ni i/  .  2'i'i. 

K.ich  Ansicht  der  Italicner  kann  man  am  Tage  den 
K"pf  bedecken  so  Tiel  man  will,  aber  des  Nachts  so 
viel  mau  kann:  Di  giomi  qnanto  voi,  di  nott«  fvaato 
poi.    f/f-Ai  //,  3<».; 

Engl. :  Thu  head  and  feet  kept  warm ,  the  rest  will  take 
nn  härm.     (Hohn  ff.  W.) 

Frz.:  TAte  froide.  Teutre  libre  et  pieds  cbaada,  süra  rem6- 
des  4  tuus  1«4  maux.    CCoAiVr,  1709.; 

b'2  Der  dümmste  Kopf  bekommt  das  beite  Kisten. 

HoU.:  Het  «lumttc  hoofJ  krijgt  het  beste  küssen.    (Harr*- 
fro»ir<*.  /.  326*..' 

53  Der  erste  Kopf  ist  der  beste. 

Lat.:  Praesentera  mulge.    (Bin<Ur  II,  LVslT;  Tappiuty  123*.; 

54  Der  hat  einen  gelenken  Kopf,  der  sich  hinten 

uml    vorn    llöhen    kann.  —   Eise/fin,  S90;  S\m- 

r-fk .  5^63. 

55  Der  hat  einen  säubern  Kopf,  der  weniger  Mücken 

darin  hat.  als  Domitian  in  seinem  Gemach. 
5C  Der  kahle  Kopf  braucht  (hilft)  keine  Schere. 

57  Der  Kopf  altert  eher  alt  die  Beine. 

58  Der  Kr>pf  am  Krebi  ist  d».-m  Ariche  gleich.  — 

/uifc.irf. 


59  Der  Kopf  des  Fisches  geht  zuerst  in  F&ulnist 

über. 

Die  Fehler  und  Laster  de«  Vornehmen  bringen  Un- 
glück  über  das  Volk. 

60  Der  Kopf  des  Furchtsamen  geht  nicht  in  Stücken. 

Weil  er  sich  der  Gefahr  nicht  aosseut. 

Gl  Der  Kopf  des  Weibes  darf  nicht  weiter  gehen 
als  bis  zum  Herzen  des  Maniics.  —  immetmaMi, 
^üiuhliatue» ,  III,  60. 

62  Der  Kopf  eines  Achtzigers  ist  besser  als  beide 

Hände  eines  Zwanzigers. 

Wenn  er  sich  nämlich  gut  gehalten  hat. 

63  Der  Kopf  eines  bösen  Weibes  ist  ein  Wetterhahn. 
ffoll. :  De  kop  Tan  een  hoos  wijf  is  de  slirante  wefirhaan. 

(Marrff'nmf ,  /,  437".) 

64  Der  Kopf  eines  Lachses  ist  mehr  werth  als  hun- 

dert Frösche. 

Der  Herzug  von  Alba  sagte ,  das«  zehntausend  Frösche 
nicht  so  viel  werth  wAren,  als  der  Kopf  eines  Lach- 
ses,  womit  er  meinte,  dass  weit  mehr  daran  gelegen  «ei, 
den  l'nuzen  von  Cund^  oder  den  Admiral  Coligny  aus 
dem  Wefte  zu  räumen  als  eine  Menue  geringer  Personen. 
^^i'^'■U^c^nlJUr,  Magdeburg  i:S3,  1,  IUI.; 

60  Der  Kopf  eines  ^Surren  wird  weder  weise  noch 

weiss. 
6G  Der  Kopf  gehört  oben  hin. 

ifuAm.;  Hlava  vseho  pocAtek.     (Crtakow^ly,  301.; 

67  Der  Kopf  ist  bald  abgesclilagen ,  aber  schwer 

wieder  aufgesetzt. 

Bühni.:  Hlava  nt-nf  makovico,  by  le  lase  postariti  mohla. 
—  Neteiko  hlavu  srazie,  ale  teiko  ;Aasadie.  (Ötla- 
*ort*y.  .^.'i.^.; 

68  Der  Kopf  ist  das  Kuder  des  SchifSs. 

Verstand  muss  das  (ianxe  leiten. 

69  Der  Kopf   ist   (oft  nur)  ein  Trichter   für  den 

Magen. 

70  Der  Kopf  ist  keine  Schrift.    CLit.j 

D.  h.  was  man  sich  im  Koiife  merkt,  hat  man  nicht 
su  «icher,  als  was  mau  sicii  aufKCscbrieben  hat. 

71  Der  Kopf  ist  nicht  am  Barte,  sondern  der  Bart 

am  Kopfe.  — >   SpnchKorUrgarien,  147. 

Man  muss  nicht  unbedingt  von  einem  grossen  Barte 
oder  einem  huhen  Alter  auf  einen  gleich  ausgebildeten 
Verstand  und  grossen  Erfahrungsreichthum  schliessen. 

73  Der  Kopf  ist  so  alt  as  Füdli,  ond  *b  Füdli  hed 
no  nie  zahnet.  iAi>jicn:fU.j  —  lobUr,  ii»7;  SuteV' 
mcistrr .  10. 

Wvnn  man  auf  die  Frage,  wie  alt  mau  sei,  nicht  gern 
antwortet.    (S.  Püdlech.) 

73  Der  Kopf  mit  der  Zunge  hat  doppelten  Werth. 

Wtjnn  der  denkende  Kopf  auch  augleich  ein  klar  und 
gefAlhg  redender  ist. 

74  Der  Kopf  muse  oben,  die  Füsse  müssen  unten 

sein.    —    Saürr,  50  .  .swnrwJk,  5866. 

75  Der  Kopf  steht  an  der  Spitze. 

£r  regiert. 

76  Der  Kopf  sucht  den  Hut,  nicht  der  Hut  den  Kopf. 
Poln.:  Nie  miejsee  ssuka  glowy,  ale  glowa  mlsjsca.    (Öek»' 

ko0*ty ,  2u7.; 

77  Der  Kopff  ist  böst  zu  streiffeu.  —  Fetri,  u,  98. 

78  Der  Kopif  ist  hin ,  den  Hut  hat  er  noch  in  üui» 

den.    —  L«'/i»nonri,  697.  1. 

79  Der  kopfT  ist  st^rcker  dann  die  hende.  —  Fratuk, 

l,  103  •*;    Cri(/er,  /,  6;  /V/ri,  //,  98;  fcwe/«n.  590;  Sim- 
roik,  3ti60.  Körte,  3491;  Itraun.l,  1944. 

80  Der    Kopff  muss    offt   den   Ars   verkanffen.  — 

GruUr,  III,  17;  Lehmann.  II,  80,  98. 
MifU.:    De  kop   moet   het   gad   verkoopen.    (Harrtbotnee, 
/.  437«.) 

81  Der  Kopff  regiert  vnnd  nicht  die  Füss.  ~  Uh- 

mann,  428.  1. 
Böhm,:  HUra  ffdi.  hlava  tibne.    (6elakt,piky.  201.) 

82  Der  mit  seim  Kopp  will  oben  auss ,  schanl  jhm 

danuit  kein  Brodt  ins  Haust.  —  Sutor,  49. 

tat.:  Timor  malus  non  «st  dlutomus  magister  officii. 
(Cictro.)  (FhUi^i,  JI,  220.^  —  Vinoere  cor  proprium, 
plus  est,  qoam  vinoere  mnadam.    (Sutor,  49.; 

83  Der  muss  einen  freundlichen  Kopff  aufisetzen, 

der  lU^eren  will.  —  LMmonn.  419,  21. 

Demi  wenn  das  Havpt  BsiBe  Vtsit  liebt  und  wohl  vtr" 
sorgt,  so  tragta  lie  das  Hfenpt  durch  gal«  nad  bOM  Weg«. 

84  Dicker  Kopf,  klein  Gehirn. 

Bihm.:  V  tnänem  til«  hnbea^  mosek.    (Ö^ktkoukf^  UfiJ 
Frt.i  Gross«  t«t«  et  i>ctit  cou.  e'eit  le  oomiHOPayit d*BB 

fon.  —  UruH^e  ivtc,  ^«ude  sens.  (Co AiVr,  ITIM—Ci 

/,  Vi-) 


1603 


Kopf 


Kopf 


1504 


HoU.:    l&«n   r^^t  kop,    eeu   in*ger   brein.     (Harrebomi*, 

/,  487»; 
It.:  Oapo  grftsso,  c«nrello  iua^o.  (PatMaglia,  4tf,  7;  Bokn 

/,  77J  —  Grutiia  tMta  non  £»  lottil  ingogao.    (Patsa- 

yUa,  »73,  »J  , 

Poln.:   W   bano   tluit^m    ciele    uaitki   ni«wieie.     (Ctla- 

kottky,  140J 

85  Die  besten  Köpfe  stecken  oft  unter  dem  Strohhut 

86  Die  geschwindesten  Köpfe   richten  die  grosse- 

sten Ketzereien  an.  —  Heniath.ma.iH. 

87  Die  über  den  Kopf  gewachsen  sind,  sind  ausser 

dem  Zwange.  —  ltein$berg  IIJ,  80. 

88  Een  klöker  Kopp,  een  winscher  Brägen.   (Brie- 

ten.)  —  Früchbier  «,  »136. 
Ein  kluger  Kopf,  ein  windige«,  rinkeroUes  Gehirn. 

89  Ein  abgehauener  Kopf  hat  keine  Stormhanbe 

mehr  nöthig.  — -  Winckler,  Xtv,  si. 

90  Ein  abgeschlagener  Kopf  lässt  sich  nicht  wieder 

aufsetzen. 

91  Ein  böhmischer  Kopf  gibt  mit  jedem  Schlage 

Funken.    (Böhm.j 

92  Ein  eigener  Kopf,  ein  armer  Tropf. 

Lot.:  Sic  Tolo,  eio  Jnbeo,  etat  pro  ratione  roluntas. 

93  Ein  feiner  Kopf  steht  selten  auf  einem  fetten 

Wanst. 

94  Ein  gelehrter  Kopf  ist  ein  Messer  ohne  Stiel. 

Fra. :  T Ate  blanche  eouteau  lans  manche.  (Krittingtr^  678  \) 

96  Ein  gelehrter  (gescheiter)  Kopf  redet  auch  nach 
dem  Tode.  —  Winckler ,  x\\  z. 

96  Ein  geputzter  Kopf  verkauft  einen  grindigen 

Arsch. 

„Zwar  rerkaofft  oft  der  aof^ebutete  Kopff  den  hin- 
dern einer  leichtfertigen  Vettel  und  ein  aniehnlicher 
Titel  ein  son^t  Bchlimmee  Buch.**  (Qrim»t€Uhau»tH^ 
Ttutscher  Michel.) 

97  Ein  grauer  Kopf  schützt  nicht  vor  einem  när- 

rischen Arsch. 
Poln.:  Olowa  elvrie  Je,  a  tU  izaleje.    (Lompa,  12.) 

98  Ein  grindiger  Kopf  blutet  leicht. 

Dan.:  Skurret  hored  er  snart  brudet.    (Pro9.  dan.,  30S.J 
JEnfl.:  A  ical'd  head  U  soon  broken.    (Bohn  II,  130.; 
It,:  Hnomo  aaialtato  h  meszo  preso.    (Bahn  II,  130.) 

99  Ein  grindiger  Kopf  furchtet  den  Kamm. 

HoU.:  Een  echnrftig  hoofd  vreeit   den  kam.  —  Schürft 
kan  den  kam  niet  aanzien.-  (Harrtbotnte,  I,  877*.^ 

100  Ein  grosser  Kopf  braucht  grossen  Hut  (grosse 

Mütze).  —  Heifuberg  II,  117. 
Böhm.:    Ölm  riül  hlava,   tun  vitai  klobonk.  -  Veliki 

hiara,  relik^  klobouk.    (Cdakotsky,  165.; 
ffolL:  Oroote  koppen,  groete  docken.  (Marrtbomet,  I,  487^.; 

101  Ein  grosser  Kopf  hat  grosse  Sorge. —  Schlechta.  i78. 

102  Ein  guter  Kopf  hat  hundert  Hände.  —  Kieie- 

weiter,  16. 
Böhm.:  Na  dobron  hlavu  sto  rok.    (Öelakovsky,  207.; 

103  Ein  guter  Kopf  ist  eine  gute  Rente. 

Lot.:  Virltur  ingenio.    (Gaal,  1002.; 

104  Ein  guter  Kopf  kommt  nirgends  in  die  Fremde. 

105  Ein  guter  Kopf  nährt  hundert  schwache. 

Böhm.:  Dobrft  hlara  ito  hlar  krml.    (Öelakoviky,  207.; 

106  Ein  guter  Kopf  steht  selten  auf  einem  fetten 

Bauche. 
Lal. :  Ingenium  excellene  non  gignit  renter  obesuB.    (Bin- 
der I,  745;   //,  1506;  Philippi,  l,  197;  Seybold,  242.; 

107  Ein  guter  Kopf  verdient  einen  guten  Hut. 

108  Ein  guter  Kopif ,  grosser  fleiss  vnd  harte  arbeit 

erhebt  mit  Ehren  in  Himmel.  —  Petri,  II,  193 ; 

Henüch,  815.  21. 

109  Ein  hochmüthiger  Kopf  stösst  leicht  (überall)  an. 

Böhm.:  FokomA  hlava    dv^  viny  zablasnje,  vzdorn4  ani 

Jedne.    (Öelakovskij,  S»6.; 
Kroat.:  Pokorna  glava  dya  duge  obalja,  nepokoma  nijed- 

noga.    (Öelakovtky,  96.; 

110  Ein  jeder  hat  sein  eigen  Kopif  wie  die  Ganss 

auch.  —  Pciri,  II,  200. 

111  Ein  jeder   ist  seiu  köpft'  der  best.  —  Lehmann, 

480,  37. 

112  Ein  jeder  kompt   mit  seinem  Köpft  zu  Marck. 

—   Lvhmann,  414,  5. 
Frt.:  Ciiaqne  tdte,  chaque  avii.    (Gaal,   1034.; 
It.:  Tante  nomini,  tanti  pareri.    (üaal,  1034.; 

113  Ein  jeder  Kopf  hat  seinen   Sinn.  —  Cohr,  164. 

Wp?»,222. 
Lat.:  Quot  capita  tot  sensua.     (Coltr,  1C4.; 


114  Ein  junger  Kopf  sieht  oft  schärfer  ala  ein  alter. 

Bökth.:  I  *  mlad<  hlarj  aoud  prar/.     (dlakovky ,  305.; 

115  Ein  kahler  Kopf  ist  bald  geschoren.  *•  ikw- 

berg  IV,  1. 
Engl.:  A  bald  head  ie  »oon  eliATea.     (Bahn  II.  69.) 
Bpan.:  Quien  peqnefta  heredad  ti«iio  4  paaos  U  mide. 
üng.:  KOnnja  a*  kopaaxt  berctrAlni.     {Vaat,  Ol.; 

116  Ein  kleiner  KopÄ\  ein  unnützer  tropff.  —  P*tn, 

11.908. 

117  Ein  kluger  Kopf  hat  eine    kurze    Zunge   und 

scharfe  Ohren. 
Er  macht  und  braucht  nicht  Tiel  Worte. 
It.:  Teeta  saria  rende  la  bocca  stretta.    (Cakier,  SOX.; 

118  Ein  kluger  Kopf  mit  festem  Willen  kann  Tid 

Verwirrung  stillen. 

119  Ein  kluger  Ropf  sieht  mit  Einem  Auge  melir 

als  ein  Pinsel  mit  sweien. 
BökiH. :  Mondr«  hlavi  doett  jednoho  ok».    (äetakowtkt .  9D(J 
/U..-  MudroJ  glari  jedno  oko  dost».    (Öetukowetp^  206.; 

120  Ein  Kopf  allein  rennt  (stosst)  keine  Mauer  eia. 

121  Ein  Kopf  braucht  zwei  Hände. 

Engl.;  Two  hands  are  for  the  defence  of  on«  head, 

122  Ein  Kopf,  der  mit  anderer  Leute  Augen  liefat 

und   mit  fremden  Uhren    hört,    wird    meiit 
(leicht)  betrogen. 

123  Ein  Kopf,  der  täglich  gekämmt   wird,  liefert 

kein  Grossvieh. 

Dal  Ungeziefer  kann  unter  aolcheu  UmtUnden  ni^ 
gedeihen. 

124  Ein  Kopf  für  drei  Pfennige  geht   in  einen  Hot 

für  zehn  Thaler. 

125  Ein  Kopf  mit  einer  Zunge  ist  zwei  Köpfe  wertk 

Veretand  mit  Beredsamkeit. 
h.:  Una  teste  con  la  lingua  rale  11    cuore.    (Fasn^u^ 
199,  16.; 

126  Ein  Kopf  ohne  Gehirn  ist  auf  jeder  Wage  so 

leicht. 

Er  paeet  in  kein  Lebensrerh&ltniia.  Di«  Boaaen  nso, 
er  sei  eben  nur  ein  Puppenkopi.  (Cakierf  S014.)  Ued: 
Der  Kopf  ist  nicht  des  Menschen  Zar,  eondera  du 
Oehimist  der  Zar  des  Kopfes.  .C^ftmaitn  V/.  44«.;  D» 
Araber:  Was  ntttsen  die  Augen' einem  Kopfe  ohae  6t> 
him.  (Cahier^  2417.; 
Böhm.:  EUara  bez  rocumu  pirni  koteL    (Öci<ü»t*k$,  Sälv 

127  .Ein  Kopff  ohne  Zung  ist  nichts  werth.  —  W- 

mann,  429,  25. 
Und  ein  Kopf  mit  einem  xu  grossen  Maul  nicht  mL 
Böhm.:  Ulava  drasaf  s  Jezykem«  nei   bes  jacyka.    (CeU- 

kovtky,  75.; 
Frt,:  Un  cerreau  ne  vaut  gutee  sans  langue.    (Bokn  I,  U.i 
It. :  Capo  sensa  lingua  a  xuccas'  assomiglia.    (PatMyli*, 

46,  8.;  ' 

128  Ein  langsamer  Kopf  hält  fest. 

„Ein  grober  koplf,  was  der  behelt,  q%x  schweilidi 
Jhm  das  wider  entfeit. " 
Lat.:  Firmiter  obtusom  tenet  ingeniom  sibi  fnsum.  (l*^ 
coniiii.,  113.; 

129  Ein  leerer  Kopf  bekommt  Schwindel,  wenn  er 

hoch  steigt. 

130  Ein  leerer  Kopf  passt  nicht  auf  die  Kanzel 

Böhm.:    NeucenA    hIara   na  knesstru    se  nesviti.   (i^ 
kottky,  215.; 

131  Ein  listig  Köpfte  mit  Tichten  thut  oSt  mal  aas^- 

richten,  was  Gewalt  vnd  grosse  Macht  nicht 
hat  zu  wegen  bracht.  —  Peiri,  //.  2iv. 

132  Ein  Melancholischer  Kopff  ist  dess  Teuffebtopfi', 

darin   er  viel  böses  (viel  Mucken)  kocht.— 

Lehmann,  755, 17  :  Eiselein,  390  u.  459 :  Körte,  3490  0.  til^ 
Lat. :  Caput  melancholicum  est  balneum  diabolieum.  (T^fü- 
trum  Diaholorufh,  93 1^;  Kiselnin .  459.; 

133  Ein  melankolischer  Kopff  ist   des  Teuffels  Hal- 

fen vnd  Tojjff.   —   Petri.  n.iU,  LaUttdorf  II,  \l. 

134  Ein   melankolischer  Kopff  ist  des   Teuffeit  za- 

gerichtet  Bad.  —  Petn ,  n,  214. 

135  Ein  schofler  Kopf  braucht  eine  schöne  Mütze. 

hän.:  Der  vU  skarp  lud  til  skurret  hoved.     (Bi>hn  I,  ^T.i 

136  Ein  schöner  Kopf,  aber  hohl  wie  ein  ausgelau- 

fenes Ei  (oder:  leer  wie  eine  alte  Scheune). 

Böhm.:  HlaTi£ka  jak  makovlika  arozum  na  poneti.  ■''cV- 
lakoeaky,  iOi.j  —  Hlavicka  jako  makovicka,  a  rozanu 
Jakby  naiilval.    (Ctflakopskt/ ,  Ih)».; 

Pol».:  Giowka  bj-  makowka,  a  rozumu  bj  naplwal.  (i''- 
lakonky,  'M$.)  —  ülowk»  jaku  makowka,  u  roiuiuu 
pufitu.  —  l'rody  dok'c ,  rozumu  ni  k^ska.  (Öelakovfk^,  304.) 


1605 


Kopf 


Kopf 


1506 


I 


I 


I 


137  Ein  atollzer  Kop6  rieht  viel  Hader  (Volost)  an. 

—  Peiri.  II,  32d. 

136  Ein  Thorich ter  Kopff  vnd  schön  gesiebt  gehen 
gemeiniglich  mit  einander.  —  Lfhmam,  70«,  M. 

139  Ein  toller  (dummer)  Kopf  iat  der  (macht  ik'n) 

FüBBe(Q)  Arbeit. 

140  Ein  überladener  Kopf  und  ein  überladener  Wa- 

gen richten  leicht  Unglück  an. 
14!  Ein  wirrer  Kopf  macht  wirre  (confu»e)  Leute. 

Jlolt.:  Kon  dwuii  hoofd  ma*kt  dwiileucl«  ledlAO.    (Uarrt- 
Oomfe  .  /«  326".; 

142  Ein  eoruiger  Kopf  igt  leicht  blutend  zu  machen. 

—  l^iMlitr,,  vm.i-^t:  Simruck.  12U7. 

143  Einem  suleben  Kopf  gehört  <'in  aolcher  Hut 
14-4  Einem  wunderlichen  Kopfe  kann  niemand  recht 

thun. 

146  Einen   oLserneii    Kopf  bringt   mau    srhwi'r   auf 

andere  Gedanken. 
14C  Einen  Kopf  ohne  Zunge  mag  ich  nicht»  sagte 
der  Bauer^  und  gab  dem  Metzger  den  Kalua- 
köpf  zurück. 

147  Kn  8chwer''u  Kopp  imn  cn  lerrigen  Büdel  sund 

oft  tüsammen.     (Ur»d»f>Mtg.) 

148  Erat  des  Kopfea  Rath,  dann  der  Händo  That. 

BChftu :    N«roiEmlaTiv  t  hUvon  tLoobtttiii  rakam».    (C^Ui- 

149  Eb  gehört  ein  küler  kopfl  darzu,  da«  retht  oin 

hauptniunn   kriegen    l.hu.  —    l  i»m  luih.  ynrn^  in 
Kloflrr  ,  A .  126. 

160  Ea  hat  schier  jeder  seinen  eigenen  KopflT»  wie  die 

tifimso  im  Lande  «u  Rügen.  —  o«v.  mr. .  53fi. 

161  Es  ist  besaer  der  Kopf  an  einer  Maoa  als  der 

Schwann  am  Leuen  zu  sein.  —  Wincktrr.  17.  30, 
l&'J  Es  ist  l)eBfler  man  ist  der  Kopf  am  Hechte  als 
der  Schwan»  am  Stier,  ^  ninckiet ,  17,  a. 

153  Es   i«t  kein  Kopf«  man  kann  ihm   eine  Beule 

schlagen  (werfen). 

Bvhm.:   Uilo   tioh    hlav,  n«  nes  bj  ■•  ntrhttoova  kakla 
nehodiU.    (Örlatoritf ,  8»./ 

154  Es  ist  kein  Kopf  10  heilig,  der  Teofcl  macht 

ein  Nest  hinein. 

JJolL:  Dur  wa«  froens  k*p  »00  htähg,  of  «le  dnirDl  krecg 
•r  eIJu  hofifd  wol  in.     (Harrtbomrtf  I,  iüi^.} 

]5ä  Es  ist  kein  Kopff  so  listig  als  der  Schlangen 

kopfl.   —   Pelri ,  //,  HS. 

156  Es  ist  viel  verriebt,  wenn  ewey  Köpff  sich  mit 

JEinem  Hut  behelffcn.  —  L*^mmn.  t64,  t. 

157  Ei  kann  wol  ein  gescheiter  (kluger)  Kopf  aus 

einer  Narrenkappe  hervorgucken. 

Moll.;  M«n  k&n  wel  een  wijg  huufd  alt  Mmo  Dvren   kap 
■1«kea.    (IIurr4bont<4.  t,  336  "'J 

1  &8  Es  mvus  ein  Oottgelehrter  Kopßf,  ein  weiss  vnd 
wol  bereitet  Ilertz  vnd  gute  Lenden  vnd  starckc 
Beinen  sein,  die  gute  tage,  ehre  vnd  Majestät 
ertragen  sollen,  —  Heninrh.i&n.u. 

J&9  Es  stecken  oft  die  besten  Köpfe  nnter  dem 
Strohhut 

Lat.:  S«cp«  aiunmA  iuganiiii  in  occntio  lileat.  (Sutor^\.2%,) 

100  Es  steht  kein  fröhlicher  Kopf  auf  einem  trau- 
rigen Herren.  —  Htmtltr,  «. 

161  Es  steht  schlimm  um  die  Köjpfe,  wo  die  Bösen 

weniger  gelten  als  die  KnOpU!.  —  Air^üiAon,«K. 

162  Es  will  kopfl*  vnd  schwantx  vogvstraflet  sein.  ~ 

MüUmitu.  Uuionn,  XXV|||\ 
168  Et  18  bet^r  den  Kopp  as  de  Foto  küas^i.  ^ 

E»  ' 
164  Fil  ^  inn,  s4  de  Bür,  m  he  mifo  For 

KöI  lar  Ti!,     (SuAtrüOmArKkm^ 


VI«!  K 


UIU1 


taot«  d«r  Bai 


ala  if  mit 


1€&  Fehlt's  im  KuptT,  so  fehlt's  im  gantzen  Leib. 

Lml.f  tTuai  espat  Inrwflt»!,  labar  umAl*  nurmfar«  molaatat 

166  Feine  Köpff  mtchiai  leiohle  Werck  md  erspa« 

ren  \iel  VnkottcB»  —  A«n>.  W.  sto. 
16?  Fetter  Ko[)f ,  mageres  GeliiriL.  —  iTäicK^«  Xtü»  M^ 
DsvTtcHBs  SvsicjnrdaTSJi-L»a»KOii.    XI. 


168  Für  einen  guten  Kopf  findet  dch  auch  ein  Hut. 
Frt.z  Qat  %  botui«  t^ta  n«  mAUiixia  paj  d*  chapaaax.   (Bahn 
I,  41.; 

iCd  Für  solchen  K  t  '   -  'itit  keine  andere  L&uge, 
sagte  EuIl  ils  er  einen  Trunkenen 

in  eine  Ki>l„.  .....  ...Ilen  sah.  —  J\irvtmakon,  4W, 

170  tJelehrtt^n  Kopf  bekommt  man  auch  beim  Schopf. 

171  Uemeino  Köpfe  lesen  in  der  Geschichte  die  Ver* 

gangeuhoit,  khigo  die  Zukunft 
17^  Gemeine  Köpfe  und  Mücken  dürfen  nicht  viel 
Wasser,  um  zn  ersaufen. 

Jene  ertrinken  in  Kleinigkeit«»,  die»  In  alnem  Olaa* 
Wati«r. 

173  GeKWungeno  Köpfe  thun  selten  gut. 

Lat.:  Ingenia    coacta  male  rctpondent.     (Bindtr  I,  739; 
/,  lati;  St'f/boU,  -MO.) 

174  Gleicher  Kopf,  gleicher  Hut.  —  hir,,miaknn,  ism. 

(rloiuhheJt  der  liesinnocg  und  Uonkuagiart  tcigt  aioli 
uucli  grrij  im  Aouiaom,  daher  die  Volkktracbten,  Cocar- 
dea,  die  Abxeicb«n  Terscbiedon^  politlfdier  fartatan. 

nb  Graue  Köpfe  und  blonde  Gedanken  passen  nicht 
xusammeo. 

Aclmlich  die  Rusioo.    (AUaiann   T/,  443.J 

170  Grindiger  KopiT  zielt  viel  L^uss,  die  darin  x,u 
der  Glieder  verderben  Nester  machen.  —  /.'■/♦- 

SctiUmmcr  JiLinäaaa  aohlechUr  Obrigkoit. 

177  Grob  köpff  behalten  lang.  —  Franck.  /.  hs''.  fV- 

■ol/f,  3*i*  .  tiruter,  I,  45.  Pfiri,  II,  JSJ;  Scholtel,  il»8*. 

178  Grober  Kopf  und   dünner   Hals   ist  Ansatz  zu 

einem  Ntirren. 

179  Gross  Kopf,  groBS  Weh. 

Hilhtn.T  Vrüi  hiava,  ritit  lilaTobol.    (V<ttaki>9»ky,  in.) 

ISO  Grosse  Kupffe  geheu   gross  an  vnd  klein  auss. 

1 B 1  Grosse  Köpffe ,  wunderliche  KopSe.  —  PttH,  li.  aso. 

182  Grosser  Kopff,  kleines  Gehirn.  —  mtidtJer.  XYIlUb. 

Dan,:  For  »tort  eUer  lidet  hoved  et  ol  gteme  foritan 

digt.     (/Vor.  diin.  *M.; 
En§i.;  A  grcai  liaad  aod  a  Uta«  wit.    (Sohn  tl.  toi.; 
Fn.:  OroMa  Mts,  p«ti  de  «an«.    rKritiinger ,  368*.^ 
ßoU.i  Ben  grool  boofd  en  een  klein  veratand.    (Barr*' 

bam^f,  I,  336^.) 
It,.-  Oro«ta  tofta  non  fa  lottil  cerrallo. 
Span.:  Cabello  laengo  y  corto  el  t«ao. 

183  Guter  Kopf  und  fieissige  Hand  sind  goldeswerth 

in  jedem  Land. 

184  Guter  Kopf  und  hungriger  Magen  können  sich 

nicht  vertragen. 

„De*  Köpfet  «rklJlrteeter  Feind  i»t  ein  bungiigaf' 
Magen."    (Wtlt  imd  Ztit,  /,  134,  7.J 

I8ö  Hild  den  Kop  köld  un  de  Foite  warm  un  den 
Darm  öpen,  sau  brükat  de  nig  na'n  Dokter 
te  löpen.  —  Schamftack,  //.  404. 
IfoU,:  Uoq4  nw  boofd  en  Toeten  warm,  en  rol  tnit.Üg  uwan 
darm;  bood  daarbtj  uw  achterste  op«a,  dan  Ena  de 
dokter  naar  den  dronun«!  loopen.  (Hmrrtbomä« ,  /,  W*,) 

1S6  Halt  Kopf  frisch,  Füsso  warm,  Leib  offen  und 
lata  den  Doctor  laufen.  —  Hretmer,  10. 

;/.:  PUcia  cliiaro  e  fulti  befTe  del   raedlco. 

187  Harte  Köpfe  kommen  selten  überein. 

Böhm.:    Dvi    irrdi    hlvry     nebnto    epotu    etraff.    fikl»- 

*wiJty,  lic; 
Xroat.:  Dve   tvirda  glare    nik^  dobra *  niobar«.    (Ma- 

186  Hastige  Köpfe   dienen    niclit   bei   verworrenen 

Herrn.  —  Pem ,  it,  srs. 
189  Hätte  der  Kopf  nicht  harte  Knochen,  es  wäre 

bald  uma  0«him  geschehen. 

JtiMtt.:  Trp  hJ*TO»  na  to  ]«!  *.  koctl  iikuia.  (ÖMaho^tky,  Hl.) 

Iftü  Hätf''"  "'■-  «^lle  Einen  Kopf,  so  brauchten  wir 
ü  le  Einen  Hut 

/Htm-  '  et  hoved  i7aa^  taa  tiavde  man   knn  en 

Dvii  iA  liaddott,  Uaddan  wU   inaar 

19  t  Hau  om  de  Uhopf  nh,  ao  hed'a  Fddleoh  <■.  4.) 

Firobt-nd-  ~  r«W#r»t57. 
Ww  labaBBT  r««ht  aufasit,  ao  bawtt* 

iM  Hitzige  kvyu  vo.i  j^pht  (ihhc)  rh^  r    —^'-n  tri 
kean  r»t  —  »'■jtt.  ■■-'     <  u--  .  r.  - 


I 


aa 


1MK7 


Kopf 


Kopf 


193  Hitzige  Eöpffe  wollen  da«  Etumgeliaiii  luifls  der 
scl^den  erklären  vnd  vecthädigeii'  —  Jimurh, 

i»M ,  17  ;  fttfi .  //,  »81, 

19i  Hot  Kupp  an  Föte  warm,  föU  nig  so  »er  den 
Darm,  de  /  '  '  >t  Ut  äpen  stän,  so  mnt 
de  Dokter  jltu  (II^ulj  —  Sctmttt,  i.  le. 

Botst  far  t^^ — »ci4  Leib«40flkxaiiig. 

195  HxilUen»  Köpäe  geben  böltzeme  reihe.  -^  1109- 
mteriiu.  Dref  C^mtttiäm,  Vorr. 

„Bo  Ul  bo  |cl^w*ffc&  t&lt  tücbtAn  eis  Mhleoht  md 
fWiac  dintf  Tmb  SohnlcB.  J«B«r  BtttliheR  «a^  »ach 
wol,  Ol»!]  k&Dae  den  Sebreiber  e&tperen^  k&snt«  «(»«n 
00  wol  Kflrbholtxflm,  &U  mit  der  Feder,  vber  lAnd 
liAed«lQ,  Aber  bOlta«rue  K(>(>flfl  geb«a  bölueroe  retbe." 

1%  Hundert  Köpfe  voll  tiedanJceu  bezahlen  nicht 
eine  Hand  voll  Schold. 

197  Hunert   Köpfe,    hunert   Sinne,   »eg    de  Biüer, 

dü,u  laet  e  hunert  Kapstköppe  den  Berg  her* 
unnerlänpen,  an  jeder  leip  Buinen  eigenen 
Weg.     (SanifTtandJ 

198  Ich  hab*  meinen  Kopf  für  mich^   eagte  Hans, 

da  kam  er  mit  einem  i^chweinakopf  daher. 

199  leb  wei«8  nicht,  wo  mir  der  Kopf  steht,  sagte 

der  Küirter,  da  sollte  er  einen  Lebenslauf  für 
ein  todtgeborenes  Kind  machen. 
:!00  In  einem  kleinen  Kopf  steckt  oft  grosser  Ver< 
stand. 
UoU.:  In  «en  kleüi  boofd  ijgtdUnrijla  reel  turijsbflid.  (Harre- 

901  In  einem  schönen  Kopf  ist  auch  wol  ein  wüstes 

Dam.  r  Skurv«!  horad  «anktr  Bungc  Itttta  lom  komm«  nml 

ii\  de  aadra  lemmar.  (Prop.  da*. ,  iOt-) 
It.!  |B«Uft  teita  6  UlTolU  nnA  niAlüAglA  beitlA.    CPa;ja> 

tflia,  9i.) 

202  In  einem  vollen  Kopfl'  ist  wenig  Verstandes.  — 

t*rlH,  n,40i, 

*i03  In  jedem  Kopfe  ist  etwas  Weieheit. 

Nur  oicht  ia  «iDom  ao  vial  mit  im  Aadom. 

204  Ist  der  Kopf  abgeechlagen,   so   wird  niemand 

nach  dem  Hute  fragen. 

205  Ist  der  Kopf  krank,  so  legen  alle  Glieder  Bei- 

leid an. 
20G  Ja,   de   hadd^n   verschlagen  Kopp,   as  he   de 

Trapp  herunner  faJl.    fOttfrie».) 
207  Je  g[röB8er  der  Kopf,  je  grösser  der  Kopfschmerz. 
Kopf,  desto  gescbwätziger  die 


der 


208  Je  leerer 
Zunge 

/y#.r  Lei  tOQAoatix  rldea  «ant  coux  qul  fönt  lo  plui  da 
braiL     (Lendrou,   IGllJ 

309  Je  leerer  der  Kopf,  desto  lauter  das  Maul. 

„Jfl  bohler  der  IleaonanEboiIon,  detto  lautof  der 
Schall ;  je  laer(*r  dor  Kopf,  d«8to  lauter  daKGofCbrol;  J6 
hlmluBer  das  Werk«  detto  lauter  die  foiauneu.''  (Fried' 
rieh,  Satir.  Ztittpüfftt,  JV,) 

210  Je  schöner  der  Kopf,  je  weniger  Gehirn.  — 

Wmchhr,  VII.  54. 

211  Jedem  ist  sein  Kopf  der  beste. 

812  Jeder  hat  seinen  Kopf  für  sich.  ~  nium,  sis. 

In  EUsndibarg:  Jod«r  bott  «in  Kopp  Tür  aiek. 
/>!.,•  ChaouD  a  la  naDlo.    (Krittingtr ,4"^^'.)  —  CUacun 
a  aa  teste ,  Martin  le  Toau  el  autre  beate.  (Lerou*,  H,  i^-) 

313  Jeder  Kopf  hat  sein  eigenes  Hirn. 

jSö*m.  .•  Co  hlava,  to  ronun.    (Cetakoeaksf ,  203.; 
Potn.:  Co  glowa,  to  roaum.    (C<lakop»kjf ,  »02.; 

214  Jeder  Kopf  hat  seinen  Schatten. 

215  Jeder  Kopf  wül  seinen  eigenen  Hut  —  AUmunn 

il,  460. 
Mkd.:  Jedea  baubt  daia  wil  telnn  hnot  iegUob  faaua    das 

wU  aeln  fear.    (Hing.)    (ZingfHe,  IV^ßJ 
^n,:  Utn  boved  bar  »it  aiad.    (Pr<tv.  dan.,  303.; 

216  Jeder  Kopff  hat  seine  Stira  vnd  sein  Gehirn.  — 

Ihrbvrger.  //,  408. 
S17  JedMman  ist  einem  Vemünfiftigen  Kopfif  gehör- 

aam,  aber  nicht  den  Füssen.  —  Lehmam.  853,  ii. 
21H  KaliitT  Kopf  dampft  keine  Traurigkeit. 

219  Kann  man  den  Kopf  retten,  so  mag  man  den 

Bart  opfern. 

220  Kann  man  mit  dem  Kopf  nicht  durch  die  Wand^ 

so  kaun  man  durch  die  Thür. 
/.af.'  iJtiitUutua  Tuntla,  xouoa  adbib«.    (Manutiiu.)    (ßin- 
dtr  tt,  u».; 


221  Kein  klager  Kopff  »t  >e  gewmm,   4ai 

der  Narr  bat  irberleMit,  —  Htn^  H,  «x, 

222  Klare  Köpfe  und  Gla«  humtn  mtA  ai^ft  U 

223  Kleine  Köpfe  können   keinen    igiomtn  G 

stand  omspannen. 

„Bla  gwaaa«  Gedanke   gebt   mhtam»   vamig  im 
Ueiaaa  K(»f,  ala  eiae  Bombe  ia  eine  XaaMeiiBie.'  (Wä 
umä  Ztit,  /,  1«,  95.; 

224  Kleine  Köpfe,  lange  Zöpfe. 

225  Kommt  man  über  den  Kopf,    so  kooml  tm 

audi  iiber  den  Scbwanz* 

226  Kopf  ab  ist  das  Schlimmste ,  wa«  kowMi«  b& 
EoU..:  Het  kam  niet  erger  dan  den   kos   •£    fJBanraliMa 

/,  417*».; 

227  Kopf  ab  ist  ein  gut  Mittel  geg«n  GriniL 

iHa  Bttaaca  bam«ttea  ab«:  J3m  dM  OaiaJM  «^ 
kfipft  man  aaia  Kiad  Biftht.    ( tttmmtm  TI,  Maj 

228  Kopf,  Geduld  und  £Uenbogen  und  dr«  eil 

Sachen.    (BroMiaitmrf,} 

229  Kopf,  Kopf,  was  ist  dir?  Der  Mund  htt  aid 

umgebfucht. 

Die  Keg«t  in  Suh&am.  um  sa  aajrvn*  "A**  fiaikof 
den  Miaiaclmn  nicht  T«rl4i*t,  ao  laaig«  er  aoebaOBK 

230  Kopf  kühl,  fasse   warm,    macht    den  Dodcr 

arm.  —  EutUim^  B99. 
931  Kopf  oben  iat  die  Haaptsaisbe. 

Die  Bnwen:  Dar  Kopf  fat  dar  Z»*.  daa  Han  Mte 
Eeicb.    (ÄltmoM.  VI,  44a; 

232  Kopf  ohne  Geld  hat  weniff  Werth  in  der  Wdt 

233  Kopf  nnd  Hand  geboren  aeia  Vaterland. 

234  Kopf  weg,  Bchrot  der  Barsch   zu    HalleL  - 

236  Köpfe,  die  man  zwingen  soll,  die  geralkenit^ 

ten  wohl. 

236  Köpfe  und  Eisen  rosten  ungebraucht» 

237  Köpfe  und  Filzhütc  behalten   ihre  (a]te)Fotn 

Sie  wftrden,  bereita  trocken  geworden,  apringaa,«ma 
man  sie  geiraltaara  Über  eine  andere  Pona  M^a 
wollte. 

238  Köpfe  voll  Hauben,  Häuser  voll  Tauben,  Eftiv 

voll  Wein  fressen  viel  und  bringen  nicbUtt. 

239  Köpfe  wollen  wir,  Köpfe.  —  Kirchholrr^^:  «► 

rock,  ISSCl. 

All  17ü>8  die  Landlcute  einea  schweiaorUchen 
bewaflnot  in  dio  gtadt  aogen;  ao  druckten  ei«fa 
der  einige  Erbitite  ao  aus,  da«a  aia  Köpfe 
oder  diese  Sage  ging  Tor  ihnen  her.     Nneli 
n«r  Ängat  würde  nachher  anf  die  Fng« :   Wa« 
ihr?  wenn  jemasd  wohin  kam,   die  Anttrort 
„KOpfe  will  ich ,  KOpfe."    Man  eleht  darana , 
eine  »pricbwartllcfae    Bede  entatehen  oder  alaa 
aprlcbwüriliob  werden  kaun. 

240  Kopff  ab  ist  eine  tödtliche  Wunde.  —  l^ 

11,  S15.  es.  Petri,  II,  426.  Smirocfc ,  *86«. 
liän.:  Kop'&f  er  et  dfVdeligt  aaar.     (Prop.  da».,  )iij 
HoU.:  De  kop  o(  i«  aono  dood  wonde,  —  Thoottaf  ■ 

dode  wondo.    (Oarrtttomtf,  I,  437.; 
Lat. :  Vulnaa  letale  caput  abaclaiun  roco  tela. 

tvtfen,  $31;  Sutor,  49$,) 

241  Kopp  aflf,  Zogel  önn  e  Löscbke.     ftt   .     . 

Sagt  man ,  wenn  man  eine  8aolae  aber  Hala  aber  Kaff 
abfertigt. 

242  Kopp  glatt,  Foite  glatt  is  de  balwe  Brdtidit 

(Ürctnen.)    —    Bremer  SoantagiblaU ,  Ift&I,  Kr*  4;  S^* 

Kicr,  3Ä3  ,*  fiir  Hannover:  Schambach,  I,  SM. 

Empfiehlt  helrathaluBtigon  Mädchen  wolilgakiaAtai 
und  nett  geordnotca  Maar,  ao  wie  klcidaamea  Sckab- 
wark ,  waa  ala  der  halb«  Brautachata   beoaldhaat  ^«tl^ 

243  Kopp  kalt,  Föte  warm,  Achterport  open, 

brakt  ji  nich  na'n  Dokter  to  lopen. 
b»9.)  —  GoliUchmidt,  U,  iS. 

In  ßireUti:  Kopp  koll  (kalt)  nn  TöU  CFAbm) 
Fon  niob  to  Hir  den  Daarm«  boU  >t  Achtavp« 
iHinterpfOrlchen)  oapen  (oATeo),  denn  brti  de 
nioka  to  hoapcn.     (Finnenich,  II f^  74,  14S.; 

244  Kopp  un  Föt  holl  warm,  elä  nich  to 

Darm,  de  Achterpürt  lat  apen  etahn, 
kann  de  Dokter  wirer  (weiter)  gähn. 

lenburg.)  —  Schülar'»  Mt. 

245  Ko|.p  verloren,  Ollena  verloren.     CV^mUßdLf 
24G  Kopp  weg,  e  Prehmke  follt  vom  Dack  <Die&)* 

flfijingafcerfl.;  —  FrUchbür* ,  lUfK 

lat  der  atehende  Warnruf  kOai«ab«ig«r  < 
ai«  einaa  (Hgenatand  von  der  Höht  aitf  il>« 


1509 


Kopf 


Kopf 


1510 


I 


I 


I 


htn,  Pjnhak«  Ut  eigantliok  uia  kleLD«r  B*llen  Ksti- 
Ub«ok;  Zlmmerlontn  und  Mfturer  bMaiohnoo  «liAr  d»- 
mit  »aob  Zieg«l«teino,  Balkcu  u.  dfL 

347  Languuno  Köpfe  behalten  lange.  —  Cü«rHH,  300. 

Simrock,  5Wl;  liraun,  l,  1«3. 
Lot.:    lofTVxüo  Urdo  prMc«ptQiii  firmiua  U»ereL     (Dimirr 
I,  743;  //,  IÄ05;  EiitlHn,  SSO,*  St^bold,  ti\.) 

248  Laus  dir's  auf  den  Kopf  regnen,  dass  du   noch 

etwas  wächst. 

la  Aobalt  «u  KindoTii. 

249  Leere  Kopfe  lieben  lange  TiteL 

HoU.:  Lodl^e  hoofdcn  hebben  tooderliflga  gedubten. 
iMarrebonyf,  I,  3U^.) 

250  Leichte  Köpfe,  gute  Herzen. 

Holt. ;  Een  tos  hoofd ,  oen  go»d  hart.    (Uarrtbemii ,  / ,  33«  *J 
351  Man  kait  nicht  alle  Köpffe   vher  einen  Kaimn 

scheren,    noch  all©  Schuh  vber  einen  Leiat 

machen.  —  Pari,  //,  «6. 
2di  Man  kan  nicht  zwei  küpfle  zugleich  mit  oinem 

liut  decken.  —  /vm,  ll,  456;  Uenitclt,$&,ii. 

253  Man  kann  einem  den  Kopf  nehmen,  aber  nicht 

seine  Uodankcn. 

Dji>  Türken:  Moki«u  Kopf  |{«b«  Icti,  »bar  nio  mein 
Gohoijntilft».    (CaAirr,  VT47J 

254  Man   kann   nicht  alle  Kopfe  unter  einen  Hut 

bringen.  —  Eiäetetn,  S90:  korUt,  84B7;  i^m,  //,  4^1. 
JJrauflfc.  «6»>  n, 

„yerfobena  wUta  ilftraftoh  Hogen  all  KOpf  to  «lAen 
IIutBubring«ni  ■okli  mühtun  Arbeit  magat  wo)  ■purii.*' 
(Kirchhof,    l\'end   lnwiit/A  ,  I  V\  161.; 

255  Man  kann  nicht  mit  dem  Kopfe  durch  die  Wand. 

ÜKtU,:  Meu  kjuL  m«t  sUn  boofd  uiot  doür  don  muur  loo|>«u. 
(ffarrrbvmit ,  /.  32l''.; 

256  Man  kann  nicht  mit  einem  fremden  Kopf  aus 

dem  Fenster  sehen. 
Botl.!  Mon  kan  olot  uit  bet  vcniter  kljkeo,  mla  moa  geen 
boofd  heoft.    (UarrehtitiKi'f ,  J,  :in^') 

257  Man  kann  wol  einen  klugvn  Kopf  in  eine  Nar- 

renkappe stecken. 

258  Man  muas  den  Kopf  nicht  verlieren. 

Man  tntuB  d4<a  Muth    nicbt   sinken    l&iien;    wena'i 
ttbel  gebt,  nicbt  fOriAgeu. 
Kri,:  II  faut  falro  coutro  furtuoci  bon  CMttf.  (Ltitdroy,  705.; 

25d  Man  muss  den  Kopf  streicheln,  um  Xjätuo  (Ün« 
geiiefer)  zu  fangen.     {Sarinom.j 
Man  maaa  dio  LoutoLeitbrer  acbwaohen  6«it«  fattati. 

260  Man  mu»9  immer  den  Kopfüber  Wasser  halteu. 

Sieb  niolil  TOm  Qtftcbiok  utciierb«ttg«n  lu««n,  tJ.,frl>* 
•cbrteb  (.').  Juli  ll^di  &u  HcnlMt.  ..l>ar  Koi>f  itC  mir 
manchmal  lull  gvuagi  doch  hab*  Ick  tbn  uocb  immer 
oba«  ath»ll«n."  (fftrdcr  »  Bri*f»^ktH,  8.  iHL) 
i,«tt,t  St  mihi  ret ,  non  me  rebui  attbjiuig«ra  oonor.  (Fa- 
»tUmä,  T7.J 

261  Blan  muss  nicht  mit  dem  Kopf  durch  die  Wand 

rennen  wollen. 

Frt.:  II  n£  faut  i««  falro  de  m  t#l«  matiQ«. 
Volt'-  Lbam  maru  nie  pfTCbiJo».    (Horton  ^  'Sil.) 

262  Mau  muss  seinen  eigenen  Kopf  haben,  weil  man 

keinen  ru  leihen  kriegt.  —  Ewtein ,  iw ,  Sim- 
rsd.&Mfl. 

263  Man  muis  aeincn  Kopf  weder  ina  Feuer  noch 

ina  Waner  stecken. 

Sf»  Araber:  Brüige  deinen  Kopf  weder  unter  den  Zorn 
einM  KOaige,  noch  in  die  Cebencbweiamazig  einet 
FlDMee.    (Cahitr,  U2l.) 

264  Man  muss  sich  so  lange  an  seinen  Kopf  halten, 

bis  man  ihn  verloren  hat. 
/(.:  Xott  bitogna  fa«cl*r«£  ll  oapo  piiata  dl  roB|>er«elo. 
(Bokm  /,  111.; 

265  Man  schlägt  den  Kopf  nicht  ab,  weil  er  grindig  ist. 

I>ä». :  Mao  bugger  ikk»  boredet  of  fordi  det  er  eknnret. 
(B«km  I,  ^i^.)  —  Man  iltal  ei  bugge  boTed«!  of  far  det 
•r  lause»  og  aktwet.    (Ftot,  Jas.,  Stil.; 

266  Man  Siebt  einem  wol  an  den  Kopf,  oher  nicht 

in  den  Kropf. 
BM,:  Men  liet  bem  wd  roor  dea  kop,  uaar  alet  in  dM 
krop.    (UarrtlMHU«,    f,  4S8*; 

267  Man  aol  nicht  begeren  alle  Kupff«  in  ein  Bocks- 

horn tu  XWingen.  —  AV*n*  ü.  47s ;  tintt^r,  111,  67. 

268  Man  thut  beeaer»  so  einer  den  KopIT  zu  deben 

kompti  alw  ''f«  t,;»,.i/.,,.    _  L^manM,iu,n. 

269  Uindi  gut«r  t  chthorvor,  diewoil 
▼erdr&ngfli 

3mp*  lur  «llo  latoMl.   (ttmiuß.) 

(PAttippt,   tl .  ü.  1  i 


270  Manchem  Kopf  fehlt  nichts  als  das  Gehirn. 

Wenn  die  Chineeon  rooht  haben ,  «o  wird  dlee  nlehle 
■ebodeo,  denn  aie  behaupten  in  einem  ihrer  Sprich» 
Wörter:  Ktobtim  Kopfe,  Lm  B»acbe  eiut  der  lieiel.  {C.  A. 
FitThtr,  Cunoiitättmalmanack ,  MAlns  182«,  8.  380. j 
fir.!  Toutee  lAtee  ne  aont  pae  coffree  4  roiion.  (Bokn 
/,  i5>.J 

271  Mancher  gute  Kopf  bleibt  nach  aus  Mangel  an 

Gelde, 

272  Mancher  hat  den  Kopff  voU  mucken  und  kan 

keine  im   gemach  leiden.  —  tAihmann ,  aso ^  z\ ; 
_        Kirtf,  4S18*'. 
373  Biancher  hat  ein  Kopff  wie  ein  mörsol,  man 

muss  alles  drin  Blossen.  ^  /.Mm<iMN.43o,  26. 
Z>i*i.:  M*nge  bare  hoved  eom  eu  morter,  man  eluU  »t«ide 

Alt  derl;  andre  have  oa  roTe  i  lüernen,   eoa  dut  Ipbor 

Bd.    (Prot.  Ann. .  30aj 

274  Mancher  Kopf  hat  zehn  Splitter  und  elf  Zwickel 

zu  viel  und  neim  eu  wenig.  —  K6ru,  SMO. 
375  Mancher  Kopf  ist  glatt  (geputst  \u  s.  w.)  von 
anasen  und  verworren  im  Innern. 
Bikm,i  Nn  htard  liporkjr,  a  hUvi  treba  £em*rky.    (Öttn^ 

Irorfity.  VI.) 
Kroai.r  Na  giavl  kinc,  vu  glavi  Mi«^.    (C*t<ikop»l^,  97.) 

276  Mancher  will  den  Kopf  aus  der  Schiingo  »iehen 

und  fällt  mit  dem  Uintem  hinein.  —  EHUch« 

effmUiehe  not  Brieffe  Martini  Lulkera  an  den  Kurfürticn  tu 
BTanAtnimrg  (Wittenberg  IM0>. 

277  Mancher  will  mit  dem  Kopff  bindoroh    vnnd 

könnt  wol  neher  kommen.  —  PtH,  ll,  in. 

278  Me  «üht  enem  wqoI  vor  den  Kopp^  oawcr  nit 

innen  Kropp.    (UMoha.)  —  iVoMif.  7i,  i57. 

279  Mein  Kopf  ist  so  viel  werth,  als  du  mit  Bauch 

und  Schwanz,  sagte  der  Stockfisch  aurGrundcl. 

280  Melancholiicher  Kopf  ist  des  Teufels  nafeu  und 

Topf,   darein  er  tropf  und  darein  er  koch 
seinen  Hopf.  —  Fitckari.  örnh, 

281  Min  Kopp  is  g^n  Allmnack.  (OttfneM.J —  Dimw,  ST». 

282  Mit  altem  Kopf  und  frischer  Hand  kommt  man 

durch  jedes  Land. 

Engt,:  Old  beod  and  young  luind.    (BoKh  11.  ISOuJ 

283  Mit  dem  Kopfe  gegen  die  Wand  läuft  kein  klu- 

ger Mann  im  Land. 

It.:  Proteatare  e    dore   del   oapo   nel  mnro,    to   putt  Ikro 
ognuno.    (Bohn  1,  m.) 

284  Mit  dem  Kopfe  getrauert,  mit  dem  Marse  gc- 

hauert  (gehurt).     (tiTcmHtchveig.) 

285  Mit  dem  Kopfe  stosset  man  keinen  Baum  vmb. 

—  LAtMiHti,  SM,  L. 

286  Mit  dem  Kopff  hindurch  wollen,  thnt  kein  gut. 

—  /Vtn'.  //.  474. 

26 7  Massige  Kopfe  haben  seltsame  Gedanken. 

288  Niemand  last  jhm  gern  de^  Kopff  änderst  setzen. 

—  Lehmann,  5tl,  14. 

289  Nur  ein  toller  Kopf  rührt  dies  in  Einen  Topf. 

—  EUi^ein,  SSO. 

290  Ohne  Kopf  ist  bös  leben. 

Dennoch  iet,  wie  die  Legeode  enAblt«  dar  Kfister, 
dem  ein  heidnUcher  KOnig  in  Paria  hat  enthaupten  iae- 
een,  mit  dem  Kopfe  lu  dar  HoAd  bie  Saint -Douii  ge* 
laofen,  um  etcb  dort  begraben  zu  l*aaeji  und  dem  Orte 
eeinen  Nomen  la  geben.  //.  Httnt  bemerkt  xwar,  ea 
eef,  wenn  man  die  £ntfernung  bedenkt,  lu  verwun- 
dern,  datt  jemand  ohne  Kopf  eo  weit  sehen  kouue. 
lt.:  Oorpo  non  TA  che  eensa  caporirn.    (ran^ffti^.  41*6,; 

291  Schön  Dank,  du  stuker  Kop,   a  andermol  bis 

ne  su  griftp.    fObtrtumttt.j 

292  Schöner  Kopf,  fauler  (wilder)  Arsch.  —  Lehtnann, 

U»,  1S0  ü.  7»»  33. 

293  Schöner  Kopf  —  schlimme  Bestie.     fBergnmo.j 

Zlna  schone  Fran  kann  einen  boeen  Chnrokter  haben. 
2M  Sohwaraer  Kopf,  rother  Bart,  böse  Art,  —  s»m. 
rock.  740:  SaiUr.  80;  /kin#fterg  I,  123. 

295  Sind  wir  über  den  Kopf,  so  kommen  wir  auch 

weiter.  —  Schvppua,  TrxKtätleiii. 

296  So  lang«*  der  Kopf  nicht  herunter  ist,  trigt  der 

Mem.'  flut 

297  So  man*  s,  to  mancher  Sinn.  —  Ei/enng, 

m.  30y. 

uUk  hla«,  toUk  1  stnjiluT.  ~  KoUk  dir,  toUk  ajt- 

95* 


Kopf 


Kopf 


Tiitt^.  -  Kolik  hUr,  KjfMk  kio- 

Aru^r..     n. -^iv^ii  M^--^  ,  i.iiju^  waltL  —  Kolik  fkakav ,  tolüe 

iUnlr^T,  —  K^'iko  Ijddi,  t4lko  e4dL    rc«t«iJtor«i-y .  SinrJ 

Mreat.t  iCnliku  Ijudiij.  tuUko  «adih KoUk  brftd,  tolik 

P«4m*f  Co  tUb«u«k,  to  pknek.  —  Kiüda  g]o«a  m»  *WQ|}t 
iiWiffl»t-    *"     i^^y    dadek    m»   ivoj     erabck.     (Crltt'^ 

ir«td.  fHlflltotiJki.  dA  wMAlcko,    ^t5</^JloMiy.  'M^.) 

Ho  nianeher  Kopf,  bo  mancher  Tropff;  so  man« 

chee  Hirn ,  bo  mancio  Stirn.  —  llerfterffn ,  lt.  507. 

299  So  mennig  Kopp,  so  raennig  8inn,  iftd*  tJlen- 

vp€gQl,  un  amet  ''n  Sack  mit  Dödenköpp  von^n 

llarg'  (de  6n  l^p  gor  nä'n  Krog).  (McckinbmQ.) 

—  Wwfrr,  low. 

»00  Ho  viel  Köpfe,  lo  viel  Hälse  (Hüte).  —  Wwc««-. 

xvu, «, 
301  Ho  viel  Köpfet  wo  viel  Kröpfe.  —  Sininxk,  iMX. 
(loa  80  viel  Köpfe,  w>  viel  Tröpfe. 

Vao  alaer  diunmen  0»t«U««h«fl. 

303  So  völ  Koppen,  so  vol  Sinnen.  --  Oiwmji ,  io<Ji  ; 

304  Taugt  auch  der  Kopf  nicht  viel,   das  Herz  iai 

deito  beuser. 

fra.r  M»at»l»©  t«to,  bou  cocor,    (Cahitr ,  1707 .J 

305  Tausend  Köpfe,  tausend  Sinne. 

/'rt./  Vlngt  t«to«,  Tlojii  arii.    (Maunn,  21S.; 
irttl.;  MIU*  Lotniaaa  «iiftoiM  et  rerui»  dlicolor  uiu4.   (Bin^ 
(Ur  //,  lft57,> 

306  Tolle  Köpfe  wollen  auch  durch  metallene  Mauern 

laufen, 

307  Um  den  Kopf  zu  retten,  mu»B  man  den  Bart 

preisgeben. 

308  Unter  jedem  hüngenden  (geuenkten)  Kopfe  woh- 

nen tausend  Bubenstücke.  —  isurcAhardi ,  hj. 

Man  lieht,  dui  dia  KopffaiiiZigcr  in  Aegypton  nicbt 
betior  tiitd  ftlt  bei  unt. 

309  Väl  Kopp,  vät  .Sinnen,  sä  de  Förmann,  as  he 

*n  Foor  Kohlköpp  umsmieten  harr.  (7«*»*^  — 
Hoefer.  614 •;  tlautkalmdct' ,  III. 

310  Vfcl  Koppe  hefft  viile  Sinnen,  aä  de  Knecht,  as 

he  mit'n  Wa^en  voll  lidsköl  umemcl,  un  de 
enc  trölldo  hierhen,  de  anner  trüllde  darhen, 

fOtdentturg.)   ^^  l'irmemch.  1,2X1.   H  ;•  Uagai,  IfKJ,  2; 
Frommen n,  ///.  39,   17, 

311  Vel  Kopp,  vel  Sinn,  s&d'  de  .lung,  dör  siuet 

he  'n  Wagen  mit  Kohlköpp  um.  —  Uoffer.  U6. 
313  Tel  Köpi»,  vel  Silin,  eegp^  dei  Düwcl,  du  harr 
hei  'u  Fliurer  Poggen  (Fuder  Frösche)  laden. 
(UeMonltuiQ,)  —  Itautfe.lO;  hvcMevitch  Ivi  Stmrock, 
iHi:lto9fer,  lOiO. 

313  V^l  Kopp,  vel  Süiin,  tsäd  Jen  Uür,  as  he  met 

den  Feder  Komst  omstölpt,    (Omti^cr  SehtvnQ.) 

314  Vel  Koppe,  vel  Hinne,   fle'  de*  DüiwoJ^  ossc  he 

cun  Füouer  Ilüpper»*  (Fuder  Frösche)  laden 

hadde.      (l^^ppt'.)   —    Finnmirl»,  /,  26!>. 

315  Verschrobene  Köpfe  und  Eulen  lieben  die  Nacht. 

316  Vff  eyn  aokheu  kopff  gehört  eyn  solche  lauge. 

—  Tapimi,  14^,   Lf'hmaun,  II,  31.  47;  .S.iilrr.84;  Pa- 
röin%akon,  lOOe  u.  iSS:*;  lii»ehin,  339;  Körte,  3194. 

DfMtr  Miinacb  muM  »o  bebaadeJt  w«rd«D.    (8,  Kam- 
morlaage. ) 
Laf.^-  Aipfif  equiri  dufis  cootimdjtur  ora  lupatii.    (Otid.) 
(Bindtr  /,  94,  //,  2G3;  PhiUppu  i,  «4  V  StyboM,  i\.) 

317  Viel  Chöpf,  viel  t^inn,  viel  Karrcnwerch  drin. 

(Luxem.) 

318  Viel  Köpf  müssen  viel  Hut  haben  und  keiner 

kann  dem  andern  seinen  recht  aufseUen.  — 

<»F«f.3S0. 

319  Viel  Köpf,  viel  Sinn;  viel  Hosen,  viel  Sprung'. 

(Eitti,)  —  heinsbevii  11,69. 

Xloht  bloi  jodB  GattuDg  bat  ihr«,  jedei  eiJiiolnc  We- 
in hmt  seine  EigcatbümlJcbkelteat  wa«  tiob  in  den 
SftlfllkwArtom  aller  Vfilker  au«R«Bproche«i  findet.  Sie 
Italieritar:  So  «iel  Köpfe,  eo  nel  Oebirn».  Di«  Kuf- 
Uainr:  So  i4el  Htmde,  lo  riel  Arten.  Die  Walacboa:  Die 
HMid  baA  flmf  Fiikger^  and  doch  ist  keiner  dem  an- 
Un  fl^ob.    Di«  MaUtadcr:  Bin  Menaob  M  Ttoreekig, 


•«ia.   Sto  8srt»tm:  Du  Si«ib 
Miani  «md  dv  Ut 
Di«  Aa««n  de« 
Dtm  Fmuwea:  Sit 


329 


330 


•iD4  «««tei«  •!•    41« 
ad   iat   *«f    steiete   1 

Die  ARjAneaen:  Zvel  Jfenaehm  b«bcn  oJeU 

Kttonasr.    fAriMi^rjr  fl.  &.) 

Viel  Kopf,  wenig  Mund.  —  Sfmchm^t M» pmu.  m 
Der  grandliehe  Dtnkar  liebt   k«4i»  lewM  Ofidieft 

Viel  Köpfe  gehen  schwer  anter  Einen  BmL  - 

Simrotk.  im. 
Däm.:  Det  er  oadt  et  tum  aa&g«  borcder  isaJ^  «w  I« 

(Bohlt  r,  .1£1.; 
Hoil.:  Het  ralt  cnoeUeliikt  ▼«•!  hoofden  oadar  Maekifaa 

te  rergcn.    (Hambömit,  t,  Z^^^,) 

Viel  Köpfe,  viel  Sinne,   viel  Dächer,  viel  6fr 

riune.   »   Schlniaek  bei  Gomoicke ,  lOSO. 

Viel  Köpff  in  ein  bringen  kostet  mähe,  —  Ät\ 

//,  573. 

Viel  KöpfiT,  viel  Sinne  (Hut).  —  LAmoMm,  ».n 
Ichmann.  11,  isi.  90.  Pttri,  1/,  574:  OeUrtilffi.  A.  I 
Bever.Ll:  Eisenhart J V.  ^:  CmI,  lOU;  AKtii9.it 
ifofMm,  30.  PUtor..  VIJ,A3:  Ma^er,  H,  O  %.  IS«:I» 
fc«ii*w,  >77;  A'a»,  U;  fiamanu,  t'iif  vrr.*  /«  U:  1^ 
tSSO  o.  4S89 ;  ParSmiokon  ,  378S  ;  ßravH.  #,  19» ;  ttiu^m 
Ilt^xVbx  Vtanlen:  Ftwnmann^  17,  ^19«  23«:  (^  1» 
brtiofc:  Frommaan,  VI,  ii,  45;  ßr  ilamtacer:  .Sdkaaletf, 
//,  S87;  für  5e*fi»i«i;  Frommanm,  tit,  *45.  IS;  fir  M^ 
drirJt:  Cur/.-*.  SS»,  417. 

„  Man  thnt  gematnlloh  «affaa ,  d»aa  riel  beaptar  fü 
tinn  tragen."  fLöci  cowim.,  «I-^  ,, Viel  JCOpfia, Ti«l äaai , 
jedem  gefillt  «eine  Kappe.'"  (UrimmeUka^ttni  Tmi- 
»cAer  Michtl.)  „Und  da  wol  aUcioahl  wahr  bMkt,  ni 
KOpffe  viod  viel  Binue ,  ao  bleibet  doch  iader  kl 
seinen  i  Augen  und  deuckt  die  loinen  eind  dJie  keatta* 

£Ä«Uer^  IM«;  Dia  Mechanik  mancher  oraDaeUkAft 
Lopfe  i*t  ebenso  veraobieden ,  wie  die  Xsckaaik  «ar 
Bepetimhr  und  eine»  Brutcnwrudera.  Wer  dioSf» 
tbUniXichkeitcn  anderer  nicht  achtet,  verdieml  eari 
nicht,  daA«  mau  die  eeinlgen  achte. 

I>äH. .'  8aa  mange  boveder ,  saa  man ga  ain d .    (Boik»  /,  tsU) 

EnffU:  Many  men,  mmny  minda;  so  maxvy  dogs,  so  umr 
Vifld».     {Ei4tl<in,  38»;  Bchn  II,  114;   fr-    '     '  '*' 

Fr».:  Autaat  da  tätet,  autant  d'aris  ( 
roui,  I,  lH,i;  II,  177;  Gaal,  1034,-  A 
^  Autant  de  t^tee,  autaot  d'opiuions.  ,<^.  ^>i^.  ,  - 
Bokn  /,  7;  KnUittiftr,  49 *J  — Cbaqae  titc,  cbaqo«  »ni. 
(Ltndroif,  1372,;  —  Lee  gens  du  uaSme  mri»  ne  Mot  jx 
mais  d'accord.  CUasaon,  217.^  —  Tant  de  g«n«,  tsr 
do   «eos.     (Eiistetn^   SMJ 

Jliftl.:  Also  menich  booft  so  menJgfaan  ain.  (Ttrm*.,  1,  ' 

—  Ve«l  hoofden,  Tee!  rinnen.    (Böhm  /,  341.J 

Jt.t  Quanti  capi,    tanti   oerTslli.    (P4u»aiftia.   i6 ,  !>,•  - 

guante  tost«,  tanti  parcri.     (^J^at^  103;  FmutfÜA,  ftX  (. 

Lat. .'  HonüQOB  atudia  in  ditreraa  feriintur  (Binder  U,  aU-. 

PcctoribuB  mores  totsant,  quol  in  orb«  flgucae,  (Oe^J 

(Binder  U,  2514.;   — Qaolibet  ia  eapite  vigci  JugsaBa 

speciale.    (Lrtd  comm,,  91,-  FalUf^€ten,  4€i;  8H6ee;Mj 

•—  Qnot  capita  (homines) ,  tot  sententiae  (aenis««).  (Süt- 

<rin,389;  G^inl,  1034 i  Frvium,,  iiir  Heatfr,  KVj',  A» 

jd^jr.  34;  80f/bi>ld,  518.)  —  Quol  capitmo  Timat,  MiiW 

Rtttdiomia  millia.    (Norai.j    (Kinder  I,  is».-  II,  |M»: 

PMlippi,  11^  148.;  —  Qaot  bomin«t,  tot  eaails.   i^ip- 

no//,  134.; 

toln.:  Co  dxbsnek,  to  paitck.  ^  Co  gfowa,  to  nnfl^  ~ 

Kaidy  dudek  ma  swöj  cxnbck.  ->  KardaslonrsHBiMI 

osapk«.    (MauoH^  31».; 

.S\:Au'(r(l..''S&  m&ng  Hufrud ,  bh  nüng  Sinne.    C<7faM,liJ 

Ung.i  Meanyi  ar  ember,  annji  a  t«ts«^.    (<ruäit  lOi] 

Viel  Koppe ,  viel  Sinne,  der  Duiwel  sitt  dtftBW. 

(Büren.) 

Viel  Koppe,  viel  Sinne,  hadde  Clcnapieg«! saf^ 

da  hadde  'ne  Schuwkar  vull  F6er«ke^  fast; 

wannte  den  einen  derup  da,  hüppede  d«  ta- 

nere  wiyer  herunner. 
<)  Pderske,  d.  1.  Frosche 
Viel  Kö 

hadd 

—  IVflwic,  M,  3« 
Viel  Koppe,  viel  Sinne,  siä  jener  Knochlt' 

he  *n  Föör  Kumatköppe*  ümmoscUmiten 
un  de  ene  hier>  un  do  anner%  daciicn 
reldc.  —  Lfrs.lM. 
')  lUbutkOpCi. 

Vil  Chöpf,  vil  Sinn,   het  de   Choljsansa  gewiti 
wo'n  cm  8'  Fuetlcr  uenaud  g(^e>-ti  1»L  —  ^H 

mt^trr.  iS. 

ViU  K4bb,  vin  Söim,  Wll  Hoase 


LÖppe,  viel   Sinne  ^  sach   de   Düwel,  (Im* 
V  \  'ne  Schofkar  vull  Füörske.   (ht*^/^) 


CTrigr.J  — 


IM.  tu 


1613 


Kopf 


Kopf 


1514 


I 

I 

I 

I 


331  Vit]  Kopp,  vill  Son,  viU  WöBub,  viU  Pea.  (K*Im,J 
331!  Vom  kahlen  Kop£f  raufft  man  keine  Haare.  — 

Mn.  n,  57R;  FroMckm.,  r.c.VIlI. 

333  Vom  Kopfe  bis  aum  Fusa,  vom  Scheitel  bis  zur 

B'crsc. 

X«l..-  K  CApilHi  tuqa«  »d  ungut«.  (Patron.)  (Binder 
Jlt  4.)  ^  A  cftpit«  ua<itte  id  u»l«cm.  —  Talus  a  vcrtlee 
puJcb«!  ad  fmo6,    (fforoM.) 

334  VüD  vielen  Köpfen  ist  guter  Ratb  holen. 

Der  Tiet«  Rath  kann  an«  »bor  leicht  «o  irr«  mkchefi, 
diiia  wir  nicht  wi««ea,  irai,  wi«  uud  woniK  su  begit}- 
o«D  t«t. 

335  Wä  welld  balde  der  Kopp  ganz,  da  muss  bliove 

vom  Buren  Banz.    (Dedburgj 

336  Wann  man  den  Kopff  erhalten   wil,   ao  fuhrt 

der  Teufel  den  Leib  gar  bin,  —  Grutrr.  in,  Si. 

337  WÄr  sinffe   Kopp  verwaat,    der    verwaat  kein 

dauf  NoBB.  (Küin.J  —  Firmmmk,  /,47l,  3.  für  Du- 
rm:  Firmenich,  I,  483,  4,1. 

338  Was  dem  Kopfe  hilft,  achadet  den  Fü>£eti. 

339  Waa  der  Kopf  vergisat,  müssen  die  Füaae  ent- 

gelten. 

Dturch  Tennabrt«  Gange. 

340  Waa  ein  barter  (langsam  aufnehmender)  Kopf 

behalt^  BpMer  achwerlich  ihm  entfallt 

341  W^aa  einen  Kopf  (Anfang)  hat,  muaa  auch  einen 

Schwanz  (Ende)  haben.    ' 

Holt,:  Heefl  hei  dlug  tieo'  kop ,  dAn  inoet  it»t  ook  a«n' 
ttaart  hebben.    ( tiarr«t>Qtn4« ,  I,  431*.) 

<}42  Waa  gut  für  den  Kopf,  iat  achlimm  (ur  den 
Rücken.  —  nuttnber^  tl,  ijt. 

343  Waa  hilft's  ^  wenn  man  mit  dem  Kopfe  gegen 

die  Wand  rennt 

iföAni<;  Tino  hlftTU  o  ««<f ,  eo  aiTj-tlncei?  (öttaJtovMhy,  mj 
LH.:  B»a  muMz»  gKlw«  in  akmenint  (ä*lak9Mktt  ifj.j 
Potn*:  Tradno  muru  glo«i|  prsebiü.    (Ceiatoit0$kf ,  t9I.J 

344  Waa  man  nit  im  Kopf  hat,  muas  man  iu  Füs- 

aen  (den  Beinen)  haben.  —  Gmter,  lll,  w.  Ldf 
mann,  //.  966.  80;  Goal,  lOSi:  Eittlein.  S99;  Latirmget, 
I,  U8:  SimriKk.  68S3,  Adrr«.  U99:  FrU<hbur,  ni: 
FrucMier^,  Jl*>.  ÜroHn.  h  \9»:  für  Oürw:  F\rmemckt 
/.  454.  103;  für  Sietermark:  Firmmiirh,  //.  7«S.  »4;  für 
SlntHz     Firmmick,  lll,  n,  99;   (&r  Waldeck:    ChtUc. 

I>«r  V»rgM»Ueb«  mti««  manchtn  W*g  niaoli«Dt  d#n 
«r  «Ich  hau«  «nparta  koaasa. 

Kdo   nsina  v  hl*Ti,  muMi  nüti    vaohott.    (CtUt^ 

[)än.:  Hvo  fli  liaTer  det  i  llOT^dol,  fa^er  «thav«  det  l  fod- 

dtrne.    (Pro«.  <fii>*.,  304.) 
Engl.:  Wlio   b««   not   anderaUudinff ,  l«t  hlm  bare  Uifs. 

{Hohn  II,  IV.) 
Frt.t  L»  jaiQb«siKirl«intUfaQt«  d«  U  t4Ui.  (Q9«\,  1033.; 

~.  Le«  jaxob««  doire&t  Hpartr  Im  faittM  da  lamAtnolre. 

^<2ni  n'*>Bto^r*«<    qa'ilaitjamb««.    fCaAirr,  1070.; — 

t>a  tat«  doaoa  bieu  de   t'ezercloe   4  «e«  pisdi.    (Star- 

tcktit**,  4)0.;  —  Qoi  D'a  pa«  bona«  Ut«,  dölt  aroir  bon- 

sa«  Jamba«. 
lt.:   Ctki  noa   ba   capo   (teata)   cervenn    (ooor«)    habbU 

gambe.    (Gaal,  1033;   PattmffU^  44.  3 1  ^oAa  /.  ^j,)  — 

Okt  noQ  laa  «mor«  babbia  gamb«.    (Jüatttm,  HB.) 
Kr^tn.t  Kdor  nejnia  re  glari,  mora  V*  p«(ak  Imall.  (Ctta- 

k99»iv*  3&3J 
MrtMt.:  Koi  nem»  ▼  gUvi,  Bor»   r  paUl»   imaU.    TcJcte- 

fto«a»y.  S&3.; 
lint. ;  Pvolboa  Qontpcnaanda  memoria  eil,    (Oaat.  1033. J 
Pvim*:  Sto nlaoia  w glowi«,  rai»c  nicl  w  nogaob.  (Lompa,  16.; 

Wa«  nütat  der  klage  Kopf,  wenn  die  Füaae 
ihren  eigenen  Weg  gehen. 

Dia  Biiaaen:  Dar  Kopff  «oll  nlolit  allatn  ««ia«  «ein, 
•andern  aach  die  ya«««.    (Jltnutmm    F/,  iOt.) 

34€  Wai  nützt  der  krause  Kopf,  wenn  er  mit  Stroh 
gefüttert  isL  —   Purömiaken,  134. 

347  Wtt»  Dütjft  ein  guter  Kopf,  wenn  der  Tochea 
{Arach)  uiacht  tau;;rt.  fitü.-tUfuHrk  >  —  *r..„,.n    i^? 

Wa«  natxBtt  din  scInODaten  Aulagat^ 
Uairabt#ii  dar  pi-u«  fehl«,  wenu  er  li< 

34»  Wa»  weiaer  Kopf,   wenn  tr  kühl 

in   .  .iia,, 

•li ' 
W»> 


34A 


350  Wasa  der  KodB  thut,  daa  müaacn  die  Füae  ent- 

gelten (und  waa  die  Füaee  tbun,  mass  der 
Kopf  nicht  entgelten).  —  Ukman»,  ii9,  i. 

351  Wat  de  Kopp  vergeltet,  mottet  de  Fftute  (Füi»e) 

nobalen  (nachholen).  (LiptH\)  —  Firmmuh.  I,  369, 
33 -J  Wat  man  nich  inu  Kopp  hett,  mot  man  in  de 
Föte  hebben.  —  CoW«rhmi4l,  149.  für  Pnierbom: 
Firrnrnich,  I,  363,  18;  fiif  Ori/xcrg:  FirmenuK  /,  3M.il. 
t\ir  .iackna'  Firmfnich,  !,t94.Ui,  för /fujrjftie.  /•'u. 
mntich.  Hl,  J&,  110;  (är  ?iitdtriktareick:  Frommnnn, 
in.  38a.  3:  für  Fratiken:  Frommann,  17.  81»t3SS;  ßr 
llanncMT;  SehamtaiM,  I! ,  S64. 

353  We  me'n  eim  der  Chapf  abghan«  het,  ao  brücht 

me-n    em   ne  nid    nieh  ufzaetze.  —   6"iii#rm«. 
«(rr.  133. 

354  Wem  der  Kopf  nicht  am  rechten   ort  stehet, 

dem  muas  man  jhn  zurecht  aetzea.  --  Lehmann, 

429.  H. 

3rj5  Wem   der  Kopf  selbst  achief  atebt,  der  musa 

andern  nicht  daran  rücken. 
36t>  Wem  es  im  ivopfe  spukt,  den  zupft  der  Teufel 

überall  am  Rock. 
357  Wem  nmn  den  Kopf  abhaut,  der  kann  keinen 

Hut  mehr  aufsetzen. 
3&8  Wenig  Kopf,  viel  Käsen.  —  SprxtkvmfrgarKn ,  t97 , 
359  Wenig   Kopf,   viel   Schwindel.  —  5imrwA.  jsm; 

Sauer,  S44. 

Daa  3ohwaokan  det  Ünwttrdi^ta  mriX  liabM  Ithrsa- 
•telleB. 
3S0  Wenig  Kopf,  viel  Worte. 

tt,:  DoT*  h  maaco  eaora,  Iri  *  pifi  Ungaa.    (FtittapUaf  74.) 

3t>l  Wenn  de  Hop  mant  üben  ie,  geit  et  up'n  Bei- 
nen an'u  besten.  —  Sciiambmh.  II,  iio. 

Eine  Bache  nimmt  daa  b«il»o  Forigaog,   wenn  «ia 
mit  UeberlegTing  betrieben  wird, 

363  Wenn  dein  eigener  Kopf  schlecht  steht,  ao  aetzc 

nicht  einen  andern  zureeht. 
363  Wenn  dein  Kopf  von  Bnttor  int,  so  werde  kein 

Bäcker. 

Engt.:  Be  not  a  baker,  If  /aar  liead  bo  nf  butler. 

3C4  Wenn  der  Kopf  ab  iat,  was  nützt  der  Hut. 

,,Wa«  hilft'«  aladaon  laonn  der  Kopf  ab  iit,  da««  ibftn 
dra  Hut  bat.  '*    (KlotUr  »  ViU,  2»3.; 

366  Wenn  der  Kopf  abgeschlagen  ist,  ao  weint  man 
nicht  um  die  Haare. 
S6kn%.:  Eda  hJava  «fat«,  tarn  pro  tIabj  aepUef.    (Ctla- 
kowiky,  149 J 

366  Wenn  der  Kopf  auch  überläuft,  ins  Herz  kommt 

nichts  davon. 

367  Wenn  der  Kopf  aweg  ist,  so  hed'a  Födlech  <•  <*  > 

rueh.     fÄppentdl.J  —   ro*l»r.  197;  Sitltfrmei»!«^.  1*8- 
S68  Wenn  der  Kopf  dem  Schwänze  folgt,  aind  sie 
beide  verloren. 

Ka«h  einer  Fabel.  £inat  aprach  der  Sehwau«  der 
geblange  «am  Kopf:  WarniD  willat  da  imnet  ▼oru- 
gvbcQ?  lehwiiri  einmal.  Der  Kopf  gab  uaoli.  Bland 
iwd  Uatergasg  war  die  Folg».  (Ttmdt^u,  939.; 
Biükm.:  Kda  oeaa  «ondi,  tarn  blara  bloadt  (Ötlakovikjf,  377.J 
Pitin.:  Odile  ogOD  rs^dii,  tarn  gic>«a  btfdxL  (Ctla- 
k(/9tky,  377.; 

3G9  W^enn  der  Kopf  die  Glieder  ansteckt,  ao  kön- 
nen sie  ihm  nicht  mehr  dienen. 

370  Wenn  der  Kopf  fällt»  halten  die  Füsse  nicht  mehr. 

371  Wenn   der   Kopf   fürt    ist,    was  hat  der  Leib 

Gutes  davon? 

372  Wenn  der  Kopf  geschoren  iat,  müssen  die  Läuse 

tanzen. 

373  Wenn  der  Kopf  geschoren  iat,    so  laufen  die 

Lftoae  auf  dem  Kahlen  herum.    (Schvaibcnihai 
am  Meiamer*) 

374  Wenn  der  Kopf  grau,  werden  die  Beine  flau, 

bän.:  Naor    hovedel  er  graat,  »r  kroppea  rrag.    (/Vvr. 
4im.,  303.; 

875  Waon  dar  Kopf  hängt,  ao  hebe  die  Hand-  — 

apfiakmMUt^wXm .  4«. 

OaMkiWIgtuat   Ift  eia  «ortrelfliehe«    Millel    gegen 
8ekw«nn«tk. 

37ti  Weaa  der  Kopf  heil  ist,  juckt  er  nicht  inthi. 
/M«.f  2faar  koradet  er  t«gt|  or  akur««  glaot.    (trvr. 
ito«..  904.; 


nf  w. 


(ffm^äm^*  tmt  mutmJ.W^        ^^  


firw.f  CM  M  ^^m  tarn  ^m  mm^  M 

MtH.,  U^  !b*a4M  iJ^  fc,  ÜT  ^  «Ml 


f»to«j*^ 


tT»  l/i£^&  il^  «kw^.  d«  Wl  >.  ä. 


Uli,  ftf/  «  ilwfp  «kfiM-   r^to- 


/<ifc?  W  gMwü  —Wi,  «r  feiMflMib  »M^0»  aap»  C« 

^l*r««.   f^^alnirtf,  »t^ 

Ma »««>•< li  I      irimWtadaC    (rn9. 
ämm. ,  9H.) 
iha.,  AJ«  i»i  pH»  k^  In  «<r  Mdi«  a«l  ft 

foi^^t    W    »»01 

*6a<^,  9t«.> 

9#l  Wüia  ikr  Koüf  Ttrrftok*  ki|  m  cebea  soek 

4k  BtiM  fCuaC 
a»3  Wan  im  Kopi  («ftMi  »ImI«  «,«.  w.)  wrrtdki 

iit,  WM  ItMt  neb  von  fko  Ftmm  crwarteo* 
f*3  Wenn   *Ur   K//j/f   »cy  itl|    ifi  »Hm  w#g.   — 

f«  affvaUtolMr  wt«  maigaBlMtlia»  »alaaluBf« 
9N  W'  !   a»m  Karrm,   hat  Jeder 

m«  tnrirrn  «vu  jtnii*  waffv»  41«  Varrftektbvlll»  4«a 
K«lirfiM  ««it 

a8&  Wenn  dar  Kopffeio  Karr,  »o  nauM  ef  der  ganze 

39ti  Wcji»  der  Ka]»fr  ein  lolcl}  Loch  helt««  wie  da» 
Maul,  •()  kofiie  innri  ein  jrnjen  dir  Kunit  mit 

katldctl    Voll  ciUNchÜtton,   *^    Lthmunn,  iHt,  M, 
äS7  Wmirt  rl«^r  KonfT  |rrtmli((  int«   hahnn   din  Iliind 
fraihvit   KU   kralxoti    vrid  itiubcni,    aber   dto 
rüm  Kotirri  Riciur   nicht  unmjiaiuij.  —  Ltrhrnann, 

lih»  Woun  der  Ko|)(T  LauNic  vnntl  Grindig  kt^  toll 
iMun  jhij  duruiub  uimi  abliHWun,  —  Itthtnam, 

f  MaithC^I  miiii  mtn  <!■■  Oiina«  nlotit 


bt7.  in. 


3h9  \N  •  IlL  vnd  l'iiutpntzt,  no  wird 

cliM    jiJiKi^  rni    ;vii  iritiT   vnd   iliivon  der  Wind 

Wlllt   VImI    lUiliidbi  b.     -    Mimann.  438,  74, 

31)0  Wenn  i\vr  Ki>]»IV  Schub  rtnxcucbl,  no  gobet  dus 

üb^TnL  /,u  mit  mint.  --   l-rhm>tntt.  ftU.  »h 
aOl  WoiindfT  Kupnv.jllltulTtÜiuuoh,  NobDl,  Wol- 
kfin)  i»t,  kam»  kein  Litcnt  drein  •chcincn.  — 
Lfhniann,  Jif\,  «, 
Ptif,f  Nwir  tiovixiÄtef  füM  «f  dnwp  au  »kyör,  V»oii  lytBt 

«1  «klltnii  «Inr  liul.     C/V«ff.  i/üft»,  M3.) 
I.nr  r  Ab  (tl)r1i>  n«t  {•"•«uUnd»  Mtlo.  ^  l^ul  multnin  lilbtt, 
pAruni  flA|»ll      (l.rhmiinn  ,  7A7,9.J 

-^8  Wenn  der  KoutV  vviitid  istf  mu»»  muD  niebt  dio 
KÜM  VL»rbirit](<il.  —  /,»hmiinw,  »K,  l»;  Simrui-k,  aH«4. 

303  Woüii  dor  Kupfl"  wund  i«t,  vcrbindt  man  ver- 
geblich dio  niM.  —  Lehmam,  4J9,  IS;  So««",  Bl. 
Simuuk.  UMS. 

394  Wenn  der  Knpfl'  wurmcsalg  iai,  eo  isla  oin  vd> 
gcnnnitcr  Itnndot,  du  man  bind  vtid  füss 

Will  pfbisti'ni.   —  /.Winu/n» ,  «38 »  lil. 
8M  Wenn  drr  Kopp  niutxt ',  mua«  der  Magen  Uun* 

gor  IcJdilU      (WMiicik.)   —    r«r/fr,  .HIMI.KM. 
M  Milden  —  etitenalntilir  ivln. 
Jf»a.  r    AU    liDl  houfj  «w1#rt,  RuUefk  do  tsdeu  «itkkel««. 


406  Wera]leB,nrd 
•uradkBocfc 

406  W«r 

Birs 

407  Wer  aif  demKagi  ]m4 
•©  gut. 


Kopfe  £(>%1, 


Hvi, 


40«  Wer  aaf  deoi  Kopf  «taht,  eyrt  die  rmm. 

409  Wer  den  Kopf  au  dem  MehlkaaUn 

tehUgt  dae  8tT«iefabols  im  Geaick^ 

Wud  wmt  itm  Hoehmalh  da*  poljdaek 
vuedt. 

410  Wer  den  Kopf  des  Eaele  (Mohren)  w&m^  i» 


411  Wi 


Vier  den  liopi  oea  i^aeie  (JIL 
Itert  die  Leaige  (Seife). 

Mp«m,i  Zaboaar  eab««^  da  amo. 


er  den  Kopf  einmal  trerloreti,  bat  iha  tat  i» 


Bihm.:ltmmik  aahrfdty  U^Vp  »bj  atzmU  jads«  «sil  a» 
labadfuho«.    (Cii^kemü^ ,  tViJ) 

412  Wer  den  Kopf  gewaschen   haben    will,  ■■■ 

aelbat  dabei  «ein.  —  üüeking ,  sm. 

ffBoU  dir  der  kopfl  recht  werden  swagan,  laartaa  <s 
■a  naaet  da  Um)  »elbet  tum  bubLrar  freean  "    (W^im, 

413  Wer   den  Kopf  gewinnen   will,   maae   ibs  M 

Auge  fassen. 

Die  Kr^r  ia  Sariaam.  um  »naxitdtAckaa :  ^ma  ä^ 
etwae  rürtfeDommenf  dllrfe  licb  darob  nJebte  abecteadat 
iMtfliiteagen:  Woon  du  den  Kopf  (dar  Kuh.  daa  OiAal 
a«  1.  w,)  eeiion  «Ulet,  darfet  du  dl*  Aagaa  ahM 
mrobtan. 

414  Wer  den  Kopf  ins  Feuer  steckt,  mn99  »ich  A 

Ilaare  verbrennen  ( versengen). 

HolL:  Die  't  hoofd  U|^  aUekt  in  aUe  eaias.  kau  «r  mik 
Ugt  lijne  ooren  Juten.    (Harrebmndtt  I,  SX'J 

415  Wer  den  Koj>f  nicht,  voller  Sorgen,  der  faaa 

schlafen  bis  zum  Morgen. 

HüiL:  All  het  boofd  is  sonder  sorgen,  kuat  gij  tlf*' 
den  morgen.    (lian^humfe,  I,  3a&*.Ji 

41 Ü  Wer  den  Kopf  verliert,  der  verliert  aadi 

Ohren.  _ 

417  Wer  den  Kopf  verloren,  dem  tbut  kein  Zaiiä 

mobr  weh. 

.,T)a*  Kopfaliliauaa  bellt  die  Zahatehajarsea."  ^1. 
ßür»#,  ü^ia.iHiik4l(«  Sekreten  ^  Hamburg  l^MAl  1»  StO 

418  Wer  den  Kupf  zorschlagen,  dem  nützt  der  Schi» 

del  nichts, 
//..-  Itotu  ta  tiutA  non  terra  1* aalata.    (iPaaMtftIta«  S21, IJ 

419  Wer  den  Kopf  su  Hause  läest,  verliert  im  Ge> 

di-4ngo  seine  Miitse. 

420  Wer  den  Kopf  zwischen  beiden  Ohren  (auf  dv 

rechten  stelle )  trftgt,  braacbt  keinen  Paak — 

421  Wer  den  Koplf  bekombt,  der  scher  den  BiCt 

—    tfrwirr,    /// .   lOJ;    I^ainwn.  J/.  Ml.    Uli    ^»fn 


aoB 

1 


ilöl7 


Kopf 


Kopf 


1518 


//.«n:  Eivstiharl^  Üii:  Eftar.  I.  SO».  //,S0.  /AtfÜHit.  17: 
HiUiArand,  130.  189;  PiHor,,  /,  B;  Ue^tcher,  V^tOi; 
Kimlein,390:  Saiier,  iW:  Kirchhof  er.  Itt;  Simnck,  &B&B: 
Graf.  IM.  83.  KUttWr.  VUl,  394- 

Von  der  Erbfolge  der  £begmtten.  Dat  Bpriehwort 
•t«Ut  dM  ErbichafUrecht  QQter  eine«  Olaich&iii  A^, 
Naob  dt'mfolbeu  ioll  der  aberlebeod«  Sbegatt«,  welcher 
don  Kopf  (d.  b.  die  Fcnoo  de«  Verilorbeaen  all  FI»upt- 
mache)  KlelehMin  beeeiieii ,  euch  den  Bart  (  deeeoa  GQtsr 
elf  NelieoMche)  erhalten.  Bei  U'aUU$  (JV.  3,2.%;  m^cbt 
der  Wolf  «ine  Anweadung  voo  dem  Sprichwort.  Naob- 
doa  er  lieh  bekUgt,  daee  er  nicht  Heu  uod  Strob 
freeien  kann«  wie  andere  Tbicro,  und  man  ob  IKid  aIi 
Banb  anieobae,  wenn  or*ei&«n  Uunger  mit  FlcUcU  miit«, 
eoticblietat  er  liob  eu  tbun,  wie  8uio  Vater  getban  h^bo 
and  tagt:  nWila  wagen :  art  »ohlecbt  nicht  von  art;  vrttn 
der  Kopf  wlrdt,  der  echer  den  Bart.''  it.  Kurt  findet 
in  dem  Sprichwort  «ine  SidoverwandUchaft  mit:  Wer 
daa  ttlück  hat,  fuhrt  die  Braut  heiai.aine  Anelctht,  d«r 
SandvQt*  (Spricttfr^ürtirlrsf ,  i\)  wldenprioht,  Indem  er 
lagl:  i^OüTenbar  kann  der  Wolf  nur  meinen:  Die  Katur 
Usft  «tob  einmal  nicht  Andern,  und  eo  mute  man  anch 
daj  Uubotiueme  von  ihr  dulden,  ha«t  du  oinmal  einen 
Kopf  bekommen,  ao  tniiiat  du  aauh  den  Bart  aoheron."' 
Dieae  Krklttrung  nntencheidot  aich  rielleicht  bloa  da- 
durch von  der  vnrbergQhenden,  daat  lie  von  Sandtv** 
kommt;  auuat  künnto  der  Wolf  aehr  gut  «agen:  Wenn 
ich  daa  GtUck  haho,  einen  Kopf  au  bekommen ,  SO  acher' 
ich  den  Bart  oder  fuhr'  ihn  oja  Branl  heim.  Bo  wie 
SaHtiruti  mag  vielleicht  der  l)etit«er  dea  Sohafa  denken, 
der  ee  nloht  an  rüttA^n  rertoag.  Die  Natur,  wird  er 
•lob  lagen,  Hast  aich  nicht  tladcrn;  Gurkenaalat  friaat 
der  Wolf  nicht,  ao  mag  er  da*  Schaf  freaaeu,  da  ich 
•c  «b«ii  nicht  hindern  kann.  KOnnto  ich  ea,  wttfi«  leh 
mlohnm  aein»  Natur  und  teineu  Appetit  uioht  viel 
Bcberen. 
UoU.:  Dien  bet  hoofd  te  beut  gBratlen  if ,  die  acbere  dop 
baard.     (Harrebom^^,  /.  lüb^.) 

423  Wer  den  Kopff  vorachmeht ,  dem  wird  dos  llun 

nicht.  —   i'rtri,  //.  €92. 

423  Wer  einen  gläsernen  Kopf  hat,  der  mass  nicht 

tmit  Steinen  werfen. 
Kngt-:  Be  that  hath  a  head  made  of  glaaa  muatiiot  tbr«w 
•tonea  at  another.     (B^kn  //,  9.; 
8pan,t  Si  tcDeja  la  coba^a  de  ridro,  no  Oi  ton^ja  k  pe- 
drada«  oonmigo.    IBoK»  II,  V.} 
Wer  einen  gläsernen  Kopf  bat»  gehe  in  keine 
Schlacht,  in  der  man  mit  Steinen  wirft. 
äoU.:  Die   een  hofd  ran  boter  heeft,  moet  nit  de   bran- 
derij  blijTen.    (Ham^fM*.  I,  n^O 
gpan,!  6i  teneia  la  oab«sa  d«  vidrio,  no  oa   toineU  4  p*- 
dtadaa  oonmigo.    (Cahifr,  37»«J 

4W  Wer  einen  grindigen  Kopf  leckt,  der  wird  selbst 

rüudig. 
42G  Wer  einen   grossen  Kopf  hat,  braucht  einen 

groseien  Hut  (eine  grosse  Mütze). 

^  Böhm,'.  Velikimu  valikä  i  tfeba.    (CeUtk0t4kt,  163.> 

H  427  Wer  einen   harten  Kopf  erweichen  will ,  musa 
H  sanfte  Päaster  auflegen. 

^P  BoU,:  Die  eeoen  harden    kop  wil   Ttnaohten,    ieo«t  qp- 

V  tlied«  woordcn  gcbruiken.    (Harrtbomit,  /,  4t7».} 

428  Wer  einen  Kopf  bei  einem  SchafskopfhiLndler  hat, 

kommt  um  eine  Nacht  Schltifg.  — Burdtkarit,  6*7, 

Von  denen,  die  ihr  Glack  fremden  U&nden  anrer- 
travti  haben  and  daher  In  ateter  Uumheaind.  Di«  Ar« 
man  au  Kairo  kaufen  aich  nkmlich  Bebi>pakdpia  ond 
laaaen  aich  dieaelben  fttr  eine  Kleinigkeit  auf  dem 
Baaar,  bei  dem  Händler,  der  «ngleieh  Sioeh  lat^ kochen. 

429  Wer  einen  Kopf  hat,  dem  fehlt  kein  (oder:  der 

bekommt  leicht  einen)  Unt.  —  H'incüi>r.  vi.  7i. 
Kirtt.  Ui%:  ßTAifli.  /.  1M3:  Maa$im.  1«. 

Wer  etwM  golamt  hat,  findet  laleht  «la«  eintTAtfUcUe 
Btalloog. 
Mikm,tiM  hlara  klaboiüra  dobnda.    (^^ItOoea^y.  307.; 
Miuk.i  K«  tbat  haa  no  bead»  tteods  no  hat.    (Qüat,  i>4t; 

^le«Üte,  SM;  XÖtl0,  3496^ 

,Wn.!  Qtii  a  nne  t*te  tro«T«  h  •«  ooiffer.    (Mastom,  16$.) 
^h..'  X  ehl  ha  oapo  (teala)  non  tRaaea   eapalJo.    (fa»sa' 
«4,  »;  CaM*r,  iHit  £«*•  /.  m,) 

430  Wer  einen  Kopf  von  Wachs  htt«  mnt»  nicht  in 
die  Sonne  gehen«  —  /»«Jiafcrry  Jtf.  se. 

W«r  a«lb«r  nit  Kakaln  hehaftal,  adll  nicht  eoharf 
Ahav  uilaca  ftohtaa» 

iJMmt»9fkf  Wer  Fatter  anrB  Kop^p«  hat,  l«r  ult  tn  dA 
<■>  gfihn.    (ä!rtmm,M.) 

mft.t  mt  Ibat  betb  a  head  of  was,  anut  not  walk  In  tbe 
•m.    (AaU  //.  n.) 
Fr»>i  Qnl  a  ttia  da  9ift  n«  doil  paa  a'aptifDcher  da  flau, 
(»okn  t ,  iM^  -«  fli  tu  ae  la  t4t«  d»  beurro .   u«  t«  fai« 
PM  b«aUng«T.     (Cahitr  »3;  AiA«  /,  &7.) 
h,i  Obl  kh  la  «aal»  41  «tra  «e«  tvU  d'caCal«  »}  mI«. 
m,  llr  l»a*a  /.  St.; 


431  Wer  einen  sehwaohen  Kopf  hat,  dem  dreht  sich 

überall  die  Welt. 

432  Wer  et  nig  in  dem  Kopp  holt,  mut  et  in  de 

Föt  hebben.     (IhUQ  —  Schützt,  tv.  302. 

433  Wer  folget  seinem  eigenen  Kopff,  der  ist  ein 

blind  und  thorrecht  Tropff. 

434  Wer  immer  auf  seinem  Kopf  besteht,  der  kommt 

aiuletxt  auf  den  Kopf  am  stehen.  {*froniw«a«fjfd.j 

435  Wer  keinen  Kx}pf  hat,  dem  kann  man  keinen 

nehmen  (absehlugen). 

Ala  man  dem  König  von  Preuiien  rletb,  deca  Mint- 
ater  OOme  den  Kopf  abachb^Ken  lu  laaaen ,  antwortete 
er :  ,« GOrne  kann  keinen  Kopf  verlieren ,  er  bat  nie  einen 
uoliabt."  r<?«#f^<:Aay'*rfMftedebQrgl7M, ///,4l.;  Ware 
der  Vorgang  bagrandet ,  co  könnte  man  alao  aunahraaa, 
daaa  ea  MIniater  oho«  Kopf  geben  kAnna. 

43G  Wer  keinen  Kopf  hat,  dem  wächst  kein  Uaar. 

437  Wer  keinen  Kopf  hat,  der  braucht  keinen  Hut. 

—  Winckler.  VI.  70;  EitcMn.  190:  Stmrfick.  i8M;  ileiiiir- 

berg  /r.  T. 
,iSo  ihr  den  Kopf  mir  nun  horttater  thnt ,  wohin  tet«* 

ich  beruacber  nioineu  Hut?**    (l/rr  Pkilotopk  im  Kittel^ 

hittor,  Or dicht.) 
Engl. :  He  that  hath  no  liead ,  neede  no  hat.    (Bohn  If,  1U2.; 
»f..'  Qul  B^a  point  de  tHa  n'a  qua  fair«  de  boanet  (cha* 

peron).    (Cakier,  VQt<;  Goal,  MV,  KHtnn^rr,  lyst*.) 
lt.:  Olli  aoa  bk  oapo  non  hi  blaogna  dl  bcrrella.    (Vai' 

tagUa,  44,  Ij 
Bj^mm.:  Uombre  ^Jkt  no  tien«  eaboaa  no  ha  moneator  ho- 

nat«.    (Bahn  /,  iU.) 

438  Wer  Kopf  hat,  braucht  keinen  Vormund. 

439  Wer  Kopf  hat,  dem  fehlt  der  Hut  ni«. 

A.-  A  ohi  ha  teeu,  non  manoa  mal  capallo.    (Uaai,  lOÜ,) 
410  Wer  Kopf  hat,   der  steht  im  Kirchenbuch  der 
Welt.  —   Sjtnchie^rtcTgancn,  14&. 

441  Wer  Kopf  hat,  der  hat  ein  Ehrenamt  —  Sif«. 

rock,  UM;  Goal,  1032;  Saügr,  187. 

442  Wer  Kopf  hat  und  ihn  hübsch  tragt  im  Lotb, 

dem  fehlt  ea  nicht  an  Brot  (oder:  der  über- 
windet manche  Noth). 
tat,:  Nuoqoam  nlia  hnmiUta«  ingemum  uflrmat   bonum. 
(Phiiippi,  11^  57.J 

443  Wer  mit  dem  Kopff  ein  Mawer  vmlauffen  wil, 

der  muss  sorgen,  er  zustosse  da»  Gehirn.  — 
Pttn ,  IL  735. 

444  Wer  mit   dem  Kopff  nur  oben  auss  vnnd  nir- 

gendt  an  will,  der  stosst  mit  nichts  mehr  im, 
als  mit  dem  Kopffe.  —  LehmoRn,  4».  15. 

445  Wer  mit  dem  Kopff  versetzt,  den  schlegt  man 

anff  den  gipffei.  —  Lehmann ,  439,  22. 
Denn  womit  man  aOutilgt,  damit  wird  man  geatraft. 

446  Wer  mit  dem  Kopff  wider  eine  Mauer  lauS>, 

der  StOsSt  sich.    —   Lekmunn ,  6d4 ,  l. 

447  Wer  mit  dem  Kopff  will  oben  auss,  der  thut 

viel  schad  vnd  rieht  nichts  auss.  —  Lehmann. 
44T,  23  U.e54.  35;  Latmdorf  II.  H,  Eiteiein.  496;  Sim- 
rock.mb:K6rU,  3487. 
B«a,i  Üi«  met  aljti  boofd  wil  boven  alt,  die  do«t  Te«1 
aehfc,  «n  rigt  niet  uit.    (Harrtbomet,  t,  %Vy\) 

448  Wer  mit  seinem  Kopfe  gegen  einen  Bock  läuft, 

wird  sich  die  Stirn  zerschellen. 
HoU.:  Tif  qaaet  wriven  tagtien  den  pfttt. 

449  Wer  mit'n  Kopp  dörch  de  Welt  will,   sair» 

Noars  wol   mitnehmen,    (Mi:Mvnbw9.)  —  O^in. 

tklT,  IM. 

450  Wer  nach  seinem  Kopfe  will  gelehrt  sein,  lernt 

nicht«. 
461  Wer  nicht  auf  den  Kopf  gefallen  ist,  wird  oft 

aufn  ITiJin't  L^eRohlagen. 

.  Mann  von  Kopf  nsd  «in  Mann  Ton 
tiA  ichieden«  Dlnn«.    Ein  Sauptmann 

tat  ...V. '  ,,k  Mann  vun  Kopf.    Lenteohne  Kopf 

laaeban  oltein  Hanptglaok;  und  mancher  Kanptatrotcli 
ward«  kopfloa  ariagefahtt.    ICaacher  X«uAuanii  kr« tat 

•Ich  den  S      r  --■• " " '   '■ '  -—  ie 

In  lla^M  r 

Mann  )  «t 

Ihm    übvt     UI-..I      «twjii,       JA*"      T.irii      ».niii;«iijii.   i      m«.!      nn   ilt 

«ntkOpfti  aowio  umgekehrt  gekOpft  iind  nie  gebauptet 
wird.«« 

452  Wer  ni<(  gnt  Futa 


ni9 


Kf0f4 


AUZ  Wer  uA  f:yff4  fcetf  4k  Mt  V^jm, 


4^4  W»r  u\t  t^ti*fsc.  K:,'/h  Sr/^ß^  Atsm  intd'M  hM    4^4^  ^, 


4^7  V*>r  «<m»^^  K.'.|/f  tUittsf^  £3  ff*iB4«  fJi2ty  verirrt  . 
tlm  Hatt^f  wtsuti  «r  ikftf  4«a  Xjirlct  kovoLi. : 

Im  IMUwrf :  W*  •«*«•  K^^rt^  ««vwit«  4jk  ««r«t(  k«  j 
4//ir  «4«,  S 

469  W«r  MaMm  K//^  ir«TW«Uen  will,  1*1  hatten. 

4C^;  Wer  •eiiMti  Kz/pf  twwhtsn  zwei  3faii«m  zwingt, 

'Uitn  wir«]  «r  zer'iueUcbt. 
4C1  Wer  MAoe»  ejKeD«m  Kof^fs  Mriu  will,  tkot  oft 

<ie»  Ht:hMd*!nM  riüL 
4ti2  yi*r  tejlxit  einen  Ki>pf  lut,  bnncki  keinen  zo 

t/'/rirefi,  —  S»mntM,  iUl;  äiftU!,UV^. 
ii'/A  Wer  \  nieh  in  Kopp  batt,  muU'i  iu'n  Föt*D 

li«bl/n.     (AUmark.)  —  Itarnrnhl,  M;  tMMeKfc*  hei 

Adi  W«r  rjmni«r  up  lAntn  Kopp  betieibi  (besiebt), 

Am  fcrjnuni  sn'n  Knn'  (tm  Knd«;  ok  np'n 

Kopp  iO  frtabfu    ^MtMenhwg.)  «->  Ifun^iw«  IM ,  11; 

/^irmmk*,  1, 7«,  9 ;  Axuiib^,  I»;  fhr  AHmatk:  DamteÜ,  20. 

Il«r  Kt««iift»»i««  »dMdM  tleb  nMct  Mlbtt. 

445  Wer  will  fo  viele  Köpf«  unter  Einen  Hot  brin- 
gen i  —  MapfT,  lU  m, 

4m  We*K  ein«  nid  im  Cbopf  hei,  ko  bei  Vt  nit  i 
fU  VUlHmU,     (Hnm.)  —  ZfTOt  101. 

467  Weiwen  Kopf  von  Butter  ist,  der  munf  nicbt 
lUUiker  werden. 

ttitU.i  IM«  tm  bftofd  VAU  botor  h—H^  iBO«t  bIJ  g*«n'  orra 

komm.    Ciy«Aii  /,  MW.; 
/■vrf.i  Mio  Mjali  r»ra«irOi  ••  t«iid«f  %  cabc«»  d*  aan- 

l«l«a.    (Hohn  !,  »&.) 
Mpmn.t  Ifo  irnft  hornvro  •!  tcncli  U  cabws  de  naotcca. 

Cii«A»  /,  m.) 
4(f9  Will  der  Kopf,  no  die  Ilede. 

tiehm.:  Ukori  blav»,  to  kor«  j>fitlovi.    (C^Utlofly,  \.) 
t'ottt.i  Vo  gtowi*  pnjrstoirl«.    (fUtakowaky,  1.) 

400  Wie  der  KouflT,  no  iit  der  rath.  —  Lehmann,  428. 9. 

Xanw  Miim««kt  «r  paoh  dar  H«rb«rg,  di«  «r  bat. 
Iiun.i  Tr*'h«Ttd  ffivtr  tf»«rMd.    f/*/«».  ttan.,  46S.P 
/'ofn.:  (]<»  glowa  tu  ruium.    (Lompa,  6J 

470  Wie  vil  k«'>plT,  hu  vil  kröpff.  —  Franck,  II.  122*; 

iinawr,  I,  8»;  Hgmolff,  IM";  Laiendorf  U,  29;  ^;<fc- 
Idn,  SS»;  Slmroek,  ftS4l. 

471  Win  vil  köpffo,  lo  vil  «innn.   -  Taityiwi,  31c ;  EIm- 

Mtl.  119. 

472  Wie*!  der  Kopf  gcdncht,  wird's  von  der  Hand 

gemacht. 

„Dm  hfilMt  ranht  dam  Tauf«!  trotatn  und  dmn  Un- 
Klttok  d«n  Kotif  blnteti.  w»un  man*!  anilehi  all  tln  Olttok 
und  daftlr  dankt. "  (iL  Uütter,  Vhrtattiche  Hriuickungt- 
tiumh,  439.;  .    . 

BvMtn.i  Jak  al  kdo  r  njili  baj«,  tak  mu  I4d  TiMbo  braje. 
(C*lako9»kt,  2(H.; 

l*vlH.t  Jak  nobl«  kto  w  glowlfl  ubiiaj«,  tak  na  wiiyttko 
imakuj*.    (Ö0tako9ikvt  VH,) 

473  Wilde   KOpfl*  können   gleich  vnd    gemein   nit 

trngcn.  —  /.r/imnnii.  128,49. 

474  Willst  da  am  Kopf  nicht  Beulen  han,  hüte  dich 

vor  grobem  Mann. 
In  Aegyptaa:  Wenn'a  dein  Kopf  niobt  bOiMn  toll,  so 

Bohtttlle  aloht  die  XokospalBie. 
476  Wir  haben  nicht  alle  einen  kopff,  wir  müssten 

sonst  all  einen  hut  haben.  •—  Franck,  II,  122*; 

/;ntf«r.  JI/.llS;   l,«JliiMnn,  882.  301;  Smier,  119;  Sim- 

rock,  1975. 
£ngl.:  80  manj  men,  10  nutny  minds,  to  many  dogii  10 

nuuij  kinde, 
Ftm.:  Cbaqu«  Ute,  obaqae  aria. 
It,:  Tanti  ttomiui,  tanti  parerl. 


Ko^tF  ort,   4a  kas  der  Teofiel 
477  W«  räi  hsffM  mÖL,  da  ist 

C»,  IIL 

4'k  W«.ba  der  E4|i/  «lü,  dafam  m 


,J£  1. 


^r» 


-   ^  «-   .       .        •iji■^-iÄS..f&*-fa*a»,^«W 
479  Wol  rui  dcM  koppe  wül  henuth, 
den  oad  racklet  wcniA  nt.  — 
4M  Wen  de  Kof  lidig  ia,  drei  em  iniwn.g  n  a 

Pipi.  —   ffrliilpr,  447.    . 
4tl  Za  einem  grindigen  Eopff  gehört  cne  aas» 

Birst.  —  MmAnrnA,  tSSu 
482  Zum  Tnffinidgen  Eopff  ist  ofit  kein  bcaer?- 

cept  aU  ein  rote  lang.  - 
463  Zwcfi  K^fe  sind  be»cr  ab  einer. 
..Zwvi  Ke^  ated  iMMT  bMMT  als 
«wette  awb  bv  eia  Kaltakojpf ;  4eBn  add  Ikrk^p« 
kteat Ihr iba  Tiiipiiw.»  ^Bfvf^  Wm«  rrrvf«r«<«n.  IL 
^•^f.--  Tvo  beade  ai*  becter  ibaa  one,    (Bokm  it.  Hu 
Lt.:  Uaaa  rn.  aallaa  rfr. 

X^e.  ÜMM  valaa  caatr«  cgoe  qae  no  doa.  (Maim  U.  IX 
484  Zwey  Köpff  machen  kein  Einigkeit.  —  UmmL 

1C4,5. 

*485  A  boat  an  onschligigen  Kop,  wenn  a  de  Treiw 

nunderfidlt.  —  GtmtUke,  iu&. 
*486  A  bot  an  esgroen  Kap.  —  Gtnmatkr,  ss. 

leb  babe  in  Schleeica  aar  gehOrt;  A  bet  aa  c^sm 

XOp. 

*487  A  bot  egen  wider  woas  awa  Kapp  gee^as. 

(Sdiie$.j  —  Fnmmann,  Ul,  tUli,9l»:  Gmmtkke,  ik 
*488  A  Kopp  auf  Räder.  (Hd.-4e^Udk.   Wanehmm.) 

D.  L  ein  Kopf,  der  beatSadig  roUt. 
*489  A  Kopp  wie  a  Ratbkaos.  (JiA.'deutMA.  ir«wte. 

80  gros«  wie  ein  Balbbaai,  daa  ▼!•!  fnaaiB  kaaa. 
*490  A  nimmbt  a  Kap  zwischen  de  Bene '  and  gidc 
gor  dorvon.  —  Aofriaaoa,  lOd ;  Fromfaaaa.  JJlMt«. 
<)  Bei  Gomolck9  (501)  lieht:    A   nimt  a  Kmpp  xw»- 
icben  die  Ubren. 
*491  A  zoiht  a  Köp  aas  der  Schlinge.  — 
*492  Alles,  was  Kopf  and  Kragen  hat. 
*493  An  Kopf  haben  wieraWaasaschaf.  r< 
Einea  nafOrmliob  gronea  odar  ao 
Kopf  haben. 

*494  Andere  nach  seinem  Kopf  richten. 

PtB.:  Mesttrer  lei  antres  k  loa  ana«.    (Krilaimger,  41  ^; 

*4d5  Auf  dem  Kopfe  sehen  (stehen). 

Etwa«  der  Oewohnbeit  Entgagealaiifuidea  thaa- 
,.Der,  dem  da  (Baocbni)  stecket  im  Kopf,  «agiBt 
der  Liebespfliobt ;  er  gebot  aaf  dem  Kopfe  aad  !■■> 
sieb  selber  niobt."  (Opit*,  ill,  80.;  Von  wglsno- 
kenen  beiast  es  bei  Kirebboff  (Wend  Vmwmtk,  i7*:  la 
eiaer  betrnnkea  wie  ein  Sobweia ,  daaa  or  aaf  dam  Mk 
an  Bett  gebt.  **  Anob  um  dea  hOehaton  Qrad  von  fr- 
staunen  anssudraokea,  sagt  man  in  dar  Sobweia:  «Ika 
mflesse  nfe  cbopf  tta .  da  nl  daa  nee  ha,  **  (Frtmmm, 
II,  482*.;    In  der  Wctterau:    Sr  staUt  sioh  Mf  dm 


Kopf  und  rerwoadert  licb  ( wie  aoaat  anit 
mit  den  Beinen. 

*496  Auf  dem  Kopfe  tanzen. 

Von   bOebiter  Verkehrtheit  oder  aaaaerordaathebtf 
Kunst.    (QHmm,   V,  1756.; 
Fn.!  8e  mettre  au-desraa  dea  pr^jugee.    fSVarscAedri.lilM 

*497  Auf  den  Kopf  geben  (bezahlen,  fallen,  geklbea. 
kehren,  nehmen,  vergelten).  —  Grimm,  v,  iTM.  L 
M  Alles  Uebel  der  MAnner  Siehem  vanaM  ihaaa  6o« 
auf  ihren  Kopf."  (Richter  9,  57.;  nÜaddor  Herr  fba 
besahle  sela  Blut  auf  seiaea  Kopf.^  (1  iTAi.  2,  tu 
„Bs  (das  Blnt)  faUe  aber  aaf  daa  Kopf  Jeak.** 
(2  8am.  S,  29.)  „Kebre  4hre  Bohameh  aaf  iluraa  Kopf ." 
iSehem,  4 ,  4.)  ,JiOgen  habea  wir  (mit  «aattmHBaaba» 
gelttbde)  oder  wie  die  Oeataebaa  xadaa,  4aa  Teafal 
und  das  boiliecbe  Feaer  aaf  aaaam  Bopt  gaisbs  * 
(Luther,  VI,  26*^  „loh  aahme  dto  Vi  ' 
auf  meiaen  Kopf.«*    (trietead,  91,  U»^ 

*498  Auf  den  Kopf  ge&llen  sein. 

Dm  aa  sagea :  geistig  beechrlakt,  < 
aber  nur  aoob  ia  dar  vtOMiaaadaB  Vooa  lF«r.  (Tl^ 
(frimm,    r,  IT54,  g.) 


a62i 


Kopf 


Kopf 


1622 


I 
I 


•499  Auf  den  Kopf  »priugea  und  sich  swuchen  die 
Hörner  setzen.  —  Luther t  TUchr..  iio''. 

•dOO  Auf  den  Kopf  stellen.  —  «nuiw.  y,  1757. 
Unikthren,  □«■  Unt«rit43  EU  otrent  kehren,  ,  "' 
d»M  jener  Ylltheade  D-«pot  ihn  und  die  ^  ' 
ftttf  den  Kopf  itirlle**  iUvtffm,  'J»,3l<^},  d.  i 
di«  nnilnnigate  Räch«  auitkbe.       ,,Man   letrtö   (li<<    Ke- 
gel ftuf  den  Kopf,    aqd  wollt«  «ruten,   lUtt  da»»  man 
■Aen  iolUe."     (Hfr-ier ,  Ztrttreute  ülüttfr,  Ö,  '.i'Jif^.]    „l'nd 
■o  wAr«  denn  die  liebe  Welt  geognovtUch  aaf  den  Kof«r 
gMteUt.**     (tlmtht,  4,  S8a.; 

•501  Auf  den  Kopf  zielt  er  und  die  Füsse  schlägt  er- 
*d02  Auf  diesen  Kopf  gebort  eine  saubere  L^uge. 

—  Jk^ritniakan ,  1380. 

*&03  Auf  seinem  Kopf  könnt  man  Haar^   raurcn. 

■)  IK  h,  hier  FUlclis.  ->  Von  jementl,  der  heUbloudea, 
flkcIiiilhntJcLei  Heiur  tH!«itxt 

•504:  Auf  seinem  Kopfe  bestehen.  —  lohren^.  II,  34, 
Beine   Meinaog  %\xH  ftueserete  vertbetdigeD,  bei  aei- 
ueiB  Vortkts  bleiben. 

*505  Ber  warn  noch  anander  bein  Küppen  kngen. 

(SchiM.)  —   Fratnmotm,  /!/,  349»  J8». 

*^0G  Bi  em  öss  (glik)  Kopp  on  Narsch   tosamen. 

fStäHwjklncnJ   —   FruvUner^  2131. 
Sx  gerSth  leiobt  in  Zorn. 

•507  Böst  cm  Kopp  verdorw  00  öm  Morsch  ver- 
wahrlost. 
*  50S  D&  b&t  der  Kopp  om  riete  Fleck.    (P^H^m-^J 
•509  Dann  thut  mir  kein  Kopf  mehr  vreb. 
•510  Dar  bot  senn  Köp  fir  sich.    (S<Mt$J 
•511  Dur  Biet  nai  de  Kopp  nicb  na.  —  Pähn^rt .  U9^. 

Dmu  bin  Ich  nicht  K^noigli  geeUnunt 

•513  Daran  kann  mun  weder  Kopf  noch  Schwans 
ßndeu. 

HoU. :  Daar  ii  geen  kop  of  ttawrt  JMn  te  viadea.    (ffarrt' 

•613  Das  geht  mV  im  Kopf  *mni,  —  RanMiiu%,  170. 
Dieeer  Oednnke  betcbAfligt  mich  vor  aUeo« 
,*514  Das  hat  einen  Kopff.  —  Lehmann, 'bt.%i. 

„Wm  recbi  gettian  Ut,    d«e  liAi  «in  KopB,  et    ge- 
winnt ein  geaUlt'* 

•515  Das  hat  weder  Kopf  noch  Schwan£  (Foss). 

L»t,:   Nee  r«put ,   oec  pei  apparot.     (Ptautu;)    (PhHippHf 

u,  s.; 
•516  Das  ist  ihm  in  den  Kopf  gestiegen. 

Z,  B.  ein  Titel,  eine  Würde. 
•517  Das  ist  mit  dem  Kopfe  wider  die  Wand  rennen« 

Von  unaberlegt  Ukudelnden. 
/>.-.:  C'eet  Touloir  jr  »ller  de  cul  et  de  iSte.  —  Ceti  too- 
XtAt  eafoncer  let  mar«;  c'eet  roalotr  doBDtrU  tSt«  6oa- 
tre  let  nure, 
•518  Das  ist  nicht  in  deinem  Kopfe  gewachsen. 

Lat.!  Nonett  tn.  horto  flotcului  lUe  tuo.  (Bimttr  //,  Xl£l| 
Schrtgtr^  5?«.; 

*öl9  Das  ist  nicht  nach  seinem  Kopfe. 

Pn.:  CeU  n'eii  pfte  S  m«  poete,    (Knttimgfr^  &&S*.J 

•520  Das  sind  zwei  Köpfe  unter  Einer  Decke. 

Stblt :  Tire«  hoofdes  in  eeos  kapro«n.  (HarrtbümUt,  i ,  581  •.) 

•521  Das  wii  mir  nit  in  den  Koptf.  —  Theatmm  [ha- 
M^rum,  n^:  UathfftuM.  Uuiona  lern,  CVfVL^. 

•Ö22  Das  wird  ihm  den  Kopf  kosten. 

a^tL:  llij  hM^  «r  des  kop  bij  ingeftoboMn.  —  Het  kotl 
b«in  eijn  kop.     (Bambom4f,  /,  4il^,J 

•583  Dftt  geit  ilmmer  över  Kopp  an  Noars.    rJtf*dt- 

teHtmru.j  —   FrvMimann»  17,990« 
•524  Dat  heft  weder  kop  nooh  stirt.  —  LauttmUrt, 

•525  Dat  sali  iLm  noch  lang  in'n  Kopp  dr&on.   rifi- 

«asrfcj  —  Qanima,  IV. 
fiMran  eoll  er  aaob  Unwe  denken. 
•5U6  Daxu  gehört  eii:  ipf. 

•627  D©  dcit  alles  vor  pp.  —  l>ülmmi,m\ 

JEr  fragt  niemand  um  J 

*528  Do  had(de»  verslagen  ^  he  de  Trepp 

herunter  füll  (Üel).     .///nri-  —  ^r^miaoMi,  Vi, 

9a*  IW.    LWf^e.  7X1,  ilfnie&airwUf,  iU,  Cu  dt*  nrof- 

•ft39   D'  Iran  fiiSt.  —  tMhnrrt,  U'J^. 

■■■j  wkbtif  ttnd  der  Fehler  to 

•530  Dear  hat  cn  Kopf  wie  a  Simm^  (Simri),    fVlm^ 
Jß^l  De  echon  Uli       "  mehr 

Dtimcnr«  Nri3iciiwOaTKa>I*aa»Oa.    lt.. 


Kr  iet  geetovben.    In  FomnierB.:  Den  dift  d«  Xop  aleb 

to«r  vreb.    (Däknnt,  »4*öJ 
liiln,  •  Hau«  Uoved  titerker  Utke  som  det  fiord«.    (trat. 
iiün„  J0.1,; 

•532  Dem  ward  de  Kopp  nich  mehr  weh  dohne,  de 
dat  )?eniAkt  heft.   —  Fn»chh\eT »,  J113. 

•  533  Den  Kopf  dazwischen. 

Wird  Jemand  sn^enifen,  wenn  er  mit  der  Tbar  Mlir 
wirft. 

•  534  Den  Kopf  hängen  lassen. 

Don  tf  uib  verlieren,  aber  lehlgeechUg«a«  Hoffaungan 
trauern,  klainmQtbig,  demQtbig,  odar  auch:  «la  VrOna* 
1er  fein.    (Ür%mm,  V.  IT53,  3«.J 
Fr»,:  Ganobir  la  töte.     (Kritiinger ,i9i\) 

'535  Den  Kopf  heben. 

£xtolle>re  Caput,  t^lole,  suvertiobUieb,  trotslf .  (Qrimm, 
V,  I7;i3,  S.j  „Deine  Feinde  toben  und  riobtea  daa 
Kopf  auf.  ••  [tt.  83,  S,>  ,,KaQm  beben  wir  den  Kopf 
nur  ein  wenig  wieder  (.kehrt  Hoihinng  und  LebeneluM 
wieder),  lo  iat  gtelcb  Pati,  wm  um  beatfhafllgi. ** 
(OottAt,  X.  10». J 

•  63G  Den  Kopf  hinausstrecken. 

8icb  Torwikigen  C'der  Keuntnlii  nehtnen,  kundeelttf> 
Sen.  „Itie  Reuier  in  dem  Cloeter  ätalDgaden  wO]1«b 
warte,  wa  ich  den  Kopf  binauawenJen  vroll«.''«  (Sch^^. 
hn,  Brief  8S7.; 

•  537  Den  Kopf  oben  halten. 

äicb  nicht  QberwiUtigen,  antezkriegen  laieeu. 

"638  Den  Kopf  opfern,   um   den  Hut  2U  erhalten 

(schonen).   —   Mtmann  17.417. 
•539  Den  Kopf  sfhlejfen. 
•540  Den  Kopf  sehr  hoch  tragen.  —  JL'isirlnn,  iso. 

l«t.:  Smwo  suipeudlt  adnaen.    (Eitflrin ,  390.; 

*54l  Den  Kopfao  voll  haben,  dasa  man  nicht  weis«, 
wo  er  einem  steht. 

sine   kaum   tu  bewältigende    Maeee  TOn  OeacliiUlea 

beben. 

•542  Den  Kopf  über  dem  Wasser  halten. 

Siob  dee  Oul«rgaage  erwehren. 
•643  Den  Kopf  verlieren.  —  KCrte,  34*»*» ,•   LakmiitL 
n.  107;  ifronn,  /,  IWI. 

Die  ettra  Handeln  nOthlg«  Eutie  and  Ueberlegung.  An« 
der  Faeeung  kommen,  nleat  mehr  wiaioD,  wee  man  tbna. 
wozu  ra&n  aioli  onteeblieeeen  eoll. 


Fryj  Ferdre  U  tramontane.    (lemärey,  Hi9.) 

•544  Den  Kopf  verwetten  wollen. 

Von  «twat  eebr  feit  überxongt  sein. 

•545  Den  Kopf  tu  etwas  schütteln.  —  iiraun,  //,  544, 

Di«  2uitimmong  zu  etw*»  veraagon  oder  etwat  mlsbll* 
ligrn.  Die  Romer  drackten  bei  den  Offentlicben  Spielen 
Billigung  oder  UlebilUgang  durch  dai  Erbeben,  oder 
Umkehren  d«f  Daomena  ane,  worani  di«  epriebwOrtli' 
eben  B«d«niarlen;  Den  Daumen  drücken,  den  Danraeo 
nmkeliren  und  mit  beiden  Daumen  loben,  ■leb  erUiran. 
Utwae  billigen:  poUIcem  premerc ,  vtwaa  loben,  etwae  eebr 
(mit  beiden  Daumen)  loben:  ntroqne  pollioe  laadai-e, 
etwae  micbilUgpu:  polliceui  oonvertere.  Ttlr  Zmtlm- 
mnng  bat  man  nacb  dte  Redeneart:  etwae  mit  alaem 
weiteeu  Steinoban  boselchnen:  album  caJculum,  ral 
addere,  wie:  caJcnlo  candido  notar«  diem,  und:  orata 
notare  Für  Mlabilligung  ferner:  ni^ro  caloalot  aad: 
earbone  notare.    {FastUuMt  SS  n.  304,^ 

"546  Den  Kopf   zwischen    die  Beine   nehmen   und 
davongehen. 
Sieb  in  aller  Eile  fortoiaobeiu 
Frt.t   S*en   aller  tan*  demaader  «oo  reel«.     (JErif«{M#f 

'547  Den    Kopf  zwischen  die    Ohren    nehmen«    -^ 
SimfUc,  I.  4J0, 

•  54ft  Den  kopflf  aus«  der  schlingen  sieben.  —  Top- 

pius.  181  ^  .  Schattti,  lllJ*  u.  1114 •*;  KÖrte,  U$9^ ;  Lahr* 
»agd^ll,  107;  Xfraua,  t,  1946. 

Sich  reohtieiti?  aoi  einer  gefShrlicbea  ond  b«d4nk« 
lieben  Lag«  beransarbaiton.  „"^^^  Adel,  der  eloh  ea 
Fraaaen  von  äiekingan  TerpflioUt,  ab«r  den  Kopf  wi». 
der  aal  «.»t  flcbliage  aogeu  bat."  (ScAntS*.  JI,%Q,) 
FrM.i  B«  tir«r  d'allalr«,  d'embarra«,  de  p4riL  (8t»r»ckt- 
d«f,  421-.^  —  TireT  »oa  «plngla  du  Jen.    (Ltndrvg ,  $19,J 

•549  Den   Kopp    bavent    Water  holen.    (IM^L)   — 

SchüUe.  / 1,343. 

•650  Der  geschci*  --.117. 

80  blaea  lr<  u  l^I  Salden ,  weil 

(»«ia  Eriiruer  :    ^.  i.flmaU  d«n  Tod  KU* 

•551  D.  .  Koupl  wie  a  Bittro&stV.    rFronJtfwj 

—   Ft'jimnatm,  17.319,134. 
Üinen  groeten  Kopf. 

•652  Der  hsti  'n  Kopf  wi<^  ImmfvbitiH. . ,      ,.,i,^,..,j  — 


Mrüafrr.  Itl. 


i^ti 


mi 


mfi 


«frM  Ur  bst  ««I  d««k  Kopf  ian  8«dc    fi 

*Mf  D«r   if    rw   Ktipp  Im  Tom   aix   ««ttL  — 


^M  Der  KopfUmmi  (n 


*i»&7  Der  iUrpf  f^hi  ihm  mü  Gmdci«  li«tiim.  r<M- 

¥«•  •!*««  MMMdM.  4«r  tIcS  Scrff*  la  Ki^pT  hat. 

*66e  I>cr  Kopf  b»t  Uun  lioffe  nicht  wehe  githitL 

W«mi  i««M4  «tww  0«nlttlJ«4bM  Ter  iMt ,  od»f  BAftk 
f  fttfAl»  daft. 
*6£r9  Vttfr  Kopf  iii  hia,  dm  Hai  hmt  er  noch  in 

in«  Mtaft4«  v(M  f«badl,  »Ur  nti  «Imt  «arte. 
*^00  Dor  Kopf  fUbt  Omi  nicht  ftiif  d«r  rechten  Stolle. 

JiMmt  M  AMfb«  ftk  «tAa  iltJB  4«r  Sof'  Blebt  mut 
>^4m,  djusa  ■fili»!  er  ««11«»  leh 
'  1»  ror  «tu  lloii«!  mvta  »rtrvt- 

'  l  dAraaC 
I  recht. 

'■-■ rAiiM,  481,; 

t  l«<»ot}  Hut  »lUJd 

':) 
gJcitU  heruntergehen. 
'i!n  glsutnei  wern. —  %mn(^. 


rAr)il»»i     Sl.Ila 


Xr  I. 


•563  J' 

*£ßß  I)Ar  manf  mit  (lü)m  Kopfe  in  den  Sack  kriechen 
tin»!  mit  (km  Arvohe  wh^'r  ••  ■  -'n  Taff  wird. 
M<  ••  ft«4in«wl  wurde  la  ti<  u  »uf  «inao 

jHiJKMt  dunun«!!  KIttgipvMhcf  t. 

*IjU6  Ucm  |{i?ht  mV  im  Kopf  'mm,  —  SaTiorim,  lo. 

t>l»«i«r  UMlttTik«  bnidlmnliKt  nilnli  vor  alUn. 

•iiÖ7  1)(5M«  kann  i    nit  au»  'n  Kopf  'nnupuhrong'.  — 

ÄfirJfurlMi,  170; 
Vuit  [JioMdrtj   llirlunldMi   kiuin   Ich   Dlotlt  frol   WOTdtfD» 

•66a  Die  K  .*n. 

V«Tii <jh«u. 

*609  Die  Köpfe  Kaiftmni«DitoBaen. 

Xo^     i'ii,,i(u  <  -»nftrODL 

•670  \y  |.fo  thiit  ein  Schröpfkonf  noth. 

Z><i'  '  veutoi»uu<}url>Ua<iu«erU.  (Juttn^Q    (l'hi" 

*D71   Doii  wou««  munii,  Kopf  oder  OaMuh.  (Steiurmark.} 

Mtt.u  w«la»  nlclil,  wl»  ni«D  darKti  lat. 
*&73  Du    iiimt   n   ntiiirfilülKV**   Krj|i{s    dei    mot    nun 
Küic'bb(*ck  •  Oll  tt  FlÜMuhhiji  w.  —  VritchU*r '.  2145. 
•)  nau»oUb»üti,  Uorf  ««ttoü«»  lUUigvuball  uuil  Meht- 

itok, 

•673  \hv  hiiiit  eiiion  Kopf  wie  der  pumiauer  Tütpel. 

^574  Du  beit  *ii  nniinhtjMi'icheti  Kopp,  füllst  du  van 
tili  'Propp  ,  v*'i  i*<lilnt  du  k*Vrj  Stuft*.    (PmHmenu) 
•^75  h  Kopp  wm  o  Uftthlnhi'rr).  —  r*JH<Wau»4?. 

8n  k1ii|»r,  mt  «ohAtfilnnlg, 

•576  Eerii  duit  de*  Kai>p  »ig  mwr  woc    (IM»Q 

Von  Vooii<>>tbeu«ii. 
•577  Een'u  Kopf  hrikoha.  —  S^trtorlm .  \7Q, 

J«iiuuidg«     Btgeualuu     odsr    lUlMtttrTlgkdlt    uut«r- 
drttok«n. 

•Ö78  Kin  eiserner  Kop.     {Hd.-d^uitrK,    Itrad^.) 

Um  ein  vortaRllchct  Qedichtuln  ta  lN>««ioliDeD. 
•670  Ein  Kopf  ohne  Hirn* 

La:.:  Corpo«  ituo  poctor«.    (Sutor ,  9Si.; 

*£»&0  Einem  anff  dem   Kopff  dantxen.  ~-  ChemMtiHH. 
/,  4C0.  ThmnoH  iHattokfntm,  iTI*^ 


*»I7  &«■  &i  Koff 


*6t8  ESoem  den  Kopf  ««vfenleB. 
n»  ätmm  ta  *a  S«pr  ■■<■■■ 

•5ft9  Einem  den  IM  voDdnd ein.  CSMn^^J 
•  590  Einem  den  Ijopf  vor  die  FüBae  *«■ 


i7e<L;  BIJ  li«t 

*59I  Einem  den  Kopf 
Ihn  ■a«e<aUif.  » 
Fr3.    £eliMitel»hae  A  qut««*««^  f JPrjf  iffr  >  T|*J 
•Ö92  Einem   den  Kopf  vaschen.     (S.  G<»et  n.  ien 

L«Tit  nndText,)  —  EörU,  3499^, 
PartfnuaftMi,  1160  o.  lfC3:  Aron,  /.  194S 
Fremmaee.  17.  U».  S». 


£%Sb 


.  (Däämert,  14»  ^.J  —  Dm  K« 
«uMlim  Jeiira  di«  K6pfe 
«Ahr»cb«tim]ic]i  ati^  aado«  Dias*  aar 
flu&  «ciA  a«MB,  daher  die  B^dw>«mi 
lieh  iM  ftber  dba  Oeeehlf  t  mor^eaa  beaorst  »ordw.  *k^ 
iri«  die  ItaUmer  b«h»npt«n,  d^a  KopfTraaehi  de 
Ab«ada  aahr  achAdlich  uin  toll.—  ,,Alc  OoU  der  We 
■iJ»  der  ■Ügwalnen  SOndflat  den  Kopf  eo  h«n  «n*- 
«ehcn.**    rFdröewolvii,  1047  n.  1»43.> 

/•W. ;  Do«Mr  la  bal  ( en«  danaeX  ~  F*l««  U  tMta.  - 
Fair*  nne  ueMwii*!«.  —  Frot««r  le«  oreillea.  («w 
«oe.  219.^  '  II  ea  B  en  anr  las  oagtc«.  —  IjiOTT  I»  ito 
4  qaelqo^an.  (Stvtcäed0l^  4iUJ  ^  "Lmrer  Ulfl»«*« 
«aron,  —  On*lai  a  chantj  la  gtuaji»«.  —  Bdievir  4i 
a«ntijulle.  —  Bemoatar  !a  Mte. 

/!..>  Chi  tofta  Yuol  Dorire  laviai  ||  capo  Is  acrai  ■  laii 
preato  a  donoire.    (Ta^JOfr^ia ,  123^  7.J 

•595  Einem  den   Kopf  zurechtrücken  (•aetz0S)L  ^ 

Jfdrlr.  3439**.  Braun.  /,  IM». 

IhD  mit  Smit  anf  ▼arnUnftigere  Q«dMÜi«Ji  teilfM- 
Diato  BMlcnftart  achrribi  aloh  wahracbeialleh  ««a  ia^ 
•onatlgeti,  man  mochte  tunt  «as^Q,  toUen  Oevohtikaai 
dar  Habammtn  her .  ncageboreiieo  Kindera  die  waiefeta 
K6pfoheD  naeh  Balleben  xa  diüchaa  nad  alao  Wk  fiimtt 
oder  sa  mckon.  Wetaa  man  noa,  wie  aahr  dit  Knd 
uud  «ilo  TbAtigkoit  dea  Oeiatea  tob  der  OealaJl  db 
Kopfea,  d.  l.  des  Oehirai,  abh&nfrti  «o  fragt  aa  ihft 
«rstens,  ob  der  kneohtiache  Blan  der  Vorseit  sletti^ 
nftcbat  in  den  d«n  Kopf  sarechtniakeadea  ITIndia  M 
nar  Hebammoo  gtUegen  haba,  der  liberale  Sias  BBaMV 
Zeit  abfli-  Dicht  in  dar  Befreiung  voa  Jenen  EUiAk 
liege;  ca  fragt  alcb  ferner,  welche  garia  andere 
die  politiache  Welt  jetzt  noch  haben  wtLrde,  ibh 
«»hamaligen  Uebaminon  in  ihrer  Kopfriehtknaat 

KitOrt  worden  «ftrea,  und  endlich   oh 
iat  uaaarer  Zelt  uicbt  bald  beruhigt  werdaa 
wenn  man  d«n  Bebammen  wieder  geatattM«,  dtB 
geborenen  Kindern  liberaler  Aeltem  haiaaitaa  tmi 
sarecbtanrückon. 
Frt.:  Ramener,  raoger  quelqn'^un  k  La  raiaoia.  — ; 
la  tete  &  qnelqu'nn.    (Startckedft,  2U} 

♦594  Einem  den  Kopff  für  den  Arsch  legen.—  I* 

ther't  Tischt.,  419",  Simpiic.  /,  3JT. 
Fr'*.:  M«ttre  la  ttto  entrc  tea  Jambea^    CXriiaii^tr*  Bf^J 

♦590  Einem  einen  Kopf  aufsetzen ,  den: 
Ohi-eu  erkennen  wird. 

Ihn  einen  Eael  heiaaen. 

•&96  Einem  etwas  an  den  Kopf  werfen. 
Unrerlangt  anbieten  ,    hingebaa.    „  Bli 
Frkulein,  daa  aich  ihm  an  daa  Kopf 
tinif,  /.  i3i.)    „In    diaaer  Oiraag    1 
nach    und    warf  mir  ihr  OahelauUaa 
(Lttnnff,  tt,  3Jk90 

•597  Einem  etwaa  anf  den  Kopf  »chald  geb«&. 

Ocradaan.  ohne  alle  UmBchweift, 
*508  Einem  etwai  auf  den  Kopf  xuiaipes» 
,  gerade  iaa  Gaeieht,  kaek  itnAi 


526 


Kopf 


Kopf 


1526 


I 


ttimmthniU  (Vgl.  Grimm,  V,  17^6,)  „J»d«itDaiia  wutJ« 
o«  UD>  mut  den  Kopf  mi«g«n  C dei  V»rbreoh«Da  ud«  tri- 
hflD>>'*'  (L«anKff,  II,  t6lj  „Ich  will  djT  nloht  mut  den 
Kopf  widorsprftchan.'*  (üinbuhr'i  Ltbtn,  I,  37«.;  „Er 
wollt»  alchU  mit  (mir,  lAgt«  er  mir  gleich  an  AtM  Ktipf 
he  mut."    (J*r.  (iotthtl/,  Itl,  !h+.; 

^599  Einem  etwas  über  den  Kopf  nehmeQ. 

Olin«)  iDineii  WUlan  »twM  thuD,  woiu  er  donielben 
einoitlloli  gatMn  mütat«;  eigontUah  von  hinten  ab«r 
■•tDea  Kopf  wagnehmco.  (Vgl.  (jr/^mm ,  K,  1757,  19.) 
„Da  Lacullu»  der  B«gieraug  den  Krieg  über  den  Kopf 
uobmen  woUio.'«    (JUcttttiutt ,  Hünu  (JeMch.,  III,  h$.) 

*  600  Einem  über  den  Kopf  kommen. 

Fdndlioh,  aberrMobetid,  mit  Uebennacbt.  (Vgl. 
Orimm,  V,  iTSe.)  „ Trier  und  Pfali  vermnthen  ehar 
«lee  Himmeli  Einfall,  ^a  dau  ich  ilinea  aber  don  Kopf 
kommen  werde, '"    (Uoetfte,   VIII,  126.^ 

♦601  Einem  über  den  Kopf  waehaen.    fFranki'»,)  — 

Köiie  ,  3W0*  ;  Lührengtl,  lt.  21S;  Bram  ,  I,  1950. 

Tha  ttbsrwiiohien  im  vlgeutlicbeii  aod  uneigentl leben 
Sinne.  Mein  Sohn  itt  mir  echoo  über  den  Kopf  ge* 
wacheeu,  or  iat  kUrperllcb  tfröBter  oder  mftchUger  gv- 
worden ,  er  hat  mehr  Gewalt  über  mieh ,  ale  icli  aber 
Ihn.  ,»In  der  Schwäche  einer  UberfUllton  Ruhe  erlan- 
gen eieh  Begierden,  di«  ihrer  Mutter,  leicht  über  den 
Kopf  waohacn.  '^  (Gv«tke .  S ,  13.) 
MolL:  Ko  ttlioipel  waat  sijn  tneestet  wel  over't  hoofd. 
(Earrabomi«,  I,  3^6*.; 

*602  Einem  um  den  Kopf  gehen,  wie  der  Büttner 

nm  die  Stande.;—  Sdiottd,  nie». 
•ßOU  Einem  vber  den  kopff  dreschen.  —  itatkettm, 

iWnilü.  /.  CI";  IHttona  Uiu.XlXM^. 
*604  Einem  eu  Kopfe  wachsen. 

Ihm  an  Einticbt,  StAtke,  Math  glolebkoiBin«ii »  «teil 
nicht  mehr  unter  seinen  Willen  fOictD  woUeti.  'InPOB- 
mern  :  üneo   to  Koppe  waiaen.     (Ddkntrt,  ^%*.) 

*605  Einen  anschlägigen  Kopf  haben.  —  Lchrcä^, 
II,  2M. 

Immer  Aniohl&ge ,  d.  fa.  Mittel  und  Wego  haben, 
■ioh  aus  einer  VeAegenbeit  in  aiehen.  .,8io  hon  wul 
von  Jugend  uf  an  an  onaehUglicbea  Knpp  gahot  und 
'•  Zin^l  !•■  «B  gor  bald  geloflg  geweat;  ober  Ich  bett* 
onlch  gednoht,  doie  tie  aulch  aohwer«  Ding  au  ge- 
■ohwtnde  faaeeo  aulteu.**  (KtUrr,  IS3*.^ 

*606  Einen  auff  seiun   kopff  zateu.  —  Moihmim,  /v 

»riKu,  W/.  CIX». 
•ß07  Einen  beim  Kopf  nehmen  (kriegen). 

Ihn  featnehmen,  packen.  Dar  Kopf  oracheint  dabei 
«I»  In  aaakirem  Kedenaarten  der  Art,  aJa  der  wiohtig- 
ala  I«o4b«atliaU  ,  glelohaam  ala  Sita  der  Pareoaltnhkalt, 
wi«  maa  J«in»ad  beim  Schopf«,!  beim  UaUa,  b«im  Kra- 
gen nimmt.  (Vgl.  Orimtn,  V,  27S^^.]  .,  S«  aolllrat  dtt 
wal  aoben  ,  daa«  man  dicii  bald  beim  Kopf  namnn  wUrdo.*' 
(Lutker,  VI,  IHK)  Aach  Tou  Dingan:  „loh  habe  den 
galegtcn  Thaler  aelbat  b«iio  Sopfa  kriegt.*«  (8itnplk\, 
iJI.  i*i.) 
Fn.r  8e  aalair  do  qualna'ui.  r^TfArMAecfel.  430.J  —  Troaa- 

aar  (inelqu'ttn  an  mall«.    (Mrittingrr,  4'JÜ*.) 
H«tit.:  lemand  bU  den  kop  krijgan.    (SurrtbomU.  t.  Ü9\} 
*608  Eineti  für  den  Kopflf  nemen  (hernehmen).  — 

fmili,  /V)*tiH«.  WJ,  JOS*. 

*609  Einen  für  den  Kopf  Btossen.  —  Luihst't  Tuch- 

rrdrn,  IM*;  Liüher'i  Werke.  141*;  IfdlJkMiut«  Sareptn, 
CXXXII '». 

Ihn  heleidigen. 
Fn.:  Offenaer.  dAaobliger  qaelqn^D,    (ßt^rtt^^^tt ,  4^0.) 

*G10  Einen  gesalbten  ( geschaiiei*ten )  Kopf  davon- 
tragen. 

,.Dfe  Interima  Schmiede  bekamen  grovae  Geacbenck. 
Sonderlich  ward  Michael  Sidonio  daa  Biaathum  xu  Mera«- 
barg  verehret,  dahero  dar  6ob«rx  «ntatAndeo,^  daaa  aio 
acmUch  damaab  von  Chrraam  und  Oel  auch  gehandoii, 
dMBit  ale  geaslbt  und  geachmlrte  Köpf  daTontragen 
n»ebteiK«'    (Gott/r,  V»i*0 

1  Einen  schweren  Kopf  haben. 

Ntchl  aua  den  Federn    kDmnea   kOnnea,  gen  Ullg* 

■veole  ohetei.    (K'nUinyer,  131^,) 

•61*  köpf  kürxer  mach*.  —  Sarion«*^  ito, 

Ibu  •{iLUsiip't««.  in  0>tfitaiiaiid;  S«  liebbao  hnni 
«ia*a  Mopp  lav»d#r  nUtkt.    (^AVr^,  iH,} 

*€19  Eben  vom  Kopf  bis  tu  den  Füaaen  genau  b«> 
tr»cbi«D. 
f*>».f  MfaAutr  (qia«^«*«a  deynJe  b»  pid  inaqu'k  la  Mle. 

*  614  Einen  vom  Kopfe  big  auf  dieFiiH«ohlen  meaeett. 
•016  Encu  Kr       '     '    u  a«  eno  Klöiterkatte.  —  Ekh- 

t-  .  lt.  »o». 

.   .    ■     ..  .-..XI  fGtimm,   r,  va»}\  Meh  BckÜu, 

li,  Uft  di^kWöpOg,  Tteileicftt  aach  WMti. 


'616  Er  dreht  den  Kopf  wie  ein  Affe,  der  Pillen 

verschlnokt. 
iroi;.:  HiJ  kaeii  htt  hoofd  geigk  »en  aap,  die  plQea  In 

swelgt.    (Barrthamif,  /.  837  »  J 
*G17  Er  geht  anf  dem  Kopfe ,  um  die  Schuho  sa 

schonen* 

Boü.:  HiJ  «ou  op  rijn  boofd  gaan  ataao,  om  rljno  tocIod 
te  aparen.    (Harr«ti>m4f ,  I,  9'ii*,) 

•ßl8  Er  hält  den  Kopf  wie  die  G&nse,  weun*B  Wet- 
ter leuchtet.  —  A'fix,  33. 

*619  Er  hält  den  Kopf  wie  eine  K&Lse,  die  eine 
Maua  trägt.  —  Pauli,  Pottttla,  I,  i^^. 
Er  geht  eclir  hoehtnUthlg  einher. 

'630  Er  hält  Beinen  Kopf  oben. 

IIuU.:  HiJ  bondt  het  hoofd  attljd  bo^oa.  (B^trr4b9m^$, 
II,  S27">.; 

•621  Er  hänget  den  Kopff,  wie  jener  Mönch,  der 
den  SoilÜBsel  Eum  Kloster  suchte.  —  Wcrbwrecr, 

/.  «58. 

*(>22  Er  h&ngt  den  Kopf  und  sieht  zn  Boden  wie 
ein  UuJinerdieb. 

•G33  Er  bat  den  Kopf  ans  eben  dem  Fensior  ge- 
steckt 

•  624  Er  hat  den  Kopf  im  Sack.    OSürtmgm,) 

Er  weiia  nicht,  waa  in  der  Well  vorgeht. 

*62ö  Er  hat  den  Kopf  immer  voll  grosser  Rosinen. 

Lat.:  Semper  ngriool»  In  norum  annum  divee.     (Philippi, 

*626  Er  hat  den  Kopf  nahe  Wim  Hute. 

S«r  Mehl  Somige. 
*637  Er  hat  den  Kopf  nicht  mehr  am  rechten  Plaüsc, 
•628  Er  hat  den  Kopf  verloren. 

BoÜ:  HiJ  ia  haiten  woelao.  (ilarrtbomit,  /.  4W*^—  HiJ 
»erloor   het   hoofd.      (Uarrtbom««  ^  I,  3t8*.^ 

•629  Er  hat  den  Kopf  voll  Acten  nnd  den  Arsch 
voll  Botschaft.     (Ottfirtuu.)  —  Fruthhier*,  SllS. 
Iat  aohr  geachiitig  und  eilig. 

•630  Er  hat  den  Kopf  voll  GriUen. 

Ka  war  bei  den  Athenern  Sitte,  in  ihren  Kopfputa  goN 
done  Cioaden  ( Baamgrillon)  tu  flochten,  daher  man 
aie  CicadentrBger  nannte,  nm  aie  dadurch  al*  Eing*- 
borane  an  bwwlohneo. 

Engl,:  To  h«T«  hU  head  füll  of  nrooLamaUoua,  (Bohn 
J,  175.) 

H9U,i  BiJ  heefd  het  hoofd  vol  «pinne-'webben.  (ffitrrt- 
bomft,  /,  327  '.j 

•631  Er  bat  einen  anachlägigen  Kopf ,  schade,  daes 
er  verfaulen  muss.  —  Fn*chhufr  *,  Jiso. 

•  632  Er  hat  einen  anschlägigen  Kopf,  wenn  er  die 

Treppe  hinunterfUlt,  verfehlt  er  keine  Stufe. 

—  Simreck,  Ui ;  Fntchbier  ',  JIJI. 

'633  Er  hat  einen  geschmadten  Kopf,  (/ütl-üeuitek. 
K&nit)*tfff(i.)  —  Fritehbuir  >.  nti. 

&T  Iat  ein  getaufter  Jude,  der  su  der  Ihm  aogeboro- 
nen  Schlauheit  alob  noch  die  Klugheit  der  Cbrieien  an- 
geeignet hat. 

•6^4  Er  hat  einen  geschwinden   vnd  ntnden  kopff. 

—  Uiillunu$.  Sarepta,  IX». 
•635  Er  hat  einen  Kopf  iur  sich. 

Dan.:  Uan  ga«er  pa«  ain  egen  haattd,  aom  de  etore  giaa- 

Ungur.     (Pn.'t,  dan. ,  1.17.; 
Fn.:  11  «at  quini4^ax  comme  la  mnle  da  pape  qaineholl 

et  mAtig«  qa'k  »en  beurea.    (J-^rotn,  I.  35 J 

•636  Er  hat  einen  Kopf,  man  könnte  Wände  damit 

einrennen.  —   Kiis,  3t. 
•637  Er  hat  einen  Kopf  wie  ein  Bulle.    {K^tiwn.) 
•638  Er  hat  einen  Kopf  wie  ein  Uumruel.    (Nünin^en.) 

BoU.:  Hij  beeft  een  hocfd  ala  eeue  garuaal.    (HanrthvaUt, 
l,  3J7  ».; 
*639  Er  hat  einen  Kopf  wie  ein  Mörser,  man  mnai 
alles  darein  stoascn. 
Der  achwer  Faeaende.  langaam  Begreifende. 
Bt>ü,  ■  Hij  heeft  »an  boofd  ala   een  tjeercn  pot.    (Barre- 
UfmJt,  I,  i-n*.) 
•640  Er  hat  einen  Kopf  wie  ein  Och«. 

Btfti.:  HIJ  haefl  een  kop  all  een  bal  (ftle?  >.    (ffarr^omt*, 
I,  371  u.  4*7*.; 
•64  t  Er  hat  einen  Kopf  wie  ein  Priilat  ~  Kitltin,  >i& ; 

V   -      -   -  VoUaondagMiebt. 
•64S  Et  1  Kopf  wie  ein  Saukdrbias.  —  f^« 


rmUcb  groea. 


90» 


Kofi 


'M3  Kr  tat  etnsn  Kopf  wie  Ha 


'^M  Cr  bat 
'M6  Ertet 


«iMa  Kopf  wie  «in«  AükcKtoniie. 
Mo«  «vtt  anm  >  ionilvm  mA  t««  Bm^ 


» 


»M7  Er  hat  mmta  Kapvivte  en 

'44d  (;  n  ?nrk«ilteik  (veriMiteltai)  Kiipll  ~ 

'OoEr 


Er  iMi  daiMi  TeiKUa^Mea  Koof,  er  ai  cin^ 
«Al  Aber  da«  Stseg«  hcnbfiftaeB.  —  Jkpw. 

'Cd«  Er  M  »  mfmmm  Kofi  gtOmm. 
'MS  Er  Wt  ilMi  den  KovTniSdm  die 


Kopf 


M<r 


•CM  Er  iMl  ite  ror  dM  Kopf 
•6&$  Er  btt  SiypC 

D.  ^  ▼« 


ErbotK^.C 


C»7  Er  hMt  BHl  ä«B  Kopii  dn^  gewoQl. 

Br  IMI  «f  Mll  6«vall  iiu>i*iiB  «oSaa. 

*«K  Er  b«t  'n  goten  Kopf,  wir*  er  cm  Fkcb,  mui 
ff&b*  Hm  (den  Kopf^  der  Kattc. 

M</  Hl|  )•  «o*4.  ittaAT  WM   luj  4W  timAK«  »«■   ••« 
b«t  hooMJ«  «MV  da  k«i  TO7«A.  f^ary<^i<i^,  //»  «ft.^ 

•%SA  Er  Ut  'a  Kopf  wie  ein  Simri.    rxtoaawf,; 
*M0  Er  b*i  *B  Kopf  wie  ein  Stier. 

MbMM  Mf  Mte«r  AMi«t*.  slta»  Orftadaa  na  Trete 

*Ml  Er  hat  sdnrti  eigenen  Kopf,  ~  rHrthrr».  stu. 
*Mt  £r  bat  sdoen  Km  ni  der  SebÜSfe  g«n»g«ii. 

/ri. .  II  %  «cbM^  b«lU,  —  II  *  fdW  t*  eofd«.  —  Q  »  löA 

II  •*»•  Mt  tir*  baoM  Mta^M.    (Mm»fm.  M,) 
rolm,:  WjVflMt  «  lopl.    fJi«M(M.  1.; 

*M3  Er  bat  ieiBeo  Kopf  l&r  eieb,  wie  eine  ik^hniti- 

benk.    rnnm.) 
*S6i  Er  bat  «einen  Kopf  im  Mondacbeia  (jidieob: 

Lewone)  ^eeben.  —  TfHam.nr. 

tt.  h,  tnm  Ivtalmt  oud.  Ton  J«Baad.  da»  saa  T«r> 
Wi«tt  gil»t.  Baroht  s«f  «inaii  Jadbebca  AbateUnbam, 
ttMib  ««lahMi  dar*  ««l^ar  tu  dtr  leuun  STacht  daa 
Laabbattaafaüaa  aaüiaa  Sc^hAtiea  ohn«  Kopf  iielu ,  dam 


*^b  Er  hat  «inen  egnen  Kopp  aa  de  rügenwotl- 
echeo   Oias.  —  fteuuhftg  r.  9»;   ktekimiuk  b«i 

War  algaoataal«  iat,  wird  in  Ponunan  ait  da«  Oa&- 
99m  ▼>»  BagaDwalda  ▼ergUobe«.  la  Fraakreich  aa«! 
Bifttt :  Jtt  h*t  das  Kopf  hart  wlo  ein  BreUirner.  Und 
waü  dia  Bawübnar  *mr  Pie*rdi*  »ahr  bettig  tiad,  ugt 
man  am  aiaaa  AMfbraaaaadaa  Cbarmktar  «a  baaaiebaea : 
■r  bal  «iaaa  baiflaoi  Kopf  (odar  ar  hat  daa  Kopf  an  aaha 
SB  dar  Ktlae)  vi«  die  PEeardcn.  Von  deaen,  die  kariM 
ftaar  %r*tan ,  bataat  ea :  Kr  h»t  d«n  Kopf  jreaohQT«n ,  «H* 
dia   (BavobaatO»    von    Oraanaas.     (Rdinthtrg     V,    1^ 

«.  ukj 
*i$t  Er  bat  weder  Kopf  noch  Herz. 

Zb  AaeTptaa  aafft  man  toh  lemaad,  dar  ainan  abatoisan- 
daa  Cbarabtar  hat:  £r  tat  wadar  gaiatvoll,  noch  frei- 
(•blgi  Boch  gaUrtlg.    fAwrciAdrdl ,  735,; 

•  6$7  Er  hat's  im  Kopf  wie  der  Pftirrer  die  Predigt, 

i?od..-  Dat  beaft  hIJ  la  hat  boofd,   als  de  daival  bat  pij 
vaTati.    fHarrabomif,  t,  1^5  bj 

•668  Er  hat's  im  Kopfe  wie  die  Guna  im  Knie. 
*,669  Er  bat's  noch  nicht  im  Kopf 

noU.:  HIJ  haaft  bat  noir  ntet  io  't  hoofd.    (Sarrebomtf, 

IL  «r  h.j 
*670  Er  hanget  den  Kopflf,  ala  wenn  er  die  Teoffel 
in  der  HeUe  zehlete.  —  ilar6rr|er,  Hert^offUl«. 

671  Er  heoget  den  Kopff  in  die  Aachen. 


673  Er  het  iler  ClMpf  geeist,    ^ii  »«ij  —  m 

Br  taS  lialaafilt. 

674  Er  bet  der  CbopC  of,  «a  riebet  em  htA.  il 

KaedoeUL    cs^Mkm^.j  ^  jMbäM.  a.  bi.  a» 


Tne  rfaaai ,  dar  dat  Koyf  a«hr  ba«% 

<:hopf  wie  ea  YierteL  —  Smfrmtmn:. 
*  Kopf  wie  en  aofiger  Odba.  ->  ^ 

*677  I  bbca  na  Konf.  —  .v#fi*..tvt 

*67S  Lr  nur.  i  üop  wie  a  MiiUrad.  :Vid^  iw^ai,  *«%, 

Klan.  ^Blas  KafT. 
*6T3  Er  ist  em  anacalifiger  KopL  — 


kmt*   im« 


▼an 

«r.-Sa« 
Er  hA  ata 


ter  Kopf,  er  mo-cv««« 
baibiersiu  ^ 

ha(*(LsipaiilSr).S.  Sl. 

•6dl  Er  tat  «ta  kitt|0er  Kopl 

Fr*^'  n  •  I»  «Ma  ahaad»   —  B  •  U 

*C83  Er  iat  oisi  dem  Kopfe  wider  die  Hauer  (Wal 

CSifiLJ 

Imb  aar  dMait  aieht  dar«b  41« ; 


Kopfe   in  eia  Wf 


'664  Er  ist  mift 


/H..-  B  a  «ÜB  ta  tHa  dwa  asgaapäer.    (L^m^^,  tx- 
€84  Er  ist  nicbt  auf  den  Kopf  ^fiolea.  —  ^ 

a,  t».  Mafgr,  a,  1»  :  JTffiMia.  M;   1  phmpii,  IT.  «b 

;  m»  Badaaaart  *niarhHaa>1tob  ia  4iB  Ka» 

in    aagaa:    ar  tat    gpaahsm  baiaa 

ad  asd  gwaa^c«  Ü itfufl »  *  Ml4|i 

tarangan  dia   TTiSUjftati  4aa  iwva 

trtrd.    Ba  K«iut  ei  b«i  c7«erA«  caa,  WUy. 

•  üaa  kaablicb  ,  wia  ich.   4och  aoMl  akb 

aieht 


OaUnaiaiB 
I  9T*lA  aal»' 


aaiifaffaaaeaaaaia  Wi 
Tau  dl        ~ 

Oatataa,  aogar  bia  la  aaia 
wird     aUardiafla     (i 
1»67,    //y,   1&9)  eraaUt,  daM  w 
Hohlweg  gvCaliran ,  der  Wagaa  te> 
raar  oaa  Kopf  gefall««  lud  B«tii  < 
•  apaobaMart  werdao  aei,  di 
GmU  wda.  «akrend 
ftgtIMAwm  arlca.    Aach  /mmmiMia»   fj 
/r.     ICU    anaUt:    „...Ueoag.  er    wv  aaf 
f«adlaa  aad  dbkdoroh  m    Varatanda    yakoi 
vetdaft  ledais  bak&tmUicb   nicht  Jadeami 
Umwarfm  ataaa  Wagen»  0»aiea  erzeug,   d 
aooaa  «idbaaflffar  aatn.    Ntcht  alle  f«U«>A  ao  u 
wla  Boahoon.  der  in  leiner  Jug«tid  eio  aalir 
Juogfl  gaweeeo.,  aber  durch  elnro  8tQn  aaf  i 
MB  Witskopf  gflwordflti  «flio  ■oll.  —  Die  Ma 
»utt:  ich  bin  nicht  aof  deo  Kopf,  ich  bin 
gaCallaa :   »,Ei ,  baror  eua  mich  hat .    drOek' 
aehoo;   ich  bfn  ja  auf  die  Ferae   gtofaUea.** 
Ungarn,   8.234.;     (ä.   Baribal    6,    Birna  ST, 
Floh  «3,  Oeatan  9  aad  Qcaa  n.i 
Lat.T  Boanaotaa  naili  b<Mao»    (HonttyJ    (ß>imdtr  I, 
//.  948;  Sufbotd,  US;  Pkitlppi.   A  ISI;    Fnktff, 
Poln.:  Nie  jeat  on  w  cianüf  bitj.    (Lomp4t ,  M  ;  ifaMva.  Ii.< 

*685  Er  J8t  nicht  richtig  im  Kopfe, 

Frt,:  AToir  dci  chambret  Tidci,  dea  e1)M&brW  i 
daot  t*  teie.—  Avoir  la  töia  M6e,  (Srittti^^r,  M*^ 
—  AToit  reepiit  cq  i^cbarpe.  (t^n4roy^  t4t.J  —  H  »"a 
pas  Tetprit  en  bonae  aailAte..  —  ffaroir  paa  l*«rr)i 
bleu  mtT*U.    (Kritunger.  <0^  tt.  »8«  «» J 

Ltki.:  Kon  eit  «ani  carobri.    fFhiUmpi ,  tl,  SdJ 
*666  Er  iet  wie  auf  den   Kopt  ge&llen.  —  /n«^ 

bi£f  -.  2134. 

Kr  ist  Im  Aaganbliok  anf&hig  aaina  Qadaaka« 
maln  und  eiaen  EntiohlatB  ca  faataa. 

•6S7  Er  ist  wie  vor  den  Kopf  geachUg^o. 

Betrübt,  matbloi,  aobUMg. 
#Vji«.-  II  «tt  tritt«  oomra»  aa  basaat  de   auit  aasi 
(fCrUiinytr,  TS*.) 

'688  Er  kann  den  Kopf  uicM  über  Wi 
Hau. :  Hl)  kau  hat  Uuofd  atat  boraa 
^mSt,  II,  «T*'.J 

*G89  Er  kann  nicht  mit  dem  Kopfe  darch  wia  dia 

Seiden  Würmer. 
*690  Er  kann  seinen  Kopf  itn  Mondacbeia 

—  raadUa.MT. 
lal 


Kopl 


i5sa 


I 


I 


*601  Kr  kratzet  den  Kopfl'  zu  spät  vor  angstieuieu. 

—  fVÄWf^,  WWliütÄ,  Vorr. 

*69'i  £r  kratzt  den  Kopf,  und  es  juckt  ihm  nicht 

mu,:  HIJ  kloQwt  «ijo  iioofd,  »l  jeukt  hei   niet.    (Harre 

•693  Er  l&Bst  den  Kopf  häLngen,  wie  das  Schaf  unter 
Mittag^.     (Baicrn.) 
Holt:  Hlj  U«t  h«t  baoM  bangeo.     ( Harrt homi« ,  /,  337 ^.J 

•694  £r  laaat  ajcb  (nicht)  auf  den  Kopf  bronzen 
(oder:  scheiäsen). 

mU:  HU  Uftt  lieh  (oiot)  op  b<t  boofd  k (Harrt- 

b0»U4,  l.  329 ".; 

*69&  Kr  macht  alles  nach  seinem  Kopfe. 

Frt.:  II  eit  oomtn«  la  boaoeiter,  il  a*«ii  fait  «lu'A  a«  tvle. 
(Krittingrr,  7»K; 

•«96  Er  macht  en  Chopf  wie  de  halb  Mütt  z'  Chleotn. 

—  SiUtrmeister ,  54. 

•697  Er  nimmt  den  Kopf  zwischen  die  Ohren. 

Im  Schor«  für:  ticb  ducken-  «Srimm,  F,  1753,  X) 
„Oerow«g»o  nabln  lob  aeincn  Kopf  iwitotion  die  Obren 
and  tr»t  gl«ioh  dea  »Dd«ro  Tay  vrieder  auf  frliohan 
Foai  so  obf«dacliiein  Pfirrar"  (d.  i.  domtltblg  wia  lAn 
Hand).     (ÜumpUc,  /,  3^7,  2^.; 

*698  Er  schüttelt  mit  dem  Kopfe,  als  hUio  er  Was- 
ser in  den  Ohren.  —  Simrock,  9»7. 
•«99  Er  trigt  den  Kopf  hoch. 

Itt  •toU,  inutbiff.    (OHinm,  V,  17U,  S.> 

•700  Er  weiss  mt,  wo  jhm  der  kopff  stet.  —  Arwriwr, 
Ob  4er  kditif  v«n  m^tüand ,  Mü. 

So   asviiteod   od*r  aaob   lo   beacbAfUgt,    Tttririrrt 

n.  ■.  w.  ist  «r.  „Z««r  wtitm  ieb  aiaht,  wowir  d#r  Kopff 

tnagitflhen;   ibr   ichwcrmt   umb   mich   wie  Bieosn  auf 

dam  Felde."  (A'^iUr,  US^^ 

Jid,-dtmUch:  £r  waait  dU  von  <oim  Chftjje».  (Tfndl(tu,  \^f>,) 

fr».:  Ilaquelqu«foit  d«i  »b«cnc«td'e«prit  (hr\\i\nyfr,i^\) 

—  N«  «avuir  lur  qa«l  pleii  danaar.    (Ltndro^,  1209 J 
i7«U..'  HU  wee«  uiot  iaogar,  of  bU  op  h«t  booXd  of  op  d« 

fO«l«u  gana   i»il.    (Harretiom^t,  I,  138 »J, 

*701  Er  weias  seinen  Kopf  aus  der  Schlinge  zu 
ziehen.  —  M>t\Kr,  /,  iw. 

•70«  Er  will  mit  dem  Kopfe  durch  die  Wand  (wi- 
der die  Wand  laufen,  rennen).  —  Et«Hnn,K9: 

Kirte,  S4»9^  liratm,  J.  191».  Fruckhufr\  3m. 

Die  SU  Ihrem  Schaden  anf  der  Erreich  ang  «in«»Zweok»t 
b«ttehen,  der  gar  uicbl  od»  wenigttaDa  nicht  aof  die- 
sem Weg«  erreicht  werden  kann.  Der  Kal«u  Au^ruittie, 
welcher  unter  dem  Aairuf :  „Van» ,  Varue  o.  m.  w.  *'  eich 
Benltfn  kn  den  Kopf  itleia,  woftarcb  keio  Mann  wie- 
derkam,  aoU  Vermalaveuag  au  derapriohwOrtlichoo  B«- 
d*niArt  gegeben  haben.  Ebenan  lief  »uch  'Kitrl  Xil. 
ala  Koab«,  da  ihm  aeioe  Uroaamotter  die  ThUr  oiebt 
öffnete  ,  ao  Ungo  mit  dem  Kopfe  dagegeo,  bis  er  ainnloa 
Bieder«  tunte. 

Frs.:  C'eat  roiHoir  ••  donuer  la  tAU  eontt«  te  mar.  — 
Uear(«r  aa  If'ale  au  bar''>/.  lL*roux ,  I,  ISi.)  —  Fair« 
d«  aa  t«te  luaaaae.  (Kxjflf,  H^*i.)  —  11  «'7  «et  J«(d  la 
t«l«  la  prcmJAro.     iSrarschftiH ,  4'JÜJ 

ffolL:  Uij  loopt  met  cijn  boofd  tegeit  des  maw.  (Sarr^* 
t4m4f.  I,  Jt7bj 

*  703  Er  will  mit  seinem  Kopfe  hindurch. 

Trotalg,  «inolo«.  wuiheDd,  «ornig  gegen   einen  Wi- 

dantaad  loagehen,    auf  etwaa  beatehon.    „Ber  PObel 

wil  aulob  fretholt  mit  der  fanat  anartrhten  und  mit  d»m 

Kopf  hiadaroh.'*    (Luihrr'ä   WrrU,  ISM,  Jf,  BO*,) 

MotL:    Uii   wil   «r    omI   tiiit    boofd    duor.    (Uarrtbomie, 

/.  31«  *.; 
•704  Er  will  nicht  viel  Kopf  dran  wa^en. 

frt,:  Aimer  boaogne  fait».    (KrUfinjert  l^Kj 

•70ä  Er  wird  das  mit  seinem  Kopfe  beaahUo. 

UM, :  Uij  a«!  b«i  met  sUn  boofd  moetea  b«UleB.  (Bturt* 
bomit,  I,  »a*0 

*70«  £r  wirft  den  Kopf  umt  wie  ein  Tauber  vor 

dem  Schlage. 
•707  Er  zerbricht  sich  den  Kopf  damit 
*705  Er  zerbricht   sich  den   Kopf  über   brotlosen 

Künsten. 

Hilhf  KU  brMkl  aUa  boofd  uvor  «et»«  broodeloxe  kuael. 
(Sambcntit,  l.  «M»; 

•709  Er  aicht  den  Kopf  nn»  dfr  Schlinge  und  nimmt 

die  Bevron  mit. 
•710  Eb  g«ht  mir  im  r 

Mftcbl  mit  bcttfirubi^enu«  i>4Kiaxi&*«,  sorgva. 

*7il  Em  gehl  nioiit  nacli  m«inem  Kopl». 

tat.:  Si   va«a   llk    mloi   hÜMfl.     (CfUf^,)     (thiUppi, 

* 71 2  El  gieog  jbm  b«y  dem  Kopf  bin.  —  Lmth^r', 


•713  Es  hat  weder  Kopf  noch  Füßse. 

Von  einem  gan«  in  Verwiming  gebracht«!!  GMohSfl, 
von  den  man  nlobt  weist,  wie  msa  btfginaea  and  •&• 
deti  aoU. 

•714  Es  hat  weder  Kopf  noch  Schwante.  —  J.  Mich. 

Diiherr. 
*715  Es  ist  durch  den  Kopf  gegangen. 

ff0lL:  Het  in  ben  door  bet  hoofd  gegaan.    (HarrHcm^t 
/,  »26 Kj 
•716  Eb  ist  ein  finsterer  Kopf,  wenn  man  eine  Fackel 

{brennende  Pechpfanne)   darein   steckte,  sie 
öschte  von  der  grausen  Fiuslerniss  aus. 
•717  Es  ist  ein  guter  Kopf 

Die  Joden  aagen:  ein  Ari*toteIea*Kopf,  well  bei  ihntm 
dieaer  grieohfaohe  Weite  «inen  autaerordtoüicbcn  Rnf 
geooat. 
Frs.:  C^eil  ane  bonne  Uta.    (Leroux,  I,  ISi.j 

•718  Eb  ist  ein  heller  Kopf.  —  IMMberg  Vit,  TO. 
•719  Es  ist  ein  Kopf  ohne  Hini. 

SobOne  Uaatalt  obu«   Oelat;  eis  Stroh-  oder  Hiok«t« 
licgakopf.  ein  dummeT  Kerl»  mit  dem  man  Winde  «In- 
rennen  konnte. 
Liit.i  Caput  eerebto  raoautu.    (Fat*Uui,  ii.) 

•720  Es  ist  ein  Kopf  ohne  Zunge. 

Kin  MenaeH  ohne  geaund««  Crtbeil,  aiae  ^all  ohne 
Ziffer. 
tat,;    Caput   tlne    lingua    Mt.     (Fa**iiu%t    ^i     Pi^iUppi, 

/.  7J.; 

•721  Es  ist  ein  offener  Kopf. 

•722  Es  ist  ein  schwacher  (ungeschickter)  Kopf. 

•723  Es  ist  ein  unruhiger  Kopf, 

Frt.:  Un  homme  lana  arr^t.    (Äritainger,  37h,j 

•  7i4  Es  ist  ihm  in  den  Kopf  gekommen. 

£t  lat  betranken. 

•  725  Es  ist  jhm  ein  wenig  in  Kopff  geschlagen.  — 

Br  bei  eieb  efneD  Sp^tls  getrunken. 
•726  Es  mag  anf  seinen  eigenen  Kopf  lallen. 

Wenn  dea  Urheber  dea  Ucbela  deaaeu  Folgen  treffen. 
•737  Es  sind  zwei  (drei)   Köpfe  unter  Einem  Hut. 

8ie  etad  Bin  Hera  oud  Eine  Seola, 
Frt. ;  Ce  »ont  deux  t4t«B  dana  nn  m6me  bonnei.    (Cvoux, 
I,  ItSA.^  ^  Dans  t^tea  üaaa  nn  bonnei.  —  Deux  tcels« 
dant  uB  ebaperoB.    (Ltroux,  f.  iH.) 
•728  Es  soll  nach  seinem  Kopte  gehen. 

Lat, :  Hoo  voto,  lie  Jubeo,  alt  pro  ratione  voiUDtse.  (Jif9t%%U) 
(Binder  I,   665;    JI,   1313;  Segtmid,  3l'JJ 

•729  Es  spukt  in  seinem  Kopfe. 

UoU.t  Het  apookt  in  xijn  boofd.    (ffarrtbomi*,  /,  39«'^.; 

•7oO  Et  is  mi  ut^»  Kopp  kamen.  —  ndhntn,Uf^. 

Ich  habe  ee  rergeaaen. 
•731  Etwas  aus  dem  Kopfe  spinnen,  —  l\fuli,  IHnUHa, 

ll.ilt*  tt.  S44'. 
Soviel  wie:  aua  den  Fingern  aaugeu, 

♦733  Grosser  Kopf  und  kleines  Hirn. 

Vaeh  einer  Saopiacbea  Fabel.  Von  dene«,  die  kflr- 
IMCÜea  aber  andere  hervorragen .  aber  geUteaaru. 
aobwaob  am  Vorataode  ilod. 

•  733  Hi  muss  doch  aw  Eng  den  Kopp  em  et  Loch 

holden.      (Uedhurg.J 
Die  Sache  wird  eineo  abeln  Autgang  haben. 
•734  Ha  zoit  a  Kup  aus  der  Schlinge  und  git  der- 

von.     CSchtc*.J  —   Frommatm ,  tu,  247.  SOT, 
•735  Hau  em  de  Chopf  ab,  so  het's  Födlech  Fir- 

obend.    —  ^«termeialfr.  SI. 

•736  He  had  en  gans  guden  Kopp,   segt  de  Per* 
sotter,  man  blot  ni  recht  Anlagen. 

„  Wat  «o  r&I  bedadea  dalt,  m  :  he  la  ja«l  ni  d«  klOdk- 
fte."    (Pirnim^ß,  ^} 

•737  He  h&t  mi  vor  den  Kopp  stoaL    (t-ipp^J 

Vor  den  Kopf  gettotten ,  mich  grob,  beleidigend  b*^ 
handelt. 

•  73S  He  het  ^n  anschlägsche  (oder:  verslagen )  Kop 

wen   he   de  Trep   hendäl   falt.    (Hobuin.)  — 

Sdntse,  h  U:  tV.  lOS.  Hagen.  BS.  4,  Eickwaid.  liio. 
•793  Be  bei  *i  in'n  Koppe,  ai  de  Gaus  in^t  Knai. 

(Mituttr.)  —  F^ommonn ,  Fl,  «M.  l« ;  für  OmahnicÄ  • 

Lvrn,  I 
*740  He  hett  inen  Kopp  ne  ine  KJosterkatt.  —  ßi- 

Ist  »r  llf. 

*741  He  hell   ..  .,  ..p  is  'n  Pftter.  (Ottfnn,)  —  B^ 
reu.  Ml.   FremiiMna,  \\  fttt.  MI;  Jbm,  Ml^:  £lrk- 

9o  TOtb  und  sofgeduatso. 


1^1 


%^ 


Kopi 


II«  ii  Bkb  Of^  Kopp  fbO«.    fUmti^j  ^  Fv- 
Hei  Mit  *W  Vm  i»  tn  P^>  oa  ca  Bftk« 


*W  \U  btivt  M 


•740 

•7Ü 
•74« 
•747 
•74i 

•743 

•7&0 
•761 

•7W 


•753 
•754 

•755 
•766 

•757 


•758 
•759 
•760 

•761 

•762 


Kopp  WM  es  Aabcid*. 


M»:  ■»«MWIm.—: 


•763 
•764 
•765 


Bei  hMi  «ta  Kopp  !•  es  EoUken  (Holacinih). 
Uei  hcti  es  Kopp  i<  oe  HdlUJage '.    fN'«'/''; 

')  *t*  gVMMi  hBM^iI  d«r  Tf  rillen >r 
H«  tt  kcrt  Tia  Kopp,  hei  bntiket  kein«  lanee 

Bei  i»  op  dis  Kvpp  *elUleii  n  hat  ikk  ■n 
Aarv  TCrttalEt.    <l4*fv  km  mmmMtmt$,j 
Uiikder  den  Koplf  htoweggefaeo.  —  n^^rmn 

!i  'jpp.  —  p9tn.tt.iW. 

V  'jh  okh  bi«j*m  Nawch.  — 

frurhhifr\  yi.VI, 

I  la«  mV  maan  Kopf  'mgtanwhnaid,  —  ^sn»- 

nitf,  170. 
MJl  4«r  Koru^umag;  ri«r«n  dftM  (aJt)  ««b«  U**, 
I  licU'  toi  ml  fluÜD  Kopt  —  Soneri».  ito. 
I  wAtM  Dti,  WQ  mV  dV  Kopf  iteht.  —  Ann»- 

rtM,  HO. 

I  will  mef  !o  de  Chopf  »bschlo.  —  Sutfrmeittrr, 
Ich  habe  auch  einen  KopflT  für  mich.  —  Ha- 

bttg*r,  t,  7,  TU. 
leb  habe  me  einen  Kopf  gewaacben,  der  nicbi 

grindi{?  geworden  wäre. 
Voo  JHniftfid,  dar  «loh  «Uik  Ob«r  dm  Usdaalc  d*r 

Meatehnt  b«  klafft. 

Ich  habV  ihm  aof  den  Kopf  xugesogrt.  —  Ihtia, 
Ckarfie,n,m. 
Ich  we<«a  nicb,  wumer  der  Köp  Bliebt,  —  üo- 

Hntm,  70.  GvmokiU.  &7».  h'rommana ,  lll,  409.  3M, 

loh  weld  soero  aicb  game  für  a  Kop  stueecD. 

—  IhhiMtm ,  »80. 

Ich  werde  dir  den  Kopf  swischen  die  Ohren 
fitecken.    (Un^hu.ji 

ficbenbafto.  don  Kindern  aber  aabr  farcbt«rUeh  klio- 
geada  Drolmng. 

Ich  will   dir  den   Kopf  zarechtaeteen,    (Nnni^ 
lähmen.) 

Androhung  voa  met«t  fOlilbatvr«  kOrpeilloh«r  BinJt^ 
wofttT  maa  dort  auch  folgende  Eedcoaarton  hat:  leb 
werde  dir  eina  hinamliobtaln,  •ioi  hiBaaflanff«n,  eini 
drabor  deoken,  dir  Biot  ttbero  Pomlaobal  g«beD,  dir 
die  Macken  Tcrtreiben,  dir  «In  biasal  liiiit«m  Obren 
arlminaD,  dir  eisen  Watacbeu  gobea,  daaa  dir  dia 
sinpiMi  triebt  (ip ritzt),  dir  eine  Dacbtel  oder  ein  Kopf- 
itUok  geben,  dir  einen  pappen,  icb  will  dir'i  Leder  lüf- 
ten, dir  ein  paar  sufaAhlea,  dir  ein  pwir  veraoblen. 
dich  d UTch walken ,  durobflickcm .  dir  ein  pa«r  in  die 
naokten  Boine  geben,  dich  weiciK!!!:  machen,  dir  don 
Tevfal  aaitreibon ,  dich  kathuliacb  machen,  dir  den 
Baokel  w&rinen,  tOMiob  (ItlgiM:)  machen,  dir  einhei- 
nen,  djcb   braun  uatl   blau   »nblaguu, 

Ich  wiJl  meinen  Kopf  nicht  sanft  legen. 

Bta  diu*  oder  joumi  «''•cblolu  oder  gatban  Jat, 

loh  will  meinen  Kujif  übof  «einen  Sinn  BetKon, 

—  Srhuud.  iny*. 

Ich  will  mir  lieber  den  Kopf  mit  einem  Dielen 
ab«to8Scn  IsiHSon.  —  l'ueMn.tm. 

All  die»  oder  Jenet  tbuo.  Die«  t^priubwott  rUhrt  von 
der  ebemaliKea  Todeiitrafe  bor,  bei  der  man  einem 
MiiMlhiler  durob  ein  mit  acbarrem  Eiaon  beaoblagenee 
Bnt  den  Kopf  vom  Uumpfe  tronDto.  Die  erste,  einfach* 
ate  and  aiteite  Art  dletisF  Hinrichtung  bcutatid  dario, 
dats  der  Verbrecher  in  kniender  Geetali  aelDon  Kopi 
auf  etnan  Block  iagtet  dioaer  lag  xvriaoben  nrei  kleinen 
Balken;  und  oben  an  den  Balken  fand  man  daa  Brei, 
wtlchea  daroh  ein  Seil  an  einem  Balken  befeitlgt  war  nod 
n^flaieb  awltobea  Nutou  hing,  um  auf»  und  nteder- 
geaohoben  werden  ta  können.  Wenn  nun  der  UeboUb^ter 
aeinen  Kopf  auf  den  Blocit  gelegt  hatte,  ao  eetste  der 
hinter  ihm  «tobende  Scbarftiobter  mit  der  einen  Hand 
da«  Brei  lurocht,  gerade  über  dem  Kaokjen  dea  Uinan- 
rlobteaden,  nahm  aodaou  die  in  der  andern  Hand  gebiU- 
tene  bölxeme  Koulo  und  scbluij  mit  aller  Gewalt  aof 
da«  mit   «eharfem   Bjae»   veraehene   Bret  und   trennte 


«•*•  Bd.  I,  AMk.  S,  8.  as. 

•7m  kk  «oAe  MiM»  Kopf  darva 

JVs^  f^  ■UlJBli  1»  MiB  M  «na.    fXi—dh«i.  90 

•7C7  Ukkm  (Mji^er)   Kop    nomch   wa 

CCmpm,  .iwglaii  l;  ^  Sekrter. 
•74»  Ikm  l«t  kj^  der  Kopf  weh  getlna. 

*7€9  Dir  gibt  w«l  nf  a  Keppa,  ihr  Lottte.    (i^^ 
•770  Ikre  Kopfe  atehen  neiaaader  wie  ^vIbhp 


771  im 


aBmd«  aohlöge 


*773  Im  Kopfe  tfigt  er  die  Wanden  und  dm  11» 

bat  er  Terbonden. 
•774  Im  Koppe  faas  ae^  meliflt«  L^b^i,  «gt  ir 

Boatonipielcr  beim  Anaspiel,     cotttimmt^ 

•  775  Immer  vom  todten  Kopfe  essen.  —  grfcaim  o^ 

•  776  In  ieincm  Kopfe  istV  wie  im  TrilmimL  fhm, 

Wm  «i^M  MkrmMV^MiUoh,  km«»«  «ad  kwrt  duiam. 
iHe  Foimacbea  O«ricl«taafll0  Vftrvn  laehA  asfi  beflbi» 

•teUt. 

•777  Jemsod  beim  Kopfe  nebroeo  Uaaea. 

•  778  Jemand  einen  andern  Kopf  aufeetcen.  —  J^ 

rtmiakm,  UOC 
•779  Jemiiind  Tor  den  Kopf  atoeaen. 

Ihm  «aiStelbar  «ine  Bdddignaff  cafages. 

•780  Jetzt  wird  ihm  der  Kopf  ^ewaacben. 

Lai.:  Ferroa  tnsa  in  ignl  •«*.  (Froh.,  Ttl i  £%iii^^^^.t^ 

*78l  Kopf  machen, 

8«hm<iUcn,  txottes.  »Er  ging  in  •!«&  «b4  <MHa 
KojrtoAObea  i«t  ni«  foa  geweaen.^  (gim/nit^  B»> 
der'  im«/  H<mtmärtA€»,  tl,)  „  Dieoatbotea,  wttta 
KOp#e  machen  and  aUm  b«aa«r  iNri««eii  woUia**   fJtr. 

•782  Kopf  und  Herz  haben. 

•  7S3  Kopf  und  Kragen  dx^iuetaen* 

EoVi.z  Kop  eu  keuTol  wagen.    (SarrmlMind»^  t^Wtt^ 

•784  Kopf  ond  bchwanx.  —  EvuHtntk,  MO. 

•795  Kopp  äff;  Zöge!  önn  e  L69cbke.  —  fViidkMir.  «ff; 

So  «agt  man  in  Königsberg,  vreaa  ns,n  «la«  Sb^ 
aber  Hai«  ond  Kopf  abfertigt. 

•786  Laas  dir  den  Kopf  mit  Krautern   reibeOf  4a 
die   Bauern   das  Korn    mit  ausdreadiea*  — 

SchuUjaltr,  IV.  7. 

•  7j$7  Man  hat  ihm  den  Kopf  mit  Lauge  gewmaciiia. 

lat.:  Perfuaua  sceto.    (ßara$.)    (PkUipfri,  /,  fi.} 

•788  Man  kann  davon  weder  Kopf  noch  Foaa 
•789  Man   kann   nicht   mit  dorn   Kopfe  ditr^ 

Wand.  —  FrUdUfier^  SWS. 
Die  Litsner :   Mit  der  6tira  wir«t  dn  aiflht 

Wand  »toseen.    (ScHticher .  190.) 

*790  Man  wird  ihn  einen  Kopf  kiirser 

Hinriohtoin. 

•791  Man  würde  mit  dem  Kopfe  geg^n  die 

rennen. 

AUe  Muhe  wikrde  verloren  «ein. 
//e/t. :  Met  den  kop  tegen  den  bakel  loöpen.    (l 
/.  4.18  "J 

•  792  Me  haut  em  den  Chopf  sweumol  ab.    fl 

—  5c/*iH.  SS.  »4. 

Wenn  mao  jemand  to  erniedrigt  and  Torfolgt« 
er  nicht  wieder  auntorarooo  kann. 

•  793  Mein  Kopf  ist  heute  lauter  Kopf.     Cßaier^.j  - 

KU:tn  ,  241»;  Zaupm»  iiioL.  SachL 
Ich  habe  beute  viel  xu  denken. 

•794  Menst  du,  dftt  ik  nii  van  di  np  de  Kopp 

tCE  laten  will?  —  AVm.*95. 
.,Sagt  der  Vater  cu  eelnem  na«ewria«n  8oan*  a»4  <- 

iciiwabb,  maobi  et  Ihm  «eioen  Standpunkt  klar." 
"795  Mer  dörfn  nit  vör'n  Koupf  i^taaa^D.     {, 

■- —  /'Vominoiin.  17.  3IS,  S38» 
Ihn  nicht  ttbellaouig  machen ,   nicht   belaldigvo. 


Kopf 


Kopf 


1&34 


i 

^ 


796  Min  Kopp  isn  gen  AllmDRck.  —  llawdtuleHdrr,  HL 

*  797  Mir  wird  dann  kein  Kopf  mehr  weh  thui». 
"798  Mit  dem  Kopfe  nicken. 

Ein  biliigende«  od«r  xuatimmeodua   Zelaban  Bebfin. 

799  Mit  dem  Kopff  herdurch  wollen.  —  Chemnitua, 

800  Mit  dem  kopff  hindurch.  —  Fra»ck.  i.  W*", 
•801  Mit  'n  Kopp  ftn  de  Stern  «töt'n.     (AHmark.)  — 

iiann^il ,  207. 
Ijb  bob«ii  Mmib  öbennOttilff  »tAn. 

*  &03  Miieas  i  de  ^n  Kopf  zwiBch^n  d*  Obr^a  aets^o. 
^  {tnntbrw:k,)  —  Frm^mitnn  ,  V{.  JT ,  TV, 

^  Sfiufe«btw«iiuiii;,  oder  «ueli   ächerxri»do   zu  Klndvm. 

•803  Nur  ein  toller  Kopf  rühret  dies  in  Kinen  Topf. 

B      •804  Oeck  war  cm  de  Kopp  (deNäs*)  wasche »  dat 

em  de  Thrün*  ut  de  6go  kamo  büII.  —  Imtch- 

Ilner  ',  J14S. 
*  80&  Oft  wiad  ma  kuan  Koubf  mee  weh  t^au.   r5i^<T- 
mark.J  —  Firmemck,  U.  7fiT,  17. 
Oft  wird  mir  k«tii  Kopf  mclir  w«h  Uitui. 

*  806  Schit  öm  op  de  Kopp,  dann  het  be  en  Mötsch 

(MüUc)  ohne  Noht  (Nuht).    (Mew*.)  —  Firmen 
H  nich,  /.  403,  I»7. 

H  *807  Se  »und  en  Kopp  un  eu  Koars.    (M^dtlmburf.J 
H  —  fVommofin  ,  17,  Jf30;  för  Prtnmm  :  FriMchbier  *.  3Ut. 

^K  D«m  SiuDO  Diieb  enUprcoheud  6ota    hocb«l*ttlsoltnx  < 

^V*808  Sein  Kopf  iat  schief»  sein  Geiat  nicht  tief. 

^P  Fft*:  It  tk  r«tf>nt  gauch«,  lot  manlArfls  gaucbci. 

^  •  809  Sein  Kopf  ist  voller  Künste  wie  «ine  gebratene 
Guns  voller  Acpfel. 

t„  Met  Kup  Mld«  iUt  mit  Uuter  Kiailc^n  und  gel«hr> 
Hb  Skchen  angefnlt  lein ,  wiis  an«  gebrkion«  Oon»> 
iruli«r  A«pp«l.  Aber  iob  woi««  tiiob,  '■  b»t  Immer  uicti 
vUl  wnlltß  ii»iftielin."     (KtlUr,  Hl*.} 

•810  Sein  Kopf  schläft  auch  ohne  Bett. 

fSftgt»  nun  im   deutiohen  Mittel&ll<!>r  ^on  «inu»  vor- 
■Uodloien  Minsoh«».    Ein*    »rta   B«Eelrlinuag    eiuei 
.  Sumlukopfi. 

*811  Sein  Kopf  ateuert  nicht. 

Et  «Bftebt  di«  BMb«  ohDo  VenUod. 

*81S  SSein   Kopff  ist  mit  Kalbagehiro  geTüttert.  — 
Ltkmann,  81B.  1. 

*  8 13  Seinem  kopff  folgen.  —  Mcmtn.  GIKViii" ;  karte.un'^. 

*  81i  Seinen  Kopf  ai^setsen. 

FmS  Auf  «tiria  bciUfafiiit  cigaABinbig  «ein. 
Lut.:  Hordloaa  t«nere.    (Cicero.)    (FAUippi ,  t,  255.; 

•815  Seinen  Kopf  swischen  die  Obren  nebmeo.  — 

Jlolld.  F$eltfrt$afT ,  f,  IW. 
*816  Seines  eigenen  kopflTs  sein.  —  MaOunm ,  Puiüta, 

I,  UX*.  Sütepta.  CCXXXVI»», 
Slelk   DU    ikMh   lein«»   AulobWo   o4«V   WOaMlitD 

Hebten. 

•817  Seines  Kopffs  leben.  —  llerbergcr ,  I ,  t(^, 
*ftl8  8icb  an  den  Kopf  (die  Stirn)  schlagen. 

88fm,:  N«btJ«  M  nikAo  lAni   Ud&di,  1»£  b  hUra.    (Ctlti' 
kotMkf,  VJ'i,) 

•819  Sich  auf  dem  Kopfe  kratzen.  —  EiMtein,  »9. 

Ton  d«n«n,  die  augenblicklieb  nicht  wla»«D|  waa  li« 
thvB  toUan,  od«r  nAcbdeuken ,  wi«  li«  «Ivm,  dM  •!• 
t«i«ut ,  ftndtni  kOnnlco. 
lai,:  Caput  icaber«.     Unguaa  arrodar«.     (Eittmm,    i»9,J 
—  Frioarfl  caput.     (Faufiui,  'Ü.J 

^820  Sich    auf  dem  Kopfe   tanken   Ia$«en.  —  Em* 

(«tM,  S«9:  firoMii.  /.  19&1. 
ßaU,t  Zleb  op  d«o  kop  Utas  altien.  (SofrebomM^  t,  «»«Kj 

*8Sl  Sich  auf  den  Kopf  stellen  (setzen). 

fAlUi  Kran«  Bur  Srr«4<obttiig  eiaa«  Ztrtck«  4n«tr*ng«u. 
Dkl ll«i«&aart  ut  elf»  im  Volke  betiabtcr  Trumpf,  i  Vwl. 
arimm ,  y,  i7M.t  Vmd  «VI na  da  dich  auf  den  Kopf 
il«lk4«  iak  iham  «•  mobi.  JU  «Ini  aiobt«  d*rku«  und 
«MMI  tlkr  «ttoh  Ml/  de&  Kopf  a»lcL 

•82«  8ioh  den  Kapf  cburQber  serbreeben.  —  K«*eryrr, 

HmfmHttfi,  f.  ki», 
*893  Steh  den  Kopf  ciustoBJien  (iserttoasen).  —  CHmm, 

kf,  im. 
y,W*r    lulebat    nlcbt  wtl,  «oBdent  atraekc  mit  di»in 
K«rpr  can  ba«ht«turl  '""     *'"•  ««f«-  ->••  »    «.. -^;,  und 
dta  Kopf  «afdlich  i  j 

•884  Sich  etwa«   in  d*  r  j4(»v; 

D«B  IMi«  VorMU  b^ben«  tlAraiif  bcbarw». 


835  Sie  lieflen  hart  mit  dcji  Köpfen  zusammpn.  — 

SikülU't,  1119  •- 
826  Sie  stosBeu  die  Köpfe  7.asamiu€u. 

Lat..'  CapiU  oonferoBt.    (EUtlfin.  3W.) 

'8'27  Sin  Kopp  nptett^n.  —  E^chwald,  tto9. 
B9S  Stick  dinen  Kopp  in  ainen  Ars  un  bit  em  dat 

Hart  af,      (Ihl^t.J   —   ^chuf:r,  fV,  193. 
Ilaai  und  Racbe  b«xitiobnand. 

'829  'T  geit  mi  in'n  Kopp  rumm  a«8'n  Müllerad. 

(Altmark J  —    /»«inniht,  IS». 

830  Ueber  Hals  und  Kopf. 

In  grOfliter  Eile. 
Frs,:  En  grande  b4t«. 

'831  üeberall  mit  dem  Kopfe  durch  wollen. 

Wer  allei  mit  Gewalt  durebeotsen  will. 

'882  üeberm  Kopfe  wollen  Späne  bauen.  —  SiUtd^l. 

Ulli*. 

833  Vnterm  Kopff  hinweggehen.  —  Arsikaiy»  \h\ 

Enthauptet  werden. 

834  Vom  Kopf  bis  ku  den  Zehen, 

UiB  etwas  nach  ■einem  ganicn  UmfanM  tu  b«g«}«1ia«a. 
Die  Alken  hatten  dafUr,  wie  inTDeaeicbvong  etnee  Aat' 
ffangepankte«,  vertcbiedene  lUidentarten:  A  oaplte  ueqae 
ad  oalcem.  (fa$rliHt.  1;  OaHs*l\f,  J^  —  A  eapito  uiquo 
•dpedec*  (Uornt.)  —  ContuH  enm  «o  a  rertic«.  —  Ad 
eolcvm  venire.  —  In  caloe  oporli,  —  la  eitremo  lite- 
tmnm  taarom  e»lee.  —  Ab  ip»n  oHtri  rspit«,  —  A 
calce  ad  caput  recurroro.    (Fr,i  "  '         '      '  ntn  pe* 

du  uique  ad  TerticoMi  detcrib-  .,ii,  i.) 

'835  Vom  Kopf  bis  tum  Fuea,  v  a  zur 

Ferse,  —  Eudein,  aa». 

EmgL:  From  top  to  toe.    (Bokn  tf,  \»J 

t4iU:  Ab  aoguLoalo  «d  oapiUan  >ttmroam>  (thtuppi,  i,  4,) 
'836  Vom  Kopfe  anfangen. 
'837  Vor   den  Kopf  stosaen  (schlagen).  —  Grimm, 

\,  17S4. 

D.  i.  abaohrecken,  angitlich^  verdutat  »»oben«  auch 
beleidigen.  ,»Denn  ea  albeeet  ear  teer  ftr  deti  Kopf, 
wean  man  lu  •.  w.**  (lutktr,  VI,  80*,J  „Die  Völker 
•tnnden  gleich  ala  ftlr  den  Kopf  goeohlagen. '^  (Grv' 
pA^iM»  /,  &9äv} 

'  838  Vor  Kopp  au  Schöttel  in^t  Gaalbda  kamen.  — 

Stürcnburq,  120*. 

Von  einem  Brauch  in  Emden .  nach  welchem  liob  alle 
Leute  Ina  ^fGaitboa"«  d.  b.  tni  Spitel,  in  ein  Armenver- 
pflegung«batti,  eiiLkaafen,  oder  wohin  unnatie  äubje«ie 
von  ibA«&  Angehörigen  eiogekjiaft  werden.  Sotob« 
Leute  erhalten  Detooderee  gut  bünverlichea  Etaen  nnd 
Trinken  und  lind  von  den  eigentlichen  Armen,  die 
aua  öfTDutlicbcn  Mittela  unterhalten  werden,  getrennt. 
Dat  Getränk  wird  mit  dorn  „Kopp"  und  das  Eisen  mit 
dem  ,_fScb6ttel'*  anRt'dealet.  „Holan  Kopp  und  Scböt' 
t«l>*  iet  ein  Uittclxustaod  iwieeben  die«en  und  den 
eigentlichen  Armen. 

'839  Warum  sollt'  er  nicht  einen  Kopf  haben,  bat 

doch  die  Stecknadel  einen! 
'840  Waa  der  im  Kopf  hat,   habe  iob  im  kleinen 

Finger.  —  Fri^cAfthT »,  »if9. 
'841  Waa  er  sich  in  den  Kopf  gesetzt,  dabei  bleibt  er. 
*842  Weame  den  Käul  up'm  Koppe  hacken.   (w<»i(.) 

SeJao  Oalisatbigkeit  rackeJohtsloa  misbrauohcn. 
•843  Wen  er  beim  Kopfe   nimmt,   dem    fällt   der 

Kopf  ab;  und  wen  er  bei  der  Hand  fassti  der 

kommt  darum. 
'844  Wenn  der  auf  den  Kopf  fällt,   gibt's   keipe 

Grütze, 

Von  eine»  sehr  Dummon.    Kla  berM---   r».«  — «ii-rti. 
kntfoher  sn^ito  cu  einejm  Vorübergcbi 
ipotteto,  daat  teln  Pferd  iiierallen  •»  .t 

dir  nicb  uf  den  Kopf  jefallcn  1«,  da  iji»>^v.L  u  »ir  .>riJi(.o.'> 

'845  Wenn  er  anf  dem  Kojjfe  stände,  man  würde 
vor  seinen  Füssen  den  Dut  abziehen.  —  au- 
rnaan  VI,  4U. 

'846  Wenn  ich  den  Kopf  »chtjUek'  ü»der :  so  mache), 
wird  nichts  dratJ»«  - 


84T  Wenn  man   ihm  il 
er  an  den   < 

H«iL:  Als  men  . 
te  IcToa.    (11 1 

'84H    Wenn  sein 
t«49  W 

/■-..: - - 

Von 

Ll»08. 


i'letf   fangt 
an  Äu  leben. 
hij  •OB  den  suart  w«4r 

I 

jewacbsen  wiire,  er 


..ii. 


Iiatt«)t,  sagt  er; 


Kaeuiaaiiexn ,  dM   Utrea   Vmiaa   all«»    Willen 


Hl 


■i 


1537 


>pi«. 


Kopie  —  Korb 


Tai  die  Copey  sohön  vnd  anmutig,  vielmehr  da« 
Original.  —  {.«hmannt  705,  li. 


■l52 

^pCopuIlrreM- 

V       'Dat  Kopeleirgeld*  nit  mehr  werth  «iyn.   (Bim^ 

^  *}  TrktiaogAyababraD.  —  Vos  »ll«aL«u»9Bt  dJ«  Booh 

cüimBi  heLrAthect, 

^    Äor. 

I  De  Kor  Inowt  sin  K41  on  wenn  w  6k  näg^ 
Krümm  hat.     (Allnutrk.j  —  Dann0Ü,fti. 
Jeder  bJlU  ■«iii»  äAcban  fQr  die  basten. 

:»  Wammer    der   Kör  •    hjlt,    weit   mer   och   der 
Schniat'k  *  hun.    (Köln.)  —  FimenUh,  t,  475.  IM. 
■>  Üat  KMtan.    *)  1>cn  Geschmack. 
X6r. 

*  St  KOres  Marter  kom  dich  an  I  —  Athtrm  PaimUt. 
(FrHokfun  isso). 

XOMU 

*Ks  iat  eine  Kotte  Kor«. 

Von  etnan  verblendelcn  HKafen  w1>«t«r  Polierer  und 
8ehr«i«ri  wui  4  i/o«.  16,  b.     (HüeittttaHii ,  H^J 

Korah. 

•Das 


ia  e  Koorach; 
Kreuzer.  —    '' 

Um  einen  »n 
Kor»h    (4  üoi 


er  lAast  tich  hangen  om*n 


I 


•  tMn  Gedihali  IQ  beaelehnen. 
infolge  der  Sikgo  alt  Muatcr 
de«  Oberrelchen  iJeizhiiJat<i.  Anf  die  Prag« ,  ob  dt>r  oder 
jener  reieb  tei„  erbttlt  msn  die  jadiicb-deotavh»  Anl- 
wort:  „  Da  ateokt  Kor»cti'a  Keiebirat."  Dmm  Wort  ,,  Ne- 
■ehira»*'  Itt  rerdorbeo  uehiraib  =^  Keiohlbom,  mit  Vor- 
aetaung  eine«  n,  waa  aocb  In  andero  Fallen  govchleUt. 
(Vgl.  TtndtMi,  17.) 

KoraUe. 

I  Gute  Korallen  darf  man  nicht  flrhen. 

Enjft.:  Good  eoral  need«  no  coton ritig.    (Sohn  It,  WSi.) 

a  Lass  Har  mi  a  a  KraUe  fale.  (Kärnten,}  —  Vfbfr- 
frtiUf. 

Laaa  fUr  mieb  aoeh  etne  KoraUe,  «In  Kac^«^«a<I** 
Boaenkraiisea  fkllen,  d.  i.  bäte  aneb  fOr  aira  ein  Ta- 
tcranter. 

Xofsn. 

Wer  den  Koran  liest ,  bedarf  gute  Augen. 

1  Dei    iut  dem  Korfe  fauert,    d^i   könnt  in  de 

TheetasBC  molken,     (SaurrtandJ 

2  Der  eigene  Korb  drückt  nicht. 

Waa  mau  fQr  «icb  «elbit  ibnl .  wrlrd  nleKt  aehwer. 
Bühn.-  VlaatDl  brtmi  (noie)  netlU.    (ÖHakottky,  t.1j.; 
H  Die  immer  Körbe  aostheilt,  bleibt  xuletzt  titeen. 
4  Krst  *n  Köri  un  denn  "^  Vögel.    (S.  Pikrrer.)  — 

.'i  Es  sind  nicht  in  allen  drei  Körben  Mundaem- 
mehi  gewesen ,  von  denen  Pharao'»  Diener  ge- 
träumt; in  einem  war  »chwarz  Qeaindebrot. 
^—   thtnitMakon ,  89. 

G  In  einen  feinen  (reinen)  Korb  gehören  keine 
faulen  Aepfel.  —   \umann  vi,  iii. 

7  Körbe  und  Kiepen  sind  gut  in  der  Haualialtnng. 
—  Jahn.  V0tKtlknm  (lühft^  10|cv)  .  S.  4X1.* 
5rtrd  ala  TroalwMt  fftt  ab«cbiair>t  b«aohl«defi«  U*^' 


8  Leb*  wohl.  Korb,  die  Wetnlete  iat  zu  Ende.  — 

fj  itii.) 

9  Mein   Korb  wiiti   nicht»  zurtickachiebe» »  tagt« 

der  Bettler,  er  nimmt  Kraut  und  Rüben. 

10  M'r  moB8  net  ^n  *nc  Korf  mülk«,  ohne  'nt»  Aeni- 

mer  drouger    ze  halt.    iHurtn,;  —  ftfmifwdfc, 
/.  üJ,  rj. 

11  Wnn   der   Körf  fe'dig   (^rriis;)   i«,   flucht   der 

Vogel  OB.     f.iachenj   —  '  .  /.  4»8.  UT. 

19  Wer  Ein»«n  Korb  gcfioi  luu  auch  hun* 

.1  ua  cMto.  luM*  9UibU>,    (M*km  f,  14»^ 

13  V'  '*  /     kriecht,  dom  kriUit  •hu 

!■  n. 

'M  A    hüt    IUI    üurb    iü;kt.     (Sc^t 

üatrrteni  SraionraacBa^LaxtvOB.    IL 


Korb 


nt^ 


M5 
•16 

•17 

•18 
•19 
•20 
•21 


Du  luLst  du  den  Korb,  geh  damit  gen  Marckt. 

/^Ktt.-   Uulola   aatlem.  valt,  laaadatuJn  do  UbI  Ul«.     (3u- 

tor,   10.; 
Daa  paatt  weder  zum  Korbe  noch  2um  Deckel, 

—  AUmnnn  VI.  S?9. 
/Vrl.-  Dep^ola  do  vlndlmaa  cavanojoa.    (Hokn  /,  IT5.; 

Dat  geit  oewer  de  Köerwe.     {Büttu.)  —  Für  /iwr* 
htm    Woftf,  SG,  110. 

Üebertcbrfltet  da«  f>«irohaUcbo,  tat  nbertrfebeu.  Rot- 
t€nAag*n:  „I>aa  Waeaer  wol  Über  die  Körb«  ^ebt." 

Den  Korb  bringen  (flechten),   wenn  die  Wein- 
lese vorbei  iat. 

Den  Korb  hingeben  ^  um  den  Deckel  su  gewiu« 
neu.  —  ibmaiw  vt,  il7< 

Die  hat  ihm  den  Korb  abgeschirrt.    (humti,i 
lei  Iban  ab«Ta  Maal  getehrea. 

Die  Körbe  beben.  —  ilaamy,»6\ 

r>         '       r^ucn  Fiaobe  foriDehmen,  aloh  dar  Beute 
bi  ujt.ch  den  Todo  eine«  ralebea  Vefwaadten 

ill  .    lioireton. 

Durcli  den  Korb  fallen.  -—  Thtalntm  DiaMomm,  414*. 
Ayrvr,  1078,  JU«.  14, 

lu  der  PtüfuOig  iü«l)t  boatatieii  cd  -     * 
aohUiftg  beacbiadeu  werden.    „Daatr 
ktft^ ,     w<*nr     Jhm     «in+T    eint«    Lfi«*» 
dar        ■     ■        ■     ■         'T      ■     '  •     •       ■ 


i>t  ab- 
)d  rnd 

'  i«d  6t 
)     Gni 

I  iit  aiu 


»«■U  ti  «Icli,  m-Nil  »n-  iMti  uLi-; 
ao  l*t  er  Y^r  Jn  »llen  (jartti  t^y 
BOfallon ,  vDfl  tlial  jp'icnuan  ii 


fr.  i 
t. 
1>.    . 

AifscLlatfCS,    uinid 
gcklffipD  up  do,  •<> 
Dagea  geredet   wer 
Kj    de    Kleider    «utex* 


•aa 

•24 

•25 


•26 


27 


,    ■.    Kniet 

i:r  Bedeutung  Jeu  Korb  bekom- 

Kod^TifsTt  hnttr^n  Diu  8cbatt* 
len  al* 
hl  der 
i«!  des 
cd  der 

liaiti    ummo   dui  iT 

•e'ehiiie  rnit  BcbulToLn  darumiBb  gaacUlatfvj  i 

ehmedeSchpDon  (!jcbieuea)okbIa«t  Undt  >  .    • 

Einem  den  Korb  aufziehen  vnd  jm  das  L  ütter- 

Icin  höher  hengen.  —  Fucher,  l^nattir,  la,  3. 
Einen  Korb  geben.  — //tM/NTönr.  i/.  SS«;   Wunbitck 

II.  JW;  Parimiakm.  Jlüi;  Srl«J;)f.  W&. 

Einen  (grewliuben)  Korb  kriegen.  —   Umrht>r\ii>r, 

Hrrq^lMe.  /.  168;  Aorl«,  SiOS^,  .SchJp^  9JI&;  JHirdmio- 

ffoU.:  UiJ  krijgt  den  kotf.  —  HiJ  krOgt  den  »ak  mct  de 

bände»  erblj,    (Jlarttbumf«,  I,  440«.; 
Lat,:  E*ftidi  ab  oxore.    (Binder  11,  loS9.; 

Einen  in  den  Korb  setzen. 

Der  Kocb  war  etiedem  »t:  *  '^^^eIUltralia  ftr  laioh- 

tar«   Tecgahes,    «ina  Vm  aaa  PraiUeB,    «»• 

doroh   dar  BaatralU  mal  .i>   Sehadaa   halt*. 

Naoh  datt  Chronikan  and  »i4<iii*ut^tiem  war  daa  V«r- 
fahrvA  dabai  an  Tanebiodouen  Orten  «in  Tersoliiedenea. 
la  Beaug  anrLevtenbergfTharingen)  oaeh  dem  Ht«dt< 
bncb  liim  Jahre  i^k$:  ..Ilaaa  cor  fieetraf^uig  atUcber 
geringer  Uing  «in  Korb  oder  Gret  ub«r  olneu  8tadt< 
graben  bei  der  MUble  aufgericbtet  worden.  Der  Korb 
aoU  an  ein«  Htanffe  Rohangt  worden  ond  ao  Jemand 
nicbta  geringe«  reraeliuldet ,  itsn  aoU  man  ia  den  Korb 
>et««u,  ao  Laug  d^rln  sti  fitien,  bia  «ich  ein«  aetbit  ab- 
aehnefdet  oder  die  Sohling«  mit  einean  Stxiok  avikwinget, 
daaa  der  Korb  ina  Waaaer  f&Ut." 

Er  hat  einen  Korb   bekommen.  —  iTMelein,  sso, 

Kürle,  »403;  Wunbach  II,  237;  Draun.  l,  19S7. 

Von  einer  Feraoo,  die  in*D  cu  beiratben  wUnaobt, 
aine  abaohlSglire  Antwort  erhallen.  WahrachpinUch 
trOB  dar  AabaUobkelt  awlaoben  ▼orgebUeban  Bitten 
ntid  WCuxcbai  orul  «imein  leeren  Korbe.  Hier  and 
d>»  >   wurde  einesi  nnwkllkununeaea  Frelor  ein 

k  Wag  gaaetat      Im    ]?,   und  18.   Jahi-hnn- 

ci,  .%(adeben   eUtt  der  Ajilwort  «inen  wirk- 

li'  hae  Bodpn.     Unprantflieb  aber  iat   die« 

«i<  >rob  den  ein   Liebender  dea   Na^t«  anm 

Fii  .acogea  werden  »oUte,  und  der,  im  FaU  dar 

Abwaiaufig,  von  dar  tiaba  fiallaa  gelaaaen  oder  «am 
Diirebb<roeb«n  de«  Bodana  ic  •iBfertoblet  wurde,  da««  der 
tdeband»  darrhUtlri«  muaela.  DatutCb  werden  «lob  die 
Tialan  f*  Kvklftnwc«it,ts"eh  die  uatan 


4er  Rr 

(lustiff 


nafot  ,t  aaeh  die  uatan 
_  wid  wmkf  bariobtlgtn. 
t  wAf  dar    ricbliO'e  L  r>i>runif 


541 


Kom 


Kom 


1542 


I 


n 


Daa  boite  Korn  entgeht  dem  Flegel  nicht.  — 

I'arAtmnhm  .1414. 

Dfts  beste  Korn  mi  nnfnichtbar,  wenn  es  aaf 
achlüchten  Bodeü  fällL 

Daa  ist  ein  ander  Koni,  hat  der  SchwAl»  ge- 
sagt, als  er  auf  Mausbctllea  j^ebissen.  —  Euie- 
tffin,  391. 

Das  ist  ein  ander  Kom,  sagt  Mehlhorn.  —  iinum, 

/,  15M52. 

Das  ist  ein  ander  Kom,  sagte  der  Müller,  und 

fuhr  ledig  heim. 
Das  Korn    bleibt    auch    nicht  immer   grün.  — 

Stmrock,  SSre*. 

Das  Korn  gt^ht  von  Hand  ra  Hand»  kommt  aber 
zuletzt  in  die  Miihkv  —  Iturekhnrdi ,  im. 

Et  inaq;  e«  noch  to  Rohlua  •nfaDgen  ,  noch  «u  oft  ilarch- 
•chlupffln,  er  wird  endlloh  doch  «rwinehl  worden  und 
m  die  tULndetoinecF^indcifiBicbt^ra,  V«rfüt||:ert  a.  i.  w. 
f&Ueo. 

Das  Korn  geeiiet  imd  Gott  vertraut. 
Das  Korn  ist  wie  der  Same. 
Das  Korn  mag  wie  es  will  gerathen,  das   früh 
Saat  (die  Frühsaat)  gebt  vor  dem  spatea.  — 

Biitkinf/.  15J« ;  ßlmn,  »3«.  Stmrark,  ri870. 

Aach:  In  d«n  früheaMn  J»hr«D  aohon  tolt  man  «d- 
fkngoo  xo  BpM«n,  «oll  man  dan  Kaim  aar  Tugand  la^anv 
Bll  der  MorgenrAtha  aoU  ia»o  faiD  Tagewerk  bAgmnen, 
Mltig  «oll  man  Holfa  bal  Kraiikhalt  »ucUan. 

Dm  Korn  iiiuss  auf  die  Tenne. 

Fr».:  A  la  granoha  rat  U  bl«<  (k  la  gr*Dg*  ra  1«  bU). 

Das  Korn  scheidet  sich  von  der  Spren. 
Das  Korn  verjagt  der  Wind  nicht,  aber  die  Spreu, 
Bihtn.!  Zmo  tone,  pUiraploj«;  proto  pffrdcefUvou  «fiUe. 
(^.flakotfkif ,  16«.3 

Das  Korn  wird  alle  Jahr  einroah!  reiff.  -^  i'Hri, 

H,  67, 

Dal  ift^n  anner  Köm,  sär  de  Bür  (Müller),  dor  bet 
bedöroh  önen  Müsekäteb  —  Hat^m,  %i,  »•  för  iHn- 
««^r;  Firmmick^  f.  »7, 15 ;  Euhn^aid.  lll«;  Ktm.  147, 
Fmmmnnn,  17.  «t».  )0 ;  ßntfrm.  MO;  für  Jim r>  Ftrti»r- 
ai«*,  /.«OS.  189;  tftr  fe^rtokn  .  Firmmieh  ,  III,  185.  lö  . 
Woutif,  63,  t»;  tut  Mtcktitniwrg:  Gümlktv,  //f;  Itaab*,  1b; 
Oatffir,  700,-  hoekAeulMA  hti  Simntk,  »ST9. 

Dat  Köm  ingeatäwet,  de  HÄwer  ingckleiwet. 
(Walififk^J   —  Curfer,  81«.  33. 

Iji  Ob«r«chwab«n:  ^.A  ao,  d«t  ist  an  d  aadan  KoAm. 
hat  ilvt  MOll«r  g««it  und  boi  in  «an  Mattadrack  blaa*.** 
(BiHtnper,  il'J.) 

De  flick  in  Kom  an  Brannwin  besuppt,  de  is'n 

Swin.     (Oütfrut.)  —  Ei*hm«td.  iStT,  Frommam,  VI, 

SM .  TJ7. 
Dem  Kom  im  lliau   gleicht  tm   Sonntag  die 

Frau. 
Dem  Kom  unter  dem  Schnee  that  die  K&lte 

nicht  weh. 

Dia  Spanier;  Daa  Knni  raht  ootar  daa  SfltaO««  wia 
•l*r  <ir«ia  unttir  dam  PeUa,  Di«  Rqimh:  D«tD  Kom  iat 
•t»ao*o  bAbaffIttih  unt*r  dam  Sehn»«,  win  dam  Uraiaa 
onler  da«  P«lx«.  In  Toacana  bcisti  ••  in  Boidr  anf  dia 
Saat:  tlntar  Waaaer  dar  HnBg«r,  anter  Sohnaa  daa 
Brat.    In  d*r  Lombanlal:  Uotar  dam  ä«h&*a  itt't  Mabl. 

yyer  eine  bringt  '■  Kom  rar  Mahle ,  der  andere 

holt  'i  Mehl. 
Det  Kiren,  dad  ed  um  Mariendiich  '  bewint,  dat 

hischt  bä^m  kniede  nit  tU  Waaser.  (mtbrn^Mtr^,- 

$aohM.j  —  Stkmur.  19. 
•>  Maria  Vark«tt4kmaf> 
Die  Körner  raachaui  weniger  alt  daa  Stroh.  — 

mmann  M,  44». 

Kin  Kom  filllt  den  Swk  nieht,  aber  es  hilft 

ihn  f^eo. 
AK.#  Baal  itio  »io  •■•h*  o  «aUlro,  m«a  %^a4»  «  ••«  i 
'     nnsifsehsiiii     (Mokmt,ikaj 
]fpmm.:  Onn*  do  biMba  haratro,  bm  ^ada  A  •«  eo«- 

paAsv«,    (B9k»  /.  WLJ 
Em  tchmekt  ilrt  Iure  net,  i  ei  r^w  ika.   rsMf, 

f>i.  TIT. 

Kr*>  '  k»nn  gut  Brot. 

#>»,«  X>a  lUMiYal«  f»tB4  iiwals  boa  pala.    (JI«m<>4.  yi^ 


31  Es  ist  besser,  dass  wir  anfs  Kom  warten,  als 

das  Kom  auf  uns. 

32  Es  ist  kein  Kom  ohne  Spreu,  —  Gnat,  loss. 

Ba  iit  niohta  «o  gut,  «•  klabt  ihm  «twaa  8<shl«obtai, 
MaogaUialte« ,  UnToUkommenet  an. 

3ci  Es  kommt  nicht  AÜea  Kom  in  die  Soheune. 
34  Es  wird  viel^orn  gedroschen,  das  nicht  In  die 

Tenne  kommt  —  Altmann  VI,  497. 
3Ä  Fort  en  Feier  Koren  (Fuder  Kom)  weg,  sau 

kümmt   en    Foier    Weiten    (Weixen)    weder. 

(Uannofer,)  —   Schatnbnrh .  I.  104. 

36  Geräth  das  Koro  auf  dem  Sande,  so  wird  Theue- 

mng  im  Lande.  —  Ornhri,  H44. 

37  Gut  Korn  geht  nicht  verloren.  —  Simroek.MU; 

Körtf,  3501. 

38  Gut  Korn  gibt  gut  Brot 

Fn.t  Bon  grain  falt  bon  paln.    (Knitingtr,  ^MK) 
li.:  Buon  grano  fk  buon  pane.    (PanagUot  VIS,  IJ 

39  <Jut  Körn  up  dem  Sande  giww't  Kummer  im 

Lande.     (Wetif.J  —   «orM,  14». 

40  Gewünschtes  Körn    geit  (gibt)  ke  Mahl.    (Fran- 

ken j  —   Fr9mfnann .  »7,  »19 ,  237. 

41  Hast  du  weidlich  Kom   im  Stroh,   so  leb*  in 

dulci  jubilo.  —   EUelein.  391. 

42  U&wwe  ick  kenn   Korn   in  Feld,    dann  briikc 

ick  auck  kenne  Schniddere.   CWaldtck.)  —  Cwitf, 

840.  «18. 

43  Hohes  Korn  «u  Sanct-Gitrgea  wird  Gates  ver- 

bürgen. —  Rtnub^rt  VIII.  124. 

44  In  Köm  oderBranwin,  de  sick  bcsqftpt,  de  is^'n 

Swin.      f(klfHm,J   —   FrtnnmimH  .  VI.  >h4  .  7$I. 

45  Je  dürer  (theurer)  das  Korn,  desto  knausiger 

is  de  Bar.    (Iien4*bwt.j 

46  Je  reifer  das  Korn,  desto  leichter  fallt  es  aas. 

47  Jedes   Kom   hat  seine   Hülse   (Kleie,   Scbiüei 

Spreu,  Stroh). 

Frr.  r  Cbaonu  grain  •  aa  palUe.    (Ij^roux,  /,  49.^ 

fftylt, .-  All»  graiao  baaf*  *iJöB  lamolvn.  (Harrt^om«* ,  t,  JSÄ".J 

48  Kein    Koro    ohne    Spreu    (Strfu).  —  Gnai.  lois; 

£imro<:i .  AS75 .    A'tfrl«,  »50«:    ffraNH, /.  1999;   lletntberq 

II,  7S. 
Kngl.;  K^ftry  grain  bath  Mi  brau,     (Oaal,  lOflSJ 
Fr*.:   Nol  gratn  laat  la  paiUe.    (L^rota,   f,  ftO;   JürtMit- 

fffr,  .15«*.; 
Nott.:  C^e*n  kor«n  aon>l«r  kaf.    (Boht   I,  318.)  —  Oodir 

all«  koren  ia  kaf.     (Barmbnmet,  I,  4.1!« ''J 
It.z  Ognl  grana  ba  la  «ua  »«moLk.    (Oao(,  li)A5.; 
IMg.:  A*  le«aaebb  Udz^oak  it  ran  aUya.    (Oaai,  103S.> 

49  Kein  Korn  so  rein,  es  ist  GesÄme  drein. 

ßoiL:    Qndar    bet  baat«  graan  vlndt    men  wel  onkruid. 
(£r(irrettom(ff,  /.  J5i''.; 

50  Kommt  das  Kom  an  dio   Wied   and  das  Heu 

ans  Seil ,  so  ist  es  fahrende  Habe.  (S.  »7  und  Pa- 
ckt«] 7,  rtbrfaab«.  Haus  19«.)  —  &>d^  «4,  «, 
Mhd. :  Wan  däa  kom  an  dt  wid  kompt  and  da»  how  an  di 
blrling  ao  iat  c«  dao  vamd«  bab,    (Grimm ,  /,  ^76.; 

51  Kom  auf  dem  Boden  treibt  keine  Aehren. 

52  Korn  auf  dem  Sand  bringt  Hanger  ins  Land. 
63  Korn  bezahlt  man  oft  und  hat  dann  Spreu  im 

Sacke.   —   SprichiPÖrteryiirh'n ,  105. 

»4  Kom   bleibt  gleichwol  Kom,  obscbon   Raden 

bcy  jhm  sindt.   —   A'igrümt,  Vorr.  43*. 
&5  Korn  dauert  nieht  so  lange  als  Stroh. 

frt.:  Bon  giAln  jpdrlt,  paillft  demeor«.     (CaAitr^  S91.) 
5«  Korn  umb  sali2.   —   Fronfi,  /.  iS*".  Blum,  586;  Uk- 
manu.  i/.  llft,  CA;  Submken,  SU;   KiHt,  3303,   Sim- 
tock,  S8C9. 

£a  ial  billig,  Ootai  nlt  Oot«in,  OafUllgkait  mit  Oe- 
(aUlgkait  an  Targaltwi. 

&7  Kom  and  Hab«*  weicht  mit  der  Gabe.  (S.  so.)  — 

Crü^   U.  5. 

Bai  maaeban  Dingen  war  •■  «waifelbaft,  ob  •(•  au 
U«ff«n4*a  6nt  oder  aar  Fabrbabc  gabortcn ,  and  dennoeb 
war,  wl*  «.  B.  bei  Xotriobtnng  da«  ToUfftUa  (•.  Fall  6  >, 
aiaa  Bataebaldttag  darttbar  aolbwendig.  (b.  Han«  19«.) 
I>1«  yaldintobt«  wnrdao  nun  im  allgameinen  aar  Fahr" 
Hab«  gara«b]|9l.  Dm  obiga  Sprichwort  baatimrata  jadoob 
A9Xk  Zaitpwnkt ,  von  dwn  an«  e«  b»i  battüabian  Pruobi- 
gattuogua  gatcbab,  der  mit  d«r  Ernte  aaeammeotraf. 
Iral  mit  der  Gar^>e  worda  daa  Oetrekde  Pahrbabo^  ao 
iMtga  <•.»  irgendwie  im  ifinsainmeahange  mit  dem  Bodan 
alaad,  gebOH  ••  i«  dl««««  Sit  deaeen  ,.2opf  uad  Zweig" 

97  • 


545 


Korn 


Korn 


1M6 


11 10 


.11 


IIS 


V22 


133 


134 


Uö 


Wenn  man  von  Korn  apriebt,  sieht  der  Müller 

nach  dem  Winde,  —  Altmann  V.  7&. 
Wenn  't  Koren  wolfäle  is,  »am  ia  de  Sack  diier; 

un  wenn  't  Koreu  diier  is,  8&u  is  de  Sack 

wolfal.  —   Schambuch.  11,667. 
'Wena  dki  Korn  (Bogvco)  gut  geräibf  ao  pflegt  der 

flach!  in  mi«r»th«n:  gerftth  ftb«r  der  FUohs,  lo  pflegt 

dal  Kora  au  micrathen. 

Wenn'«    im  Choru  i   d^   Hose  regnet,  «o   git's 

Brang.      (Solothtmt.J   —    Schild.  106,  60. 

WeDD  ei  »ur  Bitttezeit  dem  Koro   iu  die  Uof«D  (BIU- 
tcaipelaon)  regnet,  §o  toll  lioh  IrucHtbraod  bildete 

Wer  ans  Korn  Gold  machen  will,  dem  macht 
Gott  Spreu  daraus. 
Oagea  dio  Goti-üidewucheter. 
Wer  d&s  Korn  am  Wege  und  die  Jaugftn'n  in 

der  Kirche  abschätzt,  wird  betrogen. 
Wer  das  Kom  brav  drischt ,  bekommt  viel  Kör- 
ner» —   Sprichw6rler\iaTitm ,  H, 

Dai  Dreschen  »llein  tbnt^a  nlüht;  «i  kutmint  kllci  dur- 
»uf  ej),;.wi»  gedrna<]b«&  wird,    äo   b«l  jedem  OeeohAft. 

Wer  das  Korn  nicht  Richtet,  verdirbt  sich  die 

Aussaat. 
Wer  eine  üand  voll  Koi*n  zu  sehen  beut,  der  beul 

den  ganzen  HaoBTen  feil.  —  /vrr».  //.  70». 
Wer  gut  Kom  säet,  der  bekommt  gut  Drot 
It.T  SemluA  baou  gruio  et  Ji*Tef»i  Uaon  peoo.    (Pttisaffliai 

3«,  4.) 

Wer  gutes  Kom  ernten  will,  darf  keine  Trespe 

siicu. 

Die  HuMAa:  Sie  niolii  Kukofujcen  (Meli),  wunti  da 
Heia  ernten  «lUti.    (AUnamn    t',  M.} 

Wer  kein  Koni  säet,  dem  trägt  der  Acker  I>i8toIu. 

Knf/t.  1  Tb«  bfAin  tbet  tDwv  not  Com  .  planti  thitllee.  (BoKn 
JI.  ».► 

Wer  Korn  auf  den  Stein  schüttet,  bekommt 
Mehl  snurück. 

Wer  Korn  inholt,  dem  flachen  die  Leut.  — 
Pmri ,  /f.  730. 

Wer  Kfircn  nß.  'r  Möble  bringt,  raCt  't  dk  mah- 
len laten,  segt  de  KlickomöUer.    (mMAtim,) 

—    tt<yefer,  610. 

Wer  nachts  Kom  stiehlt,  verschuldet  den  Gftl- 
gen,  —  (inif,  ici,  i«4. 

Am  Tege  rernbi,  g«lt  der  Oetr«ldodiebgti»bI  bei  no- 
■«ra  Elton  Vorfkhreu  alt  Kenb,  und  ging  nicht  ma  d«n 
Bals,  »ündern  nur  »p  die  Hend ;  und  «auA  der  R*nb 
««ich  am  Leben  ge»tren  wui-d«?,  ao  gefcbsb  o«  niebt 
durcb  den  sohloiptlicheu  (tulgvQp  aunderu  durch  daa 
«eulger  entehrende  Heb  wert  oder  Ball.  (S.  UMien  B.) 
JiA4,t  Swer  dea  lucbtia  kom  attlt ,  dt r  Tenohiüdet  den  gsl- 
gea.     (8acJifr»spt*(i^t.  U,  3i:*,  V.) 

Wer  nicht  nach  Korn  geht  im  Ost  (August), 
läuft  nach  Brot,  wenti^s  viel  kostet.  —  iVwt. 

Schum..  MV,  ü. 

Wer  ^s  Korn  beim  Fürhaupt  anschaut  und  die 
Menscher  (Wcihsleut)  beim  Tttuj! ,  der  itit  be- 
trogen.    (Roii'ThaL) 

Wer  sein  Korn  will  ^nt  und  rein,  muss  selber 
bei  dem  Mahlen  sein. 

lal,:  Ade«  trltico,  dam  molitur,  tno.    (Philtpci,  I,  7J 

Wer  Zu  viel  Korn  hat,  stell'  sich  Mttusij  ein, 
und  wer  zu  viel  Geld  bat,  fange  Proeeage  an. 

~   Ma^er,  //«  U.  Simrock.  BIOS.  Lithtmgtt.  I.  SO. 
ß6hm.t  Kdo  Bftnoho  Kita  mi, ef  ei  mjrtJ  oeaadl,  lcdo«iaoLo 

pen^«,  »c  ftP  loodi.    (c^dUofkff,  u»,j 
Wrti  De  meufkli  graina  Jamai»  bon    p*ln-    —  Qui  almo 

bon  graio ,  r«caeille  boB  pAia.    (Ltrotar,  /.  bO.} 

Wie  das  kijru  ist,  so  das  (gibt«)  M&l.  —  Fuckan, 
fifcft.  itMl).  3A'*:  CmoMh.  J9l:  Ximmrt.  »CT«;  /tftiu. 
«irg  rill.  «).  Üram,  /.  tiNU. 

A«i^n^tcb  ruKivch  Jttm.-<f    M     ^-•S     ^  Wie  dat  Kom 

«aale«  fahl 


ii9 


130 


131 


rii   zum  Worf-  '■ 


tat 

IT- 
Wo   n.r-    r 

vjhI    — 
Wo  ^u^   \ 

die  S^hüfiioL    —  Unnt 
Wo  i:s.  j,a  Kom  fehlt,   i^ 

lind«  Brot 
Wo  «■  Korn  gibt,   wird  tUa  Stroh  gedrotchtin. 
Ich  liOrt*  tflM  9fc|«littori  v»n  Dettteehen  u>  }£«u/ni^ 
\m  »II   «agan  ,  daaa  «aa  die 


(ms  üreseben  nicht 
'^- ' '? ,  was  nüttt  da 
^n  mnt  Baum- 


AnwinMiheJt  dar  Jeanjr  Lind  beattUe,  tiai  Tefobe,  aber 
uawiaaeode  Mentcben  «u  behninbugea  and  Ihaea  ettrae 
Oeld  abaanaboiaa. 

132  Wo  kein  Kom  ist,  da  hi  auch  kein  Brot. 
•133  Auf  seine  Mühle  bringt  ein  jader  Korn. 

KhqL:  au  bring  griat  to  joar  mtli.    (HoJin  If^  1<:3J 

*I34  Auji  dem  Kom    wird   noch  lange   kein  Mehb 

•13.5  Das  ist  ein  ander  Korn.  —  }h^r,tt,i* 

Daa  lit  etae  andere  8aob«.     In  Wanburg:    Deaa  tt 
ita  aaneneli  ICom.    (Surtoriu»,  i7u.^ 
•136  Das  ist  Kom  auf  seine  Mühle. 

flutt.:  Dat  la  koorn  op  ziin  mulen.    (Harrtttomit,  I,4i9Kj 

*137  Das  ist  so  gut  wie  Korn  auf  dem  Boden. 

Ea  t»t  ao  gut  wi«  baar  Qeld. 
f/t.:  Ceai  da  bt^  ea  gretiier.    (f^^näroj^,  9ih) 
•138  Das  Kom  aus  dem  Sacke  verlieren,  —  lieint^ 

herg  /r. 

*  1 39  Das  Korn  dreschen ,  um   die  Sprou  xu  gewin- 

nen. —   Attmtitin  17,  ilt, 

*  UO  Pas  Korn  eingceroten  (eingesiebt),  den  Hafer 

eingekneten. 
*14l  Das   Korn  essen,  eh*  es  gesüet  ist.  —  Eitmna, 
1. 119;  SehoUfi.  Uli*;  Stitor ,  4t1 .  SaUer ,  m9. 
Den  Loba  verzehren,  ehe  uuii  die  Arbeit  maclit, 

*  U2  Das  Kom  f&Ut  noch  nicht  aus. 

Dl«  8aeb«  eilt  uiobl.    Dar  Tuu  «nf  daa. 

*143  Das  Kom  sien  om  der  M^äive  willen.  ~  •«'(- 
martn  VI.  5te. 

•144  Das  Korn  walket.     (3.  Sobaf.) 

In  der  Schwel«,  wann  der  Wlad  ea  1«  «ogaade  Bo- 
wegnag  a«Uit.  (Vgt.  StU«Tmiiiil0r  ,  ErnUüti«n  in  dtr 
Sfhvfis  In  den  OrfnsbOlm,  tM5.  Nr.  il,  9.  ^9S.) 

*  145  Dorch  Koren  nn  Flass  kören  *.     {ihammr.)  — 

')  Auch  keddem  ===redeo ,  namentlich  Lraulloh  radon, 

plaadera,  oberdentach  koaan,    kuaeo,    kuaarn.  (  Vgl. 

Frommanm,    JI,  ."»iS,  15->    Die  B«dat»HJiri  wir^i  v-  n  t*!- 

mand  gebraucht,  d«r  wirr  durcheiii  >  l 
namentlioli  anoh  von  ßvtrunkcnea,  ä.-. 

elaaadermiaohan.     Dabar  weil  Kom  ui...     . ;.  ..^j 

aU   akOgllch  rein  ff«üalten  werden. 

*I46  Da  fragst  nicht,   was  das  Korn  jetzt  gilt,  — 

Ehering  1 1,  7n. 
•147  Einen  aul5s  Kom  nehmen.  —  Ueinau,  »ic 
•148  Er  drischt  Korn  in  fremder  Scheune. 

Verletat  die  ebelicbo  Trrue. 
UoH.T  Hij  doriclit  koroa  ia  eens  «ndera  aehuar.    (Jlarrt" 

•149  Er  hat  auch  noch  junor  Kom  auf  dem  Felde. 

O^il. :  Hij  heeft  ook  not;  Jong  koren  te  reld.    (Hairebom^t, 

/,  4.ts«'.; 
•150  F*r  hat  eigen  (selber)  Korn  im  Felde. 

BvIL:  nU  beert  aelf  koren  le  reld,     (ffttrrßbomJ».! .4319^.) 

•151  Er  hat  Korn  aul"  dem  Botien.    CKOthetLj 

Er  bat  ttutitetxea. 
*15S  £r  bat  mich  auf  dem  Kom. 

leh  bta  der  Oegenatand  «otner  Boobachtangen ,  Nucke. 
reiea,  Sfaehapflrnngoo,  Beleidigungen.  V^in  ächioiago- 
wehraa entlehnt.  In  WOnburg:  £cd'  auPn  Kom  haba, 
fSart^rru».  lUK) 

•153  Er  hat  schlechtes  Kom  erbaut. 
•154  Er  hat  sein  Korn  vertrunken,  ehe  ea   in  die 
Scheune  gekommen  ist. 
Dan.:   Han  bar    dmkket   knrnet    op   paa    agoren.    (Prot. 
</ä«..  126.; 

*156  Et  kümmert  sich  nicht  darum,  was  das  Kora 
gilt. 
H<jU.:  Uij  laat  er  zieh  ölet  a»o  gelegea  ÜggeOi  wat  hei 
korea  geldt.    (Marr^bomrt  ,  t,  431»".) 

•166  Er  miast  alles  K-  ^ineni  Scheifel. 

BeaHbelU  aU«  L<  <  h. 

HnjfL:  Tun  otaaear«  «<"  •  "ta  bj  jrour  owa  buabel. 
r«oA«  //,  17«).; 

'157  Kr  steckt  die  Kömer  noch  einmal   ins  Stroh. 
*158  Kr  will  Korn  und  Wein   behalten,   bis  Sanot 

Gre^orius  uuf  einem  falben  Hengst  über  die 

Brücke  reiten  v     ' 

Von   a<t]«hon,    »r  j, 

((iregorinilakV    ^i'").  ' 

füll,     il'  ■  :.U    Ut:IX4»iC*    liMl- 

•l59  Es  ist  1  ti. 

Bo  gai .  M  .  i'l,   tarliegt  aleh  nictii 

•160  K»  itt  laott-  !)reu.  —  fe"£*Hr»i».  srv 

*  U;  1      tvt  wri»    iiufw 


1551 


Kortwagen  —  Kost 


•Wo  de  Kortwagen   nig  küimiit,   kann  de  linnk- 
wagen  ök  fn&n  wegbliwen.  —  IMhaert,  250  \ 

Bai  dan  ^onraerscbea  LADdl«aUn  heint  d«r  Ml«t- 
VMWi  KorV*  der  CVvtrridewiigen  lisugwaffeiu  Ein 
iLdMr,  d«r  idebl  ffddUtigl  wird,  trftgt  k«iA  Kon. 


\  Die  Ko«acken  ■Lnd  gute  Freande ,  wenn  man  ne 
nieiit  ^ieht  (oder  hundert  Meilen  von  hier). 

Aaeh  die  MflUAnd«r  Bebwtnnes.  o&ch  flir«B  Sprich- 
wOrtem  >«  tchli««aca,  cüolit  fQr  »i«.  Iit  etwa«  at>bAti- 
dtt  tfekommea ,  to  uget»  li»,  wU  lowv  •on«t  »ach  zu 
Hkgen  pflegt:  Der  Tenfftl  hat^i  geheilt,  >I»fUr:  Dat  !• 
n*nt  ■]«  koi«kken.     Und  wmm  der»"  mflcus  be> 

trifft^  lu  b«h»apt«t  «in  uid«Te«  h,  Uet  gTst 

groeit  ai«l,   «ra«r  do  koMÜt  »1»  ti,  vii«t  beaft 

tinet,  (Harrfbomte ,  /,  445*J  Die  HuisuB  «elbit  «chil- 
d«rD  die  K>>«><ck(!>n  In  ihren  9priebwort«r& :  Bie  Ko- 
Hkcken  alud  wi«  die  Kinder,  b«ld  e«tei»  sie  In  Külle»  bald 
nlbrcn  sie  aicli  mit  Uoffnnng.  Der  Korack  tnnkt  nicht 
auf  da«,  wa«  ut,  »ondem  auf  das,  «a«  kommen  wird. 
Mnth  ,  Koiack,  du  wirft  einst  tietman  werden.  —  Die 
Kotkcketi  «etbet  la^en  vontiob,  am  ihre  etufAche  Le- 
1>eii«w«i«e  xn  «cbildom:  Brot  und  Wasfler,  da«  iit  Ko- 
■■ekenkoft.  Htan  der  Egge  li'M^-t^i.  mr  .iw^  «ichwane  Stute, 
•tatt  de&  Pflugs  die  Peitsche  n  Um  ihrer  Liebe 

rtir  Freiiieit  Auadrook  tugt.)  ,  Freiheit,  da« 

iet  des  Kotackea  Vorthetl.  j....^...  „lUt  es  nirgends, 
wie  in  der  incraine.  Willst  da  atcbt  Kocack  wenieu,  so 
gebe  und  diene  als  Knecht.  •—  Die  Zafriedenbeit  mit 
ihrer  Lage;  Gott  ist  nicht  obo«  Gnade,  der  Koaack 
nioht  ohne  GtUck.    (R«in*bt(rg  VI,  Ü}*.) 

*2  Du  wuBter  Koaack. 

*3  Git  a  KosackSeikelgeld  (Almosen)?  {Jüd.-demitch. 

Der  Mächtige  SAMt  koine  Steuer. 

*4  Soll  sein  vin  ( von)  einem  Kosak,  abi  (wenn  nur) 
zum  Leben,     (iüd.-deuuch,     ßrodif.j 

Entspricht  dem  joBttitlBcfaeu  Orundstttx,  dft«a  der 
Zweck  die  Mittel  hellige. 

•Et  is'm  nix   kosche  ( jüd.-deutach :  schwer).  — 

Tcndliiu ,  12". 
Koaoher. 
*I  Dat  is  nicht  koaoher.  —  Tmtdiau.m. 

Nicht  goritde,  nicht  recht;  da  «teokt  etwas  dshioter, 
•2  Der  ist  nicht  koscher.  —  TcHdiau,  sis. 

Kiolit  «o  gaU2  rein,  wie  er  sein  will,  «oU  oder  «oheint. 
Kose. 

Ueppige  Kose  macht  die   Sitten   böae.  —  EUte- 
hin,  S91. 

Kosen,   lieh   anlerhall«o,  miteinander  r«dtüj  d*b«r 
KOaung  und  Kiite  die  Unter baltonff  mit  Gesprftcbeti. 
(Vgl.  ßra&a  und  HertnoU* ,  Bd.  3,  Hfl,  l,  8,  64.) 
Xosen. 
i  Waa  wir  hio  kosen,  das  bleib  vnter  der  rosen. 
—  l'VtincJt,  //.  M*;   GrMcr ,  I.  77;  Peiri,  11,  41J;   Su- 
iOT,  160;  Lang«,  SiO;  Aörtc.  5094  u.  6382;  Simrock^  5879; 
Ihrit,  61. 
lat.:  lu  csmerfi,  Tel  iub  roiA  loquimur.  —  Odi  memorem 
oompotorero.     (Binder   I,   I2fl5;    Ji,  23M;    ErMm.,  6»»; 
Tappiu».  U>3».;  —  Terra  defof«Bm  habe«.     (Stttvr,  90SJ 

2  Wat  wir  bie  koaeii  oder  bedryveu,  dat  solJ  vn- 

der  dicHer  rosen  blyven.  —   Trijipi««,  103*. 

*3  Ich  mOg  nett  gekahs,  boas  mich  küssert.    (Htntse- 

Ich  mug  uicht  ketsi^n  (sprochcn),  ws«  ich  ron  jetnaad 
zn  sprecheij  hüLlte,  du  kduiittiat  e«  TCrpUodern;  oder  toq 
dir,  du  kanntest  es  Qho]  nehmen. 
Xosnöte. 

•K  meacht  allerband  Kösnoten  {Umstände)«   fSk- 

henttttrtj,'»aclu<J    —   Frommann,  V,S1ti,  24A. 
Xospoth. 

Wenn  Kospotb  den  Hahn  krähen  hört,  wendet 
er   sich   auf  die    andere  Seite   um.  —  FrUch' 

fripr*,  »ISO. 

Doxa  hat   da«  in  der  Domkirche  ra  Königsberg  be- 
findliche  Denkmal  de«  preuieii«chen  Kanzlers  Koapotk 
(geb.  16{vi,   geat.   l6C>b)   YoranlBstung   gegeben.    (Vgl. 
y^ue  Freuis*  Proltintialbl. ,  II,  tiO.> 
KoBsebock. 

•  Er  iijt  ein  Kosöebock.  —  FrUtchbier  *,  JIM. 
Ein  Madchcnjftger^  eigentlich  Ziegenbock. 
Kost. 

1  Besser  die  Kost  verdorben  als  den  Magen, 

2  Das  ist  schlechte  Koet,  sagte  der  DiebT   »Iö  er 

seinen  Willkommen  bei  Wasser  und  Jirot 
bekam. 

J/oll.:  Dat  is  mlaselijko  kott,  zeit  de  wof,   en  hil  at  spo«- 
ling  Yonr  b(«r  en  brood.    (Sitrre^tmiWy  I,  441  *.) 


erregen 


3  |>ie  hefte  Kost,  die  nicht  viel  koet^.  —  »» 

«#r ,  » ;  JUiim ,  SO» ;  ütuKing ,  4S ,    ^»mmU 
/.ld«5;  Körte.  3307. 

Der  ficrwObnte  Gaumen  wird  gvc^en  dwa«  Belaey^ 
swar  protestiree^  ab:-  "    und   saata  ist  4s»  la 

fachste  das  Beste.     I^  -t    ^Ut   dja«  a^ia  to 

halb ,  weil  die  einfscL  -  ^  atuncakitecl  «eact.  k 

AjtgjvUin  sagt  man     1  Ivust  ist  im,  wallte la 

Bancb  mit.    (Burcks 

Emtl.:  Tb«  wholetomeM  a^  aiioth^  ■aa'k aa 

rßoAa  //.  1.) 
Hell.:  De  beste  kott  is,  die  walisl«  koaC    fV^n^w 

/,  +41 'g 

4  Die  gute  Kost  bringt  die  Fliege  ums  Lebcs. 

5  Eigene  Kost  ist  besten  Kaufs.  —  WHu^J^r.  irr.« 

6  Ein  Jahr  Kost  kann  man  auch  seinen  Gast  ^ 

ten.   —    Gra(.  2«,  253. 

Da  man  Zeche  oder  gchanklohn  (■.<!.)  als  mtätm^ 
dienten  Lohn  wie  den  Q^Bindelobn  betrmchtat;  seb«*« 
der  Wirth  (s.  d. ;  GraJ  ,  266,  ^^M)  <ntt  ein^  a'4«  ^ 
woiien.  wie  viel  ihm  der  Ga«t  aebnJdjg  nwwnrdea.  wA 
dem  fe^tgeatellt  worden ,  daaa  dieser  bei  ihas  flaiis 
halte,  höchsten«  aber  nur  bis  aom  Beianfa  der  Ke«M« 
Jahres,  la  Hamburg:  Ein  iar  kost  mach  oa  Bsa  «ip 
■inen  gast  holden.    (L«fiptH6rri/,  9^,J 

7  Es    ist    Terlorene    Kost,     fremde     fionde  b- 

tem. 

8  Gewürzte  Kost  vertreibt  den  Frost, 

9  (iute  Kost  und   schönes   Kleid 

Leute  Neid. 

10  Kost  gen  Kost  gibt  Wider^elt.  —  "iiiiftiwii 

11  Kost  möt  dick,    vor  die   Bäte  ^    gcüuL  —  *^ 

rock,  5883.  Körte.  3508. 
•)  D.  i.  Oowinn,  Erwerb. 

12  Kost  nn  nix  zn  essen  ^  Lohn  an  kaan  Geld.  - 

Tendlau.  274.  • 
Gibt  der  Oeichals  seinen  Iieat«n. 

13  Man  muss   sich  jetxt   mit   schlechter  Kost  le 

helfen,  sagte  der  Bauer,  ala  er  Butterbrot  otf 
Schinken  ass. 
ffcU, ;  Dat  is  ilrekkchjke  kost .  eei  Lottrana,  ait  hij  al  hkm 
psp  met  aijco.    ( Harrt bomh  ^  /»  4410 

14  Mit  geringer  (kurzer)  Kost  ha.lt  man  am  liaf» 

sten  haus.  —  Sdioitel,  U34*'.  Sauer,  SO. 

15  Mit  guter  Kost  vnd  heisscm  Wein  erhitct  ms» 

bald  das  Ederlein.  —  Pein^  u.  471. 

16  Nach  einer  bittern  Kost  konuut  süsse  Fraoi' 

und  Most.   —  iHiTvmtakm,  «127. 

17  Schlechte  Kost  macht  hungrigen  Mag^n. 

Engt.:  Bard  faro  make«  hungr;  belli«»,     {BifLm  H.  lui^,' 

18  Schlichte  Kost  braucht  keinen  Doctor. 

It.:  Chi  mangta  una  aol  rivanda  non  ba  biaoono  M 
(Pntzagiio,  211,  1.) 

19  Vmb  heisser  Ko»t  willen   wird   kein  Ki 

schlafen,  —  /v*n .  U,  5ä&. 

20  Wem  die  Kost  frommt,  dor  zahlt  sie  bilhg  - 

Graf.  AM .  934. 

Wer  durch  ««inen  Antrag  rioblarllobe  Thatiglidl  w^ 
anlastt,    hat   die    entstehendea   Kosteu     ca 
(S.  Besetzer  im  Nachtrag.) 

Uhd,:  Weine  de  koit  TTomot,  de  gelt  «e  tllka.    (i 
Richtsteig.  ITI ,  4.> 

•21  Au  dem  ist  Kost  vnd  müh  verloren.  —  ß 

///.  CCCCII. 
*22  Das  ist  eine  verdeckte  Kost. 

ÜuU.t  Dal  i»  een  koit  met  bedakte    •cbottis 
(Hurrttttmet,  f,  44 1<^.; 

•aa  Dazu  i»t  hier  die  Kost  nocli  m  tln^n«^ 

j.Waa  wiltti  Ungeheuer  anf  deur 
Hier  bt  die  Kort  vor  dicih  noch  ■^. 
wie  auf  dich  di«  Leate  ÜuohenS'"     ^  ncmr 

*  24  Einen  auf  schmale  Kost  setaeiu 
•26  Einen  von  der  Kost  abthnn.  — 

Der  keuAche  Joarph  (1698),  S.   650, 

*  20  Er  hat   die   Kost    befahlt   wie  ein    Pfcsd  dl« 

Stallmiethe. 
Da«  nur  den  tClst  sojrQckliiit.    Von  lebJeeb«*«  Ba- 

sablern. 

"27  Ile  heU   d'  Köat  Tör*t  Kauen  as    do   Eöttea- 
—  £rm>S88. 

Wird  von  daera  gesaut,  der  lUnttff  BekliMc  aaJ  U»' 
gel  bei  Waesef  nnd  Bn-t  «it.i. 


IÖ53         Kostbar  —  Kosteo  (Verb.) 


Kosten  (Snbet) 


1554 


Kostbar. 

1  ¥ls  ist  zü  kostbar,  um  alle  Tage  getragen   zu 
werden,  «pruch  das  Mädchen  zum  BaroD*  — 

Em'lein.  991. 

Kostbar   wie   daa  heilige  Cbrysam.  —  W^tn^ch 
HL  103. 

llieBB  RedeniaH  vrorrtc  früher  ^ besoiidori  in  Praakreich 
xnr  Bozeichnuntf  «olcher  DingQ  g^brnücht,  die  ctlnüti 
b>>b«u  Wortb  haben.  Leduchat  gibt  für  die  fmujioai* 
tchc  U«deu«art:  Precfntuc  oomme  I«  akint  crCine ,  (itU 
goQil«  KtkUrung:  Du  Volk  In  der  <jrgond  von  Phri- 
gord  glaubt«,  dati  vor  BlUir«  dl«  ^utiKHuj.«  diu  hotii- 
§ßtk  (JLtryiMiia  kus  dem  Uhr  Bines  Draeheu  geholt  wordna 
Mi.  KiD  lütter  dM  Hautoa  B«rd«illu  »vi  dvthalb  elgetii 
Bftuh  JeniialBjn  gesogen ,  wo  er  skh  die  koetbitre  Bub- 
■uuiz  in  dar  kng«deutot«ii  Webe  tu  TenoliAffeii  b«* 
want  habe,  wolche  dann  von  dem  Biichof  in  JenUftleoi 
geweiUi  und  an  die  Kiroben  der  Gbrliteabolt  varUielU 
worden  lei. 

tbares. 

Ks  ifit  oicbis  Kostbareres  Ab  du  guter  Name. 

^  JSjri}mid/.tiH »  643. 

TYor  de  Kost*  idel  (eitel),  Gottlov,  ua  de  KöBt 
idel,  Gott  betert  (beeare'a).    (IhUt,)  -^  SehM^. 

/V,  81*? 

')  K  ho  Uedoutung  vo«  B)  Riodo  mm  Brot» 

b)  Si  und  cl  Hochsfiit.    In  der   lelslfln  D«- 


deti  i ' 

lUAObPU. 

tung  „li<<> 
beer**  an.     i- 
meiner  Bolimaui  liborli 
des  HooluBellaeehmtu 
wird  Sdet  rar  lad« 
beivst    r»  iu  d<" 
„Aun«>  H'>&  i»t  ' 
der  groiien  vnd  1 
ein  geuauDU  aa  (^Udo 


KCAf    HLviiii  ^  lloobseU- 

-Ist    die    Bvdou* 

Ki>»t  UD  Kindel- 

<lan  Kcttl  allg«- 

i'^Ucicbt  vonugeweiae 

.  Nach  dem  iirrw).  H'A. 

»yiit   gebrauobt.    flo 

■  '■deUrj.  /,  94J: 

Hg  .  ,^,  au»tait 

•ier   Bablkdalen 

"     E»  Wird  lüer  die  8itt» 


[lUgl 

()»»terel  geben  mati  nncT  etall  deeeen  ein  besUmmtce 
Kinkaufageld  feetgeeeut. 
So   güvt  KöRt  un  Kindelber  toglik.    {iktut.)  ^ 
Schu 

}l  lauftiQ  faUanauttammen.    Kötto beaeiob* 

net  ,  <'  Kinde  am  Brut,  daDn*Sp«ise,    Ko»i, 

und  cuJIicU,  wie  bior,  H<>ch«eil;    tor  COet«  gAns^ctit 
Uocbzcit  g«heu.    (S^ütit,  11,  Mü.) 
'Xoaten  (Verb.). 

1  13at  (was)  nit  kost^  ikt  dough  ok  nit,  aach  de 

^JuDce,  doa  aol  'ne  im  Vär  (Vater)  taum 
drädden  moalc  fani  Galgen  Job  koupen.  (KM>r*^e 
in  der  Graftchaft  Mark,)  —    frofiimd««.   tlh  a5T,«7, 

2  Ea  kanu  ja  nicht  mehr  kustcu  als  Geld. 

fieia  Spiel  oder  bei  irgoudviutir  g«watfl«o  Un,l»ni«li> 
mang. 

3  Kh  kostet  mehr  ala  ca  werth  iat 

!•>.'.    Cette  cboeu  vant  mioux  pietol«  i^u'elle  ne  ralait  «eu. 

I(Ltndroy,  IJoS.J 
•l  Ks  kostet  mich  im  Loden  mehr^  sagte  der  Mönch, 
ala  ihm  die  Frau  einen  Blaffert  für  die  Messe 
güb.   —  tiaelvT ,  10:  A^tMlerepirgfff«  U,  II. 
6  Ea  kosUt  nichts,  sagte  der  Bauer,  und  prügelt« 

aeiueti  Jungeu.  —  Huffn,  im. 
ß  Es  kostet  viel ,  schmeckt  aber  gut. 

Boben*  »der  »pottwvlfe,  weiui  etwa«  «ehr  tbtuor  lal. 
Frt.:  L«  co6t   Cajl  i^rdro  le   goOl.    (Ltmint^,  i90.) 

7  Et  kosiH  wol  /wnr,  aber  et  schmeckt  ok  rar.  — 

rriKhbtiT  ».  2153. 

a  Je  mehr  einer  gekostet  hat,  je  wemiger  bat  er 

gelernL  —  ittmokrito»,  ll,  vn, 
9  Je  mehr  einer  kostet,  deato  weniger  «tüdirt  er. 

10  Ko«ten  leit  nich  weit  yo  Fneaen  (oder:  Mögen). 

Conuiitke,  TOi:  /tnJturuon .  4^4.  WrwMi,  tS:  From- 

mmm,  llt.  410.  40«. 

WrI  nnr  Wortepiel  ohne  Bcxlehnng  «of  Orlsuameu 
dA  mit  ein  Ori  pAmmn  in  der  KAhe  von  dev  poMuichen 
Hüidl  Kn.t  '•'    ' •  •    •*        '^    '-    "."V.ri„t,*u 


reden:  K 
— Mli  »kbi 
broek  Ugt  Dij 


i^; 


wj  bnKimiycu,  uvt-i*   i»ui»»i 


ll  KoaVt  wat  koaft;  uck  atok  ok  mOt  an;  on 
wenntH  gar  nnacht  kost,  dtino  betahl  öck 
allen.  ^  Fri0Mwr^,Hir 

13  Ivust  mer  doa  Bisacl  und   frei«!  raer^eb  nieb 
gar.     (ikkL$Bj  ^  PVtmm9m,  IU,  %li,  »U. 
SgfiHkOBas  8rai0Kw0avaa*Lnc»oii.   tU 


13  kii«t  mer  doas  und  frasst  mer'ach  nich.  —  C«- 

molcke,  706;  Itobitito»  ,  49,1;   WetnhoUt .  S3. 
Kotta  mir  dae  und  friet  mir^i  niobt. 

14  Mag*s  dem  kosten,  der*»  beaahlt.    (Mrtmngm.j 

Im  Sehers  bei  einer  Avfgnbo,  die  ein  anderer  für  eine 
Zeche  u.  ».  w.  macht. 

Ib  und  wenu^s  koetet  ein  Künigreioh,  sj>racb  d0r 

Fn^soh,  ich  will  sein  dem  Ochsen  gleieh. 
IG  Was  es  kostet,  weiss,  wer  achaat,   ober  nicht, 
wer  kaut. 

Wer  den  Speieondou  «ualoht.  kann  oft  beeaer  bereoh- 
nrn,  wa«  die  Bewirthung  kontet,  als  wpr  iaau 
Enot.r  He    tbat  eat«   doet    uol  liuow,   bul    be   that  out« 
knüwc  bnw  much  it  i»  caniomed. 

17  Was  koetet  der  (entner  Eiaen  (ich  brauche  eine 

Nähnadel). 
Vom  VViohtigthner  und  Au/tcbnelder, 

18  Wa«  nichts  kostet,  das  gilt  oder  schmeckt  nicht. 

—  rWtT.fios*. 

fri,:  Ce  qui  no  co6te  rien  ett  aooed  oeTsJoIr  rltn.    ('Ca- 
rter. W).} 

19  Wus  nichts  kostet,  taugt  nicht«.  —  SvhoUti,iiti*. 

20  Was  nicht«  kofit  vnnd  nichts  werth  ist,  das  gibt 

man  vmbsonst.  —  LehtiumH .  235 ,  4y. 

21  Was  nud  chost,  ist  nnd  werth.  (Lu9irrn,j  —  Sckwu, 

22  Was  vil  kost,  ist  köstlich.  —  Frmck.l.m";  Cfw- 

trr,  L  76. 
2'o  Was  weneli  chostAt,  nüt?it  weni.  Cliem.)  —  Zirm.  8«. 
24  Wus  wenig  kostet,  tauj^t  nicht  viel.  —  Gani,  lOJi: 

imirftrk.  5S82;  K6rU\  8509;  tiram,  t,  1«€4. 
/>aa.:  Dct  •f»m  knitcr  intcL  «gte«  intet.    (Pro»,  «to«. .  HO.) 
ft^  :  Quellii  che  eueta  pooo,  ei  etiraa  meno.     (Bahn  I,  iSü.) 
Lat,:  Non  Juvai  ex  faeili  lecta  curonaingo.    ff^aal«  1038.^ 

—  OmnJa  rr»«cl«rft  rar».    (Viofro.)    {l'hiUppi,  II,  7U.ji 
Ung.:  Oc««^  Uftenak  hig  •*  lovo.    (<ituil,  lOU,) 

'25  Wat  nicks  kostet,  dög  nicks,  bar  de  Junge  mal 

sact,  däu  har  em  de  Ollo  mal  vam  Galgen  losst. 

(Stmt.) 
20  Wer  kosten  will  die  süsse  Noss,  die  harte  Schal* 

erst  knaekcn  muss. 
%1  Wer  kost't,   der   kauft     (OberMerrtich.J  —  nawn- 

garten. 

SS  Wos  ku8t*8  —  firaf  Finger  und  an  Grif.  —  fmm. 

mann.  IU.  409.  »7. 

•29  Dat  kost't  ok  Bein,  wenn  'n   up'n  Stock  ritt. 

(Mccklenimtf.) 

•30  Er  kostet  wie  der  Hund  den  KiL  —  iMrümia- 

koa .  ISSl. 
Kiaunt  («br  wenig  davon. 

•31  £a  koetet  Momen  '  un  Domen.    (Jüd.-AeHUch.j  — 
Kremm ,  SSS. 
*)  Moinoo  =  Oold ;  domim  =  Blot 

•32  Ee  kostet  nur  fünf  Ilusarcngroschon.  —  Sihh», 

Einen  Raub-  oder  PlOndernngegrlff. 
•33  £5  mag  kosten,  was  es  will. 

Wenn  man  di«  Auiführung  ein«r  Sache  um  jeden 
Freie  bMohlosten  hat.  Die  Holunder  haben,  uro  den- 
selben Gedanken  aauadrticken.  am  der  franrOnitcbon 
Bedmeart:  Coütte  iju'il  coftie,  lich  die  eigene:  Koetertje 
koot,  gemacht.    (Hambomt«,  /,   42^*.; 

•34  Peschite,  es  koacht  nix.  —  Te^dlau,VKi, 

Irotilich,  um  tu  fftgoo:  GUabet  da,  da«»  dies  nm- 
sonst  ist. 
•36  'S  kost   nicb   Hoaien.     (SeiUmJ  —  Frommann,  llf. 

414 ,  M7. 

Kosten    (Snbet.>. 

1  Auf  fremde  Kosten  tapfer  xehren  und  auf  eigene 
schmale  Bisslein  essen,  ist  die  beste  und  ge- 
sundeste Oi&t.  —  Opel,  38«. 
/>i(M.-  Oodt  at  raere  koslfrl  a/  en  andcns  pong«  at  ekiicre 
Ott  bfwl  w»m  »f  CO  aadens   bod.      fProv.    dun. »  461.J 


Auf      • 

Ulr 

ifii 
Der 
Die  Ku»n.-ii  \' 

Frt,:  Le  coAt  fu; 
//,  317,  J 

Grosac  Koatei' 
wehe.  —  t 


lern  t!sseu 
t-  zehren, 

!•  ii!>te)  Kost. 

—  Pwtn,  11,  m. 

I  KixigOD. 

(klrinfr)  Nahrung 


98 


1565 


Koster  —  Kostnitz 


KostYer&chter  —  Koth 


6  Mit  halben  kogten  hält  man  auch  haus.  —  Eg*- 

nolff,  815".  Petn.  II,  479;  Gmltr,  i,5».  Sthotiel,  HU**. 

7  Wammer  der  Kor  ( Kosten I  hat,  weit  iner  och 

der  Schmack  {GeschmacK)  hau.    (Köln.) 
'6  Auf  fremde  Kosten  zehren. 

Di*  N«ugTi«ch»ii  «ftgen  roa  «inem  •ololien:  Er  feiert 
mit  «InM  anci«ni  (/i'k>»c]it<>ni  Kom  ««ine«  V*t«r>  An- 
denlctin,    d.  h.   d,  r  r.    Krinnvtnngtt^q  an   deo 

Todten,  aa  wclc)  n  Kuchen  erhalten,  denm 

Haaptbeitsndtbeii     , ._=     Kfjrn      t«t        iHoimbfrg 

ir.  leO.J     (8.  Oa*t  1«4,» 

•9  Auf  KoBten  anderer  lachen. 
•  10  Er  macht  sich  Konten  ohne  Notb. 

Lat.i  Mortuum  ungnento  perangia.    (Philippi,  I.  9iBJ 
Koster. 

Ana  dem  Konter  wird  der  Trinker, 
XöstexAm. 

Köraerom  nn  Pastor  verdracht  jo  als  Speck  an 

Koel.  —  Slflrenhirg.  llß*'. 

Kostfrei. 

1  Er  ist  kostfrei,  wie  Pfaff  Menjrelt,  der  setzt 
seinen  Gästen  Rosadreek  füi*  2wibel   für.   — 
Kirehhofer;  Wend  Inmut,  l,  nt. 
•2  Kostfrei    in    der   hellen    »ein.  --   Egenoiff,  jst**; 

Körte,  2632. 

Von  denen,  di«  erat  nach  ihT«m  Tode  darcb  Ver- 
roAcbtniM«  Gnt««  ihon.  „Vil  kargÜDg  vnd  ÖUk,  die 
bei  leben  ««  Qutt  rom  altar  ncmva,  witwen  rnnd  vey- 
■en  eobaben  rnnd  aeyaeo,  vn'tWtn  er«t  doroh  Tettameot 
nach  Jhraoi  tudt  wunder  itifften  Tnnd  in  der  helle  kost- 
frei  leat  ■«(!),    mit  dem  wa»  nimmor  jkr  irt." 

Xostoftnffer. 

Zwei  Koatgangem  soll  man  Urlaub  geben:  dem 
Vielfrass  und  dem  Ehrgeiz, 

Kostgeld. 

1  Kostgeld  geht  vor  allen  Schulden,  —  A*tor.,  Vi,  68. 

EuniÄurt.  439;   Gto{,    1G4 ,   la. 

Unter  Koatffeld  iit  nach  Ehtnkart  die  Summe  au  Ter- 
■tehen ,  welche  Jemand  ron  einem  andern  in  de«<en 
LetatwiUen  «tjm  jÄbrJlcUen  Unterhalt  Aungeietit  wor- 
den itt.  fJraf  findet  darin  ein  Voncug^frecht  für  Ali- 
montatlonsforderunfeu,  najnoiitlioh  der  Kinder,  auage* 
H pro eben. 

2  Kostgeld  schreit  vor  aller  Welt.  ^  Einvinn.  391; 

üimroch,  5«80;  Graf,  164,  142;  Braun,  l,  lÖGC. 

Die  Mntier  bat  dieselben  Pflichten  in  Betreff  der  Ver- 
sorgung dee  Klndea,  namentlich  wenn  der  Vater  neator- 
ben  iit.  Nach  dem  .'l*c-/fM«oA  dftrf  «te  in  lkn«««r«tcr 
Noth  log^ar  das  «onit  auwräuaserlicbo  £ig*n  des  Rin- 
dea  Terltanfeu,  (im  oa  xa  eniiÜiTen. 
KöfttUoh. 

Du  bist  nit  kostlich,  es  ist  gut  zeren  mit  dir. 

—    Tnpifiw,  126'^. 
KOBtnits  (•.  Konalana). 

1  KoHtenü  das  grÖBsest,  Basel  daa  Lustigst^  Strass- 
bnrg  das  edelst,  Speyr  «las  andächtigst, 
"Wormbs  ilus  armeat,  MüütE  dsts  würdigst, 
Trier  daa  iilteat,  Chur  (••  d.)  das  «jberst,  COln 
das  reichest.   —  Itatttcolftm ,  S.  4. 

„El  lat  auch  daa  Biatumb  üostnitK  vndor  denen  am 
Bheinrtruni  fUr  das  grOnate  geachtet  worden  laut  um 
i^ten  Spruche,  darin  geaalt  worden,  daa  Biatumb  Chur 
■ey  Öebirgahalb  daa  höchate,  Coatuit^  von  wegea  «ei- 
ne« Begriffea  daa  grOsate,  Baael  ron  «oincTOelegenhelt 
daa  laatigato,  StraMbarg  von  d«ir  Thamherrn  hohnn  Qn- 
hnrt  da«  edleate,  Bpeler  nmb  aouicl  Kaiaern  vnd  Krini- 
ffen  Begrebniat  aneh  der  Heligionsübuug  willen  dae  an- 
deohkigste,  Wonn«  TermO^lichkeit  halb  da«  onnaic, 
Menta  vom  Cbarfaratliohoo  vnd  Krt7.bia«hofflichen  Sil«, 
da«  hoohwürdigvte,  Trier  von  der  Statt  vorapranff  wiUen, 
da«  oliiflte,  Cdln,  welchen  d*B  flartxoRthumb  Weatpha- 
ten  xugehörig,  da«  reioheste  od«tr  gewaltigateJ*  (  Witr- 
atia»it,  Battier  Chronik,  LXXXVI.J 

\  ZvL  Kostez  uf  der  Rhibrugg,  da  st6nd  drü  iicui 
Rölleleer  und  dir  drü  Löri  leeri  Röhrli  leiire 
d'   Lüt  raht  rede   und  nid  lurgge.  —   äui«*- 
meUter,  28, 
Sohweiiter  Schtrzapnioh  sur  ZantfonOliting. 

\  Zu  Koatnitz  haben   sie  drei  neue   Sakramente 
bekommen:  das  Raiiohfass,  den  Taufstein  und 

die  Glocke.   —    Eintlnn.  lOS;  Heimbrrg  V,  80. 

Diaie  drei  beKOichoeto  nJLmlich   etn   Theolug  al«  die 
Sakrmmente,  als  er  naeh   deren  Anxalil  gefragt  wordo, 
und  «o  wurden  «ie  «prichwOrtUch. 
l  Hier  ist  nicht  Kostnitz. 

Um  aoherxhart  zu  aagon,  dann  man  tu  heealiten  hat, 
die  Sache  nicht  oueutgeltlicli  erh&lt, 


'5  Se  sunt  Txxn  Kos&nits  (oder  Kostnix).  ^ 
17.  IS&. 

Worttpiel^  ttfln  CO  «affaa,   d^mm    mAo  die 
8*eli«ii,  Speüea  a.  «  w,  zum  Oeack«nlt 
Kostverftohter. 

•Er  iit  kein  Kostverächter. 

