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fVO
Zweiter Band
Gott bii Lehren.
Ein Hausschatz för das deutsche Volk,
Herausgegeben
Karl Friedrich Wilhelm Wander.
Wen dio deutschen Sprichwörter nicht durch und doroh
erbauen, der hat kein deutschee Gewiesen und keinen
deutschen Wits. BogumU OoUt.
Zweiter Band.
Gott bis Lehren.
F. A. B r o c k h a 11 s.
18 70.
-^^w::.^
.. ->«»:
Vorrede.
Vi enn auch eine Aussprache , wie sie beim Schluss des ersten Bandes des Deutschen Sprichwörter-
Ltxikon nothwendig war, jetzt nicht erforderlich ist, so scheint es mir doch angemessen, auch den zweiten
Band mit einigen Worten zu begleiten.
Zuerst gebe ich dem OefQhl der Freude darüber Ausdruck, dass der Druck des Werks ohne
Unterbrechung hat stattfinden können; dass ungeachtet des noch im grossem Umfange zuströmenden
Materials, das durchgesehen, gesichtet und einverleibt werden musste, dieser zweite Band in einem
kOrzem Zeitraum beendet worden ist, als der erste erfordert hat; und dass es mir vergönnt gewesen ist,
die anstrengende und ermüdende Arbeit bisjetzt fortzuführen.
W&hrend die Vollendung des ersten Bandes gegen vier und ein halbes Jahr erfordert hat, hat sich
der zweite mit drei Jahren begnügt; vielleicht gelingt es, den dritten in noch kürzerer Zeit zu beenden.
Die Grundeinrichtung ist natürlich durchgehends dieselbe geblieben; allein es wird dem Kenner
dieses Literaturzweigs nicht entgangen sein, in welcher Weise unausgesetzt innerlich an der Verbesserung
gearbeitet worden ist.
Je bestimmter der Charakter des Kreises hervortrat, in welchem das Deutsche Sprichwörter- Lexi-
kon eine Heimstätte findet, um so leichter war es auch, das Gepräge zu bestimmen, das der Inhalt zu
erhalten hatte. Es ist daher aus dem ursprünglichen Manuscript , das sich einen sehr gemischten Be-
sitzerkreis gedacht hatte, je länger je mehr das ausgeschieden worden, was nicht streng sachlich erscheint,
und was die Beurtheiler der ersten Lieferungen als subjective Beigaben für überflüssig bezeichnen zu
müssen glaubten. Es ist dies geschehen , ohne dass dadurch der Anschauungsstandpunkt des Heraus-
gebers irgendeine Veränderung erlitten hat.
Nicht nur in diesem Punkte, sondern in jedem, der eine wirkliche Verbesserung andeutete, habe
ich den Anforderungen der Kritik Rechnung zu tragen gesucht, und im allgemeinen hat sie dies, so-
weit mir Mittheilungen darüber zugegangen sind, auch anerkannt.
Gibt es Federn , die deshalb dem Deutschen Sprichwörter- Lexikon den wissenschaftlichen Charakter
absprechen, weil es ihren Fabrikaten im Wege steht; so kann ich ihnen nur empfehlen, etwas Besseres
ZD leisten. Aber ich denke, diese Weisen werden mit ihren Werken so lange warten, bis unser Detttsches
Sprichwörter- Lexikon beendet ist, weil ihre Arbeit dann viel leichter sein wird.
Auch diejenigen , welche an der Aufnahme fremder Sprichwörter , insofern sie in der Reihe der deut-
sdien stehen, Anstoss nehmen, werden gefunden haben, dass ihre Zahl und mit dieser ihr Aergemiss geringer
geworden ist. Ich bin ganz damit einverstanden, dass sie nicht in den Text gehören, und lasse sie nur dann
dort stehen, wenn ich ein deutsches, dem ich sie als ParaUele beifügen kann, augenblicklich nicht finde.
Denn daran, dass es für jeden, durch ein fremdes Sprichwort ausgedrückten Gedanken ein deutsches
gibt, zweifle ich nicht; aber es aus 150000—200000 herauszufinden, ist nicht das Werk des Suchens,
sondern des zufälligen Begegnens. Und so bitte ich denn diejenigen patriotischen Augen, welche sich
dadurch verletzt fühlen , für diese Fremdlinge um einstweilige Schonung. * Für mich hat es einmal ein
Interesse, zu vergleichen, wie Nichtdeutsche, und wären es selbst Neger, über einen verwandten Gegenstand
denken und in welche Form sie ihre Gedanken kleiden. Dieser Grun(^ und nicht die mir wohlwollend
untergeschobene Absicht, die Zahl der deutschen Sprichwörter zu erhöhen, hat mich dabei geleitet. Um
den letztem Zweck zu erreichen, brauchen wir keine Sprichwörter zu importiren; es darf blos jeder deutsche
Lehrer an seinem Orte ein einziges bisher noch nicht gedrucktes — und es gibt an jedem Orte mehr als
eins — zu Papier bringen, so wächst der in Schrift gefasste deutsche Sprichwörterschatz um hundert-
taoäend , während sich im Text des Deutschen Sprichwörter -Lexikon zusammen kaum eintausend fremde
befinden dürften.
' £• gibt Qbrigeni anch einen Standponkt, welcher die Bereicherung de» Taterlftndiscben Bprichwörtersohatzes durch
fremd« Sprichworter für vortbeilhaft und wUuichenawerth erachtet. Bo sagt Oberst von Pla-fnckner in teintr Ausgabe und Ueber-
Mtimag des Tao-te-king des Lao-t»e (Leipzig 1870, S. 113), dass die vielen Spricbwürter, welche die Chinesen ausser den den
■«•«rifco a. t. w. verwandten, den eigenthUmlichen besitzen, werth seien, in der Uebersetznng dem allgemeinen Sprich-
«tetcncbats, xonftchst also nnierm deutiohen, einverleibt zu werden.
VI Vorrede.
Diese Bemerkung soll durchaus keinen polemischen Charakter haben; sie soll blos die Kritik,
welche gerade gegen diesen Punkt Sturm läuft, beruhigen.
Als ich mich in den vierziger Jahren, nachdem die erste Reinschrift eine Arbeit in Stärke von
700 Bogen hergestellt hatte, vergeblich bemühte, eine Terlagshandlung für den Druck zu finden, „weil das
Buch zu stark werde", bedauerte ich dies gar sehr, liess mich indess von der Fortsetzung der Arbeit auch
dann nicht abhalten, als der Durchschuss das frühere Manuscript auf 1400 Bogen gebracht hatte. Erst
nach einer Reihe von Jahren, als sich die Handschrift mittels Durchschuss noch einmal verdoppelt hatte,
gewann die jetzige Yerlagshandlung Vertrauen zu dem Unternehmen; und ich würde es für jetzt nicht nur
aufs äusserste bedauern, wenn das erste Manuscript gedruckt worden wäre; ich würde es ebenso stark
beklagen, wenn das jetzige Manuscript so zum Abdruck gelangt wäre, wie es beim Abschluss vorlag.
Ich habe schon in der Vorrede zum ersten Bande hervorgehoben, in welchem Grade erst in neuerer Zeit
der mundartlichen und sprichwörtlichen Literatur, infolge des Erwachens eines neuen nationalen
Geistes, Beachtung geworden ist.
Nicht nur das Quellenverzeichniss des ersten Bandes, auch das des zweiten liefert den Beweis von
einer Anzahl neu erschienener, dies Gebiet berührender Schriften.
Ein Blick in die 1822 erschienene Literatur der Sprichwörter von Nopitschf wie in die spätem
ergänzenden Arbeiten dieser Art von Duplessis und ZacAer wird die Üeberzeugung gewähren, wie dürftig
die Bearbeitung dieses Literaturzweigs in früherer Zeit gewesen ist.
Allein das, was seit Beginn des Drucks aus dem Volksmunde aller Gauen Deutschlands wie aus
der Literatur in allen ihren Zweigen an Sprichwörtern gesammelt und in unser Deutsches Sprichwörter-
Lexikon übergegangen ist, übersteigt ohne Uebertreibung alles, was in den von Nopitsch aufgeführten
deutschen Arbeiten enthalten ist
Es wird erlaubt sein, von dem zu sprechen, was in dieser Hinsicht das Deutsche Sprichwörter-
Lexikon geleistet hat. Vollständig einsehen wird man es erst, wenn die Qu^Uetikunde des Deutschen
Sprichworts j an der mein Freund J. Franck in Annweiler seit dreissig Jahren arbeitet, erschienen ist,
ein Werk deutscher Gründlichkeit und Ausdauer, wie demselben schwerlich ein anderes Volk ein ähn-
iches wird zur Seite stellen können. ^
1 Vor einiger Zeit fragte ich Herrn Franck, wie weit aeine Arbeit vorgeschritten sei und wann er die Herausgabe in
beginnen gedenke. Es wird den Freunden der Sprich Wörterliteratur gewiss erwtUischt sein , darüber einige Nachricht zu er-
halten. Herr Franck schrieb mir ror kurzem :
„Sie fragen mich schliesBlich nach dem Fortacbritt meiner langjährigen Arbeit: Bibliographie des deutschen Sprichworts.
Obgleich ich von vornherein die Schwierigkeiten keineswegs unterschätzte, die mit der Veranschaulichung einer aber alle
Jahrhunderte sich erstreckendeu und, soweit dies eines Einzigen Kraft vermag, auch vollständigen systematisch geord-
neten Quellenkunde unserer deutschen Sprichwörter verbunden sind; so war ich doch weit entfernt, zu ahnen, bis zu
welchem Orade diese Schwierigkeiten bei der Ausführung seibat sich steigern wtLrden und die nur der in ihrem vollen Um-
fange zu würdigen versteht, der je einmal mit ähnlichen Arbeiten sich beschäftigt hat. Diese häufen sich aber ganz beson-
ders für die ältesten Zeiten und bis zum Ausgang des Mittelalters. Die Durchforschung so vieler in diese frülicru Perioden
fallender Schriftwerke, den Quellen und Grundlagen eines bedeutenden Theils unserer heutigen Sprichwörter, abaorbirt
vorweg die beste Kraft. Dass es aber keineswegs genüge, für diese Zeiten bloi auf die deutschen Sprichwörter sich zu
beschränken, sondern dass den lateinischen eine völlig gleiche Berücksichtigung zu schenken sei, das liegt wol ausser aller
Frage; die ,letztern sind älter und haben häufig einen formalen und materiellen Einfluss auf die erstem ausgeübt. Hierzu
kommt der fast absolute Mangel aller bezüglichen Vorarbeiten. Denn was Nopitsch und Zeusher, die zwei einzigen Parümio-
graphen für das deutsche Sprichwort, in dieser Beziehung aufzeichneten, darf jetzt wol ungenügend und mangelhaft ge-
nannt werden, selbst wenn mau von dem völligen Mangel aller Bezüge in Haupt- und Nebeuwerken absieht, die jenseit des
15. Jahrhunderts liegen. Und es hat denn auch in beiden Schriften unsere so reiche gnomologische Literatur des Mittel-
alters ebenso wenig Beachtung gefunden als die werthvollen und noch grösstentheils intacten Schätze der secuudären
Quellen des 16. Jahrhunderts, der goldenen Zeit des Sprichworts, oder die der folgenden Zeiten bis herab zu ihrer eigenen.
Endlich kommt noch hinzu die Zerstreutheit und die schwierige und kostspielige (weil möglichst autoptisch zu benutzende)
Beschaffung der Quellenschriften, die weite Entfernung aller grossem Bibliotheken und eine auf das knappste zugemessene
Zeit, die, wie leider seit so manchen Jahren, nur Lucubrationsstunden sind.
„Inzwischen aber haben sich im Laufe der Zeit meine CoUectaneen auf so bedenkliche Weise angehäuft, dass ich,
sollen mir dieselben nicht über den Kopf und das Grab wachsen und ungeachtet dessen, dass meine Desideratenlisteu noch
keineswegs erschöpft sind, auf das emstlichste daran denke, an deren Ordnung und beziehentlich Ausarbeitung Hand zu legen.
Und damit soll denn nun der Anfang gemacht werden, sodass im Laufe des nächsten Jahres, so Gott und ein Verleger will,
der erste Band im Druck erscheinen kinn. Dieser wird zunächst die proverbiale Literatur des 10. bis einschliesslich des 15.
Jahrhunderts in sich fassen und an ihn werden dann in weitem Bänden, für diese in einer grossem Zahl Aehnliches und
Verwandtes zusammenfassende Gruppen zerlegt, die Erscheinungen der folgenden Jahrhunderte sich anschliesseu. Ein letzter
wird gegen 500 grössere Originalsprach- und Stilproben bringen, als Belege zu allen Jahrhunderten.
„Kach welchen Grundsätzen aber der Auf- und Ausbau der ganzen Arbeit geschehen und dass in deren Bereich nicht blos
die Sprichwörtersammlungen im engern Sinne, sondern, was ganz unerlasslich, auch das gesammte übrige Schriftenthum jedes
Fachs, insoweit dieses irgendeinen Beitrag von Belang liefert, zu ziehen sei, darüber habe ich mich schon vor Jahren des
Nähern ausgesprochen. Ich beziehe mich unter anderm auf die Jahrgänge 1868—1869 des Anzeigers für die Kunde der deutschen
Vorseit, Herr ig' s Archiv, XL, 47 fg., und Serapettm, 1866, Nr. 12 und 22.
„Ich will nur noch die (nach Obigem) vielleicht überflüssige Bemerkung hinzufügen, dass nach einem seitdem natur-
nnd saohgemäss erweiterten Plane diese Quellenkunde des deutschen Sprichworts nicht erst in den Incunabeln des Drucks,
sondern in den ältesten Jahrhunderten ihre Anfänge zu suchen hat.
„Möchte seinerzeit meine Arbeit, die Frucht ,eines dreissigjährigen mtthereichen und arbeitsvollen Forschens und
Sammeins , bei allen Freunden der Literatur und namentlich der altern , gana bosonderi aber bei denen unsers Sprichworts
eine willkommene Aufnahme finden I"
Vorrede.
VII
I
I
uiu wiru dann vielleicht nicht begreifen können, wie mit den bisherigen Hülfsmitteln noch ciu
VTttk »ii? J.i* Deutsche Sprichwörter- Lexikon , und noch dazu in einer kleinen Stadt oder «ar auf dem
ioode »« schaffen war. Doch liegt es mir fern, in die Schilderung der Schwierigkeiten, die mir oft
b€J einem einzelnen Artikel, ja bei einem einzelnen Sprichwort begegneten, einzugehen.
Seit dem Beginn des Drucks haben aber forlgesetzt Anregungen stattgefunden, wenn auch nicht
mm gkichtn&ssigem Erfolge; indess hat wol jede Einladung zur Mitwirkung jeder ausgegebenen Lieferung
etaeni Punkte zu irgendeiner Theilnahnie veranlasst. In einzelnen Gauen unser» Vaterlandes
die AoBprachen. aus dem Volksmunde zu summein, ausserordentlich günstig gewirkt.* In andern
büebeti sie fastg^anz wirkungslos. Dazu gehört leider Schlesien, dus Laud , in dem ich wohne und arbeite,
Von den so und so viel tausend Lehrern hüben sich, wie aus dem Verzeichniss der Mitarbeiter
iBt, etwa ftinf oder sechs zu irgendeiner Theilualime bewegen lassen, und doch erfordert das
Samaieb keine grüssem Opfer als den Gebrauch von Auge und Ohr, Bleistift und ein Blatt Papier.
Jeder Aufforderung zum yammelii wird in der Regel die Antwort; Es gibt hier keine nicJit bereits
jübekiiLBie Sprichwörter, oder eine ähnliche. Es dürfte aber keinen deutschen Gau geben, der eine so
imToOfconainene Sammlung seiner Sprichwuiter aufzuweisen hat wie Schlesien; keinen, dtr ein so dlirftiges
l^otilnw besitzt wie Schlesien. Ifnd dennoch hat fast jeder Ort einen Reichthuni von Spracheigenheiten,
»o« Sprichwörtern und Redensarten , von voIkstJiUmlichen Sitten, Gcbrüuchen. Aberglauben u. ». w. Aber
«De Versuche, sie zu sammeln, bleiben, wie vor mir Prof. Wtinhold u. a. erfahren haben, erfolglos.
Man möge diese Bemerkung besonders deshalb «ntschuldigen, weil die schlesischen Sprichwörter
bei weiem nicJit in der Vollsliuidigkeit im Leutschctt SpnchHortar- Lexikon erscheinen, als sie nach
dem Beichtbam, in welchem sie im Volksurunde vorbanden sind , vertreten sein künnten, und als mau
wpl b«Ä»jpnicheji und erwarten durfte, da der Herausgeber gerade in Schlesien lebt. Wenn es sich be-
ftiftigie, wa« vor einiger Zeit ein Reisender dem Verfasser als Merkwürdigkeit erziüilte, dass er in der
BtblkiUick der Schlesischen Gesellschaft für vatcriändische Cultur in Breslau vergeblich nach einem Exem-
|ilmr d« Deutschen Sprichwörter- Lc^rikon gefragt habe, so würde darin nur die Theilnahme für alles
Schtcsiscbe ihren consequenten Ausdruck finden.
Wenn man dem Deui^chtn Sjprichwurtcr- Lexikon das Zeugnisa geben sollte, dass es in der
otler andern Hinsicht :in Werth gewonnen habe; so fühle ich mich vor allem denen zu besonderm
Daiüc rerpflichtct, die mich dabei in dieser oder jener Weise hei meiner Arbeit unterstützt haben. Es
i*t keine Lieferung ausgegeben worden , in der ich von dieser Unterstützung nicht Zeugniss geben konnte.
Die gHkiiie Anzahl derer, die Beiträge zum ersten Bande gegeben haben, sind dem üuiernohmen aus-
d«aenid treu geblieben, und an Stelle derer, di« wir durch den Tod verloren haben oder die in ihrem
KrcMC Keuea nicht fanden, haben sich andere Freunde gefunden, tlenen allen ich hier auf das verbind-
Jlkblte danke und Me um weitere Unterstützung ersuche.
Was die Zahl der in diesem zweiten Bande enthaltenen Spridiwörter betrifft, so ist sie der des
tttten Bandes im allgemeinen gleich. Der erste Band enthiüt (vgl. Vorrede, S. xi) iu runder Zahl 45000
und löouo sinnverwandte fremde Sprichwörter, und dies ZahlenverhüUnisa ist auch im zweiten
febUeben. Jede Lieferung bietet al**o durchschnittlich aü<)(i deutsche und 1000 fremde, zuaam-
■la 4000 Sprichwörter, und es ist mithin, was schon früher einmal angedeutet worden ist, A^^ Deutsche
8prickwtört^r-Le.cikon nicht blos die vollständigste, ea ist auch beziehungsweise die wohlfeilste
illar Sprichwortersammlungen. Vor nicht knger Zeit hob ein Recensent im Malaiin für die Lite-
rwtmr tl«e AuBlandea die Iü67 in Stockholm erschienene vergleichende Sprichworiermmmlunff von K,
Mann rftbmend hervor. Sie kostet 1% Thaier und enthült bS2 Sprichwörter iu fiinf oder sechs
w&hrend eine Lieferung des Deutschen Sprichwörter- Lccikon mehr als sechsmal so viel bietet,
wohlgeordnet , mit Erklärung und einer die ganze Literatur umfassenden Citatenangalie versebent
litis mcbt Bor in mehrem Mundarten, Bonderu in sechs bis zehn Spracben , sodass aus jeder unserer Lie<
liJh wiQ hier nur an «Im erinnero, wa« Herr Lehrer Frinchbier 1d KäDigaberg infolge der Anregang galeietet hat.
meine Bitte um BeUrftge wandt« er lich an die Lehrer der ProTiaz PreusBen, und ■teilte mir da* eingegangene
Taifflgang. Sfilter Ueii er et, nachdem ee durch vreitere Beitrage TcrroUstAndigt worden war, ala eigene Samm-
na TU«1 Ftttutiich« SprichwvrUr und volktlhümliche H^demmrtrm (Königsberg 1S€4> erscheinen {vgl, daa Vorwort daini
e. 4 u Daa klaiii« Back, welofaea IMS Knnunem enthült, ging in die ProTins und rief überall Ergftnxungan hervor, lodai»
l^ald «üM ntnm Aaftag* der Prnw»ücA«n Sprichwörter und wlktiMmtic^tn Rtdentarten (Berlin 18<>5) ericheinen konnte, deren
9ummm mit «SM achti«Mt> Herr FrUchbitr hat aber damit ieiuo TJittiglteit auf diesem Gebiet nicht für beendet angeiehen; er
von »einen waokem Amtagenoisen in der ganton Prorina. gManunclt und horanage^ben Preu*tuch€ Votki-
imd r^imfiele (BerUn 16«7); ein itattlichor Octavband Ton 296 S«it«n. Dieie Arbeit gab wieder cu neaen Sammlungeu
di« eben jeUl unter dem Titel Mtxtntpruch vnd Zauberiwut. Ein Beitrag sur GegchtckU dta At^ertUtubrnt in d«r
fy#M»ra (B«cUni870, 167 Seiten) ertohienen ■ind. Abgeaehen davon, daae Herr FriicA^ier eine groete An4ali] hjtbar
Alrvettita gadruekter Sprichwörter tait dem Encheinen der zweiten Aaflage seiner PreusiiteAen Sprichttörtfr gesammelt
mir ftu d»m Dmuckt SprichwCntrUxik^n rar Verfugung geitellt hat, arbeitet er weiter und «war an einem TolUtAndlgon
tffcn« Ar «Ü« PTOViu Preneten.
Um 0»daafc« Uagt nahe, wa« unser Spriehwflrtcrschats, was unsere mandartUcbe und voiluth am! iehe Literatur ge-
inta» «CBB slatt der wenigen Lehrer in unterm QuallenTeneichniit Jeder Lehrer in aeiuem Ort» so tammalte, wts
dar VT»vl&a Ptattsian gethas haben und thun, und wenn sich in jedem deatacbea Lande Eis Maaa wie Harr
fr ftodat dar dai faaaaxnelia Material ordnet« and beraaegAbe.
VIII Vorrede.
ferungen ein halb Dutzend weit reichhaltigere Sammlangen, wie die schwedische ist, gemacht werden
können.
An Berichtigungen habe ich nur geben können, was mir von freundlicher Hand zugegangen ist
oder was ich zuf&Uig entdeckt habe. Die Redaction und Ergänzung des Manuscripts, das den wackern
Setzer mitunter zu einer Stelle unter den Märtyrern berechtigt, nimmt, verbunden mit dem Lesen der letz-
ten Correcturen^ meine Zeit so in Anspruch, dass ich etwaigen Fehlem nicht so nachspüren kann, als ich
selbst möchte. Ich würde aber sehr dankbar dafür sein, wenn diejenigen Besitzer des Deutschen Sprich-
toörter-Lexikon, welche dazu in der Lage sind, so wie es bereits einzelne gethan haben, die Fehler
und Irrthümer, die ihnen beim Oebrauch begegnen, auf ein Blatt notiren und mir, sei es direct oder
durch die Yerlagshandlnng, zugehen lassen wollten, damit ich vor dem Schluss des ganzen Werks die
betreffenden Berichtigungen mittheilen könnte. Ich muss bekennen, dass mir gar manches, was einer
Verbesserung bedürfte, aller Sorg£alt ungeachtet, oft wol infolge der Ermüdung, entgeht, was dem fremden
Leser sofort ins Auge fällt.
In einer Fortsetzung des QueUenverzeichnisses habe ich alle die Schriften aufgeführt, welche seit
dem Erscheinen des ersten Bandes zur Benutzung hinzugekommen oder yon Mitarbeitern für den Zweck
ausgebeutet worden sind. Yon verschiedenen Seiten sind mir Broschüren, Kümmern von Zeitschriften, in
denen sich Stoff zur Benutzung oder Artikel zur Beachtung fanden, zugegangen, wofür ich den Förderern
des Werks besten Dank sage. Doch darf ich wol bemerken, dass auf dem grossen Gebiet des deutschen
Zeitschriftwesens sehr viel Sprichwörtliches unbeachtet bleibt.
An das Quellenverzeichniss schliessen sich die Namen derjenigen an, welche mich durch Beiträge
unterstützt haben. Endlich habe ich auch wieder eine Zusammenstellung von Gruppen verwandter sprich-
wörtlicher Bedensarten beigefügt.
Herr Oberstudienrath Wagner in^Darmstadt schliesst eine seiner Besprechungen, mit denen er in
treuer Ausdauer das Deutsche Sprichwörter-Lexikon von Beginn seines Erscheinens bisjetzt begleitet hat,
mit den Worten: „In diesem ebenso für die deutsche Sprache — dem jetzt einzigen Bande und einzigen
gemeinsamen Kleinod der deutschen Nation in ihrer Gesammtheit — wie für die deutsche Culturgeschichte
wichtigen Werke, in welchem die Anschauungen, Ansichten, Urtheile, Irrthümer und Erfahrungen, Rechts-
grundsätze, Elugheits- und Weisheits-, Glaubens- und Sittenlehren der frühem Geschlechter aller Bil-
dungsschichten und Berufeklassen sich abspiegeln, ist ein sprechendes Bild des deutschen innem Wesens
und Charakters , wenn auch nur in einzelnen , unverbundenen Strichen gegeben *S und will es dadurch den
„Vermöglichen'* und „namentlich den öffentlichen Bibliotheken" empfehlen. Ich bin dadurch dieser
unnützen Mühe überhoben und kann mit dem Wunsche schliessen , dass mir die Beendigung eines Werks
vergönnt sein möge , das , was auch die berechtigte Kritik daran aussetzen oder die weniger berechtigte Sil-
benstecherei dagegen einwenden möge , so lange es eine deutsche Literatur gibt , doch der Krystallisations-
punkt für den deutschen Sprichwörterschatz bleiben wird, wobei es sich, ohne Veränderung des Knochen-
gcnppes, blos um Ausscheidungen und Zusätze handeln kann.
Hermsdorf bei Warmbrunn, II. August 1870.
K F. W. Wander.
Qu eil eil Verzeichnis 8,
I. Verzeichniss der Werke,
welche dem Deutscheti Sprichwörter ^Lejnkon als Grundlage gedient haben.
( Die in dem Werke angewandte Abkürzung^ der Titel ist jedeBmal ▼orangesteilt.)
Tatchfnhuch =■ Tiiüobetibuch der historischen
0««Jlschaft des Cantotis Aargüu für 18G0 vua
E. L. Rochholtz und C. Öchröier. Aarau 18Ü0-
JbitJfrtkjn = Uamburger Statuten von Aaderaon. Drei
Bande. Hamburg 1782.
= Deut»ch<s Sprichwörter. Düsseldorf^ Arnz &C.
TW. l: Sprichwörter in Bildern, {io BlJ Tbl. 3. Sprich-
w6Tt«r in alMin uud n<>i]cn Godicbten. (BnlLiUl b'! Ge-
ilit^bM von Schwab, Geliert, Geibf^l u. *., dio nur Spricli*
(ur Ueber««brift hab«u.)
Da« Stadtrecht von München. Von Franai
Aaer. München iS40.
^amtna ^ Austria oder Üesterreichiacher UnirerflaU
K«leader. Wien 1840 fg.
.^fpcnfin = Johannifi Aventini dtA Hochgelehrten weit
berümbten Bayeriääi'h^'n GeÄchichtsschreibers Chro-
nica Bavaria. Frankfurt u. M. M.D.LXVII,
A^rtr = Jakob Ayrer's Dramen, herausgegeben von
AdjUbert von Keller. Füaf Bünde. Stuttgart 1865.
Bummiforttn ^ III — Aus der Tolksmässigen L'eberliefc'
ruB^ der Heimat. Vi>n F. Amand Baumgartea.
Bt i»t die« dM dritte Heft, und behandelt die Volka-
sitMn ObfTOctorroicb«, Oebart, Heirath und Tod be-
CraSand. £• gebart zu ditu» XXIX. B&riobt Über d»t Ma-
MMUa Fnui.ci»Cf*-C)irij'Unum, dai 13i>^^ ertchioDen «mu musa,
ttsd «abaint oicbt in den Bnchbiindvl geknmmoa bu sein»
4a •• wvdar nit Eraclieinun^ort noch Jahr reraeben lit.
B Idi bab« »fl durch di« Gut« de« Herru Verfaiitan au
^^^^^ Asfkac VS70 erbalteu. Ucber die beiden vorauBReganB«n«n
^^^^B Mmitm, di« ich mU I uad 11 bezeichne, vgl. das Quellsu-
^^^^f Tai»«ialtiiiKa cum ertten B«nde.
^P^telafetJi, Grvmhach ^ Gruuibach von L, Becbsteio.
B Drei Theile. UildburghauAen 1839.
» BttJter = Die Pfah und die Pfalzer. Von A. Becker.
!L«ei(fzig 18ii8.
ßwru = Pürsii^hgang im Diekicht der Jagd* und Forst-
g;«cchK'hte ron C. H. E. Freih. von Berg. Drea-
^^^H den l$6d. (Enthält Jägerschreie, Reim- und
^^^^B 'Wetflstirücbe.)
^^^Bbaj^er ^ So sprechen die Schwaben. Sprichwör-
^^^^B-I^r, Redenaarten und Reime, ge:^ammelt von An-
^^^" loa Birlinger Berlin 18G8.
JSMbm = Jüdische Sprichwörter, gesammelt vau Muritz
Leip/ig 1857.
ükrer = Der Blindenführer. Strasburg 1526.
IBotf =K Zur Charakteristik de« niederdeutschen Volkts.
{In 8pricbwörtern.) Von Ernst Boll; im vGlo-
Imm», Bd. 8. Hildburghausen 1865.
ßmwmk ^ Behmiflche Chronica u. s. w. dorcb Martin
B*t««k. 1637.
fliwrfffi SclmlbL =. SchulbUtt für die Provinz Bran-
ilenbori^. fleraujigegebeu von F. L. Striez , C. Bor-
Reiehhelm- >ech«iindxwanztgster Jahrgang.
(Botbält S. 643—657 Luther'sche Sprichwörter.)
^ Chronica der Fünten za Anhalt. Von
HroCtal 1566.
DyocleltauQs Leben von Hau^ von Bühel. Her-
HMgflCeb«n «Od Adnlbert Keller. Quedlinburg
IMl.
Comp. ^ Compendium der Logik von M. Wulff.
^t»g Battoem, Pfarrherm iu WolflFersted. Anno
Il>74, gedruckt «u Leipzig durch Jac Berwalds
Pr. km Toblaa macht tm Serapeum ( IM», Nr. SS, fl. 351 J
St'aiOKWOaTiB-LaxixoM. IL
Mittbeilan{7 dartlber. Das Buob findet sich in dor Stadt-
bibllotbek j!u Zittau; dip daraus angeführten bpricbwOrter
verweisen mit Buchataben auf die Seiten, wahrend die dee
liattner im Quelleu\rera«ich,nlaa au Band 1 dl* Seiten
mit Ziffern angeben.
Campe — Wörterbuch der deutschen Sprache. Ver-
anstaltet uud herausgegeben von Heinrich Campe.
Fiinf Tbeile. Braunschweig 1807—13.
Cmpari — Geistliches und Weltliches «u einer volks-
thümlichen Auslegung des kleinen Katechismus
Lutheri in Kirche, Schule and Haas. Von C.
F. Caspari. Erlangen 1854.
Chaos = Latinum Chaos u. s. w. Ein Teut«che8 durch-
einander Ton unterschiedlichen Sachen u, a. w.
von D. Andr. Sutor. Augsburg 1716.
Chlumecky — Einige Dorfwcisthümer (Ban- und Berg-
teidinge) aua Mähren. Von P. Chlumecky. Wien
1856.
GiemeM =» Kleiner Kalendermann. Enthaltend die
Namen des evangelischen und kathutischen Ka-
lenders, geschichtlichen Begebenheiten auf jeden
Tag im Jabre, Sprichwörter, Wetterregeln u, «, w.,
sowie dem hundertjalirigen Kalender von 1701
—2000. Von Franz Clemens. Nordhansen 1S65.
Conlin = Der christUche Weltweise u. s. w. Erster
Theil, entworfen von A. J. Conlin, Pfarrer zu
Moning im Riess. Aug.sburg 1710.
Cramer — Pommersche Clirunica vou. Dan. Cramerns.
Ohne O. MDCH.
Crepundia = Crepundia poetica. (Eine Beigabe zu den
Nugae venales.)
Cutmann = Sententiae pverilca, pro primiä latinae lin-
gaae tyronibus. ex diu arsis scriptoribuÄ coUectac.
Per Leonhardura Culmauo. Lipsiae M.D.XLIIL
(Vgl. A. Tobias im «Serapeum», 1868, S. 149.)
Dietrich t= Buch der Weissheit von Dietrich. Zwei
Theile. Ulm M.D.CXXVII.
Dittmtr = Das Sassen- und Holstenrecht in prakti-
scher Anwendung anf einige im 16. Jahrhundert
vorgekommene Civil- und Crimirfalfalle. Von G.
W. Dittmer. Lübeck 184:i
D&ring = Die Geiselfahrt. Eine Erzählung aus dem
14. Jahrbutidert von G. Döring. Drei Theile.
Frankfurt a. M. 1833.
Dorffl = Artiiicia heroici carminis, quihus praefijta
sunt pauca quaedam distii'ha, lusus iugenii ap'
peilat« a Fried. DörfTl. Pragae 1649. (Vgl, A.
Tobias im er Serapeum j}, 1838, S. 151.)
DufcHn = Rahbißische Blumenlese, enthaltend eine
Sauimhiug, Uebersetzung nnd Erläuterung der
hebräischen und chaldäischen Sprüche des Si-
rach, talmudische Sprichwörter, Sentenzen, Maxi-
men u. s. w. Von L. Dukes. Leipzig 1844.
Dür. Chronika = Düringiscbe Chronika. Durch Zach.
Ricandruro.
Enteilen und Lahn = Der V^olksmund in der Mark
Brandenliurg. Sagen, Märchen, Spiele, Sprich-
wörter und Gebräuche, Von A. Engelien und
W. Lahn. Erster Theil. Berlin 1069.
Erdmann = Reisen im Innern Riuslands. Von J. F.
Erdmann. Leipzig 18*25^26. ( Bnthäit eine An-
xaM kalmückischer Sprichwörter.)
b
i
Qüeilenverzeichniss.
Facet. s Facetiae facetianim sire est joco-fieiiomm
fasciculas novua. Pachopelj 1645.
Facti, penn. = Fac<?tiiie pennaliiim , d. i. allerlei lu-
stige Schulbissen. 1618.
Fischart t Daminic *= J. Fischart, Von S. Dominic ....
Leben. 1571.
Fifchartj Jfütlein ss J. Fiachftrt^ Vom Ursprung der
Viert'ckechten Hütlein. 1580.
Florini = Franc. Philipiii Florini Allgemeiner kJnger
und verständiger Hausvater. Zwei Theile. Basel
1749.
Floret = Flof'j Trilingues ex riridariis LiogTarum
decerpti etc. a ü. G. C. H, Gedani 1702. (Vgl.
nSerapenm», 18B7, S. tJ2ü.)
Füratemann = Das alte Rechtsbuch der Stadt Miihl-
haus«n aus dem 13. Jahrhundert. Herausgegeben
von Fürdtemann. Nordhausen 1843.
Franck, Paradoxa = Seb. Franck, Paradoxa. Ohne
O. 1542.
Franck y Tninckenheit = Seb. Franck, Von dem grew-
Ucheu laster der tmnckenheit. Strasburg 1539'.
Franck^ Wefthucft = Wcltbuch, Warhafftige Beschrey-
bung aller Tbeil der Welt. Durch Seb. Franck
von Word. M.D.XXXIH.
Freitag ^ Soil und Haben = Soll und Haben, Roman
von G. Frey tag. Drei Bände. Sechste Auflage.
Leipzig 1856.
Friedbar» = Historische Beschreibung der Stadt Al-
ten-Stettin in Pommern. Durch Patiliim Fried-
bom. Alten-Stettin l«13.
Frohertf = Teutsch-lateiaisches Wörter -Büchloin oder
Dictioiiarioli Germauico-Latini. Ohne Ort und
Jahreszahl.
Die« Bilchkio. dta ich von H«rm Fj. Hobcdow xiir
£iiii{eht «rbAltca, «uthäU naah den HuiUmcHtne Grnmm>i'
tica« , die mit 3.256 solilioaBoa, unter dem TU«! Farrn^v
Senteniiarum eino Banunlane' tqu 612 latainlichen Spricii-
wOrt«rn. D&db folgt ;ein Begiiter aber den Inhalt de«
Buch«. A.II1 Eade d«« Boffiitut ttohtt Q«idruokt bei Chri-
■iiatt Blgmuad Froberg, aiit«r welehctn Namen ich dArauf
YerirsiBe. Der HaupttiteJ fehlt« wol in dem benutzten
Sxemplu'.)
Frommeff = Florilegium latinnni, sive Thesaurus «en-
teutianim quae in veterum puetarum Romanuruia
scriptis extant coraposuit F. Frommelt. Jena 1868.
Ftöit — Volk, Nation, Kirche. Kanspf zwischen Licht
und Finsterniitä in unserm aufgeklärten Jabrhun-
durt. Von einem Volksfreunde für» Volk (Wenzel
Fro8i), Frag iSBl.
Furstenthal = Kabbiniäche Antholii>gie oder Sammlung
von Erzählungen, Sprich Wörtern , Weiüheitsre-
geln, Lehren und Meinungen der alten Hebräer.
Breslau 1854.
Gamlffr = Lugeuschmid von Rup. Gansler. Zwei
Theile. AiiRsburg lÜtfS.
Qaupp = Da^j alte magdeburgische und hallische Recht.
Ein Beitrag zur deutschen Reoht&gcschichtc. Von
Gaupp. Breslau 1826.
Geiler = Geyler von Keyssersberg, Werke. Strass-
burg 1510.
Gcrmbcrg = (Heriuauni Germberg) Carminutn Prover-
bialium totiuii humanae etc. Loci communce. Ba-
üileae 1576.
Geasnerf Thierbvch = Gessner, Thierbuch.
Gohinn = Der christliche Weltwcise u. 8. w. Der
wahre 3. Theil. Vorgestellt von Alb. Jos. L. von
Goninn, Augsburg 17CS.
Gott/nd ca L. Gottfridi Historische Chronica der vier
Monarchien von Erschaflung der Welt biss auif
Unsere Zeiten u. s. w. Durch Matth. Merianuni.
(Die Vorrede von 164i2; das Werk geht nur bis
1617. Auf dem zweiten Titelblatt steht 1674 als
Jahreszahl.)
Qottfielj\ tiauermpiegtl = Der Bauernspiegel oder Le-
beosgeschichte des Jeremiaa Gottbelf. Von Je-
remias Gotthelf. Berlin 1851.
Gatthilf ^ Erzählungen = Erzählungen und Bilder aus
dem Volksleben der Schweiz, Von Jeremias Gott-
helf. Beriin 1850.
Gotthelf, Gtidfttag «= Der Geldstag. Von Jeremias
Gotthelf. Berlin 1855.
Gotthelf^ Jtikoha = Jakobs, des Handwerksgesellen,
Waaderangen durch die Schweiz. Von Jereipias
Gotthelf. Xwickftü 1846—47.
Gotthelf^ Käserei ^ Die Käserei in der Vehfirende, Von
Jeremias Gotthelf. Berlin 1850.
Gotthelf f Änthi = Käthi, die Grosj«mutter. Von Jere-
mias Gotthelf. Beriin 1847.
Gotthelf y Knecht = Uli der Knecht. Von Jeremias
Gotthelf, Beriin 1848.
Gottfielfy Pächter = Uli der Pächter. Von Jeremias
Gotthelf. Berlin 1850.
Öottkelf, ^chidmeister = Leiden und Freuden eines
SchoJnieisiers. Von Jeremias Gottbelf. Vier Theile.
Berlin 1848.
Granatapfel = Das Buch Granatapiel. Augsburg 1510.
Grimm e tshause n , Joteph = Der Kensche Joseph. Von
H. J, Chr. von Griinmelshaüüep. 1683.
Grimmel*huusett = Kleinere S^hrifti-n von Grimmolahau-
sen,alä: Courage, Galgenroänntein, Springinsfeld,
Das wunderbarlichc Vogelnest, Ewig währender
Kalender, Der stoltze Melcher, Teutacher Michel
ju. s.w. sind mit dem Hauptwort neben dem Ver-
fasser angegeben.
Grimmehhausen y Vogelnent = Das Simpliriantsche Vo-
gelnest. Von H. J. Chr. von Grimmeishausen.
Ohne O. 1672.
Grxibh = Penn Proverbiate, thet är: Ett Ymnigt For-
rÄd äff allehande gamble och Nye S^^enske Ord-
seder och Lireaprak. Dele genoin läiiglig Obser-
vation antecknade, dels äff Latinen och Tyskan
vthrtökte, och til Swenskan lärnpade, niedh .en
kort Förklaring for the Enfaldige sknl, sumpt
widhängde Senteotier och Verilugier; sä ock rich-
tige Concordiintier. War Swen^ke Nation (för-
modt^ligen) til tienst ocb behag Bammonskrifne
äff Chrijätoph L. Grubb. Med en iiy Tilökuing i
denne Nye Edition Bijfogat aiT Laur. Toring
Gothub. 1678.
Gsel = Nucteijs Sententiarnm , id est ein Christallinen
Spiegel den Jünglingen diei^er Zeit in der Eyl
aus fünf Sprachen zusammetiigetragen durch Jo-
hann Gsei. Greiflswalt 1627. (Vgl, «Serapetimi),
1867, S. 329.)
Gulath = Magnus Konongs iugabaetaers Golatblugs-
Laug. Havniue 1637.
Gutikow^ Ritter ~ Die Ritter vom Geiste. Neun Bände.
Von Karl Gutzkow. Leipzig 1850—52,
Gutzkow, Zauberer = Der Zauberer von Rom. Ro-
man von Karl Gutzkow, Neun Bände. Leipzigl858.
Haupt ~ Zeitschrift för deutsches Altcrthum. Heraus-
gegeben von M. Haupt,
Hat/neccius = Drey ncwe, schöne vnd lustige Comoe-
dien: I. Almansan, der Kinder Schuelspiegel,
n. Captivi, der gefangenen Leute Trew, III. Hnnsu
framia, Hans Pfriem. Jetzo ncwlicht aus dem La-
tein verdeutscht vnd zu nutz vnd gute in Druck
geben vonM. MartinuHuyneccio. Bor. M.D.L.xxxij.
Heneiiui' «= N. Heneliui) ab Henuefeld, Silesiographia
renovata. Breslau 1704.
Henneberger = Erklärung der Preussischen grossem
Landtafel von Caspar Uenneberger. Königsberg
1595,
Herberger^ Par. = Paradiessgärtlein von Herberger.
Leipzig 1625.
Hertz = Deutsche Inschriften an Haas uüd Geräth.
Beriin, Hertz. 1865.
(Steht In der erston äunmluag oater Imchri/ten.)
Herzog =^ Das Sprichwort in der Volksschule von
Herzog. Basel 1868.
Qaellenverseicluiiss«
XI
litt*k '' = LanJ und Stadt ioi Votksmunde. BeintuneD,
SfjKiclie uiitJ Spruchvers«», gesauimelt von Georg
Uft«ekiel. BerJin 1667.
BwUgma = Uet Emsiger Landregt van het Jaar 1312.
Leeowrardea 1830.
B*mm»«i»$nt»9 «» Uiinmel«tra«s , in latin genant Scala
ceU (ikutoro Joanne« Junior. Ord. Praed.). Augs-
IMrg I&IO.
Unltt%^ £»9t»fr»ier =» Die Eiielsfre««er. Roman in
drei Bänden von Karl von Uoltei. lireslau 1861.
[Sl.— 33. Band der Erzählenden äcUriften.)
-5 Mythologiichi« Beitrüge aus Wälschtirul,
«ititfoi Auhange wälscluiroliiicber Sprtchwür-
tor und Volkslieder von Ludwig von Hörmann.
Innj brück 1870.
I^ athalt Ton S- 21— M go«r«n 75 wjüiobtiro-
Ll»> >'Jrt«r iiu» 4«>m Combraihal, aus Groflso
ati'l M'^ead vou BüvereJo mit deuticber Ueber-
MtCUflsg.
ü/'iTft, Ersiihlungen ■= Geganamelte Ersählungen von
W. O. von Hom. Fraakfurr a. M. 1856.
fff/m^ Spiniutvhe •= Die Spinnsfubc, Ein Volksbuch
von W. O. Tou Hörn. Frankfurt a. M. 1846 fg.
ff/im, Wetterpruph. = Die Kunst des Wetterprophe-
aeiiMU oder die Wetterzeieben und Bauernri;gelln.
Von C, Freih. von Hort». Altona 1869.
JtiMtcJkri/'t = Jubeluchrift zur fünfundswanzigjäbrigen
Sciffcuogtfeier der Kri6drich> Wilhelms- Schule in
Stettin ; Die Bedeutung der jiümmerächeD Städte-
a»m«o, VerfÄ*st voo Tb. Schmidt. Stettin 1865.
JCtra = 08tfri«3«lund f wie eH denkt und spricht. Eine
Samoilung der gsn^aisten o^tfriesiiüchen Sprich-
wörter und Redennarten. Erklärt und heraus-
giesgaben vou W. G. Kern und W. Willms. Mit
9imtm Vonrort von W. J. Jütting. Norden 1869.
Mimtm^ter = üeber Sprichwörter, nebst einer Ans-
wmbl rnaeisehcT SprichwOrter. Von J. G. K. Ch.
Kieoewetter; im n Berlinischen Archiv der Zeit
qnd ihres Geschmacks ». Berlin 1796.
At*ill>«y^ ■> Münstersche Beiträge zur Geschichte
D«at3cbUndi>. Von Venantius Kindiinger. Drei
Theile. .Münster 1787—93.
AVtfOi >= VarMch eines deutschen Proviuzial würter-
bttob« von Anton Edeln von Klein. Zwei Bände,
llftaheim 179'i.
Sa* = ObcrIaHiitier Sprichwörter und sprich wörtliche
RedeiMarten. Geaammelt vom Oberlehrer Klix,
in d«o nBaitueiier Nachrichten », 1869. (Die Zahl
die NuaMuer dieser Zeitschrift.)
Lantäntek s Das Landbucb vou •Sohwyx im
beiglaabigten Texte. Uerausgegebeu von
M. Kothing. Zürich 18.VI.
Kothing ^ fiichuqur.lie» = Die Recht^quellen der Be-
zirke d(M Canton« 8chwyz als Folge zum Land-
buch von Sfhwjx herausgegeben von M. Kothing.
»} 1853.
Ge<tiauke» m Gedonken, Bemerkungen und
roria von A. von Kotzebue. Au« seinem
Kftoblaaae ge«amm«tt und herausgegeben von K.
M&htor. Bariio 1819.
JCr«af, (ßfwulrin = Grund Hai n Vort««angen über
4m deutsch« Privatrerht n, s. w. Von W. Th.
Km^L Drifte vermi^hrte nnd verbesserte Auf-
gabe« Göttingen 1845.
K'mtt. Lwmtbwf 9» Du» att« Stadtrecht von Lüneburg.
Von W. Tb. Krwit, Göttingen 184ti.
Krmm»^ Vwmmmikchaß ^ Die Vormundschaft nach den
Qr— dii>mB de« deutschen Rechts dargestellt von
W. Th. Kraut. Zwei Bände. Göttinge» ia3d - 47.
J^ffiUmafr ^ Recbtsregeln und Sprüche, herausgezogen
■as d«a W. A. Frh. von Kreittmayr Anmerkungen
m &9a bajNi^cJien Gesetzbüchern. München 1848.
JEmtm B J&dbcb-dentsche Sprichwörter geäammetc
«(d erlävtMt von 11. Ktemm» Lehrer an der jü-
dischen Schule tti Satnter. Mit einem eiuleiten-
den Vorwort vom Rabbiner Chronik in Posen
(jetxt ia Chicago). (Noch Manuscript. Die Zah-
len beziehen sich auf die fortlaufenden Nummern
tu demiselben.)
Kriehitich = Siebensachen zu den stilistischen Uebun-
geit der Sehute, bestehend in aOO Themen im
Anschlufls andaa Lesebuch, 200 Sprüchen, Sprich-
wörtern und ^entenxen mit skizzirter Ausführung
n. s, w, Vou K. Th. Kriebitzöch. Berlin 1867.
KuMt = Die sterbende Kunst. Strassburg 1520.
Latendorf, Jahrbücher = Unbekannte .Sprichwörter
u. s. w. Mitgetheilt von Fr. Lütendorf , in : « Neue
Jahrbücher für Philologie und Pädagogik». Bd.
95 nnd 96, Hft. 5, Abth. 2. Leipzig 1866—67.
LapptHberg = Alterthümer des hamburger Eecbta. Von
.J. M. Lappenberg.
Lassberg ä Der Sehwabenapiegel oder schwibiachea
Land- und Lohnreeht-Bucb, uaoh einer Rocension
vom Jahre 1827 mit spätem Zusätzen heraus-
gegebeu von F. L. A. Freih. von Lassberg. Tü-
bingen lS4o.
Lauterbeck = Regentenbuch vou Lauterbeck. 1557.
Lehmann, Vhronik = Chronika der frcyen Reichs ^Stadt
Speier. VonG. Lehmunn. Frunkfnrtii.M. 1711 — 12.
Lochner » Dus deutsche Mittelalter in den wesent*
liehen Zeugnissen seiner geschichtlichen L^rkun-
den , Chroniken und Rechtsdenkmäler. Yen G.
W. C. Lochner. Nürnberg 1857.
Lr<ct comm. — Bruno Seidelius , Loci Coimnunet Pro-
verbtales. Basilea 1572.
Lorberkrane =* Der Nassaultche Lorbeerkrants oder
Triumphwagen. Leyden 1612.
Ludewifj ~ Ludewig, Rfliquiae manuseriptorum omnls
aevi diplomatum ac monumentonim ineditorum.
Zwölf Bände. Halle 17*20—41.
Luther s ll'erie = Luther'« Werke. Aucgabo von Jen*
1ÖÖ6— 58.
Marien Salbung = Der Dreyen Marien Salbnng. ötra«8-
burg 1620.
Marin = Ordspräk och Talesätt pk Svenska, Latin,
FrftiDska, Tyska, Italienska och EngUaka. Sam-
lad« och utgifne af Carl Marin. Stockholm 1867.
Marknlf ^ Possierlicher Markolfas. 1746.
^Ja»iul$ = Naturstudien. Skizzen aus der Pflanzen-
und Thierwelt. Von H. Masius. Vierte Autlage,
Leipj^ig 1858.
MoMon — Die Weisheit des Volks. Einigem aus dem
Sprich wörterschat« der Deubscben, Russen, Fran-
zosen und anderer ihtieu stammverwandten Na-
tionen. Gesammelt und nach der Analogie grup-
pirt von Moritz Masson. Petersburg 1868.
Mathesitn, Histoi'ia = Joh. Mathesius, Historia Jeau
Christi gepredigt. M.D.LXXli.
MatheKtuij Leychpreäigten =: Joh. Mathosiui, Der alten
Leychpredigten. Nürnberg 1576.
Mathesiui^ Po»til{a, = Joh. Mathesius, Postilta. Drei
Theile. 1538—83.
Mathit^iusy Sarepta = Joh. Mathesius, Sarepta oder
Bergpostille. Nürnberg 1564.
Meichsmer = Haadbücblein grnntltliclis berichta, recht
vnd woläcbreibens der Orthographie vnd Gram-
matick , sampt kurtz ereelung Jrer anhangenden
krää'ten der Wörter durch Johansen Uel. M«icbM-
nem zusammengetragen vnd corrigirt. Zu Strass-
burg getrucki am Kornmarckt bei Jacob Frölich.
Ohne Jahr. (Vgl. «Serapeum-, 1869, Nf. «1,
S. 336.)
Micheläen ^ Oberhof = Der ehemalige Oberhof zn Lü-
beck nnd seine Rechtssprüche von A. L. Midiel-
sen. Altona 1819.
Mtchetgen^ Recfutdenkmäier = Reohtsdenkmäler au*
^ Thüringen. Namens des Vereins für thüringische
Geschichte und Alterthumskunde herausgegeben
von A. L. J. Michelsen. Jena 1852.
I
xa
Quellenverzeichniss.
4
Mieris = Frans van Mieri» groot Charterboek der Graa-
ven van Holland, ran Zeeland en Heeren van
Fricwlanl. Vier Bände. L«yden 1753.
MontanuM = Die deutschen Volksfeste, Volksbräuche
und detitflcher Volksglaube in Sagen, Märlein und
Volküliedern. Von Montanas. Zwei Bändchen.
I*erlohn 1845—58.
Moteriutt = Catonis (jraecepta moralia de tnstjtntis vitae
communis etc. Rithmis germ. redd. Abrah, Mo-
teriu» a Woissenborg, Vratislaviae 1559. (Vgl,
Dr. A. Tobias im «.Serepenm», 1868, Nr. 10,
S. 152.)
Mühkr » Deutsclie Rechtshandschrilten des Stadt-
archivs zu Naumburg a. d. Saale. Herausgegeben
von H. Mühler. Berlin 1838.
Miaai — Musai Lebens -Erzeblung. Von H. J. Chr.
von Grimmeishausen. 1683.
NadUf ~ Fröhlich I^altz, Gott erhalts. Gedichte in
pfälaer Mundart von K. G. Nadler, Frankfurt a. M.
1847.
Nämnnffi = Hondert aushändige Närrinnen u, ». w.
L und II. Centifolio. In 100 »rhonen Knpfern
moralisch dnrgeetelh. Wien und Nfirnberg 1713.
Nas = Johannes Nas, Quinta centuria. Ingolstadt 1570,
Stander = Mich- Neunder's Gnumologia Graeco-La-
üna. Basel 1557, (Vgl. Nupitüch, 8. 125, nnd
A. M. Otto w 's Beiträge zur Sprichwörter-Literat
lur im aSerapeumw, 18C7, S. 329.)
Niegert ^ Das Recht de« Hofes zu Loeu. Von Niesert
Coesfeld 1Ö18.
iVV^rinua, Inqumtion a» Papisiii^che Inquisition. Von
G. Nigrinuö. Ohne O. 1582.
Nigrinuft, Je^wtdvr = Lehr der Jesu wider. Von
G. Nigrinus. Ohn« O. 1581.
Nurdmann = Türkäsche Sprichwörter in KonstAnti-
nopel gesammelt too Johannes Nordmaiin ; in der
Wochenaclirift «Der Salon«, «weiter Jahrgang,
Yierjtehute» Heft. Wien 1854.
AVvrt« "= Nagae renales sivii tbesaurus videndi et jo-
candi. Anno 1644.
Oelrich»^ Hitterrecht = Dat rigische Recht und de ge-
menen Siichiiiichen Rechte im Sticht van Ryga ge-
beten dat Ritterrecht. Von Üclrichs. Bremen 1773.
Oftptretfa = Opperetta nella qvale st contengonö pro-
verbi, sententie, detti , et modi di ragionare, che
böggi di da tutto huomo nel oommniie parlar
d' Iialia si vsauo. Molto vtili et necessarij a tutti
quell! gentili spiriti, che ^^opioso , et ornatametite
raggionar procurano. (Dann folgt ein Hol/schnitt,
Verfasser^ Druckort und Jahreszahl fehlen. Wei-
teres vgl. A. Tobias im «Sernpeumit, 1868, S. 154.)
Oe»er ~ Geschichte der Deutjcheu^ dem Volke er-
zählt von Chr. Oeser. Leipzig 1847.
Patfrnovttfr = Paternoster. Strassburg 1516.
Pcrnif asf Proverbes chinui:». Paris 1869.
Peter ^ Passioinsspiel = Zuckiiinntler Passionsspiel, her-
ausgegeben und erläutert von Atiton Peter, Prof.
an dem k. k. (->bergymnasiom in Troppau. (Beson-
ders abgedruckt aus dem Programm des troppaner
Obergymnasiums vom Jahre 18G8. Troppau 1868.)
Pidtticu» = Alamtkdischer Politicus.
M«Iir weil« ich nicht voiu Titel; diu ßaehiein tnur d«-
ffec«, die «r«t«D osd letitQa BlAtMr feltiMn ; der äohrftib-
art OKcb iet et xu Anlaja^; de« 18. J»hrliaud«rtt er*
ichioDcn.
Habcntr = Satiren. Vierter Theil : Antt>ns PansBa von
Manrha Abbandlnng von Sprichwörtern. Leipzig
1761.
Rauch s= Scriptores rerum AuBtriacanim. Drei Bände.
Renterdahl = Gamla ordspräk pä tatin ucb swenska,
efter en Upsatarhandskrift utgivne och med gJo6-
sarier foraedde af H. Reuterdahl. Land 1840.
Jdwdin = Sämling af Swenska Ordspräk, in ordning
stände efter »Iphabvtet, med tillägg af nägre nt nr
Latinen och andre Spräk, af Lare Rbodin. Stock-
holm 1807.
Richter — G. Ricbteri axiomata politica. Drei Theile.
Gorlit» 1599—1600. (Vgl. «Serapeum», 1867,
S. 330; bei Nopitsoh, S. 222.)
Rolhcagenbüchlein = Ein neüws, vor Tuerhorts Buch-
lein , darinn vil guter schwenck vnd Historien
begriffen werden , so man in echiffen vnd auff
den roll wagen, dessgleichen scberbeüsera vnnd
badstuben erhellen mag u. s. w. zu einer knrti-
weil an den tag bracht o. s. w. durch Jörg Wick-
rammen 1555. (Neue Ausgabe von Heinrich Kur«,
Band 7 der Deutschen Bibliothek. Leipzig 1865.)
Rommei = Deutscher Spruchsehatx. Sammlung alter
und neuer Reimsprüche für Gßi.<?t und Herz, in
Ernst und Scherx. Von £mst RommeL Han-
nover 1868.
Sarcerifd = E. Soroerius, Pastorale oder Hirtenbueh.
1566.
Saviffujf = Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissen-
schaft. Herausgegeben von F. C. von Savigny.
Berlin 1815 fg.
Sax =» Mich. Sax, Christlicher Zeitrertrelber. Dres-
den 1593.
Schade = Satiren tind Pasquille aas der Reformati ons-
zeit; herausgegeben von Oskar Schade. Zwei
Bände. Hannover 1856.
Schambachf // = Niederdeutsche Sprichwörter der Für-
st<jMthünii'r Götiiiigen und Grubenhagen, gesam-
melt und erklärt durch Georg Srbambach. Zweite
Sammlung. Gottingen 1863,
Schiffer t= Thesaurus Antiquitatam Tentonicarum. Drei
Theile. Ulmue 1728-
Schffndtj Chaunneen = Die pommerschcii Chausseen
von Th. Schmidt; in; «Beiträge zur Kunde Pom-
mern». Herausgegeben von dem Verein für pom-
mersche Statistik. 0 Fünfter Jahrgang. Erstes Heft.
Stettin 1653.
I»iei» Schrifl enthalt 8. 7 41» aprichvrOrÜichen Bai-
lutd SpitzDimon , wrlcfae die KinwohDor numcher poio*
mertohen ät&dtu fuhren.
Schröder = Hundert und aber hundert niederdeutsche
Sprichwörter, gesammelt uu& mittelniederdeutschen
und roittelnieHerländischen Diclitungen von C.
Schröder; int «Herrjg's Archiv für neuere Spra-
chen«, Bd. 43 und 44. (Schröder, I « Bd. 43;
Schröder, 11 = Bd. 44.)
Schückifttj, IVclf und Zeit = Aus dem Nachlass eine»
russischen Diplomaten (C, F. von Schweizer).
Herausgegeben von Levin Schücking. Berlin 1855.
Schuppiu^ = liltliche Traktätlein, welche theils im Nah*
meu dc*^ Herrn Doctor Job. Bakh. Schuppius ge-
druckt und von Ihm nicht gemacht u. s. w. Har
nau M.D.C.LXin.
Schütz = Job. Schütz, Serpens Antiquus. Eisteben 1680.
Seidel = Bruno Seidelius, Paroemiae Ethicae sive Sen-
tentiae Proverbiales, Morales etc. Alte deutsche
Sprichwörter von guten Sitten , mit fleiss znsam-
mengebracht und in teutsche Reime gefasit. Frank-
furt a. M. MD.LXXXDL
Simplex SS Trutx Simplex. Von H. J. Chr. von Grim-
melshansen. Utopia 1670.
Spaugt.nberg , Beiträge = Beiträge zu den deutseben
Rechten des Mittelalters u. s. w. von Spangen-
berg. Halle 1822.
Spangenh^g^ Catech. = M. Cyr. Spangeoberg, Gate-
chismus. Magdeburg l.')67.
Spicu = Volksthümlicbes aus dem Fränkisch-Uenne-
bergiachen ge^iammelt und berausgegebtin von B.
Spiess. Wien 1869,
Spindicrt Jesuit = Der Jesuit. Von C. Spindler, Drei
Baude. Stuttgart 1838.
Spindier, Jude — Der Jude. Deutsches Sittengemäide
au« der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Von
C. SpindJer. Vier Bände. Stuttgu-t 1838.
■-^^«■■1
3
Qaellcnverzeichniss.
XIII
k
rterUne — Sprichworterl«fie aus Burkard Wal-
lis mit einem Anhauge zur Kritik des Kurz^Bchen
Burkard WaldLs u. ». w. vud Fra»» S»ndvoäs.
F^i^^dlBnd 18t;6.
SiorcK = Der Freikiieeht. Historisohpr Roman aus
der £vr«it€u Hälfte des H. Jahrhunderts tou L.
Storch. Drei Bände. Leipzig 1830.
Siricerin = Joh. Stricerin's Der deutsch Schlemmer.
U^gdehurg 1688.
Stmmf/ •* Gemtfiner lüblieher EidgenosBenschaft Sit-
MD, Landen und Völker. Chronik wirdiger Tha-
ten bt^dchreybung. Von J. Stampf. Zwei Theile.
Zürich 1&48.
Shimpß^ Husti/rie = K&y&fsT Heinrichs des vierten H7-
«torie, Ton Juh. Stumpff. Zürich MDLVL
// = Die schweizerischen Sprichwörter
der Gegenwart, eine aut^gewählte Sammlung von
Otto Sutermeister. Aarau IBti!:). ( Die Zitfer be-
deutet Seite. Auch ohne beigefügte 11 ist fast
aoaschliesslich diese Spricbwörter.^animluug und
MBd nicht die Spruchreden de»Belbea Verfassörfl
[Tg], Qnellenverzeichnistj zu Bd. 1] gumeint.)
TttkfUr = Laienifpiegel von rechtmässigen Ordnungen
in borgerlichen und peinlinhen Regiroeuten. Von
UUIch Tengicr. Augsburg 1&09.
Tfrdmaii n Die Geferlichkeiten vnd geschichten des
ISblichen, ^trevtbnren vnnd Huchberiujpten Helds
VBcl Ritter» Teürdanks. Augspurg MDXXXVTI.
Difxbolorum = Theatrum Diaboloruuj. Frank-
furt ilDLXXV.
Sathail folffendo SchrincD:
l) A T I)]änk<^iil»crt;. Wider den Juaket", Qeis - asd
i ioütcufel. BMel 1579.
a 1. FruDkfurt a. M. l.'»6J.
« .i luuffcl. Frbukfurt 14^7.
:■ ! bath« TcaffoK (»hue 0. 1572.
«I . Der heilige, klttg'e uüd ircletirt«
n 1567.
T. , Sauff Teuffol. Frankfurt». O. 1557.
fj 'Sind Teuffei. Lpipatg 15i>4.
f) ÜATtiu^iui, i.;islerteafo]s Natur o. ■. «r. ftolenborg
tif) i. L. Hkrtmuiu, Saufteufnl. Kamberg 1673.
II) J. L- flartmann, Spielteufel. NUrnbcrg ift'l.
Ol Jod. Koüker, Der Teufel «nlbt. Vfnol IÄ6«,
Mi Jodoci Uucker, Wider den BuDteuiloL MAgdtfburf
141 AndT. Hoppenndf HnrenteafToL Frnnkfnrt 136S.
li) Svaador, 8cbom»t«iDteufoL Jenm leci.
IC) Andr. Laug , SorgteuffeL Fraukiurt Ibli,
Hl R. Lub«rt1, Paatniichtmeufel. Lübeck l^J.
t$i U. MantklleT, Der PfuT> and PfTandbesohueide-
%ruUL Uriel 157.'.,
19> A. Mengerijjig , Soldaten teuf«l. Altaobarg 1C41.
90) Ladw. Miüchiui, Oeita Toatfel, Sobnip Teaffel. Olme
O. Ii67.
>1) ItÜJchms, ScUruptco/cL Ohne O. 1567.
Jf) Lodw. Milichio«, Der Zanberteulfcl. FraDkfttrt 1S63.
V) Sim. Mnt&ttt, MelanctiolifcL TeuCTel. Tban i. d. Neu-
fB^rk lS7*i.
M) Si. HaiAD«, Specalaliviaoher Teufel. Magdeburg 1J79.
ti) Andr. MuacoJat, Ehe Teuffei, Frankfnrt n. O. 1566.
Mf A. Miif«ula0 , Flaohteaffel. Fnnid'art ». O. U^Hl.
S7) Aadr. Muiculat, Hoien Teuffcl. Frankfurt o. O. lib&.
Si) AMäx. Maiintuai, De« Teafets Tyranoey. Erfurt.
») CMp. Obcnbin, Ejd Teuffol, Ubne O. 157*.
in») A. Pap«, liett«!- tuid Gartetiteafel. Magdeburg 1&66.
tl} PoftAt Lagen- und LäsiertoulTal. Eittleben iS>rll.
Ht) EoaUcfa, Schllda, Spielteuffel. Obco O. nßl.
Sl> A^aSehttbart, Der älontana, d. i. «rlder de» H»ot<
MCfel. Pruikfun 1&6«.
90 Ehodtua BecunduB, Nuidteuffol. Erfurt 1^83.
|i^ Hbodins SIcundna, (Schmeichler- odnr Faobischwlliu-
la«l«l. Krtuit i:>^^.
K) Ön, Spuigcnberg, Jag Teaflel. SialcbeD l.:>60,
IT) Tfwni. StraceuB, Pontlleui-TeofTel. Fnunkfart 1573.
f|i> 4. StyMUfl, Wider Kleider , PI oder • , Paua« - und
Kr»u««teuffel. Frt^ilierg 15^1.
3V> Jnmeh. Weaipbai, Faul Teuffei. EiBlub^u läH2.
tot J«aeh. WMBipbal, Hoffartt Tenflel. Eielebeu li6:>.
41^ X«l41«l« Neuer Pneitertoufel. Übne O. l70t. {
Tormmy = Vetmim et novorum ProTerbiorum Suer.
G^iilicrurum Auctariutu »d nobilistfimi Domini
Cllfitt. L. Grubbi Munuductionem Suetice , La-
^« et Germauioe Adorufttum, Tbetär: Gamblu
pbb üjiu Swea och Giötha Ordspr^Jt. Tilukning
efi'tBr Christ. L. Qrubhs Anledning pÄ Swenska,
Latin och Tyske giord , äff Laurentio Dan. Tür-
ning. Stockholm 1G77.
Tiachoppe = Urkundensammlung zur Gesrhiohte des
Ursprungs der Städte. Von Tzschoppe und Stenzel.
Hamburg 1843.
Tunmciut = Die alte&te niederdeutsirhe Spricbwörter-
siuumlung "von Antoniuü Tunnicius gesammelt
und in lateinische Verse übersetzt. Heraus-
gegeben mit hochdeutscher Uebersotzung, Anmer-
kungen und Wörterbuch von Uoffmann von Fal-
lerslebcTi. Berlin 1870.
Zum YeritIzkdaiBi der Cit*te auu ich Falgendee be>
merken. Seit dorn F— ' -"^.^ der Torttehenden Scbrifk
komint dae Citat / 'iuppeltur Form ror. £r>
aobetnt es mit dftj u, bu beziebt e« •Ich auf
dieie. Den tat«iui=i u. u ..Tt-, den Titnmcm Jedem
ttpriohwort eeiner läainiuluog aur Erklärung beigefügt,
liabe iüb in Klammem gebracht, um ihu lou wirkliebon
l»toiniicben SpricbwOriern zg unteroebeiden. Ii^ einer
»weiten Form fitidet eich das CH»t Tunnhh^» bei alt.
niederlkudiBclicn Sprlobwörtera, die von riTi^m f^TiTiTrr-
wa^ndten lateiniiob&u mit /'uK'Tirirj'.fn bexi.nr: iob-
wort begleitet sind, Eb wird duroit auf -li »i-
tntrati<^nni* (1, Hfxrvj tutgef^lhrte acbrifi ftm
wn Ftii' a, tu der «in AbiinicK der alt-
niederl'i varterBammluug Proterna cum-
munia > ><Ma geboten wurde. Wenn eint
dlett^r ■:■ r Miiüi iu der niederdeiiitacbeii d*e
Tunhio üu babe icb darauiTvcmieeeu. JHete
Citftt« K' .1 >'it« und Zeile der Ausgabe dei Tun-
nieius vorn .F,iliri> IftlS (Tgl. HueUrnvrrtiriehnU» , I, xi/V»)
au, um au aagou , due «icb dort das niederdeutache
Sprichwort finde, was Aub den frut, cvmm. in der Hoß-
RMAn'Bcben Auagabn entlehnt ist,
WakÜH — Ksopus, Gantz new gemacht vnnd in Rei-
men gefassL Mit sampt ünndert newer Fabeln,
vormals im Dru<^k nicht ge^^ehen, noch ausflgan-
gen, durch Burcardum Waldls. 1.V27. (Abge-
druckt aU: Esopus von Burkard Waldis. Heraas-
gegeben und mit Erläuteriingen versehen von
Heinrich Kurs. Zwei Theile. Leipzig 1662.)
(Vier Bücher von je hundert Fabeln; die römi-
schen Ziffern bezeichnen das Buch, die deatschen
die Fabel und ZeiK)
Weingarten — Weingarten, FHHo.iculi diversonim jnrium.
Drei Theile. Nürnberg 1690.
W^eifliaj^er = Häuserinschriften von Hans Weininger,
in: «Erheiteruugen». Vierzigster Jahrgang. Stutt-
gart 18(j8.
Wenseli == 2000 Ordeprtik , .•larolade och utgifne af E.
G. Wensell. Gefle 1863.
M^e«fet»r*c(/er = Bayerisobe«) Rechtaburh de» Ruprechts
von Freysing 1332. Herausgegeben von Westen-
rieder. München 1803.
WiareUi, WUlküren = Willküren der Brockmänner,
eines freien friesischen Volks. Von T. D. Wiarda.
Bertin 18*20.
Wicht = Ost^efiäche Land-, Deich - und Syhlrechte.
Von M. van Wicht. Zwei Bände Anrieh 1747.
Wütkomm = Der dent>sche Baner. Ein Volksbuch aua
d«m Jahre 1844. Herausgegehen von ¥.. Will-
komm. Erster Jahrgang. Leipzig 1844.
Wi^Qud^ Mtnd^u = Die Provinzialrecbte de« Fnrsten-
thnms Minden, der Grafschaften Ravensberg und
Rietherg ü. p. w. Au« den Quellen dargestellt
von Paul Wigand. Zwei Bände. Leipzig 1834.
Wilda = Das Strafrecht der Germanen. Von W. E.
Wiida. Halle 1842.
WüTth = Das Stadtrecht ron Wiener -Neustadt aus
dem 13. Jahrbtindert Von Joseph von Würtb.
Wien 1846.
Wunbaeh^ Lexikon = Biographisches Lexikon des Kai-
serthums Oesterrelch. Von C. Wurzbach von Tan-
nenberg. Wien 1857 fg.
Würzbtrrp = Sanci Alexius Lehen von Kourad von
Würzburg. Herauügegebun von H. F. Maimmann.
Qnedlinburg 1843.
Zeiler = D'r Vetter aus d> Palz. Dicbtangen in pfil^
zischer Mundart von J. Ph. Zeller. Manbtho 1B49*
QaelleDverzeichnisB.
n. Verzeichniss von Zeitschriften,
in denen öich Spricliwörtersammlungen oder andere Artikel» das Sprichwort und dessen
Literatur betrofleud , befinden, '
Anzeiger für KuBde der deutschen Vorzeit. Organ
des germanischen Museuma. Eed. : A. Essenwein^
G. K. Frommann, A. Eye (Nürnberg 18H8), Nr. 6,
enthalt: Beiträge zur Sprichwürterliteratur. Von
A. M. Ottow in Landeäbut,
Ari^hitir für das Studium, der neuern Sprachen und Li-
teraturen. Herausgegeben von Ludwig Herrig
(Braunaöhweig 13(57), enthält tn Bd. 40, S. 4b
— 142: Zur Quellenkunde des dentsihen Sprich-
worts, van J. Franok in AnaweiierJ; in Bd. 43,
S. 412—420 finden aioh: Hundert niederdeutsche
Sprichworter, gesammelt aus mittelnii^derdenlschen
und mederrheiniftSheu Dichtungen , von Dr. C.
Schrodor in Erlangen; in Bd. 44, S. 338—344:
Aber hundert niederdeutsche Sprichwörter, ge-
saaiiuclt aus mitteluiedt^rdeutscheu und mittelnie-
derländischen Diehmngen, von Dr. C Schröder
in Erl»ngt!n. S, 105 : Ueber eine holläadiafho
Sammlung.
Ausland, August 1870, Nr. 5: Die geborgten Tage
von Freih. von Reinsberg-Düringefeld-
Bairische Lehrenteitung. Organ des bairiachen Volks-
schullehrerverwins (LarnJ^hut 1867) enthält: An-
regung lur Sammlung bairiseher Sprichwörter au»
dem Volksmundi*, von F. W. Pfeiffer.
Bautiener Nüchricbton (Baut/.en ISül^), enthalten eiue
Sammlung « Oberlatisitz^er Sprichwörter und sprich-
wurtliche Redeudarten üqs dem Volksmunde ge-
sammelt vom Oberlehrer F. F, Klix in Kamenxn,
und zwar in den Nrn. U, 16, 19, 22, 23, 26 (BeilO,
31, 33, 40, 46, 51, 55. 58, 62, 74, 76, 80, 84,
lOS, 114, 122 und 124-
Der Baxar (Berlin) entbält: Sprichwörtliches von Fr.
Hasuuow und zwar:
1) Jahrg. 1867, Nr. 26, in der Spalte; „Deutsche
Sprachbtlder*' einen Aufaatst Vom Korn bis
zum Gebäck, in einer Behandlung der auf den
Gegenstand bexügUchen Sprichwörter;
2) Nr. 36 unter der UeberBchrift: Vom Flachs bis
Äura Grabe;
3) Nr. 40: Ana Küche und Keller;
4) Jahrg. 1868, Nr. 6: Von veralteten Aioden :
5) Nr. 8 unter der Ueberschrift: Bauliche».
Blätter für literarische Unterhaltung (Leipzig), Jahrg.
1866, Nr. 50 und 51; 1867, Nr. 26 und 28 ent-
halten Artikel zur Sprich wörterliteratur. 1870,
Nr. 2 ; Sprichwörter als Beispiele der Grammatik.
Boberoia (Prag 1864), Nr. 54, enthält t Narretei in
Spriuhwörteni. Begossen mit Randgloesen ron
W. E.
Echo. Berliner Musikzeitnng , herausgegeben von einem
Verein theoretischer und praktischer Musiker.
Jalirg. 18B3 enthält von Nr. 19 an in einer Bei-
lage einen Vortnig, den E. ScfauUe im berliner
Tonkilustierverein gehalten hat, über: Die Musik
in den Sprichwörtern der Griechen, Römer und
Deutschen.
Europa, Leipzig tS70, Nr. 19: Die aociiJe Stellung
des Plerdet) in Sprichwort und Fabel.
Germania, 7. Jahrg., Uft. 1 — 3: Der Rhein und an-
dere Flüsse tu sprichwörtlichen Redensarteu von
Dr. Ztngerie. Bd. V, S. 310: Ueber deutsche
Appellativnamen.
Die Hausblätter von Hack länd er (Stuttgart 1867), ent-
halten unter der Ueberschrift: Nicht weil her-
geholt, eine Reihe von Aufi^ätzen von Fr. Hud-
now, in denen er dt« Uaustbiere .sprichwörtlich
behandelt, und zwar: 1. Vom lieben Rindvieh
(Bd. 2, S. 216—219 ). IL Rus.s Reiten und Fah-
ren (S. 453 — 456). Iir. Vom viel geschmähten
Borst«nthier (Bd. 3, S. 414^^17). IV, Von Schaf
und Ziege (S. 452—455). V. Vom Federvieh (Bd. 4,
S. 58 — 61). VL Hund und Katze (S. 144—147).
Neue Jahrbücher für Phllologitj tmd Pädagogik. Her-
ausgegeben von A. Fleekeisen und H. Masias.
Knthalten. 18Ü7, Abth. 3, Hft. 5, S. 263—269:
Unbekannte Sprüche und Sprichwörter de« 16.
Jahrhunderts. Von Fr. Latendorf in Schwerin.
Monatsschrift von Westermann , 1869, Nr. 54 : Spitz-
namen und Scheriworte iu Tirol, von Freih. von
Rcinsberg-Ihiringsfcld.
Protestantische Monaisblätter, herausgegeben von H.
GeUer (Gotha 1 S<;2), enthalt im Jaltheft (S, 68—76)
einen Aufsatz: Politik des Sprichworts. Ein Va-
demei'um für chriitliohe Regenten und Staate-
männer.
Deutsches Museum. Zeitschrift für Literatur, Kunst
und ofieiitliches Leben. Herausgegeben von Rob.
PruU und K. Frenzel (Leipzig 1867), enthält in
Nr. 27 : Das Deutsche Sprichwörter-Lexikon und
die Kritik von K. F. W. Wander.
Der Salon. Wochenschrift vop Job. Nordmann (Wien
1854), 2. Jahrg., litt. 14, enthält türkische Sprich-
Wörter, in Konntantinopel gegammelt.
Serapeum. Zeitschrift für BibliiJthekwiastjnschaft, Hand-
schrift enkunde und ältere Literatur. Herausge-
geben von Robert Naumann (Leipzig), enthält:
1) 1866, Nr. 12: Die Ausgaben der Klagreden
1584 — 1691, von J, Franck in Annweiler.
2) Nr. 22: Die Uebersetsung der Adagien des
Eraamus ins Deutsche , dur>'h Job. Spreng, von
J. Franok.
3) 1867, Nr. 21: Beiträge zur Sprich wörterlitera-
tur, von A. M. Ottow zu Landeshnt in Schlesien.
4) 1S4»8, Nr. 10, und 1869, Nr. 21, 23 und 23:
Beiträge zur Sprichwörter-Literatur, von Dr.
Atitou Tobias, Bibliothekar in Zittau.
Süddeutsches Sonntagsblatt. Orgau für deutsche Bil-
dung und Literatur. Herausgegebea von Job. Gihr
(Stuttgart 1867), enthält S- 227 einen Aufsatz
„Ueber den Ursprung der sprichwörtliobeu Re-
densart: Zu Trippstrill*', von J. Franck in Ann-
Weiler.
Deutscher Sprach wart. Herausgegeben von Max Moltke
(Leipzig 1868), Bd. 3, Nr. 13, S. 202—205, ent-
hält: „Ueber die äpricb wörtliche Redensart: Hände
flühf en 'S von J. Franck in Annwciler, 1S69, S. 30
— 31 : Oldenburger Sprichwörter.
Jüdisches Volksblatt. Herausgegeben von I>r. Ludwig
Pbilippson, Rtd. : G. Fritzsche (Lei|utig 1864),
enthalt iu Nr. 33 und 34: Talmudische und rab-
binische Sprichwörter.
* Wenn neu eT«ehi«a«ne, ««Ibstaadige, d«r apriobwOrtlicbeu Litantur Aag«bOr«ude 8ehriftea odor ia Zettsobrifteo*
Programmen u. ■. w. seratrtnt« Abbandiungeo , Sammlastfeu u. a. w. im QuaUAnreneiobuiM nicht aaftiflfahTt, »laa »aob üjüebt
iMnutit wtirden «ind i »o hat diea ftoison Grund «iafacb aaria, daai leb kclae Kenntnlia davon crl&ngt habe, und duDoocb lat
M tust die Literatur de» SprichworU lehr wichtig, die kleinen Baitrag« in d»r T*g8aUt«r*tQr «u b«acl)t«i}, w»U dieae so leiebt
verlorne gabou. Die grotAea Wvth« •chalt«a eich, fi« sei mir gMtattvt, tii«r di« ÜiUe »a die Proundtt der Spriahwteterlite-
ratar zu wiedorholeu. mir dergl«ioh«a Blütter und f lagaoluift«« unter Strinfband gufaUigat ratenden zu «olUu. Aut Oeatar-
relcb gehon mir auf ilioflem We^e a«hr «erthroUe Beltrige sn; dagegen iat ea mir z.B. nicht gulungün , von der Ü^öl) in Bvrlia
•racblDnoneD Schrift: So ipröäten dit norddtutichen Bur'n , die bia nach ftuiil^Dd golaagt iat, ein £ixoin|dar cur Elnaieht in
orit allen.
H
Terzeichnias der Mitarbeiter.
XT
Verzeiclmiss der Mitarbeiter
wie aller derer, welche BeitrÄge für das Deutsche SpricMvärter - Lexilcon
elugesandt haben.
Lebxer Fr. Adam, BreflUo.
J. A. AUlBtraud, Bibliothekar an der konig-
lieh«ii Akademie der WissenBchaften zd Stock-
holm. Derselbe hat seine lebhafte Theilnabme
für da» Deuticke Sprichwörter-Lexikon dadurch
AVagMpTOcben , dass er mir fünf der besten
SuBmlongen schwedischer Sprichwörter (die
ttoi«r Orubb, Reuterdahi, Rhodin^ \Ven»eil und
Tammg anfgeführten) wie ein mehrbandigeE
•chwedtsch-deiitsches and deutsch-schwedijsche«
Wörterbuch (Möller) zur Benotzung hat zugeheu
la«»en, wofür ich mich zu besooderm Daoke
verpflichtet fahle.
Lehrer Ahrents, Frankfurt a. 0.
Uofiratb Dr All ihn, Köthen.
Leopold Bekh, Zittau.
Ignaz Bernstein f Kaufmann in Warschau.
Bietet seine reiche Sammlang jüdisch -deutscher
Sprichwörter iur Benutzung.
Prof. und Convictädirector A. Baumgarten,
Krems oiünäter.
Eug^u Graf Braida, Cgartädorf bei Brüon.
Lehrer Brunn er, Amberg (Oberpfalz).
Or, C. von Dalen, Oberlehrer am königh Ca-
deneneorpe in Berlin.
Schrift*et2er Fr. Eggers, Leipzig.
Rect^jr J. Franck, Ännweiler (Pfalz). Ge-
währt« die Fortbenutzung seiner reichen Samm-
lungen.
Lehrer E. Frischhier, Königsberg i. Pr. Hut
mär die samintUchen Nachträge, die ihm seit
der xweiten Auflage zu seinen Samminngen zu-
gegamgen sind, zur Benutzung gewährt.
Dr. L. Freund, München.
Lehrer H. Gallee, Bertin. Sammlung aus dem
Votk»munde.
Auditor Herrn. Gebhard, Wolfenbüttel.
Scbiehtmetster Hammer, Königsbütte (Ober-
Schlesien ).
Friedrich Hasen ow, Stettin. Hat eine Reibe
fron Beiträgen, Sammlungen aus Volksmond und
Literatur, besonders aus dem Volksleben in
pommerscher Mundart geliefert.
Lebramtseandidat W. Höltzl, Rzibocb (Böhmen).
Lehrer Hellwig, Grünberg (Niederschlesieo).
Lehrer Hersog, Aarau.
Gericbtsscbreiber I n e i c h e n , Ball wyl bei Lozern.
Oberlehrer F, Kl ix, Kamenz, Gewährte seine
SaoBDlang oberlaositter Sprichwörter., die in den
Bamtsener Nachnchten erschienen ist, zur Be-
naiximg.
Gymnasiallehrer Fr. Latendorf, Schwerin.
Lebfeld, Lehrer und Cantor in Markersdorf
bei Gürlitx.
Stttd. ftheuL M. G. Mureth, Prag. Sprichwör-
ter aus dem Böhmerwald.
Sdialroriteher Dr. A. Meyer, Lübeck.
HerrTh. 0 eisner, Redacteur der Schlesigchen Pro-
vinzialhlätter^ Breslau.
» Kreisgerichtsdirector A. M. Ottow, Landeshut
(Schlesien). Hat seine im ersten Bande näher
bezeichnete Unterstützung andauernd fortgesetzt.
r^ Stud. A. Paudler» Prag. Sammlungen aus dem
Volksmunde in Nordböhmen.
» Dr. Ant. Peter, Prof. am Gymnasinm za
Troppau.
i< Lehrer M. Kremm, Samter (Provinz Posen).
Hat ifieine für den Druck bearbeitete Sammlung
jüdisch -deutscher Sprichwörter mir zur Be*
notzung gewährt.
j» Schäfer, Lehrer und Cantor in Seifershau (Kreis
Hirschberg).
>» Lehrer Max Schaller, Fürstenzell bei Pasaau.
Sprichwörter aus dem Rott-Thal.
» Lehrer J. 6. Schieren, Bedburg. Gestattete
die Benutzung einer ziemlich umfassenden Samm-
lung rheiniändischer Sprichwörter in dortiger
Mundart, deren Veröffentlichung wol vorbe-
reitet wird.
tt Dr. K. Schi Her, Oberlehrer am Gymnasium
zu Schwerin.
j) Oberlehrer J. Schmidt, Stettin»
» Lehrer Schlotterbeck, Wismar,
»> Dr. Schottmüller, Gymnasiallehrer in Ra-
stenburg,
i) Dr. Hugo Schramm, Dresden. Fortgesetzte
Sammlungen aus dem Volksmunde und ver-
schiedenen Gebieten der Literatur.
» Rüb. Schuck, Postbeamter zu Reichenbach
(Schlesien)-
« Sttid. Ign. Seidlich, Prag. Sprichwörter aus
Königswalde bei Schluekenau,
>i Reallehrer G. Senf f er, Ncreshcim (Würlem-
berg)
u Oswald Sperrhaken, Annaberg.
o Dr. Ludwig Sprnng, Staatsanwalt in Gras
(Steiermark).
0 Eisenbahnbeamter Peter Supper, Lanzendorf
bei Wien.
» Oberlehrer und Stadtbibliothekar Dr. Tobias,
Zittau.
» Lehrer Job. Anton Viertlcr, Köntgswalde
(Böhmen).
V Oberstodienrath Prof. Dr. Wagner, Darmstadt.
fl Dr. med. A. Wanjura, Antonienhütte (Ober-
schlesien).
» Stud. jur. Franz Worm, Prag. Sprichwörter
aus der Gegend von Kamnitz in Böhmen.
» Lehrer Zschiesche, Nieder-Jeser bei Pforten.
Dieser fleissige Sammler, der aus dem Volka-
mund und vielseitiger Lektüre viele und man-
nichfache Beiträge gewährt hat, iat leider im
December 1868 gestorben.
9 Prof. Dr. Ign. Zingerle, Innsbruck.
Zusainmenstellung
vott verwandten SprichwörterD und Ri^densarten in übersichtlichen Oroppen.
Qoit 'itÜ2 , UelbeueiungifornialDL tuiter; BdiG-ottt 2426, Fluch"
und V>rwau4chimgifora«lii , unter : D»sa dich Gott
BoblDd«! (t. HAzdOier 38), 'MSI, (iraw- und Oebttaroi-
tiMta ani«r: lu Uutte« Namen.
GrftiDAnzoa, Bedoaaarton für: faule Fisclie, eitle , bohU Beden,
lügenbftftet riesohwiLtz, bl&uer Dunit u. dgU
GrAuioa, KeduuiiirEoM, um Furcht, bohreck, bwonder« Schuld*
bOAuattfeum auBzudrUcktfD.
Gfoiupolmarkt, fiedon»rtea, um awoifelbAfto Herkunft zu be-
2eiobnen>
Orobinn J, AnAdrilcka und Betlcnikrten xur Bexeiclianag einei
groben Mentcben.
Ha»r 157, Redcmkurten, um laeAgtin, aioh keine SorgeD maoheD.
H»hn 'iM, KedeniKTten, am Verftchtnna getreu jemand au«xu-
drQtikeii, cii: E<i krübt ihm kein H&bn ntkuh.
Hanuuer 28, VerwüiiachnugsfortaelD (•- Gott ^425).
Hand 71, abortjliublicbe Volkümelnunffeti bei: Dl» Haad
wAßhet aufl dem Grabe. M»? , KedeiuwrtaDt um GleiobgQl-
tigei, Uübodeuteudea, Unwerthea au bejekLnen , au: ich
trül deshalb keine BAod umkehreD.
Hana iX , Auad rücke and ftedenaartau mit Uan«.
Haufl 2k>b, um tu aagen, data nicht» rollkonunen, daaa allea
ein Aber, «eine Schattenseiteo habe, au: Keia Haui ohne
Winkel. UW, wenn ein Mofar den andern bleichen oder
waaoheu will, unter: Eiuaader zum Muu» «agüu. di26,
Bedttuaarten, um xa aagen; Er iatuiitdLm äciuen fertig,
e« iat (Ulea hio.
Haut 138, H«deDtarteo für voreilige Frendv, frUhxeitigeo
Triampb o.e. w. Die Uaut vorkAuibD, ehe u, •, w. 157, Ae>
danaart fUr : sterboo.
Hechel ^, Kedenaarten fUr; abkapiteln , durchhecheln.
Hecht 32 , Bedeü*art«» tm Terkchrtea Thun. Vgl. Fucha MS.
Hetleu , Bedonaarten far: mit btanam Auge davunkummen.
Heimleuobteu , Bedenaart für: Jemand aat dem Zimmer, ibm
den Heimweg weiaen.
Bell 3, plattdeuteche Itedena&rten , womit man in Pummem je-
mAud ala geschickt , klug, pfiffig, achlaii u. a.w.im eigent»
Hohen Slune oder ironiach bexeichnet.
Henker U. Bheiniache Bedeniarten, in denen der Henker ala
Glimpfr<jriu ftir Teufel etebt. Kedeunart, TheUnahme und
Mltlotii lia Buoheu , wo aio nicht cu ünden aind, untav:
dem Henker boichtou. 32, Bedetuart, um von jemaad zu
aageu, er werde g^h&ngt werden.
Uen ays, lledonsart mit Herc.
Henken 1, Bodenaart«» lurr auf beiden Aohaeln tragea.
Hieb IB, Uedenaarteu für Betrankeosein, nach d«n Bernfa-
arten zur Erg&ur.ang roa Ansehen 3tf und Boden ii.
Hinunet 'iOir, Hedenaarteu , die eich auf Muaik besivben. 250,
Bedennart, um xu sagen: die Bache geht mich nichta an,
rur: lob deck' den Himmel drttber.
Hinelnplumpen 1, Bedeuaarten «u Hineinplumpen wie ein
BMuer in die Stiefeln.
Hobel &, Hobel aaabUeen, zur Ergttnauug voti Ellenbogen 6.
Hobelepiaa 3, Bedeaiari cur Bexeicbnong eines Schwachkopfa,
an .- Hobelapftne im Kopfe haben.
Uoftmannatropfen , Bedenaart fiur schwanger sein.
Holäapfel U , Bedenaarten dafür, daaa jemand voo irgendeinem
Uugemnch beimgeauaht tat, <u: Mao hat ihm Hoiaupfel
augenchiet.
Uote 4^, BedeoBarten au: einem die Hoaen auaklopfen, ihn
acbl«geu oder ihm Schlage androhen.
Hand i3Ü, Kedeua«rtea au: Der Hund tftast daa Bellen nicht.
1521, baJriache Schimpfformeln «u : danderiohl*obtigef
Bund. 1571, Bedenaarten, um auaaudrticken, daaa je-
mand nicbta bcaitst, daaa es mit seinem Termögen «u
finde ist, «a: £r hat ntt «inen Hund aus dem Ofen au
loaken. ihl», Bedenaarten, um zu aageo , jemand sei
herunter-, et sei auf den Hund gekommen, li^, Ue-
deuaarteu, um Sorgloaigkeit au beaeichnen, bu; Er iJkaat
die Huude sorgen , die bedürfen keiner Schuhe.
HaodahasrS, RedeDaarten fUr: et waa verdorben, veraohlimmem.
Joaohimjithal 2, Bedensaneu, um Beatochuog ausaudrUckeu.
Jobauniatag 21, Bedeaaartaa, Qm die Z*it d«a Sommers cu
beatimmoa.
Kapitel 4, Bedeoiarten für: einen mit Btrafreden, Vorwürfen
u. a. w. überschütten, ihn hcruniorkapiteln.
Karreu 16, KtMieoairten , ala Warnungen, üblo Sachen aufcu-
rlibreo.
Kaue Iji^ Bedenaarton, am GrAuan oder Bchuldbewusatiein
«uajtudrUcktiD.
Kerl 122, EedenBorteu von Kloiterleuten zu: Er ist ein Kerl
wie ein Propst.
Kerze 31 , Hedeusarten, um ku aagea, data etwas su liinde geht.
Kikan 47, holläadiacbe Bedenaojieii mit kÜken.
Kind 1121, KedPDüRrten, um Uob<^rklugheit zu bflzelobnea.
Kleiaabt^r, Kedeuaurteu tQ.r Beaeichnung dca S|ilitterriohters , ea
wiii oiuQr dem andern ein Kletsabor aua dum Auge aiehen.
KOnig l\ia , wenn einer nicht iat, waa er actieiot, unter: Er iat
ein Kouig im Kartepapiel.
Kopf 76i. Bedenaarten, mit denen man eine fühlbare kt^rper-
liche Strafe androht, au: Ich will dir diin Kü^if 2UTecht'
aetEeu. »H, lateiniacbe Bedenaarten für: Vom Kopf bia
au den Zeheo.
Krfthe <tti, liedüosarcea xu; Ea beiaet keine Kriibe der andern
die Augen aus.
Krebs 39, BedeDsarten, um vergeblich«, annUtxe Arbelt xu be>
«oiohoeD. ErgAuxung tn J^oach Vi, das im ersten Baatf«
in der Uebersicht auljiufuhren vergeaaen worden iat.
Krebatrinker, Neck- und Spottnamen in Obcröaterreieh. Sr>
gAnsung cu EaelsfreBaar.
Krena L«S8, Auarufa- und Betheaeru&gi formein mit Krena.
Kriegtkaate i, Bedeusarlen, um Buckeligü au necken oder au
verapotten.
Kropf 3i, bchweizer äpitanamen. Ergknaung au Krebetrioker
und Eif^lsfreaaer.
Krüppel Ifi, Bedenaarten, um einen ofTonbareu Widorapruch «n
behaupten: Die Krttppel kOüiDen nicht hinken.
Küche 9» , Bedenaarten aur Beseiebnung eines Darbenden , Noth»
oder Hungerlcidera.
Kuh Stl3» Bedeusftrteii für: Gleiohee au Gleicticm-, tu die Kuh
gehcirt Haforatroh. 519, Bedenaart wenn Jemand Ding«
treibt, zu denen er aich nicht eignet, ala wenn die Koh
BufBtelnen geht. ;334 , Bedeniarteo , luni arge Verweohae-
longeu auBTiudracken, ala: eine Kuh für einen Sohwoiior
ansehen. 6'i3, Bodoosarien, am au sagen, daaa etwas nie
geachohen werde, ala: Wann die Kuh einen Batxen gilt.
Kuhfenater 2, Bedenaarten fUr stärket» Irrthum, und Verfehlen
d«a Ziels.
Kukuk S2, Bedenaarten nod Auadrücko, in denen Kakuk ver*
ballend für Teafel ateht.
KUmmichnlipfer, achweiser Bedenaarten, um einen QelahklA
und Knicker xu beKetohuen.
Kunde ü , schweizer AuadrUcke, am einca ati beaeichnen , der o«
hinter den Ohren bat.
Lade H, Bedeoaarteu um einen Menaaben xu bezeichnen, &6t
nicht von der Mutter tjchUraenband weggekununen iat.
Lampe :iO, Bedeuaarten für Trinken: Einen auf die Lamp«
nehmen.
Laden 10, Bedenaarten für: Er iat ang« trunken, lar Eigftnxtittg
TOD. Ansehen ^'J uttd Boden S6.
LahJnarseh, achweizer Auadrttcke, um etoeo fauloa, langaamen,
plumpen Menschen zu bezeichnen.
Lateinachwatxer, achweiaer AuadrUcko zur Bezeichnung katho-
lischer Geutlichor-
Laufenburg, Kedensarton, um KU sagen, dava jentaod helmlich
davongegangen sei.
Liuftich , BChweizer AasdrQcke und Bedenaarten aur Bexcich-
nuüg eines Alenacben, mit dem ea nicht aauber ist.
Laos Hd, aohweiaer Bedenaarten, von Armen, Heruntergekom^
menen , in 2foth Gerathenen.
Lkuten 2Ä, Bedena&rtcu, umxuaagen, dasa man nicht mehrare
UDvcreixtbare Oeachkfte gli>ichzeitig besorgen kanA.
Leben "2^7 , Bedenaart , um xu sagen , daas der Tod einer Person
in naher Aussicht atebe, zur Ergitazung von Fusa :^3$.
a
Gott.
1 Ach du grosser Gott, was lässt du für kleine
Kartoffeln wachsen I — Fri$chbier ^ iss«.
2 Ach Gott, ach Gott, seggt Leidiges Lott, all
Jahr e Kind on kein MannI (Innerburg.) —
Friachbier *, 1335.
3 Ach, du lieber Gott, gib unserm Herrn ein^n
sel'gen (baldigen) T^, auf dass uns bleibt
ein Bissen Brot.
Die BiUten: Oottohen, krOmm' onten Herrn Buckel
nicht, damit wir gerade gehen können. fAUmann V, 89.)
4 Ach Gott, ach Koth, kein Geld, kern Brot, kein
Kleid, kein Schuh, viel Laus', kein Ruh\ —
Früchbier «, 1386.
5 Ach Gott, der du die Lilien auf 'dem Felde
kleidest, sagte der Pastor, kleide doch auch
meine Frau und Tochter I
6 Ach Gott, lass dich erbarmen, die Reichen fres-
sen die Armen, der Teufel frisst die Reiche,
so werden sie^efressen euffleiche.
7 Ach Gott vom Himmel, hätr ich Tscheschen
und Gimmel, hätt* ich Hünem und Dahse,
hätt* ich Fröschen undLahse, h&tt' ich Gross-
Panken^ und Elein-Panken *, wollt' ich Gott
vom Himmel danken.
>) Psntke. *) Acht anweit Winaig im Kreise Wohktn
gelegene DOrfer.
8 Ach Gott, wät is de Welt gröt, s&d' de Jung,
im set achter'n Eohlkopp. (8. Welt.) (Höht.) —
Ihefer,i09.
9 Ach Gott, wie geht es jmmer zu, an arme wischt
man stets die schuh. — Gnuer, ül, 3.
10 Allein Gott die ehr, sonst niemand mehr. —
Henisch, 813,54.
11 Allein gott kan vber Land heilen. — HenUch,
1709, 67.
12 Alles mit Gott! — Kinhkofer, 129: Sauerem.
Inechrift an einem Hanse in Hannorer.
tat..- A JOT« prinoipinm. (Knut, H.)
13 Alles mit Gott, so hot's kSne Noth. (Waldeck.)
^ Curtxe. 361 ; 580: Iferto, 3.
14 Alles steht in Gottes Hand! — Simreek, 38»?.
Dnrch Gott iet ichon gar Tiel geachehen, tagen die
Butten. (AUmann VI, 506.)
15 Alles mit Gott vnd ehrn. — Gnuer. III, 4; Leh-
mann, //, 84, 36.
Die Kroaten tagen: Alles mit Oott und mit Verstand.
(Rnnsberg II, 1.)
16 Alles nach Gottes Willen. — lUum, 3i.
Ein Wort der Ergebenheit in den Willen Gottes.
17 Alles ZU Gottes Ehre, sagen die Jesuiten, wenn
sie ein Schelmstuck üben. — Klostenpiegei. 43, ss.
Id Alles zu Gottes Ehre und dem Yaterlfmd zum
Besten. — Früchbier, 4845.
Inschrift unter einem der 60 Felder in der alten kanf-
m&nniflchen Börse in Königsberg.
19 Als Gott den Adam schuf, meinte der Floh, er
habe es gethan um seinetwillen.
Ironie auf diejenigen , welche sich com Mittelpunkte
der Natur maoben und meinen, der Mond habe den
Zweck, ihnen su leuchten, wenn sie aus dem Wirtbs-
• b^use oder Ton der Kirmes nach Haute gehen.
*iO Als Gott een Menschen plagen will, so bijt hem
en Muyss wel doot. (Niederi.j
OaUtiCSKS SpBXOHWÖBTXB-LXZXXOir. IL
21 Also hat Gott die Welt geliebt und der Pfaff*
seine Köchin. — Eiseirin, 254; Simrock, 4015; Braun,
7,935.
22 An Gott nicht verzagt dein Glück kommt alle
Tag*. ~ Kirchhofer, 180; Latcndorf II, 6.
i>äif.: Ingen mishaabe om Gud ogljkken. (Prov. dan., iU.)
23 An Gottes Hofe hat auch der Arme unange-
meldet Zutritt.
Bei den Bussen ist das anders ; sie behaupten : Gottes
Herrenbof steht offen, aber nur der Edelmann hat Zu*
tritt. (AitmaHn V, 131.;
24 An Gottes segen ist alles gelegen. — Lehnumn,
148, 119 ; Sftridiwörtertchatt, 107; Mayer, /, 803; Abh..l:
Blum, 88; BüUner. 37; Hermann, HI, 18; UüUer. 29, S;
HoUenberg, //, 58; K6rte, 9296; Simrock, 3860; Braun,
7,906; Kirchhofer, lf9: Teuer, 605; Steiger, 89; IIa-
mann, II. Pred., II, 966; i?aynann, ünterr., II, SO.
Der Spruch ist sehr beliebt als Hauiiniohrift; so
findet er sich s. B. in Halberstadt an den HAutem:
Breitenweg Nr. 630, Unterpaultttrasse Nr. 901 und Do-
mlnikanerstraise Nr. 126. (Vgl. K. Sckefer, Intchriften
und Legenden halberatädter Beuten, HalbersUdt 1864,
8. 38.)
IV«..- Bien ne r4usslt ou ne prospAre si Dieu n'y donne
sa b4n6diotion. — Sn pen d'heures Dieu labeure.
BoU.: Aan Godes cegen is 't al gelegen. (Sarrebomee,
1, 940J
Ung.: Miönk a remönysig, .de Istenben 411 a kimenetel.
(Oaal, 779.)
25 An Gottes Tafel essen alle aus Einer Schüssel.
— Sprieiwörlergarten, 312.
In Beang auf Gleichberechtigung.
26 An Gottes Wage täuscht die Zunge nicht.
Die Bussen: Auf Gottes Wage wiegt die Tugend
schwerer als Gold. (Altmann VI, 506.;
27 An Gottes Wort dich halt allein, wilt du für
abgunst sicher sein. — Henisch, I70i, i.
28 An Gottes Wort halt dich am meisten und gib
nicht Glauben allen Geisten.
29 Auf Gott, aber nicht auf alle Menschen kann
man sich verlassen.
30 Auf gott trawen ist das beste glück. — Henisch,
1714, 87.
31 Auf Gott vertrau', arbeite brav und leb' genau.
— Simrock, 3857; Braun, I, 222.
32 Auf Gott vertraut, ist wohl gebaut — ParSmia'
lton,2298; Aroim, 7, 907.
33 Auf Gottes Gnad', der Welt zum Trutz, trau'
ich allzeit, er ist mein Schutz. — Hertt, lo.
Inschrift an einem Hause in der Sohweis.
34 Auf Gottes Wegen ist Gottes Segen.
Soll. : In Godes wegen is Godes segen. (Harrebomie, 1, 244.;
35 Auf zu Gott, der Teufel holt die Haut — Sim-
rock, 10227.
36 Auff Gott vnd glück verzage keiner nicht. —
Gruter, III, 7; Lehmann, 11.36, 72.
37 Aus Gottes Wort musst du keine Riemen schnei-
den , sie könnten dich leicht zu Tode geisein.
— ;Sairer.382.
38 Bä God äs aless mejlicb. (Siebenbürg.-sächs.) —
Schuster. 622.
39 Befiehl Gott alle deine Sachen, was gilt's, er
wird's gewiss wohl machen. — Hertz, 12.
Inschrift an einem Haute in Franken.
1
Gott
Gott
40 Behüet vnB Gott vor grossem glück , gnädigen
Herren vnd gesunder Speiss. — llenisch , i659 . 46;
Lehmann, 344, 35; Lehmann, II, 46, 10; Simrock, 3816.
41 Behüt einen Gott vor denen, welchen einer
trawet, denn den man nit trawet, vor denen
hüt sich einer selbst. — Lehmann, 3S4, 56.
42 Behüt' uns Gott und der grosse Zar. (Russ.) —
Berckentneyer , 378.
43 Behüt' uns Gott vor Feuer, vor Zimmerleut und
Mauer; die eine Stunde arbeiten sie, die an-
dere Stunde essen (saufen) sie; die. dritte
rauchen sie Taback und so vergeht der ganze
Tag. (Köthen.J
44 Behüt' uns Gott vor Feüersbrunst, vor Mis-
wachs und vor theurer Zeit, vor Maurern
und vor Zimmerleut. >— Hertz, 28.
Inschrift an ainem Hanse in Tirol.
45 Behüt' uns Gott vor theurer Zeit, vor Maurer
und vor Zimmerleut', vor Schinder und Exe-
quirer, vor Doctor und Barbierer.
46 Behüt vns ^ot vor gabel8tichen,*sie (drei) ma-
chen drei (neun) löcher. — FrcMck. il, loo**;
Gruter, I, 7; Schottet, 1142*; Eiselein, 301; Sailcr, 86;
Körte, 1736; Simrock, 1709.
Aus dem Bauernkriege, wo Aexte, Sensen, Sicheln
und namentlich dreizackige Heugabeln die Waffen der
Ittndlichen Bevölkerung bildeten. Dergleichen „Gabel-
stiche" verursachten gar geftthrliohe Wunden.
47 B'hüt uns Gott vor Gabelstich, drui mol geit
neun Löcher. — Nefjflen, 452; Henitch, 1330, 17;
Petri, III, 7.
Gegen Verleumder, Yerfahrer und allerlei arge und
geffthrliche Leute. Erinnert wol an die Kampf weise im
Bauernkriege.
Frz.: Dien me garde de la donce fa^on et gentile du
prince de üondd et de l'esprit et du curedent de Pami-
ral (Coligny). (Uroux, 11, 4.)
Holt.: Zaohtmet uwe gaffel-steken, do drie maken negen
gaten. (Harrebomee , /, 198.)
48 Bei Godd is alles mögliclc, sei den* Bür, du
(da) brocht hei (er) de Rünn* no de Hengst.
(Kleve.) — Firmenick, /« 981. 6 ; hotfer, 101.
') Sagte der. *) Wallach, von runen = schneiden , in
der Bedeutung ein Thier versohneiden. — Spott auf
die Dummheit , die Unmögliches erreichen wilL
49 Bei Gott gilt der Bauer so viel als der Edel-
mann. — Sailer, 217; Sxmro<^, 4001; Spichviörter-
schatz, 130.
Lot.: Dens habet nnllam exoeptionem personarom. (Fi-
»eher, 65, 41.^
50 Bei Gott gilt der Schatz mehr als die Truhe. —
Par&miakon, 1471.
51 Bei Gott gilt die Secnnde so viel als die Stunde.
52 Bei Gott ist kein Ansehen der Person. —
Apostetgetch. 10, 34; Schulze, 251.
Län.: Gud anseer ikke personer. (Prot, dan., 30.^
LtU.: Non enim est acoeptio personarnm apud deum.
(Schulze, 251.J
53 Bei Gott ist Kein Ding unmöglich. — Matth, 19, 26;
Luc. 1, 37; Petri, I, 47; Schulze, 222; Lange, 71; Zeh-
ner. 479; Simrock, 3899; Braun, I, 902.
Gott, sagen die Bussen, thut auch heute noch Wun-
der. Und die Serben: Gott ist der alte Wunderthttter.
(Reimbery II, 2.)
Dan. : Hos Gud er ingen ting nmuelig. (Prov. dan. , K9.)
Firz. : Dien peut tout.
ßoU.: God is aUes dincs mechtloh. (Tunn., 7, i.)
Lat.: Coelestes(Dii)omniapos8nnt. (Binder II , HB ; Phi-
lippi, I, 120; Lanff, 71.^ — Cnnota potest faoere dens
omnipotcns, scio vere. (Fallerzleben, 355.^
54 Bei Gott ist kein Ding unmöglich, sagte der
Bauer; da brachte er einen jungen Ochsen
zum Schulmeister (Professor^.
55 Bei Gott ist kein Ding unmöglich, sagte jener,
und bestellte acht Tage nach der Hochzeit
das Taufen.
56 Bei Gott ist sagen und thun eins.
Böhm.: Boha rfcl uiiniti jest.
57 Bei Gott sind alle Dinge möglich. — Eitelein , 249.
Lat.: Omnia sunt magnis facta proclivia divi«. (Eite-
lein, 249.;
58 Bei Gott und bei besoffenen Zimmergesellen
ist kein Ding unmöglich.
Aus Zar und Zimmermann sprichwörtlich geworden.
59 Bei Gott zählt man nichts als blosse Nullen. —
Parömiakon, 2620.
Gegen den Stolx.
60 Berath dich Gott bricht keinem den Steck. —
Petri, II, 33.
61 Beschert Gott das Weib, so beschert er auch
den Jungen, sagte der fromme Mann; da
betete er vor seiner Frauen Bette.
62 Beschert Gott den Hasen, so beschert er auch
den Wasen (Rasen). — Lehmann, //, 47, 25; Sim-
rock, 3855; Körte, 2823; Sailer. 72; Broun, /, 923; Eite-
lein, 253; Kirchhofer, U9: Sprichwürtersdiatz , 76; für
Waldeck: Curtze, 364. 598.
Die Bussen: Wenn Gott der Störche Sohnabel ver-
längert, so dehnt er auch die Leiber der Eideclnen.
(Allmann V, 121.; Gott gedenkt auch der Gallwespen,
indem er der Elchen gedenkt. Gott gedenkt der Bösen
und des Frühlings cur selbigen Stunde. (AUmann V .
118 u. 119.)
Lat.: Vitae dator et dator escae est. (Seybold, 641./
Unff. : Kinek Isten nyulat Ad , luvet is Ad hoasA. (Qaal , 859.;
63 Beschert Gott die Pfieurre, so gibt er auch die
Guarre \ — Eiselein, 258.
0 Geige (s. d. 24), Frau.
64 Beschert Gott ein glück, so befinden sich all-
zeit zwey vnglück darbey. — Henwcfc, 1666, 28.
£a/.; Juxta unum bonum duo mala hominibus distribuit
Dens. (Seybold, 269.;
65 Beschert Gott ein stuckh fleisch, so wils ge-
meinlich der Teuffei sieden vnd anrichten. —
Lehmann, 88, 5.
66 Beschert Gott Glück, es geht nimmer ^ zurück.
— PetH, II, 38.
') Henitch (1659, 54) hat, wol nur Druckfehler : immer.
67 Beschert Gott Glück, so brauch's mit klarem
(rechtem) Blick.
68 Beschert Gott glück, so gebrauch's mit Schick.
Aehnlich Henitch, 483, 39.
69 Beschert Gott glück vnd hail , so wird man frech
vnd gail. — ffenwcft, 1659. 59; Petri, II, Vi; Goal. 769.
70 Besser Gott als der Welt gefallen.
71 Besser Gott dienen als den Menschen.
HoU.: Het i« gemakkelijker God dan de wereld te dienen.
(Harrebomee, I, 243.;
72 Besser in Gottes Halle gedarbt, als in des Teu-
fels Küche geschwelgt. — SprichwörtetgaTlen , 250.
Die Friesen sagen: Besser in Gott ruhen, als in der
Welt wählen. (Reintbery II , 10-/
73 Besser mit Gott und gutem Gewissen ein armer
Hauer oder Haspler, denn mit dem Teufel und
bösem Gewissen ein gewaltiger Fundgräber.
74 Besser sich an Gott zu wenden als an seine
Heiligen.
Die Osmanen sagen: Was du verlangst, verlange von
Ctott, nicht von seinem Diener. (Schtechta, 434.;
Frz.: II ne faut point puiser au ruisseau, qnand on peut
puiser A la tource. (Lendroy, 1257.; — 11 vant miens:
s'adresser A Dieu qu'A ses Saints. (Leroux, I, 14.;
75 Bete zu Gott, aber erzürne den Teufel nicht.
76 Bewahr' uns Gott vor grossem Glück.
It. : Non hanno gli uomini il maggior nemioo che la
troppa prosperitA. (Oaal, 757.;
77 Bezt^t Gott nicht zur Stunden, so bezahlt er
zuletzt mit Heller und Pfunden.
HoU. : Ctod betaalt alle weken niet, maar hij betaalt eens
op het einde. (Bahn I, 319.;
78 Bey Gott ist kein betrug. — Henitch, 1705, 36.
79 Bey Gott ist Raht vnd That, krafit vnd stärcke.
— Ilenisch, 1711, 29; Goal, 779; Blum, 82; Sprichvir-
lertchatz, 228; Teller, 630; Sailer, 215; Simro<^. 4004.
80 Bey Gott mann allzeit hülffe findt wider der
Welt vntrew geschwind. — itenitch. mo, 66.
81 Bey Gott seind alle dinge möglich. — llenistA,
1712, 20.
82 Bey Gott stehet das Recht. — iV(ri,//, 43.
83 Bey Gottes Wort vnd gutem rheinischen Wein
geblieben, ist kein böss Arbeit. — Petri, II, 43.
84 Bist du Gottes Sohn, so hilf dir selbst.
Die Eum Sprichwort, gewordene Spottrede tiber Je-
sum am Kreni, von dem auf sich selbst angewandt,
welcher, von anderer Hülfe verlassen, auf die eigene
Kraft angewiesen ist.
Frz.: Dootenr, ga<ris-toi, toi-:
Gott
Gott
85 Bista in got, so förcht keyn not. — Frandt, 1, 58*».
Henifch. 1706, 57; Lehmann, //, 48, 45: Sailer, 219;
Körte, 2801 ; Körte ', 2840.
Engl.: He who terret God, has a good iiuwt«r.
86 Bit Got, dass nit böser werd. — Franck, l[,iüd^;
Ehering , I , iSi.
87 Bitte Gott in deiner Kammer, "dann geh und
schwing den Hammer.
jjpon.: ▲ dTo« rogaadolir eon el muo dando. (Bahn 1, 194.;
88 Bo de lewe Gott enne Kerke hat, do h&t de
Düwel enne Kapelle. (S. Herrgott) (Haldeck.)
— Firmenieh, I, 949. 441.
89 Bos (Iwas ) Gott Eusomme gefügt hat , das brocht
d'r Scnreiner net ze leime. CMdnmgen.j —
Frommatm, II, 409, 69.
90 Da Gott den Hahnrey schaff, da schuff er die
gut Geduld dabey. — i'etri, in. s.
91 Da hätte Gott viel zu thun, wenn er alles so
genau nehmen wollte. — Schöner, 8. SaUer, 384.
Lta.: Sl quoties peccant homines , sua falmina mittet Ju-
piter, exigno tempore inermii erlt. (Otid.) (Bindtr
I, 1658; //, S131; Knue, 1053; Fhüippi, II, 190; Seji-
bold, 568.;
92 Da hebben wi Gottes Wort swart up witt, säd'
de Bur, da seg he den Praeter up'u Schimmel.
(Fleniburg.) — Hctcfer, 143.
93 Da lebt Gott, da lacht Gott. — Gruter, m, 13.
Die Yoraehong iat ffir alle da, sagen die Bergamai-
ken. Und die Caechen: Noch iefe der Oott, der er
war. (ReiHMberg II, 56.;
94 Da sah der liebe Gott zum Fenster heraus und
sprach: Ihr Herren, es wird nichts draus.
(Schweiz.) — Kirchhofer, 32 u. IJl.
Mögen die Leute ratheohlagen , die Oberherrschaft
ist Gottes.
95 Da wird der liebe Gott seinen Spass mit haben,
sagte der Bauer, als er hörte, dass der Hans«
wurst gestorben sei.
96 Dabei hat Gott nichts gethan, wie bei der Papst-
wahl. — Eisdein , 502.
Hadrian , der dOrch den Kaiser Karl V. Papst gewor-
den war, Uess Utrecht (seine Vaterstadt), Löwen (wo
er Magister geworden) und da« Bild des Kaisers auf
einer Tafel anbringen mit den drei besaglicben In-
BchriAen: ,4oh pflanste. Ich begoss. Ich gab das Ge-
deihen." liamnter schrieb jemand die Worte: „Hier
hat also Gott nichts gethan 1**, woraus obiges Spricli-
wort entstanden ist, dem man aber einen viel allgemei-
nem Sinn beigelegt hat.
97 Dai Goed taiket (gezeichnet) hott, sind de slime-
Sten. (Driburg,) — Firmenich, /, 362, 24.
98 Danke Gott, mein Kind, dass du nicht vor das
Riber Gericht kamst, sagte die alte Frau ; da
sah sie ihren Sohn am Galgen zu Warde
hängen. (S. Aergste, das.) (Jüttand.) — Hoc f er. 329.
Dam,: Oad beTare os fra Biber ret. (Prov, dan., 257.;
99 Darf Gott gute Hecht und Ochsen und guten
rheinischen Wein schaffen, so darf ich sie
auch wol geniessen. — EinfäUe, 284.
So pflegte Luther an sagen, und andere sagten es auch.
100 Das ist Gottes arth, wer vnden liegt, der ligt
oben. — Petn, 1, 10.
101 Das kann allein Gott und der grosse Zar. —
Berckemrneyer, 378.
102 Das wolle Gott nicht, denn ich habe meinen
Schirm zu Hause gelassen, rief der Pfarrer, der
eben um Regen gebetet hatte, als ihm der
Küster sagte, es fange an zu regnen, als wenn
es mit Mollen vom Himmel komme.
103 l>as wolle Gott nymmermehr ! — Agricola I, 597.
..Wenn wir ein boss gesohrey hören odder ein vn-
gluoke, das yemand geschehen ist aus denen, die wir
lieb haben."
104 I.>a88 dir Gott ein gülden Esel beschere, so hast
ein Jahr am schwantz zu zehren. — Gruter,
lU, 12.
106 Dass dir Gott Licht und Kerze beschere! —
E%Miein . 422.
106 Dass es Gott erbarm, sieben Suppen und keine
warm. — K\rchho(cr,iü: TobUr, 177. Simrotk, 10042 ^
107 Dass Gott den Teufel heimsuche, sagte der
kranke Bauer, als der Pfaff mit den Worten
zu ihm eintrat: Gott sucht den Kranken heim.
— Eitelein, 251.
108 Davor behüte mich Gott, sagte der Bauer, als
er hörte, dass die warme Sonne alles aus der
Erde hervorlocke; da käme mein böses Weib
auch wieder heraus.
Boll. : Op sulk een' wannen dag Icomt alles uit den grond,
sei de domin« tegen den boer. Ach , antwordde hij in
eenvoudigheid des harten, dat hoop ik tooh niet, want
dan komt mijn kwaad wijf ook weflrom. (Harrebomie,
109 De Gott vertröt, de mangelt nich. COstfrics.) —
Eueren, 394; llauskalcnder , ///.
110 De loiw Gott rieht de KüU (Kälte) ümmer na
do Klerer in. — ileckl. Kai.; Haabc, 82.
111 De leiwe Gott is en gaud Mann. C//ar;.j — Lohr-
engel, II. 95.
112 Do lew» Gott is ök in'n Keller, säd* do Mönk,
as he to Win ging. — lloefer, 764.
113 De lewe Gott erhält uns olle, äwer doch man-
negen verdükert knappe. C^Vaideck.) — Cnrtze,
352, 472.
114 De lewe Gott heft Mönsche gemakt (oder: lätt
Mönsche lewe), awer se sönd ok danau. —
Frischbier, 2619,
115 De lewe Gott leget ne'mesen cn grötter Krüze
up, osse hei drägen kann. (Waldeckj — Cum«,
353, 484.
116 Dem, der Gott zum freund hat, dem kann der
Teuffei nicht schaden. — Henisch, no6, 58.
117 Dem einen gibt Gott Verstand, dem andern Tand.
Engl.: God send you more wit, and me more money.
(Bohn II, 563.;
118 Dem einen Gott gut Wetter geit, den andern
er durch Pfützen geleit.
„Denn keiner ist giaoklich", '^ie -^^ Börne in seinem
44. Briis/e au* Paris sagt, „an den Gott nicht denkt,
sei es in Liebe, sei es in Zorn, nur an ihn denkt."
1 19 Dem enen givt Gott Botter, dem anncm Schit.
(HoUl.) — Schütze, IV, 46.
120 Dem Gott ehrliche Gaben gan, den ehret billig
jederman. — Froschm. , T. vi.;
121 Dem Gott feind, (der) ist der aller&rmbsto. —
Ldvmann, II, 11 , 51.
122 Dem ist Gott gnädig, den er erhält ledig. —
Fitchart , Ehez.
123 Dem mag Gott helfen, der toll will werden.
124 Der alt Got lebt noch. — Franck, ll, 17'>; Tap-
pius , 21 •* ; Eyering , /, 425 ; Mayer , / , 204 ; Eiselein , 251 .
Kirdthofer, 130; Sailer, 218; Simrock, 3867; liraun, /, 930 ;
Lohrengd, 1, 138.
Dan.: Den gamle Gad lerer endnn, er midti verden. —
Oud lerer ondnu. (Prot. dan. , 256J
Engl.: God is where he was. (Bohn II, 362; Goal, 802.;
HoU.: God leeft nog. — God leeft, die H alles geeft.
(Harrebomie, I, 243 J
Lat.: Adhuc ooelum roiritur. (Binder I, 16; //, 74; Erat-
nutt, 883; Eiselein , 251; Gaal, 801 ; Fhilippi, /, 8; Seg-
bold, 8.J — Adhuc deus aliquis respicit nos. (Tap-
piu* , 21 ».)
125 Der alte Gott der Ungarn lebt noch. (Ung.)
Ein eoht morgenl&ndisohes Sprichwort; man denke
an den Jehovah der Hebräer. Ein ilhnliches ungarische«
Sprichwort lautet: Nom rOvidflltt keae a' Magyarok
Istendnok. C&aol, 802.; (Dem ungarischen Ootte wur-
den die Httnde nicht su kurz.) Die Süssen: Gottes
Haare werden nicht grau. (AUntann VI, iOR.)
126 Der Gott, der Eisen wachsen Hess, der wollte
keine Knechte, sagte der Schmiedegesell, und
warf den Hammer weg.
127 Der (iott liebt überall, den stürtzt kein Unge-
fall. — Afco«d, 1130*
128 Der Gott will blenden, der muss viel können.
— Eyenng, I, 517.
129 Der ist Gott am nächsten, der am wenigstell
bedarf.
Dan.: Den er nieat Gud som mindst behorer. ffVot*
dan., 6.3; Bohn I, Zh^.)
130 Der liebe Gott hat wunderliche Kostgänger. -^
Kirchhof er, 131.
GoU
Gott
8
131 Der liebe Gott lässt der Ziege den Schwanz
nicht länger wachsen, als sie ihn braucht.
COberlau$itt.J
132 Der liebe Gott sieht alle Jahr einmal vom Him-
mel; wen er dann bei der Arbeit findet, der
muss das ganze Jahr arbeiten, und wen er
spazieren gehen sieht, der geht das ganze Jahr
spazieren. (BraunschKcig.)
133 Der liebe Gott verlässt keinen treuen Bier- und
Branntweintrinker. (Ostpreiua.)
134 Der muss Gottes Ehre verletzen, der das Gold
sich macht zum Götzen.
135 Der Name Gottes muss sich zu allen Anfangen
brauchen lassen.
136 Der, welchem Gott hilft, ist noch besser daran,
als der, welcher früh aufsteht. — Sprichwörter-
schätz, 113.
137 Die auf Gott hoffen, haben stets das Beste ge-
troffen. — Parömiakon, 3173.
Wshlspraoh Sigismnnd't von Polen.
138 Die got förchten, werden gedult haben, bis sie
got ansihet. — Franck, /, 51»; Körte, 2330.
139 Die Gott am meisten begabt, schmückt der
Kaiser billig mit Adlersfedem.
140 Die Gott blos furchten, kennen ihn nicht.
141 Die Gott in sich tragen , können alle Teufel jagen.
142 Die Gottes Wort nicht haben, wünschen's; die
es haben, verachten's. — Petn,l,ii.
143 Die trawen Gott , sehen keinen Todt. — Petri. 1, 27.
144 Dreierlei hat Gott sich vorbehalten: aus nichts
etwas zu machen , Künftiges vorher zu wissen
und über die Gewissen zu herrschen.
Angeblich ein Wort Stephui*«, Königs Ton Polen.
145 Du kannst Gott keinen blauen Dunst vormachen.
— Sprichwörterschatz . 32.
146 Du musst din Gott niat in de ögen gripen. (BoUt.)
Gegen die, welche die Gottlosigkeit xu weit treiben.
147 E Gotts Name ist nit g'schwore. (Luxem.)
148 Ehe du Gott suchst, hat (muss) dich Gott
schon gefunden (haben). — Sailer, 9i5.- Sim-
rock, 3874; Brom, I, 925: Körte, 2340 u. 2897; Sprich-
uörler$chatz , 13.
Gott kommt, wenn wir ihn am fernsten glauben,
sagen die Engl&nder. (Reiruberg II, 6.),
149 Ehe Gott die Thür schliesst, öffnet er ein
Fenster.
150 Ehe Gottes Werck geschehen, so glaubts nie-
mand; wenn sie geschehen sina, so achts
niemand. — Petri, I, 29; Henisck. 794, 59.
„Unglaub gehet vorher, Verachtung folgt hemaoh."
151 Ehre Gott für allen Dingen, so mag dir nichts
misslingen. — Henisch, 80S, 23.
152 Ei, behüt uns Gott, ich muss schier zum Krüg-
lein werden und zum Gitterlein herausschauen.
(Schweiz.)
153 Ein Got vnd ein gbot — Franck, II, 5*; Tap-
pius, 6*; Henisch, 1712, 46; Graf, 2, 18; Braun, I, 909;
Körte. 23K u. 2934.
HoU.: Eon Ood, e4n bod. (Harrehom4«, I, 242.;
Kroat. : Jedanti Bog a jedna bo«ja Teroe.
154 Ein Gott, Ein König, Ein Pfarrer, Ein Arzt,
Ein Hirt, Ein Weib, Ein Wein sagt wohl zu,
und — Frieden ; wenn ihrer mehr sind, so ver-
derben sie gemeiniglich.
Dan.: Ben Gad, een lov, een konge. (Prov. dan.,2hi.)
Frs.: Un Dieu, un roi, une lol. (Kritsinger, 244 O; Le-
roux, II, 75.)
Holt.: Een God, ö^ne Trouw, maar veel rrienden. (Bokn
I, 313.;
155 Ein Gott, Ein Rock und Ein Weib. — Sim-
rock, 1941.
156 Ein Gott haben ohn sein Wort, heist keinen
Gott haben. — Pctri, l, 29.
157 Ein Gott und viel Freunde. — Sprichwörtenchatz , i.
Fr f.: Un Dieu et plusieurs amis. (Krittinger, 234^.;
Lat.: Unus Deus et plnres amici (parandi). (Tapyiiu,6*;
Goal, 515; Sutor, 216; Eitelein, 254.;
158 Einen gnädigen Gott haben, macht ein fröhlich
hertz. — Petri, !, 29.
159 Einen Gott und keinen mehr, aber Freund' ein
ganzes Heer. — Gaal, 515.
Engl.: One God, no more; but friends good störe. (Bahn
ir, 96; Gaal, 515.;
160 Einen Gott vnd vil Freundt soll man haben. —
Henisch, 1706 , 61 ; Körte, 2370.
Man hat an einem Gott genug, aber nicht an einem
Freunde. (Reintberg II, 21.;
161 Ere, dene god na siner 1er, sonst gefeit em
nen (kein) denst noch ehr. — Ebstorf, 2.
162 Erst gibt Gott Stein, dann reicht er Helfenbein.
— Parömit^on, 3121.
Er gibt die Last, hilft sie aber auch tragen.
163 Es gibt nur ein Gott und ein Kaiser. (Steier-
mark.) — Sonntag.
164 Es gibt nur Einen Gott, Einen Voltaire und
Emen Gagliostro.
Das Leibsprichwort des berüchtigten Betrtlgers Ga-
gliostro. (Vgl. von Böcklin's Paragraphen, 6. 133.)
165 Es ist also, odder Gott todte mich. — Agricola
I, 551.
166 Es ist besser in Gottes Hände fallen, als in die
Hände der Menschen. — Kirchhofer, iso.
Dan.: Bedre at falde i guds haand end in menneskens.
(Prov. dan., 152.;
167 Es ist besser zu Gott reden, als zu seinen Hei-
ligen.
Warum sich an den Pfeil wenden, wenn der Schtttxe
gegenwärtig ist, heisst es im Tamulisohen. (Heinsberg
Frz.: U vaut mieux avoir affaire 4 Dieu qu'i ses saints.
(Bohn 7, 26.; — II vaut mieux s'adresser & Dieu qu*ik
ses saints. tLendroy, 1349.;
168 Es ist ein Gott, sagt der Loangoneger, wenn
er eine Puppe sieht
Die Neger in Surinam, um zu sagen: dem stehen
gleich die Sinne still, wenn er etwas Neues sieht. Die
Dummheit und Unwissenheit sieht hinter den gewöhn-
lichsten Dingen Wunderbares.
169 Es ist ein grosses, Gottes wort vnd ein Stuck
brot haben. — Henisch, I70i, 13.
170 Es ist ein jeder wie ihn Gott geschaffen hat,
auch oft noch ärger.
Holl.: leder is, zoo als hem onse Heer geschapen heeft,
of nog een' graad erger. (Hcurrebomie , I, 293.;
171 Es ist für Gott zu viel, sa^ jener Burgermei-
ster in der Herberg, gab ein Mercker vnd
hatte für einen Giüden Lachs gefressen. —
Latendorf H, 12.
172 Es ist Gottes Ehre, ain sache verbergen, aber
es ist der Künige ehre, ain sache enorschen.
— Agricola U, 236.
173 Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr, sagt
Stöhr , da lew hei noch ^ (Lüneburg.)
*) So sagte er, da er noch lebte. In unmittelbarer
N&he des Wegs, der sich von Soltau im Lttneburgisohen
nach dem Hofe Heidenhof durch die Heide dahinzieht,
befindet sich ein hölzernes Kreuz mit der Inschrift: „Ein
alter Bohn aus Heidenhof, mit Namen Stöhr, der sprach
allhier mit seinem verschlafenen Mund: Es ist Gottes
Wille und Gottes Wehr, 1510." Nach der Sage lebte
am SchluBS dos 15. und su Anfang des 16. Jahrhunderts
in dem erwähnten Heidenhof ein Haussohn Namens
Stöhr, welcher dem Besitzer des Hofs als Knecht dient«
und sich angewöhnt hatte, sich bei passenden oder
unpassenden Anlissen der stehenden Redensart: „Es Ist
Gottes Wille und Gottes Wehr", zu bedienen. Als nuui
ihn, nachdem er im hohen Alter verstorben war, beer-
digen wollte, erhob sich da, wo sich jetzt das Kreni
befindet, ein furchtbares, von heftigen Begengttssen be-
gleitetes Gewitter. Als einer der Leidtragenden von
Angst und Schreck ergriffen aasrief: „Es ist Gottes
Wille und Gottes Wehr, aegt Stöhr, da lew hei nooh";
so rief eine hohle Stimme aus dem Sarge: „Dat h&tt
hei seggt, un seggt hei ock noch." Das Unwetter liess
hierauf plötzlich nach und der Himmel wurde freundlich.
Man öffnete den Sarg, um den Scheintodten dem Leben
zurückzugeben , aber man fand ihn todt. Zur Erinnerung
an den Vorgang liess der Besitzer des Hofs ein SIreuc
an die Stelle setzen. ( Vgl. Niedertächsiteh« Volkssagen
von A. Beneke in den Hausblättern von Hackländer und
Hoe/er, Stuttgart 1863, Hft. 13, S. 63.;
174 Es ist mit Gottes wort nicht zu schertzen, es
findet sich doch zuletzt. — Henisch, noi,ii.
175 Es ist nicht alles Gottes Wort, was gepredigt
wird; es bringt auch mancher seine eigene
Waare mit zu Markte. — Ramann, Unten., IV, S;
Simrodi, 7998.
Gott
Gott
10
I
I
I
176 Es ist weder bei Gott, noch hei deinem Pacht-
herrn. — nurckh'jrdt, 726.
BiU« nicbt tun Dingo» die dir m«tBRnd g«beu kann.
17? £« j»t aehimial besfier lu Gottes Gemein als in
der rainer Bürgerschaft. — imher» Sämmaithc
Schnfltn, V. 1034.
17S £» kocnmt alles von Gott.
Eta Uliandiiobaa Sprichwort Uut<^i^AiIo« kommt von
Oo«, aar nicht Oottfüfaroht. (ßa-^ '
Ftf^z Tottfc ri«nt d« Dieu. (Leroux, /". 13.)
JL^.i D«tti onäula nou d»t omnibua. 'Fiochrr, 65, 13.;
179 Es laa«t sich Gott vnd das glück nicht bochen.
— ttenisch, 1663, 10; Lirkmunn, /], 1S7. 75.
180 £s lÄfiat aiob mit Gottos Wort uicht stücklen
noch flicken* — //cnuth,i7ui, i7,
ISl Eb liegt m Gottes Hand. — SaUer,2l9.
183 E« ftind Gott alle Dinge möglich. — stngcr, see:
litrcSKofer. 129.
1S3 Eb 8oi keiner für Gott im Ucrtzen einen Kram
von guten Wercken aufschlagen. — /vir». /, ss.
iH Es steht alles in Gottes Uand. — Maytr, /. 20a.
l^..' Adcplctonl ooulia mortallA jcutia. (PhUippi, /, 10.;
166 Es steht bei Gott. — ^iJ(^,3i9.
186 Es . ' t Gott sehr, wenn man jhn Rnder.s
L üinen gnedigen Gott. — /vrn, /. 3u.
IS7 Et» wiruL vn Higene gesucht vnter Gottes Na-
mcii vnd der gemeine Mantel verkanfft. —
itmur/i, 1897. %i.
IBS Förcht' Gott, on ai hübsch drist — Frttchhier, jo«;
Ftlrcht« («ntt, und sei htlhBcU drsisi.
119 Ea God let sich tiled erbiden, awer näast er-
XW&injen. (Stebehhüry.'täiht.) — Sthiultr» 9SH.
Toa Oott liait lieh rivloi erbitten, »bet atebta «r>
•«ibg«a.
190 Filr gott gilt der kleine so rll als der grosse. —
191 Für Gott ist niemand heilig, er lasse denn sein
eigen Heiligkeit fahren. — /Wn, /. 4i.
199 Kur Gottes Augen wir nichts sind^ nur faule
Knechte vnd böss gesind. — iSftn, i,n.
19$ Fdr Gottes Wort und Vaterland nimmt man
mit Fug das Schwert zur Hand. — Ihtior.,
ri. 14. dum. 93; Grttf, 49«. 61; Körte. 3379. .Sirn-
i«Ki, 3»63.
Fürchte Gott, liebes Kind, krup ön e 8ack, dat
dl de Düwol nich findt. — Fnschbier \ 1349.
Fürchte Gott, thue Recht, scheue niemand. —
C«n/. JJ87; StitiTOck. SSW. braun, t. 319,
.#Aü».: Boj •« Bob«, «tjd* le Ijdf, n6hf«9 vfoe, P&n Bdh
vidi.
JH», : Frygt Gud , gj»r ret , forlad dig Ikko paa mennetken.
tt*: ' buon ouor«, e luciA dir oLi Ttiol«.
t^r ititiam mcmltl, ot noa temaero Divos-
FttTcnte Goit und bleib' auf der Landstrasse. —
Fflrchte Gott und nicht veraag^ Geld und Gut
giM's alle Tag. — Uertt. e.
lasehrift «jei einem Hftaea ia Svhwmhtm,
Förefate Gott und sei hübsch keck, so kommst
dn »ns jedem (allem) Dreck.
Gebe Gott nichts, so könt man ihm kein kertzen
ar- - ^" — Uhmonn, 653. 40.
Ge^ , dass dein Haus brennt , so trag' es
p il wänue dich dabei. — Uüiier . n , 0.
Gell ran und da folgst nach, so dräogt
d'., . ur>K er mag.
Geil Ifo^ , gelt ar a an Woas. (tritn-
l^iL) - n. Hl. 315, 159.
GiUfi God }%aut, so ^ifl e oh Brand. (Sobh.j
Gib, Gott, vom König zu hören, nicht, ihn zu
19T
198
199
900
901
909
903
904
905 Gib Gott, was Gottes und dem Kaiser, was des
KiÜMra ist.
90C Gibt Goit das HAsslein, so gibt er auch das
GfÜalab* — tVu, tu as» ; K*tnt. SSZS; Simrock. 36M ,
i^WMi. I, MI. Lokfm$ei, i, 319.
Fimol aagt inan : >'-
er auch dat firot. I
c1i«n und dann »«-in
Dio RuBson spreclian dieaan Gedanlc«» tprichwörtUch
auf ««bj- Taattuiobraob«> Weiee an«- Gibt Gutt den Kvaa,
»o gibt er auch das Fat«. Und: Gibt Goit die LuoBfin,
BO gibt er aach die Luft. (AUmann VI , 39% a. 4S7.; Gibt
Gott He.hl, «o gibt er auch don tfack iloxu. Gibt Ooit
die Pfeife^ so ^bt er aocli die Lun^e. Gott kann nicht
p„.,,.. ,.,„„T- .,►.... ,1-.. , f,f ftuch BlUio »ftgo. (AUmann
I i dem Zar dae Moor nicht ohne
W#m GAtt den Watfitch gibt,
- ' ' VI, i7b.) In
lit, lo »cliiokt
kt das Laimn-
■bi'at'a. i'Mj '_ rechen mgen:
Der Ucrrgott gab da« Kflhlein, er gibt auch das Gr&a*
lein. Diä Baten: Gibt Goit Gatte, to gibt er auch den
Gast«n Vorrath. (Htiniötrif II, »J
Dan.: Gnd giver alle raande mad. (Prov, dan., 407.)
tt,: Dio ntanda l'agnotet'to c'l pa«oülelto.
Pnj.r 3ilikt>r az lateu oyulat teremtett, a bokorrdl te goa-
doBkodott. (Onol, 7B2 ,)
207 Gibt Gott Fleisch, so wilFs der Teufel braten
(kochen).
Engl.: God «eadi tneat and the deril eenda 000k«. (Hohn
II, 81.;
Q08 Gibt Gott Jungen, so gibt er auch Haselstecken.
Der Bu>ee: Wem Gott Sohne gab, der belehre aja
und aUahtige lie. Und er betet: La*« Gott den, weN
clior Kluder bekommt, tie aueb eraielico. (R**n*f>4fv
vn> «6.;
*20ft Gibt Gott kein Tischbier, so gibt er Fischbier.
Wagser, waa noch gesünder ist. In Abyiiinien tagt
caan: Gott gibt die wilden Datteln, wenn er die «deUi
vertagt.
210 Gibt Gott keinen Saft vom Rhein, so gibt er
Gänsewein.
Die Bnascn in der Gegend TOU Karanioki •agen : Wo
Gott den Bauern den Traubeniiaft versagt ^"** '•'■ 'i'n»n
den Birkensaft gegeben. Kumnioki und K nl-
öttlich von Moekan gelegen, haben gros» -*-
und Parkanlagen. In der ganzen UmKt^;...^ ..^. viel
Wald, weshalb dto Sprichwörter dieses Btuirke einen
Torhprrsohead fürs tmUn nie oben Chaiakier haben. (Alt-
mann V". 14.1
211 Gibt Gott Koro, so gibt er auch Brot.
DieBassea- Weou uoi« Gott mit btörea segnet, dann
segnet er am auch mit CaTiar. (Alfmunn V . 1^)
212 Gibt Gott Korn, so nimmt der Teufel den back.
— iMiii II, 98.
frx..- Quaud Dleu «nroi« U fitriae, le diabl« en]*T« I« »s«.
(BohH I, 41.)
213 Gibt Gott Moneten, so gibt er auch Pasteten.
214 Gibt Gott nicht ein Land voll, so gibt er eine
Uand voll.
216 Gibt Gott nicht waa wir wünschen, so gibt er
was wir brauchen.
Dan.: Hver fanger af Gud, lom hau er for. (Prot.
don., ti^6.;
Lat,: ProJuoundisaptiMiiuaquaoque dabuntDi. (JuecnAt.)
(ßmder //. Sti$l.;
216 Gibt Gott nit Sonn und Dust, ist alle Müh
umsust. — üass. SchtiUiUm, XIV, 5.
Öpriohwcirt dor Wiaaer.
217 Gibt gott reichlich, so gib du auch reichlich. —
Hmitch, 1708, 49; Pclri, 11, 339.
218 Gibt Gott taglich Hunger, so gibt er auch tig-
lich Brot,
Der Nabrungsbosütger, sagen die Perecr, gibt der
täglichen l^peise Schwisgen. Dio Russen: Gott gibt
dbn Tag, aber auch dio Nahrung. (Rtinthnrp II, ^.)
•219 Gibt Gott Zähne, so gibt er auch Brot. —
W'inMcr, XIX. 30.
Das meinen auch die Perser tind Oiechen. Die Pole«
sagen: Der die Zithne gab, gibt auch fUf di» Z&ha«.
Und die Gngitadcr: Sendet Gutt einen Mond, eO »eadal
er auch Speise mit. (Reinaberg II, 8.)
Pdn.: Gud giver alle dem mad som b*n glrer mund.
(Prae. dan.. Hb'): ßohn I, 371.;
i'rty/.- God «ent never the months but he toodi taaaf.
(ßühn II, 3«>».J , , , , .
HoU.: God Bchept goeu' mood, of hij tcli«pt «r ook bfood.
LiL: Diewaa dawo dantia, Diawäi duat ir diutoi. ('fVtttfA.
220 Gibtß Gott in muth^ ao gibt ers auch m die
Hand. — LWirwan«. iM. TJ.
221 Gibt's Gott nicht :• "T ibt er*» &a Stroh.
Die Russen t G'> ^ea aad HaIoio ra>
gleich misraibeu.
222 Giegen Goed helpet kern 1
223 Gift Gott Gesundheit, uo i:-
Antj, tapp in. fiM»^} — -^'^
Weao Gwtt Uosuudhait tfi^l» «o
11
Oott
Gott
13
Arbeit; Anna, zapfe mir Bier zum Trmnk. Die Spitze
dieses Sprichworts trifft Leute , die mehr Neigung zum
Trinken als zum Arbeiten haben.
224 Gift Gott Jungens, gift he 6k Buxens (HoBcn).
(Oldenburg.) — Frommann. V. 428, 487; Firmenich,
I, 2S», 71: Hoefer. 194.
325 GifTt di godt nicht ein schepcl vul, so giffl he
di en lepel vul. — Ebstorf »26.
Dan.! Giver Oud ei skiepper fulde, saa giver han skeer
fulde. (Bohn I, 371.;
226 Git Gott en Häseken, sau git hei auk cn Frä-
seken. CWaideck.J — C«r/sc,317, 47.
227 Givt Gott Kinner, givt he ok Rinner. (StrcHu.)
— Finnenich. III. 71, 41.
„Das ist nicht wahr'S sagte ein Bauer zum Schulmei-
ster. „Seht euch eure Jungen an*\ erwiderte dieser, „und
Ihr werdet finden , dass es wahr ist.*' Die Serben sagen :
Gibt Oott Kinder, so gibt er auch für die Kinder.
(Heinsberg f, 175; VII, b.) Die Bergamasken: Wenn
der Herr das Geschöpf macht, schafft er ihm auch die
Nahrung. Die Bussen: Gott mehrt die K&fer, wenn
er die Spechte mehrt. Wenn dir Gott eine Kuh gibt,
will er dir auch eine Wiese geben. (Altinann V, 84
u. 102.; Segnet Gott das Kloster, so segnet er auch
den Bach. Gott sorgt für der Popen Honig nicht , er
sorgt auch fttr der Bienen Wftlder. (AUmann V, 116
u. 119.; Und: Freue dich Väterchen, wenn Gott die
Eichhörnchen in deinen Wald setzt, dann will er dir
die Eichen gerathen lassen. (Reinaberg II, 89.; Indem
Gott für die Kftfer sorgt, sorgt er auch fttr die Böse.
Gott gedenkt auch der Tarakanen , indem erder Nach-
tigaUen gedenkt. {Attmann VI, 487 u. 505.;
Engl.: He that sends mouths, sende meat.
228 Goad stiawet (behauet) de Boime, dat se nit
in'n Hiemel wasset. (8. 239.)
229 God erhält de Fräinjtscfaaft, se douert nit lang.
— Schütter, 786.
230 God elt net, e weit net; e fainjt ind awer
* dinich. — Schuster, 607^.
Gott eilt und weilt nicht, ef findet einen, aber dennoch.
231 God elt net, God weit net, 0 kit Ka seinjer Zikt.
(Siehenhiirg.'$ächs.) — Schuster, 607*.
Gott eilt nicht, Gott weilt nicht er kommt zu seiner
Zeit.
232 God iörlet de Sin'n nich, sä de Mordbrenner
as ,he fan 'n Galg*n werder runner kaem, wil
he begnadicht wur, tidsläbes in de K&r to
gän. (Südcrdithmarschen.)
Gott Terlässt die Seinen nicht, sagte der Mord-
brenner , als er Tom Galgen wieder herunterkam , weil
er zu lebenslänglicher Karrenstrafe begnadigt war.
233 God get't, säd' Tin Tend, un leg in'n Addelpöl >.
— Hoefer. 1019.
0 Dflnger- oder Blistgmbo.
234 God gift uns wol 'n Kö, man ^ nich glik bi de
Höms'. — Frommann, T, 428, 495; Bueren, 486.
<) Aber. >) Hörnern.
235 God hett Minschen schäpen, to*in Deel awer
sünd se ok darna. (S. 111.) — VoiksboicX.
236 God lät unse Yägt noch lange lewen, wi kun-
nen wol 'n slimmern Düwel w6r (wieder)
kriegen.
237 God Lof un Dank, min Mör (Mutter) is krank,
nu krieg wi 'n lütje Puppe (Süster). (Osifries.j
238 God skeart alle Bumer, ia's tu Hemmel wachs.
(Nordfries.) — Lappenkorb: Firmenich, III. 8, 15.
Gott schiert, beschneidet alle Bäume, ehe sie zum
Himmel wachsen. Wer zu hoch hinaus will, wird ge-
demttthigt, der Wipfel wird ihm beschnitten.
239 God verd— übbeP min Tractement, se(de) de
Eock, do wul* he sick verflöken. — From-
mann, V, 428,497.
•) Verdoppele. ») Wollte. — Der Koch begann näm-
lich seine Bede mit: Gott vord...., um zu sagen:
Gott verdamme mich! Er besann sich aber noch zeitig
genug, als er bis d gekommen war, und bat statt dessen
um eine Verdoppelung seines Einkommens.
240 God vom högsten Tron, ik beföl di minen
Drom. (Lübeck.) — Deecke, 8.
241 Godd regeert de Welt, Jungens und Hunne de
Knüppel. (Oldenburg.) — Goldschmidt ^ 44; From-
mann, V, 428. 498.
242 Goddes Barmherzigkeit, Buern ünbeschuftig-
keit düert bis in alle Ewigkeit. (Büren.) —
Bod>el, 144.
243 Godds Segen is sowol in Water as in Win.
(Oslfries.) — Frommann. V. 428, 474; Eichwald, 669;
Bueren, 482; Uauskalender , III.
244 Godds Wort in vull Fluchten, had(de) de Junge
seggt, do had(de) he 'nKatechism an de Swepe
(Peitsche). (Ostfries.) — Frommann. V, 428, 492.
245 Goedes Barmhoartegkeit un der Papen Begier-
legkeit dourt bis in olle Eiwigkeit. (Marsberg.)
— Firmenich, /, 321, 9; für Oldenburg: Goldschmidt. 63.
246 Gohts Wort und Fuhrwerk gilt iebig, sagte der
Bauer; ferr äle Bibeln und äle Pfäre aber
mag ke Teifel vil gan. (f)berlattsitz.)
247 Got berath die seinen vber nacht. — Franck.
II, 136*; Vruler, /, 44; Petri. II. 344.
248 Got beschert vber nacht. — Agncola 1. 1 ; Franck,
I, 40**; //, 60''; Tappius, 66^ u. 114*; Gruter, I, 44;
llenisch, 1705, 12; Egenolff. 21; Laiendorf II, 15; Petri.
II. U*; Sprichwörterschatz, l^: Scfcolt^l, 1128*; Stei-
ger, 2*7; Eiselein. 258; Sauer. 218; Kirchkofer, 129;
Körte. 2318; Körtet 2963: Blum. 3; Simrock. 3865.
„Der Herr Gott beschert nur über Nacht. Doch ist
noch kein Mensch darüber erwacht; und hat ei firtüi-
morgens die Hände nicht toU, so weiss er nicht, wo
er es suchen soll." (W. MüUer, 10.)
La*.: Dormienti rete trahit. (£rasm., 143; PhiUppi, I, 125;
Tappius, 66^.) — Ultro deus suppeditat bona. (Seu-
bold, 647.;
249 Got gibt eim wol den ochsen , aber nit bei den
hörnern. — Franck , ll , SO^ : Tappius, 94^; Crulcr,
/, 44; llenisch. 1383, 14; Petri, II, 345; Eyering. I. 102
u. 254; Egenolff , 12^ : Schottet. 1119 •»; Mayer. 1.205;
Siebenkees, 144; Blum. 46; Sailer, 48; 5imrocl(, 3938;
Spriclucörterschatz, 115; Körte. 2311; Braun. I, 913.
Dan.: Gud girer alt godti, men ei ozen (koon) om hor-
nene. (Frov. dan., 259.)
Frz.: Dieu donne le boenf et non les cornes. (Lerouz.
I, 10.;
Lat.: Dat deus omne bonum, sed non per comua tanrum.
(Luther, 137.; — Omnia dat dominus, ted non per cor-
nna taurum. (Henisch 1383, 15.;
250 Got git et, Got nit et. ( Siebenbürg. -sdchs.) — Schu-
ster, 625.
251 Got ist am gericht gesessen. — Franck. /, leo^.
252 Got kan nit wittern dz eim ieden gfelt —
Franck. II, 120*.