K«  Bchmeekea  alle  Bisaan.     Aach   ia 
L'Bgang  mit  Penones  de«   audftm    O 
keine  gro«ae  Strenge  in  der  Au«w»lil  beobadkm  iH 
Litt.-  Omni«  Miaerra«  bomo  e«t.     (Bindtr  II ^  S4U: 
Ko«tveTderb«r. 

•He  is  ken  Koatrerderwer.      {Liffim.j 

ZnoAchat  tu  dem«elb«n  Siiuk«  «ri«  da«  Tva/km^fäHä 
ho«bdentaob*f  dann  aoeh  AÜ^CdBOäiM«:  «r  ittteitlHr 
o4mx  Vcvtelitar  tiam  Spiel«,    alba«  ▼«■^■■■■H,  ^* 
geaelUgm  Freada  o.  a.  w. 
Xöt«r. 

*Wult  herat,  Köter,  best  int  Parmdies  pQ{iiif^ 
windet).     (niiA*t.) 

Von  einem,  der  etwa«  aobliinm  gi— lafht,  «M  to 
Sprichwort  in  der  iuit«r«len  Volk— ciriebt  gekCMA 
KOter  ist  «in  gemeiner,  häaalicbar«  iiiinilBlirfcw  ItM 
dana  ab«T  aach  Schimpfwort  in  d«r  liuani Limit—  Tito 
■«lüeht. 
Kotb. 

1  Alten  Koth  soll  man  nicht  aufrühren. 

LhI.:   MaltuB  bene   »opitxun    doh    oat    movasdaa.   1» 

Op. .-  Ne  piBxk&ld  a*  gani^t,  ba  n«m  bOdöe. 

2  Anas  Koth  wird  nicht«  ander»  ala  Staube  —  ^ 

mann,  StO,  i£« 

3  Besser  am  Koth  gewinnen,   ads   am  WeSmci 

verlieren. 

Böhm.:  L«pe  rydihtti  nanlAt«    (bl&te)  neali  prodekü  a 

4  Der  Koth  hengt  sich  immerdar   an  die  r»d« 

daaa  man  acnwerlich    kann    fortkomnea.  - 
Lehmann,  i%6.  C. 

5  Der  muss  viel  Koth  gesogen  haben ,  der  lo  ia 

Unflat  aufitheilt.  —  mnckler,  17.  M. 

6  Einer  wirflft  mit  Koth,  der  ander  mit  Rosa  - 

jLe/triiafin.  699,  6. 

7  Es  ist  immer  Koth  am   Hände    trad  Boit  le 

Eisen. 

8  Es  tunget  kein  Koth  so  wohl,  als  welchen  iJer 

Herr  an  seinen  Schuen  auf  den  Acker  Inft 
—  Sutor,  sw. 
l.a(.:  Oealo«  domint  implnguat  agraia.     (Sttitr,  IBLi 

9  Frisa  Koth  und  gib  (scheies)  Gold,   so  o«  ^ 

alle  Welt  hold! 

10  Iiii  Koth  spiegelt  sich  keine  Sonne. 

11  Im  Koth  verschwindet  da»  goldene  Oafiia 

12  In  den  Koth  fallen  ist  keine  Tugend,  aber  dv 

Schande  ist's,  darin  Hegen  bleiben.  — 

VI,  494. 

13  Je  mehr  man  im  Koth©  wühlt,  je  übler 

er.   —   Goat,  1037;  fifarn,  eiM. 
EngL:  A  «link  i«  «tili  wone  for  the  »tirrin^.  —  Tkt 

you  «tir,  tho  more  it  will  «tink.     (Goal,  1037.) 
Ert.:    Plus  OQ   romue  1&  morde  (rordnx«) ,  pfaa  aOi 

{GaaL  1037;    Bohn  /.   90;     KrilHn^er^   S»*»; 

.M,  421.J 
Lttr.:  Kc«  aatia  est  nota,  plu«  footcnt  »lercora  nota.  ^ 

t.>r,  203  a.  iGS.)  —  Storciu  motu»    veheaaemMM  ImML 

(fiaal.  lon.; 

14  Je  mehr  man  in  den  Koth  tritt,  um  so  vfüic 

tlieaat  (spritzt)  er.  —  Cmil .  1037;  ßfaai.c» 

An«tO«B)ge  Ereigniaus  mata  man   nicbl  m  |w«>aR^ 

tersuchen,   nicht  xa  bekannt  werden  Jasaea .  **fl  ^ 

durch  meiat  nur  noch  mehr  Schadira  mngerkAdHt  ^nHL 

Poln.:  CzCmA  hardalj  tajno  depoxeax,  t&n  bardxl^  « 

SipoH.t    (^aedeao   aqul,    porquo    e«   peor   meDeikri«. 

(l)tiic(e.) 

15  Kein  Koth  so  schlecht,  er  hilll  daa  Feld 

gen.   —  .l/lmßf»n  V.  ISO. 

IC  Koth  h&ugt  sich  immer  an  die  ll&der»  Rostsw 
Eysen.   —  Lt/imaim,  26.  28, 

17  Koth  kann  man  nicht  vergolden. 

18  Koth  raus»  man  unberülirt  lassen. 

19  Koth  und  Unflat  hängen  gern  zusammen. 

20  Lieber  Koth  stinkt  nicht;  woa  man  hebt,  dia 

lobt  mnu,   —   SnHer.  177;  .Simroclt.  r,S»$ 

21  Man  muss  den  Koth  nicht   hinbringen,  wohin' 

er  nicht  gehört. 
In  Augypt^n  »^  m»ii:  Man  mttaa  nicht  aQ«a 


.557 


Koth 


XoUÜwli  —  Kotzen 


1Ö58 


Koib  in  die  MobCklla  worfea.  (Bttrekhnr4t ,  Tu.)  Üah 
mn«!  du  Uebcl  nicht  »cblimmer  iQMb«n,  a1*  v  oHub' 
hin  schon  int.  Moball»  i«t  eluo  T*mi»ueiio  Grulio 
In  welcher  diu  Ägyptiiohon  Bttneni  Uir«o  Flach*  rotten, 
Sio  mu«i  Bobr  Teil)  ({oh&ttea  werden,  weil  Kumt  der  FUah» 
vorfnult.  El  l«t  Also  «ehon  tchlimm,  wenu  b«rcUi 
Sohlkmni  in  der  Grabe  lit, 

t%  Man  mnsa  nicht  im  Koth  rühren. 

Fra.t  Ke  laue  polnt  la  fange,    (hcritt,  III ^  193.) 
i^,;  Qoletum,  no  moue  lututn.    (Horüi,  III,  ltf5.i 

23  Mandier  knetet  den  Koth  mit  den  IlÄndfii  viid 

den    Mehlteig  mit  den  iiissen.  —  th^n.U.AhX; 

Uemsih,   1334,  19. 

24  Was   tniin  aus  Koth  macht,  wird  wieder  Koth^ 

und  wenn  man  l>r  noch  so  hoch  hinaidsteLlt. 

ttöJim.:    Z  blAla  ktilie  y-  xaa  bl4lo.  —   Z   bl&ta  v   hrabata 

—  boie  uohoveij.     (CVial-owAy,  lüO.^ 

26  Wenn  der  Koth  zum  Sumpf  kommt,  lilcibt  er 

an  ihm  kleben,     (Umm.j 
2ti  Wenn  man  einen  mit  Koth    bewirft,   bo  bleibt 

immer  etwas  häBj^en.  (8.  KothbalL) 
tat.!  Calumnlaro  audaoter»   lomper  aliquid  tiaerel.    (Bin' 

d^r  I,  l'^i;  II,    ay^;  SeifM-i,  4^.) 

Wer  ein  andern  mit  koth  bewirfft,  der  besudelt 
sieh  offt  am  moiHten.  —  Lehmann,  7ü|,4a,  ItnM- 
her^  U,  33.  SiiuihmnUrijniien  ^  IJ7. 

Die  N<)g«r  in  hurlinain:  Die  Kuh  wolUo  des  Goitver. 
neara  tiarton  betchnmftAn  und  hat  nur  Ihren  Schwabs 
beschul  uiit. 

28  Wer  ira  Kotii  der  Schuh  schont^  der  besudelt 

den  Rook.  —  iv<«,  //,  in, 

29  Wer   in   kotii   fällt,  je  mehr  er  sich  bemühet^ 

beraiasBzukommen ,  je  mehr  er  sich  besudelt. 

—  t^mann,  m.  48. 

UO  Wer  in  Koth  Bchliigt,  bcspritjit  sich  und  andere. 

Höhm.;  Do  Hdk«ho  blAta  »ehAiej  kantenem,  o'itiakofnkij,  12,) 

31  Wer  Koth  anjEfreift,  besudelt  eich. 

Hi'hm.:  V  bUto  BätiaH  ,  roc«  li  rnuati.     (CriakotMJt^ .  Hk) 

£nifL:   From  pnlintio»    and    nire    nothing    but  fitU)  and 

■t«nch  can  bo  «^xpoat«d.  —  Ho  that  wr«ltl^•  wllh  a  turd 

!■  eure  to  be  bafuulvd,  wheUier  h«  fall  oter  or  ander. 

(Oaat,  ia.i9.; 

frt.:  11  Tj'y  a  ni  honnear  nl  g»in  ^  quI  *«  prand  k  uu  vilaiu, 

—  Qul  couch«  aveo  !«■  ohieaa  »e  IAyb  vrtc  le>  pouces. 

32  Wer  Koth  seet,   der  emdtet  Miet  —  Ihrb&rnfr. 

1, 194. 

33  Wer  mit  Koth  spielt,  der  bekommt  bcscbmuxte 

Hände 

34  Wer  mit  Koth  streitet,  beschmazt  sich ,  er  mag 

aiejcfen  oder  erliegen. 

0ic  BuBKon  :  Wer  Koth  fangt,  d«r  kAaa  aucli  Dar  Kotb 

•tlMpoicn.     (AUmuHH     17.  465 J 

l.tit.:   Hoc  toii>  pro   corto.   «tooii   ti   cam    ctercoro   oarto, 

viuco   leo   Tincor,   eempcir   ogo  maciüor.    (Ktfetia,  9i; 

tiimitr   l,   664;    II,    l3lS;    tMKppi,  J,    IW;    Frob,,  Ih»; 

«*y*i.w.  ms.; 

35  Wer  mitten  im  Kothe   geht,   der  Ällt  mitt<'n 

hinein. 

36  Wer  nicht  in  den  Kotb   will  fallen ,  seh',  eh'  er 

reitet,  nach  den  (S«ttcl-)SchniUlen. 

37  Wer  sich  mit  Koth  salbt,   muss  nicht  in  gute 

(reine)  Gesellschaft  Rehen. 
Ifmn.:  Uto  «otn  vil  gifto  akaroet,  aaac  fare  dti  langt  ^ort. 
(i'ro9,  dam.,  931J 

Wer  sich  mit  Koth  wischt,  wird  nidit  rein. 

BöKm. :  Kdo  ae  blituo  um|T4 .  «amaic  a»,    f <}#toKrf «iy .  ffi,; 

39  Wer  sich  wie  Koth  ans  Rad  anhängt,  der  bleibt 

wie  Kotb  am  Rade  hangen,  bis  ihn  das  Ra^l 
wie  Koth  wegwirft.  —  .lail«f,iM,  X«r««.  uia*; 
Simrotk.  5884. 

40  Wer  SU  tief  in  den  Koth  tritt,  beschmiut  sich 

das   Gesicht,    —    Mtmann  17.  4314 

41  Wie  sich  der  Koth  an  da«  Rad  h&Dgt,  »o  hängt 

»ich  der  Neid  allwcg  ans  Hohe.  —  luHuf . »«. 

42  Wo   der   Koth  am   tiefsten,   ist's    den  Jangen 

(Knaben,  Kindern)  am  liebsten.  —  tiettuberg 
Vi.  «0. 

43  Zum   Koth,   dfr   stinkt,   braucht   man    keinen 

Dreck  1  (iiin. 

HSäm,r  Kr;  .   k  bl&ta.     (ötUkowikf,  1B5J 

44  Aas  dem  huta  in  den  Dreck  (in  dio  PfAtsc) 
/r.  IK. 


IftrtiiTi/trr,  lluniititMio, 


•40  Don  allen   Koth  rühren. 

1 ,  340. 

•4€  Der  Koth  ligt  ihm  nah  beym  Hertzen.  —  Stuor,  4T. 
•47  Der  Koth  sitzt  ihm  zwei  Finger  dick  am  Leibe. 

Frt,-  11  a  «leujt  doigti  de  crasee.    (Kritiiniffr,  lM^\.) 

•48  Es  ist  mit  Koth  versiegelt  und  mit  einer  wäch- 
sernen Falle  verriegelt. 

Verlaie  dich  nicht  darauf. 

•49  Koth  mit  Dreok  abwoschün.  —  tiörti:,  »sio.  Äiaii»i, 

/.  19C8. 
Da«  Uebtl  Arger  uiachejt. 

•50  Koth  mit  Koth  abwaseheu. 

£io«n  L-'aflal  aa  die  Stalle  dae  andom  aotaaa. 

*bl  Sich  mit  Kotb  waschen.     (8.  Hafofi  i9.)  —  Fabn- 
äUM,  8a. 
Lttt.:    Khar   «trameDlo   oandellwef«.    (ttauliu.)    ^£(Urf«r 
/,  X\'2;   fl,  9ZT.) 

KotbbaU. 

Wenn  du  einen  Kothball  an  die  Wund  wirfst, 
bleibt  er  nicht  kleben,  so  liisst  er  doch  einen 

Fleck  zurück»  •—    BurtUiardt,  'J^i. 
Von  den  FoJg9B  der  Veiloamdung.    (H,  KutU  S6,) 
Köthe. 

*Di('  Köthe  fegen. 

HolL:  Icmand  de  kaet  tiitboonou.    (liturebomr*  ^  l,  39U'*.l 
Köther. 

J  Stirbt  einem  ein  Koter  ab,  es  weobset  im  ein 
AckermajiD  wider.  —   fietri,U.Mi. 
•2  Du  bisfn  ganzen  Kot'r.  —  Bannen,  ui*. 

Ala  äprlohwort  Irooiaeh:  Du  biet  mir  der  R«chle. 
*3  Et  18  en  schönen  Köter.  —  lUdu-y,  lae. 

Spottwaie  von  «iooin ,  an  dem  nicht  viel  iat. 
KotbfLa&h. 

Ich  bin  der  Kothlisch  und  verberge  meinen  Ge* 
stank  nicht  j  es  gibt  aber  mehr,  die  sind  wie 
ich.     (Surinam.) 

Slnut  Bei  mir  kommt  all««  glelcJi  heraue,  andere  aiod 
nicht  boaeet  ala  ich  i  aber  aie  wiiaea  es  lNMs«r  m  vsr- 
barg«». 
KothJahT. 

1  Auf  ein  Kothjahr  folgt  ein  Notbjahr. 

2  Kotlijahr  —  Kothjahr;  Souuenjalir  —  Wonnon- 

jahr.  —  Orakel,  iL 

Xothkifer. 

Kothk&fer  können  dio  Rose  nicht  leiden.  —  /\>- 
rtfrmakon.  ai41. 

KotlLom. 

Meissner  Kothurn. 

Man  l>t:r<'i<  iiiiot  tUmii  eine  an  groaeo  Naobglebigkeil 
in  aain<  >  Moinangeo  gogra  änderet  eine 

KU  grüf  Vit  an  die  Mfliaoiatfao  anderer, 

eise  tad'  irkoit  (ElaaUolMtT di>r  itruud- 

tätige.  l>^i  Auoilruuli  ut  im  Jahre  1536  bei  Oelogan- 
Itcit  dn  tbeologiecbon  Streiti  ttber  Aouahme  de%  bo- 
kannten  Interia«  entatAUdcu.  Dio  meistoer  Theologen 
»na  der  milden  Sehole  ]deUuchlfauu'*s  woUtao  liob  dem 
Ksieer  «ntgegan kwoimend  und  nachgiebig  Eeigen.  Di« 
waimarai'  etarrva  TbAoloRcn  wollten  von  keiner  Kach» 

gabigkelt  wiaean ,  eie  verwarfen  die  IntPrimaiebre  gans. 
ia  Nachgiebigkeit  der  MelMUBr  aber,  dio  <^ie  Air  Dop- 
palaeltigkeiterklarten,  nannten  tie„MoiAtnci  Kothurn", 
wobd,  na  auf  die  Tragödien-Sebithe  oder  geuaaor  auf  di« 
SehttbnafearUigen «  di«  ftu-  all«  FUaa«  paaten,  lum  Un- 
terachiade  aar  die  wirklichen  Schuhe,  die  nur  einem  bo* 
atimmten  Fuiae  auBagon,  anepieltan.  Daher  li«gt  in 
der  Bade&aart  der  Vorwurf  dorr  Doppelxdngigkeit.  Dia 
BAmer  sagiao  voa  einem  Meu*'-h<v.<  ■».-  ty  allon  Far- 
ben spielte  und  Jeder  MoinuuK  u:  Cothumu 
Ttrfatilior.  Die««  ErlSaierunt;  .in  dor  Ge- 
tcMicAt«  der  Landgraf »ckaft  Th»:.„y,,  ,^,ui  Jahr  16*5, 
(Vgl.  Ifittahn/t  für  4it  *Ug9nt*  WtU,  Loipalg  IBM, 
Nr.  iJfe.  8.  lOM.  Wurtback  UL  14.) 
Kott. 

•Mik  es  esu  kott'  we  en  Hackmetdt^    (K61».)  ^ 

W'rfd«!,  t\\  14. 
'I  B/^«e,  holUlndiaoh:  qoAadt.    *)  HaokemaaMr. 
Kota«l>ua. 
•l  An  Kot/   i  iieiben,    <8.  Aohta«ba  s.  Kalb  »9 

tt.  17$  a.)  —  /•YieaMtor*.  UM. 

*2  Kotxebuf  H   V^FK«!  studiren, 

Koiaan,  breehao,  Katseujammer  hab«a. 
XotaKXt« 
•1  Er  hst  gekotjjt.  —  T^diau.m, 

Bl«h  Qbargeban,  «iagertandeu. 
•2  Er    kot/t   wie  ein   (»erberhund.     \\HiUn^m.)  — 

Stmplit. .  14«. 

•8  Ho  kotxt  seeJi  wie  eaaeu  Reiger    (Mtmn.)  — 

rtrmninA.  /.  «OT.itt. 

98- 


mm 


1Ö59 


KoUke  —  Krabbcii  Wasser 


rabbier  —  Kraft 


KoUke  (liaiidluDg)  git.     f Sii!b0nbirg,'40chKj 
—  Frmmam,  K,  »24.  ns. 
Kosen. 

1  Auf  AD*n  groab^n  Köatz^a  glieard  a*  groawa 

Fläck.      fSiederÖMlerrmck.) 

*2  Es  K  fÜB  noch  e  mechtülencr  Koxen  übrig  ge- 
blieben. —  TeuMau.  iOt. 

Von  einem  RejoUoD,  der  UeratiUttgekonaaeu  ist,  aiyex 
immer  Doch  manch«!  Wertlivoll«  Tteahct.  Ko2«a  Ckaciu) 
=^  Führer«  Farttf  Kiehter;  reichur  Mann,  diiier:  ein 
..dicker  fetter  Kazen*' ;  „mechDlleo"  =  ▼erderb«n  ,  au 
iiTTintto  gerieht«t,  doalicti  gebUdeUsi  Adjectiv  Yom  be^ 
lir.iiHcheit  mecliuilafa,  JtClx,  kftx,  katebatu.  In  Breslau: 
Wuiui  jemand,  betondcn  ein  Kind,  IJuaLei. 
Krab. 

'Kans  Krab's  sein  Gmetgebot.  —  Ließ.  Iüol  ,  90. 

i  Die   grüsBlen   ICrabbcn    haben    nicht    gtets  daa 
beste  Fleisch. 
Kn^U:  The  i^vaiast  crab»  ara  not  alwaf*  kho  best  meat. 

(höhn  II,  saj 

2  Die  Krabbe  hat  wol  kein  Blut,  aber  dennoch 

Zorn.      (SurifUtm,) 

Aacb  d«r  Arm«*  und  Geringe  ]4aBt  niclit  all»«  mit  aieli 
macben«  aacb  er  bat  OeftiM, 

3  Die  Krabbe  kann  ( weiss)  wol  aua  dem  Flaschen- 
kürbis heraaa ,  aber  nicht  wieder  hinein.  (&tt- 
nnam.J 

Daa  Forilaofen  ron  einer  Plantage  iit  fOr  den  Neger 
leicht,  aber  «ebr  »obwer  Ist  ea,  ohne  Strafe  zarilckxu- 
koramen.  Auch:  Ein  VerhaUnie«  aafyaJoicn  iet  leicht, 
aber  nicht,  o«  wieder  amcukuDpfen.  Zerbrechen  iat  keine 
Knnst,  aber  u.  t.  w. 

4  ^S  hackt  halt  ken  Krabb  em  ann'rn  in  die  Oage. 

—  Nadter,  I*aU,  198, 

5  Wat  dat  Krabbe  (Kind)  far  'ne  Meae  hat,  sagt© 
Sievers,  as  Stahmer  sau  op8net(?).  (Haüteniadt.) 

—  Hoefer.  !»$6. 

6  Wenn   der  aimers   nix  ie,  dann  is  de  Krabbe 

ök  'n  Fiflk,   —  Buergn.  1275.    Hern,   73«. 

7  Wenn  die  Krabbe  ausgeht,  läset  sie  die  Scheren 
zu  Hause  (zieht  sie  ein).     (Sunnam.j 

Yoii  Bolchen,  die  >ich  gegoo  Fremde  andere  zeigen 
ale  gegnn  die  Ihrigen,  dt«  auuoT  dem  Haute  frexmd- 
licber  und  liebcnawllrdlgvr  sind  alfl  daheim. 

8  Wenn  die  Krabbe  ungeschoren  bleiben  will, 
streckt  sie  ihre  Schere  heraus^  damit  die 
Lente  sehen,  wie  stark  sie  ist.    füuhnam.j 

Vm  xn  eagen:  Wer  Friede  will«  Beige,  daes  er  zum 
Kampfe  gerüstet  iBt.  Wen  man  nago«choreo  laeaeu  eoH^ 
der  auohe  Achtung  «inRnflOsien. 

Wenn  man  die  Krabbe  zertritt,  so  zertritt  man 
auch  ihr  HauB.    fSunmim.j 

Um  zu  tagen,  mau  nehme  ei  mit  jornaüd  und  seiocr 
ibu    ichauRDden  Sippschaft  auf  j    wie  mit  ihm  ^  werde 
mau  euch  mit  aolmmi  Anhange  fertig  werden. 
Krabbekater. 

Krabbckater    spring    in*t   Water,    wulKn  Fisje 
fangen,  blev  daran  behangen.  —  A>m.  695. 
Wird  ru  Kiudem  gesagt,  welc'ho  krallen. 
Krabben. 

He   krabbt  (kratzt,  ?!charrt)  sin   Geld  un  geit 
flöiten    (liiufl  davon).     (OtiftiM.j  —  Fromfnann. 
VI.  28fi.  «67. 
Krabbenwa^^en. 

•Sick  von  den  Krabbenwagen  äworführen  läten, 

—  /'>.  ^ftvUr ,  Ldtvichctt ,  S.  160. 

Sitili  Tou  jedem  Bumiukopf  anfuhren  laiaen.  I>r.  K. 
Schiller  bemorltt  diuu  hand^ohrifUichr  „Krahbenfabrcr, 
welche  Krabbou  (Cancer  ««{uUla  L. )  vurfabren ,  haben 
gewObslicb  nur  oiu  und  2war  altea  acblechtea  Fford 
TOT  dem  Wagen  Ein  aolcbcr,  der  diese  Waoren  .i  ut  de 
Wismar«  nach  Schwerin  bringt ,  pflt^gt  diese  mit  fol- 
gendem Bufe  aozupreison:  .-Krabb'ni  Rrabb'nl  Viffo- 
«oahio  KAgen-^Bogenj-Krabb^ni  Krabben  a^^'n  Uta 
dickp." 
Krabbenwaaaer. 

•Do  is  mit  Krabbenwator  döft. 

la  Wismar  gebräuchüuh,  am  anaudeaten,  daes  Je" 
mand  alle  Eigenthtlmliotikoiten  der  wismurschen  Ycr- 
hAltnitac  kenne  und  an  sieh  habe.  —  Die  Krabbe 
( Falacman  aquilla  h.)  wird  in  dem  wiimarBchen  Busen 
In  grower  Menge  gefangen  und  iit  alt  beliebte  iK'Iio«- 
lesie  weithin  bekannt.  Au  der  ganzen  mecklcul^ur- 
ger  Küste  lei  derwismarscbe  Bueen  der  ergieblgatö  Ort 
fot  den  Krnbbeo/ang. 


Krabbler. 

Den  Grubbta  gVuth^s  allo  aexxn   Jahr  an 
ÖQ  Str^bbU  fuUt^B  allö  neun  Jahr  «oaL 

6UerTtiek.J 

Ktnea  Krabbler  r=  laugiamen  M««aeh4Uk  »liMif    . 
(«»den  Arbaiter  gerttb  «•  Alle  aoua  Jahre  eisM.!» 
read  M  fliMB  Sirabbler  ==  HIstigMi    A«t«iM  IM  A 
aeaa  j^hr  ainaal  fahlgeht. 
Krabutk. 

*Er  ist  ein  Krabutk.  —  Frimckkigr;  tlitt:  anm^,m 
Kiu  kleiuer  Knirp*« 
Kra€b. 

*  Einen  Krach  auÄbalten.  —   SdkJ^.  öJ. 
O.  i.  einen  argen  8toM. 
Xr&eh«  B.  Gta^eo. 

A  Ivraagh  hea  a  Seddcl  n«ut    tn  ver^K w ,  » 
san  biash  suart.  —  /.4i«««n«.  »> 

Der  Urap«n  fa.  d.)  hat  dem   Keeeel  niebM  isiieae 
feu,  flie  «ind  beide  Bcliwan. 
Krachen. 

Wer  gern  kracht,  bricht  oiclii;   wer  gern  » 
stet,  stirbt  nicht. 
Eräohsen. 

Wer  das  Krächzen  der  Krähe  schon  0wkl,  m 
wird  der  Gesang  der  Nachtigall  nichl  otktm 
^  AUmatM  Y,  109. 
Kraddaln. 

•Er  kraddelt  (stiehlt),  —  FViaeAAMv«  nsc 
Kraft. 

1  Eigene  KrafL  ist  ein  Eisenpfeil  am  Eichenschd 

2  Eigene  Kraft  .schsfTl. 

f'rs,:  Jamaia  par  te  bras  d'aatsui ,  gimnda  Atals  ■« 
«t*  conqnit.    (Caiiirr,  i:.6.J 

3  Eü  ist  ein  henlig  Krafft,   was   die   U?tzie  K«Ä 

schafft.   —   Lehmann.  II,  I4t>   14«. 

4  Hast  du  Kraft,  so  brauche  sie. 

5  Jeder  suU    nach   seinen  Kräften    schafiba  aa( 

geben. 

,,  Thn  naeih  »oloher  arbeit  ringen,  die  die  kraA  aa 
wol  volbringen.  ** 
Dan,:  Der  giver  eon  r^iden«  har,   hrer  elteir  sie  «ew 

(Prov.  dan. ,  233.; 
Lat.:    Hoc    attenlabie,    ßeri  qaod    pceae   pvtabia.    il'» 
oornm.,  l^J.) 

6  .lunge  Kraft  erliegt  der  Leidenschaft. 

Lat.:  Juvenile  Vitium  est  regere  non  pone  impefco».  fV 
nteaj  (i'Mippi,  /,  21»  i  Binder  II,   l<u7j 

7  Kraßl  wird  in   Schwachheit   pterker.  —  tiia* 

8  Kraft,  die  nicht  wirkt,  erschJaffl. 

t'rt.:  Cet  hommo  n^a  non  plue  de  foi«e  q;n'aB  ttH* 
mouiU«.  (LenJroy,9Va.)  ^  Ija  ponToir  aViltt  aaiaiH 
c|u'il  compose.     (Cahier  .  1449.^ 

9  Kraft  gibt  Macht 

am.:  Ult  de  kracht  komt  de  magt.  —  W*t  lamM  l»- 
vocgt,  gcUjkt  aterk.    (llarrttfomit,  I,  447 ^.J 

10  Kraft  —  schafil. 

Kraftabang  aUoin  ist  Freud*  und  a««ii  Tagwt  iU* 
lor  (»euase  entsteht  blofl  aua  Ibr.  Der  Menaeb  IWbll  äA 
nur    d]iun    gltlokliob,   wenn   er   eich    selbst  geafigl 

U  Kraft  und  Kann  wohnt  beim  jungen  Minti. 

12  Niemand    hat   Kraft    und   Gelüst    wegru/ukm 

allen  Mist. 

13  Vereinte  Kräfte  machen  stark. 

lioU.   Met  vureondc  kiaciiteu  kau  mon  alle«  dr^gett.  iMmfr 

Oum^n,   I.  447.; 

14  Wenn  unsre  Krall  ist  viel  zu  klein,  atelll 

sich  von  oben  ein. 

15  Wer  seine  Kraft  in  der  Jugend  vergeadit, 

soll  der  im  Alter  haben. 
Iti  Wer  über  seine  Kr.^fl  will   hinaus,  der 
nichts  Gutes  in  Land  und  Haas. 

Oün.:    Dot   er   daarligt  at    giere  OVCT    «fu 
Htm,,  'J.\.i.; 

17  Wie  die  Kraft,  so  daa  Ziel. 

Lat.:  Kmitur  rirtutepoteataa.  (Clandian^)  (PMlipfK^  f, 

•18  Das   hat  Krafllt,   Safft  vnd  Kachdruck.  ^  Jl^ 

Ihcity,  n^. 
•19  Er  hat  so  viel  Kraft  wie  der  lapieucr  Wairti 

in  den  Augenbrauen.  —  Fru^AWer*,  tu?. 

I.upteue  iat  em  Dorf  an  der  Qilge. 

*-iO  Er    hat   so   viel  Kraft  wie  eine   maÜB  (lodte^ 

Fliege. 
*'il  Kr  hat  so  viel  Kraft  wie  uawe  Leinwand. 


ir>iu 


Kragab  —  Erageu 


Krähauf— Krübe 


1662 


I 


I 


*i2  lie  beft  ro  vel  Krait  als  de  pikUii»eliner  Koor 

(•Iktupi))]!!«»   i4t  Hin  Dorf  im  Kroiio  Tilalt. 

*23  Nach  Kräftfn  un»]  Möglii^hkoit.  —  Kurf.»»,  j»i. 

Lot,:  Nil  moror  offictdni  quoil  mn  graval.  —   81  fjrftcttAru 
queum  ol  faeri  ro«  ipsa  i'ntPBAlt.    (Kittiein,  391 J 
'34  'S  heL  kc'i  Chrttilt  und   htt  koi  Sftfi.     i.SüiufJiMj«..' 

—  *Vfc(/*l,  TS,  314. 

•*25  Seine  Kraft  ist  gobrüehon. 

BoU.-  Zljne  knobt  ii  g«brokeu.    ( Harr<'hf,w4* ,  /,  44J*».) 
•  26  Wüdor  krafft  noch   aafft  haben.  «—  JtfuiAr«|r,  304\ 

*Er  lat  krageabi  voll.  —  irr.  Uofduif/.  Odibifafr,  iil. 
Kr  ««ein. 

•Eiijcn  krägeln,  —  Ätihöiv^,  m«. 

Einou  bftUD  UaIiö  uobaioa. 
Krayan. 

1  Am  KrAgexi  erkennt  man  doD  Mauu.     f.s>i«(Urr. 

ihr  ht4e ,  Stuttgart,  183».  //.  S4J 

2  Behalt  den  Kragen   warm,  füll'   nicht  ku  aohr 

den  Dann,  koia  der  Grtttjn  nicht  in  nah,  so 
wirht  du  lütigBam  graw.  —  Mathe»^,iXH. 

3  BcBaer  auf  den  Kragen  als  im  Magen.  —  klir.  3i. 

4  Besser  auf  «einen  (eigenen)  Kragen  sehen,  als 

auf  Jremde. 

5  (iib  mir  den  Kragen,  ich   fülF  dir  dem  Magen. 
(»  Häng'   nii-ht  alles  auf  den  Kragen ,  jag'  nicht 

alles  durch  den  Magen. 

7  Krimkel   (zerknittere)   nü  de  Krage  nich»   ick 

bün  van  Jever.  —  tiuirn.  ?90,  A<>ni,  4>. 
AJio  fiiae  Stidloirin. 

8  Man  sieht  wol  auf  den  Kragen,  aber  nicht  auf 

den  Magen.    (S.  Ann  is.) 

Au«  dicfom  Grande  fCLhren  Dtftnohe  einen  dOrfligeo 
Tiaclt,  um  «ich.  boxtr  tu  kleidcfn. 

9  Was  konipt  durch  den  Kragen,   das  gehet  wol 

durch  den  Magen.  —  /v<n.  //,  «oi. 

10  Wean's  bie  an   den  Kragen  geht,  werden   alle 

fromm. 

11  Wer  bis  an  den  Kragen  in  den  Koth  fSilltf  wie 

kann  der  einen  Rockzipfel  rein  behalten, 

*  12  Das  Seine  durch  Kragen  und  Mngen  lassen  jagen. 

Darob  Wohlleban  ▼ergmiil«n  CKicr  dnreb  OMtmAhlcr 
lu  dgi.  Tertbun.  t»BiM««  gro*Mr  Nt^rrdMidvili«»!«  (näm- 
lich iliß  Krendo)  dsrob  dau  Kragm  oad  Ma^eo  Utitn 
jagen",  <.  B.  bei  Hoelueiun  u.  b.  w. 

•13  Dat  geit  em  an^n  Ki-ägen.     (Mfckimhmrt.) 

UolL:  ilet  z»l  hou    2,ijpfln  bfcteu  knuiR  kosten.    (Bnrrt' 
bcniie,  1,  445».; 

•14  Dat  küHtet  em  go  den  Kragen.  —  Zduckrift  für 

llnmtmrgt  Gfichichlr ,  tl,  MI,  41. 

•16  Een  bi'n  Krag'n  krig'n.  —  fJirÄroW.  iiia. 

*16  Einem  den  Kragen  berausiuachen.    (likttith**»piij 

Ihm  die  MeiDUDfT  derb,  UDTerblQint  «Oigen. 

•17  Einem    den   spanischen   Krügrt'u    wünschen.   — 

i5:i*i>.'<fi«,  .TJl. 
Kloe  Art  »ypbin«. 

•i«  Einem  etwas  am  Kragen  dicken.— Fnj<>^i«r  •,  Jis». 

la  dem  Sinne  wie:  %m  Zeuge  fllekra. 

*  10  Einen  beim  Kragen  fassen.  —  *:'Lf .  ». 

»»..-  Preadc«  1e  Uhm  »n  oorjti.     \l-^»Jt\>p,  V12J 
t/oU.!  lanijuid  bti  delAppeo  (lurTeit,  den  krtAir,  de  monw, 
ü«  rodd«nj  krUtfen.     (Itarrftointf,  ti ^  4,'i*7)  —  leoukod 
bij  dau  kraAgk  rijgea.     (H^rr^t«>mft  „  /»   44i '\Ji 

•20  Einen  lotheu   K'    ■" '■   •   >•"  •^*^».>ii, 
Swt  Weiss»'  KPtu 

•21  Er  verdient   k  Krurrun  als  einen, 

den  der  SeiJ^r  dreht.  —  /siriimmAfln .  siss. 

Kl  Ist  i^aljfrnretf.     (8.  8e(l«r,  Vogel  utid  WMohe.) 

*  22  El  ffeht  ihm  an  den  Kragen,  —  A'mrAfrt^r  *,  um. 
•23  He  hewt  et  dOr  den  Kragen  jaget.    iHwtn.j 

Kr  bftt'«  vertranken. 

*24  Ick  kreg  em  bi^iu  Kragen,  —  IMM«r(«  3>yK 

Ich  t*mScbiifte  micb  »einer. 
•2&  Ihr  Krag'  ist  scb(3n,  den  Uintcrn  will  icb  nicht 

Helm. 
•26  Mehr   auf  ein-  '*    i^en  alt  auf  einen 

Vidkn  Mag»  ti). 

•27  Mi  d«it  Kfig  «n  .>iJ*g   wiu.     fiUtklmimrg,) 
•28  Mit  dem  Kroafon  g^.  —  Sift&^.  sia. 

Um  QevnlJiOTMlMfl  Mt4en  fwi  ^i>  V4b.rd«e  TSnflxair* 
nlt  »mf  Kircite  gebciti    *i  ii    eo«  der  Zeit, 

wo  eieb  die  Bantn»  hti  r-  l«n«n  nocb  der 


aifii 


Helükrettte  befliseen.    Vor  kmnm  noehSÜO  Jabrsu  Ini* 

,,..  r  -  1      -  -I-    ump,n  ■t»tl  de«  beutigen  Salden- 

tl  ircbgeohoilenetnoHnlilDniue.  (Vgl. 


Hl  lecker.    (H.  Clelgaa  9D,)  — 


•29  Mit^u  K 
Mit    I 

•30  Mur  krai^    .*;.    u^ 

Inmek,  tl,  81*. 
•31  üchlog*  mir  ofn  Krogen,  ich  hoh's  im  Mögen. 

(VM(i.-d*'«iJ»rii.;  —  /TMffcfctffr*,  aiei. 
•33  Schon   ist  ihr  Krag*  um  den  Hintern  wie  ^io 

mag.    —  Kurte,.  341  »♦ 

•33  Vom  Kragen  in  den  Magen.  —    Hufi/««*  1/.  Jii. 

Wie  von  der  Seliuur  ( ».  d. )  leben. 
XräJtkauf. 

*l»'u  Krehauf  singe.  —  LehwnQiA.  tl.  läo. 
Kx&he. 

l  Als   man   die  Krälie  fragte:   Wolchos   sind   die 
schönsten  Vogel?  sagte  sie:  Meine  Jungen.  — 

Vuhur.  r,l9. 

D(n  Kenirriecbeot  Je  ia«1>r  «ff>  w»«Mie(>ii ,  je  lobwlkrur 
wnrdfn  aie,  «»«t«  die  KrAbo.  aia  nt/ui  aiv  frAgto ,  wiee« 
mit  (bcvn  Juiv    '     ■  '  '      .       .      r//,  u.)    IJie  Tttr- 

ken:   |>fir  Ki  win  eine  Kachtj- 

gmll  Tor.    CA  •^\<'^_ 


Enffl..-    The    er 


uird    falroat.    (itohn 


Int.:  Aaliiun  miuo  pulcherrlintie.  rX'rtMm.,  S&S.J  —  Saum 

cnliioe  ]valchrum.  (h'rantt.,  TSSj 
«cAi"N^..-  Ilwur  är  kiär  Xty  sitt,  «ttde  krlkM*  0»  «iao  Vn- 

Uiir.  ((irut.h,  3&4.; 

2  Alt  krähen  aeind  boss  r.n  fahen,  —  t^nntk,  tl.  löO*. 

KQemAiU  JM*';   /Vin.  /f,  11;  «fw^w,  /,  4;  S%tw .  1« ; 

(.'(lo/.lS&l.    lilum,  li\;    limAcut.  3»!1,    Simituk.  5S9I,' 

AdrtP»  Ä5I8;  ttraun,  I,  1^7*.  Jlfrift*<^ii.   lOT. 
JIolL:  Onde  kr»aijen  etjn  kwMd  lev*»g*n.    (ltarr«t>om^, 

/,  «46  ».J 
Lat.:   Annoia  tuIi«««  noo  o*wtur  laqueo.  —  Pmelro  ja* 

oltur  rete  ante  reterent  oornicom.     (tCit^lfin ,  VJi.) 

A  Anders  singt  die  Kriibe,  anders  die  Nachtcule. 

4  Auch    die  KrAhe    fliegt    gegen  den    Wind.   — 

livrtram,   H, 

5  AuR  der  Kro   wit  nigen  Dauw.    C^ihtUihunj.)  — 

/imwuc/i.  ///.  4Ü6,  M, 

6  Aus  einer  Krähe  wii-d  kein  Falke. 

Bühm.:  Z  TTin7  nebude  lokol.    (Ceiokv^tkif ,  iTS.; 

7  I^e  eine  Krikgge  häkelt  der  annem  ken  Äuge  iut. 

8  De  gen  Krek  hacket  de  üdder  nun  Ag  üt.  (Sylt.) 

9  De  Krö  mächt  det  NÄst  aus  Dfirtii.  —  Sthntttr,  217. 
10  Die  frühe  Krabe  kratzt  die  Zähne»  die  spÄte  die 

Augen.     Ctif.) 
M  DieKräite  bleibt  uns,  wenn  die  Lerchen  ziehen. 

SchtMd.:    Andre    itufUr  fl/g»  bort,  kr&k&n  blifwer  »lltid 
qwnr.     (»rmi^tl.  1.) 

15  Die  Krühe  darf  den  Adler  nicht  herausfordern. 

/>Jii. ;  UUlge  flender,  uliige  etriid.    (Pro*,  dai. ,  »56 J 

13  Die   Krähe   erkennt   mau   an    den  Federn.  — 

nfinahrrg  tl.  4«. 

14  Die  Krähe  frisst  gern  Fische,  will  aber  nicht 

ine  Wasser. 

15  IKe  Krähe  furchtet  schlechte  Schütaen. 

Itän.:   Kngcner  rwd  for  •lump»-ikytten,   og   I>kkru   for 
giekkeu.    (Vfvv.  daa. ,  36«>.J 

1€  Die  Krähe    hält   ihre  eigenen  Jungen  für  die 
schönsten. 

»er  Krabe  komtnl  Ihr  Jung«  wie  eine  »TacUtigeU  »or. 

(Hvrtlmuinny 

17  Die  Krail  1.  ein  Vogel. 

lo  Fi'  '    dir  KriiUe  lel  da,  wo  andero  Vö- 

gel eioii  .  C6J 

18  Die  Krfthc  int  Königin  auf  ihrer  Tanne.    (Hh**.) 

19  Die  Krkhe  keunl  (loht)  keinen  (schönem)  Gi«- 

Bong  als  dcu  ihrigen.  —  AUmaim  \l^  446. 

20  Die  Krähe  knchzt,  wrnn  sie  (hin)atifßie^'! 
Ut'^km.i    Kr  'HI    leUl»,   a  kdys  dulü 

kifdia  *  ' 

ai  Die  !  '        ^  * 

iwürl  lu  der 
y  1    TUrbt  lu*^ 

22  Di»  ;'•■*" 

tat.:   lui-Tt    ir.i-m--.  ..■■...f  ^  ,,.;m..-  -..^-,.,   —    .....ii  eum 

amMaelno   eal,  —   Hlbll  c»»i^<»    <«■•    »*"»«».    (t4*r. 
Irin.   Tin.) 


1563 


Krilbo 


23  Die  krähe  lebt  von  Erähenpraln?.     (fhit' 

Bei  dcQ  Hiudnt  gilt  «s  vcrdientttlich,  dia  KrJiben,  in 
deneD  lio  die  8oelen  ihrer  Ahnea  seließ,  eu  füUeriL, 

24  Die  Krähe  ruft  den  Regen. 
Wb»  Vitffil  in  ADiDem  Ctedicht  vom  LandbtQ  über  die 

Krftbe  tagt,  da«a  aie  „BcbamloB  aaa  Tollem  Hall«  den 
Begen  rufe"  t  dai  glauben  die  Batouf^a«  in  SUdafrlkA 
nicbt;  sie  haaicu  diot«Ibe  vielmehr,  weil  sie  raeineu^  sie 
vethindcro  den  Began.  DagogoD  ehren  «ie  «inen  anders 
Vogel,  der  bei  bovoratebondem  Regen  Pala t  Pala I  ruft, 
was  in  ihrer  Spra«he  Regen  hejasi.  Und  weil  tie  glau- 
ben, daftfl  er  damit  den  Hegen  wirklich  herbeiniebo ,  so 
nennen  aic  ihn  Mokiva  roza,  d,  j,  frottea  Sohwiegersohn. 
(Ro$*tnäi'>ler.  Aut  ttn    Hfimat ,  Leipsdg  1364,  S.  s:üJ 

25  Die  Krähe  SÄgt,  der  Riibe  krächze. 

Die  Fioneo:  Kraben  Kllmen  stete  mit  Raben,  Raben 
zanken  stets  mit  Krähen,  keiner  lobt  des  andern  Stimme, 
jeder  »chilt  des  andern  Federn.    (Reinitber'j   IV,  AI.) 

26  Die   Kriibc   spnicli    zum   Falken:    Herr   Kukuk, 

seid  ihr  dn? 

27  Die  Krähe  atirbt  nicht  davon,  wenn  man  auch 
ihren  (»esang-  srhilt. 

lu  FinUud:  Die  KrAbo  stirbt  nicht  mit  Flachen, 
die  Dohle  nloht  mit  trockenen  Worten,    (flertrtnn,  M.) 

28  Die  Krähe  verkündigt  keinen  Sommer.  —   Her- 

tnim .  50. 

29  Die  Krähe  wird  nicht  weisB,  wenn  sie  sieh  auch 

noch  so  oft  wäscht. 
Engl.:  A  crow  is  nevcr  thc   wriiter  foT   waabing  horeelf 
often.    (Bohn  ff,  m,) 

30  Die  Krähe  wollte  man  schieesen,   und  die  El- 

ster traf  man.  —  Üeriram  ,  54. 

31  Die  Krähen  gehen  grau  (schwarz),  weil  sie  viel 

Sorge  (Trniier)  htiben. 
/.inn, :  Kingeti  «r  fordi  graae  »t  bun  hairer  mange  Borger. 
(Proe.  >t(in.,  5$,; 

32  Die  Krähen  klagen,  wenn  sie  ein  todtes  Schaf 

sehen,  nnd  frenson  es  dann. 

Betrübnisa  der  Krben. 
Engt.:  Carrion  crowa  bowail  the  doad  ahocp,  and  tUcn  cat 
them.    (Bohn  II,  h.) 

33  Die  lü-ähen  ruflen  bey  den  Teichen:  ein  jeder 

helt  sich  m  seines  gleichen.  —  PvtH^u,  im, 

Umudi ,  16 .  4S. 

34  Die  kraien  gehet  (stehet)  yhres  hiipfTeiis  nicht 

ab.  —  Agriccta  L  132;  Franck.  it.  51»*;  Tnitpiw ,  *'■»* 
u,  242*;  Kyering,  /,  :.14  u.  704;  h'tn .  il,  134;  Geunn, 
III,  318;  l,rhmnnn.  II.  70,  3D;  $diotU'l .  IMO*»;  Latemiorf 
If,  9;  Ueyl,  024;  Matheny ,  147*;  Eilor ,  II,  99ß,-  Ehen- 
hart.  604;  Htrtitu ,  I,  112;  HiUelrund.  SSS ;  KörU,  3515; 
Simrork.  5R92;  flrtiun ,  I,  1973. 

Indesa  mnsa  man  sich  hOten,  den  Menschen  nnbe- 
dingt  aaob  der  flandlungsvroiae  seiner  Jagend  au  beur- 
theilen.  Ip  Scbleeleu:  De  Kroho  Uaat's  Huppen  nich. 
((tomnicke.  820;  liobinaon,  614.J  Weil  Ca  »chwcr  fUlt, 
bOso  Gewohnheiten  absnlegen^  so  will  daa  Bprichwort, 
▼Dm  Standpunkte  doa  Rechts  aus  betrachtet,  sagen, 
das«  gegen  den,  der  einmal  eine  bCise  Tbat  begangen, 
ftUonal  ein  gegründeter  Verdacht  vorhanden  aei ,  wenn 
er  derselben  Randluag  anfi  neue  beschuldigt  wird. 

3&  Die  Kraien  sünd  den  Schinner  sin  Duven,  — 
Dtermmtn .  153. 

36  Ein  bundte  krähe  raaiiht  kein  winler.  ts.  Sobwaibe.i 

—  Franck.  II.  &B^ ,  Taitpiwt,  «3*.  Ehering,  II.  34; 
//;,  368;  Pptn,  It.  172;  Gmter,  I,  S4;  C«ter,  624;  Geaner. 
III.  19;  Simrock,  5891, 

Man  betracfatet  eine  grosae  Menge  sobookiger  Krähen 
als    Vorboten    eines  strengen    Winters,   legt  aber  auf 
eine  einzige  in  dieser  BeEichung  keinen  propbetiaohen 
Wertb. 
JJoU, :  E^ne  bonte  kraai  maakt  geen*  harden  wlnter.    (Uarre- 

37  Ein  fliegende  Kriihe  fängt  (findet)  alUeit  (überall) 
etwas.  —  hin .  II.  IM;  Hmisch,  1148 ,  59  ;  Körte .  3519 ; 
Simroik.  5894.   linnMberg  II! ,  Ui, 

Hegen  des  Fleiesei,  der  Thätigkeit. 
Fr:.:  Bon  voleur  fait  proHt  de  tont;  il  n'jr  a  rien  de  trop 

vliaud   nl  de  trop    froid  pour  lui.  —   Qui   par  tont  v», 

par  t«ut  prend.    (Afauon,  53 J 
tlotl.:  Eene  Tliegonde  kraai  mag  wat  bejag«n.  —  Rene  \Uß- 

geud«  kraai  Taugt  altljd   wat.     (Harrtbomii,  I,  445  >' : 

Bahn  I.  316.; 
.ScÄfc^ii..'    Flygande    krik«    f&r  nAgat  tl!   fftda.     (hlaais.) 

< (fruit'',  209   tt.   m.)   —  Flygande    krik»    flr    nigat, 

nan   aittlaade   intet.    (TömiH0,  »!.} 

38  Ein  Kräh  Btch  bad  mit  gantsem  Heiss  vud  kau 

doch  nimmer  werden  weiss.     -  AVfn,  f/,  SiD. 


39  Ein  Kffihe  hilfft  der  anderrt  forth.  —  f>frt,  u,m 

40  Ein  Kr;ihe  mit  frembden  Federn  geziert »  »iri 

verlacht.  —  Pf  tri.  li.iw,  iimt»th,  loj«,  i. 

41  Ein    kraw    über   Rheyn    g^eflohen,    kompt  tz 

kraw  herwider.  —  Frone* .  /.  84*,   /vm,  u.n 

Gmil  .  577  ;  lllum  ,  493 ;  ScM^cHta  .  3«  ;    Unfubfrt  /T,  «. 
Enal.:  Atk  mj  companion  (foUow),  if  I  mtn  m  tbief.    fj* 
//,  3^1,-  Gaal,  103».; 

42  Eine  erschreckte  Krähe  fiirclitet  jede«  G^rioitk 

ar.hm.:  PolekanA  Txin»  I  krori  ae  boji.     (C^iak^^.  lA: 

43  Eine   fliegende    Krähe    hat    allzeit    Brot,   «w 

siteende  leidet  Noth. 

ItoU.:  Eene  vliegendo  kraai  beeftieis,  eene  sltteodekaai 
heeft  niets.    (Harrebomie,  /,  445».J 

44  Eine  junge  Krähe  wiinl  kein  alter  Adler. 

45  Eine  Krnhe,  die  steh  aufs  Hauadach  setat,  nr* 

kündet  einen  angenehmen  (glückbringeode«] 
Besuch.  —  ilaum^artfn.  1.9^. 

46  Eiue  Krähe  Hiegt  wol   über  das  Meer,  komnü 

über  als  Krähe  wieder  her. 

47  Eine  krähe  hackt  der  ander  kein  atige  sot-  - 

Lehmann,  U,  124 ,  75;  hutKer't  M». .  S.  6;  SeitotkC  UU 
.Simrock.  5Ä88;  Mathety.  Sirath.  44 
IMhfibfra,  It,  30;  Gaul.  lOSS; 
.V.  9;  DückinQ  ,  2S3 ;  Gmth^r,  74 :  SoiUr^U 
Samml. .  / .  S :  Eifeli>m .  392 ;  K6rU,  isit ;  JlMai.  l 
197 J;  Schledua,  338;  lit^imbtTg  IV.  44;  fdr  Btm^. 
Schmnhach,  U,H9:  für  Isntohn:  MV><<«rtf ,  ff,  lli;  ft 
Dürm:  Firm  mich ,  I,  AH,  89;  für  Thüle  (JUf»ärmß- 
Uezirk  Arntbcrg  in  WettfalenJ:  Firmenieh,  I.  S€l.  l;Sr 
WuUhik:  iMTtze.m,  93.  xvhU-xiych  hei  ComuMr.  »H 
Xiwmann  (yatnrgfachichti<  ilci  l'<'>jitt  Uf^tdktamdt, h^ 
rlg  1822-44,  II,  y.^)  bcjoerkt  m  dem  Sprichwort^  es  4e«i 
auf  die  Oeaelligkoit  djesor  Vögel.  Bei  Getner  (UI,  iUt 
lautet  das  Hpriebwort:  Ein  kr*e  beieaet  der  »aAmm 
kels  aug  auaa.  Dic^Osmanen  tagen  in  deüaaelbeA  SlSM 
Ein  8ohweiu  stiehlt  daa  andere  nicht.  (ScJtleoätm.täi 
lu  Köln:  Ein  Krohl  pückt  der  andern  kehl  Aaf  St. 
(Wrt/dtH,  IV.  14.;  In  Steiermark:  O&n  Kräh  peda4V 
tiennern  d'  Augn  nid  aus.  (Ftrtt>mich  .  II,  7»,  14«. 
1»  Siebenbürgen:  Ru  Krd  pftkt  der  Anderer  nit  Ai 
ßcben  ou».  (Sclnuter.  'iU.)  In  OberOaterreicfa  :  Oan  Xra« 
hakt  de  anam  d'  Angeng  uöd  ans.  (ß^^Hnf^rtm. 
I.  95.>  i,2u  Kraben  wUrdeu  die  Autoren  aiekl  latt- 
gou,donii  tie  hacken  einander  iu  die  AugeB.** 

Uökm, :  -Ort  crtu  uka  nQvykline.  ^  Vrfcna  rrtni  oka 
kl  ine.  —  Zlodej  elodAü,  sibal  aibalu  nenakodf.    r<^ 
hit»k9,  39,; 

Fn:  Corbeanx  avee  oorbeaux  ne  se  erfreut   jarnjut  los 


yeox,  uon  plus  que  les  briganda    maux  &e  ae  fobt  Pv» 

rautre,  mait  mieux.    (Bahnt,  34;  Irrctut,  /,  111,'  MAt- 

»on,  220.;    Va  oorbeau   narraoh«  poInt  Vonl  k  raatra. 

(tJnai.  1038.; 
Hotl. :  Do  eene  kraul  pikt  de  andere  geenc  oogen  utL  (Mnf*^ 

hotu^e,  i,  445»;  Bohn  I.   :{04.; 
lir.  Cnrvi  con  cor  vi  uon  si  carano  gU  occUj-     fffMf,  MM; 

M«»*tf»,  220.; 
KraiH.:  Kdaj  vrana  vrano  idplel  —    Kdaj   vtaaa  «nsi 

ooi  ixkluje?    (()tltitoti*ky ,  39,; 
Kroa!.:  Vrana  vrani  noce  u^i  sicO'pati.     (dtiitkvmtkf,  ik) 
Lot.:  (Jornicum  ooulos  conflgere.  fEi»fi*in,  S?J,.'  —   Cofitt 

oomiol  nanquam    confodit   ooellum.  '     9lj 

//,    58«;   Philipp i,   I,    94:    Sf-i/tvld,  *tL> 

Ferae  intcr  so  placidae  auot.  (.^e»i<<c<^.;  la.' 

"     Lupus    non    mordet   lupum.      (Bi-.  11. 

1716.;  —  Ssevla  inter  se  convenit  tirsi-  Stf- 

boid.  536;    Bindrr  I,  1579;    //,  3tW5 ;    L, 

Somper  graculus  »«sidet  graculo.  fA'i' 
fAt. :  Warno  warnds  akkiei  ne  kerta,  (i 
Poln.:   Jai  XO  sie,   klody   wilk  wilka  irzi^ 

—  Kruk  krukowi  ok»  niewykluje.    (dfitttvt^kj,  öü 
Pot-t.;  Curvns  a  oorvos  näo  ae  tiräo  os  oLfaos.   ('AeAa/.ffi; 
Sohwrd.:   Den  ena  korpen  backar  ej    t>gat  af  den  aate. 

(Wentell^  13;  Rhodin ,  18.; 
Span.r  Con  nn  lobo  uo  ae  mata  an  otro.    f^Jlfa*«ea,  BNt; 
Un^. :  HoU<)  a'  holl^nak  ki  nem  Tajja  M«m«l.    (OaAt .  VÜf^ 
Wtnd.:  Karwona  karwoue  ¥foei  n&bQdrap>}o.  —  RiöoaAni- 

hej  wo6i  njewadiapa.  —  R6na  rOnn  n]«djpaja.    fidri^ 

kottky.  s&.; 

48  Eine  Krähe  heckt  keine  Turteltaube.  —  J*^ 

rot*,  5889*. 

49  Eine  Krähe  im  Sack  ist  besser  als  dratmea  ein 

ganzer  Pack. 

fifihm.r  Lep9l  vrinar  pytli  Jedna,  nea  na  wxh^  Ixi.    ^^«ta- 

itoetly.  K55.; 

,50  Eiue  Krähe  kann  lange  waschen,  che  lieweiM 

wird.    <  S.  Hure  79.) 


156Ö 


Krähe 


KrUhe 


1566 


» 


I 


51  Eine  Krähe  kann  sich  noch  ao  oft  waschen,  sie 
wird  nicht  weiss. 

D4H^i  Kragen  er  Ikke  de«  hridere  at  bau  toer  iJg  tit, 
(Pros,  dan.,  356.J 

52  Eine  Kr&he  macht  keinen  Winter.  —  r.aal,  1390: 

Kürte,  asi6.  Hraun.  t,  10».  Heiiubcrq  Hl.  4&. 

Dar  Weitfale   sagt:    Vmb   eiaer    Krft«    wtUen    «irts 
nicht  Wint*r.    (Tkeatrum  Diabolorum^  Vfia».J 
Ettffl.:  Onu  «walluw  inak«a  no  stunrneri  nor  one  woodcook 
a  Winter.     (Goal,  UWu) 

53  Eine  Krähe  riet:  Gott  int  die  Withrheit.  Nun 
ist  gar,  sagte  jemand ,  der  schniudge  Kratxer 
ein  Prediger  geworden.  —  Butckhardt,  4ä6. 

54  Eine  Krähe  setzt  sich  nicht  auf  jedes  Aax. 

JJän.:  3>el  er  ei  hvert  avila  kragao  t11  tUts.    (Buh»  l.  359^ 

55  Eine  Krähe  sitzt  gern  bey  der  andern.  —  /v»h. 

ih  310;  ih'niiKh.  151».  i».  SciwUH.  USl".   ÄiUer.  iT»; 

i/fuin,  474.  Sieba^tv*.  3».  Aimrua  .  6»69.    KiJrlr.  WJ^i . 

Braun,  i.  1974.  AeiiM^rry  //,  ß7.    J/(Ujui)1,   147. 
£(ii». ;  En  krage  ciddor  giorno  lioi  iloa  antlfta;   kra^e  nndor 

Yel  luage.     (Prot,  dan.,  'Ab^.} 
Lot.:  Graeului  Kr^^culo  aiiidet.    (Bindtr  I,  61» i  U ,  1243; 

Wti^tr,  III,  äjj  SchottJitivi .   (7,  6.; 
Schwad.:    Den    ena    krikan    Bitt«r  g«raa   bot  den  aadra. 

(HJittditi,  24  i  Ontbb,  m,    nrmMii,  13.; 

56  Eine  Krähe  stirbt  nicht  von  faalem  Fleisch. 

£npl.:  No  Carrion  will  kilt  a  crow.    (i}gAn  //.  91,} 

57  Eine  Krähe  unter  dem  Daum  ist  besser  als  «wei 
auf  dem  Baum.  —  /rriM»b.T|7  /»'.  n. 

58  Eine  Krähe  wird  keine  NAchtigall. 

59  Einer  KrÄhe  braucht  lurtn  das  Hüpfen  nicht  eu 
leliren.  —   AUmanu  VI,  4i3. 

60  En  tliegende  Kroh  breagt  (hat)  mih  boi  (  als)  eu 

aetzonde.      (Aachenj   —    FirriK/wirh,  I,  4»2,  54. 

61  Ell  jed  Kro  dinkt,    är  Düchter  wer  en  Po.  — 

Schuster,  857 K 

62  Eu  jedKro  dinkt^  so  wer  en  Po.  —  schttatar,  l»l*. 
BU  En  Krei  hackt  de  anner  de  ügen  ni  ut,  aAgt  de 

Pfaff,  un  setxt  sik  to  de  Afkeateu. 
G4  En  Krei  hackt  de  anner  kcn  Ög'  üt,  plegg  Hans 

to  Seggen ,  do  lew  he  nog.    (IhUi^j  —   i^chütsr. 

rv.  514,  ihtffrr,  4ys .  ihi)i»n,  n,  »0. 
65  £n  Kreib  mäkt  ken  Sönndag.     f«i(/ri*i.;  —  tttu*- 

rm,  48«;   EivhteaUi.    ll»0.    fVummuiiJi .   tV,  »87.    437. 

Hatukalender .  lU.   Kern.  739. 
CG  Es  beisst  kein  kraw  der  andern  die  äugen  auss. 

—  AVaHft*. /,  144'.  /;.  19*;  tig^nalff^  '2&*;  Evi^int, 
li.  171;  in.  13»:  Gruifr,  /.SO;  »«tit«<rh .  tCT .  3 ;  Su- 
lor,  726. 

/Valien  mit  folgenden  rert* andtMi :  R«  thut  keia  teuf- 
r«l  dem  andern  nicht  Ein  wolff  kent  den  andern  wol. 
Wild  bam  aeLnd  bei  einander  gern.  Für  die  latelnleoke 
fiedeniart:  Äaevi«  inter  •«  convenit  nrmii.  Man  kann 
auob  wol  hlniafQgen:  ScfaeLmen  ood  Diebe  kenuau(^in< 
ander  wohl.  —  In  Oatfrloiland :  Eon  Krei  bttt  de  anuar 
de  Ogan  nich  nU  (Kern,  737  J 

67  Es  heckt  kein  Kräh  ein  Zeisslin  auss.  —  Eg*- 
mAff,  aS7^'  Mri,  U,  151 :  Gaal,  18;  lUttm,  iM:  iiiehe»- 
*#«» .  il ;  Btimberg  li,  3». 

6S  Es  ist  eine  verwegene  Kr&he ,  die  einem  leben- 
digen Rind  ins  Leder  hackt.  —  Wxncklft .  /.  ti. 

69  Es  ist  schwer,  Krähen  mit  der  Schleuder  ohne 
Stein  todt  werfen.  —  HTnrW^r,  m.  fß. 

70  Es  meint  ein  jede  Kraw,  jhr  Kind  sey  ein  Pfaw. 

—  IrkmoKn,  16».  71. 
Hclkved.:  KÜkan  rooear  »iam.  Vngar.  (Oruti,  4SI.) 

7 1  Es  zeucht  keyu  kraw  ein  seissle  auss.  —  yrnnck. 
I,  n*. 

TS  Fliegt  eine  Krähe  über  den  Rhein ,  kommt  eine 

Kr&he  wieder  heim.  —  Hein^et^  W  loi. 
78  iftü  Kriak  hacket  jü  ööder  atUug  et  üütj.  (Amrum.) 
AntSjXt:  .leu   Kre«k   bakked*  nun  Oof  at  df  lld'er. 

74  Je  mehr  sich  die  KrAhe  wischt,  je  scbwärser 

wird  sie. 

jDM.f  Kn^en  er  ikke  dee  hrldete  nt   hon   Udt  lt>er   iig. 

(Böhm  I,  3S3.; 
lf(4r.  r  Hoe  de  kraal  xich  mer  waaclit ,  lioe  aij  xwarter  wordt. 

(ltarft*om^,  t.  44fli*.; 

75  Jede  Kr;ihe  halt  ihre  Jungen  Für  schon. 

■  //.:Aognik<    "  ■  «'rrtllatini    —  Alf  «rea 

■  l>aiou  ttK  .  40«.; 


1 


76  Ka  Tag  i  minem  Lebe   ha    ni   nüt  e  so  gseh: 

e    Bchneewyssi   Kraie  und   schwarze  Schnee. 

(Oharaarga»,)  - —  Sehvett,  1 .  48 ,  16. 

77  Keine  Krähe  hacket  der  andern  ein  Äuge  ausf. 

—  UiendM-f  U.  Xü.  ntulfiT  Chronik,  r.GXXXVllI. 

78  Keine  Kriihe  «tirbt  vom  Drohen. 

fi},-:  Le4  menaco«  ne  tnent  pae. 

7U  Keyn  Krae  beiat  jren  jungen  die  äugen  auss.  — 
Uaimomhindtr ,  Evn  Ki-h&n  IukU^  Gcnhtihi,  mr  Kaiter 
V-tirl  der  QroM  .  vitr  ^clirüder  i*.  *,  «-.  nwn  r»o«t;!>«i*fhfr 
»fvach  in  Teuhch  trannferiit,   Gidruchl  rw  Simrunn  1Ä2S, 

80  Kriaken  gleinianDttwenütjlubroiidcn.  fyordfrht,) 

KtJlhtfu  pilugon  keine  Tauben  aniAu^rllton. 

81  Krö  bü  Kri3»,    Po  bA  Po.      Steinftihürg^-mtlu,}  ^ 

SehHUffr,  218. 

Gleiches  so  Oleiobem;  Kriho  sa  Krfttic,  Pfau  »u 
Pfiau. 

82  Meine  Krähe  singt  schöner  als  des  Kachbars 

Zeisig. 

Die  Kutten:  J«dera  klingt  ieluei  Kukuk«  StimTne  wer« 
Iberali  de«  Nachbar«  Finkentaag.     (Attmann    17  ,  4&7.; 

83  Mögen   die    Krähen    krächzen,    unser   Weiten 

blüht  doch. 

iHe  Balken.  Daa  Waator  ISufl,  dir  7  r 

der  Wind  bltttt.    In  Ulndoitant  Die  i 
aber  das  Korn  trocknet  irotaden.    <  >> ' 

84  Ous  der  Krö  wird  nichen  Donf.    (SuU'itLurif.^*a>.ii^.i 

—  Schmier.  ?16. 

An«  der  Krabe  wird  keine  Taub«. 

85  Sobald    einen   die    Krähen    beschmeisient    be- 

schmeissen  ihn  auch  die  Eulen.  —  Winekitr.  l.  ai. 

86  Steckt  die  Krähe  vor  WeUanacht  im  Pvlee,   im* 

sitet  sie  um  Ostern  im  Schnee.  —  Bav,  lh,i^- 

kalmigr;  linasbern  Vtll.  201. 

87  üch  en  bläijt  Kid  träft  ald   isst  de  Schtäken. 

fSiebeBburi,'täch*.J  —  SchtinWr,  215. 

88  Unter  den  Krähen  ist  der  Reiher  Künig. 

Die  KngUnder:  Ihr  teld  ein  Mann  antcr  den  nAutitn. 
wenn  der  O&nterioh  fort  tat.  Dia  Ruaton;  Wo  keim» 
Flaclio  iindt  let  aocb  der  Krebi  ein  FjtGb.  (!{4rir,$- 
♦*rff  /r,  14».; 

89  Von   einer  Krähe    muss   man    nicht  erwarten, 

dasB  sie  eine  andere  Farbe  loben  werde  als 
die  schwaratc.     fAftjtfjii.j 

90  Vornehme  Krähen  haben  schöne  Jungen. 

lioil^:  Oroote  kraaijen  hcbbeu  fraaije  (fiJae>jongen-  (Ilorrr- 
botni*,  I,  445''.; 

91  Wan  d*  Kräh'  an  bössarn  sizt,  all  üoigts  dava. 

(Obefi^crrcich.)  —   Ihiumgartcix,  a3. 

92  Wann   de   Kräggo    radgget  un   de   ^Isel  Steine 

friotet,  dann  wert  de  Lue  klauk.     (Wettf.) 

Auf  den  Nimmerclng. 

93  Was  ist  die  Krähe   gegen  den  Paradies vog**! ! 

—  PatämiaUm,  JVS». 

94  Was  soll  der  Krähe  die  Leier  and  dem  Schweine 

Majoranol? 

Bb  Ton  A.  Otüiu*  angefahiiofl  alte«  Sprichwort. 

95  Was  soll  die  Krähe  unter  den  Nachtigalleu  ?  — 

l^tt.:  AUa  roc«  peittacm,  «Ua  ootnmix  louaitnr.  —  Ort- 
cnlna  iBternuM«.  (Erasm.,  34»:  Bindtr  /.  ClS;  U,  1243; 
Swleim,  391.; 

96  Wem  die  Krähe  ein  Auge  aushackt,  dem  raubt 

die  Eule  bald  auch  das  andere.  —  Aiimnnn 
rt.  419, 

97  Wenn  die  Krähe  das  Krächaen  Hesse,  so  fräase 

sie  das  Aas  allein. 

üoU.i  Zoo  de  kta^i  baar  kratton  liet ,  zlj  jioudo  bare  proni 
alleen  behouden.    (Harm'wtn^f .  t,  447^.; 

98  Wenn    die   Krähe  die  Nachtigall   lobt,   so    ge- 

schieht*« wegen  der  Federn ,  nicht  wegen  des 

Gesanges.   —   Aiimunn  VI,  415. 

99  Wenn  die   Krähe    gebadet,    ist  sie  ebenso  als 

wenn  sie  nicht  gebadet.  —  Htnn»bvrg  lY,  35. 

Mk4.:  Bwer  die  krAn  twoht,  dk  von  mßret  alcb  ir  evrar- 
aer  glana,  (Krant.)  Wer  waicbt  den  siogel,  da«  er  »Ine 
roete  1&,  wer  b4t  die  kril,  das  man  ir  ewerso  tribe-tol 
ea  Im  alle«   wol  crgAn,  erteilet    nnde    weU^t.    (Wih.) 

—  Ein  twarxin  krt,  awrr  tie  gebAt  to  wir!  ein  Anr.h  uilit 
wito.  (f\ju,,}  _  gich  bodct  diu  V.ra  cuU  aliifiu  ds« 
und  kaa  doch  ninuner  werden  wli.    (Fttidank.)   (Zin^ 


1667 


Krähe 


100  Wenn  die  Krabe  mit  dem  Adler  flireitet,   so 

verliert  sie  den  Kopf. 

101  Wenn  die  Krähe  achreit,  ißt  der  Regen  liicbt 

weil 

102  Wena  die  Krähen  schrein^  stellt  öich  Kegen  ein, 

Mjkg  Auf  BeobMiblung  nih«n.    (S.  Jude  75.) 

103  Wenn  die  Krähen  sprechen,  fliehen  die  Nach- 

tigallen. 

104.  Wenn  du  eine  Krähe  auiziebet,  90  wird  sie 
deioem  Kinde  die  Augen  aushacken.  —  iMnck^ 
Ut,  YUl.  11, 

105  Wenn  Krähen  der  Leute  Führer  sind,  bo  kom- 
men sie  zu  Hundegerippen. 

IOC  Wenn  sich  die  Kr&he  auf  die  Mahd  setzt,  £cigt 

es   schlaf! (t*"*i    Wetter   an.   - —   Bannmarlen.  I,  9&. 

Kiiii  iiicht  nur  »U  WetteriTophoten  ,  sie  »i'io- 

Itu  ci  ^  Volk»ylauben   tine   KoUti,     lu   Ober- 

Oftterr  nkiu<jartttn  <a.  a.  0.)  violus  gesammelt. 

Wetia  man  (dort)  auf  dem  Weg«  ist,  und  hOrt  in  der 
KlK«  den  Ruf  eiimr  KrAhii^  so  sagt  mui:  „Duik  dir, 
Jtxoo,  wann'*  tnich  gobt  an;  seht'»  uicli  nod  «i ,  »o 
flieg  d»vuo(**  AucU  so:  „  Diuili  dar  Kx«,  wenn'a  d*  a 
GlUck  woasti  oa  Bclireiat;  wan  a  UDglück,  ea  Bohweigvt.'* 
Oder  Aticb  :  „nank  dir  Gott,  Ktoji,  wcun  cb  mich  an- 
gebt,  krjlli  niicb  noohmal  Aul'*  Thut  lie  dioa.  eo  bat 
man  gowiat  Gluck  ca  orwart«:o.  Man  »ogt  aucb,  „Kra'!, 
Kra'l,  grat  dir  dein  Spoia,  grat  mir  daa  ewig«  Himmcl- 
reicbt"  Der  Bu/ der  Kräbo  beduutot  darum  Glück  ,  weil 
«r lautet:  «rat,  grat,  d.  b.  oa  gerülh,  c«  gtir4tti.  ,.Krft- 
wilfn"  briiigco  dem  Jügur  UlUck;  rciaJicbDr  tragt  ale 
bOBtüudig  bei  aicb.  Wird  ein  Sohwciu  gcicblachict,  »o 
tbutraan  ein  gewiaaeB  Stack  Fleiicb  auf  di«  Seite,  waa 
mau  f^rafl«>iBCb"  ueuüi,  und  hiugteii  au  einüa  Uatun 
aar  Wenn  mau  ilen  juQg«D  UUbncben  und  GAiialein 
die  gedorrte  Leber  aioor  im  MAn  geBcboBseneu  Krähe 
(„MJtrxcokrjtbo'')  an  freaaen  gibt,  eo  aoli  aie  „  nicht«" 
fangen  könui'n.  — Woüu  die  „Todlenkxa'^'  ( Curv.  coru. 
Lin.)  ihr,,Wfsbo**  ruft,  «o  »tirbt  beild  Ji-tuAud  aua  d«?r 
N;^bO|  BohruU  6ip  dreimal,  geht  cb  olneu  Mann,  sohroit 
«i«  ««einiftl.  cin.0  l^rau  an.  Man  bokreunt«  ticii  liaher 
elnat  und  butote,  daaa  man  in  keine  'i'üdailndc  falle,  and 
auub  um  Abwendung  andern  Unheils.  In  AltmULnsicr 
8I»i«lt  neben  der  graueo  Krlho  aucb  die  Mandotkrithe 
dJMC  Kollo,    (Vgl.  ßaHiHgarim,  l,  ^A  fg.) 

107  Wenn   sich   die  Krabe  vor  Maientag  im  Korn 

verstecken  kann,  so  geräth  es  wohl.  —  Stm- 

108  Wenn  sie  (schlechte  Sänger)   sich  mit  Krähen 

messen,  werden  sie  übertroflen. 

109  Wenn   eik  de  Krei  vor  Meidag   in*t  Korn  ver- 

stekcn  kann«  so  gut  et  en  gesegneten  Som- 

mer.  (fchmutn,)  —  SchtOsv,  11  f  SIT;  hochdeiai<cli  Imi 
Hörte,  3M7. 

110  Wer  eine  Krähe  aufzieht^  dem  backt  sie  dann 
die  Augen  aus.  —  ScMechtn,  3S7. 

Man  aagt  der  Krfibo  ailerbaad  SoliUiiuneB  nach,  oder 
gebraucht  aie  ola  Bild  cur  Veranacbaulichung  vob  Cq- 
vollkojntoDnheitvn  im  liäbeo.  Die  BlUtttn  wullün  wiaaen, 
es  gea^bebo  nur,  weil  sie  die  Wahrheit  aageu :  Kragen 
ar  fordl  ond  st  hun  «iger  sandingea.  (Vrut.  dun.,  l'i'l.j 
BoU-!  Breng  kraal  ci|>,  on  cij  aal  u  de  oogon  uitylklcaa. 
(Harrel'omfe ,  I,  \V..\} 

111  Wer  sich  die  Krähü:  auf  die  Achsel  setzen  (ho- 

firen)  lässt,  dem  kommen  bald  die  Knien  auf 
den  Kopf. 

MoU.:  AIb  de  knMijen  ißmaad  beich....,  «traJka  botcU. ... 
bom  ook  de  uilen.    ( IJarrtfuiviet ,  I,  445 '.J 

112  Wer  unter  die  Krähen  kommt,  rauss  krächzen 

wie  sie.      (ObertcMes.)   —   neinsber^n  iU ,  94. 
Suhm.:  Kdys  pnjdei  meii  vr&oy,  moalR  kr&kaf  jako  ony, 

(dfitakoi>»kii ,  3t<.J 
Pohl..'  Ki«dy  prxjrjdxiei«  mt«dsy  wroDji  krakaj  jok  i  oiif. 

(Ctiakowiky,  3J;  Lompa,  Iß.) 

113  Wo  eine  Krähe  sitzt,  da  sitzen  bald  zehn.  — 

Mtmann  VI,  505. 
Böhm.:  Vrina  Tcdld  Trtny  ifidÄ,  jeden    dnibßma    vorm 
bledA,    (Ötlakotrky ,  S8.; 

114  Wo  Krähe,  gits  keni  Dieteli.    ßuifmo 

11&  Wohin  die  Krähe  fliegt,  muss  ihr  der  Schwanz 

folgen.   —    IViockler.  Vlll,  «Ä. 
iToK. .-Baar  de  kraal  vliQgt,  moet  b»«r  ataart  volgen.  (Uam- 
hmnit,  I.  44*».; 

•116  Auf  die  Krähe  zielen  und  die  Kuh  treifen. 

Dlo  KtiLbon  Bfitaen  siob  aawdilen  auf  den  BückOD  der 
Kühl!.    Al*u  den  Freund  statt  di>a  Foindos  Tarwauden, 
Buhtt':  Mlfil  na  orla,  a  Irefil  vul«^  —  Mihi   na  vr&nn,  a 
treni  kr&vu.    (ÖeUiko^tk-y ,  3t»  1,; 


*117  Das  ist  eine  weisse  Kr&he. 

BoU.:  Dal  ii  eooe  witte  kraai.     fBarr*^ami^  . 

*118  Das  ist  keine  Krähe  von  gestern 

El  iit  ein  alter  Fuchs ,  ein  Scblsckopf, 
*119  Das  sind  ^swei  Krähen  auf  einen  SehoM. 
•120  Davon  soll  die  Krähe  fett  werd«ti. 
*121  Davon  wird  die  Krähe  auch  niclit  fett 
*122  De  Kroe  krische  no  SchnL   r^»c6c«Mvf ^-«Urj  ^ 

SchujtU'T.  94. 

*123  Der  lebt  mit  allen  Krähen  um  die  Wet**-. 
•124  l>ie  Krähe  fus8t  (raubt)  den  Skorpion. 

Von  «olchen ,  die  andern  BcbiMleQ  woUon.  voa  4am 
sie  uiclit  weniger  Schaden  tu.  befUrchteji  halwa.  V« 
jene  Krähe,  die  einen  Skorpion  genaubt  hatia,  sir 
durch  den  Rcbogcnea  Schwans  desMlbea  «in*  iMMt 
Wunde  erhielt. 

*125  Die  Krähe    singt  so   lieblich   als  die  Letdk, 

wenn  man  auf  keine  achtet. 
•I2ü  Die  Krähe  soll  kein  Vogel  aeiu! 

Zu    orgiLnceu:    wenn   da«  KM<:fai«lM; 
achiobt.    Scherzhaft«  Drjhiuiif  ud«r 

*1'27  Die  Krähe  unter  den  Pfauen. 

üfjtl.:  l>Aar  ia  een  Tarkcm  onder 
/.  358.; 

•128  Die  Kroho    will   mit  dem   Adler 

twe/ciii.  392;  Simrock,  &SW. 
Lac.:  AijuiUm  cnmix   proTocat.     fUa'\^«it,  13: 

/,  ,17  r  fi,^tjhohl ,  rx) 

•  129  Die  Krähen  halten  lloch2eiL 

So  Bogt  man  in  Oberöstorreich,  vr«na  dia 
Im  Herbat«  aammelu,   und   uiah   m«iai,  je  gii^mß  ii 

Zahl   und  j«    liijber  der    Flug,    deato 
Jahr.    (Battuiffartritt  /,  'JS.J 

•130  Die  Krähen  weidlich  darüber 

Kitrfurjtlm  mn  Sack«rn ,  von  K^  rtm  B*^«t  (LdlpSif  UK. 
S.  ao3. 

Sich  Über  etwa»  sehr  lobhaft  frenon. 

•131  Diese  Krähe  ist  geatom  nicht  mit  dem  Fisfir 
gebäumt  und  mit  Brei  gefüttert. 
Von  einem  darobtriebemBn ,  gewiuidl«n 


Btreita. 


,  je  gr6mm 

giii«ui«iMff^ 


*132  Kine  Krähe  für  eine  Nachtigall  kaxifen. 
•133  Eine  Krähe  mit  Pfauenfedern. 

B'Mi.:  Het  is  octLo  krkai  in  paaTtwen<TCHiler«&.    fifortvicak 

Xaf.:  Calrns  comatoa.    (Uariiai^    (Binder  iJ,  4Hi:tk^ 

«iiu.  3.S1.; 

*  134  Eine  Krähe  wasichen. 

Eh'j!.:  Uo  ia  w.ialiin«  the  crow.     (Bokn  II,  ©J 

•135  Einer  Krähe  die  Augen  aufihackeit, 

•136  Er  hat  zwei  Krähen  auf  eituua]  jrmrhotiiftB 

BeU, .-  Hij  «chiet  kwee  kiaaUan  In  Ain  «Chot.     fJTjiiiii^w. 
/,  446",) 

*  137  Er  weiss  die  Krähen  von  seineu  KirsuhlilBdN!! 

zu  vertreiben, 
IIvtL:  l{ij  zal  de  krAftjan  wd  uit    den   karfl«ji 

houden.     (Barreb-mce.  I,  «4".j 

•138  Es  ißt  die  Krähe  in  der  Fabel  Aesop^s. 

Wer  sich  mit  anderer  Gatem  brUatet ,  fromdei 
tbum  alch  aneignet,  aieb  mit  fremden  PmlorB 

•139  Es  wird's  keine  Krähe  auBkratzen.  —  Siif«r.ia' 

*  140  He  wct  dar  so  vel  af,  as  de  Kr^i  vom  S» 

dage.    (Ihtsi)  —  Schütu!.  11,  S47. 

NiUnliob  nicht«. 

•141  Ui  da  hflni  ap  üs  an  Kriak  nn  e  Mise.    C^'crifn: 

Kr  erbebt  stob,  macht  aicb  groas,  wi»  die  KriM  (■ 
Nobel.    Yum  Hochmtithigon. 

*  142  lli  skint   üüs  an   Krifik  on  ä  MisU     fAW«t*ir. 

ndum.J   —  Haupt.  MII.  S74.  4. 
Auf  Amrum:  Hat  dö  bat»  np  aUs  an  Kriak  aaalfiA 
B,jupt,   Vlll,  374,  4.;    Ea  macht  sich   wie  edM  Krt^ 

m  Nobel. 

*H3  Ich  wolt,  dasB  dir  die  Kraen  die  Augen  aat- 

pluckten.  —  Eymng, ///,75. 
•144  Krähen  für  Tauben  halten  (nehmen,  Verkaufes). 

—   Mtmann  VI,  517. 

•145  Mit   dem  hab'    ich  eine   Krähe    xu   pflückfiD. 
(S.  Hahn  1.) 
Krtpl.:  l  haT«  a  orow  10  pluok  wläa  jro«.    (Bckm  ti^  ttt^) 

It.:  Avero  mala  gatta  da  polare. 

•146  Säch,  wo  de  Krö  de  Häinjdem  huoi.  Säm- 

«Iirr,  1U80. 

•147  Sie  ist  eine  wilde  Krähe. 

Von  einem  lualtgvii,  mnthwilllgeu  Mjykkoii. 
BoU.:  Hot  i«  oeaa  «Ude  krAAi.    (Bfur^^timi^^  tl  Mi**^ 


C?' 


,569 


Krabelü  —  Kriihcnfass 


Krähennest  —  Kram 


1570 


•Uö  Stftfner  und  naasewiler  Krehe.* 

B«i   SkUrmfitler  (S.  AO)  uator  den  Hieb«,  Stioli«  and 
Tt!raciituiifr«u»m»Q,  »bw  uuotklArt. 
Xraheln. 

Ma  niuaas  kralicia,  wo's  einem  betfst.  —  Km- 
leribtnif,  Scvmmalat  IMW. 

1  Man  muBS  nicht  zu  früh  kräbeo. 

KicLt  juüela  vor  dtr Zelt;  erttdea  Aa«gaogd«r  Sache 
Abwarten, 

2  ^ymer  mehr  krähet  ein  kur  *  wie  ein  han.  — 

Luther*  J/ir, ,  S,  10, 

'>  Kur,  Kurr«,  einer  der  vielen  Kunstn ,  dit>  der  15S0 
ron  den  PortUKleeou  «u«  Indien  (K^w  .  ii  Eo- 

t^ptk  gebrachte,  naoU  uuter  dvm  Niin  u    ba- 

IcAiiate   Yogel   erhalten    bat.      (Vgl.  .    Ui, 

3  Swenne  hüt  gekrat  der  abent  han,  da2  krut  woi 

•  marner  triuten  kann.  —  //.  fon  Uium,  isie— i3W. 

Wenn  der  Abend  kommt,  gpfrht  die  Kat««  {  mamer, 
momer}  aaf  Kaub.  Di«  Kauen  rerbergen  tieb  im 
Krauts  tdto  lieben  tie  e«. 

4  Viel  besser  kräht  der  Ilahn,  so  er  die  Kehle 

feuchtet  an*  —  Ettviein.  Sil. 

Lat.i  CautabU  nieliue  coUato  guttore  gallo».  (Eiul^in,  370J 

5  Vor  dum  Krähen  des  Hahnes  flieben  alle  boaen 

Gespenster.  —  Montmm^  UeuUtki>  WtUuftMtt,  ledHoha 
t»5e,  iLj 
*6  Da  kräht  kein  Hahn  danaoli. 

Oleiohgultigkoit  bei  gewlieea  frelgnietea.  Dw  Hnbn 
krabt  nach  uichtij  wenn  al»u  der  UaLu  oiobt  «ÜiiBAl 
nach  etwa«  krAbt .  loi  muii  e«  «ebr  unbemerkl  bUlbeo. 

•?  Die  kräht  wie  ein  Hahn. 
m  Singt  achleobt. 

I     •ö  Doa  kreit    nich  Hu&d    or  Han   na,  —  ilohmkt. 

B  J,  70,  SchtUtfr,  in,  U";  Lohrmitfl.  II.  eS,   htnt.  6«. 
H  Lattndor/  iFrummunn  ,  il ,  Ui)  bemerkt  iu  dteeor  Be- 

H  deneart :     >'■•   *  •■  ■  '•    '^"ti  in  der  An?"  '«^"   "^'ncb'^a 

■  U4n  (H<>  :  iiiu)  hat  «i  u  vcr- 

■  rubrt,  d  i.andk'Mt  ob  sn 
^B  ■•laen.  Jiruciiiuu«  i-mu  »u  den  Hund  d^iMi,  «...u.^.  .,^'jeCbt, 
^B  nenn  man  aach  aberbaupt  von  »olcben  Zatammeuatel' 

■  Ittngeo  wird  Mgen  maiMn,  daae  »ie  itet«  mehr  dem 
^M  SpracheofUble  aU  dem  Spraubbcwujataeln  ibfeu  l'r* 
H  »inniig  Terdaoken."     Lat.'ndKir/   macbtnocb   auf    die 


Anwenduug  dee  „Oder"  in  der  obigen  Redensart  nach 
iiT  in  der  Art  de«  L»- 


•iiier  voraugeKangeneo  Vemetnung 
leiuiicbeu  aiiimerkiam,  die  auoL  in  andern  jHedianear- 
teu  vorkommt ,  a.  U.  In  de  gtrttinp  ie  k^u  Grund  orer 
BorrtD  (Boden  ).  i>e  Lud  habbcu  nick  Katt  orer  Hund. 
Ue  w4t  mcb  ron  bot  orer  hdl,  Dor  ii  nich  btock  orer 
fittl  (Stiei)  mir  roo. 
B>Ai,i  DaA  kraait  noch  baan  oocb  teo.  (Harrfbon*t4, 
J.  2bA».; 

*  9  Dor  krüt  gennen  Hahn  no.  CKtwe.)  —  Ftrmmuk^ 

i.  »«S.9S. 

♦  10  Er  obrait  wie  der  Goggel  nf  em  Mist.  {iMsemj 

Dan.:  Han  galer  «om  en  vej-r-h^ae.    (Frv9.  dam.,  ai}.> 

•11  Er  kamt  weder  krähen  noch  gackern.  —  Aitmaim 

VI.  ai7. 
•12  Ma  doif  nich  ze  fri  krä'n.  (S<iAm,\  —  Fta\nmaHn. 

iU,  >4«,  231;  r,<itm>hhe.  8i'l. 

„!>•  liegt  eben  der  Hund  begraben,  doei  »nlche  Lotte 
rn  frah  kreUeu  und  immer  eher  fliegen  «ollen,  al*  Ibn'n 
die  Plngel  gawaetifen  lijid."    (A*lUr,  161  ^.^ 

*t3  Sie    krikbt  wie  die  Heunei   wenn  sie  auf  dem 
Bienenkorb  sitzt-  (StaU*tfi6HMj  —  rruekbtrr^.  aiO, 
KriLhenau£e- 

*  1  £r  mochte  ihr  am  liebsten  Krihögel  geben.  — 

Die  Kr4h«naag«&  «ind  die  B*mn  •!&•■  auf  Ceylon 
und  im  eudlicben  Alien  wuo beenden  Baiuii  (Stircbaot 
nujt  TotnicaK  der  wegeo  dci  in  ibm  eatbaltencB  alrjch- 
nine  ale  Gift  wirkt. 

•2  Etwa«  mit  Kräbenaugen  anaeben. 

Klage  Leute  bintergaben ,  aberlittcn.  Ton  Mhr  SohArf- 
und  HeUeebenden, 

*  3  S'  machta  anand'r  mitKrOa-AjIan  vVgiui.  C(h$i»n.- 

Si:i(JHm.J    —    Peirr.  44". 

Bl«  wAchtan  einander  mit  Krithenangen  vergeben,  eo 
fkl*«h  imd  ftlnde«lig  eind  sie  gegeneinander. 
Xr4beafkLaa. 

'Mit  etucm  Krihenfusa  gebt  er  hinein  und  mit 
cmem  Ks^elhuf  kommt  er   heraus.  —  thmk- 

hardl.  IM. 

Wenn  ein  Meueh  ohne  Lebentart  den  F«ln«*bild*> 
tan  iplelen  will.  ]>aber,  ««U  b«&  den  Arabern  dl« 
sanmtllcbea  Tbellaebmar  aa  «itt«r  MAbls«!!  am 
DairrscBii  SPBJoattrOnrmn'LKaucoB.    ZI. 


k 


eiööf  SoLümcI  cssfo  ,  waintirinilden  Ficiicrn  rp».  1,  lUit 
iii   :    .     -.-  Mteae  Aottan  ■  !.- 

1-  n  ei  eine  •'• 

j;  SU  die  Sohü  ^- 

IicL    ^uaiuuj;jvu<.udruckva    und  nur  it 

einmal  herautxunehnjon.     Wer  aboi 
langen  eine  kleine   Hand   (wie  ein   h  <^i, 

aber  tie  •<:■  autjefulU    berauabrinift,  da»»  me  «iu^m  Km- 
meifuif  gleicht,  den  trifft  der  Spott  de«  Spriehworti. 
Xr&hftnneat. 

Ut    en  Kreienuess  kommen    kenn   Laebduwen. 

lMnir$.^,>   —   Hrmentch.  i.  *0l,  fsh. 
Sr&henapeok. 

'Kinem  Krabenapeck  braten.  —  xumann  ri.  S20. 
Krahn. 

Dreh  den  Kr^hnen  au,  ea  läuft  trübe.  —  ihm. 

i^t'tammfile  Erzählungen,  Frank/urJ  a    M    i»',s    \n,  -jj, 
Kr&hwlnkel. 

•Es  ist  wie  in  Kr&bwinkel 

Um  Kngberzigkei:  i  kcit,  VcrkrIirLLoit  u.a.  w. 

in  Öffentlichen  Eii.  und  Aiigoio^frvhi-iteu  am 

beieiohnen.    Ob   ut  '    i.c   vnh    .I.m.    >!rvt  in   der 

P'reneeiicben  HheinjM'.'Mu/  iK  ,u    und 

Lennop)  gelegenen  drei  Oruch.  ,««  und 

wenn,  welche  gemeint  sei,  iit  i 
Krakan. 

1  Krakau  ist  eine  Stadt. 

Damit  beaeicbnrt  ate  der  Polo  aU  r  r  (v4i»n 

andern,  ala  dio  ätadt   der  Stadt«.     >'  i^t    nr: 

Weidt    du    etwa  uicbt,    du»«    Kri.k.<  lat    ale 

Bnicftlev     D«r  ftnaae  fnMÜth  auet:  in  auch 

nach  Krakau,  '•  i«t  allca  wi<>  ub^>rall  i/,  77.^ 

Ä  Krakau    lat   nicht    an  Einem  Ti._  mt.   — 

Beinahe f^   17.  7». 

*3  Er  geht  von  Krakau  über  Warscbau  nach  Lublin. 

—  HetmU^rg  »/.  77. 

Uta  einen  groaaea  Umweg  m  bcsalehntti. 
Srakahler. 

*Er  ist  ein  Krakehler.  —  £ia«ieta.  3:11.  limmg.  lU; 
AViacfcfcicr  *,  3lM. 
Krakua. 

*Er  is  a  Krokus.    flüi,''4*uuth.    Broi^.) 

D,  b.  eine  uiohl  meltf  «uritrtfndl«  Harnet  ein  v^erechnU 
lener  Meneeh. 
Kr&kwa«eu. 

KräKwagens  gan  lange.  —  siünmbur\i.  iw^. 

Bohwäohllche  und  krkukllohe  Leute  erreiuben  mllos- 
ter  ein  bvh«e  Alter. 
Xx&lan. 

•Hei  krält,  als  wenn  em  de  Backtähne  wass.  — 

rriffk6i>r*,  ti«4 
KraUe. 

1  An    den  Krallen  erkennt  man  die  Kntze  (den 

Löwen). 

2  Die  Kralle  lauert  binter  der  Sammetpfote. 
♦3  Die  Krallen  einziehen. 

»1.:  11  iail  patte  de  yelonrt. 

•4  Er  greift  es  nicht  mit  groben  Krallen ,  sondern 

mit  verblümten  Warten  an.  —  I'mWci>i.35». 
*5  Er  macht  Kralle  und  Sammtpfote  zugleich. 
•6  In  jemandes  Krallen  fallen. 
*7  Was  er  einmal  in  den  Krelen  bat,  das  b^t  er 

f es  t,       Sordhöhmenj 

1  Ei  Ist  kein  Kram  so  gut,  man  findet  böse  Wa4i- 

ren   darinnen.  —  Lehmann,  jis,  S7,  Eöric,  3S2i; 
S%mr»ck,  SfOj,  Froti,  i»4. 

2  Es  wil  ein  jeder  gern  im  Kram   festateben.  — 

Pi-ln  .  III.  IT  .  Itenuth  .  IM7.  9. 

3  Fall  me  nit  in  den   Krom,   lot  mick  est  üte- 

packei  bann.     rWaldeck.J  —  CurUe,  i3i.  i70. 

4  Im  gut«:n  Kram  tindt  man  auch  böse  Wahren. 

—  Leitmattn.  1(10,  ii ;  421.  6i  u.  !M>7,  M. 

6  In  de   Kr&m  is  töI  to  kop.  —  Butrm,  IM:  SU' 

Mit  «lanm  WoohMbett  tat  alUriel  vefbitnd«n. 

6  In  f^*»—  TroBBem  Kram  find  alle  Waaren  um 

7  J^eJ  .   .,^..  seinen  Kram  für  den  besten  (schön- 

sten). —  Hnntbetn  Hl.  n«. 

8  Mit  Kram  gv^scbweigi  man  Kinder.  —  Eu<«U»n.  tOi. 

9  Was  dir  nicht   in   deinen    kromen   dient,    lata 

aussen.   —   Hentt(k,«n.  iS, 
tat.     Ta    Id  Qttod  bonttoii  eat  «scerpUi  dlaii  qniMl  ■*• 
(OenücA,  ((itt,  U,J  ^ 


Inm  tft. 


iMHIlM 


1571 


10  Wer  ein   Knun   von    ehren    'will  aoffscWagen, 

der  tQQSS  grossen  ranm  dazo  machen.  —  Leh- 
mann, lb6,  18. 
£a  gebort  rjel  rn  Ehre, 

11  "Wie  der  Kram,  so  der  Korb. 

JedPT  mau  lich  nach  »einer  PeckD  itreckeD,  Wer 
wenig  Wa^re  h^t,  bf sacht  k^aeu  grou^n  Korb,  liif 
den  a.  lu  ^. 

•12  Ana  dam  Krome  wert  wul  nischte  (nichta)  war- 

den,      fSchlff.j  —  Frommann  ,  lU ,  2i: ,  Sil. 

•13  Da  ist  (liegt)  der  g^anze  Kram. 

„Dar  h»ilu   den  guuren  £iAm.*'    Alle«  wM  da   l«t 
ff^t.:   Alm   den  bras,  de  gjuiscbe  kxaam.     (Harrtbomdt, 

/.  «««>.; 
•14  Bapp  ma  nöd  ön  Kram.     rOheTötiftreichj 

T»pFe  mit  niobi  in  den  (aasgelfrgteD)  Erun»  wi«  dSe 
fahTCDden  ErimeT  in  den  EUatera  ihn  «ndefr«n«  d«  b, 
iniaeiie  dicb  siebt  v^nrürend  in  m«ibe  Angel«g«ni>eJten 
and  Pliüie'« 

15  Da3  dienet  in  meinen  Kram  nicht.  —   TKeatrum 
Diatolorum,  3^1}*';  Staat,  $&i. 

In  Ponunem:  D»t  dAnt  in  tlnen  ICiAm  nicli.  Ist 
nicht  in  »Hncm  Sinn.  iDtihnert,  ^i\^.) 

*16  Daa  kommt  nicht  ans  seinem  Kram. 

D»t  bat  «r  nicht  »rdacfai,  «rfimd«n,  gfmacht. 
/Vi.,'  CeU  n'«»t  r»i  de  «a  houti>|ue.    (KHtrimgtr,  W*.) 

•17  Das  passt  in  leinen  Kram. 


(Barrtbomdt 


Fti^r  VoiU  hien  Mon  e*».   { krittinotr ,  llO^J 
.    Dat    : 


J/ulL:  Dnt   komt  in   zijne  kraam  te    pai. 


•18  Dat  i«  en  doli  Kram.  —  Ddhnert,  2ii. 

!>•■  ist  eine  Tcrwirrte  Sache. 

•19  Bat   is  en    versteken    Kram.     rUoUt.j  —  Schütte» 

rV,  198. 

EtDC  a«rri9<eD»  BekanntichAfl,  eine  Verbindang ,  &«■ 
der  man  nicht  klag  wird. 

•20  Dat  is  *n  schlimmen  Krara.  —  StürenttHrg.iio^. 

Dat  itt  ein«  BCfaUmniQ  Sacbe^  eine  Qble  Geiebiohte. 
•21  Ben  Kram  aaflhun. 
Die  Sache  esthulien. 

•22  Den  Kram  einlegen. 

Fn.:  D6taler  le«  march&nditof.    (tLtxt^ngtr ,  238*.; 

•23  Den  Kram  verderben.  —  Eittkin^  392;  Dram,  J,  I97ft. 
•24  Einem  in  den  Kram  hofiren,  ehe  er  smsgelegt 

ist,   —   Eudem .  392- 

Bei  fJmf/rmayrf  Einem  in  d'*  Kram  dapp*o,  eh  daes 
BT  anliegt.  —  Einem  in  die  Bede  fallen, entgegnen,  wi- 
dersprechen, b«ror  er  <Uiiiit  fertig  ist,  ehe  er  ■eine 
eigcutliohe  An«icht  u.  ■.  w.  aongesprochen  hat. 

•26  Einen  leeren  Kram   zu  Markt  bringen.  —  ich- 

mann.  gSÜ ,  47. 

„Wer  nicbte  gelernt  bat,  vnnd  kompt  tmm  AmpL, 
der  bringt  ein  lehren  Kram  zn  Mark  rnd  redt  Ton  ■»- 
eben  wie  em  Papagey  die  denleehe  aprach.«' 

•26  Er  hat  den  ganzen  Kram  verdorben. 

Frr.  :  II  a  fait  an  bean  chef  d'asarre.    (Krittinjftr ,  131  ^\) 

•27  Er  weiss   seinen  Kram  nach   einer  jeden  Elle 

Zn  messen.   —   Parviiwahnn,  64*. 

•28  Es   dient    (passt)    in    den    (in    •einen)   Eram. 

(S.  Brufen  29,  Opfer  und  Wasser.)   —    Trndtan»  5t8; 
Körie,  3.'i21* 

•29  Es  ist  kein  gntiucg  in  meinen  kram.   (S.  Mehl.) 

—   Framk.  //.  33". 
Frz.t  Celu  n'eH  ims  de  rotte   gibier.     (Kritzingtr,   343**.; 

*30  Ea   soll  mir  memand    in    ilen  Kram  kommen, 
ehe  ich  aiis^'epackt  habe. 

BöU.:  Eom  niet  in  mijne  kraam,  roor  dat  iek  oJtgepakt 
ben.     (ßarrf'jomi-e ,  I,  446  *>J 

•31  Es  wird  viel  Kram  geben. 

Aergemi»!^  Unruhe ,  Streit. 

•32  IIc  klimmt  d'r  mit  in  de  Kram.  —  Sturfnburg.  120  ^. 

Es  macht  ihm  WettJün&gkoiten,  bringt  Yerwirmng. 
•33  Im  Kram  liegen. 

„Ein  Karellein,  «in  Jnngfrewlein,  dan  mne«  epaefe- 
Tcn  fahren,  jhre  eigene  Zehrhellerlein  haben,  jmnier 
Im  Kram  lieffon  mnd  den  Bcatel  rnlier  WOrtae  haben, 
dat>  da«  Aepffelein  fein  riletlich  wOrde.^*  (MatMtv,  95&  ^.) 

•34  Jedem  Kram  dienen.  —  Eimlein .  99i. 
•35  Nicht  in  den  Kram  passen.  —  Braun,  l,  1977. 
*3G  Nur  in  seinem  Kram  Augen  haben.  —  Eitelfiit,  392. 
*37  ScheisB  mir  nicht  in   den  Kram^  eh'   ich  aui* 
gelegt  habe.    Ciiott-Tkal.j 

Wenn  jemand  in  der  Rede  nnterbrocben  wird. 


i©r 


•38  Se  is  in  de  Kram.  —  stvrrmkmrf ,  i»\ 

Befindet  eich  tra  Wocbesb««!«. 

•39  Se  schall  in  de  Krim.  —  Siurtmkurg.  i»*. 

I»t  ach  wanger. 

•40  Sein  Kram  geht  bald  finscfav  "bald  lahm, 

•41  Seinen  Kram  auspacken. 

Frt. :  Etaler  ea  marchandiae.     (Kritsinfftr ,  HtX) 

•Et  fts  en  Kram.     CSi€l>ahurg.-9dchsJ  —  Frmm 

V.  35 .  «7. 

>)Krftm  =  S«a.    (FrvmaHann ,  I\\  19f^~&ki. 
•cbomsig. 


•Cramans  machen. 

,,Dronib    Vater   mach   nicht    ticI    iTr^ 
Sackt,  Fabeln  und   gute  SchiefTik,     XI',    1 
hent    gar    Tiel    kramanien.**     (Bon*    a-, 
,.Ich  werd  nit  aang  Kranwin»  mikcben." 
24*9,  13 J 
Xrajnbeker. 
•  1  Dat  di  de  Krambekert 
•2  Dat  wäre  de  Kambeker. 

Poounereche  Flneb-,    S^chelt«    und    V 
formell! ,    in    denen    das    Wort   KramKeker 
für  Teufel  »teht,    (Dä^nert,  25^3  »,J 
Krajabnde. 

Das  dienet  nicht  in   meine  Kraxnbnde.  —  li>» 

herger,  /,  2,  171. 
Xr&ZQ/el2i. 

Krämeln  bringt  bätteln.  —  Buütng^,  79^, 
Kramen. 

1  Wer  kramen  will,  der  mues  Mtindwerck  kOofiCt 

— ^   Petri.  U,  7S0, 

2  Wohlfeil  ki*amcn,   nichts   verscheakexL  —  i^*- 

redt,  11751*. 
*3  Se  f&ngk  bal  an  zo  krome.     (Köu».)  —  Fv 
i.  476.  3i9. 
I^re  Snthindnns  steht  nah«  bevor. 

•4  Sie  kramen  miteinander.     (SiedtjiKnmu.) 

Von  den  Liebeleien  xwiachen  Pvraouea  baldadili^ 
sehleehtt. 
*ö  Was  soll  ich  dir  kranun?  —  Eistte%$k,9n. 
Kr^ner. 

1  An  der  Kramer  Schwören    soll    eich 

kehren.  —  riftat.,  v.  20, 

ßSAm.i  Enpock4  v&ror^üu  a  sonab^  plA£  n»  koj«c  •• 

Lat.:  Fboenicum  pacta.  (Ertum.,^i6;  Du»ftl«»J.  109^:  Jl^ 

der  /,  13^1;  //,  'J568J 

2  An  iada  Grüma  lobt  sein  Woa.   rTffi  ilirftfimiij 

—   Frommnun,  III.  391.  40. 

3  Bei  Krämern    lernt  man  kaafea,    bei  Sloitn 

lernt  man  saufen,  bei  Lahmen  lernt  man  ha- 
ken,  bei  Trinkern  lernt  man  trinken.  —  tf^ 

Tino.  I,  300;  S%mrock.  W43, 

4  Bis  sich  der  Krämer  (jüdisch:  Soochor) 

besinnt  sich  der  Zöllner  (Mobsin) 

Tendlau,  SSO. 

6  Das  ist  ein  kluger  Krämer^  der  den  Dann  thei* 

rer  verkauft  als  die  Wurst. 
0  Der  Krümer  bester  Gewinn  ist  der  Betrug. 

7  Der  Krämer  ist  nicht  anders  als  der  Krata. 

8  Der  Krämer  raucht  den  schlechtesten  TahacL 

9  Der  Krämer  vnnd  Wucherer  Gedancken  gtecktt 

stets  im  Geltsack.  —  Uhtnaun.  2n,  ao. 

10  Der  Krämer  Wagen  und  Pflug  iat  Betrug. 

11  Die  Krämer  kennen  einander. 

Moti. :  Twee  krameri  kennen  malkander  wel.    f  BTun  tlumm 
I,  »4ä»'J 

12  Ein  hungriger  Krämer  lobt  auch  Beine  stdiluiuBftl 

Waare. 
Lat.:  CiÜx  haud  f&eOe  verum  deeit.    (S^yboUt,  Ti,) 

13  Ein  ieder  Kramer  lobt  seine  war.  —  IVfrJ.  1/.  loi. 

Ithmann.  //.  148.  39.    Gaüt.  1039;   5itlor,  411.  fUUf... 

V.  19.   Dürhiftg.  133,  EMtelnn,  393;  UTiiyer.  tJ,  SC.  SM- 

rock,  589G:  Broun./,  1976,   üfanton.   365. 

Engl, :  Etrery  ntan  likei  bii  own  Ibings  be«t.  (Goal,  XflW 

It.:  OKUun  loda  il  suo  mfestioro.     (tiaat,  1351.) 

tat.:  Laadat  Tonalee,  qai  vult  extrndera  nur«««»    (Ma* 

der  J,  ^h;  II,  1636:  S^konlurim,   X..  3;    IVo^fMi««,  «H; 

EUtlrin.  3y3;  Uaal,  I0J9.-  PhUfppi ,  f.  220;  SeytitUt  »HJ 

—  Malam  ett,    nuüuii]  eit,    dicik  omni«   rmtor  «i  csi» 

Teeeaaerit,  tunc  gjorinbitar.     (Sutor,  415.) 

Span.:  Lada  bnhonoio  alaba  an»  agniaa,     (ho^n  f,  106.1 

Ong.:  Minden  cci^&nya  mag  a*  IotM  dfct^rt   f  O'oaJ,  V39S.J 


1573 


Krämer 


14  Ein  Kramer  der  mcht  gerne  leugt,  ein  Jud  der 

niemand  betreuprt,  eiu  Wae»er  das  olm  Scha- 
den fleust,  eitt  Wolff  der  kein  Schaff  zureist 
vnd  ein  Wucherer  ohn  Geld  *itid  fiinff  Mer- 
wttnder  in  der  Welt  —  /vin./^aio. 

15  Ein   Kramer   kann   sich  schwerlich    hüten   für 

vnrechi.  —  Petri,  ü,  aio. 

10  Ein  Kraracr  muss  »einer  War  das  Wort  reden, 
sie  kana  selber  nicht.  —  IWn,  II,  Jio. 

17  Ein  Kramer  scUemet  sich,  ledig  wider  zukom- 
men. —  /wn.  //.  aio. 

1$  Ein  Krämer,  der  nicht  Mausdreck  ftir  Pfeffer 
eiriiiLhuatzen  kann,  hat  sein  Handwerk  nicht 
wohl  gelernt»  —  Euelnn,  393;  Simrock,  ftS99;  flroiifii. 

Dl«  Butler:  Mit  vlaltta  Loben  rirtAUobt  ein  Kluffer 
irol  die  Bonten  gegen  d**  Sobvoin.    (Altmann  17,  444.; 

19  Ein  Krämer  kan  bald  sehen,  was  er  vor  ein 
Kauifmann  vorm  Kram  hat.  —  Lehmann,  ??.  4J. 

*20  Ein  Krämer  macht  keinen  Jahrmarkt.  —  Pars- 
mmkfm ,  345. 

21  Ein   Kramer  neidet  den  andern.      (s.   Botuer 

91  u.  94.) 
Fr$.!  0«ni  de  moiine  *fUt  gen«  oovieuz.  (Ltrouji,  //.  i'iG.) 

23  Ein  Krämer  ohne  Verstand  kommt  bald  ausser 

Land.      (S.  Kaufm^no  31.) 

*J3  Ein  Kramer  versäumt  nicht  leicht  einen  Markt. 

—   tHMior.,  Vm.  »:  Simrock,  5905, 

24  Ein    schlechter    Krämer,    der    s^ine    (eigene) 

Waare  veracht't. 

25  Es  ist  ein  Bchlechter  KrAmer,  der  nicht  Mäuse- 

dreck für  Pl'eöer  verkaufen  kann»  sagte  der 
Ablassmönch.  —  KlmUrffiie^ei ,  SS,  3. 

26  £»  legt  kein  kramer  von  eins  kauffroans  (Käu- 

fers, Kunden)  wegen  auss.  —  Franck,  U,  7o»; 
tiTvUr.  l,  J7;  Nin,  tl,  J«4.  Lehmann,  399.  7,  K\Mnn, 
391.   SimrocA.  3904;  Kurie,  33IS:  nein»h*yq  ill.  i%. 

„Kiik  Krümerf  d«r  will  liBb«n  fvil»  dar  blndt  cit  uf 
»\n  S»k  und  Seil ,  da«i  ciaftr  von  Ihm  kouf  »Hein  ,  wftnn 
•T  afblndt,  wandet»  er  d«r  Oemaüi."  Dir  Kuh«o:  Um 
Kin«!  M«ring«  willen  wird  keiner  FtechbSudler  ge- 
nannt.   (AUmann    lY,  417.) 

27  Es  siud  nicht  die  groason  Krämer  allein,  welche 

die  Messe  machen. 
29  Für  einen  Krimer  ist's  ein  Glück,  wenn  er  auf 
einem  Fuss  lahm  ist. 

29  Gehe  hyn,  wei-d  ein  kramer,  ein  scbalck,  sagt 

der  hencker  zu  seinem  knecfat.  —  Aimvta  t,  23«; 
E\/enot([,  134*;  Efftmn^,  //,  44.  Lehmann,  4^.  74;  Eite- 
letn.  393;  So  Her .  143  .  Simrack  ,  4901. 

Naeh  dletem  Sprichwort  tansi  in  d«nt«cbeo  Landern 
die  Kramerei  für  lo  unelirlicfa  gehalten  worden  aeln.  all 
In  Ti^lerAngen  noch  dieeeBtUAdedaa  Amt  desITeDkcr» 
ill.  „Dom  Kr&merg«iet«<% bemerkt  8uHer{iL.  a.  O  j,  „Ibut 
man  auch  nicht  unrecht^  wenn  man  ihn  Air  «brto«  biU. 
Und  wenn  eine  i;anz«  Nation  Ton  dem  Krfl.mergei«t*  be- 
•eelt  »ein  konnte,  lo  wUrd«  ich  eie  fAr  dir  rcrdorbenet« 
halten  mtlMen."  Denaelben  AburhrQ  ob  dem  Krlmer- 
gellte  drttckea  auch  andere  Spru'Uwürter  au«,  in  denen 
die  Krftmer  «ieh  in  einer  lieieUvcbart  befinden,  di«  9jm- 
boliicb  let.     (S.  Bettler  t'i  u.  Hund  JS.) 

30  Jeder  Krümmer  hält  seinen  Laden  für  den  schön- 

sten. 
SChm.:  M^J  kr4m  jeet  nfjpjknejif.    (Cttakottt^,  344.J 
Pi/tH.t  Katdcmo  iwoje  aaJplt^i^viMe«    (CelmiQWtkf.iti,) 

31  Jeder  Krftmer  lobt  seinen  Kram.  —  ITdrf*.  3423. 

ff0U.:  Elke  kramer  prljet  xijne  waaren  aan.    (ffarrtbomd0, 
I.  449^.;  —  Klke  man  kramer  itaat  voor  cijne  kram. 
(aarr4Um**,  t,  446  bj 
L*t.:  Laudat  Te&alec  quot  rnlt  eslruiere  meroea* 
Schwad,:  Hwar  klOpmmn  rooaar  «in*  w»liror.  (Qrubh,  IMJ 

32  Jeder  Kr4mer  ruft  in  seine  Bude. 

M«H,:  Stk  kfMuu  tao%%  sM>*  »»•  4»9««-    (Btrr«^m4e. 

33  Jeder  Krimer  trüigt  seine  eigene  Hocke. 

KngL:  LM   everr  pedlar  cekrrj  bii  owa   budeo.    (B^hn 

iVt..'  Obäena  m«rcifr  nortera  to«  piaier.  —  CbaovA  mer> 
der  pnee  eet  atfulltee  eteon  panter.    (Ltrou*,  ft,  108 J 

94  Kein  kramer  verspricht  seio  eigen  wahr.  —  U»- 

«31.  11.  Ptfln.ir.  417. 


m  Mwdb.s 


Krämergewicht  — KrÄmerlateia       ]  574 


35  Kein  Krilmer  gedeiht  zu  Hause* 

Lat.:  Impigrr  extremoi  currit  mereator  «d  Indoi,  per  mart« 
pauperiaot  fngione,  per  «axa,  per  igno».  (Bortu.)  (Phi- 
lifVi,  /,  IWJ 

36  Kieme  Kramer,  kleine  Korbe  (Hocken,  Butten). 

Fri.t  A  }>etit  raercier,   prtit  panier,    (iiaal   »7^,-   Irrous, 

All,  lOJ.   UuJiuT,  i33*i.J 
IIoH.:  Kleine  kramer,  kleine  kraam.   (Ifnrrelvm*>,  I,  UÜ^A 

37  Kleine  KrÄmer  treiben  keinen  grossen  Handel. 

iloll.:  Ligte  kramert  drijven  geea'  iwaren  bandel.  (tlarr^ 
l>vm^0,  /,  44i*«.; 

38  Kramer   haben»  für  ein  rechtm&saigen   gewin, 

dnsa  sie  sich  mit  ander  Leut  schaden  bereichen. 

—  Ldtittitnnf  414,  7, 

39  Krümer,  die  nach  dem  Markte  kommen  (wenn 

die  Kaufleut«?  fort  sind),  werden  uicht  reich. 

Aber  lebr  bald  und  leicht  arm. 

40  Krämer,  die  wenig  Wahren  haben,  machen  gross 

gesperr,   dasa  sie  den  grossen  gleich  sehen. 

—  Lehmann,  363.  36  u.  714.  3. 

4i   Krämer   liegen    gern.  —  Franck,  /.ll^,   Lehmann, 
tl,  314.  67.  Pelii,  li,  42«;  A'Jrf«,  SSM. 

49  Kriimer  schwören  ums  Geld,  wie's  ihnen  gefiillt. 

43  Krämer  und  Käufer  messen  (wagen,  «ähleü)  ver- 

schieden. 

Ijii>  Kufnen :  Zftblt  der  KrSmer,  gehen  neun  auf«  Zehnte 
rt<(. blitzt  der  Küufer,  gehen  elf  darauf.  (AUmanm 
Vf.  4y3.> 

44  Loep  hen  und   werde  eyn  kramer,  alle  dynen 

fründen  to  schände,  sprack  de  Scharprichtcr 
tbo  syuera  knechte,  alse  he  nicht  dogeuwolde. 

—  lietHekf.  CCXm. 

ffott.i  Ga  weg,  Word  een  kramer,  cei  de  bsul  toi  Bijnea 
kneebt.    (Harrebomt* ,  l,  448*».J 

45  Man   kennt  den   Krämer   am  Schilde  (an  der 

Waar«). 
MoiLi  Aan  de  man  k«nt  men  den  kramen.    ( Ütkrrtbomdt, 
I,  44S»J 

46  Nigge   (neue)   Kroamers   un  alle  (alte)   Fäuer- 

troanen,  doa  mot  me  sik  vööer  waren.   (BureH.) 

47  Töf,  du  schallst  na  de  Stadt  to'n  Kramer  in  de 

Lehr',  da  schallst  du  achter  de  Bod'  staen  as  en 
Lueropenpenning,  sagte  der  Bauer  zu  seinem 
Sohne,  da  er  nicht  in  der  Wirthschaft  arbei- 
ten wollte.   —   OiermUfen ,  J30. 
43  Verdorbener  Krimer,  guter  Mäkler.  —  Kön,;  jsw. 

(8.  Kaufmann  39). 

49  Was  kann  ein  Krämer  vom  Seehandel  verstehen ! 

Wer  immer  in  beeobr&nkten  TerhikltniMen  g»(ebt  hat, 
kajui  die  Combinatlonen  der  hohem  Politik  ebenao 
ireaiff  begreifen,  als  der  DorfkrAmer  mitten  im  Lande 
den  Seehandel. 

50  Wenn  der  Krämer  den  Mund  aufzuthun  weiss 

und  der  Käufer  die  Augen,  so  ist  beiden  ge- 
holfen. —  Mtmann  V,  117. 

51  Wie  der  Krämer,  so  der  Korb. 

Die  Hauabaltung,    der  Alifwand  lotl  llob  lia«h  der 
Einnahme  richten. 
Fn,:  A  petit  mercier,  petit  panter.    CLendrof,  999;  Bohn 
I,  4.J 

52  Wie  der  Krämer,  so  der  Kram. 

Böhm.:  Jakf  pAn,  takor^  kr&m.     (Öeiakorgky,  3U.) 

53  Zwei  Krlkmer  wissen  wol ,  was  eine  Nadel  kostet, 

JlotL  :  Twee  kramen  kennen  wel  den  priji  van  eene  naald. 
(Barrtb^met,  I,  ^^^.) 

*54  Der  Krämer  wird  länger  leben  als  seine  Elle. 

—  SimrotA.  S903;  Kör»e.348S. 

Mit  dem  Ton  anf:  der.  Diese  Elie  eobliesil  Ihre  Tbft- 
tigkeit  mit  Bankrott. 
Krämer^  wicht. 

Kramergewicht  muss  wie  Silbergewicht  sein.  — 

fcrflf.  SM,  176. 
r       '  Mir  den  HandeUrarkebr  riebtiges  Otwlebt. 

(,s  ..; 

tihü  '  -«icht  echol  glich  tilbergewrloht  iln.    (Ort- 

;<>/,    V  .  'S  loj.; 
KHLmerla'teinu 

Dat  '■  K'^TTiAflatin.  ^-  SeKniw,  llt,  w. 

I  huen  die  Lente  der  untern  Volksklaiien 

B  .  FrrmdipracbUcbe,  wa«  »ie  nicht  vereia' 

lic  9Wf  gn  •culechtei  Latein.   Auch  in  Meek* 

IfL  •  ickerf  man  rp  R'-Iiweljoh  vude  da  Kra- 

m*  ■    4iacb«r  »-744  Wolicb  vudö  dwelech  daher 

baevoi''  vu']4    dat  huueertace   mank    d«»   daeeot  auer 


1575 


Krämleiii  —  Kranich 


HftiM  m4  mur  Kop  »««r  rise^  Hape»  nerpct.  ■'    ('A. 
J?»fl..'  B«t  ii  Kr*me<  LaUJiu    (EarrH<m4*,  t.  i««^.; 

*1  Die   (beiden)    können   ihr   Kramel  sosammen- 

•cilUgetl.      (Stft^^it^hmm.) 
P*«*c«i  juciuAAdrer,  köndcn  «ich  Itcinibta. 

*2  M&cliea  dot»  (das)  Krümel  zum  Biihmel  (Raii- 

aeii).    /'/nd!  ♦•<ci^  ., 

•3  8'  wiküti  '8  Krem...  ....     ...lii»  laache.  —  /Vfrr.iO. 

W'illfn  pm«Ad«r  beir»tb«tt. 
KraxnxnetBVOg'eL 

1  Eiii  uelter  Kram  inet*  vogel,  rief  der  Schneider, 

und  aas  eine  Eule.     (Unvmmirr,)  — »  Harfcr,  ^44. 
%  Wenn  »ich   die  Kramtnctevägei  streiten,   kann 
niMn  »le  mit  d*'n  Häjiden  greiffn. 

Itttn.T  N»*r  trancme  »trid«,  kAad  liuitiil  la^v  dem  med  luea- 
demr.    (ttor.  dem.,  :.M.J 

•3  Da«  geht  über  den  Krammetsrogel. 

Uie  Bremer  ichat^  Flnunflaetcvogel  llb«r  illc« 

ikndi.re   Vogetwil'i  .  reibt  Ilorat   in  elAem  »ei- 

uer  Briefe:  „Nil  i.  '• 

Pön. :  Blandt  fae]«oe  umio*.'^«.  iLrAmt-foglen ,  blaudt  de  ftre- 

.'^  ftfdd«  lijT  h»reii  for  Ickkeni«  ■pil■c^.     (Prot.  <iam. ,  357.J 

•  Seinen  Kränipel  hertuLtermachen. 
Krampf. 

Ich  leide  an  Krämpfen,  tagte  der  Aal,  als  er 
dem  Fischer  den  Arm  durch  einen  Schlag  ge- 
lahmt hatte. 

Kfii'.     fianda  oB ,  a«  ibe  «lectriu  eel  taid  to  tbe  cocknej. 
Kranaviretatraaoli. 

Vor  einem  Kranawetstrauch '  soll  man  den  Hut 
abnehmen,  vor  einem  Hüllerbüschen  nieder- 
knien*     i'iSlrirmwrtJ    —   Sonntag, 
^i  Name  de«  Wacbbolder«  in  Oesterreicb  osd  Bkieru. 
Kranen, 

*  1  Hai  kraned '    fiick  an  die   Hucke   an  der  Mist* 

gafiel.     {Grtxficiiojt  Mark.J  —   Fri/fnmti»H .  V,  60,^2. 
'1  Si)t  kraoen  =?Ianii9ti  UaIji  taacbiin,  lich  breit  ma* 
r'ehcD,  Hieb  m  dl«  Brutt  werfen,  Krukr4D0  =  Kr&aicb; 
Kr»nf«n  ^~  H«tiD  um  Kassa  .  an  der  KaffeekaDoe. 

*2  Hai  kraned  sik  as   ea  8preulhaneu  (Truthahn). 

(ihafHhüfi  Wurk.i   —    t''mmtnannj   V,  60.  32. 
KrasA-el. 

*  1  Lr  hat  ihm  einen  Krangel  drein  gemacht.  rA'ür- 

£f  bat  actu  Vorbab«n  dufchkreazt. 

•2  Er  thut  mir  allen  Krangel  an.    (Würiemkerj/.j  — 

Ktftn,  I,  '2S4. 
£r  mxtilx  iai«h,  wo  tr  kiu^n. 
Kranffli. 

•  Lr  ist  en  schUtzlige  KrangU.  —  SHtvrmptster ,  ss. 
Sranloh. 

1  Der  Kranich   hat  hohe  Beine,  aber  schlechtes 

FlfiiBch. 

£6hm. :  JurAbok  panikjP  ptAk ,  ftle  oIUupskA  polrava.    (Öcla- 
^otn,:  J«riu|b«k  psatki  ptak,  A  ehiopak«  pptnwa.    (Cela' 

2  Der  Kranich  vud  der  fuchs  sind  eines  des  an- 

dern (jasterey  wenig  gebessert.  —  t^etn,  ll^  98; 
Uenü<:h ,  1274  ,  8S. 

3  Ein  Kranich  pickt  dem  andern  die  Augen  nicht 

aus,   —    ParCnnitiktjH .  2410. 
Aber  wüi  ein  Motiacb  dem  andern. 

4  Kommen  die  Kraniche  geflogen,  eo  kommt  der 

Winter  jj^eKO^cu.     fEunKtnhen,)  —   IfoeM,  HO. 

In  Vonetien  ^agt  mau:  Wcun  die   Krank-be  rorUber- 
aiabeu.  kommt  Wind  und  liegen.    (Reiu^fjfrff   Vtll,  h^) 

5  Tausend   Kraniche   in   der  Luft  sind  nicht    so 

viel  werth  als  ein  Sperling  in  der  Hand.  — 

BurcUiardt.  3. 

6  Wenn  der  Kranich  fortlieht,  kehrt  die  Schwalbe 

wieder. 

7  Wenn  der  Kranich  mit  dem  Pferde  tanzt»  kommt 

er  lahm  nach  Hans, 

I>än.:  Naar  txuuDn  gaacr  i  d&nd«  mod  itodbetton,   f&A«T 
hnn  brudne  been.    {Bohn  i ,  392.; 

8  Wenn   der  Kranich    mit   dem   Specht  klettern 

will,  so  bricht  er  diis  Bein. 

In    Finland:    Einmal  wollte  fl«r   Kraniob    aaoh  %ni 
den  B&nm,  da  bracb  er  gloicb  daa  Bfllu.  (ßertram,  73.) 

9  Wenn  die  Kranich  mit  einander  streiten,  kan 

man  sie  nüt  htodeu  fangen*  —  Lehmann j  sis,  il. 


10  Wenn  die  Kraniche    und    wilden  Ginse  Beb« 

nach  Han?,  so  bleibt  der  Winter  niekik^ 
aas.     (SrhiM  j  —  Bo*td.  loiu 

11  Wi«  der  Kranich  fliegt  ebert  3te«r,  so  üigie 

wieiJtr  her. 
•12  Den  Kranich  machen  (spielen). 

LffeBg«  auf  eiikem  FI«cke  rtehcti ,  läas*  X^^cai  wn% 

*  13  Den  fiLranicli  znm  Teichwärter  maclien.  —  i^ 

m(um  V.  iU.  lUifuberg  il\  «7. 

*  14  £«  geht  ihm  wie  dem  Krtmich ,  er  wollte  fax 

tind  kiui  (kann)  nich.     rsttttim.j 
*15  Nach    einem  Kranich    zielen    tmd    eine»  Sf«^ 
treffen. 


1  Besser  kranck  vnd  fromb,    dann    gefond  tti 

gOttloM.  —  Pari,  IK  3».  limitch,  U3S.  O. 

2  Besser  krank  aU  unter  d»*  Bank. 

Im  Or»b«. 

3  Besser  krank  am  Leibe  als  an  der  Seele. 

Dan.:  Bddx«  at  vffr«  »y^  p«k  l«9«^^t  (>a4  p«S  ISM»- 
Lfttgemet*  knakhed  biudrer  fra  b«fillUiii|F,  mtm^lMm 
fra  bimmalen.     (Prat.  dait.,  :>3^  u.  357.^ 

4  Binnen  krank  un   buten  blank.  —  Sdmt»,Lm^ 

5  Einer  der  Kranck,  ein  Krüppel  vnd  an  Uiaia 

vnd  Füssen  lam  ißt,  der  kau  die  werck  &m  p» 
Sunden  Menschen  nicht  thun.  —  L^mam,  m,k 

6  £a  ist  keiner  kmuck,  es  ist  ohn  sein  dauk  — 

/Vfri.  //.  f€6;  llenurh,  644.  S«. 

7  Es  ist  üienjnnd  so  krank,  er  hofft  anf  BesaStOf. 

Xur..-  A»gTOlr>  dam  anima  est,  ipe«  €«t.  fClecraJ  (^ 
t^Ul,  VI;  fkiUppi,  I.  IS;  Bindtr  II,   a»f    /«nMw,  I: 

S  Es  kann  sich  einer  wol  Kranck  sorgen,  «ibe 

nicht  Reich.  —  Lehmann,  t^,  », 
9  Es  sind   nicht  alle  kranck,    die    ach   md  Wa 

schreien«  —  /^nn.  tl,  m:  SimroiA,  iso*:  Hiwani 

/F.  30. 

f^Nicbt  ttlAub.  d»f  itAts  in  k.rmnkbeit    »leb.  «er  » 
nter  BOhreittt  ach  vnd  web.**     (Loci  comrn.  ,    134.> 
L«t,:   Noo  iDflnnatnr   qulaquia  na*    ua«   Ukw  tMlOu^  ß^ 
ctmm.,  134.; 

10  Es  sind  nicht  alle  krank,  die  in  OimmMbtU' 

len.  —  Simrock,  7664;  Körte,  «Ä^,  Hctti*l>rri  IT,%. 

11  Krank  baut  er  eine  Kapelle;    gesund   bricht tf 

eine  Kh'che  ab.  —  JjraMoti»  aas. 

12  Krank  ou  ongesond,  on  freien  aa  enneu  Scfe- 

pershond.      fMeurnJ   —   Ftrmmuh  ,  t ,  40t .  m. 
In  Preuaaon;  Krank  nn  angeaund,    l^te  wi«  <>  mt 

werbund.    (Fritchbiery  ilh.J 

13  Krank  sein  ist  besser  als  sterben* 

14  Lang  kranck  stirbt  hindennach.  —  Fnmdk,  I,m' 

EgrHvffI ,  :m3^.  (inuer,  /.54;  Pctri.  //.  «H. 

15  Oemmer  krank  on  nömmer  dot.    rAtrurt.j  ^  t^ 

menich,  1.  40i,2H. 

16  Sie  seind  nicht  alle  Kranck,    die   achxen  «ai 

krächzen.  —  Ukmann.  4S2,  T9.  Lirhmann,  U,  i0^7k 
Uoti.:  Si  on  «ijn  nlet  al  »itc  die  «toD^u. 
Litt.:  Nun  müroMtur  ouinla   qoi  to   mttü  fAtur.    (FtMtrtf 

leben,  79Lj 

17  Sie  sind  nit  alle  kranck,  die  mit  krauoken  mV 

gehen.  —  /Vfri.  II,  533. 
IS  Sie  sind  nit  alle  kranck,  die   sich  klagen.  - 

A'lri,  tl.  523. 

19  Wenn  man  nicht  krank,    braucht    man   kdat 

Arznei.  —  Sutat,  684. 

20  Wer  gern  krank  ist,  lacht  den   Arzt  aus.  ^ 

Eitiein ,  ^21 ,  Simrock,Uit. 
Lat.i  Mfrdiolnam  r(»pult,  quem  MgroUre  deloeUA.    iSitf 
lein.  Ü'JIJ 

21  Wer  kranck  ist,  der  wer  gern  gesnr  ^  ■  v 

nicht,  wo  die  hilff  herkommt.  —  ii 

22  Wer  krank  ist,  den  ärgert  (hindert,   uic  r 

an  der  Wand.  —  Simrock ,  2.'.40. 
J/A(i..-  Wtmn  der  uien*«fa  krank  ist,  k^a  er»  nit  y%\ 

(FaifHach(»piff,)    (Zingerlti  S4.) 
Fn.  ;  Qui  ett  malade  il  n'ftit  pat  »i»e.     (Ltarpux^  IZ, 

23  Wer  nicht  krank  ist,  darf  keinen  Arst. 

24  Wer  nicht  krank  ist,  sehnt  sich  nicht  nach  dm 

Arzte. 
Mkd.;    Wer   niebt    ist   aieeb.    naok    aiAch    ui«    wart«  iSi 
aou«bs  «jik«in«a  titt^x,    ^Sonet.)    (XtnyurU  ,  64.^ 


Kranke 


Kranke 


1578 


25  Wer  nie  kranck  gewesen  »st,  der  weiss  nicht, 
wie  einem  krRucken  zu  Sinn  ist.  -^  Pttfi,  ft.  7S8. 
^'26  Altijfl  krank,  an  nimm'.r  dimd.     CSord(rivtj 

Allxeit  krtnk  und  nlmton  todt.  Von  peTiiOD«n,  die 
tt«tt   über  ihre  Ocinndhcit  klagen  und  denoocL  tii«ht 

'27  Der  muss  lehr  krank  sein,  der  davon  etirbt 
[•28  Er  isch  chrank  unger  'em  Frissbank.   {SolQtkumj 

—   Schild,  7Ä.  21J;  SutermriMter,  62, 

Seine  Krankheit  iit  nur  eine  -roTgvbUcb«,  er  b*t  gu- 
ten Arpotit. 

'♦29  Er  ie  krank  wie  dcBftb  Bur,  wo  rura  Doktor 
gange-n  ist,  goge  säge,  er  bab^a  HoUweh, 
er  könne  nüt  meii  icbTucke,  weder  halb  und 

ganz   Oepfel.   —   Snn-nn.n4ltr ,  45. 

•30  Er  ist  gan«  krank  auf  etwa«.  —  SiMpf,  S89. 

Mat  ein  i«hn»Üobligpi  Verlangen  'lanaeb.  Der  Mond 
lil  (in  Tirol)  krank,  w«nt>  et  abutramt;  dtr  8ehaM, 
w«DU  ^r  zu  tohmälzen  btainnl. 

•31  Er  ist  krank  auf  der  Fressbnnk. 
1*32  Er  ist  krank,  die  kleinen  Happen  (Bissen)  wol- 
len ihm  nicht  mehr  schmecken. 

SeU»  Appetll  verUngt  irröi«<»re. 
Bö^m.:  Dobr*  to  nomoo,  kterA  ü4  pojUtf.  {Cftitktinky ,  J'J9.; 
9<«M>. .;  J«  «om  cbor^,  Jtf m  Jak  bart  ktur^.    (CdtakotMky .  tW.) 

•33  Er  int  krank,    er  hat  ein  Loch  im  Arsch.  — 

Fritehhin,  449.  FrUchHer*,  Sl««. 
♦34  Er  ist  krank  im  Kopf. 

Auidruük  der   Sc«loute  fttr  bttruzikvn.    (\'gU  Jfxm^ 

Otiamintite  Erfihlunvm ,   Frftnkfarl  •.  M.  IS56»  N,  F., 

X,  2a.; 
*35  Er  ist  krank  mit  dem  Maul  in^n  Brotschrnnk. 
♦36  Er  ist  kränk  mit  dor  Nase  'nei  in  Schink  (auch : 

Schrwnk  ).      i  Meimn^et^J 

♦37  Er  ist  krank,  weil  er  glaubt,  er  müsse  alle 
Stockfische  Greisen,  die  da  sind. 

Dio  allo  lToeb«iib«itoti  aod  U&ToUkonmeBhailtn  «b- 
HttD  und  heb^n  wgUcn. 

*38  Er  ist  so  krank,  daES  ihm  nichts  im  Mande 
bleibt. 

Ür  hat  nAmlich  to  'gtil«a  Appetit,  ]4at*  er  ••  raacb 
blniinlvracblingt. 
Fri,t  II  »at  fort  malad«,  rien  n«  lul  d«m«aro  i  In  boneb«, 
CLerwuJt,  I,  177.J 

•39  Hä  ew  krank  am  Schaf  (Schrank)  et  gitt  viU 
zo  feukeln?  Hätscherlieb  ikwer  winnig  20  be- 
growe.    (K6ln.)  —  Ftrmtnüh,  I.  473,  73 ,  Weyiitn,  tV,  14. 

•40  He  is  krank   for  't  Brotschapp.     ((Hdfmfmrf.j  — 

ffttH.:  Avbtax  d«  keakendenr  tick  Ug9«n.    (Barrt^^mH. 

I,  .VJ7^J 

*4I  Ue  is  so  krank  as  *n  Hon,  mag  gern  eten,  man 

nix  don.  {Out(Yie*J  —  Iturrm.  600 ;  EuhuttUt,  IS^i 
[>t4*mtitJf4ni t  liQ:  GtMArHmidl,  f,  15T:  //,  22;  llauxialm,' 
AtT,  Jtl;  Fnmmtmi .  V,  523 .  y«.  f&r  tt«Ut*in:  Sdtüttf, 
It,  M3:  für  MtKktmbHni:  Ftrriumieh,  Ifl,  73,  94.-  Bü(z«v, 
Rtämttmätn,  XXIV,  h2.  Schiltrr,  tiJ,  14^'.  für  die  Graf- 
ittittftMark 
t,iV3.  X40 

V    • 
kr 


Framma»n,  V,  60,  S8:  für  Mmrt:  rirmmtrÄ, 
tür  Altmari^:  DanntU,  277;  hoduieutteh  b«i 


!'t*n   Kranke»,    tn  der  Schwell:   Er  1*1 
riac^   mag    yI«!    fraaae    und    BÜt    tha«. 

Xnift.    Sick  i>i  ibo  Lombarü  f«T*r,  or  of  tb*  Idlna.  (S«Am 
II,  %yj 
•42  Krauk  ora  Brudschank.    (TrierJ  —  Utvtn ,  ISi .  t9. 
Von   lolehüin,   dl«   aiob  kMnk   tilÜltta»  »b«r  dabai 
aebr  guten  Aj»petit  baheOi 

♦43  Krank   onn    liU    (faul)    damank.     {thtpreuit^   — 

Ftythhter.  All;  Frwffrfrirf ',  217«. 

♦44  Krank  si  Ock,  ete  wöU  öok,  ei  ligge,  ligge.  ^ 

triHMtcr  *,  SJ69. 

*45  0,  oh,  krank  si  öck,  stühne  roöt  öck,  vihhn*  ock 
oicb,  so  glöwe  se  mi  nich;  stAhn  öck  awcr  all 
to  »ear,  gcwo  se  mi  kein  Ente  mehr.  —  Fmch. 

•46  8ich  kntnk  lachen. 

Da«  itt  sufli  Krankla«ben. 

Kranit«. 

1  Armei»  Kranken  vergoldet  man  die  Pülen  nicht. 

—    Mtmantt  VI,  4S7.  «ruuiwa  if,  t»» 

2  Bei  Kranken  iat^s  bald  versehen.  —  CiA^inn«  »1. 
Imt.:  iBAraü  ««M»  punil«  Be««t.  {09*d.j  (Mh0mm,S»i: 

Btmdtr  U,  ISMO 


3  Da  der  kranck  genass,  je  (nie,  viel)  er  nrger  was. 

—  Uerltri}e%  ,  Heti^amUHu,  l.  Ho,  /Vrr»,  //,  .%4;  TArm- 
inhu*,  /,  414;  llein»ch,  933^  63.  Lehmann,  II,  »H .  SS  ; 
Math^ty  .  10«*;  SmjttiCt  Hl.  Lath9r,  184;  Luittcr* 
rwihr..  41K);  l^ütor.,  X,  U ;  Hufkiag.  II.  Aürte,  Vti^i 
Kütie*,  44J0. 
„"Vor  JSeUen  «afrten  dl«  Klnn«rt<>iqter  Da«noti  Unime- 

l.j.'.--  .       -         :  ■'.-        ---r   -  -,-'     ^    .r-  >    '  -■,    •,  .      ,/,.-         :iil. 

'  J 

..  ..Ai 

vorigen    ituidliohen     weaen.**      ( Luct 


Kvcrufii  .   min  au 
kehrt     er    ram 


'       -i>  er  all   er   S  tra«. 
r  AU  da#  «prl^^vort 
li.  iMBÜep  er,  all  er  ö 

wa»,  ('A>'i/i  f  ;  —  \>  eil  »prtclHt:  tuV  der  «tocli  genai, 
d6  wa»  er  4er  er  ouch  A  wa«.  (Bomrr.)  —  Deni  i|>dcbt 
Btab,dad«r  ttiüch  getia«,   dö    wurt   er    bovvar    üuuu    er 

Hott. !  Alt  de  kracke  we4r  geuaa ,  wa»*t  »rg«f  1  dati't  t«  to- 

r«n  was.     ^ff/i-r-^Mirr     1.  Uf<*'.'' 
IPit.:  gu.  ,t  ; 

a«d    eil  j., 

hl.)      -        -  .  ■  ■  •         UA. 

(Seut-vlJ,    ••<'.; 

4  Da  der  Kranke  genas,  er  Gott  vorgas«. 
6  Das  sind  die  sschlinimsten  Kranken,  die  sich  für 
gesund  halten. 
Dan,!  Den  i^gdom  er  farligst.   naar  den  tTgn  H  Te«d   at 
Liaud  er  «yi;«,  —  Oiult  tegn  ojim-  d«D  lig  ijkke»  band 
er  *ttttd*     (trv9,  duH..  Ä3yj 
Jt,:   La.    |>etfgior  infermitk  t>    qnAudo  l'lnfermo  si    crede 
•aao.    (['ittKtsflia,  313,  l.) 

6  De  Kranke  eiti  np  't  Bed(de) ,   de  Fege  >    sitt 

dervör.  (iutfri«*,)  —  £tu^en.au5,  fcViW«/d.  112a; 
FTrmmann,iV,iW,ii^:  Hamk<ihKd*T,lU,   Kttn,  413. 

')  Vom  Oef«bick  «im  Tode  bMtlmmt,  dafür  reif,  d«n 
Keim  de«  Todes  in  ticb  tragend.  Daa  Wort  kommt 
tm  Nled erden tachen  noeb  In  der  Redenaort  vor:  er  iat 
noch  DJcbt  fAg»,  d,  b,  er  wird  noch  niohtbald  ateTben, 
Jla  konuBt  ja  banAg  vor,  daaa  der  Kranke  g»n<it  and 
der  Kr»Dkenpfl«ger  etirbt.  Der  Gedanke  de«  obigen 
äpricbwurta  wird  in  den  Nibelungen  fo  aoigedrückt:  Ea 
iterbent  wan  die  veigen.  (S-  Gesunde,  der,  13,  Folge, 
der,  1  )  fVcl,  'ünW-^hurg,  ^2^) 
MoU,:  Df  1     '  ! .  VB  da  veego   ataat  vr* 

voor. 

7  Dem  Ki^....  -  .„.  .:  :  A:Lt  nütz  und  angenemi 

die   Gesunden   achten   sein   nicht.  —  Luther't 

Ti$chr,,  IM*. 

8  Den  Kranken  ärgert  die  Fliege  an  der  Wand. 

—  Sletf/cr.  .19;  .«fiwrwrJr.  5914;  K/irtf.  3537.  Itraun,  i,  19815. 
Pie  Rui«en:  Einen  Kranken  vcrdrieant  alle«,  d««r  S^n- 
Beoecbein  i>t  ihm  xu  dtiuket,  der  2(ebel  lu  hell.  Elu 
Krasker  krgert  9iob  über  den  Strobhaluii,  dvr  tu  aeiueui 
Wege  liefil. 

d  Den  Kranken  mangelt  nur  Eins,  den  Gesunden 

fehlt  Viek-8.  —  A#Ürr.  MmlerBiitrke. 

10  Der  kranck  i«t  ein   thor,  der  seinn  art«t  znm 

erben  macht.  —  Frantk.  l,  71  •. 

Dan.;   I>eu  tvge  gitfr  et  Calt  r^ad,    d^r  keft«r   iMgen  tfl 

nrring,     (t*rvr.  Han.,  Hb.) 
fLat,:  MbI«  •«cum  aglt  aeger,  roedicun  qui  haerodnni  faoit. 

(Frvmck,  /,  71  *J 

11  Der  Kranck  nie  erger  was,  denn  da  er  wieder 

genas.  —  Luiker't  Twchr,,  2U**;  Fudur,  ttalier, 
t97,  4.  EwoVia.  393, 

lä  Der  Kranke  genest  nicht  stets  von  biissem  Tranke. 

13  Der  Kranke  hofft,  dieweil  ihm  der  Athera  aus- 

geht. —  Ewetftn,  393:  Stmrmk,  iVlU  ,  ilraun.  I,  19B4. 
Xile  KoMieit:  (l«r  Krmtiko  Uciflt  auf  Ueueeung  bl«  tom 

T  '-  ."  -<  ^  'r  ....  •>  .- Fiaurn;  atett  auf  Boe- 
»•  •  auf  Sonuonacbein    der 

H0f>  ;,    uL'uiH    Luui»T,iu(  ai   do    aiurti.    (Ueta- 

Lat  . ,  spero.    (FottUn*  -,  ft.} 

14  Der  Jüanke    ist  nicht  j,  der 

seinen  Arzt  zum  Erl  W.  17. 

I>ie  Rnaaen  :  Wehe  dep  h.faut^'Il,  <j'?rru  Am  cugtoioh 
aaeb  die  BegrftbnlMkoeten  eÜLEOiiaben  hat.  {Alimann 
VI.  *n.) 

Bf:km..r  Kdyi  nvmonaf  dJdlc«  s:a  ^  '  ,  tan   »e  Jlato 

na  on  avit  cBhjr  odeber».    fl^r  1  ) 

i*ob*. :  Ghoiy  «taledsio«  co  letukraa  t>  . ,  uä  on  swiat 
prfdko  wybierie.    (L^W«*v»»»4jf ,  JUil-; 

16  Der  Kranke  regiert  den  W&rtei 

16  Der   Kranke    spart   nicht«    als  - 

Cut'trr s  ,  493  .  vnn/»{t,WlB.  Braan  , 


IM 


1579 

17  Der  Knmke  usA 
neu  Muid. 

iS  Der  Krtake 


«r  o  r,t  A^*i,  ätt  Skm  4sM  tLtmft 
/y    III ; 

fw«.^  ]ri«40MM»»ftiv,<Wri««fji^,fteyf»taa.f&^ 

1«  Der  Kmfeni  Gtmvt  vtirkt  de«  Antca  SidmL 
tO  Der  KraakeD,  doklatea  und  9cluiier  Leben  ist 
•ciiver  X9  veniebem. 

dl  Die  Ermacken  kUgen  des  gesssdeB  jkr  leid.  — 
Atn.il.  iM;liMMiiA«iM>.  IB. 
Die  Krukcken  vnd  Geevftdea  babc»  vBgleicbe 

/i.  tu,  fi»,  £M«f#>a«  M»;  Sin««  VAlL 

1r/,  MSj— x«i- 


3S  Et 


43  Krsnfce  and  Abgeordnete    därÜBA 
üicctt  sau  Heo  iit» 


A9( 


iw  Kn^a  «Im  Svigkait. 


•CM«la  ■««*  dt^r««  Mp«  dte«^    (fatterätä- 


SS  Die  KfBiKke  Crbgt  me* 


Sprich 


Die  Kranken  fr»^  iit«a,  den  GeeundeD  gibt  naa. 

•pfl«b«^yrtllelw  B«d«aMri  aaf  4i*  Fr^»,  «^  mtm  fß- 
1%tm4  »rvM  t«  •••«•  voractacm  darf«. 
Alf .-^«««'»rfc  T    A     KfMkM    ffftff*   ■••«>     •   6«itt»dcB    gft 
(JIM)  BtAa.  rt4W*o4a«^    AmI»:  fti««*.  t^T. 

htatky,  48.)  . 

a  Die  KrankeD  bftben  oft  die  besten  Gedsoken. 

26  Ein  Kranker,  der  Mo»cfaoA  bekommt^  and  eta 

i^uat,   der  bei  ErUoger  borgt,  aind  ihrem 
Ende  nahe. 

..BriMffCT'Mh«  AmMktm^jiAMim**  StMMten,  wm  Mo- 
MhM  tns  4«i  KwtakW  ictL**  (BrfaUmtr  Ztitmng ,  IMS, 
Kr.  «4t,  8.  »».; 

27  Ein  Kranker,  der  nicht  parirt,  wird  zu  Tode 

cnrin. 

lt.:   l/ajBBAlMXa  diaabbidicata  r«ttd*  il    nedieo    iniielt 

(Ptitia^lia,  12.; 

23  Em  Kranker  hat  londerLare  Gelüste. 

Bihm,:  y«m<K»4ho  b^ho  b/r*  ddmjr»LUilf  a«i  doktofska 

29  Ein  Kranker  tit  gut  (leicht)  zn  ichlagen.  — 

Stmrix-it,  5«l*;  /Wiu6*rj  ii,  ». 

30  Ein  ungedaldiger  Kranker  macht   einen  nnge- 

daldigen  { strengen)  Arzt* 

Lal.:  Cru3«l«n  aoAdiciua  Uit*a|»«mi«  »*g»r  fftcit      (PM- 
hppi .  /»  W.) 

31  Einem  Krancken  ist  daa  beth  lieb.  —  HenütJh, 

343,  *. 
ä2  Einem  Kranken  schmeckt  alles  bitter. 

BSAm.:  lVeaiMa«ma  -wie  borko.  —  Cbuti  Aeflio«4bo  mirU, 

(ÖUaiüVMkf,  WJ 
tat,:  A«^rot»Bti  orasta  amank     CÄ*y««W.  1%) 

33  Einen  Kranken  mag  man  legen»  wohin  man  will, 

es  ist  ihm  auf  dem  weichsten  Lager  nicht 
wohl. 

34  Einen  Kranken   trösten  i»t  leicht,   wenn   man 

gesund  ist,  —  ß*iiuft«rg  IV,  lOS. 

35  Einen  Kranken  trösten  iat  leichter  ala  ihn  heilen. 

/Vt.rll  «rt  bien  ai»A  ml*  ■alas  da  eonaolar  Im   laaladaa. 

(Uroux,  1. 17ö.; 

36  Eines  Kranken  Worte  muss  man  nicht  auf  die 

Goldwage  legen. 

Ji,:  h'tnttrma  ba  libarU  di  dira  il  tutto.    (Böhm  f.  109^ 

37  Ene  Krauken  ärjert  de  Fleg  an  der  Wank.  — 

FirmimicH ,  lll.  516 .  Z7. 


44  Kranker,  im  Spua^t    f^n^mm^j 
4i  Kranker,  ladiC)  md  Armer,   Cnbre  Bims  s 
iUrictew    {w^mi,  tmmu.) 

wvkam  ihr  m^SkL^  ac  «  in 


^•'lÄ 


61  Uaa  msui  keinen  Kranken 

schwitzt,   and  keinem   Freatkd 
Torrucken,    wenn   er   in 

ITiKftfar./r.  99. 
IB   MailaBa    MC«  wamm   spiiek 

Kfaaka  dia  D«eka  hanbreiaat,  k 
wykfaeba^u     (TaL    Fe$tgetrumdi*   im 
Mtiatterr  ia  d«n  MaiuHäfUm 

6S  Man  man  nicht  den  Kranken   firagen, 
den  Arzt 

]>cr  Kranke  vent^ht  aich  aaibar  »icka«  afti 
Tantabt  ihn.  Wer  etuea  Faktor  aa  aicn  kM 
Biebl  »0  «1«  andere. 
Jmd.-dettttzA .  Frog  den  BAufe^  iiil  dflB  f^«-*^  fi 

52  Man  soll  an  keinem  Kranken 

er  noch  Athem  holen  kann.  — 

CVeerv,  um  avaaiuiyrache«,  daf*« 
aa  dem  Fortbaataada  der  Aapobtik 
„S«  Lang«  der  Kraab»  alkiMt 

54  Mit  Krauken  ist's  bald 
L<tt.:  Infinms    casaa    pvaflla    DoecC     fOid^L^ 

//,  1«.; 

55  So  lange  der  Kranke  athmet,  hofft  er 

Xot..-  A«srotOt  dam  aniiaa  eit^  ipaa  eai.    CFt 

56  um  einen  Kranken  zu  spedireni 

nicht  lange  zu  studiren. 

lU  Kon  b»  biiogna  di  gramauUlM  0  SMÜoo  per  tu 
aara,    (Patta^Ua,  ÜT,  6.) 

57  Wann  der  kranck  geuaas,  war  er  btaer 

er  vor  ie  (nie)  wa».  —  #^nmdt. /.  at*  a. 
Ettw^lff,  841* ,  CmlCT.  /.  7». 

58  Was  dem  Kranken  schmeckt,  »cbndet  üim 

Ic   tolcher  Allgeioeiabcit  wird  «ol  keim  JUd 
Sau  unterschraiben.    Aber  wahr  iat,   daaa  « 
m&ncbor  iCranko  an  Dingan  gaauad  jag— ja« 
denen  er  ein  bottigee  V«rJaag«a  aaj«ta,   tim 
unter  andern  Unietandaa  aicbt  g«C«^ 
man  ^u  todttchiullich  gabalten  babwa 

69  Was  fragt  der  Kranke  nach  dem  Sma 
termilch),  was  der  Verschmachtende 
Bosa  (Hirsebrei),   wenn  er  nm  d^ 

trinkt!    —    au  mann  Hl 


i58l 


Krinke  —  Krankheit 


60  Was  vcrschleit  dem  Kranke  e  Dracht  Mooss.  — 

FHHkbitr^.  3171. 

61  Wehe  dem  Kranken,  dessen  Arzt  sich  nur  am 

die  Sseele  küinniert. 

Dia  Rutscn:  ....deiien  Arzt  den  KOrptr  Totnohlet. 
(AK mann    VJ,  MOJ 

62  Wenn  dem  Kranken  geht  der  Odem  aaa,  holt 

mun  schnell  den  Arzt  ins  Hant. 

Di«»  XU  »pat«  Httlf*. 

63  Wenn  der  Krancke  wei«a,  wo  es  jhm  mangelt, 

Bo  ist  jhm  bald  geholfifen.  —  Pein,  //,«36, 

64  Wenn  der  Krancke  xneret  den  Artist  ansichtig 

wird,  BO  hclt  er  jhn  für  einen  üott,  darnach 
füm  Engel,  zuletzt  füm  Teuffei,  wenn  er  be- 
gint  au  genesen  vnd  sol  Geld  geben.  —  Ptu*. 
tl,  es«. 

60  Wenn  der  Kranke  auf  der  Bahre  liegt,  schickt 
man  zu  iuät  nach  dem  Arete. 

4M  Wenn  der  Kranke  das  brodt  nicht  kan  riechen, 
90    fitehcls   gefehrlich   vmb  jhn.  —  W#rfr*r(rfr» 

/hrf|MV«tiJ/ii ,  /.  2.  Wt. 
,, Pflogt  man  tu  tagoD.** 

C7  Wenn  der  Kraiike  todt  ist,  kommt  der  Arzt. 

Engl,  r  After  dckth  oomoi  th«  |»h;iici«n.  (Xrittt'igtr ,  i47*J 

68  Wenn  der  Kranke  todt  ist,  kommt  die  Arznei 

zu  spät. 
It. :  Spinto  riDfermo  non  ttfir«  pia   !a  QMdfetna.    (FiU' 

69  Wenn  die  Kranken  abnehmen,  nimmt  der  Arzt  ni. 

Die  ItotNiD:  Ja  m^get^t  dia  KriULketi,  je  felt«r  d«r 
Arst,     (AUmanm    VI,  ViO.) 

70  Wenn  es  mit  dem  Kranken  besser  wird,  dann 

•chilt  er  auf  die  Arznei. 

Fr$,:  Qa&nd  ü  »mAnd«  M  nalAii«  il  nnpir«  anvjr«  (n^ 
4Mla>.     (Uraus,  /»  176.; 

71  Wenn  zwei  Kranke  einander  begegnen,  bleibt 

(geht)  das  Uebel  in  der  Mitte. 
73  Wo  ein  Kranker  in  der  Kammer  ist,  ist  der 
Tod  vor  der  Thür.  —  WincUrr.  in,  t\, 

73  Wonach  der  Kranke  sich  sehnt,  das  ist  Arznei 

fiir  ihn. 

Dte  BiUHtii:  Wh  d«ro  Kr«nkeo  mnodtt,  dAi  hUfl  (ha 
9*taDd  laftobeu.     (AUmann    Vt,  Aib.) 

74  Zweeu  Krancken  helffen  selten  einander.  —  Ntt%, 

'75  Einen  Kranken  fi-sg-en,  ob  er  gesund  sein  will. 
*  76  Ich  gleb's  schun ,  dasa  am  Krancken  nich  wühl 

ia.  —    Gomoicke.  51K 
Sr&nke, 
*!  Die  buse  Kr&nk  kriegen.  —  nrhmnnn,:^, 

Kliio  um  dM  Jfthc  166^    hfrm«h«><J«  S«u<:l)«  ia  der 

*2  Du  sollst  die  Kranke  kriegen.  —  Braw,U»ha, 
Xr4&k«L 

•  Dass  da  d*  Kränk  ^  kriegest  —  Frümtnam,  M.  n.  9, 

>)  B*w>&d«r«  dl«  Fallsncht  (SptUptlt)  In  Franken, 
naeh  Sckm^ttr^,  tl.  WO;  Krfrmm4tfm,  /ff,  lft>  auch  «he» 
mal«  dia  Part.  —  SItaaaiach«  VarwOaieüungaformel. 

Krank«n  (Terb.). 

Longe  kranken  ist  der  gewis«e  Tod.  —  fkc,  rut.,  tu. 
,»Ffiag«(  maai  ta  togaa  in  ärriohwort.'"  fCtrlrr,  iii*>,) 
XriAkan. 

Fürs  Kränke  geit  mo  aim  nix,  ass  z*  Ulm  a-n« 
Aesob  (Erbse);  kannst  sie  hoUa,     (Uuifhhatj 

—  ßirfmyfr.  4tS. 
Kranken  dienst. 

Kronkiiidienst  geht  über  Gottesdienst   —  /»»r- 

Ungcr ,  3l3. 

Krankenkammer,  i.  Krankcmtmb«. 
Xirankenatube. 

1  Die  Krünkenstube  ist  der  beste  (?)  ßekehrungsort 

£ni><.  ;  Tita  chambar  of  akkjMaa  ta  Um  citapal  of  d«TOllott. 
(B»Jtm  it,  1«!  Qaal,  1040.> 

12  Die  Krankenstube  ist  so  gut  wia  «ind  Detkapelle. 

—  IMArr.44.«. 

//. :  L«  cMBtt»  dell*  ammalato  t  va»  «•!># lU  dl  dsTOalOM. 

Krank  •rl< 

•Der  KrankcrtI  —  FrurA^w». 3it4. 
AoarttC  Am  Tsnra&daraag. 
Kmnkkalt. 

X  Andere  Krankhett,  andere  Arzn«i.  «-  5Wvr,  8€t 


iMn. 
Lai. 


T^f  •>«•», 


XV 


1>;  rk\hfi 


(rrm.  dtfl«.,  4StJ 


UU 


2  Böser  Krankheit  muss  man  entgegengehen. 

Not  nicht  «n  wciL 

li  Der  Krankheit  geht's  besser,  wenn's  dem  Men- 
schen scblechter  geht. 

4  Der  Krankheit  sind  am  nächsten,  die  »ich  war- 

ten am  besten. 

5  Die  grÖBste  ICranckbeiten  dess  Leibs  vnnd  Olie» 

der  kommen  vom  Haupt.  —  LfUMMmn,  üi.  t. 
G  Diu  Kranokheit  kompt  centnerswt'us  vnd  gehet 
quintlinwtiBs  hinweg.  —  Hrni»<h.  isi^ti;  Putri, 
n.  \u. 

7  Die  Krnnfkbeit  nimpt  zu  bey  hauflen  md  lest 

ab  bey  Minuten.  —  Veir\.  ll.  tu. 

8  Die  Kranokheit  sattct  auch  ohn  Essen.  —  Am, 

II,  134,  Urmsch,  WS.  w. 

0  Die  Krankheit  erkannt,  ist  halb  gebannt 

£%fiL:  A  di»i>a*«  known.  i*  half  rurad.    (Böhm  It,  M.) 
frs.:  Maladio  et  doalaat  ae  eo^uiit  k    Ia  coitleur.     fL«> 

Scil.^  AI*  men  d*  kwaai  foed  lt«nl,  ia  s«  r««d*  b*lf  9fttA> 
itn.     (tlan-rbom** ,  4(»l  *•,_> 

10  Die   Krankheit  geht  dem  Alt<^r  nebenher,  dai 

Alter  dem  Tode  voran. 
U  Die  Krankiieit  ist  dem  Tode  eine  gut«  Zeitung 

(Nachricht). 
Er  hört  goru  davon,  weil  »on  Ihr  «u  tUai  aat  «in 

SohriH  i«t.     Woniber  der  eine  «olnt,  d«llb«r  ttfn%  sieh 

der  andere. 

12  Die  Krankheit  kommt  geritten,  zum  Geben  lAsst 

sie  sich  bitten. 
Kl  Die  Krankheit   schlugt   oft  vom  Kopf  in  den 

Leib.  —  FiMchari,  Ehfs, 

14  Die  Krankheit  sendet  Boten  ans,  der  Tod  kommt 

selbst. 
16  Die  Krankheiten  auf  „Ik"  vexiren  die  Aerzte. 

Ba  eoa«  Tialleloht  gut  »ein,  data  o«  Krankhetteo  gibt, 
die  aiob  r&cheni  deuu  lebr  oft  rczlren  aucL  die  Aerale 
die  Krankbeiten. 

16  Die  Krankheiten  kommen  fu  Pferde  nnd  mit 

der    Post,    gehen    aber    zu    Fuss    und    mit 
Schneckenschritten    wieder   weg.    —    S(H9Hrt. 

1118 '';    Sti^\«T  ,  292. 
Frt.i  Lea  maUdlea  Tienneni  k  chSTil  «t  a*«D  roal  A  pt«d. 
(Cahier>  Unüji 

17  E  Kranket  cbunt  bim  Zentner  and  gohd  bim 

Qiiintli       (Ltutm.)  —   inttchm .  Pttn  ^  U .  U3. 

eben  pflegen  au  tagen :  Kraackhoit  kompt 
c  vnd  gebet  qaiuMuiwaia«  binweg. '*    (Ma- 

18  Eine  Kiüükhtit,    die   man  nicht  versteht   (er- 

kennte, knnn  (soll)  man  nicht  heilen. 
L0t  lecti  nalla  est  coratlo  mortri.    (CurntHut.) 

19  Ein*  lU-ankheit  fühlt  man  mehr  als  einen 

Centner  Gesundheit. 
ITotl.;  Ziekta  dmkt,  maai  gexondhcid  roeli  man  niet.  (Barr*' 

«0  Einer  kranckheit,  die  auss  Ueberäuss  (Fülle) 
herkompt,  ist  leichter  zu  helffen,  ala  einer 
die  aus  mangel  herrühret.  —  Lehmamty  378,  81 ; 

i32  .  n  U.  »44  ,  10 ;  /Vtrt .  //.  181 ;  ikiMch .  U8< .  6d. 

21  Es  ist  kein«  Krankheit,  die  nicht  vom  Haupte 
kommt  —  tti«cft/rt .  Vi/.  «». 

33  Es  ist  keino  schlimmere  Krankheit  als  Armuth. 

Ur%H*btf>j  tt,  13n 

J3  Es  sind  nichf  ten  beilbar. 

Lat.;  Not»  «t  (11  lofeturut  aager.  (Ofid.) 

34  Führt  die  Krankheit  nicht  tum  Tode,  so  lässt 

J>M-  '  cluiika  oakrIaL  —  IT*- 

m  ijJt«ttky,  aWJ 

^  FüT  4  ;»t  4^m  Kraut  gewachsen, 


96  F.. 

87  Für  viti. 
n»y.  - 


.-     „,  kein  kraut.  —  »'**]. 


Tod  n,  i,% 


äekrlei  Artzt- 


i^^b 


OMi 


U  Qdbkakha  Kmdtiiett  faeüMB  «aes  des  Jbtzt 


htr»,i 


»k  In  KmUbeHes  iisl 

mnt  die  Fi&ger  <li 

M  1d  KfmoklMitcB  lernt  \ 


■   keiiie  Anmcta   dan 
b  WekL 
•tiiic  Freaade  kaumi. 

39  lo   c«ircD  Knoddiettea  bom  bu  ineirt  Ee- 

inedi«  vockes.  —  LikmmmM.  s«>,  ti. 
34  lit  die  Krmakh^  obenmadra,  komiBeo  wieder 
bvMrc  ättisKieii. 

^&  J*  ( axJüieit,  je  «ckäHer  die  ArzaeL 

//^  <'.    a««x    U«    fnmd»    reit  Am.     fX.««- 

36  J'-  r  I  e  Kr«&lüiext ,  jt  »t4rker  di«  Triame, 

37  J^  eKr»Rkbeit,jege«riMerd«rTod. 

38  Kt  f^  Krajikheil  ab  AnniiÜL 

A»an  :    .>o  itf  rjjil  xia  i»»ttmcro,   ecwBa   po  tciia  4ia«ro. 

99  Kleine  Kraokheiteo  und  bescliwerlichf  grosse 
gefthrlich. 

It.:  U  piecol  B»l  ijHivvBU,  il  gr»««l«  *m»ro.    (f^ttagii^ 

40  Kommt  die  Krankbeit  zurück ,  so  bricht  sie  das 
?lAt  KnoUieit  niasmt  oft  mimu  fe- 

41  Kranckheit  koropt  zu  Vferde  rud  gebet  zu  fusse 

wider  weg.  —   /vm,  //,  im. 

RnQt.i  Aguttt  canie  il  Iiora»-bftck«  bot  go   aw%j  oae  foot. 
X-of . '  TArdlors  «ant  rtBMMÜ«,  t{nsni  mala,    rif<u(oa,  i^-J 

42  KrttQckheit  vud  vuglück  lehren  die  lieat   de« 

mutig   »ein.    —    Ithmann ,  U9 , 'i\, 
X>4(.;  Morta«  in«fitt«re«t  tmodettiae^,  Md  mioiu  iniardiuiL 
■erro.    (Lthmatm,  W*,  21.) 

43  KraQckfaeiten  darf  man  keinen  Bottea  schicken, 

sie  kommen  vngeheiea.  —  Lehmann,  «si.  lo. 

Itdn.:  Mab  har  el  forotfden  at  ■kikk«  bud  «rfUr  argdoiDt 
htttt  ltomnt«r  tclr-budeiL,     (Prot,  dam,,  $40./ 

44  Kranckheiten  kan  man  ohne  bchmertzen  nicht 

ktinren.  —  Lehmann,  49.  II. 

45  Kranckheiten kummeu  auff  der  Post,  geben  aber 

zu    FufiS,   —   ^'ru/<f .  ni,  6i);  Lfhmunti,  11.  J24.  97. 

46  Krauckkeiten  kommen  mit  Pfunden,  gehen  aber 

mit  Quintlin  hinweg. —   Grt^rr.iJlf  90:  Lehmann, 

//,  S24.  9^;  Ilnn^hrTg  //.  83, 
Dl»    Walacbco:    Krankheit   koomt   za    Wagen    und 

«l«ht  durohi  NadülOhr  wieder  we«.   (Reintbrrf  JI,  63.) 
Engl..  Miieliiefi  coine  \ij  tb«  poand  and  go  airay  hj  tha 

ounce.     (Marion,  A*^) 
Ä..-  n  mal  >ieo  a  Ure,  e  ra  via  &  oncie.    (Jla««ow,  49 J 

47  Kranckheiten  lockt  man  herbey  wie  die  Falcken 

mit  eim  Luder.  —  Lehmann ,  4i\ ,  Z, 

48  Kranckheiten  seind  des  Tods  Botten  zu  seinen 

BChnldnem,   —   tfhmaim,  4J1.  l 
/>äi», -•  Sjrgdom  «r  d^dena  bud.     (Fruit,  dan.,  S3^.J 

49  Krankheit,   Armuth  und  Leidenschaft  sind  des 

Lebtns  Koloauintenaaft. 

50  Kranklieit  auf  hrankheit  ist  nicht  Gesundheit. 

Frt,;  Mal  sur  mal  u>>t  pai  nAuM,   maij  UD  m&l  eit  p*f 
OD  autro  conteutö.    (Lerout,  II,  35V.> 

51  Krankheit,  die   man  nicht  weiss,  thnt  man  za 

heilen  keinen  Fleiss.  —  Pein.  II,  426. 

52  Krankheit  entschuldigt. 
63  Kranklieit  führt  zu  Gott. 

Die  Buaien:   Krankettbetteo  machea  Anbeter  Oottei. 
(Attm^nn   VI,  in,} 

54  Krankheit  ist  Arznei  gegen  die  Sünde.  —  Winck- 

hr,    VI,   76. 

Auch  rtiiiiich  Jifnuinn     VI,  44S.    Da  kommt  aie  aber 
ciemliob  iptt, 
It.:  L%  malattitt  *  au  rlraedlo  contro'  la  mikltria.    (Pasta- 
ftia,  30^,  *.) 


65 


da  KiMkkfttt  irt  de>  Tode«  WeUarle«drt<B, 
aC  EzmnUMü  ist  esm  Pr«fi«ftin  der  Ge^aU. 

57  Eraakheil  koatml  libratixtt  iizid  gekt  kisvq|» 
ciatim.  —  Cu«i<i« .  sss .  ^mmw*  ,  smi. 

lM~r  TavAM*  Mirt  i»»t>dla,  qvoi  aalib  /»^S 
S0;  CäHdn«,  »L; 

&S  Kraaklwit  koKBU  mit  Extrapoet  und  adiäü 
wieder  weg  wie  Scbcecke».    iS.  Ucb^j  — a^ 

_lfM,lM.  £lMf  iii.  sei«;  Ae»mmhtT§  B,  n. 

kosnini  imgenifefi.  —  FtMt^hu*\ra 
komat  Tsenpftnnig  an  ttsd  nck » 
apiosisg  ab.  —  Pria«Mf«r  •,  »73. 
Knmkbeit  kdsrmt  to  ride  an  on  get  op  Emi 

weg.  —  Fmrfkkw  ».  f  17 j. 
Knuikbeit  komt  bim  Zentner    and   goid  ba 

Quimli.      ^iLnscna./    —    Sdkjms,  ff,  lA, 
HO«.:  SfliMw  ^  lilwteh  »rieHAcf.  m  ro  letaA  ^mä. 
f<frfal*eelf.  »90 

l|  (L«mM,  1^; 

""  Krankheit  kommt  aafleegen,  se  kz-apt  aiorrf 
Krankbeh  kummt  to  Pere,  un  g^ahl  to  FMi  «^ 

—  JEirl».  ISN. 
Aa«.:  XcBoe  tt»  koni  ^^fimOi  a  pftSky^    1  liJUr   ^ 

JVz..  Maledi^a  rttiuMiU  A  eha^ral  «t  •*«■  faloafasaHlü 

(Jbenmx,  I.  irC:  jr«a*oa    49.y 
Ut.  r  I.igg»  raita  a^jo)',  pcascaia  kletoJV     ffttmlmtal^, » 

Krankheit  l&est  sich  mit  Worten  mdit  beia 

Krankbeit  laset  sich  schwer  verbergca. 
JUä,.'  Hw  muuct   knuk  l«t,   kau«  alt  TirtiA    fl^ 

Krankheit   macht  auch    die   Groeskiö]de  (Bm^ 

köpfe)  demüthtff  (weich). 
Krankheit  macht  Taauisch.  —  jUnnawi  TLsil 
Krankheit   redet   oft   so,    das«    man   sie  ai 

fragen  darf. 

ßöAm,:   Send   aenuo«    juyka,    m     t>fc4c     miaTt.     il' 
iotafar.  2;i9.J 

Krankheit  und  Armuth  lassen  sieh  nickt  hey 
gen  unterm  But. 

sie«..-  SlrotnaitTo  }  kaielj  ce  dadu  ae  «akrj^tL 

Krankheit  und  Krieg  erhalten  aich  selbst 

Dan. .-  Sf  gdoa  og  krlg  nsrer  aig  sclv «  og  bald«  M  «ta 
•piM,     (PrQP.  Jan. ,  bXif.j 

Krankheit  und  Krieg  stehen  in  einer  Rnhnk 

Dan,:  Sjrgdom  i  logvmot  er  aom  kris  i  I*n4.f4.  rfm. 
rfan..  5SS.; 

Kranklieit  und  Noth  im  Haus  Bebauen  bahi  bffsa 

ßöAnt.:  Cbudoba  a  kaiel  nedi^I  ae  ntajiti.  ~  V^M» 
bcda  c*t90if  ift  oodA.     (ÖetnkQPtiy ^   IIQ.) 

Krankheit  zerstört  Anmuth   und  Schönheit 

Die  Raaaeu:    Kr^ukheit  mactit   uicht   fett.    i^M 
VJ,  417.;  ' 

Krankheiten  findet  man  nicht  allem  im  Sf^ 
«ondern  auch  bei  Hofe.  —  tur^ntiakom .  Wk 

Krankheiten  kehren  immer  da  ein,  wo  sie  ^ 
bedient  (gepflegt)  werden. 

Span. :  Alli  Tayaa,  Bial,  adö  te  puogi^c}  buea  cabcttL  i1^ 
l>  13TJ 

Krankheiten  kommen  allein,  aber  man  loA 
sie  noch  durch  Frasa  und  Wetiu 

Krankheiten  kommen  auf  vielen  Wegen,  aber 
immer  ungelegen. 

ßükm.:  Nemoe  mi  atero  cest  do  tila.  a  tci  a  |||»  kl^ 
dolciD  a  koit.     (öftakot»tjf  ^  302 j 

Krankheiten   kommen  zu  Pferd    und  gekcs  B 

FttSS.   —    StmnKk,  5»19;  litnHtbrr^  //^  g^^ 
Dan.!  Slgen  kommer  til  bett,  gaat^r  bort    til  tcdi 
dan, ,  540.;  —  Siwgen  lüber  tit ,  krjber  fr*.    raaJ 
Prov.  dan. ,  499^  *    «m:  k».    f  «»i 

It.:  II  male  riene  a  oarsllo,  e  ••  a«  va  a  «ladi. 
>,  2.;  ^^^ 


79 


twn 


S2 


y!>d.  20», 

Krankheiten  sind  des  Tüdea  Fourier. 
Krankheiten  sind  die  Fmchte  unaerer 

8aat. 
/'..•  Le  malatUe  loao  rUlt*  dl  Oio.     (f^tmgtim, 
Krankheiten  sind  die  Zinsen  der  WoUont 


a585 


KrftQkheii 


Kränkster  —  Kran;: 


158C 


^  83  Krankheiten  sinrl   tJienpr,  nljor  die  Schtneraen 
'  hat  man  (ul  inonst 

Ditt  EiiiH<ku  'oluo  •<>  ihou«r  «totJ, 

•o  ]i»t  itiAu  die , 4u.     (Attman*   I  /,  S4»l.; 

81  Kruiiklieiten  uiitl   btisiiLsketi  muM  man  im  Kt 

tüdteii. 

Ittr.'    fhariiuiak    ituRcttnli  tont    ftdhibentl»    mala.     (Sf^- 
l>ol»t,  440.; 

Sl*  Langü  Krankheit,  sicherer  Tod.  —  f.W/rin .  su3 ; 

.Simroc/t,  aSNySi;  WruMfi,  /.  l'>»9. 
Jüit.-deutsch:    E   Uogw   Krttnk  i«  o  ■{«bror    Toil.    (Teml^ 

t4*tt,  7¥k) 
ttüAm.j   Ö«iM  »lonkjf,    Ji«v6    «voilkjr.   —    DIöuliA  U«4noc^ 

hotovi  iinff.     (Öt-fah'Pttsf,  Smi,; 
l*än,;  L»ntf  tyite  «r  tru  dtid,    (Fror.  d<f> 
l^tt.!  Db  longo«  fnftlftdie  ßn  de  lli  yI«.  i77J 

/-M/.  •  Loi)i?a  vaJvtudüt  uertiMlina  m    ~  » (.; 

SO  Lujifier  kiajuikbeyt  kompt  n«  odtr 

ab).  —  /Vöwtii,  /,  m'\  hlgcuoiff,  jti''.  /Vif».  //.  «i  • 
fc'i«r(nfl.  IW,  140;  Uhma»H.  tl,  STU.  H;  NiwirorA.  WU. 

H7  Man  darf  der  Kraukheit  keinen  Ftotcii  noliicken. 

/>4JM..   Sygdom  knmm«r    e<«)vudoi),    man   liAr  o\  nttd^  »i 
■flnde  ^ter  den.    CJ9o4ni    /,  avy.J 

»y  Miin  heilt  nicht   alle   Krankheiten    mit   Pillen, 
viele  nur  mit  (Jcduld. 

Ijüm,.-  Kogl'O  9>'H<lnmme  rurcrir«   med  pHiMter,  ni»u    flofirn 
UMd  iMUinudigbod.     fFrf*t.  tinit.,  iW.) 

09  Man  mag  liie  Krankheit  nennen  wie  man  will^ 
sie  wird  doch  nicht  jjtir  OeBundheit. 

Fit. :  MaUdlo  tt^nl  pa«  i»nt^.    (f.rrpux ,  /,  t76 J 

'Jo  Man  musa  der  Krankheit  wehren,  ehe  de  kann 

versehren. 
9 1  Nach  ip-üSBcr  Eranc-kheit  wird  man  »elton  fk^ro- 

men  —  Maihf^v ,  m^* . 
U2  Nach  grosser  Krankheit,  fenier  Wallfahrt  und 

vielem  Glück    wird  man  selten   frommer.  — 

fHifor, ,  .V,  10. 

»3  Nicht  jede  Krankheit  findet  ihren  Arxt. 

lat.:  SoD  ««I  ui  inc^loü,  «eutpcr  reltvetar  nt  mo^t;  iHtor- 
diirn  doclA  plu«  viitotMt«  m»lain.    (Ogid.)   (Sfyboid,  :\Ci.) 

94  Niemand  i«t  vor  Krankhrit  «ichcr. 

Itän.:  Sygdutn  ar  hrar  nund«  herr«.    (Bvkn  /,  'A9».) 

H5  Rikmann's  Krankhaid  an  A]*mmann\i  Panküken 
atirmi  fiir, 

Din  KrankL-  n  VlAanfm  und  dBt   AnB«a 

Pfannkucliou     r  t,  d.     h.  beidss   wird  gUleh 

ecmerkt,  ou%o  kilmmctt  «ich  »ehr  darum  und  red9t 
weit  dAToo. 

»6  Solehe  Krankheit  bedarf  solchen  Schlagbalsam. 
y7  Starken  Krankheiten  mufs  mit  starken  Arzneien 

gewehrt    werden.    —   Graf,   3i4.    StoS;    Rtamfr, 

il,  11. 
KnißLr  Deaparmt«  eut«  onut  b«r«  d«tp«r»t«»  our«i.    {B^n 

lt.  81 J 

Da  VorborgHne  Krankheit  kann  niemand  heilen. 

L*U:  Noä  lut«U»cli  nttlla  art  enratio  nerbi.    (CornHiu:) 
(Vhüippi,  II,  ,1N,-  Binäfr   I.  1179  ,■    tl.  5181 J 

du  Von  der  KrAnkheit  des  Reichen  and  dem  Bier 

des  Armen  hurt  if. 

100  Vor  grcksser  Kranr  i    man   sich  hütcDi 

denn  sie  ist  seltüji  «t-suiKl. 
Wenn  die  Krankheit  lange   dauert,  hören  die 


roi 


B* 


r.h, 


Ff. 

lOu'  Wenn  d. 
keine  i 

Frt..  M»l  .ur 

103  Wenn  man 


und  Trflbtal  koamait,  il«h«a  «leb  die 
iten  wechseln,  das  ist  noch 

no  K  r   erkennt,  ist 


HM 


mit  Pitrgiren  will 
;    .  -i.,.  ..ian  sie  de«to  mehr. 

—    Lch 

lOö  Wenn  mv  _   r  Krinckhcit  weiw,  was  zu- 

vor   geboltVen    oder    gesoliadet;    so    ist  'die 
Ärtaaey  deeto  leichter  in  ftnden.  ^  Ukmann, 

loe  Wer  di«  KranUteit  heilen  aol),  der  muu  sie 
kvonen, 
»j.-  A  irr»n«1«  •!  «vA«»   BUüadl«  bo&ae  m4d«dos  jr  m- 

// . ;  11  «etil DO»  14 l'oviem d«l Sumb  baU. 

XIsDtscuKi  ernjcinrOKTm.LBzssoji.   IL 


tOT  Wer  die  Krankheit  nicht  erkennt,  kann  sie  auch 
nicht  heilen. 

Lit$,:  Caiiaam  tuovbi  i^Doruil«  Jion  potd^t  unfsr«  niofbuni. 

W'riuhpiH,  i,  T7.> 
er    eine    Kraukheit    f&rchtet,     den     ergrein 
(tödiet)  sie. 
Sffnn.:  J>ci  miü  qu6  iioiubr«  t«iHp.  üo  »o  ntnori».    (T^k/im 

/^aii.; 
H>9  Wer  seine  Krankheit  erkennt»  ii-'   'i  ->' '"'It 

Hühm.:  tlotov4>  admil,  kdn  Q<imo<t  yov  i 
roln.:    Cliuruba    puAMAU*  Is-lecx/ili». 
kto  oburobf   ptiwla.    ^<^«/at(;*<Ay,  ]i7.j 

HO  Wer  seine   Kraukheit    verhehlt.   vcr«chlimniorl 

.Süll»  Ueb»*l  (vtrmehrtscin  S;     '       '        '    - 

Uutl.:  LMo  voor  Kijn    kw%l«^u    r»»il 
luMr  gruudou  uiol  v«tiwij|jt)u. 

!ll   Wer  seine  Krunklieiten  einem  andwu  gibt,  hnl 

viel  gethun. 
U2  Wer  viel  Kratickhciten  hat  versucht,  der  wem« 

von  vielerloy  Artznoy  vund  Mittelü.   —  Uh 

tnimn,  \^ .  18. 
Lfkl,:   bl.xp^rtincpt«  muUoram  raorborum  inultaa  otoilvU» 
tnvetiiro  cugiint.     (Lfikmunn ,  VH  .  19.) 

113  Wer  von  einer  Ki-ankheit  sich  erhebt,   ist  in 

grofiser  Üefahr. 
Böhm.:  N'eut  horifbo  elovik»  aad  toho,  kdn  b  »»moej  po 

rit4irA.     {Ötlaio^iky,  »V^O 
PolH,;    NivisMC    Kor«B^ö   «jilowioka  nad  t«<|o,    ktArjr  i 

cborobr  ^nwatAnte.     {Ö«lako»tkjt ,  ÜUV J 

114  Wer   will  der   Kranckheit  bald   entgehen ^  der 

soll  dem  anfing  wideratehen.  —  IVfr« ,  II .  nt 

Li'hmnnn.  363.  ?5  n,  «.tl  ,11     limit ,  79  :  H'^fUi,  Jta^3. 

L^tt.j  PriocipiiHi  •        .  Ji.  oom  luslii 

P«r  lünitai  c    I 

115  Wir    sind    allu   :         _        .    J       .  !j  „..    belutHit 

(;t>tt  ist  der  Arzt.  —  «uTtikAard/.  555, 

Kin  Troat  lAr  fjeldoude. 
HÜ  Zu  grosser  vnd  sehweror  Kranckheit  gehurt  eint 
atureke  Artzney   vnd   ein  schariror  Arisct.  — 

Prin.  U.  «23 

117  Zu  Kranekheitau  hat  man  keino  Artznei,  das» 
man  die  Finger  darnach  schleckt, —  l.rkmnHn, 
AI ,  4:>. 

•118  Auf  Krankheit  \v>r*--"        <>'*^^r6«tfrreich.} 
'  Voo  .Scbeinkmiiki  <  a. 

•119  Die  Krankheit  (dl'  1  hat  sieh  gebrnchiMi, 

Wenn  n»ch  Inugom  Misgetahiok  ondlicb  einraal  itaa 
Glack  wieder  lächelt. 

,  •  190  Eine  Kraukheit  von  Grund  aus  heilen. 

*1S1  Kr  hat  die  berliner  Krankheit. 
I  Von  deii«D,  di»  mit  d!«in    Bamiuolfleber  it.  d.}  Im- 

j  hatUA  aiad. 

;  •122  Er  hat  eine  unheilbar-    '        *  Vk  it. 

X^*»..-  Hercaianus  morbu*.  J.) 

•123  Er  mag's  in  seiner  Kr  ver^ehrou. 

Weau  OUabiger    racrkaii,   d*ja    nie    ihr    Uold    nicbl 
wieder  b«kommoa ,  und  ei  aacb  nicht  dt»t  Mnhe  worth 
halten,    dttt  cu  ktAgon,   wesdoD    aio    disae    UodciuArt 
aar  ihr«  Hobtildnirr  an. 
KrftxLkater. 

1  Üer  krenckest  helt  alUeit  das  licht.  —  MViiJi*. 

II.  37 .  1^ ;  lytn.  it,  w. 

.  Auch;    ,«Der  KrMokofi  musa  dai  licht  auch  ira^an.«' 

!  (Wat%Ut,  l,  Gi,  18.)    Krtink«rt  wul  in   dem  SIohit:  dor 

8cbwlch4te,  da  kara  vorher  j^uciag't  Ut:  ,,det  ichwaotjc 
wird  Tom  atu-ken  ge»uhhig«*i».  •*    (3.  4j:auii.j 

2  Der  Krankest  muse  atlweg  dae  Licht  tragen.  — 

Wmi  Vnmnih.  /.  A»l;  /V(ti .  //.  9S. 
Kx&nkte. 

•Da    möchte  man  gleich  de  Kreidite '^  kriegen. 

,  FiJliUQht.  —  H*hl  dick  d« 

:.  i.'k  ,vi\a:  liAl  .lick  ilo  Kmnkt 

*cli...v..  .  -;..-...iw--». ,  ., -       ^ /jiuiU, 

KrAnneiL, 
•1  Ilei   kräi      *  '        '-    -    'ne  Uucke  *  Im  Monen- 
«chuiri 
<i  w  „.   ^luiL    *)  ICrOt«.  auch  r<*l«a. 

*3  Uci  «lok  aa  'ne  IJeUe  io  iler  Mi^LTorkc. 

(  ' 
Knuts, 
1  Alter  Kranz,  ^asdg  Ütaiix. 


-^Ertttt 


*3  So  k 


lUft.  —  «rtr. 


^ 


fierrgoit  dnibe/  wm»' 


1>U  Krituken   fgHl  mxt  laiig«  ta  Water,  btU 


I  DeKniM*g0ltAuhfigcteWiter,lnU'ekridke<. 

*9  Du  nil.  ^  fTMB  Kranrii  «rj^riSnk.  —  l^f'iiBf, 
f.  IN:  II,  nt:  m.im, 

*D»  ist  Knuid  Ufttuii.  —  /rr.  fiiNiMr,  t««4«. U^n, 

1»  44M  0tm«  ran  ^«i»4U^«t 


KnaMCOpf  — 


lilcopf  —  firtufkopC 


/fnMMA,  C«^  10.  ^'uHAm,  »99. 

*2  Dm  KrAmtoin   nttt«r   d«n  Mnot«!   vcntecken, 
(Ijum  m  ßiffimad  tebitn  *olt  —  SImMm^m». 

I  A"     "^        Knmt,  du«  dich  di«  DocViJiAat ,  \r«r 
IM    I'jtt^r   zagetraat-  —   I*mi,  SckidM,^ 

ji • ,  i. 
S  Au«  dem  «Unkeudeo  Kmute  wmcb«t  die  scbonc 

I,j|,e.  —  «11»  "'    '  "     * 

3  Au«  jedt'.m  Krui  tea  »chauL 

4  A  rn  vDd  ffrsM  kan  maiui  ein  8eil  ma- 
b  Bekan> 


ß  1; 
Ur 


Ott  on    la    dott    bim   il«r    t   «OD 

i.ntiii  niuc-bt  keinen  Kopäiehmer/.  — 

-■    ?'" * '^  ftla  bei  fei- 


^     .    .     .......     —  .;  ..o,   denn  ein 

i.i  i«UT    Ucha    mit    Uaim.  —   nml»eK  821.  6*; 

/iiLT-jr»,  I.  73«. 

d  liittcr   C)ini*t   liiit   cheioe   BdesBe  Wurzeln.  — 

10  l!  jeden  Gaumen. 

Jl   I;  l'Vücht. 

li  |:  u.  <«i.M.  liaui,  1043. 

if  tan.  IFA^ 

•J«vro»Dil  mala, 

[iiiiiiT.»,    Ri'ii    11"   nn-    '■ir»'»cii.       yti"ii,     li'(»,j.> 

iU  Dan    Kruut   (crkeiitit   man)  am    Gertiche,  den 

Schnlk  am  8|irtic!ic. 
H  Dti*  Kruut  au»  eigenem  Garten  ist  »m  besten. 

16  Jia»  Krniit  hut  Goti  dm  Hiiuorn  gegeben,  abei 
mit  doin  I''lci»cht.opt'k<m  ist  er  in  die  Stadt 
f^rrnunt.     fiivwii.  Lawtuj 

la  llus    Kruut   .(eiiliigcrjplieber    bringt    doch    ein 
Ijrimlich  Fieber, 
ti«r  Mensch  «rül  »Inraftl  Abwrctitolaiig. 

n  Dftt  KnU  kenn'  ik»  »ad'  de  Düwel,  un  seit'  sich 
riiuni;^  de  lirennncttehj,  —  thefert  luci.  luermix- 

WM.  ll>4, 

Du  Kniut  k»uue  loh ,  «iifftc  dorToafo],  Ua  »eWtt«  et  sich 
In  Brfni)o«*«»lii.    ^'«m^ocA  ,  ft'Ml.^ 

ifi  Do  Krüt  un  Dickboum  pJiioken  wUt,  de  bruk 
sin  Iloltacben  un  »in  lirdl;  ibir  ligt  in  man- 
nicli   duatcrm    Lake  verdeckt  en  Tödce  oder 

Sänke.    —   l)i''nnii»an ,  2ß«. 

19  Dje  besten  Krauler  wachsen  oft  in  der  Feme 

(3«^hr  niihc)* 

20  I>ieKr  ■  '  •     ' '•  daheim  in  unserm  Garten  wach- 

set», LT  als  die  fremden. 

Vi"'  „        n  frMadco  Aftlh. 

'.»l   Kin  büsee  ivmut  Hecht  übel. 

//«a.     Hoe  luoser  krald,  hon  booter  ■Uuik.    (Sat'rebumtr, 


Friflde. 


•mäd,  t%J 

tu  Ein  nl-ka  Krast  Terdirbt  die  nnre  Sa)if- 

94  £•  g^bi  Knsi  for  die  KrmnkbeÜ,  «ber  ndb  k 

des  T^    fLuj 
S&  £•  iai  ein  hiUer  Kiant  tun  eioe  mrwat  BatL- 

b  Bob«  «if  3io«ft  msd  Cam^ifc»  dm  im  k^ 

2€  £•  i»  -er  kraat   mub   Jeti  fcod.  —  tr 

01  r  ivnut,  daahciast  Malm  Malier,^ 

!  pradenter.—  IViri.  11.  xi;  ifaMi»»- 

£S  £&  i.«i  rill  Knut,  bebst  Jdalier ,  «läro^  irik  as 

der  Ofrxm  aenipcr.  —  St^mt,  «aa. 
29  £«  i«t  aia  kzaat  bcjat  moUer  ( WeibJ«  am 

bttt  dich  semper  (hnmer).  —  Ftma^^  1.  ai*; 


I> 


/ 1, 


pf«türazialiselier  all  die  rnu»«ftnHu»cr. 

30  Es   ifit   kein  besser  Kraut   als    froher  Södi  ^ 

Gott  vertraut. 

Äf-jf».       ';"■■*' 

31  Es  i-  raut  tta  Gartet»,   dsks  ai«b  «lif 

dcii   .  „.  :;>.ii  arten.  —  AimI*  ,  Amsoi«. /.  aa* 
Ui  Es    ist  kein  kraut  in  aeiüem  Vatterlscd  a:f»- 

oebm.   —   Prunfkt  Aaraiku-a.  IM  **. 

33  £a  ist  kitn  Kraat  vor  den  todt  gewjicbMs.  • 

34  £s  iKt  wöi  ein  Kraut  wider  die  Ni/tb,  abar  wA 

wider  den  Tod.  —  l^tn,  //.  a??, 

35  Es  thuetdem  Krüt  und  alieui  vrobl,  bat  deClflto 

j^'seitt  wü^s  no-n  ern  grosso  Trodba  friif«^ 
bat,   und  er   nüt  Apflangta    gha,    ««der» 
ßiäteli  Krüt.  —  Suifrm^ttvr,  4». 
ati  Es  wechst  kein  kraut  (ur  den  todt  im  gwte 
—  Gr*Utr,  I,  li. 

37  Friaa  auch  Kraut  mitunter.  —  Buf^eim,99L 

B^hM  erxfthlt  von  eiaani  juni/eu   K>irvFnj.r.Ti4i^  4fB  ■■> 
Weih  Btkrk  ra  Leibe  gegar^-r  «I»  Kk^ 

hMeleiii    untc>T  dfta    Bett   ve  r  «fiuiafi  i* 

öbifrem  Sprichwort  AbcubUH  «   -— -.-.. 

38  Gescholtene  Kräuter  isat  man   am  liebateti.  ^ 

Aörf«-,  3&40,-  Simrock.  b934. 

39  Ik  kenn  dal  Kmt^   s&d'  de  Döwel,  do  bairk 

WeriduDpe!  fräten.  —  t'i<A»oW.  S44.  //o^fcr.tia 

40  In  einem  Öaufen  Kraut  gibt's  auti  piL 
Jtühm. :  V«  vycbvAlfim'iii  leU  nauabo  liUvek                       3i^ 

koriiy  ,  104.; 

41  Iss  kraut  vnd  suppe,  so  darffst   da  nicht  hea* 

cheln,  noch  dich  reußirn  lassen.  —  Uemnä^HK^ 
43  Jeder   will   nur  sein  Kraut  schmiütseii,  —  Ul* 
mann.  bdi).  30. 

43  Jedermann  hat  das  Kraut  in  seinem  Lftndr.  — 

r.rnf ,  75.  «9. 

Wtun  jutnimi  im 

Beweis  toiclit  »i'  '%Kl 

ne»^.-\:'- '■■■■■'   ■  '.ian 

In    r  ,^m 
der  ' 

die  r«llen. 

//.   l'.M 

44  K  -  HUt  tviJlt  den  Üuben  die  Haut  und  den 

liucn  den  Magen.  —  Uitivuittt,  loaa, 
\U  Kraut   füllt  die  Haut.  —  Onttr,m,m 


1693 


Kraut 


46 
47 

4a 

r 
49 


50 

Ö2 


Kmut.  füllt  die  lluuit  acbwäebt  die  Bein^  und 

jimcht.  tiie  Itackün  kleiu.     (Fut$ikvKvatd.J 
j'ijin.;  Od  kapuitj,  bnacb  iluaiy,    (Lompat  '27,) 

Kiiiut  i&t  genug  in  der  Schüsaal,  aber  das 
Fleisch  fehlt. 

Kraut  isst  man  am  sicbereten  aus  seinem  eige- 
nen Garten. 

Kraut  und  Rüben  haben  mich  vertrieben,  biUt' 
man  mir  Fleisch  und  Knöpft»  gobon,  war*  ich 
lAngcr  büoben  (oiler:  hatt'  meine  Mütter 
Fleis<"h  gekocht,  ao  wiLr'  ich  bei  ihr  blieben)» 

—   Stmrock,  SM»,  A'drfr,  3537.  Draun,  l,  1991. 

Kraut  und  Rüben  in  Kühe  ist  besser  als  ein 
gemä8t(!ter   OchÄe   in    Unruhe.    —    W^f*l^  A'o- 

Krauler,    Stein'    ijii*l    Wort    haben    an   Kräften 


.9.  iiiit  von  Kaapur  Li»- 
'[litlibus  et  vrrbl* 
<<i,  herbu  et  lapi- 


gn.-,,     : 
Lai. 

molte  latoBi.    (A«ru,  ;i&4 1  ■>*, 

dibtt«  Ml  maffo*  virtiic.    (<    .  .  .  ^  ,aj.) 

Krokt    UM   de  Hokt.     fStfhentmrg.^tdfk^^  —    -Scfc«- 

Krut  o  ',  Krut  o,  rief  der  Bauer  dem  Knecht  «a^ 
der  sich  allein  ixn  Speck  und  Fleisch  hielt.  — 
j¥r.  Gotatrtf.  Hautrwp%t9fl ,  HS. 
')  Auch  NLniutl 

Mab  kann  nicht  aus  jedem  Kraut  Salat  (Thee) 
machen. 

Dl*  RuAfflO;  Wur  tpq  K'"'    "         "'        kocht,  UA^ 
vou  Thcvbt4lt«ra  Su|»i<o  \'v  V.  HO.; 

Man  rousH  kein  Kraut  i  ..  :a,  i-  nehmen, 
das  man  nicht  könnt. 

fri,i  H«b«  ouUK»aiua  *oi<  b|«B  rtDO«.    (Ler«MM ,  J,  50.Ji 

Man  iQuss  noch  etwa«  Kmut  im  H&flein  be- 
halten. 

Lar,:  BaUnqnn  iinidpijun  irt  Modi«.     (Binder  17,  THt.) 

Man  sieht  am  kraut  woll,  was  der  Thill  ist 

fnkgt,  ob  ea  auntt  n»cliw>-  (!*•■ 

ttntor  drai  Tbül  der  •)«>)  w<  .  -<<.«u>t 

iil,     Hif  Ul  üA»  ^iirichwort  *<>w\.   ujcIi  nicbi  bogfl^BaU 

Nimm  dass  kraut,  duss  du  kenneett 

Ain..*  Tag  dfiu  iiurt  aom  da  kt^octtir.     (i'ro^,  Atn.^    bil,) 

Pöss  kraut  verdirbt  mt,  —  Hautr .  My  », 

Rohe  Kr&uter  essen  ♦  viel  jsn   thnn   haben  und 

nuf  der   harten   Krde   schlafen,   bringt   bald 

den  Tod. 

fra.:  L«f  heerbtt  oru^,  !••  t^atmM  nut«,  vi  dormir  rar 
U  dort,  cmTotent  1'  hootmc  k  la  Aspulttu«.  (Kriuitt' 
gtr,  37  3  ».J 

It.:  Horb»  cmd»,  ilonna  i^rnud«,  •  danutr«  m  plan  atacTa, 
Manda  1'  hanioo  »otto  larca. 

Sehe''        *    Kraut,  so  muss  man  Speck  dazu 

sc)  -   trJMitaRM.  299. 11. 

Sr!il. . ,,  .     .s.  literfriert  nicht.  —  nniuM^  ;r,  im. 

.S^>,,.^.i..  Undl  kr^rdd«  fOrglt  iQt«t  löSrua.    (Uruht,  ^il.) 

Schlechtes  Kraut  wird  bald  vexdiiut. 

Ww  nah  helptt  Krut  uu  Wyu,  dar  helpot  niene 

MedlCtn.,      i(>tmthruck.) 

Was  %m  gut  Kraut  kostet,  weist  nicht  ein  jeder. 
We  m'  d'e  Chrüt  kennt,  tn  gmbt  m*  d*  Wün» 

üid   na.      fW'TW,;  —  /ynr.96. 

Wenn  man  die  Kriuter  nicht  drückt,  bekommt 
mau  keinen  DHlsaui. 
So  »rvchtfi&i  dio  T«{{tfbd  UO  L'litfiaek  la  Utrwn  liOch- 

Wenn  's  Chrud  im  G^irU  lamgei^  so  geds  ea 

'  I  ^  li«rabhaa4r*n ,  lampig  ^  tcbtaff. 

Wri  •wrtott  »elUafl  ti«ci»bh*BCi ,  ao  §\\>% 

69  Wer  ailo  hknujU»!'  tiammoU,  b»i  bdd  einen  Korb 
voll. 

.    verMHMlt.  In^fl  «aitioful  diu 

•  w    ♦.,.  ^- ^;  ...uipt,  dftsa  er  t'^"' '      ^ -    »— • 

nicht  —  t«i^«aa.  iir.  tOI. 


63 
66 


71  Wer  oiu  kraut  bette»  heysst  Jarab,  mit  dooi 

wurd  0»  besser.  —  Aymofu  /,  3"  '   i^i*", 

JV<r».  //,  nn.  (JntKT,  /,  79;  .VoHföiA;  .J.i:rj 

£a/. *    Hkngula  da   nobis   aaal    praetlantw-    4.......^.    (Ai^' 

Md,  iM.) 

72  Wer  ui  jedes  Kraut  beisst,  ist  vor  Üift  niclit 

sicher. 
Emgt.r  Tlfl  ibat  bit^•  afl  arery  weed,  matt  oesda  Ughi  nn 
poljon.    iftnhi%  ft,  T3; 

73  Wer  'b  Kniut  mi,  darf  auch  den  Si>eck  essen. 

„Wfrr    kraat    nicht    su   voracbmohei}   pflügt^)    bUlicli 
man  dam  auch  floisch  foztrofft.*' 
t,0t,!  Oarnibu«  eit  dlgnua,  qoi  bcDaniADdit  Oln«.    (Binder 
r,  171;     //,   447,-    loci  eomm,,   LS3;    Sutor,  H3t    ^Sart- 

74  Wer  's  Krant  (Gemüse)  verachtet,  dem  wird  auch 

der  hv  '       '"  i-chl  nicht       '       'li. 

„Der'><  t  ttUMiPstcn.  <riMm 

glück  V!..  h  dai  Kraiv  ii   lernt 

achrcokeu ,  ilbc  wk a  aucb  ulohtdeo  BraUu  «cbmcckan.  ** 
(tt'aiJtJt.  /,  34.  41.J 

Ib  Wer   wulil    Kmut  frisst,   der  ist  des  Flcisclics 
iiuch  WiTth.  —  Uhmnnn,  II,  «ÄS,  .IVi,  Pttn,  11,  78J. 

•7Ö  Da  hilÜl  weder  Kraut  noch  pHoster.  —  h't»i.hf\, 

IHtiUet .  a«i.  I. 
•77  Da  ist  das   Kraut  versaltzcn.  —  Fitchvr,  l'^uUrr, 

474 .  r 
*78  Das  ist  Kniut  Itr  dich.  —  Ainimtafc«« ,  Tr»s. 

Dloh  tnabaaondar«  ir^bt*«  ao. 
•  70  Das  Kraut  ist  nnijnhmnTit.  —  AirdmfflJkfl»» .  L172. 

Di«  Saah«  u;  >>ti  etnen  Hakan  dabai,  M 

Itl  nioUl  ao,  "■ 

•80  Das  Kraut  ist  i    l:.l     ...   .iittet 

Bal4  «In  Varaatoen  gatojaettt,  bald  b«l  J«SM«4  anct« 
•1 
•81 
•89 


83 


•S4 

•86 

•87 
•88 

•89 


90 
dl 


'92 

'94 
•95 


Da«  wird  kein  kalt  Krant  kosten. 

Dat  CS8  e  Krock  ,  dat  wiss  net  eu  jiddcm  Gadon. 

Davon  wird  das  Kraut  nicht   fett  werden.  — 

.r«burir!   Das«  maelil'a  Kimot  alt  Alt.    (ISarto- 

fr:.  ^riÄ  pa»  ta  jAmVe   mtaitz  fatte. 

>  —  Ce  n'cai  pua   tuut  i|uo  da 

.  (  9ri*(««e.  —  Ceti  nn«  KouUa 

■nr,  .    3y4,) 
I   .     .  .:.      (FhtUppi,    I.     267.J  — 
'         ,;,.//,  JIJ 

'    iii.  j:i  ArMt'he.      (RtAt-Tkai.) 


Lttt-      .M'.     -■  '  ■'     alt,  ,, 

Nuii    -i.liii.vi-iri    II 

Der  IVass  ihm  ':   1\  i 

Von  eliiRm  h-^  Im 

Dont  äs  oalt  h  i  >   > 
maas,    »'.  32ti ,  r. 
da«  tat  alt  iu.iui,  tii^c  uUgathaaaSach*.  (8.  Schnee.) 
DCi«  macht  's  Kraut  gdr  fett  (Fraukffn.j  —  fViwi- 

mann,  VI,  Sl'>,  J3y. 

Srtit  dftr  g»cba  di«  Krone  aUf.    Sltrtit  Itoalacb    aad 
lArluiitiarlt::  d»>  hat  gorad«  noch  gafehU. 

i>n  bi«t  eben  de»  rechten  KranU.  —  Simpiic..  i,  »i. 
Dxi  hftst  das  kraut  verschütt  (oder:  versaltzen). 
—  Froftek,  tl ,  »4^ 

Einem  das  Kraut  abputzen.    fOher^Mterrnchj 

Da«  Zcitii/e  herAbtUon,  d.  h.   d«ii   hatanifordorndeo 

Wurt«D  iiigoo  einet  andern  to  beiicgnea,  daaa 

«r  di«    'h  -4  »atgihi.     „ZaiÜg**  ial,   was  cur 

BetelUft.i:  „  .  .    Lft. 

Einem  das  Kraut  auf  dem  Kopfe  hacken. 
Einen  ins  Kraut  hark*  n. 

rt  ttarondar  tnaa    '  lion  gar    woideliok   jnt 

kmlh  gahaoki.*'     <  '<^'  In   BCi»em  Ta^tbuck, 

ßaHitcM*  atudifn .  .\    .     . 

Er  darff  vmbs  Kraut  reden.  —   »/uj^ray,  164*. 
Er  friBst  Kraul  und   8ch..»at  Bohnen  wie  die 

Geissen.  —  h^^rw,  »:>4fl*. 
Er  hi»t  ihn  f^clir  ins  Kmoi  gehauen. 

i  ■  . 

f/»,  ,i>a  hlan«i.    fh'ritumg*r ,  «4  "J 

Er  !  '■ "  ■*'"  '^*' '"*  iretriiuken. 

\  Üioit  berag- 


»ch«ii  wa^ 


1597 


K  raut  mark  t  —  K  rawall 


Kwati— Krebs 


1598 


9  WftD  oin  Kräutleiu  vor  den  Tod   wäre,  würd^ 
es  tlieuer  Bein. 

tat,:  Caiti  f««x,  oam  flinu»,  ciuii  res  rilisalma  ximui  undu 
MUiMTbimui,  noaoimui,  qtuwdo  ji^riuuft.     (Suior ^  iH!^.) 

10  Wer  's  Kriiutleiii  zertritt,  zertritt  das  Blümlciu 
mit  (udcr:  den  freut  da«  Blümleio  uit). 

Krit  «in  Kriuil«in,  dMiil  oin  Ultlmlcin,  mk«»  tl'i« 
KuM*ni.    (Altmwtn  IV.) 

11  Würh«  ein  Kr&utlein  für  ilen  Tod,  f*8  war  für- 
walir  die  Salb  ( Salbu )  ohü  S|»ott,  —  SchuU- 

jahr,    IV.  445. 

AI  Diis  isch  '«  Chrütli.    rs^M/ivfiij  —  S(^ad,n,ni. 

Verfehlter  Mc^naeh- 

ly  Es  ist  ein  gutes  Kräutlern.  —  X»haaW.  ill«''. 
14  Ich  keuiie  diis  KruuUeiu. 

Villi    ungojtogoDoii    Kindern    und   anrlent  ■ohtlmmen 
Lcutou, 
Nun.:  Ik  k.^n  dal  In-nit.     (ITarrt't,omi>i' ,  f,  <5a*.J 

L*I«f  Icli  konno  dich,  Krcutle^  ich  kauff  dicJi  nit. — 

/•-ViTMii/  .  //,  495. 
tXniatmarkt. 

Auf  dem  Kruutmarkt  gilt  ein  Kofif  so  viel  als 
der  fiiidere. 

AtH»r  im  WelUcbou  iit  c*  mit  M«n»ciiaDkOpt«ii  atiüftni« 
diciw«  wardon  ftvwh^^  niebt  tfctAhU;  wau4g«l«n«  Ton 
■Laar  klugen  HegiernDR  aad  iti  ■flbw|orifl«a  Aaga1*g0n- 

Tbeure  Krautpllamion ,  wohlfeil  Kmut. 
Jüraata&Lat. 

Botv.  Kr..»«uta)dat  unn  S|itick  dcrzu.    (t:tM%*.)  — 
t''rifiuinanH  ,  II ,  &03. 

Ein  du«  Wort  Kreiu  ( ■,  d.  171)  CtiritU  v»rhllU«iidor 
An«raf> 
itttaohüt». 
•l  Kr    w:ir   ein   guter   Krnuiechut«,    wenn   rr   iu3 

Kruut  Sühis«.  —  Fsuharl. 
•  2  Eylül   KroutschütKen  vnnd  Dunftt  Sclmter.    — 

jVl^itntur,   l\tj*iMtiKf:he  hUfUUtlitm,  u.  iK  U^>.V.  III, 

'Ki^aottttaude. 

Auf  den    Kraui«tuudeu  wuchsen  keine  Seiden- 

WÜrmtT,    —    t'iröfiHiikon  t  1X19. 

Wenn  I'  nilert,  «olier  ein  Artuor  di«  MUt»l 

xur  fi«»ti  •  Aufw»iMioi  lummt,  der  »«ine  Kio- 

naluno  Mrti:    _l   . rmiel, 

Krautwelhe. 

1  Krauiweihe  bringet  das  Soli;  in  die  Aepfel. 

12  Krutwigge' küemtdatSolt'inde  Appeln,  {ltürm.j 
—  Für  herhhH    Woette.  61.  (i;  H«**itlnr9  ftll.  Iti?. 
'>  Uiim  Hlmnelflktm,  deti  15.  Angtiit.    *)  Bor  Wohl- 
3  Wann  t  op  Kriutwiggc  i-iegent,  dann  spinnet 
de  Spinnen  den  Immen  (Bienen)  de  Haide  tau. 
(Manbier^J  —  t\rm«mch,  I.  Ml.  1&.  Ii^in^er</  Mll.  16«. 
An  Mari«!!-  oder  UimmelAüirtitBi^fo  wird  in  ileu  Kir« 
eben  Kraut  novegnot,  dai  mmn  b«i   hcruiijen    GcwiUcrn 
anxaadai,  in  der  Meinunif,  dadurch  dftx  liauj  vor  xttn^ 
dendeoi  Blitsatrahl  au  »chataen. 
Xravfttt«. 
1  Eine  hänfene  Kravatte  ist  (hier)  leicht  za  haben. 
(f(ordam«nkaj 

War  in  den  VenUcbt  komnl,  mtl  dem  Foiade  lo 
•tiafbarer  Beaichuug  •uileheDi  kain-  >>iin^ 

werdcB.   Ane  der  Zeit  dai  Kriaf«  dar  I  i  B«* 

2  Ich  kann  die  engen  Kravattcn  nicht  leiduu ,  «agte 

der  Diebf  als  er  sollte  gchiuigea  werden. 

•3  Einem  die  Kr:  ilrjgcn^ 

{$<»  ea«!  aiMi  von  aoleluMi.  wairbe  die  Oeld> 

r»r!'— '■' -  ' „  ..^  ....    *.^....ii.,i..:r 

lAJ.i 

kantefi. 
Krnv»tt«xiiktrlluuLt. 

'Er   ist   üiu   Kravattenfabrikani.  iH,  Kravait«  3.) 

V#rkallr    ■  >--rr>|«u«(ltirarrlUlnnKBbBttr«r.  (Vyl. 

darltbvr  .:  Im  /icAtet^mtcJ^n  MeU*f  ,  im  A^M«l. 

Krawall, 

*!  ^tlr  keinen  KrawAll! 
..,  \v  ■    i-  —!  K— ■»'  '4  daal 

.rlM«  8ai1n«btosi 
4fr  Vnrvh»,   «♦•" 


l 


(Dtufichfi   Wb.,  /,  (13«^  b<inrrkt;     ,, Krawall  Ist  nfn  an» 
di-!i  ■  ■  vtls   ratli*   Till  ■'        I  '  .  ' 

H>  i-'trtlilirtttid';" 

Itvii  ita   Wort,  wi 

ncha.ft1i<;h    utül    iwar  im    v, 
Üblich   ward.     Doch   <oU 
des  Bitchofi   liU|?o  von  t  > 

raU  =  K«t»eiima«ik  (V)  vorkam uii; n  ,  w^:lvU^^  BcLlfulatuf 
auch   proTonsaliaob   caravii  (Ciiarirari)  liat.*' 
Kr&xel. 

*  Einem    's    Kraxcl    horaliÜmu.    ^   /«Mjt^cr,  /ii»<»i,. 

yachl.,  :^S,  Ülnn,  l,  34U. 
Melaier  aber  ihn  werden. 
KrajctepeUen. 
•1   Er  ist  aus  KnixtepeUeu,  wo  die  Uuude  mit  dem 

Ärsche  bellen. 
•2  P0Ü5  Ki-axtepellen  und  beilig  Kreuy,  —  Fnitch- 
bier^.  I90ä, 

Suberihaft«    Plucbforoiel.     Kravt*|>«Unii    M  ein  Fl» 
■vherdurf  bwi  Gorniau ,  ttntl  Helligeukretlx  ain  Clrokdorf 
im  »amlande.    (  S.  Oott  im>.  i 
Kroanen. 
*1  Hei  kreauet'  uik  a»  ne  Uueko  (KrOte)  in  der 
Mistforrkr.     (\)vMif.} 

'  'ii^alub  in  dio  BluHt  werfen,  «leb  brtt* 

■tv!  i>  Haltung    aunohmun    ( vrte  einr   Krall« 

O.Jl':  .  .      > 

**i  Hei  kieiuiei   »Ik  as  iie  Lius  up  der  lloppcn* 

Stange.     (Htinm,) 
KivatiU'. 

1  Es  ist  kein  buser  Kreatar  ulT  erden»  dann  eyn 

böses   Weib.    —    Tnjunun  ,  i71^  ;  llmttdi .  6II .  H, 
tMl.:  Foemina  nihil  |iCiiilentiu9,     (Tttpf^tu*,  ITJ^.) 

2  Kein  boaer  Creatur  auf  Erden  ist,  dann  ein  bösea 

Weib  voll  arger  Li«L.  —  rr/»iu.imi.  tl.m.  10. 
'A  Was  einer  ('n^atur  gebrüst,   »m  urnlern  genug 
ÄU  finden  ist.  —  «rauck,«»,». 
Krebs. 

1  Auch  der  Krebs  bleibt  nicht  immer  in  Einer 

{schere. 

2  I>us  sind  die  Kri'Vme  In  Wien  gewohnt,  sagte  die 

Küchin,  ab  miin  ihr  sagte,  sie  nicht  so  lang- 
sam KU  si(>dcu. 
'<i  iHia  sind  geschalte  Krebse,  sagte  der  Bauer,  als 
er   Frosche  auf  den  Markt  brachte. 

ifolL:  Dat  la  eauft  andere  «ort  van  kroeftcu,  xul  d«  boer, 
oa   lUJ.  brogt    kikroracben     tcr    markt.       ( ItarrtUomi* . 

/.  iu»»; 

4  Dal  is  'u  anner  Ort  Krevt,  süd^  de  Düwel,  d«>r 

harr  he  sin   (.trossmöder  in  de  Kits  (Ueuse) 

fungcn.   ^^   Ihwfer.  iO:»y ;  Uiittnfrt,  aÄ2*. 

W>iiu  der  ErtnU  ein  kk>w  and«r«r  Int ,  all  man  ihn  er- 
wartet tiatt«. 

5  Den  Krebs  straft  man  nicht  mit  Ersaufen.  — 

i>imt\)di,  i^üi  höntf,  9&4S;  tirtiun.  f.  iVJi. 

6  Di^r  krebs  ist  kein  guter  Botten laufer.  —  I\tri, 

II,  9i-  Hmmh,  47U.  I». 

7  Der  Krebs  ist  nimmer  tüchtig,  zu  gehen  recht 

und  richtig. 
lat.:    Konquam    effioiee,    ut  r««io  iogredLanlOT  oancri. 
(PhUippi,  //,  M.j 

8  Dt)r  Krebs  wil  einen  Hasen  erlauficn,  die  Kuh 

ans  einem  engster  saufiTeu.  —  K^jtTxn^,  /.  403. 

Von  «iwaa  gaaa  Unwahncboinliobem  und  Un^oruiin- 
tem.  In  den  Jf  Allen  aUur,  wo  der  an  Kraiteu  ftiuchut«- 
beade  den  an  Knnttt  und  Talent  Uobörgciiriincteu,  vtu 
der  Langaain«  *.  it,  darcL  Li*t  den  Sebneliurij  bcaicMt^ 
aa<^«a  dio  Altou  :  Vclocem  tartna  iOfiuiter.  (Emmt.,  IV  J 
/,ai.:  Cancer  le|ioreiB  oaptt.    (Krtitui,,  i^.) 

0  Die  kleinen  Krebse  und  Fische  siml  am  besten, 
wenn  man  grosse  nicht  haben  kann.  —  >it/i* 

n    '      '      '      .  »1,  finiun,  /,  i»i»4. 

10  Die  aich  nicltta  darauf  ein,  dasa 

si».    j-vi.  .1^.1   -itu  Tis'-'-  ^  "■ "■ 

Die  Kuaacn  lai^n  Ai\ii'~>  >  aingt  keine 

l'aalnen,  ana  YrrnAf  dn:  i  ol«  vom  /»• 

ren  «o  hoch  is  /    :is6.; 

U  hi^  Krebse  1»  i  Kopfe, 

„VandeKn  m^  Kmi.i.  iior  .^^:.^' 

ae  bant,  vn  «i 
atebt  e«  unu  ' 


!-•   li.> 


u  bei   uns  gewohnt, 
zui  irau,  die  aie  wegen  der 


K  rebslo€h — Krebstränker 


Kreen  —  Kreide 


1602 


I 


Kr«bigikn(r  gelifln,  denn  nur  d«fj«iiiff«,  CO  Brtat  hmi^  lc»n 

«Ine  Ülook«  giCMeD," 

Diin::  Hau  gajier  kr«bi|raag;  titbAg«|BOto  hflnem  «kraber. 

(i'rotf.  ttan, ,  3Ä7<; 

OoU.:    Hol  lil  dou  kttffldrt  ffjuig,     (Horrtbomfc .  1 ,  41»  *J 

Ldt,:  lmita\K»t  avpain.     (VUtttH*.}     (PAUif/pi,  /.  188;  i/ai»- 

S'/y,    8"J  —    In    moroui    octipcili»     {trocedttut    oornj» 

canori.     (Se^6(tiil  ,   'iiC.)  —    Muidrabuil    mor«    ro*  Uli 

•uccodit.    (VhUiBui,  I,  J<aj  _  NopÄrii  imiurc,    (F^**- 

•2  Pen  KrebBp:tuiff  gewinnen. 

„Vnd  auuderlich  ein  nkmscb  anf«&g  der  irnwlnl   8«- 
weintKlich  don  krebcirang.*'     (WaltUi,    VI,  80,  VM.) 

•3  In  Krebsgang  g^erathen.  —   £M<?|«-in .  aas, 

•4  Mit  dem  geit  't  'n  Kiavtgang.     (llnuiede.)  —  Ftr* 

nwnkk ,.  HS ,  28  ,  H7. 

*ö  ^S  gieht  ulss  a  Krubsgang  (bei  du  Loiten). 

Babituon,   ISä;    (;omordlt(>,   aeS  u.  9&4:    froruinnnA ,   /i/. 
»48.  MS:  horh(<&y^c^  bei  iUrberger .  I.  110. 

£•  g«bt  rückwärts  mitsaineta  G«aeb*rt,  lolnc^r  Wirth^ 
■ch«.(i. 
Krebaloch. 

Die  in  Krebiilöcber  greifen,   werden  eine  Men- 
Bclifühand    hermi&jjieben.  —  l'uchati,  h-nKi. .  in 

KloKUr,   Vill,  632. 
Xxebsmaiin. 

"Ein  Krebsmflnn. 

Kinur  der  rUckwlkrt«  g»hi,  ein  BeaetlonAr. 
Krebsnieser. 

•E  ä  e  Kripesnäaer  •.    (Si»be»tmrg,-iidehtj  —  /■'rom* 

mann,  V,  36,  8t. 
■)  D.  3.  ein  Spintliirar. 
SrebMchaden. 

Krebsscliaden  heilt  man  nicht  mit  Ho«onwa*8er, 

—  iHwtr.  Xtritung,  L«ipaff  1B60.  309*'. 
Krebaaolierre, 

•Krcbüchera    und   Maorosa   (Morcheln),      (m^r- 

Antwort  Auf  die  Fr»f«:  Wu  holt  gecUi 

Krtttaat«!«. 

•Den  KrebsBteig  suchen.  —  KMe.uu^. 

Krebatränker  (■.  Ksci*fi«Hecj, 
*  Es  ist   ein  Krebstränker. 

Die  An*robaoT  de«  Attrnee*  in  Ober^tterreich  aeekeo 
■ich    gvjT^niQitig    mit    iUierh»nd   SplUnftroen,    dl«    iip 
bevondera ,   wenn  lie   einsnder  «nf  d«m  See  b«it«ini*» 
oder   *n    etacr  Ortechaft  vnraberfhbrcn.   etnftzidrr  in- 
rafea.     So   werden    die    Aner,    UewokBor   eine»   Dorf» 
der  l^fmrre  SloodB««,    ,,Kjr«b«triiLker"  «enftiiat,    weil 
ll«  Im   M.ondieo  «luit   vmen   Krebt  ortrA,nken   wiilHcn 
tiXtt  haben  auch  den  Kamen  .,  Nebelaohieber^^  weil  «io 
dan  Nebel,  der  «tnek  hberroMondfce  Us.  u:,ch  T'itt«  r.ir)« 
•eliiMbi'u  wrdliuq.  Die  hich(Udi&0<^r  n 
naDklAUipfer'*.  8iQ  hatten  nJUnlich  gcr 
■«hria  gehabt  und  lieetiru  daher  den 
mal  iu  ein  Waaiertobaff  ■cheinen  und  «ütilugc  . .  U;*inil 
•r  bloht  wieder  berantkonne,  eine  Klampfe   über  daa 
t^cbriH.     Ao«    eineai    andern    Grande  heisien  aie  auch 
,.1  -  '.      Die   Vocklaraarkter    hei»sen   „h«>iU)ire 

Ü<  i  ".     All  sie  nlmiich  kq   PAngiteu   eiDDial 

ke;:..„     ■    -..^<a    üeiat  (es   fehlte  wahrftobeialich  eine 
Taubv)  iiatii^D,  vertlog  floh  snffcQig  eine  Taube  in  die 
Xlrohc.  die  «it.*  jlu  fanjaren  euehlen  and  da  Ihnen  die«  nicht 
^aag,  endlich  eractioMen,    Die  SanctUleoTgvr  beit«en 
MÜlelleiter'*,  woil  die  Mitthaufen  mitten  tm  Markt  Ler- 
ttoilxgett.     Auch    ,r Wetterlauter ",  weil   «ie.    lif^ai   «ich 
in  Snmmerattch  nur  ein  achwarve«  Wölkchen  Atn  Dlmi' 
nicl  aeben.  *oAt«ich  uüt  al]i*iii  Otock^n  zu  laatpct  bejran- 
nei).    Die  Bewuhner  Ton   Cnterach  beiaaen  ^.Mobellln- 
^,  r".     .....      -rnftl  den  Nebel ,  der  «ich  dort  au  laffern 

p*i  "'■f'T'n   haben  zuaammeu  faulen   wn|- 

In  .  bellten  (^Ocbaeoirinkef  und  „Tu- 

deiaivufi^ir     ,    >^rii   rie  einmal    «inen    Pudel,     der  et» 
wwm  gcatohlen,    krenaifitfin.     Auch    ..  Scbimraelflut^er '* 
alw  ^f>iit<>>ot .  Mf^il  «rt^  Hn^ro  hünden  *i«"bfmm^|. 


damit 

öcbwÄi. 
bral«r 

i^ttdel,    um    u>n    tn    i.c,ii>->j.    lu 

und  ala  «isttal  «in    WolkouN 
Waater  Brot  aad  BflcVür  mit 
■     maa  „PadeJi 
1   ▼axyiolilei' 
>  «iMn  fsti 
«<r  da«  Graa  di<' 


(hdiiauorlK 
all  9inmi^ 
Att«r»e<:-f    mit    i 


da  ala 

wia  dtj 


■  ■  1  - 

-- 

-          'r  n 

1    «,.     rmr- 
LArflDffer < 

^d. 

Ti»»  da« 

At»^Ty.er 

irrhrhurm 

Hrhlft- 

$ta«k 

i.arbs-r 

f 

Zank  geben. 
In  Oberofttrr« 
i,  SU  keiumni 
4  tat  ati«  der 
i  ciDo   dvr  uv- 


TÜ. 


..T  if«licu  um  SckJtfllBit  bfftun 
«■•u   „  MaaigaSar*'«    we*l  ii« 
.^xiao?      IT 


allea  mit  offenem  Mao!  angaffan.  Sie  wuaelen  nAmlicti 
frUhar  nicht,  daaa  man  mit  der  * — >•■  -•-  '■»  — !  '--'n- 
ten,  e«  geaohelie  mit  dem  Mui 

fall  kamen  aie  darauf.     Vcir    vi..  U 

swei  Uand«.  Der  Knecht ,  der  dann  i  uh-m  pi.ihiii,  htUi 
deu  Lftrm  und  wünacbtedio  liauftr^i  jtn  lelivu.  ^aliiUii; 
war  im  äcbeunthor  ein  Aalioc b  und  er  halt,  treu  aeinor 
Al(>inuutf .  das  offene  Maut  so  d^iftelb«.  Da  er  «b<>r  nicht« 
«ah,  bracht«  er  nach  und  uiicb  alle  Thoile  dca  Ueilcbla 
vnr  d«B  Aatloch,  endlich  auch  dun  Auffc.  .letut  »ab  er 
die  Hunde  aicti  bälgen.  Erat  aeitdein  ^vUac'u  die  Kttcru^ 
borgor,  da»«  miui  mit  den  Angvu  »iobt,  (Vgl,  /taum 
partm,  lt.  9R— 1<XK) 
Kraen. 

I  Di  wann  Krin  (Mcorroltich)  raiba  mit  aomnia. 

—    IVUt,  449. 

Werden  aich  nicht  «ertragoii;    e«   wird 
Er  war«  jual  recht  («ul)  /um  Kr'-xircJt.eu. 
reich  Ton  jemand, 
UeacbAft  xu  gebru 
Küche  entlehnt,  Ui 
ringfatrigaten  Kaoheu.ubu.Ueu  ist. 

*-2  J>ich  einen  Kren  greben. 

Betieht  alch  nach  Unrftr  auf  don  Kraen 
dioeer,  wenn  er  gerieben  wird,  einen  aebarfon   i. 
verbreitet;  er  motnl,  ee  apiele  lautlich  auf  daa  i.w^. 
iiacbe:  faire  la  grand,  an. 

Kresnobat. 

*Aen  ai  Krenöbs  näma.  —  Pi«(«f .  44». 
lu  atreuga  Behandloag. 
Kreaturelben. 

•Der    ist    gut    «um    Kreen(AIeerrettich-)reiben. 

(ä.  Kraen  1.)  ^    TvnAlau,  174. 

Besser  ein  kleiner  Kregel  ali  ein  grosser  Flegel. 
Kreide. 

1  Kino  Ki-etde  gilt  im  Leben:  leide,  meide,  gott^ 
ergeben. 
*2  A  wink   schworze  Kreide   htir,    dos»  inft  amol 

silt.      '.ScAffif.J   —  Ffommami.  Itl,  S4(J.  ISO, 
•3  Bei  einem  au  der  Kreide  stehen.  —  K6rii>,  *|44*; 
htmtn,  I,  »LiQL 
Ihm  achuldi^  aein. 

•  4  D'  Kreide  schrlb  and^radi.  —  l%fer ,  449. 

Ka  kam  nicht  ao,  wie  «rwartat  war.    (S.  Kreiaaiut.) 

•5  Dä  schriew  niet  dubbelde  Kreck.    (Bedburgj 
•ü  Dos  geJit  über  Kreide  und  Rothstift. 

1d   einer  ('orrcipnndena  aai  Mecklenburg  heiaat  ea: 
„Von  idyllischen    ätddtererwaUungan   und  dergleichen 
k6unte    10h    ein    Lied    aingen,    dai  .Über  Kreide    und 
Botbftifl  ginge."    (Vo»*iicAe  Ztilung  vom  31.  Juli  1867. J 
"7  hm  muss   man   mit  schwarzer  Kreide   in    den 
riauclifanjf   schreiben.     1  Stnermark.)   —  .Vonnfar;. 
Vm  etwaa  ironiaeh  aU  «elteuen,  merkwürdigen  Fall  au 
bBteicUnoti.    Auch  um  etwaa    dar  vOlligeu    Vergeiaen- 
belt  au  Ubvrgoben. 
•8  Dat  geit  äwer  Krid  un  Rödst^n.     (Slttklenhur^,) 
•9  Dat  will  ik  mit   swarte  Kjide  an'n  Ketel haken 
(Keaaelhaken)  schriben.  (itoltt.j  —  Schüne,  ii,  2*0 . 
ko4:fcdcM(*c/i  bei  Stinroch ,  $ieoi. 

Wo  man«  nicht  loaen  ward»,  d.i.  ich  will*»  vargaa* 
•en.    Beeonder«  von  unatchern  ächuldfordaruogvn. 

•  10  De  Krid  öss  got  för  ti  Kroger.  —  FruckbieT*,n9i, 

Div  Kreide  tat  gut  fUr  den  Krüger  (Gatt-  oder 
.Schcnkwirth),  wirf  geaa«t,  wenn  aie  au  riel  Doppol- 
atrich«  macht. 

Die  Kreide  kann  ihm  nicht  viel  zuschreiben.  — 

I'ar^tTnakon ,  39^. 

Sein  Credit  kann  nur  gering  a«in,  da  er  wenlf  ba- 
aitxt  oder  erwirbt. 


11 


•  IS  Die  Kreide  verstehen. 


Kärig,  mV 


*  t^  Du  kommst  auch  an  die  Kreide.  —  iflic.  94, 
*14  Er  ist  in  die  Kreide  gekommen. 

In  Schtüden. 
ßnU.:  Hij  ataat  tn  bot  krijt.    (Harrelomte,  I,  ♦il».> 

•15  Er  weiss  wie  die  Kreide  schreibt.  —  KMe,  3544*. 

l^raNn,  l,  Vm. 
•16  Er  wfM  das«!  wcffi»  von  der  Creidt  behalten  rnd 

ti.    — '    Lrftmraan.  S<5,  40, 

ra^b«  Terboaaem,  aber  aie  auob 

— -'!rn,  wie  »le  iit:   eine  Art 

t  laireu).  AnBel«pieltfn«ol- 

aber  aie  sind  .,  odio4>'\ 

•17  Kl  rhornstein  schroibon. 


1 


\%  Ich 


q.  KM 


.td(3.   —   ü«rht%iii^,  r,  S7'/ 


101 


Aia&KSSS^ 


1603 


Kreidenstrcicher  —  Krele 


Kremnitz  —  Eretlii 


•19  Ich  kenne  seine  Kreyde  schun^  wie  se  edireibt 

—  Gimiotcke.  541 ;  nohtnntm,  ISO ;  /'>«w*moiMi.  ///,  MS.ilS. 
liuihdeuUch  liei  Lohrmfffi,  i/»  340. 

Ich  Itabfl  ibn  erkknot,  ich  weia«,  wm  er  tta  ßohilda 
führt. 
Frt,:  n  A  \er6  lo  tnMqno.    (Kritsinff^r ,  416* J 
•  *20  Kreide  fstreicheu.  —  Agncula  II.  ive. 
'21  Mit  doppelter  (dreifacher)  Kreide  (ftn-)ichreibeD 
(oder;   mit  den  Leuten  abrecbnen).  —  tuff- 

iein.  3&1,  Körte,  ibU^ ;  Braun.  /.  1999. 

notrUgeriBche  Bocbnangcn  machen.  },Z*raifaehor  krei- 
den   mit    den    leatön    abroehnoo. '*      {fault,   Schitnp/, 

xxxim«j 

Frt.;  ißcorcher  le«  gciis.     (hritun'jfr  ,  !M>h^',) 

Hqü.  :  Hij  Bchrijft  nml  dabbol  krijl.    ( HirreLomie ,  /,  4Ä7  *.J 

*'i*2  üeber  die  Kreide  treten.  —  Köru.^u^;  Uraun. 

},  2000. 
Di«  Gronse,  du  rechte  Maai  abenchrelteo. 
Kreldens^«icher, 

•  Ein  Kreiden  Streicher  sein.  —  KaittTtberg,  N§ck,,  100. 
PucbsBchwiliuor,  •.  KAdJcenttreicher. 
Kreia. 

1  Einer  macht  den  Kreia,  der  andere  den  Punkt. 

Jn  pftriaar  Bör«enkruiü(!ri  ist  in  neuerer SCeit^  um  gtufttu- 
■oitiff«  UntbTBtutjsun«'  auszudrucken,  dae  Spriehwürt  ent- 
standen: „Emilo  propose,  laoac  dlfpone.'*  Et  bezieht 
iichAuf  die  beiden  BrUder  Emil  tind  I«4Mk  Poreire,  die 
Oründer  oder  die  Seele  des  iioriier  Credit- Mobilier. 
(Vgl.  Br<tlauer  Ztiiunf/,  I8«4t  Nr.  469,  S.  26,  7.) 

2  Er  kugelt  im  Kreise  herum,  wie  soll  e«  nit  Kegel 

geben.  —  Füdiarl,  Gench. 

3  Im    engen    Kreis   verengert  «ich  der  Sinn.  — 

tiuchmann .  28. 
Ana  ScMUtr»   WalUntlein. 

4  Je  mehi'  man  den  Ki-eisel  peitscht,  je  mehr  er 

schnurrt 

Der  Fanatiker  lat  wio  ein  Kreisel.  Wenn  man  ibu 
peitscht,  icbuarrt  er;  Iftsst  man  iko  gehen,  to  ilt  er 
ruhig. 

»ö  Im  Kreide  herumfuhren,  —  BUvteint  39S;  Ih-otira, 

f  ,}0Ü3. 
Zfl»..'  In  orbom  oircumoffere.    (F.ttelein,  305.^ 
•6  Kreise  machen. 

Fehler,  ursprünglich  für  (Mrkel,  im  Detüten,  8«hlieiBeEi. 
Jüd.-druUch:  Mtile  Kreise.     (TenMau,  96.; 
Kreiftatat. 

•*S   koam   and'rach   vom   Kraisoawte.     (OesicTT.- 

Schlen.J   —   Ih'Ur ,  44a. 

Von  einer  iregen  die  Erw&rtang  »lUgeünUcoeo  Ent- 
scheidung.    (8.  Kreide  4.) 
Kreisohen, 

•  l  Es  kreischt  (schreit)  Kaaner  umsunst:  Chaj  we- 

kajem    (Lebendiger     und    Beständiger).    — 
Ttftdlau ,  766. 
Wer  um  liuifo  fleht,  ist  ancb  wol  in  Notb. 
•2  Es   kreiHcht    Kaaner  uinsunat:     Schmu  Jisroel 
(höre  Isr.iol).  —   Trndtou ,  7&7 . 

Von  derselben  Bedeutung.    Wer  tun  HOlfo  ruftg  bat 
Ursache  zu  rufen. 
Kreisel. 

•  1  Den  Kreisel  drehen.  — ^  Fhndtbit-r  ■«,  2182. 

,,...  Daraus  erhelle,  das«  Paul  Hcolicltins  ('(iUnsl- 
liuff  det  llcrsctgi  Albreeht.)  \n'y  dvu  damals  Turwurruneo 
Zeiten  dou  Kreisel  atn  nmiaten  gudreht  und  an  den  da" 
tnaligen  Motibus  Rroeso  Schuld  gehabt  habe.*'  (Krlüu- 
ttrtei  Pteusten,   Könijjfsberg  l7/4  fg.,  XU,) 

•*2  He  hett  wat  in'n  Kreieel.    (LmnuAi,)  —  Fi\incnich. 

I.  360.  3, 
KrelBseu. 

1  Halb  g'ki-eisst,  ist  halb  g'arbeit*t   fOberdsterrvich.) 
*i  Je  härter  gekreten,  je  ehr  vergcteu.  C^eurtj  — 

Finnpnich,  1.  400,  ÄU. 

3  Lut  gekreten,  boU  vergeten.    (OtifrieM.j  —  U<uu- 
kalcitdifr,  I. 

Witwen  ».  B. ,  die  am  heftigsten  ttber  den  Yotlust 
Ihre«  Manoes  weinen  und  idagen,  beruhigen  sich  am 
ersten. 

*4  Er  kreisst  als  wan  iem  dar  Arsch  zugewachse 
wai".     (Ober6*terreich.J 
KreiAtctfiT. 

Kreis(a)tage  —  Kreuzt&ge.  —  Pitior.,  ttt.  43;  Sim- 

ror*.  &938. 

Eiu  alter  und  dabei  gobrochliober  oder  sieeher  Mana 
hoisst  ein  olu  Kriaata;   der  Greia,  der  die  Loat    dac 
Jahre  fühlt,  nennt  sich  wol  auch  aelbst  ao, 
Krele. 
•1  Eiue  Krele  haben.    (StMcf.)  —  WeinhtAd,  4a. 
Angotnutkeu  aem.    (&.  JÜodeu  3g.) 


I^ 


^a 


erkaafi 


*ner 


*2  leb   hommir  wul   an    Krele  (aacb:  8ciiMip| 
genumma^  aber  meine  Hausthir  find"  idi  i/:i| 

Um  den  Gedanken  anazadrticken :  Ich  bin  i 
keu,  aber  ich  weiss,  waa  ich  tliin.",  ■«g«adlBl 
Keger  auf  Surinam:  Der  ladiaaer  Ist   «war 
verliert  aber  seine  Hkn8<Bnia.ti«  niehC     (Wm 
Krenudts. 

l  Creranitz  die  Vomehmite,  ScbemnitE  dis  i 
rcichsite,   Neusoi   die   Kupll'erreidiite, 
die  Aelteste.   —  üerdteame^tTr »  4A8, 
8prichwürtli('!}i  von  den  osigakrisehen 

'2  Kremnitz  hat  goldene  Mauern. 
Kreinp. 

*  Kremp  im  Kopf  haben.   (Koblem.j  - 

Vorschlagen  sein ,  listige  AjuehlAg«  i 
Krempe. 

•  A  is  schon  an  alte  Krempe  *.     (i 

•>  £tn  dorrer  Stamm,  Amt,  (^irunlc. 
Krempebnarkt. 

•Er  ist  vff  dem  Krempel  Maxckt 

den.   —   E^erxng,  II,  J67. 
Krenuen. 

*llei   krennt  sik  es  ^ue   LiuB   op 
Stange.     (Sauvrland.J 
Kreole. 

Die  Kreolen  sind  nie  Kinder  und  werd« 
Männer. 

Die  Kreolinnen  ( Centrolomerika)  heir«tlieai  iia4g» 
ren  schon  im  AJter  tou  H— 9   jAhraxi.     Di«  Kladsr  »r 
meiden  bei  ihren  Spielen   jede  Auatrem^ung  nsil  k^ 
achten  einen  gewissen  £mst. 
Krepiren. 

*I)us  ist  zum  Krepiren  (Sterben)    langweilig.- 

Frutchbier.  419.  Fritchtiier  *,  3183. 
Kresse. 

Ich  weiss,  was  Kresse  ist,  sagte  der  Bauer,  td 

ass  Schierling. 
iMn.:  Jog  kiendcr  nok   karaen,    sagde  houdtm .  hm  mt 
skarntydo.    (Bohn  I,  3S2.J 
Krete. 

*Se  hett  all  vele  Krcten'  up  de  Hören*. —  6» 

walil,  819. 
0  Kerbe,  &itao,  Spaltöa.    ^)  Höraar. 
Kr«t«Iel. 

Kretelei  deiet  nich.  —  Hichey,  iss. 

Waa  man  durcli  Zank  und  Streit  erhalt  »hstklte 6» 
doihen.    Kreteln  =  tiuikeD ,  awtaten. 
Kreter. 

1  Ein  Kreter  liebt  (betrügt)  den  andern. 

2  Mit  einem  Kreter  muss  man  kretisch  hahJda. 

Tom  Charakter  der  Kreter,  der  Uu  den  Alten  erklse»:: 
angesciincben    stand.     Bei   oinv-m   L.a.(nior,    «ciBt  im 
Sprichwort,  dessen  Inhalt  nicht  als   äittenregsl  fa«»^ 
pfolilen  ist,  toOsie  man  sich  d(<r  ItO^e  und  das  Sslnp 
bedienen.     Die  Bumer  hatten  das  Sprichwort.  CrMMan 
cum  cretonstbuB,  etwa  wie  unser:  Auf  olnen  ScheLs  •• 
dertliolb.    (UlobM.  III,  ».) 
•3  Die  Kreter  lügen  immer.  —  AW/w^ffry  *'/,  «Ck 
*A  Die  Kreter  werden  in  Oel  erzogen  (oder;  vnA' 
sen  in  Oel  auf).  —  Globxu.  XU,  3. 
Krethl. 

Es  ist  Krethi  und  Plethi  beisammen  (geluUs/i 

—  »  Sam,  8,  18;  IS,  Ih;  Kirchhofer,  33.  Uüdtmtm,  ÜL 

„  Krethi  and  Plethi  hieaa   die  licihw&clie  da« 
David,  die  besonders  gebraucht  wurde ,  ooa 
SU  Qborbringen  und  Todosurtheile  au  vollsl 
ist  nuausgemaoht ,  ob  die  Wärter  von  der  HerkoaU.! 
dem  Dteuat   abgeleitet  sind.   Jetzt    werdest  di« 
Wörter  gebraucht  von  cusaiameugerufenen  odar 
mengelaufonen  Ferscjoen  niederu  StaAdea  nüt  ei 
ächtlichen  Kebonbedoutung.  **    (Der  ScktfUatt  v 
HarnttJ    F.  0.  /.MCo  (Oie   Bibtt ,    l.  4»»;  sogt 
Der  Nomo  iat  entweder  der  einer  VölkeraohaA  i 
.HU,  14  u.   Ifi;    Zvph.    S,    5; ,  Krethi  der  der  8«dpl 
Plethi  der  der  Mordphilister,  wie  majicha  meiii« 
beide  Wortoraind  keine l^igennamen ;  dean  jeoea  (I 
heisstim  liebrftischen:  ausrotten«  to<lteo,  diow«: 
hon ,  forteilen.     Dann  sind    die   Krethi  nnd  PIi 
ächarfriohter  aud   Läufer   oder    KilbotenL. 
wache  hatten  sie  die  Todeaurtheile  su  voUj 
1  KCn-,  9,  25  u.    34 >  und  zugleich  die  kAniglicbl 
fehle  und  Briefe  an  entfernte  Orte  su  bringen  (i  < 
30,  6).    In  Aegrpton  and  Babylonien  Tormal«,  i 
noch  in  der  Tttrkei  hat  die  Leibwache  dic««ilb«n 
tungon.    Späterhin  Mos»  die  larar'-'^ 
Loibwaoha  (Tgl.  £f  A'Jw.  U,  4.  l'.') 
setiung:  Uauptlcute  und  Trabanir . 
daas   ,, Krethi    ujad   Plethi"    PhüiM,r    ucwea« 
spricht,  dasa  ea  niaht  wahrscheinlich  iat,  DatlA' 
eine  Leibwaoho  stu  JFCTBKÜlngoo  g«IkaM 


KretsclimanD — Kreuz 


Kreuz 


1606 


f  Kin.  15  ,  18  n.  W.  T.)  -^  Eine  Jaditohnientioh«  Rsdtai- 
mH  heilst:  ,,W»a  ciai  Jsin  hiiggodel  (dM  rtoM«,  Mltt«l> 
lAndltoli«  Meor  ,  4  J/on.  M,  6.  7)  Aaag«worfft&" ,  uoU  ba- 
mlebt  «ieU  wol  ucifa  .l/u«.  U,  30.  Kino  oadoro:  „lUkkel 
b«kkel "  ( »11  ca  {u  allom  ).  (Tmdlau  ,  581.;  Zar  Bukieh* 
"■  naaij  judoa  lohlechtoa  unnQUeu  Zsugv,  isi  ob  von  Hoti' 

■i  ■chttu  im  Sinn«:  „d*«  tit  (i«»iD<l«]",  od«r  vun  Diug«u, 

^K^  II.   Tl.  Kdocheningabcn    des   FloiaohcTB,   dient  diu  B«- 

■  dou<Art:  T>u  is  e  Zor-wochör.  C  r^'n./f-iH ,  283.JI  JUdiiobo 
H              Kloidorbilndler  in  Frankfnrt  ».  M.  haben  in  üc^aff  »uf 

■  PiDtfti  odor  MeuscboD  don  verActitliobcn  AuHdmek 
V  „Cliaüderupca"  (Uozoug).  (Tfiflinu  ^  'i((5.>  Atl*•o^u••, 
K  •obleoht«fZ(?u|fbeiait:  „Lauter  B»wel."  Cr«nd/aw,  .'iM.j 
^K  Eine  „M(>n|7e  allerlei  Leute'*  oder  nach  Latbor:  „Viel 

H^  •  Erew-row."    f  rrnrftaii ,  58«.J 

^fcrgtachmann . 

M^    *  fc^r  ißt  Kretachmann  gebliehen.     (SnmlanA,) 
Wird  XU  dem  tfotagt,  der  tulelxt  aalt  wird. 
Kretum. 

•lle  hilt  Bineu  Krctura.     (üetMenburQ.)  —  Frvmmatm, 

In  dem  Sinne  von  Schick^  ob  Ton  Kxiterinm? 
KieutS  ^Kigouiiame). 

Wer  nach  KreaU  *  kommt,  lernt  mit  Vieh  handeln« 

■)  Ein   in    aandiger    uufnichtbarer  Q^gead   liegeudoa 
Dorf  bei  Wollatuio  im  Kreiao  Üt>inal ,  Provinz  Puaeu« 

reti«. 

1  Anderer  creutz  lere  dich   das  dein  tragen,  — 

l'ranck,  I,  U6^  :  firuter ,  /.  S;  SchotUt,  1441 ''. 
Dan.:  Andrea  kort  l»redig  a(  bttrodii.  -  Lier  dn  af  Andre« 
kor»  bvorledaa  da  akal  baere  dit.    (l'rof.  daa.,  :i&d  u.  37J  J 

%  Creülz  bewehrt  tugeut,  —  iU'mtch.tn.  «. 

3  Creutz  istschwiT,  ehe  es  gefast  wird ;  über  wo] 

gefäst,    ist  halb    getragen.  —   Lehmann^  MO.  Sl. 
^  4  OeutK  leokL    den    vrillat   dea«   Menscheti   weg, 

wie  die  Sonne  den  Schnee.  —  LfAfmirm.  wo,  la. 

5  Creutz  lehret  beten.  —  Umuih.mt.i. 

6  Creutz  mit  Brodt  bt  wol  zu  tragen.  —  lehmam, 

Ü39.  64. 
Daa  Brot  oho«  Kraus  acbmockt  «ber  b«»«f. 

7  Creutz  boII  man  nicht  suchen,  vnnd  wenns  da 
ist,  nicht  fliehen.  —  Lehfimnn.^m,'!^, 

8  Das  «Tfutz  gefsisst,  ist  halb  getragen.  —  Frmck, 

ll,»**i   St^oJttfI.  I14i*.    5M/or.  41«.    Siiiler,i40;   Sim- 
roik  ,  &»U. 

9  VoB  creutz  gefast,  ist  halber  last.  —  Franck^ 
//.»^.  Gruler.  /.  10;  Hmi*eh,«n.  19:  Eitelein,  iSi; 
G»nthfiT,  SA:  SimrtKk.  5Ma:  StHt^r,  ei;  Kirt»,  SM6 
U.  4447.  ßraun,  I,  SKW7. 

frt, :  Qni  pf»fto  patieiniDont  »on  mal ,  en  eit  loala««  de 

la  motti«.    (KHtMimifn-,  657  l'J 
OoU. ;  Uoc  kmi»  gavat,  i«  half  gedragen.  —  Het  krnla  Tut 

geaet.  ia  maar  de  helre  laec    fBarr*t»omit ,  i,  4M  V 
tut,:    BnDe    Inoepiatu,    est    fere    abtolritte.      (Benttch, 

eaa.  20.) 

10  Dtia  Creutz  hat  einen  langen  Fuss,  es  schreitet 
vber  hohe  Thünae  vnd  Pasteyen.  —  neTber^r, 

li0rspnMhUe.  Li,  T>7. 

11  r>;»8  Ci-ciitz  hat  vns  wider  rersünet.  —  Atritata 

12  Dos  Creutz  ist  der  Christen  Hoffart  —  U^iteh, 

13  Das  Creutz  ist  der  Christen  steter  wandergosetL 

14  Das  Creuu  ist  des  Glaubens  prob.  —  tlfnitch. 
<s*i .  si. 

15  Das  Creutz  ist  nit  bös«,  wer«  fii«aeu  (oder  tragen) 
knn.  —  f'rwitk,  H.  m*:  ilmmk,  69».  17:  teHntam. 
I/.47,14. 

IG  Das  Creuti  ist  schwer,  das  end  i«t  gut,  Trübsal 
die  Krunc  bringen  thut  —  ihnu^h.  6JS,  3;  Prtri, 
/.tu 

17  I>as  CreuU  soll  nifui  halsen  vnd  erheben,  sols 
notzcn.  —  ümijfh,  cyj,  n. 

18  Dat  Creuts  tregt  den,  der  es  tregt.  —  iifnUcK 
s».  u. 

19  Das  KrMiauf  der  Brust  ^  den  Teufel  im  Uerxeu. 
Span,.'  hm  er«!  en  Um  t'««bo«  y  el  dlablo  en  loa  Itccbua. 

(Hokm  l,  S1S.J 

20  Das  Kreuz  ist  die  Ix!it(T  zum  Ilimniel. 
Emifl.f   Croeaea  »r»  t»d>t«r*  Ui«s  Uwul  lo    hMiv«ii.    (BuAm 

//.  SO 
fVf . :  La  oroix  cal  TMoaUar  des  elenz.    (£rittit»g«r .  19J  \) 


21  Das  Kreuz  lehrt  die  Schrift  Terstehen.  —  Opel ,  am. 

22  Das  Kreuz  mein  Sieg. 

Cliriitlicbc  Vorrtne  liaben  da«  Kreua  au  Ihrüm  Bus* 
dttcxeichea  gt*maolit  and  tbtn  diaao  Umaobrift  gegeben, 

23  Düs  Kreu/.  nach  den  Sohultem  und  die  Schul- 

tern mich  dem  Kreu«. 

ffotl.:  Kruia  uaar  kracht,  eo  krOMbl  DASr  krolf.    (Bturrt- 

homee,  I,  4i4'»J 

24  DrtB  Kreiia  aohützt  vor  dem  Teufel,  sagt«  die 

Jungfer,  und  da  achhig  sie  ein  grosses  vor 
dem  Bauch, 

35  Das  Kreuz  zu  schlagen,  hebt  sich  auch   dem 

Faulen  die  Iland;   von  Gott  Heil  zu  bitten, 
loien  sich  uuch  dem  Stolzen  die  Knie, 
*i6  De  't  Krüz  het,  segnet  sick  toerst.   (nmit^ii^,)  — 

firTMwJuA.  ///,  37,  49;  fVwi?imaim,  \\\  14S,  33»;  0*Kf- 
tt^\,  177.  E\chtp\ilA.  113Ä;  Uautkalemier,  t, 

27  Dein  Kreuz  wird  Blei,  trügst  du  nicht  frei. 

28  Des  Kreuzes  schickt  Gott  denen  viel,  die  er  in 

den  Himmel  will. 

29  Die  grossen  Kreuze  tragen  die  Bauern  voran, 

die  Kreuzlein  die  Pfaffen  hinterdrein.  —  üto- 

Mti'Ttrptesrl,  10,  80.  KdrW ,  3547;  //raun.  /.  »010, 

30  Dö  gro^^sten  Kreutz  sön  dü^  dö  si  da  Mensch 

Bolba  macht.  —   Xnujurr,  w. 

31  Durchs  creutz  bewert  Gott  seine   leut,  reinigt 

sie  in  dieser  Zeit.  —  Lwri  lüimn,.  3y 
L<ii.:  üt  mon»  pargetur^  ut  praemi«  plara  luorettir. 

32  Durclis  Creutz  Gottes  kind  Gottes  liebe  befindt. 

—    Ikntnh,  CCS.  41;  Pftn.  I,  »8. 

34  Durchs  Creuta  sc-hreyen  Gottes  freande  am  mei- 
sten.  —   UfHtsch,  ßSS,  40;  l\'in,  I,  38. 

34  Ehe  ein  Creutz  hat  ein  end,  so   ist  dos  ander 
da  behend.  —  llenuch,  &n,  12:  Petn.  /.  39. 

36  Ein  creutz  beut  dem  andern  die  hand.  —  lUfnitck, 

3H.  49, 

36  Ein  jeder  kennt  sein  Kreuz  am  besten. 
Frs,:  ChaoQB  lebt  toft  tn*!.    (Ätiuinj^er .  4i'J'^.) 

37  Ein  Kreuz,  ein  Leid,  ein  böses  Weib   hat  mir 

der  Herr  beschieden.     {Ontpreuit.j 

Redenaart  beim  Boatonapiel,  wenn  mit  B^oocdame  ge- 
atochen  wird. 

38  Ein  Kreuz,  ein  Steinhaufen  und  ein  (geflochten) 

Knoten   am   Baum   zeigen   dir    den    rechten 
Weg  an. 
Lat..:  Criuc,  ctimalni,  plecta,  ligaaat,  qaao  all  via  roota. 

39  Ein  Kreuz  kommt  über  das  andere. 

Lai.!  Dolor  dolorl,lttciui(e«t)  luotua  oomea.  (Sef/boM,  \U,} 

40  Ein  Kreuz  muss  e«  geben,   sonst  müsste  man 

den  Arsch  in    '       n  ud  tragen.     fnott-Tlialj 

Wortaplel  na  ,  Iner  dopitelteu  Bedeutung 

ale  Leiden  und     '  r'nil. 

4  t  Einerley  creutz  kan  die  leut  verträglich  machen. 
^  Heni*ch,€tl,eio, 

41  Elk   hett  sin  Krüss,  man  de  Müller  hett  dat 

grötate  '.  —   Ken  ,  S4*. 
*)  El  Bind  die  vier  FlOgel  der  Windmithlc«  gemeint 

43  Es  hat  jeder  sein  Kreuz  (jüdisch :  Chct.lek),  der 

eine  mehr,  der  andere  weniger.  —  Tmdlau,  7a2. 

Atteh  Ia«ak  trog  »dn  HoU.    (3  ifo*,  22,  6.) 
£hj;.:  Kweh  crosa  bafch  IIa  loHrlption.    (Bokn,  It ,  S3,) 
frs.'  Cbacao  porle  a«  eroix.    (H«hH  /,  IS.^ 
Hutt.:  Elk  drM«t  aljo  krula  op  d«  worold,    (B^rrehomitt 

/.  4W».J 
iL:  OgnuA  porte  1&  ana  oroc«.    (6,tat,  1S6I0 
lai.:    Cmx  a«t   gtmaria    omule.      (Attdorf,    IMt    Blndtr 

il,  ^'i\,)  ^  Quifioe  auna  patimur  manca,     (SiyhoMt  499.^ 

44  Es  ist  besser  zu  Kreuze  kriechen,  als  sich  den 

Kopf  einstOBsen. 

45  Es  ist  ein  schwer  Creutz,  wenn  einer  mit  ge- 

sunden Zeenen  feyren  muss  vnd  ihm  die 
Sonne  ehe  ins  Hauss  kompt,  den  dos  liebe 
BroL  —   /Vrh .  //,  2«l ;  llmüch ,  ft22  ,  44. 

46  Es  ist  kein  schwerer  Kreuz,  als  ohne  Kreuz  zu 

sein.  —  mmikitr,  v,  w. 

Fr*.i    CTeat  tine    grdro  orolz  d«   n^avolr   pile  nc  crolx. 

(Uroux.  ir,  195.; 
fhU.:  G««n  xwaarder  kmlc,  dsa  «olid«»  kniifl  t«  lavca. 

(Harr*(>om**,  I.  454 ''.J 

47  Es  ist  viel  Kreuz  in  der  Welt 

101* 


1607 


Kreit2 


48  £•  tdod  Tide»  lü«  «i 

ottr  venig  creat2trigir.  —  Frmnk^  U. 
rmt,  »Ml;  anMJrrj  tt,  ff. 


^keiium. 


(Wim  L.   Birm»  .  e*i 
*tl^  ITC  bcwerfcs)  fMl»  im*  w  ««f  4« 
~49  £•  vQI  dat  0««U  getrvgee  lem,  druab  gib 
dich  nar  gntwiOif  drneu  —  Oaudk^ai,«?. 

50  Frevdea   Emiz    Uhrt  dM   eigene   tni|^«,   — 

51  Gclie  dna  Creutxe«  mlLmiK:   kouutti   cinn  so 

huMTCB»  to  vtrd  Baa  dick  mH  £«ig  fud 
GmlTtreiideeti.  —  f  <*■■—,  wo, ». 
&S  Gdbl  ein  Kfc«  frirttmmg,  luiiBaii't  tadcce  voni 


•*ea4  li«t  «D<i«f« 

ä3  Grokt  CreoU,  i^roM  liecbt  —  Hmwck.  an,  6S. 
54  Hinter  d«m   Kreuze  ■teht  der  Teafel.  —  Cur- 

I.  SOOf, 

tfarek  dea  la« 

1»    SdkoptmkamH'(Par*r9mr  Barlia  Ifc&i. 

a«U4  ,*Ir  frVhvni  J*hHi««4cn«a  wv  die  Religion 

iia  Wald,  Idsl^  ircl«b«a  Hetf*  halieft  uMd  sieh  d«elicn 

k«»ft>«».    Ak«r  BAcb  ao  rielca  7lthafca  fit  tie  nur 

■och  ila  BoKhwvtk,  hinter  w«IAiaMlavmli«b  ß»«- 

Mraieb  vnvtBck««.  lUa k«l  dItMrhJb  «Ick  ^ord«««!! 

•V  bOtCB,  dl«  ti«  in  »Htm  hlonasiebca  aöehMs.*' 

£«0L:  TIm  d«vil  link»  beblad  tb»  eroM.    r^od/,  «(U 

#>«..*  DimAr«  1«  crots  •o«T«se  »e  ticnt  1«  di&bd*.    CA>^ 

i^s.;  IIMra«  d«  1»  eruM  ctU  el  diablo.    {Dom  <^imu.) 

bh  HtaUr«  Kreuz  Tenteckt  rieb  der  Teufel;  and, 
bat  er  nicht  Platz,  »o   gebt  er  hinten  Klo- 

■ter.   —    ätmtrrtfif^fl ,  lö ,  Jl. 
Jlp«;«..'  Tna  U  cnix  »tU,  *)  tJtftbto,     fZ/««  Q_^f<jtf,) 

kB  leb  hab*  mein  Kreuz  auf  micb  g^enomnieiif  «agte 
der  Mann  lum  Pa«tor ;  da  Mtte  er  »ein  Weib 
auf  dem  Rücken^ 

57  Im  creutz  Christum  finden  md  ei-g^reifien,  IH  ein 

rechte»  Parbdein».  —  Henit(h,  63»,  FT;  Pf  tri,  I,  du. 

58  Im  Crei]t2   kein   beBser   trott   mag  sein,    denn 

ChrJut«  Creutz  betrachten  fein.  —  tffnuck.tn,  14. 

I'^lri,  I.  60. 

59  im  Creutz   lernt  sich  der  Mensch  erst  selber 

recht  kennen.  —  tlnH*ck.  «33,  i«;  /VKrt.  t,  &>. 

60  Im  Crt-'utz  vnd  noth  ist  beten  der  beste  haoss- 

nith.  —  U*'Hfi^i,  «23.  IT. 

61  Ist  das  Kreox  heilige  daran  Christus  gelitten, 
flo  ist  auch  der  Esel  heilig,  darauf  er  gerit- 
ten, sagte  der  Mönch,  ala  man  das  Fest  des 
heiligen   Palmeiels   einführte.  —  KioMiertfiegri^ 

5.  12. 

63  Je  ehe  einer  zum  creutz  kompt,  je  ehe  ers  ge- 
wohnt. —  ffuHÜch  ,  623 ,  S. 

63  Je  grösser  Creutz,  je  arger  Fochss.  —  Petn ,  ll,  S92. 

64  Je  mehr  creutz ,  je  grösser  hoffnung.  —  ff«iü<A. 

eil.  7. 

65  Je  mehr  man  an  eein  CreuLt  gcdenckt,  je  bar- 

ter  es  das  Hertze  krenckt.  —  Hm\4dh ,  623 »  b  ; 
fVm.  /.  58. 

„Drurnb  i«t  Tvr^i'iaaa  dM  best." 

66  Jedem   ist  sein  Kreuz  das  bequemste.  —  iH^^dü 

Poitilla,  tU.tb**. 
Lat-:  <iui  «»»tlnero  non  put«»t  «uam  m»loin.  alioji   inipi- 
ci*t  «t  di«c»l  loleraatiam.    (fhaedrui) 

67  Jeder  hält  sein  Kreuz  fürs  grösste. 

Uoll.:  Elk  laeent,  dat  niju  krui«  bet  swaftr«lv    m.  (Harre' 

ftomit,  I,  454 '',J 
It.:  Ad  ognano  pu  piä  g^r»Te  In  croco  ao*.    (Bahn  /,  <iii,) 

66  Jeder   hält  sein  Kreuz  in  Händen.  —  tletnshvr^ 

II.  76. 

69  Kein  grosser  Kreuz  aln  Hauskreuz.  —  hörte,  ss&O; 

SimTock .  5»Ä3  ;  Uratin ,  1 .  »008 ;  HniHtbcry  t .  164. 

70  Kein  Kreuz  grösser,    als   was  der  Mensch  sich 

selbst  auflegt. 

71  Kein  Kreuz,  keine  Krone.   — neimberuU.  lU. 

72  Kommst  du  ans  Kreuz,  so  trankt  man  dich  mit 

Essig    und   Galle,    —    EiAeletn.^%:   Simntcti  ,  i9i8: 
Braun,  I,  JOSS;  netfiMltwn  Ul.  98;  Mantm ,  ^97, 


73  Kr««  irt  des  ^Mbeos    Probe,  — 

Kirtg,  »0.  liiilui  0.  sss. 

74  Krev  Mi  eta  Knni,  das, 

okae  Bäte  Frädbte  träg^. 
«ä  Krevs  mI  Dirht  bte*,  wer'«  nur  fs 


reden 


76  Kreoz  ist  umi 

77  Kna  nd 

SMJbc  all  die  Wiwmiiarlwlt.  —  tfpd, 

78  Ereoac  «ad  LeidtD  luar  siif  firdea  w»  «i  i 

dien  fltiies»  «erden.  —  HiwgwfsiM,—»! 
7d  Kre«is  and  Notfc  tbid  (rtmuner  Cknatcfttii 

80  Kmt  Bibd  SpoU  sind  der  wahres 

fittiieft.  -^  aH.8M> 
61  liaamDBteK&Kf«nimiiGedaldlr«g^,j 

Msun.  ab  er  Behne  Frau  auf  den  RüelaaLj 
I^%~T  M*a  SM  ban  sH  kon   ne4  !■■!■■■  tlglai  i^l 


83 


(MämLl 
tbmi   beaeer,  tm   edileiehe  einer  im 
Cre«u  kni,  «If  dun.  —  Ltmmmmm,ta,i^ 
■ndicr  schnitst  jlim  selbst   ein  Crea:i.  ^{ 
in*g  nidit  ersrartem,   bisa    es  jhm  i 
Usu«:!  kompt.  —  LthtnanB ,  Sl ,  tL. 
6-t  Mein  Kreuz   und  Luiden   sclireib^   ick  an  k{ 
Kreidt^n;  und  wer  kein  Kreoz  aad  Leidak 
der  wisrh'  mir  diese  Kreiden  ab. 


Sla  HaaHpmeb  bei  D6»tingtt&. 
Sä  Mit  rhrüls  ond  Lide  ehamuier  i  Uinmei  c^ 

^Lusern. : 

Tro<Upracb  für  OeplAgtc  uo4    Lctdaad«;   dMaJ 
W«s  sor  VT«CKle  gtht  durah  Ktrih  utd  L«Mib« 
Mriuck  man  aduibjwr*!!. 

6t>  Nicht  an  jedem  Kreuze  steht  g^eadmebea« 
daranh&ngt. 

87  Nicht  jeder,  der  ein  Kreuz  trikg:!,  ist  eioBcifi- 

Aebalich  ni«ü»^  Attummn  1  i,  407.  —  Ww  ai  fe 
Weit  docü  pl6ul^«b  »o  verkehrt  J  Son»t  »«idai  m  ^  < 
Kresx  di«  Schieber  angehui^«»;  J#Ui  «IclU  tm 
Flgnca  l*tu1,  <t««  Krcu<  g^  mn.  den  Brtilfkwi 
f«o.**     fif.  tr>,  Vnythtu^r.  Cpftala  1796»  f.  »flj 

88  Ohn  creutz  kommen  wir  nicht  sar 

—  HrrtUrA.  SM.  SS;  i*fir%,  t,  J8, 

Em^L:  No  cro»« .  öo  cruwii,     (Botin   //.  SS.^ 

S9  Ohn  Creut?  und  Leyden  geht  das  Gebet  «te 
recbt  vom  Hertzen. 

t,üt.:   Orayo   aitie   mali«  est  &▼!•    »Ina   ali«.    TA^i  ^ 
fiiiulrr  /,  13U3;  //,  2412;   Fhittppi  .   II,  7«;  ffj^if,^? 

90  Ohn  creutz  vnd   saltzen  schmeeket  G«tUs  vat 

nicht.  —  Hertiacht^ii.  3i. 

91  Ohne  Kreuz  ist  niemand. 

„Welober  mAg  sya  tIT  *rd  brmli  rad    ««^«  da  * 
hab  kreatx  rnd  aiife^clilang  ria  »Her  Byt. " 
/.d/,;  Acb  quia  «oücito  dos  gettat  nülla  dolarw 
qttiique   laas   suetioet  eoce    cruee«.     (JSt*»riem 
Llher  hymnarmn,  1501,  8.  13$7;    y^    #r«iKd   1b  . 
n,  Spt.,  XL,  «l.J 

93  Ohne  Kreuz  und  Wunder  xna^  niamand 

sein.    —    Luiker,^. 

93  'S  gröscbt  Kreuz  is  a  Hauskreuz.     (Seimtk^ 

94  'S  Kreuz  macht  Christa.  —  Suiermtutm»  XXh 

95  Schnitze  dir  nicht  selber  Creutz ,  e«  komad  *^ 

vngeHchnitzet.   —   Uvrbfr^tr,  I,  2,  9«9. 

96  Sein  Kreuz  hat  jeder. 

L«U.:   Qu«iTaqoe  ■«»«  Sjrtes  et  caa   SojrUa  aMOM.   (f^ 
lippi,  IL  124.; 

97  Uvvundl  es  gätt  (etwas);  der  £n  h&t  e  Kr^cb- 

eben,  der  Angere  c  Kröcks.     (AHiterf.^ 

98  Viele  tragen  däa  Kreuz   auf  der  Brost  rad  4s 

Wflt  im  Herzen.  —   mnckter,  l%\  s. 

8rb.  FraH€k  sagt:  „D»*  Kreus  der  KreoattfCnibfaiv 
b«deatet,  d»*«  «ie  dei  Kckrfnrtptrn  Chrf^U  Ka«kM|« 
sind,  dem  aia  mit  irroaieti  >:  fs 

Backii'n  «af  deu  PuUtoru  I. 
itiewoil   ilnr  Zini    wahret.*'  t4 

99  Vnter  dem  creutz  ligt   ali«>   guad    verdeckt 

Ihiiisch,  fi'-'S.  3».  fem,  t,  e«. 
iOO  Yntex'  dein    creutz    wirt  müu    in   Gotte«  Sc^ 
vmid  heiligthumb  beksnut  —  flmiMti.en.v 

PWn,  /,  86. 


1609 


Ereaz 


Kreoz 


1610 


iOl  Vom  creittr  gehet  der  weg  zar  frewd.  —  H0ni»ch, 

(513 .  SS  ;  Petri ,  /,  87. 

102  Wei'i  Krüze  hat,  de  eeggent  »ick.  fWaU»tkj  — 
Curtic,  SSO.  195,  Bir  Köln:  Firmmich,  l,  474, 1«;  ffir 
UüMUtter:  Sckambaeh^  1,  194, 

103  Wetu  das  Kreoz  Angeboren  ist,  der  ut  schwer 
daran. 

104  Wenn  creutz  dich  plageu  thut,  hab  nicht  jeu 
klüiiien  muth.  —  timUch.^n.W. 

106  Wenn  das  Creuüs  küiupt,  so  kömpt  es  heofiet. 
—  iiurmnif ,  UK  378. 

I0i>  Wenn  dns  Kreuz  drückt^  werden  wir  erhoben. 

Zuweilen p  aber  wol  nur  iu  ■«kenon  Ausuübmcu  ,  er* 
h«bt  körperlicher  Druck  *l«n  G«i«t. 

107  Wenn  ein  creutz  vom  Himmel  herÄbiiol,  so 
fiel  ea  auff  die  frömbstcii.  —  /f«ii«dk ,  «f s ,  S7 : 
/Wn ,  /,  iw. 

108  Wann  einem  das  Creutz  aoff  der  gaasen  be- 
gegnet, so  thuta  weher,  td«  wenni  ihm  heimlich 
zu  hauas  kompt.  —  limitch,  C93,  40;  /wn ,  yr.  649. 

Lr/ti7i<irtM  ,%%.  60. 

109  Wenu  jeder  sein  Kreuz  thät  hange  au  ei  Stjuigc, 
tbat  jeder  nach  seim  eigne  lange.    (Htahin^m.j 

110  Wenn  man  alle»  Kreux  auf  einen  Haufen  /.m- 
aammentrüge,  ob  würde  jeder  wieder  ku  dem 
seinigen  greifen. 

JEToN..*  Indieu  nno  «I  de  kraiattn  bijeen  leid»,  iuder  xon 
lijii  clffen  w«dpr  alt  kioion.    (Barr*^»***.   [,  4.S4'''J 

Xa/.:  Ciuii  tibi  tli«ptic«ftl  reruna  forlau»  ta*rani,  »Uerlut 
•peota.  nao  tit  ilUcriaiiD«p(>^nr  (Cuto.)  (Him1*r  /,  2ftS>.' 
//,  ti<iO;  Fhitippi,  [,  \{H;  Sif*f(MU.  UHJ  -  Nac  «dIiu 
foTtnoft  quvreudft  toi«  tTU»  m*t;  liail^t  nllorutn  r«et>lPe 
ojittii .  utitiu«  iatA  f«res.    (J'/ntippi,  It,9;  >;<fyM</.  .'U-1,,I 

111  Wer  das  oreutz  fleucht,  dem  laufFta  nach;  wer 
jhm  entgegen  laufft  vnd  es  nicht  acht,  den 
tieueht  es.   —  llnmi-htiH,  vi:  SuIot.UG. 

IVi  Wer  da«  Kreuz  am  Ilalse  hat,  der  darf  für  den 

Spott  nicht  sorgen,  —  KlU,  u. 
113  Wer  daa  Kren;;   fleucht,  der  fleucht  den  Weg 

zum  Lehen. 
lU  Wer  dft«  Kreuz  jung  getragen,   den  druckt  ea 

nicht  so  schwer. 

Schmtd.:  Koriiot  mMU  bfcrfts  ftff  Vnfdoioea,    (irruötyi».) 

Hb  Wer  dem  Creutz  wil  entlaufifen,  der   muss  aus 

der   Welt  lauffen.   —   nrrbrrtjer,  I,  TKJ. 

116  Wer  et  Kruz  en  der  Hand  hätt,  da  s&hnt  (seg- 
net) Bich  dennet.  (Km,  —  \\\^f<ii .  It .  i .  l\t- 
mrnich,  /.  474.  160. 