Mit dem Zusata bei Simrock (11726): sonst kann er
alles. Jedem einzelnen das Wetter nach Belieben zu
machen, kann auch kein Gott.
253 Got kan wol ein ürten (Zeche) borgen. —
Franck. II, 64*» u. 120*; Tappius, 208^; Gruter, /, 45;
///, 45; Uhmann, II. 238, 72; Pislor.. VIII. 13; Kirch-
hofer, 192; Simrodi, 3915; Eiselein, 250.
„Gott kan einem wol eine gute Zech borgen, aber
darnach kompt er und fordert ernste Rechnung , dass
man weder Haut noch Haar hebelt.'* (LtUher's Tischr.,
235*, mit der Bemerkung: „Der Bauern Bede um
Wittenberg.'*; Der Pater »ancttcu« if^/fiMr beweist in
einer seiner unter dem Titel: Der eilfertige Prediger
im Druck herausgegebenen Fredigten ( S. 14), dass Gott
der Herr, bevor er Mensch geworden, cholerischer, nach
denselben aber phlegmatischer Natur geworden. „Gott
der Herr, ehe denn er Mensch worden, geriebt bald in
Harnisch, (war jaohzornig, sclüugen bald darein, und
war schier durch kein Basswerk zu besänftigen, zu
stillen. Nachdem er Mensch worden, da war er nicht
so erhitzt und cholerisch, sondern ganz phlegmatiaoh.
Er ist jetzt nicht mehr so geschwind auf, ob ihn schon
so Tiel zuwider geschieht. Er dissimulirt und tibersieht
so viel Laster, Unzucht, Diebstahl, Mordthaten, Un-
gerechtigkeiten, Zaubereien u. s. w. Er höret so grau-
sames Lästern , Schelten , Fluchen u. s. w. Er schweigt
lange still, lasset alles geschehen. Aber zuviel zerreisst
den Sack. Lange geborgt, ist nicht geschenkt." (Kloster-
spiegel, 104.)
Dan.: Gud kand i vel borge een et skiolen stykke, kand
vel straffe en skielen, alligevel han ssstter hannem ikke
1 raadhnus-kieideren. (Pro*, dan., 83.;
Engl.: God permits tho wioked, but not for evcr. (Bohn
II, 363.)
BoU.: God kan wel een tijd laug borgen, maar daarom
scheldt bij nog niet kwjjt. (Barrebomee, I, 243.;
It.: Domeneddio non paga sempre il sabbato. (Gaai, 795.;
Lat.: Sero Jupiter dipbtheram inspexit. (Tappius , 14* r
Binder 11, 391; Fatelius, 233; Pkilippi, II, 178; Sey-
bold, 533; Steinmeyer , (Jl; Wiegand, 5-'7.)
254 Got kompt langsam aber wol. — Franck, II, 64**;
u. 120»; Egenolff. 59*; Sulor, 213.
Gott kommt mit bleiernen Füssen, aber trifft mit
ehernen Händen, eägen die Engländer. Die S'nuuoten:
18
Gott
Gott
14
Di0 flOtlUohe (lürocbÜHkeit hat VtLue von Blei. Die
FoImi: D«rU- ' Ueino von Wolle, »berHtude
vob ßtni. Vi>- . wo«% lobioenet, Dia^ertcr;
Gutte« K«nli' >i GerildBoh, Aber von ihrem
9ehla((c gibt' liug. Und: Gütt kommt apAt,
»t>«r mit 8fr. Vr;^ //, 111 a. I3.J
JDwi.. Ood CODI« ; < j Jen feet, but etriketU witli irou
a£6 Oot tust keine schuh so gerecht sein, dass er
jhn nit etwa druck. — frone*, //, 4S*.
Ijot lest vn» wol sinoken, aber nit ortrincken.
— Franrk. //, 14»**; GnUer, J, «. Wifiiwfc, 1713. 37.
Loinwkir/ //.IG; Moyir, /, J«4; Www, 18; ßiicAt«!/. »7;
Muller, l,\, SiCMiet, 416; /^rOm i iiAän , SStiS; /^ruwri.
I. »9ri ,- Kwthhafgt. 180: £:i«f4<^n. SSO ; Körtf. ad2t u. S8c6;
.^imrodl . 3üai . /• ufcf . . 2fl.
tXr Tornftgnndeu Barke, tagen di« V«n«ti«r, ««igt
Oott d«a llAfeii. («rtitthrr^ tl. 7.)
i,4it,t Ctun furit &tque f«rii D«ai, olim paroere quaerlt.
(Stmder ff. fAt ; StJiHtii'i- , 269.> — Haud ultra uostra»
iej]t.i.ut UV9 uuinin« viret. (Bmder ff, HHT.) — Lftbl
h..< lÄfB Doi est. (Uaul, JS9.> — Mergurts tioi
yj I »a •ubmcTBore Cbrisliu. f ßi« Jcr //. 1 8^0 ;
*■' .
257 Got mach es^ wie er wolle: 8o kan ers doch
nicht nittcben, dz es yedermaü gefalle. —
Got nimpt die seinn. — Franek, t.m^,
^d Got ptle^ achclcke mit achelcken zu straffen. —
Frtstuk. I, 65» ; Ldinumv . 11. 231 . Ii7 ; Tapp%%u, 74* ;
MiHii« W. -spmfuiörh'j^iVuK.', 191; i\imnKk, ;i»91.
Br bedicat sich du« Bö»P«rio>iti »la Zuchtrntho ftlr
t<|i«B anücra SIrafwürdigfD au lauge, bis aucJi jcuen
••IB T«rdientei .Schicksal «roilt.
MO <iut t^ Dank, dftt des tängk Bis en Aenijl huot!
»öt def Sohnikesschnuogel , dan e drä Schriit
foar G^^gMlge vor. (StebetA^ri^.'Michx,) — s^ku-
tl^, 144.
"iti Got aiLet auH da» hertz, willen, meynung vnd
nugf warumb vnd wie ein ding ge(K;hehe. —
Goi lüiet das heriz an. — Frand, II, st*» ; i sam.
U,l: t*rtn> /• *9: Schtdse. l«; Simrock, avoi; /iTrtun,
/. 916; Alörir« IU6. JlkürTtf ', 81M.
,l]a*t nit gul, 80 geb dolnu raut*'.
Got aihei durch die finger, aber nicJit ewig. —
rranti. /. 4»*; Gnil«<r. /. 4i»; i/«^wA, 385. 29; P^-tr».
I/,SU; Sc^Mlft, 1U9^, (;c»ld«i/imi(^ ^ ^6: .s>ric^ri»f-rrr-
Us. i\7: Saüor, «19; ,S'inm>i*. 3V17; Orciwi. //. 5is.
,r Toool god nl«l t» Da«, Ui cad w«I wenkon.
• '^'^^' -^-""lirafB deoa, «rgo doma ii»vor©re. (faiiert-
994 Qot t wol, aber er bleibt doch mit sein)
rrgbUr uit aass. — Fruiu*. M, iSü.
Qoi walt« ist aller bitte mutter. — Franek, //. 3'' ,
tfnrfli*. J» 4i. Tuf/piu, i*^, //rin»i7i. 40Ö. ^ri ; l>ftrt.
rt, SM; Wlim, M; Ä'iTrfi'. 3297 u. «835; f;«n/fc*T, 60;
T79. £wH(rtq, 2ii; SaiVer, SSI; Simrodt, 38fi9;
, 1.917; Ei4«lnn,Ul,
U«tt w«iM wol, Mffon die Kroaten, weaaon 2iego das
R«ra abgMtotMb. Und dio Caochen: Der Herrgott
«ralM. «•■a«a die Ziege nnd ««aiou daa Lunm iat.
(IW^^erf tt, 10.;
i>*D: Qud give troe tjreade, Umelig Tojrlig,
»1141 hefalcabf %\a naade og venakap. — Hielp Üud er
moder. (Prvv, dan,, IW.J
«od wBlt'a U i^der bade mMder. (Harttttomit,
rtaalnploratChrialtun« feliciier orat. (Fatitn-
'■QvTctrtai
ittY«. i&4^
iit «MM wol, warumb er der geysa den
ritz soll abhawen. — Fmndt, n, 177^; Sim-
C«ada« parva» villoal« anlmainiat. (Btn4«r 11, 4Gu .-
1C7 6oi Wil koyn not. -> Franek. /. 77" ; ffrAMc* . 171S, 4t;
96s Goi windet (oder haspelt) aller mennachen
«faaeUiat anff ein klüngeln (Knäuel). — Fuimk,
^^^^E B*a.i Ood wtadt aller mantobeo miedaad op fteu kluwen.
^Lm Giita gnad erfult die weit — Frmck, n. 4^
270 Gott achtet nicht aufo Geschrei, aondern aufa Ei.
— /ViröiiuaAöfi . SIAS.
271 Gott achtet nicht waa^ sondern wie rnd warumb
es geschehe. — llenudit 1704. 14. /V<n, f. 4,'^.
272 Gutt allein gebührt dio Ehre.
L^t.: B«ddttttU' auli glorla lauüiiao Doo. (lirvb..lJ , ;,'i^.J
273 (fott allein ist ohne Felder.
Jt.: Solo Dio ««lua dlfoUl. (toMUffU«, 8«, 1.)
274 Gott aliein, sonst keiQ'ni. — llertt, 4.
InAobrift an einem Haueo in Wlkrteoiberg.
275 Gott, Aeltem und Lehrern kann man nie ver-
gelten. — Simroik, 10846.
^a^. Nemo D«o cbarLique parentibu» ataae raagiaUi
praautla pro meritla digna referre poteat {Stybolti, .1S8.J
üug.: Am lateunek, atyidnak i§ a* hlv tanitddnak toba
mlg nem flaethetz, (Oaat, 1600.}
276 Gott auf der Zunge und den Teufel im Herzen,
KnffL: God in bi« toagun, aud tbe dovU in hi» beart.
(Bohn II, .na.;
^77 Gott bedarf nieznands.
278 Gott befohlen! — Kriimi«.'f . e^
279 (iott befohlen, bis wir uns wiedersehen, sagte
jener Blinde zum andern.
280 Gott begegnet dir überall, wenn du ihn grüsseu
möchtest, — Satter, 217; Simroak, 887«.
281 Gott begegnet manchem, wer yhn grüssen kont
— Agncola t, 13 ; ilruttt. l. 44 ; Weniirfi, 243, 13 , l*fln,
11, iA: Egrnolfj; r,^ . Lau»\tlurf tl, U, £^rwtf. II, 677.
6Si u. iJM; SrhotM, lläs''; Winckhr. V, 12; lUum, SO;
StebtftJteifK , $9 ; S^nchmirtfTnhaU , 7 ; ilumn , I, 92« ;
Kudem, 2il>. Kärie ^ 2»a8,
Dan.: Gud Di»dor mangou vAl, man haa vead al at bÜM
bunnom. i'/Vor. Han,, J56.J
Uull, ; (Jod btijegende or mcoigeu , die heiu groeten kouda.
(Ifarrtbvmee , I, 342.;
Lai.r Haud cuivii manifoita vid«ntur numiika divuia, —
üccurrit cuiounQU« Deua, pauoiqao «alutauc. (Hitf
lein. a:»0; tJiVitt, Dil.)
Gott begehrt von seinen Schuldnern Rechnung,
aber keine Bezahlung. — öjit>l.375.
Gott behält das Feld.
Gott behüt für Pfaffen, die geben einem zu
scluiffen. ^ /Wn, ///, 7.
Gott behüt uns für gesunder speiss ^ vnd starckem
gedrencke'. — lienitch, im3. 4ü. /viri, i/, 343.
'j Araoei. >> Wasaer^ daa Mühlen treibt.
Gott behüt uns vor dem, der nur Ein Buch
gelesen hat. — /.rfm««««. 453. 7.
Gcgou oinsfliUgo Bildung, Halbwiiterei, ficdolukuiLt-
bcit, die DQnkel und noch rieloi andere nicht Baaaer«
einengen, und wie die Buibcu meinen, alle Gedanken
am ein Aad drohen. In Ihnlichor Woiie bitton dia
Pranaoien, Gott nOgo ■!« vor einum Menacben bewah-
ren, der nnr otu Qeschkft hat: DIea vous gardo d'un
homrao qni n*a qu'ono uflaire, (Krifeingfr, ll'*; Retnt-
berg III, 'jO; Jiohn I, IG.) Auob die Italieuor: Dto ml
ßUKtdi da Chi ha ana faoenda «ola. {"^vAn /, 92.;
Bvhm.T ZaehoreJ nia, pane, od vlka älapAka» od mnloha
bosAka , od Handy racocbatö , od hoU aukovaifi. (Öeta-
kovtkv, 335.;
EngU ; (Jod deUver taa from a man o( one book. >- Öod
keep mo from tbe man that hath but one tbiug to mind.
(Bahn II, U%}
HoU,.: God beware ni) voor »«jnand, die maar 4<Sn boekje
gelesen heeft. (Barrebomre, I, 243; Bohrt I, 319.;
/(.. Dio mi guardi da chi atadia un Ubro aulu. fBofm I, 92.;
SpoM.: DlOB me Übte de hombre de nn Ubro. (mhn 1 , 214.)
337 Gott behüt una vor dem mit dem BockafuBs. —
Eit^län, 253.
Frt.: Dieu noua gart de rAole-Critt. (Lertmx, t, 11.;
'JSa Gott behüt una vor grossem Glück *, vor gnädi-
gen Herrn * und gesunder Speise und Trank *.
') D. h. vor dem „grosiion GlUok", t. B. nicht d«n
Hala gebrochen lu haben , wenn titau oin Bein gebrochen.
^) Dio ZQ zolin Jahr Foatoug oder lebenalangUcbem
Zachthaua begnadigen. *) D. t. Arsuei, die Krankbatt
voraoaaetat.
üoU.: riod behoL'de una voor groot geluk. (Ilarrtbom^^
/. 24a.;
2^9 Gott beiiüte dich! — Knt:ia^.&\
290 Gott behüte dich vor ilera Abschied (dem Ur^
thed, der Verkündigung) dea Rudius,
Sudiua war etu »ehr gelehrter und ein ' o«
berubmief Arat, daa» kein anderer Ar>t > -t
In di« Oar nebmefn ifOlUe, Ober deaaeit Ki_ . .i-r-
iaaf er aiob auagaaptooheo oder den «r gar a»|g«gvb«n
hatte.
282
283
284
285
28C
ItaMM^MaMi
15
Gott
Gott
16
291 Gott behüte diese Stadt und ganzes Land und
wende von uns ab Unglück und Brand. —
Hertz. 27.
Inschrift an einem Hsnie in SchMidan yom Jahre 1704.
292 Gott behüte (bewahre) euch 1 — Agricola I, 546.
Absohiedflgrasa.
293 Gott behüte mich in Gnaden vor Feuer und
Wasserschaden , vor bdsen Winden und — vor
weissen Halsbinden 1
Die Böhmen bitten, dase er sie keine Pfaffen nnd
keine Moskowiter sehen lasse, indem sie sagen: Bac
ml boie dAti, s popem se nepotkati, Moskala nevfdati,
nebude nestestl. (Öelakovsky, 467.^
294 Gott behüte mich vor einem bösen Nachbar!
Die Italiener fOgen noch hinan : ' nnd vor einem 1 n-
fllnger auf der Geige. Und die Bussen bitten : Vor des
GroUers N«he bewahre uns Gott. (AUmann VI, 461.;
It.: Dio ti salTi da nn cattivo vioino, e da nn priucipiante
di Tiolino. (Sohn /, 93.;
295 Gott behüte mich vor einem jungen Kerl, der
betet, und vor einem alten, der fastet.
Span.: De moso resador, y de viejo aynnador , gnftrdemi
Dios. (Bokn /, 81».; •
296 Gott behüte mich vor einem Reichen, der ver-
armt und vor einem Armen, der erwärmt
(reich wird).
lt.: Dio ci guardi da ricco impoTerito, e dapovero arric-
chito. (Ptusaglia, 152, 7; Gaal, 900.; — Nonv' & mag-
gior amaro, che nn povero superbo, enn ricoo avaro.
(Goal, 900.;
297 Gott behüte mich vor einem Richter, der auf
dem rechten Ohr nicht hört, bis man's ihm
schmiert, und vor einem Schneider, der viel
Mäuse hat (oder: vor einer Scheune, in der
es viel Mäuse gibt). — WincUer, II. S6.
298 Gott behüte mich vor Feuer- und Wassersnoth,
vor Priestersegen und vor Gnadenbrot.
Frs.: Dien nons garde de la memoire dn pftre d'Aubignr.
(Leroux , II, 26.; — Dien nous garde du feu et de
ronde, et du rögiment de Bnlonde; d'ennemy k grand
ennemy 11 n'y a qn'k se gard en. (Ltroux, fl, h.)
299 Gott behüte mich vor Leuten, die mich falsch
(nicht) verstehen.
Port.: Deos me d£ contenda con quem me entenda. (Bohn
I, 275.;
Span.; Dios me de contienda oon quien me entlenda.
(Bohn I, 214.;
300 Gott behüte mich vor meinen Freunden, vor
meinen Feinden will ich mich schon selber
hüten (schüteen). — Körte*, 2933; Simrocfc, 2777.
Engt. : God keep me from my friends , I'll keep myself
Rom my enenues. (Oaal, 4^.)
Frz. .- De qui je me fle'. Dien me garde. (Bohn I, Ib.) —
Mon bonolier est plus fort que Vmpie de mon adversaire.
(BoviU, III. 193.;
It.: Da Chi ml fido, mi guardi Iddio, da chi non mi fldo,
ml guarderö ben io. (Bohn /, 90; Paitaglia, 19, 7;
Cahier, 9926.; — Dali* acqua oheta mi guardi Dio , che
dalla corrente mi gnarderö. (Ptuiaglia, 162, i.) — Fra
gli amid guardami Iddio, che fra' nemioi ml guarderö
lo. (Bohn /, 99.)
Lat. : Mens mihi clypens ense gravior est adrersarü. (Bo-
tili, III, 193.;
301 Gott behüte mich vor stillen Wassern, vor rau-
schenden will ich mich wol 'selber wahren. —
Windder, VI, 16.
KngL: God defend me from the still water, and Fllkeep
myself firom the rough. (Boh* II, 362.;
It. : Dali' aoqua oheta mi guardi Iddio ; che dalla corrente
mi guarderö io. (Bohn I, 90.)
Span. : De l'agua mansa me libre Dios : qua de la brava
(recia) me garder« yo. (Bohn I, 211; Cahier, 3182.;
802 Gott behüte uns vor einem guten Februar.
CPoschimmthal.J — Sckweit, I, 234, 1.
Frs.: De nouvel hoste et d'une obstin« Dien nous garde,
hivert ei est«. (Lerowt, II, 122.;
303 Gott behüte uns vor M&nnem, die wie Frauen
reden.
Entweder solche, die eine WeibersCimme haben oder
die wie Frauen gesohw&txig sind.
Jt.: Dio Ol liberl da huomini che parlano parole. (Pat-
Moglia, 252, 16.;
304 Gott behüte uns vor vier Dingen: vor einem
Weibe, das sich schminkt, vor einem Knechte,
der sich betrinkt, vor Glasern (Messern) mit
Scharten, und vor einem schlechten Mahl, auf
das man lange muss warten.
Frs.: De quaire choses Dien nous garde: d'one
qul se farde, d*un valet qui se regarde, de boenf aal«
. sans moutarde et de petit dlner qui tarde. (Kritain-
ger, 144»;
305 Gott behüte uns vor Zänkern und Stänkern.
Frz.: Dieu nous garde d'nnhomme qui n'a qu'nne alKaire.
(Cahier, 43.;
306 Gott behüte uns vorm Doctor und vorm Richter.
Frt. : Dieu nous garde de la messe de M(iohel) de l'Hos-
pital. (Leroux, II, 5.)
307 Gott behütet Kinder und Narren sammt allen
frommen einfaltigen Herzen. — Opel, 379.
308 Gott bekommt den Kümmel und die Welt das
Herz.
309 Gott belohnt nach der Arbeit. — Sprichwörter-
tciiatz, 173.
Dan.: Guds forsyn er anderledes hos menneskens gode,
anderledes hos de onde giemlnger. (Prot. dan. , US.)
Fr».: Dien nous rend les biens au priz da traTiüL (Krittin-
ger, 284*.;
310 Gott berath' euch!
Frz.: Dieu Tous b«ni88e. (Kritzinger, 674.; — • Dieu Toua
soit ft l'aide. (Kritzinger, 15*.;
311 Gott beräth, so lang ein Ey bret. — Petri. II. ut;
Henisch.2Sl,i4.
312 Gott bescheret alles guts, aber du must zu-
greifen vnd den Ochsen bey den hörnern
nemen. — Henisch, 1709, 45; Petn. 11, 848.
313 Gott bescheret vns zu fülle vnd hülle, zu kropff
vnnd rock, zu futter vnd decke. — Mathety. Si*.
314 Gott beschert dem Armen alle Jahre ein Kind
und dem Reichen ein Rind.
315 Gott beschert die Kuh, gibt aber nit das Seil (den
Strick) dazu. — Lehmann, 88. 13: Sauer, i9; Simrock.
8987, für Trier: Laven. I8i, 52; Firmenich, III, 546. 31.
„Gott bescheret dir die Kuh, aber nicht den Strick
lum Binden; schwer cu halten ist das Glttck, sei's auch
noch so leicht zu finden." (W. Müller, 27.;
Frz.: Dieu tont en un Instant pent beaucoup labeurer. —
En peu d'heures Dieu beaucoup labeure. (Leroux, I, 12.;
Lat.: Dil bona laboribus vendunt. (Altdorf, 195 ; Binder
I, 338; //, 788.;
316 Gott beschert, Gott beräth. — Körte. 89.
317 Gott beschert gross vnd klein, wer nur köndt
danckbar sein. — Heniech. 1705, lO; Petri. II, 844.
318 Gott beschützt die seinen. — Peiri, II, 344.
319 Gott besseres, sagte der Widder, als ihm die
Schafe fortliefen.
Dan.: Gnd bedre det, sagde vadderen, han künde ikke
folge faarene. (Prot, dan., 2bl,)
320 Gott bessert die Wege am besten. (Poln.)
Daher glauben wol die Polen, für ihre Wege selbst
nichts thun xu dürfen.
321 Gott betreugt niemand vnd wird auch nicht be-
trogen. — Petri, I, 43.
322 Gott betriebt niemand so hoch, er tröstet jhn
wider. — Henisch, 1705, 29; Petri. I. 43.
323 Gott bewahr' uns vor der bösen Sieben. —
FriiclAier, 3493.
Nach dem XSnigsberger Kirehei^latt (1863, 224) ist
die böse Sieben oder der Teufel im Kannöffelspiel
(Cardinalspiel), einem vor der Beformatlon sehr beliebten
Kartenspiel , gemeint. Die Karten trugen die Bilder des
Papstes und von Tier Kaisem ; die OardinAle waren die
Buben. Die bOse Sieben konnte, wenige Falle ausge-
nommen, weder vom Kaiser noch Tom Papste gestochen
werden.
324 Gott bewahre glück vor falschem tück. — /fe-
nitch. 1662, 68; Petri. II, 344.
325 Gott bewahre mich für den frantzosen im lande
und in den hosen. — Pittor, ,1,8*.
326 Gott beweü^e mich vor der Himmelsleiter, bat
Eulenspiegel, da ging er am Galgen vorbei.
327 Gott be\rahre mich vor einem Schneider, der
viel Mäuse hat.
328 Gott bewahre mich vor jungen Leuten, die den
Kopf lassen sinken, und vor alten, die sich
schminken.
329 Gott bewahre mich vor Katzen , die vom lecken
und hinten kratzen. (S. 260.)
Frt. : Dieu me garde de gens qui me flattent en ma pr«sence
et me trahiasent en mon absenoe. (Kritzinger, 28*».)
lt.: Dio mi guardi da quella gatu, che davanü mi leooa,
e dietro mi sgrafOa. (Paxzaglia, 148, 4; Oaal, 98».)
330 Gott bewahre mich vor mir selbst!
17
Gott
Oott
18
331 Gott bewahre mich vor vier H&asern: vor dem
Leihhause , dem Wirthshause , dem Spital und
dem Geiängniss.
Frt.: Dien me garde de qnatre maisoos: de U taverne,
du Lombard, de l'hoipital et de la prieon. (f.eroux,
/, 10; MrUtinger, S3A>>.;
332 Gott bewahre uns vor Aufustkoth und Maisiaub!
333 Gott bewahre uns vor dem Etcetera der Ad-
vocaten und dem Quiproquo der Apotheker.
Frt.: Dien noiie garde d*nn ctoöt^ra de noiaire et d'nn
qalproqao d'apothieairel (Cahier, 1165.J
334 Gott bewahre uns vor den Junkern am Tage
und den Betbrüdern am Abend.
Span.: Dios oa libre de hidalgo de dia, y de fraile de
noehe. (Bohn I, %\i.)
335 Gott bewahre uns vor der Gesundheit der Deut-
schen * und der Krankheit der Franzosen (a. d.).
— ReinabeTQ V, 2».
') D. h. vor Bu yielem Gevnndheittrinken.
336 Gott bewahre uns vor grossem Glück. — Schoitel,
UM».
337 Gott bewoare ju (euch) vor Bissen^ un Wip-
•terten' un vor dösent Düwel. (UüMter.j —
Frotnmann, VI. 458. 111.
') Wfld amberrennen. *) Unstet hin- and herhüpfen
nach Art der Baohitelae. Mit den Substantiren : Bitten
und WIptttrten loU bildlich Irrthnm und Schwärmerei
aaigedrttckt werden.
338 Gott bezahl' den Ueberzug, fürs Unterfutter geb'
ich nichts.
Böhm.: Zaplaf p4a bäh za bachty, la kaputta odpuafte
( neoplatfm ). (ÖHakovtky , 875.;
339 Gott bezahl' dir's mit sieben Jungen und einem
Gottlieb. (Schiet.)
Schleeitcher Wits : Fttr eieben Jangen aorgte früher
der König, und der Oottlieb kommt, wie sein Vetter
Hans, darch teine Dnmmheit fort.
340 Gott bezahl es ihm zu tausendmal. — Agricaia
I. 585.
fVt..- Dien paier» toat.
341 Gott bezidil's, s>e die Hurenmutter zum Pfaff,
als er ihr ein Trinkgeld gab.
34S Gott bezahlt bis auf den Heller. — Pttrömia-
ko», uio.
343 Gott bezahlt mit gleicher Münze. — Parömia-
kom.HOti.
344 Gott bleibt bei denen, die bei ihm bleiben.
345 Gott bleibt Meister. — Petri, u, S44.
346 Gott bleibt nicht ans, wenn er gleich verzeucht.
— PHri, i. 43; Saüfr , 318; S^nckwötierschatz . %\0 ;
Mirchkofer, ISO; Simtw*, 3914.
It.: La randetta dl Die non piomba in fretta.
347 Gott bleibt nichts schuldig.
Jüd.-d*ut9A: NIz ehiai«v- (T9»dlau, 938.;
Kroat.: Bog ni koma do^an neoataje.
348 Gott borgt l&nger als die Menschen.
BoU.: Ood borgt wel, maar de mensch niet. (Harre-
bomee, I, 949.1
349 Gott borgt oft eine Zech. — Schottet. 1119''.
360 Oott braucht alles, auch dess bösen zu gutem.
— HemtOi, 1705» 51; Petri, It. 344.
351 Gott bricht den Stolz zuletzt wie Holz. — Pa-
rimiaktm, 3933.
36) Gott darff keiner Statt, die sein wort nicht will
herbersen. — Beirisek, 65S, 13.
353 Gott dam keins starcken vnd nutzt jhm kein
klager. — HenUeh. 170S. 58.
364 Gott, das höchste gut, alles im besten thut. —
fVfri« 0« 343.
356 Gott deckt dem Elenden den Tisch.
Die Heger in Sarinam sagen : Oott tOdtet Wild fttr
den Aaaeitaigen CBoasiekranken ). Doch wird das
Sprichwort anob angewandt , wenn jemand etwas sehr
Mebt gemacht ist, wenn ihm die gebratenen Tanben
in den Mond fliegen.
366 Gott demütiget Sünder durchs Creutz. — Ue-
niädt. €U. 18.
367 Gott, den eitern vnnd zuchtmaister (Lehrern)
kmn man nimmer gleiches vergelten. — Henisch.
ins, 33; iVtrt . //. 344; Sauer. 97; ReUuberg VII. 96.
£mmL: Ood, our pareata and oar mastMs can nerer be
revdtad.
DscrecBSt SvBicawAaTM .LiziKOir. U.
Lat.: Nemo Oeo, oharisqne pareniibns atqne magiitrls
praemia pro meritis digna referre potest
üng.: As Istennek, atyAdnak «s a hiv tanitödnak tob»
meg nem flzetnet.
358 Gott der Harr liwt noch. (Siebenbürg.-säclu.j
Es ist noch nicht alles aus.
359 Gott der Herr muss wahrlich fromm sein, dass
er mit Blitzen nicht fahrt drein.
360 Gott der Herr selber würde lachen, wenn ein
Jesuit den andern über den Tioffel balbiren
könnte. — Oottentpietel, 31, 19.
361 Gott der Herr wiehret den B&umen, dat se nich
in de Heben (Himmel) wasset. (Lippe.)
362 Gott der Herre hat die grösste Wildbahne. —
Oec. rur. , 568.
363 Gott die Ehre und jedem sein Recht.
Dan.: Oiv Ond nre, lad hrer sin egen viere. (Prot,
dan., 14.;
364 Gott die Ehre und jedem, was ihm gebührt.
365 Gott dienen hindert nichts. — Henitch, 69b. 68;
Petri. II, 344.
366 Gott dienen ist mit jhm Regieren. — Henisch,
1706. 7.
367 Gott ehr' de Weverui, et mag regen oder sehnig-
gen, sind se ok nit satt, so wät se doch nitt
nat. (Soett.)
368 Gott ehre das Handwerg. — Luthers Ua. , S. 7.
369 Gott ehre das Handwerk, sprach der Schinder
zum Richter. (S. Spielen.) — Hoe(er. 916; E^e-
leiH.%1%1 Simrock. 4313.
370 Gott ehre die vielen Hende, Gott sehende die
vielen Munde. — ffenwffc, 80S. 90; Am, ///, 7.
371 Gott, Eltern, Lehrern, gnugsamb ehr, kan
man erzeygen nimmermehr. — Gruter, ni, 44 ;
Lehmann, II, 938, 69.
Engl.: God, oar parents, and our masters can never be
reqaited. (Bohn II, 863; Oaal, 1600.;
Frt.: A Diea, k maistre, ny & parent Ton ne pentrendre
r«qnlvalent. (KrUeinger, 934t>.; — A Dien, P«re, maistre
et patrle le semblable ne te rene mye. {Lermat, II, 163.;
372 Gott, eitern vnd alte leut soll man ehren. —
Henitch, 803. 9.
373 Gott erbarme sich dessen, der mit dem Bett-
ler soll essen.
Arabisch: Oott erbarme sich dessen, der Ton einem
Bettler betteln soll.
374 Gott erbarmet sich, welliches er will, vnnd ver-
stocket, wellichen er will. — Henisch, 1706, 34.
376 Gott erhelt endlich das rechte Rech^ bey recht.
— Petri. n. SU.
376 Gott erhört den frommen allenthalben. — He-
nisch, 1710, 65.
377 Gott erkennt die hertzen. — Henisch, i7ii, 14.
378 Gott erlaubt niemand klüger zu sein als er
selber ist. — SeyMd.iSO.
Lat. : Non slnlt Dens quemquam alterom sapere praeter se
ipsam. (SeyMd, 379.;
379 Gott erscheint manchem vnversehen. — Henisch.
1713. 10; Lehmann, II, 380, 147.
380 Gott £ahet grosse Sachen schwechlich an durch
geringe I^ut. — Henisch, 1706, 49; Petri. U, 344.
381 Gott fasst immer hin, wo es am wehesten thut
382 Gott fehet die Weysen in jhrer Listigkeit vnd
störtzt den verkehrten rath. — Petri. II. 344.
383 Gott findet den Schuldigen. — Eiselein. 950 ; Sim-
rock, 3931.
Lat,; Ante Del Toltnm nihil onqoam restat inoltnm. —
Beperit dens nooentem. (Eitelein, 950.;
384 Gott fordert das rechte Recht — Petri, n. Ui.
385 Gott fordert nicht von einem Mann, dass er
mehr thun soll, denn er kann.
Dan. : Oad krarer ei meere end han giret, af ingen meere
end han formaaer og forstaaer. (Prov. dan., 957.;
386 Gott fordert von den Schuldigen wol Rechnung,
aber keine Bezahlung. — Opel. 375; Sprichwörter-
schätz . 176.
387 Gott fordert von keinem zu pfeifen, er gibt
ihm auch den Mund dazu.
388 Gott füget, wie genüget — Körte *,MOi.
389 Gott fügt, dass mir's genügt — Simrock. 3965.
2
19
Gott
Gott
20
390 Gott fügt immer die Liebfsten zusammen.
Nicht Jede Ehe, nicht jedes Collegium iit ein Beweit
dafür.
391 Gott führet in die HöU und wieder heraus. —
Pelri. /. 44.
392 Gott führet wol in die Grube, aber auch wie-
der heraus. — Kirchhofer, 130; Simrock. 1S315.
393 Gott führet zur Heyrath vnd hilfift auch dazu.
— Pelri, II, 844.
394 Gott fuhrt die Seinen wunderlich. -- A. 4, 4;
Kirclihofer , 131 ; Braun , 7 « 941 ; Büchmam , 1&2.
395 Gott führt gern Gleiches und Ungleiches zu-
sammen. — Simrodb» 3694: Etselnn, 241.
hat.: Inaequalibns aeqnalia erunt Inaeqnalia. (Eiu-
lein, 241.;
396 Gott führt jeden zu seinesgleichen.
Verwandte Seelen finden eich.
Lot. : Semper similem dncit Dous ad similem. (Erasm., 847 ;
Tappius, 67».;
397 Gott führt manchen wie einen Gaul, dem die
Augen geblendet. — Eiselein, 353.
398 Gott führt seine Heiligen wunderlich, sagte der
Bauer, als er im Gerinne lag, einen in eine
Pfütze, den andern in einen Teich. (Schleit.j
399 Gott führt seine Heylige wunderlich. — Heni*ck.
1707, 18; ft. 4, 4; Hermann, 144; Eiselein, 255; Sttn-
rocfc.S987; KJr/c. 2347.
400 Gott füllet den Gottlosen den Bauch, den Gläu-
bigen gibt er das Himmelreich. — ileniach,
1634, 19; rteiri, /, 44.
401 Gott füllt das Euter mit Milch, ehe das Füllen
geboren wird.
402 Gott füllt den Magen und gibt zum Kragen.
403 Gott furchten, ein gesunder Leib, ein fröhlich
Hertz, ein freundlich Weib, ein guter Wein,
das gewissen rein mag das beste Leben seyn.
— Pelri, II, 344.
404 Gott fürchten ist die höchste Seligkeit — iie-
nisch, 1296, 61.
405 Gott fürchten vnd darbey nach .gelt vnd gut
trachten, ist Gott ehren vnd verachten. —
Lehmann, 253.
406 Gott fürt den Krieg. — Agricola 11, 477.
407 Gott gab den Schatz, doch wer nicht zugniff,
das war Matz. «
408 Gott gab trockenes Wetter, er wird auch Re-
gen^geben. (Ht.)
409 Gott gab*s mit Liebe, ein Narr fragt mit Neid.
(LH.)
410 Gott gab's, und der Teufel rauft es aus.
411 Gott geb' Glück und etwas Verstand zum Mäch-
sein.
Man miobeelt in Sohleeien die Speiien, indem man
daa erforderliche Fett daranthat.
Port.: Ventura te d6 Deos, fllho, qne taber poooo te basta.
(Bokn I, 395.;
Span,: Ventura te d< IMos, hijo, que laber pooo te basta.
(Sohn J, 361.^
412 Gott geb mir ein £pt Gewissen und einen täg-
lichen Bissen, emen^ fröhlichen Trunk und
HemuOk, 396. 20.
Dan.: .Oud ffive dasliff |br»d, foruden skam og ned, og
zuletzt einen seligen Sprung. —
i».: .Oud ffive dagligjbr»d, foruden i
eaa en talig d«d. (Fro9. dan. , 356.;
413 Gott geb' uns Heil, Banne sind wohlfeilt
414 Gott geb vns sein gnade, ich weyss nicht mehr
darzu zu sagen. — A^ricola /, 572.
415 Gott geb', was der PfafiT sag'. — EüelMn, 249.
416 Gott geb weytter, ich danck Gott vnd euch fra-
gens. — Agrioola I, 578.
Alte Antwort dessen, der gefiragt wurde, wie es ihm
gehe.
417 Gott gebe allen, die mich kennen, noch zehn-
mal mehr, als sie mir gönnen. — Herix, 16.
Hausinschrtft.
418 Gott gebe, das wol gerathe. — Petri, II, 344.
419 Gott gebe, dass müssen fressen die Raben all
Schaben und sohnöde Schwaben , so dem Fürst,
Land und Leuthen schaden. (Saduen.)
Jakobns Andreae, einer der eifrigsten Verfasser der
Conoordleofoimelf mnsste im Jahre 1580 Dresden und
alle kurfttrstUohen Lande auf Befehl des KurfOrstea
▼erlassen. Andreae versuchte durch den Kanzler eine
Audienz zu erhalten, und hoffte, durch dringliches
Bitten, im Lande bleiben zu dOrfen. Zwar wurde ihm
xiun eine Unterredung mit dem Kurfürsten gestattet,
die aber nichts anderes zur Folge hatte , als dast August
ihn mit den Worten entliess: „Ziehet hin, ziehet hini"
Da man eben einen Kutschwagen an den Pfalzgrafen
Kasimir nach Heidelberg schicken wollte, wurde An-
dreae auf denselben gesetzt, und es wurde ihm ein
Freibrief eingehändigt. Sin Einspftnner wurde ihm
beigegeben, der aber den Befehl hatte, sieh unterwegs
keinen Fussbreit von Andreae zu entfernen, ihm kein
Nachtlager in einer Stadt zu gewähren und jede Unter*
haltnng, mit wem es auch sei, zu verhindern und zu
verbieten. Auf so schimpfliche Weise wurde Jener ge«
fürchtete Theolog aus dem sächsischen Lande ver-
wiesen. Da nun dieses Land , wie vor Zeiten durch die
Schwaben mit Feuer und Schwert verheert, so auch in
diesen Jahren (1575— 8U) durch die Schwaben Bott
und Bchmidtlin an Geld und Gut einerseits und an
Seele und Gewissen, Friede und Buhe andererseits
hart mitgenommen worden war, so entstand das obige
Sprichwort. (H. Schramm.)
420 Gott gebe faulen Henden das Vnglück vnd die
Drüse vnd nicht genug zu essen. — Petri, H, 344.
421 Gott gebe, Gott grüsse I Bier und Wein schmeckt
süsse, versauf ich auch die Schuh, so behalt'
ich doch die Füsse. — Simrock. 9383.
422 Gott gebe uns nicht einen Nachbar mit zwei
Augen. — Burckhardt, 115.
Man will sagen: Es ist besser, unsere Nachbarn sind
halb blind.
423 Gott gebe vns nur, was er vns gand. — Agricola
/. 470; Gruter,!, 44; Petri, 11, 344; 5cÄo«rf, U37»;
Eiselein. 350.
Holl.: God geve ons alzoo, wat hij ons gunt. (Barre-
bomee, I, 343.;
424 Gott gebe vns, was sein Gottlicher wille ist. —
Agricola I, 469; Pari, 11, 344.
425 Gott gebirt die Ehr. — Henisch, i706,30.
426 Gott gebühren drei R und drei S: Bache, Ruhm
und Richten, Sorgen, Segnen und Seligmachen.
427 Gott gehet alber vmb mit seinen Sachen. —
■ Pelri, IJ,3ii.
428 Gott geht auf den Grund.
429 Gott geht wunderlich gnug mit seinen heyligen
vmb vnd verwandelt jmmer glück in vnglück.
— Henwcfc, 1710,1.
430 Gott geit, das mich erfrewt. — Petri, II, Ui; Ue-
nisch, 1708, 4.
431 Gott ges^gn's euch im Ehebette! (OberiauHtt.)
432 Gott gesegn's in sieben Jahren, spricht der Trin-
ker, sieben Jungen und an Gohtlob. (Oberlausiiz.)
433 Gott gdw' dat ik g'winn , s&d' Meister Mark un
slög sich mit sin Lihrburschen. (MeeUenhwrg.)
— Hoefer, 7U.
434 Gott gew' dat ik g'winn \ se^t Blockereier Som-
mer, un prügelt sich mit sinen Liijungen.
(Stralsund.) — Hoefer, 993.
>) Die Oberhand behalte.
435 GK}tt gib, dass es aus deinem Munde in Gottes
Ohr gehe. (LH.)
436 Gott, gib Leute mit Bastschuhen, die — Geld
haben. (LH.)
437 Gott, gib mir Gedult vnd dess Gewissens Yn-
schuld. — Pelri, II, 843.
438 Gott, gib Misgunst, nicht Beklagen I
439 Gott, gib nicht ein Gehöfte ohne Glocke (ohne
Hund). (LU.)
440 Gott, gib Verstand, wo keiner ist, und nimm's'n
weg, WO's'n zu vil is. (Breslau.)
In Bezug auf Dummheit und Ueberklughelt.
441 Gott gibt, aber der Mensch muss die Hand
aufmachen. — Sprichwörtergarten, 18.
Br muss sich rfthren. Denn, sagen die Osmanan:
Kein Segen ohne Sichbewegen. (Schleehta, SlO.;
442 Gott gibt, aber er will angerufen (gebeten) sein.
Die Bergamasken kennen fOr das Anrufen Qottes nur
einen Grund: Wer Gott anruft, sagen sie, ist nicht
zufHeden, wer den Teufel anruft, ist desperat, wer
O weh sagt, ist verliebt. (Reinsberg II, ib.j
443 Gott gibt alle ding nach seinem willen. — He-
nisch, 1708, 37; Petri, II, 345.
21
Gott
Gott
22
4M Gott ffibt, aber nicht immer, wenn wir haben
wollen.
Fri.: Dieu eontent, mais non pM toujoari. (Krittin-
9tr, SM <*.;
445 Gott gibt alle Nacht; was er heut Abend nicht
gibt, gibt er morgen z' Nacht. (Schwcit.) —
Kirdikofer, 131; Simrock, 7181 ^
446 Gott gibt alles Gate.
Frz.: Di«n aons don&e tout ce qua nona »Tona. — Dieu
nous doint bien ▼im ei bien moorir. — Dien noaa eu
doini mUi« le meillear. (Leroux, 1, 11.^
447 Gott gibt auch den Narren ihr Brot.
Sie eaaen logar numchmal Weiiebrot, wean die Weiaea
kein aehwanea haben.
Umg.: Asiatenia eUzenredi bolonda Agankat. (Goal, 1196.;
448 Gott gibt aas der Ziege ein Schäfchen und aus
dem Schweine eine State. (LU.)
Fr». : Dien donne des Avee h qoi n'a de miohoirea. (Krittim-
ger, J34».;
449 Gott gibt Bohnen dem, der keine Zähne hat.
— SfTidncörieTtchatz , Tl.
Bohnen gehen noch ani obgleich aie aioh oline Zähne,
oder gar , wie ea in franaöaiaohen Sprichwörtern heiaat,
ohne Kinnladen , auch aohon aohwer genug versehren
laeaen: aohllmmer aber ergehtjea den Portagieaen, denen
Oott Naaee gibt, wenn aie keine Zahne haben. (Reins^
btrg IV, 3J.;
460 Gott gibt Brei, sind die Zahn' entzwei.
Span.: Da Dioa almendraa A qnien no tiene mnelas. (Bokn
I, lilO; Cahitr, 31»4.;
451 Gott gibt das Korn nicht, dass wir's für die
Mäuse aufschütten sollen.
453 Gott gibt das Korn, wir sollen aber pHügen
vnd Forchen machen. — Peiri , II, Mb : iienUch,
l»8. 37.
Bökm.: Ach, böse, boxet A co, neboie? Ohce mi ae
chleba. FraooTaf tfeba. — Deji, müf boiel FracuJ,
neboie; a anad d&m. (delakovtkij, 130.;
»a. .• On aide bien au hon Dien k faire de bon bld. (Lt-
nmx, /, 39.;
Pol«.; Boie, boxe! Ck> nioboie? Choe aif ohleba. Bobic
tneba. (Ctlaiowtky , ISO.;
453 Gott gibt, das man anderen wider geben soll.
— Hemuk, 1708. 16; Petri, 11, S45.
454 Gott gibt das Mehl, aber der Teufel bäckt oft
sein Brot daraus.
Holt.: Ood sendt hem wel de apijzon, maar de duirel
kooki se. (Harrtbome«, I, 243; Bokm I, 390.;
It.: Dio ei manda la came, ma il diavolo i cnoobi. (Bohn
i.n.)
455 Gott gibt dem einen Leut vnd Land, dem an-
dern ein Bettelstab in die Hand. — llenisch,
1705. S3: Pttri. 11, 345.
Lat.: Qaoa Tult, eort ditat; qnoa non Tult, aub pede tritat.
45€ Gott gibt dem Geizhals die Kost, aber der
Teufel ist der Koch dazu. — HindUcr. 17//, so.
Aone. i377; Simnek, SSS4.
457 Gott gibt dem Reichen Rinder und dem Armen
Kinder.
£a iat eine bekannt« Eraoheinnng , daaa die Familien
vm ao kinderreicher werden, je armer nnd mittelloaer
•ie aind. Dnreh Hoth , durah andauernde Bntbehrungen,
wenn aie aneh im allgemeinen aohwachend wirken,
wird der Fortpflansungatrieb nicht surttckgedrangt , aon-
dcm gerade geatArkt. ( Vgl. Der Btarig der Utbtrvölke-
rmmg Ton Dr. Z. im Pfonnier von K. H^nseH, Boaton 1R63,
St. 43— M.) Die Boaaen aagen : Wean Gott den Schoa
dar Beichen onfruehtbar macht, gibt er den Armen
gleich awei Kinder anf einmaL (AUmamn V, 131.;
45S Gott gibt dem Zar das Meer nicht ohne die
Ströme.
459 Gott gibt dem Zecher den Weinstock, aber
nicht den Becher.
460 Gott gibt den Acker, aber nicht den Pflug, das
Wasser, aber nicht den Krug.
Frz: Dien donaa ftl k toile onrdie. (Leroux, I, IS.; —
Dieu ne noos a point biti de ponta, maia il noaa a
donn« de« maina pour en faire. (CaUtr , 990.)
461 Gott gibt den Bösen Reichtham, wie dem Judas
den Beutel.
X>aa. - <iud givcr til de onde rigdom aom Jodaa pungen.
itro*. da:. k1\.J
4€2 Gott gibt den Frost nach den Kleidern.
r^^i. (rfrd aenda txAA aftcr clothe«. {B<jkn It, 48.^
Frs.. Wtu dooD« le frold eelon la robe (Ie drap). (Le-
rmt. 7,11.- B«ku If,¥t; Mnttimger, tUK)
Mp«».: DiM da cl IM» «gafonBa 4 la ropa. (Bokn 11, 93.^
463 Gott gibt den Hunger nach dem Brot.
Die Letten aagen: Gott gibt die Weite dea Mundea
nach der Gröaae der BreitOpfe. (Heinsberg II, 9.)
464 Gott gibt den Menschen Honig und den Bienen
Blumen.
465 Gott gibt den Reichen ohne Hunger Biscuit und
den Armen Schwarzbrot mit Ap^Hstit
Aehnlioh die Buaaen AUmann V,
466 Gott gibt den Segen denen, dio dio Hand be-
wegen.
Dan.: Gud haver ingen atand gjori, hTorudl intot akal
gi«rea. (Prot, dan,, 529 J
EngL: God reachea ua good thinga with our own handa.
(Bohn II, 98.;
JIolL: Men moet de banden mode aanalaan, (Harrcbomie,
I, 281.;
Lat. : Laboribua Dii bona vendant. (Binder II, 1616; .Sr«y-
hold, 126; Bteirnneytr, 74.;
467 Gott gibt den Seinen Segen, aber wir müssen
(nur wenn wir) uns regen.
Böhm.: P4n bih dkrk poäebini, aie do ohKva aam ue*
vhtol. (Ötlakotakij, 1J6.;
468 Gott gibt den Verstand , der Hopfen nimmt ihn.
(Firn.)
Im Finniachen iat daa Sprichwort noch wohlklingen-
der, indem der Beim noch dasnkommt: Jamale (Gott)
und Uumala (Hopfen).
469 Gott gibt den Vögeln das Futter, aber sie müs-
sen danach fliegen.
Die Ruaacn: Gott gibt dem Spcohto wol die Wttrm-
lein , er maaa aie aber vom Baum picken. Gott gibt
der Schwalbe iwar die Henaohrecken , er legt aie ihr
aber nicht in den Schnabel. (AUmann VI, 437 ; Reint-
berg III, 40.;
Dan.: Gud giver hver fngl ain fedo, men kaater den ei
i reden til ham. (Bohn /, 371; I'rov. dan., 206.)
HoU.: God geeft der ganien den koat wel, maar lij moe-
ten dien plukken, dat se op haar' aaravallen. (Harrt*
bomit. /, 201.;
470 Gott gibt der milden Hand.
ilhd. : Got gap ie geben der hende rAt. (Konrad von Würa-
bürg.) (ZingerU,i6.)
471 Gott gibt die Gallert nach dem Brote.
472 Gott gibt die Hand, aber der Mensch muss sie
rühren.
DieSngl&nder aagen: ... aber er baut keine Brttoken.
Span.: A Dioa rogando, jr con el mazo dando. (Vahier,331B.)
473 Gott gibt die Kälte nach den Kleidern.
Dan.: Gud glTcr hTcr aaa knld, aom klasder. (Bohn I, 873.;
Frt.: Dien donne le froid aelon le drap. (Bohn I, 11;
CoHer, 530.;
BoU. : God geeft kondo naar kloiren. (Harrcbomie, I, 242.;
/(.; Dio manda il freddo aeoondo i panni. (Bohn I, 92.;
574 Gott gibt die Kleider nach dem Regen. — l\a-
mom», //. VrtA., II, 834; Sprichw6rterichalz , 80; /ietiu-
herg 11,6: Hlum, 28 ; Simrock . ZüT ; Bram, I, »26.
„Gott gibt die Kleider nach dorn Begen, der auf
dich vom Himmel fillt. Wahr' dich aelbat in deinem
Hauae, wenn daa Dach nicht Waaaer halt." (W. Mül-
475 Gott gibt die Kuh, aber nicht den Strick dazu.
Die Rnaaen : Gott gibt wol den Gaul * aber nicht den
Sattel. (AUmann VI, 420.;
476 Gott gibt die Schultern nach der Bürde. —
Sprichwöriertchatt , 187; Mütter. 2», 6; Steiger, 1(H;
Eieetein.tii; Körte, 2820; Simrock, 884$.
Gott aohickt nur, waa man tragen kann, aagen die
Yenetier. Und die Franzoaen: Gott will nicht mehr,
ala man Termag. lRein$berg II, 6.; Die Bnaaen: Gott
theilt nicht mehr Streiche ana, ala der Bttoken tragen
kann. (Alttnann VI, 440.;
477 Gott gibt durch Creaturen. — Petri, II. 345.
478 Gott gibt ein(em) Bischoff ebenso viel als ein(cm)
Bader. — Petri, H. 845; HeniMch, 327, 48.
479 Gott gibt einem allein nicht alles. — - Sprickwör-
tenchati, 129; Luther'» TiMchreien, Ob*.
Die Polen aagen: Zwar gibt er einem nicht allea,
aber allen gibt er allea. Und: Dem einen gibt er
die Gana, dem andern da« Ei (den Pfaa, aagen die
Csechen). ( Reiwtherg II, 1.) Die Buaaen: Gott gibt
den FUraten daa Gold, und den Leibeigenen die (resund-
heit. Gott gibt den Beleben zu den Paateten .Sattheit
nnd den Armen zam Hchwarzbrot Appetit. f.Mhunnn
V, 99.;
Kroat.: Bog neda jednomn coirekn ava dobra.
tat.: üeaaomnia non datomnibu». (Moni.) (Bin'Ui n.l%\.)
— Xon canctij dat cuocta Dem; formoana iit id«m ait
■imal et tapieni. et aanuna laude ditertn«. (Oaat. "Ol.)
PoiH.: 5i« jednako pan B6g daje, jednemn gf«, dmgiemu
j^e. (Wurzbarh I. 2»«.;
2*
ys
Gk>tt
Gott
24
480 Gott gibt einem bei SchefiFlen, dem andern bey
Löffleu voll. — Henüch, 1708, 42; Petri, II, 345.
481 Gott gibt einem Bergmann sein Feuerzeug, Mag-
neten und Quadranten, dass er nicht irre fahre.
Frz.: Dieu a cent mil alei (aides). (Leroux, I, 10.^
482 Gott gibt einem den Verstand nicht allein.
Ab«r meist , «oraaf aaoh etwas ankommt, dem einen
etwas mehr als dem andern.
483 Gott gibt einem jeden sein Partecken vnnd be-
scheiden theil. — Pelri. II, 345.
Ruth. : Daj meni Boie toj rozum na pered , ssczo Businowi
na poslid. ( Wurzbach l, 345.)
484 Gott gibt einem jeden Vögelein sein Pfründ,
aber sie müssen darnach fliegen. — Lehmann,
533. 11; WincUer, I, 3.
MoU.: God geeft der ganzen den kost wel, maar sie moe-
ten dien plakken, dat zU op haar' aars rallen. — God
geeft wel ieder vogeltje sijn voeder, maar het moet er
ook om rliegen. (Harrtbomit, I, 342; Bahn I, 319 J
485 Gott gibt einem, was er ihm gönnt. — Blum, 28.
Sprichwörterscfta/z, 70.
D. h. zugedacht, nach seiner Weisheit bestimmt hat.
Mhd.: Got ffit sin g&be, swem er wil. (Mamer.) (Zin-
gerle, 58. J ^
Böhm.: Dal bAh nem^ma feoi, a nahömn ulici. (Cela-
kov$ky, 196.)
It.: Qnel che non si conviene, da Dio non s'ottiene.
(Goal, 783.;
Poln.: Co Bog dal, to w kobialke.
486 Gott gibt einfeltig jederman vnd ruckts nie-
mand auff. — Henitch , 1713 , 8.
Die Bussen: Gott verlangt ftlr seine Gaben keine
Quittung. (ÄUmann VI, 407.;
487 Gott gibt erst die Blüte und dann die Frucht.
Die Bussen: Hat Gott erst dein Auge durch die
Biate erfreut, so erquickt er dann die Zunge durch
die Pruoht. (AUmann V, 115/ Reinabtrg II, s7)
488 Gott gibt erst zu kosten, ehe er speist.
489 Gott gibt Essig, aber er thut Honig hinein.
490 Gott gibt für Hertzenleid Glück, Fried vnd
Einigkeit. — Petri. il. 845.
491 Gott gibt Füsse, aber der Mensch murrt; weil
er keine Schuhe hat.
492 Gott gibt gelinden Wind, wenn die Schafe ge-
schoren sind. — SpricheÖTtertckatt , %\. ; Rcintberg
II, T. Sailer, 71.
Engl.: Otid tempers the wind to the shom lamb. (Bohn
II, 363.;
Fra.: A brebis tondue, Dieu mesure le Tent. (Bohn I, 1;
Goal, 1019.; — Dieu aide les mals Testus. (Leroux, I, 10.;
493 Gott gibt (gab), Gott nimbt (nahm). — Leh-
mann, II, 231, 148; Uenisch, 1883, 16; P^ri, H, US;
Scktdu.iO: Körte, Ü99: Simroek. 3969; fVMcUt^, 4346.
Soll.: God gaf, god nam. (Tunn., 24, 1; Harrebomie
I, 242.;
Lot.: Dat dens et reeipit sepe quod ipso dedit. (Faller»-
^ leben, 353.; — Dominus dedit, dominus abstullt.
494 Gott gibt, Gott nimpt, heut den Rock, mor-
gen das Hembd. — Petri, II, S45.
Kroat.: Bog dao, Bogi uzeo.
495 Gott gibt, Gott nimpt; wer weiss, wenn Glück
kommt! — Petri, li,ai.
Lat.: Deo volente quisqne ridet atqae flet.
496 Gott gibt im leiden ein ausskommen. — llcnmh,
1708,50; Petn. II, Mb.
497 Gott gibt in Haufen und nimmt in Knäufen.
„Was uns Gott auf einmal gab, nimmt er nach und
nach uns wieder.*' (W. Müller, 83.;
498 Gott gibt jedem sein Theil.
Die Bussen sagen: Könnte der StOr fliegen, so wOrde
der Babe schwimmen können. (Attmann VI.) Htttte
Gott die Schweine zu WoUtragem gemacht, so wtkrde
er den Schafen Borsten gegeben haben. (Altmann
V, 122.;
499 Gott gibt jedem seine Gaben, darnach er ein
Geschirr hat, darinn er sie empfangt. — Leb-
mann, 235, 51.
500 Gott gibt jedem seinen Lohn, siebet nicht auf
die Person. — Sprichwörterschalt, 157.
Fr$.: A chascuu Dieu fera droiture. (Leroux, I, 12.)
501 Gott ^bt jedem Yöglcin sein Kleid.
Die Bussen: Gott kuidet die Elster und den Baben,
die Forsten und die Bojaren, er wird auch unsere
Brttder kleiden. (Rein$berg II, 7.)
502 Gott gibt Jubel nach dem Trubel.
Böhm.: DA bAh hody, MPomenei na nehodr. (Cela-
kovsky, 196.;
503 Gott gibt keinem den Schlüssel in seine Kanzlei.
Dan.: Guds raadkammer har ingen negle. (Bohn I, 172.;
504 Gott gibt keine Linnen, aber Flacms zum Spinnen.
Er gibt , wie die Letten sagen , Kalk , aber nicht so«
fort gelöscht (Heinsberg III, 40.; „Selbst mit eigner
Kraft muzs schaffen, selbst mit eignem Sinn muss
walten , selbst mit eignem Geist muss wirken , selbst mit
eignem Kopf muss denken , jeglicher auf dieser Erde."
(Jul. AUmann, Hünen dnnUcher VoUupoesU.)
505 Gott gibt kleinen Yöglein zarte Schnäblein.
Dan. : Gnd giver sma«e folk smaae garer. (Prot. dan. , 257 ;
Bohn I, 372.;
506 Gott gibt Kirne, aber die Milch nicht ohne Mühe.
507 Gott gibt Leben und Gedeihen.
Böhm.: Bdh dal sivot, Bdh d& edravi. (Haug.)
508 Gott gibt leisen Wind, wenn die Schafe ge-
schoren sind. — Simroek . 8848.
509 Gott gibt manchem Nüsse, der keine Z&hne hat.
Port. : D& Deos noses a quem nio tem dentes. (Bohn 1, 273.;
510 Gott gibt mehr, dann er nimbt. — Henisch, 1708 , 5i ;
Petri, II, 345.
511 Gott gibt mehr, denn wir bitten oder begeren.
— Henisch. 245. 50.
512 Gott gibt melancholischen Gemüthern gute Spei-
sen, aber der Teufel kocht sie zu. — WincMer,
III, 41.
513 Gott gribt mit vollen Händen.
Der Busse, um die Segensfttlle auszudrücken , sagt:
Gott setzt die grttnen Berge nicht blos an das Ufer,
sondern auch in den Bach. Nämlich durch Spiegelung
im Flusse. Die Sprichwörter drttoken den Charakter
der Gegend aus; wenn man ihre Heimat kennt, kann
man auf diese sohliessen. Das vorstehende stammt
aus der malerischen Gegend der unweit Moskau be-
findlichen Sperlingsberge. Ganx in demselben Sinne
sagt man in Arobangelskoje Selo : Wenn Gott dem Fluss
die Bergufer schenkt, so schenkt er sie ihm doppelt.
(AUtnann V, 116.;
514 Gott gibt nach bitt. — //eiiw«:A,i883, 19; Petri, I, 144.
515 Gott gibt nicht Acht auf das Geschrei, sondern
auf das Ei.
516 Gott gibt nicht allen einerlei; er gibt einem
die Gans, dem andern das £i.
517 Gott gibt nicht allen gleich, den einen lässt er
arm, den andern macht er reich.
Lat. : Omnibus ex aequo non dant sua munera diri. (Sey-
bold, 413.;
518 Gott gibt nicht alles, um was man bittet.
lt. : In oosa Iniqua invan si prega Dio. (Patxaglia , 303 , 2.;
519 Gott gibt nicht einem alles. — Körte, 206I; Sim-
roek , 4002.
520 Gott gibt nicht mehr frost als Kleider. — //»»-
nwfh, 1263, 16; Pelri, II, 345; Sailer, HB; Sprichvdrler.
schal:, 79; Körte, 2319; Simroek, 8846; Braun, I, 915.
Die Bussen : Wenn Gott dem Frierenden wohl will,
so Iftsst er ihm den Wind Beiser zufuhren. (Alhnann
VI, 468.; Gott gibt nicht mehr Bart al« Seife. (Att-
mann VI, 498.;
Frz.: Dieu donne le froid selon la robe.
It.: Iddio manda il freddo secondo i panni. (Oaal, 1019.;
Lat.: Pro ratione Dens dispertitfrigorareBtis. (Oaal, 1019.)
Port. : DA Deoe a roupa segundo he o frio. (Bohn I, 273.)
Span.: Dios da el frio conforme la ropa. (Cahier, 3075.;
Ung.: Ki hideget Ad, subAt is Ad hozsA. (üaal, 101».;
521 Gott gibt nicht, was wir wollen, er gibt uns,
was wir haben sollen.
Die Wünsche der Thörichten, versichert ein laloini«
sches Sprichwort, werden nicht erhört. Die Kleinxussen
sagen: Wollte Gott jeden Hirten erhören, so würde
den Sommer fiber die ganze Heerde verrecken. Und die
Kengriechen: Wenn Gott auf die KrAhen hören wollte,
so blieben keine VierfOssler auf Erden ttbrig. (Reim-
berg IV, 81.)
HoU.: God geeft ous niet, wat wij verlangen, maar wel,
wat ons tot nut is. (Harrebomie , I, 242.)
522 Gott gibt nichts so gern als grosse geben. —
Petri, II, 345.
523 Gott gibt noch auss dem ersten sackhe. — He-
nitch, 1708, 52; Petri, II, 345.
524 Gott gibt reichlich , das man andern wider mil-
tigldich geben vnd dienen soll. — lfeni>eh,
1706, 55; Petri. II. Ui.
525 Gott gibt *s Wollen, und die Noth macht 's
Sollen.
Dan. : Gnd giver villien , n«den giver tvang. (Bohn I, 372.;
526 Gott gibt Schönheit, Kleider geben Ansehen,
aber Geld macht den Mann.
25
Gott
Gott
26
537 Gott gibt Segen nach dem Regen; nach dem
Leide gibt er Freude,
528 Gott gibt sich nicht arm. — Sprichwörterschatz , 86.
Qott ist d«r alt« Geber, sagen die 8ardea. Und die
DAnen: Gott gibt allen genug und hat darnm nioht
weniger. (R^intbtrg II ^ 7.)
Böhm.} Ohudima Bdh neni obud^ (obudobn^).
Kroat.: Bog Je stari daralao (cadotrorac). — U Boga sa
pone mke.
539 Gott gibt Sonnenschein für des Armen Brot
ond des Reichen Wein.
Die Bossen: Wenn Gottes regnen lAsat, so gedeihen
des Armen Nesseln so wohl als des Beleben Bösen.
(Mtman» V, Hl.;
530 Gott gibt uns den Verstand und wir stolziren
drob im Land.
Spam.: Hisonos Bios j mararill&monos nos. (Böhm I, 234.^
531 Gott gibt uns wol die Nüsse, aber er knackt
sie nicht auf.
533 Gott eibt uns wol die Nüsse, aber in der Schale.
UoU.: Ood geeft ons wel de amandels, maar bU wil, dat
wij se seTren kraken. ( Harre bomee ^ I, 243.;
533 Gott gibt viel Ausbeut vnd fordert kein Zu-
buss. — Mri, /, 44.
534 Gott gibt viel aussbeut vnd fordert kein zu-
buss, nur das Vatter vnser vnd schuldigen
gehorsam. — Ueni$ch,Ki» %i.
535 Gott gibt was vnd wie vil er will. — //cnwcfc,
1708, <9. Piin, II, HS.
536 Gott gibt Wein, aber nicht in der Flasche.
Den Bussen macht er es noch bequemer; sie be-
haupten: Gott gibt nicht blas den Kwas (ein sAnerlich,
bierahnlichss Getrttnk), er gibt auch das Fass. Undi:
Gott gibt keinem die Pfeifen, er gibt ihm auch den
Mund daso. (AUntann V, 127; Reimberg II, 9.)
537 Gott gibt wol, aber er gibt nicht Brief und
Siegel, auf wie lange.
Bvhm.: Kh ti bäh dal, a rsak oeupsal. (Celakottky, 149.;
538 Gott gibt wol den Wein, aber er schenkt ihn
nicht ein.
Die Bossen: Gott gibt wol den Wein und die Flasche,
aber nicht das Glas dasu. (Altmann VI, 390.; Indem
Gott den Schafen die Wolle gibt, gibt er den Menschen
das Tuch. (AUman» V, 107.;
53d Gott gibt wol die Kuh; aber nicht das Seil
(den Strick) dazu. — Blum, 47. Singer, IS: Eise-
lein, VA, £drt«r, 2812; Simch«ürler»chati , Wi . Braun,
I, 904.
Der Mensch musa die IlAnde rUhren , wenn er will den
Segen Gottes spüren. „Gott bescheret dir die Kuh, aber
nicht den Strick zum Binden ; schwer au halten ist das
Glaek, sei's auch noch so leicht su finden. " ( W. Füller.)
Die Bussen drftcken denselben Gedanken auf vielfache
Welse sprichwörtlich aas: Gott gibt wol den Gaul,
aber nicht den SatteL Gott gibt wol den Hanfaoker
nnd die Kewa, aber nioht die Netie und die Störe
(AHmann VI, A9KK) Gott gibt einem wol die Lerche, aber
nicht den Kitflg. Gott gibt wol die MUohknh, aber
nicht sugleich das Melkfass. (AUniann VI, 492 u. 509.;
Gott gibt wol die Fische, aber die Netse mOssen wir uns
selber machen. Gott gibt wol die Quelle , aber nicht
die Fassung. Gott gibt wol die Quelle, aber fttr den
Seh6pfbccher mttssen wir selber sorgen. Gott gibt uns
den Kalk, aber wir müssen ihn brennen. (AUmann
V, 101, 108 u. 131.; Und: Gott gibt dem die Rubel, der
sich den Beutel dasu verdient hat. Femer: Hast du
nur für Uola , Wasser und Kraut gesorgt , so wird Gott
dir schon die Suppe kochen. Und die Letten: HoCFe
auf Kohl, aber pflege ihn auch. (Reinaberg III, 3l>.;
Lot.: Ut nuoleo vescare, prius disrumpe putamen.
540 Gott gibt wol die Milch, aber nicht im Eimer.
Die Bussen: Gott gibt die Kartoffeln, aber in der
Schale. iAUiuan» VI, 475.;
541 Gott gibt wol die Quelle, aber nicht den Um-
schrot (die Fassung).
Lat.: Absque labore gravi non possunt magna parari.
bA2 Gott gibt*s allein vnd sonsten kein. — Henwik,
1708, 28; /Wri, /, 44.
.V43 Gott gibt's, Christus erwirbt's, der heilige Geist
wirkt's, das Wort verkündigt's, der Glaube
ergreift's, die Sacramcnte besiegeln's, die
Werke bezeugcn's. — Ucn:, 77.
Kanzelinschrift.
544 Gott gibts, Christus verdieuls, dz Kuaugelium
zeigte vns an, der glaub ergreiflfls, die werck
bezeigens. — /imtnA, 1706,57.
545 Gott gibts den Seinen schlafend {im Schlafe).
— ft. 126 , 2 ; Schvlte , 41 ; Egenollf, 95 *» ; Lange , 154 ;
A'ör/c,S337; Simrock, 3864; Eiselein, 252; Braun. I. 929;
Uüchmann, 159.
Die Polen: Wenn es Gott gefillt, gibt er auch hinter
dem Ofen. (Reimtberf II, i.)
Mkd. : Swer xe gnote wirt geborn ; dem kumt bl tioune
im slife guot. (Mamer.) (Zingerle, 71.;
Frt.: Les biens viennent en dormant k ceux que Dien aime.
(Siartchedet, 402; ÄrÜzimger, 706'^.;
Lat.: Citra orationem, citraque sementem. (Binder 1, 192,-
//, 495; Era$m., 143; PhiUppi, /, 83; Seifbold, 78.; —
Cui dil propitii sunt, lucrum objioinnt. (Piautut.) (Bin-
dtr II, 62.3.; -~ Cum dederit dileotis suis somnum.
(SehitUe, 41.; — Ultro Dens suppeditat bona. (Binder
II, 3397.;
546 Gott gibts Glück. — Slammbtuh aus dem Jahre 1569
im Joanoouui zu Gratz.
Böhm.: Bub stistim vUdne. (ätlakottkjf , 149.;
PolH.: Bog sxcsosciem wladnie. r- Bog wsystkiem rzfdzi.
— Pan bog csasy rosdaje. (Cetakoetku, 149.;
547 Gott gibt's heut einem, dem ander morgen. —
Uenisch , 653 , 7.
548 Gott gibt's, und der Teufel holt's. — Klvsier-
»pieget, 14, 2.
So der Spanier vom Pfaffengute, wie vom Übeln Er-
werbe überhaupt
549 Gott gift uns wol en Eö, man nich glik bi de
Hörner. (Ostfries.) — Hawkalen^, 11; hockdeutsch
bei Winckler, IX, 92.
UoU. : God geeft koeijen, maar niet bij de boomen. (Harre-
boiitee, I, 242.;
550 God gilt woU de Kö, öwer nich dann Strick
doato. — Schwerin. 7S; Daimeü, 279; kochdeutsch bei
Lohrengel. I, SSI.
Holt.: God geeft ons wel de koe, maar wij brengen er
de koord niet toe. (Harrebomie, I, 242.;
551 Gott givt uns wol de Ossen, man (aber) wi
möt se bi de Hörn int Hüs trecken. (IMst.)
— Schütte. II. 159; UI, 182; hochieuUch bei EistAein, 253.
Lat.: Dat Dens omne donum, sed non percomua taurum.
(Binder I, 694; Gärtner, 52.;
552 Gott gönnt man kaum ein einzig Ach und lauft
der Welt mit tausend nach. — llarms. 158.
553 Gott greifft ein gern an, da es jhm am wehe-
sten thut — llenisch. 1513, 4; Sailer. 882.
554 Gott greift nicht fehl.
Gott allein ist unfehlbar, sagen die Türken, und die
Chinesen : Wenn der Himmel einen Schuldigen bestraft,
so irrt er nioht um eines Haares Breite. (Relniberg
II, 10.;
555 Gott grüss dich von ferne, denn in der Nähe
sab' er gleich, dass nichts an dir ist.
556 Gott grüsset alle weit, aber wenig dancken jhm. —
Henisck, 1772, 6; Sauer, 217; Gaal , 791; Simrock, 3878.
557 Gott grüsset manchen, köndte (möcht) er jhm
(nur) dancken. — tcAmoMn, //, 231, 149; Henisch,
1700, 87; Petri, II, MS; llernumn, III, 10; Sprichwörter -
schalt. 8; Ratnann. I. Pred.. I. 2; Körte. 3S39 u. 2896;
Simrock, 3979; Braun, I, 927.
Dan,: Gud hilfer mangen een', men han veed ei svare.
(Pros. dan. , 256.;
L€U.: Offert se ipse deus, felis quicunque receptat. (Seg.
bohr, 400.;
558 Gott grüsst manchen, der ihm nicht dankt. —
Gtintfier, S4; Eisbein. 950.
559 Gott günnets den frommen allweg. — iiemsch,
1781,17; PHri,U,US.
560 Gott hab' dies Haus in Hut, ein jeder schau' es
an; und wem es nicht behagt, der baue wie
er kann. — Uerit» S5.
Inschrift an einem Hause in Hatberstadl.
561 Gott haben, ist alles haben, was man gut nen-
nen kann. — HeniMck, 1709, 44.
562 Gott haben ohn sein wort, heiast keinen gott
haben. — Hemeck, 1700, SS.
563 Gott halt es mit den reichen. — emtr, i,H;
Vetn.m.l.
564 Gott hält's mit den Einf&lUgen.
D. h., was fnr die Damaheltapvopasaiida mt bs^tritaa
ist , nicht mit den Dämmen , Mtodeni att 4mm, 4H« ofasa
Falsch sind.
Jtof.: Simplloibiis praesens Mrwnm ««•,
(Mant.) (Binder I, 1643; II, IlSf; OcmI, 7»; Pkitipjp^,
U, 187; Segbold, 562.;
27
Oott
Gott
565 Gott hält vber dem Vattervnser: Dein will ge-
schehe. — Lehmann, 600, l.
„Wm man daran flickt, das ist Staub.*'
566 Gott harret seine feinde aass vnd hat den nach-
streich. — Henisch, 1053. 48. Petri, U, 346.
567 Gott haspelt aller Menschen missethat auff ein
klungelin'. — Henisch, 1709, 65 ; Lehmann, //, 231, 150;
EUelein, 350.
■) Bei Sutor (312) Klinglen.
568 Gott hasset den Müssiggang vnd hilöl der ar-
beit. — Air», 11. 346.
569 Gott hasst den Stolz, er wachs* auf dem oder
jenem Holz.
Fr».: Dcx halt mout povro orgueillouz, jeano paresseuz
et viel luxarieax. (Leroux, 1, 12.)
570 Gott hat alle Spiel in seinen Menden, weil er
die Hertzen weiss zu wenden. — /fe/ri. y/, 346.
571 Gott hat alles ansersehcn, was ist, was war
und wird geschehen.
572 Gott hat allenthalben sein Volk. — Ojtci, 345.
573 Gott hat allzeit ein Arche in der Welt vnd
weiss seinen Noah wol zu erhalten. — Pctri,
7,45.
574 Gott hat auch vber die' schantze zu raten. —
Uenisch, 1713, 9; Petri, U, 346.
575 Gott hat bei allem, was er thut, seine weisen
Absichten.
Dan.: Gud gier intet uden aarsag. (Prop. dan., 4.)
576 Gott hat bey der Welt schier all sein Titul ver-
lohren. — llenisck. 1714, 89; Petri, II. 346.
577 Gott hat dabei nichts gethan, wie bei der
Papstwahl.
Hadrian, der durch Kaiser Karl V. Papst geworden,
Hess Utrecht, seine Vaterstadt, Löwen, wo er Magister
ward , und des Kaisers Bild auf einer Tafel anbringen,
mit den drei Inschriften: „loh pflanite. Ich begoss.
Ich gab das Qedeihen.'* Daranter schrieb jemand : „Hier
hat also Gott nichts gethan.'* Daraas ist obiges Sprich-
wort entstanden , das aber einen Tiel allgemeinem Sinn
erhalten hat.
578 Gott hat das Himmelreich nicht für die Gänse
(oder: Schwäne) gemadit. — GeUcr: Eisdein. 3io;
Kirchhof er, 181.
579 Gott hat das Meer gescha£fen, aber der Hollän-
der das Ufer.
580 Gott hat das Rechte fundcn in wenig Stunden.
Frz. : En peu d'heures Dieu beauconp labeare.
581 Gott hat dem Menschen ein Ziel gesetzt, das
vbergehet er nicht. — l*etri, l, 45.
582 Gott hat dem Menschen eine kleine Kehle , engen
Magen vnd subtile äderlein geschaffen, das
er sol wenig essen vnd trinckcn. — Pctri, II. 346.
583 Gott hat dem Schweine keine Hörner gegeben,
es würde sonst in der ganzen Welt herum-
stossen.
584 Gott hat den crcutzweg zum loben gcbawet. —
Henisch. ea2, 60.
585 Gott hat den dürffligen Gliedern dess Leibs am
meisten ehr gegeben. — Petri , li , us.
586 Gott hat den Friedmacher geschaffen. — Pctri,
II, 346.
587 Gott hat der Arbeit ein Schwert, nicht ein
Fuchsschwantz in die Hand gegeben. — Peiti ,
II, 346.
588 Gott hat der Ziege den Schwanz nicht länger
wachsen lassen, als sie ihn brauchen kann. —
Lohren^el, I, 38 J.
589 Gott hat die erste Welt in die schwemme ge-
trieben vnd nach Fischen geschickt, das weder
jung noch alt wider kommen ist — Henisch,
1115,49; Petri, II. 346.
590 Gott hat die Gedanken der Fürsten in. seiner
Faust. — Luther's Werke, II. 258*.
591 Gott hat die Hand in jedem Spiel, bald gibt
er wenig und bald viel. — Eisdein, 253.
592 Gott hat dir Feuer und Wasser fürgeleget ( Böses
und Gutes), greife, zu welchem du wilt. —
— Sirach 15, 16; Faber, 3.
593 Gott hat drei Orden in die Welt gethan, Re-
genten , Priester und Unterthan ; thät ein jeder
seine Pflicht, so war' in der Welt alles gut
eingericht't. — Uertt, 3i.
Hausinschrift.
594 Gott hat drey Ding (Stand) erschaffen, den Adel,
Bauren vnd Pfaffen, das vierd sind Wucher
genand, die sehenden Burg, Stett, Dorff vnd
Land. — Petri, II, 846; Simroek, 9810.
595 Gott hat drey Ding erschaffen : den Adel, Baw-
ren vnd Pfaffen. — Henitch. 814. S; Graf, 82, 38.
„Der Adel thnt wie die Schwein, die Bawren wie
die Hund , die stehen nicht fest einer bey dem andern.*'
596 Gott hat eine allmächtige Hand vnd ein trew
Vaterhertz. — Pctri, l. 45.
597 Gott hat eine bleyerne Hand; sie gehet lang-
sam in die Höhe, aber schnei vnd schwer
hernider. — Petri. il, 346.
598 Gott hat eine natürliche Welt erschaffen, aber
die Menschen haben aus ihrem Hirn eine an-
dere von lauter Kunst und Einbildung ge-
macht. — Opel, 373.
599 Gott hat eine schwer band. — i/cniscft, 1693. 88:
Petn, II, 347.
600 Gott hat einem jeden seine Questcn nach seiner
Person zugetheilet. — Petri, II, 346.
601 Gott hat einen leisen Gang, aber er tritt fest auf.
602 Gott hat einen sonderlichen Himmel gebawt für
Narren vnd taube Lcut. — Petri, i, 45.
603 Gott hat für die faulen Beter alle Hände voll
zu thnn.
„Hat Gott für dich die HAnde mit Arbeit immer voll :
sag* mir, du frommer Beter, womit er segnen soll?"
(W. Müller, 77.;
604 Gott hat geholffen vnd hil£fl noch. — Petri
h 4«.
605 Gott hat ihm drei Stück vorbehalten: zukünf-
tiger Ding Wissenschaft, die Beherrschung
der Gewissen und etwas aus nichts zu machen.
— Opel. 398.
606 Gott hat immer Zeit, denen zu helfen, die ihn
bitten.
Engl.: God is always at leisuro to do good to tbose that
ask it. (Bohn 11^ 362.;
607 Gott hat in geringe verachte Ding grosso wun-
der vnd gab gesteckt — Pctri. ii, 347.
608 Gott hat inn der Welt mit der grossesten vn-
gleichheit die grosseste gleichheit gemacht. —
Henisch, 1709. 4; Petri, II, 843.
609 Gutt hat jedem in seinem Beruff ein Rocken
angeleget, daran er soll schaffen vnd gut
Garn spinnen. — Lehmann, 13, 25.
610 Gott hat j hm vier Schlüssel fürbehalten, die er
keiner Creatur vbergibt : den Regenschlüssel,
den Kornschlüsscl , den Schlüssel zur Leibes-
frucht vnd den Grabschlüssel, todte zu er-
wecken. — Pctri, H, 843.
Gll Gott hat jmmer ein offen milde band. — He-
nisch. 1709, 60.
612 Gott hat jmmerdar an vns zu halten vnnd zu
flicken, wie an einem alten peltz. — Henisch,
1706, 55; Petn, H, 347.
613 Gott hat keinen brotlosen Mund geschaffen.—
Petri. II, 347.
614 Gott hat Leben, Krafft vnd Frewd in den Wein
gesteckt, doch dass man der Flaschen nicht
auÖ" den Riemen trete.
615 Gott hat mehr als eine Ruthe hinterm Spiegel
stecken.
Die Butbe, anch „Birkengottfriedel" genannt, hatte
ihren Platz in den alten ländlichen Htusern gewöhnlich
hinter dem Spiegel. (Vgl. Gehräuchn und Aberglauben
im Erzgebirge von Spies, in den Oremboten, 1864.)
616 Gott hat mehr, dann da er angab. — Gmier,
I, 44; A?/ri,//,847.
617 Gott hat mehr, denn er ye vergab. — Agnooia
I, 2; Franck, I, 40**; Gratet, l, 45; Lalmiorf II, 15;
Schottet , 1128^ ; Blum,»; Kßrle,2Sa: Eisdein, Üi;
Gült
Gott.
30
SatbiT.Hii Stmrnrk , 9900 ; Scbntsf , l'i i Sitricktförtitt^
H:kml9, 81,- Ramam, f. PriH. . /. 1». [traun, t. 1>22.
flvAut.' VIee nA Buh, ntili rosdal,
üdm.- God gi-ver »lie nok, og har Ikka do« taiiidre. —
(•nd h»r nidna »%a mogct »t givo «om tian har givet.
'P'rr rfti^., r,6.)
'' U*«ft re«I tneer, daa hij ooit uitffAf. (Harre-
»"l'^ ' mehr Sorgen als wir»
: hat mehr atraffe als armuth. — /VJri. //. 347.
' hat mir 3 gegeben, und der Teufel soll mir's
nic-ht nehmen. — Eiie(nn . 'Jbi : Sitwack , i9H.
£la 8(frncli Karl*« XU. von Sobwodoo.
lut.: Non qnia^iult volct illa r«r&tt (Eiätttin, %il.J
621 GoU hat nicht alle Finger gleich laug gemacht.
Neger io Surtniua, tun tu ■•gcii: Fa Ist ein Unter-
flcbled anter den Menacheb.
^Cti üi>U hat sciu ailbcrkamer roter der Krdcn. —
JlcMu^, ITM, S«; Peiri, 11, MT,
Uott hat seine Getraid Käaten im Himmel, ?nd
das Brot wachsaet jhm vnd quillet jhm in
«eisen milden Hunden. — tknitdi, i:.«7, 12 ; hm.
n. 147.
tt4 Gott bat seine Hand in jedem Spiel, bald gibt
«r wenig und bald viel.
1CI5 GoU hat seine Wohnung gesetÄt in tuntkeln. —
Luiket» Titihr., 21&*.
Hit der Bemerknag: „Wenn CioU aueb mit der K«>
llQnfttir d^9 G0b«ii Terxibbt, er hilft rlooh."
Ooti ' ' Zeiger vnnd Calender am Himmel
gl _ rVfn, U, 347.
iioit fiai vn vil vnyergeben als vergeben, —
Nrnttch. IB07. «; Pttn , I. 45.
Itf98 Gott liat Stahl und Eisen im Kopff und Marck
in Beinen. — Luther'* Wertit. »//. «9.
£i9 GoU hat latuent wege vns au schaden, aber noch
laeltr hat er, vna eu helffen. ~ ihtimh. iiio. »;
l'Hn.l. 4S.
J630 Gott hat uns die Zunge nicht blos eum Kosten
(ofid Lecken) gegeben.
61« lit rir>lnt<ihr »uüb n»Qptnrgftn tlor Sprache.
Bikm. -■ Prutor tidb itzyk d&J , ftby te> mluvUo, (Ofla
twm*f. 10, >
1131 Gott hat uns nicht dnrum geschaffen, dass wir
Mönche werden oder Pfaffen. ^ L'neiem, 470.
C33 Gott hat viel Ruthen, um zu strafen.
eGotl hat Waaeer, auch wenn er in der Wüste
Irinken wiU.
Oott hat wol Füsae von Wolle, aber auch Hände
von £isef). — WincU^-, fV. 4€ ; Sfitickmürtent^att. S07-
^«r..- Dl! Iftneoa hab«nt podea, «od f«rr«*« joanui.
(Ommi. TM.;
Gott hat wunderUche hostgünger.
ade
/>»«..- Vor berre bar alte
folk at fode. (Prot.
iW Gott hawet keine Wanden, er weise «ie wieder
sa heilen. — t\>tri, t. 4t;.
e^f? Gott heilt und dem Arste wird gedankt. (S. ms,.)
— LohrntQti, t, »33.
•SS Gott helf bricht keinem den Sack. ~ Kiiieieiu.%i^.
S39 Gott helf, es sei recht oder achlecht.
a^tm.i A tuarto 0 k dencbo, «lUd« Dioa C nnctiro oon-
^4f> !ft in aam AagebUck. — r«idla*i,w«.
t4i p uns all dörtein (dreizehD), aad* de
l'ulicr , und fuJl mit ^n Dutzend Pött von 'n
fi^n (Boden). — Raab^, I86: /Mfr.&^I. horh-
d$m$(k bf( kortf, 3S93*; L(Um4«rf II, 1«.
64S Uott bftU vber die firommen. — Htn»cf,, 125«. «;
IVin. W. »4T
tf43 Gott henckt eim ieden ein kläpperlin (eine
i
Klappe'
r.j
«)
Caot
L i4& Gott
k
•t}^. i
he) an. — Franck,ll,Ul
3».
a Ott cr«Dbi hlo". Anaplfrlung »af
Uriiaah», »o die «hoiaaiigmi ROpel
. r ScUnur aageb&Bgl tragen.
a ieden sein kJetten, dchellen
in. — /'rmiri. 11, U'i*. /^in. //, 347.
[ I rnmel und daa Geld auf Erden.
, uumioua regit omnia terri«; dirl-
^ Jav« QnmintL9i babet. ('taal, G37.^
C46 Gott hilffl alhseit der gerechten flachen. — Ptin,
// , 347.
647 Gott hilfft au83 allem Leid viid widerweiiig-
keit — /Vfn , / . 4«.
tI48 Gott hilfft dem (vuserm) üeiss. — Ffanck, t.ii*
IL //.TS*'; «i-MKffc, 1710, 46, Crutrr, l,ii, Petn, 11, S47;
SchomL 1H4". ßlmn. 4H; &ii/«'f . 817; *(!r<r. 3SW.
J/A</. Tv - : <>in apriobwort raaned xil: awer «iob went
k' so bLlft UQ« got volbriiigeii. (Tvichnn^
Lot,: A^BiiiiiuH Doaa Ipie juirat; verum mjit inertiaa, «t
BUA dat DoUla abique labore bona. (Qaat , 410.) — DU
faclcntUB adjarant. — Induatriam Dan» adjavaU (ii'<:hun*
heim,/, V,.)
€49 Gott hilM dem fleisa vnd nicht Hanns vnffeiss.
— LchmtiMfi , ty? , l ; SitnTuek . J941.
Dl» Spanier: Oott bilft dem ^ der frob Uand anlegt.
Di« Portugioafu. Oott hilft denen, di« arboUcn. DI«
DAneu: Oott «egnet dieH«nd, dio arbnitet. (Rftntbtrff
lit, .19.; Dio Busaen: Oott bat kein Dbr dir dl» Fau-
len. (Alünunn VI, 431.;
6&0 Gott hilfft gewaltig seiner schür, die sich auf
ihn verlasseu gar. — /Wti, />4«,
11 ji Gott hilft allzeit
Frt.: Tant com dure Diex «Ja« (Taat cooim« dar« Dt«a
aide), (Urovx, /, 1.'..;
Lut.: Deua uuUeouDqnejuvat, niodopraiiftioa. (Gmtl,lvA,)
652 Gott hüft dem Arbeitsamen (der arbeitsamen
Hand).
thin,: Oadblc]p«rdenarbejdoDde(haand). (Prof.ttun, .^li)
Frt.: A toil« oardie Dien envoie \a fil. (Lentirv^, IWiS-)
U«li.: Koep Gud om hulp, maar roer de band. {Uarre^
^omit, I. 24&.;
lat,. Indiutriftin Doua »djuvat. (Se^bold, ti'i.) — Labo-
ranten pariter Deua juvat ( Seybolä, 26^.)
ß&3 Gott hilft dem Kulmen.
Ffs.: Diou a falt faire le vojage a oolu}' qui a prla«
BroQ&B!« (kleine beoBUdt im Departement Olutrcnto, in
der alten Provinz d'Aania). (Lrroux , I, 2l».J
I^al.: Audendameati forte« adjavat ipteDeus. (Gout, TVUj
— Audentes dena ipae Jitvat. (Krute, :,H.J
C54 Gott hilft dem Schiffer, aber rudern muas er,
BCßim.r Modli i« k bobu, a realoi k bfebu. (CeUi-
kovtkv, 130.J *
Gjü Gott hilft dem Schwachen. — ntum, 43, suh'
ritck , 394 &.
Frs, : Dleu falt beUe gnice i bomme qui a« port« dcu«-
tttent (oonvenablematit). (Leroux, i, l0.j
GttQ Gott hilft dem Bterckisten. — Agricoia I. 5 ; Fmnckt
I. 140 '*. üniter, I. 4S: Lehmaw, 4H.U u. üA'i, 6S ,
UnnAch , 1710, 4«; fttri . i/. »48 ; E^rnntf , I, Sil ; £«tf-
(i-in. 246; ft?Mm,42; JförU\ 2»4« ; Körte'*. 2dOi; .Sfn-
ücr.Mü; Braun, 7,944; Stmroih, 3944.
, Wo dan ook de itaige «erlt «olokor Praotick voll
uud ein gemeine «prickwordt ya:. Uott bolpe den stercka-
elcn'". (Keimte, CXIX.J „Der Maan'^, aigt Mucchiii-
relii , „aoU vor gar nicbta irarackbebeD, aondoru alle«
veraucbeu. Oott lat der kraftigen Leute Fn>mid , wel-
cbea daraoa klar wird, data er die Schwachen Immer
durch die Starken Kacbtigt.*' Beaieht licb auf die Eut-
acb«iduug dnrch daa Oottoagerlobt, bei welcbem ua-
tQrlioh im Zweikampf der 6tArk«ro and Oewaadter« trota
d«a off«nbarat«a Uureebti aber d«D 8ohwAobem nud
w«aigcr Kampf gettbteu alcgt«.
Botl. : üod belpt den aterkat«. — Ood bolpt d«n winotr.
de verliexer heeft het kwaad genoeg. (Harrtbom4*,
I. U2; Hohn I, Z\^.)
I.tti.: Aodendam eat^ forte» adjavat Ipae Den«. — Quie-
quid dominatar^ vim d«i habet. (Kiaeltin, Vlt^.j
€57 Gott hilft dem Uebelgekleideten uud atrolt die
Gottlosen. — SpnchHuinernvhaU , 2W.
Frt.: Dien aide loa malvfltaa, et puuit toaa diaaolaa,
(JiritztHffrr, K3&-».jl
ß&8 Gott hilft den Armen, die Reichen helfen sich
seibat.
Udn.: Ood bar maage riia at atraliro m«d, dog »kuJd« fai-
drone Ikke d«e for bornone, og ei bam«ne for fiedrene.
(Prov. dun., Ȁ7.J
EmffL: Uod help« tho poor, for tb« rioh oao b«lp tbaa-
««Irea. (Bo/i^i II. 'üoirj
659 Gott hilft den Beleben, die Armen können bet-
teln gehen.
Fnjfi.; Qod bolp« tb« rteb, iHe poor can beg. (Bahn If. l^.)
660 Gott hilft denen, die faules Hohs aerBcblugen.
.^an. . (^nien a« muda, DIoa 1« aynda. (üohn I, XS!(.j
CGI Gott hüfl denen, die weh selber helfen. — t>*^
vn^ruoi , I , >aoy.
Am Abend dei loindorfar SoLlavbt, aagta d»r •
tietandte ä» Friedrich U.: „H'U Lui .ii.% f.ii'ii
«cbOnoB Tag g«jzeb»Q?" Dar >:
niJub und ilvjrdlTu ward« «* •
m
m^
31
6oU
Gott
32
Bih pzsTf: PoiaiheJ si lia, pomofaia tol4 i ji.
^itlako9tky, 131.;
//(!». .• Gnd hielper den tom bielper »ig seW. — B«r band
og fod , sft» hielper dig Ond. (Prot. dan. . 290.)
/'a^/.; DonH lie itill and cry: Ood faelp. (Gaat, 1229.;
— Ood help« those who help thenielTet. (Bohn II, 362.;
Frl.: Qui se renrae. Dien Tadjoe. (BoAn I, 53.;
//..- Chi B'aiut« Dio l'ainU. {Paxtaglia, 7, 4; Bohu I,üh.)
Kroat.: Bog goTori: pomosi se ttm, pomoi ca ti.
Fort.: Deos ajnda aot qne trmbalhio. (BoAn I, 274.;
apun.: Qnien m gurda, Dioe le gnard*. (Bohn /, 252.;
662 Gott hilft dir nicht, wenn da nicht lanfst.
663 Gott hilft dreierlei Arten (Personen) von Men-
schen : Kindern , Narren und Trunkenen.
Sie bedflrfen alle drei einer beeondem Obhnt.
Frz.: Dien aide k trois sortea de penonnes: aox fönt,
ans enfant« etanz iTrognei. (Bohn 1, 15 ; Krit tinger, io}^.)
664 Gott hilft keinem Faulen.
Fr:.: Dien m^priee l«s pareitenx et aide ans conrageux.
(Krittingtr, 234».;
Lot. .- Den« otiotis non adesL (SeyMd, 122 ; Binder I, 310.;
Span.: A qnien madruga, Dioe le ayiida. (Bohn I, 201.;
665 Gott hilft, und dem Arzte dankt man. (S. (»7.)
— Ramann. Vnterr.. Ul, 18; Simroek, 3953.
KnyL : Ood onre« and the doetor Ukes the fee. (Bohn II, 362.;
— Ood heals, and the pbyaician haa the thanks. (Bohn
II, 9; Goal, 118.;
Frl.: Dien est celni qni gn6rit, etle m^deein en empörte
rargent. (Oaal, 118; KriUinger, 234 >.;
HoU.: Het ia Ood, die geneeat, en de dokter trekt het
geld. (Earrehomte, I, 243; Bohn /, 323.;
//.; Dio (6 qnello chi) gnuisoe, e il medieo porto via li
danari. (Pattaglia, 204, 2; Bohn /, 92; Oaal, 118.;
Port.: DeoB he o qne aana, e o mestre lera a prata. (Bohn
I, 275.;
Span.: Dioa es el qne aana, j el mMico Uera la plata.
(Bohn I, 214.;
666 Gott hin, Gott her, Schrifit vom Tnnd hinten,
Teuflfel oben oder vnten; wer nicht sein
Schantz in Acht nimbt, der gilt nichts. —
Lehmann, 337« 79.
667 Gott hin, Gott her, Tenffel vntcn vnnd oben,
wer nicht geitzt, der hat nichts. — Lehmann,
252. 46.
668 Gott hod kes Erbarme mit dem, der löd dues
Dach regnen. (Ltuem.)
669 Gott hört nichts Ueberes, denn ffeschrey vnd
Durst nach seiner barmhertzi^eit — Pein,
l, 46.
670 Gott hört nur die, so zu ihm sprechen.
Span.: Qnien no habla, no le oyeDios. (Bohn I, 251.;
671 Gott not Ijev (Hieb) die Fraa gelosse. —
Tendlau, 23.
Um sie ihm apiter nicht doppelt wiedergeben cn
mftaaen, weil de ein sehr bAses Weib war.
672 Gott hüpft uns nicht allzeit so auf. — SeyMd. i86.
Waa einmal gerathen, geglflckt ist« das gerftth nicht
lat.: FluTlna non semper fert aecurea. (Philippi, I, 157;
Seybold, 186.;
673 Gott im Himmel borgt uns länger als die Fng-
ger (s. d.) auf der Erde thun. — SaiUr, S8i;
Sj»ich»örter$chatt , 209.
674 Gott im höchsten Thron, ik befehl di minen
Dröm. — Diermiuen , 6b.
675 Gott isst und trinkt nicht, aber er richtet, was
er sieht. — Sprichw&rtenchatt , 19.
Frt. : Dien ne maage ni ne boit, mais il Jnge ce qn'il voit.
(Kriuinger, 284 V
676 Gott ist allein Gott vnd Herr, wir seindt alle
seine Bawren. — HeniMch, 1704, 63; Petri, II, 348;
SprichwirtenchaU, 6; SoOer, S8S.
677 Gott ist allenthalben vnd vber alles. — PeM,
II, US.
676 Gott ist aller ding möchtig. — Henisch, im, 13 ;
Petri, U, 848.
679 Gott ist aller klugen Welt zu weiss. — Henisdt,
1715 , 4i ; Petri. II, 348.
680 Gott ist aller Künsten Vatter. ~ Henisch, nn, 37;
Petri , II, 148.
681 Gott ist alt, aber nicht krank. — Kirchhofer, iso;
Simroek. 18S14.
682 Gott ist am nächsten, wenn die Noth am grössten.
ffmg.: A legnagjobb scttks6gben legkOielebb a> Isten.
(Oaat, 1219.)
683 Gott ist am Steuer. — Goal, U»; Reintberg II, 6.
684 Gott ist bey vns inn der noth. — Hewck, im, tf;
Pein .1.46.
685 Gott ist Büi^er worden zu Bern (wer will wider
Gott kriegen gern). — Kirchhofer, ei; KMe. 2893;
.Simroek. 12277; Reiiuberg V. li.
Dnrch die glücklichen Kriege, welche die Bemar
gegen den Adel und ihre Nachbarn von Treibnrg fahrten,
erwarben sie «ich die allgemeine Achtung in dem Ormde,
dass ihre Feinde, so gern sie sich gertdit hüten. An-
stand nahmen. £in besonders glaefcUehes Jahr war
f&r sie 1340, „Vo sie ihre Feinde dergestalt beeehldig-
tcn, dass ihre Widersacher kl&glich den obigen, xnm
Sprichwort gewordenen Beim cn singen pflegten**. (VgL
Stettier, Amtalen, I, 64>.)
686 Gott ist das höchste gut. — Petri, l, 46.
687 Gott ist den Tyrannen wol gewachsen. — Petri,
II, u%.
688 Gott ist der alberen (dummen) yormund. —
Henisch. 38, 36; Petri. II, 348; Schottd, 1144^: Ma-
thety. 117 * ; Blum . 26 ; Braun , i , 955 ; Körte, 2367 ; Sim-
roek. 3947; Heinsberg VH, 19.
Aber auch der Klngen, insofern er ihnen so viel
Verstand gegeben hat, dass sie einer besondein Beror-
mundnng nicht bedürfen.
Dan.: Ond er alle d^ttrea formynder. (Proo. dan., 112.;
Span.: DiOB te Ai fortuna, qne el saber poco te vale.
(Bohn I, 244.;
689 Gott ist der Armen stercke in Trübsal. — Petri.
i. 46.
690 Gott ist der Armen Vormund. — Somuvuf., 61;
Sailer, 216.
Die Bässen: Oott banet Dflnen ror ein«n flachen
Strand. {Attmann V, 86.;
691 Gott ist der Barmherzigen Schatzmeister.
It.: All' hnom limoainiere Iddio h teaoriere. (PastagUa ,
182, 1.;
692 Gott ist der beste Vater seiner Kinder.
Ont ist der Vater su den Kindern, sagen die Bässen,
gut ist auch Oott gegen die Mensehen, aber nicht iit
der Vater zu den Kindern, wie Oott cu den Mensehen.
(Heinsberg I, &.)
693 Gott ist der beste zeuge. — Henisck, S27. 59; Petri.
//. 348.
694 Gott ist der Blinden Leiter und der Teufel der
Mönche Reiter.
Böhm.: F&n bnh 8lep4ho rodl, a ivt mnicha STOdf*
(Öelako9sky, 334.;
695 Gott ist der Brunn, darauas alles glück vnd
heil fleusst. — Hemsch, 1662, 69; Petri, I, 46.
696 Gott ist der Elenden Tröster.
Die Bussen sagen : Oott sieht keine Thr&ne, er trocknet
sie denn. (Mtmann VI, 457.;
697 GoU ist der Gläubigen frewd. — Petri, I. 46.
698 Gott ist der gottseligen vorrath. — Hemsck, 1715, 29;
Petri, I. 46.
699 Gott ist der Herr, wir seynd die Knecht. —
Henisch, 1707. 65; Petri. II, 848.
700 Gott ist der Narren Vormund.
Dan.: Ond er alle daarera formynder. (Pro9. dan., 256.;
701 Gott ist der rechte Kriegssman, der allen Sachen
rathen kan. — Agricola ll. 478; Petri, U. 348; Sai-
ler. 217; Schulte. 9; Kirchhofer. ISO; Simroek, 4000.
Benisch ( 1711, 33) mit dem Znsats: der allen eachta
rathen kan.
Lat. : Dondnns qnasi Tir pngnator.
702 Gott ist der Schwachen Arm.
Engl.: God arma the harmleas. (Bohn II y 267.;
703 Gott ist der See, wir sind die Fische.
704 Gott ist der Thoren Hüter. — Petri. II, 348.
705 Gott ist des BUnden Auge.
Die Bussen lasaen ihn auch fOraorgen, dass sich der
Blinde nicht stosse, indem sie sagen: Oott Usat die
Wipfel der Blume hoch wachsen, damit der Blinde
sein Haupt nicht daran stosse. (AUmann V, 132 ; F/, 498;
Rrinsberg 1,7.) Und: Oott wehret Jedem .dass er einem
Lahmen auf den Fnas trete. (Altmann V, 100.;
Engl. : The neat of a blind bird ia made by Ood.
706 Gott ist dess armen Hoffiiung. — Heniaeh. ino, 64 ;
Petri. II, w.
707 Gott ist droben, sagte der Mönch, vnd kömpt
nicht herunter. — Mathety,9b\
708 Gott ist ein alter Hausshalter vnd kluger Wirt.
— Petri, n, 848.
709 GoU ist ein Anfang alles Bechts. — BoU. Sack-
tentpiegel; Graf, 1, 8.
33
Gott
Gott
34
710 Gott ist ein Gläubiger, der keine bösen Schulden
macht. — Sprichw6rtergcluiU , 185; Winckler. VIII. 66.
711 Gott ist ein Gott des Lebens und hat LuHtzum
Leben. — Peiri, l. 46.
713 Gott ist ein grosser Herr, der niancherley Hauss-
gesind hat. — Mri. il, 348.
713 Gott ist ein herre, der Apt (oder Sanct-Peter)
ist ein munche. — Aqricola l, aiS. //mürA, 168S. 53.
Lthmann. II. 231. 151; Pttn. 11. U6: .S'(iif«>r , 238 ; Klo-
$lerspiegel , 57, 3; Simrock, 43.
0«g«n die AnmMiungen der Geistlichkeit. „Wenn
nuua", sftgt Agricola, „deu Deutsdien fttrgebleaet hat,
aie aolten die Aepte, FQrttcn Tiid herrn helKsen, haben
sie aas Widerwllai vnd flann zu jedem Dinge, das
nnreoht also genannt wird, gesagt: Was bolt ein Apt
ein herr vnd Furste seyn, wir wülen yhn nicht also
iKeuaen; denn der Apt ist ein muuch, (iutt ist ein herre.
Wie kniuptder munch la den namen lierreV Hott \'nd
berr reymet sich wol xu«ainmeu , aber munch vnd herro
reymet «ich nicht, sonder, wenn der Apt ein licrrc
sein wil, so stilet er Oot «einen namen."
HoU.: God Is een beer en de abt is e«n monnikt (Harrt»
bomee , I, 242.;
714 Gott ist ein kenner aller hertzcn. — ih'itmh,
1711, 10; Pf tri, II, 348.
715 Gott ist ein langer Borger, aber ein gi wisser
Zahler.
716 Gott ist ein Mann der Glauben hält, sonst iut
kein Glaub' mehr in der Welt. — lleriz.^.
Inschrift an einem Hanse in der Gegend von Marbnrg.
717 Gott ist ein reicher Herr, der gibt hundert auff
einen Gulden vnd tausend auff hundert. —
Mri, II, 348.
Engi.: Oood is God and long is «temity. (bokn II, SfÜ.)
718 Gott ist ein reicher wirth, der einem ein Zech
wol borgen kan. — Heninch. im. 38; Sailer, 381.
719 Gott ist ein Richter der Wittwen vnd ein Vat-
ter der Waisen. — Henisch. 1713, l; Petri. II. 848.
720 Gott ist ein unaussprechliches Seufzen im Grunde
der Seele gelegen. — Sailer, 339; SprichwOrter-
$ihatt , 17 ; Einfälle . 176.
Die Bässen: Von Gott lassen sich wunderbare Dinge
sagen. (Altmann VI, 407.J
721 Gott ist exlex.
,,Denn Gott ist garezlcs, wie man saget. *' (Lutkar'd
W€rke. /, 337.)
leni
Hf-
722 Gott ist gelehrter denn alle Menschen
niich . 1708, 10; Pf tri , II. 349.
723 Gott ist gerecht in seinen Werken. — Seybold.KS.
Lot.: Jnsta librat Dens omnia lanoe. (Sepbold, 268.;
724 Gott ist gerecht, sagte der Gauner, als er alle
Welt Iatrogen.
Ein Ägyptisches Sprichwort geiselt die Heuchelei
in fthnlieher Weise: Gott ist die Wahrheit, rief eine
Krabe. Nnn ist gar, sagte jemand, der schmnsige
Krauer ein Prediger geworden. (Burekhardt , 438.;
725 Gott ist gross von Rath vnd mächtig von That.
— Arm, /, 46.
726 Gott ist Herr der Welt.
„Gott ist der Herr, wir seine Knecht, wer ihm ge-
horcht, der dienet recht." (Frotchm., Z, VIIl.)
Böhm.: Vse Jest bosf a mocnifoTO. {Öaakovtkij, 380.;
727 Gott ist hoch und der Köniff weit. — Braun, l. 952.
B6km. ■ Bnh (je) Tysoko, ale Tili d41eko.
Palm. .- B^ wysoko, car daleko.
728 Gott ist höher als alle seine AVerke. — Pftn.
U. 349.
729 Gott ist höher denn alle Vernunft.
BZhm.: Bdh rosum lidsk^ preryjnje. (Ö«Uiko9*kyf 3.;
Itän.: Vor Herre sidder overlig og seer nederlig. (Prot.
Jan.. 497.;
Potn.: BAg rotum Indski prsechodsi. (Celakovakj/, Z.)
730 Gott ist höher denn der Himmel vnd tieffer
denn die Helle. — P^ri. II. S40.
731 <iott ist in den Schwachen mächtig.
Lot. - K«t deus in nobis , agitante calescimus illo. (Otid.)
(Knist, 252; Pkilippi, II, 36.; — Virtns in infirmitate
perftcilur. (Binder I, 1859; //. 3566; Stybold, 637.;
732 Gott ist in Schwachheit allmächtig vnd in tor-
heit allein weiss. — Petri , /. 349.
733 Gott ist kein Bayer, er last sich nicht spotten.
— (iruter, ni,ii- Lekmnim, /l, 288, ?ü; 5ail«^, 188;
Simrotk, 39«.
DlinSCBXS SrBXCHWÖBTBB^LBXIKOIT. 11.
Dies Sprichwort soll aus dem Oetterreichischen Erb-
lolgekriege {llrj) herrühren, indem die Baieni swar
tapfer gegen die üsterreichisohen Truppen ktmpfteu.
wogen der grossen Uebermacht der Gegner aber unter-
üeM'e" musston. Wäre nun unter'dem bairischen HSufleiu
ein Gott gewesen, so würde die Uebermacht der Feiade
dennoch nicht den Sieg errungen liaben ; damal« soll es
aber geheissen haben: „üott ist kein Baier I- Aber es
i^t dies nur eine Anwendung do* viel ftltern Sprichworts
trewesen; denn (ieilfr r..u h'aiiierth«r{i (1450— 1.M0) sagt
in seineu Betrachtungen xu Brandt'.^ Xanfmchig und
xwar XIX. Narr (Klo*tPr, /, .'»30;: ., Desgleichen ist
vnser Herr Gott auch kein Bayer, er löstl nicht mit Jm
bcberUen.'« — Man gibt aber auch sohorsweise eine an-
dere ErkiArnng. Nach «lieser sei der Herr Ohristus, als
er ins Baierland wollte, um seine Sdiäflein zu bosuchen.
an der Gronso vom Zbllnor, da Baieni zu jener Zeit
noch nicht aum Zollverein gohürto. mittlen Worten lu-
rllckgewieuen worden: „liier gibt'» keine Schafe, sun-
•ler nur SÄu"; und Gotl «ei kein Baier. (Rehi.*benj V, 61.J
Kr Hchcint aber wahrscheinlicbfr, dass die Spitze de«
Sprichworts gegen die Kleinntaaterei und dieVolkuor-
-^pllttnruug gerichtet ist und dass eK, «t>filr auch anden*
Sprioliwurter sprechen, nagen will, Gott ist so wenig
ein Baier wie ein liobnie. noch, wie diu Dänen {Ueint-
i'^f'j VI, ho) speciell den IsLlniieni gegenüber sagen,
ein Isländer; er ist lür uns »in Deutscher und will,
das» auch wir Mammt und sonders Deutsche seien.
734 (lOtt i.st kein Bühcm. — «mml/ , A'«;«. , 14.
„Gott ist kein Böhrm oder Dat, ir Spr.ichen er doch
wol verstaht." (h/v^titr. I, 2y7.;
735 Gott ist kein reoher zur stunde, abor pin troffer
zu gelegener Zeit. — /Wn, //, 349.
73G Gott ist kein wescher, sondern ein thäter. —
Ui'nvtch, 1713, 64. Prtri, II, 349.
Hüll.: God is geen spreker, raaar op sijn Hjd een wreker.
(Barrebomrf, I, 243.;
737 Gott ist keinen stoltzen Augen geneifset. —
/v/n, 11. 349.
738 Gott ist mit ym schiff. — Agrivoia /, 29. lilum, 39;
Gaal. 789; Erklaivtiy , 15; Kiitclcin, 249; Simrock. 3868;
.S«it7iT,229; llpUntherg 11.6: Braun, 1.920; Sitrichwörlir-
schüt:. 4H.
Die Polen: Der Hcrrogott ist überall. Die Bussen:
Wir gehen alle unter Gott. (Hfin»bnrff II. l».)
lidn. : Gud regiere seglet i h«7 Me. (Prot, dan. , 494.;
HoU.: God is mede in het schip. (Harrebomee, /, 143.;
/.«/.; Inter, praesenter, deu« hie et ubique potenter.
(Binder II, 1538; (iartnfr, b'i,)
739 Gott ist nachfahrer vnd sihet alles. — Peiri, II, 349.
740 Gott ist nicht eilig, aber er vergisst nichts. (Lit.)
741 Gott ist nicht ein so schlechter Wirth, dass er
nicht eine Zeche borgen könnte. — spnch-
unlrterschat: , 208; Blum, 61; Heinsberg II, 12; Sim-
rock, 3916.
742 Gott ist nicht stets ein Herr von Eilenberg , son-
dern auch oft ein Herr von Wart€n(oder Wei-
Ien-)berg, darum musst du mit deinem Gebet
der Fürst Anhalt sein.
Lat.: Cunctabundus natura deas. (Binder II, 664; Buch-
ler, 228; PhHiypi, I, 105; Sepbold, 927.;
743 Gott ist noch heut zutag so reich als er ge-
wesen ewiglich. — Petri, t, 47.
744 Gott ist noch nicht landreumig worden. ^- Ptriri,
II. 349.
745 Gott ist Recht. — Graf. 1, 1.
MU.: Got is reht. (Endemann, I, 1, 3.)
746 Gott ist Richter über alle Welt, — SpridufUrter-
fchalz, 153.
747 Gott ist selber das wahre ewige Liecht. — Gru-
ter. III, 45 ; Lehmann .11,238,71 ; Sprichwörterzchatz , 44.
748 Gott ist selbst gerecht, drum ist ihm lieb das
Recht. — Graf, i, 3.
749 Gott ist selbst Recht. — llomever, Satk$eHtpi«gel,
Vorr. S. 23; Graf. 1,».
750 Gott ist so weiss, als wir ihn im Geiste haben,
und der Teufel so sdtvran, als wir ihn im
Herzen tragen.
751 Gott ist taosentmal beraiter zu geben, denn der
Mensch za nemen. •— Heniach, usa, io.
Lat. : Animas hominis avnqttam tun avidwi Mt «d matifimk'
dum, qnnm Dens nralto »Tidior iStad daadUB. fAMsdk«
1388, 21.;
752 Gott ist über alles, was man denken, hören und
sagen kann. — LNihrr*« Wtfk»» Oi» ttt*;
35
Gott
Gott
36
753 Gott ist über die Natur.
HoU. : Ood is boven al. (Tumn., 13, 14; Harrebomee , l, '242.)
Lat. : £at super omne dens , res dominaiq'ae menB. (Falters-
l^ben 35.;
754 Gott ist Überall, ausser in Rom, wo er seinen
Statthalter hat. — Eüelein, 249; Hohn /. 150; Sim-
rock,369S: Braun, 1,903.
Die Hiusen sagen: Oott ist fast immer da, wo wir
ihn nicht suchen. (AUmann VI. 416.;
755 Gott ist überall dreifaltig, ausgenommen in
Rom, wo er vierfältig ist.
Soll seinen Ursprung in einem Witcworte Pasqnino's
haben. In der bekannten Dataria su Bom mussten die
Ausfertigungen zu geistlichen Ffirfinden einst in einer
Maoze, Namens Qnatrino, bezahlt werden. Dies rer-
anlassto den Pasquino zu der Bemerkung: Gott ist
allenthalben timo, nur in Bom ist er quatrino. (Vgl.
Braun. Bibliothek rfc« Frohsinns, Bd. 3, Hft. 2, Nr. 34.;
756 Gott ist verborgen, auch bei hellem Himmel.
Aebnlich russisch AlVnann VI, 438.
757 Gott ist vil höher als alle seine wercke. — W«-
niicch, 1710, 54.
758 Gott ist vil höher denn der Himmel vnd tiefler
dann die höUe. — lleni$ch, ino, 55.
759 Gott ist vnd wil allein Gott seyn. — Mri, II, «49.
760 Gott ist wunderbarlich, was er nicht gibt am
Gut, das gibt er an Muth; was er nicht gibt
auf den lisch, das gibt er in den Mund;
was er nicht gibt am Bett, das gibt er am
Schlaf. — ÄHl<?r,34l.
761 G»tt kan alle ding zum besten kehren. — Pari,
11.349.
762 Crott kan alle Uandwercke. — Petri, ll, 349.
763 Gott kan allein die Kunst, dass er auss Fein-
den gute freunde mache. — Peiri, ll, S49.
764 Gott kan bald alle list krenckcn. — Pctri, ll, 842.
766 Gott kan bald Segen vnd fluch finden. — Petri.
II, 349.
766 Gott kan den Menschen nicht ärger straffen,
als wenn er die Hand von jhm abzeucht. —
Petri , II, 349.
767 Gott kan die Saw recht in die Schwemme trei-
ben. — Petri, II, 349.
768 Gott kan einen Fürsten wol wider auff die rechte
Seiten lencken, wann jhn gleich ein Doeg auff
die linck Seiten gebeuget hat. — lieni*ck, 722, 55;
Petri , II, 34».
769 Gott kan hochmuth nicht leiden. — Petri, 11, 349.
Lat.: Est rerum verbum: frangit deus omne superbum.
(Fischer, 81, 23.;
770 Gott kan leichtlich den hohen Bäumen die äst
stumpffen. — LAmann, 569, 43; Sailer, 245.
771 Gott kan mit der Sonnen, ja mit Himmel vnd
£rden keinen danck verdienen bey der Welt.
— Ilenisch, 1705, 55.
772 Gott kan nicht leiden, dass jhn jemand in sei-
nem Regiment meistert. — Petri, II, 350.
773 Gott kan niemand geben, ders nicht haben will.
— Petri, II, 349.
774 Gott kan niemand liegen. — Agricola I, 553; Petri,
II, 849: Lehmann, U. 231, 152.
775 Gott kui Niemandt zu hoch sitzen, er kan jhn
stürtzen, noch zu Tieff &llen, er kan jhn
heraoss heben. — Henisch, 1710. 62; Petri, II, 349.
776 Gott kan stoltze Köpfie demütigen. — Petri,
ll, 350.
777 Gott kan verwegenen Leuten den Hasen in den
Busen schieben. — Petri , II, SSO; nenisch, 569, 65.
Sie furohtuun machen.
778 Gott kan viel erraigen vnd wenig geben, er
kan auch wenig erraigen vnd vil geben, —
Grmer, 111, 45; Lehmann, II, 338. 73.
779 Gott kan viel thnn, dess sich niemand versihet.
— I^ri. i/,S80.
Lat.: Dens nndlqnejurat, si modo propitius. (Seybotd, 122.;
780 Gott kan viel zeigen vnd wenig geben, auch
wenig zeigen vnd vil geben. — ilenisch. 1707, 40 ;
Petri . II, 350.
781 Gott kan wenden das senfitzen der eilenden. —
Ilenisch, 1706, 31; Petri, I, 47.
782 Got kan wol ein Zeitlang durch die Finger
sehen. — Ilenisch, 1706, 51; Lehmann, II, 231, 153;
Tapftius, 74*; Petri, II, 350.
783 Gott kann alles Leid wenden in Fröhlichkeit. —
Opel, 257, i.
784 Gott kann auch ein Wochen borgen. — Sutor, 812.
785 Gott kann bald ein Loch in die aufgebildete
Blase machen.
786 Gott kann beim leeren Kasten machen eine
Wohlfeile und beim vollen Kasten eine Theure.
(Schreit.) — Kirchhvfer, 131.
787 Gutt kann den grossen Bäumen steuren, dass
sie nicht in den Himmel wachsen. — Luther's
Wcrie, /.366».
788 Gott kann grosse Gewalt nicht erleiden.
Lat.: Non datum est summis imperüs, stare diu. (Binder
n, 2149.;
789 Gdtt kann in einer Stunde mehr uns rauben,
als wir im Jahr zusammenklauben.
bdn.: Man kand forlaare meere i en time, naar Ond
straffer, end rinde all sin Uvs-tid. (Pro9. dan,, 179.;
790 Gott kann man nicht entlaufen.
JIoU. : Men kan God niet ontloopen. (Harrebomee ^ I, 245.;
791 Gott kann man nichts auf den Aermel malen.
— SprichKörterschatz , 27.
792 Gott kann man nichts verbergen.
Lat.: Deo nihil clansnm. (Seybotd, 119.;
793 Gott kann man überall erkennen.
Die Bussen : Oott Terrftth sich in allen seinen Werken.
(AUmann VI, 504.)
794 Gott kann man wol belügen, aber nicht be-
trügen. — Sprichwörterschat: , 86 ; Goal , 798.
795 Gott Kann mit einem Winken der Augen die
ganze Welt erschlagen. — Lnther's Werke, ir. 202 K
796 Gott kann überall helfen, weit und nah.
Lat.: Si libeat aerrare proool quoque nnmina possint.
797 Gott kann uns ni seli (selig) maken, wenn wi
ni wollt. (IteiuUburg.J
798 Gott kann*s nicht allen Leuten recht machen.
Fr:.: Jupiter mftme, qnand il pleut, ne plalt pas k toui
lea mortels. (Leroux, I, 22.;
üng.: As Isten se tehet mindennek eleget. (Qaal, 24.;
799 Gott kans fugen, das einem mag genügen. —
Ilenisch. 1498, 8; Petri, II, 350.
800 Gott kennen ist das Himmelreich. — ilenisch,
1710.58; Petri, 1,41.
801 Gott kennen ist die grösste Weisheit.
Lat. : Principis est ▼ixtus maxima noiie danm. (Se}/b<ad, 457.>
802 Gott kennet den Herrlichen nicht mehr denn
den armen. — Petri, 11, 842; Henisch, 1711. 18.
803 Gott kennt das Herz besser als der Nachbar.
Fr;.: Dieu sfait qui est bon p61erin. (Leroux, I, 12.;
ßoli.: God weet, wie goed is. (Harrebomee, I, 243.;
804 Gott kennt die (seine) Schwarzen am Gerüche.
Amerikanisches Negersprichwort aus einem Liede
derselben.
805 Gott kent den Schaick unter dem Balg. —
Petri, II, S50.
Die Tataren sagen: Gott kennt das Innere und das
Aeussere. (Heinsberg II, 14.;
HoU.: Ood kent den beste. — God kent u in dengden.
(Harrebomee. 7,243.;
806 Gott kommt eh' wir's uns versehen und lasset
uns viel Guts geschehen.
Aus einem Kirchenliede. Die Bussen : Oott schickt
(bedarf) keine(s} Vorreiter(s). (AUnumn VI, 477.;
Lat.: Deus ex improTiso apparet. (Seybotd. 121.;
807 Gott kommt gern , wenn wir meinen, er sei fem.
Dan.: Gnd konuner tilsidst, naar yi troe han er l»ngst
borte. (Bahn I, 372.)
Enfft.: God comes at last when we think he is farthest
off. (Bokn II, 362.;
Lat. : Deus ex machina. Grata superreniet, qoae non spe-
rabitur hora. (Fischer, 63, 39.;
808 Gott kommt ofl>, aber nicht zu oft
809 Gott kommt über Nacht
HoU.: God beschikt over nachL (Harrebomie, I, 342.;
810 Gott kommt wol leise, aber er tritt fest auf.
Aehnlioh die Bussen Altmann VI, 398.
811 Gott kompt das Jahr mit seinem Gut — Petri.
II, 350.
37
Gott
Gott
38
812 Gott kompt cndtlich vnd kompt wol. — llcnUch,
1711. 26; h'tri, //, 350.
813 Gott kompt lanffsam, aber wohl, bcyde mit
fitraff vnd gnad. — llenisch, 1709, 34 ,- Gruter, 1,45;
Itlri, II. 350; Latendorf 11, 15; Ülum, 60 ; S^chwörter-
»ekalz, 219: Ramann, Pred., II. 514; Lutker's Werke,
/r, 1*2 •. ; Egenol/f, 59»; SchoUel, 1119*»; Euelein, 249.
Nämlich mit seiner Strafe, Minera Lohn ; «ein Gherioht
iit ein anausbleiblloheB.
A.VAm.: Bäh nenf n&hliv, ale pam^tÜT.
Ptin.: God skabt« Ingen haatighed. (Prot, dan., 357.)
Fmifl.: Ood ■tavs long, bat atrikei at last. (Bokn II, 26».;
h'rx. : Dien puniat tont qnand il Iny plaiit. (Lerotix , /, 1 1.)
— La juBtico diTine a lei pi^s do plomb. (Krittin-
UuU.: ßod beidt lang, maarwroekt etreng. (Harrebomfe,
I, 242.; — Ood wriot, al ist lano.
It.: La epada dol cielo non taglia in frotta. (Patsagtia,
Itn, 4.; — La Tendetta di Dio non piomba in fretta.
(iiaat, T94.;
I.1U.: Diilanatos podes habont. (Binder FI, 789; Pkilippi,
I, 12« ; Seybolti. 126; Eitfiein, 249; I'rtroH.. 44, 288.; —
licnte ad Tindiotam sui dirina prooedit ira, sed tardi-
tatem suppUdi gravitate compensat. (Seif hold, 276.J —
Nostra dens subitii non damnat crimina poenis; com-
pensat longa« sed graritate moras. (Sfi/boM, 384.; —
Sero molnnt 0eoram molae, molnnt autem tenniter.
(dual, 794.; — Ut Sit magna, tamen certe lenta ira
droram est. (SettMd, 661.)
Cmff.: Lassan J&r aa'lsten de mtfg is el örkezig. (Gaal, 794.;
814 Gott kompt, wo er geladen wirdt. — lleimch,
ITU, 26; Petri, 11, 350.
Di« Bossen sagen : Wer Gott laut genug ruft , zn dem
geht er. (AUmaHn VI, 429.;
815 Gott krieget. — Agricola 11 . 476.
816 Gott krönet in vns sein eigen gab. — tleuisch,
1711, 35; iK'iri. 1. 47.
817 Gott läse mir meine Ausred' gesund. — Tend-
lau, 293.
Ton dem Werthe einer guten Ausrede.
818 (vott lass uns finden, aber nicht verlieren. (Ut.)
819 Gott lass uns klein geboren werden, aber gross
wachsen. (Lit.j
8*20 (fott lass uns sterben, aber nicht umkommen.
(Lit.)
821 (lott lasst alle Jahre eine newe weit werden. —
llemnch, 1709. 59; Sauer. 219: Simroi-k. 3998.
Frs. : En pen d'benre Dien labeure. (Bohn l, 17.;
S22 Gott lässt alles werden, er regiert Himmel und
Erden,
/.•ff. ; Fata regunt orbem , oerta stant omnia lege. (Mamil.)
(Binder I. 525; //, 1101; Kruae. 31U: Seytold, 174.;
Span.: Dios consionte, 7 no para siempro. (CaAier, 3.Y74.;
823 Gott lässt Böses zu, dass er dadurch Gutes thu.
Lai.: Dens non permitteret malnm nisi posset inde elicere
bonum. ( Fischer, 6A, 42.;
8*24 Gott lässt das liebo Korn gedeihn und Steine
mahlen es gar fein. — Eüelein . S9i.
82Ö Gott lässt das Wasser an die Lippen kommen,
aber nicht dräber.
Die das Unglttok abwendende gUttlioho Fttrsorge
drückt man in Abystinien mit dem Sprichwort ans : Gott
lAsst die Kokosnüsse fallen , wenn kein Schltfer nnter
der Palme liegt.
H'jU.: God laat het water wel aan«, maar niot over de
iippen komen. (Harrehomie . l, 243.;*
826 Gott lässt dem Ochsen die Homer nicht um-
sonst wachsen.
Der Busse: Wem Gottplörner wachsen lilsst, der meint
wol, dass er damit stossen soll. (AUmann VI, 497.;
827 Gott lässt den Adam erst einschlafen, eh* er ihm
die Rippe nimmt.
i>'28 Gott lässt den Steirer sinken, aber nicht er-
trinken. (8. 1081.) (Steiermark.) — Sonnlag.
839 Gott lässt der Ziege den Schwanz nicht länger
wachsen, als sie ihn brauchen kann. — Sim-
rock, iH9: Körte, 3852; Braun, I, 948.
ß'''M!H.: Dobf« se sYine rohÜT nsmA. — Nedal pAn b&h
sTini rohy, abjr netrkala. (Celakovakif, 101.;
F*yt. : In Proportion to the lise of the cat are ita thighs.
^'iO Gott lässt die grossen Herren wul donnern,
abor er blitzt selber.
Die Rassen: Oott Qberllut dem Zar wol den Donner,
aber nicht den BUU. (AUmanm V, H.)
iZl Gott lässt die Menschen sich satt eaaen und sich
dann niederlegen.
832 Gott lässt die Sonne lanee Wasser ziehen, ehe
er eine Sündflut schickt
Lat.: Phaethonti solis praefectura. (Botill, I, .10 J
833 Gott lässt es mit uns offt auf die Hefe und
neige kommen. — Luther's Tischreden. 148*.
Lftsst uns bisweilen ins tiefste Elend gerathon.
834 Gott lässt genesen und der Arzt kriegt die
Spesen.
835 Gott lässt ihn nicht im Bart greiffcn. — Luther's
Wirke, IV, 540*.
83C Gott lässt jedem Vogel sein Körnloin liegen,
aber er muss danacn fliegen.
837 Gott lässt jhm keinen flächssincn Bart flech-
ten. — UeniKch, 1704, 61; Tappius, 53**: Cruter , /, 45;
Lehmann, 11, 238, 74; Sailer, 381; Sprichmrterschalz . 31 :
Simrock , 3924.
Wer <}ott einen Zopf drehen will, sagen die Bussen,
rauBS ein guter Haarkünstler sein. (.Utmann VI, 407.)
— Dio Franxosen sogen dafUr ätrohbart und leiten die
RedeuBart davon ab, dass dio Zchutpfliohtigon wol
mitunter statt ihren Zehnton in (körncrvoUon) Garben
in bloBsem btroh abgetragen haben. Der flächserne Bart
in deutschen Sprichwörtern bexeichnet die Täuschung
ebeufallB.
Frz.: Faire barbe de forerre' 4 Dieu. (Leroux, I, 16.J
•)Kin Wort aus dem Dialekt der Picardie, welches
Stroh boscichnet.
838 Gott lässt keinen Deutschen (s. d.) verderben.
(S. 828.) — Simrock, 1546; Heinsberg V, 58.
839 Gott lässt keinen fallen, er wolle ihn denn er-
heben.
Aehnlich russisch. (AUmann VI, 407.;
840 Gott lässt keinen Vogel verhungern.
841 Gott lässt nicht Aelu'en und Halme zugleich
misrathen.
842 Gott lässt nichts Böses ungestraft.
„Es lebt ein Gott an strafen und xu rächen.*' (Schiller
im Monolog de» Wilhelm Teil, 4. Act, 3. Scene.)
Lat.: Ante Dei vultum nil unquam restat innltnm. (AU-
dorf, 227; Binder II, 187; PMHppi, I, 33; Seybold, 29.;
843 Gott lässt nichts in Vergessenheit (Esm.)
844 Gott lässt nichts vngerochen. — ilenisch, I7i5, 27.
845 Gott lässt seine Acten niemand lesen.
846 Gott läfüst sich die Augen nicht verbinden. —
Parömiakon, 531.
847 Gott lässt sich keinen blauen Dunst vor dio
Augen machen. — SaUer. 282: SprichteörlerKdialz, 32.
Holt. : God kan niemand beilegen. (Uarrebomie I, 243.;
848 Gott lässt sich nicht auf den Aermel malen. —
Saiter, 281; .Simrock. 8932; Heinsberg 11, 10.
849 Gott lässt sieh nicht betricgen, noch tcuschen.
— Ilenisch. 1705, 32.
Dio Venetior sagen : Wer dem Herrn etwas vormachen
will, macht sich selbst etwas vor. (Reintberg II, lt.;
850 Gott lässt sich nicht erlaufen. — Simrock. 3948.
„Laufen und Rennen bringt^s nicht, aber still harren
bringt'S bemerkt Sailer, In der Herzegowina sagt man:
Durch Gewalt läBst Gott sich nicht erbitten. (Heins-
berg III, 89.;
851 Gott lässt sich nicht in seine Karten gucken.
852 Gott lässt sich nicht spotten. — Gal. 6,7: l^iri.
II, 351; Schulze, 178; Heinsberg II, 10.
IIoU.: Tis quaet, mit god spotten want hi oan wael wenken*
(Tunn., 26, 7; Harrebom^e, I, 2440
853 Gott lässt sich nichts in die Hand drücken ( ist
unbestechlich).
Die Bussen: Gott lisst sich nicht bestechen. Und:
Gott allein ist nnbestechbar. (AUmann VI, 400 u. 414.;
854 Gott lässt sich niemand in seine Kanzlei steigen.
— Eiselein, 255.
Die Russen : Gott hat die Balken des Himmels hoch
gehängt, dass sich der Ftirsten Haupt nicht daran
stosse. (Altmann VI, 419.)
Dan. : Guds raad-kammer har Ingen n*gle. (Prot. dan. , 260 ;
Bohn I, 372.J
Lat.: Ad seoreta poli cnras extendere noii. (Fischer,
5, 22; Philippi. I, 10; Seybold, 11.; — Prudens futnri
temporis azftiun oaliginoaa nocte premit Dens. (Eiie-
lein, 255.;
855 Gott lätst sich seine Uhr von keinem Heniohen
stellen. — SaiUr, 116; Smndt, 1909.
80 89xn ile daxmn rHekaa »Bahiw, dto tiaum ilt
Zeiger vor, die Kx«bapait«i auftok. — Wi« dU Eatan
lagen, bMtimmt er lellMt das Opflbr wto dto Rtrafe.
Xr nimmt kein angebotene« Brot; und man wansoht
3^
39
Gott
Gott
40
mnionst, dasa er das Ftuer an einem engen Orte sein
lasse, dass er es in seiner Hand halte und rerwatare.
(Heinsberg II, 13.;
856 Gott läset wol drücken, aber nicht unterdrücken.
857 Gott lässt wol sinken, aber nicht ertrinken.
Lat. : Mergltur interdum ted non submergitur ater. (Sti/-
bold, 305.; — Vidi ego jaotatos vario discrimine justos,
et vidi uuUara deseruisse deam. (PhUippi, II, 349: Seu-
bold. 631.J
858 Gott last jhin kein wächsene Nasen drehen. —
Gruter. I. 45; Lehmann. 7/, 338, 74.
Lat.: Deus non irridetur. — Malta noris oportet, quibus
deum f alias.
859 Gott last jhme keinen Baum sein Liecht bene-
men. — Lehmann, 56, 8.
860 Gott last kein Baum biss in Himmel wachsen.
— Lehmann, 56, 8; liugenrolh, I, U; Kirchhofer , 130 ;
Sailer, S16; Simrock. 3932.
/■>«..- Dien gart (yriaerve) lalone deloups. (Leroux. I, 70.;
Lat.: (Htudet Dons eminentissima quaeque deprimere.
(Binder II, 1227; Lehmanti, 940, 29.;
861 Gott lästeren lautet nicht wol auff der Harpifen.
— llenisch, 1711, 58, i^ri, //, 350.
862 Gott lat' unse Vagt noch lank leven, wi kuu-
nen woll 'n schlimmem Düvel weer kriegen.
(OstfrieeJ — Finnetnch, I, 18, 20; Bueren, 498; From-
mann, V, 428, 496; Ilamkalendcr , lU.
863 Gott leget keinem mehr auff, denn er zu tragen
vermag. — Pelri, II, 350; Sfridhvörterechatz , 136;
Kirchhofer, 130.
Frz. : Dieu ne charge personne oatre aa port6e. (Krit»in{
ger, 235'*.; — Dieu ne veut pas plus qu'on nc peut.
(Cahier, 1367.; — Dien nous gart de maaT«iie tempta-
cion. (Leroux, I, 11.;
864 Gott leidet kein gedreng im Menschen. — Mc-
nitch, 1711, 55.
D. i. „er will allein im herzen wohnen vnd kau nioht
leiden, dass einer auch auff ein Greatur trawe."
865 Gott leidet's nicht, dass die Bäume dem Him-
mel vorm Licht stehen und die Sonne ver-
dunkeln.
Engl.: God is the ennerny ot the prond.
866 Gott leigt (leugt) nicht. -< //eni«ch, 1712, 3.
Lat.: Deus non montitur. (Heni$ch, 1712, 3.;
867 Gott leihet ohne Zinsen.
Die Bussen sagen: Gott Tersohenkt nichts, er leiht
jedem reichlich und nimmt keine Zinsen. (Allmann
VI, 494.;
868 Gott lenkt die Herzen der Menschen wie Wasser-
bäche.
869 Gott lenkt und schickt, vertrau*, es glückt —
16. Jahrhundert.
Dieser Spruch findet sich auf einem Schrein in der
ambraser Sammlung sn Wien.
870 Gott lesset sich allenthalben finden. — llenigch.
1706,52; Lehmann. II. 231, 145; Mri, II, 350; Sim-
r<i(k, 3872; Sniter. 215.
Diu Bussen: Wer Gott rfcht inbrünstig sucht, findet
ihn auch wol in der Hölle. (AUtnann VI, 394.;
871 Gott lesst sich nit teuschen. — Fgenolff, bi^: He-
nisih. 1713, 57; Gntter , /, 45; l*etri . II, 351 ; Ulum, 54;
(iaal . 792; .Sitriehwörlerschatt . 27.
Lat.! Multa noris oportet, «juibus Denm fallaa. (Me-
niidt , 1713; Sf.ybold, 317.;
?72 Gott lest den frommen die Sporen manchmal
wo! vertritttten, ehe er jhnen ausshilfft. —
Vclri, II, 3;)0; licnxtch. 759, 1».
873 Gott lest die seinen armuths halber nicht ver-
schmachten. — llenisch, 896. 16.
S74 <iott lest die seinen armuts halben nicht ver-
schmachten , es müssen jlmen ehe Raben vnd
Kugel zutragen. — Vdri , II, 3.w.
875 Gott lest jhni nichts vmsonst geben. — Veiri,
II, 350.
87^; (i'ott lest keine Vbelthat vngestrafl't , auch keine
Wohlthat vnlelühnt. -- i'vtn, II. 33o.
877 Gott lest nicht« vbors ziel waohsen. — Lehmaun,
940, 28.
^78 Gott lest nichts vageruchcii, gcschihots nicht
hie, so geschihets doch herntidi. — I'eiri. II. .350.
8;9 Gott lest sich erschleichen, aber nicht erlaufen.
— /Wri, II. 350; Satter, W,
880 Gott lest sich nicht meistern. — llenigch, ins, 19 ;
Petri, II. 851.
881 Gott lest sich nicht mit Hundes Gold zahlen.
— Petri , 11, 351.
882 Gott lest vns zeitlich sterben , doch ewig nicht
verderben. — Peiri, l, 47.
883 Gott lett de Kätte wol wassen, men hei knappet
se nit. (Soest.)
884 Gott lieben ist jdie schönste Weisheit. — PreA,
Hai. 1, 14; Schulze, 135; Simrock, 3981.
Alles endet, sagen die Portugiesen, ausser die Liebe
KU Gott. (Heinsberg , II, 5.)
885 Gott lieben und die Welt zugleich, schickt sich
nicht zum Himmelreich.
886 Gott heben währt ewig.
887 Gott liebt mehr als Menschen.
Engl.: Not God above gets men's love. (Oaal, 676.;
888 Gott Lob und Dank, dass ich aus dem Kloster
erlöst bin, rief der Mönch, als er in den
Himmel kam, wo die Aepfel auf den Gesim-
sen braten und die Engel Schwänze haben.
— KlotterBpiegel , 46, 12.
889 Gott Lob und Dank für das schöne Obst , sagte
der Bauer, als er einen Mönch an seinem
Baume hängen sah. — Klosteraftiegei , 71,21.
890 Gott Lüf un Dank, min Wif is krank. (Oeifriet.j
— Ilauakalender , I.
891 Gutt Loff hier, harr de Schipper seggt, as he
wedder midden up See was.
892 Gott Lofif un Dank, min Mo*r is krank, nu
krig wi en lüttje Puppe. — Hautkalender , lli,
893 Gott lohnt, was Menschen nicht lohnen.
894 Gott löwe, on lewe e Jahr nioh so lang. —
FriscMner, 2425.
Soherxweise sagt man auch : Gott liobeu und ein Jahr
Unger leben.
895 Gott mach es, wie er will, so kann ers doch nicht
machen, dass es jedermau gefalle. (S. 997.)
— Lehmann, //, 231, 156; Henisch, 1712, 17; Tap-
pius, 209*.
Lat.: Ne Jupiter quidem umnibus placel. (Tappiua , 208^;
Erasm., 60.) — Nee Jupiter omnibus Idem. (Philippi,
II, 14-;
896 Gott macht aus Kernen Bäume. — SjwicAwdrtCT--
schalz, 104.
897 Gott macht aussm Keisslein ein grossen Baum
vnd einen Baum zum Stumpff. — Lehmann, 57, as.
Ein schottisches Sprichwort sagt: Das ist ein klein
wenig Ton Gottes Maoht, dass er aus einem Armen
einen Bitter maoht. (Reintberg II, 3.;
898 Gott macht dem Müden aus Steinen Flaum.
899 Gott macht den Stolz zu Feuerholz.
900 Gott macht den Tag, und der Hahn kräht ihn aus.
901 Gott macht der einen Leben in Zucker, der
andern schlägt er in Pökel. — WindAer, V, 10.
902 Gott macht gelehrt vnd weiss. — llenisch. i708, 9;
R'tri , II, 351.
903 Gott macht genesen und der Arzt holt die
Spesen. — Steiger. 155; Eiselein, 265; 5imrocfc . 3951.
904 Gott macht gesund und der Doctor kriegt 's
Geld. — liithn I, 150; Körte, 2348; Simroc*, 3952;
llram , I. 959.
90Ö Gott macht grosser Herren Hochmuth mit klei-
ner Herren Demuth zu Schanden.
Mkd.: Got lioehet ftlle gQete und nidert LöchgeinUete.
(Freidank.) — £r nidert höcli gemüete und höhet all«
gtlete. (Wigalois.) (Zingerle, 70.)
906 Gott macht in der Welt bei der grössteu Un-
gleichheit die grösste Gleichheit. — schonn,
1142*.
907 Gott nmclit mit einem geringen Werk alle Welt
zu Narren. — Luthers Uci7.c, /l, 149".
908 (iott macht nicht alle Tage Kirmes.
I'ort.: Deos uoiisente, mas nao sempre. (Bof»n I, 274.;
909 Gott macht seine liutheu aus Besen (Bösem).
Wortupiol, will sagen: Wenn er einen strafen will,
SU schickt er ihm ein Uebel, etwas Böses zu.
910 Gott macht sich nicht eher bezahlt, bis das
Mass voll ist
.73»^
41
Gott
Gott
42
911 Gott maoht*8 gut, und böse wir; er baut Wein,
wir aber Bier. — Eüelein, 249.
912 Gott mehret vnd nehret den , der jhn ehret. —
nt»i*ch, 1706, 25; Ih-tri, IJ. 351.
913 Gott meinte allweg gut, aber wir verstehns
nicht allweg gut. — Hemsch , 1709, 43 ; Ptari, U, 351.
014 Gott möchte lachen, wenn seine Katermännlein
so wunderlich auf Erden leben.
915 Gott möge uns davor bewahren, rief der Schififs-
kaplau , als der Steuermann sagte : Wenn der
iSturm so anhält, sind wir noch vor Mitter-
nacht im Himmel.
916 Gott mues jedem zu schaffen geben, sonst wirdt
er zu StoltZ. — UenUch, ni3, 7.
917 Gott muss berahten, sols wol gerathen. — lle-
ni9ch,Ul. 25, Petri, II. 350.
918 Gott muss binden vnnd zuknüpffon, sonst helt
kein Bund. — llmisch, 558, 18. Pelri, II, 350.
919 Gott muss es schicken, wenns soll glücken. —
Henüch, 1709, 87, /Wri, //, 851.- Schollcl , 1142*; Sat-
ter, 210; körte, 2385; Sprichwörterschatt , 97.
Der OodAnke, das« Uott das OlUok regiert, findet
■ich aach in den Sprichwörtern anderer Völker aua-
gesprochen. Die Czechen sagen: Wenn Gott der Herr
will, muss das Ulttck. Die Franzosen: Gott schickt
Tun Stande zu Stunde Glück und Unglück. Die Serben :
Uott vertbeilt das Glttck und der Küchenmeister die
Suppe. Die Bosnier: Gott vertheilt das Glück, und
die Grossmutter den Kindern die Eier. Und die Esten :
Hat mich Gott mit kleinem Glttck geschaffen, so muss
ich mit kleinem Glück leben. (Heinsberg II, IKQ
It.: A tempo Tien qnel ehe Dio manda. (Goal, 781.
9*20 Gott mvas grosse obren vnd ein leis (scharpffes)
gehör haben. — Henüch, 1707,61; l'etn, II, Mi;
Sauer» 382; Sprichwörterschatz , 23,
921 Gott muss immer unser Narr sein.
„Also muss Gott unser Narr sein; was er macht,
das Uug nicht; was wir thun, das ist wohlgethan."
(Luther' i Werke, It, 293»».;
9-22 Gott muss jmmer vnrecht haben , er thue, was
er will. — llen\%ch, 1713. 66; ISAti, i/, 351.
923 Gott muss man folgen und der Vernunft ge-
horchen.
924 Gott muss man tur die Quelle danken, aber den
Becher zum Schöpfen muss man selber be-
sorgen.
925 Gott muss man leiden und nicht spielen.
„So lange Napoleon sich in Bescheidung von Schick-
sal und Vorhiltnisson bei voller Selbstthätigkeit tragen
liess, so lange er dem Glück keinen .Zwang anthun,
den Willen des Volks erforschen wollte", war er glück-
lich und gross, sobald er, statt Gott su leiden, den
Gott spielen wollte, verdarb er sich und al)e seine
£rfolge.** (irercinui, (Jetckichte des 11». Jahrhundei-tt,
r, 12.;
926 Gott muss mau mit Gott überwinden.
927 Gott muss man nicht einreden. — Mattet, /, 202;
Simrück , 3973.
928 Gott muss mau nicht in Klöstern suchen.
Auch die Bossen sagen: Man muss Gott ausserhalb
der Klöster suchen, nicht in denselben. (Altma»n
y. &».;
929 Gott muss seinen Himmel mit Kindern und Al-
bernen finden. — Sailer, 188.
930 Gott, Muth und Demuth.
Pestalossi's Wahlspruch, mit dem er so viel durch-
setzte, und der ihm kein Opfer, der Volksbildung ge-
bracht, als su gross erscheinen liess.
931 Gott nahet sich jedem, der sich ihm nah^
932 Gott nährt, Gott verzehrt.
Dan. : und «nteu feder os eller «der os. — Gud giver br*d
eller d«d. (Prot. Jan., 256.;
033 Gott nehret allein, nicht gelt vnd gut. — Uenisch.
1473. 70; Petri, U. 351.
934 Gott nehret einen diebischen Sperling, stin-
ckenden Widhopffen, ein raubischen Assgeyer
vud vndauckbaren Guckuk, wie vil mehr einen
Menschen. — IhnUch , 1441 , 43.
935 Gott, nicht der Mensch macht die Erben. —
IhÜL-brani, 144. 202. Craf, 204. 151.
Dies Sprichwort behauptet, dass alle Erbfolge auf
der BluUverwandtscbaft beruhe, und drückt die ftltere,
ietxt nicht mehr gesetsllob geltende, wenn auch noch
hier und da, z. B. in Oldenburg, im Volke vorhandene
Bechtsanachauung ans. (Vgl. ausser UUlebrand und
Graf, GoUUekmidt, 76, nnd-BtitnUekU, Deuttehet Privat'
recht, II f 15N).; (8. Sterben.)
936 Gott niemand je verlassen hat, die bey jhm
suchen hilff vnd Rath. — Patri, /. 48.
937 Gott nimbt den willen für das Werck. — /fe-
nitch, 1689, 37; Petri, II, 852.
938 Gott nimbt den willen ffir die That — llenUcK
1712,39.
939 Gott nimbt sich grosser Sachen an, vnd die ge-
ringen lasst Kr stahn. — /fenücft, 1712, 40; MH,
III, 7.
940 Gott nimbt vnd gibt zu jeder zeit. — Heniick,
1708, 65; l\Hri,ll, 352.
941 Gott nimm mich mir und gib mich dir. —
Schöltet. 1125'*.
942 Gott nimmt eine Rippe und gibt eine Eva.
/>j. .- Dieu rendra tont k jujte priz. (Leroux, I, 12.)
943 Gott nimmt's dem einen und gibt's dem andern.
Lat.: Quos vult, sors ditat, quos non vult, sub pedc tritat.
(Gaal, 712.)
944 Gott nimpt ein Schalck bey den Füssen vnd
Bchlegt damit den andern vmb den Kopff,
dass sie boydc fallen. — iViii, //, 352; Sjwicfc-
irürtcrschat: , 190; Körte, 2388; Simrock, 3990; Braun,
I, 964.
Frz. : Dien vont jeu.
945 Gott nimpt nur das für gute That, was er allein
geheissen hat. — iV(n,//, 315.
946 Gott, nur keine Gabelstccher, dreimal gibt neun
Löcher. (S. Gabelstioh.) — Wurzbach II, 119.
047 Gott pflanzt die Dömer vor die Körner. — Z^-
römit^^on , 1094.
Erst der Kampf und dann der Sieg.
948 Gott pfeiffe vns oder heile, er singe süess oder
säur, so kan ers vns doch nit treffen. — llc-
Hi9ch, 2710. 30; l*etri, 11, 291.
949 Gott pfleget die Weltweise Leut zu Narren zu
machen. — Petri, II, 352.
950 Gott rächet alles.
Lat. : Gernit deus omnia vindex. (Fiicker , 41 , 27 ; PMUppi,
I, 80; Schonheim, V, 3; Seybotd, 73.;
951 Gott rechnet anders als die Menschen. — Sai-
ler, 217; Simrock, 2912.
Holt.: God betaalt alle weken niet, maar hij betaalt eens
op faet einde. (Harrebomee, I, 242 .J
952 Gott rechnet uns nichts so theuer an als die Zeit.
953 Gott recht kennen, ist die höchste kunst. —
Uenisch, 1711, 7.
954 Gott rede süss oder sawer, so hilffts doch nicht
bey der Welt. — PetH, II, 352.
955 Gott regert de Welt, de Knüppel Jungs un
Hunne. — Eichmtld, 668.
956 Gott regiert also, das jm Niemandt sein Regi-
ment ablernen kan. — llenitih, 1712, 65; Petri,
II, 352.
Die Küssen : Gott borgt sich vom Zar wol die Knute,
aber nicht das Scepter. (Alttnann VI, iS5.)
Engt,: God who made the world so wisely, as wisely
govems it. (Bokn J, 363J
957 Gott regiert im Himmel und das Geld auf Erden.
Lat.: Astra regunt homlnes, sed regit astra Dens. (Setf-
öold, 42; PhiNppi, I, 45; Fiteher, 21, 102.;
958 Gott regiert vber die gewissen, der Keyser
vber Leib vnd gut. — /fritisch, 1712, 67; P^ri,
7.48.
959 Gott reth billig, er hat das meiste recht dazu.
— Petri. //.352.
960 Gott richtet nach dess hertzen grund. — Ue-
nisch, 1770, 45.
961 Gott richtet nicht nach Lage der Acten, son-
dern nach Lage der Sache.
962 Gott richt't, wenn er auch nicht spricht.
Frs. : Dien qui est juste p«7era selon qa« obaoon fera.
{Leroux, I, 11.; ■
963 Gott richt't, wenn (wo) niemand spricfai. —
Graf. 467. 560; Körte, SSSS; Siwtrotk, MM; Mink"
hofer. 129.
Lat.: Dens jadicai, cum nemo aonsaftr iBtmätr /, Mti
//, 750; Seybold, Hl.)
43
Gott
Gott
44
964 Gott sagts, gott wills, gott kaus, gott thuts.
— lloiiKch, 1710. 70; /V/n, /, 48.
965 Gott ßagts vnd tlmtB, ein Mensch sagta vnd
lästa. — Lehmann, 937, 11.
Der Mensch „verheist ein DorfT vnd belt nicht ein
SawBtall, verheist ein kerts wie ein Mastbaum vnd
gibt nit ein Pfennigslicht**.