117  Wer  hie  creuti  hat,  der  tindt  dort  Bath.  —  »z^- 

niich.  6S3.  52;  PtlH,  /.  t<M. 

118  Wer  im  creutz  fast  fröügherU,  ciiipßndt  nicht 
halb  des  leiden  schmert«.  —  ihtutch,  623.  sa. 

119  W^er  im  Creutz  nicht  vei'sucht  ist,  der  weiss 
sein  Last  vnd  Beschwerung  nicht  —  HenitfM. 
SM.  W.  Prtrt,  !.  104. 

1^0  Wer  im  Kreuz  GenosHcn  hat,  dem  wird  leicht 
der  schwere  Pfad,  —  amittk,  sas.  «o;  Pffn.  /f.  «s». 

Dim. :    Den    k«r»«t    b»T«r   «igver   «lg    mIt    fOnl.    (ä9kn 

I,  SS4.J 

Üplt. :  Die  h«t  krui«  heeft,  «eg«nt  sfcb  mIvbb  Mnl.  (/i«rrt- 
hotmt,  1.  <h\*.) 

Latti  Oai  piia  f\  in  Btuun  at  ynlk  perentere  puteat. 
r^4Ml«  1044.^  —  GauoU  ettut  BlMri«  •«xrtoe  h*bui>t*  m»- 
lonuu.  f.s'  -7  <iJ  ,  V.-HJ  —  Quan  m«!«  cnm  mullii«  pati- 
TPi.  .  C6'i;  «ryboM,  4lii.; 

^fAi.  .   hiiD  eigner  elg 

%U\  17.J 

131  Wer  kann  vor  't  KriiiK,  wenn  dat  Uiu8(HniiB) 
VuUer  1Iae{>el  iitt.     ri.»|»Kv'  —   Firme»4<-A, /,  MT. 

132  Wer  kein  Kreuz  hot ,  niuss  sich  eins  schnitzen 
(oder:    schnitzelt   sich   eins).  ~  fMWnii,  «M; 

Jimmdk«  5»47.  Arma.  /.  SQM. 

123  Wer  Kreoe  nicht  leiden  kann,  sohro«iwe  di« 
Haspeln  ans  dem  Ilfius.  —  Mimif,  FamiUmfounuü, 
IX .  Wi:  r.«4re»,^w ,  /,  tr/u. 

Em  Kreuj«  ruhen  ^'erall 

I  r>  .ludrn.  —      I  W7. 


M>in  rreutz  bergen  kan,  «i«  r  i-t  cm  wctier 


126  Wer  sein  Creutz  mit  den  Kleidern  aussziehen 

vnnd  darbey  schlaffen  kan,  der  hat  nicht  za 
kitigen.  —  tAhmam,  7J>,  5. 

127  Wer   selber    im   creutz   gewesen   ist,    der    kan 

einem  andern  bekennen.  —  itenunh ,  m ,  ih. 
129  AVer  sich  das  Kreuz  selbst  anfUdet,  dem  wird 
es  nicht  schwer. 

129  Wer  vor  Kreuz   und  Galgen  den  Hut  a1»zieht, 

der  küsst  seine  Frau  aufs  Maul   und  auf  die 
lateinische  Kuust  (Ars).  —  Eueinn.tn. 
„Et  bt  Einufl  Holiee  uod  einei  Ledor«." 

130  Wer  *8  Kreuz  hat,  der  segnet  sich  zuerst  damit, 

w4e  die  Pfaffen.  —  Goal,  if)44,  Euctnn,  .tM.  Sim. 
rock,  i9$0  .  Körte,  3645 :  Rraua  .  /,  2(106 :  Fri$dü)ivr*,  2l6h  ; 
n«inebrr0  111.  las. 

Wer  Gelegenheit  and  Meoht  beilUl,  eich  uad  ftti< 
d«rn  VorUiede  «u  «abeJTeti,  deckt  in  dor  Bo;^et  debei 
wol  xaeret  au  aich.  ,,Dlcb  lU  beitrclcheu,  »cjr  «>rts»hnt, 
well  dtt  dttt  RrooB  but  in  der  Hetid."  {Kit<:hkitj\ 
Wtnd    VHmuth,   Vf,  21SJ 

131  Wer  's  Krouz  hat,  segnet  sich  doppelt.  —  Kits.  31 

132  Wer's  Kreuz  nicht,  ertragen  kann,  dem  tr&gt's 

Simon.  —   Sjrrtchvt^rttrgartcn ,  V^t. 

133  Wo  Creutz  ist,  da  ist  auch  Segen. 

134  Wo  creutz  vnd  leiden    hat  sein   IsuflF,  da  hört 

dns  fleisch  von  S&nden  aulf.  —  Umueh.  «33,  «s». 
t\'trK  t.  116. 

135  Wo  das  Ki«uz  ftUt,  fliehen  alle  davon.  —  is««- 

lein .  SS«. 

136  Wo  kein  Kreu«  ist,  da  ist  der  Zorn  Gottes.  — 

ni^rl.  394. 

137  Wo  nicht  ist  creutz  vnd  schmertzen,  da  gehet 

kein  gebet  von  hertzen.  —  thm»eK,6n,  6i. 
"138  A   mag   a  Kroize   driber   machen,   a   krigt's 

nicht.  —  Frommann,  Ul,  412.  4«il. 
•139  Dtt  mochte  mau  doch   dus  heilige  (Teutz  für 

sich  schlagen.  —  UerietQfr,  i/,  4i«. 
•140  Dus  heilig  KrciLz  schlag'  ihnen  die  Zähne  ein, 

so  schwiert's  nicht,.  —   l\*cKari .  tCmrlfin ,  326. 
*14I  \}m  Kreuz  auf  der  Brust  und  den  Teufel  im 

Hei-zen.  . 

B^hm.:  SCodU  f«  pfed  kepli,  •  crrt  nia  ledi  v  k&pi.  f<7*- 
lakvWMkjf,  41.;  . 

Potn,:  Mödlf  ei«  pod  tigntUi  m  m»  di*bls  iin  ikAr%.  (0*ta- 
korily,  41.; 

•l42  Das  Kreuz  in  Gold  und  Silber  fassen   und  an 

den  Hals  h&ngen. 
•143  Das  Kreuz  in  Passion  tragen. 
•141  Das  verzweifelte  Kreu^!  —  Ei»iinn,2'J5. 

Be«1«hl  «icH  »nf  ein  Krens  von  Hdlaero,  die  tebr 
kUnatlicb  gefQift  and  ichwer  »ueeidBnder  au  tOaen  aind. 

•146  Dat  Ö88  e  Kriez,  wer  e  Puckel  heft.  —  FriMch- 

i,l*T*.  tlS6. 

*146  Davor  macht  man  drei  Kreuze. 

"147  Da  wirst  mir  auch  kein  Kreuz  in  den  Arsch 
beiBScn.     (Krci*  l.andcihHt  in  Schicnm  j 

•148  Ein  gek»)9chert€s  Kreuz  tragen. 

D>'dM  Kreos  äjoabol  dea  Ubriatettthonta  i*t  >  ao  kwin 
•B  a«lbttf«dend  der  Jude  nicbt  tragen  i  e«  icefchiebt 
•ber,  wenn  ea  ale  Orden  Terlioheu  wir»],  und  hetaat 
dAnn ,  wofon  vielleieht  eüier  Cennonie  nuterworfen ,  ge- 
kotcbertoe  Kreoe. 

•149  Ein  Kreuz  machen. 

zw.;  Tl  feul  fiilr«  une  croix  A  U  cbeminfe.    (Uroux,  I,  7.; 
•150  Einen  am  Kreuz  hängen  lassen. 
•151  Einen  mit  Kreuz  und  Fahne  empfangen- 

*V*.:  Ilecevoir  queJinun  »re«  U  croU  el  1»  beiuüfre. 
fi^rütfj.  //,  hl,} 

"  ibi  Er  gibt  ihm  das  heilige  Kreuz  hintenuach. 

Entweder   aoifoead.    todein  mau   einem   lieben   Geat« 

gtttt:kJlch«  KeiHC  wuiivhi,  r>Uef  bunneud  ,    Indem    m%ti 

elbem   Uatiiten   dl«    Wi<>derk«fir   abtxuicbDeiden    auchl. 

ilnU.:  HO  ire«rt  hein  h»«  heitltf«  krula   ««kUjme.     (Harr*- 

Aon»^-.  /.  4.%4*,; 

•  153  Er  hat  viel  Kreuz  zu  tragen. 

BoU,'  ItlJ  Ueefl  veel  krnia  In  d«  wereld.  (BarrebtmUt^ 
t,  434'».; 

•l5l  Er  kann  mir  ein  Kreuz  iu  den  Arach  beissen* 

•  rt  In  di«  Onipp«  Toa  BUoibiiftii  %, 


iE; 


1611 


■IM  £r  fcm  I 

tJBtm  AI« 

wSmS 

»IStKrwefatei 

*isn  Er  9tM  «t 

'IM  Er  «oQ  mT 


Kran  vad  mL  des  TmdA  Werb«. 
Xren  (ZmIob)  fir  cib  Aiefk  am. 


liA  KsMiHibmdMKrraz,  wemt^rnebtegBOiiirilL 


•160  £■  fai  »bim  mT  der  Weit 

*1CI  Et  M  Ol  Krfii  aü  «n.  fHiK;  — Jdi^nlT,  w. 

M«»  ii^  HiB«  Bwdi  all  Ohm. 
*J«S  E«  ItoiRVt  ci9  Kren  «ba*  «Im  ■nde». 

/n.i  C»  attma  M«a«  n  n«i*  slteMu   (ärüatmfar,  iKj 
*16a  J&tvM  To«  Krtmt  wtgmAmtBm. 

Im  4mm  ahw*  nrtmiwvm  Ater.  «Tob  I irtHw  Ciwtm 
rifii  -    f  ««lUt«^  /M  »§^ 
*^IM  fkflHrii  «B  Kj«  vor  en.  rMM^>  —  SiMttr.  H.  Mt. 
l«k  fbPiM»  Ite  via  de»  TmM«  vor  ^mb  aw  tte 

*  les  In  dk  Krens  n&d  Quer.  ~  «n».  /.  Mci. 
*JM  la   *t  Krätz   00  in   de  Qti»re  lop'n.  ^  fa<*^ 

*I67  Kreii2 ,  Jtann^r  ond  Elend. 

•I6f  Kma',  Kringel  and  Zwirback,    fö^trnmm.) 

•)  Kmob  i*trd .  irl«  4J«  WArUr  Gott ,  Jm««  m.  »,  ^  te  T«r« 
«■MMcBm 'V  ^«^ ' '^ '^  "  "  "- ft  sa  ^    ' 


Jlffte  Kr 

V«fkl«. 


▼«rdaa  üiut 


U  Krtti  <G«<MaKivstX  Kote 

'^"««ftU«  Bttft  SpMk  durea. 

r.     FAllBMMbbifa.   (V^Bt 

.  «mbumH  BMb  folgmdtt 

roubMaOJoat  Kmtsdül- 

««hl  KrMuhipp«d6  (Ha^ 

I  . ,  11  u  u  .i  Chri a*1at«|.     Bott  Chr^t 

3»!  a.  S2A.>    Kocti  tnsfai   rerbOllt 

.n^  Wanden  in  dam  Aumifea:  Bo« 


( rurJtart «  fJfviA.)  fi«d  de»  Befaaeek«Di>lBt, 
.;     Sonuner  JBafes   ~  ' 


SchraBdeo.    (Xwim- 


Cfn$wru!-  ■   ''.;    &otz  KoJiwitBden.    BoU  leidiger 

;d«ii  !  .leAart,    fjewk.J  —  Ked«ii»rt  beini 

Bottoo)  Kreiu  ^Tr»n«)  Aii«g'M|>i«lt  wird. 

•169  Kreuz  —  wuis,  aWr  nicht  *ncm  Bauern  in'n 
Anch  fiffilerkt. 
IUNl«tiiM(  beim  KAiiencpfcl. 

•170  lAan  muaf  ein  Kreuz  in  die  Diele  machen. 
•|71  Idan  nifiwH  lio  weisseä  Kreuz  ms  Kamin  machen. 

Du'  Btslt«n«  KU  t»«c«ichneii. 
Fr*.:  n  faut  fklr«  mMi   ■Ijsrno  d«  1a  croix  A  1«  ehcahi^. 
(8iart6Mft«l,  im.) 

•178  Man  roass  ihm  Krenz  and  Fahne  schicken, 
wenn  er  kommen  aolh 

Mun  muM  •Icli  viel  MlUie  geben,  wena  nun.  ran  ihm 

b#«ucht  avin  will. 

•173  Blit  Kieuz  und  Fahne  vor  einem  hergehen. 

Ihn  tolt  aUsq  Ehren  und  groaaen  Feierlichketttm  em- 
pfASgeD. 

•174  'S  iB  a  Kreuz  unn  n  Eleud.  —  Samritu,i7o. 

E«  iteht  »ehr  «clilimm^  »a  iit  viel  LinglQck  rla.  Auch 
bei  den  Römcrti  bedouttt«  crux  Plage  und  rnRlflr.k, 
Bammum  ja*  antiqui  iuroniam  pulabont  crncem,  (Colum.) 

•  175  Se  sin  hilck  mct  Krütz  un  Fahn  eugelrocken 
(einfff'zogen).     fS'öin.j  —  Firmcntch  ,  I ,  i76 ,  U». 

•176  Sein  Creutz  in  Edelstein  vnd  Gold  fa.sseii,  und 
an  ilin  Hab  hencken. 

„£«  kan»  Dicht  indi't  ao  ktug  mMihen  wiectllch«,  die 
fMaoD  jbr  CrcuiB  iu  Edolateiu  vud  Gold,  henokena  an 
h^ .  ao  iat'a  gar  leiubl  so  tragen."     (L€kman»  ,  $M,  77  J 

*177  Sein  Kreuz  auf  sich  nehmen. 

ßlütl.:  Zijn  kruis  op  eich  neinen.    (Harrtbomi*.  l,  454^.^ 
•178  Sein  Kreuz  tolgen '. 

*)  Auch  tolkcD  ,  von  Tolk  ~  Tintonklecki.    (Vgl,  Ä«l- 
d*r,  J,  S8d.)  —  Vou  denea,  die  itatt  der  NatiienBUnt4Br» 
achrift  eio  Kretu  ntacb«». 
•179  Sich  sein  Kreuz  eelber  schwer  machen. 

„Uavht  eueh  nur  aelbat  oogt  oreuta  alt  aohwer.*' 
lAyrrr,  //,  1314,  26,; 

*180  Um  das  beiss'  ich  mir  kein  Ki-euz  in  den  Arsch. 

(FrankenJ 

Die  Sache  lat  mir  ira  nnbcdeatend,  na  daa  gortogato 
OpfiNr  dafOr  an  bringen. 


•tfl  Uater  iom  CnvU 


1S3  Z«  äem  Crorti 
IM  ZaKreose  km 


if*; 


leb  wollt«  da  lc|i«t  i» 


Wer  tcetn^  Kretttbriider 
gster  dkriit. 

SemM'^BBT  eiMF  fnifBi 


lat,    der  ist 


1  Xreosdonnerwetier,  weggt  de  Fett«r,  #■  U 
ole  Wiw  kernen   Unndho   wrefCh.  —  f«a. 


«Tiii 


*  2  DasB  dich  das  Krcnzdonikerwetter  a  da  M 
'neiii  schlug.    fSmntm^tiuj 

•1  Ik  heb  mi  krüzt  an  se^At.  —  AAaert.Bt*. 

Ich  hab^  miich  gewundert,  bim  bbIo'  mai»memx4mat^ 
*2  Sich  lo^tizen  für  den  HageL  —  Eütttm^WL 

Vakeil  gtmUtigea. 
Kjrvnafltr. 

1  Aui  Kreozem  werden  Guldetu 

2  BeMer  b«al'  ein  Kreuzer ,  als  txiorg«ii  em  Q^Un. 

3  l)etk  Kreuzer  ^bt  jedermann,  mit  deai  ar  cia» 

Gulden  gewinnen  kann. 

4  Der  Kreax/er  macht,  dasa  der  Bliode  aiagt 

Mit  Geld  bewirkt  ntaii  alle«. 

5  Der  letzte  Kreuzer  macht  den  Goidea  rctL 

idlAih.:  Ktcjcar  atr««e  kopj.    (ö*lako9*kjft  KSJ 

6  Drei  Kreu/er  a  Bihme'  wie  zu  Neurode.  —  9dtm. 

/Vt-nunüfW..   V,  619. 
^  Auch  Bihma.  P^him  —  flfflhnrirrfiMhMi 

7  Ein  Creuuer  erspart,   ist  zween  g«wottMB. " 

/.«i^mann ,  7:f3.  33. 

8  Ein  eigener  Kreuzer  macht  reicher  aU  ein  gr 

horgter  Gulden. 

9  Ein  gerechter  Kruuxer  *  ist  besser  ak  luEBdoi 

ungerechte  Gulden.  —  Paftmiakem,  w$^ 
*}  iJeii  dür  Vater  dem  Kind«  hinieHaaet. 

10  Ein  ^schwill der  Kreuzer  ist  besser  als  eixi  Isaf* 

samer  llalbbatzen. 

11  Ein  ungerechter  Kreuiser  verzehrt   hundert  p^ 

rechte  Gulden.  —  /'  ■ '    ■     "  " 

InSülolhurn:  EiangV'  ^t  iaJmf^w^M! 

weg.     {dchw^ti,  U,  71,  l^ 

12  Es  gibt  einejT  gern  em  LreuUer,   das   er  cma 

Gülden  gewmne.  —  ilenuik.  öi»,  »3.-  /Vfn«  0.  itk 

13  Eb  ist  mcr  net  um  die  lumpige  poar  KlCfOMf 

zu  thun,  es  i«  mer  uor,  du^a  da«  Oose  \äm 
Manier  lernt,  »agte  die  Fraa,  «da  ihr  Soks 
auf  dem  Aäeuthenter  mitspiülea  sollte. 

14  Für  eineu  Kreuzer  muss  man   sicli  oft  dackaa. 
lö  Gib  eineu  Kreuzer  uud  maeh's  selbst. 

IG  Jeder  Kreuzer ,  gewumieu  ün  äpiel«  trftgt  tka 

Teufel  Procente  viel.    —  «öria.  »Mi, 
17  Kciuu  Ivreuzer,  keine  Schweiier.  —  Lmtf mt,u: 

r.  «;  tframi.  1 ,  >»li. 

MAntbuti  ,-0^«»— 8»aiai 

wortt    laL  t  -ta«VoB«^BMl 

in  FrankreiL\,  „. -^    .-..,.-  - . iiwa  HaUl «rtiel» 

tcu  hatte,  raachto  aciii«  biuaiiio4aab»U  4a«1kb«r  kll 


1613 


Krcazi 


KreuÄ  uud  quer  —  Kreuzigen        löl4 


jc<lor  <}«legouheit  bftmörkljeb.  Bio«*  Ta^i  •iii|iUji|{  r« 
lt«rrbt,  «ioB  irewiuo  StoUung  •iucuuetusüv,  ara  il«u 
Feind  luiiuj^raifen;  »ber  loplrfeti  rir-f  flfi«  RTm^»"  Orp« 
vt.n  tJlud  Bu  GUed;  Kviu  >'•     '  »er 

VoU^lum,  einen  Aufruhr   *  >  i  *inn 

Hiitd  tili  »uf  dcD  lpt«t«D   H'  inufi 

dou  K«ind  an  und  erfocht  m^  n  l  .  rrlii.>ii  n  >i<g.  Ih»« 
»ilHcmcin*  Aöfwurt  giau  b»ld  tu  t<n  Spiichworl  Ober» 
t  d*«  «li'li  auob  auf  deutschen  Uoden  rcrpÜftu^t  Ua.tt«  uad 

Ij  dita  man  »rebraucht,    wvnn   raaa  tud  jemand  rtdet,  dvr 

niohti  itiAchi,  ohne  der  Zahlang  varitokt^rt  <u  min.  Blu 
ttliulielier  V^rfiU  ereignet*  BioL  in  unoorn  Tagen.  Ala 
derAdmiral  Sartoriu»  <  Dom  P«di«  g«g«li  Dofa  M(gaot), 
18.1»  1'ort«  an  der  Nordioii«  aagnim  woUto,  crkUrl» 
da«  Schiff  Donna  Maria  obcrnAkUa:  „Kein  &old,  ksin  lU«- 
focht" ,  deau  ditt  ManaadiAft  hatto  »acb  Mbon  teil  Mo- 
nat«D  kein«u  Bold  erbftltan. 

Kni/t..'  No  rooney,  oo  Suiasei. 

/>'j.-  Point  d'argena,  point  du  SoiHe.  (bokn  l,  46;  Ltn- 
tiruo,  U.) 

I.ul.'.  NuUuin  beUnm  aiuo  mUit«  GmUo.  '(Bindtr  Jt,  n99,) 
—  Sarrli  vonulci. 

18  Meiue  Kreuzer  sind  auch  Geld. 

Bufin,.:    Tak<S   n4t    krejcar    ieat    den&rdr    pLaU.     (Ctta 

lÖ  Mit  Kreuzern  hat  Christus  deu  Uimmel  erkauft. 
~^  iMrömiakm,  911, 

f,DBi  BchloobU  g«b»t  tot  dem  Gai«u,  die  Arbeit  vor 
dem  Lohne,  der  Streit  Tor  der  Victor!»,  da«  l«aldao 
ror  dtrr  Freude,  dae  OctOnruel  vor  dem  Himoiet,  MQb> 
•eUrikflit  Tor  BeURke>it,  iwei  Farad ioe«  geben  olcbl  auf- 
einandor,  mit  KrfUMsrn  bat  Chri'tut  den  Himmel  er* 
kauft,'*    (Judai  dtr  Ernchtlm.  II.) 

20  Nicht  einen  Kreiusor  geb'  ich  um  hundert  Schwei- 
zer. —  Kt4dein,  i&t. 

21  Um  einen  Kreuzer  dreierlei  und  um  einen  Pfen- 
nig Nudeln. 

aipull  auf  die  Vielerlei-KJkafer  mit  wenig  G«ide. 

22  Viel  Krciiatir  machen  einen  Gulden. —  Sitniier,4iii 

H%*i'li'm ,  3SN5:  Simrock,  5954. 
/f..*  Ual  ituattriuo  al  vieae  «1  florino.    (Ptmagtia,  ii&,  1.; 

23  Vül  Gruiza  mochan  ah  an  Oulan.  (SieiUrMer' 
reich J  —  fVirmmdnn. /W.  3VI.  44. 

24  Watt  man  vor  vier  Kreuzer  hexn  ktmi,  mutt 
man  ni  mit  acht  bctahPn.    (nendMburg.j 

25  Wc  mu  zum  Chriizer  uet  »o  Borg  cha  ha«  AB 
XU  do  Auge,  so  würt  ma  net  nicli.  (Ohtr^Sim- 
mmthatj  ~  Schmtiis,  U,  188. 1. 

36  Wenn  man  lechiig  Kr«Qc«r  darauf  thnt,  so  gilt 
eilt  l*redigorroönch  einen  Gulden.  —  A7a»»*T- 

«IM^fgii^  41,  4. 

27  Wer  den  Kreuzer   nicht   achtet,   wird   keinen 

Gulden  Wechseh».   —   £;i#<«lrni,3»6;  Simruck.  i»M,- 
l/ruKM ,  f.  3013 ,  ncmthfTQ  Hl,  \$, 
2Ä  Wer  den  Kreuzer  nicht  acht't,  dem  wird  kein 
Kreurer  (Gulden)  gebracht. 

/!..■  A  Chi  tdaUequa  il  qnattrino  non  fidar  11  florlno.  — 
Vou  valu  nn  quattriuo.  obi  non  etima  11  quaUrino, 
(tattaffUu,  315,  3  a.  3.) 

29  Wer  ein  CreuUer  nicht  so  heb  hat  als  ein  gül- 
den, der  wird  nicht  reich.  —  Lthm^nn,  7»>*  M. 

30  Wer  einen  Kreuaer  stiehlt,  der  stiehlt  auch  wol 
einen  Thaler. 

31  Wer  sich  um  einen  Kreuzer  bevortheilen  la«Rt, 
den  wird  man  bald  um  einen  Thaler  bringen. 

33  Wer  zu   neunundfunfzig   Kremser  gemünzt   i»t, 
brinirt  es  zu  keinem  Guldeu. 
Lut,:  Qui  in  pergolA  natua  «et,  aedee  non  aomnial.    (Ff- 
trvn.} 

33  Wer  zum  Creutzer  geboren  iat,  der  kompt  nicht 
zum  thaler  —  L**B»a«« ,  4* ,  ä». 

34  Wier  zum  Krezer  gebiren  a«,  kit  oet  tarn  QU- 

d^n.  —   SckuMteTt  S9S". 

35  Wo  der  Kreuzer  geschlagen  itt,  da  iat  er  am 
raeifktCTi  werth.  —  thriin^tf,  114. 

Wo  der  Kreuzer   zu  Hause  istf   gilt  er  einen 
Gutden  (oder:  einen  Batzen). 
BMOodera  gaiteta  ecbUcUt«  KxWUit  al«b«  viel  in  dar 

Würff  «r  ein  creutscr  auffcin  dach,  m  ßei  jhm 
ein  bai2  (Ooldeo)  wiedar  herab*  —  JC|r<TiAu. 

Araun,  2014 

*  38  Drar  tiUU  sich  mn  «io  KrvBCfr  den  Finger  im 
Arach  abbrnuhcn.  —  iiMis^»«>«^ 
SagsistfM«»; 


•39  Den  Kreuzer  aufheben  und  den  Gulden  fahren 

taseen. 
•40  Der  is  e  boaer  Ki'euzer,  iiit  /u  pattern  (los  «o 

werden ).  —   Tmdlnu .  aeo. 
Vom  ZudringliohoD.  Pattern  s  dcutaeho«  Vorbom  vom 

hebriiacbon  patar  —  «•ntUeten,  aUf«rtiir«in. 

*4I  Der  lässt  si  üin  au  Kreu/xr  a  Louch  ^nei's 
Knia  bohren.    (Franklin,)  —  /Vommaim,  17.  SSo,  3fi3. 

•4*2  Der  lässt  sich  um  einen  Kreuzer  ein  Lodi  ins 
Knie  bohren,    ((«»«rrtj^ornirfc .; 

&low.:  Zababkn  bjkocu  i  vrea  Tatru  bnal.  (Ötiakattky.it^.) 

•43  Einen  Kreuzrr  v  -  ^  nkcu  ist  !>ci  üim  (so  ver- 
pönt wie)  (  ist 

Jud.-iUut*<h:  E  iv-  _.    .a   Uel'em   Awaode-aora.    (Ttmd- 

Um,  279.; 

•44  Er  gaeht  jedum  Chrizor  durch  ni  (9)  Muro  uath. 

—  SHt&rmriMltr ,  66. 
*45  £r  ist  eines  kreutzera  werth.  —  UrtHfA,  «9,  »s. 
„Br  wolt  anob  etwa»  gellen  ^mi  niolit  •obteoht  ga- 

gehalten  aeia,  digaoa  obolo." 

*46  Er  ist  keinen  Kreuzer  werth,  auch  wenn  er 
einen  Batzen  im  Munde  hat. 

Frs.t  Je  n*en  dunneraie  pae  uue  obolo. 

•47  Er  ist  keinen  neuenburger  Kreuaer  werth.  — 

Jer.  Gatthtif,  Lndcn  ,  t,  im. 

*48  Er  mag  für  den  letzton  Krouzor   eiueo  Strick 
kaufen. 
Er  ringt  mit  der  Veraweifliuig. 

•49  Er  nennt  keinen  Kreuaer  sein. 

UoU. :  Ilij  beoft  kroia  noob  miint.  --  llij  kont  geun  kniia 
of  mant.    (Harrtbornd* ,  /.  4^4''^ 

•50  Er   weiss   allen    Chrüzern   «'richte.   —    Sfktent, 

l,  143.  39. 

•61  Er  WDT  im  für  e  Chrüxer  d*  Nasc-n  »bschnide. 

*53  Es  Ist  ein  Kreuzer  von  der  Elle. 

•53  Ks  ist  keinen  Kreuzer  werth. 

iliM.:  Ik  »cht  dat  ge«n  knilt.    (JJarr^^tmif,  1,  4M*'.J 

•54  Es  ist  nicht  genug,  dass  man  ihm  einen  Kreu- 
zer schenkt,  man  soll  ihm  denselben  auch 
noch  in  den  Sack  stecken,     (Oberötterrcich.) 

*bh  Ich  geb'  ihm  einen  (Segen •}Kruuzer  mit,  wenn 
er  geht.  —  TvnMau,  Ui. 

Ee  var  bei  den  Juden  Braooh,  dem,  der  eine  Reiea 
antrat,  einigeaOold,  und  wAro  et  nurefn  Kremser,  mit  dem 
AnftnH^  mitangeben,  bf>i  eoincr  Ankunft  eineii  Annan 
an  beicheukeD,  itt  der  llolTaung,  durch  diet  rardieiui- 
Habe  Werk  die  Reiae  glacklioh  xu  fordern. 

•56  Ich  will  dir  einen  Kreuzer  geben,  ruTs  bis  zum 
vierröhripen  Brunnen.     (Sdmeiz.) 
Spoit  auf  dfo  (Haebwttaigen. 

•57  Um   en  Chriizer  Dreierlei  und  um   en  Pfennig 

Nodle.   —   Sultfrmeuigr ,  «5. 

•58  Wen  er  wüasie,  das  er  e'n  Chrozer  in  enem 
Chneu  (Knie)  hätti,  er  schlug  es  von  en  an- 
dere (entzwei).  (Ober-Simmcnöiai.)  —  Sckm€i$, 
n.lU.i:  HutermeUier ,  M. 

Xreua  und  quer. 

Was  kreuz  und  quer  gekommen,  geht  rips  und 
raps  wieder  fort. 

KreoaerweUM. 

Kredzerweiae  hat  mein  Vater  's  Geld  verspielt 


1 


1  üat  jemand  lang  im  Creutxgang  spaciert,so  ver- 
stehet er  desto  :     V        ^T^flft  —  tUitittk,  OO,  fts. 

Durch  Erfahruji.  man  KenntallM. 

•3  Einen  durch  den  Ki.;_^.,..^'  JAgen.  —  £iMl«ifi.39<; 
/Irma.  1,1016. 
Kreuahieb. 
•1   Kr  M  thun, 

•3  Kr-  geben. 

Kreuzhols. 

*Kr  ist  ein  Kreuxh&lx. 


Me  fmH  »irV  lir**ta!ff*»n »  oit  sooefnea    (Wiftuf.)  — 

r  ■■■}. 


1«]J 


ÜTVuzj^^sL^  —  MjiMom 


/»►tf  -  ^iT*'-*     i«*  IrWI  ■&**.  7  v.«>t  lu: 


Üti  6f:u  Ka^rvizi^rtt  tlmf  man  d«fi  LeKtes 


i  Zu  Ht"jztJi':h   ^aS  ii^rr  hrw:k\  6m,  «endet  der 

W«/  Mit  tmJ  J&l«ft4  m  HimvUrn  bat.  ' 

Xr4m«vteci, 

•iji/ii  'iut:)t»'tt  rsA  iu  (.'nratzofen  kriechen,  —  Ber-  I 

1  J>«;r  Kf«r'JZ^;hifMW«l  fiM«fat  (icUieMt;  des  Hirn*  ' 

J>,  tf,  tt«ibi»  ^  «fiMni  ffart  ▼'/■  T«c*<b4  hM.  j 

2  W«rr  riü;ht  <riri«fi  Kreaztehlumtti  hftt,   der  er-  t 

tjfitiMi  thrtt  ilinif/*«!  nielfi.  —  htr^mfalum,  »Tl.    \ 
■,lMru  Himmufl  k*<gft  MUM  Mit  k«i»*r  asAen  HttoM  i 

mI*I«  d*  K«*«;eM;liJ<UMrl,''    (Jtt^üu  <Ur  Ers$ektim,  IL) 
Kgtirvuulpinnm. 

^Kr  >«l  wi«  »rifjf:  Kr(;iu»pinne«  —  ^'rudkWer*,  Jiw.- 
JCr*ast«Mr' 

Wenn  *»  um  beiligeo  KreaziAfi  (3.  Mai)  regnet, 

werdtrtt  Ji«  XfiwM;  leer,  —  MnJtberg  VUl,  l». 
//,;    >Mi    irl'/v  •  HMt*  eriM,   jm»   /a   euat  tor*  I  tA  asf. 
(OrukKi,  un.) 
Krmttihar. 

Nur  «Jur'rli  'lui  Kr<;u2ibor  kommt  man  in  den 
Hirrirn«;!.   —   l'ar6niiakPH,  IIW. 
]C/«iistri««r, 

•Kr  int  «.in  Kn;uzlr«Äcr  geworden. 

Kr  }i«t  ■kti  verhcfnith«t,  «r  b*t  liob  Inf  EheaUndi- 

yn.t  II  •  pr\n  \m  f-MWtt  d«  mitAre.     (Ltndroy ,  471.; 

JCr«tisw«ff. 

1  Kr«uziivfj(  —  Licitlweg. 

•i  Wir  »Ifiri  (immer;  auf  dem  Kreuzwege. 
Krattxwvl«. 

*Kr(;u/Wfriit,  Hh<rr  nicht 'iH;m  Bauern  in  dem  Arsch 

««;l«'Ckt.      (l'innriiem.J 
KreuKwoch«. 

1  Auf  <li«:   KnMizwoche  folgt  OBtern.  —  hirömia- 

ktm,  UMH. 

*J  iJjfj   Kreuzwoche   nicht  vor   der  Himmelfahrts- 

wochc.    —    l'ar/nniuhon ,  2i'Ji. 

;j  In  «Icr  Knruzwochf  «ingt  man  kein  Halleluja.  — 

KiirMn .  3<J<i :  Sirnrock,  5917;  üraun,  I,  2017. 
•4  Kr  ist  in  der  Creutzwoch  geborn.  —  Lehmann.  8»,  l. 
Xresde. 

*Vb('r   clo  Krezdc   lauffen.  —  Uerberger,  llcrzpoMtUla, 
I.  C14. 
Ju  dorn  HInne:  Qbcr  die  Hohnur  treUn. 
Krl&nen. 

*IIci  kriänt'  sik  üb  cn  spanischen  Bück.    (Hamm.) 

•)  BUht  sich  auf. 
Xrlbbelkopf. 

•Kn    Krihbelkop.      (Lüneburg.)    —    Für  CMprcuuen . 
Fhtchbit'r  '.  2190. 

Jemand,  der  tioh  leicht  ftrgert  and  xu  lanken  geneigt 
i«t.     (Frommann ,    V,   153.;     Im    Liffl.    Idiot,   wird    es 
(8.  127)  mit  „mürrischer  Mensch '*  erklärt  und  die  Be- 
merkung beigefügt:    „sollte  wol  Qrabelkopf  heissen ". 
Kribbken. 

•JDe  Kribbken*  inn  Kopp  krig*n.  —  Eicbvald.  1134. 
*}  GriUen. 


■kd  dj*  FxBK.  «3* 'TfA  der  r 
Aca    tat,   wc4.zt    tidk  das 
ScUa&Bictac  via  Mmmsi  mmliximgtm  wsTL 
Mbg-T  Ik  hA  lämr  cn 
f^Emmi.amt'« ,  T,  19.^ 


*Sik  daröver  knddeln.  —   Fm^— rrf,  ix& 


*  1  Er  hat's  kriebeldick  hinter  den  OhraL  "^ 
*1  Ich  ho  ae  kriebeldick  hintern  UhreB. 

Bei  il«&rr  (lU^j  ia  dca  Sias*  vm  .«haril 
Bti  ■■■<!;  »daat  aa^t  maa  amdk  voa  Jf^nna. 
nniiilfcaii  ■«lit    ITi  hafeiiiebaliViii  liii  !■  !■ 

*3  'S  koam  olles  kribeldicke   geiofen.     {Mk 

FrMMMBa.llf.M9.  »3. 
Kribbeln. 

Da  kiibeh's  Tnnd  wibelt'a  ron   leatea.— 

,3rdc,  Wasser,  LvA,  Tnd  alles  waa  jilaaM 
irad  wiebelt.**    (MatUHu* .  Hittorim  Jnm ,  XCL' 
KriAb«. 

*Dich  werd*  ich  beim  Kriebae  nehmen.  -~  1 
Kriecbfsn  ^s.  Krapea). 

1  Das  Kriechen  ist  eine  langsame  nnd  beKl 

Methode,  gehen  zu  lernen. 

2  Durch  Kriechen  lernt  man  gehen. 

JLJadcr  mit  kräftigen  Oliedem  tretaa  bald  ai 
£mgl.:  First  ereep,  then  go.    (Bokm  11^  Kj ) 

3  Kriechen  vnd  schleichen  ist  auch  etwas,  d 

nit  weiter  kan.  —  Fetri,  ii,  4XI. 

4  Man  kreucht  so  hoch,  als  man  fleugt.  - 

l«ta.  395.-  Simrotk,  5939. 

5  Säj  uch,  wate  krecht,  nit  wate  fiechL  - 

tler.  861. 

6  Sieh  zu,  wo  sie   kriechen,    und  nicht,  i 

fliegen. 
Ermahnung,  auf   den    Weg,    atatt    ia   dt*  I 

schauen. 

7  Wer  kriecht,  fällt  nicht  hoch. 

Holl.:  Die  kruipt  en  ralt  niet.     (Harrtbomie,  I,  Sl 

8  Wer   kriecht,   wird   getreten,  wer  sich 

geschlagen,  und  wer  sich  fürchtet,  da 
man  beim  Kragen. 
Von  Bechts  wegen. 

9  Wier  krecht,  dier  lecht.  —  SckuMUr,  um. 
•10  Er   kriecht  als  wie   eine   Schneck*  und 

doch  zuletzt  im  Dreck. 
•11  Er  kriecht  (vor  ihm)  wie  ein  Hund  (Wi 

Frl.:   Cet    homme    est  un    bon    chien    coaebaaL 

droy,  508.; 

Krieohineren. 

•Er  ist  von  Kriechingen. 

D.  h.  ein  Kriecher. 
Krie«. 

1  Auf  Krieg  folgt  Sieg.  —  SprU^wörttr^vHm,  M 

miakon,  3541. 

2  Aus  einem  Kriege  entsteht  der  andsfra. 

3  Beim  Kriege  ist^s  zu  Ende  am  betten. 

4  Besser  ein  ehrlicher  (fröhlicher)  Klingt  i 

schlechter  Friede. 

„Es  soll  kein  Friede  gescUoaaaa  wodaa,  isri 
eines  kflafUgaii  Kriegt  eathUt**    ^X^Mig  «-•■ 


iGl7 


Krieg 


Krieg 


1618 


Pr«f,  Lao  (*,  S&6)  h*t  laiftu  «in»D  gMaadou  Kriog  •inero 
fAtilaa  Frieacn  roraenogoa.  y«ti»  /'awl  fA^Uh^icA«  flach- 
klümfif)  logt:  „Dai  Wunilßcber  dn  Kriege  lit  goiuridrr 
oll  «fn*  KeTlrfrflf»>)i»r  Hnrn  fhnlrnden  PriedeDn.  Llüber 
floii    '  ■'  ;       Reif«  dM   Piit«deD«-" 

r,l''  '.    der   Manftchholl ,    «r 

enti  "■    —    „Dor  Krtoit   Ut 

difi  el.jrkfii.if  ).i»i«'i>ciir  d«  r  Mrji«chlieiit  ixnd  xwtir  mnltr 
d««   TboUi    der  MMiicbli«it,  die  ihn  Iftidet,  nli  dm, 
dar  ihn  fahrt." 
'ihin.t  Bodrc  er  krig  end  utIi  ( ^kammellg)  fred.    (Prot. 

«//IM..  35a; 
i.a/.r  Face  HtiapocU  tatiu>  balliuii«    (ßiftdtr  //.  a4<k4;  /.«Jb 

Besser  einen  Krieg  wohl  fuhrtMi  als  wohl  be- 

achreiton. 
Beaaer  ists,  krieg  versucht,  dann  hals  abe.  — 

Tiii>i*ius,  »*.  5itnr<nk.  W76. 
IIoU.:  Uctor  camj'  dao  luOa  ontwAO.    riNn*»«,,  7,  17,^ 
Irri/.  .<  £at  inelittin  beUain  pro  ooUo  aiv«  dutdluin.  (tätigt' 

Irfirn.    Hl,; 

Besser   otiener  Krieg  als  vermumrutcr  Frictle. 

—    .Simrofk.  5977;  Wrtf,  $ä61;  Hrnusi ,  l,  SOM. 
ßvlUt  Lievttr  krijg  lioa  eviar  die  tmiiakt,  dan  de  rred  d|« 

oproiir  maakt.    (ilarreboin**  ,  /,  «Vi''.) 
^h^fd.:  llMtro  krljg,  äD  owi««  Pridh.    (Grubt,  6--  ,    llVii- 

»*</,  12.; 

tcBser  r<Mllichcr  (ehrlicher)  Krieg,  denn  elen- 
der Friede.  —  CHnlher.U:  Simrvck,W9:  Brami, 
t.  SOM;  Körte.  9^69. 

P.  h.  olu  friede  nn  >  <a  den   dtr 

Scliamlo.    f^Der  Kri>  ,   der  Be- 

weger Jm   MeiiiCb«;)^.  •• :    0»iiÄ«r 

Kf»ogl»t  btiiMt  alü  IiuJbcr  IriinJu.     i.l/i'./,.iin    Vf,  3J0.> 
Üühfii.:  Vojni»    alavaii   lop'f    ii»i    luuietiDf    poka«j.     (ÖH»' 
lueilty.  371.; 

Bcj^ni   krieg  ist  alles  Tiirecht  erlaubt.  —  L«*- 

rniinJl,  444,  l^lä. 

Blut'ger  Kriejyf  bringt  schönen  Sieg. 
Bürgerliche  Krieg  verheeren  Land  vnd  Leut.  -^ 

/viri.  II,  M. 
Fn.:  Los  guorros  eirilM  tani  lea  ifTftnd«  Joura  d««  cieux. 

(I^erotue,  II,  65.J 

I>us  ist  ein  krieg  echirnpfllich  vnd  wild,  wo  ein 

esel  «k'n  andern  sehild. 
Int.:    Eai  mlram  beUuiQ ,  qaod   a«ella«  oalpat   aaollamt 

potid«ra  «»««oiTuii  nam  pottat  quiUb*)  bonioi.    (Loci 

eoMm, ,  65.; 

Den  krieg  fahe  ein  ander  an,  —  Frantt,  t,  7i**. 
Der  beste  Krieg  ist  eine  goldene  Angel. 

Er  tr&gt  selten  lo  viel  ein.  t^M  er  ko«t«t. 
Der  in  keinen  Krieg  wil  riehen,  der  nehme  kein 
Weib.  —  Uhnumn,  U,  U,  130. 

Der  Krieg  betrügt  aUxeit  Beinen  Mann. 

»f.:   Itm  gaarr«  toompe  tonjoars  aoa  boHUM;.    (KriliXm- 

9«T.   3«4.; 

Der   Krieg   bringt   manchem   Glück,    aber    ea 

kommt  nicht  jeder  zurück. 

It.:  Mala  t<  la  g^u«rra  donde  non  «i  ritoma. 

Der  Krieg  ernährt  den  Kiieg. 

Wm  tnan  in  Kriege  dem  Vietole  »bmiminl,  dlmt  anr 
Flibrunfir  devacabnn.    Ta  dem  6lnae  wie  s.  B.  Wallen- 

iit#iiri  '—  v^--  '■'■'-T-tc.  Da*  SpriahwoTt  tcheint  aber 
•ii<-'  <ng     angewandl  bu  werden,  da» 

berrürrafe.    (Si.  %,) 
>Vj.;  Lu  ^.u*^^l^.'  uxirnt  la  ^erre.    (Ummg.  It,  C;  £.m- 
</'(>y,  Ml;  Star*chtdiil ,  fiKi.} 
iA«e«.i. .  Kritr  foder  kri«,    (W^itU,  K;  OrwiA,  4S0J 

Der  Krieg  prchet  allein  vber  armer  Leat  Beutel* 

r^ith.  —   rrin.  U.9A. 
m  auff  die  beine,  dass 
LI    fuasgenger  wird.  — 

.    ^ u-  Uebel.  —  ITfliMT.  M.  », 

aille  inuutlnun.    (5<icAof.l.  S*W,; 
I  'len  vuerfamen  ein  sä»»  ding.  — 

k  ruuk  ,  iÜYtiimch  .  /  «  IXXTIl  *. 

Der  Krieg  ist  ctn  Frtis^  rihn»»  Bodwi. 
Der  I  et  aua- 

Wir  .,  ~^  I5*ie- 


fuBlbaa  pantWIt  «OMO««« 


rr.    (C«faJbee«»t.  Mä.; 
nev^acujr«  SrmioswOmTvv'lfXxiK««.    H. 


Der  Kri«g  hat  V 
Der  Krteg  bilt] 
ftQfts  einem 

Hi-nuth  .  'JOi.  :. 


a7  Der  Erie^  ist  gut,  der  auf  den  Frieden  dringt; 
der  Krieg  ist  arg,  der  nenea  Kriegen  bringt. 

—  (iraf.  SM.  344. 

2S  Der  Krieg  ist  kein  PßLnd erspiel. 

ScAtTfii.:  Krijp  iir  iiigoo  Barualeek.     ((Jru(,ö.  488J 

2it  Der  Krieg   ist  lustig  (süss)  den  Uuerfahrctiin. 

—  /Vjn,  //.  427.  SimriK-k.  &97L 

k^fi .     .  .......  ,,.     . .... ,.,.    .....i 

i(M4n4#**    ae    r<^<«    trtk*ttn   Tag.     Ifttt'f.    IMV.  in  jVp» 

piiicA,  12. 
fiu^Afn. .   Ten    datI,   Jak    mÜf  )flet  pokoj,  kdo  nesAkuill 

»ojoy.    C<?^•<«^>f♦*y .  »70.; 
f>J«. .-  KriB  «r  «itd  for  d«  uforfarae.    (i*ro9.  dam.^  SU.) 
lii>U,'-  De  krijtf  i«    den    onveiftoobt«  eo«u    ( tlarrthomte, 

l,  4äü».; 
/(.  -   L«  guerr»  6  dntoe  por   cht  non  V\\k  trrvvata.     (Ttir- 

cujflia.  1S9.  8.} 
/,a*.  ;  Dulee  b»n«m  iuciperto.    (FmHct,  I^ytimch  ,  t'LX",* 


Polit,:  Nlcw, 
Pbrt.:  Dcio« 

Sfhir^ii.:    K 

(U'rufjt>. 

UO  Der   Kn. 
Fun  1  t 
Ji..-  f. 
(P. 

31  Der 

32  Der  : 


>'köj,  kto  nieakuaatowal  wojox.    C^'T- 

)  a  guertn,  j^ara  quem  ti«a    Andern    oeUa. 

.1 

'luft   ror  dpii   toni   aldrig    MoakAt. 

u  46.; 

t    nicht  so  schlimm   tils   die 
rui  Kriege. 
.  }»«ur«  Ualla  guemi  ebs  Imgnerra  liteei». 

1   SÜSS  den  vngeueten.  -^  Fnuck. 


l«t  kein  Probestück.  —  KiMdrin ,  i96. 

r  oU:  De  Krieg  Udt  kei  PrOVU.  (SHtertnti- 

tUr,  IM.) 
Höhm.^  VAlkm  i&dnA  radr  aetrpl.    (dHakotxkif ,  Xe»,} 

a:?  Der  Krieg   macht   («engt)  riie  Diebe  und  der 
Friede  n&ngt  sie  uuf.  —  Uit»aj*T.  xiu,  7«. 

JCnel..'  War  makei  tbierea,  atid  p«ace  tianga  tb«m.    (Bohn 

7f,  »10 
Frt,:  I«a  guette  fUt  lei  Urton« »  U  p&ix  loa  pend.    (Boh* 

/.  M.; 

/!.;  Iftt  gverra  ß  i  ladH^  0  la  uace  griiQ|>lcca.  (FattagUVt 

10,  4 r  -ÖöA»  /.  1«».; 

34  Der  Krieg    scucht  wol,  stirbt   aber   nicht  — 

„Sprooheo  dJ»  Kriegalout. " 

35  Der  Krieg  verderbt  Land  vnd  Leut ;  wer  lebt, 

dem  bleibt  die  beste  Beut.  —  mn,  /;,  M.  /!<•- 
IHK«.  »7.  }, 
f ra.?  Bonne  ne  pen*  eitrc  1»  gaerre  qui  plaeioora  terraite 
e«  aHAro.   —  Gnerre  «st  la  fe«te  dee   nurrU.    (Ltrroia, 

11,  fi4.; 

3$  Der  Kripg  verheert  (zerstört),  der  Friede  ernährt. 
Ltu,;  V> ,  p«eetn  te  poseimtu  Qianee.    (Vir- 

a?  Der  iv      ,,  ist  wedcjr  Bruder  noch  Freund. 

Hihm-;    K,da    Tuyjna    Tl&dao^    br&lzatTf    elebve.      (CiUf' 
Krönt, :  Kad  )e  rat ,  algdo  nikcind  brat.     (Ctlatvttky ,  366^ 

3S  Der  Krieg,  wie  er  sich  auch  wend,  so  ninipt 
er  doch  mit  Schnd  ein  End.  —  l'rth.  u,n. 

39  Der  Krieg  will  ein  Haupt  mit  guter  Zunge  nnd 

dopj>eltfm  Ciehim  haben. 

40  Der  Krieg  wird  Freunden  vnd  Feinden  schwer. 

—     Mri']    ff.  '30. 

41  Der  ritört,  was  der  Friede  geniÜirL 

Dan.  tufft  buiidr^dc  aar  er  «aiTÜ^t^  kand  krigen 

i   Ui*  ..,n..i   ..u!.}m!do.     (Pn-r.  .<->«,,  360.; 

42  Der  Krieg  zum  Aniang  foitlert  Cield,  vnd   diT 

2üm  fortgang  aber  (ield  vnd  zum  ausswarten 
eitel  Üeld.  —  hm.  //.M. 

43  Der  Krirü  /Nvi>ichen  Jäger  und  Wolf  fiihrt  nicht 

IC  n.  —  .Himiinw  »7.  414. 

44  Der  t  in  'Irn  Krieg  aiehen,  der  sich 

v<.  -^et 

/Vi.  iterra.  qni  cealnl  fet  üorleoa. 


jewies. 


40  De» 


fu'ryt>t^,  4»0.; 

l  uL  der  l»riedf». 

rtrjte  lil  Fnu Jsji  dai  beüe.    füT* 
ktig.  ^  KKf  Tu fM  Ibr  fVeilost 


lOltt 


Kric? 


Krief 


i;  |Vw   Knocv»   Ctm«tUWli*    sind   iirUl.   IV^mint 

^S  iVss  K;  .oirfs  f.\A  V:ri"jj:   -.r.il   sich  Itorts  hVi^Kcit- 
.'».■;■.     II.  llv 

^i  iK'n  .  .'lntt.t.t.  .   44i     li"*'. 

wv  .^r  vr,'..:..l.  :..  f-.:  flf-Mfi  kc-:v.  K.'..hri  r..-. :.:. 

\..;-i    l.;Ji!i,'1    WfiV.    lifcTi    YOchl    ftufT  llrT    /C'.;!-    — 

'    ..     1...  ■         f.N    I..  ■      f»,  ,f-     .     I   /<.       *'.*. 

.-;    1- .    K'.  ij:  :..!,-.v-;      *...•.•":  k.   ..     S.-VifcfrouWtT. 

;'*j.i-       Mtl.     ii'ii» :  Iw    »'itfL'«'--.  >'    «hL.ii^  liihr..        /4^>M,  <.      .4'.. 

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i  -.1  .  »!.■■      «1i>.     Kl.-i     lü»^'. -111.1.    kititx..     !;»    pi>»;    >M- 

l..>.<.i;i   I     ..:i<      '>i.>i.>.      iSt I    Kriijf'    tnilib    b1i<>i!)ikiini 

.1..    .  1..    «it.-.i.  -IM.'!    .   .:,j-.-«*'    ru:    ii'THiiiIliiiij 

..:...■.     ■,    I».  .1       *  ..j;.-..rr.-i'>itiM:-     tiMiiilw.       /.!..    «i"n     IlT'-li'l 
,i.  .-i-.     «■  i,.,i,  i.'Oi>i)i.''''V^'"       *»■■:   ■•!■   Vri*iiLlii- '   u.  Tt     i*  ■• 

■  .-irr.M.  --tv"-     '■!>       Vi|i.i|i.'-..         (..i.iiOTb         ..'JlHf      &Tir\;.- 

>••!.■. -1  •'■  • -^  li-  .1  .'.',-fiiiir:ij7r^  Him  kdin.  iiitc- 
•.■.!•,. i.wi-  Si'i.iiit':-!'!!.!!  «lüiluT-'  I  »ii^i-l.'inhoi  itiL"-  mm 
,|..  |ii,i..i.  -.M -i.iA  >'^r<:>liii-t<i^niiT  i.uiulir  ni  nian«' 
if.>k''i*>«i>it.->iiili'-hi<|yi  •  [»■■  71 : «AI •»-.:■  I  uiu-utr  ^'il.  '^■■iT,7»* 
<■  i.lih-.|  |.H>.:M.  ili.  Miii:!.ti<:  iii'-  Hi:'-v;iiTtipni.  Atw.*>M- 
Oi-;ii>-it4iii  il«:  iiikt>ifri«iiiiAi.  V  iilkM-  «'illi^i  Kirl  <tAt-  itr- 
H  ..•.-.  .In.-llil-,^!.  .  *j,  .,  »...  l:,i;,'.  .t,l  ■  Ii-'i  .n 
„  ■'lH..i^.f-..       |.i>il>Alt.     I"»'  •     >     ■'.•■•.■ 

i:    !■  II    Krti"*.«.    is;   icwli;   lin;.<niiiiP]..  n:'livi'.:   j»i'fiihr: 

Itn    Kii'cnii     D'-   Üritj-   I-.   in    Au.TiMiiiliRi-    iift:»iiim<-i. 

•  Ih      1'nili    •.irli     n^»i     iiil<.    ii!-       ..•.''•  .int     '        4>:!., 
•■  ■■.       II**-   o     1"    ;•     •-.■■v;''!"!'      •■■••.■;i.:l».      »»    li<r-     »ui    Ja» 

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II..I-     .■.1.1-       ..1*1-      I..   .-lirrr.        ■  '".j'-^rr,-^,,       I.',.     ., 

'.■•        J     I      '..  ii      ~.  li.r.l.H        ■;it:.j,         f'.iUpt..      .      ,:t. . 

I..        I.-::-..       .IiTi      ti.il      .Vili.rh'    «lim-     /vi-h!"^'.;.      — 

i.i..        ii-i.      i.iiii:      n.i.ili-.       a-.-f      wir,      unfinr:       i,".-^.- 
,/,Tfc      :;■.•. 

i-...    '•f-.-!it»ii-nii'l:-.T:'     X^TXfi.   hT-iri;-»     :  i;in    -.-.h:  Ii.  lii.J 

■      r    ■•  ..         ;>...l       LV.J.»!      ;•...     ;-.i.l;       !  n.M  ■     -ij'  V:'.. 

I-..;.    .     iii.:-.     -.:.!.-     >.  ;.l;i:.jr       iüLini.-.     Ii.i'    i\«:m. 

'  ■■.:!  I't.:Ji. 
>  tiiirrr     Mfaii     1^-.     n      vhii.    •in'ri"    iiiioii'      iri'aiiil-it,.il 

-..li-    l:i'.i.U>r,i,        ,  ,  ■  .  ■ 

'  ■.'! I.S  ■  ■      I  .iKt.ni  ,     . .     :.".      J-.. 

UM'  ini.  i-,ni<.  .Iiiiiiiiti^:  S:-i  i.  fcniurl..  t^'■  in 
ii«-  I...I  f»-»i-l-.tim-i  Uli.  Ir  t'infi  'Wi'i'i'!  lTlt'1'11 
• ''  •'••>•      i.i-.ii     :  .»ii '•■>iiii'i,      hin:    niuti    Uuiir     rri- 

li-.r.i-        iif.irlii- kii  ii|><:PI.:;i  <'-0,      .•.. 

!•.'.       \l.i-    iiiu      I      ti.ri.i-      si      I      i'niii'         l.T|i*ri.        .■■■■■, 
'•...      i.ri-      j.     I.fll       1.1      nr-rnüTi       .  riji'i;it..      .'.      ;i 
1..I«  iitii.    tili.      Ii^t     '<A     rdiipr     ■iiii.i».. 

;..     ;-     i.,.,.:r     .i::i-tT-   iwrr.      j.l«    r-;:    \ .  v^l.lTlit^• 
■- :•    i  r"".-.-.         \j  V.:,  -  Mij'.i;,-       :;"j*".».     -     .    .--■..-.; 

1  i  .      -I. 

I.  ■:..!.■. 
'.  -.        ii.     1     f.-      «.u;»!-     l:ijk     rtar.-  l,r     ;.    l.i;;:  ti.      ■ 

i.      If-      r-        Pur-i-       Krü  _       1       jji-i       .1:      Ai".,if       <  ;• 

..iiiit      r.i.füi'S?!  1 ■  '     ■ .    ^. 

•  •  ii:  ;  liTi  uniij  ilf.r.i  mii  ii::  |.  tiiii.. 
•.«  li-i-..-.     nii     siicli. 


}"-•   ■urc-lii:.   rjcL:    iili-.    iLri-i.      qü    Ka   >. 

i'::'f  Kr-sr.  f:-  mach*    der    "Z'üiü    '.'    5  ■. 

—  ■siur-ni"!  (I  -     ;;«.. 

]'■!.   v.'l!  tcilirL  Ilrj-fr    fuiirei      r.us.    i- 
w:ui.T.   f^  ■!-  dut    .Luinir.'dZ.    -■_•:     iiir  it/jiii 

r^^.,  .;■     -tr: 

,.i.it-FiCT    i.aui!!     ui-     streite:.       a^rc-    ■f  cn;   rt: 

»tüiifcliiirr  J-Tieiit.  "■       /»-     t..t.  .     ^c  irjr'Ti.u    j- 
u'i^'   h  «-■.i«iiif/*k./?».. 

tisi.  enütt  tiAK  OTcrviiuiens    -^-^       'i'r-/:    uhu    . 
iiju. :     I!     hijüe:     oiiiC     eil?:-"!.  :j-:. 

:i:    Lti^t  £n*"f  *«*c*  liii".    —    .'»wr-Tw-fif    i. 
:u    ii^ri'i    luv  HAH    du   ""üui.aj:    i^-jni"  r^' 
wie--'  eiii'ii.  triüu.  si    ti-u6     er- .    l::i»*«i. 
in    Lnep  iBt?    i—sm:    fitii.  I'icr«.    j.:    ae-  T 

..1.-..    Kir.ur  et*  i-iii?-   ;   bxl   num-'  »cl1j=t..     i^lu.   n 
y  ■-.."',..    ':  Ik.r:i:  av  ua«'- buia»  ti:.  uai  -  woti:.asB£: 

lU     i.'!-^!   ■Pti.-ir::':.  UjSC'    dl-    i*"iU     iili    li::    VfJ 

—  .  i'!.}<i.iH  ■    44:     lu:. 

in  i.ri-_.:  .'■;.:-wc:::-  n-irSTi:  t:.i.  vtciv.. 
lutr.  \n'  licr  "Liiecn',  —  r.r  j  :;: 
;  -i-     li.. 

1,.    an       ■■ii»  .     li*4       .'•ni-r...  .      .-.■,.      r  ..:,  . 
•<.'j..    livo:  icaiit».-  invcu:  unur .  i-ciiL.'r:,    .i..  j^arrb 
ri.    v.,i.    :.v   Ti-.;    —    _  Eriec.    :>iLiac     naiiii      *i'y- 


■'I      n.t...     .-i.-.  . 
i<avi'    I.    wa-   n*v    d     ansvrrrT' 
.«tiion:   inn-  mir-'  cnu..        '  :'.-r. 


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'.'    I-     ivne:    soi    ina:    ai..  l-rn-.    iiifn,    vcrü 

'■•:..    ;.   *■■. 
"•    1:     ivTJti:    =11.     i:    ur-    i. <■:.:;?:■;■.      wc-    ?- 

na     H-ris     ii)£.:    iiii 

kn:     -     »..i...     Hl* 

.''-    '.>...       \;i];i.  liOlt.       Uiäl«-         =J.        1<&a         UCZB« 

.  .-fji;.        5Ki. 
j        Sil     ii.jix..  n     niik*.      .■i,'i'..ii-nr.  /        Jn  . 

:i     Ivvji:,    v.-r:'iiiv.     vsi     i-.r.-.  r     '  M^rr-v    \ 
!'.;::rr     .'c.iiir.nLi     f^yii      :,!'r     ii:..i.'   ji;:.- 

II.    ivviUL'      li.MiKi:; :.  liiU.  a..  ;      ''.:i.      j-i::.. 
Iii'is.-:      IV Ulli  ■     :a."     —      -■••;■' 
1i:.      Str.  »1.-     i.r«  -t-.-i  !.. 

1 1     i.n     i.T-.-w-  rr  -  »'.-iTj.  /.-.■-.ij-i*.. 

■> .    Ji      i\v -.■■/     :vls^     !:ii.-  k.l;i.     i,,:»:     —    .-i-/. 

Ii;-      •\iii:(-i;.i.      '■:  lir.-'"»""- 
i„.        'Mr.»     i-.imtiiBn.        .'S'- -....        *•••■         fv.j;.»*-  . 
'•.-       tihw-      in.:       inr-i>-*ri(u        w.  .    cniai 

n      l\      ..:.■■?      .'il       '■'■■^ä;.       f..      Hocli 

I.  *".--T-.ITi     Tl-  .^'i.r.....  :'.. 

..■■:i.-      .'■■;■;      ^.    Wi     ::      hnep. 

r-i.-r-     i-.-iiMri.    ..   li  tmrr*.         nitiMi. 

'■  ■ "-•        "•'t,-  Jk*Vrk4«i/*i 

V'      .1.       i--iriit«  ■  «viitrunu:..    ««irw, 

;:  »:.rili.. 


L621 


Krieg 


Krieg 


1622 


Sd  lui  Kriege  hbli&a  die  Soldaten  KrnU». 

Jh:  n  mundo  Miu«  pM«  6  il  dMMMO  tia  •oldiO«».    (I'atta- 

90  Im  Kriege  liat  der  StüiT  *  (. 

Jh'n.:  II  «it  lni{>ufsibl«  «a  gu  '»illaut  «•imomy» 

4lo  m«ttru  nii  chftoan  partvrr  uiiiüa  y  4tr«  tuia. 

ül  Im  Kriege  huisst's:    vorsebcQ  Ist  vcrwpiL'li. 

AlUflrirt  ,  397. 
Dia  KusMuii ;  Beim  Krieif «tuis«  Ut  da«  Qlaok  dor  Ilftapt- 

/'an.:  Krigs-fal  er©  ubodellfr».     (Prow.  <*«■.,  »fiO.J 

//i^i/. ;  tu  dim  krijtr  wofdt  jcnoav  Miai  g«sozicU|ft.    (tiHm- 

/,af..  N<iti  licet  bl»  iu  bollo  poecar«. 

\i2  Im  Kriege  ist  Drein  schlagen  von  Nui^^i,  nicht 
Siihcliiul/en. 

Span,:  Auiino  vunc«  cu  giiotra,  <|«Q  uo  ama  bu«ii«.  f/ioA« 

/,  iw.; 
93  im  Kriege  ist  kein  Ucil. 

I.al.:  VLsLTt  alpha  malorum,    (<i<nul,  llMß.^ 

d4  Im   Kritge  ist  viel  Lü(^.  —  fiMwIriH,  «»7,  Gra/. 

li&.  418. 

Uro/  wondol  da«  Sprichwort  nucli  »uf  duu  Krirgvtir 
Goriolit,  Damontltcfi  auf  dai  »chrirtHcittt  V<irfalir<>n  «ti^a 
Ifürwurlichon  B-  '  '  "  '"  an,  J>|*  Flnnou  «aifon :  l»i« 
Kne«r«  Biuil   >i:  iiiukültot>,  dl«  Uilücme  iiloht 

ohuo  VorfaUe.  Ji».) 

ÖJ  !m  Krießc  leidet  die  (icrecliUjrkeit  noth. 

üfcAiceii.  •  Krijg  kaHtar  Laai;  md«r  l>«itok>    (WtntiU.    4r>; 

Im  Kriege  steht  man  nnf  den  Wicht,  nicht  nufk 
(iesicht. 

Auf  da«,  wa«  der  Mann  leiatpi,  nicht  >vlfl  er  aaaitolii' 

D7  Im  luicge  Bind  dio  Landgüter  wohifoij. 

ti.    In  taaipo  dl  guccra  oomim  ton»»    C/'ah<v''a,  C&,  9; 

lli3»  2J 

08  Im    Kriege   sind    Schuldige    mid    Unschuldige 
glcidu 
/(.:  La  (juorra  t%  aucor  ffaorra  all*  itinoooiuta.    (Pana^lta, 
163,  i.) 

9'J  Im  Kriege  boU  mftn  thaten  (feuhten)}  im  Käthe 

nithcn  (reihtt'n), 
flöAw.,  UiU  k  Uci  &  foöc  k  boku.    ^tVIoAorjiy.  3Ä8.JI 
ifrilf..-  lo  don  krljikt  maot  moti  «laau,  la  dea  raad  uJ  ttaa 

raau.    ( UurrriDtm'f ,   f,  «iO«.JI 

100  Im  Kriegt?  werden  Ackergäalc  zu  I'forden. 

ir..'   In  t«mt>o  (li  fuerra  offni   oarallo    I»  taldo.     ^A>4n 
I.  VH.) 

101  In  den  Krieg  ziehen   und   heirathen   sind  zwei 

l)iugo  nicht  zu  mthcn.  —  Hitin*Ufij  l.  w. 
li>'2  In  Kneg  mit  vielen,  in  Rath  mit  wenigen. 

103  Inn  kriegen  ist  »Heyn  hoffart  ein  ehr ;  wer  sich 

du  am  höehsten  auilbriist  vnd  hin  iur  briebt, 
der  ift  der  best.  —  rmn-^k.  /.ai''. 

104  Ist  im  Krieg  viel  Rath,  ist  meist  wonig  That 

—   Kiirir.  »SS. 

10;>  Jo  heiBser  der  Krieg»  desU»  scluieller  der  Friede. 
IOC  Kein  '     '  '  klein,  er  schlägt  VVondcn  bis  ins 

JmAii.   -   Ae    klfiuit  Xliicliottiu  iKjri«gr|»  A  ^raa««i 

Mliuupu  t  VwiwIrrQDi- 

107  Kcui  Krieg   wird   *•  ,  äI»  bei  dem 

der  Uorr  selbst  gegenwärtig  ist.  —  UhtnuiiH, 

443 ,  148. 

Komntt  der  KriL'g  nicht   doreh   die  Feinde  ins 

Land,  so  kommt  er  darcb  die  Weilicr  ins  Ibtus. 

Krieg  blühet  schon  vnnd  bringt  böse  Frucht.  — 

Lrhmtttn.  444.  I4t. 

dar  «miikkft  blomit«« .  man  oad  tmgi.    (Prav. 

'u'?.  TiMr  ilk'ju,  tilunitot,  Butu  elMk   Crudtt 

„ni  Wunden. 

''X    vnacrzagt,   ein    r'iiug 
:^' 
i    Zoit   vurlm^ht  der   tloleen 

;eit.   —   f>jn)oi»aArMi ,  >||0. 


ili  Krieg  Trist  Gült,  Bok»ist  Kiosolstaane.  — >  i^rMir. 

iah  wuli 

r,oUi.**       , L.     ..  ...  .  ..        :.  i; 

Krii  L.'  H.tuJt  lilttt  utiii  |||6t  W^m««»  »uit  *iak.    (»HtiHttmn 

liü  Krieji  führe«   ist   wie  Würffelaxjicl,    der   WurlT 
fiilit    uieiBleJia    unders,    ol»  muti  wüni*eht.  — 

Lchmtmn,  437,  3ft. 

116  Krieg  liilireu  lernt  man  nicht  aus  Büehrrn. 

ScfiwnL:  Oudt  ti>tn  krljg  vr  t\tik4}r ,  ocli    liftiiipU  hani  vt 
Apotbekot.     ((iruhh  ,  (>3a.; 

117  Krieg  tührt  mun  mit  giitfti  WÄfl'en,   den  Frie- 

den iriußs  man  m  ■    Worten  «ehutVen. 

l'än,  :  Kriff  fnirr»  vpil    :  ' mi,  frud  gifinis  rod  *el- 

taliiudti  tuuffüf.    (ir    _        .  ^; 

ÜB  Krieg  führt  mau  nur  des  Friodeuu  lialber. 

Ji'n,:    Da    giiorro    murioUa    fkit-du    bluu    pala.    (Ltt^u», 
tl.  64 J 

119  Krieg   bat   viel   QnukeleL  —  LueMn,  aar;  Stm- 

rwk .  5P71 .  Ilritnn.  t,  10|0. 
/.(li.-  Mulla  i»  bvlli»   tnnnia.    r^'M^'n,  :I07.; 

120  Krieg,  Hunger  und  l'efttsind  «'•"  f  i.  "*•**«,  dureh 

die  Ciott  die  Menschen  «n 

h'ri.:     La    ifuorrc,    la  \fvt\v   1*1   Iki  ul   Im   trvt« 

tt4aax  da  l>ioa.     {KrtUinarr,   it;!^ 

l'll  Krieg  ist  bald  (leichter)  gexnaeht,  aber  lang- 
sam (als)  geendet.  —  hchimnan,  444,  iio;  Hfniv,  »^«a. 
tl*9  Krieg  ist  ein  Güldener  Hiunon;  werfdumit  hweht, 

fjjingt  nicht  viel.  —  Leiitnunn.  4*3.  114;  SaUrt ^  |0o, 
IVtri,//,  427.  F^ieAeWr^ ,  //.  85. 
Vol^fo  doi  Ki-ioga. 

133  Krieg  ist  ein  lust»  dem,  der  uiubt  wüst.  —  i\Hr%, 

tl,  4*7. 
124  Krieg    ist   ein   vngowiss  (bodeulo»s)   ding.   -- 

/•/«•.lii^iTy.  //,  M.  IVliX  IU  «»7;   /'ai*Ii ,  l\>*itilu,  /.  S4»*'. 

Pi5  Krieg  ist  Uottcs  bcscn,   damit  er  Land  vnnd 
Lent  anssfegt*  —  tcÄmatni»  4M.  I.  ItMrrriath  II,  rta. 
Di«  üiuaou:  Ein  Krieg  bfiatebt  aua   nioUr  lüa   aluom 
Tr^ffsn.    (Attmanm   VI,  ti'O 
Ad«..-  Kriff  «r  gada  kostu,   hvurvcd   laadene  Tcwin«(i<a  og 
ndfeyea.     (Ukrud    i  tiavorue    ndryddoa  m«id  bakkc  og 
apado,  ibtaod  liuonooakeao  med  irommo  og  pib«.)    (Prvp. 
dan.,  Jb^.) 
Sehtrtd. :  Kriiih  tnchUr  Folck  ocb  Land.    (Gruif6 ,  4.10.; 
126  Krieg  ist  kein  Kinderspiel.  —  Sunrwk,  a«»?*. 

„Krioi;  iat  daa  aLergrOkal  Klotid  ,  das  all  r; 
trübt  udor  •Chendt,"     (Fro«<'knu,  8a,  vi^'j 
bar   wQtkoud   Sobrcckniaa    iat   d«r   Krivg,  t; 

aefilAft  er  und  dea  Hirten.**  (SehiUtr.)  Wn}  ILti  cu : 
Wo  Krlog  «In  Spi«!  tat,  wie  toll  der  Friede  ein  Krtiit 
leiu.    (Ältmann  VI,  457 J 

\11  Krieg  ist  leicht  angezettelt,  der  Friede  schwer 
erbettelt. 

126  Krieg  ist  leichter  angefangen,  als  siegreich  be- 
endet —  Simtotk,  6961;  Atfrli;,  3^63  u.  4473;  \\lmnw\ 
17.  »Oft. 
/)tta.:  Lottere  er  det  on  krlg  at  deeiarore,  end  dol  or  at 
trlompbara.    (Vror.  ttttn.,  3S3.JI 

l'iO  Krieg  ist   mein  Vaterland,    der  Ilaniiaeh   mein 
Haupt  und  all/eit  streiten  mein  Lelx'n. 

Frt.:  Xia  gu«rr«  eat  ma  patrie,   le   baruola  ma  maJann  ot 
eo  toote  lalaoii  oombattrc  *i'v%t  Uta  vlo.  (üntuHtjtr  ,  tif4.) 
Krieg  ist  oft  nöthig,  aber  iomier  bua. 

/«cü«, :  Kriyc  ur  undcrtidun    furnpdau»   luvu  altld    ikadclig. 

Krieg  ist  seit  ICaiu  überall. 

/)«a..  tomt  er  krjg  I  all»  laud.    (IV*».  da:,  «M.; 

Ih  '  llOTO  S  terra.  Ivi  Kuerra. 

Krieg  ißt  Wurfebpiclj  mftn  hat  das  Ende  nieht 
am  Stiel, 

/iv/Vv».    Ve  vllcr  (t'^Uiivrily.  'A^'K) 

tin»~'  I»»-!  Br%*«»  iffokaal,  det  faldcr 

133  Kr  tJulanterien,  filr  Ein  Vergnügen 


130 
133 


135 


Kiieg  k;it>:i 
marhen, 

Krn      ' 


AAd  law  ar«  a«  ftül  off  Ircmble  um 
I  m  rfcixlcu  vimd  Ochsen 

vüiy  Svurtlein  mein  vnd  dein.  — 
102' 


1623 


Krieg 


1634 


lu6  lüiog  l'jssL  ciueu  liingoa  achwuutz  Iwno^wcli. 

—    Lehmann  t  H4,  HO. 
Dio  WiiiiclG'n,  die  or  aehläKt,  hoilon  «ohr  »pikt, 
S^wcd,:  Krigoi  liar  eu  lÄng  nuni»*.     (OruM> ,  -ISO;    Wen- 
ttll,  46.; 

137  Krieg  lohnet  seinem  Herrn,  wie  di-r  Tenffel  soi- 

oem  knecht,  —  Lehmann.  444,  141. 
l'J8  Kriog  macht  den  einen  bleich,  den  andern  reich. 

Die  Ru<ieu:  Im  Kriedt«   kAtio   iruiü   sieb  mehr  holoii 
Als  Schijjwrren,     (AttnH*nn    VI,  464 J 
ßGhm.:  Vojn»  ncb^d  ka/d^mn  liojnth.     { Ci-lakotxky ,    3fl5J 

139  Krieg  macht  die  Krde  leer  und  diu  Hülle  voll. 

Arlhnr  )'•■■•  -•■■u..  r.<<Ksu  in  iiincr  Sclirlft ,  in  der  or 
Eum    Krici.'  Frankön    uuffonlcrtOj  die  Uc- 

IjAUIjtun«  au;  _  tjefürdcre  die  Bcvölkeruiie,  weil 

die  Moa«clii>ii  i'^n  vav  jede  Woare  dureli  N«chfr»i;o 
vormeUrtctxi ;  alloib  dann  müuten  maaseuhafte  HinricJi- 
tnngon  dcuflelben  Zweck  orreluheu  und  der  kfrikanischo 
N.i  Horst  von  Daiionjey  wAro  ein  Nationftlftkonom. 
I  '^  I.  Annal^n  der  leüifHdtn  JA-M4cAA<r7,  o.  O.  I79y, 
llK.  ...  S.  412.) 

140  Kner  macht  die  Kirclie  leer  und  den  Kirchliof 

voll.   —   /'arrlHHokon,  2665. 

141  Krieg  nmcht  einen  reich  und  zehn  ami. 

Böhm,:  Yojuou  jeden  zbohatno,  a  sto  jln^ch aohudne.  (Öt- 
V"!  todnego  sbo^aci,  s  ito  Jiok  sabcisj.    (Ö«ia- 

Un  II  a  hadban  BPmmi  Foter  bfttya. 

142  Kriog  lutaht  Gesetz  und  Recht  gtumm. 

143  Krieg  macht  Narben  (Schrunnen). 

144  Krieg  muss  den  Krieg  lehren, 

145  Ki'ieg  muss  niiin  mit  Krieg  vertreiben.  —  Leh- 

mann ,  436  ,  43. 

Auch  die  BuBBOu  sagen:  Das  Goichwur  den  Krieg« 
lAflit  lieh  nur  durch  die  Laoxette  de«  Krieg«  ourii'Oa. 
(AHmanH    >'/,  33?.; 

146  Krieg  nimpt  gntt  weg,  krieg  nimbt  mutt  w«g, 

kiieg  nimbt  blutt  weg,  —  Wehw*  Tn^ehuch. 

147  Krieg  oder  Frieden  gilt  ihm  gleich,  wie  Was- 

aermäuseu  Feld  und  Teich-  —  tWItnn.  397. 
Litt.:  Consiliia  belloqQO  claruB,  qune  copula  vera  eit.  — 
UABta  »imnl  et  oaduoeu».  —  Scuto  paotin  polere.    (£Ue- 
t4in,  .n&7J 

148  Krieg  ohn  rath  bringt  grossen  schuL  —  Mh, 

n.  437. 

140  Krieg  ohne  Geld  sich  nicht  lange  hält 

Dan.:  Hvor  penffe  og  gode  ra«d  latto«,  er  beit  ikko  at 
krigo.  —  logOD  peoLge,  uigen  Ijrat  ai  fogie.  (Proü. 
dan.,  »i2.J 

150  Krieg,  Pestilenz  ujid  theure  Zeit,   ist  das  eine 

da,  ist  das  andere  nicht  weit. 

Um  dou  Innern  ZuRanimcohang  xwiicbcn  Tjphufi, 
Krie«  und  Hunger  r.u  be gründen.  Vortrag  de»  Prufwu- 
•or  VircAi'^w  ubor  Mungert/phu«,  Tgl.  IdJincAr  Zritunf/ 
vom  II.  Febr.  \M^,  'i.  Boüa^. 
Lot.:  Bella  famem,  pestomqao  fiamoe  iiiortaUbu«  »JfvrL^ 
Oft  igitur  belltuu  pQJai  otro<iae  malntu.    (Sfiifbol<i,  ii.) 

151  Krieg    SÄet    Krieg.  —   Lehmann,  II.  ai5,   69;    Sim- 

Tock,  5960. 

169  Krieg  Boll  ein  Schatz  und  Nolhwehr  aein ,  sonst 

ist  kein  Segen  dabei. 
153  Krieg  eoll  mau  so  fuhren,  dass  mau  die  Pferd' 

an  Feindes  Zaun  bindet. 

Böhm,;  Ve  Tojni  I6pe  Joct  koni  n  neprAlelikdho  plolu  f  xa 

nepf&tolak^  kol)  rAsati  noili  utv^bo  fza  ar&i.)    (^rla- 

kcpfky.  367 J 
Dan.:  Be«t  at  airi^e  faglcn  i  reeden.     (Fror.  dttn. ,   Ab&.) 

I  krig  «r  best  at  binde  «in  beet  ved  fremmod  krrbbe.  (Bohn 

1,  380.; 

1Ö4  Krieg  ßtiflet  kein  Heil,  Friede  drum  bleibe 
unser  TheÜ. 

Lat.:  Nulla  aalus  bollo  ,  pacem  to  poecimn«  omne«.  (Vir0l.} 
(Btndti  I,  mi;  ff,  3391;  Fkilippi,  ft.tt'i;  8eh<onhnm, 
N,  39;  Ffobtra,  49^.-  GcKili,  1047,; 

15Ö  Krieg  und  Barmhei'zigkeit  passen  nicht  zusam- 
men.    (Oberlautitt.) 

166  Krieg  tiud  Brand  segnet  Gott  mit  milder  Hand. 

157  Krieg  und  Fehde  ist  MänneiTede,  Friedensbund 
lobt  Weibtrmuud. 

16$  Krieg  und  Mitleid  bestehen  nicht  im  gleicher 
Zeit. 

»*.;  Guerre  et  piti6  ue  «'aeeordeoi  fohominoDt)  pa«  od- 

•amblfl.     (L*r..ux,  If,  ^i;  Cahitr ,  8^7?  KrUtiaytf  ,  S64.J 

üni).  -  Niuoseu  •*  badbau  «emmi  F^tar  bi^a.    (Gaul.  lt>45.; 

159  Krieg  verlaugt  der  Alten  Kath  und  der  Juugen 

Tbiit. 


162 

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ISl 

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186 


KrTc^l^ftugt  viel  Hiiude,  aber  nur  Kincn  Kopf. 

/}  Am.-  Vojua  ae  ve<lo  ranohymi  rokatni,  aJo  00  tanahfmti 

iilavuuii.     (Vi'iakovtky ,  3äT.J  / 

Krieg  verzehret,  wasa  fried  bescheret.  —  t^ 
mair»,  443, 117;  Ä*»>irt«i, 51*62;  Körte,  3ifiS.  Venedt^,  I«». 
/JroHM,  /,  2022;  hInMon  ,  ß6. 

Krieg  von  nus«(ou)  macht  Fried'  im  H&ua. 

Go  '«lym  Fridd  Tercinigaxi  «loh  »IIo  f 

P&rl>  IS  Vaterland  häher  steht  ala  Meli 


▼ere 

UiAh:  Knj 


Villi  buiteo  douL  Triondechafl  sluiteo»    (1 

1 1' 


/,  460»'.; 
Krieg  wil  kein  Ealh  haben 

„Zuletzt  HO  wil  aach  sum  Kriog  gchuron  gcldi.  vod 
da«  nlcbl  wenl^,  ...  vud  wer  kau  den  kopifti  »IIp  pt««la» 
loijl   £s  wird  tlÄS    änrichworl  wt)l  war  1'     *  Krieg 

wil  kein  Ruth  bitbcu.''   (Liuitirh<::k  ,  iU:  L  *J 

Krieg   wird   nicht  durch   schlage«   ;^  .  — 

Lrhmnim,  444,  146. 

Ki'ieg  wird  von  heillossen  Leuten  gcttiacht,  — 

Lehmann,  434.  19 
Kriege  werden  aus  Uauptumachen  angeapoi 

und  aus  Scheinursachcn  gefuJirt. 
Krieges  Ende  ist  Friede;  je  naher 

Endo  tracht't,  je  besser  ist  es. 
Kurze  Kriege  und  tirme  Leute  Koli  roMn  sclmcil 

abfertigen.  —  Gmf,  iu.n6. 
Die    Reuhi9»treitD    der    Armen   in    BetTe>ff     geringta 

BctTüLg»  eoll  muiu  nicht  in  die  LJlnge  <ifthon>  aondacii 

eu  lubneLl  al«  raoghcb  abiuaohon. 

Lange  Kriege  und  ein  fauler  Friede  ricliton 
Land  und  Leiit'  zu  Grunde. 

Ftt.:  Dix  ana  de  g:ucrrect  uno  keur«  debatAÜlc.  (Lrrom*, 
ff,  21s.; 

Lieber  Krieg,  als  de«  Hak  gebrocheD.  —  Sm- 

rock,  Ä975;  Körte .  35.^6;  liraun ,  8021. 

Man  fuhrt  keinen  Krieg,   denn   um    Friedens 

willen. 

r,Man  ftagt  gemeinlieb,  krieg  wUrt  Ton  wegen  dr« 
fridoni.«*     (Murner,   Kar$tkan»  ,  l^j  ,  24,  Ziinch  l'*4sj 

f)an.:  Den  «karpeate  krig  «Igier  ul  den  boeUuidigat«  frciJ 
(Pro»,  dan.,  UJS.j 

Frs.  t  On  ne  fait  la  guorro  qae  pour  faar«  enftn  la  paix. 
(CahtfT,  »U;  Kritiinr/ttr ,  .H64.;^ 

Man  kann   keineu  Krieg  in  eiuem  Sack  vber 

Land  führen.  —  /v/n.  U,  4M. 
Man    muss   an   deji   Krieg   denken    (sich   suMi 

Kriege   rüsten),    wenn    mau   Frieden    behat* 

tcn   will.     (S.  Friede  131.) 
Lat.:    Anna    parate    onlmi«,    et   ape    prmesnntite   iMillaiA. 

(yiraiU    (thUippi,  7.  4l.j 
.^cAirci..  Krijg  füre«  für  frcdeu  aknll.    (*rmhb,  4Sft;  Wtm- 
»eit.  iC.) 

Mau  muss  uicht  leichtlich  Krieg  anlangen,  der 
Friede  ist  sonst  niclil  m  erlangen. 

Lat,:  Amia  prooul  Jacent, tarnen  cstfa«  «utoero  bellum,  attt 
aliter  paei«   tiou   liüet   arte   frai.     (Sutor ,   SS;   PhiUpfi, 

I,  41;  ÄVytoW,   ,17.; 

Mancher  meint,   Krieg  sei  ein   sach,   die   allo 

Knecht  xu  Ilorren  mach.  —  IHH.  11.  451. 
Mehr  als  einen  Krieg  hat  ein  Wort,  ent/üudci. 
Mit  vielen  zum  Kriege,  mit  wenigen  zum  It'itli«t. 

—    n'indil^r,  XV,  Itf  ;  Eiafletn,  H'l;  Simrotk,  (tlJTj. 

Nach  dem  Kriege  fehlt^s  nicht  au  lapfem  Leo> 

ten.   —   AUmaun  V,  70. 
Bökm.:  Po  voini  hrüiu  mnobu  b^rt.    (Atiaiuftk^,  %Qt) 

Nach  Krieg  und  Hräud  kommt  GoUes  Segen  in 

da«  LaoO,  —  hstar. ,  1  /.  9,  ßlnm,  .13;  Mfnrvta  .  MT?. 

Nicht  der  fUngt  den  Kiieg  an,  der  xm  ersten 
zuschlägt,  sondern  der,  der  den  andern  im 
Frieden  nicht  in  Frieden  lüsst  —  f>jtmi,  ».<•>. 

Nichts  ist  schilLdlicher  dann  Krieg,  —  Ukmum. 

II,  in.  &7. 

Ohne  Krieg  keine  Krone.  —  ^niUfr,  »a»kird,  Ul,  S33l 
Ohne  Krieg  wäre  dio  Natur  todt-  —  £ael«tii.  Wf. 

Lal.:  BcUam  ournium  palttr.     (Kinlrim,  3^7^ 

äoll  kein  Krieg  mehr  sein,  streichu  (verbann^) 

dit^  Wörter  Mein  und  Dein. 
T  gait  der  mall  (schlimm)   her  in  de  polske 

Krieg;  man  (a)x^)  de  der  net  kummet,  word 

der  6k  nct  schalen.  —  Hrm.  Tf. 
Venet^rischer  Krieg  hat  kleine  Elir.  —  Äibl 

n,  ftös. 


1625 


Krieg 


Krieg 


1626 


187  Viel  kommen  vom  Krieg  vnnd  wissen  nichts 

vom  streit.  —  Lehmann .  443 ,  113. 

188  Vom  Krieg  ist  nicht  zu  jadiciren,   che  er  zn 

Ende  ist. 

189  Vom  Kriege  erzählen  hören  ist  angenehmer  als 

Krieff  sehen. 
Böhm. :  Vojna  te  dA  dobfe  ilyteti ,  ale  tcxko  videti.    (Öe- 

lakovsku,  366.; 
Potn.:    Milo    doma    siedxae    o    wojnio    clnohao.     (Cela- 

kovtky,  366.; 

190  Wann  Krieg  vnd  streit  zu  Wagen  soy,  thue  nicht 

zu  zäglich  (zaffhaft)  noch  zu  frey,  gemeinem 
Nutz  versaltz  Tcein  Brey.  —  Gruter,  II! .  %. 

191  Was  im  Krieg  der  Feind  nicht  geleert,  wird 

von  den  Freunden  aufgezehrt. 
Böhm.:  Co  T6  Toini  nepfftel  nedobral,  dobfrA  prltel.    (Ö*- 
lakov$ky,  865.) 

192  Was  man  mit  Krieg  vnnd   gewalt  nit  basten 

kan,  das  muss  mann  mit  med  vberlisten.  — 

Lehmann,  812,  6. 

193  Was  zu  Krieg  wird,  darum  soll  geschehen,  was 

Recht  ist.  —   Graf,  476,  61S. 

ItX  eo  einmal  sum  ProoeiB  gekommen,  dann  soll  der 
Biohter  im  Endnrtheil  alle  etreitigen  Beohteverh&ltnitie 
entechelden,  also  im  peinlichen  Vorfahren  neben  der 
Beetrafung  de«  Verbrecher«  auch  die  Scbadloihaltong 
der  Beichftdigten  anordnen. 
Mhd.:  Hwac  se  chrieg  wirt  danun  sol  geschehen  wac  recht 
ist.    (München,  10,  19.; 

194  Wen  kriepr  vnd  vnrhu  wol  bebagt,  liebt  Chri- 

stum nicht,  ob  ers  gleich  sagt. 
Lat.:  Non  amat  hie  Jesom  qui  fert  ad  praelia  gaeanm. 
(Loci  comm.,  18.; 

195  Wenn  der  Krieg  kommt  ins  Land  geflogen,  so 

ist  das  Recht  bald  hinausgeflogen. 

196  Wenn  Krieg  anfengt,  so  muss  der  teuffei  die 

Hell  vmb  hundert  tausend  klaffler  weiter  ma- 
chen. —  Lehmann,  4S7,  54;  SdifMA,  111»*;  Goal»  1046; 
FAselein,  S98;  Sailer,  230;  Simrock,  5970;  Caa^ari,  hl: 
WindiXfr,  X\\  80;  Urarrn,  1,  8018. 
Dan.:  Naar  der  bliver  krig,  gi0r  dlereleu  helTode  a^rre. 

(Prov.  dan.,  359.; 
Engl.:  When  war  begin«,  hell  opon«.    (Oaal,  1046J 
lt.:  Gnerra  cominciaU ,  Inferno  «catenato.  (Bahn  /,  100.; 

—  Quando  la   gnerra  comincia  «'apre  llnferao.    (Bahn 
11^  140;  Patzaglia,  168,  7;  Oaul,  1046.; 

Span.:  Uaerra,  y  ca^a  7  amore« ,  por  an  plaser  mil  dolore«. 
(Bokn  II,  180.; 

197  Wenn  Krieg  im  Land,  gibt's  Geriichte  (Lügen, 

Neuigkeiten,  Sagen  u.  s.  w.)  wie  Sand. 

Böhm. :  Öm  votjny  a  moru  mO^fce  novin.    (Celakovtky ,  107.; 
Poln.:  Caaaa  wojny  i  caaau  powietrsa  nejwito^    nowin. 
(Ö€lako*»ky,Wl.) 

198  Wer    dem  Kriege    mit  gutem  Rath  ein  Loch 

macht,  der  thut  besser,  als  der  es  mit  Ge- 
walt hinausführt 

199  Wer  den  Krieg  angefangen,  der  soll  auch  den 

Frieden  langen. 

frz. :  Qni  a  fait  la  gnerre  Caoe  la  paix.    (Unu»,  II.  65.; 
/(..-  Facoia  la  pace,  cbi  hJt  fatto  la  gnerra.    (Pauaalia^ 
156,  9.; 

200  Wer  den  Krieg   erhebt,    der   ist   schuldig.  — 

Graf,  305,  148. 

Wer  den  Streit  angefangen,  eoll  id«  Schuldiger  l>e- 
traohtet  werden. 
3lhd.:  Wer  den  krieg  erhebit,  der  tet  der  «chnldige.    (KL 
Kaüer,  II.  16.) 

201  Wer  den  Krieg  nach  Büchern  treibt,  die  Kin- 

der aus  der  Apotheke  verschreibt,  ist  ein  Narr 
so  lang  er  leibt. 
.  £/än.:  De  IjorUe  skalle  «ige:  Jeg  har  Inat  det,  en  «oldat  : 
Jeg  har  giort  det.  —  Man  kand  oi  fure  lurig  af  bi»Keme. 

—  Ondt  at  ftfre  krig  af  bogen ,  og  hente   i-om  af  apo- 
theket    (Prof.  dan. .  359  n.  361.; 

202  Wer  den  Krieg  will  glucklich  (uhrcn,  muss  im 

Frieden  darauf  gerüstet  sein. 

Dan.:  Man  «kal  lienge  lavc  sig  paa  krigcn,  at  man  des 

»uarpro  kand  rindr.     (Prot,  dun.,  Vt'J.) 
Lat.:    Felix    respablica,    quae   paci«  tempore     de    bcUo 

cogiut. 

2011  Wer   ein    guten    krieg    fiihici,    »ler   hat    guten 
Flied.  —   Lehmann  .  444  ,  139. 
üoU.:  Wijie  beeren  voeren  krijg.  om  daardoor,  vrcde  te 
verkrijgen.    (Harrtbomt«,  I.  450*'.; 


204  Wer  einmal  im  Krieg  gewesen,  der  lest  nicht 

gern  daruon.  —  Eyering,  iu,4aii. 

205  Wer  fem  vom  Kriege  leben  kann,  der  ist  ein 

glücklich  Mann. 
Fr».:  Est  fortun6  oeluy  qni  bien  loing  de  la  gnerro  cultire 
en  longne  p«ix  l'aeure  de  sa  terre.    (Leroux,  II ^  65.; 

206  Wer  im  Krieg  ein  Bein  verliert,  dem  wird  'ne 

Stelze  an^schmiert. 

207  Wer  im  Krieg  und  Fechten  nur  defendirt,  ist 

demjenigen  gleich,  der  auf  sich  schlagen  iässt 
und  nicht  wieder  schlägt  —  Opel ,  389. 

208  Wer  im  Krieg  verhert  sein'  Schanz',   der  be- 

kommt auch  keinen  Kranz. 
Schwd.:  Hto  som  i  krijgh  fOrlörer  «in  «kan«  ban  für  «Itttt 
ingen  Jägerkran«.    ffCming,  67 J 

209  Wer  im  Krieg  will  Unglück  ha'n,  der  fange  mit 

den  Deutschen  an.  —  Petri,  ll.ivi;  A(Jr(c,  3555; 
IHiUir.,  X,  iO;  Venedey.lH;  Simroct;  1548;  Heimtberg 
F,  58. 

Ein  gewiisor  Prof.  Weberin  Gie8«en  sammelte  im  Jahre 
1715  historische,  anf  Deatschland  beittgliohe  »prich- 
wörter,  an  denen  das  Torstehende  aeh<>rt.  (S.  Dent- 
•eher  7  u.  82. )  In  Shmpjf  (Chronik ,  Bd.  1,  Bl.  27  b;  lautet 
der  äpmcü:  „Welcher  im  Krieg  wöl  TDglück  han,  der 
fach  e«  mil  den  Teutschen  an.  Mit  den  TeOtflchon 
mach  du  f^ttndachafTt ,  Tnd  fleuch  darbey  Jr  nacbpaur- 
sohaflt  Die  Teataoben  sind  biren  mit  rernanlft,  drumb 
freuw  «ich  keiner  Jr  aukunfft."  Die  Deutvehen  sind  nur 
dann  ron  andern  Völkern  Überwunden  worden,  wenn 
«io  unter  «ich  nnein«  waren;  darum  Bagto  einst  8oliman : 
„Die  Deutschen  sind  einig,  wie  die  Finger  an  mehier 
Hand.  '*  —  Die  Spanler  dagegen  scheinen  besondem 
Bespect  ror  England  zu  haben,  denn  «ie  wollen  mit 
aller  Welt  Krieg  führen,  wenn  «ie  nur  Frieden  mit 
England  haben:  Con  todo  el  mondo  gnerra,  y  pas  con 
Inglaterra.    (Bohn  /,  209.; 

210  Wer  im  Kriege  streitet  ritterlich,  des  Friedens 

hat  zu  getrosten  sich.  —  Opri,  212. 
Fahneninsohrift  an«  dem  Jahre  1631. 

211  Wer  in  dem  Krieg  ein  Bein  verliert,  dem  wird 

mit  Holz  am  Knie  curirt.  —  Eitelein,  579. 

212  Wer  in  den  Krieg  geht,  isst  selten  fett  und 

schläft  auf  hartem  Bett. 
It.:  Chi  rk  alla  gnerra  mangiamale,  beve  peggio,  e  dorne 
in  terra.    {Pa::a(/tia,  163,  1.; 

213  Wer  in  den  Krieg  zieht,  spielt  mit  seinem  Blute. 

214  Wer  in  den  Krieg  zieht,  was  nützt  dem  ein 

Harnisch  von  Giazel  —  Sprichwörtergarten,  6. 

215  Wer  in  keinen  Krieg  ziehen  will,  der  nehme 

kein  Weib. 

216  Wer  in  krieg  will,  der  nem  ein  Weib,  so  darfi 

er  nicht  fem  nach  vnglück  reisen.  —  Lehmann, 

871,38;  Simrock,  12364. 
It.:  Chi  b  stracco  di  bonaccio,  si  marite. 
Lat.:  Qni  non  litigat,  coelebs  est. 

217  Wer  keinen  Krieg  erfifthren  hat,    weiss  nicht, 

was  der  Friede  (werth)  ist  (gilt). 
Dan.:  Man  veed  ey  krortil  fred  dner,  som  ey  har  for- 
sögt  kiig.    Ci^re».  dan. ,  195.^ 

218  Wer  Krieg  fuhrt,  fischt  mit  einem  goldenen  Netz. 

Schved.:  Krljg  »r  ett  gyUende  nMth.    (Grubb,  429.; 

219  Wer  Krieg  fuhrt  mit  dem  Maul,  ist  zum  Schla- 

gen meist  zu  faul. 
Dän.t  Den  som  er  krigbar  med  munden,  er  sielden  strid- 
liar  met  haonden.  ^ 

220  Wer  Krieg  haben  wil,  der  nem    ein  Weib,  so 

darff  er  nicht  fem  darnach  reisen.  -  Leh- 
mann. 141 ,  29. 

221  Wer  Krieg   ohn  Kundschafit   führen    wil,   der 

went  viel  auff,  gewinnt  nicht  viel.  —  l'ein, 

II.  730;  Frotchm..  Qq.  Vlll. 

222  Wer  Krieg  predigt,  ist  des  Teufels  Feldpater. 

—   Sailer,  230;  Si w rot *,  5969;  tür  die  Schwcn :  SuUr- 
mctKler,  I811. 
Knyl.:  Whopreacheth  war  i«  the  dovil's  chaplain.    (Bohn 
//.  21.; 

223  Wer  Krieg  sucht,  hat  Krieg. 

S'htred.:  Krijgarc  bliir  bckrUg^dc.    (drubh,  43(».; 

224  Wer   Krieg  wünscht,   ist  werth,    duss  er   ihm 

ins  Hhus  komme. 

225  Wer  nicht  im  Krieg  ist,  der  wird  nicht  drein- 

schlagcn.   —  Pvtri.  II.  741. 

226  Wer  sich  im  Kriege  versuchen  ^^'ill,  der  muss 

es  mit  anderer  Leute  Schaden  thun. 


1627 


Krieg 


Kriege»  (bellare) 


1628 


227  Wer   will  iu  krieg  ziehen;  der  muss  Bcliraahl  | 

vnnd  vbel  Essen  vnnd  auffm  bodcu  zu  Schlaf- 
fen gewöhnen.  —  Lehmann ,  4U ,  18. 

228  Wer  zum  Kriege   Lust   hat,   dem   gefällt  der 

Friede  nicht. 

HoU.:  Wio  tot  uon  krijg  bclast  U,  reramelt,    waar  vrode 
en  rast  is.    (Earrebomde ,  I,  45ü''.^ 

229  Wer  zwei  Kriege  hat,  der  soll  den  einen  schlich- 

ten und  den  andern  fahren.  —  Simrock,  uses. 

230  Wie  auch   der  Krieg  sich  wend,  so  nimpt  er 

doch  mit  schad  ein  end.  —  //wiwcfe,  887,  8. 

231  Wie  der  Krieg  sich  immer  wende,  bringt  Scha- 

den stets  sein  Ende.  —  Goal.  1047. 

232  Wo  der  Krieg  einzieht,  da  zieht  das  Glück  aus. 

—  Parömiakon,  1109. 

233  Wo  im  krieg  viel  Rath  ist,  da  würd  die  That 

versäumt.  —  Lehmann,  437,  62. 

234  Wo  kein  Krieg  ist,  da  ist  keine  Ehre. 

235  Wo  Krieg,  Aufruhr  vnd  Meuterey  ist,  da  müs- 

sen die  Pfa£fen  auch  nit  seyn.  —  Mgrinus ,  343. 
23G  Wo  Krieg,  da  ist  Hunger  und  Noth  und  kein 
Brot. 
Bühm.:   I  V   dobrö  vojne  ohleba   le    nedost&vA.     (ÖelcL. 
kovsky,  365.; 

237  Wo  Krieg  ist,  wird  der  Brotacker  dürr  und  der 

Gottesacker  feist.  —  Parömiakon ,  a&66. 
Enifl.:  War  Is.  death'a  feast.    (Bohn  IJ,  21.; 

238  Zehn  Jahre  Krieg  fuhren,  nichts  gewinnen  und 

jede  Schlacht  verlieren. 
Frt.:   Dix   ant   de    guerre,   et   nne   heare   de   bataille. 
(Kritsinger,  364.; 

239  Zu  £j:ieg  mit  vielen,  zu  Rathe  mit  wenigen. 

240  Zu  Kriegen  haben  lust,  die  es  nicht  haben  ver- 

sucht.—    Lehmann  ,  itö ,  99. 

241  Zum  Kriege  gehört  erstens  Geld  und  zweitens 

Geld  und   drittens   Geldes  genug,  mehr  als 
einen  langen  Spiess  hoch. 

Oft  Iftsst  sich  das  Sprichwort  auch  auf  Bewerbangen 
nm  Aemter  anwenden. 

242  Zum  Kriege  gehört  Geld,  Geld  und  wieder  Geld. 

—  Simrock,  5963. 

Die  Basten:  Der  Krieg  ist  ein   Babelfresser.    (AU- 

mann  VI,  457.; 
Böhm.:  Yojn»  se  pon^zi  yydnaje,  rojna  so  b  krve  radoje. 

(COakwhy,  366.; 
Frt.:  li'argent  est  le  nerf  de  la guerre.  (Leroux,  II,  87.; 
It.:  I  denari  fanno  gaerra.    (Cahier,  3875.; 
Schmed»:    Krijg    Tthan    medel    ftr   kropp    vthan    secnor. 

(Qrubb,  429.; 

243  Zum  Kriege  sind  die  rathschläg  scheinbarlich, 

der  anfang  ist  leicht,  das  mittel  schwer,  der 

aussgang  ungewiss.  —  Lehmann.  443, 109. 
*244  Am  polnischen  Kriege  schuld  sein. 
*245  Aus   dem   Kriege   kommen   und   nichts   vom 

Streit  wissen. 
•246  Das  war  vor  dem  Kriege  (jüdisch-deutsch:  vor 

der  Milchomoh).  —  Tendlau ,  1050. 
Hämllch  Tor  der  firansOsischen  Berolation.    Das  ge. 

hört  der  alten  Zeit  an. 

•247  Den  Krieg  mit  der  Zunge  fuhren. 

Die  den  Feind  beschimpfen  und  ihm  drohen,  wenn 
alles  sicher  ist. 

•248  Der  Krieg  hat  ein  Loch.  —  U.  SaOu,  11.  CCXXI.  ». 
Es  geht  sa  Ende  damit. 

•249  Ein  frischer  fröhlicher  Krieg.  —  Düchmann,  i89. 
Diese  Bedensart  rOhrt  mit  einigen  andern  vom  halli- 
Bchen  Professor  Leo  her,  der  sie  in  seinem  geschiclitlichen 
Monatsbericht  ^om  Joni  1853  (vgL  dessen  Volktilatt 
für  Stadt  und  Land,  Bd.  10,  Nr.  61)  anwendet.  (S.  (Ge- 
sindel 3.)  Ein  „fdscber  fröhlicher  Krieg«  ist  in  Lm't 
Augen  das  fast  einzige  Heilmittel  in  der  „earopfti- 
Bcbeu  Völkcrfäulniss*'.  „Ein  einziger,  ordentlicher,  goti> 
gesandter  Kriegsregen",  sagt  er  a.  a.  O.,  „wttrde  die 
pralilerisohe  Bestie  mit  wenigen  Tropfen  schon  zum 
Schweigen  und  Verkriechen  gebracht  haben."  Er 
kommt  im  Volkiblatt  (1859,  Nr.  85)  anf  seinen  Lieblings- 
gedanken zurück,  indem  er  sagt:  „Ein  langer  Friede 
Lauft  eine  Menge  fauler  Qämngsstoffo  aof.  Darum 
thnt  uns  ein  frischer,  fröhlicher ,  die  Kationen ,  nament- 
lich die  die  europäische  Bildung  tragenden  Nationen 
tiefer  berührender  Krieg  bitter  notli." 

•250  Einem  Krieg  oder  Frieden  anbieten. 

Spitze  oder  Knopf;  Mss  oder  stirb. 
Lat.:   Altera  hastam,  altera  oadueenm  porrigere.     (8ty- 

boid,  2a; 


*251  Er  scheut  den  Krieg,  wie  ein  toller  Hund  das 
Wasser. 

„Ich  schow  den  Krieg  wie  ein  tauber  Hand  das  wasser." 
(Fitchart,  Gesch.,  in  Äloster,   VIII,  388.; 

•  252  In  dea'n  Kriag  trag*  i  koan  Spiess.  —  Neffleu,  46I. 
In  diesen  Streit  misch*  ich  mich  nicht;  daaa  trag*  ich 
nichts  bei. 

•253  Is  's  doch  wi  im  pulschen  (polnischen)  Krige. 
(Schles.) 

Frommann  (III,  419,  614)  hat  Pitsche&kriege.  (S.  Za- 
gehen.) 

•254  Krieg  säen  zwischen  Brüdern.  —  KaitersU-rg. 

•255  Krieg  und  Frieden  gilt  ihm  gleich,  wie  Was- 
sermäusen Feld  und  Teich.  —  Eigdnn .  »7. 
Lot.:  Hasta  simul  et  caduceas.  —  Scuto  pacem  potere. 
(Eitelein,  397.; 

•256  Nach  dem  Kriege  die  Stücke  (Kanonen)  auf- 
fuhren. —   Winckler,  XMII.  2. 

•257  Zum  Kriege  hat  er  wol  Lust,  aber  er  furchtet 
das  Schiessen. 

Kriegen  (bellare). 

1  Beim  Kriegen  ist  kein  Vortheil.  —  l\Hri.  li,  74. 

2  Besser   draussen  (in  der  Feme)   kri^en,   als 

daheim  den  Feind  besiegen. 

3  Ehe  man  kriegt,  soll  man  alle  Mitte!  zum  Frie- 

den versuchen. 

4  Ein  anderes  ist  kriegen,  ein  anderes  ist  siegen- 

—  Winckler.  16,40. 

5  Es  ist  gut  kriegen  hinder  dem  Offen.  —  Lehmam, 

11,  ui.  16«. 

6  Im  Kriegen  ist  der  Anfang  lustig,   der  Fort- 

gang schwer,  der  Ausgang  misslich;  und  iiA 
zu  fürchten,  dass  man  abends  wieder  nehme, 
was  man  morgens  bekommen.  —  Sutor,  37. 

7  Kriege  vor  der  Thür,  freye  vor  der  Thür.  — 

Pein,  U,  427. 

8  Kriegen  bei  Frost  vnd  Hungers  Noth  ist  Thor- 

heit  vnd  gewisser  Todt  —  Petn.  11.  4S6. 

9  Kriegen  heysst  mit  ^den  Netzen  fischen.  — 

Franck.  ZeytbuOi,  CCLX". 

10  Kriegen  ist  oft  gut,  aber  Geld  geben  ist  besser 

ab  Blut 

11  Kriegen  war  nicht  so  gut,  fridhalten  war  besser. 

—  Henisch.  124»,  57;  Petri.  II.  486. 

12  Kriegens  wird  keiner  reich.  —  Pctri,  li,  4J7. 

13  Krieget  ist  nüd  gewieget.    (A^penzeUj 
Lat.:  Bellum  —  flagellnm. 

14  Mit  vielen  soll  man  kriegen ,  mit  wenigen  rathen 

und  pflügen. 

15  Niemand  kriegt  mit  dem,  der  liegt. 

16  Viele  kriegen  um  das  Ey  vnd  lassen  vnterdes- 

sen  die  Henne  fliegen.  —  UenisA,  963,  as;  i\?«n, 

11,574:  Simrock.  4566. 

„Als  wo  man  vmb  das  E7  wil  kriegen,  Tnd  lesstdie- 
weU  die  Henne  Biegen."    (Waldit,  IV,  92.; 

17  Viele  kriegen  um  die  Beute;  Menschen  sind  nur 

Leute. 

Bei  Cicero  findet  sich  in  Besag  auf  die ,  welche  Ge- 
winn im  Kriege  suchen,  ihn  als  Gewinn goschlft  bctrei. 
ben,  die  Bedensart:  Beilum  caapouari.    (Fateliui,  i».) 

18  Wenn  man  anfangt  zu  kriegen,  so  fangt  man 

auch  an  zu  lügen.  —  Piiior.,  vi,  so.-  Simnck.  5966. 
Lat.:  In  fine  Tidebitur  oojaa  ThonL    [suti/r,  43.; 

19  Wer  ehrlich  kriegt,  der  empfahet  grossen  Lohn. 

—  Pein.  II.  697. 

20  Wer  kriegt,  der  wird  bekriegt.  —  Lehman»,  444 ,  113. 

21  Wer  krie^,  soll  es  mit  Kriegern  zu  thun  haben. 

Also  nicht  mit  denen,  die  nicht  xa  den  Waffen  grei- 
fen und  mit  ihnen  umgehen  können,  nicht  mit  Wei- 
bern, Kindern,  Alten. 

22  Wer  unglücklich  krigen  will,  de  fange  etwoss 

mit  dem  Dudscken  an.  (8.  Krieg  209.)  —  ihiit- 
tchcr  Xeocorus.  I,  127. 

23  Zu  kriegen  haben  Lust,  die  es  niclit  haben  ver- 

sucht. 

24  Zum  Kriegen  und  Siegen   gehört   Glück,   zur 

Ehre  gehört  Verstand. 


1629 


Kriegen  (accipere) 


Krieger 


1630 


'25  Du  krieget  vmb  nichtig  ding. 

Ittmtr  (fil)  ror  dl«  I»t«iuiichon  E<)d«niftrt«tt:  Da  nainl 
rtnl>ra   iioateadU.    —    Do    fuino   discoptaa.   —  Do   lau» 
eaprtDE. 
Kriegen  lucoipeTo), 

1  Diit  wöl  wi  wull  krigen,  eil  Snider  Meinert,  he 

men  aber  de  Kriuletüte.     (SüdfT<Uthfnnrt,hcn.j 

J>M  woUon  wif  lohou  kriuffon,  «Agto  äcLnoidcr  McU 
oert,  vr  ruoiDt«  ab«r  dM  Kortnthonbrot. 

2  I'at   wällt  wi  wol  krigcTi,   säd'  do  Avcat,  da 

Tiifin'  he  dnt  Geld.    (Uambur^.)  —  //rwfci',  2"j. 

3  Fi  wüd  (wir  wollen)  su  wuoal  krygcn,  aeggod 

de  Awekotitcn,  dan  maind  »e  de  DäierH.    (\U' 
mrr  in  tifv  Orafichnft  i/arkj  —  Fnfmmnim,  HL  S&4.  i». 

4  Ich   holt    niflchi  krigt,    sugie    der  Bett«)juup;et 

aliei'  mei  Bruder   hatte   bable  wa«  gekrigt 

fiMntrlituntt.J 

ö  Ich  kriogo  euch  aebon,   sagte  der  Uhu,  als  er 
die  beiden  Gitnpel  um  die  Ecke  pfL-ifcn  hört«. 

—  /'V.  SptflhiiQitt  f  Uomtnor  iHid  AmUoMt. 

6  Ik  har^  ik  hef  uii  ik  kau  krlgon,  dat  BÜud  ilre 

fcrachC^dno  Dinger.     (6uiUndmiitnar9ehi>H,) 

Ich  halte,  ich  bnbo  und  loh  kann  bokoamtRi  Am 
«iud  dr«i  vcnoliledcnfl  Dluge. 

7  Jokriojen  ca  jestuele.  —  Finnimch,  ni,  6i«,  ifi, 

8  Krieg'  sie,  kncg'  aic,  ist  der  Rntte  web  Altes. 

Mmi  frenröhnt  siob  »n  aU»i ,  n  '"   fahruti ,  wlo 

dio  Katie  nicht  mahr  Ober  oblfft  i  •  nokt.    Aoeli 

rouLeaten,  bei  doaoB  kein  B<">  afk. 

9  Kriegen»  was  Schröter  kriegt,  aus  sieben  Dör- 

fern die  dünne  ScheieBe. 

Itt  der  Mark  üriuidfloburK  und  ScUletJ«»  von  iemAiid, 
dar  aob«0raiideto  AoaprOoli«  OMcbt  oder  Uoffonugoti 

10  Van  de  neue'  krigcukanB»  dan  noeh  \  du  wöla 
nene  hewen  ',  htirre  de  Man  tuur  Frau  snghl, 
dft  harre  sollen  'ue  Mäed  *  rnaieu  '.    {huttpc 

in  itif  r,iitfitrhaft  Mnrh.)   —    Fmmmnn»,  111.  SÄT,  Ct. 

')  Keine.  ">)  Sago,  'i  Wollcat  koiuo  bftbeii,  ')  M««d. 
•)  Mletheo, 

U  Vau  diäiti  sa'k  wuol  oicks  krigeo,  d&i  «all  tni 
wuul  im  ewigen  Liäweu  dertor  lofcu  niaitton. 
(hi:rlohtt,J  —    Woeihf,  dfi,  11 J. 

•  12  Vbel  gok regen,  nicht  fern  gedrcgen. —  Pctnjl,  i&%. 

•  la  Du  krcggst,  wat  ICrus^  ki'cggt,  —  yriäi'Ubkt>r .  m : 

Di<iae  Bedtfjuuui  verdAokt  ibro  EoUtebui^  einem 
kOurgtborgrer  KfltchAndlor  Kurncot  Krnueo,  der  »eine 
lladu  auf  der  FleebbrAeke  hatt«  nud  als  rvtohcr  Mann 
geaiLvrbon  i»i,  Seine  loiehte  B«ijih«rkoi< ,  wi«  aocb  ciu 
köriM^rlioht)«  fiebrechen  fobrteu  ilm  sehr  liäufiir  in  Struil 
mit  duiTi  PttbUknm.  Eine  Forteetmni;  der  Kedrntart 
lat  di«  FraAo:  .,Wat  krig  Kmi^  «* Antwort:  „Upp't 
(fto/  da*)  Lctt  ( Uttaaitch  =  Tofobftnk )  geicb...." 

•  14  Du  kreggst,  wat  Schröter  kreggt.  (Pmuu.-Rytnu.) 

—  FritmirT,  423;  Fntchlncr^.  liyT. 

f  rUgol«  uud  wurde  hitiauegeworfen,  «eil  er  beim  Drei' 
blAttepiel  auf  Trumpf -Aa  b«te  wurde. 

•  15  Du  kriegst  nit  dat,  Nikelöschen,  —  Wurtbnth  in.  lo». 

Mii  dteMT  ttaduiArt  t  T>u  kricgat  daa  nicht ,  Mklaua- 
ahaa,  wob«i  aoeh  eiu  Schtiippclien  getoblagon  wird, 
fertlfft  mAn  eiiumi  Bitiaadei!,  den  uiaxl  foppeu  will,  In 
den  JUiolaUndep  ab.  Ueber  den  Urapmag  d«ra«lb«n 
ttvaablt  umb  bei  Bingen  am  Bhela  folfeade  8a«re:  Der 
Patron  a1l«r  rheixdaoben  Sohiffcr  iM  Sanct-Nt^'-t-"*'  '■"<! 
K«  boitobt  bei  Ihnen  die  Sitte,  daat,  weou  r 

dca  HcbifTa  xor  Boiie  daa  Ufer  T«»rlJk«at,  ui  >' 

kljtr  lui  Fahren  i«t,  er  der  ICaauicha^t  Kun. 
Joder  aiebt  den  llut  ab,  betet  ein  Taterui> 
pfteMt  dem  hoiUgeo  NikoUai  Leben  und  Q*i 
r\rr  «-!,'«-'  ohne  Gebet  rwn  Biniri'U  ab,  Ui><4  i»i   . 
ui  ihn  heftige  WihdatÄaa«    die  daeHcti 

u'  rwaamer  br«<?bt«n.     %t  Hef  aiia  nuLi  . 

ifci.  :..iA..i».i      '■ '-^'^  —    M*>lfe  und  gelobU   rr^itiic 

Oprpr.     Her  tio'l    *r  kam    gltckUcb 

ilurcbdaa  !•<•  -  (♦ofahT»«r«bw(rl»»»H<«, 


jcbl«ii 


•  IC  Du  kriggfit  öuj»,  d.d  di  «U*  roac  ^n^ty  üt  d'  Mul 
geit     CAltmotl.)  —  Oan»r%L  im, 

•17  Du  toUrt  aaeh  einen  a"       '  ;?pn.  (Mftmn^m.) 

Bchttranwiw  •«  ttacm  M  >  -'hee  daoa  kleinm 

Di0Bii  «TMigt  ka*  «di«ff  4 ' 

•18  Du  «ulkt  aflet  kfleg«,   w*.  'ricr  Irgire, 

nuus  de  Ite  oiek.  —  #'"  i». 


rj  Er  kriegt'»  nicht  und  eolite  or  Uaar  adiciafloii 
wie  ein  Wolff,  —  .SimjiWc. .  Vu^vhtiMi ,  nc. 

'20  IIa  kritt  och  nofh  nit  osu  vill,  ftla  mer  em 
Aug  licke  (leiden)  kann,  (Uin.)  —  Virnume^, 
;.  474.  r.K>. 

'i\  lln  kT6g  öneui  de  kon  Stu  «eggeiu    (U^Att.)  — 


Moii.->tll»iL-ii  aiiLfL'wjuiilt. 

m  IIc  krigt  dut  z'  Abeuda  as  de  Buflakaeww '.  -- 

Ä^iiUtT.   /,  11. 

*)    BoBAk&for   (ScurabaeuB   atoroorariu« ) ,  Süh4ntbult 
a.  a.  w.     Der   «»frintj  fji^flo*  Vergleich«  im   mir  rttitikt^l. 

Lmie%dui'  '.:■■    hörte  m  ^I  ^ 

Gegeutl  ,tbull  i'  Ab 

dregfp    ii  •«•er  eam   : 

wLU  douii  unui'fij   1».»^  iiin!tn;n,  d,  U,  i«  " 

Tage  bolna.    Abi^i  vm  buiiKt  auch,  •'  > 

llU|CK',  denn  will  ho  hrb^vu,  d.    h.    ' 

»ber  inaoferu  paMl  der  Verjflnich  nicht  ,  wir'  ;iii(^(.u'.Ih'H 

wird ,  auf  jemand  der  erat  ab<>iide  au  arbclt^m  anfangt. 


(Vgl.  d Araber 

•23  Ich  werde  eu 
Diu  au»   T 

1' 

dort  VI. 
ein«  1)1 

Ar-  "■  .1 

JM  .1, 


ii.  n.) 


1. 


gi'fnclDt  t 
L"9  <u  lior 


11  ii  In  waltibnr  UC' 

-  aaurt, 

•24  Ik  huu  liicli  Sil  vi!  krikt  a^?  mer  am  OgC  Uaom 

hätte.  —  Frommaan,  Ul.  Al3,iW. 

•  2b  Von  dem  kiOggt  de  Diewel  uich  cmal  o  Eudku 

Pöchlicht.  —   FrUdkbierK  m». 
•26  Was  er  davon  kriegt,  mi^  er  an  die  Pciteclie 

Bcbmieren.  —  £iMi0in,5O4. 

Kriefftr  (a.  Landakuccht  und  Soldat). 

1  Aus  Kriegern  werden  Kriecher.  —  Stuur ,  4S. 
a  Dem  guten  Krioger  eine  gute  Lanz^,  dem  guten 
Saufbruder  ein  guter  Panz. 
Frs. :  A  bon  goudarmo  boonp  lanoo  ,  X  boa  yrrogne  bona« 
pance.    (Kritttnfter,  S4«''.j 

3  hem  Krieger  die  Deute,    dem   Feldherru   dio 

Ehre. 
Z>Ja. ,- Kngi-folket  bjltot .  m«n  hovodamoudenienni.   (Vfo9. 
äan,,  360.; 

4  Den  Krieger  macht  nicht  der  llut,  sondern  der 

Mutb. 

i>*i<i..- Vit- '  l  krlgamaud  aUeno  i  der   ak^l   »od 

tiL    (i  1.; 

h  Ein  gut  vr  ist  schnell   wie  der  Hofle, 

greift  i*u   wie  eiu  Wolf  und  verthoidigt  sich 

wie  eiu  Eber. 
Frt. :  Ije  gneTTler  doli  avolr  ataaut  do  KTrier,  foito  da  loup, 

et  difonae  do  aanglier.    (CaJitrr,  üX.) 

6  Ein  junger  Krieger ,  ein  alter  Kriecher  (lO-üppcl). 

—    kurtr,  S&64  IJ.  4*7C.  SimrocK.  W63,   »V»wl*'y,  l.'-O. 

Kacb  linkfrtf  rUtirt  doa  Wort  von  CUriatuph  Wal- 
dia bor. 

7  Ein  Krieger  bekriegt  (beaitgl)  den  audurn. 
1}Ü»,:  Kri^ere  bekritfe«  ug.    ("froe.  dttn.,  a»5uj 

»  Ein  krieger  ohn  wehr  rnd  ein  Pneater  olin 
buch  taugen  bcidea  nicht.  —  Wentafk.  M9.  aw. 
/vm,  n,  »la 

3  Ein  kricgcr,  «o  darnioder  ügt,  lat  eben  aowohl 
tin  kii.  -or,  all  dor  da  siui  (tiegt). —  Cnner, 
I .  i'i     iv,  > .  fi ,  310;  SimrUk.  B960;  KOftt.  SS«fr  u.  447T ; 

DOM..-  Den  er  marel  un  kriganuuid  der  Ugc«r  ander  aom 
o<    -       ••    >^ijbnuuid    d«c   t*ber    tom    rlitder.     f/Vve. 

hfr  Krieger  ist  ein  Mürtyrcr  G<^tte«. 
et  f leiten  wnTlitJg  eUnv  bannhtoru«. 


10  Ei 

11  Ei 

I)  E 


«icli  nicht,  «ai 

M'tjt't, 

•  uon  imiUA,   (Bfmd»  IT 

u'or  macht  an« 


■I 


1631 


K  riegergut — Kriegsheer 


Kriegskasse — Kriegsien  te 


1632 


13  Gut  geführte  Krieger  werden  Sieger. 

Dan.:  En   krigsmands    styrke   bestaaer  i    feldt-^rentens 
gode  raad.    (Prot,  dan.,  361 J 

14  Krieger  ißt  einer  gesinnt  wie  der  andere,   sie 

haben  gleichen  Sinn  und  ungleiche  Stimm'. 

15  Krieger  ohne  Zucht  bringen  üble  Frucht. 

Gute  Diaeiplin  ist  dM  erste  Erfordemiss  eines  Heers, 
wenn  es  etwas  leisten  soll. 
Frz. :  La  guerre  i^avance  plus   k    obßir    auz   chefs ,  qu'A 
s'enqnörir  de  leurs  desseins.    (Cahier,  inb.) 

16  Kriegers   Weib  und  Fischers  Hund    haben  es 

beide  schlecht. 

17  Man  kan  solch  Ki-ieger  wol  entpern,  die  nichts 

dann  (Gottes)  Marter  schwem.  —  Gruier,  III.  65; 
Lehmann,  i/,  408.  12. 

1 8  Rechter  Krieger  Messer  steckt  hart;  müssen  sie 

es  zücken ,  so  kompts  nit  ohn  Blut  wieder  in 

die  scheiden.  —  Petri ,  II ,  &i3. 
•19  Du  gibst  ein  guten  krieger,  aber  hinder  dem 

ofen.  —  FTanck.  II,  iR^ ;  Tappiw,  40»;  Körte,  3565». 
Dan.:  Oodt  at  vtare  krigsmand  hiemme.     S^igsmand  bag 

ovnen.  Yare  brat^vnrst  svarde  og  spjd,  bans  luge  yar 

ei  at  finde.    (Prov.  dan.^  361 J 
ffoU.:   De    Toorzigtigste  krijgslieden    zitten  in  de   tent. 

(Sarrebomee,  I,  450'>.; 
hat.:   Extra  periculum    ferox.     (Philippi,   T,  146;     Tap- 

pius,  39*»;  Franck,  II,  46».) 

Krlefirexffut. 

1  Kriegergut  und  Bameumengut  dat  hält  der  Dä< 

vel  tum  Fenster  'rut.    (Hannover.; 

Bameumen  (  Webmahmen,  Wehmtttter)  werden  dort 
die  Hebammen  genannt. 

2  Kryger  Gudt  flüht  thom  finster  uth.  —  Petn,  II,  427. 
KriegsartlkeL 

Man  soll  über  den  Kriegsartikeln  die  Glaubens- 
artikel nicht  vergessen. 
Dan.:  Krige-artioleme  b0r  aaa  at  ttTres,  at  troen«  articler 
ikke  glemmes.    (Prov.  dan.,  360.^ 
Xrlefirsfehler. 

Kriegsfehler  seind  unheilbar.  —  Lehmann,  444, 143. 
Krlefirsfiruolit. 

Kriegs  Frucht  ist  vngezogen,  Jugend  TUd  freche 
Burger.  —  LeAmann,  453.  70. 
XriegBforcht. 

Kriegsfurcht  ist  schlimmer  als  Krieg. 
It.:  Peggio  h  la  panra  deUaguerra,  che  la  guerra  siessa. 
(Bohn  /,  119.; 
XrlenfdrBt. 

Den  weissen  Kriegsfursten   stehet    es  wol   zu, 
auch  mit  den  Göttern  den  Spiess  zu  brechen. 
—   Lehmann,  //,  287,  9. 
KriesBffarten. 

Im  Kriegsgarten  wachsen  Unglücksblumen. 
Lat.:  In  Bellonae  hortis  nascuntur  semina  mortis.    (Bin- 
der JJt  1405;  Seybold,  196.; 
KrieffSfflüok. 

1  Das  Kriegsglück  ist  generis  communis. 

Der  Ausgang  der  Scblaohten  ist  ungewiss  and  nicht 
zuverlAssig  roraus  cu  bestimmen. 

2  Kriegsglück  weicht  schnell  zurück. 

Dan.:  Krigs-lykken  beider  snart.    (Prot,  dan.,  360.; 
HoU.:  Krijgflsaken   wisselen   alle  dag;  die  giiteren  gaf 

krijgt  nu  den  slag.    (Marrehomie,  /,  450'>.; 
Lat.:  Nnsquam  minus,  quam  in  bello  eventua  reepondet. 

(Livitu.)    (Philippi.  II,  68.) 
Sehwed.:  KrijgBlyokan  hwälfwer  snart.    (Grubb,  436.) 

Xrleyahandwerk. 

Das  Kriegshandwerk  ist  leichter  zu  lernen  als 
die  Rechenkunst 

Vor  einem  halben  Jahrhundert  hielt  man  die  Bxereir- 
kunst  nooh  für  eine  grosse  Wissenschaft,  und  mancher 
Vater  bescbr&nkte  darauf  allein  den  Unterricht  seiner 
Söhne.  Jetxt  fällt  es  keinem  tüchtigen  Handwerks- 
burscben  oder  Bauemsobn  schwer,  diese  hohe  Weisheit 
in  sechs  Wochen  zu  erlernen. 
Krieffshauptmaan. 

Ein   Kriegshauptmami   soll   durch   die   Woche 
sauer  sehen. 
KxiegtiieeT. 

1  Ein  Kriegsheer  ohne  Oberst  ist  ein  Leib  ohne 

Seele. 

Dan.:  Krigs-bser  nden  ^verste,  er  aom  legem  uden  siiel. 
(Pruv.  dan.,  360.; 

2  Ein  vollkommenes  Kriegsheer  muss  haben  das 

üaupt  von  den  Italiem,  Hand'   und  Arme 
von  den  Spaniern,  das  Herz  von  den  Deut- 


schen, Beine   und  Füese   von    den   übrigen 

Völkern. 

Dies  ist  das  Recept  des  Kaisera  Maximilian  sn  ein^ 
guten  Kriegsbeer.  HaiL  dUrfte  wol  in  unsem  Tagen 
bedeutende  Ausstellungen  daran  und  wichtige  Einwen- 
dungen dagegen  sn  machen  haben.  Nach  einer  andern 
Fassung  lautet  der  Spmoh  :  Bin  onOberwindlich  Kriegs- 
heer muss  haben:  ein  italisch  Haupt,  ein  deutsches 
Herz  und  spanische  Schultern.  (Deutsche  Rotnamtritunf, 
III,  39,  235,  Berlin  1866.; 

3  Es  gehört  mehr  zu  einem  Kriegshecr  als  ein 

Haufen  Leute. 

Böhm.:  Jin6  jest  yojsko,  a  jin«  hromada  (sAafcnp).  —  Co 

jin£ho  jest  iik,  a  oo  jin«ho  houf.     (6elako9*ksf,Z&1.J 
Poln. :  Jinsza Jest  wotjsko,  a  Jinssa  gromada.  (Cetaiotky ,  367.; 

4  Wo  ein  Kriegsheer  steht,  da  muss  ea  aach  unter- 

halten werden. 

5  Wo  zieht  (lagert)  ein  Kriegsheer,  da  ist  keine 

Ernte  mehr. 
Böhm.:  Kolem  kasdäho  vojska  na  tri   mfle    aU  cesty.  — 

Yojsko  rozbit^,  zne  zabit«.    (Öelakovthjf ,  366.; 
lU. :  Oko  svakoga  raU  tri  milja  zU  puU.    (C^akovtky .  3C6J 
Xriefslcasse. 

•l  Der  trÄgt  die  Kriegskasse.  —  Klix,  33. 

*  3  Kriegskasse  I  Kriegskasse  I 

So ,  oder  auch :  „Ziethen  I  '*  ruft  ein  gewisses  Oasseo- 
publiknm  in  Breslau  den  Buckeligen  nach.  Der  Bof 
wird  dadurch  erklärt,  dass  Tor  etwa  2 — ^3  Jahrzehnten 
ein  durch  mancherlei  Anekdoten  Tolksthttmlich  gewor* 
dener  General  Ziethen  dort  lebte,  der  achiaf  war.  Wi« 
ist  aber  die  Bezeichnung  „Kriegskasa«*«  mit  Bezug  zof 
einen  Buckeligen  zu  erkiftren?  Ausser  den  beiden  obi- 
gen Neckreden  hat  man  in  Breslau  noch  folgende  £«• 
densarten,  die  beim  Anblick  eines  Buckellgen  Temois- 
men  werden :  Heut  wird's  regnen.  Jetzt  wird  schkcki 
Wetter  (vermuthlioh  wird  der  Himmel  trttbe,  weaz 
er  siebt,  was  fttr  Meisterwerk  er  unter  der  Firma  „Ben 
der  Schöpfung *<  hervorgebracht  hat).  Den  kannst  da 
dir  heiraüien.  Da  kommt  dein  (mein)  Brftatigam.  Koa 
kommen  Berg  und  Thal  zusammen.  Heate  haben  di« 
Buckligen  (Pickligen)  ihren  Ausgang.  (Sckle».  Profia- 
aialbiätter,  1Ö67,  S.  169.; 

Xrlegvkneclit. 

1  Der  Kriegsknecht  im  Haus  macht  dem  Frieden 

den  Garaus. 
HoU.:   De  krijgsknecht  in  huis  maakt  een  einde  aan  de 
rrede.    (Harrebomie,  I,  450**.; 

2  Kriegsknecht*  und  Bäckerschwein'  wollen  stets 

gerattert  sein.  —  Simrock,  5966. 

3  Man  soll  die  Kriegsknechte  nicht  alle  anspre- 

chen,  die  einem   begegnen.  —  Petri,  II.  4cc. 
Luther's  Tischr.,  262*. 

Man  soll  bei  der  Hauptsache  bleiben  und  sich  nicht 
au  lugehörigen  AbschweiAingen  verleiten  lassen. 
Xxi«s8last. 

Kriegslast  ist  für  Freund  wio  Feind  ein  schlim- 
mer Gast. 

Schtoed. :  Geten  gnager  dher  hon  ftr  bnnden.    (Grubb,  247.} 

—  Knjgs  bOrden  faller  ojämpt.    (Grubb,  429.; 
ElrleffBlauf. 

1  In  Krieffsleuflften  muss  der  vnschuldige  mit  dem 

schuldigen  fort.  —  Petri,  i/,  405. 

2  Kriegslaiu  ist  auch  Weltlaut 
BIrienleate. 

1  Das    sind   die   schlimmsten   Kiiegsleute    nicht, 

die  auff  der  Walstatt  liegen  bleiben.  —  iiuvt' 
nitiuM,  II,  517. 

„  Sagt  man ,  wenn  einer  nichts  mehr  kan  eynbringen  Tai 
er  dennoch  nicht  ril  ablassen  mit  Saulfen,  biss  ergir 
dabejr  liegen  bleibt." 

2  Freudige  Kriegsleut  machen  wenig  Wort  j  wenn 

sie  reden,  so  ist  die  That  da.  —  /V/n.  //.  sii. 

3  Geputzte  Kriegsleut*  schrecken  keinen  Feind. 
Dan.:  Prydet  krigsmand  sknekker   Ingen   fiende.     (Pntt. 

dan. ,  360.; 

4  Kriegsleut  haltens  gern  mit  veraoffenen  P&ffen. 

—  jPWri.i/.  427. 

5  Kriegsleut  müssen  die  Feder  auff  jhren  Hnth 

und  Helmlin  stecken.  —  Petri  ^11,4X7. 

6  Kriegsleut   reden  yon  Gottessachen,  wie  von 

Schuster  leder.  —  Petri,  ü,  427. 

7  Kri^sleute  haben  kein  Hirn;  denn  nm  Geldes 

willen  dient  der  Soldat  dem  Teofel  wider  Gott, 
dem  Feinde  wider  den  Freund, 
out  von  den  altan  SAldnem,  liandakneohteii. 

8  Redliche  Kriegsleut  furchten  jhren  naubtmttnn 

mehr  dann  den  feincL  —  l*rtri,  u,  wi. 


1633 


Kriegslist—  Kriegsübimg 


KriegBvolk  —  Krippe 


1634 


I 


9  Viel  KriegaleuteT  wenig  Rathgeber. 
10  Wenig  Kriegsleut    haben  ehrliche  Wuiulen.  — 

fcth,  II,  627.  Ilcuiich,  «06.  16. 
Xrleffslivt. 

1  KriegaliBt  ist  auch  Ju'iegsrecht. 

Dan.:  I  krig  braget  magt  og  litt.  —  NMr  ltfv«-l)ad«ii  rll 
ikk«  tllrekk«,  brager  moo  rova-belgta.  fPrmt.  dan.,iM^ 

•2  Des  ißt  (war)  eine  Kriegslist 

MaU.:  Cttt  i»  Mne  krljgiltct.    (Harrtbomätt  1,  iSO*.) 
KrieB-unaoht. 

Mit  grosser  Kriegsmacht  in  dem  Feld^  eine  gute 
iSacbi  den  Sieg  erhälL 
Xrl«gflmaiui> 

1  Der  ist  ein  verwogiier  Kriegsmann,  der  ein  NValf 

nicht  furcht  vmb  Liechtmeas  vnd  einen  ßaw- 
ren  in  den  Fastnacht  vnd  einen  Priester  in 
der  fasten  (wenn  man  boH  beichten).  —  Ih- 

nirch,  lOlA  ,  69. 

2  Ein  alter  KriegBmami  zeucht  nicht  gern  in  eine 

Schlacht;  wenu  er  aber  muas  ziehen,  so  hat 
sich  Rosa  vnd  Mann.  —  /v/n,  n,  im. 

3  Ein  jeder  KrieRssnianD  kennt  wol  sein  Fendleiü. 

—  Ati€tUin.  CCCCXX'^. 

4  £in   Kriegsmau   sol    kein   gefahr   scheweu.   — 

5  Ein  Kriegamanu  soll  beherzt  angreifen. 

J'rM,;  Un  gu«rrl«r  dolt  ttttti  tAttkot  d«  lArritr ,  faite  de  loap 
«t  dAfeni«  de  umgUer.     (KriUiitger .  364  ^.) 

6  Ein  Kriepfsmann  verkauft  zwanzig  (dreisaig)  und 

mehr  Jahr  seinea  Lebens  um   einen  Guld«n 
and   ist  wie  ein  Stück  Vieh,   daa  unter  der 
Metzig  geht. 
Von  den  altoii  Söldnern. 

7  Ein   redlicher    Kriegsman    ist    ehrenwerth.    — 

ivtri ,  //.  sao. 
S  Einem   Kriegsman   ist  sein  Harnisch  leicht  zu 
tragen,  —  J\;tri,  ii.ili, 

0  Es  wird  keiner  em  Kriegsman  oder  Christe  ge- 

boren.  —   /Vfn,  /,  39. 

10  Was  man  dem  guten  Kriegsmann  gibt,   ist  eu 

wenig. 

Uän,:  Det  et  rel  tlet  h<rtd  iom  gi^ee  en  god  kiigtiDAnd. 
(Proe.  dam..  Ui.) 

1 1  Wer  ein  Kriegsman  vnter  dem  fehnlein  Christi 

geben  vnd  eine  gute  Hitterachafft  vben  wil^ 
der  muss  sich  anff  geistliche  Wehr  richten. 

—  /Virt.  /,  101. 

*  12  Er  gebe  einen  guten  Kriegsmsnn,  aber  hinderm 
Ofen.  —  llenuch,  137»,  tS.  Saüer,  105  ,  SimroA,  16i9; 
RfMbwrg  IV.  91. 

„  Be  gibt  eid  dupffero  Kri«gamAtii  Held  rorm  Ofen 
in  den  8tobenseU. '^     (ICfeH»ff.  /,  70«.; 

*13  Es  ist  oin  Kriegsmann,  der  hoher  zehn  Meilen 
davon  wäre. 

«•Der  got  KrieigeiiiuuDn  rad  mftttrenbrocbor   hett  ge- 
wlil/.er  wer  cehea  oeilen  Ton  denoen  geweees.'*  (R<iU- 
vaif*mJ>mef,IHm ,  XHl.) 
Krlenpferd. 

>Vas  nützt  das   beste  Kriegspferd  weiter,   fehlt 
der  Keiler. 
Kriegraratli- 

Kriegtiriiüie   vnd  frembde  einkömmling  ratben 
selten  zum  Fried  vnd  dem  Lande  cum  besten. 

—  ivtn,  //.4J7. 
KrleffKreoht. 

1  Kriegsrucht  ist  raaber  recht,  —  l.irÄm^nn.  444,  \it. 

Dd».:  Krtge^ret ,  r^ver-ret.  —  1  kJlg  llder  rel  fjrrdigb»d  ti«id. 
(frot.Z*m.,  3«0  J 

2  Kriegsrocht,  scharfes  Recht, 

Lat.:  Nun  licet  in  bello  bie  pMOAt«.    fi*4»iij>/<i.  //,   SS.^ 

Kjrt«n«olukdaii. 

RriegMchaden  nnd  Brand  stguet  Gott  mit  mil- 
der Hand.  —  Hörtt.  um. 
KrieffsaobUr. 

Ein  Kriegwchiff  kann  nicht  in  jedem  Hftf^o  ein- 
laufen. 
Krieffsapiel. 

Nucn  dem  Knegwpiel  git)iR  uer  iapiern  j^Uei- 
den)  viel. 
KrlocattboBf. 

Kriegvübang  macht  den  Leib  stark. 
Dmvfcun  fipflicHirOaTiB.LsTiao».    U- 


k 


^■iii^U 


Krlaffsvolk. 

1  Krie^Bvolck  soll  man  nicht  lassen  müssig  seyen« 

~   Lehmam,  Hl.  66. 

2  Wer  will  mit  Kriegs  Voick  etwas  schaffen ,  der 

muss   zahlen    und   ernstlich   straffen.  —  /.(*- 

mann  <  4S»  ,  I . 

:i  Wo  Kriegsvolk  nimmt  den  Lauf,  hört  's  Grasen 
für  die  Kühe  auf. 
äöAm.:    Kudy  roOeko    ohodl,   lv«Ta   •«   uerodi.     (dti^- 

Dtilm.:  Kud  vojtke  pr(»hodi,  trftirfe   ee  ne    n»hodi.     (6e- 

tako9*kH ,  3«.V.; 
Xroat.:    Kad    voj«kn   bodi,    irars    (jB^meneJi)    no    rodk. 

(ÖflakoptJiy,  3M.; 

KrieffsvoTthell. 

Der  beste  Kriegsvortheil  iat,  aus  einem  heim- 
lichen (uad  inheimiscben)  Feind  einen  öffent- 
lichen machen.  —  Opel.  tu. 
Krioffswunde. 

Wenn  die  Kriegswonden  heilen,  su  bleiben  doch 
Narben  und  Schrammen. 

Böhm.:  VoJD&  bez  ■riniu  nenJ.    (C4laJt(ntky ^  3tt«.> 
Xiiamen. 

Bö  nix  te  kriemen  is,  do  is  auk  nix  te  kratzen. 
I  W'aldufck. )  ~   Curita^  33»,  lOi. 
Krieaelclien. 

'Kneznlchen,  krazetchen,  sagt  der  Postmeiater, 

£in  elter  lAngtt  Tereiorbener  eftehtieeher  Poetmeielttr 
iD  der  Ni&derUueitc  pOegte,  wenn  ee  ihm  reobi  wobUg 
w&r,  eich  die  Ktod«  ta  reibeo  anddebel  die  obige  Be- 
lieiieert  au  RebrencUeD. 
Krliraelkraffgel. 

Kriggclkraggel  Hahnkefot,  —  Frisckbier*.  not. 

UekriUol,  eolUfrohte,  anleterliohe  Schrift. 
Krljouneln. 

•Krimmein  un  wimmeln.  —  K»m,uu, 

Eigentlich  TOD  latekteo,  die  dicht  In  grotier  A.ne4b) 
heruBikriechen ;  «ber  ^neh  von  Meaecben,  di«  in  groe- 
•er  Menge  «lAon  PUts  fallen  oder  «ich  in  Umherlen- 
fen  dringen.    (Dähmgrt,  lft4*,J 

•  1  A  werd'a  Krimmern  am  Kacken  krigen.    fSchUi.j 

—  Uomolckt.  «0,  Hobituon,  385.  rrommatin,  J//.S4T,  I«. 
Er  wird  gch«ngt  werden.    (S.   Feldbiechof  und   Sei- 

leritoebter.)  ..Futge  gudem  Botbe,  wf>ll  noch  Z4t  au 
rothen,  th  du*»  (ehe  du  dee)  Knmmen  in  Meeken 
krigeet.**  (OrpftMut  in  dar  Utiubttn  Oornrotti  rgl. 
Palm,H,  16.; 

•*2  Krimmer  (kratze)  dich  selbst^  wp  es  dich  juckt. 
-^   Weinhold.  «S. 
fllrima. 

*Icb  brächte  Krimiase  mid*m  nf.  (8.  Onrer nehmen.) 
~   Pcler,  449. 

Xrln«. 

Ze  Krino  platscht  em    mät  der   Lijegissel.  — 

XrinMln. 

*Ee   chringlet   wie  die  gross  Ologg  z'  Uegnau. 

—  SMfrmf%Htr,  4a. 
Krlivirelaappe. 

*Er  macht  ihm  eine  KringeUuppe  drein.     i.Vi<r- 

timytfn.^ 

Eine  StOmsg.    Von  einem  Knebenacbem.     Wenn  ein 
ntnlhwüliger  Bnbe   den    In  Schlitten   liemnfehrendc>n 
Knaierad«B  nin  Fneee  packt  nnd  in  Kreiee  dreht,  d»» 
er  unwerfen  aanee. 
Xrlpkop. 

Beter  Knpkop  '  as'n  Duseldop.   (6.  Kribbhop.)  ^ 

Frommann,  //.  390.  41. 

*)  Ein  Meneeb,  der  Ober  jede  Kleinigkeit  urgerlieh 
wird ,  TOD  kribbeln ,  kriebeln ,  mlttelhochdentech  krlwen, 
krAwen,  krewelen  ^^  krönen,  kretccn;  dnnn  eaeh  Jacken, 
kiteeln,  wovon  kribben  t-  iruenii  Kribb«  Kribbink  = 
innerliaher  Verdraee,  kribecn  —  STgerUch.  (Ddknerr, 
tU;  rrvmmtnm.  //,  ISS,  51.; 

1  Aas  einer  k«  i'  Kpe  s&aft  die  Kuh  keine 

Milch.    —  <rl«i.  406. 

2  Bei  einer  lei  i'  brüllt  die  beste  Kuh. 

3  Bi  de  leddig  i  nck  de  Pir.  CMwkttnimrg.} 

^    nuntkn.  in.  r.,,,...^.   VIU. 

HaHrangeeortfOtt  •lAren  hSuflg  den  ebelioben  Frieden, 
lii  l'nmmrnt    Itl  leddigen  Krilbben  el&n  eik  de  PArdi. 

4  Bui  1  IS  gut  »äU  waren.    {Saturiat»t.j 
i  Pifc  ....j-i    .'  «K-    »icbt  dem  Pfordt  nach.  —  t*ft- 

mtiMi,  1*7.  lt. 

1»j3 


' -^ 


1635       Krippelbild— Krippenbeisser 

6  Die  Krippe   geht  nicht  zum  Rind.  —  liemMherg 

ni  135-136. 
Der  OohBo  niaat  cor  Krippe  g«hi*a  ,  »agen  die  Krofttön. 

7  Die  Krippe  konmit  nicht  zum  Gaul.    (Mhmen.) 

8  Die  Krippe  laufft  dem  Ochsen  nicht  nach,  der 
Ochs  muB8  die  Krippe  suchen.  —  /'«»n.  U.  isi; 
TK.  Drabiich  in  eiavT  Ertdhlung  am  dem  VoUifleben  im 
Ameuieiüialtnder ,  t»ea. 

Wer  etwaa  l»beQ  will,  mtut  «■  loetum  nod  imbin 

gehen,  wo  er  es  fludet. 
Böhm..  Jeele  k  »kotu  Deobodl.    {Öetakovtkv,  tK.) 
Uä».:  Krybben  fplger  ei  beeten.    (Pro9,  dan,,  a&2.;    . 
Krottt,t   Nejdn  Jaile    k   voln»  neg  vol  k  jMUm.     (Ceta- 

kowtki/,  V2b.) 
Lat.:  Friget,  quem  petere  plget.    (drabh,  ^m)  —  Non 

pr«eiepe   boveni,    i«d    bot   praeiepe    reQaiiit>     (ö*ta- 

ko9fty.  125.; 
ScMwed,:  Krabban  löper  intet  effter  oxea.    (fffu'fb ,  3Se.j 

9  Man  soll  hienieden  bei  der  Krippen  und  Win- 

deln bleiben.  —  Luther»  riachr, ,  37  •*. 
10  Wan  a  Krab  lethag  n»,   do  bitj  a  Hingster  ar- 
köther.     (Nor^fric»,)   —   |^(iy»jMm*orfj ;  Firmenich,  111. 
4,S9. 
Wsim  die  Krippe  leer    iit,  bBlaaen  die  Pferde  eiin 


Krippenhond  —  Rronacb 


1636 


11  Wann  de  Krübbe  lieg  es,    dann  aloat  eilt    de 

Piärre.     (herlnhn.)  —    Wimte.lZ.m. 
19  Wei^   die  Krippe   leer  ist,   schlagen  sich    die 

Pferde  im   Stall.  —  Simrook.  S98S;  Kirte,  J&6S. 
Noth  erzeugt  unfriedliobe  Ehen. 
Dan.:  N»fcr  krybben  er  tom,  Htw  betten«.  (Bt>hn  T,  asSJ 

13  Wer  in  der  Krippe  gewindelt  worden  ist,  dem 

«polten  die  Stöcke  leicht.  —  Spnchwäru^^y^tTte}^,  42. 
Weil  er  aohworer  Arbeit  tou  Jagend  »n  gewohnt  lit. 

14  Wer  uager  der  Chrüpfe  gibore-n-iach ,    chumt 

nit  i  Bare.    (Soloihum.j  —  Sdn/d,  es,  loo. 

Von  eiDem.  der  «ich  ana  «einer  bedrftngtoD  Lage  nicht 
berftaBsawinaen  vermag,  well  ihm  dme  Qltlck  nicht 
gtlnitig  ist. 

15  An    der    öffentlichen    Krippe    liegen.      CD^in-h- 

amerikiiH.)  —    WotlienblaH  der  Neui/orker  Staatiseitung, 
18€a.  Nr.  33.  S.  3. 
Von  den  £lnkllnft«n  eines  Auitea  lebnn. 

16  De  Krepp  löf  dem  Pärd  noch.     flMbHrgj 

Wird  unter  ftsderm  gebraacht ,  wenn  «ich  der  weib- 
Uebe   Tbeil    nm   eine   eheliche    Verbindung    über    die 
Schranken  der  Sitte  bemüht. 
BolL:  De  kribbe  looptnaar't  paard.   (Barrebomie,  /,  450».J 

•17  Die  Krippe  frei  machen  für  ander  Vieh.    f.Vord. 

amerika.} 

Sagt  man  in  den  Vereinigten  Staaten  Kordanierikai, 
wenn  der  nenc  Präsident  die  Beamten,  falle  sie  niobt 
«einer  Partei  angeboren,  eutlJIsit,  nni  die  StaaMftmtermit 
HJtnnem  ulner  AnBicfatca  an  bosetren. 

•18  Einen  in  der  leeren  Krippe  naschen  lassen. 

D.  h.  ihn  Hunger  leiden  laason.  ,,So  man  den  rait 
kein  futer  leit,  vnd  gibt  dorn  armen  ril  «u  fa«ten ,  rud 
laset  ale  in  leer  kripffon  naschen.*'  (Vom  iuth.  Narrtn, 
in  Klotttr,  X,  42.; 

•l9  Er  findet  die  Krippe  wie  ein  Postpferd. 

Hotl.:   UiJ  weet  de  kribbe  te   vfndon  all   «en  postpaard. 
(Barreb'jmie,  I.  450».; 

•  20  Er  ist  an  seine  alte  (vorige)  Krippe  gekommen. 

Von  denen,  dio  ans  einem  appigen  lieben  In  ihic* 
vorige  Aimuth  oder  auH  dieeer  in  den  frttbern  glück* 
liehen  ZuAtand  Ters«txt  worden  Bind.  In  selue  alte  Oe> 
seliBcbaft,  Umgebung  /urUckkelir&fi, 

•21  Heran  an  die  Krippe.  —  Kiuc.  3i. 
♦23  Hier  hängt  die  Krippe  hoch. 

E»  gibt  niobt  tigI,  e»  g«ht  ärmlich  ber, 

*23  Man  hat  ihn  an  die  Krippe  gebracht,  wenn  er 
nicht  frifist,  ist  es  Beine  Schuld. 
Bou,:  Hij  ia  a»n  de  krlb  gebragt,  het  Staat  aan  bem   cim 
te  eten.     (Barrtbomtfi,   /.  450*.; 

•24  Von  der  Krippe  fortmÜBaen. 

Aas  den»  Amt«  entfernt  werden. 
KrippelbUd. 

•Ef  ist  ein  schönes  Krippelbild.     (ScMft.) 

Ironisob  ron  widerwirUgen  Subjecten  in  irgendeiner 
Beaiehung.    Ton    den    BUdem    entlehnt,    welche  man 
znr  Aaaaobmfioknng  einaa  Xrlppela  (einer  kleinen  Krippe) 
fttr  die  Kinder  eu  Weihnaobten  gebraneht. 
Krlppenbolaser. 

•Üä  esa  'ne  Krebbenbiesaer.     (Kfiln.j  —  Finnentch, 

1,471,  SIÄ. 

EigeDillcb  ein  Pferd ,  das  die  Krippe  «eraagt,  dann 
«In  nngefOger  Mensch,      bei    bähnerf  i'ihT*^  wird:  fio 


J 


old  KrObbenbiter  erklärt  ml«  ein  iai«r  Karl,  dar  va.  akhli 
mehr  taugt. 
11  >a.:  Het  ia  eon  kribbebijter.    (B^rr*^9mt4 ^  '>  *»'J' 
Krippenhond. 

•Eb  ist  Esopi  Krippenhund.  —  Bf&nmq ,  lU  vi. 

Kripp«nreit«r. 

•Es  ist  ein  Krippenreiter.  —  Eiie/«ia.  »7.  JJraaa. 

/.  J025;  k&rU,  8508*. 

Ein  uniherfcbBLarotaender  Janker.  In  Seblesics 
„Wurstreiter"  von  ihrem  gewohnliob  wnriUDxmif«« 
Mantelsack.    fir«r*6»fA  //.  »41,; 

Kxlten. 

1  Kriten  ^  im  ßlarren  helpt  nich ,  de   Bücks  möt 

af.   —    Bxverm.  Tai. 

')  Laut  weinen.  HoU&udlscb;  k.riJI«o«  fzft&aOeiaak; 
crier,  engliacb :  cry.    (Vgl.  Si%r€nb\a^^  IM»; 

2  Laut  gekreteu,  bolJ  vergüten.  —  liueren.  aos. 

Wer  am  lautes  ton  weint  und  aenCst,  Tergfisataai  erflen. 
KrltUu 

Wie  die  Kritik,  su   auch  die   Kunst;   ist  Jen« 
rauli,  wird  diese  Dunst.  —  Saphir,  liwtwrütaät- 
Dtctamatoritche* ,  Nürnberg  lS3i2.  S«  laS. 
KrltUoli. 

•Er  ist   so  kritlich  wie  eine  Wandlaus.      PfaiiJ 

—    KUnn,  n.  22«. 
Solu-  wunderllcb ,  «treitaftehtig. 
Kritae. 

•Et  geit  in  de  Kritz'.    {Hamhurn.j     ^ 

Es  gebt  verloren,  gebt  weg.     Von  Krttaeln . 
schreiben.    Be  ist  wie  Terkritxelt. 
Xrodde  (AdJ.). 

*üe  is  so  krodde  '  as'n  Swinslds^  de  baveii 

in  de  Bössels  (Dorsten)  sitt.  fchifhe«.)  - 
Purren ,  &Ql i  Frommam  ,  y.iii.&b4:  EichmaUi,  iMi 
Uotukalendin- .  lil. 

M  Krodde,  anob  kroddig,   krOdig  =  g«patat,  Mll«- 
fltutxt,    schmück;   Qppig,  kühn,    mnihig,   YoÜ  " 
gefllhl.     {Vg\.  Slürgaburff.  \24^K) 

Krodde  (Subst.j. 

*Dass  iliTi  alle  Krodde '^petse!  —  SadUr^ 

f^l3 .  is.  C4,I 

0  üb  eine  and  welohe  der  von  8tür*nL%trg  <  134  ^' )  ts- 
gegebenen  Bedeotungen  dieaee  Worte  hiex  Anweadiutf 
findet,  i«t  mir  niobt  klar. 

Kröhn. 
•l  Aem  t»  Krin  s&Un.     (Oe*ierr.-Sthle^.)  —  /Vtrr,  US. 

Ihn  rorecbtweisen  ,  xaohtigen.     (S.    HeimUiiohlea.  I 
•  2  Di  bot  Krin.  (^iehiftbür^.-tfii^.)  —  rmmmmia.  T.  O.  II 

Der  ist  gescheit. 
•3  Sich  an  Kren  göbn.     (OberMtrteHk.J  —  Bsmiftr* 
rrn .  143. 
Krötuirelben. 

•Der  ist  juat  /um  Krenreiben  recht.  —  ha 

Uli  ,  143. 
KrokodU. 

1  Das  Krokodil  hat   an    den  Zähnen    genug,  ^ 

braucht  keine  Hönier. 

Die  Bataen:  Wer  dem  Krükudil  noch  ein  Hom  aa- 
eetst,  verdient  damit  dnrchatocben  sq  werden,  i'itk- 
monn  1'/,  416.; 

2  Der  Krokodil  threnen  weint^  wenn  er  eiijt*n  m 

fressen  meint.  —  lUmisih.  äS4.  s#. 

3  Zwei  Krokodile    leben  nicht   in   Einer  UöhJ^ 

(Afrika.) 

•4  Dem   Krokodil  die  Fische   befehlen.  —   kitma^ 

Vi,  Ä34;  lieimher^  n\  0. 
*o  Krokodile   nach    Aegypten    tragen.  —  tinutUn 
VI,  40. 

80  viel   wie  Waas«r  ins  Meer«  Boloe  wmiIi 
Fliegen  nach  Aptüien. 
Krokodils  thränen. 

1  Kroküdilalhränen  —  falsche  Thriinen. 
•2  Es  sind  Krokodilsthräncn.  ~  Kdm^ae»^ 

I,  a026.  Frvichhier^,  2303. 
Falsch«,  henchlerifChB  Thr4uen. 
jy^ö.;  Zij  schreit  krokdilltJli-tnincn.   (Barr,  t.,^m.^     / 
Z.af..'  Ad  noveroao  sepolorum  Mamu> 

l«i  Sfv*>oid,  'J:  Vhiiipp*.  /.  11"     / 

—  Crocodili  lacrymae.    (Stjf^otd, 

Hatnmiae  laorTmae.    (S*^iä,  54<i 

Kronaolt. 

"Du  bist  doch  von  Kronnch. 

Eine  Im  Frnnkenwalde  übliche  Aedensart,  tnll  d 
ungefähr  eo  ▼!•!  sagen  will,  als:  du  biat  ni«iii  kli 


1637 


Krönofaen — Krön« 


Kr  ÖD€in— Kropf 


1638 


I 


I 


I 


•'S  Krinl  wcxt'm. 

Br  fkngt  4U.  tlcb  zu.  fohlen,  4eo  Kopf  höher  mm  tra- 
ffan ,  itola  lu  werdeo.  .,  Ich  blr«  wol ,  'i  krinl  wdKt  Ich 
Ceuob)  «temlloh,  wtll  »u  Tial  lich  tun  euch  bewerb«DJ* 
(KfUtr.  169».; 

Xrone. 

1  Aß    der   Krone   erkeunt   man   den   Kaiser.. — 

fiertrom ,  44. 

2  Die  Krone  einer  guten  GeaiauuDg  itt  Demath, 

—  BurcUtardt.  iTü. 

3  Ein  Krön  durch  alle  Welt  mehr  denn  ein  Bataen 

geld.  —   ilenxtch.  IB»,  Ja.  Atn,  U,  JIO. 
Sio«  Krane  (Maaxa)  ^U  überall  mehr  »le  ein  Bfttaen. 

4  Kiiie  Krone  ist  wol  giit,  aber  sie  drüokt  mehr 

bIb  ein  Hut. 

Sin  inorK«nliQdiiO'h«i  Sprichwort  «Rgt:  Ote  Krone 
drückt  acbwdr,  utid  unter  dem  Dikdeio  flioiien  oft  In 
einer  Ttecht  mehr  ThrJLneB«  ale  dAeseibe  Perlen  zAhU» 

h  Eö  hilfiX  kein  krou   fürs  hauptwehe.    (8.  Koller 

uad   Pentor.)   —    Frondt,  ti»    8&*.    Äaiiirr.  54«;    fit«?* 
lein.  897;  /Vo«t,  t*7. 
Von  den  Leiden  der  Grossen. 
It.;    Dolor    di    CApo   non    togUe  U  ooroa«  reftl».    |fi9u*A 
/,  93j 

6  Es  ist  keine  Krone  im  Himmel  ^  die  der  Teufel 

nicht  geschmiedet  hätte.  —  Airi»miall(on .  894. 

„  £■  brmiit  utti  dieser  nbgeiAgte  Feind  wider  WiUeti 
Nutxen.  Jenor  Herr  klm«rt.  des«  er  den  Pn«s  gebrochen, 
weil  Ihn  der  Teufv]  vom  Pferde  RSworTen ;  aber  ee  ist 
dies  ein  LJebel.  am  dem  viel  Gutes  erwiohst. " 

7  Eb  ist  keine  Krone  so  schön,  ea  wird  ein  Kreu« 

dabei  stehn. 

JJoU.:  Daur  in  (^oene  krnoii,  of  dajir  Staat  een  kmlsje  op. 
(HtirrfUom*r,  f,  117»; 

3  Keine  Krone  hilft  vor  Kopfweh  und  keine  Rü- 
slang  wider  des  Tode»  Pfeil.  —  JInyer.  n,  uä.- 

Simrotk.  59B4,  ßraun,  l,  2037.  Körte.  35«».  Fro»l,  147. 
MoU.:  Oeeoe  kroon  hoelt  boofdplja.   (Narr*bomi*r  /,  44S^  , 

Rukn  /«  318.) 
JtM. :  NoD  hberat  diadema  capitis  dolore.   (Binder  li^  tl6S ; 

£it0l4im,  397.; 

1JI  Keine  schönere  Krone  als  die  der  Demirth. 

Dl»  Krone  der  Lehre  ist  Weisheit,  die  Kruse  der 
Wuisheit—  Demutb,  die  Krone  der  Deznutii  ^  Glanbo, 
die  Krone  des  OUnbeos  —  Tugend. 

10  Mit  Kronen  und  Dukaten  geht  alles  von  statten. 

—  Parämiakoti ,  2ib4. 

11  Wer  die  Krone  tragen  soll,  trägt  den  Bettel- 

sack nicht  lange. 

Der  grosse  Ximenos  s.  ß.  musete,  da  er  noch  MOnoh 
war,  mit  dem  6eltel«aok  umheniebes ,  Terstand  «Ich 
aber  auf  die  Knust  lu  betteln  to  tcbJecht,  daes  er  nach 
der  Mlthe  eines  ganiien  Tags  oft  nicht  ein  Stück  Brot 
aafsn weisen  hatte.  „Lasst  mich  maohan",  satrte  sein 
Kamerad,  „ich  tebe  wol.  dais  wir  alle  noch  Munuitre 
sterben,  wenn  ihr  langer  den  Sack  trag«n  wollt."  Dieser 
cum  Betteln  unffthige  Kopf  wnrde  der  grösste  Minister, 
den  Spanien  in  rielon  Jahrhunderten  gehabt;  alle  seine 
Handlungen  trugen  da«  Geprlge  einet  groeecn  Ooisies. 

12  Wer  eine   Krone  gewinnen    kann   (will)»  darf 

einen  Pfennig  (Groschen)  wagen. 
üoü.^  Die  met  kroonen   winnen,  en  stnlTen  wa^en,  dla 
sijn  beTTJjd  voor  hard«  sla««».    (ffarrtifo$Me,  /.  458*.^ 

l'S  Willst  du  mr  Krone,  so  trage  dai  Kreua. 

*  14  Dat  tut  em  in  de  Krone.  —  IMkaari.  SW^ 

Das  verdriesit  ihn. 

*  Ib  Dem  fikllt  keine  Krone  vom  Kopfe. 

IIoU.:   D«  krooa  is  an»  ran  iiot  hoofd  gevallen.    {Harrt' 
bomtf.  f,  4Sl^\j 

•l«  Di  werd*  (würde)  uch  de  Krin  (Krone)  versof- 
fen ( verepillen ),  won  e  Kiaer  wir.   0 

iüehi.J   -^   Prommann  ,  l\  9i ,  Ut 

*n  Einem  die  Krone  rauben. 

Ifoil.     Hij  neemt  hea  de  Itnoa  ran   h«t  hoofd.     (Mi 
iKtmi*,  i.  4öa",j 

•l»  Einem  »n  die  Krone  »cbeisscn. 

*  19  Er  hat  ein**  Krone.  —   fVure6d<*h  Vh  IM. 

Kine    •■  '         :       ■     "  ~       ".    ,ich.     Wur»- 

&a<at  bettle  <ia  anderes 

alt  der  »■  ^nstn.  den 

dl*  HAB r-  .1,..;.'.'.,    ..,  r     Aur«    ijsupt   setsiirn, 

ÜB  a«f»t'  Mtrrn  dn    Woiiil  geschatxt  vu  lein 

na4  luasfii  •'>I«Id  Bacchus,  «u  ehren.  Jm  Laufe 

derzeit  l<il>)eio  tici»  liarau«  ein  htoDen«rtlg«r  bcbiuuck. 
Die  Krone  demUte  nun  wol  erst  au,  daes  mmo  trintma 
woUei  d«  M  aber  in  der  Regel  dabei  «um  R^uaeh  kam. 
•o  Iscte  mam  t«  «i» BtdMMrt  daaBsgtUf  doe  f*rtt«Mi. 


•JO  Er  weiss,  wie  viel  die  Kronen  wiegen.  —  ÄwpU«?. 

(Nüroherg  1684).  /,  Vorr, 
•21  Etwas  in  der  Krone  haben.  —  Ärawi.  i,  tota. 
•22  Ihm  ist  die  Krone  gebrochen,  —  A><»efcbi#r ».  woi. 

Er  ist  somig,  mau  iit  ihm  in  oatis  getreten. 

*2Z  Jemand  an  die  Krone  greifen,  —  Lohrmgti.  //.  S4i. 
•24  unter  der  Krone  hat  er  eine  Narrenkappe. 

Verbirgt  die  Bchalkheit  nntor  ehrbarem  Amtsemst. 

*26  Weder  Krone  noch  Thron   haben.  —   Pardmia- 

km .  148. 
Krönen. 

1  Erst  (heute)  gekrönt,  dann  (morgen)  verhöhnt, 

Wandelbarkeit  des  meatohlichen  Beifalls. 
Frt,:  Aujcurd'hoi  tur  le  tr^se,  demain  dans  la  bou«. 

2  Es  wird  niemand  gekrönt,  er  kämpfe  denn.  — 

t  Tim.  S ,  6  .  5£A«i/tc,  in,  Zaup$er  ,  JW. 

3  Wer  will  gekrönt  werden,  muss  cuvor  k&mpfen. 
•4  Se  ward  em  krönen,   —  Z>«A«#r».  jsi4. 

Ironküch  fUr:  HOrner  aulhetaen. 
KronenfresBer. 

Den  Kronen fresser  ekelt  vor  der  alten  Ereiheitt 
wie  den  Kindern  larael   vor  dem  Manna   iu 
der  Wüsten.  —  OjmI.JM. 
Kronenthalar. 

Ein  Kronenthaler  wiegt  «wei  Loth,  ein  Krebs 
kocht  sich  rotb,   ein  Schulmeister   bleibt  <^in 
Narr  bis  in  den  Tod.     {MnnhgtHn,} 
KrOnk. 

•Dar  let'n   sik  Krönken '  vun  idiriw'n.  —  Kiät- 

wald.  1138. 
')  Ohronikeo. 
Kröiüaixu 

•^S  Krünle  wii'd  em  bald  waxoD.  —  60nu>tfike,  m. 
Sr  onatadt. 

Hinter  Kronstadt  hat  das  deatscfae  Vaterunsar 
«in  Ende.  ^  BtreätntMvtfr .  1»8.  Ihttkut,  ii;  Sfi»a- 
ler,  üaMUtnl.  Ul,  t4t. 

Woil  man  su  Jener  Zeit  Siebenburgen  für  den  üasser* 
sinn  Punkt  hiull,  «ti  dem  Deutsch  geredet  werde  und 
'lie  Leute  dahilnusr  sich  to  einer  Uuwitsenhelt  befau- 
dea,  das»  felf  uiobt  einmal  das  Vaterunser  konnten. 
Auch  TioUoJchl  in  dem  Sinne,  weil  dicht  dab«i  die  w»- 
tacbisobo  Urenao  beginnt. 
Kropf. 

1  Aocb  der  Kropf  ist  dem  Liebenden  eine  Zierde. 
ä  Auf  einem  vollen  Kropf  stehet  kein  andächtiger 

MOSL   —   Scfcoflf  1,1145*. 

3  Auf  vollem  Kropf  steht  kein  subtiler  Kopf. 

Lat.,'  Ingenium  exoellons  non  gignit  venter  ubesut.  (Sty- 
^U,  242.; 

4  Auff  einem  satten  Kropffe  sitset  ein  geiles  Haupt. 

—  HtrbfT^r.  I.  t,  M4. 
riDas  sibet  mau  wul  bej  Mittags  Predigten.'' 

b  AüfF  einem   vollen  Kropfl'  stehet   ein   fröÜcher 
Kopff»  —    «*rfr*rver,l,  5W». 

6  Ein  voller  Kropff,  ein  faulei-  Tropff  vnd  toller 

Kopfil  —  PHn,it.n. 

7  Grosser  Kropf  wird  oft  durch  ein  schönes  Tuch 

verdeckt. 

8  Volle  Kröpffe,  guter  Muth»  so  lang  es  wehret 

vnd  die  Mühle  vmbgehet  —  Ihnn .  ;/.  477. 

9  Voller  Kropf,  toller  Kopf;  voller  Bauch,  toller 

Rath.  —   Lalrnihrf  ILK:  Ittum .  iW .  EUetein,  i9». 
r^tt :  Copia  ciborum  »obtilitae  aalml  Inpeditnr.    (8en«ca,j 
(Binder  II,  &B0<    Phih^pü   /.  93.;  —  MenCe  recte  ati 
non   possumos,  multo    oibo  et  poUoae  ropl«ii.    (Phi- 
lippi,  ir,  M1J 

10  Voller  Kropf,  toller  Topf.  —   Winckter,  IX,  «K». 

Simrwk .  S»tt5 ;  Kirte .  3&7t). 

11  Voller  kropff,  doller  kopff.  —  Franc*.  /.  »T«;  E9*. 

Wl/f,  MS**.    Gruter,    I.  41;   l%lr»,  W,  7J7:   teknwnn. 
//*m,lS(*.   Sctlrr,\H. 
13  Wenn  der  Kropf  voll  ist,  sind  die  Hühner  taub. 

13  Wenn  der  Kropf  vull  ist,  sind  die  Kirschen  bitter. 

14  Wer  den  Kropfs   verschmähet,  dem  wird  daa 

Huhn  nicht  —  Luther'*  Wtrk«  tou  Gerlack,  AI/l.  SM; 
LtilAii*«  Titchr. ,  Appemt. 
■)  Dho  (geringe. 

15  W^er  selber  einen  Kropf  hat,  was  geht  dem  dei 

Nachbars  Beule  an. 

Die  Bussen:  Hast  da  seJbtt  atna  Leiche  la 
Kaoee.  wM  fraint  du  aach  etaeni  TodSnw  (d 
»7,  «<5.; 

103  • 


1639 


Kröpfchen  —  Kropftanbe 


Krappen — Kröte 


1640 


IC  Wo  der  Kropf  Mode  ist,  wird  ein  glatter  Hals 

auBgelacht. 

Von  dsm  Dorfe  Scbierke  im  Bkra  ,  wo  »Ue  ELnwobn*T 
iLtöpt«  hMbtu,  erxililt  mAu,  iIbsb  dort  hindurebkoni- 
mmd«  B«U«ode,  denen  dieser  HaJ«fchmack  mangelt, 
nicht  all  voUe,  rcchtscbkCfexie  Mcnjohcnkioder  »ngC' 
•eben  wurden.     (UreHst'jfin,  IHtiO.  Nr.  '^4.) 

"  1 7  Das  Sticht  jn  hart  in  Kropff.  —  An/onw« ,  »rs, 

*  1  a  Das  wird  ihm  im  Kropf  sitzen  bleiben. 

HtM.  :  Höt  blijft  hem  iu  da  ko«l  litten.  (Barrebom^*,  1, 4&2^.i 

*19  Davon  wird  in  seinen  Kropf  nichts  kommen. 

•20  Den  Kropf  voll  haben. 

•21  Einen    Kropf  habe   wiera  steirmarkar  Hahn*. 

")  D.  i,  weUoher  liAbQ« 

••22  Er  a  Kropf  und  schi  a  Kropf  und  *b  Kind  a 

Kropf  and  alli.  —  .SiJ»cr»nci«(<^ .  äs, 
•?3  Er  hat  seinen  Kropf  gefüllt. 

UotL:  Zljn  krop  wmi  toL     (B<irr4ho*H'it>,  f.  *Si^\) 

Lat,;  To  «arattl  mollllOT.     (Binder  i.  172S;  //.  S3t(9;  S«{r- 

boid.  h^iy.) 

•24  Es  wächst  ihm  kein  Kropf.      Lhuiiu) 
Bf  TerBcti-weigt  nicht«. 

"25  Es  wird  ihm  kein  I^opf  wachsen ,  er  redet  frei. 

—   Simrock .  IÄ365. 
Ji«r  FreitnUthige, 

•26  Nur  Kropif  vnd   Rock    haben.  —   Maike*tf,  w*; 
föidi.  tuuiu,  u.  sc«^. 
Nur  dai  AUurnülhi^ite. 

•27  ü  dear  hot  kein  Kropf,   'r  hut  uou   an   hauha 

Rdift  (Reien).    —    Birlmjrr,  88S. 

*3S  Sein   Kropf  weiss  wol,  warum  sein   Arsch   s« 
dick  ( schwer)  ist. 
JtcU.-    ZijQ    kfop     Witt    wel,    wkI   «^n    «elitärste   woog. 
(Harrebom^f ,  l.  45a  ".Jl 

•29  Sich  einen  Kropf  lachen.    (8.  Bnokrflg.) 

Wai  noch  hauilgBr  vorkotnint  aIc  d«H  TodtlDU3h«n. 
Abor  aucb  frühe  und  uiueitigo  GobartcD  lind  ichon 
aus  uborrnJUKtgcm  Lachen  erfolgt. 

•  30  8io  bläst  den  Kropf  auf  wie  ein  welscher  Kanter. 

(Haitenhur^.j 
Wie  der  Tmttiahn  im  Zorn. 
*31  Weyacher  Kröpf.  (S.  Eeelifrofierund  Krobittfinker.) 
SpiUname  fUr  die  Einwohner  von  Woj^acb.  Die 
Mcbweiaor  sind  reich  an  deraloichan  Hieb-,  Splts*  und 
Sticbuameii ;  oa  gibt  vif>Ueiobt  ntti  wenig  Ortichaf  ti'o 
ohao  einen  lolchon.  Da  gibt  an:  Aariiuer  Bappefaauer, 
aarburger  Fröaohe',  albinor  Hounubdcbligini ,  bacb- 
■OT  Igel,  brujeiibergor  und  birgiiche  StQ^kli,  hremgart- 
ner  Palme«ol ,  briger  Schattutchlackini  uifd  Schueflicker, 
brSmiiierj  Kind  ,  bragger  CbrietliUppler ,  bendlikocer 
Stuadehauer,  bulacher  Katxe  und  Gloggeich&lme ,  egger 
Geiiie,  ender  Sannnbratini,  erlebaeher  Oeieiebroter, 
pereanor  Stickli,  fiachethalor  Nai-c.  freien&mUer  Be> 
lehindKiel.  hoguauer  Stickli,  hinderegger  ZigeratDek, 
grftcher  Schintini,  ktVenachter  FleiachbrUbesBer,  hOng^ 
««er  and  langnaucvr  GeisihJLnker,  leigger  Sohnegge,  lenz- 
btirger  ScLalKigeratöokli,  nterUger  Sttlokli»  marLjrer 
Mudlentrftleoher,  metler  H&ni  und  KOeblipUffel,  mönch* 
altorfer  Rfibe,!niOreler  Lattutchrcckini  und  Lebchneche" 
wiiui,  inunder  Sttlckli,  muurer  BUeblJ,  naiiewller 
Krebe,  natiicher  Sonnubratirü,  uaierictier  Briejiul,  nie- 
derhailer  Ziparte.  Dtteibauiner  HebadeTheue) ,  nOkchi* 
koner  Fttielier,  oltener  Bchnegge,  niederglatier  ßlogg- 
berre  und  Anderthalbhenei  ricdter  Badener-Metzger^ 
rhilnthaUr  8cbueggehaler,  raroniT  I(«jpsL-hJu8ohlUcker 
und  Uopacblufreteer ,  eaaeer  Wumtlui  und  Wuratma- 
cbini,  laater  Sohintioi,  aignauer  Böcklitaufer,  atafaer 
Ohrebe,  Sanct-niklaier  Btrutrüber,  tOrber  Stierini,  ter< 
blner  Juden ,,  uetikoner  Scboofbroo(ft,  vi^tper  Fleagu- 
fehlQckini  (Viipennuiik^  Froschgequak«),  wipkinger 
Laubebttfer,  soflger  Ocbec,  zollikoner  Lunggcsüder, 
zeuogger  und  cermatter  S^abMifloi.  <VgL  Sutenhfitttr,  SO.) 

Kröpfoheu. 

l  Gist^e  mer  wos  ens  Kroppchen^  so  gähn  ich  der 
WOB  ens  Dippchen.  f  »VjWrr*.;  —  Curitc,  364.  (m. 
•2  Sie  ptiückt  mehr  ins  Kröpfchen  als  ins  Töpfchen. 
Kröpfen. 

•Du  hast  dich  wacker  herausgekröpfft.  —  Äufar. 
Lat. :  Genlalitex  epulatm  eet. 

Krdpfleln. 

Da  einer  das  kröpflein  Teracht ,  dem  wird  das 
hünlein  nicht,    sagen   die  Kinder.  —  J/artwy, 

HMtvna  atUiU,  1573.  CXVIU '. 
Xxopftaub«. 

Wenn  sich  die  Kropftaube  zu  sehr  aufblast ,  föJlt 
sie  überrück- 

Üän.:  TS%Mx  krop-duOQ  er  itffnt  opbJiBBt,  faldtr  den  bag- 
Und»  ned  *f  lag«t.    (frot.  dsm.,  i^i.) 


Kroppen. 

1  Kropp  dl ',  min  Dochter,  dV  kommt  'n  Land- 

pastor    an.  —    6«Mrfra>  779.    StürenburQ.  Vü:   Htu- 

M  Nünna  eine  eiluiebnende .  imponlreiid« .  «robcnJe 
Btellang  an.  —  Wenn  ein  junger  anTerhelimtnetcr  Paaler 
in  leiner  GetoeiBd«  di«  enten  Beanche  macht.  Sio^ 
pen  =  lieb  brOateu^  Ane«b«&  und  Gestalt  ffeb«a.  rTgt 
Stirenbnrp,  125*.) 

•2  He  kroppde  ^  siick,  as'n  Dübbeltje*8  Klnckbeane. 

—    SInreniturg,  135. 
Krö«. 

i  De  't  leste  üt  't  Krös  (Krup,  i.  d)  hebben  wül, 
den  sleit  dat  Lid  (Deckel)  up  de  Nase.  'Äs. 
slede.j  —  Hueren.  334:  Frimvmana ,  IV,  ii3.  139.  Hern- 
kaleitder ,  II. 

0  Zinnerner  Kmg ,  Kanne  mit  Klappd »ekel  als  GeAit 
itnd  als  Maas.    (Stur4taHirg,  Hb^.) 

2  Wel  (welcher,  wer)  dftt  lest  ut  't  Krös  drinken 

wil,  den  falt  de  Deckel  up't  Snüt,     (Jtrrr.;  — 

Frommann  ,  itL  39,  ^• 
Krösdeckel. 

Wer  flitig  mit'n  Krösdeckel »  klappt,  drÜH  hebt 
to  holK     (AUmark.)  —   OonnnI .  118. 
')  KrOs^der  Krag,  woraua  man  trinkt. 
KxÖBG. 

♦In  Krösen  sterben.     CObtTinierrttch.j 

D.  h.  In  den  drei  ersten  Tagen  nach  der  Taalk 
KiOien  ,  Krasem,  Cbryaamgen,  Cbrisan  ^  das 
Oel,  womit  die  Kinder  bei  der  Taofe  gaaalbt 
Der  Krn»en  int  das  Geldgeschenk,  walclie«  der 
den  Aeltem  als  Eigonthiun  des  nengetatiftea 
übergibt.  Man  pflegte  früher  dem  Kinda  drei  i 
deue  Oeldaorteu  inuttnbiaden,  «.  B.  «iatn  Ttaal^  a 
Silber,  ond  was  nicht  leioht  fehlen  dnrfta:  dr«i  PftttOl^ 
Die  BUcbae  dazu  wurde  erst  auf  da«  'Weiliaat  (a.  d.|  fe 
bracht,    (ßaumffarttn.) 

Kr6ael. 

•liö  het  wat  in'n  Krösel  '.    (AUniark.J  —  Darmgü,  lU. 
*}  Eigentllcb  die  Oellampe.  —  Hat   itack   geirBakca 
(S.  Krone  19.) 
Krösus. 

*Es  ist  ein  walirer  (zweiter)  Krösus. 

Lat.:  Oroeao,  Crasso  diitor.    (FkHippi^  I,  99.) 
Krot. 

•1  Er  isch  i  der  Chrot.   (Solcythitn.)  — Sohild.n.tii 

Ist  in  Verlegenheit  gerathen. 

•2  1  bin  in  d*  Krott  komma.  —  Birling^.n. 

Kräte  {  e.  Eutxo  J. 

1  Grosse  Kröten  haben  oft  das  wenigste  Gift 

2  Jede  Kröte  hat  ihr  eigenes  Gift 

3  Jeder  Kröte  ist  ihr  Loch  das  liebste. 

Frt. :  m  orapaut  aimc  lunette  ti  aembie.    (LerOurn,  i.  Ill,' 

4  Kleine  Kröten  haben  auch  Gift. 

5  Kröten  brüten  keine  Singvögel  aus. 

6  Kröten  hecken  auch  wo!  unter  der  Schwelle  dtt 

Tempels  und  Mäuse  um  die  Lade  desB 
WtncMer.  ML 
1  Kröten  lernen  nimmer  fliegen. 

Gemeine    Seelen    erheben    sich    nie    au    einer 
liandlnng. 

8  Man  kann  eine  Kröte  treten,  dass  sie  pipt  (speit^. 

Der  SanftmQthigste  kann  lO  gereist  werden,  d*a»  m 
zornig  wird  nnd  angreift. 

9  Sit^t,  Krät,    wat   kräpst,    kunnst  nicht  hueke 

bliewe.     fOHprniMt.) 

Siehst  dn,  KrOte,  was  krieohat,  konntest  nicht 
bleiben?    Zuruf  älterer  Personen,  wenn   ein  Jae 
aiob    dureb    asruhiges    Wesen     wehe  gethaa 
Schaden  gekommen  ist. 

10  Wenn  d'  Chrotte  düre  Tag  ummenangem  _ 

git's  wüescht's   Wätter.    CSolothur%.j  —  ^cfeül, 

118,164. 

Aueh  in  Venetien:  Wenn  die  Krdt«  schrviii,  «isd  das 
Wetter  trüb.    (K«iiii*<Tir   »7/7^  W.; 

li  Wenn  die    KrÖtc   auch    einmal   in    die  Kifdbt 
kommt  ,\  ihr  Gift  verliert  sie  nicht. 

Die  Bussen:  Wenn  auch  die  Kröte  in  dia  KtrelM 
kriecht,  die  Kirche  bleibt  darum  dodafeia  Haue  l>«tts«. 

(AltViann   VI,  Hl.) 

12  Wer  der  Krötten  den  Kopff  abbeiasen  wil,  dar 
musB  nicht  sawer  sehen ,  sondern  getrost  hsn* 
einbeissen.  —  JVln.  I/.  698.- Simrodk,  $»«» 
Lat.:  Yirus  Imfonii  aon  corai  qaf  capat  opML    (li 
Mtn,   30».; 


1641 


Krücke — Krug 


Krag 


1642 


I 


I 


13  Wer  eine  Kröte  firessen  will,  man   eia  nicht 

lange  besehen. 

14  Wer  eine  Kröte  im  Netz,  hat  schlecht  gefiBcht. 

Soii.:  Wftt  qtiKdiir  vitcb  ii  p«dd6.    flWrni.  U,  ilJ 
iMt.:   Sl  bofopiteli,  quam  det«»labUji  Id  «eil.    (Fallfril^ 
bm,  IM.) 

16  Wer  gern  Kröten  »pit-Bset,  der  kriegt  jhr  genug 

zu  spiesaen.  —  Prtri,  It,  ti2. 
16  Wor  KrOteu  isaeti  der  tröate  sich  des  Giffls.  — 

Fir(ri,  //,  ISO. 

IT  Wi  a  soach,  doaas  sich  oaJle  fir'm  forchta^  do 
krichte  d'  Krete  Gelt  —  Pvtcr .  44». 

Der  Huth  «Ueg  ihm. 

♦18  Dem  Krät  mine  Dochter.  —  FrUchhier*,  noi. 

Atumr  b«l(n  St«cboii  Am  KittUt  tlft«  Qt^n^n,    la  Li- 

t«o«n:  Dem  K4rl  mitia  lJoohter> 

•19  Die  Krete   hot  Gifll  kriegt.  —  HMmon.'M;  Co- 
imlcke.  5U. 
Bot  BOiOwicbt  Ui  gereiäi  word«D. 
•20  Er  thut'e  einer  Kröte  zuvor.     fStirinamj 

Die^  wie  oft  Hin  »uch  TQTtrieb«>u,  jiDiD«r  wiederkehrt. 

•21  Es  liegt  eine  Kröte  im  Boden. 

•22   Krot  ala  egdcss.   (8.  Oanl  »3,  Qarr  4,  KaUh  »4S  auil 

M«u».)   —    Tappiu».  HC*. 
••23  Kröte,  wilstu  reeffen?  —  ftofcwwn,  «78. 
•24  'S  ne  eterböe'ge  (eiterböBe)  Kröte.    (Leipsig.J 

Wird  be«ottd«r«  von  kioiti«ii,  «üDkiAcliea  und  Mhr 
botbwften  Per«oneii  gobrauobi. 

•25  Wenn  die  Kröten  flit^gen  werden. 

DiuiD    K.   B.  worden   «ich  ffUBBln«  8«clea  wo.  edeln 
RADdlaogeo  erbeben.    (8.  Klniaerttag.) 
Krüok«. 

1  Der  an  Krücken  geht,  spottet  über  den  Steljcfuss. 

—  AHmann  Vi.  336.  llfinAhern  /l.  49. 

2  Der  Krücke  von  Eisen  mass  das  Rohr  weichen^ 

3  Krück  un  Aveusitaker. 

„Allurlei    Getindel    and    BetUerrolk^,   wie  t>akn*n 

(^207'';  bemarltt. 

4  Seme  Krücke  lipgt  im  Ofen. 

„DlD  krück  DU  %*T  in  ofeB  loit."    (ScKadt,  f,  90,  IftS.; 

5  Wer  an  Krücken  geht,   musa  sich   nicht  unter 

diu  Tiinzer  mischen. 

6  Zwei  KnJeken  sind  DOüh  lange  kein  gesundes  Bein. 

DenacHsh  behnupten  (Un  Kutaen:  An  «foer  goldenen 
Krücke  tfflbt  tter  Labmo  tchaeller  lü«  der  Arme  saf  ewei 
ge«liUd»D  B«tnon.     (Ktinibt^jf  II.  IlS.J 

•7  Da«  ist  über  die  Krücke.     fSchl4$.) 

Aotraf,    weuu   et»»!   tillei   3Cui   ■«   abertahreiteti 

•obei&L 

*  8  Einem  auf  die  Krücken  helfen.    cOnabruck,) 

Einen  arm  machen,  oder  aueb  to  »ohleoht  httüae«  dM« 
er  KTi  Krdckou  g«'lii<n  niuss. 

•9  Es  geht  ihm  auf  Krütken.     rJüd.'detiUch.    Bnif.) 

D.  b.  Mbr  a«hlecbt. 

•  10  Ist  die  Krücke  geschmiertV 

Eilt  da  KOffl  Mitgeben  bereit? 

*  1 1  Mit  einer  goldenen  Krücke  prahlen. 

ScAwed,:  PräU  medh  OollkiTekl«.    (OnM.  «74.; 

•12  Mit  Krücken  fliegen  wollen.  —  AUmamn  Vl.in. 
Krfiddellff. 

•  Ha  ess  tau  krötidelig  wie  en  Ei.     ftif^^wg.j 

Znr  BaselBfannng  groaMr  ReUbArkelt  fliad  mir  »ne 
Bedburg  nebeo  der  vgreiebeadeu  Uedeaeikrt  noch  fnU 
geode  zuR«gtLQffcn :  Dem  eee  em  Og«nbUok  der  Konap 
ffeechwolIeD.  Dil  eii  glecb  wie  e  Pntteben  Heff.  D4 
flog  gleeb  en  de  Kett.  Hi  ee  glMh  am  HAfnie«li«  H*  i 
eie  gleoh  9iu  gtok  wie  •  KotvrstL 

1  Auf  einen   solchen  Krug   gehöret  ein««  solche 
Stune.   —  Bmhfrgfr,  M errfweftf In .  /,  iU. 

5  Aus    ledigen    (leeren)    Krügen   i«i   nicht  gut 
trinken.  —  Phh.u,  t». 

3  Aq«b  irdenen  Krügen  trinkt  nuui  selten  Gifll, 

—  lkiM$c*t,  inao,  48.  /v(n.  //,  », 

4  Di  Krog  geht  osü   lang   r.o  dV  Bug«  bös  % 

broch  d'r  Hals  odV  d'r  Knuig.  (Smlunimm.j  — 

Fir1^lrr^l.K       I      ,>4)!»,   4. 

5  Da  )  osou  laug  z«ii  Baasa  (in  das  Wag* 

»t.      ,  necht  eu  llsls  brecht    (l'n^/ar.  Btr^' 

tarnt,;   —   ÄcAr*3#ir. 

J  De   Kniiig  gtit  sau  lange  tiiti  Witer,  bot  he 
'       brekt  ~  StkmAack.  i«£ .  thuAaitnigr,  t;  ätn*.  losi^ 


7  Dem    Kruge,   der   wider    den  Stein  stösst,  be- 

komm t's  öbel. 

8  Der  beste  Krug  verliert  einmal  den  HenkeL 

9  Der  eine  zerbriclit   den  Krug  und  der  andere 

bekommt  die  Scherben. 
EhsL:  Wben  Tom'f  pitcbur  la  Urok«o,  I  iball  hftY«  tb« 
eheuda.    (ßoAn  ff,  nO.) 

lü  Der  Krug  gehet  so  laug  tu  wasser,  bis«  er  ver- 
bricht,  bevorab  wenn  jhn  ein  Karr  tregt.  ™ 
Lrflmann.  5S0.  4. 

U  Der  Krug  gehet  so  lange  «um  Bach*  bis  er 
bricht  Hals  oder  Krag.  (KifitLj  —  Sckmiu.  im.  m  : 

ttnmbrrg  Ut ,  t41. 

13  ^&T  Krug  geht  so  lauge  xur  Tr&nk,  bis  er 
bricht    Hals    oder    Henk.    (Kif^L)    —    üchmiu. 

1S4.  30. 

13  Der   Krug   geht   zum    Brunnen,   was    will    die 

Scherbe  dort. 

14  Der  Krug  gieht  su  lanfif«^  zum  Burnc,  biss  der 

Henkel    bricht.  —  /ro^iN*mi.  a5ä.  ii<tmtAckt,  tih: 
/'Vom mann,  \\\.  %tö,  %'i, 
Xj  Der^krug  gieug  so  laug   zur  bbMjh,    bis  er  xu- 
letxt   zerbrach.  —  japfxwn.  ir»,  Egmuiff,  i;*'. 

16  Der  Krug  ist  entzwei,  sagte  der  Sehusterjunge; 

wenn  i  nur  a  schon  de  Schlag  hätt\ 

17  Der  Krug  kann  ganz  bleiben;  wenn  du  ihn  vom 

Dach  wirfst,  und  er  kann  entzwei  gehen,  wenn 
du  ihn  vom  Tisch  fallen  lUsst. 
1%  Der  Krug  richtet  mehr  Menschen  hin  als  der 

Krieg.    —   t^afümtakun .  USl. 

19  Der  unbescldngene  Krug  gehört  für  den  Scher« 

gen  und  Schinder.  —  Odif.  46. 

Oewiiie  Beacblftigungen  galten  im  Mittet»ltar  fUr 
ebrloki  «o  w*r  der  Scbarfricblor  aeit  AufDAbme  dee 
rdariaolien  Aeobta  obao  Khrc,  von  jvdor  gnlon  Oeeetl- 
•obafl  aiiKgearbloiicu  und,  wohin  er  kam,  ale  ebrloe 
liehikndoilt.  Jedermann  mied  ibn,  und  Im  Wli tb«ti*uae 
erhielt  er  acta  Gctrftuk  in  einem  uubuiabUgenan  Kruge. 

20  Ein   krug   gehet   so   lang    gheu  wasser   biss  or 

zuletzt  /.erbricht.  —  Framk .  /.  7fl^;  Toyn>tus ,  ig  "  : 
ligtnnllf.  11^' :  Evfniiv  .  /,  504,  lirutft .  t,  U:  tlmwh, 
494.  «1.  /V(n.  /.  »9:  Ukmam.  U,(A.  14» :  Sulor.  b6'J , 
krllfr.  143 •;  Ihtümh^rg.  I.  10:  UuM,  1049;  Fitltrivirn,  8t>; 
flMikvifj.  146.  bl»m,Ul:  ftjitor.,  17/.  45.  Günther,  i; 
UfTtnmn,  IU ,  4,  Subt-nkeet,  »61.  JfuUer,  14.  4.  Vat/rr, 
//«HS;  Memau.  n^.  Sttif^er,  460;  Humann.  II.  PraL. 
/.U4.-  Aaiminn.  Vntvrr,,  i,'i7.  Körte,  3171  q.  44S4 ; 
^^]U<•r,  971.  l^wWtnn.  3äS.  ^iinr^^ ,  &9d6.  Lohrmgct, 
I,  t3J,  llroMn.  I,  SO.n.  li^umhrrg  tll.  141-142.  Latetf 
d,trf  «.  17;   für    Watdick.  FirmenuK  /.  325.  7. 

Unter  dioaem  Titel  er«cbieu  180'i  tu  U.tfrnst.nrg  r.in 
Lu«tapiel    Tun    J.    >.    Jün-jer.     Elu     \  ■■•• 

8|irichwort    betLud$t    elcb     m     der  -t 

(4auer  Itful,  ä.  61).  —  Ervtena   Alle«  111  »t 

•iiunnl  tein  Ende,  mut  mang  et  nucli  uu  Uu^v  gobrau- 
oben.  Duin:  Eine  bUnde  wird  so  lange  beg»ngeo, 
ble  ihr  endlich  die  Strafe  naoLfalgt^  .,Wlat  Jr,  wie  das 
alt  Bpriobwort  redt;  Der  Krug  lo  l&og  «um  Braotien 
gebtj  bia  er  eDdlicti  gebt  ru  DranuDoro."  (If,  Sackt, 
In,  V,  1.;  „Der  Krug  ao  lang  zu  waner  geet,  blaa 
er  einmal  xurbrocben  ateet."  (TVwrdaai-,  Aagvpurg 
MDULXVII.  LXXII,  1.;  ,.D«x  krug  gebt  latxg,  wie  maa 
auch  npricbt,  »um  wiuacr,  biaa  dsaa  er  scrbriont.**  (Wai- 
dii.  II ^  10,  aS.^  t.Der  krug  viel  jar  aura  waaaer  geht, 
kompt  üfft  wieder,  weiia*a  wol  tbut  glücken,  nafa  letat 
gebt  er  endlich  au  ataokvn."  (Wtüdti^  11,  34,;'<.J  AI« 
einem  büchgeatellten  Beamtcu  »eiu  FUrat  einat  mit 
dieaeni  Stiricbwort  die  EntUaaang  aua  dem  Amte  an- 
deutele, wenn  er  aeiu  G^achafl  nicht  torglAJtiger 
wabmehnk«.' ,  erwiderte  or;  „Mein  Krag  gebt  nie  au 
Waaa«r,  imnKir  nur  su  Wein."  l>ie  Mageren  haben 
daJIlT  (laa  Sfirlcliwort:  Dot  KOrbia  •cl.nctmirjt  *n  lange 
anf  dorn  Wafaer,  bia  er   anterainkt  >>Aipad', 

lAtnd    un>l     L*uf«    im     Un*;(ii-n.     L«![  .  '816.J 

r»,«    s.,.,r>i...   •       11...    k-...,,        ,1 r,     .,.,  m.,.s 


d  ': einen,  ohne 
u  nunen.  Dia 
l  M  .T.?ge  anm  Waa- 
X  Uer  Topf  tragt 
^''  Klelnmaaon:  Der 
Ti'|M  i'i"' «I  uni-u  *i  :u*<'r  ru  ik'1-Eii.'ii,  Dl»  ibm  dort  der  Hen- 
kel svrbriebt.    ^tUin^rf  lU,  naj 


'üuä 


1643 


Knig 


Krügel 


1644 


i 


Böhm.:  Ootad  te  f  TMArkau  k  •ludnici  ebodi:  u  au 
«e  obroac<k  opakne,  —  Dottid  «•  abftnken  n«  Tcnln  chodf, 

bau,:  Kildegsugen  kande  komiuer  ofte  brudco  kieio,  — 
Krokkeo  ipsaer  tü  kildeu,  til  hon  <M«r  et  kosck  ( tjl 
löget  ifaMr  af).     «'Pro«,  rfan. .    2(3:.*  n.  :M'i:   Hohm  I.  isZ) 

XtifL  :  Of  goea  tbe  pitchcr  t&  the  well,  bat  at  last   coma* 

^»roktti  home,  (Ottai,  10*4,  ttutUi^  1,  194 ;  Jifaiioit  ,231; 
Mohn  //.  134;  £f«riir»ii , :»».;  —  The  w»t«F  boUle  i»  brokao 
oa  the  ro»d  to  fctcb  tbe  water. 

/'rc;  Pot  ftr^le  dure  loDgt«inpt.  —  Tant  va  la  orucb«  fc 
1*  fonuUi,p«it«  qa'etle  j  )aii»e  le  raanobe^oa  roniileite. 

—  Taut  TA  U  crucba  (pot)  i^  Teau  qu'Ä*  U  Att  eil«  M 
brii*.  (Ouat,  1049  j  Cnhi^r,  47.^;  Lrmirof,  a4i;  Äo*« 
/.  &«;  .tfanoi.  Til  ;  tiari«  ,  \ti)  —  Taut  Tm  le  |>ot  «a 
|iOl«  iiue  U  •jua««F.  (Leroux,  I,  i4.)  ^  Tant  ra  pot  k  l*cati 
^u«  brlae.     (Lrrvux,  I,  44.^ 

l'a'l. '  Aiao  Lautcbti  gaet  di«  oruuc  tot  water  dAH  ai  btict. 
(Tunm.,  A,  U.y  —  !>«  kruik  gaat  «i>m  laag  t«  wat«r, 
tot  er  bat  bengaal  »fvalt.  ( Uarr*boui4e ,  i,4hS*^i  Bokn 
/,  Wi,}  —  De  kruik  gaat  soo  lang  t«  wat«r'>  tot  sU 
braekt  (bant).    (äarr^bomef,  t.  4A3 ''.; 

^'•.  La  aeecbia  va  ta&te  volte  fal  ^oaco,  floob'  ai  r«»t«. 
^  Taato  vk  la  brocca  al  puxxo,  che  vi  laid«  U  laa- 
olco.  (JPotiagiia,  1**0  —  Tanto  vk  La  ••cebia  al  poiso 
cb«  Tt  Uaoia  il  manico.  (O'Aot.  1049J  —  Va«o  ebe  ^% 
•pttuo  al  fönte »  vi  lascta  tl  maoioo  u  ia  frout«.  (Böhm 
I,  ISl^  —  Tante  rotte  «1  poaao  va  la  seoobia,  cb^ella 
vi  Uaeia  roreccbia,  (Cttakoviky,  y«S;  Maaton,  3«1;  Ma- 
rin, 1«.; 

Mfoat.:  Vtec  ide  Uk  dugo  ua  «deoeo,  dok  taua  u  pot«». 
r(3^la4x>*»*y,  263 J 

UtU:  Ad  vada  tot  radit  unta  quot  ipta  oadit.  (FatUn- 
Uien^  43:  Loci  cütnm.,  UT.;^Clari  ad  fontia  aiüiiam  t«- 
tiea  baastara  liquoreta  uraa  venit,  donec  fracta  feratur 
atjai«.  (Qattl,  1)»4^.J>  —  Error  anpe  ropetitni  taadem 
Tindicaiur.  (FhU^fpi,  I.  l34;  Srnb'jUi,  148;  fttri,  II, Td.) 

—  Hjrdria  tarn  dm  ad  funtem  purtatur^  doanc  rel 
tfrudcm  frapgaiur.  —  Improbi  coualUum  In  esIremaiB 
inoidit  mahiui.  (Tapptm,  16'*;  PhtUppi,  I,  ISO.;  — 
Nano  ae  tnto  diu  periculi»  nfferro  tani  crebria  poteat 
fSnMcaJ  (l'kiiippiy  II,  16.;  —  OUala  tarn  fertvr  ad  aquam, 
tjBOd  fiaota  retertur.  T-Vuntr,  Amm^tr.)^  ljue«i  «aepe 
iraoait  ca«»»,  aliquando  invenil.  (Stntca-J  (Bin,l^r 
I,  1447;  //,  274«;  ScfumMm,  ^i,  G;  SeyhoU ,  47h ;  l'fti- 
H/tpi ,  II,  l'Jb;  //cntJtcA  ,  4H4 ,  69.;  —  Saeplni  offendent 
ta&dem  laedit  pedem,  (Hmitch,  494,  &40  ^  Se  negat 
eMD  probuni,  a«d   facto  clanat  iiiiquutn.    (8uif>r.  b&'si,) 

—  8acc«asiia  mtütö«  ad  pormciem  derorat.  (FKatdruiJ 
(Binder  //,  3231.; 

^In,:  Do  caaan  dibao  wodf  uoei«  as  lif  aobo  tirwie.  — 
Do  Osaea  dxbanek  wodr  noai.    (Ö*iakv9tkf  ^  963.) 

Port.:  Cautaru  que  vai  rouitas  veae«  k  fönte  OQ  d«isa  a 
axa  00  a  fronte.     (Hohn  I,  *i71  :  //,  124.; 

Sfkictti.r  Aldrig  kr  dagen  ai  l&ng  tbet  komtner  Ja  QwAUer 
en  g&ng.  (Orubh  ,  11.;  ^  Den  lAngo  lüper,  bllr  eo  giing 
trOtt.  {(jruf>tf,  135.;  —  Krakao  gir  al  Uoge  lil  brannen 
bon  gir  en  ging  aOnder.  (Rhodim,  »6.;  —  KrukaA  gkt 
il  Uäge  efter  watten  (til  braon)  att  lion  omtlder  fir 
•ig  en  knkak.  fWfn^eil,  47;  Gruüfj  ,  4S1t.)  ^  Krakan  glr 
al  Ikng«  efier  waiter  tUii  hos  epiioker.    (M>*tiH,  19.J 

Span.;  Tantaa  recea  va  el  ckataro  A  la  fuente,  quc  dexa 
el  aaa.  o  la  frcnte.     (BoAn   L  3^?  //.  lU.) 

Ung.:  Addig  bordozr.&k  4  kuraöt  a'  kiltTa,bQgjr  eggjaivr 
oda  asakad.     (Uual,  lu4V.;  ' 

21  Ein  Krug   lait  Wasser  in   der  Hand  ist  besser 

ab  eine  Quelle  in  fernem  Land, 

Die  Rosten:  Der  geiebeukte  Krug  gilt  vor   dar  yvt- 
«procbenen  Quelle. 

22  Ein  Krug  ohne  Deckel  war  in  der  Alten   Ge- 

gel«  verworfen,  wie  ScbweinefleiflcJi.  —  EUv- 

'23  Ein  leerer  Krug:  löscLt  den  I>ur8t  nicUt 

24  Ea  ptt  neue  Krüge  voll  alten  Weines  und  alte 

Krüge,  in  denen  nicht  einmal  junger  ist. 
35  Feit  der  krug  vff  den  steyn,   so  »erbriebt  er; 

feit  aber  der  steyn  viTden  krag,  so  zerbricht 

er    auch.  —  Tappi«*,  244*;    Lehmann ,  H'% ,  6;    Eisf- 

Itin,  d9S;  A'urti»,  3&73 :  Äimrcki,  59S7;  flrnMn,  /,  Süja. 
Mhd,;  Sarelben  «ade  ich  kAre  itnmer  brietet  tnir  der  kruoc.. 

(N^dhart.)    (Zingtrlf,  »i>.) 
Dan.:  Stader  krokken  tnod  ateeaeu,  aaa  brifter  bun;  fal- 

der  eteenen  pa  krukken,  ligMaa.     (Hvv.  dam..  362.) 
LAt.;  Plet  Tictnt,  Victor  iuterijt.     (Erattn..  936,*  rtj/i/iiwj«, 

243^';  Sutor,  ai7;  Bindf^r  II,  1160,  Hamelif,  210;  fhiltppi. 

1.  157.;  —  Qai  vicit  pcriit,  plüraat  qoi  aacciibaere.  (Liic- 

Uim,  59H,^ 
Bch¥f*d^:  Nkr  kruttken  atot««  medb  kiAttelcD'^  il  ftr  \ii>n 

wiat  kntck.    trörninff,  121,; 
Ifpan.:  8i  da  el  ckntaro  rn  la  ptrdra  <i>  la  ptedraeo  el  e4ii- 

taro,  mal  para  el  ckntaro.     (i>&m  (ittiiuU.) 

*iü  Im  kleinen  Kruge  ist  der  beste  Wein.  ^-  /f«»*- 

berii  1 .  46. 
27  Im  Kruge  hört  mau  viel  N'eues. 


28  Kleine  Kriige  haben  grosae  Henkel.  — 

17/ ,  6». 

Bnpfieblt    •  n    Beiun   auf    (ietpraoba.  dl«  la 

0«g«DW«rt  I  t^cführt  werden. 

EmtfL:  Utile  r  ^^(<  »fn<ai  rar«.     ('^»oA«    //.  Ul; 

/>s.-  Petit  cbaudrotL,  graude«  orellle«.     (Bokm  A  4ftJ 

^3  Lieber  Krug*  als  Ilols  gebrochen. 

30  Man  kann    n  Krog  oft  vür'n  Schilling    wat  to 

weten  krigen,  wat^n  Daler  wiertb  ia.    (UedUMm- 

bur^j   —    > irmfliic/i ,  / ,  73,   6;    Raabf ,    tS&;    Jfaawi— , 
iSl,  10:  für  AUmark    Dannext,  »». 

Di«  Wlrtbihauabesacber  bebanpten ,  daaa  ai«  dort  Ito 
«iaeu  Secbaer,  den  Bis  aiigL*bUcb  nur  vermabre»,  m«bc  lls 
für  eüaea  Tbaler  Weiiheit  bekomlDea.  Aucb  wol  la 
Betttg  aaf  die  Vortheile  de»  geaolligen  Verkebn,  k«- 
vond«n  for  den  Oescbaftaaiann. 

31  Man  musa  nicht  auf  den  Krug  seKen ,  aondern 

aal'  den  Wein, 

32  Oen  jedem  Krog  öbs  ander  Ber,  ön  jedem  Derp 

öss  andre  Lehr.  —  Friackfriffr*.  um. 

33  Wann   der   krog   lang   ghen   waaser    geht,  tp 

bricht  er  zuletzst.  —  Frmck.  /.  53  •.  StkutiA,  MJt* 

34  Was  nützt  om  schöner  Krug,  wenn  er  leer  igt 

Ein  bebtktBChea  Spdcbwcrrt  tagt:  Sieh  ttloM  aoldaa 
Krug ,  eondern  auf  dM .  wraa  er  enthalt. 

35  Wegen  zubrochenen  Krug  wird   offt  ein  Kn«g. 

—  Gnder.  lü ,  101  :  Lt>hinami .  II.  867,  lOS. 

Wegeo  der  gerlngiten  Kleinigkeit.  ..D*riialb««  aaekl 
ibr,  wie  {rantx  wabr  ley,  dati  man  «Agt,  mmeh  tob  ««• 
brochnen  Krtlgen  könne  «in  Krivg  werdoii.«^    C/V>eiiX, 

Gttcfi..  in  AVot/cr    VIII,  3Ö4.; 

36  Wenn  der  Krug  vol  ist,  so  gehet   er  vber.  — 

Pein.  U,  636. 

37  Wenn  zwei  Krüge  einandsr  stossen,  gebt  einer 

in  liucks  (■.  d.).  ~  Scklechta,  ii4. 
3*  Wer  den  Krug  mehr  Uebt  als  sein  Hattt,  wifd 

sein    IlauB    bald   au   den    Krüger    verkaufea 

können. 
3d  Wie  der  Knig  Talt,  er  fall  gleich  auffden  Stein 

oder  der  Stein  falte  auif  jha ,  so  zerbricht  er. 

—  L^munn.  //.  17}.  7. 

40  Wo  der  Krug  zerbricht,  da  bleiben  die  Schein 

ben  liegen, 
//of/.;  Daaf  de  kruik  gebroken  ia ,  laat  d««r  ttjJ  d«  eolMr- 
vcn  liggon.     (Harrebomft,  I,  453«".) 

41  Wo  Herr  Krug  ist  Philosoph,  da  h&lt  auch  Frau 

Yenns  Hof.  —  Ant  einem  alten  Stu4e*tfnliede. 

42  Zum  Kruge  findet  sich  bald  der  Deckel.  —  ii*- 

monn  M,  444. 
•43  Den  Krug  immer  am  Munde  haben. 

Immer  dor^ti«  iein. 
Fr:.:  n  est  toujonr«  dam  la  boiaaoti.     (Mfitaim^e^,  T$^. 

•44  Der  Krug  ist  hier  »m  recht<»n  Brunnen. 
*45  Ein   krug   hat    aufl"  den   andern   geatosgen. 

Fninck.  It.  146''. 
*46  Einem  auf  den  Krug  klopfen. 

Far  prüfen,  ihm  auf  den  Zahn  ftt.hlcu. 

•47  Er  hat  den  Krug   zerbrochen.  —  Ef^nng.  w.  m 
•48  Er  hat  xu  lief  in  den  Krug  gesehen.  —  Manef. 

n.  14&. 

•49  Er  ist  wie  die  Krüge  auf  der  Üachzeit  xu  Kanaan. 

—  I*ar6miaktfn ,  7»€. 
Voll  Weine. 

*  50  Er  woUt«  grosse  Krüge  füllen ,  und  es  gab  nicht 
einmal  ein  kleines  Töpflein, 

JUvü.r  Hij  begint  eone  grocite  knük  tv  drageo .  ca  kal  iMpt 
Ol)  oen  klwin  potje  ult.    (Jtarr^hom**  i  /»  ^^V 

*51  Geh  mit  deinem  Kruge  in  ein  ander  Haiui. 

Ddu.:    Tag   dit   krana   og   gak   tU   aa<l«t   Itaiaa.     (hm* 
dan,,  Ui.) 
•52  Krug'  und  Hifen  brechen.  —  J^ntudr  ^— j- 

Ithd.:  Dann  iklicba  hab  am  andern  ffenag  «  vr 
bafen,  so  pr«chBt  da  krOg.  (Fattnacf. 
gtnif,  HJ.; 

•53  Mit  dem  Kruge  achöpfl  er  für  »ich,  mit 
Löchertopf  für  andere.     rw*m4,  LamUt^ 
•54  Ohne  Krug  zum  Brunnen  gehen.  —  dttmaiw  n, 
•55  Riech'    an  seinen  Krug    Twai   darin,  ob  W 

ob  Esaig). 
Krtt««l. 

Mit  dem  Kriigel  ein  Klausel  auü  Utim  lisch 
eben.   —   Malhaty,  l,  166*. 
.lein  rein  aiua  eaairrn." 


« 


1645 


Krüger — Krürakin 


Krnmm 


1646 


I 


Krttffer. 

Des  Krügern  Kinder  bekommen  «aures  Bier. 

1  £s  iet  kein  Krüf^leiu  (ao  schtxiuxig),   es   findet 
sein  Decklein  (seine  Stürze).  —  mnckti-r,  ril ,  lo; 

Kdtie,  Uli:  Ilraun.  1,  3030. 
/V».:  D  ii*«at  ■{  Tilafn  pot  qni  ne  ttooTa  son  convercle. 
(Manon,  .133.; 

2  HeiralicheB    Krüglein    mit    Wein    lässt  unterm 
Rocke  nicbt  fein.  —  EiMetrin,  398. 

Lat.:  Amphor*  tub  T««te  raro  portitur  honeite.  (Bindrr 
ff.  186;  EittUin,  3yi*,J 

•3  Du  heff«t  hier  een  kniykeaaken  tho  brocken.  — 

Topptu»,  lOfi*». 
Lat.:  TetierMD  flonfriDgere.    (Tappittn^  106 ^.j 
Xrokiui. 

Wann  de  Krakanen  trecket,  blitt  et  noch  drai 
Dage  guet  Wiar.  (Gtaf»chaft  Mark,)  —  WöMf«. 
&8,  12. 

Die  krucke  geuck  no  lang  tho  der  bacb,  bith 
dftt  the  tho  brack  den  krach.  —  ruppiMÄ.iT*, 

In  Pommern:  Do  Kruke  gAt  ao  I*Dg  to  Watoft  bet 
■e  bre>ke.  Wm  man  tdgliob  braucht ,  wird  abganotzt. 
Wai  laog«  gtit  geguiMiea  (it,  kann  anoh  «inmal  •in 
fibal  £ade  aahmen,    (Üähntri,  ^^^S'^J 

KrIikellEen. 

Krükelken  inn  Kinn  hett  Schelmken  im  Sinn.  — 

Etchvnld,  1134. 

Krall. 

*  Ue  hett  de  Krull  ^  in  de  Stert  \  -  üuercn ,  »so , 
Frvmmam.  V,  4».  A».  Ei€itma\df  UU  q.  1841.  Maw' 
Jkafmdcr.  //. 

>)  Xif«ntliob  Lo«k«,  Seti*il«lhaar.  Vooi  Zorn  and 
EMMob  »gt  man:  wuat  itn  KrUt  heben.  „BJLlirUk 
Lfll  (««br  baraatohendei  Bier)  dat  atigvd  fame  (  «lo^fot 
iB»t  Krttl.  (Vgl.  >Vomih(iim,  fV,  440.  i;  »',  ;»,  »3.> 
»)  Vgl.  ^Voinmam«,  T,  »«. 
JToU..-  HU  be«fl  kruU«o  in  dekrain.  (HarrebQm**  ,J,ai*J 

KrtUlpantlXfrel. 
•  1  Se  kann  all  'n  KruUpantüffeJ  in  H  Solt  treften. 

Sie  h&lt  «ich  für  eine  tttchtigv  Hanifrau  n.i      "  , 

•B  ift  ab«r  hiebt  riel  dahinler.     Von   «m- 
g««agt,  auch:  Bie  gbiubt  beiralhcn  aud  der  v  i 

voratebcQ  eu   können,  hat  aber  kanm   die   vinfatiistcu 
Baohon  tnne. 

•2  Se  kann  nidi  'n  Krüllpantüffel  in't  Solt  treffen. 

81«  kaaa  aicbt  eine  Pellkartoffel  im  Sali.  d.  l.  tra 
richtlgrsn  Maaae  daa  Balxcna  treffen;  «ar  Ueaatehannit 
dot  hochaten  Uradea  tiaaafraaliober  UntUchlii^kett, 

Krümohan. 

1  Krümichen  machen  (Krümchen  sind)  anch  Brot. 

—    Prln.  n,  4»7.    IMlfnbfrg,  /,  M;    LatfmUyrf  II.  iO; 
tniat,  lOW:  Ramann,  Satnml^ ,  II,  i,  Simrnck ,  &969. 

Maa  moai  auob  da«  Klaiii«(«  «tu  Käthe  halten.     Der 
Ztifriedene  kommt  mit  Geriairem  ana. 
Hin,.'  Kramme  er  ng  brad.     (Bohn  I.  3VS.-  Frot.  dan.^  S«3J 
l.at.:  Vfl]  minima  eurauda  aont.     ((/aal,  iaV)J 

'i  Krömkens  sfmd  «k  Brod.  —  iiurrm,iii;  SekAUe^ 
It.  3S}.  Slvrenbtiry.  114^. 

3  KrömkcB  mäken  Brod.  —  llauikal^titr ,  I:  Kern.  996. 

4  üt  Kromens  ward  Brod.  —  Gi*lil»rhini4i ,  1S3. 

5  Wo  man  die  Krümchen  nicht  spart,   da  kriegt 
man  das  Stöcke  nicht.  —  fWn.  II,  nn. 

Krame. 

1  Die  Krume  der  Muhme,  die  Rinde  dem  Kinde. 

—    Stmro€k,  &9IL(l;  Brom.  fOSS. 

2  Kine  Krume  aus  der  eigenen  Tasche  ist  besser 

ab  grosser  Herren  Mahlzeiten. 
/iki«i. .    KraniTner    amager  hjrrilan   ha-Jr«  I  iln  IqfU«,  «sd 
kongelig«  natter  I  palladaar.    (hnt.  dam,,  3tS^ 

3  Krom  bünd  ok  (sind  anch)  Brot.    fB^ätbu^.j 

4  Krume  und  Rinde  sind  gern  beiMimmen.  —  AU- 

mana   VI.  i«t. 
KrUmlaliL. 

1  KTimlang  as  uk  Brnad.  (XuUfhm^  ^  Mumhi.  144. 
Knunaa    »in  ;  >  mt    Mail  ipH  urh  RUiaM 

»(«ht  «almBin 
//rrt     Kralffiett}.  ^  >A.    fJhrreftaiwa».  f,*a^^ 

H        7  -    llrirtni.  t,»n. 


I 


A  mmmUn  an»  (>ffkaA  bf«4.    füw^  14, 


3  Viele  Krumlein  geben  anch  Brot  —  fiaai,  i«t9. 

5aU*f,  »;  KMe.  35»«.  Hrintbrrq  II f.  t». 
Frt,;  Qal  ranua«*«  •«a  raiettaa,  n'anra  pn«  dlmett«.    (Ca 

hur,  I0i»r.) 
Holt.:    Hi)  makt  iran  ««n    krainaltj»  ««d   gsliMl   braod. 

(Uarrttomif,  t,  *53^J 

Krtuaun. 

1  Em  beten  krumm  is  nich  duuim.    (8,  8ohl*f.i  — 

Diermaten,  19.^. 

2  Es  gehet  kmmb  oder  recht,  mit  Undank  lohnt 

man  nur  den  Knecht.  —  Ltkmaim.^w.ti, 

3  Es  wirdt  zeitlieh  krum,  was  ein  hack  will  wer- 

den.  —    GrtUer ,  l,  40;  E^erini .  11,  608. 

i  Je  krümmer,  je  schlimmer,  —  Buetftn,  s»9.  Ilraun, 

I.  163«:  für  Frankfurt  a.  Jf.    rirmenich ,  11,  m,  4. 

Wird  gebraucht,  wenn  Jemand,  der  m\v  ^« 

OiJhrechou  hat,   «ohlimme  8tr«i«ba   ma£h  l- 

ner  behaupten  aogar^  In  einem  krammeit  K  i>l 

nie  eine  gerade  SneJp.     (Hfitufytrg  J,  IW.^ 

6  Je  krummer,  je  tümmer.  —  Franck,  i*  81*  a.  I4J*. 

Gnäer.  I.  49.  Pefn.  II,  S»3:  Sc^olM,  1144*.  .^f9r.««4: 
tMinttm,  2«4.  GntiwicAe.  117^;  fSitor..  VI,  43.  S«m- 
m-lk.  5993.  Artrii».  315». 

In  Trior:  Wn  krttuimor.  vu  «ablOmmer  (Lar*n. 
ISS,  H4.J  Kin  phTnin^Tinmiflrhea  äpricbwort.  daa  de» 
WiderwUloh  ile«  \      '  Hinkende  aod  Verwaoh- 

a«ne  anaUrucki,    •  >villea,    der  auch  grgan 

rotbea  Haar  sich  h  1  .    d.  93—107).  —  .tNloht 

gut  lat  aohertaon  mit  iJcii  krummen,  daiiD  solch«  aind 
gemelnlicb  tummon.''  (Lon  eomm.,  :(07J  TK.  Para- 
••0^tu»  (/>*  »ii/*otHfa  rorun*  nufurtttiiif'>)  «iJTt'  ..Viele 
Mou««hen  «trdcn  (re>>orDn,  die  mit -i  i>>*i4Ch« 

Zeichrn  auf  die  Welt  hriugen.     Kin  Finger 

au  Tiel,  einer  «Q  wenig  u.  a.  w.    Kin  ii  >  steinen 

krummen  Fnaa  ,  kmmtnon  Arm,  krummon  Hiil-«  ti,  *.  w. 
mit  auf  die  Welt,  wieder  ein  anderer  einen  Buckel 
u.  a.  w.  Daram  aagt  da«  Sprtobwurt:  je  krümmer,  j» 
dtlmraer,  lahme  Glieder,  lahme  Handel.  Denn  «n  aind 
Zeichen ,  die  »elten  Qutea  bedeuten.  Und  wie  Jor  Mcn- 
k«r  a«ichuct  «eme  Kinder  mit  lAaterlichen  Z«icb»n, 
deagleichnn  die  b^^aen  Aaceodeuteo  ihre  Kinder  mit  nn- 
natttrllchen  Zeichen  bouichaen ,  auf  daaa  man  alob  vor 
ihnen  au  hüten  wiaae,  wie  vor  den  henkermiiaigen  Leu* 
ten  da  einer  ein  Brand,  «in  Zeichen  an  derSUrne,  am 
Backen  u.  a.  w.  hat."  (St^haUjahr ,  /,  »&.) 
Lat.:  Cautna  homn  catlit,  «luoUjaot  natura  notanit.  ^£^ori 
0amm.,  Üil.)  —  Colia  cjuium  vetoront  nolunt  attlngera 
lonuD.  —  Gratior  oat  polchro  venicna  in  corpore  Tirtua, 
dlatortum  Tultnm  «equiturdiatüniomoraiB.  (Bulor.bW.J 
r>  Krom  ischt  net  fromm.     fEtttingen.j 

7  Kram  kan   nicht  grad  oder  schlecht  seyn.  — 

Petri.  n.  in. 
^  Krum  vnd  grad  ist  vngleich.  —  Peiri.  H.  4«7. 
9  Krumm  führt  um. 

10  Krumm  ist  um^  gerad  ist  der  kürzere  Pfad.  — 

Wftttiq,  79, 

1 1  Krumm  kann  nicht  ach  1  echt '  werden,  —  /v*d. 

SaL  1.  lA.  Gryykitu,  39.  Schulw ,  113;  /aujMrr.  37*. 
V  Schlicht ,  g&rade,  eben. 
Fr».:  Lea  amaa  perrertiea  ae  corrigent  difTlaUemanL 
8ci»*f9^,:  Krökt  bljjr  aldrigh  r4tL«r.    (Gruhn, ,  in.) 

12  Krummb  und  blind  siaclii  a  jed's  Kmd.    (Sutder- 

AaterfTidk.J 

13  Leg*  dich  kramm,  und  Gott  hilft  dir!  —  liifht, 

G€*ellschaft ,  59. 

„lat  ein  alt  Baaemaprf ehwort ,  daa  die  Politik  de« 
T«obt>  und  wehrloaen  Baaern  froherer  Zell  auaaphcLt." 
Ea  war«  aber  Jadcufalla  eine  bcaaere  Politik  goweaeo, 
ai«  hatten,  ntatt  aioh  krumm  lo  Icften ,  gerade  g^aianden. 

14  Na  krummen  un  srheiwen  wäaset  ök  Koren  n4. 

—    Sckamlmih.  II,  i23. 

Niirh  Rrgmrarn  und  !feh{«f«n  wAehat  anohKoraj  d.  b. 
wp-  ^     lier   Acker   ii '"  ''     t—' -lieber  Thier» 

»■■  u  lat,    io    .  vVachaihtim 

il       ,  .ie  nicht,     I  welche  aioh 

mti  nk»iif;(?iriait«o  Zui^iht«n<'ri   immh-i  it-n   uaiateo. 

16  Oeck  si  wol  kromm,  aber  nich  doniin.  —  Fruek- 

friVr  »,  M09. 
I«  S«  e*  mi   te  krumm,  nach   de  Foss,  du  aat  de 
Katte  mpt  'ner  Wuorst  omme  (auf  dem)  Bome. 
{htn-tifkti:  >-   Hrmmitk,  tll,  ISi.  14:   W^nte.  «4.  89; 
Ha^fft,  340*.  Maiiut.  Wifvr'tuiiim ,  S.  JM 

17  Sei  is    rai  doch   '  ',  ^r  dei  Voms^  da 

hung  dei  Wust  1  »a'n  Balken  *.  fHt'rk- 

lr«^M^g.;  <—  Baahtt  i^.  iW''^  •  1^.  hdtikdtutttk  br. 
Ketiu^fr^  /F.  HO. 

*l  Im  4«*«vt  ...Uabrn  Aoarru  Wün«n.  fffttnutasm, 
ffL  «.  U-J    1>i«  P*I«b:  Aia  de»  Vn«},»  dU  W^wt  nicht 


1647 


Krümmei 


Krümmen  —  Krammscbnabel 


emieben  konnte,  sagte  er  beim  Weggehen:  ahrt  da« 
iat  not  oLd  StrickL  Die  Finnen :  Ali  d&i  Eicbiiom  ron 
dar  T»oti9  fiel,  •Agte  ei:  die  Nane  tiad  .hohl.  (KrinM^ 
terg  /!',  HO.; 

16  Was  man  krumm  haben  will,  moBtt  man  jun^ 

biegen. 
19  Wat  kromm  wäde  sali,  fangk  fröhg  an  sich  zo 

böge.      (Köln.)   —   Fmncnich.  1.  in.Jt. 
2ü  Wi  krümmer,  wie  schlimmer.  {Frtuüun.)  —  /Vom- 

mann.  >7,  319,  24S. 
Von  Backttligen  and  andern  GebrocbUchen  gebmuobu 

•21  Dat  get  krumm  inn.  —  üdhnKrt.2i6^. 

Du  weicht  ron  der  geraden  Linie,  ron  reebten 
Wege  ab. 

•22  Einem  etwas  krnrap  förlegen.  —  Maihesu.  ms**. 
•23  Einen  krumm  ansehen.  —  Puuh.  Schimpff.  LXXll''. 
•24  Er  ist  krumm  wie  ein   Fiedelbogen.  —  Fn*th- 

frlCT*.  220Ä. 

_*2&  Er  ist  sehr  krumm,   wenn   er  sich  bückt.  — 

Fngchbier,  in;  Fntchbier^,7205. 
Von  einem,  der  nicht  gern  gibt. 

26  Er  ist  so  krumm   wie    ein  Schuster,  '—  Frvch- 
hier  ',  2201. 

•27  Er  liegt  krumm. 

Leidet  Mangel- 

"28  Es  ist  ihm  etwas  krumm  über  den  Weg  ge- 
laufen. —  A.  tlortmann,  htaker  llam  JttktA,  S,  91. 
Er  ist  verdrietfliob,  übel  gelAant. 

"29  Ue  geit  so  krumm,  as  of  he  Brod  borgen  will. 

—   Eichwaid,  189;  Kern.  »28. 

Wenn  jemand  in  einer  Sache  sehr  «cbClobtern  auftritt, 
wie  Borger  zu  tbun  pfiegeu^ 

•30  He  ia  6k  krumm,  wenn  he  sick  huckt.  —  Schütze, 

I.  179. 
Sr  ist  nicht  beMer  als  andere. 

•31  Hei  stäiht  sau  krumm,   äa  wenn   an   de  Bock 

1k;  Sprüngen  här.     CS<iurriii»d.j 
"32  Krumm  liegen,  —  Lohrenitct,  II ,  367. 

*  33  Lat  et  kromm  ou  doli  wäre.    iToikenüt  j  —  /Vi#cA- 

hier*,  aaos. 

Läse  es  geben,  wle^s  gebt,  wie^s  will. 
■34  Mit  etwas  krumm  herumkommen. 

NiobI  geradesu  g«bCD,  e§  durcb  Umccbweife  rortragen. 

•  35  S'  Bchtin  kromp  mitsomma.  —  /'c*«t  ,  419. 

Leben  iu  Fclndscbaft. 

•36  Sie  macheu  krumm,  was  schlecht  (schlicht,  recht) 

ist.    (S.  Schlecht.) 

Vgl.  Bt^cWt  Wb.  n  Bomer  unter  Krumb  und  i^lecAr 
nnd  den  Cbmfn#n/ar  smn  Ifurrentekif ,  335*. 
JH^dL;  Dn  ralscbcn  zungen  hant  das  recht,  «i  maohent 
)crumb  das  e  was  ileckt.  (HoHKr.)  —  Ir  niaobet  as 
dem  slahteii  kramp  und  dz  dem  krumben  wider  sieht. 
(Triitan.)  ~~  Ir  herren,  wlmt  es  iit  nicht  r«obt  s6  man 
da«  obromb  schol  na^beo  »chlecbt ,  dat  mau  es  nocb 
daime  chrumben  mach.  (Ring.)  —  Von  ftrst  sich  kram- 
met  dicke,  das  sich  slicbtot  ze  Icstcn  und  frewde  bringet. 
(Mimtu  FaiJtner.}     (ZingerU,  H.) 

•87  Sie  ward  zwar  krumm  (alt),  aber  Brot  knetet 

sie  doch.     (Lit.) 
•38  Sik  krumm  rouke».  —  Dähnert.n^^. 

Sich  bocken  ,  demütbigen. 

•39  So    krumm    as    en    Flitaenbuagon  (Amibrust). 
{Grafuthaft  Mark.J   —    Froinmnnn,  T«  60»  94. 

•40  So  krumm  as  en  Potthaken  (Topfhaken).  (Graf- 

Mchaft  Uurk.J   —   Fromnttinn,  V.  60,  94. 

•41  So  krumm  äs  ne  Wiedklauke '.    (ßüren.j 

Weidenaoblingft,  Kianke  :^  etwas  Geseblungenes.klan" 
ken  =  fichlingeu.  —  Wenn  die  BsglSuder  etwas  recht 
Krumme«  schildem  wollen,  fo  sagen  sie:  So  kromm 
-wie  der  Bach  vou  Crawlej»,  der,  um  seine  von  der 
Quelle  in  gerader  Kichtun«  1^  Meilen  entfernte  MUn- 
dang  KU  errotcbcn,  einen  Weg  von  SO  Meilen  macht. 
(lUi*$btrg   V,  lie.j 

Krfixnine. 

1  Das  schickt  sich  in  die  Krümme  wohl,  was  ein 

guter  Haken  werden  soll. 

2  E  gaete   Chrumra  isch  nüd  (nie  viel)  um.   — 

mdtihch,  3S6;  &ckmit,  II,  US.  71. 

3  Eine  gute  Krümm   ist  nichts  um»  —  Btum,  i»S; 

PUtor.,  Ttf,i4;    Si^benkff»,  86».   Simrock ,  im.    Eise- 
Ins  ^398. 
^o^..' 8»«|w  via  obliqaari^citat ,   quam  tendure    r«eta.   — 
Uoa  yct  «abairet.  altera  rtcta  via  est.    CA.t'uW*.  3y(*.^ 


J 


4  En  gau  Kröm  es  net  öm-    fAachen.j  —  Fi 

i.  492.  U;  (hr  UenMberg:  Frommanm,  tf,  iM,% 

5  Man  kann  nicht  alle  Ki'ümmen  schlicht 

—  Simrnck.  M91. 

6  Wenn  alle  Krümmen  werden  schlecht  ( 

dann  ßndet  man  zu  Rom  sein  Rechte 
"7  Aus   der  Krümme    in    die    Beuge    kommen. 

Körte,  3576*. 

In  einen  andern  |ebemio  seblitataen  oder  Boeh 
mem  Zaitand  geratUen. 
•8  Die  Krümme' in  die  Beuge  bnDgen. 

Das  Fehlerhafte  noeh  fehlerhiitei'  nmelk«»' 

1  Es  muss   zeitlich  krummen,   was   ein  gut  hack 

80 1  werden.     (S,  Haken  5.)  —  Framdi.  U.  7t**,  fs^ 

piUA.  85**.   Ke*ner,  I ,  lU  :   Utftueler  ,  133:  Lrhmmm,  It, 

139,  93.  Latendorf  II,  lu;  Soüer,  149. 
lutAgf  in  der  Aoftleguug  von  1  J/o«.  2&  u»d  1  JVoi.! 
AlfitL;  Merket  wul,  uz  krumbet  vruo  sw««  ceioeai  bsg|Si 

werden  wil.     (Marmtr.)    (Zingtilf ,  62.) 
Lau:  Adeo  a  teneris  consaesoere  ranltom   «ct.     (fkOOif^ 

J.  8.JI  —  Taurum  tollet,  qni  vitulum  sastalerii.   (mm' 

*ter   //,   3288 i    Lang,    149.;  —  Urit  matore,    qnod  t«II 

Urtica  manere.     (Hetutler,  133.^ 

2  Eth  moeth  tydtlick  krümmen,  dat   woi  hakeo 

8»1I.      fWettf.)  —   Ta^inm.m^. 

3  Was   sich   frühe  krümmet,   das   hacket  ( haket  1 

WOl.    —    l^iri .  it.  607, 

•4  Er  krümmt  sich  wie  ein  Ohrwurm. 

Der  Kriecher,  SpeicbeUeoker. 

•5  Er  krümmt  sich  wie  ein  Sackpfeifer. 

Schwtd.  ■  Han  krunuaar  sigh  som  en  k»4  <iyrwer  k 
wadh.     (öruhb,  &84.; 

•6  Er  krümmt  sich   wie  eine  Bi-atwurst  auf  den 

Host  —  t*ar6miakon,  2308. 
•7  He  krümmet  sick  oss  'n  Worm  am  Tu&e  (Zmib). 

(LxpV^.) 

•8  Sich  vor  jemand  krümmen. 

Sich  vor  ihm  dematbigan. 
Krusminer. 

1  Bei  Krummen  lerut   man  hinken,  bei  Slofem 

trinken.    —   Eitclein,  SSS;  Bram.  t ,  1034. 

2  Bei  Krummen  lernt  man  hinken,  bei  Volles  saa* 

fen  und  bei  Krämern  kaufen.  —  £Uil«M.tlS. 
HtM.:    BiJ    krommeu    leert    men    hinken.      (Sa/ttktmh, 

t,  451  »».J 
Lat^:    61   jnxta    claadam   babites,    subclatulicar«  diseea 

(PMUppi,  II,  IKS;  Seyöotd,  Wi.) 

3  Bei  Krummen  lert  man  hincken.  —  Fnmeä,  B.  W*. 

CinUr.  l .  7. 

4  Den  Krummen  fällt  das  Geradgehen  schwer. 

ffolL:    Die  krom  is,    kan    oiet   regt  g*«n.     (SmrttkemM, 
f.  ihiK) 

5  Hüte  dich  für  den  Krummen,  das  sind  die  tum* 

men,  die  schlagen  nicht  fehl.  —  i^n. //,  lis. 
Krummea. 

1  Man    muss  das    krumme   ins    schlim  schU^eiL. 
so  wirds  eben.  —  LchmuH».  780,  4. 

Zr(rA'4aMN  ft)gt  als  varwandt  bei:  Man  moas  bisfvalM 
lassen  Fünf  grad  sein,  ein  Ding  tttil  d«r  Haas  SeMr 
bescbtieiiliin. 

'2  Wer  alles  Krumme  gerade  machen  will ,  hat  Tisl 

zu  thun. 
3  Wer  kann  alles  Krumme  gerade  machen! 
•4  Ar  will  's  Krumm'  widder  groad  machen,    (f^t^ 

Itat.)  —  Frommnnn .  17,  3iä ,  %42. 
•5  Er  lässt  das  Krumme   gerade  sein.  —  Am>aHe 

kvn,  1519, 
•6  Er  will  alles  Krumme  gerade  macheiL  —  B»^ 

inn,  398;  Rraun,  I,  2036;   Parimtakon,  SSS. 

Entweder   DngehOrigkeiten  abstocsen    odsr  das  1^ 
wahre  fUr  Hechtes  einsehwAnen. 
Holt.:    Wie   sal  het    kromma  regt  naketu     (l 

r,  451  •*.; 

tat.:  Hie  erit,  qui  nobis  aurva  eorriget.    (l 

•7  Bla  musB  uach  Krummes  gebe'!  — 

Als  Entgitgnnng  oder  Beruhigung. 

•  8  Etwas  Krummes  mit  jemand  haben. 
•9  Vil  krummes  machen.  —  Atmim ,  cn*, 
Krummholm. 

*Er  halt  schon  das  Krummbohs  und  sucbt  Mkch 
nach  dem  Pfluge. 
XxumroschnabeL 

Alle  Krummschn&bel  erhalten  nok  tob  Bm% 


tn 


1649 


Krammstab — Kropen 


Krüppel — KrttppeUtrasse 


1650 


1  KoUuficiier    IvrummsUb    schliefiat    die    Spindci 
(Weiber)  aus.  —  f':wim , S9B :  Graf ,  iw ,  ^. 

Ci«geu  unbedingt«  Weiberlebao.  Oegon  d»«  tolgeade 
Sprichwort  genclit«t  and  xu  d»r  Zeit  «aUtandeiii  al» 
nach  dem  Abl«brn  de«  DciitKen  den  ßtitei  B^imheioi 
d«r  äoh^rriteTiohti.  dei  kolnlüchcn  EmbiBchofi  tiob  de« 
BetiUea  nnniAaite,  tndvtn  |er  die  weibltchc  ErbToIgr 
bestritt.  (Vgl.  Cittlmicfirr  Krumm-Staab  »cM'uaf  dit 
Wtihei-  ftuM  Offer  VomtaUiing ,  das$  die  ^re- Stift  CSU- 
micU  L'thfn  rTifHU,iit*t  uHf  »irt»  ifdfm  Stamm  «littn  fft- 
rivMrt,  IltldAiliOlm  1722;  Svptttch.  W.) 

S  Krumtnstab   schleusst  nietnuad  aue.   —  thritiu, 

It,  tO;  Euenhart,  6B£ .  l'utur.,  17.  3».  Euttetn,  im. 
lliUttrand,  80,  lOS.  Graf,  SCO.  7».  Karle,  3S77:  Sim- 
IOC*.  4»5,  Ifraun,  J,  2040.  UiKtekkt,  H,  ThvmmermvUt 
in  iVo]>i/ic/i.  43.  5ö,  &$  u.  yj,  Ü.  4u.  AtuJ,  Ar(>mi  diu.  dr 
/iruifr&ift.  r»fn-in  Xn^mm^iiib  u.  «.  «'.  (Jma  1711). 

Der  Krutnnxtab  (krumme  Stab)  iit  ()m  Zeichen   der 
tjlachiiflLcLcD  l}nw«dt,    LehD«*,   dio  jemAud   Ton   rtnen 
Kr/bitcLof  (  Ititchof .  Abt)  empfaagi'Qt  wurden  krumm-  , 
■t4biscke  geoADOt.     £a  eulitaud  die  ¥xAg*,  üb  aacb  Ab*  . 
gang  der  lu&nuljchan  Nachko^mmeo  d«i   VaiaUt-n   auoh  | 
welbllrbe  Nachkommen  decji-iben  oho«    Autnahm»  il« 
erbeu  köiiat«Q.    Dieio   FtAgf   wird    duruli    da«    vortte-   ' 
1)«nili>   S|>richwort  bejaht.    £t  eaUiaod  Jedoch  im  17. 
Jahrhundert    heftiger    Streit    darüber,   Indem  eich   etn 
tachtiKer  Adrocat  Naiuent  Thummarmutb  dagefren  er 
klArto,     (^'gl.  UfrJt*.  Thu'i,mmnut ,  Kr,.ti<m«(*tb  tcM^U^W  i 
u.  t,  if.  hoc  fit  totipi  rrlaha  comproutt$*t  f*utlaUi  imitr  \ 
thttnimum   F*fdinan4um  Archiffiiso,  Vitlon.  «t  »titium  pa-   ' 
(riitf  ftc.  di*».  pratihtiiiMri  J,    1\   Ki'ettii   l7l1.      Deurl-  ' 
(>fn  Tracfai.  Cttiom,.   AgnjJi'iim  l7sa.j     Aach  liat   man  ' 
in  der  Fi>lge  kngruommen,  das«  krummttAblache   Lehen  | 
nur  ilaDD  Weibfrlchea  ttn'l,  wann  »a  io  d«r  BeUhnuBg  i 
ataedcUcklich  «.uigrii)ir»chtn  wanteu  ist.  | 

3  Knimmatubs  Regiment,  der  Faulheit  Klement,  1 

—   Stmrock.  SM«;  AöK*.  35 7S.  ttrim.  t,  W»  I 

4  ünterra  Jvrummalab  ist  gut  leben  (wohneü).  — 

l\»tuT.,  litt,  S ;  Eui'lnn  ,  399,  Matier,  i,  »6  ;  taxier,  134  . 
AJtf«l('ff{M>i/fl.  %i,  13;  Sirnrnck,  i9H;  Kirf<f,  SST»;  ürawn. 
/,  a03». 

1).  Ii.  Uotertbanen  der  Bisrhof«  gCDiMMB  viel«  Vor-  ^ 
tbeile   TOT    den    Ualeribauen    der    weltUcheti  Voreteti.  . 
Aueter  der  gelinden  Regierung,  welche  clnareeit«  dae 
Bprfohwort  rechtfertiirt    tiri.h^t  >hi  aaeh  darin  «eine  Ba- 
ftktjffung,  da»  In  de-  i  Z«i(eD  Ucuttchianda  1 

die  6ohw&ohero,  u«  ü  Itiubercicn  und  Befeh- 

dungeu  ein  Banb  dct.  ... . ..   .-.u   werden,  eich  unter 

den  Schiits  der  Biichufe  begaben,  indem  eie  dieeen  Ihr« 
eigenen  Güter  xu  Lehen  euftrogent  wodurch  «i«  SohuU 
und  rubl^  Tage  erhieltea.  weil  man  aue  Furcht  mora 
Kircbfubann  bot  den  grOtiten  Oewalttbfttigkeiten  doch 
die  Kirrheu  und  die  Gitter  der  Geietlichen  unange- 
taetet  Uf**.  Die  Lateiner  m-lbeUen  Qber  da*  Regiment 
der  (reistiichon  wculger  gut,  worun  ihr  eetbtt  iu  I'alk- 
•tina  gaugbarei  Sprichwort  Zeuge  iet :  A  iadioiie  icole» 
■tatiKie  liberae  noeDoniine,  d.  b.  ron  drri  1-  '>•  ^r^nOe- 
rivbt  beirvi  utii  lieber  U«f  rir  Oott«  (Vl:  blge 
Sprichwurt  auch  J.  F  ,  Ui\'iutaitio  j»tr.  .idtf. 
UnUr  dem  ArummttaffV  »/,  t .  «r. ,  Köln  IJ^i-,  »^f.  «  /><M. 
dt  pannm%ia:  Vnttr  dem  iruihmtn  Stab«  u.  i,  ir.,  JcfiA 
1747.  Ferner:  Va*  l'ap*n'.ntH  i"  tri.m*r  tujtttn.  Er^ 
mtdri^Hj/,  Leipsig  1^33,  zweiter  Kacbtrafp^  S.  44* 
(8.  Stab.) 

//..-  fii  Tlee  bene  all'  ombra  del  campanile.    (Bokn  l,  U6./ 
Krümm  ting'. 

Wer  imf  die  Krümmxiag  dei  Flttiget  »icbl,  wird 
wicht  dex»  Steueriuann  schelten, 

£r  wird  nicht  die  Schuld  in  Poraonen  »ucbcni  dl«  nnr 
la  den  LTmtUnden  üegr     Man  man   In   ■einen  Urthal- 
len  auf  die  letalem  Rücksicht  nehmen- 
KnLmmwegr. 

Ein  guter  Krummweg  ist  keiu  Umweg. 

1  Ki  knipt  wat  kröppit?   WArsoht  nicfa  gekrape, 

wirscht  nich  veraape.  —  fVwtiMner  *,  119L 

3  Man  mut   erst   krupen,   eh*  tnati   löpea  kann. 

(Olitnbvrg.)  —  Bueren,  IM;  irenTmlMg .  4097 

Xspflahlt  mhiffea  Forlitlirltt  b«i  i»dem  GaaclUkn  vnd 
waiBl  vor  üeberatomaf. 

mutt  SO  lange  krupen  ^  bttt  man  gähn  lernt 
(OttfrU*)  —  Wowialaider,  l 
Pä:-   Mao   akal  krjb«   tll  maa   lar«r  st  gaae.     {Pr»9. 

«fdn.«  »et.; 

MnjfL'  Tos  tavat  laam  lo  ereep  lf«fo»e  jroa  go.     (Jf«A« 

«rA*^..     Matt    isiile    kr^pa    tU    4«m    bu»    lUw    gL 

(OrmU,   im,} 

*4  Er«  krupen,  dann  gähn.    {Uniättwrt.} 
•6  Hai  krüpet  um  »n  SnU  opV  Bröke.    (MtttnicnLj  ^ 
rtnhfttuA,  ;.  St.  u. 
Br  krithi  «!•  «te*  ««kaMM  —f  «Um  BnaA«. 
Otmcvsi  Sra>wip»ai»a*Iigpapi    n. 


•6  Hö  krüppt  up  allen  vercn.  —  nahtufri.ii^*. 

Br  gehl  auf  Hltndeo  und  FQtefB.. 

•  7  Krup  mi  man  nich  niöt  Gewalt  ön  e  Nanch*  — 

—  rvijfWitf^ '.  14». 

*8  Krup   ön    e   Narscb,  denn   kömmBte  op  kein 

Derj).  —  Frvchbin-*.  143. 
*9  Na,  Bo  wat  kröppt  nich.  —  Fritchbier K  im. 
•10  Sitst  (aiehBt)  wat  kröppst,  kannst  nich  hucke 

bliewe.   —    Frischbier,  ao,  rn/fchlner^,  3194, 

Zuraf  älterer  penonen  an  jongere,  waon  ite  ilch 
doreh  u&ruhigee  Weten  webe  gethan  oder  beicbadigt 
haben. 

•11  So  wat  krüpt  up  unsen  Böhn  nich.    j'MkiTmöHt,; 

80  «tWM  kriecht  auf  untomi  ßoUan  nlebt.  Auimf  dee 
Kcatannene,  der  Ueberrsichang. 

•12  Wat  kröppst  op  era  Maichkeball  ohne  BalJeL  — 

FrigehbifT*,  J19S. 
KrüppeL 

1  Auch  die  Krüppel  und  Lahmen  müssen  mit  fort. 

Lat.:  Heraioei  in  oampum  (fo-  prodeuitt).  fSutoTt  6lt ;  /*'«'- 
»•W»*,  /,  17S;  Sfybotd,  S13.J 

2  Dass  krüppel  Yud    blinde  zu   hinderst  bleiben, 

darf  man  für  kein  wunder  schreiben. 

Lat.:  Caeooe  cum   ctaudit  in  fine  nenire  aidebie.    (l^ 
comm.,  iO.) 

3  Pat  best  drapcn,   s&r  dei  Kropel,    as  en   dei 

Hund  in't  holten  Bein  beten  hur,    nr     ■    • 

4  Die  Krüppel  und  Lahmen  sind  gern  b> 

H'Ai.T  Met  mankan  learteaen  kretipcl  gaan.    i/i... . . . 

II,  65»J 

5  Krüppel  und  Lahme  wollen  nicht  daheim  bleiben. 

6  Ki*üppel   vnd  Blinden  bleiben  allzeit  dahinden. 

—  HeniAck^  4»,»0;  hArW  ,  »S74. 

Hoti.:  Kronpelen  en  blinden  komen  altljd  achter.    (Barr*- 
homtr,  /.4S0«.J 

7  Krüppel  will  überall  (immer)  vortanzen.  —  S%m- 

n€k,  4997.  niJirUer.  /.  S«. 
Bott.:     Kreapel    wil     »Itijd    v6drdaneen.      (Uarrfb^m^t, 

/.  «o*.; 

8  Man  kann   eher    ein  Krüppel   werden   als   ein 

Millionär. 
lt(M..    Men    wordt    e«r  kreapel  dan  rijk.     (littrffhüm^e, 

9  Man  muss  mit  Krüppeln  tanzen,   wenn  keine 

Gesunden  da  sind. 
Jt^U,.  Bebetp  n  met  kreopelen  noch  bUndeD.   (Rarrebomfr, 
I,  449»».; 

10  Weil  der  Krüpel  lebet,  so  gehet's  mir  wol  zur 
naning. 

„lat  ein  aphchwort  im  haute  da  Qott  offt  einem  ein 
gebrechlichen  Leib  gibt,  Tond  theilet  j'in  deit  gröater 
gnaden  lu.*'    (Itathtiiut.  FnHiUa,  CCXXXllb.; 

U  Wer   mit   Krüppeln   umgeht ,    lernt   hinken.   — 

12  Wer  über  einen  Krüppel  lacht,  darf  selbst  nicht 

hinken. 
UolU:  Het  etaat  den  kroupele  loelijk,  den  mank«  ttja  ge- 
brak  te  verwijteo.     (Harrrhom*e,   J,  449*^.; 

13  W^ie  einem  Krüppel  dks  Tanzen,  steht  einem  Nar- 

ren von  W'eisheit  reden.  —  Äpr,  SaU  *«,  7. 
U  Wo  Krüppel  vortanxen,  da  wird  kein  gerader 

Tanz.    —    .4tlni«ra«  \'l,  «J7, 

•  1 5  Die  krüppel  könden  nit  hinckcn.  —  f  rana,  //.  ti  ■  : 

fnppittc.  SO**.  SvXüT.  liM;  5imr«dl[.  S99S;  t&n* ,  3S7S. 

l)er  Nicbtwollende,  der  ein  Niehtk^nnen  vorgibt. 
Fra^cK  a.  a.  O.  bemerkt  erklärend  :  „  Wann  mau  etwa* 
▼ngleublich  wil  tagen,  ale:  Bachut  trinkt  keinn  wein. 
Dein  aophitten  raangela  wort.  dem  Meer  waieer.  Dm 
errib  kao  ntt  b<vtt  eeio  (oder  reden).  Di«  eohwAMn  i«t 
■toiaai.  Die  nachtigail  kan  nit  itngen.  Lueolniae  deeit 
cantio." 

J?oö.:    Kreupelen    kunnen    niet    hinken.      (Harrf^omi*, 
I.  450».; 

Lmt.:  Lutciniae  deaat  cantio.     iTroaciA,  //,  31*^ 

•16  Er  sciilt  wie  der  Krüppel  am  Wege. 
•17  Es  18t  kein  Krüppel  verschont  worden. 
•l8  He  tot  vor  Kröpels  Kraft,  —  ttfW->M.  uji. 

•19   KropL'l     Of    König,     <8.  AJIm  21   und  Kdalg  200.)   — 
hurrm.  77«.  Fichm-itld,  11»;  Kern,  341,  l!aM,»kalettder,  1/. 

KrlknMlatraaa«. 

Wer  enmikl  in  de   Krüopelsträt   want^  knmmt 
Bwär  wifder  rüt.     fS*ni«TdUhmarMChrm,J 
War   einmal    in    dar    KrtlppaUtrmaee  «rohal»  kO'Omi 
I  «.itwtr  wifde?  ferratti. 

104 


Krupander  —  Kübel 


Kttclie 


Kxupunder.  * 

Krupunder,  die  Welt  ist  dir  gram.  CPmut.j  — 
Fruchlner .  4Sit ;  Fritthbitr',  2l»S;  für  Pommern.  Ikik- 
iitrt,  J59. 

0«be  ini  Grnib,  weil  dir  di«  MeoBchen  gnsa  tlod. 
Vielleicht  tod  d«r  Oewnhitheit  der  »Iten  beiduiacbcn 
PreutssD  enttUndan,  di«,  wie  die  aJtBQ  Heraler  und 
Wenden  and  m«hrere  &ndare  haidnlicha  Völker  die  Be< 
tagten  und  Knuüe«a  iwter  eich  zn  tödtvn.  oder  eticb 
wol  lebeodiH  lu  be^^rabeu  pflegten,  fß?/:* .  Idiot,  pru*».  i 
Stui  Preutf.  troviiuialbl. ,  IMW,  VII,  'ih.)  Krupnnder 
•«et  n>4n  im  nordweetlicben  Oeat*ohl*ad  »ach  eu  Klo- 
deru,  die  mmn  ku  Bett  bri&gt. 

•Kruiscben  mit  frische  Maibotter.     (UoUt,) 

liiett  £cHleii«att  br^ticht  der  Kkrtenepieler,  um  echerx- 
haft  C&ro  xo  benieitsen.  Kemmehe  (Cjrprina»  o«rvteia« 
h- )  i(t  einer  d«r  sarteaten  ttod  belieblettvo,  dabor  aacb 
ibeueriten  Flaeifi«cbe,  und  mit  Aaatern  oder  Kapern- 
Muce  eine  liieblin^itclitttiel  auf  den  Tafeln  det  Bel- 
eben. (Vgl.  SchMt^e,  II,  353.) 
Kruachke. 

•  Er  ifit  ein  Kruichke.  —  Fri^chhitr  ^,  2211. 

Ein  kleiner  Mensch. 
KruftekruU. 

KrusekruU   ist   aller    Schalkbeit   vull,    —  Ptiri, 

II,  4'ir;. 

*Hc  hett  60  vel  up^n  Krüsel  gat'n.  —  Eicknald,  iise. 
Krtis«U. 

'Kr   lupft   '«   KrÜSÜL   —   SutermeiMler,^^, 

Kr  liebt  den  Trank,  Knul«,  Kmaal,  Kmusle  ^rKrng^ 
d.  i.  Tfiokgeechirr,  meUt  TonTbon,  mit  «inom  Henkel 
und  Deckel.  DüniBcU:  kraue,  eobwedisch;  krue,  hoU 
lAndisch  :  kroes.  Knxseli  oder  KrtLeUi  lat  die  Verkloi- 
nernn geform.  (Vgl.  Statdtr ^  II,  139.) 
Kfuftelputzer. 

•Er  ist  ein  Kru^lebuUer. 

In  der  launigen  Sprache  eine  Bejeiclmang  demjenigen, 
der  gern  und  oft  trinkt.     (StaUitr,  II ,  139.J 

KruBt«. 

1  Die  Kruste  von  Pasteten  ist  so  gut  wie  Brot. 
3  Kröstken  '  springet  öwei*  den  Tun,  aberst  Kru- 
men latet  davor  stöhn.     iXi;^..' 

^)  Eraatea,  d.  b.  feate  nahrhafte  Speicen  geben  Kraft 
ttber  den  Zaun  za  epriagen,  anatrengende  Arbeit  zu 
Terricbten. 

3  Wer  behält  weder  Kruste  noch  Kjum%   bettelt 
endlich  selbst  darum.  —  Eineteia ,  sw. 

Lnt''    Qui    Boa    dat   niimii,    fkUitnr    ille    nlraia.     (Kiig' 
l*in,  399.; 
Krualflx. 

l  Trag  kein  Crucifix  in  Rhüt  oder  ins  Haitss,  es 
kombt  wol  selbst  darein.  —  Lfhmntm,  »si«  47. 
•2  Er  iat  wie  ein  Kruzifix  in   der  Charwocbe.  — 
Parömiakon .  160i. 
Verborgen,  xartlekgexogen ,  nngakaa&t,  irattrig. 
Xrystall. 

Krystall  bricht  leichter  büb  Glas.  —  AUman»  vi,  491. 
Kaohu. 

Wamme  kschu  l^ksoha !  siet,  dann  maini  me  de 

Haaner    alle.,     ((hlfüetj    —    Strirenburg,  126^.   für 
tferlühn:  Wovtie,  n.  17S. 

•  llei  is  so  knbbiilig '  as  en  Küken.    (Wenf.j 

*)  Unwolü,  kränklich ;  kabbeln  ;=«  krünkoln ,  nnwohl 
■ein.    Oberdeutich:  Dut  Kobel  unter  dem  Vieh.    rVgl. 
Schmtiler,  II,  2M.) 
Kttbel. 

1  In  dem  Kübel  findt  man  die  fiache.  —  HcnittX 

1115,  58;  Pein,  II.  4«1. 

2  Mit  dem  leere  Kübel  chömme  die  grös&te  Uebel. 

(Luifm.)   —    Schuet:.  //.  S43.  3. 
Der  Armnth  folgt  allorlei  Web. 

3  Volle  Kübel  für  Bibel.  —  Fucharu 

4  Wer  aus  einem  Kübel  trinkt,   wird  eher  satt, 

ale  Rua  einer  Nusssehale. 
ö  Wer  beim  Kübel  nicht  reich  wird,  der  wird 
auch  bei  der  Gelte  nicht  reich. 

In  der  Schwei»:  Wen  Kinn  bim  Kttb«l  nid  rieb 
wird ,  ao  wütl  er  bi  der  Gölte  nid  rieh.  ( Stitfrmtitttr  ^  1«3J 

•6  De  Kübel  omstosse  (umschütten).    (Schaffhaiuen.) 

—   Üchv^iz.  tl.  16S,  9. 
D.  h,  tich  onbellebt  mevhen. 

•7  Den  Kubd  bringen.  —  Murmt,  schelmi.,ii, 

Ple  Absiebt  kondgeben,  jemand  mit  Dreck  (a.  d.) 
•tt  beachutten ,    ihn    cn   beachniuren  .    aelu«   Ehre  an« 


feeltte«.     ,»te)i   flucht,    xixA   Terdroet    tnicti  Qb*K   4« 
sprach    er;    fleuch,    ich  bring    den    kabel.^'     (K(«m^, 

"8  Ben  Kübel    umkehren,  dasfi    es   stinkt.  —  irr. 

lioUheif ,  Erz^2hittnQfn,  V.  85. 

•9  Der  Chübel  g'heit  (sinkt)  em  z*  huf&   (St 

—  ScMd,  JG.  118. 
tsitikt  xuaammen ,  das  geht  dem.   Okoi 

entgegen. 

•  10  Einem  über  den  Kübel  lüpfen.  —  Jer.  G^ttkäif,  *s- 

Ihn  abezliilen. 

•  11  1  wett  em  lieber  enK  übel  voll  gen.  weder  gnae^ 

—  Sutermei»ter .  «"j. 
Küche* 

1  Ae  wenijer   em  an  de  Kächen  dlt,  4  bte«MX 

schmückt  se.  —  Sikiutt^r,  '-»6«. 
-2  Aus   fremder  Küche  lassen  dich    leicht  grosM 

Schüsseln  auftischen. 

Lai,T  JlXv&om  vivero  qn&dra.  —  De  «LÜeno  Itadera 
Gemmae  ex  aüeno  Utore  petere.  —  IdberaUa  da 

Paln.:  LatwfeJ  byc  t  eudxego  «zcxodrym.     (Hasaam, 

3  Aus  fremder  Küche  schmeckt  die  Sappe 

4  Bei  voller  Küche  reist  sich's  am  besten.  — 

gvr,  717'*. 

5  De  lattl'injesch  Kächen '  äs  deier  und  scfamAch 

doch   licht.  —   Sctwtter^  773. 
fj  Apotheke. 

6  Die  Küche  bringt  mehr  um  als  das  Schwert 

Sieht  blos  BLnielne  M«n«cben    nod    Hanehalti 
Bonderu  «ogar  groase  K«icbc.    Scbou  bei   LncaUa 
Btoto   eine   Mahlzoit  loebr  al»   hXMM   Tfaaler.    Cat0^ 
Adtere  wunderte  eich  mit  R."  '■     "•■     rin  Staat 
heu  k6nne.  in  dem  4fia  Fisc.  i  nie  ein  O«^ 

Vitellia»,  doc  Tacitue   du»  k  ^u-bw«»iti  n^wat, 

verscbwendote  in  7  Monateu  imi    .  '  '^'  "     ""^-.I«, 

iK'n  Küier  Varua  kostete  ein  eittr  fftr 

ri  Personen  ♦  t  Jlill.  Thaler.     (CJe..  L, 

Lat.:  Ciula  plurea  «luam  gUdiua  rerlniu.       /  ..i:i  i/  i .  .■ .  iilj 

7  Die  Küche  darf  nicht  grösser  sein  als  das  Hsm. 

Lat^i  Qui  plni  erponit,  ptua  lacri  aope  repo&lC.    (FsOtrt' 
Üben.  l'MJ 

8  Die  Küche  der  Reichen  gedeiht  nicht  jeden. 

(D'enA,  Latitil:.J 

9  Die  Küche  frisst  oft  das  Haus. 

Die  ßusaen:  Die  Küche  friaat  eret  da«  Hast  nsd 
«ich  svlbat.  —  Wenn  die  Kache  da«  Hau«  £ria«t,  «o  fkuii 
■ie  auch  sich  fielbat.     (AUmunm    V,  445  n,  4Cl.Jl 

10  Die  Küche  ist  das  schmuzigste  und  doch  thenente, 

das  noth wendigste  und  doch  das  Bchädlichst« 
Gemach  im  Hause.  -»  Opet.SBi, 

Dan.-   Kokkenct  er  det  mectt  fom^dne,    dog   dyre«! 
ekadeligsto  kammer  i  hautet.    (Prov.  dan,,  ii^,) 

1 1  Die  Küche  muss  sich  nach  dem  Beutel  richten. 

frs.:  LtM  affairoB  ao  fönt  ä  table.     (Cahfer  ^  40,) 

12  Die  Küche  verräth  das  Haus.  —  .4l(maan  r/, ». 

13  Die  lateinische  Küche  (Apotheke)  ist  die  kost- 

barste (theuerate).  —  Simrock,  t^ooi;  Esne.sm: 

hraunj,  'J<:»42. 

14  Eigene  Küche  ist  die  beste. 

Die  Ungarn:  Eigene  KQeha  lit  b«Mer  SltsiaJ 
FalaaL    (R*im4bgrg  IIT,  IM.)  

15  Ein  boae  küche  steckt  voller  plAg«  —  Fimäi, 

16  Eine  Küche,  die  immer  raucht,   hat  bald  dsi 

ganze  Haus  verbraucht 

17  Eine  Küche,  die  immer  raucht,  ist  bald  tk^ 

braucht. 

18  Eine  volle  Küch  vnd  fette  Köchin  ist  der  St- 

ducener  Himmelreich,  —  Uerberyer,  l.i,  74S. 

19  Einer  guten  Küche  fehlt^s  nie  an  Freaüdeii. 

£5hm.:   Kdox    mA    kolft&«    t«n  i  drtixba  nalecae.    (dti»- 
tovsku,  S34.; 

20  Engl  Kuchi  ^  witi  Spicher  macht  die  kllne  Bure 

richer.  —   Sulcrme\Ater ,  118. 

21  Erst  die  Küche,  dann  den  Koch.  —  äUmaim  tl, fTt 

22  Es   dient  wohl   in   die   Küche,    da    nicht  sn» 

brochene  Töpße  drinnen  weren,  — 

23  Es  ist  am  besten  in  frembdeu  Küdaea 

lernen.  —  /v^n.  //.  iu. 
1'4  Es  nicht  in  jeder  KuchL     im^n.  t 


Küche 


Küche 


1654 


26  FeLeic  Küchen  machea  magere  Teatamenie.  ~ 

hörte,   3580. 

2(J  Feiste  Küclien,  mager  Erbe.  —  Schottd,  um'*. 

27  Fette  Küt-he  hat  Ariiiuth  zur  Kaohbarin. 

y^t, :  A  grAilO  oai«me,  pAnvretd  toIüd«.  (Krittingfr ,  td6^'.JI 
tt.i   X   gthito   fiuoiüA    (mAirro   te>tAm«nto)    porortJi    vi* 

ein».     (VuiiivjUu,  78,  l;  Bokn  I,  C9  u.  100;  Ünal,  17ÄL'; 

Cakitr,  'ii'iW.) 

2S  Fette  Küche  macht  magern  BeuteL  —  Windkiet, 

X,  49;  Simrock,  5999.  A'iij:,  33. 
Span.:  Huöipada  bermoiA,  malpara  la  bolt».  (C*Mtr,  3457.^ 

29  Fette  Küche,    magere  Erbschaft  (Teitaroente). 

—  Hiin\am.  ünltrr.,  V.  5.  Winckler,  IX,  90;  5atier,  80; 

Simrück,  34Ü1.  Hörte.  3^86.-  Üraim,  I,  2041. 
Pwt.:  Fodt  kcikk<>a  magert  tetUmoul.     (Pnt.  dan.,ihi.) 
Engt.:  A  fat  kilclien,  »  l6»n  wllL     (Bohn  II,  7.) 
Fn^:  Apr*i  grand  bauqact  petit  ;p«in.   —  De  (frasio  Ublo 

A  r4Uble.    (Udiiiün,  $21.;  —  (rrande  ah6r«,  petlt  tett»* 

ment.   C^ToAn  /,  Ib),;  ~  ütaiitt  cujiiti«  «(  mkitjr«  tetU- 

Tneol.     (Kritiinyifr,  1^6^'.) 
Hoil.!  Vetto  keuken ,  magor«  erfeni».  (Uarrfhomif,  /,  3.»S*J 
/r..-  0rii4i}«  cucittiv  niogro  tostuuento.  —  Rlaca  tikvola  it*- 

taineDto  j»ov»ru.    (Pat-nytiu ,  «^,  3  u.  371,  S.^        , 
Schwtd.:  Ju  fotare  kOketar,  Uoilo  magraro  bUr  leiUmotttat, 

(Mari»,  IS;    UV«««,  44.; 

30  Fett©  Küche,  nahe  Armuth.  —  MirtcWfr,  .Y/.Y.  ^^. 
ül  Für  tleü,  iler  eine  leere  Küche  hat,  hält  Gott 

offene    Tafel.   —    SpvktW^irterQarttrn ^  J6;    Lnhrvntjel, 

I.  391.  thifii^l'i^rn  n,  8, 

33  Grosse  Küche  macht  kleines  Haus. 

Dan.:  Htort  k0kkes  gior  leileo    pung,  lidet  k|»kkca  gier 
■turt  huu«.    riVüP.  i<.«««. ,  3.^JJ 

83  Grosse  Küchen  machen  arm,  enge  ( kleine )  Kü- 
chen machen  reich.  —  Uhmnnn ,  J78 ,  i»2. 

34  Hat  die  Küobo  nichta  und  ist  der  Keller  trucken, 

90  wenden  die  Freuude  alle  den  Racken.  — 

l*nvöitnaknn,  2853. 

35  In  der  Koke,  um  den  Üerd,    ist    taur    Kerke 

nttB  mär  ward.  —  Schamf»uh,  //.  S4i. 

KJeider,  die  laon  lu  der  Kachi»  und  im  H*QBwoieit 
trlgt,  tind  niubl  mobr  fUr  div  Kirche  geciRoot. 

36  In  der  Küche  anner  Leute  gibt's  keine  Brat- 

spiesse. 
U7  In  der  Küche  gehen  mehr  zu  Grunde  «Is  im 
Üafen.  —   IVirtimiafcon,  liM). 

38  In  eine  grosse  Kuchen  gebort  viel  fleisch.  —  ile~ 

H<fch«  1137,  II ;  Pelri,  II,  403. 

39  In  eine  kalte  (leere)  Küche  kommt  iceine  Maus. 

/^.'Duvenoa£paDO,•acb'ic«Di  B^neranoo.    (Oaat,  4i!^.; 
Cng.:   Hideq  kuuyba,    Ans  tkl,  lok  T«ad<g«t  Bern  tai&l. 

(Omti.  4li(.) 

40  In  Eine  Küche  gehören  nicht  zwei  Köche. 
Iloii.  *  Ken«  keuken  k»o  geene  twe«  kok»  boTaucn,  (Harr*- 

bomif,  y.  3i»7».;     ^ 

41  In  einer  kalten  Küche  bleiben  keine  Fliegen.  — 

Parimiakttn.  1^5. 

Di«  Tiidtfiroand«  flieheo,  woud  dai  Woblleben  auf- 
höri. 
Ltü.i  Vulgui  amicitioB  atUiUte  probat.    (Otiä,)    (Bii%der 

II.  3600J 

Ui*f.  -  Addig  a  baritiAg ,  ni4g  Miros  a  koa jrbA.    (G^mI  ,  HO,) 

42  In  einer  kleinen   Küche  braucht  man  nur  ein 

kleines  l'euer. 

F*-M.:  Petit  queu ,  petit  pr>t  «I  peUt  feu.    (Lmutx,  II,  Siil.; 

43  In  einer   kleinen  Küche   kann   man   nicht  för 

viele  kochen. 

Die  Baiaen:  Die  KOche  mute  groii  ■eio.  die  /ttr  die 
g&ozo  Welt  kochen  loU.    (AOmai^   VI,  4^0J' 

44  In  einer  warmen  Küche  fehlt's  an  Fliegen  nicht. 
Böhm,:  Kd«i  J«it  maetuA  kttcbjne,  to  mncb  «teti  lo  Yclml 

mnoho.     (CHakottty ,  235.JI 

45  In  fremden  Küchen  ist  gut  kochen  lernen.  — 

Sutor,  ISO:   Simrotli.  eoOl. 
Soü^:.  Het   ie    goed   koken   fa   ein«   andienaaoi    keuken. 
fffarrsiom**,  f.  3l*7^; 

46  In  fremden    Küchen  kochen  lernen.   Ihat  der 

eigenen  wohl. 

47  Injodcr  Küche  gibt*a  zerbrochene  Töpfe.   (Pwen.j 
4d  is  .!      'V     fett  e'west,  san  wörd  de  Ncdoth 

(^  taagcr  iin.  i  ^^'at4^xkJ  —  CuTt:e.  330.  Siö. 

4P  Ist  uiK  junhe  schmujtig,  so  wird  der  Appetit 
stuUtg. 

..iJi  einer  teliaiftalgsa  KOel»«  ruU«tt  eua  dl«  Luit 
sttta  KAeeft»  la  tiatt  t«hBttstgcn  Vrtlt  dJ«  Lait  iub 
I.«b»«/* 


50  Jeder  sehe  in  seine  Küche.  —  Ihrbrrni, ,  i,  s.  4<3. 

51  Jcdtr  wird  in  seiuer  eigenen  Küche  Rauch  finden. 

Bitf>tn,:    NabUdoi    do  trA   ktioltjrn^,   a  poanA«.    6«hof  »e 
nodoitlvA,    (Ö>>lakoe$k\/ ,  373.; 

5*2  Kalte  Küche   uud  leere  iSchüascl  ziehen  keine 
Gäste  (Freunde)  herbei. 

53  Kleine  Küche  macht  das  Haus  gross.  —  K^ru,  358J. 

Wincklvt,  X,  40;  Mivuon .  67. 
frt,:    PeÜtc   calaia«    agrandit    I«    maiena.     (Ü^Kifr,  477« 

Krittinfftr,  lt>6^.> 
BolU:  De  kleine  keuken  h<:<  i  niakt.  — 

De  kleine  keukeui  en  n;  -..'t,   die 

nalme  kamen  bouwon. 
//..•  Cucina  ptccol»  tk  eua  grando.    iVm^^iitui,  74,  2-> 

54  Kleine  Küchen  bauen  grosse  Häuser.  — Swor.  i4S. 

RAfte.  36S9. 

55  Man    löscht   zuerst   in   seiner    ei^jeneu    Küche, 

wenn*a  dort  brennt.  —  mrhnfjur.  m. 
06  Man  muss  sich  nicht  elier  in  eine  fremde  Küche 
mischen,    bis   man   den    Kochtopf  mit   dem 
Brei  zerschlagen  kami. 

57  Man  musa  vor  allem  für  die  Küche  sorgen. 

Für  die  Bedürfbieeo  des  Lebens. 
Frs..'  II  faat  funder  la  eniaino  arant  toutee  choiei.    {L*n- 
droy,  7as».; 

58  Manche  hat  in  ihrer  Küche  nicht  so  viel,   um 

einen  Hahn  zu  fiittcrn,  und  tragt  Perleu  und 
S[)angen.  —  üUriew,  399, 

59  Meine  kleine   Küche  ist  mehr  werth    als   der 

grösste  fremde  llenl. 

60  iSchmeckt'a   gut  in  der  Küche»   so   schmeckt's 

um  so  übler  im  Abtritt« —  Luther'*  Tiiekt. tWi; 
Euelnn,  3:^9. 

Cl  So  lange    die  Küche  dampft,   bleibt    auch  die 
Freundschaft  warm. 

Die  Ruiaan:  So  lauge  der  Kf>bl  datopfli  breatil  die 
Freundiobaft.  -^^  So  lauge  die  KohltupjieD  kocben,  hat 
Bjan  s«e4bafie  Freund«.    (jUmann   Vi,  im  u,  ♦«.; 

63  Volle  Küche  ei*8cbrickt  nicht  vor  ungebetenen 
Gästen. 
ff«Ü.:  In  oene   vette   keak«B  !•   men  nooit   veriegen  inet 
Ciiverwitchto  gL'itfrn.    (Harrfb'nitif,  I,  3!*Ä*.; 

63  War  in  der  Koken  et,  krigt  öl  wen  Klumpe  vor 

'u  Dricr.   —    Schtimhach.  II,  5«9. 

Wer  in  der  Kftclip  1**t  hrkomml  elf  Klöss-j  Tsr  «iaen 
Dreier.     Um  cu  tau  Un,  welche    i-  i^ 

selbst  eeseu.  aicU  <<i  ton  und  wi>'.  r- 

tiunea  erfruuen.     1»  .  ■ '•  iit   eint-  tc 

grosse  Zahl  bexeichnvt.   wie  man  fUr  ,,uiji.z^aUlijtU)jiil'' 
sagt:  ok  hebb  et  ock  all  <^lboma«l  sagt. 

64  Warme  Ki'i>"    wHriive  Freunde, 

65  Wenn    1  io  Küche  nicht  ausreicht,  mns» 

die   l;*i.  in.  I  .    helfen,  sagte  der  Koch  zum 

66  Wenn  die  Küche  dampfl,  so  ist  auch  die  Freund» 

Schaft  warm. 

Ukd.i  Diawtl«  dir  mit  vollen    lebet,    «ö    hAt   «r    bold« 
mage.    (Zin:t*rit,  4t».; 

67  Wenn  die  Küche  nicht  mehr  raucht,  wird  die 

Liebe  kalL 

Die  Btufteu:  Di«  Lieb«  hOrt  auf  warm  sti  ««to,  wsna 
der  aren  aafAugt  kalt  sn  werden.    {AUmunn  Y,  13:^.; 

6ft  Wenn  es  in  deiner  Küche  raucht,  so  soll  auch 
des  Kacbbara  Ofen  wann  sein. 

69  Wenn  in   iler  Küche  übrig  bleibt,   eo   ist  ein 

Hungriger  auf  der  Strasse. 

Wo  Ueberfluss  aaf  der  einen,  tat  iLmgal  ailT  der  an- 
dern Seite. 

70  Wer  auf  fremde  Küche  wartet,  iatt  theuer  und 

•chlecht. 

Bp<iH.:  H'v  "     -  ~n  en  maao  sOcna,    mal   jmntA   y  peor 
cena.  i  '^-^ 

71  Wer  au ^  .    n  he  kommt,  riecht  nach  Knuch. 

A..-  Chi  <ri»<4U49{iU  1*  cucina,  «ento  di  furao.    (Bohn  I,  si.; 

72  Wer  die  Küche  hält  im  Slande,  der  erhungert 

nicht  im  Lande. 

73  Wer  immer  in  fremde  Küchen  gafft»  dem  bleibt 

leicht  die  eigene  leer. 

74  Wer   in  allen  Küchen  naschen  wil,   wird  mit 

einem   geschniierten  Pouchen  oder  Creutzer 

bezahlet.  —   Ikihrr^r^  ,  f,  3,  ijy, 

101' 


Knebel — Kncbeii 


I(»S 


76  Wöf  in  der  Küche  dient«  wird  vom  Geruch  satt. 

Fft.i  (4ui  b»D(e  ottUt&a  vit  de  roate.    (Lerowe .  //,  300.) 

74J  Wer  in  der  Küche  gewesen,  hat  wcuig  Appetit. 

„Mit  d«r  tf^wobnUchen  Qf9»chieb(i«chreib«rai  gebt  M 
■rJ*  lUS*  •  '^  '  ItvBit-,  ;wcr  die  Zah*til%.nng  In  der 
N4itd  .  I'.  tli«  Luit  zo  gcDicBtes." 

77  Wer   K  .  i    Keller    voll    hat,     deu    helt 

man  für  tromü.   —  I^hmann,  221,  7«. 

78  Wer  »ich  in  die  Küche   setzt,   musa   nicht  klar 

gen,  wenn  ihn  der  Ranch  beiset. 
70  Wer  viel  in  der  Küche  umgeht,    bekommt  ge- 

metnisflicb  den  Kochenschlüssel.  —  iixriinQrr,  ai«. 
80  Wi  dem,  diem  de  Jateinjesch  Kichen  hälfe  ail. 

—   SüutKter,  774. 
Webe  dem,  dem  die  Apoiheke  helfen  toll. 

Bl   Wie  die  Küche,  so  das  Uftuü. 

Ole  Baitcu:  Die  K(k«be  iat  eta  Aoker,  der  ftDeb  gut 
beatelU  iisin  will.    (AUnuinn   VI,  413.; 

03  Wird  die  Küche  kalt,  so  gehen  die  Freunde  bald. 

Lat.:  NoUae  ad  uniM»«  IMt  emJcas  opea.    (OaAt,  i^lj 

33  Wo  die  Küche   kalt,    verschwinden   die  Gäste 

bald.    —     Iteinilrrg  tV.  3, 

84  Wo  die  Küche  nicht  rancht,  da  brennt  anch 
dAs  Venusfeuer  nicht  au.  —  PaTöminkon,  nii, 

8ö  Wo  die  Küche  raucht,  da  fehlt^s  an  Freunden 
nicht. 

Die  KAlmaoken:  Im  Dfthriuift«a  Weaaeraammeln  ilch 
Flache  and  beim  glücklichen  Menaehea  Leut«. 

Wo  man  eine  kalte  Küche  find't,  bald  alle  Last 
nnd  Freude  scbwiDd^t. 

Lat.:   Sciltcct   ecoento    duraua    eM    oraalior   lirtt«.    (Sty- 
botä,  540.; 
*87  Blas  mir  in  meiner  Küche   das  Feuer  auf.  — 

•88  Bä  iat  dem  alles  en  de  Koch,     (ß^iburg.j 

BegünfUgt  ibjk  »uf  «ine  eaffalleDde  Weiae. 

•89  Das  bringt  was  (wenig)  in  die  Kficfae. 

,,..^.MölDen,  tia  heben  dnaatn  macht,  dae  allein  eia 
«Win  darbej  aej,  rod  in  die  Kochen  trag.'*    (Atenti», 

Fr*.:  Cola  fait  bonillit  UmaRnlte.   ( Ltndrov,  510 1  Xrittin- 

•90  Das  iat  recht  in  mein  Kuchen. —  At/rfr.  III.  »8. 
•9l  Die  Küche  gehört  ihm  «war,  aber  ein  anderer 
kocht  darin.  —  AUmaan  V,  lai. 
In  Beeng  aaf  einen  Ehemiuin,  der  eine  natrene  Frav  bat- 

•92  Die  Küche  raucht  nicht  mehr. 

Dan.:  Det  giver  intet  i  kdkkenet     (Prot.  iloJi.»  SS«.; 
Lat.:  Non  ctt  de  pkne  lucrando. 

*d3  Die  Küche  spicken,  —  Parcmiakon ,  6n. 

Wohl  Teraorgeo. 
•94  Er   fahrt  g'rad»    dür   d'  Chucbi.     rÄKorfcum.;  ^ 
Schüd,  eo.  367. 
Nimmt  keine  B Ucksicht. 

•95  Er  hat  immer  warme  Küche. 

BotL:  Htj   boadt  de  keuken  alti)d    warm,    fffarrttomä«, 

I.  397 1'.; 
*96  £r  hat  Küchen  vnd  Keller  verloren.  —  8^0^110, 

It.  »6. 
•97  Er  hat  lateinische  Küche.  —  Wwtbach  II .  %it, 

80  heisat  die  Apotheke  in  dar  Volkaapraohe,  «eil  dort 
nach  den  iateinlaoh  geiohrltbeatB  Bee^ptea  dar  Aerste 

rerabreicht  wird. 

•98  Er  bat  vor  der  köcheln  kranck  ff«lrgt!n.  —  Frantk, 

a,  n^l  rrtj>pi»w,  »«•*;  HAne.  iMl":  Hrtmn.  I.  2043. 

Naah  Fraink  ix.  a.  o  )  i.at  dio  ReJetiaart  den  Sinn 
wie  Herrgott   i  .uro  dt>n  Sinn  der 

lateiniachen  >  Ue,  auaiudrOckec, 

anaaer  der   c.i>^  -^  nito  beigefagt:  Kr 

aohmeokt  ao  elu  «wlWl  wi«  rln  «vhaeider,  ao  hat  «r 
rang.  Er  gelebt  tori  lufft  rnd  wird  wie  ein  Stier.  Sr 
lebt  vom  taw  wie  etna  bewBohre«k.  JC?  iat  aelnea  maaXi 
atieffralter. 
fftiU.:  HiJ  hMft  Toor  da  katüken  ^«k  gtlegen.  (Svra- 
»ontW#.  /.  397  nj 

•99  Er  ist  in  einer  guten  Kfiche. 

UoU.:  HlJ  ia  ia  eena  goede  leuken.    (Barrt^omdt,  f,  S98^; 
•l<M  Es  kommt  aus  seiner  Küche. 
•  101  Et  tregt  nicht  in  (mein)  küchen.  —  Framk,  II,  ss*: 

/yi»-/ Gav^MpMlAle  Profil  dea  mlaeora.   (U»4r«^t\0\$.) 
MtM,r    Das  ItffVBgt   Bleu    in    de    keukea.     (Burrtööat^tt 

/.  tnyj 


•  103  Es  wird  in  dieser  (jener,  seioer)  Küclie  waA 

nur  mit  Wasser  gekochl- 
•103  In  die  falsche  Küche  kommen. 

•  104  In  eines  andern  küchen  sehen  (gaffen).    (8.  MaU.) 

—  Franck.  //.  M*»;  Kfirlf.  MM*. 

•  106  In   seiner  Küche  ist  das    ganze  Jalir  Fialtt 

und  in  seiner  Stube  Charfreitag.  —  üipp«'.  Ifc» 
dem  ijTietgr&tntgen  und  Qritvgm  Gentrtd  tum  R. 
•10$  In  seiner  Küche  ist  stets  December.  —  F«<> 
miakon,  60S. 
St  bat  nichta  an  kochen ,  nichta  aa 

•107  In  seiner  Küche  raucht  es  immer. 
hon.  i«3o. 

Entweder  von  Wohltebeadea  ,  oder 
TerdrJeaaliehan. 

•108  Kalte  Küche  haben.  —  Htrbtrfer,  llrrtpoMtma.lW^ 

Keine  wannen  Bpeiaen. 

•109  Not  an  die  Küche  denken. 

Sein*  Gedanken  hauptsächlich  auf  gute«  Saftsa  ilalila. 
Frs.r  Ainer  la  euiaior.    (Krittinger^  196*.; 

•liO  'S  ist  halt  guet,  wenn  me  «n  der  Kncke  ist 

(mm.) 
D.   h.    dort,    wo    die    Aemter   and   Steilem   iMfakaa 

werdcD. 
•111  Sie   hat   die   Küche   zugeschlossen.    —  FnaA- 

biet  '.  2S1S. 
Sie  hat  ihr  Qeaicbt  bemaat. 
•112  Sieh  in  deiner  Küche  nach,  —  Sutor,n. 

•  113  Wenn  nur  in  seiner  Küche  Fastnacht  (roQaaf) 

ist,  60  mögen  seine  Nachbarn  die  ganze  Woche 
Quatember  haben. 
Kachel. 

1  Wer   viel   Kachel  ^  isst,  musi  Tiel  Branntweit 
trinken.  —  r^dfflM,7i*. 

')  Eine  Art  Mehl9p«iae  ( Pudding  >  reo  ihrer  FMs. 
dabex  ▼un  den  norddeatschen  iuAin  ..  Kagcl'*  (a.  di 
genannt,  wird  am  Sabbat  gewAbcll'  •awadaeU 

acbwor    zn   verdaaen  aein.     Etne  .•  dCtt  ditf» 

•ehenjndenebeoao bekannte  Mebl"!  r  SctikalA 

nach   Zum    vom    ilalientachen    acaliti.t:  oni 

dem  bebraiaehen  chamin  =  warme  t^peie«-'  .  .\t 

dem  man  gehandelt,  xnaaa  man  für  die  Fol .  he«. 

*2  Morgen  n»ch  der  Küchel.  —  FmdZa«,««. 

Zq  erir&ntrn :  will  ich  daa  oder  jenea  fcb«m*  die  Aal> 
wort  geben  n.  a.  w.,  d.   h.  gar  ntchl,   da  tbeila  akfe» 
tlgiich  Knebel  geg«4»«n  wird,  thtril»  die  Seil  iM«ll  d* 
Kacbol,  al£  Verdanangaruhe,  die  uogelegcaate  tat. 
Xlichelbeclter. 

Wo   es   viel   Küchelbecker   bat,    da   isaei  non 
deato  mehr  Kuchen.  —  Lfl&naaim.  eo7.  if. 
Ktlohelcben. 

1  Kuichelcben  lauffen  der  Gluckhenne  tn.  —  !%*«, 

n.  487. 

•  S  I  wett  küechle ,  wen  i  Anke  h&tt,  aber  i  ha  ket 

Mehl.   —   Sutermtntrr ,  |4. 

▼on  deven ,  welchen  allee  felUl,  waa  «tu  S«oke  «> 
forderlich  iat. 
Xüoheln. 
*1  Einem  etwas  kücheln. 
*3  Ich  will  dir  eins  kücheln.  —  Stnlitr ,  U ,  \t^. 

MeJat  Ironiech  dann ,   wenn  jenuAd    elae  w1de«wtr< 
tige,  eigenainsige,  anmaeaend«  Pordemjig  that. 
*3  Mer  ward  diars  küachla.  —  .Vr/pm«  4«s. 

Irontaoh:  Man  wird  dir  die  Sache  ao  leielHi  wie  Mlf- 
Uoh  maohen. 
•4  Wart',  i  wer  dirs  küecheln. 

Werde  dir  etwaa  Beeonderea  machen.    Spottwelae  ■■ 
denen,  die  «ehr  eewEhit  und  mit  GewOhabebeaa  viafcl 
safrleden  aiad.    (Klei*,  i .  9Si;  laupttr,  MkH,,  U^ 
Xncben. 

1  Alte  Kuchen  und  böse  Gewohnheit  raiin  Bift 
brechen. 
F^.t  Oaieaa  «t  maoTaiaa  «ooteaa«  a*  doi^aaiK  rgatMk 
(ßoAn  /.  »9.; 

3  Auch  gefülltem  Kuchen  schadet  die  Botier  nil 

3  Bamme  ( wenn  man )  für  'n  Taler  Koche 

erspart  me  for*n  Bfttxe  ßrfid.    (ar*imm§t^)  — 

Fr^mmanm,  //»  «0».  «t. 

4  Der  Kuchen  «cbmeckt  immer  nifch  der 

rin.  —  Hrimi*pn  I,  «4. 

i>m.;  Kac«  er  alSid  teeeafllf.    (fitv^.  ämm.,  JKLJ 

&  Ein  Kuctk  vbffir  4«a  Ztsn   rad  admi  «Ifddr 
herüber.  —  Ihiri^f » »,  IK. 


LÜChenbäcKer 


ociienessen 


•60  Der  Kuchen  ist  gut,  aber  ich  mag  ihn  nicht.      1 

Es  mag  gut  aAlD.  Aber  mich  kann  oa  niobt  bofriiKligeD. 

•61  Der  Kuciieu  ist  in  einer  andern  Form  (auf  an- 
dere Weise)  j^ehacken, 
IIitiL:   Dl«  k^ek   i»    op    eoac    audec«    iztftal«r    gAV^kkec. 
(Hnrrffxjmrr.  I.  «26*.; 

"62  Em  Kuchen  und  ein  Deckel.     (Deuu.) 

•63  Einem    Kuchen    aus    etwas  niaeben.  —   Lvthef» 

Tuthr.,  lU^'. 

♦64  Er   hat   Kuchen   für   Brot   gegeben.  —  Basar, 

£r  bat  einen  Bctilechten  Tausch  gemacht. 

•66  Er  isßt  den  Kuchen  aus  der  Äsche,  wenn  er 
hineiugetalleu  ist. 

Er  fU({l  eich  in  dia  UiantaDile. 

•66  Er  ist  mit  seinem  Kuchen  fertig. 

HoU.:  Hlj  tteeft  xijnQO  koek  al  o^.    (Marrtbomie ,  T,  i2&K) 

•67  Er  kann'ü  als  Kuchen  esseu,  wenn'»  ihm 
echmeckt. 

MvU.:  Hij  moet  !iet  maar  voor  Koot«  koek  opetM.    (ffarrt- 
bomte,  /.  iH^./ 

•68  Er  möchte  den  Kuchen  schenken,  er  will  ihn 
aber  für  morgen  zum  FrühBtück  behalten.  — 

fietnthprg  l\\  112. 

Die  EagUnder :  Man  kann  den  Knoben  nicht  eaieu 
oud  auch  zugleich  bebalten.     (Htmiöurg  I\\  11&.) 

•69  Er  theilt  den  Kuchen  und  isat  die  Stücke  selbst. 
Z>r<H.-  Uau  Bknr«r  kaigeu  i  to,  og  tag«rc«lT  boggo  stj'kker. 
(FrQf.*daH..  iOl.j 

•70  Er  will  auch  etwas  Kuchen  haben. 

Theil  am  Gewinn. 

•71  Er  will  den  Kuchen  unders  gebacken  haben. 

Dan,;    Han    ril  Lkk«    aaa    huv»   aiu    kage   baget.     (Prot, 
dan.,  .13 1.^ 

•72  Es  gibt  heul'  keinen  Kucke,  sie  sind  alle  hin- 
tennaus  geschosse  (worden).     fJ/i»»niHyfrt.j 

Dia  Mutter  eu  dem  Kinde  ^  wenn  ei  nicht  Bchmecken 
will;  auch  wol  tonit,  um  ku  sagen,  da«i  nichts  Bät- 
ter&i  kommt. 

•73  Es  ist  wieder  Ein  Kuchen  und  Ein  Platz. 

In  Thüringen  ein  schlechter  breitet  Kuchen,  Um  «ti 
■•gen:  Pilatoi  nnd  Herode«  «iud  wieder  gute  Freunde. 

•74  Geht  mir  mit  Kuchen  in  der  Woch't  f.Vord- 
bühnuit.J 

•75  Ich  werde  diesen  Kuchen  nicht  anschneiden. 

•  7G  In  Küg  as  eg  föör  öewerin  beegen.   {.Unrvm.j  — 

IhHi'l.  Uli,  8f.2,  187. 

iiet  Kuchen  ist  nicht  ror  6ano(-8aT«rin  gebacken. 
•77  Ja,  Kuchen!  —  Intctibter^^üiZ, 

Um  «twai  all  ubcrflUMig  xu  Tflr<r«ig«ni,  da  bi«r  Ku- 
chen im  Gegeueatz  zu  Brot,  das  far  alle«  Uneutbehr» 
liehe  ateht,  due  UcberßüBfige  bezeichnet,  DenigfriuAM 
gilt  dem  nothweudigen  Itrutbackeii  gagciiüber  da*  Kn- 
cheuback«a  fUr  Ver«c-hwendung.  (Vgl.  >r.  Hatenttw, 
£>fut*c'>e  St,ra  JtbUdrr  im  Basar.  Bd.  IJ,  Hft.  26,  S.  314.) 
In  den  /ViVpcn./m  Äia/rer»  (  München  l«:*."),  S.  10**) 
boisBt  et:  „Ja,  Kuchen,  tagt  der  Berliner.** 

•78  Kuchen  und  Brut  in  Einer  Planne  backen,  — 

AlUnauii    VI.  521. 

•?9  Man  muss  den  Kuchen  anders  theilen. 

I/oU.;  Da&r  ia  koek  ta  deelen.     (Hurrebomtet  I,  426*.) 

•80  Seine  Kuchen  sind  aufgezehrt 

Holt.:  De  koek  is  op.  — Da  koeken  ontbreken  htm.  (Harrf 

•81  Seineu  Kuchen  verschenken  und  Brot  betteln. 

—   AiimanH  17.  Ä13.  ( 

•  82  Sie  eeynd  mit  einander  ein  Kuchen,  —  Lehmann,  i 

16« ,  8 ;  Luihev's  Twc/tr.  *  3(il  \ 

LehrtianK:  „Von  denen,  die  einig  eeind,  lagt  man:  lie 
«oblagen  einander  den  Ballen  zu,  «ie  liegen  mter  einer  | 
deck;  cie  spannen  ztieiunineu  sc>nd  mit  einander  ein  \ 
kachcs,  tragen  Waeeer  an  einen  Stangen;  aift  teich«n 
mit  einander."  i 

•83  Sie  sind  Kuchen  von  demselben  Teige.  ) 

•84  Sie  theilen  den  Kuchen  miteinander. 

Frz.:  Avoir  part  au  gAteau.     (Lendroy ,  WO.J 

•85  So  ist  der  Kuchen  nicht  zu  theilen. 
Kuobenbäoker. 

Der  Kuchenbäcker  isst  am  liebsten  Brot.  ' 

KUchpüdra^^oner. 

Was   sich   ein    (solcher)  Kücbendragooer   ein* 
bildet,  das  geht  über  sieben  Beete.  —  llolitx, 

Kn'ltftcnm t  1 ,  113. 
Kucbenesaen. 

Mit  KuchenesseQ  kann 

iS    Weggli.1 


das  Brot  sparen. 


:«cWem  fGallma)     1660 


Süche&fieisoli. 

Küchenlleisch  ist  besser  als    HafaucnEeiäck  — 

Xüolte&freimdscliaft. 

Küchenfreundschaft  stirbt  an  kalter  Kücbe. 

Htii.-  Hei  zija  kankfln-rrlenden.     (HarT€t*Qm<r,  i,  W^4 
Küohenhund. 

i  Aus  einem  Kuchenhunde  wird    nie   ein  gutÄ" 
Jagdhund. 
Dan.:    Den   faund,  som  er  rant  I  kl«kkoB8i  Uater  lig  «1 

meget  om  jagten.     (Pror.  dan,,  äwl  y 
/r..'  Clin«  di  cucma  non  fa  mai  buou  |->er  1a  oaedJW    fAit 

2  Eiii  Kucheuhuud  beist  kein  WolfiT  oder  fieeiB. 

—  Lehmann .  2Jd  ,  67. 

6  Küchenhunde    sind    schlechte    Ja^dhande.  — 

llmrithT,  A:A',  54. 
Küchenlatein. 
*i  Ea  ist  Küchenlatein.  —  üravK,  /,  S04:, 

Barbaniche«,  rerdorbenai ;  auch  fOr  »chitcUJWj 
druck  Überhaupt.    >,£■  laut  gzr  vhcl,    Ynd 
es  Kuchen  Latein,  su  man  Latein  redet  uadi 
aen  der  Teutechen  Zungen."     (Avtntim,  l^.JI 
Fn.:  C'cit  du  latin  de  cui^inc,  11  q'j  a  iju«  lc>a  : 
qul  t'tfulcndenl.    (L^tvu^ ,  II,  Jif.J 

*j  Kiii  lit-nUttein  verstehen.  —  LUe^r^it,  Sf». 

XUclienlenen,  ».  Kanimerieheu. 
Kü  chetnao«  d. 

Eine  Küohenmagd   inuss  Milcb    und  Katte 
gleich  hüten. 

üoll.:  Kene  keukenmoid  moet  het  e«nB  oog  luktr  de  fia 
eu  bet  andere  naar  de  kat  hehboa.  ('i/ai-rr&ornM ,  /,  M'.^ 
KüoliemnelAter. 

Wenn's   keine  Küchenmeister   jgäbe,   so  I4tftadt 
manches  Kloster  leer.  —  kiaiftenpitgH,TT,n, 
Ktlclieumefiaer. 

Das  Küchen messer  macht  nicht   dea  KocL  — 

SchU'ihla,  114. 
Küohennilcliel. 

•  Kucheninichel  sein.    {Sthna{upu,) 

Vun  einem,  der  ia  der  Suche  in  «Ha  HACen  gvcH 
Küchenrauch. 

Küohenrauch  und  Lösehbraudjquabm   sine!  de« 
Deutschen  Tod.    (E^ittj  —  HciMi^tty  li,  U4- 
K&Qbenschiaaa«!. 

•Den  Kuchlschlüssel  angehüngt  hnben.    rwwa*»- 

turg.J   —  hieifi.  /.  263;  ISchiiyf .  S51. 
Sie  bat  einen  KacbenschlUatel,  tat  Itti  GMl«ftt 
Küchensolunecker. 

Einem  Küchenschmecker  hängt  man  den  Keüet 

(KochiöÖ^l)    an.  —   Ettvinn,  399,    Armn^i,  AM. 
itnim,    I.  2046. 
KQchenaohürse. 

•  Enem  de  Kökenschört  Törbtnden.  —  bdiüwrt.m* 

Jüiner  Mannsxi^erion ,  die  ini   die   KüeLo   koiaait,  as 
Anbietuug  der  äcbtirao  »tu  Trinkgeld  abfordern. 
Küchenthür. 
■  1   Wenn  man  dich  (es)  an  eine  Küchentbür  maks, 

es  käme  kein  Hund  hinein. 
*  2  Wenn  man'8  malt  aa  die  Küchentbür,  to  kiBU 
gewiss  kein  üuud  dafür. 

Lat.:  Omiualiitur  ali<iui«  te  ooiKpAcio.    (Se^hnidt  4(iiS,* 
Xi;kohentopf. 

Ein    gerne  ins  cbaf\  lieber  Küchentopf   i^t  wedrr 
warm  noch  kalt. 
KnchftTtTahTi. 

*Ich   will  dir  den  Euchenzabn   ausscbia^n  - 
Kirie,  7051*. 
Küchlein  (Galliua). 

1  Besser  heuv  ein  Küchlein  als  morgen  eio  Hoita. 

—  Rvuither*]  IV ,  li. 

Die  Hebräer;  £ln  kleiner  KUrbU  gleich  lit  Wiwt  ^ 
ein  grosser  »pAtor.  (RtinMlttrj  l  r,  li.J  £«  KtbllMi» 
der  Hand  gilt  Tor  dem  ELibitx  im  Erbricht.  (A'tmtm 
K.  102.; 

2  Das  Küchlein  lehrt  die  Glucke  scbarren. 

Die  Bnateo :  Die  KQchlein  wollen  den  Uaktt  secka 
lehren,     {Ai*maHn   VI,  i%t.) 
Frs.:  Les  poucint  meuent  Ici  gelilaee.     ('/'.^fvtx.  /    IfTj 
Ottff.:  Ctirke  okuttja  a'  tjukot. 

3  Das  Küchlein  mustert  die  Ueiinc. 

4  Die  Küchlein  im  Kurbe  wollen  ht-nius ,  uic  «»- 

sen  sind,  wollen  hinein. 

Mit  liiTiii.-   Ulf  Jubeftand  un  !    \'n; 
l'än,:  V  «om  cre  i  : 

da  ^  •  tot,  Tille  : 

5  Die  Ivüvu.L-iu  laUlen  der  "iuvK:  i.n. n 


1661 


Küchlein  (Gallina) 


tchlein  tPlicenta) — Kugol         1662" 


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Ein  Küchlein  f  das  nicht  kommt,  wenn  die  Mut 
iev  ruft,  hat  der  Geier  bald  geholt. 

JUn.:  H«t  kuiken,  dat  aiet  koioun  wii,   lUt  de  kUkkea 
kloktt    msLff   vrtl   door   den    barlk  Tanlondau    worden. 

Es  kommt  wol  auch  ein  Bchwarz  Küchlein   aus 

einem  weissen  Ei. 
/)Jit.  -  Ofle  kommor  eo  lort  unga  af  at  hTidt  eg.    (Proe. 

dan.,  S4S.J 

Es  will  manöh   Küchlein   auifliegen    und  kann 

kein  StiLjnmchen  finden» 
Juüßc  Küchlein,  weiche  Schnäblein. 

Kinder  küuuen  nicht  riel  auiitelien. 

Junge  Küken  hewtwekeBillen  (Schnäbel).  (Buten.) 
Kleine    Küicken    haben    weiche   Sehnibben.  — 

/■ein,  // ,  423. 

Kücken  könnt  kine  Eier  leggen,  en  old  Hohn 

het  dar  Renog  mit  to  dühn.     COtdtnburg,) 
Küken  un  Kiuuer  könnt  eaten  ümmer.    {Bürmt.j 
Lever  *.n  halv  Küken  im  Pütt  a«  en  gans  im 

liopp.   —   Sthnl:i',  II,  93. 
Da»  Gewiaifr  ist  dma  CogewUtcii  TOrrariBhetJ. 

3Ian    nmss  die   Küchlein  nicht  verkaufen,   ehe 

die  Henne  sie  ausgebrütet  bat. 
Man    soll  die  Küchlein  nicht  zühlen,  bevor  sie 

ausgekrochen  sind.  —  namfftrg  IV.  Ji. 
Spintnge  KuiUen  hett  Unter  sualie  Füölte  (oder: 
Aese).     (linrnm.) 

V«rwohaie  uud  lubirichllcb*  Menceb«n  klagen  aber 
»llerlui  Oebrechen. 

Wekö  Küken  hebben  weke  Nibben.  —  S^hilittr, 

in.  u^ 
Wer  Äich  zum  Küchlein  macht,   der  wird  dem 

Habicht  zur  Bente, 
Mtyll,:  Dif  tich  Alf  eeQ  kiek«n  uuiitoU,  nl  rro^g  of  IaaI 

VKD    d«n     havik     wedtgorukt    «n    vec«loadttn    worden. 

(tiarrrbomtt,    /,  4Ä5*».; 

Willst  keine  bösen  Küchlein  han ,  so  schlag'  die 

Eier  in  die  Pfann'. 
HoiL:  SU  de  eijcre  In  d«  p»n,  das  komen  er  gt«a  kwik 

kuikeni  ran.     (Uurrtbomtr ,  t,  ITS.j 

Wo  die  Küchlein  sind,  dahin  richtet  die  Glncke 

ihre  Augen. 
JFVf . ;  \jik  oft  »ost  lee  pooietn«  U  poule  •  Iot  jreuz.    (Sohn 

I,  &>.; 

Das  Küchlein  über  dem  Tisch  holen,  da  man 

die  Schuhe  unter  das  Bett  stellt. 
Sich  iLU  Gtit«  eintchleichon  und  die   Haoafraa  Yer- 

ftthten.   „DaaKUuhJein  holen",  eina  frObere  VolkeaiU«. 
Dat  is'n  mall  Küken,  —  Kam,  T42. 

Ein  Binder  Luetig,  wenn  nicht  gar  Llederlieh. 

Dat  Küken  will  weil  klögcr  wäsen   as  ^t  Hoba. 

(SirtlUt.)  —  FitmeHich,  llt ,  7i,  9*. 
Dat  was  en  dull  Küken.  —  Däknert ,  2i9^, 
Es  war  ein  mntb williger  Jungs. 

Er  glaubt  I  es  sey  nur  Küchlein  esaen.  —  Ayrer. 
Ih^a,  31. 

Ob  hier  junge  Hahoer  oder  kleine  Knoben  gemeint 
■ind,  da«  weJaa  ich  nicht. 

Er  zahlt  die  Küchlein,  ehe  die  Eier  gelegt  »ind. 
Sv(i.:   Bij   teil  zi)ue  kivk«ni,   eei  de  eijere  gelegd  fijn. 
(Uanrebomu.  /,  4S6*;  Bahn  I,  »T.J 

Es  soll  ein  Küchlein  sein,  es  ist  aber  noc-h  ein 
unirfleüi  Ki. 

Hoü.:   I-  cei  wexen,  daar  hij  nog 

•CO  /.♦5Ü».; 

Es   %N  ij  u    ii.«.tjk,  ivuvijitiuo   tr^sen  sein.  —  Äyrer, 

II,  Ui6,  4. 

He  is  't  lev  Küken.  —  Kern ,  741. 

Vom  |Q»g«teu  Kinde ,  welehei   intbejoadere  von   der 
Mattet  tnll  gruiter  Sorurfalt  gepflegt  wird. 

llei  kann  kein  Kuiken  öewer  den  Süll  böiren^ 

—    Firmrnifh.  /,  3iO,  2, 

Seu.  —  Von  J«a»aa4,  d»t  Uhr  ■oliwadi 

le  Küchlein,  —  fWwfcerj  /IM43. 

v.r  Kii  i.tt'in,  wajin   wir  Hühnerköpfe 

<f  «to«r  A(PBa«n  Fra^a. 
:d    liftt     (KUm.J   — 

1 ,  der  eebr  ipAt  aafetebt,   Is  Poa- 


Küohlein  <Plac«nta). 
•l  Lutherische  Küchlein  backen,  —  itvrncr.  Vom  luth. 

S (irren. 

.»•"•Doch  hören  ele  In  allen  eeehcn,  wie  man  «ack* 
man  gern  wolt  machen ,  die  klOiter  lirechen ,  dai  ile 
kracbvn^  d^t  oeiDDt  niao  lutherituh  kllchlvln  hncban.^^ 
fA'lfl.f'r.  X,  1J3.; 

•2  Man  wird   dir   kein  Küchlein  bachtjn.  —  Aijrer, 
n .  1399  ,  6. 

•3  Man  wird  euch  Küchlein  von  Saumehl  backen. 
Kuddelmuddel. 

*Dii  niückst  luter  Kuddelranddel.     rthtmtnrrn 

Marhit    Un:        "'  '  - 

a.  e.  w.  is  lir ' 
aber   aueh  dui 
Unfriede  und   i  uv 
BegriiT  wie  buddcli 
Ton  mullea.  wm  ul 
nach  der  pUUdeut- 
WQriDern  gehört.     / 
llg  r-ApT  iriiilHif,    wii 
iu  'itun^;    ''■'.'■ 

ta  '  l  und   iu   «i 

If,         -  vie  ei  dte  \ 

(Fr.   JJai'-'rj,r.) 

Sad6l. 

*Kndelf  ie«  Pörsel  de  heenie?  —  thUttuttm ,  iyj .  r^.i* 
moUke .  roa. 

Xtt.d«l2L, 

•He   kuddt  Flch  to  Dod.  —  Frommana.  //,  31i3. 

Laffftdorf  <a.  •.  O.  )  bemerkt:  „Da»  Wf»Tl  Vnrlrln  ial 
mir  immer    mit  Bezug  «nf  KT»nk«r<i>  '    u 

aaat^  kit'ieln  und  kranken.     Sie  knd<: 
Mp  h4ttn  franjei  J^ahr  kndeU.    De« 
VorflfUun^  det  Willem.     Im  firfinrr    \i'h.  wird   kueln 
al«  haotburglBch  flr  kugeln  aufgeftlhrt. 

KuftB. 

1  Sind  die  Kufen  leer,  muss  man  «um  Fass  gehen. 

Aahnlich  raseitch  Mtmant   Vi,  3V)7. 

*2  Was  einmal  in  der  Knff  war,  darf  man  nicht 
wieder  zum  Kessel  trasren.  —  Gmf,  2J.3,  iio. 

Es  wird  all  Betrag  Terboien,  gcriDjte«    PeUwerk   «u 

fkrben  nnd  d«nn  ftir  k^eibajef,  oder  aufgefttxbt«  Stoff« 

fQr  neue  tu  rerkanfen. 

ifMd,i  Dat  ejnf  it  gesleken  In  der  Jnpe,  dar  na  aal  men 

de«   nicht   weder   tragen    tu    dem    keaael.     (tttd^mot 

•3  Dir  will  ich  die  Kufe  lenken.  —  Jn<j.  sa. 
Kdfer. 

1  Er  dar£F  keine  Küffer  kauffen,  sein  Weib  gibt 

ihm  genug.  —  SMor.  458. 

Hier  Woftepiel,  an  keifen  erinnernd, 
/^ar. .•  Mulieri  ne  ereda»,n<»  mortuaequidero.     (SnU-r.  4SÄJ 

2  Rombedebomp  ins  Küfers  Haus  gugget  drei  Hu- 

«ara  'raus;   den  Müdlen  schnidt  ma  d'  Brüst- 
len  Wu9,  de  Buebn  macht  ma  K&pplen  draus. 

fWvrrnlin^fn.'  —  ßirhwjj'rr.  nie. 

8  Wenn  der  Küffer  die  Reißen  zti  hart  antreibt, 
so  müssen  ne  springen.  —  LtkmoMn.  »86.33. 
Kn^el. 

1  Die  Kugel  ist  durch  die  Kirche.    riloU.j 

Um  anradeuten,  daea  ctwae  nirbt  mehr  ongeiehent 
genaebt  werden  kann.  Wo]  daher,  weil  rqan  im  Krieg» 
dl«  klrcbUchen  Oehftade  >o  viel  als  möwlich  ru  acbonen 
enchte  and  daee  man.  wenn  dieee  angegriffen  wurden, 
auch  noch  weniger  anderereeita  Naobiicbt  an  erwarten 
bntte. 

3  Die  Kugel  laufft  noch,  es  darfif  wol  noch  mehr 

Kegel  geben.  —   Lehmann,  174,  44  u.  763.  S3;  Eiwr- 
Uin.  39»;  Stmrock,  «OiJ;  Bram,  /.  3047. 

3  Eine  Kugel  bleibt  eine  Kugel,  wenn  man  auch 

ein  paar  Sandkörner  darauf  streut. 

4  Eine  Kugel,  die  in  den  Spiegel  soll,  musst  du 

aus  eigener  Büchse  schieHsen. 

5  Eine    silberne  Kugel    nütat   mehr   als   tausend 

eiserne. 

6  Es  drehen  sich  nicht  alle  Kugeln  gleich  schnell. 

.  !"  r.    .1         ■  .  .      '       "'rnt    (Pari*tr 

r  ciomal  um 
.tif  dem  O». 

I,       t  (j'"-'»  LinMUüij»    u;e  i**uui>i  uLclit  Tflrlieren. 

>ti  11    Kl  iric  Kugel  gegossen  ist,   den   trifft 


di' 
bp 

7  Für 
au 

S  In 

9  Igt 


rel,    brauchst  du  keinen  Brannt- 

irli<fl    1»   —   TrrxÄlxu  .  r.fi  u.   TU.   f»4UJi,  10. 

,  60  gehört  sie 

r.unwM.SlS^ 


mm 


Kagel 


10  Ist  die  Eugßl  einmal  abgcBchossen ,  sie  kommt 
nicht  wieder  in  den  Lauf  zurück. 

Lat.:  A  ciaoe  revooari.    {t'hiUppi,  I,  i.) 

li  Kommet   die    Kugel   an   die   Kegel,    so    gfibu 

liürtzelns.  —    Uhmunn,  WS,  6. 

12  Lass  die  Kuget   auHlatifen   und  beies  in   einen 

sauern  Apfel,  sagt  Klaus  Narr.  —  Uachesy,  asiK 

EmfifiebU  Cr*iJuia,  MutL,  ilcbarrlicbkcit, 

13  Laas  die  kugel  uusslaiiffen  vnnd   bei»»  derweil 

in  Sauren  ApfeJ.  —  Lthmüntt^Hi,  41. 

14  Man    kann    die  Kugel    in  den  Mund    nehmen 

und  doch  mit  den  Händen  Gott  loben.  —  Pa- 

römiakmi ,  t021. 

Die  Banditen  lUlieos  beteo  Ja  auch  dm  Boflenkrmnz» 
«he  ele  »n  ihr  Werk  gehen;  and  der  Oraf  Chorinskl 
betete  itu^Outt,  al«  leino  Geliebte,  Eborgenyl ,  n»ob 
Maneben  reiste,  um  dort  seine  Gattin  «UTcrgiften  (ISfiS}^ 
dAaa  er  ihr  Werk  ffellagen  lauen  möge. 

16  Man  soll  die  Kugel  noch  giessen ,  mit  der  man 
will  8chie5sen. 

16  Mit  ailbernen  Kugeln  iat  gut  Wildpret  schiessen. 

I>i«  Bulffftren  ««gen:  Mit  eiuer  »ilbemen  Kugel  lohleaet 
man  lelobt  einen  goldencQ  Btlffet.     (Atttunnii  J\\) 

17  Nicht  jede  Kugel  kommt  ans  Ziel. 

18  Nicht  jede  Kugel  trifl't.  —  Ei*eiein,  8M;  A'dric,  HU, 

SirnuKk,  iKno,  iirmm,  I,  2049. 

£in  Sprichwort,  mit  dem  man  junge  Soldatva  tröstet. 
Der  berühmte  Mikrechnll  von  äachaen  «oll  aogar  in  sei- 
nen Träurn^rfien  dia  Bohaupiong  au8ß:oaprocbeD  haben, 
dAtt  lur  Todtaug  inue«  Soldatcu  im  KrioRc  wenigiteoe  ao 
Tiel  Biet  gcbOr» ,  als  das  Gewicht  seices  Körper«  betrage. 
AaeatatistiBcbDD  Notifon  ueuererZclt  hat  man  dieUebar* 
zeagung  gewonnen,  das«  der  Martcball  dorch  aeine 
Bemerkung  keine  Uebertreibiuig  ausgeaprochea  habe. 
In  einor  d«r  blutigsten  Schlachten  der  Jün^vten  Zeit 
kumeu  nuf  jodrn  tJlotairtcD  etwa  7(xi,  auf  Jeden  Todten 
gegen  42iHJ  Kugeln,  d.  i.  360  Pfund  Blei.  (Vgl.  Brf^$- 
laMtr  Zfitung,  lö&l,  Nr.  469,  h.  :!617.  Dae  Sprichwort 
bat  aber  auch  den  Bian:  Es  gelingt  nicht  jedes  Unter- 
nehmen, man  erreicht  nicht  stets  den  Zweck,  don  man 
erreichen  will. 

Lat.:  Kon  eeniper  feriot,  qno^miqne  minabitur  arcue. 
(Horat.J  (Bindrr,  I,  1802:  //,  3230;  FiutUus,  114 1  Fhi- 
Hppi,  II,  U;  AlaMton,  223.J 

Span,:  M&s  son  loa  amenaxadoa  quo  loa  heridoi. 

19  Ohne  Kugeln  schieasen. 

Wer  einen  Zweck  ohne  gehörig«  Mittel  •neicbeo  will, 

20  Olle  Kuggeln    dreppet  nit.     fWaldeck.j  —  furfiv, 

3S&,  sia. 

21  Wann  man  mit  Silbern  Kugeln  schiesst,  ao  ist 

ein  Vcstung  bald  gewonnen.  —  Letimnnn,  289,  »s. 
Der  Glaube  der  Russen  und  anderer  slawischen  Väl- 
kerst&innie  an  dlo  auaaerordentlicho  Wirkung  der 
«dein  Metalle  spricht  sich  in  »ehr  rilelen  ihrer  tiprich- 
wOrier  aui>  Üiy  aai^en  die  KleJi)ruite.en:  Mit  einem  ail* 
bcrnen  Ruder  fithrt  man  auch  glücklich  tiher  dl«  FälEe 
des  Dnjppr.  Die  Wcisarussen:  Wenn  di^incm  Kalbo  erst 
ein  eilbernea  Kater  gewachsen  ist,  dann  wirst  dn  kicht 
goldene  aCilch  daraal  melken  können.  (AUmaHi^V,  lüO.j 

22  Wenn  alle   Kugeln   drepen   sollen,   möthte  de 

Düwel  Zaldato  ein,  sä'  dat  Mäken,  as  et  bi*n 
Knechte  lagg.     (iHlde^hf^m.)  —  thf[er,  joj, 
33  Wenn  alle  Kugeln  treffen  sollten,   möchte   der 
Henker  (Teufe))  Soldat  sein.  —  .simrucfc,  6II. 

Aehulich  die  Biutan«  die  wüuicben,  daHS  dann  die 
Verloumdef  Soldaten  •oiu  mOcUten.    {AUmann   17,  464  j 

24  Wenn  die  Kugel  aus  dem  Rohr  und  das  Wort 

aus  dem  Munde  ist,  so  sind  sie  beide  dea  Teu- 
fel». —  Meintberg  Hl,  90:  IL  Kun,  Sanm^muh  (Fraak- 
fun  a.  M-  18«),  S.  6. 
Böhm,;  V^itfeliv  kouli  nocLytll.    ('tTWiiiofity.    79.J 

25  Wenn   die  Kugel  lang  vmlauÖt,  so   wirda  ein- 

nifthl  Kegel  geben.  —  Lphman»,  'j-2,  n  u.  7&6.  *. 

26  Wenn    die  Kugel   nicht    tödtet,    so    verwundet 

sie  doeh. 

Span,:  Bi  esta  bala  &  la  pared  do  i>aga,  ft  lo  meno« 
dex&ri  «e&ia.     (Böhm  I,  357.; 

27  Wenn  jede  Kugel  träfe  ihren  Mann,  wo   näh- 

men die  Konige  ihre  Soldaten  her  dann? 
2S  Wer  mit  goldenen  Kugeln   schieast,  der  trifll 

gewiss.  —  Gaal,  tSGS ;  Simrock,  6013 ;  HeitvAer^  II,  10« , 

itaton,  12&. 
i>in.:  Naar  man  tkjrder  med  ipW  og  gnld-lod,  er  fintnis- 

gcn  snart  runden.    (Fro9.  dan^^  htifi.) 
KmgLi  B«  thai  Hghta  with  atlver  armt ,   i*  aur«  lo  over- 

eum«.    (Oaot,  196&.J 
Aar..'    Arganto    ntdient     hattao,     sie    ouncta     douubli. 

(Oaal.  im.) 


Kugeln  — Knli 


16€4 


■29  Wo  man  mit  goldenen  Kugeln  schieest,  kum 
keine  Festung  widerfteben.  CS.  OoM  *i  «.  I«*. 
Hammer  7  o.  (*.)    —  Par&minkum ,  I3ÄÄ. 

Schon  maacho  Festung  mag  dorch  eolche  Ko^elB  f» 
nomraen  worden  a«in. 
J-rt..-  y ui  combat  »vec  lea  armes  d*»rg«Bt  eat  «Ar  d*  raiaiK. 

Sehtred.;  Hwadh  giör  Icke  Oollet?  —  Nftr  man  skiaternadb 
•  ilfwerlodh,  s&  är  Plrtnlagw»  snart  wunnen.  (GVwftÄ.Wl  I 

•  30  Die  Kugel  in  Bewegung  setren  (  oder :  «uro  Rol- 

len bringen). 

Den  Austosfl  in  einer  Saeb«  geben ,  di«  laitlatiTf  er- 
greifen. 
•31   Die  Kugel  ist  im  Rollen. 

Die  Sache  ist  eingeleitet  und  im  Gang«. 

•32  Die  Kttgel  rollt  noch. 

Die  Bmcht  iet  noch  im  Oasg«,  raaa  iaum  ao«h  kcLan 
Auagang  wissen. 
HotL:   De  kloot  rnlt  nog.  —  De  laaUt«   kloot  Mgi  Mf 

(Uitrrrtiomfe  ,   f,  4(7  b.) 

•33  Die  Kngel  war  für  ihn  nicht  gegoneo. 

Hoti.:  Die  kogol  was  Toor  hem  nlet  gagoten.  —  Op  d«a 
kogel,  waarmede  iemand  getroftetk  wordi,  »Uat  i^i 
naam  gescbreren.    (Harrfbomie.  J,  4a8*',l 

•34  Die  kugel  wirt  fjber  mich  waltzen.    <«.  0«ii«a  M.) 

—  Franc/t,  /l.  61*.-  SaiUr.  78. 
leh  werde  dabei  am  melaten  aa  leidvn  babmi. 
•35  Die  schwarze   Kugel   kommt    immer   in 

Häode. 

Das  Bchickaal  ist  ihm  immer  ungHaetlg. 

*  '36  Eine  Kugel  den  Berg  hinnbroUen. 

8ie  rollt  wol   von  selbst.    Wo  allea    ▼on   aelbrt 
darf  man  nicht  treiben. 

•37  Eine  Kugel    zur  Beute  empfangen.    — 
1118*. 

•38  Einem  eine  Kugel  auf  die  Haut  jagra.  — 
U'l.  iiis'\ 

*  39  Einem  eine  Kugel  durch  den  Kopf  jagen. 

/f<u/i..- Iemand  eeo*  kogel  schtfokett.   (Jiarrtbom^,.  7,4»*, 
40  Einem  Kugel  und  Ketten  anlegen. 

Ihn  ins  Zncbthaui  schicken ,  weil  dort  achwer«  Ter- 
brecber  getchloiicD    sind   und  anaaerdem  elBe  Kag*^ 

tragttn. 

•41  Er  iat  swischen  Kugel  und  Zil  kommen.  —  f«?- 

piHs   n^:  Franck,  H ,  64^ ;   körte,  3MS*. 
jMt.:  Inter  eacmm  et  iaxum.    (KrainUf  >S7|  fUHppi,  t, 
I  a06;  Tnppiut^  73*.; 

I  '42  Man  hat  jn   mit  einer  guldin  kugel  gewodkn 


Franck,  J .  32^ :  Kürtr,  iSkS^;  ßraiai 


( Ilttrrth«mi^ 


(getroÜen). 

tt  30S0. 

*43  Mit  silbernen  Kugeln  sciiiessen. 

JfoU. :    Hij    iohiet     roet    xilrereo     kagel. 

/,  ü7».; 
lal,:  A""««"'"'»  hastii  pnguare.     (Tappii»4,  2^1 ''  ;  Ftiiiff^ 

/,  4U;  Uau^r,  M  ^; 

*44  Mit  2ehn  Kugehi  nach  Einem  Ziele   schieben. 

—  AUtnnnn    VI.  M«. 

•45  Ohno  Kugel  schiesscn.  —  VardmicJum,  lOA«. 

Blind;  mit  nnmreicbenden  Mitteln  lUMb  «Iwaa  rtfObca. 

•46  Wie  die  Kugel    aus  dem  Rohr.  —  £Mi4«ia.  w», 

flraun,    1.   »048. 

•47  Wo  die  Kug'l  rollt  und  wo's  WaaaT  rinnt  (TtrtL 

—  Frowmuww,    17.  37,  7». 

Da  wird  &uf  Bergilkcken  di«  Orenalini«  .siigiiaii—ai 
Kuttolm. 

1  Wer  kugeln  will,  muss  auch  aufsetzen. 

,,W^io  man  denn  sagt;  Wor  kuKlen  wil ,  deracIMg  so^ 
aufsetaon  mute.**  (ya^inachUpiH.)  (if,  Mei»,  ftK 
GOCXC,  11 1  ^i.)  u^ia  schmachwort  das  ander  a«qaa«l 
wie  rna  ein  altes  Sprichwort  aagct,  wer  ko^ala  «fl. 
daraelb  aa  busa ,  die  kegel  auch  aaJEeadses  bb«.' 
(H.  Sachs,  II Ij  CCCC,  1 ,  l.J 

2  Wie  kugelt's  im  Kreis  herum,  wie  sollt^B  da  nl 

Kegel  geben!  rief  der  Abt,  als  sie  vom  Titel 

aufstanden.  —  Kiot t«*pii^rf .  W.  ic. 
KüKler. 

De    beste   Kügler  kann  auck  wuel   ai^n    Fidri 

smiten.  —  i-yra.i«. 
Kuh. 

1  A  Kü  moalkat  trog  a  Hola.  f.\<>r.ii. 

*m,  n. 
Die  Kah  milcht  durch  de»  Hai«. 

2  A  Kuh  söüft  a  mea,  ftsse  vertroa  kO.  ü 
Auch   oine   Kuli  alnft   wol  mehr  nla   ei« 

kaun,     Mit  Anweadnog  auf  Sftafer. 


1665 


Kah 


Kuh 


166G 


3  A  Küh  w&rt  6gh  wed,  thai^s  Kualw  wesan  bea 

{Sordfrm,J  —  Jahatum,  99;  Unujttt  MIl,  J&5,  76; 
Firmenich,  tli,  4,  atf. 

Dio  Kalt  will  es  aiobt  wUiOu,  (!■•■  lie  K«lb  gewB- 
«ea  iHt. 

4  Alle    Kühe*   sind    dee    Nacht«    (im  Finatern) 

Bchwar^,. 

■>  Bof  dorn  Bpriohwort  ütMr  Kuh  venraiBa  ioti  «ttf 
die  niadardeutsehon  von  /}ot;  (OlohuSf  Vlfl,  176J  nnd 
auf  den  Artikel  von  Fr.  U,u«now,  Vom  tMvn  Rindtieh, 
in  den  liau*(»lätt«rH ,  1867,  S.  217. 

5  Alle  Kühe  sind  Kälb«r  gewesen.  —  PiMtor,,  L  53; 

ntum,  654;  Siehenkee»  ,  70;  .Stmrocfc.  fiOlS  ;  Eyering.  l.  157. 
Allet  entwickelt  tich  itufenwciaa  bla  auf  don  Puukt, 
dan  aa  ■aino^r  Natur  nach  su  erreichen  beitimmt  iatj 
aaf  aliimal  Ut  bicbU  vollkommen.  Von  dam  äprich- 
Wort  mäöht  jedoch  «in  Stier  In  NQmbvrg  abrr  dem 
Thoro  eines JSchlacbtbausof  «ine  Ausnabrao,  dann  von 
ihm  boltat  ei:  „  Eh^  vtM  vollkommon  wird,  muii  e* 
mit  Woil  geoGiaa;  glaiabwoblk  iat  dar  Ucbi  allhier  k«iti 
Kall»  Howesen.'* 

6  Als    de  Ölen  Koyo  daazen,  80   klappern   enen 

de  Klauen.  —  hurte,  3587. 

7  Alte  Kuh  gar  leicht  vergisst ,  dass  sie  ein  Kalb 

gewesen  iat   —  Simrock,  flOlS;  ITtfrl«.  ÜOi;  Drmm, 

l.  2(M0. 

8  Alto   küh   geboa   mehr  milch  denn  junge,  viid 

die  jungen  hiincr  legen  mehr  eyer  denn  die 
alten.  (Cüitr,  \bn.) 

/lutt.:  Edne  outla  koa  i»  toeb  nog  ftUfJd  goad  omH  Te«l. 

9  Alte  Küh  und  junge  Hennen   helfet  da  Weiber 

bausa.  —  Ihrttrujai  ,2i1, 

10  Alte  Kühe  geben  wenig  Milob. 

11  Alte  Kiiho  lekken  (schlekken)  auch  gern  Sali. 

JtiM,:  Sana  oudo  kue  hkl. 

l'i  Alte  Kühe  müssen  die  Milch  geben   und  junge 

nUhncr  die  Eier  legen. 
lU  Alte  Kühe  sind  auch  Kulber  gewesen. 

14  Alte  Kühe  sind  der  Wiber  Ankeh&fe  K  (tuwrn.) 

')  Anken  —  Butter. 

15  Appezeller  Küje  und  appc^eller  Lüt  tonged  nid 

£u  üs,  säged  Thurgauer  und  d'  Schaflhuaer. 

—  Suiermrifler  ,  45. 

IG  As  min  Koh  starben  däld,  da  kern  6k  ni  en 
von  min  Nawcrs  ün  widl  mi  ain  Koh  «ider 
ök  man  en  Kalw  geben,  eild  Uans  Buer ,  nu 
aber  min  Fru  dot  is,  will  mi  jeder  ain  Dern 
mnsnaken.  —  /'iffniiQ'.  120. 

Boitt!  Toan  mijna  koo  stierf»  bood  ulumand  mij  eene  au- 
dara  aaa,  «al  da  boar;  ejwu  wiJnB  ttoow  w»a  paa  dood, 
of  clk  wiit  rolj  aao«  alottwo  t«  bezorgaa.  (Barrtt^omte, 
l,  4«5»'.J 

IT  Aet  es  ens,  wie  de  Koh  heacb,  waa  ee  kkkersch 
(nar)   göt   Melch  git.    (büTcn.)  —  Firw«»fcÄ,  /, 

4S3,    56. 

18  Auch  eine  schwarze  Kuh  gibt  weisse  Milch. 
Id  Bai  deKuü  kopenwell,  dai  kueme  oppen  Stall. 

(Ufftiohn.)  —   WüMie.  71,  14». 
20  Bann  di  Kuh  ^naus  es,  macht  me   de  Schtall 

SQ,  —  Fromman«.  U.  im,  4$, 
3  t  Bei  deiner  Kuh  hast  du  Fried'  und  Roh. 

8«g«n  dar  Hflailictikait,  dar  Zorookgarogaalialt. 

32  Beschissen  Kuh,  beschissen  Kalb. 

ilolLi  Baaobetan CO«, beachatan  cair.  (Hambomt«^  I,  i^^} 
Lau.-  Xx  TiU    vaooa    ritnina    TlUa    ganamtur.     (fnUera- 
UbtH,  I4ij 

33  Besser  eine  Koli  in  Ruh,  als  in  Unroh  xwu. 
Dm».:  Badr«  aan  ko«  mad  ro  and  tfr  mad  ttro.    (Prof. 

iIm.,  479  f  AoAa  f«  S&O.; 

34  Beter  is't,  dat  de  Koh  dem»  springt,  as  dat  de 

Vögel  dem»  singt,  ((htft.j 

Man  aoU  dtn  Jl*far  nich c  »q  lange  Uegaa  laaaan .  daai  «r 
aaafSlU. 

2ä  Böse  Kübe  haben  kurze  (krumme)  Homer, 

Hoit..  llel  la  goad,  dal  kwad«  kiMlJaa  k«rt«  honma   beb- 
lt.;  C&tt  .  iki  corta  le  corn*.   (Piuutglia,  3dl,  l>j 

36  D'  K  dörch'n  Hals,  fSeafcuM^ij  —  Fxr- 

m-pnw  .  ;,,.  ,,^,  JJ,  XloMini»  STS;  töf  Jlraw*».  Ad- 
«irr«  »1:  (ftr  ItoMMtvr;  StkmAoA*  Bt  M.'  1^<A- 
lürutoth;   IVfrt«  fl.  III. 

n  Ja   baaaa«  ■!■  ffcfttlarl  «Inl«  dtatio  matiT  Xttah 
gibt  aia. 
DcvrafiKsa  8»at(nnrOanB*Lzxtxo]t,    IL 


27  Da  die   stolze  Kuh  keine  Milch  geben  wollte, 

ward  sie  tum  Reiten  abrrerichtet.  (3ak%a.) 

28  Da  eino  Kah  böaet,  da  bösen '  sie  alle  mitein- 

ander. —  Uerberner.  I,  S.  45. 

'J  Laacirira.  Gew&hnlioh biaaaa,  bifaa,  biaera,  piMm. 
Vom  BindTleh ,  wann  aa  bei  groaaar  Hitxe  von  Bram- 
aan)gttatöebaa  nnd  verfolgt  mit  aufgaatalltem  Sobwoaio 
hin-  nnd^erlAtifi.  Aber  aaoh  von  luatigen,  acbwAr- 
mandan  Me  Dachen,  —  „Nemb  war,  die  Kuh  habt  an  an 
biaan,  ai«  «cherzt,  aom  ael  sie  auf  dur  wicion.  "  ('ATyi»« 
ring,  /,  261.;  „  K#  bütt  (Pin  Knnb  mif  rtnrr  WIfcii. 
lieat  aalna   lohar   und   ki^^l  i 

,,Da  wer  kein  A wen  fdd  t4 
thot  Qjsblier  biaan."  (Woi^j- 
II,  305  i  Tgl.  Grimtn,  IT,  3  u.  IfiJ 

'i9  Da  wird  keine  Kuh  Blesse  geheissen,  oder  sie 
hat  was  Weisses  vorm  Kopf.  —  /tniuftary  //,  48. 

ao  Dar  het  gen  Kö  Blär  (Blesa),  of  se  hett  dk'n 
witt  Här.   —  Kern.  735;  StwtfnbuTn.  IS**. 

31  Dar  het  ken  Kö  Buntje,  oV  se  hett  en  Plakken. 

—  Eiciumld,  10C4. 

32  Dar  wart  ken  Kö  blesst  beten«  of  se  het  wat 

Wittes  vor   den    Kopp.     r^Wd^iiuru,!  —  Fnmi- 
mam,  //,  340,  109,   Buerm,  2I»5;  Uautkahitisr ,  IL 

33  De  hesste  Koh   döt  et  lleck  >  to.  (Mümter.)  — 

Firmenick,  I,  896«  99.  fivmmann,    Vt,  436,   43. 

')  Daa  Feldthor,  die  Thflr  eine«  Zaunea  oder  Oe' 
hagai. 

34  De  besöte  Koh  geit  nich  te  Markt  (UuniterJ  —  Fir- 

mmick.  I,  397,  10;     Frummatm,    VJ,  4M,  4S;    kiNrA- 
deutnh     Simrock.  «041;  A'tkrlr.  958t}. 

Die  boftan  Sfadcbon  werden  dam  Freier  nieM  angebo- 
tOD ,  nanentllch  nicht  tn  diaiem  Zweoka  ot^^^atuoba 
(lrtr>  auagefUhrt  oder  goaohicki. 
JUvU.r  Da  baat«  koajan  rtodt  man  op  den  ■t«l,  aa  allBlas 
krongen  lange  den  weg.     (0«rretM)m<e ,  I,  433 bj 

35  De  dar  hett  k^ne  Koje,  de  hett  ok  kene  Moje. 

—  Eichvoti.  l<m;  Kern.  733. 

36  De  de  ko  hört,  fUt  se  bi'n  Stert  (oder:  bei  de 

Hören,  d.  i.  Höraom).  —  Eichvatd,  10«7;  Kern  ,  73H; 
Buerim,  118;  llauakiüen^,  H;  Schutte,  U,  159;  Firtn«- 
wkfc.  /,  333.  50t  Ffommonn,  i/f.  490,  38.1;  für  ßrtmtfn: 
£Mer.  2.M. 
Jeder  lucht  daa  Saino  au  babaupten. 

37  De  de  Kö  slacht,  geit   de  Melk   quit.  —  K«ä- 

itaUl,   1071.  Krm,  727. 

38  De  Ka  lift  är  K41f.  CSiehmb^-^äeki.)  —  Schtuter.m. 

39  De  Kau   melkt  dorch  de  Stroote,  un  et  Ilaun 

leit  dorch'n  Kropp.  —  Wowon,  ii3. 
Ohne  gut  Fotter  weder  Milch  noch  Klor. 

40  De  Kau  mot  dör  den  Hals  emulken '  wcrn.  — 

SchamhacJi,  II,  5C, 

')  Da*  plattdeuUcbe  ,,matkeu**  beaaichnat  malkea  tmd 
müohen. 

41  De  Kaüe^  d&  den  Kalwem  am  mesten  noa  böl- 

ket,    vergiätet   se    am   ersten.     (UrrUAnj»  — 

Wot<»tii,    71,   ISl. 

42  üeKö  frei  mit  fif  (fünf)  Münde,  (Onfr.)  —  From» 

mann,  III,  439,  251;  Bueren,  141;   Uaiiskalend<>r ,  1. 

Barrtbomet  arkltrt  diaa  auch  im  HolUndiioben  vor« 
bandene  Sprichwort  dorch  die  Bamerkaag;  Wenn  daa 
Land  duxeh  langen  Bagen  erweicht  iat,  MTtretan  die 
Kuba  viermal  mehr  Orae  aia  aia  fraaaan.  In  einer 
deutachen  lajidwirthtchaftUcbon  Zeitung  ertnnare  ich 
mdch ,  aa  auf  ihre  mohrem  Magen  angewandt  gefunden 
SU  haben, 
HoU.i  Üt  koeJjeu  «len  mei  T^Jf  mondeii.  (Harrthomfe^ 
I,  433«»J 

43  De  Ko  vergitt,  dat  se  en  Kalv  weat  is.  (Hdtt.) 

—  Schulte,   IV,  303. 

44  De  Koh}  de  e  schmerge  Zogel  heft,  schleit  öm 

Böck  on  makt  ok  andre  schmärig.  —  Früch' 

h%et*,  3331. 
4ä  De  Koh  sett  de  Tafel  to.  —  k«m,  720. 
Rahmt  dem  ffroaien  XuLaen  der  Kuli. 

46  De  Koh  will  aöroh  denn  Hals  melkt  sin.   (üfnd*' 

Nrj.; 

47  De  sidi  bi  de  Kän  TermMt,  de  möt  se  höteiu 

(M«diieiAw9.}  —  SdüJler.  lt.  S*. 
4a  De  «In  Koie  vor  Oasen  anspannt,  mag  sin  P&ro 
(Pferde)  melken,   fotd^,bnr.j.j  —  Eickwaid.  1073.- 

Kern.   TU:    Firmmuh,    I,  332.    46;     tTir  ifetUrHhur^. 
Ilaabf,  ii$,  , 

105 


m 


■■ 


1667 


Eah 


49  Dem  die  Kab  gehört ,  der  fasst  sie  bei  den  Hör« 

nem  (oder:  beim  Schwanz).  —  5imroc* ,  6039. 

Schief  dt-  HiLD  nUtt«  til  rompan  iom  (kooa  jikger.    (Orubb, 

50  Der  da  hat  die  Kühe^  der  hab'  auch  die  Mühe. 

51  Der  Kühe  gefeUt  ein  Hand  voli  Graa  besser  denn 

aller  Gelehrten  Künste.  —  Pein,   //,  99.-  Be- 

RÜck.   1738,  3. 

52  Der  Kühe  Tod,  der  Pferde  Brot. 

Die«  hol«t6fot«obo  Sprichwort  ikgt,  dMi  d»r  Dn- 
vukk  ( SobmDljtulbnlm,  Equiietum)  iu  seinen  vertchifr- 
dcnea  Artdo  ileo  Kühen  achädliuh ,  den  Pferden  ge- 
«and  i»t.  Jene  geben  davon  ichleobt«  blftnlicbe  Milob, 
mA^era  nU,  bekommoti  Darabfttll  and  B{Qth»m«n, 
geben  eoblechte«  Fleisch  j  geben  ein.  (VgL  Ftind- 
ffntbta,  1858,  8.  172.J 

53  Diar  a  Kuü  tuhiart,  namfa  bin  Hurner.  —  (Am- 

TumJ  —  Haupt.   VIU ,  S61.  IßO;  für  Sylf;  ebcnd. 

54  Die  alte  Küh  gä  d^  Milch  und  die  junge  Hüh- 

ner  d'  Eier.  (Bern,)  —  Schweii.  U,  s«.  s. 

55  Die   alte   Kuh  gar  bald  verglast,  daas  sie  ein 

Kalb  geweaen  ist. 

Wenn  Alte  abertrieben  die  Jugend  Udeln.    In  »'ir- 

tembergt   D'  Kuh   veigiaft,    dAts   eie  a  KJdb  gewea  itt. 

fNeJfUn,  454  J 
Ikin^:  Koen  h»r  glemt  at  hnn  rar  kalr.    (Proe.  rlan.  »351.J 
Fr::  U  ail  »dvij  It  viejlo  vacbe  qa'ello  ne  ftut  oncqaee 

•t  veaa.  (Ltroax ,  I,  VdS:  BoJtn  /,  21.; 
J?o//..-  De  koe  is  Tergeten,  dat  slj   een  kalf  geweeal  ii. 

(ffarrtbomie,  T,  An^.) 
SckiDtii.  .^  Koon  wii  intet  meor  xritta  äff  «t  hoc  haiu'  «rnrit 

kalfl.    (Timtnif,  96.) 

56  Die  alten  Kühe  schlecken  auch  noch  gern  Salz. 

57  Die   beaten  Kühe   und    die    hinkenden   Pferde 

kommen  gern  zuletzt. 
68  Die  grösste  Kuh  iat  ein  Kalb  gewesen. 
59  Die    Kih,    die   d'r    menst  kreiache  (achreien), 

gebe    die   wengat  Milch.    (Xaaau.)  —  KeKretti^ 

VI,  28;    für  Fraisen:  Fnmmann,   VI,  319,  i45. 
ÖO  Die  Kößrge,  die  am  härresten  bölket,  värgettet 

de  Kalver  am  eisten,  CSawrUtnd.J 

61  Die  Kuh  denkt  nicht  an  den  Winter,  wenn  sie 

im  Klee  weidet 

Böhm,:  Nepamatujo  kr&va  zlmy,  kdjs  le  16ta  do&ka.     (C*' 

laJtov»ky,  50.; 
Potn.^i  Niepamtet«  krowa  «Imj,     kiedy    »{(  lata  dooseka. 

(Cilakottkv.  M.) 

62  Die  Kuh  des  Kachbars  hat  immer  das  gröaste 

Euter, 

S6km. ;  SoaBCrdova  krAva  vioe  ml^ka  dJkvi.  (CHakotskif,  109.> 
Frt.:  Tacbc  de  lein  a  lait  aeaei.     (Sohn  f,  63.J 
Span.:  La  cabra  de  ml  vecina  ma«  leobe  da   qae  no  la 
tula.    (ÖtlakociJLy,  109.) 

63  Die  Kuh,  die  viel  brüllt,  gibt  nicht  die  meiste 

Milch. 
€4  Die  Kuh,  die  weaig  frisat,   gibt  wenig  MUch 
und  wenig  Mist.  (lyattfaUnj 

65  Biß  Kuh  iindt  kei  Vogelnest,  weiPs    not  aufo 

Baum  kann.  fRoit-Thal.) 

66  Die  Kuh  friaat  nur  aua  Hunger. 

67  Die  Kob  gehört  dem  Herrn  und  die  Weide  auch. 

f Surinam  J 

EDtaebuldigaoff  derr  Sklaven,  wenn  eie  etwa«  rer- 
■ehen  oder  beiohAdigt  haben.  Ich  bin  dein  und  die 
Saebe  Jit  aaob  dein;  e«  bleibt  mitbin  in  der  Freund- 
sehaft, 

68  Die  Kuh  gibt  nicht  immer  (oder:   gibt  selten) 

so  viel  Milch,  als  die  Bäuerin  will. 

Schaf  d.:  Kon  gif  wer  «j  aliud  raj^lk,  nlr  rnjOlkartkan  wül. 
{WenteU,  «.; 

69  Die  Kuh  gibt  nicht  mehr  Milch,  wenn  man  den 

Sjtall  noch  so  groea  macht. 
Sck^ctd.:  Koon  molckar  intet  de§te  meer,  at  iki&Uan  (byt- 
tan)  4r  tloor.    fOrii*6.  4>ih;   Wtnteü,  4$.J 

70  Die  Kuh  gibt  noch  Milch;  gibt  aie  nicht  Milch, 

ao  gehurt  aie  dem  Metxger.  —  Lehmann,  ißi.  er. 

71  Die  Kuh  gibt  viel  Milch,    stösst  sie   aber  wie- 

der  um.  —  /lw«A«Ty.  ///.  ai. 

72  Die  Kuh  hat  vier  Beine  und  stolpert  doch.  — 

Reituhery.  IV,  81. 

73  Pi*  Kuh   ist   auch   ehe   ein  Kalb  gewesen.  — 

/vin.  //.  lü. 
jM»«J.'  Ox*a  bar  oek  waail  kaU.    (GntU»   ^t    Wen- 
Hü,  ca.; 


74  Die  Kuh  ist  ein  hnnUoher  Dieb«  —  A*n«  tt,  ol 

75  Die  Kuh  iat  gut,  nur  dM»  aie  Mne  IQcb  |^ 

Frs.'.  Cest  tine  bona«  iNVie,  Cf*««t  dOBBiBfl«  ^^^At »%  ll 

lait.    (Ltraux,  /«  9S^ 

76  Die  Kuh  kann  des  Schwanzes   bedürfen,  mIo' 

es  auch  erst  um  St -Veitstag  (27.  Jont),  sb 
sich  die  Fliegen  damit  zu  jagen. 

77  Die  Kuh  kann  einen  Haaen    fang^en,   der  nicb 

mehr  fort  kann. 
Holt.:  Het  kan  gebcoren,  dat  de  Ico*  «an*  1i*na  vangt  3 
een  naauw  siraatje.    (ffarrt^tnft,  J  ,  423  ^.) 

78  Die  Kuh  könnte  mit  dem  Schwänze  bis  an  des 

Himmel   reichen,  wenn  er  nur    lang  g«nuf 
wäre, 

Fr:,t  II  ne  faut  qa'ane  quene  de  rmcbv  pour  attcindr*  ec 
ciel.malamoj'ennnnt  qu'oUe  toit  long^ae.     CGaJUcr,  tJi^' 

79  Die  Kuh  leckt   kein  fremde«   Kalb,   —  SmuwL 

6030.  Eu9lein,  399;  üraun,  /.  20&1. 

80  Die  Kuh  melkt  man  und  nicht  den  Ochsen. 

Der  Schwaabe  maai   ateta  der   Oeira.It   erliefta,  4m 
StArke  Bctxt  Kraft  entgegen. 
Dan,:    Koen   mölket,    og  ai  oxen;  fA&ret  klip'paa  af  d 
besten.    (Bokn  /,  383.; 

Sl  Die  Kuh  milcht  durch  den  Hals  and  die  Ei^ 

ner  legen   durch   den    Kropf.  —    Blum,  m. 

Petrin  11.  ISS;  Simr&ek,  1236i*. 
B6km.:     KrAra     a     knnn  (podiä     tUmy)    doji.     (i^^ 

iovtky.  13S.,i 
Dan.:  Koen  otalker  igionnem  taeuderne.     (Ft«f,40m.,  ISI^ 
BolL:    Men  melkt  de   koo   door   deit    bala.     (HmtTt^mM 

Krain.:  Krava  par  göbei  melae.     (Cetaktttiky^  ISt.} 
Kroat.:  Krava  pri  gaben  doji.    (CelnkoTaky  ,  198.) 

82  Die  Kuh  muss  mit  dem  Kalbe  gähn.  — Bmnt, 
6021.   Eiseleitt,  400. 

Das    Weib    mit    dem   Hanne,     dia    Matter  ail  ir 
Tochter. 

$3  Die  Kuh  muss  weiden ,  wo  sie  angebundift  vk 

(S.  Ziege.) 
Fri.:  06  la  vaobe  eit  attacbtf.  U  faul  qa^ella  bnml«L  f C^ 

ArVr.  J745J 
//.:  La  capra  paiop,  dov'  ö  legAi«.     (Pastn^ia,  4<.  S-; 

84  Die  Kuh  nimmt  Haberstrob    f&r  HttaJnt«i.  — 

Blum,  43«;  Grubb.  707. 

Da«  Edlo  rnuKs  nicht  an  die  T«raebwcndel 
keinen  Sinn  dafür  haben.  ,,Gebt  dem  ]仫l 
sagt  Luther ,  „  lo  meint  er  doch ,  ea  set  Ben.  ** 

85  Die  Kuh  schlägt  (stösst)  den  Kübel  um. 

86  Die  Kuh    sieht   auch   ein    neuea    Thor    an.  — 

Blum,  ^23. 

Der  ElefAltig«,  Unwiasenda  gafft  tmd  atarrt  alte  M, 
wa«  er  auvor  nicht  gesehen  bat. 

87  Die   Kuh   singt  nicht   wie    eine    Lerche.    'vtA 

wenn  man  ihr  daa  Heu  mit  Butter  schmier.. 

88  Die  Kuh  soll  daran  denken  zu   mancher  Fmt, 

dasa  sie  auch  ein  Kalb  gewesen  ist 

89  Die  Kuh  stirbt  nicht  von  Einem  Sclilag. 
üoa. .'  £ene  koe  aterft  oiet  van  Mn«n  alaiff.    fJhrrt Mm». 

/,4a3*; 

90  Die  Kuh  stirbt  o£Fl  aufif  dem  Weg ,  eh  man  sie 

in  den  Stall  bringt  —  LaAmoim. ;/.  70^  >};  j«- 
fcr.  909. 

91  Die  Kuh  stösst  den  Milchkübel  um,  westu  um 

sie  KU  rein  ausmelken  wüL 
93  Die  Kuh  weiss  nicht,   wozu  ihr  der  Sehwaat 
dient,  bis  sie  ihn  verloren  hat»   —   mMür. 

/>   »6. 
Dan..'  Koen  veed  tkka  »f  hvad  hcndea  bal«  4n«f  tfl,  fer 

bun  har  mistet  den.    (Bahn  /,  S83.> 
Frt.:  Cne  vaohe  ne  sceit  qne  loi  va,iüt  aa  qoAtta 

eile  l'a  perdue.    (Ltroux.  l,  133 J 
BolL :  De  koe   «eet  niet ,   waeartoe   haar  da  alAttt  d 

voor  aii  dien   kwijt  is.    (Harr^i^^HU«.  i ,  ua,^\}^ 

tijdt  aal  comen.  dat  die  coe  baren  ataaxt  ibo«1»S 

ven.    fTWan.,  13,  6^.> 
Lat.:  Vaeca  qnod  agabit  eandn  qnia  forte  vidMMl.    fA^ 

l^iittftn.  4<iO.; 

93  Die  Kuh  weiss,  wenn  sie  genug  hat. 

Ja  Oe^ensats  an  s^txia^igm  aicaaolMm. 

94  Die  Kühe,  die  am  meiat^r  v^ .-n^-^  geben  «ue 

wenigste  Milch.  —  Bm*  .niracft.  MI. 

//.;  PlorerA.  pioT^^*,  poi  n*»«u.   __  ..^..j^a, 
CTap.-  Uelly  jah  aukat  bakcg,  kat^JU  «ja«^ä*  aA, 

95  Die  Kühe  halten  sich  fttsaininen  irtma  der  VoK 


ie  k««aaa  voaMA  «tdh  ««j 


rrtb^am»  I,  Ui»,^ 


aU<lt«9« 


I 


1669 


Süll 


Kuh 


1670 


96  Die  Kühe  kseen  sich  nicht  betrügen,  tie  geben 
wie  sie  bekommen  haben.  (WenH.  Umm.) 

97  Die  Kühe    melkt   man    dureh'n    Hals    (durch'a 

Mqu!].  —  Bebet,  138;  Cütnulcke,   1618;   Simrack.  Mii. 

98  Die  Kühe  sind  ynsere  Milch',  Butter-  vod 
Köweträger.  —  Pwri,//,ui. 

99  Die  Kühe  thans  bei  mir  nicht  (d.  k  gfedeihett 
nicht) f  sagte  der  Bauer,  und  füllte  seinen 
Sull  mit  Ochien. 

109  Die  Kühe,  welche  am  meisten  brüllen  (muhen, 
schreien),  geben  die  vrenigste  Milch«  ^  JM« 

b<^,   IM.    Rtfintberg  H\  79. 

„]>la  kUhe.    dm  lo    g&r   f«indlicb  bölcken,  ron  der 

thut  D»u  deat  ru«hr  »li  in«lk«ci. "    (Haläti.  II,  id,  'Ji.) 

In  JrdakiieA4r  Jlandaft  vgl.  frommann,   VI,  310.  !K5. 

Böhm.:  Kter*  kriva  tnnoho  fra,  ts  mftlo  mUk»  divi.  — 

Kt«r4  krAra  uejTfc«  fi£f,  n«JBa«aA  mläkt,  älvL    (6*ia* 

Poln..  KrowA,  kt^rs  «ita  rjcij,  in»lo  mlaka  d&wk.  fC<l«- 

kottk^.  81 J 
C;^^.:    A^    inelly    tehCo    lokat   b5g,    kevta    g7*pjat   ad. 

(Qaal,  ^H.) 

101  Die  kuoh  leckt  sich  selbst  im..,  K  —  JVai.  aw"*. 
')  Di*  Paukte  «»harco  d»r  Qo«lle. 

102  Die  langsame  Kuh  bekommt  die  besten  Kräu- 

ter nicht. 

/)än.:  Den  ■on«  ko  fkaar  dat  lur«  gr»s.     ('AoAn  f,  SJAJ 

103  Die  magern  Kühe  frassen  einst  die  fetten,  schon 

IftQg^  iBt'a  aber  umgekehrt.  —  Evttiein,  401. 

104  Die  röhrenden  (weinenden)  Kühe  stieren  bald 

wieder.  (Mi-Thai,) 

105  Die  schlagenden   Kühe  geben   auch   Milch.  — 

Saüir,  S7;  Petn.  U.  H3. 

106  Die  schwarze  Kuh  ist  die  beste.  —  fH»flfcft<#r,  tiil. 

Aatwoit  auf  die  TMhthmberliobeBehkQptanff  derPrau. 

107  Die  schwarzen  Kühe  geben  auch  weisse  Milch, 

—    Wxnckhr,   iL  61;   KUele%n.  401. 
mh«^.t    Tak«     iernA    krlva    bn«    ml«ko   fdiri.      (ätUk- 

kouk!/,  iSV,) 
Päii.,-  Bort  kor  givQr  hrid  molk.    (Prot.  4an,,  S51.) 
Krain. .-  6«nia  krara  im»  vi«J  b<lo  ml4ko.  (64iak<^vikjf ,  SS9.J 
JFroaf.:  t  ierna  krava  tma  b^lo  tilleko.    (Ötlatottky ,  90.) 
Litt.:  £t  niyrMO  raoca«  album  I«opra«b«nt.    Cfuffem,  401.J 
Shw,!  Ö«rna  krava,  pa  iroa  belo  mlako. 

108  DV  Word  gen  Kö   blär  beten,  of  d*r  ia  woVn 

Fleck  an.  —  Stürofbur^,  118**, 

109  Dürre  Kühe  gtiben  mehr  Milch  als  fette  Ochsen. 

110  E  Chuh,  e  tiuh  und  e  Hebe  gend  nünt  yer- 

gebe.  (Schaffhamen.) 

111  E  gut  Kuh  sucht  me  im  Schtoal.  fWeiwi«**rj|.J  — 

hrammann  .  I!,  411.  117:  KocMtfuUch  Ui  K^Orie,  >6U. 

112  E'  Kuh   deckt  viel  Armuth  wi.    (tHttru  Kinsigihat 

in  Kurh0uenj 
Sihvttt.;  Bede  koo  gl41r  uieU  Boo.    (Grubh,  IW^^ 

113  Eer  nich  van  de  Kö,  as  dat  Kalf  der  is.  (Ottfrin.) 

*-  Bmrtn,  414;   fromflUMii.  /!',  3ST^  44»;   i/aiMlalra- 
der.  ü;  £«ru.  734. 
Wm  naa  aog«fang«ti  bat,  m&a*  laau   auch   beenden, 

lU  Ehe  eine  Kuh  den  ersten  Eimer  Milch  gibt, 
hat  sie  schon  viel  üeu  gefressen.  —  AlimajM 

VI,  414. 

1 15  Ein  grosse  Kühe  brio^  selten  mehr  denn  ein 

KiiLb,  ein  kleine  Me»6  brütet  »off  einmal  wol 
aehen  jungen  auss.  —  P«n»  11,  in. 

116  Ein   Kühe,  die  viel  Milch  gibt,  sol   der  arme 

behalten.  —  P*tri,  lt.  sio. 

117  Ein  Kühe  kan  keinen  ilaaen  erlauben.  —  ?ein, 

tl,  310. 

„IHe  Gräfte  niacbu  sieht  am,  wa«  "kltin  1*1,  wU  ith. 
%aii1fen,  et  kaa  dach  keine  Kuh  den  Oaaen  Qbeflaaf- 
fM."     (gttUr,  174  •.; 

118  Ein  Kühe  mit  frieden  ist  besser  denn  drey  im 

I  Kriege.  —  /Mi«*.  I24>.  J;  Wn.  11  » lU.  J/dMMtot. 

/>Miaid.  i/.  ccxcix* .  SüiU-r,  100. 
Ddfi. :  Bedn  er  e«n  ko«  ni«4  roe ,  ead  eyr  aaed  «roe.    (trüt. 
119  Eine  alt«  Kuh  beleckt  sich  so  gern  als  eine 
t 


junsre. 

iUi«  L<«jM  lUb«a  Fmb4«  satf  VergBaffM  la  tbrar 
Art  nU  jttiiira. 
XMUi  Kvne  oaüi»  ko«  \Sk.\  liaar  a*bUf^t«  a«9  gaame  ab 


120  Eine  beschmisBene  (unflätige)  Kuh  h&tt*  ihrer 

gern  xwu.  —  Blum.  444;  Puior.,  Ml.  as. 

Der  SchleobtQ  glaubt  aiob  weniger  «oblechi  und 
•tnibar,  wecn  er  Gef&brten  «eioee  Tbuoe  hat.  „Wenn 
eiae  kah  in  kalb  gefallan  ,  dieielb  bekleokt  die  andern 
allen."  (Waidit,  111,  41,  79.) 
Uoü.:  AU  de  ko«  vnil  ia,  elaat  sij  gaara«  hären  itAart- 
roadoaa ,  om  de  anderen  te  maken ,  soo  ala  aij  ii.  (Harre 
bomi9,i,  4212 «J 

121  Eine  biesende  Kuh  und  ein  närrischer  (zorniger) 

Mensch  sind  schwer  2U  halten. 
Ffi,:  Yoloatd  de  foUe  et  vaoho  qni  mouoha  ■Onttrop  fort 
k  fcenlr.    (Leroux,  I.  133.; 

122  Eine  blumige  Kub  gebiert  ein  fleckig  K&lblein 

(SchachzabclJ. 

123  Eine  böse  Kuh  bringet  selten  ein  gut  Kalb.  — 

fiinandr..  Düringiich»  CKronUm,  204. 

124  Eine  fette   Kuh  hinterlässt  wol  einen  magern 

Stall. 
H^lt,:  £e»o  Tttt«  kofl  Uat  wal  «eoa  »ea  mager  t«etu»»ni 
nn.     (üarrfbomf«,  /.  4»J*.J 

125  Eine  fette  Kuh  macht  einen  magern  Beutel.  — 

Fritcmer\  nu. 

126  Eine  fremde  Kuh  leckt  nicht  leicht  ein  &emd 

Kalb.  —  Schottrl.  1131*, 
Mn,  f  FrsBcned  kos  tlikker  ikk«  en  fremmed  kaJr.   fP/ev. 
lfm.,  197.; 

127  £ine  geschenkte  Kuh  hat  wol  Zitzen,  aber  keine 

Euter. 

126  Eine  gute  Kuh  antwortet  ihrem  Kalbe. 

129  Eine  gute  Kuh  hat  auch  wol  ein  übel  (bös)  Ktilb. 
Bott,:  mos  goed«  ko«  heeft  «el  een  kwat^d  kalf.    (Harrt- 

«oiiU«,  /.  4s:»«j 

130  Eine  gute   Kuh   hat  immer   auch  ein  hübsch 

K&lbchen. 

131  Eine  gute  Kuh  sucht  man   im   Stall.   —  Ha»' 

IM.  89. 

132  Eine  hässliche  Kuh  hat  auch  wol  ein  hübsches 

Kaib.  —   neintberg  Vit.  36. 

133  Eine  hungrige  Kuh  nrscht  >  nicht. 

')  Wirft  kein  Fotter  unter  die  Raufe,  wo  e«  »«rtre- 
ten  wird.     (  Ueber  ,,  ureoheD'**  vgl.  FntmmaitH  ,   F,  47H.> 
Holt.:  Ihc  bougerigo  ko»  ort  niet.  —  De  hopgeiige  koe  Uat 
niete  orerblltjrea.     (iitirrtbovtM,  /,  4^3*'.; 

134  Eine  Kuh  deckt  alle  Sorgen  zu.  —  DMin^er.  Si9. 

135  Eine  Kuh  deckt  viel  Armuth  zn.  —  J#w«»a,aaa, 

136  Eine  Kuh,  die  das  Futter  unter  die  Fasse  tritt. 

hungert  nicht, 
B6hm.i  Kenl  ta   krAva  hladova,   kt«rA  inA  pod    ooham 
■lAiaa.    (CHak<f*tk^.  ll>O.J 

127  Eine  Kuh,    die   Gutes  frisst,    gibt  gute  Milch 

und  guten  Mist. 
136  Eine  Kub,  die  keine  Milch  gibt;  ein  Pferd,  das 
nicht  rieht;  eine  Henne,  die  keine  Eier  legt, 
muBs  man  dem  Metzger  geben.  —  Sutor,  J74, 
Lßt.f  Haeo  tHa  eant  hominie,  de  quo  nanqtiam  bona  ipe« 
«ft.    (Stttur,  274.; 

139  Eine  Kuh,  die  keine  Milch  mehr  gibt,  ist  dem 

Met«ger  anheimgefallen. 

140  Eine  Kuh,  die  nicht  mit  dem  Ochsen  frisst,  hat 

entweder  vorher  gefressen  oder  wird  nachher 
fressen. 
t^a::  A  Taca  qne  no  öom«  oon  oe  btieyei,  6  oome  ante,  ö 
eome  doepftee.    (iivAn  /.  204.; 

141  Eine  Kuh,  die  viel  brüllt,  nicht  von  Milche  quiUt. 

—    Wenzig ,  8». 

142  Eine  Kuh,  die  tu  sp&t  kommt,  flndet  beschis- 

senes Gras. 

ßdn. :  D«n  efter  kommer  toeno  koe  Caaer  det  ekidae  gnet. 
^/Vo»    dan,,  m.) 

143  Eine  Kuh  frisst  mehr  als  ein  Zeislein. 

144  Eine  Kuh  füllt  die  Milchkanne  ( Botterbüchse ) 

nicht  immer. 

Sehwrä.:  Ko»  gir  intet  altld  i  imftr  moison.     (BJ^odin,  85.; 

14&  Eine  Kuh  ist  dem  armen  Manne,  was  dem  rei- 
chen eine  Heerde. 
ifoll,;  15<»o  am»  vutM  verUe«  »00  »eel  aan  iljue  koe,  aU 
•en  rUke  aan  »tjn  kind.    (narr«bomit,  I,  42t*, j 

146  Eine  Kuh  ist  *>in  gross  Thier,  sagte  der  Bauer 
tum  Landrath, 

HoH,:  KAtmpU  gratta,  Mi  d«  boer,  eone  koe  ie  eea  groot 
Ha 


b«««t,    (Harrtifomit,  T,  41  ^v' 


105* 


1671 


Knb 


Etth 


ms 


H7  £ine  Kuh  iat  ein  lebendiges  Batterfas^ 

UoU,  t  Esno  )(oo  ia  «en  wai}d«l«iid  botcrrM.  (tkuTt^thdtt 
1.  «i:i*0 

148  Eine  Kuh  kannwol  einmal  einen  Hasen  fangen, 

aber  es  geschieht  selten. 

Frs.:     Uno  V»clie  prent  bien  UJ3$  lierr«.    (Ltroux,    l,    lH.) 

149  Eine  Kuh  leckt  auch  ein  fremdes  Kalb. 

ffoU. :  De  Treemde  koe  Ukt  bet  rreemda  k&lf.    {Üarrebam^«t 

löO  Eine  Knb  leckt  die  andere  im  Arsch. 

Lat.:  De  gaatibni  son  «tt  diipatendmn. 

l&l  Eine  Knh  lobt  ( empfiehlt  oder  schändet)  die  an- 
dere. 

Je  lUM&hdeni  lie  vi«!  oder  weniger  NaUeo  bringt^  fett 
oder  mager  )«t ,  bograndat  sie  ein  Urtheil  iibor  die  ändern 
XQlie  dM^elben  dUUet. 
SoU.T  De  eene   koe  aohendt  (prijet)  de  «ndere.    (Barren 
bomie,  I,  4V2'>.; 

152  Eine   Knh   macht    mehr   Dünger    als    hundert 

Wachteln ,  sagte  der  rothwaaaer  ^  Viehhänd- 
ler, als  eine  seiner  Kühe  scbis«. 

■)  Bothwmieer,  ein  Dorf  zwiichen  Gorliti  ood  Buj»- 
Ud,  dM  Tiel  TiehlkMidd  treibU 

153  Eine  Knh  mistet  so  yiel  als  sieben  3Ieisen. 

Boli.:  ££ne  koe  k...  soäveel  lüe  aeren  (bonderd)  moxen. 
fBarrebonue,  I,  423  V 

154  Eine  Kuh  schämt    sich   ihres  Kalbes   nicht»  — 

Reimberg  1,  178  ;  Vll,  Zi. 

155  Eine  Kuh  scheisst  an  einem  Tage  mehr  als  ein 

Sperling  das  ganze  Jahr. 

BqIL:  £en.e  koo  k...  roeer  in  een*  dfig,  dsa  eene  Btuah 
in  een  JaaT.  —  Sana  ki>c  ach...  Kooveel  in  den  Mei  idM. 
een  lecnwerik  in  het  geheele  jftvr.    (ffarretwn'ff ,  l,  423  Kj 

156  Eine  Kuh  scheisst  mehr  als  eine  Nachtigall.  — 

Eiuiein,  349. 

157  Eine  Kuh  von  fem  gibt  Milch  lur  den  Herrn. 

—  Bänaber^  tti,  119. 

Viel  and  TorzOgttclj  gute  Miloh ,  weil  allea,  waa  von 
fern  kommt,  als  bester  gilt. 

Ih^  Eine  Kuh,  ^ohl  gepflegt,  ist  besser  als  «wei, 

die  hungern. 
lad  Eine  Kühe  kan  nicht  vffen  banm  springen  wie 

ein  Eichhorn,  —  ttfftffmun,  SSS,  SS ;  Äiarock,  6Cö3; 

Sailgr,  148. 
Die   Orenaea  der  Nfttor  kann  kein  OeeoliOpf  über» 

lohreiten. 

160  Eine  Kühe  ohne  schwantz,  eine  hochzeit  ohne 

dantz,  ein  bock  ohne  hart  sind  wider  die  na- 
tur  geart.  —  Umit.ch,  195.  32. 

161  Eine  milchende  £nh  deckt  den  Tisch  dasm,  — 

Simrock,  €0*0. 
Sorgt  dafttr,  daat  d«r  Tiecli  tiglieh  gedeckt  wird. 

162  Eine  plärrende  Kuh  stiert  bald  wieder,    (m^t- 

öattrreichj 

SpÖttiBch  aaf  Witwen  angewandt^  deren  Trauer  aioh 
in  beiondera  «tarken  Aetuflemngen  koudgibl. 

163  Eine  todte  Kuh  kann  man  molken  wie  man 

will,  sie  gibt  doch  keine  Milch. 

164  Einer  bekommt  die  Kuh,  der  andere  nicht  ein* 

mal  den  Schwanz. 
MoU.:  De  een  taag  de  bette  koe  ran  den  atal  nouein,  en 
de  ander  mag  or  n^fit  eene  in  kijken.  —  De  een'  mag 
ulet  in   den  koestal  klJken^    en  de   ander  mag    er  in 
■eh . . , , ,    (Ilarrebom<€ ,  /,  423  b.; 

16Ö  Einer  bösen  Kuh  gibt  Gott  kurze  Homer. 

Jt..'  A  cattira  raoca  Dio  dk  corte  cortia.    (Bohn  /.  66 J 

l(i6  Einer  geschenkten   Kuh  soll  man  die  Homer 
nicht  begucken.  —  JieiHtber^  iv.  lu. 

167  Einer  hält  dio  Knb  an  den  Hürnem  und  der 

andere  melkt  sie.  —  Ileintberg  tl,  i28, 
B&km.i  Jeden  diÜ  krim  la  robjr,  a  drdub^  ji  dojl.    (Öt' 

UUtottky,  106.; 
Foln,'  Jeden  krowf  aa  rogi  tnynia,  a  drugl  J«  doji.    (Ci- 

lakfftik^.  10«  J 

168  Einer  Kuh  braucht  man  das  Brüllen  nicht  zu 

lehren.  —  AUmann  17,  4J0. 

169  Einer  stösstgen  Kuh  gibt  Gott  kurze  Hörner. 

Böhm.:  TrkATtf  krAri  nedal  büh  rohn.  (dflnkoeiktf ,  lOiJ  — 
i^ad»&  krAv4neitI  «by  teiitkom  nebyl».  (Cflakotsksf ,  266.) 

Holt. .  Het  is  go«d  dat  kwftde  koeijon  körte  horoQB  bebben 
(ßoAm,  I.  323.J 

170  En  ole  Ko  uu  en  junge  Hän  fcrlaat  &m  Herrn 

nich.     (Süderdithmariuhcn.) 

Ktn»  alte  Kah  ood  cino  junge  Benne  rerLatsen  ihren 
Berrtt  aiobt. 


^ 


171  Enne  Koh  decket  olle  Aarmout  too.    (WMt^ 

—  Curttr,  Ufi,  IT:    hoOidetiisfh   bei  Simm^ck,  «0. 

KÜTte,  3607. 

173  Erhält  man  nur  Kühe,  so  vergieat  man  dieMida 

iCngl.,'  Jfain  ii  fotgvtten ,  wbere  gain  foUowa.  {Bvit9  II.  tS,* 

173  Es  bleiben  keine  Kuh«  an  der  Klippe  als  dir 

schlechten.  —  BvrcUUirdi.  fiU. 

GnU  Kobe  werden  esiwad«r  Tettoaikjodar  wti  km 
Felde  gebnwcbt.  Yon  X«iisch««i ,  die  uavk  llHifia 
oder  Freanden  aar  Daat  bleiben. 

174  Es  gibt  mehr  als  Eine  bunte  (rotbe,  M:bMki|i) 

Kuh  (in  der  Welt).   (3.  m»mm  9  noA  am  mli 

—  Euelein.  ¥Xt:  Simn>clu  1403;  SUimtk^rf  iU ,  »;  Wäk 

GeaeHtchaft,  I.  10$. 

175  Es  hat  mancher  eine  Knh,  wenn  er  sie  bot  n 

melken  wüsste. 

AehnlleL  die  Bnaicn  Altmamm    VI,  4aOL 

176  Es  heisst  keine  Kuh  Blümloin^    sie   habe  dm 

ein  Blässlein  (Sternchen).  —  E»tar,  I.  «AS.  UU. 

Craf.  4M.447. 
Um  zu  aagca ,  einem  rarbrcit^ten  Oerüefat  ||«it  !■  im 

Begel  etwaa  Wahrea  au  Grund».    ,t  Sine  Knb 

die  baute  beiait,  an  der  man   nJt  ein  flecbleta 

(Kirchhof,   »>Ärf  Vnmvth,  296.J 
Dan,:  logen  ko  heder   broget,    uden    iLan   borer  an  iia. 

(Vrof.  da». ,  3&1 ;  ÄoAn  /,  UU) 
BolL:  Men  aobeldt   geenu    koe    blaaTf   ia    wai    wita  a^ 

(Umrrthom**,  /,  SJ»! ».; 
Lal.:  Kos  «at  de  nihilo,  qaod  pubLiem   fiuia,   eviftitM.  d 

partem  Ten  Ibbula   aemp er   babac.      (ßinärr   /, 

//,   215^.-   8*ifbctd.  961.)  —  Hou   omnino    tciB«rc 

rulgo  diotitant.    (Seybold,  3TS  n.  381  ) 
^eAi^ed.:  Ingen  ko«  beeter  brokat ,   rtbaa   ko»  büT  tt 

tkck,    rtira6fr.  $S9.) 

177  Es  ist  besser  die  Kuh  melken  als  sohlAdbUB.— 

Bfrtram^  64. 

178  Es  ist  eine  böse  Kuh,   die   ihr   eigesei  Kib 

Btosst.  —  AUmann  V,  94. 
nd  Es  ist  eine  böse  Kuh,  welche  die  Weide  tDdi 
haben  (fressen)  will. 
Lal.T  Noa  bonna  est  tocini ,  qoi  derorat  omalm  eolia.   (te- 
botd,  Mi;  ßimdtr  I,  1153,-  //.  3136;  Oartntr ,  1*S;  itm> 
lippi,  Jt,ii.) 

180  Es  ist  eine  seltene  Kuh  nm  ein  Amt,  die  fo  Tid 

Milch  gibt.  —  PuT<ömiaion,  2000. 

181  Es  ist  gleich  wie  die  Kuh  heisst,  wenn  sie  mr 

gute  MUch  gibt   —   Simrock,  602T. 

182  Es  ist  keine  Kuh,  die  nicht  zuvor  ein  Kalb  g^ 

wesen. 

183  Es  ist  keine  Kuh  so  weiss,  sie  hat  ein  FledckiL 

Boa.-  Daar  ia  geen  koe  of  wijf,  of  cij  beefl  w«l«cm  «14^ 
aan  baar  lijf.    (BarreUmJe,  l,  423".^ 

184  Es    ist    niemand   schuldig,    die   Kab  xait  dta 

Kalbe  zu  behalten.  —  ifüicbrand,  iia»i<0:  6r< 

IM,  139  ;  Simrock,  60». 

Damit  aoll  nicht  gesagt  sein ,  daaa  jemand,  dar  m» 
vor  der  Ehe  Ton  einem  andern  geacbwangvcta  rilpa 
deebalb  nicht  su  bebalten  habe,  wejm  er  darSbct  ft 
Kenntniis  gewesen  oder  der  Irrthum  ohne  Balraf  «^ 
atandcn  iat.  Der  wahre  Siua  dea  Sprichwort*  gel»  «t^ 
mehr  dahin,  dasi  kein  Mann  durch  dia  Heiieib  ■»' 
pflichtet  wird,  etwa  yorhandeue,  ana  finbiiB  tw 
iiAltaiaae«!  atammende  Kinder  ali  seine  cAgoBas  aan^ 
erkennen,  aelbat  dann  nicht,  wenn  das  KlBd  *arar  aA* 
rood  der  Ehe  geboren  t  dessen  rorehetlcba 
aber  ausser  allem  Zweifel  ist. 

185  Es  ißt  noch  keine  Kuh  aufgeSogen.  — 

186  Es  mÜBsen  bunte  Kühe  sein,   die    aa  n^rrist^ 

Milch  geben f  sagte  Klaus,  da  der  Kodi  aii 
Weinsuppe  für  eine  Milcbsappe  hinaicMte.— 

Lehmann,  M3 ,  101. 

187  Es  schreit  jede  Kuh  nach  ihrem  Kalbo* 

188  Es  sind  viel  Kühe,  die  BlAsslein  beisaeB. 

Uvtt.:  Kl    zijn   vcei  koeijcn »    die  blaar  be«4«a.    TA**^ 

tfom^e,  1,  433''.) 

189  Es   wird  selten  ein  ku  geuemit  Blöme,  Wf  ftak 

denn  ein  Blässl.  —  Stimyff,  II.  22J, 

190  Et   esB    glech,    wie    de   Koh   he  seh,    «eon  « 

eckcBch  brav  Milch  gibt.     fZfrcJ.'»urjJ 

191  Et  geit  dick  wie  Pasters  Kauh,  de  ii  droi'nfi 

vur^n  Regen  utegahn  an    is  doch  de  Smas 
nat  wören.    (GMingm.j 

192  Et  git  mä (mehr)  bunte  Kogge  Üesd  eine.  (MAt^^f-i 

—  Itnncnich,  h  321,  l ;  Hir  HttnnvMr:  HAoal^aA,  m. 


1673 


Kill 


Kall 


1674 


I 


193  Et  hit  kenn  Kuh  bont^  of  sc  bei  ock  ennen 

Fleck.     (WaUeckJ  —  Cnmc ,  401.  71;  ßir  Sot*l:  Fir^ 
mmich,  1 ,  M9t  äl>. 

„Kcin  Vordaciht  Ist  ganz  anROgrtlndet",  Mgl  ein  Ul- 
mufliiHche«  Sprichwort,  „et  »it  kein  Span,  an  a«B  nloh» 
wah  (IraD.*^    (Uoed  Kala»,  19:  Kremm,  76.) 

194  Fetto  Kühe  geben  eher  magere  Milch,  als  ma- 

gere fette. 

195  FrcnnJe  Kühe,  fremde  Kälber. 

IToU.f  Vr«omd  koMje  roaakt  rreemd  kalije.    (Uarrt^om^t, 
I,  42:.  Kj 
I9ü  Fremde  Kühe  habea  immer  ein  grÖBser  £uter. 

—  Sttfirock ,  6033. 

Fn.:  Vacb»  do  loia  «  lait  Mses.    (Cahier,  1747;  Ltr&ux, 

J.  133J 
H'ikwtd.T  AuDiU-fl  koo  h&r  a]tyd  «türro  Jufver.  C(tra«AA, 36.^ 

197  Gehen  dio  Kühe  SaQct-Gertnulifi  nicht  im  Klee) 

80  gehen  sie  noch  im  Schnee.  (BifH.)  —  Rein»- 
hcrg  \'Uh  108. 

198  Gibt  man  dir  die  Kuh,  so  lauf  mit  der  Ilalfter  zu. 

Span,:  Utiando  to  djorco  U.  vimüillai  cottn  odnl»  «ogoill*. 
(£/0M  <iuixote.) 

199  Gilt  me  de  Koh  fiix  in  den  Mund^  saa  gitt  se 

auk  nix  in  den  Stund.  (Watdeck.j  —  twrur.  jic.  «i. 

200  Ilaben  wir  dio  Kmh  nichts  so  haben  wir  auch 

der    Muhe   uichL  —  Lehmatm,  Mi,  t;  lehmmm, 
1/,  36«. 

201  Harn  akal  a  Küii  trogha  Hain  moalke.  fAmnm.) 

—  Haupt,  rn.  364,  a»0;  FimimUh,  Uf.i,  S«. 

Mau  aoU  dio  Kuh  darch  don  IlnU  melken ,  d.  b,  gut 
rüttcrn,  wtpnB  maa  riol  Uilch  üabeu  «rill. 

202  UnBt  du  keine  Kuh,  so   mach'  dich  selber  auf 

dio  Schub. 
Wer  nicht  mit  Hab'  luad  Gat  bUiicn  kaooi  muaa  e« 

lalt  fttiaflr  Freiheit.    (S.  Beutel  i^b;  G«]d   1103  u.   IVJ'J', 

Haben  Sil.) 
Pän.!  Den  lom  ey  har  ko,  faaer  at   btfd«  raad  kroppon. 

(JYot.  dan,,  3hl.} 
Si^Kwtd.:  hiMie  mod  kropp  ,  den  «7  hut  koO.    (Omhb.  78. j 

203  Uast  du   Kuhf   Iromt  und   Schaf,  so  leg'  dich 

nieder  und  schlaf-,  schlaf  aber  nicht  zu  lang, 
daaa  dir  der  Gewinn  nicht  vergang'. 

204  Hastu  Kidi,  so  hastu  milhf^  haetu  nit  die  Kuh, 

ao  darffst  du  nit  der  mühe.  —  Lgiimami,x,9^ 

U.  373  .  119. 

205  Il&t  die  Kuh  erst  das  silberne  Euter,  so  wach- 

«en  ihr  auch  die  goldenen  Zit/en.  —  AKmann  r. 

206  Uat  die  Kuh  kein  Heu,  ao  frisat  sie  Spreu.  — 

Sprit  hvMcrgartm ,  266. 
Wiikaug  dea  Iluugen. 

207  Uat  man  nicht  Kühe,  so  hat  man  nicht  Mühe. 

Li^.:  8i  tibi  panra  eat  rvi,  est  tibi  magna  qaiet.  (Bim- 
dtrr  r,  16631;  //,  318ft;  ytauätr,  3i)9;  Segbotd ,  571;  Sw 
tvT,  «33.) 

208  Het  keine  Kaue  Bunte,  so   mot  einige  Placke 

hewwen.    (Samgrtmd^) 
90B  Hettdei  K&n  den  Schwanz  verloren,  denn  markt 
sei   irst,  wotau  hei  guut  is.    ('J/*ekl«iAiir|f.j  — 

Haabe,  lU;  hochdeuhch  bei  l^i-aelHn,  401. 

210  Ho  mV  de  Küh  net,  ho  mV  de  Müh  aet,  oach 

de  Brüh  net.     fKinuglhaiJ 
1.M1  Ich  habe  keine  Kuh,  noch  bin  ich  auf  einmal 

ein  Zauberer  geworden.  —  BunMitnU,  €to. 
lob  kaau  dir  delae  vexloreacD  Saobeo ,  Uator  u.t.w. 

nicht  enctzea,  ich    habe  niebU   der  Art^  und   hexen 

kaim  ich  nicht, 

212  Ich  komme  nicht  die  Kühe  ro  sohlen,  ich  will 

Milch  trinken. 

In  Surinan,  um  ru  aaf«nr  Bleib«  mir  Jetzt  mit  Od> 
■ohafleo  fara,  ich  will  ga&l«Meo. 

213  In    knwe   gehört   haberatro.  —  Franck»  ll,  w*. 

Urtt,  3594. 

Von  den  herrlieheten  Qena«««n  dat  Q«ii(a»  ond  Oe- 
mOibt  hal-oü  ifaiDaLa«  SoalaiL  ebanao  wenl«  «loa»  Be> 
leriff,  m\%  dir  .\nileni  von  dar  Moefk.  thtwaa»  MeoMban 
K«na  nikri  icn  luit  •lummra  Ilowci/vrtnuJpu  Q^i*r/cutfcii. 

»•l/V 
Airdla  i 

falCaBd<>  ,  j 

«Uaekau  .  ^\ «,  'r««hi*r 

HaUi  fbr  leaar«.    Ba 

»•«  '*v^  -—       -.-  :^dmaiaa. 

Tf*  ,  Viba  *1«  atel.    Wir  aaffm 

au'  .cb«. 


214  Is  doch  kenc  Koh,  sagte  der  Bauer,  als  ihm 

die  Frau  starb. 

IfvlL:  VxAr  i»  geeoe  koe  aao  orar  atuvr«  aai  da  beer,  ea 
tuen  »lierf  xiJdo  vtouw.    (ffarr*iß<fm^¥  >  I,  i3S*.) 

215  lacht  d'  Kua  hi,  sei  's  Kaib  d  hS.    {Vorartberg.; 

—   Frtnnmanit ,  V.  iü. 

Im  Saulgan:  „Iti  die  Kuh  bin,  aolFi  KAlbla  aaah 
bin  8«ia.    (Birlinaer,  .iJa.J 

216  lat  die  Kuh  such  noch  so  alt,  sie  frisst  lieber 

Grünes  als  Dürres. 
HoU.;  AI  {•  bei  koetjn  nog  xoo  ond,  bat  lu»t  daArom  noft 
wal  ©an  groan  bUadje,    (llarTel>omf^,  1,  42»«.; 

217  Ist  die  Kuh  auch  noch  so  schwarz,  sie  gibt  im- 

merdar weisse  Milch.  —  Mamw ,  S2S. 

218  Je  iklda  de  KQ,  desto  me  leat  ae  dwü.    (Tnaof. 

OerylaaH'.J    —   Srhrücr^ 

219  Je  älter  die  Kuh.  je  hübscher  das  Kalb.  —  Sim* 

roek,  €017;  Kflrte,  3591. 

320  Je  mehr  mau  die  Kühe  molckt,  ie  mehr  kan 

man  Milchpfennig  machen.  —  Lthmann,  s«7, 14. 

Wenn  man  aber  die  Kabo  n  Tod«  nalkt,  bOran  dla 

Milch  Pfennige  gwia  aaf. 

2'il  Je  ueher  der  Kuh,  je  besser  der  Kese.  —  /Vfr». 

//.  3«;  Hrnifch.  12 IC,  16.  Stmr(yck,  4449;  ArdUti.  /,  1716, 
1).  b.  je  /riachar  die  MUch  doxu  i»t. 

222  Je  weniger  Kühe,  je  weniger  Milch» 

Die  Bueeeu:  Vüu  wenig  Kuhou  kj^u  man  nlebt  Tial 
Milch  aapfoD.    (AUmann   VI.  4.V4.) 

223  Jede    Kuh   ist    früher    ein    Kalb   gewesen.   — 

Hörte,  360S. 

224  Jede  Kuh  ist  tragend,  wenn  sie  auf  den  Markt 

kommt. 
BOArn.:  ProdaT»Sl  jeel  kftidA  krlra  taloA,  kdTt  UkoToa 
mite  oboom«.    (i^tiakiitikv  3^J 

226  Jede  Kuh  kennt  (leckt)  ihr  Kalb.  —  n^intlmg 
VII.  u. 

Dar  Praaioa«  kaiial  nl«h««  Dämmere« ,  ala  cina  Kuh 
»B»  der  Barbarei,  dla  Uix  eigasea  KAlb  niobt  erkenn l. 
(lUintlurg  VI,  di.) 

226  Jeder  hüte  seine  Kuh. 

Wahre  sein  Intereiie ,  laai«  Fratt  und  Famllia  nlebl 

aoa  den  Augen. 
Frt.r  Bon  bomme  gacda  da  räche.    (Le»dro<jft  1473;  Li- 

227  Jeder  seucht  seine  Kuh  beim  Schwanz. 

Dan  Gedanken:  Wo  man  da»  Seine  vorfljidot,  «oU  man 
offen  danach  zugreifen,  drückt  aach  die  jUdiacb-deot- 
Bobe  Badeosart  aaa:  Uvaacbaia  bojad  Cein  hobgesang, 
beiaal  abpr  wörtlich:  mit  dar  Handisugreifen)  ichrait 
man  banch.     (Krrmm,  41A.J 

228  Kaihe,  dei  am  stikrksten  bölket,  vcrjiät  de  Kal- 

wer  am  eisten.    fWettf.) 

Beaonders  ron  Jnngen  Frauen,  die  beim  Tode  ihrer 
Mtaner  aicb  heftigen  Sobmoraenakuatcrangen  Uborlaa- 
■en.  Man  will  die  Erfahrung  gemacht  bAbenue  afe«r- 
ker  diese  herrortreten ,  desto  aber  hört  die  Trauer  aaf. 

229  Kann  de  Kan  nit  döer  de  Döer,  dann  geit  ae 

derümme.    (Wettf.) 

230  Kann   man   die  Kuh   nicht  kriegen,    so   muss 

man  'a  K&lb  nehmen. 
BoU.T  Moogt  gij  da  koe  niet  krijgen,  noo  neeai  bot  kalf. 
(Harrtöomtf,  t,  4»».; 

231  Kant'»  di  Kuoh  afs  Groas  boat'n*,  aft'  brau- 

chet' 8*  koa    Heu.     {UnteHnnthaLJ  — 

n. »«.  28. 

')  Konnte.    *>  Beilen  =  WBrtan«    ')  80, 

232  Keine  K-!»-  - '"  <>  Mühe. 

8e*w*d.:  >.  vtbau  mOdha»    (<?r»M, 

233  Kleine  Kuiu:  rjuiten  auch  HAmer, 

Moll. :   Eloioe  kotijen   hcbbcn  00k  horaat.    (Bamboinit, 
I,  434 '\; 

234  Kogge   wärme   un  Swujne  kald,    giewt  üngcl 

(Talg)  un  Smoald.  CSmiL)  —  Ftmimith.  l.  S4».  3S. 

238  Köhe  Fridags  afgelofen ,  kalwct  bl  Dage.  fWcttf,; 

236  Koi  mäkt  Moie.  —  hihbrn. 

237  Komiuen  die  Küho  abends  lang  niclit  naeh  Haus, 

»o  bricht  am  nächsten  Tag  schlecht  Wetter 

•tut.      (Tvrol.J  —   netiuttetf  VIII,  SÄ. 

2aS  Kutth  'naus  i«,  Stall  leer  ia.     (Wunburg,;  —  Sar- 

ttmmt .  IM. 

239  Küo,  wo  vil  brüelcd,  rerbriieled  d*  MÜcli.  — 

SutermeiUrr,  IM. 


>98;    n>a- 


1675 


Kuh 


Kuh 


lers 


240  Kuh  muBs  an  Kah  Statt  kommeQ.  —  Gtaf,  3€9,  S80. 

VlAbpiebtar,   denen  ein  QtQclt  *tlrbt  oder  Tordirbt, 
matten  et  it«ts  durch   ©in  ondorea  donelben  Art  trod 
Uat«  oraoUtn. 
I4L:  Kyr  akal  i  kyr  itodh  komu.    (Jarnüda,  120,  uj 

241  Küb  Stieren  bald  wieder.     (Boit-ThaL) 

242  Küh  vnd  Pferdt  Habens  zum  besten,  sie  trincken 

BO  viel  sie  WOlien.   —   Lehmann,  759,  ÄO. 

243  Kühe,  die  am  meiBten  brummen,  geben  nicht 

die  meiste  Milch. 

Lat.:   O  lapiduBi  homineiDl     Si  qoat  memoraot  Tirtatet 
hkbet. 

344  Kühe,  die  starck  bölcken  \  geben  nicht  destci 
mehr  milch.  —  Pein,  U,  ^a?  ;  Umüch^  449«  60.-  Mat- 
ion,  136. 

')  Heniseh  h»t  brüllen,  brummen,  xatiben.  Dähnert 
dafür  anii  vollem  HaIio  «chr«icn,  überlaut  «einen.  Für 
dM  hoohdeatscbe  äabreib»li  hat  er  üülkhalt.  Orimm 
(II,  131)  zweifelt  au  der  reinen  huchdeutschcn  NAtur 
des  Wortüa  und  glaubt,  dai«  oi  eine  l'caBtellung 
Ton  blilknn  lei,  ,,DiQ  K(ihe.  die  to^ar  feindlich  böi- 
kon,  von  denen  tbut  man  deat  niebr  nit  melken." 
(Waldtt,  II,  :i5.> 
Frt.i  La  brebia  qoi  crlo  lo  ploa  a  le  moina  d»laiu     (Mut- 

ton^  137  J 
UolL:  Kopien,  dj  tneett  briüleD,  gereu  da  nilndate  melk. 
(Barrtttom**,  l,  421"»,; 

245  Kühe  haben  die  Mühe  und  andere  die  Milch, 

—   Svtlor,  275. 

246  Ktlhe  und  Frauen  sind  selten  ohne  Flecken  zu 

schauen. 
ß<fU.:  Koeijen  KeLbenplekkoD,  en  vronvron  hare  vlokkoct. 
( Harrt bumee,  l,  434  ^J 

247  Kühe   und  Schale  gehen  zusammeu,  aber  der 

Adler  fliegt  allein.  —  Simtüc}^,  i04. 

Ward«  «inmat  von  einem  Gelehrten  erwidert,  dem 
man  aeino  Zurüokgezogenhcit  «um  Vorwarf  machte. 
»iVorbaaden  werdvo  aach  die  ächwaahan  mächtig,  der 
ätarke  ist  am  mtkohtigatcn  aUoin." 

248  Küsters  Kuh  darf  auf  dem  Kirchhof  grasen.  — 

ExieXein ,  401. 

349  Kiiaters  Kuh  weidet  auf  dem  Kircbhof  in  Ruh. 
260  Küw  machen  mühe.  —  franc*. /,  s?*.-  ßjum.iss; 
IHKri,  tl,  437;   Latendt^rf  It,  20;    körte,  3604;   Braun, 
t,  20<53:  für  «Jie  Schipeit:  Svl^rmeuler ,  125. 

BriiJK  -'iiohge  Wartung  nicht  den  g^wOnach» 

ten  QiM  ■   Nutzen. 

Xdf..*  Nui<  L  sine  incommodO' 

251  Lat    'ne    Kuh    kosten,     wie    heblien   jo    ken. 

Laeat  es  eine  Kiib  koaten,  wir  haben  Ja  keine. 

252  Leate  Kau  't  Heck   tau.     f/(tfcW»n»Ao«*«fn.;  —  Air. 

fMfkicli,  tu,  175,  15. 

253  Lewer  Kob  un  Kalw  verleren,  as  en  gode  Dem 

(Dirne)  vertören  (erzürnen),     (nendittur^,) 

254  Mag  die  Kuh  auch  mager  sein ,  ist  Bie  doch  mein. 

Die  Ruaten:  Beaaer  eine  eigene  magere  Kuh  ftlt  eLnd 
fett«  frtfmde.    (AUmann   VI.  454.) 

256  Mag  die  Kuh   grasen   (fressen),  was   sie  will, 
wenn  sie  nur  gute  Milch  gibt. 
J>än.f  Jen  wnjrder  «i  hwort  ko«D  gonger,'''foogQr  jeg  mol- 
ken.    (Pruv.  dan.,  567.; 

256  Magere  ^  Kühe  findet  man  überall. 

*■)  Heranlorgckummene ,  nutiarme,  gelte. 
Soll.:  Hitakea  en  britskea  viudi  men  oreraii  m^ar  de  beato 
koeljen  ataau  op  atal.    (Harrebom^e,  I,  SOfibj  _  j)^  koop 
gaene  halten  en  kwalteri,  xei  do  Jood.    (Barrebomte, 
t,  275  bj 

257  Man  heisst  keine  Kuh  Blümlein,  sie  habe  denn 

ein  Sternlein.  —  daai ,  1052 ;  iiHnsbenj  u.  4s. 

255  Man  heisst  keine  Kuh  bunt,  sie  habe  denn  einen 

Flecken.  —  Petn,  tl.UJ:  Simrock.  €044;  HeiMberg 

n,  4d. 

MoU. !  Mfin  no«m(  nooit  Mue  koe  bunt ,   of  >jj  beoft  wel 
oen  Tlokje.    (ffarrtbomet,  l.  425  »J 

3Ö9  Man  heyaset  kein  ka  blesslin  (Pleckliti,  Blüm- 
lein), sie  hab  dann  ein  eternlin.  {S.  uiüken,  KU 
itt«r  12  und  Gerücht  Vi.)  —  Franck,  Ur  52*  u.  173*^; 
ffffintol//',  &a*;  Esfering,  it,  76;  Petri,H,*47:  Gullmt' 
»fpi»,37;  Gruter.l.lS:  Blum,  HO:  Sailer.tSO:  Siebm- 
kees.  265;  Simrock,  6045;  Körie ,  S592. 

Bläaale  ist  ein  grOsBorer,  Stemlfl  ein  kleinerer  woi«- 
ter  Flt'Ck  auf  der  Stirn.  In  Koburg  laalet  die«  Sprich- 
wort: Mer  hast  ka  KA  Blkaala,  wenn  «e  kan  weiaa-a 
Flakk  bot.  (Frommann,  II,  54ü,  108.; 
fr*,:  Oo  n'app«l]e  jamai«  une  vacbo  marbc^e  li  ello  n'a 
nne  lache.    (Matsirn,  359.; 


Hoü.  i  Man  en  heit  gboon  co«  blare ,  «i  b»r«t  -wX  «Hi.  <- 
Men  heit  gheen  coe  eol ,  ti  «u  hwfrt  wal  wtt«  ¥tl» 
baren  bol.    (Tunn.,  1»,  12.,) 

lt.;  Non  li  parla  mai  tanio  d'aua  coaa.  eh«  aoa  t4  m 
aia  qualchs  coaa.     (PazsasrUa.  '^64.  »6.; 

Lat.j  Dieltor  hie  colia,  qnia  aplendet  ▼fteula  boUa.  — 
Non  omnino  temere ,  qaod  imlgo  dictitatal.  ffrac 
dan.,  40^.  Sutor ,  206.;  —  Vaeco  qaando  datoi  «^^ 
albttm,  blara  Tocatnr.    (FalttraUben^  44»^.) 

ürtg.:  Nem  hol  a'  forg^ca  TigAe  oelkOl.     (Ga4it,  löälj 

260  Mau  bcysset  seldten  ein  Kwe  blumÜD»  sie  hib 

denn    einen  bunten  flecken.  —  Agricola  /.  m. 

raj^Vi^,  &0^;  Z/eiiiicl»,  1129.  6;   LthmOfM,  H,  4«<  U. 

Gnnl,  1053. 

In  d«r  franzOsiacbf>n  Sohweii :  Man  aagt  in  «is« 
Farae  nie  Boheoke,  hat  aienioht  «tnig«  FUck«.  Es  V*. 
netten;  Die  Welt  aagt  nicht  Hebeck,  wo  tüeht  irgvBdMt 
eis  Fleck.  Man  aagt  niemaJa  g<>fliek4,  w«>0b  aieli 
Irgendwo  Flecken  Im  Felle  lind.  (Rtvtub^ra  tl.  UtJ 
(9.  Bnntje  nnd  Elater  12.) 

261  Man  kann  einer  Kuh  die  Haut   nicht  zwdmiJ 

abziehen. 

BtAl.:  Men  kau  eene  koe  ni«t  tweema*!  de  littid  ODlae> 
men  (  afetroopen  >.    ( Harrttrame* ,  l,  425*.^ 

262  Man   kann  nicht  wissen,  wie  eine    Koh  einea 

Hasen  fängt. 
E<M,:  Men  weet  nooit,  hoe  eeoe    ko«    ««n*  lUkM  raagt 

(Earrebomef .  I,  425*.; 

263  Man  kann  niemand  eine  Kuh  nehmen ,  der  keine 

hat. 
Dan.:  Man  Caaer  ei  ko  af  kolea  mviod.     (S«iAn  /.  M^ 

264  Man  mag  die  Kuh  melken,   a1>er  man  boU  m 

nicht    schinden.    —    Eue\nn,  400;    Sitnrttck.  sni, 

Braun,  l.  20,12;  he\mberq  iV,  12I. 
Ana  dem  Katochiamua  der  FLnanrJclogbeit,  wie  aeti 

einige   andere.      Die   Kaisenr     Man    wurde    dl*   KU« 

achiuden,  wenn  ihnen,  die  Uaut  wieder  «rHiihaa.    (M' 

mann   VI .  454.; 
Dtln.:    Mnlke  küen,  og  ei  alaao  heode  for  pmnden.    (frm. 

dan.,  4.; 
Man  mag  noch  so  viel  Kühe  austreiben,  mu 
erhält  keine  Hammelheerde.  —  Altmarm  VI,  lu. 
Man  melckt  die  Kuh  vnd  nicht  den  Ocfaaeii.^ 

Lehmann,  30«,  29  u,  842.  4. 

Man  muss  die  Kuh  melken,  wenn  mau  sie  hat, 

ihr  über  die  Zitzen  nicht  abreissen. 
Man  muss  die  Kuh  nicht  so  stark  melken,  dui 

man  das  Euter  mit  nach  Hause  bringe. 
Boil.:  Men  moet  de  koe  wel  melken,  terwiji  menxe  keelk 

maar    haar    de    spenen    niet    aftrekken.      (Svrt^mm, 

/,  435»!  Bohn  /,  333,; 

Man  muss  die  Kühe  nicht  biss  auSs  Blut  melckcn. 

—  Lehmann,  Hi,  26. 

Dan,:  Man  ekal  el  nuUc«  koea  IsdtU  blodei.  rfra«. 
dan.,  4.) 

270  Man  muss  eine   Kuh  lang   abrichten,    biis  ri« 

wie  ein  Hundt  lernt  durch  ein  ReiS  Bprin« 

gen.   —  Lehmana,  &41 ,  67. 

271  Man  muss  nicht  immer  wieder  die  alten  Kolw 

auf  den  Markt  bringen, 

l«iobt  alte   Angelegenheiten  wieder  a^flziaelMS,  Ai 
l&ngat  abgctban  sind. 
HotL:  Men  moet  geeno  oude  koeljen  alt  de  ilöot  kalte 
(Harrebomie,  /,  425».; 

272  Man  mues  nicht  Kühe  und  Schweine  in  £taea 

Stall  sperren.  —  AUmann  F.  ijs. 

273  Man   nennt  kein   ku    blumi,  ay  hob   denn  MI 

bletilin-   —    C.eiler,  Seeltmparadies ,  CCXIV.  h.  2. 

274  Man  sagt  selten  zur  Kuh:  du  Blasl,  ausaer  fil 

hat  ein  Ster'le.    (Baitm.)  —  Saüer,  uo. 

lat.t  Fama  non  temero  epargltar.  (Binder,  /.  Uli 
//.   1088;    Schimhtim,   F,  ».)\ 

275  Man  sagt  selten  zur  Kuh:  du  Bl&slin,  anaser  ÖQi 

bat  ein  Stemün.  (Schmdtvrgrvnx*,;  —  SaHttt  tM, 

276  Man  aagt  selten   7.ur  Kuh:    du  Bl&ssle,  aontr 

sie  hat  ein  Stemle.    (Sckwabm.j  —  Sa%ltr.  m. 

277  Man    sagt   zu    keiner   Kuh  Bläsale ^   wenn   si« 

keinen  Flecken  hat. 

278  Man  Bchüttelt   keine  Kühe  Ton  Kirtchbaomea 

—  ftfinnbt^rg  fl,  60. 

UoU.i  Men  acbudt  ge&neko«ijeonit  keneabomBe««  (Btrr*- 
öomee,  1 ,  423*.; 

279  Man  werd  so  öld  wie  'ne  Kau,   un   mott  atl^ 

Dagen  leeren  tau,  —  Körtt» ,  assB, 


265 
266 
267 
268 

269 


1677 


Knh 


Kuh 


1678 


I 


230  Manche  ^te  Kuh  hat  ein  übel  Kalb.  —  Eii§- 

lein,  400;  Stmrock ,  il0i9. 
Engl, .-  Mao r  ».  good  cow  h%»  but  a  b«4  c«lf.    (EUtUin ,  4000 
Xa;..-  l]x    tarpl  Tstic»    ittrfU   g«o«rmtar   vitaluc.    (^ft'M* 

lein,  400,; 

2S1  Manchmal  bat  auch  eine  ^te  Kuh  ein  unnütz 

Kalb.   —   nnnjüliTyi  17/,  18. 

282  Me  kann  ^ne  Koh  üt*me  Stalle  spinnen,  äwwer 

nit   Widder   drin*      (Waldeck.)  —   CurUe,  342.  348. 
für  Bremen:  Kotier ^  254. 

983  Mc  mot  elei  de  Kau  hevrwen,  ehr  me  met  dat 

Seil  kdmt.     (Büren.) 

284  Me  mot  sik  TÖeren  hiy  der  Kau  waren,   dann 

beachitt  ae  einen  nit.    (Büren.) 

285  Me  mott  de  Käue  buin  Oasen  dauen,  wenn  ae 

ÖBsig  sind.     (Sauürland.) 
ä86  Me    muesa    de  Cbühje    d'    Hticb    zum    Bare^n 
ischoppe.     (Schaffhaufm.)  —  Schveit,  II,  16«,  20, 
Sutei-rnrisler ,  146. 

287  Me  «eid  kencr  Cbue  Chleb  ^  oder  sie  heig  es 

Fleckli.    (Lutemj 

■)  Kla«b  ist  in  don  Cnntoacn  B«rD  und  Latero  ein 
Sil«  oder  ♦ioe  Kah  toc  fleokig<«r  Fftrbo;  klo«bet=  ge- 
flockt,    (Sta!4tf,  //,  107.; 

288  Meine  Kiihe  werden  weggeben,  sagte  der  Bauer, 

als  er  auf  den  Markt  aog  und  hatte  ein  Kalb 
am  Schwanz. 

ToQ  «ineinf  dor  das  Weniga,  wu  er  beiitst  oder  wm 
ihm  nocb  gebUebeu  Ist,  n  Groiiprablerolen  benutit. 
£011..'  W«g  e»fta  mUne  ko«ljeD,  lel  d»    bo«r»  eii  hij  bad 
B^n  kalf  bij  den  ttaurt.    (Harrebom4e^  I,  4Si\) 

289  Heike  jeder  seine  eigene  Kühl 

390  Melkte  Koh  deckt  'n  Disk  to.     (Br^mtn.)  —  Hä- 

ater ,  tÜ. 
29  t  Mer  werd  so  alt  als  'ne  Kuh   und    bleibt   so 

dumm  wie  en  üchs  dazu. 

292  Mit  eigener  Kuh  pMgt  man  besser  als  mit  fircm- 

den  Ochsen. 

293  MV  nännt  gen  Koh  bonk  (bant)  of  ee  hitoch 

Fläcke  (Pkck).    (Dum.)  —  firmeuick,  i.  4«».  IT; 
für  kefiohn;.   IVoMttf.  ti,  ««. 

294  Mu   seit  e  keir  Kue  Blösch  ol  ei  heig  öppis 

WiiBses.  —  Suiermeiiter ,  1J5. 

295  Nachbars  Kuh  ist   eine   seelensgute  Koh,  gibt 

(uns)  aber  keine  Milch.  —  Küfic,  3S97  u.  451t. 

296  'Ne  Kau  hält  m'  an't  Seil ,   un  en  Büer  an  de 

ünnerschrift,     (RtMin^ha^ucn.)   —    l<\rmmich,  lll, 
107,  8. 

297  'Ne  schielerige  ^  Kau  aJickert  ümme  sik.  (We*tf.) 

■>  Bobmoiige,  tuitaub«re  Ton  Scbito  =  Sohmai,  Kotb. 

298  Niemand   kann  eine  Kuh  länger  ausleihen  ^  [als 

sie  lebt.  —  Cra/",  369,  »77. 

W«r  ftiob  ein  Thl«r  freltehon  bat,  muia  d&fBr  baftcs; 

tBJid  du  I*«{bvartrag  gilt  fttr  »urgelOat,  lObald  d«t  Tbier 

mMorbftn  lat.    Nub   eingeiratauem  Tode   nauiit   tofort 

nlMhidlgaag    geia.blt  werdan.     < 8.  Gut  94  and  Pferd.) 

Isl.  t  A«&9«  ikAl  kn  iMlg«  lengt  en  litt,    (Jamtida ,  Uiäi « 11 .; 

299  Kimb  deine  Kue  (sdbat)  beym  Schwantze.  — 

Mathe»y,S9\ 
„YerUia  dieb  nit  auffe  gerindl" 

300  Ob  Kuh,   ob  Philomele   erkennt  mtn  an  der 

Kehle. 

301  Oft  stirbt  die  Kuh,  ehe  sie  in  den  Stall  kommt. 

—  Sulor ,  la». 

302  Ole  Kög  gewe  Melk,  junge  Hehner  legge  £ien 

—  Fniichtner*,m». 

303  Eoihe  Kühe  geben  auch  weisse  Milch. 

304  >8  bee«t,  warn  die  Kuh  ie«,  dar  sieh  m  beym 

Schwantse.   —   ftebiruon,  90. 

305  Saite  Knb  legt  sich  zur  Ruh. 

8piPt,T  1«  Tee«  hs«t»  de  J» ooU baoe  cftua.    (S^hm ,  1,  339.; 

306  Schenkt  man  dir  die  Kub,  lauf  mit  dem  Half- 

ter zu.  —  Simrock.  €Mtt:  Maamm,  70. 

307  Schenkt  man  einem  die  Kuh,  ao  aehenkt  man 

ihm  auch  den  Strick  daxu.  —  KirU^  Uli ;  Sttn- 

r«fi.  lOtl ;  Hraiut,  l,  90«7. 

308  Schlagende  Kühe  geben  auch  Milch.  ^  Henuch, 
Utt,  Sl;  Smnek,906li  ä&rU,  UH, 


k 


300  Schlechte  Kuh ,  schlechtes  Kalb.  —  kuru .  3^99. 

310  Schön  küh  geben  grocynlich  nicht  vil  milch.  — 

Franck,  I.  141^;  Lehmann,  II.  S67 ,  39.  Simrüdt ,  6OS6, 

Eh  ipt  offenbar  »or  Druokft^bler,  wenn  bei  Frunek  du 
in  Klaiomeru  stebende  „nicht*'  fahU.  Da»  Spriahwort 
•nebeint  «onit  immer  mit  der  vom  Sinoe  gebotensn  V*r> 
nolnung. 

311  Schüui  Kue  en  sabere  Stal  ist  das  besti  Kapital. 

—  SutermnsSer ,  126. 

312  Sühwartze  Kühe  geben  auch   weisse  Milch.  — 

Petri,  tt,  5S3,  Cruter,  tU,  79.  Lehmann,  //,  475,  SO. 
Simrttck,  C03J;  Braun,  1.  3057.  Heifuherg  IV,  90. 

In  Uütpreassen:  Scbwerto  KOg  gew«   ok  witto  Melk. 
Fritchbitr*^  'rHX) 
Hin,:  fiort  ko  girer  bril  melk.     (Pro9'  liaii«.  531.^ 

313  Sibe  Küe,  Gott  bhüet  si,  und  sibe  Kind  deren 

Oflötht  bet  der  Entlibuecher  gseit,  wo  me  ne 
g'frogt  het,  wie  vil  Vieh  und  wie  vil  Kind 
as  er  heb.  —  SuwrmHitter ,  47. 

314  'T  is  b&ter,  wenn  de  Koh  darna  mit'n  St&rt'n 

aleit,  aa  wenn  de  Vägel  darna  lloit't.   (UatteAe.j 

—  Firmenich,  Hl.  28,  77. 

315  'T  is  gen  (keine)  Kuh  bont,  od  (oder)  se  hädd 

en  Fleckake.     (Kiew.)  —  Firmcnuh  ^  l ,  t^ ,  u. 

Wenn  man  riel  Böi««  von  jemand  erstblt,  eo  iiiiiM 
wol  erwae  Webree  daran  loin. 

316  'T  was  Tid,  dät  d'  Koh  storf,  't  Fudder  was 

all.      (Seehauten.)  —  Firmenich,  lU ,  1J2.  SS. 

317  Um  die  alte  Kuh  ist  wenig  Leid. 

318  Und  wenn  alle  Kühe  sterben,  ich  werde  keine 

Klaue  erben. 
Boü.:  AI  Btorron  alle  koe^j^on  In  de  Beemetor,  dau  «ti  tk  nog 
geen^  poot.  —  Als  lülo  koeU«Ji  ^  Brftbend  aterveti ,  dan 
nebik  nog  go«n  horon.    ( UarretutrHi* ,  ly  433".; 

310  Unser  ist  die  Kuh,  eines  andern  ist  die  Milch; 
docJi  besser  ist's,  es  ist  die  Milch  ab  die  Kuh. 

320  Unt«r  Kühen  ist  auch  der  Spatz  ein  Singvogel. 

hat,!  Inter  indootot  etiam  Corydae  eonau    (Bantely ,  t(.1.; 

321  Ose  Kogge  sind  alle  Kalver  weat,  ha  de  Ke(r)l 

wol  sagt.     (S«M*t\nni.) 

322  Verlange  eine  Kuh,  so  bekommst  du  doch  ein 

Kalb. 

MoU.:  Vntag  je  om  eene  koe,  dan  krijg  Je  loob  ligt  een 
kal/.     (HArreVomee,  t,  42i  ^  j 

323  Vjel  Kühe,  viel  Futter;  viel  Milch,  viel  Butter. 

JtfM.:    Da   vil   knwe,    da  iit   kete  tIL     (it<Mr(4f.)     (Zin- 
gerlf.  85.; 

334  Viel  Kühe,  viel  Muhe. 

In  OatpreuJiFD :  V«  Köj,  t#1  Möj.    (Fritchhitr^ ,  2il4S.) 
Itoü.:  Voel  koöijfln,  v«ol  moeijen.     (Earrebomie,  /,  42A^.; 

325  Vier  Kühe  gut  gewartet  sind  nützer  als  acht 

Übtil  gewartet.  —  Salor,4l9;  E\»e\t%n„  40>.-  Stm. 
reci.  8085.  KArle ^  »SOS;  firauia.  /.  S068. 

326  Von  achtern  i»  de  Koh  bhnd.  —  llauikalendtr ,  II. 

327  Von   böser  Koh   kommt   kein   gutes  Kalb.   — 

Körte.  iS»i:  äauon,  78. 
EngU.-  Manj  a  good  oovr  hath  bat  a  bad  calf.     (Kürte ,  359S.) 
J^.:  Nalla  valent  opora,  ti  quae  dee«t  a}>ara.    (Sutor ,  419.; 

328  Von  den  Kühen  des  Gutaherm  kann  man  ^ucn 

keinen  Wein  melken. 
339  Von  der  Kuh  nimmt  man  Milch,   vom  Ochsen 
Blut.  —  AUmann  VI,  510. 
„Jeder  wird  beeienert  nacb  ■einem  Vermögen.'* 

330  Von  einer  Kuh,  die  man  aufheben  muss,  kommt 

wenig  Quark. 

331  Von  einer  Kuh  kan  man  nicht  viel  (gut)  mel- 

ken. —  Petri,  ll.iK. 

332  Wann  de  eine  Kauh  pisaet,  bort  de  annere  de 

Start  op.      (Sauerlamd.j 

333  W^ann   de   Koh  irias,  dann  kalv  ae  nit.  —  Fir- 

mMkk^  I,  47A.  188. 

334  Wann  die  ku  ninimer  milch  gibt,  so  gehört  sie 

under  den  achlegel.  —  Froark. /;,  »s*. 

335  Wann  ein'  Koh  der  Stä&z  op  hiv,  dann  hcvven 

se  inn  all  op.      (U^H.)  —  Firmenirh,  /.  471 ,  so. 

336  Wir  de  Kau  het,    dei   mot  V  ük  den  Swans 

dreien.  —  Sehambach,  U,  S09. 

Um  liegende  Kolia  sim  Aafrteli#n  »n  TeraoUtvon, 
pflegt  man  ib&en  wol  du  Schwana  an  der  Wnrxol  m 
draben.  Sinn:  Sin  Mann,  der  Familie  bat,  qbm  »tob 
den  Arbeiten  und  Pflloblen  imtexBialiaa,  dla  aoi  dle- 
aaa  Yaorbtltikli«  cDNpHngtn. 


U88 


Koh 


Kuh 


1684 


396  Wenn  die  Koh  todt  kt,  kommt  man  mit  dem 

Theriak.  —  iMdknv.60. 

397  Wenn  die  Koh  weg  ist,  so  zanckt  man  ymb  die 

haut.  —  Bemtek,  118,  61;  iVfri.  U,  658. 

398  Wenn  die  Kuh  Yerloren  den  Steert,  weiss  sie, 

wie  yiel  er  werth. 

399  Wenn  die  Koh  wol  im  Bret  spielen,  der  Esel 

anff  der  Lauten  schlagen ,  der  Fncfai  fliegen 
lernen  vnd  der  Äff  holte  spalten ,  so  ist  end- 
lich schad,  schimpff  md  spot  das  best  Hand- 
werck.  —  Petri,  lt.  644, 

400  Wenn  die  Kuh  zagesetst  ist,    moss  das  Kalb 

auch  noch  daran. 

401  Wenn    die   Kühe    Braten   fressen    und  Wein 

saufen,  so  werden  sie  nicht  fett,    (tivbrgegend,) 
Yon  einem  trockenen  Sommer. 

402  Wenn  die  Kühe  keine  Milch  geben,  nützt  das 

Melken  nichts. 

403  Wenn  die  kühe  nicht  mehr  milch   haben,   so 

kan  man  sie  nicht  melcken.  —  LOunamn,  844,  >6. 

404  Wenn  dieKüheSanct-Gertmdis  (17.  März)  nicht 

gehen  im  Klee,  so  gehen  sie  noch  im  Schnee. 

405  Wenn  ein  Kau  bisset  >,  hollens  all  den  Stiert 

in'n  End.     (Mecklenburg.) 

')  S.  h.  Ton  der  Oehienbremse  gestochen«  angstToU 
mit  aasgerecktem  Sohwanxe  omhezlSaft.  Die  andern 
laufen  ans  Gesellschaft  mit,  wenn  sie  aaoh  nicht  ge- 
stochen worden;  denn  ein  Karr  macht  riele. 
HolL:  Als  de  eene  koe  bist,  soo  bissen  se  allen.  —  Als  de 
eene  koe  bist,  dan  steken  de  anderen  den  staart  reeds 
op.  —  Als  de  eene  koe  den  staart  opheft  soo  beginnen 
se  allen  te  bissen.    (Barrtbwmit,  i.  43S«.; 

406  Wenn  ein  Kühe  sich  besudelt  hat,  so  sehe  sie 

gern,  das  die  andern  alle  besud^t  werden.  — 

PetTi.  U.  652. 

407  Wenn  eine  Kan  schitt,  denn  bort  de  andere 

den  Swanz  np.    (Göitingen.) 

408  Wenn  eine  Kuh  mistet  brennt),  heben  auch  die 

andern  den  Schwanz  in  die  Höhe.  —  Süda»g,  S74. 


haben  di« 


409  Wenn  eine  Kuh  muht  (blökt),  so  muhen  auch  die 

andern. 
JSoU.:Al»  Mne  koe  blaat,  dan  blaten  ook   de    anderen. 
(Harrtbomit,  I,  4X3».; 

410  Wenn  einer  hinter  den  Kühen  läuft;    so  weiss 

man  wol ,  was  er  jagt. 

411  Wenn  en  Koh  fiess,  dann  hewen    de  angem 

de  Stanzen  op.     (Beibwrg.) 

412  Wenn  ene  Koh  den  Zogel  h&wt,  so  h&we  se  em 

alle.  —  FriMchbier*,  2344. 

413  Wenn  man  den  Kühen  nur  die  Haut  liesse,  sie 

würden  gern  nach  keinem  Leichentuch  fragen. 

414  Wenn  man  der  Kuh  die  Z&hne  mit  Lauch  ein- 

reibt, so  frisst  sie  nicht  mehr  und  fällt. 

415  Wenn  man  die  Kuh  auch  einen  Singvogel  nennt, 

sie  bleibt  dodi  ein  Rindvieh. 
HdU. :  Men  mag  eene  koe  een  TOgel^e  noemen ,  wij  zeggen 
't  is  een  beest.    (Barrebomie,  I,  425*.; 

416  Wenn  man  die  Kuh  verkauft,  geht  das  Euter  mit 
Eon.:  Als  men  de  koe  verkoopt,  raakt  men  de  oijer  ook 

te  kwijt.    (Harr4bomd4,  /,  432*^ 

417  Wenn  man  dir  die  Kuh  gibt,  so  binde  sie  an 

deine  Krippe. 

418  Wenn  man  von  Kühen  spricht,  denkt  der  Ger- 

ber an  die  Felle  (Haute). 
Anch  russisch  Aitnuinm  F,  100,  nad:  Wenn  rom  Korbe 


gesprochen  wird,  meint  der  Schiffer, 
Mastkorb.     (Athnann  VI,  505.; 

419  Wenn  'ne  oalle  Kau   bieset,  dann  rappelt  ear 

de  Klawen.    (Büren.) 

Sagen  wol  alte  Leute,  wenn  sie  sum  Tans  aufgefor- 
dert werden.  Bei  Rieke^  ( 15  )  bissen  =  hin-  und  wider- 
laufen;  bei  &irenlmrg  (18*)  auch  birsenc=eifdg,  aber 
aweoklos,  halb  närrisch,  umherschweifen,  rasen,  be- 
sonders Ton  Weiderieh,  welches  durch  die  Hitse  un- 
ruhig und  wild  wird. 

420  Wenn  sich  eine  Kuh  auf  die  Eier  legt,  so  er- 

warte keine  Hühner. 

421  Wenn  vil  ein  Kühe  melcken,  da  gehört  vil  fot' 

tern  zu.  —  I/mmc*.  isss,  &7;  /Vtn.  II,  67t. 


1-) 


422  Wenn  zehn  an  einer  Kuh  melken,   dann  mnn 

sie  Blut  geben. 

if.:  Chi  troppo  munge  la  raoca  ne  emrr»  il 
MOgUa,  391,  3.; 

423  Wer  da  hat  die  Kühe,  moss  aach 

Mühe.  —  Shnrodb,  6048;  Körte,  3006 

Parimiaküm,  491. 
It.:  Chi  ha  capre,  ha  oome.    (PassagUa, 
Ua.:  B«s  tibi  quantanda  est,  ubi  acte  haaö  forte  Ist«. 

W'<7mI.  444.; 
er   der  verreckten  Kuh    das  Bein    hält,  ist 
nicht  besser  als  der  Abdecker.   —  BaUeaitri. 
II,  w. 

Der  Theilnehaaier  einer  bftsen  That  i«i  so  strafbar  «k 
der,  wdeher  lie  auAbt. 

425  Wer  die  Kuh  bei  den  Hörnern  bekommt,  kann 

sie  leicht  halten. 
HoU.:  Oaar  de  koe  b(}  de  horena  gegeraa  vordt,  is  fact 
Ugt,  die  de  Tattan.    (Edfrebotnäe ^  I,  4SI*.; 

426  Wer  die  Kuh  des  Königs  isst,  moss  ihre  Kno- 

chen noch  nach  hundert  Jahren  bezahlen. 

Schildert  das  lange  Qediehtnise   grosaer  Hema  is 
ihrem  Intereeee,  so  kors  ee  für  ihre  Versprechungia  iit 
Spa*.:  Qnien  la  TBca  del  nj  eome  Hac»,  gorda  la  paf». 


427 


W'/hkm  I,  949.) 
er  die  Kuh 


(Trti. 


hält,  gilt  80  viel,   als    wer  die 
Haut  abzieht 

428  Wer  die  Kuh  kaufen  will,  der  komme  in  des 

StalL  —  RÖMiberg  in.  Sl. 
Sehe  sie  genau  in  der  Nfthe  an. 

429  Wer  die  Kuh  kauft,   hat  das    Kalb.    (S.  Joft, 

das,   9,  und  Yieh.)  —  Graf.  110.  254. 
BotL:  Die  de  koe  koopt,  heeft  het  kalf  ook.    (HarrHotm, 
/,  423»>J 

430  Wer  die  Kuh  spannt  vor  den  Pflug,  dem  giK 

sie  nichts  in  Krug. 
Z>äa..-])et  er  ei  forbondens  (eller  koens)  beste,  st  kw 
koauner  at  age.    (Prot.  dan. ,  66J 

481  Wer  eine  Kuh  gibt  für  das  Kalb,  betrügt  nidtt. 
Aehnlioh  mssiaeh  AUmann  K/,  420.     Und:  Wer  lo- 
peken  aus  Oold  sehligt,  ist  kein  PalsdunOaser.    'itr- 
mann  VI,  4J7.; 

432  Wer  eine  Kuh  verloren  und   den    Schwanz  zu- 

rück erhält,  hat  nicht  viel,  aber   mehr  als 
nichts. 
Frt.:  D*uns  Tache  perdne  o'est  qualque  chose  de  reeos- 
rrer  la  quene,  ne  fbt-ce  que  poor  faire  tironer  k  ses 
huis.    (Bokn  I,  16.; 

433  Wer  hat  Kühe,  der  hat  Mühe. 

Dan. :  Har  du  ko ,  saa  har  du  uro.  —  Bigdoa  bar  sin 
plage.    (Prot,  dan..  Kl.) 

434  Wer  keine  Kuh  hat,  büsst  mit  dem  Kopf. 
I>än. :  Han  skal  gielde  med  kop ,  som  ei  barer  koa.    ( 

dttn.,  HS.) 
LnU:  Qui  non  habet  in  aere  (nummia),  Inat  in 

(FkiUppi,  II,  IS4;  Binder  II,  9790?  SehameÜu* ,  ll,ti^ 
8ekwtd,t  Bothe  med  kropp ,  den  ey  haar  koo.    (ßmb*,  'ti-; 

435  Wer  keine  Kuh  hat,  dem  kann  man  keine  nehmen. 
I>in^  Man  faaer  ei  af  kol^s  mand.    (Bokn  /,  986.;  —  <hM 

at  tage  ko  af  kol0s  mand.    (Proü.  dan.,  51.) 

436  Wer  keine  Kuh  hat,  muss  die  Katze  melken. 
SttL:  Die  geeae  koe  heeft,  melkt  sijne  kat.    (Baartbomif. 

I,  423  *J 

437  Wer  Kühe  hat,  braucht  Futter;  wer  keine  hit, 

hat  weder  Milch  noch  Butter. 
Boa.:  Die  geen  goed  hebben,  Ujden  gebrek;  en  andens 
hebben  er  moeite  mede.    (BarrebomSe ,  /,  34«.; 

438  Wer  Kühe  statt  Oehsen  anspannt,  mag  Pfenle 

melken. 

439  Wer  nicht  unter  den  Kühen  geboren  ist,  be- 

kommt auch  den  Kuhreigen  satt. 

440  Wer  noch  keine  alte  Kuh  gemolken ,  kann  nickt 

melken. 
BoB.:  Die  nooit  eene  oude  koe  gemolken  heeft,  kan  aei 
niet  goed  melken.    (Barrebomee,  /,  493  K) 

441  Wer  rechtet  um  eine  Kuh,   geb*  lieber  noch 

eine  zu. 
BoU.:  Die  pleit  om  eene  koe ,  geeft  er  eene  toe.    (Bätrt- 
bomee,  /,  423*.)  —  Proeedeer  om  eene  ko«,  gljlegtar 
een  paard  op  toe.    (Barrebomie,  I,  495*.; 

442  Wer  seine  Kuh  betrügt  *,  wird  wieder  betrogen. 

>)  Ihr  statt  nahrhaften  Futters  sohlechtes  gibt. 
BoU. :  Bedrieg  eene  melk  koe,  en  sie  xol  a  wadsr  bsdiis- 
gen.    (Barrebomie ,  /,  493  V 

443  Wer  seine  Kuh  nehret,    der  jsst   ofit  von  d* 

Milch.   —    Gruter,  Itt,  110;  PetH,  U,  T4S; 
//,  877,  931. 


1685 


Kuli 


Kuh 


I6S6 


I 


444  Wer  seine  Kuh  verloren  hat,  trätuut  ron  ihrer 

Glocke. 

445  Wer  seine  Kühe  schlachtet,  verliert  die  Milch. 

Dia  BawoD :  Wer  die  Knh  iiit,  Teraehrt  die  Bliloh  mit. 
(AUmentH    VI.  4U.) 

446  W^er   seine    Kühe    verpachtet,    darf   sie    nicht 

Jijpjlken. 
Muia  die  MUoh  liaafea ,  ugea  die  Eanen. 

447  Wer  sich  zur  Kuh  mftcht,  der  wird  gemolken, 

(oder:  der  lasse  sich  melken). 

DJa  Küssen :  Wer  aicb  xuin  Wmlfltcb  macht  ^  nach  dem 
wirft  mnn  mit  Harpunen,  Hebe  Keriar  Vitereben  ,  und 
man  wird  dich  scbteohteo.  Wer  «ich  tarn  Poteter  macht, 
auf  «ieoi  will  joder  ruhen.  (Reimhtfrg  ill ,  Üb.)  (S.  iJi- 
■tPl  'id,  Graa  54,  Orlln  ti  nad  Honig  93  u.  94.  ) 

448  Wer  sieben  fette  Kühe  hat,   kann   auch   sieben 

magere  erhalten. 

449  Wer  will  hüben  Kühe»  innsB  nicht  sparen  Mühe, 

aondenn  arbeiten  spit  und  frühe. 
4W  Wer   zur    Kuh  lOfdiört,    der  ergrreifft  sie  beim 

schwant«.  —  P«\n,u.  7W. 
451  Wer  zwo  Kühe   hat,  soll  eine  danunb   geben, 

dass  er  kann  in  Friede  leben,  —  Petrin  IJ,  785; 

Lehmann ,  *H,  11, 
Dan.:  llrn  iora  haver  to  kiiar,  tkal  glT«  den  eeae,  ftt  ban 

kand  Lmve  fred.     (Prov.  äan. ,  l^J 

453  WesB  de  Koh  is,  der  neem  sc  mit  dem  Sterz 

—  Kine,HOl:   neitiäherg  ///,  IM. 

453  WesB  die  Kuh  ist,  der  nehme   sie  selbst  bejrm 

Schwantz.    —    Lehn\ann,  70,  8;  LtilA«r'«  Mt.,  IS. 

454  Wie  die  Kuh  so  das  Kalb,  wie  der   Feldscher 

«o  die  Salb%  wie  das  Ganze  so  das  Halb. 

455  Wie  man  de  Kuh   anf'n  Marckt  treibt,  treibt 

man*s  wieder  davon. 

„Bli  ine  Todbett  dDrf  mane  duet«  nit  epM-e,  denn 
der  Poet  tagt:  QaaUs  vtta,  laore  est  ita.  Wie  nan  lebt, 
so  atirbr  man ,  oder  •  wie  man  d*  Kaeb  anfn  Markt 
treibt  n.  t.  w."    (ScAaUjahr ,  JV,  t6i.) 

456  Wier  nit  de  Kä  mftt  zamt  den   Kilf?    (Sieben^ 

btirij.-idchi.)   —  Schtuter ,  409, 

457  Will  man  dir  schenken  eine  Kuh»  «o  lauf  gleich 

mit   dem    Strick    hinzu*    —  K6nif.  Hio;  Draun, 

t,  90€l. 

458  Wiltn  dein  kuh  erheben  gnots,  so  faas  sie  sel- 

ber bey  dem  schwanti. 
La*.:    Per    caadam    propriam    tu    debes   toUere  luocem. 
(Loci  eomm.,  lOi.) 

459  Wir  wollen  keine  alten  Kühe  aus  dem   Graben 

ziehen. 

Keine  altca  widrigen  6etc)iich(on  wieder  atifwarmcn. 

460  Wir  ziehen  die  Kühe  und  ihr  esst  die  Milch. 

461  Wir  zihen  die  kuh,   ein  ander   ist  die  milch; 

doch  besser  ist,  man  es  die  milch  als  die 
knh.  —  Gmter.  Ili,  HS.  Lrhmann.  H,  88}.  laS. 

462  Wo  die  Knh,  springt  das  Kalb  dazu.    (9.  Kalb  i7 

1»,  IS,}  —  RgiMbtr^   rU,  8«. 

463  Wo  eine  Kuh  Fiats  hat,  können  iwei  Ziegen 

stehen. 
*464  A    hott   d^  Kue   oadi  noch    baim  Schwänze^ 

—  Petar,  44d. 

*  465  A  Küh  is  über'n  Dach  geflogen  äa  hot  an  £i 

verloren.     fJü4.-d0UUck.     War»/Amm.J 

Eine  «tarke  and  doppelte  Uebertrelbaiie  A  la  MQooh- 
banscn  ,  um  Aufschneider  u.  d{(l.  so  saebügea. 

*  466  A  sitt  immer  anne  Kuh  f&r  a  noi  Scheun>Thor 

au.    —   llfifttberg,  iH. 

*467  Bin  ich  mir  auch  a  Küh,  ün  geh  kein  (genj 
01müt£  ün  petger  (orepir)  nnr  aocli.    (Hd,- 

dtutach.      Wanfttmu^j 

leh  btn  eine  Ktth ,  ffth«  QMb  Olmaie  OMtd  itsnlic  der«, 
eaaft  1»  ettler  8«lbetaberbebit«f  ein  klala««  Kalb  m 
eeiMm  Oeooe»«i.  Kaoh  Olmüla  vtT<«a  wialleh  »n* 
de*  Okxalae  gmese  nad  ttark*  Odumm  (fiMäb»n,  Da» 
fcoeftBAtbi««  Kalb  st^Ut  «leh  dlM«aflilttb  «ad  bemerkt 
ftlrl^^teltlK*.  dais  a«  auch  der  dort  attSftVrMhaaea  Vtab> 
e»ii  .11  werde. 

*46S  h  h  einen  Bataoo  gilt  —  Jtr.  anth^if, 

h 
•469  Bi  am  Hochiig.  —   Sutmmmwttr ,  ^, 

il.i  ..-..^incvire-  oder  lt«awolflui^r*^bna .  etwa  mit 
Xaeti«  Bieht  eoldlie  Blair* ,  brlBfe  süekt  ea  eiwae  ftoTe 
Tapet, 


*470  Bis  solch  eine  Kuh  kilberi,  kann  man  lange 

warten.  —  EUeietn.  WO. 
•471  Blinde  Kuh  mit  Einem  spielen. 
•472  TV  Chne  machen.    {Luc^rnj 

Der  Xarr  im  Spiel  iotn. 
•473  IV  Kue  schlot  era  de  Kübel  um.  ~  SmermeieJirr»  n. 
Seine  Beitrebun^en  rolsltnBen  Ihm. 

•474  Da  hat  einmal  eine  blinde  Kuh  eine  Erdbeere 

gefunden.      (lloUenburg.) 
Vta  einen  blossen  Qlü«ks£hll  <u  beaeleliaoa. 

•475  Da  möcht'  'n  Kuh  greina*  —  Scbtrttgmi,  Vorio- 

neHt$uin«ler  (o,  Ü.  u.  J.),  S.  8. 
•476  Da  möchte  eine  Kuh  lachen.  —  r,-'"    *n. 

Diene  Redensart  wurde  tob  einem  aalten 

»um  Titel  ein*r  Sohrtft  fegen  diePr  «rablt. 

(Tgl.  WtlH^r,  MCHektrn.  Stnttgart»  :  -  ) 

•477  Da  müest  an  alte  Kaeh  lacha.  'ich.) 

ffolL:  Hei  is  geen  woader,  dat  eeoe  k<  >     ^  k«n.  tij, 

heeft  zolke  Terbruide  lippen.    (HarrtttoMt-tf  /»  49%'*.) 

•478  Da  überläuft  die  Kuh  den  Hasen. 

Lat,:  Telocam  tardas  ass&quitat.    (Se^hoid,  631.) 

*479  Da  wo  die  Kühe  Flügel  haben.  —  Pnrümxakon,  \no. 
•480  Dafür  nehm^  ich  nicht  eine  rothe  Kuh.  —  itr. 

Gotthflf.  Ertdhlungcn  V.  21$. 

•481  Dar  kann  ken  K6  't  Lachen  um  läten.  —  From- 
mann,  II.  536;  Bueun,  iSl;  Eichwald.  1891. 

•482  Daa  ist  eine  Kuh  mit  guten  Füssen. 

Von  jeiBAnd,  der  Ulittel  oder  VermOgaa  bat,  eliraa 
dntchsnftibren,  anscuhalten. 

•483  Das  ist  eine  Kuh  ohne  Schwans. 

JTbil.;  Dat  is  aooTaal  ale  Moe  ko«  ■oader  ataart.    (ffarr*- 
Inm4t,l.  4n^^ 

•4^4  Das  ist  eine  melke  Kuh  für  ihn. 

Bin  ßegenstaud,  der  ihm  viel  Nntseo  brlagt,  den  er 
ausbenten  kaan. 
Fr».:  Faire   nne  Tacbe  k  lait   d'aiie   aCTalre.  —  Vaeh«  k 
lait    (A'WljiM;«r,40d«  n.  CM*.; 

•485  Das  kann  nicht  iede  Kuh.  —  Eünp/etn ,  401. 

Lat.:  Non  sus  qaivie  hoo  norit.    (Ei**l*in,4lb\.) 

•486  Das  sind  Kühe,  die  wir  meUcen. 

BiM.:   Dat  aljn  koeljes,    die  wie  melken.    fBarrtbcmit. 

I.  4nK) 
•467  Das  wird  einmal  eine  fette  Knh. 

Bott. .'  Hat  aal  raet  der  tljd  eene  reite  koe  worden.    (Barre-' 

bomit.  /.484  V 
•488  Dat  es,  as  wan  de  kau'  nc  Aelberte  (Erdbeere) 

sluiked  (schluckt).     (Grafschafl  Uark.J    -^   fVom. 

fnoea,  F.SO,  87, 

•489  Dat  was,  as  de  ko  Bartelt  bett  nn  de  Bulle 
Juste. 

um  lu  Bag«a:  Das  ist  lange  her,  oder  hat  gar  aleht 
stattfitefnnden ,  denn  wenn  bat  die  Kuh  Bartall  gebeisson  ? 
(Vgl.  SpnetttctjrterUte,  8.  ISi) 

•490  De  Koe  mit'n  Kalve  krig'n.  —  EichteatA.  locs. 
*49l  De  Koh  gifill'n  Emmer  vull  Melle,  un  Schmitt 

hum  weer  nm.     (Oitfnu.) 
*432  De  Koh  is  slanker  as  de  Katt  —  Kirm.m. 

Keine  Eispfehlang  der  Kuh*,  da  sie  dann  »ehr  mager 

sein  ranss. 

•493  De  Koh  vergittet  jümmer  dat  se  en  Kalf  ge- 
Wf sst  is.  (^'atdeckj  —  Curtze, 319 ,  75:  für  Mevrg:  Ftr- 
metuth,  I.  401, «1;  uorHfHrfiHh  M  Firmenick,  Hl.  4.  tSt. 
Haupt,  vm,  2, 

•494  Den  geht  t<?gen  en  mannse  Kuh  an.  (Deun.) 

Ist  mir  mit  der  KrUkrang  xagegaagsn:  ist  geialg. 

•495  Der  eine  hat  die  Kühe,  der  andere  die  Mühe. 
—  Sjmckm6riff<ha\t ,  195. 
Fr*.;  D  paio  lee  violons  et  les  antrea  dansont. 

•49C  D*^r  Kau  cn  Kalw  awfragen.     (Uüren.) 
•497  Der  Kuh  die  Homer  abschneiden. 

Die  Hindernisse  Uberwioden. 

•498  D*"-  '-•*•  •'-  ^^'"^-  ^-"^^r  schrauben. 

a  f^enQBseu  beschr&uken. 

'499  !•'  n.   damit  sie  Milch 

gibt.   —  /i  n,  M6. 

•600  Der  Knh  e  en. 

B^a.:  'Beete  k>  .-,  goaden   Uuif  opjttten. 

it  ab. 

.  //.  19J":  Upfitt».  I8&*. 
f,  185»}  Binder   tt ,  1»5< 

upilt  —  rruitcfc,  i/»lW«. 
106' 


501    h-r    K'ni.    > 


^3  I 


1687 


Kuh 


*504  Dio  gute  Kuh  hat  bei  ihm  gekalbt. 

ffalt.  r  Eene  goedo  koo  beefl  bü  bem  gekalfil.    (Harrebomit, 

*  505  Dio  Küli  bciru  Schwanz  fassen, 

Dio  Sftcho  TDrk«hrt  anfangen. 

•50G  Die  Kuh  für  eine  Badermagd  halten, 

„Sio  (die  Batat-,  Klapper-  u»d  ScUwftt^ntrren  )  dürff- 
ton  eintiu  mit  jbrem  geaobwlitE  (icrmuiea  vttrfdreu,  dA« 
einer  glsabt,  ea  vere  olne  Kuh  ein  BodonnAgd."^  (Gei' 
Irr  in  Kloster.  I,  329.; 

•507  Die  Kuh  hat  deo  Kübel  ximg^estoisen.  —  Sim- 

rockt  «OU;  EiieUnn.  400. 
*508  Die  Ktih  ist  behext,  die  Ziege  hat  die  Wand 

eintteBtossen.   Clhimm.) 

Vrnin  In  einem  Haaso  niolita  mehr  in  Ordnung  ist, 
Amintli  eintritt  u.  b.  w. 

*Ö09  Die  Kuh  ist  zum  Kalbe  geworden. 

Dan.:  Haob  ko  er  vordQn  kalv.    fProi><.  dan.t  Z5l») 

•510  Die  Kuh  mit  dem  Kalbe  nehmen.  —  Eisetein,  400  ; 

Karte,  3589;  Uraiin ,  I,  3056,  Itfnniibcrg   \U.  32. 
KixLO    GoBchwlitigorte ,    oder   «in  Mlldcheu  mit  einem 

Kinde  iieirftthon. 
Jikd.:  Hkb  dir  da»  kolp,  lA  mir  dio  ktto  ;  vilr  dn  des  nicht 

«o   rar    leb    siao    und  uim   dio  kno  xesiunt  dem   kttlb. 

CBon^rr,)    (Zingerl«,  85.J 
Fr*.:  II  a  pria  1ä  vikcbo  et  le  vaftn.    (Lerottx,  7,  1S3;  £<•*- 

drov,  1447;  Mrit$inff«r,  (ö&9\) 
HoU.:  UiJ  krljgt  do  kip  met  bot  oi.     (llarrebomee ,  I,  177  J 
ScAwed,:  Skumpcr  altijd  kooin«lfi5rttak«cff.  (Grubb,127.} 

•511  Die  Kuh   mit  Milch  tränken.  —  Altnumn  i/.&iß. 
♦512  Die  Kuh  so  lange  melken,  als  sie  noch  einen 

Tropfen  im  Euter  hat. 
•513  Die  Kuh  überiiiuft  einen  Hasen. 

Oft  wird  von  geringon  Leateu  Grosso«  TuUbrachl. 

•514  Die  Kuh  versteht  mehr  von  Muskat  als  er  vOu 

Höflichkeit.  —  Hßrtc,  3612", 

♦515  Dl©  Kuh  wird  eher  einen  Hasen  erlaufeiL 

Lat.:  Mure  priua  vilaoi  tulerit.    (Suior  ^  108.^ 

•öl 6  Die  Kühe  werden  eher  ßiegen. 

Als  dl  OB  und  da«  goBohiaht. 
*517  Die  Kühe  werden  zu  Ochsen.    (OtterlamUi.j 
Wird  geafigt^  wenn  «le  aufhüren  Miloh  au  g«bet). 

•515  Die  Kuh  will  nicht  über  die  Brücke. 

Von  BtärriBob«n  Menacti«n. 

•B19  Die  kuw  geht  vff  steltzen.  —  />u«tfc. //,  47*. 
Tapjnus,  41  ■;  Uenifch.  Xi27.31;  Etfo-ing,  ;,»Ä»  d.  706; 
Schotlffi.  1114*;  Snilar,  168. 

Wenn  jemand  Dingte  troibt,  «a  denctt  er  rkh  nicbt 
eignet,  odur  eiob  /m  einer  Hache  sebr  pliunp  und  un- 
geBobickt  &nBtelU.  Udor  wenn  jemand  sciua  BpbUtre 
vorlfttit  und  aicb  in  einem  Kroieo  bewegt ,  wofilr  ihm 
alle  Bildung  abgebt;  wenn  ein  Buucr  den  SCutjscr 
apieleu  will.  Fra»ck  (a.  a.  O.)  bat  für  CameluB  aaltut 
folgende  fleatvcbe  vprichwürtlicho  Redeuiarien  xueam- 
menf^eBtellt:  Ein  Dap  ine  muaa.  Ein  flegeUiut.  Der 
gefulit  Ulricb.  Kin  mutter  «uff  einen  eaiigknig.  Ea 
etebt  im  an  als  dem  bcru  das  tantzon.  Der  Beer  brummt. 
Dar  Eael  were  auch  gern  freundlioh.  Er  meint  ea  gni, 
Oi  wlla  aber  niemand  gut  veratehn.  Kr  hat  mucken. 
Die  Qiohen  stechen  jn.  Die  alt  geiaa  bUpfFt  au«b. 
Marcolfas  taatjtot.  Esopua  ist  im  tpiel.  Vuderbonden 
wie  ein  garb.  £r  iat  ein  narr,  wann  got  sein  rattcr 
wftro.  Kr  beisst  (iben:  wer  gebt  da.  Bi  iet  eben  als 
wann  man  narren  vbor  ejer  seiatc.  Dor  alt  narr  reit 
»ufT  atacken.  Es  Ist  eben  aU  komo  einer  vod  brecht 
mir  nicht.  Der  Kiel  apilt  auflT  der  loircn.  Der  Beer 
lantsat.  Die  6aw  iat  ein  Apotheker  worden.  Die  Saw 
in  roson  in  brio]  Jagen.  Der  ocha  wil  einu  bason  er- 
lanfon.  Der  Haokstock  strolt.  Der  alt  narr  hUpft.  £i> 
seagrain  renat  keinen  san.  Er  ist  mit  dem  pfslifer 
meins  worden.  „Also"',  bemerkt  Franck,  „magstu  dio 
r«d  voriereo,  wann  du  wilt  sagen,  eim  atehe  ein  Ding 
Tbel  an." 
Lai.  ■  Camelua  «altat,  (Tappiut,  ifS^i  Binder  II,  403  ;  Eras- 
mut,  2»;  PMtippi,  I,  69;  Stvi>oid .  6y,) 

•520  Die  kuw  iat  am  galgen.  —  Franok.  if.  ai^ 

Etwa  in  dem  Binue  wie:  Es  iitt  Mattbai  am  letxten 
damit.    (S.  Kerze  33.) 

•521  Die  schwarze  Kuh  hat  ihn  gedrückt  (auf  den 

Fu(»S  getreten).  —  Hennig.  IJS;  h^anjiki.  10;  Fritich- 
bier,  4S6;  Fritchbin^ ,  3222 ;  nciruberf/ iV.  tU :  UoUet, 
EaeUfteuer.  1,  13»;  für  SM^ficn:  WeitthM,  100. 

D.  b.  er  bat  viel  Ungemach  irsu  ordolden  und  daher 
den  Muth  linken  laascu.  dnifchuß'  (Neuer  nüchertAai 
der  »ekönen  Wi.Men^chaftrn)  leitet  den  Ursprung  von  dem 
bei  den  Griechen  abHcb  geweieuen  Opfern  schwariter 
KQhe  her  und  glanbt,  die  Eedeuaart  sei  durch  dio  Or- 
densritter aus  dem  Morgenlande  nach  Preuasen  ge- 
bracht und  hier  fortgeptlanzt  worden.  (Bock,  Idiot, 
pnus.)  Doob  wird  diese  Bedonsftri  auch  aus  der  deut- 
■ob«n  Mjrthologio erklärt.  {Vgl.  Jlannhart'a  Zeitschrift  für 
deutHhe  ÜyiAoioffif  und  Sitfeniunde ,IVt  «36.)    (S.  Ocbg. 


529 
530 

631 


„In  de«  >o  trat  in  auch  die  achwAffsä  Knli.  kJk»  4«r 
kalt«  Keil  auch  darrn ;  da  fiens  er  mn  vad  aeilklttS  i«  skA^ 
«eafCset  und  weinet  gar  bittorlicb.'*     (Am^fttfr  fjsdy 

buch ,  Nr.  cxxvin.j 

yrs.t  n  a  maagfi  do  la  vaehe  CBrag6e.     fl*n4rmpt  *tt^ 

522  Die  schwarte  Kuh  hat  ihn  noch  nicht  getttt«!, 

523  Die  versprochene  Kuh  wird  nicht  fett. 

Die  Nager  in  Surinam,  um  xu  aa^eSt  aa  aet  ifaa« 
«lue  Kuh  versprochen  worden  ,  ea  heiaaa  aber  iowr, 
Bio  sei  noch  nicht  fett  genug  zam  SchlAchteo,  ai«  «- 
hielten  aie  daher  nicht,  äinn  :  Auf  Za««gen  ist  okk 
viel  zu  geben;  es  wird  loioht  etwaa  reraproolLea ,  ater 
dann  nicht  gohaJteu. 

524  Diese  Kühe  sind  in  meiner  Weide, 

BqU.:  Die  koatjofl  loopen  Lu  mijin«  weid«.  (Harf*o*mfi. 
I,  in*.) 

525  Do  ißcnt  noch  ke  Kua  hi.    ( VoraHbery.j  —  fnsi. 

mann,   V,  4H5. 
Der  Schaden  ist  nicht  ao  gross. 

526  Ea  hod  di  Kui  mid'n  Kaibl  kalt.     CSietermtit} 

—   i'innemch,  II,  7«,  14. 
£r  hat  die  Kuh  mit  dem  K&lbehen  gekauft,  d.  k  4M 

Schwangere  gebeiratbet, 

527  Ehe  die  Kuh  kalbet,  Gaste  auf  den  Kalhtkoff 

laden.  —  sdiottci .  nn*^ 

528  Eher  sollte  eine  Kuh  einen  Hasen  überlufcn. 

tat.:  Mare  prins  ritem  tuleiii.  (ApvtloL .  14;  JtoAr 
/,  9.V4;  fl,  17SJ7;  AVy6öW,  39».;  —  T«alud«  pHM  k« 
porem  anteT«rterit.    (Set/boid,  €04 Jl 

Eher  werden  die  Kühe  fliegen.  —  l*arömiaMai.  UK 
Ehr  nich  von  de  Koh,   as  dat  Kalf  der  »,  - 

Eichd'fild.  1085;  CfitduchmnU .  ICl. 

Ein   Ku  für  eyn  Ziiaslin  ansehen.  —  Froak, 

Pariidoxa.  16'. 

.i32  Eine  Kuh,  die  man  melkt,  aber  nicht  föttlli 
533  Eine  Kuh   einsetzen,   um   eine   Katze  zu  gl* 

winneo. 
Hfyll.:  Eene  ko«  Verliesen ,  om  «en«  k»t  te  winaMi.    (Barn 

bomie,   I.  tii\) 

'534  Eine  Kuh  für  einen  Schweizer  ansehen. 

„Wenn  dict  gelten  aoUte,  m&obi  «iaar  cbb  Jete 
Uautjuckigon  Vogel  für  einen  Qaacb  ana«h«aj  ds  9m 
für  einen  Bajcr,  eine  Nnss  fir  einen  B^hwalbes,  «IN 
Geist  für  einen  Sebnoidor,  ein  M«ulüxier  Ac  «iss 
Kranken,  ein  scblesischen  Esel  für  alJor 
mutter,  ein  Pommeriach  titorkennest  für  ein 
Kuh  fiir  einun  Sobweitsor^  ein  Thtlrioffi*^ 
liu  fUr  ein  Bxettstelt,  ein  woisaea  Uiind  fttr  •■■•■  Ml^ 
lerkneoht,  die  Esellu  für  Fraw  MiiUoriii,  aü  Hit 
köpf  für  ein  Niedorlttndor ,  ein  n&mmel  für  eiia  f1^ 
ming,  ein  Kachel  für  «ino  Basflerleche  Köobia.**  (f* 
*rf)(ir(,   (tfich.,  in   Atotier,    Vltl.  211.) 

535  Eine  Kuh  schlachten,  um  zu  wissen,  wie  Kift* 

fleisch  «chmeckt.  —  Mtmnnn  i/,sn, 

536  Eine  Kuh  stehlen  und  mit  dem  Mist  den  Pfi«T* 

gurten  düngen. 
Bp^U.:  UiJ  BtouU  oen«  koe,  en  geeft  hftt  rel  aan  de  aian« 
(Hturetumife.  1,  424»'.; 

'  537  Eine  melke  Kühe  aue  jemand  machen. 

Ihn  ausbeuten,  ausuUtxen ,  »einen  Vortheil  aus  UM 
zlehan. 
Kra.:  Cet  honune  fftit  de  »oua  une  vacbn  k  lalt.    (hriam 

ijer .  «yy  ■■». ) 
'538  Eine  melkende  Kuh  an  jemand  haben. 

Ihn  alets  in  Anspruch  nehmen,  um  ihn  an  b«a«Mk. 

'539  Eine  solche  Kuh  kälbert  nicht  alle  Tage. 

'540  Einem  dio  Kuh  weisen.  —  J>VÄ«^j»f .  ms», 

'541  Einer  Kuh  das  Futter  aus  dem  Mnule  uchnxa. 

Jemand  ia  aeiner  Nahrung  rerktlmmcm. 
Fri.T    Cuuper  Tfaerbe    soui   le  pled    k    QuelqK'un.    'U^ 
ilroy,  515)J 

*ö42  Er  friwt  vo  der  taube  Kue.    CBftn.j  —  J*»^ 
mmfer,  9S. 
Si  geht  ihm  ttbal ,  «r  leid«!  NoUi. 
'543  Er  gleicht  einer  Kuh,  die   eine   BreoiM  ge» 

stocheti  hat, 

JIclL:  Het  ia  hem  nlet  seer  held«r;  hi]  ala«hl  4«  ka«QM 
als  haar  eoao  paarden  Ttiog  gosiokcu  kccfu  (Bt/ir^ 
bom^e,  /,  433'.; 

'544  Er  hat  die  Kuh  bei  den  Hörnern, 

Kr  bat  die  Sache  ia  ealiier  Gewalt  od«  das  Sehwifita 

hiui«r  fioh. 

'545  Er  hat  die  Kuh  mit  dem  Kalbe  bekovunen. 

»j,.-  11  a  flu  la  v9^ob«  et  Je  reau.    (kritum^r,  M9*,) 

*546  Er  hut  eine  gute  Kuh  zu  melken. 

^j-a.,-  Metlra  bien  du  foin  dans  scs  bottve.    C/cWraf,  1114 

'547  Er  hat  seine  Kühe  im  Trockenen. 
MqU.  .•  Hij  booft  «ijoe  koeijes  up  hat  droon,    /, 

424*«.; 


I 


\ 


1689 


Kuh 


KqIi 


1690 


*54S  Er  Lut  von  der  wilden  Eiih  gegessen. 

Fri  :  II  mtoigo  do  In  VAOlie  oorngie.    (/^omz,  /«  ISSJ 
■540  Er  ist  en  überweidig  Kue.  —  Siu»rmtt»im' .  70. 

^  Von  Mftutfül  an  LilduuM-    (H.  Kuhseil  ttBd.Kuhwai<ie. ) 

•5Ö0  Er  ist  wie  eiue  Küli,  die  ohne  Schelle  im  Walde 

herumlikuft 
*551  Er  kann  die  Kuh  ho  gut  leiden  wie  das  Kalb. 
•ÖÖ2  Er    kann    nicht   mehr   Fvuli   und  Kalb  unter- 

»cbeiden.  —  c/o6«w.  rilt.  itt. 
Von    ainfiro,  d«r    «o   betrtink»a    ist,  dftia  er   lelDo 

8mQ0  uiclit  mobr  gobr»uolj6a  küDn. 
'553  Er  lesat  yhm   dio  kwo  (bald)  nümen.  —  Agn- 

COla  /,  154.  JMfaJAfif,  183^ 

„Om  ist  «o  viel,  •!•:  er  lesvt  lich  bald  «rznmoD. 
Mb  kompi  aber  dleao  weyie  su  r«d«o  d&ber,  dAM  lo 
■loh  der  faiod  na  dou  loutten  vtid  «ü  ybreiD  Ikibe  nickt 
fechMi  kmi,  40  holot  er  die  kwe  vnd  nitnf»t  bIo  xum 
jseychen  der  /ekiidtcbafTt.  Vnaür  aller  deuUcbon  iiarun^r 
ist  Rewoaftn  der  ackorb^w,  davoa  ito  haben  eine  rihe- 
fuchl  baben  mugen  erbaltOD.  Dariunb  ist  es  so  viel. 
Mail  bat  yhni  die  kwe  gonommeti,  als:  Man  bat  yha  an 
yhrer  naruni;  gri(r«n. " 

•654  Er  meinte,  er  hätte  dio  Kuh  bi-i  den  Hörnern, 
und  hatte  §ie  noch  nicht  einmal  beim  y  ^    - 
Mi^U.:  ZiJ  denken  de  koo  reedt  bij  itfiti  kop  u 
Mii  Itebbea  hrnrnt  sog  aJ««  btj  don  stasrtv    (J. 

*55S  Er  muBB  seiher  in  der  Kuh  singen,  die  er  an- 
dern Engerüstet  hat.  —  EütMn .  400. 

Im  deaa  fiieobrtripreDgel  Konstana   hiaea  der  Korker 
tut  GeiatUche:  Kub  ^  ein  dunkle«  Oef&ngniM. 
"556  Er  nimmt  die  Kah  beim  Schwänze. 
FSagt  die  Sache  vorkehrt  an. 

•567  Er  sieht  eine  Kuh  für  eine  Windmühle  an. 
•558  Er  sieht  eine  Hohwarzo  Kub  für  einen  Kmpelliin 

an.  —   l'itfümittknn ,  456. 

80  betranken  iat  er.  T>ai  mag  ttbri^n«  nooh  bin» 
geben;  weit  »>odeükliobi>t  wire  m»  wenn  et  stnen  Ka- 
pellan  für   eine  sobwarao  Kub  ansAbe, 

•669  Er  sieht's  fler  Knh  am  Arsche  an  ^  was  die  Bat- 
ler  in  Mainz  gilt.  —  Simroi;k.  eos»;  niHim^er,iv;, 

•560  Er    Ihuct  ei  Küe   mit  Staub  und   ünderwind 
füotere,  —  .ywi<?r»»w^icr.  ««1. 

•561  Er  weiss  die  Kuh  zu  melken. 

HoH.:  HIJ  melkt  het  koetje,    (Ifitmiam^,  /,  454  ».j 

*56'2  Er  will  die  Kuh  sammt  dem  Kalbe. 
^  D.  h.  alle«. 

•563  Er  will  jede  Kuh  ujelkcii,    '  nnt, 

Oegea  die  bekannte  Neigun»;  oiniiistt^  JO" 

den     üegenaland    lu    citiom   bt*  ^a    macben^ 

Die  Natur  vertrStft  nicht  das  ewig«  Uu\u-kk  der  Sobt^ib- 
•tube;  sie  will  frei  aod  ruhii;  wirken  and  lacht  ober 
die  Tabellenwirthachaft,  die  kaiun  ao  taug«  richtig 
ial,  ala  man  sie  maebi. 

•664  Er  wird  der  Kuh  ein  Kalb  abfragen. 

Von  einem,  der  nach  allen  Kleinigkeiten  flragt 

*565  Er  wird  tiit  immer  Kühen  uud  Kälber  ans  Seil 

bringen.    —   Lihmann  .  S>4  ,  f«6. 

■56C  Er  zieht  alte  Kübt!  aus  dem  Schlamm. 

Von  wonitf  «nprietallcber  tf  Sbe. 

•567  Erst  die  Kühe  melken  und  dann  die  Magd.  — 

VtmaHH  VI.  .'<23. 

•568  Es  geht  nicht  allein  über  die  Kühe,  man  findet 
iiacli  viel  KälberbSute, 

,»Ks  sterben  juni;.  -  t 

aneb  viel    ltelbcrh>  1 
Knh.**     (Brandt,  A, 

*669  Es  gibt  mehr  bunte  Kübc, 
•570  Es  hed  mancher   e  gute  Kuh,  er  weis's  nid. 
(Lu:rm.J 

•Ml  Es  het  em  0   rechti  Koo  gekalbert  —   Suter- 

mriafer.  99. 
•  672  Es  ist  als  wenn  eine  Kuh  eine  Erdbeere  sehlockt. 
*573  Es  ist  die  Kuh  von  Nachod. 

Vm  eine  arfreSelbsUAnactiiuig  su  beaetohnea.  Ueber  die 
Batauhaag  dieeer  Bedoaearl  wird  Folgendee  bericbi«! : 
Sa  war  am  letslea  JTaal  IStS,  al«  ein«  hoebKe«tfll]ie 
nam«,  welche  am  Bodaaeee  Saaunerwöhnaag  eenomman 
hatte,  eine  dort  gelegene  kAolgllche  Meierei  be«achtr, 
die  tieh  dareh  Ihr  aohiiuet  Klndvieti  anaaelehnei.  ron 
4mi  Jede«  8iaek  telittfo  bcaondora  Naaiaa  fthrt.  An 
Jeaeni  Tage  war  gerade  eine  prachtvolle  Kah  aagekaufl 
'  \i  aaU  man  batie  die  hoobgettcUle  Harne  uebeten, 
etneu  Kamen  an  geben,  (lerada  in  <lna  An* 
traCia  ddrt  Jen«  (Htevrelcbieehen  und  frank- 
lep  Telegtaiaaia  eia.  di«  oiaan  tfUoapndftn  }$tag  der 
Otelerreicber  uad  die  gSaallrh«  Vemicbtang  der  l*reua< 


een  bei  Naebod  mplcli^cn.  BataAekl  darüber,  (aufle  di» 
liohe  Damedi'  Kuhron  Naohod".    Da  aber  den 

fulgenduu  T.  ,  r»pb  daa  erwAlinte  Siegoatele- 

gramm  in   oiu  lur»  nmwandalto,   ao  wurde   dia 

aohoni)  Kuli,  wcuu  ancU  ohne  eigenes  Verschulden,  der 
Gegonstauü  der  Satire  und  des  OelAohters  und  «ie 
wurde  daher,  ein  Opfer  Jener  Siegesaachricbt,  im  stil- 
len der  Schlachtbank  QUorwieaen,  (Vgl.  Jfimitrtehhi. 
2*itu*f,,  IS««,  Nr.  78.) 

•ä74  Es  ifit  die  wiirt<3mbergische  Kul),  die  von  den 
preusaiachen  Hungerleidern  gemolken  wird. 

Dieae  Kedon^art  Mrlrd  dem  wflrtemhergiseban  A.b(teurd- 
nuten  Ut^^itOrlen  xugeaohrieben.  Er  soll  dieaelho  lu  der 
Wablveriamraluntf  in  Degerlcwb  bei  älntlgaxt  (  IHAA), 
wo  dio  üatorreiahiaeho  Partei  unter  dem  ätivliwurt: 
,,Blut  mnis  flieaaen",  mit  Mti^scm  auf  die  Cao^ti- 
daten  der  deutaobon  Partei  eludrani;.  und  awar  iti  der 
Paaaung  getban  haben  :  „  Das  ZoUparlaranet  («ch  der 
Plati,  wn  die  wtirtomUorgiacb  Kub  Ton  dene  preuaaiacha 
Hungerleider  gemolken  werden  aoU.  ♦*  (Vgl.  A'itittrtchU: 
/.cilttny,  QOrlita  18«8,  Nr.  7B.> 

*ä75  Es  ist  eine  Kuh  auf  Stelzen. 

•576  Es  ist  eine  Kuh,  die  ihn  mit  Butter  versorgt. 

Von  Irgendetwas,  das  als  Erworbtquell«»  dienL  Vuu 
den  SchiUer'ieA«m  Dlstlebeu  auf  d^e  „  Wisaenaobaft** ; 
„Kinem  ist  aie  die  hohe,  die  lummliacbe  Göttin,  dem 
andern  eine  tUcbtige  Kuh,  die  itm  n^it  Butter  veraorKi.** 
(Vgl.  BücAmann,  l7,J 

*577  Es  ist  eine  Kuh,  dio  von  mehr  als  einer  Raufe 
frisst. 
Von  doaea,  die  mehrere  einlr(lgU«he  Aemter  haben. 
•j78  Es  ist  eine  Kuli  flichig  geworden.    (RattmbuTg.) 

Spottische  Antwort  auf  die  (aaaeweite)  Frage;   Waa 
fflbfs? 
•579  Es  ist  eine  Kuh  oder  ein  Zeislein. 

Bei  argen  Verwecbaliuigen.    Ka  ist  «in  ttehlff  (s.  d.j 
oder  eine  PadakaQIxa. 
Lot..'  NaTls  aal  gaJeraa.    (PkUippt .  //,  7.j 
•580  Es  kann  eher  eine  Kuh  auf  Stelzen  gehen  (ehe 

ich  diea  glaube). 
•581  Es  müssen  bunte  Kühe  sein,  die  so  närrische 

Milch  geben. 
•582  Es  überlauft  e  Kue  en  Has.  —  SuiermtUltf ,  Uö. 
•jS3  Es  war  eine  melke  Kuh  für  Um. 

Er  hat  Vortheil  daTon. 

•  I»S4  Eä  war  nur  von  Kühen  und  Kälbern  die  Bede. 

•  585  Es  wird's  keine  Knh  ablecken. 

tat.:    t^ood    tcgltnr,   majua   credltur  oiie  fnalniB.     ^i^u- 

*586  Et  es  BS  wann  de  Kao  *ne  Aelberte  elüket. 

ittertultH.)  —   HW40,  S6,  114. 

•587  Et  gitt  mcih  bunte  Kogge,  use  eine.    (WtA- 

^ck,)    —    fwrUr.  U6,  523. 

•  fi88  Etwms  zu  einer  milchenden  Kuh  machen. 

Oewinnea  halber  in  die  Linge  aiehon. 

•589  Friss  ein  Kuh  biss  auff  den  Schwantz.  —  Lek- 

r/MMn.  //,  177.  4«. 

•590  Kur  Kühe  gehert  Haberstro.  —  P^tn.lh  3«i. 
•5U1  lle  bütt  kener  Koh  godcn  Dag,  aüd  dar  ok 

en  Kerl  up.  —  Eitkm^At  losf. 
•592  He  frafrt  noch  de  Koh  dat  Kalw  aw.  —   Eich- 

»alA,  V  I 'nid/.  97.  Fnimmon».  rr.  iS3.  67». 

Der 

nicht ,  V     , 

da«  Kragsa,  wodurch  er  xum  fieden  geawongen  wird 

negea  sadringUnhe  Frager   wird  die  obige  Aedoaeart 

rf•braaehl. 
e  fröggt  de  oU  far  Ko  dat  Kalf  et   (UeMm. 

burq,)   —    iicktUer,  11,  3. 
Von  einem,  der  des  Prägen«  kein  Ende  findet. 

•  5&4  He  sali  mine  Ko  wol  laten.     (fhUtj  —  Schtiue, 

//.  311. 
Er  toU  mir  nicht»  anhaben. 
•595  Ich  dächte,  de  scbwonce Kü  hätt*n  schund  a  wink 

getreten.    (S.Ml)   (Schie».J  —  Gnmckke,  iSi;  From- 

ffl ni  4  10.  401. 

.  bald  folget  »eine  (de«  Pauteo  ond  Lle- 
^]■  traaffe,   kein  warmer  Bissim  lat  demselbl« 

g«n  uEic :ii-rt-  £«  geht  mit  ihm  ala  wenn*s  in  Kelten 
hicnge,  er  wird  geringer,  die  achwartx«  Kuh  tritt  ihn, 
vor  aeinen  Aug«n  wird  ihm  bald  ti^Wt  und  gma  tiad 
in  den  Nacken  krieget  er  Krimmen,**     (Kflter.  13J*.; 

•  596  Ich  hett  mit  einem  eine  ku  verwettet.   —  Ml> 
•597  Ich  thiite  das  nm  keine  böUeme  Kub. 

Tue  Lokrenaer  sollten  «rna  Kub  opfern  i  da  ele  keine 
beaasaeo ,  maebtoa  «ie  eine  bOLierne.  Öeltdeai  eptaeliaa 
die  Griechen,  am  etwas  Geringe«  aaaadetiSoa,  foa  daa 


r     ist    aussen t    wortkarg,    er   redet 
.;uüt  rnnsa;  bcaondara  auwidor  iai  ihm 


to^ 


r-Y       y.         -i..  ..".»PHP»»  ,     '.     1.      ]||i.  ^.    TIjAirxRnc.: 

,*.    -j,^  ■V.f;^  >'«?  *»'»i«»"friwr  iit>i«>tt     wann    iiit  iia  .7-ap.  ■■ 

W"»"»*i»«n  i^   w<^r  fiim«(iiOtea&     ▼Mirti».    lumjn 


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»'»irr?     fii*  f'  ■   -     'y    ■  -  / :    •"•   min  f»;'-!--*-      '';>•»  "*':fiu  *}">■  K«»h  winJ  aiit*  ?)teuen 

n'i-ti  M."ii ■{■■:. 

'■-«.■  Kivr 'M    .In  .fc  iJl.i  ha.:'   Ust.t'\rik    tA^  .  *«r  •►•ifr^ 

fi      'vr-    r;.,    ..  ■  i:    4r  ■;.-(■       ^//".  '//•■.,    Mf  ) 

■'■'''  iM  'ic  ''-'ih-  .s»j(?  in  srirr-r  V.f-iM^. 

"■//..   II' '    «iji'    ifiiJH'"    '.i-iiin,    ini.tr    ri)    I■l•.|.^^    i'i    'ii" 
vir'-..     ;//..,,   '..  ■..j,-..  .  /.  \21  '  j 

''■''">  Mtr    Mi""Tif,  ■■  K'ili  «j'i  H'ipic    -rnnrn.    —    Vfff- 

'■»'.  1-8. 

?:'!.!   S];*   t.j.-.;:i«;  r  ein' MI )  iT«-  MiiirV- KIim«  pjiinlm. 

Uh'si'i-,  lhf)i>  Vr»,  //.  ^ir"' 
''■'T'  Mi'Jit,  UM)  •■ini'  K'ili!  ^ 


*''-24  W»r»f»  «li«»  Kuh  wird  Kier  legen. 

.A'if  A^n  ^inini<<nn«hr«Uifr. 
••■.or,    Wnnii  i|ip   Kilhn  Uchen.   —    Euc2«ir..40L 
/*!?.:   ^•'  •!  ••"■  i|nidnn  vnceu  edmt.     fEiteten.t 

♦•^?n  Wnnn  ihm  oinc  Kuh  aofs  Ai^rethn;,i 
rin^n  !>iTck  «laram.  —  Fitckau. 

•r?7  \V*'nn  miin  ihm  eine  Kuh  vergantet.» 
ihin  nin  Och». 
l>om  niii<>k«kinilo. 

*<'''}^  Wip  «lifl  Knh  in«  MauBloch. 

„l-'r  tkhn  «Innn  hU  «in  vr>ll«r  fren 


''-"•    T'i  1/.  (Ijf  jiuli  m<i  llurn. 


iclfrhri 


irl,  ■  „l...m..|',-,  ,I1M,  r.kl»..,  ei"  nn  ?r  will  „i,  „,,„  _:;r;.,'V.'l  Vrjl'JT.'if '"?"?■'':     "-"'— 


)--lx    ,1,.-    K....    Im.     M..n.    ■      .  Y...r-     .     /•■.■■'.?  -^     /•„,:.  Hirn,  nn.l  7w»r  l.»  ti-  ihni    rtie.rr    heim  W«pp 

^1,,  I  ■•'■'»    (n-'>f'  iiiirl  k-Ieini*.  wip  Ui<>  KUfaAsnmllarfl 

»jOi    U'.''1     ihm«  i]i?   höh   IranJTHSOll.       ■    Insihhn  '.tan.  \  klHnn- Kulifowi».  "^ 

«'."c  '.-»  ihrinil  ^r:vl  wii.liM-  !■  rhtrr,  lind  hrilolol  h\.  ■  'KSO  AVir  oino  blinde  Kuli   eine  Krbse.  hiSi 

ter.      , /.i-;-!.».,'  i  /fr"  :  Mmi  wi>pi  nonit,   hör    eene   blinde  kos « 

Ihm-   S>.fBV.'.-   «...1  x.  ,1  .-umm    r»i,.1.'n.  vrr,lrtT«r1.  |   .  ^ _  ,     ,^^r  ^•\"'"-     ■'fTf-r'-^nn..-..    I.  4iv.  ■■. 

*M-n  S.l.MM.l  .1,    Km.    :m,    Kinm   .-Min,    wrinM    i  df?  I  *^^'   ^^  mA";;!;?;''.    ^  *V'^i  ^'^^  ^'''^ '  ~ '* 

,             ,.             ,     ,,    -,,/ ,  ,    ^^  Z"ni?  ■«  rtM.  Trüaro.u.    drr   nickt  voa  * 

.s/t»n)i.nJ.,,     -    /i;t».';:j.'.-,  //.  .fi.  ...  kommi ,  wio  «^inn  Kim.  dip  «ich  »uf  dem  EiH 

S'-I-TT.'   .(..,1,  ,1ii<   Imi'>  .?.'ti  K.'nij;  .n«i .  warnni  nfoTii  irh   J  ;S    Klipffo   lli'..- 

•'"■''  I  '»^I^"'  'V^'i«    ptnnrii  dii    Knh  ührr  das  nene  äa 

'1"  ''^i'iiM'  Kuli  j.'il.'l  rlrt--  il»-  TiirM:-t«'  Mih'h.  i/,i"r/     /. ,  iv;. 

'  M   .'■■■Tir  K-ili  •■■:iri,  /.Fl  wr'1  i'i'-r /,ii  l:ini!rc<^lMindoii'.  ■  .  ,„.   /,'""'"'..'' 

■    ...       M....     ■..T^'i    ■■•:...    '■..-.•...     ,..0....,    nt    V,Tffc--    "'^'  ''^*^     '^^''''■'    '^"""    ■"*?•<'"*''    lTl»*lkeii.       .'\nr«OM-. 

M'Wi-i'U.'l.  i!*noV»nf i^rlif.  Tin,|  rPTinhKtcanmrhP  Xah  ndetr 

./r.    •,'-.  ■..    •,   ;■    4:.  '■.  .  ?-     • 

.i       -..:,„     Kl:].   1v  I    Wl:   r.=«.-l-t    Cr'l--nhprt  un.Mnd-i      Xrhftltfi 

^.•!  ^1.  i-:i-t  /um  Knii-kopi.  ';■;.';!;■■    '  ''"'■^'  ^  '^°«»^- 

'"  ■  =    >■''':        K^li    ■'^;    ''U-   h'T7CTi^'''M*.     ICuh .   rri\\\   -»^r  ;■      „    ..      """ 

(Irr  i...  hAriintorr"<l(iiTnTi>rT>    war,  da««  ^r  b"  *» 
t-hh"i.  nflu-rr        .Vi-,     ii.'i,-...'      / !,„  f  V^..  ; .. 

•Knhhi.Ur:     ^oh!>fkn«^r.   uti-I  Zipn-Pnmn'i- 
■  Klilsrhfti. 

itv;r'*».,  ■   K,..    K..     ir»;iT.    dnni's  f.    fc  Hr^ 

^''  ;  '•■  ii  liih  IT". .  ■       ^  ;    t. 

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1». 

« 

S3 


Küherschwein — Knhfleisch 


Kuhliandel  —  Kühlung 


ie94 


i  Wer  in   den    Kubdreck  fallt,  muss  ihn  nicht 

'      schelten,  weun  die  Nase  darin  ahgedmckt  ist. 

\  Der  denkt,  Kuhdreck  ist  sein  Vetter. 

f  Wie  kommt  Kabdreck  an  den  Balken.    (Ihttm- 

f       bvrg,J 

Wie  «In  Bo  ttng«eigtietert  unfähiger,  uswürdigor 
Ifenioli  in  dJof«i  Amil 

|i«r«chweüi. 

•Mit  Kü  her  Schweinen,  MülleraBsen  und  Wirths- 
tüchteni  muBB  man  sehen,  wie  man  es  macht. 
—  Jei:  Gotthdf ,  EirzäMungen ,  l ,  S»i. 

KOher,  »uoh  KU^Jar,  KObyer  —  VlebwErter,  d.i.  Elaan- 
thOmer  •in«r  Heerde  &ahe,  deren  Fiitt«r  at  aotvor  im 
Sonuaer  als  beeoadert  im  Winter  von  den  L«iidlent«u 
PAclitet ;  in  weitenn  SUiDe  aber  joder  Viehwiutar,  der  elGh 

I        dAi  tiiuiso  Jabr  ansaablleialich  mit  der  Sfinnerei  betebAf- 

\  tlgt«  er  mag  dsQn  elna  otgono  Atp,  eigen  Ftttter  haben, 
oder  nicht;  endJicb  jciJcr ,  <\f^T  mit  Molken  umgebt.  Dai 
Wort  ..Kühör",   In  Schweixerapracbo  „Küh- 

g«tiig«F'\  ward    i^  /oiten  oft  äia  Spottname 

für  dio  Bohwoixer  :^'  aid  hat  Anlae«  aa  vielen 

Ffltiden  gegeben.     <Vgl.  st,>{,lrr,  11,  H%) 

•Einem  das  Kühetbor  weisen. 

,,  Wenu  ein  OfiainÜA  nicht  will  gehorsam  icin,  «o 
weil«  nj&n  ihm  dui  Kuhcthor  imd  loblage  «ie  mit  der 
ThUf  fUr  den  Hindern.  "    (CoUr ,  2*>».; 

bfenater, 

.  Kinem  das  Kuhfenstcr  zeigen.  —  Sdni/if,  34d;  Schmei- 
ler,  H,  374. 

i  Er  hod'a  Küehfensta  trofla,  —  Zautmer,  34 ,  Schmri. 
irr.  I,  i4S. 

Er  hat  des  Zweck  rerfebli.  XMn  venunthet^,  weit  die 
Kahttilt«  keine  elgeniU<!h6U  Feniter  haben.  Hoch- 
iloutsch  bei  Atalhefj  194'*;  AUch  Ayrtr.  f,  ^^1,34^*1 
\\  JI259,  »1.  In  einem  KlogbUtte  au*  clem  Jahre  Iti^l 
klagt  die  Paxtei  dee  geschlagenen  Könige  Priedrlch 
von  der  f  fala:  n^§  wiiA  mit  una  eein  leider  rerloren. 
Oai  Knbfeneter  wir  treffen  rnttuen  ane  ganx  Pfoli." 
fOpet,  11&,  lOA.J  Vielleicht  bat  die  Kedcnaart  aber  auoh 
die  BodeatttDg:  aiob  fortbegeben,  liob  ana  dem  Staube 
machen.  (Ope!,  *^}  —  Ma( ft*3ius  (,J37  '* )  tohildert  „da« 
Leben    rad  den   xuttand  der   Ctottloaen  Reichen  Tond 

^  dar  böaen  Officirernuid  AmpUeate**  flahin  :  ,  Sie  leben 
in  tag,  ete  laason*  redlich  ▼mbgeliMi,  «anffen,  frei- 
Ben,  kleiden  ilch  acheiubarlich,  haben  alle  Ta^ftt  Stock- 
narren am  Tiicbc,  Pfeiffer  vitd  Fiedler  damebin,  da 
plocket  man  wie  ein  Waldetel ,  gompt  wie  ein  Mttbl- 
etel,  echreyt  wie  ein  Bawer;  da  gehet  jedermeinn  i%nff 
dorn  Kopfle,  alte  Tage  Geeeilechain,  Ladechafft,  voll» 
KrOpffe,  guten  muth,  weil  die  Mttlkle  rvibgehet,  wtnl  die 
Leute  in  böten  aachen  Opffor  md  Hellküchioin  autragen; 
d«  ial  kein  trawrig  noch  renegt  Menacb.    Die  ^raw 

>        aauffet    auoh  mit,  fohret  apattieren,  helt  einen   CnUee 

I  nach  dem  andern,  gebet  auff  alle  HocbzcilPn,  maaa 
Jmmer  newe  Tracht  haben.  Knecht  rnd  Ma^d  aeufft 
auch  mit  etc-,  «tilt  wie  eto  lUbe,  nimpi  «inen  Kap- 
pon  Tnd  hilfft  ein  Kloat«r  Tencebren.  Alao  treibet  man 
da*  Olitlflin   xu   üoden.     Aladann   wech»t   der  Herr  in 

''  die  Schuld,  er  muaa  das  KOhfaaater  troffen  Tnd  ent- 
latiffen  oder  Pankrot  maehao  oder  ligt  im  Geleit." 
Matitr  (II,  4  u.  156)  hat  die  obige  Bedenaart  unter  der 

;  Cebenehrift  „Irren"'  mit  den  Jtadeaearten:  Er  klo]>ft 
nlobt  &n  dar  rechten  TbOr  an.  Er  li*t  d»oebeitge«chof- 
■en  und  unter  der  IJebenchriil:  „Uageachiokbchk«it"' 
mit:  Er  aet«t  den  Fleck  neben  daa  Lo«h,  und  fthn- 
liehen  Eedenaarten   cujanunengeatellt. 

^Aadttti. 

Kuhfladen  sind  kein  Sohlenleder. 

Moit.:  Leg  me  die  eolen  ondor  de  aohoenen  •  aoi  Oovert 
tagen  aijn  «ebo«iü»pper,  ea  hij  biagt  hem  twee  ge- 
droogde  koe  atronten.    (Bartt^m^t ,  494 '^.J 


An  altem  Kühäeisch  kocht  man  lange  ( ist  lange 
Kochens).  —  Lehmom,  SJ.  SU;  Brmm.  i,  SD69;  fi'i- 
tdrta.  40t:  9imn<ä,  lon. 

lu   eoävlArianit    Twwidiallta  Angelegenheiten    iit 
lange  tu  b«ntbM)IÜM«a. 

'Alt  Kühfleisch  vnna  Kalbfleisch  sieden  nimmer 
jflcich,   —  Uhmanti.  144.  T4- 

k  Kuhdoisch  ist  auch  beim  Lichte  schon. 

Hch    in   gelber  Brühe,  ein  Ritter  ohne 

Alüliü,  an   diest'n   beiden   ist  verlohrcn,   der 

Safferan   vnd  die   gdldcrn  Sporn,   —   LehmaM, 

n,  31».  r»:  simTwk,  ext. 

aUliar  oka«  Mabe  aniu»M  aaa  diejenigen  Hittar,  wel- 

entiMben.  vrcun  «in  Kfmiiz  iraw&Ult  wird  oder  Le- 

rcrialkl  -  y 

KttbBei  nMU.     (ÜHrinam,} 

'Laae  den   ttm  irxucn.   »rr  ^rrriu'J  BOf    PVeuda    hat. 

Wie  kann  icii  lagilg  Mi»*  der  icA  keine  Ureaebe  daan 

habef 


Kulihandel. 

Zum  Chühandel  brucht  me    drü  Auge.    (laM>t%,j 
Kuhhaut. 
*1  Das  hat  auf  keiner  Kuhhaut  Plate. 
•2  Das  ist  Huf  keine  Kuhhaut  zu  schreiben,  —  n'«n 
Md.  49  u.  87,  UoUti,  EnrUftt^titr ,  !,  176. 

*3  Den  sollt  man  in  einer  alten  Kuhhaut  herum- 
fahren ( herumfummeln ).    fSümngen.) 

Anaplelang  auf  daa  betcanute  KobhatttaBClileifea  all 
YerBchArfung  der  Todeeatrafp. 

*4  Er  schreibt  es  auf  die  grosse  Kuhhaut 

Merkt  ea  fttr  ipSler«  Abrochnung. 
Kulüieerds. 

De  kuherde  unde  de  swine  blaset  sik  selfvett 
üt  dem  Dorp.    (Lubben.j 
Kwhhirt. 

1  Des  Kuhhirten  Frau  putzt  »ich  abends. 

8.  Abonda  3.    Bie   Erklärung,  die     tu  u<(, 

wird  von   Fr.    ffaurrtaw  ftlr  ungoBOgendi  ßr 

aagt:    „  Dea    KubhlHen  Fran  hat  mit  't>  >r 

olohta  an  thun;    aio  putat  aich  aber  abi- 
ihr  Manu,  der  den  Tag  Über  mit  den    ) 
Weide  tat,  erst  au  Hanae  kommt.     Ua   <i 
Der   mich  liebt,  der  aieht  mleh  nicht,  nskch   Jeu   xa- 
dem  frag'  ich  nicht;  aber  fUr  Ihren  Sinn n  wirft  «le  aieh 
In  SteAt,  am  ihm  an  gefallen.    In   Pommern   aatit  mau 
damelbe  rnn  ditn  Sch^ferfmueu  l  a.  d.).    ileSm  Kuhhlr» 
ten  iat  an  iStallfUttcrang  und  Kuhwirthachart  im  Httute, 
mit  der  UiD  Frau  den  Tag  tkber   ku  thun    haben   aoll, 
nlobt  au  denken.    Irouiach  kommt  allcrdinga  auf  eine 
Wirthin I  die  erat  ipftt  em  Tage  dMu  kommt,,  aich  <u 
BSubera,  yot:  S«  ia  aa  de  Sob«perfragona. " 

"2  Voiinals  Kuhhirt,  nun  Geisshirt. —  i'uiHeM ,  408. 

Die  Pnuuoaen  beaeiohncn  auoh  den  «ntgegeogeieti* 
ten  Wcahael:  Uier  va«h»,    huy   (aujourd'hui)   ebeTa- 
lloT.    (tftrawj-,  //.  59.; 
l^t.i  Dubnlcna  antea,  nunc  aapranua.    (Kiirifin,  iO'i.J 

•3  Den  Kuhhirt  von  Ulm  zum  Muster  nehmen.  — 

Amrhaeh,  Dwfyetchukten ,  Ul,  3U. 
*4  Er  macht  h  ulmer  Kühhirta.  —  ünffl^n .  iXti. 

Er  nimmt  aeine  Kutlaeattng,  weil  er  wetac,  da.aa  er 
abgeaotxt  wird. 

Kutahom. 
*in  ein  Kuhhorn  blasen. 

„Van  den  «arten   brOdem   dar  Jeenwidren,   de  dar 
mit  den  Papiaton  in  eine  Eobehom  geblaaejl.'^*    (üic* 
Orj/if,  in  der  Vorrede  com  8ft9*h) 
Ktibkopf. 

Wer  den  Kuhkopf  isst,  den  starren  die  Augen 

an.     (Surinam.) 
Aber  bang«  nutehen  gilt  nicht. 
Kohle. 

Kühl  in  de  Backen,  Schelm  innen  Nacken.  (CA' 
^Mbwg.)  —  Cofdjrrlimtd/.  TO;  fhrrmi«aen,  194;  M'tter- 
•rifunj] ,  40*7. 

Die  Ürobchen  in  den  Wangen,  welche  die  St&dter 
fQr  ein«  SebOnheit  halten ,  gefallen  dem  oldenburger 
Landmnnn  nieht;  er  traut  dem  nicht,  der  ihm  ateta  ein 
■olehee  Grübchen,  d.  1.  ein  licbelßdoe  (leaioht  aelgl.  — 
Kuhle  =z  Grübe,  Sand«  und  LehmkulUe,  Kahlken  — 
llrabchen.  in  den  Wangen  und  im  Kinn.  (Richtjf.) 
KtÜüeln. 

*üui  keine  Kühle  (würd  ich  das  thun).  (Mirtiniim.) 
Kühlen. 

1  Es  kühlt  etwas-,  sagte  der  Eeiher,  und  sass  hin- 

ter einer  Binse. 

Pmhlerei.  Viel  Kablung  kann  eine  Binae  dem  Beilier 
wol  nicht  gew&liren ,  dennoch  erkennt  er  dankbat  auch 
den  geringen  Schul»  *n. 

2  Muucber  kült,  das  jhn   nicht  brennt  —   J^(n, 

//,44U 

3  Wer  da  kült,  das  jhm  nicht  brennt,  der  muss 

offt  &embde  rauch  vnd  hitze  leiden.  —   fl«- 

nuca.  SOS,  10.  P^tri,  11,  Qt$. 

'4  Dar  kühlt  uiid  nimmt  oh  de  Uitze.  (OkfrlauMitij 

Damit  empfehlen  el«aaiftoho  Trinker  den  Bmnntweia 
ftlr  all«  ZuatAode  und  gegen  alle  UebeU 

*5  Er  kühlt  den  Wein  im  Glühofen. 
Kühlkopf. 

Me  rausa  iesch  Kühlkopp  wÄrde,  ieh  mer  Hupp- 
te leiktor  wird.     (Bf4btirg.j 
Kühloch. 
*  Einem    das    Kuhloch  weisen, 
lorwm.  M3* 
Kühlxmv. 

Es  ist  viel  külung  yLlj 
oder  BierCosA.  —  iL 


Thi-iili  um    Ih.iUit^ 


im   Wein- 


1695 


Eabmagd — Ktihschnialz 


iSuU  die  KuJbmagfd  spinnen ,  wird  man  wenig  Garn 
gewinnea. 

Sie  ButMn:  Kommt  djo  Kulimftgd  über  den  Boeken, 
■o  zieht  lie  am  FlAcliat  all  wilr'  er  «in  Eulieatfir.  (AU- 
mann   VI,  44t.J 

'Das  Kulimoul  anhängen.  —  Jfa/i^ftf.  ii7^. 

£iB  ao»t«r«8,  TordTiottliciiM  Ge«icbt  machen,     uNe- 
meo  an,  was   er  jn  thut  Bobfliiken,   dafür   aie  jma  Ktt- 
maul  auhenkcD,/'    (U.  Sacht,  V,  2,  OCXXVIU,  2.; 
Kuhmils. 

•Ich  gib  euch  nicht  ein  Kü  MiRk.  —  i/.  AVich*,  yr. 
Fabel»,  r/.  2. 
Slotamlst. 

Er  bat  meiir  Kuhmist  ttn  den  iStiefeln  als  Glanz- 
wichse. 

Poln.:  Aniby  «i$  to  WHXjBtko  na  bycx«j  ak6rzo  iplia«!  nie 
dalo.  —  Aulby  togo  na  bjoz«j  Hk^^n«  lUa  tpiaat    CZ^ora- 

Kulim^thlK. 

1  Dttu  möcht  me  scho  kuamüathig  werde.    (Ulm.) 

2  Do's  ist  sehr  kuahmüatbig,  wenn  d^  Rinder  käl- 

bern.   (H§Ttüitim.) 
Kühn. 

1  Er  ist  nicht  bo   knhn,  dass  er:  ,,Katztu8  dem 

Brei!'*  sagt.     (Etfe\.) 

2  Er  ist  nicht  zu  kühn ,  der  nicht  ästen  darf  auf 

freiem  Felde.  —  Simrock,  un, 
Soll,:  Hi  i«  icer  bedwonglien ,  die  niet  vijiten  endcr   op 

turnen  Tolde.    (Tunn.,  15,  '10.) 
Lat.:  Valde    ooetiu    bomo  qtü   Dombom   servat  In   agro. 

(FaUtrsMm.  413.1 

3  Es  ist  nichts  kühner,  als  des  Müllers  Hand,  die 

jeden  Morgen  einen  Dieb  am  Kragen  nimmt 
—  EiMimn ,  All ;  Simrock ,  7143. 
Fn.:  II  n'y  a  rtua  Ae  plui  bardi   qua  la  ohnmlsa  d'^un 
mettniflr.    (Cahlfr .  1091;  Boftn  l.  26J 

4  Es  ist  nichts  kühner  ( anmasaender)  als  kleiner 

Herren  kleine  Diener. 
h  Kühn    ist,  wer  sich  schlägt  mit  Zweien;  aber 

kühner  noch,  wer  oa  wagt  mit  leerer  Taech' 

ein  Weib  zu  freien. 
6  Kühn  mit  der  Zunge',    feig  (verzagt)  mit  der 

Lanze.  —  Heinsberg  tV,  78. 


Btkmed,:  Mjoket  äff  mtumcn   oob  Ujtet  äff   Vllan, 
han   Bom  kllppto  Soen.    (Wtnaell,  55;  Üruifh,  71 J 


81, 


7  Sey  kühn,  vnd  nicht  zu  kühn,  —  Gmter,  lU 

U'hmann,  il.  .^76.  «8. 

*8  Er  ist  kühn  auf  seinem  Mist  wie  der  Kahn. 
Frs.,-  n  est  hardl  commo  am  coq,  bot  ton  furnier.    (Lfn- 
droy,  79S.; 

*9  Er  ist  kühn,  eh'fi  2um  Troffen  kommt, 
•10  Er  ist  80  kühn  wie  ein  ialiludiacher  Löwe. 

O.  b.  so  fordiUam  wie  ein  Scliaf. 
Xfllme  (der). 

Dem  Kühnen  hilft  (lacht)  das  Glück,  den  Fei- 
gen weist's  zurück. 

H'U.:  Don  kocne  bclpt  betayontaur.    (Harrebom^«,  /,  i9l^.) 
Kühnheit. 

1  Kühnheit  ist  die  beste  Mawr  vnd  wehr.  —  Be- 

nicok^SST:  Pttri,  il,  428. 
It,  t  Chi  non  ba  vergogna ,  it  totto  11  mondo  &  axio.    (Ca- 
hier,  315a.J 

2  Kühnheit  schützt  vor  Kühnen  nicht. 

^a/.:  In  aadacofl  non  «viaudaela  tut«.    (Qtid,)    (Phiiippi, 
I.  1910 

3  Zu  grosse  Kühnheit  thut  nicht  gut. 

„Derbalb  daa  äpriohwort  tagen  tbat:  verwegne  kon- 
holt  Btj  nicht  gut."    (B.  Saeki,  11,  XCIV,  3.; 
Kohprlesterln. 

Er  opfert  den  Kuhpries terinnen  des  Nachts  durch 
die  Kammcrfeuster. 

Hat   ein   LiebesrorbAltulas  mit  Kuhmägden  u.   d^L 
DimeDi 
Ktthrecht. 

*Nach  Kuhrecht  trinken  (saufen). 
Kuhrer. 

De  Kuhrer  töme  de  Perd'  af  on  gähne  op  Pa- 

reske.   —   Fritchbiet  •  .  SMS. 

ilroiB-Kuhron  ict  ola  Dorf  in  Samland ,   Kreii  Piaeh« 
bauten. 
KühflOhmalz. 

Kühschrnftlx  hat  viel  Butter  und  kein  8al«. 

Mi»ii  will  damit  »agen:  Die  KiibtohmalMr  haben  nnr 
in  dem  Kamen   ihre«   I>orft   (üJreu  Grottkan*   Begifr* 


Ktthschwanz — Kujütter 


rurtgebeKirk  Oppoln)  Battor,  in  der  Wirkliclikcll 
fohU   BJC   jbiieu;    denn    aia  htibäu  ja   ni«ht 
viel,  dafts  üle  eicU  das  erste,  ngth-wecdi^te 
fciltte   aller  G^wArxe,   das  Salr   kauTen    K<ti 
Tun   dem  obigen  Spruob  vorepottete   ArwavMx 
wird  aber  wol  jetzt  ciDembesearii  Za»tand«g«W]eli 
f  Vgl.  Schlea,   Procin^KUitdtter,  firsiUa    lM6«     V 
(6.  Klodebach  und  Obemigk.J 
Kuhsohwanz. 

l  Wenn   auch  der  Kuhschwans  wackelt,  so  ftiÜ 
er  doch  nicht  ab. 

Weniger  fest  stehen  alte  Chebaado .  wenn  f i«  ertt  ao- 
fangen  iSob  bin-  tiad  hemibewegou. 
•2  Der  Kiihschwanz  hängt  am  letsteu  Loche. 
Der  iloohmath  wird  ihn  bald  stanMa. 
KohaelL 
•1  Er  isch  ab   em  Chfieaeil    ertmnne.     iSaUOmmj 

—  Schitd,  76,  220;  Suiennei*Ur,  70. 
•2  Er  isch  am    Chüeseil    abungen.     (SolcikMmj  — 

Schild.  76.  219;  Stttcrmculer .  7ü. 

Beide  Redensuteu  In  dem  Sinne;  £■  («hlt  Ihm  lif- 
dung,  «r  betr&gi  sich  wi«  ein  Kalb. 
Kuhaoff. 

•Er  thuet  Küeaüff.  —  Sumrmtitter ,  u. 

£r  iJku/t  wie  eine  Kuh. 
KuhataU., 

Was    im    Kuhistall   geschieht,    weiss  der  HafJ^ 
Schreiber  nicht, 
Kuhthor. 

•Einem  das  Kühethor  weisen*  —  Dieinth.  Wt 
1, 6^. 
KuhUtt. 

Kohtttt,  geit  dr   mit.  —  Bueren,  7c«;  iriniMoladff 

Titt=  Bniat,  ZJtE.    Een  Kind  np'n  TiU 
anderswo  einer  Axnmo  xum  filltt^n  geben. 
KtLhvdratand. 

*Si6  hat  Kuhverstand.  —  Tgndlau,  iss. 
Jüd.-d/iiitiefi  •   Sie    hat  Kib  Sdoobd,    SSobel, 
Verstand. 
Kohw^eg-. 
•Den  grossen  (breiten)  Kuhweg  gehen. 
Dom  Sehlendrian  folg«u,  vom  «iaceltllutea 
Ton  der  alten  Wüiso  nioht  abgehen. 
KnhwBlde. 
•l  Einen  aus  der  Küheweid  bringen.  — 
Imusm,  Truls  Simfilej:  (Ulopta  1670),  S.  149. 
Ausser  JTaiiuiig,,  atu  dem  Hlnscbeia. 
*2  Er  ist  aus  der  Kuhweide  gegangen. 

/•0f. .'  Extra  uless  rsgattis. 

*  3  Er  ist  nie  uh  der  Küheweid  ko.  —  5ii|aniMvifr.  Hv 

Der    nicht  Gereiste,  mit    der   Welt  saiudi^  Vab^ 

kannte,  Ungebildete.    (S.  Kuhsoll.) 

*4:  Es  wird  nid  wit  vo  der  ühüeweid  nw  ilL  — 

Sut prttmi Ht rr ,  II.  31. 

Als  Antwort,   wenn  etwas  Tacloreoee  gecaehl  ititi, 
es  wird  uicbt  weit  von  der  Kuhweide  aeiu. 
Kniem. 

•Hai  kuierd  (epricht)  und  sik  selwer  aa  de  witta 
Deierk  (  Dietrich ).    (Graptchaft  Siartj  —   ffa». 

Kujua. 

•Er  ist  ©in  grober  K^Jos.  —  A.V«"**öW/,»40. 
KujüUer. 

•Daa  ist  ein  Kojütter. 

Diese  Redensart  gebraucht  man  im  Bargiacben, 
otnen  Mensohon   xu  sobildem ,    der    sich    keda  G« 
sen   daraus  macbt,  die  schlechtesten 
begehen «  einen  Halunken.    Wenn  vot 
scheu  überhaupt  die  liede  ist,  pflegt  mas 
als  den  KujQttor  derselben  zu  bescicboea,  womit 
sagt,  dass  dieier  einer  der  eohieehteaten  dMUater 
der  AofUhrer  der  übrigen  sei.    Das  WMt  f aS  aas 
Jntor    {^  Q(>hU]fe)    eotetandou.      Diene     Baaeic 
fahrte  aber  Wilbelni   Hsiou  Ton  Fxintenberg.  w 
Coadjutor  des  Erxbiicbaf«  Max  Ucinrivh  v«>a  Ko 
und  SU  der  Zeit,  wo  Ludwig  XIY.  setne  gierigen 
nach  deotsobara  Gut  und  Btat  ausstreckse^  de« 
eben  Kirchenltlraten    dazu  vermocht«,    nüt  dac 
feinde  gemeinsame  Sache  xu  machen ,   «Lm  eigen« 
land  um  scbnOde  Besteohung  ra  veirathen  nnd 
trugen.    Obgleich  dieser  Goa^iator  wie  die  aad' 
stenberger  GeistUcbo    und    als  solche    fast  ai 
lieh  waren,  so  reichte  doob  ein  so  scbmlÜiaibif 
rath  hin  t  sie  im  Volke  stets  «n  Nrandmsirkeau 
dotttieb  fahlenden  Blieinländer  hatte  das  WvH 
doutang,  welche  der  Name  Jadat    fQr   jvdoB 
gewonnen  liat.  Da  das  lateinisch«  Wort  «u  Uiut 
vurwiLuduUe  di«   Volkssimge  den  r<}wic  I: 

tiraadiiuiTkcnd  in  einen  Knjotter.    (  Ifc 
ckei wagen  1H(>.1,  Kr.  137.^ 


1697 


Kuk— Kokuk 


Enkitk 


1698 


Suk. 

»i  Der  Kuk  vom  Rabbiner  ist  auagezeichnet,  — 

•2  Eaen  Kuk  on  en  EL    (Deuti,) 

•3  Er   darf   niobt   kuk  oder  papp  sageu.  —  tle- 

nt«rb,US,  31. 
Lai.:  Nfl  my  qaiden  Bodet  /•cere,   N«  (pj  qoidem  loqaitur. 
(fffnit,^h.  6^?,  39. J 
Küken  f  ■-  Küohlpin). 

1  Junge  Küken  hebbt  weke  Snibb'n.  —  Eichmaid.  iiM. 

2  Kuiken  ^  un  Kinner  künnt  iätten  immer.    (Grof- 

it(Ji{i{t  Mark.) 

J>  KOcWelD.    {Vgl.  Frommann,  //,  5ll,  Xil;  ///.  40, 
13  tt.  WJl.) 

3  Lütj©  kükon  heflt  weke  snavele.    (Lübh^n.) 

4  Man  nmsa  diejnngeQ  Kiikchen  (Begierdeu)  tod- 

ten,    ehe    ei©    aoB    der   Schale   kriechen.    — 

UintJt^^r,   (7,  49. 
Xukfira.ng«rey. 

8eiu  Guckgange rey  fielbst  auflbla&en. 

Soioa  eig«no  Habnieig«Bchicb(e  unter  dieliouto  brtii' 
gen.    „Ich  mag  rotilu  Guck^anijerei  nloht  selbi  »<]•• 
blMen,"    (Gnminclshauien ,  Springinaftld.) 
Kulcuk. 

1  Am   fünfzehnten  April  der  Kukuk  singen  aoll 

und  müsst"  er  singen  aus  einem  Banm,   der 
hohl.  —  Schmxii,  I,  171, 

2  Besser  einen  Kukuk  in  der  Iland,  als  ein  Falk 

über  Land.  —  Hnn^htr^  iv,  i8. 

3  De   Knkuk    und  de  Achtemagel,  dat  sunt  de 

rechten  Sommervagel.  —  thertnmm.  fici. 

4  Dem  Kukuk  kann  man  nur  mit  Kukuk  antworten- 

UoU.:   Antwuord   dou    koekoek  lil«t,  Of  toj  WAt  ikicawt 
(Üarrtbomft,  J,  437  •,; 

5  Den  Kukuk  und  das  Siebengestim   sieht  man 

nicht  beisammen.  —  Schambach.  II .^&t, 
Dan. :  KtUikeren  og  syv-tU«rne&  Boe«  ikko  sMUiien«    (Prov, 
dan.,  966.) 

C  Den  verteinten     (U.)  April    mot   der  Kukuk 
ruupen  oder  hi  mot  basten.  —  ScKaml/ach,  Lim 

Fimicn'icii,  /,  361 «  7, 
In  HATtb  b«i  Baren  iprlolil  der  Knkuk:  1*1  (Ihr) 

konul  rflapen,  wknodr  dftt  jel  wlUt,  Ik  rlap«  nlt  •her  bis 
den  f«lflaioton  April.    (Firmenich ,  I,  »l,  1.) 

7  Der  alte  Kukuk  bleibt  beim  Kukuksgesang« 
t-at-:  Uftro  t«n«x  ronUt  •«nMotltaa.     (timttr   11  ^  f»S; 

Uknann,  »,  48  J 
Sihwtd.!  Hae  liunger  •\n  g»fnbU  Wljt«,    (Omlh ,  S09.^ 

8  Der  eigene  Kukuk  singt  immer  besser  als  des 

andern  Nachtigull. 

9  Der  guckuc  ru£fl  jm  selbs  den  namon  auss.  -^ 

Egenolff,  366*;  GnUr,  l,  13,  Htnitch,  819,  41.  Itortr- 
ler,  104;  Sdiotlä,  1114^:  Blwn,  Ud;  Euelein,  Hl:  5im- 
rock.  6007. 
In  liftonoTer:  D«  Enknk  >Opt  ilnen  eigenen  Nimen. 

tSchamback.  J,f94,)  NordfHeeUch  »xif  Anntm:  A  Ka- 
ftO^  iprAgt  IAH  AaI  NOom  aüt).  Auf  Sylt:  Di  KnkAt 
r«pdt  tin  ein  K6in.  (tfaupt,  VJILÜZ,  i^.J  Schleciech 
bei  Frotnmann ,  7//,  347, 933.  0^f«n  «itle«  Seibatlob.  .,£r 
Ui  die  Dronuneto  eeiner  eigenen  Togenden/*  (S/mk- 
$peart.)    ,^n  ntnnat ,  Knknk ,  deinen  IwieD ;  dorn  Aa*- 


rnf  handelt  niir  von  dir.    In  dieeer  Sorgfeit  icbeinat 
do  mir  beredten  MAnnem  nncbenehmen."   (Hag*dom) 

Dan.:  Kukkeren  nuiber  lil  »gen  uvra,    (Prw,  dan.,  S&S'J 

»1. :  La  p»ll«  e«  moqne  do  foargon. 

lat.i  Concjx  e»i  ipeitu  aoiaine  proditnr. 

iO  Der  Guckguck  singt  sein  Qcsang,  ob  der  schon 
alt  ist.  —  Ulmann,in.iL 
ihim.  t  Omwi  knkkar  ein  Bang,  om  den  eail  er  fRjnniel. 

11  Der  Guckock  muss  jm  selbst  sein  orgycht  auss- 

mffen.  —  C^^nw.  lil,  U;  Tajfp%*u,  13»**.  Wtrif ,  Zeil- 
»fhrift.in,m, 

12  Der  Guggttck  legt  seine  Eier  in  frembdc  Kester. 

—  lleniicH  ,  9€3 .  8;  iVtr^ ,  X/«  M. 

Oilt  abrigent  nar  tod  OemelneD  oder  Grünen  Koknk 
(Cacoln«  eanonu  ).  Der  enerikBnlecfae  (C.  enerloluiai ) 
bratet  neeh  den  dortigen  OrnndeetB:  Hdp  yoenelft 
eeine  Sier  teU>*t  «tu.  Die  ■icbenbOrger  8a«lieen:  Der 
Knkuk  Hecht  ninj  0er  k  trvmA  Kketer.    (8ckmi*r .  »0  ; 

13  Der  junge  Kukuk  ruft  wie  der  alte. 

„Ancb  der  }aoge  Kukuk  ruft  wie  der  Alt«  nnd  d«r 
^te  krabet  Jnet  nicht  ändert  «It  der  junge. **    Dl«  Fln* 
nen:    Knknk  ruft  atet«  der  Koknk,   Kaknk  tteU    der 
Nobii  de«  Knknk*.    (RHnibe^^  Vll,  96.) 
Oitn'ec««  B»RjorvOaTmn<L«xiKQa«    CL 


1-t  Der  Kukuk  behält  seinen  Gesang,  die  Glocke 
ihren  Klang,  der  Krebs  seineu  Gang»  Narr 
bleibt  Narr  sein  Lebenlang.  —  Simrock,  eooi: 

Dimokrttos,  IV.  U8. " 

15  Der  Kiikuk  eifert  mit  der  Nachtigall.  —  Uh- 

mann.  8&3.  13. 

16  Der  Kukuk  frissct  seine  Mutter,  die  Grasmücke. 

—  Luther'i  Ttukretlrn ,  ai  *, 

Ein  eue  Irriger  Neturkeantnlt«  ontsprungenet  Büd. 

17  Der  Kukuk  hole  den  Freund,  der  mit  den  Flu» 

geln  deckt  und  mit  dem  Schnabel  hackt. 
13  Der  Kukuk   hört   auf  zu  rufen,   wenn  er  den 

Wiesbaum  fallen  hürt  oder  das  erste  Mandel 

auf  dem  Komacker  sieht.    (Ofurörterrmk.)  — 

Ilaum{faritn.  I.  95. 
19  Der  Kukuk  ist  auch  schön.  —  LfhmMn.  707,48. 
ao  Der   Kukuk  legt  stets  in  ein  ander  Nest.  -> 

SdftlH»  1143*. 

Dm  wire  keine  Kuntt-,  aber  dei  Dewuudemawertho 
d«bei  ist,  WM  so  dem)  vii^lcn  andern  Waadarbareo 
kommt,  das  man  vom  Kukuk  aobon  kannte,  dMi  da« 
Kukukäwolbcben  tn  jede*  yon  Ibin  daeu  gewählte  Vo- 
g«loeat  immur  nur  «in  Ei  logt ,  das  naob  Farbe  und 
ZeiebnitDg  etota  eboaeo  ausaieht  wie  dies  Kor  der 
wlrklioben  NeatciganthUnier.  Auf  der  Vereammlung 
der  Omitbolog«n  1831  tn  Berlin  hat  einer  der  bedeu- 
tendatim  Vogclkonnor  Dentacblanda ,  Paetor  Balilamna 
an  31  Kiem  dlps  aachgewiesen  nnd  andoro  Vogolkeoner 
baben  diese  Kotdeukung  Mitdaa  beetstigt  geranden, 
Scktt'td.;   Kukkuk   ligger    giArna  I  annara    nActe.     (rvr- 

21  Der  Kukuk  liecht  und  brddicht  nit,  der  Far 

dier  brfidicht  und  hält  es  nit.    (Sieitetibürg.'$ädu.j 

—  ScÄtMler,  31». 

22  Der  Kokuk  rnfft  seinen  eigen  Namen  anss. — Petn, 

II.  90;  Bram,  II.  533;  Früchbirr^.  3316;  ilatmi ,  64. 

Die  illebenbürger  Socbton:  Der  Kukuk  rufft  iolnje 
Konen.  (Scktuttr,  'JJi.J  In  Oetfriealaud  :  Der  Kukuk 
rOppt  aln  egeo  Kam  ut.  (Ktm.  745  ;  üichtFald,  1141.;  In 
Pommern :  Kokuk  r<ippi  «inen  egenen  Kamen  ai,  (Doh' 
ntri,  361  V  1,0  Sittoo,  acb  o  Zeit.  £a  rufft  den  eig- 
nen Nahmen  der  Oogguk  annoch  aus.  Der  Blinde 
«cliUt  den  Lahmen.**  (KtiUr,  133 1>.) 
L<a.:  Ipte  acmel  canit.  ffMUppt,  I,  210;  Stpbotd.  tUJ 
Pi/in.:  Cbwala  a  wlMsjca  uat  ämlerUfi,  «  oodajcb  pacb- 
nie.     (ilasMon,  64.; 

S3  Der  Kukuk  schreit  nicht  eher,  bis  der  Hafer 

grün  wird. 

„  Inabeeoudere  *' ,  bemerkt  Baumgarim  (1,95),  „wird 
Georgi  ala  dar  Tag  genannt,  an  welch«»  er  ku  mfeu 
anfangt.  Ein«  Blumo  ( Lych.  flos.  Li».  > ,  welche  um 
dleee  Zelt,  wann  et  ankom.mt;  zu  bluhou  pflegt ,  hcieat 
daher  aoch  Gogitter  BlOemel.**  Der  Kokuk  heiaat  in 
Obernaterreich  Oogu,  Ooga,  OTigJtser. 

24  Der  Kukuk  singt  im  neuen  Jahr,  so  wie  sein 
Sang  im  alten  war. 
Dan. :  dugen  larer  hrert    aar  at  elange  ^  og  kand  dog  In- 
gen anden  Tliae  end  kuk,  kuk,    (i*rov.  don..  3^.> 

S5  Der  Kukuk  singt  seinen  Namen  eelbst  —  Be- 

iri,  II,  »9;  Henitch,  et9,  SS. 

26  Der  Kukuk  trieb  manchen  vom  Hausbrand. 

27  Der  Kuknk  und  das  Siebengestirn  kunnen  sich 

nicht  vertragen.  —  Sckambarh ^  11 .  6^. 

Man  eiebt  aie  beide  niabt  xoaammen. 

SS  Des  Kukuks  Sang  ist  kein  Harfeuklang. 

29  Durch   einen  jungen   Kukuk    kommt   die  alte 

Grasmücke  um  ihren  Kopf.  —  lUieiein,  sci; 
Wolfort,  CurvuUdten,  l,  35. 

Man  engt  dem  Kukuk  viel  Uebels  nach,  ao,  dMi  er, 
berMgewachten,  dlo  YOgel  frMie.  die  Ihn  ernähren. 
Dan.:    naar    gogcn    er    npfiidt  of  faglao,  bliver  fugleu 
cpcdt  af  gdgen.    (Prov.  dam.,  350.; 

30  Ein  französischer  Kukuk  singt  besser  als  eine 

deutsche  Nachtigall. 

Zur  Verepottun^r  der  Fra&xoeen,  welohe  fbr«  Ueber> 
legenheit  in  Künaten  und  Wlasenschaften  den  Deut- 
•ebeo  fegenaber  nbjnrednerlaeb.  behavpteu.  In  dieeem 
Sinne  findet  rieh  dM  Bpriehwort  bei  KrUrr  (I3ij'>)  an- 
gewandt; „und  glaube  ieb  nnn,  daaa  et  den  (kNlmnken 
gefbeet ;  ein  frani^fischer  Ouckttk  aluge  besaer  ala  eine 
deotseho  NacbtlgaU." 

31  Ein   Kukuk,  der  um  Mittag  viel  achreit,  ein 

Storch  der  viel  klanpert,  und  die  wUden 
Gänse,  die  sich  sehen  lassen,  verkünden  einen 
warmen  Frühling.  —  /^Mwj-.lifladkd/ka-  und  4ur- 
kimfUikAUnder  lur  1S6«,  Wim  mi  BrUHm. 

107 


1699 


Eokuk 


Kokuk 


17(» 


S 


32  Ein  Kukuk  guckt  dexa  andern  nach. 

„Im  P*rn»MO  ««indt  «Üe  bloate  Lcgiilen  >  die  »ontt 
aiobu  audent  wisseo  fftr  ^t  Lauter  Kael  erklärt,  die 
nar  potael  ftrbcit  ihan,  tehen  vnnd  «chcclbeo.  va«  au« 
der«  fttrgevehreiben,  wie  ein  Uuggack  dem  unaem  nach 
guckt.  •♦    C2,«Amfl«»J»,  2^9,  89.; 

83  Ein  Kokuk  könnt  wol  für  einen  Sperber  diifcb- 
fliegen ,  wenn  er  sich  nicht  mit  «einem  eigen 
G<»ang  vcrriethe,  —  iimuch,  818,  54;  Pftn.  tl, 211. 

34  Ein  Kukuk  echreit  lange,  ehe  er  ein  Ei  le^rt. 

35  Ein  Knknk  and  oin  Zeia ,  singen  nicht  eine  Weis\ 

36  Es  sinct  kein  Kuktik  oder  Eul'    wie  ein  Nach- 

tig&jl.  —  llmitch ,  »5« .  9. 

37  EL  raupet  (mfl)  de  Kukuk,  »chnid  Speck  upp. 

(WaUeck.)  —   l\rmaticii .  1 ,  IM ,  17. 

38  Gackuck  bleibt  allezeit  in  seinem  gessog,  wie 

der  Barfuflaer  bei  dem  iatrang.  —  Gmier,  in,*S: 

Lehmann,  fl,  n^,  93. 
Mkd,:  Wui  ■wie  vil  UAn  den  gnach  lört ,  «In  gttkgaken  «r 

do«h  ülht  YArkfcit.    (Rtnuer.)    (XtnfffrU ,  44.; 
üän.:  Qtgm  knkker  aine  «uigt  otn  d«n  end  er  ganunel. 

(Fr«9.  dam.,  U».) 

39  Herr  Kukuk,  seid  ihr  da?  sprach  die  Krähe  zam 

Edelfftlken.  —  Eudan .  392. 

40  Ist  der  Kukuk  sonst  auch  BÜIJ,  singt  er  zwi- 

schen Mint  und  April. 

In  dor  franiöBlachen  Sohwclx:  InttÄ  Ma  et  Arri 
tauita,  ooTicou  aclic  te  tL 

41  Jeder  meint,  sein  Kukuk  siugo  besser  als  des 

andern  NaahtigalL  —  Simroek,  flOOS:  Utintbero 
Itt,  46:  Körte.  MIÄ;  WiniMer ,  IX,  19;  Brom,  /,  8070. 

ktUer  (152l>)lil«ct6tnenbre«laacr  Kr&ntor  «•««&:  „ü 
ioder  deockt  wui,  le  Ookitk  «ingo  «ehincr  &«  »ne«  An- 
deta  BAno  NacLtigaJ  ;  ich  gLiabe  ombBt  dMa  ich  raoht 
ho,  aoa  ich  m«lD0,  meno  Lebeosoart  soo  eine  tu  d« 
boitOB.  Dean  bir  Iioau  Jaa  mit  ■an  rl«l  Sechen  «u 
«choAffon,  dl«  alloDthalbeii  an  obtohoillgen  graat««» 
Jf ntsen  boa». "'  (Vgl.  auch  JlolUi,  Et«Uf'fttr,  I,  127.) 
MaU.:  £lk  moeutdatEOa  koekoek  fraaijor  «infft«  dan  oeiii 
andere  nacbtlgiü.    (UarreliomSe  ,  /,  4S7,'',; 

42  Kein  Kukuk  singt  wie  eine  Nachtigall. 

UAd.!  Dott  gonchei  eano    i«t  nlcnden  wert  wan  dflr  mau 
besxerf  niht  cagort.    (Frtidank.)    (Zingtrltt  44.Jf 

43  Kukuk,  Bäckerknecht,  ei  nan  sage  mir  recht« 

wie  viel  Jahr  ich  leben  soll.  —  Eitdein^nv. 

Besieht  aich  auf  die  Sage  ,  daae  dor  Kukuk  oin  vor- 
•aabetter  Btoker  aeh  Ber  deutnoho  Volkaglaabe  an  die 
prophotiache  Gab«  d«a  Knkuks  ist  uralt.  Schon  Caipar 
JJcisf^-rbncA  (V,  17)  apricht  im  Jahre  1221  mit EnUrÜatnii« 
Ober  den  aobon  damala  allgemein  geltenden  Glanbon. 
Ein  Beitrag  aue  u^Uck^t  Zuittei  Ai/xrtini ,  Narrenhay^ 
Angaburg  1017:  mEiu  alt  Weib  firagte  den  Qnkuk, 
wie  lange  tle  nooh  xn  leben  hatte;  da  fing  der  Vugel 
an  fttaftnal  gncknk  zu  aIngen  und  die  Frau  YCTtnointo, 
daaa  aio  aoob  fUnf  Jabro  eu  leben  li^ttte,  '^^  Auch  im.  aerbi- 
•ohea  Volksglauben  nimmt  der  Kakuk  eine  bodeatendo 
Stelle  ein.  Wie  der  aohwarao  Eabe  ein  twheilvcrkan- 
deador  Vogel  und  der  Solmetecber  nnd  YorkündiKcr 
■ohw«T*en  Unglücke,  ebenso  der  Knkuk,  Je  nachdem 
man  dieaen  am  frtthen  Morgen  odor  nach  Sonoenunter- 
gang  hört.  Der  Kulrait  dea  aorbiacbon  Volkiglaubcna 
gehört  tibrigoua  an  und  für  eich  der  Monachhoit  und 
der  Thiotwolt  uleichmOiifit^  en,  wie  Aohulichos  auob  im 
altprouaaiaohim  Volkaglaubon  vorkommt,  denn  naoh  der 
"  -  -  -^  reiblich  kokuwisa) 
verstorbenen  Bruder  ao  viel 
weint«,  daaa  ei  in  «inen  Vogel  verwandelt  ward,  der 
eintönig  «ein  endloaea  Wehklagen  iu  die  Lnfl  acbickt. 
Ein«  Serbin,  welche  einen  Bruder  verloren  hat,  bOrt 
kelxum  Mnkok  ohne  Thrfcnen;  und  der  Auadruck  ,,ioh 
armer  Kttktxk"  lat  eprichwOrtlich  nntor  den  Serb«n. 
(Vgl.  Tk.  Äimdr  Au  lerbLicA*  Volk*Ut4  im  t)tHi»cken 
Mtutum,  Lelpaig  1867,  Nr.  a5.;  Aber  niohl  bloa  bei 
den  SbtI'  '-  -  -vVrn  wio  bei  allen  alaviachen  Völkern 
die  Vf  -i«6(}  Vorebrang  gcuiotaon,  dor  Sper- 

ber V.  J  .<ül   der  Trauer  galt;   ao  heaaaa    dor 

Kukuik  iij<-  iiuuu  u^r  Weiaaagong  und  durfte  bei  Todes- 
atrafe  niohl  getodtet  worden.  Man  nahm  gewöhnlich 
an,  dau  die8e«len  der  verwandten  Veratorbonen  öfter 
in  Kukuke  Qborgehon.  In  miheniaoben  Liedern  Ut  der 
Knkuk  ein  Vogel  der  Trauer  und  VVeluuuth.  Selir 
h4alig  atöaat  man  in  aolchen  auf  eine  Si^gti ,  wie  ein 
jungea  MAdehen  in  cinon  Knkuk  vorwaudelt  wird. 
Vgl,  darOber  Wunbuth  I,  21«,  wo  aolobo  Lieder  mil- 
getbeüt  w«rden.  Zuweilen  erscheint  der  Kukuk  auch 
ala  ein  Vogel  der  Liebe,  ala  den  Vorboten  tiefer  Web- 
math, die  elu  liobeglUhendea  Uent  «rfaaaen  aotl.  2u 
Litauen  wird  noch  joUst,  wio  \Yurzh,v:h  (a-  a.  O.)  or- 
BÜhlt,  zu  Bhron  da«  Kukuka  ein  Feit  begangen.  Am 
dritten  Tage  naoh  Oatem  veraammclt  Bich  die  Jugend 
dea  Ratue«  nnd  aingt  veraohledenu  Lieder,  worauf  der 
Kuknkatanx  (Oiagtiijr)  folgt-  Vgl.  ferner,  Naturge- 
ftcbicfato  wie  Volkaaage,  den  Knkuk  betroiTcnd:  Mann- 
harüt,    Zeitackri/t  für  ^ytkcL,    JU,    136,   Ül  n,  »76; 


aerbiaehau  Kabel  war  der  Kuknk  (w« 
ein  Mftdehen,  daa  tun  den  verstorben 


iQ  Dr.  C  9eki(- 


Preem  in  der  XahiiinHniu  !=!.'•'..  H.    .M> 

4u.lfi.W,7.V 

III,  •/'.l  un 

der  den  Kiil.    ..         .  _: .  ..  .-..   ..i,_ 

Ur'l  Thi*r'  und  KrMUtrhvcJ* .   Ü ,   Ü. 

44  Kukuk  —  Dickbuk.  —  FrUchbier  \  aw. 

Df  letzte  Aoadmck  aoU  daa  Echo  »sf  4«b  B«f  daa 
Kukuka  «ein. 
46  Kukuk,  Koku,  en  Narre  bist  du. 

Sohertapmcii  der  Kinder. 

46  Kukuk  noani  Mai  hclpt  manch  einen  op  de  SiuL 
\  Dan. .-  Kukkuk  rsaber  ait  egen  Nana.    (tVo9,    «loa, ,  JGtj 

47  Kuknk  schreit  nur  korse  Zeit. 

Aach :  aehmfiokt  aar  kurz«  Zeit,  tmil  beajMit  «ieh  dana 
auf  dea  ftllber  in  Wlttcnbetg  untec  dam  Namea  „Ko. 
knk  "  gebrauten  Biora ,  daa  nicht  lAiiger  gut  tu  Uta- 
keo  geweaen  »ein  aoll,  al«  man  dan  2r*a«fB  Kakak 
aohreleii  hOrte.    (ßtrmann,  1773.; 

48  Kukuk,  enid  Speck  up. 

itoSwed«r  ala  Kaohahmaag  daa  KulcakmfiM,  oder  ala 
abgekflnta  Wirtliaehaftaragel,  woaach  dar  iSpeck  etM 
im  Frühling  aufgaeeJuUttea  werdas  soll,  wann  der  X»- 
kuk  XU  rufen  beginnt.  —  In  Oberl»atflKrateli  «idarsilk 
der  Volkaglaalw,  dam  Knknk  aa^avralka.  Wer  daaa 
Gugitior  naohapottet ,  aagt  man ,  bakomma  dia  Oagt«  odar 
Gngaachokn-  (Baurnfforttm ,  I,  96.; 
4Ö  Kukuk  über  dem  Stock,  wann  kriegt  ich  meinea 
Brautrock;  Kukuk  überm  Iliigel  (Hüttel), 
wann  kriog*  ich  meinen  Sterbekittel. 

Dieae  Frage  richtet  man  in  ThOringon  aa  deak  aetde^ 
aalverktindendeo  Vogel,  die  er  doroh  dia  Said  eeiw 
Hufe  beaaiwortet. 

50  Kukuk  und  Nachtigall  (Zeis)  singen  nicht  Ein 

Lied  (Eine  Weise ). 
H{At.:   Ben  koekock  en    oen   aiji  xingfta  iii«!  6tea  vtia. 
(Earrebomet,  l,  427«.; 

51  Kukuk  vom  lieawen  (Uimmel),   wie  lange  toll 

ik  leawen.     (West f.)    —    Wurzbach  II ,  243. 

Frage  an  den  Kuknk ;  ao  oft  er  mit,   ao  vSal  4aki* 
(  Vgl.  (»'riinm .  MtjftA. ,  3JS».> 
Hoil,:   Xoekoek  oven.  ho«  lang  aol  Ik   laraa.    (äam^ 

bvmfc,  I,  427  »>.; 

5'2  Lief  bald  Ulscht  te  de  Kokuk  ne  mi  sainigeo. 
(Stebenhürfi^^detu.J  —  Schtuter,  249. 

53  Lob   dich,  Kukuk,  mit  deinem  Gesang;    man 

hört  am  Geschrei  wol ,  was  du  Ar  ein  ITogv! 

bist    —  l*etrt,  tl.  441. 

54  Man  muas  den  Kukuk   lassen  kuken  |  er  hiliV 

nicht  besser  gelernt,     (ts.  Uund  i^ii  «n4  8iQff«ik) 

—  Lehmann,  543.  79. 

55  Schrei,    Kukuk,  wie  ein  Kukuk;  was  aber  in 

der  Erde  vergrahen,  wirst  du  nicht  herao»> 
kukuken.    CLitaumj 

56  Schreit  der  Kukuk  viel  im  Mai,   klappert 

Storch  und  zieht  die  wilde  Gans  ins  '  _ 
so  ist  ein  schöner  Frühling  yur  Hand.  —  ffcm* 
bera  Vn,  19:  Orakel,  33», 

57  Von  einem  Kukuk  kann  man  nicht  mehr  v«t» 

langen  als:  Kukuk t 

58  Wann  de  Kukuk  na  dem  haiwen  Aprü)  r&aj 

alätt     de    Kogge    up.     (herlohn.J    —   F* 
Ul,  185. 

b^  Wei  de  kukuk  tom  Listen  Mal  raupen  bor,  haMt 
Geld  in  der  Taskc,  dann  hadd^  e*t  ganse  Jothr. 
(iVctf.; 

Hat  der  Landmaan  im  FrObjahr  noch  Geld ,  »q  f«^ 
ea  ihm  wol  auch  im  Übrigen  Jahre  nicht.  (Vgl.  Onmm, 
Ufftfi.  300.)  In  Obcröatorreioh  pflegt  num  daa  Geld  la 
der  Taacho  beim  ersten  Kukuksrufo  au  achüttcla,  «rail 
man  hofft ,  C4  werde  aich  K'dann  venaehreo.  (ßanm 
yartfn  ,  J,  ll(]>;  Uuit  er  vor  einem,  au  geht  ea,  in»  mtm 
in  ObcrOatcrreich  moint^  daa  Jahr  hiauiareh  laJil  «taaB 
vorwarta.  Man  aoll  froher  anoh,  wann  oaa  Ifta  da« 
ernte  mal  rofen  hOrte ,  «twa«  untar  daa  VA 
haben,  in  d«r  Xalaang,  da«  briage  Glaok.  «Ilftrl 
ihn  daa  erat«  mal  im  Anawirta  aokraioii,  »o  aoU 
auf  einen  grünen  Waaen  atohen,  maa  eUrbt  daaa 
gasue  Jahr  aioht."  (BMimptttttn,  I,  9b  f^.; 
60  Wenn  de  Kokuk  röpt,  sau  ig  dat  Speck 

—  Scbambach,  U,  69. 
Nach  dem  Tolkaglanben  maas  aber  d4>r  K.aJtalti^dai' 

IkUi  bii  lom  14.  Apcil  ru  mXco  anfingfrn 
Ol  Weim  der  Gngger  in  Merze  achreit, 

Storch  viel  lüappert,  und  an  die  wilde 
lijt'ach,  so  gita'^a  ißraebe  FrfietiAg. 

Die  Finnen  sagen:  „Der  Kukuk  btiag"!  ^\a^ 
-  -  -aga.-  7a 


npf 


Jahtaiaatl ,  dta  •ttbwall»«  warm«  l'i 


nj 


1701 


Knkuk 


Kukuk 


1702 


I 
I 


u 


C2  WcDD  der  Gugg^  schreit,  so  bet  er  cn  Broio. 

— '  SulennciUiT ,  138. 

C3  Wenn  dor  Kukkuk  anfenget  lo  räupon,  let  sek 
das  Sclionstürcn  nich  roÄr  seien;  wenn  hc 
nicli  mär  röpt,  is  et  weer  da.  —   Sckutnbiuh, 

B«  lange  dor  Kokuk  raft,  ist  Amm  Slebeugcsttrii  (Ple- 
j*d«ii)  nicht  BlchtbftT;  geht  ca  »bot  Kai,  so  hört  dor 
Kukuk  anf  cu  rafon. 

C4  Wenn  der  Kukuk  Eier  legt,  mnss  ein  fremdes 
Neat  herhalten.  —  Simrock,  40m:  EUriein.QU, 

6&  Wenn  der  Kukuk  glcicli  hundert  Jahre  singe, 
«o  kann  er  doch  keinen  andern  Gesang,  denn 

Kukuk.  — *   Ikftri,  W,  636. 

66  Wenn  der  Kukuk  (lange)  nach  Johanni  schreit, 

prophezeit  er  theuro  Zeit.  —  flair.  Ilamkaiitnder* 

67  Wenn    der   Kukuk  nach  Johanni  singt,  einen 

nassen  Herhat  er  hringt.  —  üchmiu.  /.iTa.ai, 

Reuubi^Q  Vlli.  14». 

In  Kimiii  behauptet  man :  Wio  irkl  Totfe  n%oh  Jobanni 
dor  Kakuk  tchreit,  90  tIoI  Tage  nach  Micbaelii  komme 
keine  JCalte.     (Keinxherg  VIII,  149.; 

G8  Wenn  der  Kukuk  raupt  tor  rechten  Tit,  raupt 
he  veriien  Dago  vor  Sunt  Vit. 

Die  Veuotier  lageit:  Am  8.  dai  Aptil>  d»  enli  dor 
Kukuk  kommen.  Kommt  er  am  ^.  nicht,  lo  ist  er  todt 
oder  gefangen.  Und  komiat  er  uui  10.  nicht,  au  Jet  er 
gefaagvn  Im  Zatiu;  und  kummt  or  »m  'iO,  ntclit,  ao  lit 
er  gefangen  Im  Korn ;  und  kommt  er  am  3u,  nicht ,  eo 
ue  ihn  der  Hirt  mit  Tolenla.    (Rtina^trg  ritf,  iSl.; 

63  Wenn  der  Kukuk  roppet,  dann  kann  man  dat 
fleisch  rauch  üten,  eher  dögt  et  nicht.  (Satm- 
taad.j 

70  Wenn  der  Kukuk  ruft  im  Wald,  dann  regt  sich 

jung  und  alt. 

Mit  dorn  Loben  der  Natnr  igt  auch  du  Ophc'''  <».i..K".i 
orwaoht.    Die  Beigama«kt)a  nageu :  SolttUd 
ruft,  UbonJl  Pedro lü ,  d.   h.    der  Arbeiter   t 
Ubendl    Anstelluuii.    Dia   8ioilier:    Wenn   m«?    «'hrLuic 
«ingt,  kann,  wer  eioen  aohlechten  Petron  ( Herrn )  hat, 
iim  wechtolu.     (Htintbtrg   Vllt,  '<i'X) 

71  Wenn  dor  Kukuk  Rtdiweigt,  beginnt  die  Lerche. 

W«un  die  IJchwItxer   »af'hörftu,  reden  die  Ycnt&n. 
digou. 
UoiL:  Ale  de  koekoek  swljgt ,  boort  mon   den  loenwerik. 

72  Wenn  der  Kukuk  tausend  Jahr  alt  würde,  so 

lernt  er  doch  nichts  anders  denn  Kukuk.  — 

l.rhvmHn  .  i»,  18. 

73  Wenn  der  Kukuk  zu  den  Häusern  fliegt,  wenn 

die  Brtindelen  oder  Eothschwänzchcn  herum- 
fliegen, die  Speiern  niedrig  fliegen,  wird  sclilcch- 
tes  Wetter.     (TtroLj  —  neüubtrg  vuj,  w. 

74  Wenn  die  Kuknk  im  März  viel  schreien,  kann 

man    sicJi    auf  einen  nahen  Frühling  freuen. 

( f)<T  kleine  pfdlsiMch*  Gftchichlikalendfr  für  IHiJ 

75  Wenn  Kukuk  und  Esel  singen,  muss  die  Nach» 

tigall  schweigen. 
lidn.    Grtgon  bolder    raeere  af   eeelets  end    nattorgelont 
•ang.    fiVof.  dam,,  2«>JI 

i^  Wer  lobt  des  Kuknks  singen  und  der  Schne- 
cken Springen,  der  baren  Tanz  and  der 
Bettler  sehren;  von  dem  hdsst  ea  in  ollen 
Ehren,  dasi  er  nie  hört'  der  Nachtigall  Sin- 
gen, nie  sah  des  Leo|)arden  Springen,  noch 
welschen  Tanis  and  kaufleut  essen,  oder  hat 
aUon  Sinn  terjgosaeo.  —  Bistitw.  sei. 
Wird  der  Kokuk  noch  alt,  er  aehreii  immer 
dasselbe  Lied  im  Wnld. 

'7S  A  wird  og  nicht  hiereu  a  Kukuk  singen.  — 
Comolcke .  i». 

*79  Da  hont  da  Kukuks  Dank         ^    ■    ^  '"•"    ^fv.  s. 

Well  die  }nngcn  Kakak^  u  toU 

len.     Man    kuun   aaa    JeUi  beu,, 

dae»  der  Kukuk  bloe  V(»d  LlJ•ulkl^u  lutil. 

*S0  Da  ist  der  Kukuk  tlrinnen. 

^,.  .M,.*  m*ci  .,.  \r,„.  1,,.,  ,•-,.  u>nd«rn,  wenn  oine 
8ei  VgL    WoITm   I*il. 

$<:>.  ■ 

•81  Da   uiurhie  man  agcü  Uca  KnKuJci  werden.   — 


*  82  Da  soll  mich  der  Kukuk  holen. 

Bo  ecbAll  ml  do  Kukuk  halen.  (Lmtrfmktra,  /f ,  316.J 
Kukuk  gvhurt  zu  den  Wörtern,  dia  wio  Donner,  Oder 
(«.  d.)  u.  e.  w.  als  Glimpfformcn  gebraucht  werden, 
um  oiuou  (jegeoitend  an  bexeiohneu  ,  den  man  gerndesu 
wie  üott,  •lo«ai,  Teufel  a,  ■.  w.  nJcbt  nennen  will, 
wenn  man  uchMu  Ausrnfen,  Vorwandernngon,  Botbeue' 
rangen  und  VerwUrtBchungou  äuiecrt.  Unter  Kakak 
wird  der  Teufel  ^omelnt.  ,.äawol  im  alten  Volk«- 
glanben,  ale  auch  im  Volkeliede  ipielt  der  Kukok,  üutx. 
ganoh,  Oaacb,  namentlich  als  wahreagonder  Vogel, 
Zeitvogel  und  FrlkbUngebote  oiue  bodeuiende  Bollo. 
Brtt  apatar  wurde  er  ein  tenflii^ohoa  Tliier  '-'»'<  '>'<^m- 
felemitake  oder  der  Teufel  eolbst.    So  epu'  h 

Bedenaarteu ;  I>a«  woiii  der  Kukuk.  Man  m 
kuks  werden.  Den  hat  der  Kokuk  hcrgobr..  i . 

Dar  Kukuk  und  Boin  KUfier.    (Grimm,  JJy'-  f 

die  letalere  Itodonaart  hat   man  auch  dit.>   ^  ^- 

tendea:  Der  Teufel  und  eeln  Anbang,  der  ivumh  uu«! 
seine  Oroiemuttor.  Im  E'Ieati  kommen  nnch  dee  Pro* 
feeeor  a,  Stöitr  Znaammenatellung  folgvnde  Bedefor- 
men  ▼or,  iu  denen  der  Kukuk  verkleidend  auftritt: 
PolaGapol  I  ToU  rfUpeli!  BtmOUpell  I  wollt,  de  w&nch 
bin  Gapbll  Zucm  Güpell  f>eh  min  GLTel)  Schick'  ne 
inm  Oopel !  Hol  di  d*r  •'  r  '•  '/iiou  Oaggert  nia 
Ouggcrl    Zoem  Guggukt    i  k!     Du4B  dich  dar 

Ghugguok    hol'.     (Vgl.    l  il,   lAib,    1.)     PoU 

Guokauob.     (Fitchart,  ttm^^-n. ;  erouintann.  /K.  4(13,^ 

•83  Da  sollt  ihr  den  Kukuk  kricgcn. 

Ik>U.:  Dat  moit  je  de  kookook.    ( äarr«botnce ,  /,  427».; 

•S-t  Dan  bat  der  Kukuk  geholt. 

*  ß5  Das  ist  um  des  Kukuks  su  werden.  —  Fmch- 

fckT',  2214. 

*86  Das  ist  zum  Kuknkt 

FUr:  Her  Teufel  hat'«  ^oboU.  fV^l.  i/onlnmuM,  JH$ 
44tutachen   VoVu/tatt,  UerTohn  |85S  ,  //,  173.) 

*  B7  Das    mag    der   Kiümk  glauben,  idi  nicht.  — 

Tkpiiirvm  IhaUolantm .  43S  ^. 

•8B  Das   soll  doch  dem  Guggicb  en  Ohi-  abachlö, 

Bedeniart  für  Zornauebranbo. 

"  *0  Da»  soll  euch  der  Kukuk  lehren. 

,  UiilLi  De  kockock  mag  hol  u  dan  leeren.    (EixrrtVomity 
I.  4»7».; 
*90  Das  weiss  der  Kukuk.  ~  WuniMch  U»  Stf;  Früch- 
bifr  ■,  ttlJ, 

Einer  der  mehr  weil»  und  wissen    kann    alt  ein  g«- 
Wuhnlicher  Mensch. 
*9l   DasB  dich  der  Kukuk  gemacht I     (Meunngtn.) 
Auemf  beim  Milrathen  der  Arbeit. 


♦92  Dat  di  de  Kukuk  l 


Diihnert.  3€l  '*. 


VcrwUnBcbnngtfijrmol. 

•93  Dat  wcre  de  Kukuk.  —  l>«i*jHTi.  36l^ 

Antraf  bei  Verwunderung «  Verdnus,  oder  am  mi 
eagen ,  daae  man  einen  begegneten  Widerstand  »chon 
überwinden  werde. 

*  94  Dem  Kokuk  ein  Ohr  abschwatzen.  —  Kirehhofer,  tn. 
*Ö5  Dem   werd  de  Kukuk  ön  a  Pelz  (oder:  ön  e 

wollen  Strömp )  schicten.  —  FHtcbbitr  *,  3ue. 

Wenn  jemand  die  Winlierklolder  su  lange  in  den  Son» 
mer  hineintragt. 
•5?6   Der  tJuga   ist  los.      (OiNeniAlerreich.) 

Dor  Ktikuk  iat  lo».  IfQr ;  det  Tettfel  Ja!  loi.  £■  gebt 
echlimm  her. 

•97  Der  Kukuk  plagt,  dich. 

•98  Der  Kukuk  soll  den  Teufel  holen. 

B«ü.;   Laat    de  donder   or   tweo    maken.     (Bturtbomif, 

il.  143  »J 

*93  Der  Kukuk  und  sein  Küster.  —  t'ueiei«,  V». 
•100  Der  Kukuk  unter  Nachtigallen.  ^^  Kone.uu, 

Itratm,  t,  30«. 

*101  Der  mcmminger  { ulmer)  Kukuk. 

Der  Feldwart  meldete  einet  dem  betreffenden  BOr- 
gemuMstur,  daia  lich  im  Gomuindefetde  ein  Gugger 
(Kokiik»  aufhält«,  von  dem  su  befurobiea  eei,  daie  er 
aUee  Kum  lertrti^te.  Da  beachloa»  der  wohlwoiae  Bath, 
da»t  vier  M&nnar  mit  einer  Bahre  in  den  Acker  gingen 
tun  den  Gngger  harauaautragan.    (Auerintck.) 

*  102  Des  Knkuks  Dank  davon  haben.  —  ür^m.  tt,  bH. 

Loi.i  £and«m  mihi  gratiaia  rcfen,  nt  cncnltia  cnrrucae. 
JküeUim,  Kl.J 

*  103  Dn  lohnst  mir ,  wie  dor  Guckug  der  Grasamü- 

ckon.    —   Lehmann.  H.  73.  97. 

•104  Du  vrr?''^'*  ""=*  "^  Gukok  vo  dar  Sache.    (Kreu 
Lande*!'  rivi 

*  lOö  Ei,  dci   :-„. —  Ffy9dMner^,2%\t, 

*  lu6  Ei,  zum  Kuknk«  —  £i««<«in .  a«!. 

*  107  Einen  Kukok  schieasen. 

Wol  1a  dem  Binne:  nicht  da«  JKldeaien,  wae  man 
t«hl««i«f»  wiU,  al«o  seitien  jfiweck  verfehlen.    Der  Ku 

107' 


Ol 


1703 


Eiikiik 


Eakaksei —  EtUtunel 


knk  l«t  kAUl  G«g«iiilaild  d«r  Jt|[df  di«  Tötitang  daucl- 
ben  ward«  bei  eliuelBm  VAtkem  «ogar  »treng  bectraft. 
f,Det  sosduvoB  TB^ward  TefdnMwn  rud  b«i  «o  eui«ii 
Kokttk  gMlio«Ma.>*    flT.  ^<tc*«.  /F,  LIX.  3.J 

*I08  Einen  zum  Kokuk  machen. 

„So  wird  ÖB  nieh  d^ch  sor  MwUeben  und  bui  mir 
eiueu  Kokuk  toichtn.»'    (Ayrr ,  Jl^  iSlS,  MJ 

*  109  Er  gleicht  dem  KiiJcuk,  er  kann  nicht  mit  leerem 

}5jAigen  singen. 
mu.:  UU  tlAcbt  im  ko«ko«k.  Vi]  kan  mit  geeos  l«dig« 
mamJif  zioffto.    (Hambomi«,  /«  4S7^.; 

•110  Er  bat  oen  Kiikak  schon  oft  geiiört.  —  fire*- 

hofgr  ,  379. 

*111  Er  h&i  einen    Gucknk  verzogen.  —  UtOtemm, 

ni*\mia,  n,  11*». 

*112  Er  kommt  in  dea  Knknks  Kok.  (HtA^,)  ^  Sehmix*, 

11,  m, 
*113  Er  wird  den  Kukuk  nicht  mehr  singen  (mfen, 

schreien)  hOren.  —  Körte,  uu. 

K«la«0  iTflLiaiiti;  uifiLr  nrle^ben.     In  OaUTietlaud :    D« 

uU  d«  Kaknk  n*  •  d.     (Arm,  743.;    In  P«- 

d«Tboni:  M«i  hütt  .   uit  mA  rLiUpoi.     (Unne- 

ntch,  I.Ha,7  >     I»  ri'er  Sacbieii:    B    wil   de 

iUkak  urnni  '  Frommann.  V,  3}6,  U8^ 
FBr  Ponravr 

Ä>H.:   HIJ  «Ol  u  ..__.„  _et  boroa  »Ingeo.    (Marrt- 
tomte.  /,  «Ji^y 

*U4  E«  ist  dem  Kukak  nicht  zu  trauen. 

•115  Es  i^t  ein  rechter  Knkuk,  —  FrUchbier^.mn. 

Aach  «In  riebititf«r,  trealoft«r  Euktik.  DerKokokaU 
lr*ulofl«r  «iatu.  lu  der  »obwais  belstt  eiu  ungebetenar 
S(«beotiubler  Oagtcb.     (HtaUtr,  I,  493J 

*116  Es  ist  ein  undankbarer  Kokuk. —  TenseV»  Mvra- 

ttMk«  Inierrtditny .  l£»0,  S,  Ml;  rritchbter^  »19. 

„War  darob  (JndaiÜLbarkeit  ticb  an  Woblthitom 
varrtmUgt,  wird  ein  undankbarer  Kakok  gsnannt>  Die 
Unaeba  dentan  orklArt  dar  8a«lige  Orjpbjus  in  iciaer 
Grabiobrift  d«t  Kukuk».''  (itffCter,  140>>.;  Man  rer- 
leujodnt  d«n  Kokak  durch  die  Bahauptung,  er  tx«»mey 
•ohald  er  herangowacbfl«'ii  »«1,  dJo  V6gel«  die  ibn  ar- 
nabrt.  In  OberrjiUTreicb  f<taat>t  man  logar  Ton  ibm, 
daai  er  Vogeloier  raubo  and  üo  auatrinke,  and  sagt  da* 
her,  er  bOre  tu  »obreion  aof,  „wenn  d'  VOgl  i'  Lög'n 
bangant",  wall  er  da  ketne  £ier  mehr  bekomme.  Man 
geht  lo  weit  rn  behaupten,  er  eei  uar  da«  ereie  Jabr 
«In  OiigltaaT,  dann  werde  er  ein  Taubeniteatel  (Ha- 
blobt).   (Baumgarlen,  /,  96.; 

•117  Eß  istheat,  als  ob  der  Kukuk  los  wäre.  — 

Früchbier  ',  2224. 

•118  Geh  zum  Kukuk!  —  liraun,  II.  in. 
•119  Gugffu,  en  Narr  bist  du.  —  Toblfr.iiS. 
äoner«0praoh  der  Knaben  in  fi^letn  am  Bbein. 

•120  Hai  mi  de  Kuktik.  —  Kern.  ue. 

*  121  Hat  ihn  der  Kukuk  Bchou  wieder  da?  —  fritcii' 

•122  Hol  dich  der  Kukuk!  —  Fruchbitr*,mi;  Wun- 
hoch  U,  243. 

Aneb  aligemein:  Hol»  der  Kukuk  I  In  der  Scbwei« 
lagt  man  aaoh:  Hola  der  Bawiii  Holi  der  Beibeirechf 
Hol  diob  der  lUbbttuseli  äcUiesi  dl  ob  dor  ScbnippI 
(Sulermtitttr,  'iS.) 

•123  Hol  ihn  der  Kukuk  und  sein  Küster. 

„  Der  Wiedehopf  iet  doe  Kukuks  Quartiermacher,  und 
weil  er  aeine  Btinune,  die  der  des  Knkxilu  Ähnlich, 
fraber  im  Jaiiro  bdren  lojat  und  jenen  gleichBom  T«r* 
kundigt,  ici  haisit  er  im  Munde  dee  Volks  Koknka 
Kaster."  (Vi(K!r  Land  und  ifccr,  Stattgart  1660,  B.  707  <:.) 