966 Gott schafn rechte Busse.
Kroat.: Bog daje, da se gresnik kaje.
967 Gott schencket jmmer sawers vnter süsses in den
Ehehechor. — Petri , ll , Sbs.
968 Gott schenkt nix. — Tendlau. 938.
Die Abyssinior beschränken diese Behauptung, indem
sie sagen: Gott verschenkt keine Henne, es sei denn
eine limthenno.
969 Gott schenkt wol die Fische, aber nicht auf
dem Tische.
970 Gott schertzt nicht. — //enwc/i, I7i3, ii.
971 Gott schicke dir kein grösseres Uebel, als viel
Kinder und wenig Brot.
972 Gott schickt denen Kreuzes viel, die er in den
Himmel will.
973 Gott schickt die Kälte nach dem Tuche. —
Wincklcr , XII, 88.
Dan.: Oud giver hver saakuld aom klasder. (Ptov. dan., 366.^
974 Gott schickt die Kälte, wenn man den Pelz hat.
Mitunter auch, wenn man keinen hat.
975 Gott schiebt nichts auf die lange Bank.
Die Rassen sagen: Oott klagt niemand an, er bestraft
ihn gleich. (AUmann VI, 40.;
976 Gott schläft nicht, dass du ihn müssest auf-
wecken mit Geschrei. — Eixelän, 252; Sailer. 221.
Lat.: Non clamor, sod amor olangit in aure Dei. (Eise-
lein, 252.;
977 Gott schlägt die Hand nicht, die nach ihm langt.
Aehnlich russisch AUmann VI, 479.
978 Gott schlägt mit einer Hand und heilet mit der
andern.
Die Bussen: Uott schUgt nie mit Stöcken, sondern
nor mit Buthen. f Altmann VI, 413.; Gott schlägt mit
Ruthen , der Mensen mit Schwertern. (AUmann VI, 387.;
Gott nimmt suvor das Blei ans der Peitsche, wenn er
den Sünder damit schlagen will. (AUmann VI, 440.;
Span.: No biere Dios oon dos manos. (Bohn I, 236.;
979 Gott schlägt (schmeisset) nicht flugs mit Keu-
len drein. — Luther's Werke, 11, 9l\
980 Gott schlägt nicht mit beiden Händen zugleich.
Die Russen: Wohin es Gott regnen lässt, dahin lässt
er nicht zugleich Feuer fallen. (AUmann V , 97.;
981 Gott schlegt auff den !Sack, das es der Esel
empfindet. — Uenmh, 943. 38 ; Vciri. II, 353 ; V.aoH, 1384 ;
ÄtHiwfrCT-y IV, 107.
982 Gott schlegt offt die kleinen Huudlein, dass sich
die alten daran stossen vnd bessern sollen.
— Ppfri, W, 353.
983 Gott Bchliesst keine Thür, er macht eine an-
dere auf.
Bei den Venetiern öffnet er dafUr ein Thur, bei den
Sarden hundert andere Thilren. Die Russen sagen
recht schön: Gott lässt nicht Aehron und Halme, oder
aueh, er lässt nicht Eugloich den I<aohsfang und den
Briokenfang misratben. Femer: Wenn (iott den Bäu-
men das Obst verringert, so vermehrt er den Sträuohern
die Beeren. Die Kleinrussen : Wenn Gott einer Wiese
den Regen entaieht , so verdoppelt er ihr den Thau. Und
die Finnen: Lässt Gott den Hanf misratben, so segnet
er das Land mit Flachs. (Reintbtrg II, 77.;
984 Gott schlug nie keinen Mann, er strich ihm wie-
der ein Sälblein an. — llenüch, ins, 46; Lehmann.
11, 231, 158 ; Simrock, 3970; Sprichwörlerschttlt , 182.
In Loci eommitnei proo. (vgl. Nopittch, 205) heisst
derSchluss: „... er streich Jhm wider «und salben an*'.
Frz.: Dien ki a fait sur moi Inisir un mal dont il m'estuet
nuisir diit que devant lui souef flaire. {Leroux , I, U.;
ffoU.: God en sloeoh nie slaoh, hij en salfden mede.
(ffarrebomee, I, 243; FaUertleöen, 356.)
Lat.: Ungere vnlt hominem quem percnssit dens omnem.
(FaUenUben , 356.;
Span.: No biere Dios eon dos manos. (Cahier, 3372.;
986 Gott schmeisset grob drein.
„Gott siebet wol eine Weile zu, er kann aber die
Länge nicht erdulden, dämm schmeisst er endlich grob
drein.*» ( Luther'» Werke, IV, H\.^.)
986 Gott schreibt alles auf, lässt nichts unbezahlt.
— Sailer , 381,
Gott denkt an alles, sagen die Czechen. Gott läset
niohts in Vergeseenbeit, die Esten* (Reintberg II, 10.;
987 Gott schüttet seine Kunst nicht auf einmal aus.
— Luther's Uau*iiosHlle bei SalUmann , 353.
988 Gott schützt die Seinen.
Lat.: Pathmus adhuc suporest, et sua Pella piis. (Sev-
bold, 42y.;
989 Gott segne deine Studia, aus dir wird nichts,
Halleluja.
990 Gott segne den , der Besuche macht und kurze
Besuche. — liurckhardl, 303.
Auch bei uns segne Gott die, welche andern durch
ihre Besnchenicht allzu viel Zeit abstehlen und sie ohne
— Hunde machen. Im Morgenlande dauern aber die
Besuche noch länger, als bei uns; die, welche Frauen
einander machen, oft einen ganzen Tag, die der Scan-
ner zuweilen ebenfalls nngebOhrlich lange.
991 Gott segnet, auch wenn er regnet.
Und oft gerade da recht sichtlich.
Fn.: Dieu beneide tout. (Leroux, I, 10.;
992 Gott segnet die arbeitsame Hand. — Sprickwörter-
$chaU, 91.
Böhm.: Buh pr&ci miluje. (Öetakopsky, 130.;
Frs.: Dieu b^nit la main laboriense. (Kritzinyr, 334*^.;
993 Gott segnet die Kuh und die Bäuerin die Milch.
Gesegnete Milch ist solche , zu der Wasser zugegos-
sen ist.
Dan.: Vor herre legger sin drnelse i smaret, og qvindeme
i kierne-melken. (Prot, dan., 124.;
994 Gott sei Dank, sagte die Frau, mein Mann geht
jetzt alle Tage nur einmal in den Krug, als
er früh ging und nach Mitternacht wieder kam.
Hoü.: Bacchus zij gedankt, zei LiJBJe, mijn man consn-
meert geen Sterken drank meer; hij drinkt nu niot dan
zuiveren jenever. (Harrebomee, I, 26.;
995 Gott sei den armen Schafen gnädig, wenn der
Wolf Richter ist.
Dan.: Gud bedre de arme faar, naar ulven er domraer
(Prov. dan., 258; BoAn I. 371.;
996 Gott sei gelobt, ich bin gestrauchelt, aber nicht
gefallen.
Es ist besser abgelaufen, als ich erwarten konnte.
Die Araber sagen : Vergissest du dein „Gott sei gelobt*',
mit welchen Worten willst du noch beten v
997 Gott selber kann es nicht allen Leuten recht
machen. (S. 895.) — Eiscicin. 248; Simrock, Z996.
Lat. : Inter homines nihil erit aequo jncundum. (Pindar.) —
Neque Jupiter ipse sive pluat, sivenon, unicuique placet.
(Eitelein, 248.;
998 Gott sendet warmen Wind, wenn die Schafe
geschoren sind.
999 Gott setzt die Leiden vor die Freuden. — t\i-
Tömiokon, 1095.
1000 Gott setzt einen auff den andern ab. — Uvnisch,
1713, 32; Mri, II, 352.
1001 Gott sey gelobt, der Korb ist gemacht. — 6ni-
ler,l, 45; Lehmann, il, 238, 75.
1002 Gott siehet das Herz an. — i Sam. 16, 7; Pein,
i, 49; Schulze, 16; Kütle. 2326; Aörtc ^ 2874 ;.
Mit Bezug auf das Gebet sagen die Russen : Gott er-
füllt wol eine Tlcrzbittc, aber keine Maulbitte. (AU-
mann VI, SOS.)
1003 Gott siehet das Herz an, sagte der Teufel, als
man auf seinen Pferdefuss wies.
1004 Gott siehet des Jahrs zweymal vom Himmel,
und wie er einen findet, so lesset er jhn. —
Scholtel, 1116*.
1005 Gott siehet, Gott richtet. — SprichwCricrinAatx , 168.
Lat.: Et videt et librat jnsta Deus omnia lanoe. (Binder
I, 452; //, 1004; Seybold, IhS; Oaal, 797.;
1006 Gott siehet nicht das Geschrei, sondern das
• Herz an. — Gnal, 797.
Lat.: Ante Dci vultum nil unquam restat inultum. (Oaal,
797.; — Non olamor sed amor clangit in aure Del. (Bin-
der I, 1156; //. 2141; Egeria, 170; Gärtner, 16; PM-
lippi, II, 'A3; Seybold, 364.;
1007 Gott siehet vom Himmel herab die neun (9)
für eine sechs (6 ) an , sagte der Jude , als man
ihm vorstellte, wie er die hohen Zinsen vor
Gott verantworten könne.
1008 Gott sieht auf den Degen und nicht auf die
Scheide. — Hrömiaktm , 1472.
Worte thnn's nicht; auf die Geiinnang kommt allei an.
1009 Gott sieht auf den Kern, nicht auf die Schale.
— PoTÖmvjkon, 1469.
Die Handlung erhält ihren Werth «nt dnroh die
Gesinnung.
zfm:
45
Gott
Gott
46
1010 fiott sielit ins Herz, der Meuscb aufs Auge. —
Sttiln- , 216 ; Sitrivhvürifrschat: , S4.
10 11 Gott sieht man überall ins Besicht. — sprifft-
värtenchaU , 6.
1012 Gott sieht mehr auf den Willen als aufs Werk.
Uhd. : Oot »Iht den mtiot baz dan das dor mao getnot.
(ZingfHf!, 55». J
1013 Gott sieht mehr auf die Gemüther als auf die
Güter.
1014 Gott sieht und rächt alles.
Hükm.: Tajn6 sAiii fiAh aoudl.
Fr:.: Dieu voit tout. (Lfroux, I, 12 J
Lat.: Eit profeoto deus, qui, quae nos gerimas auditquc
«t videt. (FiACher. 81 , 22; Seybotd, 153; Philipp!, I, 137.;
101 ü Gott sihet allein den Glauben an, sonst kan
für jhm kein Mensch bestahn. — /*««,/>«;
llnuxch. 1C34. 26.
1016 Gott sihets, Gott zürnet, Gott straffet. — I'etn,
II. 353.
Lat.: Aapiciunt oculin aupori mortalia juatis. {SfyhoU. 41.;
1017 Gott sind alle Dinge möglich.
lultt (rott sitzt hoch vnd sihet tieff hcrunder. —
llcniHch, 1713, 38; Mri. II, 353.
lOlD (iott soll man preisen mit einem Leibe von
Kupfer, einer Seele von Hanf und einem Her-
zen von Eisen.
1020 Gott soll man tragen mit frewden, die Welt
mit Gcdult. -- rriri. /, so.
1021 Gott sorget, aber wir sollen arbeiten. — lle-
Hl.«*. 1713. .M. Af/ri, //, 353; SchotWl, 1141 '».
Spnn.: Dios proreerft, nias baen haz de paja 80 quorrA.
(Bvhn I, 214.;
1022 Gott sorget für die seinen. — //«HVfc , 1713 , .S2 ;
h'trt. 11, 353.
J-il.: Doul providebit. (Cfaal. 857.;
liK : Dcwui dau>paas mp kaip mumt, Diewaf dawe Uiedra,
Dicwaa du> ir litaaa. (Fritchbier , 4207.;
102a Glitt sorget für die Vögelein vnd ernehret die
Kmslein vnd Würmlein vnter der Erden. —
h-tri. U, 353.
Die Bttsaen: Goit fettet die Federn den VOgoln, die
im Wasser leben. (Altnutnn V, 88.;
1024 Gott S(»rgt dafür,. dass die Bäume nicht in den
Himmel wachsen. — Kürte, 2353; KMo-, 2912;
nrnuH. I, H6: Lohrengvl, I, 334.
I02.';i (lott sorgt dafür, dass die Wolfe den Mond
nicht fressen.
Fr:. : Dien garde la lane dea loupa. (Bohn I, 15.;
ur2ü Gott spannet oflft zwey vngleiche zusammen,
damit niemand stoltz werde vnd ein jeder
sein Creutz faab vnd eins mit dem andern
hinkomme. — Pftri, II, 354.
lOiT Gott spielt mehr Donner als Blitz herab. —
Sprichrt'irifrschal: , 205.
1025 Gntt spricht auch mit einem Achtziger, wenn
t'r ihn nur hören will.
Die BuBMn: Gott spricht an allen Zeiten, man musf
nur die Ohren anfthan. (Altmann VI, 4^.)
102i« Gott spricht: Die Räch' ist mein.
lut, : Deo vindicta. — niini rei Dens eat nltor, caias non
est anctor. (Fitcher, 61, 29.;
lii:S0 Gott spricht zum Platzregen, so ist er damit
Macht. — Pf tri, II, 842.
lo;il (iott spricht zum Schnee, so ist er bald auff
Erden. — A'trt. //, 842.
lo;i2 Gott steckt seinen Feinden einen Pflock für,
der heisst : Trotz. — /.uifcer« Werke. II, 228*.
Kr macht, dMs aie ihre AnacblAge nicht auefUhren
kiiunen.
103J Gott Stehet dem frommen bey. — HenUch. mn. u;
l'eiri,!. iO.
1034 Gott stellt sich ofit, als wolt er nicht; vnd hat
doch hilff schon zugericht. — Henisch» i7io, 42;
rv/ii , /, 50.
1035 (jott Kticht bald ein Loch in die Blase, so ist's ans.
.,(»ott Iftait etliche gron and m&ohüg sieh erheben.
Wenn uaa die Blase toU iat, «nd iedenuuan aetaet,
si« liegen ob , so aticht Oott ein Loch In die Bleesen,
ao iets g» ana." (LtUhcr't Werke, /, 467 J
1036 Gott btüsfat tausend Blann mit einem Stroh-
halm um. — Luthers' Titeknde», Ksp. 3ft.
1037 Gott straffet einen buben mit dem andern,
schelcke mit schelcken. — lieniitch. 543. co; Ih'tri.
II. 324.
1038 Gott straffet mit schmertzen all vntrewe hertzen.
— Prtri, II, 354.
1039 Gott straffet schäick mit schäicken, ein Zeitigen
mit einem Ynzeitigcn. — Lehmann, 11, 231, iss;
lleuisch, 1713, 43.
Die Baaaen: Uott Uaat einen Dieb den andern be-
atchlen. Oott straft ächelme durch Narren. (AUmann
VI, 5U9.;
1040 Gott strafft ein bösen durch den andern. —
Lehmann, 804, 2.
«„Strenge Obrigkeit durch vffrariacbe Vnterthauen."
1041 Gott strafft Vnrecht mit Vnrecht. — Lehmann.
804 , 2.
1042 Gott straft Buben mit Buben. — Simrock, mi»;
Eiselcin. 100.
I.at.: Creteuaia (.retenacm invenit. (Rramn., 851.; — Fal-
lacia fallaciam tradit. (Erasm.. tM.)
1043 Gott straft die Laster, nicht die Religion. —
Opei . 394.
1044 Gott straft gemeiniglich Tyrannei mit Bebcl-
lion. — Opel. 383.
1045 Gott straft nach langem Verzicht, ohn* dass
er spricht.
Die Serbon aagen : Oott posaunt es nicht aua , warum
er den Menschen ▼ordirbt. (Reinsbery I, 12.;
1046 Gott straft nicht ohn' Ursach.
1047 Gott straft ofil hie, dass er dort schon. —
Pein, I, 50.
1048 Gott Ktrail, was Menschen nicht strafen.
1049 Gott straft, was verborgen geschieht, die Obrig-
keit nur, was sie sient.
Dan.: Oud straffer de hommelige (akiulde;, evrigheden
de aabcnbare aynder. (Prot, dan., ibG.)
1050 Gott stüret (steuert) de Böme, dat se nich in
den Heven (Himmel) wassen. (Oldenburg.; —
Schütze, IV. 218; Gold$chmidt , 53; Firmmich, I, 233. 62;
Eichvald, 145; für Liitpatadt: Firmmidt, /. 344, 3; für
Sofftf. Firmenich. I, 349. 5ti; hochdeutsch bei Laien-
dorf II, 15 ; Petri , II, 354 ; Körte. 2353.
Lat.: Deaine magna loqul, perdit deua omne snperbum.
(Philippi, /, 116; Seubotd, 1032.;
1051 Gott sucht die, die ihn nicht suchen.
Die Bussen: Wer nicht zu Oott geht, cu dem geht
Gott selbst. (Attmann VII, 477.;
1052 Gott sucht die Seinen (seine Freunde) heim.
— EUtelein, 248.
Der Entlebnoher sagte aber: „I nett, er lifttt ml nit
funde."
1053 Gott sucht vns zuvor, ehe denn wir jhn. —
Petri. 1,4».
1054 Gott tadelt zwar den Menschen, aber er spottet
seiner nicht.
1055 Gott thftte, was wir wollten, wenn wir nur
thäten, was wir sollten.
Frs.: Autre ehose Dien ne veut que co qn'on doit, et oe
qn*on peut.
1056 Gott theilet einem jegklichen sein mass zu,
das er leyde. — iieniach, i7i3, 65.
1057 Gott theilet seine Gaben vngleich auss. —
Ilenisch, 1329, 21; Petri. II, 855.
Lat.: Omnibus ex aequo non dant sna munera Divi.
(Binder 1, 1292; //, 2409; PMUppi, II, 71; Setfbold, 413.;
1058 Gott thnt mit glück ergötsen, die jhr Hoffnung
auff jhn setzen. — liniick, 1709, 10 ; Ptiri. I, 52.
1059 Gott thut nichts vbels. — Agricola I, 709; Lehmann,
II, 231, 160; PetH, II. 355 ; Blum. SO.
1060 Gott thut, was er will, der Mensch, was er
kann. — SfridmSrtenckaU . 46; WüuUer. XIX. Sl.
1061 Gott träfft sich selbst feil allen Creaturen, ein
jeder säe, dais er nur sein genug empfahe.
— ftfri./.U.
1063 Gott tr&oket die Seinigen mit WoUnit all mit
einem Strom. — 1%. S6. 9: fUrietej 6.
1068 Gott treugt nicht und wird nicht betrogen.
filtMieMj SM.
lat.: Kvlta noxis ofioTtet. qnlbnt deiim fallaa. (Eise-
Me, 25a;
47
Gott
Gott
48
1064 Gott trÖ8t, wenn't erst so geit COsifrie$.) —
Haufkalender , lU.
1065 Gott tröste den, der Meier heisst.
Im nördlichen Denttohland , wo dieser Name in einer
Uitlgen Hftafigkeit vorkommt. Etwas {Aehnlichei habe
ich im westliches in Betreff des Namens Mttller gehört.
106C Gott tröste den, der mit Ochsen pflögen muss.
Von denen, die mit widerspenstigen Leuten so thun
haben.
1067 Gott tröste den Herrn, den der Knecht lehren
muss. — Sleigcr. 143.
1068 Gott tröste den Kranken, der den Arzt zum
Erben einsetzt.
Lat. : Male seourn agit aeger medicum qui haeredom facit.
1069 Gott über alles. — Körte, nn.
1070 Gott and alle Ding. — Latendorf II . n.
1071 Gott und Arzt erkennt man in der Notb.
Dan.: (lad og IsBgen klendes 1 ned. (Pr09. dan., 4SS.)
1072 Gott und das Gluck lassen sich nicht pochen.
1073 Gott und den Teufel kann man nicht in Ein
Glas bannen. — Ei$elein, 339 : Simrock, 3960; Bravn,
II, 519.
Lat. : Non potes Tethidem simul et Oalateam amare. (Kiat-
lein,2S9.)
1074 Gott und der Teufel segnen nicht gleich.
Die Russen gehen auf den Unterschied ein : Oolt gibt
einen ledernen Beutel mit Oold, der Teufel einen gol-
denen mit Dreck. (AUmann VI, 414.)
1076 Gott und die Cardiuäle wissen am besten wie
man Papst wird.
Frt.: Dieusgait comme se fönt les papo«. (Leroux, I, ib.)
1076 Gott und die Natur haben nichts umsonst er-
schaffen.
Frz.: Dieu et la nature no fönt rien en Taiu. (Kritzin-
ger, 47.')«».;
1077 (iott und die Natur thun nichta vergebens. —
Oec. rur., 592. //«iwcfc. 1715, 5S; Petri. II, 3.'»5.
Lat. : Dens et natura nihil faciunt fmstra. (Fischer, 63, 40 >•
Mathety^ 280*.;
1078 Gott und die Obrigkeit — PUior., V, 84.
Muss man auf seiner Seite haben.
1079 Gott und genug gehören zusammen. — Kirch-
hof er, 129: Steiger, 376.
1080 Gott und Gericht haben keinen Freund. -—
Graf, 409, 4i.
Sie ttben unparteiische Oereohtigkeit und lasten sich
nicht durch Bttckgichten beeinflussen, (lericht steht
hier als Anstalt, durch welche die göttliche Gerechtig-
keit gettbt wird, wie es der Beohtsidee nach sein soll,
nicht wie es in der Wirklichkeit ist.
1081 Gott und Glück werden geben Weg und Sieg.
1082 Gott und Weissheit machts allein, das Regi-
ment bestendig sein. — Fro$chm. , Sil.
1083 Gott vbereilt Niemand mit der straff. — We-
nitch. 1714« 58.
1084 Gott verbirgt sich ein kleine zeit. — Henisch,
1714.60; Pelri,l,b2.
108Ö Gott vergällt mit gleicher mass. — Petn, II, 356.
1086 Gott vergisst des Faschings ,worauf ein (wahrer)
Aschermittwoch folgt. — Parömiakon, 772.
1087 Gott vergisst die Seinen nicht. — sprichwörier-
schalz, 117; Kirchhofer, ISO.
iihd.: Und sol stn got von himele phlegen, der edeler
herzen nie vergas. (Trittan.) (ZingerU, 59.;
Frt.: Dieu ne nons ftst oncques pour nous onbller. (Le-
roux, I, 11.) — Dieu n'oublie paa les slens. (Krittin-
per, 234»;
Soll.: Qod vlsentiert sUn vrienden. (Tunn., 19, 7.)
Lat.: Visitot ho« homines ChrlT^ quos diligit omnes.
(FaUer$l€ben, 357.;
1088 Gott verhänget nichts böses, er wisse denn
was guts daraus zu schaffen. — llenitch, nQ9. 47;
G<ial,23l.
Frs.: A qnelque ohose malhenr est bon, (Ocuü, 231.;
It.: Qnel ehe non si convlene, da Dto non s'ottiene.
(Oaai, 281.;
1089 Gott verhüte, dass du früher blau wirst, als
man dich begr&bt. (Dan.)
1090 Gott verkaufft vns seine gaben, regen vnd
segen vmb vnser arbeit. — HcnUch, 1S29. lO:
A?lrt, //,355.
UolL: God yerkoopt wetensohap voor arbeid, eere voor
gevaar. (Harr«bom^e , I, 243; Bohn I, 320.;
Lat.: Dii bona laboribus vcndunt. (Tappiu», H\)
1091 Gott verlässt keinen, der sich auf ihn verlänt.
— Parömidkon, 432.
1092 Gott verlässt keinen, der sich selbst verlässt.
Die Böhmen behaupten dies ebenso bestimmt von sich,
indem sie sagen: P&n b&h Öecha neopusff, pakli sim
scbe se neapustl. (Ö*lalorsky , 460.;
1093 Gott verlässt keinen Deutschen (■• d.), hungert
ihn nicht, so friert (durstet) ihn doch. (S.Herr-
gott.) — Pitttor.. VII, 58; Steiger, 3i4: Mafer. I, 203;
Par&miakon, 430; RHnsberg V, 58; Arawi, /. 966; Sim-
rock . 1547; Körte, 2898" ; Kiteiein, 114 ; Lohrmget, I, 335.
Ironisch behaupten die Böhmen, er habe die Deutschen
sogar lieber als sie , denn er habe ihnen grOetere Miuse,
grössere Kartoffeln und grössere Kröpf« gegeben: Tj
Nimce p&n büh predce mA radse nee nia Öechy; viecko
Jim dal v^tef ; v^tsi myäi, v^ts£ brambory, ano i rMi
volaU. (Öelakovsky, 470.;
1094 Gott verlässt keinen Schwaben (>. d.). — Sim-
rock, 9310; Eiselein, 553.
Es ist schon bemerkt (s. 733), dass alle Volker und
Volksstftmme von sich dasselbe behaupten. Die Bussen
sagen daher: Jeder hält den lieben Gott fDr seinen
Landsmann. (Attmaan VJ, 492.;
1095 Gott verleihe Neid, nicht Mitleid.
1096 Gott verlesst die seinen nicht. — AgrieoHa l, 99;
Fratuk. i. 28; Gruter, /, 45; Egenolff, 77; Ei$eiein, 251 ;
Müller, 29, 5; Hermann. 94; Blum, 27; Simrock, 88<t3;
BrauH, I. 932; Sailer, 218; neinsberg 11,4; Sutar. SIS.
Uhd. : Got die slnen nie verlie. (Mai.) — Got getriuwen
llp noch nie verlier., ern machet ende guot. (Wartburg-
krieg.) — So soitu wissen wol vflr war, 'das got den
stnen nie verlie. (tt'itub«ke.) (Zi*gerU, 59.)
Holt.: God verlaat de zijnen niet. (Harrebomit, /, 243.;
It.: Chi sta con Dio, Dio sta oon lui. (Oaal, 787.;
Lat.: Deserit ille suos nnnquam, qui cunota gnb«mat.
(Binder I, 304; //, 744; Kisetein, 251; PMHippi, I, 116;
Seybotd, 120.;
1097 Gott verlett keinen DütRchen, hungert em nich,
so döst't em doch. (Mecklenburg.) — SchleMck
hei Robinson, 367; für (Hp AUmark: Schwerin, 11.
1098 Gott vermischt offl süssen Wein mit sauerm,
säuern mit süssem. — Lehtnann , ssi . gg,
1099 Gott vernichtet die Faulen und hilft dem Be-
herzten.
Böhm. : BAhst^stf diU, akuchaf pol«vku. (Öelakottky, 149.;
1100 Gott versagt den seinen viel in gnaden, das
er den gottlosen zuwirfft im Zorn. — PffiW. /, 58;
llenisch, 1715. 1.
1101 Gott versaltzt uns diss Leben durch sawer arbeit,
dass wir vns nach dem heiligen Feyerabende
sollen sehnen. — llenisch . lOio , es : SaUfr , n9.
1 102 Gott verschläft nichts. — llenitch , 1715 , 4 ; Petri,
II, 855.
1103 Gott versteht alles (oder: Gott wird's schon
verstehen), sagte der Pater, als der Bauer
das lateinische Brevier nicht beten wollte,
weil er es nicht verstehe.
1104 Gott versteht alles, wenn wir es auch nicht
verstehen, sagte die Nonne, als sie aus einem
lateinischen Brevier betete.
Der methodistische Beiseprediger P. A. MölHng er-
zählt in seinen Reisesk-itzen (Galveston 1858, S. 65),
gesammelt auf einer Beise durch die Vereinigten Staaten
von Nordamerika: „Auf dem Bahnsuge von Madison
(Indiana) fand ich mich inmitten eines halben Dntsend
Nonnen, die kleine lateinische Gebetbücher cum Vor-
schein brachten. Ich fragte eine derselben, ob sie das
Latein verstehe, worauf sie mit irischem Dialekt er-
widerte: «Das kommt gar nicht darauf an, Gott waiss
alle Dinge, und so versteht er ja auch , was wir beten.» "
1105 Gott versteht auch die Narren.
Drs.: Dieu senl devine les sots. (BoAn I, 15.;
1106 Gott versüsst den Wasserkrug und würzt den
Haferbrei. — .«tatler, 216; SpriOiwÖrlertchatt , \Z\ ;
Simrock, 3967.
1107 Gott vertrawen, Leut beschawen, soll niemand
rewen. — Gruter, III. *S: Lehmann, II, 238, 76.
1108 Gott verwirft die mechtigen nicht, denn er
ist auch mechtig. — Petri , II, 842.
1109 Gott verzeucht wol, aber er bleibt nicht aus.
— Schlechta, 70.
Lat.: Nostra Dens subitis non damnat crimina poenis,
oompansat longa« sed graviute moraa. (Binder 1, 1216;
//, 2261; Seybold, 384.;
49
Gott
Gott
50
1110 Gott vnd das glück lassen sich erschleichen,
aber nicht erlaofifen. — Uenwch, I6e3, 3; LOmann.
//, 281,165.
1111 Gott vnd dem Acker ist ^t anfP wncher ley-
hen, sie geben reiche Zinss ynd Gülden. —
Lehmann , 913, U.
1112 Gott vnd der glaub sollen allen dingen vor-
gehen. — llenitch, 1634, 29.
1113 Gott vnd die zeit hindern viel ding. — Leh-
mann , 594, S6.
1114 Gott vnd glück lanfft den fliehenden nach. —
Benisck, 1693, 25.
1115 Gott vnd gnug. — Uenüch, 1709, 26; Petri, //, 355;
Körte, 2295; Simrodi, 3966; Braun, I, 905.
1116 Gott vnd grosse Herren können einem eine
Zeche borgen. — Henisch, 455, 12; Petri, II, 355.
1117 Gott \'n(l grossen Herrn kann man für jhre
wolthaten nicht anders danckbar sein alss mit
trewhertzigem willen zu guten wercken. —
Lehmann, 117, 3.
1118 Gott vnd sein heiliges Wort bleibt ewig hie
vnd dort. — Gruter.UI,a: Lehmann, II, 238, 77.
1119 Gott vnd sein liebe Mutter sind beyde aller
£hren werth. — Petn, II, sss.
1130 Gott vnd seiner Erde ist gut auff Wucher leihen,
sie zahlen reichlich. — Henüch, 917. 68; Petri,
II, 355; Sailer, 228; Simrock, 11909; Eiselein. 651.
Dan, : Det er godt at iMme Oud og »geren , de give gode
renter. (Bohn I, 360.;
1121 Gott walt^s ist besser als ein Fluch. — Eitelein. 251.
1122 Gott walt's war ein gut Wort von alters.
Boll.: God woad't was een goed woordvan onda. (ffarre-
6omr>, /, 243.;
1123 Gott wartet lange » ehe er schlägt.
Gott kommt niobt mit überlegener Gewalt in seinen
G«»ohöpfen, tagen die Hebrfter. Und die Fransosen:
Gott iit ein grösserer Veneiber, als der Mensob Sftnder
ist. (Heinsberg II, 12.;
1124 Gott wehrt jedem, einem Lahmen auf den
Fuss zu treten.
1125 Gott weidet, Gott kleidet. — Hruwcfc. I7i9, 17;
Petri, II, 355.
1126 Gott weis am besten, in welchem Spital wir
kranck ligen. — Fischer, Psalter, 60, 8.
1127 Gott weis am besten, wo einen der Schuh
drücket. — Fischer , Psalter, Vorr. 17*.
1138 Gott weiss alles am besten zu machen. —
Sprichvörtert(^tz , 37.
Aacb die Portugiesen sagen: Gott weiss, was fttr nns
am besten ist. Die Polen : Gott ttbertrilTt den Mensohen-
rerstand. Und die Sicilier: Gott weiss es , Cbristoa sieht
•s. (Reinabertf II, lO.J
Frt.: Dien scet qni est bon. (Leroux, I, 11.;
liroat.: Bog sna, ito Je bolje.
Lat. : FaU Tiam invenient. ( Virgit.) (Binder 1, 526 ; //, 1102 ;
Fa*etiu», 228; Kruse, 311; PhiUpfn, /, 152; Seybold, 175.;
1229 Gott weiss am besten, wo er der Ziege sol
den Schwantz verschneiden. — Herherger, li, 20.
1130 Gott weiss besser was vns gut ist, als denn
wir selber. — Petri. I, 53.
1131 Gott weiss die Zeit. — Körte, 2391 ; Simrock. 3908.
1132 Gott weiss die Zeit gar wol, wenn er hülff
leisten sol. — Petri, I, 53.
1133 Gott weiss eine helle zuzurichten für die ver>
dampten. — Petri, i, 53.
1134 Gott weiss hilff vnd rhat, wenn Menschen hilff
ein ende hat. — Ilenisch, 887, 26; Petri. I, 58.
1135 Gott weiss Huld und Bath, wenn aller Men-
schen Trost ein Ende hat. — Hertz, 11.
Inschrift an einem Hanse in Westfalen.
1136 Gott weiss seinen Loth wol zu erhalten, wenn
er will Sodoma und Gomorra umkehren.
1137 Gott weiss vil tonnen voll Sund, die in vns
stecken, da wir kaum für drey Pfennig werth
kennen. — Henitch, 749, 3.
1138 Gott weiss, warum er dem Pferde (dem Esel)
keine Homer (oder: dem Frosche keinen
Schwanz) gegeben hat.
Er hat tu allem seine weisen Gründe und ich bin
mit seiner Fügung sufrieden.
DCVTSCHIS SPBXCaWÖBTIR-LKXIKO«. II.
1139 Gott weiss, was er thut.
1140 Gott weiss, was uns gebricht, ehe man ein
Wörtlein spricht. — Sprichvörterschatz, 34; Beins-
berg 11,6; Körte, 2336.
Der alte Hausvater, unser Herrgott, sagen die Polen,
weiss , wenn man etwas braucht (Heinsberg II, 6.) '
Frs.: Dieu s^ait bien ce qu'il nous faut. (Krittinger , 934'*.;
üng.: Tndja az Isten, kinek sub4t, Idnek gabAt.
(Gaal, 782.;
1141 Gott weiss, wenn's Zeit ist.
1142 Gott weiss wol, warumb er der Ziege den
schwantz nicht soll lassen zu lang wachsen,
dann sie würde zu hoffertig vnd furwitzig. —
Henisch, 1314, 63; Petri. //, 355; ifathesg, 123*».
Aehnlich die Polen: Gott gab dem Frosch keine
Homer, er m<k:hte sonst spiessen: Niedai pau Bog iable
rogöw, boby bodla. (Friachbier, 4262.;
1143 Gott weiss wol, was uns fehlt.
Frt.: Dieu sgait bien qu*il nous faut. (Leroux, I, li.)
1144 Gott weiss, wozu es gut ist.
//..' Di qul a Ik, Dio s& quel che sarä. (Gaat, S57.;
1145 Gott weiss zu jeder Frist, wer ein guter Pil-
ger ist.
Dan.: Gud veed hviken best pilegrim er. (Prov. dan. , 259.;
Engl.: God knowa well, which are tbe best pilgrims.
(Bohn II, 98.;
Frs.: Dien sait qui est bon p61erin. (Bohn /, 15.; —
Dien voit qui est bon pölerin. (Cahier, 1323.;
8pun.: A quion Dios qniere bienv la casa le sabe. '(Bohn
II, 98.;
1146 Gott weisst alle ding. — Henisch, 1715,36; Pclri,
;/,355.
ffoU,: God weet alle dingen. (Harrebom4e, I, 243.;
1147 Gott weisst, wann er hilff leisten soll. — He-
nich , 1710, 36.
1148 Gott weisst, wenn Glück kompt. — HenUch,
1709, 16; Petri, 7/, 855.
1149 Gott weisst wol, was am besten ist. — Henisch,
1705, 49; Petri, I, 58.
1150 Gott weisst wol, was ein jeder am besten kann
verrichten. — Henisch. 1715, 42.
1151 Gott weisst wol, wer's glück haben soll. —
Henisch, 1709, 13; Petri, //, 842; Sclwttel, 1142*.
1152 Gott weisst wol, wie er allen Sachen rahten
soll. — Henisch, 1712, 51; Petri, //, 355.
1153 Gott wendet der Menschen hertzen. — Henisch,
1715.46; Petri. II, 355.
1154 Gott wendt iammer vnd eilend zu einem glick-
seligen Ena. — Henisch, 1715, 47; Petri, I, 53.
1155 Gott wess wul, wich'm Tire a sol Hemer gän.
(SchlesJ — Frommann, IH, 249. 274.
1156 Gott widersteht den Hofifärtigen. — Jac.4.6:
1 Petr. 5,5; Schulze, 290; Simrock. 4847; Eisdein. 814.
EsU.: God wederstaat den hoovaardige , maar den nederige
geeft hij genade. (Harrsbomie , I, 243.;
1157 Gott wil allein Hausswirt sein in vnserm hertzen.
— Petri , /, 53.
1158 Gott wil ailerley Leute haben. — Petri, H. 356.
1159 Gott wil der armen sich erbarmen. — Henisch,
904, 19; P«?fn, //, 356.
1160 Gott wil keine faule Müssiggänger haben. —
Petri , n. 842.
1161 Gott wil nicht, das wir alle wissen sollen, was
er thut. — Petri, II, 356.
1162 Gott wil sein Regiment also fuhren, dass jhm
niemand sol einreden. — Petri, li, 356.
1163 Gott wil sein Wort unveracht*t vnd vngemei-
stert haben. — Petri. i, 54.
1164 Gott wil vnd kan allen helffen. — Petri. n. 356.
1165 Gott wil vns sich behaglich machen.
„Welche Gott vnter vns darzu gebrauchen wil, dass
sie sollen eine Zier sejrn in seinem himmlischen Saal,
die nimpt Gott hin erstlich in dieser Welt, behawet
vnd behobelt sie durch das Creutz... Daran sollen wir
godencken md diess betrachten, wenn Gott mit seinem
Hammer beginnet an tus zu picken, dass wir denn
gedenckcn: Nun wil ms Gott sich behAglich machen,
wie das Sprichwort lautet." (Chemnitius, II, 328.;
1166 Gott will das Hertz aRein haben, sonst nichts.
— Henisch. 1710. 43.
1167 Gott will ein rein hertz haben. — Henisch, i7io, 18;
Petri, /, 54.
4
61
Gott
Gott
53
1168 Gott will gebeten sein, so gibt er Brot nnd
Wein.
Fr».: Dien veust bien qne Ton le prie. (Leroux, I, 11.^
1169 Gott will im Lebensbuch den Ta^ nicht lesen,
an welchem ich nicht sein und auch nicht
mein gewesen. — lleri:, 40.
1170 Gott will kein geborgtes, er will ein geschenk-
tes Herz.
Die Baasen: Gott borgt Ton keinem, aber er IftBSt
sich schenken. (Altntann VI, 414. J
1171 Gott will keinen gleichen haben. — HenUch,
1707, 17; Petri, II, 356.
1172 Gott will nicht alles geben bald, das man im
beten nicht erkalt. — i/«nüch, 3S9. 87.
1173 Gott will nicht, das man mit einem esel vnnd
ochsen zugleich pflügen soll. — Lehmann, 868, 18.
1174 Gott will nicht mehr als man thun kann. —
Sprichwörtcrschatz , 185.
Frz.: Diea ne veat plas qu'on ne peut. (Krittinger, 285 ^.j
1175 Gott will nicht vnser schuler, sondern vnser
Doctor sein. — HenUch, 72», 26; Petri, II, 856.
1176 Gott will vnveracht sein. — Henisch, 1704, i»;
Petri, II. 356.
Lat.: Nomen inTiolabile. (Stybold, 394.;
1177 Gott wirbt vmb vns, nicht wir vmb jhn. —
Henisch, 1715, 59.
1178 Gott wird allen Waldbrüdem ebenso viel zu
lohn geben, als andern müssiggengem. —
Pelri, II, 356.
Die frommen Mttssigg&nger sollen demnach vor den
profanen gar nichts Toraashaben?
1179 Gott wird alles richten. — Petri, II, 356.
1180 Gott wird dir seine Gnade nicht mit Lölfeln
einmusen. — Sutor, ais.
1181 Gott wird durch nichts erkandt, ohne durch
gott. — llenitch, 1711, 11.
1182 Gott wird schon Sünden vergeben müssen, wenn
der Himmel nicht leer bleiben soll. (We^tf.)
1183 Gott wird's schon machen.
1184 Gott wirfft alle gottlosen au£f Erden wegk wie
aufigepauschete Schlacken. — iienisch, i696, 57;
PetH^ II. 355.
1186 Gott wirft keine Geldbörsen vom Himmel.
1186 Gott wirft keinem seine Wohlthaten vor.
Dan,: Gud alting bedrer og intet beder. (Prov. dan., 2hl.)
1187 Gott wohnet an andern orthen auch, der hilffi
jedem frommen forth. — Lehmann, 689, 3i.
1188 Gott wohnt hoch und der Kaiser weit
Klage der Bussen , durch die Willktlr der Goavemeare
and der Verwaltung herrorgerufen, worttber noch Smm*
im Jahre 1805 schreibt: „Die Milit&rgewalt behandelt die
Munioipalpersonen der kleinen Stidte , auch wol der
grossem mit einer solchen Härte und erniedrigenden
Hoheit, dass alles Ehrgefühl getOdtet nnd alle Becht-
liohkeit erstickt wird. Mancher GouTemeur und nach
ihm mancher Stadtpfleger ist mit allen Kniffen der Chi-
cane der Schrecken seines Bezirks, sumal in entferntem
Gegenden; nnd die Unbestimmtheit der Gesetze l&sst
der Bosheit eine lange Hand.'* Daher entstand das
obige Sprichwort, das Übrigens, wie Jahn bemerkt, auf
jeden Staat passt, dessen Begierung nicht mit mensch»
lieber Allgegenwart durch alle Abtheilnngen hinunter
and hinauf wirkt. Auch die Polen und noch einige
andere Völker wissen ein Lied daTon su singen.
Poln.: Bog wysoko, car* dalcko. (Wurzbach I, 227.^
1189 Gott wohnt nicht in Palästen, er wohnt in
kleinen Ncstcn.
Frs.: £n petit lieu (hötel) a Dieux grant part. — En
peiite maison a Diex grant poroion. (Leroux, /> 13.^
1190 Gott woll' es nimmermehr, dass aus dem fiauer
werd* ein Herr. (Ruth.)
1191 Gott wolle uns behüten, dass wir nicht wer-
den Juten.
Sagen nach dem Autland (1864, 8. 385) die Schleswig-
Holsteiner heute noch.
1192 Gott zahlet Lieb mit Trew. — Henwcfc, mi, 66;
Petri, II, 356.
1193 Gott zählt einem die Bissen nicht in den Mund.
Die Bussen: Wem Gott das Mehl gibt, dem gibt er
CS angewogen. fAltmann VI, 476.)
1194 Gott zahlt nicht jeden Samstag aus.
1195 Gott zahlt nicht nach Stunden, sondern nach
Herzschlägen.
1196 Gott zahlt zuweilen nicht alle Wochen, son-
dern auf einmal aus. — Sprichwörtertchatz, 218;
Winckler. III. 92.
lt.: Dio non paga in sabbato. (Fatsaglia, 260, 13.) — Do-
meneddio non paga sempre 11 sabbato.
1197 Gott zeucht einen Himmel vber den Ehestand
her. — Petri. II, 356 ; Henisch, 800, 48.
1198 Gott zieht die Unwilligen nicht mit Haaren
gen Himmel. — Sutor, 2i3.
1199 Gott zum Freund, den Teufel zum Feind.
1200 Gott zum Freund, die. Welt zum Feind.
1201 Gott zum freund haben, ist tröstlicher, denn
aller Welt freundschafft haben, — Petri, I, u.
1202 Gott zürnet unserer Bitten nicht.
Lat.: Flectitur iratus voce rogante Dens. (Seybold, ISS.)
1203 Gott zuschmeisst (zerwirft) grosse topfe* vnd
auss den scherben macht er newe. — Henisch,
1715, 69; Petri, II, S.-S6; Schottcl, 1142».
') Wie alexandrinlsche und napoleonisch« Weltreiche.
1204 Gottes Allmacht ist (bleibt) allezeit ausgenom-
men. — Pistor., IX, 55; Hertius. III, i; Hiüebrand,
43, 57; Eisenhart, 420; Simrock, li2: Sailer, 257; Graf,
S89, 544; Eiselein, 152; Sprichvßrterschatz, 62.
Bei Verträgen , Pachtungen, I^Anfen n. dgl. bedient
sich dessen der durch ausserordentliche Unglftoksf&lle
ausser Stand Gesetste, seine Verbindlichkeiten au er->
fallen. Auch bei Verlusten und ünglQcksfUIen solcher
Art, die niemand mit menschlicher Klugheit und Vor-
sicht Toraussubereclmen im Stande ist, findet e« seine
Anwendung.
1205 Gottes anblick zubricht aller Menschen Macht.
— Petri, II, 842.
1206 Gottes Arme reichen weit.
1207 Gottes armut ein Säcklin fiolL — Gruter, lll, is;
Lehmann, //,288. 78.
1208 Gottes Arzenei macht vom Tode frei. — Pari'
miakon, 208.
1209 Gottes Aiige schläft nicht.
Ebenso die Illyrer und Walachen. Die Cseohen sasen:
Die ganze Welt ist Gottes Auge. Die Kroaten : Gott
sitzt hoch , aber er sieht weit. Die Bussen : Der Himmel
hat viele Bitsen, wodurch Gott sehen kann. Die He-
briler : Dem Himmel ist alles offenbar. (Heinsberg II, 10.^
Dagegen die Bussen : Auch der liebe Gott schlift zu-
weUen. (Altmann VI, 490.;
1210 Gottes Barmhertzigkeit ist grösser denn vnser
Vnglück. — Petri. 1,46.
Engl.: God giTeth bis wrath by weight, bat hie mercy
without meaeure. (Bohn II, 362.;
1211 Gottes barmhertzigkeit ist so gross als er selbst
ist. — Petri, n, 352.
Engl. : Not God aboTc geto aU men*s loTe. (Bohn II, 98.;
1212 Gottes barmhertzigkeit vnd der bauren schalck-
heit seind vnerforschlich. — Lehmann, 586. 12.
1213 Gottes Barmherzigkeit, der Pfaffen Gierigkeit
und der Bauern Sdialkheit spricht niemand aus,
bei meinem Eid. — Oxriosa, X, 572; Eisetein, 506.
1214 Gottes Befehl macht das Hertz fest vnd ge-
wiss. — Petri, I, 48.
1215 Gottes Besen fegt rein.
Auch russisch AUmann VI, 498.
1216 Gottes Brot verschmähe nicht und war* es
auch in Essig getaucht (geweicht). — Körte, 2381;
Simrock . 3975 ; An^eiscnkalender 1865.
Denn, sagt der EngUnder: Gott nimmt dem die Speise,
der seinen Trank nicht mag. Der Litauer: Mit Gott
kann man nicht streiten. Und ein afrikanisches Sprich-
wort bemerkt: Wer mit Gewalt erlangen will, was der
Herr ihm nicht geben will , der wird's nicht bekommen.
(Reinsberg II, 11.)
1217 Gottes ßrünnlein hat Wassers die Fülle. —
Ps. 65, 10; Fabricius, 41.
1218 Gottes bund noch nie verschwund. — Henisch,
558 , 19.
1219 Gottes Diener verachten, ist, Gott selbst ver-
achten. — Petri. II. K2.
1220 Gottes Feind, der Welt Freund. — Jac 4,4.
1221 Gottes Fleisch hat kein Salz von nöthen. —
Wiackler. XVHI. 58; SprichwOrterschatz , 142.
1222 Gottes Freund, der Pfaffen Feind. — Körte, 2389;
Körte ^. 2955; Vcneden, 175; Bohn 1, 150; Eisclcin, 255;
Simrock, 3984; Braun, I, 957.
53
Gott
Gott
54
Wahlspruoh des Henoga Christian von Braunsohweig,
der im DreisBigjfthrigeii Kriege die Sache der Eyangeli-
echen gegen das Fapstthum rerfocht.
12J3 Gottes Freund, der Welt Feind. — Schulte. 288;
Simrock, JW3; Tappiu$, 99'.
1234 Gottes freund ynd aller Menschen feind. —
AgricolaI,A: Taj)|niw, 99»; Franck, II. 88'»; IlenUch.
1691, 33; Lehmann. 11. SSI, 1«1; Petri, U, 7; Laiendorf
a.u.
WaUsprach des Grafeo Eberhard der Oreiner von
WOrtemberg im U. Jahrhundert. Grondsats tyranni-
scher Geimthaber, die Agricola a. a. 0. „leutftresser"
EiUl.: Gods Triend, al der vereld iTiiand. (Harrebomie,
I, 243.;
1225 Gottes Fügen mein Vergnügen. — A'ofc/, Kori-
wfldeuuche Skizzen, II, 314.
Ein westfftlisoher Fensterspmoh. (8. Leiden.)
1226 Gottes foss tünget besser, denn Stro vnd Mist.
— Hem$ch. 1S34, 8; Peiri. II, 852.
Man wird aber doch gut thun, Stroh und Mist nicht
aanz wegsnlassen.
1227 Gottes Fussstapffen triefen von fett. — Pein,
U. 352.
1228 Gottes gab nimbt auch im Tode nicht ab. —
Henitch. 1692, 25; Petri. II, 352.
1229 Gottes gab soll man zu keiner zeit verschla-
gen mit vndanckbarkeit — llenuck, 1S28, 34.
1230 Gottes Gab wird nicht durch Geld erlanget —
Petri, II. ZiJ.
1231 Gottes Gaben machen sicher vnd faul. — He-
nitch. 1888, 23; Petri, II, 352.
1232 Gottes Gaben soll man massig gemessen.
Söhm.: ua dar boii, stridmi poÜJ. (Öelakottky , 394.;
Foln,: DaIciBög darjr, uijwi^ miary. (Celakoviky, 294.;
1233 Gottes Gebote sind eiserne Ketten, so lange
man ihn furchtet, goldene, wenn man ihn Uebt.
1234 Gottes geist vnd ein böss gewissen wohnen
nicht beysammen. — Henitdi. 1605, 81 ; Petri. i . 49.
1235 Gottes genad erfüllet die weit — Gnaer. /, 45;
Henvich. 1692, 66; Petri. II, 353; Saiter, 219 ; Eitelein. 254.
Soll.: Wat duurt eeuwigUJki Wat anders dan de genade
Gods. (Jfarrebonue , /, 345.;
1236 Gottes gericht seindt verborgen vnd wunder-
lich. — llenüch. 1692, 48; Petn. I. 49.
1237 Gottes Gewalt und ehehafte Noth sind vor-
behalten. — Graf. 389, 554.*
n Jedoch ist Gottesgewaldt mndt ehehaffte nott vor-
behaln"*. (Kotkintf, Landbuek von Schtogt . Zürich I8b0.)
Beide Sprichwörter handeln Ton dem Nothstande, in
welchem Handlangen erlaubt sind, die das Ghesets für den
gewöhnliehen Lauf der Dinge verbietet, aber gerade
Ton den Fallen, die im Gesets nicht als Nothstand
beseiohnet sein kAnnan, weil der Mensch in Lagen kom-
men kann, die kein Gesetsgeber Toraussusehen vermag.
Jeder mit unwiderstehbarer Gewalt herbeigeführte, die
Bechte des einaelnen geflihrdende Nothstand wird hier
durch „Gottes Gewalt** beseiohnet. Ehehafte Noth ist
aber dann vorhanden, wenn Jemand in entschuldbarer
Weise an der Wahrung seiner Bechte gehindert ist.
1238 Gottes Gewölbe stehet fest und hat doch keine
Balken. — Stmrocfc, 8889.
1239 Gottes Glück bedarflf man wol. — Pein, ii. 352;
Ikmsth. 230, 51.
1240 Gottes Gnad kann niemand erben. — Petn. //, 353.
1241 Gottes Gnad' und Menschenfleiss machen aus
einem Trabanten einen Gommandanten. —
Partmiakon. 397.
1242 Gottes Gnad* und Treu sind alle Morgen neu.
Fn.: Bon est Dien qui partout aide. (Leroux, I, 13.;
A. : D' hora in hon, le cose Dio migliora. (PattagUa, 90, 10.;
1243 Gottes gnad vberwigt allzeit seinen zom. —
Hmüch, 1693, 48; fVrri, /, 49.
1244 Gottes gnad vberwigt weit alle Sund. — Ue-
iiüßA,1692, 68.
1245 Gottes gnad vnd gunst kompt durch Christ
vmbsunst — Batitch. 1692, 18; Petn. I. 49.
1246 Gottes Gnad vnd Krafift allein machet vns von
Sünden rein. — Petn, i. 49.
1247 Gottes gruss ist im anfang grewlich, am end
tröstlicll. — Henitch. 1693. 11; Petn. I, 49.
1248 Gottes gunst gehet för aller Welt gunst. —
HerberQer, H, 125.
1249 Gottes Gunst, gute Kunst, wahrer Mund, Leib
gesund, frommes Herz sind das Beste aller-
wärtS. — Hertt. 68.
1250 Gottes Gut' und Treu ist alle Morgen neu. —
Sprichviörl er schätz , 89; Reintberg U, 6.
Engl.: God is where he was. (Qaal, 802.;
1251 Gottes Güte gibt allein Segen, Wachsthum und
Gedeihen. — SpnäoßCrtenchatz , iii.
1252 Gottes Güte ist 1[>e8ser denn das Leben. —
Petn. II. 353.
1253 Gottes Güte macht allein reich.— Hmwcfc, 1698, 2i ;
Petn. n. 353.
1254 Gottes Hand greift nie zu spät.
lt.: Mai ginnsero tardi le grazie divine. (PattogUOy
346, 4.;
1255 Gottes Hand ist immer offen und immer voll.
— Sailer. 219; Spnchvörlertchutz , 85.
üng.: Mikor ax Isten nyulat teremtett, abokorrülis gon-
doskodott.
1256 Gottes Hand ist mein Pfand. — Parömiakon, 3174.
1257 Gottes Hand ist vnverkürtzt — Hcnisck. 1698,45;
Pein, n, 353.
1258 Gottes Hand knüpft 's Eheband.
1259 Gottes Hand zu helflFen hat kein Ziel, wie gross
auch sei der Schade. — Petn, /, 49.
1260 Gottes Handwerck ist, auss Bettlern Herrn zu
machen. — Henitch, 1693, 52; Pein. III. 353.
1261 Gottes Hauss — ein Bethauss. — Petn. I. 49.
1262 Gottes Heil ist mein Erbtheil. -^ Hertz, 73.
1263 Gottes Herberg in der Welt ist beym helff dir
Gott, der von jederman verlassen ist. — Leh-
mann. 43, 11.
1264 Gottes huld, dess gewissens vnschuld vnd Christ-
liche (oder: des Mannes) gedult seindt die
drey besten stuck in disem Leben. — Henitch,
1409,38.
1265 Gottes hülff am nechsten ist, da die noth am
grossesten ist. — Henitch, 1694, 12.
1266 Gottes hülff ist gericht auff Witwen vnd Way-
sen. — Petn. //, 853.
1267 Gottes hülff wirdt wol auffgeschoben, aber
nicht auffgehoben. — Henitch. 1694, lO; Petn, H, 842.
1268 Gottes Hülfistündlein kompt langsam, aber
früe wol vnd gewünschet. ~ Petri. 1,49.
1269 Gottes Kirch' und Schar bleibt immerdar.
1270 Gottes Küchen ist so weit vnd gross als die
Welt ist. — Lehmann, m. 9.
1271 Gottes Lieb' und saure Linsen schmecken gut.
1272 Gottes Lohn, der Welt Habedank, wer die
zwei wohl behalten kann, den richtet wohl
sein Ackergang (Ackerbau).
1273 Gottes Macht ist mein Kraffl. — Petn. l. 50.*
Dan.: Den almngtige hielper de afmiegtige. — Guds almagt
lüelper vorer afmagt. Naar menneskelig hielp slipper,
begjmder Guds. (Prov, dan., 3ib.)
1274 Gottes macht vnd gewalt gehet allezeit inn der
grossesten Schwachheit zu. — Henitch, 1692, 58,
1275 Gottes Mühle geht (mahlt) langsam, aber sie
mahlt fein. — Winckler. XI, 35; Bahn I. 50; Braun.
/ , 947 ; Günther, 70; Körte, 2356 ; Simrock , 3918 ; Märcker,
Dat alte und neue Rom (Berlin 1865), S. 10; Lohrengel,
I, 329.
1276 Gottes Mühle steht oft lange stille. — Sim-
rock , 3919.
Gott ist nicht eilig, aber eingedenk (er vergisst nichts).
(Reintberg II, 13.;
Frt. : Dien souffrist mont. (Leroux, I, 11.;
1277 Gottes Mühlen mahlen langsam, aber trefflich
klein. — Steiger, 212; Eitelein. 249; Reintberg 11.13.
Hoü.: Grods molens malen vroeg en laat. (Harrebomi;
I, 243.;
Lat.: 8ero Jupiter diphtheram inspexit. (EiteMn, 249;
Haiuety, 221.; — Sero molunt deonun molaa. (Bimtigr
II, 3093; Eitelein, 249; FatelUu, tSt; Btmt^, ttll
Philippi, II, 179; Seybold, 858; Tafptm, «6«; im
gand, 22.)
1278 Gottes nam ist mein kraflt. — Hwriici, Wß,
1279 Gottes Name ist viler schalckheit Beoicst -
Henitch. 1697, 87; Petn. Ilj SU.
4»
55
Gott
Gott
56
1280 Gottes Name mnss eich zu allen Anfängen
brauchen lassen. — Eiselein . iU ; Simrock, 4009.
Aoch die pApvtlichen Bannbullen und Interdiote fingen
an „Im Namen CK)tteB" ; und riele« andere fingt jetzt
noch damit an, das dem Nomen Oottes nicht zu beson-
derer £hre gereicht.
Soll. : GodB naam te nemen in den mond , pa«t alle plaati
noch allen stond. (Harrtbomie, /, 243.J
1281 Gottes Nichts ist mehr denn aller Menschen
Ichts. — Vftri. II, 842; Hmisch, 1697, 88.
Span.: Mas puede Dios ayndar qne Telar ni madrugar.
(Cahier, 3310.;
1282 Gottes Rath schlefft nicht. — Peiri,n,ai', Sai-
ler. 216.
1283 Gottes Rechnung fehlt nicht. — 5mi<?r,2i7; Sim-
rock , 8911 ; SpriäivÖTtenchatt , 38.
1284 Gottes rechnung sind anders denn Menschen
rechnung. — Peiri, n, 353.
1285 Gottes Recht ist nicht vernehmbar. — Graf,
6, 113.
Das (ideale) Recht kann sich nie vollst&ndig Terwirk-
lichen ; es mnss sich auf die greifbare Aussenwelt be-
■ohr&nken und das innere sittliche Q«biet einem hohem
Bichter tiberlaasen.
1286 Gottes Reim ist: Allein mein, oder lass es
gar sein. — ' Herberger, I, 550.
1287 Gottes Schalk, aller Welt Schalk. — Sot-
ler, 220.
1288 Gottes Schwert ist immer scharf.
1289 Gottes Segen bleib bei diesem Haus und bei
allen, die da gehen ein und aus. — Berti, is.
Inschrift an einem Hause.
1290 Gottes Segen bringt alles. — lehtnann, //, 238, 79;
Gruler, III. 45; Sprichwort ersehnt z , 108.
1291 Gottes Segen is sowol in Water as in Win. —
Ilauakclender , /.
1292 Gottes Segen ist der beste Hausswirth. —
Coler, 238*; Nass. Schulblatt, XIV, 5.
1293 Gottes Segen macht reich ohne mühe. — Petri,
II, 854.
1294 Gottes segen nehrt vnd nit die arbeit. — £>«&-
mann, 39,49.
1295 Gottes segen nicht kompt, da geitz gelt zur
Ehe nimpt. — llenisch, 14A8,47.
1296 Gottes Seigen (Segen) macht reich, sagte der
Holzhacker, aber Holzsägen macht müde
Arme. (Oberlausitz.J
1297 Gottes Seiger leufft langsam. — Petri, u, 354.
1298 Gottes Sichel mähet scharf. — AUmann Vi, 407.
1299 Gottes sind die Ampt, dess Teuffels sind ge-
meiniglich die Personen, die darin sind.
1300 Gottes Sprache ist hebräisch.
Wenn man sie am Ende des Lebens rflckwftrts liest,
dann versteht man sie : „ Unser Herr hat eine hebrftisohe
Sprache, endlich erkennt man erst seinen Bath und
Willen.'* (Lutker's Tischreden, 7, 74».;
1301 Gottes Strafe geht auf -wollenen Füssen und
schlägt mit eisernen Händen.
1302 Gottes Tafel ist immer gedeckt. — Sprichwörter-
garten , 192.
Die Bussen: Gott hat mehr Brot als für Hungrige.
(AUmann VI, 401.;
1303 Gottes Thorheit weiser ist, denn weiser Men-
schen List. — Petri , I, 50.
„Gottes Narrheit ist weiser denn die Menschen.*'
(Luther' $ Werke, III, 220».;
1304 Gottes Uhr zeigt immer die rechte Stunde. —
Alttnann VI, 400.
1305 Gottes und des Grossfürsten Wille müssen un-
veränderlich bestehen. — Sprichu!örtcT$chatz,Ui
Berckenmcyer , 378.
1306 Gottes vnd der Menschen Weissheit können
sich nicht in einem Hause vertragen. — Leh-
mann, 680.
1307 Gottes vnd guter Leut tröst ich mich allezeit.
1308 Gottes vhr geht gewiss vnnd feiet nicht. —
Lehmann , 920 . 2.'i.
1309 Gottes vorsehen muss geschehen. — llenisch,
1715. 3; Ihtri, U, 354.
1310 Gottes Wahrheit lässt niemand sinken und
zappeln. — LtUher's Werke, I, 580*.
1311 Gottes Wege sind oft schlecht gedielt
„Die Wege sind oft sohlecht gedielt, die Ck>tt mit
uns zu gehen pflegt," (Stoppe, i7i.)
1312 Gottes Weisheit geht über allen Menschenwitz.
Die Bussen: Gottes Weisheit geht tlber des Zaren
List. (AUmann VI, 399.;
1313 Gottes Weisheit und der Menschen Thorheit
regieren die Welt. — Körte, 2392 u. 2958; Kirch-
hofer, 130; Heinsberg 11,14; Simrock, 6985*.
1314 Gottes werck hat grund vnd bestand. — Fe-
nisch, 330, 60.
1315 Gottes werck sind verborgen. — PetH,Il,3n.
1316 Gottes werck wollen geglaubt, nicht gefor-
schet sein. — HenisOi, 1634, 28; Petri, I, 51.
1317 Gottes Werke lehren seine Kunst. — Opel, 895.
1318 Gottes will geschehe, es thu' vns wol oder wehe.
— Petn, II, 854; Henitch, 1700, 39.
1319 Gottes will ist der beste. — ffenwcfc, 1700, 37;
Petn, II, 854.
1320 Gottes will ist Gottes ehre. — Uenisch, 1700, 88;
Petri. II, 354.
1321 Gottes will muss geschehen. — Henisch, 1700, 40.
1322 Gottes Wille geleitet zu Rath und That
Denkspruoh Herzog Albrecht's lY. Ton Baiem.
1823 Gottes wille hat kein warumb. — Agricola /, 723;
Lehmann, II, 231, 163; Petri, II, 354; Schottel, 1140^ ;
Blum, 40; ITdrre, 2384; Körte *,iS86; Simrodi, 8905; Ha-
mann, //. Pred., II, 81; Braun, I, 987; Eisdein, 643.
Er braucht niemand von seiner Weltregierung Bechen-
Schaft zu geben. Die Bussen sagen : Gottes Wille leidet
keinen Gegenwillen. (AUmann VI, 401J
Dan. : Guds vlllle lider intet hvorfor. (Prov. dan. , 260.^
1324 Gottes Wille ist nicht ungewiss wie ein Wet-
terglas.
1325 Gottes Wille muss geschehen, mag's regnen
oder schneen. — Petri. II. m.
Mhd. : Gotes Wille ie geschach. (Livl. Chron.) (Zingerle, 195.;
1326 Gottes Wille sei mein Ziel. — Simrock, 890«;
Hertz, 8.
Inschrift an einem Hause in Niedersaohaen.
1327 Gottes Willen muss man im Busen und unter
dem linken Zitzen suchen. — Luther's Werke, 324*.
1328 Gottes wort bleibt ewig, vnd wer sich mit
dem glauben dran hengt, der bleibt auch ewig.
— Henisch, 1701,29.
1329 Gt)tte8 Wort bleibt in Ewigkeit. — 1 Petr. 1, 25;
Schulze, 289.
Afhd.: Nieman doch gerelschen mao gotes wort unt liebten
tac. (Freidank.) (SchuUe, 289.;
Lat. : Verbum autem domini manet in aeternum. (SchuUe,
289.;
1330 Gottes wort bleibt nicht ohn tugent. — He-
nisch, 1701, 31 ; Petri, II, 854.
1331 Gottes Wort das bleibt in Ewigkeit, wers
gleich dem Babst vnd Teuflfel leid. — Petri, 1, 51.
1332 Gottes Wort das mustu han, so du wilt wer-
den ein frommer Mann. — Petri, I, 51.
1333 Gottes Wort durch die (Kirchen-)Väter wollen
aussiegen, heisst Milch durch 'nen Kolsack
seigen. — Petri, II, 842; Körte, 2396 u. 2965.
1334 Gottes Wort, eigen gewissen vnnd alle Yer-
nunift helt Sund für Sund, Schand für Schand.
— Petri, U, 354.
1335 Gottes wort erweckt allzeit gefahr vnd feindt-
schafit. — Henisch, 1701, 34; Petri. I, 51.
1336 Gottes wort gibt saflFt vnd krafft ins hertz. —
Henisdi, 1701, 35.
„Es macht einen betrübten frölich, einen Todten
lebendig, einen Sttnder heiUg, einen verzagten muthig,
einen armen reich auff hoffnung.« (Pf tri, /, 51.;
1337 Gottes wort ist allzeit gottes w^ort, vnd ob es
schon der Teuflfel redet. — Henisch. 1701, 39.
1338 Gottes Wort ist an keinen Ort der Welt, an
keine Religion, an keine Kirch' oder Can-
zel und an keinen Herr Hansen gebunden. —
Opel, 393.
1339 Gottes Wort ist Arznei für die Seele.
im
67
Gott
Gott
58
1340 Gottes wort ist das besste Seit^nspiel." — Petri,
II, 3M. Henisch, 1701, 45: Sailer , 227.
1341 Gottes wort ist dem gottlosen ein grewel. —
llenisck , noi , 43.
1342 Gottes Wort ist der Armen Hort, sagte der
Jnnge, und stahl eine Bibel.
FMt bachst&blich hat sich das Wort im December
1664 in Berlin, unsere Zeit and Zast&nde charakteri-
sirend, beititigt, wo ein armer Knabe eine Bibel stahl,
die er in der Sobole bratichte. (Vgl. Brtalauer Zeitung,
18«4, Nr. 601, S. 3418.)
1343 Gottes, wort ist der armen krafft. — UenUch,
1701, 41.
1344 Gottes wort ist der beste rhat geb. — Lehmann,
&»8. 76.
1345 Gottes Wort ist die beste Würtz. -- Petri,
71.354.
1346 Gottes Wort ist ein starker Hort.
Die Russen: Oottes Gedanken gehen ttber Zarenworte.
(Altmamn VI, 488.;
1347 Gottes wort ist freundtlioh den frommen. —
Henisch, 1701,43.
1348 Gottes wort ist Herr vber alle Herren. — lie-
nisih. 1701, 44; Petn, II, 354.
1349 Gottes Wort ist ihm nicht selbst zuwider. —
Opel. 395.
1350 Gottes wort ist vnser Heiligthamb. — iienUck,
1701,46.
1351 Gottes Wort kömmt in Schwung, seggt de
Diwel, on schmött siner Grossmutter de Bibel
an e Kopp. — Früchbier*, 1357.
1352 Gottes wort l&st sich durch vernunflft nicht
verfechten. — Lehmann, 797, 18.
Wenigstens nicht alles Ton dem, was fttr Gottes
Wort ausgegeben wird.
1353 Gottes wort macht klug, Menschen Lehr macht
zu Narren. — HenUch , i7oi , so.
1354 Gottes Wort, mein Hort; Christi Blut, mein
Erbgut •
1355 Gottes wort nim wegk vnd reum es hin, vnd
sihe, was ich und du dann bin. — llenUch,
1701 , 52.
1356 Gottes wort treugt nicht — Uenisch,noi,Si;
Sprichieötienchati. 226; Simrock, 8963.
1357 Gottes Wort und Luther*s Lehr' , die vergehen
nimmermehr. — s<^vlze, 289.
Inschrift am Lutherhause so Eisleben.
Dan.: Gnds ord blirer erindelig. (Prot, dan., 260.^
1358 Gottes Wort vnd Luthers Lehr vergehen nim-
mermehr vnd wenns leid allen Ketzern wer.
— I'rtri, I, 52.
1359 Gottes wort wer nicht schwer, wenn der eigen-
nutz nicht wer. — HenUch, 830, 80; Petn, 11, 854;
Simrock. 1934; Lohrengel, I, 380.
Laf.: Non tarn difficilis saora soriptura est, velnt illam
sp« lacri et landis theologi faciunt. (Binder II, 2244;
Seybold, m.)
1360 Gottes Wort w411 allein s«n oder gar nichts
sein. — Petri, I, 5».
1361 Gottes Wort wird man bald vberdrüssig, wenn
aber Ketzerey kompt, so ist jederman willig
vnd sparet keine Vnkosten. — Petri , /, si.
1362 Gottes Wunder erben nicht. — Ewcfcin, 254; Sim-
Tods., 3943; Körte. 2360; ßratfi», /, 934; Petn. II, 355
1363 Gottes Wunder sterben nicht
Die Wunder, die er je gethan hat, thut er heute
noch. Die Bossen: Gott thut auch heute noch Wunder.
1364 Gottes Wurf kommt eher, als man das Anker
Hebtet
Wenn sich etwas wider Erwarten ereignet. Von den
Schiffern entlehnt, die oft, wenn sie die Anker gelichtet
haben, um in die Hafen su laufen, Tom Winde auf die
hohe See getrieben werden.
1365 Gottes Zeiger geht langsam, aber richtig. —
SittUr, 216; Sprichteörterschatz , 321; Heinsberg II, 11;
StmnKk, 3910.
1366 Gottes Zorn geht durch Buss' (Gebet) verlor'n.
Xof. .' Per miserere mel toUitor ira Deo. (Seyöold , 4'il.)
1367 Guttes Zorn soll man niemand wünschen. —
Luthers Werke . Vlll, 274.
1368 Gott's Kreuzburg, Heil'genbeil, Zinlen und
Mehlsack — sind vier grosse Seestädte, blos
dass ihnen das Wasser lehlt — Frischbier ', 1341,
Wird einlenkend zur Ergftntung des Fluchs : Gott*«
Kreuxdonnerwetter, gebraucht.
13G9 Guot giet iäm wuol de Kau un ok 'et Friäten,
oawwer nitt 'et Strick dertau. (Iserlohn.) —
Woeste. 71, 145.
1370 H&b Gott vor Auga, ond *s Brot im Sack ond
de Choch vor em Ofaloch. — Toblcr, 248.
1371 Hab Gottes wort in guter Hut, auch vnterm
Creutz sey wolgemuth. ~ Henisch, 622, 68.
1372 Halt fest an deinem gott, der wendt dir alle
noth. — Henisch. 1709, 56.
1373 Hat dir Gott Birnen beschert, so hat der
Teufel was zu .stehlen.
1374 Hat dir Gott einen Dieb beschert, so magst
du einen Dieb behalten.
Soll ein Wort Luther'* sein. (Vgl. Bedenken einiger
Thtolo^en bei Saevtorius eoiii heiliuen Ehestände , 1551,
Bl, 247 u. 251.)
1375 Hat mirs Gott beschert, sonimbt St Peter nit
— Henisch. 304, 11; Gruter , l , il ; Guttcnstein , 1 , 2 ;
Eycring, l.ns: //, 693; Goal, 784; Sailer. 2i9: Eise-
fem, 252; Sprichwörterschatz . UJ : Körte, 23lb: Braun,
I, 911; Simrock, 3885; Heinsberg II, 3.
k „Zu der Zeit als man merkte, das Bannwort von Born
sei auch nur ein Wort, kam das obige Sprüchlein auf.'*
1376 Hat's nicht von Gott den Anfang, so geht's
den Krebsganff. — Sailer, 383.
1377 Helf Gott bricht keinem den Sack. — Sim-
rock, 3871.
1378 Helf uns Gott von Sünden, vom Gelde kom-
men wir so.
1379 HelflF vns Gott, so ist vns geholffen. — Gruter,
HI, 49 ; Lehmann , //, 264 , 35.
1380 Help God is göd; lang to vom Tod.— Deecke, 8.
1381 Help Godt vth Noth, Affgunst ys groth. —
Petri, //, 381.
1382 Help Gott alltidl Lang to mit Flit. — Diermis-
sen, 79; Deecke, 8.
Kurzes Tischgebet
1383 Help Gott in Gnaden, hie wu:d ök Sepe ge-
saden. — Simrock , 4003 ; Braun, /, 965; Körte, 2391;
hochdettttch bei Beinsberg II, 72.
1384 Help Gott, säd(de) Jung, dör hangt ^ he np de
Pier ', dat de Damp ut'n Nora stow't '. (Ostfries.)
— Frommann, VI, 282, 683 ; Goldschmidt, 54 ; Hoefer, 559.
>) Haut, sohlJtgt. >) Pferde. *) Arsch stob.
1385 Hette Gott das Widerkommen nicht gegeben,
so were das Scheiden ein arm Leben. — Leh-
mann, II, 265, 38; Gruter, III, 49.
1386 Hilffl gott mit gnad, das glück kompt drat
— Henisch, 1710, 87; Petri. //, 881.
1387 Hilfil Gott nicht, so hilflPt kein Heylig vnnd
kein Freundt — Lehmann, 375, I8.
1388 Hilfft gott, so hats nicht not — Henisch. 1710, 38;
Petri, H, 381.
1389 Hilft Gott nicht zu jeder Frist, so hilft er
doch, wenn's nöthig ist.
1390 Hilft uns Gott, so geht es wohl. — Goal. 779.
1391 Huy wolan, Gott gabs, Gott nambs, verlieret
man die Schuhe, so behelt man doch die
Füss. — Lehmann, //, 267, 83; Gruter, HI, 50.
1392 I Gotts Namen, is nid g'schwore. (Luzem.)
1393 X sau slä Gott 'n Deuwel dot! reip üelen-
speigel, do em de Boxen platze. (Lüneburg.)
— Hoefer, 1094.
1394 Ich bin got einn tod schuldig, den zal ich ym
wann er wil. — Franc*, //, 56''; Lehmann, 11, 377, 17;
Sailer, 872.
1395 Ich lobe Gott und lass ihn walten, maob' neue
Schuh' und reparir' die Alten. — l|»rte, ••
Inschrift an derThttr eiaw SohalHWefaMl-i^
pen bei Teplitz. ■.,..., *
1396 Ich will Gott in seine g<nriift mäil
haben. — Henisch, 1693, tt.
59
Gott
Gott
60
1397 Ik hül (halte) mi an Gott un an den Windel-
böm, sagte der Matrose. (S. M»it.) — Schütze,
U, 149 ; IV, 363.
1398 In Gott hoffen wend alle Straflfen. — Petn. i. 6i.
1399 In Gottes Apotheke ist die beste Heilsalbe.
Die Baasen: Gottes Pflaster helfen besser als die der
Aerate. (AUmann r/, 407.;
1400 In Gottes gewalt hab ichs gestalt, der hals ge-
fügt, das mir genügt. — Ilmisch, 1692, 56; Peiri.
II, 404.
1401 In Gottes grossen Kram seynd alle Wahren
vmb arbeit vnd fleiss feil. — Lehmann, 37, 3 ; Sim-
rock, 418. Körte, 2310; Körte^, 2851.
In demselben Sinne, dass man mit Kraft und Aus-
dauer die grössten Hindernisse und Schwierigkeiten zu
besiegen im Stande sei, sagt Bora»: Hat dooh Hercules
mit seiner Kraft den Acheron darchschwommen.
Dan, : I guds kram alt for arbeyde falt. (Prov. dan., U9.)
Lat. : Dii laboribus vendunt sua bona. (Seubold , 1090.; —
Perrupit Aoheronta Hercoleu« labor. (Horat.) (Binder
//, 2560; Faaelius, 199.)
1402 In Gottes Hand, so stehet das Ziel, er hilfil
durch wenig wie durch viel. — Pein , //, 404.
1403 In Gottes Kanzelei steigt niemand. — Braun, l, 961.
1404 In Gottes Mund steht seines Dienstes grund.
— Petri, I, 61 ; Ilenisch, 707, 1.
1405 In Gottes Nahmen hebt all Vnglück au. — Petri,
II, 404; Erklär., l; Körte. 2366 u. 2928; Simrock, 4010;,
Froschm., Sii.
Schon lange ror der Beformation brauchte man dies
Wort und seine Spitze war gegen die pApstlichen Ballen
gerichtet, die sich alle mit den Worten: In nomine
Domini anfingen. Luther wendet es weit allgemeiner
'auf alle diejenigen an , welche des Teufels Werk unter
frommen Formen treiben.
1406 In Gottes Nahmen ist nicht geflucht. — Petri,
II, 404.
1407 In Gottes Namen fahen alle Bullen an, denn
der Teufel will in seinen Dienern nit schwarz
erscheinen, sondern fein weiss und rein. —
Eiselein, 254.
1408 In "Gottes Namen fahren wir, bricht der Wa-
gen, so halten wir.
1409 In Gottes namcn faren wir. — Franck , II , s^ :
Gruter, I, :.l; Petri, 11, 404.
1410 In Gottes Namen geust man im Keller Wasser
in Wein. — Uerberyer, U, 301.
1411 In Gottes namen, sagt Hempel, schlug sein
Weib braun vnd blaw. — Latendorf II, 19.
1412 In Gottes Namen, sagte der Mann, und schlug
seine Frau todt. — Hoefer, 718*.
1413 In Gottes namen schlug der Bawer seinen
Knecht todt. — Ilenisdi. 1697,41; Simrock, 4012;
Eiselein, 253; Braun, I, 960.
„Fang* nux dein falsches Werk in Gottes Namen an,
der Teufel hilft gewiss, wenn's sonst nicht fOrder
kann.« (W. JJülUr, 69.;
1414 In Gottes Namen, so beisst dich kein Schaf.
— Pistor., I, 85; Simrock, 4011.
1415 In Gottes Namen und mit einem Stück Brot
in der Tasche ist gut wandern.
Span. : Vaya oon Dios , que an pan me lleTa. (Bohn I, S61.;
1416 In Gottes Namen wird man wol getraut, aber
nicht geschieden.
1417 In Gottes Reich sind Arm und Reiche gleich.
Die Bussen: Gottes Herrenhof steht offen, aber nur
der Edelmann hat Zutritt. (Altmann V.)
1418 In Gottes Saal brennen viel Lichter. — Sjnich-
wörtergarlen, 92.
1419 In Gottes Segen quillt der Wein wie in Sanct-
Othmar's Legelein. — Nass. Schulblatt, XIV, 5.
1420 In Gottes Sprechkunst stehen keine Ausnahmen.
1421 Iss, ehr' Gott und denk' nicht an dein Haus.
Sagt der Litauer su seinem Gast.
1422 Ist man von Gott verla'n, ruft man den
Teufel an.
Soll.: Als God tegen a is, is de duirel voor n. (Barre-
bom^e , I , iiO.)
1423 Jafl God Jongen, jaft 'r uk Boksen. (Amrum.J
— Haupt, VIII, 866. 265.
Gibt Gott Jungen, so gibt er auch Hoaen.
1424 Je grösser Gottes gaben seindt, je weniger man
jhrer achtet. — Henisck, 1328, 28; Petn, II, 891,
1425 Je grösser Gottes gute ist, je grosser ist der
Welt Bossheit — Henisch, 465, 67.
1426 Je grösser vor Gott, je mehr verachtter von
der Welt. — Hetiisch, 1704, 37; Petri, I, 57.
1427 Je lieber Gott, je näher der Ruth. — Herberger,
II, 94.
Lat.: Deo carissimi, flagellis proximi. (Herberger, 11, 94.;
1428 Je mehr Gott gibt, je mehr er hat vnd be-
helt. — Ilenisch, 1708, 46; Petri, II, 894.
1429 Je mehr gott, je mehr frombkheit — Ilenisch,
1707, 12.
1430 Je mehr man auss gottes Wort holt, je mehr
man da findt. — Henisch, 1701 , 69; Körte, 2397 u. 2967.
1431 Je mehr man Gott bittet, je lieber er höret.
Ilenisch, 1705, 45.
1432 Je mehr man Gottes Wort drückt, je weiter
es läuft und zunimmt.
1433 Je mehr man gottes Wort treibt, je süsser es
schmeckt. — ilenisch, 1702, 1.
1434 Je mehr man gottes Wort verfolget, je weiter
es sich aussbreitet. — Uenisch , 1701 . 67; Petri, I, 58.
1435 Je näher Gott, je weiter von der Creatnren.
— Petri, I, 58.
1436 Jeder zimmert und hobelt sich einen Gott,
wie er ihn gern hätte. — Luther's Werke, V, 67".
1437 Kan einen Qtoii auffm boden leiden, so lass
jhn auch vor dir bleiben. — LOimann, 241, 33.
1438 Kan Gott böse Weiber leiden vnter dem Him-
mel, so lass sie auch für deiner thür vber-
gehen. — Petri, II, 413.
1439 Kere di tho godt, so kert he sick wedder tho
di un begnadet dick (dich). — Eb»torf,i.
1440 Las du Gott kochen , trage du nur Wasser zu.
— Fischer, Psalter, 204, 4.
1441 Lass«got8 wasser vber gots land laufifen. —
Franck, II, 116^; Tappius, 188»; Gruter, I,bi; Ueni$ch,
1700, 6; Petri, 11,433; Sailer, 218; Fabricius, 65; Sim-
rock, 3881; Körte, 2341; Eiselein, 255.
Wasser (s. d.) ist kein PriTÜeg fOr einselne, 6b iat
ein Gemeingut fOr alle. Als in England ein Mitglied
des Unterhauses gegen die Bewilligung des Kanalbaus
sprach and endlich fragte, wosu Gott das Land mit
80 schönen Fltlssen und B&ohen versehen habe, er-
widerte der Baumeister des Herzogs von Bridgewatez
Ton der Galerie herab : „ Dazu wol auch , das« man in
KanUen Gottes Wasser Aber Gottes Land laufen laMe."*
fWurebach II, 82.; Die HollAnder meinen, man kOnne
lange sorgen, ehe man einen Strohhalm entswei sorgt.
(Heinsberg VI, 83.;
Holt.: Gods water over Gods akker laten lopen. (Bohn
/, 319J
1442 Lass Gott in allen Dingen dein, den Anfang
und das Ende sein. — Petri, II, 438; llenitdi,
887, 33; Körte, 2300; Goal, 778.
Die Polen sagen: Wer mit Gott beginnt, mit dem
endigt Gott. (Heinsberg IJ, 1.)
Lat.: Omnibus in flebus feliciter omnia cedent, ti statuaa
finem principiomque Deum. (Gaat, 778.;
1443 Lass Gott mit dir Hausshalten. — Lehmann,
365, 2; Sailer, 265.
1444 Lass Gott rathen, der hat lang gerathen. —
Petri, II, 438; Sailer, 218.
1445 Lass Gott sorgen I
Fr:. : Lessez faire ä Dieu qui est homme d'age. (Leroux,
I, 14.;
MoU.: Laat God raden (sorgen). (Harrtbomie, t, 245.;
1446 Lass Gott walten. — Ilenisch, 1715, 32.- Petri,
II, 846.
1447 Last vnsern Herr Gott ein guten Mann seyn 1
— Gruter, III. 62; Simrock, 3882.
1448 Lett God Jungens wassen, so lett he ook Stock
wassen. — Diermisscn , 31.
liftsst Gott Jungen wachsen, so aach Stöcke.
1449 Lieber Gott, krümme unsers Herrn Buckel
nicht, damit wir gerade gehen können.
Sprichwörtlicher Stoasseu&er der Bussen; sie setzen
Toraus, dass «ie, wenn ihr Gutsherr krumm gehen
mUsste, es auch von ihnen gefordert werden wOrde. Statt
„lieber Gott*' sagt übrigens der Busse im Sprichwort
„Gottcben", wie er denn die Yerkleinerangsfoxm in
■'^r-T
61
Gott
Gott
«einen Sprichwörtern nngewöhnlieh liebt und daher
die Anidrttoke: .Ylterchen , Mtttterchen, Oeratterohen,
Freundchen u. b. w. gern anwendet,
1450 Lieber Gott, schenke mir einen Jungen, betete
der fromme Mann, und kniete neben dem
Bette seiner Fraa.
Peter Brederod frag einst jemand, dor ohne selbst
mitzuwirken , Gott am HOlfe anrief: „Ist es genug, dass
«in Ehemann, der gern Kinder hatte, vor dem Bette
•einer Frau kniet?" (Einfälle, ib.)
1451 Lieber Gott, versteck's, dass der Teufel nicht
sieht
1452 Lob' Gott für das Deine und gönn' jedem das
Seine.
1453 Main Got, däd' a Waib höt; dide käas bot,
pöst a üfatöp. (OetUTT. Sohlet.) — /V/er, 4M.
1454 Man gelebt eins gots, aber nit eins menschen.
— Franck, 11, 5*; Laiendorf II, 23; Eycring, 111, 187;
Eifelein , 854; Körle, 2S69.
9 Böhm.: ÖloTJk na jednom bohu, ale ne na jednom priteli
dostl m*. (Celakovikv^ 229.;
Lat.: Aliafacies pectoris, alia peius. (Lthmann, 338, S4;
Binder II, 113.;
1455 Man hat genug an gottes Wort, vrenn man recht
lehren will. — Henisch , no2 , 9.
1456 Man kan Gott kein Aug verkleiben. — Petri, II, 455.
1457 Man kan Gott mit stillsein vnnd schweigen
auch dienen. — amisch, 1705, 66; Braun, I, 939.
1458 Man kan Gott weder grösser noch geringer
machen. — h:iri, ii, 455.
1459 Man kann Gott belügen, aber nicht betrügen.
— Körte, 2345; Braun, I, 989; Simrock, 3902.
1460 Man kann Gott nicht entlaufen.
Laufe so Tiel du willst, sagt man in Hindostan, dir
wird doch, was Gott beschlossen hat; eine Ansicht,
die auch der TOrke in dem Spriehworte ausspricht:
Was ttott dir auf die Stime geschrieben hat, kommt
gewiss. (Reimberg II, 2.)
1461 Man kann nicht alles um Gottes willen thun.
/>«..- Poor Dieu oa pour Pargent. (L«roux, I, 15.;
1463 Man kann nicht Gott dienen und dem Mammon.
Däm^: Christus og Belial; Arken og Dagon künde ei vaere
1473 Man muss Gott mit Gott überwinden.
1474 Man muss Gott nicht aus dem Jahr laufen.
(Schtteiz.J — Kirchhof er, 336.
1475 Man muss Gott nicht in seine Rathstube stei-
gen. — Kirchhofer, 131; Steiger, 462.
Ma
skal ei tiene Gnd og mammon.
(Prot, rfa«., 548.;
1463 Man lebt Eines Gottes, aber nicht Eines Men-
schen. — 5iilor, 216.
1464 Man mag sich wol eins Gotts, aber man kan
sich nit eins menschen erneren. — Tappiut, e**;
Sprickrörter$ätatz , 3.
1465 Man muss dem lieben Gott ein Licht an-
stecken, dem Teufel zwei. — Frisdibier, 46i.
Svhm.: I bohu srickn, i £ertu oharek. (Öelakovihf, 286.;
1466 Man muss es Gott und der Zeit befehlen. —
HtTberger. I, 588.
14t>7 Man muss Gott für alles danken.
1468 Man muss Gott für alles danken, sagte der
^ Bauer, als ihn der Amtmann ins Loch warf.
1469 Man muss Gott für alles danken, sagte der
Wolf, und verschluckte eine Fliege.
Der jaadderadat$ch Tom 12. August 1866 hat ( S. 142 )
dies Sprichwort parodirt: Man muss Gott für alles dan-
ken, sagte der Weif, und steckte sich 19 Millionen in
die linke Hosentasche.
1470 Man muss Gott für alles danken und wenn's
Ohrfeigen sind.
Man mos» Gott danken, wenn der Wind geht, sagt
der Busse, weil der Sturm wehen könnte. (AUmann
V. 89.; Man mnsa Gott fOr das Stroh danken, wenn das
Korn misrathen ist. (Attmann V, loa; Femer: Man
muss Gott auch fttr den Stint danken, den man statt
des Lachses gefangen hat. (Altmann V.) Und die
Hindu : Wenn Gott mir selbst awei HOrner geben sollte,
wttrda ich snfriedeo sein. (Reintberg II, 11.;
1471 Man muss Gott helfen Korn machen.
Man muss auch das Seine thun. Als Sprichwort an-
geflUtri in BnmS» Bepertoriwn der pädagogitcken Journa-
Uttii. 1864, 8. 576.
Bülun.: Boha ti^tcj a mky pjlkUdeJ. — Kdo se potX na
poli, a nodli le t komofe, ten hladem neumfe. (öela-
*o«*y, 1».;
Fvlrn.: Boga wsywaj, r{ku prsykladaj. (6elaJtot$iy, 130.;
1473 Man muss Gott mehr gehorchen dann den
Menschen. — Agricola 11. 204; Apottelqetch. i, 29;
Schulze , 247.
Ein russisches Sprichwort sagt: Gottes Gebot gilt
TOT des Zaren Ufcaa. (AUnxann VI, 401.;
14 < 6 Man muss Gott nicht ins Handwerk greifen.
Lat.: Ad secreta poli onras extendere noli. ((f artner, 52;
PkiUppi, I, 10; Seybold, 11; Binder 7, 20, //, 65.)
1477 Man muss Gott so dienen, dass die Heiligen
nicht schel sehen.
BJAm.rBohu slui, 8vat;fch nehnerej. (Ötlakot$kif,U4.)
Poln.: Bogu shii, iwi^tych niegniewsj. (Celakovtky , 244.;
1478 Man muss Gott suchen durch jhn selber. —
Petri, I. 71.
1479 Man muss Gott über alles fürchten.
Lat.: Deos maxime aequum est metuere. (Philippi, I, 115.;
1480 Man muss Gott unterm Kreuz still halten. —
Kirchhof er, 161,
1481 Man muss Gottes Brot nicht verschmähen,
wenn es auch in Essig getaucht ist.
1482 Man muss mit Got in die hend speyen. —
Franck, II, 79*»; Gruter. I, 57; IJenisch, 1709, 60; Petri,
11,461: Eyering, III, 210; Blum, 45; Eiselein, 252; Sim-
rock, 9940; Kirchhofer, 181; Sailer, 107; Körte, 2807;
Frisdibier, 4347.
Die Basken sagen : Obgleich Gott ein guter Arbeiter
ist, so will er doch, dass man ihm helfe. Die Klein-
ruasen: Gott anrufen und die HSnde anlegen. Di^
Venetier : Hilf dir , so werde auch ich dir helfen. (Rein^
berg III, 38.)
Böhm.: Boha ti^tcJ a mce pridcj. (Saug.)
Moll.: Met Gods bijstand: sponw in de band. (Earre-
bcmeey I, 24b.) — Stroop uwe armen op, en sog: God
wouds. (Harrebemee, I, 20.;
Lat.: Cam Minerva manum quoquemoTe. (Bindert, 962;
//, 647; Eratm.,4A1; PhiUppi, I, 108; Segbold, 101.;
Span.: Dios 7 rida componen rilla. (Cakier, 3369.;
1483 Man muss mit Gott die Hand anschlagen. —
Ueni$€h, 1709, 61; Petn, II, 461.
Span.: Despues de Dios, la olla. (Cahier, 3373.;
1484 Man muss mit Gott Rath halten.
Dan. : Tag God i raad med , saa blirer hans bistand hos
din forstand, baade i raad og daad. (Prov. dan., 465.;
1485 Man muss nicht gegen Gottes Allmacht strei-
ten. — Kirchhofer, 181.
1486 Man muss nicht Gott opfern, was der Teufel
nicht mag.
Frs.: U faut senrir Dien avant sa pause. (Cahier, 1288.;
1487 Man muss nicht in Gottes Allmacht greifen. —
Kirchhofer, 131.
1488 Man muss nicht in Gottes fi^anzlei steigen.
Lat.: Mitte aroana dei ooelumqne Inquirere quid sit.
(Diony$.) (Binder II, 13; Knue, 555; PhiUppi, /, 253.;
1489 Man soll den Kamen Gottes zu allen guten
Sachen nennen. — Luiher's Werke, iv, 434*.
1490 Man soll Gott auch für die Grundein danken,
wenn er keine Forellen gibt.
Die Bussen: Man soll Gott auch fttr den Stint danken,
den man statt des Lachses gefangen hat. (AUmann
V, 82.;
1491 Man soll Gott erst für das Brot danken, ehe
• man ihn um Kuchen bittet.
Die Bossen: Wenn du Gott um einen Kuchen bittest,
danke ihm fttr ein geschenktes Brot. (AUmann VI, 510.)
1492 Man soll Gott nicht aussm rhat schHessen. —
Lehmann, 598, 70.
1493 Man soll Gott nicht die Spreuer opfern *wie
Kain, sondern das Schafsschmak wie Abel.
1494 Man soll gottes Wort nicht endem noch bes-
sern. — Henisch, 1702, 7; Petri, l. 71.
1495 Man soll nicht singen: Gott sei gedankt, man
hab' zuvor den Sieg erlangt. — Froschm., Iiiüi*'.
1496 Mancher hat Gott im Mundt vnnd den Teuffei
in Händen. — Lehmann, 334,25.
1497 Mancher meint, Gott hab' ihn berathen und
der Teufel hat ihn beschissen. — Eiselein, 590.
1498 Mancher sucht Gott in den Creaturen, der ihn
nicht im Himmel glaubt. — Opel, 396.
1499 Mancher tadelt (Jott in seinen Sachen, der
kein Löffelholz kann machen.
1500 Mancher tregt auff einer Achsel Gott, auff der
andern den Teuffei. — Lrftmoim, 338, m.
63
Gott
Gott
64
1501 Mancher will Gott zu Hülfe nehmen, wie jener
80 ein Kind wünschte, als er neben seiner
Frauen Bett kniete und zum Himmel bat. —
Eiselein , 309.
1502 Me kann sik wuol enes Guodes emiären, awwer
nitt enes Mensken. (Iserlohn.) — Firmenich, ///, .
186, 39; Woeste, 68, 88.
1503 Mit dem Gott zürnt, mit dem zürnt alle Crea-
tur. — SprichKörlerschatz , 188.
Lat.: Iratom, gravis est res, habmsae deupa. (Fischer,
115, 78; l'hiUppi, /, 211; Schonheim, J, 3ü; Seubold, 79.)
1504 Mit Gott begonnen, ist schon gewonnen. —
Hertz, 3.
Inschrift an einem Hanse in Franken.
1505 Mit Gott daran, mit Gott davon.
Lat.: Pato junguntnr, fato solvnntur amores. (Binder
I, 528; //, 1104; Seybold, 175.;
1506 Mit Gott den Anfang. — Sailer, 2i5.
Lat.: A Jove principium. (Gaal, 778; Kruse, 2.)
1507 Mit Gott den Anfang, so hat es guten Fortgang.
Beginnen wir mit Gott, sagen die Czechen, dann
wird auch der Fortgang gut sein. (Heinsberg II, \.)
Böhm.: Kdo 8 Bobem pocfnä, vsebo Sfastne dokon&. — S
Bohem ciume poHtek, bude dobr^ pozadek.
Dan. : Med Gud er best at barie ( begynde). (Proe. dan. , 25».)
Lat. : A Jove fac orsum , ne serpens det tibi morsum.
(Gaal. 778.J — A Jove priuoipium et medium et fini«
quoque pendet. (Philippi, I, 16.)
1508 Mit Gott den Anfang, sonst geht's den Krebs-
4 gang. — Scholtel, 1141 •*.
£8 wird in allem glücklich gehen, tagt ein lateinisches
Sprichwort, nimmt man Gott zum Anfang und zum Ende.
1509 Mit Gott, einem guten Freunde und einem tüch-
tigen Stock kann man durch böse Wege gehen.
Böhm. : Dokud buh a dobfi pf &tcl4 , niceho se bdti netreba.
(Celakovsky , 231.;
1510 Mit Gott fang^ an, mit Gott hör' auf; das ist
der schönste Lebenslauf. — Simrock, 4007.
1511 Mit Gott im Herzen und der Bibel in der
Hand geht man sicher über Meer und Land.
— Harms. 139.
1512 Mit Gott ist gut Artzneyen. — llenisch, 1704. 43;
Petrx, II. 477; Sailer, 292.
1513 Mit Gott ist gut kreissen. — Petri. 11. 477.
„In Eindesnüten arbeiten.**
1514 Mit Gott ist gut kreissen vnd Artzney nemen.
— mihety, 282'*.
1515 Mit Gott ist gut theilen.
1516 Mit Gott ist nicht schertzen. — Petri. II, 275.
1517 Mit Gott kann man nicht zanken.
1518 Mit Gott können wir Thaten thun. — Fischer,
Psalter, 50, 3.
1519 Mit Gott können wir vber die Mawer sprin-
gen. — Fischer , Psalter, 665 , l.
1520 Mit Gott kriegen ist bös, er nimmt seinen
Feinden das Herz. — Luther's Weihe, II, 228«.
1521 Mit Gott lässt sich nicht spotten. — Körte, 2Zii:
Simrock , 3920.
1522 Mit Gott muss man keine Abrechnung ha]ten.
Der Abt Maurua Fintsguth soll durch das eben
witzig gelaunte Glftck, welches in seinem Namen eine
Wahrheit finden wollte, begOnstigt, bei Erbauung einer
Kirche einen Schatz entdeckt und dann das eben ge-
nannte Sprichwort angenommen haben.
15i6 Mit Gott thu alles fangen an, so wirst du Glück
und Segen ha'n. — lieru, 3.
Inschril^ an einem Hause in der Schweiz.
1524 Mit Gott und seinem guten Recht fahrt man
niemals schlecht.
Frs.: Car Dien et le bon droit et bonne volonte labonre
en bonne ouvrage sans penser £auoet£ et il t'aidera biea
ai tu Pappelö. (Leroux, II, 186.;
1525 Mit Gott md dem Satan ist nit zu schertzen.
— Eyering, III. 234.
1526 Mit Gott vnd mit Ehren kann man sich wohl
emehren. — Grw/«T, /, 69; Lehmann, II, 412, 76,
1527 Mit Gott vnd mit ehren sich lassen genügen,
ist der grosseste Beichthumb. — Ilmisch, sie, 46.
1528 Mit Gott vnuerwom. — - Petri , II , 2ii.
1529 Mit Gottes HülT fang' alles an, so wird's ein
guten Fortgang ha'n. — Hertz, s.
Inschrift an einem Hause in Kiedersachseo.
1530 Mit Gottes hülflF vnd willen kan einer alle seine
feind stillen. — Petri, II, 477.
1531 Mit Gottes Schutz hat der Streit viel Nut«.
1532 Mit gottes willen auff diser erden Sol vnser
will vereyniget werden , Was got dem allmech-
tigen behaget wol Vns auch beheglich iein
sol. — Werdea, Biiy.
Lat.: Teile dei semper conoordet nostra voluntas. Yt
placeant nobis que placuere deo. (Werdea, Biüj.;;
1533 Mit Gottes Wort ist nicht zu schertzen. —
Henisch, 1702, 11; Petri, I, 73.
1534 Mit Gottes Wort lässt sich nicht spotten. —
Kirchhofety 130.
1535 Mit Gottes Wort lässt sich nicht stückeln noch
flicken. — Henisch. 1145, 9; Sailer, 227.
1536 Nach Gott vnd ehr steht mein beger. — He-
nwch, 1706, 17.
1537 Nehest Gottes gnad ist freiheit das best.^
Henisch, 1206, 54.
1538 Nie Hess den Gott, der hielt sein Gebot. —
Petri, I, 74.
1539 Niemand als Gott und die Herren können Gnade
thun. — Graf, 397, 612.
„ Nymant denn gott md dl herreo gnade tun mögen."
(M. Nering, Las alte Cvlnische Recht, Thorun 1584.;
1540 Niemand hat Gott für aller Welt lieber denn
Gold, Silber vnd Gelt. — Lehmann , u , az , M.
1541 Niemand kan Gott betriegen, es hilfift für jhn
kein liegen. — Henisch. 1705, 34.
1542 Niemand kan Gott vnd dem Mammon dienen.
— Tapptus, 231 ''.
Frs. : L'on ne peut bien servir k Dien et au monde. — On
est k Dieu ou au Diable. (Leroux, II, 254 u. 273.;
1543 Niemand weiss Gottes Heimlichkeit, — Lehmann,
U, 428, 121.
1544 Noch wol wils Got. — Fran(^, II, 17^.
1545 0 Gott, ich bitt', bewahr' mein' Tritt', so
fall' ich nit. — Hertt. 39.
Inschrift über einer Treppe.
1546 0 Gott, o Gott, wat böst du fer e Gott,
nömmst mi de Koh on lätst mi det Wiew. —
Frischbicr *, 261.
1547 Offl „gesegne Gott" macht zerrissene Hosen. —
GnUer, HI, 74; Lehmann, II, 489, 6; Schröder, 94.
Verarmung ist eine der ersten Folgen der Unmftssig-
keit im Genuas geistiger Getrftnke.
1548 Ohn gott gehet alles den Krebsgang. — He-
nisch, 1707, 60; Petri, II, 503.
Ohne CK>tt, sagen die Czechen, l&sst sich nichts gut
machen. Die Esten: Wenn Gott nicht hilft, ist unser
Thun nichts. Die Kleinrnssen : Ohne Gott kommt man
nicht einmal zur Schwelle. (Heinsberg II, l.)
1549 Ohn' Gottes Gunst allBau'n umsunst. — Hertz, 4.
Inschrift an einem Hause in Berlin.
1550 Ohn Gottes Gunst ist fleiss vmbsunst. —^tri,
U, 503; Henisch, 1139, 64.
Lat.: FruBta conatur, cui non Dens auxiliatur. (Binder
II, 1209; Fischer, 61, 28; Neander, 282.;
1551 Ohn Gottes Gunst ist vnser Thun vmbsunst. —
Petri , /, 77.
Lat.: Deo non dante nihil valet labor. — Qui terram colit
et Deum non colit, frustra laborat. (Fischer, 61, 28.;
1552 Ohn Gottes macht vnd krafft der Mensch hat
keinen safil. — Henisch, 1698, 6; Petri, 1, 11.
1553 Ohn' Gottes Schutz ist unsrer nichts nutz. —
Hertz, 34.
Inschrift an einem Hanse in Hannover.
1554 Ohn Gottes Segen kan sich wol einer toll aber
nit gelehrt studiren. — Petri, u, 504.
1555 Ohn Gottes Waffen mit dem Teuflfel fechten,
ist sorglich. — Henisch, 1030, 28; Pein, /, 77.
1556 Ohne gott gilt kein vermögen. — Henisdi, iios, 67.
1557 Ohne Gott ist alles Spott
1558 Ohne Gott ist der Mensch nur ein Spott.
Abraham a Sancta Clara: „Ein Mensch ohn Gott ist
ein Soel ohn Gnad, ein Leib ohn Seel, ein Acker ohn
Frucht, ein Garten ohn Blum, ein Baum ohn Obst, ein
Bebe ohn Traube, ein Teich ohn Fische, ein Bronn ohn
Wasser, ein Fass'ohn Wein, ein Soldat ohne Waff u. s. w.
(Vgl. Abrahamitches Betcheid€'*$t'n, Wien 17l7, S. 246.)
Frz.: Qui Dieu quitte (acquitte) bien est henreux. (Le-
roux, I, 15.;
u
Gol
Goü
66
[15^$ Ohne Gott Jcann man wol bcgieflaen, thev nicht
Bemessen. — Simthuiirtefuhnd . i^*.
|l&GO Olme Gott kann man wol in <Jie Wnsto gohen,
&ber nicht wieder ins NiKhal heitaJcehren.
(Ampi-)
I&61 Ohne (iott lieben ist ohne Federe fliegen. —
Gnatr. ni, 74. Lchtmm, tl. 490. IT; Spnchittärter'
■ «ine deo mens bona etL rS&yUitA , SW}.)
I&C ^'y^f nnd (ilück geht alle« xnruek.
I og Ijrkkeii holdor itill«, ril dvt ol gMO
C vermag man nichts.
Iinii Bob* CO dohn'ho oiniti nel»o> (Haug.)
ii . j . y. titlur Goilü krftciii helpt go«n magt. (Barrtf*ofn4ft
£«'..• Ueoi liutoai)» omne« op«!«« aine numiue p«rdii.
(amöboid, auSJ
ISS&
Ohne IJottCN
Netaten ni'
agt der Fis
Hecht. -
ILieti lic ü
i&ee o]
IM'
der Fischer mit 7.wei
Spnchioörlergikr*
1^, 93.
., 113 r»ide <*• Dt«u,
WiiJeu kann nichts geschehen.
•i Wollen kaoa k«m BUtt Tom Baume
tui > die SardlDtoT. (Ktintbtrff II ^ 2.) Schel-
h* , n IvhH«, Oott kUmmeTB «ich jetzt utcbt
Ttx ' i' iiud b»)M «ie uud ihr Geschick lediglich
).iurizob«u, und ortt, w«aQ die Erde und
IT iliel erreicht habe, werde ot die Ke-
• r Mlbit QboTOObeoen; waa Voj-nha^en zu
dnr 1 rage veriislaaitt» warum «r aie nicht lieber gleich
SeheUlnaan tibergohen babe. (.Vgl. VomAaf^en'x roj^r-
bmeätr, Laipilg l«6l, II, 3'J0
Ohne Gottes Wort hat der Teufel gewonnen
Spiel; er kann die Leute nach eeinem Willen
reiten und treiben, — Luüur's TUchrcden, 3*.
IMa RÄth'a Gott, 80 richt't er's aus,
tb&B *S walt Gott und unsre liebe Fran^ nnd 's
heilig Blut von Williäau, und 's heilig Sakra-
ment von Ettiswyl will Tag und Nacht bei
uns sein, uud 'a heilig Krenz von Entlibucb
Tag und Nacht tü uns lug*. — Kirchhofer, ni.
1570 Sobieusa Gott nicht aus, dann geht alles wohl
im Baas. — Par^mialum. 3730.
IM! Segnet Gott ftinff, so segnet er aucb wol secha.
— Petn. II, 418; IhKitch, 1290* 33.
l&Tt Sei&em Gott nnd «einem Fürsten soll man ge-
horchen.
A..' AI auo «igBor t Bi gaardar «oaui«a Is n. (FauagKa,
1573 Seligf wer Gott täglich sieht und semen Erb*
berm einmal im Jahre.
fV«. ; Qol Toit la maiioQ du «eigaeuTi U a'y a nl profit
al honneiu. (Vgnedeif. \6&.)
1674 So Gott in der W'clt nicht das Best« tlint, ist
C« «bei bestellt. — Ewiein. 2M.
XIa Attttpraoh MaxlmlUao'i L
Ihlh So hoch Gott ein diog bebt, so hoch kan
ncBS beben. — Lehmam^, ??&» 14.
IMe So ktmmtGott« Wöhrt in 'n Schwung, »eggt
de Düwel, nn Schmitt dei Bibel öwer'n Tüu.
flhcU^ithvf^.j — iiaabe,9i Uovfm-, 103». hochdwlicH
bti äimnuk . 4014,
1677 So Tiel ausser Gott, so viel in Vnfried; so viel
XB Gott, so viel«in fried. — Ptin, t, si.
U79 Soll Gott gefallen dein Gebet, mass es rein
•eükf kort und stet.
»T b all en Gott un en Pott. — flu»r«i, i074;
T » »U In Gott und in Pott, seggt de Def,
dJA nahm er dem Bäcker ein Brot aus dem
Korbe.
1691 ThAf Gott gnte Hecht vnd Reinschen Wein
•ehaffen , so darfiT man sie auch wol mit Danck-
tagung easen vnd trincken- — Pein, //, hs, Ht-
Ü«*,»49, 6i.
UtS Thite Oott nAob unterm Willexi, et wurd^ udb
wenig Wohlsein quill en.
U7i
1583 Trag gott mit Frewdeu, die weit mit gedult.
— nentMvh, 1714.33; Sckmi^l, lllS*; *Örl*, S3»4; ^'«w-
rot* , 3976.
1&B4 Trau auf Gott allein, das wird dat Beste sein.
— KtrtWio/t-r , 130.
1&85 Traw auff gott, der hilift ohn spott. — HenUch,
1710.51,
1&8G Traw du nur Gott allzeit, er hilill auss fehr-
Ügkeit. — //«fJiMcA. |70ß, 44.
IÄ87 Traw Gott, scliew niemand. — /Viw, //, 44».
1588 Traw gott vnd etlichem glück. — Haimch, 17W,6.
Petri.ri, 548.
1589 Trost Gott den Herrn, den der Knecht lehren
muas. — Peiri, tl. 561; Si^i^er , U3; Simrotk, 4003.-
Körte, 2814.
IfiOO TrÖBt Gott den Erancken, der den Art« zum
Erben setzt. — h4n, i/. m; lltnitch* 908. 50. 5lm-
J.ni. .• Male teoum »git aegcr, madivuaa qul ha«x«<lWB ftielt.
(Guai, 123.;
1591 Trost Gott den Mann, der aein Weib so! mit
echlegtm frora machen. — Pein , 11. Aii.
1592 über Gottes Wort let sik en Haupen (H&u-
penken) verteilen. (Wrhtfj
1593 üeber Gott ist kein Herr und übor Schwarz
keine Farbe (oder: über Sabs keine Würxe).
— Spuhwfirietgi'hals, 20.
> Jon TuchrtiirH, ') tagt: ^rWirmeinen , der
i i.Ayier aey Tlei mttchtigor, Era^mu* viel giv
> MQacb viel froiuuior» ücDo Uait i»t." — Olbt
f'i - if.r Kutnaradschali »nit (iott? fragt der Hebräer.
(Rtimbtrg ff, U.)
frj.: Dieu n'a point de mattre, et J'ea ay «o. — Ntü
■eigoeiir tut I>teu. (LeroM, 1, 11 J — 8uf Dieu u'7 a
AacuD aeigoear, ny tur noir aacune coulear. (Kritnn-
g«r, 234''; Leraux, I, 15.J
StfU.i Borea Ood U geen ke«r, bovea «wirt li g««n klear.
(HatrebütHtt, I, 241. >
1594 Um Gottes Geheimnisse soll man sich nicht
bekümmern, antwortete der Bauer, als ibm
der Priester sagte, die Verwandlung sei ein
Geheimnis«.
1595 ünech leewer God höfkat laangb; man wan 'r
tusläit, do jaft at wat. (yordfnes.J — Johan-
*en, »2.
Unarr lieber Oott droht lanisre ; aber wenn er xu-
(drein>)«cbilgt, da glbl^i was. I^rolieu im allgomeloeu
heilst irüuKi/tj da« obige ke/ktn heiast: mit der Haad
drobeo.
1596 Van Godes gnaden, sös Pär Strürap un doch
ken Waden. (Luiteck.j — Dtecke. u.
1597 Van Goedea Wohrt ia viel te verteilen, wei
der viel von weit (Büren.j
1598 Verschlieast Gott auch eine Thur, er öffnet
gehn andre dafür.
1599 Vmb Gottes gehaimnuss soll man sich nit be-
kümmern. — Henuch. 1692; PeIri, /. 84.
1600 Vmb Gottes willen geschehen, vmb Menschen
willen nicht gelassen. — Htnueh. 1689.36; ft*rt
1601 Vmb sein ehr iat Gott «u thon. — Hmuch»
i7oe« 1«,
1603 Vnser Gott ist ein versehret fewr. — Ueniteh,
1706, 41.
1603 Von Gott bescheret » bleibt vngewehret. — U-
tmdoTf tl. 27.
1604 Von Gott geschieden seyn ist ein bellisoh Pein.
— PiAn. I. 88: Henuch. 170». 24.
1606 Von Gott kommt alles Gute.
Di« Italiener habea daa Spricbwortt Voti Oott komfst
die Qnade und von Uontitd komniOD die attthlateiae.
(Boccaccio, Decanieron , dbeneUt ron IHemt, Stuttgart
I85i, in, 19,J
Frt,: De Dieu toui bien vient. (Lerviix. /« 13.J
1606 Von Gott kommt Gluck und Unglück.
LaL: Deo volcate qui*Qas ridet aKiiio tiet. {^MUppi.
J, XlitFUck», 61, »).;
1607 Von Gottes Gnaden wird man geldirtor a1«
alle Sophisten. — £»«c(«ifi.958.
1608 Von Gottes mild ist alles erfiiBt — titm^^A.
1707 , St.
m
67
Gott
Gott
68
1609 Von Gottes Word öss vel to rede, ösa e ganz
Bök voll. — Früchbier \ 1359.
1610 Von Gottes Würt is gar vil zerede. (Henneberg.j
— Frommann , II. 410 , 79.
1611 Vor Gott beuge deine Knie und erzürne den
Teufel nie. — Wunbach I, 24.
Knne Theorie beliebter Zweiäohielei.
1612 Vor Gott gilt ein Pf äff so viel als der andere.
Als die Einwohner von Konstantinopel im Jahre 1284
wegen zwei streitender Patriarchen in zwei Parteien
getheilt waren, so befahl der Kaiser, in der Sophien>
kircho ein Feuer anzuzünden, in welches jede Partei
eine Bittschrift werfen solle, indem er annahm, daas
Gott die Bittschrift derjenigen Partei, mit der er es halte,
vor den Flammen bewahren werde. Allein das Feuer
verzehrte sie zur grossen "Verwunderung der Zuschauer
beide. (Der GeselUchafler , Magdeburg 1785, III, 217.;
1613 Vor Gott gilt Jud* und Christ, was werth ein
jeder ist
Die Bussen versichern aber: Gk>tt fragt nicht nach
dem Taufschein. (AUmann VI, 4ffl.)
1614 Vor Gott ist kein Ansehen der Person. —
Rom. 2. 11; Sch\aze, i251.
1615 Vor Gott ist kein Unterschied zwischen Eiden
und Gelübden. — Graf, 550 , 109.
Aber die Kirche hat sich das Beoht gegeben, einen
Unterschied da zu finden und au machen, wo sie es
ihrem Interesse fttr vortheilhaft erachtet. 80 behauptet
sie, dasB von dem einfachen Gelübde die geistliche Obrig-
keit entbinde, nicht aber von dem feierliehen, wozu
auch der Eid gehOre.
1616 Vor Gott ist manches eine Sünde, was vor den
Leuten eine Tugend ist.
Gilt auch umgekehrt.
1617 Vor Gott sind Fürsten und Bettler gleich.
In den slawischen Sprichwörtern erscheint der Fürst
nicht als Gott unter-, sondern als ihm nebengeordnet.
Böhm.: Bez krve buh; besrodu car. ~ BAh nad dual, oar
nad telem. — Vüle boiX, soud carnv. (Ötlakovsky, 320.;
1618 Vor Gott sind wir alle Knechte. — Körte, 2S44
U. 2900.
1619 Vor Gott und dem Omnibnskutscher sind wir
alle gleich.
1630 Vor Gottes Angesicht sind dunkle Thaten licht.
1621 Vor Gottes Angesicht taugt grobe Hoffart nicht
— Pardmtafton , 2175.
1622 Wadd Godd wöU erhälen, däd liesd en nödd
verkälen. (Trier.) — Laven, 194, 117^; Fimwnch,
m, 548, 66.
1623 Walt's Gott ist aller Gebete Mutter. — Winckier,
V 13.
1624 Walt's Gott ist ein gut Wort von Alters. —
fc?u>((e{, 1133*.
1625 Wam Gott gibt a Hasel, dam gibt a au a
Basel. (Freietadt in Schienen.)
1626 Wan Gott es Land will strofe, so nimmt er
den Here (Regierenden) den Verstand. (Luxem.)
1627 Wan Gott eyn landt straffen will, so nimpt er
der herren jre weissheyt — Tappius, 194**; Ue-
nisch, 1713,47.
1628 Wan Gott sollte nach unserm Willen thun, so
würde es uns selten wohl gehen. — Srfwnrf, H4»*.
1629 Wan Gott und Glück stille hält, so geht nichts
fort — Schottet, 1125».
1630 Wann Got einen straffen will, so thut er jhm
die äugen zu. — Frone*, /, so**,- Heniach, 1713, 45 ;
Gruter, I, 73: Lehmann, 717, 7; Kdrte, 2357; Blum, 66;
Sttüer, 217; Simrock, 3926; Sprichwörterschatz , 184.
Dr. /. Staupits pflegte au aagen: Wenn Gott einen
strafen will, macht er ihn invor blind, das« er nioht
muss sehen, wo seine Gefahr und Schaden anfangen.
(Ein/älle, 433.; Die Osmanen sagen Ähnlich : Wenn das
Schicksal kommt, erblindet das Auge der Weisheit.
(Schlechta, 348.; Die Bussen: Wenn Gott einen mit
Buthen strafen will, dann bindet er erst die Hinde.
(AUmann V, 407.;
Ung. : Kit az Isten meg akar büntetnl', elsöben annak ess€t
veszi eL (Gaal, 798.^
1631 Wann gott ein ding verdreusst, so fahet es
auch an, die menschen zu verdriessen. —
Franck, II, 65*; Cnifer,/, 78; Henitch, 1714, 68; Schot-
tet, 1122*; Blum, 65; Eiselein, 950; Simroek, S938;
Sprichwörterschatt , 187.
Soll.: All het der geheele wereld verdriet, verdriet h«t
God mede. (Harrebomit, I, 840.;
üng.: BIJön a bi^nal, ha nem knknrikol is a kakas.
1632 Wann Gott einem helffen will, so macht er
jhm auch auss Feinden Freunde. — Hem»ch,
1694, 38; Schottel, 1126».
1633 Wann Gott gibt, soll man den Sack auffhalten
vnnd hernach dess Bands nicht vergessen. —
Lehmann, 234, 17.
1634 Wann Gott in die Sach oder in rhatschlag
bläst, so stäubets dies zur Thür vnd Fen-
ster hinauss. — Le-Amann, 599, 91.
1635 Wann gott lust hat, zu hadern, so kan jhm
der mensch auff tausend nicht eins antworten.
— Heniech, 1709, 57.
1636 Wann Gott nicht den verlohrenen Groschen
sucht, so gehet er nicht von sich selbst wider
in Seckel. — Lehmann. 86, 42; Satler, 187.
1637 Wenn Gott nit im rhat ist, so seind rhat-
schlag lauter schein vnd gespenst — Lehmcam,
598, 78.
1638 Wann gott redet, so schweigt alle weit still.
— Uenisch. 1712. 63.
1639 Wann Gott wil, so kräet auch ein axt vnder
der banck. — Frandk, ll, 117*»; Blum, 87; Goal, 788;
Simrock, 8892; Ueisner, I, 3; Körte, 2390; Sprichwörter-
schatz, 55; Heinsberg 11, 2.
1640 Wann Gott will, so kaluet oeck wol en osse.
— Tappius, 186»; Sprichvörterschatt , 53.
1641 Wann Gott zur Sach votirt, so geht*8. — Leh-
mann, 599, 91.
1642 Wann ich Gott nit mehr dienen kan, lass er
mit rhu mich schlaffen cehn. — Hmisch, noG, 3.
1643 Wann vns Gott wil ernenren, so kan es Sanct-
Peter nicht erwehren. — Lehmann ^ /r, ssi, 88.
1644 Wans got gefeit, so wirdt es tag. — Frandi,
I, 80*»; Uenisch, 1707, 55; Gruter, l, 74; Petri, JI, 567;
Blum, 36; Bücking, 372; Körte, 2382; Sprichwörter-
schatz, 58.
1645 Wans Got wü han, so muss man dran. —
Franc*, /, 144»; Uenisch, 1700, 50.
Lal.: Fati vis inexsuperabilis. (Seybold, 175.;
1646 Wans Gott verdreusst, so verdreussts auch den
menschen. — Tappius. 74».
1647 Was auf Gottes Rechnung steht, muss bezahlt
werden. — Sprichwörterschatz, 166.
Dan. : Hvad Gud forseer, det visselig skeer. (Prot, iktn., 183.J
Frs.: Un möchant ne peut pas 4oIuipper k son sott.
rOaai, 286.;
1648 Was aus Gott ist, bleibt. — Agricola l, 272.
1649 Was auss gott ist, wirdt nicht vertilgt. —
Uenisch, 1715, 7; Petri, II, 88.
1650 Was dir Gott an die Hand gibt, das thue. —
Lehmann, 247, 24.
1651 Was einem Gott bescheret, das nimpt ym
S. Peter nicht. — Agricola I, 7; Petri » 11, 596; Leh-
mann, 88, 7; Lehmann, JI, 837, 211.
1652 Was einem ist von Gott beschert, das wird
von keinem Menschen gewerth. — Pein, II, 592;
Uenisch, SM, 14.
1653 Was Got ain mal redt, darnach sol man nit
erst fragen, ob es recht sey. — Agricola n, 37.
1654 Was Got am liebsten i§t, das lebt nit lang. —
Franc*, /, 161 »>.
1655 Was got in die natur hat zeychnet, vor dem
hüte dich. — Franck, /, 82».
1656 Was Gott am Gut gibt, das nimbt er am muth.
— tfflmch.1799,49.
1657 Was Gott am liebsten hat, das fürt er jung
hin. — Gruler, I, 75 ; Körte, 2373 u. 2936; Broi», /, 954.
1658 Was Gott beliebet, soll auch dem Menschen
nicht zuwider sein.
1659 Was Gott beschert, bleibt ewig. — Petri, II, 595.
1660 Was Gott beschert, bleibt un verwehrt — Sim-
rock, 927; Sauer, 219: Blum, 10; Körte, SM: Kirth-
hofer, 129; Sprtchmörterschatz , 148; Herberger, I, 276.
Die Ttirken: Was Gott einem andern aufbewahrt, da«
Gott
Gott
76
von debt niejuAüd Vorthoil. Wae Gott dir iai Hart
jfvfcLric'beu, d«« moüi eintreffen.
'1 doim» pAr D9)taro , ne peat oiter aaetmo
■\a laten , tut m&B ©l-nc fAlly». ^ffaaJ , 7M J
1661 Was (iott beBchert, das gedeyhet — Lthmam,
8» , 14.
196S Was Gott beschert, das nchrt vnd wird ge-
mehrt — Pctri. //, 505. Ikniach, 1712, 3*,
16^ Was Gott bescbart, kein Neider wehrt —
htn, IL S9ß.
10M Waa Gott beBchlOEsen hatt, darwider hilfft
oiclit. — Henitch, 1710, 50.
MeiL: Wal Qod b«e«ftrt, wie it 't, die 't kcort. (Barrt-
1665 Waa Gott beflcbiizt vud erhellt , ohu 8ein wil-
len nicht zerfeit — IhHuih, I7w6, st, Pa/rt, /, 99.
CWas Gott bewacht, ist gut bewacht
St* ftttftMJi: Wo Gott den S»ok sugebondcn hftt. d»
««fdlft UnJMJoDDiAbo fürtt»g6n. C.i(^/>anii l'I^ *$1i)
Jtäm.: 0«l Gad bevkrur, er vel ber»rt, fivo«. dttn.. 35V*)
IV», r C«1q7 oBt t»lcn gitrd«, qui d« Dieu e»t gmxdi. (Lt-
ruM«. /, IS; Cahi*r, bti u. 537.;
jBfoM..'^ Dien God b«wu<rt, die i« wel b««uud. (Harre-
>, I. Ü4U
/f.; Qoelio obe Dlo giurda, 6 ben guardftlo.
I
I
(Oaal,7i6
Waa Gott dem Mönch am Kopf versagt, das
Dfibt er ihm am Bauch. — Hi6»tertjn«gei. 13, 10.
1668 '^fls Gott den Bösen g^ibt an ^t, dos nimpt
er jhnen an dem mut — HiHiith, U9. i?. Patti,
IL m.
1669 Was Gott denckt, das that er auch. — lie-
1670 ^'m Gott der Blum' an Glanz versagt, das
gibt er ihr an Duft
I>ia BoMen t*gm dai rcn der Betsda. (Aitmann
r. isj
167! Was Gott der Welt Gutes gibt, da nimbt sie
Uun die ehr von. — Hmuch, i7o$. s; Schottifi, iu2*.
1675 Waa Gott entrieht, beklage nicht. — Synth-
W^rffrnbait, lil.
1673 Waa Gott erhalten will, das muss der Hai
ans Land speien. — SyrUhwurl^rtarlen . 194.
1674 Was gott erhellt, das bleibt bestehen, was er
mcht hellt, das mtiss vergehen. — UirnUcK
UIO.IT; p9tTi. U. J95.
bat God wü ■t«Ilea , wi« k*n bet vtütu ; dat God
Wtl ^«•««v, mit lun 't besMUwen! (UarrebonUt, I, 241.;
675 Wm Gott geDiUt, aoU auch den Menschen ge-
Ollon.
ImL 1 FlM«at ttomloi , quloquld placet doo. (Seybotd , 443.^
1676 Waa Gott gegeben, werden die Heiligen nicht
Debmen.
16T7 Wa« Gott gen&ht hat, können Menschen nicht
serreisveiL.
167$ Waa Gott genommen wirdt, das wirdt dess
TeofTelt aigen. — Henisch, USC. J5; Pein, II, i96.
1679 Wa» Gott geopfert wird, ist meist schon halb
Verlor^l. — Üörle , 33^ : aimrock , 3957.
1680 Wfta Gott geschaffen, das erhält er auch.
DtoPoi«o: Wender Herrgott schafft, den vexnicbl«!
«r 9l«bt. (R^imh^rif It, 1.),
ft».: Jnmx a*a ^t penonDo poor rabandonn«r. (Ärit$$n-
1661 Was Gott ?eachafien hat, das hat alles sein
gextalt vnü geachicke vnd ist Circkelrecht. —
Jlline»»<A . U29 . &i.
1665 Was Gott geschieden, moaa der Mensch nicht
vennetigeu.
1663 Waa Gott geseichnet hat, miiss der Mensch
nädit richten.
i6S4 Was gott gibt, das ist gnL ^ HeniMch.im, s»;
PgiU. U, S96.
DiSk., Dal «r godi dal Gad giver , nden en ood kone. (Prot.
ItiS Was Gott gibt^ das ist gut, sagte der Jude,
aJa thm d«r Buuer fuu^ig gab vom Hundert.
da ftaaaaa: Wie Oott wtU, tagte dar Wechaler, und
kaHlna daa Geld ein. (Xirmann VI, 471.;
1666 Waa Gott gibt, das will man jmmer besser
liabeiL — Umitch^ 1708 . 40.
1667 Was Gott gibt durchs gebet, daa widelt vad
trühet vnd erbet anfiT Kinds Kind. — Umiteh.
138». ». Pvln , «,586.
lt>88 Was Gott gibt, kann der Teufel nicht nehmen.
Auch ruBsieoii AttJnann VI, 4k7.
1689 Was Gott gibt, sagte der Pfarrer zur Magd,
die von einem Jungen sprach.
1690 Was Gott gibt, steck* in den Sack (Korb,
Busen ).
1691 Was Gott gundt, verwebet kein Wind.— tfr-
nuch, ITSl, 61: SchoUd, 1143^.
1692 Was Gott hält, kann nicht fallen.
1693 Was gott lieb ist, das muss herhalten. — Wc-
nüch. 1710. »9: /V<n. //. A9€.
1694 Was Gott mir gegeben, soll mir der Teufel
nicht nehmen. — ReitiMbetif U, s.
1695 Was Gott mir gönnt, sollen böse Leute mir
nicht nehmen.
Lot,: Beo da&ta nthU poteit inridia. (Sei/botd , «1.)
1G9G Was Gott mit vm macht, das ist eitel guad
vnd barmhertzigkeit — Hrvitch , I7ü4 ♦ 64.
1697 Was Gott nicht gibt am Bette, das gibt er am
Schlafe.
1698 Was Gott nicht gibt am Gut, das gibt er am
Muth. — Alf r1«? , S867.
Mftd.: Got glt dem einen sin, dem andara den gewio.
(fVoUher,) {Zmg>.rte, b%)
1699 Was Gott nicht gibt am Kom, das gibt er an
Stroh.
Die Busaeti : Wo Gott den BAumeo dae ObX verrlngart,
da Tarmehrt er die Beeren der Str&acher. Wo Gott dae
Holi im Walde varkommem ISeet, da Uititt er den
sahen den lytltuftt gedeihen. (Atttuttun V , ii.^.;
1700 Was gott nicht gibt, das hat man nicht vnd
ist verloren. — fforjMdMros. 34.
1701 Was Gott nicht gat heisst, das ist boss vnd
bleibt bÖSS. — Henwh, 1709, 44.
1702 Waa Gott nicht helt, das gehet tu grund,
wenn'a gleich auf eisern Mauern stund. — H«-
niich, 1428. 45 . P»lTi, IJ , 59«, Frotchm., Hl ^.
1703 Was gott nicht in uns wirckhet, da hellt er
nichts von. — NWiu<A, i7io, ao.
1704 Was gott nicht will, das muss nicht gehen. —
ami$ch. 1715, 53. Frtachm., Lliiii^
1705 Was Gott nicht will han, kann nicht bestahn.
ffoU.: T faert al qualic dat god haet, (Tuhh., 23* 17.;
Lat.: Otffftruit et rodit aort loste qnod deua odit. (Faltert-
itben, 701.)
1706 Waa Gott nicht zu Eathe hält, das sichert
weder Schloss noch Riegel. — 6aat, i&g.
ßän,: Det Gud ei beraror, hielper ei om del end var in*
den hnndredo laoae. (Prot, dan., 259.J
1707 Was Gott nimmt, bringt reiche Zinsen.
Frs.: Dien ett au prendre et le diable au rendrc. (Lfrtiux,
/, 10.;
1708 Was Gott nimmt, gibt er mit Zinsen wieder.
Aebnlicb rueaijcb ÄUmaim Vi, ."»OS.
1709 Was Gott nur halb ist, ist ganz des Teufels.
— Simmck, 3959.
1710 Was Gott pjQanzt, das begiesst er auch.
Ebenso ru8«i»ob Astmnnn T/, 400. Gott gab (rockeues
Wettor, er wird aucb Begaa geben, sagen die Ufeuer.
Die ButBun: üott gibt 'e liftbeo, «r gibt attob die G«.
«andbeii. (ReiMberg //, >i.;
1711 Was Gott pflanzt, das bleibt — //«Kch, 4M. «9.
iVfri. /. 89. (iaol. 780.
1712 Was Gott pfropfet und pflantzet, das bekleibet
— Urrbcrgcr, U. 182.
1713 Waa gott redet, das ist warheit, was Men-
schen erdichten, das ist lugen. — WenircA. i7is. «i.
1714 Was gott sagt, das laast er kommen» — He-
rtiach, 1711, 24.
1715 Was Gott schickt ist besser, als was der Mensch
erbittot
1716 Was Gott schickt, ist gut
Dan.: Dot er godt at haende naar Gud vU ta^Mla. (Pr09.
dan., »«7.;
Frt.: Dieu ett fontalne de toui tiiea. (leroH9, t, Xi\.)
1717 Was Gott schlafen legt, das weckt er auch
vrieder auf.
71
Gott
Gott
79
1718 Was Gott sparet in die ling, das strafft er
mit der streng. — Lehmam, 731, 52; Eitdein, 254;
Goldschmidt. 56; Körte. 8382; Sprichwörterteiwlz , 224;
Simrock, 3929; Brmin, /, 963.
Die Boisen : Wm Oott ichuldig bleibt, athlt er mit
Zinsen zurück. (Attmann VI, 48a^
1719 Was Gott stätzt, das sinkt nicht.
Auch mssiioh AUmann VI, 477.
1720 Was Gott thun will, das mass werden. —
Pr0d. Sal. 3. 15; Schulze. 88.
It.: dö che Dio hft destinato non ttuuicher4 giamai.
(Ptuxaglia, 90, 13.;
Lat.: Deoe inetaurat, qnod abiit.
1721 Was Gott thnt, das ist wohlgethan. — Ei»e-
lein. 248; Körte. 2351; Körte*, 2910; Simrock. 3843;
Reinsherg U. 9; Brom, l, 992; für B'aidecfc: Curtte,
352, 471.
Dan.: Hvad Oud gier er vel giert. (Pro9. dam., 232.^
1722 Was Gottthnt, das ist wohlgethan , Kind bet'
ein Vaterunser. — Eiselein, 248.
1723 Was Gott thnt, das ist wohlgethan » sa^^te der
besoffene Baaer, da hatte er sein Weib mit
der Holzaxt erschlaffen.
1724 Was Gott thut, das ist wohlgethan, sang der
Inst'ge Johann, was giht doas weiter en an-
dern oan. (Schiet.)
1725 Was Gott that, das stehet, was er will, das
gehet. — Petri, l. 89.
1726 Was Gott that, ist alles gat. — Hemtck. 1709. 4i;
Petri. I, 89; Simrodt, 2844; Sprickuörtersduüz . 78.
„Was Oott macht, das war alles gut, Gott selm Qe-
schöpir niehts bösses thnt.«* (Fro$<shm,, Bb.)
HoU.: 'T is algoed, watGoddoet. (Barrebomk, /, 244.;
LtU. : Semper bene eadnnt Jovis tasierae. (Binder 11, 3065 ;
Germberg, I. 5.)
1727 Was Gott thut schmach, findt schmach zn rath.
— BetMCh.xnz. 18.
1728 Was Gott uns gönnt, verweht kein Wind. —
Sailer. 383; Sprichtrdrtorschote, 144.
1729 Was Gott verdreusst, verdreusst auch seine
Heiligen.
EolL: Als het Ood rtrdrlet. dan rerdrlet het ook a^nen
heiligen. (Earrebcmde, I, 940.;
1730 Was Grott verh&ngt, weiss keiner. — Kirch-
hofer. IdO.
1731 Was gott verheisst, das kann er auch thun. —
Benitch, 1718, 69.
1782 Was Gott verwundet, das heilt er auch.
Die Bussen: Was Oott nass macht, kann er anoh
trocknen. (Cakier, 1932 J
1733 WasGott viereckig schafft, drechselt der Mensch
nmd.
1734 Was Gott vnd die natnr hat zeichnet, vor dem
hüte dichl — Gnaer, 1. 75 ; SckoUel, 1145 ^ ; KMe, S359.
1736 Was Gott vnd die natnr vns geben, das ist
vns immer gut vnd eben. ^ Beniech, 782, 48.
1736 Was gott will, das geschieht, wie er will. —
HdnUch, 1708, 23.
1737 Was Gott will, das mnss geschehn, wenns
gleich die Leute nicht gern sehn. — Benueh,
1716 »54.
1738 Was Gott will erhalten, das kann sich nicht
verhitzen noch verkalten. — Müikr, 29. 7; Sim-
rock. 3858; Sprichw&nergartent 6S.
Enpt.: What Ood will, no fkvst oan küL (Gaul, 786;
ßohn 11, 98.;
Fr».: Dien est poissant de bien nons faire.
1739 Was Gott will erquicken, das wird kein Mensch
erdrücken. — Fri$chbier, S70; FritehbierK 1342.
1740 Was Gott will erquicken, l&sst er nicht er-
sticken« — Blum, 34; Bücking, 68; Pi*tor,, 01,99:
Mathety, 286* u. 371^; Mayer, I, 202; Einfäüe, 281;
Ramann, II. Pred.,U,Zn: Simrock, 8852; Braun, 1, 918;
Bein^erg U, 4.
1741 Was Gott will erretten, kann niemand vertreten.
1742 Was Gott will han, muss bald dastahn.
Fn.: En pea d'heare Diea labeure. (Leroux, I. 14.;
Span, t Bto se haee qne A Dios plaee. (Cahier, 8370.;
1743 Was Gott will, kaa Sanot-Peter nicht wehren.
— Motcherotdi , 342.
1744 Was Gott will segnen , kann der Teufel nicht
beregnen.
1745 Was Gott will, wie Gott will, wann Gott will,
das ist mein Ziel.
1746 Was Gott will ziehn, das muss erblühn. —
Lohrengel, I, 713.
1747 Was Gott zerreisst, da hilft kein Flicken.
Aehnllch russisch Ältmann VI, 407.
1748 Was Gott zudeckt, soll der Mensch nicht auf-
decken.
Dan.: ITaarOud skinler mangleme, skaljingen aabenbare
dem. (Prov. dan., 257.;
1749 Was Gott zum Haupt machen will, das macht
die Welt nie zur Ferse.
1750 Was Gott zum Kriechen bestimmt hat, dem
wachsen in Ewigkeit keine Flügel.
1751 Was Gott zum Wagen macht, das beschlägt
er auch. — Spridtwörtergarten, 139.
1752 Was Gott zusagt, das muss geschehen, es
müsst eh Himmel vnd Erd zeichen. — Petri,
1,99.
1753 Was Gott zusammengefügt , das soll der Mensch
nicht scheiden. — Matth. i9, 6; Schtdu, 210 : Buch-
maim, 161; Eieelein. 252; Körte. 2354; Simrock. 3974;
Braun, I, 945.
Anf die VermUhlnng des Hersogs Bmst sn Sache««-
Gotha wnrde eine Medaille geschlagen, die auf dem
Avers die Worte trigt: „Qnod deus ooiunnxit, homo
non separet." Auf einer Medaille snm Andenken der
Vermfthlnng des KnrfOrsten Max Bmanuel ron. Baiem
mit der Brahenogin Marie Antonie von Oesterreioh (1685)
liest man: „Qnod deus oonjunxit, in omne aoTum be-
nedicat deus.** Die Bussen sagen: Was Gott soBa»-
menfdgt, das kann der Mensch nicht scheiden ; ihr
Sprichwort lautet: WasGott genShtfaat, wird niemand
serreissen. (AUmann VI, 401.;
1754 Was Gott zusammengefügt hat, braucht der
Schreiner nicht z* leimen.
1755 Was Gott zuwider ist, das ^ret nicht wol.
— HenUch. 1706. 4; Lehmann. U, 834, 139.
1756 Was in Gottes Augen steht, alles in Grün
und Blüten geht
1757 Was in Gottes Garten blühen soll, kann der
Frost nicht tödten.
1758 Was man an Gott erspart, ist mit dem Teufel
verwahrt. — SeyboiA. 509.
1759 Was man Got auffopfert, ist wol halb ver-
loren. — Frandi, U, 152; GmUr, /. 76 ; Bgmolff, 810';
Blum, 80.
„Man pflegt nicht Got au ergeben, dann in d«r lets-
sten not Tnd Tersweiflung. Man Tersnoht Tor all Ding
ehe, ehe map an Gott fleucht. Also pflegt man dia
kranken Gott zu ergeben, die die seel -mder den Zee-
nen haben Tnd man nit weiter rath mit jn weyss. Da-
her ist das (obige) Sprichwort entstanden.*'
1760 Was man Got nimpt, gehört dem TeufiiBl —
Franck. 11, 149*; llenitch, 1440, 10; Körte, 2365.
Xro/..* Quod non capit Christus, rapit fiscns. (Binder I,
1514, //. 2889; Fiacher, 195. 68; Neander,9l: PhiUppi,
II, 144; Srybold, 509.; — lojioias fUco, qnieqnld non vis
dare Christo. (Benitch, 1440, 12; Binder II, 1517; <tar^
1761 Was man Gott entzieht, ftllt dem Teufel «u. —
Braun, I. 950.
Fr».: Le diable prend ee qu'on oste k Dien. (X«roMS,
/ 9.;
1762 Was man Gott gibt, armet nicht (macht nicht
arm). — Benitch. 1884, 7; SaÜer, 75; Simrodt, 395«.
F)r».: Donner k Dieu n'apoTrist homme. (Lerowt, 1, 13;
Cahier, 571.;
1763 Was man Gott nicht gönnt, muss man dem
Teufel opfern. — FriiehHer *, 1343.
1764 Was man Gott nicht will geben, das holt der
Teufel eben.
1765 Was man Gott nimmt, das holt der Teufel
nieder. — Sailer. 115; Simrock. 8958; Lohrengel, I, TIT.
Einem Getreidewucberer hatte ein Dieb dieXasM n*
leert und einen Zettel mit dem obigen Sprichwort UaMa-
gelegt. (GuM», OtttUtchafter, Berlin 1831, 8. «87 J
SelL : Dat men God ontrooft , raart Toor den duireL (Harre-
bomee , 1, 241.; — Dat men got onttreoi, g4fpt Aia dtwtl.
(Tunn., 2, 2.;
l€U.t Dämon laeratar a quo detu astpoUat«. (ABfn*
leben, 169.;
731
Gott
Gott
74
1766 Was mnn Gott f>pforn will, ran«s man aus kei-
Bi' hmeu.
Lui, «9l, «aito vull m«nt« voo»ri, (Pki-
u^f^ ,. ... ... .er, 3i«, 15,- Scift>i?itf, «>.;
l7S7 Wm man (iott opfern will, niusa toäh nicht
vom Teufel finBegncn kssen.
AehnUch die Kasun: Wm tti»ii Qoit wAfhon will,
miiQ Hiebt TOfhor dem Teufel Tor<rr«oh»n. (Alt-
in.)
üott fjpfert, muas lebpn.
Gott vom Altar nimmt ^ macht nicht
moh.
WftJ roRn Gott zu ehren erspart» das führet
der Teufel weg. — Unthnty. asu*.
Was man in Gottes uamen anfahet, dfis gehet
auch in Gottes namen hinausa. — licHiH%
l<97. «. /V<n. /, 91. Satter, sn.
Spet oOnOt« Oeo »anquatn ooufat« rccedtt.
L7T9 Wa» man mit Gott anfangt, das führt man mit
liuauB. — Simroik . Hßü.
lo ourdl« Dlea enToie le ftl. (Cahitr, bli,)
1177 ; ••rn Gottes willen gibt, armei nicht,
viil g«iv*>h, tiTArmt i»t«t; w»t raon don
, gBMi looh rerluran. (Harrc6om^e , /.2i.iJ
1774 NNä£ mir tjoti beschert, das hab ich lieb vnd
wcrth. — h-fn, //. 4M; H^tju-A. acn. 38.
1775 Was mir Gott nicht gan, da wend er mir den
ainn van. — Ihnuch, no7, m. Pein, il. öos.
|7Ifi ''* ht aus Gott, ist eitel Noth und Spott,
iitnl • Boh», ucpotrvt.
t . rUeolf t«iUo tiuel cho aon Jft Dio. (Baiitigiia,
1777 Wa» nicht mit gotte« Worten atimpt, vergeht,
TwUacht, verglimpt. — /r^tiidi. i7öa. la.
1778 Wt» nit ausa got iat, kann (wirt) got niemand
P geben, — Fr<mck, i/. 6*. UmUch, 1707. id. GrutcT.
m, 100: Lehmann, f! , 866. BS; PUftn, I, 91. SpnchKidr-
1779 Wo »ollen Gott die Knochen, ans denen der
Teofel das Mark holt.
MuM*! Bo« aou God da dri>09« baraeo aanosrnra^ dur de
4«lv«l tet ni§fg oitguofcn hwfl. (UambouiS«, /, 244.J
1780 Wi» tollen Gott die Sprewen, wenn ein ander
dta Kom hat. — Pftn, iL eo».
ITtl Waa tollten wir von Gott wissen vnd niemand
wejrss, was sein seele thut, wenn er schlefft.
— AtK«ot<i /, 441 : Gtut, l, 76 : E^nng, 111, 415 , Sprich-
wMtTKhatt, 1«,
ITt^ Wi» tt» gott gibt, daa haben wir — Beniteh,
^ i7i> Wm» von Gott kommt, kann nicht anders als
^b DfnMig sein. — HUicUer. vt, n.
^■1714 Waa von Gott kommt, riecht nach dem Hirn-
^m 0ieL — Winckler, I, l: SpnchteQrUfrtchatx , 13.
^B Zha Kjoaiwc »«(ceii- '— i't •ttaaer «]■ HooJg. (äto Ja
^P md Bogikt aladja Ja od med», j
Vl7$5 Was von Gott verheissen ist, das wird anch
" «ehalten.
I7S$ Was weder Gott vnd den Menschen nutz ist,
Idat gehört ins Kloster. — Lthmann, SM« i: Klo-
BM*t Sloa «UBttnu »ufnut at frtige« ooaiumere a&d. ffft^-
r^.) \iHn4*^ //, »3iÖ; Mruti, 70» ^ FhiUppi. 11, 47;
|7i7 Wat gi'w üott t' dauno? segt de Jungfer Rum-
pln, da lewe se aber noch. CH»i(t«nM>n.; —
Hhtifr, S78.
17S8 Wat Qft^ mi «lA., mot ml de Düwel wol l&ten.
— ihtmrti. 123S. HuUMkal^nA0t . I.
)7t9 Wai Got bfiscrhieit, äs äinjdfl wiert — S^ut-
str.Mt.
lifo Wai Got w&l erkw&ken, kA& nemeci ertchti-
k«n. fStäbmb^rf.'tdctM.) — SetaMt«r. CM.
1791 W»*' wt, Is all's göd^ iwer wat Moder
C er, s&d' de Jung, dör seiet em
*ne ArH( ) urabe) Up \ Botterbrot (ÖidentmrQj
— aarf«r. H%
ITW Wit Gott göfll, dat stock ön oLdschke* fn-
1793 Wat Gott mi gtflTn, mutt mi de Düfel wol
laten, sagte der Baner, da warf er den Exe-
cutor zur Thür hinaus.
1704 We d'r lieb Got a Nar ha \**il, su machtV an^
alte Ma zum Wittlig, (Itt'm.J — Xyra, l«.
1795 We 'n guddon Gott not, de mag sachte beden.
fWaldeik.) — Curtzo, 363, hSi.
1796 Weich dem lieben Gott nicht aus, wenn du
ihn auf dem Wege findest.
1797 Weil ich Gott nicht erbitten kann, ao ncm
sich mein der Tcuffel an. — i^tri.lU, i3.
1798 Welchen gott nicht erhellt, der atrattchelt eh
(bald vnd) er feilt. — Uenuch . i7io, is. t*etri, I. w.
1799 Welchen Gott nicht mit dem Larabs beltz an-
zeucht, wie Adam vnd Eva, der kompt mit
keinem andern Kleid in sein Keich. — L«*'**
numn . 435 . 57.
1800 Welchen Gott stürzen will» dem verstürzt er
zuvor seine Sinne und RatliachlÄge. — Opci.Stn.
1801 Wem es Gott beschert, der hebt das Körblein.
— Pf in. W. 6»3.
1802 Wem es Gott galin, dem kan es nicht ent-
stahn. — Petn, II . sn,
1803 Wem es Gott gibt, der bats vmbsonst —
liettuch. ISM. lü. Pi'Ui . H, 625.
1804 Wem es gott gondt, der wirdt schlaffent reich.
— JV. 126, 2, thniiCh, 1709, 7^; L^münn, II, 83«. 314,
/V(»1. //, 623; Lannt\ 154, Sihutie, 41; Kortt). 3317.
Da: t D»Q btiver hitüpon sota Gnd tu blelpe. (Praw,
dan.. fii.)
ffoiL: Dia& Ood bat matt g«aft hlj "iiomtijd« wai tn da»
»l»»p. (ffarrtbomt«^ I, U\.)
1805 Wem es Gott gönt, dem gibt ers im schlaff.
— Petri , u, fias,
1806 Wem es Gott gönt, der zeucht ein Kind. —
iV^rri, //, 693.
1S07 Wem es Gott nicht gönnt, dem fällt's ans dem
Löffel. — LaxuHz. Mngnsin, 33, ?5L
1808 Wem es Gott zuwir-fft , der bats, — P^in. 11, esj.
1809 Wem Godd göffd en H&schen, dem göffd em
och e Gräschen. (Tritr.) — Ltne^^ WS, 126; Fir*
mmich. 111, 548, 68.
1810 Wem Gott beisteht, der ist noch besser daran,
als wer früh aufsteht — sprichiem«r$cha(c , ii3.
1811 Wem Gott beschöret ain weib seines einnes,
der ist sälig auff erden. — Agriüota il, 303.
1812 Wem Gott daa Licht nimmt, dem gibt er zarte
Finger. — Sprichwärlfrganen, 381.
Um d&n OadaQlL«n auizadruokcn, daas dio Na^tur an
alii«r aadati SleUe enetze, wu sie «uJTdar ^luen *tt-
taijra, butaa dio Altan daa äprichwort ; Qiind alibi
diminutum» esequatur alibi. (Ertum., i^.) iSem einen
feUlt ai »D Baredaamkatt, aber er bfl«liict am acU»r(ea
Urtbail; eiaeis andaru geht bcliODbeit ab, »bar er ba-
altsi daittr gruaea Kdtperkraft n. «. w. Die Bo«aea **4an :
Gott bleadat leemeo» dan er gallhnt bat. (Att»ianM V)
tiDd: t^olt wahrat« ajiia&LaiUfaaii auf dHaFüate au trataxi.
{Hnnnberg /, 1.)
1813 Wem Gott den Baum gibt, dem gibt er auch
den Schniten.
Ebenao dia Kaaaan AUmann V, 84. dia denialban Ga«
danken auf Tcrtetiiedene Weltri auatprooticu : Wem
Gott dta Milch gibt, dem gibt er *te mit der Satiua.
(Attmunik H, Hl) Wem Uott den Teich gibt, dui«
gibt ar auch di« Fiaciia. (AUmann V. i.y.i.} Wem Oott
den Ural i^bt, dem gibt er aauii dia Goldbergwerke.
(Akmann 1, \*^4
1814 Wem lioit den Rock nimmt, dem gibt er
emen Mantel.
D!o Butten: Wen Ogit nackt sttaitlit , daa will sr
bau bokleidBD. (AUmaM Vt, UV^
1815 Wem Guti den Brotkorb hoch h&ngt, dem gibt
er Iftcce Arme.
In A r,% Gott dia Wipfel dar
Ful'iko CO bftt *r dat Haupt dar
Crlraffe . , 'i If.J
1816 Wem Gott dt-a Margen» ]^ab xu esuen, den
wird pr ntich nin AV^rnf} jucht VcTgcssen.
i^n raadan, dn
VI '.)
1817 Wrjw yj^^i '.>■ i--i.ir (.;»n, u</r i.r.u gUt etel«
gen. — ParAHO^ont tio*
76
Gott
GoU
7e
1818 Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch
Verstand. — Beyer, II, 17; Blum, 2i: Mayer ^ l, 28;
£w«/«n, 26; Sieftenfc*« , 242 ; S/etfl*T, 407; Äörfe, 140;
Günther, h% ; Kirchhofer. 130; Simrock, 274; Braun, l, 70;
Graf, 33 . 68 ; Lohrengel , I. 738.