*  124  Ich  möcht'  ihn  zum  Kuknk  wünschen.  —  Fmch- 

bitr^,  2386. 

•125  Ich  will  nicht  der  Kukuk  sein,  der  immer  sei- 
nen Namen  ruft. 

X.ai..' NemihiSuffenaflOBfleiö.    (Vntro.)    (Binder  II ,2Wi,j 

•126  In  des  Kukuks  Namen.  —  Fmchhier'^.sni. 
•127  Kukuk,  Brebukl  Kukuk,  Eierdef.  —  Kein.  744, 

Ho  rufen  ;dic  Knaben  iu  Oetfriosland  licim  Anblick 
eiuei  Kukukt,  von  dem  laaa  engt,  er  trink«  andern 
Vogetu  die  Eier  aue. 

•128  Kukuks  Dank  haben.  —  FHschMur*,  2228, 
"129  Ma  moint,  'r  hab  *m  Gug^fng  da  Uintera  aus- 
gesupft.     fObertchfraben.J  —  Birtinger,  795. 
D.  fa.  «o  mager  Ist  er. 

•130  Vom  Kukuk  träumen, 

•131  Wie  der  Kukuk  mit  zugebundenen  Äugen  fand 
sie  ihren  Mann. 

Bezieht  lich  auf  den  in  I^itanen  am  dritten  Tage  nach 
Oatem  vtattfindendou  Kukukatana,  deaaen  Weaent- 
Hohea  darin  beetebt,  da««  man  da*  Bcbömte  Müdolien 
anawäliU  und  ilun  die  Aageu  rerbindat,  worauf  die 


ftbxjga  G«aeUidiAft  aiMa  Kviia  am 


J 


Ibm  dia  JttMÜBgtj;  5«dar 
ai&at;  KakäS^Kfinigin,  Knka  kalnx 
Koka.     D«n  nun,  welchem  dsa  BUdchen  vor 
dem  wohl  will,  ncont  e«  beim  üaBaen  ;  vnd  M 
•oklM  Wei««  JUngUnge  gewählt,  nioiuBt  «a  i 
bAranier  and   die  Ge«*4blt«n  aind  dca  Tag 
■ainaTAnxer.    (Tgl.  Wur£i>acA  J,  3t».) 
PoH.!  Jak  knknlka  a  xawifaancml 

•132  Wie  der  Eokok  aeme  Eier  in  mndere 

legen, 
KtünücaeL 
*1  Das  Kukuksei  wohin  legen. 

Frmda  Krlft«  an  aeinam  Vortbiftil  i 
WtitUng:    nDie  Abeadseltniig  vemeht«  wmt 
«CBan  ihr  JLnknkaai  la  die  mit  Müha  geor 
iwDtwvgttBg  ru  legen. "    (Vgl.  Seufforttr 
vooi  SS.  Beipt.  1850  t  U.) 

•2  Ein  Knkuksei  in  der  Tasche  tragen. 

War  diaa  tbnt,  deaaen  I«lebe«1>e««rbiiBgwB  MÜmW^ 
widantalilicli  Min «  ^^^  der  VolkagLaulM  **Gh  eas  4m 
Kiünikalkdar  bebaaptet.  (Vgl.  Momlamu,  Pfi  ififi^a 
roat$f«$tt,  laatlohn  ISM,  /i,  VH*.) 

•3  Einem  ein  Euknksei  m&  Keat  legen«    —  Fm^ 

Kokuksfeder. 

•Eine  Kukakafeder  in  der  Tasche  tTagea.  la^u- 

knkaai  9.) 
Kaknksffeaas«. 

*£b  ist  das  alt  Guckguckge^ng.  —  Lthmamm,  itr. 
Immer  diaaelbe  Sache  in  deraalben  Weäa«, 
Lied. 
IIoU..'  Het  ta  koekook  6änen  aaag.  (B^rr^bomM ,  f»  01^ 
Kukukeknecht. 

Kukuksknccht ,  sag^  mir  recht,  wie  lang  ick 
leben  soll  ohne  Mann  und  ohne  Kind,  obas 
Kukoka  Fingerring. 

So  traft  man  den  Kukuk  in  ThQrüigva  aa.  Aaek 
die  kleinen  8«hulm&dohen ,  die  dort  ebenao  sehr  dwa 
daa  Orakel  der  Qinaeblnmo  erforaohen ,  wi«  Tiel  C»- 
der  «io  einat  bekommen  werden,  richten  JaaeVtafaaH 
den  Kaknk.  (S.  4S.>  (Gat*kttw,  ÜHtertmkmtm,  MtT. 
S.  3Go^.; 

KnJcukskükeii. 

•En  Kukuksküken    met  in^n  Kaap    krigen.  — 

Lyra,  «0. 

£ln  Kind  roo  anderer  Vaionohaft. 
KülaPpelbam. 

Üp  «n'n  Külappelbam,  da  wasaet  sin  L^e 
keine  Sommerstelke.  —  Sehambaeh ,  ii .  ^tat. 

Auf  einem  lohlechtan  Apfelbanm  wacheen  keine  galM 
Aepfel.  „Der  KAlappelb&m'S  bemerkt  ScAamt^mdk.  „U«- 
fert  Bur  Kfilappeln ,  eine  geringe  Sorte  rottaer  AmrhX 
Aber  keine  Sommeratieloben,  die  den  beaaaia  8e«tn 
boigezäblt  werden. '*  £8  sind  alao  damatttr  «al  dia 
I^'rilGbte  auTerodolter  Bäome  an  Tarst*h«a ,  dl6  Ib  Beaa- 
deuticben  Holaipfol,  i&  Scbleeiaa  Samappal  gaaMot 
worden. 

Killken. 

Külk'n '  in  d'  Kinn  hat  'n  krüsen  Sinn,  Kölk^ 
in  de  Backen  hat  'n  Schelm   in  'n  Nsci-'n. 

{AitmarkJ   —^  Dannnl.  279. 

')  Grübchen  in  der  Wange  oder  im   Kinn,  VarkJ«> 
netnngaform  von  KuJ,  daa  Jede  Vertieftuig  bcnlflaal« 
Grübe,  Grab,  Loch«  s.  B.  MoMkais=BUff|^b«. 
Kultur. 

Kultur  hat  ihn  noch  nicht  beleckt. 

SpriobwörtUcb  ans   Gvttitt't   Fnunt  (l),   «o   Vajikiie 
aftgt:  „Auch  die  Cultiir,  die  alle  Welt  bele<tkl    bei  nf 
den  Teufel  eich  eratreckt. "    (Beckmann ,  a%) 
Künt. 

•He  is  noch  sehr  küm.  —  BaimeTt,  »$o», 

Sobwaob  an  Lebanakriften.  Von  einem,  Am  Mi 
einer  aobworan  KraaUieit  an  geneaen  Mifkbgl. 

Kümmel. 

1  De  Kam  is  manni  (mancher)  en   sin  Yerdarf. 

2  Wenn  de  Kam  is  an  sin  Mann,  ia  de  Yentalid 

in  de  }Cann\     (Beniabutg.) 
•3  Einem  den  Kümmel  gehörig  einreiben«  —  Ugn^ 

*4  Ich  hab^  ihm  den  Kümmel  gerieben.  (S.  Uibn^ 

—   TendUm ,  4 A4, 
DoE  Text,  die  Leriten  goleaen. 
•5  Kümmel  spalten. 


i 


1705         Kümmelspalter — Kammer 


Kummerlaus  —  Kümmern 


1706 


i 


KümmeUpAlter. 
•l  Em  mess  nit  c  Kimacbpälder  sen.  —  Sdiuner.  sis. 
•2  Er  ist  ein  Kümmelapalter.  —  Eüeiein,  402:  ßraiw, 

/.  3075. 

Dm  grfcchiicho  Work,  wdlchfiB  einen  Kragftisbalx, 
«iaea  Kniofcor  betoicLnet,  ron  dam  Flularch  im  Sifm- 
no$ion  tagt,  dMa  er  «in  KümmcLkorn  iptüt«,  am  «ifio 
HAlfte  davon  ■pftrnii  lu  kOnnen,  iat  in  saiaer  Uebvr- 
■eUtuif  and  B^dontang  aach  der  deutich«n  8pr»obe 
•Jfen.  D»aa  ein  Menioh  dor  Art,  wie  ihn  der  Grieche 
an»  eben  beaobriebon  hat,  -wird  im  Bi^tichen  im  ffe» 
mainen  Laboa  .^KdiDmiebipiUcer**  sooAunt.  ,,KQ]iuiuoii** 
»Ird  dort  für  Ktmunol  geietet.  Obgleich  aloh  „Küm^ 
melipalter"  wednr  in  den  Wörtorbachern  nnd  Scbrift- 
werkou  uuaarer  äpraob«  noch  in  der  aUgemeinen  Um- 
gaagiapracbo  findet  ^  »o  Terdient  dochdleeoe  Wort  In 
diese  und  Jene  gewiH  Aofhahme.  weil  ei  so  treffend 
beteictiaet.  (AUffemtine  SchulatUung ,  I)armit»dt  i03ü, 
Abth.  I,  Nr,  76J  (S.  FurKklemnier,)  £e  wird  aber 
anch  Linteuepalter  von  einem  Wortklauber  gebrauebt. 
{8.  Küiamiobnüpfer.) 
Lüt.:  Cunjiai  ■ectnr.  —  Fioo«  dividere,  (FaitUui ,  bi: 
Bxndifr    r,  W»;  //,  1137.) 

Kümmeltllrke. 

*Er  iet  ein  Küraoieltürkc.  —  Braunol, iQii. 
K&mmQlttXrkel. 

*AuÄ  der  (oder:  in  die)  Kürameltiirlcei, 

So  b«l«it  in  der  ätudentenipracbedlo  Umgegend  von 
Heidelberg. 
Ktunmer. 

1  All  Kummer  is  Wenst.    (Eukntddt.)  —  R§imkUun 

von  0.  fitagau  in  der  NationalggUunQ  (Berlin  196S). 
Gonrobnheit  macht  allei  leicht, 

2  Alten  Kummer  soll  man  nicht  wieder  aufwecken. 
JJ0H.I  Lad  din  forgangne  fortraod  ei  forrolde  dig  en  nv' 

(Frot.äan.,  1»7.) 

3  Besser  daheim  kammer  leiden,  denn  mit  bÖBen 

nachbarn  gesellschaft  haben.  —  H^itch,  m<  19: 
Petri ,  It,  U. 

4  Der  Kummer  achwindet,  wenn  er  keine  Nah- 

rung findet 
LAt..'  Dolor  dooroiolt,  nblj<mo  er«to*t,  non  h^bci.    (Pki- 
tippt,  I.  IMJ 

5  Du  rnnsit  deinen  Kummer  mit  Zebibo  mischen. 

—  BuTckhardt.  TS. 

Deine  Traurigkeit  muwt  du  in  Vergntlgangen  ertr&Q. 
km.  Zebibo  itt  eine  aaaaerordentlich  bsrauiohendo 
Hiiohung  von  Hanfblfiten ,  Opinm  und  Honig,  wel- 
che von  den  untern  VolktkluMn  genoeaea  wird.  In 
Uadjohu  raucht  man  Hanfblateu  mit  Bovinen  (Zehib 
genannt)  and  Tabaok  vermlecbt,  daher  wahzaobeialioh 
der  Name. 

6  Du   rnnsit  keinen  Kammer   haben,    dags   der 

Schnee  brennt. 

7  Du  musst  keinen  Kummer  haben  für  alte  lloBen, 

es  gibt  alle  Tage  neue. 

8  Ein  Kummer  geteilt  »ich  zum  andern. 

Aneh  Ülyrifoh  IUi»4ht>r9   If,  93. 
g^an.:  (In  agnvio  oona«ntldo,  otro  venido.    (B^in  1^  SHO.; 

9  Gerechter  Kummer  nährt.    (Schltm.) 

10  Uftb  nid  Chummer  für  'ne«  Paar  alt  Schuh,  es 

gid  sie  ¥0  aelber.    (Luuth.j 

out  dem,  der  ticb  am  Unnütbigaa  kOmiBMt. 

11  Heimlicher  Kummer  thut  weh. 

Ddn, :  Lönllg  «org  er  tung  ut  b»re.    (Prt>0.  1I4«. ,  520.; 
tat.:  Qnod  iegitnr,  m^oi  creditor  ••••  malont.    (Mar' 

13  Oundert  Stunden  Kummer  bezahlen  keinen  Hei« 
1er  Schulden«  —  Eüddn.iOi};  Simiw^.  60Gi;  Braun, 
!,  5076. 
Frt.:  Cent  henree  de  ehagrin  o«  pijefit  pai  OttO  d#  datlM, 

(Eittin*,  409;  CaMtr,  386;  Bokn  J,  10.) 
lt.:  All'  unor  chl  in«nca  d*an  monumto,  non  lo  riparAin 
anni  oento.    (BoAn  J ,  6^.; 

13  Jeder  Kummer  ist  ein  Steio  fürs  Uers. 

fy«. ;  n  a*7 a  gadre  de  ehagriaf  rmieonualilee.    (C^thf^^  tu.) 

14  Kein  Kammer  zahlt  Schulden. 

lo  Kummer  geht  über  Honeer.  —  rkeirmaiw.  4«. 

16  Kummer  kommt,  um  sich  mit  Kammer  zu  an- 

terhllteo.  —  RvrcUuxrdt,  193. 
Waaa  «Ib  DnglafthlifthT  deo  andern  LrOetvn  will. 

17  Kummer  macht  alt  vor  den  Jahren. 

18  Kummer  und  Elend  kommen  behend. 

19  Kummer  n-  '  c  i  i.,f  ^ijjj  selten  bcisammeo. 

20  Kummer  'kliche  Liebe  machen  bald 

ein  alt  ^  ...... 

21  Kummer  vertreibt  Schlammer. 


32  Kummer  verzehrt  die  Leute. 

Jban.:  Dan   lafluer  ei   leage  lom    ongoit    bidor.     (Frot. 
dan, .  390.) 

23  LasB  ihn  allein  mit  seinem  Kummer;  er  hat 
eine  genommen,  so  alt  wie  seine  Matter.  — 
Bttrckhardl.  l&O. 

£r  bat  aein  Ungiack  verdient,  warum  liciratbet  er 
eine  eo  alte  Fniii,  aus  welcher  Verbiadung  er  eich  im 
voraaa  kein  grotiea  Glttck  weiasagen  durfte. 

34  Tritt  der  Kummer  ins  Haus,  üiep^  dio  Liebe 
zum  Fenster  hinaas.  —  Stmrccii.  6u66;  Kürte,  aeie. 

tiaal,  1033.  Braun,!,  S077. 

25  Wag  der  Kummer  gebleicht,   macht  auch  afri* 

kaniflche  Sonne  nicht  schwär/. 

26  Wen  Pater  Kummer  nimmt  ins  Gebet,  der  lernt, 

was  man  im  Glück  nicht  versteht 

27  Wer  Kummer  hat,  der  geht  nicht  in  den  Kreia 

der  Lacher. 
iVr.:  Uu  cberoha  Im  tleott,  «(  mol  j«  Um  ÖrlK.    (Ca* 
futr.  87.; 

•28  Da  kummer  mag  a  sich  unter  der  Kniekehle 

zubinden.    —    Gtniv>lcke ,  sm ;  iliAiiunm ,  m ,    IVnn- 
hold,  4». 
*'id  Den  Kammer  lass'  ich  mir  vergehen. 

„Kr  laaae  aiah  dieaoa   Kummer  Teraabea.**    (KiUtr, 

164  ^K) 

*  30  Du  musst  kei  Kummer  ha  ^  a«  de  Scliiie  bräont. 

—  Sufermeitter ,  21. 

*31  Hab  kei  Kummer  für  olt  Schue,  für  olt  Hose, 

*a  git  all  Tag.  —  SiütrmtiMier ,  11. 
Kommerlaus. 

•Die  Kummer-Loise  warnen  (iwerden  ihn)  wuil 
noch  a  mohl  bei&sen.  —  Bohinnon,  .tiT. 
Xünunerleuie. 

Kmimerleute  haben'a  nicht  gut,     cä-WmJ 

Porionen ,  die  lich  tun  Dinge  kümmern ,  die  ale  niohti 
äugelten. 
KfSunmmrUxkg. 

•KiimmerlingQ  sohmeltzcn.  —  tt^bttrQer,  UerijHMttÜta, 
I.  icw. 
Kammer  Ifitdnn. 
KlLmm^m. 
1  Es  kümmert  mich  nicht,  was  Hins  und  Kunz 
dazu  sagen  werden. 

Fr».:  Je  me  toDcie  peu  du  qu'on  dira-t'on. 

3  £•  kümmert  sich  mancher  um  dies  ond  das  und 
weiss  nic^t  wo«. 

ätand  an  oipem  ilauec  um  d»s  Jahr  1000.  (Brtti, 
ErtäMer,  I,  379.) 

3  Mancher  kümmert  sich   umb  ein  andern  mehr 

dann  nmb  sich  selbsten. 
MSkm.7  Co  all  do  koho,  jen  kdjri  mne  Aobh  a  brbet  adj 

oüf.    (ÖHako9$iy ,  SJJ 
X4ri^.-  Aliena  negotia  curo  neglectiipropriii.    (Sutor,  164.) 
fieim.f  Co  mi  do  kogo,  gdy  nmie  b}ogo ,  gdy  nöj  grsbiet 

oa.ly.    (dtUikovtky ,  53.;  -^  Nie  itaraj  ei«  o  oudaa  rseicay, 

mioj  rfccivj  awoj«  na  ricc»y.    (Lom^a,  93.; 

4  Was  kümmert  es  uns,  wie  das  Brot  im  Auslande 

schmeckt ! 

5  Was  kümmert  mich  die  Schneiderherberge,  wenn 

ich  nicht  Altgesell  bin-    (TtAhemiL)  —  Früch' 
6i*r>,2247, 

6  Was  kümmert  sich  die  Schildkröte  um  Fliegen. 

81«  kennen  ihr  ja  doch  wegen  de«  harten  dclüldet 
nicht  IC  baden. 

7  Was  kümmert^s  den  Mond^  wenn  ihn  die  Hunde 

anbellen. 

8  Was  kümmert B  mich ,  was  hinter  meinem  Rücken 

passirt,  tagte  der  Junge,  als  er  Schlage  kriegte. 

—  UamhUUt^T,  \MA,  im.  14,  $.  84. 

9  Wer  sich  nicht  kümmert  um  Hund  und  Knecht, 

der  kümmert  audi  um  sein  Weib  sich  schlecht. 

*10  £r  kümmert  sich,  wie  der  Einsiedel    um  die 

M&nse,  da  er  weder  Küs  noch  Brot  hat.  — 

f^aelein,  1C3. 

•11  He  kümmert  tick  am  un  leggt  Eier.    r^Jimafi.; 

—  Konnrd.  376;  hoekdmtueh  bei  FrUchbier^,  S94«, 

•19  loh  Vm M—  i.i/^h  weniger  dämm,  als  nm  die 

Fr  .pf. 

.''!  •  yperbeX,  ttmea  beaaicIiBas,  d*M  ttna 

etwa«  gar  luchla  angejw  oder  tierttkrak    Vra  dtn  I*aetvr- 
m^nleni,  der«]»  Sduntlindia  wir  aiolil  aebtsit.    Ob- 


isssa 


& 


2j^I^^ 


1707 


Knmmernig — Emide  (der) 


»)— KOnfHg^ 


ITW 


A  VttfWg— 1<>B  IBM«  «MM« 

in  dl«  Ghnm  qukn,  M  UmI  lich  doeh  wi ■!■■■<   «»> 
doreb  swa  Zom  od«r  Aer^amiM  lihmlMCtu 
Fri..'  J«  ia'«o  •omci«  oonraa  de  mm  viesx  «mlten.    (Lr- 
mitx  ,  //,  130J  —  Js  Ute  Mmele  de  od«  oof&m«  d«  Coliii- 
Tsmpoo.    (Ltmtast  J/.   JtJ 
^  11  mmgmlg'. 

iiit  reisest  mü  Kummemig^  einea  Wag^n  an 
bliv  to  Hd«  sine  Perdc.  —  Mkmtn^igt*. 

*)  ZmitniinBogeg<ig«o  »u:  Komm  danicbt,  Caaeb«»- 
Uaft  «a  Mgen:  Atu  d«iti«r  Beiie  wird  aiehu. 


1  KümmemUs  ?erursacht  Krankheit. —  Ntri.  ih  *3*. 

2  liummenusse  sind  eiDC   schöne   Wissenschaft. 

(BretUiH,) 
ZxL  Nvagtoigeii  imd  Boroltenk 
'3  Er  ist  wie  die  heilige  Kämmemus.  Ti'Vordbokmr».; 

D.  h.  er  k(lmiB«rt  sieb  um  oltoi. 


*Dic  KammerBäuJc  stützen.    (StMe*.) 

Sich  mit  dem  Kopf»  naebdenktieb  »af  den  BUenbo- 

Xiimin«rachAft. 

In  der  Kammenichop  schedt  sik  de  Frondschop. 

(Huren,) 
Konunet. 

1  Das  Kommet  ersetzt  den  Hafer  nicht. 

Ei  Ut  ebenso  irrig,  wenn  mui  meint,  d«ii  HAitr 
dareh  dio  poitudie  «^rifitien.  su  kdnnaii. 

itöAm.r  Vchorn  t&hneaoslla.    (C^lakiimiky ^7dl.) 

2  In  aiü  kuriia  atro. 

Hauer  i'Kuj')  mr  «iaa  latctoiicber  Csitof  ewtoni 
du  dt. 

•3  Auf  dem  Kummte  reiten. 

K  ftSRIH  \  *^t"*  ^  pfay. 

•Er  ist  CID  Kümmichnüpfer.  —  SutenmUter ,  ei. 

Wird  in  dot  ächwcU  in  dem  Sinuc  wi«  Kütajiicl«p«il«t 
( ■.  d. )  gebraucht;  oud  ^utei-met»Ur  bst  (lu  a.  O.) 
uocb  oino  Anuih]  Auidrücke  bi^IgefQgt,  dl«  im  Volki- 
rnujiJo  der  Scbweic  Qblloh  sind,  um  kommclspiüterlfcba 
irupi:iiii((keit  8U  be:iC(!icho(jru  Afüu  nennt  dort  einen  aol- 
i\\i^\\  M«<n«chcu  &ucli :  on  Uatzouklininier,  eo  Blatxg«>r- 
«l>Alur«  on  Gitwunu,  «n  üüchnngel ,  an  Gitkratte^  eu 
(fi/ii-itfcr,  on  Gitwuat»  e  Giitbung,  on  HAlsigscbober, 
HiujdLi«ürtor,  <  u  Kr:»iiKli,  itn  LaögenQochtei ,  Xig^cl, 
cnSchimIti,  'Mer,Sehviilbelhöl*li- 

«palter.     V^  sagt  man  in  demsel- 

ben äinne:    ^  t,  an  mggi  Scheri, 

a  reobti  Zan^jo« 

KumpaxL. 

1  Ffftgfo  meinen  KampaOf  ob  ich  ein  Dieb  bin! 

2  Kumpane  kOniicn  nicht  zeugen.  —  Craf^  456,  49«. 
Von  den  Ei^enscbaflen  eines  unverwortlichen  Zeugen. 

Sowenig  wie  der  K]Ig€r(s.  d.  7)  felbet  ZenKe  sein  kann, 
ebenso  wenig  können  es  diu,  wciclic  rnit  ihnen  Gater- 
gcmoinsohafl  haben,  wie  der  Karopan,  weil  er  dem 
Wesen  nacl»  ebenfalls  Partei  iit.  ( ö.  Frau  ti2,  Tri 
Q.  4'Jli  Gast  B'i  11.  101.  Geburt  lü  und  Jmtti  li  n.  <;2.) 
In  Hamburg:  Knmiiano  moghou  nicbt  tugbeu.  (Lup- 
ffHberg,  174,  21 J 

a  Mit  einem  guten  Kumpan  ist  gut  wandern. 
Kiimpe. 

Leichte  ktimptn  ',  leichte  Lumpen. —  Petn,il,43i, 

')  Der  Kampe  =:Genoss,  Gesell,  Gesellschafter,   daa 
deutsche  Wort  für  Kumpan.    Kin  lastiger  Kumpo,   so- 
viel wie  lästige»  Bruder.  (  Vgl,  Cainp«,    Wb.,   If,  1CHS4.) 
KumsgTtsclie. 

*Sie    wanicti    (werden    ihm)    di»    dicke    Kümss 
Gusciic  will  kloppen.  —   Gmmlckf.  913. 
Kamst. 
L  Kumst  S    gepflanzt  im  Mai ,    ist   werth  ein   EI 

(Wi^lf.)   —   ttodtd.  95. 
')  Ktimst,  Kommat,  Kohl. 

2  Sure   Kommst    schmeckt    got,    awer    hei    mot 

schweinsoh  afgemakt  sön.  —  Fruchhier^.  2t48. 
'8  Du  half  kein  Kumst  und  kein  SohnapH  mehr. 

Der  Türke  soblag  dio  Kassen  von   der  Donau    weg 
und  half  da  (obgleich  sie   15— 20  J.ibra  dienen)  ketn 
Kumst  und  kein  Scünapi  mehr."    (ßir'jer-  und  BaudrH' 
(round,  Gumbttiuen,  10.  Mkrx  ldG5.) 
Kund«  tder).  ,r        ■,  , 

1  Sietze   niemand    seine   Kunden    ab.  —  Lehmann, 

/;,  &66.73. 

2  Wögen  eines  einzigen  Kunden  macht  der  Krä- 

mer den  Laden  nicht  auf.  —  Sihkchux,  154. 

3  Wer  sich  nicht  um  Kunden  bewirbt,  hat  kein 

Glück. 
*4  Das  ist  ein  fauler  Kunde* 

In  der  HandetffwtiU  doijeaige,  Ton  dem  man  tahvrer 
Besabluug  erbiilton  kann. 


*5  Dm  ist  ein  schlinimer  Kunde;  er  hatPisScriB 
neRen   and    Zacker   im   Jlundo.  — 


7  — 


*G  Die  Kunden  und  die  Gäste.  — 

O.  i.  di«  UeiRUscbea  ond  dto  Fs 

*7  E  äs   6  wälimödig  Koni.     (^ 

£ln  watiiwilli«er ,  galgelAoftiac, 
■aigeadei  Menseb. 

*  $  £r  ist  en  Kunde.  —  Sutetmtitict ,  as. 

A«eh:  KflBdias.    Bei  StOarmaiM^r  vo« 
tdatet  d«ia  Ofarva  hat,  troflir  dort  ■«• 
VolkaMund«  nocb  folgend«  AnvdraeSE« 
Er  iaa  •  Dttateler,  en  Fino,  Faul».   Ku 
Muckerli,  MuggendUsscIer,  TroebcbrOdtar ,  •■  %% 

*9  Kr  ist  nicht  Tor  den  rechten  Ktmden 

tloä.t  H^  bad  den  regten  koopman  aan  mU 
(Sarrebomee ,  I,  436».; 

*lü  Es  ist  ein  alter  Kunde. 

Holi,:  Ret  xijn  al  onde  klaateo,   die  lAog   •■■  dM  «is- 
kel  waren.    (Harrtbojnee ,  /»  410'>.; 

*ll  £t  äs  e  gedonnert  (oder:  c  gew4dderC)  Kost 

(SirbtuhÜTij.-micha.)   —   AVommurui,  I^SJ.JS. 
Kr  i«fc  aebr  pfiffig. 
«12  £t  äa  e  gr^dig  Kout,  (SiA*mhürg^-mt)m,}  ^  rnm- 

masa.  \\  S4,  40. 
Bin  gi4Uig«r Knnde ,  d.i.  ein  raabert  iirfrij^w .  di^ 


*13  Et   aa    cn    örtlich   KonL     (S\tkMAmt^-mAt^  — 
Frommonn ,  f.  14 «  34. 
Sin  sonderbarer  Mii&aeb. 
*  14  £t  äs  maschines  (masohinenmässi^er)  Koai,  ($»^ 

bfnt>\\r>},-$d€h*.J   —   Fronimann ,   r,  3I.SI. 
£r  ist  ttugawobnliab  gross. 
KuLikde  (die>. 

1  Ka  iat  nicht  alles  leere  (eitle)  Kunde,  die      vr.-y 
aus  armer  Leute  Munde. 
*2  Sc   is  mi   ganz  üt    de  Kunde  kftmeo«  —  l>«^ 

Ihre  Gestalt  Ist  mir  unkenntlich  gewordea,  Icii  Itaaa 
sie  nicbt  mobr. 

Künden. 

*  Wer  solta  jni  doch  wegeren  künden. 

Tappitt»  {%■%}**)  but  diese   Kodenaftrl  fSr  di«  Istatai^ 
sehe:  Qui  posium  ab  hou  epulo  abess#> 
Ktindleute- 

"Das  sind  mir  schmucke  Kundleute. 
Kundmazm. 
*  1  Ä  is  der  rechte  Kandmann.  —  G^nuHtM,  lU:  Ib- 

bin^on  ,  TOS. 
Traue  ihm  nicht;  es  iat  ein  schlanor  J^oe^s, 

•2  Du  biat  mi  'n  schönen  Kuudmann.   riHntMfk-t — 

Darineil,  120. 
Icooiscb:  du  bist  mir  der  Becble. 
Kundschaft. 

1  Die  Kuudschaflt  verdient  den  Braten.  —  M^. 

II,  135.  llmisob,  4Ä1,  56. 

2  Kundschafft  ist  halber  Krieg.  —  Prtrt ,  1/ .  4K 

3  Kundachaflt  macht  freundscbafft ,   ireundschafl 

macht  küssen^  küssen  macht  kinder.  —  Cnm^ 

iU.60:    Lehman»,  II,  tu.   199,   Simrork.  iO^I .    BrmL 

/.  2097. 
Lat.:  Objocta  movent  seusns. 
Sct^wetl.:  Aflf  flkSda  wäxer  kArlcek. 

4  KimdtschttiTt    thut    (mucbt)    v.  -xn'-  - 

FiHHck,  t,  88»;  U.  1S3*  u.  m^ .  L^.  ,..,,     _;;•.  Lr»u:, 

I,  hi ;  Scluitld ,  114i * :  Simrodt ,  CCMtd .    Htnw,  J,  M^ 
Äör/'\  3«20. 

5  Kundtschaff t  verderbt  manchen  manu.  —  tr^md, 

II,  19«^*;  Siinrock.  Ö070.  Lehmann.  II.  Jis  .  «. 

6  Kundschaft  ist  kein  Erbgut.  —  A'dri«,jfts;  5k»- 

rtHh .  6ü68  .  Gruf ,  504  ,  148  ,  Urnun  ,  /,  20re. 
•7  D*  Kundsi:haft  verschla.  —  iVe/p«-«,  154. 

Die  XundBchafl  verlieren,  den  Credit,  dengsiea^ 
nien  eiiibüsii'n. 
Künftig. 

1  Kiinitig  mehr  davon,  schreibt  Johaiinea 

barth.     TäAI«.; 

Jofiannit  Neubarthii  förtfit$9Mer  al»»  tmd  ntmtr  JCS» 
lender  scbloas  gewObDlicb  mit  der  obigitu  a4*r  «Istf 
ahntichOD  Formel,  (FiUchftm,  ifrataufr  £r»sij^^  UDft. 
S.  «86.;  * 

2  Was  künfftig  ist,  das  gehet  nicht,  wio  wir  iln 

rechenpfenninge  logen.  —  Ltteiora»  ia,  S. 


1709 


Kmiigandc — Ennst 


Kaust 


1710 


1  KunigQuden  (3.  März)  m&cht  warm  von  nntcn. 

iKrrutnach.)  —  Uaefult  15. 

2  Wenn  et  Kunigunto  früst,  sau  firuBt  et  verzig 

Nächte. 

Na  ab  viertig  N&oht«!  soll  «•  CriaraD,  wo&n  ob  Koni* 
gaode  friert. 

Kunltx. 
r       'Es  aind  Manner  von  Kanitz.  —  Ik^^iti,  20. 

•  80   hciMcn  djB  B«wohij<!r  der  Ortiobafl  KoniU  bol 

Jan»,  nicht  ßancrn  ,  weil  dor  Ort  ofmt  ein«  Stftdt  ge- 
weten  ist. 

Kunkel. 

1  Mancher  kan  p^ar  gliißltch  ein  kimkel  anlegen, 

hat  aber  kein  glück,  diesßlb  abzuspinnen.  — 

Lehmann,  379.  b%, 

2  Was  bilffta,  dasB  man  die  Kunckel  anlegt  vnd 

nicht  abspinnt    (S.  Ei  t66.)   —  LMutomi,  JO.  «4; 
Ei*ekin .  ♦0* ;  Simrvck ,  0073. 

3  Waa  man  an  dio  Kimkel  gelegt  bat»  muss  man 

ftlich  selber  abflpinncn,  -^  Euelnn .  4oa. 
Fn.:  Qui  iiaito  loa  vorrei,  lei  p*io.    (Oaal,  Mi.)' 
l^t.i  Galo  qacMl  apiaiti  {]>■(  tibi  Dtodom  est.    (Eint^m, 

408,'  Philipvi,  /,  8«r  Sefbold,  US.) 
Ung.:  Ha  kpritottad,  odd  im«g.    (Oaat,  MXt,) 

4  Was  nützt  dor  KuiJcel,  die  den  Flacbs  nicht  sni 

spinnen  weiss. 

5  Was  nützt  die  Kunkel  ohne  Flachs? 

Die  Baiseu:  Wer  die  Kunkel  hat,  eorge  aocb  ilir  den 
FlaohB.    (AUsnanik  VI.) 

•6  Auf  die  GunkM  goan.     (OberSatfrmck.J 

Mit  dem  8jp»iiiBrad  In  and«?«?  Bliuer;  in  SohleBlon: 
nun  Boekea,  anmlLiobten  gohaa. 

*7  Die  Gitnckel  ist  abgesponnen.  —  Lehmann,  i7s,  7- 
Um    da«   Knd«    eines    Si&xoa    an    hoaelabJien.     (8- 
Kado  im.) 

*8  Die  Kunkel  anlogen  und  nicht  abspinnen. 
•9  Ea  ist  nn  die  Kunkel  gefallen, 

Das  Beallxthaia  iil  an  die  weibliche  Lloi«  gekommoa. 

•  10  Nimm  dich  nur  deiner  Kunkel  an. 

F^M.t  MAIO'toi  de  ta  qaenoaillc.     (Kräainyer ,  &1A\) 
Kxuik^eftue. 

*Mäch  mer  kein*  Kankel«fas«  *.    (KAin.j  ^  fir- 
mmich,  /.  479.  110. 
0  Macb'  mir  nicht  Flamen  tot,  tttuche  niicb  niohfc. 
KCutkUaia. 

I  Das  günckelein,  so  du  angelegt,  mustn   selbs 

abspinnen.   —  Gnitery  f,  11.  IJI*ni»ch,Mß.  19;  Graf, 
»98.  91;  SaiUr,  219.  Simrack ,  f.€71. 

Denke  vor  der  That  daran,  das»  da  Ihre  Folgen  trm* 
gm.  nraist. 
•S  Sein  günckelin  abspinnen.  —  Prwck,  t,  si». 

ÄtUlflt. 

1  A  Konst  at  nian  Bmat.    CAmmm,)  —  Haupt,  vni, 

2  Aller  Kunst  Anfang  ist  geringe. 

3  Als  beste  Kunst  wird  gerühmt  ^  dasa  man  Ihnt, 
[_  wie  sich  geziemt. 

Joder  aeineia  Stande  nnd  Aller  angemossto. 

4  Alte  Kunst  nährt. 

Düm.T  Bedre  er  gsnnnel  mad  «fia«  dine  Liaadee  akik. 
end  Iffho  etodae  ned  BkULiDgen  i  baaaden  efUr  tmnk. 
(fror,  lian.,  :i3.> 

5  Alte  Kunst  und  alt  Geld  haben  den  Vomg  in 

der  Welt 
C  An  kannten  tregt  man  nit  «chwer.  —  Pranck. 
t,  l4»^;EterMt,  /,  »&,-  /Wn',  //.  IT.  Ä/i«Hfl.  1U3* .  Uh- 
mam.  th  3S.  &t;  K6rU.  3fiS2.  Prawn.  /.  3if1K>. 

„An  Kunst  md  wefahelt   Iregit   nit  «ob wer."    (IL 
ttaefa,  II,  XLVm,  1..' 

7  Bei  vielen  Künsten  wird  man  zum  Narren.  — 

/Haiuf.,  fHI;  Graf,  50J.  140. 
i  Bei  vil  kuMt  int  vil  vnmOBa.  —  /'«»dt. /I.  w«». 

fV«n./l.  44.'. *<4«l#r.lCi. 
Weiüc  Zdii  Schlekial  4«e  Vi«lgwehlfni«a. 
9  Besser  ;ütc  Kunst  als  neuer  Bettelstab. 
10  Brotlose  Kunst«  pind  uirhi^  wprth,  ob  sif  gleich 
Ijocb  der  M.  «.äs, 

1   DftM  ist  di-^  ho<'  einem  Tha- 

ler '  "ioi  urey  kan  jnaohflD. 


12  Dat  ia  ken  Kunst,  Bür  to  ward^n,  aber  wul,  6n 

tO  bliwC.     (Sü<dfrdtthmiinehfn,) 

Ge  ist  keine  Kunst ,  Bauer  an  worden ,  aber  wol,  einer 
jtD  bleiben. 

13  De  Kunst  stiggt  immer  höger,  uns'  Köster  word 

*n  Kniger  (Schenkwirth).  —  AVm,  338. 

Vnn  eoblcoht  bes[>)di.<tGn  Lehrnra  ontlchat,  die,  um 
ihren  Leboosunterhalt  «ii  orvrcrbon  ,  otuon  andern  liomf 
wühlen  oder  »her  als  Mebenboruf  batmiben. 

H  De  Kunst  stigt  ümmer  hogcr,  ut  en  Paster  ward 
en  Kroger,  die  Kunst  ward  ümmer  Vinger, 
ut  en  Doctor  ward    en  IJchinner.  —  IHtTirn*- 

»en.  335;  Eichwatd,  1143- 
Hansinacbrift  in  ÖchOnberg. 
16  De   Kunst   wert    balt    betteln   gin.    (S(hhtJ  — 
Frommann,  lll,  413.  517. 

16  Der  Kunst  Feinde  sind  jeweilen  Gimpel,  G^nso 

und  Eulen.  —  tiMifi«.  403, 

A.:  L^arte  non  Iti  maggior  nenüoo  dell^  Ignorante.    ff^» 

aaffUat  IS.J 

17  Der  Kunst  ist  niemand  gram,  als  der  sie  niobt 

kann.  —  Lekrooan,  450,  16.  iVüri,  //.  *9.  ^Simrorlt,  6094. 

18  Der  Kunst   kann   kein  grosser  schirapff  widcr- 

fahrent  denn  wenn  sie  dem  dienen  muss,  ders 
nicht  werth  ist.  —  Petn,  U,  »9.  Kme,  3M0. 
id  Der  von  der  Kunst  ist,  beschemt  den  Meister 
nicht.  —  sdiuttd,uso^, 

20  Die  arm  kanst  der  ortzney  stehet  jaiKond  jeder- 

man   frey,    wiewohl    mit   grosser    sind    vnd 
Echand,  doch  leidet  mans  vmher  im  landt. 
tat.:  Fingunt  le  iao4iooi,  omnes :  idiota«  sacerdo«,  Judaeas, 
inDnaobu«,  bistrio,  rasor,  atius  ,  milas»  mercator,  ocrdu, 
nutrix  ot  arator.    (Loci  camm.,  113.J 

21  Die  beste  kunst  für  dio  schüss,  weit  hintan.  — 

Iknuch,  32«.  &o. 

22  Die    beste    Kunst  ist  all  vmbanntt  —  Hemgeh, 

U70.  19. 

2;^  Die  grosste  Kunst,  die  mau  im  Sickel  feigen 

kann*  —  Sutor,  6ii. 
24  Die  gröBste  Kunst  ist,  seine  Kunst  verborgen 

können.  —  Oprt.  I7S. 
2&  Die  Kunst  geht  den  Kreb^aug. 

„Wie,  «der  wiel  etwann  die  Kanal  den  Kreblgxkog 
geben  f  SoU  auch  «nl  da  nnd  dort  ein  sobwacber  Stam> 
per  ilohon?"     (Aiilrr,  1  Jl  **.; 

26  Die  Kunst  hat  das  beste   Fischorgeschäft,    sie 

fischt  weder  zu  Lande  noch  zu  Wasser  um- 
sonst. 

27  Die  kunst  hat  keyn  feind,  dann  ders  nit  kan. 

^   Framk.  I.  8T^;  Eqmolff,  34«^;  Grntn ,  I.  20. 

.^Die  Konat  gar  keinen  f?ind  tbnt  hnn,  dann  nur  aUoin 
den,  dera  nleht  kaun.  -ly,  /,  704 J 

JVe^l.;  Kerne  kanet  te  -<>  bet  seif  de,  aIi  ae  nlei 

le  kennen.    (Sarrthv  .  '\J 

2ft  Die  Kunst  ist  lang,  das  Leben  kurtx.  —  Pttri, 

II,  19^;  Gant.  JOS«;  Sitnmck ,  6079.  ßratm.  l,  3<M3. 

Pai-  die  Spanne  Zelt  ist  de«  scn  Lernenden  riel. 

JIM..'   Die    ebtmst   ist   lang,   das  lebem  cblain.    (Ring^ 

(Zingn-tf,  n6J 
KnaL.  Life  ta  «bort,  art  Is  long.    (Goal,  10&8J 
Lot.:  Ars  longa,  viu  lircns,    (Egtria,   16  i  Oaal,    10S8; 

Fiickerf  17,  89;  FhtVppi ,  I.  39ti.; 
ScAtoed,:  Konsten  &r  LlÄg,  men  lif  wet  kort.   (W*%Mett,4i',,) 

—  Konaten  St  wijdli,  oeh  baar  lijten  t^d.    (<in»hb,in.) 
Vn»,:  Hosssn  a*  meiten^g,  rOrid  as  41ei.    (Gaat,  105ä.; 

29  Die  Kunst  je  hat  zu  Feinden  Unwissende.  — 

Eu*e\«\n ,  4P3, 
ao  Die  KmiE  In  der  Kutten. 

„iJie    '  h    haben  jm   selbe   ein    geraelnee 

äpholiwiirt  ({LMr>H»Liit.  Die  Koast  eteoket 'lüleiu  jln  der 
Knllen."    iAtfnttn,  L,  11«',J 

31  Die  Kunst  steckt  nicht  im  Kleide. 

/.cur..'  In  reatlmontia  non   est  sapientta  mentis.    (lUmder 
//.  liM;  JV«»<<#r,  »87.J 

nv»  rHo  Kunst  wilPs  der  ffninr  naohmachen. 

Kunst  Voigt  natnnr.  ,  /,  4M».) 

Kr*  perOell  natiu»m.  ,  49«> 

Jü  Ujlc  h  '  Kunst,  sich  eeii^CLr  kennen.  —  Sim- 

r<i  im.  f,  »08«. 

3^  f^f  >  1     viorrehn  Bettelleute. 

.«(en  »Uo  viaUuri  ran  Jen  tiedelnk. 

■  if  ' . ' 

Ldi     '  •  >«in. 

2b  liMCi  >.  lac 


1711 


Eutist 


36  Ebrliebe  Kanat  bezahlt  die  Welt  mit  Danit. 

Lat.:  Artibn«  hooflsti«  nuUui  in  tirbe  locus.  noU»  et»o1a- 
monia  Iftboram.    (Jnt>tncU.)    (Stybold ,  39.) 

Ein  edel  Kunst  ist  Feder  lesen;  -wer  die  brau- 
eben kan,  der  nem  ein  Fachsschwantz  für  ein 
Besen,  die  Welt  vil»  jetzt  so  han.  —  Pein, 
ir,  174. 

3S  Ein  balb   Pfund  ( Quentchen )  Kunst  ist   mehr 
wcrth  als  ein  Centner  Gunst.  —  ParOmhkont  1734. 
Abraham  a  üancta  Clara  in  Mrrkt  Wltu. 

39  Ein  kunat^   die  man  verborgen  helt^  nimpt  ab 

vnd  ist  nicht  nutz  der  weit. 
Lat.:  Condita  decre«cit,  uulgala  loientiil  ereielt.    (Loci 
comrti.,  lit) 

40  Ein  quentlin  Kunst    in  einer  guten  sach  wigt 

mehr  als  ein  Centner  in  einer  bösen,  —  Petri, 
n.  219. 

41  Eine  gute  Kunst  vnd  gelehrte  Hand  passieret  frey 

durch  alle  Land.  —  Petri,  u,  193 ;  Henttch.  1804,  53. 

42  Eine  Kunst  ist  bald   gelernt,    wenn  Lust  das 
Schulgeld  zahlt. 

Schwed.:  Gilliars  kpaatrn  lürCB  enart. 

'43  Eine  Kunst  nährt  besser  als  viel  Künste. 

Lai,T  MnlU  norii  volp«««  rerain  echiaqs  aaam  maBimixi« 
(SfybiUd,  315.; 

44  Einer  Kunst  Meister  nährt  Weib   und   sieben 

Kinder,  Meister  der  sieben  Künste  nährt  sich 
selber  nicht.  —  EUclein .  408. 

45  Eines   andern   Kunst   ist   dem  Neidischen    ein 

Dunst.   — '   l'nrdmiakon  .  62. 
Macht  ihm  Aa({enichinen. 

46  Es  gehört  Kunst  zum  Aepfelbraten.  —  Sauer,  3T6. 

Das  Kleinste  will  aeiue  Handgriffe,  wenn  es  gelifi* 
gen  »oll. 

47  Eb  hüfft  kein  kunst  noch  witz  wider  Gott.  — 

Pein,  n.  25S. 
4B  Es  ist   ein  kunst,    auss  der  Notli  ein  tagend 
machen.  —  /Vtn,  //,  asi;  Lfhv\anii,  II.  14t,  150. 

49  Eb  ist  ein  kunst,  dass  man  einen  Rauch  riecht, 

eh  er  aussbricht.  —  /.«^hmanh.  söü,  u. 

50  Ea  ist  ein  kunst,  kün»tlich  reden  vnd  schwei- 

gen. —  Franck.  /.  iss''. 

51  Eb  ist  ein  Kunst,  wercklich  liegen  (lügen).  — 

Frandk.  Ze\ttb^cU,  CV*. 

52  Es  ist  ein  schlechte  kunst  einer  lüg  ein  gcstalt 

KU  geben,  —  Frumfc.  /«  vsal^ ;  Heniteh.  mi,  41;  Leh' 
maim,  11.  142 »  153. 

53  Efi  ist  eine   böse  Ennst,   die  Schlösser  ohne 

Schlüssel  aufzuriegeln. 

54  Es  ist  eine  grosse  Kunst,  keine  Kunst  gebrau- 

chen. —   Winckitr.  lif.29. 
JIoU.:  H«t  is  eene  subtielA  kunat,  geemo  ktinat  t«  gebmi- 
ken-    (Harrfbomee,  /,  4f.&'*.; 

55  Es  ist  eine  grosse  Kunst,   lachen  zur  Gesell- 

schaft, weinen  zur  Andacht,  reden  zurNotb- 
wendigkeit,  singen  zur  Trüstlichkeit,  trinken 
Kur  Durstigkeit 

In  FtMchart't  Geichieht$l!UUerung\AXi.iJBftA»TH^rtkQh  Tolt^ 
«t&Ddigor:  „Et  iit  ein  groi»  Intnst,  lachen  —  trflat- 
licbkeit,  «chweigon  £tin  geduikeia,  »chlalTen  «ur  ruh, 
aofstohn  snr  Kshvyi,  trinken  aur  duntUchkeit  vnd  au»> 
■anfTon  in  ge»elligkeit «  alM  erlangt  man  die  Laoer- 
nlBChe  iellgkeit.  "    (Älotttr,   VIII,  SSO.; 

Ö6  Eb  ist  eine  grosse  Kunst,  leben  können,  wenn 
der  Tod  kommt.  —   H'mcW«-,  XV.  i. 
noiL:  Het  ia  oena  kunit,  |e  leren,  ale  de  dood  komt. 
(Harrebom^^,  I,  467  M 

57  Es  ist  eine  grosse  Kunst  unter  Narren  gescheit 

sein  (bleiben). 
ßoU.:  Hot  i>  eene  groote  kunst,  o«  nanen  te  Toldoon. 
(Harr«bomi«,  I,  467  b,; 

58  Es  ist  eine  grössere  Kunst,  Geld  behalten  als 

gewinnen.  —  Eüdeint  4ü3i. 

BoU. :  Het  iit  geene  knnst ,  geld  te  winnen ,  maar  I«  b«- 

waron,    (Hambom^e,  /»  4Sfi*.; 
Lai.:  Non  mtnoT  «st  rirttit,  quam  quaerero   parta  taerl* 

(EiteMn,  403.; 
Schuftd.!    Ingen    mindre     komt     beh&tla,     üa     wtrfiva. 

(Grubt,  398.; 

59  Es  ist  eine  Kunst,  aus  Ammth  Keichthum  zu 

machen. 
B<AL:  Hei  la  oen«  kunst,  yia  amosda  tijkdo«m  !•  w*> 
ven.    {Sarrtbamit,  t,  ^^*^ 


ßO  Es  ist  eine  Knust,  auß  sieben  böeea  Tagen cbet 

guten  herauszufinden. 

tlvil. :    Het   ia  eene  kun«t>   tiit   drie   kw^en    iiu  fotd» 
te  kiesen.    ( Ifarrtbomee ,  I,  4ST**.) 

61  Eb  ist  eine  Kunst,  reidi  zu  werden.    fJkmmiie'.] 
63  Es  ist  eine  Kunst  über  alle  Künete ,  seine  Ktntf 
bergen  können.  —  Einfalle ,  i9i ,  Simrock ,  sm. 
JffoU.r   De  knnst  is  niet  achter  faoudende.     (Bam/kgam. 
/,  447».; 

63  Eb  ist  eine  Kunst,  über  sem  Unglück  ladMB. 
Dax. ;  Dot  er  kosst  at  lee  ti«air  det  g%»mT  «cu  a«lT  Bk. 

(«o/m  /,  361.; 

64  Es    ist  ein©   Kunst,  wol  verlihren  köönea.  - 

Schttllä,  1133**. 

Gj  Es  ist  eine  Kunst  isu  lanfen,   ehe   man  gqßgi 
wird. 

HoU,:  Het  is  e«ne  kunst,  tiij  tijda  te  loopen.    (Bmif 
bomie,  I,  4&7  ^^ 

66  Es  ist  eine  Kunst ,  zn  rechter  Zeit  Ja  imd5«ii 

zu  sagen. 

HolL:  Het  is  eene  kunat  in  tijda  m  ie   mtggt^    (Ktrmi' 

bom^e.  I.  4&7K; 

67  Es  ist  eine  schlechte  Kirnst,   die  ihren 

hungern  läast. 
It,:   Cattiva  quell'  arte,   che   non   pa«^  &Titxir 

(Patianflta ,  18,; 

68  Es  ist  gleiche  kunst,  Gelt  ge^srinneu  timI 

ten  können.  —  Lekmmmtt^,  Ss. 

Lat.:  Kon  minor  cit  virtni,  qoom    qnaeiiertt   patt»  tisB, 

easui  iuest  illic^  hie  erlt  artia  opna.     (Otid.)  (nHift^ 

tl,  39.; 

69  Es  ist  kein  kunst,  bey  gutem  Wein  wol  lehc 

vnd  eim  frommen  Wetl^  oacfageben ,  mit  etw? 
guten  Feder  wol  schreiben  Tnd  mit«  gnUs 
Flachs  gut  Garn  treiben.  —  Grutrr.JJi^x.ld- 

mann,  11.  319.28. 

AI«  QegenBats  fü^t  Fitcharl  (Getck.)  hinra  :  „Bm4k 
bey  eim  schlimnien  Wein  anoh  IHVlicIi  ««i*,  t*4  M 
flimbUsenWeib  leben  uhneKelb.^'     (Kl<ytt*r,  rnt,P^ 

70  Es  ist  kein  kunat,  ein  ding  tadeln;   nadttlB 

theta,  wer  es  könnte.  —  Franck.  if,im*:Uk' 
mann,  II,  lU,  183  .  Saaer,  281 .  Simrock,  lOOM- 

71  Es  ist  kein  kunst,   Ziegen    in  Malten  l)dfB, 

anss  ledigem  Beutel  gelt  zahlen  ist  ein  kmtfl 
—  tfeniach,  1471,  S;  Pein,  IJ,  368, 

72  Es  ist  keine  Kunst,  den  Kalender  jcn  nacte, 

wenn*8  Jahr  vorbei  ist.     fWend,  Launtr^ 

73  Es  ist  keine  Kunst,  ein  Bauer  zu  werdeo,  li« 

einer  zu  bleiben. 

ffolt. :  Het  is  geene  kunst ,  om  boer  %9  wordAti ,  auf  ^ 
boer  to  blijven.    (Hambom^,  f.  4>58'.; 

74  Es  ist  keine  Kunst,  ein  Kind ,  aber  dem  Küodi 

einen  Vater  zu  machen.  —  Fttctiart. 

75  Es  ist  keine  KuBst,  eine  Fliege  tranken 

76  Es  ist  keine  Kumt,  eine  gute  Sache  su 

nen,  sondern  eine  böse.  —  Eijiimbart,  vf, 

PiUor. ,  n,  99.  A',  87;  Eiwlein ,  89;  Stmntrk,  ttU* 
Wenn  hier  nicht  unter  ,tbOier  Sache**  «ist  i< 
veritanden  wird,  deren  Aasfahmng  nur  atft  % 
Soljwienwkcilen  vcrbuDtl«n  ist,  aowie  unter  ottir 
ten''  eine  leicht  ausfahrbare;  so  ist  das 
nur  ein  äat«,  den  nnrodliche  Bachwadter  cur 
guDg  ihrer  Kunstgriffe  im  Munde  fuhren. 

77  Es  ist  keine  Künste   Geld  zu  gewinnen,  absr 

Geld  gut  zu  verwenden  und  zu  bewahico. 
Moll.i  Het  is  i^oeno  kunst,  geld  te  wisuea,  uaartabf«» 
ren.    (ßcoT^bomie ,  I,  4Ä8».; 

78  Es  ist  keine  Kunst  Geld  zn  haben ,  wenn  mia^ 

grosse  Lob  gewonnen  hat. 
Lat.:  An  doo  ca  est,  quae  ad  offeetiam  oa«a  rtai/L  ff^ 
»cUr,  17,  90.; 

79  Es  ist  keine  Kunst,  gut  Bier  zu  trinken. 

So    sagte    Luthttr    wn  MelaochlLon,  vrelchar  Ml  Is 

erstem  Bette  aasa  vad  weial«.  .   f^i^  kt 

kranke  Luther  fort,  „ich  kann  u  ^ag^  ToAi*' 

kämpfe  gatei  Henens  sein,  denn  ,^  0«tai  ^ 
pfaugen  von  Gott  u.  s.  w.  '• 

80  Es  ist  keine  kunst  mit  frommen  Leuten  m^ 

gehen,  sondern  das  ist  kunst,  liey  lioMöUä' 
ben  können  vnd  doch  nicht  bOaa  wetdOL  " 
Lehmann.  SÖS.  43. 

81  Es  ist  keine  Kunst,  seine  Beino  unter 

fremden  Tisch  stellen.    (Wen4.  tmtso*^ 


f.  Slff 


%2  Et  kt  k«iQd  Kumt  unter  Guten  gut  zu  bleiben, 
aber  unter  Bösen. 

^än.:  D«t  «r  «i  kamt  at  om^KftM  med  f  od«  ^   raeo    med 
onde,  og  ei  MItö  ond.     (Prop.  dan. ,  SiSj 

83  E«  ist  kerne  Kunst  zu  Fuab  gehen,  wenn  man 
■ein  Pferd  am  Zaum  hält 

Wer  reich  iat,  hat  gut  Genagaamkett  lu  predigen. 

&i  Eb  ist  Kunst,  vreon  einer  böss  spiel  hatt,  dasi 
er  dabey  lachen  Icann.  —  lehmam ,  li ^  ii, 

85  Es  ist  Kunst ,  zu  rechter  Zeit  Ja  eagexk.  —  IV(n, 

u.  an. 

86  Es  ift  nicht  grosse  Kunst,  zwej  Bein  vbers 

Boss   hezigen.  —  Petn  ,  II.  SU,  Henitch,  Sfia«  8«. 

87  Es   ist   uit   ein^   kleinere    kunst   gelt  behalten, 

als    gelt    gewinnen.  —  Franck,  I,  vi^ :  Grum, 
I.  a  :  WiTiudi.  H7l;  Pf  tri.  H,  27S;  Egifnolff.  ZU^. 

88  Es  ist  viel  ein  anders  vmb  ein  geübte  erfaren 

kunst ,  als  vmh  ein  gelesen,  —  Lttmaun,6Qi,  n, 

89  Für  einen  Heller  Kunst  in  Gold  gelmattf  gibt 

man  mehr,  als  für  einen  Centner  im  Zwilch- 
aack. 

90  Für  6indu  Scheffel  Kunst  einen  liöffel  Gunst^ 

ist  scbleoht  gemeaaen. 

91  Gross  Kunst  iat  nicht  ohne  viel  Geftnnker. 

Fn,.'  Qui  plu«  &rt  plus  reiplaadit.     (Ltutux,  II,  306.; 

JHi  Gross«  Knnat   hasset   man.   —  Sader,  i76.>  Atin. 
//.  3tlO.  Stmr^ck.  6083.  Eitelnn.  40J;  Braw.  f.  ÄO$T. 

93  Grosse  Kunst  ist  ein  bos  Ding^  wens  vbel  geret. 

—   /V»ri .  II,  SSO, 

94  Grosse  Kunst  ohn  gute  Bitten  iat  ein  rogeaal- 

tzen  gericht.  —  Frtn^  ir>  MO.    Maihmim,  Nitilta, 

XCIU* 
Lat.:  Qul  profloil  la  aurÜbu»  et  deQoJt  imnoribiu  noopro- 

&olt.  icd  daftclt.    (tfutJmiu$,  PottUla,  XCIU  *.j 
frz.    Vy  de  l'Art ,  qui  en  reiiOD  n'e  fDudameot  ne  pmr». 

(LfrcHX,  H,  8Sj 

95  In  seiner  Kunst  ist  jedem  zu  glauben.   —  Euc- 

L(U.:  Artiflei  tn  eu«  arte  credendam  ect.    (Fwi^^  19,  9S^ 

96  Je  schwerer  die  Knust,  je  mehr  Pfitscher.  — 

Brawn .  I.  309« ;  Mayer,  U,  M:  Loktm^rl.  I.  4lT. 

97  Jede  Kunst  erfordert  den  gantzeu  Menschen.  -^ 

Mathtity.  ^^, 
'99  Jede  Kunst  gilt,  wenn  man  ihrer  bedarf. 

Bfhm, :  Kmidi  wa^af  hodf  ee  »rfmlumm,  fdtimkotMky  ,  US.; 
Point,  t  Keäde  auiee  pre^dm  ai«  na  kledy.   oiAaiaptks/  ,  lli.) 

99  Jede  Kunst  hat  Geruth,  sagte  der  Bauer  und 
kikmmte  aich  mit  der  Mistgabel.  —  Uaeftrt ,  197. 

100  Jede  Kunst  muss  gelernt  werden. 

IFti.:  ▲  loiil  ia4tler  et  ecienee,  il  Ikat  exeroUe.    (Krittin- 

i/tt,  1».; 

101  Jvder  muss  seine  Kunst  zu  Markte  bringen. 

102  Jeder  aoll  die  Kunst  treiben,  die  er  gelernt, 

Diu  gehiff  kann  uur  d«r  Schiffer  regiexen,  Oitt ' 
n«r  der  JLrst  in  Heilkraft  verwmndelo. 
EMt^t   Artaa    quasa   qaiaqu«    a<<nt,   ia  bao   ee  escrceat. 
(Ct^trQ.)    (Phüipfi,  /,  i2.) 

103  Jeder  spricht  am  liebsten  von  seiner  Kunst.  ~- 

BiM.:   Elk   genen   sieh   m«i   sUne  knael.    (Btmrtbomit, 

/,  «7*».,) 
<S«Ak»^(/..  H*rar  talar  giftma  om  tla  «^ea  tAfff.  (GfMhb ,  S93.; 

104  Keine  Kunst  hat  beim  Tode  Gunst  —  Hrimi*' 

kon.  »OS. 
Jeder  ohae  Attinahme  auw  Uun  faJgsn* 

105  Keine  Kunst  ist  umaunst. 

tLtU.:  Geane  koaet  ottuoitet.  (ffarrtki^md*,  /,  ttt^J 

1Q6  Keinä  Kunst  ohne  Dunst.  —  SprieKmörttrgttrim,  100. 

Die  Kumt  kann  «ahr  wobl  olme  Oaaet  beetehea;  lie 

wird   Dar   ron   iLreo   aaeeehMn   JBngeni  toaC  der  Aue- 

UbbAf  damit  iMTigdh— ,  mto  die  grosee  ICeage  au  uq- 

echea. 

107  Kerne  Kungt  sohwerer,  als  die  Knust  ber^^. 

108  Kommt  Kunst  gegangen  vor  ein  Haus,  so  bcisst't: 

der  Wirth  iat  nicht  eu  Haus. 

109  Kunst  adelt 

loi  •  6cieatl«  aobUltat.    {StfMd,  UO.) 

110  Kunst  alweg  bleibt  rnd  weret  auoh^   dia  glück 

veracLwindet  als  der  rauch. 
La/.  -  An  maae«,  an  dural ,  fartuaa  raeeder«  eotai.    i'tedl 
C4>mm*,  13.) 
I>Birrioni  SvaseswöaTsa-Luctxo«.    IL 


111  Kunst  artet  der  Natur  nftch,  eireieht  aber  so 

viel  sie  kann.  —  /Wn.  i/,  488. 

112  Kunst   badarSf   Glück    und    Glück    beds^rff  der 

Kunst  —   /,e/imanii,450,  13. 

C.  Schulte  bat  la  eioeja  Yortrag.  den  ex  im  berliner 
TonkUnatlerrereia  Über  ^iDie  Musik  io  dea  Sprlcbvor. 
teni  der  Griecben ,  BOmer  und  D<?ui«übon"  gehalten 
hat,  auob  Spricbwdrter  aneammdbircittrUt ,  die  «ich  anf 
Xaaet  im  alltferaeiDeu  beiiebett,  Per  Vortrag  iat  ab* 
gednukt  In  der  befliner  Maiikioituag  Eehc,  l|fl*,  Bei- 
lage <u  Kr,  1$, 

I>äm.:  Konst  bebiiret  Irkke,  og  Irkke  kunst.  ^flriM. 
dan..  367.; 

iL:  L'arte  rrgge  la  fbrtnaa.      (Fattagtia,  18.; 

Schwifd. :    KoDtt    bebOfwer    ly^cka,    o«b    Ifckaa  ikOBii, 

113  Kunst  behelt  keine  gunst  —  U^««dt»  un>,  it. 

114  Kunst  bei  vemunflfl  jhr  gunat  gewinnt.   —  Ut- 

niach.  1603,  5;  UKmunn,  m.  M. 

115  Kunst  beschämt  ihren  Meister  nicht. 

Z)(in. :  Hro  ktmeten  veed,   ikal  ei  betktemme  meftarea. 

f/Vor,  dan. ,  3G7,; 
SoU,:  Da  koael  betcbaaint  baren  meeater  niet.  —  Dieea» 

de  kuBit  ia,   beeobaaint  lijaea   meeeter   niet.    fffarrf- 

bi^mft,  /,  4&7^.; 

116  Kunst  besiegt  Starke.  —  Gaat.  103«. 

H.T  Bnona  La  forxa ,  mfglfor  l'ingegno.  -^  Ij'aHe  avaaea 

la  fOi«a.    fOaal,  AOM) 
ünif.T  Abo]  aem  «1^*«  «»^t  oi.%  m  anelswig  aUjon  «16. 

117  Kunst  besteht,  Reiohtbam  eergeht 

Hchwd.T  Quid  f>rgAr,  kooit  beeil*.    (Ontkh,  «t».; 

IIS  Kunst  besteht,  wenn  alle«  vergeht. 

Lat.:  Art  manet  (an  doiat),  Fortuna  recedar«  eorat.  ~ 
Viritar  Ingenio,  eaetera  laortle  erant.  (ßaat,  Ul'it 
Sty'vtd,  &45.; 

119  Kunst  bildet  die  Natur. 

Frr..'  L'art  paee«  la  aatuve.    (Kritfinfftr^  J9*J 
S<*kt$4d,.-  Sonatea  battrat  aatarene  fee).    C^raS»,  4SI.) 

1«0  Kunst    blaset    (bläht)    auff.    ^   Franck,  II.  fS»»' 
GrutfT,  ^  53.  P<>tri,  U,  43?. 

121  Kunst    bleibt   Kunst;    wann    das  Glück  gleich 
nicht  wobl  wilL  ^  Lätmaim,  li.  SU;  fein,  IL^n- 
Dim.t   Koaat  bllTar    knaat   ooi  ftbd  Ijkkea  ai  er  «ed. 
Pro»,  dan..  M7;  B«lm  /.  383.; 

132  Kunst  bridiitmaD  nicht  vom  Baume  (Zaune).  — 
EiitMem,  4aS;  L*kniatui.  «M,  11;  8trt4.  »£»;  Marion.  SSS. 

123  Knnat,  brieff  vnd  recht  ward  bei  gunst,  gelt, 

gewält  nymmer  schlecht  -^  Frank.  I.  8i°;  Gm- 
w  .1.  51.  ' 

124  Kunrt  bringt  arm  Leut  an  Fürsten  Hoffen.  — 

Petri ,  n.  4M. 

125  Kunat  bringt  Brot  und  Gunst. 

i>4&,.'  Emi»t  og  Imto  girer  bxi^d  og  aire.  ff  rar.  ian..  367; 
CB^n  /,  :m.) 

126  Kunst  bringt  der  Jugend  Zucht,  dem  alter  Trost, 

der  armuth  reichthum,  dem  reiohihum  eine 
Zier.  —  iVf»^.  H-  *a8,  M>mon,  uj. 

127  Kunst  br  r--*     hr  md  üunat  —  Utnürh,  eifi;  flrtn, 

U.  44' t»  J"7;» ;  Goal .  1054  ;  Üanon  .  1*1. 

Di«  '._         _        ylrfiprig  1963)  bemerkt  d*«tt,  ee  eei 
ein  peai  auderu  bpciohwOrtem  gegeDüber  fe.  176, 147) 
wol  aar  ein  MiaoritAtegulacbten  des  Tol^i. 
iToJI..-  Begte  kuoei  dxaagt  liefde  en  guaat.    (Hnrr^tomi*. 

It.:  ^A  obl  es.  ntta  maaea  nolla.  (Pmt90fliM ,  lU,  t>  •» 
Chi  bk  arte  ha  pitfte.  fPnwmglia.  tS;  Qaml.  1004.;  ^ 
la  ogai  parte  ei  preggla  l'arte,    (Qttai,   1054.; 

Uu.:  Artee  bononiaj  fönte«.  CP^iliopi,  T,  UJ  —  Artibue 
lagenaia  qaaeeita  eet  floHa  maliia.  jTOeiäj  (Bindgr 
II,  149:  Pkäispi.  41;  Seubotd.  »S.;  —  Hon«  aht  in*m. 


128  Kunst  bringt  zuweilen  Ruhm ,  aber  selten  Brot 

ina  Baus. 

129  Kunst  brütet   die  llüner  auas.  —    Lehmann,  ih 


lU.  TS. 
t>dm.:  Kuntt  fiudcrr  all.-«t*Ji  f.vl«.    (Prot,  dan.,  U^) 

130  Kunst,  Ehr  niemand  v&rsagt 

Jtof.r  Artibaa  •   aaollaarani  aape>iiaeq,ae 

H/At,    fU9i^i<t,  31  j  -  Ilona  IngeaU  •«  fortnaaa  o|d> 

alba«  palaal.   (S^^^td,  ISA.; 
ISI  Kmat  ehrt  ihren  Meifiar. 

Sokm*d.  't  Sre«  flaieUren.    (Qruf^b.  7lt4,) 

132  Kunst  U  —  Pi'iru  n.  41«.  Graf^to*.  l«^ 

Fn.:  D««  tJtiru»  u9  ptneal  iMrtat. 
ISa  Konirt  «raftUt  SUrke. 

ia«a..  Konetme«  Üiaadwvtts  auf t«».    ifr^f^Lt', 

134  Kunat  MinX  man  nkiki  mit  den 


^^m 


J 


1715 


Kunst 


Kaust 


171S 


13&  Kunst  fificht  nirgent  Tmbsonst,  —  Franck,!!^!^; 
Gmttr.  /,  M;  Pttri,  ff,  «8.  HentMch.  1107,  «6  .  Em*. 
Mn.  «09 ;  £»rte«  US*  :  Simroofc ,  «075 .  Saütr,  1B8 ;  Braun, 

Ldn.:  Kr  »U»T6ffii«  ftfbolden.  —  Hrer  Uad  f^der  d«&. 

JfüL :  Axttm  qtufiTi*  ^t  t«m.  (Surton,)  (ßtndrr  II,  34£ ; 
FkiUppi,  /,  42;  Fijf*#r,  19,  M;  Frobtrg ,  83;  ff/ft«- 
mryer  ,  14 ;  Srybotd ,  37  ;  Wiegand ,  SJT.J  —  Artem  qni 
•uqnitur  «ro  p«ap«T  Tfrperitor,  ffij«!«^«,  «OS.J  —  Quid 
iiattm   negttt,    rfrddere  nemo  potest.    (Bvior,  m.) 

Schietd.:  KoiuUn  fisner   fülle  fOdb&n.    (€fntdö^  W.) 

136  Kunst  fischt  oft  umeimBt. 

ßchvmi.:  Ko&stsa  tli&r  offta  feett.    (Orubb,  43t.J 

137  Kunst  folgt  der  Katar  nach. 

Dän..'KuaMt  ettsrtßlgtr  nstnren.    (Pm,  dan,,  987 J 
Lot. :    Omnia   «ri   «st  üniUtio   oAturM.    (S^ktc^O     (S*$- 
bold,  414J 

138  KoDst  frisst  kein  Brot.  —  PiMch»r,  P9ati«r.  70«,  S. 

139  KanBt    gehet    für    geßpunat.    —    t*eiri,   ll,  4M; 

Kiru,  MM:  Franc*,  /.  ST"*;  Egmolff.   305*;  Lthmam. 
If,  I1&,  78;  Sutor,  6&6. 

140  Kunst  gebet  für  krafft.  —  Henitdk,i4Si,4M:  Petri, 

ff,  418. 

BoU..  Kunat  gA»t  T«4r  kracht.    (MmrrtbopUe,  I,  4S8*.; 

141  Kunat  gehet  für  Silber  vnd  Gold,  —  Petri,  tt.  OS; 

Uenuch.  1«77,  4S.  Lehmann,  II,  315,  79;  SirnrocA,  «088. 
Di«  Ruuen  Btatgem  «odona ;  sie  uigcnit  Sasat  remug 
Ticil,  Liebe  mehr,  Gold  alles.    (Aitmanm    VI,  504.; 

142  Kunst  gehet  jetzt  nach  brot ;  aber  brot  wirt  jhr 

wider  nachlauffen  vnd  sie  nicht  finden.  —  //<?- 
nuch,  ilS;  Pein,  Jh4M. 

143  Kunst  g^ht  betteln. 

Lat.:  An  »terilie.  (Binder  I,  SB:  //.  244;  BudUtr ,  136; 
Se^otd.  IB.) 

144  Kunst  geht  durch  alle  Land. 

Ltit. :  Arttm  ■oruteriSf  quuBria  opalento.«  haberis.  (Biit- 
derJI,  2iS;  Ntamdtr ,  267 J  —  Invigniora  Tirorum  ««- 
palorum  in  omoi  terra,  (FiicAtr,  19,  94.;  —  Porttis 
miaerüte  ara.  (Seybold,  450;  Eittttin,  403;  Phüippi, 
TI,  4S.J 

146  Kunst   geht  nach  Brot.  —  Latmdorf,  ll,  so,  Eite- 

Inn  .  403 ;  Kirti- ,  3637 ;  Ssikor ,  14» ;  ßraun  ,  \.  3091 ;  nnt(6 
aiu  üerXin  (Hanau  ISTJ),  //  ,  95. 

Ltei«  /.euinip  in  aeinem  Traaerepiel  Emilia  Galotti 
d«o  Maler  Conü  aagen.  Vgl,  tther  die«  Sprichwort 
auch  .Artf/e  awj  Btrtin ,  Haoau  1833,  II,  95.  Wenn 
aar  die  Kunit  dabei  nicht  «etbut  xam  Brote,  tarn  haas- 
backenen  Brote  wird,  und  du  Brot  snr  Kosai.  Dai  ael 
Sorg«  der  Ka neuer  ;  „denn'*,  aogt  Schiller,  „daa  PubU- 
kam  siebt  die  Kuntt  nicht  herab,  der  KOnetler  sieht 
daa  Pablikam  horob;  and  xn  aUeo  Ketten,  wo  die  Kanet 
▼arfUlen  ist,  verfiel  sie  darch  die  KQnatler."  (SchiUer, 
EirnUitunfi  aur  Braut  von  Uentina.)  —  ,,I>ie  Konat  geht  im» 
siet  noch  nach  Brot,  Zn  baeien  ihre  Hangeranoth. 
Willst  aber  elnon  Kdnetler  suchen,  Laur  hinterdreiti 
mit  Wein  nnd  Kachen."  (W.  MüHer,  aO.)  Tnj,  Booka. 
tina,  ein  gelehrter  Italiener ,  eagtr  .,dasa  die  guten  kttnst 
weieo  Ton  AriDatb  her  konuneo,  lebten  in  der  Arrnnth 
all  lhT«m  eigenen  Element  and  sterben  in  Armuth.'" 
(Witt  und  Zeit,   V,  9S,  83.; 

i>äa. ;  Knnit  gaaer  nndertiden  efter  br^det.  (Prov, 
dan.,  367.; 

Lat,:  Arte«  mendicaot.  (Gaal^  1U59.;  —  Forttinam  tit  an» 
fortusa  item  ikrtem  aaat  in  ricem.  (Eitelein,  403.)  — 
Sunt  mosae  mnltae,  noatraqne  fkma  famea.  (Pkitippi, 
£/.  206;  Butor,  149;  8*i/t>oid ,  bU.J 

ScMetd.:  Konst  glr  oft»  om  Brödh.    (Grubt.  423.; 

146  Kunst  geht  nach  Brot  und  findet^«.  —  Simrackttort; 
Kört»,  S637  u.  i56l;  Manon,  167. 
Lai..'  Ar«    portns  mlseriae.    (Pitcitr^    i»,   93;    PkiUppi, 
II,  102,; 

14?  Kunst  geht  nicht  betteln. 

fr*, :  L'bomme  habile  gagne  aon  pain  partout. 

148  Kunst  geht  über  Gewalt.  —  Petri,  11,  41«. 

jfAd.:  I^  geaiegat  eia  kuiRsea  man  vil  oft«  mit  klingt  B.n 

einem  der  spanne  leng»  Ist  dan  er.    (Wiffoioi*.)    (Zin- 

gerle,  W.J 
Jtän.t   Knnat  gaaer    oft«   fof   «tyrke.     (Pro»,  dan.,  HO.) 

—    Konat    gangvr    oft«    for    magten.       (Prot,    dan., 

355  u.  J87.; 
JL:  Val  Pia  arte  che  fonia.    (Pcuiagiia,  IS.j 
SektDtd.:  KoDSt  wlnndT  macht.    (Qrubij  4S3J 

149  Kunst  ging  für  Gold^  jetzt  ist  man  m&tat  dem 

Silber  hold. 

Z,ai..'  Ingeniara  qaondam  fnorat  pretlosius  anro,  nnito 
est  barbarlea  grandia ,  habere  nihil.  (Ovid.)  (Phi- 
Itppi,  /.  1970 

160  Kunst  hält  bei  einem  fest,  wenn  aUes  ihn  ver- 
läSflt.  —  Stmrock,  6066;  Körte,  3U6;  Braim.  i,  2093; 
Petri,  tl.iW. 

151  Kunst  hält  man  werth.  —  Svtor^  743. 


8Öa»e  frickl 


163  Kunst  hat  den  yngekhrten  zum  Feind.  ~  ^m» 
ti,m, 

163  Kunst  hat  ein  bitter  Wnrteel ,  aber 

—  PetriJI ,  436. 

164  Kunst  hat  einen  güldenen  Boden. 

//,815.  80.  Petri,  rr.  418. 
Der  tüchtige  Kfinstler  verdirbt  afobt. 
Mkd,t   Gewonnen    knnat    ist    oiht    eis    t 

(KmsferU,  86.) 
ffoihfl  Da  kunst  heeft  viec   «Itt« 

/.  457*.; 
if..-  Ogni  arte  hk  ü  aao  foodo  d'oro.     (. 
ScAictd. .-  Koiisten  haar  gyllanda  botte.     ( 

166  Kunst  hat  gunst.  —  Frmtk,  /,  »• 
Wwftiten ,  CXLVm. 
Lal.:  Artem  acrateria,  quamvia  opoleatBa  babcria. 

eomm. ,  13.; 

166  Kunst  hat  keinen  Feind,  als  der's   nicht 

—  K6rte,  3«28.  4551;  Uhr  eng  ei ,  I.  4S5. 
Tunniciiu  { 1313) :  Kanunant  batet  de  kuntt  da«a 

nicht  enkan.    (Ignaius  tantnm  praeelnnkB  od«cit 
Böhm.:  Co   nesnime,  nn  to  aadbAm*.     (^Makom^ 
—  Um<inf  ohleba    nejf ,    anii   pod     nJUn     nokj 

(Öeiakottitf .  Äl^J 
Eotl.:  De  konst  en  de  wijsh«id  hebbeii  ffn<m  fgi 

dan  den  onweteodc.    (Barreb«mee,  i,4S7*J 

om  niet ,  als  de  geest  gegeraa  ia.    (Sivreboma» 
Eroat.:    Za     k^    «•    nwa«,    ae»  tam    •«    nehl««. 

koftky,  215.; 
Lat. :  Ars  Don  habet  osore»  nisl  icaoranfc««».    fJbdhr. 

19,  9l;Pkaippi,  I,  41;  Froher^ ,  3».; 
Schved.:  Konsten  haar  ing«n  stOrr«  flttada,   •■  ibta  av 

intet  gott  haar  Itrdt.    7^^^^^.  *^f   W^mmU,  tü^ 

157  Kunst  hat  Meeresgrund.  —  Spridm&rtgr§atiea.m 

158  Kunst  last  kein  Brot. 

Vnd    ist  Dhn  Z«U    Tnd    Becohw«rdeD  vhax  Waaft 
vnd  Land  so  fahren. 
Dan.:  Kunst  eder  intet  br0d.    (Prov.  doM. ^  ie^J 
Bckioed.:  Konsten  beeds  intet  Brftdh.     (Gru6b ,  433.; 

159  Kunst  ist  besser  denn  Geld  (Gold).  —  lVir>,  If,  at 

Tunni'-ittj{77»}    Kanat  ist  beter  denn  gold.    <Qu«S| 
doctrinam,  gemmia  qua«  praeatat  et  «uro.) 

160  Kunst  ist  besser  denn  Habe. 

h.:  üna  bnon  art<»  val  per  nna  buona  pofliaaaioaa.    (H^ 

eagtia,  18.; 
ScAtMd. :  Konst  kr  raeer  kn  agor.     (Orubb ,  «O^ 

161  Kunst  ist  daa  beste  Patrimoniam.   _  SMor,  HH 

162  Kunst  ist  des  Alters  ZeJtLrpfennig.  —  Amts»  U»m: 

Simrodi,  6069;  Sailer,  195. 

163  Kunst  ist  ein  guter  Rfiokhalter,  —  t^atri,  n,ak 

164  Kunst  ist  ein  guter  zerpfenni^,  man  tregl  uA 

schwer  daran.  — Franck,  U,  7^,  LoUmdnrf,  B,»; 

5»mrudk,6090;  Eieeleia,  403;  Stngvr,  4M;  £drtr.  IM; 

Lehmctttn,  fi.  334.  103,   Braun,  I,  lOSf.-  Gruter,  J.  M. 

in.  6t:  Ua^rr,  ll,  23.  Bxrhnger,  IIA:  Mtmaom,  117. 
„  Wer  viel  knnat  bey  sich  vnliarnirt,  kflia  ««li««» 

Bürd  denselben  rürt-*' 
Lat.:   Ars    optimnm    viatictlm.    (Binder    I,   «7;    tl.  Wl; 

Phüippi,  I,  33;   Buehltr,   33;   Se^boU,   9T.J   —  ▲»  « 

portatnr,  tnno  portana  non  oparatvr.    fXriiMs  li>«ii..  Ö: 

PHtippi,   I,    43:.>  —  Sna  oniqa«  ar«   nno  Tlaki««  «tt. 

(phüippi.  //,  M»;  Froberg,  »78;  ^AoM,  581  ■,  «A} 
Sohwed,!  Konst  tr  en  godh  thkrt»  pennins.     CQrttök.  mt: 

WenteU,  46J 

166  Kunst  ist  ein  Kräutlein^  nicht  für  alle  Leutlen. 

BoU..'  Knnst  ia  om  niet,  als  de  goest  geg«ven  ts.     {Bwt$* 
bomi*,  I,  458*.; 

166  Kunst  ist  ein  Schild  gegen  alle  Vn^witter.  ^ 

Petri.  II,  439. 

167  Kunat  ist  für  Dieben  sicher.  —   ifm^^ck.  «»«.«t. 

Petri ,  11,  438. 

168  Kunst  ist,  got  kennen.  —  Franek,  /,  ii»> 

I,  SS. 

169  Kunst  ist  gut  vber  das  Feld  (über  Land)  tn 

—  Franek,  11.  7**;  Tapp^m.  8*;  Eftring ,  I,  »7.  n 

Petri  ,11,479  :  S^mrock .  6091. 
Kunst  ist  gul  to  dragon.     Tunniciui   (&.  Am.   l«,  d; 

n.  A.  635).     (Ars  geatu  faclUa,  reddit  sapieoti*  filsiaa) 
HoU,:  Const  is  goflt  te  draghen.     (Prvv,  conum.:    ifc'f» 

bom^e .  / ,  i.W  *.; 
Lat.:  A  qao  portatnr    ara    portaas  non   onfir«tttx.    (f^ 

ieraleben,  444.J  —  Artem  qoaevie  alit  tear«.     ^»     -     - 

g  a^  »  * "/f    ■• 

Sektted. :  Konsten  lU  intet  tnng  at  b&ra.     /  Wen  »eü    4C  -  *>- 
din,Ü',  afiM,4aiJ  »*,-mm.mm- 

170  Kunst  ist  gut  zu  tragen,  aber  schwer  za 

es  gehört  mühe  rad  arbeit  dazo. 

39«    119. 


1717 


Kunst 


Kunst 


1718 


171  Kunst  iat  im  Gtück  eine  zier,  im  mglück  ein 
eiflern  Thür,  —  Peth.  n,  4»;  Simr<tck,  «MT;  KdrU, 
U3I.  Braun,  /.  J09I. 

17^  Kuost  ist  leicht  su  scheltea,  aber  iohwer  su 
bewälten. 

Zu  «rleroea, 
Dan. :  Kumt  er  lowere  iMtat  ead  lart.    (Prot,  dat.,  3GA^ 

173  Kttnat  ist  leicht  bu  tragen,   nur  schwer  'euflfra* 

laden.  —  Urulrr,  W,  61;  Inhmann,  4*0,  17;  Lehmann, 
tl.lU  ,  104.  Puftri ,  //.  439.  Theairum  Diaholorum,  S»S*; 
Eüeitinf  403,   Simroclk,  «003.    Körte,  3631;   Loln-enqiA, 

I,  457. 

Mhd.:  Wer  kontt  imd  -«rtthait  hjkbrn  aol  Rleb«r,d«r  maon 

•rbeit  bao.    (Boner.)    (2ing«rtf  >  8C.; 
£ÖAm. .'  Umittl  pleo«  oetlil ,  •  ■ntm  blmae.    (Öelaio^ttf,  H*^ 
Da».:  KoQil  er  let  at  iuBto.    ('/'rue.  dan..  ^66.) 
ffotl.:  Kanat  ii  Ugt  ta  dmgen,     fJ?<irr<AoiTi«'f,  /,  ÜS^A 
tat,:  Dlicereai  vuitit  pro4ett  »pieutU  multli,  (Sittorf  7SS.^ 

174  Kunst  ist  nicht  bald  geterut.  —  Mri .  il,  4». 

175  Kunst  ist  schwer  xu  buchatabiren,   aber  leicht 

■a  Bchimpfiren. 
Sektpwi.:  Korkten  biijr  iDuue  lMt*d  snlsrd.  lOruM^AH.) 

176  Kunst  ist  schwer  zu  laden ,  aber  leicht  za  tragen. 

—  tferberger,  //.in, 

177  Kunst  ist  iiber  Natur. 

lo  Pvria  iit  kSnlich  eine  Fabrik  sur  H«rit«llQng 
kttaatHcher  HftliDealtlniinci  («utiUjid«n.  D«r  BagrOoder 
•»gt  i  „  Die  Nktur  ist  in  Boxuk  auf  HAbuenktiom»  reiob 
»a  anveneihliohea  Feliiom;  nicht  cwei  voo  Ihneu  ■lad 
gaas  glaioh,  vrUiretid  ilIIb,  die  ich  fikbrioir«,  nicht  «llein 
■oböa«r  proportionirt,  «ondern  ab  den  Räudem  kucb 
mit  der  grOiaten  U^«naulgkeit  goiMkt  «iad,  Die  uneini- 
gen alnd  dna  Werk  eine*  Kttaatlert,  and  die  Konat  iat 
niohtaaltdle  durch  Amm  Qenie  deaManachen  rarroUkoBUB- 
nett  NAiur.  Di«  Nntar  achnfft  die  Frau ,  »b«r  dH  Oeni« 
dea  U«uacb«n  war  «rforderliah ,  ein«  madloelaebo  Venue 
berronubringen ,  ein  Ideal,  welohea  «elbat  nur  na<ib'> 
■  nahmen  die  Natur  anf&blg  Iat.  " 

178  Kunst  ist  vnd  bleibt  kunat  vnd    verdient  ehr 

vnd  Oimst,  weuu  sie  zu  Gottes  Lob  vnd  de« 
nechsten  best  dienet,  —  ff^nUr^h.  414.  19;  Petri. 

II.  499. 

179  Kunst  ist  vnwertk  —  Pnri,  f/, «». 

180  Kunst  ist  wissen,  das  du  nicht  bist  noch  weyast. 

—  Franck.  I.  145**;  Lehmiinn,  II,  S15  .  81. 

181  Kunst  ist  wolfeil.  —  P0tn,n»4». 

182  Kunst  ist  zollfrei. 

/>din.:  Kaoflt  or  allaTegne  told-fVir.    (Prot,  don.^  '^'i. 

Ifi3  Kunst  kan  Hnner  aassbrütea  (aber  keine  Eier 
legen').  —  Lfknutm ,  iy> .  ib. 

184  Kunst    Kan  nicht   verborgen    bleiben.   —   fMri, 

//.  4M. 

185  Kunst   kann  man  nicht  kaufen.  —  Fetri,  //.  4M; 

Simrodt,  0Ot>  ;  K6rie.  3«S1:  lokrengel.  /.  468;  Braun, 
/,SON:  iToMOit.») 

I>MMM'c<iM   (We):   Ktuut    enkao    n«n    nicht   kop«»» 
(Eat  doeirLna  potena  noilo  OMTcnbilia  anro.) 
ffoU. :  Kanat  kao  man  niet  koopan.    (Earr*b«m4«  ,  I ,  Ü9  K) 

186  Kunst  kann  man  nicht  von  Banman  schütteln. 

Däm. ;  Kauet  voxer  Ikke  paa  tr».    (Prcw.  d^n. .  SAC.) 
Schtotd.:    Konat  an    wsxar  intet    p|   TrM.     (Ormbit  4>1{ 

187  Kunst,  königlicher  Hof  and  Meer  befördern  oft 

die  Minner  sehr. 

188  Kunst  kostet  Lehrgeld. 

lMt,2  iLrtea  diacautur  pecoando.    (PhiUppi,  ti,  43.> 

189  Kunst  lacht  über  Künste. 

Lat,i  An  d«laditar  arte.    IFiichtr,  17,  SSJ 

190  Kunst  l&Bst  nicht  veraerben. 

BShm.t  ümint  r  UAatt  okraam  a  ▼  nailiatl  ütoiilt^.    (Öe- 

Uik»9ikf.  914.> 
Xtöiu:  Kanal  «r  olrkaaligbedi    bam    og    tüflagk     (JVot. 

dan,,  Ü66.) 

191  Kunst  l&sst  nicht  zu  Schanden  werden. 

Wenigetena  die  nicht,  welche  dem  Vergnttgen  dient; 
ihr  ichattet  laan  daa  QoU  hanfcnwei«  in  den  Schoa.  Kine 
TansttlB  Srhait  Ton  der  noblen  OeaelUebaft  an  «Inea 
▲band  mahr,  ala  aln  Mann  der  emitan  Wiaaenacbaft 
•als  OMuna  L«bansn  erwarban  t>i  mag.  Waa  Kä*t*rr  anf 
KaDfl«  gM«brieh«B ,  wiadwbolt  alöh  alUahrUeh  riel- 
fSaeh:  ^Bo  hoeh  war  noch  k«tB  SlMbliobat  gHtiei^eii, 
ala  Kappkr  ttlagi  «ad  «r  vMylBg  la  Kotht  Er  wuaata 
Dor  die  Oelilw  «d  ▼argnagan ,  dma  Uaaaan  ihn  die  Kör- 
per ohaa  BffoA.**  la  ahnüehat  ainaa  Ual«i  ^  Orab- 
Mlbxit%,  41«  nrktt  dem  halllecb«»  (Friadtaaaa)  Bach 
gcwafhl  hat:  ,^  Ach ,  hier  liegt  aaia  wntnendea  Baam- 
•al  «in  Foet,  der  hutben  Böhm  erwarb,  aber  anf  d»v 
W*ff  ta  Faaa'a  TemjfOl  Uongftrt  slarh," 


193  Kunst  l&«ai  sich  nicht  verbergen. 

DSm,:  Kantt  kand  el  diilgea.    (Prot,  dan.,  SSd^ 
l^hm§d,:  Koaaten  ISter  intet  dOUla  algh.    ((>ruhb,  491.; 

193  Kunst  lehrt  Hühner  ausbrüten,  aber  nicht  Kin> 

der  zeugen.    —  £u«tnn,  40a;  ^tmrtMik.  «IM» 

194  Die  Kunst  lobt  und  schimpfirt    ihren  Meister. 

Om,:  Kuurt  ug  giemingoo  priiaer  nwatarent  Ja  akiender 
bam  ogsa*.    (Prov,  dan.,  S67.J 

195  Kunst  macht  auch  einen  Lahmen  werth. 

196  Kunst  macht  die  Natur  vollkommen. 

197  Kunst  macht  edel,  sagte  die  Sackpfeife  zur  Orgel. 

198  Kunst  macht  Gunst.  —  L«hmann,  4&0.  l;  Saüer,  70; 

Günther,  7»;  A'drfr»  Stt7:  Draun,  /.  90»1. 
i'r$,:  Qol  ari  a,  partont  p«rt  a. 

199  Kunst  macht  muth,  Gott  lieben  das  ist  gut.  — 

P0tr\,  II,  US. 

200  Kunst  macht  narren.  —  Fr^ntk,  U,90^,  CrM^r,  i,  S4. 

AdrI»,  S63&;  Petrt,  11,  42S;  ScholU4 ,  IIW';  SaOer ,  «7 
Simrock.  £097.  Draun.  I,  )uS9. 

201  Kunst   macht    nit   alweg   reich  vnd  gunst  — 

Franck,  i.  14Ä*'.  Lfhmann.  it.  314 >  8». 
302  Kunst  muss  der  Natur  dienen. 

Anob  in  dem  8iona,  daa«  ei«  dio«o   unteratutat  oder 
erglnat;  ertetxt,  waa  dieaa  veraftumt, 
Dan-:    Kunaten  badrer    oaturena     feili    ftildkoauner  det 
naturoD  forglemxner.     (Prot.  dam. ,  i$7,) 

203  Kunst  muss  mit  der  Natur  gehn,  sonst  l&utet 

sie  sich  selbst  za  Grabe. 

204  Kunst  nehret  den  Mann,  nicht  das  gelt.  —  H«- 

nufch,  1474.  41 ,  Petrin  11.  439. 
It.:  Cht  ba  arte  per  intto  ha  parte.   —  Glii  bik  meatiare 

noo  pob  pertre.    (Mtutan,  li8.) 
Lot.:  Artem  qol  aaqoitar,  mro  pauper  reperitnr.    (Lo^ 

ccmm. ,  lt.) 

205  Kunst  nimpt  ab,  wann  man  sie  verberget  vnd 

nimpt  £U,wann  man  sie  braucht.  —  HentMch, 

46«.  61. 

206  Kunst  o£Fl  ein  ding  vermag ,  daran  grosse  sterok 

erlag. 

Lat,i  Are  cooipentabit  qua«  via  tibi  pama  negavit.    (Loci 

comm. ,  M.) 

207  Kunst  ohne  Geld  ist  Affenspiel,  Armuth,  hat  nicht 

Ehren  viel. 

208  Kunst  ohne  Gewalt  ist  nichts  (wird  nicht  alt). 

—   Lehmann,  11,  iU,  107. 

209  Kunst  ohne  Glück  hat  kein  Brot. 

210  Kunst  ohne  glück  schafft  wenig  nutz.  ^  HmiMch, 

tsci.  47. 
IM.:  An  aola  laboral,  oitra.fortunae  opem.     (Benisch, 
1«63»  4SJ 

211  Kunst  ohne  Goitesforcht  ist  eitel  Gift. 

Lml.:  Kat  quodvla  atadlun  deiapu  pletat«  veneouin. 
(Sryboldt  lüj  —  Hoo  eat  neacir«,  eine  Gbrlato  plu- 
rlma  aelre.    (LoH  c^mm. ,  34J 

212  Kunst  ohne  Gunst  ist  vmsonst.  —   Peiri,  it,  439. 

213  Kunst  ohne  Uebung  ist  verloren.  —  Pttn,  ll.  4»9. 

Niederdentach :  ]>e  der  kuaat  nicht  Oren,  da  rorgetten 
ae  bolde.  (Percito  dedlaoit  qai  aon  exereltat  arteoi. 
Tunn. ,  hTi.)  Wenn,  wie  auf  dieaom  Bogen  anm  crttan  mal 
geacbiebt,  Tunmetk^*  nnt  mit  Kiner  Zaiil  aracbelDl,  ao  iat 
die  d4rcb  it^ffnuiinn  von  FuUtrtl*^^  T«ranataltat«  a«a« 
Aoanbe  (Berlin  ISTO)  gemelut  und  die  Z^lü  beseiolinet 
dl«NaiaiB«r.  In  KLamuer  iat  der  lateiniaoh«  Hexameter 
b«lg«fSft,darahd«n  2*tt«a^cilt<«  dea  Sinn  dci  Sprich worta 
atiaaadraekea  pfl«gU.  Dia  Gitate  mit  Blatt  und  Zeile  be- 
ciehen  iioh  auf  dl»  im  QueUenreraelohnlaa  aufgeführte 
kölner  Anagabe  von  1M&. 

314  Kunst  ohne  Witz  (Verstand)  ist  nicht  viel  nütz. 

Mhd,i  Knnat  an«  wila«  acbiere  aergtt.  (Cotm.)  (ün- 
gtrU,  m.) 

215  Kunst  pflegt  kein  feind  zu  han,   als    den,  der 

sie    nicht    kan.    —   ^rain,  lU,  Sl;  Lthmann,  II, 
3>4.  106. 

216  Kunst  recht  man  nicht  auf  dem  Btoppetfelde 

zusammen. 

8chv*d. :  Kootlen  tagt  iiit«t  medb  Haregam.    (Omöt, ,  386.J 

217  Kunst  schniut  aus  rohem  U0I2  ein  feines  Bild. 
Lm.i  l>idialae»  adalllsr  mrUn  «aoUlt    m^ra«.    na«   dols 

«aa«  fbroa    (Phüippi.  f.  118.; 

218  K&nste  »=     '  V       -       -  -     "      fJoten, 
Lat-.  Artf<  K.; 

219  Konst  S4>v.  .......  ^- .     ...... 

Dan.:    For    knnaaen   «kal    man    miBatarvn    «r». 
dam..  Hl,} 

loe* 


1719 


Knust 


KobM 


SiO  Kunst  Eoltu  für  £elt  vnd  fut  liebeo^  deim  sie 
vor  aen  diebes. 

S21  Kmiit  fteekt  nicbi  in  des  sohöneci  lüeidern, 

•ooft  war'  «ie  bei  deb  Sdtneidtfti*  <— >   L^r~ 

Htfwi .J,4ä9:  Brem,  l.  S<iM.  Kdrtr,  S|M:  9MM«efc<60S9. 

Imi.;    8*«p«   tub  pkUlolo  «OTdldo  »tuamB  MHOlttittft  eat. 

322  KaiLfttflt«btwoUtutrftgöD.^LikflMm.l7^ii£.«t. 

»TS  Kon«!  und  B«teii0  ftfiMcB  tiel 

2»i  Kvxist  und  (iwifcniliMcillfciBit  bfinct  BeMdieidexi- 

heit. 

Lei.;  Adde  <ja<id  ingvBUM  dtÜelM«  tiAtiimr  »rtaa,  emoU 
m  ator««,  aöv  «k&ü  ea»«  foro«.    (Qpiä.J    fSetföi^ä,  14 

2?&  Kunst   uod   geschickte   Hand   ist  wülkoimnen 
in  jedett  JUad. 

J?üX<.,    &uBtt   ii    ««Ikoa    in  alle  Ivideo.    {ffafrtbom**. 

/,  4AB«,; 

226  KuD8t   und    Liflt   tbBJi  ofil,  WM  •tlrke  nicht 

tbttu  kann,  —  Fmn ,  u,  4». 
SS  7  Koxutt  und  Verstand  beweret  den  Muuu  —  Eg»- 

finvv  /,  ITC. 

fSS  Kwitt  und  Verstand  g^bt  durchs  ganse  Land. 

L<tn,;  KuDvt  og  foffUfid   er  en  loradt  »om  gielder  i  »U« 

Und.   r/'ro«.  <i«».,  se?.; 

229  Kumt  und  WiKScnschafi  geben  Ansehen,  Math 

und  Kraft« 

Mhä.:  Kuiut  lud  toguat  di  tl&t   frtmdfl,  dl  vel«  pntell 

kuiaep  v«b«rta'    ( HMmr*fitffi,)    (Zimg«rU,  M.^ 
It.:    CU    Li  U    •civUA«  un  bsoa  bmmIto.     ^i^o^'a^Ua, 

3»,  W 

230  Kunst  vbertrifil  dieKrAffU.  —  LdUuMi,  0,  am.  loe. 
S31  Kunst  vnd  gelebrt  sein  ist  bei  Amen  Silber 

bev  Eeichen  GoJd,  bey  Fürtden  vnd  Henni 

Edelstein.   —  Lehmaim  .  na .  76. 
Dan.  f  Lmr^Knn  og  kuatt  »t  hoi  d*  ttAttgt  tjdir ,   de  ri«* 
gui»,  LeiT«r  og  t0rtt«r  «dalatM««.    (J'row.dtm.,  MtJ 

t3S  Kunst  vnd  geschicklichlMi  ^eibtt  im  Bottelroob 

Oft  IM  Wto  Mok  dM^  Tilff«  dM  Soeka  «a]t«i  Cx^ 
■»ck*  davos. 

*S3  Kunst  vnd  gefobieklichkeit  geht  offt  nach  Brodt 

—  LeAmnan,  450,  S. 
SS4  Knnst  vnd  Klugheit  manchen   sticht,  dass  er 

für  witK  sieb  keimet  nicht  —  l^ui.ii,  ua. 

235  Kunst  vnd  Künstler  ist  Gottes  Gabe  vnnd  aller 

Ehren  werth.  —  ivin,ü«4». 

236  Kunst  und  Lehr*  bringt  manchen  sru  Ehr'. 
4Uwtf<sf.f    MaasI    oob    Lara    mktiw     mannen    tll    abra. 

titruhb,  %H.)  —  Koau  och  iShia  gl««r  h«ed«r  (BrOd) 
ocHahva.    (Qrubi,  im  n.  434.) 

237  Kunst  vnd  Weissfaeit  ist  wo!  zti  tragen,  man 

gibt  kein  Zoll  dauon.  —  Petn,  U,  a9. 
23S  Kunst  vollendet  die  Natur. 

239  Kunst  ward  bey  Gunst,   gelt,  gewalt  nimmer 

schlecht.  —  limUcK.  un,  42. 

240  Kunst  wiegt  mehr  als  Gunst.  —  PvrimMkon,  8», 

241  Kunst  wü  gerete  haben.  —  PvtH,  U,  i». 

242  Kunst  will  des  Friedens  Gunst. 

Lat.x  Aaaat  i^aocai  Phidiai.    (PMlifpi,  /,  94JI 

143  Kunst  will  Fleiss. 

144  Knnst  will  gerete  haben,  sagt  jener  vnd  kern- 

met  lieh  mit  einer  Mistgabel.  —  LaunOarfit.iOi 

Simrwk ,  6108 ;  KM«,$tmi  UotfwTs  m*. 

845  Kunst  will  Gunst 

948  Kunst  wird  durch  Ehr*  gespeisei. 

Lekt  abar  doch   Yorhemohead    T«a  gowCbnllehaB 
Brot. 
JVt..'  Qul  art  a,  partout  part  a.    (MrittingtTy  19 *J 
EoU.!  KoMi  «ordt  ijoor  geld  geTMt  (Harfbom4t  ^  A  45S*.> 
Xar,.-  KöBo«  »ü*  »rt*«-    (*****•»*.  108  ,-    Witfamä^   SS^  - 
VaMM  »fMailuai  allam   eat,  ara   a«e  tpia  Haai  Ylgvt. 
(KiMJtm .  403, ) 

847  Kunst  wird  durch  Kunst  verlacht  vnnd  ve rächt 

'  Uhmann,  tt,  )S4.  106. 

S4S  Kunst  wird  nicht  angeboren. 

Itü,:  K«BO  aaaoitur  artifcx.    (StyMd,  319.) 

249  Künste  sind  kein  Schnupflaback.  —  hyuekinfr\  s*4». 
360  Man  bricht   nit   kunst  von  eim  aaun.  —  iV««Ä. 

//,  lü*.  Sktn,  n,  €44;  Ösai,  IW:  SaÜer,  iM;  am- 

r4teh ,  «041. 
lof. ;  Oaadtal  ndoflkttt  ariM  «t  >ma  dimettan  reddaal 


fida  storaiaqa«    cai,  «4   ymll 

licet  a  «tadU«  aagca,  ««1  a«f 

Onf/,.   FaradtaScsal  mAgfmit  sJ 

S5l  Man  gibt  mehr  für  eincft 

als  um  einen  Centner  im  Zi 
auch,  1477«  4S;  SaÜer^  aoa. 

*t!>f  Man  sol  die  Kunst  atun  RrirliMatt 
behalten.  —  Peiri,  M.  MT. 

2&3  Manchen  hat  seine  Koniit  tanHnd 
kotttet,  und  er  würde   viel 
ihm  einer  sehn  Pfennig  divm  giha- 

S54  Mancher  kann  sieben  Eünate  nad  gcÜl 

256  Mit  der  newen  sincem  kniMit  »dber 
und  Darren  über  ein  kaali  vad 
das  Seil  an  die  Hdnier.  —  !.*■ 

2(^€  Hit  einer  guten  Kunst  kcnsakt  ^ua 
fort,  sa^  die  Katze  znon  FooIm 
SM,  14.  üoefer.  &8&:  Molloy»  «■;  AA 
All  er  ibr  pzahleriacA  «etea  cawaaBf 
rahmt  hatt«  and  aieb 
r«ctCQ  kuuDt« ,  wUffea 

klettert«.    .„Der  Toelia  kuadt*  atlaa ,  dia  KslN  I 
XAjue  faban  rad  iprlagesk;    abar   müjkimwß^ 
fiMaS  ale  Jhr  Leben  tot  Siiadui ;  dar  T^^  wä4 
rlMea." 
L^.  '  An  portn»  mlsniae.     f  PtUippt .  /,  ai^  —  i 
ara  durat,  fonttna  r«ced«t«  eara«.  — 
prodeat  «apieutls  maltia-  —  Bea  rala» 
raa  perit,  ara  mihi  r«aUU    (Ommt^  Mti^) 

257  Mit  einer  guten  Eonat  kampt  wtm  a 
sten,  —  Pttn.  IL  47^ 

253  Ifit  Kunst  und  Betrug  kann  jEiMn.  iMfell 

men.  —  läkmam«  dse,  a. 
269  Mit  Kunst  und  Betrug  lebt  mea  das  kd 

mit  Betrug  und  Kunst  die  a&dere  ffitti 
260  Niemand  k^in  alle  Künste, 
sei  Nutzbare  Kunst  gibt  Bnmt  im  QmaäL  ^ 

—  Carte«,  ssa.  101.  Simrodt»  COT«. 
263  Ohne  Kunst  erlangen  die  Rtuttefai'  ktimi 

')  Alter  Ftaaea  aod  b«|aüirS«r  IwaaAmm^  % 

MSaaera. 

263  Seiner  Kunst  darf  sich  niemaDd  acÜfli 
ßoU.:  Oeca  eerlijk  man  aobam«  siah     _      

aaan.    (Bttrrt&omtf,  T,  431  *>J  ^ 

264  So  jenoand  hat  die   Kunst  cur  Haad» 
er  leicht  ein  Vaterland.  —  /.  JL  jui^ 

265  ^  is  kin  Kunst,  Kopman  to  ^sim^ 
bliven,  dafs  de  Kunst.     fCM^alai^'- 

s^iJaii« ,  4097 :  Burren  ,  1079 ,  Ummk^m^.  l 

266  T  is  kine  Kunst,  Geld    to 
samen  to  holen,  is  de  Kunst.  — 

S67  Verstehst  du  nicht  deine  Kttnst,  aa 
umsunst  —  AirdmtoJUm,  nos.. 

268  Viel  Kunst,  viel  Mühe.  —  Sm^^m 

269  Viel  Künste,  gewisse  Bettler.  — 
bvek.S.  fs. 

270  Viel  Künste  lernen  hat  seine  Kit 
sie  kann,  so  fehlt  es  an  BvaL 

HM.:  Kaotten  leeren  ia  ▼ardri«4;  da  i 

acht  men  xe  nlet,     fiTarr^fromd^,  /,  M 

271  Viele  Künste  sind  vmbaonst. . 

272  Vier  Künste  kann  man  nicht  &4 
Schmeer  in  eine  PickeÜiaiAB 
Eappen  baden,  daaa  er  "««te 
ohne  Federn,  und  aoa 
Weisen  machen.  —  StaMri^fM^.  L: 

273  Viersehn  Künste,  fun&elm  Üi 
Je  mehr  KonatTereuehe  dar ' 

jA^t  üieaere  Srlkhraagaa  i^i 

974  Vil   kunst  ^   vil  müh   tmd   ^mam 

I,  »*•.  Eitnolff,  S60*;  Grmg^^  i^^^ 
•er .  tlt .  SekoUH,  LUC  *. 

„Ma  ipHctat  aber  bajr    Meas  l^^ta^^ 
viel  ITtiglick«.    Da«   wttnhm   k^^^^^- 
Jttaete .  der  »loh  bey  ma  Bnaa&^^^Z^ 
Kuatl  loa  «iHnfea  «oato,  ^  ^ 
t»r  vQ  ttflUa.«    r«elltr.   Is*^ 


jsjsii/%.r 


1171 


Kunst 


Kunst 


17S2 


j|76  VÜ  künit,  Vil  tfaorheyt.  —  Fraäek,  /.  SO^;  («mlar. 
/.  «8 ;  Petri,  Sl.  574,  Stmrock,  69M:  Körte,  90*, 

376  Von  aller  Kanst  zu  jeder  Friat  Erfahrung  dl« 
gtöBtie  Mei<term  ist 

377  Von  «eia«r  Kungt  »pricbt  jeder  am  lieb«teii. 
278  Was  helfe   d'  KünBte,  wenn  me  «i  nid  tribt. 

(Lumm.J 

«70  Wm  keine  Kunst  yemuig,  bringt  oft  der  Zufall 

aus  dem  Sack. 

Frt. :  Oo  qu'art  ae  pettt  liteatd  raohAT«.    (terowt,  11^  190.; 

flftO  Waa  nützt  eine  Sunstf  von  der  niemtnd  wa« 
erfahrt. 
tat.:  Setf«  tunai  nthil  ett,  niü  t«  toira  he«  •«lai  ftlisr. 
(Binder  I,  tsy& ;  //,  ,»45;  SikonMm  ,  8,  \0.) 

itl  Welcher  Kunst  und  Tugend  adelt,  der  bleiht 
woi  ungetadelt 

282  Wenig  Kunst  vnd  Bücher  yiel,  das  iet  der  Nar- 
ren FrewdenBpiel,  —  A-fn,/?,  6*7. 

283  Wenn  die  Kunst  den  Esel  krönt,  so  hat  aie 
sich  selbst  verhöhnt. 

hIN»  vvOft  •chimpfl  der  Kimit  widaf^hrt.  wMui  ile 
Ma  dl«&t  dot'fl  Ut  unwuird."    (Fro*<:hm,,  KvJ     _ 

284  Wenn  {iror  ein  Creutzer  kunst  in  Gold  gefast 
ist ,  ao  gilt  eie  mehr  aJs  wenn  zehn  Pfunt  QoXt 
in  einen  Sack  gefölt  weren,  —  Lthm^nn,  m.  u, 

2S6  Wenn's  a  Kanst  wftre,  künnt's  der  Baaer  nitj 

wenn^B  ungesund  wäre,  th&t^s  derDootornit, 

nnd  wenn^s  a  Sund  w&re,  so  thät'a  der  Pfarrer 

nit.     (SchWiib.J 
D.  i.  bftiiohUfBQ. 
M6  Wer  die  Kunst  kann  (Tegnteht,  weies),  verrätfa 

(verrathe)  den  Meiater  nicht.  —  Pi»Uff,,IX.4; 

FriM^itT,  499:  Linnemaim,  IteticUM  ealffMianvfr..  Hit, 

Bf.  Yy  Ä, 
Bio  W«b«r ,  d«i  AoDichlatt  ü^n  di«  »olÜMiiob«  L«iA- 

Weberei  geh^n  bdU,  ugt:  „Denn  lieft'*  och  b«7  an«; 

W*r   d*  Kttttvt  kon,  VMrrolh  •  M«*tar  nloh.*'    (Etlltr, 

^^K    JlcAveei.:    Din    kon»t«n    fUritlf,   fOnIder  Ülok«  lDAst4r«n. 
^^K        (Rhodin,  U,} 

^^  Wer  die  Kunst  versteht,  fragt  den  BCeister  nicht. 
288  Wer  eine  Kunirt  gelernt  hat,  kann  überall  durch- 
kommen. 

It.:  In  ognl  parte  li  prtgU  r»rt«.    {PA**a^iia,  ISJ 

889  Wer  eine  Kunst  kann,  treibe  sie  als  ehrlicher 
Mann. 
i>äii. :   Vffr  «Ml  kyndig  »t  dn  «1  vovdcT  ijndic«    (Fro9, 
dan.,  S««.Jf 

290  Wer  eine  Kunst  nicht  vbet,  der  vergistet  sie 

bald.  —  i>e<n.  if,  704;  Svmmck,  eOM>;  £4rt#«  HH; 
Braun.  I ,  SOBS;  Petenrntim,  Dewiiche  JuQm4hibHotiuk, 
I8«a,  !>fr.  SS. 
91  Wer  freie  Künste  wohl  studirt,  sanftmäthig  und 
bescheiden  wird. 
2  Wer  gern  Kunst  und  Weisheit  bitte,  such'  sie 
nicht  im  weichen  Bette.  —  fituU.iros. 

LqU:  Non  JihO«t  in  moUJ  iF«i«r%ndft  soianU»  leeto,  ipi« 
Mitldao  pkrU  lAbor«  T«alt.     (Gaal,   1703J 

S93  Wer  in  Kunst  gelehrt  ist  und  geübt  im  Recht, 
der  ist  nicht  der  Leute  Knecht. 
Wer  keine  Kumt  kann,  mnsa   die   Bude   sn- 
machen.  ^  mndtUr,  xr,  es. 

^fr  Wer  seine  Kunst  beigen  knn,  das  ist  eine  kunst 
vber  alle  kan0t.  — Bmduk,  no,  m.  P^h.  11,  rsft: 

EUtMn,  408. 
Wer  sich  in  Künaten  exercirt,  derselb  ein  guter 

Meister  wird.  —  f^rnnp,  //.  ao. 

er  EUT  Kunst  nicht  ist  geboren,   hat  Fleisa 

nnd  Mühe  verloren. 
Lat.t  Ta  uthil  inviU  dlM«   AMleiva  Mtaarva.    (Sotom^ 

fSP^botd,  6ia.| 

9S  Wültu  in  Künsten  exoeUv«!,  laea  dich  die  Wei< 
ber  nicht  verfuhren. 

Lat.:  Uxomn  oaUui  dac»l,  tna  jvdioa.  T»to«;  tBor  okett 
■ladio.  «il  Uc«t  ApU  Uiorp.  (StpMd,  U*y)  -  üsortB 
irat««  titUiua  me  judic«  dae««:  oxor  OM«l  «Sodlo,  «11 11- 
o*t  «iiU  U>ru.  (Bi%d*r  f,  ISU;  //,  M«0|  J^iyloW,  Mi; 
iterar.  4M.; 

Wo  f&r  die  Kumt  kein  Brot  Im  Hsoi»  da  wm* 
deii  sie  ana. 

Imt..^  CU  aoa  m«r««f ,  ibi  a»c  an  Mt.    (Ifirtotf*  WKy; 


311 


312 


300  Wo  Kunst  vnd  Natur  zusammen  kommen,  da 

gibt«  gute  Meister.  —  Prtn,  //»  M7, 

301  Wo  nit  viel  kunst  vnd  hertz  ist,  da  ut  viel  ge- 

sohreys  vnd  hooherbrüstans.  —  Grttur,  l,  m. 
^2  Wo  viel  kunat,  da  ist  viel  Weisheit.  «  U.  Wolf^, 
Büttner,  OmptndMin  dw  Lo^tH  (Lnpii«:  1574),  Nr.  4. 

Vgl.  aber  diMfl  «onit  nooh  nlrgandt  In  der  8prich- 
wortorttMratur  erwlkniMi  Schttfl ,  A.  IVAim  im  Stra* 
ftum  .  Lclpcig  li«» ,  Nv.  sa.> 

303  Wozu  ist  eine  Kunat,   die  nichts  in  die  Mehl- 

tonae  bringt  und  keinen  Speck  in  die  Wurst 
gibt. 
JS^U.:  W*«rtoo  dioot  e«n«  kastt.  di«  id«4t  tot  de  medtoa 
btengt.    (Barrtbomie,  /,  «ÄS».; 

304  Zu  viel  Kunst  ist  umaunst.  —  KArut,  9631. 

•305  A  ies  vuller  Kinste,   wie    de  Sau  vuller  Mut- 
kateu-Niase.  —  ik>&in4nn.  70S;  HonuAcke^  133. 
Sehtctd.:  HAn  Ir  fall  med  Lkrdom  «om  an  kooftf  moak*!. 
(Oruhk.  3W.J 

*30ä  Deine  Kunst  geht  betteln.  ~  mix,  m. 
*307  Eine  brotlose  Kunst  treiben« 
*308  Eanam  seine  Kunst  zeigen, 

FrM,:  Serrir  k  qualoa^mfl  put  da  «on.  nittsr.    (Lfroua, 
IT,  IM.; 

•309  Er  hat  der  Kunst  von  fern  einen  guten  Mor- 
gen geboten. 
MolL;  Uif  heeft  de  kanti  vaa  fexro  goden  dag  gecegd. 
(Bmrrtbamie,  /,  45«  ».J 

•310  £r  hat  seine  Kunst  in  Hamburg  gelernt 

An  der  Nordküil«  PeutaoUiJidt ,  auch  in  Scbw«d*o 
oabvaaohlicbe  nedeD««rt,  um  n  ««g«»  :  Er  leletetetwa« 
xllchtigret.  ,)Iob  hab\  wie  du  Sprichwort  tagt ,  mein« 
Kumt  in  {{»mburg  gelernt.**  (Cartin^JDtr  B$tU9trtr*ttr, 
fitnttgart  lfW4  .  8.  lÜi  } 

Er  'ist  der  Kunst  gar  vbers   Nest  vnd  Eyer 
kommen.  —  Lfhmmn,  t8«,  i. 

„Von  einitra  der  meint,  «r  wie««  Tnnd  Ttnteho  «in 
Ding  gu-  wotü.*' 

Er  ist  seiner  Kunst  machtig. 
*913  Er  ist  teiner  ktintt  meister,  was  soll  man  vi! 
sagen.  —  Apicaia  I ,  ISA. 
Bali. :  Hü   1%  sljDer  knn«t  meMtarr  «*t  tai  »ea  ar  veel 
▼an  aeggen.    (Harrttümd*  ,  l,  4^8*.; 

•S14  Er  versteht  (nur)  die  tUl gemeine  Kunst.  — 

PorinUakont  141. 
UBiiilieh  dla,  ra  e«ian  und  sq  trink«]]. 
•316  Er  versteht  die  passmuer  Kunst. 

Die  pa«»aoer  Knu«t  bratend  oder  beateht  darin ,  »ich 
hieb- )  «üob.  nnd  kogulfeet  lu  machen,  «odMi  Kugel  und 
Bibel  abpMüJfn.  Der  Henker  In  Paaian,  ran  dem  «ie  den 
Kamen  hat,  gab  den  äoldaien  papian«  2«tt«lf  eine« 
TImlan  gro««  ra  renchllogen ,  dl«  mit  «inam  meieiO' 
g«B«n  Stempel  bedracict  nnd  mit  wnndarliehan  Zaiehea 
badaekt  w»r«n»  wodnroh  ei«,  aelnar  Y«raio|tamng  naoh, 
lo  f««t  g«ma«ht  wardaa  aoUt«n.  das«  kelna  Kogal  ale 
t<>dten,  kein  Schwert  «i«  Tenrnndan  ktinn«.  Die«« ICvart 
brachte  ihm  fiel  Geld  «in,  wie  denn  Jeder  au  eeinem 
▼ortheil  rechnet,  der  die  Dnmmhelt  der  Man«oben  mm 
Yord«r«aU  macht.  Zahlreich  waren  dia  Mittel,  aioh  und 
•Ädere  fett  oder  gofruren  iu  machen.  Behr  alt  sind 
dlaKoth*  und  Bieg«*  oder  Sauet- Georgehemden,  die  in 
Yinachiadenar  Wdaa  gefertigt  wurden.  Naoh  alterer 
Bitia  aoUt«»  fn  der  Chriitn*cht  unzwelf«lh»ft«  Jvog. 
(^tt«n  da«  laiatn«  Garn  im  Mameu  de«  Tanfeli  apin- 
li«n,  weben  und  nahen  i  auf  die  Bniet  wurden  awei 
Hanptar  gestlokt,  da«  reohte  «in  bärtige«,  daa  linke 
wieJCo&ig  Beelaebnb«  Kopf,  mit  einer  Krone.  Nach 
«p&tenn  Bmuch  nuuat«  daa  l^othbemd  Ton  MAdchan 
unter  aieben  Jahren  gesponnen  «ein ;  es  wurde  mit  h^ 
aondem  Krenanahteaa  genaht  und  mnaate  rorstohleQ 
Aof  daa  Altar  g«braeia  werden ,  bi«  drei  >Ce«aen  dar« 
über  g«lafl«n  waren.  Hin  solche«  Nothhemd  wurde  am 
Sohlaohttage  unter  dem  Kleide  angelegt.  Andere  Yer- 
«ahrnngaaUttal  gagan  den  Tod  odar  gegen  Verwnn- 
dnngea  war«a  g««cnrl«bene  2«ttel,  dl«  man  ant«r  dem 
llnkeoa  Arme  an  tragen  pflegte  od«r  ▼enehlnokte ;  auoli 
alte  Hexankrittter,  Wegewart,  Banet  •  Johanniakraul, 
AUanaattBahaTaiaea  n.  a,  w.  wurden  an  Wusdaegea 
Terwandeti  am  krSftigtten  wnr  die  geheimniaerolle 
Bdlwniaal  n.  «.  w.  (  V^l.  darüber  Q.  Frtytaoj,  Am$  dtm 
BotäaSemUbtA  alttr  ZHt,  Leiptig  1«3».)  Viel  Aehn. 
liehe«  mit  der  paaaancr  Knnat  hat  «a,  wenn  Priaeler 
Blattet  ««11  fromm«n  Bedenearfn  rertbeilen,  di«,  auf 
der  Aruat  getragen,  anoh  gegen  Hieb,  Stich  and  Sohn«« 
•tOh«ra  tollen,  eich  aber  in  dem  Feldiegc  INM  ebenao 
wenig  bewahrt  hal>«n,  aJa  im  rongan  Jnhrluindert  der 
vom  Papaie  gew^^ihte  I>eg«>u  de«  (i4terrelcht«ob«n  Ifeld« 
junehall«  ]>aua  gegen  yrtedrich  11.  von  "ftmmmu 
(Vgl.  JtrmM,  Btblio^ktk  dH  FniAHnnt,  Bd.  «.  M*.  Ut.t 

*S16  £a  sind  brotlose  Künste.  —  £t«tUui.  17. 
Bet   i^a   broode  loo««)etiAal«a.    •* 


1723 


Kunstgriff —  Künstler 


KfinsÜich — Kanz 


broodeloone  konstvo  oaa  nw«  küid«r«a.    (Batrtbomht 

r,  458».; 

Ltit.i  Ar«  Bterill*.    {Seybotd,  SB.;  —  DiffloUes  «UM.   (PM- 

•317  De  hewwe  dat  bi  de  Kunst  hirt  —  Dähnert,  K9°. 

In  Stnlftund  ^brAachlicb ,  am  <n  uffva»  ii»M  mfta 
«ine  Neoigkeit  bei  dor  Wm*«Brkuu»t  (Hobewerk)  rer- 
nonunen  habe. 

*3i8  Seine  KuDSt  geht  oach  dtfui  April, 

„Wer  mit  Ventand  wiU  SohMse  ^»ben,  dar  muM, 
weDU  er  wm  hMobeo  will,  ein  M««ter  mit  drei  Kreu- 
HD  h«ban,  eonak  ^ebt  die  Kanat  nach  dem  April." 

•3J9  Seine  Kunst  zu  Markt  bringen.  —  Dietrich,  Buch 

der  Weishrit,  /,  65». 

•320  So  i«ta  koi  Kunat,  ao  gewinnt*«  der  Narr  von 

Doctor  a.     (Vim.) 
KunvtgTiir. 

•  Vüii  Kunstgriffen  leben. 

Von  Rtuken,  Scbolmereieo,  BetrU^eroien,  Iivtrijni<a^ 
Künstler. 

1  Da  gehen  wir  Künstler,  eagte  der  Schuhflick  er 

zum  Bildhauer. 

2  Der  ist  ein  Künatler,  der  das  macht,  was  seiner 

kunat  gemesa  iat.  —  Lehmann,  «M.  B, 

3  Die  be-aten  Künstler  haben  das  wenigste  gelt  — 

Ut'uUch,  1469.  16.  /V'/ri.  //,  124. 

Wa«  »io  teiobt  (^owinneo,  d«a  Teraebren  ai«  lelobt. 
Darauf  bezieht  ticb  das  bolllodiache  Sprichwort:  De 
kanct  moet  regel  hoaden.    (HarrtbomJ'* ,  t,  4STJ 

4  Die  grÖBsten  KüDBÜer,  die  ärmsten  Bettler. 

XidX.:  Sant  Masse  mnltae ,  QoatTa<]ue  fami»  faxne».  (Fhüippi. 

5  Die  Künstler  lassen    sich  gern  die  Ohren  mit 

Lobwurtzen  reiben, 
L&Ui  Spirita«    eat  potrua,  quaiBTia  atin  oorpon  magno. 
(Sutot,  31ÄJ 

6  Ein  guter  Künstler,  ein  schlechter  Handwerker. 

—  Lobren^el,  /,  SSt. 

7  Ein  Künstler  neidet  den  andern. 

//.;  L'aatio  *  fr»  gli  artiflci.     (Oaat,  9b*.) 

8  Ea  müste  ein  guter  Künatler  aeyn,  der  es  allen 

recht  macht.  —  Pein,  //.  S90. 

9  Ea  wird  kein  Künstler  geboren. 

Dan.:  Kunst  rll  hare  tild.     (?roe.  dam.,  36&,) 
BotLt    Niemand    ia    met    ktroft    geboren.     (Barrebom4*. 
/.  4i8»J 

10  Grosse   Künstler  werden  gemeiniglich  Betteler 

oder  Narren.  —  /vjri.  II.  3so. 
EolL:    Grüote  kuDsto&aar»  gedijen  melden-    (Marrtbomit, 
J.  45»»'.; 

11  Je  grösser  der  Künstler,  je  kleiner  der  Cltriat. 

12  Künstler  haben  weder  Gunst  noch  Geld.  —  Pun, 

ii.  4«. 

13  Künstler   seynd   jmmer  die   ersten   im  Narren- 

schiff. —  Franc*;,  /,  90** ;  JViri,  11,  4211 .  Hmifch  .  931 ,  89  ; 
Lehmann.  4A0,  1»,  Lehmann,  IL  Hb.  S4,  Euteltnn.iSH; 
Körle  ,  3641 ;  ÜTüm,  I.  SlOO. 

Brandt  erOITbet  bekAcntliob  aeia  Karrttuahiff  mit 
„  gelehrten  and  kanatnarren  *-\ 

14  Vor   zytten    ward    hoch   geacht    koüstler   vnd 

haust  ytz  gelt  ao  haust  du  er, 

Lat.:  Profait  ingeniatn  qnondain  ootoliee  per  arte«,  nunc 
valet  ad  tnundum  nil  niai  divitiae.  (Bebet ^  Liber  hvmnO' 
rum.  liül,  8.  l37.;  <Vgl,  /.  Franek,  im  Ärcht» /mr 
Hfuere  SjjracMn,  XXXIX,  83.J 

15  Wann  de  Künstler  küemt  met  der  Kunst,  dann 

es  de  Lapper  all  met  de  Gelle  futt.    ß^erii^n.) 

—  Firmenich,  iH,  186,  49.  WoeUe,  73.  177. 

16  Wenn  der  Künstler  geht  nach  Brotf  so  leidet 

die  Kunst  Noth. 

Jl,;    Se  roauca  La  (Deroeäe  manca  l'arto.     (Paetagiia,   IS.^ 

17  Wenn  Künstler  von  Künsten  reden,  so  atehets 

wol  in  der  Welt.  —  Petri,  u.  m\, 

18  Will  der  Künstler  Brot  ins  Haus,   so  plaudert 

er  die  Kunst  nicht  aus. 
tt.i  L'artefice  Talente  oela  U  aua  arte.    (PattafUa,  IB.) 
•19  Du  büst'n   Künstler,  sehittet  bi  hellem  Maon- 
schin  op^n  Sechser,   dat'n   kcn  Schrift  süht. 
(Pommern.) 
Moli.:   Hoe  meerder  kanatenuur,  hoe  meerdar  deugoiat. 
(ffafrt^mie,  I,  45»°.> 
•  30  Er  ist  ein  Künstler ,  wie  das  Schwein  ein  Opern- 
sänger. 


172i 


atu  GrotolMS 


•21  Er  wäre  ein  Künstler,  wenn  er 
Thaler  machen  könnte. 

KtmctUota. 

1  Der  ist  künstlich,  der  alte  Belts  aus  Milch  wa- 
schen kan,  dass  sie  new  werden.  —  rdhwii. 

4S0.  11. 

•2  Ddaa  woar  kiastlich  gegeben. 

In  Bezug  auf  eine  feine,  wiUig«  Ajitwort.  .«Ich 
ruffiem  (rufte  ihm,  nämlich  «inem  Lehrbnxachen ,  dar 
wegen  eine»  Veraehena  baatraft  werden  aollt«);  er  tho«4 
ala  bJit  aa  nieb;  ich  rufltam.  noch  a  mol:  Kum  lur. 
«O*,  «oat  a,  <i|iSat«r>  an  ne  JaogMi  wi«  ich.  dMb 
nieh  oUe  IHn^e  wiaeen».  und  ko*m  niefa.  Doaa  «tr 
kinatlich  gegaben ;  er  daea  du  mar  nloh  goatoiileo 
(KeUfT,  160^.; 

•3  Er  ist  so  künstlich,  dass  er  einer  Fliege 

einsetzen  kann. 
•4  Er  thut  sehr  künstlich. 

tu  der  Qegend  toq  OOrlitz  tod  jemand ,  der  »«Iv  f«r- 

achümt,    blöde,    limperlioh    in    aeinent   BeneksM«    ai^ 

•obeint. 

XoiUBtpfeifer. 

Kanstpfeifer '  lieben  rasche  Modulationen. 

')  Leate,  die  yon  dor  Moaik  leben  nnd    deabalb  dtt 
Namen  ftthreu,  well  aie  ihre  Kunat  pfeifen. 
KuzLBtreiae. 

*Er  macht  e  Kunstreise.  —  Tendiau.  99s, 

Er  bettelt  aioh  unter   irgendeinem  Vorwftad«  dank 
die  Wolt.    Ein  bettelnder  Jnde  ana  Polen  oattnleealM' 
Beile  nach  Berlin  eine  Ktmatrelae,  weit  ee  eJae  Kaail 
ael,  ohne  (}eid  au  relaen. 
KunatsttLok. 

1  Ich  hab'  auch  ein  Kunststück  gemacht,  sa^ 
der  Schusterbube,  und  er  zeigte  ein  Paar 
Schuhe  ohne  Sohlen. 

JTbu..  Nu  xaj  er  o«n  kaoatatnki»  komon,  «ei  Oriapija,  4B 
hij  maakto  eea  paar  aoboenen  louder  colea.     fjBarrt- 

bvmte,  I.  458».; 

3  Man  moss  es  lassen  ein  artig  Ktmstetück  seyn^ 
ein  gewisse  Prob  anss  einem  auasguas,  blick 
oder   braut   Silber   nemen   können«    —  Mn, 

3  Wer  Kunststücke  macht,  ist  kein  Künstler. 

Leu.:  Artii  «et  tigere  artom.     (FitcHer,  J»,  9«.; 
Kontarbunt. 

*Dat  geit  kunterbunt  to.  —  /'rwcAki^«,  tsji. 
Kuxu. 

1  Kömmt  Kunz  hin,  kömmt  Heinz  wieder,   (t»»') 

—   Eifiilein,  404,  Simrocfc,  6104.  Hurhard .  Wl,  «. 

Kuna,  Konrad  —  KOhnrntb;  Heinrich  =e  heixaUch. 
trotitg. 

2  Kompt  nicht  Kuntz,  ao  kompt  doch  Ueints. — 

Grvier.  lU,  60;  t.phmonn,  11,  328.  91. 

3  Kunz  duldet,  was  Hinz  verschuldet. 

4  Laufft  Kuntz  weg,  so  kommt  Heintz  wieder.  -^ 

Putor.,  i\  23. 

,,Die    Herren    aagen    offt,     lanffk    Knnu    wag,   M 

komt  Heintz  wieder;  et  geaohicht  aber,  wenn  eaSiBli 

dem  Heintaen  tagt,  wie  ee  Jbm  gaogen.  eo  blaiba«  ito 

beide  drauaaen.    (Lthmanm.,  133,  28.J 

lat,:  Conrado  abeunt«  Hanricua  rodlt,     (VtMur.^  r.  StJ 

5  Was  Kunz  gesilet,  pfiegt  Hinz  zu  ernten. 

6  Wen  Kunz  nicht  lobt,  den  lobet  Heimse. 

„Lobt  den  frommen  niobt  Cnntee,  ao  lobliJfea 
Helntae."    (a«ni$ch,  686,  31.; 

7  Wenn  Guntz  mit  Metzen  tanzen  mag,  in  htm- 

gert  nicht  ein  gantzen  tag.    (S.  Sehwa^ea.)  — 

Brandt,  ^t<•h..  Gl,  ia  Kloster,  /,  6$i. 

8  Wenn  Kunz  und  Hans   sich  kratzen,  was  bat 

Paul  dabei  zu  achwatzen. 

Die  Buaaen:  In  den  Streit  der  Gurke  tind  d«t  XtF» 
bitaea  miacbt  aioh  die  Arhuae  nicht.  In  JDelnroaalaad 
sagt  man :  Der  Krieg  der  Sichel  und  dar  Bok«r  ^♦r^it 

die  Wallnnaa  nicht.    (Altmann    V.  9J.J 

*9  Aem    a    Kunza    gaija.     (S.  Heimlencht«&.>    fOaatfrr.* 
SchU*,)   —  Peter,  445. 
*  10  Da  fragt  Cuntz  on  sorgen  wenfg  nach. 

1.  776.  Ucmich,  €26»  33- 
Lat.:  Non  eat  curae  Hippoolidi,   oon  onxma«  oiaall 
neat  fromeotum.    (atmtcA,  €36,  34.; 

•11  Den  Kunzen  mit  einem  spielen. 

,,Sic  vrürdou  eich  untorrani^eu,  mit  den  Hol  a« 
traben  nnd  den  Knntxen  mit  mir  «u  eplele«."  (tir^m' 
mel*hayifn,  Springim/etd  ,■  Simptie.,  if,  t.) 

•12  Kunz  ohne  Sorge. 


1725 


Kupfer — Kappelpelz 


Kappler  —  Kürassier 


1726 


I 


^13  Käuzen  und  Klaaten  nifen. 

„Und    nUr«n  Cooceo   und  Cl»ti>«o. "     (ßaradt,   Sa^ 
HriKh-didaJttitckt  Otdichtt  au»  d^  rrttfn  BÖl/t«  dtt  15. 
JtJirhumdwriM,  StnttcArt  IM«,  V,  tU».;     ( S. Bchw&tnr. ) 
Kupfer. 

I  £«  Ist  kein  Kupfer  nocb  so  roth ,  d&s  «ich  nicht 

für   Gold   aoftgibt.   --    AUmann  V. 

3  Für  Kupfer  eine  kupferne  Meiie.   {^(^ ,  LanAm- 
uifid  €aU%ir^eichAchtt  wn  WÜTtetr^i^g ,  Gmünd    160«*  S« 

3  Jeder  hält  (jeden  bedankt)  »ein  Kupfer  für  Gold. 

—  Q^el.  371.  Stmntck.  6106;  Körte,  3171;  fitaim«  t,  IMO. 
DtM-i    EnhTU     Bi«D«r     luuni     kobber     «r    |Od.       (Bohn 
I,  466.; 

4  Nicht  au«  allem  Kupfer  werden  Pfennige    ge- 

macht. 
•5  Dabei  kann  kein  Kupfer  gemacht  werden. 

£•  kommt  olohto  dftbei   henufl.     Der  In  Il«lHtow& 
(P«iuifTlTAiii«Ti)  «mobvJDeitde  Morgtntttm  »athait  (7e- 
broAT  1868)   «inen  ArUbol  In  dem  »o^eiuttinMn  Fciia- 
.  sylrftnJ»ch'DeuiBob,    in    d«m    ei    faoitit.-:    „S^J  **tf^ 

M  war  kll  ftLr  K&ti  enasner  l^ng  lehne  m  g<*bcn 
(Iftnge  HeiTAtbtbMQcbe  tu  macbeD  k  wetio  mer  wlrk- 
Üoh  en  Notchen  (notion)  b&tte  la  heicni,  ■»  w&r  g«- 
•atltfsit  (ukiBfjr),  dM«  b«J  oll  dem  CampAai«h»ite 
k«h  Xupprr  gemacht  werden  könnt.  " 

I  «e  Er  handelt  mit  Kupfer.  —  Zo«p«r,  idfoi. .  44,  i£l*iii, 

/.  KT. 

Er  Itt  finblg.  Aach  too  denen  <  die  Infolge  •tarken 
Trinken»  eine  knpferrothe  Neee  haben.  .^IkMe  •* 
•Inen  tiemliohto  rothen  Kemm  bck«m,  «nok  mit  Knpfer 
■u  handolD  itcb  merkllob  herrortbat.*'  (^a^pl*c, ,  lüSU,- 
///.  12 ;  Hulin^rr.) 

*1  Einem  Kupfer  für  Gold  geben. 

Mhd.:  Ir  habet  mir  gegen  golde  kupf^r  nnde  Ml  gewegen. 
(KnffrtJ^art.)    (ling^rlt,  58.; 

*S  *8  Kupfer  8chiea:t'n  aue,  nur  muass'n  verzinn. 
Tod  ■oloben ,  «ue  von  Ttelom  Welntriiüten  ein  Kupf«r- 
geeicht  haben.    i8arti>rnu.  171.> 
Xopferbarger. 

Kupperherger  «ein  an  Stoadtloite. 

Lm  Umkreiie  der  kleinen  lohleeleoben  Bergetadt 
Kupfetberg,  am  ironiecb  dem  Kleinen  eine  Wichtig- 
keit beUnlegen.  Kupftrberg  Igt  eine  der  klelneten 
Städte  im  eohleeieohen  Bieeangeblrge,  Aach  In  an- 
dern Kreiten  eoheint  eloh  der  Volkettrite  kleine  Stldte 
Ar  den  genannten  Zweck  aaeereeben  an  bab«ik.  (3, 
Bothenburg. ) 

*Er  hat  aich  ein  Kupferbergwerk  angelegt. 

Hat  ein  kapferfarbeuoe  BiUifargeeicbt,  {Sartoriu*,  iJi.) 
Xmpferprenntg, 

1  Ein   Kupierpfennig   gilt  nicht  so    viel   als  ein 
Silbcrthaler,  aber  er  gilt  auch. 

Bie  Banen:  Bin  Kapferkopek  gUt  neben  den  Oold- 
rabel.    (AUmmn  VI,  SO».; 
9  Ein  Kupferpfennig  in  der  Hand  ist  mehr  werth 
ala  ein  (»oldbarren  in  der  Erde. 
De»  man  ni«ht  weite  osd  bennteen  kMtn. 

3  Ein  Kupferpfenuig  kann  nicht  von  Silber  sein. 

Die  Kalten:  Wenn  man  den  Kopeken  aue  SUber 
■chlkfft,  wird  mau  den  Bnbal  aoe  Oold  ictalagen.    (AH- 

mamn    VI.  399.; 

4  Ein  neuer  Kupferpfeonig  gl&nxt  mehr   ala   ein 

alter  Thaler. 
Knpfarachmied. 

1  Er  ist  wie  jener  Kupferschmied;  denn,  wma  er 

flieht,  das  nimmt  er  mit.  —  lkli£.$3. 
3  Trillalari,    Kupferschmied  *    triltalari,    Kessler; 
wenn  du  willst  mein  Schwager  sein ,  so  nimm 
dir  meine  Schwester. 
Kuppel  (Dach). 

1  Eine  Kuppel   macht  kein  Haus  zur  Kirche.  — 

Ai/mitifi  V,  iS3. 

2  Wer  an  der  Koppel  des  Himmels  steht,    der 

sieht  keine  Leiter  mehr. 

XupPSl  (Band). 

In  der  kappel  musa  der  schw&cher  des  stärckem 
trew  vnd  vntrew  folgen.  —  (.«hmsns,  U»>io. 
Xnppsln. 

*  Kuppeln  vnd  anff  dem  t^eyl  gehen. 
Xiipp»lp«ls 
•Dei 


b 


IMm§,nV 


en  Kuppelp«te  verdienen  (bekommen  haben). 


um  ifonn  r«r  J»pj 
rast  lt>lflmdt  Stalle 


D«r  Lohn  fto  KappeleL    Ki»*i*im   Ahit  av  »Ual*. 


Ihr  vor  (rorarvt)  den  Pela  tr*ob  and  dann  beJids  tos 
der  StampfmUlen  ofatandeA.**  Ftlr  da«  hetmlloht  BS» 
eorgen  tod  Briefoben  en  elneai  Stelldlohetn  haben  die 
Ftanaoeeo  die  Bedeneaii:  Hähnchen  tragen  (Porter 
«D  poolet),  die  einer  iehlatpflichen  Abfertigung  ihx« 
■niitehnng  verdankt.  Wenn  man  nSmlicb  in  Italien 
Jemand,  den  man  aaf  der  Kuppelei  erwieeht  hatte, 
wippte  oder  mit  dem  Sehnellgalgen  beetrafte ,  lo  hing 
naa  es  eetne  FOtee  rwei  lebende  Hfibner.  I}iee  bat 
folgenden  Oruod.  Leute,  die  eich  mit  Beeorgang  jener 
BlUete  befaeeten,  trugen  gewöhnlich  HQhner  feil. 
Unter  den  Pltlgeln  dee  gröeiten  oder  fetteaten  Hnluui 
•teokt«  der  Brief,  wae  der  Dame  eehon  bekannt  war. 
Der  ente  nun,  den  man  bei  dieiem  Oee«]itfl  er^ 
tappte,  wurde  mit  dem  SohneUgalgen  beetraft.  Äa 
•enae  FOeee  worden  iwei  HAhner  benetlgt,  die  ihn  hln- 
nnd  herechankelt«n.  Wahrend  in  Italien  laxige  jede 
Kuppelei  in  dieeer  Weite  beetraft  wurde,  b^nOgtao 
eich  die  Franaoeen  mit  der  obigen  Bedeneari,  (W^t^ 
*acA  //,  MS J  Bavmfarttn  theUt  daiilber  ane  OberOeter. 
Tedeh  Folgendee  mit:  „Btaa  dritte,  w«d«r  «nr  FaoüU« 
dee  Brftatigame  noch  der  der  Braot  gehörige  Pereon, 
welche  unter  irgendeinem  Vorwande  etob  au  den  Ael- 
tem  dee  Midobene  begibt,  am  dae  man  werben  will, 
nnd  aUmahlleh  dae  Geeprieb  auf  die  Versüttelnng 
der  Heiiath  hinlenkt.  Oieae  Paraoa  bekam  einet,  wie 
ee  noch  im  Volkeinunde  hetaet,  wann  ee  ihr  gelang  dl« 
Heirath  •e'eamme'tragen  ■ ,  au  Stande  an  brugen ,  ala 
Lohn  hierfOr  einen  oennSrnüigen  Pela,  den  sean  Kap- 
pelpel«  nannte,  wahrend  man,  wenn  er  abgewieeen 
wurde,  eagte:  Br  bat  die  Hoeea  (••  d.  fiS)  gekriegt.'* 
Hoil.:  Hij  heeA  er  de  gele  kooeen  aan  ▼ardlend.  (Barf 
bom44,  I,  444».; 

XnppleT. 

1  Dem  Kuppler  ein  Paar  Schah  und  die  Hölle 

dasn.  —   SMüfyidk.  «106;   karte,  IU%,    ßruen. /,  SlOS. 

9  Kuppler  vnd  Ehebrecher  gehören  vnter  ein  straff. 

—    Hmxtch,  T91,  J4;  PttH.  11,  «9. 

Bin  jodieob-deuteohee  Sprichwort  io  Wareohau  atellt 
Koppltr  und  LOgner  ancammen;  ee  aagt:  A  Sofaad- 
ebtn  (BheTermittler)  mTiee  eeto  a  LOgnor,  Br  wOrde, 
aaeint  ee,  |Bonet  an  wenig  0«a«hafle  maobfliD.  Man 
•agt  dort  aneh  von  dou  Kupplern  und  Bheatiftera:  A 
Sohadchen  ie  wl«  a  Kahl,  um  ihrt  Bedeeligkeit  aaau- 
denten.    Dm  Xlappem  gehon  au  ihrem  Handwerk, 

*3  Er  hat  den  Kuppler  gemacht. 

Di«  Yerbindong  eingeleltel  and  bewirkt. 
Kupvlvwin. 

Eine  Kupplehn  reicht  der  andern  die  Thür.  — 
IVir>9miak4tA ,  1054. 
Ktipaaok, 

*In'n  leddem  Küpsack  (Kübel)  verwahren.  —  Sieh- 
vaid,  las. 

1  Der  hat  Kur,  der  hat  Angst  —  Sckottei,  itw*; 

HauL.  48,  Piefer.,  IX.  U:  Gnf .  sifi,  Joe 

Wahl  hat  oft  ihre  groeeen  Schwierigkeiten,  b«eon> 
dar«  bat  Brbthellnngen ,  worauf  ee  aioh  haoptaSchlich 
beaiabt .  wo  der  AelUre  theilte  und  der  JOngm  wShlte. 
18.  WabLl 
3  Es  ist  eine  gewagte  Kur,  den  Doctor  zum  Er- 
ben einsetzen. 

<8eAw#d..     OaAker     Cur,     nAr     LSklaren   bUJr  aifwing«. 
(ißrtMf,  ibh.^ 

3  Langsame  Kur  ist  die  sicherste. 

4  Man  mues  nicht  ohne  indicia  certa  zur  Chor 

achreiten.   —   Lehmann ,  69,  4. 

6  Völ  K6r,  völ  flidbregban.    CNorifriHj  —  Johan- 
«ff«.«». 

Viel  Wahl,  Tiel  Kopfbrecben;  rlel  Wahl,  yI»!  «ioal. 

*6  Einem  die  Kur  mit  Kienrusa  machen.  —  Tend' 

lau ,  Ul. 
Um  eine  anmaeelioha  Aaiordenmg  sarOoksoweiaen. 
*7  Er  hat  die  Kor  verfahren.    (Ueiningtn.j 
•«  Verflixte  Kuren! 

AoBTuf,  wenn  man  aber  etwaa  «nchriakt.  HoUn  (£*d»- 
/r*Mtr,  /.  aoa;  hat:  Verllaohta  Koren.  loh  habe  die 
Bedeaeart  aber  faat  aar  in  der  «retem ,  rerhaUendea 
Form  gehört. 


1  Es    hüfilt   kein   kürisa  fOr  den  todt  —  fvaiuk, 

11,  Iti*,  Grvter,  l,  Jl.  Pttn,  II,  TM. 

2  Knrass  und  Lanze  reichen  nicht  für  den,  dem 

Hers  and  Degen  nicht  genug  sind. 

3  Waa  nützt  ein  Kärase*  wenn  kein  Herz  darunter. 

Ddm.:  Bvad  dnn  eterk  brr&le  paa  akictrende    bryet,   og 
gode  plle  i  redder  manda  haand.    (I><fv.  Ua«, .  137 .Jl 
Stiraaalev. 

Aach  htmdert  Kixrassiere  können  keinen  Nack- 
ten berauben. 


1727 


Eürbaum— Ettrbis 


Sürl>ftuxii# 

1  De  Körbom^  söcht  (sacht),  de  Ftllbdm  find'i. 

{(Hdmbwf.)  ^^  DatuMiL*  NS;  Bntren,  Üb;  FTommaan, 
tr^  I«,  wa;  StÜTfmbwq ,  «l*». 

')  KjOrbcm=BJiam,  den  man  prUfeod  w&Mt,  erkie- 
Mt,  Ton  kLQten,  kflireiD.  —  Wer  laoge  «r^blt,  trifft  ec 
oiobt  imm«z  «m  t»»8teii;  w«r  Isiig«  untcblCUii?  bei 
■«iiMtr  WftU  Ut,  »ll«rlBi  Sohiri«rigk«it«a  findot  und 
BedenkoD  h&t,  b«koiniat  oft  am  Eade  <1m  Sohlechteito. 
JTU/,;  Wie  keiubooi»  aoekti  moet  dikwjjl«  met  niilboora 
tevredcfl  lijn.    {BajrtbovU«,  I,   H^^.) 

12  He  b&tt  laog^  noch  upp^n  Kaorböm  räd'n  un 
kürami  nie  upp*n  Fülbom  to  litt^a.  CAU- 
■mark,)  —  Dtinneil ,  206. 

3  Eörböm  föllt  ock  wol   ttp  FüHbom*  —  From^ 

mam,  !V.  J44.  342. 

4  Körbom  geil  to  Fulbotn.  —  Eidkmdtf,  US. 

•6  8e  »8  von'ü  Körböni  ap'n  Fülbom  kamen.  (Meck- 
Unburg,J  —  Qünlher,  U.  K»,  44;  SchiileT,  t,tl^;  Difr- 
miMen,  106. 

Sit  h*t  n  iuagt  gewählt,  hat  l^ngQ  Korb«  ftug«> 
Uiellt  und  ist  darOber  rar  ■Itsn  JungimT  9« worden; 
TOiB  Wühlbkum  auf  ddo  Faulbsttm.  Dar  Fanlbaam  hat 
4«a  9am«D  ron  «»inam  acbleehlem  Geraob. 

•6  Üphi  Kdrböm  gehen.  —  Ddhnert,  ui, 
Xn  der  Wahl  anachlQsvlg  «ein, 

1  War  zo  lang  kürbaumt   (wätilt),  da  läse  am 

erstell  demewe.    (KilnJ  —  Firm^mch,  I,  *u,  132. 

2  Wer  koerbümen  will,  de  moet  vake  niylbömen 

(oder:  Jer  l'üylViOmet  gern).  —  Taiiyim,  176*. 

Lat.:  No  quaera  moUia,   ue  tibi  contiagant  dura.    (Tap- 

er  küi'bänmen  wil,  der  faulbäumet  gern.  — 
—  Fmnek.  U ,  110;  GntWr ,  l,  «I;  Ulmam.  857«  1 ; 
ßittiein,  4M;  Simroch,  «109;  K&rttt  SMS. 

„D.  i.  «er  tu  viel  haben  vrül,  dem  «irdtsn  wanlg.'^ 
(Renil4ch,  fl70    I>le  daranf  w^tes,  bi«  ibnen  die   ae- 
bratdncn  T&uben  im  Maal  fli«gen,   korbaoio^n ,  odar 
die  lieb  mit  WahJgetob&fLim  abgeben. 
JGToU..- Dia  koutUaom  wil,  dl«   ToUboomt  gaania«    (Harre" 
bom**,  /,3a$'>.; 
4  Wer  küi-bevrmet,  der  bewmet  oder  ergreiÄt  den 
Btercker  am  vnreineß  Leib.  —  Pein.lf.iiO, 
•6  Er  kürbäumt. 

Hr  will  SU  hoch  aein,  au  vial  babes. 
Xftrbe  (■■  Kirbe). 

•Einen  auf  die  Kürbe  laden. 

,,Icb  hah«  otwau  eintMi  groben  Esel  einen  andern  aala«« 
grlolchen  auf  di«  Kirbt  laden  hören  oder  eine  e«b«nd- 
lichc  Arbeit  (welch«  glcl«bwol  kein  H^rrao  Qebott  iit) 
mit  unfl&tigdn  V\''ort«ti  tbiui,heiaae&."  (GrimmeUkausenf 
Ttutacker  MicUt ,  XJ.) 

XOrbia. 

1  Aus  einem  Kürbis  wird  kein  guter  Krug  und 

AUB  einem  Waiacbeu  kam  treuer  Freund.  -> 

HeifiiheTij   V ,  5i>. 

Bio  Bohnen  cind  dericlban  Aaaiaht :  Z  tykv«  nebnd« 
n&düba,  a  i  vrtkav^  mjrili  pfiteL     (Ctiakoraijf ,  '2%:i.) 

2  De  Kerbees  blÄn  des  Owest,  —  Sckuaier,  «64. 

3  Ein   kleiner   Kürbis   heute  iet    betier  als   ein 

gTOBBOr  morgen. 

4  Ein  Knrbiss  wird  bald  grois,  dauret  aHer  Bicbt 
lange ;  ein  E\chbauin  bat  lange  zeit  mi  wach- 
sen, kan  aber  manchen  harten  Winter  Tmtd 
Sturmwind  aussstehen.  —  l'eiri ,  11,  311. 

5  Es  gibt  mehr  Kurbisse  als  Melonen  und  mehr 
Gurken  als  Kürbisse.  —  AUmaim  r,  so. 

6  Kürbiase   sind   aus   dem  Stengel  kenntlich.  — 

TeniUaU ,  395. 

80b  OQ  früh  xfigi  ai  lich,  was  man  raalamand  sn  er- 
«exten  hat. 

7  Wenn  der  Kürbis  Wurzel  gefaest  hat.  treibt  er 
seine  Banken.  —  lleimberg  IV,  94. 

In  Strriaam^  um  too  jemand  «o  aagen.  daaa  weoa 
man  ihn  «rat  aufgenommen  „man  ihn  nicht  wieder  loa 
werden  kOnne;  Aach  von  emeni  Mensoben ,  der  alloa 
an  sich  xu  brlngon  euchi,  wena'a  ihm  gelingt^  Fote  cu 
iaeaan. 
Zwei  JCürbisBe  trägt  man  nicht  unter  Einer 
Acihsdl  (oder:  in  Einer  Hand). 

lliJm.:  Dri  Afni  pod  >adaoQ  p«et  neda}!  ea  »Hti.     (de!a. 
koeik\f^  133J 

•9  Er  het  ei«  uf  d'  Kürba  überko.  —  Sta^m^uur.  $4. 
•  10  Er  macht  in  Kürbissen  und  sie  in  Gurken. 

Sie  elnd  in  Besug  auf  UnAttüicbkelt  oioandet  gleUb 


wwchai  km 


Kürbiskern — Eurireii 


*11  Sie  tst  der  grösate  Kürbis. 

Dia  grttiata  Sebfiidialt.  Korbia  iak  di»  Fmeh«,  4isRk 
waleba  b«)  dam  wu  la  BUdam  radAnda»  WaatUaiaa 
Nordamerikaa  da«  bAehita  Maaa 
ausgedruckt  wird,  (Ruxtm,  Leben,  rm  /«rmtn  Wi 
Draeden  I8i2,  8.  74  fg.J 
•12  Sie  ist  einige  Kürbisse  werth- 

Damit  preist  der  Mttiiiggingar  tind  dar  GabUgijlf« 
(Trapper)  die  Sahonhelt  ein»  aiidohaaa  «da«    '       ~ 
KürMskem. 

Man  muB8  keinen  Kürbiskern   legen, 
einen  Melonenkem  legen  kmnn. 
Korde. 

Wo    des  Kurden  Pferd    hiatdit, 
.   Gras  mehr.  —  SchUdua^ne. 
Küren  (plaudern,  lehwatian,  reden). 

1  Kuren  is  kin  Gald.  (iiartberg.)  —  Firmmiiek,  l,ptüi 

für  Soext:  Firmmich,  L  Si»*  5». 

2  Yeil  Kuireus  mäket  vül  Taohörexie.     CSemrtmij 

3  Viel  Küren  gift  vel  Toto  lüstern,     rn«Ub^) 

Wo  riel  geiprochen ,  geechwafcst  wird ,  da  giMV  fM 
siurohorchen. 

*4  Dei  heat  gued  küren,  bei  beai  dat  Hol  bidL 
(Buren,)  —  Für  liindtn :  /'inwanwlt .  /,  **t,  k 
Spott  abar  Prahler«!. 

*5  Da  magst  küren,   wat   da   kiirecii   ack  &tew« 
(glaube)  di  doch  nich.     (Lipft«j 

*  6  Hat  kui'erd  med  sik  selwer  aa  de  witte  Dei^k 

(GntfMckaß  MaTk,)  —  Frammoan.  V,  91,  IS^ 
Br  Hpriuhi  mit  eiob  aaÜMfe  «i«  dar  wata«  DMxieb. 
*7  Hei   kuiert^   hauduitak'   ü   de   Kaa   »f6mk\ 
CBüren.) 

')  Aach  küren,  kSran  =  fpracl»eii,  plasdats  n.  ».  «. 
')  Hochdeutach.    *)  Spanleob. 

*d  liOt^n  Kerel  küren,  he  kürt  kenne  hmuoert  J<AiK 
meir.    flippe.) 
KurfUrat. 

*  1  Dafür  kann  ich  mir  die  Sieben  KiurlozvtA  nkit 

kaufen.    (Bresiavt,)  fS.  a.) 

80  erwidert  der  Verktnfer,  wenn  Jeamad  beim  Iml 
ein«  Waato  behandelt  and  ra  niedrig-ca  Prcu  Mdt 
(Nittu  SehttMiieht  Fmiiaialfftiue  r ,  Olo^n  1M4,  S-«». 

*2  Eb  können  nicht  alle  mit  dem  Kurfuraien  re^ 

ten.    (8.  Kaiser  38.)     (Franken.) 

*3  Geh   und   miethe   dir    die    Sieben    Kmftitl«. 
fBretlauJ 

So  «agt  derTermlether,  yrattn  Jemas4  eine  roa  ta 
beiiobtigte  VVobnun«,  di«  or  mieth&o  vttl,  a«MBKft- 
dtk  Dia  „Siaban  Siu€Uraten**  tat  der  Name  im  Em- 
•ea  "Sr.  8  am  Elage  iu  Hreaiau.  I>»4  Hau«,  eaek  (tm 
anch  die  ganie  Seite  de«  Binvee  .^-rflUitMitiCrf"^ 
nannt  üt,  raus«  eeinerseit  aJt  bevondaf»  gumt^ti* 
Bau  gegolten  haben  und  eo  ,,  in  der  I««ii«e  ifbaH  V 
ktnamea"  sala.  (y«u€  Solh^i^cAr  rro>*«if<tfif ,  a.a.O.J 
Kurheaeen. 

Aus  Kurhemen  und  Afrika  fa.  d.)  komni  ™"*f 
etwas  Neues.  —  Mater,  Päd.  Brnrnt^  la*«,  JDf.i«- 
KftTl, 

•Saßt  Küri*a  plag  gang  dich  drumb  ao. 
J3ma  Fieber.    Heber  dan  fintud  d^  AttfF 
Sanot-Konrad'«  FU^e rgL  Etterk*<mi,  üüu^ 
land. 

Kurtmurl. 

•Kurimuri  machen. 

....Oder  tob  will  ob  diaaan  aaaliai.  baM  r&rt»«n 
machwi.»    (H.  Sackt,  Ul,  CGCCtI.  «3 
Kiuioa. 

*He  is  kurios  as  'n  Swinsl&BT  de  steckt  den  £(t 
in't  End  (empor).    (Ostfne»,)  —  crK«MaH*UB>. 
9o«ran,  6«£,  HVommoiin ,  V,  m.bil;  K«m,  (M, 
Von  Jemand,  deaien  Ungeniribait  eebr  waü  g«bL 

Xuxiron* 
1  Es  ist  noch  nicht  kucirt,  wenn  der  Docior  i^ 

ceptirt. 
Moli.-   De  doktar  kan  oni   met    d«  oomb  aM  ^^Mk 
(HitrrvbomAi.  /,  I40.>  "  ^  -' 

3  Man  kann  alles  kortren^  aber  die  Foralit  nidl 

verlieren. 
8  Richtig  kurirti  Arm  und  B#n  entwd  Invaka. 

(PommertKj 

Mancher  will  andere  tmtrag  tud  tat  «aibet  -^'*^ 
Beulen  (Wunden).    AebnUoh    dla  ^^ 

4  Rielitig  korirt,  Herr  Dootoe^    (, 


n 


1729 


Koris—  Kurz 


I 


'5  Sie  kiirirt  homfiopathiacli. 

Vau    «ji)«r    ulir     likouoiuNctiea     Hiuafrati,    welche 
«.  B.  dl«  Urtlhaii|t|Mrii  in  dr«i>a)g«t«r  WrUUiiouug  tfiM. 

Kurl«. 

Ks   hilffl    kein    Kuria  itir  den  'VodU   —   A'««. 
;/,  aar 
Kurie. 

Kurie,  mnHf ,  i»«ifl'. 


i^i, 


hiiviiUllMu 


dtr  Odtticiiuft^.    ytciiiii 
ParUake  und  Strnglein.) 
Kumuuilien. 

Kuriaaclici)  int  kurwidrig.     (KnTi»i»u\,)  —  V^Mt^cUf 

/rituiuj  \on\  H,  Jitli  lH<t8. 

Kurpfkls. 

Kiirpfatj;^  (lotL  erhuit'B;  Kiirmain/  ist  iiirJit 
uiHina.    (tlmäaiHi^.J —  Hctnpheru  VHtl .  Uvr»,  Um. 

Kurrhahn. 

•Kr  ist  eiji  Kurrlialiii.  —  f'rMtWjut '. 5ö>4. 
Kuxriir. 
*l   Er  wird  kurrig.  —  / 1  udibirr '.  JdWt 
Mau  triHclit  iuti  xur  Karr«. 

•'J  Hei    o8ß    kurrig   («ublKilt)  wie    do   PogK    önnc 

ThCerptltld.  —  truthtner,  430.  /n*f/ifi(fr^  225«. 
Ktlrsohnttr. 

1   liciiii  Kürschner  kommen  alle  I*'achttbülgc'  zu- 

Uio  OituJtnoo :  Diu  Kadki«!  olisr  Vnati*«  lal  Ulo  Pol«« 
liAiKtlung,    f.ScAJ#cAi«.  »M,.) 
KHffL:  Tliv  fox  gu««  at  tbe  luil  to  th»  sltup  of  Ibe  furrirr. 

•2  Kirschiier  viid  betler  die  widerwärtigsten  in 
der  Welt-,  jeue  kehren  da»  schötist  heraus  in 
futteren,  diese  kehren  das  vutletigst  horauH, 
vud  «las  schOast  hinein.  —  lltniuh .  3-ir. .  sv, 

;j  Krutchner  vnd  Bettler  sind  Detrieger;  jene  wen- 
den das  schouo  heraus«,  diese  hinein  vnud 
das  hesslich  für.  —  Uhmann,iM,u. 

4  Em  aiM    läwer  Kirsner   (Kürschner)     wÄ   Kuss 

(Fuchs)   xen.     (Sitb€nbwi,'$ddu.)  — äVAuil<'r,  121. 

b  Was  Süll  ein  kürssuer  ohite  arbeit  dem  kein 
knick  iüt  an  seinem  kleid.  —  toa  evmm.»  loci. 

S',l(yr  {U-i)  Itfti  aiatt  kalck  Bolta. 

IIoHm!  Wal  lolde  eeii  poUer,  lil  a)n  w&ro  oritlcK  (■utiat 
•uch  kuiti«b).  f  JV<Jt«. ,  U,  in.)  —  Wal  ittld  tyu  |>abvf 
b^bil  w«or   kuittcb-     (i'rvr,  ramm.,  L'V^'.) 

J.aL:  Nou  tubl  pellttic«a  qui  crvla  «»«t»  cari»nt«t.  f>u{> 
<<'ril<'fr<m,  T4&;    .tffrne.  .i'iMtsr«-/ .  l«64,  Hf.  VTuJ 

6  Weit  und  gm»  fordert  den  Kürsaner  von  dem 
PUn,  eng  viid  dicht  fordert  jhn  gur  nicht,  — 
Pmtrt ,  n ,  ei». 
Kürwlein. 

Es  ist  kein  kirsselin,  ea  iindt  sein  Dcckehn.  — 
Franck.  //.  lUT*'. 
Kftrata. 

Kost,  Krum^  un  drög'  Brod,  dat  siind  uk  drti 
üerichteu.     (Pwnmfrn.J 

Kunic,    Krume  aad  trockeo  hrcxl,  U««  aiiiil   ciUeU 
dr«l  0  «richte, 

Xori. 

1  Allzu  kurt  laugt  kein  Schurz. 

itif..  llrrvu  «t««  Uliurat,  otMCam«  6l,  (tt*0^*r  U .it.)  ~ 
Ilr«vi«  nü&  t»tnp«ir  lavU,  t*tl  saploui  brirlUt  dic«re 
multa  pot»«L     fXry6vU.  COJ 

2  Jö  kürzer  je  bi^aaer  (lieber).  —  Gvfpium»  au. 

Ffi.:  L«  ^tu«  brifrf  ut  1«  neÜlenr.    fLtrom*,  //.  149.; 

3  Kort  uu  Dick  bat  ken  ^hick,  lang  un  grol, 

dat  k'tt  god.     (AUmtuk.)  ->  Uunntit,  ibif. 

Ki»  aeltluik  a»ini«li««aiai  iUdcbeu  iisUt  l>«t««r  un» 
als  «iu  kune»  dlekai. 

4  Kort    un   dick  het  keiü(cn)  Schick;  lang  un 

«aulr,   dat    is    (oder:    let)    rir.    —   Schambach. 
lt.  »7». 

K)n«  kuM«  utid  dicke  Oetlalt  Wlfd  ■>!•  tttiselti^n,  elmn 
bucUy*waeh»«u«  acltluike  da^ffg«»  als  •cbAo  bcieichtiet. 

6  Kort  un  dick  h«<tt  kiu  (icachick.    (OiAmkmf.)  — 


ii  ifl,   Atu  «m  rorl 

«*.  ..^  oblc«  SfvMbvoH 

»'  .   tar  'n  Zn«kaMli««}i  ftHt  jtasslrt 

ai>  jr  fTOM  gvaof. 

DspncuRi  amioäwtiarma-Lnuxov.    IL 


lauk   on 

. —    l.iirr«. 


0  Kort    Uli     dick     is    Burenschiok    (Baut-rrisrhiik 

Mib'r.  *VVCI>te),  hOhiiinyil  UA  lattkiH^I* 

middeiiwank  (roitteuxwi«chen)  »s  U 

,SlrrUU.     '—   Fumnmh,  IU,J\i.  I. 

7  Kort   un  kriigel    (riuiuicr^   vergnügt)    iai    bäter, 
as  lang  un^n  Flügel.     (Oidentmn/,j   —    finnentt^h 

S  Kons    ou    dock    hoad    ka   Üosi'hück, 
mhuiortl  Htied   ullzeid  Wohl.     ^Tnrr 

IH.%.  «3.  Fintmtich.  IU,  647,  41. 

a  Korü  im  dick  —  ka  Geschick,  lang  un  derr  — 
Klfippergeschfrr.  —  Lohrwji^t ,  t.  itki, 

Hl  Kurtz   vnd  dicke   hat  krin  Geschick«*.  —  Brauti. 
/.  VlO.» .  Mn  ,  n  .  43«.  üimrotk  ,  CHI  ;  AWfc  .  iC44. 
In  dor  t^üchwaiK-,     Kurt  aad   dlek   lial    kel    lUrlitok. 

II  Kurt/  vnd  gut  iaCs  lieeto.  —  JJMtMiii .  u^ ,  n 

Pi  Kurx  acbeisst  die  Gcusa. 

i:{  Kuiz  uch  däk  As  e  frainjklich   UchebliUc.    (Sk^* 

14  Kurz  and  Irnndig  ist  das  beste.  —  /\«tor..  1,9«. 

Fhu^-'    V'iit  lircvlty  la  rvry  good,  wlien  w'are,  or  ara  not 
Litt.,     guidquid  Utaiu   ;  f.roiru. 

15  Kurz  und  ilick  ist  Ut,  lang  und  achtank 

ist  Edelgang.  —  ^ -.  ."-.r.  •'.  saaT. 
IG  Kuri:  uud  gut  beim  Gottesdienst  dua  Beste  thut. 

—    Euctnn.  4U4;  Simrack,  6110. 

17  Kur«  und  gut  gefallt  jedertnaöii. 

tat,t    Brovitai    (1«}octAt.    (l'^Ailipftt  ^    /.    G6;  Frvbtrg,    43; 

1  $  Kurz  und  gut  (^cthan  aU'ht  jedem  au. 

It4  Kurz  mid  Gut  im  ^ein,  lang  und  gut,  aagrtc  der 

l'ater  beim  Schmsius.  —  Kitutrrtpinjtt .  M .  7, 
SO  Kurz  und  gut  ist  angenehm.  —  K^rii ,  hu  u.  4674; 

Brann .  / ,  *il04. 

K«  gibt  lau|fe  und  kane,  broitn  vin<1  Htlimulr,  f.r>>rk>^nt.> 
uud  na»*«,  kUro  und  dnnkl«,«  I'  -, 

inatt»    und    g'oworzt«,  derbe   ^  i" 

uod  hobi«  R«den.    Iit  «ino  l;.  ]| 

au  Idean;   lo  ziofat    man  abfliall  luit  ti.iUuiu  Ktnini-  tii«t 
kura«ü ,  klaren   und  d«rb«u  B^d«!!   allttn  auUcru    vur. 


Uckanuk  Ut  Luthor'i  Aa«9iaaug  tum  untou  Predigen, 
"       fritcb  auf»  tbu'a 
Maul  auf,  bÖr*  bald  anf. 


dl«   ar  eiaau  Caadldat«n  gab:    «,Trllt  friicb  auf, 


-•;j 


•29 
•30 


L,ii.:  Itravita«  dulrclat.  (Binder  t,  14€;  //.  SÄ«;  m- 
liltpi.  [,  C<i;  SchumtUut,  fl,  56;  BtyttuM ,  ik).)  ^  Otata 
br«riU*.    (^yf'uiit,  2v3.) 

Kurz  uud  klein. 

„Darumb  da«  er  (der  Straueh  )  «ra«  Icnrla  vad  klala." 
(H'aUU*,  II,  4^7. J 
Knyi.r  Short  uud  big.  läok*  lika  a  plg.    (id'^rU,  3S44,; 

Kurz  von  Gedanken  und  lang  von  Scldackwiirat. 

(Thunngm.) 

Miin  kann^H  kurz  oder  laug  machen,  wie  der 
Mniich  die  lloroB  und  der  Koitor  dio  Steig- 
bügel.  —   Ä/t>»(r»»{Hr|/*'/»  7Ü.  1». 

Wal  dem  Eueu  ze  kurt  es8|  eaa  dem  Ängeren 

ze   lang.      ftfedhur^.J 

Allea  kort  ou  klein  kallcti.    (ihuu,) 

Dat  is  cm  kort  toaneilen.  —  Utihwu,  sjo*». 

Kr  kann  nur  kaimncrliob  leb«& ,   «•  l»t  Ibna  kars  att- 

getobnittati. 
Der  iai  auch  nicht  eu  kur^  gekommen,  als  man 

die  Naaen  au:$getheilt  hat.    (f\(iU»nhiui/^.) 
Einen  kurz  halten. 

In    Poimn«To;  Mun   müX    cm   kort  hallen.     (Dakmtrt^ 

2S0"^    D.  I.  iia  uichi  »«lata  Will«»  latM«, 

lluB  wanig  i  >ttQ», 

Einen  k'i--'  ''  '-^on. 

Ibtn  ^ohou« 

JV*. '  C^  .  ,u.    (ttnitrov,  8|o 

I   rin    von  «iunf   trilg«Q  Hafdi 

I  at  bUa  faallar  UchUr   ta«  i*> 

I  r  faliren  and  Ihra  Urudt  Klrbl« 

>  t«{>u  icb  itt&a  VTaflpan  Kaal  g«- 


-1  Tfl-i  K^baM. 


Kr  bat 
iL  1«  nU 


■^  «to  Ute  hoasa  asagstltal*  war«   NOin.** 


lOH 


1731 


Kürze — Karzrundaus 


Kurxam — Ku^ 


17311 


•33 
•34 

•3G 

•:i7 
*a8 


'3ö 
'40 


Er  ist  X*  churz  fur  c  Wage  und  7/   lang  für   o 

Cburr«.     (Luzern,) 
Er  kuninit  x'  kant  wie  de  atcTiieberger  Pfarrer» 

wo-ri  LMii  en  Krnltc'  biiider  de  Kaffte  abeglicit 

ist.   —   Stüttynrutrrt  ii, 
Kk  karU  ViiJ  j^ut  inarlion.    —  Urtifn\frr.  l.  7i>l. 
IcJi  kam  IM  kiiiv.  mit  Ihm. 

., Mit  «»frt    (oiiieiiM   Wart-«",  •«  kumnion   I>emin4«r  (l*pi 
intr;  «u  kurly.."     {hrtlrr,  1^1  *-> 

Kort  uu  kicn  mitki-n.  —  /»ij/iHri(,5si', 

Etwas  g'anx  v*tril(^T(i«vn. 

Kort  van  der  Sako,  du  gißat  mi  hundi^rt  Diler. 

r>.  h«   tta  tji|{xt  XU  ilem    llnndcl  ja;    ein    Wurl,  dii« 
««•hT  fiatiOg  im  V»rki»l«f  tfobraucitt  wird. 

Kort  wie  0  Kort.  —  t-u**ut)\n^.  a2:.H. 


ii. 


Gru- 


luiriz  vnd  *mL  —  l'nutrk,  //,  uu,  Egi'Halff.  lOi 
l<*r,  ;,  ;»4.  ki-hliirmi^t,  SM;  i^ruriiir)IUiH ,  IOC«, 
In  l*nmmttrn :  Kort  itn  ^^^1 ,  d,   t.   nhne    Umiufawuife. 

(  I'      '  -  ■■-•■■  .-    ..  ^,     .'        <!   ■■•;.       .   -       *    'f^i    '<-TI       l»t        Itl 

:.l  rf    nbcf 

rpllloh- 

I  ■   -r-n, 


iTi/'-i-''    -nir.!     III    'n'.j.huii      li.!'.  • 
fra«rt  itutl    fiii|>;i>nt)rr  V  ^trt    atn    Aiitv^ 


1'. 

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,.i'ln    «clilftiaclicr 

■      i.d 


d«^»     1  t. 

,.AI».i 

niou  ij--'  ■ '  '       j  Jir 

lieb,  «11'   l,,s.l.'  aliLoT   ,-(,   :,.ollj.'ti.  "■    (f^filr,  ^  i'\:-'.J    .,lch 
wilJ'*  leb  (  ich  wia*  oueU)  kurt«  und  gu»,  j*  roiid  aui- 

t'a/t. :  Ki  ord  «SA  godC  com  34.  —  Dot  rr  kun  ot  urd  pMA 
ttl  gi^iro.  —  Kotdt  »(f  iriidt.    (Pruv*  Jan.,  "JSi.J 

A'r«. .'  Pwu  vt  hon. 

/ff.'!,-  Kort  uu  ecberp.  —  Kort  «n  gucd.  (HarrftKUuie, 
I,  4ll».J 

All/.:  ChtlouioM  mndiu.  (SrvMii ^  Ih.)  —  Sacra  oaleHua 
•Uolvcud».      (AV«*rto///.    iti4.    /»('ndf^'r  /.  I&72;   //.  8«»^,- 

Sthw^il.z  K«-vrt  i.m  godt,     (pirwm^.  97.; 

•41  Kur/>  hat  njan's  g^ern,  —  SckamAtu»,  afi,  i. 

•4i  Kurz  und  orbauliclt.  —  Hl**,  aa. 

*  43  Karst,  wie  der  Esel  bricht  die  Furz.  —  »/«mirr.  Vom 

•44  Kurz  wie  ein  Furz. 

•4&   Kur/  viid  rnnd.   —  W.Kfc^-ny,  aas'';  Un^rr^rt ,  li.%Li. 

•4(j  To  kori       '    :         ^  f*«h«rr/.  Sil*. 

•47    Ü4?ber  kij...       .    .    I  itH/.  —  rr.lnn  .  «lH  .   «HiM».    /,  2U*0. 

Kürs€. 
*    Ktirze  hat  Witr^f 

Un.t 
Act  '.', 

Kftnsen  kannst  du  das  Leben  dein,  verlängern 
kiiun  es  Gott  dtein. 
Kürzen), 
♦i   Den   Kürzern    (Kurz«'?»»  ri|   /i<  Ihh.    —    /u/ir.iKja» 

//,  10«;  litnun,  I,  ail>7.  t.f^tlnn,  4»t. :  Mutin  ,  tl.  !JI. 

D.  I.  den  kUr/^'m   H.tI'h  '  ■     ■'   *     din  Undcinaart  ont- 
»taiul  »HK  dmn  eiimt  Uhli  loillel»  der  Ptroh. 

Iiolrn*».    (Vyl.  lluUitu*  ,  '  l»'i.) 

Lat.:    Hurbam   ÜAro.     (f**«....^     i -*'-   //,  I38ü;    Kraa- 

mm,  n^) 

•2  Er  ppiclet  drs  kürtTieren.  —  SchoUftt  Ul9* 
Karshaarig-. 

*^o  koriharig  rb  Buter  sin  Pankoken,  do  Larr 

he  86  rott  iJ  Lepel  eteO.  —   ther^mMMen,  34S. 
Kurxkopf. 

•He  ifl  cn  Kortkopp.  —  Dtthnfri ,rA*. 

KliMT    der  nicbt   vitd    Iridet,   di-r  bald  xomig  Wird. 
Mttu  n«iiut  lUn  such  kurtki)|ipiich. 
Kursrmnd. 

•Ich  wir«  korerunt  nich  hoan.    (ScMet.j  —  From- 

Kurzrtindaus. 

*K'li  will'^  kurTTundaUB  iiicht. 

„tc)i    «iol    knrt«rundaa«    nlclti   bOr*n,    «M  du    »t^ 
getl."     {kdUr.  H»''.> 


>>l  wit.     (Shttktfteare ,  Jfatntrt, 


XUTSUXEL. 

Kurzum  iat  ein  Uixarbcutel 
Kurswa^n. 

Wo  der  Kurz(Düuger-,  Mist- iwa^^fii   uk  Li 

geht,  koitimt  i\cr  Lajign  Krut»^' )w^.»g(n 

her.  —  Hürit'.  C3i«5. 

In  l'oUimom:  Wo  de  Kortw&^rrn  tiig  klkaas*.  I 
Lankwagpii    6k  man  wegbiiw^n.      D««»  «•!«  Aftt*  <tm 
nicht  K«d(iiigt  «trd,  tri^t  »aelii  kAiae  FruriiL 
Kurawdll. 

1  Dann  und  wann  muas  ee  Kurxweil  |[eliea 

der  Mann,  da  kitzelte  er  seine  !• 

Mistgidjel  —  s,h,tnjahr,  II,  lii, 

2  Ein  KurzwtMl  Buchen  nicht  viel  irrt ,  wo 

M11S8  gidudt^Mj  wirtU  —  (tfe.  rmr,  ,  le,  Q». 

3  Es  ist  koia  Kurzweil,  wouu  eio  alt  Weib 

4  Ist  das  nicht  eine  feine  Kurzweil,   ««iite 

da  warf  er  Weib  und  Kind  zum  Hau»« 
—  Stmrvtii,  6114,  LaU-niiar[,  tl,  1». 

ö  Kurtzweil  muss  sein  ohne  NachlheyL  — 

j/iv  ,  II.  V. 
G  Kurtzweil  vnnd  fread   ist  Arsney  var 

f,i^htfniiiu  ,  Sil .  &1. 

7  Kurzweil  ist  Kurzweil,  aber  Feuer  in  der  fiäk» 

igt  keine  Kurs^weil.   «s.  Spaa«)      (SaaätrismLj 

8  Kurzweil  will  verstanden  sein.  —  IfVimAcrf.  f.n. 

ftruun.  I,  aioe.  Kwtrin,  40S.  kürtr  .  V46.  StmrMk.  tUt 
njLbcr  anll  mau  nicht  »cIierMD ,  wo  aum  Sehtfm  ««<ftl 
TOrstoht ,  a^rer  mjLU  lüU  ihn  auch  aellxl  «Cfaldtea 

9  Nach  Kurzweil  kommt  Zoknk. 

10  Treib  kuilzweil  vnd  dit^h   weidlich   inest,  her 
nach  hustu  kein  under  l^esL  —  I^nri.  Ul,  ii. 
•11  Eine  KurÄweil  mit  Mägden  anstellen. 

r, Eine  Kurtweil  mit  gweyn  MAtfden  avif««t£Ut.  ««^ 
choa  iu   Maid«  a»iuea  Anibruck  «nii    HAudcn    umd  PI»' 

anu  uübmeu  wOrde. "     (irrimmH»hum»w*,   Sfrnm 

•13  Er  knnu  allerlei  Kurtzweil   luacben.  — 

// ,  378. 

KursweÜen. 

•Er  kurtzweilet  wie  die  Katze  mit  der 
der  Furhss  mit  der  GansK.  —  Tkfiamm 
tum.  43y^ 

KurssweiU«.  .     t^,  t    •       ^.. 

Kurzweilig  wie  ein  Floh  im  ühr. 

Kuschen. 

1  KuH(  li  dich  I  ist  die  ganze  Logik  der  Hunde  uuil 
Memmen. 
*i  KiiuBke,  kuuske,  wan  ik  di  niEui  iarat  Li  a  Qar> 
ner  ha.    (Ainnm^  —  Ihviu*  VIU.  Mi,  Mtt. 
Kus«. 

lie  Kuften  fangt  mi  an   to   prutniovln.  —    f** 

va\A,  n4.V. 
Kt^ael. 

Den  Küsel '  dreien.  —  «.im/;,  i^rouut .  äo. 

Kino    Hacho    Icokeu ,    dr«hon ,    wenden.     M    Kraiai 
Brtunnikouiels  BruuiiBkrfidMl}  Uulkoa«)  =  Htttlkittati 
Kuaa. 

1  A  Kuss  ist  a  Schtuss. 

Jü4.-lruttch:  Ein  Kuit  ist  eine  ThorheiL 

'2  Auswendig   Kuss,    inwendig  Verdrua».  —  f»r*' 

uUdkim .  &47. 

3  De  erste  Kose  kost  Möh  (Mübe^.     {Bm4täm%^i 

4  Ein  aufgezwungener  Kuss  ist  wie    eiii  Hühner 

uug'  am  Fuss. 

Fr:.!    Un   hnitter    nVat    rioo,    quaud    te    coour    m»i   waamL 

5  Ein  flüchtiger  neicliler)  Kuss  ist  besser  als  euo« 

langsame  (scliwere)  Ohrfeige. 

6  Ein  grindiger  Kuss  bringt  wenig  Genuas. 

Die  Freund «chaft  hurt  auf^  wenn  vich  der  «»Ar» 
Ch>nik(er  einer  l'eraon  xeiprt:  In  AetTTpien  mmgi  mm< 
um  dtesfln  llodanken  auszudrucken :  „Ich  4^09  ru  ti- 
Di<ni  (Sr1ndifr<'n.  ntu  mich  iu  teitUer  U««ellacli*ft  t%,  »«r- 
iznuyeu,  er  (:ull>1ösate  acinen  Kopf  und  eeUt«  v^gk  U 
Schrecken."    (BurtkharJt ,  1*6J 

7  Ein  Kuss  ist  ein  Gmsa  an   die   Kuss.  —  iw^ 

fein.  4U5. 
liilJt . :  Ky •  er  V  "^d.  (»^^hm  I,  SS3 ;  frop,  db«..  m^ 

Kttsft,:  Of  ew  «In«,     (£iteMm,  iQt.) 

8  Ein  Ki!-° 

Im  «t  M  »l»«r;  „Dm  Tt»mm 

ümxii'  '^   V«rKpr»Q|i«a 


1733 


Kafis 


Küsschen — ^  Küssen 


1734 


irea  i«li  ü«!  il«n  HBwoImiicIitii  ßrautgtuoltauk^ri  omon 
Kttti  b«isuiUi;ea  ■chuldig,  «otgogvngcBOtxtr' t '"-  --) 
die  Geaohenk«f  wof«rn  «1»  vor  to1Izo^»ti> 
■turbo,  tiUtfUlUfr**'  Hi«r  i^t  (l«r  Ku«s  ciu«  ) 
^||J«  Lakt,  eiQ  Onus.  PapiulAQ  bemerkt  un- u  ,  lue 
liochlv  vprniuthciii  ,  daig  die  Iir«ut  dou  Kuga  uiirretwil- 
lig  und  efc^cu  ihre  NelRiiu^  K<^bc,  fulgtirli  IjaI  ale  Ue- 
Hchwcrd«,  der  (.Jc^jCQUtcU  tkher  Vortboil." 

^  Kill  Kiiss  ist  kein  Schuaa. 

Oft  Aber  ein  BliU,  der  tnneo  sUndat  und  dM  gAnxe 
llobauds  in  Brand  Htockt. 
BÖAm.:  HulitckA  »oudöU  Kublcka.  —  Uublck»  daIajeo  m 
lUdm.    ( rV(aJtu»jJty ,  243.) 

10  Eiti  Ku8ü  itit  sükrker  als  ein  Sporn. 

11  Eiu  Kutis  kommt  von  den  Lippen,   aber  nicUt 

immer  aus  den  Rippen. 

U.  h.  <0T  int  bloi  eine  äuaft«ro   Form,  ohn«  d**t   dM 
Herx  vun  Froundtabaft  nnd  Limbe  erfitlU  ist. 
/r,.'  HAi'io  dl  booc»  tpaeto  il  ouor  oon  incea.  (Pasiaglia  ,  'ii.) 

12  Kill  KuBB  ohne  Bart  ist  eiu  Ei  (odtar:  eine  Suppe) 

ohne  Salz.  —   Ww/Il,  Famihe.  4«, 

&ii0«ji  dio  Praufn ,  um  ihre  Vcraoblutia  oder  AUntti« 
gang  gegen  di«  Liebn  und  Ll»betoafllhigkoü  dur  Mildi- 
ir««iohl»r  AUBSudrUokeD.  Id  NordfrieaTand  heliat  i««  : 
An  Klo«U  (Kuaa)  Minoor  Biard  (  obno  B»tt)  aa  *«  an 
Hrcj  »aniier  Halt, 
B^uL:    Ken    kaajo  aonder   baatd,  eon  oilj«  zandar  suui, 

IH  Ein  Kufls  ohne  Bari  ist  eino  Vesper  ohuf.  Ma(i:iii- 

fieiiL 
1-1  Einen  Kurs  an  eich,  ohiio  Muml  kann  man  nicht 

gehen. 

15  Einen  Kusa,  den  man  rAubt,   ßiht  iiiati  wieder. 

Ihin^:   Dol  ky«  laan   glver,  tagvr  man,  og  liig«n   mtitar 
nogei.    (i'rov.  dan.,  J6».J 

16  Einen  Kuss  in  Ehren    kann   niemand  verweh- 

ren. —  Euü}^ün.  50U,  ISttor..  V,  J4,  5imro<-l»,  6ti&. 
Gra(,  JM  ,  390 .  flran«  .  i  .1109;  für  TYier:  Law*.  l«n,  a. 
Li<hrt'nyr{,  f«  206,'  AfoaMM,  SZ3. 

DtcB  äpricbwurt  bcaieht  aioh  liauptaAcblioh  au/a  «reib- 
liehe  Gcanhlecbt  nnd  beaoodera  auf  die  nnverh^iratbo- 
teu  Peranucrt  d«B»el'H>u.  Ks  wurde  widor  Atn  Wubl> 
atand  teraloasf i» ,  wctnn  aicU  die  ülifder  dieaca  <jr- 
aobtechta  tud  einem  J«<lon  wolUen  kuaaen  laaaeo.  Nat-U 
rOtoiac'tjc<ni  und  deiKBChcm  Kücbl  wurdatn  dii>  tlrcttii; 
bcetraft  ,  die  eine  Khefiran  udcr  eino  Jungfrau  wider 
deren  Willen  kuaaien.  {M.  Katio  S9S.)  Wer  vlno 
Nonne  kilasto,  wurde  alt  Kirchotiaeh ander  boatrnft; 
MOd  der  VaaaLI,  der  di«  Oemahlin  oder  Toobter  aeiuoa 
l^ebnaberin  durrh  einen  Knaa  btilaldigtei,  v<'rI<T  ■><  lu 
I<ahon.  Da»  Sprichwort  «agt  nun,  daaa  «in 
nicht  aaa  unodrln  Abaiohien,  aondem  au 
tung,  Frcund«chafi  und  mit  BewUligung  gft< 
ttlobt  ala  Beleidigung  au  bestrafen  ael.  In  d«.u  lirUr^i- 
pt»  ivr  Jun*{t*cf>i'H  Litfratur  in  dem  preustivAe*  SiaAfrn^ 
?.  SammL,  2.  Abachn.,  üo.  1 .  B.  11'.^  fg.,  b«ftndet  alch  «in 
grundliüber  Aufaati  v^o  den»  Eecbtc  da«  weiblitiipn 
Ueacblecbt«  Rcgou  Mannipertoueu,  die  sie  «utcr 
Willen  kAaaen  und  xugleiob  eine  vollaUn.ii^.«  ...i 
gT4ladliobe  KinlheUung  der  Kuaae.  Nach  ' 
•er  iat  ein  Ktitf  entweder  erlaubt;  l)  ehi 
U)  aar  Versöhnung  und  aum  Frieden^  3)  ^u.  .,^.....  ,- 
tltte  und  Landeagewohnbolt  a)  lum  Uruf»  botiu  He» 
geguen,  lur  Ankunft  und  xntn  Weggehen,  b)  au«  H*)f- 
ii«hkeil,  c)  ana  Sehaaerai  4)  aaa  fihrerbietung |  U)  «ur 
ITnlarhcbkeit;  >^)  reiner  XartUohkaiti  a)  swlMhan  EbCK 
gatton,  h\  bei  Verlobten,  e)  bei  Aeltero  und  Kindern, 
d)  bei  Anverwaadt^n ,  e>  bei  guten  und  vertrauten 
Frattoden^  oder  un«Tlaubt;  n  au*  Fatacbhei«,  Boaheit, 
Verrfttherci ,  2}  au*  vorbuton«r  Wolluat. 

Üiin.i  Bicme  kjaac  bloraateme,  og  da  blivo  dog  amukka. 
(/•roe.  äan,.  3A«i.; 

IJoli.:  K«o  kna  in  eoren  kau  nlemAu  wenn.  (Baft^hvme*, 
I.   459*.; 

17  Eu    KuBg    Dp    der    Lippen   inakct  Fründschaft 

uuder  der  Slippeu    (Schürze).   —  »(hambach, 

tt.  U9, 

ISio«  Anapleluug  auf  die  mdgüeliao  Kolgm  «Inea  mit 
einem  untcbuIdJgen  Kuaae  bfgtnneadeo  Ltebearerbalt- 
alaeea.    (S.  Plpe. ) 

IB  Ec  kommt  nicht  jeder  Hum  vom  littrsen. 

it.:   Baclo    di    bocoa    apeaao    tl    onuz    »oa    loeaai.     (Ca- 
A4#r.  Jniy.; 

19  FahK'her  Kuss,  viel  Vcrdmaa. 

^0  Jedvfoders  Ku«8  will  koiumcn  lunwieder,  da  er 

ward  genommen.  —  Eiedrin,  4fM. 
21  Joab^«  Kius  ist  worden  nra,  gute  Wort*  und 

falsche  Treu. 
'12  KuA»*  du  daa  Ag:tiUB  Dei  und  lan«  mir  mrin« 

Ague«  in  Ruli,  «agle  der  Junker  a.um  TraU 

tCUt   ~~  kltittrrtptf^fl,  €,    11. 


?3  Knsa  kan  man  zwar  abwischen,  aber  dim  fcur 
im  hcrUeri  nii-ht  tcsrhfn.  —  Uhtnann ,  uvt ,  nfi 

tr\'.:  Krmin«  «1  (liicutatur  to,  tu»  Mat  ral   maxlme.     (Ziin- 
dcr    il,    ITA»;   l<li>„aHH,  \<\\,:t*,) 
21  Kösao  sein  eüss''-     (liamm\:  ) 

Eine  Kratitoiiu  bidiauptci«,  d»»a  iiicblt  U  «1«  Welt 
wenigor  koat«  Utid  mehr  Vergnügen  tnacbo  ala  ein 
Kuaa. 

•->■)    N  Ktif  ■  is  man  *n  Stotf ,  de  hoiu  ajch  heliben 
will,    wink  hörn   oC    fO»/^n«.)  —  /hur^i.^ii. 

2G  Vum   Kues  kouioit  mau   aiifn   Guunai.     (^Yhica* 

fcm  und  Seuhw\i.) 

27  Wem  man   einen    Knss  gibt,   dem    reicht  man 
aueh  den  Mund.  —  AUmnnn  W 
•28  Einen  grieohiBcheii  Kusg  geb^n 

Fn.:  Baiaer  eu  juncettea. 
*  Vi  Einen  Kum  mit  Saiiee  bekoinincii.     (y%><U'tiamut.} 

Wenn  Pcnonon  mit  offoaem  Munde  kUaaeu. 
KUsachea. 

1  En  Kooftken  ohin-  Burt  nrhmäkt  aa  cnne  Kuk 
(Kuchen)    ohne    Salt-      (Mfuf*.)    —    fu-mtmufc, 
/.  40.1,  ir.v 
•i  E  Poakc  möt  Sopp  (Suppe ). 

Von  elncnn  Kttaachen,  da«  ein    Kind   uiJl    unsauberer 
Naae  gibt. 
KUtcaen. 

1   lJu8   Kiiascn    iat  nur  «'in   AbwiÄChcn.  —   /H*»or.. 

V,  Sl  ;  StmriKk,  6l?i 

Ucn^n«  bat  man  nicbta  d.iv>>r 
navb  abwiaubou  rmina.     «,  l'i«  v  I- 

lichc«  kuaaen  ei>y  mir    oiti   n»  ... ,  -  .,..4iu 

den    Muiti    erlaubt,  di«^  'l    i  ;  n    wnl  oitt  dem  Leib 

dienen."     (Lthntani*  ,  inj, 


Hei 


i^n^nd  afilak««!. 


j.»«,.  3««.) 


ia  geene  a^^nde,  laaai  eeu  afvegvo.  (Harre 

/  •.; 

Lif/.:  v'iuv  »r">tlo  oacutam  dai,  plua  daro   »mauti  parata 
est.     (Uhitiann,  luri,  2(>..) 

2  Die  sich  legt  auf«  KusBcn,  legt  sich  aueh  wol 
aiifa  K18SOU.  —  httru ,  .1&I7. 

F.n^t.:  Of  buaatng  conto«  ualug.    (Ki^ri*,  3647.^ 

\\  Es  ist  wa«  andre»  ♦  Küswen  oder  Ohren  abichnei- 
den»  sagte  daa  Madeh««n.  —  W-v/*^ .  «äc, 

4  Es  kuüset  luauchet*  eiuen  mit  dorn  Mund  vud 
6chleg:t  jhn  mil  der  Fju^t  an  den  llal»s.  — 

Iknuch,  Xd&i,  42.  /Vif».  M,**4. 

h  loh  kann  das  Knssea  nicht  leiden,  sagte  das 
Mädchen,  wenn   ich  nicht  dabei  bin, 

//oJL.'  Ik  mag  wel  lijdcn  ,  i^ot  dr  meld,  dat  meu  vn\)  kuat, 
da.tr    tk    btj    Iwn,    ändert    v<>u    ik    hcl    kwalijk    nemvti. 

f,-'  tl.  7.^-.; 

1',  Jc'il  was  ihm  qefdllt. 

ir'n^,.     i.,,:,  .  CU1  a«  the;  Ijko  be«t,  aa  tb»  good  mau  aaid, 
wbon  he  kiae  U  hl«  eow.     (Gti^,l\m,) 

7  KAnufet    oiek  hinnen  küssen,  vorn  kann  eck't 

sülwenst,  8i  dal  Makcü.    (Htidt^neim.j  —  thr- 

fer  .  Ji>4, 

8  KÜTö'   micli    am    Ende  des  Kiiokg^rata,   wo  der 

Buckel  seinen  (dixlicbcn  Namen  verloren  hat^ 
sagte  die  Flaute,  da  sie  uua  der  Pension  kum. 
D  Küsse  kein  Mädchen  oml  borge  b«?i  keinem  Rei- 
chen Geld  ( wiiltft  du  ohno  Aerger  loben  in  der 

Welt)! 

10  Küssen  is  au  AViukop  (Woinkauf). 

11  Küssen  klebt  nicht. 

12  Küssen  ohno  Seliou  Jteig^t  nicht  von  Keuschheiit 

und  \<n\  Treu*. 
Küssen,  wo  smekt  datV  see  do  Maid,     |0*ifnM.; 

—    UniiMUUnifr.  ///,  /W/f  1  .  T|>;  iluittin .  UX 
I\inK»'ii    /.cij^    beb    an.  — -   drutn- ,  ili ,  t,\ .  Lfkinann, 

.  m. 

'■■  lUiAari  <loab,  Jadaa. 
s  ^,.  Kja«  ht  kUrleoka  Ui»db.    (ht..>M>,  lU.) 

Man  kann  keinen  küssen,  ohne  üim  df«  Mund 

iu  rotchen.   —    iiimann  r,  ??. 

G  Wun  liij(t%t  da»  Kind  wif:rn  der  Mutter  und  dio 

M  "    "  •■ ■■     f        hindrH.  —    ßarti.  lOtl ,  /.«*. 


U 


14 


1: 


La 


-'«•iiir  :i:,*.ti,  iiw%  ^ 


1735 


Küssen 


17  Man  küEst  keinem  den  Arsch  um  eber  Ohrfe^ige 
willen. 

IS  Man  kiisst  offt  das  kind  von  der  Mutter  we- 
gen. —  Frnnek.  J,  B7*;  Lalndorf,  1t,  21,  Gruler» 
I.  ST. 

Seines  Vortheils  wegen  tbut  tonn  manchpir  ynt  in«ii 
•osit  nicht  tbnn  wiifda.  Aach  die  vogliichpn  Xogcr  in 
Sarinain  lAfien  von  eitietn ,  der  au--  .lie^^^'m  Antrieb  h»n> 
delt:  Er  kttiit  ein  f«u«i»iK-)  !  nl  der  Freun- 

dia  veinor  Mnitor  wegen.     7*.  >:  Men  yra&iet 

<l«t  kind  timiDe  der  »minen  «rili  jla  praebantar 

paero  nutrioia  nmore.i 

Jd  Man  küsst  oft  die  Hand,  die  mau  abbauen  wollte. 

Dan,:  H&n  blotter  iii  hovpd  for  det.  lom  Ha»  0utki?de 
at  raere  «fhuggct.  —  Miuigen  kves^r  den  banud  iom  han 
na«  oiernQ  at  Tere  i  albuen.  —  Man  kyteor  ofte  den 
ha&niT  han  rildo  afakaareo.     (Tror.  dan,,  i&J,) 

Sckwtd.:  Mftn  kysner  <,fti*  dhen  Hand,  man  glArua  aü^o 
wura  »ff.  (Gruf-J',  ^00.;  ->  Man  kysser  dbor  uffta  han- 
den,  meener  dher  intet  medh.    (ffrufyb,  9l\.} 

20  Mancher  jjeht  zu  küesen  aus  nnd  bringt  Ohrfei- 

gen nach  Haus. 

Fftffi.:  Seek  good  and  be  ready  for  evil.    f^r«al,  lT46.ji 

21  Mancher  kusst  einen  auff  den  Backen  vnd  schlägt 

jhn   mit  der  fauat  in  den  Nacken.  —  flmitidi, 

1D34.  46;  Simrock.  $lSO;  Sailcr ,  iit. 
Ji,:  Sotto  proteato  di  bontk  ai  eaercita  li^n  epeetio  Im  ini4- 
llzlB.    (Paizagiia,  'i\i\  1.) 

22  Nach  dem  Küssen ,  dem  Liebealeckeu ,  folgen  zu- 

letzt die  braunen  Flecken.  —  Frutchhür ',  3»63, 

23  \S  Küsse  is  ka  Sund  und's  Greife  gibt  ka  Kind. 

(nechingen.) 

24  Vom    Küssen  geht's    auCä  Kidsen,    —    L^krengcL 

t,  fiR9. 

Dio  Baeaen  :  Wenn  die  obern  Lippen  der  Dirne  nicbt 
mehr   ziehen •    wendet    man   iich  an  die   untcim.    (Aft- 
ntuHu    yj  ,  476  J 
Kitffl.:  Free  of  her  lipa,  free  of  her  hipa.    (bohn  tl,   iS.) 

35  Was  man   im  küssen  gibt,  das  behelt  man  vn- 

UersehrL  - —   Lehntnnn,  10&,  37. 

26  Wenn  man  einem  auf  das  Küssen  erlaubt,  i^t  er 

nicht  weit  von»  Bett.  —  Ctuiei ,  ilt,  tu3. 
37  Wer  am  besten  küsst,  da»  ist  der  Mann. 

28  Wer   nicht  küssen  mag,   dem  thut  der  Mund 

weh. 

Böhm.:  Koho  mrxl  UbatI,  fJkA:  bol«jI  mk  data.  (ÖHa- 
kottky.  75.; 

29  Wer  aich  aufs  Küssen  legt,  legt  sich  auch  uufs 

Kissen  (Bett).  —  Gaal,  loeo.  Sitnnck ,  ^m. 

30  Wer  ?.u  viel  küaet,  hat  bald  uusgekfisat. 

HoU.:  Te  reel  kuaeen,  rerdrijfl  dtn  lüai.  (Barrebvtmr, 
J,  47.J 

*3l  Er  kann  mich  küssen,  wo  ich  keine  Nase  habe. 
•32  Er  kÜBst  das  Kind  der  Amme  wegen. 

Jfvll,:  Uli  ktiBt  bot  kind  om  der  coogster  will«,     (ffarre- 

•33  Er  küsst  von  vom  und  kratzt  von  hinten. 

Frj.T  II  oat  doux  p«r  derronl  et  traltrc  pnr  derri^re. 
(Krittingur,  241»".; 

•34  Köaa  mi,  wo  ek  fren  OgfU  hüb.     (üeuiz.) 
*35  Kusch  a  Veigelo  iu  Mursch  aran,  wirst  du  haben 
a  ledernes  Batele,     (JuiL-Atnu^ih.     Urod^.j 

KOst'  ein  Vöglein  in  Araoli  hinein,  so  wirst  du  «In 
lodemea  Bentelohrn  haben.  Wird  r,u  jemand  getngl^ 
dexa  man  nicht  geben  will,  wua  nr  wanacht  oder 
fordert. 

'36  KÜSS*  mich,  da  ich  sitK\ 

„Kum  her  vnd  kJea  miob,  da  ich  «ita.**  Cü.  SmcAt, 
Kurtiveiligt  Fastnachlsptrl ,  /II,  CCCLXV,  }.) 

37  Küsb'  mich,  wo  der  Buckel  ein  End'  bat.    riVK«-- 

Oioan  Einladung  iai  in  folgendem  üoaprloh  aehr 
witzig  »uagcdrUckt:  Fiaobor:  Bodo,  SandachApfcr,  du 
li4>al*a  |{an£0  Juhr  flitaohfarbuc  Striliiipf  oo,  Sand* 
scbApfer  (barfuae):  Uaaa  wu»«  wolir  s«y,  Peter;  i  hab 
»bor  A  juatAinciit  au  n  fl4si:ibfarbatkA  Huuaai  die  «  liab 
i  »choa,  so  lang  i  nnf  der  Welt  bin,  nnd  la  erat  eo 
Louch  arinu.  Dortrou  konnat  geb  Aiaicbt  nAmeni  ao 
i-ft  dA  willat.*'    (Sattoriia,  'il^J 

38  Küss'  mich,  wo  ich  schön  bin.     fflfl/kit^wn/.^ 
•39  Küs&'   mir  den  Bnck<l,   aber   wol   unten,     ,/ht- 

•40  Küss'  mir  den  Buckel,  wo   die  Haut  ein  Loch 

hat.    r/;o«rtUnif|/.,j 
*4l  Küsse  mich  auf  den  Aermel.  —  Eii*dcin,^i. 


EUssonpfennig —  Kaster 
*42  Küsse  mich  auf  die  lateinische  Kun^t.  —  Sw. 

trtn,  iiVi  ;   AlotfrrfpiPSff.  33.  9:    SfmiroU  »  Stl3  .  ßrvm, 
I,  »110. 
Sollen  die  MCVnehe  gesagt  haben  fUr:  EUeaUeg«  1 

•43  Küsse  mir  den  Ellenbogen!  —  Fischarm,  GetA, 
♦44  Küsst  mer  a  Mund,  wu  mer   furera  Johre  du 
Orss  stund.  —  nobin*an,  eis. 

*  46  Lasse  du  das  Küssen,  so  darf  ich  nicht  wiscbca 

•  46  Sie  kiisst  ihm  das  Geld  aus  iler  Tasche  und  d» 

Schindeln  vom  Bache. 

Uta  die  Habaucbt  kfttiflicher  FrauBn^inmier  r«  Mif- 
dcm  ,  aagen  die  Aegypter:  Sie  kQaat  den  I^iebbabareitf 
rtiaat  ihm  die  S^ibne  »n#.    (Bnrckhartlt ,  1«XJ 
Küaaenpfonniff. 

•  Es  ist  ein  Küssenpfennig- 

In  dem  Sinne  tod  Eütnmiaapjalier  (a.  d.  i.  «^Kta  tUia— 
A-nud  druckenpfennig  ndernadvii  rauft,  ein  kaigerVft*. 
der  nicht  gern  eeaen  aihet  Tud  sehlet  eiu^o  Ji-  bitMan 
\iAU%.'"-  (Matheiy^^ViK)    ,,Bapertu«,>  |» 

benberg,  der  ward  rmb  «eijiei  gcit«  wii  iar 

Küaedcnpfcnnlg.**   (J.  Sitfmnff,.  Kaitf-r  L .      .  Ä- 

tinrir.  ZOrlob  MDLVI^  S.  XXII  «.^ 
Lut. .'  Cuminl  aeetor.  (EraMut..  STS.j  —  Picam  aeefpr,  ^S^- 
Md,  182  J 
KUftsetanz. 

Nur  ja  keinen  Küssetanz,   ich   bab*8  Midrfcai 
nicht  danach.     CBmunJU'hwt^.j 
Ktiash&nd. 
*  t  Das  bekomm'  ich  mit  Kusshand. 

Dez  Proia  fUr  don  betrefleadsti  <legonat&ad  »at  ia 
mSasig,  daaa  ihn  jeder  Kauflustige  nicht  nur  fira  p- 
wShrt,  aondern  noch  zitm  Zeichen  dea  Daakea  ein«  Kav^ 
band  irugibt.  „FUnf  Tlialer  gibt  mao  mir  jetxt  fftrelMi 
Sa«k  Korn  mit  Kaaiband",  d.  h.  «ehr  gem. 

•'2  He  gaf  noch  Kussband  to.  —  BickK^üd,  m. 
KlUamonat. 

*  Im    küssmonat   sein.  —  Murnt*r .  0fr  der  U6mt  m  » 

„Davon  weiterua  xu  reden,  iit  ielz  gsr  nit  to«  uMib. 
Tier  alndt  werlich  erat  im  kOanaonat^  den  ich  ho'ff  T*i 
trUw  ea  wUrdt  an  rechtfertigang  in  einem  ooncUip  kiB. 
men."     CA7cn<*?r,  /r,  939,; 
Kaste. 

1  Die   an   der  Küste  wohnen,  werden  bald  gute 

Schwimmer. 

2  L&ngs  der  Küste  fährt  man  am  aichersien- 

Wanit  vor  tollkahnem  Wajjen  und  ompAehlt  Tonidki. 

3  Wenn  man  an  der  Küste  ist,  hört  das  Beten  ut 

4  Wer  an  der  Küste  ist,  hat  nicht  weit  Txaa  Meer. 

Die  Kuaaeti:  Die  Ktiate  gehurt  achon  atita  Maat«- 
(Attmann   l\  74j 

•5  Er  ist  an  hoher  (niedriger)  Küste. 

Seine  Sache  aiobt  gut  (achlecht). 

"U  Er  sticht  von  der  Küste. 

Macht  einen  Anfang  mit  der  Saeh*. 
Kü«ter. 

1  Ad  rigas,   sagte  der  Küster,   hatte   anderthilb 

Jungens.     (üinuttnickj 

2  De  Köster  es  de  Selfkant '  von  de  Geidechkeit 

(Mettrs.J  —  Finnemch,  i.  401,  lül- 
')  Saum,  Einfaeanng,  Rand  de«  Tnehe«. 
U  Der    Küster    ist    des    I*farreis   OhrenVilAscr.  — 
SitntiHk .  C12a. 

4  Der    Küster    nimmt    den    liat  vorm    Uetligtt 

nicht  ab. 

^,91«u  tagt  im  Kprioliwort,  der  CoatuiiT  oder  tlppcCB« 
Ihut  den  Hat  für  den  Heyticben  nicht  ah  ^  da«  macll 
<Mo  gewonheyt  vnnd  tägliche  Ueiwühnang.**  (S»fn- 
«4*4,  441.; 

5  Der  Küster  tmd  der  Pastcr,  die  rauchen  Eiset 

Knaster. 
t>  Ein  newer  Küster,  ein  newe  stette  für  diu  Bi^ 
ligen.  —  /\tr(.//,3ir 

7  Es  ist  ofl^mals  der  Küster  wül  so  gcleri  alt  der 

Pfarrherr.  —  Jifaih««K,  6i*. 

8  Köster  geit,  sagt  der  Bauer,  dat  Wiggen  (' 

hen)  will  nit  helpen.     ffhutertom.j  — 

^m  so  aagen,   daaa  anden-.    iHneore,  «nsrclevka  ! 
toi  nothwftodig  aind,  'i  wiilitaolitinliek 

eine  uob  nicht  bekaui 


Köster  tin  Pastor  moi.  u 

Uli    Kolli.   —    IJiu-rm ,  77«^ 
l«t  auoh  leicbt».  woiin  ou^ 
ütera  gerUgig,  elaatt«cli  atnd, 
8/>ati.:  äacrlatao  do  amen.    (Bot 


SfMdi 


■1  «IM  K9 


»  / 


1737 


Ktit— Kutscher 


Satscbiren  —  Kutte 


17S8 


10  Küstern  j  Priefitern  und  Frauen  d^rf  man  nicht 

zu  viel  ti'ftnen. 
Hnll.:   Kotier«,  prleiUr«  »n  Tfouwen  lijn  uooit  Ui  trott» 
^dn.    (ffarrebom**,  I,  443  "J 

1 1  Küsters  Kuh  darf  auf  dem  Kirchhof  grasen.  — 

Stmrack.   «0|7;    Körle,   J6W;    Brom,     t.    »»J;    firaf. 
»77 .  146. 
ffciL:  Bii  ilMtbt  de»  kott«tt  koe,  «n  tlMrona  h*ofl  lilj 
fcwee  wittebrnoclan   merr  dan  c^en  Ander.     (Narrehain**^ 
I.  434''.; 

12  Küsters  Kuh  weidet  auf  dem  Kirchhof.  —  titvf, 

517  .  242. 
SolL:   Kott«rg   ko»  weidt  op   tict  korkhof.    (/tatr«htHH4«, 
J,  44**;  BoAn  I,  337.; 

13  Uns  Kostcrs   Koh»    de  ^ung   dat  so:    de   guu^ 

na  Hub  drü  Dag  vor  de  Hegen  un  hett  doch 
noch  de  Stert  ziatt  krcgeu.    (8.  Vor^iciiM«)  — 

AVrn,  7M. 

14  Wat  de  Köster  nit  yteli^  dat  weit  de  I'aßUur, 

(Burmu) 

*  1 5  Der  Küster  spielt's  auf  der  Orgel. 

Aolwofi  ft>r  die,  w«lck«  ctw«  wi*ioo  woUoOt  w*» 
Wim  ihueii  uicht  ««g<«u  will. 

•lö  Der  Küster  will  den  Pfarrer  lehren. 

Frt.:  0*eat  gros  Joajq,  qai  rainoiltr»  k   »oft   onH.    (Lfn- 
drvy  ,  1299.; 

♦  17  Et  geht  en»  wie  Kosters  Koe,  d«  dre  Dago  vor'u 

Riegen   ütgönk   un  dach   messnatt  wörd,   — 
Lvra.w. 
•18  llf  geit  derut  as  de  Köster  van  Bargerbur.  — 

/fifw .  6. 
Von  eiooiD,  der  r«tiMUB  oimmt. 
'13  Küster,  stoss  an  die  Sanriubr. 

Wotl  dmua  dor  Sand  ■clm«Uer  rinnt.  B«l  lanirwei- 
lig«n  Prodlgtea  u.  dgl. 

•20  Na  Kosters  Kamp  gan.  —  Kichnnüi,  uu. 

Auf  den  Kirchht<f,  d.  h.  lUrVca. 
XÜt. 

Im  Küt',  doa  finut  et  aik.    fUerlofmJ  —   Woette. 
71.  163. 
>j  Zipf«],  Ende, 

Kutaolie. 

1  De  KikiBe  barst  (berstet,  bricht),  de   Emders 
kamen  mit  negen  Mann.  —  A>m,  23. 

Sehildert  diu  äpar«tunk«it  der  Emdor,  welche  die  Ue- 
wobnheit  haben ,  in  einer  grOeiem  Anx.ihl  zuaunmen 
•loe  Miethkut4ehe  «n  nehm«»  .  die  oft  büi  «uu  bertten 
gtflUlt  lein  eoU> 

3  Er  ist  in  einer  papiernen  Kutsche  hcimgekom- 

meu.   —   fiörlf,  3648;  Urann ,  t,  2112. 

In  der  tichwei'  :  Er  iat  in  ere  pupierige  üutteb«  beioho. 
(Sulerm4iMt<tr .  H^.}  8u  «4fft  lUAn«  wenn  der  Todtenaohoin 
•inee  in  der  Fiemde  «ich  beöuiieuden  Landamumii  fin* 
trtffl.  —  In  Frankreich  nennt  man  einen  Ein«pjunet 
«In«  KttUcb«  von  Böthunei ,  indem  man  B<;tbuu«  durch 
ein  WorUplelaU  ein  Thier(B*lenne)  erklärt.  (Rtinihtrg 
K.  144.; 

3  Ik  füer  in  ^ne  Kutsch,  segt  oll  Witiugsuh,   nn 

s^t  tnit^n  j^ors  in  ^n  Rönusten.    (HttUf^ur^.) 

•i  Er  fÄhrt  in  Gedanken  in  der  Ktitsrho^ 

"5  Mit  der  Kutacbe  fuhr  er  aus,  au  Ftus  kam  er 

nach  Haus. 
*H  Ob,  all  weer  *a  Kütflc  (KAxe)  vut  Kmders;   nu 

krig  wi  Kcgeii.  —  Uufrtm,  ws*. 
•7  Von  der  Kutsche  kumman.    i  ***«•*; 

Anaohen,  lUotf,  ätoUrnstf,  V«naOg«i  varli«»«. 
Kutacber. 

I  Alto  Kutscher  kiiulk-Q  geru. 

/,4jr.'    Oltseueiii    humlnea  plenuiii|U«  0b««<MaA    IdquBlUttf. 

htv  beste  Kutachcr  kann  ojawvrfeii'  —  HBinaktr^ 

Aaob  J<it  «Befehl ckt««t«  ili»«ht  y«hUr. 

Der  hat  loicht  Kutscher  sein,   der  auf  ebener 
Stmsfe  fahrt- 

4  Die  ««hlecht^'Sl'^n  Kutscher  nehmen  di«  meiste 

&  Ein  «r  Kutachor  wris«  auch  im 

HduM.  ...  iAkren  (unueuwrnden) 
/>»..'  Boa  eUarr^a  loitro«  ea  |»KlliLietL    rL»r 


6  Ein  trunkener  Kutscher  macht  tanmeJnde  Pferde. 

—  Ulmdiin  V,  104. 

7  Holt,  Kutscher,  segt  de  Mann,  min  Frü  will 

mign.      (OffWbrück.)   —   ti(\0ter ,  72Ä. 

%  Könnte  der  Kutscher  den  Wagen  selber  sieben, 
so  brauchte  er  kein  Pferd. 

/'«ff*.  -  Kunde   kud«ken  «elt  drag«  rogoen ,   b«rd«  tian  «i 
heile  b«b»T-     f fror.  dan. ,  362.; 

9  Kutächer  und   Fuhrleut'  sind   nichts  nutze   sa 
aller  Zeit.   —  Pnr6m\akon  .  i&e. 

Wenigatene  trifft  maa  seltea  einnn  ht^li«4l  Ontd  TO« 
Bildang  b«i  ihnen  an. 

iO  Wenn   der  Kutacher  nicht  mehr   fahren  kann, 
sic-Ut  er  t>ich  auf  den  MiBthmifen  uuil  kniiUt 

mit  der  Peitsche.    fGttgenb»rg.}  —  l  limthbwr^,  2264. 
Zur  Be£»*1chnang  der  Impoieue. 

11  Wynn  ein  Kutscher  feilt,  so  stehet  ein  Kercher 

(Käimer)  auff.  —  GtuUt,  lll.  *>b  ,  Lehmnnn,  //.  Ml.  24. 

12  Wenn  man  dem  Kutscher  schenkt,  so  läuft  der 

Gaul. 

13  Wenn  sich  dem  Kutscher   der   Peitsohenstoek 

und  dem  Bettler  der  Bettelstab  in  den  Hän- 
den erwärmt,  so  Iftaat  keiner  leicht  los.  .  \^fnd, 
Lauii(s.) 

14  Wie  ich  noch  Kutscher  in  Lauterberg  war»  do 

sog  ich  net  emol  Hammel  an  un  jetjst  muss 
ich  Ichse  hiten.  —  t.ohrmgH.  ll,  5t4. 

XiitachlrexL. 

Man  muss  nicht  eher  kutschlren,  bia  man  nuf 
dem  Bocke  sitjst, 

Kutt«. 

1  Die  kut  macht  keinen  moncb.  —  Fumik,  W.  84". 

rHpjMiw ,  1 J9  *  ;  /.rftmnnn,  tt^  71,40;  Eüpittn ,  iO!i :  Sim- 

uik,6lU:    Kluitnßfneyrl.  10,  fii    A'i^rlr«,  364il  u.  4^79. 

r.ruf,  336,  S7.  Hr,iuH.  /.  2tl4:  /.V»M»fci?fy  ///.  6S. 
„Auch  tita   kntt   kein    mOrieh   nit  maohU**    (SOirttie, 

II,    I<>9,137,;     Di«    Oainjuiun    anKon:    Die    Kutte  matibt 

den  Dorwiach  nlaht.     {S>'HUchtn,  20.; 
fn.:    L'habU   irobe)    u«    f^t   pae    ie   moUi«,     (L*ratts\ 

I.  *i4';  Uarin,  W;  Matian ,  344.; 
HolL:  De  kap  inaaki  de  monnik  niet.    (Hohn  I,  'Sns.) 
n.f  V^hiUi  non  fa  il  monacu.    (Marin,  IV.  Mti'toit ,  244J 
L«t.,-  Cncnllue   (babitiu)   non    fatilt    monaobom.    f£a«* 

l0im,  41».; 

2  Die  Kutte  ist  ein  SchelnifiTtt^ml.  —  htrfmtnhm,  iio. 

yfl9  AbPoAam  a  Sanrti  r 

gottlosaa  Walllttcrt«,    di  r 

Klotterb«T6lk0mnf   in    /  >  i, 

tigen. 

3  Die  Kutte  ist  eine  Arzenei   fiir  Maul  äffen  und 

Faulenzer.  —   KloAternfnesef.ll^l^, 

4  Die  Kutte  muss  sich  hinten  reilien,  wenn  Pfaf- 

fen tanzen,  MAncli  und  Laien.  —  finttnit. 
h  Die  kutten  machen   nit  geystlich.  —  üeiUf,  Vtr 

trelni  l^radie» ,  VXVl.  a].  1, 

6  Es   seind  vil  die  kutten  anhaben,  abt?r  wonig 

mÖUCh.  —  FrtiHck,  u^$»*, 

7  Fort  mit  der  Kutte ^  duss  man  den  Schelm  sieht 

—  Kl*i*ki  f}ni:'yH .  cn  ,  C, 

B  Für  Kutten  braucht  man  kerne  Seife  mehr,  Sanct> 
Peter    hat    sie    für   alle   Zeit   gewaschen.  — 

KUt^ttrnfU'tjcl ,  €3,1. 

0  Gleiche  Kutten,  gleiche  B&rte.  gleiche  Schälke. 

10  In  jeder  Kutte  steckt  ein  Fuchs,  der  die  Hüh- 

ner und  tlie  Eier  zehntut.  —  KhMUtftnrffrt.  9i,  »a. 

11  Kalten  und  Weidaacke  haben  überall  Taschen, 

man  mag  greifen  wie  man  will.  —  tilotur- 
*pli^W.  70.  *, 

15  Kutten.  Zipfel  und  Plittcn  sind  bCso  Dinge  in 

der  Welt.   —  Klotiminegtl ,  G'J .  IS, 
\:i  \n  l.vvt  de  Kutten  Pingesten,  sä'  de  Knecht, 
r*n   de   Mükcns  dat  VUss  jäten  (?).  — 
i,  ,»i,  ,1  —  Ihiffer.  fll8. 

cn,   ein   liederlich  Tuch;   achwarxo 


15  Wetiti 

man 

le  w 


ks    Turh.    —    Klo.L,- 


•)'i.  «3.  22. 

.  als  wenn 
:iuf  einen 

lür  fromm. 


1739 


Kuftel  — L 


Kuj:  —  Labagienen 


1740 


*17  Die  KoUe  ablegen  (wogworfen).  ^  mfefeki^4i». 

Ileti  gciallich«»  üUnd  vprljuicn,  aua  dem  KJr>Bter  rat- 
laufca  ,  Auch  sein  Oüwcrbc  ftufgcbcu.    (Ü.  ilougevtn\d,) 
Krs.;  II  ft  Jelö  le  Itoa  äux  urtivB.    (f.vjiJro^,  V.f2.} 

•18  Kr  hat  die  Kutte  an  den  Na^cl  gehängt. 

Kr  liitt  (igt«  Kloatctrleben  Aufgegeben. 

•  19  Er  ist  UU8  der  Kutte  geejirungüii.  —  Undiau,  6ts. 

Er  hat  deti  j^cuilidiCD.  bUufl  aufgo(;cb«D. 

•20  Er  niUim'  die  Kulte  und  veraö^  ein  Klostcf.  — 

Vifchitrtt  (iexch. 
*2l  Kr  Bieht  seine  Kulte  für  einen  Weiberrock  bü. 

— -   tilnxlLirpteqt't ,  '2'J  ,  iS. 
Von  oltivm  tiunVcueu  Ordieuimanno. 
•22  In  die  Kutte  kriechen.  —  Et»el<in.  4w5,  KlMtertptr^el 

M.  8;  tlrmn,  /.  2115. 

II.  b.  ins  KtoBicr  sohou ,  weil  die  Allen  Mötieherti  Bud 
Krleclicrci  Ulr  vorwftudt  hioltcn. 

J23  Mit  bösen  Kutten  ftusswerflc«. 

„Mao  «nl  die  Louto  nicht  tchtnclico  vod  na  jtirnD 
olircD  ■cbeilen^  rnit  b^^kton  kutteir  ntiawcrfTcD ,  doun  also 
h«Ut  Hieb'»  liu  Kiet£«ebm»r,  »*gt  jener  B>W(ir, '*  (Jifa- 
theiif,  14,*{*J 

•1  Da  drehen  eich  einem  die  Kuttdu  '  um.     (\Ht- 
Unijvn.j 

>)  iMo  Khigownjde,  KaldAuncn.  Um  Mitleiden  »der 
Unmutb  AUBsadrUokon. 

•3  DieBör  halt  autli  wa«  auf  eetne  Kuttlcn, 

,,Wio  man  »pricbt."  (Pottitrlich^r  .kiarcvl/u*,  ITiti^ 
B.  UU.; 

Einem  die  Kutteln  wBacJien.  —  Ar.  GotfKclf,  titUt- 

ii»!f .  is.  ifta. 
Ihm  durbo  Vorwurfe  madioo.    (8tt$ld«r,  IJ ,  MS.) 
Er  hält  mehr  auf  seine  Kutteln,   als  alle  vier 

Lid'  werth  sind.    iSchwcnj 

')  Der  vierto  Tbcil  oines  (fencblAcliti^icu  ftitides. 

*b  Er  hftt  keine  guttMi  Kutteln.     (Ihtuutmrij.j 
•6  Er  hiil'u  uf  der  Kuttlc.  —  SutcrmciMcr,  ta. 

Hat  Hochmutiuiiv. 

•7  Er  kcnt  era  d'  Kuttlc- n   im  Lib  inne.  —  Suitn- 

numkr,  8t. 
Kr  durchachaut  dke  (fchtfimatdti  AüJiijblagQ  und  Fltno. 
•8  E«  wäscht  oiu  d'  Kuttle.  —  SutetifmHU:! ,  33. 
K«  gellt  ibin  schlecht. 
KuttelHeck. 

D'  KuttcItU'uk  •  koTumcu  aus  dem  Dreek,  kom- 
men wieder  dreiu,  müssen  immu'  KntLcIfleuk 
sein.      (Au^^liutjf.J  ' —   liirhiitfiT,  Ut95, 
')  Die  xur  Bimifte  2ttbercit«ten  Kaldikunen. 
Kuttenleder. 

Kuttculedcr    btilt   wi't   Donner   un   \  VVcdder, 
sept  de  Hehaustcr.    (7/i/dtwfciimj  —  itovfrr,  og6^ 
KutteutoLL 

•  ÖiG  iüt  kuttriitoll. 

Von  d0U   Weiborn,   dio  aua   linuLicbe»  QrüQdeu   den 

lvntt€(i  iiÄchlaufeu.     (KlüficrApi^yeL  33,  hK)     „Kutteu* 

duü    hciftiv-n    <liß    kranken    Wetbslotite,  di«   vor    Lletfe 

wUlhtiiid  fjowortiou.'*     (luihaert^  a63*'.J' 

Lat.:  Muiieriia  i»ruriento«.     (Binder  II,  liNl?;  Kü*l«m,  40i.; 

Kutter. 

•Er  hat  Kutter  (Staub)  in  der  Na8\     (Surtmyi-n.j 
tiriüeu  im  ECupf,  Maokeu,  ScbruUeu. 
Kutxe. 

'!)«  biat  a  readitcr  Kutze ',   a  wullitier,  —  Bn- 

ltit<}<Tr.  ftSi. 
')  ICutTe=  faeorigor,  geringer  Turf. 
Kuv  enthalt 

1  Kuvcndal  lit  io  der  Ciriind,  Bartehüäen  üt  irrn 
IVceke,  tc  Wvnzen  sint  de  SlummerBacke,  te 
Eimen  sint  de  bogen  Boeme,  in  Maiu^hoizen 
sint  de  Mäkens  8au  schöcne.  te  V  Leone  is 


de   wile  Siind,   da   schüert   de  WaogeJichA 
Mäkene   de    KeteU  mee    blank.  —   ^t^mim^ 

KuvontUal    liegt  in    der 
Ikrockfl ,    KU  Wcnaeo  ftind 

mes  dio  hoben  UiLume,  in  Mv...<..i-..xi  u  die  Mj 
aobOn,  in  der  Lentte  iat  der  weieae  »and,  cLamit 
diewangcIstüdlcrMadcheudieKesaclbLaulu 
Wonion,    Einten,    Lenne,    MaiiuliuLieu     uod    Vil 
atedt    ftiod    Namen  braunachweiifiacbttr    IMrfer 
Umhegend  von  Eimbeck,    Jedem  die*««'  Namen 
Merkmal  zax  Charakterislrung   der  Osrtlichkeil 
fügt. 
2  Küwendäl  IH   in   der   Grund,    de  Klappe 
ia    sau    ruDd,,tc    Iloltensen    sini    de 
Boeme,  iu^n  Alondurpc  sint   do  MiUc 
scilöene.  — -   Sthumbach,  It.  ßM. 

Der  Spruch  hat  wol  nur  dio  VcrberrlicUung  i 
durfor   Mädchen    «oni    Zweck.     KuiroDttial  Im 
Niederung  (im  Thale)i,  dor  KJapperthorai  iat 
cu  Hultcuacu  sind  die  hohen    Haume,   im  AI 
<  Oldendorf  bei  Mark  Oldcudorf»  sind  die 
achön.     Sauiintlicbo    genannte    Orte   gebdmi  der 
gcgend   'vi>D    Eimbeck  an.     Kuvcntbal,  Holle— <■, 
Oldeudorf  eind  Namen  tuQ  IXtrfern  ;  der  Klapperttan 
dagegen  ial  ,eiu  «itietnaligcc  Warlitiurm  der  Sladl  B» 
beek  niit  cinara  daboiliegendoii  WirthshAai«. 
Kux. 

1  Bawestu  kuchs ,  so  gebet  deia  gelt  in  dodu.  — 

—  t\tn  .  //.  31 .  Uiimch  .  761.  5^0. 
„Sagen  die  toehworok." 

2  Mancher  kauft  Kux  und  gehet  darüber  in  Db. 

KU£. 

Uea  Morgens  kammcr  inu  uit  i'is  dem  Küi 
krigge.      {Köln,)  —  F imumch .  416.  'ju. 

Mau  kann  ibn  morgen  t  nicht  aua  d«m  tlalliii  tiliiBfi 
hvrauehekuminou. 
Kwas. 

1  Besser  der  eigcno  Kwas  aU   der  fremde  Weil. 

—  Mimann   V. 

2  Je  mehr  ea  mit  dem  Kwas  zur  Neige  geht,  dftte 

mehr  kluckert  ea  im  Faas. 

3  Lieber  wohlfeiler  Kwas  aus  ciDem  llubrl«ecka; 

als  thcucrc  Arznei  aus  krystallcncm  PokAJ  - 

.tÜmaiNH   I'.  76. 

Di«  rusaiacbeu  Aer^tte  Torordni»n  d&e  dort  bcUaMel*»- 
trank  aacli  mitunter  aia  üau^miti^ul. 

■jL  Wü  kein  Kwas,  sehmcekt  dem  Rn^^cin  kein  Kn« 

Die  Noitgriechnn  Tersichorn,   d)>  •  unea  «be- 

halb  uicht  nach  KunalautinopaL,  v.  i  doaKvak 

ihr  LicblingBgatriiuk,  nrclil  finden.     < /i^i fiAr>.r/^  t',  XJ} 

Kyrie  eleison. 

I  Mache   nicht  ein  langes  Kyrie  eleison*   eh»?  fb 
zur  Sache  kornrnnt.  —  lU'ieUut.  w 
*2  Es  ijjt  rair  Kyrieleis. 


Weise  «id  et»  an  Ut^a  mir   Kyrelcjs .   «v>  ait  fa 
CCXliVU.J 


lat   0«    Cbrietelol«.«'     (Ji,   SncÄB,      W*Ui.    ßliMn*. 


•3  Sie  mues  allemal  das  letzte  Kyrie  eleison htbo. 

—    t\ir6mutkpn ,  848. 

Von    einer   rcchthabcriichan,    xanklaehatt   PlM,  4ia 
immer  diu  letste  Wort  behalten  tnu««^ 

*4  Vur  dem  Kyrie   eleison  i-/  Oi»r,  i    f>uli,     ri.tutf. 

Wird  gesuct,  wenn  eine  >  !t><  «tt  Cruk  al^ 

dorkrimmt.     In  Wurmlingcti  u  voat'm  Kjtl» 

ntei»OD  it'  Opfer  ganga,'*    (H ./-•  ,  ^.^6.) 

Kyritz. 

*0  Kyritz t  o  Kyritz,  du  mein  Vaterland.  —  ta*- 

Scherzhafter    ßuf  derer      die    durch    KynU 
eine  kleine  Sudt  an  dor  jaitBlita.  Kreia  Oal 
Begierxmgsbestrk  PoUdata,  fixandenbaf^. 


L. 


Aul  L  folgt  M  *  im  A-b-e;  das  ist  schon  wahr, 

dfji'h  thut  es  weh. 

*>  D.  1-  auf  die  LUge  itine  Maultühelle^ 
//.     ITna    mentiia    tira   una  guanciata   come  la  calamita 
a  ferro.    (f'iUigOat  31«  ♦  3,) 


La. 

•Das  ist  laater  la  la. 
Labaeienen. 

Labiin     T-    --'     «^  — 


(Kamnilij 


T.\\   ht\ 
itltg«U«rl 


1711 


Lalmnd  —  Lache  (Sumpf) 


I.ächpln  —  Lachen 


17-12 


I 


und    KuocU«mnttliiraUrik,   worMu   mleh   dor   Hiou   tlM 
H)rr(chworta  ©rklUrt. 
Laband. 

•Kr    ist    ein    Laban J.      {S.  LaboouneL)    —    Ffuik- 

la  Jtl«ekleubuirg:  LAbau  ^-^  langer  eoliIarTer  Mon^oti. 
Uli  IiHhan  I  'S  ^rAtnii  liaban.  Aorh  in  Vommorti  j»t 
Lnbiui  (  Lakebaud )  ein  8p<>tlitänir>  fUr  eiitou  träiTon 
Mvn<olien,  wi«  auf  eiuan  Krirnchiienoti,  der  >icli  uucli 
wio  «in  Klud  botrkfft.  (Üühiurt,  lISI^.j 
Labbasch. 

•Kr  i«t  ein  Lftbbiisch.    (Eibut^.) —  FnVWuri  \  sacs. 

In  dcirfldüdn  Ucdeiituniif  wiu  Ijabomiu«!  («.  d.). 
Labe. 

Hat  as  lung  tu  Lib,  »iiit  hjti  (jus,  an  <lo  luck««! 
Jijii  in  un  Soatb  '.  iSoidfm'A.)  —  lMftit*rnktM(,,  l'tr- 
mfniih,  Hl,  7.  *i9:  für  Amrmn:  Htiiipl,  I7//,3JM,»7. 
ttttrfn.  3M. 

V  lia\  JolninK^u{7A)  ticiflBt  e«:  rn  liikkAt  tin  tiuti 
TlitiMch.  —  K«  iH  lujji«  (.weil)  »ur  Li»l<«',  *\.  i  bi«  tla- 
lila,  wo  ich  mich  labeu  kiinti,  Jimglts  itiif  (initii,  utid  ao 
bUoJct«  «i«  In  den  tiruuiica  ULii«iu. 

Laberant. 

Kr  gehört  zu  den  Lftbernntm» 

Hi'bwiitxl  pinfuUi^n  Xcuif.    Vnn  lalttim,  ■iunloticB  (ic- 
wttaoh    tu    Tago     funli^ru.     WufUiiiel    mit    I.ülir.raiitm. 
wie  2.U.    In   Wchl«*«U'ij    die«   4ii  Krmfliin! 
FniKP   drr  Schu«<oko|i|iu    Ih'^i'itilch    1> 
Varfcrtfiffr  ({owiflierArctioimiUrltius  » 
werden. 

Laberdan. 

LabberdoBii!     Wän   cn   nodd  wuil,   liä   1k<8iI   c 
fitoahn.     P'tivr.)  —  /.o«m.i«5.7ü. 
Labömium. 

*lk"n   Lab«jömnn   acLicken    (oder:    bokommen). 

((.Hitriittf'rmcU.) 

I>vr  Lubümaiui,  »ticli  Ltibulinatin,  d.  L  dvr  luba  =  lau* 
Mauii,  iat  ein  i^opann  au«  Stmli ,  BiiwctiUm  Ait>;«1cloidet 
Wüd    lull  Tiibn<L-k»i«f'*irn,    »'!  '    '  l*vt 

liAticiT  dt'«  Dorl«  (iiti>r  dpi  r    mtt 

dem  Au«droteiiou    xii«r«l    :  ItO- 

biimauu    wuhrtunl  <lt>r  M«ir^'i  u  -  u.ji  i  -h^ 

zu  (ilurm  «.oiiKT  N.tcbliiiru  ,  dor  mil  •!  >> 

AU  tliiiu  Ital.    Ilirvrr  Ibiil,  aubnld  vr  l<'i  • 

und  «u  wandert    di<>  MtritbiiU)»]}«   «ft     i  ,  r 

Orlsrbj,rt.  Ucr  li<iUti>  behuU  «i»  bi»  fiinii  ■>  <•  II   :.    i  i  •!  <    .  <  I 
verfährt  Kudaiiit  auf  wletcbo  Woi««.     Mi'ufii'  r  wir  i    i    r 
Pnp]>0    auch    tln   iHogca     l>aplt*r   mltptgabon,     worauf 
Witzr    and    HtaobplroiDjo  B«i«chH«1>^ll  W«t4«B.     (Haum 
gttritH  ) 

Labommel. 

•  Kr  i»l  ein  Labommel.  —  llrtinttf,  ho;  Fmrbbur*,  atci. 
Kln  langer  Meniah  in  lu   weiten  Kleidern  und  mit 
iClilul'P«>ü«lu  liiiugc. 
Labore. 

Sine  labory,  sagt  drr  Kloslerknt'cht,  ht-da,  wtsr 
biirt  mir  iiichts  Uiim.  —  klo^irrnm'fift ,  «2,  xü 
Labyrinth. 

•Ks  ist  ein  wahres  Labyrinth, 
Jfi^U.:  Uli  i«  >a  Uci  Ubyriuth.    (ihtnthom*« ,  U,  3J 


•Et  esa  nar  IäcU  '  öm  et  n&t*.    (KHu.)  —  rirmc 

')  MikU  i  wtmn  der  Aloffen  leer  i«i. 


•Ihm  ist  dio  Lftchfulor  j^eidatct.  —  />M«fc6»rr>.  rwc. 

Lacha  (4at  Laclieu). 

•Si«^  bat  die  Laclie  mit  der  Grctue  stets  innnem 
Sarkleio,  —   MWM^d.ao. 
Lach«  (Kumnf). 

1  Je  mehr   tnan   io  dar  Lache   rührt,  je   tnrhr 

fltinktV 

Lat^'  K^a    Mtie    «at    BOU,    |dtt«    foolent    itATcora    moU. 

ff^#Ti,»,  :»»;L.) 

2  Je  itchnmzigi^r  die  Lache  i»t,  je  wohler  int  dem 

Fr<>8ch.    —    .XUminn    ff,  i^i. 

DI«  ItUfaion 
Krwacti  b«bl  1 1 

3  Je  weiter  die   .....,.<    ..,*  ,^v,    j.    ............ 

wird. 

nitio     Larlwt     ^itljt    »Iict     in    Fiuluiie   bli^    ala    «lu 
fit«  btvr   dM  Oefabr 


Ifan       ,.  tnuken.  — 

ö  Wer  »ich  in  oiuer  i^  >rd  iiiebl  r»»iti, 

IM«  Bni»«ai   War   trrsn   •■•  d«io  ^ujospf  fetil,  küjBM 
»ebwar«  bar*««,    fAitmmn*   M.  *'*i-} 


•ti  Ju  einer  Luche  reines  WassiM*  euchen.  ^  Mimunn 

Lächeln, 
•l  Kr   lÄcholt   wie  ein  Mo|>8,   der  den  Schnuirfen 

hat.  —   ll'Hm,  Hii^thliln  (]hmi>iir^  n\o),  l,m. 
•2  Siisfees  Lüchf*tn.   —  fUnlnn,  mi, 

Lat.:  Mutua  docnrl  fTkudot  loiiioo»  tnAtum  vIffO.  —  BlitW» 

lonlCUI.      (h'iiilrtH^   Int.) 

*'J  Wenn  er  lächelt ^  »o   hütet  man  sich   vor  ihm, 
und  wenn  i^r  lacht,  so  litnit   nnin  vmi  ilmi 
D»r  Sobalk. 
LaoheinUndleln. 

Mit   lachemündloin   vnd    geBubmiickt^^n   wort-tj 
pfleget  man   die  Loulc  m   berücke».  —  tUt- 
inT[ier,  />  IM, 
Lftchan. 

1  AI    lachen    7egt  den  Zot  do  Woarheid.     f/n«;- 

Ftnnd*m.)  —   Fmut-Hiih,  111.  «98,  ai. 
im  I^achfin,   lacbeud,  aagt  der  Narr  die  Walirbi^iL 

2  Am    Lachen    und    Blarren    erkennt    man    die 

Narren. 

l'obiTda«  Lachen  nttd  doaaPTi  TOr»rliipdpncn  Otarakler 
nach  I>obonaaH<?r,  üctcblr^ctit  und  Toiuti«raiiteol  vgl.  /m- 

IhiH.:  Lattor  ffirroder  nurren.  —  Matfea  latler,  meiciin 
daarvkab. 

;i  Am  Lachen  und  Flennon  kann  man  dio  Karren 

erkennen,  —  Simrtwt .  cay 
4  An    viek>m  Laelieu   erkennt  man    den   Ilachen 

(Narren).  —  hin,  tt.  157,  Gual,  iy62.  EntUm,  40C. 

.ViJKr  r ,  // .  «5 ;    SiVnroffc,  fll?ft.    Kdrlr»  aC4l;   l.ohrenfft^i. 

it .  .  .'    .  :i  .■■..',  m.  a.w. 

■  arr   ii»! ,   der 
w                                                                                      i   wild.     iJJc 

■  iit  lacltc,  aui 
I  rlcdUUt   Uiaii 

■-.-'--  -     -1,    iHOS.j    - 

,,bai  at.<liJachtoii  /ölten  notib  lacbun  kaiui, 
iiii  kflu  Nitrr.'* 

y.nyi.:  A  fuol  will  laugh  wbon  hc  ia  drowulii(;.  (Marin,  33.J 
—  liftUKhlar  ii  tbo  hlckui>  nf  •  fnol.  (BuHh  ii,  lllU.)  — 
Too  miich  laugUtor  diacuvera  foWy,     (fituil,  U^VJ.) 

Fr:.:  An  tie  ooifnoiit  on  In  fol  et  1«  ntala.  (Itrvux. 
II,  Vtl ;  Krittiuff^,  6|7 '* J  —  Do  enntinudt  rla  peu  da 
teil*  6(  d'advi«.  (/^icrvttx,  II,  YDM.)  '  IMaa  ou  »at  do 
fon  idua  uu  rit.  (HUikn  I,  4ft,  Cakirr.  Uh.)  —  <^ui  rit 
par  trop,  a  natura  de  aot.  —  Uia-t'i'U  •  Jean,  on  tt>  frit 
dea  ocnfa.  —  Trop  parier  et  beaucoup  rlre,  foul  Pbonimc 
puüt  fol  lenir.     (Mtuti/n,  %'i%.) 


dumui. 

ein    i„Mi 

l  ■ 


totmlo  utallo.    CÜrtci/.  luäa.)  —  Chi 
<  iTiatto^  fl  obi  mal  ride  4  raxxa 
',    IJ  —  Niouto  4  |d(i  eeiocco 
^r.  3T7.; 

(tif^rüt,  /,  n«.>  —  P« 
>    iftultuin.     (K[f/riu,^n'y 

r,   iSr    Stytpold^   im;     Wir- 


ft.: CM  ride  molti 

troppo  rid«  »'  • 

dl  gatto.     (/' 

dl  un  rider  s« 
1,0t. :   In    rian   »t(i'^<<''  ' 

rieum  mnUnm  potv 

Biniifr,    I,   l»5iS;    /; .    

J\tim^:  1*0  ^iiJoba  poxn^e  jeden  btaaea  drugiflgo.     (Imth- 

Pvri.:  ÜBdA  Ua  niaito  riao.  ha  pouoo  aiao.     (Bithn  /,  S89.> 
jfrAitMf. .'  l-^Ofet  wijaar  mannen  uth.     (Tv-rnin^,  lOi-jl  —    l'fc 
aiyok»!  akroll  k4tiii«r  man  d&ren.    (J/ar«««  23.; 

5  Anf  Lachen    folgt  Weinen.  —  Sftr\ci>u>wrt,  u.U. 

„Auf  lacUen   folget  omiaal«   bt^I»*»'**    (U*rb*tyff, 
J,  »,  7*T.; 
«JAm.:    Na  rrLk^     «fnieU    rid    nitJedoi«    yl«^.     CCWa- 

i:r«Mif.  -    Za    ant^lioiB    iraLUc«at   sledi    ra«to    pl%6.     (Uta- 

G  Atif  vorjährige!  Lftcbea  folgt  diesjiÜiriges  Wei' 

nen.  (FMn.) 

Vun  Müdrbon,  die  den    xu  Tfrirautrn   irai|fanf|  mtt 
MAnn«rn  aitai4»r  (n  eetura  ^«{««n  «a  bUaeea  habon. 

7  Au«  Lachen  wii-d  oft  Weinen, 

K*  )•(  v«<m  loichltinitiviin  ].ai'b*n  die  B«de,  daa,  wie 
di«  llebrier  aag*u,  auriSoboude  fttbro.     (Cuhirr  ^'iit^c.i 

Ü  I)a«a  man  vorher  locht,  mu9«  man  uffi  hernach 
Imklagcn.  —   /vin.  f/.  iw. 


10  Iie  .  'Ur^eo  bolde. 

/af.r  iu  ria«iB  praai  fltwUfii  elU)  Istnina  flete.    (Tmh««* 


HH 


1743 


Lachen 


II  Der  eine  lacht  einen  gateu  Kes^  ao,  der  ander 
iV«lt  dalur  in  Ohnmacht,  —  f*rut,  IJ ,  tu, 

13  Der  hat  gut  bcheu,  deru  diLs  Glück  wohl  witl. 
l'S  Der  heal'  lacht,  wird  morgen  Wi-inen. 

»^.  •  T«!  i|ui  nt  vündredl,  ditnanelte    pleur«ni>      (SUar- 

»i-hedtt.  U-*,\ 
H,r    Tal    hottift  tida,  ch«   piaugst*  tlomutti.    (pAnrngtia, 

'^^^,  ni.Ji 

14  i»ic  gern  lachen,  schi'eyen  bald.  —  /vm.  //,  i»y. 
li*  Ojc  (feru  Ittchen,  weinen  auch  gem. 

Difl  TQrken:  Wer  vUl    Uclil^   welnl  auch  »i»l.    C<^'a- 

^1;.'^:  tiij  do«t  liet  gi9l»ch  in  tncea  vcrAndrran.    (ßarre- 
hurnfr,  I,  tu.) 

16  Die  Ittchen  am  Morgen,   weinen  gemeiniglich 

am  Abend. 

BviL:    Heden  logvben,     ntorgen    we«nea.      (Jlarrtbmurr. 
H,  103  b.; 

17  Die  meisten  haben  gelacht  und   alle  haben  ge- 

weint. 

t.at.:  Non  TiKifie  [«uol.  uon  tloTiaio  nalll  Icguntar.    (Bo- 
tin, /.  li7.J 

18  Die  nachhiu  lachen,  die  lachen  ao  wol  als  die 

vor  lachen.  —  hranek,  IL  114**;  Ta^nut,  124'*.  f'eUi. 
It.  nv;  SutifV.  276, 
Inf.    V^ll  gandia  ferunt.    (Tappiufy  VH^\) 

19  Durch  viel  laclien  kennet  mau  einen  Narren.  — 

tf/iir»iinn,  //.  74,  HJ>7, 

20  Ein  lachen   bringt  das  andre,  ein  schertz  den 

andern.  —  Mn,  ii,  m. 
'21  Ka  iat  bös  lachen,  wenn   einem  das  Messer  an 
der  Kehle  sitzt. 
J.4tt.:  ßifficile  tnt    triitf  fiogore    menie  Jocum,     (Tibuli.) 
(h,M»e,  ÜIKJ;  ÜtnUcr  J,  ^Ti ;  tt .   774;    Phiiippi,    l,   IIa; 

2-2  Kh  ist  ein  böaes  (schlimmes)  Lachen,  wobei  ein 
anderer  weint. 

Die  Itu«itün:  Diu  iit  eto  »ohldohl«!  Lftoben,  dat  mit 
duu  TUräueu  düa  anderu  ge|iaart  iit.  (AUmann   Vi,  4t»^.j' 

*23  Ks  iflt  so  leicht  gelacht,  wie  geachrien.  —  Sim- 

rock,  C12S. 
24  Es  lachen  nicht  uilef  die  das  Maal  breit  machen. 

—   ilttmoknldK  t  /.  71. 

.2Ii  Es  lathon  viele,  die  Dukaten  weinen  möchten, 

Hchn'rtl.:   Miufjon   (iwAdcr  ocli   Ar    ialot    (flader,    minijen 
Ifrüter  oAr  iatet  iikadur.     (Urubb,  iAU.) 

2C  Es  lachet  sich  vbeJ,  wenn  man  weinet,  —  Arn, 
27  Kb  lacht  mancher,  der  heissen  mochte  (will), 

trt.:  Tel  tlt,  qui  murd.    (CahUt,  IftSS.; 

*i8  Es  lacht  mancher,  der  lieber  weinen  möchte.  — 

Siinrovk.  £129. 
Dia  OhLtioaen  ■a({»n :  Man  laclit  nJo  ko  «iark  {  so  laut, 

■o  lange) ,  all  weau  utan  «eiDen  Schmer«  r^it^^«t^ea  will. 
Fn.:  liixo  et  6tra  bieo  ai«(5  (Mint  deux,    (Cafii«r,  lb!ti.) 
It.:  A  clil  troppo  rido  gli  duolo  il  cuorc.     (Bobn  l,  t>7.Ji 

39  Eb   lacht  mancher,    der  noch   weinen   soll.  — 
5'tinrot*,  6190. 
Fn.r  Toi  rit  au  matin,  qui  1©  »oir  i>leure.   (Caiihr,  1M4J 
30  Es  lacht  mancher  und  weiss  nicht  warum. 

Die  Cliiiic»L<a  sagen.  Wer  olioc  Üruud  lacht,  iat  noeli 
aiumul  zu  orxiehuu. 

IJl  Es  lacht  niemand,  der  nicht  zuvor  geweint. 
Fn.:  Pen  do  geoB  b&ds  rire  ont  e«t£,  ou  ne  rit  nul  qaJ 
u'ait  plor^.     (Leroitx ,  II,  'i&l.) 

32  Es  lacht  selten  einer,   dass  nicht  der  andere 

weine.  —    Winckler,  Kit,  11. 

33  Es  werden  nidit  alh  lachen,  die  sich  atd*  den 

Jüngsten  Tag  gefreut  haben. 

34  Et  es  noch  wld  iam   Lachen,   hatte   de   Brüd 

(Braut)  saght,  doa  liadde  se  hüled  (geheult). 
(Hagm.)  —  Fvommann,  Ui,  858  <  91;  hofhiknUfh  Jmi 
Symrock,  6139. 

35  Ich  kann   mich  des   Liicheus   kaum    enthalten, 

sagte  der  Narr,  als  ihm  der  Wind  den  Schnee 
ins  Gesicht  peitschte. 
JlitiLz  tk  kan  mij  ni«!  ontUimdeu  %'au  lagoben,  *ei  Joop, 
eil  hlj  had  eone  bu^6  in  xljuQ  koon  gekregen.     (Harrt- 
tfli/j/c!,/,4W  ^J 

36  Ich   konnte   mich   vor   Lachen    nicht   wehren^ 

sagte  das  Mtldchen.  —  DeinokrHo» ,  I,  G3. 


i  ut  jo  Pott,  ick  heffrolfilÄ  'n  Eb- 
mer,   s&*t   Wir,   do    wtill    ae    Water   käkci. 

3«  Ick  lach  wat  ut,  Kathrin,  der  König  iran  Pro- 
sen schall  leven.  —  UaHdudendrf ,  II'.  

3d  lok  seh  dat  kämen,  dat  ick  vor  L^icHeti 
(16 1  6&  en  kettliche  Mann ,  da  l^  em  de  Si 
richer  den   Strick   um  den  HiU«.  — 

«Arr  \  Miskalender .  II, 

40  Ik  mükt  ok  lachen,  wenn    de   Narr   biell 

wier,    säd  den  Jung  sin    Moder,    dör 
he  up  de  Lin  (Leine).  —  Finnmtch.  Ht,u, 

ihteftt ,  7&8. 

41  Jeder  hicht  in  seiner  Weise. 

Xach  dorn  iialicuiBcliüin  Axtronomeu  DaAUUceou«  m- 
«pricttt  dai  Lachen  in  hahalia  dem  phlagauiaetea 
helieh«  dem  rholeriachen,  hihihi  dem  melanotaaliacAaa, 
hohobo  den  taugtiiuiftchen  Temii«^rainttnt. 

42  Lachen  dess  Morgends,  dess  Abends  dz  weine«. 

—  Lekmam.  11.  3«9,  S. 

Frs.:   Tel  rit    an   matio    qui    pleure    au    luir.        io'-ia- 
ger,  617*.; 

43  Lachen  ist  gesand. 

Fri.-  C*e«t  doBjy  vi«  que  de  riro.    (Lervux,  II,  Ifej 
Jl.:  II  riso  fa  huan  ajvnguo.     (Böhm  II f  li}S,} 

44  Lachen  ist  thewer,   wann  grosses  vn^Iuck  md 

gefahr  für  Augen  schwebet.  —  Ltkmann,  JJ,MIL^ 

45  Lachen  kan  ein  Kaofman  nit,  wenn  Vqgiiki 

Jim  vnd  Schifbruch  trillt.  —  Uhmmm^tt^m.i 
AG  Lachen  macht  lachen.  —  Lt-hmunn,  if,  jio.c 

47  Lachen    on    Grlnen    hangen    an     glike   Liaes. 

(Meur*.)  —  FjniKtiicA  ,  /,  400,  S2. 

48  Lachen   un  Zimpen  (Weinen)    hanget  an  tmt 

Timpen  (Zipfel).    (Imrioim,)  —   M'ofxt«.  n,  ue 

FiTtnt'Huh,  lil.  166,  54. 

4^  Lachen  und  verlacht  werden  sind  Nachbarn. 

Liü.:   A  derim  nun  procul  abeet  riiui.     (Ftuk^^  ),  l*. 
Svtur,  390;  Fhilippi ,  1,  B;  Sfybotd^  t.) 

50  Lachen   und  Weinen  sind  in   Einem  Sack.  — 

Luhrcn^fl,  I.  3S9. 

Sa  nahe  wie  Freude  uudSohntcra  Im  ntanaehltalM»  I^ 
bcu  eich  begreoKUD.  bq  auch  die  beidoraoiitfca  Am- 
drücko  dafür.  Demokrit  l&clite  und  Heraklit  weinte  ftk^T 
die  iT!»"'''-»'il''l>>-n  Thorhcitcn.  Vr..u,j,..  »t..^.  ..^„  •"<««« 
ist  ei'  iHt   uttil   ein  t  9 

rahri.'!  ■iv  ftukt'n's  '-* 

Amfriii,,-.. ,,.  .  i....»  V IJ  ueniit  .^..i-,  «^uir  uri^i.«  M-»%i*J 
mit  Tliruaen  im  IJlick.  In  dem  Feitr/feßwifw  0m  Cr- 
ret  erhebt,  nach  CA«-.  8tvU><fr;f's  UeboT««tnuig,  Ma 
WiodorMehuu  der  Muttt;r  die  Tochter  HPeirufanria  da 
Stimme  des  Dankos  und  weint  Thriinen  dar  Wobb'  O^ 
der  Idebe.  Vott  ahuito  die  homeriache  JBiafihH  ia  m^ 
ner  Lutsts  nach.  Nach  der  tmeiwarteteu  TraBnagikM 
Hexxenefretmdiu  lacht  Amalie  ein  unaufltaltaam  QMd^ 
ter,  Thrüneu  im  Auge;  nnd  der  alte  Vat*r  fuA  dmef 
au»  i  ,,Trel!nichc  MAdchenkflutte  ,  geweint  und  gelM^it 
durcheinander,  recht  wie  diu  äonu'  im  ApriL**  Dl' 
Freunde  in  Schitttr'x  Bür<j»cha/t  liegen  in  den  AlEBM 
«loh  beide  und  weinen  Tor  Schmerz  und  res  FhiiJ* 
In  Wtmer'n  Wethe  lifr  Kmji  lAcet  Lather  daa  Th««' 
bald  entttcheiden ,  ob  er  nach  Wonne  gaben  *oU  ed<t 
nicht.  £lr  lltohelt  durch  die  Thränen  nnd  la^  «ekl 
„Nein^*.  Ander«  ^064/  Sackinann  (  Vre'dijter  xo  Loa- 
laom  bei  HannoTor  tm  letzten  Viertel  de«  17.  vadcrtM» 
dcB  IH.  .Tahrhundorts)  in  einer  plattdeutachen  Prallst  ■■ 
10.  Triniiutia:  „Wenn  ik  wt^u,  ao  lache  ik  nioh,  allM" 
hüfaHch  to  »Iner  Tld, "  (i'rtutiiicAer  iliiu>/rftimi,  Ber- 
lin ISIO,  Ö.  365.; 

51  Lachen  und  Weinen  sind   wol  Nachbam,  %htt 

sie  sehen  einander  nicht  gleich. 
Itda. :    Dot  er  ei  ccna  gantmoo ,   at   ea   leer  og  «•  mit* 
grruder.    (Prof,  tian^,  if27.; 

53  Lachen  verräth  Narren.  —  I.Htmaan.  11,  itt,t. 

Wer  aber   gnr  nicht  lacht,   hat,  urle  di«   riaini««« 
«agon,  die  Natur  einer  Katye:  Qui  aie  rit  i^iU  a 
du  Chat.    (Itroux,  1.  IUI.; 
Fr:.:  Qui  aen«  (aeul)  rit  de  folie  «a 

//,  .110.; 

Lat.:  Hifu«  nimlu«,  leviiatia  ett  indicittin 
ficJitted. :  Myokflt  löj^e  wijsar  narren  n%h, 

53  Lachen  vnd  verlachen  seynd  mt  weit  von  m^ 

ander.  —  Sutor,  sso. 

54  Lachen  vnnd  hötHich  schcrizen  tat  ▼UTerbottse- 

—  trhmnnn.  //.  3ti9,  4. 

Dagegen  die  Franzoapn:  I.»«  ri«  ot  1«  caavM  fM  V 
düiBcüt  en  bancquet.    (Ltroux,  /i«  9td.J  ^^ 


i 


1745 


Laclic 


La<^bcn 


174« 


i 


I 


I 


55  Ijüut  lachen  /iemt  uicl»  nicht  für  Aliidctieii, 

UvjU.:   'T  ov«r)ald  lAflcbou  tiafti  «one   e«rlljk  juil»r  iiki 

WOl  BAU.      (fJrnwihtOu    //(  213J 

&6  Leicht  gelacht,   leicht   geweint  —  K6m,  $is2. 

Ihaun,  I,*^lG. 
57  Jtfaii  Incht  und  wird  dabei  alt. 

&8  Mnn  mag  lachrn,  aber  »o,  da««  der  Mund  nicht 
reisBt  (idatzt). 
Jiün..-    Man    tnaa    ba»4«  loe»  og  liaro  en  MlTueT  tanoil. 
(l'rot.  (tun.,  37S.; 

i>9  Mau  mag  ri  hon  bchen,  man  soll  aber  die  Hei- 
Uaeix  nicht  7.U  Narren  machen. 

//..•  BurU  c*V  fButl,  u  1b«cI»  «tar  I  »»ulL    (üttkitr,  SMS,; 

GO  Man   sieht  niauchcu  lachen  ^  der  noch  weinen 

84_,11.   —    /:i«,<i,',»i ,  tü6;  //jdiiM,  /.JIM. 

Gl  Man  soli  nicht  lachen  über  ein  Loch  in  NÄCh- 
bara  Hock, 

ffi.:    Ne  voua  moqu««  pM  de  mal  chauii««.    (I.ertfuw% 

n,\M.) 
&2  Manchem  gehen  vor  Lachen  die  Augen  über.  — 

Miifjrr,  /.US.  //,  23. 

r,:)  Mancher  lacht,  der  weinen  Bolltc. 

04  Mit   Lachen   kan   man    auch  wnl  die    Warheit 

sagen.  —  I'tin.  II.  47*. 
ü5  Mit  Lachen  sagt  msui^H   «IpuUrh.     (Sthwuhmj  — 

SHlor,  2H9.  Kurte.  3654. 
D.  ti.  dld  W&hrh«lt  AetU 
Ittt,!  KidCrDl^U1   dtooro  Vonim  'juiil  vtlal.     (Siitiir,  'dhJ.) 

66  Mit  I^achen  teuscht  man  die  Leut<%  —  Ithmann. 

It,  4lMS,Hl;  /Wh.  i/,47S. 

r>7  Mit  Lachen  wart  ken  Uöshtanil  fort,  du  rouast 
ük  leren  wat  Ulk  »  is.    fthht.)  —  Srhüite.  IV,  lio. 


UUtl 


N*ph  Hieh,if  (nVÄ)  »a»  UuglOck  «iummraiMigciOB:»» 
ju  diP»pm  Siuno  »u    vartt«hP»i»     I'ot   wAro  *n  Ulk 


Vor- 

^    b«- 
.  lt«int 

flu'    HU    1»«>- 

itigen  Mlid' 

I  r«ude  oder 

Bkh  rielutühr 


—  da«  intt»»U'  niclit  irut  »elxi,     Makt^l   kfiu   Ulk  —  rich- 
tet kein  l'öHcil  mi.     Rpi"  IhthHrrt  (.VH«)   li«üodül  »teh 
tJiki  Uöd  «nr  KTklürnugr  hoisst  c« ;  Mnn   <lrrikt  kIcI»  bfll 
{tlMtnt  Wort«  ciucu  ria(;og4»l«kt,  «iueti  * 
li(«t,    reUeJ,   UnRllick.      ^,  Do    (•     »i 
■tt«n."      Nach    dem   V*^roiii    ,,TMk" 
da«  Wert  auch  den  ( > 
KoicIinOTi.  —  Maa  *a- 
ehent  nm  auHndrOct« 
Laclieu  Im  HautstaiuU  ii-«iiiiL,  ilus^   m 
auch  auf  Tbr&avu  attd  t'iiglQck  gefaint  machen  luQMtoo. 

68  Nach  dem  Lachen  kommt  Trauer.  —  fiprifkmri. 

14.  13;  Ä^td.-«».  Gi. 

69  Nu  piwt't  wat  to  lachen,  »ee  de  Maid^   dö  «et 

96  t(*>  ichreien.   (0'Hfri<^,)  —  /Jwfmi,946.  IhirfiT^lW. 

70  Dan  Lachen  do   kent  men  cn  Narn.  ff/«»,  fl'^tf- 

iiinAJ   —   S(hrüi>r. 

71  Oft  lachtvdor  Mund  und  dw»  Her«  weisa  nicht« 

davon* 

Ft's,'  Ch*rt  da  bonolio  totiTan»  eoeur  nt  tourhf.  —  Tha- 
con  n'e«t  pa«  al'i)  qoi  daute.    (ifutton,  »33.; 

72  Oeas   noch  wit  vom  Loriie,  BÄd  Jen  MiLke ,  on 

gren.     (0»tiiTfu$t,)  —  /nVW»iPT*,  2^74. 

73  'S  Lüch'n  iat  leichter  als  'a  Boasermach'n.  fObtr- 

Oiterrridi.J 

74  Bälg  mer,  mit  wem  du  lacheat,  denn   will  der 

sage,  mit  wem  du  brächest    (S^k^ffhamtfM )  — 

Sutrrmcttltt .  1t4. 

75  Soll  ;nan  deiner  lachfin,  io  la«a  dir  vom  Schnei- 

der eine  Bratwurat  machen. 

,,  Forder«  voa  elaem  Schneider •  d«it  ar  dir  •ioen 
Bratenwonder  maehf ,  er  irird  dklt  antUclien;  liairohra 
alwr  von  Irnudaincm  BafrUrungaeohrvllfer  eJn«»  Vrr< 
ra*fun«  far  den  irrftaelan  Bi^at,  iln  wlnl  ««lleii  nltie 
abichlAgige  Antwort  «tbalian." 
7C  IJp  Lachen  folget  Grienen.    r^aiiM,;  —  Curtir. 

M3.  370. 

77  Viel  lachen  gibt  viel  trawren.  ~  IWn.li.i74 

78  Viel  '      ' -md  Narrheit  aind  üetdiwialerkind. 

re«  tnrritlor    nnJla  ert.     (CatHtt.)    (fki- 


,   moaa  öwcr  aech  aelft 


kriüche '. 

•)  Andere.      ■  v\  •  '»■  t». 
äü  Wenn  die  einen  lachen  ^  »«>  weinen  die  andern. 

it,r  Kon  |il4Qf«  nai  ttßo  rho  iiou  ii.I*i««  iin  altfL».  ;7Iv*e 
//.  IIJJ  . 

J,at.f  Han»  ncnilttl  hora  ■  ""**^ 
CöflcW.  76C.J 


.'^l  Wer  bald   (viel)   lacht,   der  wird   verhichi, 

/v/n,  //.  4'J». 

8U  Wer  gern  lachet,  dass  ein  ander  weintf  dem 
kommt  ea  gleich,  eo  er  nicht  meint.  —  iwn, 
//,  no. 

83  Wer  gern  lachet,  der  kitzelt  sich  selbst  ~  r'Wn. 

//.  712.  tuthrr'»  Wtikr,  17/.  407*. 
SA  Wer  ^ni  lacht,  iat  gut.  —  Or$Hi>kut,>M ,  it ,  n, 

85  Wer  heut*  lacht,  daaa  ihm  der  Bauch  wackelt, 

kann   morgen   weinen,    dasa   ihm   der    KopJ 
schmorest 

Ddn.r  Den  »ooi  i  dag  !iar  burod-vi^e  a(  latlrr  ,  kaud  I  mor- 
gen raa  ondtaf  KraaJ.     (Tr^r.  «Aj».  .  y,'  ) 

86  Wer  heute  lacht,  wird  fnorgen  weinen, 

Frt.:  Tel  qni   r*i   taiuedl    dluiaiifh«  ]>)euterft.     (KHUm- 

fitr,  67I'".JI 
lt.:  8p«jeo  cnl  ride  la  »lattjna,  idango   la  aera.    (Patta 

pUa,  An,  2^ 

87  Wer  lacht,  bekommt  ein  groaae«  Maul. 

88  Wer  lacht,   thut  keine  Sande,  —  üimiwk.  CU7* 

89  Wer  hiebt,  wenn  andere  weinen,  wird  weinen, 

wenn  andere  htchen. 

90  Wör  leicht   lacht,    weint  auch    leicht  —  Stm- 

rort,  eini,  Kditv,  Uhh;  Ittaun^  /,  2 litt. 
HChm.:  Kdo  ntchjrlen  k  emrchii,   uioliylen  Lak£  k  rl^t, 

(CetaltffMl!/    Hm.J 
IfolL:  LioUtclIc  lacht,  Iict<l 
Lfit,:  In  rieum  promi  flutL» 

n>,   55;  üiarfer  /,  77.1,-   ...  ,,    ,    .,    .      , 

Btaltua  ridere  tötet  et    |ii-u    Dlfumtuu    iUiw.     {fttiirf- 

ittfti,  463.; 

Ol  Wer  viel  lacht,  hat  a  dicke^  Lhbe  und  an  dünne 

Ve'atand.      (TiroL)   —   Irommanit,  V/.S5.S1. 

9'_*  Wer   Kuletxt    lacht,   lacht   an»   besten.  —  /fn/rr, 

/.  28:  >N  «(;*•!.  ,t*K» ;  Simr0i k.  f,li3:   t\<.nti,  U:>1:    lirmw. 
1. 1117:  f*J«Wp*Ji,  406,   fiir  Stuhl::  Ftrmtmtrh,  llt.  73.  l»), 
für  Ihmc^oig:   FrummoHH.  //,4ll.  IJO;   föf  IVciJdci-Jk. 
CuHze,  S46.  ITj:  l/..,....n.  2i3. 

Griten  die  .  .j  Joblf^r,  selcht  i, 

eohuu  i-rruii;  n  glaubeu,  wenn  i 

noch  niriit  •  .    KedUOton   isl,     ,,  i.. ....... ....g 

■ind  dr^    ->,;i,ki  ,    \i  i.  hie,  TuroiUtf  Janohxen  groilt 

in  ihr«  i...  I.I.'  r;.;;) 

Itdm.i  Den  i^bui  ;>eJti,  .üuu)  leer  tldit.    (n<j>A»  II,  y.ii,} 
ß'fifft.:    Dciter    Ihe    la«t    »inilo    tUati    Diu    Arit     laUifhtfr. 

(B,>/,H  n.  19.)  —  They'll  be  b««t   off,  whu   lauHh   ia»t. 

(Mai  im ,  2i.j 
Fri.i  Kita  bion   qtii  Hra  le  darni«r.    fütarmkfdtt ,   342; 

EittlfiH.  40€:  Hohn  Jl,  .ViJ 
/f.;  Kido  bcuo  clii  rUlp  rulliun.    (Bofin   I.  124.J 
Srhut^i.-  tlkfUtUr  best,  tow  akrattar  eitl,     f J/*»-»«,  il4.; 

93  Wer  zuvor  gelacht  hat,  miigs  oftt  hernach  weine«. 

—  f*eln,  II.  790;  Lihmann.  //.  W3  ,  »1i:  Itoiiäch,  1451.  », 

1>4  Wie  't  leale  kcht,  lacht  et  beft©  (him.j  —  in- 
«nmttcA,  /,  tn,  M. 

Ö5  Worüber  man  lacht,   das  verführet  nicht.  — 

;l.  i'Oi  Ütti^nbrrg.  Entttu>rutt9*tfK .  t.  91. 
9C  Zwischen   viel   irnd   gar  nicht  Lachen  iti  daa 
beste  Ueumacheu. 
Fn,:    yui   nt  pa»  trop,  a  nftlnrt»  de  aol.  el  qtii  &e  ril 
poiut  a  uature  de  chicu.     [KritHnj/er .  Gl?*.; 

•97  A  darf  och  uich  dazu  lachen.  —  r;«!«-»/**!-.  is. 
•  J>8  A  geht  «an  Lacha  afn  Bod'u  nauf,  \UM,r\ünttrten;h,) 
Von  jemand,  der  itniaar  «mtt  iit,  dou  mao  nie  lacbeu 

sieht;  flr  gebt,  wenn  er  laolien  wjll,  auf  den  bodeu 

hinauf. 

"09  A  hüt  Liicha  an  Flenn  oi  emm  (einem)  Säckla. 

•f  ht\  ilim   in  Klnein  .S&rkleiu 
)  ,  ili}r   rnicb  von  dujit  txQcu  iit 

i..,..t    iil.i.rt'.lil        \  Ml,     «...rr.rlt 
1  I  -U 


).  niautfW, 

•tOO  AI !  l.t,     i(oÄ8  eni  der  Bauch  wackelte.  (StkXwt,) 

—    I,.;n:,ui!in,  IU,4U.  655. 
Frt,j  Hin  k  «*illr«  d«b«tttOund,    (lAHiituy,  l^SSJ 

•lOl  Da   i*it   Larheii  -zu  vi  rb^üiisen.  —  l/u/hrrw.  JTI». 


lOf  1 

Im 

S0I3  Pawa 


(f  drOWt.     (fit-rmitri 


Uu 


174 


len 


171? 


*  t04  Um  Ladyn  röd  um  mmet. 

*»  s«a«i  4«,  *i  f  k     ii  II 
•lOi  Dar  iMfeei  oiT  di  »lorit^ht  —  üttta^fr.  ne>. 
"107  Der  ImI  *■  LtdieB  nd  "k  Weiota  u  räcr  Zam 
(Eorb).  —  llUirr,tf,g.        _,,^    — —.j— 

•10t  Uer  iMfci,  «cm  mn  ^lU*  Pfsrd  bwloft 

DLfeL*OT*n».MCB«l^»V9»r»MslM*nl«dMi  tat. 
*tl#  R  Iftehl  tverm  Beiii|smi>t«il  (liatia<tsiliB).   fSn^ 

^0mkir9,-mitäMj  —   fl     li  I,  177,  tn. 

*|I0  E  Iftcbi  wm  der  I>»|*iier  (Töfif«r>,  «oa  e  im- 
i<Ä}pt   (anwirft).     r-5W4-w^rj  -w^*-  >   —  rr»»* 

Em* 


Itt 


in  KiD 


Lftckeft.    (B.  OtücMcr  ri 


UkV  4iMC*  MUW  «Ml  gliy— gl«! 

mm  iJ9f^  AacrM«*t.  «!««■«•  KmI««  XU..      mW  ar 

II,  *^) 
Fr:.-  Ms  wmHttakm^   (triiuttr,  CJ»*g 

1 19  Kr  Mt  lAdMen  ssd  Wein«  m  Einem  Sm^c 
—  CuKM^aM:  fine.»a$:  Ikwa.l.SUt.  /Mk*> 
Iwr'.  »CT;  Mmmm^  U». 

JBr  UmI  aicA  dwch  das   Ks^n 
tliMM  liteht  tmr  rrühMkkmt  al« 


Ua* 


POMI   1«  ltO««d  d«  I»  «M««' 


tlmj^:  H«  eaa  Im^Ii  «ad  ery  boüi  la   _    

//,  IMJ 

*IU  Kr  li<Hi*9  Lftch^  QDil  'b  Bri^gge  i  etm  SäcklL 

(Lmu-mJ  —  fflr  .SVrtrrawft:  FifWMicft.  II,  130,  !«•. 