Vgl. Rabener'a AbbandlunR aber du Sprichwort : Wem
Oott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand , in des
Ben Satiren.
Lat.: A Deo vocatas rite p^ratne. (Fiaeher, 8, 16; Sey-
bold, 8; üehrtger, 2; Binder /, 14; //, 6.;
1819 Wem Gott ein Amt gibt, der darf für den
Spott nicht sorgen. — Auerbat^^ Neven Lehen, I, lii.
1820 Wem Gott ein Amt gibt, der krümmt sich
bei Zeiten. — Auerbach, Neue$ Leben, /, 151.
1821 Wem Gott ein Amt gibt, der verdirbt nicht
— Auerbach, Neues Leben. I, ISO.
1822 Wem Gott ein Ampt gibt, dem gibt er auch
den Muth. — Herberger, U, 10.
1823 Wem Gott ein Glück beschert, finden sich
zwei Unglücke daneben.
1824 Wem Gott ein Stück Fleisch beschert, dem
wiii's der Teufel kochen auf seinem Herd.
1825 Wem Gott ein Weib gibt, dem gibt er auch
Geduld. — Graf, 143.
1826 Wem Gott ein Weib gibt, dem gibt er auch
zu schaffen. — Petri , II , sn.
1827 Wem Gott eine solche ^ase gibt, der kann
gut Thorcoiitroleur sein, sagte die Magd, als
sie einen Elefanten sah.
BolL: Dat is de grootvader van de muizen, zei Egbert,
eu hij zag eeu' ulitaut, (ffurrebomee, I, 'i63.J
1828 Wem Gott eine Thür zuschliesst, dem macht
er ein Thor auf. — Kdrte\28l8.
1829 Wem Gott einen frohen Tag beschert, der
muss sich nicht selbst eine böse Nacht machen.
Dan.: Oiver Oud dig glnde, kom dig ei «elr tU »tgrsde.
(trw. dan. , 241.J
1830 Wem Gott einen Froschmagen gegeben, der
kann auch Fliegen verdauen.
1831 Wem Gott einen Schatz reicht (zeigt), der
muss zulangen (der muss danach graben).
Böhm.: Di^al p&n bdb poklad, proijsi netunil brif. (Öe-
lakovsky, 261.)
1832 Wem Gott einen Sohn gibt, dem gibt der
Teufel ^effen.
1833 Wem Gott es gibt, dem gibt er*8 im Schlafe.
— Blum, 4; Sprichwörterschatz, 128.
1834 Wem Gott es gönnt, dem sollen es auch die
Menschen gönnen.
Dan.: Lad den have godt, den Qud under godt. (Prov.
dan., 25».;
1835 Wem Gott es gönnt, der hat's.
Inschrift des Hauses Nr. 38» Oblaaer Strasse in
Breslau, genannt Zu den drei Krtnsen.
1836 Wem Gott etwas gibt, dem kann es Sanct>
Peter nicht nehmen. — Sprichwörtertersehatz , 148.
Fr».: A «lui Dien aide, nul ne peut nnire. (Leroux,
I, 13.;
1837 Wem Gott feind, dem gibt er ein Amt. —
Nase. Schulbl. , XIV, 5.
1838 Wem Gott feind ist, dem gibt er einen Nar-
ren zum Nachbar. — Xas». SchuibL , XIV, 5.
1839 Wem Gott gefeit, dem macht er auch seine
feinde günstig — Afenwcfc, i052, 65.
1840 Wem Gott gibt a Hasel, dam gibt a au a
Basel. CSproltau.J — Firmenich, 11,299, 41.
1841 Wem Gott Glück beschert, der mag wol frö-
lich singen. — Henisch, 1251, 24.
1842 Wem Gott Glück gibt, den fragt er nicht, wess
Sohn er ist.
1843 Wem Gott hartes Brot gibt, dem gibt er
scharfe Zähne.
Die Bossen: Wem Gott Kiesel zu kauen gibt, dem
erweicht er sie erst. (AUmann VI, 45S.;
1844 Wem gott helt schütz, der bleibet wol, wenn
gleich die wellt wer krieges vol. — Henisch,
1713, 22.
Die Basken sagen: Wem Oott hilft, dem kann nie-
mand schaden. (Reimberg II, 4.;
1845 Wem Gott hilft, dem ist wol geholfen. ~
Henisch, 1436, 58; Lehmann, 376. S6; Petn, ü, 624; Fi-
scher, Psalter, 28*.
Dan.: Den bliver hiolpen lom Oud vil hieipa. (Prot,
dan., 293.;
BolL: DieUod tot deelgenoot heeft, zal spoedig rUk worw
den. (Harrebomie. I, 241.;
1846 Wem Gott hilft, dem ist's halbe Last —
Gaal. 779: SprichwöriersduiU , 138.
Frs.: Bien est aiditfs cui Dez velt aidier. (Lerott^, I, 1^;
//..• Tutto riesce facUe a chi Dio Ajuta. (BassagUa, 88, i.)
Kroat.: filago tomu, komu Bog pomaga.
1847 Wem Gott hilft, der kommt aus mit wenig
Verstand.
//.: Pur ohb Dio aiuti, ognl poco Benno basta. (PoMsaglia,
346, 1.;
1848 Wem Gott hilft, der kommt weiter, als wer
früh aufsteht.
Span,: Mas nana quien Dio« ayuda que qnien mnoho ma-
druga. (Cahier, 3374.; - Mas vale 4 quien Dies «joda
que quieu mucbo madrugo. (Cahier, Uli.)
1849 Wem Gott hilft, über den ist niemand.
Fr». : ▲ qui Dieu aide, nul ne peut rösister. (£ritsinger,2a^.)
1850 Wem Gott im Schlaf erschienen, der soll ihm
wachend dienen.
AebuUch russisch AUnutn» VI, 400.
Span.: A quien Dios no le did hijos, el diablo 1« diÖM-
brinos. (Cahier, 3721.;
1851 Wem Gott keine Kinder gibt, dem gibt er Pathen.
1852 Wem Gott keinen Sohn gibt, dem gibt der
Teufel ein paar Vettern.
Span.: A quien Dios no le diö h^os, el diablo le di6 «o-
brinos. (tiohnJ,iil.)
1853 Wem Gott nahe ist, dem sind seine gaten
Engel nicht fern.
Auoh mssiseb Altmanti VI, 477.
1854 Wem Gott nicht hilft, der wird nicht weit
kommen.
Seiner sagt: „Ein jeder Sterblich« sehnt naoh gOtl>
lieber Hälfe sich."
1855 Wem Gott nicht wohl will, der verliert den
Brei aus dem LöffeL (Ob«rlau$itt.)
1856 Wem Gott Nüsse gibt, dem ffibt er auch Zähne.
1857 Wem Gott reichlich gibt, der soll auch reich-
lich danken.
Frs.: A qui Dien plas a donnö, plus est h Ini obligi.
(Leroux,!, 12.;
1858 Wem Gott reichlich gibt, der soll nicht täg-
lich Sanct-Martinsabend halten. — SaOer, S84.
1859 Wem Gott wohl will, dem fallt's im Schlafe
zu. (OberUiusilz.)
1860 Wem Gott wohl will, dem gehet's wohL —
Stettler, I. 64*.
1861 Wem Gott wohl will, dem leihet der Wind
Holz. — SprichwöriersOialt, 120; IVtnck/er, IX, 85.
1862 Wem Gott wohl will, dem schadet keine Creator.
Soll.: DienOod helpt,hem zal niemand krenken. (Sarre-
bomie, I, 241.;
1863 Wem Gott wohl will, dem wirft er es zum
Fenster herein.
Die Portugiesen sagen: Wem Oott wohl wiU, dem
bringt der Wind Brot und Hol«. (Reinsberg II, 4.)
1864 Wem Gott wohl will, der darf nicht ackern
und nicht säen und kann doch Getreide mähen.
(8. Ackern 3.)
1865 Wem Gott wohl will, der kann auf einem
Strohhalm schiffen.
Lat.: Deo favente naTiges rel vimine.
1866 Wem Gott wohl will, der l&sst sich's wohl
schmecken. — Sprichmörlerschiaz, 150.
1867 Wem Gott wol wil, dem kan (mag) niemand
ybel. — Petn, //, 624.
Die Bussen: Oottes Omss gilt Tor des Zaren Onadai
(AUmann VI, 426.;
1868 Wem Gott wol wil, dem wollen die Leut (Hei-
lige, dem will alle Welt) wohl. — PetH, tl, tu:
Gaal, 785; Sprichwörterschatz, 90.
MAd.: Nu ergieno diz Sprichwort, als loh las; wem got
wol, dem nieman tlbel. (Tristan.) (Zing0rle,WO
Böhm.: Komu pan bdh, tomu Tsicuii svatl. — Komui
buoh, tomu i ▼siohni STetl. (Öelakovsky, 244.;
Kroat.. Komu bog, tomu Bretci. fÖelaJkovshf , 244.;
1869 Wem Gott wol will, dem smd die Apostel alle
günstig. — Lehmann, 941,2.
77
Gott
Gott
78
1870 Wem Gott wol will, dem will Sanct- Peter
nicht Tbel. — Lehmann, Ml, 2; Petri, II. 624; Eise-
lein, S53; Blum. 13; Baal. 785; Braun, l, 918; Sprich-
wirterschat: . ÜB: Karte, 8311; Simrock. 3887.
Iil Oott froandlieh, sagt man in Hindostan, ao ist
aneh dl« Welt frenndUoh. Die Bossen sagen: Wen
der Himmel hebt, den wird die Erde nicht fallen
lassen. Und die Kleinrassen: Mit wem Gott ist, mit
dem sind anoh die Hensehen.
Soü.: Wat God DOS geeft, dat tat Bint Pieter niet ont-
nemen. (Harrtbomie , /, 845.^
1871 Wem Gott wol will, der fangt wol an vnnd
endets wol. — L^mixnn , 850 , 9.
Dan.: Hvem God rel vil, han baade begjrnder og ender
TeL (Prov. dan.. 258 J
1873 Wem Gott Zähne gibt, dem gibt er auch zu
beissen.
Die Bossen fOgenhinsu: — nnd wftren es Felsstttcke.
(Altmann VF, 447.;
IS 73 Wem Gott zu trawern gibt, so vergeht das
lachen; gibt er frewd vnd lachen, soll jhm
der Mensch selbst kein trawren machen. —
Lehmann. 754, 6.
1874 Wem Gott zürnet, dem zürnet alle Creatur.
Lat.: Iratnm graTis est res habnisse Denm. (Bimier II, 1570 ;
(faat, IdV; Schonheim, I, 30.)
Cnff.: Nyaralyfts ember az, kire ax Isten haragssik.
(Oaal, 799.;
1875 Wems Gott gibet, der hats ymbsonst. — Her-
berger. I, 428.
187G Wen Gott am liebsten hat, den fuhrt er jung
heim. — Simrock . 3997.
1877 Wen Gott auf Steine bettet, den lässt er süss
träumen.
1378 Wen Gott behütet, der ist wohl behütet.
1879 Wen Gott bekehrt, der wird schnell anders.
1880 Wen Gott betreugl, der ist wol betrogen. —
Agricota I, 657; Lehmann, II, 838,817; Blum, 31; Sim-
rock. 3978; Körte. 2829; Sprichvörtentchatz , 863.
1881 Wen Gott erhöhet, den kann niemand ernie-
drigen. — Petri, U. 687.
1883 Wen Gott cmehrt, den niemand verzehrt —
/Wrt. //, 687.
1883 Wen Gott gezeichnet hot, vor dem soll mer
sich hüte*. — Tendlau, 911.
Viele Sprichwörter sprechen den Widerwillen rer-
fchiedener Völker gegen rothesHaar, gegen Hinkende
nnd Verwachsene aus. Schon die alten Bömer sagten:
„Trane den Buckligen nicht, noch weniger traue den
Lahmen; ist der Geteichnete gut, sAhle den Wundern
e« SQ.'^ In Venetien hei«st es : Behote uns der Himmel Tor
denen mit rothem Bart, vor dem Wurm im Fenchel
vnd Tor denen, die nur ein Auge haben. (Reintberg
I, 88.; (S. Bart 36—40 nnd Ellemhols.) Zu den ge-
xeicbneten Personen rechnet der Sarde anoh noch die
XAnnermit Frauen- nnd die Frauen mit Männerstimmen,
ind«m er sagt : Hute dich Tor Frauen mit Männer- und
rnr Mftnnem mit Weiberstimmen. Auch die Spanier bit-
ten : Gott behflte mich Tor einem Mann mit einer Frauen-
stimme. Die Basken sagen: Vor einer bftrtigen Frau
nnd einem bartlosen Manne hflte dich wie vor der Pest.
Auf Corsica sagt man: Traue den Schwarzen nicht,
denn die Bothen siehst du. (Reintberg /, 124.;
1884 Wen Gott grüsset, der sol jhm auch dancken.
— Petri, n, 627; Simrock. 3877.
1885 Wen Gott hassen kann, der ist ein armer
Mann.
F\ri.: Celnj est bien pauTre quo Dieu bait. — Celuy est
biea rieha qne Dien ayme. (Leroux, I, 13 u. 14.;
Holt.: H^ is seer arm, dien God haat. (Harrtbomie,
I, 844.;
1686 Wen Gott hasst, den macht er zum Schul-
meister.
Lmt.: Dil odernnt, quem paedagogum feoernnt. (Schul-
»alt, 497.;
1687 Wen Gott in den Himmel haben will, dem
fchicket er des Kreuzes viel. — SetMd, 5i8.
LI88 Wen Gott in Potiphar*s Haus schickt, den will
er auch in Pharao*s bringen.
1689 Wen Gott in Seide kleiden will, den läset er
zuvor den Staubmantel verlieren.
1190 Wen Gott liebhat, dem gibt er ein Ebui in
Sevilla. — Bertienmeter.
Altes spanisches Sprichwort cum Lob« dar Stadt 8«*
Tüla. Et heisst aber aaeh: Wem Qott wohl will, d«m
gibt er in OnuuuU m UbMu (Beiueberg VI, 9.)
R.: Qoando Iddio vnol favorire ad nno, gli da nn« casa
in Sevilla.
Lat,: Cui Deus faret, Uli dat domum Hispali.
1891 Wen Gott liebhat, dem gibt er ein Haus in
Zürich. — Kirchhofer, 124; Beintberg V, lU; Sim-
rock. 12196; Eiselein, 661.
Besieht sich auf die Vortbeile des zürcherischen
Bargerrechts, welche der religiöse Sinn der Altvordern
als Geschenk der göttlichen Vorsehung betrachtete.
Es hat übrigens jedes Land seine bevorsugten Punk|e,
wobei denn auch viel auf die Ansprache und WUnscbe
derer ankommt, welche ihn herrorheben. So sprachen
die Bauern aus der Umgegend von Taunton in England:
Ich bin in Taunton geboren, wo sollt' Ich sonst ge-
boren sein? Das Land ist dort so ausserordent-
lich fruchtbar, dass man sagt, die Sonne allein bringe
alles ohne Dangung hervor. Die Bauern sind da-
her reich, eingebildet nnd grob, was die obige Bedens-
art ausdrückt. (Reinaberg V, 125.)
1892 Wen Gott liebhat, dem gibt er einen guten
Freund.
Poln.: Daj Boxe nam przjjaciela dobrogo, bfdzie i nam
dobrse kole niego. {Fn$ehbi«r, 4260.;
1893 Wen Gott liebhat, den holt er. (Xassau.)
1894 Wen Gott liebhat, den lässt er früh sterben.
— Sprichwörtertchatz , 134.
Irrige Ansicht von Leben und Tod ; nach ihr mttsste
Oott den am liebsten haben, dcu er gar nicht erst ge-
boren werden liesse.
Lat. : Quem deus diligit, beste moritur. (Fitcher, 1S7 , 22.;
— Quem dii diligunt, adolescens muritur. (Ptautus.)
rphilippi, n, lU; Seybolä, 477.;
Wi
1895 Wen Gott liebhat, den z&rtelt er nicht. —
Seybold. 639.
Lat. : Yirum bonum deus in deliciis non habet , sed oxercet.
(Seybold, 639.;
1896 Wen Gott liebhat, den züchtigt er.— Spr. Sal.
2. 12; Schulze, 45; Zaup$er, 38; Körte*, 28G8.
Böhm.: Koho Büh miluje krfiem ho navstovuje.
Frt.: Cui Dex aime il le tempeste et donne k souflhrir.
(Leroux, I, 18. J
Lat.: Quem diligit dominus, oorripiL (Schulte, 45.;
1897 Wen Gott liebhat, der ist reich.
1898 Wen Gott nass macht, den macht er auch
wieder trocken. — Braun, I, 938; Simrock. 3850;
Körte. 2388.
1899 Wen Gott nicht erfreut, den kann niemand
erfreuen. (Amb.j
1900 Wen Gott nicht getödtet hat, den kann der
Mensch nicht tödten. — ScUechta. n.
1901 Wen gott nicht helt, der feilt. — Henitch, im, 14;
Braun. I,9i3; Körte, iZi9; Simrodit. 3863; llerberger.
It. 324.
Die Bussen: Wen Gott fallen llsst, der sinkt tief.
(AU mann VI, 399.;
1902 Wen Gott schickt, den macht er geschickt. —
Blum. 85; Braun, I, 940; Kirchhofer, 130; Körte, 8343;
Simrock, 3946; Lc^rengel, I, 743.
Dan.: Beder Gud dig drage, han faaer dig vel reb, bedet
han dig ride, han faaer dig vel hest. (B<An I, 848.;,
Lat.: A deo vocatus, rite paratus. (Sutor, 8l4.;
1903 Wen Gott straffen wil, dem thut er die Augen
zu. — Petri. II, 627; llenisch, 281, 54.
1904 Wen Gott straffen wil, den beraubt er erst
seiner Sinne. — Petri, II. esi.
1905 Wen Gott straffen wil, den strafft er erst mit
Hoffarth. — i¥/ri, //, 627.
1906 Wen Gott straft, dem nimmt er die Frau. —
Cddechmidt, 126.
1907 Wen Gott stürzen wil , dem verstürzt er zuvor
seine Sinn und Kathschläge. — Opel, 376.
Dan.: Naar Gud vil forstTrre, da forstyrrer han tilfom
sind og raad. (Prov. dan., 259.;
1903 Wen Gott und die Natur gezeichnet hat, vor
dem hüte sich Ross und Mann. — Pistor. , f, 6« ;
Simrodt, 5154.
„Gleich wie du bist ein Hlnckeperts, also ist bln-
ckend auch dein Herta. Die Glied von aussen seigea
tnj, dasa inaerlloh aneb mangel tey.'^
1909 Wen Gott verderben will , den macht er hoch-
müthig. — Lohnngei, /. 744.
1910 Wen Gott Terderben will, den meoht er tarn
Narren.
1811 Wen Gott verderben will, den verblendet er.
„Wer durch Hochmnth. Hamdufoebt u. i. w. gegen
dia gOttUeh«, d. 1. aittlloh« WalwNaaag fnrtlt, der
79
Gott
Gott
80
gebt naoh eben dieser sittlioben Weltordnnncr «n der
Yerblendttng in Grande, welebe masslose Leidenscbaft
nacb sich zieht." (K. Gutzkow, UnterhaUungen am häu$'
liehen Herd, Leipsig 186U, Nr. 45.^ Das obige Sprich-
wort ist anch behandelt in der Broschüre: Der liebe
Gott und Napoleon II l. von Moritz itüUer (Karlsruhe 1860)
nnd in einer Flugschrift desselben Verfassers : Die titt'
liehe Weltordnung und das böte Prineip (Karlsruhe 1860),
8. 11 fg.
Lat.: Qaos Deus (Jupiter) perdere vult, dementat (ob-
sooecat) prius. (Büchmann, 141.^
1912 Wen Gott verstösst, dem öffnet sich keine Thür.
Die Rassen: Wen Gott fallen Ittsst, den kann kei-
ner aufheben. (Altmann VI, 407.; Wen Gott Terlas-
sen hat, der findet kein Asyl auf Erden. (AUmann
VI, 476.;
1913 Wen Gott vertreibt, der findet nirgends Her-
berge.
Die Rassen: Wen Gott verstosien bat, für den gibt
es keine Heimat. (AUmann K/, 401.;
1914 Wen Gott von einer Seite schlägt, den ver-
bindet er von der andern. — Sprichwörterschatt. 138.
Frs. : D'un cotä Dien poingt, de Tautre il vingt. (Leroux,
I, 13.)
1915 Wen Gott will ausbürgen, den kann niemand
erwürgen. — Fischer, Psalter, Vorr. 9^.
1916 Wen Gott will erhalten, der kann nicht er-
sticken (verbrennen), nicht erkalten.
Böhm. : Komu bdh neur^il smrti , ton se 1 s hrobu vyvrtt —
Kdys pAn bdh nek&xe smrti, ani od ierta neomfei. (Öela-
kovsky, 315.;
Foln. : Komu bog nieobiecal Fmieroi, ten sie i z grobu yrj-
wierci. (Öelakovsky, 315.;
1917 Wen Gott will erquicken, den lässt er nicht
ersticken.
It.: Contr' il Divin aiuto human poter non aale- (Pop-
^ßfflia, 4.;
1918 Wen Gott will hoch heben, den drücket er. —
Luther'8 Werke, IV, eS*».
1919 Wen Gott will sehend machen, der muss zunor
starblind sein, damit Gott die ^ehr allein hab.
— Ucnisch, 419, 9: Petn, I, 9S.
1920 Wen Gott zum Apostel bestimmt, dem macht
er die schwere Zunge leicht.
Die Russen sagen: Wen Gott zum Fliegensohnappen
bestimmt hat, dem gibt er auch einen Frosohmagtn. (AU'
mann VI, 397.;
1921 Wen Gott zum Apostel macht, dem gibt er
anch Apostelfüsse.
1922 Wen Gott zum Bürgermeister einsetzt, den
kann keine (menschliche) Regierung absetzen.
Aber wie, wenn ihn die Regierung gar nicht erst be-
stätigt?
Lat.: Autoritas divinitns. (Eraam., Hl.)
1923 Wen Gottes Geist erfüllt, der lacht, wie auch
der Teufel brüllt
BolL: Die TanGods geest Terwarmdis, behoeft de klaau-
wen van den nikker niet te vreezen. (Barrebomee ,
/. i4lJ
1924 Wen Gottes Geist nicht lehret, den lehret auch
kein Pfaff, ob er ihm schon einen Tag drei
mal predigte. — Opel , 876.
1925 Wen Gottes Hand festhält, kann nicht ent-
kommen.
Auch rassisch AUmann VI, 477.
1926 Wenn der liebe Göt olle Noine schiebt, do
roüss bir u£fhiern, sagte der Bauer, als ein
Blitz die Kegel umwarf. (überlaunU.)
Vom Kegelschieben entlehnt, and später aueh bei
andern Gelegenheiten angewandt, wo ein Gewitter oder
attsserordenutche Ereignisse snm Aufhören nötbigten.
1927 Weon der liebe Gott einen Narren haben will,
80 macht er den Schneider zum Edelmann.
(überlawitt.J
1928 Wenn dich Gott zum Widder geschaffen hat,
so sei kein Schaf. (Wtni. Lautüs.j
Brauche deine Homer.
1929 Wenn du Gott dankst, dass er dich von den
Löwen errettet hat, so bitte ihn, dass er dich
vor den Tigern bewahre. (Aegypt.)
1930 Wenn es Gott gefällt, dass dein Hans brenne,
80 trage es geduldig und wärme dich dabei.
— Winckler, IV, 1.
1931 Wenn es Gott gefÄllt, so wird es Tag. — Ein-
lein, 847.
1932 Wenn et Gottes Wüle öss, geit ok e Harke-
Stel los. — Früchbier\ 1856.
1933 Wenn Gott allzeit solt nach vnserm willen
thun, so würde es vns selten wolgehen. —
Petri, II, 655.
1934 Wenn Gott am fernsten ist, so ist er am nech-
sten. — Henisch, 1706, 41.
1935 Wenn Gott Appell hält, müssen auck Könige
erscheinen.
Die Russen: Gott ist auch des Zaren Maehthaber.
(Altmann VI, 387.;
1936 Wenn Gott auf den Herren regnet, so wird
auch der Diener gesegnet.
Die Russen: Wenn Gott den Zaren segnet, ao segnet
er anch coglaioh Rassland. {AUmann VI, 408.;
1937 Wenn Gott auf die Heerde zürnt, so gibt er
ihr einen blinden Hammel zum Führer.
1938 Wenn Gott auf Erden wohnete, so würde er
Beziers zu seiner Residentz erwählen. — Bercfteii-
meyer, 69.
Die Gegend um Beziers ist eine der scbOnsten in
Frankreich; ihr Lob ging in ein Sprichwort ttber.
Lat. : Si Deus Tiveret in terris, habitaret Biterria (Bealars).
1939 Wenn Gott auffgebaut, so stehen alle Crea-
turen im Harnisch. — Petri, ii, 65$.
1940 Wenn Gott austheilt, muss man zulangen.
Foln.: Co Bog dal, to w kobialke.
1941 Wenn Gott baut, legt er einen Fels unter.
1942 Wenn Gott bei dir einkehren soll, musst da
dem Teufel die Herberge kündigen.
1943 Wenn Gott bei einem Sünder einkehrt, io
nimmt er von einem Frommen Abachied.
Aehnlich russisch AUmann VI, 429.
1944 Wenn Gott beschert den Hasen, beschert er
auch den Rasen.
Die Weide, das nöthige Fntter fOr denselben. Di«
Rassen drttoken den Gedanken, dass Gott, wo «r Be-
darfnisse erregt, auch fllr deren Befriedigong sorgt,
sehr manniohtaoh aas ; sie sagen : Wenn Gott dl« Spechte
mehrt, so mehrt er auch die KAfer. Wenn OottBieh-
hOrnchen in deinen Wald seUt, dann will er deine
Eichen gedeihen lassen. (Alttttann V.)
Ung.: Kinek Isten nyulat Ad, f&Tet is Ad hosiA
1945 Wenn Gott beschert, soll man den sack auff-
thun vnd das zuknüpffen nicht vergessen. ->
Lehmann, 722, 4.
1946 Wenn Gott blitzt und donnert, so lässt er
auch regnen.
Die Rassen : Wohin es Gott regnen iJUwt, dahin Uatt
er nicht zugleich Feuer falien. (AUnuinn V^
1947 Wenn Gott dargibt, so hilffb kein nid, wenn
er nicht gibt, so hilfft kein flit. — AtHj
II, 655.
1948 Wenn Gott das Gedeihen nicht gibt, bo hilft
unser Pflanzen und Wässern nicht. — Sim*
rodk, 7900».
Span.: Quando Dios amaneee, para todos «maaeo«. (Beim
/. M3.;
1949 Wenn Gott das Kloster segnet, so segnet er
auch den Abt.
1950 Wenn Gott daa Netz zeucht, dann ixt es voll
Fische.
Die Bussen: Wenn Gott mit im V«U ist, aiiid viil
Fische darin.
1951 Wenn Gott das Regiment verändern will, so
hilft kein Warnen. — Eieelein, 638.
1952 Weun Gott dem Lichte ruft, kannte Satan
nicht hindern.
1953 Wenn Gott dem reichen Manne nichts gebe,
so hette der arme vnd reiche Bettelmann einer
so viel als der ander. — Herberger, I, ssi.
1964 Wenn Gott den Abel segnet, schlägt ihn
Kain todt.
1955 Wenn Gott den Angel rührt, so wird das
üeberthür erschtitt. (Schweiz.) — - KirtiAofer, 180;
Simrock, 10816'.
1956 Wenn Gott den bundt vnnd knöpf nicht knüpft,
so helt er nicht. — Lehmwm, lOS, 43.
1957 Wenn Gott den Esel strafen will, bo lässt er
ihm Homer wachsen.
Anoh ranUioh Altmcm» VI, SM.
Gott
Gott
\Sh^ Wenn Oott den Frühling ruft, vergisst er
IIV1H '^en nicht.
i, 1 tJie Konen and jui den Frühling «ur
■elL. .. ...... , äugen die Tataren. (AUmann TIQ
y69 Wenn Gott tlen Hund strafen will, gibt er üim
einen Schwär mitten auf den Kopf; wie boU
er daran kommen ihn jtu lecken?
IHif Neger in Surinam «nirpn, tim don Godankon »ub-
^B vcrlati^t man l'nnif.
Hb Wentt Gott don 1 < >?^ i brauchen
wir nicht mehr zu beten.
961 W<^nn Gott der Flöte den Ton nicht gibt, bö
H^ bleibt sie ewig Btnmm.
K^ Wenn Gott der Geis« einen langen Schwanz
g«*gt!ben, sie wäre au hoflUrtig geworden.
1963 Wenn Gott der Man gefeit, so gefeit ^jhra auch
defia Mane wcrck.
1944 Wenn Gott dich ruft, so folge dn und greif
^m mit beiden Händen zu.
^Bd€5 Wenn Gott die Ameise venlerbcn will, »o lisst
^m er ihr Flügel wachsen und dem Mönch einen
^H Kamm. — KioKtripi^gd. t> . i,
^m Span.: Dft Diof »las * 1« hormiga para qne le pierJa inai
V ait». (Bokn I, 210.;
■ l96C Wenn Gott die Kyer zerbrechen will, so set^t
er Narren drüber. — /v<n, //, 656 ; Simrock, iws ,-
Soilrr, 59.
ld«7 Wenn Gott die Fenster öfi'net, thaut ea auch
auf des Teufels Brache.
111^68 Wenn Gott die Kinder segnet, so segnet er
auch die Aelteru,
Di« RuMen: Was Gott d«D Zweigen gibt, das gibt
«f »ach d«iu Bauma. (AUmann T/, 397.;
1969 Wenn Gott die kleinen (vnd bösen) Junck»
' herm wil zu Chor treiben, so lass er ein
mechtigs Reich auffkommen vud den andern
rnn Heuptcn wachsen. — Mn. U, 6S6,
1970 Wenn Gott die Lender straffen will, so gibt
er vntüchtigö Herrn. — Z^ihucU , XII
1971 Wenn Gott die mängel bedeckt, soll sie nie-
mand entdecken, — /,t'Amflnr«, .sos, 36,
979 Wenn Gott die Menschen will auffweckeu,
kann ers mit Fewer vnd Wasser schrecken.
— frwtittf . f/. 32a*.
lB*ehrifl Too i&7ö am Votenrerththor eu ScbwAbitcb-
1973
[1976
1976
1974
■i97«
1979
19'
Wenn Gott dir mit dem Finger droht, hebt der
X<?"f"l "l'^n ?,i(ick hinter dir auf.
r -ich, w«aa januuid von Oott beim-
pf Lcht'a noch Argor za macheo. Oder.
V«Qu jnniJKd IUI LnglUck iat, crbAit er noch einen
FveeUltt,
W«m Gott ein Ding hasst (verdreuast), so
fangt es anch an die Menschen zn verdriesaen.
Wenn Gott ein ding will besser haljen, so
gibt er auch die zeit vnd Leut darzn, die es
Tetbessern können. — Lckmam,^,i3.
Wenn Gott ein fenster zu dess Menschen Hertz
gemacht hette, so könt man sehen, was drin
Btedrte. — Prin./l, 656.
Wenn Gott ein Herrn, Land oder Stat stürtzen
will, so hilft kein Bnnd noch Knopf. — L«*-
m«Mi. 10«. 14. Henuch, &&S. 23. f^tri . 11, »£.
Wenn Gott ein Herz mit dem Blitz treffen
will, 80 verschont er das Ohr mit dem Donner.
W«Bn Gott ein Land fegen will, dann fehlt
aa ihm an Beaemen nicht.
A«luüieb rv«fU<!h Attmann VT, 49».
Wenn Gott ein Land strafen will, so nimmt
er dem Herm den Verstand.
All &od »en Und planen wil, dan baneemt htj den
!«i hann« wU»lieid. (ßv/tn I, WS.)
Wenn Gott ein lande straffen vnd pbgen wil, so
pbt er yhm einen TjTannen vnd wuetrich, der
M alles on radt mit der faost wil auisricbten.
^ 4|»ncolo J. 115; Uemtch, 1634. St. Peiri, U. GiC
MLj 800 Ood ««D Und »trafiea vtl, svndt bjj bat eea*
(BarrtbomH, I, 345.;
6niCBirABt«rB.Lsxucoir. n.
1982 Wenn Gott ein lande segnet, so ffibt er yhm
einen klugen Furaten, der friede hellt. —
Aynroin I. 11.*.; Ilcnitch, i.l09, J; PcUi . 11, 65«. Sim-
rwk, 8707; Sailer, 347. KürH', 2.15JÜ.
1983 Wenn Gott ein Loch in die Blase sticht, so
ist's aus. •
„Oott lAtit etliobo groee und mitchtlg tlcli erheben.
Er eirlit ei'lne Kraft liorauti nnd )a««ot lie ntirron elj^-
»er Kraft aicti nnflVLanen, Wm\ti nan die Bliiio voll
tat, »0 eticlit Oott oiu Lueli in die lltoae, »o iata gar
Alle«.'* (I.Hlher-f HVrX«-, I, Adl^.)
1984 Wenn Gott ein Stück Fleisch beschert, so
will*s der Teufel sieden und anrichten (oder:
will's der Teufel braten auf seinem Herd). —
HMi', 2»7«.
Ali Gott da» Feuer Behuf, ichuf ü<-
iie>l, tagon dir Holländer. Bie Scluv
FleiecU und der Teufel »chickt die I
lAnder: (rtitt actiickt Kom und derTvnfrl verdirbt <ieu
Back. Die Boinior: Gott )^b*i ihm» aber der Teufel
IlMt es ihm nicht. (Rtimbtrff IV, 'iZ,)
fft,: Qnaod Dicu mande 4 rbomcne la fartne, le diablo tti
poarchaao la ruyne. (Lerour, /, V.)
1985 Wenn Gott ein Thiirlein zuschleussl, so macht
er ein Thor auf.
Kriyat,: Bog xatTori |edoa Trata a ot^Ori «lotfna.
1986 Wenn Gott eine Ameise verderbe« will, so
lässt er ihr die Flügel wachsen. — lütatririi'
Znhmg. ises. S, BCfi"*.
1987 Wenn Gott eine Närrin haben will, so lässt er
einer Frau den Mann sterben. — MiUhr*y, 364*.
1988 Wenn Gott eine Thür zumacht, macht er die
andere auf. — Simrock , 3\}7i.
It.i Deae taooat una balcone et aberit ana jaiwa.
1989 Wenn Gott einem das ferrklcin beut, so soll
er den sack uufQinlten vnd des bands auch
nicht vergessen vnd fein zuknüpffen. — fhmuch,
IM. M. Vi tri. I/^6S6.
1990 Wenn Gott einem ein starcken Rauch von
Creutz macht, das ist ein bewerth Recept
der affecten Flammen zu leschen. — Lehmann,
5. 4.5.
1991 Wenn Gott einem ein stüok vom Herteen reist,
so heilet die Wunde so bald nicht wider im.
— Petri, IS. 65«.
1992 Wenn Gott einem einen güldenen Esel be-
Bcheretc, so hatte er ein Jalir am Schwanlz
zu zehren. — Lehmann, II, 75, fl.
1993 Wenn Gott einem Fürsten das Fieber schickt,
so schütteln sich die Unterthanen.
Die Baaeen; TVeon Gott den EoM atraft, ao slrmft er
anch don Haaen. (AUmann VI, 393.;
1994 Wenn Gott einem Gutes thun will, so er-
scheint er in seinem Hause. — S^nchwarin-
Mchnit, 101. '
1995 Wenn Gott einem Herrn (oder Geschlecht)
will Buffhetffen, so kann es kein Nachbawr
oder feind dempffen. — Petn , ll, C46 ; Wtnutfc,
674 , 19.
1996 Wenn Gott einen ausazeucht, so ist er auss-
gezogen, sonst nicht. — Henuch. 1704, 4€, /Vfn.
11. 6&6.
1997 Wenn Gott einen erhöhen will, so legen alle
Heiligen die Hände an die Leiter. — Sim'
rock . S8BS ; Körte. 2337" ; R^nKlurg //, 4; Vraun, t. 9J6.
LffhrmQel , J . 766.
1998 Wenn Gott einen Geck haben will, ao lässt er
einen alten Mann «tun Witwer werden. —
EinfdU«, 101.
1999 Wenn Gott einen grüsset, soll man jhm dan-
cken. — Lehmann , SSS . 11.
2000 Wenn Gott einen Gottlosen stürzen will, so
hält ihm weder Knopf noch Band. — r,aal, 7».
2001 Wenn Gott eiuen Hund schlagen will, so be^
schert er ihm einen Hundeechläger. — /vrn,
//, 647; Blum, 67, SprichwirUmchals , 189.
Ein Sonder wird zat Zuchtmtbe fQr den a&dern.
2003 Wenn Gott einen Mann züchtigen will, so gibt
I er ihm Heirathsgedanken. (Totama,)
6
83
Gott
Gott
84
2003 Wenn Gott einen Menschen plagen will, beiset
ihn wol eine Maus todt.
Bezieht «ich wol auf die Sago vom Bischof Hatto,
der nach derselben ron Mäusen aufj^cfresBcn sein soll.
Holl.: Als Goü ecn* mensch plagen wil, dan bijthemwel
ecne muis duod. {Bahn I, 29S; llarreb»mee , /, 240.J
2004 Weiyi Gott einen Narren haben will, so macht
er einen alten Mann zum Witwer und gibt
ihm eine junge Frau. — Pitri , III , i3 ; llcnUch,
798, 39; McinntT, 109; Reinsberg I. 80.
2005 Wenn Gott einen Speer in ein Herz schleu-
dern will, so taucht er ihn nicht in Schlan-
gengift, sondern in Balsam.
2006 Wenn Gott einen strafen will, so nimmt er
ihm vorher den Verstand. — WinckU-r, Vll, 7i.
IJoU.: Als God iemand straffen wil, beneemt hij hem aijn
verstand. (Uarrebom^e , I, 240.^
Lat.: Scelcra non habont consilimn. (Quinctilianui.) (Bin-
der I, isyo,- //, 3083; Buchler, 365; Faselius, 230; Phi-
lippi, JI, Ä68; Seybold , b40.)
2007 Wenn Gott einen Vogel fahen will, so lässt
er ihm Schwungfedern verlieren.
Die Bussen: Wenn Oott ihn fangen wollte, würden
auch dem Zaren die FlOgel abfallen. (Altmann VI, 507.;
2008 Wenn Gott einen will arm haben, so hilfft
jhme nichts zum Keichthumb. — Lehmann, 45, 52.
2009 Wenn Gott einer Ameise zürnt, lässt er ihr
Flügel wachsen. — Körte, 2883 ''.
2010 Wenn Gott eines Menschen Weg gefeit, so
helt er auch sein feind zum frieden. — He-
nisch, 1052,57.
2011 Wenn Gott en Dör tomakt, makt he de an-
dere apen. (Hoht.J — Schütze, II, 238.
Er Iftsst auf Leid oft Freude folgen.
2012 Wenn Gott es regnen lässt, gedeihen des Ar-
men Nesseln so wohl als des Reichen Rosen.
Ausdruck bitterer Unzufriedenheit darüber, dass der
Arme in allen Verhältnissen und unter allen Umständen
schlimm daran sei.
2013 Wenn Gott etwas beschleust, so bedenckt ers
nicht erst hernach. — Petri, II, 853 ; Henisch, i705, 63.
2014 Wenn Gott fünf segnet, so segnet er auch
sechs. — SaüeTy 99.
2015 Wenn Gott gibt, so gibt er reichlich.
2016 Wenn Gott hilflfl, so helfen die Heiligen nicht.
2017 Wenn Gott hilft, so macht er dir auch deinen
Feind zum Freunde. — Sailer, 217.
2018 Wenn Gott in den Rath bläst, so stäubt alles
zu Thür und Fenster hinaus.
Lat.: Dens afllaTit et dissipati sunt. (Wiegand , 446J
2019 Wenn Gott ins fcld kompt, so hüt sich Boss
vnd Mann. — Henisch, 1063, 6; Petri, II, 656.
2020 Wenn Gott jemand verschleust, so kan nie-
mand aufmachen. — Petri, //, 656.
2021 Wenn Gott kein Gedeihen gibt, so hilft unser
Pflanzen und Wässern nichts. — Kirchhofer, 181.
2022 Wenn Gott kommt, so gehet es über und
über. — Luther'» Wtrke, II, 66^.
2023 Wenn Gott lenken will, verlieren die Men-
schen den Kopf.
2024 Wenn Gott lieb hat eines Leib, so nimmt er
ihm sein Weib.
Frt.: Dieu ayme l'homme quand il lui oste sa femme
n'en sachant plus que faire. (Leroux, /, 144.^
2025 Wenn Gott Meel bescheret, so füret der Teuifel
den Sack hinweg. — Lehmann, 830, 28; Winckler,
II, 97; Sprichwörtergchatz, 152.
Holl.: Als Uod ons meel geeft, sluit de duivel den cak to
(oder: ueemt de duivel den zak weg).
2026 Wenn Gott Mehl beschert, hat der Teufel den
Sack verkehrt
Fr:.: Quand Dieu donne farine, le diable clost le sac.
(Leroux, I, 10.;
2027 Wenn Gott nicht das Beste thut, ist es übel
bestellt.
Lat.: Non ullus felix conatus et ntilis unquam, consilium
si non detqne juvetque Dens. (Melanchthon.) (Binder
I, 1235; //, 2296; Oaal, 781; Seybold, 391.)
2028 Wenn Gott nicht das Haus bewacht, so wachen
die Wächter umsonst.
Der I-ronchvieuseler ( giii) : „Was hllfft Wechter, Bath,
Beistand, macht, wenn Gott nicht selber schätzt und
wacht." — Die Bussen : Wo Oott nioht dan SohlftsMl
macht, da ist das Schloss unsicher. (Alhnann V/, 483.^
Mhd.: AlUu huote ist ein wicht, wil uns got b«httet«B
nicht. (Licl. Chronik.) (Zingerle, 197.)
2029 Wenn Gott nicht die Hand anschlegt an ein
Werck, so wils nirgend fort — Petri, ll.tbi,
2030 Wenn Gott nicht Einspruch thut, so schifit man
auch auf Binsen gut.
BoU.: Als God maar bij den mensch blijft, d»n dr^ft hi^
ook op stroo. (Ilarrebomie , I, 240.^
Lat. : Deo favente uaviges vel vimine. (Findar.) — Yix!gultea
Bcaphula Acgaeum transmittere. (Lvcian.) CEnum., 13. j
2031 Wenn Gott nicht fiirlegt vnd mit anss rath
greifft, so gehet alles den Krebsgang. —
/Vrri,7/, 657.
2032 Wenn Gott nicht Gott wäre, sollte es unser
Herzog Eberhard sein. (Würiemberg.j — ller-
bergcr, I, 816.
Zur Zeit Ebcrhard's im Bart, geboren den 11. Dec
1445 im Schloss zu Urach. Wenn der Vater im Himmel
stürbe, sagten die Schwaben, könne nur Vater Eberhazd
ihn ersetzen. Dies Lob wird nicht allen LandesT&ten.
2033 Wenn Gott nicht hilft, so muss der Teufel
helfen.
Der Graf Bobert II. , Eber der Ardennen , hatt« snr
Scbutzherrin die heilige Margarcthe genommen, die man
auf einem Drachen unter den Füssen, der den Teufel
bedeutet, abbildet. £r weihte ihr aweiKersen, eine
der Heiligen, die andere dem Teufel, mit den Worten:
„Wenn Gott mir nicht helfen will, so kann mir der Teu-
fel nicht fehlen." (Vgl. L. Schücking, GeneanomucM
Briefe, Frankfurt a. M. 1855, S. 88.)
2034 Wenn Gott nicht hilft , so ziehen auch die Hei-
ligen keinen Strang an. — Eiselein, 995; Stm«
rock , 4500.
2035 Wenn Gott nicht hülfift, so helfifen auch die
Heiligen nicht. — Lehmann , 374, 1.
Soll.: Als God niet wil, dan kan de sant niet. (Harrt-
bomie, I, 240.;
203G Wenn Gott nicht im Rath ist, so sind alle
Rathschläge lauter Schein und Gespenster.
2037 Wenn Gott nicht ret, so gehet man jrre. —
Petri, n, 657.
2038 Wenn Gott nicht schwimmen könt, so were
er lengst ertrenckt in der Pfeiffen Wein vnd
Bier. — Petri, II, 657.
„Ist im Bapstumb ein Sprichwort gewesen.'*
2039 Wenn Gott nicht thut, so rieht man nichts vth.
— Petri, II, 657.
2040 Wenn Gott nicht will, so können seine Hei-
ligen nicht.
Die Serben sagen: Will Gott sich nicht betheiligan,
vermögen nichts die Heiligen. (Wurzback /, 336.^
Frz. : Quand Dieu ne veut, le sainct ne peot. (Leroux^
T, 28; Bofin I, 55.;
Holl.: Als God niet wil, dan kan de heilige niet (Bohn
I, 298.;
Lat. : Quando Deus non holet, soa Banotos pagn podant.
Span.: Cuando Dios no quiere d santo no puMla. (Bok*
I, 243,;
2041 Wenn Gott nicht will, sticht keine Schlange.
In Habesch aber sagt man : Wenn dein Foss »ock
nicht gestochen wird, ohne daas es Gott will, so eoUst
du doch nicht auf Viperwegen gehen. (AUntanm IL)
2042 Wenn Gott nit hülfft heben, so kans der Mensch
nicht erheben. — Lehmann, 376, 40.
2043 Wenn Gott Obersten macht, fragt er nichts
nach dem Alter.
2044 Wenn Gott redet, vernehmen es auch taube
Ohren.
Die Bussen: Gottes Herz hört die ganze Scböpfofig
klopfen. (Altmann VI, 477.;
2045 Wenn Gott reichlich gibt, so soll man dank-
bar nehmen und weise gebrauchen.
Böhm.: Dal tl Buh stedfe, wzivej m^mi.
2046 Wenn Gott reichlich gibt, so sol man nicht
täglich Martens Abend halten. — Petn, II, 657.
2047 Wenn Gott richtet, so haben auch die Pro-
pheten Unrecht. — Sirndtwörtersckate, 16J.
2048 Wenn Gott sagt heut, sagt der Teufel morgen.
— 5ai7er, 63; Eisclein, 308; Simrock, 4731; Körlc, 8856;
Itram, I, 1364.
Bei Lehmann (802, 2): Wenn Gott sagt heut, losagt
der Teuffei oras, cras, cras riebt nichts gnta aust. Dm
Danen haben das Sprichwort : Wenn etwa« blOhan will»
setzt der Teufel einen Wurm hinein. (ReintbetTf IV, 93.;
85
Gott
Gott
8e
9049 Wenn Gott sagt heute, so sagt <}er Teufel mor-
gen, und der Mönch sagt: ich halt's mit bei-
den. — Klottenpiegel , 9, 6.
2050 Wenn Gott schläft, so regiert der Teufel.
Di« BoisMi: Wenn Gott lohllft aiad »uoh die Engel
ftUnnathig. (AUmann VI, 387.)
3051 Wenn Gott schlagen will, zieht er weiche Hand-
schuhe an.
Die Bofsen: Wenn Oott den Sttnder geieeln will,
bindet er Seide um die Knute. (AUmann VI, 443.;
3053 Wenn Gott schlägt den Hund, so hat er einen
Grund.
n-M.: Dien aime U or6»tnre h qui 11 euTOye da mal ponr
luy lonrenir de luy. (Ltroux, I, 10.;
2053 Wenn Gott segnet, so hat er Murren zum Dank.
2054 Wenn Gott sein milde Hand thut auff, so wird
das klein ein grosser Hauff. — Petri, ii, 657.
3055 Wenn Gott seine Schätze auffthun wil, so
schickt sich alles selber. — Petri, Il,6b7.
3056 Wenn Gott selbst jemand geadelt, so blieb er
doch nicht vngetadelt. — Petri. ll, 657.
3057 Wenn Gott sichtbarlich auf Erden wohnen
wollte, 80 würde er seine Residenz nirgends
anders als zu Beziers ^ nehmen.
*) Der im I>ftngnodoo gelegene Ort wird als Paradies
geschildert.
2058 Wenn Gott spricht, müssen auch Fürsten
zittern.
Böhm.: Mocnon mku b&h sondf. (öetakovthy, 330.;
2059 Wenn Gott spricht, wird jede Sprache zum
Echo. — Sprichvörtenchatz , 10.
Die Bussen: Wenn Oott spriobt, kann Um auch der
Heide Torstehen. Gott redet sum Bussen russisch , zum
Deutschen deutsch. (AUmann VI, i^i.)
3060 Wenn Gott straffen solt nach verdienst, so
würd es bei geringem Creutz nicht bleiben.
— Heniteh, 621,67.
2061 Wenn Gott tausendmal will, dass wir Knödel
(Klösse) kriegen sollen un die Mutter will
nit, bekumm mer doch kane, sagte der Sohn
zum Vater, der ihm mit Gottes Hülfe Knödel
versprochen.
2062 Wenn Gott uns hilft, so geht es wohL
2063 Wenn Gott vnd das Glück still helt, so gehet
nichts fort. — Uenixch. 1431, 23 ; Petri, ll, 657.
8064 Wenn Gott vns lasst, so stehn wir bloss. —
Heniteh. 1705, 46.
2065 Wenn Gott von einer Seite schlägt, verbindet
CT von der andern. — WxnMer, xvm, 78.
2066 Wenn Gott wacht, muss auch der Mensch
wachen.
3067 Wenn Gott weil an Norm hoan, lässt er an
ablen Moan 's Wäib starben. (Kreit MilUtch.)
2068 Wenn Gott wil bawen, so hilffl kein hindern
noch wehren. — Ueni*ch,iOi,i3: Petri, ll,6S7.
2069 Wenn Gott will, blitzt es bei hellem ffimmel.
— Sprichwörtenchatz , 57.
2070 Wenn Gott will, fällt das Glück bei Nacht
ins Haus.
2071 Wenn Gott will, gebiert die Maus einen Berg.
— Sphtkrörlergchats , 53.
2072 Wenn Gott will, hat der Heilige keine Hände.
2073 Wenn Gott will, ist eine Nachtmütze bomben-
fest. CSchles.)
2074 Wenn Gott will , kömert die Garbe. — Sprich-
tecrttrtchatz , 95.
2075 Wenn Gott will, regnet es bei jedem Winde. —
Sprukrörtertchat: . 49; Winckler,X, 58; Reinaberg 11,2;
VW, 43.
Aehnlich die Basken: Winter und Sommer regnet's,
wenn Gott wilL (Reinsbera Jl, 2.)
Engt.: When God will, all winde bring rain. '(Bohn
n, dS; Goal, 788.J
Fr$,: L4 oüDieoTeut, ilpleut. (Urour, /. 14; Oaal, 788;
I Bohn Ily »8; Cahitr , 535.;
I H'M. : Als het God belieft, zoo regent het met alle winden.
[ (Bohn /, i9^; Harr«hom4t, 7, 340.)
h. : Qnando Dio ruole, a tutti tempi piove. (Paztaglia, 90, 5.;
1^«..- Cnando Dios qniere, con todos aires llueve. (Bohn
t, 243; CoAiVr , 3377.; — Cuando Dios qniere, en sereno
UncTe. (Bohn 1, 243.;
2076 Wenn Gott will, so geht ein Rechenstiel los.
— Spnchw<irter$chatz , 56.
Böhm. : Edys p&n btih dopusti , i motyka spustf. C(?«ta-
koviky, 217.;
It.: 8i detur a sorte, fient rarissima forte. (Goal, 788.;
Foln.: Kiedy bog dopu^ci, samo olstro spusoi. (öela-
kovtky, 217.;
Ung.: Ha Isten akaija, rillany«! is el sül. (Gaal, 788.;
2077 Wenn Gott will, so grünt ein Besenstiel. —
— Goldschmiiit, 54; Mai/er, J, 203; Körte, 3390; Braun,
I, 958; Simrock. 3891.
2078 Wenn Gott will, so ist morgen Sabbat. —
Goldschmidt, 54.
2079 Wenn Gott will, so tagt es. — Eitdein. 247;
Simrock. 3893; Braun, l. 899; Petn. II, 657.
nott. : Als God het wil, zoo daagt het. (Barrebom^e, I, 240.;
Lat,: Diesoil qnandocunque deo placuerit.*— Deo volenfe
etiam salicum fasciculis uavigares. (Eitelein, 347.;
2080 Wenn Gott will strafen ein Land, so nimmt
er dem Herrn den Verstand. — Simrock . 3928 ;
Braun, I. 951; Graf, 523, 286,
HoU.: Als God een land plagen wil, dan beneeiut hij den
beeren hunne wijsheid. (Harrcbomee, /, 240.;
2081 Wenn Gott will, trägt (treibt) auch ein Bettel-
stab Zweige. — Sprichwörterschatz. 51.
2082 Wenn Gott will, wird aus drei vier. — .vprirA-
fpörtertchatis 50.
2083 Wenn Gott will, wirst du auf einer Weide-
gerte schiffen. — Sprichwörtertchatz , 54.
2084 Wenn Gott winkt, so muss man folgen.
Auch russisch Altmann VI, 480.
2085 Wenn Gott Wunden schlägt, so gibt er auch
Balsam.
2086 Wenn Gott Zähne gibt, so gibt er auch Brot.
2087 Wenn Gott zerbricht, hilft alles Bawen (Bes-
sern) nicht. — Ifenisch. 205, 41; Petri, Jl, 657;
Schulze. 25.
Lat.: Si deitruxerit, nemo est qui aediflcet. (Schulte, 25.;
2088 Wenn Gott zu trauern gibt, so vergeht das
Lachen; gibt er aber Freud' und Lachen,
muss sich niemand selber traurig machen.
2089 Wenn Gott zum Kriege lesset aufigepieten , so
thun Mücken, Läuss vnd Mäusse so grossen
schaden, als Wölff, Löwen vnd Beeren. —
Lehmann, 261, 6.
2090 Wenn Gott zürnet, so zürnen alle creaturen.
— Ilenitch. 618, 19.
2091 Wenn Gottes Gnade im Herzen ist, schwim>
men die Augen in Fröhlichkeit.
2092 Wenn Gottes Posaune ertönt, dann schweigen
des Menschen Trompeten.
Dann wird mancher verstummen, sagen die Bussen.
(AUmann VI, 401.;
2093 Wenn Grottes Trawer vnd vnglücks Stund
schlegt, so kan niemand ein I^ rewdenstund
daraus machen. — Lehmann, 920, 34.
2094 Wenn Gottes Wort in uns lebendig wäre,
würd' es kein (Glauben8-)Gezänk unter uns
geben. — Opd . 895.
2095 Wenn ihnen Gott gebeut, gehorchen Tiger und
Drachen.
2096 Wenn mancher Gott und nicht die Jesuiten
walten liesse, so behielte er Land und Leute.
— Opel. 391.
2097 Wenn nicht Gottes geschicklin zum gange feit,
so bricht vnd bestehet kein Ertz. — Petri, 11 , 670.
2098 Wenn nicht von Gott ist der anfang, so ge-
wints gewiss den Krebsgang. — Ilenitch. i7ai, 88;
Petri, II, 670.
2099 Wenn nur Gott ein Auge auff einen hat, so
hats nit Noth. — Petri, /. 98; llcnisch. 1704. 50.
2100 Wenn sich Gott närrisch stellet, ist er am
weisesten (stärksten). — Luiher't \yerke, III. 68**.
2101 Wenn sich Gott schwächlich stellet, so will er
die Starken zu Boden schlagen. — Luilwrs
}\iTke. II, 277*.
2102 Wenn 't Gott's Wille is, kann eine Nachtigall
so viel schuiten as sieben Eögge. (Soett.)
87
Gott
Oott
88
2103 Wenn vna Gott begnaden that, bo haben wir
das grössest gut. — Petri, I, 98.
2104 Wenn wir Gott haben, so haben wir genug. —
Pein, 1,99.
Petri ftigt zur Begründung des Sprichworts hinzu:
Wenn wir den Manu haben, lo haben wir aneh die
Tatohe.
2105 Wenn's Göt verleiht, an schine bleit (bleibt),
an de Mutter mir de Lotscha ' leiht, da gib
ich morgen ei de Kerche. (Schlei.)
>) Alte niedergetretene Sohnhe oder Pantoffeln.
2106 Wenns Gott gibt, so ists gegeben. — Peiri, 11, 657.
2107 Wenns Gott in seinem zorn aufifbeut, so stehen
bald alle Creaturen in hämisch vnd waflFen.
— Heniseh. 6i6, 20.
2108 Wenn's Gott nicht regnen lässt, so lässt er's
thauen.
2109 Wenn's Gott will ha'n, so muss man dran. —
Uenitch, 1706, 15; Gruter , l, 74; Petri, U, 678; Spnch-
vörler$chatz, 59; Körte, S833.
2110 Wenn's Gottes Wille is tin d»r Teifel schinnt
(redet) zu, su ward was draus. — Lohrengel, II, 508.
2111 Wenn's Gottes Wille ist, wird's geschehen. —
Mayer. 1, 909.
2112 Wer auf Gott thut bauen, dem stösst nichts
an von Grauen. — Fischart, Gesch.
2113 Wer auf Gottes Kanzel steht, soll nicht für
des Teufels Reich predigen.
Auch mssiich Mtmann VI, 510.
2114 Wer aufif Gottes Gnad trotzet, der ist ein
Narr für alle Welt. — Pftri, I, 99.
2115 Wer baut auf Gott, fürcht't keinen Tod. —
Körte, 2S09.
2116 Wer bei Gottes Wort Ehr* und Gut sucht, der
wird Kohlen ans einem feurigen Ofen neh-
men und sich nicht verbrennen. — Lti^fc«"» Tisch-
reden, ae**.
Mhd. : Wer dk hofft in got der hAt kain foroht noch not.
(Vintler.) (ZingerU, 59.;
2117 Wer bei Gottes Wort und gutem rheinischen
Weine bleibt, hat keine böse Arbeit.
2118 Wer bey Gott ein frommes Eheweib sucht,
dem klaubet Christas selbst was guts vnnd
reines auss. — Petri, //, 686; Henisch, SOI, 87.
2119 Wer für Gott arbeitet, für den kocht er zu.
2120 Wer für Gottes Seite streitet, für den streitet
er wiederum. — Opd, 876.
2121 Wer Gott, Äeltem und Vaterland l&stert, schän-
det sein eigen Gesicht
2122 Wer Gott anbeten soll, muss nicht vorm Teufel
niederfallen.
2123 Wer Gott anruft, der ist nicht verlassen. —
ScUeehta , 78.
2124 Wer Gott behält, verlieret nichts. — Winckler,
XIX, 90.
Lat.: Qui Denm Tidet, multom ridet. (Binder II, 8768;
Schreger, 19.)
2125 Wer Gott betriegen will, der muss vil wis-
sen. — Henisch, 1705, 31; Petri, 11, 714.
Lat.: Deum fallere volenti multa scienda. (Sspbold, 131.;
Multa noris oportet, quibue deom fallai. (Lrasm., 435;
PhiUppi, /, 261; Tappiut, 53'».;
2126 Wer Gott betrügen will, der betrügt sich
selbst. — Sprichwörierschatz , 88.
Frt.: Ceux qui pensent tromper Dien, le trompent gran-
dement euz-mdmet. (Krit»ingtr , 334<*.;
//.: Chi orede ingannar Dio, se itCMO inganna. (Pat-
aaglia, 164, 3; Goal, 793.;
2127 Wer Gott blos dient mit dem Mund, der dient
umsonst zu aller Stund'.
Lat.: Grata dco non sunt fumantia thura, neo arae, nee
Bacra, «i oordia religione vacent. (Fischer, 99, 13;
Stijbold, 203 J
2128 Wer Gott dem Herrn allzeit thut trauen, der
wird im Himmel und auf Erden bauen. —
Hertz. 7.
Inschrift an einem Hause in der Schweiz.
2129 Wer Gott den Rücken kehrt, dem zeigt er das
ADgesicht.
Ntmlich das zornige; der Sttnde folgt Strafe.
2130 Wer Gott den Bücken kehrt, von dem wendet
er die Augen. — ParSmiakon, 1814.
2131 Wer Gott dient, dem dient er wieder. — ä-
römiakon. 1423.
Dan. : Dyrke den önd giernCf som baade giTW kom Of
kieme. (Prov. dan., 130.;
2132 Wer Gott dient, der muss die Welt lan, nie-
mand zweyen Herrn dienen kan. — ifenwcft,
1706, 13; Petri. I, 108.
2133 Wer Gott dient, hat einen guten Herrn (oder:
hat den besten Herrn von der Welt). —
WincUer, X, 61; Lohrengel. I. 811.
In Hindostan sagt man : Wer Gott anbetet , ist Gotta«,
es wird nach seiner Abkunft nicht gefragt. (Reinsbery
II, 5.; Die Bussen : Wer Gott com Zar«n seiner Seal«
macht, der steht unter guter Botmftssigkeit. (AUmamm
VI, 453.;
Engl. : He who serves God, has a good master. (Körte. 9S01J
Fr».: Qui sert Dien 11 a bon maistre. — Qui «ert Di«a u
est roi. — Serrir Dien est regner. (Lerou9, I, 15.;
It.: Chi serve a Dio , hk buon padrone. (Pazsagliat M4, 10^}
2134 Wer Gott dient, ist des Teufels Herr.
Aehnlich die Bussen Allmann VI, 403.
2135 Wer Gott ehret, den ehret er wider; wer Gott
veracht, der wirdt wider veracht. — HmisA,
noi, 11: Petri, U,7U: Par6miak4M,li34.
2136 Wer Gott eine wächserne Nase drehen will,
muss ein guter Kerzenmacher sein.
Die Bussen: Wer Gott prellen will, muss stark« Baine
haben. (Altmann VI, 488.)
2137 Wer Gott finden will, muss ihn mit der La-
terne Christus suchen. — Luther's Werke, ü, 165*.
2188 Wer Gott finden will, muss sich selbst ver-
lieren. — Einfälle, 86; Körte, 9S50; Simrotk, W\:
Veneiey, 171; 5itfor, 814.
2139 Wer Gott fiSr die Aehre dankt, dem schenkt
er eine Grarbe.
2140 Wer Gott fürcht't und sich begnügen kann, der
ist ein reicher Mann.
Dan.: Guds frjrgt med neisomhed er en stör rindiag. (Free.
dan., 260.;
2141 Wer gott furcht vnd jhm vertrawt, dem feilt
die nahrung zu im schlaff. — Henisch, mn, 84.
2142 Wer Gott fürchtet, darf Menschen nicht
fürchten.
Darf den Teufel nicht fttrohten, sagen dl« Bossen.
(AUmann VI, 487.;
Lat.: Deo maxlme aequum est metuere.
2143 Wer Gott fürchtet, darf nichts anderes fürch-
ten. — Salier, 820; Simrock, 3980.
Dan.: Det sikkerste er intet at frygte, udan Gnd, Ikk«
end d«den. (Prop. dan. , 256.; — Hvo som trjgitK Gnd,
ftygter for intet; hTo ei frygter gud, maa« nygt« for
alting. (Prov. dan., 805.;
BoU. : >'iets dat hem deert, die God vereert. (Harrebcmie.
I, 845.1
2144 Wer Gott fürchtet, dem widerfehret keinleyd.
— Henisch, 1704. 55.
2145 Wer Gott fürchtet, über den ist niemand. —
Sauer. 820.
Lat.: PieUs grata est deo. (PhiUppi, II, 95^
2146 Wer Gott fürchtet vnd vertrawt, dem gehet«
zuletzt wol. — Henisch, 1435, 44; Petri. 1, 108.
2147 Wer Gott gefallen will, muss die (bösen) Af-
fecten in den Nothstall stossen.
2148 Wer Gott gefällig ist, der ist den Menschen
vngefällig. — Uhmann, ii.li.
2149 Wer Gott gefällt, braucht Menschen nicht zu
gefallen.
Gott gefallen , sagen die Perser, ist das erst« too
allen Dingen. (Reintb^rg II, b.)
It.: Null' importa il displaoer agl' huomini par piaear a
Dio. (Paxmylia, 285, 5.; ^
2150 Wer Gott gehorchet, der wirdt bey guten Ta-
gen alt, vnd lebet mit lust. — Henisch, 1706,8.
2151 Wer Gott gibt, dem gibt er wieder. — JRar#-
miahm, 1425.
2152 Wer Gott grüssen will, dem begegnet er überall
— Siirichwörtergchal: , 9.
2153 Wer Gott hat, der hat alles, ob er schon
nichts hat. — Henisch, 1702, 19; Petri, U, 714.
Die Bussen: Wer Gott Yerliert, behalt nichts Abrlg}
wer Uott gewinnt, dem fehlt nichts anderes. (Älünsum
VI, 448.;
89
Gott
Gott
90
jBa<l4.' Me < hsefthBt ml. (Barrtbovüe, 1, Ui.)
it,: In In üdf» ogn' htiniftii» feüc(l4. ffa*-
M^tüi , '.' <D p«rde nuU« , cbJ non perde lüiiio.
SIM Wer Gott hat, der bat genug.
/>•. : Tl n'«at riAO« qn{ rftiUo mldox da 'ülax. '/
31^5 Wer Gott hier flieht, den wird er d
Die Bu««en: Ol» d«Q Uebea Qott auf tr
■M<tlil är im Blmtoel.
9156 Wer Gott im Berzen bat, braucht nicht nach
Rom «Tl wallfahrten (oder: nicht vor Hei-
ligen XU knien).
tl.t vom t«rr« Jk jU«ntQ haver rimmAgine dl Oio tlAmpttta
•all« ctru, « cbl tiene Dio soolplto nel oaore. Cfa*'
J157 Wer Gott kennt, der kennt seinen NÄmen. —
S}irM:hw6rteTrrhatx , 10.
916& Wer Gott lässt fuhrman sein, deas fuhrwerck
gebet von statten , als wenna geschmieret wer.
— limüch , 12M , 37 ; Pttn,lL7Ui Sailer.bi, Sitn-
mk, 2909.
Ub9 Wer Gott lästert, lästert sich tell5flt
▲«biilioh di« ilaii6ii Aii/nantt Vt, 407.
Qui oracb« eoatr« la ciel, ü lai t«tomb« d«fia«.
iff, */t$)
Gott liebt, der ehrt auch seine Boten. —
, t, 103, Eiselein, 24«. Graf, 538, ih: Körte, 234S.
Stmrock, 3$SS; Btquh, I, »Ol.
Und jeder wtlrde ■ich aaofa wot b«itr«b«o , lia «tt fthrcii,
wtitD ile nur leicbt«r »o erk«Dnea wftreu.
.- DI« Ood lief b««f t , toint iln«a bod*, (Tuiia. . 10> i ;
X*/.( C*nii JegatD« Chri»ll si Cbrijtai »niatnt. (Fatttra-
i*^m. See.; > Qul deum diligit, hoie gratl iublI et
Bitntil *ju». (£i$Mtin , S4S J
3161 Wer Gott liebt, der hebt auch «eine Diener
(Kirche). — U^much 7oO, S9.
/t./ dttanuDio, »miliLDCor 1« <u»ehJ«aa. (FaMtapUa ^lO^i.)
ßpmt^! A Qui«D Dioi qiuere bieu U oa«« U «ab«. (Ca-
IIW Wer Gott liebt, der liebt dos Recht, — Gtm(, i. 5.
Die IiAlieoer eagen: Liebe Gott ror allem nod las«
r*4eii w*r da will. (Rnnntbfrg II, h.)
MM, ; 6««T got Buaoel der toiuDet roitt. fSpUgti dtut-
11193 Wer Gott liebt, der wird selig, wer Wein
trinkt, der wird fröhlich; drum liebet Gott
und trinket Wein, dann werdet ihr fröhlich
und selig sein.
9164 Wer Gott liebt, i«t an allen Orten sicher,
MkA.: Swer b«r<«nlti?be tnfnnet ir6t^ der lit behalten hie
w»<i 4ort. (WigaMf.) (li%^trif , 59.;
/>>..- Qal aliDeDieae«t BQr«n tout üeu. (Knuing^r , 3)4'.;
tttO.: Die God mint bovenal, bem trofc g««n ongeral.
(Hcrr0t>«me* , /, 941 J
tl«5 Wrr rirAr |„Wt
1166 Wer gott m
efc. — //ff*»
ist reich.
Gott Iit gnidlg und ich bin in
rm (Hti%»btrg II, $.)
'-i beminl. (Harr«toiai4, I. 'HA.}
.11, der legt eitel schand
.., .2, Petrx, II, 8S4,
1167 Wer Gott mit ernst vertrawen kan, der bleibt
«in rnverdorben Mann. — //«uwrh . i7U , aa.
f I6B Wer Gott müssig stehet, der ist dem Tenfel in
voller Hohnarbeit. — UerbetQer , l,%\9.
S169 Wer Gott nicht furchtet, der muBS alles an-
Idere furchten. — HmUch, 1297. li.
1170 Wer Gott nicht gehorsam ist, geht zu Grunde,
wie ein Kind ohne Vater. (Ui.)
1171 Wer Gott niclit in der Sonne siebt, dem er-
scheint er in einer Wetterwolke.
Di# Bauen; Wenn unt Gott hinter einem fenrigen
B«4<h ertchjea«. würde mancher ibn ork^aoec, (AU'
viaan. VI, iiT6,;
3IT1 Wer Gott nicht kennt, kennt nichts, wie viel
er kennt.
* ^ ' ' T^a die Franioien: Ich weiaa niohte, ali
. tob weis» Dichte, wenn ich Gott nicht
^ ■ rg II, &->
1173 \Vtr <joH iDcht sieht im Wurm, sieht ihn auch
ntcbt iro Tburm,
1174 Wer Gott nicht treu ist, der ist auch Mcn-
•ch«Q nicht treu,
Kdo ne vören Bohu, nevereo IskA lidem.
MtA,i Oü «AD Ood geen «00 rd hooä, houd geen woord
lecbett. iBehn I. ioi)
2175 Wer Gott nicht verläaat, den verl&sst Gott
wieder nicht.
Halt« dich lu Goit, tagen die Baaken. Uüä et wird
mit dir eein. Und die Franzoeen: Wer sloh mit gatuieia
Hüften Gott ergibt , den Terlitit der Herr nJeht. (Rti'u-
ößrp II, i.J
B<jhfH,t Kdni Bobem , Uke Bdh i nim.
Fr», t Faito» lojraulK, ot Diou U voui fern. (Lerawe, f. 14.>
^176 Wer Gott nicht will dienen in dieser Welti,
den will er in jener Welt auch nicht aum Die-
ner haben. — litnuch, no6. i.
2177 Wer Gott nit hat, d^ hat nicht«, — UmucK
1704, 6S.
2178 Wer Gott nur halb angehört, gehört dem
Teufel ganz. — ^'«I*dc^/» 174.
2179 Wer Gott recht ehrt, bleibt unversehrt. —
Opel, 576,
2180 Wer Gott recht kennen lernen wil, der muss
jhn nicht durch ein gemahlt Gla« ansehn. —
Prtri, /, 10a.
2181 Wer Gott selber nicht kennt, wird niemand
ÄU ihm führen,
I»ie BüMim; WiifT nicht für Gott brennt, wird andere
niebt iUt den Himmel eutüttnden. (AUirioHn VI, 440.;
2183 Wer Gott straft ( tadelt) und sein Werk, heiaet
Hcnn von N.irrenberg. — Brandt . Nach. , ^6.
2183 Wer Ci ' \ findet ihn überall
Die 1 it allv. di« dai QlUok tuoben, finden
ei.die^ ., finden ihn. f.d;.'»«a»»it ^'/, 40» u. 41,1.;
2184 Wer GoU »ucht von seiner Jugent an, der
gehet zum Himmel die rechte Bahn. — Gnum;
Hl, 107; Lehmann, U, 873, l»S.
2185 Wer Gott tiuschen will, der täuscht sich telb»t.
2186 Wer Gott veracht, der wird wieder veraobt.
— Petri, tl. 714.
2187 Wer Gott verehrt, den ehrt er wieder.
3188 Wer Gott verehrt, «ein Glück vermehrt —
t*ar6miakoa , 27S1.
2189 Wer Gott veigisst, den verglast Gott wieder,
üoiL: Die göd rerJeelt, wort seiden Ooe**lttib. (Tunn.,
10, 6.;
Lot, ■ Tentar TMcarom lenior Chrit to modjearam. ^Fag«>-
Uötn. »ST.;
2190 Wer Gott verlässt, der ist verlassen,
IIoU.: AI« oient gode opgbeTet, ao Ut wael half Terloren.
(Tunn., fl, 13: Harrebatnee , I, 241.J
LaL: Chrittu qaando datiir ree, »|iO« bon« ttmo tribolatur.
(fnUeriUben, 19,;
2191 Wer Gott versteht, vorsteht alle Dinge. —
Sailer, 86}.
2192 Wer Gott vertraut, brav um sich haut, wird
nimmermehr zu Schanden.
Soll. Wie neb aan God hoadt, diene etnde b»1 wel goed
«ijn, (Uarrtbomit, /. 245.;
2193 Wer Gott vertraut, dem mangelt nichts,
BM.t Wie op doäi Tftrtrouwt, lljdt geen gebrek. (Harr*'
*om*V. /, 345.;
Lat.T Tantiunpange deo fldere, «alvue erli. (S«jf'»oUtt4i'9i.)
2194 Wer Gott vertraut, hat nicht auf Sand ge-
baut, — Sxmrork , 1856.
Die Slcilier aagen: Wer aaf Gott T«rtr»at, kommt
niemal« um. Die Bergamasken: Die Vonehang iJlset
nie im Stich. Ui»d die Banken: Wer Vertrauen aof Qott
hat, wird eioit BeHierae haben. (Rtiniberg II, b.)
^an.: Fiar de Dioa aobre baena prenda, (ttffhn J, 339,;
2195 Wer Gott vertraut, kann mit einem Gulden
weiter kommen, als ein reicher mit vielem
gelt. — Lehmann , 6$2 , li,
iJin.T Hvo Gud fortroer kand komme videre med ecn dA-
ler, end een rüg med handrede. iPme. dan., 253.;
2196 Wer Gott vertraut und schfisst ins Kraut, dem
wachsen gi'osse Ilete (Haupte, Köpfe K CSchUji.j
2197 Wer Gott vertraut und seinem Rath, hat Leib
und Seele wohl bewahrt.
2198 Wer Gott vertraut, kriegt (wird) auch 'ne
Braut. (\Vfi4ifrj
2199 Wer Ooft vArtmnt, wird nimmer «u Hchanden,
Frj ' ■ ■ -.fl.
3200 V
ertrawei, bat Wohl gcbawct. —
10, t^hmaMa^ m
91
Gott
Gott
99
MaAety, 355*; Hermemn, m, 9; KörU, 2S96 ti. 3836;
Kirdthofer , HO : Sailer, 216; Simrock , i6b6 : Steiger, Ui;
Ramann, IL Pred., 1, 109; Herberger, II, 180.
Böhm.: Kdo se Boha b6jf, pevni «tojf
Dan.: Hvo Gnd fortroer, han trjggelig boer. (Prot.
dan., 259.;
Frz.: Espöre en dien en chaqae lieu.
Soll.: Die &od betronwt, heeft wel gebouwd. (Harre'
bomee, L, 241.;
Lat.. Domino mens nixa quieta est. (Seyhold, 134.; — Fide
Deo soll, mando diffide tibique. (Binder I. 552; //, 1142;
Sejfbold, 183.; — Fidere dlsce Deo. (FUeher, 93, 40.; -
Qui Domino fldit, bene vidit et aediflcaTit. (Binder
II, 2769J
ünff. : A ki Istenben bizik, meg nem csalatkozlk. (Gaal, 780.)
2201 Wer Gott vertrawt auff dieser Erden, mag
nimmermehr verlassen werden. — Petri. I, i09.
2202 Wer gott vertrawt, dem ist nie misslungen. —
Ileniech, 1715, 16; Petri, l, 103.
Soll.: Die op Ood betronwt, diens geluk ii menigroud.
(Harrebomie, I, 241.;
Lat.: Spes confiaa Deo nnnqnam confuBa recedet. (ÄU-
dorf, 203; Binder II , 319S ; OaeU, 780; JSchcnheim, S, 30.;
2203 Wer gott vertrawt, der bleibt wol. — Henisch,
1715, 15; Petri, I, 103.
2204 Wer Gott vertrawt, fest auff jhn bawt, sein
gnedig Hülff er allzeit schawt. — Petri, i, 103;
HmUch, 1715, 17.
2205 Wer Gott vertroet de — mangelt nig. (HoUftj
— Sdtülte, III, 77; hochdeutsch bei Frvtchbier^. 1315.
Scherzwort. Wer Gott vertraut, der hat nicht nüthig
zu mangeln, statt : dem mangelt nichts.
2206 Wer Gott vnd dem Kayser dient, der hats
kleinen Gewinn. — Petri, in, u.
2207 Wer Gott vor Augen hat, sündigt nicht.
n.: Chi mira Dio preaente, dalla colpa si fa lontano.
(Paztaglia, 56, 4.;
2208 Wer Gott will gefellig sein, soll des Zanckens
vnd Streittes ' müssig gehen. — Lehmann, 780» l.
») „Als doBB Teuffels werck."
2209 Wer gott zu ireunde hat, dem schadet kein
Creatur. — Agricdial.Z; Ileniuh , VW , Z9 ; Grvter.
I. 80; Egetudff, 3^; Petri, /, 103; Blum, 29; Reitutberg
II, 4; Eitelein, 951; Simmck. 3881; Sutor, 216.
Die Bussen: Wer Gott cum Freunde hat, kann an«
dem Freund entrathen. (ÄUmann VI, 407.;
Böhm.: Koho Pin Bih chrAnf, toho sbia& ner&nf.
Engl.: He is no loser, who keeps God for his friond.
(Gaal, 785.;
Holl.: Die God teyriond heoft, hem schaad geen schepsel.
(Harrebomie, I, 241.;
It.: Chi ha Dio dalla lua, non ha bisogno d* amicL
(Pazzaglia, 90, 12.;
Lat,: Diligentibus Detun omnia cooperantur in bonom.
(Binder II, 791.; — Deo praeennte nullus offloit obcx.
(Henisch, 618, 24; Philippi, I, 115; Seybold, 119; 8u-
tor, 215.; — Nil timot adveriiquem serrat rector Olympi.
(Binder II, 2096; PhiUppi, II, 28; Seybold, 357.; — Pla-
cato possum non miser esse Deo. (Ovid.) (Binder
II, 2583.;
üng.: [Kinek Iiten brMtya, .könnyu annak UdvOzitlni.
(Gaal, 785.;
2210 Wer Gott zum Advocaton, der ist wohl be-
rathen.
Frz.: II est bica vengö qui Dieu venge. (Leroux, I, 14.;
2211 Wer Gott zum freund hat, dem muss sein fcind
zum freunde werden. — Hemsch , loü , 6i : Petri.
II, 714.
2212 Wer Gott zum Freund mit (hat), denselben
kein Unfall vertritt.
Lat.: Dens adsit, mundus absit. (Fitcher, 63, 38.;
2213 Wer Gott Äuni Freunde hat, dem kann nichts
zu Wasser werden.
' Span.: Aquel es rico , que 08t4 bien con Dios. (Cahier , 3376.;
22 U Wer Gott zum Freunde hat, den lachen alle
Creaturen an. — SaHer.228.
BShm. : Na koho bdh milustiT , oa toho i oar laskav. (Ce-
lakovsky, 320.;
2215 Wer Gott zum Freunde hat, der fürchtet keine
Acht.
Derselbe Gedanke, den Paulus (Rom. 6) ausspricht:
Ist Gott fUr uns, wer mag wider uns sein, und den
Ennius in dem Verse ausdruckt: Non aemper vcstra
evertit, nunc Jupiter hoo etat.
Frz.: Quand ayme Dieu est sur en tous lieux. (Leroux,
I, 15.;
Lat.: Si Deus pro nobis, quis contra nos? (Egeria. 271;
Binder II, 3110; Fa$eliu$, 23.'i; Wiegand , 879.;
2216 Wer Gott zum Freunde hat, der hat di« Wdt
zum Feinde.
Fr». : Qui a la grAce du monde, li a la grAe« de DI««.
(Leroux, I, tb.)
Lat.: 8i quis amat Christum, mnndua non dlligit iata&
(Seybold, 568.;
2217 Wer Gott zum Freunde hat, kann leicht in
den Himmel kommen.
2218 Wer Gott zum freundt hat, dem kann der
Teuffei nicht schaden. — Henisch, 12SS. 84.
Lat, : Heu quantum est summo posse placere deo. (Ftecher,
103, 9; Philippi, I, 176 u. 214.;
2219 Wer Gott zum Trotz reicn sein will, bekommt
die Hölle zur Busse.
2220 Wer Gottes Angesicht nicht sieht, der kennt
ihn nicht. — Luther's Werke, //, 394*.
2221 Wer Gottes Gab helt lieb vnd werth, dem ist
auch Gnad vnd Glück beschert. — Petri, II, m.
2222 Wer Gottes Gesetz hält, der bringt's nidit weit
in dieser Welt.
Holl.: Die naar Gods wetten leeft, heeft klein Toordeel
op deze wereld. (Harrebomie, I, 241.;
2223 Wer Gottes gnade hat, den lachen alle Crea-
turen an. — Henisch, 1693, 9; Petri. II, 854.
2224 Wer Gottes güete vnd gnad veracht, der hat
sich selbs zum Fluch gemacht. — Henisch, isn, S6;
Scheitel . 1141 ■»; Froschm., ii. V.
2225 Wer Gottes Güte hat erblickt, der wird auch
durch sein Wort erquickt.
Holt.: Die Godes goedheid heeft gesmaakt. die wordtook
door zijn woord vermaakt. (Harrebomee, I, fil.)
2226 Wer Gottes nur halb ist, ist des Teufels ganz.
— Körte, 2376; Braun, I, 958.
Entweder so oder so; alle Halbheit ist Tonrerflioh;
Sani oder Faul.
2227 Wer Gottes Rache stört, zieht sie auf sich. —
Svridiwörterschatz, 183.
2228 Wer Gottes vergisst, den vergisst Gott wieder.
Frz.: De teile peine est le pecheur puyni, qui en son -ri-
▼ant metz Dien en obly, quant 11 menrt ne lay touvieat
de luy. (Leroux, I, 13.;
2229 Wer Gottes vergisst im Leben, den vergisst
er im Sterben.
Dan.: Glemmer du Gnd mens du lever, saa glemmer haa
dig naar du deer. (Prov, dan. , 242.;
2230 Wer Gottes Wasser veracht, dem wird auch
sein Brot nicht gebracht.
Engl.: God deprives hlm of bread who likes nothig driiiki
?Bohn II, 362.;
2231 Wer Gottes will spotten, den kann er aus-
rotten I
Lat.: Iratum gravis est res habuisse Deom. (PhiUppi,
I, 211; Schonheim, J, 30.)
üng.: NyaralyÄ« ember az, kire az Taten haragtiik.
2232 Wer Gottes Wort liebt, dem folgt das Creutz
auf frischem Fuss. — Pctn, i, i03.
2233 Wer Gottes Wort nicht will hören in QvAß,
der muss den Henker hören mit Scfa6rfe.
2234 Wer Gottes Wort verleurt, der ist verloren. —
Henifch. 1703, 31; Petri, I, 102.
2235 Wer in gott will klug sein, der muss für der
weit ein Narr sein. — Henisch, 17ll, IS»; Luther's
Tischreden, 322"; Petri. I, 105.
2236 Wer in Gottes geleit zeucht, der ist wol be-
hütet. — Henisch, 1452, 35; Petri, H, 714.
Die Portugiesen: Behütet iat, wen Gott behfttet.
(Reinsberg II, 4.)
2237 Wer in Gottes Hut, der ist wohl behütet.
Frt.: Bien est gardd, qui Dex velt gardd. (Leroux, I, IS.j
2238 Wer in Gottes Reich will, braucht mit keiner
Karavane zu ziehen.
2239 Wer in Gottes Schatten ruht, der hat immer
guten Muth.
Lat.: Hio est magnus animus qui se deo tradidit. (Fischer,
103, lü.;
2240 Wer in Gottes Scheune drischt, den wiegen
Engel ein. — S}irichwörlergarlen. 4S: S<^ülzeüung, 40S.
2241 Wer in Gottes Wort eins nicht glaubt, der
glaubt kein». — Petri, I,10i.
2242 Wer kan gott zwingen, dass Er müesse Tantzen
wie wir jhm pfeiffen. — Henisch, im. 55; Petn,
U, 787; Sailcr. 382.
9a
Gott
Gott
94
2843 Wer kan vber Gott! — Petri, 1, lOS.
3244 "Wer kann wider Gott und Nowgorod 1 — Sprich'
wörlertchatt . 65; Rerckcnmeyer , 376: ileiruberg VI, TS.
Im 15. Jahrbandert war Nowgorod d«T Mittelpunkt
des HanBabandelt, dei Handels mit den Noimannen,
mit Wettasien und Bysaui. Um diese Zeit mng wol
das Sprichwort entstanden sein, wenn auch schon früher
der Grund tu der Oröase gelegt wurde, die Nowgorod
erhielt, so lange es Freistaat war. Unter Iwan III. ( Wa-
•iliewitsch l.),dem es im Jahre 1478 sich unterwarf, wurde
seine Wohlfahrt gebrochen. Aber noch jetzt ist diese
Wiege des russischen Beichs, diese einst so mächtige
Stadt, soTolkreich, dassman sprichwörtlich sagt: Aus
der Wolga kann man das Wasser nicht austrinken und
in Nowgorod die Leute nicht alle todUchlagen. (Reiiu-
bfrg VI, n.)
Dan.: Hto formaar mod Gad og den ttore Nygorod.
(j^o9. dan 531.;
2245 Wer mit Gott anfängt, dem thut der Teufel
nichts.
Wer mit Oott beginnt, sagt ein lateinisches Sprich-
wort, den beisst die Scblaogo nicht. Die Franiosen
sagen : Wenn Gott hilft , dann kann keiner widerstehen.
Die Albanesen: Wer Ton Gott Terlangt, wird nicht ge-
Uusoht. Und die Litauer: Was Ton Gott Tcrheissen
wird, da« wird auch gehalten. (Reiruberg 11, 1, 4 n. 1.)
224C Wer mit Gott ausgeht (auf äugt), mit dem
kehrt Gott heim.
Die Bussen : Man ist nicht mit Gott ausgegangen , wenn
man mit dem Teufel wiederkehrt. (Altmann V, ViÜ.)
It: Chi SU con Dio, Iddio sta con lui. (Cahier, 28^'i.;
2247 Wer mit Gott die Kette bricht, den verläsat
die Freiheit nicht.
2248 Wer mit Gott in den Kampf geht, kommt als
Sieger heim.
I Kroat.: S milim Bogom sve te moze.
2249 Wer mit Gott reden will, muss hoch stehen.
2250 Wer mit Gott spricht, dess Auge wird (ist)
licht
2-251 Wer mit Gottes ■ Fuhrwerk in der Welt fort-
kommen will, kann nicht alle Stock und Steine
aus der FahMtrasse räumen; er muss mit
Geduld gemach fahren, bis er abends in die
•Herberge kommt. — Sailer, 53.
2252 Wer nicht will auff Gottes befehl zu Ninive
predigen, der muss in den Wallfisch. — Ue-
nisch, 1690,60.
2253 W er nicht zu Gott hinaufsieht, zu dem sieht
Gott nicht herunter. — AUmann IV, 494.
2254 Wer nur den lieben Gott läast walten, sang
der Schulze , denn er lässt alles hübsch beim
Alten.
2255 Wer nur den lieben Gott lässt walten , un hat
nix, und auf ihn hoffet allezeit, un krigt nix,
den wird er wunderbar erhalten. (Lübeck.) —
Dtccke, 15.
Damit schliesst der Spruch im Druck. In dem mir
an« Lobeck ragegangenen Exemplare befindet sich noch
handschriftlich die Znsatzxeil« am Schluss: Uu wart
nix. — Ein Ähnlicher sprichwörtlich gewordener Vers
war in Fisohbach (Kreis Uirschberg) um das Jahr 1815
im Umlauf, der einem in der Mähe der von mir besuch-
ten Schule wohnenden Bauer zugeschrieben wurde«
Der Mann hatte die Gewohnheit, ein Horgenliod zu sin-
gen, dabei aber im Hof und in der Wirthsohaft umher-
sagehen, die erforderlichen Anordnungen au treffen
und Befehle en ertheilen. In derselben Weise soll er
denn nun auch einmal einen rorbeigehonden Schneider
auf Hausarbeit eingeladen haben, sodass folgender Vers
entstand, der in Fischbach in aller Munde war, um
gleichzeitigen Gott- und Wcltdienst zu charakterisiron
and lu Terspottan: „Wach auf mein Herz und singet**
Zorn Schneider: Kennst immer ann TAg uff de Oarbeit
knmma. ,.Dcm Schöpfer aller Dinge 1'* An brougfd'r
au ■* Btgeleisa mit.
•2*256 Wer ohne gott ist, der ist wider gott. — lle-
nurfc. 1715.40.
2557 Wer ohne Gottes Wort in die Kirche geht,
kommt ohne Gottes Wort heraus.
•i-j58 Wer seinen Gott in der Kist vflm Speicher
vnd im Keller hat, der darff Gott nicht in
die Uäud sehen vnd sieh nicht so hoch am
Himmel he)>en. — Lehmann , (M , %'2.
2359 Wer sich am ewigen Gott versündigt, der
wird ewig gestraft — Petri, 1, 108.
tt90 Wer sich an Gott lesst, des ende wirt gut
radt. — Aqricola /, 786.
2261 Wer sich auf Gott verlast, dess End kan nit
bÖSS werden. — Lehmam, JI, 851, 828.
2262 Wer sich Gott ganz ergeben, den verlässt er
nie im Leben.
Frt.: Qui d'nn franc ooear k Dien s'adonne I» Migaear
point ne Pabandonne. (Kriuinger, 15l'>.^
2263 Wer sich nicht auf Gott verlast, der muss
fallen, und wenn er den Türkischen Kayser
zum Freund hette. — Luther't Werke, /. 583 •*.
2264 Wer sich nicht vor Gott fürchtet, muss sich
vorm Teufel fürchten.
2265 Wer sich selbst schützt, den schützt Gott,
Kroat.: Dok se iovik iura, i Bog ga Suva.
2266 Wer sich unter Gottes Hand nicht biegen will,
der muss darunter brechen.
Die Russen: Gott serbricht die Hand dessen, der Um
raufen will. (AUmann VI, 387.;
2267 Wer sich wider Gott auflehnt, der stürtzt sich
selbe. — llenüch. 1704, 45.
2268 Wer sich will mit Gott vereinen, der muss
^ sich von sich selber scheiden. — WincWer, V. 16.
2269 Wer stets in Gottes furchten steht, im Vn-
gflück nimmermehr vergeht. — Peiri.i, 109.
2270 Wer steht in Gottes Sold, trägt Kittel ohne
Gold.
2271 Wer vmb Gottes willen thut, was er kan, vmb
dessen willen thut Gott, was er will. — Left-
mann , 9l0 , 46.
Dan.: H^o for Guds skyld gier hvad han kand, saa gier
Gad igien for hans skyld h^ad han viL (Pro9. dan., 333.;
2272 Wer von Gott ablässt, fällt dem Teufel anheim.
2273 Wer von Gott etwas haben will, der muss
jhm inn Ohren ligen vnd mit beten anhalten.
— HenUch, 1705. 21; Petri, I, 109.
2274 Wer von Gott gezeichnet ist, war niemals gut.
(S. Gezeichnete.)
2275 Wer von Gott verla^n, ruft den Teufel an.
2276 Wer vor Gott hat recht gethan, der ist auf
guter Bahn.
Dan.: Han er god, for Gud er god. (Prov. dan., 349.;
2277 Wer wider Gottes Wort auss der Philosophi
disputirt, der versetzt eine blosse Hand wider
ein Schlachtschwerdt. — LOimann, 134. 87.
2278 Wer zu Gott kommen will, der darff nichts
denn nur sein Gnad. — Petri, /, iio.
2279 Wer zu Gott will, dem begegnet er.
Die Bussen: Wer zu Gott will, dem kommt er schon
ouf halbem Wege entgegen. Wer zu Gott will, darf
auch zu Bfittemacht kommen. (AUmann VI, 475 o. 492.;
2280 Wi blivt wol bi önen Gott, aver nig bi enen
Köp. (Holst.) — ScJtütze , £/. 65.
2281 Wi lövt wol an en Gott, man wi ötet doch
nich all ut en Schotte!. (Ostfries.)
2282 ^Vi sünd Gott man en Död schuldig, seggt
Kain, do erschlug he sien Bröer Abel.
2283 Wi sunt Gott man en Dod schuldig. — Bue-
ren, 1261; Hauakalntder , II, 428.
2284 Wi&ne Guod taiket » hiäd, dai doigedet« nüt.
(Delbrück.) — Firtnenich, I, 361, 8.
') Gezeichnet. *) Taugt.
2285 Wider gott hilfft kein rath. — Henisch, nio, 88.
Frz.: Contre Dieu uul ne garde.
2286 Wider Gott hilffl kein Siegel, Recht, gebrauch
noch Obrigkeit. — Petri, II, 786.
2287 Wider Gott hilft keine Macht. — Sauer, 216,
2288 Wider Gott vnd das glück hilfil kein pantzer
noch Krebs. — Ilenisck, 1711, 8l; Petri, FI, 786.
2289 Wider Gottes Gewalt kann niemand. — A'trcfc-
hofer, 129; fitton. 41; Sfriduoörtertckatx , 60; Sim-
rock, 8894.
Böhm.: Proti Bohu nio nemoho.
F^t.: Contre Dien nnl ne pant. (Leroux, I, 1%,)
It,: Chi oontro » Dlo getu pieti» in oapo gU toma. ->
Contra U dectlno eeleate non pa5, swa il dtv«. fAn-
taglia, 84, 1.;
Lot.: Spoit in M, qni «dTenua 0)
Ung.: Egn követ ne Tes«, m«rt ft
2290 Wider Gottes Kraft hilft kerna Utoht —
buch, 1570.
Kroat.: S Jedlnim Bogom b« iIq
96
Gott
Gott
n
2291 Wider Gottes Weisheit ist nicht zu fechten,
er gewinnt doch.
2292 Wider Gottes Zorn ist alle Macht verlor'n.
Xo/..' PluBvalethumaniB TiribusiraDei. (Ovid.) (Bindfr
I, 1376; //, 2603; Kruse, 839; Philijtpi, II, 99; Sey-
bold, 447.;
2293 Wie es gott gibt, so hat mans. — ilenitch,
1708, CO.
2294 Wie es gott gibt, so ist's gegeben. — llenUch,
1708, 61.
2295 Wie Gott die alten Väter vor dem geschriebenen
Buchstaben selig gemacht, also kann er auch
uns ohne denselben und ohne alles Pfaffen-
gezank selig machen. — Opel, 395.
2296 Wie Gott es ragt, daran mir gnügt. — Körte, 2S48.
2297 Wie Gott fügt, mir vergnügt
Auf einem Schrein der ambraser Sammlung an Wien.
lat. : Quo fata trahont retrahontque, sequamur. (Virgil.)
(Binder II, 2855.;
2298 Wie Gott mit seiner Kirchen, mit seinem Geist
und Wort vor Zeiten nicht an die Juden ge-
bunden gewesen, also ist er auch jetzt»nicht
an die Christenheit gebunden. — Opel , 395.
2299 Wie Gott uns begegnet, so sollen wir ihn
grüssen.
Dan.: Man skal ei meene eller tale anderiedes om Ond,
end han haver aabenbaret i lit ord. (Prov. dan., 258.;
2300 Wie Gott will, ist mein Ziel. — Heniich, 1700;
Teuer, 168; Kirchhof er, 129.
Lat.: Bio mihi cnncU oadant, nt fert divina Tolunta«.
(AUdorf, 975; Binder I, 1630; //, 3144; Pküippi, II, 183;
Seybold, 558.;
2301 Wie hoch Gottes Gerichte sind, kann be-
greifen kein Menschenkind.
2302 Wie man Gott ehrt, so ehrt er einen wieder.
— PBlr», II , 791.
2303 Wie man Gott sucht, so findt man jhn. —
Henuch, 1706, 48; Petri, 1, 111.
2304 Wier Got vertrat, huot nit af Sand geb&t.
(Siebenbürg.-tächf.J — Schueter, 619.
2305 Wil got, so kräet ein axt vnder der banck.
— Franc*, /, 8o'»; Lehmann, II, 858, 411; Henitch,
188,55; iVlri. i/, 793.
2306 Wil dich Gott zum Herrn machen, so folg
ihm. — Peiri, II, 857.
2307 Wil mir Gott keinen Apostel geben, so behalt
er seine Härterer auch. — Peiri, III, 15; Henitch,
250, 22.
2308 Wil vns got emeren, so kans S. Peter nit wer
ren. — Franck, I, 86*»; Henieeh, 1712, 30; Petri',
11,796; Lehmann, 9B, 7; Eyenng . III , i68 ; Blttm, 11;
Bücking, 86; Braun, /, 910; Sprichwörterediatz, 149;
Körte*, 2856 ; Reinsberg II, S ; Simrock, 3886 ; Eiedein, 504.
2309 Will Gott einen strafen, so thut er ihm die
Augen zu. — Eiselein, 254.
2310 Will Gott hin, so will ich her, und bin ihm
ein Wiederkehr. — Kiteiein, 250.
2311 Wül Gott nicht helffen, so helffe BeliaL — Uäi-
chiu». Der Zauberteufel (Frankfurt 1563); Theatrum Dia-
bolorum (Frankfurt 1575), S. 101*.
2812 Will Gott, 80 geschieht's, hindert Gott, so
bricht's; nach Gott ich richt's, sonst will ich
nichts. — Hertz. 5.
Inschrift an einem Hause in Erlangen.
2313 Will Gott uns erquicken, so kann uns nie-
mand erdrücken. — Eiselein, 250,
tat.: Oeo dante nil ralet invidia. (Oaal» 784.;
2314 Will Gott uns schla'n, wer kann entgahn.
MoU.: Wil Ood ons elaan, wie kan 't ontgaan. (Harrt-
bomit, /, 245.;
2315 Wiirs Gott han, so muss man dran. — Eise.
l«in,255.
2316 Will's Gott ist ein gutes Wort von alters her.
— Simrock, 3870; firntm. //, 516.
Heute, was Gott will, sagen die MaUftnder, und mor-
?ren nicht mehr und nicht weniger, als was Oott wUL
Reinsberg 11, %.)
2317 Wüls gott, 80 glückte. — Henuch, 1709,8; Petri,
Xr, 793.
2318 Will's Gott, so tagt's. — Ei*aein, 254; Staffer, S».
2319 Wills Gott, wer wendets. — HenUch, 1704; Scheud,
1141 **; Sauer, 128; Simrock, 3S»9.
Denn, sagen die Venetier, gegen GoH kann niemand.
Und die Polen: Oott ist nichta cn schwer. (Reimsberg
II* 3.;
2320 Wilt du Gott dienen, so lass dirs ernst sein.
— Henisch, 1705, 70.
2321 Winket Gottes Hand, dann verläse dein Vater-
land.
2322 Wir bleiben wol bei einem Gott, aber nicht
bei einem Kauif, — Petri, II, 796.
2323 Wir geleben alle eines Gottes, aber nicht eines
Menschen. — Petri, II, 797.
2324 Wir haben alle Einen Gott; aber nicht Einen
Kopf.
Dan.: Yi have alle en Oud, men ikke «t sind. CPro9.
dan., 259.;
2325 Wir haben bey gott lenger zu leben, dann bey
den Menschen. — iienisdi, nn, 89.
2326 Wir haben einen reichen Gott; je mehr er
gibt, je mehr er hat. — Kirehkpfer , lao : Sim-
rock, 8323!
Lot.: Habet dominus, nnde tibi dar« poidt mnlto his
plura. (Schtüte, 19.;
2327 Wir müssen gott mit gott vberwinden. — Ife-
nisch, 1714, 54; Schottet, 1142*.
2328 Wir sind alle (oder: allenthalben) inn gottes
Hand. — Henisch, 1693, 51; Petri, I, 113; Sauer, 21».
2329 Wir wollen gott jmmer vberkliegeln (üb^-
klügeln). — Henisch, 1711, 18.
2330 Wirf in Gottes namen dass Netz auss. — Ldk-
mann, 800, 15.
2331 Wir£ft dich Gott herunter, so bekümmere dich
nicht — Petri, II, 857.
2332 Wo der liebe Gott wohnt, hat aoch der Tenfd
sein Nest.^— Frücfc^i«- *, i346.
Um cn sagen, dass in der £egel unweit dar Xirahe
ein Wirthshaus steht.
2333 Wo es Gott hinlegt, da findt man's. — Petri,
II, 803.
2334 Wo es Grott lange regnen lässt, will er sicher
eine grosse Dürre schicken.
2336 Wo God nich geit, helpt Arbeid. — Deecke, 45.
2336 Wo gott am Närristen tedt, da ist er am
klu^ten. ■— Luther's Werke, fV, 687; Henisch, 1711,21.
2337 Wo Gott Anfaog ist und Ziel, alles Thun ge-
lingen will.
Lat. : Omnibus in rebus feliciter omnia oodnnt , si statOM
flnem principiumqne denm. (Seybold, 3473.;
2338 Wo Gott, da ist keine Noth.
It.: DoveDio si ritrova nuUamanca. (Pastaglia, 90, 8.;
2339 Wo Gott das Urtel spricht, da appellirt man
nicht.
Die Bussen; Vor Gottes Gerichtshof gilt kdn Ap-
pelliren. (AUmann YI, 488.;
2340 Wo Gott den Grund gelegt, da hat der Mensch
leicht bauen.
Der Busse: Wo GottDttnen baut, braucht der Heaaoh
keine Deiche au bauen. (AUmann V, 123.;
2341 Wo Gott den Knopf nicht macht, da halt kein
Bund. — Satter, 237.
2342 Wo Gott den Rücken zeigt, da weist der Teofel
das Angesicht. — Air^^mioJkon , iisi.
2343 Wo Gott die Stadt nicht selbst bewacht, so
ist vm sonst der Wechter macht. — Arn, U, 804.
2344 Wo Gott eine Kirchen hinbawet, da bawet der
Teuffei ein Capell (Wirthshaus) daneben. —
Luther, 243; Luther's Tischreden, 78; Henisch, »84, 58
Pistor., VI, 80; Mayer, II, 45; Steiger, 297; Eörte, SS$S
Stmrocfc, 1436* u. 3994; Braun, /. 949; Reinsberg IV, 92
Eiselein, 377; Lohrengel, I, 893.
Als man unter dem Herzog Anton Ulrich Ton Bmn-
schweig dicht an der Katharinenkirohe ein Opemhaiui
baute , predigte der dortige Pastor Pfeiffer heftig dagvgmi
und sebloss seine Predigt mit dem obigen Sprichwort.
Der Hersog schwieg und baute fort. ( Dr. Braun, BitUo-
thek des Frohsinnt , Bd. 3, Hft. 1 , 8. 95.; — Urspraaglieh
wol eine Anspielung auf die Wirthshtuser und H«rt>«r-
gen, die neben den Wallfahrtskirchen angelegt wtodm
und in denen maistantheils die A&daoht wledn vattraa*
ken nad Terbraosi wurde, die etwa in der XSrolia mootSt
J2ä
97
Gott
Gott
98
«nttt wordon «ein. In Gegenden , wo man keinen «n-
*eh»alichen Begriff ron dem Wallfahrtsgreuel hatte,
gab man dem Sprichwort einen allgemeinern Sinn und
■etzte statt Wirthibana — Kapelle. Ganz Tonttglioh
gilt ea aber ron den sogenannten Onadenorten. (Vgl.
W^ber^t Möneherei, Stuttgart 1819, II, 507.)
Din.: Ouds kirke er som lilien blandt tome. (Prot,
Jan., 344.J — Htot Tor Harre har en Urke, har fanden
ei capel. (Prow. dan. , 268.;
Engl.: Where Uod|has his ohureh, the deril will have bis
ehapel. (Oaal, 800.;
HvU.: Daar God eene kerk sticht, bouwt de daivel eene
kapel. (Barrebom^e, I, 241.;
/!..• Non si tosto si fk un templo a Dio, come il Diarolo
ci fabbrioa una cappella appresso. (PattagHa, 103, 3;
Uaal, 800.;
iMt.: Ad domini templum Satanas locat nsqne sacellum.
(Pkilippi, I, 11; Sejfbold, B.) — Delubmm satanae Do-
mini etat semper ad acdem. (Seybold, 117.; — Templa
Dens nnlla sibi legit snmmus in nrbe ; quin sibi in his
•tatnat parva sacella satan. (Oaal, 80ü.;
0»g.: Hol Istennek templomot ipittenek, ott mindgyArt
•s ördögnek is kApolnAt «Uittanak. (üaal, 800.;
3345 Wo Gott fünf segnet, da segnet ^r auch sechs.
— Simrock, 3980.
2346 Wo Gott (Brücken) gebaut, da braucht der
Mensch nicht zu mauern.
Die Bussen in der Gegend von Bor: Wo Gott DQnen
bant, braucht der Mensch keine Deiche in bauen. Bor
liegt in der einförmigen endlosen und das Auge er-
mfldenden Wolganiederung, wo es nur die langgesoge-
nen Danenreihen am linken Wolgaufer zur Abwechse-
lung hat, die zum Theil aus dOrrem Flugsand bestehen.
(AUmann V, 122.;
2347 Wo Gott geit, da schadt kein Neid. — Prtri,
II, 90i: Körte, iiOi.
lat.: Deo dante nUTalot inridla. (Binder I, 300; //, 740;
Stfbold, 119.;
5348 Wo Gott Gevatter ist, da gibt es schönes
Pathengeld. — SitrichwörUrschaU , lOS.
5349 Wo Gott Hausshalter vnd Marschaick ist, da
^hets am besten zu. — Petri, ir, 804.
3350 Wo gott hilft, da ist alle arbeit leicht. — He-
MÜrA, 171U, 45; Petri, 11, 804.
•2351 Wo Gott hilft, geht alles leicht zu. — Winckler,
XII. 40.
2352 Wo gott hinkombt, da wirds gut; wirds nicht
gut am Leib, so wirds ja gut an der scel. —
Heniurk. 1709,49.
2353 Wo Gott im Spiel ist, da geht alles wohl von
statten.
2354 Wo gott ist, da ist eitel frewd. — lleuiscK
1710, 7.
HitII.: Hier is God, en daar is genoeg. (Harrebomee,
/. 244.;
2355 Wo Gott ist der Anfang und das Ziel , da alles
Thun glücklich fortgehen will.
2356 Wo (iott mit anklopft, da ist kein Eimer vor-
geschoben. — Syrichwörteritchatz , 63.
2357 Wo gott nicht geyt, da hilfft kein arbeit. —
Nenitch. 1708, 3; Petri. II, 804; Körte. 2303.
It.: Dore la fortuna non vnole, ivi non senre la dili-
genza. (Faitagtia, 126, 5.;
Lat.: Deo non dante, nil valet labor. (Binder I, 300;
11, 740; Seybold. 11».;
2358 Wo Gott nicht gibt zum Haus sein Gunst,
da ist all unser Ban^n umsunst. — Riehl. Fa-
lat.: Frustra conatur, cni non deus auxiliatur. (Sey
hold, 195.)
3359 Wo gott nicht hat zu wachen lust, da ist all
hut vnd wacht vmsunst. — Ifeniich, 17I5. 30;
fVfn. //. 604.
236u Wo Gott nicht hansshelt, da ist weder gehor-
sam noch fried. — Petn . lt. 804.
2361 Wo Gott nicht hinlegt, da find man nichts,
wenn sich gleich alle Welt zu todt arbeitet.
— Ilnitck, 109», 64; Petri. II, 805.
3369 Wo Gott nicht ist bey Krieg vnd Schlacht, so
ist verloren rath vnd macht. — iVin, i/. 806;
FrosrAm., Tt"».
3363 Wo Gott nicht segenen wil ein Hauss, so ist
alle mühe vnd arbeit auss. — P*tri, II, 805.
3364 Wo Gott nicht selber bawt das Hanta, so rich-
ten wir gar wenig anis. — Pttri, U, m.
DavTsesss SnioBwOBTSB-Lazocoir. IL
2365 Wo Gott nicht selber gibt den Sieg, da feh-
len all anschleg in dem Krieg. — Pari, ii, 4.
2366 Wo Gott nicht selbst behüt das Hauss, so
rieht der fleiss gar wenig auss. — lienisch,
1140, 1; Petri, //, 804.
2367 Wo Gott nicht wohnt, muss man sich nicht
einmiethen.
Ein hebrAisohes Sprichwort tagt: Um alles Gold der
Welt mochte ich da nicht wohnen, wo man Gott nicht
dient. (Cahier, 2517.;
2368 Wo gott nicht zu rathe hellt, da bleibt nichts,
wenns gleich in tausendt Schlösser verwahret
were. — Umweh. 1712. 53 ; Petri, II, 805; Schottet, 1141 •»;
Sailer, 126; Sprichvörtertchatz , 106.
2369 Wo Gott nimmer hellt, da hellt der mensch
auch nicht — //«ii«cft,i7i9, 13; Petri, 11,905.
2370 Wo Gott seine Kirche hat, bald bawet der
TcuiTel sein Hurhaus daneben. — Pauli, Po-
stilla, II, 199 ■.
2371 Wo Gott soll eigen sein, da muss es ledig
sein. — Henisch, 1706. 28.
2372 Wo gott vorangehet, kan kein rigel hindcr-
lieh sein. — lienisch, 1716, 7; Sailer, 210.
2373 Wo Gott will, da regnet's. — Petri. II. 805.
2374 Wo Gott will, klopft das Glück an.
2375 Wo Gott zerbricht, da hilft kein Bauen. —
Gaal, 786.
2376 Wo Gott zerstört und bricht, hilft alles Bauen
nicht. — SckuUe, 25.
2377 Wo Gott zu einer Thür hinausgeht, schleicht
sich der Teufel zur andern hinein.
2378 Wo Gott zum Hauss nicht gibt sein Gunst,
so arbeitet jedermann vmbsunst. — A>irt. //, 805.
2379 Wo Gottes Recht im Lande gehet, da lernen
die Einwohner Gereclitigkeit — Petn, II, 805.
2380 Wo Gottes Wort am reichlichsten gepredigt
wird, da ist die Verachtung am grossesten
vnd die Straff am nechsten. — Petri. i, iis.
2381 Wo Gottes wort ist, da ist fahr vnd feind-
schaflt. — Henisch, 977. 26.
2382 Wo man mit Gott zu thcilen hat, soll Gott
allzeit oljen und der erste sein. — Graf. 52 . 200.
ifkd.: Wer men mit gode to delende heft, dar schall god
alle ttd boren ondo de erste weson. (Grimm, Weisth.,
Il, 282.;
2383 Wo man nicht Gott zu rnth nimpt, da hilfft
weder sorg noch anschlag. — Petri, 11, 812.
2384 Wohl dem, der Gott alle Tage und seinen
Gutsherrn •jährlich nur einmal sieht f
2385 Wol vor Godt vnde Hinsehen sick smücket,
Icnet vnde borget alles dartho , de drecht tho
lest thoretene Scho. — Cryse, Fr. 27. Bg. G, 3.
2386 Wolan, Gott gabs, Gott nam; verliert man
die Schuh, so behelt man doch die Füss.
— Gruter, III, 50.
2387 Wollt Gott uns allen Willen machen, wir wür-
den mehr weinen als lachen. — Brandt, Nsch., 28.
2388 Worto (wozu) di godt beropen hat, dat schaltu
waren fro unde spade. — Kbttorf, 10.
2389 Wozu einer Lust hat, das beschert ihm Gott
genug. — SpriditeMenchatz , 71.
2390 Wozu Gott einen berufen hat, dabei soll er
bleiben.
£af.; Quapositnsfueris in statione, mane. (Ovid.) (Bin-
der I, 1445,- //. 2696; Kruse, 879.;
2391 Zu Gott der Mund, zu Gold das Herz.
2392 Zu Gott hincken die Leut, zum Teuffei lauffen sie.
— Lehmann, 744, 9; Simrock, 8961; YTurtbach II, 345.
2393 Zn Gott hinkt man, zum Teufel springt man.
Da».! Menneskene de kxyb« til Oud og l*be tU fanden.
(Pro9. dan., 258.;
2394 Zu Gottei Hilff gehört Arbeit. — Ukmami,
a, 901, 18: PtM, ii, m; Btimi, IM; Utt.SM;
Hcu.
Tot Bodi holp« boorl 1
SM,:
labontor
•t irit
99
Gott
Ck>tt
lOO
2395 Zu Gottes und Maria Ehr' empfang dies and
sonst keinen mehr. Sei tapfer, bieder und
gerecht ! Besser Ritter als Knecht.
Eins der beim Bittorecfalag flblichen Worte. (Oeser,
Geschichte der Deutsehen, Leipsig 1847, S. 211.;
♦2396 Ach Gott, Herr Wenk, helpe se doch, helpc
so doch. (Germnu, Rcgierungtbezirk Kßnigtberg, Kreit
Fiscithausen.) — Frischhicr, 4023.
* 2397 Also hat Gott die Welt geliebt und der Pfaif
seine Köchin. (Itottenburg.)
* 2398 Auf Gottes Buda geha. (Würzhurg.J — Sartorius. 162.
Barfnss oder in Schuhen ohne Sohlen.
*2399 Auf Gottes Wort das Netz auswerfen.
♦2-400 Aus Gott einen Butzmann machen.
„Aber an txns liegt es, (last wir nicht einen schenss-
licben Putzmann oder Vogelachoucii für Gott in unser
Her* setzen." (Luther's Werke, VI, 323''.;
♦2401 Bei allen Gottes Heiligen schwören. — Ilmisch,
823, 3.
♦2402 Bei Gott!
Betheaerungsformel. Ich füge hier die Botheuonm-
gon, Flüche, Verwünschungen und Yerwundernngsans-
rui'e bei, in denen der Name Gottes verhüllt , verkleidet,
wie Prof. Stober aigt, in Glimpffurmen onchcint. Statt:
„Bei Gott", sagt man im EUass : Bt Gobb (englisch: by
cock für bj Ood); bl Gebb'; bl Gübb; bl Gübbllcher;
bl GobbUchcr; bt GoUe; bl Gösch; bl Ooscht; bl Gol-
llger; bl Grott; bl Nott; bl Gottlluher; bl Gotzlicher;
Götz, Kotz; Botz, Potz. (Vgl. Grimm, II, '279; From-
viann , 1 , 21)8 , 25.) Herrgott vuu Bindheim ; Herrgott
von Buxheiin (Auerbach, Büchlein für die Jugend , Mün-
chen 1836;; Herrgott Sackuff (Sack, Anfang von Ba-
crament); Himmel -SackufT; Heide-Saoknff (Heide ist
wie Mord Verdtärkuugssilbe, wie in Heidenlärm, Mord-
spectakel) ; Potz Heide ; Heidecke , Herrdecke Cwie Her-
stock eine Verdrehung ans Herrgott, vgl. Grimm,
II, 280); Gott Btrom'rl auch Gostrom'r (für: Gott
straf mich!); Gott Strasburg 1 Gott verdopp'l m'r d'r
Wnchnlohn (für: Gott verdamme mich, wie die beiden
folgenden ) ; Gott verwitsch mi I Gott versatz mi I Gott
soll mi lidwel Num di diö (für francösisuh : Nom de
Dien); Nun de nun (Nom de nom); Num de Doi ; Milde
diä Hippe da! Die folgenden sind Vordrohungen des-
selben französischen Ausrufs : Nunn de Blbb I Nunn de
Blbbolel Nun de Buckel l In Basel vernimmt man: Bi
Gobbsl Bi Gubschliche 1 Herrgott von Bendheim 1 Herr-
gott Ninivel (Vgl. die Zusammenstellung olsasiischer
Glimpfformen von A. StSbcr bei Frommann, II, 501 a.
/»', 462.)
♦2403 Bey Gott vnd allen helygen schweren. —
Pauli, Schimpff, UV*.
♦2404 Bitt Gott, das nicht erger werde. — Eyering,
m, 319.
♦2405 Da hätte Gott viel zu thun, wenn er alles so
genau nehmen wollte. — Sprichvörterschatz , i99.
♦2406 Da ist bei Gott keine Gnade.
Weun's so weit kommt, ist keine Hoffnung mehr; es
ist kein anderer Ausweg, die Sache muss sein, der
Zahn musB heraus u. s. w.
♦2407 Da kann man vor Gottes Segen nicht dazu
kommen. (Meiningen.J
Wo grosser Zudrang herrscht.
♦2408 Da lebet Gott, da lachet Gott. — Lehmann,
II, 76, 22.
Lal.: Nunc Dil beati. (Binder II, 255,- Lang, 9.)
♦2409 Da schlag Gott den Teufel todt.
Ausruf des Erstaunens, der Verwunderung, des Un-
willenf.
♦2410 Da sei Gott vor!
/.«/.: No di Hirent. (Plaut u.i.) (Binder II, 1996.;
♦2411 Da wolle Gott bei sein. — Tappius, 4'»; Eyering,
1. 779.
♦2412 Dai lätt ok gäme Guodes Water üöwer Guo-
des Lant goau. (iHrloUn.J — Woexte , 91 , 2li.
•2413 Dai wct van Guot kain Let. (kerlokn.J —
Wuctte, 87, 129.
* 2414 Danck Gott, dass du das habst. — Eyering, I, 251.
•2415 Das erbarme Gott! — Eichvald,Gü5.
•2410 Das kann allein Gott und der grosse Zar. —
SprichieöTtrrxchaU , 47.
♦2417 T>as lass dich Gott reden! — Gmter, UI,iZ:
Lehmann, II, 75, 20.
♦2418 Das mag Gott entscheiden.
HolL: Dat zuilen wi) Gnd on den molenoar laten scheiden,
die scheiden zoovcftl. (Ilarrebam^e, /, 241.;
♦2419 Das sei Gott befohlen. — Ei$elein, 250.
tat.: Jovi faerint haeo omnia curae. (EUeUin, 250.;
♦2420 Das walt Gott! — Agricola 1, 596; Franek, Jl, «*•
Tappius. 4*^; LchvMwi, II, b9, iO; Eyering, 779.
HolL: Dat wilde God. (Uarrtbomie, I, 241.;
♦2421 Das weiss Gott allein.
Holt.: Dat weot God alleen en de torenwacliter. (Hairt-
bomee, I, 241.;
♦2422 Das weiss Gott und die Euhl (Lobetuiein.j
Die Beileniart soll, nach einer Mittheilong aus dar
genannten (hegend , auf folgende Weise entstanden sein.
Ein Pfarrer musste eines Tags, d« seine Wirthin krank
war , «eine Kuh melken. Da ihn der Sohwana der Kuh
hinderte, band er sich denselben am Halse fest. Die
Kuh riss sich los , lief fort und der Pfarrer mnsste
nothgedrungen hinterdrein. Als der Marsch bei der
Schule vorbeiging, fragte der Lehrer: „Herr Pfarrer,
wozu?" worauf er vom Pfarrer die obige Antwort erhielt
*2423 Das wolle Gott nymmermehr. — .4jncoto /, 597;
Eyering , I, 362.
Lat.: Dil meliora (ferant). (Seybold, 126.;
♦2424 Das wollen wir Gott befehlen.
BoU.: Wij willen het Gode bevelen. (Jfarrebamie , /, 245.;
•2425 Dass ^ich Gott sehende! — Agricola 1, 494.
D. h.: Dass du verdammt seist I Agricola hat die
sprichwörtlichen Bedensorten, die zu seinenZeit als Ver-
wünscliungaformeln im Brauch waren , in seiner Samm-
lung der 75U Spriohwürter aufgenommen. Ks sind
abersiohtlich folgende: Dass dich das blaw, das vor
dem donner herlauffet, ankom. Dass dich die vier
botschaiften ankommen. Dass dich der donder er-
schlag. Die DraesB gehe dich an. Dass dich das
hellische fewer verbrenne. Dass dich die frmntzosen
ankörnen. Das falbel gehe dich an. Dass dich OotU
dufft und lufft sehende. Dass dich Gotts fünf Wanden
sehenden. Dass dich Gotts kraft (macht) aoheade.
Dass dich Gotts leichnam sehende. Dass dich Ootti
marter sehende. Dass dich Gott sehende. Data dich
Gottes Saorament sehenden. Dass dich das hertal«jd
bestehe. Dass dich ein boss iar ankomme. Dass dich
die plag bestehe. Dass dich Sancf-Qnlrin ankoBu Der
ia ritten gehe dich an. Die sucht gehe dich an. Dass
dich derj TropfT schlage. Dat dick nogen TttfTel ynnet
hole liff faren. Der Teuffei fuere dich vber den Oster-
rode hynwcg. Dasa dich der Teuffei sehende.' Das« da
müssest toll, raeent vnd vnsinnig werden. Dass dieh
alles vnglück bestehe. Dass dich Bauet- Voitaiants an-
kom. Dass dich Sanct-Vrbans plag bestehe. Dass dieh
Sanct - Veitin ankom. Dass dich dass Wetter an^he.
Dass dich die Pestilenz ankom. Dass dich das Parle
(Paralysis) rucrc. Dass dich Sanct -Authoni ankom.
Dass dir nymmer gute geschehe. — Diese Aedenaarten
sind tibrigens jede unter ihrem Begriflswort aafgefOhrt
♦2426 Dass dich Gotts angst sehende. — Agricola /, 643.
Eine zu Agricola'i Zeit sehr gewöhnliche VerwUn-
sehungsformel vom Leiden Jesu hergenommen. Der
angeführte Schriftsteller sagt: „Fast Jedes Kind braucht
dies Wort zu allen leichtfertigen Baohen , ala wtre die
Angst Christi ein Spott.«'
♦2427 Dass dich Gotts Dufft vnd lujfft sehende. —
Agricola I, 529; Henüch, 762^ 34.
Sogar die Luft soll dir cum Verderben gereichen.
*2428 Dass dich Gotts funfif wanden sehenden. —
Agricola I, 491.
♦2429 Dass dich Gotts kraffb, Gotts macht sehende.
— Agricola I, 644.
♦2430 Dass dich Gotts leichnam sehende. — Agricola
/, 495.
♦2431 Dass dich Gotts marter sehende. — Agricola
I, 492.
♦ 2432 Dass dich Gotts sacrament sehenden. — Agri-
cola I, 492.
♦2433 Dass dich Götz Lung schendt. — Geiler, Nadt.
Gotalästcrcr und gotsschwerer (nennen) Oots him,
lung, leber, krOss, wunden onmacht (Pauli, Sehimpf, 1*^
♦2434 Dass dir Gott einen goldenen Esel ' beschere,
so hast du ein Jahr am Schwanz zu zehren.
1) „Eü wirdtaber der guldine Esel genannt das Gebfirg
an Bühaim , darauf herrlich Gold Bergwerck wirdt gp-
bawt." (Henitch, 941.; (S. Eaehifresfier.)
♦2435 Dass dir Gott Licht und Kerze beschere.
♦2436 Dass Gott dem kargen schelmen den ritten
gebe. — Pauli, Schimpff, LV*.
•2437 Dass Gott erbarm.
Gotteserbärmlich , gottc^j&mmerlich.
*2438 Dass ihm Gott seinen Leib schände. — Eise-
lein, 2bl.
♦2439 De leiwe Gott is en gaud Mann. — Lohrengei,
II, 95.
♦ 2440 De lewc Gottke ward et betahle on de Gross-
mutterko afspönne. (Oberland.) — Friukbier ^ 1U7.
101
Gott
Gott
102
•8441 De lieb Gott is bi ins (bei uns) eigkehrt —
Steiger, 31.
Er hat nnt mit einem Üngiflok heimgeeueht. Naoh
SailfT (231) wird in Baiem die Bedensart bei} ErOff-
nnng des Oeaprftoha gehört, wenn in irgendeinem
Hanse jemand gestorben ist nnd die Verwandten des
Oeetorbenen da« erste mal wieder au ihren Nachbarn
kommen.
*2442 Dem braucht Gott die Angen nicht zoznthun,
wenn er ihn strafen will.
*2443 Dem gibt's Gott, er darf blos das Manl auf-
halten.
Wenn etwas ohne nnsere Mfthe glttoUlch Ton statten
geht, gleichsam als ob es Gott selbst besorgte.
*2444 Dem lieben Gott die Zeit abstehlen.
Massig gehen, unntttae Dinge treiben.
Frt.: Passer son temps ou sa journöe k ne rien faire.|
•2445 Den biet Guod teiket (Paderborn.J — Firmenich,
l, 363, 14.
Den bat Gott geseichnet.
• 2446 Den lieben Gott in die Schule nehmen wollen.
Von jemand, der alles besser wiesen will als andere,
und namentlich auch die schiümeistem will, die gerade
den Gegenstand am genauesten kennen, welcher den
Adler fliegen, die Fiscbe schwimmen, die Espe zittern,
den Storch klappern lehrt, der, wie die Franzosen sa-
SD, mit den Francisoanem lateinisch reden iind mit
n Venetiem die Minerra unterrichten will. (Reint'
herg IV, 68.;
•2447 Den lieben Gott mit dem Teufel bezahlen.
Der Undankbare.
•2448 Der darf nicht sagen: Gott straf mich, der
ist gestraft genug. (Rotteabwrg.)
Z. B. wer die oder die heirathet.
*2449 Der Gott im Zufall.
Die plötzliche, nnvermathete Lösang einer rerwickol-
ten, schweren, unlösbar scheinenden Angelegenheit.
Lot.: Dens ex machina. (Apottol., 111} Binder II, 749;
PlkiUppi, I, 117.;
•8450 Der kann sich auch mit dem lieben Gott be-
kannt machen. (Köthen.j
Von jemand , um dessen Leben es sehr gefährlich steht.
•3451 Der lewe Gott hett 'n Narm in den ESrl fra-
ten. — Goldtchmidt , 157.
Wenn jemand ungewöhnliches Glttok hat.
*2452 Der liebe Gott giesst einen Eimer aus nnd
trommelt darauf. — Frischbier, 278.
In der Prorina ^reussen beim Gewitterregen.
•2453 Der liebe Gott hat ein Einsehen gehabt. —
Phüifpi, II, 106.
Was einen geffthrlioben Ausgang zu nehmen schien
oder was recht einfAltig angelegt war, ist wunderbar
snm Olftck ausgesehlagen.
Lat. : Praerertit ancborae jactnm deus. (Hameln , 1*23 ; Phi-
lippi, II, 106; Sejfbold, 455.;
•2454 Der liebe Gott hat ihn für eine feindliche Ka-
none angesehen. — Körte, 2393.
£r ist Temagelt, ein sehr beschränkter Kopf.
•2455 Der möchte auch dem lieben Gott die Füsse
küssen.
•2456 Du grotcr Gott von Dommelkäm \ du Herrgott
von Perschtite^ (Samland.) — Frich*i>r*, 134B.
)) Zwei Ort« dieses Namens im Begierungsbezirk
Königsberg; der eine im Kreise Fischhausen, der an-
dere im Kreuo Friedland. *) Pojerstiton, ein Dorf im
Kreise Fischhausen.
•2457 Du must din Gott nig in de Ogen gripen.
(IhUt.; — Schütte, III, 170.
Sicht zu leichtsinnig und gottlos sein.
• 2458 Duoas wird in Gntt wuli geschahn. (Sproiiau.)
— Firmenich, II. 298, 11.
Das wird in Gott, d. i. suTerlAssig, sicher geschehen.
•2459 Einen dem schwartzen Gott befehlen. — Ma-
the»9. 388 ^
*2460 Einen hinter Gott und vor Gott bitten. —
Eitelein. tÜ : Hraun, l, 933.
So sagt man, um faeftige und angelegentliche Bitton
eine« Menseben auszudrücken. Er bat mich vor Gott
and nach Gott, ibm einige Thaler zu leihen. Von der
Gewohnheit aller heftig Bittenden , besonders der Bett-
ler entlehnt, die zuerst vor jemand treten und ihm
ihre Bitte rortragen, dann aber, wenn er fortgeht, ihm
liittend nachlaufen und nachrufen, bis er sich zum
()cben bewegen lisst. Die Kedennart ist aus den Pro-
Tinzen Schlesien nnd Frcnsen mitgctheilt.
•'2461 Einen um Gottes vrillen barbieren. — ParUmia-
han. 3219.
Schlecht, mit stumpfem Messer.
*2462 Einen zum Gott machen.
Frz.: Frier quelqu'un plus qne Dieu. (Kritxinger, 235».;
•2463 Er firagt nichts nach Gott und nach der Welt.
— TendloM, 687.
Nimmt weder auf göttliches, noch menschliches Ge-
bot BQcksicht, weder auf die Vorschriften der Beligion
noch der BittUchkeit.
•2464 Er fragt weder nach Gott noch nach dem
Teufel. — Fhiiipfi, II, U; Seifbold, 334.
•2466 Er geb Got vnd all seinn heiligen nit einn
heller. — Franck, II, 112^; Eyering, II, 240; Sim-
rock, 3103.
ffolL: Hij zon aan God of sijne heiligen nlet 66ne mijt
geven. (Sarrebom^e, /, 244.;
•2466 Er glaubt weder an Gott noch an den Teufel.
•2467 Er hat Einen Gott und Einen Rock. —
Tendlau, 902.
HoU. : Uij heoft Gods ter wereld nlets. (Ilarrebomee. I, 244.;
•2468 Er hat Gott im Herzen und Friedrich Wil-
helm in der Tasche. — Frischbicr^, 1338.
•2469 Er hat Gott im Munde und den Teufel in
den Iläuden.
♦2470 Er hat mit Gott noch nicht die Finger zu-
sammengesteckt.
•2471 Er hat nichts als Gottes Armuth in einem
Säcklein. (Sürtingen.J
♦2472 Er hat noch nicht unter Gottes Finger ge-
steckt. (LH.)
'Et weiss nicht , was ihn noch alles trefiTen kann.
Lit.: Dar su Diewu Pirsstais ne sudurei.
•2473 Er hat Gottes Garten noch nicht abgehütet.
•2474 Er hat seinen Gott im Kasten. — Mathesy, i28'>.
* 2475 Er is nischt zu Gott in nischt zu Lieut. (Jüd.-
deulsch. Brody.)
Er ist nicht tut Gott nnd nicht fOr die Menschen,
d. h. er ist weder fromm , noch klug.
♦2476 Er ist Got vnd aller weit schuldig. — Franck,
II, 56*»; Tappiw, 57*; Braun, I, 3994.
FrM.: Devoir 4 Dien et au monde. (KritHnger, 235*.; —
n doit au tiers et au quart. (Lendroy, 597.; — n doit
& Dieu et h diable. (Starschedel , 145.;
Holt.: Hil is God on al de wereld schuldig« (Uarrebomce,
1. 244.;
Lat.: Auimam debet. (Erasm., 719 u. 969; Philippi, I, 30.)
•2477 Er ist Gott einen armen Mann schuldig. —
Körte, 2398; Stmrocfc ,■4017; Braun. I, 967.
Von denen , die glauben das Ihre vergeuden zu mUssen.
♦2478 Er ist Gott und der Welt lieb.
•2479 Es ist nur ein thönerner Gott. (AUgr.)
Von einem Menschen , j der xlel sein will und wenig
ist. Die obem oder grossen Götter wurden bei den
Griechen aus Elfenbein, Guld und Silber verfertigt;
aber die kleinem nnd die des gemeinen Volkn (z. B.
Silen und Priap) aus jedem beliebigen Stoffe, bisweilen
aus Holz und Thou. Angewandt auf die, welche gern
zur vornelimcn GeaeUschaft gezfthlt werden möchten,
aber weder Keichthum noch Ansehen und Bildung be-
sitzen.
•2480 Er ist nur so um Gottes willen da.
♦2481 Er ist von Gott gezeichnrt.
Holt.: Hij is van God geteekend als en boef. (Uarrebomce,
I, 244.;
♦2482 Er ist weder Gott noch der Welt nutz. —
Eyering , II, 345.
♦2483 Er lässt den lieben Gott einen guten Mann
sein. T— Frifchbier. 271; Frischbier ^, 1339; Lohrengel,
II, 254.
♦2484 Er lässt den lieben Gott walten. (Roitenburg.)
•2485 Er lässt Gottes Wasser über Gottes Land
gehen. — Lohrengel, 11, 303.
Fri.:JjMinMT courir l'eau parle plusbas. (Krit:inger,ib^^ ;
Startchedel, 402.;
•2486 Er mag Gott danken, dass es so gekommen
(oder: so abgelaufen) ist.
Fr$.: n doit one belle ohandelle ft Dien. (Lendroy, 296.;
• 2487 Er nehme es Got von den fassen. — FroMck,
n, 45*; Tay]^tu, 88*; Eyering, II, 360 a. 410; //enücft,
1318. 33.
•2488 Er neme es Got vom Altar. — FroMdt,H,4ik*'
u. 73».
UoU.: Hij zon het ran Godf altaar
/, 244.;
Lat.i A mortnla tribnttun «xigll. (l
et • itaivia farinaa. fltepite«, SS*f
Uppi, /, 143; Seybold, I«; Bemnel^, IMJ
7*
103
Gott
Gott
104
*2489 Er nimmt Gottes Wort an, als wenn er
käute Enzian. — Murner.
•2490 Er nimmfs für Gottes Wort.
Lat.: Dirinam aecipio sermonem. (Eratm., ^\.)
• 2491 Er schert sich weder um Gott noch um den
Teufel.
Holt.: HiJ kent noch God noch duivel. (Harrebomde, 1, 3Ü.)
*2492 Er stiehlt dem lieben Gott den Tag ab.
*2493 Er thut es nur so um Gottes willen.
MitTerdrues, Widerwillen, aas Gnade undBarmher-
aigkeit.
Fn. : Faire uno choBO comme pour l'amoor de Dien. (Len-
droy, 151.;
•2494 Er weiss nicht, wo Gott wohnt. — Tendlau, 685.
Von einem unreligiOten oder einem Mensolien, der
für nichts Höheres Sinn bat.
*2495 Er will den lieben Gott schulmeistern.
*2496 Er will Gott regieren lehren und kann keinen
Saustall kehren. — Mumcr.
• 2497 Er zündet Gott ein Licht an und dem Teufel
zwei.
Frz,: II donno nne chandello k Dieu et au diable. (Len-
droy, 297.;
•2498 Es ist also oder Gott tödte mich. — Agri-
cola I, 551.
•2499 Es ist bey allen Gottes heiligen war. —
AgrictXa l, 552; Eyering, II, 504.
•2500 Es ist Gottes Wort vom Lande.
Scherzhafte Bezeichnung eines Landgeistlichen.
♦2501 Gebe Gott, dass er des iehen todes sterbe. —
Agricota I, 465.
*2502 Geh ei Göt's Kommer, do sein kene Moise.
COberlausiiz.J
♦2503 Geh in Gottes Namen, so reitet dich der
Teufel nicht.
Enffl.: Go in Gods nama, so ride no witches. (Bohn
II, 162.;
♦2604 Geh mid Goud und guidi Wint. (Steiermark.)
— Firmaiich, II, 767. 71.
Geh mit Gott und gutem Wind. Abschiedsgruss.
UoU.: Ga met God en tweo blanken. (Uarrtboiuee, /, 242.;
•2505 Gesegn's Gott!
♦2506 Goddes wäl's. (K6in.) — Firmenich, I, 476. 219.
Gott walte es.
♦2507 üot grüss dich, tochtcr, was ist der mer. —
Albrecht ton Eyba, Schimpffliche Comedien.
•2508 Gott allein kennt dessen Vater. — Eiselein, 6i5.
♦2509 Gott auf Borg dienen.
Einen andern far sich bitten lassen.
Frz.: tiervit Dieu & credit. '^(Krüünger, 189«».;
♦2510 Gott befohlen. — Braun, I, 904.
♦2511 Gott befohlen und Anker gelichtet.
•2512 Gott behuete euchl — Agricota I, 546.
♦2513 Gott bessere alles, was bawfällig ist! — Her-
ber ger, II, 380.
•2514 Gott besseres.
JIoll.: God zal bet boteren. (Uarrebotnee , I, 243.;
♦2515 Gott boware euch! — Agricola 1 , 732.
•251Ö Gott bewahre, was ein Gesicht.
Bei plötzlicher Veränderung des Gesichts.
Jüd.-deutsch: Uinneh loo jonnm, was e Ponim. (Tend-
lau, 542.;
•2517 Gott bezahl's. — Sai/er, 227.
Hvll. : God betale het hem duizend maal. (Uarrtbomee,
I, 242.;
♦2518 Gott bczal es j'hm zu tausent mal. — Agri-
cola I, 585.
Frz.: Diou paioru tout.
•2519 Gott den Rücken zeigen. — Airdmiaion, 898.
• 2320 Gott der Harr liwt noch. (Siebenbürg. -sachs.) —
Frommann, V, 326, 270.
Noch ist nicht alles aus.
•2521 Gott der Herr muss wahrlich fromm sein,
dass er mit Blitzen nit fahrt drein. — Eise-
lein. 247.
♦2522 Gott die Trüsen geben. — Eiselcin , 606.
•2523 Gott dienen, ohne den Teufel zu beleidigen.
•2524 Gott ein Auge verkleibcn. — Maihogy. 249**.
•2525 Gott eine Hand bieten und dem Teufel die
andere.
*2526 Gott einen stroherneu Bart ilecht<}u.
Frz.: Faire barbe de pailla 4 Dien. (Äritiinger, 57^.;
•2527 Gott erbarme sich seiner Mutter, sie war
liederlicher als sein Vater. — Burckhardt, 297.
Eine beschimpfende Bedensart der Aegjptier.
♦2528 Gott erhalt' uns den Verstand.
Ausruf bitterer Verwunderung ,bei Dingen, die dar-
art sind, dass man ihn rerlieren könnte.
Frz.: Dieu b6nisse ohritient^. (Leroux.)
♦2529 Gott für einen Apfifelkönig halten, der weder
straffen könne noch wolle. — Viacher» AutUgmg
der Fünff Hatibtatüdce.
♦2530 Gott fürchten un driest sin. (Hamburg.) —
Schütze, II, 59.
♦2531 Gott gar aus der wiegen werffen. — Viseker,
Auflegung der Fünff Uaubtttückv,
♦2532 Gott geh dir die beul. — Pauli, Schimpff, %Cü\
♦2533 Gott geb euch ein gute nacht, frolichen mor*
gen gebe vns Gott — Agricola I, 547.
♦2534 Gott geb ihm die ewige Ruhe.
♦2535 Gott geb' ihr ein gesegnetes Stündlein!
Wunsch fttr Hochschwangere.
♦2536 Gott geb' uns ein selig Stündlein. — Eim-
lein, 583.
♦2537 Gott geb vns sein gnade, ich weyss nicht
mehr darzu zu sagen. — Agriceia I, 572.
♦2538 Gott geb, was Münch vnd Pfaffen sagen. —
Eyerxng, I, 776. /
♦2539 Gott geb weytter, ich dancke Gott vnd each
fragens. — Agricola I. 578.
♦2540 Gott geb yhm gut, wo er ist. — Agrieoia I, 584.
♦2541 Gott gebe, dass ers auff seinem rucken ver-
zehren muss. — //ffni*rfi,1379, 52.
♦2542 Gott gebe, dass er's im Bettstroh verzeh-
ren muss.
Ein rachsüchtiger Wunsch derer, die dnzoh andere
Verluste erlitten haben, indem sie diesen dafflx ein
sieches Leben wünschen.
•2543 Gott gebe, dass ich kein ärgeren Feindt
kriege! — llenisch, 1379. 54.
IIoU.: God geve mij nimmer erger vijanden. (HarrtbaaUe,
I, 242.;
♦2544 Gott gebe dir den ewigen fluch. — AgriaHa I, 50l.
♦2545 Gott gebe dir Glück, am Verstände wirst da
nicht sterben.
Port. : Ventura te d6 Deos , filho , que saber poaco te baita.
(Bohn I, 295.;
♦2546 Gott gebe, es sei gezürnet oder gelachet. —
llenisch, 1379. 58.
♦2547 Gott gebe faulen Uenden die Drüse (s. d.>, —
Luther'z Tischreden, 196*».
• 2548 Gott gebe jhm , was er wil, der mir ohn vrsach
feind ist. — Fetn, ii, 344.
*2549 Gott gebe sein gnad darzu! — Agrictda l,btL
Lat. : Di nostra incepta seoundent. ( Virgil.) (Knut, 805J
•2550 Gott gebe vns nur, was er vns gand. —
Agricola I, 470.
•2551 Gott gebe vns, was sein Gottlicher willeist.
— Agricola I, 469.
• 2552 Gott geb's , was der Pfaff* sagt. — Binder U, 190».
•2553 Gott genad seiner seelen! — AgrictAa I , hn.
♦2554 Gott gesegen euch. — Agricola I, 537; datier, as.
Beim Essen.
♦2555 Gott gesegen euch leib vnd seele, kompther,
esset mit vns. — .Agricola I, 539.
♦2556 Gott gesegen's ihm, wie dem Hunde das Gras!
♦2557 Gott grüss dich von ferne, denn in der liähe
sähe er gleich, dass nichts an dir ist. —
A'örre,2393*.
♦2558 Gott grüsso euch! — Agricola I, iZa: SaHer,W.
♦2559 Gott hab' die seele! — Agricola I, 518.
♦2560 Gott hab' ihn selig!
Unter dem 7. Sopt. 1S41 schrieb Alexcmder ton Bh»-
bold au Vamha-^en in Bezug auf Nicolorius: „Ich fand
- ihn sehr stunuu. Gott hab* ihn selig, da das einnud
Gottc» Aufgabe ist.'* (Tfl^eöwoAer, Leipzig 1S62, 1, 332.;
•2561 Gott hat ihn ausgespannt.
Der Tod hat aoinou Luiden ein Endo gemacht.
•2562 Gott ha'n selig, wenn er'u hat. (Leipzig.)
Holt.: Ilad God hem bij het hoofd, vu ik bij de Toeten,
ik zoude hem naar boven steken, en ras los latsn.
(ilarrebuinee, I, 243.;
105
Gott
Gott
106
* 2563 Gott hat sein Landgut zu erschaffen Tergessen.
IronUch ron oinem. der nichts betitst.
*3564 Gott hat sie geschaffen, aber der Teufel hat
sie znsammengebracht.
Von unglttoklichen , nicht sueinuider paiienden Ehe-
Initen.
*2Ö65 Gott helffe encht (S. G«simdh«ii iO.) — Agricola
l, 536; Meimer, 10; SaiUr, 926; FrUMner*, 1352; /Uu-
itririe Zeitung, Nr. 90i; Wunbaeh II. 131.
Ein Tonngsweise beim Nieten .»nigetproehener
WuuMli.
Fra.: Dien TOOi Msiatel Dien Tout soit en aide. (Len-
drof, 1615.; — Dien toiu soit 4 Taide. (Krütingtr, 935 ^.^
*2566 Gott helffe mir nicht, wo es nicht also ist.
— Agricola I, 550.
•2567 Gott hinter die Thür stossen. — Ifurner, iVfr., 8i.
Auf den Aagen lassen , rerachteu.
* 2368 Gott im Schos sitzen. — Herberger, I, 564.
•2569 Gott ist mein Zeuge.
Frs.: Je prens Dieu ä teanoin. (Kritzinger, 835 V
•2570 Gott ist nicht zu Haus, er ist in Framureich.
CWienO
Schenhafte Erwiderung auf die Klage, dass Oott
•o etwas nicht solassen könne.
*2571 Gott läse' ihn ruhen.
, Von einem Verstorbenen ^ besonders snr Verbrftmnng
abier Maohrede.
•2572 Gott lasse dich zu Verstand kommen. — Eise-
lein, S51.
Lat.: Dil tibi dent meliorem mentem. (EittUin, 3510
•2573 Gott lasse euch heynt wol rwen, was Gott
will. — Agricoia l, 548.
•2574 Gott mit seiner Scheinheiligkeit betrügen
wollen.
*2575 Gott plage (strafe) mich, wo es nicht also
ist. — AgrxctAa l, 554.
*^576 Gott segne euer Essen. — Eiselein , i%i.
*'2bn Gott segne ihm das Bad. — Parimiakon, 120S»
u. 3353.
•2578 Gott sei bei uns. — Eiselein, 250; Dram, I. 904.
Lat.,- Adsint dii beati. (EUtlfin, 250; Philippi, I, 10.;
•2579 Gott sei Dank, der Korb ist fertig.
üoU.: God dank, de korf is ree. (Harrebomie, /, 242.;
•2580 Gott sei gedankt, wieder einmal gegessen
und nicht gezankt.
*2581 Gott sei seiner armen Seele gnädig.
UoU.: God cij sjjnarüele genadig. (Harrebomie » I, 243.;
*2582 Gott sei's geklagt!
MoU.: Het is God geklaget. (Harrebomie, /,244.;
*2583 Gott sei's getrommelt und gepfiffen.
Heiter für: Gott sei gelobt.
*2584 Gott spare euch gesundt. — Agricela I, 567.
Scheidegruss.
*2585 Gott steh uns bei !
AI* einst ein SchilTer diesen Seufxer susstiess, be-
merkte halb beleidigt ein amrumer Lootse, der das
Fahneag leitete: „Er kennt das Fahrwasser nicht
besser als ich."
•2686 Gott straf den Düvel! - Schütze, I, 279; U, 56.
Aasruf.
•2587 Gott straf ihn nicht, wie er's verdient.
Frs.: Dieu b^nisde chretient«. (Kritzinger, 145 ^.^
*258S Gott straf luich nimmermehr I — Meisner, 139.
*2589 Gott todte mich, wo es nicht also ist. — Agri-
cola I, 551.
Verwcrtliche und veraltete Betheueruugsformel.
*2590 Gott und dem Glück alles anheimstellen. —
Faselius, 61.
Wie : l}ic Segel den Winden überlassen und abwarten,
wohin sie das Schiff fuhren.
Lat.: Deo fortnnaeque uninia commlttere. — Yela ventis
permittere. (quimct.J (Faseliu*, 61; Wieyand, 997.)
*'2o9] (iutt und dem Glück vertrauen.
*2;>9'i Gott und dem Teufel ein Licht anzÜDdcn. —
Statrock, 10181.
*3593 Üott und den Teufel in ein Glas bannen.
Von denen, welche die Kunst treiben, gleichzeitig
iwei entgegengesetzten Uorron dienen zu wollen, die,
1«i« die r>eatscUen nagen, auf beiden Achoulu tragen,
den Mantel auf beidcu Schultern tragen, schwarz und
weiss aus eiucm Tiegel maleu ; oder wie die Holländer
^ich ausdrOcken, mit doppelten Paatten falircn, d. h.
Kaperbriefe von beiden kriegführenden Mächton ge-
lost haben ; mit den Albanesen : zwei Gesichter tragen,
mit den Negern in Surinam: auf beiden Seiten sohneident
dae Sehneidegras. (Reinsberg IV, \19.)
wie
Lat.: Jüngere Tulpes. (Virgil.) (Binder l, 831; //, 1600;
Erasm., 16; Philipp*, I> il6; Segbold, 267.; — TheUdem
simul et Galateani ämare. (Binder IT, 3324 ; Eiselein , 23i).;
• 2594 Gott und die Natur anlügen. — Braun , i, 93i.
•2595 Gott vergelt'sl — £tNletii,253; Sauer, 227; Braun,
1.904.
• 2596 Gott verleihe dir wieder deinen Verstand. —
Eiselein, 251.
*2597 Gott verzeih, et sön glik drei. — Frisck-
hier \ 1351.
•2598 Gott verzeih' mir's. — Gerber, 97. 9; Meisner, 16.
Sprichwörtliche Bedensart, gebraucht, um jemand
höhnisch su begegnen.
•2599 Gott vnd dem Teuffei zugleich fluchen. —
Mathesy, 177».
♦2600 Gott vnd seinen Händen trawen.— J#a/fc«»y. 298*.
•2601 Gott walts. — Tapinus,i\
•2602 Gott zum Zeugen anrufen.
•2603 Gottc die Schlüssel für die fusso werffen. —
Mathesy, 70 *».
•2604 Gotte leben vnd nicht jm selbs. — • Agricola
Xf, 447.
•2605 Gottes Hintern (oder Rücken) sehen. — iu-
ther's Tisckreden, 28*.
Seinen Zorn empfinden.
♦2606 Gottes Wort ausgenommen. — £»^««.254.
Lat. : DiTinum excipio sermonem. (Eiselein, 254.;
•2607 Gottes Wort unter die Bank (in den Winkel)
werffen. — LiilA*r'» Tischreden, i°.
Nichtachtiuag oder Verachtung desselben.
•2608 Gotts Fiw on drei sön acht, Mutter, schlag
Hacke. — Frischbier \liX.
Wird gebraucht, um die nachtheiligen Wirkungen
eines Schrecks absulenken.
•2609 Gott's Heil'genbeil, Kreuzburg, Mehlsack und
Zinten. — Frischbier », 1351.
Schenhafter Ausruf, an die genannten rier nahe
beieinanderliegenden SUklte geknttpft, bei dem blos
auffüllt, dass statt Gott nicht wie in den meisten der-
artigen Fällen rerhallend Potz (s. d.) steht.
♦2610 Gotts Kerl un noch £en. (Holst.) — Schütze,
II, 243.
Soll sagen: Das ist einer, der arbeitet, ficht, sohlftgt
sich ftlr swei.
•2611 Gott's Kreuz, Kringel und Zwieback. — Friech-
bier \ 1341.
♦2612 Gotts Word vum Lande. — Schütze, II. 59; Dan-
neil,iaa.
So nannte man in Hamburg Landprediger, die sich
durch ihre Kleidung auszeichneten.
•2613 Grüss dich Gott!
♦2614 Hab Gott die seele. — iljricola /, 518.
♦2615 He lett Gott enen göden Mann sin. (UoUuj
— Schütze, U, 55.
Er laset alles gehen, wie es geht.
•2616 He lött Gotts Water öwer Gotta Land lau-
pen. (Meurs.J — Firmenich, I, 402. 158; für Reckling'
hausen: Firmenidt, I, 373, 3; VärKlete: Firmenich,
I. 382, 40.
Er Iftsst Gottes Wasser über Gottes Land gehen.
Frs.: II laisse courir Peau per le plus bas.
Holt.: Uij laat Gods water over Gods akker loopen.
(Harrebomie, I, 244.;
*2617 He öss dem lewe Gottke sin Schlorreschlep-
per. — FriKvhbier ^, 1352.
•2618 He öss dem lewe Gottke sin Spienfarkelke.
— Frischbier ^, 1353.
♦2619 Ho wet nix vun Gott un sin Word. — Schütze,
II. 55.
Er lebt in den Tag hinein.
Holt.: JliJ weet von Gud noch ziju gebuJ. (Harrebomie,
/, 2UÖ.;
♦2620 lle wet von (iott ken Quad. (.MetkUiiburg.j —
SihtlUr's Mn. ; litilmcrt.
FAu horzenE({utcr, auch üiufültiKCr Mon.sch.
•2G21 He wet von Gott un sin Steenstrat nix af.
(Unmbunj.J — Üiermittki.
♦2622 Hc wet vun siueu Gott nig. (llvlsi.j — .St/i«/.-c,
//. 55.
So betrunken iit er.
107
Gott
Gottberath-*- Götter
106
*2623 Hei öss dem lewe Gott sin Dommeijahn. —
Fritchbier \ 665.
•2624 HelP Gott um d' Hälfte. — Neflen, m.
Eine gewöhnliche Begrttsinng in Schwaben an solche,
die man beim Essen oder Trinken antrifft.
•2625 Hie wohnet Gott.
, ,8o spricht man , wenn man in eine warme Stube tritt."
(Herbtrgtr, /, 866.;
* 2626 Ich bin von Gott und aller Welt verlassen. —
Gerber, %1, 4 u. 5.
So klagen die ünglüoklichen , die nicht gleich Hülfe
finden.
*2627 Ich danke Gott, dass ich noch den Scher-
wenzel bekam, ich wäre sonst labet worden.
— Meitner , 121.
•2628 Ich diene Gott und esse, was mir schmeckt.
HolL : Ik geloof in Ood eu nogtan« eet ik rarkens vleesch.
(Earrebom^t, I, 244.;
•2629 Ich will sie lehren an Gott glauben, der
Teufel holte sie denn. — Füchart.
* 2630 In Gottes Namen. — Reche, /> 1.
*2631 In Gottes Namen fahren wir ab. — Eyering,
I. 523; Eiselein, 254.
Die Redensart „In Gottes Namen" wird noch h'vaflg
beim Beginnen einer grossen Arbeit, eines wichtigen
Unternehmens gebraucht. Nach dem Volksglauben soll
überhaupt jede Arbeit, jedes Qesoh&ft in Uottesnamen
angefangen und beendigt, wie man in Oberösterreich
sagt: niedergesegnet werden , sonst „ arbeitet es naob ".
Es heisst auch geradesu: Der Teufel arbeitet nach.
(Vgl. darfibor, wie ttber die Sage vom „Nachfahren"
oder „Nacharbeiten** Baumgarten, Programm, und des-
sen f^f/rä^«, //, 37.) Ueber die theils sprichwörtlichen,
theils blos formelhaften, mit dem Worte Oott gebildeten
Bedensarten und Ausdrflcke: &ote unde mir willekom-
men. Gott geleite dicht Gott befohlen I Gott behtlte
dicht Gott grflss dicht Grttss Gottl Behüte Gottl Gott
«eb*B t So wahr mir Gott helfe I Will's Gottl So Gott will t
iTill'B Gott der Herr! GeUebt es Gottl Das walte Gott I
Gottwalt'st WoUte Gottl Gott Lobt Gott sei Dankt
Gott sei Lob und Dankl Gott helft Vergelt's Gottl
Gnade dir Gottl Dass es Gott erbarme! u. s. w. und:
gotzig ( Eusammengezogen aus gotteseinzig = ureinzig),
gottesniSB (auf der Welt Gottes nichts, d. i. gar nichts),
gottesarm, gottverdammt, gottelieb, gottserbftrmlioh,
gottsjämmerlich n. s. w., Gotteswelt, Gotteserdboden,
Gottesug, Gottesschand u. s. w.; Gottwolkeit, Gottsam-
keit, Gottwolsprioh u.s.w. vgl. Frommann ^ lll, 345 — 59.
•2032 In Gottes Namen gehen.
•2633 In seinem Gott vergnügt sein. (SMes.)
Von jemand, der sehr vergntigt aussieht und innig
vergnOgt ist.
•2634 Kennt er Gott so wohl als seinen Vater, so
ist er gar verloren. — Ewlein, 615.
Dan.: Kiondor vor Herre han ikke bedre end Jeg, da
kommer han ikke i himmerig. (Frov. dan., 336.;
Lal.: Ne patris nomen qnidom dicere potest.
•2035 Lew Gott is quäd. (Mecklenburg^
Sagt man wenn's donnert.
♦2636 Mit Gott der Geis hüten. — Mvmer, yb., «.
*2637 Oen Gotts Nam. (Oberösterreich.) — naumgurlni.
So sagt der Bauer, wenn er einen langem Weg an-
tritt, ein wichtiges Geschäft u. s. w. abzumachen von
Hause weggeht.
•2638 Sein Gott der Werktage ist auch sein Gott
der Sabbate. — Tendtau , 202.
Hat Einen Gott und Einen Bock.
•2639 Seyt mir Gott willkommen. — Agricota I , bio ;
Eyering. III, 302.
•2640 Sich Gott verloben.
•2641 Sie ehren Gott in — ihren Kisten. — Eise-
lein, 254.
♦ 2642 So kummt Gott nich. (Ostfriet.J — Bueren, 1025 ;
Hau$kalender , lll.
*2643 So lange mir Gott das Leben fristet und
mich die Knie tragen. — Eitelein, 252.
•2644 So wahr mir Gott helfe. — Eiselein, 253,
•2645 Sommir Gott, es sind nit besser Hering in
der ganzen Stadt. — Eiselein. 247.
♦2646 To Goddes Disch gan. (UohL) — Schiuze, /, 223.
D. b. zum Abendmahl.
•2647 Vor Gott ein Geheimuiss haben wollen. —
AUmann VI, 522.
♦2648 Walt's Gott.
hat.: Felices adsint superl. (Tappiu*. 3''.;
♦ 2649 Was der liebe Gott nicht alles leben lässt —
Friachbier,7»l.
• 2650 Weder Gott eine Eense noch dem Teufel ein
Brand. (Mn.)
•2651 Weder Gott noch Teufel fürchten. — Ma-
Ihesy, 94*
• 2652 Weder nach Gott fragen, noch nach der Welt.
Lat.: Neo snperos moratur, neotaiferos. (Binder I , lOTI;
II, 2021; Fhilippi, II, II; Seybold, 334.;
•2653 Weiss Gott und die bunte Kuh. (Dantig.J —
Frischbier *, 1344.
•2654 Wenn Gott Leben und Gesundheit schenkt.
Sagt man, wenn es sioh um eine beabiichUgt« Un-
ternehmung handelt.
Böhm.; DA-li p4n buh zdraYf, budourakiTj novy. (CtUi-
kovsky, 1%.;
*2655 Wenn Gott seine Haare zählen will, eo hat
er wenig Mühe.
Scherzhaft von Kahlkopfigen oder sp&rlioh Behaartes.
•2656 Wenn sie Gott zu sich nähme, wären sie
wohl aufgehoben. — Mayer, 11, 154.
Von Alten, Kranken, Schwachen.
•2657 Wenn's Gott wiUl
Von etwas Zukünftigem, dessen Ausgang ron der
Gunst Gottes abhängt.
♦2658 Wider Gott nit geredt, aber ... — TendUoL, 6il.
Wenn man einen schlimmen Ausgang ahnt, und doch
durch sein Urtheil der Gottheit nicht vorgreifen wttL
•2659 Wie Gott den Schaden besah, da — . (SMet.)
seigte sich nämlich irgendein Uebelstand an der Sache.
• 2660 Wie 'n Gott 'rschafifa hot (Würtburg.) — Sar-
torius, 162.
SUnd er (z. B.) da, d. i. UAckt.
Oottberath.
Auf einen Gottberath wird viel angefangen. —
Pelri, 11, 24.
Aufs geratbewohl, die Hinausfdhrung Gott überlaa-
send und übergebend.
Gottbescheren.
♦£t is kein Goadbeschiären, et is en Bmemaken
(Beimachen). ( Soest J — Firmenicft, /« U8, 15.
Gk>ttbewalir.
Alle Gottbewahr* sind möglich.
>) D. i. die schlimmsten Fälle.
Jüd.-deuü'eh: Alle Chas wesoholem sen mögUoh. (Ttni-
lau, 844.)
Gottbezanls.
Für ein Gottbezahls bekommt man nichts in
der Apotheke.
Böhm. : Za bnh-zaplaf nemnoho koupis. (Celakovskt , 164.;
Poln. : Za bog saplac nie wiele kupisz. (Öelakottkif , 164.)
Gotte.
Er muess by-n-alle G'schichte Gtötti* sy. (SeUh
/hiirn.; — Schild, 82, 286.
>) Gotte = dio Pathe, sowol die Person, die daa Kind
ans der Taufe hebt, als der Täufling weiblichen Ge-
schlechts selbst. Götti = der Pathe in derselben dop-
pelten Bedeutung. In der katholischen Schwelm wird
unter Gotte und Götti ausser der rorigen Bedeutung
auch der Zeuge bei der f irmung, wie die geflimelt«
Person selbst versUnden. (Vgl. Stalder, I, 466.)— Kr
gilt bei jedem (bösen) Streich als betheiligt.
Götter.
1 Der Götter ist gut müssig gehen, sie habeo
Donner und Blitz in der Hand. — SiUor, sn.
2 Die Götter haben wollene Füsse, aber eieeme
Hände.
Lat : Dil laneos habent pedes. (Seybotd, 116; An-
ztltf, 221; FhUippi, I, l30.;
3 Die Götter halten's mit der Menge.
Böhm,: 6f JBOU mnozi, toho jsou i bozi. (6e\ako9»k^, 229.;
4 Die Götter ligen bunden, aber nit alweg. —
Franck, l. 53*; ümisch, 385. 28; Vetri, //, 130.
5 Die Götter scheren eim langsam aber woL —
Frandk, W, 120*.
6 Die silbern und gülden Götter sein die besten.
— OjM,'1 , 388.
„Dann mit denselben kann man zur Zeit der Kotii
die römische Kirche beschützen, mit denselben kann man
aus dem Land laufen, aus denselben kann man (^old
machen, und in äumma mit einem solchen Qott kann
man Thaten thuu.**
7 Es ist der Götter gut müssiggehn, sie haben
den Donnerschlno: vnd den Blitz in der Hand.
— Ilcnisch. 1684, 50; Lehmann, 390, 55; Mri, II, 25«.
8 Mau muss die Götter anbeten, unter denen
man lebt.
Böhm. : U nAs zijes, naüm bohim se modlL (Ö^aiorttf, 127J
Gotterbarm — Gott^stocht
Gottesfürcbtig—Gottesbausgat 110
ICl Göttern muss man nicht kämpfoii.
0|*«tli4gkcil«n mit Vornehmeti, Eotcheii, Uttohllgon
tiUd b«dC'uUicli.
Vfl Götter, wenig Nothhelfier, — iimüth, xnM.tti;
Mn.n,m,
Won die Götter verderben wollen, den &chla-
gen no mit Blindheit.
^JU Ut dAi oabenreffUcbo fiiy^'^i' .i^r (..'«.«tiiffiic. in
' iMB gcgebeoen Momeote b< <n-
d«r alten G«waUoti und f i •'»
..*.,A.. tii-, Alton R»«toM> i;,.- -. • ^ .,.■- iüit
I' i« varderboit wolivu. ( Wt»fifHt4cAt
^ Nr 138.)
Wer mit Göttern gesprochen) der kennt Men-
schen nicht mehr.
Da« mösfpn die Götter TA-issen. — Lohttmgiil, il, as.
Et * ' u Strobgnrbeii.
hl räm.)
.ivrv .,, »ilursUchoo, Von der
-i|.ie («uü«hut.
V» in? — 7«Mrju*<», 190 V
;!!• esMi. Dtuui raoore. (TappiiUf 190''J
-toiid honder Gottorbarm^ — Trthirr, «y.
•) £la «rdiobteUr, toht ferner Ort des fill«A4«.
ÖoUesftcker hat Kreaze, aber keine I^eiden.
\r^^* '1 ■• fiotlesackerbelle oder -Pfeife.
fr. .k: d« r«UAr<l ^ni oonduit aaterrier* (Kntxin^
GotioBdienst stehet im gehorsam. — i/«-
*, 1440. «a; /v<n. /f, r.
&*t Gud« Ua&««t« larM TOd fcro«a, ei ved fornuf-
BT fTöMeste Gotte»dienst ist gehorsam. — iwn,
\> li gotsdien^t, Ein Boemischer Mönch,
j — LAiiDiflchc Noim, Ein Österreichischer
InriegBituinn, der welschen andacht vnd der
Teat5chen fasten gelten nit ein bonen. —
ao hl«i« •• In Jfthre 1541. Seit jener Zeit \Ai eioh
Menvlie« verAnderl, Tielu TCrbeecerti einige» müclite
•bi0 V0& dieicm SAtte immer noch w&lir soin.
4 Der rechte Gottesdienet legt uns kein Holxhaiien
oder Sieintnigen auf. *— Lmhcr'i Tiuiircdm, gü".
5 Es ttt fin schlechter Gottesdienst, wenn man
aiB Blotgeld Kloster baut. — klwitfmpvrgfl , h > 2i.
So «M^e der Kremil Slr«bel run Ortri&ijim ku A^ei
€ Oottesdi«nBt geht vor Herr^ndienst — Stm-
7 Oaiie»dieDflt ist kein Hofedicnst.
Imt,: lUiiglo geuem deon« eet et glori» n6«tri^ (S^y-
GalL^^hicde, ist oDeTTorzüglichster Friede, —
!i hrtTlmriUe ileoe* und Könlfjsrricdp rntet
K > viihOf« ncd Kkclj^N dft« r < -te
Aller and dor Priealar > n.
' II«,
.lieh
■ I-, I , . , I , /.at
i^wcTioa küiuilc, den duxXto Jceiu Bcburge
Ten
1 i* iiu-cht für Augen hat, dem folgt all
■1 vnd spat. — Gruter» tUp 17. Lehtminn,
ti. r». .>.
t Ikftaforeht ist der weissheit anfang. — Fmnck,
L I*»* . Crutrr. /. 44; EwH««. *i5 ; Schidte, *2Gi: Shtt-
f^. 1>T?, Et'trle, 23W. Drtun . t, 9«i , ?iittj*«.r, »(*
rfomt.l — W»udrrriiütn ntlsi Icr
Tnel. i'l^'ri^rArr tiatt.) — AU' tri
^dll« •«sd«»' weiu.'. (tltil-'t'/'} — >^-*i< ■tt>«ii> h iilkr wie-
sae lecjMUe« fbreht mit «siger U<t. {Ring.} {Ü*'
/>0H.. Oiiiltirrrgtigbed er «Jle dyder« dronoing. (P(^9'
h> t avou4 do tout. (Leroux, t, HJ
/f UtDior di DLo, h4 U vere tanieiUA. (Pm-
-V
/■' i »mini ipw mt BepienU«.
3 C ..v.o. ., itL ist EU allen dingen nut«, — Situkr,
1.64».
Fri, !■ ha. oreinte de Üiea e«t bonoo on tout llou. (fif^M*-
l/er, IS»»,;
Üar. .* l>«uu} colentl «at aum tnetoee. (F^■*eA*r^ 43, .17.^
4 Gottesforcht macht edel. — Matitth, ißs^« i^; ft-tn,
fl.35'J.
..Mriijcrirnfiirciit s.h(-r *t{« SftQgmmme d«r UrbArm-
/ lAUe eat. (Srifbold, 44t.)
5 t. ., - ^ ^ Je aller Tugend.
lj«if.; l'iciAJ« lunaAintJutum cat omnium vlrtiitnm. fSff-
hold, 441: nttiffn . tl. 9'.J — ricUii tutiMini« rirltt«.
.v..,^,,. tnj— UegiiUvIrtM'"' - ' < .w i - *.j<i,^
i<ietA» ja »ec«'>i))|>l Id.}
Ö t. tt liegt im J^ii i oit
7 Ciottaforcht ist eben die weieaheyt. — Frai»dt.
/, ;K)*'. Cni/pr, /. 4i. Atfr<c,231»4 u. 29d3.
8 Gottsfürcht lebt lange. — francfc, /, so''; (l<<Murlu
IfVJi/.«); ^Wim.i««.//, 231. 164; .SVii^rr, «7. .VimnwJk.TOTB,
/>(j»..* (iudDfrygt g^iTor fredjog belee (»1 velstand ). (Prot,
,l0n., 'im.)
Uoü.: Vr<n»:ai iü don Heer duurt immcrmeor. (Uarr<tbo»ii*t
9 Gultsforcht siiudt nit, — /Yandt, /. so" ; KMe, 2S96,
.S'imroi^. 8979.
föAwi..- Kde boit bAaeAj ta 1 «tud. (Cflakot/iky ^ 130.^
10 Kein Gotteäfurcbl ist jetzt in der Weltj jeder
spricht; Hatt' ich nur Geld!
11 Ohn Gottcfiturchl taugt kein Lehr. — /vir*. /, 77.
12 Wer Gottesfurcht im Herien, wird mit dem
Teufel niemals scherzen.
13 Wer nicht Gottesfurcht im Herzen hat, mag
tügbch Honi^ und Milch zu essen haben, or
kann doch nicht ruhig leben. — E^Avam . »8».
14 Wo Gottesfurcht wohut, muss Sklaveufurcht
sttrben.
Oottewf&rclitiir.
•1 Godst n ddmdristagb. — joha^nm,%\,
O' . uQd dummdreiet (mtutt du »ein am
dOTcu >iii- 11 IL 11 zu komineo).
•2 He is gott^fiirchtig un drist. (AUmark.) — Üan-
nvxl. SJ5 . f rwfAtiMT S 1355.
Da> «oU bicr «ftgea: unrereolilint dreist.
Oottesfürchtltfer.
Ein Gottesfürchtiger isst sein Brot nur halb,
die andere Hiilfte bewahrt er für die Armen.
Oottes^ewalt.
Der Gotsg'walt.
In K4mt«u far ScbUgfloea, (8. UeberMdar.)
G>otteabaaa.
1 Das Gottcfihaus verliert sein Recht in hundert
Jahren nicht. — Gmf, w , ise.
Die Bflcbttanaprücbo kOnnen lelbet in lolebem Zeil*
ra«un nicLt rerj&hren.
JUAd,: So verliert dex pcotzhue nit sin reobt in hundert
Uren. (Oiitnm, HVu(A, , /, 576,;
2 Des Gotteshauses Gut ist mäuniglich Genosa. —
Grof, 50. 16S.
Jeder, der nicht leibeigen l»t, kunn «* enretbeo.
Pereoneo, die Boleh Out beaeteeri f^ctteiben«-
Icatc gooatint; «ie iraren niobt t-i itfcnSluu,
»bor auch nicht frtii. ihr IXr«^! Ipm Oule
uttd ihr ^icliutxlterr niu 'lon.
Kr tnuiite um jeden tei-
tou und darUlier n>^>' . .»n-
aauiaeA* AUttrthümfr , Mula« l^l'J, S. ''n) , iji> ihm der
BdiTi^l unter den Faesen echlitct, (Onmmt IIVmIA. ,
/. 31.1.;
Mhd.: De« gotubui gut ie mcngUoU geuoiit. (Qrimm,
WHttÄ., /, SIS.;
3 Es ist kein Gotteshaus, der Teufel baut auch
eine Kapelle daneben, — KirchhafiT , in.
4 In solchem Gottes Ilauss theilet man solchen
Ablnsa auss. -^ l*tmt IL *ü6.
|}ott«alura«rnt.
1 Gotteshausgut ist vom Tod fallig, vom Verkauf
dhttheüig und vom Empfangen chrAchfttKVff.
— Graf. 5(1. 172.
Dae will tagen, ein «olchtt« Unt kom>
freien £rbgaag, wie eebtee £igea iB. i.
I
111 Gotteshansmann — Gotteswort
Gottfried— Gottlob
IIS
dem Tode des Beiitzers mnn Tieltnehr irgendein Werth
als Anerkennung der Hörigkeit entrichtet werden. Will
der Besitzer bei Lebieiten Tom Oute abziehen, bo mnn
er ein Drittel leiner Habe zurtkcklaisen, and endlich
mnsB jeder neu eintretende Kftnfer, wie riel deren auch
Bind, bei der Einfassung oder Uebergabe dem Schntz-
berm zu Ehren an dessen Stellvertreter (Meier) den
Ehrschatz (Handlohn, Anleit) entrichten. (Vgl. Urimm,
Weitth., I, 330 n. 777.)
2 Gotteshausgut kann niemand haben ohne Zins.
— Graf, 50, 169.
Es war eine wesentliche Eigenschaft eines solchen
Gutes, dass es unter allen Umstftnden zinspfliohtig blieb.
Wenn also auch ein Gotteshansmann Ton seinem Gute
das kleinste Stttck derart hätte abtrennen wollen, dass
er die sämmtlichen Lasten auf dem Beste behalten hfttte,
so wäre dadurch die abgetretene Parcelle nicht frei
geworden, was eben das obige Sprichwort sagen will.
ifid. : Des gots hns gut mag nieman han on zins. (Grimm,
Weiath., /, 815.;
3 Wer Gotteshausgut erbt und den Fall ent-
richtet, hat sein Gut empfangen. — Graf, 76. 83.
Worein solches Gut im Erbgange abemahm, war von
dem Augenblick an der Kutzniesser desselben, in wel-
chem er den Todfall oder dasBesthanpt entrichtet hatte.
Darin lag die stillschweigende Anerkennung der Grund-
herrschaft ( Gotteshaus) aber das botrefTende Gut, in ihr
die Einweihung in die Leihe (die Belehnung).
Gk>tte8hau8znaim.
£8 ist kein Gotteshausmann Pfand, denn für
sein Gotteshaus. — Graf, 42, 153.
Die Kirche liebt es bekanntlich, sich, wie sie auch
hier thut, an Gottes Stelle zu setzen, und sich selbst,
anstatt die Leibeigenschaft zu bekämpfen, Eigenleute
zu halten. In der nordamerikanisohen Union gehörte
ungefähr ein Drittel sämmtlicher Sklaven, wenn nicht
mehr, den Geistlichen, die natfirlich die SklaTerei als
eine göttliche Einrichtung vertheidigten.
Mhd. : Es is keyn gotzhus man pfaut den fttr sin gotzhns.
[Orimm, WeUth., I, 318.)
Qotteshelm.
•Er stammt aus Gottesheim ^ (Elsas».)
>; Ein Ort zwischen Buchsweller und Dettweiler. (Al-
satia, 1854 — 55.; — Um zu sagen, er ist fromm.
Gottesjonker.
GotteHJunker und Drohnen essen gut, thun
nichts und haben frei (gut) wohnen.
„Die Gottesjnnker , als da sind die Mönche, Chorherren
u. a. geistliche Faulenzer, gleichen den Drohnen in den
Bienenkörben, welche das, so andere mit Arbeit ftber-
kommen, mit Buhe Terzehren.*' (Kloster»pieget,ei,13.)
Gotteskammer.
Gid og a Gotskammer (Sakristei), 's sein kene
Moise drinn. (SMcs.) — Frommann , III, 248 , 253.
Ootteskasten.
Was man in den Gotteskasten legt, regnet wie-
der vom Uimmel herab. — SpriclMörtergartcnf 308.
Gtotteskora.
Wich en Gottskom. — Eichtpald, 1112.
Ootteslolm.
*(Jm ein Gotteslohn dienen.
Fttr etwas sehr Geringes, unter Hinweisnng darauf,
dass es Gott segnen werde.
Oottespfennlff.
1 Goltespfennig befestigt den Kauf. — Graf, 243, 1I8.
Der AbschluBS eines Vertrags beruht auf der Ueber-
einstimmung des Willens der bedingenden Theile; doch
bestanden, besonders bei mündlich abgescbloBsenen
Kaufverträgen, noch verschiedene äussere Zeichen zur
sinnlichen Beurkundung solcher Uebereinstimmung.
Dazu gehörte unter anderm das gezahlte An-, Dran- oder
Handgeld, auch Toppschilling, Gottes* oder Heiligen-
geistpfennig genannt, der im vorstehenden Sprichwort
gemeint ist. ( S. auch Handgeld , Strohhalm, Ben - und
Weinkauf.) „Gadesspenning den kop vestiget." (Ander-
son, Hamburger Statiäen, 1782, I, 374, 5.;
•2 Ik hef em den Gottespenning ^ all up de Hand
geven. — Schütze, II, 57.
*) Auch Gottsgeld, in Hamburg das Angeld, das man
dem Verkäufer gibt, zum Zeichen, dass der Kauf oder
Handel geschlossen ist.
aottesrecht.
Gottesrecht das ist das erste. — Graf, 1 , 8.
Qott6Me^n.
Eine Schüssel Gottessegen wird nicht leer, auch
wenn tausend daraus essen.
Oottesta?. , ^ , . 1
Es ist der Gottestag über mich ergangen. —
Braun. /, 962.
Ootteswort. ,.,-,- ^ j
1 Ein Gotteswort wirkt mehr als eine Furstenrede.
2 Oess vel to rede von Gottesword, öss e ganz
Bdk YOlL — FrUehbier, 27» ^
•3 Reines Gotteswort trinken. — Frisdibier, 274;
Frischhier * , 1858.
Unvermischter Kombranntwein. Auch Cktnielin« He-
pos. Andere Benennungen fflr Branntwein oder «wisse
Sorten desselben, wie sie namentlich in der Provinz
Preussen vorkommen, sind: Bindfaden, Xmmphols,
Bachen putzer, Baschwalser, Beissnieder, Stnrak, Yidi-
bum, Wnpptich, Krolscbolke -Dollwasser (von dem pol-
nischen 9ro<o/ita = Branntwein); fttr besondere Borten:
Knickebein (= Maraschino mit Eidotter), Komas mit
Gewehraber(= Korn mit Bitter), Lerohentriller, Sanf-
ter Heinrieh fttr sttBse Branntweine , in Danslg Maohaa-
del mit dem Knttppel (=Kaddig oder Waehholderbaer-
branntwein mit Zucker, wozu ein hölzernes, löffalaitl-
ges Stäbchen zum Umrtthren beigegeben wird). (Vgl(
Frisehbier, 1582.)
Oottfried.
1 Friedjen AUo! £n Tuffel (Pantoffel) un $n
Schob. (UoUt.)
D. i. Vorwärts, Gottfried I Spute dich, wenn dv aaeh
halb oder verkehrt angezogen bist. — Anspomnng des
Langsamen in Geschäften.
2 Gottfried, hoP die Peitsche, treib die Gänse ins
Wasser.
Sagt man in der Oberlansitz , wenn etwas raaeh her-
beigeschafft werden soU.
*3 Es ist ein (mein) alter Gottfried. — Frommtam,
III, 356.
Bezeichnung eines alten abgeschabten Bockes. Vf(A
aus dem alten Studentenliede : „Einen alten Gottfried
hab* ich noch, der hat am Arm ein grosses Loch.**
*4 Es ist ein hölzerner Gottfried.
Von einem unbeholfenen, plumpen und dummen Men-
schen.
Qottflreben.
•Et is kein Gottgeben, et is ein Hebbedek der-
näe. (Hannover.) — Schambach, 119.
Es ist kein Gottgeben , es ist ein Habedioh danach. —
Gegen das falsche Gottvertranen, wobei der Menseh
die Hände in den Schos legen möchte.
Gottgrelassen.
Gottgelassen — unverlassen.
Gtotthardt.
Gotthardt, au weh.
In Oberösterreich von einer einfältigen, ungesehiokten
Person. (S. Max und Marie.;
Gottheit.
Was du willst der Gottheit weihn, mnss nicht
abgezählct sein.
Gotthelf.
1 Ein Gotthelf ist das meiste, was er gibt.
Jt.: Amico da sternuti, il piii che se ne cava h nn Die ti
aiuti. (Bahn /, 70.;
2 Wie das Gotthelf, so 's Gottvergelt's.
Ruth.: Jakij: Pomahai Boh, take: bodi^ cdorow. (Wie
Gunst, so Dank.)
Gtotthelfdlr.
1 Ein Gotthelfdir kostet nicht mehr Mühe als ein
Hol' dich der Teufel. — Parömiakon, 186».
2 Ein Gotthelfdir macht keinen Armen satt.
Hott.: Daar baat geen: God help u. — Hot is wel gesegd:
God helpe u, maar de bedelaars hooren het niet gaamek
— Wat heipt het zeggen: God helpe n, als de band
geene hulp toe brengt. (Uarrebomie , 7, 241 , 244 n. 245^
GWttin.
Eine Göttin, die immer spricht, hört man nicht.
GöttUches.
Wer was göttlichs fürnimbt, der muss dem
Teuffei das Maul lassen, darwider za plan-
dem vnd ligen. — HonitA, i68S«4i.
Gottlieb.
1 Ein Gottlieb und ein Hans machen einen Esel
vom Kopf bis zum Schwanz.
Fn.: Deux Jean et un Pierre fönt un asne entier. (Ltrovae,
I, 89.;
2 Gottlieb, Gottlob, Gott sei's gedank, die alten
Weiber liegen krank. (Sckles.)
Gottlob.
1 Besser Gottlob als Sogottwill.
Das Zurflcksehen auf ein ^ttoklich voUendeiee Werte
ist wohlthuender als der Blick auf ein solches , da« «st
(noch) begonnen werden soll.
Böhm.: Lepsf jest chv&la bohu, neidi-li (potehn^J) pAn
buh. (detakovsty, 256.;
Potn.: Lepsze Jedno chwala bogu, null dwoje da-Ii bdg.
(Öelakoviky, '2iCu)
2 Gottlob, sagt Kohlofen, hab' ich auch kein Geld,
so hab' ich doch ein glatt Weib. (GötUitgm^
Gottlos — Gottloser
Gottloser
114
lof, <lo dürmit nix tö don h*^tt, eecht Autjo
Jikjak, wenn so dftt gansse Dorf tohop (to-
n^fnf 1^' > I ' "«rr hett, — Schlitzet I. 4t; [hcrtm»'
•m. ^f*, 3; Ihrfir, 4»3*.
V iiU-^rIa.i,Hi> T,<mü.*rln, die wnUiUoheln-
ilt'ii. E<j
». . , 1 , . die sich
licu äcUüiU »ubuD, Als »tii ihucu di&Lugfi tuid dio
' iradnog fremd.
>f hier, säd de Schipper tin tvCt dre Mil
in do So. — liivß't, it9. as. f/o/'/ir, »13, Sthüna.
U, i«; f»', 53; huchAeMltLh \iv\ Hcinflerg tt, 8T ; Sim-
r;.-fn «if, rt<u« vvir (Tflaiidot rind, uifrte der Soliiffet,
111 Lande in der 8«o «a». — Wor
' golhan cu tiaben lich rühmt,
i'.ueeB äprlobworts.
tJottiof, wi kont et ja doon, wi hefft et, womit
wi 't doon könt.
EUmburfer Att^druek d«? Wolilbohag1Icfa1le«it und
Wohlbohaltenboit , Wohlstand.
iottlöv liier, harr do Sohippor sogt, üb he "Wid-
der midden up See wu». — feicftirafd , \n\ : From^
mttHH, r, in, -«39. llm'ffT, 914.
>itJov Vor hier, säd' de Mann, dö leg he ii»
de Torfkül (Türfjjrnibe). (iUAti.) — ihef.r.ni,
>tliow dat du (der Furz) wege bist, aegt
Bdinefitcrs Sin (Sohn). flHidetfmm.) —ttocfcr, 9s>i.
»ttlow de dormit nix to don h&tt, säd de oll
FfU , fta 86 dftt ganze Dörp tohop brOcbt harr.
10 Noch Gottlov kann ik di twingen, «&* Ulen-
»peigel , un klajipc ein Väder 'n Mas. (L^ne-
tun/,} — thcfer. lUDl.
1 Gottlüb, der Schuh ist fertig.
Au«raf »ach beetiil«ter Arbeit.
»er gottlos, denn ehrlos. — Simrock, tW-
iottloss, waa liebloes. — nettitcft. i69«,.sc. t'vtn,
IT, Sair Scrtirr, 66; Simrock. 3.>83.
Gottloser, der über »in arm volck regiert,
das iat ein brüllender Lowe vnd giriger Beer.
den Gottlosen hat man gewias© Post in die
den Gottlosen ist beid Leben vnd Sterben
iter Verlust. — A-in. //, «.
dem Gottloaen nicht floin fower nufi', das
do nicht nnit verbrcnneat. — Bcnitch, lG9i,6&;
iVtr». f1, iX: Suitfr, 23u.
U I>e Godlose kriggt de Barm (Bierhefe). (OHfrirt.)
— Btu^m.iAQ, EkkviixU. 667; /Jaw/h-Knd . / ; Frum-
f ü eo Dleu no oroSt.
!■ rt die Hefe (Neige). — Utrth-
ho[rr. l.jv, hurtc . üiJi»« , Simiock , 44^1.
^Mi-'ii. ■ ii«t ^toudtop i« roor da godduloQxea. (ffairebcm^^,
J. 34«.;
7 Per Gottlos daucht sich sclbs der best an sein.
— ItcHui^. 1695. W; h'frt, U, W,
9 Vier Gottlos fleucht, ehe man jhü jaget, — U<"
muh , le'Ji , 65 ; Pvtn . /7 . 00.
ir Gottlose borgt und bezahlt nicht. — iviri,
r7. >1*: Ih. .17. 21.
' ffo bnrgpi og bctaler ikko, (Pritr. dan,. 'iS.JI
1 ureb vmb alle Pfarrherr nicht ein
AI ili. — Wrmscft. 1695, 6S; frtri. /^ 91-
it J>er hat viel Plage, iiita nicht am
Leib, so ista an der Seel; ists nicht für der
Welt, Bo iais für Gott; ist» nicht hier awf
Erden, so ista dort in der Ewigkeit. — /wn,
1,1«.
It Uer Gottlose helta iiir ein gelechter, das noch
ein Kerl in diesem Kerl stecken sob — fV<ri,
". n.
Göttlose ist seines Unglücka Schmied.
i>«D* diigTMie «00 cagion « il triito. (Paaugli^i. 0i, *.)
iiRTtcKBa SraionwOaTBa^liauKOv. U.
14 Der Gottlose ist wie ein Wetter, das über ilmi
hmgeht und nicht mehr ist. — SniUr, sso.
HvH,: r>e goddelujtoii yijn al« B«n kt)j*i>ol vrilda gauxeu,
zoi Tadar lioltmana. (lIt%rn>ho\n*f , I. 201.)
15 Der Gottlose Bchondet vnd Bchmohet sich selbst.
— /Vlfi, //, 81.
IG Der gottlosen bracht wert nit lang. — fVoiitA.
n Der Gottlosen eintrug ist ein aussgebcn; der
Gottseügen auuipgabun ist ein ointrag. — Pttri,
II, n: Uvimch, 16W. ir»: Smltir. »40.
18 Der Gottlosen Glück ist der Frommen Unglüok.
— ^'<•y^<Jfd .178.
Ein Lelirüichcii ^i>richwaH«i0t: D«r Oolllafen Olllok
und dur 1 un^lDck Bind Ulogt», wo vir ulobt
eebon. (,> '
Litt.; Felix ogt o|tiinii.niin nalamila«. CV',i-
19 Der GottbiBi^n Glück ist :<k.
liän,; I' !ykk« öf kun uiyicke. (tror. ciuM. , i'^n.)
Lut, 1 iluua niuHüt lit la&di^ro iiOMit. (Catu.)
(ßr ir. wr,; J'lnlippi, i, 193; Knf*. «4;
20 Der GotÜoaou Gut ist wie Wasser; mit liauffen
laüfll es All, mit haufTon rauscht es wieder
wog. — Vitn. 11.91.
21 Der Gottlosen Gut kommt wie ein wildes Wasser,
rauscht wie ein wildes Wasser und versiegt
zuletzt wie ein wUdea Wasser.
22 Der Gottlosen Mund scheumet boaca. — Pein.
II, 90.
23 Der Gottloaen Pracht vnd Uoßart ist Gott ein
Grewel. — /Vjn. II. n.
24 Der Gottloss kan Gott nicht cntlauffen, er muss
ÄulcUt die Hefen aussauffcn. — Kytrrittg, l. 463,
2& Des Gottlosen gute tage brechen jhm den Halas.
— reiri. 11, 117.
26 Die Gottlosen haben ihre stete Pkge.
2? Die Gottlosen kriegen die Neige. — Kune. 3390 ,
Uram, I, 969.
Im Harz tVlgt man Linra: „^><s Frotomon drinkcn 't
nt, uo denn ia alle« weddor gut.'^
28 Die Gottlosen lachen, wenn der Fromme weint^
sagte Heilig, der Tractätler, als man ihn we-
gen Betrug ins Gefangniss brachte.
lloU,: Uoe Lagchen do ^oddeloocon ocn den Tal der vromon,
sei eeo goed knoobt weleon, eo er tuimelde eon hedl
■obavet met speetltiiiteu van boven oefir. (HatreiMtmtf,
I, U&.)
2!) Die Gottlosen müssen die Hefen aussaufen. —
Schulte ,^ 36; Iturhmann, 152; Fnfthhwr^, 1360.
Da« Sj^rlcbwort bat »ich aus Fj, 7i, 9 entwickelt, wo-
noob der Harr uutor dem UUdu oiuofl Woinschonkfln
daigettollt wird, der uus aua cioeiu Bocber atarken
W«inei trftnkt, aber, bulait om dann: Die GüttloBini
müsflon dio Htifüu atusaufen.
Lat.: Facccm bibat, «lui vinom bibit. — Mali bibunt im-
probitati« faecnin. (HindKr t, »35,- //, 1770; Erat-
r/jw,*JSO; PMlippi, /. 238; S*i/t>ol4, t^U.)
30 Die Gottlosen rennen Spornstreichs der HOllen
jtu, vnd fürchten sie versäumen sich dersel-
bigen. — lltntitch. IWC, 25.
31 Die Gottlosen setzen Gott vnd den Nechsten
hlndan vmb eines Taubenfusaes willen. —
Pt'iri. t. 84.
32 Die Gottloaen thuu vor der Thür der Hölle
nicht Busse.
Jüd,'4*uitck: DtrRoichfl k«tirt »elbit am 0«)uiem uU um.
(Ttndiatt, nn,)
3S Die Gottlosen versimkcu im vnglück. — A?fri. /. '.»4.
S4 Die Gottlosen winckcn vnd rnffiea dem helli-
schen fewer mit Worten vnd Weroken. —
l\tri. /, A4.
35 Ein Gottloser ist teloom Vnglück ergeben. —
Uani*ch . »81 . 10.
M Es tat dem Gottlosen 1 1 * " - n vnd sterben
lauter Verlust. — Iki- 4^
It.: Lo oifntcoioM« d« trmi 'i "' "•---•■•
»79, i.)
37 Es Wirt allenthalben voll (»
lose leuttc vndtcr den nMai»dit«ii
115 Gott segne uns — Gottselig
Gottseligkeit — GonTernenr
116
38 Heut schwebet der Gottlose empor, morgen
ligt er danider vnd ist nichts mehr. — Petri,
11, 390.
39 Je höher der Gottlose steigt, je tiefer er fallt
40 Mau muss dem Gottlosen sein Feuer nicht auf-
blasen, man kann leicht mit verbrennen.
41 Vber dess Gottlosen Hauss strewet Gott Schwefel
auss. — Ilcnisch, 1696, 66; Petri, 11, 553; Sailer, 224;
Simrock, 3936.
42 Vom Gottlosen geht Gottloses aus. — i Sam,
24, 14; Tendlau, 731.
JIull.: Van de goddeloozen komt goddelootheit voort.
(Harrebomet, 1, 246.J
43 Von Gottlosen kommt Untugend. — l Sam. 84, 14;
Schulze, 17; Zaupser, 23.
44 Was der gottlose furcht, das kompt jhm zu
Hauss vnd Hof. — HenUch, 1696. 69.
45 Was der Gottlose furchtet, das wird ihm be-
gegnen. — Sprichmrt , 10, 84; Sclmize, 48; Herberger,
II, 40«.
46 Was die Gottlosen gern wolten, das ist ver-
loren. — Henitdt, 1697, 1.
Frz.: Ce qa'on donne »nx möohants, tonjonri on le re-
Wjrette. (Cahier, 569.;
as soll ein Gottloser anders können, ohn.
stanck vnd bossheit anrichten. — Petri, iii, nr
48 Wenn der Gottlose einem Schalck flucht, so flucht
er jhm selber. — Benisch, 1160, 42; Petrx, II, 643.
49 Wenn der Gottlosen Ynglück angehet, so kompts
eilends vnd auff der Post — Petri, ll, 634.
Die Chinesen: Je reicher (miohtiger, geehrter) der
Oottlose ist, um ao uoherer ist das XSrlöschen seines
Üeschlechts. (Cahier, 216.;
50 Wenn die Gottlosen aufkommen, so verbergen
sich die Leute, wann sy aber vmbkommen,
wirdt der Gerechten vil. — Agricola u, 224.
51 Wer den Gottlosen bestraft, erlöst den Frommen.
It.: Castigote il c«tkivo, che ▼> odi»rä aabbito. (Pcu-
$aglia, 50, 8.; — Chi perdona al catUvo, offende il
buono. (Cahier, 3047.;
53 Wer den Gottlosen recht spricht vnd den Ge-
rechten verdampt, die seind baide dem Her-
ren ain greweL — Agricda U, 870.
53 Wer die Gottlosen verehrt, der venmehrt Gott
selber. — Opei,390.
Die Bossdn: Wenn man einen Gottlosen liebt, ver-
dirbt man. (Cahier, 1876.;
54 Wer sich zu Gottlosen gesellt, bläst in die Hölle.
Belaste dich nie damit, sagt ein hebrUsches Sprich-
wort, den Gottlosen xa tragen. (Cahier, 3474.;
55 Wer zum Gottlosen spricht, du bist frumm, dem
fluchen die leute, vnnd jn hasset das volck,
welche aber straffen, die gefallen yederman
wol, vnd kumbt ain reicher segen vber sy. —
Agricola II, 237.
•56 Den Gottlosen die Hefen. — Eieelein, 293.
Lat.: Mali bibunt improbitatis faeoem. (Eitelein, 293.;
*57 Den Gottlosen die Neige. — Simrock , 7496.
Gh>tt segne uns.
•Vöör Godd segen 't ons bewart sinn. (Kleve.) —
Firmenich, I, 882, 44.
Weder so schön sein , dass man darüber staunt , noch
so hftsslich , dass man darttber erschrickt und aofsohreit.
Gottseibeiuns.
*Es ist der leibhafte Gottseibeiuns (Teufel).
aotUell«.
i Gottselig und ein Hofmann sein, ist eine Hei-
rath von Feuer und Wasser. — WinMer, Vi, 59.
2 Wer gottselig leben will, der muss leiden Ver-
folgung vil. — Heni$ch, 1699, 13; Petri, 1, 10.
3 Wir lassen andere gottselig sein, sagen die
Cardinäle. — Eiselein. 254.
Oottseliffer.
1 Der gotseligen aussgeben ist ein eintrag, der
gotloscn eintrag ein aussgeben. — Franck, II, 186* ;
Gruter,I, 15; iVfri. //, 91.i
2 Der gottseligen Thränen seind der gottlosen
Sündflut vnd rothes Meer, darinn sie ersauf-
fen. — Ueniich, 1699, 28; SprUAMOrter^chati, 169; Sai-
ler, 824.
Oottsellffkeit.
1 Gottseligkait ist kain gewerbe. — Agricola u, 4M.
2 Gottseligkeit ist der Gmnd aller Tagend.
Lat.: Pletas ftuidamentom est omniom Tirtatum. (m-
lippi, 11, 95.;
3 Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütz, sagte
der fromme Landbot, da er sich die Hand er-
froren hatte ; aber Pelzhandschuh sind w&rmer.
4 Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütz, sagte
der Schneider, ab^r einen Mantel kann man
doch nicht daraus machen.
5 Gottseligkeit lässt oft Thräneu fallen aus einem
lachenden Gesicht. — Winckier, vi, a.
6 Gottseligkeit und Anarchie sind zu allen Dingen
nütze.
Die letstere zu Eroberungen, Verfolgungen, Oetroyi-
rungen und Staatsstreichen. (VgL Bretlauer Zeittpu,
1864, Nr. 457.)
aottstraf.
•Das is e Gottstraf. — r«idlaii,899.
Eine Geisel fttr andere.
Otötae.
1 Ein Götz hat die andern verbrannt — £trdb-
hofer, 78. *
Als in Brugg die Bilder aus den Kirchen geräumt und
▼erbrannt wurden, trug einer, Namens GOts, diese Bfl^
der cum Feuer. Und da man damals die Bilder GOtsaa
SU nennen pflegte, so entstand dies Spriehwort.
2 Götzen trennen Papst vnd Keyser. — Fisckart,
Bkb, (1581), 11.
Bezieht sich auf die griechischen Kaiser uad den BU-
deratreit.
3 So vil götzen, so vil tempel. — Fieckart, Utk.
(1581). 170.
4 Wenn der Götze todt ist, wirft man ihn mit
Dreck.
Die Karaiben thun^s, wenn auch nicht dnrobgehaads
die Leute , die sich nicht zu den Karaiben sJUiton. Ein
Götze wird aber, wie die Bussen behaupten, ao ieaga
angebetet, als er nicht umgehauen ist. (AUmann VI, iii.)
5 Wenn man einem alten Grötzen einen newen
Rock anzeucht, so scheint er gar new. —
Petri, II, 644.
6 Wer beim Götzen will werden reine, macht lee-
ren Seckel und müde Beine. — äirchkofer, 134;
Karte, 2399.
Gegen das Wallfahrten zu Heiligenbildern.
7 Wie die Götzen sind, so sind auch die Diener.
— Petri, II, 78«; i/enwcA, 701, 69.
*8 Dem alten Götzen einen neuen Bock anziehen.
— Luther, 52 u. 311.
Der vorige alte Greuel, sagt Luther, mit andern Wor-
ten vorgebracht. Vielleicht hat er prophetisch die an-
gedeutet , die ihn selber zum evangelisohen P^ste und
seine Schriften zur bindenden Glaubenanorm fttr alle
Zeiten machen wollen, was wol der „alte Götse Im nemen
Bocke '• w&re.
* 9 Einn götzen auff den altar setzen. — Franck. 11, 96^.
„Da eines zu ehm aufsteigt wider iedermaas hoffeung."
* 10 Seinen Götzen unters Stroh verbergen wie Rahel.
— Parömiakon, 1212.
CMtsendienst.
Das ist hamburger Götzendienst
Unwürdiges Schmiegen unter priesterliohe Anmaa*
sang und Herrschaft, wie die Hamburger zur Zeit ihree
Pastors J. «Melchior Goeze, den der dortige Dichter
Dreyer in dem Epigramm schildert: ,,Da steht er I Seine
fette Wange fftrbt keine Scham mehr roth. Und Ham-
burg, aberglftubisch, bange, horcht fromm auf sein
Gebot; Verehrt mit knechtischem Entsetzen den von
ihm selbst erhöhten Mann. So schuf sich Jod» MiaCB
Götzen, ein goldnes Kalb, und betet's an.**
Oondadl.
*£a hod 'n 's Goudadl krotzt (Steiermark.) — Fir-
menich, II, 766, 62.
Er hat ihm das Doppelkinn gekraut, d. h. ihm ge«
schmeichelt.
Gouffge.
* Der Gougge bricht auf. — Fnmmatm , II, 147.
So sagt man im Lesaohthal (E&mten), mn anara-
drücken, dass eine Frau niederkommt, wofftr man ea-
derwArts die Bedensari hat: Der Ofen flUt ein. Bgeat-
llch bedeutet Gougge das Auge einer Eitemag.
Oonvemeor.
Die spanischen Gouverneurs pflegen die Unter-
thanen in Sicilien uma Geld eu taueai in
117
Grab
Grabbelbaa— Graben (Subst.) 118
NcApolis ZQ nchindeo und in Mayl&nd g&r zu
froSfien. — Perdummfyer , 149; Deutseke ßttmanxeitun^j,
m, 45. 712.
Lttf den Gräbern wachsen die BchönstenRoaon. —
Jrr GiUthrlf, Kätht . die artuamuHnr (Berlin IUI), /, 13«.
2 Auf einem Grabe soll wan nicht schlafen. —
Wvter^ Dtmokriiüs. II, &i.
3 Ans dem Grabe kann man keinen heraasnifen.
infilai.r Prutetn do hrobu ntvianoe, m t hrobu koU&sm ne-
YyttbiL (CfiakovMky, 313.;
4 BiM zxaa Grabe gibi's kein gntea Weib.
6 Dm* Grab öffnet sich jeden Augenblick, aber es
tdülMist sich nar einmal für immer.
€ Dm Gmb yersohlingt alles.
/yi.r Siz ;»i«di d< terre «ttfllMeiit ftu ptav gT«>iid bommo.
^_ 7 Dms h«Üig Grab niemand verwaret umsonst. —
^m Ormtfr, Ul, 7S. Lehmtum, ü. 434. 68; Peiri, II, 30«:
^H A««»r. . /J, 79; /tif hard, 193, 14 ; Sailer, S33. n'urt6<irA
^H /l. 9S; ITüH^tn. 256; ITdr«, 3401; Simnek, 4021; f/fr-
^H A««b difljeniireD , w«lche aUgfimeiHA roligiOi« odir
^B felyehllehs Ängelegettlimten be«nri7«n, inttiBen tnit trdi-
^^^^^ »«li^ia 0«ldB bftzahlt worden, weil «ia aonit nicht be>
^^^^^ itahv« k«»uo«'n, «ie denn kuch di« WichtQr, die ma <Ut
^^^^H Onkh Jeni g^^itollt wurdeo, beiiablt worden «did, «o
^^^^^B tchlorbt lic Burh f^chtttel h»b«n mOgen. Wolh<* man
^^^ dt«« f^f^ü'l^wt'rt ^"f <^^t> Zweck «elbit bexiehcn , daan
^H nftf«te e«cbpr lieUseu; £s batet jader du« heilige Grab
^^^^_ aaiaonit', d.i. Tärg;«blioh, w«il die PoUe»! nocb Qiv et
I
•maonit', d.i. T^rgicl^lloh , wml dte FoUem nocb tiiv e<
^•hindert b»t, wean «in Heiland hat auferstohea wollen
►•.- iQffou «ri^r ^odt öden han vetA njrttc deraf; de »ige
„^ i..,t. M.^,^ y^UB i give mlg. f/'rüP. rfa«. , 349.^
f dit RiktiB taeritm tepalornxa GLn«ti.
(M* o tcn«ttir mllltaro propiie itipeDcUis.
0 Efai fremdet Grab aieht sich an wie eine Ra-
wnbank.
t> Es httlet niemands dess hejiigen Grabs yer-
gebens. — Lehmann, //, 128, 136.
141 E« Ut besser, dass einen vier za Grabe tragen,
als dass man selber geht (durch Henkers^
band stirbt).
ÜS*-! P«4 «r b«dre al lade aig bsre alflre tll graven end
giat aalv d«rtÜ, «Uer lade «ig I«do af to dertil. (Prot,
#«. . »9 ;
il Im Grab ist, allen wohl gebettet.
|t T l'.rde ist man weich gebettet.
i ' re d* la tertft U fotie. (Ltroui , // , ?53.j
13 im vrr.«iH- iiu^t der Fürst nicht bequemer &ls
etil Tagelöbner.
01« B«0»*ii »B^ti: Dm Grab ntaohi den Bsckeligen
gerade u&d der Stock den ät«tf«n biegsau, (Co/lMr, 1900,;
14 Im Grabe neidet mau niemand.
t^ |ji(t) Grab fert kein ncid. — ßri<iift. /. Ji; Uh-
«MM« 1/, 279, S», KötU. 2400.
Paacitav in tItI« liror, poit t»AA qtiieieit. (Owid.)
*r /, l»9f //. 3490; Fitchtr, 169, 12 i ifna«, 811;
nt Grabe bitten , als cur Hochzeit
Lli«*<«r tet uitvftart daü tOT bruüof t genoot. (Harr«.
bMe kämm ei e Groab, sagte der Fuhr-^
und knsste seinen alten Gaul. (Ober-
Kfmaads wil vmbsunst ntzen bey dem heiligen
grab«. — ivwdtu, Aüy.
if Waa im Grabe liegt, iat sicher. — Wüd^ wA Wtu\-
«Ma*6iMef (tcipug 1M3}. S. S3.
fQ Wer aua dem Grabe kommt, weiss was der
1 od ni.
it.: (IM Tiea d«lU fasta, ak COM »iaUmortO. (PasiUgUa,
IM. A; Oool. U77.)
Wer im Grai>e liegt danieder, den bringt kein
Fleh4fi wiwier — tii^boiA , tu.
23 Wtr im GraV>e liegt, dem iat wohl gebettet
— AoJbi /. 1^: E%%elinn, SA«. Simrock, 4030; Braun,
/, »70, ilrt»i*^rö //, 14».
13 W«r im Grabe liegt, den drückt die Erde nicht.
Hin . Ai ♦ hTobr ' • ^— '■ i- hofe xbado«. j'{J<<«jfc!>ei4y, lalj
S4 Wer eicht ui. i gehen (tanzen) will,
gar n (tanzen).
*tt Am Üml)e dr
lieu
iwirger-)mutter weinen.
iJiAtt lieb froQt«
•26 Aus dem Grabe kommen und nach dem Tode
fragen. — Wincklor^ XX,H.
Frt^: II vient de la foise et demande anrt« 1« mort.
(Krüiinger^ 326 ».J
•27 Da is wierm an heiigen Grab. {nherMmrnch.)
Die heiligen Oriber werden iu den Ictricn Tagen der
Cbarwoche In dan Kirchen aufgerichtet, mit kflnat-
Hoher buntfaTblger Beleuchtung bei verbington Pen-
•tem. Prieater qnd alle andern Anweeenden bottMi. j.l>i>r
nur leite. (Battm^arttn.)
•2S Da iat ^s heilige Grab wohl verwahrt.
Ironie; aoriol als: Der Bock iat xum Qirtnür Roiictzt.
•29 Das heilige Grab hüten. — Ktrchhofer . \%% . eup-
tein , SA«.
Noll.: Bij bot heilige graf wakcn. (narrthvmee . /, 2S6.;
• 30 Des heiligen Grabs vmbsonst warten. — C^rnng,
/. 890.
•31 Er eilt zu seinem Grabe, als ob er sich ver-
säumet habe.
Engl.: H« that Uvea too fast, goet to hia grare foo toon.
• 32 Er st^pffet nach seim grabe. — Frantk, n. 47*
• 33 Er sucht sein Grab.
Der Tom Alter gokrilntnit Goh^nde.
*34 Er wird es mit ins Grab nehmen müssen.
Er wird'a folslen, weil' er lobt; ^r wird'e nicht ver-
winden, wird teitleben» daran xu klauben haben.
Frj.: U »'eu aontira toute a* Tic, (Kritzinger , 645''.;
•36 Er würde sich im Grabe umdrehen.
HoiL; Hij keert rieh in ssjjn gr»f onj. (Baxrttomtt,
f. 2S7.;
• 36 E« läul't jemand über mein Grab.
Bull.: Erloo]>t iemand over mijn Arraf. (Barmhomif, /«SS?.;
*37 Es sind übertÜTichte Gräber.
I^f.: Sepulchradealbata, parietce de^albatJ. fAo*/U,/«(M;
Kritiiitg^, &46^;
•38 Etwas mit ins Grab nehmen.
Sin anvertraufea Oeheimnta» niemand mittheÜeti.
Bell,: HU wil hot met «ich in hct graf dragen. (Harr*-
bom^e, /, 257.;
• 39 He gheit vp granes borth. — Tapptw. s;*»; karte, noi,
Lat. : Alternm pedem In ofniha Gharontia liaberc. (Tap-
JHU9, 57*.;
•40 He stippet nae synem graue. — Tappitu, n^.
Körlc, S401.
Der dem Tod« Nabe.
•41 Ne, war wird og 's heilige Groab ümsiste Mit-
ten. — (iimuitÄe, S04 ,' IMfinton, iH.
OrabbelbuB.
•1 In de Grabbelbuß smiten. (brüivrg.J — Firmmlch.
I, S63 , 61,
£twae vergcnilen, in die Bapna« gaben, eigenUtoh:
etwa« unter mohrero xum Aurhatchen werfen.
Holt.: Meon jij , dal onee Llcve Heer rijne genade te grab-
b«l goolt, xei de paaloor. (Harretynme^, 1, 25*.;
Gr&baln.
Di de nit wäl gräbeln, won de H&achr&ken
zoabeln, di mis am Wüingter gö roat dem
Sil: „Bräder Honess, hod er nit Hä fil?**
(S. Rechen.) — Schmlrr , 85*.
Qraben (Verb.).
1 Auf Graben folgt Haben.
Auf die Hoffnung wird nun auch der Genttaa folgen.
Frz.: Nona avona ät<S cn herbo Jubquo tA, mala none aerana
biontdt en gerbe.
HviU: Meeit grabt, meeet tieeft. (Tunn^, 1S,6.;
Lat.: Qoi plaa aoit rapero, »olel eüaro ylne rctiner«.
f Falter flebfn, SOS.;
2 Graben kann ich nicht, arbeiten mag ich nichts
ich musfl betteln, sagte der Möneh. — A'I<k
atergfue^ffil , 43, 19,
Dan,: Han gjderikke graved, AkamTner sig Ted at trygt»i
mea vil bcdr*ge. (/Tor, drtti., 2i^)
3 Graben und Hacken mavht rothe (schmale)
Backen. — Etjulnn . 'JU^: StmrtHh , 4023; liraun . /, yil.
4 Je tiefer man gräbt, je mehr Wasser man findet,
— Cniqmn. frirmtluh Mitd Wettlifh (Brttugen 18S4). S. 13.
5 Wer tief gräbt, Wahrheit hebt
Orabefn <Soh«i.>.
1 Besser über den Graben gesprungen, als eine
E'^"'°^'- '^kt^ gebaut.
Port ilto de mata, qne rogoa de Iie«fjie t>onc
f'
ÄLitf. tj de mala riao m ' * ' -i
l' . ■;}.;
2 Deit II Hegt, nütat * i
ibin jemand vi^m Thtirme die U<ui4
Aehnhch die Biuacu Attnunnn 17, <*•
119
Graber— Grachsel
Grad— Grafschaft
190
3 Ein grosser Graben fordert einen grossen Sprung.
4 Ein kleiner Graben fliesst bald über.
Dana liült or sich leicht fQr einen Strom. Daher sagen
die Kuiiscn in MoBkau: Der kleine Graben, der in die
Jausa fliCBBt, redet am liebsten von der grossen Wolga.
(AUmann V.) Mit der or unmittelbar gar nicht in Be-
rUhrang kommt, weil er sich in einem kloinen Neben-
flüsse der Wolga ▼erliort.
5 Es ist leichter in den Graben fallen , als \^ieder
herauskommen.
IIolL: Daar icmand in ecuo gracbt valt, zal hij haast in
Iiot ondorspit gerakcn. (Marmbomce, I, 2ö(>.)
6 Je mehr Gräben, je mehr Gras.
7 Je schlechter die Gräben, jo schlammiger die
Strasse.
8 Man muss sich nicht in jeden Graben nieder-
kauern, es kann eine Schlange darin lauern.
Man Süll niemand als Freund willkommen heissen,'
ehe man sein Wort remommen.
9 Mancher will über den Gra^^cn springen, eh' er
dabei ist.
10 lieber einen kleinen Graben ist leicht springen.
Aohnlioh chinesisch Cahier, 3276.
1 1 Wer andere über einen Graben j^en will, muss
auch springen (können).
Dan.: Den som vll gionne en andenorertre gierder, maa
soIt over de to. (Bokn I, Si6.)
12 Wer nicht über einen Graben springen kann,
muss nicht üicgen wollen.
roln.: Kaidypnio sie wgörr a röw przoskocsyc nie moie.
W'Wurtbach T, 323.)
er zweimal in denselben Graben fallt, ist nicht
zu beklagen.
Dio Türken sagen von einem solchen, er müsse wirk-
lich blind sein. (Cahier, 2544.;
♦14 Er ist noch nicht über den Graben« — Kirch-
hof er, 136; für Sckaaben: Nefflen, 415.
Man mass nicht zu frQh frohlocken, die Bache kann
noch ein schlimmes Ende nehmen. Kooh sind nicht
alio Hindemisse ttberwunden, noch sind wir nicht aus-
ser Gefahr. Bei Belagoning einer Stadt ist das Oef&hr-
lichste, über den Graben su kommen.
Frs.: Nous n*avons pas encore saatö lo fossd. (Star'
»chedel, 402.;
Lat. : Modus tna pinus in nndis navlgat. (Ovid.) (Binder
11, 1822.;
*15 Er kann nicht über einen Graben springen und
will andere fliegen lehren.
*16 Er macht auss einem graben einn berg. (8.
Frosch 90.) — Franck, 11, 103 ''.
*17 Er will in zwei Gräben zugleich fischen.
♦ 1 8 Er will über den Graben springen, ehe er cUbei ist.
HoU.: Ilij wU orer de gracht springen, ecr hij erbij is.
(Uarrebomee, I, -256.;
• 19 Es ist ihm kein Graben zu breit. — Mayer, li, 59.
Um Muth und Unternehmungsgeist zu bezeichnen.
Qraber.
Ein guter Graber, ein böser Setzer. — Kirch-
hofer, 315.
Vom Weinbau entlohnt.
Grabet.
Wenn im Grabet * das Aug' den Rebmann offen
anschaut, so erblindet es leichtlich darob. —
KircMinfer, Slö.
>) Die Zeit, in der man im Frühjahr die Weinberge
umgrttbt.
Oräbler.
Ei'm Gräblcr grath's alle neun Jalire einmal.
(OherftflnrriLh.J
Gxabsclulft.
Wer viel Grabschriftcn liest, verliert sein Ge-
dächtniss. (Mtiöinj
Wcnisrstens so lange, als or sie liest. Man vorginst
sich selbst bei der Erinnerung an alle die, welche ilir
Leben vollendet haben, und denkt sich ganz in ihre
Schicksalo hinein.
Lat.: Nee sopulcra legere vcrcor, quod aiunt, no memo-
riam pcrdam. (Cicero.)
Grabtuch.
Auch Grabtüchcr macht man aus Linnen.
Kicbt blos Schleier.
GracliseL
•Man hat ihm diis Grachscl ' horabgcthau. —
Miiyrr, II. 115.
') Von grabaen (solilcsiüch grabschen), wie grippon
und gripstiu, eine ^Nebenform von greifen , desgleichen
grabbeln , oberdealsoh grapp«ln , grOpela , n^ben gripen
und gröpen, wioderholentlioh nach etwas greifen, be-
sonders im Dunkeln. (Vgl. FronttnanM, II, 420, 22;
Ihyejer, .112 ; SchmeUer, II, 116; Schmid, 239; IftaUUr,
/, 472; Tubler, 236.) (8. Grapse.)
Grad.
1 im siebenten Grade endet sich die Sippe. —
Eisenhart, 165 ii. 283; (iraf, 201, 129; Hülebrand, 147, »7;
Eiselein , iSQ ; Simntck , 9bli^ : Sachsenspiegel , I, 3, i;
Grtmm . Rechlsalt. . 466.
„Sippe" bedeutet eigentlich nach Oraf (203) .«Freiuide**
und erst durch Uebcrtragung „ Blutsfrenndschaft**. Auf
die Zahl der Sippschaft gründet sich das Krbfolge-
recht. Die Verwandten aus dem Geblüt heissen Ma-
gen und zwar die Ton väterlicher Seite Schwertmagen,
die von mütterlicher Seite dagegen SpUI- oder Spin-
dolmagen. Die Sippe wird dem Leibe verglichen, woian
als Ilaupt stehen Mann und Weib. Die erste Sipp«
bilden die Kinder, die zweite die Geschwisterkinder,
die dritte die Goschwisterenkol, die vierte die Ooschwi-
Bterurenkel, die fünfte die Kinder der (JescliwistemrBB-
kel, idio sechste dio Kindeskinder derselben, die sie-
bente wieder dio Kinder der letztem. Jeder dieser Sip-
pen wies man einen Sitz am Leibe an, 4er letzten Sippe
die Fingernägel, weshalb sie Nagelmagen genuiat
wurde. Die Verwandtschaft hört selbstrersfeändlieh da
auf, wo sie nicht mehr bewiesen werden k«nn. Dm
alte deutsche Becht hat durch den obigen spriohwöit.
lieh gewordenen Bcchtssatz nur die Grenze angegeben,
über dio hinaus das Becht der Erbfolge nicht
stattfand. Aber das Erbe wurde auch jenseit der Be-
nannten Sippezahl nicht herrenlos, denn ausserhalb der
Sippe galt der Nachbar (b. d.) als der aibbeste, d. L als
nächster Freund.
2 Je höher grad, je schwerer fall. — llenUck, 1723, u.
3 Wer im Grade der Nächste, der ist im Rechte
der beste. — Graf, 201, 128.
Innerhalb der Beihe von Blutsverwandten entscheidet
für das Becht, das Erbe zu nehmen, die GradesnAhe.
HolL: De naaste in den graad, de oudste op de attaat,
mannen vöör vronwen, zuUen 't leen behoOn. (Harre-
bomee, I, 255».;
Gradauf.
Gradauf wie ich, säde de schefe Dansmdster.
(Holst,) — Schütze, 11, 61; }\\ 29; Hagen, 99, 96.
Der schiefe Tanzmeister will gerade stehen lehren.
Gradaus.
Gradaus führt am ehesten ins Haus.
Grade (Adj.).
1 Er gehet so grade wie die Schlange. — Her-
berger, 11, 416.
2 Grad' ist der kürzere Pfad.
Graf.
1 Der Graf erwirbt mit seiner Festung des Kö-
nigs Acht. — Graf, 443 , 373.
„ Süs irwirf t ok die gronn mit seiner vestoage des ko>
ninges achte." (Ilomeyer, Sachsenspiegel, I, 71^ Von der
Wirkung eines vom Bichtor des Gaues ausgestellten
Verhaftsbefelils und dem Umfange seiner Gültigkeit,
worüber die Ansichten sehr auseinandergingen (s. Fe»
stung 3). Das obige Sprichwort behaqptet, dass ein
erwirkter Verhaftsbofehl die Verhaftung im ganzen
Beiche, nicht blus in dem betreffenden Qeriehtsbezirk
zur Folge habe.
2 Ein Graf ohne Geld gilt wenig in der Welt
Frt.: Un scnor en Espaigne, un maistro cn hautet Bre-
tagne, un monsieur en la Franche Gaule, un Fidaigo
en Portagallo, un Eve8*]uo en Italie, un oomte en Ger-
manio c'est uno pauvro compagnie. (Leroux, II ,79.)
3 Es ist nicht jeder ein Graf« der mit Vieren fUirt
Dan.: Jeg er ei dog greffue, at Jeg »der störe leffoe.
(Prov. dan., 253.;
Grafen«rut.
Man kann wol 'n Grafengöd verteren. (Ottfria.)
Bucren, 864 ; Ilauskalender , III.
Hall.: Zoo kan men wel gravon good verteren. {Harn'
bomee, I, 255.;
Gräfin.
Die Gräfin ist schön, aber meine Braut ist
schöner.
Böhm.: Knezna kr&sna, hrabcnka kräana, ale aenl ne-
slicna i naso scstra. (Ötlakovshj , 246.;
Grafschaft.
1 Es ist keine Grafschaft über Flandern, kein
Herzogtlium über Mailand und kein König-
reich über Frankreich.
Fr:.: II n'ost Comtü quo de Flandres, Huch«^ que de
Milan, et Koiaurao quo do France. (Kritsinger, 16t ^.J
Holt.: Gecn graafschap boven Vlaandereu. (Uarrebomee,
1, 255.;
2 Wer in unsere Grafschaft kommt, die Leute
sind unser. — Graf, 43 , 158,
Wer an einem Orte nicht als Herr einsog, wurde als
191
Grageln— Grämen
Gramhaft — Grapen
122
gehdriff dem Orandhorm ttborwimen; damit wardt er
aller Gehörifren Genosse.
ükd. : Die da komcnt in vnsre Graueschaff t , die Lnte sint
vn». (BoJtuann^ 382".;
Gra^eln.
•Sich grageln wie ein Frosch. — Weinhold. 29;
Berndt. 47.
Oxaluuniren.
•Er ist f^hamirt.
Von hriefcn, die durch eino geheime Fostpolixei
(SchwarzoH (-uhinet) fcrtiffnel und, nachdem man Konnt-
nisB vom Inhalt genommen hat, wieder TOrscIiIoBien
werden. Das Wort ist ein Denkmal der Schande fUr
den englischen Hinister Graham, der in den Tierziger
Jahren als englischer Pniitminister, Oesterreich su Ge-
fallen, gewisse Briefe «iffnote und den genannten Staat
mit dem Inhalt bekannt machte.
Oxalen.
i'ir wotl cm gralt, dat träft gären äu. (Sinhtm'
hürg.-adch».) — Schufter, 700.
Gram (Subst.).
1 Gram um Weibestod macht keine Wasscrsnoth.
7/..- Doglia di moglio morta dura flno alla porta. (liuhn
/, »3.;
rurt. : Dor de mulher morta dura atö a porta. (Bohn 1, 276.^
3 Gram und Herzeleid grauen (grau) machen vor
der Zeit.
Als Mittel gegen den Gram findet man bei Goethe
den Spruch: „Gram lu mindern, kindelu Münnor oft
mit Kindern."
3 Gram wieder gram. — reiri, II l, 7.
4 Gram zahlt keine Schulden.
Aller Knnimer hilft dem Ucbel nicht ab.
t'rt.: Cent aus de suucis ne payont pas nn son de dettes.
— Le ohagrin ne paye.
5 Gram zehrt im Stillen.
l/än.: Af sorrig, härm og «pot, kommer tlt helsot. (Frov.
dan., 274.;
Tt.: I gran dolor! sono muti.
6 Was der Gram ins ilerz geschrieben, wäscht
keine Thränc ah.
7 Wer keinen Gram hat, kann gut tanzen.
Dum.: Han kand sig belee ved barm, som Ingen barer.
(iTor. dan. . 274.;
GT«m (Adj.).
1 Wem man gram, den wünscht man lahm.
Lot.: Quem quis odit, periisse expetit. {Styhold, 41^.)
•2 Einem gram »ein wie einer Spinne. — lleihcrgrr,
II. 414.
•3 Ich bin em gram, wie annem Hunde. — no-
biHson, 5S3.
*4 Ich bin ihm a su groam, ich weiden anspeen.
— Gomulch', 4S5 ; Robinson, 582.
Oramaasen.
•Es scind lose Gramanzen. — Francky I, .si"; //, 17*;
Hmiitrh. 1^9, 4; Schottet, 1115 •.
Rnu$ck a. a. O. erklttrt das Wort durch „faule fisch,
Lame sotten, LordI, fabulae, ineptiae," und fttgt als
verwandte Hedensarten bei : „Lame zottcn reissen, gross
poppen sagen, ein Schuss thun, i» seind brillen, ein
meerlein sagen.'* Franck a. a. O. stellt, wie er häufig
ru thun pflegt, die Itcdcnsarton zueammen, welche sagen
wnllon, dass etwas Lttge oder Unwahrlicit, blauer Dunst,
Tiiu^chung, dasB nichts Haltbares dahinter sei; dass
mau C5 nur mit locren Worten, eitcin Boden und
Triumereien. gedankenlosem GeschwUtz o. s. w. zu thun,
dx*# man «'inen Träumer. Lügner, Schwindler, Wind-
btfiiti'l Q. 8. w. Tur sich habe. Ausser der oben, im Texte
befindlichen hat er folgende: Kreyte glatte wort 8Ch\pif-
fen. Den athem feyl tragen. Den wind rerkaufTeu. Von
des ettela leiden predigen. Kin gnldiner träum. Es ist
lorül. Alter weibrr theding. Faul lam zottcn. Ein
blinder träum. Kin iQgner also heyss. Ein ncwbackcu
lugen. Kr Qlierrcdt sielt sclbs. Er gibt jm selbs ein.
Kr hats von jm selbs gehört. Er sagt kcyu warhcyt, sie
entrinn jm denn. Er i>t ein Zigejner goschlecht. Er
vi>l lu keym Zigoiucr, kau nit waraagen. Er sagt von
Herr Dulman u. a. w. (s. d.). Er troff den hirns zum
kmdern klawcn hinein, ilas jm durch bcde orn liiuauss
ffieug. Er leugnet vnd geht erst dauon. Es redt man»
eher, wore es ein guldon, er logt jn in die Taschen. Es
i-ot mit eim Dreck rersigrlt vnd mit einer wechsln iallen
vvrngelt. Es siudt hundert gülden in eim wetzsteiu
'venifct. Es hat weder trumm noch anfang. Du gehst
iiijt busen bossen. mit faulen lanssigen zoten vrab. Es
nMuil faul fisch. Von grossen strcycben sagen.
Grämen.
1 Urüin' du di man nich , ik hef noch dro Sösling,
i|:il wrüt du man nich. — /hi'rmi>.»f.fj, 26»; Ücedn; u.
2 W:.-) du dich auch gramst, spuck' aufs Gespenst.
Wenn sich Jemand einer Kleinigkeit weg» Sorgen |
laaLht. Aus dem ülauLcu entsprungen, dasi man Gei> ^
ster und jeden Zauber am besten dadurch abwehrt,
indem man darauf spuckt (Wunbaeh I, 64.)
3 Wer sich nicht gremet vnd schemet, der grawet
nicht leicht — l*eth, II. 76i, Uenv^ch. 1728, :m.
4 Wer sich selbs grämt, wird bald graw. — i/«-
nixih. 1728. 36; Lehmann, II. 851, 335.
Onunhaft.
•Er ist ein Gramhafl. — FrUchhier^. i^.
Nach Pisanitkii in den Nachträgen ein Mi-nKch, dem
man gram, der verhasstist. Jetzt hOrt man dafür noch
FriKköifr a. a. O. Gramsack. Ifrnnitf (88) versteht dar-
unter einen grämlichen, mürrischen, verdries^lichen
MtiUHchen.
Grämlin«.
•Ein Grämling sein.
Gramm.
•Ich ben csu gramm ' wo 'ueMarkgrof cn der
Münz \ (Köln.) — FirmnUch , l, AU. 239.
') Heiser. ») Uäher. ») Mauser.
Ghribiunel.
•Gräiimicl (Grillen) haben. — Wcinhold,^.
Oramscliluiüc.
•Er ist ein (iramschlunk. (Elbing.J — Frischhier ^, 1362.
Wird gebraucht, um einen Viulfrass zu bezeichnen.
Oranada.
Wer Granada nicht gesehen , der hat nicht« ge-
sehen. — Reiiinlierg VI, 9.
Dieses auch in Deutschland bekannte Wort ist der
sprichwörtliche Ausdruck des spanischen Nntionalgc-
fuhls, das auch in den untern Schichten dos Volks im
reichern Masse vorhanden ist, als Hildang. Selbst der
elende Manolo, der Lazznrone Spaniens, ruft aub: El
quo no havisto.Granada, no ha visto nada. Oder: Qnien
no ha visto Sevilla (s. d.), no ha visto maravilla. l.)der:
Wo Madrid (s. d.) ist, da schweigt die Welt. Wie der
Lazzarono Neapels: Vedi Kapoli (s. Neapel) e pol muori.
Selbst die Eskimos nennen sich: Kllcs Keralit (aus-
gezeichnete Männer). Die Chinesen sprechen von ihrem
Lande als dem himmlischen Reiche. Die Jüdischen Uab-
biner rühmten von Jerusalem, dass die Achse der Erde
durch ihre Stadt gehe. Die alten Griechen nannten
ihre heilige Stadt Delphi den Nabel der Erde. Die Fran-
zosen legten den ersten Meridian durch Paris, die Eng-
länder durch ihre Sternwarte zu Greenwich, die Spa-
nier durch das alte Toledo.
QranatapfeL
Es ist kein granatap£Fel, er hat ein böss kem-
lein in jm. — Franck, II, 116'; HcnMch. 1729, 52;
Einfälle, 96; Simrock, 4024; Körte, 2405; Braun, 1, 972.
„Nlemands ohn gebrechen."
Lat.: Punlcis malis omnibns inest granum aliquod putre.
(üaal, 1035.;
Gr&ne.
De Grane no wat lecke. (Klar.) — FirrMnich.
I. 382, 39.
Um zu sagen, dass etwas gut geschmeckt habe.
Graxiffd.
1 Am Grangd ' atis de Gicld bicsten ugolOcht. —
Schuster , 71.
') Eine gute siebeubürgische Traubengattung. (8.
Granspot.)
2 Der Grängd äss det biest Kapitöl. — Schuster, lo.
Oranl^el.
♦Es ist ein rechter Granigl.
In Oberösterreich von einem mürrischen Menschen.
Von grauen, grönen, knurren, wie ein Hund und Igel.
(Haiwigai'ten.)
Granit.
Der Granit ist zu gemein , um Edelstein zu sein.
Die KuBseu : Der (iranit würde für Granaten gelten,
wenn man niolit ganze Gebirge von ihnen hätte. (Alt-
mann l.)
Granspot.
Gränschpöt — half ess Got. — Schuster, 65.
Spott auf eine siebcnbUrgische Traubeusorte. Schu-
»frr verweist dabei auf den Aufsatz im mediascher O'i/nt-
lunialpro'jramm für 1.S60, in welchem Joh. FahiiiU dic»c
und andere Traubengattungeu churaktorisirt.
Grant.
•An Graut ham, wiera tragadi Katz. (ObcröMer'
reich.) — UaunKjarten , 82.
Grapen.
1 Der Grapen ' kann dem Kessel nichts vonverfcn,
denn sie sind beide schwarz.
') In den niederdeutschen Eisenhütten oinaniEiaan
oder MotaU gegossener Topf. (Campt, Wb., 11, 441.)
Nordfrie».: A Kraagh hea a Seddol nanl tu Tenratten, Jo
saa biash susrL (Jvhanwn, 3Ü.J — A XriUib kiui a Bod-
dul uant fcrwed. (Haupt. Vlfl. 364, 310.J
♦2 Er ist ein guter Grapen. r<Wi"m«y.; — Fii--!,-
bier. 175.
Ein starker Trinker.
123
Orapke— Gras
Gras
1S4
Gxapke.
*Dat schient mie ok ö godet Grapke to sönd.
(Ostpreuu.)
Von «inein, der die SohnApsflaaohe liebt.
Ghrapse (a. Orosohel).
♦Etwas in die Grapse^ werfen.
>) Die Handlang des Grapaens, dea schnellen Zngrei-
fen^uit ausgebreiteten Fingern. Auch wol die Hand,
weiflban damit grapset. Daher grosse Grapsen ( Hftnde )
haben. (VgL Campe, Wb., II, 441.; — Es in die Ba-
puse geben ; etwas Tor mehrere Personen stun Nehmen
hinwerfen.
1 Ae mi Gras, ä winjer Ha, (Siebenbürg.-säck».; —
Schuster, 57.
2 All bi lütjen kummt dat Gras ut'n Grand.
(Oldenburg. J — Weserzeitung, 4057.
3 Aus Gras wird Heu, aus frischen Blumen Streu.
Die Bussen fQgen hinzu: Aus einem schönen Hidohen
ein altes Weib. (AltmoHm VI, 393.;
4 Aus schlechtem Grase wird kein gutes Heu. —
Windder, XYI, 49.
It. : Di mal herba non sl £a bnon fleno. (Pastagtia , 156 , S;
Oaal, 1019: Bokn /, 92.;
5 Bäss det Grass wiest, äss der Hast dit. CSie-
benbürg.-sächs.) — Schuster, 180.
„Scheint sich auf eine verlorene Yolksdiohtung zu
beaiehen.*'
6 Befeuchtet (begossen) Gras wächst am besten.
— Eiseiein, 256; Simrock, 4025.
7 Besser Gras als Heu.
8 Bis das Gras nachwächst, mittlerweile stirbt
das Pferd. — Sauer, 209.
Lat.: Multa caduntintor calicem supremaque labra. (Gel-
lius.) {Binder II, 1910.;
9 Darna Gras, dama Quasj darna Grast, dama
Quast. — EichvBdtd, 671.
10 Das Gras hat^s gern nass.
Die Bussen sagen: Feuchtes Gras wftchst schneller
als trockenes. (Altmann VI, 398.;
11 Bas Gras ist besser dran im. Sturm als die
Bäume.
12 Das Gras kann heute noch Heu werden.
13 Das Gras muss man nicht bei Mor&fenthauen , ein
Mädchen nicht beim Kerzenlicht beschauen.
Frt. Schreit: U ne fau pas ruetti Pherba k la rojn, et la
Alle a la taandftla. (Schweif, II, 96, 4.)
14 Das Gras trägt keine Kornähren.
Die Busaen: Wenn daa Gras Kornähren trüge, so
wOrde das Boggenstroh ohne Aehren sein.
J5 Das Grass einer Ein ist stets faul. — Egering,
//;, 146.
16 Dem Gras im Februar und im Festschmuck den
Frauen ist wenig zu trauen.
17 Ehe Gras wächst, verhungert der GauL — Eüe-
lein,2iT; Simrock, 4038.
Engl.: While the grass grows, the steed starres. (Sohn
1, 99; Gaal, 1251.;
Frz.: £n attendant les sonliers d'nn mort on ya longtemps
nu-pieds.
Holl.. AI eert gras wast, so is die henxt doot. (Tunn.,
2, 15.;
It.T Gaval non morire, che herba dcTenire. (Bohn I, 99.;
tat. : Tuno moriatnr mannus, dum graniina protahit annus.
(Futteraleben, 26.)
18 Ein Gras im Thau, ein Pferd im G 'schirr, ein
Frauenzimmer in den Kleidern sind drei sehr
trogenliche ^ Stücke. — Kirchhofer, 167.
') Trogolig (truglieh), auch trogahaft (trughaft) = trü-
gerisch , trOglich , Terfftnglich zu schätzen. (Tobler , 154.;
19 Ein Maul voll Gras (Futter) fürs Vieh ist dem
Bauer lieber als eine Schulstunde für seine
Kinder. (yiederlausitz.J
20 Es ist viel grün Grass dürr worden. — Joach,
Westphal, Hoff Otts Teuffei (Eisleben 1565), 398 ^
21 Es ist wol 80 ein grünes Grass zu dörrem Hew
worden als das. — Eyering. II. 566.
22 Früh Gras, früh Heu.
lioir.: Yroeggras, vroeg hooi. (Bofin I, 341; Harrebomee,
I, 258.;
23 Getrone Gras blievt en der Was. (Aachen.) —
Firmemch , III, 233.
Getretenes Gras bleibt im Wachsen. „Der Mensch
enn L6d dat selre döt; legt L«d em uier, he rieth
(erhebt) sich wier.**
24 Gras in de WSn, Butter in de Eelder. (Frau.
Flandern.) — Firmenidi, lU, 697, 5.
Gras in der Weide gibt Butter im Keller.
25 Gras ist zu hew erkoren vnd solls auch auff
dem stein verdorren. — HemsOi, 1798, 19.
26 Gras ohne Wurzel verwelkt bald.
Unbegründete Beschuldigungen und Naehredwi kön-
nen sich nicht lange halten.
27 Gras und Heu ist zweierlei.
28 Grass wat im April wäst, stett im Mai £asi
(Westf.) — Boebel, 90.
29 Grün grass wird auch Hew. — Lehman», m, u.
30 Je fetter das Gras, je besser die Milch.
Die Bussen: Saftiges Gras wird mit der Zeit zu guter
MUch. (AUmann VI, 41b.)
31 Je höher das Gras, je näher die Sense (Sichel).
— Fischer, Psalter, 288, 9,
32 Je höher das Grass gewachsen ist, je ehe mani
abhawet. — Petri, ll, 393: Henisch, 1798. 7.
33 Je mehr Gras, je mehr Milch.
Dan.: Jo bedre gr»t-ga&g, Jo grovere Mm«. (Pne,
dan., 258.;
34 Kan auch Grass wachsen ohn Wasser? — Pttri,
n, 418.
35 Komm Gras, wenn Hengst todt ist.
Zu spftte Hülfe.
36 Langes Gras macht gross Heu. — Wwdder, ivi, 4«.
37 Lass 's Gras Heu geben und d' Stumpen Embd.
— Kirdthofer,S61.
38 Lieber Gras zehren, als Almosen begehren.
39 Mancher bringt sein Gras theurer aus, als ein
anderer seine Blumen. — WincUer, vi, ii.
40 Mancher hört das Gras wachsen und will das
Magnificat' verbessern. — Sailer,n4.
0 Den Lobgesang Maritt, den die Katholiken in der
Vesper singen.
41 So manches Gras aus der Erde spriesst, so
manche Gefahr aus Bnhlschaft. — Simrock, U94;
KSrte, 2408.
42 üngewachsen Gras kann man nicht mähen. —
Kirchhofer, 809.
43 Von kleinem gras wächst ein gros Vihe (Beest).
— HenUch, 1787, 61; Petri, II, 581 ; Braun, I, 975; Sim-
rock, 4029: Körte. 1410: Heinsberg Uly 136.
Der Gedanke, das Kleine als solches nioht *n TeraohteBf
denn es wirke sehr heilsam und sei eigentlleh das
Element, aus dem das Grosse sich aufbaue, wird sptleh-
wörtlich sehr manniohfach ausgedrückt. Auf klofiMia
Feld wächst auch Korn. Von kleinen Spftnen macht man
SBtes Feuer. In den kleinen S&oken sind di« bieten
ewürze. (Reinaberg III, 126.; Die Letten: Ans einen
kleinen Korn wächst eine grosse Linde. Dia Buaeen:
Auf kleinen Pferden kann man auch reiten.
44 Weil das Gras wächst, stirbt das Pferd. —
Windtier. TU, 85.
Holl.: £er het gras wast, Is de hengst dood. (Bohn 1, 817.;
— Terwijl het gras groeit, sterren de paarden Tan
honger. (Harrebomee, I, 257 u. 258.;
It.: Mentre rerba creace il cavallo mnore di fame. (Bohn
I, 110.;
45 Wenn das Gras noch so hoch wächst, man
kann kein Korn daraus dreschen.
Die Bussen : Wenn das Gras noch so hoch wichst,
es gibt doch nur Ueu. (AUmann VI, 484.;
46 Wenn das Gras wächst, ist der Hengst {%. d.) todt
— Simrodi, 4027; Körte, 2407; Braun. 1,974.
Wenn's einem gut geht, stirbt man, sagen die Vene-
tier, und die Bergamasken: Wenn das Mest fertig, ist
die Elster todt. Die Basken: Als derK&fig fertig war,
starb der Vogel. (Heinsberg IV, 33.;
Dan.: Mens griesset groer, d«er horse moderen. {Pro»,
dan., 254; Bohn I, 390.;
47 Wenn Gras wächst im Januar, wächst es schlecht
im ganzen Jahr. — Boebely 72; Orakel, 187; Sim-
rock , 5207.
Die ungewöhnlich milde Witten^ng im Januar ist auch
ausserhalb Deutsclüands verdächtig. So sangen die Tos«
caner: Wenn Januar im Hemde steht, der März Tor La-
chen berstet. Und : Wenn du im Januar den Specht hOrst,
so halte den Strohlmufen bereit (weil dann das Vieh
lange mit Stoohfutter fürliebnehmen musa). Die Mai-
länder: Wenn du im Januar die Mücken siehst, so
schätze jeden Bissen. Die Frauxosen: Schöne Tage im
Januar betrügen einen im Februar. Die Bergamasken :
Wenn der Januar nicht Januart, so lässt der Februar
Oraa
Gras
126
•iawi grosMn — . Di« Poriagie««ii : Mit der Blttte im
JmnuMi ffillt noch nieaund den Speicher (Keller).
(luiutbfrg rnr, 65.;
Wer Gras mähen will, den dürfen die Wiesen-
blumen nicht erbarmen.
Wer im Grue schlaft, hat frische (grfine)
TriUime. — Altmami VI, 4SS.
Wer kans gras wachsen hören! — Benück, 1726, 42,-
Afti. //. 707.
Wer sich ins Gras bettet, schlift im Grünen.
Aach nueijch AUmoMM VI, 450.
Wer sich ins Gras legt nieder, hüte Tor Schlan-
gen die Glieder.
Wer sich vor dem Grase furchtet, moss anf kei-
ner Wiese schlafen (über keine Wiese gehen).
Wer sidi zu Gras macht, den fressen die Ziegen.
It.: Fatti herb», ti muigi*r* U eapnu (PaxxagUa , ul» 1.;
Wier det Grass wuosaen hirt, hirt de Schno-
ken nise. — Sduuter, loss.
Wo das Gras nicht wachsen soll, da gedeiht
(wächst) es am besten.
Wo Gras über Unrath gewachsen ist, da lass
keine Kuh weiden.
Vermeide ftUei , was alte Zviete wieder craevcB kfiante.
Wo man dass gras häget, da wachset es. —
HtKutk. 1738. 13: Pttri, U, ni; UrU, f4M; Sim-
nKk,40K.
Wo saures Gras wächst, da kann kein süsses
aufkommen.
Der MexMh ist taiicc Gras, das aof raa^fifeB
BodSB nicht gcdcihu Tgl. den Artikel: Wms kamu 4er
Ottctrtt-itoMd rc« d*r '.L.^-ra t<trwtm* von M, MmUtr in
Di« SatMT (Halle lüiS), Sr. 4», S. 379.
Zun ersten das Gras, dann ,die Aehren, danach
der ToUe Weizen in den Aehren, dann das
£insammeln in die Scheune.
A bot hieren 's Grass wachsen. — Ctmtirke, »;
(iv Freiem: rnrnmamm, VJ, la, UL
A wird mü3«en eiss Groass beisven. — Rohm-
mm,tie: G>tm^ke,Ui.
Ana dem Grase nt Heu geworden. — Pvimut'
ftM,43».
Die Sache tMt aiek XBf«ajii« Tcraa*iert.
Da loc sich 's Gru zut acger« Fou« wachse.
("EmmemdUL, — ximns. I. tÖ.U.
AAL.- Hij laai f hb grm udcr ^ v>>Mea frscö««- 'Hirrt-
Dar wasset w--,! Gras öwer. — £«i«.u'i,'(T>.
Darüber ift »cL^'.a Gru zewiAfeKn. ~ *»rv, u\\.
,n.U Sir frrst'um Fnm,m.tm , fl. V», UT;
JLU». ftr Wvawi Semrw. MS.
Ist lAcfft T4JJH t^ttu EeiaBum i0faft «x ÜJf kikkcxt«
Tcfl^ahrtEr^ifr^ ^hxz ixti Tay-. V4sn icaif^d*<ts*t
hak«. fViL v-*/ -.IL.
#*»..- Ccsxe rii^s«* tss ax s
rtf. 12*1.^
AlL .- Dm u n«iü ^Mur b>^ ^ra* %<«{n«ut — K«s {xa«
ia crwtr {rwwHMn- '£i."'f'i<i<ii><« . 7 iü'Z.,
Das Gras näurj^ itür asi aü. wfsn. er keiiK
Weide iziäes Ktia«.
Ke ■tafi miäamt «eua. -v>raa «r mbb. ftn« axeäs fSoii*.
Da« Gras wbisiR jlb. k.if ^»x Hftri^ — £f-v. ^:i.
■a taass wa 'iniii sus Minite Zitoni». Dl« Unea «t^no*
Diese Bede ist sehr alt. Nach der Kdda hört Heim-
daUer daa Gras wachsen and die Wolle anf dem Vlies
der Llmmer.
Lat,: Seit, qood Jano fabnlata est cum Jove. (Plautu$.)
— Soitf qnomodo Jupiter daxerit Jnnonem. (BituUr
II, 104»; Phüippi, II, 170; TappiuM, U\)
*74 £r hört das Gras in den elysischon Feidorn
wachsen. — Parömlakim, 9893.
*75 Er hört das Gras wachsen nnd den K\tc. be-
sonders. — MuTner,Nb., 48; Müüar, S4, »; KöTie,
2411 o. 2Mi; FTi$ehbier, StS; Heimig, S9.
Von Ueberklogen.
Frt,: Esconter les araiaefl lerer. (BowiU, III, 13».)
EolL: Hij is soo wife, dat hU het oras kan slen wassen.
(ffarrebom^e, I, hl.)
Lot.: Seit quid Jopltar Jnaonl in aarem dizerit. (ß^ty
bold, 544.; — Sorgeatee aaseoltare areaas. • (Botitl,
III, 138./ ^^
*76 Er hört das Gras wachsen nnd die Mücken
(an der Wand) niesen. — .ScköUä , iiu^ ; Sat-
ter, mj; Brom, 1,91$.
Im Auztigtr für Kund« der d«ut$ck«m Vorx«it, 1S55,
thailt Stöber (320) mit, wo nnd wie man dee Kaisers
Bart kann wachsen hören. (Vgl. Frommamt, tV, mu)
*77 Er lässt kein Gras unter sich wachsen.
*78 Er lott's Gras nit nnger de Fingere wachse.
rSofofkara.; — Schild, tll,U7.
Br iet arbeltsaoB.
*79 Er meint, er sehe das Gras wachsen und höre
die Flöhe husten. — Minkhofer, 15».
*80 Gras onder de Füessa wachs» lo. — TeUn, w».
Sein Gesch&ft yeraachlleeigen.
*81 Gras über etwas wachsen lassen.
An etwas nieht mehr gadenhea , es Ia Terpwaenherit
Frt.: PaaBerr4pODfesnrqneiqa«aeii4a. (KrUtimger,fnf*.)
*89 He kaa Gras wasaen hören. (AUmmk.) ~ Dei»-
Bea,f77: for Afftnzeü: r«M«r,SM; §kr KU*: Fwm«'
*83 Ina Gnu beissen. — eurfm,»7; Wmsktth a,M;
beieete, d. h. •»«»«(■<
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nach Wtt^md aichu als mjttefhiihdiaiaifc hetem I.^P-
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■marlfatfea. ^ Da Wfnst Walf iiMtrtete wwl ate4tr
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' iT Jicff siÜBK ;^ .>:.* lar» '/.rLM vj*»wn. — ^otmt^it «n
H i«a. frta» -»-.r:; -jui: ci Äinu. — ^wi
127
Grasen — Grasmücke
GräsnAk — Grätzig
1»
♦89 Weame dat Gras vor den Fäutn weag mäggen.
(Büren.)
Ihm einen sicher erwarteten Gewinn eut»chen.
Orasen.
1 Ein jeder graset sein Kelbichen", weil er kan.
— Petri,U. 200.
2 Ilei graset dör de Tuine (Zäune). (Sauerland.j
3 Hei graset düür de Schliggen. (Soest.)
Von einem verboiratheten ifanne, der unerlaubten
Umgang mit andern Frauen pflegt.
4 Wei grasen will, mot sik bücken. (Büren.)
5 Wer graset, da bouet nit. (Soioihum.) — Schild,
Cl, 64.
G Wer graset inu seines Nacbbarn wiesen, der
muss iun gleicher müntz Verliesen. — llenisch,
1726, 26.
•7 Er grast auf fremder Wiese.
ffoU.: Uij grasdnint in eens anders Roed, ali een haai
in de koolbladeren. (Harrebwiie, I, 271.;
Grassrarten.
*Hei is in den Grasgaren ffoahn. (Büren.)
Auf den Kirchhof, ist gestorben.
Orashalzn.
1 Auch ein Grashalm hat seine Schatten.
Auch russisch AUmann VI, 409.
2 Ein Grashalm macht keine Wiese..
3 Wer vor jedem Grashalm erschrickt, muss auf
keiner Wiese schlafen.
•4 Ueber einen Grashalip stolpern.
OroBse Schwache oder Ungesohickliehkeit.
Ghraaliooke.
Bct de este Grashucke in 'n Anger steit, sau
lange maut ein de Hanschen in 'n Schäte drä-
uen; un wenn de este Grommcinhucke weer
herinkümt, sau maut ein se weer iuhengen.
— Sckambach , U, 619.
Da bis sum Beginn der Heuernte noch immer ein-
zelne kalte Tage kommen , so empfiehlt das Sprichwort,
so lange bis der erste Oras- oder Heuhaufen auf der
Wiese (Anger) steht, die Handschuhe im Schos au
tragen, und sobald der erste G-mmmethaufen wieder
hereinkommt, sie wieder einsnh&ngen oder an der Seite
zu tragen, weil um diese Zelt die kalten Tage wieder
beginnen.
Grasjahr — Dreckjahr.
In einem Jahr, das viel Gras bringt, regnet es viel,
gibt es daher auch viel Koth auf den Wegen. Nach
einer andern Ansicht soll die Bezeiolinung daher kom-
men, weil man fttr seine MfUie in einem solchen Jahre
wenig (oder nichts hat. Daher nennen die Deutschen
ein solches Jahr ein Nothjahr (s. Kothjahr). In Tos-
cana sagt man : Pilaejabr — geplagtes Jahr. In Frank-
reich: Henjahr — Kichtsjahr; dann: Elf Monate haben
bald einen Monat Heuernte aufgegessen. (Reintberg
VIII, 11.;
Qraslaus.
Die Graslaus ist klein und frisst doch. (Surinam.)
Wie klein ein Kind ist, es will doch etwas haben.
Kleine Ausgaben sind auch Ausgaben.
Oräslelxi.
1 Es ist kein Gräslein so klein, es hat einen
Nutzen fein. — Körte, 2409.
2 Wer vor einem Gräslein erschrickt, muss nicht
in die Wiese pissen. — WincUer, iv, 65.
Engl.: He that's afraid of ererj herb, must not sleep in
a meadow. (Oaal, 1456.;
; UoU.: Die van elk gnuije versohrikt is, moetingoene wei
p (Harrebomi$y i, 257.;
3 Wollen wir zwei Gräslein ziehen? (8. Halm.) —
Eitelein, 257.
D. h. das Los daraber entscheiden lassen. „Ziehen
wir zwei Grftsclein , ane allen falschen Wank, das eine
kurz, das ander lang; weders ouch immer mag ziehen
an, das länger soll gewunnen han." (Liedertcmim-
lung.) Daher sa^t man: Den Ktlrzem (nlmliohHalm)
ziehen, f(Lr: im Naohtheil sein, verlieren.
Orasmähen.
Beim Grasmähen ist's um die Wiesenblumen
geschehen.
Orasmüoke.
1 Die Grasmücke nistet im Thal, der Adler auf
dem Berge.
2 Wenn die Grasmücke singt, ehe der Wemstock
sprosst, wenn man die Kohrdommel zeitig
hört, wenn man an den Nnssbäumen mehr
Blüten als Bl&tter sieht, wenn das Pfriem- 1
(Geni8ten-)kraut lieblich blüht, wenn die Saat-
zeit ohne Regen, dann gibt's reidien £mte>
segen. — Orakel, l; Heinsberg VIII, 11.
♦3 Es ist eine Grasmücke, die bald schlagen wird
wie eine Drossel. — Xeuyorker Tribunal-Zeitmtg vom
14. Oct. 1852.
Ein Neuling zwar, der es aber bald den Alten gleich
thun wird.
Or&an&k.
*Et üs e Gräsnäk. (Siebcnbürg.-eächs.) — Fnmnuaa,
V, 34, 45.
Gramelke.
Grasnelken duften den Liebenden wie Jasmin.
Ghrasuxitf.
•Auf Grasung gehen (sein). — Frütehbier\ iZdL
Lftngere Besuche bei Freunden, namentlich »nf dem
Lande machen.
Gxat.
Einen bis auf den grad schinden. — Amlt,!^
stiUa , II, 269 *'.
Gräte.
1 Gräten biegen sich wol, aber sie stechen andli.
2 Ohne Grat kein Fisch man find, ohne Mangel
die Lcut nicht sind. — Lehmann, II, 430.
3 Ohne Gräte kein Fisch.
Nicht bnchstftblich zu verstehen wegen der vieln
Knorpelfische. — Niemand ist ganz fehlerfrei.
4 Wer gräte isst, der tröste sich des gifits. —
llenisch. 1724, 59.
* 5 An den hab i schon lang a Gradn gefunden. —
Idiot. Amlr.
Ein HlndemisB, wie eine im Halse steckende Orlte
es ist.
•6 Er nimmt seine paar Gräten ». (Schlcs.j
Im Volksmunde vorherrschend: Kröten. — Seine «•-
nige Baarschaft, seine geringen Habseligkeiten.
* 7 Gräthe erlesen. — Kirchhofer , 253.
*8 Ue hangt man eben bi de Greden tohope. —
Schütze, 11, 61.
Er h&ngt blos bei den Gr&ten zusammen, er ist stock-
mager, besteht blos aus Haut und Knochen.
Gratla.
1 Cum gratia et privilegio, sagte der Pfaflf und
ging zur Abbatissin. — lloefer, 834.
2 Deo gratias ist der Mönchen Tranckgelt —
llenisch, 1467, 8.
*3 Er kümmert sich weder um Gratias noch Be-
nedicitc.
Soll.: Het heeft gracie noch benedicite. (Marrebomie,
I, 85C.;
*4 Ich kam zum Gratias. — Eyerxng,ni, 68.
Grätig.
*hit ist so grätig wie die Also im Mai.
Dieser Fisch hat da dio meisten kleinen Graten, die
wegen ihrer Feinheit beim Essen sehr beschwerlich sind.
Daher von zwistigon Menschen. In Sohlesien heisst
„grfttig sein« verdriesslich , brummig, mtLrriach sein.
Und man ist sehr grätig auf etwas, wenn man sehr
heftig es erlangen will.
GratU.
*£r ist heut gratis zu sehen, wie der Graf Fer-
pham. (Baicm.)
Üraf Perpham war der äusserst verlmsste Minister
Maximilian Joseph's von Baiem. Da er sich aus dem
Volke fast von niemand sprechen liess, wenn die
Audiens nicht vorher bei seinem Gtinstling oder bei ihm
selbst theuer erkauft worden, so wurde, als (1778) sein
Körper auf dem Paradebett ausgestellt war, an die
HauBthür angeheftet: Heute ist Graf Perpham du ante
mal gratis zu sehen.
Grataoh.
1 Besser von a Grätsch * a Patsch ' eider ' von a
Narr a Kösch*. (Jüd.'deut»ch. Drody.j
I) Tüchtiger, braver Mann. >) Ohrfeige. *) Äh.
«) KUSB.
* 2 In der Grätsch sein. — Schöpf, ios.
Im Bttckstande sein.
Gratz.
Was nützt mir Gratz, wenn ich den Ofen drin
nicht habe. — Deutsche llomameitUHg , 1866, Nr. 4i.
üo sagten die TOrken^ als sie die Stadt eüiRenoauneB
hatten, aber das Schloss darin nicht sn bewUtigen ver-
mochten.
GrätBlfiT.
*Er ist grätzig wie ein Kaulbarsch. (S. Borstig.)
((ktpreu$i.J — Frückbier, 977; friichbier*, 19M,
129
Grau (A4J.)^ Grausam
Grausamkeit — Gregor
130
E" u (A4J0.
£b wird manclior g^^w, aber nicht weiss. —
GrtUnT. ia.37: Lehmatm. U, ISS), i9i.
Je grauer» je schlauer. — Kirchhofer, l«l; EitC'
läfit ihl, Simrock, 4031.
Man mnss die graue ^ auswichen , wohiu sie ge-
Gplinnt wird. — WrinhoUt , tx
') Kftmlich Kuh. — „ Habe also dem Siiriohwort niu;h>
gil«bett wer SU horo eela wtl, mu» Hio ob«a bald unten
ügen und, wio jeoer sagte, dio grohe anacicheo, wobtn
*le geapannt wird.*« ('&.Awc'(«c/i<-n , ///, iüS.J
Wer tcitUch graw wirdt, der lebt lang. — iie-
m»ch, i:S4, C3.
Werd nier grau un alt, einem nix mehr ge>
flült — Tendiau, 666.
Wie schade^ dass du nicht grau bist, sagte
der E»el zum Happen. — AUmann vi, 388.
Wird man grau und alt, Gfi>t^8 allerlei Gestalt.
— Simrotk, 1*5.
ö Kr ist eh eraw dann weiss. — Pranck, ii, gs**.
t*9 Grau wie die Theorie.
„Orav. Freond, i«i iJIe Thoorio, docb grOa dof Le*
beiiB goldner Baooi.** ((ioetht.)
Frt.: (rrit oommo iin cordeU«r. (Lerot*^ I , (>.J
10 Graw wio ein eys« (eyssgraw). — Aqricela /♦ Cl3.
11 Graw wie ein taube. — Ägnt-aia /, eis.
|*12 Sagt er grau, m sagt sie blau.
Jnd.^A0uttch: Wenn or .■agtBorohn, lagt Kabel Jiaborob.
Ana dem jodiacben Gebetbucb euilohnt. Auf dun
Sfrucb des Voningora oder Vorboters Borohu (d. I.
ppnlut u> ■. w.) antwortet die Gemeinde (KAhnl)r Ka
verde geprieaea ( Ji«hoT<ycb ).
13 SIcli LTaw vnd blaw grämen. — Fuiehn, Ptaiter, sci^,
Or»
i u ' geht einem an. — iKcinMd, ».
'> U*» Graneo, der Ekel.
l Mir graw-et, sagt Reuppel (Riepel), md fand ein
frembdcs nyderkleyd ^ an «einem Bettstollon
llAUgeXL — Agruola /, 103. Hluj(teni>ie^d , SS*. 19;
thfftr, »TS; Simrock, AUS; EiJidein , A3;.
*} Aikcb K/dderwat = Uuicrkleid , Hoion. — „Man
Ba9t*% enUilt A^ric'ila, „vrio einer, Beuppel gesaDQt,
iHe kein ikyddcrwet getreten habe, vtid habe doob «uff
•lo sejrt an «etncm ofgon bette ein nyddemrat bangon
g^*th0U ynd al« bald getagt: mir ^awet, et gebet
iif«hl rocbt rtt, hio muss ein audor goet gewe«en aeyn."
Wird «ogewendt bo> aaangcacbiQe& Uobemuchongcn.
ä Mir gr\wet, sagt Rouspul. — Riehartt, 88».
•Ä Kr gmtjct wol, aber weiset nicht
Acittir wird et trol, aber nicht kluger.
ifiin^' IkLaa fludor raang« graae^ men faft rÜBO. (Pr^'X.
•4 Für grawet ehe (vor der) zeit, wie ein kafx im
möitcrlcib. — Framk, TT, 82**. //pnwfc» 1734. Sd.
t*o gron, is a doch alt genunk. (ScUet.j
fr»mmnsm, llt, il4. ^S9.
Qrmnmti.
Grawcrt ist auch wol ein Pferd gewesen. —
llrmarJk. 1732. 45. I\;tn . 11, 3»t.
lins Graue schlägt der Grischc nach. (Schwä:.)
- kinUofer . K4,
tm Kalb der Kuh.
Oraukopf.
1 Mancher Groukopf stockt noch in der Buben-
haut und gebt sein Lebtage in Kinderschuhen.
— &Mler. 1d4.
£a ist ein Graukopf und ein Bösewicht — Uurtk-
kinü. m,
arann-
*Kar is graan wiar n Zaunschöldda. (Steiermark.)
— fkrmmieh, 11, 7«9. 134.
Wf lat hSfftr «rte du Zaon «lecken.
Graart>ck, rctss nicht, llerrengunst erbt nicht
«.0«d«n«k, «aoa aagt, ilrawrock relaa Aioht, Rerron-
tnm* ttjul Hal4 »rt«* nlebt." (Fntchnu. iL)
Ii
wie «in Tiger.
US CgmM eABiine nn Mn«coTll«. (L
iicawARTaK-ttBxiitov. 1f.
, /, t96,)
G^ranaamkeit.
1 Grausamkeit hat nicht viel LeutV — Karte, >419;
Sitnrcck , 4039.
Fra.: OroAOt« ««t fiU« de conardii«. (CaMtr, 41i.) — Vmr
trop crnei k eon oanesiy sera rade k eon oniy. (Ltrowe,
2 Lieber die Grausamkeit der Türken als die Ge-
rechtigkeit der Beduinen.
£in morgoDlAndiaobea Spriohwort, daa «ich eohr ta
Gan«ten der tUrkiaehen Oberbimobajl auarprioht; und
die Volker, welobe tieb gia«kUoh nntor Ibr fUhlon , (Hier
die Maobt der BodniDen filrobtui, kOnnan bei dou jetxi'
gon Kfttnpfan gegen dietOrkiaobe Herraobaft nntnOgUcb
Sloloh^ltig bleiben. Bin arablechet Spricbwort nennt
io GraauLmkeit dlo BUlrko der Peigea. (Cmhttr, aass.j
Orausbime.
* Es steigen ihm die Grausbimea auf. (SUMtmark.)
— SonnUu),
Er fftngt an, slob au fürohten.
Q«auflen.
Es grauset jm. — Frone*, /J, l»*; StvhoiA, 1S7.
Uen BchiLldigen „tbut", wie Franci eagt, ,»alceUder
gr&Wi Ir (ihren «iugen vnA klingen Jn atels jr Terdor-
ben; regt 4icli ein maaie, »n eraohrockttu ite.'* Er fUgt
folgende verwundte Redentarten bei: Di« kata lauff(
Jm den mcken naff. Ka tr&amot Jm rnm toiiffel. Rh
«obockt Jm das montclin. Eh «cbaudert Jm. Der aohnl-
digc aohnlct. Dem tcbnldigen acJiaudert.
Oraale.
1 Die (irazien erscheinen in keinem Hemde.
2 Die Grazien lassen sich nackend sehen. — Ein-
lein , 875.
Lat.: KodM Onliae. ^ SolaÜa Onfcias sonls. (Eit0-
tau, 257^
3 ManmuBs, wie die Grazien , einander die Hände
bieten. — Bueletn , 2i7.
Lat..- OTÄti» gratiam parll. (FAttttin . 2J7.;
4 Ohne der fi^atien Gefcrtschaffl kan man nie-
mand gemllon. — Lehmann . t\ , S.
5 Ohne Grazie kann man nicht gefallen. — £ü«*
lein , «67.
6 Was Grazie haben soll , muss ungeschminkt sein.
— Eueh'in. 257.
•7 Er hat den Grazien nicht geopfert.
Er hat nlcbta GofiUMgea, EimiebnicDdea an eich.
Gregor«
1 An Gregori musa der Bauer mit der Saat ins
Feld. — tiaii. tlauAkiüemkr.
2 Geht um Gregori der Wind, so geht er, bis
Sanct- Jörgen (2. April) kimmt
3 Greegöri: Plugh nun Eecrd an bööre, an at
Fs^er skiöre (atütte), a Eingster fan a St&l,
an a Skel fäin a Wal, an a ual Wüflen fan
a Aank, Jaler nun a Sköödang, Gers uun
a Spröüd, Fask uun a Flood, Fögler unn a
L00I-, da spring arken uun a bogt. (Amrum.)
— //flujW. rill, 370, 331.
Gregoriai: Pflug in die Srde and bohren, nnd da«
Hen ■tnt«oo, die Pferde rom Stalle nnd die Schiffe roin
Bande waUen, und die alten Frauen vom Ofen, Aale Im
Waaaergrabeui Gras im^Keimcn , Fiaabe in die Flui, VS«
gel In die Luft, dann aprlngt jedes geacbmeldig.
4 Gregori leggt die wilde Aant dat erste £i. (Uoiiu)
— S<^tvtii, II. 66.
5 Hat Gregorius grobes Wetter, so geht der
Fuchs aus der Höhle; ist es aber schön, so
lässt er sich noch vierzig Tage nicht sehn.
— Boe&W. U, Orakfi, 38«.
G Noh Gregori bringt d' Byse d' Frucht i's Land
und thuet'a Hen d'rus. (Scluümm,) — Schild,
U3. \n.
Die Biae trocknet die Erde, iat fQr Fraobifelder ron
Vorlbeil, den Wicaen aber naolltbeillg.
7 Sanct-Grcgor vnd das Creutz * macht den Tag
80 lang gleich als die Nacht. — isuri. II. m.
•) l£reu»oaer>".i....i.r u «....i wi ci
fHlIior ala der
— Die Caechi
'T valt nAmlioh
Xaohtffleicbe.
ab das Kla
-'■■'"■ '*'-rm
XBt
Gregoritag — Greifen
Greifenberger — Greis ( Sabst) 132
B Sasct-GregoriuB man Bienen schneiden und Erb-
ten logen mius. — Boebel, u.
Fr».: A UMintAnbia (1, Min) on tondUmonton; mais
•i m« vüuiax aroir« tondas k U lAint Ortgolre. (Le-
roux, I, 76,)
0 Um üreifoT kommt die Schwalbe vor. (WoMau,)
— lloeM, 15.
10 Wenn a Grof^ori der Byswing geit, ro gcit er
vierzig Tag. (Sohihurn.) — Schild , m . 120.
11 Wenn (irogori fallt, heiHafs: die Saat bcBtcllt.
— Ilair. Hautkalnider.
HZ' J)rij«'»nng' imiosB da Wida Rchwftr'n, doss a
fl(jinÖ Scliofl ön Feld kau danöru. (dboröawr-
rnih.) — //(iuuiijiiWcri , 4i'>.
') H(i »uaumnioiitfotfogon aus Sttnot-Orogori.
*i:i Wonu Sftnct.-(iroj(nr auf einem falben Uongat
üImt di« llrüoko reitet. — Emirin, MS.
lliitur dorn „fulboii IloiiKflt" wird der Koif, der lioli
um Kaiuit-Urotforl ( l:). AUrx) auf dio Felder logt, vor-
klAiidou. l>ie«tir Koif «oll nun dorn Korn uud dorn
Wi«in Hchr Hrlihdlifh und daher den auf luVlicro Proiwo
warttiuilou (}etroide- und Wtnuliandlcrn sehr orwansclit
Hehl, iutlom tio lagon: Wir wollen mit dum Vorkauf
wurlim, liii Hauet •Urugur lue auf oluom fallien llongst
über die Itrttcke wird reiten. Der Vergli>ich mit dum
falhf u II ungut ist von der Farbe dos Uoifs hrrgouommcn.
Nuoli llMr;Ati(*A (II, 1^4) li<<gt aber dum Spruche eine
VerwecUiHdiuitf xu ttrundv, und <war de« holligeu Qrogor
mit 4lum lieiliutm Dennf. Der er#tere, aU Tapat unter
dum Namen llreiturl. oder der DroHae (geatorbou fi(M)
werde nie in Verbindung mit einem l'ferdu gedacht, wol
über der Huduru, duHiien Tag »uf den 3:1. April fällt.
Dioiier war ein Hitter und ist der bekannte Drachen-
tndtur, lier immer su Kt>it«, Kcwöltnlieh im Kampfe mit
einem Uraclien abgebildet wird, rebordie« sind dio
Ki«ife duN W. April den erwUhnten FrUcliteu gefährlicher,
uIh dio doa IV. M<4rj.
Ureirorltatf.
l Am IJrojjoi'stujfo {Vi. Mär/.) schwiniiut das Eis
in» Meor. — (>niAW,»S7.
•i An (iivjjorstaij geht nunmehr der Winter in
' ilrtH Meer. '
l\'tn.: i>r4e.i;<>T£a id<ie iima do inorxa. iPof^fi, ii; AV'vVA-
a NVeht a Urejrorstug der Bis ^ so hält er sechs
NYoehen an gt^wiss. il.u:crn.)
'> Nordwind.
4 NYcun am Ureguritag die Si>nne scheint, geht
der Bär aus dem lAtche, ums Fäostliug zu
tlieken. ((«NTiteUfrcufc.,)
,. liit über der l>reijoKiugt;kg »nob {, •tAraitch . kalt) . so
bleibt er ni>t.'h vieraehn Tikg im Loch, eodaun aber bricht
er herlür uud fürchtet keinen Winter wehr.'' ^Haum-
Qreif.
• Kr fiihrt einen ij reifen im S<'hilde.
Nluiiut gern oder niuiuit iuit>
1 VJivif ans lUd, so geht der Karch.
2 l.Jtvitt* in deiuu eygneu bnsen. — t'runck, II, 120*,
Hvm^uh, UM. i:^. UmUr, /. 43.
Krkonue dich »elbat.
3 liript» wenn \ rii»t (reift). >'iw/'n«ir. — Pipt.ii, soo.
Fiuinntuitn. V. lät).'>0. fuhiruld . i'n . Uawik,tUHdt.'r, IH.
•4 Kitnn nuJULi nicht hin givifeuy so kauu man hin
werken,
i Man kann nicht si> weit j;reifeu a!s man sieht.
i'ÜH.: Mail i'aaer et ;klt doc man -leer. eller }>«liuld«!r jlt
det mau taget i hd.kndvr. ■ /'>"*. iun., H'.*.)
t> Man mu.ss e» greifen, vrie die zwölf AtzelmOneh
im Keller. — ätin^or^ituu' «' . «>«» . w.
7 Was mau nicht greifen kami« muss m:ui glaa-
beu. — .V«^r. //. 113.
* Wer n:ich zu -vielem greift, hült nichts fest
(•.»der; verliert alles L
».-. - V^ui Lrup embriujse, mal et7«iiit. . ^-Jut /*. VA..'
it.: Chi tr<j|*|>o abbiHccia. mtila «trtiig«. , lf«'iii /. >i.,'
if/tuit.: iinittu much>> ;t^arcn, yuci> .»prieta. — ijtiien tijdo
bi -tuiere, t>ido lo pierdc. . Öimh I. iM u. i'ii.)
*J Wit grirt, d* H:ind b'schisst. : .'.h.-.-rn..'
Kh iHi ^flkhriiob. btriai lU-iruhea die Itr:iut uiid J,<r
V'.TiHj :u lii^ien.
•tO K:- .;rvi;l uui >;cb, wie .-in fisH-her.
*ll Ml- kann uuriiaeu streiten, wif da BndJmon um
d* la'Jjä. •'/•.r'i-.'rrr.-„Jf, — t/cnmuiir'Mi.
I>. 'i. -r !id( 0» «ivlior. -Itief 'iIim daaacii iung^n, wutl
••: «ti i> V in liit -ia.oo hau
*12 Greif uit in das Loch, es ziehen die leut ganti
hond herauss. — Frandi, 11, Ji».
Spott auf die Faulen, dio aioh lange beainneii, hvfoc
sie anfassen und immer toU Bedonklichkeiten aind.
*13 Grip ians efler a Muun. (Amrum.j
tircif *mal nach dem Monde. (Firmettick , ///, 6« 85.^ —
Von dem, was man nicht, oder nicht mehr erlangen kann.
Oreifenberffer.
Es ist ein Greifenberger.
Ein Dieb; Wortspiel, das die Einwohner von Orei-
fonbcrg nicht berührt.
Oreifsklauen.
11c mutt sine Gripsklauen allerwegen in hebben*
GrelÜBwald.
In . Greifswald weht der Wind kalt (Pommm.)
— ncinsbcrg V, 98; Dcvische Homameilung , 18Ö6, Nr. 44.
Greif SU.
Greifzu's Koller wird nie voll. — Sitrichworter-
garten , 47S.
Der UngenügMlno hat nie gonng.
Qreinäpfel.
Grcinäpircl sind betrübter Leute tägliche Speise.
— Ihrhenjcr, I, 7J7.
Oreinen.
1 'S Greinen thut nicht weh und *8 Schlagen geht
nicht lange her. (mfiriinierrcieh.)
2 Wer grint, brükt enmal weniger to pösse. —
/•'mt/iWer =•, 1371.
* 3 A grän hcsse bittere Zähren. — Como/dt*. 26;
Frtimmann, III. 243 , 41.
•4 Er greint wie ein Octoberfuchs. (iMindiurg.)
•5 Greinen vnd grancn. — 3fartf*y. 204**.
*0 Grin ou göff. — Awf&WtT *, i37i.
Wein' und gib.
• 7 Hai hctt et Greinen un Lachen in Einem Sacke.
(UnlHrg.) — Firnu-nich , 362 . 3.
♦8 Hei gringt wie *no Bock op en Uaferkest.
(AkU'Ki'a.)
(j ringe = greinen, weinen and swar mil Teneming
der Uesichtsmnskeln.
•9 Ik weit nit, wat hai grint, de Muise müt wo
kain Süirwäter häbben. ^/»riAary.; — flnnmidk,
J. ata. 7.
Um SU sagen: Da hast keinen Grand xa weiaen.
Qrviner.
•*S loftVn glei der Greiner har. (Frauktfn.)
F.a Uuft ihm gleich der U reiner her; er «eint leicht.
Orels (Sub«tJ.
L Dem Greise thut ein Pelz nicht weh, der Saat
kein dichter Schnee.
Frz. : Neij^e an blcd edt tcl biJnvdce , comm« aa Tieillard la
bonne pflice. yL-rvux. /. 3a.;
2 Der Greis mag beten, der Mann vertreten, der
JuhixUtjjj rinjren. dann wird's gelingen.
3 Der grei«s vcrkort nit sein wei>s. — Frmck,
W. *i* : ll'niwk. irja. l; h.hmunn , 11. «f, 117; Sitn-
r.M:k. 4044.
4 Des Greisen Stab sind seine Kinnbacken. —
KtM'wtn . 25Ö . "».' mrnk , 4445.
La:.: Vin> seai m.fcx:iLie bacuI'UL ^^Kiu-bm. IV*.,! _
5 Ein freier lirt^is tüczt besser al? ein junger
Sklave. — S(ini'nirti'ftT7*f r(tTf . 174.
6 Ein Gn?is braucht kein Wettenjias.
['.: II ▼uochi<> p47rta ralni:inj<M adedü«;. {'*>4A>--r. :;i44.*
7 Ein Grt'is, der sich mit einer jun-ien Frau lässt
tnuen . m^ig bald nach seiner b.ilire schnuea.
/"'il-t.- Uaif hodtrue hioiper jammiil maad jn.irt ut graben.
iPnjc. tau.. t»M.}
i Ein Terl:eI.cor Greis ist ein jünger Xarr.
'^ Ein verliebcer »Treis is!; ein Winter mit Blüten.
j 10 Es iibt mehr yxniiQ Gp*:i.>-e ai* üw.
Der .RiUöu : £3 ^i)t melir •Jrei^io xli Slla. ^.H:;ninn
II, 113.;
11 Für cin».'n Greis L-L ein j'inij: M.id'ljeu nicht weiV.
12 Greis sclili?!^; tl'm nach .jrirttcu. — '/••«i*.«. 17». 11
/Mr. II. 33.-.'
Alle Leate »mi ▼■jri-'i»'*Kl;cTi.
\'Z i.o.'iTjC rin-^en be^st-r ni^i; dtrai ümu*.-. :u 1 Kria-
OHn ::>:■•: -i'.'n li;ia«b;n.
14 N'ciit alk' «-rvisi.' -jad '*i=i^:.
Ij Vi.ei i.ir-.'iH» ind '.v'niv: W.m.<i».
.'/>.«;. ■ M-n ^inilt vuei ir'-.'.vn. auiur Inici-i -ti^cud. i .T.ir' ■-
■fff-i
133
Greis (Ac(j.) — Grenzstein
Gretchen — Griechen
134
16 Was der Greis verwahrt, hat der Jüngling ge-
spart
17 Wenn ein Greis heirathet, läuft der Tod übers
Dach. — Beindrerg i, ISO.
2>äii..* Nmt den gaxnle lefler med den unge, d» leerdoden«
(Prov. dm., SSO.)
18 Wenn ein Greis redet, sollen die Jungen die
Ohren spitzen.
I>äm.: Gamle nuends lagn er lielden niandt. (Pro*,
dam,, 215.)
19 Wer als Greis zum Altar geht, wird ein när-
risch Kind zu spät.
20 Wer lange ein Greis sein will, muss jung einer
werden.
21 Wer nicht ein Greis wird in jungen Jahren,
kann die Mühe später sich ersparen.
22 Wo Greise geboren werden, pflegen Kinder zu
sterben.
Altklage Kinder lelgon eich in ipfttem Jaliren nlclit
selten all groese SohwaohkOpfo. Das Wander fliohf; and
dM Kind bleibt.
Or«ii (Adj).
•So greis as 'ne Hucke (Kröte). (Grafschaft Mark.j
— Frommann, V, 60, 75.
1 Mancher greiset, eh er weiset. — Fronet, //, 82";
Ejering, //> 255: Scholtcl, llli^: EUdein.ibS; Sim-
rock, 4046; Sailer, 7S.
*2 Er greiset vor den Jahren.
ffoll.: HU ia griji, eer hij oad ii. (Harrebomie. I, 259.;
•3 He gryset eer he wyset — Tappuu,99^: Ge$ner,
1,166.
Lat.: Ergini oani. (Erasm., 833; Tappius, 9^^.)
Orempelmarkt.
*htT ist auffdem grempelmarckt kaufft — Franck,
11, 6lK
Orempel = Kram , kleiner Handel , daher K&se-, Korn-,
Kleidergrempel. Grempolmarkt = Plats zum Feilhal-
ten alter gebraaohter Sachen. Das Wort kommt sobon
Im Jahre 1489 vor. (Vgl. Weigand, Wb., 456.) Franck
gebraaeht die obige Redensart fOr die lateinische: Ne
patris sai nomen novit, und: Terrae fiUus, indem er
noch folgende verwandte danebenstellt, am ein Kind,
dessen Vater unbekannt oder zweifelhaft ist, xa be-
xeichnen: Sin findelkindt. Krwoyesnit, wer sein gcns
sein. Kr wejrss nit, wie sein vatter heiss. Er ist vnder
dem alten eisen kanfft. Er ist von dem karren gefal-
len. Kent Jn Got so wol, als er seinen vatter, so ist
er gar verlorn. (8. Fachs 38^.)
Chrenadisr.
Unser Grenadier war auch bei Rossbach, sagte
die Aebtissin von Lindau.
Xo/..- Tersitei namerum, non vires aaxit Aohivis. (Alan.)
(Binder 11, 3820.J
QrenaaxiflMher.
*£r gab* einen guten Grenzaufseher.
Er versteht das Aufschneiden. Vom Orosssprcchor.
Orex&Be.
1 Alles bat seine Grenze, sagte der Bauer, aus-
genommen des Nachbars Pflug, der geht bis
in meine Brache (Wiese).
2 An der Grenze ist übel wohnen,
BCkm.: U samyoh hranio uoni dobro oholapa stavötL (Ce-
tatoctly, 27.J
3 Die Grenzen gehen wie Wasser rinnt und Kugel
walzt — Graf, 103, 211.
Von den Aenderungon der Grenzen durch Abspülen
und Anschwemmen. Nach einigen landrechtlichen Be-
stimmungen verblieb wurzliafteifWasen dem, von dessen
Irrund er abgerissen wurde, der Oriea aber dem, an
de«sen Uferland er sich augeseut hatte. Die sächsische
Regierung erklärte iudcss im Jahre 156.1 die in der Elbe
entstandenen Inseln für Eigcnthum des Staats.
•4 Wer seine Grenzen will erweiten, muss nicht
gegen Unrecht streiten.
*5 Es hat alles seine Grenzen.
Holt.: Alles heeft zijne grenzen. (Ilarrebvmee , I, 25i)J
Qtmnaet.
Grenzer and Janitscharen (Barbaren) sind
schlimme Nachbarn.
/(..- Gence di conüni o ladri o assassini. (BoAn I, 99.)
Orensstein.
Ein Grenzstein verhütet viel Streit.
Frs. : La bome sied trfts bleu entro les champs de deux
fr*rc8. (Bahn I, 28.;
Qretohen.
1 Es lebe Gretchen in der Küche.— EUeiein, 28i;
Wurzbach II, 153; Rsinsberg VII, 11.
Es gab vor Zeiten eine Art Becher, die man „H&ns-
ohen im Keller" (s. d.) und „Gretchen in der Kttehe'*
nannte, and welche die Einriohtang hatten, dass wenn
man Weinhineingoss, infolge des Drucks eine OeflEnung
am Bande entstand, ans der ein Knttblein oder Mägd-
lein emporstieg. Man bediente «loh im Sehers dieser
Becher, um Frauen, die ein Kind wftnsohten oder zu
erwarten hatten, daraus susntrinken und einen geeig-
neten Wunsch dabei auazuspreehen. Wenn man jetat
Hänsohen u. s. w. leben Iftsst, so meint man da« za er-
wartende oder gewttnsohte Kind.
2 Jeder hett syne Gretge leif , un is se ök beschnu-
delt — Uochdeuttch bei Reinsberg /« 56; Körte, 3172.
Gretchen ist In plattdeutschen Bodensarten sehr be-
liebt: Bar-Gretje, dicke Grotje, grise Qretjo, Hang
un Greye. (Eichwald, 674.;
SoU.: Elk prijst zijn GrieUe, al is zo begrommeld. — Elk
heeft zijn Grietje lief, al is se besnulsterd. (Harrebomce,
I, 259.;
Lat.: Snum cniquo pulohrum.
3 Twe Gretjens, twe Netjens, twe Annen könt
den Düvel ut de Höll' bannen. (HoUt.) —
Schütze, I, 278; Dicrmissen, 212; hodideutech bei Heins-
berg I, 19.
EolL: Daar twee Grieten in een huis zijn, bohoeft men
geen hassenden hond. — Twee Grieten en Ö6ne Anne
kunnen den drommel uit de hei bannen. (Harrebomde,
/, 259.;
Orete.
1 Der armen Grete Sohn muss immer dahinten
stehen. (Schweif.)
2 „Gret, fluddert di dat Band ok?*< — „Ja, Hans,
wenn de Wind weiht"
Sprichwörtliches Gesprfteh im Yorflborgeben, bciläa-
flg. (Biemaltki Hl.)
3 Nu walt's die Gritte. (SMes.) — Weinkold, 30.
Aus Qomolcke entlohnt.
4 Wer meiner Grete was thut, den hau' ich, dass
die Sau blut*t. — Fi$chart.
Oretleln.
1 Ein ieder hat sein Gretel lieb, ob sie schon
beknodelt ist. — Lehmann, 466, 78.
2 Sie häts, wie 's Schomet GreÜi, sie meint halt o,
sie müSS en Ma ha. (Schweiz.) — Kirchhofer, 186.
Gretse.
S' höt missa a Gretzo hääm trään. (Tropitau.) —
Peter, 448.
Es hat niemand mit ihr getanzt.
Greuel.
1 Ein grewel vnd schewel. — Uathesy, 340*.
2 Er hat sieben Greuel (jüdisch-deutsch: schewo
Towes) im Herzen. — Tcndlau, 385.
Ist voller Schändlichkeit.
3 Es ist kein grewel so hoch vnd gross, als wenn
ein Mann wird trewenloss. — Petri, II, 267.
4 Greuel der Verwüstung an heiliger Stätte. —
Eiselein, 257.
Luther in Anwendung auf den Papst.
* 5 Et äs e stulz Groal. (Siebenbürg.-sächs.J — I^ommann,
V, 34, 54.
♦6 Et äs en afgepeackt (aufgepackt) GroaL —
Frommann, V, 34, 54.
• 7 Et äs en annätz GroaL (Siebenbürg. -sddu.) — From-
mann, K, 34, 54.
Es ist ein unntttzer Greuel.
Gri.
Nicht Gri dazu sagen. — L. Müisiua, Der Zauber-
leufi'l, iui Thealrum Z>taboiorum (Fraokrurt 1563), 6.206*.
Gribbelfirabbel.
*In de Gribbelgrabbel smiyten. (S. Orabbeibus.)
(Itürcn.)
Griechen.
1 Die Griechen kamen nur nach Troja, dass sie
darauf zugingen.
Dadurch , dass sie es wagten , so schwer es auch war.
Um XU sagen, dass man auch das Schworscheinende
versuchen mQssc. Im allgemeinen sind die Urieoheu
in den Sprichwörtern nicht gut geTieichnet. Die Bässen
sagen ihnen nach: ein Grieche spräche Jährlich nur
einmal die Wahrheit. Daher erklären die Venetier: Wer
einem Griechen glaubt, hat kein Gehirn« Der Busse
behauptet ferner: ein Griecbe aberrage den Teufel an
List , indem sie sagen : Der Jude Überlistet den Zigeu-
ner, der Grieche den Juden und nur der T«ufel den
9*
136
Griechenland — Griff
Griffel— Grille
1S6
Orieohen. (Reintb^rg V, li.) Dennoch wird er noch
von den Bergamaiken ttberflUgelt, die von sich selbst
behaupten f man bruiche sieben Juden, um einen Orie-
ohen» und sieben CMeohen, um einen Bergamasker sn
machen, sodass, ein solcher sich mit grosser Beschei-
denheit 49 Juden gleichachtet. (Reiiuberg VI, 12.; Die
Orieohen unterscheiden aber wieder unter sich selbst,
indem sie sagen: Zehn Moreaten machen einen Insel-
Sieohen und sehn Inselgrieohen einen Fanarioten.
oreaten sind die Bewohner des griechischen Fest-
> landes, Inselgrieohen die Bewohner der griechischen
Inseln und Fanarioten die Bewohner des Orieohenvier-
tels (Fanar) in Konstantinopel. (Reintberg VI, Sb.)
2 Ein Grieche lebt, wo ein Esel stirbt.
HoU.: Een Oriek kan leven, waar een esel ran hougor
sou sterven. (Harrtbomit , I, 259.;
*3 Er ist kein grosser Grieche.
Hat in irgendeiner Besiehung keine bedeutende Bil-
dung, ist in seinem Fache unwissend, ungeschickt,
hat das Pulver nicht erfunden. Wenn Jemand in etwas
Kt Bescheid weiss, so helsst er in Frankreich ein star-
r Orieohe, besonders wenn er Oiaok im Spiel hat
und es nicht gerade sehr genau mit einer ehrlichen
Form nimmt; wenn er gerieben und betrügerisch ist.
(Rtiniberg V, U.)
Fra.: Cet homme n'est pas grand greo. (Lendroy, 854.;
Orleohenland.
*Wie steht's um Griechenland?
Bedensart der deutschen Studenten, um su sagen:
Wie steht's um die Sponsade? (Reintberg V, 85.;
Orieohlsoh.
*1 Er ist mit griechisch and lateinisch gespickt
wie ein Igel.
*2 Er versteht griechisch and lateinisch, wie ein
Junge das Kirschenessen. — Breslauer Zeitung,
Nr. 407, S. 9331.
*3 Es ist griechisch für ihn.
Er Tersteht nichts davon. Die Mönche des Mittel-
alters behaupteten, es sei eine Erfindung des Teufels.
(ff. Seine, Reisebilder, Hamburg 1840, II, 137.;
Orlofe.
Sie hat Griefe gössa (genascht). (Würzburg.) —
SartoriuM, 169.
Schershaft fUr: hat einen Orind am Munde.
Orlel.
*In den Griel werfen. ( S. Orabbelbus, Orapse, Orosohel,
Bapnse.) — HenisOi» 1743, 8 u. 1757, 27.
Ghdes.
1 Gries kennt den Gramen. — Simnek, 4047.* Braun,
I, 981.
*a Er hat's Griess, wie das sauere Bier. — Mayer,
Orleagram.
1 Griesgram ist ein Drache, der die Welt mit sei-
nem Gift vergällt.
3 Wer sich vom Griesgram will befrein, mass
lachend ihm den Rücken bläun.
* 3 Es ist ein alter Griesgram.
„Ein Alter Griesgram, Omntier vnd Yobisirer.** (Mo-
thesff, 81*.;
Orlewel.
Süht de Griewel * op Lichtmesse sinen Schatten,
dann geht he nog vöttig * Dage wi'er in sine
Aerde. (bfrlobn.) — Pirmenick, UI, 185, 8; Woeüe,
60,87.
<) Dachs (s. d.). ^ Vieraig.
Orif.
•Ha ess dem Griv^ geliwert. (Köin.)
■) Orlve-B:dller hiess das Ooflngniss, in welches die
snm Tode Yerurtheilten gebracht wurden.
amr.
1 Der beste Griff ist, das zu erhalten, was man
fem hat und jedem zu sagen, was er gern
ort. — Oi)rf,*9i.
2 Ein gater Griff zur rechten Zeit in den rechten
Unterrock bringt weit
3 Greif ein' Griff und streich ein' Strich and
packe dich! — Lanmiz. Magazin, 1886, S. 5.
4 Gnffe sind mislich, sie gerathen sobald ins
Gesäss als ins Auge. — Fitchart.
b Jeder Griff bei Nacht ist mislich, sagte der
Pater, als er zur Nonne ins Bett wollte und
darin den Abt umarmte, der bei ihr lag. —
Bottmpiegel, 11, U,
6 Wer den Griff' der P&nno hält, kann nichts an-
ders halten.
Frz.: Kul n'est plns empfiehl que qui tient la quene ds
la podle. (Bohn I, 8; Cahier, UIOJ
•7 Das ist der rechte griff auff'^ der lauten. —
Fiecher. PsaUer, 258'».
*8 Einen blinden Griff thun.
Holt. : Eenen blinden greep doen. (ffttrrebomee , I, 258.;
*d Einen Griff in den Busen thun.
Abraham a Sancta Clara: „Das war ein grober Grif
in seinen (dos untreuen Haushalters} Busen, worinnes
sehr viel Schelme im Nest gesessen." (Seinmar, I, tlQ
•10 Er hat den Griff weg.
HoU.: HiJ heeft den greep weg. (ffarrebomee, /, 258.;
* 11 Er hat einen guten Griff, aber der feine fehlt ihm.
Der Naohsats erinnert an eine Stelle in WaOemtei»'»
Lager TOB. ScMUer. Im 6. Auftritt wirft der Wachtmeister
einem Jftger vor, dass ilun der „feine Oriff und der
rechte Ton", den man nur in der Mftho des Feldliezn
sich aneignen könne, fehle.
*12 Er hat einen kühnen Griff gethan.
Wie Heinrich von Oagem im Jahre 1849 taÜ der deut-
schen Kaiserwahl.
Frs.: n a fait un coup de sa main. fLeroux, II, 59J
*13 Er hat es am Griff, wie der Schuster das Wort
Gottes mit der Kneifzange. — Frischbier, tn;
Frischbier *, 1369.
•14 Er hat's im Griff.
Ist geübt darin.
*15 Es gehört ein ander griff zum krummen in
obren. — Franck, II. 155'»; Ilenisch, 1788, 96; Lek-
mann, 183, 7; Eisdein, 500.
Wer sich in den Ohren krauen will, muss anders
greifen. Um su sagen: so geht die Sache nicht, aof
diesem Woge ist das und das nicht su erreichen.
•IG üe hett et im Griff, as de Pracher (der Bett-
ler) de Lüs. (IhUt.J — Schütze. II, 68; Ihefer, 8S8;
Eichwald. 1232; (ür Iserlohn: H'oe9te,85, 79; Frommaa»,
V. 60, 74; schlesisch bei Firmenieh. II, 998, 28; Aeck-
iaOsch bei FristMrier, 978; Frischbier\ 1868; KörU, 2411;
Simrock, 4043; Eiselei)t , ili.
Das hat er auf den ersten Griff, ich finde es so
leicht, wie der Bettler bei sich eine Laus findet. Xr
kann das geschwind thun.
* 17 Mit blinden Griffen hineintasten. — Kritximger, 684*.
OrlffeL
•Etwaa mit diamantenem Griffel aufzeichnen.
Dauernd eingraben, su ewigem Oedftchtniss.
Lot.: Adamante notare. (Claudianus.) (FcueÜus, i: Wie-
gand, 147.;
Qrlfllaichen.
♦Er gröfflacht. — FrUchbier ^,ii70.
Von jemand, der höhnisch, vertohtlich, beleidigend
und vorstockt Uehelt, was man auch unter der Nase
lächeln heisst. Man nennt einen solchen einen (}röff-
lacher.
GMfllain.
Ich weiss wol, was ewer grifilin^ anff dieser
lauten ist. — ilenisch, 1738,3.
0 Senisch erkl&rt es durch „Hinterlist".
OzUIe.
1 Den stechen leichtlich die Grillen, dema nicht
geht nach seinem willen. — Lehmann, 896, S5.
Die Bussen : Grillen sind des Narren Geleit und Lau-
nen sein Gefolge. (AUmann VI, 498.;
2 Ehe du eine Grille befriedigst, sieh nach dem
Beutel.
3 Eine Grille ist die Freundin der andern.
Daher ihr harmonisches Ooncert
4 Es kommt nicht immer eine Grille geflogen,
wenn eine Saite springt. (Altgr.)
Wenn das, was auf einer Seite fehlging, auf einer
andemSeite wieder ersetzt wird; von unerwarteter Hülfe.
Daher: Eunomns ans Lokris und Aristo aus Bheginm
waren su einem Wettkampfe im Gesänge gekommen.
W&hrend des Gesangs sprang auf der Zither des Su-
nomus eine Saite, schnell kam aber eine BaumgrUle
(Cioade) geflogen und leistete Hülfe, indem sie die
durch die Saite verloren gegangenen Töne durch ihren
Gesang ersetste.
5 Grillen, säde Göke, dor kreg he s!n Moder
VÖr'n Plög. (Oldenburg.; — Frommann, K, 499, 509;
Goldschmidl, 154; Bueren. 485; Eicitwald. 651; llaus-
kalender, II; Ilocfcr. 398.
6 Grillen, so(do) de Snider, do bet he in den
Disk. (Ostfries.) — Bwsren, 501; Fnmmann, V, 499, 507;
Hoefer, 948; Uauskolcnivr , UI.
rT-
187
Grillenfang — Grind
Grindel'*- Grob
138
7 Man muas sich mit keinen Grillen schlagen. —
Mrüzinger^ b60\
8 Wenn die Grille im September singt, kaufe
kein Kom zum Yerkauien.
9 Wer Grillen jagt, wird Grillen fangen. —
Körte. U13,
*10 Die Grillen stechen ihn.
Ueble Lftone.
*11 Eine Grille bei den Flügeln fassen.
Wenn num tie dort fasst, sanunt and sohwirrt sie
aar noch mehr. Daher räth Plato , sich ja keinen Dichter
sam Veinde m machen, denn diese wftren ebenso oder
nooh schlimmer als die BaamgriUe.
* 12 Einem Grillen in den Kopf setzen.
Fn. : Mettre martel en tdto k quelqu'un.
* 13 Er fangt GriUen.
•14 Er hat Grillen vnd Tauben. — Kasp. obaihin, Der
EyäUnffd, 1&74. im Tkeatrum Diabolorum, 560 ^
•15 Er hat gryllen im kopff. — Lutker's Ma., 9.
„Br (der Koch des Uljsses, der bei der Circo als Sau
bUdbea wollte, war Orylle genannt) bracht das Sprich-
wort ent ins land, wenn man sagt, das dorsolb hab
Grillen, dem es nicht geht nach seinem willen.**
(Froackm., PHlb.J
Frt.: AToir martel en tAto. (Lendroy, 1119.; — II • des
gtiilona en tAte. (Kritainger, 360 ■'v)
*16 E> kann die Grillen im Loche verkleibcn.
•17 Grillen im Gapitol (Kopf) haben.
„ Wiewol ich dieses Possens haibor noch lange her-
nach grandige OriUen im CapitoUo hatte." (Simplic.f
ill, 185.;
• 18 Närrische Grillen haben.
*19 Schlag der de Grillen osscm Ilcte (Haupte)
und iss ene Mehre (Möhre, Mohrrübe). (ScMes.j
— Palm, 58, 4.
•20 Sich mit grillen vnd prillen schlagen. — Fischer,
ftaller, e3<*.
ChrütaniSuiff.
Grillenfang macht 's Leben krank.
Am«..- Qaando el baxo creoe el ouerpo enmagreoe. (Bohn
I, »«-J
Qxlllmflkns'ttr.
* Er ist ein Grillenfänger. — Mdmer, so.
OrUlanftasereL
*Grillenlangerei treiben.
Seinen Einbildungen und Phantasien nachh&ngon.
QxUiennMter«
•Er ist ein Grillenmeier. — Körte, uu.
Oiimiii«
1 Grimm vnd eilenbcrg machen nichts guts. —
Mem$ch, 835. 11.
3 Grosser grimm bringet schaden. — UmUch, na, u;
Pttri, n. KU
Der soll bekommen das Grimmen , der mir ein-
schenkt schlimmen.
Ghrlsunl^.
•Grimmig wie ein Lowe.
Tirlmp—
*E secht ' Grimpes ^ (S. Orompes.) (Siebenbürg.-tck^.)
— Fromnuum, F,' 37, 106.
0 Zieht, schleppt. *) Klötze. — Er schnarcht.
Chrlnd*
1 Alter Grind ist schwer zu heilen.
Pdn.: Gammel arpe er ei god at aftoe. (Pro9, dan., 36.;
3 Am Gräinjt gid et der Lous gät. C^^if^f^bürg.-sddu.j
— SdauUnr, 237.
Im Grinde geht es der Laus gat.
3 Auff einen bösen Grind gehöret eine scharfe
Lauge. — Uerbergcr, I, 2, 451; Kirchhufcr, 243.
4 Grind kratze lind!
5 Grind lehrt klawben (krauen). ( s. Plack u. Schorf.)
— A<ri,//.857.
6 Grind, Ynflat, Lcuse vnnd Flöhe sind dcss Fau-
len tägliche Gäste. — Ilenisch, 1157, l; Petri,
U.ÜT; Schottel,maK
7 Lausiger Grind beisset durch. — Petri, u, 434.
•8 Den Grind obenhin lausen. — Mumcr.
•9 Der Grind soll ihm über den Kopf fahren. —
Kritcinger, 639 •.
•10 Der hat alle Grind im Leib. (noHenburg.j
Er ist dorcbtrieben , abgefeimt.
*11 Einem aof den Grind steigen. — Wvinhvid, so.
*12 Einem den Grind lassen abhawen. — Lutker's
Tisdireden.406\
D. i. den Kopf.
*i3 Einem eins auf den Grind geben. (Schles.) —
Weinhold, 80.
♦14 Einen über den Grind hauen. — Kritzinger, 3*.
* 15 Enem den Grängd (Grind) abkratzen. (Siebenbürg.-
iächt.) — Frommann, V, 177, 220.
Ihn scharf hernehmen.
*16 Im Grind lausen. — Mumer, Nb., 44.
•17 Seinen Grind und Gnatz an einem reiben. —
Schottel, 1119*.
•18 Sich im Grinde kratzen. — üfumcr, Nb.,67.
•19 Wer wird einen fremden Grind kratzen?
Orlndel.
Dar is äm^ en Grindel* vörschaven*. — Eiih^
tra/d, 675: Frommann, U, 535. 107; Duercn, 251; Uaut-
kalcnder, IL
') Ihm. ') Riegel. •) Vorgeschoben. (Slürenburg.)
Ghrindlser.
1 Der Grindige kratzt sich leicht blutig. — Sim-
rock, 4048; Körte, 2416.
2 Drei Grindige und ein Kahlkopf.
Von einer geringen, dttrftigen, armseligen Versamm-
lung.
3 Ein gründigcr lauset (kratzt, krauet) den andern.
— Ilenisch, 1746, 14; Gruler. I, 25; SchoUel, 1114*»; Petn,
II, m; Kirchhof er, 145: Simrock , 4049 ; Körte, Uli.
„Ein grinter gern den andern laust sertlichen hin,
di weil im graust.«» (0. Schade, Satiren und Pasquille,
III, 127 , 6.;
It. : Chi si b scottato un» rolta, Paltra yi soflia su. (Bokn
I, 86.;
4 Man mag den Grindigen an den Kopf schlagen,
wo man will, es blutet. — liurckhardt, 538.
Der Mensch ist an seiner schwachen Seite leicht lu
verwimden.
5 Man muss den gründigen gar leis krawcn. —
Lehmann , 795 , 15.
GhrlndSGherer.
•Da möchte der Grindscherer kommen. (Ober-
Österreich.)
„Zu scbmozigen Kindern sagt man : Geh wasch dich,
sinst kirnt da Grindschera Ub& dich. Man nennt nftmlich
behaarte Baupen « Grindschara ». Grind = Schmus, der
sozusagen in die Haut w&chst und weggeschoren .wer-
den muss, weil das Waschen nicht ausreicht.*» (Baum-
garten.)
Orinffelstippe. ^ . , , .
•Einem eine Grmgelsuppe drem machen. (Roi-
tenburg.)
Eine Störung, ein Hemmniss in seinem Vorhaben.
GMnaen.
1 Sieh nur, wie er grinst, sagte Gerrit, und kly-
stirte seinen Ancn.
•2 Er ffrinst wie ein Hund, wenn er Tek (Teig)
fhsst. (Käthen.)
Dan.: Han griner som en d«d rotte. — Hau griner som
et og der «der tidseler. — Hau griner som et svedet
faare-hoved. — Han griner som en tudse der bar faaet
et slag af en gaard-staver. (Prov. dan., 254.;
*3 Er grinst wie ein Octoberfuchs. (Käthen.)
Qrlpsklaue.
Uo mutt sine Gripsklauen allerweg'n inhebb'n.
— Eichwald , 1034.
Gripps.
•He hat Grippes in*n Kopp. (Altmark.) — DanncH, 70.
Verstand als das Vermögen, Begriffe zu bilden. —
De Jung hat Gripps, kann heiaaeu: er iiat Vorstand,
bogreift leicht; aber auch: ur hat ein gutes Ucdäohtniss.
GrlBS.
Griss geht nach Gramen. — Lutlicr, 212.
Ein Böser macht den andern.
Grob.
i Besser grob, denn falsch.
2 Das groD, das starck. — Franck, /, 120*; Lehmann,
II, 58. 27.
3 Grub hält gut. — U. GoUz, Die Deutsdun , I , IM,
4 Grob und grob, fein und fein 'wollen bettiaR
ander sein.
Holt. : Elk bij >t sijn , grof bij grof 1 «a fljn bU fljn. (Bvr*.
bomec, /. 260.;
139
Grob
Crrobcourant — Grobheit
140
5 Was grob ist, das ist starck vud bricht nicht
bald. — Lehmann, 349, 1 ; Eisclcin, 259 ; Heinsberg V, 59 ;
Braun, I, 983,
So sagt z. B. die Spiunerin, wciiu mau ilir grobos Garn
tadelt, oder der Grobian, um süiuo Urobhoit eu ont-
HCbuldigcn.
6 Was grob ist, hält gut. — Simnnk, 4053.
Damit glaubt sich dor Grobe auf die Vorwürfe, die
man ihm wegen seines Betragens macht, zu rechtfertigen.
7 Was grob ist, ist stark, hat der Teufel gesagt,
hat mit der Sperrketten seiner Mutter das
Loch vernäht. — Ihcfir, lOSC.
8 Wer grob isch , isch o starch. (Dcm-J — Zyro , 524.
9 Wer sick graw benimmt, ward eck graw (grob)
behandelt Clif^ndsburg.)
♦10 Du bist grober dan bonenstro. — Tappius , 76^ ;
Eyering, U, 326; Sailcr, 122.
Lat.: Praxillae Adonide atupidior. (Binder II, 2G46; Tap-
Pias, 77 1'.;
•ll Der it so groub wi Säuboahnastroah. (Franken.)
> — Frommann, VI. 168, 129.
*12 E äs grow wä e Pälescher. (Sichcnbürg.-sächs.) ■—
F rennmann, V, 34, 48.
Die P&lcBCher sind die Einwohner von P&losch , einem
acht Stunden von SchAssburg gelegeneu, von Walachen
bewohnten Orte.