*  11 :»  Kr  1 14  er  hutzlet l%Hrfi»  5<A»a»Mr.  LXUll*. 

*1IC  V.\  ni  Aeckn  (Nmeken).    .\S«Mk«r«;  ~ 

*iri  ti  ^  ücfäJliKkeit  (nach  iW  Tsuie). 

TM   tin«  nicht  cxM  lA«fc«*,  «r  «vtafl« 

JV(.  ilrr  poar  se^  f«ir«  rix*.    (Lmättvf ,  HO.) 

•ms  Kr  iatlit  auB  rollrm  Habe. 
*llli  Kr  laüUt  üanlber  wie  ein  Gaol  und  ist  kaum 
d»»s  Sc'herze«  wcrib.  —  IToirr.  n,  iS, 

*  r.'0  Er  Licht,  dftss  er  sich  Jen  ßaach  halten  rnnaa. 

,^H«n£Ut&f  »Itid  wind«  »U  *ine  kl«oe  gflr,  d«  aine 
FlQnd«  UhIaIjü  (bfl»elnawit)  hebt  actiUr  nod  Ti>r. 
Dcmokritu«  lAcli>le,  ämk  b«  den  Bnek  nnivt«  hAldta, 
•U  %ri>n  fflu  d«  KAllune  iKald&nnmk)  dnmi  aftrinipra 
wulii<-n.  "  ( LamTrjHi>fr9 ,  Ü,  l3.Ji  S«lb«l  de*  «ra«««  M«- 
rlu«  t'iTMiu«  ft«h,  «lun  »nIainuU  in  »«in«ai  Leb««  Inni 
iMiMMd,  «knon  RMd.  welchn  Distal«  fm»t*  mit  den 
Voi««a  »«:  M^ftr  (n«li*  Unpea  «in  naher  SaUt.'* 
{W*H  imd  1M\,  r,  ST.; 
*12]  Kr  lacht,  flam  ihm  der  Boach  wackelu 

Ht^U:  lilj  U«rlit,  dkl  b«M  d«  Ifiver  »eliodt    {U^rr*^mit. 

tl.  iX.) 

•t'J2  Kr  lacht  de«  Schnee«,  der  fern  gefallen  ist  — 

Grvttr,  Iti,  Cl. 

*123  Er  licht  ciaem  ins  Geaicht  und  bricht  eiueto 
dabei  das  Genick. 

KmpL:  To  Ua«;h  in  ono*«  faM»  and  enl  kii   ÜmMlI.    (Bolkm 
//,  i&'ij     (Wird   auch  rvn   ciacm  9Urk«a  aagiUseken 

/(..  t>ft  unA  band»  m'ongi*.  da  Tallfa  hm  paagai. 

•124  Er  larhl  t-n  Schuhet.  —  Stamn^aHir, ». 

I>«r  CilUvkliche. 
*ri5  Kr  larht  jjanei  SchGlle.  —  S^rrmeittfr ,  99. 
I«t  srlir  KlUeklich. 

•I2fl  Kr  lacht  holt  an  der  Uschpur  na,     i  iu>tifahurtf.) 
lt*T  Spur  naclif  «r  lacht,  «m1  die  andern  lacben. 

•m»   Kr  lacht  heimlich  in  sich.  —  K^frnn/»  l/,  iio. 
U^ft  :  Uli  I»«l*t  achler  cijne  kieren.  (Harrtb^mh,  l.  SüS^J 


la  £x  tacart  u  aen  lag  hinein. 

W*  r>Mi  IUI  ■ma  «OB  jiMiad.  4«r  oft  aai  #ian 
■Bi  lii  atekaa  laehl:  Xr  ImI  S^fMi  pijiKii 
AMir  aH^  Aa  Mfms.     (^£.rr«ax«  //»  &7J 

tS9  Er  ladfl  nrit  den  ganten    Geeicht.  —  tnat^ 

IJO  Er  lacli  wtkl  eber,  bia  dem  ÜAUcr  eis  Oeb 

n  dbm  BrvDoeii  flÜi.  —  BmHm .  1.  ^a. 
Jll  ft*  bdkt  wekit  £•  ginge  denn  eia  Schiff  nstv- 

MäL  i  M%  araa  ■>«  lijrhrn .  «1  i»^  Mj    oetn'   atfvat 
Am  aanr  ijliu^iia.    (Barrebifmt* .   II ,  112  '.j 

'  1^  Ijr  ba^  onckl,  und  wenn  Sciiolz  spielt. 

Wmk**,  aick  aaf  da»  am  &.  Oetob«v  1»2T  «m 
'««■ikrtaHik  Kiiadlrai  Wanael  Scholx  ,  der  eine  i 
«■^taav  ^laaila  4aa  Komiaeben  b««a«a.  War  8019»  aai 
"Kammmtr  aiaf  araaitaa  yargaaata  wollvc,  gia#  las  OMft- 
ttiaatar.  «aä*  «ahola  aplette ,  der  de«  nnafeasatca  a«M» 
^mm  aBM  ba^aB  brachte.  Jf  au  aa^te  dAharaack  laa 
Ü^:  «Waa  4ekal<  mm  Lachou  uicht  nabinhi,  dir 
wr  aN*  Hiafc  ad«r  lluU  tfunacki.  •' 
Wr*,-  n  laaaü  tüa  a»  taa  da  plärre«.  —  D  iiaaät  m»  kß 
filii  ■,  tiB»  ü  aal  «lalaaai.    (Kriigimg^r,  «17  »^ 

'133  Er  kdil  Bit,  et  ikllo  dann  ein  thiva  tiuK  — 
»13«  &   ImM  mWrnl  das  Beste  davon    henk  - 


*13S£r 
'136  Er 
*I37  Er 
*13»  & 


■dl  buckelig  (scheckig,  krank). 
sidi  die  Faust  voll.  —  Fru^J^bur  *.  1» 
sieb  die  Haut  (den  Buckel)  vixlL 
inen  Buckel ,  so  gross  wie  «ia» 


aa«B  «ata-,  £<r^ 


*I39  Er   ImM  «ich  einen  Puckel    wie    'ne   gmMf 
giww»  Brbae.  -^  Frxtckhxrr  *,  niu, 
140  Er  iKbt  wkh  ms  Fäustchen.  —  fVurUt^^SA 

aaaa  rire.    (L*ndrof^   XXtUi.)  —  ■■ 
La  barbe.     (Startcked^i,  941J 

*141  Er  ladii  ach  an  Tode. 

SawEia  aall  «ieb  aber  ein  too  ihm  ««Ibat  t^mitm 
allaa  WMk  aa  Tod«  gclaclil  bab«n.  PbOeaM»  Sk« 
ateCB  lEad«  daa  arein  niaa  Wein  an  reichaa  \ihtL 
«au  ar  Ba  «aiae  Feigen  mit  RToaaer  neüurtbbk^ 
feVMiB  calk,    Mareolfui «  ala  er  aali,  daa«  aia.AM*aa> 


Mik.  Oraner  alt  Htm  dar 
ai^ia,  «Ma  ar  ain  Vicariat  erhalte»  ward««  asd  m  m 
dto  gaiaa  Biaaan  dachte,  di«  &r  naa  aaaan  li«aaa 
AiaCiBia  larihia  dab  aber  die  Uederlioben  Slvnehe  ai 
aar  Oiiiamu'  aa  Tode,  vowio  die  Erbin  d«a  LaAaft 
«aar  dto  IMtalaa  anter  heinFm  Bette.  Leo  X.  tlaik 
aher  Maa  Ter  F^ad«  Ohrr  Ait^  8i<^se  «It  KaaMrihk«« 
iww«  die  Fnaaoaatu  In  Betroff  de9s«n  datfca  «tr 
aieai  bang»» ;  aar  weafgtr  »ind  au  n  Freude  gealaiMk 
aad  «ar  eraaüfeb  geaonDpn  ict.  tucH^nd  ca  alHke^ 
hat  aiie^l«  an  tban,  all  Opium  und  ein  Oläaebca  W^r 
caaiff  am  aabaien.  waa  bc^ier  vrirkt,  ala  Uarlckia«  M» 
tthOda»  aieh  la  Tode  cn  kitzeln.  H.  Trrfarit,  Termnä- 
mm  fr—»ar  Männer .  ii*>  ror  Lachen  grator^tm  ainii  B^ 
mi/meii  Bittwi»  JudH^ru ,  bu*.  17r<C;  Trair«  ^^mfÜ 
i*Mf4»^^  #Hr  Ir  Jtirc ,  Pari«  IHtO. 
Mmft^:  Ha  laagba  ill  that  Unghi  hiaiaolf  to  deati».  {Bäa 
17.  11.J 

•|45  Er  larfit  «ich  ziim  Spänchen.  —  FruchUfr*.tm^ 
♦113  Er  lacht  übers  fjauze  Gesicht 

Ans  Herzontirninde. 
iMt.:  De«larant  gandia  ruUn,    (FattUtn,  in»,; 

•ii4  Er  lacht  vber  ein  Zahn,  doss  man   die  itniir-. 

all  siheL  —  Ctvier .  1,  ei;  lehmami.  n,is^,h. 
•145  Er  lacht  von  Herzen, 

Hera  nnd  Mila  hahrn  »war  "wenlÄor  mit  \\<.-m  Lerkaa 
m  thnn  a1«  Anur«*  UTtd    Ohr,   als  V-y  «4  Tt«>t. 

'venn    wir  ff^kitxelt  worden.    Da«  '/  .  ««!<*«• 

durch  den  Tjachkitiel  nebii  den  B»:  ^        in  iaTM- 

tiHkeit gaaetxt  wird,  ist  immer  wnl  ilai  imtniii-trlrf^ 
wena  wir  dem  Lachen  dnrahan«  einao  aaai  wiaa«  «alMk 

K«  lachen  viele,    doitc»  das  Weinen  nicht  wi»iL«aaklNr 
zen.     (Ütrnokritoü  taafet  ali 

Mrtnach  dei  fgwai'  ■mmMikm' 

kann  er  laf-hm  ..    ^^:«ip  lA^ 

tiTt  nud  1707  V  ■  1 1 1 1  Uidaail  M^ 

mnraii*ch  v  ftban%iid  Ja 

AridetLacl^  .,,,.. .,-.,    .,-  „i^laaadaaatfiftt 

charaklerittinch    itjr  die   Perio«  Ut.*^*    «^  ir#lir  a(»  Wi^. 

tl.  tos.; 
Frt.-  8'^paaoair  la  rate,  d^copiler  «a  faAa. 

*146  Kr  lacht,  wenn  ein  Haus  einImllL 
*U7  Kr   lacht   wie   die   Baucmjnngen,    wenn  tief 
(KirTnea)Kuchcn  komraU 

IW«  Polen  »aeen :  BoMOiiak  tif  jak  naaatr  aa  aorfUi 
d.  i.  er  lacht  wie  dar  JiMiar  aafa  Watiaadiant.,  Maa 
versteht  danint«r  ein  aelirgaaiAthiictiaf  I«aalkaB-  Tfv^ 
la,  woTon  eiuifr«  «laBva  Sammal  abteilaa»  kel  ata«  I» 


1749 


Lachen 


Lachend — Lacher 


1760 


I 


Bond«ri»  Ga.ttutig  Brot  nua  Woiaeatochl,  die  tu  Polsn 
früher  mllgeui'jin  beliebt  war.  (WurUach  /»  136 1  »7.) 
Die  Ruirud  ■«geo:  Er  lacht  dasu,  wio  dar  D«ul9cht  «uei 
Pfumkachcn      (Reimhfr'j    i'     tXJ 

"148  Er  iRcht  wie  die  cngliscnou  Doggen,  wenn  sie 
die  Zahne  blecken, 

Dan. :  Nftar  tian  leer  mao«  m&n  vtro  «ig,    (Prup.  «fan.,  37!!.) 

•  149  Er  lacht  wio  ein  Bauer,  der  ein  Hufeisen  findet. 

ßoU.:    Hij    Iftcht  al«   fleo   hxter,   die  e«n,    h«>ofU'«<'  viudt. 
(HarrfhonUtt,  J,  309,) 

•  1 50  Kr  lacht  wie  ein  Bauer,  der  ins  Loch  tüubs. 

Bie  Italiener  »^«d  >  Uta  g<Mwung«D«g  Lach«!!  lU  bc- 
a«lu!ineu;  Kr  lacht  wie  dl«  Datttiohan  weinen.  Mati 
mgl  liahor  drobomi:  leb  wordo  machen,  daas  da  deatecb 
lachtt.  (RfinJtherff  VI,  IVJ.)  In  Aegjpten  »gt  man  vnn 
«rawongencm  Lachen  unter  heftigen  tJobmerzen :  Kr 
laoht  wie  eine  Num  EwUobon  ewei  Steinen.  (Bur.^i' 
kartitf  ^'M).}  Und:  Kr  lacht  wie  eine  HchlauH«  in  eiuern 
8'eckn  imi  brennendem  Kalke.  (Bur^ihurdt ,  3%i.)  Es 
kommt  tn  A«g7ptou  vor.  data  Kinder  eioatilne  äcblan- 
gen.  um  »io  au  <]titileti,  in  blnen  Sack  mit  ungelCich- 
temKalk  liringnn  und  dann  Wajier  «lanibergfeaMn.  Daa 
Ziicbou  drr  SclilanHcn  unler  (iie*eu  Hchmcraen  nen- 
nen die  (jQibaften  Tliierqualer  „daa  Lachen  der  Schlan» 
gen".  Die  Franaoeen  :  Blre  du  bunt  doa  dcntt  comme 
one  rieille  idole.  (Ltruux,  /,  lH>,-  SlarnckftUt,  34I.J 
Lat.:  Alienta  ridero  uauttibuli«.     (Sty'wlti»  IHJ 

•  151  Er  lacht  wio  ein  B^uer,  der  Zahnschmerzen  hat. 

Diu  Neger  in  Surinam  «oRon,  um  einen  Zuitand  xii 
boiolohaeii,  in  welchem  du*  Wmnen  nüher  lat  nla  da* 
Lachen,  in  dem  man  iifvswiinKun  gute  Miene  au  bnaem 
Hpiel  maobt:  Kr  laohl,  ata  ^b  «ie  Bakliau  (ein  in  fiu« 
rinam  lehr  gemeiner  Fisch )  auagcthutll  und  ihm  nichta 
gegeben  hMten. 
Dan.:  Itan  leer  aom  bau  havdo  tand-foo,    (l*n>P.  <tnn.,  Ji97.JI 

•  152  Er  lacht  wio  ein  Esel,  den  der  Wolf  im  Biischu 

grüast. 

Ironiaobo  Boflaichnnog  dei  a«thr«i.>k«ne ,  der  Furohl, 
der  Angel. 

*  1511  Er  lucdt  wie  ein  hulzeruer  Fuchs.    (fMttmbmrg.) 
*ir)l   Er  hii:lit  wie  cm   Ki)lh)ld.  —  l^uiAain,  3SC. 

Halten  dm  Kubntdo,  die  llauageiiter  bei  r.  "   .. 

Vorfahren,    irtrfndninen    äühikh^rnaek    au  . 
laohfon   •!•>  Itlx^r  nllo  itint-ton.      (Vgl.    DrkU- ) 
«utih  JU     "  ■    •»,  y.  it»  fsf.  )     Jimii   II,  ,,,^/ 

(Wk,/^  ;  fri^Mulher,  tatciulach  robaluN, 

iichor  icL-iih'  .  i'     

BUgL'flisIt  ,    VfCti 

llohr,  goimtorli 
Mjlft..,  470.) 
Frt.:  Itii  do  Sajnt-Modard.    {Kritrtn^r  ,6\l*.i 

•156  Er  lacht  wie  i.'in  Kuktik.  —  fVi.ihfctt'r '.  Jiji. 

*I6<$  Er  lu^cht  wie  ein  Matilcsol. 

•I57  Er  lacht  wio  ein  Pferd,  das  heiäsen  will. 

lUiH.:  Ilan  lotir  ••■m  on  best  dur  vil  bldca.  fPrt^P.  äan. ,  itiK) 
fri.t  fj'oat  un  ri»  do  bunohar,  U  u«  paaeo  paa  le  uoou   de 
la  g^r^e.    (Lfrouje,  U,  t»IJ 

*J58  Er  lücht  wie  ein  SpitzbuK  —  Frwhbwr  \  n72. 
*iä9  Er  hiebt  wie  ein  Tniukcrier,  wenn   man   vuu 

gutem  Wein  rodet. 
•lUO  Er  lacht  wie  ein  l'urteltäubchen.    (S»rnn^r>i.) 

*  Uli  Er   mötJite  vor  Lachen   bersten.  —  DrmArUim, 

/»',  li. 

frt.:  frorer  de  rire.    (Kritti»a0r ,  190  ^J 
/'U/'. ;  Uiiu  difdno;  riati  dieeUio«  ritu  emuriur. 
Sckw^d..'  Jagb  emAlte«  aS  loje,  Jagh  aöadcr  «pncker  äff 
l«>jr«i  tagb  däOr  äff  löyc.     (T'^rnimy,  7%) 

*  162  Er    wäfde   nicht  lachen   aud   wvuu  man  thii 

auft  Mfinl  flchlüge. 

Kall.;    Hij  i>m   uict  lageben,  al   iU>«g  MeB  l*«n    op  den 
moud.     (SnrrtboHUt,  II,  W*J 

*  163  E»  lacht  eher  ein  Stadclthor  dIh  er.  —  h^rt,-.  iw^. 
'1Ü4  ilü  laach  wie  oncn  Boor,  de  Zuntpitig  *  häL 

(hoin.)   —   WevHnt  .1,4. 
•)  Zahop«(a.  iCabnweb. 
*inä  IfA  litch  wt)  eo  Üeisa,  da  BrcAceln  frifs.    (koln.j 

—    UVy<l<m  .1,4. 

•lUG  Uabl  jhr  meiner  ««  lachen,  «o  thut*  hiw  jhr 
euch  iHncluneisgft,  «o  habt  jhr«  zu  logen.  — 
I  11. 

tuug  c«btitirt  die  awdet«, 
\h>  UM  Li  »u    cnnen  Bur,  den  rt  Hua  o/braun L 

He  facht  nn  de  B's^    ^' ' ■»■^  ^f-^-rorken 

kiddf'lt  ward. 

//otf.;    UlJ   U<  l.t    a1-   ,  ,  liljn 

be«n,   ,  / 


*  169  He  locht  aa  Vita  Teve  '.  (ihML)  —  SAvHir.  IT,  a« . 

huhr^.  J07. 

>)  TifTo,  Hundin,  bulUndiirh  teef;  fAle,  ftl«,  Tdre 
u.  ».  w.  lind  8chimpriir0rt«<r  d«>r  Teraobteteo  Fr«aenKtni- 
tqer.  —  D.  b. ;  Kr  wulat  dli»  Zuhne, 

•170  lie  lacht  sök  do  Hucke  '  voll.  —  Fri»<i»Hpv^,  no4. 

*)    Auch     Hoeke    {%,  d.)   fllr  Utlcken,     (Vgl.    Campt, 

•171   He  lacht  aik  torn  Doclar.   —  .Sr/iM».-?.  ^  239. 
•173  Hc  wil  sick  död  un  dül  litchen. 

Vor  lachen  auaacbolieu.  diU  =  bemnier, 

•173  Hei  Ifichct  ÄS  en  PingatfosB.      (S.  Laoen«  > 

•  174  llf'i  lacbet  ässe  do  Hauner.     (Huren.) 

D.  h.    ohne   Orund;     nach  einar    Sago:    die    Buhn«^r 
lachen ,  daaa  der  Hahn  keine  lliieeo  anhat. 
Fn,:  ßlre  anx  «oge«. 
*I76  Uoi  lachet  aase  weun*u  Luerk  (Lurch,  Krute) 

amnje  Stricke  hüdde.     r»VrP<f.; 
•176  Ich  hlitt  mich  tuigea  holb  tiimb  lacJieu.    fScklc»,) 

—    F rummann  ,  Hl,  410,  ÄST,  CottnAckc ,  J2«, 

•177  Ich  hoa  gelacht,  dos»  mer  der  Batich  butte 
»efiehpringi'ü  ntlgen.  (S»*Im.)  —  Frommmn. 
ni,  VJ.  iV.*:  iiomniiKi-,  S^l. 

"178  Ick  Uch  dor  wtit  awer.  —  ltahwri,'i^* 

TMe  Sacht'  bei  für  miuh  keine  ornile  Bcdeulunir. 

*  179  Lach,    wenn    du    wirst   feigen   gchn.      fhättiit. 

Ü.  i.  wenn  du  wtrfl  ina  ttraulbiMl  Kttban. 

*180  Luclaen,  dasB  die  Schwrtrteu  knichcn. 
*ldl  Lacht,  wie  ihr  wuUt.  ~  t.V»n-/I.A<-,  Jii, 
'182  Mun    kann    sieb    durübcr    buckelig    (kropfig, 

scheckig)    lachen.    —    fhmnknlmt,   ll,   S«»;    ,Wfly<^. 
II,  lf5.  AVWrr.  170*. 

•183  Mein  Lstcben  ist  nicht  »chuld,  dtiaa  die  Wespe 
xerfichnitten  ist.     (Surinom.) 

Um  KU  aagnn  Waa  kann  Ich  dafllr ,  doaa  di«B  kc- 
■cbeliPb .  loh  bin  lo  «trniR  achuld  daran,  ttlii  loh  Vt- 
aache  bin.  dwi«  dor  HinU>rk<>r|>«r  der  W«ini»n  nur  darob 
einen  l*'n<leu  mit  dem  Vordork>tr|>«r  TcriMiiicfeu  l«t, 

*1H4  Mi    18    djtt    Lachen   nöger  al»   dat  Weuon.  — 
Stitui:,  ,  llt.  4. 
loh  bin  mehr  «um  Lachen  ala  anm  Wmnvn  nufgult^Mt. 
fr«. ;  CVbI  an  ria  qni  ue  paaae  paa  lo  nueud  du  la  gurgo. 
(Kritiinjgr,  Ul^.) 

•  185  Nicht  immer  lacht,  ein  blindes  Pferd. 
•l»C  0  lacht'n  oae.  —   Com^tU ,  %n, 

•|87  Sich  vor  Lachen  ntiüschütten.  —  /ImjrtfcfiiiM,  /.  fi2. 
Waa,  wie  /,    llVftrr  ( ».  a,  O.i  bemerkt,  nfl  buchatiM>- 
lich  au  nehmen  iat. 

*188  Siu  lacht   in   sich  hinein  wie  oine  KloBterkniz. 

iSmlinqnt.) 

Viele  Frauen  vi^ratohen  voll  kommen  die  Kunst ,  do^« 
llüilcbt  In  ornathafte  FaUrn  r.n  t.ivh*n  iibd  doch  diibfi 
«l««iclt«ain  Innerlich  an  lachen.  (Wtlt  und  letf,  l, 
2lfi,  131  ) 

•189  üie  lacht  nicht,   bjsa  liaa  Kiüd  vom  Ofen  ftlt. 

—    VaHuiiy,  tßJ*. 

•|9<i  Sie  lacht  «o  hell  wio  die  fiesindestubcnklingeb 
*191  ^ie    lachte   lund   bleckte  ditv   Zähne  her)  wie 
Pnpftly*»  Thürklopler.  —  tiuita,  LVr/v*vwir.  l.  147. 
•193  Wenn  er  lacht,  Hchneir»  Rosen. 

Von  ainem  aehr  Ktti>ien  uud  Blarriacben. 
Lui..'  Iliflu«  binnuli  tiaiid  ultra  guttur  it.    (ßwtniU,  /,  11.^.; 

•103  Wenn  er  lacht,  so  bütt  man  sich  vor  jhm. — 
f-Vrifi)} .  Hl ,  40J. 

•194  Wenn  ich  la<?hc,  so  hab'  ich  ein  Schöppleio 
Mna,  and  wenn  ich  traurig  bin,  »o  bab' ich 
auch  rin  Scböpplein  Mus,     (Schmnt^J 

•195  Woel  lachen  können      {»'rttf,) 
Oebuniea  »cju, 


Mancher  geht  lachend  111  um  langes  Weinen. 

ItAcbeT. 

1  I>ie  L-ic)i»'r  lini  Holt  hob.  ^  Simradl,  eia?'' 

2  Kn  Laeh«*r  springet  owwnr  dat  Graf.  (  W,tMrtk.}  — 

t\rtrr.  14  >     1'.«>. 

I  '     f   <  >'      "         j     [    li       II' '««aurrobr   rorachwinde« 
I    ,         1       I    '    >.         1       ll  Sprichwort    ball    nioKl 

I    li.^r    •fuiiHt  über  daaürab. " 

•  3  Er  I  t  mif  «ein<»r  Seite, 

UMl      ili»  hciiil  dx.  Uift^Mst»  «»p  aiJuB  *Uda.    (Barr.-' 

II.  >; 

HO* 


1761 


Lächerlich — Lade 


Laden  (Verb.) — Laden  (Sub&i.) 


IiKcherUch. 

1  E«  ist  lacherlich,  wenn  Affen  wollen  Mcnschcn- 

werk  thim. 

2  Es  ist  nichtB  bo  lächerlich,  es  findet  Anbeter. 

3  Es  ist  noch  nicht  lächerlich,  es  wird  erut  noch 

lächerlich  werden,  hat  der  Richlinger  gesagt, 
als  das  Hans  brannte. 
•4  Es  ist  8o  lächerlich  wie  das  Jahr  vierzig. 

Fn.:  Je  Di'oo  mnqao  commo  d»  Tan  quarnnte.  —  Di«BO  tir- 
tprUnfflich  franeßftiflohe  BedenBftrt  toll    •□>    ilein    vori- 

iren  Jafir^""  '•"•  i.~r  t"^ ■■ .     JI*n  hatte  nftmlich  ron 

dem  J  •'<<4e«  »ehr  ublieilbringöDd 

für   d:-  N.V,  «ein  werde.    Vxa  nun 

ilireo  L  iJHiniiiJvn  uii  •■irv^>]  «v  LMaaagang;  (ianuthun,  hn^ 
len  Pich  die  Freidenker  am  Hofe  Ladwig'i  ichon 
j73ti  iuigQvrohot,  bei  einer  pane^tidiin  Gel^^aheit  diete 
Bedeniart  anzDweadcn.  Uk'  '  "  '  '^"  h  die  Vorher- 
BAgTing  im  Schwange,  ja  cr«r  iild  im  Volke 

dutifn  ,    «UsB     i'Aü    die    Welt  ;     werde,     D*a 

J  '  '  "i  -  alter  in  jeder  llunti-nt  ruhig;  und  nun 
f^  cht    blofi    die  Spötter,   so  ädern   «uch   die 

!.  ^cm  in  jenen  Ausnif  ein,  der  bis  mm  hen* 

ti^<  II    1  i^.j  Hieb  eihAtten  hAt. 

L&ohkobold. 

•Er  ist  ein  wahrer  Lachkobold.    :K6ikm.) 

L&chler, 

En  beständige  Lächler  ist  nnterm  Brusttuech 
nid  Silber.  —  Sutf\mei*ler ,  tSl. 

Ijacbllnde. 

•Eine  heilige  Lachlinde.     (Btcilau.) 

Eine  fromme ,  überhAupt  unft  und  edellhuende  WeibB- 
pcrsou. 

Lach«, 

1  Ein  Lachs  ist  mehr  werih  als  tausend  Frosche. 

Wie  j»  such  der  Henog  Alba  su  PbUipp  II.  in  Be- 
sag auf  Egmont  BBigte. 

2  Es  hat  mancher  schon  uinen  Lachs  gefangen,  der 

nach  einer  KaraMSL-hc  ausging.  —  Mtmanu  V.  7*. 

3  Lachs,    Ilitidcn    und   Fohren   geben    tb*ei   gute 

Oenchte.  —  iV/i**.  .svftiJW. .  A/V ,  5. 

„Wie  n»aii  im  Sprichwort  5*gt.''    (Voitr ,  6'Ji^''J 

4  Lüchs  vnd  Stör  gehet  des  armen  Tbür  für;  Ue- 
ring  vnd  Stint  dass  ist,  das  man  da  find.  — 

PciH,  tl,  «30. 

5  Schon  mancher  hat  einen  Lachs  geangelt,  der 
ausging,  ein  Stintlein  zu  fangen. 

6  tJm  einen  Lachs  zu  fangen,  verliert  nmn  gern 
einen  Angelbaken.  —  iai/cr,  394;  5imro*t.  0134. 

Rfutthtrg  ir,  147. 

Wo  ^OBser  Gewino  ist,  d«  sehfealniftD  garlugvo  Vor- 
lu«t  nicht. 

7  Wenn  der  Lachs  «u  weite  Reisen  macht,  kommt 
er  nicht  mehr  in  sein  Wasser  zurück. 

8  Wer  nicht  Lacheje  bnt,  der  isset  Kaulbärsc.  — 

"y  Der  Lachs*   ist  mitzunühmen.  —  rruchhur,  431. 

FrtMhhut  *,  2L'75. 

»)  Dieeer  itngentcbetnlJch«,  nichl  nnbedmitende  Vor- 
tbril. 
Lachskopf. 

Ein  Lachskopf  ist  mehr  worth  als  hHo  Frösche 
»IM  Sümpfo. 

Jlica  Sprichwort  brauchte  Horxi>g  Alb*  (1.'»<^'1)  iu  Ue- 
xichunj,r  aiif  diu  rrolettanten  oder  llugcnotlea.     Kr  gab 
d^idurcb    den   Ratb,   die   U&uptor  derBclben   aua   dem 
Wogr<  lu  rftumon. 
Lachsnetz. 

Was    nützen   dem   die    LachsnetJtc,    der   Biber 
jagen  will. 
Lack. 

i  Uai  hiat  sik  en  Lack*  makct,  <lat  kliäwct  iän 
litlihwens  an.     (hait^KH,)  —  nwjie.  st.  133. 

')  Lftck  =  Flockon,    tjobiiujif,   altBacbsiBcb   labaii  — 
tadeln. 

2  Wenn  der  Lack  weg  ist,  sieht  iin*u  die  Wurm- 
stiche. 
*3  Hei  hiät  Lack  am  Aesc  (oder:  au  ile  Fuot). 

Flecke,  Schimpf. 

*4  Lack  (Bhick)   und  Papier  werfen.  —  ^(*fcrr»iyr/. 

//.  870. 

Lade. 

i  Nimm  die  Lade  uirii  Puckel  (Rücken,  Scttul- 
tcrn),  sagt  der  Bauer  ximi  Knechte,  und  's 
Beikast'l  unter  den  Arm.    iObrrlnwnu.; 

Dai  „BtUtAfttel"  iit  aber  eine  beaonden»  Abtbeiluag 
ia  d«r  Lade  fQr  kJcinaro  Sachen. 


•2  Ihr  Ijsdc  hüben. 

•  boldendei    Wort   vti  eag^n.  Oeid  in  htmA' 

ti,    kdI  ß«  ale    Vorateher    einrr  Zanfl  «|v 
<rt9  n.  1.  w. 

•3  Er  ist  auss  der  lad  gewii*ckt-  —  Fnist-t.  W.  jiV 

Franck  (a.  a.  O. )  bat  fTiese  Re<1rTTsart  mit  (o)( — -* - 
■innverwRndten  /  .     '    '  '  liniaclMa: 

oompluitar,  neqii  mRni 

einen  nicht  von  .  .^nde 

manen,  ycrwoiclilufiüt'u,  uiu  ii.i>irLiien  Ifi 
ecbildern  :  „E«  «ott  jn  kcia  rb«!  auff  ansehen.  BalMl» 
nie  keiu  aönn  bcschinen.  Kr  fi«t  die  Tafel  MdT  ll«a 
£r  itt  wie  ein  aosgetcheit  ailea.  Er  tat  wie  ete  CBit 
Nuonloin.  Er  freht  erat  aue»  der  ea«eit,  Kr  jtt  fii  ft- 
wanderter  giel  ( •.  d.  67  >  ü.  ».  w. 
Laden  (Verb.). 

1  Dn  hast  mich  geladen ,  nun  mnsst  «]q  mich  ÜiIk 

rcn.   —    SimrorJt .  6lS6. 

2  Gut  laden  hilft  nicht, man  muasaaeh  guteclüeMB. 

3  Vorn  gut  gelat,  von  binden  quad.  —  /Wr».  II.  ui 

4  Wa  mer  dubbcl   ladt,  sprenk    liet   et  Gewehr 

CftcdhuT^.j 

5  War  schif  lodt,  bot  bise  foar'n. 

Wer  Bobief  Udet.  hat  bbao  «abren.  Ich  bAtto  £m 
Sprichwort  in  Hermidnrf  TOn  einem  Arbeiter  ta  B««f 
auf  einen  Betrunkenen ,  den  er  führte. 

ii  Wut  mV  gelude  bat,  dat  moas  mV  fahre.    ^)»> 

rrn  J   —   l'irmcnicÄ,  /.   134.94;    hoehdtiuUtk  b«  JMC 
\ntctlcn ,  359. 

7  Wer  nicht  geladen  iat,  mom   hinter  der  Thr 

fürlieb  nehmeu. 

Lat.:  Betro  tedet  januam  non   iavitaica  md.  mulata.    f%*- 
der  /l,i*J^7;  Hart  Her ,  irS.J 

8  Wer  2U  scharf  ladet,  dem  platzt  das  Rohr. 
•9  Auf  einen  g'lÄde  haben.     t'06fr«Mt*'meic*,; 

EiuaLadong  rou  Boacbuldigungcn  ,  Vorwi»*^fpn  .,  »  • 
.    bereit  haben. 

•  1 0  Er  bat  schief  geladen. 

lit  angetrunken.  Zar  Beieichiiung  de<i  ZufUOii«* 
der  Trunkenheit  bütitceu  auch  die  Englander  cöeAt- 
nkhl  ran  Redenaarten,  die  ich  hier  den  deutaebBs  (t- 
Ajuchen  2'.«  und  Bodoit  S8)  vur  Seite  atelle:  A«  dmk 
m»  •  wheel  barrow.  —  Ue  drank  tili  bc  gave  ap  lüahall- 
penny  (i.  e.  romltn).  —  Ho  has  gut  &  piec«  of  bfead 
and  chceae  in  hia  head.  —  H«  ha«  dnuik  iKort  tl^ 
ha  ha«  bled.  —  Ke  ho«  been  iti  the  eun.  —  He  im  a 
Jag  Dr  load.  —  He  haa  goi  a  dish.  —  ue  baa  f<l  a 
cup  too  mach.  -  Ho  ha«  cut  hia  leg.  —  Ue  bat  ■•4i 
an  example.  —  He  faaa  atoleo  a  manche«  out  odT  tbe 
brewer'a  baaket.  '-  He  isone  and  tbirty.  —  He  ia 
—  He  ia  aiTliotod.  —  He  i»  topheary.  —  Hb  im 
ed.  —  Hq  b  aa  drank  as  David'a  sow.  —  H«  lt 
weary.  --  He  makca  indeoturea  with  bis  Uqa.  — 
dtagniaed.  —  He'a  wall  to  Uve.  —  He**  abovi  ta' 
op  hia  rcckoning  or  acconnti.  —  Fl«*«  rmddlad. 
malt  ia  above  the  water. 

•11  Er  hat  («u)  schwer  geladen. 

iBt  betrunken,    (S.  Ansehen  "J^.) 

•  rJ  Er  ist  gut  luden  wie  Innges  Heu,  —  hörte, 

In    WürtembcrR   von  jemand ,   der    keine     ^ 
«UHAchtligt;  Du  biat  guat  Inda ,  wta  latag'a  Uca.    /VdT 
Un  ,  4W.; 

*13  Er  ist  gut  zu  laden,  aber  schwer  ru  (nllen* 

AVj. .'  Bon  4  aäinondro ,  mal-alsti  k  aoftler.  (h  '^^  *v 

•  U  Er  ladet  gern  Gäste  in  anderer  L  /r. 


*15  Er  ladet  hinter'sche  für  auf,  wio  e  i% 
fSiirtingen.J 


imLiu  L' 


ioi*'T 


')'Wasa(niiieJaU)r,  Saharfricbter , 
Verkehrt. 
*i1j  Er  lässt  sich  gern  laden.  —  fuehart, 
•17  Es  ist  (war)  blind  geladeu. 

In  Veoeiien  sagt  man:  Die  FUota  obn«  Kugvt  Itäm. 

(R^>in*btrg  UI,  24.; 

*  18  Gut   geladen    und   abgodrijckt,    aber    scktccM 

^oxielt. 
*iO  Ile  ladt  de  ganze  Welt  ok  do  witt  Kobliei  {iam- 

Itttid.)  —  /'ViJtt7*6it.T  '.  327«j. 
Er  ladet  eine  graaae  licaellauhaft  sit  aioh  «in. 

•20  Sie  thut  nichts  als  laden  und  luscbtui. 

Von  eiaer  jungen,   frucMbaron  Frau.    Atta  «!•■  9i^ 
Irbeit  onllohnt. 

•t!l  Te  host  schlämm  geladdcn. 

Frvmmiinn  ,   l',  3iö,  96? 
Laden  (Subst.). 

1  Das    kostet    mich    im    Lulcu 
Mönch,  als  ihm  die  Frati  t  < 
fett)   ITtr  dir  Mcsmc  gab.  — 
r0ck,  Bin. 


Sithnthürii  .^mikt.''  — 


1753 


Ladeüfenstcr  —  Ladung 


Laffc — Lagorkorn 


1764 


2  Gnh  usi  d'n  Loden  im  frog,  wat  de  Uhr  is,  un 

lat  die  'n  Stück  Kreid'  lo  gewen.    (Lktrmark.) 

G(>h'  nach  dem  Iiaden  und  frag  wi»  t1«1  \jhr  «•  lat, 
und  ]«««  dir  nln  8ttiek  KrcUI«  jtuaebeii.  —  Zu  EitUAlUHen, 
um  Ibro  Duuibihait  >u  b««pOttoTD. 

3  Man  ninsH  sich  nicht  zu  weit  an  Laden  lugen. 

—   Lckman»,  380.  9. 

4  Offener  Lnden  erbt  ntif  dio  Kinder,    (s.  K«uf- 

in«nDikohn.)    —    t^raf ,  hM,  liJ. 

6  Wer  seinen  Laden  nicht  vorlüsst,  den  verläast 

auch  der  Laden  iiichL  —  AlimnuH  vi,  401. 

•6  A  höd  'm  goar  vil  of  a  Loada  g'machl.   fOeshii.- 

^'tWt■J^.;    —    Peter  ^  449. 
Ex  hlkt  aich  viel  lu  i^cliuldoii  kommen  luasu» 

•7  Kr  legt  aieh  au  den  Laden.  —  rwiU<i«.;M;  hin», 

f.  t263. 

Jlickthan,  »loh  lirUitcn,  mit  «tw»!  ffro«t  ntiaabeii. 
Klein  gibt  dafür  die  GrklAruogt  aieh  nicht  Unrcobi  ihun 
lauen. 

•8  Seinen  Laden  xumachen. 

S«iD  iioacliirt,  icine  Hantierung  anf^ebco. 
f-Vi.    »rmcr  aa  boutittue,     (hntünyin\  8ä''.> 
LaLdeiifeiiat«r. 

•Seine  Latienft-nslci"  sind  geschlossen. 
Kfjit  Ho  ha«  ahut    up  hia   itiop  windowp.    Ca^oA«  //,  M.) 
Ladenhütor. 

1  A(te   Ladenhüter    ergötzen    keine  jungen    Üe- 

müther. 

2  Der  ttlteate  Lodonhuter  ßndot  oft  noch  einen 

Käufer. 

3  Ich   imurhe  keine  Ladenhi»ter,   sagte   die  Frau 

Paslor,   die    sechs    Töchter    hatte,    und    ein 
Freier  dio  jUngsto  begehrte. 

üis  verlangte,  daia  di«  B«w«rbtr  b«i  dui  ftll«aleB  be- 
ginoGu  «olH«n. 

4  Wer  mit   [jRdcnhütci*n  handelt ^  gewinnt  auch 

8cin  Brot. 
•6  Mit  Ladenhütern  handeln. 
Ladenaobwengel. 

•Er  ist  ein  Ladenachwengel.  —  Fn*t^h%tr*,tni. 
Laderln. 

*Dio  Ladorin  rorkell,  —  /•>uifc6i.-r '.  227«, 

W«n>  ihr  beim  Kinfahr«»  <iaa  Clatrvid««  einig«  Gar- 
htm  ^om  Wag«D  falltn. 
Lüdottock. 
•1  Kr  hftt  einen    Ladestock    im   Krcu^.   —   fm«*- 

6irr',  nVi, 

*2  Er  hivt  einen  Lude«tock   veruchlutikt.  —  ttiuA- 

h\rr,  43a.  Frukihbier^,  MT», 
Er  gaht  ttbaririeboo  itaift 

Eine  ehrliche  Ladechnflt '  erhält  gute  NÄthbar- 
SChafTt.    —    Afn,  /f.  l»:o,  Lehmann  ,  %VS .  i. 

■)  Freundliohfi  Einladung  aa  «ia««  PttMlU«tif«at« 
II.  dgl. 

Ludaclie. 

*Kfi    is   a  rechter  Laduohc   ^  Kdier,  t«f**;  Go- 

Di*»«  mir  völlig  fremd«  Boxoiolmung  wurde  von  oinem 
Slalor    Wollmauö  in   Jaucr  toitgvibeilt,  der  den  Aua- 
drnek  (ar   «inen   aua  dem  Slawiichen  «ntlahuUn   b«. 
«•lehnet. 
LftdUmf. 

1  Bei  einer  groaaen  Ladung  kriegt  der  Wagen  einen 

Knicka ,   und  bei  einer  kleinen  bricht  er   xu- 
■ammen,     idbrriausiu.j 

2  Dia  Litdung  briußt  das  (ielett  mit  »ich.  —  iStaf, 

442,  »4fi     ' *• '-     '■-'.,,  MJ;  5«mnnrJt.  IKI, 

In   cii>'  imtf   war  sugUich   der 

nffehJ   1  •tiaTtPtt,   tlrn  nr1a<1i*t)fn 


Dir 


Li*»e  1 


d.i- 

ka 

fOft)*rBi 

spricht 


—  On(,  443«  ZQ. 
b<t«ia«t  «!•  V«r- 

'.'  la  ««n  baghjFO  dar  «««Im.    fRidt- 

eht  den  M«iitchea  vor  Gericht 


rt,    aut   «'U 

a.  and  iit 


d*i  lotalar«,  der  Bann,  in  dem  Bpf^M<»  de*  Rictiter«, 
welcher  «loh  bald   allehi  gett<.>    ^  '  '<  n   die 

Beuhlibuc'üvr  laaicn  allo  La^l  •  r   au»* 

Kehen   und   daii  oUigo  äljirlcbw<<  ..»a    ais 

awingendcr  Natur  ««Jen. 
Atfjrnt.:  Dij   layuMh«  tyuolit  ««n  ftttnatib«   l(>  da  fiucbl. 

5  Ladung  trägt  daa  Geleit  aitf  dem  Btickol  («.  3). 

—   f^roi.  ti,  i,  1113,  «70;  (.Vuf.  443.  J4fi. 

6  Man  muaa  dio  reclite  Ladung  haben,  sonst  i&t 

der  schu8S  gelahrlieh.  —  ichmn»»,  ^n,\, 
1  Ohne  die  rechte  Ladung  ist  der  .Scliuss  gefahr- 

lit-h.   —   Simtwk,  6137;  tW/n« ,  407. 

*8  Kr  hat  aeine  Ladung  wie  Kimnure  Hund,  \inxnk- 

furi  a.  .VJ    —    Tcmlhiu  .  Ö3t. 
Unit.:  Hebt  g«  uwo  Uding?    (l/arrtf'Untie .  It ^  l.> 

*  9  llo  hett  sine  vulle  Ladung.  —  /Mfcwn.w*** 

M«br  kann  «r  nlaht  trag«a,  mehr  aoU  «t  n»cbt  trluk<«n 
•l«n  IIo  kreg  de  vulle  Ladung.  —  /MiMr»».  V64'*. 

Er  ward  d«Tb  aaBg«aeholteD.     Oder:  Man  hat  lliii  völ- 
lig trunken  gemacht. 
Laffe. 

1  K«  Bind  böBO  LaQen,  dio  Weiber  scbändin  uwd 

Pfaffen. 

2  Jeder  Laffc  lobt  seine  Kappe. 

Jedem  gafalH  daa  Seino.  r>ie  Oamanon  h«lpen  daa 
Kprichwort:  Man  fragt««  den  Raben.  Wer  iat  ■«llon^ 
Meine  Jujigeu  lind  ei ,  apraub  er.    ^V•*ir<:*M.  S7JI,443.J 

Loffert. 

•Er  ist  ein  Laflcrt.  —  Ftvuhhur^.nm, 

äo  viel  ala  LafTo. 
Lage. 

1  Et  C8  geng  (  keine)  Bchleniiner  Lag,  mU  wenn 
mc  »ich  net  helpe  kau.    (Aa^hmk.)  —  t'ir»%tmuh, 

1.49t,  60. 

3  Jeder   mvita   aich    in    seine    Lage    acbicken.  — 

ScMcthliX .  »45. 
•3  Er  bekam  dio  volle  Luge  (Ladung). 

Vnn  Kriegsinhiffeu ,  Scbiasewaffea. 
HaU.'  Uli  g(o«ft  l'«m  de  volle  iMg.    {ffarfttnytuf* ,  It ,   I) 

*4  In  derselben  Lage  »ein. 

EnfjL:  Tu  be  In  tUe  «amo  pr«dicAni«nt.    (bohn  ti ,  \7i.) 
L««elwirth. 

•Einrn  zum  Lagelwirth  machen  (trinken),  foiiwr. 

Mtcrreich.) 

Bv  trinktn,  daae  aein  Vorrath  «racbt^pft  wird ,  daei  Ihm 
aar  dio  leeren  Kaaier  u.  a.  w.  übrigbleiben.  Meitt 
wird  die  Bedeniart  lu  echenlinftrin  Drnhiiogfln  der 
Giale,  den  Wlrtb  xam  Lagelwirth  machen  m  wollen, 
angawuidti  oder  der  let«i«ra«agt  wot  auch:  ,.Ueut'  wird 
man  mich  nicht  cum  Lai^clwlrlh  irinkon."  Man  nannte 
namlioh  in  Oberi>«terrcicn  diejeuit^nn  Wirthe  «o,  wolch* 
di«  leeren  Faaaar  nach  Nicderöaterreich  zu  Wein  fuhren. 

Lac«r. 

1  An  lung  Leger,  an  wasien  Duas.    fAmmm.)  — 

Ilaupi,  VUt,  363. 
Ein  langea  t;K ranken -)I>»ger,  ein  gewiaaer  Tod. 

2  Auf  ein  eisern  Lager  gehört  ehern  Fleisch. 

3  Was  ein  Lager  ohne  Zelt,  was  ein  Säckel  ohne 

Geld,  was  ein  Wald  ohn'  Holz  und  Wild  und 
ein  Rahmen  ohne  Bild,  was  ein  Weiher  ohne 
Fisch  and  ohne  Speis*  ein  gedeckler  Tisch, 
was  ein  Seiler  ohne  Seil  und  ein  Köcher  ohne 
PfeiL  was  eine  Wiese  ohne  üras  und  ein  Kel- 
ler ohne  Fass,  was  ein  Schuster  ohne  Schuh, 
was  im  Bettliegen  ohne  Kuh,  was  ein  Kasten, 
der  stets  leer  nnd  ein  Soldat  ohne  Wehr,  wa« 
ein  (i arten  ohne  Blum'  und  ein  Kiiegt.fiir8t 
ohne  Ruhm,  wn«  ein  Redner  ohne  Maul  nnd 
ein  Reiter  ohne  Gaul,  >\aa  ein  Küchel  ohne 
liaf  und  ein  Schäfer  ohne  Schuf:  nii-ht  meh- 
rer  ist  ein  Christ,  der  ohne  Tugend  ist.  — 

rVtrt^tnicdb«)!! .  2S45, 

*4  Kr  hiU  sein  Lnger  bei  Kandolberg  aufgeschlagen. 

Kr  »tut  »ni  Hier-  ..d«r  Welnhaui. 

•5  Er  ist  ins  grosso  Lager  gerockt. 
Geatofben. 
La^arbruder. 

•Kr  ist  ein  I,.*.., fl.v.i.Uf    —   /,,..^^..-^    •:•** 
Ein  uauter 
La««rkom. 

Lt.Mii^t/ki'iihn  i 

LagvrkgrA 


175S  Lägcnrall  ~  Lahmer 


fl 


1» 


üblicbo 

Tl- 


e  ü  ün  LärgenralL  —  DiOimtn.  ut\ 

ISm  wül  mit  Ihm  e»*  täebi  vorwArU.  LAffcrwall  heij«! 
ta  d«r  S«tawimwpnMlie  «in  »«Icht««  Vt9T,  wo  di« 
BeUfc  Dar  «ehr  laagaa«  Cikbrca  kdonea   and  oft  g»ii< 


i   »  gvbt  lalim  ood  biokt  auch.     (Lttfoig.) 
%  Km  ui  idcbi  jeder  blim ,  der  hinkt. 

Dorn.:   Haa    «r  tkk«    «aa    halt    aoai  Iiaa  Uiakcr,    (Fror. 

a  E«  viehi  lahm. 

Z.  fi.  Üald,  das  tnilatlg  liegt,  kflia«  IHaaMi  biiAfrt- 
([inAnrrt,  m*,) 

4  Hi  u  egb  tu  läm  üsuh  V  baltat     i Nardinc*.}  — 

idkamum,  SS. 
Xr  lat  aiohl  «o  laliBi .  ala  er  hiakt  —  Voa  dcnea  ,  die 

■ieh  rvrataUen. 
&  LabiD  Dod  buckelig  ^obcn  aocb  d»e  Ebe. 

Dia  Rasten  bebaupken  sogar,  da»«  dareb  aoleba  Vcr- 
bindaüg  b«id«>u  0«oage  gettico  ««1.     (AUmatm  VJ,  f*f«.; 

6  Wer  nicht  lahm  i»t,  soll  aichl  hioken. 

Mui  tall  nicht  oUoc  Koih  klagen.  Di«  EnglAsder: 
Stäigt  uJcLl  ub«r  Ui-ii  Zxuo ,  b«vor  iLr  di^rmokomoit. 
IM«  Türken;  Slemmt  euc»i  mcht  in  de»  Bodeu,  beror 
Ihr  die  Sv«  erlilickt.  Die  Porter;  Da»  Ii«>deT  klagt, 
oh«  die  Il*tte  e«  angreift..  Kr  raft  um  (inade^  «L« 
mMD  ihn  tohU^t.  Kr  lehrelt ,  beror  er  ifetrofTeo  wird. 
Er  «ieht  die  Sttefeia  am ,  ehe  er  xata  Flotac  kommt. 
{Keinitjerj  II,  JO.J 

•7  Kr  ist  lahm  wie  'oc  Wä»chlumpo.     (Luzttn.j 

I«Ahmar»cb. 

*  Du  LabmaTBcb, 

Zar  BavetcbDDiia   «ino«   i^> 
p1afDi»eo   U.  dgl.  Heiucbcn  Ij  • 

dem  ToraitlifMrli.-n  iimcIi  foIgiTi 
Au<i>T  Man  uiiui-i 

•chci.  r.liu^eki 

Foutu'     .  iij^^,  Uoait)        _  rt<r, 

T^nriii ,  LurL&Uu  Lciui'i,  PäAcheler,  Tt^nipi,  ä^uliioerpi, 
Hchluui^X' .    äi'Llofjpfcl,    Bpotlobcr,  Tikrimari ,  Tai<|ii, 
TrallAri,  TramweL 
Lat..-  Mulierti  podex.    (Binder  //,  1909;  Icmg,  I7f);  Ertu- 
maa,  %S^ 

liahmer. 

1  Bei    Lähmen    lernt    man    hinken^    bei   Sänfcrn 

trinken.  —  Sihoitei,  ms'»;  Mayer,  I,  177;  Lohrcusil, 
/,  73;  Simrvch,$li&,  KörU\  365«:  Schkchtat  39«.  tlrattn, 

I.  2131.  ftn»>^h,-rg  II.  65;  »auan,  19.  tiruMi,  «SO. 
Von  dem  v«rdorblichctt  Einfluaie,  den   acLoa  der  Um- 

gaag  mit  kiir{iorlich  (fe.brpolUicI'ien ,  noch  iniihr  der  mit 

ifMlich    Vi^rdorboncn     Aloutohoa     auiQbt,     Die  liuaacu: 

Kirt  lalimor   Loithammol   nuicht  eiito    hinkende«    Mchaf- 

hoerdo.     (AitiiuiriH    VI^  4\H).) 
Fn, .'  ilaateii  let  boJteux,  vou«  clochorez ,  h»utee  loi  ebien», 

vuua  aurcK  det  puctfs,  il  «ourledt  toutjoun   a  Uobin 

de  »es  flattot.    (L*rouje,  tl,  MJ 
HoU^:    Dio    bij   kroupelen   woont,   die  lc»ort  wol    Iiinkun. 

(thimUjinrx,  i,  3a4^'J 

2  Dom  Lahmen  ist  die  Lust  zum  Tanzen  vergan- 
gen. —   AUmnnn  17.478. 

3  Den  Luhnicu  beschweren  seine  Krücken  nicht. 

EoU.:  Den  kreupeloQ  üverladen  zijnekrukken  ttlet.  (Harre- 
bumee,  I,  44V>''J 

4  Der  Lahme  B|mttct  über  den  DoUfiiBs. 

5  Der  Lani  muss   dem  Blinden   don  Weg  ueigen. 

—   LeUvumn,  454,  H, 

(S  Dia  Lainen  vnd  Blinden  bleiben  (kummen,  sind) 

allzeit    duhiuden.  —    LeUmami,  di]^  lO;  l^i.  5  ti. 

803,11;    ßinrf*!//.  3518.  EwrJc/n,  407;  Simrt^ck .   f.oy, 

lirawn,  I.  dm. 

Soheini  ■eino  QiiuHi}  in  3  8am^  5 ,  H  xu  haben. 

Heil.:  Do  oropal  endo  de  blindao  ooraen  al  aohtor.    (Titftn,. 

II,  5.;  —  Krenpelcn  en  blinden  mootcu  uit  den  tuiupcl 
blijTen.    (Harr^omie,  I,  4.10 '.J 

Lat.:  Cecofl  oum  daodi»  iu  finu  vuniro  videbi«.  (Faltt'r^- 
Ic'ifn,  2l3.Ji  —  Visa  uarcnlcm  magna  pam  vcri  tatet. 
(Lehmann,  !H5,  lU.; 

7  Ein  Lriihnier  an  goldener  Krücke  gebt  schneller 
als  der  Arme  aui  zwei  gesmidtjn  Beinen.  — 
iflrnann  1'. 

8  Ein  Lahmer  findet  nlierall  eine  Krücke. 

Abor  aueh  uborAil  lmiiu  pasaciule  ? 

9  Ein  Lühmcr  fjeht  nicht  gern  mit  dem  andern. 

t'rt,:  Un  boiteua  oe  Teut  all«r  arev  un  plua  boltvox  4]ue 
IUI-    (B«iin  //,  60,> 


10  Eio  Lahmer  kommt  ku&t  xa  FaU. 

»vAm.:     Chromt     al     ■«tlaptaa     aoha    ]M»dv>tMk     |Mk 
ir«a^.'KhTomy  cc  najtkorj«  podavul«.     (CtUttmAf  .  I3k| 

n  Ein  Lahmer  sehnt  sich  umsonst,   der  Ilofi%f>|i 
einem  Daumo  wilL 

12  Ein  Lahmer  stutzt  sich  auf  8cit»e  Krticlt«. 

13  Einem  Lahmen  muss  man  Zeit  laaaea» 

Man  cull  «iuh  in  «eineo  Eatachiaiwi  sicluahOTdM. 
Hie  UQa»en:  Da»  Wort  »cbnalUoCair  teaU  tm  1»M» 
buch  der  LaJuueu.  Danaocb  aa^an  a40  aatak.  on  » 
SAhrt  der  Lahme  den  Seh&ailan/ar.  {AUtmmm  fi 
a»B  u.  »T.; 

üJAm..  Cbtumf  «e  vyckaU  »aat.     (öekUowttr,  Ml; 

Folm. :  Cbramaso  caakai  tnete.    ft^dbAppaty .  9*hJ 

14  Ea  wärde  viel  Lahme  geben,  wenn  jeder  FeU* 

tritt  ein  Beinbruch  wäre. 

15  Kann  der  Lalimo  auch  nicht  gehen,  »o  kam  er 

docda  andern  den  Weg  zeigen. 

Ißdm- :  Den  krobling  1001  «fi  mIt  kaud  g»»it ,  kaad  4af  afei 
andre  tat  *tj.    (Fror.  Aza. .  ;t^.^ 

16  Man  schilt  den  Lahmen   und    meint  d^n  flia> 

kendctt. 
liiikui.:    Chromdho    kftrajf,    kalhar^    ae    dovtif.    (Cs^ 

kotik'J,  80.) 

17  Viel  Lahme,  viel  Krücköo. 

18  Von  zwei  Lahmen  gebt  einer  (doüh)  rona. 

Böhm.    Daleku  kaa4ma  do  aajlca.    (CHaäcmAkg,  iO^ 
I'utn.:  Daleko  kfiy  sajfca.    (Cebikiftk  g ,  "s^.) 

19  Vor  Lahmen  muss  man  nicht  hinken.    (S.  fxm 

cUcanar  3.J 
Aa^ri..'  Ku  halting  befor«  a  cripple.     (Itvkm  JJ,  IMhjF 
fn  ■    II   n«   Taut  pjLü  docbor   de^rAtit  l««    boiiavx.    flMa 

Jl,  2.1  i  Lemdfotf.  in.) 
UvU,t    Voor   kreapolou    mag    uicn    olfl«    biakan.    fAvfa- 

6yl»K*,   1,  45Ü*.> 

20  Wenn  der  Lahme  tanzt,  dünn  Gnade  Gott  des 

geraden  Beinen.  —  .iiiman«  »7. 

21  Wenn    die   Lahmen    hinken,    so    gehen  ne  xa 

ihrer  Weise. 

Die  Aussen :  Bei  den  Lahmen  lal  daa  Hlakao  SWa 
(MInmitn    yt,  Ü>9.) 

22  Wenn  man  den  Lahmen  schilt,    kann  ndt  ^ 

Hinkende  eine  Lehre  daraus  nehmen. 

Dio  Kolimen:  Auf  dou  Ijahmea  «cUimptl  ssaa,  •*- 
rathe  tiMf  Biükeudur.  Die  Ku««en:  Ltslmer,  «erUakX 
anf  wen  eiv  sohimpfeu ,  wenn  sie  au  dir  rpreeksa 
(Reiiubrrg   17.  lü«.> 

23  Wer  des  Lahmen  sputtcu  will,  muss  (soll)  sel- 

ber gerade  gaben. 
It. :  Chi  soliemisce  il  xuppu,  deva  aodare  drttto.  (GMti,Hlfl} 
Ung,:    A'    ki     a''     b6uAt    uevoti,    uuk^«     na     taoAlkMf*' 

(Uiuü^  Wil.) 

'24  Wer    mit   Lahmen   umgeht,    lernt   hinken.  - 
Ca«^,  1443;  \\in<iki«r,  AA.  1«. 
Corü^hu  (Z^itMChri/t  für  hdusiicA«  KrtititM  Ten  Aa. 

//,  HH)  (Olirt  das  Jä^pricUwiirt  aus  HufjärcA  Is  da»  fl»> 
Miuig;  Wer  bei  Lalimen  wuhut,  lernt  hinken,  a^ 

Dan.:  Don  der  omgaa>es  med  halte,  kand  suaft  lasa  sl 
halte,     (i-roo.  Ja«,.  26».> 

/(..-  Chi  praUoa  (»^  aoppo,  gli  se  n*  appicoa.     ((moaI,  Ui^ 

•25  Ein  lahmen  fechten  vnd  springen  1cm.  —  Ar 

nng,tt.  13*. 

•26  Lahm  wie  Katz  im  ilaud.  —  Lo^rcnyd*  l/*Jil. 

T.n.hmia.n. 

*Dm  is  a  rechter  Lahmian.  —  Iduu, 

Ein  trayur,  sich  Überall  anlehnender 

Lütiman^. 

Eine  Lähmung  gehört  für  die  »ndere«.  —  tint. 

336.  3UÄ, 

AUdoatsL'hos  Wiadervergallanftraolit.  (».  Uft.) 
„]£ln  loin  gehurt  Vtir  die  ander.**    (^^^fitr,  n^ 

Lahn. 

*Es  ist  hier  wie   in  Lahn*,   wenn   xwca  ffikk^ 

saufen  zehn. 

')  Eine  Uelue  fiUdt  in  S. '  '  TTreia 

•lureU   ihren  Taubeani&rkt  lor« 

it»ro  UUreofabclkaiioo  in  Nv<  I  ^ca  ' 

Laib. 

1  Ein  halber  Laib  ist  besser  als  gur  kein  BroL 

Knst'i  fialf  >  ios^  i*  bettcr  than  no  Vr«ad.    fSakm  It.VXJ 
*2  Der  gibt  ihm  die  Laibe  heim.     fAaiteaWf^ 
Vergilt  a«  Ihtn,  itraft  ilm. 

•a  Ich  Will  *lir  die  Ltibe  pchou  i  n. 

Z,d2. .■  JUrcrun  paria  aaonmiata.    (h:  ,>4j 


1757 


Laiblein  —  Laken 


Lakonisch  —  Lamm 


1758 


*S  Laible  rouRS  stura  Rubele  wenre,  'a  Kübele, 
des  muss  g^ressa   sein.     (UnkhuHteuj  —   Birlin- 

gtrr,  439. 
Bubola  hi  der  leUte  Rtafl  dei  L«ib«i. 
Laloh. 

Mail  iiiuss  nicht  auA  allem  I^ch  Kaviur  machen. 

—  AUmoHH  V,  II». 
Iialchen. 

*Si€i  ttiietit^n  mitcitiandrr  und  liegen  unter  der- 
aelben  Decke.  —  pAtäHn.  407. 
Laidack. 

•  Kr  iäl  ein  rechter  Laidack.   (frxn^and  «u  /¥ni«rw.j 

—  rmcfctter  '.  »2S3. 

KiD  niohtiDtitaig«r  Menseh. 
Laie. 

1  Den  Luioii,  der  ein  MeidJeiti  bei  ihm  hat ,  lüjsst 

mau  niclit  zum  Abendmahl  gcilieu;  und  der 
Pricäter  hat  diia  Meidlciii  im  Haus  und  gabt 
alle  Tage  last  äu,  —  E%*An»,Vil. 

Ui«  S|ilUo  liogt  in  dem  uubeatimmteu ,  «weldoutigen 
Zu^ulieu. 

2  Die  Laien  können  die  Uolehrten  nicht   leidtui, 

sprach  der  hSauer;  und  rief  seinen  Stdin^  der 
ein  .labr  sludirt  hatte,  vuin  Spiel  der  andern 
Kniibrrj  zurück.  —  hu» i.mi .  aiira ,  thritr,  lo«. 
U  Es  «oll  nicht  jeder  Laije  aua  jeder  Cistern  (fluas, 
lecken)  trincken.  —  H^ni*ch .  (Mi ,  tu 

D.  h.  er  aoll  nicht  BClbft  koitcn,  ob  dM  WMAfr  gut 
Ut,  «oudura  kiH  ut  i1  n  K«lalli«b«o  VormHod 

■  rhUpfeii  und  Jurrh  <i  >  Iubod.    QuIim  Wuacr 

Hon  B^iu,  WM  4ictcr^'  Klirrt, 

4  Ich  wiir«  lieber  mit  zehn  Laien  als  mit  einem 
Pfaffen  zu  thun  haben,  sprach  die  Nonne.  — 

Eudrin,  49&;  lhefi*r ,  Vi^ ;  Kto4ter*pieijcl .  37.  17. 

•5  Ein  gtiatreyffelt  I^ay.  —  Uumn ,  .\b.,M. 

Vun  ijln«r  UilditnR,  «of  den  Karren  tu  IniiK,  anf  ürn 
W«gen  f.u  kur£ ,  ItAll»-  oder  ITcberbilduug.  ,,  I>4>ch 
Ictna  f>r  viel  LateioUoher  wort  ,  dlo  wUrfft  rr  Mti«>  Kit 
».Uein  t»rti  «o  nioiut  er,  d»»  er  »ei  giriert  rnd  ht  nur 
»iD  venlofbopf  fichu]er.  I>arumb  «tcht  er  an  namro- 
tBjan.   mau  uenuot    ttl«    gvttrclffsU  Ic^'en.  **     (ICtofttr, 

iV,  m.) 
Laienftkrat. 

Was  die  Laienfursten  bezwingen  mit  der  Acht, 
swingen  dia  Bischöfe  mit  deni  Bann.  —  attii, 

S49 .  9b, 

Wie  iciacVUcb  in  di»  !^0nNchb«it^  die  «icU  »wi*cb««n 
Acht  Und  Itiian  DilttcniuDC  bi»Andvt. 
Mkd.:  Swras  dlir  Irion   fumtvii   betwiogent  mit  d#r  »rhle. 
dd<     ■iilu    dl«    onbitcbovo   twiugcn    mit    dem   bftuitc. 
(MuHttf,  IJ,  lOK.J 
Laima. 

•  Ho  hat's  die  Laima  besehloBsen.  —  ^^Jc*^•«'r,  i^s. 

„Wa«  dir*  Psrien  hc\  .Ion  flrieehen  .  war  dl«  I^ima  b«i 
d«*n  aJt«n  '  'ücii,  die  Qüttiii  da>  (llut<k« 

und  dm  i  uma  b4<«timiiite  dio  ifutnuiiiid 

«rliJri|{eu  >  Mtebeu  ,  nud  niemand  konnte 

Lakai. 
1  Der  Ijakci  schwört,  er  müsse  künftig  Page  hcia* 

sc  IL  ~  r»>M.r.  372. 
•J  War»u  ein  Lackey  feilt,  so  itehet  ein  Bott  wie- 
der auE  —  CfHUr.  W,n;  Ifhmmm,  U,  Ml.  93. 
Lakan. 

1  An  dem  feinsten  Laken  ift  der  gionle  Betrug. 

—  WimkifT  ,  m.  17. 

*i  Wat  kannst  do  groewo  heien  '  Lalien  doch  den 
Menakcn  haüfcrdig  *  nuike» ,  hadde  de  lliur 
sagt,  doa  hadde  ou  nt^gen  KiyP  anne  bnt 

>)  Had«B,  weM&flii,  von  Wvrrlg  (Wereh)  gümacbt. 
*)  HoffartlR.     ')  Nnuru  Kittel. 

J  Wei  m&n  ein  Laken  to  spreien  bikt,  fcaail  licMe 
cn  Ücddc  PI  '  'Tiv' 

|l)aa  rcisjit  ins  tl» 

5\V-«  !•     '  '  -,*  |f«hr*treM,  wenn  Hin 

()|,,  hchiTB  VerwaadUi-hatt 

iTit  ii^iten.  —  JL'irHiMfJ,  iHi, 


#1 .  •flhrett^t  <><  • 
ikcn  tu  ! 

auf  •■iiiBu 


Wulle 


r   h.t  <:.  Iii. 

.11"» 

•ttiiitl  (am    ffofta^l«^ 


'  7  lle  wet  wo  dat  Laken  scharen  is.  —  SrhuHf,  (tl.  i . 

Kr  wisiMi  wie  »e  mit  der  Saeba  beeöb«Oi»n  iai. 
*&  Mü  demselben   laken    ia  he   al  wer  to   bedde 
bracht.  —  LiihbcN, 
Lakonisch. 

•Er  ist  sehr  lakoni«ch.  —  nmun,  /,sis3. 
L&len. 

•Er  Ulot  wie  ein  Jagdhand  (Metzgerhund).  (IM- 

il4ntft  itt  der  ftilA«  die  2unga  berau«, 
Lalimeltachl. 

•Sto  ist  es  Lalimeitachi.  —  5J»f*mM<««UT.  »i. 

Von  einer  weibllolioo  Perton  ia  «Jet  iSadeatuag  ton 

Laiti  (■.  d.). 


*Kr  ist  en  Lalli.  —   SttUrmetMlPi- .  91. 

Auob  l«tUi,    LOH,    LaUöhri.     Vnn  «iiutni  einflUtigeo, 
unKOBcbicktoii ,  |>iunti»on  Mnuncbeti;   m  dem  Slatte  vuo 
Tnpi^intmu«,  Tvltftifffl. 
Lajubortus. 

1  Ist  Litmbertus  (17.  Se]>t.)  trocken   zu   sehn,   so 
kann  man  in  jeden  Krötenpfahl  Iluggen  süi'ii 

1  Sani't-LamberH  wct  den  Koggen  seggei. 

^  Up  Lambert  hell  und  klar,   bringt  ein  trucken 

Frü^jalir.      (Kmkuxhim,)    —    Hufitt^,  41V. 
Lamden. 

•A  gestoppter  Laradeu  (CJelehrter).     ($HA.'4eM\t(k. 

Warnrhau.) 

Bin    mit   Gelebrmanikelt    \ol]t{e*lo|>fter   Ifeutcb .  der 
■1«  nloltt  DUtalloh  *u  verwerUtun  wel». 
Lajn»ch. 

1  Herr  Lamech   ist  und  Lamprecbt  auf  wildem 
Gaul  zu  faul  und  schlecht. 
•J  Du  bist  a  rechter  Lamech.     (V\m.) 
Lajnentiren. 

Lametiüren,  ÖuppUciren  und  Waasertrinkeii  irt 
irdcm  erlaubt. 
L&inesdamea. 

*Du  bist  a  rechter  Lamesdames.    (lim,) 

Auob  Laltmaracb  (•.  d.) 
LamL 
•  i  Das  geht  im  Lami  aus,  wie  des  Esels  QcBchrey. 

—  IkvberQCT ,  II,  i. 

•2  Es   lauft   auf  das    la-nii   aus.  —  FnuUin,  «4. 

FmchfciVr'.  33fi3. 

K»  nininit  ein  tranrigea  Rnde;  daher»  w<iil  eine  Kotge 
der  «ecbRten  Tcmatufw  Ha)  and  der  drltt«tii  (ml),  diti 
in  lehr  aUen  (ieaftn^ou  ala  Hrbtasafartnit)  gBlkraucbl 
warde,  tniuriä  klaii({.  Üto  ]i4»d«ntart  wird  im  Nrutn 
ftrati».  i'mtumnübltttt  (Neue  Folgro,  Hd.  I,  H.  i,U} 
an«  einem  fichreibon  dm  konigaberirer  Ma^ifllrata  «on 
IGtid  anfteiabrt.  lu  Poiuiovni:  Dat  ward  up  Au  U-tni 
utlopen.    (tftikncrl  ,  IHiti  «.J 

Lamm.. 

1  Als  Ijiimmer    sintl   wir    gekommen,    als  Wölfe 

Ilaben  wir  gehaust,  wie  Hunde  hat  man  uns 
fortgejagt,  als  Adler  worden  wir  wiederkom- 
men, sagte  der  JesuiL  —  klaKttrtjniytt ,  lo.  s. 

2  An  den  Länuncm  sieht  man,  was  die  Hehafc 

tragen. 

In  n«iiobang  auf  Kindorzucht. 

:i  Auch  im  Lamm  ist  Zorn.    (Vngj 

A  Uald  (heute)  Lamm,  bald  (morgen)  Wolf. 

/».r«»;  StunJum  lam,  ttundum  luve.    (iTor.  ilun, ,  tXi.) 

5  DaB  Land)  rauss  dem  VVolff  allzeit  das  VVnsKcr 

betrübt  haben.  —  /v/n ,  ii,  ct. 
(1  Das  Lamm  darf  sieb  nicht  schämen,  wenn  ea 

vor  dem  Wolfe  (Löwen)  flieht. 

7  Dns  Lamm  bat  nicht  mehr  Kailen  ikls  das  Schaf. 

Um  Jniige  kann  eo  gut  eterben  wie  der  Alte. 

8  Das  Lamm  lAsst  sich  blos  die  Wolle  abscheren, 

aber  der  Esel  auch  die  Haut  i  -^  <^' — i. 
'.»  Das  I^mm  muss  nicht  zur  Wobi  Volfs, 

der  Hahn  nicht  in  das  Haus  de.  'i f^i-hvu. 

(A'riw.  //(,; 

10  T>»«  I.iiiiiiii  iiiiish  uo  fnlh  dran  wie  der  Hammel. 

11  l»a.^  der  Iloerd*  wird  vom  Wolf 

■/.[.■ 

,*f(i  4K->nt  ff  l<age«t,  i*r   tielet    fo?   nlfmi.     (t*rot, 

i:  .-  ui  K'-cuorenen  Lamm  luisst  *-•  ••   '« •■  ^v....i 


1759 


LimniebeD  —  Lämmlcin 


v4 


13  tker  mr  etn  haah  kan  trmgea,  der  \m»  ncn  mit 
htimem  OdMen  bclftdoi.  --  Ltkmtm^  n,  iC 

BuUt 
■Bcs  Scfc^ 

1^  Ein  Lttntaa,   d««  der  Wolf  gebonen,  furcbt^t 
•ach  ndb  vor  dem  Htmde. 


1 4  VJn  hsBgrig  Lusm  ttofi  «ii  jedem 


16  Rio  Lanm,  dn  vicbl  blökt,  bekonunt  nicht«. 

n«n,T  Hvo  «Iver  diUBne  \mmit    (frm.  d^^     ^'*  > 

(7  Vau  Lamm  flieht  t  wean's  des  '  L 

Kto   Lamm  gibt  nicht   so   viel  «ie  ein 

Schaf,  aber  mehr  all  ein  Schwein. 

»7,-   lUculx    VAull  (Ondre   V»igj»e^n   q*e   de  poorce««. 

lü  E>o  Lanim,  weichet  mit  Honig  gefuttert  wird, 

verh in  ■'■"•♦ 
30  EJD  Uli  utl,  schmeichelnd)  Lamm  saugt 

an  jed  ... .  fe,  ein  träges  (mürrisches)  kaum 

an  feiner  Mutter. 

Hpa*.:  Et  cordero  muiao  muna  4  ib  mAdf«.  7  .1  rail]u!?ra. 
c1  bravo  ni  A  |a  iuja ,  ni  &  la  k)«!!!»    C/: 
21  Kin  schwach  Lamm  xäliU  anch   in  e. 

Span.:  Ls  mal  min  otcJ*  ac  cniacl«  eo  1«  c „.       .  ...km 

I,  m.) 

?2  E«   riuil  nicht  alle  Lammer  Jakob^s  weif»  gc- 
w»^«ien, 
L  ngleichb«it  i«t  in  der  Nato  b«ffrtnd«i. 
2J  K«   werden    fo   Tiel  Limmer   geschh^htet  ak 
SeliEfe. 
JloU.i  Zooveöl  lamiiMrcn  worden  er  creeUst  alt  ceb»p«n> 
(Uarrttx,rn44,  It,  ^,) 

24  Et  ia  kein  Lamm  so  fniem,  mc  kann  eam  doch 

dnt  Stauten  lehren,    (itinm./ 
tb  Je  ikiter  das  Lamm  wird,  desto  schlechter  wird 

das  Fell. 

S^i.:    l'ln«  Vit  li  Bigniax  (fe^neaa)  pliu  empire  li  |>i<uc 

2ü  Kluge  Lämmer  verkaufen  ihre  Wolle  theuer. 

*J7  Lamb,  lamb!  ist  des  wolffs  ve«i»erglock.  — 
Frnttck,  ;/.  M*.  Gruier.  l.  54:  Prin  ,  tt,  450,  l/rnjüifi, 
J6S8.«;  LaJ«klorf //.  Jl ;  AflUflf,  3OT  ;  ilocfc/jofr .  SS  ; 
XfAftl/H.  HJ4";  ,V»*<0r,  S3  u.  ÄÜ,  EüWn».  647.  .Sim. 
nir*.  6t Ji  ,  Sdilcr,  60;  KörUf.  3«7.  ßrown .  /.  S185. 

J>i«  Torken:  Da«  Leben  dei  Storch«  gvhi  bin  damit: 
Lak,  Lak  <ta  «chreieu).  Die  Litauer:  Ätna,  amrna, 
aCDtna,  b^Uun  all«  Uundo.  Die  englitchcu  Neger  In  Su- 
rinam :  Ich  hin  der  Eabe  (Am«) ;  bin  ich  oben,  io  rnf 
ich ;  Kwa;  kOBUB'  iah  heranter,  lo  rar  ieh :  Kwa.    (Heim- 

BuU,  1  Lam ,  lam  ii  dea  wolft  vesperklok.    (Harrthomit, 

II.  i.) 

Lat.r  AtticuH  morlena  |>orrigit  maonm.    (8ul<tr ,  tt\2.) 
Hfkfi'^tl.:  Lamm,  Lauitn ,  ikr  ulfwen«  bÄde  inorgon«  nch  af- 
t<»Of&iig.     (Wrnxrll,  A^;  Orut't^,  *4G.) 

28  Lamb,  Lamb,  ist  dess  Wolffgesang.  —  l.fhmunn. 

25«,  14- 

29  LamU,  Lamb,  schreyt  der  Wolff.  —  Fucfc«-.  248,  1. 

30  LSkniiner,  die  einen   Stempel  haben,   frisst  der 

Wojf  auch. 

31  Mnn   kann    an  don    Liimmern    Beben,   wns    die 

Hecke  gelragen  hnt. 

32  ÜJu    ein  Lamm    zu    fangen,   bedarf  es    keiner 

Stangen, 

33  Vom  Lamm  wird  keine  Sau  geworfen.  —  IhirU- 

riiitfion.  70Ö. 

34  Was  das  Lamm  füllt,   davon  wird    noch  kein 

Lowe  satt 

35  Wem  das  Lamm  gehurt,   dem  gehört  auch  d'w 

Haut. 
Fra.t  I>*o(i  vieut  ratrtieaa  ]4  tetoame  1a  p^otn.    tLi*rotrx, 

36  Wenn  die  Lämmer  geschoren  sind,  dann  schickt 

Gott  warmen  Wind. 

J^'rw,:  A  brebiti  lofuluo  Biau  ineinre  Io  rent.    (ßoAn  I,  l.j 
tioU.:    Wauoeer   bet  lata    geeobnren   in,    da»   torgl   God 
voor  eepen  zo<M«n  wind.     (Hambom^t,  II,  4.) 

37  Wenn  di»^  Lämmer  satt  sind,  schlafen  sie  oder 

spielen.   —   KOrh',  S«*.  i^anUniffkon ,  700» 
Motl.'  All  de  lammeren  xat  xUn,  aoo  ipeleu  tt  of  iltben. 
{BarrebonUt,  I!,  4",; 


«iS  Wena  die  Lämmer  widdem,  Bto«»ei3  sie. 

39  Wcam  da  der  Lämmer  nicht  a^cbtcat ,  wini  & 

Herde  bald  za  Grunde  g^hen.  —  A^ert».  sbil; 

Simmmk»  «IM;  Brmm,  f.  ItSft;  ttgmuUr^  Ul,  17. 

40  WeoB  einmal  Lämmer  neben   Wulfen  gm«, 

acbeint  eine  andere  Sonne.  —  Stmr^tl,n4l 

41  Wenn  man  das  Lamm  frist,  so  wird  luün 

dnnss.  —  AaiTt,  n,  ^it. 
49  Wer  sich  mm  Lamm  macht,   den 

Wölfe.  —  EuW^ii .  108 :  .Sümreci.  ct«i :  AraBii.  i,  um. 
*4Z  JhB  Lamm  beim  Wolf  verpftndea. 
*44  Das  Lamm  den  Wölfen  befehlen.  ~  K^tttnm.m 

£h»B,LiiS9w 

/Mt ,i  Owtm  Ivtpo  commiUere.     (Ter^*^^)     (Bimdrr  II ,tKLi 

*45  r>a^  T^itmt  hat  dem  Wolf  das  Wasser  geträht» 

~~         ':r  Seh  wache  betcbaldifft  wlrd^  clM«Stt*laB 
:  haben. 
/  benknek  vlk»  Toda— pod  nim  aUiJc.    fd*^ 

f«/«..-  Barante,  aietB4e   timdf.  —  l^aoso  wUk  aa  hu^ 
najdzie  prryotynfl.     (Ctiakot^kf^   214.J 

•46  Das  Lamm  will  mit  dem  Wolfe  streiten. 

Von   den:   nnciHrliPn    fTampf!»    elnea  Sohwittii«  all 
«ineai  in  j«  '  neu  Uegner. 

Ul.:  S»  c»j  ,4er   /.  IMS;  /?,  lÜB 

*47  Das  Lamm  will  gciiieu  Valer  weiden  lehrea.  - 
*48  Die  Limmer  für  die  Hnnd  werfTeo.  lit^k 

UlS.  17, 

,,D.  i.  fridcame  Lealh  den  Verleiunbd«rftni  rmllMKh 
miolera  übergeben. 
Lai,:    AffBoe   oBBlbui   obiicieotea.    (H*ni»d»,  13»,  IV 
•49  Eher  Jagt  das  Lamm  einen  Löwen.  —  Ntmw 

Un,  1838. 

•50  Er  träumt  vom  dummen  Lamme. 

Wenn  jemand    »plt»am<?,    verkehrte    A  »O^ 

fiUe  u>  %.  w.  kundgibt.    Bxn^v  erwaxtw.*,   ^.^  „_  am 
oder  tehr  schwer  eroigneu  darften. 

*51  Magere  limmer  für  fette  Hammel  verkanfei* 
•52  Sic  halten  sich  für  Lämmer,  aber  Gott  wird» 

kaum  für  Ziegen  erkennen. 
Lämmolieii. 

Wenn  die  Lemmchcn  satt  sind,  so  echlalTeDfie 

oder  spielen.  —  f*tiri,n.Ui. 

Bei  TunniHu9  (SÄÄ:)  Ah    de  lem merken  »Bt  «iat,  m 
•1a|»en   «e    of  se  spelon.    (SormitAni  o^ni  aataraU  ilit 
cauitcant.) 
Ii&mmerhltEe. 

Es  ist  die  Litmmerhits!\  die  Vogelruh  und  dii 
Zeit,  da  die  Muuche  schlafen.  —  fiW^.  CK 

Lämmersehwänachen . 

•Ja,  ge)irat.ene  Lüinimerflchwänzchon.     r.'<ii*f'j 

Suherrbafte  Verweigernng  einer  r  •  i:al»A«» 

wort  anf  nougieritf«  Fragen  ,  «.  H  :  da  im' 

frftl.-   Jovia  corobruiii.    ^»ö^ro.,  i4i> .  ,  JKJ 

Lammert. 

Lammert  vun  der  Lied  holltden  Kopp  oplacr 

Sit.   —  Eifk»ald .  lliO, 
Lammfell 

Es  kommou  mc^hr  Lammfelle  anf  den  MitÜili 

Schaffelle.     (8.  Kalb  4!t  nnd  KalbBliaai  S^  ->  ^m- 

Frt.;  II  va  p\n%  «o  tnarob«    peaus    d*agaeBOla  ^we  Ü 

virlloe  brebia.     (Lrrvnx,  /.  »i.J 
//. .-  Coti    toito  muore   il  caprctto  cotne  la  capra.    fJ^a 

//.  1*5.; 
Span.:  Aun  la  colm  becba  pordeaakar.     (fii,'hm  tt^  It^J  - 

Tau  preslo  te  va  ei  cardero  eoiuo  tl  cutuvt^t    fiKrt%.>^ 

Lammfleisch. 

Lammfleisch   und  Hindfletticu  i^ui  iitni    ni^rn  -.i 

fljinimen  weich. 
IffiU.:  Lamavleescb  «o  raadvUairlt  rto.iin  <.,.«i  u.i  t.  <»• 
men.     fHarrtbamf^,  //,  i^ 
Lammleln. 

1  A  guets  LambI,  ft  dtimw  *^^"'  ».f»o«iJ 

Kin  gxite«  Liinimlein  wird  <  ^, 

2  Dns   Lämmlem    i«t  kein    1  ^  IMiiP- 

l.it. 

3  E.^  sind  nicht  alle  I«änim(«1  Jakobe  w«te  f^ 

Wesen.   —  Putiauaim,  SS. 
UaaMelitieil .  MsantchfaUf gkal i 


Uaffl 
gvOad« 


17C1 


Lammsbraten  —  Lampe 


Lämplein  — Lamprecht 


1762 


-24  A  kuecher^  Lämmele.     f/wd.-iifti/iJi.     Wartrhan.) 

•)  Hi«r  BO  vi«t  tri«  fromm.  —  Dl«  KedoaKirt  wird  iro. 
niicb  von  eioem  Wolf  im  Setuirtpeix  gebmuebt. 
•j  Er  thut  keiueni  Lamperl  was.     (Tropintu.) 

So  gut  und  mild  lit  «r. 
T*ammgbratgn. 

*UreifBwalder  Lammsbraten. 

Di«  RedcDiart  rübrt  dkher,  da»  dia  Einwoüner  fliaero 
daaUeban  Adralral»    velobvr  «icb   ilvr  htailt  mit  oinar 
itFOt««!!  iTlätt«  nHbeTte  ,  tut  Bei&Diii|<uai;  eiueu  Lamms- 
bnil«n  lua^adten.    (Schmidt,  J#t>*Uchrift ,  S.  X^) 
Xtammsge  dtiid. 

•  Lauimegeduld  haben.  —  ürmn,  I,  Sil». 
L»amp«iten. 

Lamparteu  (Lombartiei)  ist  der  Deut^obeo  und 
Franzosen  Kirchhof.  —  Kitcfthoftr,  loo;  Ci«rl«tn,  40S; 
Simiütk ,  «UO. 

Die  mftUiudlichan  Kriege  beweisen  hlnlflagUeb,  daei 
dt«  Geflld«  ItAÜeik«  »aeh  eine  OrfthtUtt«  der  SohweUar 
wttrdeo ,  uod  dMe  dM  Leod  »leb  oft  «n  letDen  Dr Angern 
ricbte,  wtina  ei  die  Kinwohner  kucb  niohl  iiamer 
thkt«n.  Doch  iai>gen  die  letctern  gegen  ihre  Veinde  aacb 
in  der  W&ül  der  Belc&mpfungemJUel  tilobt  peinliob  ge* 
\4  veteo  eeln,  wofdr  dl«  Red«D«»ri  «pnclit ;  Kin  lamper- 

tiech  Tüclie.  Au*  dexutelben  Urunde  bettat  ee  tpricb- 
wOrtllcb:  Pieaiont  ist  da«  Grab  d«r  Francoeen,  womit 
kjl  dkClAUlfca  und  blutlgvu  KJ^mplo  xwiscben  Pieraont 
nodi  Freuiireicb  eriuaert  wird,  »»oriii  d»«  letitere  feat 
eieifl  den  Kaneru  «og.  (Kttttibtrif  VI,  1%  u.  13; 
Xj&mp-otiwa* 

Et   ifl   kein   Lämpkenf  et  smitt  Jen  D&mpken. 
(bürcn.) 
Xiami»e  iH«ie) 

•Er  gehört  zur  Familie  Lampe. 
Itt  furcbtMin. 

1  An  Emer  Lampe  werden   tausend  Lampen  an- 

gezündet. 

Wirknrig  den  guten  Beteplel«. 

2  Bei  solcher  Lampe  •  betet  man  keinen  Rosen- 

krans.   -—   l\\TCtm\t\knny'iZl%. 
M  Z.  fi.  bei  der  Wvlnflttacfae. 

3  Die  der  Lampe  bedürfen,  füllen  sie  mit  O0L  — 

Ei*«\em,  40«;  ätmrocA.  614«.  Graf,  517.  341. 
Liii.i    Lueera»  qni    iadigeot,    oleum   Affundunt.      (KiM- 

wt^,  im.) 

4  Die  Lampe  (des  Mothe«)  brennt  nur  hell,  wenn 

gie  Uel  bat. 

Zar  liatiieneu,gung  wird  «tett  de«  Oele  »ucb  wol 
Spiiitoe  in  die  Liunpe  gegoeeen. 

5  Die  Lampe  wird  aasgelöscht ,  wenn  die  Sonne 

aufgeht. 
BoU.r  Mea  toekt  geeoe  Ump ,  al«  de  <on  op  ie.    (Marre- 

hom^e,  //,  40 

e  Die  Lampe  wollen  viele  pulxen,  aber  kein  Oel 
drein  g^essen.  —  Winekicr ,  iv.ti. 

7  Eine  Lampe,  die   zu  viel  Oel   bekommt,  ▼er- 

lischt auch. 

PÜH.:   Eo  lempe  ItADd  og  elokke«  uAtkt  for  nMgtn  oll«. 

(tyor.   dan.,  370 

8  Eine  LamiJ«   ohne  Oel  und   ein  Müdohen  ohne 

Geld  sind  nicht  beliebt  in  der  Welt. 

9  Ist  die  Lampe  aQSfr«'*^'»«*** »  "*^  ^^  ^^^^  gleich 

schwarz.  —      tlettuberg  I.  HS. 
Dann  gibt  ee  keine  »chAaen  and  hAeellolieD  Fraoen. 

10  Lomp'  hmuf,  Sorg'  herunter.  —   r«wüa«,iij. 

Der  5«bbkt  »oU  Oeoiaihi-  and  Settlenmb*  gew4h- 
ren.  Weao  elnr»  die  &abbelUap«,  die,  an  d«r  Decke 
de*  Z Iraner«  Aber  den  Tiecb«  hangend,  an  Scbluei  dei 
Babbele  wieder  in  die  Hohe  etelgt.  beginnen  auob  to- 
fort  wieder  die  Sorgen  der  W<«r»ttage, 

11  Man  mnsfl  erst  die  eigene  Lampe  mit  Gel  ver- 

sorgen ,  ehe  man  in  die  de«  Nachbar«  eingiesst. 

In  HindoiUn:  Steckt  nier«!  eure  Lunpe  ««  Hatne 
aa,  aad  dann  die  in  der  Mne4ih«a.    (Kmnttttrg  tU,  43.; 

12  Mancher    will   von    der  Lampe  ^en  Rost    ah- 

SutsQii,  scheuert  aber  nur  da«  MeUU  weg  und 
er  Ko«t  bleibt  sitzen. 

13  So  Unge  die  Lampe  Oel  hat,  brennt  üe.  —  fv>- 

H«a, .  Im  laan  kam  aonder  oll«  alat  bcandem.    (ÜArrtbomit, 

U  Soll  die  Lamp«  brennen,   muse  man  ihr  Oel 


geben. 
U  Was  natxi  dt« 


ohne  Oelt 
t>i«  KoMtar  Se  ftyaaltar  aa  Lstyia  «is  ta  0«L  (da- 
naa«  r/,  401.; 
OvtjTtcase  true««daraa*Ii«KSSQ«.   XL 


20 
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23 

•85 

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•31 
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♦33 

•34 
•35 

•3G 


37 

3S 


Wem:  die  Lampe  einmal  vergeht,  dann  ist  daa 

OeUtaufeu  zu  spat. 
Wenn  die  Lainpe  mtbr  »cbetnen  »oll,  muss  man 

mehr  Gel  zugieoseo. 
Wer   die  Lampe   am  Tage   brennt,    der  wird 

nacht«  kein  Oel  haben. 
Wer  eine  Lampe  braucht,  darf  *8  Oel  nicht  spa- 
ren. —  StmriHk.  614*;  A'.-rli'.  S6«»,  //t-fjun.  /.  3l«0. 
Bükm,.-  Kdo  kAhacee  pbtrebujee,   naJ.  4vaj  olej«.     (Cilm- 

A-orirty,    129.; 
ffoH.  r  Dil»  eeoe  lampe  aoodlg  heeft,  nioet  er  oUe  lo  doen. 

(UarrfbuHiftf  It,  4J 
Lat,i  Sint  Maeeenato«,  non   deental,    Fiacoe,   MAtoaee. 

(Martial.)    (Fkitippi .  If,  IH9,; 

Wer  mit  Lnmpen  umgeht,  wird  mit  Ruas  und 

Oel  besciiniuzt.  —   WinckUtt,  Xlll.ti. 
Wer  mit   leeren   Lampen  aufzieht,   bat  «n  ge- 

warten    dds   nescio   vos  und    sind   ihm   die 

Thüren  verriegelt«  —  /vwrin»»,  4(mi, 
Wer  die  Lampe  bi-t?nnt  bei  Isonuenschein,  wir  d 

bald  des  Nachts  ohne  Leuchte  «ein. 

Dan.:  Brie  lamp«  der  br*udor  ont  dagen,  faliee  gienia 
olie  om  aftenea.    (firop.  dam. ,  n$0 

Zu  'ner  goldenen  I^omp  gehört  e  goldene  Schab- 

bes.  —   Toidlau.  SIS, 
Das  hat  er  bei  einer  sei  '  tiuenden  Lampe 

geschrieben  (abgesi! 
De  hett  all  liwge  ni  di-  Liuiii>e  arbetd.  —  JTtt«- 

r*n, i9i,  Eichifdid.  UM.  Frommem«,  (//.  i»J.}70.  tlntf 
kaft^der,  lU. 

De  Lauip  die  brant  wie  euue  Jud,  den  op  et 
aterwcn  let.     (Hnn*.)  —  Firmmtrh,  i,  4*1*»  iss,- 

De  Lampe  briend  as  wan  en  Jöuden  buarsteo 
wir.     (lfcrl(An.)  ^  Frommann.  l'.  lei,  IDl. 

Die  Lampe  gegen  einen  Vorhang  vertauschen. 

Von  lelcbten  Birnen  und  Frnoen,  die  Ihr  Treiben  In 
ihrer  Schlafstube  eu  rarbergen  aucbcQ.  Ilfir  Sliandal 
aaler  einer  ecbönen  Halle.    (Burclhartt ,  140.; 

Die  Lampe  ist  so  trocken  wie  ^ti  Niklosbox 
( Nikolauahose ).     {Eifei.,} 

Einen  auf  die  Lcimpe  giessen. 

In  Meoklembofgr  Aom  Tip  d«  Larqji  nohtu^fi.  Einen 
Sehnapc  triakea.  Man  hat  diLfur  auch  diu  Uodenvart: 
Kinen  beben.  Einen  hinter  di«  Binde  (  a.  d.  '2)  RicAien. 
Einen  Fanken  auf  die  Pfanne  eetJeo.  Einen  Hieb  <aofih 
Luugenblfb)  rliktren.  Emen  uohmen,  «{.'biouteeea,  her- 
unterechioeiaecD.   (VgL  Fritckbier'^,  1132.) 

Einen  vor  (an)  die  Lampe  führen. 

Hm  in  eine  Stellung  bringen,  daee  er  boeeer  beiur- 
thellt  wardes  kaoa. 

Hai  es    6k  al  (schon)  in  der  ewigen  Lampe 

weäst.     ('IhtIoMi.j  —  Pnmmami,  V,  U. 

Die  „ewige  Lampe"  ist  eine  Sohenke,  wa  der  Olita 
wegen    die  ganta  Kacbt  hindurch  die  Lampe  brennt, 
wean  aadera  die  PoUeoi  nicht  anderer  Anitobt  Ut. 
Hai  heaJwi  wuat  op  de  Lampe  nuamen  '. 

')  Oenomnen.  —  iJt  betnmkan.  (8.  Aoeehen  fi  oad 
Haarbeulcl.) 

Hei   hat  ennen  up  de  Lampe  gegöten.   (S.  Haar- 

beaiel.)    (WaiAeck.).  -^  CWrUe.  MO. 
In  de  Lampen  «l&n.    OMh.)  —  Scküite.  m.  %, 
Veraohwcadea,  wie  unbedacbtaan  xa  viol  Oel  la  die 

Lampe  echatten. 

Nach  der  Lampe  riechen. 

Von  dem,  wae  maa  richtig  Bberlegt  and  durch  rleleo 
Fiele«  aa.<!ge1(lart  hat ,  weil  der  fleieiig  Stndirende  bia 
in  die  Nacbl  bei  tder  Lampe  arbeitet.  Aaeh  nach  dem 
8<.^br«ibtieob ,  im  Gegeneata  cum  frlecben  Leben. 

BoJl.    Hetriekt  naar  de  lamp.    (BarrtöonUe,  tl .  4.; 

PÜst  de  Lamp  ut.  —  Oii#r#a.  978,  Hau*kaimdet^  lU. 

Seine  Lampe  wird  ohne  Docht  zu  Hause  kom- 
men. 

Wer  etwas  aasleUit,  bekommt  ••  «altan  luiTeclelat 
■araok. 


ItfAmpli 

1  Ein  bttahlt  Lämplein  leuchtet  bester  als  eine 
geborgte  Lampe. 
•2  Er  lässt  das  ewige  Limplein  für  «ich  (an  «einer 

Statt)  beten. 

Lainprecht  der  eymer,  «todium  der  bmnn,  ßal- 
do«  ein  kesskorb ,  Barlholus  ein  nnnn.  —  Mw- 

«fT.  A'fc  .  n.  In  Rhtter.  IV,  7» 

11t 


1765 


Laod 


I 


35  lies   l&nJs   weise   ist   dea   lande    ehre.  —    Tftp' 

piia.  iä^i  (iiiUer,  f.  l»;  Petrx ,  //.  llfi.  Latendorf  tl,  7. 
tienuch,  SU,  4;   Sutor^tii;    Eitelein.   638;    Itrinitterg 
IL  70. 
Mott..-  *S  Undi  wtji,  *■  Uadt  •«r.    (Sarr^hofnHt  IT,  1.) 

36  Üeutficbe«  Land  ist   SUubes  voll,  die  Vög^te 

machen^B  gar  zu  toll. 

37  Die  auf  ihr  Land  nicht  gruten  Samen  säen,  wer- 

den nur  Disteln  mähen. 

IToll. :  Wie  op  xijn  l»tid  ge«ii  kor«n  saait ,  *t  i«  «eker  t  <lat  lilj 
diileli  maAii.     (üurreboiue^r,  II,  d.) 

35  Die  Besten  im  Lande  thnn  dies  ohne  Schande» 
Jhti.!  D«  beiten  von  don  Uiide  do6D  dlt  «ouder  aohftuJa. 
(üarr*f/ctate  .  //,  5J 

39  Die  Lander  sind   die  glücklichsten,  dai'in  ent- 

weder ein  Philosophus  regiert  oder  ein  Re- 
gent pliilo80|>hirt.  —  Oiwt ,  »*j, 
<iO  Dies  Land  trä^  keine  klagen  Leute,  sagte  Judel, 
da  aäete  er  Narrensainen. 

41  Du  kannst  kein  Land  finden  wie  Belka. 

Sprichwort   der  Bodairi'         *'   -    •  -    '   -,     '■   •<  t      'nj 
ftngflblich    früher   dem  > 
■t*nd  m  d^n  ^t««tOQ   Zci 

■  t<  '     '  "     >rk«?it  Uud  litt!   ii'aii   ivm  aio  i.r.»Hii   ^  ich- 

vr  Hurckhardt'i    Hrt-ien,    ab«n*t*(  ron    (i*- 

42  Du  muät  dich  nach  dem  Land  vnd  nit  da«  Land 

nach  dir  richten.  —  Su(i>r.  $ii. 

43  Eigenes  Land  mit  eigener  Hand«  daa  iat  der 

beste  Stand« 

44  Ein  feiges  Land  ist  bald  in  Feindes  Hand. 

Üan.i  Frjrgtiom  Und»  otrjgt  land.    C/Vvr.  da^..  306 J 

4j  Ein  itlik  lant  holt  syne  Wyse. 

nicia» ,  Jt».  J 

46  Ein  jedes  Land  hat  seine  Gaben.  —  Cohr,  m, 

47  Ein  jeglioh  Land  hat  einen  eigenen  Tenfiel.  — 

/Vtn,  II,  »04. 

48  Ein  kleines  Land  bringt  oft  grossen  Gewinn. 

40  Ein  Land  hat  nicht  aUea  zur  Hand.  —  L0Kmmn, 

415.  l«;  Grubt.  IST. 

50  Ein  Land  ist  leichter  zu  gewinnen,  «k  sa  er- 

halten (behalten,  behuuwteu). 

.      S<hvtd.:  LatUrt  wiuD»  «tl  L*o«I  Ad  atTTM.     (OrtUfh^  4iUJ 

51  Ein  Land  nährt  Hand  und  Fuas. 

d2  Ein  Land  nehret  das  ander.  —  <;nii*T,  //f,  it;  lek- 
mann,  II.  149,  49, 

53  Ein  Land  ohne  Recht  ist  beim  besten  Boden 

achlecbt. 
Fn,.-  Warlojr-BoiUoo ,  boea  pojt  «Im  rmitOB.  —  Warloy, 

54  Ein  Land  trägt  nicht  allea.  —  Ldbtiaw*.  »39.  U; 

Sttüer,  143.  5imr..f/t,  «US, 
M  AIio  iik  ein  jeder  Mentoh  itt  «Ivr»«  «OOd««  g«bot«D 

Tb4    ni-^li*    ...    alK.ni    t.nL-li.h.' 

ÄcAu...    ....  ..„..,;  ..™.  „-.,  ...  :.u.„..    ,  ....   ..  i:";.j 

55  Ein  Land  wird  nicht  regiert  mit  Siteen^  son- 

dern mit  Schwitzen.  —  Air.jnnoju« ,  tsaa. 
&B  Ein  naases  Land  bedarf  keine«  Wassers.  —  S^* 

roc*.  un, 
57  Ein  volles  Land  speyet   seinen  Gatt   anss.  — 

Pttfi,  II,  S34;  Ihniuk,  iU9.  «T. 
5«  Ea  ist  beaaer  für  oin  Land,  d«r  I  '  sich 

in  einer  Hirschhaut  ala  in  ein«  •  ivatte 

begraben.  —  Aitfi4rr«j»u^d,  4a,  tu 

59  Es  ist  besser  aein  Land  erhalten  ala  ein  anderea 

gewinnen*  —  tsfcaiflsa.  «ai,  aa. 

60  Ea  ist  böaa  ansa  einem  b5aen  Leudt  geboren 

aein.  —  w<h(«ä,  i»t.  T. 
X<<U.4Morti  hoiialnuB  maioal  rc«v<ittd«at «I pImiM ««iDina. 
—  B««  «et  lAf elu ,  nx  lafnU«i  ptoeUss«  Mk».    (ßmUtk, 
\rn,  s.; 

61  Ea  ist  eis  tnn  Land,  daa  nlobt  TUb  und  Leute 
nlhrt. 

HqU.i   Kh  ta    ms   u9i  Und,  daar 
Ciriirr*s»ff»M,  u,  a.; 


\  rord«! 


<:2  Es  iät  ein  bös  Land,  in  dem  man  keine u  Freund 
zur  ll.iud. 

i>*«»«}b«  t>«lmuM«A  die  Atabvr.    (Cahi»r^  99M.> 
Din,;  Oodt  Und  lirur  uaji  hur  lugen  Tvn.  (Prot,  4ttK. ,  43&.J 

63  Eb  isft  etil  böses  Land»   das   Blut  trägt ^  wenn 

mau  Wasser  süet. 

64  Es  ist  ^ni  böses  Land,  daa  niemand  segnet, 

65  Es  ist  ein  böses  Land,  wo  der  Dieb  den  Rich- 

ter au  der  Kettti  lührt.  —  HHK-Afi-r.  xvm,  90, 

66  Es  ist   ein  böas    Land,    da    niemand   Vortiieil 

oder  Ehr  hui.  — -  Panti,  II,  2S9,  Uhmam,  no^.Sf; 
Lehmann .  11.  Uu.  133;  Simrvvh ,  «lüi  t  K&rtn.  i^n: 
Utaua.  I.  3tJ3;  nftru^«frg  II,  IH. 

hH  Tunttfciur  {Hil ) :  It  i«  quki  lukt,  dAr  nttninand« 
neiue  er«  •cliUt.     (Pr»ta  uiiui»  lellu»  ubl  nuUI   d«ntur 

hoDOTM.) 

t^»a*.It,(,.\ 
«d  hev#(.     (' 
tat, :  Dolur  Xvi- 
nitck  ,  Nil»,  .V.t  I 

67  Ea    ist  ein   unglücklich  Land,  wo  die  Armen 

auf  den  Trepp:       '       •'  i  '  t^en. 

B«U..i  Het  U  ««n  Ol  ,  araieQ  op  d« 

trmppvb  vtoi  de  |i,.  (Uarrti^mttt 

II,  «ij 

t>3  Es  ist  gut,  Land  und  Leut«  einzunehmen,  wo 
kein  Widerstand  ist>  —  Aw-rWto/irr,  u,  lua,  Sim' 

Die  ichoeUo  £jrob«rati|(  dar  WMtdt  tlurch  tUc  Dara«r 

hkt  Lnigfcru  «n  dieMim  Sfirtohwort  >  ^r  B''f*~ 

ben,    mla   ca  nicht  an  Leutpu  fehlt"  -te   fir> 

oberung  mit  «cheleii  Aiii;«n  aneii!:  ^  ^  ijawngna 
dieiea  knegeriacheu  Zug  herabiet«t«u. 

69  Ee  iat  in  allen  Landen  gut  gewesen.  —  llerifer- 

SCT.  I.  WS. 

«0  Ea  ist  kein  Land^  da  Neid  nicht  hat  Bestand* 

—  Piitömuikon .  ST. 

71  Es  ist  kein  Land  und  kein  Stand  um  drei  Heller. 

72  Es  ist  noch  kein  Land  verloren  gegangen  aua 

Mangel  einea  Erben. 

Emgl.:  Laad  wu  ntr^«'  I*^»*  for  w«,nt  t>t  ftn  hstt.  — >  Th« 

rieh  B«ver  wadi  kliidr«ü.    (Huhn  II,  \\)i,) 
H.i  Ai  riccbi  aou  maocBno  paronti,    ffioAn  //,  loaj 

73  £a  aiebet  übol  mit  einem  Lande,   in  dem  die, 

ao  ea  regieren,  vom  Feinde  regiert  werden. 

—  Opri ,  3SJ. 

74  Es  stehet  wohl  in  einem  Land,  wo  RecJat  und 

Sitte  iloden  fand. 
i)d«.  .*  Ljrkaallg  6r  det  Und ,  bTor  djd  holdei  i  »r«.  (Fr99. 
dan..  404.; 

75  Eawechset  nicht  alles  in  einem  Land.  —  A?(rtJ7,soi. 

76  Faist  landt,  faul  leuU  —  Grmn.  /.  40;  Gani,  io«4. 

SSmratik,  6ia7:  kön»^  MTO.  flroun.  /.  fiUS, 
it.:  Dpaeae  graano  fA  rhaonoio  pigro.    (iauagtia ,  SS9,  i; 
Oaat,  1064^} 

77  Feiat  Land  gibt  grobe  Ochsen.  —  Pftn.  it.  S4l. 

78  Fettes  Land,  böser  Weg.    (8.  Boden  ».) 

D4m.:  Jö  bedr»  jord,  jo  alemmero  vey.    i'/Vow.  dan.t  ÜT.) 
Sr*,-  Bobne  pajr«  (t«fre),  nitiuvai«   ch«inln.  —  Do  granae 
terr»,  lii««cb&nt  cfaemid.     (I^trout,  J,  M;  II.  13S.J 

79  BVemdea  Land  hat  nur  Heidelbeeren,  daa  eigene 

hat  Erdbeeren.     (Fintt.) 

80  Fruchtbare  land   geben  feyg  (matt,  wollüstig, 

weibisch)  leut,  —  rrondk,  /,  i*«^ 
dl  Gerade  wie  bei  una  au  Land  hängt  man  die 
Wurst  auch  an  die  W^and. 

£a  iat  ia  aodem  Landern  dor  Haupteaobe  Ba«h  wl« 
bei  aai. 

82  Gut  Land  braucht  halben  Samen. 

IltAl,:  Man  aalt  go«i  Uat  te  faalTan. 
LM, :  Pro  ■«milucro  trllieom  MBünanma  In  agro.    (F^Urt- 
let€B.  493.J 

&3  Gut   land,   feyg  (faule,  böse)  leut»  —   Frmek. 

I,ti%^i   Cntter.  r.4<;  E^moiff.  i6i^ :  BHri.  tl,  367; 

fltfiMcA.  1049. 17;  Laiemlarflt.  16;  ITayer,  /i,  140;  Eiu- 

Im«  ,  406:  JMtoy.  I«  a*«;  Simnck.  aiftS. 
Ton  der  GratKihaft  Kent  aagait  dl«  Engiaadar:  Baoa 

laxia,  mala  s«a4.     (Bimdtr  11,  UiJ    Otsar  dn««(gsn: 

X«  hie  omatbu«  long«  auot  htunanUrf»!,  Qal  Ouailna 

Iwr*'" "'ftHeüt,    40«  J 

f»a>.  t  onda  meaoeaker  i  a4  godt  land,  lIg<Moni 

i  1  '  alle  tlag«  haar.    (P'om,  dan.  ,  *IX) 

lt.:  ivTTA  v/uuu*,  ma  g<eote  poaalma.    (CAki*r,  Jias.^ 

111'' 


1767 


Land 


Land 


1718 


S4  Gut  Land,  grob  Volk.  —  Prtn,  IJ.  367. 
Bb  Gut  Luad  will  gute  Pflege. 

i>;..  Bouue  terre  a  meatler  (beaoin)  d«  bon  cnUivatour, 
AaBsi  bonue  muion  de  bun  miuittriirteur.  (Ltroux,  1 ,  5&.j 

86  Hast  du  kein  Land,  hilf  dir  mit  der  Hand.  — 

Jfdj/er,  /,  3&,  K6rte.  3^i6l. 

87  Ilert  Und,  herte  leute.  —   Franck,  l\  156*»;  Gruler, 

if   47;    Ar(n,    U,   371;    Eürlein.   40S;    Simrtick,  615«; 
jrärl«,a67S;  fTfaim,  f,  Sl». 

88  loh  bin  nicht  ^em  in  dem  land,  da  die  {inse- 

gttb  grösser  ist^  denn  die  einnam.  —  Hcni$ch. 

S84.  17;  Pctn,  n,  3«?. 

89  Ich  war  einmal   in  einem  Land,    da  war  ge- 

schrieben an  der  Wand:    Was  ich  gar  iiicLt 
verhesBem  kund,  das  solt  ich  lassen,  wie  ichs 

fund.   —   Pein,  ü,  »98, 

90  Im  eigenen  Lande  geht  die  Sonne  am  schön- 

eten  auf. 

ÜAber  %tk0  doT  Perser:  leb  (fohe  in  tneitk«n  cigeoeu 
Ort,  wo  ich  niein  i'ijrcnnr  Herr  bin.  PI«  Hebrä«r:  Ja  der 
Freiode  bellt  der  Hund  «ieben  Jahro  nicht.  Bie  Finnen: 
Ander  I<and  —  SobwarKboere ,  otdcn  IjJind — S^dbeere. 
Und  der  JBite:  Bdeser  xa  Hikua  Brotrindeben  oJb  Butter 
in  dttr  Fremde. 

91  Im  ft-emden  Lande  schlägt  die  Knh  den  Ochsen. 

92  Im  Lande  der  Blinden  ist  ein  Einäugiger  König. 

—  Petri,  11,  79fii. 

In  Libjrens  Sandwüatan  st«bt  «in  Mensch  da,  wie  ein 
Thunn,  wie  der  Mammath  dagegen  die  Maus  in  der 
Falle;  und  daber  dor  Uncbmutb  kleiner  M&nnchen  an 
kleinen  Orten.  Dio  Italiener  i  Im  Lande  der  Blinden 
iit  der  getegnet,  welcher  «in  AaRe  hat.  In  Venetien; 
Im  Lande  der  Blinden  ist  ein  Signore,  wer  «in  Auge 
hat.  Die  Nongriechen:  Im  Lande  der  Blinden  kann  der 
Begont  anf  einem  Auge  blind  Bein.  Die  Ungarn:  Unter 
den  BltndüU  ist  der  ächielende  Könljg.  Die  Jluasen  : 
Im  Beicb  der  Blinden  ist  der  Lahme  Zar.  (Rtinsber;; 
IV.  153.; 

Frt.:  Au  pajr«  de*  aveuolen  lee  borffse*  sont  roii.  (Bohu 
I,  €.J 

BoiL:  In  het  iand  der  blinden  ii  Eonong  kosing.  (Harrt- 
bomtt .  /,  7 .   Bohn  II,  399.; 

It.:   In    terra   dl   ciecbi   bc»to   chl  h»    nn    OQohio.     (BüAn 

Fort,:  Ka  terra  doe  cegos,  o  torto  he  rei.    (Bohn  II,  38€:.> 
Span. :  En  tierra  de  ciego«  el  taerto  et  rojr.    (Bohn  I.  333.; 

93  Im  Lande  der  Hoflhung  wird  man  nicht  fett. 

94  Im   Lande   der  Lahmen  ist   das  Einken  keine 

Schande.   —    AUmann  Vi,  4B4. 

Bh  wird  TieLmehr  im  Gegenthoü  der  gtntd«  Gang  inr 
Schande  gereichen. 

9ö  Im  Laude  der  Lahmen  muss  auch  der  Gesunde 
hinken. 

Mao  berichtet  uns  wirklich  jetzt  au»  England,  das 
Hinken  fange  an  in  der  bAhcm  QeeolUchaft  guter  Ton 
XQ  werden,  weU  die'  Prinieeain  von  Walee  hinkt, 

96  Im  Lande  der  Schwarzen  gelten   die  Weissen 

für  Teufel. 

97  Im   Lande    der   Versprechungen    ( Hoffnungen) 

stirbt  man  Hungers. 
ffotl.:  In  hct  land  van  belofte  atcrft  men  wel  van  honger. 
(BarretKitn^t,  J/,T.J\ 

98  In  allen  Landen  beissen  vnd  bellen  die  Hund. 

—  Lehmann,  260,  46. 

99  In  allen  Landen  beisst  der  Hund  und  lästert 

der  Mund, 

SotLr  In  all«  landen  bijten  de  bondcn  en  laatem  de  mon- 
den.     (Harreb<fin«e,  H,  1.) 

100  In  allen  landen  ündet  man  zerbrochene  Topfe. 

—  Simrock,  liXlS;  Körnet  36<5«. 

UotL :  In  alle  landen  xijn  holle  (gebroken  >  potles.  (Rarre- 
boittdt:.  n,  1,) 

101  In  allen  Landen  findt  man  galgen.  —  Beniach, 

1W7.  45;  Pein,  U.  401. 

103  In  allen  Landen  sind  alte  ^^nd  ledige  Töpffe.  — 

P^ln.  11,  401. 

103  In  allen  Landen  sind  hole  Fass  vnd  Kübel,  — 

Lehmann,  359,  r>;  Kifdan,  S17;  S^mrockt  4B80. 

Tunnteiu%  (S9S>:  In  allem  Lande  aint  hoUe  potte. 
(Ommbua  La  lerria  oliae  apectantnr  canea.) 

104  In    allen    Landen    siut    gude    unde   quade.    — 

Tnnn. ,  775. 
Lai,:   Et    booTta^^et  praviif  paaaim   cornoDtur  et  excore. 

105  In  andern  landen  isaet  mau  auch  brodt.  —  Tap- 

pütt,  lü7^;  (hldickmidt,  ISO;  Simrock.  üUi:  Körte^Hn. 
Braun,  I,  3145;  neinattvrQ  II.  n:  Manon,  11*. 


Um  au  Bagaa ,  tcJi  werde  auch  aiiderv&H«  xnciA  Fen- 
kommen  flndes. 
Dan. :  Der  bages  og  godt  brpid  i  ^^mmiNla   Und«.    (F^m. 
dan,,  91.; 

106  In    andern  Ländern   isst  man  wol    auch  Brot, 

aber  daheim  schmeckfs  besser. 

107  In  andern  Landen  ist  auch    gut  Brot  esseiL  — 

Sut(H  ,  273. 

108  In  andern  landen  ist  auch  gut  wone».  —  fr»A, 

II,  S*»;  Tajipiui,  ll*»;  Gruler ,  /.  51.  I'cln,  U,  40V 
Frl.:  Le  col  Mt  bleu  fpArtoui.     (MoMten^  114^ 
BoiL:  In  audor«  landen  ia*t  ook  gH>»d  wosaa.    fBrnm- 

bomee.  II,  7.; 
LaL:  Abd^r*  pnlchra  Tejorum  colont*.     {pkitippi,  /.  L,>  — 
Quaevia  terra  patria.    (Tajipiut  .  11  *' ;  HiHpi»* .  //,  11>V 

109  In   «ücsem  Land  ist  lang  die  Zung*    und  an 

die  Hand. 

Man  verapriohl  viel  und  hftlt  wrsAig. 
Hoii.:  'T  ja  ecD  wijee  ran  bat  land:  lAOfr  ▼&&  tong 
van  band.     { tiarrebomtx ,  II,  7.) 

110  In  dürrem  Land  ist  jedes  Wasser  will 

Span.:  En   tierra  aeca  el  «goa  «ftlobre  e«  btl«Aft.    C 

I.  tii.) 

111  In  fetten  Landen  schwerer  Weg.  —  Pwn,  II,  Mi 

Htttl.:  In  TBtte  landen  nwaro  weg.     ( UarrrbunuT,   //.  IJ 

112  In  fremdem  Land    haben  die   Leut'    'ue  hiil» 

Hand. 

113  In  fremden  Landen  ist  gut  wanckeni  aber  bo» 

krancken.  • —  Peirx ,  ll ,  4<H.  ^ 

114  In  jedem  Land  gilt  der  Yerstand. 

HvU  i  iu  alle  tljden  en   landt^n   eert    mon    grooU 
den.     (Uarntb'jtnrf,  li ,  i.) 

115  In  jedem  Lande  geht   des  Morgens   die 

auf.   —   ttmnsbtfrif  11.  72. 

116  Inn  fetten  Landen  schwerer  weg,  wejr  kein  Gelt 

im  Beutel  hat.  —  Hmiäch,  1078.  50. 

117  Ist  man  erst  ans  Land  gebracht,   wird  seMsa 

mehr  an  Gott  gedacht. 

Moll.:  God  wordt  niet  mer  gedacht,  U  men  »mm,  Uad  pr- 
bragt.    (Jlarrfbomfe,   I,    (i.) 

118  Je  bcBscr  das  Laod,  je  schlechter  die  Wege. 

Fr::    En  Boauoe  boone  terre  et  mauTais  chenun.    (L^ 

roux.  I.  SWS.; 
It.:  Di'bnona  terra  cattiva  atrada.  —  Di  terra  gzAitt  «•* 

tivo  eanüno.     (Panagtia,  364,  Sa.  43,  \.) 

119  Je  besser  Land^  je  besser  Leut*.  —  l?iftt«»9<r.  BT. 

120  Je  besser  Land,  je   böser   (gröber)  Vokk.  — 

HeniAch.  919,  :^!>.  CruUr.  Ul,  äS;  Lehmann,  U,  M.a; 
Lulher'n  Ti«chr.  ,  465  *. 
Pün,:  Je  bedre  land,  Jo  vsrre  folk,    (Fr»r.  <tan.,SKt^ 

121  Je  fetter  das  Land,  je  fauler  die  Leute. 

Dan.:  Fcdt  Und  dwTot  folk.    (Pros.  rf«n. .   17^.;  

IIoH.:  Vett«  landen,  laijc  iieden,     (Harrebomre,  tl 

lt.:  11  pRoae  graeeu  fa  l'uomo  ci^o. 

Xaf.:  Pinguia  ubi  teilua,  piger  hie  aolet  et«*  poi^ 

122  Je   mehr    man  ins   Land  hineinthat,  je  mehr 

kommt  heraus. 

f  Frs. :  Pluatot  on  torre,  plaatot  hora  de  tarr«.  (Ltnmx  ,  t,  3S^ 

123  Je  wärmer  das  Land,  je  süsser  der  Wein, 

124  Jedes   Land   bringt   etwas  anderes    herror.  — 

Einelnn,  4öft. 
Lat.:  Koo  tellas  eadem  parit  omnJa,  Titibaa  illa  cönwut, 
haeo  oleii,  hie  bene  larra  virent.  (Övtd.J   (Srfbold,tU4 

—  Non  opibua  bou»  fama  dator,  a«d  moiiba*  ipclak 
(Sevbold.  .177.; 

12Ö  Jedes  Land  hat  schlechte  Wege.  —  Uoüvntici^.  /W.ü. 

Fn.:  £n  tout  pays  il  jr  *  uue  lieue  de  mauTaia  chmfak 
(Cahitr,  ni.) 

126  Jedes  Land  hat  seine  eigenen  Gerichte. 

127  Jedes  Land  hat  seine  Heiligen. 

Hotl.:  ledea  laad  hecft  xijn'  »itut.    {/larrfkom*^,  II,  7., 

128  Jedes  L^nd  musa  seinen  Teofel  haben ;  der  tob 

Deutschland  heisst  Weinschlauch  und  Sanfaut. 

—  Eint^tein ,  &69 ^  Simrock,  1017S;  Reinsberg   V„  ff), 

129  Jedes  landt  hat  seinn  taud  (Sand,  Weise).  — 

Franck,  ll,  l\^ :  Petn,  ll,  390;  Gruitr,  I,  jO;  Booäikttft. 
J,  4:  Schotlel,  1132**;  Suiar,  613;  Gaat ,  10«S;  £»ai. 
Mn,  408;  Simrotk,  SlU.  Kurlt.  S66i  U.  4ii04:  f|f<a»l<r| 
f/.  70;  Draun.  l,  2184. 

Seine  EigrntbUmiiohkeit  hlnaiehtUch  des  Land««  «»• 
wol  aU  der  Sitten  nnd  Oebrftuobo.  Wenn  Ofl  b«l  L^tämimf 
{11,  19  >  heiaat:  „Jedea  Land  hat  aein  LMad*\  a«  M 
dioa  wol  Druckfehler.  Man  hat  geaalt,  DaatacUUnd«! 
das  reichate  Land  an  Eartoffoln  und  PadaAiej», 
reich  an  FleiaohbrOhe  nnd  Windbeuteln,  HoUa&d 
Schwoll  Ucferleo  die  moift««  Br«imAtil«r.     Z>lt 


1769 


Lan^ 


Land 


1770 


r 


I 


I 


»gen:    Jede«    I^tnJ    hat  lein  OetCts  ttlkd  jtdtf   Hau' 
f«Iae  Ocnfoboboit.     C/tf  Jnj6#r£r  //«  10,) 
Engl.:   Erory    ooiuitrj    bdti   iU    ctutom«.     (Gaot,    10C3; 

JCrj..-  Chjiqus  pftytMMS  «»bota,  (Mat*OH,  SS4.JI  — ^  Oh»que 
p»y»  »  lA  gut»«.    fl'MÄfri«.  40Ö.J 

JToU..'  £lk  Und  bceftsijnib  mAnleTCO.    (ITarrtbomdt,  IT,  €) 

lt.:  Tal  paete,  tal  uaaao«.    (Oaal,  1)>630 

Zat.:  Non  ubiqtie  Mem  decoram  6tt.  fi/a*ton,  S24.>  — 
Suaa  ouictue  moi  toco  «tt.    (üaai,  I06i.j 

Ifori,:  C«da  terra  com  eea  afeo,  oada  rook  oom  »eu  fnin». 
C^oA«  //,  Sil.;  —  (juatttOM  paixoi,  taniof  oottuixict. 
(KorU,  a«ß5.; 

JSfan.-  Ed.  oada  ti«iTA  lu  uio.    (^oAn  /.  99'1.> 
IdO  Kein  besser  Land^  Als  dae,  worein  udb  die  Mat- 
ter gesandt 

<8>p<iM..- La  tiorra  qao  el  bombre  labe,  eaa  «•  ta  raadro. 

(BohH  1.  m.) 

181  Kein   Land  ohne  Deich  und  kein  Deich  ohne 

Land.  —   Pufend^rf,  i,  63;  Kravi.  Pritaltet^^  174,  I  ; 
Graf,  lau.lTS. 

In  allpn  Defchordunngoa  «rlli  der  GrondaaU,  data 
D«ieb  und  Land  xusaiDraeDaehör«!!.  Kein  dafeh  Wa*- 
A«rflat  grefAhrdetes  Land  darf  ohne  tlflieh  •«!»«  powit 
wi«donim  kcla  Daleh  ohD«  Land  i»t  {Vgl.  AufuTe.  Grunä" 
*ätt<  ^Ui  goneine»  dtutMcAen  Pritatnchtt^  Lttlpxig  ll*(^3, 

8.  nr..) 

132  Kein  I.anJ  ohne  Herren  (Lehnsrecht). 

Frs.:  KuUe  teiro  taoi  laigpoear.     (Leroiut,   If,  971.^ 

133  Kein  Limd  ohne  Kriej^. 

Frt.:  KuUe  terra  garts  gacn«.     (Kritiin^er,  €71*.^ 

134  Keonat  du  daa  Land,    wo   man  ftus  Holz  die 

Sdiulie   macht,    wo  man    aus  Morast   Töjife 
brennt  und  den  Teufel  Fannen  (Fanden)  nenn»? 

So  omiohreiben  die  Scbl^wlger  JOtland.  ,,T)w  letzte 
jrotifl  achletwigvche  Dorf  mit  itatülchon  llaiierliofco 
JeitK^it  ChnatiaoBfeldc  iit  Wonalld«  Jenaeit  dea»Kn 
iLaao  dai  Lnud  bpeinnt,  von  d«Tn  maA  In  Schletwlg 
sagt*.  Keonat  da  das  Land  u.  ■-  w.'*  <Vi|l.  Sctkittf^ic 
IlohUin,  Land  und  Leut*  Toa    Oünmrit    Zwiolmn    IB6\ 

8. «;. ) 

135  Klein  Land  braucht  keine  grossen  Scheuern. 

136  Klein  Land,  kleiner  Gewinn. 

JMi.'  KletD  Und,  kleine  wlnst.    ( ffarrt^otndt ,  11,  7J 

137  Land  bliflft  Land,  Land  lopt  ton  Siel  nich  ut. 

—  tVAindd.  nsi. 
13$  Land  gibt  Pfand. 

Span.:  önaa  d«  ««tado  libra  d«  oro.    (Bohn  11,  S3S,^ 

139  Luid  hat  den  Zank^  immer  bei  der  Hand* 

•)  Ftir  dstaeo  BaaiUeer. 
Fr*,:  Qol  A  tarr«  n«  vit  tans  an«nr«.    (Ltrous,  /,  &9J  — 
Qul  itm  a,  gverr«  a;  qoi  flaa  a»  pls  a.    (Cakirr,  n,,) 

140  Land  kann  man  nicht  als  Geschenk  nehmen.  — 

(S.  Lsadpraotf)  —    Graf,  103,  Sl6. 

141  Land  kaufen  und  eine  gute  Heirath  thun,  kommt 

nicht  a!"  '  t-  -■ 
ffuiLr  Liind  i   een  ifocd  faawelijk  doen  gtb«uit 

Qiet  alle  hirmbom^t,  U,  7J 

143  Land,  sii  Baiser,   dör    leg  he  in'n  Graben.  — 

r,old*chinvU .  IRi;  H»«fwr ,  ST, 

143  Land  und  Gesetx  nicht  verletz'. 

Liti,  >  L*«x  et  ra(cio.    (Eratm.  ^6  ;  FhUippi,  l,  235.; 

144  Land  und  Haus  soll  man  fertig  kaufen. 

Frt.:  Od  oe  dolt  paa  bnnn«  tarre  poor  Baalviüa  ■«tffs'or 
lalaaar.  (Leruux ,  Jl,  77 J  —  On  dolt  achapt«r  pais  ei 
raaison'faita.    (Lfrotu,  II,  in.) 

145  Land  vnd  Leut  regieren  ist  arbeit  vber  arbeit, 

so  man  trewi'  i^  ^  .^rr^t.  —  IVfn,J/, 4S0. 

146  Land  will  rü- 

SnifL.  Ha  tbai  hnt  ind  aalt  har«  som«  labour. 

(^•Ait  //,  109^ 

147  Landes  Branch  itt  Lande«  Recht.  —  Kint ,  Hf4. 

Mkm.  Co  •«  mnoliffli  hodf ,  to  t  <i^jA^  «ohodf.  —  Jak  by 
poxoal  cLz(  mrar^  na  to  n«al  priv.    (äfluJtortkf,  US.) 

Lat.f  81  rueris  Romu»,  Koaado  vinto  Bora,  ai  raaris  alibi, 
▼tTl(o  aicnt  Ibi. 

/Ma«;  Co  lif  wlelom  godal,  to  w  ofayea^J  wdiodsL  (C*- 
laioHkv,  33SJ 

148  Landes  Gewohnheit  (Braach,  Sitte,  Weise)  iei 

de»  Landes  Ehre«  —  Etsenkart.  sii:  Eudätm  ,  93; 
Kart»,  Uta  o,  4«». 

Von  d«a  Frvnadan »  dl«  tieh  tu  alnen  Land«  aafbaltcn. 
Et  w<i«t  lia  aa,  siob  d«a  Oawohabailao  vnd  Eachtpu 
d*«  Oft«  tu  tttttcrwerfon .  wo  st«  alfllt  aafllalteo,  weil 
annAgli«b  das  Gaatrecht  so  weit  anagedahnt  w<>rdvii 
kKBS,  das  Land  m  rerpfliehtea,  sieh  naoh  den  dann 
Mth^lurndtn  WfmAjm  an  richten,  obg|«ich  bmI»  den 
■•iehsgaseUan  Imttmaik  winl^  Utt^  6treitigkc*t«o  *of 
•4  lilUif»  WtiOT  iB  »ntfehelden. 


Itit.:  QnAd  t^rrA«  mot  «it,  hoe  terrae  ienp«r  boaOB  e»i 

(laui'Jor/.   11.  ih.} 
Span. :  Dondß  fuerea ,  harii  eonjo  tu  Tietci.    (CaÄur,  ^'.A  ) 

149  Lands  Wise,  Lands  Ehre.  —  tiau*knitnder ,  /. 

150  Leicht  Land,  leichte  Sitten. 

SvU.;  Linrt  Und,  ligfe  saden.     {Sarr«bom*4 ,  11,  7^ 

151  Lieber  Land  und  Leute  verloren  als  einen  fal- 

schen   Eid    geschworen.   —    Blum,  77,   Pwlor., 
IX.  19,  Stmrxtck,  I8d».  KörU.  J676 ;  Graf,  3T4.  478. 

OrandaaU  Wilhelm 'a  von  Hesseo-EjsMd,  naeh  uralobam 
er  tm  Dreiaaigjabri^on  Krieg«  dem  Präger  Pri«dan  niebt 
beitrat,  um  sein  den  Sobweden  ^^ebenee  Wort  nicht  «u 
br«ciieo.  Eine  MOnxe  hat  diesen  QmndeaU  auf  die 
Kaobwelt  gebracht. 

152  Lune  Wiis,  Luns  lar.    (Amrum.j  —  ttaupt.   vm 

905,  %a. 

153  Man  find  in  allen  landen  gut  vnd  bdss.  —  ik- 

nttch,  404.  n  .  IVln,  //,  44&. 

154  Man  kan  einen  wol  auss  seinem  Lande  bringe n^ 

aber  nicht  aus  seinem  Sinn.  —  /vtn ,  //,  4£&. 
156  Man   mues  ein   gutes  Land  nicht  wegen  eines 
bösen  Herrn  verlassen.  —  Windder,  XV,  f. 

Di«  Araber  umpfahleD,  sich  in  keinem  Lande  nieder* 
luUasan,  deeaen  YUrat  in  keiner  Achtung  ttabt,  wo 
aUo  auch  der  Bechtaiohnti  ein  Mhr  nngonugender  sein 
werde. 

156  Man  soll  das  Land  so  bauen  ^  daas  man  darauf 

nicht  zum  Ochsen  wird. 
Düm,T  AUn  ikal  laa  dyrk«  Jord«n,  »t  mim  «t  glennner   at 
djrke  tlg  selT.    (J'rot.  dan. ,  .130.; 

157  Man  soll  ein  Land  nicht  eher  glücklich  nennen, 

bis  man  sein  iStrafbuch  geprüft  und  seine 
Kerker  gesehen  hat.  —  JirjKT*»  CmrerMtm,  V,  lo."«. 
1^8  Man  soll  nicht  nach  dess  Lands  Bitieo  vnd  ge- 
wohuheit  simdigen.  —  Lrhmaan ,  Ho ,  m. 
Lat.r  Jnxta  consactndinom  Cifcnaneoruin  et  AogyptiOruni 
non  tecietl«.     (LeKnurnti,  ?(30.) 

159  Mancher  kann  wol  ein  ganzes  Land,  aber  nicht 

sein  Haus  regieren. 

160  Me   muess  sich  gege    *s  Land    holde  (hälden, 

beugen),  's    Land  heldet  sich  nil  gege-u  eua. 
—  Sutfrmfittn .  14^.  EUf^tHn,  408. 

Man  muss  CcbuDiten  und  Brftnobo  de«  Landca,  tn 
dorn  man  wo'hnt,  iDiUnachen,  wenn  man  mit  den  Leq.- 
ten  anskuaraen  will. 

161  Nahe  am  1«ande  ist  gut  schifTen. 

JlolL-  Langi  bet  Und  la  bet  beet,  om  t«  rooijtn.    (Harrf 
^tme«.  11,  1.) 

16*2  Nasses  Land  bedarf  kein  Wasser. 

£inen  Batrablen  muia  man  nicht  noeb  tnftbr  b«trtlben. 

163  Nicht  jedes  Land  hat  alles   znr  Hand.  —  Ei**^ 

leim.  46$;  Sin:'-    '     ■    ■     '      ,-. ,  I,  aiS7, 
l»t..^   Koaomii  ".    (Ovid^  —  Non  teUue 

eadem  paritc  i  is.mdtr  /.  ll»7;  11,  2^t0i.) 

164  Reiches  Land,  aimtfe  Hera. 

Jl..  n  paee«  graat o  fa  l'uomo  poltrone.    (CaUtTt  3018«; 

165  Rühme  fremde  Liinder,  aber  bleib'  in  deinem 

eigenen. 

Die  ObcrUatitrer:  Lobet  dat  Drantiea  und  bleibet 
dnnnen.    (Kt*nt<>rry  IU,  11 3J 

166  'S  git   viel  Land  und  Lüt,  hat   de  Stammener 

Joggeli  g^seit,  wo-n  er  e  Geiss  g^seh  hat  am 
Hag  frässe^  —   Rvu^rmeuter .  4*. 

167  'S  Land   uf  schwarz  wie  'n    en    Hnet  macht'e 

Wetter  ^let.  fSehaffhauten,)  —  Scftirr»*,  //.  l«s,  15. 

168  Sin  ken  ackert  sich  leicht  and  eggt 

^\.  .  .i<er  beim  M&hen  keine  Schwad. 

169  So  manch  Land,  so  manch  Sitten  (Weise).  —  Fwü, 

/.  4;  U\fadar!  ü,  25.  Luth*r,  1*»  ti,  4)00;  (W.  mr..  4U: 
N  -tt,  Gatä,  lOeS;  UMe^UU.  Graf,  U ,  iRJt. 

Ena  .QiiBt<t««,SOiBaA)r«aftOBi.  (Bahn  Jl.  m 

i, 
]tti  M«Tc,  «nteat  da  eotttvia^s.    (ffintl,  lütX) 

— ^  Ttdea.  atttaut  d«  gvl«««,  »niaal  d«a  ffa)- 

mes  mal  appriaes.    (KrxtHmfftr,  0\)   —  Xt&S  d 

Unt  d«  »ralsea.    (Bahn  11,  SLJ 

Mv'll  »'--- ,,1.1,,. f  riof.n     t*.i*l.        /Tufc» 

11    T 


177Ö 


Landau  —Landesherr 


Landesbat —  Lau« 


♦263  Noh  Ö58  Land^  noh  ösa  Land.    fK'mj^i'er]}.) 

Um  zu  Ragea:  Koch  üt  die  liofahr  Dicht  zu  groa«. 

•264  Sich  zu  Land  und  Wasser  schlagen.     CMij>J 

Dm  Aeu«<ei8te  reraachen. 

•265  Tom  Lande  aus  dem  Schiffbruch  zusehen.  — 

Körte ,  3t>TS, 
Bei  einer  Gefiiüir  in  Siclierhoit  »«in. 
Lai.:  £  .tciTft  ipvctaio  nAufrogium.    (FajiUttt,  71;    ftVtf' 
aanä,  47a. J 

•266  Weder  Land   noch  Pfand  haben.  —  Par^mia- 

kon ,  Hl. 

*267  Wunderbares  Land,  da  gehen  die  Gänse  bar- 

fuss.     fnmtntfitrg.) 
l^andau. 
1  Landau  oder  der  Tod. 

Alu  im  Jahre  17^3  die  dAtu&li  franzüliache  Fcatüng 
Lmadau  durch  die  Prouesen  hart  bedrüuKt  wurde  ,  warea 
dio  Augen  des  ganaeu  trnr«*'""""^>i«'n  VoUca  auf  dioae 
Stade  gerichtet .  da  Fron  r  als  je  bedroht  war, 

w«na  L&adau  ÜüL     Mit  ^^ivirort:  ,, Landau  ou 

la  mort'»   «ULrinte    das   .iu.....,,,..^  uo  Katioualheer  von 
Weften  j^geti  Dcutachiaud,   und  aic  38.  Oecember  so- 
gen iioh  die  VrouBson  inruak.    Seitdem  i»t  d«r  Att«ruf 
pfttlziaiikiaa  VoikaBpriohwort  gablieben;  and  ,iTod  uder 
h&ndau'^  ruft  noch  der  Bauer,  der  kleine  Bube,  wenn 
er  den  foston  KutBchtoss,  etwa*    dorcbsuaetseni   aua- 
•prechen  will.    (ßecLfr,  39i  u.  386J 
•2  'S  ist  überi  mit  Landau.  —  Birlinger.  8J9. 
D.  h.  BS  iet  altes  verloren. 
JLandbettler. 

Laudbettler  seynd  wie  gemeine  Huren,  die  sich 
von  jedermau  eraehren.  —  Lehmann .  i^ .  n. 

ijDromb  soll  mnn  ii«  mit  eim  Heller  oder  Pfenning' 
abweisen. " 
I^andbrot. 

Hast  du  Landbrot,  ao  verlange  nicht  auf  die  See. 
li&adoiien. 

Ltindiken,  Ländiken,  du  bist  ein  Sändiken; 
wenn  ick  dick  arbeite,  so  bist  du  hcht  (leicht )i 
wenn  ick  dick  ege,  bi^t  du  schlicht;  wenn  ick 
dick  meie  (mähe),  so  £nd  ick  dick  nicht.  — 

Ifevtelcr ,  447. 

Von  der  Unfruchtbarkeit  des  Bodens  tun  Wittenberg. 
Dennoch,   tagt  Luther,  gibt  Gott  nai  diesen  Stelaen 
iruten  Wein  und  kOatlioh  Korn. 
Landconfiect 

•Es  ist  Landconfect. 

Bäuerisch,  Landm&dchen. 
Itandesaxt. 

1  Landesart  —  Landessitte.  ~  Oec.  rur. ,  eif. 

Lat.:  Lex  et  regio.  (Steinmeyer ,  46  ;Bindtr  I,  S70;  //,  IßST; 
Httfbüid  t  'J79J  —  KoQ  abiquo  idem  decorum  eit.  (iluinct,) 
(Itin>Ur  ir,  -2345.; 

2  Kach  Landtsart   man    sich    soll    kleyden   vnnd 

frembdes  Volcks  Tracht  vermeiden.  — *  Grutfr, 

in,  71:  Lihmunn,  ll,  430.  7. 
Span. '.  Donde  faeros,  har&s  comotn  vieres.    (CoMi^r,  d4i4.j 
ItOAdesb  rauch. 

Landsbraucb  ist  Landsrecht.  —  Lehmann.  U9,  so. 

Pi'tn,  II,   497;   Simtack,  6153;    Graf,    13,  163.    Brum. 

Die  Hebräer:  Ziehst  da  in  eine  8tadt,  so  befolge  ihr« 
wohin  du  gehst;    Sitte, 


Heimnt, 


Sitten.     In  Sicillon 
wie  du  «ie  tladest. 
Lajüdesgomeinde . 

1  Die   Landesgemeinde   ist    der    grosste  Landes- 

fürst.   —    Graf,  488,41, 

„Das«  die  Mojen  Landtsgemeind  der  grüiste  gwald 
vnd  Landts  Fürst  ein  sollte,"  (ßtumer,  II,  39.J  Von 
den  Ntiidten,  die  kuioeto  Herrn  unterworfen  und  selbet 
Fürsten  gleich  so  achten  aind.  Bei  ihnen  wird  der  Staat 
durch  »eine  nach  den  Terachiedensten  Verfaaaungafor- 
men  abgeordneten  ülieder  vertreten,  ron  dem  die  Ho- 
heitarechte  ausgeübt  werden.  Die  hOchate  Gewalt  ruht 
hier   bei  dem  BflLrger  und  Landmann.     (Tgl.    Blttrntr. 

JI,  m.) 
3  Waa  die    Landesgemeinde   erkennt^   soll   kein 
Kath  abthun-  —  Graf,  Hs.ii. 

„Wasa  ein  Landaggemeind  erkennt,    daii  soll  kein 
Bath  abthun.«*    (Biumtr,  II,  171*) 
LandMeewolmhelt. 

Landsgewobnheit  ist  dess  Lands  Ehr.  —  Leh- 
mann. 314.  4,-  IteniMch,  IfiOS,  CS,  Lehmann,  il,  369.  10. 
Graf,  13.  16». 
Lajadesherr. 

1  De  den  Landeaherm  un  den  Amtmann  Bpreken 
will,  de  mot  de  Stünden  nich  teilen  (zahlen). 
(t3i4enhwrq.)  —  Fr<mmann^  IV,  143,364.*  fiicAn'o^d,  7T5. 


2  Wer  Landesherr  ist,  dem  gebüLrt  aach  dieEr^ 
und  Landeshuldigung.  —  EwmAiirf.  eji:  hum., 
IV,  91;  EiMleiu,  40!i;  Snüet .  iM  ;  Stmrvek  ,  ^l%\  i  l^wf, 
4ö7,  33. 

Dies  Sprichwort  lOAobt  auf  den  Ünt«rec1ll*d  nvteak^ 
aam  awiaohen  L*ndeeherm  und  Lehuaherm.  Ali  Lä^ 
deahcrr  ist  nur  der  anzusehen  ,  -vrelchem  die  Leadiiv 
lialdignng  geleistet  wird,  worunter  daa  feiarUcli*j 
iprechen  der  Unterthanen  veratanden  -wird, 
berm  treu  und  gehoraiuu  lu  sein ,  überall  < 
KQ  bofOfdern,  seinen  Sehaden  sa  Terüiiideni. 

Landeahat. 

in   Landeshut  handelt   man   um   die 
fSchlei.; 

Jetxt  Sinti  dort  wo!  abeneo  feste  Pr«iae  n  tu  ■■  ■iiikr» 
Ortoo.  Die  landeahutet  Wei^enba^k-wajareit  ifamlfst 
frilher  und  stehen  wol  noch  in  gutem  Buie. 

Landesklnd. 

Landeakinder  soll  mau  vor  allen  andern  befor- 
dern.  —   Etior,  I,  49,  113  ;    Putor, ,   l'J.  9i  ; 
6172;  Graf,  518,  261. 

Wenn   aie  ntmlloh  vor  allen    aadtm   tAoibtIf 
(S.  Amt  ÖG.) 

Laudesmanier. 

Landesraanier  —  Landeazier. 

Landeasltte. 

1  Lamlessitt,  landesehr.  —  Franck .   U,    lA»^, 

//.  430;  Lotetulorl  ll,  31;  HtntMck,  81«,  31;  E*$eUn.m: 
Acerrn    phthl. ;    Simrock,    61S1;    Graf,    12,   1«0.    Tim. 
dey.  141;  Uraun,  l.  aUU. 
HoVU:  Lautaeed«  ia  laata  ere.     fDuM. ,  17^  4.^ 
Tit.;  L*afi&nca  del  paeae  non  b   mal  Ycrgogna.     (Ptia^ßU*, 

ssy,  4.) 
Lat.:  Est  regionis  hocor  aua  consuetudo  v«taat«.    ^IVeei- 

ciut,  6^t.J  —  Quod  terre  uioa  est,  boc  torre  ■«cD^erkiMaB 

est.     (Fatlerttehfn,  452.; 
8<;h¥!fd.:   Landete    aeder,    landeta    boder.      ffr#fiMA.44, 

Gnibb ,  446.J  —  Man  mkat«  li  lefwn   «atn  t  LttiH  tr 

seeder.    (Grubt,  WS.) 

2  Wer   nicht  der   Landessitte  folgen    mag,  der 

schnüre  seinen  Sack. 

Xianddavolk. 

Das  ganze    Landesvolk   schuldet    dem   Könige 
grosse  Pflicht  —  Graf,  m,  n, 

LandeBweLse. 

Landeswise,  Landesehre.  —  Schotm,  ii4J*; 
13,  161;  5d»^t'r.  251;  för  Uüntier:  Firn%eni(h,  t,W, 
Frommann,  Vf.  42<j,  69;  Oitfrietiäch  bei  /h(«rm, 

Landfahrer. 

•Er  ist  ein  Landfahrer.  —  Efenn^,  Ü,  S4L 

Xiandfrlede. 

1  Dem  Landfi-ieden  ist  nicht  äu  trauen.  —  ün^ 

hnfer.  105;  JVaycrr.  f.  109;  Büd^K,  4M;  5«mrMi,  CIW; 
Brom,  /,  3149. 

Aus  der  Zeit  da  Maximilian  I.  den  ewi^wn 
den  anordnete.    Da  aber  schon  mehrerei  l^aeir  rorl 
denselben  geboten  hatten,  um  dem  raub»  und  feb^ 
tigen  Adel  Kintialt  au  thun,  ohnun  int  Stand« 
SU  Boin,  ihre  Befehle  durolunuetsen ,  ao  bete 
anf&np^lich    rlele   auch    den  durch   ^■^'*-l»*ttHan 
leoen  Liindfriedc^n  nur  mit  MiatrauBD.   Der  obige,  •! 
wortlich  güwordene  Sat*  besieht  sich  ur«|>r 
die  Fehde  .Mangold'«  von  Kberstein   aom  Br 
gegen    die    Bcichaatadt  NUmberg   1516 — £L     (Y| 
unter  deui  Titel  der  obigen  Bedcnaart  eraebfana&e ' 
von  i.  F.  Freih.  eoü  Fbrrtfrin,  Kordban 

2  Der  Landfrieden  hält  und  bricht  nicht  —  t%»t- 

Inn.  4U9. 

3  Landfriden  wird  nicht  mit  dem  A-B-C ,  sondeia 

mit  dem  Schwert  erhalten.  —  Lehmaam,  313.  tt; 

Tömxmj ,  144. 

*4  Ar  traut'n  Landfrieden  nit  rächt.     fPraalraJ  — 
Frnmmann,  Vi,  119.  347. 
Landgraf. 

i  Hüte  dich  vor  dem  Landgrafen  zu  Hessen,  wenn  i 
nicht  willst  werden  aufgefressen.  —  i'ui^f .,  LL  1. 

Zum  Bubme  der  Ilosteu  ala  Krieger,  von  deoaa  Mm 
alter  Hobriftatellet achreiht:  ,j,Si«  Terbalten  clcbl&aU« 
FJüIl'U  so,  daas  Jeder,  eowol  Fretiud  ala  Feia«  IfeMA 
das  Frftdicat  rechtschaffener  Soldat  laB««n  «iiMa! 

2  Landgraf,  Landgraf,  werde  hart. 

Ijm  preutsiflcben  Abgeordnekenbaxise  b«d»«i«Tte  < 

geordnete  Brehmer  am  19-  Febr.  ism  y  daM  der  Handalt 
nuniater  nicht  selbat  anweeend  «ei ,  «onat  ward*  er  UkR 
anrufen;  „Landgraf,  werde  barkt*' 


1777 


Landgut— Ländlich 


Landiuft  — Landrecht 


1778 


I 


1  Em  Landgut  musa  fünf  W  haben :  Weizenbodeo, 

Wieae,  Weide,  Wasser  und  Wald. 

Ein  aex!htes  W  käonta  4uch  noch  Ton  Kutton  «alii  — 
ein  guter  Wirth, 

2  Ein  Landgut  ohne  Hut  mehr  schaden  aU  nützen 

thut 
E«  lat  sl»Q  dMm  k«in«  Mffiwnde  Gotth*lt. 
EngU.-  Qood  haibandij  Ls  goud  dlrioltjr.     s'Bohn  II ,  39.^ 

3  Wer  ein  Landgut  kaufte  bekommt  Proce«He  ;:u 

(oder:  darf  um  Processe,  Händeln.«,  w.  nicht 

«orffen ). 
Fn,:  Kullo  terre  luai  guerre.    (LtrouM,  1,1'i,) 
It. :  Clii  compra  terrft  »pMie  roU«  oompn  guarra.    fPaua- 

&Ua,  60  t  'Jt.) 

LaJidliooluMklt. 

Noch  ene  Landhocbtit  (mitmachen)  onn  denn 
önnt  üle  Iser,  seggt  dct  junge  Make,  als  sock 
noch  ömmer  kein  Frier  funu.  —  Fi^chhier,  487; 

Frischbter  \  üt'H. 
I^andlokeL 

"Dan  ia  e  Lftndpjookei '. —  r^ndtoii.  4i7. 

•)  Grober  Bauer.  —  Im' jadi«4h-I>oat»ob«D  b«s«io]ioet 
,,.LaDdi'*   au    vifl  ml«  rum  Lftodo. 
£MffL.  Jack  will  naver  niako  a  ifeatlom&n. 
La&djanlcer. 

•E»  ist  ein  wahrer  Laudjunker. 

/V.-..-  C'eit  ua  rad  Fourceaugoac.    (Ltnärof,  l&Sl^ 
LA&dk*rte. 
*  I  Da«  steht  auf  der  Landkarte.     (Schim.j 

wird  gesagt,  um  die  MorkwQrdigkeit  eine«  Ort», 
Oi'ejonitaado«,  B&ame»,  Stein»,  Oobtad««,  fimkt«« 
u.  a.  w.  zu  b«»t«ioLii«ii. 

*'J  Es  liegt  jenseit  der  Landkarte. 
Landkauf. 

Landkauf  kann  man  nur  einmal  widersprechen. 
—  Graf.  toi.  'iu. 

Wenn  belBi  %'--'■•<  -inoa  Gull  oiae  Rttckkaufafriil 
auf  Jalir  und  "txt  ist,  ao  iat  uur  Lnaorhalb 

d»raeIbeD  der   '^  h  beglich,  bat  taaa  aiu  aber 

T«ralralohen  1a«i<'ii,  u.>liu  uicbt  nobr. 
AU/r.:  LaadacAp  do  mejtQA  tia^t  ipa  da  enet  witb  ttdiaa. 
(HkhtAo/tM.  im.) 
Liandkind. 

Ein  Landkind  in  der  Zeit  der  Noth  ist  besser 
als  sonst  zehn  fremde  Männer.  —  Opri .  3T4, 
Ijandkrabb«. 

Wer  eine  Laudkrabbe  verwundet  hat,  und  ge- 
sehen, dass  sie  kein  Blut  gibt,  wird  er  nun 
gleich  eine  Flusskrabbe  verwunden?  t'Sunnam.j 

Wenn  aich  JamaDd   daa  erato   mal   di«  Finger  nicbt 
▼«rbreuntj  wird  «r  dans  «ofbrt  «ine  B«ue  Probe  macbaa  ? 
LancikTun, 

Landkram'  süket  (krinkelt)  woU,  man  stervot 

nich.      fOidvnbfirg.ji   —    Wr»ertntun\i ^  4091 . 

*)  Landwirt bachaft;  aie    g«w<tbrt  daa  alolisf«!«  Ana« 
koniTnea. 
X«luidl&ufer. 

Laudläufer  taugen  nicht. 
Landleben. 

Laudlebea  —  gut  (gesund)  Loben. 

S-r/ftcftl,:  Boudcbruuk  glor  m&agen  UuBI.    (Orvib,  Si.J 
LÄndleln 

1  Lendletn,  Pfendlein,  lasi  ich  dicht  so  bist  da 

mein.  —  Iktn.  W.  43«. 
9  Wei»a  Landl»  so  d'  Tracht;  weiV  SlAödn,  so  d' 

MaobL    (lief 
*3  Nicht  iima  «i  L&odle. 

NAmlicb  wiir^  .      an. 

L&ndUoh. 

i  Ländlich  —  goli&ndHch!     (XfrtMhnm.J 

Aoaruf  dar  SiAdter .  wvnn  ai«  g«wiaae  Ungthorlgkei- 
lau  unl*>r  dar  l&ndlichen  BeroLkaning  erbLiokfliL.     Aucb 
iu  LiUuen.    (VgU  ^riickbitr',  sesv) 
«  I^indlich,  sittlich;  hier  scbeisst  das  Pferd,  hier 

Sisst  «iip  Kuh,  dort  lantt  der  Boll  den  Bass 
}./  -.; 

3  Lüii  -  iich,  sagt  jen^r,  asa  Semmel  vnd 

Uiic.il  ma  finer  Ofengabei,  —  r  rr.  ti. 

4  Lendtlidi ,  sitbcb.  —  Ftatuk,  n,y.  54** , 

Elfirnng.  IH,  lU.  ßmlrt ,  /.  M;  ///,  w  iim.  ii,  4J<t; 
Ukmi^M,  lhU».s  II.  37S,  27.  Sutat ,  €11.  E^mthnrl.  13: 
Lal*nit,rf  It.  tl;  tfucking,  U:  UiOn.  10,  t.  JV««u,  103; 
Oanl.  Uta;  Mäftr.  t,  US;  t^tt^r%m.  499.  Stmrotk.  614»: 
DairriciiXB  8ratoawa«T«s>I,KxiKoa,    II. 


titiHtams.  LnUtr^,  \',  21;  Kirie,  3StJ8;  Üraf,  13.159; 
Uraun,  /,  3I4S;  Jlrnnttferg  //,  70;  Bretlmifr  ErzahUt. 
180*^.  13;  Jf(u<an.SS3. 

^,  Mit  frambden  Moatam  und  Gavrando  saht*«  allea 
hio  imfrctüdan  Lajudo,  daboiin  aber  eiu  Jod»  &t*dt  ihr  Ga- 
wobnlieit  iu  Kliri'ii  liJit ,  dar  aiob  ebrbiiri»  l...ijt  ikftfl«.,Ka4*ii 
und  wax  lonl  tlioh  betiaeri  i.) 

,rSitt«      iAt       L  .icbo     Oingl'v  i.'T 

aich  ll»r  euU.u,.-,  .-..   „u    8ouderliu+i.     ..  ^a 

QeaoUea  Stella   und  aaaaern   Goaetiea  Kr  r* 

leben  aelbat Qaaetaeabacher. "    (Jahn.)   „>  a. 

bau  oder  Wiener,  wie  ench  Oou  der  "■"'>  ..  i   Vt  ir 

•iod  kor«  und  gut  Berliner  und  bf!  <irn  Buf. 

Andeir  KUoaa.  andre  Sitte,  leder  1  >i  r  Haut; 

docb  In  ttnrerdro'i'n-'"  Si'»'-<tta  aiuu  ..-_...  ^^viL^jejat  wir 
Tertraat."    (Die  I»  /««.> 

Böhm.  ■  Kolik  krajäv  ,  j  dr.  —  ILolilc  krajiitr^  tolik 

krojür.    (dfi*iii>f*it/ >  •>-'"fJ 

En^t.  r  When  jrou  are  at  Born«  ^  do  M  Borna  doea.    (Mw 

rin,  a»>.; 

Frx.  A  Borna  oomne  i  Rome.  r^-  '  '  -  -  •  •  Ire 
paya,    antra  guiae.    (Catiier,   i  a 

aea  moeora.  ~  Obaqua  pajra  •  ».•  J 

It.i  Uvun^ae  Tal,  Ca  come  TedrhJ.  (iiwo^  jiv.t  -  Tal 
paaa*.  ul  aaanx*.    (Ottako^tk^ ,  ^».) 

Lat.:  Aa  terra  aorem  rit»  deeel  eaae  triii<<iöm.  (R^Httr- 
tiaM ,  %.)  —  LJberalia  de  alieno.    ('s  ^  )  _  ^81 

Boioao  faerii ,  rooiaao  ririto  nore.  —  Stitia 

caique  |>4itriao   uu<t.     CScyibotd.  ia2.;  i*    ntbU 

aeqai  <  1,  234J 

Pete..-  Ki.  j  obroaai    ~  J»ki  knj,  takl 

objretuj  .hrca^J.    fLothpa,  Öj 

ScAitwd.«-  Mteb  (ikf  u  ««^«ti  dit  mau  koouuer.  (Kiu>din,  9i  ; 
JforM,  SO^  •-'Uan  tkal  a  lande  Uua  aom  ther  oer  aidber. 
(H^ytfräaii,  ».J 

8p0n.f  Eft  eada  tiorra  an  oao. 

r«irAW./  Kalda  ma,  ucnda  wUs.     (d«t«Jlt09Mkff,  SI8 . 

5  Lenticlich,  sitticblich.  —  //a«*r,  llilj. 
Landluft. 

Landlaft  ist  besser  als  SUdtluft.  —  l^ilijijir.  //,  234. 


1  Der   Landmann   bajst,  wenn    <?r    ^^---rt    über 

dem  dün*en  Jkst.     (Riii'Kj  —   i  ii.ii, 

2  Der  Landmann  muss  seinen  Püu^  ....  ..^  ;ühren, 

wenn  es  gedeihen  soll. 

3  Der  Landmann  weiss  nicht,  was  fr  tliüt 

Wie  riel  bat  talner  Ernte  anf  B««  e  Flall- 

aea  und  wie  riel  auf  den  Segas  Uoi 

4  Ein   Landmann,    der   nur   Wei^*  n    säet,    kann 

leicht  eine  Miserute  haben. 

BaU.:    Eon    laodman,  die   maar  alloen  tarwe  xaait,   xiet 
Eijnen  oogst  dlkwljla  mlalnkken.     ( Harre  ho  i»fif,  //,  9.) 

&  Ein  Landmann  hat  nur  drei  ruhige  Nuchte. 
If6kl.i    De    Ukodman    »laapt   maar    drie  geruetc    nacbten. 
(Harrtbomt* ,  II,  »J 

6  Ein  Landmann  ist   immer  im   folgenden  Jahre 
reich. 


Von  douen  .  die 

»  iiv  der  TT 

«pncht 

.irTini 

IC    iiuf   kiif 

niaen   Oe- 
Von 

den  Lai 

IJ   &OUJ- 

mar  linr 

hin  SGLuidt.fi  vum. 
Ein   LandTnann 

von 

Ocbs«n, 

i    .i»rauf 

Scheun' 

H^i 


Zeuge  sein  wider  einen 

101,  Jude  53  o.  6»  und  Kam 


S  Keiu  Lundui 
Bürger,    o 

patt  1.)   —   (Vmi/.  457,  äl5. 
Uh4.;  De  kein  Untnunn  mag  gexujf  ein  wider  einen  bur- 
g*r.     fOaufp  .  1 .  116,  h.) 

Landprang. 

Landprank  haßt  ein  Fortgank,  Landkoep  helft 
ein  Ruggenloeg.  —  Driyrr.  i.  lo;  Qmf.  loj.  *i5. 

Obglaieb  im  friatfacheu  Rreht  tter  Hauairbandel  iLaud 


F  docb    betrieben, 

rier  atatigeftanden 

kgSngtg    gemacbt 

li'>   eimtge   recbtmäaalge 

war.  Land  konnte  daher 


k 


prang )  verboten 
wahrend  (eder  Lau 
hatte,  aTi  geaeti; 
wurde,  weil  fUr  Cir 
BeeltxraT^nderunp  j 
aocb  hiebt  verech<!<i> 

Landpomaranse. 

*Ea  ist  eine  Landpomfru..* 
Baueriaeh  Laadaiidclien. 
Landraiclu 

Landiik ,  man  geldarm.  ^  bwren .  eis. 

Landrecbt. 

1  Ertheile  mir  ein  Landrecht.  —    ITUfWa,  40». 

Ljt.-  Beapoode  milii  Judicium.    CEitflrim,  ¥J9) 

112 


1779 


Landrichter — Landsknecht 


LandsknccbtBeb« —  Landsmann 


2  Landreckt  hebt  gezneioee  Recht  auf.—  Graf.  25.  270. 

Diu    BuiBoo:    Loottenr«oht   g«ht   fUr  iC»pitftnireoht. 

AU/r.z    DaI   Jjuid   rioeht    nfmpl   op   dat  »oriTon   rioeht. 
(f/rtfema,  XXIX,  »,  %i».) 

Iiuidrlcltter. 

1  Der  Landrichter  fuchst  die  Bauern.  —  Globm .  vui. 
*2  Der  Landrichter  richtet  zum    Gut  hm.  —  Graf, 

«7.  ÄO*. 

WAbT«nd  bei  pert^nUcbcn  Klngon  d«r  Wuhuiitz  des 
Bcklauttu  ihis  fUiliiTuitur  <  Kirlcbt  beitimmte ,  yerlingt« 
•i  nicli   um   Erb  uod   Kiffen 

u  8»«be  ^»  GericiiUituiw, 
>  „  __ia:.iuug  wBtr«n.    »,Der  Laod- 

tUhlai  ftuU  tittiiu>u  lila  »u  dem  Gut."    (Linig.  /,  3A7.J 

£t  is  eu  LandacbadeDT   sag*   de   Biur,   as  de 
Kauh  in  't  Water  scheut.    (SaueHm^j 
liUidaohaft. 

Ehrliche  Landschafft  erhelt  gute  Nachbarechafilb. 

-^   llmixch .  804  .  &£. 

LimdAchrap. 

Landachrap  is  beter  &b  Schepelachrup.  —  Scham- 

baeh.  U.  282. 

£■  ist  besser  auf  d6n  Aeokem  (mit  der  •ogtoaaatan 
Bmaobiliarke)  di«  llogengebli ebenen ,  nicht  mit  ein- 
g'ebuodeDen  olnBelnon  Achrea  xasmmmeazaharken ,  als 
im  Scheffel  dio  einieallDen  Konier  xuMntDeiiitbkrat««n. 
Auch  wol  in  dem  Binnft:  es  ist  besser  da«  Getieid« 
selbst  xa  oraten  aJa  aa  kaafen. 
lauidaledel. 

Der  Landsiedel  ist  sich  selber  HauBherr.  —  draU 

381 ,  M)6. 

Will  aa^en,  dasi  es  in  Betreff  der  Vortheile  and 
JReobte,  die  der  Hausfriede  biete,  wie  hinsiobtUch  der 
Störung  desselben  gar  oLoht  darauf  ankomme,  ob  der 
BflireHende  EigestLümer  des  Tun  ilun  bewuhnte»  Hau- 
wm  sei;  data  rielmehr  der  Miotber  oder  dar  P«ohter 
in  eainen  rier  Ffilhlen  ebonio  gut  Hausfrieden  huba, 
als  wenn  ei*EigentbUmer  sei ;  dass  er  als  Miether  sogar 
gegen  den  EigentbUmcr  alle  Hansrechte  gebrauchen 
kOuue,  wcnu  dieser  es  sich  einfallen  Ueaae,  ihn  in  aei- 
ner  Wohnung  au  bel&stigen.  (8.  Haus  299  und  Haus- 
frlode  3.) 

LandakneolLt. 

1  Aller  Landsknechte  Mutter  ist  noch  nicht  ge- 

storben. —  E%nt{ein,*mi  5imrorJlf , 6173. 

2  Ein  barmhertziger  Landfiknecht  ist  für  Gott  ein 

Märtyrer.  —  Pein,  U,  167. 

3  Ein  Landsknecht  allzu  kurtz  verbauen,   hupfft 

als  wie  ein  Alater  in  der  Auen.   —  fiuutr,  iS, 

4  Ein  Landsknecht  muss  drei   Kriegszüge  thun, 

ehe  er  ein  ehrlicher  Mann  wird. 

Naoh  dorn  ersten  Zuge  scill  er  4U  Hause  kommen 
und  »erxissena  Kleider  suhaboo,-  nach  d«m  «weiten  acli 
•r  au  Hause  kommen  uud  eine  Schramme  auf  einem  Ba- 
cken mitbringen ,  viel  von  Stürmen ,  Schlachten ,  Bchar- 
mützeln  u.  s.  w.  xu  sagen  wissen ,  durch  die  Schramme 
aber  beweiien  ,  das«  or  ein  Landsluiecbteseicben  bekom" 
me&  habe.  Und  beim  dritten  mal  soll  er  auf  einem 
httbiohen  Gaul,  wotdgcputtt ,  nach  HM,usß  komtnon,  uud 
d«n  B«ntel  yollar  (ield  mitbrinf^cu,  daas  er  ganxe  Kro* 
nen  als  Bentopfeunige  aufliulhcilen  habe.  (Vgl.  Soi- 
iiatf Hieben  im  Dreitsigfdhri'jtn  Kriege  ^  in  den  OrfHido^ 
im,  1S59,  Nt,  30,  und  Krie^fs&rdnuntj  zu  Waater  und  iu 
l^nnrtf  von  AJnm  JungUanit  von  der  OlniU,  KOln  t'i^H.) 

b  Ein  Landsknecht  rausa  Spitzen  von  Badnägeln 
verdauen  können. 

6  Ein    Landsknecht  soll   stets     bei    sich   hegen : 

schön  Hur',  langen  Spiess  und  kurzen  Degen. 

7  Ein   Lan<lsknecht  >Tid  ein  Beckerschwein,    die 

sollen  allzeit  voll  seyn,  denn  sie  nicht  kön- 
nen die  Zeit  ausrechen,  wenn  man  jhuen 
wird  die  Kehl  absteolien.  —  /Vir»,  ///.  5. 

8  Ein  Landsknecht  (Lnnzknecht)  vnd  ein  Becker» 

achwein  wollen  allzeit  gemästet  (wohl  gefut- 
tert) seyn.  —  GuUei-,  III,  ei:  Henmh,  aa7.  68;  Leh- 
mann, ri,  376,  4;  SuUtr,  S7;  SaUcr ,  102,  Körte.  3683.' 
üraun,  /,  2153. 

Bei  Si4for  mit  dem  Zusat«:  dinweQ  sie  niemals  wissen 
nicht ,  wenn  man  ei«  wflrgt  oder  nied«r«lloht.  LanJs- 
koeebte  oder  Lausenkneolit«  nannte  man  im  1.'%.  Jahr- 
Londert  die  Mietbetmppan ,  wcicho  FUraton  in  Erroan- 
galaqff  «tebender  Beere  in  Sold  uatjuion,  wenn  ihre 
Vaaalieii macht  au  einer  Fehde  nicht  hinreichend  war. 
Ibre  WalTea  wari*»  iichwort  und  Lanze.  Hubiild  die 
Febda  beendet  war,  wurden  sie  ontlaaiien  und  aben- 
teuerten darauf  lo  lange  im  L«nd«  herum,  hiatie  wie- 
der angcwurben  wurden. 


d  Es  sind  nit  all  landsknecht,  die  lang  spien 
—  franck,  tl.  S9*;  Tapfnut .  129*.  iVfn.  U, 
mann,  U.  139.  104:  Sxmfock,  6174.  Körte,  UA 
Braun,  l.  mi:  Cmhb.  373. 

Die  Huseen:  El  sind  nicht  aOle   He]d««k 
Sc btrpe  tragen.     ( Rnnti:yeTir  I V ,  IB.)     (8.  Ji^vr  44  — (T, 
wo  es  Reintterg  IV  statt  ///  lieiaa«a  aoU.) 
lioit.:  Het  zijn  al  geene  lanskneobien,  dis  lAUge 

dragvn.    (Hambomte,  II,  8.; 
Lat.:  Mulii  Thyrsigeri.  pauci  Baccbi.    (Kraan 
tJng.:  Nem  iiilnd  Cr,  ki  oldalba  sror.      (O^al,  H 

10  Landsknecht  ins  Feld,  Bawren  hinter  den 

vnd  Burger  auHT  den  Wall.  —  FHri.  H, 

11  Landsknecht  verkauffea  jbre  Uaat  rmb 

Geld.  —  Pi'in.il.iii. 

12  Landsknechte  bedürfen  keiner  Katven»  tie  hm- 

nen  wol  selber  mausen. 

13  Landsknechte  haben  zur  Arbeit  kminme  Fing« 

und  lahme  Hände ^  aber  zn  Hausereien  um 
Beutebolen  sind  alle  krummen  Ifändegendc 

geworden.  —  G.  Freitag ,  Oilder  nux  der  d^ta«km  Tflu 
gangenhcil,  II  ^  fi&. 

14  Landsknechte  lassen  nichts  liegen  aU  Mählil«iDe 

uud  glühend  Eisen. 

Bali.:  De  krijgera  laten  niete  achter,  dan  dat  b«a«lllg 
of  t«  awaar  ia.    ( £farr*bomee ,  I,  410  bj 

15  Man  findt  selten  ein  alten  Landsknecht.  —  fmiL 

üt'ylbucli.  CCXXX'*. 

16  Man  zeucht  vil  Landsknecht  auff  mit  einer  Tan- 

nen voll  Buttermilch.  —  Htniteh,  STJ,  6J;  hwv 
IU,  10. 

17  Wo  die  Landeknecht  aiden  vnd  braten  Tod  d» 

Gaistlichen  (Pfaffen)  zu  Weltlichen  saeheB 
(Dingen)  rathen  vnd  die  Weiber  führen  du 
Regiment,   da  nimbt«  selten  ein  gut  end.  — 

Crw^er,  JJl.  116.  Uhmaun,  439,  Bl;  Pertri ,  tf ,  mt .  Ijä- 
mann.  It.  883.  317,  SiUaifiiHtuM ,  4S;  Körte.  3683*.  L  .<W- 
ier  ,  Ähatta  ,  1854-S5.  S.  256. 

Alte  Inschrift  in  der  Drachengasae  m  Strasburg (UI|V 
^  In  den  Strutduryi^r  lie^cfiichten  {S.  67 J  beiss«  «s* 
,.Im  angegebenen  .fahre  sah  es  im  Klaaaa  tranng  «M 
K«  lag  groBsenthells  rerwastst  durch  Krieg,  welebit 
die  ätreitigkeiton  der  katholischen  aud  proi«ataatlaifesa 
Domherren  des  hohen  Stifte  Strasbarx 
und  wobei  die  biscbOflichen  und  lothriogj 
knechte  das  arme  Landvolk  acbweur  bcimva« 

*18  Er  hat  in  Landsknechts  Bett  geschlafeü. 
Auf  d«r  Erde,  unter  (reiom  Himmel,  es 
keine  Federn  in  den  Haaren. 

•19  Sich  Wie  ein  Landsknecht  schlagen.  —  K6tu,tm, 

Dio  Landsknechte  seicitneten  aich  durch  Tapfadaa, 
die  sehr  hAufig  au  Tollkühnheit  grenzt«,  ana  ;  tJe  «tna 
aber  nicht  frei  von  Grausamkeit. 
lLiaii(J»kB0chtaeh*. 

Lsndsknechtsehcn  werden  im  Meyen  gexniC^ 
die  wehren  nicht  lenger  denn  der  Sommer. 
—  /Vrn,  U,  431. 
Lat.:  Atense  maio  onbunt  malae.    (PhiUppi,  ff,  }4C 
Landaleute. 

1  Landsleut,   sohandslcut  —    l'rrmck , 

IL  430;  LaUmAoTf  ll.  11 .  KärU,  M84. 

2  Yül   Launtalaid,  väl  Hantafida.     (si0ttnmart.j  — 

Fiiwimch.  II.  TW.lOl. 
Viel  Landsleute,  viel  UandifOII«f. 
Landsmaiin. 

1  Besser   einem   Landsmann  die   Schuhe   pttUcBi 

als    einem   Ausländer    die    Faszie    kiitfea.  ^ 

Dan.:  Bedre  at  ftrygge  sin  Undsioana  sko,  cnd   k7«ae  «a 
ndtwndings  f0dder.    (Prot.  dan. .  .v.vs.  i     rn«  naa^  ifcaa 
•inam  Landsmann   aber  aucl:    '  ^p 

Ooke«  thue ,  und  «Inom  Frem  ;  , «« 

B«*»«««  tbue:  Man  giar  «n  J)a.i^uu. .,.,....  ...  „....«,1 

vü  haro  godt  af  bam ;  og  en  «kaU  mk  man  mi  ^U  h<Tf  «Ml 
af  bam.    fPror.  dttn,,  107. J 

2  Blif  gesund,  Landsmann«  wrnn^t  denn  ok  S(l* 

kelforkeu  hagelt. 

3  Latidssman,  schandssmann »  wrv  =  e*   .i..  ^ 

schweig.   —    Agnrata   /.  39;    Ft  •  i». 

ntiffl,  3»";  hVMiPT.  /.  M.  Ihtri,  U,  i..      ,.._ x-^^ 

SiUvr.  613;   KiMchta,  40»;    Simt^tkt  ftatft;  ClHC,  IBI 
u.  4£»S.  Criif.  457.  St«. 

Bei   TftnMciM»    {ttt)X    l«ll4MUkMin   —   inTillldlgiMtH 
«Muliie  d«  doooH   fit  coaiKm»«iia   «&«»,)     31«»  im. 


1781        Land«;  Prediger — Landstürzer 


Landtage  Laug 


1782 


%«loli«r  tmi  ketmt,  k^nn  uu  •httu  uod  sohiaHen', 
d«lier  ancili  der  atia  «nitiffr  H«)ni*t  waigen  Ir^cndsinei 
VorgehsDi  FlQchtifit^eirordene  in  der  Fremde  lo  latige 
unnDcrefoebteo  bleibt,  bi*  ein  Lftodtrakaa  mit  ibm  aa* 
»■Ol  man  tri  tri  utid  aber  ihn  tirtbeiU,  Diofl  Sprichwort 
serTjillt  cititODilioh  iu  »wcl  Theiie,  wotqd  der  ewt« 
•e(ft,  dai«  uns  dar  »m  ertten  In  Uaohre  brin(tea  kAnn, 
der  un«  genan  kennt,  während  die  »ädere  HUfte  den 
wohlmeiDeadt^n  lUtb  «nthilt,  aicbiohne  Noih  ein  D«ch- 
llieiJieroM  Urtbnil  kq  fAllen.  HuhAudemenn  =^  wi<r  einen 
luidern  in  Schande  briag^eo  Itann ,  gieichTiDl  ob  mit 
Bucht  udur  Unrecht. 

ifo//..- L«ndsroAa,  acbandtman ;  ve^t  gij  w»t,  xoo  twüg. 
(ttarri»boiWf,  tt.  1.)  —  L«Dt«mao  ,  tchBaUunaa.  (Pn^r, 
eomm.;   rvnii.,  17,  li.JI 

Lat.  t  Contermuen«  prodit  hnminera.  (ttimirr  II,  570; 
Ki»*Uin,  40^ J  —  Set  i>atriotft  meut  inr»  seandala  dicera 
prvniptue.  (frut.  eomm.)  —  Fit  rnda  ouJ|>a  aota  nar- 
r»nte  neo  patriota.  —  Bcandaia  non  not«  mAoifocta  meo 
patrioU.     (  FtUlf rtleben ,    i6'L) 

4  Wer  da  kommt ,  der  Landsmann  ist,  der  nimmt- 

den  Kauf  in  Jfthresfrist.  —  Graf,  km  .  v2T. 

Einbelmifcbe  Laodeleula  li«beD  vor  Fremden  ein 
NAhcrr»cht.  (S.  Kinwohaur  3.)  „Welcher  kuoipt  der 
lantmann  iit,  der  ma^  in  den  kouff  nem  in  Jara  fritt,*' 
(Htlutnrr.  r,  16«.; 

5  Wer   einen    Landsmann   bei   sich   hat,  d^r  hat 

einen  Sack  voll  Dreck  bei  »ich.    (Twk.) 

6  Wer  einen   Lnndaraann  findet ,    der  findet  das 

Vaterland. 

Ddm.:   At  find«   laademaend  t  frnmmad«  Und,  er   ligeaora 
at  eee  tederoelandet.    (/*roß.  <f<i«t.  V**<J 
Landapredlffttr. 

•Ks  ist  ein   Landsprediifer. 

..lob  bin  ein  laudlaproditfor,  icb  Itann  «in  predtK  aoH 
einem  ermel  ichutteln. "    ('/'iiw'^t  ScMi/nftf,  LXXIIII^) 
Londatrasae. 

1  Auf  der  Landstrasse  wichst  kein  Oraa, 

HoH.:    Up   een'    itebaanden    wei;   ^roakt  geen  gra«.     (Bahn 

2  Eine  breite  Landstrasse ^  ein   schiffbarer  Flnsi 

and  mächtige  Herren  vertragen  sich  selten 
enaammen. 

Die  letatam  laohen  die  Horrichaft  der  beldoo  «rtieni. 

Fr*.!  Cn  grand   oherain,    une  grande  rkvi^re  et  nn  grapd 

Seigneur  tont  troi«  tnatiraie  vuiftin«.    (Kntttmfirf ,  13t ''J 

3  Eint»   Landstrasse,    ein   grosser   Fluss   und  ein 

grosser  Herr  sind   drei  ichlinune  Nachbarn. 

(8.  Ding  46.) 

4  Gehe  die  gemeine  Landstrasse;   es  kann  nicht 

jeder    auf  dem  Seile  ^chen.  —  Simrock,  £117; 

Steifvr,  4j»0;  Eiitinn,  409,  Kraun,  U  SlM. 
/V>nt. .-  Nio  deixoe  camtnho  por  aulho^     (Böhm  I,  294.) 

6  Landstraaa  ist  oft  krumm,  führt  aber  nicht  um. 

D.  h.  ai«o  kann  auf  dertelbeo  nicht  irre  freheo. 
EngL:  Tbc  high-way  ii  uewat  abuai.     (Böhm  II,  11.; 

6  Landstrasse  ist  sicher,  Holzweg  gefährlich.  — 

fMn,  n.  430:  Ueni9€h.  1011.  U:  Bitelein.  40»:  Sim- 
re^k .  61T6. 

7  Man  kann  auch  die  Landatrasse  verfehlen. 

8  Wer  auflf  der  Landatraaa  wandelt,  der  ist  sicher; 

wer  auffm  Holtzweg  ist,   der  reiset  mit  sor- 
gen.  —   Lfhmanm,  407.  54. 
fri.r    II    a'eat    qne    d'allrr    le    «raad    oberaia.     (Lrrour, 
//,  V7.) 

9  Wo  die  Landstrasse  fehlt,  nrntt  man  Fosswege 

einschlflgen. 
*  10  Hleib*  auf  der  Landstrasee. 

iMt.:  Kxlra  vlam  »nn  defleolaa  pabUcAOL    (Bimder  i,  4R9; 

it,  losi,  st^bou,  16*.; 
*il  Er  ist  von  der  Landstnissc  abgekommen. 

Benodet  «ich  auf  «ineai  falteban  We^. 
Iffundatrei  clian. 

kWtT  iht»  lündstreichcn  gewoHiit  ist,  dem  wfcchst 
kein  SilzeHeisch  mehr. 


l»aadt««. 

1  Landtage    sind    GeldtJige,  —  muehrnad ,  m.  »64; 

Grnf.  498,  105;  Dahlmann,  Die  Poiiltk,  3.  Aufl. ,  S.  124. 
Slryk ,  Dl*  milit.  collecta  frontine. ,  /,  lt. 

Die  Berufung  dar  mittelaUorljchen  LandatAnd«  g»- 
tohah  in  der  Begel  nur  wagen  8lfliierbedarfa. 

2  Neuer  Landtag,  gewisse  Steuern.  —  K6rio,i6ii, 

Simrock.  6178.  Graf.  498.  104;  ßtinm,  I,  JIM, 
Lajtdtacen. 

•Er   landtagt    herum.     (8.  LetebAken.)    —    Fritek' 

bxer*.  2M1. 
Er  treibt  «toh  anbMohiftigt  unhar. 
I*andvoBlt. 

1  Ach  war'  i  Landvogt,  wie  weit  i  d'  Bure  strofe; 

wie  weit  i  d'  Lüt  siwinge,  da«9  s'mer  müetstid 
Geld  ia  Hüs  bringe;  wie  wett  i  d'  Lüt  bocko 
ond  ene  ^a  Geld  onder  de  Negle  vöru  drocke. 

—  5ti<«nvuiutlrr,  30;  EtSfilmn.  409. 

Aach  diee er,  auf  BedrUeknog  hinauagehonda  Wttnaoh 
hat  aeioe  Eatatobung  in  dem  alten  Landrogtel>W»MU 
der  Schwel». 

2  Die  Landvögte  haben  der  Schweix  die  Freiheit 

gebracht  und  werden  aie  wieder  darum  brin- 
gen. —    Hirchhofer,  106,  107. 

Dai  Landrogtei-Weaen  war  den  Sohweiaem  ilet«  «Ja 
gnja»««  A«rg»rniai.  und  e«  kncmta  daher  ntoht  fühlen, 
daa*  die  Vuitcaüimmo  und  der  Volkawlta  daa  ätrtiben 
und  Thun  der  Landrögte  in  Sprichwörtern  in  rliarak> 
teriairea  «achte.  Die  LandvA^rt»  Ueiiler  ttnd  ander« 
aeineagletebea  brachten  die  J^reiheit,  weil  da«  Volk 
ihrer  Tjrraiuiei  mod«  war. 

3  Thu  pfad,  der  Landvogt  kommt.     fSeheeit.)  — 

Ktrdih  1-7. 

Man'  t<L*dor  ofemeiuen  Uerrachaften  nictaaten 

ihre  8''  • -,  V..!!.»'  »ult  achwerem  Oelde  eritau- 

f»n  und  a4ik!iMi   .4iii  ior»,    als   wie   «ie    in    der 

kürten  Zeit  ihrer   \  lo)  Geld  erwerben  konn- 

ten ;  daher  im  Thni  •irnende  Zaraf:  Thu'  pfad 

a.t.w.,  d.  h.  Thu^  tjuaucli.  aai  vurtiohtig,  lava  niohi 
■eben .  dae«  da  Vermögen  baat,  oder  der  Landrogt 
Borbi  dich  darum  an  hrtngeo. 

XfOjadweg'.  ,    y,      . 

Der  Landweg  heff  fnrslUoh  Geletde«   (8.  Hirt«.) 

—  jVormuriA,  IS,  10;  Graf,  497,  »6. 
Ziftndwehr. 

•Das  geht  über  die  österreichische  Landwehr! 

Batatand  im  dvutecben   Bofroiungakrlege,   und  wird 
angewandt,  lun  aaiMrordentliahe  Langaamkeli  an  acliil- 
dora. 
Landwetn. 

Hör',  Landwein,  kannst  du  achwefgen,  ins  Rhein- 
fasB   sollst   du    steigen;    willst    ilu    mich    nur 
nicht  melden^  acht  Groseben  sollet  du  gelten. 
Xiandwirtb. 

Der  reichste  Landwirth  der  beste. 

Wenn  er  hinreloheudee  Betriebskapital  hMiUt  und  ■• 
■weekinfttaig  an  <rerweadea  Teralaht. 


PI. 


•l' 


A^-rn  tiim  nir.jm  P.-iutrnretaeer,  Sahaa- 
i^r  M^na,  ala  ein 
.  an  eiti  hertim- 

iho  «lila  ar^di,  a  bratra  afkde  «i«DaJd«i 

faclliaa    d|«-e«,  qoaiu  paUrtenlllaa  flu 


■  1«  ewledai  ««tafea,  a  aitfdxl*  almajdal« 


(*■ 

tr«iii.    ^ 
LandatClravr. 

•E«  i*t  ein  LandHturyer. 

8<i  wardaa  rHiN*r  in  «ibigen  Gageodan  D««t«oVUa4a 
Um  Vagabandaa  gcaaaat. 


kat  iat  (ank  un  smärig,  sä  de  Kerl ,   do   stohl 
he  Seilgoam  nn  Brcgenwurst  ^  —   A>m,  sis. 

I  •)  Wurtt  ans  dem  Gehirn  dea  Scliwain«. 

2  Diet  lange  heft,  laet  lang  hangen. —  Schoitel,  llÄ»^. 

I      'S  Es  ist  nichts  so  Iwng  und  breit,  man  kann  da- 

f  von  das  End'  abgthcn.   —  Simrotk,  i9l85. 

4  Ist  es  zu   lang,    so  schlag*  den  Zipfel  ein.  — 

Eixt'lein,  659 ;  Simrock.  1212V 
6  Je  Jünger,  je  bnsa.  —  fi*Wna,4ia. 

6  Je  l&nger,  je  (so)  lieber.  —  EiuitHn,  410. 

7  Je  lltiiger,  je  mehr.  —  Pürirm.  4io. 

8  Lang  un  alauk  un  Ivldeltminnugaug,  sagt  Hiid« 

delbeok.     (Ht-cUrnhurgJ   —    Hiw;i'r,  4SS. 

9  Laug  und  nthn  tuugt  nirga  nan;  kurx  ond  dick 

geit  au  •  Stück-    fWutmUnven.)  —  Btriingvr ,  isa, 

10  Lang  und  aehwank  hat  keinen  Gang.  —  «man, 

/.  tis»« 

11  Lang  un   »cli  -,  koert  un 

diekhrRt  1  .  aken  vom 

Middclmau»  \v,au  fiirUHi  MiU>- },  iliit  ziert  de 
Sirnt*».  (ttunmj  —  Fui  SMtt.  Firmcntch.  I.US.iO: 
A»cAil/«jraHt  hei  .Vtmnodl,  cm,    Kirttf,  S0«7 .    tuArnr««!. 


I.  4«T, 

ta  Lftl>eck 
Oe^all;    ke>t 

Ktu«  yikt. 


^1  aoial  Hat  kSn 
«von  «o  na 
r'    dat  makt 


dU& 


BMI 


1783 


Lang 


Lang 


im 


JjkOg    UOd    M:lÜjaiiC  -rj  »     kOtX    OD 

dick  0«a  onge»«hc'.  mAkt    Stit. 

(Bftcltt)  kis  Gtfkli,  kurt  ^  kur  )  un  dikk  h«t  kin  Ge- 
•ekikk  ,  an.  Mi4kea  yob  d«  MiddeLmaut  geit  «m  Wftcker- 
•tca  »Üwer  de  fiU»ot.  fi>i>n»»n<iiif»,  r/.  425,  ifi;  i-V- 
nwnf'ci,  /,  297,  3€.J  Aa«h  der  Mockleubargrr  liebt  we- 
d«r  die  lang  mnfj^aebo«««!«» ,  nocit  kvrze  dicke  For> 
aeo;  Ti>)^vef  *')  ^'*&  tnifierMAt,  acb,  d*t  eiert  de  giuu« 
JStrAt.  ■  (JJutnäiit ,  II,  U\.)  In  Jterlolui:  Lanff  and 
•iukk  bi*t  Veigangi  kaort  od  dick  biAt  kAin  Geschick, 
«a  MlAken  (ICtdchen)  ron  der  MiddelmM«  geit  &in 
wAcketc;«]!  «hiim  d«  8tf*te.  oder:  dAi  ftllene  «irt  de 
Stiste,    C^nneHfcA,  ///,IW,  S5;   IIW*f«,  73,  195.J 

12  Lang  vnd  frisch,  klein  Tnd  plirrisch,  fett  md 

fröhlich f  bleich  vnd  herrisch,  hrann  md 
vtoltz^  schön  vnd  nä-rrisch,  mager  vnd  traw- 
rifif,  rot  vnd  mürriBch.  —  Facet.,  »i. 

Zur  CbArkktcHttik  det  weiblichen  G^echJeehU  io  Be- 
treff de»  ElDlla««ea  dei  KOrpen  ^aX  dMm  Cbxnktet, 

13  Lank  du  11081],  hett  kin  Gefall.    fV^^^'^'^gJ  — 

Wt$eTTatung,  4011;  Bueren,  795;  Htaukaleniler .  I,  koek- 
detätch  bei   A'örle ,  3688. 

14  Wat  dem  ene  lang  ess,  ess  dem  angere  moss  '. 

{Duvttdorf.J  —  firmmich, /,  43».  lt. 
')  Mfte»,  cuaimend,  pnatend. 

16  Wer  lang  hat,  ksst  lang  hingen.  —  ßiwm.sia. 

liiickwif.  244.  t'i/M-tni».  «10;  .v^i^rr,  44«:  Simrvck,  6184; 
Jförif,  6750;  Örauii.  /.  2lSfi;  lla«»on,'3ei;  /n»tA^ter,  488; 
Fruchbier  ^  SSifJ;  üoirtici,  141 ;  tat  AUmark:  i-VAa-mn,  54; 
rar  Köln:  H'ryd«n.  ///,  12;  für  Mald^ck:  Curtze,  355,  511. 
Wird  von  d«m  gvtagt,  der  mehr  h*t  »1*  eis  auderer  tuid 
daiier  auch  weit  mehr  Aofw&nd  in  £leidanjg.  in  £>«en 
tmd  Trinkra  macben  kann.  WabreciieiaUco  ron  der 
JCleidong  der  Alton  hergenomnien ,  weil  die  Beloben  UU' 
gere  Schleppen  an  de»  Kleidern  trogen  al«  die  Armen. 
(8.  Fnt»  164.)  —  leb  will  hivz  an  einem  Belapiel  zeigen. 
In  welebei  Weis«  ioh  hocliUeaUcbe  and  mnndartlicUo 
SpriehwOrter  gern  bebandelt  lültt« ,  wenn  e«  mCtgliob  ge* 
veacn  wAre,>  Die  Auefnbmng  scheiterte  aber  einmal  an 
dem  Umatande,  da««  et  inganxDeaii«bland  keine  QueUe 
gab,  aus  der  mir  bitten  die  erforderlicbco  Hölfaarbei- 
toT  onterbalteu  werden  könneo,  und  meine  Zeit,  von  der 
phTiiaehen  Kraft  gana  abgeaaben ,  dazu  niobt  anareicht. 
Dann  fehlte  |  aber  auch  Im  dem  Beginn  d««  Dmcka 
noch  Tiol  dea  Material»,  das  inswifoli«n  ingftdiuckt«a 
Sammiungen  erachico,  in  noch  grOeseraoi  ICaaae  mir 
handacbnftlicb  eugegangen  iat.  Ana  diesen  Granden 
war  und  iat  ea  nicht  möglich,  die  ZuaammenateUung  in 
der  Ton  mir  gowitnechtea  und  an  diesem  Beiapicl  Tcr- 
aasehaiUicbten  Weiae  auszoführen.  £a  musate  vielmehr 
flie  faoehdeaUche  Faaanng  allein  stehen ,  und  die  mund- 
artUcben,  so  weit  sie  STirAiiihabino  gelangen,  mnaatsn 
aJpbabetlach  an  einem  andern  Platze  eingereiht  werden. 
Daa  obige  Sprichwort  lautet  in  Aachen:  We  et  lang 
hat,  de  let  et  lang  hange.  (Firmenich,  J,  i'H,  145.; 
In  Ammra :  Di  IMar-tlnng  h^ ,  ]6tet-t  Inng  hiuge.  (Bauptt 
Till,  351,  14,;  In  Driburg:  Wai  Itkn^  hett,  Ictt  lang 
hangen.  (Firmenich,  I,  3«Ji'',  afl.;  In  DOxcn;  Wk  nt 
Innk  hat,  IM  et  lank  bange.  (Firmmieh,  /,  484,  »7.; 
In  Düsacldorf:  Wtt  et  lang  h&t,  lött  et  lang  hftnge;  wA 
et  noch  l&nger  hat,  dft  icbieppt  et.  (Fimtfnich,  I, 
43^,  12.;  In  Quttiugen:  W Ar  lang  he t,  let  lang  beogon, 
(ScftambacJi ,  I.  226.;  In  Hildcsheirn :  Wer  b^nk  hett, 
»ett  lank  bengon.  (Firiti^nich .  I,  l^f> ,  6.;  In  Meurs: 
Wen  et  Unk  bot,  de»  lütt  et  lank  hangen.  (Ftr-mci^-A, 
/,  4U1  ,  4V.;  In  MDuatcr:  Weil  lang  liel,  lOt  laug  han- 
gen. (Finnenich,  I,  •20»^iT.J  In  Nürnberg:  Wer's  lang 
bAnt,  lAaBt'a  lang  henken.  (Fronttuann,  Vi,  41«,  S6.; 
Im  Oberbars:  Wer  lang  hett,  lett  lang  bADuen.  (Lokr- 
rMg*t,  I.  K23.;  In  Oldenburg:  De  laug  hett.  let  läng 
hangen.  (Frvmrnann,  IV,  143,  331;  EicAtcaltf .  1153; 
Finnfnichf  I,  ^33,  53.)  lu  Ovelgünne:  De't  lang  het, 
de  Itit't  lang  hangen.  (Firmtmch ,  ///,  'JS,  %\.)  In  Reck- 
UagbAuaen:  Wo  lnuK  giei,  latt  lauk  hangn.  {Finn*- 
micfi ,  I,  373.  <ä.)  lu  Scbwcrriu:  De  lannk  liett,  lett  lanulc 
beng'n.  (Firmmich ,  l,  70,  lO.J  In  Steiermark:  Wer 
lonnk  bod,  loait  lounk  henkan.  (Firmtm-h,  II ^  765.; 
|ti  äleudal:  Wer  tang  het,  lütt  lang  bangen.  (Finnt- 
ntclt ,  ///,  133,  6.;  Auf  Sylt:  DÜrdt  brfid  luM,  di  Itjoudt 
nk  brfid  hinge  let.  (Haupt,  1'///,  351 ,  t4.>  Auf  Führ: 
Diar't  aidj  foa,  di  lest  at  uk  aidj  hingi.     (Ja/ian.ien  ,  1>0«; 

16  WVr    lang   hett,    lett  *t  lang  hängen,    sür  dei 

Düwel,  iin  bünn  sick  'ne  Lall'  an'n  Stdiwana. 
C^lvcklentmryJ  —   HolnL  UhrerzvUung ,  1803.  S.  182. 

17  Wer  lank  het,  lett  lank  hangen,  säd'  de  Düwel 

un   harr  en  Latt'  in'n  Ars.    (UoUuj  —  ihgtn, 

99.  1»;  Haabv.'lbi:  Srhitze,  iU.  s;  //ü<ffr,  10(3, 
T-    w-.'-..~Uftg  To»  Uhrkutien:    Wer  lang  bat,  löset 

l.-. 
Fri.  .  plut  ou  döitenao. 

Jioii-   i'ii  "•  >  *aüg  bveft,  last  bat  lang  hangen,  uti  de 

duirel,    en    tt>on    »leepto    hoin   de    gestolen   kabel   na. 

(Uurretn'fh4f ,  /.  It4*,; 


IS 
19 

•2a 

•21 

•22 
•23 


•24 
♦25 


1*.  — 


^28 

•30 

•31 
•32 


•34 


•36 
•36 

•37 

•38 

•39 
•40 


Lai.:  Meltor  e*t    -«j.'-«-  posaidaati*.  —  Xt^n  saat  )a«pk 
qtiibas  nihil  mere  t»o«sl.    (Mwtrti^U^  (Bmtr 

n.  2241.-  £. 

Wer  'n  lang  ueii,  iuit  'n  lang;  hsng«ii ,  täd"  «i 
Düwel ,  do  trock  he  den  Swans  üt  de  Bixta. 

(Flembwi.j  —  Ut/efer .  1063*. 

Wer  't  lang  hett,  litt  lang  hangexi,  wer  Haad 

l&nger  hett,  lett  slepen.  —  Dierm*uem,ny 
Dat  ia  jo  80  lang  as  van  Bombövd  na  DalidoT. 

Der  Weg  von  BornböTd  B«ch  Dandftrp 
eine  tratmge,  eine  Meile  la^ig«  B«ide,  w\ 
ftrasse,    nm  nicht  «n   verirren, 

grossen  VfAblen  bezoiohnet  w«r 

Dat   ia  so  lank,    aa^t  bret 
Schützt,  in.  9. 

£s  ift  so  lang  wie  breit. 
BoU.:  Zo<.)  laus  datU   van  Xeolea  tot  XksBn 
(Harrtbom^e,  /,  39»^.; 

Der  ia  sa  long^  wei  der  Tog  on  JohauiL  (%m^ 

brrq.)  —  Frommann  ,  VI,  416,  14. 
Der  FnDxose  sagt :    Lang  wlo   ein   Tnf  ofeat  IHL 

Ijong  ooQuse  an  jonr  Sftns  pain.     (L*roma,  /,  m^ 
Er  ist  Iftnger  als  sein  Bett. 

Von  einem ,  der  Unger  war  al«  sein  Bett ,  oai  Ana 
von  denen,  di*  an  annothigen  Dingen  nah?  Cetel^ 

haben  als  an  nOtbigen. 

Er  ist  SO  lang  als  der  Sonnweodiag,    HM-M^ 
Er  ist  so  lang;  man  könnte  ihn  DAeh  dtrEDl 
verkaufen. 

£W. .-BLij  is  coo  lang,  men  *oa  hem  ln«t  4t# al  ««aMMK 

(Harr€t)QtiUi^  It,  &.; 

Er  ist  lang  wie  e  Latte.  — 

Es  ist  so  lang  wie  Alekendorf. 
Wo  dies  Dorf  liegt,  kann  Ich  nicht 
anch  nicht  wie  long  es  ist,  dm  ftia  Ort 
in  dem  tonst  sehr  ToUstilndLgen  Ty>popr9mXi*tkm  Um- 
kon  Ton  Dr.  Iiithf%  nicht  aufgeftlhri  iat.  itia  laia— n 
findet  aicb  in  einem  nnsudiucktca  Mm»n^«fM|  ms 
Christoph  Bremnecke  au  ^ol  da«  ba  I^ 

nuknbesirk  Hagdebnr^  herslebe«},  daatlaa 

Nachlese  so  den  1837  t.  .^-j-te   heranM'Wtbttiii 

Sprickwöriern  d*r  Deuttchvm  «niiiÄlt.     JanörOtl  alla 
also  wol  in  dieser  Crogend  liegen. 

Et  esB  dem  £nen  esu  lang  als   et  dem  Angn 

breit  ess.     (7?<?d6«ry.; 
Hat  as  so  langh  äsch't  briad  aa.     (Friu.)  ^  M- 

hauten.  150;  Haupt.  VIII,  35S^  W. 
Es  iat  Bo  lang  wie  es  breit  Ist. 

He  is  so  lang  aa  Leverentz  (Law^renz)  sin  KiaiL 
—  EtchvalA.  1176;  Itidte^,  ijl;  ScMttx^»  //|.  », 

Von  einem  hoch  anfgesohoaaanaa  M^naelKm,  «is  itea 
ein   gewiaaer  Lawerens  gewesen   adLa  fluff;.    (TgL 
liber     0.    Bi<HfLf.     Iltunöttr^er    <jW<AioM<«    «ad  S* 
Bauibarg  18M,  8,  2i>9.) 

He  mäck  sech  so  lang  ^   aa   wenn  Jie  in  fioha 

häd  gestohu.     {Mcur^.J    —   Firmmteh,  I,  iOi^ni 

*)  Tnut  so  dick,  bildet  sich  so  Yiel  «Ia,  ^s  w«sm  «r 
in  Berlin  unter  der  tiarde  gestanden  bMtte. 

Ich  bin  entweder  zu  lang  uder  zu  kurr.  — 

tor,  273. 

Klage  dessen,  der  sich  voai  OJaek  rwnmhOBV^ 
glaubt,  der  su  frah  oder  in   spkt   koosmt.   ks4  dMl 

ausruft :  Wo  ich  hinkonune,   ist  dos    ünta    odtaa  f*- 
wesen  oder  will  bald  böa  »erden. 

Ia  's  dach  su  laug,  ma  mecht's  mid  Aelea  «an 

messen.      (Schlea.J   —   f Vtwnmöan .  /f/,  «OS. 

Lang  wie  eine  pölitzer  Bopfenstan^e.  —  S^mA 

JuiteUchrifl^S.  J3, 

Die  pomntersche  Stadt  Pftlita  trpjbt  nCmlich  HOfH^ 
bau.  Die  Englftnder  sagen :  &o  lang  wi«  Ctr^Sn  ««e  W^ 
minster.  Grete,  aoch  Magg,  war  ein«  gros»«  Ko»«». 
welche  wähnind  der  Bargerkiieg«  '         ~ 


Westini nai er  gebracht  wurde,  wo  oi»  «4aLi(«  Zeil  MMk 

(Retiuturrff    l',  Ijl.; 

Nicht  UiDger  als  die  gelben  Suppen  wahren.  ^ 

Gelier,  3. 
So  lang  as  Jakobsdag.     aumaWLj  —  tiimarat»  m 

Um  die  hervortrotenda  L&ng»  einee  XNa^aa  «nck  IBMS 
und  Katim  anizatlriicken.  W^ruiu  Ist  ab«r  des  JaJb^^l^ 
t.iK  (2L  .lull )  dazu  (fewAhlt,  des  ilc»cb  tUcJUt  ««  daatti^ 

»te»  Tagen  geiiOrtt 

So  lang,  mnn  könnt^s  mit  der  Kilo 

—   IMlfi,  HlgeUfrtnvr ,  I,  22«. 

So  lang  wie  ein  Batun  und  ao  dtttnm  vi 

Schaf. 
So  laug  wie  eine  Bohnenst^ni*©. 
'T  ia  nett  so  lang  a»  *t  brvt,  ia,  —  Umtm, 


1785 


Lan^— Länge 


Langegat — Langenschleitler 


1786 


I 


I 


I 


•41  Wenn  er  eo  lang  wire  als  er  faul  iat,  erlcönnte 
den  Kuopf  vom  Thurm  horont^rlsn^en. 

Enijl.:  If  he  worc  as  long  »■  ti«  in  lithcr,  h«  migbt  tbatcb 
•  hon»o  wilbt.nl  m  Ud-lcr.     (B.hn  I,  [t',v  ,.i, 

•42  Wir  waren   langer ,   hiktte  der  Hahü   nicht  ge* 

kräht.   ™    UVinho/d.  S2. 
La«i»  OHM  in  Sobl««ieii  toh  d«a  kanvn  Kleidern  Mi«eo. 

1  Es  kommt  oicbt  darauf  an,  wie  lüuge,  sondern 

wie  gut  man  lebt.  —  Ihmibtrg  U,  149. 

2  Eä  wird  je  länger,  je  öxger. 

3  Hat  as  laung,  inr  an  arani  M&n,  diar  bat,  wat  be. 

(Amrum,)   —  Uautil,  VUi.üi.li, 
£■  cUuert  lange,  ebo  «io  «rtncr  MftUDi  darb«tt«lt,  •!• 

WM  hmL 

4  Hat  ea  loong  iar  alle  Heede  önner  aan  Höodtexi. 

(iSordmamdifn.)  —   Haupt,  »7//.  37S.  ». 

Es  dattart  Unge,  ehe  ntte  Kopfe  unter  £loeai  Hute 
■ind. 
&  Hat  18  looDg  iar  a  Buuni  iin  du  Hammel  wakset. 
fStrdmamhen.J   —   Haupt,  VIU ,  37C,  n, 

6  Je  l&nger,  je  ärger  (böser ),  je  alter,  je  kärger. 

-»  Lehmann,  11,  96:  Tht'dtrHin  Itutitotorum ,  'ain^' ;  Lu- 
ther. 241:  l'ulvr..  tl.  »7;  Simruck,  360. 

aikm,:  Cim  d&l«,  yidj  büfe,  J«k  od«  bAba  MkU.  (^(?ela- 
ifco««Jty,  Ifil.j 

Lat.:  Annue   luperior ,  temper   inelior.    (Phitift^i ,   f,  tl; 

Poln,!^  Dawbo  tak  bkb»  rxokla,  co  d»li\,  tn  gon^SJ.  —  Bub« 
l»c%o  ne  vnobodu  wol»}«:  Co  tlai6J,  to  tfora^il,    (Cela» 

ScAiv'/l..  Iw  l&ngre,  iw  w»rre.    (iiruhh,  402.; 

ITfi^..'  Menn«!  hotsuftbb;  »DnAl  ronualb.    C^^^daJ,  10^.; 

7  Je  länger,  je  lieber,  je  dieker,  je  sliwer  (steifi  r). 

(Lehrte  b«%  Braumehigri^.) 

8  Lang  ist  nich  ewig.  —  Frantk.  tU  lU^;  Efering, 

I,  »a.  P^lri,  //,  43t ;  Uenmch ,  !Mi).  i.  Cntler,  lU,  61 ;  Lnh- 
ffmwi,  W.  »76,  5 ;  Luth«r'$  J#«..  10;  Latrndorf  U,  »i .  J^oyiT, 
//.  Sl&;    £dr|«,3r.$y:  V>n»i#y,  67;   ^imrorA.  6161;  tiraf. 

II,  134.  l^ruHTi,  ^  1159;  nriniihery  II.il, 

Bpüter  mit  dem  Zutntr  -     *-  '   '-'  'anf.    In  Lu- 

Mrn:    Lnjiyr  l»t  uid  CWltf-  ^.^ 

X^iim.;  Lvug«  er  Ikke  »rlg. 

Frl.-  Cfftit  ani  a'eal  gböre,  tii;iJB  ;hcimii  <-  r«(  beftQ0OU|i. 
tfloAn   /,  II».; 

9  Lang  und  eut  iat  aneenehm.  —  KMi-irwi,  an, 

10  Lange  macbt  dem  Hertxeu  bange.  —  Ikthergtr, 

I,  Mi. 

IL  Wer  lang  macht,  cha  es  nid  wohl,    ^tusem.; 

*  12  Dat  AB  80  lung  üüs  mören  a  hial  Ddi.  (Amrumj 

—   J/attfW,  »i//.  367.37^. 
Em  Itt  to  l«b9et  *!■  mornrea  der  Tng  etebt. 
•13  Er  macht  lang  daran,  es  wirt  gut  werden.  — 

AijrioAa  t.  64$:  Schotift,  Ui%^ . 
•14  Er  macht's  (tribl'u)  uümma  lang'.  —  SufermH- 

Hier,  lOi:, 
Von  Jemtod ,  deaieo  Lebeo  oder  Oeichaft  am  Knde  iet, 
*15  £t  &9  eai  lang  här,   dat  et  schin  nemi  wör  Üb» 

fSiftuinhürit.-tittchji,)    —    f'r&mtrujnn ,  T,  ISji»lt, 

£■  tit  tcboQ  10  lan^^e  her,  <lA«t  et  uiclit  melir  v»br 
lit.     (iS.  Tabnok  und  T*kU) 

♦16  IIo  wart  nich  lang  mer  schiele  fer  't  PadegOtd. 
*i7  Kaam   so   tanug,   alss  du   ain  bälb  ojr  maßest 

e8SCU.    —   firUrr,  Schtff  drr  prviiettU. 

*l%  l^it  80  lange  aa  en  Utiun  ^Hubn|  »u  Koam  op* 

pikked.     (UtrMM.J  —  l^romtnatm,  V,  Kl «  Ittt. 

*  19  So  lang'  alt  Ürond  und  Grat  atthL  ^  Eiuitm»  na. 

hatfn  ttnd  Thal. 
*30  So   lang   1)189    einer   ein  Pater   nost^r  bet.  — 

Itnnck,  Zfvtbuch,  CCIXI*. 
*21  So  lange  dann  und  wann  und  Spinde  (Schrank) 

in4rlu8ch  ist 
*32  ^  ii  &11  (to  laug  her  a»  de  D&fd  noch  eu  Jütke 

Junge  was.  ~>  itoiuiMJmdrr.  tt:  Aimm,  vm. 
*23  Viel    za    lange   (langsam)   fTir    einen    Heiater. 

(KMim.J 

Line*. 

1  Auf  die  Lftnge  drückt  ein  Strohhai rk  —  m». 

*9n.  n. 

2  rV  Litngi  na  .mgi.  —  04. 
a  Die   LAng?  h                    -  <•    ^<.  rw,. 


//.  I3i;  Cfliif.  t(m:  Blum,  tH;  Simroth,  6186.    Craf, 
&»,  S44  u.  W,  *04    A'*n*,  S69}  .•    /.oArcHijd  »  /.  l7t ;  ßriiu- 

Von  Gt'Bchafleu,  ArliCiten,  I/cidco,  jtu  denen 
auBfoicbcD. 


nicht  aller  für  Injüco  Daoer 

h  ftte- 


tern.  dipl&in. 

Als  KeobtM|'> 

lieh  ri'b«t«Ue[i  Xiiiiiflülj 

Braucli     inba«rviu>z>    u<- 

tale  ,  183l!i.)    Auch  hat  da« 
tu  den  VflTJfthrtingafritten; 


•Q  hat  docb  alle« 

erliaobt    da«    G9<\h 

Beoht  and  mit  ihi> 

weshalb  ■•••  *'"  h  • 

bett  au 

Jabrfi. 

sie   es  u»^..    ^ 


ÜiJirioiiW'  i^{ 

■<j  lan^'  ., 

Detiu  t,-. , 
'    daa  «mtn- 
U*«vn   all> 

-  ^t"l<<bi  uiiJ  «..     u b- 

ttfiir    in    dreieaig 
>.>rmuaffM«tft.  dait 

vi>    U«wei!»'""    *■-'  •""-M." 

•  r 


(Graft  luat.;    Itae  ^itnohwürt  iat  mir  aber 
Leaart:  „Die  LLuffe  hat  d|o  Ferne"!,  «u«et,  r 

ee  mir  gedruckt  nucb  iiicbt  begoHmet  iat,  üü<i  >■  .1  'rur- 
nrathe,  data  ,,  Ferne  "  misveratandlicb  fllt  „JfAbrde** 
in  der  Auaapracho  att^bt. 

4  Die  Länge  trägt  die  Last,  ^  Biukinq,  3;  l\m%iibtni 

U,  135,  für  Str^hU    firmenich ,  lll ,  73,  i»|. 

Eine  Sacbe,  dieaucb  anfanglich  nicbt  U«tLg  tat,  wird 
et  mit  der  Zeit. 
£riffL:  Liubt  bordetiK  far  boarr.    (Oa^t ,  lOMJ 

/>*.  r   A  baale  mont««^  )e  forden«  •"'*'■•■        »' -     53J  — 

Ao  long  aller,  p«lit  faU  pAae.  i  ,  lu6G.; 

L»t.:  Et  leTe,  ai  loogn  ]tortatui  ,   laiaat 

portMitJf  pondere  terga  tno.    >,'•..»'.  «"'.-. 
Seäwfd,:  Liagden  draar  laaaet.     (UrjtM,  uti.) 

5  Die  lenge  Schwert.  —  l\tn,  u>  is:., 

fts.i  Aa  longaUer  petit  falx  (p'etit  fardeau)  plae.  (Ltn' 
iirop,  IIH.J 

6  Eb  gip  iam  nian  di  gounzi  Long.    (Stnetmtuk.j  — 

Ftrmtnich,  tl,  769,  183. 

£a  gibt  ibm  nie  die  ganxe  LAnge,  d.h.  er  reicht  mit 
den  Mitteln  ulobt  ana. 

7  £b  ist  nicht  au  der  Länge  gelegen  ^  sauet  war' 

ein  Wiesebaum  (oder:  die  Spiesarutbe)  mehr 
als  ein  Scepier.  —  PürOmiakvn.  114  u.  1ü64. 

8  Es   kann  niemand  seiner  Länge  eine  Elle  zu- 

seuen,   wie  sehr   er  sich  den  Kopf  darüber 
zerbricht. 
Beil.:  Mao  kan,  met  beeorgd  te  x^jn ,  geene  el  tot    cijni« 
lenitte  toodoen.    (HarT^tomie ,  It.  ItS^ 

9  Es    weret   die  lenge  nicht,  sagte  Claus«  Narr, 

da  der  Lohner  auflsgefollen  war.  —  Maihtfiy,  is«*. 

10  Ei   mutt   der  wesn,   kummt   utr   Länge  nich, 

mutt  et  utr  Brede. 

11  Wenn  nun  es  in  die  Länge  ziehte  80  fchlt^s  in 

der  Breite. 
*12  Er  zieht's  in  die  Länge  wie  die  Hotopp^sche 

die  Hede.     (llannm*r,) 
•13  Nach  der  L&nge  und  Breite.  —  EüeleiA,4io. 

Langegutt  kimmt  unger  de  Schirze.    ((Hnttl(tunu,j 
Xiu  ecbleebier  Fleck  iat  lange  gut  geaug,  dorthin 
gentbt  au  werden,  wo  man   ihn  nicht  eieht.     Dia  An- 
wondQDg  liegt  nahe. 


LanMn. 


langt  so  weit  es  kann. 

Fr$,:  Att  bont  de  Vaaoe  Eaut  lo  drap, 

1   Wyt  gTingt  isch  d'  Hang  g'sch&ngt  K   rSo/oiAtim.; 

—   SrAiM,  65,  10. 
<)  GeacbJindet.  —  Wer  viel  wiü,  bekommt  oJoht*. 

*2  Men   kann   et   längen,   avver  net  verbräugen. 

(Bedhurf;.J 
Nutzkiaigkeit  dee  U  aiiehaiti  einer  BACh«. 
Ijftaceabielaaar  (  a.  Meneeh. 
T  langnn  aal  aa 

Zu  Langensalz  bratit  mnn  drei  Bier  aus  Einem 
Mafe;   da»   ersf-     '  *    man  den  Kern,  das 

triiiken  rJie  Bii  f  gern;   das  andere 

)..  Mitl'lbiM,    man   setrt's   gemeinen 

!  ;  das  drittes  heisst  Covent,   trinke 

.SLldapiicruicnt. 


^r!K 


llrltl* 


lange 
leich- 


L^JIgSAID 


Mass  täxh  der  LAztg«  bödcen,  m  Bnw  »eb  der 


*1  A  vird  a  kmget  a    lireeb» 

*f  Eia  Lasget  uid  Breites  aber  etvai  reden. 

1  Avs  LflLDceveile  Üxtgt  (friwi^  die  Eatzse  die 
ÜM-r  Af  £m«  akad  kM  mmm  »de.    Ti^w.  ^m.. 


bis    Pari*   fafan»  künste 


li«H  Aifr  Merde  dop|ielt 
Mmd  and  ehe  «■  bocL  crcAieiBt 


€  De  hingmn  geh,  kanuiit  ^u  —  Ahmi 
7  I>er  etäraB  luagBun    oder  mricänir  vü 

der  tebe  dahin ,  da^  ea  -rieilec  ^ariTnWff 

—  Lekmamm.  Kr;  .  12. 
6  I>ie  l&ngaam  g^dien    'Sabreztl,    gimif  it 

Mai^^ 
9  Itlskt  iangHun.  sacrte  der  PlaC.  miC  it 

mit  der  3^.  an  die  KazEselL      ^Tari^  i 
10  Laitgaam  aber  vol  i  sic^ieru  —  Gnmr.  m. 


i  Die  Laogeareüe  iat  des  Teofefe  GeacfaÜtstriger 

3  Hast  dn  JL«ngeT<iXe,  a»  drehe  Scale.                    j  M«.l?,tTC.c 

4  LaofeveUe  ist  eäa  böaes  Kravt,  aber  anc^  czDe  j  BmIL:  Tot^tw  «ms  Hk)K.    "fg»  i—m— i.  n.  t 

Wärxe,  die  riel  rcrdanL  ^  Langam  bat  bald  feirtbcni.  —  FrmA. 

%  liBBgcv«^  mackt  aas  der  bccande  eoae  »ande.  !  E^Mlf.  lo^    f^map.  /s   iQ     ^r^tc  T  3 

€  Lasgeveüe  Bacbt  Laagev^k.  ,  •"■'^  '•  **^             ^             ^ 


W«   über  .L««e-«le  kJ.gt..  <»«•  -d-T  «i»  I         K^:  K^jL^ Ü'IUf'.«*-   - ^.«^ 


Scbiff  mkd  Weib  sick  an,  daan  iai  er  Tom  *         /■'    Ai^urmn  nHnirii  ijui         '3näier27.  ns.-fti 
fribes  Xorgcn  an  bat  xaxa  Abeod  gemg  g«-  i  Lmmf.  zr.^,. 


**'  '    13  Laxigcas:  koTirmt  aacä .  m^^Xa  die  Sdnldk: 

la   £vFiMM.  der  Zcot  ^ri^faa  Fwto  od  «*k-  beute.  »:»  HÄ  s  iztarrcoi. 

s«ad  der  Zfste  faadea  taiat  GancAdBataaafi^  (Da-        Id  LantEsaxa  nÄbn  Kiiäu  üg  e^rzie. 


J>a  Imm^mam»  knaas:   tst£be±:    mtxmtm  I;mmi 

Zb  Titl  L««Binb  bratet  bÖR  Kiader.  !x^«2S iu^  -^fc-^^i^^SS"  b 

Tonsaxiö«  ^FacikCTiLsk  ^l-i.     D«aa 


n   Dia.  rerK.   i«Ä   aua«elt  «tte 
rnc  f»fnrt,  wtrd  »aa  TDaikaip 
^.-äatr  ata   T7!>ckac  brackt,  «il 
•t  "•-'»•^'^  WEX.  T^sr  xa  'Vaaa^  aiadit.*' 

If  lATiEmTr  reieä..  ihs:  arorJ.  —  LHumam,B.i 
17  LaxcnJL  röhr:  «tck  aac-li.   —  Frvt€**ier\n 

"^  i^r-nn^     SÄ»    iii^fä  i'     eäoiAx,    adaii    «ob«  akadL 

i  ALm  -m^TCtt  i*5^Bus.  bc^axpez..  aasge&c>2UDe£.  ^"^^  ^^^  ^  rr^i^  e&^dai .  «bm  aobi«  nkodd 

4äW  f  >v4C^i:^E'eB.  —    Cau,  HA.  _  '^'^^^    — " 

£m^  -  St«ai^auc  b*  «to«  ^ ^y    Vts  kliä«  if  ^m.       **  LtnESs^-  :::2'i  ffP^T»  cj^cbt  die  Woch  *na 

±.  JE»ia  cMaia  &«»  m  m»  jü|£*r  r«2c_     '«*«;.  Ä»^        ^.  Lacr»ir  TT  £  r^L    5.  S«kc«mach.)  —  Frmi.l 

i  Bem0t:  tfa^ia  » ifiäi  j  alt  e=bji^.  —  L-i««.  i^i»«. .  r.  rr-    15 .  if-, .  3^^.  r««!^,  a: 

J  I>»    Ijgfg»'-.   Kii  gar^r  Xifttirack.  —  «n*r.      »i  T.i^xytr:  vrtrc:.  riiri  »och  wol  dem  Vtf 

«■_  l.M«M«^«c  äaf  «StaRTTk.    \ft-i#-  «...  in^  »2  XjTir^ir   r^r--  F^ti.  it-er  rasch  zur  Tbil 


To«*.,   —  nrfumck.a.si.M.  *■  Lx^;^»::!  ^=  S^it-.  =iid  hurüff  zom  fe: 

,«-.  l^i    .  :a  «ar  Ab«äais  ff—*'  «-  #:^«aJ.««^  =i-.-i^_  .  ^J^-  x>.at.    —    tofcr*i.,d,  I.* 

^L«sz«BM-atf  ÄÄ»  :«:  bxaatr  "*r  acte  jbk:  «riM*«      14  it-".  .i:!^!^  r^;i=r  Ä;i::p.t  man  das  fcn* 


f* «-.M«»  a>t.£ai<ni .   wi.rfcawa.  Soests  xa  aar  iT^^fe  Si^n-j^  t 

,„ „^ u  Sh*!^  Amm«  r**  ><-r^     >-i^  lu^zaca  m  wirst  da  aäJW 

Vm»i^-.«u  =m  r^JM*  as  xas^  r«aÄT  Tiawrn  »  a  ^^ ^^  "-''    "*•*  •■-  -^^«««.  damit  aiTM»J 

«»r  -^a  STTk^-ta  c««>««a.  AtaM  aoa  am«* aa»  ?*■-   =^»^   "  '^."-^    i-t-o^j,  ///.  ij.;  Ufl 

?-«:m  irr  xmc^a.  ärxrvta  Arb«  ^  V7i  fvfwaMEaMu-  «^^U*"*""  "^"^TT-   *  ^"^^   fcri*<bt  Tor. 

■jo.  «.laxe-    I«e:a  -»-•!»  azbe=cL  »   irl  ir  Hiiw   «ai  f^     .*    '' .-    --^-^  ^   a-«   i-u».     CA'rftnH»*'- » 

»^öt-»«  "iB.i       iiffiii          II     11  rm^  IHM '11  Hill  -^;   ,:•*:    -*  -   *   »■»^-*''^     i*xt*  bos  tneai«.    * 

dj»  üMx  5?rsi«a--ra«r  a^sBcrWa,   ^«aeEtvaqc»  au«  s»  ^_    tr"*^ 

vn*   mar»s.     !•**   Bftx-crz   »>ir    i^ia:   3i«s- äBa^saai  -^    **J^      .•!  ~>^".      J"--"      "r      r:3'>c-m    (nirC*^  ' 

■».-xs.     KJa  a^  ar«Ja.     Sc^atZ  $fc«£    lil«K«oiua  «-mC.  \^     -    -  -   i    i  Ä"          -,-,.."           ^           -11 

-a^M  «ald  wirä.  ij^  k«:d«vrl^:.    SAanvM««  daaort  »^   w    .      ~          .       -„  -"      "             *       —  FirnumA^- 

aa   ',»» nwfc-    I>«  SrtA  cfi*a.  kaWa  «?*:  f>t«;a>«t»a.  ^    '    *^    -i-^v.     _. ,    ..  ij,:i;.-     ^_  /(rtülw^rt.  -■" 

£  Iz«  trtr  Siai  ai^iu  »;  jr«>.*ru  er  a  ,:»«  *5»b»  Jaa^pp.  —  • . .  r     \  i    . 

I>-t  cJary  ■  ftiatiTj«  ArWama^ Kae>  Ata  bal^pa  Itir-^        *-   \W  t<     *     -«i        »-   - >        ,  •     --ii 

bs  na  Scä^iSiTasva  sals«B.    AI»  «■«  «m  FuriMaa  **         .              ^.          *-^,  — :•«     XiS  köIDpt  Jl «»' 

borttiaie'^  xni  a^a  fe^pa .  j-b  «r  a«a«4fM  A>«aid  »mA  .  '•"^    ^•- "    ^---'A,.      —    Ps-c-^ ,  H.  goi. 


1789         Langsamer — Lftagschläfer 


Langweilen  —  LÄppchen 


1790 


28  Waa  langsam  eingebt,  geht  langsam  wider  aus. 

~    Stüor,  743. 

29  Wer  langsam  fkbrt,  kommt  am  aichersien. 

Actiulich  arkbliflh   Carter,  'JM^. 

ao  Wer  langsnm  geht,  der  sehe  sich  für,  daBS  man 
jhm  nicht  verschHess  die  Thiir.  —  Gnuer,  tll.  v»; 
Lthmann ,  Jfl .  074 ,  201. 

31  Wer  langsam  geht^  geht  sicher. 

Die  Cxeolieu:  Sicherer  «abrittw»!!!  kls  ipriuigwaU. 
Entrk:    FM,\t    »ud   »otily    go«a   f*r.     (Kortt,  MM;    Krihtn- 

ffer.  S!47»,J 
f'rt.:  Qui  tk  lexktemeDt  loio  chomiDu.  —  Qn(  ra  tloaouneut 

va  abrement. 
Jt.:  Chi  Tft  piano,  va    •anoi    a  ehi    ra   ■ano,  ra  lo»t«Bo. 

32  Wer  langsam  gebt,  kommt  mich  r.n  Markt. 

33  Wer  langeom  geht,  komuit  auch  zum  Ziel.  — 
Ma^ftr.  /,  iTi;  Simruik,  Gl 87.  «rtiim.  /,  2i«ii. 

Fr»»:  Oo  ra  blen  lolti  qnand  on  va  toc^ou»,  —  Vienl  ton* 
jotir«  qai  vicot  tarii.     (Stfirtche4*l,  4»3.; 

Lat.r  V«1oc«m  tiLTilaa  a»>«quittu-.  (UtnUer  11.  HU  t  Fkä»^ 
UuM,  Wi.J 

34  Wer  hingaam  geht,  korimit  auch  zom  Ziel,  eid' 
de  Wittfrü ,  trück  »erat  Hemd  un  Ötrümp  üt. 
( Hatntmrft.)  —   Haef»r ,  ll%i. 

35  Wer  langsani  geht  und  nimmer  steht,  kommt 
auch  wo.      (Sauerimd.J 

36  Wer  lungflam  ine  bad  kompt,  verbrent  aidi  bald, 

—  I,ehmam,  11.  874,  3oi. 

37  Wer  lungaamb  vnnd  füraichtjg  tet,  der  «tost 
uicht  bald  au  mit  dem  Kopff.  —  Lvhinattn,  68,  3. 

Das  geht  lanifsam,  w»e  mit  der  Fliege  aas  der 
Buttermilch.  —  Hrrbcryrr,  1,9,231. 

Dat  kömmt  langsam  an,  wie  den  Os  de  Melk. 
(Henrfj  —  Firmf^ch,  i,  405.  '279:  ft^r  lilaibacti:  F%r- 
mtmtch,  IlLiU.  58. 

'40  £r  geht  langBam(er)  wie  (als)  die  Hofeocbaen. 
'41  Fen  (fein)  loangaam,  daaa  der  Herr  nicht  fW lt. 

—  lUnnulckc,  ;J87. 

*42  Fan   ioangaam  oas  wie  die  Itoaren,  wenn  sie 

ei  a  Thurm  krichen.  —  Goinotckt,  S6?. 
^43  Laangaam  an  kidjelk  (oder:  eowan  en  allovwan). 
(Amrutn.j   —   Ihuyi,  Mil,lii,ü^. 
^  Laogaam  ond  oft. 

p.  -44  Langsam  und  deutlich.     Ttm.j 
^  -45  Langsam  und  sicher. 

Knifl.r  Slow  aud  «or«.     {R^ihn  tt.  tJSkJ 

^G  Langsam  und  zweimal.  —  StAnivM^^tr ,  14T. 
^  47  Lauusam  wie  eine  Schnecke. 

1)1«  itomar  «agten;  Er  Ict  lAng«aiu«r  al>  ein  Laataohiir 
bol  ■tlUam  Metra,  oder:  scbUfrigur  ala  oia  Marmellblor. 
Ufirbiia  tardiur  in  traaquUlo  luari.  {JUautt»t)  (BtntUr 
It^  »74;  WiitifaHd,  S49./  —  Olira  aotniinlondor.  (Mar- 
tUlQ     (Fa^eiiut.  &l;    Wi^i^atui ,  U%J 

IjangBamer  als  Lhpbilus. 

tVC'o  iu  e^iuota  aviner  Briefe  an   leinon  Bruder.     Df- 

fbill»-   wiT   tin    iii    r.. '/-,'•(    7(.it   li'bp».Tii?r    s'rio.jtji*"  Ticr 
taiii'         ■ 
t(gi. 

rang  iler  ihtn  n  g«^ 

wurdira  war. 
/^.;  üiphilo  tardior,     ituj-iiti.i.  t^.j  | 

80  Uaoginun  üüe  an  Kualrip  (Kohlraupe),     (-im- 

ntm.J   —  llauitt,  171/,  Ji7.  »7. 

Töw  (warte)  man,  wer  langsam  geit,  kimmt 
ük  mit.   —  fiidd»thmt4l ,  im-,  M Vv^r^^img .  40ft7. 

Annrm  (einem)  Langiamen  im  ke  troarmer  Bi»* 
•en  beiiohert,  —  Gomi>ttkg,  iw».  thhiumn.  *$9i  hoch- 

»hen. 
mngaamguhn  koiut  ?«]i  sCUi 


I«anirw 


ollen. 
>  laugweilt  sich  wie  ein  Mops  im  Tischkasten. 

—  Frwih'ner«,  KM, 

Fr*.:  S'vunnytst  comm»  no  broehet  dana  le  tiroir   d^ima 
commodc.     ("/.«T'  ux,  /,  ^7.) 

Wi«?  cUarakterjitiach  für  die  beidBo  Vftlkcr  t  l)ie  rtihJ- 
iren  Deutacbea  briuifcii,  am  dia  Qualen  der  Langa- 
«elle  »a  v«ranachati]ich<«n.  dea  phlegmakitcheD  Mopa  in 
den  Tiaciikaaten,  die  beweplichec  Franzuaeu  den  Hecht. 
Mopi  wird*!,  wenn  der  Kaaten  nur  (rroai  genug  l*t, 
ach4>o  eiulii«  Xait  atubailvu.  abor  dar  llocbt  wird  achr 
norttblg  darin  wurden. 

I»anew«lllff. 
1  r.angwihg  schött  de  Bör  e  Achtehalver.    COti- 

jtnfUKi.j   —   FnnJibut  '.  jaV6. 

•2  Es  ist  langweilig  wie  eine  Wache. 
Z^ans'wiecer. 

•Du  bist  ein  rechter  Langwieser.  —  Sutenuettur ,  49. 
Kaek-  und  Spottwort  der  Haebbarort«. 
Lranae. 

1  Besser  eine  Lanze  führen,    die  den   Elefanten 

fehlt,  als  einen  Bogen,  der  den  Hasen  trifft. 
(Tamul.J 

2  Die  beste  Lanze  ist  die  ohne  Spitze. 

AeUolicb  div  Cbiücaeu   CnJ,ier,  3i9'*. 

3  Mit  goldener  Lanze  hebt  man  den  Stärksten  auA 

dem  Sattel.  —   Winckh'r,  Xlll,  71, 

Ztir  KerjTircicLuung  der  Uechtitiflege,  naineoUiob 
«V»  und  1700.     (Vgl-  O.  Freylasf,  NeM  Bitäer 

«1  dct  deuttchi>n   Volki,  Leipiig  1863.) 

*4  Dil.'     .....    L.iiizen  werfen. 

liie  üosier  brauchten  die  RedenaKrt  von   ikren   Red'^ 
nam ,  wann  aie    naob  aanflau   Anfakcg  begannen   rln- 
drtnglicber  au  werden. 
I.at,:  Prlmaa  jeclare  haatae.    (J'uWyi.}    (EroJim.,  M.) 

*ö  Die  Lanze  an  den  Uakeu  stecken, 
•ö  Die  Laijze  wegwerfen. 

Die  Sache  aoftfebod. 

•7  Eine  Lar-^  '  ■•  •  '  i,.,,..i^,.^ 

Ihn  >'  II. 

Fn.:  Eou«,  (l^tnms,  lf,i9i} 

*S  Eine   Lati/.u   luiL  jLjiiund  brucheu. 

Bioh  in  Streit  mit  ihm  elnla4Bi<n. 
*9  Er  geht  seine  Lanze  putzen. 
•10  Mit  Liinze  und  Schild  fechten.     {AUrt\m.) 

Mit  der  ganxen  RUitung,  mit  aller  Anilrongnng  «twai 
batnlbea. 
*11  Mit  silbernen  Lanzen  fechten.     {AUantch.J 

Darob  Baateehung  •«ine  iSweryi^  ^"'"'r-n.  Mit  Geld 
aeUit  man   allea   durch.    Ficht  «n   Lanieu, 

iteth  der  pythliiche  Apoll  dem   i  1  l« ,  al<  die- 

wmx  Ibn  fritgte,  wie  er  aloh  des  r-ivtftt  xi-Mcliern  k4)nae. 

*12  Wer  die  Lanze  in  der  Hand  hat,  kann  stechen 
(verwunden)  wie  (wann)  er  will, 
»>.-  (^ui  a  laaoa  au  poingl  tont  Inj  fienl  k  polaU    (Lth 

I*sjulm*olit. 

1  Ein  Lanzknecht  ohne  Lanze. 

JSToU..-  JEan  moiiije  lanakoeobt  aondcr  lana.    (Uarrtbomit, 
11.  9.J 

3  Lanzknecht  ins  Feld,   Bauer  hinter  den  Pdug, 
Bürger  auf  den  Wall. 
Laodlo&er. 

•Er  ist  ein  Laodicaer,   weder  kalt  noch  warm. 

—  Offenb.  Joh.  3,  1&;  Schulte.  9d«. 

HMk*:  liet  ia  cen  Laodioettr  »  noch  koad,  noob  baat.  (Harrt' 

60JAW.  //,  4.J 

Lapitachkesohwäiiker. 

•Er   ist    ein    Lapitschkeech wanken    (Elhit^q.)    -^ 

FntM.ur',  2J99. 
ElD  Topfbaetficker 
Lappali«. 
*1  Es  sind  nicht»  als  Lnjipalien. 

tat,;    Mail»  s-"-"".  -i"»--      ^ft.„.,..  1 
"2  Sich  an    I 
Lut.:  Tort 

♦at  IneptlMruhi.     (Uü'U.Uj     (l'f.tLtjj 
LIkpxKjhett. 

I    Hf    fTi   I.riinikiTi  -   \\:\    OTI    I.iinnki 


(PMUppi,  I,  'JCi.) 

fressen. 
I.   at  ffialtaa  labor 
.  tJ,  Sä«.; 

ti  giet  nog  wnol 

FirviMUth,  tttt  ITS. 


1791 


Lappen 


Lappenmaul  —  Lärm 


vm 


Lappen. 

1  An  den  Lappen  lern  die  bunU  leder  fressen.  — 

Lulher'K  Werke  voQ  0,   r.  Gerlach.  XXlV,i(H-    Lulher'n 

Ma.,  S.  9'^;Luiher'§  Titchn,  Appmid. 
Soll.:    AlIengtlceDi  lApp«ii  leert  die  hont  dai  loor   oteu. 

(Harrfbomt^f ,  II,  9?  Tunn,,  3,  16.; 
Lai,r  F&rticulia    disoit  corium    cmnis    btfio    quod  id  solt. 

(Fallrrtleb^H,  60.J 

2  Au  iad'n  Lopp'n   g'foUd  sain  Kopp'n  und  mia 

main   Hau^m.    (SiederMerretch.)  —   Frummnnn,  llh 

no,  32. 

Emein  j«<len  Luppen  g«fftUt  loin«  Kappen  und  nilT 
main«  Haube. 

3  An  Lappen  lernen  die  Schneiderjungen  nähen. 

4  An  niadd'n  Loppen  gfold  sain  Koppen  '.   (Sieiev' 

mark.)  —   h'irmvnuh,  11,  76^,  18. 

*)  Aach  meioe  Haube,  ■etjst  man  in  OYierditerroich 
blnxu. 

5  Beter  en  Läpp  as  eu  Lok  (Gadd).  (HqUl)  — 
SehttUe,  III,  13;  für  Bretnen^  Alfter «  350 ;  liueren,  SS; 
FiwntnanH.  II,  390,  A3;  Eichwold,  llSfl;  hvnAdtfutgck  bei 
Stmimh,  61&3  ;  K6ru:,  S6&6, 

6  Beter  *n  Läpp  as'n  Gatt.  iS.  riiokon  i.>  —  Hau«- 
kali>nd«r.i:  ktm,  lOM;  Gold« ch m tdt,  lii:  Ftnncnich, 
/  ,  18 .  4 ,  Luhrrnflf  (,  /,  »1. 

Engt,:  Detter  »e*  »  clüat,  tU»Tl »  hol«  Out.    (Bahn  II,  BO.J 

7  Der  Lappen  tnuasgrÖBser  sein  als  das  Loch. 

Ct«j/PDgeieben1c,  Mriederjsrftbe  grüieer  als  das  erhaltene 

Geschenk  oder  da«  Entlehnte. 
BQhm,:  Zftplata  moBi  rÄtii  bfti  nei  dir».    (Cetahceikif ,  35C.; 
W*nd.:   Zaplata    dyThi    wjeüa    bjc    ha^    d^era.      (Cfta- 

kotetky.  J56.Ji 

8  Ein  junger  Lappe  vnd  verlebtes  Weib,  ein  täg- 
liches Kippeln  vnd  keiffen.  —  A-zn,//.  205. 

9  Jedem  Lappen  gfallt  sein  Kappen.  —  Zaupser, 
ld%ol.,  89;  Siciienkefs.  SU;  Goal,  1109;  Mayer,  //.  bO. 
Eisflein,  41Q  u.  U8;  SimtQck,  Ö191.  Paiiimiokon,  2930; 
seng.  3697. 

Auch  mit  dem  :/  <  imii 

Narr  für  eich.     Sf  iio. 

Jeder  b&Jt  lieb  at]  ijt>i- 

■tuugen  uod  ßeiit%tlitauit;f  fiU  vuiikuiMUiJu. 

Frt.:  A  chaquo  fon  plalt  aa  niarotte.     f'>\4««/,  1103 J 

£af. ;  Me  mea  delectant,  to  tun ,  quemque  sua.     (Qaa.t,  llOtlJ 

—  SMum  ouiqu«  pulohrum.     (Cicero.)    (Binder  11,  326.$j 
li'attUy«,  4Sö;     Wtfifitnd,  351.) 

10  Lttppe  op  Lappe  giw  Erweland  (Efbland).  fSover. 

liind.) 

11  Lauter  I^appen  gibt  neue  Kappen.  —  EuhUHm,  äci, 

Simrni'k.  Ä48*. 

12  Neue  Lappen  halten  nicht  an  alten  Kappen. 

13  Viel  Lappen  geben  ein  Stilck. 

14  Viel  La]i])en  übereinander  halten  auoh  wann. 
Dan.:  PkU  uver  palt  det  vaimar  orer  ilt^  taa  taalerfattig 

maiid  kalt.    (I'rof.  dan.  ,if^,) 

15  Wenn  auch  nur  ein  Lappen,  doch  mein  eigener. 

16  Wo  der  Lappen  wendet,  da  wendet  auch  das 

Muster.      (IVumbndcn*)  —   Magdebunjir  ZeUwiQ,  18««5, 
Mr.  87;  MoUkc,  .Slyrachrrart  (Leipzig-  1866).  III. 
BpHchwnrt  der  dcbueider. 

•17  Am  Lappen  halten.  —  staihefK,  I,  lis*. 

,,Ha«ta  ein  LObnleia ,  Erbtheü ,  eine  Boeotdung, 
halte  am  Lappen,  lege  deu  Gulden  nicht  tu  viel  aiiff. 
t«i  ein  Sparututkdu».''' 

♦18  Das  heisflt  aus  dem  Lappen  in  die  Plunnen  (Lum' 

pen)  kommen.     (Brauntchteein.J 
•19  Durch  die  Lappen  gehen.  —  Früchbifr,  440;  Braun, 

Fluchten,  aiur«i«iea,  daronlaufon.  Von  der  Jagd 
entlehnt , 

■so  Eenen   wat  up    de   Lappen    geven.    Cthtgt.j   — 

Schutze,  m.ii. 
•21  Einen  \m  deu  Lappen  fassen. 

MoU^:  lemaed  bij  d«  läppen  (lurren,  ruddeti,  de  mouv, 
d«  krag)  krijgcn,     (Harifbom^^,  II,  8J 

•22  Er  hat  einun  Lappen  als  Wappen  auf  dem  Arech. 

—  Sitiuock,   11184, 

•23  Es  ist  ihm  durch  die  Lappen  gegangen.  —  fmcfc. 

hier  \  2100. 

•24  U&  hat  der  Läpp  nevven  et  Loch  gesatz.  (Ved- 

bunj.) 
•25  He  geit  mi  dörch  de  Lappen  (auch:  Latten). 


Itappenmaul. 

*Ee  ist  ein  (blosses)  LappenmauL 

,,...BiaB  Cljtut...  die  jungen  Obriatcn 
hie»t."    (Got/frttt,  178  *.J 
Zjappenwerk, 

'ÜloBsea  Lappen  werk  machen.  — 

lai.:  Centouee  facere.    (EUil«$n,  4ia.J 
L&pper. 

Läppera  Hiiakcn  wahrt  ata  läng:^«»?i. 
—  Hötler^  J5S. 
Lappi. 

i  Lappi,  thoe  d^  Augen  uf  oder  ddo  Geldbeol 

(Luiem.) 

Im  Handel  betcbaue  daa  Din^   T«cbl  oder  büiM  4»> 
fUr  mit  eigenem  äehadcn. 
•2  Er  ist  en  gäche  Lappi.  —  Sutermeuur.  H. 
Frl.:  C'eet  uuo  rraye  dupe.     (Eritzimgtr,  S4l''J. 
Lappjucli. 


Er  ist  ein  Lappjuch.  —  Fritchbi 


3>Q1. 


Auch  Lapitzer  =:^  abgeriue&QT  Strolch. 
Lappländer. 
*1  Er  geht  wie  ein  Lappländer. 

Bo  sagt  man  in  8chleaien  von  einent 
JQ  l]«trefi  «einer  Kleidung   tehr   nachlAaajg  iui4  aMr- 
dentlich  erechemt.     Wie   die    Lappljiuder  zu   der 
■olchea  Yergleiaht  kommen,    weL«»    ich    ebi 
als  wo  die  i^cbletier  rn**    '-  -    ^  -■  ■  '    -   '    --- 
geworden  fllud,  Kh<rh. 

leitet  den  Urspriuig  d.  J< 

Lappländer  rolio,  einfaiiLkjc- ,  <jui:iiinti  j>euip  irjru. 
mutblioh  ist  sie  aber  «in  blOBaea  WoTM|kä6l*  w9k 
die  Bewohner  von  LApplaad  lo  w«nlg  gedacht  wM« 
jemand  ao  die  Einwuhner  von  Nimxaeraatt  denlijl,  «sa 
er   run  oiuem  nngenUgtaznen .    niobt   au   ei 
Menichon  »agt:  Kr  ist  ein  Nimmaraatt. 
Laf.t  Homo  itapidui  et  inaulaui ,  obmuM  n»»it 

*2  Er  ist  ein  Lappländer.  —  Fruchbier*,tyA. 
Itäppleln. 

1  An  den  leplin  oder  riemen  leren  die  hond  l6dB 

fressen.  —  Ta^pitu ,  «a'»  u.  193*»,  Ejerxnjf  .  i,  M  0.  itr. 
/VIH,  ir.  1&;  Latendorf  II,  J. 
£«(.;  Diicendo  dicera  diacnnt.    (Tap^rntt   l99^-~Vi>^ 
culoAum  ett  eanem  int«ttiika    guctasae.     f£rmim..  Hl 
i'hiiipiH.  II,  ya.; 

2  Wer  die   Leplin  gierig  verschlingt,    d«  iwit 

gern  das  Leder  verschlingen.   —  A<r»,  W,  01 
•3  Lappel  im  Tichel  gewickelt.    (V^ttkan)  —  la»^- 

en[/fi,  //,  374. 
VoQ  je  Bland,  der  klain«  iub«d«Qt«nda  SaelMB  Nif^ 

faltig  aufbewahrt. 

liappaack. 

•Er  ist  ein  Lappsack.  —  JP'nüdifcirr  *.  ä»*. 

Ein  alberner  Men»oh.     In   Schlealen    bezeiehaat  o» 
damit  einen  trAgea,  «aamaeligea  ,  unof denlUcbtt  M^- 
flcben.    (S.  Lap>.) 
Läppsoh. 
*1  Ks  ist  ein  junger  Läpsch. 

,»Juuffei  Funtchen,  daa  noch  oibbt  r«oM  lUatar  4«a 
Obren  trocken.'* 
Fr*.:  C'eat  im  jeune  leTron.    (Kriftinfftr,  tÜ^ 

•2  'S  ia-e  rächt  güder  Lappach.    cScMc».;  —  Va» 

hold,  t04. 
Ein  llippiaohor  Mensch.    (S.  Lepaob.) 

I«api. 

Du  wärsdit  e  Laps^  du  böst  e  Laps  00  wan^» 

e   Lapske  bliwe.     rimttrrburg.j  — ttiaa^er^tm 
Lapaer. 

•Er  ist  ein  Lapser.    fFrmtand.j  —  FrüdikuT^mL 
Eiu  Dieb,  aber  aoob  ein  £z«otitor. 
Larifari. 

1  Larifari,  Liripipi,  Hozelboxcl,  Schurimori,  W>- 
Hchiwaschi,  Zirlimirii.  —  Braun,  l,  sm. 
"  2  Das  is  a  blosses  Larifari.  —  htiüi.  .iiurr. 

Einv  loere  Sache,  eiuuiohtigeaVo^ebea.    £twa«lll^ 
fari  tbun  =  »Ufa  gerathewobL 
Lat.:  Ptpiui  lilittm.    (Bindtr  II,  !;&76 :  Ki^Hrim,  4M^ 
Lärm. 

1  Du  hast  den  Lärm  angefangen     ^t--«  v»  rhwKtrt 

zum  Abt  und  gab  ihin  eine  1  ,  ^\g  ^ 

aer  das  Tischgebet  auling  uu  .   i.x..„  dasganv 
Convent  nachsciirie.  —  AhMj^-ri^nfvW.  72,1, 

2  Grosser  Lünn  und    keine  Horb/.  It      n...i.«:,.i 

X>ie  Frau£0«ifi) :  Mehr  Ltkrm  al.>^ 
Mehr  Lärm  als  Nu*«©.  Crreaaer 
Torralli.  Dio  engtitchcA  Negor;  t: 
hauB.     (RtUMuhtrg  /!',  ?7Ji 

3  Mau  musö  nicht  jedesmal  Lumi  Bchla|r«ii 

ein  Esel  über  die  Straa«e  ffcHL  * 

Fft.:  L'Alarmc  c»t  au  cwup,     (L^rSis,  IJ,  j^j 


■uun  oiiue 


1793 


Lärm 


Lärmen  —  Lilrmtrommel 


1794 


L 


ft 


4  Narms  ia  zneer  Lärm  as  am  de  leedioh  Krüb. 

fSudfrdUhmüricUpn.J 
Ei  Ut  nirgendt  iii*lur  Lttm  «!■  um  tUe  lont  Ctipp«. 

5  Väl  Larra  un  wenig  doahinnw.    (StrtitUtj  —  i'tr- 
nmtich,  II t,  74.  lii, 

6  Viel  Lärm  tun  nidits.  —  üaal,  loto:  Eü^fnn,  ito.- 
Simrvtk,  «|»4.  /?rawn.  i.  2163;  n^insb^rj)  l\\  75. 

Böhm.:  Muoba  liloka«  m«l&  boatioa.     (Cetakovttu,  M.) 
EHffL:    Muoh   »do  «bout  nothimf.    {K**iut/erff  l\\   li^  — 

MQOh  bruit  Littltt  fruit.    (;&oA)«  /f.  lld.J 
fVi. .'   Bekucoop  de  bruit  «t  t>«u  d'sffei.     (Goal,  1070.^  — 

C«ct  belle  montre  et  pea  da  rappon.    (X^ndropi  lOt?  J  — 

VoiU  bion  da  tapog» ,  du  Tboarm«  poor  p«n  de  ehote. 

(S(ar*chfdfl,  4^3».; 
Lat.t    Fluctua    «xoitaTV    iu    siiapulo.     (Cieet0.)     (Binder 

llt  116S.J  —  Verba  eine  pflnu  et  peouuia.    (ftautui.) 
Wfmä.:  Wulk«  b&ra  a  muly  kyrna.    (öetatotik^ ,  «Oj 

7  Viel  Lärm  und  nichtfl  dahinter.   (8.  Berg  44.)  — 

Ctuil,  11)70.  fleitutierff  /!'.  75. 
Frj.,'  La  moDtagn«  a  enfanld  un«  totirii.     (Gtt<(%t,  1070J 
(/n;;. :    Vejudaak  a  beg^yek ,  do  im«  oeak  egeret  «litilük. 

((lao/,  I07üj 

i         8  Wer  gern  Lärm   hat,   halte  Gänte   und  fange 
^^L  Streit  mit  der  Nachbaria  an. 

^^^     Emfi,:  He  Uiat  lovei  tioite  muit  hnj  %  pig.    (B<ihn  It,  119J 
^^^        Span.  7  Quien  quiare  roido,  corapre   uä  coähiiio.     (Böhm 

T  11.  uyj 

I  9  Wo  Lerm  is,  spriket  de  Düvel  Amen. 

•10  Das  gibt  (setzt)  einen  Lirrnen  ab,     (Swtia^tn.) 
*11  Das  wird  Lärm  (in  der  Welt)  machen. 

Fri,:  Cela  fall  un  grant  A«lal  dani  le  monde.   (Leratut,  IL) 

•13  Dat's'n  Lärm,  as  wenn  Kassen  vor  de  Stat  n* 

i—   Scimtzt,  m,l%.  D>  M. 

Dloie  KedeD»ar»  «oll  -  anR   Mecklenburg 

Ktammcu.  nnd  «'ntstaudci  :,  j  ein  U(»rsoa"«on  Ka»- 
■et  Tlik|initz  borcmni«.  J}f, -ac/niUr  fUgt  iti  ■eineu  ba&d- 
flohriftlichon  Bemerken  sa  Kaeeal  ein  Fratfeeeiobea 
hinxu  and  »«rmulUet,  et  wöge  wol  eia  Uertog  Cbri- 
atinn,  ijlattdeultcb  Kasten  fUr  K&raten  i  trI.  Rick^y ,  \\\} 
gcmvini  lein,  wi«  ■>•  aaoh  itati  lN>pnlU  DOmits  bele- 
■eu  mfiiee,  und  bemerkt  echlJesalicb»  daia  er  die  Be- 
denearl  wod«r  lu  einer  Sebrift  gefunden  Doch  je  im 
Volke  g&liOrt  babe.  Erw&fft  raaii  aas  die  sroec«  Be- 
kannticbaft,  welo^'Tw  v  y„;/. ..  ...ii  -f'^r^  tnecklenborifer 
VolVolobeu  und    '  wie  der  lueck- 

leuburger  loebea  tit«  man    fait 

zweifeui,  da«e  UU  ^.^--v.^...,.. .  M.^v.«;<cu>>ur|tiaebeD  Ur- 
apro-ng«  t«1.  Ditrmi%t*n  fragt«  ob  Clirietiaii  tll,  vor  La^ 
beck  1«  Jahr»  l&M  gemelnl  eei. 

*19  Er  kann  keinen  L&rm  leiden «  ala  den  er  selbst 
macht. 

Er  nliUDt  eleb  eelbtt  gern  riel   beraut ,  will  ae  aber 
von  Ȋdern  tilcbt  dal  des. 
Frt.i  Je  u'aime  polnk  le  bruit,   al  Je   ne  le   faU<    (Ca' 

ki*r,  aer.j 
•14  Er  macht  einen  Lärm,  als  wenn  der  Kater  ein 
Ei  legt«      (Madkfrwm  6«i  CraHdmt.; 

•15  Er  ma«ht  mehr  L&rm  als  ein  Kesselsohmied. 

Frt,:   Beeeembler  aax  bahntien,  qsi  fönt  pltu  da  bralt 
qun  d«  beeogna.    CfioAa  /,  hi.) 

*16  £r  macht  mehr  Lärm  als  lehn  Buben  in  der 
AbenddiLmmerang.  —  Anttbad^,  DorfifMehichtm, 
V.  •. 

t>te  alMtn  Qriacben  eagen'  Kr  m»-«»'  -^''-   T  -^-~   %]§ 
bin   tleer  von    eehntaiunod   Mann.  ••! 

vhrvit  «rr  wie  nean*  o4«r  «nhuiual  m 

etfhreiea  raOgen,  wenn  in  der  8«fil»<  ii>  >if  oMoivirniejn 
werden/*  Vom  Skihreibaleen  ixn4  Larininaelientt<ai«  alae 
beiiere  widerw^rli^  ^tiwvmik  l4»tt<>D .  ««uit«  reapt  Kw  HrQlU 
lela  dPT  ^:  '"   '       :   '  -  -    v '  ......  .--^ 

Cr  Wav  4111 

t  vni't   ((«-'wijf» 


k 


feiif  «in  RTuikPi  i)e|,>rat»el  TerurMebeci.  Sie 
Bin  groteea  hkrm  mm  bcaalottnan  i  £•  Ut  ein  •»  grM«er 
Lam  wie  an  der  KOate  s«  Sarpedon.  Diaee  KaaU  ia 
Tljraci<*n  war  dem  Neptnn  gewablt  sad  aeiehaete  eich 
dqrch  dai  »eriuMcb  ane,  welehee  dartJi  dea  uaanftAt« 
Uebea  Aadiamg  dar  Meeraawegea  «ad  daa  Oab«dchaa> 
«ardaa  d«r»elba«i  entaiaad. 

*I7  Es  ist  ein  blinder  Lärm.  —  StMiNir.  «o:  ffrom. 
/.  sio. 

lit(.     Fultfor    ex   p*Ui.      (Stft>«Uj   tHt   a*«^«r    /,   «93; 
T  uhfTf,  m.'  nitipp*.  l,  IM.-  i/anM^y.HJ 

■  lue  («plte.     (Vi^r9.}     (£*»«t4im^  tU;  fJU- 

*18  £a  iat  em  Liirm,   man  kAflii  titiaem  Hergott 
niohi  donnern  horeo.  —  S»»Mtm,  ut. 
Ff*  t  La  bralt  «a4  al  fort  qa'oa  a*aBlaad  paa  Dmb  MaDar. 
iB9hm  /.  «1.; 
nvcrecaa«  Sratcv%<Varaa*Lsxao]r.    XL 


Sott.:  AI  warea  ook  alla  dulveU,  welka  XIUod  In  ilja 
rerloren  Paradije  »oo  mild  laat  opiraidan .  bijeen ,  aog 
■  oudoJ4  eo  aulk  eoa  geraae  Qi*(  kutiuea  mAken.    (Harrt' 

*19  Es  ist  ein  Lärm  wie  auf  dem  polnischen  Keiobs- 
tage. 
/V-n;  Ij6  diable  Ml  aus  vaobee.    (t.>  •) 

•20  Es   ist  ein  LArm   wie  in  aei 
rrtfdiWiT,  44».  Fntchbitr^.  J30T, 
*31  Lärm  blasen. 

hat.;   Aquaiti   frigfdam    aiiffiindara. 

*3S  Sie  macht  ein  L&rm  wie  die  Henne  Tor  Tage 

(IhciiiinQcn,) 

*23  So  viel  Lärm  um  e  Bische  Küac.  —  Tendtan 
Kla  Jade  a«i  ia  eüteui  cbrUÜIc>!f'v  Wi^it.-i.-.,- 
als  afa  »ehr  hcfttgae  Oewitter  ka> 
waehta  wegen  der  UabeTtretung  •!' 
Rchrift.    Er  warf  dea  noch  «'— ■• 


hnle.  — 
(tiamtm,)     (Binder 


hinaut  uod  rief  eornig  gen 
•  ',  dal*. 


K'Aae, 

or- 

iter 
*rra 

'lÜ- 

ilA 
iien 
lob 

>    lOl- 

und 

IIIU 

..  ala 
'i  or- 


ii  um  e  Bliebe  KMi 

atUe  U'ortf,  3.  Auf«  >-•''- 

Irlaa  da  bruit  pn 

Siarkucben  )t  ii 

kebrt«  der  frai).' 

reaus,  der  Jiur  /' 

tage,  bIbo  i'infnt  » 

beetf"-  ' 

eiac' 

Win.: 

der  VViriri  .^i 

fol^ft*   «Iji  !•« 

Raai    »fdr  rtirk 

Wlrth,  der  n. 
dl»    l'ebrrlrelUiiL. 
Rorm  [JlcLtur  nt< 
B*«he  da«  Ulmm^u 
eteht  auf,  öSael  da«  i 
mh  dem  to  berthmt  >■ 

liitUmuuu  < 

«nt  hoitaui 

da«-»    M'-»  M>l\ii«.  «jtAter  «oJi'f-t,  4I1.'  l. 

gekannt  bat  und  aaehgewioeen  1« 

JuJe   htcht   eheaio   wlUIg  eoln    k  . 

aiicbur  Dichter. 

I^Armen. 

•1  Das  Inr- •"  '•  •  -<'hweidnit«er  Bii' 

ß.  .  K'inUch  auf  da«    n 

der    >  ,    welobe*.    «<«►  1,0a 

bartcfituu,  liH^  mu  ■ii  Pferdan  um'.'  bt, 

auch  «uwoilen  naoh  Faretmietein  ^  'k»' 

■eu  KaaU  gaaa  Seh weidnlUereoLi. ^tr 

Bewöballeh   aiae    Obar   drei    CentiKr    itüw«  1 
(FütUöom,  BrttU  KndkUr ,  ISOO,  'jU.f 

•  2  Er  Lirmt  wie  die  Frösche  im  Wmter. 

Xroniech  wenn  Jemand  »ebr  itumm  und  «tll]  geuiAtilil 
worden  Iat. 

•3  Er  lärmt  wie  ein  Dieb  ivt   l'^.w.i.-talL 

Der  eben  gar  nicht  lAnnt,  it  an  verrattien 

•4  Er  lärmt  wie  zehn  Fmt'^  r. 

Von  Peraonen  '■ria 

anelgaotllcbea  s  no. 

ebao  auch  dia  K'  ina 

Kehle  eine  Xeilc  wuu  .Qcu.  Wcuu  ji;iuu.iu>i  ulbla  ga. 
wAhalleb,  Bngvawungen,  uatdrlich  r««ilrt4,  aondern  artt 
gaaa  oflkoer  Kebl<^,  eioe  uagewöhnlieli'^  «tarko  ätima« 
machte.  rneifreutUeh  tagte  man :  Kr  Urmt  wie  Antipater 
lit  der  ¥e\let.    Von  d««»  Streite  dea  Autir-ator  mit  Kaf 


dar 

flit 
11  n* 

dta 
«aa 

iian 

lUO 

•iU-t 

her 

>i>0' 


neade»  ,  vrfinu   .Ir 
letatem  c«^^ 
aelbea  t»^- 
FeileTeefan.L^  - 
aoodern  mit  der  > 
Geacbrei   lagte  1 
die  dea  Feli  b«' 

Lärmen,  dasa  «i 
Säulen;  bre<ii 

Die  Fra&xi>*«ti 
(etcbtirii  KaU« 
Is.   Jahrhauden« 


■ipI    «it.il    lj'  lu 


dea 
-a- 


--.L    „..:    _:.    .--uga, 

te.     \itik  arCulgiueem 

0   die  Meere« wellen^ 

,    .,  «Jor  aber  ala  weiehi, 

fiten  {dass  Pfosten  und 

ti  Lärm  tu  ba* 
i  Anfang  daa 
Igen   aar  dam 


ThAatra  fraa^ae  gawiuiutli4;b  M>tlvnwai 
iiaaaiadaw  Tagffclrti>  Mea  «ataranhiad  gmee«»  und 
kt«lJ>«L  LtiP  klutaea  wurden  II  xr  vnu  iweiTatifeln  aui* 
g««fn>.  !    die"   gr.>»-  r^Tj    dur^eatellt 

wur<i  aa«h  der  /  ^fp^  der  Hpek- 

takei  l -ttLf  groaear   -  _  .  juohfct  man  Ma 

obige  Bcdeaeart ,  um  emea  grokaut  L«rm  au  beact^shaan. 
LArmatanye. 

wie  die 

i-rait  aa^ 

V»ik   <uiu   Aufitaude   au   vi 

oder  ihm  rlA«  MiHhaÜaag  sa  mac&aa. 


lU 


'Uei  Öse  e  v, 
Cr  {et  •' 


Die  Larmtrommel  rühren. 


I 

I 


I 


1795 


Larrelt — Lassen 


[Lässiger — Last 


Larrelt  ^  lig^  midden  in  de  Warreit '.  —  Hern,  n, 

*)  Ein  Pfmrrdorf  bei  Emden  in  OstfriefllAad.     »)  Welt. 

I*arve. 

1  Ans  den  hässlichsten  Larven  werden  die  BchÖn- 

Bteu  Weinfalter.  —  Parömuikon ,  81. 
9  Unter  einer  schwarzen  Larve  liegt  selten  eine 

weisse  Seele.  —    W^cklierlin .  Par..  l.  151, 

8  Wenn  man  die  Larve  abzieht,  kommt  der  Be- 
trog Äü  TagG- 

Söhm.:  SiXhni  Unra,  tuefia  ialbu.    (Öelakortiy .  41.J 
tat.:  Qraro  e»t  nuüum  omne  qaod  aab  aipectu  latet.    (Phf' 
Kpfi.  T,  17 IJ 

4  Wer  keine  Larve  trägt,  der  kann  keine  ablegen. 
•5  Die  Larve  ablegen.  —  Bmun,  i.  iua, 

Lixt:  Amicitiae  paMonam   detrabere.  —  Person&m  cupiti 
detrabore.     (Kiitletn,  410J 

•6  Eine  Larve  vor  das  Gesicht  hängen  (oder:  vor 

dem  Gesicht  haben). 
•7  Eine  schöne  Larve  ohne  Gehirn. 

Lat.:  Pulebr»  Urr«,  oervbmm  aon  }uiben«.    (DemokritoSt 
/,  363.; 

•8  Einem  die  Larve  abziehen. 

Seiiion    Gbiirakter    in    dor    watiren     Geitalt»     ohn.« 
Sohmilnke  darstelliui. 
Engl.:  Much  matter  oi  a  wooden  platter.    (Bahn  IJ,  no.) 

•9  Er  hat  eine  .karjouse  (curiose)   Larve.    (Nard- 

*10  Um  ihrer  schonen  Larve  willen  wird  sie  nicht 
zur  Hure. 
Frs.:  L«  baat  d£f«Dd  le  bM.    (Srittins/tr^  ^0»^.} 
Laes. 

Obschon  die  meisten  läas  gemacht    seynd,    so 
ist  doch  das  stichblatt  noch  nicht  geworffen. 

—   Lehmann .  785  .  34. 

Lasa  (A.dj.). 

Wer  lass  ist  in  seinem  thun ,  der  ist  ein  Bruder 
desa,  der  sich  verderbet.    —    Luiher's    Titchr., 
Append. 
Laasan. 

In  Lassan  werden  die  Thore  mit  einer  Rübe 
statt  mit  einem  Schlosse  zugemacht. 

So  sogt  man;  allein  dje  Entitohung  dieser  RedenBart 
frcboint  uicht  bekannt  na  tein,  wenigsten«  iit  diGBclbe 
bei  Schmidt  (JuheUchri/t ,  1h;  nioht  angegeben.  Dies« 
pommertohe  Stadt  (im  ItegisrungvbeKlrk  Stralsund)  fuhrt 
auch  den  Namea  Luxoiobnrg,  ohne  das«  bekannt  itU 
warum. 
IfMsdünkel. 

1  Ladunckel  hört  auch  das  gras  wachsseu.  —  Us- 

ntsih.  173«,  40;  Pein,  U.  430. 

2  Ladiinckl  hat  das  vnglück.  —  P>etn,  II,  iso. 

3  Ladünckiin  manchen  schaden  doth,  dat  he  mit 

Renling  baden  moth.  —  Pctn,  //,  «o, 
4.  Laasdünckel    macht    den  tantz  gut.  —  Agric<Aa 

J,2bt:  Gruter.  /,&4.   Petti,  II,  846:  Euäein^im;  Stm- 
rock,  1734. 
IitfAtfr  lohreibt  diiftUt  nftcli  KU*t*tn,  it«tt:  Ladttnkel. 

5  Wann  man  Lassdünkoa  aus  der  Welt  thät,  wer 

kein  Welt  nicht.  —  liruttir,  in,  96;   Lehmann,  1/, 
8fi2,  33. 
ffoU, :  Ltuuldnnkendheid  is  eone  plaag  roor  de  jonghcid  en 
lieden  van  oou  klein  Tonnogen.    (Ifarr^bomee,  II,  2.) 

•6  Der  Lasadunkel  plaget  ihn,  —  ScAo<f/rf,  iiis  ■. 
I<aa6e. 

Der  Lasse'  ist  ledig  (frei),  dieweil  er  lebt  — 

Klingen.  7*» ,  3  ;  Gra\ .  43.  161. 

')   Die    Benennnag   einer  Art  zlns Pflichtiger   üntar* 
tbanon,  deren  Verhoitnino  nicht  übenOi  gleich  waren, 
und  die  auob  LMSbaaern  Lleeeen.  (Vampf.  Wb. ,  ///,  33,j 
Laflflcm. 

1  Da  ist  gut  lassen,  wann  man  den  hund  beim 

schwänze  hält.  —  Fischart,  Trotlb. ,  in  KJotter,  X,  656. 

2  Das  lass'  ich,  sagt,  jener,  da  man  jnwolt  ewig 

gefangen  setzen  oder  verweisen^  —  Laiendorf  ii,  8, 

3  Dat  lett  nett,  wenn  ener  schett  on  der  andre 

ett.      (Jerentomti  im  KrriMc  Graudtmt.J 

Vm  au  eagen,    data  gewiiie  Dinge  oder  Handinngen 
nieht  BUMmnienpaRaen. 

4  Es  wird  nimmer  fassen  der  Wolf  vom  Fassen, 

der  Hund  von  Katzen ,  die  Katze  von  Ratzen, 
der  Fuchs  vom  Stehlen,  der  Teufel  von  See* 
len.  —  Par6miakont  8084. 


6  Lass  jeder  einen,  der  er  ist;  so  bleibst  da  nci, 

der   da  bist.   —    GmUr,  ///,  62;  lUrtingrr.  liT7, 

6  Lassen  ist  gut,  wenn  mans  nicht  thun  kann.— 

Lehmann,  II,  5. 

7  Lät,  lüt,    segt  Sehmädschmid,    de    Ambo«  ti 

nich  betält  un  vor^n  Blasbalke  krigt  de  Kkfl 

ük  ken  Geld.     (Üeckleubury.J    —    llaffty-,  WS, 

8  Liessen  wir  die  Güss',  so  liesse] 

9  Los«  mich,  ich  losse  dich  uch,    CSi 

ScUu-^lcf  ,  452. 

10  Lot  ider  wie  h©  es,  dann  blie£ite  sehrer, 

de  büos  (bist).    (HeurB.)  —  Tt '    f, 

11  Man  muss  das  lassen,   waa   \  i 

das  essen,  was  gut  ist  —  ;. uia. 

Oeniesse  das  Gate,  was  an/  deiii  Lot  koannt.  ^ 
13  Man  muss  jedem  lassen,  nachdem  er  Aden] 

—  Smln,  327;  Äitnrock,  98. 

13  Was  man  an  einem  lasset,    das  findt  man  tm 

andern  wider.  —  Hemtch .  1099,  43- 

14  Was  man  nicht  lassen    kanii|   soll   man  ludtt 

thun.   —   Sprir  ..  36«. 

Man  »oU  das  i  a  ojcn  unsere  ItnidMiMftdte 

mit  einer  ecboiuLi  rätehlicheA  Gewalt  Oiey^ 
reltien  woUon. 

15  Wat  nit  lett,  dat  hält  waarme.     ^ir«ii4dLj  — 

CHTtzc.  388,  166, 

16  W^er  alles  lässt,  so  wie  es  ist,  bleibt  ongeitirt 

auf  seinem  Mist 

Die  Hc.llindcr  rahmen  diese  Weitheft  ia  f«ice«tei 
Spricliwort  von  den  Einwohnern  de»  Dc»rfe«  JkAlaa  la 
SUdUoUand,  anf  die  ilie  sich  aber,  wie  liarrtkamm te» 
merkt ,  kelnoaweg«   beaohrftukon   aoll :    Ze  drosJbw  e« 

glaa ,   ae  p een'  plaa ,  ea  «e   lleten  de  aaek  a«e  m 

was,    (liarrt'fjQtH^t ,  I,  240^ 

17  Wulters  lussen,  saite  a,  solassi^a;  wonicb,«) 

lusst's     bieben.  —   Gomolcke ,  tH;   *oeft4n««l  M 

Simraik,  »'196, 

*1S  Dat  lat,  as  wemme    *nä  Klucht*   op   de  Säcft 

faanged(hed).    (hedohn.)   —  Fri^mmanfi,  %',\iii.V^ 

*)  BeziMchnet    a)   ein  goapalteoea   Hola 
die  Kinder  bedienen  ,  u.m  Uaflcbel  mii  H«i 
^{!quomen  Heimtragen  hineinzueCeokcn;  b) 
oder  Erdspali  und  c)  in  Ludensclieid  eine 
xange,  die  man  dort  aber  Ktoft  nennt. 

♦19  Dat  lät*  e&m  gerade,  as  'ner  Süege, 

ten  (sieben)  Wel.  (IfiiHohn.)  —  trommnmm,  V, 
^)i  Liest  (von  lassen)  ^  sieht  ans. 

•20  Dem  (ett't  so,  as  wenn  seck  de  Flies  e  PÖeBoi« 

aftrekt.      CJcrentowitz  im  Kreve  Graudens  J 

Das  atcbt  ihm  «o  an.  das  kleidel  ihnf,  als  wevasieli 
die  Waiserpol&ken  (Flieasen)  ein  Fa*r  B«4mkltld«r  a» 

aifihen. 

*21  Er  muss  es  doch  hie  lassen.  —  ^i;n<3»'<a //.  m 
*22  Es  lässt  wie  ein  Karfunket  im  Kauchloch. 
•23  Hat  let  üüs  an  Flag  iiiib  an  Niokswentj.    ;>»- 

nm.;   —   Uauyt,  VIII,  355,  68. 

Es  llksat  (steht  ans)  wie  eine  Fla^ga  Vit  eipw»  MM» 
karren.    (8.  Aussehen  S2'i.) 

•24  Lat  em ,  et  öas  e  junger  Mönsch.  —  rris€htirr-,jaKt. 
•25  Man  muss  dich  lassen  wie  den  westheimer  Wi 

stein.     (MewingcnJ 
JULsslger. 

1  Dem    Lässigen    ger&th   sein  Handel  zdchL  — 

Kam,  3G»9;  Stmrock,  6l»7:  Brom,  I,  816«. 

2  Einem  Lässigen  fehlt  allezeit  etwas. 

II, i  U  plgTO.  0  ueghlttoso  6  terapre  mal  bliogaOMu  Ch»- 

XiaaBmlch. 

•Et  äs  e  Lossmich.  ich  lossen  dich  og. 
b»rg.-säciu,J  —  Frommann.  l\  ».lt. 
Laat. 

1  Alle  Lasten  geben  in  den  Gutem.  —  Gnf, 

Die  weientliobita  Gtigen»cJittft  der  B«mUaete&  ^ 
sie  Dicht  aaf  der  Person  ,  sondern  auf  dem  0«te 
Att/riet. .  Alle  berthe  gaed  in  dagneden.  |f/|«tyc«ia.  LXitJ* 

2  Auch  kleine  Last  drückt,  wenn  man  sie  langl 

trägt 

Län.:  Liden  bjrTde  er  lABgreja  tuDB.     (Fr^.  de«»   M.) 
£n(iL:  Light  biirdens  fit  heav;.    (B<^n  Jj    v|a%  * 
Frl.!  An  long  aller  petit  fkrde&v  ptte.     (B^lml    <»2  C^ 
hier,  960.;  —  Petit  oboae  de  lein  ntee.    rAMka'/r   ttiLl^ 
rf..  Lutea  bjrrd»  kt  Uag  wanü 'um,  -T!lt«i  biÄ' 
ir  lilngdca  tuag.    iTürmng,  104;  JU^din,  «7^ 


d*  ndip 


gltii 


10 


u 


Dem  einen  ist's  'ce  schwere  Last,  dem  ft&dero 
blos  ein  Spiel  rar  RmU    {H^mi.  Lwtüu) 

Der  die  gröMle  Last  tragt«  bekommt  oft  den 
weoigtlea  Lohn. 

Frt.T  So  VT«Bd  fMdM«  n*Ml  pM  l'»eqo«t.    {Baik%  /.  IT.; 

Die  Last  drückt  culetzt  am  meisten. 

Di«  Boiie^D:  Di*  Lavl  liagt  am  End«  d«»  KATtMlS. 
(AUmamn   Vi,  39«.; 

Die  schwer«   Last   xa   tragen  habea,  mtoken 

keine  gronen  Sprünge. 
Fn.r  La  cEarg«  donpu  1»  b«it«.    (Itrtm»^  /*  VLJ 
Die  schwerste  Last  ist  Sündenlast. 
Die  schwerste  Last  wiegt  am  meisten, 
lof..-  Üciti«  qaod  ^nrina  ^napondetal  uadtQOt  poaAv. 

(Sutor,  IH.} 

Eigene  Last  ist  stets  von  Blei,  des  Nachbarn 

nur  von  Flsum. 
SdL!  Otia*  I«it«D  Mb^Q«]!  vma  lood,  ea  ««n»  a&d«n  vaa 

plaimoo.     (Harrebomtt,  If,  II j 

Eigene  Last  wird  nicht  zu  schwer.    (S.  &oTb  t.) 

—   ifa»nm.  J24. 
Dan.:  Hv«t  ikal  bA«r«  «in  bjrde.    (lYot.  dttn,,  W.; 
/"rj..'  Kol  n«  («it  li  bleu  b»M«it  qa«  «eloi  4  qut  •li««tt. 