•13 Er is grob wie a Sess'eltrager. — idioi. Amtr.. 122.
Die Sessel- oder SttnftentrAger sollen meistens sehr
rauher Sitte gewesen sein.
*14 Er ist ebenso grob als dumm.
Frs. : U est fin commo une dague de plomb. (Lendroy, 1224.^
*15 Er ist grob wie Sackzwillich.
Man sagt auch saekgrob,
♦16 Er ist grober als ein Amtmann.
♦17 Er ist gröber als ein Dammtregel. (Kosmitz.)
Die Tregel (Tr&gel) sohaffon die Laston zum Damm
und davon.
♦18 Er ist grober als Ochsenkahl, (llirticltbcrg.)
Ein erst um das Jahr 1850 gestorbener hirschbergcr
Kaufmann, Nomons Kohl, der wogen seiner Grobheit
diesen Kamen erhielt.
•19 Er ist gröber wie Commisstuch (oder Com-
missbrot).
Die Griechen hatten diese Bedensart: Er ist grob wie
die Centauren. So sagt Suidos: „Wer klopft so oen-
taurisch an die ThOrV -^
♦20 Er ist 80 grob, man könnte Thüren mit ihm
einrennen.
Die Dttnon tagen : Er ist so grob wie eine Keule. ( Grov
som en -selv-groet k«lle. Prov. dan. , 254.)
•21 Er ist 80 grob, mau möchte Bonenitroh mit
jhm dreschen. — llcrbergcr, 11,21.
♦22 Er ist so grob wie ein Deutscher.
So schildern uns die Franzosen sprioliwOrtlich ; uud
um von sieh sagen zu können: geistreich wie ein
Pranzoso, bemerken sie flber andere Völker: bettelhaft
wie ein Spanier, dumm wie ein Chinese, geizig wie ein
Jude, plump wie ein Engländer, rachsüchtig wie ein
Italiener, rftuberisch wie ein Araber, dem Trunk ergeben
wie ein Scliweizer a. s. w. Ein französischer Schrift-
steller behauptet: die einzige wirkliche Nationaleigen-
Bohaft dor Franzosen sei die Eitnlkeit. Er fügt hinzu:
„Wir Franzosen verspotten die Champagne wegen ihrer
einfältigen Albernheit , die Gascogne wegen ihrer prah-
lerlsohen Windmacherei, die Mormandle wegen ihrer
ausschweifenden Uiunttssigkeit , Lothringen wegen sei-
ner Ferfidio und Treulosigkeit, die Picardio wogeu
ihrer eigensinnigen Starrküpflgkoit, die Bretagne wegen
ihres bornirten Stumpfsinns; und auf diese Weise bil-
den wir Franzosen das edelste, aufgeklärteste, am besten
unterrichtete, erhabenste Volk des Weltalls.
♦23 Er ist bo grob wie ein Höchster (Einwohner
von Höchst). (Schweiz.) — ÄirtWw/t'r, 93.
♦24 Er ist so grob wie ein Kabel (Ankertau, die
stärksten Taue).
• 25 Er ist so grob wie ein rcibnitzer Bauer, (iursehbvrgj
Das letztere habe ich in mohrern Orten des schlo-
sischen Gebirgs gehört, ohne indess Gelegenheit ge-
habt zu haben, mich von der Wahrheit desselben zu
überzeugen.
♦26 Er ist so grob wie ein Schwabe.
Bezieht sich auf die deutschen Bewohner Ungarns,
die meist Schwaben genannt werden, weil im vorigen
Jahrhundert grosse Strecken dieses Landes durch
Deutsche aus Wttrtemberg, Nassau, Hessen u. s.w. be-
völkert wurden. Die Grobheit der dortigen Schwaben,
d. h. der Deutschen überhaupt, ist in Ungarn spriuh-
wörtlioh. (Vgl. AuiUiJid, 1H5(;, S. 561 fg.) In Qricuheu-
land lagt man: Er ist grob wie ein Kappadocier.
(Reintberff VI, 85.;
•27 Er ist so grob wie ein Schwarzw&Ider. (Schmeit.)
— Kirdüiofer, 93.
*28 Er redet so grob, dass man die Wörter mit
dem Besen zusammenkehren mosB. — Pari-
miakon, 412.
Für: sich erbrochen. (S. Fuchs 370.)
•29 Grob mit Groben. — Schottcl, 1142 ^
♦30 Grob wie Bohnenstroh (oder: wie Saubohnen-
Stroh). — Eiselein. 87; 5eyfro/il, 47; Fromnuatn, W,
860, 7; für Holstein: Schütze, //, 71.
Denn dies ist wol unter den Strohart«n dM grGbtte.
I)än.: Grov som bonne-halm. (Prov. dan.^ 86.)
♦31 Grob wie der Teuffei. — Uerbmjer, I, Tso.
•32 Grob wie ein Bauemknecht. — FriseMier*, tan.
•33 Grob wie ein Bote. (Steiermark.) — Sonntag.
•34 Grob wie ein Fuhrmann. — Gutzkow, lütter «om
Geist (Leipzig 1850-52). IV, 260.
♦35 Grob wie ein hölzerner Pfaffe. — Fromnuam.
V, 88, 2.
♦ 36 Grob wie ein Verwalter. (Steiermark.) — SonUag.
♦37 Grob wie Mist.
♦38 Grob wiera Bürstenbinder. (Oberösterreich.)
•39 Gröber als ein Heber. (Steiermark.) — Smuuag.
♦4.0 Ho is noch gröwwV as grofi^ (Aümark.) —
Danncil, 70.
Er ist noch gröber als grob.
Holt. ; Plompcr dan plomp , grover dan grof. (Sarrebomeit,
I, 260.;
♦41 He is 80 groff as Bonenstro. (ITolst.) — Schütte,
I, ISO; Firmenich, HI, 12, 11.
Uoll.: HiJ is te grof, om hem met bezems te achzobben.
(Uarrebomee , /, 260.;
*42 So gruaf as Bäuuensträu. (Grafschaft 5lark.) —
Fromnumn, V", 60, 76; hochdetüsch bei Frisckbier'^ , 1371,
Q-robcotirant.
♦Er hat gern (oder: ist ein Freund von) Grob-
courant.
Grober.
1 Bei den groben wirdt man grob, bei den hoff- .
liehen erlangt man lob. — Uenisch, 1749. 9;
Petri, 11, 42; Lehmann, 810, 19.
Dan.: Hos gruve bliver man grov, hos heftige futf man
lov. (Prov. dan., 2bi.)
2 Der grob hat ein hültzin Angesicht. — LA-
mann, 349.
3 Der grob ist bey den Säwen oder Esehi in die
Schul gangen. — Lehmann, 849, 6.
Dan.: llan er soa revercntialisk som et äsen der har
drukkot vievaud. (Prov. dan., 254.;
4 Der grob ist der vnfiätem gewohnt, wie der
Stallknecht dess Mists. — Lehmann. 349, &
5 Der grob ist nicht beym Zimmerman gewcst
Ist unbehauen, hat noch viel grobe Sp&no.
6 Der grob ist vnverschemet — Lehmann , itö , 6.
7 Der grob steckt in der Knebelhaut, ist darin
geboren vnd erzogen. — Lehmann, aiSi, 6.
8 Einen Groben muss man in die Stockfischmühlo
tragen und dort weich schlagen.
9 Wenn dem groben die Bawerader würde abge-
schnitten , so würde er sich bald zu todo blu-
tcn. — Lehmann, 349. 7.
Ghröber.
■^ Der Gröbar bin ich. (Obcröstcrrcidu)
Auf eine Grobheit hin als Drohung : Dor Gröbere bin
ich; auf diesem Gebiet nehme ich's mit jedem auf.
Gauz entgegengesetzt sagte Dcmosthenes , als ihn jemand
mit Schinipfworten Uberhftufto: „Ich bin su einem
Zweikampf gerufen, wo derjenige, der triomphixt, ftbor-
wunden ist." (Einfälle, 108.;
Grobes.
♦1 Etwas aus dem Groben hauen (arbeiten).
♦2 Jetzt kommt erst das Grobe. — Eiselein , 119.
Orobheit. -r,, , .
1 Et git nichcn Grölheit iwer des Fhscher semj.
(Sicbcnbürg.-sächs.) — Schuster, 500.
Es soll keine Grobheit über die der ( aiobcnbürgi-
sehen) Fleischer gehen.
2 Grobheit tracht nach vnglück. — Pein, ll, 357.
3 Grobheit und Stolz wacnsen auf Einem Holz.
— ilai/rr, ll, 115. GiinUier , 71; Körte, 8414; öim-
rock, 9051; Uraun, l, 982; Lohrcngd, 337.
■■£. -
141
Grobian — Grobianns
Grobschmied — Gröschel
142
4 Mit Grobheit wird nichts aasgericht't. (Steiermark.)
%-L. Büme behauptet (16. Pari »fr Brief) gerade das
Oegentheil. „Ist man artig, wird man besiegt, denn
■ie verstehen noch artiger txx sein als wir. Sie geben
una freundliche Worte und sUsse Vorsprechungen , um
nns elniaichlftfem. Ich «usste durch periodisch ab-
gunessene , regelmftasig wiederkehrende Grobheit immer
SU erlangen, was mir gebfUirte.**
•5 Er schüttet Grobheiten ans, man hätte an der
H&lfte genug.
•6 In Grobheit ergiebig sein.
•7 Man nrnss ihm seine Grobheit zugute halten. —
Kirchhofer, 35.
Börne (26. Pariser Brief) hftlt nur die Grobheiten
fQr Tenoihliob, die mit „Ach*' anfangen , weil ,vAch" ein
Aasathmen ist, die Grobheit also im Menschen gesteckt
hat; die Jedoch nicht, die mit „O" beginnen, weil dies
«in Einathmen ist, und die betrefTondo Grobheit als eine
Ton aasten herbeigeholte, absichtliche erscheint.
• 8 Nehmt unsere Grobheit für Höflichkeit auf. —
Tenmnu, 461.
Wenn Landbewohner (Bauern; städtischen Besuch
entlassen.
*9 Verziehend mer mi Grobheit, es ist holt mi
GVohnheit. (Lutcm.j
Orobian.
1 J)ie vor dem Grobian sich bücken, bekommen
Fusstritt* in den Rücken.
Span.: Un ruin mientras mas lo ruogan mas se ostionde.
(BokH I, 261.;
2 Einem Grobian Artigkeiten sagen, hcisst: den
Fröschen Wein geben.
3 Grobian ladet den Stockfischfresser nicht zu
Gast. — Uhmann.SiO, 10.
4 Sanct-Grobian ist ein Ilciligor für viele Mann.
— Brandt , Nsch. . «.
5 Wenn der Grobian das Maul hielte, so war' er
nicht grob.
6 Wenn man auch den Grobian setzt obenan , so
zeigt er doch die Ohren jedermann. — Leh-
mann, 350, 9.
7 Wer als Grobian geboren, an dem ist K&s' und
Brot verloren.
• 8 Dem Grobian nach der Brust schiessen. — Sar-
rennkiff.
Ein Ersgrobian sein.
•9 Er ist ein rechter Grobian. — Eytringjl.m.
•|0 Was für ein Grobian hat angepocht? — /:w«'-
fna,2&i>.
Orobümlst.
•Er gehört zu den Sanct-Grobianistcn.
I>ie lateinische Kndun^ liat den Zweck, dem Auß-
drttck eine feine Spitxo tn geben; sie findet sich auch
Im Hollandischen.
JSr«'//..- Het is een Grovianns. (ITarrchom^ , I, 263.;
Orofaiaans.
1 I>cm grobianus ist gut weissheit oder gcschick-
lichiceit zu vcrtrawcn, man snchts nicht bey
jhme. — Lehmann, 3.'>U, 8.
er ein Grobianus in frc]
wird jfan an ein Stockfisch vertauschen,
Lrkmann, 687, 7.
3 Grobianus von Runksdorf ist sein Vetter.
In Mecklenburg' wird die Groblioit durch die Vorn.amcn
Juhann Kluev, RrobcrKilian, Johann Plump, roffstof-
frl u. s. w. sprichwörtlich bezeichnet. Ho werden die
VorTtarnen auch angewandt, um andere Eigensoliaf-
IM» au charakterisircn. Lattndorf, der bereits diooem
<irgtfDftande in d«*n [irnt.frhttn Mundarten (Frommann,
tu, 1 -7 u. .t7M; seine Aufmerksamkeit zufiowaadt hat,
gedankt seine dortige Arbeit weiter fortxnführon. Aus
•einer handschriftlichen Mitthcilung fäge ich hier der
l>ber«ichtlichkcit we^en FolKendca bei. So tadelt dur
gemessene Mecktcnburgrr die (icschwätzigkeit mit: Plii-
p<*rlie9, (juatvchlies, ärühnfickvu, HchwabholjUnjen,
i^nakelhan*. Klähcrmarlken, yiiatschthrino, Haveljo-
rhen. rnordontlichc Kloidnug wird bezeichnet durch:
Trenfeltie^chen . SchQddoldoerklaa, Schuchtclmarikcn,
Iturrfieken. Eilfertigkeit durch: PClsmichoI, Pustlirin,
llaos Ililk<>ngilk. Hans vor nlK-n Hätten. Dummheit
durch: Hanna Goeper (r^tiafTor), Hauna (inappcr, Jo-
liann S<-liap, SciiApiiann, DuslKiildrl, Diismalz. Lan»r-
tamkeit durch: Trüdelfiekcn, Trödelmarikon . 8chwitn-
s^ijurirvn. Wer sich im Retlun xiert, hcisst: l'rumtiirin,
Prurihsch. Sehrrionde Kinder nennt man: rauthrin,
Krüll|<)chen. SchroL-iehelndo Kinder lif»iiiHon: San6rtlirin,
Kli'Uie^ehen. Als Hcheltworte dienen: Lodderthrtn,
Jaastnincfaen . Jateriieaehen, •lanormfchel. Dir* Namen
Fieken, Marikon, Jochen, Lisch, Thrin, Poter treten
Überhaupt den UmstAndon nach im Augenblick eu
jedem beliebigen Wort, so z. B. Nusselpoter, Slarpmari-
ken (von niedergetretenen Schuhen). Ein MiLdohen,
Namens Marie, das gut rechnete, hiess Bftkenmariken.
4 Grobianus wohnt nicht blos auf dem Lande,
^a.: OrosBus grobianns flndes Tel floero steds ond pa«
landet. (Prov. dan., 264.;
Grobsehmled.
1 £in Grobschmied kann nirgends mit der Steck-
nadel dreinschlagcn.
•2 Er ist ein rechter (wahrer) Grobschmied.
Gröbster.
Der Gröbste kommt nach.
Holt.: Het grofsto is nog achter. (Ilarrtbomet^ /, 260.;
Gröbstes.
•l An £ln' 's Gröbsta 'runter macha. (Wünhurg.)
— Sartoriu«, 163.
Das Orübsto an einem heruntermachen.
♦2 Ar hat 'n die gröibstcn 'runter gehangt (ge-
hangen). (Franken J — Frominann , VI, 168,128.
*3 Ilei is eist ut dem Gröcwcsten. (liürcn.)
Von einem nngcschlifTenon Mcngohcu.
*4 Nun ist das CJräbste überstanden. (Iheslau.)
Das Schlimmste, die Ilauptschwiorigkcit ist Über-
wunden.
Grobstola.
Grobstoltz wie der TeufFel im Paradicss. — Uer-
herger. II. 184.
„Da er zur Eva kam, da war kein Oru88.<*
Groll.
1 Alter Groll lässt sich nicht leicht ausskratzen.
— llenUch, 174'.>, 49; Petri, 11,7; Mathay, 75*.
2 Aus altem Groll wird Hass.
3 Groll macht toll. — Ueninch, 1749, 51; Peiri, II, 357.
4 Groll vnd zorn ohn nachtruck ist verlohrn. —
— Ilotnnch. 1749, 52; Pciri, II, 368.
5 Heimlicher Groll sitzt tiefer als ein Zoll.
6 Kleiner Groll macht bald die ganze Seele voll.
7 Vom ersten groll kann noch wol ein gut freundt-
Bchafil kommen. — llcnisch, 1749, 55; Petri, II, 578.
• 8 Auf alten Groll neuen pfropfen. — Altmann. VI. 514.
Grollen.
1 Das Grollen des Liebenden ist von kurzer Dauer.
2 Eins fürs Grollen und eins fürs Wiedergut-
wordcn. (Surinam )
Man kann nicht stets grollen, auf Sturm nnd Begon
folgt Sonnenschein.
Grompel.
•Ich mach mer nc en Grompel drauss. (Schlct.)
— Wcmhold, 31.
Grönsen.
11c grünst dono as de Kuh no de Zopp. (Dvuiz.)
Hat groRso Sehnsucht dauach.
Groschel.
In den groschel worficn. — ///•n»«f/i, 1757, 85.
In die (Jrapse (s. d.), Rapuse. Heniitch hat fOr Uro-
schel aucii Griel uud fttr grapsen die ZoitwOrtcr grielen,
groBchlcu.
Gröschel.
1 Ist ein Krcssnl in der Taschen musst du nicht
Lampreten nacchen. — uwnÄo/d , 47.
2 Vier Gröschel sind überall ein Böhmen (Silbcr-
grosclien ) wie in Neurode. (lUicheHbach in Sdile-
rienj — Schlcs. l*rotin:iaWl. , 1862, 570.
3 Was zum Gröschel geboren ist, aus dem wird
kein GroBchen.
Hr.hm. : Kdo so na grcdli narodil nikdy -großem nobude.
(M.iknmky , 1. '.'.►.;
Sloir.: Kdo sa narodil k babco, nedoch^ls&k grosn. (Ce-
lahjvsky, \:>9.)
*4 Dem fAllt kein Gröschel aus der Tasche, und
wenn man ihn auf den Kopf stellte.
*ö Ich güb a Grcsthel drimb, wenn ich\s wüste.
— r.iniiohkr, 514; rrummaiin. III. 24«, 250.
•r. bh hätte nidi a Gröschel, wenn man mich
ärsslich ' ufllingC. — tUimuhkr , 5.34.
') .Man Buriclit inüeMoBifii : „är-iclilicli", mit langem ft.
•7 Mit «'inom (irüschol nach ««inom Thaior werfen.
Fr:.: T.'tit ilun out lu liain «lo plna grand don. (llovitl.
II, V>'.u)
Ltti. : KxiKuum niunuq maioris est muneris hamus. (Rorill,
II. Vi:*.)
143
Groschen
Groschen
144
•8 Sechs Gröschel und a Bissei Essen. (BresJau.)
Bohonvreise, nm eine geringe Belohnung fOr etwas
auszudrücken.
♦9 Wie ein böses Gröschel bekannt sein. (8. Be-
kannt 6.) — Weinitold.
„Er wird in seiner Stadt wie bös* Geld bekanndt."
(Günther, 604.;
Groschen.
1 Besser heut' ein Groschen, als morgen ein Gul-
den. — Winckler, XVIII, 35.
2 Das ist ein guter Groschen, der einen Gulden
nützt.
Groschen (von ihrer Dicke, gros, grossns) wurden
zuerst im Jahre 1296 su Tours in Frankreich und zu
Kuttenberg in Böhmen geprägt. Da sich die Htlnze
ursprünglich durch grossere Dicke vor andern, nament-
lich BlechmUnzen unterschied, so ward sie Grossus
(.= Dick) genannt. Der Werth der Groschen ist Ton
jeher ein sehr veränderlicher gewesen. (Vgl. darüber
Wurzbach II, 148.)
Böhm.: Hohrf to gros, co kopy ostffii&. — Ten gros Je
dobre utracon, jimi se otyfi nspori. (Celakoesky, 163.;
Poln.: Dobry to grosz, oo kopy straeze, obo dolozy. (Öela-
kotiktf, 163.;
3 De Groschken gilt nergen mei, osse bo hei ge-
schlagen is. (Waldeck.) — Curtte , Zi5 , 509 ; hoch-
deutsch in DemokrilM, I, 12.
4 Der Groschen, den die Frau erspart, ist so gut
wie der, den der Mann erwirbt. — Körte, 8418;
Braun, I, 984; Rcituberg I, 153; Sxmrock, 9625.
ö Der groschen, den man hat erspart, nutzt mehr,
dann der gewonnen ward. — Petri, II, 9i ; lle-
niich, 17.17, 15.
C Der Groschen gilt am meisten, wo er geschla-
gen ist.
Böhm.: Kdejestpenlzbit,tamnejrfcplatf. (Öelakov»ky,^i&.)
Wend.: Ponjez tarn najwjacy placi, dies je bity. (Öela-
kotfaky, 226.;
7 Der Groschen spielt die erste Geige.
Böhm.; Fenfz p&n, chmcl hrdina, oves komon. (Cela-
kopiky, 161.)
8 Des Groschens rothe Backen kommen vom lan-
gen Schacken.
Umherschacken = umherlaufen und wandern ohne
bestimmtes Ziel.
9 Die Groschen schlagen sich nicht in der Tasche.
Das Geld ist versöhnlicher als die Menschen.
Frs.: Le tosten d*nn papan et d'nn liuguouot no se bat-
tent jamais en resoarcelle d'nn m£decin. (Leroux,
/, 178.;
10 Ein ehrlicher Groschen ist besser als ein ge-
stohlener Thalcr.
Böhm.: YjdilAnf (spravedliv^) pcnia st&lost mfvA, a
vylichvenf ( nespravodliv^ ) Jak oben tr4v£. (öela-
koviky, 61.)
11 Ein Groschen, der in viel Taschen gewesen ist,
hat nicht viel Glanz.
12 Ein Groschen, der von Hand zu Hand geht,
wird beschmuzt.
13 Ein Groschen im Haus ist besser als ein Tha-
ler drauss.
Böhm.: Gros v dom6 lepsf ncz zlat^ na ccstäch. (Cela-
kovsky, 256.;
14 Ein Groschen schützt den andern.
Mit Gold und Gut crh<, verthoidigt man Gold und Gut.
Böhm.: Penfs jeden druh^ br&nf. — Poniz penizo h&Jf.
(Öelakovtky, 163.;
15 Ein Groschen von Herzen ist besser als ein
Thaler von der Hand.
IG Ein Groschen zum andern wird mit der Zeit ein
Schatz.
17 Ein ungerechter Groschen verzehrt zehn ge-
rechte.
Böhm.: Jeden nespravedliv^ gros sto Jin:fch s knpsy vy-
t&hnc. — Nespravedlivy gro» (krcjcar; sto spravedli-
v^'ch z kapsy vyh&nl. (Öelakortky, 55.)
Krain.: En krivi£en vinar deset pravicnih uj6. (Cela-
kovakjf, 55.) _
Kroat.: Kriviccn pcnoz sto drngeh iz zcpa spravi. (CrUt-
kovsky, 55.;
18 Einen Groschen im Sack und für zwei Groschen
Durst. — Eisdrin, 259; Körtf, 2417.
10 Es ist ein guter Groschen, der einen Gulden
erspart.
Lat,: Dispendnm proptor compcndinm. (Riniifr /, Ii45;
//, 808; Buchler, 240 j S^ybold. 130.;
20 Falsche Groschen gelten im Himmel meht.
21 Falsche Groschen kennt man erst, wenn sie ab-
gegriffen sind.
22 Ihr Groschen galt ehemals für einen Batsen. —
Eisclein, 259; Simrock, 4055.
23 Newe Groschen und newe Thaler sind Geste,
wer liegende Gründe hat, halte sie fette. —
Coler, 211; Nass. Schulblatt, XI\\ ».
24 Ohne Groschen kein Verstand. (Lü.)
25 So vielerlei Groschen, so mancherlei Schoek. —
Einelein , 259.
Wie Geld, lo Waare.
26 Vier Groschen das Stück, sagt die Nonnentaxe
des Papstes. — Kimen^^d, 56, 28.
27 Vierundzwanzig Groschen machen einen Thaler.
28 Wei den Groschken nithdget, de is desDalen
nit werth. (Waldeck,) — Cwrtze, «89, 81«.
29 Wenn Groschen kommt, so muss Heller tnff-
stehn. — Ilerberger, t, 375.
30 Wer den Groschen nicht achtet, kommt nie m
einem Thaler. — Lohrengel, 795.
31 Wer den Groschen nicht ehrt wie den Childen,
der kommt bald zu Schulden. — KSrte, ui9:
Simrock, 4056; Müller, 56, 1.
Da in Oesterreich die Silbernoschen unsichtbar gewor-
den sind, so hat Wurtbaeh (II, 150) folgende Fasmg
dieses Sprichworts für den Kaisetstaat vorgwoh lagen;
„Wer nicht ehrt die Zehnkreuzer- Zetteln , kann an gu-
ter letst noch betteln.**
32 Wer einen Groschen einnimmt und vier aus-
gibt, braucht keine Börse.
Port. : Quem tom quatro , e gasta dnco, nao ha miater bolaa
nem bolsinho. (Bahn /, 293.;
Span.: Quien tiene cuabro, y gasta cinco, no h» meneater
bolsioo. (Bohn I, 253.;
33 Wer einen Groschen gibt, kann wie ein Hand
hinter dem Wagen laufen.
Poln.: Dasa gross poleciesc aa wosem jak pies. (firitei-
bier, 4273.;
34 Wer einen Groschen hat und Brot, bei dem
hat's (der leidet) keine Noth.
Frs.: Qul a des pois etdupain d'orge, dalard, etdnvtn
pour sa gorgo; qui a cinq sons et ne doit rien, 11 se
peul dire qu'il est bion. (Cahier, 1225.;
35 Wer einen Groschen spart, hat zwei rerdient.
It.: Quattrino risparmlato, due volte guadagnato. (Bokn
I, in.)
36 Wer einen Groschen um Gottes vsillen gibt,
bekommt zwei wieder.
Böhm.: ktxidxf grol na stfeohu nvrzo, dva mu spadnou«
(äelakovsky, 44.;
37 Wer einen Groschen und ein eitles Weib ver-
liert, der braucht blos um sein Geld zu klagen.
38 Wer keine Groschen hat, fange keinen Streit
an. (LH.)
39 Wer vier Groschen erwirbt und fünf ausgibt,
der bedarf keines Geldbeutels. — Preua». Koflkt-
ftemi (Dcilio 1845).
40 Wicr zem Groscho geslon äs, kan nit zem Zwin-
ziger werden. — Schuster, 768.
41 Wier zum Grosche' gebiren äs, kit nit zem
Taler. (Siebenbürg. -sächs.) — Schuster, 698*».
42 Wo sich Ein Groschen finden lässt, muss man
auch den andern suchen.
•43 Das ist der gangbarste Groschen.
Von etwas, das sehr gebräuclilloh ist, einer Bedens-
art, einer Person im Hause u. s. w.
*44 Di gale Grösche wem sich schu noch weiss
Wäsche. (Ilcnneberg.)
Wird gesagt, wenn jemand eine reiche Frau genommen
hat, mit gelbem, hfissliehcm Gesicht.
♦45 Em fehlt am Grosche e Düttke. — Frischbier*, 1376.
♦46 Er dreht den Groschen dreimal herum, ehe er
ihn ausgibt.
•47 Er ißt keinen Groschen werth. — FrischUer, 4032.
•48 Er ist nicht recht beim Groschen, ((htprewn.) —
Frischbier, 280; FristUirr^, 2137.
üandclt, als wenn er nicht recht bei Vorstände w&re.
♦40 Er liisst sich um einen Groschen einen JStocken
im Arsch abbrechen. (Hotienlmrg.)
145
Groschenbnrger — Gross
Gross
146
*50 Er weu8 aus Einem Groschen vier zu machen.
JBWL .■ H]J wMl TUn Mn' groot er Tjjf te nuken. (Harrt'
bomdt, I, m.)
•51 Fftr einen Groschen dreimal nms (nm den)
Leib nnd noch ein Ende cum Peitschenatock.
— FriMdMer \ 1S75.
Zur BcMioImnag tohleehtoa Banehtobaeki .
* &2 Ihr Groschen gilt keinen Batzen mehr. (Nümherg,)
Ihn B«iae «Sid dahin, Ihre Sehflnheit iat rerblfthi.
* 53 Noch fer e Grosche. — Fritekbier K itn.
*54 Sie dreaht jeden Groscha drai mal 'nun. n^tirs-
bmrg.) — Sariorm, leS.
Sie iit lehr ap«xMun; anoh karg, geisig.
*bb Viemndswanzig Groschen gegen einen Thaler
verwechseln.
Allgemein Ton einer Verbindung iweier Penonen, die
na wexth gleich eind. Angewandt wurde e« einst ron
einer Dame sehr treffend auf ein Hidoben , dae einer
Ihrer Tielen Liebhaber heirathete.
*56 Vom Groschen f&n&ehn Pfennige ausgeben. —
MaAet, 190^
Mehr aiugeben ali nun einnimmt.
Ü,: C%i non ietima nn quattrino nol rale. (Goal, lUS.)
*57 Wann hai en Grosken in der Taske hi&t, hiät
hai för *n Dalet Dnorst. (Graftchaft Mark.) —
Wome, 8t, S5.
*58 Würfe er einen Groschen aufs Dach, es fiele ihm
ein llialer herunter. — Möru, un: WüwUer, it, es.
Den Cieoben fallen nur swei Groioben herunter, wenn
Bie einen aufe Dach werDm. Die Letten sagen: Er iat
soleh ein Olttekaklnd, legt er der Henne gesottene Eier
unter, so kriechen gebratene Kflohlein aus. Femer: Der
OlaoUtohe darf nur einen Stein in die Höbe werfen,
to fiUt gleich eine Wachtel herunter. Die Fransosen
sagen von einem solchen: Er ist der Sohn der weissen
Hanne oder, wie die Venetier meinen, der weissen Q-ans.
(IUin$btrg lY, 136.;
QroaolienhurgorT
*£r moss Groschenborger trinken.
Ist anai der Oroeohenburger Ist im Bheingau die bil-
ligste Weinsorte und entspricht dem oberdeutschen
Batseawein, welcher die sogenannten Kutsoherweine
darsteUt. fiUeAi, LaM und Uutt.)
OroaehaBitarkaL
*E8 ist ein rechtes Groschenferkel. (S. Aussehen.)
— Fri$chbier * MS u. U78.
* Es ist eine Groschenhnre.
BoU.: Het is eene hoer van twee blanken. (Emrrebomie,
I, SO.;
1 Besser gross erzogen als gross geboren. »
Petri, //, S7.
2 Besser groiss woa blniss. (Siebenbürg. -tdchsj —
SduuUr, S79.
3 Der ist gross, den kein Ungläck erniedrigt —
mmeUer, X, 19.
4 Der ist gross zu achten, der im Beichthnmb
kann arm sein. — Petri , II, 96.
5 Die schnell gross werden, üftllen auch liederlich
wieder vmb. — i/rtiück, i75«, ii.
6 Es ist keiner so gross, dass er mit dem Kopfe
an den Himmel stiesse.
Aehnlich russisch AUmann VI, 400.
7 Es ist keiner so gross, dem nicht ein Knabe
ein Loch in den Kopf werfen könnte.
8 Es ist keiner so gross, er braucht Dienste. —
.Vimrwci. 1615.
9 Eis sey einer so gross er wolle, so muss er
sich offt vom floh stechen oder ein muck vif
die natz schmeissen lassen. — Ukmam, so, fi.
10 Es sind nicht alle ^ss, die auf Bergen stehen.
11 Et is grot, wat de Hund driggt, un wenn he 't
dal Teggt, so is 't man en Knaken. — Eich-
Vidi, 844.
12 Grat an naach am wat tu dun an alta grat am
nant tu dun. — Jokani>cn,l\.
Oroas genug, um etwas xu tbnn und allsugross, um
nichts SU tbnn.
13 Gross, faul vnd dülpisch ist gern beisammen.
— Henuek. tO».».
14 Gruis im Kragen, klein im Betragen. (Okrdrulf.)
DacTScans BraicawOaTBR-LaxiKOir. II.
15 Gross mit Worten, wenig in der that — Grvur,
UI, 45.
16 Gross sein thut's nicht allein, sonst holte die
Kuh den Hasen ein. — lUrte, uao ; Braam, i, wi.
17 Gross und &ul gibt auch 'nen Gaul. — Kirdk-
hofer, f9t; EisaleM. SOS; Simrotk, S06S; Mifrte, 17»i;
für Sckmaben: Nefften , 461.
Anoh grosse und kriftig seheinende Menschen kön-
nen trige und nnbnmohbw sein.
18 Grbss und fiinl taugt wol fw einen Karrengaul.
— PBrtfmtaicNi« »10.
19 Gross und gut ist selten beisammen.
EngL : Great and good are eeldom the same. (Sohm II, 365.;
20 Gross und klein hat sein Lob.
21 Gross und klein, wie's der Hirt zum Thor
hinaustreibt.
22 Gross und kng, du fauler Strang; klein und
wacker baut den Acker. (Eifd.)
Von grossen und kleinen Personen, su Onnsten der
letstem.
23 Gross und ungeschickt weder sich noch andere
beglückt
Theodora ist gross, aber dumm, sagen die Bussen.
(CaJUer, S009.;
Firg. : En un oorps grand bleu rarement sagesse prend son
«bergement. (Leroux, II ^ »0.;
24 Gross ynd faul ist zwiüacher schad. — l/eiiMcA,
1756, 29; Gry»er, 111,46; Lekmann. 2t9, 89; Körte, 1424;
Simrock. 4058.
Lot.: Callga MaTimini. (Binder JI, S96; Lamg, S7; Sev-
boUL, 62.;
26 Gross vnnd fromb. — LAmann, w» s.
„ICagnuB est bonus ist ein Sprichwort bejm Homero.**
26 Gross wird oft ein kleines Ding, darum halte
nichts gering.
27 Grot in de Brasch, nix in de Tasch. (HeXet.) —
Scküte» IV, S50.
Vom Aufschneider, Prahler.
28 Grot un lanff het wenig Dank ; kort un dick is
ok en Stück (auch: is min Geschick). (Lübeck.)
— Deecke, 8.
29 Halt nicht so gross, du weisst nicht, was noch
kommen kan. — Uetneck, 1756, 36.
30 Heute gross, morgen bloss.
HinnLiltg ist alle menschliche OrOsse.
81 Ist sie (die Frau) gross, so ist sie faul; ist sie
klein, hat sie ein böses Maul.
32 Je grösser für Gott, je mehr verachtet von der
Welt — Airi,/,57.
33 Je grösser Gottes Güte, je grösser ist der Welt
Bossheit — l%(ri,/, 57.
34 Je grosser, je leicht^ zu betrügen.
36 Je grösser man ist, je mehr man bedarf. —
Petri, n, 39>.
36 Keiner ist so gross, der nicht das kleine bedurffe.
— Heniteh, 1756, 38; Sckottel, 1141*; Pein, 11, 416.
37 Mancher will «ross sein, eÄi' er klein gewesen,
und leben, di* er gestorben ist. — Uamu, im.
38 Manches ist so gross, dass man's nicht in
der Wagschale wiegen kann. — Körte, 4i06i.
39 Nicht zu gross und nicht zu klein muss die
rechte Ladung sein.
40 Nichts war so gross vnd hochgebom, das nicht
verruckt dess glückes zorn. — llenitck, i664, 8.
41 So gross findest du keinen, er bedarf des Kleinen.
ÜHp.: Ninos 0I7 nagy gasdag, kin4ha Talakire ne ssoru-
lyon. (Goal, 806.;
42 Um gross zu sein, helfen keine Posaunen, aber
um gross zu scheinen.
43 Was gross ist, ist all weg ein halbtheil faul. —
I^mann , 939 , 9.
Frt.: Le plus grand est le premier pourry. (Leroux,
II, 249.;
HolL: Oroot en dateelfde goed. (Harr«bom4e, I, 362.;
44 Was gross scheinen will, ist klein.
45 Was gross werden soll (will), das muss klein
angehen. — Iknisck, 1756. 43; Sckottel, ll4l'; A*lri.
//. 597.
//.: Maxime paulatim e minlmis. (Goal, 1032.;
Ung.: A leguagyobb folyöiiak is kicsiuy a knt feje.
(Goal, 1032.;
10
147
Grossange — Grösse
Grosser
14S
46 Was hilft es, gross sein nnd leer, wie das hei-
delberger Fase ! — Heinsberg V, 85.
Frt.: Qui toojours gnindit, fera petlt mon et profit.
(Leroux, II, 811 J
47 Wat gröter öss als e Lüs, hew op on drügg
nau HÜS. — FrischbieT, 2388.
48 Wer gross ist, suche klein zu scheinen.
•49 Er ist gross, aber faul. — Henisch, im, 60.
*50 Er ist gross und ungeschickt — Mayer, /, 20S.
Xot..« Amens longni. (Stybold, 72.)
*51 Er ist so gross wie der kleine David.
♦1)2 Er ist gross wie ein Haiducke (a. d.). — Wurtbach
1,16.
Die Hftidtiokeii bildeten In Polen einen Theil des herr-
Botaaftlioheti Hofstaats. Als Johann III. seine Län-
der bereiste, eröffneten seinen Zug 300 Ilaidacken mit
Standarten. Da man sn Dienstienten keine andern als
hoohgewaohsene wftblte, so erklftrt sieb daraus das
Sprichwort.
Foln.; Wysoki jak hajduk. (Wurzbach I, 6.)
•53 Er ist gross wie Lokietek.
Man bedient sieh der Bedensart, xaa Reistige GrOsse
und Hochherzigkeit ansuseigen. Es sobreibt sich aas
der Zeit der Begiening Wladislans Lokietek (gestor-
ben 1333), d. h. der Ellenhohe. Er war nttmlioh, wie
sein Beiname sagt, körperlich sehr klein, gehörte aber
SU den grOssten Königen »eines Volks.
Pol».: Doxy Jak Lokietek. (Wurtbach I, 4.)
•54 Groiss wie a Gähnetz*. (Jüd.-deuuch. Brody.)
>) Das {OAhnen. — Zur Bezeichnung des kleinsten
KOrpers.
•65 Gross und klein, wie sie der Hirt austreibt.'
Frt..- Tant grands que petits. (Krittingtr, 357».;
•56 Grot un lütj (klein) as de Swien to Holt löpt.
(Höht.) — Schütze, 11, 75.
Alles durcheinander, grosse und kleine WaarOi wie
die Schweine ins Holz laufen.
•57 Grotte noogh am wat to dünen en foUe alto-
grot am niks to dünen. CNordmar$dten.J — Haupt,
F///,375. 14.
♦58 He deit grot un bred un is nix darachter. —
Eichwald, SH.
*59 Sich gross machen.
Lat.t Leonis exuTium induere. (Segbold, flB.)
•60 So graut as en Huine (Hüne, Riese). (Graf-
schaft Mark.) — Pnmmann, V, 60, 7J,
•61 So gross als er ist, also faul (auch ungeschickt)
ist er auch. — Tappius, 45*'; HemsOi, 175». 67.
* 62 So gross wie ein Elefant.
Die Dänen haben tur OrOssenTerglelohung, wo es sich
um FlAohenansdehnung handelt, die Bedeusart: Saa
stör som Bogense-sunid (FOnen) oder Darum- Band
(Jtttland). (Prot, da»., 78.J
•63 Wenn der su gräuss war', als er dumm is,
nau' könnt' er in Läurenzerthomer ^ zon Fen-
ster 'nei' SChaua. (Nürnberg.; — /-'rommann, VI,
415, 9.
') Dem ThumrwAehter auf der Sanct-Lorenakirche.
Oro«Bauffe.
Grossauge sieht nicht mehr als Kleinauge.
Grosflbr&scher.
•Er ist ein Grossbräscher. — FrMc/i6i>r *, ijao.
BrAsohen oder prAsoben=zlArmen, schreien, schwatfen.
fVgl. Fronanann, III; Ha»»ig, 37.)
Qrossburff.
Grossburg liegt nicht weit von Kleinburg. (Schles.)
Beide Ortschaften liegen im Begiemngsbezirk Breslau,
doch in Terschiedenen Kreisen, die erstere im strehle-
ner, die andere im breslauer. — Um su sagen, dasi
das Grosse leicht klein werden kann.
Holt.: Oroetebroek ligtbij Enkhnizen, gelijk Buiksloot bij
Amsterdam. (Uarrebomee , I, 362.^
Grösse.
1 An der Grösse liegt nicht viel. — Dlum, 439.
Frt.: Les hommes ne se mesurent pas A l*aune. (Len-
droy, 72.;
Lat. : Enecat ingentem ripera parva bovem. (Seybold, 146
u. 426.;
2 An der Grösse liegt's nicht, sonst w&r' ein
Mühlstein mehr werth als ein Edelstein. —
Parömiakm. 1794.
3 De Gröt deit 't ni, annersicem de Kö den Häs'
vor. (Jeter. J — Frommann, III, 89, 86; für AUmark:
Danneil, 71; für Mecklenburg: Raabe, 9; hochdeuiwh bei
Simrock, 4059.
4 Die grosse macht den Hirschen nicht starck. —
Lehmann, 989,9; Pein, 11, 180.
„Wie denn die gross kein Hirsch maoht starok, wum
find auch manchen heldenzwarok." (Frosehm., "Dr.)
5 Es ist nicht an der Grösse gelegen, sonst gälte
ein Bachzuber mehr als ein Pokal. — Pv6-
miakon, 115.
6 Es liegt nicht allzeit an der grosse« den die
kleine Füchse haben auch grosse Schwäntse.
— Facet., 455 ; Henisch, 175«, 18; iVfn, //, 286.
7 Es liegt nicht an der Grösse, sonst sänge der
Rabe besser als eine Nachtigall. — Airdmia-
kon. 2752.
8 Et kummt bi de Grotte nich to, sns funk de
Koh wol en Has'n. — Eichwald. 1068.
9 Grösse und Güte stehen gut beisammen.
ffoU.: De wäre grootheid openbaart sieh in goedwiUigheid.
(Harrebomie, I, 262.;
10 Keine Grösse ohne Blosse.
11 'T kummt up de Grotte nich to, anners kunn
de Osse woU'n Hasen belopen. (OiiBnbwg.) —
Firmenith , / , 232 , 10 ; Wcserzeitmg , 4077 ; Bueren , 1144.
12 Wanns an der grosse gelegen were, so erlieffe
ein Kuh einen Hasen. — Petri,ll,&n: Henisch,
1756, 44; Gruler, lU. 97; Lehmann, 7/, 868« 50; Schoffei.
1141*; Mauer, I, 205; Pistor., VI, 10; WinM^r, X, 26;
KircMiofer, 288; Blttm, 488; Parömiakom, M14; Em-
Irin, 399.
„Willst du nur nach Grösse fragen , mOsste die Kuh
den Hasen Jagen.'*
HolL: Het is in de grootte niet gelegen, anders son de
koe den haas wel vangen. (Uarrebomee ^ I, 262.;
Frt.: Petit homme (petite cogn4e) abAt grand ehtoe.
(Krit tinger, 2» u. 153«.;
Ft.: Egli b anche grande un pagliajo, e manomeitelo un
topo. (Gaal, 807.;
Lat.: A cane non magno saepe tenetur aper. (Ovid.)
(Seybold, 3; thUippi, 1,4; Binder I, 4; //, 3.;
13 Was an der Grosse abgeht, mass die Menge
ersetzen.
14 Wenn man die Grösse nach der Höhe mässe,
so wären auch Staubwolken gross.
In Habeseh sagt man: Frage nicht, wer grOeser sei,
der Bereda oder Ambaohi , es ragen beide in die Wolken.
15 Wenn 't up de Gröte ankem, so kunn de Ball
WOll 'n Hasen kregen. — Goldschmidt, t<3; fur
Rastede: Firmenich , HI , 26 , 109 : für Preussen: Frisdi-
bier^, 1379.
16 Wer der Grösse nachjagt, dem entzieht sie sich;
wer sich ihr entzieht, dem folgt sie nach. —
Jüdisclies Volksblau (Leipzig 1865), S. 144.
♦17 Er hat die Grösse von Og.
Dem Könige von Baschan. (5 Mo». 3, 11.)
Jüd.-deutsch: Die OrOss' Ton Og-Meleoh-Habboschon.
(Tendlau, 2b.)
•18 Er ist eine Grösse unter den Zwergen.
Ein EinAugiger unter den Blinden.
•19 Mit unbekannten Grössen rechnen.
FlAne auf unhaltbare, unerwiesene Voranssetsungen
bauen.
Grosser.
1 De Groten sind de Lütjen ftre Narren. (Olden-
burg.) — Weserseitung , Wll.
Danach sollen die kleinen Leute klager als die gros-
sen sein. Meist wird e« angewandt, wenn grossgewach-
sene Leute kleinen helfen mOssen, einen hooiiliegenden
Gegenstand herabzulangen.
Lat.: Amens longus. (Pkilippi, I, 25.; — Nullus malus
magnus pisois. (Tappius, 4%^.) — Parva necat morse
spatiosum vipera taurum. (Ofid.) (Binder I, 1326;
II, 2482; Kruse, 807; Seybold, 427.;
2 Dem Grossen ein Stück, dem Kleinen ein Stuck-
chen. (Wend. Lausitt.J
3 Den Grossen weichen ist keine Scliande, die
Kleinen müssen's in jedem Lande. — Sim-
rock. 4062; Körte. 2421.
4 Der Grossen Bitte geht über das Gesetz der
Kleinen.
Die Spanier sagen: Wenn dich ein Grosser bittet, so
thut er dir Gewalt an.
5 Der Grossen Fall ist der Kleinen Lehr*.
Lat.: Buina majoris oautela sit minoris. (Binder I, 1564 ;
//, 2982 / Fischer, 201 , 83 ; PMHppi, II, 160; Seybold, 532.;
149
Grosser
Grosses r-* Grosshans
160
6 Der Grossen Fehler sind nicht klein.
SoiL: D« fönten van de grooten liin •nimmer klein.
(Harrtboind9, /, 195.;
7 Die Grossen kommen eher za einer Beule als
die Kleinen.
Der Albanese «agi: Der Grosse leidet Grosses. Dm
grosse Bach, behaupten die Neger in Sorinam, bringt
den Pfarrer nm. (RtiHtbtrg JJ, 85.^
8 Die grossen können der kleinen nicht entraten.
— LthmaiM, 939, 4.
BoU. : De grooten moeten ran de kleinen äsen. (Harre-
bomr«, /, 261.)
9 Die Grossen können die Kleinen nicht alle in
den Sack stecken, weil ihnen die Säcke nicht
langen.
Bon.: He« ii nog al goed, sei het kleine manne^e, dat de
grooten one niet in den zak steken. (Barrtbomet, I, 362.^
10 Die grossen lasst man laufieu. — neni$ch, 1756. 4;
Neamier, 419.
11 Die Grossen machen die Gesetze und die Klei-
nen müssen sie befolgen.
Und, sagen die Tlkricen, wer nicht auf die Grossen
hOrt, ist mehr todt als lebendig. (Cakitr, 3838.;
FrM.: lies petita sont snbjects aux loys et las grands en
font a leur guiie. (Leroux^ II, lOU.)
12 Die Grossen richten die Sappe an, und die Klei-
nen müssen sie ansessen. — A'trcMo/tr. 925.
13 Die grossen seind nicht die weisesten. — Ik-
wck. in%, 10; Petri, 11, 130.
14 Die Grossen sollen die Kleinen tragen.
D. h. sie onterst&tien, ihnen helfen.
Fn. : La grand dolt le petit aidier de ce qa*U a trop sans
plaidier. (Uroux, II, 34S.)
15 Elh' sich der Grosse backt, hat ihm der Kleine
in den Arsch geguckt. (Po»en.)
16 Ehe ein Grosser den Mund aufthnt, wird seine
Weisheit schon gerühmt
Die Bussen : Ehe der Grossfttrst noch ein Wort spricht,
ist's schon Weisheit. (Altmann VI, 409.;
17 Man kann die Grossen eher belügen, als ihnen
wahrsagen.
Mckm.: Yelik^ prarda mluTiti tak nesdadno jako lez.
(Ötlakvttky , 05.;
18 Von den Grossen ist schweigen das Beste.
8p*n.: Anterejes ö grandes, ö calTa, ö cosas agradables
habU. (Cahier,UU.)
19 Von den Grossen muss man nur Gutes reden.
It.: De* grandl e de* morti, o parla bene, o taoL (Ca'
Amt. 9945.;
20 Vor den Grossen muss alles die Segel streichen.
31 Wihrend die Grosse sich bückt , hat die Kleine
das EUtus gefegt
Port.: Em qoanto a grande ae abaisa, a peqnena varre
a casa. (Bokn /, 976.;
22 "Wäre der Grosse tapfer, der Kleine geduldig,
der Rothkopf aufrichtig, so kämen alle überein.
iVj.: 8i le grand 4toit vaillant, et le petit patient, et le
roussean loial, tont le monde seroit igal. (Krittin-
g«r, 357 a.;
23 Was dem Grossen venial, wird dem Kleinen
mortal. — EufXein, «16.
Man verseiht jenem, was man dleeem soa Terbreohen
macht.
24 Was den Grossen aus der Hand fallt, das heben
die Kleinen auf.
26 Wenn dir ein Grosser Caressen macht, so sei
auf deinen Fall bedacht.
26 Wenn es auf die Grossen regnet, träufelt es
auch auf die Kleinen.
BoVL: Wanneer bet op de grooten regent, druipt het op
de kleinen. (Barrebomee, I, 369.;
27 Wer den Grossen im ilofgedränge zu nahe ist,
erstickt vor Ilitze; wer zu weit von ihnen
ut, erfriert.
Zn groste Nihe ist IlBüg, in zn grosser Ferne bleiben
mnscre billigsten WOnacbe unberOoksichtigt. Die Ära«
bcr sind derselben Ansicht. (Cahier, 9406.;
yrx. : Qui metparle des grands s'cn repend ; qni par trop
les prise fant qu*il ment. (Uroux , II, 302.;
28 Wer den Grossen in den Arsch kriecht, kommt
leicht auf den Mist.
Aefanlicb die Bussen .U/mann VI, 397.
29 Wer den Grossen Weihrauch streut, hat für
die Kleinen keinen Deut
Von denen, die den Grosien Weihranch streuen,
kommt nichts Gotee. (Seklechia, 100.;
30 Wer vor den Grossen kriecht, ist nicht mehr
als Fusstritte werth.
BoU.: Die Toor de grooten kmipt, trapt sijne minderen
op >t hart. (Barrtbomit, I, 969.;
*31 Dalang wat idj m& a Gratten, maren wat skitj
mä a Letjen. (F&ur.)
Heute was essen mit den Grossen, morgen was soheis-
aen mit den Kleinen. — Wer sich heute erhöht, wird
morgen erniedrigt.
*32 Den Grossen spielen.
Die Italiener sagen ron, einem solohea : „ Er fertigt
einen Diener nach Barcelona ab.** (Rtimbtrg VI, 10.;
*33 ni Staat de Grotte bei Sidde, dat d6 Letje ok
wat fu'n kön. (Sordmauch.) — Han^, Vfll, 87«, 18.
Er stAsst die Grossen beiseite, dass die Kleinen auch
was bekommen können.
Oroues.
1 Das Grosse bedarff viel. — I^th, 11. 63.
2 Das grosso ist allweg ein eilen faul. — llenUch,
1756, 8 ; Tappiu$, 917 '^ : Lehmann, II, 68, 29; Pelri. II, 63 .
K6rle, 9499; Simrock, 4057.
It.: Le case grande dal me»o in sd non s^habitano.
(Kört«, 9429.;
Lat.: CaUga Biaximini. (Tappim, 9l6l>.;
3 Es ist etwas Grosses, Gottes Wort und ein Stück
Brot haben. — Rugewrotk , l,i: Sailer, 383; Sim-
rock, 4013; Petri, I, 86; Heniach, 517, 45.
4 Grosses haben wir nicht erjagt, und das Kleine
ist uns entgangen. (Lü.j
5 In das gross gehet viel. — GruUfr, in, 54 ; Lehmann,
//,983.49.
6 Man muss es im grossen und ganzen nehmen,
wie der Teufel die Bauern. — Bieta, Ctätur-
Studien, 977.
7 Was etwas Grosses werden soll, das schicket
sich beizeiten wol.
Lot.: Magnomm flnminum narigabiles fontes. (Sey-
bald, 991.;,
8 Wer das grosse gibt, der wirdt das gering auch
nicht versagen. — Henisdi, 1618, 40; Petri, II, 689.
9 Wer das Grosse nicht acht't, dem wird das Kleine
nicht gebracht
10 Wer das Grosse will, muss das Kleine opfern.
Dan.: Hto som Til bede noget hegt faaer at gire noget
stört. (Prot, dan., 60.;
11 Wer Grosses gibt für Kleines hin, der hat nur
lützel Gewinn.
Frx.: On ne doit pas laisser le plus ponr le moins. (Xe-
roux, II, 973.;
12 Wer Grosses verrichtet, auch Grosses bricht
13 Wer Grosses will, hat viel Feinde.
14 Wer Grosses will, hat*s halb gethan.
Lat.: In rebus magnis et Tolnisse sat est. (Egeria, 108.;
15 Wer Grosses will, muss Grosses wagen.
Dan.: Det er ber«mmeligt, at roTe störe ting, om det end
ei gaaer an. (Prot, dan., 65.;
16 Wer vmb ein Grosses bitten wil, der sol ein
geringes nicht ansehen zn schencken. — Patri,
n, 774.
Qrftsaesten f die).
1 Der grösst vnd st&rckest steckt den kleinen in
Sack. — Grtaer, 111, 17; Lehmann, II. 79, 79.
2 Die grossesten in der Kirchen thun den grosse-
sten schaden, wann sie vbel gerahten. — He-
nisch. 1759. 6.
OroasArst.
1 Es ist nicht jeder ein Grossfürst, der den Kai-
ser zum Vater hat — AUmann vi, 4i4.
2 Es ist nicht jeder ein Grossfiirst, der mit Newa-
wasser getauft ist (Petertburg.) — AUmann V. 80.
Ghroaaffethue.
♦'S is nur Grossgethu. (ScMeit.)
Eitel Prahlerei und nichU dahinter.
Qrosahaiui.
1 Grosshans überkommt eine kleine Tasch. (.Schweiz.)
— Kirchhofer. 165.
Vom Prahler.
2 Grösshansen obenaus und nirgends an, woll'u
des Sacks fünf Zipfel han. — Eitelein. 9S9.
3 Was Grosshans sündigt, muss Kleinhans büssen.
— Körte, 2495; .Simrock. 4063.
10*
151 GrosBherzog — Grosssprechen
Grosssprecher — Grote
16S
4 Was Grosshanss vbels thut, das mtias klein Uen-
eichen entgelten. — Mri, II, 597.
OroMhenoff.
Dem Grossheraoge von Florenz mangelt nichts
als Lucca and Sarzana, um zu sein König
von Toscana. — Berckenmeifer , 166: Deulache Ro-
mameitung, III, ü, 713.
Qrosalos.
Es ist nur Ein Grosslos im Glückstopf.
Einer nur luum ei bekommen» und doch streben to
viele danach; aber jeder {Ut soletik infrieden, wenn
er nur keine Niete sieht.
Oros8mäclitl««r.
Es ist ein schöner Grossmächtiger, der sein
selbst nicht mächtig ist.
OroBsmaul.
1 Grossmaul ist bei der Arbeit fauL
Fr*. : Grand Yontenr petit faiseor. — Lee piaffens d'Brreoz.
(Leroux, I, 237.;
2 Grossmauls Degen sticht nicht.
Jt.: L'anne di poltroni non tagliano ne forano.
Qr oasmognl.
*Ja, wenn der Grossmogul mein Vetter wäre.
Um XU sagen : Wenn ich reich wäre , wollt« ioh da«
schon thun.
Fra. : Le Grand-Tore si est mon paront. (Leroux, I, 200.^
OroBsmüthi«.
*Gros8müthig wie die Löwen.
Lot.: Aohilleom spirat. (Stybotd, 5.)— Generosns nt leo
et haUoatos. (BoviU, II, 71.;
Orossmüthlffkelt.
Grossmüetigkeit stehet gewaltigen Herren wol.
— Henisch, 1754, 39.
Orossmutter.
1 Das hat mich meine Grossmutter nicht ge-
lehret. — llerbcrger, II, 91.
2 Dessen Grossmutter hexen kann, der hat gut
leben. — Kiesewelter, 25.
3 Grötmoder is den Düwel ^öt, se itt noch Kes
un Brot. (Lübeck.J — DeeckCf 8.
4 Grossmutter ÖSS de öltste. — Frischbier \ 1881.
*5 Er geht seiner Grossmutter nach.
Holl.: Het gaat naar aijn groo^e. (Sarrebom^e , I, 262.;
•6 Er will seine Grossmutter lehren Uflhnor be-
fühlen.
*7 Erzähle das der Grossmutter.
um au sagen: Das sind Fabeln, MArohen, Dinge, die
nicht SU glauben sind. Die Neger in Surinam sagen:
Alte Grossmfttter, alte Mirohen. (Reintberg I, 203.;
* 8 Es ist aus der Grossmutter Handkörbchen.
Bei Weinhoid ans der Grossmntter BeikAstel. loh habe
auch gehört aus der Groismntter FettnAppel.
*9 Geh zu deiner Grossmutter.
Zur Abweisung Utstiger Frager oder Bittsteller, um
nicht sn sagen: Geh aum Teufel.
Holt.: Loop naar je grootfe. (Sarrebomee, /, 262.;
* 10 He kann sine Grossmutter ut de Erd klauen. —
Frütchbier*, 1382.
£r hat lange NigoL
*11 Mit meiner Grossmutter davon schwatzen.
Abweisung von albernem Gespräch.
*12 Wenn du warscht öl Grossmutter (GrosBvader)
BÖn, ÖSS alles hei. — FrUchbier^ 1383.
Zu einem Kinde, das sich verwundet hat.
QroBsprahlen«
Grossprahlen ist mein Beichthum, achtzehn
Pfennige mein Vermögen. — Lohrenga,I,9iu
1 Ane Grä'tpralers sint ak noch nich öwem Tun.
fGöUingen.) — Sdiambaeh, 151.
Die Grossprahler sind auch nooh nicht flbem Zaun.
2 Grossprahler haben's in Worten, wie 's Eich-
horn im Schwänze. — KMe, 2486.
CHroflsrujMd.
1 Mit dem Grossrussen befreunde dich, aber halte
einen Stein im Busen. (Kltinruu.j
2 Wenn der Grossrusse sagt, es ist trocken, so
schürze dich bis ans Ohr. (Beinrwuj
Grosssdin.
Grosssein thut es nicht allein, sonst holte die
Kuh den Hasen ein. — L^hrengel, I, 342.
O^TOttMprBolion.
1 Grautspreken un wyt stryen (schreiten) helpt
Mangen över de Byen. (Bürenj
Mancher kommt doroli OxotssprMhta empor.
2 Grosssmrechen ist keine Kunst. — Petri, U, ut
Und doch ist auch dasu ein eigenes Talent erforderlieh.
BoU.: Grootsprekers siin geene grootdadars. (Sarrtbomie,
I, 262; ßokn I, 32l5
3 Grosssprechen vnnd sich viel vermessen madit
offt Kief. >— Petri, II, 362.
*4 Grosssprechen wie ein Barbier.
Frs.: Piaffa de Oossalns. (Leroux, II, 82.;
*6 Was hüitts, dass einer grosssprichi vnd hat
nichts im Seckel. — Mri, U, 599.
Orossapreoher.
1 Grosssprecher habens in Worten wie das Eich'
hom im schwantz. — iViri, //, 862.
Fra.f Grand disour n'est pas grand faiseur. (Cakier, 5^;
— Grand parleur grand menteur, grand Tantaur petit
faiseur. {Bokn I, 19.;
Lot.: Projecit ampullas et sesquipedalia Terba. (Se»-
bcid, 460.;
2 Grosssprecher vnd Dünkelgut zu Hoffe das beste
thut — Petn,II,9ei: UeM»ch,m,4i.
Qrossthxui.
1 Grossthun ist keine Kunst — Eme, 9427; Sm-
rwk, 4064.
2 Grossthun ist mein Reichthumi drei Pfennig
mein Vermögen.
3 Grossthun ist mein Vermögen, Habenichts mein
Ei'btheU.
Grossthun ohne Landhaus, sagen die Neger in Sari>
nam ron einem, der den Grossen spielt, ohne dass etwas
dahinter ist. Und ein aMkanisoher Negerstamm hat das
Sprichwort: Es ist nicht ein Tage (=20 Kaoris k 1%
Kreuzer) im Palast. DieHpanier sagen: OroMarKop^
putz und wenig Yorrath. Die Vraasosen: Alles Staat
und nichts in der SohOsseL (Reinabwfi IV, 77.;
4 Grossthun, und wenn der Bettelsack an der
Wand verzweifelt.
tat.: Ambitiös» riTere panpertate. (Juvenal.)
5 Grötdon is min Levcn; Broder, len mi eu Sös-
ling. — Schütze, II, 74.
6 Grussgcthoe onn aufgeschnite, Wasser gesoffe
onn Hoanger gelite. (Uenneberg.)
Geiselnng solcher Leute, die prahlen und aofsohnei-
den und dabei kftrglioh leben.
*7 A darff nicht halb a su gross thun. — Ct-
nkol(^, 15.
Qroasthaer.
Ein Grossthner kommt weiter als ein Kleinthuer.
Wer mit fremdem Gelde ein grosses Haus maeht, hat
mehr Credit, als wer mit eigenem Gelde fein einfteh lebt.
Grossvater,
i Bey den Grossv&tem ist die Weissheit, vnd der
Verstand bey den Aeltem. — Arfri. //, 42.
2 Grossvaters Nachlass, das ist Erbschaft —
Graf. 188, 3.
Das Wort wird in den alten Bechtsbfloheni in einem
weitem und engem Sinn aufgefasst. In jenem beseioh-
net es alles, was Jemand an liegendem Gut wie an
Fahrhabe (s. d.) hinterlassen hat; in diesem nur das
Gut (s. Eigen 7), das vom Grossrater auf den Vater,
Ton diesem auf den Sohn erbweise gelangt, unTerSnsser-
lioh war und dadurch die Grundlage zum sichern Be-
stehen der Familie bot.
Mbd. : Oldevaders love dat is arfenisse. (Bichthoftn, 873 , 2.;
3 Grossvoder, Erekezogel, morge wöU wie Hoske
(Häschen) joge. (Ostfreun.) — FrischMer, 281.
Einderschers.
4 Mein Grossvater hat mehr Brüder hinterlassen
als der reiche Mann.
5 Mein Grossvater war ein Müller , aber ein ehr-
licher Mann.
HoU. ; MlJn grootrader was oen dultendlef , maar eerlijk.
W'Earrebomde, I, 203.;
ie der Grossvater ist gesinnt, so man auch
seine Suppe findet
*7 Er ist auf seines Grossvaters Hochzeit gewesen.
Der UeberUuge.
Lat.: Seit, quomodo Jupiter duzerit Junonem. (Philippi,
II, 170.;
Ghrots.
1 De 'n Groten spart, he twe verdent (Otifrie*.)
— Frommann, IV. 143, 379; för Oldenburg: EickmM, 678;
GiAdKchmidt, 154.
2 Man möt erst dreemal *n Groten in der Hand
umdreihn, ehr man 'n Snmal utgiwt ((Men-
bwrg.) — Weserteittmg , 4036.
153
Grabe
Grübchen — Grnmeln
154
3 'K UDgerechten Groten nimmt twintig Daler
mit — Goiäsckmidt, 7«.
4 Wer 'n Groten nich ehrt, is 'n Daler nich
wehrt — Goldsdtmidl, 154.
Grab«.
1 Bisr öölern an Gruw greft, feit 'r sallew ün
Ulm. (AmrumJ — Ilcmpt, F///, 366, 261.
3 Die Grube ist zu spät gefüllt, wenn das Kalb
ersoffen ist — WinMer, l, 97.
3 In der tiefsten Grube ist das beste Gold.
4 Man muss zuvor eine Grube machen, wenn mau
B den Wolf fangen will. — Simroek, 11799.
UnterlM* nicht, die nöthigen VorauBtslteu zu troffen.
5 Mancher feit selbst in die Gruben, die er an-
dern gemacht hat — Lehmann, //, 410, 45.
Mkd,: In ««Iben gruobet dicke ein man und wanteiman»
dem groobet bAn. (Bontr.) — Die grove het ich Regra-
▼iii ich muM dar selre in Tarin. (Roth.) (Zingerle, 60.;
6 Wer einem andern eine Grube grebt, der feit
selbst hinein. — lienUch, 65i, 37; l*etri. iJ, 699:
Schdxe, 95; IMienberg, J. 45; Dücking, 844; Dcyer,
II, 30» : /lermana, ///, 15; Sfirichwort, 26, 97; Teller, 802;
Sitiger, 107; Zaypser, 185; Coler, 583; Körte, 2428
u. 3005; Mafftr,JI. 161: Kiselein . a9 ; Ä't mror/:, 4065 ;
Meisuer, 54, 1; Kirchhofer, 140; Itraitn, l, 986; Hamann,
ümm-., V,19; Lohrcnycl, /, 784; ScjMd, 343; aUmär-
kiMk bei Sckmerin, 34; für Waldeck: Cttrtzc, 349, 434.
nWer ander fordert, wird geschlagen, und wer elm
andern gräbt ein Loch, der mu« darin abstürzen noch."
(Frosckm., BsbJ Wer eine Ombe fUr den Nachbar
macht, beisst*« in der Provence, f&Ut hinein. Die Fer-
aer sagen : Die ürube ist auf dem Wege dessen , der sie
nlbt. Die Albanesen : Wer dem andern das Grab macht,
nllt oft selbst hinein. Ein hobriisohes Sprichwort hat
denselben Sinn : Wer dem Nachbar den Zaun oinreisst,
wird Ton einer Schlange gebissen. Die Tdrken : Er ist
in die Ombe gefülen , die er für andere gegraben. (Reins-
btrg II, 33 u. 34.;
Mkd.: Vil dike er selber drinne Ut, der dem andern grebt
die graoben. (Spervogel.) (Zingerle, GO.) — Wer ain
gmeb dem andern macht, der Teilt selb darein unbedacht.
(rinüer.)
Bokm,: Kdo Jin6ma j4mu kopi. s&m do nl padi. (Hawj.)
Engl.: Harm watoh, härm catch. (Gaal, 808.;
Fra.: Qu! oonduit dans lo fossö y tombera lo premier.
(CaXifr . 755.; — Qui oroit guiller Ouillot, Guillot le
guille. — Qai mal Toat ^ autrul , mal lui prend h, lui
mAme. (Krittinger, 726".; -- Qui sonTent s'engeigne
•oi-mAme. (Krüiing4r, 279".; — Qui tend un piögo,
»*j prend le premier. — Tel qui creuso une fosso & un
antre, tombesouTent Inl-mdme. ((faal, 808.)
Mroat.: Tko drugomu Jamu kopa, sam oe u uju spasti.
iMt.: Effodit foToam tIt Iniquus, incidot iUam. (llaupt,
VI, 304, 12.; — In auctorem poena rodit snnm. (Binder
II, 140*.; — Inoidit in foTeam, qui primus fecerat illam.
(Oaat, 8U8.; — In Caput auctoris facinus plerumque re-
cundat. — In f oTeam cecidit , quam fecerat ipse. (Bin-
der II, 1432.; ~ Non est lex aequior nlla, quam nccis
arttflees arte perire sna. (OHd.) (Binder I, 1168;
//. 2165,; — Qui alteri exitium parat, eum soiro opor-
tet, slbi paratam pestem. (Enniua.) (Binder II, 2751.;
— Qmieonque fraude« alii tendit subdolas timere de-
b«t, na Ipae capiatur dolo. (Phatdrw.) (Binder II, 2825.;
— Qui struil insidiae alii, sibi damna dat ipsi. (Binder
I, 1499; //, 2814; Sfubold, 502.; — Sibi parat maluro,
oui alteri parat. (Binder 1, 1626 ; //, 3141 ; Fatelitu , 238 ;
Pki^pi, II, 181; 80vbold, 556; Wiegand, 3%.;
Fot».: Kto pod klm dolki kopie, sam w nie wpada.
Span.: Cae en la oucTa el que otro A olla lleva. (Bahn
I, 307.; — Qoien laso m« armö, en 41 eayö. (Bohn
I, 249.;
171^.'.- Kl mAsnak Terem As, maga esik belö. (Gaal, 808.;
*7 A gieht schun uf der Grube mm. — Robinson, 333;
Oemolcke, 29.
*8 Anf der Grube gehen und das Schindmesscr im
Hintern haben. — Eiselein, 3w.
•9 Anff der Gruben gehen. — Iferberger, /, 2, 237; J/o-
thett, 106"; Eisetein, 260; Körte, 2438.
Ton «iBem alten Betagten.
*10 Einem ein gruben graben vnnd selbs darein
fallen. — liemMch. 1758, 53; Eyering, II, 41.
*11 Einen in die Grube locken.
,. ... Denen, die er in die Grube lockte, gab er Bath
and Wegweisung, wie denen, die er herauszog.'« (/'«-
4fai0/4f.;
*13 Ein'ra andern hat er ein Grub gemacht vnd ist
selber darein gesagt. •— Limb. Chronik. 41.
• 13 Er geht »uff der grub. ( s. Puss.) — Franek . //, 57 *» ;
Uatuck, 1758, 49; Sf^ring , U, 244; Sauer, 303.
*14 Etwas mit in die Grube nehmen. (S. Grab.)
*15 leb bin nicht weit von der gruben. — llenisch,
1758, 68.
*16 bi die Grube fallen, die man selbst gegraben
hat. — i%. 7. 16.
Holt.: HiJ is in cijne eigene graoht goTallon. — Hij Talt
iu de graoht, die hiJ seif gemaakt hoeft. (üarrebomie,
I, 256.;
*J7 In die Grube treten. — Körte, 242%.
Von einem Hinkenden.
*18 In die gruben fallen. — Henisch, 1759, 1.
*19 In die gruben hinunterstossen. — llenisch, 1759, 3.
*20 Kompt er auss der gruben, so wirdt er doch
im strick gefangen. — llenisch , I7.w , 5.
*2l Sich selber die Grube graben. — Eisclein , 2i9.
Lat.: Captator captns est. — Hano teohnam in to ipsam
struxisti. — Non est lex aoquior uUa, quam uccis artih-
ce» arte porirc aaa. (Eiselein, 959.;
Ghrübohen.
1 Grübchen im Kinn hat Schelmken im Sinn. —
Simroct, 4066; Körle, 2429; Lohrengd , I, 343.
2 Grübchen, in den Wangen, falsch wie die
Schlangen.
3 Sagt das Grübchen Messer, so sind fünf Thaler
besser.
Der hier hochdcutscli gogobono Spruch kam mund-
artlich (s. Sohlötkon) bei den llolzgorichton zu Del-
brück iu früherer Zeit vor. Der Kichtor kann nur die-
jenigen Vorgehen bestrafen, die er kennt; dus Verfah-
ren iu Delbrttck zeigt, wie sehr man bemttht war, dem
Versuche dos Boschuldigten , sich der Busse zu ent-
ziehen, entgegenzutreten. Bei einem solchen Anlass
versammelten sich alle Markgenossen, sich in Kreis-
form aufstellend; jeder hatte sein Messer (Knipp) vor
sich in dio Erde gesteokt. Da der Bichter nicht Jeden
Frevel wissen kann , so soll Jeder , der gefrevelt hat,
sich selbst angeben, was auf folgende Weise geschieht:
Der Richter liest die Namen der einzelnen ab; sobald
der Genannte seinen Namen hört, zieht or sein Messer
aus dem Boden. Hat er keinen Frevel begangen, so
spricht er : „Ich ziehe mein Messer auf Becht." Weiss
er sich schuldig, so sagt er: „Ich zioho mein Messer
auf Gnade." Hatte er gefrevelt und sog sein Messer
gleichwol „auf Recht", so musste er, dess flberftthrt,
duppclte Basse zahlen. Das Grflbchen (Sohlötken), in
dem das Messer stak, ruft: „Messer, da du dies sagtest,
da lögest du." Die Versammelten strafton das Messer
Lttgen. und in diesem Augenblick waren fQr den Frevler
fünf Thaler als Busse verloren (Wip). (Vgl. Graf, 826.)
Orubenhammer.
Mit diesem Grubenhammer ist kein Gold zu
heben.
Orübler.
♦ Der is a purer Grübler wie der Alte bei Sanct-
Stcphan. (Wien.)
Bezieht sich auf das Steinbild Hans Buchsbanm's an
der Orgelempore der Sanct- Stephanskirche in Wien,
das mit dem andern in der Nische der Kanzeltreppe zu
den wiener Wahrzeichen gehört und dem Volkswits zu
mehrern KprichwOrtern Veranlassung gegeben hat. loy
Volksmundo heisst es der Alpsöl, d. h. AltgesoU (s.
Gamatzcn). (Vgl. lUitstrirte Zeitung, Nr. 74 vom 12. Sept.
1857, S. 182.)
Qruft
1 Die Gruft sei noch so schön, man wird sie
nicht ohne Würmer sehn.
*2 Er steht an der Gruft uud zankt sich mit
der Luft.
Von einem nach Luft schnappenden Kranken.
•De oalle (alte) Grüppel es dot un de junge
hiat noch kaino Tiäne. (Iserlohn.) — Woestc,
68. 87.
Zur Beruhigung fQr Kinder gegen das Grauen.
Grusllolx. .
^T is gruglik vor de Ögon, säd' jcnn Mann,
wenn enen't Rad öwer de Käs' get. (Mecklen-
burg,) — lloefir, 742.
Chrujen.
♦Ich mu88 grujon (ruhen) auf die Ernte hin.
(SchK'eiz.) — Kirclihofer, 307.
Grulioh.
*£t öss grulich (grurig), wenn de Wulf hielt
(heult). — Frischbier"^, 1365.
Oruxaein.
1 Wenn 't grummclt (donnert) am 1> Septfll"
dann hew wi viel Schnee im Febrai^'iy^
folget en gout Joer. (Tecklcnburg.J — AiWi'i
155
Grummet — Grün (Ad(j.)
Grund
IM
*2 £r fi^umelt wie ein Hand, dem man 's Maol
zun alt und dabei in den Schwanz kneift. —
Finchart.
Orommet.
Das ürommet muss me' of d'n Reche dörr
mach'. (Meiningcn.J — Frommann, II, ill. i22.
Orummetemte.
Eine gute Grummeterntc hilft einer schlochtcu
Heuernte aus.
Bei einer guten Grummoternte kann mau eine Bülilochte
Heuernte vergessen, sagen die Busaon. (AUiiuinn VI, 434.)
anunpen.
Grurapen fürgeben vnd mit einem Quarchc ver-
siegeln. — Ilcrbcrgcr, II, 231.
Viel versprechen und nicht halten. Da» Wort „Orum-
pen" erklärt \IIenisch (1760*) durch „grumpoln, erd-
schollen, aoffgeworffen erden, oUvalns terrae; ist das
Lateinisch grumns, grumulns."
QroxnpeB.
*£t äs e Grumpes ^ (S. Orimpes.) (Si^cnbürq.'sächi.)
— Frommann, V, 34, 48.
■) Ein dicker Klots, vgl. Österreichisch gnunpos,
grampus, der Diener des heüigen Nikolaus als Schreck-
gestalt fUr die Kinder, Popanz. (Schmaler, II, 110.;
QrwaxBig.
•Er ist 80 grumsig wie eine Maus im Kindbett.
— Fischart.
Gnm.
•Di koa^ eich de Grün' waschen'. (Sicbenbürg.
sficht.) — Frommann , V, 32 . 27.
0 Kann. ') Schnarrbart (mittelhochdeutsch : gran)
») Wischen.
Orün (Subst.).
1 Bei Mutter Grün schlafen.
„In kalten N&ohten ist's bei Mutter GrOn (Bivouac)
gerade nicht angenehm.'* (Aus dem Feldlager, in der
Breslauer Zeitung, 18«J6, Nr. .S90.)
2 Das schönste Grün wird auch Heu. — Sailcr. 62;
Heinsberg I, 50: Simrock, 9177.
*3 Er hat bei der Mutter Grün Bankarbeit ge-
macht. — Frischbier *, 1384.
Er hat im Freien geschlafen,
arttn (Adj.).
1 Gräun is dat Land, rod is dei Kant, witt is
dei Sand, dat sünd dei Teiken von Helgoland.
Grttn ist das Land, roth ist die Klippe, weiss ist der
Sand , das sind die Farben vom heiligen Land.
2 GHen macht schin. (ScMes.j
Grün scheint wol aber nur in einzelnen Theilen Sohle*
siens beliebt zu sein. In Vcnetien heisst es: Wer ein
hUbsohee Gesicht sehen will, sehe es in Grttn oder
Blau. In Tosoana: Httbsch wird durch GrUn die hftss-
liehe Toscanerin. Man liebt dort die Frauen beson-
ders in Grftn, dass man behauptet, eine Frau müsse
sehr hisslich sein, wenn ihr Anblick durch diese Farbe
nicht gewinne. {Reinsberg I, 49,) Die Danen haben
folgende sprichwörtliche Schilderung der Farben : Grant
er Itierligt, redt er herligt, brünier tarveligt, sort er
••rgeligt. Und: Gretrt er skiant, blaat er spot, guult
er funlt. (Prov. dan. , 255.;
3 Grüen muoss Roth ha. (Soloüium.) — Schild, iio, 98.
Wenn die Wiesen im Herbst lange grün sind, so blei-
ben sie im folgenden Frühjahr lange roth.
4 Ob*8 grün ist oder bläulich, uns ist (bleibt) es
einmal gräulich.
Mit diesem Spruche begrüsste man in Berlin (1849)
die Umwandlung der Gensdarmen in Constabler. Man
wendet das Wort an, um zu sagen, dass sich eine Sache
nicht wesentlich geändert habe.
5 Ohne Grün nimmt mich niemand hin. (Altröm.j
Bei den Bömorn war Flora die Göttin der Blumen
wie der Kräuter und Bftnme. Die Blumen waren ihr
heilig, and ihr zu Ehren und auf dass alles gut und voll-
kommen blühte, wurden jährlich (Ende April) die be>
kannten Floralien gefeiert. An diesen bestreute man
die Strassen mit Blumen und Zweigen: auch trug jeder-
mann grüne Zweige, und es würde eine Art Unehre
gewesen sein, ohne einen solchen Zweig öffentlich zu
erscheinen. Von diesem Brauch kommt das eben auf-
geführte Sprichwort
6 Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen.
— Körle, 7129. Simrock. 4067; Heinsberg III, 145; Lohr-
engel , 1 , 845.
Niederdeutsch: De sik to grön makt, den frdtde Se-
gen. (Eicku-ald, 1701.)
• 7 Da wird einem grün und blau vor den Augen.
*8 Das mir grüne und gale woar. — Gomolcke, 289
Q. MS.
* 9 Du bist zu grün , um .alles zu wissen.
•JO Du machst de z' bald grüan. — Nefßm, ii$.
Du gehst (nach einer Krankheit, einem WooInb-
bett) vor der Zeit aus, strengst dich su fkUh an.
• 11 Enen grön wes'n. — Eichwald, 676.
*12 Er ist mir niemals (stets) grün (gewogen) ge-
wesen. — Körte, 2430.
„So war mir der Obrist-Leutenast »ach aioht ao gar
grün.*' (Simplic. , 43y)
*13 Er ist noch grün um den Schnabel.
Um diese Unreife zu bezeichnen, ha4 mao Mif der
nordfriesischen Insel Amrum folgende »n ihrem Ort«
mundartlich aufgeführten Redensarten: Kr ist noch
nicht trocken hinter den Ohren. £r kann aich die Ho-
sen noch nicht selbst aufbinden. Er Ist noch ein grü-
ner Gelbschnabel. Hi aa eg unnargrend, d, h. ihm ist
die Wolle noch nicht losgewaschen. (YgL Rampt,
VIII, 356, 69.)
Fr*.: n n'est qu*un blano beo.
*14 Er macht sich grün.
Streicht sich heraus, vettemiobelt aioh ein.
*15 Grüner als Gras.
*16 Hi as nogh green. (Ammin.) — Haupt, K/I/,S56,M.
*17 Ihr saht noch gar grün um e SchnobeL — £••
moldse, 630.
*18 Ik bün em so grön nig. — Schütte, II, n.
D. h. nicht so gut.
Noll.: Ik ben er ni«t groen op. ^Harrebomie, l, 260.)
•19 Mach dich nicht so grün! — rciKüa«, 2ö0.
D. h. nicht mausig.
*20 Makt ju so grön nig, sünst frötet jn de Zögen.
— Schütte, II, 74.
*21 Mir wurde grün und gelb yor den Augen. —
Ma^er, /, S17.
Wirkangeines heftigen Eindrucks, welcher die n*hige
SinnenthAtigkeit stört; sehr Übel zu Mathe.
•22 So graün aase Gras. (Grafschaft Mark.) — Prom-
nuinn, V, 60, 73 ; hotiideulsch bei Agricola J, 00t.
•23 Sug ech (sage ich) grün, sagt er gel (gelb).
(Jüd.-deutsch. Brod^,J
Orund.
1 Alles hat seinen Grund, sagte Kropfliese, und
machte sich einen spanischen Kragen um.
2 Auf dem Grunde sind die Hefen.
BolL: Op den grond van het vat rindt men de hef. (Barre-
bomie, I, 261.;
3 Auf eigenem Grunde baut man am besten.
SoU. : Op siju* eigen' grond boawt men vrijmoedig. (Harre-
bomSe, 261.;
4 Auf einem guten Grund kann man ein gutes
Haus bauen.
Holl.: Op de fondamenten stennt het ganache gebouw.
(Barrebomfe, I, 208.;
5 Auf schlechtem Grund lässt sich kein festes Ge-
bäude auffuhren.
Frs.: II fait mal pener (trarailler) aur raatiTaie fimdement.
(Leroux, JI, 243.;
6 Auf seinem Grund und Boden iat jeder Meister.
Frs.: Un homme est fort quand 11 est aar son terrain.
7 Auflf guten Grund ist gut bawen. — Herberger, U «4.
8 Besser ein Grund ohne Haus, als ein Hans
ohne Grund.
Die Bussen sagen aber: Lege den Grundsteia nicht,
wenn du das ganze Haus nicht bauen kannst. (Attman*
V/, 431.;
9 Besser falsche Gründe, als ohne Gründe.
„Glauben Sie immerhin, dass ich aui falaohen Gran-
den handle, wenn Sie nur nicht glauben, daas ich
ohne Gründe handle.«* (B. Döring, Jean Paur* Lebend
10 Blif bi de Grünt, so fällst du nich. (Qsifnes.) —
Bueren, 65; Frommemu, II, 390, 78; Eichvald, 679: //aw-
kalender, I.
11 Böser Grund nie lang stund. — flrtri, U, 441.
12 Brauner Grund bringt gute Frucht.
13 Der bösen grundt wendt Gott zur stund. —
Hem$ch,ino, 85.
14 Eigener Grund macht einen Herrn.
15 Ein guter Grund ist die Hauptsache beim Hause.
Die Bussen : Bei einem Hause, das über dem Snnpf
steht, ist das Fundament eine Hauptsache. (Attmann
VI, 406.;
16 Ein schwacher Grund wirft den grössten Tburm
über den Haufen. — winckler, ril. 75.
17 Es hat seinen Grund, wenn der Gaul den
Schwanz hebt
157
Grand
Grnndbaa
158
18 Es hftt seinen guten Grund, wenn der Mann
ein Weib heirathet und nicht einen Mann.
19 £s kommt vom Grunde, wenn das Wasser stinkt
SO Faulige Gründe verderben die Kabeltaue.
Bft««T Uniguig den Charakter.
21 Grund ist des Ackers Mutter. — Graf, m, sis.
Womit man den Onmdiins rechtfertigt, der Ton dem-
jenigen erhoben wird, der den Acker eines belasteten
Orandataoks benotat. In Jtttland: Tompt nr ackere
modher. (Satiamf, ZHtsekri/t fSr gt$chickttick« Eeehf-
wU»e»tckaft, n. 57.;
S3 Grund und Boden lässt hinken, aber nicht sin-
ken. — Boebel, 152.
23 Gründe ans der Münze geholt, überreden am
besten. — ^imrorlk, 7171; £ü0l«tn, 478.
In einem Ooldrubel , sagen die Bussen , liegt viel Ueber-
rednng. Die Italiener: Wo das Gold redet, schweigt
Jede Zunge. (Reimberg II, 105.) (8. Oold.)
24 Gründe sind Geheimnisse, die man (am besten)
verschweigt.
I>äm.: Aarsager ere hemmeligheder , og sknlle derfore hol-
des i delgsm*aL (Proe. dan., i.)
25 Gründe und Brombeeren sind leicht zu haben.
Wahrscheinlich aas der oft angefahrten Stelle in 8hak-
$p9are'» Heinrich IV. (S. Act, 4. Scene): „Wenn GrOude
so gemein wie Brombeeren'* (wären) entstanden.
26 Im Grunde der christlichen Seele liegt mehr,
dann der tausend(8te) aussprechen kann. —
Opd, 996.
27 Ist ein guter Grund gelegt, so kann man auch
darauf bauen.
ffoil.: Wanneer men eenen goedcn grond gelegd heeft, kan
men reOig daarop bouwen. (Harrebomie , /, 861.;
28 Je schlechter der Grund, je eher stürzt das
Gebäude.
SolL: Ben swakke grond bedrlegt het werk, alsohijnthet
nog xoo Tast en sterk. (SerrebonUe, I, 260.;
29 Mau muss sich nicht tiefer hereinlassen als man
Grund hat. — Kirchhofer, n9.
30 Mit Gründen spaltet man keine Stocke.
▲xt, SohUgel und Keile thun hier bessere Dienste.
31 Nicht jeder Grund ist Ankergrund.
B«Tor man sieh auf etwas Tsrltsst, mnss man es ge-
saa prttfen.
MolL: Alle grond ii geen anker grond. (üarrebomie,
7,860J
32 Dp de Grund wahnt uns Herr Christus. (Rendtburg.)
Wird gebraacht, um su sagen, dasa, wer etwas Gates
haben wolle, sieh die Mflhe nicht verdriessen lassen
mOsse, auf den Grond sa gehen. FOr gewöhnlich aber
sohon bei Sappen, dass die Bohnen, die GrttUe, Grau-
pen o. s. w. anf dem Boden liegen und dass man tief
schöpfen mOsse.
33 Schwarzer Grund trägt gute Frucht. — Ei»e-
lein, 260 ; Simrods, , 4069 : Braun, l, 989.
34 Wenn der Grund gelegt ist, ist gut darauf
bauen.
35 Wenn der Grund gesunken, folgt das Ge-
bäude nach.
36 Wenn man auf den Grund gekommen, dann
ist 's Sparen zu spät.
37 Wenn man einen zu Grunde richten will, sinnt
man auf Unrecht
38 Wer auf fremden Grund und Boden baut, der
verliert Kalk und Steine.
It.: Chi fabbrica su quel d'altri, perde la calclna e la pietra.
(Paxtaglia, 108, 2; Bokn I, SO.)
39 Wer den Grund untersucht, ehe er ankert, ist
ein guter Schiffer.
BvU.: Die wist, of hij eencn rasten grond had. eer hij sijn
anker Üet Tallen, die was die sleohtste scoipper niet.
(HarreboM^, I. 260.;
40 Wer Grund sucht, wo nie Grund war, der
kommt vom Weizen gar.
41 Wer Grund und Boden kauft, kauft Krieg.
42 Wer keine Gründe weiss (hat), spricht Ja und
Nein.
43 Wer nicht hört vernünftigen Grund, der ist
dümmer als ein Hund.
/(..- Chi non ode ragiono, non opra con raglone. (Pai-
sagiia, 317, 1.;
44 Wie der Grund, so das Gebäude.
4& Wo der Grund ist, da darf man die Reben
nicht miateD. — fmMoftfr. s««.
46 Wo einerley grund vnnd vrsach ist, do soll
auch einerley recht sein. — Lehmann. 855, i8.
47 Wo es an Gründen fehlt, gebraucht man die
Fäuste.
BShm. : DÜTOdem, pane bratfe , ne rohem. (Öelakovtkff, 203.;
Poln.: Baoyaml, nie rogami. (Öelakovsky , 203.;
48 Wo man Grund gräbt, da fahrt der Zufall
Steine.
49 Wo man keinen Grund sieht, muss man nicht
ins Wasser gehen.
Dan.: Vad ikke orer rand, hrer du ei seer band. (Bokn
I, 402.)
HoU.: waar de grond niet helder is, daar ga men niet
in 't water. (Harrehom^, I, 261.;
It.: Chi non vede il fondo, non passi Tacqua. (Bokn /, 84.;
• 50 Auf den Grund gehen.
Etwas gründlich untersuchen oder betreiben.
*51 Auffm gründe fischen. — Fischer, l*galUfr, zu*.
*52 Bis auf den Grund des Sacks greifen.
Einer Sache auf den Grund gehen.
/y«.: Yoir le fond du sao.
•53 Das hat seine geweissten (auch: gewixten)
Gründe. (Sckles.j
*54 Das hat weder Grund ncch Boden.
Lat. : El fundo res et litoro caret. (Boviil , II, 89.;
♦55 Das ist im Grund verdorben.
tfoU.: Het is in den grond bedorven. (Harrebomtle , I, 260.;
*56 Das ist kein guter Grund.
Holl.: Daar is geen goede grond. (Harrebome«, I, 260.;
•57 Dat is inne growe Grund verdorwen. (Meck-
lenburg.)
Latendorf bemerkt zu der Bedensart ( vgL Frowmarm,
II, 222;: Grund als Femininiun Ton Miederungen ge-
branoht. Inne Grund = im Thale. Sonst wird ,,grober
Grund** auch ron Stellen auf der Strasse oder dem
Acker angewandt, die durch Schmus und Begen unweg*
sam geworden sind. „Goa om nich noa, he führt uns
inne grove Grund."
♦58 Durch Grund und Gräben. — £iwl«n,259.
*59 Einen ffuten Grund in einer Sache legen.
Den Anfang darin so grandlich machen, dass derEr-
fote der Bemtlhungen gesichert wird.
•60 Er bohrt ihn in den Grund.
Verdirbt ihn, bringt ihn in eine hoffnungslose Lage.
♦61 Er geht zu Grunde.
Lat.: Aqua et terra reddamini. (F.ra»m., 454; Tap-
pitu, 233».;
♦62 Er hat alle Gründe im Leibe. Cl^ürtingen.j
Ist sehr listig.
♦63 Er hat auf festen Grund gebaut.
HoH. : Hij heeft op een' yaatcn grond gebouwd. (Harre-
bomee, I, 261.;
♦64 Er hat Gründe so wohlfeil (zahlreich) wie Brom-
beeren.
Fi's. : Baisons qui sont d*Angerrille pour une bonne il en
faut mille; raison qui est de Bresolle la consöquence
en est molle. (Leroux, I, 203J
♦65 Er ist von Grund aus veraorben.
Lat.: A prora et puppi periit.
♦66 Er lässt niemand den Grund seiner Börse sehen.
It.: Mon mostrar mal nd il fondo della tua borsa, ni del
tuo animo. (Bokn /, 119.;
♦67 Er verliert den Grund unter seinen Füssen.
HoU. : De grond entsinkt hem onder aijne Toeten. (Harre-
bomee, I, 260.;
♦68 Es ist in den Grund verdorben.
Sehr schlecht.
♦69 Etwas in Grund und Boden vernichten.
Völlig.
♦70 Etwas von Grund der Seele thun.
Sehr gem.
♦71 In grund vnd boden gehen. — MatKesy.ii^.
♦72 Mit etwas zu Grund und Boden gehen. — Lu'
ther» Tischreden, 231*.
*78 0 Grund ohne Boddem (Boden). (Ottjtrevst.) —
Fritchbier, 282; Früchbier^, 1885.
Gewöhnlicher Ausruf bei Ueberraschungen oder sich
entgegenstellenden Schwierigkeiten.
♦ 74 Seine Gründe haben weder Kopf noch Schwanz.
♦75 So lang als Grund nnd Grat (Thal und Berg)
steht — Stalier, I, 485; BiMelein, S60.
♦76 Zu Grund und Boden gehen. — Sekoiid,U4i*,
♦77 Zu gründe gehen vnd verderben wio Ki»iiMp*
— llttthe$f,2S\
Ohrundbaa.
Grundbau ohne Fortban.
159
Grundbirno — Gmndnihc
Grundsatz — Gross
160
Ghnmdblxne.
*Sei keine Grundbirne und nimm diesen Sech-
ser. (Rottenburg.)
Sei nicht lo dumnii ninun's.
Gntndbrüclxte.
Grundbröke folget der Stede, dar de Daet ge-
schehen ist. — Xormann, 826. 253; Graf, 437, 311.
Gnindbrüchte folgt der Stätte, wo die Thal geschehen
ist, d. b. jctlo8 Vergehen wird dort gerichtet, wo es ver-
übt worden ist. Also wirtl der Mord da gerichtet, wo
die Leiche oder deren grüaseror Thcil liegt (vgl. Chlu-
Jit/vli. .V>'0; aaf der Grenze zweier Gebiete entscheidet
liäufig der Kopf der Leiche, flirimm, Rfchtsalt., t27.;
Der entheiligte Boden muss dadurch gesQhnt werden.
(!>. Kscl ä««;, Thater und Todtachlag.)
GrundeiB.
Jetzt geht das Grundeyss. — Herber^er, 1, 2, 9i u. 405.
yun gcht'8 los.
Grundel.
1 Der eine fängt die Grundel, der andere kocht sie.
Auch rnssiach AUnutnn V, 131.
2 Kinc Grandel ist besser auf dem Tisch als in
dem Wag (Wasser, Weiher) ein grosser Fisch.
— EUeUin, 260; Simrock, 4071.
Frz.: Chute d'ardoise pd»e plus an presentf qne chute
de tuur & I'abaent. (Cahier, 19.)
3 Man muss eine Grandel wagen (opfern), um
einen Ilecht zu fangen.
Frl.: n faut perdre*un reron poor pescher an saulmon.
(Lt^oux, I, 135.J
JIoll.: Avontunr een lardijntje, om cen* tnoek to rangen.
(Ilurrebomee , II, 279.^ — Ken' baring nitwerpen, om
een' zalm te Tangen. (Uari-eboince, I, 248.^
4 Wer die Grundel im Bergbach fängt, kann
hoffen die Forelle im Sampfe zu fangen.
Beides wird nicht geschehen.
'o Wer Grundein fahet, der fahet auch Fische. —
Eiselvin, 259; Simwck, 4070.
/>;.: Qui ne peache qu'une loche ai peacho 11. (Leroux,
I, 115.;
JIoU.: Die Biiirini yanct, vanct ooc visch, (HarrtbonUe,
I, 261.;
Lat.: Gobio dum capitor, tuno piaoia captns habetur.
(Falltnleben y 207.) — Melius est, piaciculoa cepiase.
quam desidia torpere. (Binder II, 1838; EiseUin, 25.J
6 Wer Grundein fahet, der fahet auch Fische,
sagte der Mönch, als die Witwe dem Kloster
ihre drei Gulden vermachte. — Kiostertpiegel,
29, 19.
7 Wer keine Grundel bezahlen kann, muss keine
Barben essen wollen.
Lat. : Nee mnllam cnpiu , cum lit tibi gobio tftntom in
localis.
Gründen.
*£r gründet einen Felsen auf ein Bohr.
Gründling.
1 Viele Gründlinge machen den Salm wohlfeiler.
— Köite, S431: Simroi^, 4072; Braun, I, 987.
2 Wer einen Gründling fangt, der fangt auch
einen fisch. — Petri, II, 701; llenUch, 1116, 40;
Ktirlc, 2432; Braun, I, 988.
Engl.: Still ho fiaheth that catchcth onc. (Oaal, 809.)
Fr:.: Tonjours pflchc, qui cu prend an. (tjaal, 809.)
Grundlos.
♦Es ist gruntlos mit yhm. — Agricola I, 230 ; Tap-
pitu, 152**; Schottel, 1132*.
Von einem Menschen , der anf guten Bath nicht hört,
der alles verschwendet, was er besitzt. Oder von dem,
was unergründlich erscheint und iat.
Gründonnerstag .
Am Gründonnerstag fliegen die Glocken nach
Hont und kommen CharRamstag zurück. —
(OberötlnrncU.) — liaumgarten , l*rogr., 22.
Um die Zeit zu bezeichnen, in der nicht gelftntet
wird. Während derselben wurde (oder wird an ein-
zelnen Orten noch) „ratschen" gegangen. Das „Uatsohen
gelien" ist ein Kinderfest, die Knaben ziehen hemm
und rufen die Stunden aus und lassen sich zum Hchluvs
mit Eiern u. dgl. bcscbonken.
Grundrahe.
Was Grundruhe thut, ist dem verloren, dem
es war. — Graf. 93. m.
Der roclitmüssige Besitzer xon Grund nnd Boden hatte
urfiprUnglich Fincn- nnd Vogelfang, Treibholz, so ihm
FluBH oder Berg zuwarf, wie alles Gesitrandetc; Ja sogar
das, was von einem nm«tQrzL>uden Wagen fiel, gehürto
ihm. AUes was aeint-n Grand und Jiodon berührte,
Grundruho that, war ihm verfallen. (Vgl. Alhrecht,
/>!> (ietcert; al* (inindlaff*- de» deiituchfn Sachtnreckt»,
Kobnrg 1828, 21, 41».)
GmndsatB.
Wer seine Grunds&tze reinigt (sich ein gut Ge-
wissen bewahrt), der kann (forcbÜoa) in der
Wüste schlafen. — BwOkarit, m.
Grundstück.
Das Grundstück ist immer näher deni} der es
schon hat, als dem, der danach spricht —
Graf, 96.
Von den Vortheilen, die derBesita eisM GntM bietet
Wird dieser BeaiU aaob bestritten , so wfad bei outoU-
ständigem Beweise des Anfechters der Sieg dem Be-
sitzer bleiben.
Grundsuppe.
1 Die Grundsuppe ist für die Gottlosen.
HuU.: net grondsop is voor de goddelozen. (SarrebotUe,
I, 261.;
*2 Das ist die Grundsuppe davon.
*3 Er wird die Grundsuppe kriegen.
Grünen.
1 Was bald grünt, verdirbt bald. — Uai^r, 11, iiL
*2 Du sas graünen un blauen as 'ne BueterUanme
in der Maimond. (Graftchafi Mark.) — Frommsse,
V, 62, 19.
Da sollst grtlnen tud blOhen wie eine Botterblvin«
im Mai.
*3 Du sast grönen un blöen as en Stockfisch in
Norwegen. cuoUt.) — Scküue, IV, aos.
Witzwort der Seeleute.
*4 Du sast grönen un blöen as en Torfsöd. —
Schütte, I, 115.
Grüner.
*Ea ist noch ein Grüner.
Unerfahrener, der Briuche, Qewohnhelten, Sittsn nsd
— Pfiffe und Kniffe Unkundige. (8. Granhom.)
Grünes.
£s ist wol als ein grünes zu hew worden als
das. — Franck, //, IM*; Egenollf, 144*»; Ldmamt,
775, 13; Gruter, 1, 36; Petri, U. T79: EiteUin, MD;
Körte, 2430; Simrock, 4068; Seybold, 128.
Es Bind schon fMsohere Kräfte, stärkere Mstnrcn,
mäobtigere Mtnner, reiohere Leate 11.1. w. nntertegen.
Grünhorn.
*Sich von einem Grünhorn betrugen lassen.
In Amerika nennt man die erst Eingewaaderten Orflne
oder GrOnhürner. Da Ihnen nooh nicht BrfShnngeB
ttber die Vorh<nisse des Landes znr SeHe itehoi, eo
ttbertrigt man die Bezeichnung llberhsniit snf alle, die
auf einem gewissen Platce, in einem Fnolie, Amte,
VerhftltnisB neu, unerfahren und ohne Kwnntniee sind.
( Vgl. Die Grünen in : AtUuMudie Studien, V«m Deut-
schen in Amerika, OOttingen 1S53, II, 16 fg.)
Qrünsohnabel
*A iess a rechter Grün-Schnobel. — RoMuo», S85.
In Schwaben auch: Grflnling.
Grunsen.
Wo lauter grunzen ist, da wohnet der Tenffel.
— Ilenisch, 1764,41.
Ghrupp.
*Dat get grnpp di grapp in minen Sack. (Tarr*
John.; — Wocsic, 84, 72.
Grus.
In Grus un Beten slan. — Eichwald, 68O.
Orüsoh.
Wer sich unter de Grüsch ' mischt, den fres-
sen die Säue. — Kirchhofir, 396.
') Auch Krasch = Kleie. (Slalder, II. 43S.;
Gmss.
1 Der englische Gruss ist kein Schwur.
P)rttckt die Meinung aas: beim englischen Gnta
schwören sei nicht getichworen.
Frx.: Avö-Maria ce n^eat pas Jurer. (Krittimger, 436*.j
2 E leere Gruss gohd barfuss. (Lutem.) — Pir Sckwa'
bm: yt'ffleu, 451.
Tlüflichkeit ohne begleitendes Geschenk bleibt gar
oft ohne die gewünschte Wirkung.
3 Falschen Gruss man mit Falsch erwidern moss.
4 Gruss freut den Gast und ehrt den Wirth. —
EiMcin, 260; Simrock, 4078; Braun, I. 44S.
5 Gruss kompt von hofe. — Agricda f. 989: Egearilf,
171 '»; Ilnmch. 1772. 14; Gnütr, I. 4«; /VlH. H. JÖ;
Latnulnrf 11. 15; Sniltr, 245; KMe, 2483 Q. SOll ; Sim-
rock. 4078*.
Das Sprichwort will andeuten, daas anch derHAheie
den N'iedeni grttaaen soll, wodurch derOroii au efaMi
wahren Gmaae werde. Nur sie eine gewisse UOBich-
[61
Hrüssen
Grossen
163
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dasi ich fdnon grütieQ «ol der mer wen»,
T'nd H*Thtrgtr (I, 2, 91 o. 413): „Oroam)
j pfliigen den Anfang sii iDiich«ii, eich
iiiiincrti.**
,i K oodlt lülttUtio. (Sffbetd, l.)
ifs k«*iüi>L von grossen Leuten. — ttpfu^ch,
iin.u.
6nuä »oll niait mit Gruse gölten.
Grua vnib grus. — iVfr«. //. 368; llimiieh. 1778. l'«.
}ttt grUi» gibt gut antwort. — Aghrnfa I. i&T;
froari, /J. U'J». T<j)»|rti« , iTü'* u. I2l''. Pein, 11. 3f.7*.
#i#Awr<i, in». 19; l.fhntitnn, 11, 393 , 191 ; &iiU'r, I4ü\
«irii«i<W, US»*: Eitcnhart . iS7 , ICttui . tl , 9A& . AWnr.,
M . i9, lliltetirnnii. Hb. 310; /ftTliiw, I, n, Twn., lt. 6;
Sntbotä, »90; .Si«'in'n^rH<* , ISO; <S/«j;rr , 354 ; hOrfr , 21U .
KUflnn. S«(>. .Simiwfc. 4073; Craf, 31S, 300; /rai;ii<HH. II.
Der SLbJi. dJ*«ck Spriohworl* Rrnht dbUin, iIacs aiob
■tenand fftr beleidigt haltrn könne, wemn ihm ebenso
|l48«giiek «ird, «rto er andern xu thun pflegt. Denn
di«^«»aig«, welcher »ein Vergnagen dftran findet, alle»
•a sagen, was ihm elnfttlit, euU auch das geUenen aa>
liOran, wae ibua miefiUt.
I.; JakA po*drav«n(, takovi odtuseui. (Ötlakovitf, 97.)
ra,t Conme virat «altiea, lalaA roae leres. (Gaat, AIOJ
Onade gmete maect goc antwoort. ClVaa«» 14, 6;
/ : iialo Sarai, (attal, SlD.;
iitar tibi dlota Tioiisim. — Qui |^-
tum u»i xTVt rt>«p«'usuin clalque SuaT«, (FiilterMi*(ten,
att^ — Baep« rel iDiaiium jflacata oratio niulcct (S^tf-
b9lä,iitL) — Ut aalutas, ita resaluUberii. (Gaat. iflOJ
10 Onl«r GruBB, guter Dank. — Brum. /.wo.
11 Guter gruss ist halbe apclas, — Franck, //,67'':
l.ehmanH, 11, %M, 907. Km«» Uli, Simratk, 4077;
fMlIN. /. »»1.
13 Ciuier ifrofcs ist vUcr kranckheyt buaa. — Ftamt^,
/, 111 *" , //«fii*ih, 572. It«; Cruln , /, 4«; /VIn, W, J6S;
LalrNdoft /'< 14 .' Aurfc, 24.1&, .Sinikj^A» 407G.
ftb^» Üruns und Judas' Kua» ist der Welt
Meisterstück. ,
14 Leerer Gruss geht barfuss. — Eixriem, seo; sim^
rar». 4ü7!» . KärW . S43G; Wraua. /. WJ.
I& Schlne Gross, fräinjtlichen Doank. — .sv^iwrer, 370.
16 Wer den rechten grus xu Hof nicht weisst, der
knu leicht vl>el anlaufTen. — /M»wrfc. I77a. m.
IWr». //. «W,
17 Wer Ohissc begehrt » inuss den Hut zuerst ab-
nehmen.
\^ Wie der Gruss« so der Dsnk.
Die Haobeeti in SiebenbOrgen. Wi d^r Oront, eti
Al» Doank. (Schu*l*r , im^,) Wie da« < < '^ ^aei^n
dfeMi OHeben . so das Uoitvergflhe. Dli< i Wie
Am WllUcommen , so das Fnbrflwrihl. ]' < Uro:
Wl* 4m 4«a Ton anstinu: >< «dr «iu-
Die Serben. Wie du *o wird it
«sehautrinkeD. Die Ar. Worte rur-
tottatft« der bOrttcbäne Worte (Rr,n,u,.j f/f, iJ.J
M.t So>0 groetf aoo antwoord. (Harrehiwtie , I, SffiUJ
tf BlB^I'* rinpn GrUSB »chicken. — Scl^ä^^f. 21 7.
r ,1c mit Gras«. (H. S u. 14.)
JO Er V uuj GruBs nicht.
Dl« ILandatrker haben Ihr« gowimen Fornielo beim
OrlnaB, durch die eio Yon den Zaaftgenosien erkaunt
Sir«
I Frenndlich grüssen kostet nicht fiel, — Ptiri.
1 üroib de Hi>n«r, vergilt den Haan nig. (Hi>Utj
BlaB»eU«<wvli«Mil I au AbreUende, Weggehende
^■«lalilst.
Irßii dich Gott, T&uficin, ich komm' nicht
[Qtf^ jeden gern vnd wol, «o wirstti gunsten
TolL — ivm, n, 3«3.
^ GrüMtto ist eil»« schöQO Sitt', «ber für die
mu nSt
grCmt den Garten oft des Gärtnert vegen.
'Dverscsaa Srai oawOaTaa •Lsxisotr« U.
10
11
11
14
15
•20
•31
•22
•23
•24
Man gi'iiH9t oft den Zaun dos Gartens wogen.
— <>/iiV*f , /, 9, Siinntrk, Il9lt0.
Unff..- A' ktnek siAruja alatt nj^ngnisol, a^t tiaxtellyed.
(Goal, l»t7.J
Man iDURB nicht ?uoft grusKcu^äonst wird man alt*
'S Grüsgen ist Hufiichkeit, 's Danken ist Schul-
digkeit. (Oberüxt&rrrich.)
Die Kachicii ' ' " ou Hefllgetf
dink«in (U eu
Wer alle grü? 1.
Wer viel grüstsot vur der ochwelle, findet Hfl*
teu im Ilauae seine Stelle.
Wie du grüssest, so dankt man dir. — Eytrmy,
tu, ibi ;' IhiMnuud , 215 . Sm ; At>Hr, 2437 u. 3018. Graf.
313. 190. Simrock. 4074; ni'tn-Ut'i Hl. i7.
Di.hrvt «agt: „IcU kannte! olntfu Muun, der tiiins
wnealp und vomt&udf aber nieLl init Anstand m guten
Tagi» sagen kunuto; er war aeiu ganaes Leben lang
arm und verachtet.'*
Wie du mich grüssest, also will ich dir duncken.
— Ikniicb. 1779. 25, Lehmann. »4. S94.
Butint.: Jak« cestuvluf, tak« dekor&nf. (Cfkiiop»kf , ^7,)
PvlH,: Jakio c«|^»tuwauie, takie dti^kowanie. — Jakle ra-
caenie lakie plaofinie. (CelakofMkit , Hl.)
Wntd. : Kajn syra powitany , tak so diakuju, (Cflatorntif» 87 J
Wie man dich grüast, alüo antwort. — Fraitck,
II, IW'- ; Henitch. 1772,26.
/r»A)».. Jak^ „paubAhdej", tak^ „bohdejsdrfcv". (dtta-
koetk^, H7.j
llVad.- Kajkjes Je pombi^ böh, Ujkje Je wjer» porooii.
(ÖHakonky. 97.;
Wie man dich grüast, so sollst du danken. —
Ca«/, BIO, SnilfT. 380. Simrotk. «075.
Es gibt 8pricbiiv4jrter» die weder ale Klugheitsregelu,
noch als SittengeseUte allgetnein anwendbar sind und
doch eine Allgemoinheit anHXprecben. Diese wollten nur
von der Seite aufgefaant werden^ ron der sie Wahrheit
und AnwendharkoU hainm. Daitu gfhiirt das vorstehende
Isipricbwort, das, nach strenger Allgt'uiuitifaeit aulKefasst,
weder wahr noch anwendbar tat. Denn ea iul weder sitt-
lich gut noch klug, grobe skolxo Anrodan mit groben
•loUen lAntwnrteu xu erwidern. Aber »» liegt doch
Wahrheit darin, die pin edles Ocmtlth leicht finden
wird, die: tnsn koU Ernst mit Kmat, Freundticbkeit
mit Freundlichkeit, QUte mit Güte, Klugheit mit Klug-
heit, Anitand mit Anstand erwidern, (SuHcr.)
Wie man grüsset, so wird auch gedankt. —
Si^bcnkeci, 131.
Bei den Buisen empfAugt lilbemer GrtiM golJeaon
tiank. (AU manu VI, 474.)
Wie man mich grüsset, so dank' ich ihm. —
Uvrinonn. f. I.
Einen grüesse und umpfaha.
Einen grüsseu und omfaugen. Der Bauer (in über-
t>a(Frre1ch> thnl dies nur Bekannten gegenOber, obwol
er es gewissermasaen fSr Menschenpflieht hJiU, auch
gan* fremden Personon auf dem Wege einen Grusig xu
bieten« Kr grilsst und umfangt, iudem er mit doo
Worten: CJrüas dich Gott, Freund, Nacbliaur, Ovada
(6eratter> n, s. w. ihnen die rechte Hand reicht, die
IhrigK druckt und schüttelt. Der Kuss iat den Bauern
fremd; nur im Augeublioke der hoohaten Frende kommt
da« „Hala'n*' (halsen» vor, indem jeder von beiden
seinen Ann um den Hai« dea andern acliliugt und
Uaopt und Antiita an seiue Brust Kieht. (Baumnarten.)
Er grüsst gern, wo unser Herrgott einen Arm
ausreckt. — Fi»ele\H, SOS; Simnxck , 4075.
Gross die Mutter Schmedsche (Schmidt). — Fri*eh'
hier, 883; Fmchbut*, iMti.
Als kurze Abfertigung in Königsberg »ehr Qbllch.
Gross dine Fru un raine Kinder. — Fmch-
bivT ^, ias7.
Bchorahafte Abechicdarede.
He grötet ken Perd, dar ken Kerl npsitt. —
Sthuliv. II, 7h.
8« sagt man in Hamburg Ton einem HoohmQthigen.
He grötet kenen Iluud (oder: kenen Düvel). —
ScMtie, It, 76.
D. h, niemand.
Jemand grossen wie ein Spanier einen Kran<
ZOSeil. — pitn'vtutkfm , \*,$o,
I ,. Wctl aus der Zeit des üpa-
•25 Mo
!C ^;i
iiit. tiutbh' ^'.jiiat
.•hetteiii lk)<
163
Grutt— Grütze
Grützenz&blcr — Gncken
m
Gollnow aaf der Oder begegneten , «o eröffneten sie ein
kleines Gefecht mit WasserspritEen gegeneinander, nnd
die Wolliner worden dabei als StintkOppe, die Kamminer
als Plundcrköppe , die Gollnowcr als Pomnffelsköppe
begrüsst. (Rieht, Land und Leute, Stuttgart liüb.),
•27 Sprecht, ich lussen grüssen. -— liobiMon , a6 . Go-
molcke, OOt't.
Abfertigung; auch wol im Sinne von Ellenbogen 6.
Ghrutt.
Grutt* un Murt*. — FAihwald,68i.
») Aach Oma = kleine Brocken, Stackchen. (Slüren-
hunj, 77.; ») Mall = lockere, trockene Erde , Torfmull.
{Stürenhurg , IM u. 155.J
Orütze.
1 JDe Grütt wart nig so het (heiss) uteten as he
upfällt ward. (Hoiti.) — Schüuc, il, 77.
Die QrUtze wird niclit so heias ausgegessen, wie sie
aufgefüllt. wird. — Die Sache wird nicht so schlimm wor-
den, als es anfänglich schien.
2 Es hot jeder sein' Grütz'. — TmdJau, 830.
Seine Albernheit, Dummheit, Steckenpferd.
3 Grüt^' ist dem Bauche nütz, (Ottpreius.j — Frütch-
hier, 284; Frütchbier*, 1389*.
4 Grütze ernährt, Unfriede verzehrt.
Schonwort in den Gegenden, wo Grütze die Haupt-
rolle auf dem Tische spielt. Die D&nen sagen: Grad
fad mand, höe fad best, og halm fad oxe, kom tcI i
bekken, men ikke deraf igten. (Prov. dun,, ÜA.)
5 Hat man nur erst die Grütze, so findet sich
auch der Löffel.
Aehnlich maaisch AUmann VI, 387.
6 Immer Grütz' und immer Grütz', da verliert
man seinen Witz.
J/olL: Ik mag wel grutten, maar nict met bakken vol.
(Jlarrebomee, J, 2a3.)
7 Lieber Grütze am eigenen Tisch , als Hofsuppen
bei krummem Rücken.
So denken und handeln nicht alle. Zwar der arme
Spinoza aas lieber seine Grütze zu Hause, als dass er
an den köstlichen Tafeln der Grossen seine Unab-
hängigkeit gefährdet hätte , nnd keiner lebte jemals ein-
facher als Bobespierre, keiner, im Besitz einer solchen
Gewalt, wohnte jemais bescheidener i der ernste L. Pope
dagegen zog ungeachtet der Strenge seiner Prindpien
bei Tische die Gesellschaft eines Schurken mit Wild-
pret der eines Heiligen ohne Wildpret vor. (Vgl. Ma-
gazin für die Literatur des Auslandes, 1852, Nr. 106.)
8 Man kann nicht alle Grütze in einem Topfe
kochen.
D<o Bässen: Ei wird nicht alle Urtttze an Kuchen
Terbackon. (AUmann V, 1i.)
0 Man muss nicht mehr Grütze kochen, als man
essen kann.
Hol!.: Zij kloppen hnnne grutte, zoo als zij verkiezen.
(Harrehoiuee, I, 263.;
10 Mit der Grütze ängstigt man die Kinder.
Poln.: Kass« dzieci atraszi^. (FHschbier, 4274.;
11 Saure Grütze und Bierkäsc sind auch Gaben
Gottes.
12 Wie man sich die Grütze* kocht (rührt), so
muss man sie essen.
') In Bnssland die Kaspe. (Altmann V.)
*J3 De Görte is versolten. (Saueriand.j
*14 Die blaue Grütze wird ihm schön bekommen.
-— A'Jrl*?,2437.
IIoU.: Die grutten eten, dien loeren do kippen op den aars.
(Uarrebootie, J, 263».;
*15 Die Grütze ist genug gerührt
Holl.: Hij heeft de gort danig geroerd. (Uarrebomie,
/,252'*.;
•16 Einem die Grütze versalzen. — Frischbier*, i388.
*17 Er hat Grütze im Kopfe. — Körte, I437u. »ois;
Dücking, 269: Mayer, II, 185; Braun, 1, 994; Frisch-
hier*, 1389; Lohrengd. II, 306.
Besitzt Verstand, ist ein gescheiter Mensch, weil
Grtttie der Siede (dem Häckerling) entgegensteht.
In Natangen soU die Bedensart, wie FrischMer be-
merkt, im entgegengesetzten Sinne gebräuchlich sein.
Die Bömer sagten dafOr (z. B. Ptautus In den Backt-
den ) : Er hat Essig im Leibe.
Frt.: II a dn plomb dans U t6te. (Kritzinger, 5430.;
JiolL: Het heeft geen gortie op de tong. (Harrehomie.
J, 252«.)
Lat.: Acetum habet In pectore. (Horat.) (Binder JI, 44;
Faselius, 4; FhÜippi, l, 6; Seybold, 5; Wiegand, 122.;
*18 Er hat keine Grütze im Kopfe.
Nlederdentaeh: He faett k6n GOrt in den Kopp.
(Frommann, K, 430, 541.; (S. Bchnött.)
Lat.: Mica salis tibi non inest. (Bind» II, 1853; Seg-
bold, 306.)
*19 Er hat seine Grütze anbrennen lassen.
JlulL: Hij laat de gmtten aanbranden. (Barrebomie,
I, 263».;
♦20 Er hat vil kritz inn der nasen. (8. Floh 6i.) —
Franck, //, 97*'.
*21 Ich habe umsonst auf dicke Grfitee gehofft. ~
Frinchbier », 1390.
Zur BegrOssnng eines von schwerer Krankheit .Ge-
nesenen.
*22 Mit der Grütze zuletzt kommen wie die Fünen.
Dan.: Bag efter give de grad. (Pro9. dam., I5i|)
•23 Nu is de Göerte (Grütze) gar. (Büreiuj
Die Sache ist nicht gut ausgefallen.
*24 Geck docht, et wurd sete Gröttgewe, aber da
best je alJwedder karsch. cw enter.; — Frittk-
hier *, 1393.
Scherzrede , wenn man Kranke besucht, dio alch avf
dem Wege der Besserung befinden. B«i den Menno-
niten gab es nämlich frflher sOsse Grtttse, wenn ein
unverheiratheter Mann starb.
*2ö Schlechte Grütze kochen.
Dan.: Det er ondt at giere gred i bans »klold. fiVov.
dun., 255.;
* 26 Wir kriegen noch keine dicke Grütze. — Früdk-
bier ', 1392.
Eine Bedensart, mit der man Kinder beruhigt, wenn
sie gefallen sind, sich verwundet oder beschädigt nahen.
(S. 21 n. 24.)
Grütsenaälüer.
•Da es en rechten Güörtenteller. (Isertchm.j —
Woeitte, 84. 74; für Preussen: Frischbirr*, U94.
Ein knickeriger Mensch.
HolL: Het is een gorten-teller. (Harrebom^, /, 251 3.;
GrGLtsluuitft&.
*Mimm deinen Grützkasten zusammen. — Frisck-
bier\ 1389.
Qrütskessel.
•Er hat wol den Grützkessel, aber nicht die
Grütze.
Viel Worte , aber wenig Verstand darin.
Ghrützkopf.
•Es ist ein Grützkop£
Ein dummer Mensch. In Schleswig- Hotataia «In
Spottname, den man den Dänen beilegt. Man enählt,
die Dänen wären einmal von den Friesen tkberfallen
worden, als sie eben mit Ortttiekoohen b««€häftigt
gewesen. Die Dänen liätten, um ihr Mittagalnrot nleht
einzubUssen, die GrUtze in die Hat« geschttttet und
diese so aufgesetzt.
Grusel.
•Dass dich der Gruzl *. (Kdrutm.)
>) Der Teufel. (S. Donner 30.)
Qaeres.
Von den Gseres werden die Katzen m'eberea.
(Jüd.-Aeutfich.)
Von Händeln werden die Katsen trächtig.
Ouoken (das).
"NVenn det Kucken vorbi is, geit det Seien wSer
an. — Schambach , II , ^\.
„Kucken" bezeichnet, wie •ScAamAoeA bemerkt, scharf;
genau, mit aller Anstrengung der Angen naeh etwas
sehen, wie es im Zwielicht geschehen muaa , wenn man
etwas erkennen will. ,. Seien" dagegen beseioknet das
deutliche, mit keiner Anstrengung Terbundene Sehen.
Ist also an Stelle der Dämmerung klare* Lioht getreten,
hört das „Gucken" auf und das gewOhnlicli« „Sehen**
beginnt wieder.
Ouoken.
1 Guck in dein eygen hafeiin. — Fnmck, n, m*.
Gruler, I, 46.
Erkenne dich seibat.
Xaf.: Medice, oura te ipsum. (Goal, 842.)
Ung. : NyütJ magad kebel«be. (Uaul, l%i.)
2 Guck vbern zäun, nachbaur, guck wider her-
über. — LeAmann. 206, 29.
3 Gucke rieber, gucke nieber, — Aobtii«ni, lOJ; Co-
molcke, 371; Frommann, III, 244, 84; ftoeftdaaidk bei
Simrodi, 4089.
Soviel als: Eine Hand wäscht die andere, eine Ge-
fälligkeit begehrt die andere; er hat einmal ein Auge
zugedrtiokti ich wilPs auch than n. s. w.
JFVx.: Paases-moi la rhabarbe, Je rous passenii le 8<n4.
(Oual, 1038.;
•4 Der guckt, als wenn ihm die Petersilie ver-
hagelt wäre.
sieht bestarst, Terdriesslieh eni.
•5 Der guckt aus der Halsbinde, wie eine Maos
aus einem Wickel Hdde. (BrttmtOMeig^
165
Gacker — Gnkus
Golden
166
t
I
•6 Ear guckt in neun HAfa z*m6K — Ntflt^^a^-
•7 Kr guckt, b!b wenn er eine Nudel in einexu
llcahaufen suchen wollte.
Untt,- Hij kijkt uh of tiij tijne poudbour« t>p ceiie booieti-
kvrmu verloren had, (tlinr'-homtf . I, 354.;
* Ä Er guckt durch die (iariliuon wie der Teul'eK
•9 Kr guckt einen durch und durch.
•10 Er (^Qcki in neun Häfen zumal und noch die
Stiege hiuab. fAMruoyt-n.;
•ll Er guckt nach dem Klundert, ob die Wilhclms-
stAdt in Brand steht. (Ihiij
•1$ Er guckt, ob der Schnee brennt.
13 Er gtickt, ob er es zu Köln hat donnern hören.
• 14 Kr guckt eich fast die Augen aus dem Kapf.
* "* Er guckt wie die Katzo in einen fremden Keller.
Uci kacket ässe en Pöttekcn viill DoüwcIb,
<8. Aiuf«h«ii, Kiken unU Sehen.) (iiuriiber\f.J — Tir-
mtnich. /, 3». 32.
IT Sie guckt aua dem hoben Fenster.
•18 Si« guckt mit ihr aus einem Fen«tcT.
sTa htt lo Tic) Bang odot Geld «1» die aadoro.
OmcikBr.
•l Den üucker haben, cnoucnburgj
Wcim jdcuMtd I»Tig uod itiinr auf cjucn Pnakt «tiorl.
Der mcmmingcr (oder ulmer) Gucker. — IfMf-
'ie (voo EBoh^^Flur, ufld heien = liülon,
T* '//. ino u, 1142) od«r BiiDöW«rt i Flur-
O'i iita, Tg!. *#r«".<.. f 1 1 i-it mcldctQ cilk»! dem
1< j , ilui Im r . r ein Uuuker aia)!
*■' -lern cu bvl , <ik»a er aIIos Koru
««.I ^ betcUloati (Iw. Vtv...i^,i^u Ratli, da^a tivr
Jl4,DDier mit einer tiftliro iu don Acker gingen um deu
Ouckcr (Kukuk) lioraua«utr»goii."
•3 Er g'hort der Guyger nimme schreie. — schtid,
93. VtL
•4 Er 8et«t gnckcr in sein kefige, der legt jhn
»yr vnter vud laast ein andern aussbrüeten.
— Hmifth, 1773, 6«,
*b Ucut^ hat's gar der Gucker gesehen. — hirvh-
•De» Gttggerli suchen und einen leeren Hafen
finden. — / '.*78.
Bai KirthK' r\lAraaicr; ich vcrmtitho »bor^
dSiN tf«T bpl > r . :>:.', CT wi&bDto Schlaf trnttk , liiii'
llA«ilSi«ch« , d^uiU guuidinl iit. Otlgeln ^^ gern and
AlKat« tjHnkra, borBnicti«ude UotrA.uk« Ueb«n. Ver-
fftMvlD^Mio Verroügeu mit Güggclu JurLhbrlugüD.
*Ei ist ein Guckindicwelt.
^ darff nicht ein gucklin * aueslassen* — \k-
•utjb. in%, 1«.
') Tapflffui, pQnkÜflln»
Ottekmck, •. Kukuk.
OndaclL
♦Er ist ein Gudack.
ISorrcl wie 8oQd«f«ng, N»oh PiiMtki^» Naohlrftgen
^^L Um Oad*k «Ine doppelt« Bodeutaag; e« banetahnot
^^ MlBni: Kt& AohUdtAlbentuok (■ .« Tb&ler), sndann
^K »lana < cb'Liattu, Die Acbltbaibor wurdon ging und
f>r' U, auB Friinkon il. b. w,
T kämm. Üuii«k dloiU
^^ %\*' ^ t.MT B««pi«-'huung einei
^L Aobl«Uaib«in. viuliotcUt vuu^tjUt — Oudak=^gutar Gro-
I
CndAk •• Uudak. (Fritckbi^r , 4:17.^.;
1 Kcac Gudden % ein Fass Hopfen, (tü.j
') f oUii*ehe odot raoUcJia Bunera , HolBflOiBor «. •, w.
t Keuf: Gudden schlachten einen nainmel.
•3 Er ist ein rechter Gudde. — Fruchbur -. i3!»s.
KlB «chlectttgekloideterf «erlomptor M«n<cb. NaeU
Haad§ (iil) aoll dai Wort von Oothe herkointn«n.
1» Lttsnen verd«n die polnischen aod ruanikcbon Holx-
flottcr damit li«a6ichiiet.
^ GA«gt » »tygi em. — i<cMd. 8». jss,
•) tm «iaiMft CMitonem eigen Hieb eiu kleiner Kif«r,
«Mlg«atll«ll »eltoAlMr Blnfall, UriU«. £r hat Ollegi
CttffAra) iB Kopf. (?^ Aal<l«r, /. 4S9.) - Er wird
Der Gokna trieb nuuichcn von Haus. — £»dein,
11 . Wa n. 69.
(rak«« itt ein K^nderaplel, bOft»UoBd im Ver«lockcn
; dl« V«r«t*ok(«ii rufen: Uokni , d. i. aieh
tui« naob« mob* qni wi£l Dm Wort lil an« Aiamas-
gnkni saraokgeblioben , daa «pottweliie no Yio'l sageo
■oU, *1«: A-lAoian = PeuUchar. guck udur ■i«be unu
herau«, die Sache lat vorbei. (Vgl. Etuletn.)
Qiüilea.
1 Aiu guldin ist mir lieber dann ain Freund- —
Xip\co\a 11,46»,
2 An gekriimmeten Gulden vcrleurt man wenig.
3 Besser ein Gulden, deu man werbet, denn zchen,
die man erbet, — /Wn, fl.n.
4 Besser einen Gülden in der Tasche, denn ein
Saniniet Pareht aulfm Haupte vnd keinen
pareii Heller darxu, — Maihcs;/, 121".
5 Den gülden am klänge, don vngel am sänge,
den minschen an gcberden vnd worden er-
kent man an allen orden. — Ebittur(,M.
Ü Du wirst nie den Gulden auf secliy-ehn üatzen
bringen. — Ktnkhnfer, 247.
7 Ein einiger gülden, der den Iieuten dient, ist
besser, dann eiu grosser vergrabner achatis.
— Hrnifch, 177K. 33, AI»-». //. 175.
8 Ein gülden bleibt ein gülden , auch in dess diebs
band. — llemxch. I77ö. 37; Mri, 11, 192.
9 Ein gülden hat ein grossen namen vnd ist
doch bald aussgelten. — /M^rh, i77(3. aa; A-iri.
II. ift'j.
10 Ein Gulden, wold gebraucht, ist «chn Gulden
werth.
Bnll.T Vijf guldcD, wrl gebroikt, s{jn ae« gttlden waaid.
11 Ein versprochener Galdon ist keinen halben
wcrth.
Fri.r D'argeut, comtno auHtl de houl^i do8al<|uor cn fault
la raoiti^- (Lenjux, II, HfiJ
12 Einen Gulden auf Brot und zehn auf Sebwore-
noth.
AVenlg für daa Kolhw*ndiffo und Ntttiliflhe, viel auf
das UoberßUafigo odev UchiMliche.
Huti. : Ecii^ guldeu op don drempel en «en* itolrsrin hui«,
(HiirrfMunee, !, 2«3'»J
13 Elk duHcnd Gulden brengt sin Gierigkeit mit
sik. (üntlnt'i.) — //«frrti. 4,'»J; EUhmM, täS," from-
uuim, IV. 287, 41>5.
14 Es ist ein guter giilden, der hundert ersparet.
— Afincoln /, 3*j5; Uenuch. 177«. 40; GrHtirr , t,iZ;
Efferituj. 11. 518; Sthutld . UU^ ; Sailer. W4: Cw^
htn, 2«2; KMr, 2439; Sirnttu^, 4084.
Dien Sprichwort wurde unter andcrm einrn«! don
Mcbmugglorn xur Beachtung empfohlen , uro nicbl für
einen ersparten Guldeu Bt«ner hundert OiiJdeu Htrafe
xahlen au müssen.
EnffL: The penny ia well spont, wbicb aavos a groat.
(KitoUia, «67; Qaat, 81l.>
Boti.: Het ift eon gofido gülden, die er tien spaart. (Üarrt'
Domh, f. 3«».;
lat. : Hio as laadatur qul libram «aopc luorator. (Qaat, 81 \.)
— PitcuuJam in loco negligoro jUioximuni interdnin est
lucrum, (Tfren:.) (ttinder ff, 2^.1ß; Einelein, 'M3.)
15 Es mufi offt einer einn gülden ins teufTels na-
men lassen faren, der Gott zu ehr nit einn
heller geben (oder nachlassen) wolL — Franck.
lt. 149**; IkHuch, 1776.47.
16 Fief Gille ös 5 Daler; Mutter, scharr weg.
D. h. aei xnfriedon mit dem gezahlten Gelde.
17 Giltst du viertzig gülden vnd lösest einen vom
galgen, so nimpt er ein gülden vnd hcngt
dich daran. — ilentuh, liä7, 43. [\un, //. 3:iy.
18 Hundert Gulden auf Handel gibt täglich Wein
imd Schmalz (Fleisch); hundert Gulden auf
Ackerbau kaum Gemüse und Salz. (Tntmud,)
Darau« erklärt eich die geringe Neigung dtr .luden
zoni Ackerbau.
19 Ich wolt dir lieber ein gülden borgen, dann
einen Pfenning, — Ayrtcotn t, it, //wu*«*, 45«'., s.
l^tnann, lt. S7». Ä7, t^tri . 11, 3*8.
Uatu dieb V'>i <^i t rrsteu AnRiago, wie kl«ti> «ie »neb
immer aei. i . «oial'a wenig Ebre, «to einaii'
maltoon ; im > inacht'a deatu mehr Mdho und
1*1 mit Geiul i. u,
BolL; Ik wilde u Uuvcr oea' golden boruon dan eon' {•«<»•
Ding. (Hrtrr^httm^n , /, 3M.J
20 Kein gülden ist so roth, der gehet inn t. .!.<
noth. — Ihmuth, m«, 53; rvi»t, //. 4i
167
Gulden
Goldengier — Gunst
168
31 Lege dem Gülden oder dem Hamer nicht mehr
aaff, denn er zor notdarfifl tragen kan. —
Pelri. ff, 434.
22 Mancher gnter Galden find für Gottes Ange-
sicht anch seinen Preiss. — Pein, ii, 449.
23 Mein Gnlden gilt auch sechzig Kreozer. — Kirch-
hofer, 247.
24 Mit fünf Gulden ist der Strang bezahlt — Eise-
lein, 581.
Wer ffinf Gulden stiehlt, wird nach der Carolina
gehftngt.
25 Mit Gulden findet man überall den Weg.
Frt.: Aveo florin, roussin , latin, partout on troure le ohe-
min. (Arittiiiyer, 3ly»».;
26 Viel Gulden, viel Freunde.
lt.: Abbiamo pur fiorini che troToremo cugini. (Bahn
I, 65.;
27 Was helffcn mir tausend gülden, wann ich
vnder der erden bin. — //ewwch, 177«, 60; Petri,
II, 598.
28 Wenn einer hundert Gulden bgert, wird jhm
nehrhch zween gewert. — Eyering, 111. 395 u. 491.
29 Wenn hundert gülden für dem bett stehen,
schiäfft sichs desto sanffter. — ikniKch, 1776, so.
30 Wer einen gülden kan ersparen, soll gern
einen groschen lassen fahren. — Itenisch, 1757,22;
Petri, II. 70.
31 Zehen gülden wohlgerahtcn seind besser als
tausend vbelgerathen. — Henisch, 1776, 70; Pctri,
11. 819; Schotte], 1143*; hörte, 2438; Simroofc , 4085.
*32 Doat äs zä Gülden (zehn Gulden) uch an Thurn.
(Siebcnbünj.-sächs.) — Frommann, V, 325, 249.
*33 Du nähmst aach einstweil* e Gilde' druf. —
Tendlau. 1037.
Wenn jemand groase Fordorangen macht, grosie
Erwartungen hegt und ihm in seinen VerhAltniaaen
auch mit Geringerm schon geholfen wäre.
*34 Einen Gülden für einen Heller dran setzen. —
Luthers Tischr., 377 •».
*35 Er beschisse lieber um hundert Gulden als um
einen Trunk.
*36 Er hat Gulden im Halse.
*37 Er kann hundert Gulden in einen Wetzstein
vernähen. — SchoUel, 1126*; Sailer, 298.
Der Groeskanstler, Ueberwitsige.
* 38 Er legt dem Gulden mehr auf, als er tragen kann.
In OborOsterreich von jemand, der mit dorn Gelde
nicht umzugehen welSB.
*39 Er weiss, was ein Gulden ist.
ffoU. : Uij wect , wat een gülden it. (Harrehomie , /, 263 ''.;
*40 Es ligen jm hundert gülden auff der zungen.
„Der mit gelt geutochen, nit reden dar/T noch wil.
Mann muss der weit nit allein die hend, sonder auch
die kelen schrairen." Franck hat in Bezug auf solche
schroierbare Leute noch die verwandten Bodeusarten bei-
gefflgt: Erleldtdiegeltsuoht. 15r ist silberkrank. Man
hat jn mit der silbern bttchsen geschossen. Man muss
jm die goldader schlagen, so wttrt er wider reden."
*4L Es sindt hundert gülden in eim Wetzstein vor-
neet. — Franck, 1, 51**.
*42 Es stecken jn hundert gülden in hals. — Franck,
1. 156 ■.
*43 Fif Gille on e 61 Fünf. — FriKchbier*.iZ96.
Bchershafte Angabe dos Preises.
•44 Seine Gulden sind seine Meister, wie sieben
Hunde eines Hasen. — Sailer, 296.
Der Filzige, Geizige.
*45 Seine Gulden und er trennen sich schwer.
Boll.: Vijf en twintig gülden en hij scheiden niet gemakke-
lijk. (Uarrebomie, I, 264.;
♦46 Vnd wärest du tusent guldin wert, so gab ich
vmb dich nit ain ay. — LiedeHmcli der aara lldtz-
lerin 1471.
•47 Wenn es guldin regnet. (S. NimmersUg.) — He-
nisch, 1775, 14.
Zu ergitnzon: wird es gescheheo, d. i. nie.
CHUden.
Es ist niemand gar gülden'. — Pctn, ii, 272; //e-
nisch, 1776, 46; Simrovk, 4088.
■) Henisch (1775, 7) hat auch die Form: gulding.
Lat.: Kihil ex omni parte beatnm.
Ouldenffier.
Aus Guldengier heiratbe nichts Schleobtei dir.
Qüldenatem.
Güldenstern wie Rosenkranz und Rosenknmz
wie Güldenstem.
Um SU sagen, dass swiaoheB awei FanoiMB odar
Gegenständen kein weuntlioher Untonohied mI. Die
berliner Volksseituno (1861, 173) naoht in ihrem Leit-
artikel eine poUtiiche Anwendung davMi.
GHUte.
Von der Gülte gibt man keine Steuer. — Gnf,
511, 193.
Die Steuern waren snerat Grondatenem und wurden
nach dem Beinertrage der Idegensohaften beetiauot.
Das Einkommen au« andern Quellen (Bente, ledige
Ottlten) war anfänglich eteuerfrei, wae der Sinn dea
Sprichwort« ist. Ott"
Schuld, Zins.
Sprichwort« ist. Ottlte ist die zu loiatende Zahlung,
Mhd.: Von der Oulte sal man keine Bede gebin. (Bod-
mann, Rktingauische AUertkütner, Mains 1819, 791*.)
Qtuxunl*
Gummi ist das Silber der Wüste.
QummleUMtlouxn.
•Es ist blosses (wahres) Gammielastioam.
Nicht blos von Sachen, sondern auoh Ton Fereonen,
die sehr dehnbar sind.
HoU.: Het is soo rekbaar als gom elaatiek. (Harrebomde,
/, 251.;
Q-umpel.
Gumpel, geh' in dein Ruh, der Bock is ver*
kaaft. — TentUau , 1032.
Wenn jemand sich um etwas bewirbt, da« längst
vergeben ist. Ein Jude hatte bei einem Bauer einen Bock
gekauft, mit dem Yerspreohen , denselben in acht Tagen
abzuholen. Als er nach demselben kam , rief ihm der
Bauer die obigen Worte zu , da er den Bock inawiechen
anderweitig verkauft hatte.
GKunpen (Snbst.).
•Er möcht vns inn ein gumpen fuhren. ~ He-
nisch, 1778, 28.
D. i. betrugen, vorführen.
Gxunpen (Verb.).
•Er gumpt wie ein Stcincsel. (Rotieribw^.)
Oimkel (8. Kunkel).
1 Auf die Gunk'l gean. (fJberösterreick.J
Mit dem Spinnrade in andere Häuser. In Schlesien:
Zum Bocken gehen.
2 Die Gunkel ist abgesponnen. — Lehmann, m, 7.
Um das Ende eines Dinges zu bezeichnen. (S. Ende lOS.) ■
3 Mit der gunckel zusammengehen. — Uemsdt,
1778,49.
Lot.: Cum colo ac lino ad unum lamen ooire. (Henisch,
1778, 60.;
4 Sich von der gunckel emehren. — Henisch» 1778, 43.
Qunkeleln.
Das günkelin, so du angelegt, mustu selbe ab-
spinnen. — Franck, //, 87'*; Henisch, 1778, 39.
Ohinst.
1 Bar Gonst hoat , krigt Hefe. (Henneberg.) — Fronn-
mann, II, 411 . 128.
Und wer Hefen hat, kann natttrlloh auch Kuchen
seines Glücks backen.
2 Besser eine Hand voll Gunst als einen Sack voll
Kunst.
HoU.: *T gaat wcl naar gunst, maar niet naar kunst.
(Harrebom«€, /, 264.;
3 Der hat Gunst, der sein Gut ausspendet, der
Hass, der niemand was zuwendet. — Fiwcfcm., 0.
4 Die erste Gunst ist Gunst, die zweite schon
Pflicht.
5 Die Gunst, Feindschaft und Eigennutz schaffen
bei den Richtern nicht viel Gutes.
6 Ein Härchen Gunst zieht stärker als hundert
Ochsen.
7 Ein Loth Gunst gilt mehr (ist mir lieber) als
ein Pfund Recht.
„Man sagt im Sprichwort, ich nehm ein loth Gunst
vnd lies« einem Pfund Bocht.'< (Lehmann, 941, 10.;
Frz.: Une once de faveur vaut mieux qu'une livre de
justice. (Sohn l, 61.;
lt. : Un onoio di favoro val piü ch' una libra di giustizia.
(Goal, 655; Pastaglia, 116, 2.;
8 Ein Motzen voll gunst ist mehr, denn ein
Scheffel voll gerechtigkeit. — //enixcfc, i509, 4i:
Mathesu, 44^; Körte, 2445.
9 Ein quintlin Gunst wigt (gilt) mehr denn ein
Centner Recht» (Kunst). — Henisch, I78i , 6; Petri,
U, 219; Parömiakon, 1783 ; Kirchhofer, 158; Braun, 1, 995.
■- .>!*.»■
Ganst
Gunst
170
10
13
Eine MeUe (Quentchen) Gunst vermag mehr
als ein Scheffel (Centner) Recht (Kunst), —
Pittör . V. BS, Sifitrock, «iS7.
>?r qvLntin gunit bodre en Ijrre puod rotf*r-
(Prop. dan., 548.Ji
^'uoiten konen te paa. ( Harrebonn'« . /, !64''0
< QU ^olo dl favor«, «be o«iilo fik}» dl boW.
- ' .;
.„. w;.-ie Gunst und ein Qitintl Gold wie^!
m«hr als gansse Schiffe und Wogen voll Reelit
— SaxU/r, :(ü4.
Dl« BtiM«nr Sin Solotoik Oanit wiagt lelin Pfnud
Vardlenat »nf, (Attmann Vi, 431.)
Ks ist beaeer ein Sack voll Gunat als ein Sack
ToU Geld. — Simrock . a658.
Groive Gunst hat der letzte* Willf. — Graf.soi, I74.
Wenn mchfero IcUiwilligo Hcuttmtuuikgen vcirbnodco
»lod, «o ist difi letzte die cnt«clicU]endc. Da« S^irich-
wurt lil Mii dorn lUliitolien Rechl entlehnt: Orutlis
quillt bcSt d« leute willo. (Jluch, 5S8.^
Gunit Ifckommt mau nicht umaunst.
Man muas •!■ verdienen, aich ihrer wttrdif( muben.
/>»..■ n n>et point de furour »Ion qa'on en «il digne*
' • - res«.;
y cht Recht, Siegel und Kunst
/ 't og iiTAVe komtoer rotten lil at ravo. (B>'hn
1 sVii ro>w. »tat*,, 3C"i.J — M«d^Bng gi«r lovou vraug.
(rrvp. dam., J'JI.J
Gonst durch gcsehenck erlangt, i^^t nicht be-
Siendig. — ItfniMch, 1781 , la.
Galtst erregt Is'oid.
ITolL: Ounat baarl nljtl. (Ilatreloituc , /, 2fiiJ
Gunst. FrenfMl, Feind und Eigennutz schafibn
bc! I nicht viel Guts.
/Im. >- og für inegfiit kiendt har tit don anae»
«»g ; (Prot, dan,, K3.)
GoJMt gehet für recht. — Henuch , iJSl , M ; Li'h-
mamn, tl, 239. 91; Vein, tl, 3«3. Latcnd»rf H. 16. S^uv-
#ys,j Tottt tefatl pareompArfl eteomta^re. ^CiiA(«r, 41R.;
Gunst geht für Gespunsi. — KirctAafcr, is7; Sim-
rac4. «08«. Adrr«. 2441.
Gozui gehl mit Uurenlicbe^ die letzte ist je die
betie. ~ Lm^-frin . f^a.
Qusmi g«ht vor Recht vnd Kunst. — Gnatr. iil, 46:
Vtmtdtf, \U. Kttihhafer. 1&7; Körte, 2442.
S*$L: Bay thc reapr'Cl of tli« inaolent.
/!.: U farar« tt cagion», ob« il torlo re^a. (Gaat, Sl3,;
Gtmat, Gewalt und Geld regiert (verfuhrt) die
Welt. — ktrchhi>ler,\hl. Körte, iHQ,
Gunst ist besser als (geht vor) Gab. — iirnudi,
ITW. (W; Ktirlr, 2445; Stmuick^ 4020, Hrnun. /, 296.
Aa Jedaai Cretoheuk iat der gnto Wille das Keato.
ToU , Gtinat ia balar dau gift. (Harretomte, /, l.'64J
J '«^ne (maltum), qui dal cum mauere ttiUum.
^ J — Mnnenim animoa est optimui. (Utniack,
iiatU. 81."!; Sryfwld, 12».;
(luuat lät besser dann Silber vnnd Gold. —
«vnMcH, 1791. 20; LrAmunn, HS. 24; /Vlri, f/. 363.
i>an, .- Onntt er bedra end giTi 09 gava. ^fVor. d^sn. , 262.^
Gunst ist blind. — Saürr. 247.
'^ ' ' sie macht das Herz froh.
,.h-
i
30
3t
33
ife ke T«aa gaoHMl uaade , der kand ett nj unaada
ro9. «/SM., 422.)
Umi!*x^ iwumt man erlaufen, VerwandtBchaft
knüpfet man, Liebe findet maO) aber Feind-
•ehaft muss man kaufen.
Gwift macht kunst. — ihttuch, irai. 21 ; rttri, //. JS3.
JMt./ Qviiik Toadt kunat. ( U«krrfb9tn^ , I. 264.;
Gunst überwiegt Stärke. — irinr*JtT. A/. 27.
Üuiist und Vetterschaft ha^n bei Hofe grosso
Kraft
rrt.: Toal r t« 9^ eonpto« «t ooiamAro» (Bokm t, b9.)
ObüsC von üerrenleuten thut auf wildem Gaule
reiten.
ihm*' "' ' ( und Geld machen aua dem Esel
«iii vou Welt
GiDM i und Geld machen aus einem
K«J' tincn Ritter und Held.
J3U z ^u dagegen: Farettra, fenuDfia et deniora
r-Mii dl* »vciaera ebaraliert. (l*r<mg, tt, S*; KHtttm-
3C Gunst zu Hoff verkehrt sich oÜt. — ihtuHh,
ir«l, 22; iMn, U, 3C3.
37 Hat einer nicht gunst , so hilfll kein rede noch
kunst — /.«rhmrtnii. 942, 24,
38 Ileut gunat, morgen vngunst. — Ummdk, irai. aa;
l*v(ri . li . 380.
o9 Ich nehm funvar ein Handvoll Gunst vnd Ueas
dir einen Sack voll Kunst. — MtlanAtn, sM:
Ilenifvk, 17^1, 33.
•lü Ich nem ein lot gim.^t wol bereit, las« andern
ein pfundt gcrechtigkeiL — //r«twt/i, I78i. .iä.
41 Ich nem ein (Juintlin tiunst, luas einem nniicrn
einen Centncr rechts. — /v«r», //. .198.
Die (iuiiat der Urosoi'u Iml lUiniliih .in ..u^«i.r.ir<u nl-
lichoa newicht^ flodaaa die KiisAi
Wer olnc'n \Ver»chück In de»
der ttlUt eine Klafter In. der üui,., -_. * ^ ,..,;-
mann VI. 3*7.J
42 Kaiserliche Gunst ist wohlriechender Dunst.
43 Man muas den gunsten für die Gabe nemcn. —
Fran^k, II, ^1^ ; Ta\i\tuts. li?''; lta\i»ch. IIU , 41; Ifh'
mann. //. 402, 30; Äürfi«, 2446 u. aci2> i.igi.
floli.: Nocm da guuat voor de gave. (77 , 2K4.;
/f..' Lo atolto oüntlderail doDO, il aavji» < uimo.
Lat.: Mnnerum anünua opUmaa. (Tufifjiun, 117''; hms-
muM, 65&.J
44 Mangelt die gunst, so brauch dein kunaU —
llenuch, 1781, 4U.
45 Ohne Gunst ist die Kunst eitel Dunst.
D&n,: Faradon gunat er kunst aom multüu ndon vi<jt ng
vtnd. — Uunat fremlokk«»i kmut, kuuat b«bovor i^uiiat.
— Har mab ci gunat an» bltil]*ur (ngun kunat. (frvv,
Jan., 262.;
40 Um ein Loth Gunst liksst man oft ein Pfund
Gerechtigkeit — Körte, uu.
Ihin.: Dat kand et altid gaae aaa traaeret tU, gitoai og
gavo kommer rotten til at ravo. (fro»^ dan,, 210.^
47 Wer der Gunst der Fürsten traut, der hat auf
Sand gebaut.
DI0 Rasacn: Wer anf die Gnnat der Groiion baut,
der hat ein aohwacbca Fundament zu Boinem Uauio.
(AttmuHn ['I, WJ.)
46 Wer die Gunst der Herren hat, der hat alle
Tugend.
Ka ist nicbt QotbWL'uiIiii^r, au^scblibaftllch an die Ouott
der Machtiffi^n ata dnokon. Jeder hnt Bf>irio UUnatlingo,
donen gi'tfeuilher ibn aohinniicrrlichra Bewuaataem er-
füllt; je^er vom FUrsttJU ttia zum IStadtbdrgermoicter
nud Durfachnlacn herub; und der Ütiuscjungc füUll
«ich gehoben durob die Uunst di'3 Kuhhirtflo,
49 Wer Gunst hitt, bekommt Gewiirznügolein.
Die Holländer verkauften fraber die Gtfwtkranügeleia
ttua Gunst, weil aie nur uliein welcho b«aa«aen.
50 Wer Gunst hat, dem schadt vnrecht nicht viel.
— Pf tri, II, 7J5.
51 Wer Gunst hat, dem wird der Sack bald voll.
//. • Dagl* eflTetti ai conoico l'affotto. (FiiszatjUa , r>, 2.)
52 Wer Gunst hat, kann Gunst verlieren.
Uiin,: Ingen buld baver , nden hau buld fader. (Pf im.
dan., ai.ng
»3 Wer Gunst hat, sitzt bald oben.
tt.: t'or la gnuia ai t;^ aUa gloha. {raaagiia, Vifty H.Ji
54 Wer hat Gunst, Guad vnd gangbar Geld, dem
wird wol ein gut vrtheil gefeit. — i^m, tt. 717 .
Ilmlsrh , 178t . 57.
55 Wer nicht gunst bat, der iat wie ein Wind-
mühle ohne Windt — /.e^rnftan. 944. 51.
oC Wer nur durch Gunst gestiegen, bleibt, wo CP
fällt, auch liegen.
57 Will gunst oder glück wol dem Mann, so gilt^a
gleich, was er kann. — Lihrnrnn , M\ . 9.
Dan.: Modbold ug Ijkke »il Iota fortrjrkke. (Pro9.
da«.. TM.)
58 Wo die Gunst redet, muss die Zunge das Maul
halten (schweigen).
59 Wo Gunst, da ist Kunst
m Wo Gunst und Ungunst Grtel spricht, braucht
man das Corpus juris nicht
It. : II favor is cagione cb' 11 torto re^na. {PasinglitXf tlH, l.j
61 Wo man nae^ Gunst urthedt, wird eher ein
Esel als ein verständiger Mann befordert.
62 Wü de Gonat hat, brucht vor de Gow (Gabe)
net ze sorge. (Sit'itn.) — , yirmem'-h, t.U2^>
In Uodbnrg; W» da Ilona hat, dt bat och de
171
Günstig — Gurke
Gnrkenkern — Gurr
17S
63 Zu viel Gunat tödtet die Leut*.
Fr».: \Ij». faveur est ropium: an pen, f»it dormir; et
beancoup fait moarir. (Cahier, 66b.)
* 64 Da geht's nach Gunst und nicht nach Kunst. —
Mayer. II, 80.
*65 Er steht (bei ihm, ihr) in Gunst wie der Wcih-
kessel in der Kirche , nahe bei der Thür und
weit vom Herzen.
Von oinor Person, die keine Gegenliebe findet.
*6G Mit Gunst zu melden für ihrlichen Loiten. —
Gomok'kc, 788.
Eine Redensart, die man aU Vorwort anwendet, wenn
man etwas sagen muss , was man für unschicklich h<.
lu der P/«i/r»-'schen Sammlung mit dorn Zusats : D&r
denkt wul nig, dos Drook sei Vetter is. (Froimnann,
III, 248, 238.J
*67 'S isüh besser es Bämpfeli Gunst, as e Chratte
(Korb) voll Gerechtigkeit. (Soloihum.) — Schild,
61. 67.
aünstlff.
Wem man nicht günstig ist, der thut nichts zu
Gunst.
Guxffel.
1 iJei der Gurgel faäst man die Fische , den
Mann beim Worte. — WincUer, xvii. sj».
2 Man kann sich die Gurgel ebenso bald abwoi-
bcn , wie absaufen. — Eiselein , 262.
*3 A Gurg'l hab'n wier' ä Stieflrchra. (Oberösier-
rcich.J — liaumgarten.
Von einem, der im Trinken Ungewöhnliches leistet,
sagt man : Er hat eine Gurgel wie eine Utiefelröbro.
* 4 D' Gurgel is iem z' weit. (Ob der Entu.) — Lin-
dcnnaijr.
Von einem starken Trinker.
•5 Das Seine durch die Gurgel jagen. — llenitih.
1782,51: Scho«d, 1118».
*6 Di schäckt alles durch de Gorgel. (Siebenbürg. -
Sachs.) — Fromm arm, V, 35, 66.
* 7 Einem die Gurgel abstechen. — lleninch , 1782 . 57.
Ihn umbringen, tödten, berauben.
•8 Einem die Gurgel auswaschen.
In Oberösterreich wird die Bedensart meist nur in
Bezug auf unliebe, ungebetene Gftste angewandt.
*9 Einem die Gurgel mit der Feder abschneiden.
Hinter seinem Backen üebles Ton ihm reden.
Kngl,: To cut one's throat with a feather.
* 10 Einem stracks nach der Gorgcl und Kehle greif-
fen. — LuUicr'n T\8(^rcden , 329 •*.
♦11 Er hat alles durch die Gurgel gejagt. — Sai-
ler. 259.
VorwohUebt.
Frz.: 8*en donuor par les Jones.
*r2 Er säuft sich noch die Gurgel ab. (Nürtingen.)
*13 Hau der d' Gurgeln selber ab, so kost's di ka
Trinkgeld. — EUelein, 262.
* 14 Man muss ihm (erst) die Gurgel schmieren.
*15 Schäk dich, Gorgel, et kit e Pl&tschren. —
Schuster, 281.
Oürgel.
*E8 ist ein hölzerner Gurgel. (Schiet.)
Besieht sich wahrscheinlich auf ein schlecht ge-
schnitztes Bild des heiligen Georg, woTon Gttrgel blos
das Diminutiv ist; und ist die Redensart verwandt mit:
Er steht da, wie ein OelgOtzc.
aargelstrasse.
*Es ist die Gurgelstrasse gangen.
Bei Lauremhurg (IV, 58,*t): Gorgeistrate. In der
Bamhurger Chronik von Lappenberg (8.107) findet «ich
auch blos „Strate" für (rurgol. KmoYi Henisch (1782)
hat „speisestrass** und für den obern Theil derselben
,,prouiantrhor'^
Ghirffeiiiuppe.
Das gibt gute GurgelBupx)en, sagte die Sau,
und ein betrunkener Pfaife spie ins Gerinne.
Oarirelversrn«k«ren.
*E8 fehlt ihm nichts als (oder: er sehnt sich
nach) Gurgel vergnügen.
Eine berliner Bezeichnung für Branntwein. Ein Wäch-
ter sagt zum andern: „Jeh' mal vor mir nach de an-
dere Ecke un hole mir en halb Quart JurgelverjniUon.«*
(Braun, Bibliothek iles Frohsinns, Hft. 3, S. 11.;
Gurke.
1 Aus einer Gurke wird keine Melone.
Die Russen : Wenn man die Gurke auch in ein Mist-
beet setzt, es wird darum keine Ceder daraoi wachsen.
(.1 Imunn yi, 4'2t.)
2 Der eine zieht die Garken und der andere iBst «ie.
3 Die geschenkte Gurke ist besser (lieber) als
die gekaufte Melone. — AUnumn v, iso u. vi, 4S$.
4 Eine faule Gurke verdirbt zehn gesunde.
5 Eine gekaufte Gurke hat mehr Sidft als eins
gestohlene Melone. — AUmann V!, t90.
Darttber sind aber die Anaichten getheilt. (6. 3.)
6 Gurken und Mädchen faulen leicht
Soll.: Komkommers lijn van maagdenaard, a|j dieMB
niet te lang bewaard. (Harrebomie, t, 4SlV
7 Ich mag die Gurke nicht,' sagte der arme Mann,
sie ist mir zu krumm.
Von Bettlern oder andern Leutan, die trota iknir
Noth noch sehr w&hlerisch sind und nngemMMiM Aft-
sprUohe machen.
8 Kaufe deine Gurken nie bei einem Scharken!
9 Man würde die Gurken für Melonen bezahlen,
wenn sie ebenso selten wären.
10 Saure Gurken sind keine Oliven.
11 Wenn die Gurken am besten angerichtet sind,
soll man sie zum Fenster hinaoswerfen. —
Meixner, 58.
Von der (irrigen) Ansicht ausgehend, daas die Gw-
ken, welche man nicht esse, am gesandestcii aeien.
12 Wenn sich Gurk' und Kürbis streiten, mischt
die Arbuse sich nicht ein. (Moskm,)
13 Wer die Gurken säuern will, legt sie nicht in
Honig. — AUmann VI. 419.
*14 Das bringt eine sauere Gurke ums Leben 1
(Schiet.)
♦15 Das ist eine alte Gurke. (Thüringen.)
Nichts Neues.
♦16 Die Gurke ist alle (oder: Ist die Gurke alle?).
Die Sache zu EndoV
*17 Eine Gurke voraushaben. (Brealau.)
Eine Bevorzugung bei jemand.
♦18 Mit Verleb, doass ig mer mag enne Gurcke
nahmen. — Gomolcke, 790.
*19 Sich eine (grosse) Gurke herausnehmen. —
Schuppius.
Gtirkenkem.
Wer Gurkenkerne legt, bekommt keine Melonen.
Die Bussen: Aus dem Gnrkenkern w&ohit die Onr-
kenpflanze selbst im Garten dea Zaren. (AUnutmt
VI, 476.J
Gurkensalat.
Zwischen Gurkensalat und Grütz kann man wäh-
len ohne Witz.
Die Bussen : Wenn man zwischen Gurken und Kanta-
Inpen >u entscheiden hat, ist die Wahl leieht.
Gorkexxseit.
1 Die sauere Gurkenzeit währet nicht in Ewigkeit
*2 Es ist sauere Gurkenzeit — Frischbier ^. 1397.
Zeit der Geschftftsruhe, die je nach dem Geaebftfl
verschieden ist.
JIoU.: Het is in den komkommer-tijd. (Harrebomie,
I, 431».;
öürU.
♦Du bist ein recht Gürli von Vaz. (Schmei».)
Qarli = leichte, schlechte, liederliche Dirne.
OUTT.
1 Wenn einer ein gurren gen Rom ritte, so könde
er Siegel vnd briefif herauss bringen, dass es
ein hengst wer. — //faüdi, 1783.43.
2 Wie die Gurr, so ist der Gaul. — Lehmann, 326, so.
♦3 Es ist eben gurr als gaul, Vihe als stal. —
Franck, II, 10«; Eyering, II, 53*; SchiHer, III, 6\
Dazu: Jacke wie Hose, Mies als Mus, Krot als 1^-
dens , Gaul als Gurr.
♦4 Es ist (eben) gurr als gaul, treg als üaul. —
llenisch, 1374. 34; EUdein, 263; Körte, t447; Sim-
rock , 4092.
HenUch hat auch die Bedensart: Hanckes manekas, und
fagt zur Brkl&rung bei: „Wann einer iwey ding vor
jhm sieht, dorn eins besser danns ander nicht.** 8. 17S3
sagt er: „Gurr bedent gemeinlioh ein alt dttrr ros«*',
wofür er 8. 1682 auch Gorre aufführt. Die Litauer sagen :
B&r und Pete, es ist einer wie der andere. Die Eng-
Under: Gans, Gttnsleln und G&nserich sind 'drei Na-
men, aber Ein Ding. DieCseohen: Glatso wie kahl, 's
ist alles eins. Die Holländer: Es ist ein aiech Weib
und eine kranke Krau. Und : Böcke und Beeeter sind
Ein Volk. Die Bussen: Alles sind Biber, alle gleich.
Die Letten : Das Loch ist so gut wie die Tonne. (JUint'
brrg IV, 43.;
tat.: Mall thripes, mali ipes. (fft-nisch, 1374; Segbold, 895.;
173
Gorren — Ouss
Güst— Gut(A4j.)
174
•5 Gorr als gaul, Vogel als neat. — Franck,!. s?*».
MM.: Qurt alt gnl. (FattnachUpiel.)
CKunron.
Bio ennem gurrt'e, hinger ennem knurrt'e.
CWalAeck.) — Cwrtte, 348. 430.
Onrt.
1 Mit einem Gurt ist schnell gesattelt.
J>äm,: Det er inart aadled med een giord. (Prov. Jan.,* 480.^
2 Was hinter dem Gurt ist, heisst Busen, bei
Jmigen und Alten. — Aitmann v, 98.
OttrteL
1 Die die Gürtel näht , trägt selbst ein loses Ge-
wand. — AUmann V, 9».
2 Unter dem Gürtel ist kein Verstand. — Evideiu. 460.
Engl.: There !■ no discretion below the girdle.
•3 Er hat den gürtel verzert. — Franck, U. 23''.
Um den Gedanken aaasadrftcken , daia Jemand niobts
betiUt oder mit dem Seinen fertig i«t, bat Franck
(II, 23*') der Toretehenden Redensart noch folgende
beigefttgt: £1 iat ]m die pestilents in eeckel kommen.
£r hat gelt in eim wetntoln vemoet. Er hat weder
■eckel noch gelt. Er iat Tonn blinden beraubt worden
swieoben swo kanten. Er helt bans« im wetachger. £r
hat nit einen hnnd aasi dem ofen su locken. Mehr
lenss dann gelts bringen.
*4 Er hat Gurttel vnd daschen dahinden gelassen.
E^enng, II, 886.
• 5 £r hat sein gürtel verlohren. — llenisch, i784. 46.
„Er iat vmb Iiab md gut kommen."
*6 Man kann^s an seinem Gürtel sehen (was er
ist, was an ihm ist). — Tmdiau.as,
OOrten.
1 Ein ieder gürte sich , so schlodtert ihm nit. —
Gnter, III. 27; Lehmann, II, 148, 35.
2 Wer ^hm selbst gürtet, dem stehet der sattel
SieifT. — lleniMch, 1785, 17.
3 Wer nicht gürtet eh er reit, sehr bald auf der
Erde leit. — lirant, Ntch.. 1».
4 Wer sich nicht gürtet, ehe er reitet, der feit
leicht — iVlri, 11, 761.
5 Zn hoch gürten zersprengt den Gurt. — Kloster-
apiegtl . 68 . 4.
Zu tief aber auch niclit. Die Franxoaon haben die
Bedenaart: Geint anr le oul oomme Martin de Cambray.
(L^nmat, II, 46.) Martin und Martine sind die Namen,
die man swei Figuren gegeben hat , welche, mit einem
Hammer Teraehen, in Cambray die Stunden schlagen,
und Ton denen die männliche Ober der Jacke einen
Ottriel trftgt.
Ouaohel.
*Gib mer a Guschel, 'ch gab dersch wieder.
(Oberiatmtz.)
Ofumm. ^
1 Der Gnss geht nach dem Floss.
Da« Qeld flieset immer den Beichen su.
Fr».: L'eaa Ta toujoun k la rivlire.
2 Grosse Güsse bringen Flüsse.
Yon dem Folgenreichthum grosser Ereignisse.
3 Gusse bringen (machen) flüsse. — lienisdk, i6id, 67;
iWri, //, 363; Sauer, 153; Körte. 2448; Eüelein, 262;
Stmrwk . 4093.
Lat.: Uolosi morboai. (Binder I, 632. //, 1262; Pkilippi,
I, 172; Sckonheim, Q, 13; 5«yfroM, 207.; ^ MUltoa mor-
boemultafenmla fecerunt. (Binder II, 1937; 8egbold,Sil.)
4 Liessesta die Guss (Saufen), so Hessen dich
die Flüsse (Krankheit, Wassersucht). — Leh-
wtann, II, 375, lOI; Petri, 11, 440; Scholtcl, 1126*; (^'
Irr. 806''; Körte. 2449; Simrack. 4094.
Ein Wort cur Beheriigang fOr Trinker. „Man spricht
▼and ist war, auch yedermanlich offenbar, lyeat du
dl« Tbrlgen gttsa, so lieaaeu dioh die Tbrigen flOaa."
(Werdta, AJUp.;
Lot.: Cnios Übet floxns causa saperfloita». (Werdea,
AU««.;
5 Meid die Güss, so lassen dich die Flüss. —
Lekmttrm.iX, 50.
6 Starke Güsse sind nicht von Dauer.
h.t la piedol tempo pM» ogni gran pioggia. (Bokn
1, 104.5
7 Wer nicht l&sst die Güsse, den lassen auch
nicht die Flüsse.
8 Wo viel Güsse sind, da folgen viel flüsse. —
A<rt,//,817.
*9 Sie sind von gleichem Guss und Zea^b*
QÜBt.
So lang güst*, 80 lang melk. (Osifrics.) — Buc-
ren. 1026; Ilaiukalender . III.
') Vom Vieh: nicht trftchtig, unfruchtbar, auch von
trftohtigen KUhen, wenn sie nicht Milch geben; vom
Acker: unbebaut, brach. Gttatweido = Weide für gflst
Vieh. (Vgl. Slürenburg , 78»; Rickey, 83; Bremer Wb.,
II, .'i.W; Dähnert, 164; Schambach, 70; Schul se, II, 55;
Frommann, V, 146.)
Oostua.
1 De gustibus non est disputandum, sagte die Kuh
und leckte die andern im Ars. — lloefer. 656;
Simroek, 6059; niederdeutsch bei Eichwald, 1074.
2 Elk zyn Goeste, zei der Boor, en h* en oat zo
Kiu 's Papschuttel. (Fram. l'landern.J — Firme-
nich , III. 698, 19.
Jeder nach aeinem Geachmack, sagte der Bauer, und
er aas aoinea Kindes Dreiaolittaael.
3 Gusti und Maulschöln senn verschid'n. (Steier-
mark.) — Firmenich, II, 764, 125.
Geaohmttcko und Maulaohellen sind verachiedcn.
4 Wenn alle Leut' Ein Gusten hätten, brauchte
der Krämer nur Ein Waai'. (Qberöiiter\eich.)
•6 üp sin Just stän. — Exchmüd, 930.
Out (Adj.).
1 Ai, wer gät äss de Rät. — Schwter , 596''.
Ei , wie gut ist die Bnth'.
2 All göd mit, see de Maid, do kreg sc *n Snider.
(Ostfries.) — lloefer, 709; Ilauskalender . III: Eicli-
wald, 1252; Bueren, 35.
3 Allamän gud, man ham sallaw dach bäst. (Am-
rum.) — Johannen, 151; Haupt, VIII, 365, 236.
Jedem gut, aber aich aelbst am beaten.
4 Alles ist gut, was Gott thut — Schottet, iia^.
5 Alles wäre gut, wäre kein Aber dabei. — Dohn
I. 133.
6 Alltau gaud hat Ok keinen Smack. (Schöningen
in Braunschtceig.)
7 Allte guet es jedermanns Ilunsfuet. (herUthn.) —
Woestc. 68 , 91 ; fQr Waldeck: Firmenich, I. 326, 43.
Darum gibt der Sarde die Lehre: Seid niemals allcu
gut. Und der Baake aagt: Wer an gut gegen andere
iat, ist nicht gut genug gegen aich. (Heimberg III, US.)
HotL: Veel te goed is half zot. (Uarrebomie, I, 249;
Bohn I, 299.;
8 Allto göd döcht ok nig. — llauskalender , I.
9 Allto göd is Andermann's Narr. — Bueren, 11 ;
Eichwald, 1383; Frommann, //, 338, 21; hochdeutach bei
Simroek, 4099.
Frz.: Deux fois bon, c*est une fois bdte. (Cahier, 236.)
UoU.: AI te goed is buurmans (allcmans, audermans) gek.
(ffarrebomee, I, 104.;
10 Allto göd is ungesund. (HoUt.) — Schütte. II. 50.
Der Mensch kann xu Tiel gute Tage nicht ertragen.
Lat.: Nihil minus expedit, quam agrum optlme oolere.
(PUniut.) (Binder II, MI» i Fasetiut, 166; Wiegand , 243.}
11 Allto gut is deäm andern sein Hunsfiiot. (Sauer-
land.)
12 Allzu gut fordert Armuth. — Simroek, 4100.
13 Allzu gut ist dumm.
Die fransösisohen Neger sagen : Gate ist nicht Dumm- .
heit (Heinsberg II, 28;, und die wahre ist's auch nicht;
aber es gibt eine Gfite, die der Dummheit sehr Ähn-
lich sieht, wenn sie keine ist.
14 Allzu gut ist liederlich. — Simrodc, 4098.
15 Allzu gut kommt dun^n heraus, sagte der Abt,
als der Pater Johann den Räubern nachlief,
um ihnen das Geld zu bringen, das sie in
seinem Mantel nicht gefunden hatten. —
Kloatersyicgel , 56, 14.
16 Allzu gut verderbtS gar. — llenitch, 1790, 5; Petri,
11,9.
17 Aet es göt, dat kot ^ Köh stuppe Uöere ^ hant
(Düren.) — Finnenidi, I, 483, 52.
0 Böse. ') Stampfe HOmer.
18 Auch gut mit, sagte der Jonge, als er ein
Stück Kuchen haben wollte und eine Ohr-
feige bekam.
19 Auch gut, sagte der Bauer, da hatte er einen
Floh gefangen, er war aber aof der Läose-
jagd. — Simroek, S567; Otefef, U7,
175
Gut (Adj.)
Gut (Acii.)
ire
20 Aus gut kann leicht böse werden.
Dan.: Det soin er (fodt kand snart blive ondt. (Prot,
dan., 247.;
21 Aus ffut wird besser und aus besser bös.
Fn.: Sien vient ä mieux, et mieux & mal. (Bvkn /, 8.;
22 Besser gut als schnell.
Frt,: Mieux vaut bien faire, quc faire vite. (Recfuil, i;
C'aAier, ü-SSJ
23 Besser gut als schön.
Fra.: Mieulx vault bon que beau. (Lrroux, IT, 1032.)
Holl.: Beter goed dan scboon. (Harrebomee, f, 249.;
24 Da ist nicht gut sein, vro es der boaser hat,
welcher die Zeche macht, als der sie bezahlt.
— Parömiakon , 825.
25 Da ist's gut, wo wir nicht sind. 0-it.j
20 Das ist gut, was dem Maull wol vnd dem
Seckel wehe thut. — Lebmann , \a6 , 9.
27 Das ist gut, was icdermann begert. — Lehmann,
945, 2.
28 Das ist gut, wenn alle Männer einig sind. —
ßrn/". 415. 123.
Man kaon annebnen, dast die Entsebeidnng eine ge-
rechte iRt, wenn die Schöffen in dem abgegebenen
Rechtsgatachten Übereinstimmen. (8. Folge 2, Frage 122
u. Fragen 124.)
29 Dass ist gut, dessen einer sich erfrewt, wenn
ers hat. — Lehmann, 945 , 1.
30 Dat het uo einmal guet gohen, sag de Köster,
do storde de Thürmledder herunner. (Sauer-
land.J
31 Dat is nich gut, wenn dei Minsch (Minsk) tau
tirig ' in'u Dau' gciht, denn hett hei 'n gan-
zen Dag nätt Fäut '. (ileckUmburg.J — Raahe , 135.
>) Zu leitig. ^) Thau. *) Kaaae FUiae.
32 Dat ist god, wer dormit nicks to don hat, sede
de Jung, dar beten sik twe Kreyen. — Globus,
VIII, 171.
33 Der es gut hat vnnd wöll es besser haben, der
tracht nach vnglück. — Lehmann , 799 , so.
34 Der hat es ebenso gut, der hinter die Thür
thut, als der es ausputzt. — Opel, 373.
35 Der hat es nicht gut, der vmb gnad bittet —
lleniseh, 1671.34.
36 Der ist gut, der vor Gott gut ist
Dan.: Han er god, for Gnd er god. (Pro*, dan., 260.;
37 Der ist nicht gut, der sich für gut hält
It.: II primo grado di bontji h il pensar di non harerla.
(Paxaaglia, 34.)
38 Der ist nimmer gut, der alles um seinetwillen
thut — Eiselein. 263.
39 Der weiss nicht, was gut ist, der Schlimmes
nicht erlebt hat.
Fr*.: "Sxxl ne aet que c'cst bien qni n'essaie qu'est max.
(Leroux, 11, 270.;
40 Disst te gät, huost te gat; disst te nit gät, kit
de Rat — Schütter, 633.
Thuat du gut, so hast du'a gut; thust du sieht gut,
80 kommt die Kuth'.
41 Ed äs iweral gät, awcr im biesten derhim. —
Schuster, 410.
42 £h et gaud werd, mot et tevor recht siecht
wercn. (Hannover.) — Schambach, 105.
Ehe es gut wird, musi es suror recht schlecht werden.
Dan.: Man kiender godt af ondt, fred af krig. (Prot,
dan., 247.;
43 Ein jeder ist gut genug für das seine. — Pein,
II, 200.
44 Einer ist so ppit als der ander. — Henitch, 1794. 56.
45 Einmal gaud is beter, as tweimal wat nich dögt.
— Schambach, II, 125.
46 £n Betchen gaud is jümmer gaud; gaud enaug
het noch nie edocnt — Schambach, ii, isi.
Ein bischen gut ist immer gut; gut genug hat noch
nie getaugt.
It.: Da stogione tutto h bnono. (Bohn I, 90.;
47 Es geht ^yXy sagte der Erbe , als man ihn nach
dem reichen Vetter fragte, der im Sterben lag.
48 Es geht gut, sagte sie, und lag in der Mist-
pfiitze.
Auf solche gemünst, die immer alle« gut gemacht
haben, wie schlecht es auch sei.
49 Es geht gut, wie der Dreispitz (s. d.) in den Sack.
50 Es geht nicht gut, die Wahrheit aassuschltgen.
— Graf, 409, i2.
Der Richter soll nach Wahrheit und Beoht nxiheOM.
„Es Je nit gilt, dass die warhejt maas gMchlagm
werd." (LÜHig, I, 236.;
51 Es geht nie so gut, um nicht furchten m mfit-
sen, und nie so schlecht, um nicht hoffen za
können.
Dan.: Intet saa godt, man maa Jo fnrgte; iatet sas ondt,
man skal Jo haabe. (Prot, dan., 905 J
52 Es geht niemand so gut, es kann ihm ein Uebel
begegnen.
Dan.: Ingen er saa god at hannem ey vorder imc»d. (Prot,
dan., 254.;
53 Es gibt es ofTt mancher gut heraus, aber er
maint es nit gut. — Henisch, 17M. 57.
54 Es hats keiner so gut, der ander hats so böss.
— Franck, II, 48^; Lehmann, 845. 5».
55 Es is gut, dass der Oäss (Geiss, Ziege) ir
Schwanz net so lank is, es der Kü irer. (MH-
ningen.)
56 Es ist alles gut gnug, was man ymbsonst gibt
— Franck,!, 75; Simrodi, 8964.
Selbst Pech ist willkommen, wenn's vmaonst ist, aMftm
die Tarkon. Und den Russen ist geschenkter Essig
lieber als gekaufter Meth. (Heimberg XV, 146.;
57 Es ist alles gut, was man ins Schenkkästlein thut.
58 Es ist alles gut , wenn man*s recht gebranchen
thut.
Frz.: De saison tout est bon. (Leroux, I, 82.;
59 Es ist alles gut zu seiner Zeit
lt.: Da stagione tutto ö buono. (Bohn I, 90.)
60 Es ist alles zu etwas gut
//..- Ogni oosa senre » qualohe eosa. (Bokn I, 116.;
61 Es ist ganz gut, was er thut, dem man wohl
will; es ist ganz böse, wenn man hasst den,
der etwas anTängt. — Pisior., X. 6S.
62 Es ist gut, biss es besser wird. — Henisch, 120.16.
63 Es ist gut, das mann mit ander leut schaden
leert weiss werden. — Frandi, I,e6^.
64 Es ist gut, dass der Schöffen sieben sind. >-
— Simrock, 9162.
65 Es ist gut, dass die Kleinen die Grossen nicht
in den Sack stecken dürfen , sagte der kleine
Bettelbube.
66 Es ist gut, dass die Leute das Wetter nicht
machen können. — Kirchhofer, SSl ; Simrodi, llMl*^.
67 Es ist gut, den schnit an frembden tnch ler-
nen. — Gruter, 1, 33 ; Lehmann, 691 . 5; Siebetütees . 158;
Sailer, 284; Simrock, 10540.
Sich auf Kosten anderer eine natsliohe Fertigkeit
erwerben, durch fremde Erfahrung klug werden.
68 Es ist gut eine Eckmühle zu haben. — Goal, 74.
Ung.: Ket ist&phos Jö t&masskodni. (Oaal, 74.;
69 Es ist gut gedultig seyn, wann es eim wohl
geht. — Gruter, 1,33.
70 Es ist gut genug, man hengts inn kein Kram.
— . Henisch, 1795, 48.
71 Es ist gut genug, was man schenkt
72 Es ist gut genug, was man vmbsonst gibt —
Henüch , 1795 , 49 ; Gruter, 1, 33 ; Schottd , 1127 * n. 1143 ^
73 Es ist gut gnug biss es besser wirt — Franck,
II, 53*; Henisch. 1795. 45; Lehmann, II, 142. 16S; Sim-
rock, 4107; KMe, 2453.
74 Es ist gut gnug vergebens. — Franck, /, 76**.
75 Es ist gut, in ander leut küchen kochen (ler-
nen). — Grauer, I, 33.
76 Es ist gut in gantzer (seiner) haut schlaffen
gehn. — Franck, I, 81**; Gruter, I, 33.
77 Es ist gut, mit ander leut schaden witzig wer-
den. — Gruter, I, SS.
78 Es ist gut, mit Blinden im langen Spiess fech-
ten. — Gruter, HI. 33.
79 Es ist gut, mit kindem spielen. — Gnii<rr. /. ss.
80 Es ist gut, mit nachbaum scheuren ausrichten.
— Gruter, I, 33.
81 Es ist gut, nach dem Preise za fragen, wenn
man auch nicht kaufen wilL
177
Gut (A(U.)
Gut (A(«.)
178
82 £• iat gut, riemcn auss ander leut heut schnei-
den. — GruUr, l, 83.
83 Es ist gut, sich auf zwei Anker stützen.
ßim.: Det «r godt at haTe gud og gode venner i ledtog
■•d lig. (Prop. dun., 878.;
84 Em ist gut, überall einen Freund zu haben.
JVt.: II «et boB d'avoir de« amii partout. (Bokn I, il.)
85 £s ist gut, vnglückhafiftiger leut müssig gon. —
Framck , /. 81 *» ; Gnüer, 1 . 83.
86 Es ist gut, was der thut, den man liebt. —
87 Es ist gut, Wein auss ander Leut Fass lassen. —
Gruter, Ul. 83.
88 Es ist ffut, wenn böse Kühe kurze Uörner haben.
89 Eb ist Keiner so gut, er findet seinesgleichen.
/>*j. : II n*nt ei bon qa'il n'ait soa compagnon. (LeroMM,
II, »38; Kritxinger, 169 ».J
90 Es ist keiner so gut, er hat wol zweyerley
muth. — Lehmann, 41.25 u. 818, 24; Sinirock, 7214;
Ewiem, 479.
ft». : Mae a'ett ei hone qui ne puiet empirier , ne si maa-
▼aU qal ne puiet amender. (Leroux, II, 271.;
BoU. : Miemaad ig loo goed , of UJ heeft wel tweederlei
noed. (aambcm^e,!, U9.)
91 Es ist nicht alles gut und rein, was ich und
auch ein ander mein'. — Frotchm, , Liv,
92 Eb ist nicht alles gut, was gut scheint
I>äu.: Alt godt Til ikke gayne«. (Prot, da:, 220.)
93 Es ist nicht alles gut, was nach unserm Wunsch
geht
Dün, : Det er ikke alt godt efter Tillie gaaer. (Pro9. dan.,2^.)
94 Es ist nicht alles so gut, als man^s ausposaunt
fVs..- 11 B*eei ei bon qne bon ne aoit.
95 Es ist nicht all weg gut, die Jungfer zu küssen.
K« bestand früher eine Todesstrafe darin, dass der
Verurthellte einem weiblichen Automaten entgegen-
■elir«it«Bmviste, der ihn umarmte und in einoTon He«-
•cm und Spiessen starrende Untiefe warf. Dies nannte
man die Jungfer kOssen. Die Schotten nannten ihre Hin-
liohtVMgnnaieliine mit dem Fallbeil ebenfalls Maiden
«»dar Jungfer. (Jamie$on'$ Dietionar^, Edinbura 1804.;
96 Es ist nicht gut, alle Tage Fastnacht haben.
97 Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. —
1 JtfM. ». 18.
98 Es ist nicht gut, der Poet im Dorfc zu sein. —
Körte, 48M a. 6088; Simrock, 7959.
Be sind damit, wie dies Jaeobi in seinen Werken
(XV,36S) beklagt, au riel Anfechtungen, Störungen,
Saauthungen u. s. w. Terbunden.
99 Es ist nicht gut, die person des gotlosen achten,
zu biegen den gerechten im gericht. — Agricüa
11,968.
100 Es ist nicht gut, mit grossen Herren Kirschen
essen, sie werfen einem den Stiel an den Kopf.
tat.: Cum domino cerasum res est mala mandere ser-
▼um. (Binder IT, 643; Oartner, IW.)
101 Es ist nicht gut, wenn die stufe anff die benck
büpffen wöUen. — Henitck, 277, 28.
102 Es ist nicht gut, wenn die Stüle auff die Bencke
hüpffen wollen oder vnterthanen vber sieh
hawen. — Prtr»,//.274.
103 Es ist nicht gut, wenn man sich bey der Wider-
sacher Fewr wil wermen. — Petri, U, 274.
104 Es ist nicht gut, wenn viele regieren; das
Steuer soll nur einer führen. — Graf, 522, 2e9.
105 Es ist nicht gut, wo man den Herrn selber
mlle Tage räuspern hört
106 Es ist nidits so gut, dass es nicht noch Bes-
seres fflbe.
Iu7 Es ist mchts so gut, es habe denn sein Aber.
— Steiger, 29»; Simrock, 96.
108 Es ist nidits so gut, es ist mit bösem vermängt
— Lehmanns 356, 47.
109 Es ist nicht« so gut, man kann es übel brauchen.
Qedaake und Anwendung selbst sind Tersohieden.
Es gibt herriiche Ideen, welche in ihrer Anwendung
■chadUch sein wOrden.
X>üa.: Istei saa godt at det Jo kaad bmges ilde. (Prov.
dun. . 24$.;
110 Es ist nichts so gut, man wird sein müde. —
Ltkmann,Hl, 19.
^AUe Tage Rebhahnert" rief eine Dame am Hofe
Ludwlg's XV. von Frankreich beklagend aus.
DsnraoBBs 8mcawOBTra-l<sxiKoit. II.
111 Es ist nichts so gut und gesund, zu viel ist's
bös und ungesund.
Daber sagt der Fransose: Ein zu grosses OlOok ist
Euletact ein UnglOok. (Rein$berg III, 139.;
112 Es ist nit gut, es kost dann vil. — Fnmck, I, 50";
llenUch. 1765,50; Gruter, I, 36.
113 Es ist selten gut, was einer aus zorn thut. —
Hmitch, 1795, 52; Petri, II. 277.
114 Es ist Überall gut, aber zu Hause am besten.
115 Es kann noch alles ani werden. — E%ae\ein,2eA.
116 Es kans keiner gut haben, er sey dann gut. —
Franck, I, 118*; Henitch, 1795. 53; Lehmann, II, 137,70.
117 Ks muss gut sein, sagte Klas; bei dem einen
Machbar esse ich, bei dem andern schlafe ich.
Span. : Bueoo, bueno, bueno, was guarde Dios mi burra de
SU centeno. (Sohn I, 206.;
118 Es seindt nicht alle gut, die gut scheinen. —
Henisch. 1794, 59; Petri, //.294.
119 Es seiudt nicht alle gut, die sich darfür auss-
gebeii. — lleni$ch, 1794. 59; Petri, //. 623.
120 Es steht gut, wenn ein armer Mann Conrad
heisst — hörte. 4105.
D. i. con Rath = mit Batk.
121 Es wäre alles gut, wäre kein Aber dabei. —
Mayer, II, 4b; Simntck. 24; Reinsbery IV, 4.
122 Es wäre alles gut, wenn nur Das und Das nicht
wjire. — A«/or., ///. 45.
123 Es wäre gut, wenn alle jungen Leute könnten
alt werden, ehe sie jung werden, sagte der
Schwabe. — Körte, 8206.
124 Es were nicht gut, wenn die Geiss ein Schwantz
hett — Lehmann. 43, 18; Eiselein, 202.
125 Es wird wieder gut, wer*s erjebt
Böktn. : Bude dobfe, az tli vas sloml. — Bylo n&m dobre —
Jen se tomu d&Tuo; a bude aase — v: do^ktaie -li se.
(Öelakoeskv, 199.;
P(dn.: Bedaie dobnte, kiedy sie szyje alamie. (Cela-
*ow*y. 199.;
126 Es wirdt nicht alles gut, was man gut maint
— Petri. 11, 348 ; lleitütch, 1711, 55.
127 Et is gued, dat de Stroete* nit en Wiesibaum
lang is; et is ment en koert Enneken, wo
et gued smecket (Westf.)
■) Stroete =a Schlund , Gurgel, Hals- oder Speise-
rühre; dithmarsch: Strot = Hals.
128 Et kann nit eher gutweren, etmott eher een-
mol sien schlimm 'ewest OValdeck.) — Curtte,
353 , 480.
129 Für mich gut vnd hinter mir falsch, dem gehets
vber seinen eigen Halss. — Petri, II. 321 ; He-
ni«ch,628,67.
130 Gäd es et, dat de Sack an der Mil niche Mel
hun. — Schuster, 1122.
Out ist es, dass die Sloke in der Mühle kein Maul
haben.
131 Gar zu gut ist halb schlimm.
132 Gar zu gut ist liederlich. — Eitelein , ies.
133 Göd geit 't, säd Trin Ted, un leg in'n Addel-
pol (Düngergrube). {HoUit.) — Schütze, lt. 50 ;
Globu», VIII, 176.
Es gebt gut, sagte Trine Ted, und lag in der Mist-
pfotze. Die Spitze des Sprichworts ist gegen diejeni-
gen gerichtet, die auch der schlechtesten Lage noch
eine einladende Seite abzugewinnen wissen, oder die
immer glauben, eine Sache gut gemacht zuhaben, wie
schlecht sie auch ist.
134 Göd is göd, man (aber) alto göd is Allermanns
Narr. ((Hdenhurg.J — Fromnutnn, F, 489, 402; Gold-
Schmidt, 166; Bueren, 505; Firmentch, /, SS2, 9; Eich-
wald, 66t.
135 Göd of död of de Brand derin. (Oldenburg.) —
EichwaU, 668; Bmrwn, 606; Fnmmamt, V, 439, 603.
136 Göd to w^g*, sflggen de Güitrower, as de L6s
in't Schart — Hm^t . 4M.
137 Göt en schlecht ea witt vanSneen *. fisjA^g —
FtniMNJch, i, 4M, n. .1.1' <
*) Weit TOBCiaiuider. 't^ '
188 Göt of ken Geld. -> fietooM^M. > *
139 Got öss got on beter öss beter. — FrUMitt^ K f^^
1
179
Gut (A4j.)
Gut (Adj.)
180
140 Gut so, Broder Liedtke, kannst so läge, kannst
80 StelllP. — FrischhiiT, 467.
141 Gued is ^ued, ower all to guod is Annermann's
Ilundsiuet (Rürcn.)
142 Guet is guct, awwer viel te guet, diäm nestet
de Muse in de Fuet. (Iserlohn.) — Firmenich,
in, 186, 13; Wocfte, «9, 97.
143 Guet si, is scho recht, aber z* gut si, ist bös.
(Luzern.J
144 Gut dem, der täglich geht aufs Häuschen and
alle Wochen einmal aufs Mäuschen. (Braun-
nchweig.)
145 Gut, doch nicht zu gut.
hat.: Oleom et salem oportet emere. (Seybold, 404.;
146 Gut genug ist halb verdorben.
147 Gut genug, ist schnell genug. — Eiaelein.bii.
Frz.: Asses tAt le fait ce qni bien se fait. (Bokn J, i.)
hat.: Sat cito, li eat bene. (Altdorf, 3&6; Schonheim,
S, 6; Binder I, 1583; 11, 3025.;
148 Gut genug taugt selten viel.
Engl.: Good enougb is nerer ougbt. ^Bohn II, 19.)
149 Gut is gut, öwwer allto gut is des Nohwers
Geck. (Waldeck.) — CurUe, 345, 393.
150 Gut ist genug.
frz. Schweiz: Quand l'iet bon, li£ pran. (Schweiz, II.
190, 1.;
151 Gut ist gut, aber besser ist besser. — Mayer, //,919.
In Aachen: Qöt es got, effel (aber, {edoob) beisser
es beisser. (Firmenich, I, 493, 78.; Die Sachsen .in
Siebenbargen: G&d ass gftd, biesser ftss Messer. (8cf.u-
ster, 977.;
Engl.: Good ia good, bat better carrieth it. (Bohn II, 364.;
— Tbough good be good, yet better is better. (Qaaly 191.}
Fr»,: Le bon est bon, mais le meillenr a le dessns.
(Gaal, 191.;
Iloll.: Ooed is goed, maar beter ia beter. (Harrebomie,
I, 250.;
//.; II baono d bnono; ma il megUore vince. (Gaal, 191;
Bohn I, 101; Cahier, 28.'i2.;
Lat.: Felix Corinthnsj at ego sim Teneates. (Oaal, 191.;
152 Gut ist gut, wenn man gut mitthut — Sim-
rock, 4136.
153 Gut ist hochgeboren. — Sauer, sss.
154 Gut ist schnell genug.
Frt.: Asses tot se fait ce qai bien se fait. (Cahier, 1751.;
Lat.: Sat eito, sl sat bene.
155 Gut ist, was dem Maul wohl thut und dem
Sack nicht wehe.
Die Walachen sagen: Gut ist .nicht, was gut, gut
ist, was mir gefallen thut (ReiH$tftrg I,Ab.) Oder, wie die
Polen sagen, was einem lieb ist. (Heinsberg II, 23.;
156 Gut ist, was gut endet.
157 Gut ist wohlfeiler als schlecht
Span. .• Mas caesta mal hacer qne bien hacer. (Cahier, 3520.;
158 Gut ist's immer, wenn ein Ofen im Zimmer.
Pol*.: Dobra to rics, jak Je w chali pics.
159 Gut, Lieber, seggt de Gröt, denn het he de
Düfel in'n Nacken. ((Mfriet.)
160 Gut kommt nicht zu oft.
Dan.: Oodt kommer aldrlg for tidt. (Bohn I, 371.;
161 Gut oder böse, es muss gelebt und gestorben
sein.
It.: O bene o male, tntti dobbiamo virere. (Bohn I, 115.;
162 Gut sein ist besser als gut scheinen.
Dan.: Det er bedre at viere god end synes saa. (Prov.
dan., S54.;
163 Gut und arm bleibt hinter der Thür, reich und
schlecht kommt herfür.
164 Gut und brav gewesen sein, ist das schönste
Lob auf den Leichenstein.
165 Gut und geschwind passt (ist) nicht in ein(em)
Gebind.
KngL: Good and quiokljr seldom meet. (Bohn II, la;
166 Gut und geschwind sind keine Geschwister.
Dan.: Snart og vel ere slelden sammen. (Bohn I, SdS.)
Frt.: Bien en comman ne fait monoeaa. (Leroux, II y 181.;
//.; Presto e bene non si oonriene. (Bohn I, 191.;
167 Gut und geschwind stehen niemals wohl bei-
sammen. — \nnckler, XX. 9.
Frx.: A grant peine bien et tost. (Bovill, II, ll2.;
lat.: Vix bene et cito. (BotiU, II, 112.^
168 Gut und schön darf nicht betteln gehn.
It.: II bell' e '1 buono place ad ogn' nno. (Pattaglia, 278, 1.)
169 Gut vnd (doch) nicht zu gut — Ueni$ch, im, &7.
170 Gut von gelat, im Hertzen quad. — PtM, 11, 368.
171 Halt für gut jedermon, da weist nicht , was ein
ander kann. — Petri, II, m».
172 Heut gut, morgen quad. — Amk,//. 888.
173 Ich sitze gut, sagte die Katze, da sass sie anf
dem Speck.
174 Ik do die göd, un du deist mi quöd. C^nmen.)
— Käster, 258.
175 Is all god, wat Godd giwwt, harr de Jung
seggt, aber's wat Moder giwwt, is doek
bäter, da sehet era Krei upp 't Botterbrod.
— GoldichmilU. 55; Uoefer, 561.
176 Is jut, Bröseke, sagt der Berliner.
177 Ist einer gut, so seindt sie all gut — Mnriteh.
1794,62.
178 Ist einer gut, so seindt sie all gut, sprach jener
Kauffmann, da verkaufet er junge Wölff. —
Jhnisch, 1794. 64; Hoefer, 252.
179 Ist's gut, wftr's in einem Pfaffen. — KirtAkofer, 2».
180 Ist's nicht gut gemacht, so ist's doch got ge-
dacht — Petn, II. 408; llemsch, 1795, 61.
181 It is nich god, wenn de Minsch to ttdig in 'n
Dan geint, denn het be den ganzen. Dag
natt Föt (Mecklenburg.) — Mutsdtu. 128, 23; Fir-
menich I, 73, 7.
Wer frflh morgens in den Thau geht, der hat den
gansen Tag nasse Fttsse. In Besng auf Jugieadleben
und Gesohäftsanfang, auch wol so seittge« Avliiteheii.
182 Keiner hat es so gut, der ander hab' es so
übel. — Kiitifin, 263; Simrork , 4121.
Lat.: Bona nemini horm est, quin alienl sit mala. (Eiu-
lein, 263.;
183 Machst d's gut, so hast d's gut (llenneberg.) —
Frummann , II , 412 . 152; hochdeutsch bei Eyering, II ^ 399.
184 Man wuss es also für gut nemmen biss es
besser wirt — Tappius, 61*.
185 Mancher ist darzu gut, dass er im bösen weg
vorher geht. — Lehmann, $55, 9.
186 Mancher ist gut, weil er nicht schaden kann.
Frz.: Bfaints sont bona parce qu'ils ne peurent niiire,
(Bohn /, 37.;
187 Neinot für gut, wie man auch thut, ist ein
altes Tafelrecht — Henisch, im, 6»; Schattet, U43*.
188 Nempt es für gut, vff ein ander mal wollen
wirs verbessern. — Tappiua, 124».
189 Nichts ist so got, dass man nicht fibel köndt
brauchen. — Lehmann, 852, so.
190 Nimb für gut, was die zeit bringen thot —
Henvtch, 1796, 5.
191 Nimb für gut, wie dirs gläck thut. — Hemtck,
1664, 15.
192 Nimm far gut, es ist ein tegliche hoffspeiss.
„Liebe Freund, nemmen für gut, es ist ein tegliche
hoffspeiss, spricht man, wan sieh einer nit Tfrgestge-
rioht hat, so kompt jm einn gast muerselMner ding."
(Oeilerton Kaiseraberg, Vtattfgunf dea Patemoater,Htn»-
burg 1815, 8. LXXXV, 2»».;
193 Nimmer gut der Schwäger Kath thut — Pwjor.,
A',75; Eiselein, iCl.
194 öch gud, säd der Münnich, do krag lia Bocket
(Buchweizen). (Bedburg.)
195 Oft gut im Rath und schlecht in der That
196 Ok all guet, sach de FloGlnger, da hadd'e 'ne
Lüs griepen. (Grafschaft Mark.) — Hoefer, 167*»;
Firmenich, 111, 185, 23; Woeste, 6S, ».
197 'S muss gutt sein, wenn's ne besser is. (Ober-
lawitz.)
Sprichwörtliche Antwort anf die Frage, urie es gebe.
198 Sie seind nicht alle gut, die sich dafür aoss-
geben. — Benisch. 1794. 67.
199 So geht't göd, segt Jahlbeck, nn liggt mit'n
Rüggen in 'n Bot — Hoefer, 46o.
200 So lang es Aam gut geht, is mer e Chochem
(Weiser). — Tendlau, 834.
Vgl, Pred. Sah 9, 16.
201 Soll es gut gehen, so muss man's gnt machen.
Böhm.: Öin dob^, a bude dobfe. (Celakmskjf , 29^
202 'T is göd, dat de Böm' nich in'n Häven (Him-
mel) wasst (Rasteie.)
Oat (A(\j.)
Gut (A4j.)
182
^205
■906
(liunHiMtvr .) ^ Scham-
Tau gaud is half alwora.
Mil doD Witrtr'ti: ,,^» RUt lat halb albern^', wird «af
dMEtuti ■<! hiti^^deutot, wo Her-
MnikgUi'^ ; >idreu Tugoudcn zu BBia
ttSKll wlm i inen.
*04 Ueb«rall gut, Hber derheme am besten. —
,205 Ftherall ist gut, wo wir nicht siud.
Pvin. T Waxfdjtie dobrie, gdttte na* niema. (FtiicÄbi^r, Ute.)
Waa gut ist, befahlt man nicht zu theuer.
/(..* Mo MMki «t puö pagur oosa ohc piaccta. (JitUtir )
S07 Wa« gut ist, darnach greifft jederman. — lUu-
»Her. 4ia. IkniMch, 1739. li«; /'Hrt, //. ÖWT.
^^Jtt Was gut i«t, das ist tohön genug.
^^^^H|||fth^^ ' to i pickno, CO £lo, to 1 «xpetao. (6eta-
^^^^^^■l hudet sich wieder. — f'nscMner^ , 1401.
^HflOW^ gut iät für den eiuen, JkI böse für den
i»«iw,. AJUag er Ikke ligo godt für allo. cller li«o ondi.
(-/•»trf- <<a«i.. 'ih.)
111 Wa» gut ist lur den Kalt, ist axich gut für den
Wann, (^.kwmt.) — Ktrchhofer. 2I>. .VirnrorA, l2.i:>l,
LSia Was gut ist für die Leber, ist nicht stets gut
B für die MLix.
^V r«^<,.- tioQd für Üic Uver in«y bo bad far Uie ■pleen.
la gu
B«na
t ist, holt der Teufel rucrst.
Sil Waa
\^- it..' B«na eoMl toato ft rapHa. (PoMsagiia. 28.;
^■914 Wa« gut ist, kan bald hö^n werden, vnd daa
^m böas gut. — Lehmann, 352, 31.
^B bihm.: Pri foia kdo mal, lo dotrr« ttojl, lubo neobar «e
B^^S1& Waa gut ist, kommt wieder.
^Ol6 Was gut ist, kummt mtig genug.
^B ^tt.i Jatwt taat »i iui(!z biet), ^(L^rt<H* . tt , 176J
^fclt Was gut ist, weiss keiner, der das Böse nicht
^" kennt.
SlS Was gut werden soU, muss klein angehen. —
k/Vfn , U. 59T.
l» Was gut werden will, schickt sici beizeiten, —
V X«t«. .- G«Bero«lorti arbortt ■Latlm ptant« oum fnicta est.
M Was gut, will weil haben. — «a»wrh. ir»«. ig.
t«*fn(nn. //. S34. 141 . Latendoff II. 3'i.
OTI Was jemand zu gut gesetzt ist, kann er ver-
WillkÜren. — V.raf, 7if^, 75: KUngen, im'*, S.
J«4frr kann aaf AnaptSctie und Vortheile Tenlcbten,
dt* «da Vertrag tu ietnen Gun«i«n eatliilt.
tW Was man nicht für gut halt, das ist immer
böse, — «rrtf, 292.61, DanieU, WeiMnldgiattc . U%.
, tlZ Was« gut ist, erkeut man auss dem, wass hbm
^K isL — /,«>imoNn. »4«. 5.
^V .^.Sehaa kot>ii«a lat «ut, d«no blind sein ist böas;
^m Friad lat «ut, domi Krieg isl boaa."
t«4 Wat gaud is vor de Hitte is ak gaud vor de
Klille. — JSdwrnfcrtfJi, 34J.
135 Wal gaut geit, dat doit de Büem «ülwest, -
PAdbrmArtc* » tl , 421.
IM« Utohtaru uud aiig^nohmcm Arbcitfn Tcrriehtct
4mf Uon»e«itf«r (Hauer) in der Kegel •i»t>.tt, wahreud
•r4l*f;roben» und «nBtr«ag«iidem durcU «eine Knechte
«der Tayalühnet rafHchten Uast.
Wat göd i«, mutt'n 6k göd wesen laten. ((htfrw.}
— Bmryn . vni . UaxukMenflfr , L
iS7 Wat got es für de Wänue^ dat es auk got für
die Külle. i/-i;>/j« ;
ist Wfin es gut geht, dem fehlt*8 an Freunden nirht.
ÜoAm..' Kda ar dohf« »«>df, tarn ae rAdo obodl. (Ötla-
t»9t*y. IM.;
f. tt9 W€m ^^ fTii jr*»ht, der denke, dass es wieder
^m MS«^ myalt o pffbode. föttmkotttf . Uä.)
^^ iVte. ...ijri. L2J, •»..!. gidrle, m^ o prayaodjii», (Ctkt'
hß^Uf, 24« >
JW Wmm « gtit geht, der rühme sich nicht.
ASAm. Jtd/ä li dobfe. ml*, fölahink», iOi.jt
iVI«.: Male«, kivdjr. dubtie. (Cvlakonity, IM.)
231 Wem soll der gut thun, der ihm selber übel thut
Lat.- AapiL'O folicetn tibi, uau tibi Rouiale, 8>Uaia. —
Necguic'iunui «Api( , itut aibi nun aapit.
232 Wem'ß gut geht, ist gut ratben, — Knrte, 6715,
333 Wenn es gut geht, sind alle gute Rathgeber.
— Simrwck, 81J8.
234 Wenn es gut ist, ist's ^enug. (Ftam. Schreit,)
23b Wenn et dek gaud geit, sau best de Fninne
genaug, wenn et äwer scheiwe geit, sau
trecket se Sek torüe,
So laofra ea gut tfebl. «o Uaat dQ Freunde fcaaug;
wenn e« ab« cchief g*ht, xl«tien sie alch «urOok.
236 Wenn's gut geht, ist's gut rathen.
/!..■ Qnando la cuia va beno, e boano dar oonaigUo.
(BvhK I, 122.;
237 Wenn's gut geht, sind alle gute Hebammen. —
Kme, 2700.
238 Wer es gut hat und will n besser haben, trachtet
nach Unglück.
230 W6r et gaud hcm (haben) will, de make *t
gaud. {Hannwer ) — Schnmharh , |IÄ.
240 Wer gut ist, bedarö" keins Jobs. — Hemuh,
iTSa. I; Mn.ll. 715.
241 Wer gut ist, bei dem kommt der Teufel zu kurz.
Hvhm.: JiJ-li dobr/, tnrtnö n« lobe imti mA, (^€faJtop*)n/, IM.)
242 Wer gut ist, der ist auch früh.
243 Wer sich lur gut hält, fangt an schlecht 2U
werden.
It,: Cominciaa divenlar catUro ohi li tittn buonA. ffioA«
244 Wer sich selbst für gut hält, wird täglich
schlechter.
//..* Cotnioda a dl-^eular CAttivo obl sl tieft baono. (Bohn
I. »«.;
245 Wer weder gut noch schlecht, der macht^s
allen Leuten recht.
24<j Wer weiss, wozu es gut istl — TurtrfJttu. 9(i7.
247 Wer*8 gut hat und wählt sich's schlecht, ist
förwahr ein tbörichter Knecht.
248 Wers gut macht, der bats gut vnd hats auch
gut ^u verantworten* — Hmkch, U9«i* 46: Sekoi-
id. U43^
ünn.r *Liier Tel og fuor vct, aiig amuk og gi«r godt. —
Uold diu; tpI det ataaer dig ve] , tr»d paa Jordon hon
taai det rel. (Prot, dan., 2»4 o. 991.)
249 Wcr's »o gut macht, als er kann, macht's gut
genug.
Fri,: Bieo eaoarche 4 qni ne deult, aaaes fall ^vii faict
Of« qn'il penlt. (Leroux, lt. \m.)
250 Wer*s zu gut haben will, wird gar oft (ge-
meiniglich) betrogen. ^ S<'tfMW,348.
lai,: Elephaa cornuA pol«u< amUit ot aure«. (fSackl.^ib.)
— K« qua«raA molUa, ne GontiouAnt dum. {S<u-
bntd, 341.;
251 Wo es mir gut geht, da ist mein Vaterland.
ftKin WDiaur Manu nennt, wie bekannt, «o^a ihn gut
geht f »ein Vaterland.** (BtitUr.)
Lat.i lUa mihi patria eal, nbi paacor, ouu ubi nnaoor;
lila ubi Bum notus, mtu ubi oalua ersin. (BinJer
II, mi.) - L'bi bone» ibi palria. (Binder I, ll^l.j
262 Zu gut ist ein Htückchen Liederlichkeit.
253 Zu gut ist niemand.
Prt.: Kul Irop n'oal bun, na p«o JkaaÖB. (heroux, II, 271.)
254 Zu gut taugt selten viel.
It.: Tanto büooo cb« nun val tUente« (B^An I, 127/
CaMtt, a*3i,;
255 Zu vil gut, ist böSS. — Fmntik, It, Sl''; CrMl*r, I, B».
Pclti. n, B28. Stmfovk, 4101; Et»iftftH ,Mt.
*256 A. denkt, ich bin eni groade gut genunk.
CSiMf«.) — Fioihtmmn. 4i)9, 372.
•267 Auch jun guten. — tj/mol« /. .S87.
Bu frautt Jemand , vrenu man iimi aagt, data feiner 9«>
daubt worden aei.
• 258 Da« ist gut der Sau vor den Arsch zu giessen.
— ynrcMncT^ 3213,
Von aohleobtea« «nachinaokhalUa Gstrtnksti, Sap-
pen u. a. w.
•259 Duü ißt gut, rUutjj zun» Opfer und die lateinische
Knii-(t (nr>?) dfiniTi zu wischen, — t'uHrtn, ,*ii2,
i<l»f ver<f'>t
183
Gut (A4j.)
Gnt (Snbst.)
184
*261 Der ist gut, um Essig zu macheo.
Frz.: Qu'il est bon k faire ane enaeigne k bi&re. (Lt'
roux, II, 300.;
*262 Der ist gut zum Galgenschwengel.
*2tf3 Du bist so gut, wenn dich nur jie Läuse
(Schnecken) nicht fressen. — ifirrWio/er, 290.
• 264 Du must es also für gut nemmen, biss es ein-
mal besser wirt. — Ta^^^iw, 123''.
*265 Einem etwas zu gut halten.
£a ihm übersehen, nicht ttbel deaten.
• 266 Einer ist so gut als der ander. — WewMcfc, I79i, 56.
*267 Er hält zweierlei für gut: was seinem Maule
wohl und anderer licutcl übel thut.
•268 Er hat der guet. (Sohihum.) — Schild, 72, 171.
Ist guter Dinge, guter Laune.
*269 Er hat heut den guten. — Eisdein, 264.
Nämlich Tag, Humor.
*270 Er hat's so guet wiene Herre-Hung. fSolothum.)
— Schild, 85, 824.
*271 Er ist gnt ab.
Eine amerikanJBche Redensart, welche eine gewiaae
Stufe auf der Erwerbe- und Wohlatandaleiier beseichnet.
Die unterste Stufe wird durch die Bedensart beatimmt :
Er macht aeiu Leben, d. i. er vordient so viel als er
sa seinem Lebenaunterhalte braucht. Verdient er etwas
mehr, ao sagt man: Kr macht gut ans. Auf einer
hohem Stufe ateht derjenige, welcher schon gut aus-
gemacht hat; von ihm heiaat es: Er iat gut ab. Eine
wieder höhere Stufe ist: Er macht Oeld; er hat ao
viel Übrig, daas er Kapital anlegt. Dann heiaat ea:
Dor Manu iat ao und ao viel wcrth. (Vgl. Atlantiitche
Studien. Von Deutuchcn in AniTtka , Uottingen 11^3,
U , 24.)
• 272 Er ist gut im Strumi)f. — Jer. Golthdf, Leiden und
Frciidcn eines Schulmeisters (nerliii 1848), ///, 3.
Er weivis, er vorstellt was.
*273 Er ist gut, um einen Lump zu flicken.
Holt.: (Jij sijt t'eu gocdo, om eon kwado to läppen. (Uarre'
bomei-, I, 24a«.;
•274 Er ist gut; war' er aber ein Fischleiu, man
würde den Kopf der Katze vorwerfen.
Vom Gutherzigen, dor aber zugleich eigonainuig und
darum l&atig iat.
^oil.: AI ia hij goed, men vindt wel betör. (Harrebomet.
I, 24i)».^ — Iiy is goed, maar was hy en visolije, men
zou het hoofdjo voor de kat werpen. (Uarrebomie,
/. n,)
*21b Er ist gut; wenn er schläft , so beisst er nicht.
Dan.: Han glorde ingen godt, uden een, som gik gra-
dende frs ham. (Prov. da»., 948.^
HoU.: GIJ zijt goed, maar gij moet slapen. — Hij is wel
goed, ala hij slaapt, dan bijt hij niet. — Hij ia zoo
goed, dat hij niet deugt. (Uarrehomee , I, 2iy.)
Span.: Ea tan bueno que k serlo maa no valiera nada.
(Vahier, 8249.;
•276 Er ist gut wie die lieb Stund. (Lmem.)
•277 Er ist gut wie ein Kind. — Struve, II, 8.
Von der Güte der Kindeanatur entlehnt. Dor Fran-
zose nennt einen rocht guten Menschen: Gut wie 'a
Brot. Der Holländer aagt: Er iat gut wie Brot und
Wein. Man könnte ihm gemahlenea Gold anvertrauen.
Man könnte eine Kirche auf ihn bauen. Dor Venctior :
Er iat brav wie Gold. Der Tosoaner: Er ist die Güte
der Welt. Der Chinese, welcher dem Jaapia einen
hohen Werth beilegt, aagt: Er iat ein Menach wie
Jaspis. (Huinsberg II , 116.)
*278 Er ist mir nicht zu gut dazu.
•279 Er ist so gut wie der Hung-Uli. — Kirchliüfer. 262.
•280 Er kan gut vud böss allermeyst. — Tappius, 210 ^
•281 Er kan gut vnd böss beyde wol. — TappiHs, 210 ^
Lat. : Novit mala et bona. (Tappius , 210 '*. j
*282 Er maint es gut, es wills aber niemand gut
verstehen. — llenisch. 1795, 32.
• 283 Er nimmt für gut, dass man ihm auf den
Bratepiess macht.
Wer gern tanzt, dem iat leicht gepfiffen.
*284 Er thut kein gut, man erschwing jhm denn
die Haut wie einem nussbaum. — Frunck, II, 61* ;
llcnifch, 1795, 34; Körte, 2699.
•285 Er thut sich was zu gut
•286 Er will flir gut gelten.
IToll.: Die mag wel voor goed doorgaan. (ffarrebomee.
I, 849».;
•287 Es ist gut für den blauen Husten. — Kirch-
holer, 242.
•288 Es ist gut genug I biss es besser wird. — //<?-
niach. 1795.45.
•289 Es ist gut genug für Seesoldsten, wenn's die
Matrosen nur ^uben.
•290 Es muBs gut sein, bis es besser wird.
Lot,: Dnrate, et vosmet reboi serrftte aeowidit. — Hob,
sl male nunc, et oltm sie erit — ITt qvtmu, quado
ut volumus non licet.
•291 Es wäre gut Teufel nach ihm malen.
•292 Es wird gut werden, er macht lang daran. ~
Lehmann. //, 184, 88.
•293 Es wird schon gut, bis d' heurathat oder stirbst
fOberöstcrreich.)
80 sagen Aeltem scherzhaft beachwlohtigmd bb KIb-
dern, welche über eine unerhebliche Yerwnndtttig oder
einen geringen Schmerz klagen.
•294 Et es got, dat ich nit vun Hötzocker ben. (Kit».)
Wird gesagt, wenn es stark regnet.
•295 Gut und schlecht durcheinander wie 's Zins-
getreide.
Frs. ! L'un bon et Tantre mauvais comme obapon de raate.
(Leroux , I, 98.;
•296 Hai es so guet as de D&ed, dai h&ld dea
einen as den Aunern. — (Graftdhaft Mart.) —
Frommann. V, 60, 77.
•297 Hai is sou gudd, hai dait kainer Flaige' wit
tc lohe'. CAttendom.) — Firmenick, I, 35«. 8.
■) Fliege. ') Zu Leide.
♦298 liest nüd de gute? — Singer, Sitten. 181.
Zu ergttnzon: liaune. Bist du in flbler Stimainng?
•299 Hi hc't so gud üüs 't Swin üüb Stai (im Schwein-
Stall). C'^mrum.) — Haupt, F///, 368. SOS.
•300 Hier ist gut sein, hier laset uns Hütten bauen.
Aus ^laltfl. 17, 4 entstanden.
• 301 Ich bin ihm gerade gut genun^. — Gsmokie, 11.
•302 Ich bin ihm so gut, dass ich ihn fressen
möchte; ich könnte ihn dann hintragen, wo-
hin ich wollte. CSchlnH.j
•303 Ich bin schu wieder gutt — Gomoldc«, 4n.
•304 Ich bin so gut als du bist — E}^ng, III »il.
•305 Ist's gut, wär's in einem Pfaffen.
•306 LÖSS es ok gut sein, ich wiFu schonn wider
bezoaleu. (Schief.) — Frommatm, UI,iU, iM.
•307 'S is schunt gutt. (Schlcs.)
Es ist schon gut. Nach der manniehftMshen BetoDaaf
drohend, ironisch u. a. w.
•308 'T is all göd mit in de Winter. (Otiprie*.) —
IJaiukalcuder , III.
•309 Und das war gut — Schlosser, Gesdiichte 4*$ 18. /ili
Jahrhunderts , S. 258.
•310 Wenn der gut ist, dann gibt's mehr.
HoU.: Ia dezo goed, men vindt er m«er. — Ia er Ms
goed, Ood liale lo allen. — Ia er Mn goed, aoo a^n
ze allen goed. (llarrebomee , I, 249".;
Gut (Subat.).
1 Alles gut ist eines andern. — PetH, n, 7.
2 Altes Gut hinter rostigem Schloss macht neuen
Adel mit blankem Tross. (Bähm.)
3 An eines Gutes Ansprach ist kein Verlust —
Klingen, 48 a, 1; Graf, 441, 832.
Wer einen Beobtianspruoh an eine Saoha mu habe«
glaubt und diesen trotz der Weigerung daa VefplUch-
teten geltend machen will, mnss Klagbar werden. Da-
bei kann er nichts verlieren als die '.
aber die Aussicht, sich in den Besita dea Gegmsta&des
zu aetzon, wAhrend dor Gegner ausser den Pxocess.
kosten noch die Sache selbst verlieren kann.
4 An übel gewonnenem Gut hat der dritte Erbe
weder Freude noch Muth. — Pi$tar.,B99; Gnf,
364. 445.
Lat. : Et male partnrum non gandit tertint haerea. (Stf-
h'M , 117 u. 157.;
5 Anderleut Gut — anderleut Sorge. — Simrwk, 4W.
6 Anderleut Gut ist gross (schön) Gut.
HoU.: Anderer goed behaagt ons H meest. (HarrebomH,
I, 246''.;
7 Angefailt guet verdenckt man.
Damit drückt Hauer (LiiJ*), mir tuveratladlloh , dis
^ lateinische Redensart aus: Merz ultronea pnUot.
8 Arecht Gät gedät nit. (SiebeiUtürg.'eächi.) — Sek^
ster, 638.
9 ArScht Gat kit ned on dräten Häm. — SAwOv, c».
10 Aufi* verzehret Gut leihet der Teuffei keinen
Heller nicht — Pein, U, 27; MaAe»t„ 317 \
Gat(Sabst.)
Gut rSub.sl,>
tRß
1 Auk eo klein Gntt erhalt ennen bi frttuhem
Mftude. (WMitfckJ — r-wrlf/«. 3«. 3JS.
1) Bfti •1>'» '"'■ * t-'L'» ,u\ iärwet eck dal Kruet.
fJ- irt drückt d«D8clb«<5RecliU-
••Ix äua. Ytic; lal ihc JIcutiq mein, lu gehOrcu lakr
aoot» dio t>i«r fii «l.>,
13 Bftiiwenrtig und verlaiifenea Gut gehört zur höch-
sten liond. — (rVof , 129, 348.
,, Huwrnd.rjif HUill utui viirlopen gUilt Uörek thor hog-
- I'. ll.J Et irnr eise Rog«!
Om«r Ttirdeton, clereti o%-
i r llnu K«nr0nd»t wirdl oder
'« M-Mi iittnitlo TcrUnfea Out, doB8«n
i;. -,i,-fr riir- f. .UiC/ uilinden war.
Bei vtuechUui ^iiiL kein segen iai^ es gehot hin
wie es Iterkoinmen ist. — v,ra\i\ , lU,^. //rninh,
1793, SiH. Li hmiwn, II. 50, 30.
ib fiewer eta Out iu der Ferne als ein Uebel in
dw Nahe. — «tflcW«?r, A7Jf. 94.
^L tu« IUi»«itja : Dftt Gut« In tl«r Fem« «(iolit dAi Böso
^H in dar KAh« «ua.
^^^^^..,/ •:.,.. .4 ^. , {liiUDCo i* bottor than cril »t hniid,
bött loalAoo cliii ua hiaI vicino« (Tai'
>al tHim d« longo que idkI da p«r(o. ^fiuAn
lieber ist, das gegenwertig Gut gebrauuheii,
denn nach andereti gcdenckeu. — //muifi.
ter ÄndennaDU« Gud, na gen C<üd. — itui-
rM, M; Ekhmtdä. «61, FroMimfitfrt , //, S!W« 67.
16 B<qr gi'Ofsem Gat ist vbei forcht — IViri, tt, is
ikMtch» 179«. <c.
|# I>a haben wir "« liebe Gut, aud es ist nicht ans
gebacken.
■!■ J%ail«c Mansch, der anwitiond^ «ittenlo« nnd
«-VPinMBhter voo der LInlTer»ittt od«r ron aamcu kost-
*itl*Ua*n Ra(««n Kurllckkomnit.
90 ' lit, danach Muth.
21 i Iteric (Jut tragt den Schaden mit dem
veriorenen. — Uraf. aro. 1»8.
Von »i»T«rir4ut«tn Gute. Der Tr^ubiJidoT, d- i. der,
dtn ttwM Kar Aufbewahrung llborg«ben worden iit,
loUlM ketneo Rrutc , wenn er irugU>ich mit dem fremden
0«t« oigvnes Torior, muiB «b«r beiahWn, wenn die
*A«erti»«te Sache iJtoin abhanden gekonutcn iwU Sein
tiat Iheilt da« .Schicktal des Uim anrcrtra«teu, und
dft» belialten* tr4gt den .Schailou für dA« verlorene.
,,1>ea tehaden nall dragcn dat bolioldcnc goth mit dem
T«rUi«««il/* { n'itrfyhalfH, Jl, !M^J, yi,)
b«tte Gut ist der beste Kauf, — üraf, ssa. U7.
Vom VcrliJUmis« in Proia und Waaro. Nicht der
kau/i am beitoo, der am woblfcilaten kauft, sotidurn
«lev die beat» Waare wjUill.
Hrt bette g^^ed 1i de beete koop. (Harrebomit,
. «rj
ma ewig gut macht rechton muth. — Pvtri. l, 9.
Uos gfÖMte Gut ist Gesundheit, der gröBste
6eb*t8 Zafriedenlieit, die grosste Lost ist
lileb«, der grosste Trost der Schlaf, die beste
Arsnei ein wahrer Freund.
Da« Gut bleibt bei dem Blute, woher es gekom-
jXien. — mirhrnnd, IM), ftH, Graf. \U , U.
fiia» in LMand betondors gobrtocbliche ^pricbwurt
t>«*«t«bD«t daa HUckfalifreobt und findet bei Erbtftttitrn
«AtB« AnwcDdiing. (Vgl. Hung*, Da* Ut- und riltdn-
Pritatreeht, 2. Aaflag», 37-1 a u. 376.)
Gut bleibt bei denen, die in der Were
— Graf. 195, «T.
itwai, die «wei Erbiobafton baben, «ich Ter-
uod ohne KJnder itorben, »o fallen die
Krt—balten wieder an den nftcbtten Stamm, an* dem tje
Kkaa«i*a&, die de* Mannet an den telnon. die der
n_, .^ .1^. lüiren. Wenn ferner Kinder nocb auf
doK -imilie leben, ohne eigene Haatbaltan;;,
•o jcblait an die Hanagenoatenechaft. Ja
Loiiv«.- •'«( >.'udt Mifft by den, de jn der were aitten.
(HacA, iH.)
H7 Pas Gut einer Ehpfrau »oll hinter ihrem Manne
wr ch schwinden. — Graf, 154. 91.
\> 'ii de* ebcUcbeo VermOgeun Wot
fUr i>>" j'a<i-r >irr r.iic eingegangen worden, eo mottte
bol Aaa Maanea Tode «Ut ebefraulicb« Termbgen wie«
dar »iiur»»ehiedan aad der Frau und ihren Aagah<trigen
MageatAUi werden,
Rliafn>w»n ituot toi hinder jreni man weder
ewiaca matih «racbeatn. (tM»dt>mch von Itifttufatdf», BI. 13J
28 l)aB f ■
Ab.
17«
knn.
1, ^:»> t
29 Bas Gut fällt auf iks nädiate T^lut — Graf, üw), ii.i.
Die UradctnAho eut»ohiod Idr daa HcoLt znm Erbe.
30 Das Gut l\»lgt seinem Berm, — i:i*pMfc<Tri, s.w:
Ihltt'bftmd , 66, yj, /'it/or., IX, 45. Ämr»ifl, 4143. Em-
Jeder bat dat Becb«, «efn ICfgamlbtiin in BdsiU tu
nohmen, wo er ea fn ' r liior^ waa dabei xu bn-
obaohten war, Tgl. ; J. Da» ä|irlcbwoft lit,
aut dem tüfaiacbcQ li Unt,
Frt,: Le bien «lotit (auit ) In ^ont. i_Ltrvut, It , Hl,)
31 Üaa Gut geht in den Hof, diiraus es gckommon.
— Graf, l&j, 96,
Beliebt Bloh auf dem »«Koneti Fall, dati ein Gwl
wieder au den OuLiberrn zurttokfaUl, tod dem dio
VcrIoJhting au«gegaugcn iat.
M/i<t,: Dal gaed gcit weder in den hof dar it us gekommen
la, ({^^Ulitcnrr, '21, S.J
3*2 Das gut hat gluck vnnd böss duck. — Giutrr. 1, ii.
33 Das Gut lehnet so viel als es zinset — UHU}» and,
80. ilß; ÜTitf.U, 81; \\<\Hor, Svatcm tkt deuttuhtnt l'r^
mtnrhU. M».
hagt, daa« din UrAas« der Angabe eines Guts, die
durch Laudcuiiiim, Handgeld, Kdndlohn u. s. w. be-
eeiolinut wird, nicht uborall dic8utbL> ist. Der Krtrag
dottclben konnte obno VcrHObnldt^n d«:» Bcaitzora ge-
ringer wertlen, danaob wnrde auch der Erbpacht er^
'^■i Das Gut löset seinen Herrn. — /iW«/«irt. III, l. 34;
/VAfor.. X, 22; Sailrr. 2.VS ; r,rnf, «21.240; t'wdn«, »SJ;
Sunrwk, -il ib ; Unni
Wer mit einer Sc' oecbwort i«l, kauD eur
Tilgung deraelljcn A-eglicbeu Güter, über
die er, wie sich rou ^uUj»^ veritohi, nach Willkür
achalten könnou rnuag, verAuiisorn un«i mit dona dar-
aun gelitten üeJd«' oelne .Schult) buxabien. Auf diese
Woiao macht das (rnt »einen Herrn von der Sohulden-
loat lo«. Dat Sprichwort tagt aber auch, daaa in vielen
Fällen der, welcher mit Uelde bOtten kann, niebt mit
V«r1u«l »eioor Pretht'it haften darf, nicht mit der Haut
bosahlen raasa.
35 Das Gut muas nicht grösser sein als sein Herr.
Frs.: Le bieu eat trb* mal üra|;luy6 qul de aon malatro
n'ett luhjugu^. (Lfrour, U, 24 7 J
30 Das Gut IÜUS8 zwei Karren haben, einen, der 's
sammelt (gewinnt), und eiuen, der's wieder
zerstreut (verthut), — Kinhhifer. Xll, Slrujn-. 67.
37 Das Gut muss zwei Schelme haben, der eine
ninss 68 hinein- and der andere muss es hin«
ausRclielmpn, — KtrMutfcr. ni.
38 Das Gut stirbt vom jüngsten zum jungem. —
Graf. SIS, 21!^,
Da die Tbellung eines Guta in ao viel Tbeile, alt Kinder
vorhanden waren, eine naobtbeiligo Zcr«tdittortiug det
Beaitto« «ur Folgu Itatti;: ao ward allnidtblicb die bttto
Regvl, nur Einem Kinde, iu der liegol dem JtlngBten
Sohn, Ilan« und Hof au alierJaaaen, der aelne Goachwfatar
abfinden mUB«te. Btarb er ohne Kinder, to ftol der
ßetiu an den nAohvtjangaten. (Vgl. ton ÄampU,
II, 396, 5.)
39 Das Gut sucht Gut
Dnn. : Et godt kaater ikke et ander bort. (Pnv. du«. , MS.^
40 Das Gut will keinen ruiweu ' Herrn hewwen.
(SaueriandJ
») Bit = freigebig, milde, aber änch autwarfiich,
TerseliwanderiBch. He la allto rjrvo =^ er wcT]d«>t tu
viel auf, Ht* gif l rjrve = ist freigebig; ryvc Iift' 'i
der Hauahaltung viel aufgeben laateu« (i: '
Kaoh />nKfM>iM 174-'), besaiehnet riw einen gvr. l
von Verachwundung in der Hauswirthttciiart. Von onif-r
Hauefran, KAabiu u. a. w., die in dnr Kilchc mehr, ata
nöthig iat, ▼erbranobt, tagt man: fSe i» tn r|w. Rlw'
upp gcb'n = bei eiuvtn üiuatmahi zu roichiich auftragen.
41 Das iist das beste Gut, das niemand Schaden thut.
MotL: Het ia van al bat bette goed. welk wtuate niümaud
aobade doeU (Htirrrt'OMf't, J. 247.;
42 Das vordere Gut gibt dem hintern Weg und
Steg. — Gref, 54. 98.
£t hieta togar: ,iKann der Mann nicht andertwo au
»einem Peldo kommen, ao darf er aiah daroh daa fremd«
Korn den Wog aohneiden ohne Bntgell, muaa das gc-
•chnittene Korn aber liegen laaten. (Vgl, Mfjrntann,
VJi, Ihi.) „Und yfvx tein Land dtlngeu wiU, ab«r kein
Dungweg liat, der «oll kltnuneu auf aeinet Hauaea
b^cbate Spitae oder auf den Berg, aotl anchen den
näohaton Weg and den mindeaten Schaden (aeiner Fahrt)
und »oll den Weg mit üurbon belegen.'* (Orim/tt, K^chtt-
alt,, 4i3.;
B
187
6at(Snb8t)
Gat (Sahst)
188
43 Dat Goet moct gaen van dar et gekommen ist —
EUenkart, 279; Hitiebrand, 158, 221; Simrock, 4141;
Graf, 194, 85; Eüetein. 876.
Dm Gnt mtus hingehen , woher ea gekommen. Han-
delt von einem beiondem Erbfolge-, dem sogenann-
ten BttekfallSTechte, nach welchem, mn die OQter bei
der Familie Ea erhalten, die Stammgttter, die der
Verstorbene hinterlAait, dem Stamme wieder anheim-
fallen, Ton welchem sie hergekommen sind, die Tom
Vater erhaltenen also an die TÜterliche, die Ton der
Matter an die mütterliche Verwandtschaft.
BoU.: Het goed moet gaan, daar het van daau komt.
(Barre f>omee, /. 247.;
44 Dein Gut befiehl dem Trägen nicht — KSrw , 2485.
45 Der eilt nach fremdem gut, aiifif den wart armut
— Grtiler, I, 14; Eytrüuj, I, 438.
4G Der hat das Gut, der andere den Muth.
47 Des ungerechten Gutes suU sich der dritte Erb
nicht freuen. — Saiter. i4i.
48 Des wehrlosen Gut ist gemein. — Froschm. , TVII.
49 Die Güter dieser Welt sind ein Fuder Heu,
das in die Rapuse gegeben wird.
„ Wir sollen nit gedencken , wie der Welt Sprichwort
ist, als wenn die Güter dieser Welt wie «in fader Häw,
das in die Bappauso gesetzt wirt, davon ein jeder so
viel rapfeu möge als jm gefalle.'' (Chemnitiua, II, 3^7.)
50 Du solt ehe dein eigen Gut verzehren, denn
frcmbdes begeren. — llcnwh, 24:>, 39.
51 Ehrlich Gut tröpfelt nur langsam, unrechtes
(verbotenes) strömt reichlich herbei; aber
wenig und gerecht ist beiroer als viel und
schlecht. (Ar ab.)
5*2 Eigen (iut gibt Muth.
JIoÜ.: Eigen good (grond) maakt eenen beer. (Harre
homfi, I, 246.;
53 Ein Gut bringt das ander, ein Pfenning den
andern. — Mn, II, 192; Ihtiixch, 1797. 13.
Frz.: L'au bien attrait Taatre et l'une paavretö l'aatre.
(Lervux, II, 257.;
54 Ein Gut, das nicht nützt, ist kein Gut
Mhd. : Sol daz heizen guot, daz nieman hie se gaote kamt ?
(Mamer.) (ZingerlHy 00.;
55 Ein Gut, das übel gewonnen, ist bald zer-
ronnen.
Lat.: Male parta, male dilabuntur. (Cicero.) — Male par-
tum, male disperit. (Plautn*.) (Seybold, 294.;
56 Ein Gut ist ein Bund Stroh. — Frischbier*, iS98.
„Wenn die Bewohner Nadraaens von Gütern ge-
denken, sprechen sie: Lobjs kolys; nach den Worten
wAre es soticI als : Hin Gnt ist ein Bund Stroh. Der
Gebrauch aber dessen gehet auf Tiel Begebenheiten
aas; als: Wenn sich viele Erben in ein Gnt thoilen,
sagen sie : Lobjs kulys , wie sich ein Bund Stroh lasset
in viele kleine Theile eiutheilen, also auch das Gat.
Item: Wenn jemand abbrennet, sprechen sie: Lobys
knlys, es ist wie ein Bund Stroh, das bald verbrennet.
Item: Eigen Herd ist Goldes werth, sagen die Deut-
schen; die Nadraver aber Lobys knlvs, ein eigen Gut
ist eine gute Ruhestatt, denn sie auf Stroh insgemein
liegen."
57 Ein Gut lässt sich eher verthun, als man's ge-
winnt, drum spare fleissig, dass es nicht
zerrinnt.
58 Ein Gut schlegt das ander nicht aus. — Mri,
II, 195; llmisch, 1797. 15; Schottet, 1143*».
59 Ein Gut so weit von dem andern trägt Fla-
schen und Wciukannen. — Hoachenntch , 448.
Frt.: Terre loing de soy n'apporte que flaccons et bou-
tcillos.
60 Ein Gut und Ein Blut. — IMlchrand, i3i, I90;
Graf, 153, 73.
Mau bedient sich dieses Sprichworts besonders im
WUrtembergisohen bei Eheverträgen, um aussudrückon,
dass bei kinderloser Ehe der überlebende Gatte das
gesammte Vermögen des Verstorbenen erhalte. (Vgl.
Keysdifr, Dat ye meine und würteniberoifcke Pritatreckt,
S-U, .1,1.)
61 Ein jod gut muss zwo Personen haben, einen,
der es erspart, den andern, der es verzehrt.
— Lehmann, 172, 12; Eitdein, 547.
63 Ein jeder ist seines Gutes mächtig. — Ä'(mr(ic/l(.4i44.
63 Einer der vnrecht Gut samlet, der ist wie ein
Yogcl, der Eycr legt vud keines aussbrütet.
— Ltihmann , 251 . 28.
64 Einer ist semea Guts der beste Kämmerer. —
.Va/hwy, 232^
65 Einer mit Gut, der andere mit Blut
Sotl..- De een het bloed, de ato het goed. (Sarrebami«,
/, 246»'.;
66 Eines andern Gut ist dem Neidischen ein Glut
— rarömiakon, 60.
67 Eines andern Gut kann man ohne Unrecht bes-
sern, aber nicht brauchen. — Nommm, 120 ;
Graf, 94 , 168.
68 Eines andern Gnt mnss jedermann bewahren
wie sein eigenes. — Graf, 270, 284.
Derjenige, dem etwas zar Aufbewahrang anvertraut
*" ' Erhaltnnj
ist (derTreuhftnder), muss für deren :
ttnng sorgen
und der Sache warten, als ob sie seine eigene wir«,
weil sie ihm gerade deshalb anvertraut warde, am sie
vor Untergang su sohütsen.
69 Eines andern Gut nimmt man nicht mehr in
Obacht als das eigene. — Graf,9io,n$: Wet-
ten, /, 279,29.
Nur der Schteabtnmiegtl verlangt für da« «avertnwta
Gut noch grössere Sorgftdt als für das eigene.
70 Eingebracht Gut ergreift anch ererbtes Gut —
Pistor., r. 86; Eitenhart, //, 4, 22; Graf^ 154, ST; Sim-
rock, ItSl: llauL, 44.
Unter dem eingebrachten Gute werden die Gttter ver-
standen, welche eine Ehefrau ausser dem Braatschati
dem Manne zubringt ( Paraphemalgüter), Die Helnnng
des Sprichworts geht nun dahin, dass in den FtUen,
wo man nicht weiss, ob etwas von dem cogebraohten
Gute zum Brautsohatz oder au den Paraphemalgtttem
zu rechnen sei. stets das letztere angenommen werde,
und dass unter den Paraphemalien . was der besondere
Sinn des Sprichworts ist, auch die Gttter begrifEeai sein
sollen , die eine Ehefrau durch Erbsohaft erhUt.
7 1 Elternloses Gnt mag weder wachsen noch schwin-
den. — Graf, 172, 181.
Nach der einen Ansicht soll derVominnd berechtigt
Sewesen sein , den Ertrag aas dem Verminen des Mfln-
els, den er nicht für dieses verbraucht hatte, für
sich zu behalten. Nach der keineswegs ▼ortheilhaftea
Meinung aber, welche über die Wirthiohall dar Vor-
münder herrschte, will das Sprichwort nar sagen, dass
das Vermögen der Mündel unter der Yerwutang der
Vormünder nicht wichst.
Att/rieM.: Ther alderlasa god thet ne mei naader oaza ni
vonia. ( KiehtAo/en , IG* , 2i.)
72 Ererbtes Gut hält selten fest
Port.: Fasenda herdada ho menos estimada. (ßoAn I, 277.)
73 Erschunden und geraubtes Gnt bringt dem Be-
sitzer schlechten Muth.
md.: Guot An 6re ist enwibt. (Weltcker Cfatt.) (Zim-
gert^. 61.;
74 Es liilffb keyn gut für den geitz vnnd macht
keyn gelt reich. — Franck, /, 67*» u. 18S*; Petri,
II. 252; Ihttisch, 1797, 20; LchrmiMii, //, 127, 133.
75 Es ist eitel beschert gut — Tappitu,z$^: Ef^ag,
11. 583.
Lat. : Sine sacris baereditas. (Plattttn.) (Binder II, 3163 ;
Tappitt9 , 35 *'.;
76 Es ist eitel erobert gut — Henisch, 867, 6I.
77 Es ist kein besser Gut als erspartes.
ffolt.: Men heeft niet meer goed dan dat men spaarl.
(Barrebomee, I, 248».;
78 Es sol jhm keiner kein Gut zu lieb sein lassen,
sein Leben. zu retten. — iViri,/!, 297.
79 Es stirbt kein Gut zurück, sondern vorwärts.
— Pufenditrf, 1, 158 ; Eiteleim, 265 ; HiUebranä, 156 , 218:
Eitenhart. 271; Simrock, 4140; Grimm, ReckUalL, AH.
Das Sprichwort ist aus dem Kehdinger Landreeht
entlehnt, und will sagen, dass nach dem Rechte ver-
schiedener deutscher Völkerschaften die Aeltern nicht
miterben, wenn ihre Kinder sterben, sondeni dass sie
bei der Erbfolge von der Seitenlinie «aageeehlossen
werden sollen. Der allgemeine Satz , welcher dadurch
ausgedrückt wird, ist wol aber der, dass kein Erbe
zurück oder aufwärts geht, als bis alle Nachkonmen-
schaft gänzlich mangelt.
80 Ewiges Gut macht rechten Muth, wer darnach
thut, hat Gottes Hut. — Pmn, /. 40.
81 Ewiges Gut macht rechten Muth, wer solches
liebt, darin sich übt. — Prtri, I, 40.
82. Frei Gnt kommt nicht auf die dritte Brut
D. h. solches, welches allen Kindern aa gleichen
Theilen vorerbt wird , im Gegensatz dem Majorat. Ein
Wort gegen Güterzcrnplittcrung. In Münster: Frie Ouet
ktunpt nig an die diArde (dritte) Brat. (Frommamt,
IV, 425, 32.;
83 Frei Gut macht frei Schiff.
D. h. die Gttter und Waaren, welohe Bfltgem oder
Untertbanen eines Staats oder einer Macht, die sich
"iPTTTT
ISB
Gut (Subst.)
Gut (Snbst.)
190
Im K/i«ge befludm, gehAron, ■lud kelnür B«aolil«g-
nd»r Wv^rnftllni« unt<?Tworf«n, vtcnn sie mm Bord neu^
tTAJw FAlira«Li^«y befunden tv«T<lrn; e* milstto a<«iiii
Miu. .lk*a -i<j K:rii.'v'-i'"iilri'1i;!iidii:!irük4-l firni, f V^l.
Artii. ..'■■-. ,1 ' i.itoii
viiUii Az-tt
,. _ : ■ , rl.mfl
PriAiilt-uUu ilur Vfrtjttiatva .Siu^ti-ti JiOiShL t>i» in
aaf d«ii obigen Hau: ,,I>ie Krwilt^nR doaaelb-aa
im L'tiJihiiüDgitiköitAkriegfl xu (Ilt BililuR«; Jeiiea
Wr> I ffueten NcntmliiatabUude» R<!>rmirt » d«'*-
Mti I rundsAtit dbriii b«ttand, feaUustcMi-n.
d»i' > ilio Wuiro ii<>-ki<. ruft AaBbahnic von
KrI' .'iü: (vinfi {.' I «i«jt ii«ni ^l>^iuIl
■'in »uf den ^hT d^^f LicblinK«-
B#di*u„_ ^ . liiAtfliottnuer ij^ :._.! io» gt^weBOU i»t."
vVftl. ili* JäuUulxmfl de« i'iMaitltMilen Im Preutti»ch*n
Fr«mbdea Gut hat einen «chinalen Kuss. — !\'\ri,
n. 31i: /Jmi#(^, I3}3, K. Üanwiif, ISO*. r.Vn/^, auS. 43!^.
86 Fremd liut vcntehrt dusoigt'iie, wie der junge
Schnee den alten.
56 Fremde« Gut thut nicht gut — J/oinv. /, iv.
87 GebestiteQ Gut ist am tbewresteu. — /v<h. //. iu;
thmitck, 18^6. &.>.
tft Geborgene (löter tragen ungeborgenen Schaden
nicht — <>fl/. 277, 307-
Aii* di«Jentj|{<'a Guier, die aua Furcht vor 8votfefulir
da Jt*f«n tur AufbcwaLruiiij uiedorlc^t wurdeu, aebrnna
•n d«Bi wettern Kchickaal der UbriKun Kreucht k^ioen
ÄbÜLvll mehr. Oeht die InUlvro im VurUnf dar 6a«-
r«i«e »n Oruiide» ao leiden die goborgoocu titlti'r den
"N.-'limlivi nirlil: ijilt,
- • 'l«ju inidtfmi dorff mö bctmr rn(ii'b*r-
idon driKbini. (/fttppCHhtfy, AUrrttnunfn
™. .■,..-ctit*, ISO, U.)
leti Gut verholen , ist so gut wie gcatoh-
— titQ(, M3. 445.
fiut gehört BJch viel. — .'^imrotit , 30s;.
guter gehören der Schreihfedcr, den
r^jcliten Gottesdienst zu bestellen, so niiubt
sie der Spiess vnd bestellet damit des Teuf-
fehl dieUBt. — mn. IL 321. tkimck, 1T92» 51. Graf,
|S2 Gei«tliche Güter haben Adlerfedern art, wo man
sie eu andern Ih^bIt s^ voreehren sie diesel-
l)iff«n. — P"'
nie»«r AbrrL Itkeit «ute
XH«iut« ||rrl«i«l4 t . I niohtiiiehr.
93 Geliehen Gut ist eigen Gut. — Uach, 347. AVrpruinn,
\y% «, n*; tiraf, ?r9. ?r7.
WaBUdafgol' << 11 l<Hidet odfr verloren
9«lltf Mt trifll ' den Darleiher, dem
ylmlndiger K' r<lon mua«.
f94 OeUehen Gut niuss lachend wiederkommen. —
I i')t, kein (itit.
J u goed U gernesnlUk kwa»d. — Gemeen boo<1,
in vfxii. (Uiirrf&am**, t, 247.J
Irmeine« Gut gebt «umeiat verloren. — H'JBfiM-,
r Okcir. 1 1 jf ( meeat Terloreo. C2^im.,l3,&;
'#-' •*•'-- nca perdtiutur aepiai here«. (Fol-
ht Gut.
;7:eu giiot dA man mite rehte
«0.;
_: Jt Gut. — EwmhaW. tV. 3Ä;
•1 *
fi Oc«iiiunit I
B««tc!)il »leli kuf d<e t'nbr^iiemUchkffit dfr Verwaltung
»(in»«ln.»ch*itlich«r riu' 1 " ' ?' ' lioh-
k«itoa, dl<> d*Hiil %<irl i>clic
_ Ontrr In dar Ki*Kel f n . j.
i/ ;.' . . J:*«gned — Scbaticit<y<)f-I. CM.i/ rf '.fr,,*-,- , ^ •/!>(. Jl
99 ' • gilt ist die beste Nahrung. — Lt^*-
man» , nri , 01 .
Ü«f»ir«ja goed ia hei beale. ( Harrehvn%ft . 1 . 246.J
100 6«KlienlEt Gut ist ehrlich Gut. — K<irf*-.2in:
akmu^A^ 41S£i.
.101 ÜCKhtill OU dinkt mtmdi ene gat — ScAu.
0*^chlil.i Oai krbcbt ous der Jert — SrAu-
16«
Gtit ftm l>eat('i« schmecken ibut.
Gut gedeihet nicht.
t godi Ijrkke« aldrig Tel. \Pnt*. dan.. '/i^,)
105 Gestohlen Gut liegt hart im Magen. — Crnf.
3«4. «9, :^imroik. 4139. H6rlv, 2479; «mun. /, IQOD.
106 Gefttohlen Gut schmeckt jedermann gut.
107 Gestohlen Gut nnd falȧlie Waar reicht nicht
wohl ina zehnte Jahr. — PtiH . ll . 'A'it , }h»\Udt,
d»4, la. C,nn\, 821.
108 Gewonnen G\tt. )»ehalten ist Kunst. — A/n, //. 3t8.
109 Gewonnen Gut igt bös verlassen.
Hott.: Ghewonnon goel ig goed (e >ioldea. (Harrmhomi^^
1. 247.>
liti,: Prudeatutn more leneM quiaiu lakore. (FalUr»-
l*hfH, 361-J
110 Gewonnen Gut sol man mit fleisa belialt«n. —
l^tn, //.33H.
111 Gleiche Güter sollen gleich hegen. — Graf, s*. iü7.
Dio Be^limmunffOD Über die Kinaktiuuugen warou
mAntiichfncIi. ( V^i. riofitktt, Krantgvrten, BtaR.) Daa
»bige Sprichwort npriulit den Sfttx au*, dAK* bot glAloiieu
(iaterv die Veriifticbtnng der boidt-u Naclil^uru gleich
und aach der Zaon von tleraelbon Art koId »oll.
112 Gleiches Gut, gleiche« Blut, gleiche »fahre gibt
die besten Paare. (S. JAiir.y ^ Simrock. 36M.
US God wankt M6d, Mod niaükt AeowVmöd, AeöwV-
mud dcit selten g»5d. (\Umntit,} ™ Dunni^U, PS;
^i*t{^^t^^^Ulh Hl thiUKkttlcnäfr ^ t.
114 God of ken Geld. — rummunu, r. 43!).&04; Bue-
tm . 4B0: Ihuukahndcr , f.
115 Gross Gut, gross Gefahr.
Lat.: MAguae periculu annt opca obnoxi»e. {Vhardru.)
(FiSi-kfr. l2.^, 4; /li«*/.r //. I74«.>
HG (iroM Gut, grosse Sorge. — Schnttttl , UU* i Sint'
rttrk, 4l»5; Ctiat , 817 172, llruun , I. 1002.
//yA«. .- Vitif dobr« a V. l.ixJ, (tWirtMi-^, IW.)
/JülL: Uroot <veel) ^ i (veoli «org. (Harr<f-
fjoruee , I, 248.^
/«/.; DivitiAti psriunt «tjrai, (Bimtrr 11, 924.J — Opet
niniiac luagnae j*otur*c locumlfociont. ((faal, 8t7.}
Pftn. : Wif ka/e diibro a wtpkaxA pncychodii pnica. (ätta-
Aor.i*y , 127. f
{/'«;/..■ Nagy Teacedolcmmel JAr ft' n«g7 gudkgiAg, (Gaat^
817.;
117 GroBB gut lest gich langsam gewinnen vnnd ist
doch bald verthan. — Pvm. U. v>7.
11^ Gross Gut macht nicht reich in der Tliat den,
der das Herz daran hängen hat, nur Genüg-
samkeit bringt die rechte Wohlhäbigkeit.
Fn.: liicbeaae ne fait paa riebe, qui en trtSaon aon coour
flehe; mnia auffituLuce aeijlpmont fait vivro rhoiuüie
riohetnent. (Kritiinoer, filS'V
JJi>U.: Oroot gued maokt ona niel te wljxer (betör). (Harre-
homit, I, 347».;
119 Grofls Gut macht weise Frawen. — /v/n, ff, 367;
llmiuch, 1196.43.
120 Gross Out nimmt auch ein £nd\
luin..' Stört goda kkud ogao* ende, djbc brande kuuno
og ndremniea. (Fror. dan. , &X3.)
121 Gross Gut, viel sorg vnd vnmh. — /vin. ff. it,9.
llott.: De« iverelda goed ontmat *t gemoed. ( f/arrehom^f,
122 Gross Gut vnd Gelt hat recht über recht bei
der Welt — Petri, IL 358; flmmh. i4ßS. Sj.
J23 Gross Gut vnnd ein gesunder Leib seind selten
beysaramen. — Petri, 11. »a,
124 Gross gut will haben starcken muth. — Frantk,
/, 7l'*, Ei/<Ttnfl, IL «99; Pviri, ff. 358; Ctniier , I, 4S:
llititAch. 179.1, 1, Caal. 653, Ittum.tlf,; Sitttenlufvt.nC;
Körte, 2473; SitHfOik. 41.15.
tat, : MAgnwn rurttinam in«gnua deflot KOünua. (Binder
L U16: tL 1741; Fhchrr. 12.'>, J; PMtityf, /, 234 ; 3fy-
Aofd, 2^8; Steimiiftffi- , tifi'i.)
126 Gross Gut wird nicht an Einem Tag erworl>en.
Fri,: (rTAitd bien ne vienl paa en pen ü'beuroa. (B»hm
J. li>; Ciihifr, 13Ä«.;
12C Gross Gut ziert groeae Herrn, milde Hand vod
Hertz noch mehr. — h!tn, //. sab. '
127 Grosse Güter vnd Reichthumb loaaen einen
nicht wol schlaffen. — iv*n, ff, SJS; ttenhck,
ifoe. 5.
IFüU <Hi gutifi de mnealfl iJkliglieid alel.
(il
1S8 Gml! 1, lUOt innkot nvi-r/iifMlt . rtv.T-
n»' - nidt, 1:
Ju: ' . riTnint i.i
191
Gut (Sahst.)
6at (Snbst.)
192
..Gud maket Mnd, Mo<l maket Homod, Uouod maket
Nid, Nid inak<>t Htrid, Strid maket Annnd, Amod
maket Frede, d«n ntte unt God ua ande Stede. *>
120 (iuht vorlohreii. Muht verlohren. Ehr vcrloh-
rfiii, mehr verlohren, Seel verlohren, Hohl
verlohren. — SihotH, ii33*.
l.at.r Facullatum jactiira nuUa, fpel bona« pt^rmapna,
aitiin:te \C'ro oinnium t-at amisaio bonorum. (StjfbvlJ. 171 J
130 Out an jQ^ut, Leib an leib. — Hemsih , 1169 , 24.
131 Gut lii-auchl Hut. — Kr.rh', ÜH; SimnHb. 4ri3; ÄniHii
/, 1010.
13-2 (üit — eddel, l.lut — arm! — Agric^J^il i, 276;
Irihrk. I. 13.1*'; II. 6i''; l»ciri . II. 363. Gruter , I.4A.
lirutsrh, 432. 3'i; .S'ifnr<x-Jl; . ITiiT.
Spott, dai>« Reiclitbuni höher stobt als di>r Adel der
Gesiunniig.
HtAL: Üned edel, bloed arm. — Uoed rijk, bloed rijk.
(tlarr^bomre, t. 247.;
133 Gut, Geld die Hülle voll, macht den Reichen
toll. — Parümiakfin. 3110.
134 Gut gewonnen und Ehre verloren, ist mehr
verloren als gewonnen. — MiueUer. MX. 49.
135 Gut hat ein kurz Blut.
13(> Gut hilfft nit für armut. — Franck , I , IZi^ : Sitn-
T.nk. 4137: Körh'. 2481.
Die BedflTfniBKe sind unf^leich. Wovon eine Hans
viel Mahlzeiten halten kann, <labei wird ein Elefant
verhungern.
137 Gut hin, Muth hin.
GUthel hin , MOthel bin.
138 Gut ist gut, wenn man gut mittlmt. — Kdrif, 2488.
Weiser Gebrauch der Güter wird empfohlen.
Mhil.: (ruot iat gnot swor daz h4t. (Zingrrtr, 61.;
139 Gut kombt nicht von geuten, es kombt von
kargen Leuten. — r.ruter. lll,*6: /wn. //, 367;
Lehmann. II, 239. 102; Eitehin. 2üi; Simrock. 4122.
Tom Erwerben und weiten Sparen.
hat.: Ex oocto polluB nunqaam producitur oto. (Sty-
bold, 161.;
140 Gut kommt dem, der danach langt.
Frz.: Qui bien d^aire bion lui vient. (Liroux, II, 292.;
141 Gut macht Ehre. — i^rümiuJcon. 2327.
14*2 Gutmacht freund, aber not bewehrts. — Franck.
I, 65*; lUnitch, 1797. 40; Lehmann, //. 233. 190;
Körte, 2471; Lohrengel, I. 355.
143 Gut macht Freunde. — Hemüch. im. 38; Sprich-
rorl, 19. 4; Sihiilze,7B; Zehner, 99. Pürämi<üion. 2327;
Sailrr , 67.
lat.: Amicos res InT^nit. (Gaal, 819.;
144 Gut macht mut. — Agricola l,il: Frandk, /. 141^;
Eyenny. /, 867; Gruter, I, 46; Henüch. 1797, 4«; Seg-
bt,td,5iS: Hauer, Mg '; Eüelnn. 262; Simrock, 4130.
„ Alssbald einem ein wenig Hellerlein sn gehen, pfleget
jhm auch das mtttlein rnd Dunckel an wachsen; das
Gaüein macht ein mtttlein." (Malke$^, 22'>.;
BolL: Ooed maakt moed. (Uarrebomre , /, 247.^
//.; Per le prosperitft ingagliardisce l'animo. (Pattaglia,
298 , 2.;
Lat.: £ copia ferocia. (Binder II, S96; Steimneyer, 33.)
— Opnlentiae oomes tumor et ferocia, opulentia inflat.
(Seyboiit, 420.;
145 Gut macht Muth, aber viel grösser ist der
Muth, den da macht das höchste (ewige) Gut.
146 Gut macht muth, armut demiith, die ist gut. —
Petn, 11. 367; Gruter. III, 46; HenUch, 1797, 41; I^-
mann, 240. 103.
Böhm.: Btatky hiai statecnost, a nedostatky nestatainost.
(ÖflakoPfky, 164.;
2*0111. .• Dostatok czyni statek, a niedostatek niestatck.
(Oelakov»kfj , 104.)
147 Gut macht Muth, Muth macht Hochmuth, Hoch-
muth macht Armuth, Armuth aber wehe thut,
wehe thun sucht wieder Gut. — //tfiwdcr, 124;
AörtP,2469; Petri. II, 367.
148 Gut macht muth , muth macht hochmuth , hoch-
muth macht neyd, neyd macht streit, streit
macht armuth, armuth macht demuth. — Petri.
II. .167; llenUtch, 1797, 46; Latendorf II. 15; Simrodi. 4134.
149 Gut macht Muth, Muth macht üebermuth, Ueber-
muth Schaden thut, Schaden aber wehe thut.
— Teuer, 60; Körte, 2469 u. 3056; für Ihi^ein: Dier-
DiiMicn, 272; Eichirald, 659.
Uic Sachten in Siebenbürgen: »Akt mancht MAkt,
MiÜit mancht Iwermftkt, Iwermakt dit sUde gäkt. (Schu-
tter. l<»i.) Der LiUaar sagt: Bafoalas ngueatua irgi
Pm kocxios, was wörtlich haisat: Sin Baicher, «in Oe-
hümter, also ein Matbiger.
Frl.: L'abondance est Toisin« 4 rairoganoe. (Goal, 816^
It.: Cht ben siede, mal pensa. — H boon tflnpo a smM
fa bcavessar U eollo. (üatU, 816^
Lat.: Ex eopia ferocia. — Fnstam copia gisait. — Ubi
ober, ibi tnber. (Kitelein, 262.;
150 Gut macht muth, muth macht vbermath, vber-
muth nimmer gut thuL — Pranek, fi, 9t: Om^.
111. iß: Lehmann, n,i40, 140; Simrlic, 4M: Maftr,
l, 151: Bücking. 143; Körte, %4S9: Shnnck, 4ia; nie-
derftUksüch bei Frommann , 1'. 429. 505; Bmeren , 479.
Dan.: Gods gier moed, moed gi«r orexBod, ovaimod
sielden god. (Pror. dam., 246.;
151 Gut macht muth vnd wirfil die Leut int Tenf-
fels glut — Lehmann, 685. 60.
152 Gut macht Üebermuth, Armuth macht Demnth.
— Pistar., IX. 44; Körte, 2468; Simroek, 4111; Bnmu.
/, 1000.
Fr:.: Les richcsses enflent le eoenr. (Gaat, MI.)
Lat.: Bes secnndae non habent onquain Biodim.
153 Gut macht vbermut — Franck, /, TS*; f/> 144**;
Cni/er. /. 46; Uettuch, 1797. 43; SckolUi, IIW*; La-
tendorf II, 15.
ilkd.: Dax guot machet dicke nagnol. (WeUeher Gatt.)
— Sanfte gewunnen gnot machet ttpplgen mnoi. (Fret-
dank.) (limgerle, ei.J
Lat.: Fecuniaia svbUti seqanntur. (Seylndd, 414^
154 Gut, muth vnd vbermath bringt manchen in
der Höllen glot — HenUck , im , 49 : Gatd, 816;
I'eiri, II, 367; ScholtH, 1149 ^
155 Gat ohne Genuss ist eine Last und keine Lust.
IIvU.: Jlj hem. die goed heeft zonder Trangd. (Harre-
bomee, I, 24««'.;
156 Gut ohne Hot f&hrt im Trab sum Bettelstab.
Frz.: Qni ne garde le bien et ne defend da los, n*eat de
l'aroir pour s«pulcre k ses os. (Leroux, II, 304.)
157 Gut, schwcrd vnd Gold sind den Kindern nicht
nutz, — Petri, II, 367.
158 Gut sucht Gut.
159 Gut und Gold sind oft den Dummen hold.
ErnyL: Wealth is like rheum, it falls on the weakaat parts.
(Uaat, 818.;
Lat.: Plutns caacus et jadicii axpars. (Oamlf 818J
Gut und Leben hängen an einem Haare (Zwirn-
faden). — 5oiler. 209.
Frs. : On a tonjonrs plns de bien qua da via. (Cahier, tli.)
Gut und Noth schvrinden mit dem Tod.
Die Araber sagen: Irdisch Out und Uebal sahen, wie
sie gekommen, am spfttesten ndt onsarm Laban. (Ca-
hier, 2S73.;
Gut verlohren, muth verlohren. — llenitch, im, 51.
ffvU.: Verlies van goed, rerlies ran moed. (Bartebomee.
Lat.: Prudens ^idetur ille coi sors prospara. (Heni»ck,
1797, 53.; — Vix in damno qais saplt. (Se^bUd, 646.;
Gut verlohren, nichts verlohren, Ehr verloh-
160
161
162
163
164
165
166
167
168
ren, vil verlohren, Gottes Wort rerlohren,
alles verlohren. — Heniaeh. i79T, ss.
Gut verlohren, vil verlohren, Zeit verlohren,
mehr verlohren. — Petri, U.36T: ftoiüdk,i7»7. 62.
Gut verloren — Blut verloren.
Frz.: Qni pcrd son bien, perd son sang (sani). fCa-
AiVr. 1332; A-n7ftiip«r, 644".;
Gut verloren, Freund verloren.
IIoll.: Als het goed Terloopt, aoo gterran de vrienden.
(Harrebomee, I, 246»» i
It.: Chi perde la robba parde gl* aaiol. (Pattaglia.
281, 4.) a 1 ^
Gut verloren, nichts (wenig) verloren, Mut ver-
loren, halb (viel) verloren, aber ehre (Freiheit)
verloren, alles verloren. — fajifi<M«, 197»; Pttri,
II, 367; Beneke, 255; für Trier: Laren, 189, 55; PimW
nick, III, 546. 32: nebenbürgiach-tddmsch bei Si*n-
zier, 643*.
Dan,: Gods forloret, intet forloret; liv forloret, magat for-
loret; sare forloret, alt forloret. (Pro9. dan., 13.)
Gut verlorn, vnuerdorben, mut verlorn , halb ver-
dorben. Ehr verlorn, gar verdorben. — Pranek,
II. 119»; EgenolfT, 132*; Petri, //.368; Gruter, f. 46; Ife-
msck, im, 58; Latendorf II. 15; Putar., 111, TO; Jlo-
mann,L Pred..lV.l: BHcking.310; Körte, t49i; Ve-
nedey. 151.
FngL : Take away my good nama, and taka »vrmy my Ufb.
(Bohn II, 11&;
19a
Got (Sabst.)
IW.: riuii« ,ViUitoui j«?ut gtiArür. (Goal. 321,;
, dfipffcr Hertz vml weiser Rath
aussrichtcü vnd grosrse that. —
IH<M ' aiei Toilor«o; moed vörlor«n, v«el
v<- Qi iDMr rerlor«n; »iol wrlorou, ■!
— < , . 1 . . 1 ^emel
AmUdü pu6U»ji uullu« «hi. (Satj^rtßiil. 4U.i
<7j|(;..- tnk&bb vesxuen — et tilcMl, miniiem b«iaulotoJ.
C9 Gut, f
<;ni<«f > Ji/. 46.
170 Gttl rnd GeJt gehört der Welt — l^ri. II. 36».
^^71 Gut vnd (reit herrschet die Welt. — Mr(. 11. 3«ä.
^g ftfnui-h, 1797. 66. Lchmünn , IJ. 233. 191.
"l75 I "r-Pt nicht ewig. — iVin.I/. 36?.
17 J et Gut — PHri.lJ, 3ft8. /Awmh. 1797, «7.
I^K *' -^ IX. i ^ocd twkt bot goed. (ftarr^bom^e, T. 84T.>
^■Y4 Cr«»t Will ein (Eraehrer vnnd Ver-)Zchrer haben.
^V — *lr^*irr, 111, 41 ; Li'hmanu, 11. 240, 111.
^B t lol nuu\ behaiten and dA bl trmi waltta.
^ 6i;
^■^76 um wüi Hut
^H D«r tuiicner »ak^: Ei Ut ■ohlinun für dna Gut« Jas
^H satoaD HerrD nicht ■ieht. Donn, meint >1rr «^p.-knior.
^B wo kate Herr iil« da i*t Leid. Die (>
^^■^ ffVr iMlJlftlipUJi: Weuu »iclU il(«r Korr
^^^^^ ««tf«rnt, lo TeTdorbAD dl« FrUCblo. i
^^^^K lMt«*i ea: W«oa der Hott fortist, bu nt^hciul das IJun«
^^^^^ iMx BH »oin , auch Mlbit wono hundert äklareo da flind.
^^^F^ (iUükthtrg in, 35.J
^HTIK Gut will zu Gut — EitdeiH, i6b: SimruA, 4146; Utttm,
■ #^r<. . I,« bi#n ph«Tcb« la bien. (EheUiii . 205.;
IT7 Güter brauchen Hüter. (LHttfm,j — SchwrtiJt.Ui.aS:
^^ Spruhvürtcr^^nU^t , l*i4 ; A'ürif » S4S4 , vSimrorÄ. Jia«.
^V i'Jn,.- Forv&r vol d»t K^'is aam Cr dlt ei^et , o; mocre dig
^V to)v fr* d«>t üom «r Aiidrc'B. (Froc dan, , 1^8.;
^^171 Gttt^r haben vnml uicht gcniessen, das möcht
den Ttuffil verdiicssen. — UmUch.lüU, A.
1 o Güter diMcr W«U gehören
Btii Der Körjter i»t nur ein ge-
rn In nar eiu (>uUi«ne. (Rei»»-
/«sd biml, «t asMl bem £tni, «ktflUn
,.iai, 82».;
tchen hohe Gemüther. '^ PüriTmiaAon. 97B.
i-?i?n sich selbst vertheidigen. — /Vaiör.,
M, 1C3. SimrtHk, 413&.
1 iie^ daifl jemand im BtfttUe eluea Gut»
j,y 1 ., V, ,r.«,,n.».T,.r f. IT /(." H.«J.1, t m*^fti irk l-i t
dl. '
«t fciJU,.- ,.,l i.^^^-.J, . ^. ■!., .Mi.. ..C. W. ..*... k^.WÜ
g«n«tiUteJi« KlAg» t>r«choa.
Güter wnd ^t denen, die sie brauchen; aber
groai <• igh ixjse, die es misbrnuchen.
#>«./ Ijc« I 11« i^ ccax qui bieu en nseiit, VLtÄt
tm fönt I.. . , . .. ^- ax qiil eu AbOACnt, (Krit:ii\'j<rr , «9«'.;
Öued I« Kcen goed, dAD bij e«n^ goflden beer.
(ttsrrt^m/f, /, 247 J
Gfiier «nd nicht derer, die eie besitzen, son-
dern derer, die sie gemessen.
* a .; r. .<»d8ar«tkeiraan]jrvibneujo}'thoin. (Bt>hm 1I,U),)
Vten» coli 4» io«llx qtti en jouistent. (Ltrotne,
: .. : good b«hoort niet dflng«iioo , tlio bct Terkrogtn
hmmft. m»MX dengenen, die bet geaiot. (Harr<fMttH4e.
isa GÄl<r «ixid Wasser, hat ei« der Prasser. —
Sflidm^Hif^rttn , 207.
1S4 ÖÄlr- "„...«„r, n^if Mühe erworben, mit Sorge
I)« 1 Klaifen verloren.
B»H. 'I wurdt mrt moeito verfJiiArd, inct
•OHi U4'»a^d vBk net roaw ▼«rtüron. (Harrft'omc*,
t, mt;
%tA ÜMt dtt Gttt, Gelt vnd Gold, nicht frech du
demioeh werden solt — ihmnch . 1797 . r.*.
UnSiKiX t.. Gut, huOSÄt to Mttt — $ckH»trt, 1694.
In f iit wirihÄchaftct man wie der Haso
if
Jb4 !-« gocd« nU <wn b&iwio
t, I. '^4;".;
lan yuT \nti gfu. tii,ijii^tliicret die Welt —
IS*n, n, W,, IttitUth. 1474. 23.
189 Irtüsch Gut ist Ebb' und I lut
iML; IN gxMdovMi d«nr ««rdd ujn gelijk aan inoeuw-
«tokki». 41« d« oogwa ««rblindcu« cu wtfldTA Tcrfoivi-
CiRKraswOK'nnfLBXixov. n.
Gut (Subst)
tu
r
tcn. (ffarrebomie , I U^^,) — W«r«lda ffO«d ia eb eo
Tlood, rÄoA« /. MSj
190 Ist kein Gut da, 90 sind die Erben ledig. —
SchwaUmmuf^el . 20, *; Graf. 823, Jtf.
Bio Erbon haben nur invoirait tta di« 8ehiild«ii dSB
Erlit&tBerii «mxTist«ta«it, «l* dat hiotcrUBieae VsrmOflMi
roicht> nach Jctxigtnn Recht mit dor Kiniehrlnkw«,
iffenn aie die Brbachaft nicht nnbcdingt »otroton.
191 Je grösser Gut, je grösser Brandhob, das wir
in die Hölle tragen. — Wmckicr, m, »,
BoU.: Ho« meorder godd . boe nifrordcr bPAndhoat, dat wij
in de hei brongen. (Harrrbotnet , I, 24'.;
102 Je grosser gut, je schwerer muht
„Man flogt ii rt : Je grosiorgnt, Jotchwcrer
muht, je reici -imertor.*' (Sutfteu/eliti TAto-
trum Diaboiijr. >
103 Je grösser Gut und Ehr', man suchet immer
mehr.
UolL^ Hoo groot ook U gocd an da eor, uog ao«kt mta
»Itijd mc«. (Hamtvitu^v , l, 1*47.;
194 Je mehr Gut, je weniger Mnth.
MKd.r Swer riebet tm dem tfuuta, dar armetan demmnote.
(FreidaHk.) (Zintfrile^ Cl,;
//v({.: Of mcerder good, of minder moed. (Harr^bomit.
r, U»K)
19b Je mehr Gut«, je mehr sorg* — Petri. 11. 394;
II..' ■ , ir,7, 70.
o^Rrten, aagsn die Oamanoo, icblAgl dem
H neu. (S':MKhta. 460.;
J/Ai/.. Mit liciii «aote wohnet gir««chüit, erge, Torht^aorge,
müei, Iclt, (IVeUchrr (Itut.) (Ximjrrte, $1.)
19(i .Icder ist seines Gutes mächtig. — fiwfor. , v, 87 ;
C.rctf. M. 1.S4.
JTArf..- J>iz gaot Ist nOnea and« wiba ouob oigoatUcke b«n.
(liHfffflf, 62.)
197 Jeder nimmt sein Gut, wo «r es findet
/Vi..' On prond aon bten oft on le trouve. (BoAn /, 41.;
198 Jedermann hat seines Gutes GewaJt — Graf
93» isi.
Altjri*»,: Allara Dtonn» kirak linla godoa waJde» (WiardOt
199 Jedes Gut will einen gewissen Herrn haben. —
iiraf. 7<. 78.
Er tcbnint Perioden ra gob«n, in denen die Menaeliea
die Freiheit nicht ertragen können. Ana einer aoloban
■ chniiit »ach wol di»a (aaa Jnritpr.Friaica, 242| (entlehnte)
Spriebwort su atammen^ wi»ichos daa angebUcbe Be-
durfniaa kleiner freier Ii&ndf^t«r antdrOokt, in ain
(xi&ipäichügea) Abh&ügiKkeitaTorbiUtniaa cu einem
groaaen Gato mi koniTnenv doaaon BeiitK«r ea ala Ober»
•tgentbüiner botrncblQlc, DJ« in dem obigen Sprich*
wart aiugedrUckto Ansicht bM die bia dabin noch be>
standeaen freien Baaergater Teroichtet.
SOO Kein Gut hilft für den Geiz. — Schüttele UJS»;
Kürle. 16&S.
Je melxr er bekommt, je mehr will er baben.
HoU.: Oued blnaebt (atopt) geene gierigheld« — Oo«d
-renohdigt niet. (ffarrebomett, I, 241.)
201 Kein Gut ohne Hass, kein Brot ohne Mühe.
FrM.: Kol bien aana harne, uoJ pain aanapcino. (JMttfn-
gtr, 69^ i Ltrotuc, It. S7Ö.J
Lat.: KU i)ne l«b«ro paratnr.
202 Kein Gut so gross , man wird es los.
*203 Keiner darf auf eines andern Gut scldagen oder
scheren. — Graf, 94, i&s.
Wer im Besitae einea Quta iat, wiro dervelbe anch
noch rochtlioh anfechtbar, bat auch daa allftiuige
Nulsangsrecbt, und er darf uictU dulden, daa« andere
aoino Wioaoo »oberen oder In aeinon Forateu Ilota
achlagen.
*204 Klein Gut ist bald verzehrt
iHin.: liidt gnd« kivod man vierst baego. (Prfft. rfaa., 246.;
tlou,: Ken klein good ia haaat nerte^rd» (llarr*b<nn**,
f. 24<5.;
205 Klein Gnt, klein sorge, — i^tri , tt, 4S4; ÄryMd, 432;
für tt'iiM^HÜi: Ttirf.v. 340. 330.
L,H.: Si tibi parrn est rea, f<at tibi magna quioa. (Rgtt^
rr ' ''• Vivit aeoams, pnaperlna eti aibi mnra«.
20G Litl -oben, als Recht verliei'cn. — ürof.
4S6, Sil.
Besicht afoh aaf die KoatenTorachtiaae , die beim bUr-
gprliehen Boohtarerrafaron an Machen Kind, Indem daa
fipricharort a*gt, ce «ei Torlheilhikricir . dicao« Opfer vot'
erst mt bringou, ola aüiu Utt<:Lt su ver ilareu«
207 Lieber Gut und Blut ^verloren} als gelugen and
geschworen.
*208 Lieber Gut und Leb^n verloren, alg c^inen fal-
schen Eid geschworen, — Rttinai»», Vnti^r^ l\\ i«.
13
195
Gut (Subst.)
Gut (Sabii)
196
209 Lieber Gut und Math verloren, als die Ehre
einmal verloren. — Gaal. 322.
Enpl.: Ho that has an 111 name, in half hanged. (Bahn
fl, 188.;
Span.: Quieu la fama ha perdidu, muerto eBt4 eu vida.
(Bohn II, 118.;
210 Man kan bei kleinem Gut auch noch wol frolich
seyn. — Petn, U. 454.- Ileiiisch, 1251, 10.
211 Man kan ein Gut nicht so bald werben als
verderben. — Pciri, II, 455.
212 Man kann die Güter nicht auf der Apotheker-
waßfe auswägen. — CmtoI, 480, 684.
Mit Bezug aaf die gericlitliche Beitreibung einer
Schuld f Order ung durch Pfandgegenstände, deren Werth
»ich selten ganz genau beRtimmen lässt. Das Sprich-
wort gehurt dem Canton Schwyi an: Man kann die
(lüeter nit mit der Bul£For-Wag vsawegen. (Kothing,
305, 2t>.;
213 Man kann wol unrecht Göd erwarben, man nich
verarben. — Goldschmidt, 73.
214 Man möt sin God upp väle Schäpe (Schiffe)
hcbben. (Oldenburg.) — Weserzeilunn , 4097.
Man mttss nie das ganze Vermögen auf Einen Wurf
setzen. Der Oldenburger bildet den Gegensatz zum
Amerikaner. Wer in Amerika sein Geschäft kramerhaft
betreibt, wird verachtet , wAhrendder, welcher sich in<
Oldenburg in gewagte Unternehmungen einl&sst, deren
Erfolg nicht mit grosser Wahrscheinlichkeit vorher zu
\ lierechnen ist, als leichtsinniger Thor und Windbeutel
betrachtet wird.
215 Man muss nicht all sein Gut auf Ein Schiff
bringen.
Holt.: Betrouw 66n sohip niet al uw goed. (Harrebomie,
I, 346.;
216 Man muss sein Gut lieben, als wenn man heute
sterben, und es gebrauchen, als ob man ewig'
leben sollte. — WincMer, XIX, 39.
217 Man soll sein Gut gemessen, dass andern mag
was fliessen.
Dan.: Gods skal man som vandet nyde, hvad ei bruges
lad bortflyde. (Prot. (lau. , 24(>.;
218 Mancher gewinnt Gut mit Sünden, dass er muss
in der Hölle drumb braten. — Petri. II, 449.
219 Mancher ringt nach grossem Gut vnd kompt
doch nimmer auss armutL — Peiri , II . 291.
220 Manniges grot gudt is bald torunnen, dat man
mit unrecht hat gewunnen. — Ebstorf,^,
221 Massig gut erfrewet am besten. — Peiri, II, iu.
222 Mein gut ist dein gut — Uauer,K*,
Via: Amioorum commnnia sunt omni».
223 Mit Abtheilung der Güter zertrennen sich auch
die Gemüther. — Simroch, 4104.
224 Mit dem Gut wächst der Muth.
225 Mit gut vnd Geld vnd schönem Kleid macht
man nicht fromme Kinder. — Petri, tl, 477.
226 Mit seinem eigenen Gut kan jeder Unrecht thun.
— Graf. 365,470.
„Die wile ein SprUcwort is, dat ein iedor mit seinem
eigen gude kan vnracht thon. ** (Normann, 10, 8.; Im
allgemeinen kann jeder mit semem £iigenthum nach
Belieben verfahren, doch nur insoweit, nln er dadurch
nicht das Eigenthum, die Bechte und das Leben an-
derer gefährdet. Wenn also Jemand sein Haus in dem
Falle anzflndete, da«« dadurch die Gebäude oder das
Eigenthum anderer in Gefahr kämen, so würde er als
Brandstifter straffäUig sein.
227 Mit seinem Gut jemand zu niedem, ist nicht
recht. — Graf, 558,45.
Das Sprichwort gehCrt dem Lehnrecht an. Nach
demselben ist der Lehnsherr befugt, seine Bechte,
sammt dorn Gute, auf dem sie ruhen, an einen andern
zu Übertragen, sodass das bisherige persönliche Band
aufgolöBt und der neue Erwerber verpflichtet wird, in
dieses einzutreten; nur darf, was der Sinn des obigen
IjprichwortR ist, die Stellung des Lehnsmanns nicht
lienachtheiligt werden. Dieser braucht sich nämlich
die VeräuBserung an einen niodem Standes oder auch
die Verwandlung in ein Burglehn nicht gefallen au las-
sen, kann aber der Veräussorung an einen hOhem Herrn
nicht widersprechen.
UM. : Dat n' is nicht recht dat man jemande nedere mit
Birne gude. (Bomej/er, Sächtiiche$ LtknreeM, 25, 1.;
228 Mit welchem Gut der Mann erstirbt, das heisst
man aller Erbe. — Graf. i83. 1.
Alles, was bei seinem Tode in seiA«m Besitie ist,
macht seineu Naohlass aus.
Mhd.: Mit swelkeme gude de man b«itirft, dat het «Uet
erve. (Baehsentpifffil, I, 0, 1.;
229 Nach dem Gute muss das Zehten sein; d«r
Narr sagt: nein.
Frz.: Se Ion les biens aoit Ut dipente, 1« Mg« 1« CNÜ,
le fot n'y pense. (Kritnnifer, 69>>.;
230 Nach Gut vnd nicht nach £1^ freyen, nimbt
ein böss alter. — Benück, vm, U; Petri, //. m-,
Schoua, 1143''.
23t Niemand kann des andern Gnt verwirken. —
Graf, 222,275.
Kein Erbe ist verpflUohtet, aus dem eigenen. VermOgn
die Schulden des Erblassers an beMuea, er mftitte
denn nach dem jetsigen Geseta die Krbeclukft unbedingt
antreten.
232 Niemand kann eines andern Gut mehr in Obacht
nehmen als sein eigenes. — Wettm, 1, 18I. ui;
AaeQa. 96, 17; Graf, 270, 285.
233 Niemand kann Gut vnd Geld mittragen aon
der Welt. — Petri, II, 495.
234 Nimmer Gut, nimmer muth. — Bem$ck, 1799, U;
Petri.ll, 449.
235 Ohn Gut vil Ehr gilt nuh nicht mehr. — B^
nitch, 1799, 18.
236 Ohne Gut, ohne Math.
Die Bussen: Out wirkt mehr «1« Mnlh. (AUmmm
VI, 404.)
237 Ohne Gut und Geld gilt man nicht viel in der
Welt.
Frt.: Tont n'en vmnt rien qoi &*» dn Wen. (Xrittim-
ger, 68»».;
238 Recht erworben Gut wudelt wol. — AnOr. Ldim§,
SorgteuffH (Frankfurt 157a). in Theatrum JHabchrtm,
S. 533».
239 Schlecht Grut ist auch um einen Heller za thener.
Ji^t.: On n'ajamait bon march« de nu«T»lse msrekan-
dise. (Eritsinger, U0\)
240 Stalen Göd bett kdn D£r (Gedeihen). {BoUi.J —
Schütte, n, 50.
241 Stälen God liggt hart in'n Mag. (H9IH.) — SduUt*.
III, 67.
Gestohlen Gnt bekommt selten gut.
242 Todtes Gut nimmt der Teufel in seine Hot
IfoU.: Het goed, dat niemand te pMse komt, dMur speelt
de dttivel med. (Harrebomie, I, 247.;
243 Tracht vmb das gut, das, sos schiff bricht, mit
dir aussschwimm. — Fronet, /, i59*; Ifcnwck,
1799, 22.
244 Trotz nicht auff dein grosses Gut. — LMmom,
II, 626, 83.
245 Uebcl gewonnen Gnt kommt selten an die Sonne.
— Wifickler, XI, 83.
Frt.: Bien mal acquis ne profite pac. (8tar$ekedel, 403^
246 Uebel Gut das reichet nicht ~ SekoUel, 11S5*.
247 Ueber unrecht Gut mag man nicht testiren. —
Graf. 206, 179.
Niemand kann Aber Dinge letstwillig TeiflLgen, die
ihm nicht rechtmftssig gehören. Ale nnreoht Gnt be-
trachtet das friesische Recht aber auch die Sehulden
und erkULrt eine letstwillige Verfngong ttber das sobol-
denfreie Out hinaus für ungOltig.
Altfries.: Een menseha mey neen boUnghe dwM& fan
onriuoht guet, (Hettema, XLY, 80.;
248 Ungerecht Gut muss zwei Schelme haben, einer
muss es hinein-, der andere muss es hinaas-
Schelmen. — s^mrodk, 10651*.
249 Ungerecht Gut will zwei Schelme haben, einen,
&^B gewinnt, den andern, der's verthut. —
Sailer, 126; H'indUer, il', 36; Simrock, 10650; Eise-
IHn, 611.
Dan,: Oods maa have to personer, een som aamler og
een som udspreder. (Prot. dan. , 246.;
HoU. : Het goed will twee sohelnwu hebben. (Harrthamie,
I, 347.;
Lat. : Dives aut iniquus , aut iniqui haeres. (Binder /, 350;
//, 819.; — Opes megnae vis sine freude parMktar. (8ef
botd, 436.;
250 Ungerecht Gut wird dadurch nicht heilig, dass
man es Klöstern (Pfaffen, Mönchen, Nonnen)
schenkt. — iL(otl«r«jn«0d, 63, 19.
251 üngrechds Guid tuid kuan guit (Steiermark.) —
Ftrmenich, II, 769, 143.
Unrecht Out thnt kein Oat.
Frs.: Bienperdn, Uenoonnn. (Cahier, 18)7; QmU , 83S.;
A.; n bene noa A ooBoeointo, se non d perduto. (Qeal, 838.;
197
Gut (Snbst.)
Gkit (Sabst)
198
Lot.: Tom dMnuia bons cognoioimni, onm ea amisimas
(ff4»ml, 8S8.)
Ung.: Hamisan gjlljtött p£na el-emjuti a marad^kot.
(Oad, 833.;
SÖS unrecht Gut daaert wie Butter an der Sonne.
-^ Partmiaktm , 1U7.
Mkd.: Dm argen gnot, d«8 gonchea lonp zergOnt b«idia
•am ein itoup. (Weltcher (JiUt.J (ZingerU, 61.)
BoU.: Onaerl^k goed gedijt (bekUJft) niet. (Harrebomte,
It.: Vicn preito coniomato ringlvgtameiite aoqnittato.
(Pataaglia^ 2.)
SÖ3 Unrecht Gnt druhet nicht — Luthers Werke.
IXm, 106; Petri , //. 560; Eiselein, 613.
*) Drahen, tmgen oder truhon = gedeihen, nineb-
Ben. N Wenn «ie gleich reich werden , so draUete nicht.«
(Lmtker'a Tisekreden.ei*.) Unrecht truhet nicht. (Ma-
tkesf, 88*.) Wo der gerr nf dem Dache eitit, da tmgen
die kttehlein selten. (Lisd vom Prinzenrauh in WoiJ's
Historischen VoUtsUedem , 655.; Es trnht nicht bei ihm,
SS e> beeeert ihn nicht, ist nicht angelegt bei ihm,
bleibt nicht, haftet nicht. (Reinwald, Idiotikon, 1 , 173.;
Dai eind Beispiele der Anwendung , aber woher stammt
das Wort und wie ist es su erklären? Dr. Vonbun
(Frommanm, IV, ß) hat aus Vorarlberg wdl trüiht, mit
dem Partieip von trttiha zusammengesetst = gut ge-
n&hrt. fett, stark. Dr. Frommann (II, 38(>, 63) steUt
die Wurzel trft Toran und erklftrt es durch gedeihen,
fruchten ; angelslohsisch : throhan tkrota (Ettmül-
ler, 61.1), englisch : to thrire , oberdeutsch : frühen ^ trOjen,
inten. (Tobter. 57; Dieffenback, II, 669; Schmid, 144.;
atalder (I, 311) sagt dafQr: gedeihen, eigentlich" dem
Auseem Umfang nach ausgedehnter, dicker« fetter
werden, am Fette snnehmen, im engem Sinne tou einer
■chwangern Frau. Eine trtthehafte Speise = nahrhafte.
Br iit trflehaft = Bssen und Trinken bekommt ihm. Von
Heiu*ratd's Ableitung Ton treuen, tr&wen sagt Grimm
(Wb., II y 14.S6;, sie sei gar nicht lulAssig, und in Bezug
auf Frisch , der das Wort ( II , 3i>3 >) unter citta gestellt,
bemerkt er, das leuchte nicht ein. Orimm selbst aber
lAsst das Wort im Dunkeln.
254 Unrecht Gut folget dem Erbe nicht — Graf,
183, 8.
Daniel* (Olotte tvm sächsischen Weichbildrecht , Art. 36;
aagt: ,.Ein Erbe ist anderes nicht , denn ein Nachfolger
in all das Recht, das der Todte su seinem Gut hatte.
Ist es also eltae Folge in das Becht und hatte der
Erbe etwas Unrechtes gehabt, so folgt das Unrecht
dem Erbe nicht.'*
255 Unrecht Gut gedeihet (reichet) nicht. — Sprich-
wurt, 10. 8; IMknberg, 11, 40; Teller. 653; Müller, 33, 3;
/Hsfor., IX, 60; Steiger, 863; Kitchhofer, 174; Braun,
I, 1006; KMe, 8475 u. 3064; Simrock, 10737 u. 10739;
UhranitH, l. 657; für Waldedt: Firmenich, 336, 51 u.
SSO, 445; für herlohn: Wo»te, 79, 337; für Düren: Fir-
memch. I, 484, 183; (ur Soest: Firmenich, I, 349, 28;
o8ffn««t«ck bei Eichwald, 657.
„Unrecht Out wudelt, tmhet Tnd faselt nicht." (Ma-
thesy, 33*: Latendorf II, 36; Körte, 8475.;
Em§t,: Qood« ill gotten never prosper. (Oaat, 880.)
Frs.: Bien to1< ne proflte Jamais. (Lendroy, 1569.) —
D*i]^usto gain juste daim. — Du diable Tint, au diable
retouma. (Körte, 8475.)
MoU..' Kwaad goed Terrijkt nict. (Harrtbomee, I, 348».;
lt.: Oli beai mal acquistati non arrichiscono. (Goal, 880.;
Lmt.: Damnum appellandum est cum mala fama lucrum.
(Publ. 8yr.) (Binder I, WZ; //, 688; Fhilippi, /, 110;
SeubUd, 113.; — Malum lucrum aeqnale dispendio.
(Binder I, »41; //, 1780; Buchler, 198; PhiHpvi , I, 239;
Sefbotd, 896.; — Nemo diu gaudet, qui Jndioe xinoit
iniquo. (Dion.) (Binder II, 8043; Kruse, 636.; — Non
habet erentus sordida praeda , bonos. (Osid.) (Binder
7,1177; II, 3178; PhiUppi, II, 37; Seybold , 371.) — R9»
parta fnrto durabit tempore eurto.
S56 Unrecht Gut gedeiht nicht, sprach der Babe,
und stahl einen Ring, den ein anderer Rabe
gestohlen.
257 Unrecht Gut geht durch, wie Absalon's Maul-
eseL — Parömiakon, 1559.
Frs, : Las Mens mal acquis s'en vont 4 Tan-reau;
258 Unrecht Gut hält nicht vor. (LH.)
259 Unrecht Gut hat Adlersfedem.
2tiO Unrecht Gut hat kurze Währ, der dritte Erbe
sieht's nicht mehr. — Lohrengd, I, 658.
261 Unrecht Gut hilft nicht — SprichKort. lo, 3; Tap-
pims, 641; Sch^ze, 50.
S€2 Unrecht Gut ist ein funken im Kleiderkasten.
— Sehottel, IUI*; Sauer, 160; Heinsberg 11, 116; Sim-
roek, 10741; Eiselein, 611.
Las.: Mal» luora aaqualia damnis. (Oaal, 830.)
2S3 Unrecht Gut kommt wie Gott will, und geht
wie der Teufel wUL
264 Unrecht Gut reichet nicht (macht nicht reich,
reichert), unverschämt lässt nicht gut, nährt
aber gut. — Körte, 3475; jAattdetüsch bei Schütte,
II. bO.
965 Unrecht Gut thut nimmer (nicht) gut. — Her-
mann, m, 5; Struve, 16; Kirchhofer. 174; Körte, 8474*
266 Unrecht Gut und falsche Waar' reichet nicht ins
zehnte Jahr.
Es gibt übrigens einzelne Oenies, die beide Aufgaben
lösen.
267 Vbel gewonnen Gut nimbt das gerechte vnnd
wolerworbene Gut auch hinweg. — L^mann,
II, 786,8.
Frs.: Ce que Ton acquiert mächamment, on Ie döpensa
sottemont. (Cahier, M.)
268 Ybcl gewonnen Gut schN^iert manchen zu den
Angen vnd Nägeln herauss. — Lehmann. i5, 45.
269 Vbel prewonnen Gnt wird den frommen für-
gespart — A'fri, //, 3.^3; Itenisch, 1793, 61.
270 Verlier dein Gut, nur nicht den Muth. —
Goal, 1175.
Lat.: Omniasi perdas, te solum perdere noll. (Gaal, 1175.;
271 Vcrlohren Gut den erben kein frommen thut.
— Pelri. II. 567; Ilenisch , 1353. 36.
272 Verlorenes Gut beweint man nicht mit falschen
Thrüncn.
Lat. : Ploratnr lacrimis amissa pecunia veris. (Jutenal.)
(Binder I, 1369; //, 3587; Kruse, 834.;
273 Verlorenes Gut, erkanntes Gut — Winckler. XIX, 89.
274 Verschmecht ,gut gereth auch wol. — Henisch,
1506, 50.
275 Vcrschwindt das gut, so verlieren sich die Ge-
sellen. ■— Henisch, 1799, 45; Mri, II. 668.
276 Viel Gut füllet den Geitzigen nicht — Petri,
//, 573; Henisch, 1449,50.
277 Viel Gut macht niclit glücklich.
278 Viel Gut, viel Sorge.
/>*.; Plus de biens, plus de sonoi. (Kritsingcr, 54.'»'''.;
279 Viel Gut, wenig Herz.
Frz.: Quant bien vicnt coenr fault. (Leroux, II, 286.;
280 Viel Güter zahlt des Fürsten Tasch, viel Mou-
1er trenckt des Fürsten flasch. — Petri, II, 572.
281 Vier wichtige Güter sind: Altes Holz zum Bren-
nen, alten Wein zum Trinken, alte Freunde
zur Gesellschaft und alte Bücher zum Lesen.
282 Vmb vcrlohren Gut sol man sich nicht beküm-
mern. — Petri, II, 556.
283 Vmbs zeitlich gut jeder vnrecht thut — Leh-
mann , 685, 91.
284 Vngerechts Guts werden die Erben queid ohn
all Wurmkraut — Petri, I. 558; Henisch, 1793, 67.
285 Vngewouet Gut gedeyet am besten. — Petri, ii, 557.
286 Vnrecht gewonnen gut muss wider verschwin-
den vnd wenn es auch mit eysem Riegeln
vnd Thüron beschlossen wird. — Lehmann,
918, 13.
287 Vnrecht gewnnnen gut kompt selten auff den
dritten Erben.
288 Vnrecht Gut faselt nit — Franck. lt. 149*; Gruler,
Hl, 93; Petri, H, 560; J/«iüch , 1799 , 88 ; Stwiroc^, 10738.
noU.: Kwaad goet verrijkt niet. (Uarrebom^e, II, 348.;
289 Vnrecht gut faselt nit vnd kommet selten ann
dritten erben. — Franck, 1, 119**; Lehmann, 11, 803,
108—109.
BolL: Kwalijk rorkregon goedcren gaan niet tot het derde
lid OTcr. (Harrebomie, I, 848».;
290 Vnrecht Gut hilfifl nicht, wenn die Anfechtung
kommen. — l^tri, 11, 560.
291 Vnrecht gut kompt nit auff den dritten er-
ben. — Franck, //, 124 **; Petn, II, 560; Henisch.
179S, 63; Lchtnann, II, 803, 67; Parömiakon, 8417; Lu-
ther, HO: Struee. 16; irtrcMo/'«r,174; Körte, 1476 a. S086;
Simrock 1 10740; Lohrengd, I. «6»; Brom, t, 1008; Fe-
nedey. 116 ; tteintberg 11, 118 ; für Walieck : QaUe, SSO. 4M ;
Firmenidi, 1, 386, M; Ar l/awiovfr; Stkamkttth, m,
Dan.: Ilde «dapurgt goda koniMr ti ftaM <ll IzÜBf'«"
Ting. (Pro9. dmt., U.)
Fn.: De ohptM mal aoquisM I* fpisa.
(Lwwa, II, VI.) - Ii*
u^
199
Gut (Subst.)
aat(8QbBt)
900
de« biens mal aoqnis. (Krittimger, 33 3; Venedeu, 131.;
— Mal aeqais par art ouznetier, ne profite aa tior« he-
retioT. (Kritzinger, 431 "0 — Tieri hoir no jouit de
ohose mal aoquiso. (Cahier, 66b.)
It. : DoUa roba di mal aoiiuisto non n« godo il terso erede.
(Goal, 820.; — Delli beni mal aoquistati non ai ralleffra
il terao beTede. (Paszaglia, S, 2.) — I"^ robba d'altri
non paasa agP heredi. (Paxtaglia, 337, 4.)
Lot.: De male qnaeBltis non gandet tertiiu haere«. (Bin-
dtr I, 296; //, 707; Goal, 820; PhiUppi^ I, 114; Sey-
bold, 117; Schonheim, £>, 3.)
292 Vnrecht gut mus nicht gedeicn in die dritte
band. — Ihudi, Postüla, 326'*.
Frz.: Co qu'on dörobe ne fait pai garde-robe. (Ca-
hier, 505.;
Lat.: Male parta, male dilabnntur. (Cicero.) (Binder I,
933; //, 1767; Fiicher, 127, 16; FaaeliM, 189; FMUppi,
/, 337; Seybold, 294; Scfionheim; Wiegand, 1069.;
partum, male ditperit. (Binder II, '"
I, 237; Seybold, 294.;
1767; Philippi,
293 Vnrecht gut will weg, wenn mans gleich bey
den haaren hielt — Petri,ll, 560 .• llmüch, 1793, 65.
294 Vnrecht Gut wudelt nicht. — Petri, II. 560.
Fr*.: Bion mal acquU ne proipöre jamoi«. (Cahier, 35.;
295 Vnrechtfertig gut gedeyet uit. — Tappiw, 221^.-
Lehmam, //, 792.106.
296 Von vnrechtfertigem gut sol sich der dritt erb
nit frowen oder frölich werden. — Taffim. 222*;
Uenisch, 1794, 1.
297 Wächst das Gut, so wächst der Muth.
Dan.: Naar mig Tozer gode, da Toxer mig hoff mod.
(Prot, dan., 565,;
EoU.: Waat siju goed, coo wast sijn moed. (Harrebcmee,
I, 248 b.;
298 Wann das gut verloren ist, so sihet man erst,
das CS gut gewesen ist. — Heniech. 1793,48.
299 War en sind God findt, dar spreckt he 't an.
— GiAdschmidt , 80; nawiluüenAer, I; Uillebrand, 63.
Der Eigen thttmer kann sein Gut überall, wo er es
findet, ansprechen.
300 Wären alle Güter gemein, so wäre die Hölle
zu klein.
Roll.: Waren de goodoron dezer wereld gemeen, soo werd
de hei te kleen. (Harrebom^e, t, 240».;
301 Was Gäter ein Lehenmann hat, die fällt er
alle mit Einem Falle. — Gra\, 50, 175.
Es ist hier Tom Todfall (Cormnt, Besthaopt) die
Bede, einer gewissen Abgabe, die nach dem Tode und
▼or dem Begräbniss (s. Fall 6) an den Bchutsherm
erfolgen musste. Bei einer Gatstheilnng wurden so viel
Cormuto gefordert, wie Stttoko entstanden waren, und
waron'idioso so klein, „dass ein droibeiniger Stuh^tkborall
an dieUrenxen streift". (Grimm, Weiith., I, 521.) Das
obige Sprichwort sagt nun, dass die Abgabe, da sie boim
Tode des Besitzers geleistet wurde, auch nur einmal
SU entrichten war, wie viel GOter er auch besass.
Mkd.: Was völlig gut ein gotzbns man hat, die vallet er
alle mit eim val. (Grimm, Weiath., /, 325.y
302 Was sol gross Gut einem armen Mann, der
sein nicht vil gebrauchen kan. — Peiri, ll,wi;
Henitch, 1793, 5.
303 Was sol gut OU muth ! — Frandi, 159 '' ; Petri, U, 609 ;
Gruler, III, 100; Uenisch, 1799, 53; Lehmann. 11, 836, 74
u. 866,92; Kürte, 2486.
301 Was soll gut, das nur macht vnmuth. — Ilenitch,
1796, 33.
MAd.: Wa* sol daz guot, das schaden tuot. (Renner.)
(Zingerle, 61J
Fr».: Mal 07t le bien qni ne Taprent. (Leroux, II, 253.;
305 Wei dat Gut hiät, hiät &uk dat Krut. (Saueriand.)
306 Weit deinem Gut, nahe deinem Schaden. —
Petri , II , 619.
In Düren: Weck (weit) van sengem GOt e« n oh bei
«engem Schade. (Firmenich, 1, 483, 71.;
^«..•Loin de ses Mens, prös de sa mine. (Cahier, 959.;
307 Weltlich Gut lässt sich geistlich machen, aber
geistlich Gut nicht weltlich. — Schottel, 1117*;
Graf, 543, 53; Eiselein, 263; Simrock, 4139; liraun, I. 1005.
Versuche in neuerer Zeit seigen, dass auch das leta-
tere sehr leioht aussuftthren ist, und mitunter in kOr-
■erer Zeit als das erstere.
308 Weltlich Gut vnd Glaub seind schwerlich hey-
einander. — Uenitch, 1799, 38,
309 Wem kein Gut bestimmt ist, verliert das Geld
ans der Tasche (den Bissen aus dem Munde).
Boü*: Die niet bestemd is om goederen te beaitten , lal se
00k nimmer boomen« (ffmrrebomiei I, UHK)
310 Wem man das Gut gegeben hat, dem hat man
es auch versprochen. — Grv/', 2S9. 4T.
Ein Versprochen dass Jemand, wenn man gestotbei
eoi, etwas von der Hintarlastanaehafi echmltaa solle,
war «nach deutschem Bechte anverbindlioh , troin «s
nicht durch einen gerichtlichen Act befestig:^ war. W«m
aber Jemand bei seinen Lebielten etwM gegeben hatte,
so nahm man an, dass er es ilim auch gelobt oder n-
gedaoht habe, und es verblieb ihm.
311 Wenig Gut, leichtes Blut. <— ßtadeua, I64; ^m.
rock, 4111.
312 Wenig Gut, wenig Hut (Sorge).
Engl.: Littlo wealth , little «orfow.
Frz.: Peu de biens, pou de soins. (Cakier, ISM; Jüritsim-
ger, 529».;
//.: Chi hji pooa robba hji pochi peaaieri. (PoMeylia,
312, 1.;
313 Wenn das Gut auff die neige kommen isi, so
ists zu lang geharret mit sparen. — Pttn, Jl, 6io.-
Uenisch, 1799, 43.
314 Wenn das Gut sich mehrt, ist man halb Tersefart
Frz.: Quand les biens vionnont Ics oorps fülient. (Böhm
r, 47.;
lt.: Bon porduto h conosointo. (Bchn I, 75.;
315 Wenn das Gut verzehrt, machen die Freande
kehrt.
Hvll.: Als het goed verloopt, zoo sterven de vrtonden.
(Barrebomie , l, 246.;
316 Wenn einem an Gut bricht, so denkt man sei-
ner Wolthat nicht. — //cniÄrfi, 1799, 42.
317 Wenn Geistlich gut vnter ander gut kompt, so
frisst eins das ander weg. — l'etn, ll, ea ; Ue-
nisch, 1792, 54.
318 Wenn Gut vnd Muth feit, so verzagt der Mann.
— Petri. U, 658.
319 Wenn man ein Gut verloren, dann weiss man,
was es wcrth.
Teufel
(Prot.
Vom Teufel kam's, sagen die Franzosen , raii
giug'a. (Heinsberg II, 116.;
Dun.: Godt savnos ferst naar det er borte.
dun., 26.;
320 Wenn man sein Gut an nasse Wahr wendt, so
wird es nicht verbrent — Petri, U, 669.
321 Wenn man zu gemeinem Gute borgt, so zahlt
man von gemeinem Gute. — Graf, 236 , 93.
Bezieht sich auf Compagniegesohftfte. Sehaldea an
GuHHten eines Keiaeinschaftlicben Vermögen« können
aus diesem zarttckverlangt werden. (Vgl. Geselle 51.)
AU/rie».: Borgth ma to tha mena godo, aa skil ma *t
ield fon ta mena gode. (Welten, I, 135, 28.;
322 Wenns einem an Gut gebricht, so denkt man
seiner Wolthat nicht. — > Ilaäsdt, 1396, 19.
323 Wer das Gut gcuiesst, muss es versteaem. —
Graf, 122. 312.
Der jedesmalige Hesilser eines Guts ist anch aar
Tragung der daran haftenden BeaUasten verpflichtet
(8. Gabe 25.)
JJhd.: Wer daz gnet niesst, sol es verturen. (Jetfger,
Üchtröhisches StädtfKesen des Mittetalters, Stattgart
365, 22.;
324 Wer das Gut hat, bedient sich auch des Ilolzes.
— Cnif, 93, 146.
Wer sich im Besitze eines Guts befindet, dem gehört
auch der Niesbrauch desselben.
Mnd. : We dat gut hedde de gebruokede sik ok des holtes.
(Wigand, III, 7.)
325 Wer des andern Gut nimmt, ist mit derselben
HaV ein Dieb. — (Mrichs, 192; Graf, 363,427.
Das Sprichwort ward auf die FftUe angewandt, wenn
jemand auf der Strasse eine Sache gefunden hatte, ohne
die erforderliche Auzeige, durch welche sie der jSigen-
thttmer zurückerhalten konnte.
326 Wer eilt nach frembden gut, auff den wartet
armuth. — IlenUch, 1792, 35; Schottd, 1125»; IHstor.,
IX, 54 ; Körte, 2477; Simrock. 2687.
Dan.: Den mister tit sit eget, der staaer eftor en andens.
(Prov. dan., 416.;
327 Wer ein Gut besitzt, kann es dem Himde an
den Schwanz binden. — Graf, 96.
Der Besitzer hat freies Verf Ugnngsreoht Ober eeia Out.
328 Wer ein Gut will erben, soll vom Schwert hal-
ben dazu geboren sein. — Graf, 168,23.
Wie es ün Wesen des deutschen Erbrechts lag, dass
das Erbe in der Familie bleibe, so entschied innerhalb
derselben die Art der Verwandtschaft Über das Becht
cor Erbfolge, die an die Verbindlichkeit nnd Pthig-
r-'.