Eine  Last,  die  man  gern  trftgt,  fühlt  tnan  auf 

den  Schultern  nicht. 
mBIo  burd,  die  man  mit  willen  trtgt,   nlunaad  ile 

stt  beiebweren  pfle^.'* 
It,:  C&rica  volontäria  non  carick    (Bchm  /,  77 J 
LM,:  Hoc  porUt   leaiier  4)ttod  portat  quiiqu«  Ubeater. 

CJ^oCi  comm.,  lOSJ 

Eine  Last,  die  man  gewohnt  ist,  druckt  nicht 

80  wie  eine  neue. 
Lai.:  Nota   re«  mala,   optima,     (Tappiut,  119;  Phttippi, 

II,  41  i  Ercurn,.  »«.; 

Eine  Last,  wohl  gefasst,  ist  halb  ffotragen, 

Lai.:  Leve  fit,  qnod  b«ne  fertur  onuc^  (Orid^  (BimUr 
/.  bt9t  II,   16iS.; 

Eine  Last,  wohl  gefasst,  ist  nur  halbe  Last  ~ 

UutU-r.t,  s. 

Einer   sol   des   andern    last    tragen.  —  G9I.  f: 

tVnny ,  //,  US. 
£»J>t. .-  Den  eene  bcre  den  andene  byrde.    (Pro*,  rfaa.«  MJ 

Einer  sol  desa  andern  last '  vnd  bürd  wissen 
vnd  tragen,  nicht  negen  vnd  nagen.  —  Hntvtk, 
♦w .  47. 
>)  D.  h.    Ä.b«rwita,  fiard«,  Oebarea.  Wate«. 

tat.:  Amiol  Tltla  noverl»,  qoq  odcrlt*    (//<m«cA»  490,  49J 

Eines  andern  Last  kennt  man  nicht 

üoU. :  Nlemant  kftüt  eent  ändert  la«t.  (ffarrtbcm**,  11,  11 J 

Es  ist  eine  böse  Last ,  unter  der  man  Gottes 

Stimme  nicht  hört. 
Es  weiss  keiner  dees  andern  Last  '—t^itH,  !J,  KM. 
Fremde  Last  ist  allzeit  schwer. 
Gemeine  Last  wird  leicht  getrugen. 

ff  Ott.:   Geraeen«   lait    wordt  Ugt  gedragvn.     (Uarr0tQm4», 

II.  10.; 
Gleiche  Last  bricht  keinem  den  Rücken. 
/!(*«..'  Paa   Uig«   bjrda   drager   ingen   ctg   traeu     CiWr. 

dan.,  n.) 

Grosse  Last  drückt,  zu  grosse  erdrückt 

Spum. ;  3(0  mata  la  oarga  lioo  U  lobrvearga.    ^ITeAa  /,  9$C^ 

Grosse  last  legt  man  auff  EaeL  nit  auflf  Men* 

sehen.   —  Lehmann,  19»,  «, 

„▲nlwortaU  einer  gefiragtward,  «aromb  hobeXapfef 
▼nd  digniteteo  ul«ht  deoea  «rorden  gebea,  di«  aa  bohea 
VereMod,  WeUbeit  rad  BrCahrang  tmI  asdem  t%t  mn 

sieben. '* 

Ist  der  Last  gross  vnnd  seh  wer »  sq  schlegt  er 
nider  desto  ehr.  —  t«amaRo«Süt,4i. 

Ist  die  Last  zu  schwer,  erüegen  auch  starke 
Beine. 

8e*m.;  Xdo  Tftlik4  bfamend  ae««,  vUlä  päd  alSiaa  stsil 
kieea.    (Cetaky9»ky.l7r) 

J£  mir  Last  dat  man  uphndrei,  It  mir  maat 
dtigen.  —  StkmnikMk,  /»ns. 
I  HM«  aioht  blas  ▼w>t*«>*nsf  llksnsebasa* 
>,  ob  mam  d«r  LmI 


)$  J«  adiwerar  die  Last  j«  )«iclit«r  wirft  man  sie  ab. 
29  Je  schwerer  die  Last,  je  mehr  druckt  sie. 
Uli,  •«  •■  e«bvatealaa  iat,  aa  m 


da*  toi  fWiM. 
£««..•  Bdtis»  9«« 

(Ufi 


«tele«  wiegt. 


^««ifcavfas 

tnr  — 


ia4.> 


90  Jedem  IM  jcjue  i.i--:  st  iswor. 

fti.     \  (ihAcut)  inn   rar<1r«a  p^»ii      ,'it,>ta  /,  |,Ji 

31  Jeder  hat  sinne  Last  su  tragen.  —  A«e*e*  /.  lo. 
AfSwM«, .-    »war  ooh  ea   miete  diaga  siaa  bftda»   ffUr. 

33  Jader  muas  seine  Last  tragen. 

MoU. :  leder  «osi  ellaoa  last  diacea*   ^ fferreStMM»,  {/*  tU 

33  Klein«  Last  drftokt  auf  diu    LAng«  anoli.  — ^ 

n«i«iA«r«  tl,  IM. 

34  Kleina  Lasten  mnst  man  mit  den  lleichen  tragen 

und  die  Kirsoh<*n  mit  den  Ameil  H$m, 

36  Nach  der  Last  kommt  diu  Rast  -^  fitttmMaik,  Msu 
3t>  Jilimb  dich  keines   lasts  noch  bünlen  an,   die 

dein  kmffl  niolit  tragen  kan.  —  Umuch,  asq.  as, 
iob  mll  eaobea  Ibui  beladea,  die  )bm  e« 
>>t  sa  eftvagaa,  dat  wlrdi  ofliaiale  ata  mlee. 

I .  ( 41»  sttbadaa  ISTdaa  auoh  das  bon.  *'     (Ua 

t-l,  Ull.l.   I 

l«t.,  <jul  btaoi  ana  le|H}ree  ee«tabltitf  bot«,  yuo  quando* 
que ,  oiiaaduq;ue  earebil  uiroque.  (Loci  p<fmm. ,  ISj  «- 
l|Qod  raiTfl  rirea  non  queuul^  ue  onai  tttbl.    flfffnlssSi 

37  Schwere  l^ast  drückt  am   meisten  ichwtohia 

Kücken. 
X>ä«,  ■  l>*i  er  oodt  at  beire  lang  bjtda  paa  «raf  rjg.    (tr«9. 
dan  ,  »a.J 
36  Vor  die  l^ast,  dann  die  Rast 
39  Was  eine  Last  im  ILaus,  das  wirf  hinaus. 

ii»U,c  Di«  oa«  lot  lael  le,  moa«  bat  huia  uit.    (ii*trt*t>«m4*t 
tl,  10,; 
dO  Wem  <lio  Last  Itncht  ist,  der  trügt  nicht  schwer. 

/r. .  A»t«l  b«n  potta,  a  rh)  nod  pv^a.    (I\inagtim,  99«,  l.^ 

dl  Wer  andern  tu  viol  Litst  uuflogt,  muss  sie  suletxt 

SeÜKT    trilgOU.    —     tifiiWkiliM    V't.  404. 

42  Wor  die  Imul  trcgt,  dttr  fühlt,  was  sie  wagt 

—  fSftn ,  IL  "»», 

43  Wer  eine  kleine  Last  tragt,  dem  wird  man  bald 

eine  grotnc  iiuflcgon. 
Frz.!   <jul  Porte   un    fardeau,   en  portara    blentM  etat. 

44  \Ner  eine  Last  aiuh  selber  aufgelegt,  ist  klug, 

wenn  er  sie  willig  trAgt 

Lat.'-  Bert»  recuvat  ferre.  qul  eabllt,  )ugum.  (I'hdtppi, 
U.  IVJ,) 

45  Wer  hat  die  I^ast,  dem  gehdrt  die  Quast 

Cbre  uu4  VortbaO. 
X»U.    Dlo  <te  leiten  baaft,  «toet  ook  bet  vourdeel  baUbea. 

(Harrthu-m*«,  II.   10 J 

46  Wrr  vorher  seine  Last  erw&gt,  sie  desto  sicherer 

trugt  —  Ätmruci«  (ISS.  KäTt0,  STuO,    Draun,!,  iW, 
Lat.     Qul   tna  melUttf    poadera,    fc^rr«     poteel.      (9ty- 

4T  Wie  die  Last»  »o  der  Ilcboh 

4()  Zu  schwere  I^ast  enhrückt  den  Esel. 

Krt.:  La  MOre  inmin*  aV,i'  " 'f  fTvmK,   l,  90 J 

49  Die  gany.e  I.ai.t  auf  n. 

Jemabil    dl«  Horgcn  ai  >Ja«a  ar  rublg   Mla 

kann. 
•50  Die  Last  sor  Bürde  legen.  —  Aitmoan  Vi,  ti«. 
'&1  Eine  kleine  Last  abschütteln  und  eine  grössere 
auiladen. 
^da.  t  l^asrea  »kyer  «a  laet  <>g  fklder  1  en  andea.    C/fvt 
dmm.,  lOOJ 

'52  Einem  eine  Last  aufbürden. 

ftt.:    M  ''srdaau    iiu    Ut  «pauloi   de  quelqu'ua. 

(Krit. 

*^  Er  bnr  >ro  Laut  an  seinem  Halse  iiJkngeu. 

Sibe  bi>««  ^'lao,  Tlal«  Kladar  u.  e.  w, 
'54  Kr  hat  sich  eine  grosse  last  anfgewftUt 

JVoU..  HIJ  neam«  eaa'  swaraa  lart  op  ailaa«  bals.    (Dart^- 


»eia^«,  //,  llj^ 

'56  Er  hot  sein'  Lasoht  wie Schinunel's  (auch:  kim- 
mers) Hund*     (Vtaidkfttn  A,  H.)  —  T«Mtfaa.«l. 
W<»r  mit  Ti«t  rafunaoh  ta  bampfka  bu. 
56  r>  T  ^.'on. 

•67  Wti  -^..  «.«  ä.^^\.  ..agen,  wenn  jeder  sie  ab- 

fcM,  t  To  dase  f  vos  dvffo.4«i«s  UararA  1«  »a«  d«fe.  r^»*« 

1  Alle  Laeter  nehiikeii  mit  der  Zeit  ab,  nur  Otii 
und  Ldge  oelnDea  xo.  —  Himroeh,  MM;  £«i- 
1*1«.  «I. 

jrw,.  So  dar  fittf  «laf  Am  wage»  bdi,   •«  V 

ai  etcb  »AI.    (t^Mf^ 


(iinftrK,  4SV 

113' 


« 


I 


w  Äd  faotss  j 


1799 


Laster 


EnfL.'  Wlaoi'Bll  liiu  grow  cid,  corstooc&en  grow«  Toonff. 

Jt.:  Ognl  eoMi  ai  toeiiM  con  I»  Tecohie«»  faor  ob4  I'at»- 

rivia.    (FtX9aagUA^  ti.) 

9  Alle  laater  nemen  bey  den  Menschen  ab;  allein 

die    be^erd   lu  gelt  vnJ   gutem  bleibt  bej^ 

ihm  biss   in  di«  IIölI   —  Ukmeam,  3il.  u. 

3  Alle  Laster  sind  anf  dem  Dolden.  —  EuWnn,  itl. 

4  Alte  Lüster  werden  schwer  abgewi)hnt. 

6  Bist  du  in  Ein  Laster  erpicht,  eu  helfen  die  an- 

dem  Tugenden  nicht. 
G  Daa    Laster    aoürablaaea ,    dazu    gehören    zwei 
Tenfel»  einer,  der  die  Zange,  osd  der  andere, 
der  die  Ohren  dazu  ausriistet. 

7  Das  Laster  itrafl  sich  selbat 

8  Dem  Laster  feind,  der  Person  Freund. 

9  Der  Laster  Verachtung  ist  der  Tagend  Lob.  — 

WwMm,  X1U.  S3. 

10  Die  Laster  all  bringen  mit  sich  Gifft  vnd  G»ll. 

—  AfTTi,  //,  i, 

11  Die  Laster  eines  andern  will  jeder  strafen,  aber 

seine    eigenen    will    niemand   erkennen   und 
strafen  Ii^sen. 

A.:  II     Tino   sltrui  difpiac«   «gP  ijt«BKi    rixiori.    (ttuta- 
flia  .  415  ,  4.} 

13  Dia  Laster  stehlen  der  Tugend  die  Kleider.  ^ 

LehmaoM,  768.  H;  5.nler,  179;  Simrtydi,  «201.    Annoi, 

/,  SITO;  K6rle,  1704.  Hnusiferg  Ul .  68. 
EngU :  Tic«  ii  oflen  cloatbod  in  rirtae's  bftbit.** 
,/r.r  Tal  »«nbr»  ta  ri»U  «itdvUo,  ch«  »1  di  dentro  i  lapo. 
jMt.t  PttU«  «üb  agnioA  latiUt  tatn»  MMp«  eaolsft. —  Viä» 

aobia  sabvirtaiom  DOtnine  tabrepuat.    (SeyboU .  ^«2.; 
Jdhwd^r  LmI  iir  offu  djgdsa  nun«n.     {ÖrMbt.  U9.) 

18  Ein  Laster  befleckt  alle  Tugend.  —  /V;in ,  n.  «i. 

14  Ein  Laster  bringt  das  ander  vnnd  eins  folgt 

dem  andern  nach.  —  JV<n,  //.  ?ii, 

Span.:  Tnu  el  vicio  Tfene  ol  fonii<::io.     (it>*hn  Jl,  K9.J 

15  Ein   Laster   kostet   mehr   als   ewei    Kinder.  — 

Simrodt,  SiOa.  KötU,  3703;  Braun,  /.  2168. 

Auch  in  der  T^unng .  Eia  LMter  cu  «rnahrea 
koitet  mehr  «li  ein«  Fnn  nnd  eine  Mttodcl  KiDdar. 
Welche  Opfer  fordert  iiioM  dl«  O'raakauht,  die 
Spf»l«BAht,  wie  Jede  «nder«  Socht.  Wenn  der  6»ii«<v. 
siscbe  FfvMUBBtetoter  neht  hei,  btiaat  ea  aber  aoeh 
»ahr  eis  ida  ürgaBdaiae  Tagend«  Wemigaiktna  arwl* 
d«rte  er  «iaan  BittauUer,  der  um  Maaaragala  g«g«i  du 
Laalar  dea  Baacbena  und  Sehoapfetu  naobaaclue:  ,rRaa-> 
ahaa  nad  SchnapfeD  aAg«&  I>aatar  aelBt  aber  ne-nnen 
8Ie  Mir  elsa  Tsgesd,  die  dem  StMteaebatB  Jährlich 
110  MOL  rrmBkaBD  «inCrSst,"  (grA^itfntn^em  ,  Stnttgmrt 
IM9,  Btt^9,  9.  MO.) 

1€  Ein  Laster  sehend  deas  Maos  gantz  Leben.  — 
P^n ,  u,  tu. 

17  Ein  Laster  ongesiraft,  vermehrt  sich  ungezählt. 

18  Einer  hat  mehr,  der  andere  weniger  Laster  als 

Tugenden. 

I^äm,:utr  «re  äeer»  Ijder  «nd  djder.  —  Maag«  are  meera 
■daB  Ijdar  and  med  djder.     (troü.  dorn..  399.^ 

19  Es  ist  kein  Laster,  ea  ist  dafür  ein  Pflaster.  — 

Evfletn,  ill;  Simrvck.  $SM. 

20  Em  Wirt  niemand  ohn  lastar  geboren ;  der  beste 

ist,  der  die  wenigsten  an  jhm  hat.  —  Uenufk. 

Sie,  51;  Putn,  H^tOt, 

Frühe  Laster,  spite  Reue.  —  Co<»i,  »TS. 

It.r  P«coato  T«cchio,  peniteiu»  aaova.    (Oaal,  972.) 

^3  Grobe  Laster  soll  man  uit   mit   einem  fachs- 

schwantz  straffen.  —  Ucm^^h,  ii73.  w.  /viri.  a.  W7, 

33  Kein  Laster  ist  ohne  StraE  —  Ukmamm,  £/.  m. U: 

Reinthrrg  iZ,  4S  u.  46. 
£jifL:  Wfaer»  riee  it  reaifBaae«  fioUowa.    (M^»  H^  lS^j> 


fTB 


cappüce.    (L 


tl\;  Kritsin" 


NaI  Tic« 

Lüt.:  KoUiu  homo  poetuuD  •caleris  raita  «ffktgil  tmauaib. 
r^WyMrf.   *H.)  —  Baoo    aatoeedanrtaai    aeaiaataia   da- 
aanül  pada  posaa  «laado.    (B»rma.)   (M^hm  n,  U9J 
)4  Kein  Laster  ist  bo  gross,    daa  Demuth   nicht 
bedeckt,  und  keiner  Tugend  Lob,  das  Hof- 
fiut  nicht  befleckt  —  St^M4,  ÜB, 
35  Laster  bleiben  in  der  Weh,  so  bng'  noch  Un- 
kniot  wichet  im  Feld.  <-  Caal,  lan. 
JTrc:  U  y  taim  d«a  «ic«t  au  mottda,  ta&t  nu*ü  j  vtxm 

da«  hounaea.    (KrüMftr,  711  *>j 
lat^  t  lafrlix  lolium  «t  M«nte«  domlaaatiix  afaaaak    C^mmK 

ra^.;  Mindaikaa  tCfatt  gls.    (Gitml,  imuj 


26  Laster,  die  in  der  Jugend  hervorspTOsaeB» 

man    abhauen,    dass    sie    nicht    zur 
Schande  heranwachsen. 

27  Laster,    die   man    nicht    tadelt,    sAei 

Steigt.r,  76;  Simrofk^  6205;  Kört*,  «701. 
Frs.:    L'a    rice   aon  paai    e^aeerolt    a    l'taflai.    (t 

9tr,  TIS;  Jr<»«4«M«  4*; 
i\t|M.;  Sobte  iJLkodxi,  kto  slego  ewobodai»     (Mitttm,  ^ 

S8  Laster  fiichea  ist  nicht  genug ,  man  man  aci 
die  Gelegenheit  und  den  Ort  meiden.  —  La. 

manM ,  371 ,  28. 

39  Laster  führen  gern  der  Togend  Namcsi. 

Sckwid.:  Lae«*r  <1  oflta  djjgde  Dejnan.     ('<;rMM,  €B&J 

30  Laster  haben  einan  schändlichen  Aosgang. 

Frs,:  he  mel  porte  ««  rep«ntir  eji  qoene.     f  ItriMa^.lfcJ 
/r,.-  Chi    terra  al  Tialo  attaoda   U    aupplicio.    (Pitmi^k, 

415, 1.; 

31  Laster  haben  einen  süssen  Anfang,   aber  es 

bitteres  Ende. 
FrM.;  l/hjcnama  ehet  en  rice   tbettgmaat»  tamtm  bb  «ate 

drcasa  leatemant.    (Ltroux^  J.  l€S.) 
It.:  Non  Ti  A  eoea  pla  facüa  d»  Isapaimrai,  eh*  il  tiiSk 

(fcuacgtia,  41S,  ^.) 

32  Laster  ist  allen  Menschen  angeboren  mnd  Bik 

denselben  an  wie  Bech.  —  L^moMn.  Jf.n.a 
ZXö«. :  Ti]  adjA babffvae  losen  ikolemcaMr.     (Bolm  l.mj 

33  Laster  machen  das  Regiment  voll  Tcrdcflat 

34  Laster  xnags  man  mit  dem  «trennen  Eysea  4v 

Gerechtigkeit  seubem,  —   L«km,^mm,n»,n 

35  Laster  schmücken  sidi  gern  mit  einem  Tiigaii* 

kleid,  aber  das  soJkmnsige  Futter  giMkiKc. 
Lai.T  Mala  aalaa  amlte  furaidt  ««UaiaeBU. 
^cAw«d..-    Od|a|i    — fist   «fliB  vnder  dn^  ^aM.  - 

Odygdaa  kMpar  Uigaa  aalaelE.    ('<;rwa*,  «OS^ 

36  Laster  sehwet  (säet)  man,  so  mans  nxt  tMldL 

—  Framtk,  J.  «*';  Lekmaam ,   II,  371,  »T« 
LaL:  OoaaitaU  ritia  «ffriaa« ,  ai  ceprabeodiamaw  (fimd^ 

37  Laster  sind  im  Angesicht.  —  L4>kmfum,tt,tn,tL 

38  Laster  tmd  Geld  herrschen    gern  *«— mtti—  j^ 

der  Welt 
Knft.:  Tlea  ntlalk  irhsva  c«ld  rvi^xteth.    f'dbia  i7,  tS^* 

39  Laster  und  Bancb  steigen  gern  hoch. 

L^L:  Bami  Jaeaalam  aoalam  »oa    laUmat  mmm.    ^ 

Hpfi,  I,  isji; 

SKkmtd. :  Laater  aUiga  hägt.    CGrMaa .  4Sa.> 

40  Laster  und  Unkraat  mnas  man  an  der  Wtoiri 

fassen. 
lU;  Vbdo   80a  p«ail<>  eres««   atr*    fwlfn«^. 

41  Laster  wird  darch  StraSe  gereinigt  — 

n,  »n,  2^. 

42  Mau  muss  die  Laster  schlafen  wie  die 

ihre  Feinde  durch  Fliehen.  —  rifrina.  ni 

43  Man  moss  of!^.  em  Laster  ein  tQgend  sc»  kr 

Ben.  —  L^mwm,  i(9,  St. 

„Scham  iat  eis  TngaBd,  Tnaaskt  f«»  ^  aiMte. 
WeoB  abar  etea  Bas  Sehaa«  kat,  m»  jm«  h^  «^ 
alao  iaW  alt  cia    Woalaarar,  hA   naiT^ip«^  ^  ]V 

44  Manc^  lastsr   ist  wie  ein  nadi  oberes  sal^> 

langsam,  eh  mana  bveetas    knn«  f  fj- -- 

I4t »  39. 

45  Xewe  Laster  rund  sckand  btingen   aihseg  vt 

sich  newe  Kranckhett.  —  ^nn,  a,  «n. 

46  Oflenbarea  Lsster  soll  m«n  uchi 

gehen  lassen.  —  Gmf,,  «ss.  »ta. 

^  ^'*~/.™'*?*'^  **  ©artthta  ««•  A;« 
wasaa  Ode«  Aakla««^  das  8te«teMt««ita.  4S.  g-*-»  ci 
tt.  CI.J  *^  **^ 

47  Was  ein  Laster  kostet,  kum    awei  Kinder  «r 

nähren. 

48  Wenn  alle  Laster  ah  wejtden,  ao  bleibt  [wei\ 

der  Geis  jong.  ^ 

ag  aaadasia,  asaw  oang»««!  ««»      rr^,,,  -.—    At. 
jeane.    (-C«4Mr.  lei;  — *» .  »awi^  «*  aawt 

49  Wenn  ma»  gcnsg«  (kiiuae)  LmaUr  nSt  fUtlk^ 

so  wachsen  die  groasois.    L^kmmm    VD.^ 

S9rt9,  trat ;  5lfnva«t  •  dtt  ;  AHi^    g    — — 


Lästerer — Lästerlich 


50  Wenn  sich  das  Laster  erbricht,  setzt  sich  die 

Tugeml  zu  Tiach.  —  EwUm.ui. 

Fr$, :  CoQtre  1«  rloe  «it  TOrtu  mAdccia*.  (Kritiit' 
jftr,  712^.; 

51  Wer  duroä  Laster  sich  geacliändet,  schwer  sich  je 

zum  Guten  wendet. 

„In  einer  toiibeii  Iftaffon  lUrck,  mehrt  dAi  iMtw 
noch  ao  »rgk.** 
Lat.:  AnltnuB  imbutuB  tnalia  ariibat  ,  band   faeile  libldi* 
ivlbua  caiTt.   (Phiiippi.  l,  iti  J  ^  Tdiui  camtiiJo  niUaio 
dl,  quam  re«d«ildo,     (l^/Ci  cvmui..  lOGj 

52  Wer  Ein  I^ster  liebt,  der  liebt  die  Ltster  alle. 

53  Wer  ein  Laster  lobt,  der  sündigt  doppelt. 

Uia  BusBoo  :  W«r  ein  LMter  lobt,  Uüelt  die  Tagaad. 

(AUmann    Vi,  4S4.) 
Dan.:  Bote  last  er  dobbelt  aynd.    (Prot,  da».»  Ht-) 
Schtire4.:    Roaad    laat   &r    dabbal    Sjad.     (WftuHt,    «&; 

Grubt.  69».; 

54  Wer  ein  Laster  nicht  bek&tnpft,  der  vrird  des- 

Btn  Knecht. 

Dän^;  M&o  akiv)  atrjde  bAkde  offeniW»  og  defenalva  raod 
lAtter.    (Pr«^.  d<iii.,  534.; 

55  Wer  ein  Laster  nicht  tndelt,  säet  es. 

Nftoh  einera  aJton  ße*etie  der  Sparter  wnr  defi  wel- 
cher einen  in  aeiner  Oegeswart  betfeamneo  Fehler  nicht 
tAdelto,  lo  «trAfbiir,  wie  der  Fehlendo  aeibat. 

Ddn.:  äaa  ferdig  at  atrafle  lailer,  ea«  ferdlg  at  fr«wme 
dyder.    (Fror.  dciK.,  164.J 

Fn, :  Qni  ipargne  le  vioe ,  fall  tort  4  1*  vertu.  (Böhm 
II,  4t>.; 

56  Wer  einmal  geübt  Laster  und  Schand',  kommt 

selten  mehr  zu  Ehrenstand. 

57  Wer  in  ein  I^aster  eingepicht  ^,  dem  hclflen  an- 

dere Tugend  nicht.  —  Suior.  ISA. 

•)  In  dou  Loci  comvt.  heiaat  ea:  TfWer  in  «Im  Laeter 
tat  ein  Wicht  a.  t.  w." 
Lat,:  Omae  bo&tus  quod  babea,  oonta&iiiat  oiiic«  Ubea. 
(Sutvr,  ISiO;  Loci  comm,,  10«.; 

58  Wer  mit  dem  Laster  einmal  trinkt,  der  ist  ge- 

worben, 
Ukt,-     Semel    malai    eemptr   praeeomitiir   maliu.     CSfy- 
Md.    M7.; 

59  Wer  mit  einem  Laster  nicht  bald  (früh)  bricht, 

der  beherrscht  (den  verl&sst)  es  später  nicht. 

„Pca  laateren  wehr  bej  dar  *eit,  denn  hart  leat  ab 
boae  gewohnbeiw 
Lnt,!  Proreui  et  abatjae  tnoTa«  vliitun   remotieTe   laboim. 

(Loci  Gotnm.t  1^0 

€0  Wer  von  einem  Laster  scheidet,  hat  eine  g:ate 
Tagereise  gethao. 

It,.-  Chi  laacie  Indiatro  il  rizio,  ha  falto  nna  buon*  glor- 
nata.    (PasiagUa,  i\h,  '^,) 

0t  Will  das  Laster  haben  Roh,  deckt  es  sich  mit 
Tugend  KU. 

62  Wo    die  Laster  vor  Regier- Yörteil   gebraucht 

werden,  thun  ^o  diejenigen  sehr  übel,  die 
nichts  üehela  thun,  —   OptJ.SöS. 

63  Wo  die  Laster  zu  -  und  die  Strafen  abnehmeOii 

da   ist   es    nra    das  Regiment  geschehen*  — 

r>|>rl ,  iTT. 

64  Wo  kein  Laster,  da  ist  keine  Tagend.  —  Leh- 

mann. >i».  IS,  fwHnrt.  411;  Simrock.  StOO. 
l^l.i  UM  vitia  non  ennt,  tbl   nee  TirtoU  looai  ett,     (Lffi- 
mmin.  99,  tfi;  Bindtr  II,  3»9.; 

65  Zu    einem    Laster   braucht   man   keinen  Lehr* 

meister. 
8clm94.:  LmI«  14h»«   nb«D  Book.    ((?mbi>.  450;    Wtn- 
ttU,  4a.j 

•  66  Er  i9t  aller  Laster  voll. 

/y-t. .-  0*eat  an  cloaqae  d*impQr«t4.     (Krittinger^  145.; 

•67  Er  ist  mit  Lastern  bohaflet  wie  ein  Schlitten- 
gaul mit  Schellen. 

•  68  Es  sind  die  alten  Laster  nach  neuester  Mode.  — 

ira<4{*m,  IUI- 

•  69  Zu  einem  Laster  kommt  man  leicht . 

Frt.:  Aa  vto*  oo  TtMl  fkeUensal,  maie  4  venu  fort  ien< 
teacBt.    (KrilUmgwt  1X1°^ 
£.äst«r«r* 
1  Ein  Lesterer  legt  einem  andern  ein  Fuss  Angel 
vnd  tritt   seÜMt  drin  vnd  Tarwundet  sich.  — 

^  Lästerer  legen  alloa  übel  aui. 
I«4«t«rUoh. 

*  Er  thaet  li«ierli  —  SnUrmna^t,  n. 


Läatermaol. 
J  Ein  liLftermanl.f  das  vmb  sich  beisst,  ihm  selber 
schttJet  aüeiTtieigU  —  //«nwrA.  y«!.  l.  /Vln.  tt,  312. 

2  Ein  Lestermaul  theüt  blintzende  streich  auss, 

zwerch    vnd    vberzwerch,    weder    in    forma, 
figura  oder  modo.  —  Lt^ktnanm .  r^i ,  %j, 

3  Wer  einera  Lästermaul  das  Ohr  leiht,  lästert  mit. 

Frt.t  L'eacoulaat  faJt  le  in6dlaant.     (L*roHXt  Jl,  HA,) 

•4  Er  (sie)  ist  ein  recht  Lästermanh 

•5  Man  wird  ihm  sein  Lästermaul  stopfen. 

UoU.,'  Den  laater  aar«  moet  meu  den  mond  aioppen.    (Barte* 
tonirit»  //.   11.; 
ZJUtem. 

1  Lestern  vnd  versprechen  ist  keine  Kunst.  — 

ftlrt,  11,  4S7. 

2  Lt-stern  vnd  Wort  verkehren  scheud  manchen 

Mann  an  Leib  vnd  Ehren.  —  httri,  11,  4ü. 

3  Men  aal  nummande  to  bolde  lästeren  of  Lovea. 

—    runn,,  117». 
Man  eoU  niemand  za  achnoll  ISetem  oder  loben. 
Lat.:  Cito  aeonaaria  aat   laudaria  nemioem.  —  Neminegii 
ue«  aedaiaveria  nee  laudaferl*  oiio.  (PuM,  8^J  —  Kon 
olto  Uudabia  quBmqQAm  neo  orlmine  laedo«. 

4  Büt  lestern  jedem  gib  ein  Stoss ,  er  wird  des« 

Schandflecks  nicht  bald  loss.  —   /Vif >.///.  lO. 

5  Wenn  das  LiUtem  gilt»   so  ist  die  Welt  voll 

Schalk. 

6  Wer  sich  seibat  lestert,  den  lobt  niemand.  — 

/Vfr».  il,  76*. 

7  Zum  Lüstern  haben  viele  Maut,  die  Kum  Loben 

sind    ra   faul.   —    EitrUnn.  411:  Itram,  f.  2171. 
L«t.:  Ad  naledieendum  onntjuani  et  rorbu  d«annt  ,  nd  bS<- 
nedioeadnm   vero   ellnguia    et    mutua    ^<^t       '  FJ-Uipg 
I,  »,;  8*^botd .  9  J 

LiAateraplosai. 

Wo  man   den  leRterspiegel  hinschiittet,  bleib! 
allzeit  et^vas  bekleben.  —  /vrri, /i.  »42. 
Liaatarstein« 

*Dcu  Laäterstc'in  tragen.  (S.  Hund  l&OO  □.  169»^  Kaks« 

742  ,j,,  i   1/1 <^toln.) 

Dn-  '-  Laaleraieintragen  wftr  eine  Strafe  fOr 

bOai.1  Hieb  Ütf).  fVanci  in  lelner  SuppUcation 

,  lil,  o*)  gedenkt.   In  aeiner  CArrmika  der 

ar:  „Ich 

lOraume  weyber 

Inne  e^en,  dann  in  TeUtecben  U.nd«n ..."    Klne  neuere 

Qoellennaohrlcht  iat   die  TOn  J.  Hahn  ana  dem  Ckroni' 

com  Etttmbopi  aoa  der  «wetten  H&lfte  dea   14.   Jahrbun- 

derta.    (VgL  Uon«,  ÄHtmger.  i$$7,  Hl ;  J.  Franckin  M. 

.     MoUkiM  Sprackmart,  Lelpsig  ims,  &  104.) 

I^aataxtafel. 

Die  Lftstertafel  auf  seinem  Ars  und  die  Kuhhaut 

auf  der  Stirn  kann  der  Mensch  nicht  lesen ; 

und  wenn  er  in  den  Spiegel  sieht,  so  ist  die 

Scbrilt  verkehrt.  —  Eiselnn,  4lL 
LAatenuis. 

1  Wenn  Lästerungen  alle  wahr  seynd,  so  ist  die 

Welt  voller  Schalk.  —  5i«tor.  joi. 

Lot,:  >ßi   oalnmaiAri   safficit ,  qula  qojieao  Iftttö«««!  erit. 
(Sutnr,  201.; 

2  Wer   keine  Lft-sterungen   vertragen  kann,    der 

kann  auch  nicht  leben. 
LMterwort. 

Wer  keine  Lästerwori  vertragen  kann,  der  kann 
auch  nicht  leben.  —  EinfälU,  u, 

I«&atarsniigre. 

1  Die  [.fästerzunge  ist  ein  Schwert,  das  mit  Einem 

Streiche  drei  T^ugleich  tödtet,  sich  selbst,  den 
Beleidigten  und  den  Zuhörer. —  UiHckUsr,  Xllt.  54. 

2  Beiss  die  Lästerzunge  aus,  Käufer  meiden  sonst 

dein  Baus.    (Lübeck.) 
LaataaoL 

Laatcsel  tragen  andere  Decken  als  Lastesel. 
LAatthler. 

Wer  mit  hungrigem  Lastthier  und  leerer  Tasche 
zum  Tempel  naht,  dem  lohnt  Gott  den  Weg. 

Liajfttracexu 

•Er  muss  lasitragen  wie  ein  Müllercseh —  Airff- 

Laatträ««r.  „  »    .,         .    . 

Ein  Lastträger  mnas  gute  Schultern  haben. 


(o.U.  wiT.'v^i.v,  lil.  o*)  gedenkt.  In  aeiner  Chrt. 
Tirdttn  (Kambarg  UDXXX,  Bl.  K.  III)  aa^t 
ginnb ,  dae  kaum  ein  landt  aey,  da  rDgi>horaum 


4 


Lateiufaul — Laterne 


1604 


L&t. 

1  Et  es  te  Ittte*,  sach  de  Kr&gge  tmm  Fuarache ', 

doa  har  se  'ne  packeii     fßtästr  ta  6er  Graftchafi 
Mark.)  —  FrornfHaim,  ///.  S3ft,  88. 
*)  Lftt  —  aplt.    <>  Krifae  «am  Fro«eh». 

2  It  is  noch  NünimB  to  late  kamen.  —  Guidtchmiü,  lu. 

Um  vor  «tt  frUhvrn  Heirathcn  zu  w&rDou. 

3  Je  Iftter  up  de  Avend,  je  mojer  de  Lüde.  — 

BMtren,  704;  /Vom/nu««.  17*  *M,  72&;   Üautkuitinder ,  t. 

4  LÄte  18  lieter  as  gar  niclit.  —  5cAümfc(itA, //.  36i. 

HoiL:  Betur  laal  ilftu  iiooU.     (Hiirrtbomi«  ,  11,  W*,) 

5  ^N  Bietje'  (oder:  wat)   to   lat,  is  vöol   to  lät. 

{0»tfnt'M,)   —   f'trmrnicht  I,  IS,  S;  fluffren.  18*4;  £i>*« 
ii;ü/rf,   1157;    llauitiulendfr ,  JJ;    fQr  I.iiJjM';    Firmi'inch^ 
1 ,  261»  ■   rür  Kh'te :   Firrnfitich ,  l,  881, 4 ;    für  OM^ÖHne: 
FirmfMtf'» .  ;// ,  »4  ,  10, 
<j  Ela  biaolien. 

6  T  18  to  Ittt,  ßcgt  de  Wulf,  do  is  fae  mirn  Start 

in't  Ts  fast  fraren.  (Jnct,J  —  tlvgfar.  lUX.  From- 
mnnn.  111.99.  42. 

•7  He  is  to  lat  kamen  as  Jan  Wewer  ap  de  Landdag. 
Dittiflr  Jftn  Wewer  kommt  In  deo  ottfri«Bi»choD  Spricli- 
wOrttm  wleilerbolt  Tor,  doosocb  fijid«t  mau  keine  g-e- 
■ehichtliohe  Kotfc  Ober  lim. 

Lät&re. 

Lätare  wird  die  Schnepfe  zur  Waare, 

Um  die»»  Zeit  pilugt  »Icli  Wald  uoü  Feld  untor  dem 
Oefle4«r  doa  FrOUlius^E  eu  beleben.  KiwaientUoh  ist  die 
Babnepr«  in  grower  MetiHe  ds. 

Latein. 

1  De  dat  Latin  nig  verateit,  de  late  et  ungebrüdet 

(ungehudelt,  ungencckt). —  /li cA*y,  25;  ÄcftütcA 
/,  15$,  hochdmUKh  h«\  lH4tor..  It,  89;  Simrock ,  6i<H ; 
Körif,  S704;  Itraun.  l.  ai72. 

2  Es  redi^'t  tnaucher  viel  Latein  und  es  ist  doch 

nicht  Gottes  Wort. 
Böhm.:  Neaf  Tieoks  Utinft  «Ioto  boit.    Cdf/oJkotsXri/,  209.; 

3  Etwas  Latein   (und  Kamiüenthee)    iat  gut  im 

Haus,  sagte  der  Dauer,  und  lies«  über  seinen 
Schweinestall  schreiben:  Pax  intrantibu3  et 
mors  exeuntthus. 

BoH.i  Ik  wil  LMiJa  in  niijn  huia  hebhnn,  K#t  de  boer,  eu 
itlj  liet  voor  eiJQ  varkouikot  »ohildoren:  PiJC  intr&iiti- 
boe  et  mor«  exeuntibuB*    (Ilariehrjiti/t ,  II,  11 J 

4  Latein  iat  die  Küchen  spräche  der  Gelehrten. 

iMn..-  LatinCD  er  de  Iierde»  modere-mML   (Pro^,  äan, ,  377.; 

5  Mit  Latein  und  Geld  kommt   man  durch  die 

ganze  Welt. 
Frl.:  Atcc  le  floriü,  lAUguB  et  Utüi,  pertont    raalrer« 
l'on  trouTe  le  cliemin.    (Ltroux,   It,  \ll.) 

fi  Ohne  Latein  soll  mein  Haus  nicht  sein,  sagte  der 
Bauer,  und  schrieb  über  seine  Thür:  Yeni, 
vidi,  vici! 

7  Scbistrum  quaatrum  ist  auch  Latein,  sagt  der 

Klosterkoch.      (DanziQ.J 

8  Wer  kann  Latein,   hat  ein  gut  Pferd  und  ein 

Seckel  mit  Geld,  der  reist  und  kommt  wohl 
durch  die  ganze  Welt.  —  /»»«lor..  Vit.  ir. 

9  Wer  Latein  kann ,  kommt  durch  die  gauze  Welt. 

—   Simrock.  6307. 

10  Wer  redet  gut  Latein,   der  trinke  guten  Wein 

(Edelwein).  —   EittUnn.  eW;  .-Jimrocit.  11487. 
Lal.i   nie    blbftl  vi&am,  qai  eoit  dictont  Utitiutn.    (Eiae- 
Mn,&.1S.; 

11  Wut  (willst)  du  nich  leiern  (lernen)  Latin,  La- 

tan,    dann    sas    (sollst)   du   leiern    Spannut, 
Spannam     fBxelefflA.) 
•12  Da  hürt  mein  Latein  auf, 

*  13  Das  ist  kein  gut  Latein. 

Dieao  Sprache  gefhllt  mir  nicht. 
*14  Das  Latein  ist  ihm  ausgegangen.  —  AieAl,  GtAtii* 

tchaft.  /.  n». 
•15  Oms  Latein  iat  mir  verleidet,  ich  will  Griechisch 

lernen*  —  EiteiHn ,  Sis. 

•  16  Diss  Latein  geteilt  jm  nicht.  —    ThtüUum  iHnba- 

Iftrritn ,  4JI8  *. 

Er  etockt  In  leiuer  Rede;  er  weist  lioli  keinen  B«iht 
tiicbt  XU  lialfea. 

•17  Einn  latein  lesen,  <8.  Heohti  a.)  —  Francks  U,  »a'. 


*1S  Er  ist  so  YoU  Latein  wie  eine  Kuh  toU  Mh- 
katenuüsse. 

Dan,:   S«,»  fnld  af  ifttin  lom  en  ko«   af  «BttAkaMf.    (|y«i 
rffl«..  lä»  u.  377.; 

*19  Er  kann  nur  wenig  Latein ,  doch  weiss  er,  dm 
vinum  heißst  Wein.  —  E\t^^n,  ui. 

•20  Er  pflegt  nicht  viel  Latein   zu  Terscbütten.  — 
SchufiMtu ,  Tract. 

•21  Er  spricht  Latein  wie  eine  Kah  firanxodich. 
Eoti. :  Hij  ipreekt  L«tijn  ftti  e«o  zwijo.  (Harrtb^mit^  II,  VU 

•  22  Er  will  Latein  reden  in  Gegenwart  der  Oeldh 

ten.     (S.  Fraaciicanor  I.)    —    liinnchrrr  UV  Ä- 
Ffe^i  Parier  Utin  der&Bt  les  dorc«.     (Ler^^tx,  lt.  fi^ 
Span.i   Kn  c»i4  del    moro  nofs  luibl««    ^giumbte.    (Mm 

I.  aai.; 
•23  He  hett  mit  dat  Latin  den  Magen 

fUuUt.J    —   Schütte.  Ol,  15. 
Er  eoU  studireti,  iat  aber  UtolAfaut. 

•  24  Hier  geht  mein  Latein  aus. 

Fra.:  .T*y  petdi  mon  Utltt.    (Ltrout ,  It,  99.) 
•25  Merk  das   Latein!    —   Herberger.  t,  »2S. 

•26  Mit  seinem  Latein  kann  man  Katzen  und  M 

vergeben.  —  s*hu)>tniM,  rrufi. 
*'2"  Sage    dein    Latein   aufl    —    f^»<her ,  Ivotirr. 

u.  193.  3. 
Lm«  hOronl 

•28  Sein  Latein  ist  dabei  verloren. 
•29  Sein  Latein  ist  hier  zu  Ende. 

In   HiodoetAQ  lagt   mAo:    Mein    Tarkla«b  IB 

Holt. :  Hat  einde  r&n  dien  kout  i%  kei  olade  ras  tUi 
(Harrehomie,  I,  445 «.J 

Latehifikul. 

•Er  ist  lateinfaul.  —  Eutlein,  sm. 

Mug  nicht!  lernen. 
Xifttetnlftoli. 

•Das  kommt  mir  lateinisch  vor.  —  Cm^Uw,  Anr 

rurti  Ufi»t,  17,  Sil. 
Latelnsohmataer. 

•  Es  ist  ein  Latinschmatrer.  —  Stunrntiatkr,  Mt 

Eine  Uezeichnuag  für  kntholuche  G«tMjlilM^  H^ 
nebcru  äudcu  «ich  lu  ».  O-  nt>cb  folgend«  itDBiiilWiiliü 
BrriYierblBchmer,  Brevierliim^r,  Brerlereakmalaw, Bir 
Tienurra,  Uostiebigger,  Hudler ,  Hkgnmm»t  UtUhimk- 
§tablttrar ,  Waxachmelzer. 

Laterne. 

1  Eine  Laterne  beleuchtet  (andern)  den  Weg,  »ber 

sich  fctilbst  nicht.  —  Eiaele\n.  4ll. 

2  Eine  Laterne  ohne  Licht  leuchtet  nicht 

Lai.:    Qui    lacema    egeol,    infuadAui     oIcujbi..     (WI»Sm 
tl,  2778;  ÄUdorj,  16S.; 

3  Eine  Laterne  vorn  ist  besser  als  zwei  hinten. 

4  Grosse  Laternen,  kleine  Lichter. 

5  Ist  die  Latern'  auch  noch  so  rein,  was  notztcf. 

ist  kein  Licht  darein  1 

6  Ja,  wenn  wi  nich  wier'n,  säd'  de  Latem*  to'o 

Maand  (Mond),  dor  ging  se  ut. 

7  Mancher  ist  wie  eine  Laterne,  leuchtet  andeni. 

nur  sich  selber  nicht. 

8  Ob   i  eini  so  wetti,  so  ne   alti  Latem*  will 

lieber  schöne  Jungi,  sie  lachet  gar  gem.  (3.'» 
—   ScJiirfi«,  //.  ?*b.  84. 

9  Wer   eine   hdkeme    Laterne    hat,    dem  hüftV 

nicht,  wenn  er  schon  ein  Licht  binematadct 
10  Wer  über  die  Laterne  fallt,    mus»   das  lieift 
nicht  schelten, 
•11  Die  Laterne  tun  Mittag  anzünden. 

Frt.:  Purter  lanterae  k  tnidV.    (Ltrvu^ ,  IT,  Jjdj 
Lat.:  Lucero4un  ferr«  meridl«  (ad  Übet«}*     (  r«N<itin ,  IM 

Bovin.  J,  ISÜO 

•12  Einen  :  I'  •     -  T    teme  l>eleiiehtca 

Ihn  i  in  aeiavu  gfiS^P 

Brrtäiumkcii  :  Lv^fitii  1T3j  ,  b.  VST)  tagt:  '^Sriffft^ 
Leute  wie  Dia^once  mit  einer  papierntn  "rtlin*  W 
leuchten  und  M«nAchen  macbeo,  «r«n.a  «r  ktl«t  anftr" 
katis.** 

•  13  Er  braucht  beim  hellen  Mitlag  eine  LatiRVc 
•14  Er  ist  eine  Laterne  ohne  Licht. 

SoiL :  Het  !■  «tne  grooi*  Umaam  aoii4«r  llnlM,   tWmf* 

*15  Er  ist  wie  eine  Laterne,    er   leochtet  aiukft 
und  sich  selber  uichu  —  Ih^ti«.  J.  «n. 


Laternenpfahl  —  Latte 


*1G  £r  süc^t  mit  der  Laterne  einen  Pfennig,  den 

er  bei  Tage  verloren. 
*17  Etwas  mit  Laternen  snchen.  —  EUeUnn,  in,  ßruMi», 

/,  2173, 
B&lL:  AI  soakt  raen  mH  een  UnU*nitJe<    (Hixrrtinfm^fm 

II,  8.) 
•18  Man  wird  e«  noch  mit  der  Laterne  suchen.  — 
firtiwfccfii  IV,  w. 
Wul  »ufl  Ztpfianja  1,  19  ontlttbnt» 
HtüU.J  Mon  sftl  dat  cog  m«t   Iftotiuiraeti    loekea.    (Harn' 
bomrt,  II.  äO 

*19  Mit  der  Laterne  die  Sonne  suchen. 
lAtemenpfahl . 

*l  I>aa  ißt  kein  LtttemoupfaliiK 

ffoll.:  Het  U  oiet  een  IftntaBrapwü.    (Uarr9bomdt,II,BJ 

*2  Mit  dem   Latemenpfahl  winken.  —  lfiir*#.  aTOj*. 

ßraim,  /,  2171. 

£ino  lehr  voratAndlichc  Art»  darch  die  Blume  ca  re- 
den, lltwai  tkut  eiuo  handgreifliche,  plumpe  Weit«  sa 
TiriMihun  gebCra. 


LAttha«. 

*Er  bat  under  em  Lattb&g  duri  ge&ässe.  - 
U'rTTwi$ttr .  103, 

Hat  die  eheliche  Troa«  Y«Tl«tat  uad  Ut  in  &icbb»r 
liches  Gebiet  gonthen. 
LJitaa. 

Der  Latus  und  der  Transport  sind  ja  TerfiucUte 

Kerle;  sie  fressen  jW  so  viel   wie  die  aiulern 

alle  zusammen f  sagte  der  Oberst,  als  or  die 

Yerpäegungslisten  seiner  Mannschaft  einsah. 

Latwerir. 

•Lass   mich  in  dieser  Latwerg  vnbeschnlirt.  — 

FiJtchart,  Geich,,  in  ä'/ojIht  ,  f7W,  467. 
Ich  will  mit  dieiar  Sache  niehtt  za  thos  h*b«a. 


1  Latsch  1  machen  fohd  nid  Vogel,  aber  zuazieh. 

(Luxera.J  —   Schweiz,  lt.  iÜ .  56.  SuiefTUcuter,  14S. 

')  bchlfliftf,  dlo  mau  aufziehen  lcanQ,ltalicniicfalaocio, 
daTOD  Iktachen,  litaohelD,  itaJienizoh  laooiara  =  eine 
Schleife  machen;  im  engem  Sinn  dai  Ochr  oluc«  Stran- 
ge!, eine  Vogelnohtioge;  den  VOgeln  Utaab«n  =  ihnen 
mit  Setdingen  oachsteUen.    (»cUdtr,  II,  IbB.) 

•2  Das  (Ding,  die  bache)  geht  latsch.    (K^thcn.j 
•3  Er    ist    z''sameriie8slichc    i  d'  ,Lätflch.  —  Suirr* 

Bat  aloh  gefuigfii,  Ut  mit  b«jd«n  FtUira  in  dm- 
Schlinge,  tod  allen  Selten  bedrängt. 

*4  Er  macht  en  L&tsoh,  wie  der  Hengst  vor  der 

Schmiede.   —    SulcrmtiaieT ,  76. 

Hier  Ul  da«  Wort  L&ltoh  in  dvr  Bodoutung  gebraucht, 
die  «•  in  dor  Jügonpracho  hat,  wo  et  die  tchleifcn- 
artlgen  äprUnge  der  Haion  bnxetuhnel»  wenta  »le  liin- 
ood  berUafon  uud  eioli  dann  Immer  wieder  auf  Aea 
bJUBlteheo  Standpankt  gotion.  LaUchen  heieet  aI»o. 
Sprunge  dleaer  Art  machen.  (Vgl.  StaUer,  a.  a.  O.) 
Latoiohe. 

•Du  bist  a  rechter  Latsche.     (Ülm^ 
8o  Tiel  wie  TOlp«l ,  LkhBunoli  ( e.  d.) 
Latsohen. 

•Er  latscht  wie  ein  Storch  im  Salat. 
LaUchkaapor. 

•Er  ist  ein  rechter  Latrchkasper. 

Kaepar  war  die  komiecho  Fitfar  in  den  Fappenepie- 
len  nad  Überhaupt  in  den  Anlagen  des  dieutcohen  Dr%- 
maa.  Lataohlg  heiitt  im  Volkamundp  la^rig ,  T)nordent> 
liob,  faul.     Eiu  Latfchkaeper  ist  d«)..  'b.der 

durch  liiine  Trigbelt  tmd  Ü nordest I  i  komi- 

»ehen    Eludniok    maolit.     (8cM*t,    >'  iSGO, 

IV.  h-yj 

I^atte  (Xamo). 

L  'Die  alte  Lattt«.     (Jena.) 

I  „Et  iit  die  alt«  Latte" ,  „Wie  dl«  alle  Latl«'*.  So  wird  in 

I  Jen«  ein  Student  genannt,  der  in  Jahre  1997  iiunauieu- 

■  lirt  wnrd«  und  (im  Juni  18G6)    noob  al»   Sladent   dort 

■  lebte.  Kr  fahrt  den  Kamen  „Bierlatie'*.  KSbet«  Mit- 
m  theilaogcu  Über  dioie  in  Jona  ipricbwürtlicb«  Penön« 
W  Ilchkell  finden  lich  in  Nr,  SO,  35  u.  Ü  d«  l>äK*im 
I  (Leipci«  19f/>).  In  Nr.  3^,  8.  S76  ftndet  eich  ein  itUd 
\  der  galten  Latte'*.  Kbendaeelbit  wird  aacb  mItgrtbelU, 
^^^r  <!■*■  "Ib  noch  Jeden  Tag  auf  der  alten  Bnrachenkneipe« 
^^^B  dem  BmrgkeUer,  in  altg«wohnter  W«iie  epelee ,  aach 
■NF  IMA  nu-  F«i*r  dea  ronfaigjaiirigea  Jabelfeatei  der 
^  deulMben  BorMtieaJobftft  JenaUidt*    MutnHiwf*  ymd 

Jlttmtekromik.     Kirnt  FtHgabt  darfftbraehi  mm»  4«r  aUtm 
La(ift  lM»«ivsff*^a  habe. 
Lau«. 
*1  An  der  Latt  sein.  —  A^hrn«,  »s, 

£in«  Strafte  nbbaiaen, 

•2  Auf  den  Latten  gehen.  —  KeSr*^,»L 

All  et  diurcb  Lie&rUehkatt  dorobffebnobt  Im^vo. 

*3  Durch  die  Latten  brennen  (gehen). 

!«<.:  Ancoraa  tollere.     (Vatr^^)    (SAmNp  i/»  lf|; 
Uut,  1«,    Witffand,  Ml.) 

•4  Er  ist  wie  eine  Latte. 

Ton  einem  «ehr  langes,  dttrtta,  hag«ni  ICaasc 
ffM.!  Het  ia  gelijk  en  lat.    (ttmrrtkitfHi* ,  IT,  1|J 

Etwas  an  der  Latt  haben.  —  frfcmn,  t%», 

X«  im  Gange  haben. 

Mit  der  Latte  laufen.  —  Simmck^  (St9. 

Sieb  auf  eine  poeaierllcbe.  nilrrlfeh«  Art  t>etrft«^eD, 
lKae#  iKadeaunrt  ha»  ihr«a  Ünpmng  vom  ""  -'  \c,t 
HahAMlilaiw,  «iaeoi  Sylala,  bed  dem  m*i'  n. 

denen  Angm  «ad  «ianm  Slooke  |  Laita)  i  .nti 

an»  einiger  XatfbraitBf  dm»  lUba  oder  den  <    t  t  14  g_ 
den  und  lu  ef<>emulilifa>  muthum  tum  ,  WM  »b«t  g-   ^% 
aai  aiatea  «innal  faUäct»  vül  AalMi  «ua  l«»«h«m  j^^yl. 


1  Ein  Latz,  aus  einer  Munchskapp  geschnitten, 
ist  alzeit   geiUert.  —   timier,  ut,  'n,    UhmMn, 

H.  149.   bO, 

*2  Sein  Latz  langt  bis  gen  Köln  unter  das  Kloster 
8u  den  schwaraen  Sohwestem.  —  ütattvrfpifftgt^ 
«s.ss. 
I«atL. 

Wer  lau  ist,  den  spoiet  Gott  aus.  —  Offmh.  joh., 
3,  I»  u.  IC 
I«aub. 

1  Bleibt  das  Laub  im  October  lange  auf  den  Bäu- 


men,  so  folgt  ein  harter  Winter  und  kom- 
mendes Jahr  gibt  es  riel  Ungeziefer.  —  Ora- 

kvi,  820, 

2  Bleibt  das  Laub  nahe  beim  Stamm  liegen,   so 

folgt  ein  fruchtbar  Jahr.  —  Orakel,  H9i  q.  fl»4-8SS. 

3  Das  Laub  verfault  nicht  heute,  wenn's   heute 

ins  Wasser  fallt. 

Man  rouae  die  Zeit  abwarten. 

4  Ein  Wagen  voll  Laub  gibt  eine  Metze  toU  Dün* 

ger.     fXiederlauiUt.) 

Das  Laub  ateht  bei  den  L*n dienten  niobt  gnt  tag»- 
Mbrieben  ala  Dangnogimittol.     (S.  9.) 

5  Erlenes  Laub  und  rothe  Loden  wachsen  selten 

auf  ffutem  Boden.  —  PHrr,  «i. 

6  Fällt  aas  Laub  auf  Leodegar  (2.  Oct.),  so  ist 

das  nächste  ein  fruchtbar  Jahr.     (Bhtwi>},iU,} 

7  Fitllt  das  Laub  zeitig   im  Garten,    so   ist    ein 

schöner  Herbst  und  Winter  xu  erwarten.  — 

OrtiM^SSO. 

6  Je  eher  das  Laub  f&Ui,  desto  fruchtbarer  ist 

im  n&chsten  Jahre  das  Feld.  —  Bocbcl ,  ms. 
9  Je  mehr  Laub,  de«to  weniger  Früchte, 

10  Laub  macht  den  Acker  taub.    (8.  Nadel  und  Stroh.) 

—   »MeM.  1J9. 

Diea  gilt  In  Be«ug  aal  Lnukdfingnng,  welche  der 
KnnctdUnger  allmUiUob  verdrEngt  bat.  «umal  die 
Waldatreoentnabme  da«  Grab  aller  Waldcnlltir  iiU 
Aber  dem  Walde  lat  ei  geannd,  wenn  anoli  die  Bus- 
sen engen:  Laub  Ut  im   Walde  niohtl  Werthei.     (AU' 

11  Lof  maket  den  Acker  dof  (taub),  Stroh  maket 

den  Acker  froh.  (V,nd>rrAugen,)  —  Schatnbach.  I,  t99. 
StrobdUngnng  macht  den  Boden  ergiebig,   wftbrend 
LaobdOngQng  ihm  keine  Fmcbtbatkeit  verleiht. 

12  Neues  Laub  treibt  das  alte  fort. 

Diae  Lebende  btaeitigt  da«  Abgeatnrbene. 

13  Sitst  das  Laub  im  October   uocb   feiit  »n  den 

Bäumen,   so   kommt  der  Winter  kalt,  wenn 

auch  mit  Säumen.  —  Iheltef,  lOl:  Hein$l}erg  VtU,  178. 
la    Oberöiterreich  «agt  man:   Fallt   daa   Lanb  früh, 
aber  langaam  ab,  ao  wird  tiü  trtttier  aber  „l&ngaohwoa* 
fkU"  W^intei  und  umgekehrt,     (pauiu^nrtfn ,  f,  ii.) 

14  Wenn  das  buchen  Laub  kommt  zu  Schein,  dann 

sät  der  Bauor  den  Lein.    (.v«»oii,;  —  Kehreia, 

17/1.  »Sil. 

15  Wenn  diw  Laub   iui  üctctber  nicht  fallen  will, 

so  folgt  im  folgenden  Jahre  Raupenfrass  und 
wenig  Obst.  —  Orakel,  8)4— SS». 

16  Wenn  da»  Laub  im  October  noch  sitet  feet  em 

Baum,  fehlt  ein  strenger  Winter  kaum,  — 

\1  \\  Laub   im  '  '    "'  vember 

m  voll    d  d^  ^io 


1807 


Laub  au  —  Lauch 


16  Wenn  das  Laub  im  Octolier  zeitig  von  den 
Bäumco  fallt  ^  ao  erwartet  man  eine  frühe 
Frühliugssaat;  fÄllt  eo  ap&t,  eine  späte.  — 
Omk«i .  AK. 

19  Wenn  dae  Laub  nicht  vor  Martini  fallt,  gibt's 

einen  Winter  mit  ^oaser  Kalt'. 

20  Wenn  daa  Laub  spüt  im  November  ablüllt,  bq 

folgt  starke  Kälte  und  späte  Frühlingesaat.  — 
Orakd  *  869, 

21  Wenn  junges  Laub  kommt,  fällt  das  alte  ab. 

22  Wenn's  ins  junge  Laub  donnert,    gibt's   wohl- 

feile Zöit,   —   Oair,  Uiimkntfn4t^. 

23  Wenn's  Laub  im  Herbst  nit  abe  will,  so  wilFs 

im  Fiüelig  nit  ufe.    (Suloihum.j  —  Schild.  107,  72. 

24  Wer  das  Laub  fürchtet,  bleibe  aus  dem  Walde. 

(S-  DUtt  26  11,  27.) 

Die  F»Dio»oD:  Wm  w1t4  d«r  im  Wfrldo  thon,  der 
Jedes  Biucb  farcblot.    (RBitUbarg  III,  Vi.) 

25  Wer  sich  unter  das  Laub  etellt,  wird  zweimal 

nass. 

26  Wuchs  Lault  uml  Gras  wie  Neid  und  Hass,  so 

hätten  die  Rinder  heu'r  ein'u  guten  Winter, 

27  Wüchfls  laub  vnd  grass   als  neyd,  gewalt  vnd 

hass,  so  essen  die  küe  ofift  desster  basa.  — 
Werdea,  A,  HmMherQer .  WS;  FrUvhliiet  ^ ,  2314. 
•28  Bei  dam  is  Lob  und  Groas  verturben.    (ScMot.j 

—  Frommann.  lU,  Ui,  4. 

•29  Dat  Lanw  (auch:  Law)  sali  'n  wuol  mit  nieraen. 

(Pnili'r!)nm.j  —  Fxrmcnich,  l^  3S2.  8. 

Kr  wird  wahncheinlich  dem  beTbatliehon  WitterungB- 
wech^el  crUegea. 

•30  Mit  dpm  Lauwe  weag  goan.     (WestfJ 
Im  Herbite  tterbeo. 

•31  Wenn*s  Laub  abfällt,  wird  er'a  wol  ausmachen. 
lAuban, 

*Sie  lieasen  den  Lauben  sinken^   gut  Bier  zum 
Bonzel  wollten  sie  trinken,    (ffchleg.) 

Von  dtsnott,  die  das  B«i»«t«  dotn  weniger  Otiten  vor- 
idehen.  Aus  nlnotn  alten  Volksliode,  wolohea  xu  der 
Ziiit  rorf»i*t  wurdo,  ula  dor  Sohn  Qoorg  Podicbrikd'H 
dia  LauilU  14(15  verheert«,  bei  L»ub4n  TorUbotgiug 
and  den  BimzUuom  nlohta  mla  Bier  iibverLau>;ti}.  Bei 
dlaftur  Gelegenheit  iat  au  bemerkea ,  dais  man  frühiu 
den  Nam«u  der  Bt&dto  ein  gewisaeB  Geicblecbt  gab; 
man  sagte:  zu  der  Liognitz,  zum  Boiuel,  der  Liailbvü 
n.  B.  w.  (Urtilauer  ErtähUr.) 
Laube. 

*In  die  Laube  gehen. 

Eine  uigenebme  und  geachQUte  Stellung  sucbeo. 
„Hannover  wird  sieh  (mit  Benag  »uf  den  Üntritt  «nra 
franKOitUcb-preaaaiBchcn  Ukudelavcrtragt«)  gewniiig  sie- 
ren,  aber  aoblieaiUch  doch  in  die  lAQbe  geben."  (Brtt- 
iMH^  Ztifung  ^  1H64(  Nr.  235,  8,  iSfiS.j 
Laubfrosch. 

1  Wann  der  Laubfrosch  auff  den  bäumen  ßohreyet, 

SU  kompt  ein  regou.  —  UcniKh .  I26i ,  37, 

2  Wenn  der  Laubfrosch   schreit,   ist  der  Regen 

nicht  weit.  (Wevd.  L*i%mU.J  —  Für  Sotuthum  :  Schild, 
119 »  1». 

3  Wenn  die  Laubfrösche  knarren ,  so  magst  du 

wol  auff  einen  B*gen  harren.  '—  Petri.  tl.Mi; 

Umisch.  viel,  39.  murrt,  275.  Oec.  nir,,  J5.  ÜtMfhet,  »4, 
ReinisUerii  VII.  53. 

Der  L»a>irro«oh  ist  oIb  Wotterpropbet  bekAont;  ei  iat 
Aber  (rugUch,  üb  er  surerlaBsIger  iat,  ala  aeine  /vreifCtsHi- 
geu  Collcgeo. 
LaubgrusB. 

•D*  Laubagüsa  kimt  ganz  gv^'is.     cm>n,..-.H^,iruu.j 

—  /J'ilurrJi/i'/rkN  ,  /,  ftü. 
Vom  haubfjill  im  Oclober. 

Laubrlaseue. 

LaiibrieseneS  Waasergfissene '. 

')  Die  Zeit,  In  der  dAi  Litub  fftUl.    *)  Begeiueit. 
LaiLOh. 

1  Lanch   bleibt  Lauch,  wohin  man   pflanzt   ihn 

auch.  —  iteifiiberij  iv.  40. 

2  Lauch  und  Kauch  für  die  Augen  wenig  taugen. 
U'At..'  Look  OD  rookt  aJj**ii  en  bruijen,  waken  eu  Tirakeu 

xijn  «ea  cakou ,  die  kwade  oogeu  moken.    (Harrttnj'tnfir, 
II,  .16.) 

•3  Er  hat  Lauch  geschält.  —  Kdri»,  3706*. 

Von  Thrflnelnden. 


Laudate. 

Lüudate,  laudate ,  daa  ja  kein  weiser 
klugen  Sohn  Ute.  —  Petri, U,  4*4. 
Landes. 
1  Mit  dem  Laudes  und  dem  Liedlein  FUcebo 
faht't  mau  die  Narren.  —   JOo*x«rii»4*jel,  la 

Eiwinn,  411. 

■2  Einem  die   Laudes   lesen.  —   CrimmH^kc 
QeliifM,  li;  Theatrum  Diabotorvm ,  SS7' 
Ibn  derb  »aaeobellBn. 
Laue  ( der ). 

Der  Laue  dient  weder  zu  sieden  m 

—  fJeUtr ,  Xitck. ,  97. 
„Die  erste  Sobell    der  Faol    Xarren 

oder  Icwo.     Dlea    iat  eine   böee   FaolkeU,  dievt 
weder  kalt  Docb  waurm  bitt,    eoedem   lewe;  da  < 
du   ,nirgea(U   au,  weder  sa   sieden     noch 
(Kldtttr,  J,  7J4.; 

Lauer.  ,  ,  ,      , 

Wer  sawm  Lawr  nit  hat  gekost,  der  k( 
war  kein  süssen  Most.  —   UaWu.  /ü.M^ 
Lauern. 

1  De  luren  kann,  kann  Biggen    maken. 

kaicniitfr,  /V. 

2  Es  ist  kein  Lauren  vber  desB  ^eidhai 

—  petri,  li,  S68. 

•3  Er  lauert  auf  ihn  wie  Katz'  auf  die 

J?9/J,:  HiJ  lo«rt  op  bem  ala  de  k*t    oy    dm   m 

bviHC*,  I,  387  bj 

•4  Er  lauert  darauf  wie  die  Katise  auf  ei 
Seite, 
Hoil.!  Hij  ioert  ala  eeite  IcM  op   «en«  all  tpA.   fi 

t,ovit(,  I.  3^7  h.J 

*6  Er  lauert  (darauf»,  wie  der  Fuchs  auf  Geliteil 

(0»tpreus«.J   —   FriKckbitrr .  44S :  Fruchtner  \  tfO' 
>)  öolbfloisch,  Hubnerfleisclt. 
E<^U,r  Zij  loereu  op  hunne  prooi,  als  do   lcr»ftij«n  « 
xiek  aoüaap.    (Harrtbom^t,  I,  4-lS^J 

•6  Er   lauert  wie   ein   Hachelinacher. 

Klein,  l,  180. 
Gibt  aehr  aofmerkaam  Acht  auf  e'twaa. 

*7  Er  lauert  wie  ein  Maul wurfsf äuger. 
•8  He  lauert  wie  Bold  im  Landgrawen, 

Klimmt  nicht  «um  Ziel.     Au»  Diuiaig  mit  d«f  B 
kuiig:   Vermuthlich  war  Bold   boCnutJcea 
LaudgTAben  um. 

•9  He  luert  as   de  Düvel  up  de  Seel'. 

Sch»tzf,  m,  u. 

Vom   boabaften  Erlauem  der  aele^exüieit^ 
dorn  EU  vernichten,  uuglacklich  cu  anBchea. 
'10  He  lürt  as  en  Ping«foss.   ('««Ut.j  —  Sthüur,!! 
u.  SlO,    Biuren,  552;    Frommann.  VJ,    JtSi, 
teald.  199«.  Hiitiniuih'nd&r .  IL 

Er  lauert  wie  dor  Fuobe  stt  Pfingsten  anfi  1 
aucb  Ton  Bolcheo,  die  kein  gutes  GeiaiaaeB 

•II  He    lürt   m)   em  as  de  Krai    (Krabe] 
kranke  Parken,     (HvUQ  —  Schüii 
Wie  die  CrAhe  auf*  kranke  Schw«la. 
ea    lodt    iat,    ko  aerfioUcben.      Die     pot^ 
Bcbleaier  «a«oo:   Er  lanort  wio  ein  Klbiia? 
cKi^ka.    (Lompti ,  ü.j 

•12  He  lürt  up  Kleweräaken.   —    Eichm^n^ 

•13  He  lürt  wi  de  Hund  op  de   dood^e 
FmtMiCT-«,  8Si7. 

*14  He  lürt  wie  de  Foss  und're  £0^  <Egge 

rmth6itT».a816.  ,^x 

•  15  Hei  Hucrde  as  eu  Nickel  im  Hafersacke,  fi 

*  lö  Ik  lur  as  Aalheit  ünner  de  Trepp. 

leb  warte  wie  eine  Br«at  ,  «]er«u  Ltebl 

aucb  »nablelbt. 

*17  Lnuren  wie  ein  Dole  auff  ein  Nuag, 

DtaMarum,  839". 

*16  Luure  du  a  faas.    {Ammm^j  —  franfit, 

Lanoro  du  dem  Fuch«. 

•19  Lürig  aa  *n  Ilck  (Iltis).  —  a^^iUmr 
Lauerer. 

1  Der  Laurer  baiirt  und  laurt,  . 

2  Eu  Lürer  an  der  Waud  Wrl  nlüo 

(8.  Uorober  l,    Lauaclier  ,iuul 

("((irre.  34«.  425. 


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Z>ar 


(Prof 


1809 


Lauerveit  —  Laufen 


Laufen 


1810 


3  Ea  ist  ein  laur  wie  der  ander.  —  Frandk,  /f.  67^. 

4  Tace,  die  Lauerer  lauem. 

*b  Ein  falscher  Jaur,  —  i'auh.  SchimpfftLUX^ 
I<Auervelt. 

Luur-Viet  iteit  an  de  Wand  on  raott  anhören 
sinn  eigene  Schand.  fMeurt.J  —  Firmsnich,  t, 
401,  fli. 

1  B«Mer  ein  verdorbener  Lauf  als  ein  verdorbe- 

ner Kauf. 

2  Beter  'n  tjuadeü  (Bchlimmen,  Übeln)  Lop  a»  'n 

Quaden  Köp.  —  Ftwinmattn.  It.  $90,  09;  Kern,  is«8: 
EifhitaU,  rJ07.  üMfehmtät ,  M7:  HArte ,  «7 

tn   BedbnrK:   ÜDM«r   'n»  kudde   h6t ,   nU  'n«  kodd« 
Kör.    El  itt  b«M«r  einm»!  vortfobeu«  Luufcu,  •!•   alD*n 
■olilecht«»  Kauf  aa  m»clieD. 
BoU.:  Hflt    (■  beter,  xijn  g»ld   i^  behoud«n  ,  dan  tlechtem 
koop  te  dooo.    ( MarrttK^tHi* ,  /,  V»»,^ 

J  Was    im   Lauf  bleibt,  ist  des  Möllers.  —  Cre^ 
im,  261. 

Btclelil  *ich  Auf  dfts  R«cht,  F»)irb»h(>  oder  bewei;- 
llcbaa  Sigamham  «u  «rwerbun.  Foi-  <!*&  Soldaten  be- 
ttelil  im  Krkeg«  da«  Itfiota-,  und  dnaneti  iirw«ttorun|i, 
da«  lMilndcruDt{*r«obt.  Zu  Ouuatuu  dar  JMutler  ortbeilt 
oun  d«i  Ri*cbt«bucb  dei  KAtsttri  L>i<Uv|ii{  ^nn  \M(,  (Ar> 
tikcil.MI)  difl  lietUiumunff:  wohil'  ii.  d«« 

nuoh  iu  liftufe  «urUckbl«lhl  ,   iii  m    lo» 

SunaiinteB  fciarg*  tfitiohlagcu    vvi:-  r   t«r- 

Ivibop  «olla.  .. WkJi  tn  dem  lautT  blrilit,  <!»it  lat  das 
oillllaere."     iSchr^ii.^,' ,   H' ,  49f..) 

•i  Weite  Lärt*,  bos«»  Kliff.     ,  ktHu^ihiü  tn  KurkeMten,} 

5  Wider  dfn   Lauf  der  Well  ist  ein  alter  Jude 

(•.  d.  26)  ohne  Geld, 
ß  Wohin  man  den  Liiuf  richtet,   dahin  geht  der 

äcbuss.    —    Attmann  H\  4U. 

*7  Er  hat  seinen  Laut  vollendet. 

I«t  ftmtorbon. 

•8  Es  ist  im  Lauf  geblieben,  —  Etäeleuk,  4i\. 

Vom  Lauf  der  Miiblo  entlohnt,  womit  gro«i«r  Bdtray 
aiugoUbt  werden  bauD.     ^H.   'S.) 
lüt.-  tto  jftcturm  *«a  AmiMione  qtudibcl.    (KttttHm,  411 J 

*9  Freien  Lauf  haben  ( lassen ji. 

Fr».:  Donner  ohamp  libro. 

LaafazDt. 

'£r  nimmt  das  Laufamt  an. 

Er  l&uft  davon.     (S.  L*uX«nborit.) 
I«aufen. 

1  Also  lauf,  Rudi;  lauf,  die  8tadt  ist  onsa.  fSckmtU.) 

—   Ktrehhi^frr ,  131, 

Di«  BnUtchung  dfeie*  3pHch«ror1*  flMt  tn  <|1t>3e«!t  mn 
\i\\.  In  weichem  Jabre  Prau«  [.  *itii  r       '         '  :   r 

Stiblaeht  von  MariMnauo   vtdle  Uiubi  > 
Wd»*«  i.ftue.   NftCic  .lici<?fn  Vfiluipi.»  L.i  i 

der  Landiehaft  Zurlicb.     Zwar  war  d<<r  H^iJ'    'l>r   ^  '•')( 
gewannt,    abvr  «he  vt   «mBQ    tivacb|it*a  g*tAn*l    hatte, 
waren  dir- S..  »IL  , -ff.  ...M   n.    r       |i. 
t«ti,   die 
nbiireD    v 
wartlen  •■'  1 1 

2  Bai  löpet,  hu^t  S^iiulU  Hiiai*iM^iil  Mark.)  —  Wot»le, 

7S,  IVO 

3  Beim  Laufen  Eile  (eile),  beim  Rathen  (Kaufen) 

Weile  (weile). 

D>im.!  Til  t0b  Tvr»  intrt,,  n'  -  '  -  -■  -  •  -  fFrn». 
•  aio  i  rawl,   o.^  ajyBrttini  i  ..  ,  iiHJ 

Bester  da  l&uft  er,   nie  da   ii«-^i  (iiamgij  it,  — 

.Sunnirk.  M!5» ;  Wr.mn,  f.  JftS. 
£ififl..- Bedr^  •■'  -'   -••»•-   de»  Ubar  haa,    «ad    d«r  liffer 

han.     ^/  ,1 

f^ri,:   tl   V«<  \'B  dlaa:   il  cOMrt-U,  ^B«  U  §1»  IflL 

Besser  gri.tun'o.  'icnn    .    r'     '    ,    —  /vtH^l/LS: 

Besser   hmder  Rieh  ^eluiw..  «,  o.nu  vnrecht  fort 
grlauffm,  —  /vm.  ff,  S7. 
7  Ft...e.,r  iniffn  ah  mit  Hchlemmem  saufen. 

uil  ■  oir&tei  plu,  •   feo«t»<i«u/iBl  »polku  atti 

Bchk'dii    iüuf»^!»    ab    I  '  i 

uIn   »t   mit    •MiuMn    Kr 


I  Jduib.     Mii  lien 
U&dm    lu.     Sie 


Till. 


9  iJat 


—     Fl 


ti,^. 


11  Dat  het;  Läup,  Hup^  .langet    Wann  ick  mian 

eigen  Beste   nit  wüssle^  Icip  ick  mi  diut  in 

eilieUl    I>age.      fSahirlaadJ 

12  Dat  löpt  wit,  set  Vosberg.     (Utvn,}  —  Firnfkruifk. 

I,  407,  410. 

13  De  drade   loppt^  kann  drade  wedderkajnn.  — 

Etchvatd ,  3:>9. 

14  Dei   bebt    löppt,   i»   licht  jagt     {M^ckUnbur^J  — 

Cünthir,  Ul. 
Den  Feigen  hetxt  jeder  gem. 

16  Der  das  Lauffeu  erduL-bt  hat,  der  ist  kein  Narr 
gewesen.  —  Pftri,  II,  M. 

16  Der  das  lauffen  hat  erdacht,  hat  viel  aiiss  noib 

vnd  schänden  bracht.  —  LMmann,  i99.  8». 

17  Der  lauft  weit,  der   niemals  wiederkommt.    — 

Wint'kltr,  XI.  41, 
IB  Der  wird  schlecht  laufen,  der  nicht  gehen  kann. 

Smfi,:  He  majp  ii]  run  tbM  oi»DDOt  go.     (BoJtt  li,  1»9J 

Id  Die  lange  laulfen,  mässen  lang  scblafl'en.  — 
/ton,  //,  m. 

20  Du  lauifrtt,  wo  du  wilt,  du  wirst  alle  Zeit  den 
wiirdt  duheime  finden.  —  Tnppiu».l\.^. 

Sl  Es  gilt  nicht  blos  laufen,  sondern  auch  ver- 
schnaufen. 

22  Es  gilt  nit  lauffen   als  kauflcn  oder  rathen.  — 

frowcJr.  U.  l«»".  t;nUrr.  *.  30;  A<irtr.  |;07. 

23  Es  hdtll  nicht  allwtgiauäeu.  —  Lehmann,  H,  1S9.94. 

24  Es  ist  bewer  hiudcr  eich,   denn   vbel   für  sich 

lautfen.    —    Lohmann^  U,  Vit,  IM. 

25  Es    lauften    viele,   aber   nur  wenige   bekommen 

den  Preis. 
bin.:   Jiauge   litba  paa  baoor,  mma  ent  lojusr  klenodlek 

26  Et  IS  beäiier   en  verdoerwen  LHupen,  irr*  en 

verdoerwen    Käupen.     (Amih^Tq.j  —    Firmtnuh. 

!,  Sil.  für  hnhhn:   Howiff.  7S.  16». 

KIn  venl<ifbfne«  L^Rrbn,  «10  r^rg^bbober  Gang  dt 
beaavr  ala  alu  veiduroitu  KaoTe)!,  d.  1.  ei»  acblecbior 
Einkauf.  Mjui  inu*i  »icti  einen  Uaug  oiobl  verdnotaeo 
laaaeb,  um  ^ui-  ciuxukaufeo. 

27  Geschwind  laute«  tbut'a  nicht,  sondern  wissen 

beueilen    abzulassen.  -^  H$<iharl^  Gvtch.,  in  IIa« 
♦Irr.  l///.»7. 

28  Hoßariig  laufe-u   isch  besser  als  g'meio   falire. 

(SLdolhurnJ    —    5cijiM,  15  ,  104. 

Jlesicr  beim  Geben  Aitfwiuid  au»cb«n ,  al«  tn  fabren, 
wo  e«  die  VermAgenaumatande  olcbi  ertauben. 

29  Ich  vkil  jö  giire  lüie,   i^ot  der  Bätel,    awcr   ich 

grölen  de  Jert  sainkt  augdcr  me>  ^esununen. 
(Su^fnbttrffn-Miehtj   —    Sc>m»l0r,  Ui;   Firmmkht  tU. 
431.30. 
liO  Ik  lat  l.iupon,  wat  läupen  kann,  har  de  Junge 
mal  segt.     fSauerfaHä  } 

31  Im  Lttuii-n  Ed\  im  Käthen  Weil*. 

32  Im  laufen  mau  wol  eileu  inuss,  im  Käthen  geii' 

man  t  aas  lör  Kuss,  —  fi(uil,  i'Jtm. 

33  Im   lautfen  gilljs  e^len,  aber  im  rathen  nmg  man 

wol  tiiHs  vor  fuBS  geben.  —  Lp*m«n».  «Ji,  9, 

34  Im  «U  man  schnell  sein,  im  kaufl'en  be- 

4  1  t   vnd  im  rahten  laugsHm.  —  tiemfch, 

/JI»,  j  '  ....    ^    .     ...    |j'0,.|j,^  J^lQ^^ 

35  La!  ; 


3ß  Lr. 


was   du  nicht  halten    kannst.  — 


10  Das  Lsufrn  hat  ein  klucrer  Mann  erdacht,  ea 
hat  viel'  an«  Noth  ood  ä<:liaiid'  Kebra^-rliL.  ^ 


««bticlit. 


tt. 


37 


tift  \ 


Und  ««•eb«1k«ni  WM  nlebl  raekgaegig  an  naokon  lit. 

i,  was  nicht  bi*?ibtüi  will.  —  Lvkfuatm, 

.    i  ^.  1     »V  ,     ^g^  jhouc  schntck 
..r/.0*;&»farw*,9lJ»; 


Ul 


1811 


Laufen 


Ltt  löpcn  de  Klot,  Jan  Wever  ü  dodt.    (Oftfnu.J 
Uo  hai  löpen,  sä  Lüt^e,  do  pisste  he  in  de  Brök* 

(0$tfries.)    —    Burren,    807.    Uocfer ,    67T;    Kerm.  449; 
HavMkalcAieT ,  IL 
MolL:  lA«t  lurt  mwu  loopen,  zei  de  mui«  en  het  ▼rotitr^« 
hm%  Targeteiif  het  krMUxt}«  T>n  de  JioIGjkAn  tt  tlaitan. 
(S^rrebom44,  l,  *W.) 

41  Lat  Idpen,  saft  der  HoHänder,  sie  werden  docb 

dem  Tode  nicht  entlopen,  —  Parömiakm.  294J. 

42  Lat'n  lOpen,  «egt  Lüten,  im  pifse  sin  Fm  up'n 

Buk.      (Greilswald,J    —    Woff#r  ,  677*. 

43  lÄtV  man  lopen,  aegt  de  lütt  Jung;  un  piast 

in*t  Säw  (Sieb).  (Uolttj  —  Hadert, ».  2i ;  mefer,  &4S . 

Auf  Unbed»ebltamk«!t  und  iMra  Arbeit  semiUiat. 

44  Lauf,  aber  stosB  den  Kopf  nicht  ein. 

BCkm.:  Nebe«  J»ko  dir^ ,  ottj^chej  ■«  UäS.    {öetakeptkf ,  266.; 
/>di».r  L«*b  og  «ftld  ikke,    fPrap.  do^».,  393  J 

45  Laufe   nicht   eher   als  bis   man   dich  jagt.  — 

K6TU,  3710;  Braun,  l,  3177. 
Und  duin  auch  nicht  sogleich. 

46  Lanfen  hilft  allein  nicht,  man  muss  auch  früh 

ausreisaen.  —  Hoiietihrrn.  m.  22. 

Fr*,'.  Ceit  pen  qoe  do  coarir,  il  f»nl  partir  4  polnt.  (Le- 
nna,  II.  189;  Bohn  J,  U.)  —  0«  o'est  pu  tont  de 
c^oariT .  il  fatit  partir  ik  tempt  ( de  bonce  beore ),  (Leit' 
droy,  521;  Leroux,  IJ.   189;  CoAiet,  447  ti.  1687.; 

47  Laufen  hilft  nicht  zam  Schnellsein.  —  Goal,  ton; 

Reituberg  Hl,  13. 
Frs.:  Griui.U  fait  rito  qnl  fait  bien,  —  La  hAt«   ne   fait 
PM  t>len  avancer. 

48  Laufen  ist  keine  Schand%  wemn  man  ist  über- 

mannt. 

49  Laufen  kann  una  nicht  retten. 

Oogen  überelltca  Fortachntt. 

50  Laufest  nit^  so  gilt  ea  nit.  —  £Melfftn,4ii. 

&1  Lauff,  doch  nit  für  dein  haaes.  —  Frmdi,  lt.  63^. 

52  Xiauff,  wo  du  wilt,  da  findest  alweg  den  wirdt 

daheym.  —  Frauck^  tI,6S^:  KSn»,  6774:  Simrack. 
116S9, 

53  Lauften  ist  eine  gute  Wehr,  wer  sie  bey  Zeit 

gebraucht.  —  l'ein,  IL  4M. 
64  Lauffen  macht  nicht  weiss.  —  Pttri.  li,  4M. 

55  Laaffen  vnd  Eauffen  reimbt  sich  wohl.  —  $u^ 

tOT.  114. 

56  Laaffen  vnd  Kaofian  schickt  sich  übel.  —  Su- 

tOT  ,114. 

57  Laufien  vnd  kaufien  stimpt  (kommt)  nit  zusam- 

men. —    Franck,  11.  18*;  /Vfn,  //.  434;  Gru*er,  I.  M; 
Schottel.  1134*;  Ei«dctn,  All :  Simrock,  6111  i  Kirtt,  37M. 
LQt.r  CoDftilti  et  cunu«  aoa  idem  oxitui. 

58  Laofistu  nicht,  so  hilfil  dir  Gott  nicht.  >-  Cruier, 

in.  62;  Lehmann»  il,  377,  19. 
36km.:  Nebihii-ll,  DomA«;  n«hIedlU-U ,  nemgdee.     (Öeta- 

koNkv,  135.; 
Potn..'    Kiebiagaaa,    nieiaaai ;     nletnltaBit    nieau^didecE. 

(deiaJtottijt  Hb.) 

59  Laupen  un  kaupen  dat  geit  nit  tegliyke.  (Wenf.) 

60  Loat  läupeuj   sacb  de  OalJe.    Ckerlukn.j  ^  From- 

mann, ül.  Si&,  bO. 
Znmi  beim  Trinken. 

61  Loat  läupen,  wat  lopt,  sach  de  oalle,  dau  lä- 

wede  ei  noch.    (Saueriandj 

62  Lop    an   de  Weerlücht,   se«  Peter,   dö  aet  he 

up't  Perd(?).  (Ogifries.)  —  Bwren.  818;  ihefer,  848. 

63  Lop  nig,  eer  du  jaget  warst.  —  Dähneri .  aoa ''. 

64  Lopen  vnd  kopen  will  nicht  tosamen.    (Westf.j 

—  Tapjriut.  23*  u.  281 '».l 

65  Ldpet   du   nit,   dann  krigt  di  der  Düwel  nit 

66  Löpste  nit,  dann  helpt  decb  Gott  nit.    fMewf.j 

—  Firmenich,  l.iOi,  271. 

67  Lot  'n  wat  läupen^  't  eachte  gehen  kiimJnt  van 

selver.      f  Saarland.} 

68  Man   kann  nicht  zugleich  einem  Hasen   nach- 

laufen und  daheim  Federn  lesen, 
^j..-  li'on  ne  peut  courir  «Diemble  et  oomn.    (Ltnmx, 
II,  354  U.  274.;  ( 


(r- 


69  Man  soll  nicht  laufen,  ehe 

jagt)  wird.   —  Fuch«.  Pnüer,  S6S.  1. 
SchtPid,.'  Man  beböftrer  intat  löpa  fbrr  an  iB«n  hl» 
—  Mati  {*a.r  tatet  afT  Hatten.  fOrr  aa  mma  Matri 
(Qruhb,  yafi.) 

70  Mancher  laufft   vif  vnd    ab    vnd   gewint  dod 

nichts.   —      Lehmann,  39,  52. 

71  Mancher    lauft   und   schnanfl    und    bricht  liil 

Sobuh  und  bringt  nicht  Keim  ^ne  Ktih.  ^h- 

»Chart.  Gench. .  in  Klotttr,  VIII ,  »i. 

72  Mancher  läuft  ungejagt. 

8ch^*d.:  H&ngen  löper  ^  »gwi.     (Grubb,  Ua.; 

73  Me  löpet  wuol  vam  den   Huowe,    awwer  aüt 

Vam  Truoge.  CberUtluuJ  ^-  Finntnick  .  lll.  ISf.  0. 
Wunu.  78.  18«;  f&r  Mew»:  Pimumieh^  #.404«  SMi 

74  Mit  gMoffe,  mit  g'soffe,  mit  g^atohle,  mitg'heBkt 

(Sclothun.J  —   SchiU .  65 .  106. 

75  Mit  lauffen  gewint  man   am  meisten.  -^  0n«c 

[,  59;  /Viri.  f(,  478, 

76  Niu  es  *et  L&upen  am  Dokter,   nach  de  ApfUu- 

ker,  dua  hadd^e  in  de  Bükae  (Uomh)  lebi»* 
ten.  (Hemer  in  der  Gtafichafl  Mark,)  —  fr-mmmm^ 
in,  251 ,  7. 

77  Schnell  beim  Laufen,  langsam  beim  Kaoitfi. 
76  Sobald  man  allein  laufen  gelernt  hat,  mtmaio 

anch   allein  fallen.  —  B,  Atierbtuk.  Anf  «fat  Ma 

II.90A, 

7d  Wai  löppet ,  hiät  Schuld.   CL^fp»»a4i.)  —  #l>— i> 

/,  344 .  4. 

&0  Was  hilft  das  Laufen,  wenn  man  nickt  auf  das 
rechten    Wege    ist.  —  Banuam,  n.  Ptwii,,t,m: 
Hamann.  Vnterr.,  IV,  11;   Siimroek,  «SU.   Rrteair.  $»- 
tirm.  IV. 
iat.:  fiene  otuTont,  sed  extra  Tiaa.    (Ertum.,  ij 

81  Wat  helpt   all  dat  Lopen,    wen   *xi  nioh  op'n 

rechten  Wes;  is,     (MecUmhurgj  —  itt«l»«.ii. 

82  Wen  man  nicht  jagt,  der  aoÜ  nicht  laufen.  ^ 

Simrock ,  6817. 

ft3  Wenn  der  eine  nicht  laufen  und  der  andere 
ihn  nicht  tragen  will,  so  kommen  lie  Wds 
nicht  von  der  Stelle. 

Aehnliofa  ruatitcb  Altmamn   VJ,    476. 

64  Wer  allein  läuft,  wird  allemal  Biegen. 

Far  den  i<t  es  keine  Kauet  sa  aiagvo ,  mit  dmm  riil 
niemand  aoblOgt.  Von  den  Bennbahnen  emtlahnt,  ül 
aberaU  aaEuwenden,  wo  kein  Nebenbqiiler  oder  Vil- 
bewarber  ist. 

85  Wer  am  schnellsten  läuft,  bekommt  den  Preif. 

Engl.:  He  that  runa  faateet,  geta  tJbe  rtAg.     (Bvim  iI.V»J 

86  Wer  bald  läuft,  ist  bald  gejagt,  —  S9fU,cvi. 

Simrttck,  6316. 

67  Wer  das  Laufen  erdacht  hat,  war  ein  klag«r 
Mann,  es  rettet  aus  mancher  NotJti.  —  Em- 
lern,  411. 

88  Wer  ferne  laufEt  vnd  nichts  kauflPl,  dem  ist  da 

weg  lang  vnd  rewt  jhn   der    widergang.  ^ 

iVtn.  11.  707;  Lehmann.  Jl.  ^ll,  267:  Ster,  414;  A» 

rock,  5544;  Loti  cemm.  in  NofiUch.  Ktt. 
BoU.:  Die  Terre  loopt  ende  lottal  coopl,  U  di«  ■■bMmi 

lo    roowei   hem    den    ganc.     ( Falter 4tt6en,    IM;    ftm, 

comm.,  av  ij*.; 
Leu.:  Qoi  proeol  exenrrit  aed  nU  iii*r«*ftiix  tbldOB,  ii  «^ 

longa  fuit,  rodieae  triatatur  hie  ld«m.    (Loet  eamm^.Hlit 

Sutor.  A14,  Mont,  Amtfifi^r,  19^ ttfQ.) 

89  Wer  gut  läuft,  kommt  weit 

Enpl.!  He  that  »n»  faaieii,  get«  mo«i  »«iiBd.    (Ide 
//,  12»,; 

90  Wer  lange  likuft,  bekommt  müde  Beine. 
Bdn.:    Hro    Iienge    I«b«r    blirer    eugaatg    tr»«.     (fm. 

dftn, ,  554.; 

91  Wer  lange  läuft  und  rasch  lebt,  kommt  auch  »iL 

92  Wer  laufi[t  (fleucht),  dem  grauset  UaMk 

1732,  4«,  PelTx.  Ü ,  7J2. 

93  Wer  laufll,  der  fallt,  wer  achleicht,  ist  sidMf* 

—  Lehmann  .  16i ,  2. 


Die  Italiener ;  Wer  eich  an   tehi  beeilt,        

an.    Die  TQrkeu  :  Wer  echneU  gebt ,  wirf  aclmell 
Die    Albanoscn:   Wer  sOgert.    geiht   iraitAT- 
m,  12.;  ™^ 

94  Wer  läuft,  ehe  man  ihn  jagt,  ist  albra  vemflt 
—  Stmrvck,  «21«.  ^ 


1813 


Laufen 


Laufen 


18U 


95  Wer  läuft,  ist  schuldig.  —  (}rof.  U3.  9«4, 

Wtr  lieh  der  V«r&atwortuiig  ror   Q«noLit  daroh   die 
Flucht  tDtiiebt,  «rird  &1»  schuldig  botraohtet.  (g.  FUehan 
4  u.  iOi  Fojt  li  u.  l€.) 
ffotL:  Die  loopt,  ho«ft  tcbuld.     ( Barrgtfomfe ,   IJ ,  S«J*.; 

96  Wer  lHuft  zu  rechter  Zeit,  ist  in  dör  Kriegi- 

kuQBt  weit. 

97  Wer  leufft,  den  jagt  maiL  —  NM,  n,  ?sf;  fia- 

nuiNii.  UninTT.,  I,  3ft;  Sithtovk ,  SS18. 

98  Wer  löpt,  den  jigt  men.  —  Schambach»  tt,  S48. 

99  Wer  nicht  laufen  kann »  der  gehe  Fun  für  Fubb. 

—  H«rmch.  il»ö,  83. 

100  Wer  selber  läuft,    den  braucht  man  nicht  tn 

treiben. 

L<xl.:  Curreatcm  incitve.  (Ernam. ,  16%.)  —  Currentl  cakMu* 
«ddore.    (Philippi,  I.  107 J 

101  Wer  selber  läuft,   der  i«t  gut  treiben  (jagen). 

—  Fm<-A»frMT»,3Ji9. 

BShm,:  Kdo  tAffi  bist,  tobo  iuadno  hn&tl.  (Celakuftk^,  131.) 
Kr9«t. :  Kai  Mcn  b^i ,  ]«hko  ga  itt  UiUti.     (dtiakovMkf/ ,  ISl.J 

103  Wer  weiss,  wo  sie  lauflen!  —  Lehmann,  ii,  eäs»,  363. 

103  Wer  weit  lauft,  hat  weit  zu  Hause. 

104  Zum  Laufen  gehört  mehr  als  Anrennen.  —  ^m- 

rock,  6SU;  Blum,  701;  Goal.  lOTf. 

„Die  Sitrke  einea  ifocret*',  lAgt  UunittettauU ^  ^^tntCbX 
aaf  den  Balaea  d«a  FuiaTolk*.'' 

105  Zum  Laufen   gehört  mehr  als  Schaellteiii.  «> 

A4!r(0,  4709. 

106  Zum  Laufen  hilft  nicht  immer  Schnellaein.  — 

l.tthyeniicl .  l.  91A;  BfCkUh,  I.  2176;  Mattam,  61. 

Die  Türken  behaupten  togiir:   War  lu  tchneU  Uttit, 
bleibt  UDttsrwegfl  tingou.    (CnAttr,  2i^2.) 

107  Zum  Laufl'eu  hilfft  nicht  Schneüseiu ,  es  ligt  am 

Glück.  —  PetT%,  11,  8>ä;  i'rtd.  Sül.9,  U,   Ätfilr,  370», 
Sehtltv,  ISi;  Simrock,  «tlS. 
Lal.r  Velocom  tardua  ■eqnitur    (thiüppit  il,^i.) 

*  108  A  UStf  vvm  huste,  was  kanste.  (Schlm.j  —  FVwn- 

mann,  ilf,  417.  640. 
•109  A  Uk  wi    ft  Her«cheL    (ScMtt.j   —  Fnmmam. 

iil,  411  .  44i. 

*  110  A  loft  80  weit  als  'n  de  D«ne  troagen. —  Z/ocfc- 

drumch  bei  Keller,  in*. 
*111  Bei  mir  laft's  in  kein  Bam  nicht.  fObenättrrrichj 

B«l  mir  hftt*a  keiao  Eile;  n  Uutt  In  keinen  Bmwm. 

*  112  L»ai  laiped  derümme  a»  de  Katte  um  den  hei- 

len Brei-  C^rafKchaß  Malt.)  —  rnfmmann,  V,  61,  40. 

*113  Dai   löpet   ok    met    as   et    Uiemt    im    Aese. 

(hcrtohn,)  —   Ftvmmann.  F,  6i .  loö.    HW«(f.  87,  IM. 
Von  einem  v«nelil«l«B  CKieeUechAfter. 

•U4  Darup  to  lop'n  wet'n.  —  Kichwald,  ilos. 

*  1 15  Diit  läppt  em  bi  de  Rügge  up  as  kold  Pütiwater. 

*  1  IC  Dat  löpt  dör  et  LäBch '.    (Mew*.j  —  f  irfnamA, 

f.  101.  100, 
•>  Bohiif,  d,  i.  iu  weit,  Terkehrt. 

*  117  Dat  löpt  tohöp  as  PoggenkoUer  (Froschlaich). 

—  LubbgK., 

Vom  laichtiiuni^ftD,  tböriolitea  Hointhan. 

*  1 18  Dat  löpt  ander  dör,  as  de  RatteköteJ  ander  de 

Peper.  —  Üturm,  Mi. 
*119  De  TOppet  as  wenn  hei  backen  wilL  /"CtitimurAj 

*  120  De  loppt  mit  *n  uppbundeo  Stert,  as  KJaaen 

sin  Heck.      (OatfHo.j   —  HamhahMiert  IV. 
*V2l  De  luppt  so  liek  as  Jan  Herkeua.    (Oin(nt*j  — 

llamkalender .  IW 

'  1*22  Dei  rersteit  drcp  to  Idpn  wie  de  Kau  oppe 
Appelbom,     ((ht^^rm**.) 

Kr  TBrBtehi  da«nnf  Stt  iMxfnii  wie  die  Knli   «of  d«B 
Ap(«lbauin. 

*  133  Der  wess  druf  cu  loleii,  wie  der  Hahn  of  t 

Pissen.     (Vmukttmf,) 
•124  Du  löppst'r  wnal  mie.  —  Lt^ra.o. 

D.  1.  du  bl«4  wol  ▼vrradit. 
*126  Du  löpii  a»  ^n  drachttg'n  SwtnegeL    (MecUt^ 
brnr^.)  —  liHMhrT.  U.  IW.  »;  SOHUtr,  U  7*. 
Voa  ■■yskahrUoJi  lilflM  Btfwena^. 

*  126  £  lUt,  wft  woo  6  Schwier«  (Schwifse)  bet*  ge- 

SÖfen.  (»tt^nkmrq.'tävk».)  —  Ammmnh.  V.  174,  IM. 

*  127  £  lift,  w&  WOB  en  der  Heangd  hat^  gebiLsacQ. 

Ate  wsaa  ikn  dv  Snad  gobiesen  a«Me.  nleo  e«bf 
haatig. 


^ 


•  128  E  üft  j  wÄ  won  et  hangder  em  brt.  (Süimitift'' 

sackt.)   —   Ftmnmann ,  V,  174,  144. 
Er  Uaft,  «La  wenn  ea  hinter  iU«  brennt«. 
Hoii,:  Hij  loopt  zo  enel,  alaof  Uelotje  Pik  »r  ttit  tUa 

r loten    kwaat    achter     geutea    had.      (üfimlbm^, 
398«».; 

*  139  Ea  laft  wiar  a  Schnaida.    (StoitnMtk.)  ^  Fir. 

mmich.  //,  768,  113. 

•  130  Er  kann  laufen  wie  eine  Wachtel.     (Stmi^f^tä,) 
*131  Er  laufn,  uf  de   dütsche  Sohle.   (ScU^OMm.)   -^ 

Schild,  86,  334.  Sulermnuer.  &3 
Die  Sohlen  aeiner  Schuhe  aind  durch. 

*  132  Er  lauft,  als  ob  er  die  Beine  für  einen  Deut 

hätte. 
*133  Er  läuft,  als  ob  er  ums  Lohn  (tur  Geld)  Liefe. 
•134  Er  Uuft,  als  ob  ihm  dvr  Kopf  (Arsch)  brenne. 
fra,:  Oonrir  oomne  ai  oa  a*aU  le  fea  au  derriAre.    (L*n' 

drvy,  hid,)  —  II  ooort  comme  a'U  avait  le  feu  an  oul. 

(Kritiingrr.  ^i^*.) 
Moll.:  Uij  loopt  ala  &ene  kat,  die  men,  mei  notoftdoppen 

onder  de  pooteo  gv^onden,    op  bat  ij«     h««(l   geaek 

f fla^^e^e>mrfi .  /.  387 o.;  —  Hij  loopt  ala  of  bij  bei  TUttr 

in  den  aare  had.    (a^rr*bofn4t,  II,  31.; 
Lat.t  Ocjor  avcipitro.    (Phitippi^  II,  61;  £r*>am.'»  IM.)  — 

Stinum  ao  deorauju  Ckonltare,    (Phiitpt» .  //,  S67 J 

*  135  Er  läuft,  als  ob  ihn  das  Hündlein  gebissen  hätte. 

•  136  Er  läuft,  als  wenn   er  beiile  Beine  iu  Einem 

Strumpfe  hätte. 
HoiL:  Uii  loopt,  of  hij  Iwe*  heeaan  in  eenn  koae  hed. 
(Harrebtmät,I,Ui^*J 

*137  Er   läuil,   als  wenn   er  den  Markt  Tenäomt 

hätte. 
*138  Er  läuft,  als  wenn  er  zur  Reichaarmee  gehörte. 

*  139  Er  läuft  ala  wenn  jhm  Fewr  in  Htifeln  steckte. 

—  Herberger .  L  418. 

*  140  Er  läuft  beiher  wie  (der  Wirth  von  Bielefeld. 

Ü0«t«6«n0  y,  7S. 

*  141  Er  läuft  darüber  hin  wie  der  Hahn  über  die 

Kohlen. 

WmUi*  (4,  1^,  7«):  ,,Hle  eibt  man,  wie  der  gniilliob 
atMtdt,  die  gOttlieb  Sohrifll  halt  vor  ein  Undt,  var- 
webden  d^eeXb  nur  für  vom  Schein,  rnd  mnaa  Jr(i]ir«r) 
fianden  deokel  eeiu ,  rnd  deaokeoa  all  aolT  Jre  Saoben 
md  jr  ein  wAchatcn  iia»Mi  machen.  Ale  wae  Jn  dient, 
vor  aieh  anaaküanban,  damit  aie  der  Welt  GOter  raaboa, 
weloha  alück  mir  aber  nicht  iat  mit,  da  tbuua  gerad,  ala 
lebona  uit,  rud  laufen  darüber  ruYerholeu,  wiu  der 
ban  vber  dboiaaea  kolan.^*  Üanäwmi  (Üpriokvörter- 
tt*4.  491  bemerkt  bieran/  „Nlenmh  wird  ein  Bahn  aber 
lieieee  Kohlen  gegangen  »ein;  aber  die  BedeneaH  gebt 
herror  ana  der  andern:  Er  geht  (aitxt)  wie  auf  Kohlen. 
Ifan  bemerkt,  daaa  der  Hahn  ohnehin  den  Pnaa  ao  achnell 
■araokxakckt,  daat  Ton  IfaB  geengt  werden  könnet  »r 
gebe  nuf  Kohlen.  Denkt  man  aieb  nun  dieaei  Thicr 
gmOlhigt,  aber  beieee  Kohlen  zn  g«b«n,  ao  gibt  die« 
«hl  BUd  fbr  «ttfarUgee  Vermeidan  de«  Unangenehmen.." 
Frs.:  PMeer  lAg^rement  par  deeaua  qaelqae  choee.  ( Km  Sin- 
ger,  413».; 

•  142  Er  läuft  davor  wie  der  Teufel  vor  dem  Kreuz. 

Sl»«Q  ahnliebea  Sinn  hat  wot  die  jQdiacih-dentach« 
B«d«rnaart  (Warachau;:  |Ka  hat  iJun  getrugen  wie  a 
BAcb  (Teufel)  *  Maiammied  il/»href  >i  walob«  ein  eiUgea 
BaTonlaufen  (  BeieMoanehmen ,  Haaenpaniar  ergreifen  J 
auedra«kt ,  wie  daa  eine«  Helaauned  ror  einem  Oaapcnat. 
Hatt.T  Hij  loopt  roor  hem  w«g,  all  de  dnirel  voor  bet 
kraia.    (UstrrebDm^t.  l,  ibiK) 

•143  Er  läuft  durch  dick  und  dünn. 
L4act  aich  keine  MOh«  reTdrieeaea. 

•  144  Er  läuft  Feuer  aus  den  Sohlen. 

Sehr  angeetrengt. 
*14o  Er  läuft  gut,  aber  ausser  dem  Wege. 

*  146  Er  läuft  Hals  über  Kopf  in  sein  Verderben. 

SoU.  •  ttU  tt>opt  hal«  orar  kop  in  «IJn  r«rd«rf.    (UArrg. 
bomie,  I,  »7ft*.; 

*i47  £r  lauft  hin  ynnd  wider  wie  Quecksilber.  — 

lehtnann,  %'ii  ,  3. 
I>«r  UnbeeUndig«,  Wankelmaibig«. 
Lat^     Om    boBiaia    »obOlna    oaani  aMbUl.     (Lekmaim, 
806,  f.i 

•  148  Er  lauft  mit  de  Beine ,  wie  wenn  der  Kopf  e 

Narr  wer.  —  »latrmeuter .  47, 

•  149  Er  lauft  so  schnell  wi©  ein  mit  Gepäck  abt!r* 

ladener  Esel. 
'100  Er  luult,  so  weit  ihn  seine  Fttaie  tragtux. 
•Ifil  Er  hiuft  vor  einer 
•152  Er  läuft  vor  i«       ' 


*153  Er  tauft  weg 


Lanfen 


•154  Er  läuft  wie  der  Hahn  vonn  StöflBcr. 
•l&6  Er  läuft  wie  der  Teufel,  wenn  er  einen  Pfaf- 
fen holt. 

Bei  «iner  mflitariichfln  Uebaoi;  Im  C&aton  Solivr^x 
( IMifl )  feuArie  d«r  Obcrflt  mit  diAtor  B^deoMkit  »u  «tnem 
SluriiiüngDff  kn. 

*156  Kr  lüutt  wie  die  Katz  Ton  Sinnen  (?).    r/Voiv 

Preujiyeu.) 
•167  Er  lauft  wie  e  Klopferle.     fi\ere»heim.J 
*168  Kr  läuft  wie    ein   bleierner  Vogel.  —  ASleriei, 

1797.  SM. 
Niehl  aebr. 

•159  Er  lÄuft  wie  ein  Bote.  —  ffroun,  /.  aae. 

Fra,:  C'oit  4  lui  k  eoarir.    {Rrittini/er ,  183.; 

•160  Er  lauft   wie  ein  Bürstenbinder  (FaBsliinder) 

Schneider). 
•161  Er  lÄult  wie  ein  Feuerstehler.     fßoH<?n6Mr(?.j 
•162  Er  läuft  wie  ein  (an-lgeschosaener  Bock. 
•103  Er  läuft  wie  ein  gestutzter  Uund.    (Hoücnburq.) 
•It54  Er  lauft  wie  ein  Has.     fSloekeranj 
•J65  Er    läuft    wie   ein   Hesse.  —  Euplein ,  M? ;  Reint- 

ber^  IV,  6J. 

•166  Er  läuft  wie  ein  Holländer. 

Fr».:  €oar«ar  ootnma  nu  Ba9<(UB.     (CaAifr,  191.^ 

•167  Er  läuft  wie  ein  Hund,  der  seinen  Herrn  ver- 
loren bat. 

MoU,:  HiJ  lo<«pt  Hl«  ««o  boud,  dJtt  xi;n  meeater  vevlotflu 
beef».     (Uurr'boni(>«  ,  I,  2iQ.) 

•168  Er  lauft  wie  ein  Jugdbund. 

In  ObentaUen  Mgt  mau:  Er  lAuft  wt«  die  Pferd«  »ai 
MHutUft,  diB  immer  Pu>tfn  xu  iHhreii  haben,  weil  in 
der  Btadt  Ain  iebbaftcr  Pcnouenverlttihr  it^tthudot. 

*169  Er  lauft  wie  em  Icipücher  (leipaer)  ächuster. 

(iiohmtm.) 

•110  Er  läuft  wie  ein  loegt^Iaseener  Kettenhund. 

HoU.:   H(j   lm>pt  als  e«a   la>gelaten    bandtiaud.    (Harre- 

•171  Er  läufi  wie  ein  Schiesghund.     (Schle$ ) 
•172  Er  lauft  wie  ein  Schmtzweib '.     (Houenburg,) 
£tu«  Fr»tt,  dtc  mit  güdarrtcn)  Kernobtt  biuideU. 

*173  Er  lauft  wie  ein  Suhualür.     (Iyittu.j 

BoU,:    HiJ  leeft    al*  o«d  «rm«  tUuite&iiAr.    (Barrtbcmit, 

/.  418«J 
Poin.:  Uiriy,  ia.\t   azowe  c  butami  n«  J&mialc.     (Lompa,  6.) 

•174  Er  l&ult  wie  eiu  Schusier,  der  den  Markt  ver- 

ftäuUit   hat.    —    Korte.  Mlfi. 
Ü.  i.  »ebr  Bobnell. 

•|75  Er  läuft  wie  ein  Spitzbube. 

•176  Er  lault  wie  ein  Vi  iesel. 

•l77  Er  lauft  wie  ein  Wtndiiund  (Reh). 

•17S  Er  lauft  wie  eir»e  Henue  obne  Kopf. 

*17a  El    luult  wif  Klaus  mit  Säcken,—  Eitdein,  üß: 

üimruch,  Sti57. 
Utiber  Hals    und   Knpf.     WahrttchoinUch   von    8an.ci- 

Niknlaut    hergcnommeu,    wetcher   »ich,   wenn    er  don 

KhiUcrii  be^ütilten  hat,  tobtiffU  wieder    wegbesibt,     lun 

aiclit  erkauut  «u  worden. 
•180  Er  lauft,    wien-ea   Wasserstekli.     CSülutkvm.)  — 

SÜHld .  66  ,  SJfl. 

•181  Er  lauft  wie  's  a-u-e  Landtag^  (HiDrichtung) 

gieug.  (SiUothurn.J  —  Sch%i(i.  97,a3€;  Sutermei*tfT^H(, 

•i82  Kr  Uuft  wie  's   bise  Watter.  —  Sutermniiltir ,  ss. 

•18»  Er  lauft  wie  's  beilig  JJuuderwetter.  —  Äui«r. 

nu-uitn-.  86. 

•184  Er  lauft,  wie  wenn  e  'sFüer  jage  wor.  —  Su- 

titrmfi^ivr,  86. 
•185  Er  lauft,  wie  wenn  e  'a  Hündli  bisse  hett  — 

Suttrtni'ixter ,  06. 

•  1B6  Er  lauft  iah  Schue  gräder  as  ^8  Bichtschit.  — 
•l87  Er  Weins  darauf  «u  laufen. 

Id  fon)ra<iru:  De  weit  doruplo  lopoo.  (Dahnrrt^  285.  *.^ 
lai  ria  aott^üuer,  durchtriebeuer  Uuriicha,  elo  autg»- 
tiagvDer  JuD(ie. 

•  188  Er  weiBB  durauf  zu  laufen  wie  der  Ochse  (die 

Kuh,    doä  Kamel)  auf  den  Apfelbaum,     (ä^ 

VenpoUong  dea  Ungeecblckten. 

*189  Er  wtfifi»  daruul   zu  hiulen  wie  ein  Bauer  auf 
sciueii   Hulisichuhen. 
BoH..   Hij   weöt    erup   te  loopen,  *lm  e«n  boer  op  sU»« 
klumpen.     (Harreuomtt,  l,  71*.) 


Laafen 


1816 


•190  Es  läuft  jemand  über  mein  Grab. 

Wenn  man  eioeti  kälten    Schauer    ob«T   ^en  TlUf 
fühlt. 
♦191  Es  läuft  mir  vorm  Maule  vorbei.  —  Kritn9gm,tr. 

Iq  dem  ßlaa«:  da«  Uagt  mir  auf  der  Zutkg*. 

•192  Ea  läuft  so  schnell   wie  ein  Vaterunser.    (Ik^ 

kmern  J 

So  aa^en  die  A.l(baiero  von   eiocnn  iHng«,  dae  «rittdl 

läuft,  womit  ai«  gleiohz(^tt(^  auadrackeo .  Amtm  «et  MI 

such  im    imgottoriüo  BaaiUo   aiircng   JtireliZiitar  ilk 

motbodo  befinden. 

BoU.:  Ret  loopet  ala  eea  koffjp«t.     (Barrth^mUt,  S,  IS^J 

•193  Es  left  olles,  woas  a  Ben  hat.  ^   K^üer.iny 
*194  Et  laupen  loten  wie  et  löpt.  CMturt^  —  fliwii 

1,402,  160. 

"  196  Ha  löpet  met  *ine  Höltken.    (Jtert^kn.j  —  ihm, 

»6,  100. 
lat  verrückt. 

*13B  Hä  loult  bj  e  Heflelesmacher.      (Hemtu^*T^4 
•l97  He  kann  lopen  as  *n  Haae.  —  Km.ti^. 

Er  iat  ein  Schnallttufer. 

"198  He   kann   lopen  fta  *n  Soigg    (Schnecke^  — 
Kern,  833 
D.  b.  tcbleobt. 

•199  He  kann  lopen  aa  'n  Tut'.  —  Rem^m. 

')  Hohn  nach  dem  Itockrof  gemkoni. 

•  200  He  lep  as  wenn  he  en  Undert  to  «eh&  kl%. 

—   K\chivu\d.  sua. 
•201  He  lept  möt  de  Lü»  öm   e  Wedd.  ~~  ftwA- 

•302  He    löppet    up  Schubberdebuna»     fOetfnm.j  -- 

Frammatm.  l\  h27 ,  Mi     Eichwald  ,  1091.  Rmrm,9tk 
Von  jemand  ,  der    umhersohmarotaoft  |f»bl,    wm  mi 

bütteiba/it»  Weiie  etwa«  au  bokommen.     ffrii  ra»T|  M 

Bchubberdibunk  und  erklart  aa  mtt   ft  fiarhah—  ( arkit 

beo)  der  Knochen  (Bunk). 
•203  He    loppt  as    'n    Bessenbinoer.      {OäfiimJ  -^ 

Buerrn.  4>i<6;    Fmmmann^^    V,   &S4,  62»;    riilirff.  iTf. 

Kern.  313;    für    IhiHein:    ScKüUp .    I,  ^;  fu  Aitmsrk: 

Ifannvii,  15. 
Von  jemand ,  der  aebr  icbnoU  tunherllaft 

•204  He  l'ippt  as  'n  drachtigen    Swtne^el.  —  Qr 

bVM.    11//, 

•205  He  loppt  as  'n  spannet  '  Hase.  —  Btum.m; 

Eichwatd,  760;    Frommamt,    V,    5M .    jg);  Biuki^,  9: 
Kem,  627. 

')  Oder   bunncn,  d.  i.   geapanater    od«r 
Haae .  dem  mnn  die  Hinterbeine  t 
alio  «etir  «aehi. 
BoU.  .■  Hij  loopt  al»  de  vilügende  tnercariua,    ft 

•  206  He  löppt  as   en  Vatthinder.     r//«üj.;  — 

tV,i96.  Eichvatd,i79;  Cur  Alimcxrk:   PafntM'l,  U. 
Lttuft  acbnell  wif  ein  Faaabinder.  wttmi   ar  dk  ll^ 
fen  antreibt  oder  Fkacer  fortroXli. 

•207  He  loppt  as*n  Kiwitt. 

Kur  iäcaeichnung  der  SohneUi^ei^kait. 
•208  He  löppt  bi  de  Litnetange.   —   lhiHm«Ti ^  m 

Handelt  wunderlich,   wie    ein    NajT.      Lelmaia»!«  M 
die  mit  L»im  bustricheoe  Botbe  anm    VogalfaAjfa 

•209  He  luppt ,  hast  du  nicb,  süat  du  nioh*   fAJUt^t^ 

—  D.irinnl ,  74. 
In  f7T>»«ec^  Kite. 

•210  He  löppt  kalfer-knet.  —  Kern.  €9i. 

Mit  nach  einwArta  gebogvneu   Rnien. 
•2ii   He  löppt  mit  Meiners.  —  Butrm,  ei4:  J>>V«»a^ 
V.  h'ii,  &M,  Eichwald.  12V(}.  Kfm,  IM.  ''"tik  ttn^,M 
Meinera,   Meinert  =^  Meinhard  ,    «io    Bi4ftenjMBa    iit 
aber  hl4^r  aobersweiae  als  Wortapiol  for  f  ilantia  WaMi> 
gen  gebraucht  wird.  —  BohinAroL«:«rudi  vott  mimem  (k^ 
frettode  aum  audern. 
•212  He  löppt  mit  ^ti  Limpott.  —  ttuerem,  «it;  f^m- 
mann,  I'.  524.  &a7;    EickiiHtid,  1&S9 ;   ämw,  ttU;   i^> 
kaiender.  Hl, 
Zur  ßeiei«bnang  eiaea  Pfnaotaert^ 

•313  He  löppt  nag  mit  dat  erst«   Spet^.  teli 

Salirrn.Sl.  Scfmlte,  IV.  186. 
»)  Spleaa.  —  Sr  iai  noch  Jaiig  ian4  ian«rfmhrea. 

•214  He  löppt  sück  ^n  Enn  in  de  Richte  asdet/* 

ttver  de  Nereskarf.  —  Aar«,  7^3. 

Ironiech. 

•215  He  löppt  van  Lehnert  na  Bö^  -  -   -      -  C<n.  |A 

Wortspiel.   X/ie  Eigeiui«iu«a  lt«i  UAiJiaiti»' 

den  all  l<aibAnder  und  Borgeador  "'•"" 


1817 


Lanfen 


Laufen 


1818 


» 


I 


•216  He  löpt    as  deefsch  Lie«ch.     fHotäQ  —  8MUu^ 

ttf.   40. 

Kr  Uafl  d»T90  •!•  Itltt*  «r  R««toh}«B ,  wie  •In«  «hainali 
bnrOetitL^te  Diobtn  dieitn  Tiikuflufileai. 

•ai7  He  löpt  as  en  Panacnklopper  (FleiBchergesell, 
-knecht).  —  Huhry, 

Fuii«  =  M«iren,  WahbI,  Der  P»nMDkl<^pper  btisich- 
a«l  deo  l''l«i«oberfebulfon,  der  dio  Pmtvon  »(»liraiu  und 
rein  mkcbl  ;  vnd  wi'U  di»*e  L^ote  »or  Scblicbirctt 
von  «Isirm  Haut«  tum  «ädern  Eile  hetiaa,  eo  tial  diet 
d(«  obtg«  Redene&rt  TeKiiUiit. 
*218  He  lept  aB  wenn  he  hangen  mott.     (Hfurt.j  — 

FirmeBich,  /.  4(Mf.  15*. 

219  He  lopl  dariutt  as  Dirk  Blome  mit'n  terreten 
Katechiam.  —    fewAirald.  153. 
Llnft  iithr. 
Moil,  ■  HJj   loopt  «]■  ePD*   haao  ran  een  elooter.     (fTarr»- 
bnm**.  If,  .11. J  —  HJj  loopi  Ala  t«ne  fcip  MonAt  hootd. 
(Harrtbom4i<[,  /,  40a  •*.; 

•2Ä0  He  löpt  mit  d<*!Ti  Dölfk^n.     (Omnbrück,) 

Br  i«t  niehi  recht  klau.      VktWi«b(  h»t  «in  ikArritcber 
AtloJf  daju  Veratil^tauQjf    gegeben. 

•221  He  lopt,  f.f  hnddo  he  Für  in'n  Stert,  —  Lübben. 
•322  He  löpt  »ik  de  Ben  dma  af.     CW«*/#iJ 

Itt  tiühr  begierig  4ftn«eli. 
•223  He    iöpt     ho    ^au    (achnell)    as    en    Sohleck 
(Schnecke),  die    bisH  •.     fJ^enM.;  ^  firmmuh» 

l»4ni.  9t. 
')  D>  b.  oamhigden  Sebwaas  »ofbebi. 
•324  He  löpt  so  Bcheif  as  ennen  Nond  van  Oerden- 

orcn.     (Meun)  —  Pimumieh.  I.  40J.  11 1. 
•235  He  ]apt  sQck  d6d  as  en   Aal  in   't  Solt  (SaIz). 
((ktfrim.)   —    Bmfrtn,  i6A:   Biekmtd.  a,*   Fnmmmnn, 
V,  S34.  694.  Ärrm.  SU. 

Wenn  jemuid  Ding«  nntemimmtt  die  Ober  »eine  Kraft 
gthtn. 

♦236  He    wett   dsorap    to    lopen  as  de   Koh    up'n 

Appelbom.     (Pommern) 

•237  Hei  Teppt  wie  de  Filzlüs  op  de  getheerte  Pre- 

senninif  (Prau). 
(*r«Bonoing,  die  getheerte  Leinwand,  mit  weloher  dl« 

8ehiffiluk«D  bekleidet  werd#D, 
•33B  Hei  töppet  &«  det  Hn^lüok. 
•339  Hei  foppet  äa  en  Saal  te  Sprunge.     (Wentfj 

Er  Iftiift  wie  eine  8«hneok«  so  8pning«t  im  Uelop. 

•230  Hei   Jöppct  as  wann  'e  der  Geld  mit  verde!* 

nende.     (Westf.j 
•231  Hei  loppet  ins  en  HeiMhand*.    CWmtf.) 

')  Hetsbund,  heeeen  =r  betien. 

•232  Hei  löppet  mit  dem  halwen  Wagen.     (Wiftif.) 

let  iuiff«(r«nk«n. 
•233  Hei  löppt  as  en  bliern  Vogel    (liüdtiaktimj  — 

Firmrnrch.  t.  Ift*.  3. 
•234  Hi  k4n  luup  aus  en  Feedbinjer  '  (odm  Spel- 

kwern').      (Amnm)   —    naupl,  Vtit.  8S7.  10». 
•>  FiBibinder,  Böttcher     *)  KreJaeL 

*235  Hi  leapt'r  trinjam  äah  a  Kat  am  an  hiaten  Brei. 

Er  l&aft  de  rmad  beniai  wla  die  Katse  na  eisen  bete* 
een  Brei. 
Sott,:  Hii  loopt  »!•  een'  hond,  dl»  naar  een*  haae  «itufTi^li. 
—  Hij  loppt  all    een   burnt,  dJ«  pa«  «p  bei  IJe   korat, 
(Harrti<»HH.  /.  ^\.) 

i  bin  oar  sum  Lauf»,  net  som  Spring^  —  N*f- 

Itm,  4«t, 

Mein  StADd  di  niobt  eo  boeb^dlM  t«t  nlebt  mein  Be- 
ruf, daa  irebt  «<nen  HAheru  nn. 

Ich  wjl!   !      '        so  weit  mich  die  FÜBiP  trnjfen. 

Bell..'  Ik  I  'i^o  ver.  alt  Ood  ecnen    to««  Und 

beeft,    f  ,   f/.  7) 

•238  Ick  möt  lopen  as  en  Ja^dperd.  —  0<i*iwnt.  joj*, 

•230  Könnte  er  laufen  wie  er  trmkt,  er  fing' einen 

Ha  Ren. 
•240  Lafn  as  wenn  m%*  se*  "D  Joa^and  an  Sobwoaf 

g*b4D|i:t   hlAt.      CTimt  J  ^    rnrnmann.  I'l,  »7.M, 

Um  croete  VH«  and  Sehaelllffkell  a«aeadraekea. 
•341   Lip  aärhte,   —   .s>fc.««»A.ir*. /.  HO. 

liat  di>Q  Sinn  (!<•«  h«<nlidanteebenr  Btl«  Alt  Welle. 
•242  Lflt  dal   |np»<n.   ^  thihmert ,  m  \ 

Ui«B  de«  luat«b«n. 
•243  Lal  em  h^p«,  dss  uig  ona  Fots»  ^  FrUäi^ltr*.  un 
*!M4  Littf,  bis  da  wntut  htot.    (Kühm.j 

Badeaeart  nia  ab-  and  t)ri«uwtla«n. 


236 


237 


•345  Lauf  in  aller  Soue  Name,  eo  friatt  di  kein  Jnd. 

—  StOgrmHiätir ,  51». 

•24Ö  Lfluf  numme   «ne,   der   Schinder  het  e  Hut 
(H  tut)  nöthig.    (SottfOmm.)  —  Schkid,  Sr.  ISS.  Sm- 

tfnni'ittvr,  21. 
Etne  VerwQDBchang. 

•247  Lauf,  so  wit  de  Himmel  blö  ist.  —  SM<Tmmt9t,n, 
•*i48  Luul\  Bo  wit  rae  Brod  iasU  —   Ä«l*rmeui«r .  jj, 

•  i49  Lauf»  so  wit  me  kocht  und  bacht.  —  üutmnti' 

Alrr,  2a 
•250  Lauf  «u,  dass  dir  der  Arsch  nicht  schimmelt. 

~    WnnMd.fl. 

♦'151  Laufen  wie  nll  nichts  Guts.  —  itom .  spinntmin, 

tu».  S.  43. 
•352  Lauleu  wie  eine  Biene.     (KAtkm.j 
•233  LatififD  aU  bry»uc  jm    der  KoplT   —   Tkeatnun 

liiitWorum,  47S^. 

*  254  Ltiuflen  nls  wcnns  brennte.  —  Htifberttr,  tt,  416. 
•266  LaÜL  a  doch,  ous  wenn  a  weite  an  Hoasen  der« 

loten.  —    Gomalckt .  Tl«. 
•356  Lälia  dm-b,  oas  wenn  em  der  Uingere  brenntok 

.—    litimttUkg,  MS. 
•257  L^ft  a  doch,   as   wenn   em  der   Ivup   brente. 

(stiiU'».J   "   Frttmmann.  nt.2{i.  tn 
♦258  Lea  *e  doch,  a»  wt-nn  se  a  M»rkt  versoimbt 

bntle^    —    keiU^,  \6a*;    ßomoiek«,   71Ar   Fnmmaim, 

in,  U9,  SU. 

•359  Lop  an  de  Man  un  pluck  Stema.  —  Ktm,  iSit: 

Umrfvn.  S19.  Eifhmitd ,  ]»«. 

Zu  Pra'Jera  nod  Ornitaprf ehern,  um  Nie  an   Munob- 
bauaeu  und  ShaLcNv  eUi*l««be  htigti«i  au  onnnoru. 

•2C0  Lop  dat  du  warm  warst.  (DiiHmnritehßH.j — Si-hütte, 
il,  340. 
In  dem  Sinne:  gebe  eum  Henker. 
•361  Lop'n  as  'ii  Tut.  —  fikÄiwiW.  19«0:  Stürvnburff.  l«»». 
•262  Lopt  no  de  Mon.  (Htfvt>j  —  Finngntch.  i.  saj.  n, 

l).  h.  gebe  san»  Teufel,  oder  enoti :   eel  doch  ntcbt 
•Q  toll. 
•3i}3  Lüp  'ns  mütjft  Nöos  jm  an  Staalp.     (S'ordfnet.) 

—  Ftrmtntch,  tfl.  6.  W). 

Lauf  ein  mal  mil  der  Kaao  fe^en  einen  Hanapfeiler. 
•264  Noeh  loppt  de  Tunn.    -    bahnen.  Üb". 

Noch  kann  man  darnut  etwa«  capfen  ,  die  RUlfeqaeUea 
eind  noeb  nicht  ertc^höpii. 

•365  'S    kaum    oaüea    knbeldicke    gelofien.    —    Co> 

mo/i-Äi»,  «75. 
•266  *H  lefl  ottlles,  woas  a  Ben  hoat.  —  Gomolcke,  674 

tt,  W9;  ««6uH«».  68    Frummnnn.  II.  243.  A4. 

•267  'S    left  olles  as   wenn's    Bene   hÄtt«.    (SchlwM.j 

—  /Vofnfnusiie,  11.  241. 

'268  Sie  kummen  Kelof.-n  wie  de  Bebhihnel.   (SchlwJ 

Zu  Merckel,  dem  iiiStern  Obcrpraaldcnren  von  Bchie- 
■i«|j,  kämm, all  «t  mtcb  aI*  (irheimratli  beim  ObAr>Aiiil<<a- 
frericbt  in  «it4i(faa  MOtfc«iftl>  war,  vi^r  &uBCullat>>reu, 
nm  «ich  ibm  vcir  ibrem  cwetteti  iCaamen,  da«  eis  nta- 
ehea  wulltf'n.  Tiirru«telll«ii.  Kr  cnitifiug  die  »pliOch 
lerti  E.air*t«ödru  Bin  <'eu  Wotiooi  .^Nu.Sm  kommen 
>a  (^oloIeD  «le  'ie  ilet/bihn«'!,"  Wenn  er  in  gitier  oder 
Aruerlicber  Laane  war  ,  ('flef^te  rt  >m  nciireatai'hcn  Dia- 
lekt au  «prpcbvn.     f.-cA/f*.  Pruvimi'.UAnitr ,  lrW>;j,  Am.) 

•269  Sie  lauft-n  miteittnnder. 

Sind  elfiveratanden. 

•370  Sie  laufen  über  Hals  u»d  Kopf  davon.  —  ft'nuin- 

ff*r.  341  •, 
•271  $>»©  lauft  wie  ein  WÄchlelein.     (mHenhuw^.} 
^Ili  Sie  lauft  wie  eine  WViilel  (  Wanse).    {!lu*l4mlb^fa.) 

Sflhaell.  fortwährend, 
•273  So  >waa  l.iuft  HÜkue.     fSchtt*.} 
•274  So  wus  IkufL  iiurin  B^dpri  nicht  herum!  fSekln./ 

Aotruf  de«  Ntaunni««,  anglAubitfer  V«rwni)drr«t4^. 
•275  So  w«fl   Ifluft    Ulster   AppfelbAuTurn   nu'h  'mm. 
•376   Vinit'f<rrd*'ri  Luflfu.    wie    du»    llurr^n    auff  ein 

Kiri-hWfthe.  tranrk .  ?.*jfii  w^ ,  CClk\Jt  ^ 

♦377  Wf  im  du  «o  l&uiet  hIs  du   triitket,  ao  wollen 
Wir  den  Hümui  li»*tjc»'ii. 
tn.t  S<  ttt  e<>«re  o><ttim«  ia  bole  all 
f*H««Hi««r.  lai*.^ 

•378  Wenn   er  ao  gut  Uefo  als  »61' 
kein  Ha««  ein. 


üi 


I 


I 


1819 


Laufen  (Name) — Läufiich 


Laufmann  —  Lauge 


Lauf«a  (Mune). 

In  Lauf(!Q  können'»  keine  Kuh  nicht  melken. 

Ein  WorUpJeL  mit  L>ufaa  und  eina  Neckerei  mit  dtn 
Bevrobnem  von  Laufen,  einer  Ortschaft  in  der  Gregand 
des  AttenoflB  in  Oberöater reich.  Wäbreod  eine  Kob 
Unit,  kann  man  iie  niobt  melken ;,  ei  soll  aber  xugleicb 
■*«eD,  daaa  die  Leute  in  Laufen  nicbt  im  Stande  wA- 
ren,  eine  Kuh  *u  melken.    (Baumgarttn^.  II,  lOOJ 

Laufenburff. 

*£r  het  nach  Laufebnrg  appellirt.  (S.  Laufpaae  2.) 
—  SmertntMiier,  31.  hathivuUch  l>«ii  KörU; .  3710*.  Eue- 
lc%n,  4U;  Tieimberg  V,  90.  litaun ,  I.  2178. 

let  hälmlioh  durohgegangen.  Wortgpiel  mit  dem  Nft- 
mcn  der  Stadt  Laafenbbrg  am  Bheiu.  Sutenneigter 
(a.  a.  0.)  tbeilt  noch  eine  Anzabl  andere  iu  der  ächweix 
fibliabe  Bedencarten  mit,  die  donaelben  Sinn  auadrUckefo: 
Er  bet  blnder  der  Thüio'n  Abschied  g'no.  £jr  het  d' 
Pinke  ^'klopfet.  Er  hit  »e  itipft.  Er  iet  uf  und 
derro,  wa»  giecb,  was  bäach.  Er  ist  fort,  weder  buta 
mi,  no  lAck  mi.  Kr  iat  etantebeni  (Htentibua)  fürt.  Er 
iat  hoielech  fürt.  Er  itt  staubrombode  fürt.  Er  iit 
aUrregangs  fürt.  Er  lauft  derro  vie'a  Hüadli  to  BrUtte. 
Er  lattft  dervo  wie  Klaue  mil  Secke. 

I*aafand,ea. 

•Auf  em  Laufende(n)  aei(n),    CVtm,) 

Läufer. 

1  Alle  Lopera  sunt  kene  Köpers.  —  Eichwaii,  i>06. 

Zt  haben  niobt  alle  Leute,  die  auf  dorn  Markt  herom- 
laofeu,  die  Abticbt  zu.  kanfen. 

2  Der  schlecUteute  Läufer  muss  vorangehen. 

ffolk:  De  elechlBte  looper  moet  voorgaan.  C^arrtbomJt, 
IT,  37.; 

3  Der  schnellste  Läufer  erhält  den  Freie. 

4  Ein  Läufer  gedeiht  nicht. 

JIoU.:E(in  looper  gedijt  nlent.    (Barrebomitt  11,  ZI.) 

b  Hastige  Lü^öfer  stoiperu  gern. 

Mhd.i  Waua  doch  ein  offene  wort  iit:  wer  dft  ae  pald« 
lau/t,  das  der  ouob  dester  öfter  itrattcht.  (Vintltr.) 
(ZingerU,  86.^ 

6  Vol  Lüpers,  man  letjet  Küpers.     (JSordfneM.j  — 

Lappenkorb ;  Johanten.  91;   FirmmiA,  IU,  5,  53.-   für 
Amntm:  l!a«pt,  Vül,  375.  dO. 
Viele  Länfar,  weoig  Kttafer. 

7  Wenn  der  Läufer  am  sichersten  ist,  fUUt  er. 

8  Wer  zum  Läufer  bestimmt  ist,  dem  gibt  Gott 

gute   Füsse.    —    Wurzbach  l,  l«. 

*9  Das  ist  nicht  des  Läufers  Feld. 
•10  Der  hat  den  Läufer  an  der  Bockg  (oder:  am  Hin- 
tern).    (Eifcl.) 
Er  oiJtf  um  aus  der  Kltrmme  zu  kommen. 

•11  Ein  Läufer  ohne  Füsse. 

Gehört  au  den  iiob  widersprechenden  IKogen,  dervs 
WaldU  eine  grotite  Anzahl  in  einer  Priamt;l  (a,  Jade  26) 
sasanunengeatoUt  hat.  (Vgl.  Sandtats ,  Sarichw>ört«r'' 
Un,  489.) 

•12  Einem  Laufer  seinen  Spiesa  entzwei  schwören. 

—   CritniHdshauMert ,  Vinjdnt^st,  lt. 

*13  Einen  Läufer  noch  anspornen. 

•  14  'Ne  Läufer  miihd  en  Läufersche.   CHoin.)  —  Wey. 

lAtiffeuex. 

•Das    geht   wie   ein  LauSeuer  durch  das  Dorf 
(die  Stadt). 

So  Bchnell  verbreitet  sich  die  Naohricht  ron  dem  Vor- 
gang«. 
Lanteara. 

'  be  spinnt  Lopelgam  un  haapelt  mit  de  Hacken, 
Laufklatache. 

Eine   Laufklatache   ist   selten    (nie)  eine  gute 
Hausfrau. 
Iiaofleute. 

Viel  Laufleute,  wenig  Kaufleute.  —  Gnmm,  V,  3t5. 

Klage  der  Krümer  auf  Mcaeen  und  Markten,   wenn 
es  Ticl  Gaffloute,  aber  wenig  Kttufer  gibt.   (S.  K&uferS.) 
LftufUch. 

•Er  ist  en  Läuflich.  —  iiuiermeiMer .  87, 

üiu  unbestUndiger,  nuxuTerllaaiger  Menecb.  Dietax 
Aiiadruck  bofindct  eich  in  einer  grossen  GaaeUscbaft 
von  Boxeicbnuugen,  die  SttUrfueiiWr  als  aolohe  xtiaan- 
mangoatcllt  hat .  mit  denen  mau  in  der  Scbweix  einen 
Menaohen  bezeichnet,  „mit  dem'e  niobt  sauber  iat'^. 
Man  tagt  von  einem  solchen :  Er  ist  •  Butadioh ,  en 
Farfikesser,  en  Fotzol,  an  Gaoga,  en  Qispel ,  en  Gur- 
gel, en  Hnndcnügg^r,  en  HoUeho,  e  Baxftdtfel,  e  Hert- 
schue,  en  Krttschler,  en  b^sSeaem  Koch,  en  Kolder, 
es  Kropf;  an  Lftabösohe,  en  Sohnudorbnob,  ein  Sobnbrflif 
«n  SchJUndioUi,  an  Schookler,  en  verfloechte  Scher- 
gerl,  en  Soh&arpfer,  «n  Sehariant,  en  Sohniffor;  eu 
TrUecher,  en  annsUige  Z  111er.  Auch:  Kr  g'hört  enm 
Onmpist,  Etun  Osobittech. 


L»aci£maiin. 

Ein  Laufmann  ist  kein  g^ter  Kaufmann 

Soll. ;  Een  loopman ,  kwaad  koo^man.  (Harrehomet. 
Laufbasa  (s.  Laubettel  >, 

•1  Den  Lauipass  erhalten  (^eben). 
•2  Den  Laufpass  nehmen. 

Entwisohao. 
•3  Er  gibt  ihm  den  Laofpass. 
XtauAitraaae. 

Eine  Laufstrasse  ist  keine  KAofsirMie.  — ' 
M».  les. 

]>)«  Straasenunterhaltana;  liegt  dem  fimiialBwesai  li 
das  dnrch  die  Strasse  in  den  TArkabr  «satrllt:  JiMh- 
■traasen  dem  Stute.  Crtliobe 
Verbundenen, O-emaindewttge  der  betrel 
HoU-t  £eue  loopstraat  is  geeo  koopstraai«  fl 
//,  311«>.;  * 

I^&uftl«. 

Loufftig  wie  ein  Kue  aufi*  den  Noabftwm.  —  !*• 
ihcr'i  w>rk#.  rn,  ilS*». 
Liauftettet  (s.  Lauft>ass}. 
•l  Den  Laufzettel  bekommen. 

Lot,:  Rudern  acoipere.    (Era»m..  7S5;  FMUffif  O, 

*2  Einem  den  Laufeettel  geben. 

Fri.:  Je  lul  donjxerai  de  la  caaaa.    fJfnitHmttr ,  UlM 
LtU.:  Bade  donar«.    (Eratm.,  TJi;  {%Uippi,  lt.  Uljf 

I«aufe. 

1  Es  ist  keine  besaei^e  Lauge  aU  ein  F] 

Hoti,:  Gesn  beter  loog  daB't  vfOawvn-ootf.     U 

2  Gute  Lauffe,  gute  Bleiehe. 

Da^,  i  Ht4  der  bt»ger  ikke  rel ,  baa  bl«g«r  Lkk«  vÄ   fÄ«. 
cfon..  Sj.j 

3  Lauge  schmeckt  nicht  gut,  hat  aber  ein  friiek' 

bar  Sak. 

4  Man  kann  nicht  alles  aus  Einer  Itaag« 

5  ScharpJTe  Laug  macht  den  Kopff  tauber.  — 

maitii,  730,  48, 

Bd*«a^d-t  Skarp  Luth  pX  akorftoot    Hofwud.  —  Skacit 
plltler  pt  rabtet  sUr.    (Qtithb ,  72SJ 

6  Scharpffe  Laug  treibt  den  wusA  ab,  

730.  4«. 

•7  Das  ist  Lauge  für  seinen  Kopf.  —  rrnrtgrr, 

in  KlnJkler.   VUl,  laO. 

*8  De  Loge  aver  enen  utgeteu.  —  DaliMn.  tu*. 

Einem  seinen  Zorn  omp&nd^a  lA^son. 

•9  Die  Lauge  kommt  ihm  über  den  Kopf. 

„Vud  ist  den  Glenbigam  Tsd  Bfurgen.  die  acä  f«t 
sie  rerbafft  gemacht,  die  Lsttg;«  vb^r  dm  KobC  \jm 
men."    (FrirdH>, ,  It,  ^.) 

•10  Die  Lauge  überhÄugeiL 


,,War  also  die  Lauge  gut  g 
die  BotmwB  damit 


«ich   nur   die.  BotmwB 


*11  Einem  scharfe  Lange  aufgiesaen. 
•12  Einen  mit  Lauge  taofen. 

*13  Einen  mit  trockener  Lange  waachen,   wie  Sft- 
than  den  David.  —  Hf^berger ,  /,  » .  iu. 

,,Oott  wusch  mit   der    sohar/e&    Lan^    d«t  8iaA> 
der  sandigen  Welt  den  KopS.** 

•14  Er   hat   aich    die   Lange    in    den    Kacken  it- 

gOBBOn. 
Er  hat  stob  in  ein«  nnangenelinie  Tiagi    gnhr^-lii 
Pein..  Nalal  sobie  ta  kark  lugu,    (CompmZ  Jtt.Ji^^ 
*15  Er  hat  sich  die  Lauge  seihst  fireg^osten. 
Lat,:  Propria  culpa  haao  acoiderunt. 

*16  Etwas   mit  Bcharfer  Lange    waschen.  its*. 

/,  il79. 

*  17  Ich  bin  wol  eher  mit  solcher  Laug« 

—  Schottd.  HIB*;    Snüer,  U6 ;    JTdn«.    fTiok      ^^^ 
rock,  6»1. 

Die  Erfahrongsweisheit   «aasprecheud:     Triaikt  kä 

ünreinigkelt  aberhandganominffia^  dssto  msh^Sm^^m 

die  Lange  sein,  wamit  ar  gwralnlfft  word^^^^ 

Lat. :  Atrooia  deUeta  attocibtxs  po»nU  puulaud^ÜTM«^ 

lojklo  medicare  oportet     (PMUppi^   fl^  ««^ 

•18  In  Einer  Lauge  gewaachen  eeiiu —  Fr^ekifigf «  fll^ 
•19  Mit  gleicher  Lauge  gewaachen  warden  —  «^ 

imakon ,  ^703.  ^^ 

Gleiches  SchicksAl  mit  jonutaA  «cdaldaa 

•  20  Sie  sind  alle  mit  der  Lauge  besc 

Soll.:  ZU  «ttien  niet  ander«  ,  dab  r.f  -<a. 


i 


1821 


Lanne — Lanrcntias 


LanrentJQstag — Laus 


Laune. 

1  Wer  nach  semer  Laane  lernt ^  wird  Dicht  ge- 
lehrt, und  ein  Kranker  niclit  gesund,  der  nach 
Laune  Mit  den  Mond. 

t>an. .  D<eD  bliver  »i  Icrd,  tom  vil  Isr«!  «fier  «It  »gct  tykk* ; 
•U«r  den  vjfs  fiiik,  tom  vtl  hleJpM  «ftcr  tit  befkld. 
(Fm.  da». ,  373.; 

*2  Bei  guter  Laune  sein. 

Wenn  niftu  die  gntc  Lnun«  tiac«  Aad«rn  b«naUt,  tim 
fltWM  fUr    lieh   lu  «rbitten ,  to   tmgt  eine  juditeh^dent- 
•tih«  B«d«nMrt:  BeiobMM  (wihrend)  Cb«dw»<Pr*iid*> 
Chedwe. 
Engl.:  To  be  In  a  merry  pin.    (B«km  It,  \m.) 

*'i  Er  i«t  fibler  Laune.   (S.  Po«  221  und  (Wll»  «.) 

/>«.  •  tl  *  broj«  du  Doir.  —  H  •  marcM  «nr  qaelque  mna- 
vaiie  berb«.  —  II  »  mii  lon  bonuet  de  tniTrre,  —  11 
n'eft  pM  duie  aon  »itUtto  ordin«lre.  —  D  «'«et  leri 
1«  eul  d^raat.     fJfafton.  335  J 

Laore&tluB  <•.  i^oreus). 

1  Aq  Laurentius  ( 10.  AngO  man  [iflägen  mati.  — 

SI  An  Sanct-Laurenti  Sonnenichein  bedeutet  ein 
gut  Jahr  für  Wein.  —  Boe^K  40.  Orathtl ,  toi  ;  Or- 

mm«,  6S. 
Frj,;  Qtinnd  il  pleat  en  aoat,  U  pUat  bie«  «t  bpamoait. 
(Ctttufnt,  «9.> 

3  Laurensi,  iTicbs  Pelai.    i'n'w*iar.j  —  fltxfc*!,  4a 

4  Laurentius  heiter  und  gut,  einen  schönen  Herbst 

vtrheiflsen  tbut.  —  R^n»bcrjf  \w,  i«5. 

5  Laurenz   zu    Barthel  «pricht>   Schür,    Barthel, 

schür,  in  vierzehn  Tagen  ist^a  an  dir.  ~  Fnm- 
mann .  lll,  154 .  für  ObfnMtnrfi^    Baymgarten .  &1. 

6  N6  em  Laurenzi  schlid  et  nimi  an.    ($i(^n^Hrq,- 

tt^chM,)   —   Sehxuttr,  ST. 

7  8anct-Laurenz  ist  der  wärmste  Lenz.  —  FiBckan. 

GeniK..  in  Klotttr,  VW,  €S«. 
Fn.:  A  U  wU&t-Laarent  la  fknclUe  att  froaent.  (Ltrouat 

I.  ir».; 

8  Sanct*Laurenz  macht  einen  Seng  oder  Spreng. 

(Et{el.J    —  Oroktt.  708. 

iSatweder  icbelct  die  Sncne  >ebr  hri»  oder  «■  grlbt 
HSffsa.  An  uaBcban  Orten  glaubt  man  auch  Rrirnet'^e 
I^mmnliitaa,  gibt  e«  vitil  XAuee.  I)i«  BeotachbahmftQ  be- 
banpien:  Die  Witterung  am  Laarentint  hUlt  einige  Tag* 
an.  T>ie  Batken:  Der  gnkdiff«  Harr  Saaot-Lore&jt  hat 
tine  Hand  ale  Regan,  dl«  ander«  all  F«tterbr«ad.  In 
Italien  wUnecbt  man  Tonuglleb  daa  «rcter«,  da  »ie 
der  Äaaiftbt  ilad,  der  erete  AagiMtiiige&  Mi  aar  dann 
von  gater  Wlrkaog,  wenn  er  vor  dea  16.  (all*.  In 
Beaiahung  darauf  hritit  o*t  An  Laurenttue  i«t**  rur 
Seit;  an  der  Madonna  (15.  Auf.)  let*e  noch  gat;  aa 
Saaet-Bodia*  ( l«.  Aug.)  itt'*  <a  epit,  an  Bartbolotaai 
(H.  Aag.)  gib  ihm  elaeo  roeetrltt.  (OraM,  191,) 
Oderr  Begnftt'e  an  Laarentii,  l«t>»  etwa«  «fai;  faber 
ooeh  Zaiti  T«gn«t't  an  der  HivBalfabr».  üt«e.  law  dir 
t«i0«B,  aacb  fioob  gnt;  regnet'«  aber  aa  8aDct-B*rtho- 
lonal,  to  kannit  du  llna  olaa  abgeitMU  (Qratti,  70«.} 
Im  Vanma:  An  der  Madonna  l*V*  acKib  gat ,  an  Banot- 
Bocibvf  Ut'i  DO«h  etvai^  In  Mailand:  Aa  dar  Madon- 
D«  lel'i  aücb  gut,  an  iianot-ttocbDJ  bat*«  au  aabr  war- 
tea  laeeen.  (Hfintbm-g  Vltl,  lU.JI  Da  ia  Frankreich 
und  Italien  om  diet«  Zelt  die  Knee-  nnd  Mandel  ernte 
beginnt,  lo  ea^t  nuin  ttt  deirPicardie;  An  Sanot-Loreiu 
blickt  ouMi  biaeia  nad  aa  Saact^Booboa  knackt  man 
•i*  a«r.  Ia  Veaetien.  Au  Saoei^joraaa  konunen  dl* 
Uta««  Mit  dam  Stocke ,  an  Saact-Boeibtta  varliarea  ei* 
di«  grUaa  Selude.  Auf  Sardinien :  Am  Tag«  tqt  8anot- 
Lcrfena  e««1  bondert  Maadalo,  am  b*Qig«a  Kr*u<tage 
(14.  Sept.)  eeet  hundert  Nfte«*.    {RHmtbtty   VI/l.  i««.; 

9  Saoot-Loreni ,  erster  Herbattag.    {t»*ncki09.}  — 

Aal  Bleüien  betee«  «e :  Aa  flsanl  TiftHli«  dl«  gyoeea 
afc»*t  an  Saact-Antooi  die  gvosae  Kllte;  dl*  «in* 
od*r  di*  andere  w4brt  nkbi  lang*.  fKefae^kry  ytüt  194.^ 

10  Sind  Laurentius  und  Barthel  schon,  ist  ein  guter 

Herbst  vorauszuaehn.  —  Oroiei,«». 

11  Um  Sonct^Laorean  Sonnenacbein  bedeatet  ein 

gut  Jahr  an  Wein,  ^rywa;  —  Bmikrg  f/tf.  let. 
13  Vor  Laurenz  gibt  oi  BtonetiftAck(-ttöoko) ,  nach 
Laurenz  Bienenqii&ek  K     tifti.) 

')  fiia  «i*  daaa  gMahwArmt  babea,  aar  leloht* 
eebvMb«  Sitdckd. 

13  Wenn  e«  an  Sanct- Laurenz  regnet,  gibt  ea  im 

Jahre  viele  Mäuse.  —  (VoM.  tm. 

14  Wenn  man  auf  Lnnrpnzeii  od^r  BartholoviA  raife 
Tranben  fiiu*  '  gut« 
reichen  Hei;       .        titdfo. 


16  Wie   Laurens   und  Bartholmei,   «^o  dich 
Herbst  gefreu.    *Oe»i*rr«eA.j 

In  Italim  beli*i  "«    sj".nt. i. .»„».,. lin«.  ,.«,<  Partholo» 

laJtnelag    aehO«,  blieben 

Herbat.  (Rtintbrr  i.aurantU 

nnd    Bartboloral^i    = ..    ^...- ,    —     ,   ..  ,,„    »cbdner 

Herbat  cu  erwarten  ■«in.    (i/rakfi,  ^'ij>.., 

lAwrentluats«. 

Wenn  es  am  l4Rur<^ntiustage  regnet,  so  gibt  es 
scbleofates  Schal-  und  Bienenliitter.  —  Oro*#l,703. 
D.  b.  ci  foifft  ■cbOnei  Wetter  und  di*  Spiaaea  ttber- 
deben  die  ätoppeln  und  da«  Haidekraut. 
Laus. 

1  Aus  ar  Los  wird  a  Hüb.     CMihuc\.) 

Adi   elbor  Lau*  wird  ein  Rau«.    Wenn  Jemand  aas 
Kleinigkeiten',  kleinen  Vereeben  gro*ee  Ding«  maobt. 

2  Bat  biAter  es  as  'ne  Lus,  maut  me  met  niänieD 

noa   HÜS.      (/»«rluArt.V    —    Woettt^  73,  *». 

ä  Beaser  eine  Laus  im  Kraut  ab  gar  kein  Fleisch 

(Speck).  —  r,rut0r.  ///.  ».  Svlar.  ua  .  £t*Wrin,  118; 
Simroek,  «»1;  Jfrfrtr  1718;  MVlwMd,  5»;  irtrNegrr.  3JT; 
£7off#r»  in,  >S4;  Arnim,  /.  'iOQ;  Mnitnn    3 ff 

In  der  Sohweiai  Ke  iit  bee«er  e  I.  i    ee  gar 

kei  Spttck.    (SutfrrntiUfr,  1.11,  Sc'-'  Aach: 

Bt9—t  a  Lne  Im  Kabi«,   a*  iir>kr  ^  •  vt  m« 

ftIb*B.     f/er.   GüUhftf ,    UtHtl,-  ndt 

Bltar  n  LA«  In'u  KM,  ai  tra.  :&; 

Prommamm,   Jt,  59tt,  ij  .-    AV- ■•  /) 

In  Sehwabea:   Beteer  a  Lau«  hu    Iv  tu 

Floaacb.    (Sffltn,  *S^,)    In  Sieben!  a 

4m  Krokt  aa  biaaeor  w«  iiicbe  i>'llf  "  j 

£«pf..-  BetMr  a  lonu  (mouee)  in  the  pot ,  tbau  so  ftatb  at 
aU.    (Bohn  //,  1 13.)  -  Half  a  loaf  f e  better.    r«?»«' »  »»v^ 

BoU.  -■  Batar  «en«  luia  in  de  pan  djui  ganeob  g«ea  vot.  ^ 
Beter  e«na  Ini«  (male,  mueoL )  tn  de  pot  dan  ganach 
g««S  vlMeob.    { ÜarrHM/mi< ,  il.  40.; 

loi. :  I  modo  T«n4re  leporem «  nun«  oirim  taaila.  (Plautut.) 
(Bimdrr  II.  1S5S.J  —  Meliue  ect  quldquam  poeaidare, 
<|aam  aihU  h^bar«.    (Snivr  »  «Oti ;  S*y6<}ttt ,  809.) 

4  Bctter  'ne  Lius  in  den  KanI  (ira  Mause)  osse 

(als)  gar  nen  (kein)  Fott  (Flesk).    r/.tjipej  — 

Firmcntch,  t,  tlQ,  tOr  0Uea6«rv .  Ftrmvntch .  I.  Ut«  44; 
Exckitnid.  1441:  CoMidhaMl,  137.  ITir  .Immm  iUtuftt, 
Vin.  3il,  20.  für  Iforefrerj:  FtnncHuh,  /.  Ml,  IS.  für 
JtffMr«  I.  401.  10«.  für  KOnigtbtrit:  FrütMiar'.ntl ;  lltr 
Hmfwtrerg  ■  Frammann ,  //.  410 .  91,  (nt  OuttTTnck^oH^ 
SchUiten:  /V«T,  44t;  für  den  Mor»-  /.olkrMv^ei^  /.  90; 
für  hfifiühn     iVoeatp,  7J,  IW. 

5  De  hungrige  Lus  bit  scharp.    ((Mävnbvirg.j  —  Ft>- 

tnenuH.  /.  8S3.  46. 

6  De  LioB  in  den  Pott  will  den  Kaul  niuh  fetten. 

( Lippe. J  —   Ftrmenich.  l,  J70. 

7  De  Lusen  laten  sück  waschen   un   wringen  an 

ok  weer  in  de  Schapp  bringen.  —  ffem.  76i. 

&m  gab«n  in  der  Wtech»  nScbt  itti  Omnd« ;  el«  «lad 
SO  Ifrtlftent«  QSete,  die  «iah  nicht  leicht  wieder  ver- 
treibeai  laaaao. 

8  Die  Laus,  die  einen  Wochentags  beiast,   darr 

einen  Sonntags  nicht  beissen.     {}i\eieriau*\u.j 

Jftnpaaail  Ablegang  der   Wo«beneorg*  wie  d««  Wo- 
iluaa  am  Svonabeud  uml  Beläigaug  dea  KOr- 


9  Die  Laus t die  in  den  Grend  (oder:  Pek)  kommt, 
es  Schlemmer  (stolzer)  als  die,  di  drin  ge- 
heckt ist.  (Ilemetttrg.)  —  Frommann. //,  409.  4.1; 
Euflrvn,  ilt ;  ^mmt.  «SXS ;  KMt,  17U;  Bronn,  II,  541 ; 

Wid«r   dea    BoeluaaUi    der  OladupUa«,    dar  Km- 

porfcftmrallBjr* .    daa    friaebea    Baokwatka    «nier    dem 

ad«Uali«B  wl«  btt(g«rlich«a  Bit««rthsm. 
#W..-  yi«r  eosBa*  «a  poa  «nr  an*  gale.  —  tl  a^Mt  orgaeil 

dQa  de  paarr«  enricbi.    (Marin,  Tt.J 
n,T  11  vilan  nnbllitato  noa  eonoece  lao   parcntato.    fVit' 

rim.  t2.) 
#rAvr*l,  •  Nix  poddan  kommer  til  wilde,  *A  w«i  boo  intet 

ItarhiU«.    (Mtirin,  23 .<  Khodim,  lOO;    Ürvt^,  Wi:    Wrm- 

«r« »  :>9.) 

10  Die  i^na  weidet  im  l^ rinde  sich  dick  und  geht 


im  altes  Fels 
11  Die  I<Atts«  sitzei 

wülan.  — 
la  Du  soll  niei 

13  £  Lüs  on  e 

^    tfUtkbu 

14  Ein  Ltm  im  Gri&d  ist  «in  höts  Bdlguiod. 


Grinde  ihrer  »elbxt 

pelta  «eisen.  —  flauer.  Mmj 
bater  aln  t(iir  kin  Fluscf 


^m 


1823 


Laus 


15  Eine  hung^rige  Laus  ))eisBt  scharf. 

Z.  B.  Voü  tkTmavi ,  »bot  rial  brsaoU«adeo  and  dAram 
diackead«D  Buamt«»» 

16  £inü  hungrige  Laus  ist  eeiten  fett. 

Dan,:  SulUti  Jan«,  aieldun  feed.     (Prm,  dan.^  SSfiJ 

17  Eine  Laos  ist  menschlich .  ein  Floh  hündisch. 

18  Eine  Lüsmäket den  Köl  tiichfel.  —  ScJiof/if/iicA.//,ii9. 

19  i*ln  hungrige  Las  bit't  (beiist)  scharp,    fO»ifne$J 

—  ISueren.  i33.  Eiihmtld.  iS^Jl.  Frommann,  IV,  297.  441. 

20  Eb  Bind  glückliche  Läuse,  die  in  einer  warmen 

Kappe  (Mütze)  begraben  werden. 

21  Es  zeucht  mancher  eine  Laus  am  Kleid,    die 

ihm  macht  Leid. 

„Offe  sewobl  ejn*t  an  i«7Q«cn  kJejd,  «yn  laaia  di« 

ym  thut  lej^d;  ayu  TOdanckpar  atudeDt  iu  mejraeo  mut 
TerM'Ieicht  Wirt  ofDar  lauat  dl  do  TvadrieM  thui.  " 
(Werden.  Bi.; 

22  Et  bitt  kene  Lüs  Bcbäi*per  osae  de  at  euer  Lum- 

penkipe  spruüiien  ea.     (th>\>e J 

Um  zn  «agen  ,  um  aoh&rftt«ii  verfabreo  Laute,  die  an« 
drdckejxJt'tj  Verhüllniiiacii  in  eine  gabi«CcnJfl  tJteUuiig 
gcikommeQ  «ind. 

23  Fremde  Lüuse  beissen  scharf. 

t,  Bio  jeder  wurtc  das  Bcioa ,  das  jm  befohlen  ivt,  mit 
PletB    vnd     entucblage    «oh    f  rt-robder    hendei ,    denn 
fremde  leuaa  i)ci»«en   »ehr.*'    (VtW'^r,  F*ai(er,  h^i,  af,> 
Odi*.:  Ftumniade  luut  liider  v«nt.    (ffop.dan.t  Vil ) 

24  Hungerige  (magere)  Läuse  beiBsen  Bcharl  (übel). 

(S.  Aliicko.) 
Dan..-  Sulton  lau«  hidor  vnsrat.     (Prof.  dan. ,  i9S.) 
H(Al. :  Magere  luuen  btjt«n  «cberp.    (ilarrtOomtt t  //^4l,- 

Bohn  II.  3»2.; 

S5  Hungrige  Lüht  de  bisen  arg.    f*!«»»!».;  —  M'^yden, 

36  Je  hungriger  de  Lüa^  je  döller  ee  bitt     (hteck- 

Umkur^.J   —    Günther,  HL 
27  Je  mehr  leues,  je  mehr  grint«  und  iuckena.  — 

Ao»  .174**. 

2d  Jede  Laus  mag  ein  Haar  bewegen. 

29  Jeder  musa  seine  eiijenen  Läuse  fangen. 

Hvtl.:  Elk  moel  seijo^  Oigetie  laijen  rungvn.    (Uarrebomef, 
U,  40.; 

30  Laus,  in  dein  Winterquartier  (e.  d.y,  sprai-h  der 

Kapuziner,  als  er  sie  vom  Barte  tn  den  Ziptel 
SOlEte.  —  £Ueteut.  412:  Umfer,  noi*;  KiMltinytt!g4)lf 

In  der  Sobweit:  Marteb,  Ltt,  i  di  Wiai«rqaartl«r, 
bat  der  fCapizmer  gieit,  wo-u  ar  ii«  fom  Bart  in  Zipfel 
g»tUt  tiftt.     (Suitr>u«,Atfr ,  41 J 

^l  Läuse^  Flöhe,   Unüat,    ürind^  Fauleri^s   beste 
(ji&ste  sind. 

GA»tß,  die  bei  einem  faulen  und  ■olimuaigen  Men- 
sohvo  nicht  uuabloiben. 

32  Lüuse   und   Flobe,  sagte   der  Kfipuzinerocivize, 

als  man  ihn  Iragtu,  was  er  unter  Creaturen 
verstebo.  —   Ki^intrr^nrgct ,  a ,  k:^. 

33  LiLuec  und  Kinder  geralhen  alle  Jahr.  —  Eüs- 

l«in.  413;  .^xmTöck,  fi236. 

,,Koinm^  iob  wieder  xur  Well,  to  werd'  ieh  ein  Kani- 
pelmacber  uud  beiratbe  ein«  Hebamoie-,  denn  Laus' 
oud  Kinder  gcratbeu  alte  jAhro/*  lu  der  ScliM>e»r  :  Lut 
and  Kiod  g'rotbe-n  alli  3oUt.    (»Httnufi-ttr ,  \U\,) 

34  Läuas   vnd   llew^ebreeken  sind  Gottes  Knegs- 

leut,  die  bösen  zu  strufi'en.  —  l'^in,  II,  8i6. 

In  der  Gegeuwart  befracliiet  der  kutboltiche  Pfar- 
rer von  litnde  iu  Oberur^el  (NaS«4U)  auch  die  £rü(- 
bcben  al«  eine  Zucht igtiug  Ootics,  um  die  Protestanten 
in  Grosugerau  und  UmgüKeiid  auf/urültelti.  Leider  klir- 
ren auch  die  Scbeibeo  der  Kuttiulikeii ,  ebi»u«u  wie  die 
LAuee  in  eiaea  (mmmen  Petx  kommen  aud  die  Heu- 
scbreoktD  auch  den  Otttabtgeo  diu  Felder  verwüsten. 

35  Leise  und  Fleh  ILs  das  beste  Veh.     C\^atäedi.j  — 

CiirltP,  Se4,  613. 

3^  Lüs  bi  Lüs. 

37  Luse  het  en  jeder.  —  LtArmH. '.  *90. 

38  Lasen,  Luscn,  sunt  so  dick  as  Musen,  sunt  so  dick 

as  Osseiiknaken,  m^  kann  der  wol  tein  Pund 
Fott  utk&ken.  —  Kern,  786. 

Pflegt  die  Mutter  zu  sagen,  wenn  sie  rom  Kopf  des 
Kindet  auügiiwwchsene  Exemplar«  kAOilUt- 

39  Mager  Lüs  bitase  schilrp.     (Aachen,/  —  Firmenick, 

f.  49:t,  »3.  huchiif'utitch   bv>  Ülum,  4&7. 
HagTo  Lause  iieiesrn  ubeh    Auch   ruaslsob    AttViann 

VI,  iifi.  Es  soll  uiemdud  die  Verwaltunft  seioi^fl  KU 
geuibumr,  dt«  firbobung  seiner  Einkünfte  Uungeriel» 
dem  anrertrauen. 


40  Man  braucht  die  Laute    Dicht   in   den 
setzen,    sie  kommen,    wie  die    Jeduitea, 
selbst.    —    fftosIrriTfuvH,  10,  «. 

41  Man  durff  nit  leuas  ann  belt«  (oder:  in  Graii| 

■etzen,  sie  wachsen  selb«  drian.  —  fimä, 
U.  loa*;  Crvfrr.  t.  »»;  Watdi* ,  tU ,  »i:  J%«rt.  II.  «M. 
llmwdx ,  174«  ,  »» ;  üntki^t^,  I .  SO  *> ;  Mumm .  Rdktkm^ ,  H. 
ChemnittHi,  U,  SM);  Eitel rin .  413;  Hörte .  t790  a  ICIL 
BlHtn.ACXt:  Sunnck.  7223;  Wagner,  tl9:  iliHia|cr,  W 
Urann.  /.  2IB0. 

,,  Aach  (darf  man  )  in  des  Belcs  dia  laUM  »Ifsiin- 
(Waidit,  HI.  6!,  48j  „Bs  wer  nit  Hut,  alt  icft« In 
■Cbeixen,  «esflbiltet  least  In  Pelta  eu  »tzm.  i«  «iM^ 
teo  selb  dann  xu  band.**'  „  Daruinb  icba  flkr  gna 
Qbel  hau ,  dsa  du  mir  lenaa  wolat  aetasa  draa.  |i 
der  Peltx  laufet  alao  ▼oU,  Att»  leb  jn  niflus  kaa  •■»• 
bem  woJ.'«  (Ktottrr,  f.  8>0.^ 
Dan.-   Sst  ei  luus  l    skind-klvai,    han    komm««'  ral  stfr. 

{Prot,  rfa«.,  398.; 
Fn. :  II  ne  faut  pa«  lemer  le«  ponx  en  ea*  vwiBf»  pSm 

(Ler'ttXr  /.   12*,J 
Leu.:  Iguie  non  eslinirailar  igtii.     (ßtgbotd^  S77J  —  t» 
probitas  11  laudetur,    mtolorabilia    fit.     (tUmdtr  L  m, 
II,  1393;  S«yboi4.  tii.J 
Schwtä,-  Hjad  icke  lusen  i  sktonfailezi ,   boo  keaHMratf 
Objuden.     (V>n»eit.  y;   Oruhb,   4<>  a.   M?.>—  8U49 
Lwnen  ir  «kinmieo.     (Grubt,  471 J  —  B^ata»  ftH 
Faddan.     (Grur>6,  ^Si.J 

42  Mait  kann  'n  Lüs  uich  mehr  nehmen  a#  \ 

ven.      (Oglfrirg.j   —    Bufreu,    »U:    dttitrkmm,  M. 

HautkatvndiT .  111:  h'rchdttisch  bei  Sintn>dk,  ^ttl. 
In   We«trHi>»Und  :  He  kau  iea   Ln««    net    mer  tmm» 

•s  H  Libbun.     In  Norifriesla.ad:   N^m    an  Lila  aa*  •«• 

oiuar    Ob    at    Lewent.     (t'tru^etttcM,    Itt,  4,  Mt;  l.*ppr*- 

korh,'    Nimm  einer  Laus    einmal    etwiia    aalir  al»  $m 

Leben. 
Hall  .-  Men  kan  eeno  taia  nJet  me«p  b^nemea  da«  batlnw. 

( Hambomtf ,  11,  iS.) 
Laf..- Mors  uUima  poeoa  est.     (t%»cam,)    Cttitü^i^i.VII^ 

43  Mon  wird  die  LAuse  leichter  los   als  die  l^mm. 

BotU:  Men  komt   Ilf^tere  ttit    de  IuLs^^k   datt    oit  de  aets*. 

(Uarret/OHice  ,  It ,  H.) 

44  Mancher   kan   einer   lauss    ein   sieltMn 

vod  weist  nicht  zu  ratben  seinen  eigenen 

—    Uemtvh.  asO,  53    Pvtn,  tl ,  451. 

45  Me  mutt  Nüms  Lüse  in'u  Pelz  «Ifn,  te  kamt 

woi  vun  ealfat  Uerin.  —    EukmtklA,  ilis, 
HvH-;  De  lumeo  komen  wel  in  deci  peia«  «1  aaait  ma  m 
nlet.    (Harrebomt«,  It,  4I.J 

46  Mit  der   lateinischen  Laus    aiellt  man  dummeo 

Leuten  au  F. 

47  'N  magere  Lös  bitt  scharp.  -^   n^uaLnlnltt,  i, 

48  *Ne  LüB  Ö8B  herrsch,  'ne  Fleh  öits  hundach.  jfr 

bxnq.)   —   Frut'Afci/'j '.  31331. 

49  Oan  Laus  varührt  a  Har  und  zwoi  Eiebn  '•  gv. 

(Ob^Tti*\itTT«%f:k,)  —   'fournflrtrfrw. 

Von  9«»t*9eii  Ikodlicbeo  Arbeiten«  wocncwal,««M 
snoh    pbysitcb   eohwecb«    Personen,  eotitwaodig  eoÄ 

50  Sät  man  kian  Lüüs  (Neddeu)   utm    %  iiljifft,^ 

skeiV  so   naagh  kern.     (Amrvan,)   --—  /«AnwOT, If 
WrtM^i.  17/,  35».  132. 

Schlst    war    der  Schafpela  der   F— w-  -_     t^ 

nicht    den   Grund  sii  Aeigerliolik»  ^4 

SylirSsAi  inaiiDi'U  LOsonS'St. —  .-  ^^i 

(Nassj  in  den  Ptdx,  elo  werdeo  «<.,...,   >.<.jii)u.tM 

51  Viel  leuas,  vil  iuckena.  —  AV?*.  i6»>*, 

52  Viel  wollen  ein  Laus  schinden  voud  wissen  sock 

nicht,  wie  viel  Füss  sie  haL  —  Gruur,  IW.flu 

LeUmann  .  II,  7S>9  ,  6&  ;    Sintrack  ,  «23J, 

53  Wann  die  Lauss  inu  grmd  konijyt,  eo  reckt  if 

den  hindern   in  die   höh    VTid   winl  stolti. — 
Agricoia  tl,  313;  Saitt-r.  38«;  Simruck .  ^xOC. 

.»Wenn  msn'S  sagt  S,nUr,  „«In*  j»,*|.fT»-,» „.f^^ 
nnd  dem,  rter  den  8»oie  d<r    ■  -   -    - 

lar  das    deul.obö    Volk  ro»l 
•  prlcbo,  ich  deuke,  4ie«  Nt>r.> 

dient"     Die  Kom^-r     -- 

anms^sen  I  sei,  wi' 

IJülic  ((.krorhop 

wtTtl:'  ' 

4.   Jai 

Aspen 

flu«,   ü.i;    ir.u.,  ,    iM.,^, 

H.i  Non  AaiieieJia  aiT  alt«^e«a  acrttAl«  d*iui  «ttnn  tea« 
e  Til,  vbu  iu  altw  aale.    (u^at.   irj^j  ^•»»i»  «"^ 

54  Was  besser  ii*t  ah    «ine  1 

Wirth  nach  EaoA.    f/\>v 


Laus 


Laus 


1826 


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I 


» 


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Wat  beter  ia  as    *iie  Lu«,   dat  uimm  mit  aa 

HÜa.  --  Ooi'UcMnudt ,  lii :  (\ir  Kiiln:  Wenden,  II,  S; 
für  Limhrck:  Ftrmrnirht  Ul ,  14S ,  13;  für  Bannaver. 
Schnmbath.  lU  4Ö«;  fitr  Pvtttuten:  Fruchbier^.  S3|3; 
hachdeultch  bei  Buckin^,  305.  Ifoyor,  I,  210;  Xtfrto,  STIT. 
iTod,:  Wkt  botor  ii  dun  ««no  Inia,  nafiati  dat  tneda  aaar 
huii.    (UatrtbutHit.  IT,  41.J 

Wat  wel  an  Lüüs  muar  nem  üÜ8*t  Lewaot.  (Am^ 

mm.)    —    Unvyi.  17/A.  3*2,35. 
Wu  wtlitt  da  einer  Laua  ia«br  nahmen  aJs  doj  Lebon. 
Wem  eine  Laus  über  die  Leber  gelaufen  ist, 

der  braucht  deshalb  nicht  zam  Beichtrater  su 

rennen.  —  Getier 
Wenn  d'  Laus  *a  Kreuzer  gilt,  dann  haben  wir 

keine.  —   flirlmo^r,  33». 

Wenn  de   Laus  ou  a  Grint  kimmt,   bu  is  nig 

fttldt^rsch.      {Si'hks.}    —   FriHntiuinn, ///,  J47,  217. 
ßifhrn.:  Z  bUta  ▼  himbaU,  boie  achoroj.    (d<iak(f9*fty,  100,; 

Wenn  de  Lüs  at  dem  Schor|)e  kämmt,  bitt  se. 

—    AVir«f,J7l&. 

Wenn  de  Las  ut  em  Schorf  gehawe  ward,  denn 

ward  sc  schaftig.    (ln^lelbMr^,J  —  FrucUtier'*.  S333. 

Von  eisern  übarmathlgen  EnporkOminUng^.    SobafUs 

wird  der  gtnuint,  dar  »ehr  riel  und  frech  redet  und 

■ick  «UorUi  i'r<ii)ttit«a  iteraiutiiaiJnt,     (Htnnig,  t%X) 

Wenn  de  Lüs  nt  em  Schorf  kröppt,  dann  ose 

8€   am    lostigStO.     (Ottyreum,.)  —   Fmchbter*.  3S94. 

Wenn  de  Lui  ut  em  i:>chorf  kroppt,  dann  ösa 

BO  karsch.  —  rrt«ch6<*f '.  fi34. 
Wenn  die  Laua  aus  dem  Rinnstein  kommt,  dann 

kennt  sie  sich  nicht  mehr. 
Wenn  die  Laua  einmal  im  Pelze  sitzt,  iit  sie 

schwer  wieder  herauKubringen.  —  ßiwrn,i«i; 

P\*tQf.,  17.  «;  Simrock,  6St3. 
Wenn  die  I^us  hustet  wie  eine  Kuh,  so  geht 

sie  entzwn. 
l>äm.:   Kam-  laiu  f»Mr  boato    ma   rornaf  boA.     (tritt» 

4an.,  3'J9.; 

Wenn  die  Laua  in  den  Grind  kommt,  ist  lio 
nicht  wieder  herauszubringen.  —  Mevtntr,  49, 

Wenn  die  Laue  in  Grind  kommt,  so  macht  sie 
sich  beschissen.  —  Uew*4er ,  S18 .  LtOher't  )Verke  von 
O.  tfuii  fitrtocA,  XXni.  179:  IVrn.  //.  SS3. 

£MlA«r  wonJat  d»*  äprichfrori  lo  dem  Süvno  an;  lich 
wtdarwSrUg  machen.  Er  ersAMt  «loa  Pabal  von  ainar 
trlcbtlgoo  BOiidin .  die  eiaen  Hnsd  bat,  eie  in  tsiaar 
Uatta  wttfan  ku  laeton,  was  er  einriomt«.  Ala  dla 
Juugau  UUndleiu  Leranwuobeeo  und  or  taine  HBKa  wfa- 
der  frei  babea  wallte,  crwldcrta  ihm  die  Handln:  Yer« 
iooh*!  und  bell»  ans  hinaus.  LulAer  TXkgt  noeh  daa 
Sprichwort  hlnuui  xMau  kann  den  Teufel  wol  ca  Oaal 
laden,  aber  mau  wird  ihn  oioht  wieder  loe. 

Wenn  die  Laus  iu  Grind  kompt,  so  brüstet  md 

mestet  sie  sich.  —  l'^tn ,  u,  «44. 
Wetin  die  Laus  ins  Mel  fällt,  meint  sie,  aie  »ey 

ein  Müller,  —  /.«*f»ami .  ss« .  80. 
Wenn  die  Loas  an  Grind  kimbt,  su  macht  se 

sich  potzfg.  —   GomtAckf,  N4. 
Wenn  ich  eine  Laus  fange ^  so   ttlidt*  ich  sie; 

wenn  ich  sie  nicht  fange,  so  behalt*  ich  sie 

für  mich. 
Wenn  man  der  Linse  los  iat,  wird  man  Ton 

den  Nissen  geplagt. 
iloU.  t  Ala  man  alt  de  luiaau  U»  da«  kMni  ttfft  Ia  da  na- 

t«»,  —  Dia  ai  ran  de  lulsaa  rerlott  sijn.  wotdan  nog 

Tan  de  neteu  gapla««d.    (ffarrtbonn»» ,  //,  4*1.; 

Wer  eine  Laus  verliert,  der  verliert  nicht  riel 

(oder:  der  gewinnt). 
0«U.y  De  tene  luU  tu  d«  aaeh  ¥«tUail,  ▼arlWet  maay  hat 

krakan.    (Barrtbomt»,  It,  40U 

Wer  ImCs  den  UUiaen  gesagt,  dua  dvr  (sein 
Geld  IL  s.  w.)  Terq>i«lt  hat.  ~  Cv«rui#»  tti^ti, 

KiäHna.  413.  Simroek.  CUT. 
Waaa  eich  Jemaad  wafan  Vorlasft»  mf  4i«  Kopfa 


iWcr  sagt  e»  den  leusen  alaobald.  —  Aj»*«»»  I ,  Ut . 

laha  aluan  Varlnat  ^habt  hal>«ii 

-(  c)»m  ILopfa  knaiaaai,  vaa  aach 

m*  >a  daa  da  «iob  inlkaliaatf** 


üvlt, :  VTi«  sagt  bat  daa  Ittiaan  too  •poadlg    ( Harrebom** , 

Lal.:  Hone  nou  ineit  eomie.    (Eittitin,  H9.) 

Schwd.:  Man  kiir  offta  dben  intat  kUjar.    fOraM.  frl7.> 

77  Wer  setzt  sich  gern  Läuse  in  d«&  Btntn.  — 

Sclmppius  ,  Trad, 

78  Wer  sich  nicht  will  Läuse  in  dejj  Pela  setavn, 

mus9  nicht  Eheleut*  zusammenhetsen. 

79  Wo  eine  hungrige  Lauss  ins  Amt  kommt,  die 

sangt  gar  lange,  bis  sie  voll  wird*    (B.  Amts- 

leate  und  Ftirat  l4&.}  —  kitvU^,  4;  Graf,  »7. 

80  Wun  de  Luos  mx  de  GrÄinjt  kit,  dinkt  se,  se 

wer  ttiiyden  do  gewiest.    (Sitbmhüra.'tachä.)  — 
Schwiter.  SK. 

81  Wun  de  Lons  an  de  Gräinjt  kit,  m&cbt  se  sich 

porich,   —   {$\tfimtnirg,'nuhi.}    —   SchttHtr,  tSS. 

•83  A  bot  Loiae,  dass  krübelt.  —  Robinton,  8«4. 

*83  A  hot  Loise,  dass  starrt.  —  Aofrinion.  e«s. 

*84  A  hot  Loise  jsu  gruss  wie  a  Wirtoi.  —  f(i>6in. 

«IM,  tßi;  Cwomuiekt*^  1131. 

*85  Ar  macht  aus  dV  Laus  an  Elefanten.  —  Fron«. 

mann,  VI,  31»,  iäo, 
*86  Ar  schindet  de  Laos  um  *n  Balg,    (trattkm.)  — 

Fnunmann ,  VI.  Jl»,  Jii. 

*87  Ans   der  Laus   ein   Kamel   machen.  —  Lutkefi 

*88  Aus  einer  Laus  einen  Elefanten  (ein  Kamel)  zu 

machen.  -^  kmc  ,  3719. 
*89  Bei  dem  halt  keine  Laus  mehr.     (Sprüngen,) 

£r  iai  ao  Tarkommen,  daes  eelbit  dai  UnffexleflBr  Ihn 
Hiebt. 
*90  r>a  haben  die  Lause  Band  '.     (RoUetiimr^.j 

')  Raum.  —  Vob  einem,  der  Kopf  und  Hala  toU  Bra* 
een  uud  tirind  hat. 

*9l  I)a  kann  man  eine  Laus  peitschen. 

Wo  et  eehr  kahl  iift. 
JJoU.:  Daat  kan  mcn  wel  aana  luda  op  g»ai«la&.    (Matt«' 
irttmt«,  lt.  *0.> 

'  93  Da  muss  man  die  Läujae  ans  dem  Peke  suchen. 

Von  einer  onanganohraen  «riderw&rtigou  Arbeit. 
*93  Dar  kann  ken  Lus  up  haften«  —  EuhmaiA.  tm. 
•94  Das  ist  nicht  drei  Lüase  werth.  —  w'nnhoU,  si. 
*95  Das  ist   nicht  einer  Lauss    wehrt.   —   r/Wairum 

„  Wie  mau  pflegt  «u  isgan. " 
Frt.;  CeU  na  vaut  paa  an  «iiiaat.    (Krittimiftf ,  2S»V 
BoiL:  Hii  i»  gena  luie  waardig.    (Barrtbomit,  JI,  40.; 

*96  Das  thut  keiner  Laus  im    Auge  wehe.  —  /«r. 
Gotihtif»  Jaiutb.  tM. 
60  gerisg  nad  unbadantand  iet  dla  Gaba. 
•97  Dass  dir  d'  Laus  not  'n  Katarrh  kriege.    fObef'-^ 
d*ierrru:h.J  —   Ihtum^arltnt. 

Spottand  cu  dem,  der  au«  Walchtlchkeit  oder  UnbOf- 

kait  die  Mittie  aicbt  toftan  wllU 

•98  De    Lüs    iu    de  Pickballje  {Pechkübel)    söken. 

CM(4»U  —  Schutt*:  111.  W;  Ktrhwald .  1237.  /{ifftry.  IM. 

Ur«aob<9a    kanttlioh    «uchao,  um    Usndel  zu  haben. 

(VgL  auch  Lappenbtrg;  LtMrrmber&,  1^3,  130.) 

•99  De  Lös    löpet   'ne  öwer  de   Lewer.  —  sekam- 

hoch.  /,  133,  SchülM,  Ut,  66:  für  WaldrLk:  Qtrtu,  3i». 
Er  wird  lomig.  Die  B«dontart  kommt  hootadautacll 
ia  FroBchm.  (VU^)  »or.  Nach  einer  briefllehan  Xlt- 
thatttutg  wird  lia  in  dat  Niederlautit«  gebruuoht,  wcuu 
lamand  plötallaa  ain  KarraDiobauar  duruhfatirt.  In 
PomuMni :  Ollk  lOppt  «m  de  Lui  iwer  da  Lowrer.  fi>>-rA. 
mtrt,  il^^^J 

•100  De  Lüs   nig   um   'n   Daler   geren.    {Ihut.j  — 

Schütze,  IU,  6i,  tUchey,  IS9. 

Sich  rial  ainbllden  und  aetna  achlachtea  Saehaa  hoch 
hallen. 

•101  De  Lüs  um  'n  Daler  geveu.    riMtf.;  —  HchüUf, 

tu,  GS.  Huhey,  i&d. 
fr      '  rat  atoas  Thaler  gaben.    (Sckaittt,  U(S'>.> 

li (  .üi^ ^  ) :  Bläh  mit  Stola  und  Krachbait  duroh- 

).. ,  a  Mttibaa  aaia. 

*  109  Dcar  i.^i  uix,  wo  die  Lans  einen  Batzen  gilt. 

—   Biftinoer.  540. 
•103  D«m  \\"       "   '   iS  al^e  thiie.  -      *         •  r,  2*. 

Spciri  iiiy  au«,  wto  auci  od«n»^ 


rOa^a 


tat   md   ma«a 


Ite  «D  nd«n  Sclmidtt  ffoh.    I  will  dir 

X2Bl»anB»  '•  Iioeh  abmacht  bet.    I  wiU  dtrsctga.  «o  d' 

Kftti  ia  Hm  tii.    I  wtU  dir  Uikre  d^   ICarp*  k^M.    t 

will  dir  iio  lehre  U*b»r  bick«<  I  will  di  xom  Bnum 
Acre  M  d*  ro  «Albw  Ulmt  «4f«.  I  »iil  der  gokgc.  I 
will  der  '■  Hen  dfiiuicr  tcbOttl«.  I  wül  der  'i  3f eiMfü 
wideT  g«.    I  WiU  der  d'  Zun«»  Ittpfe. 

104  Den  LäoBen  die  Köpfe  dbbeissen,  —  Füdtan, 

Geaek..  m  Eißtltr,  VUl,  MS. 

"105  Den  Liiiven  Irrgärten  itm  den  Hals  anlegen. 

'^  Fuekart,  Genh, 

Spott  eaf  die  hohen  H«likfaaeeii. 
'106  Den  leii9en  ein  8t«Iz  machen.  —  Frantk,  U,  ä?"": 
SehaOei.  \M\^ ,  KUnter,  VUL  1».  Uunrr .  Nh,,  43. 

Ktwu  aaf  dM  künrtUchet«  fein  aaaiifcbrea.  Bei  ^A. 
Ko/.  AndrtOft ,  Da»  jfutt  L«tt*n  «im«  rtcAttekaftmmt  Di*- 
mr*  &ctt4t,  heaaege^eben  v«ci  1«wt««  in  ntaMr'« 
Ptutor^k-Ototo^.  Biätttrn,  189«,  HfU  4,  B.  »Ol,  T.  M. 
Spott  saf  Pataeocht  vnd  Modetborbeit ,  tiementtith 
geitelt  Myrtur  die  hoben  Helakregea.  »Wir  ermea 
leo««  MMh  Baeeea  ldi«en,  4a»  num  en  den  heabdeo» 
kzageo  gviter,  leitem  «leffet  a&,  da«  vs«er  hei«  drAufl 
lnunaea  kstm.'*  nDi«  leius  bond  ein  gerefibtigkeitf 
wan  Jn  die  hits  «a  groee  woll  fiefai  «&  dem  lefb  im  ba- 
MB  deia,  dae  sie  fleigen  doveb  die  fAlt  eaf  dae  goller 
oben  tltseu  rod  alt  entichea  von  der  hitwu-  Doch 
will  mjjie  jeu  ntm  iteiges  Ion.'*  Der  HaUkragea 
eeUieeet  lo  feet ,  daee  die  enaen  Geeohapfe  nicbl  doroh 
kannexL.  Mvmtr  gibt  ihnen  anui  Anweieiing,  wie  *ie 
Uk  die  ti-itche  Luft  koeunen  kOonen  und  MCt  dann^ 
tt  Jr  lenei  bond  jr  mich  wol  yeraanunen,  fto  bmtieht, 
all  Ichs  euch  hab  erdacht,  die  ateltiea,  die  ieh  heb  ge- 
macht.** (JÜOit4r,  IV,  Iti.)  „.-•  Nachdem  man  in 
Vngam  geeogent  da  haben  sie  für  die  Letit«  keioea 
bestem  fand  können  erdeocken ,  als  Irrg&iten  rmb  den 
Halte,  das«  sie  also  darinnen  TCrlrreleD,  Tsd  lie  sn- 
frieden  lioaeen.  Daromb  vuslnnt  men  heoi  diese  Krauet» 
bftech  doppeihoch  ü.  i.  w."  (Fiichart  t»*#cA.,  im  KloH^r^ 
VIII,  208.; 
iro/.r  Pedicnll«  caiceot  feceret.  (Bindtr  11,  22}5.JI 
*107  Diar  as  ham  a  Lüüs  aaaer  a  Liwwer  loffet. 
{Amrum.J   —  tiauyt,  VW.  553,  «. 

£a  ist  ihm  eine  I^aus  Über  die  Leber  gelaufen. 
*106  Die  eigenen  Läuse  beisaen  ihn. 

Soll,  r  Zjjne  eigene  laizon  bijitcn  hem.    (Sarrehom4t^  tt,  Sl.j 

•  109  Die  lau«  ist  yn  grind  kommen.  —  Lmher'$  Ms. . 

Luther»  Ti»cht.,4\\^. 

*110  Die   Laos   über  die   Leber   laufen  lassen.  — 

Zornig  werden. 
•111  Die  Lause  im  Grinda  suchen.  —  l^Mriwr.  .Vfc.,  &9. 
„Wir  mochten  niiDaier  httbeobe  kindt  rad  anofaten 
beide  die  Imua  im  grindt."    (Elo4t«r ,    IV,  862.; 

*lia  Die  Läuse  mahnen  um  die  Zinsen.  (Sddttj  — 

Wtxnhotd,  lOg. 

Zu  jemand,   der  siah  wegen  Lftoeen  kzntat,  mit  telt- 
tamer  Urnkehv  dea  swiaehni  Wirth   osd  Miethem  be- 
•tebaaden  Bacbtevorhaltaiatea. 
•113  Die  L&use  sollen  ihm  nicht  erfrieren. 

YOD  Jemand .  der  ilie  Kopfbedecknng  nicht  abaimmt. 
In  der  Gegend  von  Könige  borg  Temimmt  man  die  Be- 
dcatong;  Jung,  hftat  Angat,  dat  di  do  Lues  terfrtre? 

*114  Die  Läuse  werden  den  Schnupfen  kriegen.  — 

Fruchb%er  *,  2884. 

*115  Die   Läaee   werden   sich   erkälten.    —    FtmcK- 

b%er  3.  »IM. 

Wenn  Jemand  die  l£opfbedt>okaiig  nicht  abaimmt. 
*li6  Die  LaQBB  iss    ehm   sohnn  au  (in  den)  Grind 

kummen.   —   Uohinnon,  377.  Gomolckc,  343. 

•  1 17  hie  Lauas  leuffifc  jhm  vber  den  Grind.  —  Htrhet- 

!/cr,  h  a,  8«l. 
'118  Die  Leuss  sollen  dich  noch  fressen.  —  iknuck, 

1213,3», 
£r  wird  elendiglich  umkonunea- 
Fr*. :  R  monrro  sar  tan  ftunier.    (KHtsingtr  ,  337  ^.) 
lal.:    In    sqtiaUore    et    pedore    consenesoae.     (Mtnitck, 

*119  Do  äs  de  Laus  an   de   Grängd  kun   (gekom* 

men).  (Sicbtnbiirg,-9äc)u,J  —  Frnmmonn,  V,  827.  291. 

*120  Do  könd  ich  mer  Loise  in  Peltz    setzen.  — 

HtMngon,  314. 

*121  Dor  kann    kene  Lüs   mehr    uphaken.  —  bah- 
nen, 289^. 
80  abgetmgen  ,  kahl  i«l  der  Book. 
•123  Du   kannst   mi    ken  Lns   abstarven    lat*n.  — 
ßutrm.  381.  Eichwald,  1242;  Frnmmaiut.  JV.  26«,  408, 
iim\.  753.  IhuakiiUHdir .  III. 

Irckultche  Hetauaforderong ,  um  an  «agen:  Da  kannst 
mir  uiobbg  anhaben,  Ähnlich  wie  der  Hereog  von  Al- 


t«Bbtaff  nuD  Bitter  Xvas  tos  KnaftiB«ca  epva^ :  jUm 
lieber  Kaae ,  aiehe  sn,  dnea  da  tnir  die  FiMthe  %m  Mite 
aiebl  ▼cxbrunat.**  (8.  Fieehteich  tind  di«  BliiahH|ie| 
ro  Fiach  i76  ob  Yorwort,  I^  LIV.) 

*133  Dn  möchtest  von  an  ieda  L#aaB  »  BiagL    (Ola< 


Da  sOohMat  v«B  jeder  Lana  ein  Biegt,  «bi 
Za  eiaam  Xatteehea,  der  eebr  gmiie^litg  ü*. 

*124  Eine  Laas  im  Ohr  haben.  —  »ri#,fTSif 

Ein  böeee  &«wieaea. 
•125  Einem  die  L&use  mnter   machen.  —  Ur  (m- 

heif,  Kdtht .  se. 
*12€  Einem  LiUise  hinter  die  Ohren  MtBeiw  —  M 

Gotthrlf.  Le%dem,J,  147. 

•127  Em  'ne  Lus  onnerhi  Perück  aetten.  —  Lfn.m 
•128  Er  hanget  wie-ne  Lös  an  ere  Jüppe.  —  Sm^ 
mtüter.  '96, 

Br  hat  gxotf  e  Hoth ,  rieh  darolmvehl^ceB.  Tca  Ar^ 
mea.  Hemniergek emmaanen ,  in  Kotb  qecithw.  t»^ 
armten  a.  a.  w.  hat  Suttrmtitter  nie  is  der  BaMli 
ablich  noch  folgende  aprtobwOrtliolie  SadcnaBtaa  mt 
geführt :  De  Spack  wird  do  nid  tuf.  Ihi  iaet 
a«  Sohnita.  Sr  het  e  karaee  Kami.  £r  könnt  1 
und  Hab.  Er  ka  ai  Vermöge  ixu  enc  Hand  UBJ 
htake.  Er  hAt  en  Hand  em  d^  Schulde  friaei: 
en  Hand  woo  em  's  grati  Bro«i  friett.  Er  be«t*i « 
aeg*woge  eo  wer  er  abeghcit.  £Ir  h«t 
lattel.  Er  bet  die  beat  Iriohtig  ( £jnricb««f ),' 
kn  Mehl  sum  Backe.    Er  iet  tun  a*ek*  and  BImM  ft!» 

*129  Er  hat  keine  Laus  im  Vermögen. 

BolL:  HiJ  beeft  niel  44n«  loie  in    de  nuura.    fBlai  diaü, 

//,  40.; 

*  130  Er   hat   sich  L&use   in    den   Pelz    goseUt  — 

FwcAfcier».  2225.  KlotUT ,  VHt .  300.  I,o6resi9ei.  t,m. 
*131  Er    het's    wie    d'    Lus    im    £rxnel»    die   ait 

weiss,    wo  sie   ane   will.     CSoknhmnk,j  —  5iMt 

S4>.»4ti. 
VoD  einem  unachloeaigen »  aaat«tea  Chaa%k$m. 
•132  Er  ist  aus  den  LiLusen  heraus. 

Aua  gewissen  nnangenohmco  VerhaliniieMU 

*133  Er  ist  dort  zn  Haus  wie  eine  Lau?  im  SagA* 
kästen. 

Maaa  viel  Noth  leiden. 

*  134  Er  ist  nicht  fönf  lahme  Läus^  wertb.     C^'^tß' 
*135  Er  ist  nit  einer  lauss  werdt.  —  Prouk.  a.  u^: 

Lat..  N«c  uno  dignna.    (TappUtn,  105 *J 
•136  Er  ist  voller  leuse.  —  Tapinm.ti*, 
*137  Er  ist  wie  eine  Laus  auf  dem  Kam3i»e, 
Sein  Leben  iat  in  angenecheinlicher  GedWhr. 

ffolt.:  H^  ia  aoo  reeg  als  eoxi  loi«    op  een   kam.    (ttr^ 

döw«i*.  //,  41,; 
•138  Er  ist  wie  eine  Laus  in  der  Ruf»,     (Itimi^^- 

')  Wondaehorf.  ^  In  steter  Unruhe. 

*  139  Er  kan  einer  ieden  lauss  ein  ateltceti 

—   Franck,  / ,  7»*  u.  I2l*> ;   Gtvter,  /,  1» ; 
KlMtet,  Vm,  226;  Ma^r.  I,  U»;  Simro^, 

I.  2163. 

*140  Er  kann  jeder  Laus  Stelzen  machen  und  alte 

Gänsen  Uufeiaen  anlegen. 

Von  Liatigoq  oder  Ueberkingeo.    lEr  fliaaat  i«a  m^ 

tem  Baihe  Ober,  ist  in  fremden    ft n (relfiganliainu  wr 

weise  i  aberklug. 

Lai.:  nie  pedioulii  oelceoa  faceret  Tel  ü 

*141  Er  kann  keine  Laus  erknipaen. 

HoU. .-  nti  poot  eeue  laie  in  ziin  edlgeii  peln.    fSjrrftrmA 

II.  41.; 

•142  Er  kriecht  wie  eine  Laus   auf  ^einer   Th«<i^ 

tonne. 

Kommt  bei  allen  eelneo  BeatrehtiAStto  nieJit  rniBMI^ 

*143  Er  lässt  jhm  (sich)  die  Lauss  vher  die  Lcfetr 

lauffen.  —  üerber^r,  /.  dlO;  JSualam,  «U: 

//.  136.  FtuchbieT^,9Si6:  Brtmn.  I,  UgL 

ffoil.  ••  Et  loopt  hem  eeae  laie  o^er  a|ja«  Imrma^^    f  Jt^n* 

ftowi«.  //.  40.; 

*144  Er  liess  keine  Lftosa  umbsnnst  trinckcn.  " 

Svlor.  31, 
Iat.:  Do  aHeao  llberalii.      ''" 
*14&  Er  schindet  (knickt 
wegen.  —  EiMUiim.Ai. 

Von  einem  im  hOckal^r 
üngl.:   Bo'U    not  lo*c  ü 
rin.   14.; 


Lao»  des   Ba|g«i 


Laus  —  Lättachen 


Laoschen  —  Lausigel 


Frx,:  E«örcher  ud  ^oa  pour  •&  «rolr  Ia  p«*tt«  (Ltn- 
dritf,  U7AJI  —  II  «cotcberalt  im  pou  pour  an  «volr 
U  |»«*u.     ri'fr.*«*.  y,  ijf.^.   Krittina«r.  «8«.J 

IToU..'  iüj  vuu  eeoo  lult  duodaa  (TiLcta)  am  ur  d«  houü 
▼aa  <b«t  vel  dMrof)   ta  hebb«Q.    (Harrtt^mU ,  tt,  41 J 

ir..-  Imvlcoberebbe  «do  podr«  per  im  cestottmo.  f^'*' 
rt»,  14,  J 

Xor.i   Morluorum   criDwa    aaoare.    (Bim4«r  U,  1SHJ3,   JVa- 

(Btndtr  If.  MIO,; 
•SrcAwfd. .    Bao  g«r  iuto  bort  gAngkliden».    (MaHn,  14/ 
tthodin,  i^i  Grubb.  V».) 

*  146  Er  solt  biUich  den  leuaen  die  echucli  anthun.  — 

rapjiiiM,  3ä*,  Lehmann,  11,  IJft.  91, 

*  147  Er  8ucbt  Läu»e,  wu  es  nicht  beisst.  —  luchan. 

Getch. ,  in  äiotter .  IUI,  S8Ä. 

*  X48  Er  ziechAt  da  Laus  ön  Bolz  u.  (merüsurrcichj  — 

/;(jiim(;arf(i) ,  116. 

Vou  eiuain,  der  »fthr  •cLuftig  ist.  Er  x6ge  auch  der 
Laua  d«a  Pela  ab.  .Zur  Btta^ichntug  tob  Knicker«!  and 
»chmujBlgtira  G«U. 

*14d  £b  geht  ihm   wie  einer   Laus   zwischen  zwei 

BaUteii.   —  Simrock  .  6758. 

*  150  Es  geht  wie  «ine  Laos  auf  dem  Theer. 

MoU.:  Dat  lohikt  alt  eoae  tuia  in.  eena  teerton.    (Harrt- 

i,om4«t  II,  iU) 

*151  Kb  kann  keine  Laue   ül>«r  Beine  Leber  laufen. 

Ut  leioLt  gufUbrt  uuJ  bewogt. 

•152  Es  laufil  jm  die  Laua  vber  die  Leber.  —  Fmhfr, 

l'*(ilU!r.  240.  a.  KOrlr.  iltl^*, 

Salii  LJawillu  Ut  orrtigt,  or  wird  toraig.  In  Uaunov««: 
De  Lat  lopot  em  ower  de  Lewer. 

*  153  llei  heft  kein  Lues,  de   Lues  hebbe  em.  — 

FnKhbwf  ',  18S8, 

*154  Hellauf,  im  a  Laus  am  Strick.  -~  mritnger ,  ut, 
•155  Uim  ifit  wie  einer  Laus  im  Ürind. 

*  156  Man  bat  ihm  eine  Laus  ins  Ohr  geaetzt. 

Holt.:  UlJ  beeft  evne  loia  (,t1oo)  ia  bet  oor.    ( Harreffornie^ 

II,  iö.; 
*157  Mehr  leuas  dann  gelta  bringen.  —  Franck,  li.  %%^\ 

*  168  Mi  kommt  e  Lüs  op  det  Ohr^  morge  wat  et 

rctne.      (Samland^J   —  Ftxtchiner  ^ ,  iWH, 

*  1Ö9  Nicht  ein  Laus  gross.  —  J«r.  GMthäif»  Eftihlm»$0n, 

m.  119. 

Aoob  bioa:  Niobt  dl«  Laoa,  d.  I.  dnrcbauagAr  alobta, 
uioht  di«  Spur,  die  Probe,  nicht  die  blaaie  Idee. 

*  160  Sech  Lüüs  en  de  Pelz  poten.    CMeurt.)  —  Fir* 

mttniek.  /,  40«,  30t.  hitchdetUtch  bei  Fruch^er,  444. 

*161  Seine  eigenen  Läuae  beissen  ihn, 
Hai  gamültairgerplaa. 

*  162  8iuh  die  Lünae  fremen  lassen. 

*  163  Sich   Loia'  ftn   de  Pelx  moaohen.    rs»«*<m/ii*rg,. 

käiht.j   ^-   Fron\fnann,  F.  174,UL. 

In  Scblaiien:  leb  weld'  laer  (oder:  ma  keuiV  aiob) 
Loia«  an  a  V«li  aeaen.  (FrotunuMnn,  III,  406,  iü;  Go^ 
tnolckf,  blfi  n.  734.;  Ia  0«ttttrreiehi»ch-Seia««l«n:  Hit 
dan  d«nge  böd  a  «tob  Laie«  al  a  PALa  g'aetst.  (fUtr,  440^ 
In  OatfHealaod:  Lttae  iu'n  Pela eett'o.  (Eidmatd,VI9A^ 
AabaUeb  ni«ai«cb  Ättmwkn  (7,  ii4. 
«4A«««<I, :  Sa«tU  10m  1  Paiaea.     (GruOb,  fiS.) 

•I6i  Thet  gongt  üb  an  Lü«  üb  an  Tjarkwaat   6Vord- 

frieM.J   —   /'tna<>nic>i ,  tlt.  i. 

Pa«  geht  wie  eine  Lao«  •nf  «inet  TbeerqnaatOi  d,  h« 
man  kommt  oiobt  von  dtc  Stelle,  eo  ▼!«!  man  aich  ab« 

mubu 

•165  Von  dem  gehen  die  Läuse.    f\HrHt*gm,j 
8o  verkoiH&t  «r. 

*  166  Weame  'ne  Lüa  in*t  Ar  oder  unnerc  Prük  ( Per- 

rttke)  Betten.    C^'ntf.) 
•167  Wier  wird  sich  Li»  &n  de  IMehr  mÄchen    fSie- 


Laof  tibi  Chrifti,  Hanie  gana  wag,  oaer  i  tnsa 
di     (L'n!*rbnm^«n.j  —  Biifingtr,  it». 

LauMtsfftl. 

•Er  LauBaageL  —  rrüdik%»\Wt»L 

ijchimpfaame,   aaeh     gegen   aolohe  aag«««iiJi.   di« 
kelü«  Lmum  bettt««tt. 
Lai&abUAclL, 

*En  Läaboach.    (S.  LanfUcli.i  —  .'««ta^mmm.  la. 


Wcim  ut  de  LttMtkr  ^uv  Ltt4  wani,  tktta  w«t 
■e  aik  nich  tau  bergen.      GMttnfr^j 


I«»ujBcheii. 

1  Wer  da  tauschet  hinter  der  Wand,  der  höret 
seine  eigene  Schand\  —  tfojhejv.  MM*, 
£ngl, .-  Liit«tt«re  nerer  hear  good  of  ibemaelvee.    (Bökn 

II.  i5.; 
*  2  Er  tauscht  auf  ihn  wie  die  Katz'  auf  die  Maus. 

Frt:  n  le.guekte  oomme  1«    etat  fkit  U  eourti.    (Krtinn 
»er,  127'>.J 

*3  Er  lauscht  wie  eine  Sau,  die  'a  Komsieb  rüt- 
teln hört. 
•4  H&  loust  bi  e  Heftelesm acher.    OVeuf,) 

Latticht ,  apflit  di«  Ohren  wie  «in  II «ft «Imacher, 

•ö  Hei    luatert  as    en    Suegen,  dei    sichten    (tie- 
ben)  hörte. 


Der  Lausoher  hinter  der  Wand  hört  seine  eigene 
Schand'. 

In  8t*i«rmark:  Da  Loua»  i  »itd  eain 

oi^ni  tiobonnL    (FtrmentcA .  Torober  I 

und  Loaer.;     In  Trier;  De   La  ,  <    Waond 

bbrd  ««in  ijn  Scbaud.     (Lattn,  ITI,  ;/!,; 

Lot. :  Ctam  qui  aenaane«  aLiurtuu  enblegtt,  »udU  quod  aon 

TUit, 

liJtaawbeiii,. 

*Ja,  wenn  Länsebeine  Geld  waren  I     cKöihm.) 

Zu  ergtnxen:  dann  wäre  et  eutfabrbar.  Bei  Ajafor- 
dcrungeu  au  die  Katio ,  die  nicht  sti  L'reobWlAgeo. 

I«atuaa. 

1  Gaben  un  lu^te  di  in  de  Legte  (Niedemntr)^  dann 
best  du  ken  Noth,  dat  up  de  Höchde  di  de 
Lü  seilt. 
•2  Ich  will  ihn  lausen. 

Frt.:  CbereJiteT  k  qneton'nik  tfei  potui  k  la  tst«.    (Ltroua, 
/,  i:*«.; 
I«auaepela. 

1  Im  LäUBepelz  x&i  übel  wohnen. 

Scheint  eich  weniger  auf  ein  Kioidangatack  ala  auf 
ein«  unweit  dea  Bahnbofk  in  Beibnitx  (Kreii  Hinohberg) 
g«l«Bene  Raine  xn  b««l«1i«a,  4(e  in  alten  Chroniken 
nnier  dem  Naznoa  I^&ndla  JPalattttia  erwähnt  wird,  wor< 
aua  der  Volkamtind  „  I/fiuiepela  **  gemacht  bat.  In 
Jahre  17M  entdeckte  man  In  tilner  Wand  dea  auf  einem 
Uan«!  g«l«g«aen,  mit  dem  Vorwerk  durch  eine  Ltsden- 
allt«  Terbondeneu,  meiat  aeratört^n  atelsomen  OabkU' 
dea  di«  Jabreaaahl  ISM. 

•2  Er   ist   im    Lausepela   zor    Welt   getragen.  — 

Körte,  8711 '■ 

*3  Musje  Laoaepela  von  Nirgendheim.  — >  Karrwup, 
KId  vornehmer  Henustrelber,  Bettler,  Sofawindler. 


•E  Luakenpeter.  —  tiHtrvMt&^tf, /.  lu. 

Aach  Lauaefrits. 
X«aas«r, 

1  Ein  Lauser  wird  veracht.  —  ivtu ,  ll.  211. 

2  Einem  Lauser  (Knicker)  steht's  nicht  wol  an, 

dsi«  er  reich  iit*  —  iMn.  ti,  in. 
*  3  Es  ist  ein  Lauser. 

„Sin  Laueer  Ut  ein  Villa,  ein  KQ««e-  und  Drücken- 
pfeoalg,  md  hat  den  Iiiamaa  bekomnen  von  dem  Spiel, 
ao  man  Lknaea  helae«!  *  da  man  vbec  claeu  Ueller  drey 
Stunden  aplclet."    (MfaHi4*f,  I,  B9°.; 

X«aaaewenAal. 

•l  Er  ist  ein  rechter  Lauaewetiaei. 

rar  Pfraaigrfnchser,  kartier  Pllt. 
Frt.:  fitre  larga  dee  äpaalee.    (KnUinf/er,  41it>^ 

*2  Laasewenael  rauchen. 

la  Selileiien  eoblecbteia,  ab«lri«obAad«n  Taback. 
Laovrau. 

Latia-i  nuMia-  und  eaelagraa  sind  seine  National - 

Bon  «Ol  auf  Schmm',  FeigbeU  and  Domtahell  geben 

l  E>-,  wie  lausiyr  geheta  ro,  sagt  jener,  woll 
mau  jhn  hcncken.  —  (inrttr,  ut,  ts.  Lthmam. 
tl,  14S.  11.  Utmdarf  n ,  li :  ^itmrodi.  4MI:  Uoffer.lVi. 

S  Wer  erst    lausig  ist,   wird  auch  bald  grindig. 

—   Hmitvh,  IT4Ä.   Xt;    IVffi.  fj.   711;    Simroek,  0»7; 

Kiirtf ,  «7*7. 
Jfc'        "  *,   woft   wael    »cborfL    (Barrtt^m4«, 

I  .  i.} 

Lat-  .mo  «cabiem  patietor  Ln  Imo.     fF^t* 


3  Si 


••n.   ~  /^-'''fTutf,  W.  iw. 


Laualir«l. 

••h  ifl  a  rechter  Lousnf«!   —  CutmeieU.vt. 


1831 


LAQslger— Lauten 


Bei  Laasi^en  kriegt  man  Läose,  mit  Katzen 
fimcrt  man  SiÄtise;  und  wer  sich  geselll  zii 
^    ren,  der  wird  voo  gleichen  Umaren,  —  Pa- 

Xiauftkiaicker. 

•Er  ist  ein  rechter  Lauflküicker. 

Die  Savten:  8r  ut  «in  f«cbt«r  QeuJuOa«  «r  b«lkalt 
■Albit  die  LAuse  %nt  dem  Kopfe,    (Altmamn   Vi,  iS*.J 
IiAimiattir. 

Wer  Lansnaliir  hat,  zieht  den  Grind  nach. 
lAUflaalbe. 

•Köp  di  doa  doch  Lassalw'  vor.     (Pommenuj 

Auch;  Doa  kann  be  sich  jo  Laset&lw  rOr  köp«ti. 
Nach  fr,  UoMtnow  wird  die»e  Rf.inn^in  o »braucht 
»)  al«  verAebtUebfl  ZorOckweitung  e  -rerio«- 

fögig  gvhjkllanen  Gabe  oder  Betohc  ht  aicb 

aUoauf  daa,  w»«  der  ander"  i^nm  *inr,  ,  , ..,,,i;  b)alJi 

SelbittrOBtnne  ttöd  Vera  =  «nleru ,  Ton  dem 

man  lich  TerirUrst  and  y.  '  glaabt  and  besieht 

Rieb  hier  auf  da«,  was  v.  .  i«utn&]t.    In  beiden 

Fall«D  «rill  man  «agea:  leb  kann  et  vrol  miaaen,  aber 
da  (er)  brancbat  Otf  nothwendij^er  «nr  Lauaaalb«,  denn 
„Uasig*'  aeigat  du  dieb.  Kacb  Frit^hbttr  QIMb^y  wird 
die  Eedenaui  beim  BLandeJ  angewandt ,  um  «laoüt  eis 
Sil  g«riR|fOcig«a  Gebot  anrlickzuwelBen. 
Bi>U.:  Dat  tf  maar  loiMScalf^     (Barrtbvtntt ,  U,  4<X.) 


LftUBserer  hinder  der  Wand  hört  sein  eygeoe 

BChand,    (S.  Laaiefaer.)  —  Cni/er,  ///,  «>;  LOtmaim, 
n.  377,  20. 
Laut. 
1  Gemeiner  Laut  niacht  halben  Beweis.  —  Gf af.  4<i* 
Ein  gemeine«  Oerftebt  iat  kein  Beweis;  wton  al»«r 
dam  noch  die  Aniaage einet  glnabwürdlgen  SSengenk&m, 
so  wurde  der  Beweii  dadurch  ToUitAndyig.    Bin  Z«mge 
allein  könnt«  nicbU  beweiien.    £in  Zeuge  ( t.  äJU  kctxt 
Zenge.    Ein  Uann  (i.  d.),  kein  Mann. 

•2  Er  gibt  keinen  Laut  von  sich. 

In  dem  Sinne,  auf  Angriffe  und  Beleidigungen  nicht* 
«Twidern,  hatten  die  Alt«n  dje  Bedensart:  Diottia  «7^ 
TOD  dem  berühmten  alexandriniachen  Philoiophen  Jnokj 
der  die  krgaten  Sehm4fanngen  geduldig  ertrag. 
L€ii.;  Neo  .»mu",  nee  ».ma"  argiUaU    (Binder  U.  2oi6.; 

Laut. 

*^S  goht  z*  Int  her,  me  hört  nit,  wer  Recht  hat. 
—   Schweiz,  /,  n«.  141< 
Laute. 

1  Die  Laute  wird  nicht  gehört,   wenn  (man)  die 

Trommel  stört  Uchlftgt). 

2  Mancher  will  die  Laote  schlagen  vnd  weiss  kein 

grieff  nicht  —  Uhmaum,  B,  B53,  S;  SaÜer,  194. 

3  Was    sollen    die    Lauten,    wenn   sie    niemand 

schlägt. 

Erinnert  4n  eine  Antwort,  di»  der  ktir^nUxiacbe  Q«* 
aandte  Colli  dem  Korfttratea  Cfariatian  II.  Ton  Sachsen 
gab,  als  dieser  ihm  das  Zenghana  su  Dresden  seigte 
and  ihn  d»ns  fragte ,  ob  der  Kurfftnt  von  der  P£ala  auch 
so  Tlel  grob«  Oesohttlxe  o,  s.  w.  betitzo.  Ck)lli  antwor- 
tete: „Tfein,  aber  er  hat  so  und  so  rinl  hundurttauaesid 
Lauten  ,  die  Fngger  für  efai  grosses  Muilkchor  suaun» 
mengebracht  und  raelnnD  Herrn  geschenkt  bat  Da 
wir  lia  nun  brauchen  sollen,  bat  man  cicbt  so  viel 
Lantonisten  aufbringen  kOnnen  ,  die  aae  geschlagen  hat- 
ten."   (Zinkffre/,  I,  ITl.J 

4  Wenn  man   die  Laute  su   hoch  stellet,   so  zu- 

reissen  die  Saiten.  —  /vir i .  N.  W4. 
*5  £r  weiss  mit  der  Laute  umzugehen,  wann  er 
sie    unter  dem    Arm    hat   —    Sdutul,  uis'*; 

E<irtt.  1721 ';  Brawt ,  I.  2183- 

Ironisch  Ton  Jemand ,  der  von  einer  SiMshe  nicht«  T«r- 
ttebt.    WorUipiel  mit  dem  doppelilnnJgen  Worte  „oin- 
gebcn*'. 
*Ö  £s  schlagt  ihm  die  Laute  im  Busen.    (S,  Lautmi. 

»obl«ger;>  —   Staor,  JSI. 
Ibm  ist  im  stillen  wobt 

*7  In  eine  serbrociiene  Laute  singen. 
Laiit«n. 

1  Da«  lautet  wenn  man  gerade  zugeht,  sagte  jener 

Schftfer.  —  yaihttf.  1.20*. 
3  Dal  Uut,  sagt  Spiess,  hiees  einer  sein  Vater  ein 

Dieb   imd  seine   Mutter  eine  IXure.  —  laicn- 

tlorf  n,  8. 

a  Dat  lud  ferdiiiwcld,  sied  de  HaufnageU    (htr- 

l0hn  J  —  FfK^mtiittnn ,  lU ,  U6,i€. 

Da«  laotPt  TBrtenfdt.  Oaiwil<=r»aM  ,llaea  =  Ia«- 
tet ,  ludde«  lud. 


*4  Das  lautet,  aU  wenn  man  einen  Kabdreek  nit 

Ruthen  hauet  —  f.ntnmeithmiuem .  Ta^näm^  JMäL 

•b  Dat  lud,  as  wan  de  ZVe  (Ziege)  oppan  fitM 

küeteld.  —     Fn^mmamm,    Kt»,im. 

*6  Dat  lud  gerade,  as  wan  de  Kau  tnne«  lelnfi 
Emmer  »chit  {hrrtihn,;  —  Frmmmamm,  f.lQ^H 
£«  Lautet,  als  wenn  die  Kub  tik  «tesB  l«4«na«nKtav 
aehelsst. 
L&ut«9i» 

1  Dat  loa  'k  luien,  sach  de  Kösier,  doa  «aa  ^ 
ain  Wyf  afstucarwen.  fHemer  im  der  CrmtUkttt  »tilj 

—  Frvmmmnni  tU ,  6L 
Der  Ton  liegt  auf  lasse 

ich  laste  nicht  selbet^ 
3  Es  ist  ZU  spat  geläutet,  wenn  die 

da  sind 

JVs. :  l/on  a  bean  hattre  les  olodiM  d«ira&t  q«>  Im  f^ 
roiiie&e  eoient  Tenos.    (Lervu»,  1 ,  h.) 

3  Es  lautet  so  lang,  bis  es  endlich  Kirmes  «iri 

—  RleAl .  So^Wem  »  120. 

4  £a  lut  und  sohlot  de  Herre-n  in  Roth,  de  9»- 

re-n  is  Koth,    de   Buel>e-n    t    d»  ScfaaeJ,  ht 
Meitleue  uf  de  Spinnstuel.  —  SuKYwimsrr.  m. 

5  Lang*  Läuten   bricht  den   Donner  (Wind^  — 

ExuUxn,  41J.  Ämrocik.  «»43;  tf drf« .  37». 

Alter  Abenlaube,  der  scboo 
gelahrt,  hat  j_d»  das  Lautan  eher  d« 
ahwB&det.    /fecAan  wendet  es  in 
Sia  kleiner  Begen  mag  ein  gxoesen  Wijad  lefva.    it^ 

»ttr,  rnr,  na.j 

6  Langes  Läuten,  langer  Flachs. 

nies  Sprichwort  besieht  eieh  auf  die  is 
Mndea  Xorddeutaehlaada  beetahead«  (oder 
Bitte  des  FlachsUatens.  Wenn 
dem  Charfreitage  der  Kosier  gegen  Abend  da 
thurm«  ngeht ,  um  das  Oeterleet  eiaaolattttta 
eeo  sieh  ihm  jung«  Burschen  und  beiratl 
dae  Dorft  an,  die  ihm  dabei  helfen 
herrtcht  der  feste  Olanbe  unter  ihaen, 
Idtuten  der  Olook«  in  dieser  Stunde  das 
Flachses  abhSngt.  Langet  Llnleo ,  langwr 
der  Volksglaube.  Und  fllT  die  meisten  der  ] 
Midchen.  die  mit  auf  den  Tharm 
deihen  de«  Flaohiei  eine  besondere 
sind  miteinander  Tersprochen  and 
ihren  eigenen  Herd  griinden,  der  eehr  darflii« 
warde,  wenn  die  Flachsernte  keine  ffotc  wl 
die  Junge  Frau  wird  dann  sur  Zeabeita, 
Zucker  und  Kaffee,  Fleisch  und  O«!  nnd  flir 
taglWeiisbrot  aus  dorn  Flaehe 
ächar,  die  dem  LSuter  fol^,  ee 
tind  feinste  Plachs  liegt  tu  ihrer 
LSuter  die  Glocken  in  Scbwnng  gebraebt  bat^  i 
die  Barschen  den  Glockenstraag  in  die  Band  und 
dass  der  ganse  alte  Thurm  wackelt,  iim  aeaei 
Flache  geben,  den  man  mit  der  JBUe  niist 
ttlocke  auch  erst  durch  dae  rhristwnibe»  in 
gekommen  (und  rwar  bOrte  man  dae  TllsrhiMila 
Im  7.  Jahrhundert  der  ohrlsIliBhe« 
weiet  die  Sitte  dee  Flachaiaotene 
die  heidnische  Zeit  und  den  0«n«ve«ll 
Ihhren  surttck.  Haldniscbe  Gebraadka 
Culta*  sind  ja  bei  rislen  Sitten  ianis  di 
alten  beidnischan  Göttin  Oetara  odi 
wurde  das  Osterfest  oder  die 
unter  ihrer  besondem  Obhut, 
stand  der  Flaebs,  die  Spindel  und  der  biinlMas  «i 
ebeUche  Sogen.  An  lie  als  ihr»  Sebutayfttiia  em^is 
eich  die  Liebenden  und  erkauften  eteb  ibre  nseei  !■■■ 
die  Opfergaben ,  die  ihr  wohl^AHia  mien  Alf 
welch»  Weitet  »ich  das  Lftutea  der  TTfnrtaii  em  Ttr- 
abend  des  Üsterfestos  mit  dlusew  Oelt«« 
ist  aur  Zeit  noch  unbekannt. 
Torkonunenden  Unftigs ,  wie  der  aecaprmi 
n.  e.  w.',  ist  das  FlacbsUnten  von  d^ 
Orten  verboten.  Ob  es  Jetet  Oberhannt  aad  ^ 
Orten  ee  nocb  vorkommt,  ist  mir  nli^l  ^aikasHM.  fT#. 
darüber  Daa  FUtchMtdnttn  im  Ifträituii  ■!«■<  la  JW 
U»Ut  *  lUuatrirttr  Ititumg,  Keujork  t««  B. 
8.  1M0 

7  Man  kann  nicht  läuten  ohne  Gloeke. 

Die  Autaen:  W«  Ja  lliuicn  will 
Dicht,  ntus«  wehigKtuDi  «me  Sckdle  babcK.    tJOtmmm 
VI,  4«fcJ 

8  Man  kann  nicht  zugleich  liuiieD  «nd  dM  £ftai 

tragen.  —  Wifldü«-,  ■  " 
Nicbi  rwei  utTreteln)' 
Fri. :  Od  ne  peut  pas  earu 
iCah\<r  .  27U.J 

9  Mau  leuiet  so  kng  die 

biss  sie  kompt  — 

40».  SA. 


t 


1833 


Lautenist — Lauteiiklang 


Lautenkunst —  Lazarus 


1834 


\ 


15 


16 


17 


*S  hat  cm  'e  aiigere  g'lüte, 

K^fUme.      (Sololhum.J    —    Schild, 


lu  Man  touss  nicht  lauten«  wenn  man  die  Glocken 

nicht  hören  kann  (will).  —  fieuuiwr,; /W,  99. 
11  Mau  soll  nicht  ieuten,   eh  68  donnert.  —  Peiri, 

II,  468. 

Und  weno  es  donnert,  also  dae  Oewitter  ia  d«r  NAbe 
iit,  «nt  recht  nickt. 
Frx. :  II  ne   f«at   paa  clocher  doraot    las    boiteux.      (Ca-' 
kitr,  3n.} 

1^  Mtodier  hört  wol  läuten ,  aber  nicht  zusammen- 
•chlagen.  —  /vin,  //,  450. 

13  Me   cha   nit   lüten   und  umgoh.    fSohükttm )  — 

Schild.  6«.  tu. 

Man  kann  nloht  gleJehtaltlg  «wel  r0r«el!iiedtn«  (3e> 
■chAft«  batorffen  wis  Lüutott  und  in  ProoMiion  um  die 
Klrcit«  iftboQ.  SMitrtMi't^r  (144)  Vil^i  ooch  fi>lg«ado 
rerwaadt«  Redeoutrtan  b«l :  Me  ka  nid  trUBobe  und  Hob 
•palte.  Me  ka  oid  I  ifbe  HAfe  kootie  oud  de  Krleain« 
huet«. 

14  Men  iüt  erat,  wenn  et  dondert.  —  SchambniU,  lt.  i«i. 

Mau  läniet  erat,  wenn  ei  donnert.  Mao  trifft  uicht 
eher  Mauregeln,  einem  Uebel  abtabelfen,  bi»  ei  auf« 
höcbtto  geitiogen  iit.  Von  dem  Volkiglauben  und  der 
auf  demaelbcia  rabenden  Sitte  ,  bei  aohweren  Oewitlem 
die  Cl locken  zn  liluten,  um  deaaen  KrafI  m  brechen ;  wor* 
auf  atch  ein  Thtiü  der  Inaohrift  der  ffroaaen^  148«  ge- 
g<MaHn«u  irloeko  su  Sohaffliaoaen  beitebt:  Vivot  voco, 
moriQcia  plango  ,  falgura  fraogo. 

'  'b   lütet    em    gly 

Eageht  mit  aeinen  VenaOgeneverhlitniiBen  oder  aei- 
neni  Leben  za  Ende.     Ba  hal  schon  inm  andemmal  ge- 
Uotet,  ei  iHtttet  bald  «aeanunen. 
Wo    geläutet    wird,    da    sind    auch    Qlocken. 

(S.  GarQebt  19  und  Knh  llf,.)  —  Büeking,  ICS.  Kirfe,  S}üS. 

£r  hat   hören    lüuten,   aber   nicht   zosammen- 

ächlagun.  —  Kiwifin. 4 IS.  WamuNn.  Lmtt'rr.,  F.  9.  Sim- 

ro(Jt.  AMS;  Itraun,  l,  $184. 

Die  Saobe  nur  obenhin,  niobt  gründlich  gehdrt  oder 
smur  gehört,  aber  nicht  rerstanden  haben.  In  Schlp- 
•{en;  A  hat  wall  binreo  laitheo,  00k  nlcb  «ueanmen 
•ehlon.  (itomalck€ ,  5£  ,-  Aufrint »n  ,  ($7 ;  yronunamn ,  HI. 
34«.  \W.)  „Sollen  sie  («.  B.  Sobaler,  die  den  Unterriebt 
«chleeht  boDataen)  über  etwaa  ihre  Qadanken  eröffnen, 
lo  will  et  nicht  fort ,  denn  ale  haben  vrol  bOren  UiiteB 
«her  nicht  taaammenaoblagon."    (KflUr,  Itil*'.; 

*18  Er  hat  läuten  hören,  weiss  aber  nicht  wo  (in 

welchem  Dorfe,  in  welcher  Kirche).  —  Mnyrr, 

li,  IST;  Eitfleiit ,  kli. 
ftt..'  ß  a  ooJ  bralre  nne  Ta«be  «t  U  ne   Mut  oü.     (Mof 

*oa  ,  33&J  —  Youa  f^ran^a  panier  poar  corbeiUe.  (Mrilrin- 

imr,  S04\; 
Lol..-  Aadlnnt,  aed  non  Intelligent.  —  8ub  tnbam  aodirit. 

(EiiHiKin,  443.;  —  Numeroa  memiai,  »i  rerba  teuerem. 

(  VtrtftU 
Polm.-    Sljasjr  dswonid^  ale  nie  wid  w   ktörym  koaciele. 

(Lompu.SO;  ITuuon,  Sti.) 
8ehte*d.:  Han  haar  falle  hördt  klo«kan,  men  WMt  leke 

bwar  hon  htager.    (GruM.  \MZ.) 
*19  Er  hat  läaten  hören,  weies  aber  nicht,  wo  die 

Glocken   hängen.  —  Simttnk.  6?4i;  kirie,  1309 ; 

Lokrcn^^.  11,  an ;  Brann  .  /,  2IM. 

Er  w«Ue  etwM,  aber  nicht  genaa,  niebt  d«o  Omad 
d«e  Sftott«. 
•20  Er  hört  läuten,  sieht  aber  nicht  (an)8chlngen. 

Br  nftlse  nicht,  wie  enAt  ea  lat*,  acio»  Keantnlaa  von 
Am  betreffendea  Sache  lat  aehr  aogenan. 

*Sl  Er  Ilutet  keine  gute  Glocke. 

*i2  Er  IftQttit  mit  der  Schweinakeule.     rltoUtj 

Der  Orob«. 
*33  Er  will  zuffleicb  läuten  und  zur  Proceasion  gehen. 
*34  Ue   belt  lüden  hürt  un  wet  nig,   wu   de  Klok 
hau|^    (ihtMU)  —  Scküu*.  nt.t«:  r&r  «n««    Tir- 

tn*-»uh,  i,  301.  a.  tht  SlfU/rmttrk:  Fvmenidi.  11.  7r,7,  R9, 
für  liuiird*! .  ftmunich.  Hl, 3«,  < ;  fir  WälMek :  CmrUe,  SA9. 
•25  He  Iüt  inet  de*  '^  ■♦-•r-"" -Wken.    (tffpr.) 

Bagt  Grnbhc: 

•26  Hei  beft  wat  li         „  w«t  awer  nich  6n 

walk  Kürch  (oder Tun  »eJien  Derp).—  FrUch^ 

•    ktir»,  3«7. 
X«aateaia4l 

Kiu  Ldutcnist  bricht  rid  SatUn,  eh' er  Meister 

wirtl.   ~    tMm«iKn.  »a«  «f.    flimMtr^   /»  M;    »^m- 
nck.  «»50-  tinmämrv  Ifl,  IM;  Unlb^,  «Cl 
_   I^autanlüantf. 

I         E«  > 

1  Sa. 


I^autenkanat. 

Die  «chon  Inutenktinsi  macht   bey  Jangfrawen 

gimst.    —    C.rutcr .    m,    ».    Lfhmam,    II.    85,    174. 
S-ntn,  :i, 
L  autenachl  ag  en. 

LautflüBcbliigen  steht  keinem  wohl  an,  ab  wer 
es  recht  gelernt  hat. 
Laotanaohla^ar. 

*Ein  lautensohlaher  im  hertzen  (buaun)  han.  — 
üumtrr.  Sh..  19:  fiV*ri»g,  //,  IM;  HmucK.  M9  ,  ir>, 
Soil«T.  307, 

Einer  etillen  Liebe  ßitterdlenite  lallten,  ein«  etüle  Lieb- 
•chaft  h»h«n,  auch  wol  «tili  vergnügt  aelu.  Bol  ^^ft* 
nolf  ((iH^*)  heteat  «b  von  oinora  aolchen'  ,,  E«  lat  jia 
tie/rulioh  wol.  Derer  freand,  reichthnmb,  fried  a.  e,  w. 
nlümaiid  wevit,  die  lachen  in  die  fiauBt  Tnd  frewen  tieh 
hejrmljoh  in  jhren  bnaen,',  daav  Jlu  glUoh  vod  fot  loben 
niemandt  «ciaa. "  ,tMancher  hat  im  hfirtat'ü  aiUiu  ö!n 
lauten  acblaher  mit  Beim  kritstn,  daa  or  n  ii 

nnd  auch  bliisen  od  all«  venrnnlTt  mit  Vf- 
,,  Sie  liat  min  wol  ao   bQbb   geBob1«K«<ii  .  m 

dant«    lieff    narren    Jagen,  der  hat   •  :Jatier 

aitaen,   wenn    ale  will,  ao   mnsB  er   !  'ftimtr, 

Von  t'iiifrfi«frli4tttrm  yarrtn,  In  KloMt-  Aber 

■neb  in  dem  ginne:  ein  ^tea  Offwiaaeu   hab«»,  wl^  M 
»nM  verBteht. 
X^..'  In  ainn  gaudere.    (Effmotf,  69^:  Sutor,  387.; 
Schie<4.:  Ban  haar  eo  Inteniet  i  ban»ai.    (OrubA,  ii%.) 
Xiautenaplalar. 

1  Der  Lautenapielor  fängt  nicht  eher  an,  big  der 
TrommJcr  schweigt. 

Der  VeraUndige  fingt  erat  an  ca  reden,  wenn  der 
Sebwützer  aufhört. 
Böhm.:  Loatenik  hrAti  nou^e,  •■  dadj  amlkaoa,    flV 

/*Djn. .  Lntniata  grac  nJeaaoanie ,  ai  gaJda  OBdlknie.    (ön- 

lakovtiv^  3U7.; 

•'i  Einen  Lanteni«pider  im  Busen  haben.  —  Etse- 

tein.  413.    Körle.  3731  u.  <4«7S. 

LatttrufiBr. 

Luwdroppcrs  foar  it  Loan,  in  de  Prins  krite  hjar 
seU  yn  Sliep  lyk  as  de  Beratjes  yu  de  Widge. 
(Wettf.) 

Lnotraibr.  Sehreior,  für  da«  Vaterland  and  den  PriO' 
aen ,  acbretcn  aich  a4i]bflt  in  Schlaf  wie  die  Kindlein  in 
der  Wiege. 

Lavandelkiate. 

•Das  ist  aus  der  Luvendelkiste. 
ffoU..-  D»t  ia  alt  de  lavendol-kiat.    (Harrtbomi*  ^  fl,   li.J 
£>avlxen. 

1  Man  mnss  laviren,  wenn  man  nicht  geradeaus 
segeln  (oder:  geraden  Lauf  nehmen)  kann. 
Aehnliob  niaaiWh  AUmaitm  K,  83. 

•2  Er  lavirt 

Er  kann  keine  gerade  Rlcbtuiur  reriolgen,  aoadom 
mnaa  aloh  hin  •  nnd  herwenden,  von  Sohiffea  euUehnt, 
die  bei  widrigem  Wind«  oft  ihre  Bichtukg  ftadani  mat- 
ten.   Aach  rom  Gang«  der  Tranken*n. 

*3  He  Inwert  wie  Boldt  öm  Landgrawe.     (Ifant\9.j 

—  Fruckbtrt '.  8319. 
Von  «lOMi,  d*t  Aioht  ani  SUel  kommt. 
I^awaL 

Ik  gew  em  en  Lawai ',  dai  em  Hören  uu  been 
▼erging.     (Hamburg,;  —   Srhüttr.  IJi.  |6. 
>)  Ohrfeig«,  Pmgel,  Schlage 

li&went. 

•E  Lmk  Läwent  driw  (drüber)  moachen.  csieOf»' 

i)itrf^,täclu^  —  FrotAm<Mn,  V.  Üb.  243. 

OrosacB    Oewaacb    aber   etwaa    machen.     Lawtnt  =^ 
Sappe. 
Laaarath. 

1  Besser  ein  volles  Lazareth  als  eine  verpestete 
Stadt. 
"S  Sie  hegen  in  Einem  Lazareth  krank.    (9-  SpitaL> 

—    AUmann   VI.  530. 
lAaama. 

1  Den  Armen   Lazaram   last  man  liegen;   dettsen 
Freund  seynd  Lumpen,  Leass  vnd  Hnnd.  — 

LHkmaHH.  43.  4* 

*J  Laxitrui  wirt  endlich   auch  ein  bapst,  du«  jhii 
die   Engel  uut    In    ihrer  SeniTten   tragen.   — 

ttmni*.h,M%  «y. 

3  Wenn  UizaM.  Jz  trägt  und  Simon  das 

Wasser,  so  g*Lt  tj*  ^t  Bier.    iff^ubnick.j 

4  Wnnn  Ltuarus  stirbt,   so   stirbt  dem   reichen 

Mann  aein  beeter  Freund.  —  A-<r».  w.  <i^\ 
,.I>aas  9r  darnach  in  dte  iiro«««  Armuth  f «reih. " 


1835         Lebehoch— Leben  (Subst) 


Leben  (Sübst.) 


b  Da  hat  Lazarus  das  Malz  getragen  und  Simon 
das  Wttäser,    fnh6»^cbirg6j 
*6  Der  LazariiB  schaut  bei  ihm  überall  sam  Fen- 
ster heraus.  —  Parömiakon .  I6J?. 
Et  tut  sorruseina  Kleider  au. 
•7  Es  ist  ein  armer  Lazarus.  —  Braun,  1,2196. 

Bohnt.:  Ubohy,  bfdny  Lju»r.     (öelakov$ktf ^  f.J 

MolL.*   Hil  gelijkt  oen  Lasarui,  —  Ik  ben  ge«n  L«zuo:i> 

(ffarrtbomtf,  Jt,  \\,} 
Poin, :   Lnio6  jak  Lasar*.    (CeiakütMty ,  11.) 

♦8  Ich  will  den  Lazarus  schon  aufwecken. 
Botl.:  La^anie  op  wekkoii.    (Earrtbome«.  //,  tl.^ 
Lebehoch- 

"Kinem  ein  Lebehoch  bringen. 

X><Äf*.:  Gid  du  Diaatte  leve  og  giare  ■&»  i  dag  et  aar.     (Prot, 
dan.,  )ii6.) 

Leben  (Sabat.). 

1  All  Lewe  well  widderlaav  siii.    fKöin.j  ^-  t'vmt- 

mch.  /,  *75,  186. 

Eiu  anordeatUctieH  uud  aberiuQtUiget  Loben  räcüt 
aicU.  nVytfcm  CU«  6)  <bat  dal  Bpriohwori  in  folgeuder 
FasfiuD^,  aber  oha«  Angab«  ««lae«  Sianeb:  AU  ot  Lovcu 
wel  vriderlav  aiti,  oder  Ooddos  Wöt  es  gelogeo. 

2  Auch  das  glücklichete  Leben  endet  der  Tod. 

3  Auf  dein  Leben  dich   nicht  verlaeB%  der  Tod 

macht  bald  Qin'n  Menschen  bloss. 

Frw.      £d   t«  via  ne  ta  äo,    La  mort    l'a   trop<l6t    rarle. 
(KHUinaer,  713».; 

4  Auf  ein  böses  Leben  folc^  ein  böses  Ende. 

Die  HoBBea:  Wer  ■chlmpmch  g:elobt  hat^  wird  uLotit 
ehrlich  itorboQ.     (Aitumnn    VI,  til.) 
£hs/1.  :  He  that  Utcb    wickedlj ,   oan  Uardly  diu  honeetiy. 

—  The  eud  ot  a  dlatolute  life  ii  commoiüjr  adcsporato 

death.    (Bohn  II,  503.; 
Fr*.:  La  mativaiao   na  attrait  La  mauvaiee  Ciu.    (LeroHx, 

II,  845.; 
Lat,;  Dara  lunt  loo&i«   cubilia.    (Styboid,  142.;  —  FUgi- 

tlorum  tnrpii  ©«tu«.    (Set/bold^  184.; 

5  Auf  ein  gutes  Leben  sieht  man  gern  zurück. 
Lat.:  Comoientia  bouo  actao  riiae  jaoanififtHima  est.    (Phi- 

flippt,  t,  89.; 

6  Bei  einem  lustigen  Leben  vergisat  man  Vater 

und  Mutter. 

fri,t  Joyeuae  vio  pdre  ut  möre  ciubli©.    (Ltroux,  //,  843.; 

7  Besser  im  Leben  eine  Brotrinde ,  als  nach  dem 

Tode  ein  Denkmal  (oder:  eine  Messe). 

8  Das  elendeste  leben  ist  besser  denn  der  beste 

todt  —   Mtwuch ,  3V(3  ,3.  A'Jn  .  lU .  3. 

9  Das  halb  Lel>en  ist  kein  Vnterschcid  vnter  den 

Leuten.   —   Lehmann,  f7,  58«  31. 

10  Das  Leben  beim  Edelmann  ist  ein  Leben  in  der 

Hölle.    (Lx\.) 
H  Das  Leben  besteht  aus  Augenblicken. 

Bio  BuMea:  Das  Lebua  dot  Zaren  bciteht  auch  uar 
aufl  Jahren.    (AUnun^n  V,  IIO.J 

12  Das  Lebea  besteht  ans  Stunden,  wer  eine  ge- 

winnt (spart),  hat  Leben  gefunden. 

13  Das  Leben  dauert  kurze  Zeit  und  ist  nichts  als 

Mühe  und  Arbeit. 
Lai.:    Vita  vitae  nomen  habet,    ««d   re   tp»  Uboi  e>t. 
(Chao»,  lOGtV 

14  Das  Leben  der  Menschen   auf  dieser  Erd'  ist 

ein  Krieg,  der  immer  wührt. 

//. .-  Il  vlvcre  deli'  huom  in  queata  terra,  aitro  aon  6,  ohe 
una  pcrpettta  goerrtu     (Pattaylia ,  414  ,  7.; 

15  Das  Leben  der  I^arren  ist  eiu  Tod. 

16  Das  Leben  der  Sau  ist  ein  Requiem,   ihr  Tod 

ein  Gaudeamus  igitur.  —  Eitektv,  54 1. 

17  Das   Leben   des   mindesten    ist   mit   Pfeimigen 

nicht  zu  vergelten.  —  «ra/,a75.soL 

In  Bezug  auf  die  ttrenge  Ahoduog  der  LUgo  aad 
Vorloumduug  in  gerichtlichen  AngelegeDboiten.  War 
ongeacbtet  faliclier  Anklage  ein  naohtheliigea  ürtliell 
nicht  erfolgt,  eo  iioUte  deaisKUiigeachtet  dofu  Terletim- 
dcr  tum  Lohne  fteiner  «chändliobou  That  die  Zuogo  aua* 
geritten  «erden,  nifimalB  aber  sollte ,  wae  der  Sinn  des 
obigen  ßpriohworti  ist*  Bu«»-  oder  Wergeid  in  aol- 
cheo  Dingen  die  hohuid  aOhn^n.  In  Hamburg'.  Der 
mjiuiten  4«ueiit  myt  peauingeu  tiictit  jm  tho  rorgel- 
deude.     (Lapjt^MO^iy,  tdi,  li.) 

18  Das    Leben    des   Priesters   hebt  die  Krall   des 
Sakraments  nicht  auf. 

Dai  uniitttiohe  Leben  der  Oeletliohan  »oU  auf  die 
■egaeode  WirkuiLg  der  von  ihnen  verwalteten  Heile- 
mittel niobt  naehtheiUg  «uiwirkon;  f&rderad  wirkt  ea 
aboT  georiBi  noch  weotger  ein. 


i9  Das  Leben  dreier  ist  kein  Leben:  der  zu  Qc» 
fuklvolleu,  der  Jähzornigen  luid  der  Schver- 
müthigen  (Trübsinnigen),      (Heör.) 

20  Das  Leben  eines  Menschen  cniisa  mau  nach.  •»- 

nem  Tode  loben,  den  Tag,  wenu^s  Nacht iiL 

21  Das  Leben  fangt  mit  Weinen  mn,  ohn*  Wi 

man^s  nit  enden  kan. 

Lai,:  Ut  lachryoii«  caepi,  lachrTinis   qacKiot  fiui* 

(Chav»,  lfi6f*.; 

22  Das  Leben  äeusut  dahin  wie  W&aser  rmd 

nicht  wieder.  —  P*'tn,  n»  €7, 

Lat.:  Ad  mortem  tto  Tita  flnlt,  velut  imI  mare  ttata««, 
vere  nam  roe  est  dalcii,  anukra  mori.     (Sefbotd .  %.) 

33  Das  Leben  hat  den  Namen  nur,  dass  esmea 
Leben  pur;  wann  nrmn  nber  die  Huitbttticklk 
in  pur  Arbeit  es  aassbricht.   —  ChaM,vm, 

24  Das  Leben  ist  bald  dahin,  eb*  man  v 

Sinn. 
D,  h.  ehe  man  sa  lebea  weiat. 
AnpJ..-    Life  i«   half  epant  baforo    we    knoir  « 

(Bahn  //.  13.; 
Fn.;   Ia  rie  eit  moiti«  o4«e  ankSt  qu'oa  nt 

<ltt*eet  la  rie,    (Bo*m  U,  tX.} 

25  Das  Leben  ist  besser  d&nn  Gold-  —  P«tn,  il ,  c 

llenn^ch.  1677,  i. 
Lat,:   Vt  uitam  rodimai,  tiMto«  ao   onuü*  "^"^«^    ^ftl 

eomru, .  206.; 

*i6  Das  Leben  ist  dem  Armen  (Krankea)  Im; 
dem  Reichen  (Gesunden)  kurz.  —  lOm^m. 

Itritim,  l,nB9. 

27  Das  leben  ist  dem  Schatten  gUidb,  wevm^a  u. 

besten  ist,  so  verschwiadt^a.  —  tietuteä, 

l'vtn.  n,  67. 

Da«  Loben  i^t  ein  Irrlicht,  eixt  WiAd«toM  aar 
tagt  eiu  imgarlkches  Sprichwort;  Mgy  gjejtfalaag  ü 
dlet  At  egy  roha&at  a  haUl.  (CHs  S*ra/aM*t0lt^  «i  €• 
gam  von  Vünt'%  in  der  ÄügemoMen  (<<Ml»oA«tt  JTtimfteÜi 
seitung  von  Holtiendorff ,  1*67,  Hfl.  S,  dl  147  fl  —  | 
Lat. :  Hon  quam  cuncta  abeunt  cHelerl  ntottaüa  e«tt>a>  ^ft» 
der  II,  13^,^  FtiUngen,  10,  71«.;  —  Hoao  «te*  CM»- 
modatna,  nun  donatus  est.  (Phitippi,  t,  m.;  —  'Vi» 
minas  eat.  (Seyboid,  6*'J,)  —  Vit»  ( f|«e )  naoc^o  nil 
dattu,  omnihut  usn.     {Phüippi ,  254.^ 

28  Das  Leben  ist  den  Keichen   lang,  den  ArmcQ 

kurx.  —  Simrock.  6260. 

^Ö'  Das   leben   ist  edel.  —  firmier,  gff.Hi  Prtrt«IJ«|7. 

Lrhnuinn.  tl ,  75^21. 
Wenn  ob  edol  i«t. 
Lat.:    Nil   qulcquxun    ett    homiai    «ita    preUoetat-     ttim- 

boid,  45&.;  ^ 

30  Das   Leben   ist  ein  Arzt,   das  viele  Wimda 

(schügt  und  heilt). 

Bvhm.:  Na  iiv&m  se  vie  zabojC.    (ÖelaJtoBtk^,  JOa^ 

31  Das  Leben  ist  ein  DoppelspieL 

Soll.:  Uet  leven  Is  een  dobbelepel.    fffiirroTiixue  ,  ff.  tl( 

32  Das  Leben  ist  ein  Jahrmarkt. 

Auch:  eia  Meer  r  eine  Prorao&ade.eiiie  B^iw.äaiVIl»^ 
bannung.  Die  Araber:  Jeder  Ta^  deine«  LehcM  MI  A 
Blatt  deiner  Geachiehte.  Und:  Dae  Leben  da»  ]b^ 
echen  i»t  ein  Tagebuch,  in  welche«  er  nur  nt»  TW 
ten  eintragen  eaUte.    (k*tiuherff  II,  14^.; 

33  Das  Leben  ist  ein  Kampf. 

„  Niemandt  gedenk  anff  dleeer  B»rdt,  daa  aeiM  •» 
gltiaka  ein  ende  werdt,  die««  leben  lat  etil  sletat  taaqA. 
nach  dem  SonoeDiohein  felgt  ein  daonpft**  (W^tk 
II,  93.;  Die  En^ll.ndcr :  Dee  Menachan  I<«btti  ist  «ialfb- 
tertag  nnd  einu  Wiuterwanderoni;.  Wir  dOrtei  in  4Mb 
ehernen  Alter  kein  goldenee  Leben  «rwarlea.  ->  M 
weint»,  alle  iah  geboren  ward,  and  Jed«r  Ta«  w^ti^ 
wuTum.     (Bein*b«rg  II,  15i>,; 

Uhd.:  De«  uionschin  lobln  ist  ein  atzlt  tit  etdMi  ^n*  ei^ 
fJsrotchtn.)    (Zingrrlti,  97.; 

Botl.,-  On»  lovou  i»  andeci  niet  daa  atiiid.  /^tenie^ 
JI,  SO.; 

Lat,.^  SCilitla  e«t  Ttta  hominia  »aper  terram.  f^fttMo«.  tML,'* 
Varia  perionla  oheidant  rKam  hmnim^ni.    ffftfpt'o»!  C*. 

SekHied.i^  Lifwet  Ar  an  atdd  fila  bOrJan.    fw-^rntta,'^ 

34  Das  Leben  ist  ein  Nebel.  —  Grmt«r,  tU,ti,  l^- 

mann .  H .  i77 ^  n, 

»priohwortlicho«  Bucb«t»b«tt«piel ,  w«il  feobeft.  IW^ 
würta  geltsten,  Nebel  gibt, 

3Ö  Das  Leben  iat  ein  landet  (oder:  Augenblick^  * 

Ep^:nn^,  t,  332. 
Lai^:  Vita,  qua  fruinittr  brerle  e«t.     (Pkaifipi    JI  WJ^ 
ViUe  brevii  iaUunas.    (Si^öohi .  6a\.)    ^'^  '      ♦  "^ 

3€  Das  Leben  ist  ein  Schwitzbad,  jo  höher  oa» 
eher  im  Schweiss.  —  \Vurzb<^ch  I,  it. 

In  den  Bchwitsbidem  tit  auf  den  Löcbaten 
auch  diu  höcheto  Hita*.  «Mv«a*e» 


1837 


LobQD  (Subst) 


Leben  (Subst.) 


1831 


Oniir 


/Uta    4) 


unaeduD. 


I 


37  Daa  Leben  i«t  ein  steter  Streit.  —  Ht»i.  //,*?, 

39  Das  Leben  ist  ein  Trmmu. 

MAd.:   AUea  mlu  l«b«n  iat  ein  troam.    fWtgaloia.J  —   U- 
dlicb   Itbcn  da«  ift  «üi  troam.    r"    '.-"r-^j 
leiran  iat  ein  tronm.    (Utwtina.)  -: 

HoU.t  H«t  leven  ift  «en  dj>oom.     f// 

tfitf.:  Vita  hmbiuom  all  cat  «Uad,  qa» 

ai*  Das  Leben  iat  ein  Wind.  —  A'fAmt;« .  ss. 

tii(..-  Ventu«  Oft  Tita  oi«». 

40  Da^  Leben  ist  eine  Gebirgsroiiie, 

Die  Busaen:  Daa  Leb«n  iat  keine  B«iae  durch  oiae 
Kbeoe.  Und:  Daa  Loben  iat  «ine  li«iK  mit  HLindomi«- 
•en.    (Cahitr,  SU^,  a04J 

41  Das  Leben  ist  eine  Mahlzeit,  wenn^ä  Essen  am 

besten  schmeckt,  soll  man  aufhören,  —  iMtk- 

jref.  Ui,  S47. 

42  Das  LebL'ii   ist  eine  Wimtlerschaft,    saete  der 

Handwerksbarache,  als  er  funfisig  Jahre  ge» 
■  laufen  war. 

^  KhjL:  LftTie  t)>at  qo*un  pMtBge,  m  Ute besdl« MÜd  wlio 

paiROd  bia  life  in  Borlini^on  Arcade.     (Hagem,  1Ü4,  97.; 
Lui.j  Vit»  hoininia  tiuröprlüAtlo.     (Si.'^t>tjl>1 ,  641.) 

43  Das  Leben  iat  geiieheu  Gut. 

Die  ArAb«r:  Pm  lj*b«B  itl  elao  V^uikctAn«  nira  Pa- 
rJidiea.  Und:  Di#  Oftt«r  «Ueacr  Wnlt  gdutOren  nna  nar 
znm  Nieitbmoh;  d«t  KOrpvr  iat  aar  ein  guntathotea 
Kleid,  daa  Leb«n  nur  ein  Oiutbaa».  fA«iajfr«rjf  [I,  liäj 
MM, :  litis  «dl«  nude  gavt  iit  sUm  libea ,  awi«  niMs.  taot. 
('fV<ic<a»it.J'  —  Ltp  ando  traot  dftx  iat  tod  gol  dtn  llibeti. 
I  (Ditni.  f.>«  Ltzur,)     (ZtHinrU.  8TJ 

1'  /wil. ;  Homo  Ttt»«  toeomnuMlntna ,  uob  doa»tiii. 

'^  jfcAvni.  •  Llfwet  Ar  Ungo4a.    fcJn^M,  «SSJ 

44  Das  Leben  ist    halb  (bald)  Lust,   halb  (bald) 

Trauerspiel. 

Lat.:  Traiico-ootuooiliik  vita  eai.  C^ifbold,  iO^>}  —  Vita 
boraloia  comoedfa,  cujue  oltlmtu  acttii  ta  morie  pan- 
gttur.    (Vhavt,  1067.; 

45  Das  Leben  iat  kunt,  das  Wiflscn  (die  Kunst) 

luiK.  — Eueti'in.ili;  Lvhr<^Hy«l,  t,  lU.  Bta^m,  1,  3»»T. 
iTNtfl..  liif«  U  «hürt,  krt  ii  lontf.    ffiMXWfl,  lOSJ 
Lat.r  An  long»  rita  brvTl«.    (Blndmr  /.  S«;  //,  ^1  -.  Uk- 

matm,  18«,  SH;  PKiUpfti.  t,  i\;  tl ,   S57;    IIV«mM«< ,    &»; 

Stffbi'id.  87  a,  IV40,  A'itri**«.  iOS;  ÄJ»füir,  7*d»J 

46  Das  l«b«n  ist  lang  vnnd  kurtz^  danacns  einer 

ergreiffet.    —    Frnnck,  /.  75*».  Ukmmn,  II,  49.  39. 
X*t/ .:   Viitt  miiwo  Icnfa,  felid  brevi»,  ffVamr*.  /<  TS»>J 

47  Dks  Leben  ist  mehr  als  die  Kleiduntr. 

ßän,:  iLlvct  «r  klvrM«  «sd  klaadtttte*  ja  «adoit  fod  aat 

48  Dos  Leben  ist  echten,  nher  kostspielig.  —  5im- 

Ld  Uira;  ^  Leaba  i*t  aoliOf  aber  koicliplaUy. 

49  Daa  Leben  ist  schon  hnlb  rorbei,  eh'  mos  weiii^ 

was  lieben  sei,  — ■  Strmx,  11. 10. 

50  Das  Lei>en  ist  süss. 

Naoh  ^iotth*  «io«  aaMoahm«  0«wohiib«U. 
EnuL:  Ufa  La  «waat.    (Bokm  11 .  llti.; 
UuU,'.  Hat  layaa  ia  aoet.    (Harrcöootte.  II,  t»^ 
61  Das  LebeQ  iat  voll  eitler  Sorgen. 

ttif.:  O  cmfaa  bomloomi   o  qoantaai  est  in  rebm  iama«. 
(Fvnui.J    (Sgeria,  t9S,  FkiUppi    /.St.; 

52  Das  Leben  i«t  wann  und  kalt  der  Tod.  —  ^'im- 

rock  .  11 las. 

53  Bas  Leben  i«t  mi  kurs  für  viele  Proben,  was  un- 

ten wird  gefehlt,  da«  wird  gerichtet  oben.  ^ 
(<Mj>ari .  3. 
tat.:  Sagula   rirtutam  polcberriina   rita  doc«nUi.    (Pku 

54  Da«  Leben  ist  zur  Arbeit,   im  Grabe  kdnoeo 

wir  lange  genug  mhen. 
HvlLi  DKe  a   baafl  gasaad  bet  laran,  dien  voal  g*  oali 

kda  Maad«  fe^en.    (HarrttHmU*,  JJ,  läU  — Hat  lerea  U, 
cm  Ia  arbaideu,  aXa  da  dood  korat,  koAt  gU  lang  ga> 
BOaff  tlapen.     (Uarrtit^mti' ,  //,  l\i.J 
Lat.:  In  Tita   nalla  a«t    intareapedo    niaariae.     (Ctctro.} 
(Pktiippi,   f.  'Hf^.J 

55  Daa  Leben  lob'  am  £nde  und  am  Abend  klatsch* 

in  die  H&nde. 
5€  Daa  Leben  misst  nur  eine   Spanne,   aber   die 
Hoffnung  g>eht  darüber  kitiaasL 
'Litt.    Vita«  aamioa,    brerli  ipcn  bm>  ratat  tnabaaia  loa* 
«am.     {H^^)    (Styboid.  64;  nükpjH,   n.lH.) 

57  Das  Leben  nehmen  ist  leicht^  aber  wer  will  ei 

WicdiTvi^lun 

5»  Da»  le»  ircwde  ist  wie  ein  weiter  Weg 

ahn  <  rrge«  —  Jkauck«  m«t,  sa. 

Lat.   Vita  au*«  («ativilMt  «si  loag»  «ia  ein«  dlt«r«orllt. 


59  Daa  Leben  soll  der  Leiire  gleichen. 

/kja.;  L*r  foa  du  Ivrer.    (Prot,  dan,,  ST3,^ 

60  Das  Leben  tbnt  dem  schatten  gleichen,  wi 

am  besten  ist,  thut«  weichen. 

Lui.r  Vlita  branla,  uelut  urabra  lanta  lic  «naJbilatv, 
nadit ,  aabltoqao  cadlt  dont  atare  patatv».  (l 
CiimtH.,  *4.JI 

Sckwtd,:  Lifvret  &r  blott  eti  Ungoda.    fW*nAta,  Ay.) 

61  Das  lieben  rerschwind't,  wi^    ?       '    im  Wind 

Lal.      IpatUD  oaod  vlvtt  rolutl  tu:  •imila,    «iiil- 

mraum  Oxoriena  ■empar  ad  iina  ,l<i,  1070.; 

f;2  Das  Leben  von  Gott,  das  Essen  von  Hof.  - 

.?«<ör.  IS«. 
l,U.:  Kqnna  me  portat,  allt  ra«  ro«.    (Sutcr^  imj 

03  Das  Lehen  wirkt  mehr  als  die  Lehre. 

Wir  folgea  in  tmaem  Handiangan  mehr  dem  Bctrpl«! 
anderer  ala  deren  Voratellangaa. 
ttät.r  Vi  lere  ei  öfter  farakrifter,  man  cxampicr.    fJVo». 
dam.,  IM.} 

G4  Das   unordentliche   Leben    der   Leute    ist    das 

Wohlleben  der  Aerate. 
t;5  Dat  is  en  Leben  in  de  Marsch,  Alidag  Speck> 

pannkokon   nnd  HShnersnpp    to  Vesperkost. 

—  DuftniueH,  6J. 

66  Dat  's  'u  Leben,  eäd'  do  Deern,  da  kreg  «e 

Kind.      (Henthuifj,)    --    thiftrr.^ii. 

67  Dat   's  'n   Lebi^n.   säd'  de  Jung,   dor  bot 

Hunil  'u  Voss  död.  —  ifüt/rr .  io;. 
6a  Der  führt  ein  schlechtes  Leben,  der  sich  nicht 
bessert 
Fn. :  Mal  vil,  qiil  n«  ■'«nend«.    (Ltndroy,  *i8.) 

69  Der  uns  gab  das  Leben,  wird  aaoh  Brot  nnd 

Kleider  geben. 

Litt. :    Vitae   dator  et  ilator   eicaa  eat  daas.     (Pkilippi, 

70  Der  uns  gab  das  Leben,  wird  uns  auch  zu  kauen 

geben. 
i>ä*  •  Mm  b*T  el  Urat  af  aig  ealv,  eaa  el  baller  UTeta 
voialand.    (I'rv*.  *tan..  MS.} 

71  Dera  leben  veracht,  furcht  ilen  todt  nit  —  Fmnck, 

r,  I5€*,  Lfhmcatti.  It.  99.  i, 

72  Des  (zeitlichen)  lebens  aussgang  ist  des  (ewigen) 

lebens  eingang.  —  ll«ni$dt,i4i9.  sa.  fem.  /,  ts. 

73  De«  schönsten  Lebens  Ende  ist  der  blasse  Tod. 

Frg^.-  Ot  o«ete  vie  }>r«ad  fln  Doramanaa  morl  Ott  iof  aabt 
flo.     (Lttoux,  It,  276.J 

74  Disa  kurtze  leben  verschwind  wie  ein  blum  oder 

wind.   —    lleninch ,  430  .  S. 

75  Diss  Leben  lässt  nicht  glidgantz  >  seyn.  —  He- 

fluch.  ie49,  S6. 

>)  Di«a  Wort,  da«  Haniaoh  diireb  intagrom«  pailSatiim 
rationa  pwrtlaB  erkUrt,  iat  leider  aoi  deia  Nenboeb- 
dantaobaa  Tazacb wanden,  oa  framden  Atudrflokon  Ptata 
an  BBAObaia  od«t  darob  Umaehreibnngen  tobwerfUIig  «r- 
aata«  an  watdan.  AI«  Beiepiel  der  Anwendong  mag  hier 
atu  Stnigeh  (a.  a.  O/j  ooob  atehen:  ,,£•  rauaa  alle«  e;^ 
araet  md  erfochten  aeln.  md  aoU  oit  glidgantz  Tnd 
recht  augebeu  aufl  Brdan.**    (B.  Ort.) 

76  Durch   nüchtern   Leben  wird   man    alt,    durch 

FüUerey  erstirbt  man  bald.  —  irbrnnuu.  ll.  u,  iw. 

77  E  Lewe  ohn  Lew   öss   wie  e  Uund  ohn  Zaget 

78  E  Lewe  ohn  Lew  öss  wie  e  Hnnd  ver  e  Gr^sche, 

—  FriiLkbitr  *.  VHi. 

79  £h'  man  da«  Leben  kennt,  ist  e«  halb  verrannt. 

—  Eunieiii .  «14. 

80  Ehe  man  weiss,  was  Leben  sei,  ist  das  Leben 

schon  halb  vorbei.  —  Mörit,  S7i4. 

Frs,;  La  vie  aet  daoü  oaAe,  arant  qa'on  aache  oe  qa'eat 
vi«.  —  Lea  «inatre  Sgaa  ae  paaaent  aana  aavolr  qa'on  y 
paee«.    fitatto».  S9iJ 

81  Ein  böses  Leben  föhrt  zu  keinem  gnten  Ende. 

BSkm.  Zt  aI«ho  lUobjtl  neni  dobr«ho  rp^^-  (^^ffa- 
lmr$kf,  U4.; 

82  Ein  böss  Leben   ist  niemand  ichftdlicher  denn 

dem,  der  es  führet.  —  /^<n.  //,  iTi. 

Litt  ■  IVon  eit  maltrm  tivere,  »ednale  vlvere,  fCAoos  10<r7,Ji 

83  Ein  ehrloss  leben  vnd  armnt  sind  ftir  den  Neid. 

hart  gut.  —  tivHtHh,  diu,  12.  Pctn,  lll,  s. 

84  Ein  fettes  lieben  macht  ein   mager  Testament. 

EoU.:    Een    lakker    le^eo    raaakt    een    magl 
( Btirrt6ont*€ ,  tl .  19-; 


I 


I 


I 


I 


1839 


Leben  (Subst.) 


Lebeu  (Subst.) 


1810 


85  Ein  gut,  Gottselig  leben  wird  alleinig  von  Gott 

gegeben. 
Lat,:  virtutum  mu&iu  prMStftre  potett  Detu  ona».    (Loci 
comm.,  *>Ä.^ 

86  Ein   gut   Leben   ist    besser  als   eine   schlechte 

Predigt. 
Spitn,.  Bio»  prediCA  qolen  bien  rir«.    (ÜAHter,  S&tO;  Sohn 
II,  205  .J 

87  Ein  gut  Leben  ist  die  beste  Predigt. 

It.:  Chi  l>ea  vive,  bon  predioa,    (Bohn  II,  ?«.> 

88  Ein  gut  Leben  macht  auch  trübe  Tage  heiter. 

Frt.:  fioane  Tie  ecibeUit.    (Lfroux,  II,  l^h.) 

89  Ein  hartes  (sauered)  Leben  ist  besser   als  ein 

weicher  (süsser)  Tod, 

Böhm.:  Lepif  l^&ea^syrot,  aer  hodbAmdk  (Ifctni)   tmrf. 

(^elakoTBky,  HIJ 
Fri,r   Miex  ToU  virr«  et  Bofrir  lei  oolx  qu»  tnorür  p« 

AToir  rflpaa.    (Letaux,  tt ,  365.^ 
Foln.i  Lepazy  i/wut  Ixcz&Df,  aiijtdwabnAimiero.    (Ceia- 

kovsk^j  ,  147.; 

90  Ein  langes  Leben,  der  gewisse  Todt.  —  Heauch, 

1604.  iü;  I'elTi,  in,  17. 

91  Ein  laoges  Leben  ist  ein  schlimmes  Geschenk 

für  den  Geizhals. 

Schioedr  Längt  lijf  Ar  dott  girigas  qwaal.    (Qmth  ,   480.; 

92  Ein  langes  Leben  ist  kein  Verdienst. 

fV«.j   n  ti'ott  lud  virre  dt  »Toir  du  mdritft.    (Cahitr,  XiQUi,) 

93  Ein  Leben  in  Noth  ist  halber  Tod. 

Schwtd.:  Lifw«t  utHit  lu«6  &r  baUwa  dodaa.  (W^n- 
»tu,  4«  i  (irubb ,  453.; 

94  Ein  Lebea  mit  heiterm  Sinn  ist  der  beste  Ge- 

winn. 
Fn.:  11  D'wt  vio  ^ue  d^oatre  biea  Aiae.    (bcruwe,  11,  338.) 

95  Ein   Leben   ohn'   Gefahr   ist   aller  I^oth    und 

borge  bar. 

Lai.:  MiaAiiiun  aoicire  lin«  periculo  eit  rirere.  (Philipiti, 
I,  ib'iA 

96  Ein  Leben  ohne  Ehr'  ist  kein  Leben  mehr. 

Die  Hebräer  H&gen:  Dm  L«beii  von  dreien  iat  kein 

Leben  mehr:  vtvt  auf  doo  Tiaob.  oinei  andern  hofft,  wer 

unter  der   Herrschaft  ■einer  Frau  itebt   und   wer  mit 

kürparlichen  Leiden  behaftet  int.    (Rein»btrg  III,  3d.; 

Frt,T  Meti  t>  7io  puur  ton  honneur  et  tou«  doux  pour  ton 

cröatetur.    (Cahifr,  ITSti.J'i 
Lat.:  Vit«  et  fama  pari  paeen  ambulant.     (Egeria ,  lii.) 
Schwed,:    Uf  oüh  arn  hör   rann  hilla  Uka  kir».     (W^- 
«eU,  i».) 

97  Ein  Leben  ohne  li'reund  ist  ein  Welt  ohn  Sonne. 

—  iV<n,  //.au.  //«wiu'h.  1S34,  17. 

98  Ein  leben  ohne  lehr  vnd  kunet  ist  gleich  einem 

BcheiBshauBe  y  mit  gunst. 
Lut.:  Quid  ■iuedockrina  ultaeat,  niii  fooda  lalrinai'    (Lvai 

99  Ein  Leben  ohne  Liebe   ist   eine  Glocke  ohne 

Hammer. 

100  Ein  Leben  ohne  Unfall  ist  eine  todte  See,  die 

nur  Gestank  gebiert.  -—  w%r\ck\er.  tu,  4J, 

101  Ein   Leben  von  Gesang   und   Scherzen    wischt 

den  Staub  vom  Herzen. 

It.:  Chi  rive  canlando,  more  cacuido. 

102  Ein   müfisig   Leben   ist  eine  gute  artzeney.  — 

103  Ein  new  Lehen  ist  die  beste  Bnss.  —  Uenittk, 

571,  B*.  /Vln,  //,  21/. 

L04  Ein  nüchtern  Lebeu  ist  das  beste. 

Lat.:  Anim«  liccii,  optima.    (Vhiiippi ,    /,  30,; 

15  Ein   schändlich   Leben   litsst   sich  mit   Wörtern 

nicht  auBlöscben.  —  Crubb .  5J4. 
Ö  Ein   trostlos  Leben  kann  man  gern  dem  Tode 

geben* 

Lat.:  Minna   timct   mortem,    qol  Hüoui  delielanuu  novit 
in  Tita.     (Phiuppi,  /,  551.; 
X07  Ein  tugeudhuites  Leben  ist  der  schönste  Adel. 
/{.:  Vivo    uobiimeute   chi    riTB    rettamente.      (Fattaylim, 
4U,  'ib) 

108  Ein  unbefleckt  Leben  ist  die  best«  Strafe  für 

Verleumder. 

i>äi«.:  Lad  dit  uiir&ffülige  levnet  gi^T«  bagvaakarea  tU  en 
Ugner.     (Tri»,  lia».,  370.; 

109  Ein  unmaasig  Leben  macht  die  Aerzte  reich, 

Schumd :  LijH  och  ktira  hllier  man  lijka  kiftra.  (TSminff, 
10».;  —  OtJjditjt  kfweme  gior  Lä klaren  rijk.  (Grtttt, 
658.; 

110  Ein  unnütz  Leben  ist  ein  früher  Tod. 


111  Ein  unruhig  (unstet)  Lehen  ist  ein  steter  Tft«L 

HoU:  Een  ongeruit  leven  i«  eon  geatadjg^e  dood.    {E«n^ 
bomee  t  11,  19.) 

112  Ein  vnbedecket  Leben   ist   da«  rechte  tlur.  - 

Fotri,  tt,  23». 
Lai.:  Viva  diu,  aed  TiTe  IHot    (Egrri^,  309  J 
Foln.:   Eto   cnotliwi«    i    ptmwi«    iyt,     doic    dlvf» 

(Lompft.  19.; 

113  Es  ist  ein  Leben   voll  Pein,    kann    das  A«fi 

nicht   sehen  ohne    Brillen,  der  Arsch  nidei 
thun  ohne  Pülen  und  kann  mmn  nicht 
ohne  Ar^nei'n, 

Eoil. :  Die  lioD  door  brillen ,  ]>Trrge>'en  met  pillaa,  ea  Irm 
ran  medecija,  het  leren  wordt  hun  pija.   ( 

I,  91.; 

114  Es  ist  ein  Leben  wie  im  Himmel  |  man  int  ai 

trinkt  nicht,  —  Braun ,  I ,  ti9t, 

115  Es  ist  kein  feyner  lebeu    aufi'  erden,  d 

wisse  zinss  haben  vou  seinem  lohen, 
lein  darnebeD  vnd  vnserm  Herrgott 

—  A^riLuia  /.  344;  Lehmann ,  U,  L4S,  ITi. 
Spott  auf  dat  Ffaffenthtun  lutd    Mdnchtlc 

leicht   Buob  auf  untere  modernen   U«ilig*B 
Betbrad«r-  und  Mackenreroiae. 
Fn. :  tl  a'eat  vi*  quo  de  coquina.  -^  H    n*e«t  rl« 
fiüro  bonne  ch6rfl,  mai»  Ift  fia  a*«n  r*ut  ries.    (. 

II.  •iiü.J 

116  Es  ist  keiner  des  Lebens  sicher,  der  knsk  nL 

—  KvUer,  148*. 

117  Es  wäre  wol  recht  das  Leben,   war*  nor  uck 

das  Kechenschaftgeben.  —  Catpan ,  j, 

118  Et  is  kein  beter  Lewen  aa  en  gaud  Le 

Schumbuch  ,  ti,  45. 

Wer  ein  gut  Leben  liat,  mag    d«mlt 
ea  gibt  kein  beieerea. 

119  Freut  ench  de«  Lebens,  weil   noch  das 

chen  glüht. 

Lat.:  Vive  inomor,  quam  eil  a«Tt  brdvlA,     tArmtJ   A^ 

der  II,    348?.;  *         ^ 

120  Friedlich  Leben   hat   unser  Herrgott   Üeb.  — 

Cia^2S5,  l. 

Wo  Becht  und  Friede  wohnet,  da  l. '  *  *—  *>«■» 

Gotte*  in  der  Ooeeliechaft.     Die  Rne«>  l'i^ 

dein  Leben  iit,  ja  angenehoaer  du  b..  ^ 

Mhd,:  Friodlltih  lebon  hAt  mser  bore    gut  uv^t, 
naget^  4)  51.; 

121  Für  hie  ein  rein  gottselig    leben,    so 

auch  das  ewig  geben. 

Lat.f  DUige  tnundloiam  enper  omni«  miutera  prlaSi 
»i  mundua  fuertt  Oiirietum  »uper  aatra  'Vld#M«.    (im 

coiim.,  13S.) 

VI2  Gib  mir  im  Leben,  was  du  Tnir  willst  g^bea 
Die  Bussen:  (jib  mir  liebfi  .^em  Leb«a  ilMi 

birkenen  Tisch,  als  das«  du  :  mem  TodeelM 

cedernen  Sarg  versprichst.  .>     ii^  ITulii^ 

Sinuo  SAgeQ  die  Jakuten:  Als  er  U^dte  ,  liatt«  er  k^ 
Fieobe  XU  esseu  und  todt  bekam  er  Stiit«aS«i«cli.  *'■* 
nämlicii  «in  Jakat  gestorben  ist ,  wird  da«  LieUll^ 
pferd  desselben  gosohlachtet  and  in  einer  cigwaea  6fleb« 
vericharrt,  ausierdein  wird  noch  eiucStute  i  iiiiitTutMW 
geschlachtet.  —  Aia  er  lebte,  konnte  er  «ic^h  \mmtmt 
ansUndea,  uan  er  gestorben,  ^bt  mAt,  Um  suhl  al 
Stein.  (Dur  Ucatorbeue  bekommt  namlioli  Bta^  oA 
Stein  mit  ins  Grab-) 

123  Gut  Leben,  gut  Ende, 

Mhd.:  Bebte  leben  glt  vll  gerne  gtiotea  end«,  (Ibt^^U^ 
(Zing^rit,  87.;  ' 

Frt.:  De  bonne  vie  bonne  flu,  de  bona«  to^r«  bOA  mÜI- 
(Ltroux,  I.  iSi  II,  iBi.)  '''~ 

124  Gut  leben,  lang  leben.  —  ScttotM,  lus. 

125  Gut  leben  vnd  gesund  tag  stehn  nymiosr  Oi 

einem  hag.  —  framX,  l.  m'';  SIeniäik,  UB.  S. 
/'Hrt.  //.  367 .  Egenolff,  333^  ;  Blmy^ .  eos.  Bik^af,  tfl; 
Thealrum  DiatfUorum,  290**;  Simrock,  SHüi  KMttKH: 
lohrengei.  I.  354.  Braun.  !.  nSS. 

Ist  nur  wahr,  wenn  man  unter  „^ut  Laben  "  dM  C^ 
nuai  kOstliober  Speltes  und  edler  Getränk«  uad  n^ 
leicht  geradezu  den  umnSstlgen  versteht.  Ihraa  Hfff*> 
kelt,  Frohsinn  und  Gesundheit  beetebtm  iil«M  sc 
•ehr  wühl  nebeneinander,  soDdem  Jen«  etod  aw^ 
die  Bedingungen  su  dieser. 
Lat.:  In  roultis  oibia  infinnilas.     (Fritnck,  I^  H^,j 

126  Hartes  Leben,  gesundes  Leben. 

Homer  sagi :    Strenge   ist  far    die  Jugend   dU  ^«stl 
ÜLmme. 

127  Het  menschlyke  Lcveii  is  trelvk  ene  Zwynäkli^ 

als  men  met  öne  Sj  H  stekt,  pttk,  ^ 

de  wind  daruit  —  /  i .  .sr    «    k^  •». 


1841 


Lebeo  (Sabst.) 


p    ifS  Ik  seh  di  min  Lewen  nich  weer  (wieder),  see 

de  Stüermannsfra ;    do  mof  se  BÜck  in't  Wa* 

I  ter,  im  hör  Mann  g^n^  up  de  Rei«e.   ((htfrm,) 

—   Ho^tf«-,   1014. 

j      139  Im  Leben  a  gut  BiBsel,  am  Eod*  a  ScLlagfliaeeL 

^130  Im  Leben  ist  uns  mancher  ein  Dom  itn  Au^e; 
^k  konnten  wir  ihn  nnch  dem  Tode  mit  den  Ni- 

^»  geln  wieder  ausgruben  ^   man  würd'  es  nicht 

Bpven. 
^^81  Im  Leben  toll  man  an  den  Tod,  im  Tod«  ans 
^■T  Let>en  denken. 

^^  AehiiUcta  h«brti*eb  OoA^rr.  25tt. 

'  Lat.r  In  tot»  tII*  disceftdlim  Mt  «Dorl.    (S^holil,  315.) 

1133  In  deinem  Leben  hast  do  gute  Tage  gehabt 
y  vnd  dieser  böse,  nun  wii^  dieser  getröstH 
[  vnd  du  wirdeat   gepeyniget.  —  Agnatia  //,««3. 

133  In  diesem  Leben  istt  nichii  als  Herzeleid. 
r        Schtved. .  Jammer  o«b  nöd  Ar  hWKrdagvbr^d.    (^rtit>f> .  410^ 
134  Is  dat  Leawen  aok  süerlik,  eo  ia  et  doch  na- 
F  türUk.    m'ntf.) 

135  Ist  dus  Leben  noch  «o  trüb,  einmal  scheint  die 
r  Sonne  lieb. 

tat.-  TitaniiMro  longa,  fbllei  brerli.    ft*ut>i.  S^rJ   fr^aot, 
lOftä.) 

136  Ist  das  Lel>en  swerHch,  so   ist   es  doch  natür- 
lich. — ^  Ptttri.  tt.  40*. 
1137  Je  angenehmer  das  Lebeo  ^  je  widerwärtiger  der 
Tod. 
mottili.    (LfTotLX,  IT,  269.; 
133  Je  frölioher  Leben,  je  tranriger  Tod.  ~»  Sehaiut» 
uai'*;  Gaal.  Wi, 
I  Gilt  nicht  von  d«r  Fr«ad«,  dl«  b«üig  und  Mhoft  i«lb«r 

'  TuffMid  tct,  lündvrA  tod  d«ai  Sianaaniuebe ,  dam  dir 

Waaillng  tain  Labaa  opfart. 
ffoii,  r  Hoa  vrolijker  laTan ,  boe  droarigar  atarran«    (Bärrt' 
tfflm^r  rr,  io.) 
It.:  Chi  Pia  ^v«,  piti  mtiort. 

139  Je  länger  d&i  Leben  wfthrt,  je  mehr  man  Brot 

vertehrt. 

MiMu  Hoa  Uatfer  leran,  boa  grootar  rakanlng.    (äarrt" 
«Mia#,  U,  M,) 

140  Je  hinger  Leben  han ,  je  mehr  Sund  gethan.  — - 

141  Karg  Leben  ist  arm,  es  friert  bis  in  den  Darm, 

KüAm..  Skoap/  iirot  ottundla  cbodl      (i^^lahJttk^ .  S3.; 

143  Kein  besser  Leben  ist  lu  der  Welt,  als  wann  Sol* 
daten  (Studenten)  haben  Gelt  —  Uhmnnn. 
//.  st»,  iy 

143  Kein  Leben  ergetxt,  daa  man  in  Standen  zerfetst. 

„Kein  ■ubüDe»  Laben  wird  ffefniideQ,  aarl«^  man  ai 
in  Tag  and  StOAdaa. "    i  H'.  UutUr ,  l.) 

144  Kein  Leben   ohne   Freud\    w4hrt*s    auch    nur 

kurze  Zeit. 

/)iia. .  Hvart  Llv  aüt  Ijst ,  hrt  tjtl  alfl  ior.    (B«^m  /.  «7«; 
1^09.  dan. ,  388.J 

145  Kein  leben  recht  gelobet  wirt,  das  nicht  mit 

tagend  ist  geziert. 

l4U>:    KoUa    aafat    aita, 
aama». .  104.; 

146  Kur«  Leben  f  kura  Unglück. 

147  Lang  Leben  in  Noth  iät  soliümmer  aU  der  Tod. 

Xfiu^:  Oid  4«  maa  lava   longa .  og  alUd   tmnf«^    (1>V9, 

dan,.  seaj 

148  Langes  Leben,  kng  Pein  vnnd  Marter.  —  Lek. 

mamn.  //.  S70,  14. 
Sßt0>z   Loaga  Tita,  long»  ealaaiitaa. 
Stkmtd,,-  hkagim  Utm%  Sf  tAnfia  yldgM.    fOru^,  4M.; 

149  Langet  Leben,  langes  Gut  —  JlMlHrmKl,  im,  im. 

Cslsr«  Itf,  4»;  Oitmar.  IMmMmätn .  itU,  10. 

150  Leben  vad  Glas,  wie  bald  serbhebt  das.  —  Ai- 

niwiis*  iw» .  tlM. 
131  Leben  and  Graa,  wie  bald  welkt  dast  —  Par«- 

1740. 

15i  LebNin  und  Gut  hängen  oft  an  einem  Haar. 
163  Leben  «od  flaii«  wie  b*ld  vcriMft  da*.  —  f^- 

PnrriesBB  8ffmBumw6«vas-Idmsoy.   n. 


Leben  (Subst) 


1842 


aiai   all   niHata  fwUU.     (Loci 


Lanpehwa^ 


1&4  Leben  verloren,  alL  '     ea. 

„Wtc  MX.  ichrtL  i.  tt,  wia  iHHar  in  dar 

Itl^tgTodt."     (Froj  i.i,> 

EHffi.:  Erery  Uiit>«  woul4  üve,    ,Bol>n  ff,  lll) 

15&  Lenger  Leben,  lenger  Gut.  —  finn,  /MM 

156  Lielver  das  Leben  verheren  als  die  Ehre. 

It.:  K  txi«t(Uo  perdar  1a  Ylt»,  cb«  Ia  rtpotatioiia.    (Patnti\ 
gim,  3Sl./ 

157  Lieber  das  Lehen  veHienn  kh  die  Freiheit. 

Lat. :  Vitaoi  potiu*  quam  liberlal«iii  pardtra.    (Kfftna ,  St7.^1 

158  Lustig  Lel>en  können  die  Pfaffen  nicht  gt^ben. 

Fr*,:  Mieux  raat  piain  pntng  da  boonn  vi«   qum  a«  fklot 
•spt  m'^r»  Ar  elprßic.     (l.rr^uT,   II,  W1 

153  Man  ' 

Lmt.  \  lÄW.;  — 

Viti.         _        /f.  3SW^ 

160  Man  mu8)$  ein  Leben  führen,  das  lunge  dauert« 

Uan  maaa  «iald  und  lelne  Gatandhait  «chünaa,  •« 
Ratha  baltan. 

161  Man  muas    sich  de«  Lebens  ß'euen,   weil  man 

jung  ist. 

„  Tnml  f neb  dei  Labcni ,  wail  noch  dM 
fflttlk«.** 
Zar.  r  Dam  licat,  in  rabna  Jqeundia  rira  baa4«a. 

[h„d«,  /.  ars,-  //,  WS.; 
roi  t. .  Trtaba  lUjwa^  «ariftt« ,  p6ki  »lui«  lala.  (Lomgm,  eoi^ 
1G2  Mau  sngt  uns  viel  vom  ewigen  Loben  und  noch' 

viel  mehr  vom  StcuergeV^n. 
103  Man  sieht  mehr  nuf  das  Leben  der  Priester  al« 
auf  ihro  Lehrt*. 
Lat.      V,.*.   ,11.  ..nt-    »Rr.,iiuUnt,  nun    oralio.     (ßindtr  \ 
f,  i  3lU)  ^  OraiUonl    rila  no« 

dii> 

164  Man  »uu  tum  i.lmm  u  ...itifn,  nicht  (blos)  für  di« 

S»chule. 
/  J^.  Hau  avhülaa  aad  Tiiaa  dltoimui,    (8cti¥WaH,  4S9.; 

165  Man   verliert   so    leicht    das  Leben   als  guten 

turnen.  —  .suM .  w». 

Lat.:  Vtia  H  fauA  |>ftri  {laaiu  ambulaati     r<9<»<(»'»  i'^*) 

166  Mitten  wir  im  Leben  sind   von  dem  Tod  um« 

geben.  —  Umuttftv  U.  Ul. 

«rtayrnidnn  gabraucbl  diaaa  Stalla  au«  alBam  lCiroh«q< 
lipd»  in  eiaem  Url*fe  an  l'rtruAa/Mi  Tom  lt.  Mai  IHif 
■  priebwOrlKoh«  und  rwar  In  Umaiobt  anf  dla  ttuaioliarf 
oder  uu4iiY9tlttMlga  PoUUk  Frankreioht  una  Dautfob»ii 
gaganaber, 

167  Nach  einem  lust'geii  Leben  mehr  als  nach  viel 

Arbeit  8trel>en. 
Adr. .•  logADi  nfum  hominttm   a  labora  |»rocllva 

ad  ubidii  - ;    (muppi,  I,  157,; 

16S  Nifmnnd  v,   i         n.'n  Lebens  Ende.  —  Ithimm, 

n,  4>N.  itu. 
lat,:  Inearlnai  ««i,  qttam  longa  botttu»  onjuaqaa  rita 

fbtnra  alt.    (St^tfOka ,  :iU.J 

169  Ninib    deines    Lebens    eben   war.    —    Uhmanti, 

//.«».  7«, 
ITO  Nücht«ru  Leben,  das  beste  Leben.  —  SdmrocA. 

Lat     Aulni»  «ici  i     >>jtiiua. 

Srkuf.i..  'S  (rifflt  allijd  »«.     rffr««*,  0S4J 

171  Utcht  den  nach  dem  Gesetz  rnd  nit  an 

tieseti  Leben. 

Int.:  Ad  »i  >  ealaplden,  non  amuaiün  ad  laet» 

dam.    C«. ' 

172  Schlechtes  Ltbca,  '  ■  '  •  n, 

na  Scliiicht  Leben  her  In   (Kar- 

toffeln) waren  uj»   iüo-i  s«  urnrri.     {hnnmem.)     m 

174  Schönes  Leben,  «ugte  Kliigo,  das  eine  serbricht  H 

Häfen,  dae  ander«  Krüge.  ^ 

176  Schrei  um  dein   Leben,  sagt  das  Hohn,   aber 

uirV*    ■•-    «Hne  Federn I     /•"'■■"« 

v>  4av  ä|>iel  atabt .  i  aina  KJal* 

nkw..  ..li,  daa  Laban  lat  ^  KMdoag. 

173  Solch  L«>i>^u,  solch  Ende. 
JETaU.^  Znlk  lavao  ,  volle  ainda.     (Harnhvm**,  U,  SO.; 

177  Soll  dir  das  I^ben  gedeihen,   mnsai  dn 

Aergerntss  wiederkäuen. 

175  üebel  Le^^-    •'•'■"••>•"♦  -i-t,  T../t 
/r.    C4ki  mmi  d,4t4.  Jl.^j 

179  Unser  L"'  rieg,  der, 

immer  wahrt. 

JV*.    La  Tia  d«  rbomna  an  eatta  iafpa, 
taalla  marra.    (ä^iatm^wr»  TU»^ 

Unsor  Leben  beetehei,   wie  eia  FunJaiB 

dem  Dach. 
Ltf. '  Pcama  aat  nta  mali* ,  T<kla«  t«  paraftdlres  allSu 


I 
I 


I 


1843 


Leben  (Sabst.) 


Leben  (Snbst.) 


I&i4 


181  Unser  LebcD  ist  ein  Uhrwerk,  dos  man  nicbt 
mehr  aufzieten  kann,    wenn'a  abgelaufen  ist. 

1S2  Unser  Leben  ist  ein  Gesangbuch »  viel  Bchwarse 
Noten  und  wenig  weisse.  —  Winckler,  tu,  31. 

Motu  I  Ons  laven  ia  een  innsiokiitak ,  daar  do  awiule  en 
iritta  nooton  onder  een  geinangd  x^n,  om  ean  goed 
akkotd  te  nukkoc.    (Uarrtbom^t ,  //,  'i>i>,) 

183  Unser  Leben  ist   ein  Schatten   auf  Erden,   — 

Schvlze.  S4. 
hat.:  Sicvt  umbra  die«  noitrL 

184  Unser  Leben  ist  eine  Webe,  dessen  Einschlag 

Mühe  ist.  —  wiHtikiet^  vi,  i». 

185  Unser  Leben  ist  lernen  und  vergessen.  —  2tnfc> 

^rel,  I,  24». 

186  Unser  Leben  ist  wie  ein  Fnsestapf  in  einem  stau- 

bichten  Weg.  —  Optl.zjb. 

ßvU.t  OoB  leTfin  1»  een  witit«irpad :  n»  nreiQigr  droogs .  »1 
weder  nat.    (Barr«t>omee ,  ij ,  20.) 

187  Vergangen  Leben  man  bessern  soll,  das  gegen- 
wartige führen  wohl,  das  künftige  bedenken 
fein»  so  wird  man  wohl  berathen  sein* 

Xa('>'  Corrigo  p rieten tQin ,  prAaBena  rege,  oenie  fatozoiD. 
(Frob.,  lOLl;  I'hiiiypi,  /,  MJ 

188  Vnser  Leben  hanget  am  Ende  vnserer  Lippen. 

—  Lehmann,  il,  803.  114. 

189  Vnser  Leben  hangt  an  einem  dünnen  (seidenen) 

Faden.  —  Lehmann,  //,  803,  115;  BüekiHg .  34$:  Sim- 

TOik.  62ÄI. 
Die  Busseo  Kageo  d&lier:  Man  rnusB  duB  Leben  lüeiit 

AU«  dem  Munde  führvn  UiaeD.     (AHmann   Vi,  503.^ 
FrM.:   On   u'»   p&a    lettrei  de    tonajoura  Tirra.     (Leroux, 

II,  372J 
IIcH,:  Ala  med  een  k*&rt  in't  opou  veld,  «oo  ia  het  m«t  den 

tneutcb  geateld.    (Harrtbomi«,  II,  l^'^.) 
Lat. !  De  fUo,  de  pilo,  pendet  vita  nostra.    (Seytold,  116-) 

190  Vnser  Leben  ist  Angst,  Noth,   Mühe  vnd  Ar- 

beit. —  Lehmann,  il.  Bü3.  ili*. 
hat.7  Paocra  aant  nostri  coDtiuuatA  dioa.    (Scj/boU,  l^ü.) 

—  Magn»  Tita  pan  clabirar  male  agentibna,  soaxlma 
nihil  agentlbna,  tota  aliud  anentiba«.    (Styhold,  390.; 

—  £ec  Taxioa  ouaa  praocep»  rotn  volTitur  «eri.  (8*yi- 
bald,  449.; 

191  Vnser  Leben  ist  ein  Schawspiel,  dessen  letzter 

Actus  der  Todt  ist.   —   Lehmünn.  n,  S03.  U5. 

192  Vnser  Leben  ist  ein  Wand  erschafft.  —  Lehmann, 

il.  803,  HS. 
irfil- ;  Ex  ir*iÄ  »ita  diaopdimas  tanquam  ex  boapltio   oon 
tauquam  ex  domo.     (Phiiippi ,  I,  1*4.)  —    Vita  huminia 
eat  peregrinatlo.     (Phiitppi,  II,ToT.J 

193  Vnser  Leben  ist  kaum  einer  spannen  lang.  -^ 

GTUt»r.  111,  92:  Lehmann  ,  II.  603.  111. 
/,«<■,:    Ert  tibi  Tita    brevla    modo    rivii,    craa   morierti. 
(Chaos,   1067.;  —  Puuciiun  est,  qood  TiTimue  et  adhuo 
pancto  minuf.  (Sentca.)  (PMlippi .  //,  US.;  —  Spithftma 
Tit»e.    (Philippi ,  Jf,  Wd.) 

194  Vnser  Leben  ist  niemals  vnvollkommen,  wenn 

es  nur  ehrlich  ist.  —  Lehnumn,  U,  «08,  116. 

195  Vnser  Leben  ist  wie  ein  Wasserblass.  —  Ltk- 

mann,  il.mi.  129. 

196  Ynaer  Leben,  wie  es  ist,  so  ist  auch  desselben 

Ende.  —  uummn.  li.m*,  i>i. 

197  Wagst  du  din  Lewen,  ao  w4g  ik  min  fiev  Da- 

ler,  fläd'  de  Schipper,  es  de  oU  Mutt  (oder: 
dat  öle  Swin),  de  he  köft  harr,  mit  Gewalt 
öwer  Bord  wnll.     Jener.)  —  Hoefer ,  913. 

198  Wann  das  leben  am  liebsten  ist,  so  ist  gut  ster- 

ben. —  Fr«ndfe.  II.  «7^ 
Lat. :  Dum  est  vlta  grata,  raortia  oonditio  üptimA.    (Framci, 
/,  67  Kj 

199  Was  das  Leben  gibt,  nimmt  der  Tod. 

Bikm.:  iivot  bobatatW  dAvA,  a  amrl?  vie  odnlmi.  (C4ia- 
kofky,  3UiJ 

200  Was  das  Leben  uns  geschenkt^  das  raubt  der 

Tod  alles  wieder. 

201  Waa  ist  das    nur  für    ein   Leben,    sagte    der 

kranke  Klas^  dass  man  auf  seine  alten  Tage 
noch  sterben  must. 
HoU.:  I>ieve  Huibert-on,  moett  gij  wmtn  oiad«&  dag  noff 
atenren.    (Harrebffmet^  J,  337. J 

302  Was  kein  Leben  hat,  kann  kein  Leben  geben. 

Dan.:  Dat  fader  ci^  som  ei   er  %t  nogel  Jevonde.    (Prot, 

dan.,  itHO.; 
Lat,'  Qaod  n&o  aakhnatiun  eit,  nac  ab  anUnato  reait,  nos 

oabrit.    (Prv9.  da«.,  190.; 


203  Was  man    im  leben  hat  bekomnven,   wird  lut 

dem  leben  hingenommen. 

„Du  nJumand  k^o  gold   oder    c^^  ^^nt   «icli 
AQU  die9«r  well." 
Ltit.T   QuiaqoJd  Vit»   dedit,    tnlllt  ctun   vite   r««edit,   Mt 
tecum  tolJea  plenoi  rnbigia«  oUca.   (Loci  ct^wut.,  U7J 

204  Was  nützt  das  Leben  dem ,   der  stets  vor  dSm 

Tode  zittert. 

LaUr  N«  timeaa  tUain,  qaae   Titae   e«t  ultima  flala 
mortem  tneluit,  qnod  Tivit,    pendit  id    ipanua.    fC«a»J 

(philippi,  II,  si.; 

305  Wat  is  't  vor  'u  snr  Lel>en ,  ler  man  Growmöte 
ward,  üäd'  de  oll  Fru,  an  harr  *ii  Wtntl- 
balg  in  de  Weg.  —  J/or/i^r,  331. 

206  Wats  dat  da  fer  e  krizdoilet  Le«re,  Matter,  i€k 

de  Buddel  her,  wi  wolle  £nen  hewe.  —  frwofc. 

ititT^.  JI45. 

207  Wehe  dem  Leben  der  Braut,  deren  Scbwie|ge«> 

mutter  am  Leben  ist. 

208  Wen  (wer)  well  för  sonn  Lewen  wal  doi  tt&l 

(MauTt,)  —  Fmnenveh,ifA\A.2h7. 

209  Wenn  du  das  Leben  vierund vierzig  Jahr  geksot 

( genossen j  hast,  so  halte  auch  still,  wennei 
nun  dicJi  kaut  mit  seinen  Back^nzibnea.  — 
barckhardt . 'ili. 

210  Wenn  mau  das  leben  nicht  mit  Narrheit  fcr- 

zuckert,  so  würde  nichts  itls  rauch  viiddiMi|i# 
im  lelx>n  sein.  —  Lehmann .  i^ ,  2%. 

211  Wenn  's  Leben  nicht  mit  ^i^arrhett 

war',  ao  ertrug'  es  kein  B^r. 

Aebnliob  Richard,  395. 

212  Wer  das  alte  Leben  mit  anderm  verlatiscbt,  fin- 

det sich  oft  betrogen. 

213  Wer  das  Leben  liebt,  scheut  den  Tod- 

Böhm.:  ZtTot  io  amrti  ba;f.     (dtitfJtoftky ,  Z14J 

214  Wer  das  Leben  liebt  und  den  Tod  nicht 

der  ist  Herr  von  jeder  Zeit. 

Lot. :  Uaquc  metum  leli ,  nam  stuitum  «vt  t«B^ra  üi 
dam  mortem  metnia,    amitlcre    gaudia    vitfec.     fC^iim.) 
(Philippi,  I,  lae,)  —  ManqQAm  e«t  iUe  mitrr,  tni  teOt 

eat  mori.    (Philippi,  II,  56.; 

215  Wer  das  Leben  liebt,  vergeudet  die  Zeit  nicht, 

denn  Zeit  ist  Leben. 
Fri.:  8i  TOui  aimea  Ia  rie,  d«  dlMip«!  pas  Ia  icapejar 
1*  Tie  ea  n(  faite.    CCahitr,  1(S!MS.; 

216  Wer  das  Leben  nicht  will  haben  voll  Muheiv 

mufis  das  Thier,  das  Zöpfe  hat,  fliehen.  ~ 

Fuchnrt. 

217  Wer  das  Leben  satt,  schlägt  den  Teufel 

Dan.!  Ondt  at  •lue«    med   dem  «010  kiadea  rtd  tu 

(Prup,  <Uin. ,  436,; 

2 18  Wer  dus   Leben  verachtet,    fürchtet   den 

nicht.  —  Simfftch^  65W.  K»rie,  8JJt*.  Rnntbtri  tt, 
llraun,  /,SliiO, 

Diu  Alten  weihten  mit  Pr^adcn  Gut  uad 
ValerlaAde.    MAnner«  wtlclie  den  Tod  wie  Hpi 
0«lte!t  äiebon,  erreicht  er  deaseDOogeacbAatla 
and  Elend. 
Jt. .  Chi     «prezza  U  Vit«  oon  tarne  Ia  inott«.    (Ps^i 
233,  S;  4VJ,  ?.; 

219  Wer  das  Leben  verliert,   hat  nichts  weiter  m 

verlieren. 
Fn.:  Uomm»  ne  peat  avair  an  ceci  aieol«  («a  tmmamä»h 
(Ltroux ,  /,  IM.;  ^-  N ous  n^'a^ona  q,ae  iio>tr«  rto  e«  et 
monde.    (Ltroux,  11,  &69.J 

220  Wer  durch  sein  Leben  schadet,  der  nütxt  dorfib 

seinen  Tod. 

Die  Butten:  Wer  diuroh  »ein  Leben  keines  Xalaia 
aohalTt,  acbalft  Natxen  durch  Beinen  Tod.  fAitmum» 
VI,  XS9.) 

221  Wer  ein  heilig  Leben  führet,  der  ist  Gott  nahe, 

—  Jkttri,  i.  104;    //.  708. 

222  Wer  ein  langes  Leben  will  erringen,  halte  Ma« 

in  allen  Dingen. 

It.:  Chi  rive  aobriamente  vivc  per  ordiaarie  1^ 
(PastuQtitt,  414,  5.; 

223  Wer  ein  Leben  will  fuhren  im  HernL>  halte 

vom  Hofe  fern. 

324  Wer  einem  andern  nach  dem  Leben  Stehet ,  be- 
fordert seinen  eigenen  Tod.  —  fllniiitr»  XIJ. 

225  Wer  im  Leben  Galle  geweaen,  wird  auch  sa 
Tode  nicht  Honig  lein. 


1845 


Leben  (Sabet.) 


Leben  (Subst.) 


iUi 


226  Wer  im  Leben  keinen  Richter  bat,  dem  zahlt  der 

Tod  (die  Hol!)   sein    Missetbat.   —   Lehmann, 

IST.  5.  Frtmchm..  l.  VII, 

227  Wer  ecin  eigenes  Leben  verachtet,    ist  Herr 

ober  ein  underes.  —  »tfncWrr.  ,VI7,  is. 
ZN»».,  Dem  BT  heiT«  over  on  »ntleo«  lir,  •om  •!  «Id#tt«r 

eit     (Prvt,  dan.t  28t.) 

238  Wer  »ein  Leben  uiclits  achtet,  der  ist  geschickt, 
alles  aossufuhren. 

Frs>:  Qulconqiie  a  ■•  vi«  intfpni ,  tat  ouUro  d«  c«U« 
d'muUttl.    (Cahitr,  101,  Krttiinger,  4Äl''J 

lt.:  B  pftdrone  deUs  Tit«  »IkTui,  obl  1»  in»  «preUR.  (T*):- 
safftia,  4lS,  3,  ÄoAn,  //,  97;  CuAifr,  Sl6l>,; 

220  Wer    sein   Leben    wagen    will,    ist   zollfrei.   — 

Pittor. ,  !.  99, 

230  Wer  von  seinem  Leben  noch  einen  Zoll  übrig 

bot,  der  hat  noch  tausend  Oeschäitc. 

231  Wer  will  ein  gut  Leben  führen,  rouss  das  Ge- 

genwärtige  ordiniren,   das   Vergangene   be- 
dächtig achten  und  das  Zukünftige  wohl  l)e- 
tracbteu. 
235  Wer  will  ein  Leben  ohne  Weh,   nehme  seines- 
gleichen zu  der  Eh'. 

233  Wie  da»  Leben,  so  das  Ende. 

Dli>  Bua*«n:  Der  Ttid  bekandvt  d»»  Leb«u.  Die  VO' 
tcu:  I)w  Tvatutnent  doa  Voratorbenan  tat  der  Spi«gel 
doa  Lottttnden.  Di«  l'iirkcn:  Wir  werden  •terben,,  wio 
wir  ir«l«t>t  littben,  Itic  HuidQa.  Wie  die  Be«ie.  ao  altid 
die  ^Q^el  (welche  ki^minon,  um  alt)  boijn  Todo  tn  Km- 
lifftng  XU  oehtnun).  (Hfo'Hstffu  II,  Hü.) 
it. .  Dinuni  U  Vit»,  oUe  fkl;  U  dirA  Ui  morta.  ehe  Uxil^ 

(final,  I4fl9.; 
Lat:  giiali»  TitR,  nuia  ila.    {PhiUpfn,  lt.  110J 
/'olJi.r  J&ki«?  dyolBf  tkk»  i/mirrc.    (Lctmpa,  ISJ 
Üi^g,.-  MitiöuU  Ol  dlot,  oWjtko.  4*  vego  ia.    f?««!.  14^9.; 

234  Wie  das  Leben,  so   der  Nachruhm«  —  ««mann, 

tnierr.,  Ul.  28. 
Aehnliah  raaeiach  Cahfur ,  SOOO. 
Dan,:  Oodt  levaet  er  gleuneit  vey  ttl   godt  aiirix,    (Fto9. 
dan,.  34«.  J 

235  Wie  das  Leben,  so  der  Tod.  —  ScUachta,  isi. 
Böäm,-  Jftk«ob(»T&nf.  iakovö  ikonAuf.    (iU*k^9tt{f,  ni,} 

—  Jikkf  Hvrot,  tAkowA  «nirf.     (Cttakottlf,  aiSLj 
£nffi.:  The  o&d  in  lioawerftble  to  aoe'a  tif«^ 
>V;.    Teile  vie,  teile nn.  (Ltttdro^.  I40J;  J:ri»«fijnr ,  «fT»».) 
jTruiK. :  Kekorano  üvlJeQ)e,  toka  cniert.    (Ctl^hnihjß ,  iH.) 
Aroar..  ILakro  Airleuje,  Mk»  »mert.    f  tW^lovUy ,  3i3.; 
/.or..'  Quelil  Tita»  mora  eat  itA.    (C*tak^rtkf ,  3i3.J 
Pein,:  jBkle  tycie.  tdcA  imiero.  —  J&k  «/I,  Uk  aio&oajL 

23(}  Wie  dos  Leben,  so  die  Rede. 

liir.T  Qu»lia  vlu,  Ulla  oretio.    (SfyMd,  iJi,} 

237  Wie  's  Leben  singt,  der  Tod  nachklingt. 

laf.:  Mora  ett  ecbo  Titae.     (CAaoi,  J06S.> 

233  Wie  wohl  mir  steht  mein  Leben  ^  sagte  Kaiser 
H»*inrich  (l.),  ab  er  Wiehe,  Wolmirstadt  und 
Memleben    (in    der  Güldi^nen   Aue)    sah.  — 

Itfultche  llaMatizfiHin^.  III,  43,531. 

230  Wiltu  haben  lang  leben,  so  wasch  die  milch 
von  der  leber;  ists  nicht  Wein,  so  lass  denn 
Wasser  sein.  —  Grm*r,  tu,  lU;  L«k'n..nn  n  xhi,  ^h, 

240  Zu  einem  glücklichen  L«.»ben  gehör'  .  ke: 

mit  wenigem  vergnügt  sein,  Frt-i  ^jr  hal- 
ten und  keinen  Feind  furchten.  —  Wmcktwr, 
XfV,  Tl. 

241  Zum  Leben  gehört  mehr  »Is  Brot  und  Lager- 

Stroh* 
£>äm.:  yüM  «Int  hsf«  ««Bt  lot  ht\4  og  Uft,  tomi  for  kold 
og  Teyr.     (etvt.  datt,,  15M^ 

242  Zum  Leben  ist  urol  wenig  Hoffnung,  sagte  der 

Schneider,  da  hatten  sie  seine  Frau  secirt.  — 

*243  Bei  intinem  Leben t 

B«ib«u«ruag«fonne)|  MMb:  to  walur  i«li  UW 
JmJ.'äeutteJki  Ohüj  (boiiB  I#eb«a)  lojeehl (iMlaa«  Köpfte.) 
*244  Da  ist  Leben  im  Brotwiok.    CFrtmlinmätio 
*I4b  Da  ist  Leben  im  Staat  D&ncmark. 

B«  gsihl  d*  )u>t>K  »a. 
*24G  Das  ist  «in  Leben  wie  im  Uimmel  (oder:  im 

i^ommer). 
*247  Das  ist  mein  Leben.  —  Ci«<4««A,4tt. 
*24ft  Das  Leben  gehört  ihm  nicht  mehr. 

Er  h«(  «e  aoboa  Tertetstt  ti*t  "o  *J«l  Scimldss*  dara 
aeia  VensAgen  tut  Decknujj  deraelbeo  üicbt  corelobi 


•24*J  Das  Leben  i^t  mir  feil. 

L«beatUb«rdruBi. 
Jüd.-deuttch :  Ea  ia  mir  miea  vor  tnein*  CbaJjJ««.    (T«md~ 
Uta,  (&n,) 

'260  Dat  es  e  Gülich'S  Leve  >.  (Koin.)  —  Wmf4m,  U,  ». 

•)  Womit  m»n  einen  ungeetur  uU  I»». 

ceiohaet.    I>ie  Redea»«rt  besicJ  Horgst^ 

axu-ubcD  in  Köln  anter  NikoUn  s  rirahj« 

8m  vom  Jmbre  16S0— «S. 

•261  Dat  is  ain  Lewen.  —  iMhntn.in^, 

Darin  fiadet  er  ««tn  grOeatea  Vergnügen. 

•252  Dat  Ö88  e  Lewe  wie  ümm  Leluu,  Mosü  dat  et 
nich  ilst  so  glabrich,  so  kliestrich  öas.  — 
Fntchbier,  44S .  FriMchliur^,  UiU 

•  253  Dein  Leben  ist  jet«t  Gras.  —  Fruchbur*,  sua. 

Scherebaflo  Drohung. 
•254  Da  fürest   ein   still   genugsam   lebiiD.  —  Top* 

Lat  t  Oalcedotti»  ■onl  apttd  forum.     (Mr4nm,,  9>9;   Tom- 
*255  Ear  hoad  *s  Lib'n  vö  G6d  und's  Ess'n  vö  Hof. 

(NieiUraiiteiT0ich.J 
Von    «Ineut  achmarotcenden  MOuig{faag!«r ,  der  tidi 

fattUTD    lAlRt. 

"266  Ein  fromm   auffrecht  leben  führen.  —  /Im«»«*, 

•257  Ein  Leben   haben   wie  ein  junger  Hund.  — 

Baumianen,  30. 
•258  Ein  Lehen  wie  ein  Schfittenhoff.    rcdMu^M.; 
•269  En  Lewen  hewwen  wie  en  Vögeischen  en  de 

Kau  (Käiich).     CMewt.)  ^  p%rm^ich.  r  40f .  so». 
•260  J£r  füret  ein  viehisch  leben.  —  Tajiput,  iso*». 
•261  Er  hat  das  Leben  von   Gott  und  das  Essen 

von  den  Lenten.  —  ßf««»^  v. 
•262  Er  hat  ein  gesund  leben.  —  Jo<uMUi.  111,39. 

Sätet     nuio     in     Betaeo     ron     einem     LQgoahaften. 

<  8.  Backen  lA,  Beil  18,  Hauaknecbt  i  and  Saud.) 

*263  Er    hat  ein   Leben    so   zfth  wie   Uosenleder. 

(Ktilhm. ) 
Lat. :  SibyUa  rivaeior.    (PkOtpfi,  11,  183.) 

•264  Er  hat  ein  Leben  wie  ein  Marder.     '?-^' ->.   ■  i 
*'i65  Er  hat  ein  Leben  wie  eine  Katze.  j 

Man  will  damit  aageo ,  ein  aebr  athea,  '•  ii- 

Loben  der  Hauakatc«  nicbu  weniger  ala  sab  lat, 
Zaf  ■■  Niai  crora  rracta  fuerunt,   perire  poterlt.    fCiö<rp,> 
tfküippi.  //,  ay.j 
*26C  Er  hat  ein  Leben  wie  Gott  in  Frankreich.  — 

Simrw:k.  401«. 
*267  Er  hat  (es  ist)  ein  Leben  wie  im  Himmel.  — 

Eueitin,  413. 

•266  Er  hat  kaum  (nichts  als*)  das  Hebe  Leben.  — 

Körl»,  1711  •. 
•'-•69  Er  wagt  »ein  I^ben  wie  *n  Stint.    (Pomnum,) 
•270  Er  wird  sein  Leben  theuer  verkaufen. 

BoU,:  Zijii  loTon  duur  rerkoopen.    (Jiartrtutmt« .  //,  30.j 

'271  Es  geht  auf  Leben  und  Tod. 
•27J  Es  ist  ein   Leben,    dass    einem   Hureu    und 
Sehen  vergeht. 

Ball.:  Het  ia  sen  lovea,  aJaof  booren  en  den  vergaat.  -' 
Meii  aiMtkt  daar  een  apaauecb  t«v«n.  —  ZU  mkkea  een 
levee,  altof  er  een  acbip  mot  vlno^en  verging.  (Barre- 
Aemi'r,  //.  t^.) 

•273  Es  ist  ein  Leben  wie  im  Schlaraffenlande.  — 

—  Bram,  i,  3*9J. 

^274  Es  ist  ein  Leben  wie  vor  der  HevolutiOQ  in 
Frankreich-  —  WüOutmm.  aa. 
r  b  n  da. 

inong  nooh  nicbt  auüfsbea. 
•  muacle.    (Bohn  it.  110^1 

•276  Es  ist  nur  uiu^  Leben  £U  fristen. 
tri,:  II  n'eat  qne  de  Ttvre.    (Ltrttuif,  iai.) 
•277  Es  ist  um  Lebens  und  Sterbens  willen. 

SmpSeblt  die  Voralaht,  aar  gegen  Vt^ittung  tu  tmh' 
Ion;  d«nD  für  xwei  Dinge  bat  laan  ein  «ubwacltea  Ü«- 
dlebtnii«:  daai  cnan  aouon  b««ihtt  worden  iit  und  daaa 
man  DO«b  nicbt  befahlt  Lat. 
Frt.:  Oa  ne  aait  qni  meart,  ni  qtti  rit. 

•278  Fer  »olk  Lewe  echon  16w6r  verheirathet  totu 

—  rmi/iii,fr',  a»43. 

•279  Hab'  ich  in  meinem  Loben  so  woa  gesehen!  — 
tAKslnn ,  4U. 

*  2&0  Uai  hett  sin  Llewe  nüu  kain  geut  Görn  spun- 

nen.      (DnLnrg.) 
Er  bat  iu  aelnem  Leben  nocb  kein  gut  0*ni  geaponaea. 
11«' 


•275  Es  ist  r 

Man  'I 


1847 


Leben  (Verb.) 


Leben  (Verb.) 


•281  He  frett  söck  dat  Lewe  al».  —  FrUckbier^.nu. 
•282  He   het   en   Lewen   wie   enne  jongen    Hond, 

(Metirt.)  —  Ftrnvmtch,  /,  405,  816. 
•283  Ich  habe  das  Leben  satt. 

Xtir..-  Qaon«<i«o  t^ndem  >     (Sene<^a.)     (Binder  tl ,  29I3.> 

•284  Ick  will  dat  Lewen  nig  hebbeu.  —  luihnrn,  275°. 
Eioe  BetheuoruQgcfonnel« 

•285  Maü  hätte  für  sein  Leben  keinen  Dreier  mehr 

gegeben. 
•286  Se  Lewen  h&ogk  an  *em  eidc  Farn.   (UHhury.) 

Uin  KU  la^en,  dui  der  Tod  der  betreffenden  Per» 
•OD  in  naher  Auiiicht  stehe  oder  das  Leben  aehr  be- 
droht lei,  sind  rair  autier  der  Tontshenden  noch  fol- 
ginide  mehr  adtr  weniger  verwandte  KedenaArten  suge- 

?»ngen:  Hli  top  bald  naeb  dur  Schöpp  (Spaten,  Sofaau- 
•1).  H&  «iebt  met  enem  Foui  em  Oraw.  HA  ver- 
seht wie  ScbOiB  qm  Wataer.  H»  lieht  ue  wie  der 
Schatten  an  der  Wank.  loh  ^w  k«u  Vit  Tubak  mteb 
für  »e  LcTTen.  D4  wird  noch  früög  en  et  «rag  biease. 
Da  wied  noch  b&l  de  Qaei  erar  gon.    (S.  Faea  335.; 

•287  Sei  Laben   ib  su  vull  Elendes  as  en  beladen 
Mifltwan  (Mistwagen  }  vull  L'ureuiket.    (Schlesj 

—    /VUm,  5B,  H. 

*288  Sei  Lab'n  hengt  ner  nu  ou  (nur  noch  an)  an 

Zwirnefadala.  (Franken.j  —  Frommann^  VI,  «27,  4W. 

*289  Sein   Leben  hengt    an  einem    seidenen  Fäde* 

lein.    —   llerberytr ,  ürrsjKitltlitf«  /,  4$. 
Iflt  m  aogenaciieinlicbor  Gefahr. 
BolL:  Zijn  leven  hangt  aaa  eenea  lijden  dr»ad.    (Ecurt- 

bomft.  II.  20.) 
Lat,:  Omuia  aunt  bomlnum  tenui  ponde^nUa  tüo. 
♦  290  Sein  Leben  hing  an  einem  Haar.  —  Eyenny,  III,  soo. 
•291  Sein  Leben  in  die  Schanze  achlagen-  —  Uht- 

üHQel,  II.  433. 

•292  Sein  Leben   ist  ein  lauterer  Process.     ibaicr»,) 

Von  einem  rroctitskrüiiicr. 

•293  Sein  Leben  ist  wie  der  Mond,  heute  hohl  (arm, 

hungrig,  leer  u.  a.  w.j,  morgen  voll, 
*294  Sein  Leben  steht  auf  dem  Spiel. 

BolL:  Zijti  lefen  «taal  op  bet  apel.    (Barrtbomit,  II.ÜQ.J 

•395  Sem  Leben  theuer  verkaufen. 

Sich  tapfer,  kuhn,  biB  aufi  Aeuaterate  wehren. 
Ffi.:  Vendre  oh^remeak  aa  vio,    (A'ritttngrr,  ia3*,y 

•296  Zwischen  Leben  und  Tod  schweben. 
I«eben  (Verb.). 

1  Aliens,  wat  liewet,  dat  liewet  gern.   ( Waldeck j 

Beil.:  AI,  wHt  leren  becft  untrangen,    gaat   op  loiae  an 
looze  gangen.     (Ilarrtbomie ,  II,  19.; 

2  Anders  lebt  man  bei  uns,  anders  zu  Rom. 

3  Aso  lang  man  lebt,  thur  (dar!)  man  nit  reden; 

as  man  starbt,  kann  mtin  ml  reden.    fJüduch- 
üctUrch.      Warsdiiiu.j   —  thchdeuUch  liej  DUtu ,  lü. 

4  Bai    lange    liäwen    well,    maut    di   taum    Doe 

schicken,     (hcrtohnj  —   u Vtsj*^ .  8>3 ,  45. 

5  Besser  arndich  leben,  frei  und  recht,  als  herr- 

lich und  ein  Knecht. 
^«,-    Bedre   at  ieve   »nnelig  en    uretfcirdtg    og  herüg. 

€  Besser  christlich  leben  als  christlich  reden. 

Frs. :  11  (aut  parter  obr^tien   ii    voua  votües  qa'on   Toua 
entendo.     (Ltniux.  I,  A.> 

7  Besser  gar  nicht  leben  als  ein  bösea  (sühlech* 

tes)  Leben. 

Dan. :  Det  er  «i  vard  at  Ieve,  lom  et  bar  omcorg  for  at  lere 
Tel.     (Prot.  dsH.,  3»^,) 

8  Besser  leben  als  sterben.  —  Rctntbwg  ll,  isö. 

9  Besser  niedrig  leben  als  hoch  sterben.  —  Rmv«- 

bern  11,64. 

10  Besser  wohl  leben  als  lange  leben. 

l>äH.r    Bedre   at   rxt^  ombyggelig  for  at  Ieve  tcI,  end 
begjerljg  at  lere  liCDge.     (Fntv.  dan.,  4ib.) 

11  Das  heissi  recht  adelig  gelebt,  wo  man  nach 

Ehr'  und  Tugend  strebt  —  Sutor.  i4ü. 

Lot.:  Nobiljter   rivcns   et  Bgeni,  baeo  DObilia   eat  gCD<. 
(Sator,  UH.J 

12  Das  heisst  recht  gelebt:    Gott  hertzlich,  dem 

Fürsten  treulich ^  dem  Nächsten  redlich  und 
sterben  seliglich.  —  Chao»,  loet». 

13  De  lank  lel't,  word  old;  do  lank  kackt,  word 

de  Ners  kolt,  —  AVrn,  SJO. 

14  De  leven  will  sonner  Pin,  de  hü  sick  vor  Stef- 

kinner  un  Winterswin.  —  Eichwald ,  i(m :  i'rom- 

manii ,  t  V.  142.  340 ;  Bueren ,  IJM ;  Gel^chmidi ,  111 ;  Üaws' 

kaieitdct .  I. 


15  De  *t  langst  left,  scbaU  't  all  hebboi.    ( 

—  Dueren.  178;  Eichvald,  115»;  UaMkattnAtr ,  t 

mann.  IV,  266.  .«»97. 

16  Der  hat  gut  ieben,  deseeo  GroBsmntter 

kann.    —   Hic^euffUer  .  Ji. 

IV  Der  lebe  in  aetemum,  der  gibt  polare  Tal€m%< 
wer  aber  mir  gibt  vtUnm,   aüil  Tenffels  p 

tor«^ueat  illuui.  —  Fircharl,  Gesch..  in  ütofttr.  IJB, 

18  Der  lebt  nicht  wohl,  der  nicht  weist, 

sterben  soll. 

Laf.:    Sdale    Tivet,  {quisquii    nMUei    b«M    m 

büld ,  394.; 

19  Der  lebt  nit,  der  jm  selbs  lebt.  —  Frami^,  I, 

20  Der  lebt  schlecht,  welcher  sich    nicht  beehrt 

—  HüHettl>erg .  /.  14. 

31  Der  lebt  übel,  der  nicht  an  seinen  Tod  g« 
Frt.:    Ccux-la    TtTent    mal  qii.i   j;>*oeeat   toajoitn 

(KnUmu*r.  7^^.) 
If,:  Chi  penaa  di    viver  eetnpre  Tir«  nAi«.    (f^£ 
il4.  23.; 

22  Der  lebt  wohl ,  der  Frieden  bat  mit  Gott  o 

/(..   Viver  bene.  e  laioiar  riTere  h  la  t«t»  »trad 
TiTere.    {Pat:agtu\,  414,  20.; 

23  Der  lebt  wohl,  der  so  lebt,   wie  er  eia 

sehen  wird,  gelebt  ru  bnbeu. 

Jt, :  Vive  b«ne  colni ,  cb'  in  Tita  f a  qael  b«n« ,  eb« 
barer  fatto  aUa  morte.    (tatsitgtia,  414,  19.; 

24  Der  lebt  wohl,  der  thut»  was  er  boU. 

Lat. :  la  ririt,  nt  ruit,  qui  rect«  aeqmitur.     (8*^^,11^ 

26  Der  meinet,  er  lebe  allweg,   der   lebt  vbcsL  — 

Lehmann.  II ,  66  ,  151. 

26  Die  am  längsten  leben t    muaaeii   endlich  ndk 

sterben. 

EHffi.:    Thty  tiiat  live  longect  moat   die   at  laat.    CMa 

27  Die  leben  wie  Hund  und  Katzen,  haben  wmg 

2ü  Tisch,  aber  viel  zu  kratzen« 

Frt.;  Qai  ▼!!  corome  obat  et  chien  jftmaia  s>  rmoi  at  bla^ 
(Urattx,  /.  101.; 

28  Dieweil  man  lebet,  hat  man   macht,  di?  Tod 

schafil,  dasa  ein  niemand  acht.  —  /wn.  y.r 

29  Dir  leb'  ich,  dir  sterb'  ich. 

30  Durch  mäjisig  (nüchtern)  leben  wirdt  man  alC 

durch   füllerey    erstirbt  man  bald.  —  HwäiA. 

I2B7.  24. 
Lat.:    Stent  Bubrielaa  facit  at   alt  longior  aMart  a)e  tuet 
ebrietaa  nitae  breuiare  diaetaa.     (Lvci  eonua.,  Sa; 

31  Ehrlos    galebt,    schändlich    (in    Schande)  ^ 

stürben. 
Dan.:  Hro  aou  erel0i  leTer,  b&a  er«liiB    d|Mr.    riH« 

düH.,  145.; 
ScAKvtf. :  AgelOs  lef wer ,    kreläa  dür.     f  tlViir/l4.  €.;  ^  Hve 

•am  »gialOe  tefwer  ban  hcederlO»  dor.     {Tirmimf,  ?IV 

32  Em  miss  bcwen  uch  liewe  lossen.  —  !ii-lMfiT.  n 

33  Eslässt  sich  überall  gut  leben,  wenn  manOddluit 
Span,:  Todo  el  tnoodo  ea  pait.    (Cakier ^  VfOo^J 

34  Es  lel>e  die  Gerechtigkeit  und  sterbe  die  Welt 

35  Es  lebe ,  was  die  Eva  hat  unter  ihrem  Feiffeo* 

blatt. 

36  Es  lebt  atiff  Erden  nie  kein  Mann,  der  reofat 

thuü  jedem  Narren  kan.  —  Petn ,  n,  an 

37  Es  lebt  jeder  besser,  als  er  geVioren  ist 

Lat. :    Nemo    tt»   panper    -riritt  quajn   paap«r  ^n<t  «iL 
(P»U.  Sj/r.)    (Binder  II,  2045.; 

38  Es  lebt  keiner  so  glückselig,   er  hat  binrtflea 

trübe  Wolcken.  —  c^oi.  io«7. 

39  Es  lebt  unser  keiner ,  dem  nicht  eine  Hiorheil 

begegnet  ist. 

40  Es  muss  mancher  leben,  der  nicht  gen  Ron 

kompt.  —  Petri.  II,  >99.  Simrock,  S494;   Ktirte,  SO». 
Beimberg  IV.  ll;  17.  Sn. 

Bei  Tkttniciiit  ili^l)    It  mot  tnanalah  IffTm,  4#ajdil 
to  Bona  en  kamt.    (Vivoat  et  tnolti,   qni  noa 
Corinthnm.) 
Lat.:  NoncuiTiabominlcoatuigitadireOoElalhiUB.  (i 

41  Es  muBs  mancher  leben,  der  Rom    oder  du 

keyser  nit   gesehen.  —  Fruna.  //,  i<4**;  !*• 

//,  13» ,  90. 

42  Es  will  alles  lange  leben  und  docb  nit  alt  n«^ 

den.  —  Biriinger ,  33t. 


Leben  (Verb.) 


43  Eb   will   ein  jeder  leben,    auch   ein  Dieb  und 

Straflseurlkuber. 

Wird  ge«*gt,  weco  mui  Laut«   ohArakteriuntt  oder 
etiUcLuldigoa  will,  die  lo  der  Wahl  der  Mittsl,  Ibr  Srot 
stt  erwerben,  aicbt  peinlich  tiud. 
Fri.  ;    n  but  qae  toot  le  mocde  tit«,   lorroai  «t   ftntr««. 
(jrn'UJfl(;#r,  720  «J 

44  Et  18  schwör  lewen  un  dach  nit  stehlen.  OVatättk.) 

—  Curlte.  J4l,  4&a. 

4Ö  Gät  wer  et  Ung  lieven,  wun  det  Alder  nit  wer. 

46  Geschwind  lebeu,  kurz  leben. 

47  Gleich  wie   man  lebt,  so  stirbt  man  ab^    eolt 

schon  das  Wasser  (Galgen)  seyn  das   Grab. 

—  Grvter,  Itl.  44;  Lehmitnn,  II,  S37.69. 

48  Gut  leben,   lang  leben.  —   Kirtg,  37S»:  Ltkmaiat, 

VicLt  anf  die  LOoge,  londero  Aof  den  IsttJÜtde«  Le- 
ben* kOLamt  re  aq. 

49  Gat  leben  vud  gesandt  tag  stehen  nimmer  in 

einem  hag,  —  Gruter  ,/,*«. 

50  Gut  zu  leben   ist  nicht  leicht,  ein  schlimmer 

Tod  ist  bald  erreicht. 

ßdn.'  Det  er  beevaerligt  »t  lere  Tel,  neu  1«!  »t  dM  Ude. 

51  Harn   lewwet  man  lans    nun   a  Welt.     (Amrum,) 

—  ilüHpi,  »///.  W».  248. 

Mfta  lebt  niir  oininel  In  der  Welt. 

b2  Ui  lewwet  üb  sin  Sönjhaid,  hi  akat  ab  Klaak- 

Blach.      fyordfr.J 

63  Ich  kann  weder  mit  dir  leben,  noch  ohne  dich  sein. 

Von  ßlietBiiteu,  die  lieh  lieben  und  —  nicht  veriragen. 

54  Ich  leb'  ein  halbes  Juhr  von  Pfiffen,  das  andere 
Halb  von  Kniffen ,  sagt  Schwindler. 
Jt.:  Gau  arte,  e  cod  inganno,  ii  rive  meuo  l'anao,  coa  tu- 
ganno  •  «on  arte  el  rirt  Taltra  parte.    (FattaffUot  2 ,  18,^ 

65  Ich  leb'  so  lang  Gott  wiU. 

I^ün.:  £o  let[u«r  gammild  men  gnd  vll.    ClVoe.  aan.,  SSO.; 

66  ich  leb,  weiss  nicht  wie  lang;  ich  sterb,  weiss 

nicht,  wann;  ich  fahr,  weiss  nicht,  wohin; 
mich  wundert  dass  ich  noch  trolich  bin.  — 
Gruler.  UI.  43;  Petn .  Itl.  T.  hmU.  Awi*W<i .  U.  334*; 
Hnueler,  lt7  o.  970:  Stmrock,  'J911. 

£m  Beia  und  Sprach  der  UogUabigaa  .  wie  LmtAtr 
in  einer  Predigt  ttt>«r  dae  14.  Kap.  JubannJ»  ugt;  der 
Chritt  kOnbe,  wie  er  hinaafagt ,  den  äprucb  gv(roci  am- 
keitrcn  and  eagen:  ,,Iob  leb',  und  weiia  wol,  wie  lange; 
leb  eterb*,  nnd  weiM  wol  wie  tind  wann,  ioh  fahr, 
und  welee  Gottlob  wohin  ,  mich  wundert,  dau  loh  noch 
tranng  bin."  (LutArr*  Werk«.  Jena  liSl.  VIJ.  6»^J 
„Vor  xeltea  haben  die  Kloelerleute  getagt:  Ich  lebe» 
und  weisi  nicht  u.  ■.  w."     fHrrt^tr^rr,  II ^  91C.^! 

57  Ich  leb,  wie  ich  mag,  nit,  wie  ich  wiL  —  Front*, 
68  Ich  lebei  wie  ich  kan  vnd  mag,  nicht ,  wie  ich 

will.  —  Uhmann.  II,  277,  ?i, 

59  loh  lebe,  wie  ich  mag,  und  sterbe,  wie  ich  mnss. 

Lot,:    Optanda  mort  eet,  iiiM  meta  morti*  norl    (Fkt^ 

hpm  ,  JI,  74.) 

60  Ich  lebe,  wie  icb'a  wünschen  mag,  beut  ist  im- 

mer mein  bester  Tag. 
Lal.:  Eqattinie  portat,  all tr«x.  CAwratJ   (Pkihppi,  J,  1M.J 

€1  Ich  lebe,  wie  im  Himmel,  sagt  Hans,  da  wird 
auch  nicht  gegessen  and  getrunken. 

62  Je  länger,  dass  man  lebt,  je  mehr  einem  wi- 
derfahrt. 

6i  Je  limger  er  (der  Geck)  lebt,  je  dümmer  (nir- 
rischtr)  er  wird. 

Tunnieiui  fSOft):  Jo  he  leoger  levet,  jo  he  gecker 
wert,  (Uao  loagie  ao«rr««c)t  taato  fit  «tultior  amene.) 
Sott,:  Hoe  bi  langber  leefl,  boe  bi  lotler  wori.  (Tunn., 
IS ,  I.S.;  —  Ho«  Quder^  hoa «Otter.  (Barreb»m4f ,  //,  i''i  ) 
[,£ar..-  Fetuae  eo  »taltlor  qao  dlatiui  rivit,  (äwbcl.)  — 
InAindiu  ii  virit,  taato  ploe  [etuJtlor  hio  fll.  —  Qnod 
plna  tn(>enlat  £ktan«  eo  etolUoraxUt.  (FaU«r»M*n,  4'Ji,) 

64  Je  Iftnger  gelebt,  je  mehr  nach  gelt  gestrebt. 

—   Htnuch,  iS7».  2«.  PHtt,  U,  SS8. 

66  Ja  Unger  man  lebt,  desto  mehr  mois  man  leiden. 
Lai.t  pfae  euffert,  Tita«  longo»  qnl  unamMgil  «aaoe.    fSt^ 
hvid.  Hl.) 

66  Je  länger  man  lebt,  desto  eeltsamere  Pinge  er- 
fiihrt  man, 

/"fj.,-  Qui  TiTra.  »erra.   (Bok*  //.  MJ  —  PlaevtlUoD,  plat 

»oll^oo.     (Mnlfiity*r,  Im^.) 
L^t.:   Aetai    eemper    apportac    a))t)TiJd    raro.     (PhiUppi, 

/.  II;  SeyMd,  14,) 


1 


67  Je  Unger  man  lebt,  je  alter  man  wird,  —  Stm» 

/>*, :  On  a  tont  lee  am  dotue  moit.  —  t^nl  plna  vit  pli 

Ungaii.    (Leroiuc,  It,  307.; 
It.  3  Chi  plft  viTe,  plft  Ungoleoe.    (Pauagtia,  414,  S^ 

68  Je  liknger  man  lebt,  je  mehr  man  lernt. 

Schwed.:   Jw   Ungro  nkan  lafwar,  Jw  mehr    man  Uhrer. 

(Orubb,  406.J 

69  Je  sciiwerer  gelebt,  je  leichter  gestorben. 

Harms.  16». 
Inecbrin  einei  Trappittenkloitert, 

70  Jeder  lebt  bis  sein  Stündlein  kommt. 
Span.:  Nadie  paede  prometeree  en  eite  mundo  n>M  hol 

d«  Tida  de  lae  qn«  Dioe  Qaielote  darl*.    (üon  (luuttrit^ 

71  Jeder  lebt  iu  seiner  Weise  (nach  seiner  Art).' 

»i.;  Cbaoan  rit  Jk  la  mode.    (Lindroy.  U5I.J 

7*i  Jeder  will  lange  leben,  aber  niemand  will  alt  sei 
iMt,:  Aide  Tille  lienge  lere,  men  ingen  rü  ganunel  bc 
(Pro*,  Uan. .  Äl  u.  215.; 

73  Jeder  will  leben. 
Fr*.:  II  fikut  qae  toat  la  m^ynde  Tive,    (Bak^  Ii,  3S.J 
BoU. :  AUe  mttnecben  inoeten  leveo.     (Bamtnimi* ,  JI ,  7B  ^ Jt 

74  Kaiserhaft  gelebt,  bettelbaft  gestorben.  —  Loh- 

fn^et.  I,  43e. 

75  Keiner  lebt  nach  seiner  Sitte  besser  als  in  eig* 

ner  Hütte. 

76  Krenzdollet  Lewe;  Mutter,  hal  de   Bettel  ren» 

wi  wolle  enen  hewe  on  dobi  recht  lostig  sön. 

77  Kurlz  leben,  kurtz  Vnglück,  —  /.«•fcmaa«.  lo,  tt. 

78  Kurz  gelebt  ist  kurz  gelitten;  wer  nicht  v^iel 

isat,  braucht  kleine  Schnitten. 

79  LAb  w'r,  wi  w'r  lawa,  läwa  mias  w*r  4we,  t4b 

wV  Üw'r  gutt,     ((htterr^-ScMMj   —  iVlcr, /,  44». 

80  Lßben  und  laben  lussen,  sagte  der  Knecht,  alt 

er  zur  Magd  ins  Bett  stieg.     (Oi>0Hau»\it.j 

81  Lang  leben  ist  das  grosseste  Creut£.  —  Hmueh, 

ai .  G*  Pttri .  n .  4H.  _ 

82  Lang  leben   ist  lang  im  vnglück  schweben.  — ■ 

Mn  ,111.19:  Lfhmann ,  10 .  1$ ;  Stmroch,  «25».  ■ 

Weil  jeder  mit  mancherlei  Uabela  *q  ksiopfeix  bat, 

die  lieb  beeonden  Im  bohem  Alter  mebreu  and  drtl- 

ekaad  geitalten. 
Päm,i  L»nge  at  lere  er  laoge  at  lid«.    (Prov.  dlaa.,  389; 

JdAn  /.  389.; 
It.:  Longa  rita,  longa  mUarla.    (P(UMp^'a,  412,  <.) 
Lat.:   Longa  Tita,   loaga  ealamitae.    (/Vo6«fy,  491;  Pht 

tippt,  I.  32«;  ScAomhfim,  L,  8:  Se^lold,  28S,; 

83  Lange  lebt,  wer  gut  lebt. 

Smgt.:  He  liTee  long,  that  llvet  well. 

84  Lasst  uns  jet2t  leben  im  S&as,  denn  nach  dem 

Tode  wird  nichts  draus. 

86  Leb,  als  wenn  du  jetzt  sterben  wilt,  denn  fär 

den  Todt  ist  gemacht  kein  Schild.  —  nein,  t,  7a, 
66  Leb  also,  das  du  nymraer  sterbest. —  Franc*.  /,  w". 

87  Leb,  das  du  alweg  lebest,  —  rroae*,  /.  is*.  £.•*-* 

mann ,  //.  971 .  94. 
tat.:  ViTe  ut  TiTae.     (E9»r%a,  Ml.) 

88  Leb  dir  vnd  bleibe  daheim.   —  Hmi»d%,  «94»  4i; 

Fem.  II.  494.  Gaol.  107S.  RtiOMbtrg  lU ,  119. 
(7*^.    Boldagember,a'  ki  BagAaoea&n 41bel.   {Qaal,  1076.; 

89  Leb  erbarlich  vnd  fVag  nicht  hoch,  was  ander 

Lent  dir  sagen  nach.  —  Lthm^nn,  It.si. 

90  Leb  frey,  so  lebstu  fein.  — fwn.  il.  4j4, 

91  Leb    fromm,    so    stirbstn   fromm.    —    Henm^ 

IK€,  43:  Pttri.U,  4S4, 

92  Leb'  in  der  Welt.  doeJi  so',  wie's  Gott  gefiUlt. 

Böhat. :  iüw  bud*  jak  bad* ,  Jenom  boba  nehtt^TeJ.    (C«(«' 
k09Mk^.  17.; 

93  Leb  nach  Gott ,  so  lebst  du  nach  dem  Tod«  — 

PHri,  1, 70. 

94  Leb  nicht  allezeit  im  vollen,  will  du  gesund 

9ein.   —   Henüch,  1&89,  30. 

9^  Leb  wie  vorzeiten,  rede  wie  ietz.  —  L^hmanitt 
//.  971,  »,  Framk,  I.  l>y.  Stmroek,  C9«4,  UtimbtTf 
Ii,  14». 

9ä  Lebe,  als  solltest  du  morgen  sterben,  und  er-, 
beit«,   als   soUteot    du    ewig   leben.    —  51« 
rtxi,  «Stt.  tv*nn^,  Ut.  föh,  Uhmann,  |/.I?|,  19^. 
t>0n»i  iWv  Bat  menneekene  »om  und  mae  rfat 

igad  lOSD  nennetkeae  bttrJc  Jet.    >T***.  4a*       ?^/> 


1 
I 


I 


m  (Verb.) 


8klk  dlg  ■om  ilu  akull«  lere  tnooff«  x*t,  og  d^a  i  mor- 
gen. (Pro«,  dan.,  b06.)  —  Vmt  i  dio  buotholdDLag  dig 
og  diLiiB  ipivnllg»  logen  akaJelig,  Bom  da  ■'kolde  altid 
lvn%  Off  dog  1  morgen  duo.  fPtor.  dan. ,  iiO) 
It.:  Viril  come  ae  Jb«rftfiti  d«  morir  domani»  e  stadU 
come  ««  doreati  rirere  »empre.    (Paisagtla,  4l4,  17.; 

97  Lebe  für  dich,  Dienst  hat  Müh  auff  sich.   — 

liemtch .  58» ,  9;  firaun ,  f.  S93 :  SimrorJ; .  l€3L 
LaU:  Vir«  tibi  et  loivge,  nomiu«  mkgtia  fuga. 

98  Lebe  nach  der  alten  Welt,  und  sprich,  wie'a  der 

neuen    gefüllt.    —    Simmc*,  ew».   Bi%«lt%n,  415. 
Braun,  /.  91%. 
Lat.:  Viva  niuribaa  praekaritii,  loqoero  rerbia  prAa«eatU 
btW.     (GtUiut.)     (Philippi,   11.   259;   Eüeidn,  iXh) 

99  Lebe  recht,  so  stirbst  du  leicht. 

100  Lebe  recht,    so  stirbet  du  recht.  —   Sdamt,  l, 

u,  8. 

101  Lebe,  um  zu  lernen,  und  lerne,  um  zu  leben. 

Dan.:  Lor  for  %K  Xmtü ,  Imt  tot  &t  lave.    ffVot».  r/an..  389.^ 

102  Lebe  wie  die  Noth  gebeut,  nicht  nach  Willen 

andrer  Leut'. 

103  Lebe,  wie  du  «inst  wünschest  gelebt  zu  haben. 

Lat.:rmc  modo,  qua«  moriea«  facta  foitic  rot«f.  (Binder 
II,  1061;  Schreyer,  46 J  —  Semper  Ua  rivarnua,  ut  ra- 
tioDcm  nobis  retddendaDi  arbitremar.    (S<a^M  ^  rt49.> 

104  Lebe,  wie  du  Ernte  hast.  —  Almratk.  Sfii^j. 
Fri.;  Manger  aon  bU  eu  hetbos.    (Vmtdty,  il.) 

106  Lebe,  wie  du  kannst,  nicht  wie  du  willst.  — 

MüKiton .  6'4. 

lOtJ  Lebe  w^ie  vorzeiten  und  kleide  dich  wie  jetzt, 

107  Leben  ist  Angst  vnd  Noth,  Mühe  vnnd  Arbeit 

—  Lehmann,  II,  .177,  23. 

Lehmann  (.HZ,  13)  cuthilt  folgcade  SchUderriuig  rom 
LeboTi :  ,,Lobon  de«  Menacben  atürdioaer  Erd«n  i$t  toU 
lor  Mülidfligkcit,  Sohwaohboit,  HiafAlligkelt,  Aagat, 
TnruhiRkeit,  ein  tieacbwttB ,  Gaaputt,  V^nreioigkait, 
Baob»  Trübsal,  Vobertändigkoit,  rtebreclilichkclt, 
KrBDkheit,  .Schatt«n,  ein  äpinwebt  ein  Flug  einer  Fiie- 
gea,  eiüe  stito  W&udcriiebalTt,  Fllckwerk.  ein  Baaofa, 
•ine  Waiserblasen ,  eio  Weg  zum  Tode,  eia  «rüt«iidea 
Maar,  ein  Punct,  ein  Traum,  ein  Nest  too  Struhhal* 
mea  md  Leim  gom&cht,  «in  Gef&ngni»  rnd  Ksiltam, 
•Ins  Y eraaohang ,  ein  Spielbanfla  ,  Vueinigkeit,  ein  Bieg- 
wind Trawerbauen,  ein  Circul,  ein  Scher«,  eine  Bliune, 
ein  tir&s  u,  a,  w."  Die  Ohinoaen  behaupten:  Aucb 
da«  ktireoste  Leben  cntbalt  Jabrbttaderto  de«  8cbmer> 
■ea.    (Cahitr,  ll'iQh.) 

108  Leben  ist  ein  kunst,  iterben  ist  auch  ein  kunst 

—  Franck,  /,  55 '' .  Li'ftmonn ,  II,  JTJ ,  37 ;  SimrwM .  <i26l ; 
JCtfrl«,  im. 

109  Leben  ist  ein  schwer  GeachäfL ;  man  lernt  daran 

bis  zum  Grabe,  aber  zum  Meister   bringt*« 
keinem. 

tat. :  Traliit  sna  qnomqne  volapUa.  (Mfiria .  SM J  —  <2aid 
«at  diu  rivore,  quam  diu  torqucri?    (Seybold  ^  46,1.^ 

110  Leben  ist  eine  Kunst,  wenn  man  nichts  zu  beia- 

sen  hat. 

Holt.:  Hot  ia  eene  kaost  le  leron,  prskt^ik  ii  een  motea- 
paard.     (Harrtbom^t ,  I,  457».; 

111  Leben  ist  nicht  nothwendig,  aber  ai'beitcn  und 

schaffen.   (S.  See.)    (OlAenltu-Q,)  —  Wfnfmtwty.  4t»57. 

112  Leben  ist  wenig,  Wohlleben  alles. 

Dan.:   At   leve    betyder   Udet,  mea  al  lav«  og  d#«  vel 

meget.    (Prow.  dam.,  S83.^ 
rri.:  li'Mt  bien  d«  virre,  maia  bien  rirre.    (Cahier  ,\'mj 

113  Leben  lassen  und  mitleben.  —  fc*>rft-.  375i.  fltfin»- 

bcrg  n,  149, 

114  Leben  ohne  denken  ist  dürsten  ohne  schenken. 

ßSkm.:  iWf  o  aiv£m  i  mjrall.     (Cet<ikry9$iy ,  203^ 

115  Leben  ohne  lieb  ist  lebendig  Tod.  —   Lekmurm. 

165.61. 

116  Leben  ok  leben  lätcu ,  säd  de  Bettelmann,  un 

smed  sin  Wamms  voller  Laus  hinnern  Zaun, 

rünnttn.j  —  theicr.  J5.  FritcMttcr.  n>;  f>wcA6i«T  ',  2S63. 

117  Leben  und  leben  lassen  macbt'^s  lebhaft  in  Stadt, 

Land  und  Strassen.  —  Hört*,  itjö. 

118  Loben  und  leben  iHssen,  sagte  der  Armenvogt 

und  lieas  den  Bettler  laufen. 

119  Leben  und  leben  lassen,  sagte  die  faule  Grete, 

und  Hess  den  gefangenen  Floh  springen. 
140  Leben  und  leben  lassen,  sei   die  Losung.  — 

Ei*tlfiti ,  4U. 

121  Lebst  du  einfach,  so.  lurwahr  kannst  du  leben 
hundert  Jahr. 


Pmi .  /.  ff,  Om- 


12S  Lebst  du  in  andrer  Mitte,  so  Hellte  diöh 
Ihrer  (nach  Landes)  Sitte, 
Ddn..   IUd  akal  laa  laAi«,  tom  i  laaA 

dam, ,  yVJ,} 

133  Lebstu  mit  vemunflft,  so  kompet 

armut  ZUnfft.   —   Franck,  /.  M^, 

124  Lebstu  wol,  so  stirbatu  woL  — 

ttr,  tu,  yJ:  Lehmunn,  U,  SFS.  »». 

125  Lustig  gelebt  und  selig  geviorbeD, 

Teufel  die  Rechnung  (da*  8pi«l)  Terdarbea 

—  Bm)  .  //,  SO;  Kärlt.  mj;  Laknwt^H»  I,  «H;  Ifayr. 
/.  m.  Stmrock,6ert;  für  Kiln :  Wrfd^„  I,  3. 

In   )^iet>enbarg«o :     Laatich    gvIüCI   nmA  thdk  #»> 
achtorwoD,  hiaat  dem  Täiwel  de  B«cl 
(8vf>uii«r,  330.;    In  Bedbnrg:  Ub%tig 
atorven,  ea»  dem  Dttfel  di«  Coaoep 

1 26  Man  kann  sein  Leben  kürzen,  v«rlA^og«ra 

es   Gott   allein.  —   Stmrork.mit. 

127  Mau    lebe    dort,  man  lebe   hier,  atel« 

ein  Dornbusch  am  Quartier. 

128  Man  lebt  einen  Tag  nach  dem  andern. 

/>!,.  On  a  loua  le«  an*  donxe  mois.     (Go^,  Xt.) 

139  Man  (ge)lebt  eins  Gotts,  aber   ntt  eina 
sehen.  —    Gru/rr.  /.  W;  Hinttdt,  IW»,  8;  Aaa 
Bucktng  ,  32Ä.  Si^hpnkre»,  281. 
Laf.:  Unua  doua  et  pltxre«  anuai.    (Segb^td,  6&S^} 
ßchttxd,    AUa  tefwa  wedh  enGttdb,  laea  ick*  all»  arad  «I 
kiöp,    (GruH,  6S3,; 

130  Man   lebt  immer    von    heut'    zu    morgen 

braucht  ums  Altwerden  nicht  zn  «orgOL 

Fri,-  A  Tlvre,  od  aoqaiert  de  I^Age.    (CaMer,  liögj 

131  Man  lebt  nicht,  um  zu  eascn,  man  iaaeC, 

leben. 
Lat. :    Xe   riru ,   ut  edaa ,  «ad   edaa  ,    ux  rlwnt 

(S<fyb»l(i .  346.) 

132  Man  lebt  nur  einmal.  —  Caai.  um. 

Frt,;  Qn  na  rit  r]u*ime  ioii,    (Qaal ,  1077.^ 

133  Man  lebt  nur  einmal  in  der  WelU 

Auch  dt«  Pemer;  Niemand  lobt  tweimai. 
//,  147.; 

134  Man  lebt,  um  zu  lernen,  und  lernt,  um  m  leben. 

Fn. ;  II  u^egl  qne  de  rirre  patur  apprendr«.  (CmAUr,  tia; 

135  Man  lebt,  um  zu  sterben,  und  stirbt,  um  zu  leben. 

Dan.:   Vi    lere   tu   at    dire,    og    dae    Ul  ai  lere.    (Pm 

dan,,  114.; 

130  Man  lebt,  vde  mau  kaxm. 

6'Hm..'  Tak  äij,  jak  «amo  büL    (ÖUrnä^Mtif ,  nAJ 

It.i  O  bane  o  mala,  tutti  dobtaiamo  viror«,    (Bo^  II.  lU4 

137  Man    l^ft    net    all    dage   in    Leileckerland.  ^ 

Ktm  ,818. 

In  dem  Sinnet  B»  Ut  aloht  iiiui»«r  SoBAtag,  F^mk 
nachl,  Kiriuea. 

138  Man  muss  heute  leben,  d&M  man 

leben  kann. 
SoU.:  Ken  oLoet  foo  taran,  dat  bat  motgva  aiet  kaa  i 

(Uarrtbomit.  II,  lU4*v» 

139  Man  muss  beute  leben,   man  weras 

man^s  morgen  kann. 

Lat.i  Vita  data  eat  ndeAta.    (Fhihppi,  if,  ^T^ 

140  Man  muss  leben,  daas  man  auch  morgea  laben 

kann. 

Frs.i  II  fast  faire  rie  qui  dura.    fCtt^fv.  iS€.) 

141  Mau  muss  leben  und  leben  lassen.  — 

/.  48,  Mayfr.  I.  207;  Kvycr.  U,  3^4.  SubtadiMf,  IM;  2^ 
Hft.n:  Gaal.  107«;  Simiwk,  6t4i;  Vfn^dtft  tl3:  BhWL 

,    ,.  ■  n,  im. 

Man  mut  l«veo  ua  Urrma  lalfta.  f  JhM> 

'<rw,   H3ii.j     Id   Sfb«r»hcnr    lü^Ka  «ai 
lrj,ba  Uun.     (AV''".  4^;^  ■   <n    d>e«*«  Wdd   alt 

•ier  Morul  Ubirr<^iusiimni  «t,    eMthAil  «•  da« 

iH-^Ktz    «lor    Borcitwillii.l.        ,   ,         -n«' 
et  wnl  aooh   gebrkuchl,  uui  xu  ».Ag«», 
weilen  bei  der    nngeaetidicban  lia»dl«agawalae 
rer  6ia   Augd  judrOcken,  damit  eis  eiii   rt  a^nMuliit  H 
Bexiebttttg  auf  aaa  thun  mischt«». 
Fftifi.:  LlTe  and  let  live.     (SaAn  tt,  111;  Oamt,  lOTtJ 

Fn.:   ri   f-»'«'    Ui.«,^r    -lU.r    I,.    .non.i.,    cOdUBl«!!«».   -.Y|«|V 

at  lai<^- 
HoU.-  M  (äakm  ti. 

It.:  Vi«.  ^  ...  -•  i 

142  Man  niu^s  I  Ul  wi« 

will.      —     .^i  rit^n     Ii     UJ 

Fra.:  JX  ne  £aat  pae  t 
403^; 


1653 


Leben  (Verb.) 


Leben  (Verb.j 


1854 


L 


I 


Lai, :  Laj»ii  Ad  *mo«iiia,  aoa  judumIs  ad  U^üdem  dirig«adft 

«»t.  (Siybold,  *in.)  —  Kon  ut  littet,  led  nt  Uo«t,  Yivf- 
niua.  (Sf^tolti,  3830  ^  Vivimas  «on  ut  volumat  led 
ul  poaanniaB.    (Stybotd,  372.) 

14'j  Mau  muBs  nicht  leben,  wie  m&n  wüJ,  Hondera 
wie  man  kaun,  —  Simrock.  nn;  Jfaiw. /,  sio. 

Schicke  dich  in  Zeit  und  UinatAndc.  Dis  Cxecbeo. 
Outor  ni^driffcr  ZimmAriieoke  iuD«t  m»o  nicbt  Loch 
■priDg«D.    In  Aftlka:    Itt   ein«   karx«   Matt«   njoht  in 

iemande«  Hand ,  lo  lolilftft  er  iliiand.  —  Weasen  Hatid 
[#in«a  Blnhl  erlmngcn  kuin ,  der  •etzt  tieh  »af  die  Erde. 
(Rtnnabrrp  JIT,  Jfi.J 
/}«•.  ^  Jeg  iever  lotn  J«^  kand,  Ikke  lom  jcd  tu.    (Prot» 

dan..  3«3.; 
Fr».:  Ot  1«  ohifcYTe  eit  attach^e ,  il  (»Bt  qa'eJI«  y  bronl«. 

/f:  Obi  noa  pii5  far.  oom«  vnole,  faoci*,  com«  {>ii&. 

144  Mtm  soll  dahetni  leben  wie  draassen. 

Tum^dui  (irju):   IU«n  i»l  »Ito  leven  bian«n  4lfl  bu- 
ten.     (8io  inlto  \\i»%  ut  rivi»  in  agmine  muUo«.) 
irOl. .•   Non  in   ■olitudine    alller  vivo,  »liter   loro.    (FutL 

145  Man  soll  leben,  um  sterben  zu  lernen. 

Frt,;  U  fftut  Touioir  rivrc  et  laTnlr  moarir,    (Cahitr^  18ü.^.) 

146  Man  soll  leben  wie  die  Priester  lehren,  nicht 

wie  sie  leben. 
Schtttd.:  Hwar  Oger  lefwa,  «om  prftatim  laret,  man  itifen 
•om  han  lofwer.    (Törrnng,  7&J 

147  Mancher  ^gtda  £U  leben  an,  wo  tr  aoffaören 

BOlltO. 
Lat.:  9«ram  «it,  tatio  vivoro  Inoipere,  enm  dettDendtmi 
t»t.    (Stuten.)    (FhÜippt,    I,   in,) 

148  Mancher    hat  nur  wenig   Jahre   zu  leben    and 

spart,  als  sollte  er  flo  alt  werden  wie  Methu* 
salent, 

Dan.:  MuiMfn  ba*er  »kältet  live^Uid,  09  Maler  eom  tll 
hondrer  aar.     (Prov.  dan.,  30S.J 

149  Mancher  will  leben  wie  ein  Herr  vnd  tbon^  waa 

jhn   gelust.  —   LfhmaKn  ,  497 ,  H. 

150  Miissig  leben  macht  reiche  Leut*. 

Frt. :  vTvr«  n>od6t^me&t  fall  onrlcbtr  Im  gest.    (Xrila*%jfer, 

VJO  ^,) 

151  Mdsaig    leben    tregt    kommen    ins    Hau».    — 

I^m,  //.473, 

152  Mit  wenigen  gut  loben  ist  besser,  all  mit  vie> 

len  Bchlecht. 

Aebnlleft  In  der  Lombardei,  gcgtu  dS«  Aalbahm« 
*oii  Verwandten  ia  die  Kamitinu.     (Hrint^rtf  /,  198.) 

153  Morgen  leben  ist  su  spat^  hetit*  leb',  damit  ea 

dir  wohl  gebt 
lät. ;  Sera  oUttia  rit*  «et  eratlla»,  riy  hodi».  (CAitM ,  1(HI^ 
1;>4  Müssig  lebcMi  verderbt  den  Leib  rnd  vernanfft 

wit»  ro»t  das9  Eisen-  —  Unmanm,  m,  il. 
litt,:  OUtta  eat  rat»iiro  lutfeiui.     (ItJimanm,  SS4,  14.JI 

155  Niesnand    bat   so    lange   gelebt,   er   will   noch 

I4nger  leben. 

Lat. :  Nulia  ttn<}uam  da  marie  borainJa  canctatio  tosga  eet, 

156  Niemand  lebet  von  dem,  das  er  zu  uil  hat  — 

Aaricitla  II,  485. 

157  Niemrind  lebt  nur   sich   selbst.  —   Simrücn.  «34». 

Litt.     Nemo  albi  catcitar.     (PkiUpp\ .  II,  inj 

158  Niemand  lebt  nnbeneidet.  —  SvhuUet,un'^. 

159  Niemand  soll  jm  selbe  leben.  —  Fhmdk.  tl,  .M*; 

Lfhmarm.  tl,  «7.  M.  ^ 

160  Nit  wie  laug,  sonder  wie  wol  gelebt.  —  FftwcK. 

t,i9^:  U^itch.  14M,  M.  L*kmann .  11,  4»t ,  iSiX 
üdn.!  I>et  er  vi  a«ft  maf*!  oin  Isnge  at  levt.  «ooi  dal  ar 

om  vel  at  d»*.    (JVoe.  dam..  »93 J 
Eiigl. :  lt*a  not  iMiw  Iftag,  bat  how  well,  ve  llva.    (Bokm 

II.   I3.J 
lat.:  Noa  ^oara  diu,  »ad  ^ts  baaa.    (tatria,  JlttSfif 

»«w,  in.; 

161  Kur  wer  wohl  gelebt,  kann  wohl  «terben* 

16)  Stffe  mir,  wie  da  lebst,  ich  will  dir  tagen,  wie 
QU  stirbst. 
A.(  DtMal  U  Tita,  eba  Ut^  «ka  U  dlr6  U  aorla ,  eba  tantL 
1^  Ho  du  lang  Ubstf  «o  du  alt  wirat.  —  Simmck,  u»8. 
MI  So  gelebt,  so  gcjitorben.  ~  HaUitnh^rt^  lli,  i, 
lf(  So  umgc  ciaer  lebt,  toll  man  ihn  nicht  glUck> 
lieh  preisen. 
MAm      I  »knd  Udo  aa  itra*  aiAl  «  iliaii  yaelrjbn.    f(S#- 

/'•^"  liiif ,al^^taaa«tiIIW7,   rCWaAaa«ly, ist.) 

166  So  ouig»^  )ca  und  du  wer^a  lehttk,  wird'a  noch 
barU  Thaltr  gfbcn,    {^u49figM»ug.) 


167  So  lange    man  lebt,    so   lange   man   hofft.  — 

Hnrrvbomce ,  lt.  10.  -' 

IGS  So  lauge  man  lebt*  so  lange  man  klagt. 

ÄJAiw.     DokndkoUv   «W,    vif    toaJij  aelca  tbytt    f^eto* 
jlo»4*y»  li»«!.> 

169  So  lange  man  lebt,  so  lange  man  lernt. 

Fr:.:  A  vivr«  on  ^ppramd  toxUoura  qaalq\ie  elioi«.    (Ca- 
hitf ,  1801.J 

170  So  lange  man  lebt,  so  lange  muss  man  lernen. 

tat:  Srueeco  qaotidle  diicena.    (Fhilippi,  il,  \l&.) 

171  So  lange  wir  leben,  so  lange  wir  streben. 

172  So  langte  wir  leben,  wird's  auch  za  lernen  geben, 

173  So  leV  ich  alle  Tage,  sagte  der  trunkene  Jer- 

mis,  als  er  im  Gerinn  lag. 

BaiL:  Zoo  leef  ik  alle  dag,  jei  drooken  Maaxtaa,  a&  hij 

Ub  in  de  gout.    (It<xrr<i(icm</<',  II,  48^.} 

174  So  was  lebt  nicht,  sagte  da«  Blaubeerweib,  als 

aie  in  einen  Dreck  griff.    (meHautiti.) 

175  So  was  lebt  nicht,  sagte  Schnabel,  da  fand  er 

eine  todte  Lerche.  —  U9rter,n\. 

176  So  wat  lewt  nicht,   aegge   de  I^oamohler^  oa 

ride    oppe  dodgc  Sü.  —  i^mdtMer.  4ftl;  Frittkm 
bier'',  23M. 

')  Die  Einwohner  vcc  ^'   --/•  '   q,   aiaem  Sorfe  Xtti 
Kreaxburir,  Krcl»  Preu» 

177  So  wat  lewt  nicht,  ^<  ,  Posmahler,  onn 

schleppe  mött  dem  dudge  (iisael  hindern  Tun. 

—   Irtichbitr,  430.  f rurJUrticr  «,  !a«7, 

17S  So  wat  lewt  nich,  seggt  de  Flescher,  dat  Kalw 

das  dodt.  —  Fruchbifr  *,  J8«4. 
179  So  wat  lewt  nich,   seggt  de  Flescher,  on  heft 

e  dodget  Kalw  op  e  Schuller.  —  Fritehbier\  29(4, 
ISO  So    wat   Süll    niuh    lewe,    säd*  de   packlapper 

fpechlappener)  Si-hmedt,  on  hof  een  dodget 

Kalf   op    den    Nacken,     fDanaffer   ISehnmg.J    — 

FritiMner  '.  SS6S. 
lÄl  IJebel  lebt,  wer  nicht  nach  Besserung  strebt 
183  Um  lange  zu  leben,  uius»  man  zu  rechter  Zeit 

alt  sein, 
IÄ3  Wa  et  längste  left,  kriU  Stolberg.    CAmkcnj  — 

Finmma,^  1,494,  14«. 
1^4  War  lewen  wü   aue  Sorgen,   dei  maket  Bedde 

glik  ann  morgen.  (Uamovtr.j  ^  ^k-hamltofik,  II.  906. 
165  War  wi  lewe,  war  wi  sehne.    ((MpntMj  —  Fruck- 

bi^  ,  449;  FrUchbier  *.  $369. 

Anch:  Waraoht  lewe,   »aticht   aebne.  —  Wenn  wir 
leben,  werden  wir  e«  erfahren. 

1€C  Was   ist    lang   leben,    denn    lang   in    Vnglück 

achweben.  —  fffrt.  W,  eoi. 
181  Was  lange  leben  soll,  mua«  langsam  geboren 

werden.  —  Utnr*ffr,  vi,  it,, 
16£  Wa5  lebt  auf  Erden,  muss  zu  Asche  werden. 

Lat. :  Kos,  abi  decldimoa,  polvie  et  umbra  eomu».   (Norat.) 
(Bmdfr  1,  lil7  .•  II,  :j2i*.; 

169  Wae  lebt,   das  stirbt  durch  Adams  noth;    was 

stirbt,  das  lebt  durch  Christi  todt  ^  tlimuch, 

:>W.  -VR.  jVin,  /,  !»1. 

190  Wat  leVn  soll,  kommt  ni  um.    (RtmUbm^.) 

191  Wei  gud  läwet.  de  gut  stirwet.     \'\\alA9ckj  — 

Cwrt:*,  830, 451 .  Flrmnitk ,  i.  3fe ,  5». 

192  Weü  wir  hie  leben,  gilla  lallen  vnnd  wider  auff- 

stehn.  —   Ilruuch,  »s»,  si,    A-zn.  t.  ». 

198  Welcher  wol  lebet,  lehret  wol.  —  tithtmfl,  74«. 

Fr*.:    Ploa     inatrnitt    qui   rient    eil,    qaa    itB^    blen    dit. 
(3chotltl,  740.; 

194  Wenn  du  lebst  wie  ein  Rab',  kommst  du  nicht 

als  Heiliger  ins  Grab. 

195  Wenn  da  wohl  leben  willst,   so   lerne  sterben. 

196  Wenn  man  nicht  mehr  leben  kann,  ist  es  Zeit 

ehrlich  lo  sterben.  —  apei.XM. 

197  Wenn  man  will   recht  anfangen   zu  leben,   so 

^y^i..\.-   .1,  t.  fadem  —  lehmatM.  U7^  ir, 
196  W'  lebt,  ist  entweder  ein   Gott  oder 

i)d«..-  &aaüg  et  icnien  ^ud  «rllat  ht^tft.    fl'rhw,  da*.,  \i^} 

199  Wrr  allein  lob«,  bbf.  ruhig. 

la  Vanetkr  gmetcaet  I^lifB.    Vad; 

Be*«cr    t&fii  uiii;   ytit  Aeniii>t#ti.     In 


ISben  (Verb,) 


200 
201 


302 


203 


204 


205 
206 

207 
208 

20tJ 


210 
211 


PArm«:  Ei  ist  beiter  «ageo:  Armer  su  mir,  ml«:  Arme 
Bu  uni.  Die  Walftohen :  B«Mer:  wehe  mir,  >!■ :  wehe 
unt.    (RtimbtTff  II,   18,) 

Wer  alieweg  zu  leben  meint,  lebt  übel. 

Wer  am  besten  lebt^  betet  augh  am  besten.  — 

Einfäür,  ft09. 
So  pflegt»  Jak.  Wielife  au  se^en. 

Wer   am    längsten    lebt,    kriegt    alles.  —  Eue- 

lein.  415.  Bram,  I,  2193. 
EngL:  Thej  thftt  ll'vo  loiLS«>t  muft  fo  f*rtbeit  for  wood. 

—  They    that    !!▼«    luugost    tnuit    fetcti    firo   fartbett. 

[Bahn  II,  112— ll.^Jl 
H^IL :  Die  het  langat  loef t ,  beeft  al  de  musichen.    (Barre- 

bomit,  II,  llO^J 
Lal.:  SU  divus,  dumue  «it  riva».     (Entlnn^  415 J 

Wer  aniUngt  zu  leben,  fiingt  an  zu  sterben, 

BoU.:  Dat  het  leron  ontraa^,  troordt  in  den  do.>d  geü^rfd. 
(Harre*>ome./i,  II,  ly.j  —  Toen  bot  loTen  getcUapea  it, 
werd  de  dood  ffeboren.     { Üarrebotn^r ,  II,  '20.J 

It.:  Qaando  comiocia  la  vita,  ctasoe  la  motte.  (PaisayUa, 
♦12,  J) 

Wer  angenehm  will  leben  in  der  Welt,  der  sag' 
(th»),  wae  jedem  gefl^llt. 

„Cupido  iat  der  Heidniecb  Götz  der  frcad  Tood  frö- 
ligkeit.  Den  haben  «t»  blind  gediobt,  weil  bey  dem 
kein  Tollkommen  freud  vnnd  luat  aein  kan ,  der  eiob 
ntebt  allen  Menaobcn  md  alloo  eacbeti  rnnd  bendeln 
kann  bequemen;  wer  das  beaiUche  Mr  acböu,  das  bOes 
fdr  gut,  das  eobwart«  für  weiei,  vnluat  für  lu«t,  »r- 
kent  Tiid  alles  cum  besten  kan  aufnemen,  der  hat  ein 
rabig  freudig  leben.*'     (Ltfimann ,  7d,  bO.) 

Wer  billig  will  leben,   inusa,  so  viel  or  kann, 

nehmen,  und  keinem  was  geben. 
Wer  ehi4ich  lobt,   der  eitrbt  auch  ehrlich.  — 

Pein  .  tl,  697. 

Wer  ehrlich  lebt,  der  wird  gelobt,  —  f>ir\ ,  /f,  t>»8. 
Wer  einlach  lebt,  wird  nicht  arm;  wer  schwelgt, 

bleibt  nicht  lange  warm. 
/>«ii..  Vil  da  levo  eftcr  naturun ,  bUver  du  aldrig  fatNg, 

efter  diu  tanktr,  bhvor  da  aldrig  rilg.    (Fror,  ttan.,  382,J 

Wer  einmal  will  gut  leben ,  der  nehm  ein  hübsch 
Meidlein  und  ein  gebraten  Huhn;  wer  zwei- 
mal, der  nehm*  eine  Gans,  am  Abend  hat  er 
noch  Eräglemägle ;  wer  eine  Woche ,  der 
nehme  eine  Sau  ab,  so  hat  er  KotHeisch  ^  und 
Würste  zu  essen;  wer  eiuen  Monat,  der 
ßchbcht'  einen  Ochsen;  wer  ein  Jahr,  der 
nehme  ein  Eheweib  (wahrt  es  echter  so  lang); 
wer  aber  allweg  gut  leben  will,  der  werd' 
ein  Pfair.  —  llemsch,  4Ü1,  8  u.  13.M .  52;  Pftri, 
II.  779,  Eueiein.  414.  Sunrock.  <1247'. 

')  ,.Kotaeifch'\  bemerkt  £i"sff«n,  „ist  wabrscheinlicb, 
wie  Kotaweppi  (byaui  )  componirt,  und  beseiobnete 
UTiprUngUch  da«  pinern  GoUe  eam  Opfer  bestimiDie 
Floiacb  von  einem  geachJachteten  Tbiere."  Mone's  An- 
s^igrr  (Vtl,  161):  „KoUfloisch  i»t  wol,  wo»  tODtt  Köt- 
talfleck  heilet.  Fleisch  au§  der  Wamme,  a&ohaiicb  Woll- 
fleiacb,  dai  Beate  ron  der  ScblachltcbiUBel."  (Vgl.  aocb 
Qrimm,  V,  1900.J  —  Bei  Pauti.  Schimpf  (XXXVIII*') 
heisst  e«:  .,Man  epriciit  also  :  wer  einmal  ein  gut  loben 
will  haben,  der  näme  ein  hQpicbea  moydlln  vnd  ein 
gebraten  htm.  Wer  xweymal  will  gut  leben  haben,  der 
brate  eyn  gaoa»;  an  dem  m^irgen  iitaet  er  die  ganaa,  rnd 
EU  nachl  tatet  er  daa  maglin  vnd  daa  kräglin.  Vnd 
welcher  eis  wcfcben  will  gut  loben  haben,  der  nem  ein 
■aw  ab,  io  hat  er  kot ,  fleiech  vnd  wttnt  au  eaaen. 
Wer  ein  Monat  will  gut  leben  haben,  der  nem  ein  och- 
aen  ab.  Wer  ein  Jar  will  gut  leben  haben  ,  der  oem  ein 
eefrawen ,  wert  ea  andern  alto  lang.  *  Denelbe  Ge- 
danke iat  auch  in  folgender  Form  auagedrückt:  .,W«r 
gut  leben  will  «inen  T«g ,  eine  Gana  B4ch  braten  tuag; 
wer  gnt  leben  wiU  eine  Wochen,  eine  8au  friaoh  ge- 
Htooben;  «oll  ihm  ein  Monat  behagen,  masa  er  einen 
Oobaen  erschlagen  *,  aoll  eaihm  ein  Jahr  gedefhn,  Diuaa 
ar  bübtche  Weibchen  freien ;  wUl  «r  bii  bod  Tod  «■ 
gut  auf  Krden,  dann  muas  er  ein  Pfaffa  werden." 

Lat.-  Si  Tia  eaae  laetum  per  unam  diem,  iutra  balneum 
(poet  enim  largiu«  bibunt  hominea,  unde  laetitia  naa- 
oitur);  ai  per  bebdoitiftdam,  minue  aaDguiuetn;  »i  per 
manaeiB,  interfice  poroum  ubi  farcimiuibaa  et  oornibua 
•ulUia  honilneR  lautiue  epulantar;  li  vero  per  annom 
dac*9  oxorom.     (EiäeUin,  414.) 

Wer  einsam  lebt,  hat  keinen  Zank  mit  Nach- 
barn. 

Da».:  Eenlig  lernet,  engle-lernet.     (Fro9,  dan.,  136.^ 

Wer  frei    und    wohl    zu    leben    begehrt,    habe 

Grenzen  am  eigenen  Herd. 
Dän.i  Lot  for  dig-,  tieneate   bar    mirie    med   alg.     (Prof. 


212  Wer  fromm  gelebt,   hat  lange  gelebt.  —  Sm- 

rcük.  6246.  Gaal .  l07.^.-  Reiiubtr^  U,  149. 
Böhm.:  Ctnoetn^  cirot.  dloak|  civot.     f<?«Cat«#My.  SLS^ 
Knai.:  Frarlcea  aitek,  dag  sitek.    (Ö^aktfinkf,  SL5u^ 

213  Wer  für  andere  lebt,   hat   mn  besteo  &r 

aelb«t  gelebt.  ^  S^rMw^k,  «)»4:   Hmm^tr^Ut 
Dan.!    Hver   er    forpUgtet    at  le»«    Otid, 

alBgt  og  retuier,  hTermand  til  g»Ta.     (l 

214  Wer   für   sieh  selber  »leben   kann, 

fremde  Dienste  suchen. 

215  Wer  gelebt  wie  ein  Hund,  wird  kein  EogeJ  m 

der  letzten  Stund'.  —  Paromiakon,  jhj. 

216  Wer  geschwind  lebt,  wird  geschwind  zu  Gnbc 

getragen.  —  smae,  t,\i. 

217  Wer  gut  lebt,  der  lebt  lange,  —  tiaai,  vm,  eim- 

fetn.  4U:  Klärte.  37J5.  Lohrengf'l,  I.  S18. 
Enni.:  He  Uvea  long,  tbat  Uvot  well.    {£ii^tmm,  41* J 
Span.;  Bueua  vida  ärrugaa  tira.     (Bu^tn   II ^   S(>6.) 

218  Wer   gut  lebt,  der  stirbt  auch   g-ut   und  miii 

auch  gut  begraben.  —  l-ntchbier*,  ^ui. 
119  Wer  gut  lebt,  ist  gelehrt  genug. 

Jt.:  Molto  aJt,  chi  viver  ei.    (PaiMfH^,  J33,  UJ 

220  Wer  gut  lebt,  predigt  ^i, 
2*21  Wer  gut  will  leben  m  der  Welt»   brauch l  Fne- 
I  den,  Gesundheit  und  deld. 

Aehnlich  die  Venetier  RfutMbfrff  II ^  MK 

I  222  Wer  hie  wol  lebt,  der  iind's  am  letzteu  eod.  -^ 

I  Wwiwrft.  8S6.  17. 

t  223  Wer  hofiend  lebt,  wird  singend  sterbeo. 

I  //..-  Chi  vlve  iperando,  mure  caataodo.     (  l4>U£4tir««wli 

Sprichwörter  tt.  «.  w.  von  Ludwiy  eon  JsSrmann.,   las» 
braok,  1870,  9.  Vi.) 

224  Wer  lang'   lebt,  der  wird  fegt   alt;    wer  bald 
stirbt ,  der  wird  früh  kalt  —  Euettin ,  tu .  Brt^ 
t  .  3194. 
ff  an.:  Hvo  lenge  laffaer,  han  vorder  g»amQd  omni». 

WPror.  dan.,  366.) 
er  lang  lebt,  trägt  lang  sein  Crentc.  —  Uk- 

mann,  10,  73. 
Frs.!  Qai  rit  longtempa,   aait  oe   Qa*cat   dotüetir.    fB*^ 

II,  ft«.; 
Spun.:  £1  que  larga  vida  vive,   muobo   «n^l  ha  4»  ttmtr. 

(Cahitr.  3764.J 

226  Wer  läng  wil  leben,  der  sol  guten  tÄncken  «it 

za  essen  geben.  —  i^ri.  II ^  rai. 

227  Wer  lauge  lebt,  der  sündigt  vieL 

Böhm.'.  Dluuh^  iivol,  mnaha  hiloUov.     {CrUtkoT$kj , 

228  Wer  lauge  lebt,  der  wird  alt.  —  SimrMi.Oir 

Mhd. .  Der  lange  lebt ,  der  wirt  alt.     (Bvmr.)    (Iinf0rit ,  9t.) 

22SJ  Wer  lange  lebt,  erlebt  (lernt)  viel. 

Frt.:   8i  Tbomme  do  vit  longtemJ^B  na  peut  avoLr  lOI 

ezp4rience.    (Lfroux  ,  I,  ni.J 
I(,:   Biaogna  vlver    A«iai  per  impurmr  i 

180,  ij 
Span. :  Moneatcrrivir  maoho  para  ver  mucho.  {Den  Q^-t 

230  Wer  lange  lebt,  hat  lange  Leid  und  Freud! 

Frt.:    Qui   auquea  Hongtempa)   vit  et  aouffrlf 
anqaea  de  ee  qu'il  vcut.    fleroux,  It,  t&V.j 

231  Wer  lange  will  leben,  muss  den  Kohl  von  der 

Leber  spülen. 

Er  muaa  auf  den  Kobl  trinken. 

232  Wer  lange  will  leben  ^  muss  jung  anfiangf'n. 

Engl.:  He  tHitt  would  live  for  age  ,  mnai  <»t  «ag«  la  Haf  • 

—  If  you  woutd  live  «vor,  you  muet  wa«h  mift   tosa 
your  livor.     (ßohn  II,  »7.; 

Frx.:  Pour  vlvre  longtempa,  11  faat  Stre  ricox  d«   h<cw 

beure.    (Ctihitr ,  ISUS.J 

233  Wer  lange  will  leben,  muss  nicht  zu  gut 

und  nicht  «u  viel  heben  (tnnken^. 

Din,:  Vil  du  leve  l&*iige  og  vul,  »d  ug  di^k  ■•^ 
og  ikieL     (Prop.  Jon.,  :iA^.} 

234  Wer  lange  will  leben,   thu*   die  Milch  ron 

Leber,  aber  mit  Wein,  oder  laas  *a  g*r  a 

Die  Italiener  haben  «in  anderrea  Rm««!  (  tit  ^^fmi 
Chi  vuol  iMDga  vita,  «pea«o  coaviank  oh«  eaagi  tl^ 
(Point^lui.  412.  Ij 

235  Wer  leben  wil  in  Zudvt  vnd  £hrn.  uur  itchti 

bey  Frommen  »oll  einkehnx.  —  Cndtr»  m.  IM. 

Uhmam,  U.  974.  JOS. 

236  Wer  leben  wil  ohn  «org«  dar  Dem«  hmn  Vfmb 

—  Ptlh,  II,  781. 

rj^AN^Ci'bft^IO):  De  wülewi  ■«?,.:  4t  M^ 

nein  wyf.     (Conil^iUffi  %1U(  «•ouru,  :x]ia.Y 

237  Wer  leben  will,  findet   iti  Ra'  -  '  j?V 


1857 


Leben  (Verb.) 


Leben  (Ferb.) 


1858 


I 


238  Wer  leben  will  in  Ruh,  höre,  seh'  und  schweig' 
dazu. 
Span.:  Oir,  tot,  7  CftlUr»  quleroa  dol  mundo  gotar.    (Ca- 
Aier.  ay«8,Jl 

S39  Wer  lebt,  braucbt  täg'lich  Brot ,  werttirbt,  dor 
kominl  a«a  aller  Noth.  —  neintbrrg  H,  \iT. 

240  Wer  lebt,   findet  überall   sein  Brot,  uBd  sein 
Grab,  wer  todt. 

JtöAtn.i    i'ivf    ncüüaUvA   b«s   tniaU,   %  mrtry   btt  hrobn. 
(C^taionky,  313.) 

241  Wer  lebt,  bat  MüDgel,  denn  wir  sind  Menschen 
und  keine  Engel. 

M\d.,  m  Jehont,  d»«  ntbt  lob«ndoa  Ane  wandal  tt.    (Wal' 
fktr.)    (üin^efte,  8T,J 

243  Wer  lebt,  hat  seine  Noth   und  doch  fürchtet 
jeder  den  Tod. 
Söhm. :  im  —  »ob«  rauf Itl ;  phdo  n6«bc<e  so  omrltL    (dfta- 

243  Wer   lebt  in  dulci  jubilOf   der  stirbt  nicht  in 

adfig-ia. 
Fn.:  Qui Vit eharoelleneDi n« TJt pft»  loaguti&Mt.  (WriiMtH- 

<jer,  730 '^; 

244  Wer  lebt  in  Frieden,  schlaft  ruhig  hienieden. 

Frt.:  Qut  vii   eo  [ikis,  dort  eu  repoa.    (Kritringtr,  720^'.) 

245  Wer  lebt  m  Noth^  dem  fehlt   das  Brot;  wer 

lebt  in  Leid,  dem  fehlt  alle  Freud'. 

Böhm.:  ZI«  älti  ▼  öoail,  nie  häf«  ▼  bofl.    ft%/a*OMiy,lflO.; 

246  Wer  lebt  ohn  keib ,  der  hat  keyn  Weib.  —  Ft. 

itchnrtt  Eke:,,  in  Alucfcr,  X,  MO^ 

947  Wer   lebt  ohne  lieb,  der  ist    lebendig  lo(L  — 
Lthmann,  i6i ,  Sl. 

248  Wer  lebt   wie  die  Frösche,    geht  nicht  mehr 
lange  zu  Oesche  '. 

•  )  Vgl.  Camp^.  Itl,  «»'*.  BoGbdouuche  Eacbe.  — 
Mao  verttebt  durunter  dio  »u  :eiiii>in  Ort«  «reböreudon 
Felder;  dann  nach  tn«br«r«  ADoiaaodsr  li»g«adfl  und 
vertcbi«d«oen  BMitiern  gehörend«  Aeoker,  diu  nur 
dnrob  Furchea  oder  Rafne  vonelnandeT  abR«ioad*r( 
ajnd.  In  di«»er  Bedeutung  i«t  es  besonder«  in  Wett- 
falen  gebrilaohlich ,  wo  «■  den  eingcrri^di^en  Oruad- 
atdukan  oder  Kamp««  BUtg«gftDg«i»ut  wird.  Man  be- 
s«lehn«t  fomor  mit  dem  Worte  diejenttfen  Felder  t\ti*'% 
Ort«  uder  Eii^iithümera ,  dio  xu  dcnelbcn  ZeitbeclcUt 

ralnd.    So  werdan  dt«   Felder  in   drei    Kirchi'Ti   ffcthrilt. 
^2         din  Bommor-,  Wint«r- nnd  Bmehcichu 
^B         art:  Die  Eicü»  ufttl  Trifi  bttbüo,  W' 
^P'        «las  Weide- and  Mntaugiraobt  iii  der  lU 
Citnipf,  /,  1017,) 
Lat.:  Qtil  abaqua  olbo  vlTunt  ranamm  more  bib«nt««. 
249  Wer  lebt  wie  ein  Fürst,  kann  sterben  wie  ein 
Bettler, 
i-'n^r.-  11«  tbftt  fettds  Uk«  an  «ttpetor,  U  ftpt  lo  dl«  lifc« 
a  boggar.    (Uaal,  \133.J 
250  Wer  lebt  wie  ein  Lader,  stirbt  nicht  wie  ein 
Jakobebruder.  —  Purvuuakon  .  tuy 

251  Wer  lebt  wie   ein  Poltron,    darf  nicht  hoffen 

auf  die  ewige  Kroii\  ~  fnrönunkon,  im<. 

252  Wer  lebt  wie  ein  Rab',  kommt  nicht  als  Hei- 

liger  ins   Grab.   —   PurömraKtm .  1K4. 
25y  Wer  lebt  wie  ein  Schwein,   stirbt   mit   keinem 
Heilli'rnsi'lK  in.    ■ —    hinJmtrtAwn,  I54>« 

254  W(^  ein,  stirbt  nicht  wie  ein 

La  !idbn.37V«. 

255  Wer  iu&i  i  ihuet  libel  bauahiüteii.  (Ufiurn-' 

»teinu»  —    5'Anw<«,  i/.  1S4.  lt. 

25G  Wer  mä«sig  lebt,    dor  wird  alt,  der  «sich  ofifl 
fOlt,  der  stirbt  baldL  —  LHkm.mn.  .10.»  .  13. 

257  Wer  massig  lebt^  hat  ein  gross  Einkommen  — 

Sutw,  »M. 

258  Wer  missig  lebt,  kann  Imnge  leben. 

Böhin.    Pro^a^n  hiei»  «1«  lal  doiijei.    (Celakorttf,  IMJ 
#'rv..  Qni  Vit.  p««l  rirr«.    (C»kim-,  ITVSJ 

259  Wer    morgen   leben    will,    mos«    beute   dartn 

denkten. 

ft,i  Wr  rlft  »ictwo  p«iiaa  al  futaro.    fPnaM^Ua ,  414 ,  13.) 
26u  Wer  nicht   lebt,   wenn  er  gestorben,    der  hat 

waa  er  gawirkt  mid  daroli  Xachrvhm. 
lt.:  .     ^per«  rlveao  aa«or  depo  SM»!«.    (fatMo- 

9i**,  414,  iUj 

261  Wer  nur  für  sich  lebt,  dnst  Asdenkfit  freaten 
dio  Wurniw ;  wer  fTir  di«  Metu^iliftii  lebt,  dtr 
ist  schon  uxifterblich  auf  Krdim. 
DsmoKSB  SrainnrOaTsa-LaxcKo*.    Zt« 


263  Wer  nur  lebt  mit  Pferden t  k»nn  leicht  selbst 
zum  Viehe  werden. 

263  Wer  ruhig  leben  will   bis   ans  Ende,  geh  kei- 
nem Weibe  die  Hände. 
Ddti.r  Vii  du  )i>ve  v«l  til  end«,  gir  «1  q-riadan    msgt  1 
hsQde.     (hvt.  tttin,,  JM.) 

2G4  Wer  ruig  will  leben,  der  moss  den  müsaigging 

meyden.  —  Lehmann,  h2i,ii. 
366  Wer  schendtlich  lebt,  der  wird  gebüsst.  —  Wi- 

nixth.  Ä70,  «4;  Petn.  II,  76Ö.  Graf,  t99 ,  löt), 
J«d«r  niaae  die  Folgen  aeiuer  nandlnngcn  trafen. 

266  Wer  teuflisch  gelebt,  kann  nicht  englisch  sterben. 
Kngl..'  He  that  Üt««  wickedl^,    can  hardlr  dJe  bontatljr« 

(liaat,  1409,-  ÄoA«  //.  13; 

267  Wer  übel  lebt,  dem  folgt  sein  Unglück  nach* 
MMd.i  Klu  booa  It^ben  wer  da«  UA»,  dar  »u  em  b««a  «ad 

gerne  »t*t.    (Bontr.j    (ZtHi/frU.  87.; 
Frs. :  mui  mal  Tit  aou  propre  {mal  le  «ull.    (Itrour,  II,  SOI ; 
Kritungtr ,  liOK) 

268  Wer  unordentlich  lebt,  mach'  mit  dem  Todten- 
gräber  Brüderschaft. 

71..-    Poco     Tive,    Chi     «r«golatMn«ate   tIt«.    (i'aiiagUa, 
414,  lA.J 

269  Wer  unschuldig  lebt,  der  lebt  sicher. 

270  Wer  verständig  lebt,  kann  oft  (wol)  den  Doctur 


sparen. 


f>bejd«i  B«    bei    l«k»riv. 


ba<f   •    rostti 
(cV<dl:rtr«4y,  2*4 J 

271  Wer  wil  lang  leben,  sol  niass  der  Speiss  geben. 

—   Petti.  U,  716, 

272  Wer  wil  lange  leben,  der  wasche  die  milch  von 

der  lieber,  hat  er  nicht  hier  oder  Wein,   so 
htsse  er   eins  oder  doss  ander  seyn.  —  A/o. 
tknv,  i'W**.  Pplri,  Ifl.  15. 
K&ndich  da»  MileUotaea  oder  BiÜchtrialteo. 

273  Wer  will  gut  lebeu,  musB  sich  der  Tugend  er- 

geben. 

Lei. :  Omnc«  bene  rivondj  ratiouet  in  virtute  lunt  ooUo- 
canda«.    (Stgbotd,  407.J 

274  Wer  will  leben  in  Roh,  der  fuge  andern  keinen 

Schaden  zvl. 

Frs.:  K«  faia  ik  nullai  (auoun)  nniaement  <msl>  a«  rfvr« 
reula  aaaremeut.    (L^n,us,  JI,  S»«7.; 

27Ö  Wer  will  leben  in  Ruh,  muss  hören  und  sehen 
und  nichts  (oder:  das  Beste)  sagen  dazu. 

276  Wer  will  leben  ohne  Pein,   der  hüte  sich  vor 

Stiefkindern  und   Winterschwein.  —  Heimhruj 

n\  ii. 

277  Wer  will  loben  wohl,  saufe  sich  nicht  voll. 

Frl.:  Si  tn  vtax  bieu  Tirre,  garde  que  ne  t'enyvrea.  — 
Qai  veut  bipn  vlvre,  no  e'eujTre,     (Artttm^er,  7ao''.^ 

278  Wer  wohl  gelebt  hat,  ist  stete  bereit  zu  sterben^ 

HoU.:  Ui«  »UQ  leircn  wel  volbra^  heett,  beboeft  d« 
«ehiebtea    do»    dooda  nlct    d«  rraeten.     (Barr«bam4t, 

279  Wer  wohl  (übel)   lebt,    der  stirbt  auch  wohl 

(übel). 
Frt,i  Qnl  bien  Tit  laulv«  tera.    (Unna,  ff,  2!>3.; 
it..*  Cbl  bea  (mal)  tIt«,   ban   (mal)   nraor«.    (ftutofila, 

414, 1,; 

280  Wer  wohl  lebt,  lebt  lange. 

/»an.  ■'  Godt  Irrnet  langt  lernet.    (Pro*.  Jan.,  SM^ 
£n^:  H«  ÜTeth  long,  üiat  hrelU  well.     (BoMn  II,  13,; 
Frt.T  <ltti  bi«n  rlt,  U  bien  lo  autt.     (KfitsiHftr,  7J0*».> 

281  Wer  wohl  lebt,  st!>l>»  t.ü  ht. 

Mhd.:  T6t  i«t  «in  Ilr  '   alu  lop,  «In  juae  ga> 

fltrrbet  nimer.    (H  :rti;<rrlt,  H\>.) 

It.:  Vi«i  bene,  cb  «iivu*  uiurto  rtTtrrai.  (FnatagUa, 
414,  2S.J 

282  Wer  tu   leben  und  zu  schweigen   weise,  hat 

genug  gehörnt. 

Fn.:  Anea  «Mi  qui  aall  rSurs  «t  t«  lafr«.    (B^hm  fl,  i.) 

283  Wi  livt  wol  vun  en  Oott.   man  wi  etet  doch 

nich  ut  eil  Schottet.  —  Ihutkalmdtrr ,  ll, 

284  Wi  leven  wall  van  ti.    '      '     i.an  nich  van  en 

Minsk.  —  Bvirren,  li  der,  IL 

DA«./  Aid«  V«T«  Ted  aen  i>..  ■  ,  wk«  ved  ««d  Irkkn. 

(JVor.  den.,  ».; 

285  Wi  lowwiwel  li  ran  God.  tcftn  op  V)i  irtn  Tidj, 

(Amr%m,j  —  n««wi»i.  Vl/I,;i' 

Wtt  Üben  wölbfit  elo«in  Ur.t 

$8€  Wie  (V    "  '  '  litu  11:11 

du  ii«.  —   V 

U7 


1859 


Leben  (Verb.) 


287  Wie  einer  hier  lebt,  also  auch  dort,  das  weitB 

Krau  Erdmuth.  —  Fntchbicr ,  l6i :  Ucmig,  80;  Pi- 
intuiki ,  23;  Hennebergfr,  4H, 

Bcnnttitrytr  fa.  a.  O. )  berichtet  aoB  den  lAclicrUchen 
Unprung  dioson  preustUchOQ  äpriohworti.  £•  kftm 
n&miich  ein  losi^r  Mcittach  ku  einer  roichen,  aber  sehr 
einAltlgon  Frau,  die  Erdmatb  hleie,  und  überrodoto 
ai« ,  Qr  Mi  »Is  ein  Boto  vom  Himmel  von  ihrem  ver- 
itorbenen  Ehemaun  an  li«  ^'«Bandt,  um  «io  xu  bittes, 
doouelben  etwas  nn  Oold  ,  Silber  und  Kleidung  eu  iohi- 
ck«n,  weil  er  im  Bntte  ■pielo,  aber  aq  allem  Mangel 
leide.  Die  Frau  glaubte  ihm  diet  nicht  nur,  ■ondcm 
gab  ihm  ^  rbt^in.  Oiüden,  wie  auch  Binge,  lUbeirDo 
Becher,  Kleider  und  andere  Dingo  mit,  um  dieselbeo. 
ihrem  Nraane  im  Himmel  eloxuh&ndigen.  Dabei  sagte 
sie:  ,,Daei  mein  Mona  im  Himmel  ein  solch  Leben 
fuhrt,  glaub'  icb  wol,  denn  das  (Spieleu  im  Bett)  -war 
auch  ■ein  Thun  in  der  Welt.** 

288  Wie  einer  lebt  in  der  Zeit,  so  reden  die  Leut\ 
Böhm,:  Jalt  sivca,  tak  elyne«.    (C:elakotfl>j ,  lOTJ 

289  Wie  einer  lebt,  so  klingen  ilim  die  Glocken.  — 

Ihrbrnjer.  |,  2,  657. 

290  Wie  gelebt,  so  entschwebt,  —  E\Mdeiu,22'J. 
Frt.:  Teile  vie,  teile  fln.     (Uo\*on,  3T9.) 

291  Wie   gelebt,    so    gestorben.  —  llenuch,  H5i.  67; 

Gaalt  Uey,  !4ayer,  II,  136;  l^rämiakon,  «25,'  lieim^cfg 

W,  G6. 
Kh(jI,:  Tbe  end  \a  aniwerablo  to  one'e  lifo.    (Qaal,  I4li9.j 
l*at.:  Stout  vixit  Sic  moHnt.    (lUnitch.   1454,   &7;    Gaat. 

I4«9.; 

392  Wie  man  lebt,  bo  stirbt  man. —  Pflr<5m»a*on,  515 

ti.  2M5;  Trller.  199;  AUU.,  72. 
Fri.:  Oa  meurt  d'ordlnaire  eomme  on  a  v^eu.    (Kritiim* 

ff«r,  7'il«.) 
Jt.:  Dltcmi  la  Tita  eho  menate.  ob«  vi  djr{>  la  morto  cb» 

farete.    (ratiagtta,  SD?,  10.; 
Lai.:  More  aimilie  tStae,  roapondent  ultima  primia.    (Sfjf' 

boM  t  3l3,'  Philippi,  I,  ift»;,-    Hifider   I.   lOotüf   II,  18i*4.) 

—  Mor»  cooaeutanea  rltaa.  (Sei^bolJ,  SU,)  —  Qoalla 
Tita,  mors  e»t  ito.  (mtippi ,  II,  120;  Gaai,  U&9 :  Ki' 
if(eitf,  2?3.j 

293  Wie  man  's  Leben  erhält,  ist  die  Hauptsorg*  in 

d.>r  Welt. 

294  Willst  du  lange  leben,  so   kleide  dich  warm 

nnd  füir  nicht  zu  sehr  den  Darm. 

/Vr..-  Couober  en  baut,  dormir  eaoharceinent ,  loing  de 
manger,  aoy  tenir  nettenicnt,  f  ait  Tboiume  riebe  et  rlTre 
longuemeut.    (Leroux,  II,  "äbl.) 

It.:  Per  TiTer  «ano  Toati  caldamenici,  e  mangia,  c  beri  par- 
camoote.    (Fa4tas/lia,  414,  14.JI 

295  Wüst  wohl  leben,  lehrno  wohl  streben.  —  Su- 

tor.  437. 

296  Wilt  einmal  wol  leben,  so  koch  ein  Henu;  wilt 

zwejmal  wol  leben,  ein  Gansa;  wilt  ein  gantz 
Woch  wol  leben,  ao  schlacht  ein  Schwein; 
wilt  ein  Monat  wol  leben,  so  schlacht  ein 
Och.*ien.  —  Fi$chart.  Guteh..  in  Klottrr.  i'tlt,  76. 

297  Wiltu  leben  lang»  so  meid  der  Hure  gang.  — 

Petri,  //,  TPa. 

298  Wiltu  leben  lange  gesund,  ig  wie  ein  katz  vnd 

trinek  wie  ein  bund.  —  Gnüer.  Itl,  1I4;  Uimaniv, 

tl,  H«l  ,  2a7;  ÄimfofÄ,  5487;  Körte,  33lt:  Birtinger ,  Ml. 

UihTcngH,  I,  884;  Braun,  I,  1791. 
Frs.:  Fonr  mener  une  bonno  vie,  art ,  ordre  et  r^le  j 

remädie.    (Uroux,  IL  3»*.) 
tat.:   Ferro   aolcnt  pancas  fercula  pauca   crucec.  —  Hoc 

blbe,  quod  poe^iä,  «l  tu  fi»  vlrexe  aauaa,  morbi  causa 

mall    nlmiaj   est    qoaecunqae    ruluptat.    fCato.)    (Phi- 

lippi,  /,  178.; 

299  Wir  (ge)leben  eins  Gots,  nit  eins  menschent. 

—  FraHik,  fl.  184**  u.  170*. 

300  Wir  leben  nicht  für  una  allein.  —  EiMtein,  4is. 

Lat.r  Quiiqae  noatrum  non  sibi   tautum   oatus   est.    (Ei- 

301  Wir  leben  nicht  mehr  in  den  Zeiten  des  Herzogs. 
^2  Wir  mögen  leben  wie  wir  wollen,   so  müssen 

wir  doch  sterben.  —  Eitdeiu,  4i6. 

303  Wir  wollen  alle  leben.  —  ihUt^Jn^.  u.  3«. 

304  Wirat  du  lange  leben,  so  wirst  du  alt  werden. 

(Bähmen.J 
Zigeuoerweiibeit, 

305  Wohl  gelebt,   lang  gelebt.  —  Itamann,  IL  Pr^i,. 

IL  im. 

,,Deun  leben  ■^S  aa^  SttuH*^  „beiaat  wirkan  nnd  Ter- 
nanftig  wirken,*« 
It.  7  NulU  »erre  il  TjTeT  aaaai,  ma  ü  tItw  b«tte.    (Patta- 


JW,  «)  I 


Leben  (Verb.) 


Lat.:  Non  qoam  diu,  sed  ijoam  beott  TiTaa  cogtsa.  (H»> 
der  /,  1194;  //,  2216;  Effrrtit.  178.-  Ä**^eW.  STI  j  Ai- 
lippi.   Il,  43 J 

306  Wohl  leben  ist  besser  als  wobl  mä/ea. 

It,.  Importa  aaaai   piü  »per  Ti^cro,   «h* 
(Pnisagtia,  414,  9.; 

307  Wol  gelebt,  wol  geHorben.  —  Crmur.  t,  U: 

niscb,  i&78.  26;  Petri,  II,  809;    GaaK  tOT«:  Ktrtf.i 

Pitlar.t  VI,  9Ä;  ^imrorlr,  SSOO;  neitutn^ry   tt ,  14». 
Dan. :  Ler  asa  at  du  kand  lere  efter  d#4«Sk.  —  L«v  nL 

aaa  d^or  do  ikke  Ude.    (Prot,  dmn.,  9St.} 
lt.:  Chi  beu  Tire,  beo  maore.     (QuM,  iö74.> 
Lat.:    Fine    bono    claudl   Tita     bvnisxiA    aoUl.     (BtahA^ 

1578,  37.; 

308  Wolt  geldwet  un  gut  gcatorwen«   h^\  ^em  Dö 

wel  de  Reckenunge  verdorwea*    (Wakätd^mm 

Curlte,  330,  452. 

309  Wozu  sollen  wir  geblecht  leben ,  wir  haben  4oeh 

nichts;  und  so  viel  eraparen  wir  •eben,  d«n 
wir  im  Alter  barfuss  gehen  köoneu.  — 

hier-,  23i9. 

•310  De  lewt  wie  de  Mad'  im  Speck, 
•311  Dea  lebt  wia  God  in  Frongraich.  \X\ 

—   Fromtuann,  111,  3$l.  ^h, 
D.  i.  unbekQmmert,  sorgeoi^ei. 

•312  Dear  lebt  auf  Unrechts  Ko8t4»ii. 
*313  Der  lebt  nach  der  Gesundheit. 

MeiKt  ironisch  toq  Leuten,  dl«  ihr«  Zeit  fBi  liMl 
nnd  Triuken,  Bewegung  und  Aal)«  Terarcnden  OBiAfi«^ 
aec  Anstroiigung  aus  dem  W«««  giehao. 

•314  Der  lebt  vom  Winde  wie  der  DudebadL  — 

KHa  ,  122, 

*31ö  Du  wirst  laug  leben,  dann  du  bist  nodtakÜ 

halb  faul  —  HenUth.  loie.  ü. 
•316  E  liewt  wa  äger  Häregott  ä  (in)  Paris.    .<&•- 

bcnhHr^.-ulchi.)  —   Frommann ,  1',  IT4,  XiX 

WoIiCt    dieae    Bedensart,     die    Trtr    i 
haben  V  Schwerlich,  wie  Ftommaum  (III  ,_».-•,  — -^  « 
ntur  Ürinnerung  [an.  die  Tage,  *la    in  Vnuaki«jd 
Ueniobbeit  anf  den  Throne  Oottea  g»ae— n**. 

•317  E  liewi  wä  en  Horgesch  >  (sehr  goi).   r^Suk» 
lür^.-mcUt.j  —  Frommniin.  \\  1T4,  liL 

•}  Ein  altes  GoldatQck  im  Werth«  tos  17  Kmatf*. 
hier  muas  das  Wort  ofTeabar  eiue  aadare  Badcvtaa« 
haben. 

•318  Er  gelebt  vom  lufil  vnd  wind  wie  ein  Stör.  — 

Frantk,  II,  73  ■. 
Lai.:  Bore  paacitur.    (Stttor,  lii.) 

*319  Kr  hat  gelebt,  dass  ihm  der  Dreck  an"!!  OIhnB 

klebt.  —  iraldi«,  ///,  46. 
•320  Er  hat  gelebt  wie  der  reiche  Mann 

gelio,  alle  Tage  herrlich  und  in  F 

Um  au  sagen,  daaa  Jemand   unter   Ver^gn 
gewurden-,    mit  Beziehung  auf  die   Pabal 
renen,  er  sei  in  der   Nfthe  der  FoUeixliOli] 
nen  alt  gewordoji. 
Lat,:   üansenesoere  ad  Sirenum  ecopulo«.     fFuttlimt  lt^ 

•321  Er  lebet  des  winds  wie  der  Stocr.  *-  Ta^fiat,  ••. 
Grtner,  3;  Micrnäiw ,  Alte4  Pommern,  K/,  |f7. 
Lat.:  Bore  paseitnr.    (Safer,  152.; 

•3:'2  Er  lebt  als  wären  seine  Güter  bezahlt 
•323  £r  lebt  als  wenn  der  Wolff  alle  Teixffel 

Ben  hätte.  —   TKeatmm  Diabolorum,  i*. 
♦324  Er  lebt  auch  nicht  von  der  Laft 
•325  Er  lebt  auf  griechische  Art.     CMtr^mk,) 

Tage  und  Kachle  trinken,  schraAuaej», 

♦326  Er   lebt    auf  Regiment»   Unkosten.  —  IVM- 

bier\  1341. 
•327  Er  lebt  auf  seine  eigene  Hand  und  kocht  tkh 

selber.  —  Friidibicr\  iuc. 
•338  Er  lebt  aus  der  Faust  ins  MaoL 

iyi»,  .•  Molliter  TlTit.     (Stueca.)    (Binder   ff,iB*0,} 

•329  Er  lebt  dschiwo.  —  Pruchbi^r*,  »a. 

Von  polnlai^bcQ  sTwo=r|lütt,  Uiatig. 
•330  Er  lebt  für  sich  selbst  wie  iiino  frei«  Bekie* 
Stadt.  —  Em4etn.  y2':    ^    -   •'•'■^•* 

D.  i,  auabh&ngig  tui  ^tm  Hast»  t»> 

btuuleu,    kaim    aicb   ^.  »i«    «r    vOL 

Uanohmal  becelebaol  d«4  »jfnvü«<>rt  itucit 
sieh    TOB   der    groeaaa    G«aaillacl)«rt 
Lebeii. 
Fn.e  VItto  pa 

•331  Er  lebt  m 

Herrlich  •  _., 


"Ml  ffi^pi^ 


Leben  (Verb.) 


k 


332  £  r  labt  im  Saib.  —  SuUtrmmtifr .  loo. 

Ja  d«m  Sinn«:  litxt  in  dar  Woll«. 

•333  Er  lebt  im  Stande  der  geflickten  Hosen. 

Im.  KhMtAikdo» 

•334  Er  lebt  in  Daasch  und  Bogen. 
*335  £r  lebt  in  den  Tag  hinein. 

Fri. :  11  Tlvrc  »q  jouf  In  jourti4e. 
•33(j  Er  lebt  in  der  evangelischen  Aiiuath.  —  Pa- 

rAmiakon,  148$  > 

•337  Er  lebt  in  einer  ganz  andern  Welt. 

Vun  denea,  die  muffalload  von  Sitten  •sderer  »b- 
wfllchan  oder  daaan  »11««  nun  cu  ■«in  seboint,  od»r  die 
weit  TOm  VaUrlundo  eotfornt  «ind. 

*S3S  £r  lebt  in  Saus  und  Braus,  was  der  Brief  ver* 
mag.  —  Wrtycr, //,  i<>9. 
Der  tjobvelgor. 

♦339  Er  lebt  in  seinen  vier  Pfählen.  —  Ei*0ieta,iO7, 

lat.r  Intrft  qoAtaor.     (Kitettin,  hQT.) 

*340  Er  lebt  jm  selbs  wie  ein  vihe.  —  Fr<in^,  t,  in*. 
•341  Er  lebt  kodderig  und  lustig.  —  FfMcW««-'.  iS49. 
•34.f  Kr  lebt  länger  als  ein  Phönix. 

Dor  OACh  l/eiiOil  neun  B«b(m»lUt  «rrelcben  «olU 

*343  Er  lebt  länger  als  eine  Krihe. 

Yötk  ichr  Alten. 

•344  Er  lebt  nüt  der  Wildenganw  inn  die  vrette. 

—   Ihniitch.  1M8.  53. 
frj.:  Faire  Kipaille.    (Ltmdrcy,  JSSS^f 
Lat.:   Samioritra   flor««.     (ßitiiirr   II,   901$;    .tVflWW.,   *03  ; 

SfyUold,  537.; 

•346  Er  lebt  nach  era  alte  »iüigmftchcdo  Kalander 

wie  d*    Appezellor.   —   Sutrrm0tMl«r ,  44 ;    Titblfr,6; 
Kirchlu>far,  Sl;  Rinnnbrrg  Y,  71. 

Er  lebt  wieh  dem  alten  «eligmaobcnden  Kalender,  wie 
die  Api>enieeller,  Von  denen,  die  imtner  b«tm  «iMa 
bteib«t>,  und  ijub  nicht  nach  d«n  jeulifen  äittttiiaBd 
nobrAuoben  ricUt«n,  wie  die  Appenseller  ,  die  den  rer- 
bi<«iorton  Kalundcr  nicht  &nnehnieD  wollten,  aundem 
de»  alten  ta  lange  betbohioltou,  bie  die  Forliehritte 
der  Zelt,  boionderi  aber  dio  Starrno  d(>r  Bovolulbjn  ihre 
VorurtheUe  brxicben. 

346  Er  lebt  nicht  vom  Winde. 

Von  Jemand,  der  «ehr  gnt  litt  und  trinkt. 
FfM.:  II  ne  vit  pne  de  vool.    (Kritfinfftr ,\730^.) 

•347  Er  lebt  nur  für  sich  selbst»  wie  ein  Vieh.  — 

Die  ßoMiea:  Kr  labte  und  lobte  auob  nicht,  er  war 
und  war  aaoh  nioht. 

•34R  Er  lebt  so  lange  wie  er  will.     (K^ihm.j 
*349  Er  lebt  so  lange  wie  Methusulem. 

Holt.:  HU  leeft  100  laug  alt  Melha««l«m.    (iIatftl^om4§, 

II.  80  wj 

•350  Er    lebt   über    den   Faden   (Hocken)   hinaus. 

(Aligr.; 
Wird  OBgewühtaicb  alt. 

•351  Er   lobt  vin  Scbeimes  >.    rJüd.-deuuek.    Arad».; 

')  UUcherfetion ,  d.  b.  et  iit  «in  Baeherwunai 

•352  Er   lebt   vom  Essen    und   Trinken.  —  Frutk- 
biet '.  aaai. 

äoherabAfte  Antwort  auf  dl«  Fra^o,  wovon  jemand 
leb«,  d.  h.  welche  Krwerbaqnellen  «rhabe,  wenn  dleee 
baaondor«  nioht  oficn  lf«g«n. 
S&8  Er  lebt  vom  Stirumenhandel. 

•  354  Er  lebt  vom  taw  wie  ein  hcwsdireck.  (8.  Herr. 

gotl  1»1.)   —  Frunck,  It,  TS*;  ^ymng,  tl.  J90. 

•  355  Er  lebt  vom  Winde.  —  Fmehbitr »,  isso. 

*350  Er  lebt  von  der  Adresse,  wie   eine  ^tandet- 
persoQ,  and  ist  nicht«. 
Fn,:  C*e«t  an  Chevalier  dMndaetrie.   ^Kritsin^rr^  137*»,; 
•867  Er  lebt  von  der  Iland  ins  Maol  (von  Hand  xu 

Mund).  —  Für  Shtiiis:  Firmrmch,  tU,  7»»  «L 

9  Er  lebt  von  Gutglück.  —  Tmdtam.  sti. 

Wer  ohne  b«atlmmt«n  Erwerb  beim  Zofali  lo  Tl«eh« 
■•bt- 

359  Er  Lebt  von  seinem  Fett  wie  der  Dacht. 
•36**  Bf   lebt   wie    der   Hauer  Kiewit  ia  Lohberg. 

L«t>u<»-u  •.!  r..i  rin.r^  t,.i  )iiihlh«««e«  and  Kiewit 
war«  r  ^    rn  manche  «b#nt«iifrticb« 

Steertci  >  vr«aMt  ma«   «-oo  IbiB, 

•'*••■  - —   .-    .älatkJle  oaah  Muhlhausa» 

«ber,  b«fTor  «v  dorUila   kam,  venu  Wagva 


•3t.  I    hr  i< 


lUhn. 
lad  rurrbL 


•362  Er  lebt  wie  der  Mond,  bald  vull,  bald  null. 

Bokm.:  Tmlsorf  mn  Ürot  Jalio  xn«aJoi,  n^kd;  plnf,  ndkdy 
na  Tetech.    (CeltdvvfJep,  i^.) 

•363  Er  lebt  wie  der  Papst  von  Lenzen.  —  Friteh- 

bier  ',  3343. 

D.  lt.  eorgeniV«!,  unabbAngig,  gat.  Lernen ,  Dorf 
bei  Tolkomit.  Die  Beieiehnung  „Papet  von  I<ttb.xen"^ 
iit  durch  den  Kladderadatecta  aa/g«kommcn,  der  daa 
Benehmen  dee  dortigen  Pfarrer«  gegen  einen  aus  Schul* 
▼oritande  gehörenden  Ont*be«itfer  gelselte. 

•364  Er  lebt  wie  der  Pfafl'  zu  Oßtern.  —  Gtitcr. 
*:i65  Er  lebt  wie  der  reiche  Mann  im  Evangelio. 

UerrUob  und  in  Freuden.  Die  Baiteu:  Er  lebt  m 
Tula,  um  Quitten  zu   eiten.     (Retnihtty    VI,  70.; 

Ffi.:  It  m^ne  d04  jourt  ülH  d'or  et  de  aoie.  (Lt^ 
ilroy,  754.; 

Lat.:  Indulgcre  gcnio.  {lUrtiut.)  (Sch9nh*ißt,  /,  14 r  r*i- 
Upßi,  y,    193.) 

•366  Er  lebt  wie  die  Cyklopen.    {AUrOm.j 

HanuBaohweifend ,  keinem  Qceeta  gchorcbsnd.  I^eUib- 
ten,  nach  d«n  VprAteltongeu  der  Alten,  serttfent  In 
den  Bergan  and  jeder  that  in  »einer  Itfthle,  waa  er 
wollt«  i  roh,  ohne  (>eeots  und  Beligfon. 

•367  Er  lebt  wie  dte  EisvögeL 

Die  ein  rabigel  und  antL&tlgoB  I<obro  fahren. 

•3tj8  Er  lebt  wie  die  Husaren. 

Vom  PlQndern  u.  i.  w. 

•369  Er  lebt  wie  die  Kittae  aur  Zeit  der  Vogolweide! 
•370  Er  lebt  wie  die  LandetAnde. 

Kr  macht  «ich  riet  Bawegiing}  Wortipiel  mit  Motion« 
wie  die  Antrikg«  der  LandeiAndo  genannt  worden. 

•371  Er  lebt  wie   die   ilad'   im   Kasc   (bpeck).  — 

Fiuchbirr.  4H  ,  Fritchbier  '.  iiU. 

In  Wohliein  und  Sicherheit,  hat  alle«  vollauf,  i«t 
IlAhn  im  Korb«,  er  «llzt  lu  der  Wolle. 
^  Ffi..-  f'e«t  lo  chien  ou  gratid  cotlier.  —  Coet  le  eoq  du 
Tillage.  —  11  e«t  A  n«ge  paiaud.  —  11  eat  eommo  rat  en 
paille,  comnie  004  eu  pAie,  comjne  polteoo  dant  l'eaa. 
—  II  Uent  le  baut  du  part>.  (Utj$ton,  isii.j 
/'ofN. .-  Mb  aiQ  jak  p^oaek  w  ma^lo.    iittmuH,  liC.} 

•37'-'  Er  lebt  wie  die  8au  in  den  Sechswochen. 

Out,  ohne  Sorgen,  rclUuf. 
•373  Er  lebt  wie  die  Schnecken. 

Spaream  und  mit  wenigem  aufriodea  oder  «ehr  «Ing«- 
sogen. 

•374  Er  lelit  wie  die  Sparter.    (AUf/rj 

S«hr  aparaan  und  maaeig.    Die  Sp&rter  hatten    be- 
kanntlich off«ntllob«  Oert«rt  *o  *i«  eueaamen  aaeea, 
ond  wo  sie  auch  die  Fremden  und  0««andt«n  mit  apilr- 
lieber  Koit  bewiriheten. 
•375  Er  lebt  wie  die  Zigeuner.  —  I]ein»herg  V,  49. 

Von  Landatrolohem,  die  ohne  Dach  und  Fach  horuni" 
Irre». 

•376  Er  lebt  wie  ein  Bauer  auf  seinen  Hufen.  ^■ 

Fritchbier  \  S3Ä4. 

•377  Er  lebt  wie  ein  Domherr.  —  l.rndrov.sw, 

Rabltf«  bo<«uem,  lo  Moiaiggang  and  Uebcrfliias« 
Frt.i  M«B«r  aue  rie  de  eUanoine.     (L«»tIfL>y,  30>.; 
Lat.i  Abronla  vita.  —  Sybarltiea  nutnaa.    {t'hiUpfi,  f,  3.; 

•878  Er  lebt  wie  ein  Edelmann  ( Kürst;;  er  idst  und 
trinkt  gut  und  hat  viel  Schulden.  —  £in/'it«i%  I6I. 
Fri,:  n  TU  en  rol.    {Ltm»s,  II,  73 J 

•379  Er  lebt    wie   em   Einsidel.  —  Fra««A,  /.  isj"»; 

SutüT.  &03. 
Lat,:  Uandet  vita  umbralill.     (Cietro,)     (Binätr  /,  610; 
//.  I23Ö;  Ft»btrs,  UT;  thUiffpi,   I,  lfi7f  StfMd,  19B; 
Sittor,  H)a.J  —  Zenone  moderalior.    (FMüpifi,  JI,  S((4^ 

•380  Er  lebt  wie  ein  Flötenbläaer. 

KOiltlch  awar,  aber  auf  fremde  Koaten. 

"381  Er  lebt  wie  ein  lursthches  Hurenkind.   (8Mn.) 
•3d2  Er  lebt  wie  ein  Üraf 

Fra.:  W  vit  en  roi.    (Lrrour,  //,  73.; 

i/oW.-   HiJ  leeft   (teenj  all    een«    ^raven   klod.    (ffttrr»- 

injmtt .  /,  4iA  *.; 

•383  Er  lebt  wie  ein  grosser  Herr;  er  isst,  trinkt 
und  kleidet  sich  köstlich,  und  ist  aller  Welt 
schuldig. 

*3B4  Er  lebt  wie  ein  Hund. 

Fn  .  Mener  wn*  vi«  de  ohien.  (AVifiiayrr,  Ul.;->  Vlvr« 
comrae  un  «hlen.     (Utndrvy,  4 17.; 

•385  Er  lobt  wi"  m"  Unf».»  vom  Fett,  womit  sich 
andere  di  ^ohen  haben.  (AUrüfn,) 

TaaBobn.. 
L«1>«iidaa,    ^^«ii  «.ci 
dla  iiaad«  »ll  ■iuau 
retaicrtvn  uu4  Ju«  il^i 

•386  Er  l  ' 

•  rinn»  ,>.in.  • ,   ■■ 

•387  Er  lebt  wio  «^^1 


Hfl  MiidcN'r  L<'ule  Ut 

Mahlxalt 


Hob,  lat  ato  Sktare 

I  VT  • 


ikalTi 


^dä 


1663 


Leben  (Verb.) 


Leben  (Yerb.) 


•388  Er  lebt  wie  ein  Pfeifer  in  der  Garkücher  — 

t:i»el»fin,  509. 
Lat.  -   Muajce  Mtftteiu  «gitl«.     (Ftimlua.)    (Bindtr  11,  ltf«3J 
—  Musice  Tivcre.    (Ptaufui.)  —   Tiblciaia  ritun    vivft. 
(Dinäer   II,  33aS  ;  Lokj;  ,  3fi8.; 

^389  Et  lebt  wio  eiti  Philosoph. 

Emat,  rntttkig,  ■eine  Leidenicliftften   tügelnd,  Mutb 
im  Unglück  xeigcnd. 

•  390  Er  lebt  wie  em  Reichsstädtcheii.  —  Graf,  47. 
•391  Er  kbt  wie  ein  SpieLmann, 

Die  dmusiern  luatlgo  Lieder    liogexi  uod  dikheim   in 
Küih  und  Elend  ait»es, 
Dan.:'  Umn  lever  com  Hpille-maiideni  dur  liRrTiB»t  hiemme, 
og  b«et  ude.     (Fnv.  dan,,  384 J 

•392  Er  lebt   wie   ein  Storch,   er  geht  von  Pfütze 
zu  PfQtze. 
Eni/t. :  The  life  of  »tork  puaei  in  orying  UklAk. 
•393  Er  lebt  wie  ein  Türke.  —  fteinsbvrg  v,  40. 

•  394  Er  lebt  wie  eine  Laus  auf  einem  kalileu  Kopfe, 

Loidot  Kath. 
ffott, .'  liij  bAnkcte«i't  bIb  eene  pUÜoii  op  «ene  begrsaadQ 
weidtt.     (Bitrrthomte.  II,40.J 

•395  Er  lebt  wie  eine  Laus  ira  ürind  (Schorf).  — 

A'um,  3721^. 

Im  Ueberfluit.    In  Inatlobn:   U&  Itt&w^d  «■  d«  Lßai 
(L*us  )  im  SdUMTwod  (Schorf).   (yrotHmann ,  T,  löl,  IQi.J 
Boll.i  HiJ  glorleert  ■!•  «eso  luia  in  hct  schärft.    (Marrit- 
bomt!e,   II,   iO.J 

*39ti  Er  lebt  wie  eine  Maus  aul'  dem  Kornboden. 

BoiL.:  UU  lB«ft  erTAn  all  ecne  malt  op  oeu'  kor«nxold«r« 
(Barrtbomre,  I,  43^1».; 

•397  Er  lebt  wie  Gott  in  Frankreich.  —  liegekiel.  38. 

Oimo  BeBcbafttgong  UQd  oiiue  SorgQ,  Aua  der  Zeit 
der  erateu  Fruuüeiaohao  fievoliitioo,  itt  welober  Zuit 
der  Gütteadienat  »bgeaob&fft  und  ein  Vemuuftcaltua 
•iagefllkrt,  der  Uobe  Herrgott  a1$o  Kewiaattrm»a*en.  in 
£uheetand  vorseUt  ulid  dar  WellregiurungMorgen  quitt 
war.  Anders  lAaat  tich  die  Koden«iart  wol  kkom  er- 
klttreo.  Die  Ilautblälttr  Toa  ilackltindfr  (18ö7)  bemer> 
ken:  ,.Ott  lat'i  ein  aonderburoB  Ding  um  eise  Bed«n«- 
art  \  da  attg'en  wir  noch  immer  von  aolotten  Peraonan, 
denen  oa  unaerer  Meinung  n»eh  gut  gebt:  Sie  leben  wie 
6utt  in  Frankreich,  obachon  doch  gerade  dort  dem 
lieben  Herrgott  w&hrend  der  letxtea  acbtxig  Jahre 
aolüimmer  mltgeapielt  wurden  iat,  ala  in  irgendeinem  an- 
dern Lande  der  Chriateuheit.  Weit  paaiender  wurde  ei 
aein ,  atatt  deaaen  au  sagen :  Er  lebt  wio  ein  ^acher 
£lttergutabeaiixer,der  keine  betritctitUcbenUypotb«kcn- 
schuldeD  auf  leiziem  Oute  hat. "  In  Oaifrieaiand :  Ho 
l«rt,  aa  Gott  in  Frankr«cb,  (Ktrn,  35  ,•  Hucren,  GVJ; 
Bau4kaiender ,  III.)  —  Nordfriealacbi  Hi  lewwat  Ua  God 
in  Frankrik. 
Vän.:  Han  iever  aotn  atore  herrer,  »der,  drikker  og  hol- 
der Big  kuateUg.  og  büver  aidt  «kjldig.    (fruf.  daH.^  ll.J 

•398  Er  lebt  wie  Haus  ohne  Sorgen.     (AUenburg.)' 

In  den  Tttg  Uxnoin, 
Lat.-.  Tbymbra  rictitat.    (Philiftpi,  II,  319.J 

•399  Er  lebt  wie  im  Himmel,   wo  man  weder  isst 

noch  trinkt.  —  Parömiakvn,  8176. 

•400  Er  lebt  zwischen  Sitzen  und  Hängen. 

FrM.:  n  Vit  entre  l'enclume  et  le  marteao.  (Kridinfftr, 
«Ob; 

♦401  Er  weiBB  nicht,  wovon  er  leben  soll. 

Fn.:  Vivre  de  la  grAce  de  Dieu.    (Lmdrotj,   Hifi.) 
•402  Er  weiss  nicht  zu  leben. 

Fra,:  11  ae  i^ftit  giiere»  «lue  c'oet  de  Tlvrc.    (Krittinger, 

V2a\) 
•403  Er  will  leben  bis  alles  Unrecht  wird  beeeitigt 
(bestraft)  sein. 

Eni/1.:  Ho  wuuld  live  aa  long  as  old  Roaae  of  Fottom, 
wbo  lived  tili  aM  the  World  waa  wrarv  of  him.  (Sohn 
II,  SSJ 

404  Er  würde  nicht  so  schlecht  (nothdürftig)  le- 
ben, wenn  andere  wohllebten. 

Beaonden  von  denen,  die  mit  ihrer  iCinnahme  auf 
du  Wohlleben,  aof  die  Verschwendung  anderer  an* 
gewieaau  sind.  Je  hAualioher  die  Leute  leben,  deato 
■ohlimmcr  flt«ht's  mit  den  Oaatwirthen. 
Dan,!  Hange  lever  ikko  ve),  fordi  aadre  lever  ikke  üde, 
(Pf 09,  dan,,  3«3.; 

•405  E«  lebt  sich  so  schön  wie   in  Hamburg  vor 

dem  Dammthor  an  der  Alater. 
•406  Es  int  um  Leben  und  Sterben. 

Dm  <Uo  Noiiiwendigkoit  einer  achriftlichen  Crkujid« 

ata«aadrttakeo, 

•  407  Es  mag  mancher  leben ,  der  den  Kaiaer  nicht 

eeschen  hat  —  Saikr,  iM. 
•40«  Ey,  lasB  jn  doch  leben.  --  Toftfiiu ,  a*, 
&yott  »(^  Drohungen. 
X<il..'  HiB«  lU  looolumia  redeat,     (Kratm,,  Sl;  FhiUmpi, 
II,  I8«f  Tappiui,  M\J 


*409  Hü  lääv  van  singe  Kanten  «&  Bxtx  »ia&  ia^J 
om  Kapital  ^     (Köln./  —  l^wnaüt,  I, 
*i  D.  b.  auf  aeinea  Hoaea. 

•410  Hü  leiiwed  üb  en  Kaneineken  ( 

Baute  (süss).  —   Frommtsam,  K  ICI.Mt. 
•411  Hü    leäwed    as    in    Freister - 

(Priester- Johannes-Lande). 

mann  ,  V.  161,  i04. 
Ueber  den   sagenhaften  Pri«««cr  9< 

wunderreichea  Land  TgL    <?<M4#Ar»  J>e* 

MUietalter ,  W*. 

•412  He  läft  as  de  Pari  int  Gold. 

*413  He  läa  as'n  Kamuütje.  —  ierm.mi. 

Fahrt  ein  geaelügraan 
uraprilnglicb  auserkarener 
in  ieichiainni^nn  Strelch^u. 

•414  He  left  a&'n  üraf.  —  Ä>ni.  »IS* 

*415  He  lew  so  herrti  as  hadd  he  en  Dukaienaiilcr 

in  sin  Tasch.  —  Fttmng^  42. 
•416  He  lewt  as  en  Prins  an  —  nog  alegter.  (Wm.. 

—  Setwtze,  II,  115,  

•417  He  lewt  so   aa  Bonapart    om    (am?) 

pOSt  ( ?  ).      (JrrmlomCJ 

♦418  He  lewt  ut  Solt  on  Water.  — 
•419  He   lewt  vun  Rawgöd    (Raubgut), 
///.  m. 

Von  gewiaaealoien  AdvoeaUa»    Bri 
Beeliia*e<rdre  h  am . 

*  420  Hei  leawet  äs  de  Vugel  in  der  HmmpmL 

Er  lebt  wie  die  Vügcl  tm  Hanf, 
Liif.:    Boa  »pud  aoemtsi.    (Eratm.,  130;   Tnjjfimi,  tHIJ 

•421  Hei  leawt  paunekenfett.     tiVntf.j 

lu  WobUeoen  und  Schmansereleii. 

*422  Hei  lewt  wie  e  Mad*  um  Speck.  —  rnttMtir^m 
•423  Hei  lewt  wie  Forschte  Su  6n  e  SeanrikCf 

FriMchhirr  '.  SUSI. 

*424  Hei   Liewet    os  de   leiwe    H§er   io   Franbvik. 

( Paderborn. J   —   h'iiit%mick  ,  /,  16J,  9- 

•  42  5  Ich  kann  nicht  mit  dir   und  auch  oiclit  ofaM 

dich  leben.  —  IletKtUig  /,  147. 
Bvhm,:  Ani  •  tebou  nemohu  ilti,  aa.i  bes  tete  kgfü.  flSlIt' 

Kotfky,  3SsJ 

*426  Läw^n  aäs^nLQs  in^n  Schorf.  (Atlmati^  —  linuK< 

1»J,  EiekmM.  1384. 
Zur  Beaeichnung  des  WohUebeaa. 

*427  Leben  als  die  junckeren.  —  VomeAa  Vpe&at. 
*4'28  Leben  as  Katte  un  Hünn*.  —  Eidks^ä.aOL 
•429  Leben  Sie  wohl  und  essen  Sie  KohL 

Scbenbafter  Abachiedagruea. 

•430  Leben  wie  Brüder  und  handeln  wie  Juden. 

Böhtn.:   ^ijme  jo    bratraku,   a   amloureJiM  p»  jtfev^a 
(Ötlaivptky.  XiH.) 

•431  Leben  wie  Kes£clflioker  und  Scherenschlettr. 

—  Eiteleim ,  M6. 

*432  Nu  wuU  wi  Jewe,  na  wall  wi  ^te,  sawstf  w. 

schlape  gähne.  —  F^cktner  *.  »ss. 
*433  Satese,  do  labte  se  noch,  do  warsdli«  noch *ae 

Jumfer.  ^   Lokrennd,  n.4M, 
*434  Se  lawen  as  Kukuk  un  Säveoaürn.    Clfntktitr§j 

—  Seküter,  II,  13*. 

Von  uneinigen  Eheleuten ,  die  eioa^ndex  gern  aaa  4M 
Wege  gehen,  weil  da«  Sieben^eatim ,  ao  laofa  iat 
Kukuk  ruft,  nicht  aicbtbar  ist.  Hau  8pri«lien«t  at^ 
innert  an  die  äage  oder  iat  vielmehr  der  abi^«  Awa 
derselben,  da«a  die  Frau  dea  Kukuk«  mix  Ihraa  Tde 


ucrBciiMu,  ujua  aie  r  rmu  aes  rvuKUK«  njii  inraa  ToCMifa 
an  den  Himmel  alt  Siebengettira  roreeCxt  worda  a^ 

*435  Se  lawt  mit   'nander  as  Katt   un  Hond.    (•►• 

(leAe.)  —    t'irmenKh,  tll .  31».  m,  für  thütr^:  Sddttk 
II.  236;  Üuercv,  909. 
Frs.:   Ha  lonl  dana  cette  aaJaoa  eomia#  raStm  es  «rfla 

(Ltndrev,  Wn.)  ^^ 

*436  Se  leaba  wia  d*  Vögel  im  H&niaoma-   ^  .14^ 

Irn ,  445 
Im  Vollauf. 
♦437    Se    lewe    Vr>Tn    Profit  1    ,Mi     f. ihr..     St"-  »    Yom  Bi» 

drege. 
•438  Seüewenv,  _         .,  .^AdWfV 

CSiebenburf.fmadui.j  —   t^mmnunu,  V,  134,  14» 
>)  I>.  b.  in  ^eit  Kirhcls ,  in  dn  Rietelma««.    AadMM 


bcaatelinet 
utd  Buelit- 

•439  Si  lebed  u 


1865 


Lebender 


Lebendig —  Lebenslustiger 


1866 


440  Sie  leben  in  dolci  jubÜo  (oder:  lustig  im  wil- 
den Hallo )  und  thun  docb  rIb  &saeii  sie  Ha- 
ferstroh. 

l^t..-    Qni  cariAt  adnulaot   PI  BftcohoBftlJji  ▼Innit.    (Ju- 
ttnat.)     (Phtlippi  ,  II,  12!^;  EisHtin,  Stf«.; 

441  Sie  leben  in  Saus  und  Braas  und  ibun  als 
ttflsen  «ie  Uuferetrob.  —  Eueia» .  jt«. 

•442  Sie   loben   miteinaoder   wie  Turteltauben.   — 

E^eievn,  606. 

•  443  Sie  leben  von  einem  Tag  auf  den  andern. 
*444  Sie  leben  von  Kindeubrot  und  trinken  Wein 

aus  den  Wolken. 
'446  Sie  leben  wie  Hund  und  Katze.  —  Mnyrr ,  It,  »i4, 

Ihir&miaiiün,  1376;  i/<?nnijj,  ilV;  I'rischiner ,  S77,  FmrA- 

bier  »,  1918. 
la  der  AltmArk:    Lttw'n  u  Katt  an  Hand.     (OaH" 

nttil,  )f6.)  —  ä9ht  onnolg. 
Frt.:  Vtrre  cobuoo  ohlen  «l  ohst.    (Ltroux,  //,  261t  L*»' 

*/roy,  ».) 
Sott.:    ZIJ    IflTen    als    kadftn    on    höiid«n.     (ffarrrinnn^*, 

J,  dM^.)  —  'A\j   levQQ  met  elkanilcr  alt   de  kat  not  de 

ranii, 
tat..-  MfMorum  ae  Phryguin   termint  diiur*li  tunt.     (PM- 

iipt'**  '•  ^1,^  —  Vel  aerpentum  major  coticonti«.   (Sfv 

*446  Sie  leben  wie  Hund  und  Kutz^   in  der  Arche 
Noab. 

II  „Di^jeni^en,  dl«  da  l«bena  «1«   T*       '           !   Kalsen. 

■  dlt  cind  und  wvrdeu  bluibon  Kmü'-                        >it;abi>r 

ft  ti«  mUaian  leboo  wto  liuad    uud   h                 ^.  r  ArcLe 

W  Noah,  denn  daxanuü  war  die  gTO»et<>   KiiMi.iiieit  autar 

r  ihnen  und  hat  eiui  dam  andern  niebt  «inmal  ein   eaacr 

I  Oaalobt  geaeigt."    (Mrahaw  a  Sancta  Viar^.} 

|447  Sie  leben  wie  Mann  and  Frau  zusammen. 
I        Frt,:    lU    lont  4  po(  et  &  rät.     (Lmiiroy,  HH;    Krilfitt' 

f  fltr,  MS.) 

|44d  Sie  leben  wie  Midian  uud  Moab  (Midjan  un 

I  Möoew).  —    Tmdlau.u. 

^  In    ateter  Feindachaft    wt«    dk    beiden    arabiicben 

■  VolkaatAmma.    Dar  alte  Judo  aagt«;    „  Prankrelcb  und 
England  waren  von  Jeher  Midjen  uu  Modv."' 

'449  Sie  lebt  von  der  Hand,  auf  der  aie  sitxt. 

B  Engl. :  Sbe  Urea  by  lote  and  Itiiopi  in  cornttra.  (Bohn  ti,  MJ 

^Kf 450  So  lebt  mau  im  Schlarafi'cnland.  —  HUftnn ,  5il. 

^^r4&l  So  wat  tewi  nig.    (tM»t,j  —  Sthimc,  lii,  2r. 

^^452  8u  WOB  labt  nel     fOimiamUu; 

[  Auadraok  der  Verwand«raag,  avoh  in  der  Bttdtaiong: 

1^^^  Ooh  m«iae  Zeit,  oder:  Uaiteb  gaaeit. 

^^■453  Wie  lieweden  aa  ü&e  Herrgott  in  Frauknk.  — 

^H  Lyra. 

f       •464  Zu  leben  wiesen. 

I  Die  Geietae  dos  Anitandoi  beobachten^;   aocb,   nad 

▼ielleiobl  mehr,  «m  za  tagen:  ea  Teratebea,  aloh  daa 
Leben  durch  GeuOite  aagenohm  an  machen,  tu  wiiteu 
wai  gut  tchmeokt. 

*4bb  Zum  Leben  zu  wenig,  zum  Sterben  zu  vieL  — 

Hram.  U  >19&. 
X*ab«ndca'. 

1  Beaser  dem   Lebenden   einen  Bissen,   als  dem 
Todten  ein  weiches  Kisfien. 

»Die  Buaaen:  Lieber  den  Labenden  ein  Laobein  ala 
den  Todten  tanaend  Thranen.  (AUmanm  Vt^itsi.)  Aber 
■Ie  iüagen  aneb  eahr  richtig;  Den  Lebenden  kranai 
man  kaum,  die  Todten  mOcbta  man  krOnMU  ^AUtHatin 
VI,*Si.)  Und  die  Jakuten  kUgwi  Dan  Lebeadtn  Tf>r. 
tagt  man  ein  Bret ,  den  Todten  wird  ein  gaasar  Kaaten 
g*g«b«n.  Dia  Pencr  enpfUilaa:  Den  Labenden  Ulu- 
aar,  den  Todten  Qrftber. 
2  Der  Lebende  gibt  keine  Erbschichtung.  —  Graf, 

IM.  17. 

Vor  daa  Jirblaaaen  T<Kd«  lal  keine  Erbachaft  denk- 
bar. „De  leweodig«  Deid  nene  Brbicbiclitiuge.'*  (Av' 
mdan,  1S9,  U'JJ 

3  r>ie  Lebenden  miissen  die  Todte»  begraben. 

J^olt.  ■  Met  de  lairendan  begraaft  m«n  de  doodea.    (Uarr«' 
(Mtmit,  IJ,'Pt;  tiykn  J,  iM.) 

4  Hau  soll  an  keinem  Lebenden  TerzweifelD, 

I^dm.:  Man   ikal  ei  miatTivle  on  nogan  l«Taad*.    (Pr»t. 

&  M  'irnden  kimn  mnn  hausen,   mit  den 
mn  miui's  nimmer.     ( *^'*tmgari<m.J  — 

•t  lire  \rj  ihn  «iBtafc  and  »öl  hf  IK«  doad. 

.......  Ulj 

6  lliemaud  ktüin  eioeo  Lebenden  erben.  —  iWa(, 

Ba  kann  alah  dabtr  aacti  nf«a«a4  Mta  VkbUbaU  her. 
anageban  Utaen.    { ».  Krbea  7  J 


7  Nur  der  Lebende  hat  Rocht. 

Die  Butten:  Der  labende  tit  im  Beohl  vor  dem 
Todten.  (Altmann  V,  llflj  Femer.  Der  LetMmda  hat 
keinen  GrabhUget.  (Aitmai*»  V,  70 J  Und:  Dia  anter 
den  GrSbern  liegei» I  matten  •tuinra  bleiben  (Cir  die.  die 
über  den  Ori,bern  ihrer  lachen.  (Altma-nn  \'t.  il%,) 
Böhm.:   Zivi   ae   Tlabo   do^ki^Jl,    a   mrtrf   dolrif     fdWa- 

Dan,:  Jeg  holder  med  de  levende,  de  l^rde  med  de  dade. 

(Pr'jf.dan,.i9%,) 
fri,:  L««  abions  ant  tort.     (V^n^dry,  13LJ> 

S  Unter  den  Lebenden  Tergisst  man  die  Todten. 
EoH.i  Mea  aal    net    da    lerandan   da    doodea  vergHen, 
(Uarrthotnd*^  IJ,  SO.; 

L«b«xidUr* 

Wer  lebendig  ist,  der  £ürohtet  den  Tod*  —  Kmp- 

Irin  ,  et». 
X^bendi««. 

1  Den  Lebendigen  Fried,  den  Verstorbenen  (Tod- 

ten) die  Ruhe.  —  hun,  II,  n.  Lfkmaun.  /f.  eo.  8». 

2  Den  lebendigen  helt  man  lieb  vnd  werth,  wenn 

er  todt  ist,  tritt  man  jhn  in  die  Erd,  —  /Vfri, 
;/,  T8. 

3  Halt  es  mit  den  lebendigen.  —  Franck,  //,  lu^; 

Gruier,  I.  47;    h<tn,  I,  J«9;    Leiimann ,  M2.  S;    fc'i*»- 
lein,  413.  .?iinrodk»«16«;  Reintberg  IV,  lO. 
Lal.i  Vivorum  oportal  meintalaa*.    (K%$*Ihh,  41SJ 

4  Ich  bulle  es  mit  den  Lebendigen,  die  Gelehrten 

mit  den  Todten. 

5  Me  muess  wider  mit  de  Läbige  hnee.  —  Sw*r- 

mtirter,  tS. 
IToU.:  Met   den   levend«    lal    rann    bet    Und    behoadan. 
CHarrtbom^t ,  11,  ».) 

L«bendiires. 

I  Das  Lebendige  legen  aufn  Todten.     C^üd.-deuttch, 
Wnnchau.J 

Daa  Lebendige  fUr  daa  Todte  wagen,    Oawlavo«  fttr 
Ungewisaet  geben. 
*2  Ich  muss  dem  Dinge  aufs  Lebendige  kommen- 

—   IMtei,  KMetifTtiMfiT ,  l,  196. 
D.  fa.  auf  doci  Omad. 
*3  Er  will  nischt  (nicht)  leigen  das  I^ebendige  auf 

dem  Todten.      (iuA.'AntUck.      tlrodu.j 
Br  will  anf  Ungewlieea  hin  keine  Anagaben  nukchen. 
Lebenlan«^. 

Dein  Lebenlang  denk*  an  den,  der  dir  Sdz  ge^ 
geben  hat 
Lebenaart. 

1  Ich  habe  eine  gesunde    Lebensart,    sagte   der 

Laiidatand ,  icn  mache  eine  Motion  nach  der 
andern. 

2  Juchhe f   Lebensort,  Hemd  üt  de  Büx,   seggen 

de  Holstener.  —  Ihefet,  447. 
Labenafadfrn. 
•l  Den  Lebensfaden  lerreiesen.  —  Bram»  l,  H»7. 
•2  Einem   den  Lebensfaden  abschneiden  (entzwei- 

hauen).  —  ITtaetewi.  414. 
*3  Sein  Lebensfaden  ist  abgesponnen. 
*4  lieber  den  Lebensfaden  hinaus.  —  E^ttitin^^a. 

bat,:  Ultra  tinnm.     (Eittinn,  414.; 
Lebenalaof. 
*  i  Den  Lebenslauf  des  Esels  erzählen.    (Ali^riet^) 
Von  abg«4chn>ackten  and  U«berllebea  EnahlanfaDf 
albernem  iioacbwSlx. 

*2  Seinen  Lebenslauf  beim  Dill  erzählen. 

Yon   alnem  Fila«,    der    nioUta  Geioheitoa    auf  dan 
Tisch  bring[t,  am  aber  daa  Mahl  nicht  gana  nttcfatarn 
an  laaann,  einige  Sebnacken  ala  WQraa  «Rabll,  na  den 
Qaetan  dta  Gedanken  ani  Eaaen  an  beaohwiehtlg«n, 
Ltebe&allclit, 

'Einem  das  Lebenslicht  ausblasen. 

Liebt,  Lampe  and  Kerze,   tagt    FUKhholt   (Schtegiter- 
«lu  dem  Aar^au,    t,   H^JJ,  sind  deatache  SinnbÜ* 
IT  flaale,  wie  daa  glinuneode  Docbt  in  der  Halea- 
In    Jfir   Mark    beia«l    na   (Haupt,   Ztittckri/tt 
if,  Mauach   habe   »ein  Licht  am   Himmel, 

üsd  <^bt,   gpha   ei  aui.     In   KremamQnater 

imgt  1  nd,  num  loile  in  «t«rnhall«n  KSohten 

nivfal  *u  lau^e  »um  Btmmal  blicken,  ea  kfinno  eich  aonat 
iMiffeo.  daae  o^a  taloen  etgaoen  8(em  »raehe,  bei  daa- 
BB»  Aaiibek  man  dann  todt  an  liodHti  cie^lifTfikUan  wUrde. 
4  Vgl    Baunfmrt9%t  Prpfr.^  ' 
LebvnalttaUffer. 

•Dem  Lebenalustigen  einen  goiaenen  nvrg  ver- 
sprechen, —   Allmima  VI,  in. 


H 


1867 


Lebensmittel  — Leberlein 


Leberweiss — Lecken 


1868 


Iiebensmittel. 

*He  kennt  Lebensmittel.    fMecklenbwrg.j 
Bohershaft  fOr:  Er  kennt  Lebensart. 
Leber. 
1  De  Lever  de  ward  braden  bi  Flackerfur   un 
Strö,  jang  M&ten,  nim  kdn  ollen  Mann,  süst 
warst  du  nümmer  frö.  —  Deedu.  4. 
8  Heisse  Leber  macht  kalten  Beutel.  —  Eu^ein,  4i6. 
3  Leber  öss  vorn  Weber,  Plüz  öss  vom  Schutsch 
(Hund).     (EOnng.) 
•4  Der  muss  die  Leber  gessen  han.  ^  Braaidi,  Nsch.,  79  ; 
Eiselein,  416. 

Er  soll  der  Bcholdige  Theil  sein.     „Wenn  Beater, 
Schreiber,  greiffen  an  ein  feisten,  achleohten,  banwri- 
eohen  Mann,   der  mute  die  Leber  gessen  han."    (Klo- 
»ter,  I,  658.; 
Soll.:  HiJ  heeft  de  lerer  gegeteu.    (Earrebomie ,  II ^  80.; 
Loa.  :  De  fera  oomedisti. 
*ö  Eine  gebratene  Leber  im  Hundestall  suchen. 
•6  Er  hat  eine  durstige  Leber.  —  Fronmann,  lll,  85S. 
Sohershafte  Entsohuldigung  Jemandes,  der  gern  und 
oft  trinkt,  als  sei  die  Leber  der  Sits  des  Darstes. 

*7  Er  hat  eine  weisse  Leber. 

So  sagt  man  in  OberOsterreich  ron  einem  Manne,  dem 
Tier  Frauen  sterben,  die  fOnfte  aberlebt  ihn.  In  Hol- 
land soll  die  Bedensart  auf  einen  Wollüstling  ange- 
wandt werden:  Hij  leeft  eene  witte  lerer.  (Harrd}omie, 
//,  n.) 
*8  Er  hat  etwas  auf  der  Leber. 

Ist  sich  eines  Fehlers,  einer  Schuld,  eines  Unrechts 
bewusst. 
*9  Er  muss  wol  eine  gewisse  Leber  haben.    (Kreis 
HimpUch  in  Schlesien.) 
Von  Leuten,  die  ein  cfthes  Leben  haben. 

*  10  Et  äs  em  net  am  de  Liewer.    (Siebenbürg.-sddu.J 

•—  Frommann,   VI,  178,  »4. 
Er  ist  übel  gelaunt. 

*  11  Frisch  von  der  Leber  weg  reden.  —  Rone,  3731; 

Bram.I,  2198. 

Frei  and  ohne  Sehen  heraas.  Verwandt:  Kein  Blatt 
ror  den  Mund  nehmen.  Oaa  Hen  aaf  der  Zunge  tra- 
gen. Das  Kind  beim  rechten  Namen  nennen.  Die 
Walirheit  rundheraus  sagen.  Beinen  Wein  einsolienken. 

Engt.:  To  call  a  spade  a  spade. 

Frz.:  Cest  un  homme  qui  n'a  ni  si,  ni  mais.  —  O'est  un 
Jean  bouche  d'or.  —  Cest  un  homme  tont  rond.  — 
D'autrui  cuir  large  oonrroie.  —  D4olarer  haut  et  dair. 

—  II  a  le  coeur  sur  les  Iftrres.  —  U  appelle  an  chat 
an  Chat.  —  11  ne  &it  point  la  petlte  bouohe.  ->  II  ne  ra 
pas  par  trente-slx  chemins.    (Massan,  370^ 

Lat.:  Dicere  id,  quod  res  est.  —  Ficus  flcns,  ligonem 
ligonemrocat.  —  Veladare  indignationi.  (Atatson,  370.; 

SotL:  Hij  spreekt  yrij  weg  ran  de  lever.  (Uarrebomie, 
II,  31.; 

*13  Ha  hiät  'ne  dröge  Liäwer.    (herlohn,)  —  Woeste, 
83.&0. 

Er  hat  ein  trocken  Leben.  Leidet  an  grossem  Durst, 
trinket  gem. 
HoU.:  Hij  heeft  eene  drooge  lerer.    (Harrebomie,  //,  SO.; 

*  13  He  sprekt  fresch  van  de  Lewer  wie  Hendrek 

Wewer.     (Mews.)  —  FirmmU^,  I,  406,  S56. 

*  14  Ich  hab'  em  de  Leber  geschleimt.  —  Tenälau,  404  ; 

Kehrein,  358. 
Die  Leriten  gelesen,  einen  derben  Verweis  gegeben. 

*  15  'S  isch  öppis  über  d*  Labere  g'kroche.   (Solothum.j 

—  Schild,  86.  333. 
Er  hat  ttble  Laune. 

*16  Seine  Leber  ist  nicht  rein. 

BoU.:  HIJ  heeft  wat  op  sUne  lerer.  —  Hij  is  niet  suirer 
op  de  lerer.    (Harrebomie,  II,  31.; 
•17  W08  is*n  denn  iba  's  Lebadl  glafen.    (Steiermark.; 

—  Pirmenich,  U,  770. 168. 
Leberfarb. 

Ich  sähe  wol:  yhr  wurdet  auch  eins  teyls  leber- 
farb. —  Agricoia  I,  616. 
Wer  aber  etwas  DngewOhnliohes  erschrickt. 
I«eberkraut. 

Wenn's  Leberkraut  blüht,  soll  man  Gerste  säen. 
Leberleln. 
*1  Er  soll  das  Leberle  gefressen  han.  —  Füchart, 
FUhk. 

„Aber  ich  bin  msehnldig  deeaen,  noch  muss  das 
Leberle  ieh  han  gessen,  md  muss  gethan  han  die  grOst 
Schmach s  ieh  mnss  allein  haar  lassen  gar.**  (Kloster, 
X,  773^ 

*  2  Es  ist  ihm  etwas  über's  Leberli  kriese.    (Äugt- 
bürg.)  —  Klein,  /,  87». 
L«t.:  Atra  büis  iptoa  agitat. 


*3  Um's  Leaberle  nun  schwätze.     (Oberschwabeii.) 

Ob  die  Bedensart  auf  das  Märchen    vom  Sehwabes, 
der   das   Leberlein   gefreesen    bat,    hindeutet?     (TcL 
Beehstein'a  Märchenbuch.) 
ZieberwelM. 

*Er  ist  leberweiss. 

D.  L  feig. 
LobewohL 
1  Lebewohl,  sagte  der  Pfaff  zum  Diebe,  als  er 
gehängt  werden  sollte. 
Engl.:  Fare  well,  and  be  hanged ;  friends  mnst  pait.  (Bei* 
II,  159.; 

*2  Einem  ein  langes  Lebewohl  sagen.  —  Eieetein.  414. 

FOr  immer  ron  ihm  Abaehiad  nebman  (stoben). 
Lat.:  Longnm  ralere  jnssit.    (Eiselein,  414.; 
Lebkuchen. 

Wer  sich  vmb  ein  Lebkachen  pfeffern  laast,  ver- 
dient, dass  man  jhm  einen  Weihnachtafla<ka 
schenkt.  —  Fischart,  Gesch.,  in  Kloster.  riiJ,  37&. 
Lebmund.' 

Was  dem  Lebmund  anekelt,  behagt  dem  Schliog- 
fried. 

Wer  Hunger  hat,  dem  schmeckt  die  einfachste  sciikch- 
teste  Nahrung;  der  rerwAhnte  Oaomen  findet  das  Dasu 
nicht  wohlschmeckend  gennj^.     Lebmund  =  Feiasütg- 
ler,  Leckermaul,  Sybarit. 
Lebtagre. 

1  So  was  hab'  ich  mein  Lebtag    nicht   gesehen, 

sagte  der  schwarze  Christoph,  als  er  auf  dem 
Schaffet  stand. 
Soll.:  Daar  sta  ik  na  firaai  te   kijken   (te   prijken),aci 
Hans,  en  hfj  stond  op  het  schar ot   te    pronk.    CHsrrt- 
bomie,  I,  384.; 

2  Man  es  zeläeye  net  su  alt  für  ze  liem,  saht  et 

ol  Wif,  do  lieret  se  noch  hexe.     (SiederTknM.j 

Man  ist  sein  Lebtage  nicht  an  alt  anm  Letnca,  lagU 
ein  altes  Weib^  da  lernte  sie  noch  hexen. 

3  unser  Lebtag  haben  Bettler  Läuse  nnd  Honde 

Flöhe. 

4  Wilt  dein  lebtag  wol  leben,  so  thu  dich  in  ein 

kloster  begeben.  —  Gruter,  ui,  14. 
*5  Je,  hoab  ich  oulle  men  Lab  tage  gesahn. —  c»- 

moltke,  466. 
•6  Mein  Löbta!  —  Liniermayr. 

Aach:  All  mein  Lebtage I  Ausruf  der  Terwundereaf 

und  des  Erstaunens. 


Dat  harr  ISch  (böse,  übel)  wärden  künnt,  se« 
de  Bür,  as  de  Bull  em  de  Buk  npschlitzt  harr 
un   he    starben  WulL     (Hambttrg.J  —  thefer.ia. 
Leoherer. 

Lecherer   seind  des  Teufels  Hecheler.  —  Ajn- 
cola  n,  12. 
Leok. 

1  Ein  kleiner  Leck  versenkt  ein  gross  Schi£  — 

Lohrengel,  I.  231 ;  Parimiakon,  SM6;  Heinsberg  Bl.  IK 
Frz.:  II  ne  fsut  qa*ane  roie  d'eaa  ponr  aobrnnstf  ob 
raisseau.    (CmMer,  590.; 

2  Ein  kleines  Leck  macht  ein  grosses  Schiff  so* 

ken,  sagt  der  arme  Richard. 

Aach  russisch  Altmann  VI,  S8S. 
Soll.:  Een  klein  lek doet  een  groot  aehip  sinken.   (Sarrt- 
bomd«,  II,  15.; 

3  Je  kleiner  der  Leck,  desto  langsamer  sinkt  dsi 

Schiff. 

Aber  es  sinkt  doch  nnd  endlich  Ter«inkt*a. 
*4  Das  Leck  ist  leicht  (schon  noch)  zu  stopfen. 

SoU.:  Hij  sal  het  lek  wel  stoppen.    (Barrebomie.  II,  U,' 
*5  Das  Leck  ist  nicht  zu  stopfen. 

BoU. :  Dat  lek  is  niet  te  stoppen.    (BarT€bom4e,  II,  13.,) 
Leokegrem. 

Leckegern  und  Schmeckegut  sind  übermo^en 
armes  Blut. 


*1  Aen  Lacken   an  Scho'm  bieten.     (Oberkart.)  — 
Lohrengei ,  II,  7. 

Einem  Lecken  nnd  Schaben  bieten. 
*2  Einem  einen  Lecken  anhängen.  —  Alrm.  i.nt. 

Ihm  einen  Schaden  sufUgea. 


1  Das  viele  Lecken  (Küssen)  setzt  bUiie  Flecken. 

Frischbier*,  3m.\ 

2  Eerst  Licken  un  SIabl)en  (Sönen  nn  Flabben), 

dann   Hauen   un   Krabben.   —   Eichraid,  um. 
Frommann,  IV,  9Si,  451 ;  BaushaUnier,  W. 


1869 


Leckeu 


Lecker  —  Leckerei 


1870 


t 


f 


3  Es  ist  besser  zu  lecken  als  zu  beissen.  —  Wxnck- 

ttr,  17.  36. 

4  Leck  tnek  im  Mase,  se^  Hase.  Womidde  ?  segt 

Quidde.     Mit  der  Tuoge,  segt  Runge.    Dat 
dau  man,    segt  Naumann.    Man  stille,   segt 

Hille.  —    Hoeli'r,  64*. 

Zu«<ujijaeD«t(!lIuDg  der  Nftmeo  veriebiecleoerKaUelivr 
lo  Brftantobwoig  ttod  ■prlehwortlich  in  S(«lUcroiaeD> 

5  Leck*  mir  den  Arseh,    ist  auch   ein  Tanz.  — 

IrUchbier  ',  IW. 

G  Lecke  mich,  ich  lecke  dich. 

7  Leckeu  uud  Kratzen  sind  Nachbarn. 

Frt,-  tivti  peut  Uatier,  peut  mordr«.    (Cahitr ,  936.^ 
Span.:  £otr»r  lamiemlo  y  aalir  mardlcndo«    (CaAitr^  94%i.) 

6  Licken  kannst  du  meck,  aber  mit'n  Hörn  most 

meck    ut'n   M»so    blibeo,    6ii'   de   ost&eische 

BÜor      [UtidefheimJ   —   Ut^fer.  HS, 

9  Mit  Licki'n  un  mit  Slicken  deit  man  nicks  be- 
schicken. —  DiennistM,  75. 
10  Vam  Lecken  kümmt  de  Ruic  an  't  Leerfr&tten. 

(Sitturtani.j 
n  Vom  Lecken  kommen  Kinder  ans  Essen.    (Situet' 
lan4,J 
Auf  kleinaii  Fehlers  -werden  ffroa««. 

12  Vom  Lecken  wird  keiner  fett.  —  FruchiAtr^.an, 

13  Von  Lecken  up  den  Lippen  kommt  Freimdschaft 

under  de  Schlippen,     i  lininiUnburg.j 

14  Vorn  lecken,  hinten  kratzen  ist  die  Weise  (al- 

scher  Katzen. 

tat.:  Alter»  laftoa  fcrt  lapidein,  pmmid  oat«nUt  KlUr», 
{Ptautua.)  (liindrr  JI,  US;  Fatilitu  ,  11?  Witifand ,  6'JO; 
FhiUppi,  I,  mu  S*j/f^d,  2t).; 

15  Wer  geit  lecken,  muss  og  den  Desch  decken. 

—    Weifden,  II,  5. 

16  Wo  es  was  zu  lecken  gibt,  da  gibt's  aacbBie- 

nen.    —  Pardmiakon.   1»4.%. 

•  17  Der  hat  schon  oft  daran  geleckt  und  noch  nichts 
abgeleckt. 

Verauolit,  boi  irg«tndetw««  lu  gewintitn  and  l«i  Immer 
Icttr  üab«!  aut4;c^Aog«n  i  h*t  »eliuii  oft  in  die  Lotterie 
geactxt  und  vergebUoU  enf  eini'n  G«wtau  gehofft. 

•18  Emm  leckt  de  J<&s*  wie  e  Hochtietsdos'.     fKä- 

Zar  Beaeichntuig  alaoe  «ehr  elafk«a  BobDopfare. 
•19  Er  leckt  die  Finger  danach.—  FrüoMnerKmx 
•20  Er  leckt  sich  wie  der  Hund,  wenn  er  die  Wurst 

gefressen. 
••21  Kr  leckt  wider  den  StacheL 
•22  Er  leckt  wie  Lemke  Mochel  er  Dwerg.    (Bar- 

tcnttem.J 

•*23  Es  leckt  ihm  in  die  Bude.  —  Fnt<Mitr*.nfi. 

••i4  Hei  lockt  wie  Lemke  Möchel   naa  Dwarg.  — 
Fruchimif^.  «'J. 

•25  Leck  mi    wan  i  hibs  btii|  den  brftcbst  niena 
anVfohn.  —  SHumeiMer.  Ä 

In  dietem  Siooe  ( a.  EUeftbogeD  A  f  ttnd  a,  a.  O- 
aoeb  folgende  Kedentartea  beigefügt .  Kamm  mar  i' 
Taoal  Kumm  mer  a  d*  Kilbi  l  Kaum  mer  woal  meine  i 
Saataa  »er  bianen  amet  Katank  mer,  wao  i  h&bach 
M.  Bl^  met  i  d*  Sehne,  wqb  i  babtvb  bu  Bl6a  mer 
Aetefa«!  BlOaed  1«  d'  LOi  d'  AaaoUe, 

*26  Leck  mi  öm  N&rsch,  dat  öss  beter  wie  e  Ge- 
röcht Fösch. 
EnffL:  Learn  to  lick  b«ümca:  yvn  know  not  whoa«  teil 
you  may  get.    ffijtkm  Jt,  \i<kj 

*27  Leck  mich  im  Arsche  es  &  e  Lied.    CHtmmbrrgj 
—  Ft^mmam,  11,  411,  itl. 

*!2S  Leck  mich  im  Arsche,  siehst  a  mein  Hetmths* 

gut.      (Boit-ThatJ 

*S9  Leck^  mich  tm  Arsche  tind  beissmioh  niobi. — 

ir^fi^iit.«. 
30  Leck'  mich  im  —  Rficken.  —  UUä*in,  dso. 

FAT  b<aondcre  FsDe  dae  Aatlaadea  and  d«t  PI Otldl* 
kern. 
•31  Lttok'  mkb   zu  Krakaa   und   blas'   mtdi   tiioo 
Wancbao. 

Aui  iiABi  Kr4,«r  k rädernder  IlAodwarketaraeltaa« 

*33  Leck  '.  da  ist's  aicsht  waii  in« 

Ku  id. 

'<  ttine  acjtUeeilcbc,   asvalt  4o 

abi-  0  i\cgYii<}fl  8i*di. 


^ 


*33  Lack  oich  der  üeer.  —  G^m^ttckp,  uf, 

•34  Leckt  mich   doch   bei  —   Krakau^   tagte   der 

B ursch,  als  er  So Idat  werden  si ill t « • .    ahnrtaimu,} 
•35  Lick  mich  in  de  Ficke,  't  is  Zu  j  west. 

(S.  Ellenbogen  6.)      (Lehrte  trt  flru 
•3G  Lock  du  de  Pogg  um  Arsch,  de  haft  kein  Zagel. 

(Preiuttn.} 

•37  Lock  du  doch  de  Katt  öm  Arsch»  denn  bosi 

Katcrscb  Schwager.     (PreunenJ 
•38  Lock  mi  bi  Dag  om  Arsch,  denn  brukst  du  kein 

Licht,  —  rruttitfcuT  *,  23n. 
*39  Lock  mi  doch  man  nich  möt  Gewalt  6m  Kärscb, 

kömmst  bi  Gelegenheit  darto.     (Krttuthurg.)  — 

Fhncht^ier  ^,  aS7S. 
(Jegen  allxu  groasfl  LlebsaiwOrdigkeK.  (S.  Krleobea  tl 

and  Aracb  ST>} 

*40  Sie  lecken  Salz,  dss  ihnen  zu  Galle  wird. 
*4l  Vornen  lecken  vnnd  binden  kratzen.  —  Kranen, 
//.  13». 
„Alao  reden  arir  gut  apTiobwärtiech ,  wann  maji  «im 

Kitt  vnder  augeu  Tnni  aen  wolfl  auff  den  rnckea  eetat. 
ie  Lateiner  epreoben;  Eines  nobel,  rauch  oder  acbel- 
raen  für  die  äugen  afeben.    In  oiuer  tiandt  beut,   vnnd 
m  der  andern  ateine  hallen.    Wir  leattcbect  ajkgeuiuiob : 
L*cb  micb  aü  rnd  gib  mlob  bin,  jet  ioLa  der  weit  einn. ** 
L«ok«r. 

1  Lecker,  lecker,  a^'  Kasten  Voss,  un  hadd  Ro- 

sinen in  S^rop  stippt. 

2  Se    sunt   lütjct^    man   lecker,    segt   de   Emder 

Gröntebur.     co^tfhßs.j 
Locher  (Subtt.). 

1  Lecker  auss  der  küchen.  —  Grutir.  iii,  sa;  Fem, 

n,  436  ;  Lehmann,  II.  378«  3«:  Simrcck,  «S7Q. 

2  Noch  ist  kein  Lecker  so  klein,  er  wil  haben  ein 

Weib  allein,  —  mri,/i,  m. 

3  So  viel  Lecker,  so  viel  Goscbmucker. 

•4  Dar  steit  em  de  Lecker  na.  —  Eichtputi,  m,  j}dJb» 
nert,  .ITI». 

Daraaeb  aebnt  er  aiab,  das  bttt«  er  gar  au  gen. 
LeckfcT  =  die  Begierde  nacb  piiar  Koat  oder  andern  an- 
genehmen IXngen. 

•5  Ick  mussto  mi  den  Lecker  man  vergan   laten. 

—   Dähnert,  271*. 
leb  bekam  Toa  den  guten  Biaeaa  nicbta. 

•ü  Sich  den  Lecker  stillen  (verbrennen,  vergehen 
laasea  ).  —  FriuMwr  \  2379. 
LeclE«rbisB«n. 

1  Für  Leckerbissen  ist  immer  Raum. 

2  Ich   liebe  nicht   tue  Leckerbissen,   sagte  Hans, 

und  sollte  den  PantoOfel  küssen- 

(.ib  hier  ein  geachtchtlieher  Vorgängen  Orande  liegt? 
Als  mj4n  lo  Kom  Jobanu  II.  von  £}agan  bemerkte,  daia  er 
als  Funt  die  Kbr«  haben  könne,  St.  Heiligkeit  den 
Pantoffel  KU  KQeeen ,  antwortete  er:  „Notib  eoloben 
Leekerblaaen  babe  leb  gar  keinen  Appetit"  (8chl*$.  Oe- 
tcAichtt-  und  AntJtäoUn- Alfiianach ,  Berlin  1320,  24S.J 

3  Wer  Leckerbissen  über  drei  Gassen  ricciit,  der 

hat  gern  Gäste  in  anderer  Leute  Häusern.  — 

Sailer,  164. 

*4  Einem    Leckerbissen     versprechen     und     ihm 
schimmlig  Brot  bieten. 
Böhm.;  Labidkjp    ajedaa^f,    ae  i   ablaba    nadaiL      (Celtt- 
k09ekf,  CO.; 

Laokerel. 

1  Es   ist  eine    üble    Leckerei,   wird   die  Zunge 

wund  dabei. 
Dia.:   Ond   lyata-mad   aosa    gfar    laagen    «aar.     (Pro*. 

dan.,  131.; 

2  Leckerei  zieht  Krankheit  herbei. 

/;r(8..-  Lekkerbed  er  aygdome  moder.     (Froe.  äan,,  JStJ 

3  I^eckereien  sind  theure  Kost. 

// .•  U  cara  preaao  tk  jMaaar  la  gola.    (Fatta^aa,  U7,  7.) 

4  Wo  ünraclit  leckerey   (oder  bobtjrey),  da  wfl 

«1'  \    der  ander  davon  seia  —  Vtuh, 


ttr«  art  ^' 


1871 


Leckerig  —  Lection 


Ledache — Leder 


1^75 


Ifeckerlc 

•Leckrig  wie  e  Kidass  (ArdaBs).     (Samtand.j 

Leckerig  wie  eis«  Eidecha«. 

Der  Leckerj»n  wird  Bettelmann. 
I«eckerkehl6. 

Leckcrkelen  kosten  vieL  —  Petn.  11,  4M. 
Le  ckermaul« 
1  iSei  kein  Leckermaul ,  der  kaate  an  einem  Pflag- 
rade  und  meinte,  es  sei  ein  BatterkringeL  — 

Simroek.  6371 ;  firemhoten  (Lcipiiga864 ),  Nr.  53.  S,  501. 

Im  all ■"■  T^o!  TOB  »Urten  Vcrweoh»eltingeii  tind 

tkrgen  :  uDgeti,     Hoch/ioU  fuhrt  dai  mir  flontt 

nueh  ii  .'komraene  Sprichwort  in  »einem  Ar- 

tiket:     i>i'     ,^    ,n,.,A.liten  <■■■   '    ^ i,.  ,„  j^^  SchirrfM  gt- 

irxrrt  trtrd,    an.     Die    >  oUung  töd   Butter- 

kriagol  und  PtlugT»d  iu  i»-on  €t«oheint  küi- 

peiwcg*  willkürlich  und  ^nji^j,^,  rttun  man  den  Vor- 
f««icr  in  eeinor  Dcutang  der  Volkührftncho  in  Jener 
Feat«Bit  gefolgt  i»t.  Er  zeigt,  daiis  Brestiii  (Pr&zelD), 
Kringeln,  Kierringe  und  BrodrttJobon  üobUdbruto  (^UAOk- 
werke,  dio  cino  Jileu  daritcllen,  von  einer  VoratuUang 
ein  Bild  g«bc>n)  der  Simnenwendenait  sind.  Das  Uetf- 
treiben  derKnAben,  da>  Wagenrad,  Wk«  noch  vor  Sonneri- 
nDterg«Dg  in  einen  Ort  hiueingeroUt  wird,  da«  Uad  wm 
man  dem  Storch  tum  !seit  unterbreilct,  beziehen  aich 
duaof.  Und  ao  sagt  Hochhoit:  >,Wer  antvr  der  Forra 
onaofcr  Kringel  u.  a.  w.  das  geaehe»  fafttte,  wai  lie  ur- 
aprUuRUch  wirklich  wareu,  geaaUeiie  oder  gexockcrte 
braune  odpr  Tarbige  licbildbroto  der  Bonjieuwendatott, 
der  wkro  ein  auBgomachtfir  HinderstJcuTlirdorst  gewesen. 
Man  hüttb  ihn  mit  tsincni  Hpricbwort  vurhOtinca  im 
können  gemeint,  deasen  wirklicher  Sinn  duch  vb«n»u 
wenig  wi«  diote  beschriebenen  Fosto  begriffen  war: 
Sei  kein  a.  a.  w.  ^*  (Vgl.  auch  in  der  lUuatr.  Zfifuv/^ 
I^eipxig  vom  4.  April  1H68,  den  Artikel  OsUrbroU.) 

*2  £r  ist  kein  Leckermaul,  er  iast  aber  gern  was 
Gates. 
iloU.:  MiJ  i«  niet  lekker,  maar  w»t  wol  tuimakt,  dat  mag 
hij  gaame.    (Hamiomfe,  II,  IB.^ 

•3  Er  ist  kein   Leckermaul,  frisst  auch   roh  und 

faul.    —   Eiselein^  420.-  Simrock,  6272. 
Lteokersahn. 

Leckert&n,  magst  6k  gröne  Sep*?    (UoUt.; 

<>  Grüne  Seife.  —  Bei  MtrihUnta  0X37)  mit  ;dci«  Zu- 
aati:  „Ab  fallt,  ao  tv  ik't',  »<L'  Ulenapegel.'*  Zu  einem^ 
der  bald  diea,  bald  das  nicht  mag,  —  LeokonaQl,  Leckor- 
tln,  LeckertiLugo  aind  Spott-  und  Sobimpfnamen  auf 
einen,  der  immer  Begierde  nach  auageauohteii  und 
wohliohmeokendea  Bingen  hat.  (Vgl.  Dähnfrt ,  27!!».) 

Leckmülen. 

•  1  lle  leckmölt  ass  Lcnike'fi  Bock  na'm  Arftenstroh. 

(Datiti<ier  XihniMitJ  —   Fritchbirr  ^.  L*8fiO. 

•2  He  löckmült  wie  de  domnuusche  StadtbolL  — 
Futctiiner^,  ÄSfll. 

Die  Dmnnatier  aaben  xurZcit,  ala  «ie  no«U  ein  Stadt- 
thor  halten,  auf  deinaolbon  viel <iraa  naohaen.  Jjiedaoh» 
ten,  ei  «et  aehade  um  daa  aohöno  Gras  dort  oben,  nah- 
men daher  den  StadtbuUoni  warfen  ihm  eine  Schlinge 
am  den  Hai*  und  xogon  ihn  aufi  Thor  hinaaf.  datßit 
er  dort  daa  Graa  abweide.  Dum  Eritickongatodt)  nahe 
■treckte  der  SUer  die  Zunge  xum  Rachen  Iieraus.  Da 
riefen  die  Domnauer:  ,»Seht,  aeht,  nun  lookmault  er 
«obon  darauf." 

*3  Hei  löckmült  wie  Lemke  MOcbel  (Lipp)  naa 

Dworg.     (Natangm.J   —   FrUchbier*,  JS76. 
Leotlon. 

1  ile  Lexen  sal  men  vakn  repeteren. 

Die  LeoUon  aoU  man  oft  wiederholen. 
/«f.;   tnielleota  aeniol  de«iea   repctenda  pnellis.    (T*tnn., 
ISIS.Ji  —  LectiOf  quae  placuit,  deciea  repetila  pueeLlt. 
(Horai.) 

2  Ein  jeder  lerne  seine  Lection,  so  wird  e«  wol 
im   Haiue    (im    Oertzen    vnd   im  Gewissen) 

Btohn.  —   HerbergcT,  I,  144;  Eyerint).  II.  123. 
FrM.:  Chaoun  tra  aa  mouliu  avec   aon  propre  aac.  —  Que 
ohaoun  paase  aon  m£tier,  et  lea  vaehea  aeront  bion  gar- 
d«e«. 

•3  Einem   die  Lection  lesen.    (B.  Text.)  —  Theatnm 
Diabolorum.  SS9;  Mathet^,  /.  113  ^ 
FrM,r    Chanter  aa  le^on,    ta  note  k  qnaiqu'iui.    (KrUvin' 
9«-,  122*.; 

•4  Er  hat  diese  Lection  verdient. 

Bb  geaohitfht  ihm  ganx  recht. 
Fn.;  Ceti  paio,  btelt.    (Lendro*^,  US9.; 

•5  Er  hat  seine  Lection  bekommen- 

In   Paramem:    Ho    hatt    cne    L«te   kr«8«ii.     (Däk- 
iHTt,fi^\)    Einen  derben  Ver\«eiB. 

•  G  He  wet  sin  Lex.    (iMtt.)  —  Sch'äue,  m,  », 

Bt  areisi ,  wai  aufgegeben  wurde. 


•7  Hei  kann  seine  Leckse  van  baten  as  de  liatne. 

(SttHeriand.) 
Er  kann  eeine  Lection  anawendig^  wie  «l^r  Oakcu 
BqU,:  Htj  kent  «ijoe  lea  ran  buiten,  (BArtrf»m«t,  tI,V4 

•8  Seine  Lection  am  Schnürchen  können. 

Fr:.:  Savoir  aa  le^on  anr  le  boot  du  doifft. 
•9  Sino  Lex  nich  weten. —   Dühnert ,  f76*. 

Bei  Anliaaen  ,  da  man  eeigen   aoU ,  wM    maM  WiM. 
aehlecht  besteben. 
Ledache. 

•'S  ies  a  rechter  grober  Ledache.  —  Hoifawi,<u 


/.«Ol. 
Df#  T.flaua« 


•He    sali   min    Lede  '   nig   weder    betreden.  — 

Schütte,  III,  19. 
')  ScbwaU«.  —  Ficht  mehr  In  mein  Haix»  iretes. 
Leder. 

1  Altes  Leder  will  viel  Schmiere. 

Dan.:    Gammel    ledder    vil    have     tnmgti    amtfr«.      fi 
Jtin..  :(7i.J 

2  Am  leder  lernt  der  Hund  endlich  daa  kalb 

essen,  —   Uenisch,  888,56,  /Vln .  /I,  IJ. 

3  Aus  eines  andern  Leder  ist  g^ut  Schu 

—  Eyertng,  1,  148. 

4  Aus  eines  andern  Leder  kann  man  breite  Gortd 

schneiden.  —  Winckicr.  a;/,  41. 

Itölim.:  Z  oUt  koie  dobfe  jeat  tiroky  femea  kr&jttl.  f6t^ 
Lat.t  De  alieuo  ludia   corio.     (PMippi.   /.    If  1  -   Itefifet. 

1U4».;  ^'^ 

b  Aus  fremdem  (gestohlenem)  Lcder  iat  gut 

men  schneiden.  —  /\jrf<ir,,  l/.  75;   Stmrotk. 

K«ru,  37S3:  Lohrenoet,  />  M;  Brawt, 
Mit  fremdem   Gut  freigebig  a«n 

fremdem  Fell    iat   wolfeil    breite    ■■ 

Die  Katen;  Wenn  eine  fremde  H;« 

BChneiUct  er  w»l  «wei  groaec  Ri*v 

neu  acbneidet  er  kein  Kicmrl 
Frs.i  Faire  du  enlr  d''autrni  lat 

Lendroy  ,  521» ;  Cakier.  Ib* ;  ü 
ffoU.T  Hetta  goed  auijden  riemcn  uu  1: 

(BoAn  If,  324.;  —  Van  een  andora  leSr  ia   goc4  liaMa 

unijden.     (Huhn  //,  34Uj 
/(. .'  Del  corio  d'altrui  ai  fui  [Laru^^  ^i 

Lat. :  AlienuRi  tergna  In  lataa  <i  ^«1, 

/,  i».;  —  De  alieno  Uherali*. 
LiK;  lax  «wetiinö«  Sknr^a  ne  Itzk^aa  r?t»t. 
ßchvfd.:  Qot  akiLr»  breda  remna<  af  aonanlmd.    {Gr%^$^ 

24S.J 
^OH.:  De  ouern  ageno  correaa  larga«.     (^cka  11,  SU,)'— 

De  piol  agetia  larga  la  cf>rrea.     ffloAn  //.  il2.) 

6  Aus  fremdem  Leder  schneiden  ist  keine  Schsadek 

7  Aus  kurxem  Leder  kann  man  keine  Jangen  Ri»< 

men  schneiden.  —  AUmann  VI,  453, 

8  Auss  bösem  Le<ler  macht  man  kein  gute 

—  t.ehnuinn,  509.  7. 

9  Boss  leder,  böss  Ecboeh.  —  Aa*.  ji**, 

10  Böss  Leder,  böss  Wahre  zu  Peltten.  —  ivm*  ir.i 

11  Das  Leder  stelen   vnd    die  Scbnch  vnib 

Willen  geben  ist  ein  schlechter  Gott< 

—  Petri,  II,  €7. 

12  Dat  geit  Ler  (Ledder)  um  Ler  (Ledder^' 

(oder:  sIeist)  du  mi,  ik  hräde  (als)  di 

(wedder).  (O^lfritt*,) —  ßurren.SJ. 
Fmmmomn .  JV .  541 ,  139 .  G«li*r4tm*At .  9« ;  ^|^e| ,  10 . 
Dteäi«,  10;  llowkafnäier,  /;  fbr  Oidtnbvr^:  fWMidk, 
l.m.i:  für  Pt^nmern-  Dähntrt,  170*;  hteUt^uAhm 
K$rie,  37S7;  /Irtn^erg  f//.  »e. 

Wie  du  mir,  ao  ich  dir.    lo  fi.ftiujt'bnry:  Lcow  IB 
Leerer. 
BoU.i  LeAr  om  ie4r,  «la  je  nlj,  ik   ata  |«   «r«4r. 
6onuf«,  //,  12.; 

13  Ein  Leder  gibt  dem  andern  nuch. 

Böhm.  :  Knt«  küii  povoll.    (dtlakvrUy ,  '^». 

14  Ein  ungegerbt  Leder  wird  nicht  wohl 

Kinder  ohne  gut«  EniehoBg  flnd«ii    adebi  Iflie*« 

Unterkommen. 

15  Es  ist   ein  Leder,  sagte  der  Kerl,  nnd  hfrtt» 

die  Magd  auf  den  xVrsdi  statt  uif  i)«>tt]biidL 

16  El    wird    nicht   aus  allem  Leder  Joetttea  ge- 

macht. —  v««m.ian  I .  llf. 

17  Et  i«  kein  Lear  san  h&rt^  et  nient  Smear  la.j 

Im  Betog  auf  BecftMUMlIiaiL 

18  Fremdes  Leder  schneideo  ist  wuhlfeiL 


EidkmöU.  tuo. 


Yttkidi' 


1873 


Leder 


Leder 


1874 


I 


ID  Frisch  vom  Leder  ist  halb  gewonnen  (gefoch- 
ten), —  Lehmann .  11 ,  m ,  ii  :  Adru».  J733 ;  Simrwk, 
6377,  ßriiun.  /,  3200. 

20  Gut  Leder  dehnt  »ich. 

Enfft. :  B«w  lektbex  will  itrotch.    (ßoin  II,  137. J 

21  Gut  Leder  dehnt  sich^  sagte  die  Birne,  als  sie 
niorgenjs  vom  Tanz  kam. 

2'i  Je  dicker  da«  Leder,  je  leichter  es  bricht. 

23  Leder  fressen  lernt  Hündchen  am  Riemen.  — 
Lolirengift.  I,  Iß9. 

24  Leder  will  gegerbt  tein. 

25  Man  flicke  ein  altes  leder  wie  man  wil,  so 
bleilit'a  doch  aJt  leder,  —  i'ftn.  tt,  t*«:  lianl.  lOw. 

26  Man  soü  nicht  das  Leder  stehlen  und  die  Schuhe 
um  Gottes  willen  vergeben.  —  Pütor,,  VI.  le. 

Graf,  2S6.  30. 

27  Niemand  kann  ausa  bösem  Leder  gnte  Schuh 
machen,  —  iViri,  ii,  495. 

23  'S  L&der  wird  wolfel,  d'  Kälber  strecket  sL  — 
Sutermetiter ,  70- 

Yon  denen,  dl«  tloh  auf  uuiitcnUeh«  Art  und  Weil« 

defa^CQ    und   »trecken,    iloh^e   gkr   *u  bequem  mechen 

und   den  AtmUnd  in  ihnn  Stetlungen  g^ui  vorgeiien^ 

Frl.:    Le   cuir  eer»  b  bon  mmrotid,  !«•  tskux  tVHoudenl. 

(Krittingv,  S«>».; 
Holt,;  Uet  leAr  lal  giiedkoop  worden,  de  knlreren  rekken 
«lob  ölt.     (HarrtfHjmee ,  11,  Vi.) 

29  Schlechtes  Leder,  schlechte  Schnhe.  —  Kürte,  37^4." 
Goal.  107» ;  Svmrock,  «373 ;  Dronn.  h  31»V ;  HvxnMh>!T\i  lU.  63 

Dan.:  Af  ondt  leder  gl^rea  eleimme  iko«.  -^  Afgrovi  g*nii 

grOTt  Ipcxet,    (Fror,  da«.,  J78.) 
//..'  Dl  tnml  «rba  dod  »{  f*  baon  fieno.     {«taat,  lOid.Ji 

30  Üt  Andermanns  Leer  es  gud  Kiemen  schnien. 

(Mnin,J  —  Firmemch,  /.  4Öt,  57.    für  Otflv&ime:  Fir- 
mmich,  tu.  S&.  U,   für  üiaAttack  ,   itl,  i\6,  42;  «ttfrie* 
mrA  bei  Bueren.  HS«;  Eichvald,  HCl, 
iQ  Ponuaem :    Ct  andrer  Lttde  Ledd«»  li  gdd  £eme 

luldeu.     (ÜdAnrrt.  370"^ 

31  ut  fremmen  Leder  is  gaud  Reimen  snieo.  — 

S<hnmbach ,  II.  3S&. 

Aue  euilercr  LoQle  Siastea  iat  et  leicht  mlldthltig  und 
freigebig  «a  »ein,    (8.  üoutel  6—^.} 

32  Ton  eins  andern  leder  ist  gut  scbuch  schnei- 
den. —   Tappivm,  lOS*". 

33  Von  geschmirtem  leder  scheidt  der   bundt  nit 

gern.  —  Franck,  U,  70»;  Cnaw.  i.  70;  l^tri.  //.WO; 
iAihmam,  H.  79S.  iSS;  Tay^nv* ,  U*  ,  Sulnr ,  Ut;  £m». 
Mn,S39;  5»mrork.<(S7$. 

34  Von  hartem  Leder  kami  man  keine  weichen 
Schuhe  machen.  —  AUnuum  vi.  479. 

35  Vth  ivau)  eins  anderen  leder  is  gut  breide  rie- 
raen  flnyden.  —  Tappi^.  104^. 

3ß  Wäre  das  Leder  breit  genug,  so  dürft's  der 
Schuster  nicht  zwicken. 

„Wtre  dM  Leder  bereit  genug,  «o  dOrfft«  d«r  8«fea- 
•ter  nicht  in  Zknen  Tmbiiehea.  (fitckart^  Ottc^..  Ist- 
Ktutler,    IUI,  64.; 

37  Wei  dat  L^er  hftit,  is  sAu  schüllig  äs  de  D^iw. 

(SautfUtni.) 

38  Wenn  das  Leder  nicht  «u  Pantoffeln  reicht,  so 

schneide  keine  Stiefeln  eu, 

39  Wenn  man   vom  Leder   spricht,  so   erschrickt 

Idas  Kalb, 
Ol«  Bnecen:  Wenn  man  rom  Lcder  •priebt,  lauft  ea 
dem  Kalb«  kall  ab«^  den  Hacken.    (Attmanm   »',  t»t.; 
40  Wer  Leder  gerbt,  der  soll  nicht  Schuhe  maoheu, 
—   Graf,  SOS ,  1«. 
Fcltdcim  aieb  di«  eliualB«n  Innungen  und  ZOafte  ah- 
geecblricicn ,    war    dl«  Varcintgung  mehrerer  Oewvrb« 
^^     to  K  fi-  r  lUii.i  regelmtoalg  ontenafi.  Wer  braut,  darf 
^K     mtcV  wer  gerbt,  nlcbt  «ohiutam«  wer  »oba- 

^M     m*r  :ben, 

H^JMd. .  -    -t    garwert,    dar  aal  nl«fat  »eliti:  macbtm 

ttsd«  4«>r  »cimmaolier  aal  uiehl  gerweu.   (Ortlu/,  V.T.  1.^ 

41  Wer  Leder  achneid^n  «irhtf  möchte  auch  gern 
emen  Riemen  htiben. 

SloU.:   Dia    ladar  al«i  intjden,    rrnagt   OMtf  #««a  tl«lB. 

(ÜArrehaa.^»      !!      i  I 

43  Wor  von,  «üe* 

fein  h^  lern 

fiachen^  Ucuu  eiv  wurdvü  k«iM  Waatuc  biUgefl. 
—  Aildfl4<*n)iti>9H.  44.  15. 
Daureoiias  8#sto«w0ftna»LaJcnco»*   IL 


I 


I 


43 
44 

46 

'46 


47 


•48 

•4$ 
•50 

'51 
•59 
•53 

•64 

•56 
•56 
•57 
•5S 

•59 


•60 

•61 

*62 

•63 
•64 


'65 
'66 


'67 
'68 


Willst  du  weich  Leder,  so  gerbe  dj<'  li  .        1  r  iv. 
Wo  kein  Leder  ist,  da  gibt's  keine  ^ 

Sular,  416. 
tat. :  Caoea  dehct  praooedere  effoctiun,    (Sutor ,  416,^ 

Wo  man  Leder  schneidet,   da  will  jeder  einen 

Riemen  haben. 
Fri. :  Qu!  cuir  roit  tailler,  oourroy«  oa  deaaod«.    {Bokn 

II ,  4*» ;  LgrouT ,  H  ,  a94J 

Das  Leder  beim  Schuster,  das  Tuch  beim  Sdmei- 
der  kaufen. 

Der  Morgenltnder  tagt:  Vom  Kamel  Disteln  fordern. 
Die  Parier:  Elisen  Witwer  am  cioon  EbemanD  bitten. 
SUen  vom  Nadler  kaufen.  Die  Raftaen  :  Beim  Hunde 
nach  den  Kolatsohen  fragen.  Boeen  von  der  Brenn- 
neitel  Terlaugea.  Die  Kahlen  um  «ine  Locke  bitten.  Die 
BOKmoD.'  Talg  am  Sauerampfer  aachen.  (fMn*b*r« 
ir,  70.)  ^ 

Das  Leder  stehlen   und  die  Schuhe  um  Gotteg 

willen   vergeben.   —   i^imrerA,  6274;  ^i>rtr,)735. 

8a  irurde  1925  in  Pari«  der  groiate  ThHl  dar  PaobI 
fttr  die  äpieibauken  xur  Untoretatzung  dor  Kirch«»  und 
Boapit&ler  rorwandt.  (Zt%fuMff  für  di*  *l*annf  Wm, 
Lelpaig  tSS3,  8.  155SJ  Die  bpaniert  Da»  »cbweln  atah- 
len  und  die  FUaee  um  Oottet  willen  geben.  8i«  atali- 
len  das  boliweia  und  geben  die  FUai«  alt  Aimoaeiu 
Die  Baaken:  Cnxo  iat  ein  Alnioa«ngeb«r,  er  gibt  den 
Annen  die  FOiie  de«  geatohlenen  Sebweina.  Die  Cse- 
«ben :  Du  biet  freigebig  wie  der  heilig«  Kaout»,  wri- 
eher  die  Ki«r  hart  kocht«  und  den  Ameti  dl«  Brube 
(davon)  g»b.  (Kfiwthrrg  IV,  lOOJ 
Emfft.:  To  ateal  tb«  gooae  and  give  th«  gibleia  in  aJmi, 
HftU.:  Ik  atal  bot  leör,  en  geef  de  «boaaen  om  Ondawil 

(Harr^bom** .  II.  18. J 
Span.:  Hurtar  el  puereo  y  dar  lo«  plf«  pof  Dlok    fMtU' 

Dat  Ledder  stelen   un   armen  Lüden  Sohd  da« 
van  roaken.  —  öaUmm.  a7ü*. 

Mit  geatohleneni  Out«  mlldthitig  eeln. 

Einem  auf  dem  Leder  sitzen. 

IIoU.:  Hij  xal  hem  wel  op  *t  l««r  alttan.  (ffarrtbomJ«.  II,  li.) 
Einem  das  Leder  gerben  (versohlen,  über  das 
Leder  kommen). 
Ihn  darb  durch  prügeln. 
Einem   das  Leder   über  die  Ohren  ziehen.  — 

Friichiier  »,  tJ«. 

Einem  dat  Lender  waskeu. 

Ihn  derb  prttgeln, 

En  Stück  Ledder  vun  Minsch,  wie  en  leddem 
Herrgott.  — -  S(hüi:e,  ///.  ir. 

Klu  elender  Menach. 

Er  hat  sehr  ungeschmeidig  Leder  zu  schaben. 

—    Waidu.  /r.  «J7. 

Er  ist  nicht  das  Leder  werth.  —  FrucUhutr ',  ssss. 
Er  ist  nicht  vom  Leder,  Bondem  von  der  Feder. 
Er  schneidet  aus  jedem  Leder  Riemen. 
Er  würde  gern  das  Leder  fressen,  weil  er  die 

Leplein  so  gierig  verschlinget.  —  Sr^hoUei.  ui»'*. 
Er  weht  gleich  (leicht)  vom  Leder. 

Ist  immer  ichla^ertig,  kun  angebunden,  gerAth  Leiobt 

in  Zorn. 
Frt.:  li»  aontane  de  eet  homine  &e  llent  qu'i  nn  beuten. 

—  Son  SpSe  ne  tient  point  daaa  aon  fourreau.    (Kritnn- 

fffr,  8«  TL  asi»»-; 
Gut  Leder  zum  Maule  haben. 
Frt.;  Avolr  bon  bec.  -  Avolr  lebco  blea  aSIl«.    (Krittin- 

ftr,  18»  u.  fö«»,; 

Ich  werde  dir  's  Leder  lüften.    (SordhAhmtm.) 

Androhung  ron  PrUgelu.    ( 8.  Kopf  \^  tt,  76t,) 
Ick  war  di  dat  Ledder  garwen.  —  fidhanri,  i7ü\ 
Ich  werde  dich  durcKprUgeln. 

Ick  war  di  iip't  Leddir  kamen.  —  üdkn*Ti,  J70*, 
la  he  vun  giidem  Ledder,    su  kummet  he  wol 

wedder.     ffioltt.)  —  nuh<v,  14*.    Sehuiie.  111,  |7. 

Aarfo.  375«;  fftf  /Vmrumi    Ihihnrrf .  370'. 
Ia(  der  Schuldner  ehrlich,  ao  eollSuft  er  mir  nicht. 

Leder  gerben.  —  Agi'n-oUi  u.  i8«. 

Man  muHs  ihm  hinder^s  Leder  wischen. 

.,  Deh>r  komtat   d»«a    man    sagt;    ...  e»  iiwUi     .l^h 

die  Haut,    maB    mu»*  ai» /hoi  gerben,    lani  i 
ntil    vun    Eyrheneu    Flederwiach    die    L&u 

man    nn'««     '>"»'    t.ir,<i.^r.    i-...i^r  «le«h«a,"  i^i.    .u-ri. 

Man  mu  ben.     (HuttembwtJ 

Nn ,  un  t  ok  ok  uig  st<^cke. 

fri.^r.-iMi-r   -,   •,:.'-.>. 

Zu  ci4i«ni.  d«r  r)«l  Sor|D«  hat  odet  vaa  tlmf«  b#> 
droht  tat. 


(W^.J 


1875 


Lederhose — Leer 


Leere — L^göre 


1876 


*69  Sie  sind  beide  eines  Leders. 

In  dem  Sinne:  eines  Schlages,  über  einen  Leisten. 
Frf.:  Hs  sont  f»pp68  k  nn  mdme  coin.   (Kritzingtr^  153 ''0 

•  70  T  is  all  80  as  dat  Ledder  is.  —  Ft.  Reuter,  Ut 

mine  Stromtid  (Wismar  1863),  II,  i7. 
•71  Vom  Leder  ziehen.  —  Herberger,  l,  810;  Eiselein,  416; 
Braun,  I,  2302. 
Nftmlich  das  Schwert  aus  der  Scheide. 
Soll.:  Hij  trekt  van  ledr.    (Harrebomee,  11,  12.) 

•72  Was  Leder  und  Zeug  hält,  laufen  (fressen,  ar- 
beiten U.  8.  W.).  —  Fmchfrier  2,  2384. 

•J3  Wider  einen  vom  Leder  ziehen.  —  Mathety,  856 *•  ; 
Parömiakonf  844. 

Lederhose. 

Lederhosen,  das  sind  rechte  Hosen.    (Schlea.) 

Ledeneus*' 

♦Ich  werde  ihm  's  Lederzeug  anstreichen.    (Böh- 
merwald.J 
Drohung. 

lEinmal  ledig  und  los  gefunden  mag  dess   ge- 
messen, —  Graf,  479.  659. 

Wer  einmal  richtet,  der  ist  auf  immer  gerichtet.  In 
Bremen :  Ledioh  Tude  loss  ens  gefunden  mach  dess  ge- 
neten.    (Oelrich*,  2l7.; 

2  Ledig  gehen  kostet  viel  Lehrgeld.  —  Körte,  3779; 

Simrock,  6278;  Braun,  I,  2203. 

3  Ledig  —  leidig.  —  Fischart.  Ehez.,  in  Kloster,  X.  561. 

4  Ledig  sein  macht  sündlich.  —  Körte ,  3738 ;  Sim- 

rock, 6279;  Venedey,  94;  Braun,  I,  3204. 

5  Ledig  sein  und  ledig  bleiben ,  z'  Hängert  gehn 

und  doch  nicht  weihen.    fSchweit.j 

H&ngert  =  Menschengruppe ,  die  sich  des  Zeitrertreibs 
wegen  versammelt  hat,  auch  soviel  wie  Besuch. 

6  Twe  leddig  un  imme  drüdden  nicks  in.  —  Däh' 

nert,  270. 
Um  Mangel  an  allen  Orten  anssadrttcken. 

7  War'  ich  noch  ledig  und  h&tt'   ich  kein  Weib, 

so  lag'  mir  die  Predigt  nicht  hart  auf  dem 
Leib.  —  Eiselein,  416. 

8  Wer  ledig  bleibt,  erfreuet  seine  Mutter  nicht. 

(8.  Unehe.)  —  Fischart.  Ehez.,  in  Kloster.  X,  561. 
•  9  Dear  bleibt  au  ledig  wie  der  Gaissbock.  (Hohen' 

statt.)   —  Birlinger.  774. 

•  10  Er  bleibt  ledig  wie  ein  Kapuziner.  —  Hom ,  Spinn- 
stube, 165. 
•11  Er  ist  ledig,  aber  oho.  —  Sutermeister ,  loi. 
•12  Er  ist  ledig  bis  of  der  erst  Hoseknopf.  —  Su- 
termeister, 101. 
•13  Leddig  utgän.  —  Dohnert,  270*. 

Nichts  bekommen. 
Lediffer. 

•Den  drieft  ewer  ok  de  Leegen  bei  ein  K   (Meurs.j 
—  Firmenich.  I,  406,  328. 

>)  Ledigen  beieinander.  —  Um  xu   sagen,  er  geht 
massig. 
I<edl«anff. 

1  Lediggang  is  des  leidigen 'Düvels  Hovetküssen. 

(Holst.)  —  Schütze.  HI,  17. 
Mttssiggang  ist  aller  Laster  Anfang. 

2  Von  'n  Lediggang  het  men  nits. — Schambach,  n,zn. 

Vom  MUssiggehen  kann  man  nicht  leben. 
Ledlfleben. 

Ledigläbe,    edelläbe.      (Henneberg.)    —    Frommann. 
II.  408,  27. 
Lee(seite). 
*1  Einem  auf  die  Lee  werfen. 

Ihm  einige  Yortheile  absehen  oder  abgewinnen.    Die 
Leeseite  ist  diejenige  Seite  eines  Schiffs  ,  nach  welcher 
der  Wind  hinweht,  und  die  daher  durch  den  Druck  der 
Segel  auf  der  andern  Seite  niedergedrflckt  ist. 
•2  Einen  in  Lee  halten. 

Ihn  beherrschen. 
•3  Einen  in  Lee  legen. 

Ihn  ttberflttgeln,  in  Noth  bringen. 
•4  Er  liegt  im  Lee. 
Ist  besiegt. 
Leer. 

1  Bist  du  leer  im  Bentel,  so  ist  alles  eitel. 

2  Es  ist  alles  leer  vnd  eitel  ohn  ein  gut  gewis- 

sen. —  £7«nucA.  868,84. 


3  Es  ist  nicht  gar  leer, 

sagt.  —  Schottet.  532. 


wenn  jederman  davon 


4  Nimmer  leer,  all  Tag  voll,  thut  Leib  vnd  Seel 

nicht  WOl.  —  Petri,  II.  499. 

5  Sind  leer  die  Felder,  so  geht^s  an   die  Kelder 

(Kelter).     (Rhein.) 

6  Was  leer  stat ,  weinet  ja  net.     (Ulm.) 

Man  will  damit  sagen,  dASS  ein  sa  grosser  Bann  ja 
nichts  schade. 

7  Wer  leer  kommt,  wird  leer  gehen. 

Wer  mit  leeren  Hftnden  kommt,  wirkt  nicht  viel. 
♦8  Er  geht  leer  aus. 

•9  Er  ist  nicht  leer,  wenn  er  satt  gegessen  hat. 
—  Reinsberg  IV,  150. 

Spott  auf  einen  Unwissenden  oder  einen  prahlendes 
Habenichts. 

•10  Er  küropt  nit  gar  leer  wie  die  MeuBs,  er  bringt 

den  Leibssack  voller  Leuss.  —  Ej/ehmg,  u.ia. 

•11  Leer  wie  in  einer  Kirche.  —  Jer.  GtrUkAi ,  Uiden, 

II.  12. 
Leere. 

Leere  geizt  (jagt)  nach  Ehre. 

L«ft&llsr. 

•He  is  so  leftällig  as  'n  Kater.  —  Kem.en. 

Zärtlich  vor  Verliebtheit,  kosend  oder  zum  Komssf- 
gelegt.    Vom  altf^ies.  T&l  =  Sprache,   also  eisatlfch: 
Terliebte  Beden  führend,  oder  lieblich  im  Bedes.  O'gL 
Stürenburg,  133».; 
Lefisen. 

1  Klein  LefiPbzen  können  viel   liegen  vnd  wider- 

beflPtzen.  —  Fischart,  Prakt.,  in  Kloster.  VW.  i». 

2  Lefzen  gross  und  feist  zeigen   keinen  grossen 

Geist.  —  Fischart,  Prakt,.  ia  Kloster,  Vlll,  548. 

3  Vor  rauhe  Lefzen  ein  rauher  Salat. 

So  sagte  Marius  Crassus,  als  er  einen  £sel  Disteln 
fressen  sah. 

•4  Ein  ding  bloss  mit  lefftzen  verstehen.  —  Bmtch, 

423.  24. 
Lot.:  Primoribus  labris  gustare.    (Henisch,  423,  3^ 
Lear. 

•In't  Leg  kämen.     (Mecklenburg.) 

Herunterkommen.  Leg  =  leer,  hauptsAchlieb  aiedrigr 
mit  liegen  und  legen  verwandt.  (Vgl.  FrammoHU,  JV, 
277,17;  r,  154;   f/,  352;  Märkische  ForschwtgeTi^  1 .  113.) 

Legrel. 

Hans  Legel  gat  in  Garten  und  scheisst,  reisst 
eine  Hampfel  Nesseln  ab,  das  beisvt;  o  bitte 
Legel  's  Kräutlein  kannt,  er  hätte  sich  nicht 
den  Ars  verbrannt.    (Hegau,)  —  Eiseiein.  4i6. 

Lat.:  Urticis,  tribnlis,    sunt  privUegis  «pinis,  anuia  M 
tangant  culique  foramina  tergant.    (Eiselein ,  416.; 
Leffen. 

1  Es  legt  sich  mancher  auss  eim  schönen  bett  inn 

ein  kotlach.  —  Franck,  I.  163*. 

2  Leg'  dich  dran ,  so  wird  es  gähn.  —  K6ru.  17*1 

3  Leg'  dich  nit;  wer  ligt,  über  den  laoflt  Jeder* 

mann.  —    Lehmann ,  81 .  50. 

4  Na,  do  le  dich  doch  lieber,  Madel,  darainint 

mer  ja  a  Jungen,  sagte  der  Vater,  als  er 
seinen  Sohn  bei  einem  Mädchen  trat  (d^tr- 
lausits.) 

5  Was  du  nicht  gelegt  hast,  das  hebe  auch  nicht 

auff.  —  Grutcr,  III.  98;  LOtmann,  U,  833.  113  a.  8H.  V: 
Tapfrius,  181*. 
Empfiehlt  Achtang  vor  frmadein  Big«ntli«m. 
Lat.:  Quae  non  posuleti,  na  toUaa.    (T^tpims,  Itl*.^ 
•7  Er  ist  gestern  kaum  gelegt  und  guckt  heaXe 
schon  aus  der  Schale. 
Von  naseweisen,  iup«Alvg«ii  JttngUagett. 
*6  Leg'  dich  auf  den  Banch  und  deck'  dich  mÜ 
dem  Arsch  zu.  —  Frischbier*,  238C. 
Schenhafte  Antwort  aaf  di«  Trag«,  «ohla  «.  «.  v. 
Leffendohexi. 

•Mack  meck  neine  Legendohe&  vor.  -*  Prnmam, 

V,86. 

Vlunktr«  mir  alehta  vor,  mMdM  Bit  Icaiaaa  Wlad  «ar. 
L«8:«re. 

Gehen  die  l^^re,  sa^e  der  Bauer,  alt  er  einig« 

Burschen  m  Schwunmhosen  sah* 
JBM.;  Die  rent  la«t  it}a  nukta  fat  riaa,  mi  Jeekoi»  «a 
hU  sag  een'  JoB«en  wmmtmn,    fAimft«<iMv.  /^  MS^.} 


187' 


Legerwall  —  Lehn 


Lehn 


i 


I 


I 


•He  kumt  in  Legerwall.  (Ottfntt'.j  —  EuikmatA,  aoi7: 
FrtfmtUijnn,  V,  bit ,  6oL 

fall  kommen,  der  ta  Krmukbett  ttnd  »nderea  l'n^c'ij<it.<  h 
geri»t(i.    Logerwall    i«t   da«   tolelite  Ufer  in    der  S.ihv 
dor  KiUte  odor  do»  Stnudei,  Im  GegVDMts  «u  Cpp«n»»ll, 
Leiplienne, 

*£9  ifit  eine  g^ute  Legbeuoe. 

VoD  «iner  kiadflireicben  Pr«a. 
Leffiit. 

1  Kill  LegLst  ist   ein  Mensch,   ein  Iv&noniat  ein 

Esel  vnd  der  Kirchen  Petstilentz.  —  /"wn,  ll.  211. 

2  Weuu   die  Lcgi8t»?a  vnd  JuriÄten  viel  kOnnen, 

»0  künnen  sie  eine  Kudie  aaßbawen  vnd  die 
BftDgsorg  helffen.  —  Pitrt,  II.  ui. 

•Ich  war  am  'a   LÄacliiiilacba   scbtäka,    (Oesterr.- 
ScMt».)   —  Pettr.  t.Ui. 
Ihn  dsrb  siU«cbtwelflOD.    (S.  Hcimleachtea  9>) 
Lehm« 

1  i»er  Lehm  ist  unser  aller  Bruder.    fLU.j 

2  Je  mehr  man  den  Lehm  tritt,  deetu  besser  wer- 

den die  Steine. 

3  Man  muss  den  Lehm  treten,  weil  er  weich  ist. 

MoU.:  Men  ido«t  d«  klfli  koeden,  «dt  lo  weok  ii.   (Harre' 

4  Man  nmss  mit  Lehm  bauen >  wenn  man  keinen 

Kalk  hat. 

6  Wenn  der  Lehm  gebacken  ist,  hält  er  «ich  für 

Marin ar 8  Vetter. 

Die  Kntitoo :  W«im  der  LetUn  trocken  «rlrd ,  renpot- 
tet  er  die  Härte  do«  GrAnit«, 

G  Wer  nicht  Leimen  hat,  der  mnss  mit  Koht  mau- 
reu. —   MosckcroMch,  Sas. 

7  Wird  der  Lehm  nicht  geschlagen ,  so  wird  kein 

Topf  daraus.  —  Hfinaber^  Vtl.  79. 

ö  Wo  Lehm  Hegt,  kann  man  keinen  Thon  graben. 

Di«  Iiui««n:  Wer  Lehm  «Ad,  kAsa  keiaea  Tbon 
cruteu.    (Altnunm   VI,  477.; 

•9  Einem  den  Leymen  klopfen.  —  Humrr,  Sb..  "8. 

Den  Krdenklo»  dar«hbl&u«D.  „  Di«  Bantni ,, , .  farea 
«In  «chaadUohwi  ord«&  ( bunttcliuh )  ..  da«  «ie  tiejueu 
de«  Adel«  Ynd  der  Kirchen  gut,  ...  aber  hie  In  Ta*- 
iortn  laud  wenn  «io  «olch«  raderetand  ,  «o  mais  man 
Jn  deu  lefnien  klopffeo.  >'    (Kloiter ,  /  T,  83^.} 

•10  Er  hat  Lehm  getreten. 

I«t  hetrunJun.  (B.  Aa«eh«D  S»,  Bodvn  3$,  Ladon, 
Verb. ,  10  UBd Lanp«  33. )  „Da  Ich  mohr  «ofl,  denn  ich 
kunt  tragen,  «poigi  aui  nod  PxU  wieder  den  Magen, 
lag  dazu  begäbet  im  Belt^  &l»  wenn  ich  letm  g«|retl«n 
hett,'*    (Frct'Jtm^,  Kilü  ^.; 

*  1 1  Mun  muss  den  Lehm  beaser  klopfen. 

*12  Sü  seng  aus  enem  Lim.  (SiebKnbür^,'*dcht,)  —  fYom- 

rnmn,  Y,  174,  US. 
Sie  «ind  aus  Einem  Lehmi  domeelbao  Sloff«,  d*r««l- 

ben  ArU 

•13  Uemmer  raihr  Lehm,  segt  de  Pötter.  —  H<^ftr.  »sa. 
X^ehnumn. 
•l  Ks  macht  sich  mit  dem  alten  Lehmann. 

Üicae  Eedcniart  wurde  vnerai  la  End«  d«r  xwanalger 
iTahr«  in  Berlin  Ternommon,  W'>  -■'  ■■:--" --—ricbu- 
pra*lJem  in  oiuer  ProcvssanKCl'  oilvu 

Partei  die  Antwort  gegeben  hai  i  Heb 

mit  dem  alten  Lcbiuann,  rrkruvi  »  ii..iir<  i.  jjik  ß«. 
deniart  ging  anQ|.aglich  in  engere  Krt^uo  ilb«r  und  ver> 
br«U«t«  liob  «nt  w«it«f ,  aU  der  Scbauipicler  Mattanaoh 
«i«  in  einem  Lnttitiicl  aitbrachtu. 

•2  Ks   macht   sich    mit   dem  alten  Lehmann ,   er 
f^gt  fta  gchou  £u  biufen.  (ObtriautMi^  —  hUs,  40. 
LtthinfotSA. 

"Es  ist  eine  Lehmfutze.    (Xurdhikiium.} 


ftn  PÄutu  *;i(«»fi,   iiie.j.rii  Slati  tr 

A     . 


dar  Jjdt&amatui  lat, 
-'37.  > 
•  a  raicil««  »u  d«« 


Von  «Ldc 


•tnllltigsn,  daan«n  jrnia«itflouD«f, 


1  Üu  Lrhu  isl  der  Bitter  SoUL  ^ 

Xlatlarch  vat*t««ft«Ulti  «Ufa  As«  L«l> 

▼nn    ilof    .SatjrunB.   Aa*%   tU'U    leiifa    ai 

D(r- 


Chile 

und 

ind««. 


^L  Lu.my,  i,  ^jji,  «tonn  «•  let  «Iti 
r  tUttfft  eold.     (UoftU^tr,    Uiotk**, 

man  aa  dea  Kmit en  ÜAnd 
«n  »iera  lIoi«i^||^«y  ^UM 


'S  fictht'ilt  Lehn  erüUrbt    dem  iieiche.   (S.  l«.j  — 
r,r»i ,  ^l?n,  70. 
'''  :uhlndit«t»iilom  rioUo  «aetorbio.  f'^^t-il/M- 

4  Ir  i  lu  Täilt  «um  Reiche.   (S.  te.)  ^  lyro/» 

Mhd,:  Dm  g«l«{ll  lehss  uil  sam  rtoh«  gcvaU«a.    (Erndt- 
htann,  III,  35.; 

5  Lehen  erben  und  sterben  auf  den  Nächsten  im 

Blut  und  Aeltciten  auf  der  Strasse,  Mann 
vor  Weib.  —  Graf,  439.  M. 

6  Lehen  fuIJen  auf  den  nächsten  Leib,  den  Ael- 

testen  auf  der  Strasse,  Mann  vor  Weib.  — 

Graf.  AA»,  63. 

Die  Foigaordnung  de«  IjcUutbeaitse«  war  au  ver> 
■  chiedenen  Orten  und  Zeiten  vtrichioUon-  Die  oitien 
behaupten.  da«s  Überall  das  Alter  der  Linie  eiiUoÜil^ 
den  habei  nacb  andern  i«t  Oradeaaihe  uud  bei  artidea' 
gleich«  da«  Alter  ni«««gebend  geweten,  «oda««  der 
nftchate  Lolb  und  Aolteite  an/  d«r  Strai««^  dor  Ala&a 
Tor  dem  Weibe  folgt. 
IfoH.:  H«t  le«n  i«  roor  den  oudete,  het  geld  1«  vooT  daa 
■totttate.    (HarrtboiMf ,  II^  1.1.; 

7  Lehen  fallen  nicht  auf  die  Spindel  (oder:  an 

die  Kunkel).   —  Ernnhurl.mA,  HiWtbtond.  TH,107; 

A^tor..  X.  so;  E\*e\mn,  416 ;  Simrock,  £280.  Graf,  i^,  76. 
Spindel  oder  KiinVH  —  Spitinrocken.  Dlei  in«  Lehn* 
recht  gehOr<'r'  ' mdelt  von  der  wetbUobea 

Erbfolge    hü  luguter    und    «.igt,    da«g 

die  Lehen  ii>.  >    •  u,  weil  «ur  Einftlhrung 

der  Loh«n  urnfrUnglicL  iJor  Krit^dienat  VeraoIaiSHUg 
gab.  Ana  betouderer  BQeksicht  nat  man  «bor  in  spa- 
terer Zelt  dieae  GQter  bei  Mangel  m4nnJicber  Erbes 
den  weiblichen  gelaaaon«  in  dar  Mainang«  «i«  ki>nutea 
durch  einou  Lehn>tr&ger  die  Rriegedieuete  Terricbtcn 
laaten.  Dieae  Lehen  hielten  Weiber«  (Schleier-,  Kun- 
kel-) Lehen. 

8  Lehen  nehmen  die  Knecht  voraus.  —  Graf,  559,  Ct. 

Sie  gehen  auf  die  mAuulichen  Nachkommen  mit  Au«> 
tehliL«*  Avt  weiblichen  Glieder  Über.  ttV>mt  lehn  n«- 
meu  di«  knechte  be*v>r."    (Schvu,  I,  M,  \^,) 

9  Lehen  tragen  keine  Schulden.  —  Gra/,  >s".87,- 

iiÜMrand,  85,  113.  isimr<ic\i.  tiSiiU 

Dem  Lehntmana  iit  die  Belttatong  dei  Lohn«  acter- 
«agt,  bcauttdor«  darf  bei  Ulo*  peraönUchen  Schulden 
deaselben  da«  Lehufrut  nicht  an^ogritfen  werdeo;  der 
ÜlAuhiger  darf  vielmehr  «ich  nur  au  dia  Prttchte  halten, 
welch«  wlihrend  dea  BeaUaaa  de«  Schuldner«  auf  dem 
Gut«  gewonnen  werden.  Be  gut  die«  ale  Uogel;  doch 
atflht  der  VerpOindnng  eine«  Lehn«  im  «ligemtiiuen  ein 
rechtliche!  Hindemjae  nicht  eutgegon.  Geliehen  Out 
kann  man  verpf Anden,  ab»  gemiothetea  nicht.  rflV<r- 
pkttlfn,  IV,  VH\.) 

10  Lehen  tragen  Schulden.  —  fn^nAari.  693.  ütnUu». 

h  43.  Hiüdirand.  A4 ,  111;  Pi«iar.,  tV.  9»;  Graf.  ÄS7  .  JS. 
Die«  Sprichwort  euthfilt  die  Ausnahme  ron  der  «U> 
gemainen  Begel :  „  Lehnfolger  tesahlan  keine  Sobiüdein, 
welche  ihre  vorg4nger  gemacht  haben,"  Nach  dem- 
telbeo  lai  der  Lebnafolger  auch  im  KothfaJl  sur  Be- 
mahlnng  aller  Schulden  in  Ermangelung  anderer  Gnter 
veTbnndcn, 
13  Lehn  erhöht   des  Mannes  Adel.  —  Gvüf.  si.  TS. 

Aber  nur  Fahnlehen  («.  d,). 
Mhd.:  Da«  len  d&i  hogerit  des  mannt«  rittracbaft,    (Kik* 
ier,  /,  441,  26.) 

11  Lehn  erlischt  nie.  —  Graf.  657. 25. 

Der  Lebnmann  kann  nie  dai  Ol>«rctguntbum  erittxeti  -, 
et  bl«tibt  nur  Lehn,  -wttiu  er  aucb  die  lialdlgung  un« 
t4trlieaae.  „Lehn  verlü^cht  ninimenn«hr. "  (Wtinyar- 
trn,  I.  »efr,  43.; 

13  Lehn  gibt  kein  Eigenthunu  —  Graf.m.tG, 

0i««er  geeaiache  Becbtsaat«  aoU  ugeu ,  da««  die  Lehna- 
relchooff,  ein  Au&druch,  mit  welchem  da«  «ioliaiadba 
Backt  die  gericbthclM'  ('oKcrtT.iL.'utiff  dea  Omndaigen- 
tbnma  bcsalchnet ,  i  l'mitAnden  Elgen- 

thuD  QhertrftAt.    }-  >  ;era  «ino  von  dem 

•onatigen  ittch«ls<  I  liende  Praxi*    be- 

eteben.   Vgl.  über  <  !  schwort  die  Schrift 

Lehn     jihi    iyin     J  ■'•ihgtr    Htchtnatt. 

Von  Ä.  Jf.  Setwft*:i  t  -.._.,      .    ,. 

14  Lehn  \»i  von  Gnaden.  —   KUn^en.  tit^.  ?.   Graf. 

r.!.7.  IT 

.nllch  nur  dem  verliehen,  der 
■  cbtignn  vrfreut« ,  welcher  im 

- ,..,-.   ,    ,., «.ftwu  war. 

16  Li*bu  kaiui  mcht  batxting  (»>  d.>  sein.  —   Gruf. 
SM,  3«. 

Dm  Plliliditeht  ••  Ihm  «nr  Be* 

triedigitAg  aus  Os  t.  >  ut« ,  SaUub« 

US- 


sehnen — Lehnmann 


geXMnnt,  iii  kein  Leheo ,  weU  es  nur  mit  OelDbd«  ittid 
auf  so  luige  verg«bea  warde,    bli   die   ForUcrang  gt- 
ülgl  ist. 
Mhd,;  Loben  inftg'niu  aaczung  geMio.    (Lainhtrg .  73,  l.J 

16  Lehn   kommt   in   die    siebente  Band.  —   Graf. 

£iiiigo  Lehm  »lugcnommeii ,  k&an  jedei  andere  ohne 
weiteres  an  einen  dritten  verliehen  werden ,  obn« 
dass  «r  datu  der  EinwilliKunif  de«  Lehnsliurru  bedarf. 
Jeder  Lehnsmann  kann  sein  Gut  bir  in  dio  siebente 
Hatid  weiter  Terleihen,  aber  diese,  de«  Dienitmanns 
Hand,  kann  es  oioht  weiter  geben,    (ä.  Meericbiid.J 

17  Lehn  muss   iRuter  Lehn  sein.  —  Grnf.  668.S7. 

Es  muss  nicbt  blos  das  Pfandrecbt  und  die  29atxung 
(fl.  21),  sondern  das  Gut  selbst  TCrliolieii   sein. 

18  Lehn  ohne  Gewere  entbehrt  der  Folge.  —  Grai, 

557.  32. 

Jedes  Gut,  das  der  Manu  nicbt  in  seinem  Besits  "hMX. 
und  das  ihm  nicht  als  Lehn  aberwieven  ist .  das  ver- 
erbt er  weder  an  seinen  Bohn  ,  noch  folgt  er  ihm ,  wenn 
«s  an  einen  andern  Herrn  Qborgehl. 
Mkd,:  Alios  leben  ane  gewer  mangelt  der  rolge.  (Sickert 
in.  167.; 

19  Lehn    ohne    Lehiirecht    kann    nicht   bestehen. 

(S.  Lehnrecbt  l)  —    (•rnf,  J56  ,  8. 
ithd.:  L«tn  aDo  iettrecht   mag  nicht  bustehin.    (flo/neptr, 
üiviaeH  tum  lachxiachm  Lehnricttt,  2.> 

20  Lehn    Boll    nicht    gespalten    werden.    —   Lünig, 

Itt  1050;  liriif,  560.  6«<. 

Darch  Qvdinge,  Laudeigesstse  oder  Gewohnheit  kann 
eben  sowol  Erstguburtsfolge ,  wonach  stets  der  AeUeste 
ans  der  ältesten  Linie  b«mfen  wird,  bestimmt  sein« 
oder  Seniorat,  wonach  der  Bejahrteste  unter  den  tehns« 
fithigon  Verwandton  ohne  Iluck«icht  auf  Grivd  and 
Linie  folgt.  Wo  solch»  besondere  Ordnungen  bestehen, 
▼ererben  die  Lehen  als  Uanxet  und  werden  durch  Ttiei- 
lung  hinfiiUig. 

31  Lehn  vererbt  auf  das  nächste  Blut,  den  Aelte- 
8ten  auf  der  JStraBse,  den  Mann  vor  der  Frau. 

—  Graf,  5*9.  CS. 

„Leen  rererft  op  dat  naeate  bloed,  de  oudste  op  straete 
maa  roor  irouw. "    (Kampti,  II,  4*t3,  14.^ 

22  Niemand    kann   sein   Lehn  verlieren,   der  bei 

Nutz  und  Gewere  sitzt.  —  Ctuif,  sät.  m, 

Oewaltthüiige  StOmng  ist  dem  Besitzer  oho»  recht- 
lichen Nachtheil.  Baob  und  Mord  kann  niemand  an 
seiner  Gewere  schaden.  „Nieman  sein  l«faen  Verliesen 
mag,  der  sein  pei  nüts  vnd  pei  gwer  sitset. *"  (Wetttn^ 
ritätr,  II,  ie.> 

23  So  viel  Lehen,  bo  viel  Fälle'.  —  Graf,  w,  i7«. 

•)  Todfiüie,    Bostbatipt,   Üor&ut.     (8.  Fall  e,    Haod 
'iU>  u.  17S,  Hof  ^4  und  Raaob.} 
Mhd. :    Als  meuuig   leben ,  als  menig  val.     (Orimm  ,    Wb. , 
I,  377J 

1  Leyn  dich  dran,  so  muss  es  gon.  —  Framk.  1,145"; 

Sonrock.  «285. 

2  Man  lehnet  sich  selten  an  eine  schwache  Mauer. 

—  Winckt fr,  tlf,  S2. 
Lehnert. 

Mit  Lehnert  un  Börgert  möten  »ick  vöie  dör* 
helpen.     (Ottfrtee.J  —  HauskatmdeT ,  IL 
lietuiflrut. 

i  Lehngut  ist  halb  Gut,  Erbgut  —  Verderbgut 
(8.  Herr  W2  noä  Harrenbuld  h.t  —  Ikniich,  906.  64; 
Graf,  537 .  18. 

3  WaB  auf  Lehngat  steht,  das  der  Wind  beweht 

und  die  äonne  beäoheint,   ist   Kahrhabe.  — 
Graf.&i.B. 

Zur  Untersobeidang  der  Begriffe  Fahrbabe  and  Lie- 
genschaft.    (8.  Haus  1H6  u.  552,   Korn   50,    Wein  und 
Wind.) 
Mhd.:  Was  nf  lengote  stet  daa  der  wind  bewet   und    die 
vanne  boscheioet  das  is  farendo  habe.    (Vatchtr.) 
I*ehniflaann. 

1  Der    Lehnmann    musa    sein    Lehn    verdienen. 

(S.  Lehn  1)  —   Crc/,  hh^ .  41, 

S  Der  Lebnmann  weist  den  Herrn  ins  Bett  nnd 
die  Knechte  ins  Stroh.  —  Graf,  ss. 

Neben  den  Abgaben ,  die  der  Lehnmann  dem  Sehute- 
hertu  SU  Isiiten  hatte,  lag  ihm  auch  noch  dio  freie  >ie- 
kOstigiuig  desselben,  sobald  er  einkehrte,  ob.  Die  Lei- 
atungen  waren  im  einseinen  bactimmt.  Der  Herr  er- 
hielt «in  Bett,  seine  Beglaitung  ein  Strohlager,  der 
Falke  eine  tchwarte  Heim«,  die  Hunde  Bfot,  die 
Pferde  Streu  bis  an  den  Faielt  and  Hafer  bis  in  die 
Augen.  Der  Huber  (der  auf  der  Hufe  sitsende  Lehna- 
mann)  stindet  Feuer  ohne  Banoh  auf  (Kohlenfeu^r)» 
brlsirt  weiss«  Leiiüacben  (Titobtaeher)  and  faolaeme 
Becher  mit  ehrbarem  Landweio  fttr  di«  Herren  aad  auf'^ 
riobtlg  Bier  Iva  di«  Kneofate. 


iphytenta,  ibi  ■•« 


werdeiL  — 


MM.:  Item  weist  der  Lehcnmaa  den  Herrn  tH 
▼nd  die   knccbl  in    das  strv«.  '(Qnmm  .   //,  SMJ 
wag  den  herreu  wein  ond  den  kneehtea  byer.    (i 

3  Lehnmann  kein  Unterthan.  —  Etaeufcorf,  $«; 

brmA,  7T,  105;    PUtor.,  VI,  lü.   Simrocfc . fiM : 
iftn,  4t6:  Crof,  556,  ». 

Dies  Sprichwort  macht  anf  den  ITDterschiadval 
einem  Lehnsmann  und  «inem  Unt«nhaiD«n  aulmi 
Wahrend  der  letster«  in  allen  Stücken  d«B  Wttk« ' 
seines  Oberherm  Folge  su  Iciateo  bat,  Ist  dtfc  LdtasS' 
mann  nur  enr  Ansabong  der  Pflichtes  rerlmadta ,  ««• 
sn  er  sieh  ausdrücklieh  verbindiioh 
der  Untertban  anbedingt  geborcben,  ao 
sali  anterauoben,  ob  der  Befahl  mü  ds 
ttbereinstimrat. 

4  Wo  kein  Lehnmßnn  ist,  da  ist  fincli  kein 

lohn,   —   Eisenhart ,  en  ■    HilUbrand,  Bi,tl4; 
l,  54.  t^teli-iii ,  HC:  Simrncl;  .  f;284.  Graf,  51. 

Unter  Handlobn  ist  das  Geld  lu  rvrstehec . 
der  LtfluiBenieuemng  an«  Dankbarkeit  ^  dass  ds 
einen  unter  seine  Vasallen  »ulgenonEUBaa  hat, 
wird.  Dies  Gold  soll  nun  nach  dato  Tor«(«beadc«  I 
wort  nar  dann  bezahlt  werden,  wen.n 
einen  Fremden  dbergebt ,  nicht  aber,  wean 
der  Lebnherr  geiUidett  iwird,  oder  dia  LchnaColftr  W- 
gen,  welche  in  der  eralen  Bclehnangr  schon  MÄfthipif* 
fen  sind. 
Lat.:  Ubi  non  est 
('ii«t,  54,  1.) 
liehnrecht. 

1  Lehnrecht  haben  alle,  die  belehnt 

firaf,  556,  2, 

Wer  nicht  Ton  Rittersart  ist,  entbehrt  ia    der 
de«  Heersohüdes  und  des    Iji«hnre«hts;  doeb  wv 
denen  nicht  Terwaigert,  die  das  k(>nii;lic?he  Becht  i 
tan,  Jene  Trlger  de«  Schildes  aafrubietea,  ohne 
krlegeriseh    su    sein,    wie    Bischöfe,  Aeb««   mmd 
Aebtissinnen   (s.  HeersclUld),    wonaf  ■Ich  dam 
Sprichwort  besieht. 
JfAd.:    Alle  die    belebend   werden  dl*  hab«xi 
(Hotiifirr,  Sitlem  den  Ltknrtchl ,  ä50J 

2  Lehnrecht  ist  um  edler  Leute  willen 

—  Graf,  Ä66,  L 
Da«  allgemeine  Erfordernis«    dar  Labaaflhj|rkail 

der  Heerschild  oder  da«  allgemeiAa  Kriegvnrecvt^ 
ifhd, :  Jhttth  eddoler  lüde  willen  «o  Is  lenrechi  g«fif«BL 
(Home irr ,  l.) 

3  Lehnrecht  ohne  Gewere  ist  kein  Leben.  <«-  o». 

were  2  n.  3  tind  Lehen  16,}  —    Gmf,  ÜT,  19, 

4  Wer  sein  Lehnrecht  verliert,    den  weist  man 

ins  Landreeht  ^  Graf,  s.^ß,  3. 

Wie  der  Geiitliche,  der  di«  Pfl.icbt»ii 
ausser  Augen  setst,  seiner  geistliohea 
verlustig  ging  und   dem  weitlicbea  &l«ht«e 
wurde;  so  ging  der  Lehnsmann,  der  tranl»«  1 
eidig  geworden,  solnes  besondem  Oetichtsst 
lastig. 

JfAff..-  We  «in  lenrecht  Torlost  den  wiaei 

recht.     (Hometftr,  Lthnrtcht ,  16,  a.J 
Lehnsbrlef. 

Neuer  Lehnsbrief  macht  kein   neues  Ldm«: 

tirtif,  567. 14,  Liiuifl.  ///.  555. 

Das  Lehn  bleibt,  wenn  aoeb  dareh  eine  s| 
lelbung  nur  einaoLne  Befugnisse  des  Xrehasi 
weiten  oder  gewahrt  werden. 

Lelmsclukft. 

Lehn  Schaft  zieht  keine  Unterthlnigkeit  sadi  nck 

—  IMitffrroiid,  78,  106.   PitUiT.,  17,  70;    SffOfäi.tmi 
Graf,  56«.  10. 

Die  Landeshaldignaff  odsr  die  Ang«lobiuig:  dar  0^ 
tftrthanenpOlohtea  ist  ▼ob  LehDabaldigiwg  rnrarhisies. 
jene  beruht  auf  der  Laadeshobeit  aad  Ivt  tu  sAs 
Staatsbttrger  geranbi;  diese  lediglich  actf  d«sa  LaiiM» 
verbände;  der  Lehnmann  lat  nicht  north «rcadif  atift 
Landesunterthaa  selass  iHsbitbemi.'*  ($.  üfhamtmt^ 
Liehxupfierd. 

*  Jedermanns  Lehnspferd  vnd  Fu8sha<der  «in.  -^ 

llt'rbrr^tr,  U,  383, 
LahrbuxBcb, 

Gut«*   Lehrburschen   werden  gnie  MeisterJ 

Muller .  41 ,  4. 
Lehre. 

1  Au  guter  Lehr*  irÄgt  Vf !?}'•»  «.liw-r 

2  Böse    Lehr   ist   im  wie 

tioptfen  UeJ  im  Ki'  

reiben.   —   Lrhmnnn,  454»  t» 

3  Dein   lehr   ist   obu   trcwicht .    hastn    ^bei  ^t 

Wer  I 

Ittt,:    i> 

(Loa  i 


1881 


Lelirc 


Lehren 


1862 


I 


I 


I 


4  Der  lehr  wend  allzeit  obren  dar,  dass  dir  aichta 

böses  widerfahr. 

Lal. :  AadidoctiilLMii ,  «1  vi«  oliUr«  roinun.  (Loci  eanini..  47  J 

5  Die  lehr  fabch   md   der  bann  vnrecht,  eeind 

Btück,  damit  der  Teuffel  fecht.  —  Henuck.  i«.  n, 

6  Die  Lehre  verlieren,  ist  viel  verlieren;  das  Ge- 

hör verlieren,  ißt  viel  verlieren,  aber  die  Ehre 
verlieren,  ist  alles  verlieren. 

7  Ehe  ich  mit   der  neuen  Lehre  in  den  Himmel 

komme ,^   sagte  der  Pietist,  fahre  ich  lieber 
mit  dei-  alten  zum  Teufel. 

8  Eine  uewe  Lehr  bedarff  newer  Wunder.  —  ätr- 

^r§tr.  11,  317. 

9  Eines  -vnverstendigen  lehr  ist  eines  blinden  vn- 

terricht  —  llewiich,  479, 38. 

Lat.:  Non  lnt«Xllg«iitit  oit   OMci  pr«Moriptio.     (Heniaeht 
479,  33.; 

10  Falsche  Lehr  helt  die  l&nge  den  stich  nicht.  — 

llfiniMch.  »99.  e«. 

11  Für  reine  Lehr'  und  UnterthaD(*Bas8en)  eoü  ein 

Regent  sein  Leben  lahn  (lassen). 

Lat.:    Pro    Itgc  et    pro    greg«.     (StfboUl,    ifiO;    Pküipfi, 

//,  Hl.; 

12  (iate  Lehre  nimmt  der  an,  der  sich  am  andern 

apiegelt. 

13  Gate  Lehren  mnss  man  nicht  blos  boren. 

14  In  die  Lehre   gehen,   heiast  auch  Leiden  aus- 

stehen. 
\b  In  schlimmer  Lehre   lernt  man  nur  Schlimmes. 

16  Je  elter  Lehr,  je  rechter  vud  warbutfliger.  — 

Ntri,  /.  M. 

17  Lehr  bringt  (gibt)  Ehr.  -^  Armi»  //.  4S6. 

ffcAiMTd..  LUbr«  ifruir  Uir».     (Urubb ,  4M.; 

IB  Lehr'  oho  Beispiel  wirkt  nicht  viel. 

MijÜ.:     L««rliigaa     wakkan,    muu-    Torb««ld«B    tnkkes. 
(Uurrtbvmi*.  II,  13.; 

19  Lebr^  und  Unterricht  muss  man  annehmen,  kam* 
er  aucli  ans  dem  Maul  einer  Kuh.  —  Bwr<k' 
hariit,  m, 
Mmi  oiuvt  koine  SikfttiutiiU«!t|U«U«  verioIiaiAlkOD. 

SO  Lehr  vnd  kuuat  bringt  gelt  vnd  gunst.  —  L^- 

munn.  SSfi.  76  u.  4a.1.  S,  if(t«<j(ie'nMch .  ZiA. 
21  Lehre  führt  die  Natur  in  ilie  ^uere. 
äS  Lehre  ist  ein    blassbalg,    der  die  Fanken  der 

Natur  brennen  macht.  —  L«iMnaiHi.  454.  5:  Sai' 

tvr.  »«9. 
Lehra  obno  Tkloot  bildet  atcht. 

83  Lehre  ist  ein  langer  Weg,  Beispiel  ein  kurzer. 

Lat :  Lougiun  li»r  ««i  pur  pr»ecepU,  brere  et  e(5o«x  pei 
«xBmpU.    (E^tria,  VIA.) 

S4  Lehre  ist  ein  Samen,  der  nut  der  zeit  fhicht 

bringt.  —  tfAm«««,  445,  so. 
26  Lehre  ist  eine  angestrichene  Färb,  die  in  Luft 

vnd    Wetter   abfeilt,    vnd    guckt   die    Natur 

jmmer  wieder  herfür.  —  LehmAnu,  i^,  ti:   Sm- 

l«r.  147. 
Von  der  UebenoAotil  der  Nktor  Ob«r  di«  Lahr«;  tni« 

im  Mvaichca  iit,  Itt  maohUjer,  •!■  wm  tod  ftutMn 

hloeinkaiDmt. 

26  Lehre  ist  eine  gnte  Anuei,   aber  för    unsere 
Natur  zu  schwach.  —  Satirr.  V». 

„Bltoi««  Lehr»  bildal  nieht»  «io  brixig«*!  tmt  dtttUtt« 
dMi  maa  dar  Tag«iid  dl«  HAitd«  ifibt,  *b«r  alohl  d«« 
Um.** 

37  Lehre  thut  viel,  das  Leben  mehr. 

BoU,:  D«  l«cr  dringt  ae«r,  ouMr't  ler«D  mvtt,  —  D«  l««r« 
kllokt,  iBMr't  l«Tea  dwiogt.    (MarrwbamH,  //,  llj 

28  Lehre  und  Leben  sollen  miteinander  stimmen. 

Hott. ;  iMU  «a  1«v«b  bo«««»  iOf«ra« art—— .  (Barrtbam**^ 

II,  13.; 

29  Weuu*8  gute  Lehren  vom  Himmel  roniete,   so 

witr'  doch  mancher  2u  faul,  sie  aaRoh^beo. 

30  Wer  Lehr^   annimmt  vom  grauen    Uaar,    lebt 

frqh  auf  Erden  immerdxr.  —   »'iiJi«mm,  7i. 

31  Wer  lehr  vnd  straff  nicht  leyden  wU,  der  hat 

gar  selten  wttxe  vil. 
i.ar..  Doetrift««  coliu«  tp«fmU  aamo  al«l  «itUta«.    (Lmtk 
«•MOK.,  4a  J 

33  War  Tersoht«!  gute  L«iir,  dta  wird  Rewc  bets- 

L  Stn  sehr.  ^  FrvKhm  ,  BIrbi. 


33  Wer  zu  früh  aus  der  Lehre  gegangen^  ist  auf 

dem  Wagen  zu  kurz  und  au?  der  Karre  zu 

lang.    (Harz.)  —  LtiArmgcJ,  /.  »M.  Hrinfbrrg  VII,  104. 

34  Wo  keine  Lehr  ist,  da  ist  kein  recht  vud  gilt 

der  Herr  weniger  denn  der  Knecht.  —   J^tri, 

II.  807. 

3&  Wo  Lehre  (Toore)  is,  is  Weisheit  (Chochme)* 

(iMd.-deiU»ch.)  —    TcnäiaUf  SSS. 

36  Zu  früh  aus  der  Lehr'  ersetzt  sich  schwer. 

37  Zu  rechter  Lehr  gehört  Weiashoit.  —  t^tn.  II.  ■». 
l»elireii. 

1  Andre  lehren  ist  di«  grösste  Kunst.  —  ^y«n«g, 

m,  41  s. 

2  Die  alzeit  leren,  thund  sich  nymmer  bekeren. 

—  frascfc.  /.  90*' ;  tlr^Mr.  t,  l».  Affn,  Ü.  13J.  ntnath. 
K9>  H.  E%ttiein,  417.  Smro^,  «387;  Üirte,  8743; 
braun ,  I.  S906. 

3  Die  uns  lehren,  müssen  wir  ehren.  —  ituUer.  41.  l. 

4  Du  solt  andere  lehren,  wiltu  dein  eigen  kunst 

vermehren- 

Lat. :  Dlicrre  ■!  quMri» ,  dooflu ,  •io  Ipi*  doocrU  «i  »Indio 
Uli  libl  prod4r(i,  *i«mo  ■odsli.    (Loti  eomm-,  4«J 

5  Durch  Lehren  lernt  man. 

Bhii.:  So  iit  ou»  wiuealiohi,  daa  d«r  man  katitivn  rieh, 
«o  ber  ander«  iQte  lerst.  daa  ■in  konat  dar  ob«  g«in«> 
rot,  (Sach4miftUi/tL)  (iingtrlf,  171 J  —  Sin  ««IbM  ■!& 
«t  iiiSr«t,  d«r  itt«b«t  gBTB«  lSr«i.     (Fretdank.) 

It.:  Cbi  «Itri  inioffti«  M  «t««ao  uDinMitni.  (PattmaUm, 
ISS,  i.)  —  In<i«gnando  «Hrnpar«.    (Patuxgtia,  ISO,  9.^ 

Lat.:  Doc«Ddo  dUcimai,    (SchuU^L.  iC7;  MgtHa,  6».; 

6  Es  ist  ein  Lehren  für  die  Katzen ,  wenn'a  nichts 

ist  als  Schwatzen. 

Di«  BOmer  forderten  unter  «adarm  «am  guten  Ii«hr«ii 
«in  gatoi  (Jnt«y««hBid«n :  Beoedoeat,  qal  bene  diitiii- 
iroit,     (ScthMl. ,  41&J 

7  Es  lehrt  oH  einer  den   andern,  was  er  selber 

nicht  kann. 
Lat. :  Funsrar  tIc«  coti«,  acutoa  T«dd«t«  qun«  forram  Tnlst, 
exaori  Tpia  ««candi.    (Bartu.)    (Philijtfiy   I,   165;   5«y 
frold.  i<^.; 

8  Immer  lehren  und  sich  nie  bekehren. 

Knfft, :  Prieet«  ar«  mor«  In  word  than  matlpr.  (Jüttf^int  ill.J 

9  Jeder  lehrt  und  predigt  und  niemand  ist,   der 

recht  thut. 

10  Lehren  bringt  Ehren.  —  Simröck.  flas«;  K«rtv,  S741; 

Braun,  I,  UOi. 

11  Lehren  ohne  Zucht  ist  eine  Suppe  ohne  Salz. 

Böhnu  ■  KAuni  b««  bSinj  pokzm  b«s  «oU.  f  (JekUwviAy ,  40iJ 
Stow..    Ölorsk  b«a  k&«Ara,  io  ko&  b««  kaatera.    r<3«ln- 
k»»»*y,  40SJ 

12  Lehren  und  Thun  stehen  wohl  beisammen. 

13  Man  kann  nicht  lehren,  was  man  selbst  nicht 


Litt.!  (^Qod  nondan  novit,  D«rao  docor«  pot««t.    (Bimdm 
/,  läi6  ;  n.  3993.; 

14  Sich  selber  lehren  macht  gescheit. 

Dan.:  Man  kaad  og  lar«  ilg  aely.    (Pnrv.  <<««. •  374.; 

15  Was  er  andern  lehrt,  kann  er  selbst  nicht  treiben. 

16  Wer   andere   lehren    will,   muss   selber   etwas 

wissen. 

dScAwtrf..-    D«o  andra  wit  lara.  ml«t«  weta  nigot  «teil.  — 
Oadt  Um  andra  dot  man  iielf  intet  kan.    (OnM,  IM,) 

17  Wer  andere  lehrt,  lehrt  sich  selbst. 

litm.!   Man    bliYer  Liexd  i  d«t  man  lnir«r  andr«.    fiVo«. 
dam.,  in.) 

18  Wer  andere  lehrt,  lernt  selbst  dabei. 

19  Wer  gut  lehren  kann,  ist  ein  gescheiter  Mann. 
X«f.  .*  Bomin««  dofii  doo«nt,  dliotust  (Smua.)   (rUitiippi, 

1^  179,  849bold,  >t»;  Bindtr  Jl,  1  SU.;  —  Signum  ■«i««^ 
tf«  e«tt  po«««  doear«. 

20  Wer  lehren  will,  findet  überall  eine  Schule. 

21  Wer  lehret,  der  lernet^  —  Pciri.  lt.  r»9. 

22  Wer  recht  lehrt  vnd  vbel  lebt,   der  nimpt  mit 

der  einen  llnnd  wider  weg,   was   er  mit  der 
andern  geben  hat.  —  Petn.  lt.  749, 

23  Wer  viel  lehren  muss,  der  masa  viel  leiden.  ^^ 

fVrd,  1.  I».  Hchuitf.  111;  tou^ter .  S7S, 

24  Wer    will    alles    lehren,    der    wird    viel    ver- 

kehren. 

EryjL     Ho  t«ach«tb  111  wiio  t»aoli«tJ>  «n.    (Böhm  lt.  )».; 


1883 


Lehren 


Lehren 


1884 


25  Wer  wohl  lehrt,  der  wird  g'ehrt;  wer  nüt  that, 

dem  gehört  d'  Ruth.  —  Aarg.  Tatchetümch. 

Am  bargdorfer  BohnlliMM,  aa  deisen  Portal  ein  Bir 
•lugehanen  iit  mit  der  Znobtruthe  In  der  Tatie.  (VgL 
Orimmt  LuttwildMn,  1703.) 

26  Wer  wol  leret  vnd  vbel  betet,  der  zabricht  mit 

der  einen  Hand,  was  er  mit  der  andern  bawet. 

—  PnUi.AMliUa,  307 ^ 
'27  I  will  di  lehra  Chappa  chehra.  —  Tobler,90:  5m- 

termeitter,  S4. 
loh  will  dir  Uhren,  die  Kappe  abnehmen,  d.  i.  ich 

will  dir  den  Meiiter  leigen. 
'28  I  will  di  no  lehre  Haber  bicke.  —  Sutermrisier ,  24. 


*29  Ich  will  dich  lehren,  den  Görgen  singen. 

*30  Lehr*  dine  Kinde  Kahle  (Kohlen)  kaue.  —  Fnatkr 
hier  >,  SS89. 

Um  Jemand  su  sagen,  er  mftga  «ich  um  «eine  Angele- 
genheiten bek&mmem. 

*dl  Lehr*  dine  Kinder  op  de  Kahle  pinkle.    rLUawai.) 

—  FriBchbier  \  2S90. 

•32  Oeck  wer  di  lehre  op  Schischke  danze.  —  Fntck- 

bier^,  2887. 

Die  reifen  Sameniapfen  der  Kiefer,  die  Schlichkcs, 
sperren,  wenn  sie  getrocknet  sind ,  ihre  liikrten  Schuppen 
ab;  mit  blossen  FCkssen  darauf  cn  gehen,  thut  empfind- 
lich wehe. 


Schluss  des  zweiten  Bandes. 


Beriehtignngen. 


Erster  Band. 


SpAlto  102'),  Fingerring,  Lat.,  ntatt:  ungium  liei:  ungnim 
»       ia4.'i,  Kuchi  114,  /.  ■'..  lif«:   II:ifa 

•  12M,  JKiich«  .145,  St.:  (rÜKn ,  1.:  Ulicga  (Qelieger) 

•  iS.'i.l,  <raHt  l-^-'t.  Franz.,  1.:  ruüi^ 

i>      14'.M,  <rchi-iii46n  Rtfhört  unter  Heiichen. 

0  |44'J,  (roiiHloln  4.  iit  mir  Diitg<>tbeilt  worden,  dait  Qeitsel 
g«moint  und  der  Sinn  ist:  Wor  die  Oelitel  hat,  ge- 
braucht, wer  die  (}owalt  hat,  abt  sie. 

•  1451,  (^tfiiit  :>:\,  nt.:  Hadarn,  1.:  Fedarn 

»      14M,  Ueiz  7«,  Franz.,  at. :  croit,  1.:  crolt 


Spalte  1456,  Geiz  $0,  eoU  dai  Komma  it.  nach  entre  nach  e«r- 

veau  itchen. 
«      I4(i.'i,  Gelächter  3y  unter  Aeacid.  Drohungen,  it.:  Anft- 

kof.  I.:  Aeakoz;  ferner  Z.  49,   8t.:  akarnisvhei,  1.: 

akamanischo  Ferkel 
>       1483,  Geld  813,  1.:  nur  nicht 

•  l.'>7l,  Geringster,  st.:  leinen,  1.:  leimen 
-      lt>:;3,  Geticht  10:{,  I.:  Hungerjahr  17 

•  164'.',  Gevatter  11  und  33  gehören  unter  Oevatteria. 


Zweiter  Band. 


8paltel3l,  GrpgoriUi^  4,   statt:    um's   Fttustliug,  lies.-    um   d' 
FuuAtlinK  (Handschuhe) 

•  i:i9|  lt.:  Grundruhe,  1.  dreimal:  Grundruhr 

•  171,  Gurtfcl  3,  1.:  Sticflrehm 
»      iM,  Hadtirn  'J,  1.:  IlAdem 

•  'Jj?,  Hafi-rfulirt,  st.:  d'  Jjuuchtor,  l. :  n'  Leuchter 

•  *i5»,  Haferreitor.  st.:  habe  >,  1.:  hab'ii  's 

•  271,  Huhn  L'(<»,  1.:  ll&a  «ein  af  sein  Mist 

»  '2V2,  Stichwort,  st.:  Hahuunkreih,  1. :  hochdeutsch  Hah- 
neiikriii 

»  'J73,  unter  Hahiinrliritt  stellt  irrtliümlich  die  Bedcnsart 
mit  Hahnschricht,  was  Hahnsohrei  hoisst,  und  wie 
Fr.  Ifascnow  bonierkt,  als  Kntfvmungpangahe  lo 
weit  auseinander  bedeutet,  dass  man  am  Kndpunktc 
noch  gerade  ilen  tiahn  hört,  der  am  Anfangspunkte 
schreit.  Die  IlezeichnunK  i^t  auch  pommeriscb.  An- 
ders iiit  gf mciut :  „  Bis  hcilicro  drei  Kiinigo  wächst 
der  Tag  um  oinen  llahuvnschrei",  uämlich  um  so 
viel  länger  ist's  dann  (seit  dem  31.  Dec,  dem  kttne- 
Htcn  Tatfr)  bell .  als  das  Schreien  des  Hahns  dauert. 

■•      310,  üiinf  7,   1.:  wachsen 

X      411,  Haus  .r;s.  Note.  1.:  <'hatham 

n  439,  Haus  ,V.K),  NVte  1.  st.:  kleissten,  L:  Kleisper 
(  -  Splitter,  vgl.  (irimm,  V,  1133). 

•  516,   Henuo  15V,   st.:  jage  und  schlage,   1.:   jag'n  und 

sohlaH*n 
»      533,  Herausgucken  4.     Vnr.xx  winl  mir  aus  Pommern  be- 
merkt:  Duckbeide  sei  nicht  zu  erklären,  es  mttiie 


ein  MisversWindniii  vorliegen;  dorth  eiiM  e«  i.  B.: 
lierausgucken  „as  de  Mfts  at'u  Dttck  Heed'',  d.  b. 
er  sieht  lieraui,  wie  die  Maas  ans  einem  Band  Wcffeh* 
Spalte  .Vjd,  Herein  3  und  4,  it.:  dich,  1.:  dick 
Herr  »3.s,  1.:  das  Heer  anführt 
Herrannes.  Soll  wahrscheinlich:  Herr  omnea  htll- 
sen;  ich  habe  Franck,  Zoytbach,  nicht  hier,  vm 
nachzupehen 

Herreuwort  l,  ist  das  Verbam  fuhrt  oder  trägt  sa 
ergänzen. 

Herrgott  58,  Z.  3,  1.:  deinen  Stuhl 
Herrgott  03,  winl  mir  berichtigend  bemerkt;  nto*- 
licb  wäre  allenlings  wol  hochdeutsch  neulich,  be- 
deute plattdeutich  aber  immer  entweder  nengiolg 
oder  (passiv)  worauf  man  neugierig  sein  kann.  „V*!^' 
lieh",  in  dem  Sinne  von  „jUngst**  bedeute  ei  nie* 


577, 


5^^, 
5i>>, 


(>H>, 


ni4, 
«3(».' 

»j-ia, 

93«;, 
uns 


Herumlanfen   1.    Zu  dem  mit  einem  Fiageaeiehea 
versehenen  Worte  „itrumsoilig",  da«  aieh  bei  Mo- 
binion  findet  and  dai  bei  Gomoioke  .,  itnuttsallg'* 
lautet,    bemerkt  Fr.    Haienow:    „tjollte    es  atoht 
itummelschwänzig  bedeuten?    Ein    Hund  mit  gf- 
stutztem  Schwänze,  soilig  =  xagclig." 
Herz  33S,  Note,  tt:  Dennoch,  L:  Demnach 
Hesse  t« ,  Note,  st.:  coicoi,  1.:  ooecoi 
Heuchler  37,  Note,  1.:  Atheist 
Herr  h3.    Die  Note  gehört  an  den  Schloii  Ton  79. 
Hure  23,  Note,  st.:  ich,  1.:  lieh 
Käscwoche  1,  1.:  Käiwoch'n