201
Oot (Subst)
Qnt (Ssbst)
203
k«it snni KriegMÜeast geknüpft war. Nor wehrfthlgo
MAdb« »oUton in erater Beihe liegende ÜQter beaitsen.
Mkd.: Wer ein gneU erb wiU sein, der lal ewerta halb
dannie geporen aein.
339 Wer fremdes Gat will erben, muss offl eins
bösen todos sterben. — Ueniick , 90S, i7.
330 Wer geistliche Güter macht gemein, der wird
xnm Bettler eh ers meint. — iienüch, uhj. i;
Fn^duH. f Uta.
331 Wer greift nach fremden Gut, der greift nach
Armnth.
332 Wer gibt Gut, Geld und Gaben, der kann alles
haben. — PurJmüikon« 866.
333 Wer Gut nicht acht, dem wird*s vom Glück
gebracht
nKia alt Sprichwort iat, daa der, wellicher nimmer
nach Gat atellt, vnd deaselbeu nioht acht hat, denselben
daa gluck den hauffen lu trage." (Ueniach, 17»7, i.)
334 Wer Gut hat, der hat auch Ehre. — Poiri, U, 7i5;
llenitch, 1799, 48.
Vk,l.: Swer oft goot hAt, der bAt «ro. (Renner.) (Zin-
gerU, 62.;
Lat.: Si nun babes, non valea. — Proflcis in nibilu dum
venia abaqne datlvo.
335 Wer Gut sammlet und hat kcinn frewd dabcy,
der ist ein Narr. — HmUch, 1799. 49.
336 Wer hat Gut viel, der thut, was er will.
337 Wer jagt nach Gut, oft übel thut.
MMd. : £a vichtct inanger nmb daiLguot, daz im vil gröaen
schaden tnot. (Boner.) (Zinyefle, 61.j
33» Wer kleines Gut verachte, nimmer grosses Gut
macht
Lot.: Migora perdea, minora ni aervaveria. — Non minor
est Tirtns, quam quaerere, parta toeri.
339 Wer legt sein Gut auf Kux, dem geht es bald
in Dux.
340 Wer leicht sein Gut verzehrt, der ist nicht Eh-
ren werth. — Petri, 11, 731.
341 Wer möt goläge Got tau Hus geit, möt nakten
Arsch dasteit — Fri»chh%fr '. 1399.
343 Wer nach fremdem Gute trachtet, verliert das
Seine. — Simrock. 8688.
Xa/.; Dum aliena affectamoa, nostra amittimua. (Sey-
*oW, 139.;
343 Wer nicht Gut hat, der tregt böse wort ein. —
IHAri. II. 767.
344 Wer nicht hat das Gut, hat zur Hoffart doch
den Mulh.
345 Wer nicht hat Gut vnd Gelt, demselben Wu-
chern nicht gefeit -> Mri, 11, 740 : Iienüch, 1476, 59;
Graf, a«;9, 267.
3440 Wer nicht vermag gross Gut vnd Gelt, der ist
veracht inn aller Welt — Iknisch, 1476,65.
347 Wer nit hat grosses Gut, hat Frommkeit offt
und guten Muth. — Sutor, 632.
34Ä Wer nur fremdes Gut hat, der hat kein Gut
Frt.: QuI n'a qne l'autmy n'a rieu. (Leroux, 11 ^ 3«3.;
349 Wer sein Gut mit fremdem Gelde bezahlt, der
muss zuletzt mit blossen Füssen nach hun-
gcrstorff reisen. — Petri , 11, 752.
3;»0 Wer sein Gut nicht brauchen kann, der ist ein
armer Mann.
MM.: Bwer alaem guot niht herschen kan, der iat der
phennlng dieuatmann. (Wättcher Oaif.) (Zingerle, 66.)
351 Wer sein Gut nicht braucht, dem ist es nicht
Gut, sondern die höchste Armut — Petri, 11, 767.
352 Wer sein Gut umbbringt oder verspihlt, den
bundt der Ilencker, da er stihlt — Sutor, 637.
. Lot.: Perdena cnnota bona religator bracbia sona. (Su-
tor, 637.;
353 Wer sein Gut unnutzlich verthut, dem wider-
fehrt ofil Ammth. — Saa*tr, 637.
Lot. : Qni aaa demergit mendicua ad oatia pergit. (Su-
tor, 637.;
u54 Wer sein Gut verliert, verliert auch seinen Witz.
Dd*,: Hto aom miater goda, miatcr og aind. (Prot,
dam., 416.;
355 Wer sein Gut verschenkt vorm Tod , bringt sich
selbst in grosse (bittere) Noth.
FrM. : Qid le biea donne arant mourlr bient6t a'apprdte
* noolt aouffrir. (Cakier» 562.;
8pa*.: (joien da lo anyo antea de raorir, aparejete 4 bien
•afrir. (Cakitr, 3357.;
356 Wer sein Gut verschlemmt, als Bettler an die
Thür kömmt
357 Wer sein Gut verzehrt, der hat armut cum ge-
ferten. — Pttri, II, 752.
358 Wer sein Gut wegwirft, muis nicht über den
Bettelsack klagen.
Holt.: Die «1 willena sljn goed wll denreut behoeft niet te
klagen. (IlarrebwHit, l, 246.;
359 Wer sein Gut will all machen, der mache in
Geld, so wirds bald all. — Petri, U, 752.
360 Wer sein Gut will gcniessen, muss es gut ver-
schliesseu.
//.; Chi ben aerra, ben truva. (Gaat, 951.;
Lat.: Claade, tutua oris. ((faal, 9.M.;
36 1 Wer seiuem Gut zu viel aulTlegt vnd helt alle
ti<gc Marteusabcnt, da wird zuletzt ein ledige
lloffstet. — l\tri, II. 752.
362 Wer unrecht Gut nahm, gibt eher zehn Gulden
um Gottes willen, als einen an den rechten
Stamm.
„Ea iüt ein gumayna aprichwort in aller [der weit,
daa leaio, die vnrcchtea Kutt innen haben, die gebnn
ue durch guttoa willen Eobon gnldon dann uaa sy aynen
wid' geben an den reohtnn atainmon." (Hhnelttratt , im
laiin yrnanl ScaUi celi [autvre Juanms Junior Ord. Praed.^,
Augsburg 1510. 8. cVl, i\)
363 Wer viel Gut hat, der hat viel freunde. — Petri,
II, 777: Henitch, 1799, 58; Kircfihofer, 233.
Mhd,: Der vil gut hat, der hat vil frttnd. (Brandt,
mch., Quedlinburg 1839, 8. 197.;
364 Wer viel Güter hat, esse sich zu Uause satt.
Der Reiche lebe, wenn er glacklich aein will, im
8choae aeiner Vamilie, im Kreiae atiller Hiasllohkeit.
365 Wer unrecht Gut sammelt, ist ein Vogel, der
Eier legt und nicht ausbrütet
366 Wer vnrecht Gut samlet, der umss dauon, wenn
ers am wenigsten achtet vnd muss zuletzt
Spott dazu haben. — Petri, II, 774.
367 Wer vnrecht Gut sammlet, der beraitet seinen
Kindern den weg zur armuth. — Petri, 11, 772;
Henisch, 1799, 59; Schotlei, 1143**.
368 Wer will Gut, spar nicht das Blut
Mkd.: Swer guot wil hAn, der ttebe aioh. (Coltn.) (Zin^
gerl«, It^
369 Wer zu Gute wird geboren, dem kommt das
Gut im Traum.
370 Wie das Gut gekommen, so geht es.
Holt.: Hot goed ia gegaan, gelijk bet gekomen ia. — • Het
good moet gaon , daar het Tan daan komt. (Harreboinee,
J, 247.;
371 Wie einem wächst das Gut, so wächst ihm
auch der Muth (oder: Verstand). — Körte, 2470;
Simrock. 9131; Braun, t, 1004.
Jlolt.: Dien het goed toeWoeit, die achijnt wija te sijn.
(Harrebomee , I, 246.;
372 Wie Gut, so Muth.
Boll.: Ala enen waat aijn goet, wast hem einen moet.
(Fatlerateben, 8; Tunn., 2, 19.;
Lat.: Dum quis ditatur, animoaior eiae probatar. (Fal-
lenleben, $,)
373 Wie wechst das Gut, so wechst der Muth. —
Petri, II, 793; Henitch, 1799, 62.
Dan. : Naar mig Toxer goda , aaa og mod. (ProP. dan., 475.;
374 Will jemand sein Gut verkaufen oder versetzen,
80 soll ihm der rechte Erbe der Nächste sein.
— Graf, 104, 290.
Handelt vom Näherreohte und lautet mhd. bei Orimm,
(WeistA., in, 31): Wolde eimand aiu goid reraetten
of verktipen, dorn aal doi rechte 9Tye de negate sin.
375 Wir tragen alle Güter von unserm Herrn Gott
zu lehn. — Pelri. II, 798; Henitch, 1800, 13; Sjtrich-
«örlerschalt , 68 ; Satter , 215.
376 Wo an Gut ist Ueberfluss, da ist Arbeit ein
VerdruBS. — Seybold, 89.
Lat.: Copia ignaviam affert. (Seybotd, 89.;
377 Wo einer sein Gut findet, da spricht er es an.
— Ei$cnhart,2i9: Eitelein , t6i ; llerHut,!, 17; Etlor,
III, 797; llilUbrand, 67, 98; Sailer, 254; Graf, 110, Ki;
mederdeuttih bei Bneren, 1212.
Daa Eigcnthoniarecht, woTon diea Sprichwort haadelti
gibt Jedem die Befugniaa, daa Saine wieder au n
wo er es findet , falla ea gegen aeinen Willen ans
BeaiU gekommen iat. Er wird daher beiMhtiff«,
203
Gut (Snbst)
Gutachten — Gute (der)
204
diejenige Person eine Klage anzustellen , welohe die
Saclie besiut.
Lat. : Res clamst ad dominum. — Ubi meum inTenio , ibi
Tindioo. (Binder II, 3954 u. 3385.;
378 "Wo gross Gut vnd gewalt ist, da seindt auch
grosse sünd vnd vnrecht. — Henisch, 1799, 66.
379 Wo grosse Güter sind, da leflFelt man ein vnd
scheffelt auSS. — Petri. II, 805; Henitch, 1800. 15.
380 Wo Gut bei Muth nicht missethut, da senkt
Frau Ehr' ihre Wünschelruth*.
381 Wo Gut, da muth. — i¥iri, //, 805.
382 Wo gut ist, da kompt gut hin. — Gruter, III, 116;
Lehmann, II, 320.
Frt.: Le bien chorobe le blen. (Lendroy, 377; Oaal^ 661.)
JloH.: Daar het goed is, kernt goed bij. (Harrebomee,
J, 246.;
It.: Chi ö in tenuto, Dio l'ajuta.
383 Wo kein Gut, da wenig mnt — Petri, II, 807;
Henitch, 1799,68.
384 W^o man das Gut hegt, da wächst es.
385 Wo min Got, dar min Blot. (Danziger Nehrung.) —
Frischbier «, 1400.
386 Wo 's Gut hinfällt, da fäUt's mit Haufen.
Frs.: Qnand riennent biens, ils riennent i monceauz.
(Cahier, 218.)
387 Wo vil guts ist, da seind vil die essen. —
Petri, II, 817: lleninch, 1799. 69.
JIoU.: Waar veel goeds is, daar sijn er reel, die het eten.
(Harrebomee, I, 250.;
/(.; Maggior porta, maggior battitojo. (Oaal, 1309.;
388 Zu vil gut ist böss. — Ikniich, 1794, 13.
*3S9 Das Gut fährt ihm alles durch den Bauch.
EolU: Hij heeft sUn goed door de billen gelapt. (Harre-
bomie, I, 247.;
•390 Den well der Gut an. (Dmut.)
Er fordert ungebührlich.
* 391 Er hat gut vnd mut verloren. — AgriaAa I. 229 .-
Egenolff» 126; Efering, //, 296; Gullm$tein, I, 60.
80 soll es nicht sein. Wer sein Qut rerliert, muss
darum den Muth nicht ▼erlieren. Die Taube legt im-
mer wieder Sier und brtltet, wenn man ihr auch ihre
Jungen wegnimmt.
Holt.: UiJ heeft goed en moed verloren. (Harrebomde,
I, 247.)
Lat. : Consilium aimul oum re amisit. (Agricola I, 929;
Binder II, 661.;
*392 Er hat sein gut an nasse wahre gelegt, dass
sie jhm nit verbrenne. — Gruter, 7,29; Heni$di,
1797. 16; Eitelein, iK: Sauer, 296; Körte, 2489.
Der BAufer.
Dan.: Saette det paa Tegge.— Saette sine penge paa «U-
konen. (Prot, dan., 246.;
*393 Er hat sein Gut durch die Gurgel gejagt —
Uerberger, /, 256.
HoU. : Hij heeft sijn goed door de kaken gejaagd. (Harre-
bomee, I, 247.;
*394 Er hat sein Gut in Ganseleder verfressen. —
Malhee^, 189 ^
*396 Er hat sein Gut nicht, das Gut hat ihn.
HoU.: Het goed heeft hem. (Harrebomde, I, 247.;
*396 Er hat sein Gut unter der Nase (im Kloster
Maulbrunn) angelegt (ausgethan, unterge-
bracht). — ÄJrle, 1489.
Holt.: Hij brengt het goed wel niet door, maar hij maakt
het geld toch soek. — HiJ heeft zljn goed rertierelierd.
(Harrebomee, I, 247»>.;
*397 Er ist seines Gnths so mild als St Leonhard
seines Eisens; der gibt keinem, man stehl
es jhm dann. — Lange, 2108.
•398 Er ist seines guts knecht — Frciu*. n, 112 ■;
Eieelein, 263; 5u(or.32.
Es selbst nicht geniessen können oder mOgen ,and
andern den Genuas wehren.
Lat.: Lari saoriftcant. (Binder II, 1632; Kratm., 880; Phi-
lippi, I, 220; SiUor, 32; Steinmeyer, 106.;
*399 Er liegt auf seinem Gute wie der Hand auf
dem Heu. — Segbdld, 65.
Er kann oder mag es selbst nicht ganleisen und will
auch andern den Oenuss wehren.
Lat.: Canis in praesepi. (Binder 1, 162; //, 184; Oennberg,
IX, 156; Eram., 353; Phitippi, I, 71; Seybold, 65.;
•400 Er treibt sein Gut durch die Arschbacken.
Von Verschwendern f Sobwelgerui Prassern.
*401 Es ist ain vnglückhaftigs guet — Hawr, Uü s.
Fttr.« Equnm habet Seiaaum. (Seybetd, 141*) — Aomm
habet Tolosannm. (8. Gold 218.)
*402 Es ist erarnet gut — Agricola I, tu.
„Dieses wortts brauchen sieh, die auf? denBergwereken
arbeyten, md ist also vil, als thewer erkaufft gut, das
man on schwere arbeyt , sorge vnd fkhr, ntoht wol ge-
winnen kan. Sonst hejrsset eramea, thewer kanffe».**
*403 Es ist gestohlen Gut
Lat.: Porsenae bona. (Binder II, 2611; Lai^^ 4,1%.)
*404 Gut und Blut für jemand aufsetzen.
Alles ffir ihn wagen, Besltathum und Leben.
•405 Oft viel Gut, aber wenig Muth.
•406 Sein gut heisst jn nit herr. ~ Firmw*. //. 11»^;
Eitelein, 263; Sauer, 173.
•407 Seine Güter liegen im Monde.
Die Bossen: Er ist Herr der Schltce, die er fladan
wird. (Attmann VI, 403.;
*408 Seine liegenden Güter dürfen nicht viel Mist
*409 Sich auf die liegenden Güter beg^eben. —
Schöpf, 220.
Sohershaft ftlr schlafen gehen.
*410 Sin Gnd as hialantal wech ; diar wänt nü nant
üsh Staak an Pöösch. (Nordfriee.) — ItAamaen, «T.
Sein Gut ist gans und all weg (dahin), es fitblt ihm
nichts als Stock und Beutel (sam Betteln).
•411 Wenn a su viel Gut hätte as Muth, 's käme
kSn Geier mit 'm (mit ihm) überSn (oder:
zurechte ). — GonuAAe , 1085; FrotnvMmn, lU, M9, 271.
Gutachten.
Nicht jedes Gutachten ist für gut zu achten.
Gütchen.
Wenn*s Gütchen verthan und der Seckel leer
ist, rechnet man zu spät — SimrtKk, 8I8I.
Outdüxücel.
Meister gutdünckelast aller Ketzerey Wnrtsel.
— Lehmann, II, 407, 5; Simrock, 1732; Sailer, 179.
Gutdünken.
1 Einem jeden dünkt gut, was er am liebsten thut
2 Wer nach gutduncken redt, der sacht einen
hügel auff ebenem weg. — Petri, II, 7»; Be-
nisch. 1790, 53.
Gute (der).
1 Bey den guten vnrdt man gut, vnd bey den
bösen böss. — liemsdi, 1794. so.
Mhd.: Ich h4n gehört sagen ie, der guote boum bring
schoene bluot unt ftuhte baere sttese unt gnot. ouoh
spriohet her Darit fttrbas unt bediotet in dem salter
das , das man bt guoten werde guot unt bt argen ftbels
tuot. (14. Jahrhundert.) (Alexis Leben von Xuonr. eon
Wirspurc, herausgegeben ron Massmann, 8. 118, 46—52.;
2 De Gäde gefalen äss biesser wä guere* gefalen.
— Schuster. 686.
3 De mit Goeden umgeit, de wird gern gebes-
sert — Körte, 6119.
Holt.: Die met den goede omgaat, verbetert sieh gaama.
(Harrebomee, I, 249.;
//..- AocosUti a' buoni e sarai uno di esii. (Bahn I, 66.;
Span.: AlMgate & los buenos, y ser&s uno de ellos. (Bokn
I, 197.;
4 Dem Guten ist alles Glück gut — Petn, II , n.
Frs.: En bien servir oonrient eur avoir (Sn aarrantblen
il est Juste que le bonheur yous arrire). (Leroux,
II, 218.;
5 Dem guten kompt alls zu gut. — Petri . //, 74 ;
llenisch, 1698. 6; Lehmann, II, 60. 60; Körte, M65.
6 Dem guten soll man fort helfifen. — Gnaer, iii, u:
Lehmann, II, 71, 89.
7 Den Guten ehre, damit er dich ehre, und den
Schlechten, damit er dich nicht entehre. —
Preuss. Yolksfremd (Berüa 1840), 10. Jahrg.
Port,: Honra ao bom, para que te honre, e ao mAo, para
que te naS deshonre. (Bohn I, 279.;
8 Den guten kompt all ding zu gut — ' Frtsnck, 1, 54*.
Sei gut, sagt ein hebriisches Sprichwort, und ent-
ziehe dem Guten deine Hand nioht. (Heinsberg JI, ID.;
9 Den Guten soll kein Dom verwunden.
Unschuld und Tugend erwecken selbst im Bdaewiolit
eine gewisse Scheu.
10 Der Gute fragt mehr nach Worten als der Narr
nach Schlagen. — Körte, 2466.
11 Der Gute gibt vom wenigen, der Böse nicht
einmal vom vielen.
12 Der gute machet den gnten, der schlemmer
machet den schlemmer. — Tappnu, ei*.
13 Der Gute will nnd thut viel.
14 Der Guten Leid wird ihnen Freud.
I. -
Gute (der)
Gate— Gutedel
206
15 Die Gut«» bedürfen keiner ßulLon.
Abfir «ütiD aio dkinit gextiohtigt werden, toll »t« diesT
wt« die II*tJ<<ß»r »»i^cn, Wnier toaoben.
Vr.-' B*m il biioito, 6|d[U luigliurfti batU U oaltiro» «gU
16 Die gtitcn drückt, wa« den Bösen glückt.
t-Ut.: {^«llxüspfobilaiOptlDiofuu^tftcAlamita«. (rhHippi,
17 Die Guten haben nicht Uinger Friede, &1b ea
den Bösen gefällt.
BaU.^ D« go»d«ft hebbcin ni«t l«i|ior rreile, d»» lict don
kwaden belieft. (Barrtbomit , I. *iiH.)
Itl Die Guten müssen für die Bösen leiden.
Her OaU hat «elten das Gute, «ageti die AtbauosoQ.
Pin» ; Aqx bona louvcnt raooobet, ( Aux bona ü arrlvo
iOUVonC tnalhotir.) (Lrroux, fJ, lC)i.) — Let bon« vi-
tlaaeal poiir l<!a tix^cbana.
Mm. . Dan moeten de goedau het m«t de kwaden oalgeldon.
^Bmr*6omee. I. 24ä.>
19 Oia eaten seind dünn gesäet. — lf«iii«cli, 17ih. 53.
Ins Dftoen daff»g«n »agiu: Oodt »r loecr« «n ondt^
ftwera fkar cnd tUTe. (Prtn. Jan., 247 .j
20 Die Guten sollen die Bösen melden. — Graf,
»174. 4»7.
D^r Sinn d«a Spriobwurta goht dabin, data Jodnr
B«cti(>hol>eiidc atch nicht damit bejrnügieD aoU, aelbor
^L lk«i' Ml begaben, diiaa er vleltnahr d«r Obri|<-
^p kr- I aoiu aL>llB, duait tio dou Uobdlthiter
Ä »rrt _i «trafen künno.
21 Die Gttten sterben jung.
D«r KUiddtrttd^ack rom 12. Min 1865 ft-a^l, ob daa
SprlCbwofl aacb uiDgek«brt »luuwreoden a«i.
9t CUm guten allein gefallen, ist besser als hsm-
kdert bösen- — Suior . 309.
t^U.^ Va« bono placoro aatioa oat, qoara multia mali^.
53 £• müssen gute vnd böse vnler ainander Bein,
^'nd müssen des manus freund sein , yud der
Bünde vnd schände feind» sunst were nimmer-
mer kain fride vnder den leuten, — i4ynfulu
n, XU.
*/4 Gute und Böse wohnen in der Welt, Gute und
UOie bauen das Feld.
/f. iVf tutto aooo de* tiiati, e de' bnoni. (Bohn I, JIP.J
/ui/. - T^rra «alut-i feras berbas, eaderaquo no«entea ntttrit
«« urCi««« proxima eaeup« ro*^ ttnt, (Oeid.) (Itinder
it, a«s.;
Port.: Buna, e niAoa mantem cidad«. (Bohn I, 27üJ
•2h Mit dem Guten wird man gut, und böse mit
dem, der übel thut, — Schulte, *>, Simrock, 4095.
JMJ..* ]i*n Wirt bl gvoicJi liutcn gnot, bt obelu ftbel,
•d' maaa tnot. — Wan mit dem guoten wirt niAO gaul
and boMe bt dem, der boealicb tuot. (FreidamA.)
Sei der Guten Freund, so darist du dich vor
den Schlechten nicht fürchten.
ili««. r Man flkal cre den güde og taalo den ond«. (Pr99,
rf*e.. ar.4.;
27 Von (inten lernt man Gutes, von Bösen Böses.
IfiW. : I>et f aoten gvieUen wirt man geatuit, de* arfien
rnAs tä erbffii kiuit. — Mit dea ff^olea wtrt man gnot,
der bo«*o niemer wol getoot. (Bonwr.) (Zinj/^rtf. Ii'/J
/>!.; Du bon Ton n'apprend qne tont bien, et du mo-
aeliAAl tout o'on vaot rien, (Ltrtmx . H, 81«.;
//..- tl«buoni a' imp&ra la bont4, da «atiivi • UAlttlggl la
aaIaaKgit&- (ttutagUa, 1^, OJ
tmt.i A bonia bona diacore. (PhUipfi ^ t, 9; FateHu», 1;
"Von Oat«n redet man gut.
W^i, ; Dn Wen 1« bion dolt oliacnn dlre. — Qn doli dire
le b^en du blon. {Ur^u*, II, 31G n, 872 J
89 Wer bey einem guten sitzen gehet (»ich bei
9iiiem unten nieoersetJEtl^ der stehet bey einem
p^*..^ ,....1..^ auE — /Wr». H. CM; UtmMcK Wil, 68;
5.'
irt. '.
U. tM^.j
^ Wer dpn Guten ermahnt, der bessert ihn.
.. . I tittoiio, e' Qiegliora; batu il cattiro, e' peggiora.
74,J
31 . zu Guten gesellt, der wird ^yt,
■ boun«! compunjr, and b<inr-> 't bu,
< bes-^uu« d«« bons, et von« i'ooa.
„j Lumpagtiie k «aiife tlMiipac tu» ^g? en
d«viett4. (L0r0U4. lt. ]h»].j
JMLr DI« MMMi nxttd^ti. binf Mit «otd«« gbecat f iMbetort«
iar.i Qoi eosveiMnit cuat ••AClli, aanotlfloKtur. (faUtrt-
Iffrr«. 1»«^
ro •▼•« le« boBa il vil en paiic (Ltntux,
Oüto.
1 Auch Gute plut^t und hat ein Ende«
/Vf.; Bont^i cbAugo ai 00 lo poiiil. (Lrroux, II, 1Ö«S,J.
2 Auf der Güte Mittel folgt erst der Knitt«L
//. • II prudento prioi* di dar di pigMo all' anni devepro-
var oitui coaa. (tatiaytia, ^l'i,'i.)
3 D' Güete isch mengamol es Stuck vo d'r Lie-
derlichkeit. (Aarqau.) — Schmfie , U , lii . %.
4 Die Güte dos Mehls hängt mehr vom Müller
als von der Mühle ab.
6 Eine Güte fordert (gebiert) die andere.
/Vi, ; L'unu boutÄ l'autre roqaiert et eoUPf» «a p*>r, { fr-
ri'Hx, ir, 2ia u. »58.J — Poüf ee le r ,-
fiicva, t'uim bontd Tautre reiiulert. ,
C Geht es nicht in Güte, so geht tb
Hulh.r Ne pAjdoi« pt> dobrCj woty, to pojdcaj; po i.uwwly.
()rurt(,uch r, HO.) '
7 Güte bricht einem kein Bein, — Putri, ll, »ci.
iknitch. ISOO.M: ÄVJwwffp/. iiiÄ**; Sailn, Ml; Sim-
ruck, llOS, lirtxm. II, yji,
8 Güte im Reden und Emsigkeit im Schreiben
erhält Freundschaft.
9 Güte ist mehr als Schöuljeit
Die Gute dga HorKcni, aagen die Itueaen, tat ein«
Sonne , die einen mi]d4>n Schein auf dum AoUita aurUck*
lAaat. (ÄUmann TV. ISH,)
Fr»,: BontA eat une, bcaules oat autro, co dtat ti vllaina.
— Bonid exocllo (aurpAHio) boaut6. (Lfroux, tl, 18<J.J
10 Güte kriecht, wo sie nicht gehen kaua.
11 Güte macht ungütige Knechte. — Körte, 24 G7;
ÄiiHfock, 4I0J, Wruim, /, 99».
12 Güte thnt (wirkt) mehr als Gewalt.
Die Türken lagen : Darcb Qate lockt man die SebUngo
ftua der Erde. 7l>iH4bfnj II, 36.) Und in Aegypten
heieat ea: Em reden Gtite siebt mehr «La daa Tau der
Gewalt (dea Zwangoi).
Frt,: Plua fait donceur quo riolenoe. (Bohn t, 45,) —
Mleax Taut töduire qua etfrlr. (CaAirr, l^lSj
13 Mit Güte macht man wilde Thiere Kahm. —
Eitciifin, f&i.
£nffL7 All by lovB and nothing by foro«. (Ehficin, 8C4.;
H 0 du grosse und allmächtige Güte^ die Welt
ist worden Kur Nngel schmiede. — titHoin, K40.
16 Wahre Güte beginnt Vkü sich lelbst.
Span.: La caridad bien ordenada oomJo&u d« •! propria.
(BohH t, 23(i.>
16 Was du mit Güte kannst überkommen, da er-
• lass dich des Kriegs. — EiseUxn. »04.
17 Waa Güte nicht kann, vermag Gewalt.
18 Was nüt^t mir alle Güte, wenn nichts erHlhrt
mein tTetnüthe.
Frs.: Bont6 qul n'eet «euo no vant rinne. (Lrroux, II t IW.J
19 Wer Güte erweist, kann Güte erwarten.
Fri,: Ki bont^a fait bontös atadt. (Lervnx, tt , 2d3.>
^0 Wer seine Güte gebrauchen l&sst, der ist der
Oberst und allerbest. — Ftonchm. , wm^ ,
21 Wer sich durch Güte nicht bessern lässt, wird
durch Strenge gewiss auch nicht besser. —
lUiTckharM , 676.
Ton unTeTbeeacrliebeu MenecUeu, welche eine freund-
liche Behandlung nicht rllfart und Zachtigung ebonao
wenig beaaer macht.
Dan.: Bedre *t oorere mul adrareel, endatrafforaedpideke.
#V'.: U v&ut corriger par [la douceur qne par la oba-
titnont.
23 Wo Güte nicht hilfft, da muss die Kuthe helffen.
— Iterher^rr , I, 667,
2'fi Zu grosse Güle tangt nicht.
Uolt.: Oroote goedheid i» menigen meoscli bMwaarllJk.
(BarT*bomit , I, ihO.)
*34 Die breslauer Güte haben.
•25 Ine maine Gittet ((UvUrr^-SiMetien.) — A!i«r«4^&.
Aueruf der Verwunderung.
*2ü Koan ich meg doch a der GÜtte vertroan. —
ku . WUt.'
111m. .■ ■' : .... ....... . ■ uiL^„ ,..U.U-,
Gutedet
1 Giitt'MrL i.Jwi.u'in. — Aipievlü t.ili: Pttti, ll ,
JTdrtir« U»t,
**2 Es iFt ctn fiTitede!. fTiürtingm.)
' )>«B»ort«, M«r Ircnitob aar Beaeieb*
U. :ia.
207
Gfltelcher— Gates
Gates
M
Gütelohor.
Alle Gütelcher sen bös, alle Scböncher mies
(hässlich). — Tendlau , 956.
Dem Namen entapricht nicht itet« das Woven.
aatenta«.
Ein Gutentag hilft dem Kranken (Hangcrnden)
nichts, aber ein wenig Brei.
Engl.: DonH Ue still and cry: Ood help yonl (Oaal, 1229.;
Gutes.
1 Alles Gute kommt von Gott.
ßän.: Alt godt er gada gav«, det ondt er straf for synden.
(Prov. dan., 254.;
Frz.: Dieu est le principe de tonte« ohoses.
2 Auch des Guten kann man su viel thun. —
hrevMer, 15; Bütkiug, 43; Blum. 673; Zehner, 118.
Z. B. dos Essens nnd Trinkens , Arbeitens, Schlafens,
als an sich gnter Handlungen. Ebenso schadet sn viel
Bals ans Fleisch, sn viel Dünger auf den Acker.
3 Aach des Guten wird man saweilen überdrüssig.
4 Auf etwas Gutes kann man nicht zu lange
warten.
Knffl.: Oood, thongh long staid for, is good. (Bobn
II, 267.;
5 Auf etwas Gutes kann man nicht zu lange war-
ten, sagte der Junge, als er eine Stunde auf
ein Wurstfell gewartet und dann eine Ohr-
feige bekam.
6 Besser dess gegenwertigen Guts gebrauchen,
denn nach einem andern gedencken. — Petri,
11, 34.
7 Besser wenig und gut als viel und schlecht.
8 Das gut hat ein kurtze blut. — Frmek, II. 9S^:
Hektisch. 4ZT. 61.
Das Gute ist nicht von Dauer; was einem lieb ist,
verliert man bald.
9 Das gut ist nicht gut, so es nicht gut verstan-
den vnd gefasset wird. — Petri. //«63.
10 Das gut kompt sawr gnug an, das böss ist
(wächst) von jhm selbst auff den Plan. —
Henisch, 1795« 9; KOrte, 2460.
H Das gut koropt schwer an. — Prtri, II, 63.
12 Das gut leidt wol Je not, aber nimmer den todt.
— Frandi, I, 148»; Grvier. I, U; Henisch, 1795, 11;
Schottel, 114J*».
13 Das gut thu gut, das recht recht. — Franck,
f. 60*; Lehmann, 11,59, 26; Körte, 2457 u. 3042; Sim-
rock , 4120.
14 Das gut vergisset man baldt, das böss gedenckt
man. — Lefttminn , 779, 1.
15 Das gnt von gott, das böss vom Teuffei. —
llenisch, 1709.40.
16 Das gut voran, das böss binden nach. — He-
Husch, 1795, 21.
17 Das gut wird geredt, das böss wird gedacht. —
Lt'hmaan, 360, 16.
18 Das Gute bleibt nicht unbelohnt.
Hol!.: Geen goed onbeloond, noch kwaad ongestraft.
(Ilarrebom^e , I, 250.;
19 Das Gute bringt sein Lob mit. — Peiri, II, 63.
20 Das Gute, das Schaden auf dem Rücken trägt,
ist nicht gut.
21 Das gute hat ein kiirts blut — Lehmann, n. 58, so.
Aber es ist, wie der Russe behauptet, auch im Schlafe
schön. (Reinahery II, 28.;
22 Das Gute ist richtig und vollkommen, unbal-
birt und unhalbirt — Eu^ein, 262.
23 Das Gute ist schwach, das Böse ist stark.
24 Das Gute kann man wul unterdrücken, aber
nicht erdrücken.
25 Das Gute kommt für alle, das Böse für den,
der's sucht.
26 Das gute kompt von Gott, das böss vom Teuffcl.
— PeM, II. 63.
27 Das Gute leidet Noth. — SaUer, 218.
28 Das Gute lobt mancher und thut's nicht; das
Böse thut mancher und sagt's nicht. — Sim-
roch,iOn; Avrlü, 2455.
Dan. : Det gode siger man , og gi«r «{, det ond« gier man,
og siger ei. (lYov. dan., 245.;
29 Das Gute lobt sich Belbrt.
Xroeu.: Dobro ae samo hrali.
30 Das Gute regnet nicht in den Mond, weil du
Arbeiten ist gesund.
Dan.: Pordi er arbeid godt, godaet ei regner i nvadMu
(Pro9. dan., 145.;
31 Das gute sagt man, aber man thnta nicht; dai
böss thut man vnd sagets nicht — Lekmam,
751 , 45.
32 Das Gute sol man lassen bleiben und nicht über^
guten, tonst verdirbt man'a. — Sekoutl,U4»\
33 Das Gute thu und wirf s ins Meer, weiu es der
Fisch nicht, weiss es der Herr.
34 Das Gute, was man emp&ngt, schreibt man in
Sand, das Böse aber gräbt man in Marmor.
Nicht so der edelmttthige Btenn, er legt die Qnadea,
die er anstheilt, unter seine Fftsse, und heftet Onadaa,
die er empfAngt, auf sein Her>.
i>üii..- Man glemmer snart det gode, det ende harnfferlhatt
▼ed. (trow, dan., 242.;
Enfl.: Hen's evil mannera live ia brass, their TirtntM «•
write in wator. (Shakspear« in König EHnrick YIU.,
4. Act, 2. Scene.;
35 Das Gute wird verschwiegen, das Böse sieht
man von Mund zu Munde fliegen.
36 Der ist des Guten nicht werth, der sich gegen
das Böse (Uebel) nicht gewehrt
Frt.: Celny n'est digne d'aise qoi n*a eaaayd malaiae.
(Leroux, I. 189.;
37 Der ist nichts Gutes werth, der nicht so be-
herzt ist, dass er*s begehrt
38 Der mir Gutes thut, ist nicht zu Hanse.
Span,: Qoien bien te hari, ö se te mnere, 4 ee te va.
(Bahn 1, 247.;
39 Des Guten gedenkt man eine Stande Ewar, des
Bösen aber viele Jahr.
JPp/M.: Dobre dlugo sie pamifita, a afe ieesoae dhairj.
(Wurtbaek I, 977.;
Ruth.: Dobre sia dowho pamiataje a iloje Jeiiosa dowase.
(Wursbaeh I, 277.)
40 Des guten kan man nimmermehr zu viel sagen.
— llerberger, I, 148.
41 Des Guten kann (soll) man nicht zu viel tiiun. —
Pelri, II, 117; Uenisch , 1795 , 28; SehoOd, 114S*; Sieben-
keet, 8; Blum , 573; Simrock, 4I1S; KörU, 8459; Kßrle*.
3045; Eiselein, 264.
Frz.: Manger nne fois est vie d'ange, denx fois vie
d'honune, trois ou plus est vie de b<^tes.
Lat.: Nulla satietaa rerum honeetanus. (Segbold, 390.;
42 Des Guten vei^sst man bald, des Bösen denkt
man lange (langsam). — 5ryMd, ra.
Die Bussen : Das Glttck vergisst man schon am Tage,
da« Unglück nicht einmal über Nacht. (AUmann VI, 427.)
Lot.: Cni plaoet, obllviositur, cui dolet, meminit. (Bejf-
bold, 98.;
43 Des guten wirdt allweg geschwiegen. — Uenisch,
1795,15; Schoitcl, 1143 *.
44 £s bleibt nichts Gutes unbelohnt
F)rz.: Lo bien trouve toujours sa r4oompense.
45 Ks geschieht nichts Gutes, es findet seinen
Lohn, nichts Böses, es wird bestraft
Frz.: L'en ne pout bien faire qui ne eoit mery (recom-
pensd) ne mal qui ne soit pnny. (Leroux, II, 254.;
46 Es geschieht viel Gutes und man hat keine
Freude daran.
Dan.: Godt giercs sioldon med gode. (P''09' dan., 246.;
47 Es ist nicht« guts in vnscrm Fleisch, kompt
auch nichts guts herauss. — Petri, I,».
48 Es ist nit genug, das gut wissen. — Gruier, I. 36.
49 Es soll dcKs guten auch ein mass sein. — //<*-
niMch, 1795,54.
50 Es wird viel Gutes nicht gethan, weil Böses
könnt daraus entstahn.
Dan.: Undcrtidon gier man cy godt, eftersom der felger
ondt af. (l'rov, dan. , 248.;
51 Et es bätor en betgen Guts as tu foil Armuts.
(Deun.J
52 Gutes kennen und wollen ist etwas, Gutes thou
mehr.
It.: Non basta oonoseer il bene, ma Timportansa 5 farlo.
{raztagUtt, 30.;
53 Gntes mit gutem vergehen ist ein Wolstand. —
/Vrlr», //, 366; ttcniMch, 1795. 5«.
Dan.: At glre godt for godt er retferdighed ; give gndt
for ondt er kierlighed. (Proe. dan.^ 247.)
T^^'
&4 Gates moss man nicht voraussetzen.
f-- T'-- tioit toujoan präcnmer pour Wen. (Lirvur,
I &S ^ i inüD Dicht vergüten. — Siffiro«*, n.
^K(6 UuUjs Lbuii in der Juj^end, bringt Ehre im Alter«
^^^7 Gitl<^* U»uii ist nie zu spät.
m
kct ti'eal jiuniüa perdu.
»"
J8l;
. I u , <'->
Gute« ihiui soll heimlich geKchelieii. — ivtri, n. se?.
ff^^ Gutes rerdirbet vom iHisen. — i/<.-nMi^. ics. G7.
So Guts 19(1 mehr aJs böses, der Schaf viellmehr
4ls der \Sölfr. — U^mnnn, M7. 39.
8 t Gut» Üiun vnnd davor bu&e wert vnnd wen-k
«innwmen, ist eine« Christen werck. — Ich-
MMMt Sil. 33.
GS GntM «roHeD ist gut ohns vermögen. — Schoitei, HM*«
»•r WiUe muit für die ThM goJlen.
•3 Hat man da» Gute gehabt, muss man das B^se
ciüch haben. — Hiri:hhofer, iSl.
'■ <u bib»t, qni riauin bibit,
} Mg' ich was Gutes, sagte der Teufel,
,i.\ fiiai er eine BranntweinbotLel in der Hand.
6& Ichi ihae viel Gutes, sagt das Feuer ^ nb43r muh
^H viel Böses. C'^UTimim.)
^H Jed«fl Ding h»t xwei 8«iten , Reizt« Liebt- nntl ScIwIUb*
^■^ ••♦**•
^■M JUnst mir nichts Guts thnn, tbn mir auch nichts
^^^V* Boss. — .Sii^ur, 8.
^^f^^'t0*t*f S% Mnare pl^et, oi t«aiaAr« non plgoftt. (8ntor, |i.>
^■€7 Man darf des Guten wegen nichts Böses thon.
B — «byer. /. 9.
■ Sft Man erkennet schwerlich, was man Gutes hat,
m ehe man es verloreo. — OjW. l»o,
f9 ' las Gute gom, aber wenige thun es,
, . r godit dog ikko holdi. flVov. dan. , ÜT.)
ro iUu k4u auch dess Guten an viel thnn. — Si-v-
[an kan des guten nit m vil thnn, sagt jene
Fruw, vnd ertrcnckte sich im Weyhwasser
( Weibkeesel). — Lntendorf ll, fS. Ihiefvr, »Dl;
Simnxi , 4U4.
L<tf, : 8«KrfltUk aoD i»o««iit (ßit*d^ Tl, 3259J
[^S Man kan dess guten nit zu viel tliun. — E^erin^.
Itf. 1«, GnttiT. i, 57; Uminck, 1795. 6«, Lehmann.
MS. tl, Sviar, 68&; Lohrimgtl , I. i»i.
nübw et hat Heiü AV<j^atr Wrnn man mehr S«Im tut
VMaeb lh«t, »U ilch ^ il*i. Wenn
WMk d«li Acker xa i iiui'« nicht
deilo Tiesaer," (VgL n^ cMtid^Bcr^
U n'j a qu« rodJfA. (I«rvu«, //. 163.;
lU 8ati< itas. (Binder l. «73, //, 1*3»;
TUitpft. /. 1^1 '."J,; — Sulla 8»ÜuU» rerum
hoB«tiAfTira. ( ^■•yfcti/d . 390 J
73 Man kann auch _ . uLen zu viel thun, Sägte
icn«r, und verkaufte seine Braut für einen
Kreuzer. — tlarfer, HOl.
T4| JiäA kann des Guten nicht zu viel thun, sagte
dee fromme Weib, und biss dem Heiligen die
Zelieiieb,
Man kann des Guten nicht zu viel thnn, sagte
der Hchulmeister und kroch dem Schulratb
in den Arach,
naia das Gute nehmen, wenn's da ist,
imd das Schlimme ertragen, das man nicht
TC^tnei<^
Pran qiund il vieut. — QnMd 1e bien
«last «n > udre. (Lirou*, II, 'iBS a. 38li.>
AI biexi Lutcallu ^ y »1 m^X , «ipcrAllo. (CaikUr, ,t34Q.;
muaa das Gute riihmen, was man empfau-
^jkj aber nicht das, was man erwiesen.
./ Pryi de gnntt, di« gij hobt onlTHigen; mMT »wijg
[«B«t, 4)6 gU h«bt bewes«o. (Barrtbottuft, I, 24>4.J
muss das Gute suchen und das Böse er-
warten. — Wiacüer.XVlhQ,
it.: n Wnc tiUogu* o«rcftrlo et U male atpettwlo. (Pat-
»m§Mu, SQ.;
tf Man mtUB des Guten nicht zn viel thun, sagte
4er Bauer zur Katxc, die blas die Mäuse fnss-
«n aoUtd, aber auch noch die Käse gefrei-
ten hatte.
8raiOBwOarsa<Laxncov* CL
^JH
80 Man muis Gutes nnd Böses untereinander an-
nehmen. — SeifboU. 56.
Lal.: Buiia liuat %4]mixt* malli. (Si^f/fH>ld, U^
81 Man schätzt das Oute erst, wenn es dahin ist.
ItuH..' Mui for«tu«r ikke di^t god« man har» f«Ttnao raJt-
ter dflt. {i'rov. tian., iih.^
82 Man eol des guten nit zimil thun. — Franek,
/,«■; Luhmann, It,4f\A. Ä»; Simroei , illH ; Braun.
I, lOOT; Ä#y6ol(i,302,
Zat,: BonjLTuai rerum consuetudo ydaiima. — Mal ■am-
tnJs digiti« dttUhandom. {Sfi/hotd, »09.)
83 Man sol giits wider vbels thnn. — Franek, l. n*,
84 Man soll das gut bniuchen, dass böse verwerffen,
— Lehmann, 617, 1.
85 Miincher hat was Gutes im Sinn, dem was
Schlechtes in den W€^ kommt. — Kane^ 40117;
Rrmn. t, S511.
86 Me kan des Goden net to völ dön, se^t de
Scbolmeister, do kröp he den Papen in de
Ners.
87 Mer muss des Guten nit zu viel thun, — TimAiau. shi.
8d Niemand will guts thun, er wisse dann uutieen
davon. — Irkmann , 908 , 8.
89 Ob du gleich nicht viel guts thnst, so lerne docli
von Tugend reden. — Lehmann , N , is9 , i.
Mao biUt dich dünn wenigsleuB far gut.
90 »T tröde Word docht, man *t Quade ök. (OttMH^
— Ouerm, 1105, fhtmkalfniier . III.
91 Thti Gutes nnd lass dann von dir sagen. ->
Scheitel, 1143*».
üa*.: Hror noget godt fflOTOi. d«t vel «p«rB«i, (I^rof.
äan., 847.;
92 Thue das Gute, was ich predige, aber nicht
das Böse, das ich thue, sagte der Prediger
(Priester, Pfarrer).
93 Thuc Gutes und schweige dazu, andere mdgen^s
sagen. — Saürr, 241.
Frs.: Faitea bien, bieu vaut bien.
94 Thue Gutes und siehe dich nicht am.
Die Arabar «agan: Thno Oat«t und wirft in« l[»er,
erkcnnca'H dl» Piaoho niofat, ao arkennt^i der Herr.
(RHnabrrff II, Sö.J Kin afrikauficbei Spnchwort drückt
die UeberaeaguDg aus: Wona einer Ontoi that, wird
Gott et ihm fftr gut MirochJiOQ.
Engl,: S«ok good A&d b« read^ for eviL
//.. Fa hone, e non guArdAre a chi. (Bahn 7, %%.)^
Pvrt.: Faxe bem, dbö oatei * quem. (Bohn I, 377.J
95 Thue mir Gutes, ich will dir Böses thun.
Nach der Weise de* Kukuki, der onch dem attge-
meinen (ilaubon aeine Pflegemutter mit grauaamem Ud-
danke Uolubot. „Die Welt macht« nach dem Sprich-
wort: Tbae mit alles gute, loh thae dir aÜM TbeU'*
(Fanii, fffUitU, I, 525 ''.J
d6 Vorsieh dich Guts, zu wem du wilt, man schmiert
dir Honig ins Maul vnd gibt dir zuletzt Gal-
len. — I*ctri, 11. 568.
dl Vngezwungen guts thun ist am besten. — i7#-
niäch. 1789. 3.
1)8 Yum Guten spricht man viel, vom Bösen aber
melir.
Die PoloD »agent Daa Gate hdri man weit, dai Bttee
noch Tiel weiter. DieSardao: Daa Schlbame hört man
weiter all daa 0»t«. (RHnttKTg II, 50.1
99 Von dem man Gutes sprecJien soU, der mnss
nichts Bösea von andern reden.
lt. : Chi mol oho tia ben detto di lat , guardiai di non dir
mal d»altrui. (CaJkia-, 2S97.)
100 W& dat Godewelt genösse, da moss dat Eodde
(Böse, Schlimme) net verdresse. (Düren.) —
Firmimich, I. 483, 78.
101 Wann man eim vü guts thut, so lert man jn
das ers wider gelt. — FramJk.i,«*.
Fn,: fienoäcia taej^e dare, dooere eat reddere.
102 Was du wilst einem gut thun, soitu dich dest
nicht selber rühmen oder loben. — L^hmanH,
II. 823. 114,
103 Wai9 kann Gntes ans Nazareth kommen!
IIotL: Kan uok iaie goedt uit NaxaroUi komsa. (Barrf
ffvmde, I, V.'.ü'V
104 W^as man guts in ein vnsanber QeflLas tofafit. das
seuret oder sobimlet — /.elimam. m. 00 u.
105 Was soll der einem andern guts thun. der
selbst kein guts tbuL ~ Ufmam, /'
U
311
Gates
Gates
SU
106 Wei em Guddes döt, an den denket me. (Wal-
deck.) — Curtze, 345, 395.
107 "Wem du Gutes gethan, der wird dir aus dem
Wege gähn.
108 Wenn das Gute fehlt, muss man das Bessere
nehmen.
Soll.: Boterende dinghen siju altooi goet. (Tunn.^ 7^, 14 J
Lat.: Tendens in melius semper ametnr opni. (FaUert'
leben, 138.;
109 Wenn das Gute nicht wäre, so köndte das böse
auch nicht sein. — Luther'» Ti$chr. , 121 ■.
110 Wenn man was guts in ein Bunsig Fass schütt,
so rints allenhalben auss. — Lehmann , sii , u.
111 Wer am Tage Gutes thut, ahm ist am Abend
wohl zu Muth.
112 Wer andern Gutes thut, dem widerfahrt Gutes.
Frz.: Qui bien fera, bien trouvera. (OaäljJSi.)
lt.: Chi benefioio & beneficio »spetta. •>- Chi la fl^ 1'm-
petU. (Pattaglia , 30 u. 30.;
ünff. : Ki m&iB&l jöt iäszen , ac magftnak kerei. (Goal , 835.;
113 Wer das Gate genossen hat, wischt sich den
Mund.
Wer die Braut bat, iat der Bräutigam. Wer dem Glftok
im Scboae «itzt, hat gut reden. *
114 Wer das Gute hat genossen, sei des Uebels
unverdrossen. — Körte, 2456.
115 Wer das Gute oder das Böse vergisst, ist kein
echter Mann. (Arab.)
116 Wer dess guten genossen hat, der muss mit
bösem auch vorlieb nehmen. — Petn, II, 694;
Ilenüch. 1796, 34; Seybdd, 175 ; Lehmann, 947, 36.
Holt.: Die het goede gehad heeft, moet het kwade mede
hebben. (Harrebomiie , I, 250.;
117 Wer det Gaue verleif nümt, dci maut det
siechte äk wämömen. — Schamhaeh , ll , i2i.
Wer das Oute fürliebnimmt, der muss das Sohleohte
auch wahrnehmen, d. i. sich gefallen lassen.
118 Wer einem guts thut, der werth ist, der hat
die Gutthat wol angelegt. — Se^d , 53.
Lat.: Beneflclum dando aoclpit, qoi digno dediU (8ey-
bold, 53.;
119 Wer einen zum Guten bewegt, hat ein gross
Kapital angelegt.
120 Wer etwas Gutes bringt, kommt nicht zu oft.
Dan. : Godt kommer aldrig for tit. (Proo. dan. , 249.;
121 Wer Gutes hören will, muss Gutes reden (thun).
Fr9.: Ki bei reut olr bei die. (Leroux, II, 391.;
122 Wer Gutes kennt und Böses wählt, ist ein
Thor, der sich selber quält.
Fre.: (^ui bien voit et man prent s'il s'en repent c'est k
hon droit. — Qoi le bienToit et le mal prent, fait folie
on bon escient. (Leroux, II, 3uO.; — Qui le bien Toi et
le mal prent, il se foloie k escient; l*on doit por fol
tenir celoi qui ponrchaoe son ennui.
Moll.: Die het goede ziet, en het kwade neemt, is celf
oorzaak z^ner sohade. (Harrebomie, I, 250»; ///, 203 ^;
123 Wer Gutes lehrt imd selbst nicht thut, ist wie
ein Licht unter dem Hut.
Die Araber vergleichen einen seichen mit einem Blin-
den, der eine Laterne trägt. (Cahier, 2463.;
124 Wer Gutes mit Bösem lohnt, da ist borgen
(schuldig bleiben) besser als bezahlen.
Dan.: Hto som Unner godt med ondt, der er det bedre
at borge end Ttsre betalt. (Prov. dan., 396.;
125 Wer Gutes säet, schneidet nichts Böses. —
Simrock, 6616.
126 Wer Gutes thun kann, soll nicht sagen: morgen.
Die Bussen: Gutes zu thun, dazu darf jeder Zeit
haben. (Attmann VI, 444.;
127 Wer Gutes thun will, besiDne sich nicht lange.
It. : A far bene non fiUe dimora, in poco tempo passa l'ora.
{Oaal, 824.;
Lat.: Si bene quid facias, faoias cito; nam cito factum
gratnm erit, ingratum gratia tarda faoit. (Gaat, 824.;
128 Wer Gutes thut, ärgert den Teufel.
Frt. : En bien Caisant Pon gnezroye le mesohant. (Leroux,
II, 217.;
129 Wer Gutes thut, der wird sich daran laben.
Wer Gutes thut, findet Gutes, sagen die HaiUnder.
Gutthat ist niemals weggeworfen. Jeder erwiesene
Dienst kehrt mit Gewinn ins Haus zurück. Und die
Polen: Das Gute dankt sich selbst. Gutes fQr Gutes,
heisst es in Uindostan. (Reintberg 11, 39 n. 30.;
Kroat.: Tko dobro oini, aeie ee kajat.
130 Wer Gutes thut, hat frohen Muth.
131 Wer Gutes thut im Leben, der braucht Torm
Tode nicht zu beben.
Böhm. : Kdo dobrö ttrojf , snurti se nebojL (ß^akoMkjf, SU.;
Poln.: Xto dobrse robl, imlezol sl« nieboji. (ÖdeütoMkf, S15J
132 Wer Gutes weiss, soll nicht fidses reden.
Frx.: Ki le bien set diro le doit. (Lerota, II, WL)
133 Wer Gutes will gemessen, den musa das Böse
nicht verdriessen.
Soll.: Wie het goede wil genieten, dien mo«t het kwade
niet Terdrieten. {Harrebomie, /, 350.;
134 Wer Gutes zum Schlechten thut, ist des Teu-
fels Yorl&ufer. — K&rte, Uta.
135 Wer guts denckt, dem widerf&hrt trew vnd
gute. — Henüch, 679, 5.
136 Wer guts mit bösem vergilt, dem ist besser
geborgt als baar bezahlt sein. — Leknuam, sii, i«.
137 Wer guts sucht, dem widerfehret guts. — B»-
nitdi. 1796, 41.
138 Wer guts thun will, soll keine seit sparen. —
Henisch, 1796, 44.
Dan.: Hto noget gaat tu gifTue, han akal Ikke for Urage
raelge. (Pro9. dan., 280.;
139 Wer guts thut, dass er davon nutz ^nd vortel
host, der thut wie der, so Yieh mestet. —
Lehmann, 908, IS.
140 Wer guts thut, dass er einen damit fangen
will, der thut mehr schaden als guts. — Ukm
mann, 908, 13.
141 Wer guts thut, der ist von Gott. — lyäkWMn,
947,34.
142 Wer jhm selbs nichts guts thut, wie solt er
dann eim andern etwas gutes können tbnn. —
Gmter , /, 80.
• Die Italiener: Thue dir und den Deinen Onfeat «ad
dann, wenn du willst, den andern. In Mailand: Denk
erst an dich, dann an die Deinen, dann erat an die an-
dern , wenn du kannst. Auch in Aegiiiten ist san der
Ansicht, man soll, wenn einem die Mittel beechieden
seien, erst die Seinigen geniessen lassen, indeia man
sagt: Klebt Fett an deiner Hand, so wische aie an dei-
nem nächsten Freunde ab. Und die ll'engrie<dken for-
dern: Wenn dein eigener Hof trocken iat, so giesse das
Wasser nicht in den Weg. (Reinaberg Il^iH.) (S.Hemd.)
143 Wer jhm Selbsten kein guts thut, der thuts
einem andern noch viel weniger. ~- Puti,
1/, 722; //enwcfc, 1789, 1.
Lat. : Non bonus est nlli, qui malus ipse sibL (Oaaif 898.;
Ong.: Ki mag&nak rosz, m&snak se Jö. (OeuU, 898^
144 Wer keinem Gutes thut, hat weni^ zu erwarten.
145 Wer mir Gutes bringt, dem lass* ich die Hälfte,
wer Böses bringt, dem lass ich's gans.
Dan. : Yil du mig noget godt da under Jeg dig halTt; men
er det ondt, maa du have det alt (Prop. dem.. 948.;
146 Wer nicht Gutes thun will, an dem hiln kein
Predigen, kein Singen und kein Sagen.
Fr*.: U est tout prdch6 qui n'a eure de bienfkire, (Bokm
I, 21.^
147 Wer nichts Gutes thut, der thut schon Böses
genug. — Körte, 24S8; Steiger, 9.
Dan.: Det er en ond akade lom kommer ingen Ül gsnu
(Bokn I, 359.;
148 Wer nichts Gutes thut, findet nichts Böses. —
BwMiardt, 241.
149 Wer nichts Gutes thut, kann nichts Gutes er-
warten.
Dan.', Den aldrig gi*r yel, har intet godt at Tenle. (Pro9,
dan., 234.;
150 Wer nichts Gutes weiss, wird auch nichts Gutes
thun.
Dan. : Den er armest, der Intet godt reedt (Pro9. eta»., 35.;
151 Wer sagt, er hab* einem Gut's gethan, der
möcht's von ihm gern wieder ^*n. — Sim^
rock. 4103; Bratm, I, 998.
158 Wer viel guts thut mit Mund vnd Hand, den
Bürgern in sein Vatterland, vnd Beichthumb
hat auff dieser Erd, der ist im Ansehen lieb
vnd werth. — Lehmann, 80, 63.
153 Wer viel guts weiss vnd böses thut, der ist des
Teu£fels Lateinisch kunst, dadurch er die Leat
beschmeisi — Lehmann, 296« 89.
154 Wer von andern Gutes sagt, von dem sagt man
wieder Guts. — Schoitei, iiis^.
'."P-
218
Gntdflnkel — Gotgenuff
Guthaben — Gutmachen
914
165 Wer was Gates haben will) suche es im Lobe-
nicht CK(hrig$berg.J
' In Manch«rl4iy Gedichte auf aUerUy Pr*uisi*eh« Vor-
fiU* und Btgebeiüuite» Ton Ft. 9on Darschau (im Ma-
aaseript auf der königsberger Btadtbibliothek ) befindet
•leh Mioh ein Gedicht: An di« Stadt Löbenicht^ das mit
den Worten eohUeatt: „Frea dich dann, data mit der
Zeit Jeder wird ein Sprichwort haben : Wer was Gates
haben will, suche es im LObenioht.**
156 Wer was Gutes thut und treibt, dessen Lohn
gewiss ihm bleibt. — Spridivitlergarten , 161.
157 Wer will, dass man Gutes von ihm rede, der
rede nichts Böses von andern.
158 Wie das Gute empfiemgen, ist der Dank ver-
rat.: Bimal et miaertnm est et interiit gratia. (Era»-
mu$, 476; Pkilippi, II, 187; Tapjritu, I9ll>.;
159 Wie man das Gute findet, soll man's lassen. —
Gaal, 830.
160 Willst du etwas Gutes thun, so thu's bei dei-
nem Leben; wer weiss, ob nach dem Tod
CS deine Erben geben.
Ftg.: La ohandelle quT Ta deTant vant mienx qne oelle
qai Ta derriire. (Oaal, 836.;
161 Wo etwas guts blähet, do setzt der Teuffei ein
Wurmb darein, der es naget. — Lehmann,
Däm.: Hror noget godt blomstrer, der setter fanden en
orm ndL (Prop, aan., 16.)
163 Wo man dias Gute hegt, da w&chst es. — Sey-
bM,1.
163 Wo man ein guts an einem waiss, da muss man
funff schlimme gegen abrechnen. — Petri, II, 8ii ;
nenUeh,ym,ili.
164 Wo man Gutes genossen, muss man nicht wie
dieKatxe vom Taubenschlage gehen.— Bhim^sst.
165 Wo nicht Guts innen ist, da gehet nichts guts
auss. — Framtk, l, 88*>; Petri, II, 814; Gruter, I, 71;
Efmny, ///, 583; Heni$ch, 1796,54; Latendorf 11,28;
Opal, »9: Körte, Ußl.
BolL: Daar niets goeds in is, daar gaat ook niete goeds
Bit. (Harrebomie, I, 250; Bohn T, 302.;
Lat. : Os Tiralantum non exspait saocamm. (Sepbold, 423.;
166 Wo nichts Gutes innen ist, da kommt nichts
Gutes heraus, sagte der Bettler, als er eine
Laus ans dem Kocke brachte.
167 Wo nichts Gutes ist im Haus, trägt man auch
nichts Gutes heraus. — llenhch, 1796, 55.
168 Zum Guten hat er keinen Mund, zum Lästern
aber alle Stund'. — St-ybold, 9.
*169 Dass dir nymmermehr kein gut geschehe. —
Agricola I, 626.
* 170 Er hat des Guten zu viel gethan.
Ftm,: II s'en est donnö jnsqn*aax gardes. (Lendroy, 821.;
* 171 Er hat guts vnd böss versucht — Eyering. II, 287.
•172 Es isch em öppis Guet's i d' Wuche g'&hre.
CSalolhum.J — Schtid. 82.290.
Er ist sehr guter Dinge.
*173 Es ist nichts Gutes daran, weder Haut noch
Uaar.
* 174 Jeden wat Guds, sik selwst dat Best. (Hendtburg.;
"175 Nichts Gutes im Schilde fuhren. — Ewdinn, 549.
■ 1 76 Se seht nicks Godes vorr sick. — Goldgchmidt, 119.
Man beklagt damit die Kinder, deren Aeltem ihnen ein
■chlecbtes Ueispiol geben und deutet damit die Wahr-
icbeiulichkeit ihres eigenen sittlichen Verderbens an.
*177 Sich selbst nichts Gutes gönnen.
Lat.: ViU tritico lolium viotiUt. (Plauttu.) (Binder
I. 1845; lU 3534.;
OntdOnkel.
Meister Gutdünckel ist aller Eetzerey Wurtzol.
— Grulvr, III, 65.
Outesthnn.
1 Im Gutesthim soll man nicht ermüden.
Knyl.: Kover be weary of weU-doing. (Goal, 827.;
2 Zum Gutesthun ist's nie zu spät.
Lat.: Knnqnam sero, modo bene. (AUdor/, 100; Binder
II, 2322.;
1 Der G
1 Der Gntgenug hat sein Lebtag nichts getaugt.
IH<f«r., II, Si.- Simrock, 4108.
2 Der Gutgenug macht^s schlecht genug. — Mayer,
I. 167; Simrock, 4106; Körte, 2454.
•3 Den dörf mer ner immer 'n Guatgnung ma-
chen. (Franken.) — Prommann, VI. 168, ISO.
Den darf man nur immer ein Gntgenug machen, d. h.
im Notbfalle als Ansbelfer dienen.
*4 Ich mag nicht sein Gutgenug sein.
Quthaben.
1 Der hat es nicht gut, der vmb Gnad bitt. —
Lehmann, II, 63, 119.
2 Keiner hat es so gut, der andere hab' es so übel.
Ghitheit.
1 Denn Ennen mut man um sine Gödheit, denn
Annern um sine Legheit to Frünne holen.
(Bremen.) — Röster. 251.
*2 Sine GöÜieit^ hat enne in't Unglück storcht
(Lippe.)
') Uutmathigkeit, Bedlichkeit
Oütlff.
'Gütiger als ein schmaichleter fuchs. — llenitch,
1274. 5S.
QWAgkeit.
1 Gütigkeit im Reden vud embsigkeit im schrei-
ben erhelt gute freundschaffb. — Gmter, Hl, 47;
Lehmann, n, 240,113.
2 Gütigkeit macht vngütig knecht. — Franck, 1, 159 '' ;
Henisch, 1786, 61; Lehmann, 234, 211.
3 Gütigkeit und Gerechtigkeit wohnen gern unter
Einem Dach.
Böhm.: Pfi kom nenf dobroty pri tom ani apraTedlnosti.
(Ö«lako9$ky, 64.;
Outle.
1 Gutle, hat der Schmälzte g'sagt (Nürtingen.)
Der Wohlsohmecker.
2 Gutle, sait der Schmelzte, hat sein Weib sein
Busein küsst (Ulm.) — Hoefer, 924.
aütleln.
1 Das Gütlin macht Müthlin. — Petri, II, 63.
2 Das unrechte GütU tragt nichts ins Hütl. —
Zingerle, Sagen, Märchen und Gebräuche aut Tirol (Inns-
bruck 1859). S. 185 u. 332.
3 Gütel hin, Mütel hin. — Parömiakm, 2411.
4 Je kleiner 's Gütel, je geringer 's Müthel. (Ober-
Österreich.)
5 Klein Gütlin, gross müthlin. — Petri. il, 424.
6 Wenn 's Gütiein ist verthan, fangt man zu spät
zu rechnen an.
*7 Er hat das Gütlein an nasse Wahre gewandt.
— Malhcty, 827 ^
♦ 8 Er hat das Gütlein vmbgebracht. — Maihety, sn^.
*9 Er hat sein Gütlein unter der Nase vergraben.
— Kirchhofer, 344; Simrock, 7427*.
GHltUch.
1 Wer einen Tag sich gütlich thun will, der
schlachte ein Huhn; wer ein Jahr, der nehme
eine Frau; wer es aber all sein Leben lang
gut haben will, der werde ein Priester. —
Ranke, ÜetdKche Geschichte, I, 256.
•2 Er thut sich gütlich.
Outlos. .
1 Besser gutloss dann ehrloss. — Franck, ll, 7";
TapjMM, 9*; Petri, II, 37; Gruter, I, 8; llenieeh. 1791, 7;
Laiendorf 11, 6; Sauer, 141; Eisclcin, 263; Körte, 2487;
Simrock. 1856 u. 4128; Sulor. 308; Braun. 1, 1011.
Holt. : Beter goedeloos dan eereloos. (Harrebomee , I, 246.;
It.: Onor passa ricohezse. (Gaat, 328.;
Lat,: Bona oplnio hominl tutior peconia est. (Philippi,
I, 61; Sutor, 308.;
2 Besser Gutloss, dann Gottloss. — Sutor. 272.
Gutmaohen.
1 Gutmachen ist besser als ffutmemen.
3 Mach' es gut, so hast du l«eider, mach's besser,
du b^täiämst sie. — Simrock, 7499.
3 Wenn etwas gotznmachen iit, muH man selber
gehen.
Frs.: Ja n'anxM si bon ehMtor (ndnstaMBi) gnt Mial
que ta prandfl da toy. (CmUer, Ul^'
*4 Maoh'i gut and nimm't gttt bo^^''!".'
216
Chitmeinen — Gatsherr
Gntspinn — GatwüBger
m
Gvtmeüiaii.
1 Das Gntmemen macht viel heut weinen. —
Petri, 11, 63.
2 Es mcints oft einer gut, aber es gereth doch
nicht allewege. — A-in, //, 287.
*3 £r meint es wol gut, aber seine Ohrfeigen thun
wehe.
Boll.: Hij heeft een goede meening, dumt eene kwftde
nitBpraak. (Bohu I, 326.;
*4 Er meynt es gut, es wil's aber niemand gut
verstehn. — Franck, II, 47*; Simrock, 6944.
Ghitmüthlsr.
*Er ist gutmüthig, dumm und gefrässig. (Braun-
schweig.J
Outmüthlffkeit.
Die Gutmüthigkeit sieht ihm aas den Augen
heraus, wie einem Scharfrichter (Schinder-
knocht).
Soli.: De TrieadeliJkheid siet hem ten oogen nit, geLgk
den beul de bannhartigheld. (Harrebomie, I, 3S.;
Outost. ^ ^ , . ,
•Der kann aan uFs Gutort bringe'. — Tendlau, 481.
Einem das Leben rauben. Der Friedhof hieBt bei den
Juden der gute Ort.
Oatrelch.
Gutreich — blutreich.
Wer reich ist, bei dem melden lich viele Verwandte.
Outsaren.
Wer gutsagt, muss bezahlen.
Oiits1>osltaer.
Hinter dem Gutsbesitzer trage das Holz. —
Tendlau, 744.
Oib dich mit dem ab, dorn das Glttck lacht; diene dem,
bei dem etwas abfällt. (A}ich Matth. 16, il.)
Gutsbizne.
Unter den Gutsbimen stecken zehn faule die
andern nicht an; unter den Bauerbimen ist
eine faule aller übrigen Verderben. — Altmmu
VI, 458.
Gatachmaok.
1 Baum Gutschmack trägt Nuss Bettelsack.
3 Gatschmakt mächt de Hainjdre nakt — Schu-
sler, 805 ^
3 Gatschmakt mächt de Käii^der nakt ~ SOiu-
tur, 805*.
4 Gotschmack bringt den Prachersack. — FrUeh-
bier \ 1403.
GutsohmeflGke.
1 Gutschmeck macht Behagen und verdirbt den
Magen.
Lot.: Linguae rolnptae, ventri pondue alimoniae cedit.
(Bovin, /, 196.;
2 Gutschmecke macht Bettelsäcke. >- Körte, S490,
Simrock, 4116: Brown, I, 1019: Weinhold, 85*.
Uerberger (I, 631) hat die Form: Ontgeaohmacke.
Gutsherr.
Des Gutsherrn schuld geith voraff. — OeiTick*, 56i ;
Graf, 262, 848.
Dies Sprichwort zeigt, dasi sich die Qutsherren selbst
nicht vergessen haben. Die Gutsherren , auch wol die
Gntsfrauen , sind in den Sprichwörtern nicht aufs beste
angeschrieben. Der ist glücklich, sagt ein anderes
deutsches Sprichwort (s. Selig), der Gott alle Tage
siebet und seinen Gutsherrn jährlich nur einmal.
Was die Gnadenerweiaungen der Gutsherron betrilft,
so sollen sie wenig Werth liaben; die Bulgarensagen:
Schenkt dir dein Gutsherr ein dreibeinigos Pferd, so
danke, als wäre es ein vierbeiniges. Die Esten: Der
Fisch ist thranig, den dir der Gutsherr schenkt. DieFin-
nen: Untersuche das Benthier nicht, das dir dein Gutsherr
schenkt, du wtlrdeat es ohne Geweih finden. Die meisten
Erfahrungen auf diesem Gebiet scheinen tlbrigcns die
Bussen gemacht xu haben, wie deren Sprichwörter
beweisen , die uns den Gutsherrn von den verschieden-
sten Seiten vorfahren, in denen aber deren Frauen und
Verwalter fast noch ungttnstiger beurtheilt werden. Sie
behaupten: des Gutsherrn Freundliclikeit siehe dem
Bauer das Hemd vom Leibe. (Ältmann VI, ^9Z.) Stirbt
des Gutsherrn Gaul, so reitet er die Bauern. (Altmann
VI, 483.; Wenn der Gutsherr siecht (kränklich ist),
so gilt der Bauern Gesundheit fQr ein Verbrechen.
(Altinann V, UO.) Wo der Gutsherr die Dunkelheit
liebt, da helfe Gott den Keraendrebem (Lichtsiehem)
imDorfe. (AUmann V, 110.; Wenn der Gutsherr dein
reines Korn rühmt, to schütte schnell Wicken darunter,
damit du es doch noch als Viehfotter gebrauchen
kannst. (AUnuinn.) Man muss nicht aber des Gutsherrn
Strenge klagen, «x bat «war eine Abgabe auf den Kopf
gelegt , aber noch idobi auf dj« Kopfüoa: (A
V, 125.; Man kann dnn Gntshenm wol adt Mm.
Zunge rufen, aber man darf ihm nur ein« «UbenM Haad
zum Empfang reiohen. (AUtnamn K, 121.; Daa Oati-
herm Freudentag ist des Kalknnt Tnaarta^. (JUi-
mann V, 102.; Die trmsten Gntsherren sind die
sten. (AUmann V, 105.) So sebOdem die Bttaami
Junkerthum, das im wesentUohen auf der l
dasselbe ist. In verschiedenen SprichwOrtwcn
sie ironiscb cu beweisen, was ohnebi
Bweifelt, dass diese Junker keine Götter aind:
des Gutsherrn Pferd wird von Bremsen geatooben. (AU'
mann V. 119J Voti de« Gutsherrn Ktben kann äue
auch keinen Wein melken. (AUmanH V, 100.; Unser
Gutsherr sitit auch nur auf aweiS<Aenkel]i. (Altmanu
VI, 407.) Mit beissender Ironie sagen die Cxeohea med
Polen: Gott ernährt den Wolf und den Gntsberm. Weaa
der Gutsherr sich betrinkt, so taunselA die Besen.
(AUmann VI, 479.; Wenn es den Gutaberm Juokt, so
muss sieb der Bauer kratzen. (AUmann VI, 482 J Vtel
schlimmer noch als die Gutsberren selbst» aind, gaas
wie anderwärts , ihre Frauen und Amtleute : Des Osla*
herrn Magen ist eher au füllen als det Piohtere Mend.
(AUmann V, 99.) Ist der Gutsherr ein ilremger lleDa,
so ist sein Schreiber ein Tyrann. (Attmamn F, 97.)
Andere Sprichwörter spotten über das erawungaee
Bespectsverbältniss: Ginge die bnokelige Qatsfkmsi anch
nackt durchs Dorf, die Bauern würden (mftaaten) Ihxe
Geradheit bewundem. (AUmann VI,4».) WodieOate-
frau nackt geht, trägt keine Dirne Im Dotfa ein Hemd*
(AUmann V, 113.; SUber führt bis in der Outafrae
Zimmer und Gold bis in ihr Bett. (AUmann F, 125.;
Des Gutsherrn Söhne werden früh weise.
VI, 442.) Des Gutsherrn Tochter gilt für aoblank, ,
wenn sie schwanger ist. (AUmann VI, 427.; Doeb
sen sie anch den Eiufluss des Bessern au
indem sie sagen: Ein sanftmüthiger Gutsbenr maeht
eine friedfertige Dorfgemeinde. (AUmann FI, iOi.) Der
Gutsherr erscheint in den russischen SpriobwOrtam als
der Oomparativ des in fcbnllcber Weise gesobilderiem
Staroston (s. d.) oder Scbulxen, der in denaelben un-
gefähr ebenso gut angeschrieben ist, wie in den deut-
schen Sprichwörtern der deutsche Scbuixe.
Böhm.: Krmf bdb vlka, knnf bAh i pAna.
Fotn.: Bog daje dU wilka, bog daje i dl» pana. (Öet»-
kovtky, 327.;
Gntspizm.
Gutspinn trägt ein weites (feines) Hemde.
Gutthat.
1 Der ein guthat cmpfahet, verkaufft sein frd-
heyt. — Franck, I, «5''; Henitdt, 1791, 47; Lehmann,
11, 62, 99.
„Der gute empfahet, der ist ieianit mebrieln aellN,
sonder seine nechsten kneoht vnnd schuldig das em-
pfangen mit gewinn su wiederlegen.**
2 Der gutthat verglast man bald, der vbelthat
gdenckt man lang. — Frandt, //, ils*.- iinifcfc«
1791,45.
3 Durch gutthat ein Reich be^taht — Pein, II, 15C;
Henisch, 1791,48.
4 Eine Gutthat, die zur Zeit geschieht, die ist
doppelt ausgericht.
5 Für gutthat vndanck erfahren, thut weh. —
Petri, II, 301; llenitch, 1791, 48.
6 Gutthat gibt man nicht umsonst. — SefboU, s».
Lot.: Beueflcium datur propter officium. (Seifbotd, 53.;
7 GutthatcD veralten gleich. — Sntor, 304.
hat.: Nemo scribit beneflcia in Calendario. (Sutor, 804.;
8 Ynzeitig gutthat ist gleich einer vbelthat. —
Fianck, i. 93».
9 Wer gutthat nicht erkennen will, an den soll
man nicht wenden viL — Henisck, i79l>50.
10 Wer mit seiner gutthat lang vmbgehet trucken,
der hat den danck schon eingenommen. —
Henisch, 1791, 54.
Gntthun.
1 Vor Gutthun geht kein Ding. — Smor, 677.
tat.: Virtus omnia in se habet. (Sutor, 677.)
*2 Er thut kein gut, man erschwing ihm denn
die Haut wie einen Nussbaum.
Gutwllllflr-
Allto godwillig is half lidcrlich, (Altmark.) —
Dunneil, 275.
1 Der Gutwillige kommt um das Seine.
Wir sagen Almosen geben armet nicht; diesem wider»
spricht das vorstehende Sprichwort, was sehr recht bat
Denn schon mancher hat sich «um Bettler gegeben , so-
dass blos die Bollen getauscht worden sind. Wabt^
scheinlich wird auch der heilige Orispin sich selbst su»
vor ausgebentelt haben, ehe er den Beieben das Leder
gestohlen bat, um den Armen Bcbube danms an raaeben.
217
Ofltzetäfeii— Haar
Gyrenrnpfen — Haar
218
9 Der Gutwillige wird Gemeindeeeel.
lt.: IlbuonoaqtiAloofa A TMlno del pablioo. (Btkn 1, 101 J
OüteetUbll.
GtttseUfeli und kein Schmutz im Häfeli. (H^rn.)
— SehBMt, II, 248. 17.
Oyk.
Böte dich Tor dem Gyk! (ihU.)
Qyk i«t *af groHcn Schiffen der IfMt, woran das
Leitieil enegeiipMint wird, auf kleinen die Stange lum
BesantegeL Wenn man befttrohtet, dasg die Hinter-
aeffel amaohlagen können, Temimmt man das obifte
WamuDgswon fQr die Nahestehenden. Also: Httte
dich Tor einem Unfall, einer Wendung des Blattet.
G^enrupfen. •
*£8 ist wie beim Gyronrupfen. C8- Geier ss.) •— •
Kirchhof rr, 79.
H.
1 Drei H muss ein Mädchen han, wenn es be-
glücken soll den Mann : hübsch, herzlich, häus-
lich. — kouebue, Gadankcn (Doriin 1819), S. 148.
3 Na de li schmiten. — Siürenburg , m^\
Das H ist ein Zeirhen, wonach b«i Kinderspielen
geworfen wird ; es ist ein langer Strich mit kleinen Quer-
•trieben in J^orm des genannten Bnohstaben. (8. MAt.)
(Name).
Wenn de Haar ^ schint un de Lippe grint, denn
gelt gut Wer. (Auf dem Hellwegc.J
') Der unter dem Namen Haarstrang bekannte Hühen-
SDg Im Begieruugsbexirk ArnsberK in der preussischen
ProTlm Westfalen, der In der Gegend swisohen Brilon
and Stadtbergen anfingt, mit der Mönne und mitt-
lem Rohr parallel geht, gegen diese beiden Flüsse
schroff und felsig ist, nnd sich nördlich in die Ebenen
des Hellweges rerflacht.
1 An einem Haar sieht man mich hin, wo ich
gern bin. — Kürte, iso4.
3 Auch ein Haar hat seinen Schatten. — Eige-
leim, 966; Simrock, 4151.
BiiMm.: I ylas m« stuJ stin. (Öelakovtiy, 284.)
Lat. : Etlam capillus nnns habet nmbram snam. (Eise-
Igin, 366.;
Fort.: Gada cabello fas sna sombra na terra. (Bokn
I, J70.J
ffpaii..- Un cabello haoe sombra en el suelo. (Bokn I, 206
V. >60.;
3 Auch euere Haare auf dem Haupte sind alle ge-
zählt — Mtath, 10. 30.
DOM.: Alle Tore hoTed-haar ere talto. (Prov. dan., 304.)
4 Auch schönes Haar kann faule Wurzeln haben.
Schott.: Vair hair may hae foul roots. (Bokn II, 352.^
5 Auch unter grauen Haaren findet man Kitzel
und Wuth. — Var&miakon, 527.
; Dan.: Tit ere graae haar i hoTcdet og darligbed i hiertet.
{¥rw. dan. , 304.;
6 Aus schlechten Haaren wird kein guter Pelz.
7 Bald Haar, bald Strick.
Dan.: Stundum som et haar, og stundura som et laar.
(Fror, dam., 534.;
8 Besser grawe Haar, denn gar keines. — ivrri, H, 87.
9 Besser Haar verlieren, als die Haut lassen.
10 Besser rothes Haar zum Bart als gar keins.
1 1 Blond Haar soll dem grauen keine Schande
machen.
JPän.: Lad ei din nngdoms gnnlc haar skiemme din alder-
doms graae haar. (Prot, dan., 370.;
13 Da kein Haar, ist übel kemmen. — SchoUei, uss".
13 Chnrzi Har si gli b'bürstet. (Bern.) — Zyro.a.
14 Das Haar der Todten muss den Lebendigen oft
neues Leben geben. — WincUer, it, ».
15 Das Haar zum Raufen geben, gelüstet niemand.
-- 5imrock. 4160.
16 Das kleinste Haar wird auf der Zunge offenbar.
ßoU. : Haar komt te haar, al is *t over seven Jaar. (Harre-
homft, l, 368.;
17 De bi de Häre over de Tun (Zaun, Hecke)
kummt , der kummt der 6k over. (Onfries.) —
Frommann, IV, 143, 352; llaudtalender, HI; Eueren, 288;
Eichrald, 1»57; für Rattede: Firmenich, Ill.n, 119.
18 Der Här* geht neunmal durch des Menschen
Hand, bis er ihm auf den Leib kommt. (Ober-
6§urrei€h.) — Bammgarten,
>) Der Vlaehs bedarf so rieler Handhabang, bis «r
als Oawand getragen werden kann. Das Wort Haar,
althochdeutttch harn, altfrieBinch hör, nordfriesisch
herl, bedeutete ehemals auch Flachs, woher unser neu-
hochdeutsches Flechse := Sehue. Daher Ilaarwachs s=
Rehnenwucha, Verwachsung der Sehnen oder Flechsen.
(Vgl. Stürenburg, Td\)
19 Die gravveu haar seind den Mägdlein disteln
vuud dornen inn den äugen. — lleniach, nu, n ;
iVfn , //, 835.
20 Die Haare des Mütterchens sind nicht deshalb
grau, weil ich darüber gelacht hübe. (Surinam.)
Wenn man Jemand Dinge schuld gibt, die «r un-
möglich gethan haben kann.
21 Die Haare sind die Verräther der Jahre.
22 Die jüngsten Haar grawen gemeiniglich am er-
sten. — Petri, II, 133: llenisch, 931. 65.
23 Die lange Haare am Hals hat, bekommt einen
reichen Mann. — .Simrofk, 6799*.
Sprichwörtlicher Aberglaube oder ein abergUnbi-
sches Sprichwort.
24 Drei Haare vom goldenen Vlies ziehen stärker
als ein hänfener Strick. — Binder II . ^a.
25 £im, der viel Haar hat, thuts eben so wehe,
wenn jhm eines aussgerupfit wird, als eim
kal Kopff. — LOimann, 646. 4.
26 Ein graues Haar macht noch keinen Graukopf.
27 Ein Haar macht kein Weyhewedel. — Gnter,
III, 27; Lehmann, II, 148. 32.
Die Bussen sagen : Ein Haar macht noch keinen Fels.
(AUinann VI, 410.;
EoU.: E4n haar maakt geon' wijkwispel. (Harrtbomie,
7,268.;
38 Ein Haar macht keinen Kahlkopf.
29 Ein nissig Har macht ein lausigen kopff. —
Aventin. CLXXXVI**.
30 Ein rothes Haar macht keinen Fuchs. — Glas»
brenner, Heineke Fuch» (Leipzig 1846). S. 863.
31 Einer, der ein gross lang har tregt, ist nichts
desto besser, als der kurtz balbirt ist —
L^mann, 685. 70.
32 Es ist besser einige Haare als das ganze Leder
lassen. — H'indUer. VII, 46.
33 Es ist kein Haar so fein, es hat seinen Schatten.
Dan.: Der er intet haar saa lidet, der jo haver sin skT^e.
(Proe. dan., 365.;
BoU.: Ueeu haar soo klein, of het heeft ook xijne soha-
duw. (Marrebointe, I, 268. J
34 Es ist nicht jeder, der langes Haar trägt , ein
Turner.
Die Bussen sagen: ein Jakute.
35 Es kann unter allen Haaren ein gutes Pferd
stecken.
Die Farbe thut's nicht.
36 Es kommt auf ein Haar nicht an, wenn man
die Kuh schont. (Hamm.)
37 Es kommt leicht ein Haar in die Butter.
38 Et kümmt np ein Haar nit an, wamme de Kau
SCheart. (Büren.)
39 Et wird ken Hör sau fin e* spunnen, et kümmet
dach an de Sunnen. (Waldeck.) — Curtte, S53, 477.
iO Falsche Haare machen alte Schädel nicht jung.
BolL: Als ik een ralaoh haar op hat booM had, aov Ik
het nitfukkan. (Üarrebom^, I, 268^
41 Frisch in't Har, säd' de Deem» t giwt krAt-
köppke Jungs. rUamtarvJ — AMtw« tts IM;
Hoefer, 219.
219
Haar
Haar
SSO
43 Für graue Haare passen keine grünen Gedanken.
Die BoBsen: Wm will der Graukopf mit blonden
Gedanken. (Altmann F/, 471.)
43 Grae har stehn wol aiiff einem jnngen kopfF. —
Fronck, /, 55*; Eyenolff. i24^: Petri,II,4i6: Gruter,
7.45: H«ni$ch, 1734. 85; Schotlei, 1196*: Simrock. 40S3.
Da».: Graa haar lade toI i den nncre« hored. (Prov.
dan., 250 J
Frt. : C'eat une f^ande f(Ioire 4 un jeune homme d'aroir*
la prndence d'un vieillard. (Kritzingtr, 714 '*J
Lot.: Senilifl in JuTene prudentia laue eat. (üaal, 833.^
44 Graue Uaar allein machen kein ansehen. —
Scholtel. 1142 •»,- /V(rt, //, 356; Henisch. 1734, 60.
Dan.: Bkal graa haar ziire din aldordom, nuiao dyder siire
de graahaar. (Prot, dan. , 2W.)
45 Graue Uaarc sind des Todes Vorboten (Blüten).
Dan,: Graa haar ero dodens blomster. (fror, dan., 250.^
Engl.: Gray hairs are death'f bloaaoms. (Bohn H, 99;
(iwa, 44.;
46 Graue Haare and Weisheitszfthne kommen nicht
stets miteinander.
47 Graues Haar — des Todes Postillon. — Sauer, 135.
Dan.: Hine mauge hvide haar igicn el mang« aar. (Pro9.
dan., 265.;
48 Graues Haar ist für Mädchen keine Waar*.
Sie lieben Junge Männer mehr als alte.
HoU.: Wlt haar behaagt aan de meiajo« niot. (ffarre-
bomee, I, 370.;
49 Graues Haar wächst auch auf einem jungen
Kopfe. — Simmrk , 403« ; SaUer, 86.
50 Graw Haar seind der alten Schmuck. — Leh-
mann, II, 91.
Dan.: Alderen zilre« med graae haar, men dyden kroner
dem. — Graa haar ere alderdommens prydelee. (Prov.
dan. , 129 u. 350.;
51 Graw Haar seind ein Crou der Ehren. — Leh-
mann, 11, 91.
Kach einem hebrAischea Spriofawort tlnd weisse Haare
ein gutes Zeichen für das Hans, in dem man sie findet.
(CoAier, 2477.; Die Dänen dagegen: Dured ho ved er
Sättig mands hsder, og riig mands skam. (Prot,
dan., 803.; ^
52 Grawe haar, KirchhofiTblumen. — Pauli, Schimpff,
\\\\^: Ei$elein, 366; Simroik, 8034; Arnim, /. 1016.
Dan.: Giaa haar ere dedens blomster. (Bohn /, 371.;
53 Grawe Haar machen niemand alt, die Haut
thuts, wann sie sich mntzelt. — Lekmaftn, e.i;
Eüdein, 357; Simrock, 4035; Braun,!, 1015.
54 Grawe Har sind des Todta Siegs Panier auf
vnscrm Haupt. — Gruter, III, 45 ; Uhmaim, 11, 838. 80 ;
Einfälle, 4Ü.
55 Haar auf Uaar wird der rauchste Bauer klar
(kahl).
Wenn man auch noch so wenig nimmt, so wird, setzt
man es fort, der wohlhabendste arm. Auch: Haar auf
Haar wird der dichtete Fadol bar.
Don.: Et haar og et andet, giar bonden skaldet. (Pro9.
dan. . 265.;
Engt.: Pull hair and hair, and you '11 make tho carle bald.
(Gaal, 1068.;
JloU. : Alleinsken hären wort die man ooel. (Tunn., 3 , 18.;
It.: A penna a penna si pola un occa; a passo a passo
si fa di gran cammino. (Gaal, 1068.)
La(.: Nnno mit hio post hio pilus et oalvus sit homo sie.
(Fallfrtteben, 61.;
56 Haar aus oder Garaus.
57 Haar für Haar (eins nach dem andern) reisst
mau dem Esel den Schwanz aus.
Dan.: Eet haar efter andet, giar bonden skaldet. (Bohn
/, 364.;
Engl.: Fall hair and hair, and 70U 'II make tho oarlo bald.
(Bohn II, 126.;
58 Haar um Haar; wer vom andern betrogen ist,
wird*8 wohl werden gewahr. — Pistor., 7,38;
miMtrand, 104, 137; Graf, 260. 311.
Die Redensart „Haar um Haar** ist wie die beiden
andern: ,,Sonder Naohspruch und Wandel", und: »Wie
ein und der andere geht und steht*', unter den Yieh-
hlndlom Brauch, um dadurch die gesetsliohe Nach-
wahrsehafl des Yer&nssems vertragsmässig anasnsohlies-
s^. Der neue Besitser kann dann, wenn sich in der
bestimmten Gewährxeit an dem gekauften oder getausch-
ten Thlere Hauptmangel soigen, den Yerktufer in der
Regel nicht belangen.
59 Haar und Schaden wachsen alle Tage. — Sim-
rock, 4147; K6rle, 3303: Braun, I, 1035.
60 Haar nnd Unglück wachsen über Nacht. — La-
Undorf II, 17; Simrock, 4155.
61 Haar, was die Natnr gekranst, macht der beite
Kamm nicht glatt
62 Haare apart und Braten apart CBerHn.j
Um die Nothwendigkelt d«a Anseinudarbaltms ge-
wisser Dinge zu beseichnen. „ Man sagt mit dam Ber-
liner: Haare apart und Braten apart; d. h. Baiikgvsahlll
und Eisenbahnen jede« fttr sich nnd niebt in Blnem
Topf gekocht.'* (Neujforkff Staattteitung Tom «. Nor.
1863, S. 1.;
63 Haare auf den Zähnen braucht keine Aacho auf
den Kopf.
Vorsicht beugt der Rene vor.
64 Haare auf den Zähnen , Stachele anf der Zange,
Spiesse im Herzen.
65 Haare ist ein gut Essen, man kann sie wieder
herausziehen, wenn sie nicht schmecken.
66 Har, das zwantzig Jahr alt ist, grawet eher all
das am Bart. — Gruter, in, 47; Lehmann, II, tSS. L
67 Hübsch sacht ins Haar, sonst werden die Kin-
der kraus.
BoU. : Zaoht in het haar, de kinderen worden mnOrnn kra«*.
(Harrebom^e , I, 370.;
68 Immer nur Ein Haar und der Mann wird kahl.
~ Simrock, 4149; Körle, 3503; Braun, 1, 1036.
lIoU.: Allengskens een haar, soo wordt d« mau kaaL
(HarrtbonUe, /, 36H.;
69 In alle Haar mag wol ein gut Pferd stecken. —
Pein. //. 401.
ffoU. : In alle haar mag wcl een goed paard stoken. --
Van alle haar sijn goede paarden. (Sarrtbomitt l, tSi^
u. 870*.;
70 In grauen Haaren steckt auch ein guter Hengst
— Eitdein, 357; Simredk. 4036.
71 In langen Haaren stecken auch (kühne) Fechter.
— Gruter, Ul, 53; Uhmann, II, 883, 83; Körte, SSOC;
Eixelein, 367; Simrock, 4156.
Das Sprichwort hat Frauen und nicht die Jahn^echm
Turner im Sinn.
72 Je sliemer Hoar, je beater Glücke, je grötter
Deiw, je dünner Stricke, (Büren.)
73 Jedes Haar hat seinen Schatten nnd jede Ameise
ihren Zorn. • — Meisner, 5. 4; Gümker, 31; Sim-
rock, 4153; Körte, 8501; Brom, 1, 1037.
It.: Anche 1% mosca ha la sna oollera. (Körte, SMIJ —
Non ▼' i pelo, ehe non habbia 1» sna oabnu — Ogni
corpo ha la sua ombra. (Paasagtia, 352, 1; Goal, 1S17.;
Poln.: I wtos ma swöj den. (Ötlakottky , 884.;
74 Jedes Haar wächst in eigener Richtung.
75 Körte Haare, körte Böste (Bürste). (Ba»noHT.)
— Schamhaeh , 359.
Wer eine Sache kun abmacht, Tetmeidetalle spätere
WeiUäuflgkeit.
76 Kraus haar, krauss sinn. — Gruter, HI,v>: Mri,
II, 426; Lehmann, II, 834, 99; Eitelein, 867; SimroA, 4154;
Körie, 8499; firaun. /, 1014.
Man will die Bemerkung gemacht haben, das« kraus-
liaarige Menschen auch eigensinnig nnd heftig auf«
brausend seien. Ueber die Haare und den dnrob deren
Farbe und Form angeblich angedeuteten Ghanürter ent-
halt das llannneertch* Sladtrechl, heisnegegeben Ton JuU
Reich sfreiherm Orotti und Broenneuberg , im Vateriämäi-
Mchtm Archiv des hittoriichen Verein» für Ni4di'r»ach*en
(Jahrgang 1844, 8. 133]) folgende „Versus de phyiibus**:
„Sohel ut, Boel inne, orushar, dat heft omae sinne.
Strak har strak sinne, grawe (grau) har dat sparet
deminne. Swart har rokelos ^unbesonnen , sorglos) Is,
rot har betekenet unwis. Ghel har heft hoge mot, wit
har betekenet onmot. De rode hart los is, valsoh unde
plengen des (?) art is. Dem ealen coppe dat herte sleyt
in deme toppe.** — Nordfriesisch : Kral Hiar . kral Haad
(Haupt, Kopf). (Finuenich, III, 3, 5.; Satorland in
Oldenburg: Krus H&r, krusen Sinn. (Eichufatd, 6$8;
Firntenich, I, 333, 54; Wetergntttng, 4077.; (Lookiges
Haar ist hier eine Seltenheit und wird nicht geliebt.)
Schlesisch: Krausbne Uoaro, krausbne Sinnen. (From-
mann, HI, 409, 346.; Aachen: Krolle (krause) Höre,
krolle Sonn. (Firm^ntch ,1,493, 89J Köln : Krfts Höre,
kHls Sen, friot (hart, stark, ausdauernd, mittelhoch-
deutsch rrat, -rrodic) Höre, friet Sen. (Wejfden, II, 8.;
Däa.: Kmscd hoyed, krusot sind. (Prov. dan,, SM.) j
Holt.: Qekrold haar, gekrulde sinnen. (Barrebomie,
I, 368«'.;
Lot. : Crlspi oapilli crispi sensus. (Binder l, 851 ; //. 613 ;
Pkitippi, i. 98; Seyboid, 96.;
77 Krauses Haar lässt sich nicht glatt k&mmen.
78 Kruse Haar un kruse Sinn, spitze Käs' un spitzet
Kinn, dar sitt de Deifel dreemal in. ((htfnet.j
— Uau$kaUmder, IL
^7?'
321
Haar
gvrtni
Di
T9 Krustfi Ilaar^ krueen Sinn^ da dU de Düwel
dr^mol in. — Bucren, T7J; Itantkalmder , U: für Bttf-
^ KiiR«a ilaiir ist büld geV)ürBtet (geschoren). —
Atem, 17T, J>ttdnn0. CS. Ttndlou. m: KiMi^ciH . iM .
SitNTMl« 41 J3. Kitte, J300. ßr-4un, /, 1028; rn4rfc-
Hfir« ttt; f*h«cM^<er', 1407. für Franken; Frotnmaan,
ri.ll5« 137; für dl« Seltmfi*: TtMtr^ 3T4; üirStMhum;
SehiA, «S, 10».
Wo w«nig ist, da lat bald aafrrertaint. Aach: KUloa
XHbv» «ind bald abgemacht. — Dieot oft a]i Aulwort,
«ioh i«mati<] weKeu uubodeuUüdor Aag«l«ir<)nb«»it,
üfT«' Oeiotiftflt! mit Mangel an Zeit eotitibulüigt,
M««««n : Aq karten Haaron lat nicht viel tu khm-
iflCD r Atifnann VI, 45;*.)
/ uhö via«; . krAtk^ rozum. (dtlukovilcy , in.)
,1J h«ad i« «oon ibftveQ. ftfaui. S-llJ
jcu do drai» coart« oii(ip». (Mutiktrotch , 'iMJ
i/vXi.. tian baar ia gaauw g«katnd. (üarrtborndf, J,i&.)
81 Lang likr, kurtzer sinn. — Franek, l, si**; £9«-
notff. MO^; LifcoMM. 1/. 170, 13 ; SaÜcr, M. ütfrt«. 1498
u. apei.
/>>.• Lotin» chertttXt e.iut» oerr»!!«'. (Krittingtr, l)ti*J
Laogo harcQ, kon gaheu|iE«D. (Harrf^ltome* , i,9e9.J
< . Dbgi laal kratka paotet. (Celalvrtky. 309.;
X'4»«, J^tfD« »o doigib 14a» p* kratklh nUffil. (Cfln'
tortkf. 3»«J
Ar««r. iinai laai, kratka )>am«t. — Z«ae lü dugali laaih,
H^i kraik« iianietL
XÜ^f MoftMlaskte tlgaa ruba«, trampta tttnai. (^LVfii«
ft4«L ^-t^w dlugl» wloiy , » roium kiotki. C(7<'-
tai
Vf«^ Mvliwal 00 pitkad Jaukied, laiibikottcd
n J««ngr9 TlMr — IcTirzfT Yenriand.
'' A -varmOgett dar Töeht«r Kya'i.
^evitfl nicht lactge* Haar,
.iM/iiseigen. iJoUinger (Hei-
uibur»; 1S57_; Wirtorkl
<ii dv« IjiinK^D Haart!»
-wuil ea ui der keiitou
tnjsuLiiltn» Udii;^ wurde**.
S9 der hrtr nicht, die vom köpf abge-
muumUc'q sein* — /.«'/twuiAii« 81S, 10.
94 Mut) kitnn wol Haare lassen, aber man moss
die ÜAUt behalten.
8i Man rnufcj Ilajir« scherfn, wo sie Bind. — Sim-
r*a '>" - ^- •/-■. 2W)7.
M Mao* Haar auf dem Kopf bekommt
PeiiK- .-v«vigeo Zopf. — Sxtnrvck, laiaa, iiuf-
f«in , ei».
^7 Ifit den HuaMH zieht man einen hinAuf^ mit
dcA Beinen hcrnb.
^^ fS Kaoli dem Haar gi)it man dem Hund den Namen.
^M. JUtak.- Pwil^i trtti ptn jmAao. (Cttitkotthj , 2i>T.;
^■89 Kicbt (tim) ein Huur, sagte der Kahlkuplf. —
^K^ f««*.ii:o.
^^^^L 8»oM aittf dl«, welche w«it rom Zi«! ff«bll*iiea liiid
^^^^B mmA Aach iu dem Wabu« atcbeu, ihre Baohe aabr gut
^^^^W . VHMatai m haben.
9<^ fi^ne * Hoorc un EUornsücbte * dregei nenne ^
glone Früchte. (Liifpt.) — Fittnenitih, I, 269.
*t Bacfaa. >) KrlextbOaohe. *> Trage q keloo.
tl Bit Uuf uch Erle wnosae net af gadem Boden.
(.%i^tiiintrf,-Micki.J — Sehutter.m.
99 Rod Hoar, ken god Hoar. (Sirthtt.) — l^uTfimicA.
^ 117, n.u.
^B 1^ aoMni Sprtcbwörtpru sind dte rothen HaarA uicht
^^■^^ IFKl aoMaehriebeo i doch wecbaeLn aacb die Abtichtoti
^^^^^ «Kar du» Färb« d«r Haare wie dUe Modes. Ita 14. Jahr-
^^^^^k ]s«»4avt -worden die rothen, 1» 11k die braunan, im 16.
^^^^f 41« bload«ii. jQ 17. Jahrbtiadert die icbwuiMri Haar«
^^^^^B Mj actiAo gebalteo; im H, war bald dlea«, bald June
^^^^ ynrb« Mode. ( VkI. Bmtaner KrsähUr, UyK,^ », 727.)
^^^^^m OelV xix^A «cli-war^ liitUrMi iit unicrn Tni^n-ii A^'n Vnrcng.
^^^^B Je». 'koktnachLi
^^^^^m aAu' '(aratolf fin'l
^^^^ft rvB' . :i, wogegen ' T/on
^ 4:^ kultla M.init jcu« «arbemolit. (VgL MürgealAatt,
'^ SS Bi6e Uoe* un Erletholi waaset op kalnem gtie-
den Grand. fK^üiVn, Kreü Lippftadi.J — ^^irn»*-
t, IU. i.
•«tlMa llaar nnd KrletihoU wacbaen •«( kttioeni
S99
94 Rohe Hoor on Elsenholt (Erlenholc) ^a«a «elden
op gue Grond. (ttfumj — Firvievich, /, 405, 307;
für OldenUtltif: \\e*rrMtw»g , 4077; GM*chmidi, 157; für
llattcdfi: Firtnumt/i, ///, 29. ijfl . für »nld^rA , /^ni»«-
ntf/i. /. 3i6, 44; Turti«?, 327, 157. für htrioKn tro#«f#.
76, 271; fiir WmiuI«-.- FirMiwitA, /. »7. 6; für Frank-
furt o. Jf.; Firmmtrh. i/. W, V, für J/indrn, rir»»«it<*.
/,SS9,2; für ^llnmrlk: l^annciit, 77; für C^udfracA. /^r>
mcnüh. IU. 517, 6», für IJannoMr: Schamhath , Ui.
atlfhiMch Lei //Mcffft. »87; Hau9kalend0r , i; für aachm:
Pirmcmch, /.4M. 117.
D«T Boden auf dem die £?le w&tibit, Ut durclibrachlir,
trogerlacb. <S. KllornhoU)
95 Kood hfter en en elBen«torap WMBen xelden op
An' goeden grond. — »W/f. UfUrat* *w drMbdWn
tltithotoif\€ [GinUtiftn tM2), /, a4.
Ki wird gew&halicL au^cnomaien , data Judas, der
Verrftthor Jeia, rotho Haare gehabt liabo« doch itt
dle«6 Sage deuttchon Crtprung*; uad aie atJj-inl k/i-
rade ericitiiioD, um den altea Gott Donar in
doc Vo)kt recht horabcMwOrdigen, waaunicli
■ ■ <:. Nach 15'.-.;/ (f.i'o/-
u> Caare gegirbvu
enchien, all ihn mit der
de« Neuen Bundei aueami
UrUhre, 8. 25; tibd dem
Und daa Volk hat sie »pn
ancb SchiUtr /, I& *
hickUan,!, 139; I/o, ,
Butl.: Rood haar en ., 4, --^
grood gebouwd. (ü^rrct^^unc, 1, Tlü./
dÖ Kot har^ bÖSS har, — Lehnuim, 917, S2; £ajel«m,sa3;
Stmrode. U62.
„WttDA di« Farbe der Seel« aloh «af der Haut oder In
d«n Haai-eu ausdruckt", «ixgi r. Wrkhrltn in den i*Ay-
»Sofnomitekeik Froffnt. ■' i^'Jonden und
BohwsrMSi, yio hal MettaUna,
Kleopatra, Marl» v».i u«o."
//.: BoftBo mal pelo. (Uaai, al;; , Aurtc, 2iJ7.)
07 Rot har ist entweder gur fromm otler gar böM.
— Franck, /. 77* ; LWuimim. //, »83. 6»; 5imro«k. 855»,
Körtr, 2497; AVfrft'«, >W».
In alten Zi^it^n waren «li.« iri-kiji.ifi.if.t) v.iivi^r »f.»»!-
tüx rotbes Haar elng«noi^
Aach Jetxt wird es noob ^
andern Torgeaogen. '» ■ ' 1.
Uehtea Haar als da«
mit rnthem Unar, \-
grn**!!. A^.i..|)„,j d^.^,.^, ,, ,
Tr: ihr Haar .
JK'i n i»t intii , ,
WU ,.,*». 1..^ ,U9t bis «ttr Vtii^^uiuijy uijv^i.4;iut;.n, Ki.(,'tü
rothes Haar eingünommcn.
98 Rötea Haacr öü ,e J^rleheck wasse selte of 'n
gute Fleck. fllatm-berg.J — FrommaHn, [1,409, iO.
9D Roth haar, erlcnbogeu, thuai du guta, man sull
dich loben. — UenUch^ 925, 29.
100 Roth Haar, Schalck in der arth. ~ Mri.JL
101 Roth Uaar und spitz Kinn^ da aiUst der Teufel
drin.
BoU.: Bood haar m(t eone ipite« kin, daar itoeki de
dalrel In. (Uarrfhotnit, /, 'i70.J
102 Roth Haar vcrruth den Vater. — Stmrock, a&es,
103 Rotbe Haar und Erlehecke wachaeu auf keine
gute Hecke. (Kimiytktii.)
104 Rothe Haare und Kiefernholz wachaen auf
Bchlechtera Boden. (Frai^i'n.)
r '^ * !,of hat die Haare auf Küpfen der ver-
»c arüarbea g«BAhJt. Auf dem blonden tand
er dem braunen ll»9440, auf dem aehwazaen
lir. I dem rothen 8S74U. Wenn mnu bloe auf
di' liuare läbe, so konnte man annehmen',
dJl^ iJ und Boden, auf dvm die rothrti stcfirn,
nirht ifnt %v\, dtt er gegen blond am6mN:«x'.
allein waa den totben und «ohwaraen lui <'
Haare at^ng, wurd« anfgewogvn durch m
BUrke dM einaelaea Hjur*. (Uorgtnbiati , Slutt^'üri i-s.':.,
8. 31S.J
105 Rothea Haar und bärtiges Weib grause nur
von fern.
En^t. : Do not bajr & red IxkLred ^«non , do not eell on
either, if yon bare any In the honte drivn them awaf.
J?(*<^; Keoen man met («od hn^r^ eeae rrotiw mct eenen
baajrd, groot ae oter Tier mijlen rer of lang, uet drie
• teeaen in de bund. ( äarrtbom^ , /, 26A.)
106 Rothes Haar und Regenbugen, thun sie gut,
80 soll manV loben.
107 Kure Hoor unn Erlerenn stechen neineneinug
Deiwel drenn. 0\anau.J — Kekrnn, 17. 29,
SothesHaar und i£U«nirliide , itackea ««uAUftdaatm*
aig TeuLfei dAria.
223
Haar
Haar
108 Schlecht geschoren Haar trägt zweier Leute
Schande baar.
Dan.: Ilde ikaaret haar er tTendo msods «kam. (Prot,
dan., 26'>.)
109 Schönes Haar und rothe Wangen sind gar bald
vergangen.
JIull.: Schoon haar en wel to zingen sijn vergankelijke
dingon. (Harrebomee , I, 210.)
HO Schwarzes Haar und rother Bart — Teafelsart
(oder: Zeichen einer bösen Art). — Körte, 2496
U. 3088.
DcD Sprichwörtern , welche gegen das rothe Haar xn
Felde ziehen, geht ei, wie allen Kegeln, die von ein-
zelnen F&Uen abgezogen und aafe Allgemeine Oberge-
tragen worden, sie werden unwahr, ungerecht. (Vgl.
WeckherUn'a Paragraphen, I, 151 fg.) Dai Vorurtheil
gegen BotlikOpfe kann mit starken AutoritAten bekämpft
werden. Ich erinnere hier nur an den gewisi redlichen
Sokrates, an den, sobald es nicht Krieg galt, sanften
Pyrrhus , an den braven Aristldes. BOmer and Griechen
«eigen Helden , Gesetzgeber und Welse mit rothem Haar,
die kein böses Haar an sich hatten. — Bei Fitehart
(Prakt.) findet sich sUtt „Tenfelsart« — „Buhlerart'*.
Schwarze Haare und weisser Bart soheinen aber auch
angefochten zu werden. Der Dichter 8t,-Amant (ge-
boren 1593, gestorben 1660) sagte zu einem, der das
Schwarsweiss in der Art trag: „Bs scheint, sie haben
mehr mit den Kinnbacken als mit dem Hirn gearbeitet."
(8. Larre.)
It.: Barba rossa, e eapelliera nera sono indisil di perflda
natura. (PaxtagKa, 340, t.;
111 Verworrenes Haar rauft jeder Kamm.
112 Viel Haare geben eine Bürste.
JSToll.: Yeel haartjes maken eenen borsteL (Sarrebomie,
J, 270.;
113 Was in Haren steckt, kan man wol abschnei*
den, aber es wechst doch vber nacht wider.
— Lehmann, 175, 11.
1 U Welcher Haar hat, den kann man rüpffen, das kan
man keinem Kahlkopff thun. — LOimatm. 681, ii.
115 Wem de Hoe gria wärdc, da ess en Essel äs.
(BeHntrg.J
116 Wem man das Haar bürsten soll, der muss
selber dabei sein.
117 Wem seine Haare lieb sind, der muss keine
Händel anfangen.
Die Bussen: Sieh in Streit begeben, heisst seine Haare
nicht schonen. ( Kiete weiter , 18.;
118 Wenn das Haar abgeschnitten ist , achtet man's
nicht mehr.
119 Wenn die Haare geschoven sind, tanzen die
Läuse auf den Stoppeln.
Ist das Vermögen weg, springen die OlAnblger aus
ihrer Haut.
HoU.: AU de baren geschoren zijn, dan dansende luiaen
op de Stoppelen, (ffarrebomde, I, 26St,)
120 Wenn man das Haar wil zn klein kloben, so
zureisst maus. — Petri, Ii, 66S.
121 Wenn man ein Haar auszieht, wird das andere
locker.
Dan,: Et haar borte, gier et andet haar biet. (Pro9*
dan., 265.;
122 Wenn man Haar vnd Bart schon abschert, es
wechst doch wider. — Lehmann , &4S , 93.
123 Wcnn's in den Haaren steckt, so kann man's
abschneiden, aber es wächst über Nacht
wieder.
124 Wer blonde Haare hat, will sie auch noch ge-
kräuselt haben. — Gartenlaube (Leipzig 1866), Nr. 4.
Dan.: Hto der bar et guult haar, tu hare et kruset.
(Prov. dan., 265.;
125 Wer die Haare selten kämmt, der rauft sich
desto mehr.
Moll.: Wie zelden de hären kamt, doet bet niet dan met
PÜu. (Harrebomie, 1, >70.;
126 Wer einem die Haare schneiden will, dem muss
man sich nicht in den Schos legen.
ErkUrt sieh ans der biblischen Ersfthlung von Simson.
Dan.: Betroe dig d udi deus ski»d, som tII afklippe dig
dit haar. (Proe. dan., 69.;
127 Wer Haare hat, den rupft man dran, bei einem
Kahlkopf geht's nicht an.
128 Wer sich ein Haar krümmen lässt, dem krümmt
man bald den Rücken.
In den deutschen Sprichwörtern Ton 1641 heisst es:
„Lass dich den Veind nicht faesen, noeb in Schlaf
share «n egg. (Goal. 1IS4.;
i toto Pilo oarent«. (Oaal, isnj
bringen 1 Liist du dir heut «Iiiea
ttberackem oder deine guten Oedanken dir Tenpeiieu,
so praktloirt man dich morgen um mehr und ^aigt iUk
aus deinem Gute und aus dir salbet Ubbusi**
129 Wer weniff Haare hat, der pflegt üe wohL
ICag wol oft der Fall sein , waan der iiuMve Kopf
unordentlich ist und er nur als Abbild Tom iiuieaa ei^
scheint. Aussen verworren, innen venrorren. — Die
Bussen: Die letzten aieben Haare klmmt maa «ehr sorf-
fttltig. (AUruann F/J
130 Wie das Haar, so der Mensch.
131 Wie llht (leicht) könt net en Hör ^ de Bot-
terl (backen.) — Firmemeh, I, 4M, 160; ftoeftdaitM*
bei Simrock , 4163.
132 Wo kein Haar ist, was will man kämmen? —
Eitelein, 967.
HotL: Het is kwaad kämmen, daar geen haaris. (Harre-
bomie, I, 9; Bokn l, 334.;
Lai. ! Quid pectunt qui non habent oapilloi. (SieeMm, faj
133 Wo weder Haare sind noch Federn, da ist bös
(schwer) rupfen. — Goal, 1399; Körtt, tMi,
/, 1024.
Engl.: It is verj hard to
Lat.: Nolo pilos trahere (
134 Zeugt man dich mit den Haaren hinanff, so
zeugt man dich mit den f*üssen wider herab.
— Cruter. W, 118; Lehmann, II, 904, 4.
*135 A hätt mich bei am Hoare über a Haufen
geschtüssen. (Seile».) — FTommaxm, UI» Ui, 112.
* 136 A hot*s ok ze holbe Hoaren gemacht (StUn.)
— Prommmm, lll, 413, 504.
Flfichtig, oberfllohlich, unffenllgend.
*137 A ward doch missen Iloare lussen, wenn^s
derzu kimt (ScMee.J — Frommmm, in, 408. SM;
Gomokke, 246.
*138 An di is k6n Haor göds. CAUmartt.) — Damtea, 77.
* 139 Auf ein Haar schiessen (treffen). -^ JSrav», /, iei8.
*140 Aufs Haar! — Eitelein, ite.'
Lat.: Ad amnssim. — Ad unguem. (Eiaelem, MS.;
*141 Aus einem Haar einen Mastbanm machen. —
VTvndaer, XI, 61.
•142 Begehrt unser Haar. — Scheitel, ine*».
*143 Bei den Haaren dazu gezogen sein (werden).
*144 Bei einem Haare war' er gefallen (oder: vom
Pferde gestürzt).
Es fehlte nicht viel.
*145 Bey einem Hör het e mich getroffen. — Co-
moIdlM , 286.
•146 Bist du der Haar? — Simplif.,64.
*147 D* Hoa senn ma dapai ge Pea gstign. (Steier-
mark.) — f'irmenjcA, y/, 767, 74.
Die Haare sind mir dabei zn Berge gestiegen.
*148 Dar is ken got Har an em. — EidoMü, 665.-
Scküize, II. 85.
Es ist ein durchaus schlechter Henseh.
*149 Darüber sind mir schier nahe grawe haer ge-
wachssen. — Franclt, Airadoxa, 124^.
*150 Darum geh* ich kein Haar.
HoU.: Ik geef daarvoor geen haar van mijn hoofd. (Barre-
bomie, /, 269»».;
* 151 Das geht yber sein Haar hinauss. — flerber^er.
/. 178.
*152 Das Har muss ich zu dem ranffen darleihen. —
Franck, II, 81*.
„Das har mflssen herleihen." (Aeentin, LXXXVU''.;
*153 Das ist gegen die Haare.
(}egeu den Strich oder Stachel, wider den Strom
oder Wind.
*154 Das ist, ums Haar sich auszuraufen.
„Das ist ums Haar sich auszuraufen und an den
Wftnden hinaufzulaufen." (Das eniküUte Freuteen, Win-
terthur 1845, S. 379.;
*155 Das kann einem die Haare wol grau machen.
*156 Das krümmt mir kein Haar.
MoU.: Het krenkt mij geen haar op miJn hoofd. (Barrt-
bomie, /, 269 M
* 157 Das sol mir kein grawe har machen. — Franck.
II, 23**; Eiselein, 266; A'Jrte, 2503; Braun. I, 1022.
Um zu sagen: Das bertlhrt mich garnieht. geht mich
nichts an. Franck drttokt dadurch die lateuisohe Se*
densart aus: Non est curae Hippoclidi; indem er sie mit
folgenden sinnverwandten zusammenstellt : Da weehsst
mir kein bart von. Waa geht das graf Bgo an. Da
f^agt Ck>ati onsorg vil daraaoh. Ea fragen 4ie von
Hau?
Haar
326
Cdla vU iUr&&chi (!«■ die vonn TeaUoh kein brol lmb»n.
Sy fTAft TU daniftcb, wiu dn« koru Reit. ,,Djm Oriiaru
gVMhl^l »Q« drcforlei Trftiioh : tHo aiu Weisheit au<r-
na, grauen »m Haupt*, di« iini NalmtiiK RoritiHQ, ftni
»Mt: di« far and«» Leot« «organ, am Arsoh.
J&8 Di»«» nicht vmb ein bar vnd tiittel fehlet. —
150 DaH ^esrhritt tiieh um diner gölen Hdr, —
.*?.'■" :■ 'iniW. ß83.
I t nin doinor gelben naarci willeu,
(A iit deinetwegen. Qoldgelbo Hanre
iialun C4»iua^l lui tMumiura 10)160.
160 Data Mea en llaa, en Farw, jan Schömmel
on jun Fass. {S'Unmj/'ff.J — FrLuhlner^, 1409.
iCl Dttvon werde ich kt-ine grauen Ilaare krie'gen,
r.... I.., f.,,- .i,^,< iui^Qu gra» haar. (lYog, dan., 8S0.J
lene crrijse (ffraauwe) haaren van
ii.-' i»cr ist überall gen de Ilar ( gegen die Haare )
irav.
I>«n KiMüta Segen dt« Haare fdlii^Q, r^rnrsachl nn-
Mifm«lu>e Kmpflndaa^ und geht aucu utoht ho leicht.
VonFvrtOBan, die vom WiderepraohBtroiit erfüllt sind.
•103 Der wird a Hoar in Brei fiiinen (finden).
(Fttmlun,) — Frommnnn, VI. 315, 13.1,
R« wird Widerw&rtiKkeiten dabei gebon.
[•|€4 Dtar aan Hiaren uuri a Bödder (Butter)
ntwij — Uimpt. VW. 3iil . 171.
1G5 Die ilaarc auf dem Kopfe pfeifen ihm.
I* |(i€ Die Haare auf dem Kopfe verspielen.
Frt.: Jotitt ia4<iu'Jk aa ohemiio.
[•|67 Die hat lluar den Rachen 'na (hinab).
V, L BoUcbiedenholl, Energie.
Dt6 Haar on sewe Bege, (Itulrrhurq,) — hnsth'^
birr*. litO.
Zor Beceiehnang eine« dannen Bartei: Drei Haare
uml eieben Eeihen.
16'9 Du renuÄgst nicht ein einiges Haar weiss oder
•chwarz %m inachen. — Maiih. i. 36.
170 Ein TTtar in etwas finden. — dunjir. W. «s'*
(Am-
(Nht-
u Umstand Tön otwaa abgeschreckt, mit
V* ^ffegea oder auch mit Argwohn , Bedenk-
1; lUlt werden.
IT ! ciT epalten.
17 - U in die Har spielen. — Atemin, CCXLVi*.
f M» <lie«e BedcnMrt mit dftr S. CCWCXV ■ in der^elbeti
Baärit^iun Qhr^^nik Torkommondon Bedeneart: KtWM in
41« harr (s. Harren) spifL<:n. d. 1. nnf die latiff« Bank
»«hielieo, gleiobbcdeniend iat, oder welchen andern Sinn
altt hsS. habe ich nicht ermitteln können.
173 £iiiander in den Haaren liegen.
l!&«tnt i«in, eich im Streite miteinander befinden.
^1>te lairea »ihandereu far vnd fltr ita bar vnd konten
«tl mit fi- "'« - - "-n." (Ji'iry Wickramm^ , fioU-
w^aml'- 1 herausgegeben von U. Kurt
»II.W iMnauu lu iivi iii».ai litten. (Omrretfjinre . I,^*',^^\)
^174 Ktnsm die Ilaare beschneiden. — inauderxivhchen
(Katavrvlautem i$«C}. S. 1»S. 1.
lo dam Sinne wie: Einem di* Leviten le«eo.
![• 175 Einem die Haare kämmen. — Euelein^m.
'17Ä Einem in die Haare wollen.
lieUgcDheit enchen, Streit mit ihm aniofangen oder
■ich an Ihm *ti rjtcheu.
m. . n 7 a Long Umi qa'ü uo la gArdoÜ. (Krtmn^tr^
117 E' ^ i dn Haar trauen.
•17Ä Eii.^.- i . -k bar gen Himmel ziehen. — Men-
Um, COTilll'*.
•i7» Er hat d' Hoor der latE Wäg g'strühlt. (Soio-
•liO Er bntein Haar darin gefanden. (8. Aal w.) —
' iftfffMuJtoii, UM; Körtr , J&fis'; Bram, 1, 10».
(>i-r Trtir«, K. B. in der Arbeit. Auch* er itt dAdarch
XL. • " komraon. (I.irß, Jtlivt., %6.)
a*>* b»i*« tu bet »l'i'l- (Barri-bomi*, T, 2^8 '.;
*IH1 Y M lar im hJchaffen (Arbeiten) ge-
ekelt'» ihn davor, (liMn%»Qtn,)
11 Haaren.
de hareu. { Humbi^m^e . J, S69*\;
Haar und ist wie er war.
L, «iarj?ch irvjk&r n«OdlOJil. fl^fM-
. , u >L IL •tiftvio» (CtUiiiiHHliV „ 333.;
*164 Kr hat Haar' um die Fiisse.
•) Oeetcrroicliiach fttr Flocha.
•185 Er hnt Hfiari*. ^S'<«»^.,"^'>»rr7r»j
L i.i-<sio in starker Haarwuchs
1 <l«r Starke galt, ist ans
diM ' - -nut.
* 180 Er hat ilitare iiut Ucu Zu.hnen (auf der Zunge),
— [iuckmg. 371; tMtctii<cr<j. lU.n: Kärtr. »SO»'', /fniMn.
/, 1031.
Boaitxt Erfahrung und EenntniMe. Well der Bart im
mlLunlicLen Alter kommt uml riiit dicKLMu ;iui.]i in dwir
Hegel der Veratand. Dir 1-
berzlgen : Kr hat Haare ir u
von einem faulen Arbeite: ^-. , .l,_lJ»
(Avojr du poil du milieu dv in matu. i.rrvwj-, di. i.>
^t.: CSet houme a da «ang au boat des ongli^a. (Ltn^
itroy, 1357; StarHrhedci, ii^3 )
JltfH.t Hij draagt haar onder jiijn hemd. — HIJ hoeft geen
haar op iLijne tong, — Hij bocft haar op jtijne tand«!».
(Barrfbomtt, I, 'i&V.)
Litt.' Antehao putabara te habere eomaa. — > Armaluram
in linguR habet.
Span.: Teuer potoi en el corazon. (Bvhn f. JiSv)
•187 Er hat Haare lassen müssen. — scIhuwL llia*;
Frtmck. 7.eytbuch, CXXXVII*'; Draun. t. i03ü; Körte. »iOö*,
Hat ticltaden nnd Vorliut erlitioii oder bei eitiem
Streit düu kanaro goxogen, wfil, wer iu einer Hcbltt»
gero) unterliegt, tolton ohuo Verlust von Haaren da-
vonkommt. — Sohwftbifob: Kr ron»« Hdr lauu, (Srjff^
Ftm.: CeU von« aoAt«ra ober; voua en paycre« ta tance.
— II ett demeurö pour Ic« mge». (KrUiauvr, aifi".J
^ 11 r a laisad de» pianica. (Lenttrou, 13VC,' Siar-
Ifotl.^ Hij hoeft dAftr ha*r gelalen. (JJarrtbotnie , I, i(t9.}
• 188 Er hat Haare von demselben Hunde.
IfoU.r Hij hftoft hot haar van deoxelfen hond. (Barre'
•189 Er hat (ki-ause) Ilaare wie LicJitspiesse. (Ost-
preutt.) — Fritcbhier . iS^.
*190 Er hat kein Haar dabei gewonnan.
ffoU.: Hij wordt goe» lutar rijker. rffarrtbomSe, /, 9^691'.^
•191 Er hat kein llaar von seinem Vater.
Iit fbio auch nicht im geringsten ähnlich.
* 192 Er bat nicht so viel Haare auf dem Kopfe als
er Reue (Charote) hat. — Ttndlau, sm.
*I93 Er hat rothe Haare, er ist ein Letzer. (^ür*
•194 Er hat so viel Haar urabs Maul als ein Laub-
fröschleln. — lirtmmehhnuACii ^ Voytftnett , i.
•195 Er bat's in die Haare gehen lassen.
Hat's absichtlich vergeeten, eo als weoit ihm d«r
Befehl statt in die Ohren , nur in die Haare gegitngeu
wAro.
•196 Er ist auch des Haares. — Herber \fei , I , »u.
D. 1. dcsactbeii Gelichters.
• 197 Kr ist die Haare nuf dem Kopfe schuldig.
Kann sogar buchatitblich wahr sein.
•198 Er ist kein Haar zu' gut dazu.
JlolL: Hij is er geen haar «0 goed toe. ( Hairebiftnit ,
I, H9»0
*i99 Er ist mir zu Haare gewachsen. — Gntuphed,
ftnttäge (Leipwj I73t-4i), Xm. 200.
•200 Er kan das har spalten. (8, Floh.) — Fronck.
W♦^7^
EolL: Uli kan eon haar is driefin kloven. (Harrehom^*,
1, %m.)
•201 Er lässt kein ganzes Haar an einem. — Tend-
\ou , in.
So schfcrf nnd sohocidond ist Beine 2ang».
*202 Er bisst sich keine grauen Haare darüber
wachsen.
*203 Er liegt ihm in den Haaren,
*204 Er musB das Haar zum Kaufen hergeben. —
Jf^rto. »&a8^ Sair<T, 78.
Dqrcb dan Streit anderer leiden. (S. Qollen If^.J
*205 Er nimmt das Haar mit der Haut. — HiuAdix.^A;
Uram, I. tOlO.
•20c Er rauft sich darüber die Haare heraus.
•207 Er reisat keine Haare tius auf einem kahlen
♦208 1
laare am Ei.
tt.: .\itiulc cerca Chi Dull' Ovo il ptlo cenre*. (Pauoft^a^
»7.1, V
•209 Kr -.-)•♦ kein Haar breit daroii ab.
i/> ' -^>itu heur Iire««! «oQr li«nt OLtld«A Vn
1- . y, Uf.9.;
227
Haar
Haar
•210 Er will auTs Haar bezahlt sein.
♦211 Er will Haare davon haben.
Beanspraoht eiii«n Theil dayon.
*212 Er will Haare vom Frosch.
HoU.: Hij wil haar Tan de padde. (Harrthomie, /, 369.;
•213 Er will mit ein paar Haaren einen wüthenden
Stier fesseln.
Frx.: De petit crin lyo la geant, qui sans ponnoir a vou-
loir grant. (Bovilt, 11, 23; Leroux', /, 168.;
Lot. : Nititur exiguo hie crine ligaro gygantem. (BoviU,
II, 23.;
•214 Er zieht's mit den Haaren herbei. — Körte, 2508'».
Jüd.-dfutach: Das haasst: bei de Hoor» herbelgexoge*.
CJes., 5, 19,; (Tendlau, 101.;
HoU.: HiJ scheurt (sleept) het er als met de hären bij.
(Harrebomie, l, 269.;
Lat.: CapillU trahere. (Binder II, 430; Ei$el€in, 266;
Erasm,, 942.;
•215 Es fehlte nicht ein Haar.
Mhd.: Daz vervieng niht als Tmb ein hftr. (Alexius vo*
Jörgen Zobel, v. 383.; (Aas dem Jahr« 1455.)
•216 Es hängt nur an Einem Haare. — Kirte, asos«;
Braun, 1, 1033; Sandvots, 41t.
Von etwa« sehr Geführliobem. Wahricheinlioh von
der aeachiohte dea Tyrannen Dionyiin« entlehnt , aber
dessen Haupte ein blos an einem Haar hangendes
Sohwert schwebte.
Holt.: Het hangt aan een haar. — Het hangt met een
haartje aan den hemel. (Ilarrebomie, I, 268.;
•217 Es ist ein Haar in der Butter.
Hott.: Daur is een haar in de boter. (Harrebomee, I, ibS.)
•218 Es ist kein gutes Haar an ihm; man greife
ihn an, wo man will, so ist er stachlig. —
Friachhier, 287; Frischhier\ 1405; Hetmig, 97; Körte,
2508™; Braun, I, 1033.
„Es ist kein gut jFleck, kein gut Haar an jhm.**
(lierb^rger, II, 199.;
Frz. : Ces gens sont aux epies et aux couteaox. (Kritzin-
ger, 186^ u. 282 ^; — 11 est tont composd de malioe.
(Krittinger, 160"./— Leurs chiens ne ohassentpae bien
ensemble. (Kritzinger, 140**.;
HoU. : Daar groeit geen goed haar op. — Daar sitten geene
goede baren in hem. (Harrebomie , I, 268.;
•219 Es ist kein Haar auf dem Kopfe sein.
Lat.: Animam debet. (Tereni.) (Binder I, 61; //, 174;
Fhilippi, I, 30; Seybold, 37; Feuelius , 16; Wiegand,A.)
•220 Es möchten einem alle Haar zu Berge stei-
gen. — Spangenherg , Jagdteuffd (Eislebon 1560), im
Theatrum üiabolorum, 263'*.
•221 Es soll ihm kein Haar gekrümmt werden. —
Braun, l, 1021; Eiselein. 367; Sandvoeit, 407.
Es soll ihm nicht das Geringste au Leide geschehen.
(Campe, Wb., II, 488 ^;
♦222 Es soll nicht ein Haar von seinem Haupte
fallen. — l Sam. 14, 45; 1 Kön. 1» 53; Apo$lelge*ch.
27. 34.
Dan.: Der skal ci falde et haar af bans hoved. (Prov.
dan., 265.;
•223 Es stehen (steigen) jhm die Haar zu Berge. —
Ueshusitu, Vorrede; Herberger, II, 836; Braun, 1, 1029;
Körte, 2508.
Furcht und Entsetaen. Es kann dies aber auch Wir-
kung der Elektricitat sein. In der Didaakalia (Frank-
furt a. M. 1864) berichtet Ä. Finger, er habe sich am
17. Juli bei scbwtüer Luft und bedecktem Himmel auf
der Plattform des Thurma der Kdnigsteiner Ruine be-
funden, während südwestlich ein Gewitter gestanden.
„Wir bemerkten*', schreibt er, „wie plötzlich einige un-
serer Haare und aUmählioh in immer grösserer Anzahl
sich straiT aufHchteten und fast senkrecht blieben. Es
geschah dies bei mebrem Personen, auch bei einem Land-
mädohen mit den Haaren, die nicht durch das Haar-
netz festgehalten wurden." —Im SimpUcitaimut (90 n. 178)
flndet sich eine Umstellung der SLedensart, es heisst
dort: „dass mir alle Berg gen Haar stunden".
Frt. : Les chereux m'en dressent klatdte. (Krittinger, 138*.;
HoU. : Dat is eene venrloeking, waar van de hären op het
hoofd te berge rJijzen. (Harrebomie, I, 268.;
•224 Es trifft auf ein Haar zu. — Campe, Wb.. II, 488'».
So genau, dass auch nicht eine Haaresbreite als Un-
terschied bleibt.
HoU.: Er ontbreekt geen haar au. — Het scheelt geen
haar breed. (Harrebomie , I, 269.;
• 226 Es werden ihm die Haare geschnitten. OVeetf.)
Er wird tüchtig mitgenommen, abgefttbrt, surecht-
gemacht.
*22G Et ess ken Spier ' götHoor an denEcrL (Lippe.)
>) Ein sehr schwacher (Gras-)Halm, ftr: etwa« Klei-
nes, Geringstes.
*227 Et 18 en Hör im Locke. (Sawt\Mi,)
•228 Etwas auf ein Haar wissen. — Cwrjm, U,4m\
HoU.: Hij weet het op een haar. (Harrebomie, I, 16^
•229 Etwas bei den Haaren fassen.
Eine sich darbietende Gelegenheit «rgrtifva «nd dal-
halten.
•230 Etwas mit den Haaren herbeiaehen. — SiwipHt.,
364; Braun. I, 1033.
*23I Etwas mit den baren dahin ziehen. — üMen-
buch. 101.
♦232 Fif Haar, sewe Locke. — Frischbier *,iAii.
*233 Ha maut vner (er raass wieder) H&r hewwen
van dem Ru'en, d& *ne gistem bieten hi&t
(kerlohn.J — Firmenieh, UI, 183. 108; Wi)e$te, 88, IM.
Sagen die Zeohbrttder, um gegen die Folgwi dsa
gestrigen Zeohens dieselben (}enttsse sa empfehuat «tu
Hundehaare (s. d.) Hundsbisse heilen aolün.
•234 Haar an den Zähnen haben. — £w«l«iii. Mf.
„Keck und rasch sein mit Worten, wie «in SdUaft all
grossem Schnurrbart.**
Haar auf Haar machen.
„Papst macht haar Tfr bar.** (/. Stumpf, Oknmik der
Eydgenoaaemchafi, ^Arich 1548,1, 72".;
Haar auf Haar rücken.
235
'236
/, 77'
loher
368.;
241
242
•237 Haar geben. — Mtufc««»,
„Der Wolf fiel in die arme Haerde und ma
Bock gab Haare her.** (Lichtwer.)
• 238 Haar um Haar. — Körte, 3495 u. 3087.
HoU.: Het eene haar op 't andere. (Harrebomee, I,
•239 Haar van der Straten. — Richeg,99.
Das Wort „Haar** muss nach Richejf «htmala dm
,,Unrath auf der Oane, besonders Bohnaem—atP be-
deutet haben. Wenn tiefer Schnee gefallen wat, ginf
ein Fronknecht in der Stadt herum und forderte sui
Reinigung der Oassen mit den Worten aof: «Haar
van de Straten, edder myne Herten waidt ja panden
laten.»**
•240 Haar vnter Wollen schlahen. — AgricolaU, ist.
Schotld, 1133 •»; Körte, 2508 ■.
Haare auf den Z&hnen haben.
Diese Bedensart soll daher kommen, daai die Altea,
um zu wissen, ob ein JOngling riersehn Jahre alt sei,
ihm unter die Nase griffen, ob er Haare auf den Lippen
habe. Später nahm man das Wort Zllme fttr Lijppe.
In seinem Fache erfiahren, gettbt seio, Tiel Kraft, Er-
fjftbrung, Kenntniss besitsen Ostfirletiaeh: H6r np'r
Tttne hebb'n. (EickKald, 1903.;
Haare aus flacher Hand raufen wollen.
Unmögliches anstreben.
• 243 Haare in drei Theile spalten. — Eiselein, Mfr
•244 Har lat'n. — Eichwald, m.
♦245 Har vnd den Kopflf lassen. — Aventin, CCXVII«'.
•246 He hett noch en Haar im Nacken, dat en
torügge holt. — Eidueald, 686.
HoU.: Hij heeft wel een haar in den nek, dat hem daar
Tan aal terughouden. (Harrebomie , /, 969.;
• 247 He is bi de Har öwer den Tun kirnen, ((ktfriet.)
— Bueren. 680; Eichwald, 39; Frommann, V, 533, 578.
•248 He kikt dör de Haar, as de Auerker Swinen.
(Oeifriet.) — Bueren, 611; HauakaUmier, lU.
•249 Hei heat keine guede Hoar. (Büren.)
•250 Hei lett et in de Hoär dräupen. (Sauerland.) —
Ostfrietisch bei Eichwald, 689.
♦251 Holla, ist ein Haar vor. — Frieehbier*, 1408.
Scherzhafter Zuruf, tun einen Fuhrmann com An-
halten zu bringen.
•252 I ho nit bou viel Hoar uTn Koupf, as midös
reut. — (Franken.) — Frommann, VI, 315, 136.
♦253 Ich frage kein Haar danach.
HoU.: Jk vraag |daar geen haar naar. (Harrebomre , 1, 889^.
•254 Ich glaubte, er hab' Haare an den Zähnen.
•255 Ich möchte mir alle Haare einzeln ausraufen.
•256 Ich schere mich kein Haar um ihn. — Aird-
miakon, 8956.
Hott.: Ik acht hem geen haar. (Harrebomie, I, S69>'.;
•257 Ich will ihm die Haare dehnen. (Schienen, Kreta
Militsch.)
D. h. ihn raufen, zausen.
•258 Ich will ihm die Haare einmal auskämmen.
Holt. : Ik zal hem het haar wel eens uitkammen.
•259 Ik heff dar en Haar in funden. — Schütze, U. 85.
Die Sache ist mir zuwider geworden.
•260 In de Haare drögen laten. — Richeg,6i.
Ins Vergessen stMlen, wissentlich ungethaa lassen.
•261 Jemand (etwas) bei den Haaren herbeiziehen.
— Parömiakon, IQU.
929
Haar
Haarbentel — Haarklein
230
*268 Kein gates Haar an etwas (jemand) lassen.
*S63 Kein Haar darum geben.
Kiohto.
*364 Kein Har verwanken.
MH.: Noch het er liota nicht umb «in har Terwendt.
(ÄltximM von Jörg Breinine, XIV, 33, Ton 1489>.
•265 Lass dir kein graw hare daramb wachsen. —
Afrieola 1, 163; Egnolff, 86^; GuUenüein , 45 , ib; Her-
btrger, II, 141; Schottel, HSl*; für Steiermark: Firme'
nieh, II, HO, 157; für Frmken: Prommann, VI, 315, 184.
G^r«n die peinigende Borge, die das Haar bleicht.
„Laaeet «ach Icein gran Haar waoheen t " (Simpiic, 1U33J
»«. : U n'en perdra pae an oonp de dents. l Lendroy, 583.)
*S€6 Man kann ihn mit einem Haar dazu ziehen.
Hott.: HiJ ii met een haar de trekken. (Harrebomie,
l, Vü.)
•267 Man möchte graue Haare davon kriegen.
Bott.: Hen ton er grUse hären ran kzijgen. (Harrebomee,
1, »70.;
*266 Man moss Haare im Loche lassen. — Schweit,
I, 144. 50.
Yon einem durch Hecken fliehenden Thiere entlehnt.
•269 Bian mnss Haare in die Wolle schlagen.
•270 Man mnss ihm das Haar etwas kämmen.
McU.: GiJ moet er de hären bij geheuren. (Harrebomee,
•271 Mehr denn Haar auf meinem Haupte. — ih.
40. 13: «9.5.
•272 Mit de Haare bihalu. — Eidiwaid, 684.
•273 Mit jemanden in den Haaren liegen. — Luther'»
TiKkr., 134 ■.
•274 Kicht ein Haar von euerm Haupte soll um-
kommen. — Lmc. 31 , 18.
*275 Kicht eines Haares breit. — Campe. 1V6., //, 488^.
•276 Nicht mit einem Haar an etwas denken.
BolL : De heb'geen haar op mijn hoofd, dat daaraan denkt,
als ik «ist, dat ik er een had, ik londe het uittrekken.
(Barrebotnee, I, 369.;
•277 Nicht um ein Haar.
,». . . Da mfiohteat in nit rmb ein har schelten." (Brandt,
Oh der Konig wt$ engeltand ein lügner sei oder der Luther.
Kloiter, IV, 943.;
JIM.: Wir liegen ir niht rm ein har. (Den vrttende,
». 114, 88, 18. Jahrhundert.; — Vnt wart nie mvde rmbe
•in har. (Alexitu von Jörg, Breinine, XJV, 1364.; — Ich
awifel daran nit ein hare. (biocletianut Leben von Han*
9on BüAel, herauigegeben ron AdcUb. Ketter, Quedlinburg
1841 , y. 6468^; — Nit als riel aU Toimb ein hare. (V. 8365.;
— Wände ich weis dar umbe niht so gvöz als ein kleinez
hAr. (Sanct Atexiu» Leben ton Kuonrät von Wirtpnre
herausgegeben von H. F. Massmann , Quedlinburg 1843,
V. 874—875.; — Das er sich nimmer dar an als Tmb
ein har gesanmen wil. (Konrad, Rolandstied um 1160
in SckiUer, J%esaMrut Antiquitatum Teuionicarum , Ulm
1738, n, 16»».;
•278 Nicht um ein Haar besser.
•279 Reiss' mer a Hoar *raus, wu ke's (keines) stett.
fFrankenJ — Frommann, VI, 315, 133.
•280 'S es ock zu halbe Hooren gemacht. — Ho-
binsoH, 330.
•281 'S ies kee gutt Hoor onem. (ScMes.) — Jiofcm-
soa, 936; für Franken: Frommann, VI, 314, 131.
•'JbS Se hobmkuan guids Hoar an iam glosu. (Steier-
mark.) — Firmenich, 11,766, 38.
• 283 Seine Haare stehen wie armer Leute Korn. —
Ei$eiein, 367; Braun, I, 1013.
"284 Seine wilden Haare sind heraus.
Boa.: Hij heeft sijn wild haar rerloren. (Harrebomee,
I, 369».;
•285 Si g'rath'n ananner in di Hoar. (Franken.) —
Frommann, V/. 315, 135.
•286 Sich die Haare (aus)raufcn. — Campe. 11, as^.
Hott.: Hij ait met de banden in hot haar. (Harrebomee,
I. 8^.)
"287 Sich kein Haar daraus machen.
Olme Backsichten liandeln.
• 288 Sie hat kein Haar von ihrer Mutter. — Campe,
Hft.. f/, 488^
D. b. nicht die geringste Aelmlichkeit mit ihr.
*289 Sie lausen einander das Haar.
•i9o Sie liegen einander stet« in den Haaren. —
Knrte, 3508^; Braun,!, 1034.
»<.: IIb ont toujours qnelqne maille k partir onsemble.
(Kriuinger, 4S»7^.;
Motl.: ZU Sitten elkander in het haar. (Harrebomee,
l. 270*.;
•291 Sie sind alle einer Haare. — Herberger, I. 2, 671.
•292 Sie sind einander in die Haare gerathen.
Sind nneinsgeworden. sind in Streit gekommen.
•293 So viel als Haar auff dem Kopffe. — Bydtetiffei
im Theatrum Diabolorum, 491^.
•294 So viel as Hoar opper Katte. (Iserlohn.) — Woeste.
85,99.
•295 Sün Härc sünd so krüs als en Besemstel. —
Richey.
•296 Toller Haare sein. — Körte, 9508*.
*297 Um ein Haar war' er drum gekommen.
D. h. beinahe.
•298 Um ein Haar zanken. — Schottet, iin^.
Holt.: Hij kijft om een haar. (Harrebomee, I, 869».;
•299 Wenn mir Haar auf den Z^nen (in der Hand)
wächst !
Zu ergänzen ; soll oder wird das geschehen , d. h. nie.
•300 Wie man ein Haar aus der Milch zieht. —
Teniilau, 183.
Zur Bezeichnung eines leichten Vorgangs, z. B. eines
sehr sanften Todes.
•301 Zupp, zupp am Haar, was Neu*s vom Jahr.' —
Frischbier *, 1408.
Wird gebraucht, wenn ein Gerieht sum ersten mal im
Jahre anf den Tisch kommt.
*302 Zwei mit den Haaren zusammenknüpfen.
Oeaink erregen.
Haarbentel.
•1 Er hat (sich) einen Haarbeutel (gekauft). —
Körte, 3508".
Ist berauscht (s. Ansehen 39 u. Boden 38). Termath-
lieh weil gemeine Leute manchmal im Bausche sieh
etwas Höheres und Wichtigeres an sein dttnken, als
sie wirklich sind, mithin in der Einbildang einen Haar-
bentel tragen, der in seiner Zeit das Zeiohen der
Wttrde war. Diese Bedensart soll im Siebei^thrigen
Kriege entstanden sein , wo ein betrunkener Major der
Alliirten gefangen genommen und noch im Bausch ror
einen preussischen General gebracht wurde, vor dem
er , statt mit dem TorsohriftsmAssigen steifen Zopfe sn
erscheinen , blos mit einem schlaffen Haarbeutel — liaas-
kaseme von den Schwaben genannt— erschien. Doch
kommt diese Bedensart auch im Holsteinischen (Schütte,
n, 85; vor: „He hett en HarbUdel." (Adelung, Wb.;
laupser, Idiot. , Xachlese.) Adelung besweilftlt die
Richtigkeit der historischen Herleitnng der Bedensart.
Andere verlegen die Entstehung derselben iu die Zeit
Karl's V. und bringen sie mit der spanischen Etikette
iu Verbindung. Der Kaiser war den Trunkenen abhold.
Um ihm nun nicht su mlsfallon soll man heimlich ge-
trunken und statt trinken und betrinken gesagt haben :
bich einen Schnurrbart antrinken. Als dieser nach dem
Dreiasigjfthrigen Kriege abgekommen sei, habe man
sUtt dessen den Vergleich vom Haarbeutel entlehnt.
Man hat auch gessgt: der Haarbentei sei nur deshalb
als beschönigende Beceichnung für Bausch gcwftblt
worden, weil er dabei gewesen, als jener angetrunken
worden sei. Endlich meint man, die Bedensart sage:
es habe sich einer etwas angeschafft, das so ttberfltts-
sig wie ein Haarbeutel sei. (Wurtbach II, 151.;
•2 He hÄt sick 'n Haarbüd'l tügt (AUmark.) —
Danneil, 376.
Auch in Kärnten bezeichnet Harbeut'l einen Rausch.
(S. Ueberfelder.)
Haaren.
•Se sünd ök nich al so hart, as uns' oll grau Kai.
(Snderdithmarschen.)
Sie sind nicht aUe so gehaart, wie unsere alte graue
Katxe.
Haareule.
•Kr (sie) ist eine wahre Haareule. (iMtenburg.)
Geht ungek&mmt. Man sagt auch: haareulig.
Kaarhuflohen.
•Mit einem Haarhuschen wegkommen. *
„Ehe der Teufel fleugt, so macht er mich «uvor blut-
rttustig oder zeucht mir sonst eine Haarhusuhen.*"
(Luthfr's Titehr., 239«; Saltzinann, Anh. 38.;
Haailarwerden.
*Ks ist zum Haarigwerden. — Frischbier, 288; Friah-
hier 2, 1413.
Ungefähr wie: Es ist zum Ausseraich-, zum Katho-
lisch-, zum Tollwerdeu. (Frischbier-' ^ 1413.;
HaarklRuber.
•Es ist ein Haarklaubor. — Schottet, itiT'.
Hrll.: llet is een haarklover. (Harrebomee, JII, 2l0''.;
Haarklein.
•Ktwas haarklein erzählen.
(iaitz K«nAu. mit den kleinsten Unurtlnätn.
Hott. : Hij heoft het hem haarklein verteld. (ßarrebomde,
/, 2t;y>».;
16*
231
Haarspalten — Habe
Habel— Haben
I
Haarspalten.
*E8 bedarfif nit vil harapalten. — Mumcr, Oh der
König vt$ cngcUand, In Kloster, IV, 966.
Haarspalter-
*E8 ist ein Haarspalter. — Braun, 1, 1020.
AuchSilbeostechor, Wortklauber, Wortkrämer , Wur-
Mlklauber.
Holt.: Het ia eon liaarklover. (Harrebomee , I, 26S.;
HaarspaltereL
Haarspaltereien treiben.
Kaarstube.
♦In den Haarstuben * flickt der Teufel seine Hosen.
') £a siud darunter die R&ume gemeint, in denen der
Flachs zuRoriohtet wird, der in Oberosterreick Haar
Leiast. (Vgl. Haar 14 u. banm'jarttn, 11^ 27.)
Haarta^en.
Se haartaget sick alle Dage. — H\c}%e^, 83.
Sie liegen einander tiglich in den Haaren. Haar-
tagen = sieb bei den Uaarou zausen 1 wie es im Hand-
gemenge geschieht.
Haarvögel.
•Seine Haarvögel sind frostig.
Von Jemand, der die Kopfbedeckung nicht abnimmt,
weil er furchtet, die Haarberölkerung könnte sich er-
kälten.
Haarzopf.
*Da8 gebt über den Haarzopf.
*Hans Haas von Prizinken. — Frmhbier^.ua.
Zur Beioiohnung eines grossprahlenden, aber dummen,
einfiltigen M«naohen. Von einem Bauer Namens Uaua
Haas, der yor vielen Jahren in Prizinken, einem Dorf
bei Pillkallen, lebte, mit obigen Eigenschaften versehen.
Habdank.
1 Habdank füllt den Beutel nicht.
Fr».: Toute peine mörite salaire. (Gual, 277 J
Lot.: Omnis labor optat praemium. (Goal, in.)
2 Habdank ist eines Bettlers Gabe.
3 Habdank's Geschlecht ist ausgestorben. — Pa-
römiakon, 2188.
Oegon den Undank der Welt.
4 Mit Habdank schmalzt man keine Suppe.
*& Das ist keinen Habdank werth.
IfoU.: Het ia geen bedankje waard. (Harrebomie, I, 120.;
Habe (Dialekt).
Me muss d'r Habe 'n Stiel mach'. (Henneherg.)
Dem Kinde einen Namen geben.
Habe.
1 Die hab ist wie der faaber (Besitzer). — Froncfc,
U, 135 ■; Egenolff, lü^; Eyering, /, 698 u. 810; Petri,
II, 130; Gruter,J, 20; PiMtor..IX, IS; Saücr, 187; Sim-
rock, 4164; Eitclein, 267; Körte, 2491.
2 Die Habe hat kein Geleit. — Graf, 110, 263.
Besieht sich auf die Verfolgtmg der Fahrhabe (s.d.),
die aus dem Besitae des Bigenthttmers gekommen ist.
Der SacMttKspiegel sagt: Leihest du einem deine Fahr-
habe, oder wie du sonst sie ihm ttberlüsst, dieser ver-
kauft sie; du hast keine Forderung, als allein gegen
jenen, dem du sie übergeben hast.
md.: Di hab hat kein geleit. (Zöpß, 101.;
3 Es ist keyn hab, sie geht auff oder ab. — Franck,
I, 93*; Petri, II, 840; Henisch, 1734. 36; Luther's Werke,
VII, 149»; Lehmann, II, 143, 178; SaUer, 72; Körte, 2493.
4 Fahrende Hab* geht auf und ab.
I£oU. : Acht geene varendo have voor uwe eigene. (Harre-
bom49, I, 291.;
5 Farcnde hab acht nit für eygcn. (S. Eigen 1,6,7
u. 9 u. Fabrhabe.) — Franck, I, 71**; Simrock, 2245;
Körte, i4a2.
6 Habe löst den Mann. (S. (jut 34.) — Gra/; 32i, 250.
7 Hast du Hab' und Gut zu Hause, so vcrlass
^icht deine Klause.
Es ist nioht gut, seine Besitzungen vorlassen und in
der Welt herumreisen.
8 Kleine Hab' und lützel Gewinn sind bald dahin.
Dan.: Lidet godt er verst at gjemme. (Prot, dan., 224.^
9 Man niuss seine ganze Habe nioht auf Ein
Scbifif laden.
Böhm.! Na Jednu lod' neklad' sv< vjecko sbozL (Öelor
kotaky, 248.;
10 Viel Hab' und Gut macht toUes Blut
11 Wer nicht hat Haab, der ist schabab. — Petri.
II, 740.
12 Wer seine Habe verthut, der greift leicht zu
fremdem Gut.
ifA<f..- Wer sine hab vertuot der minnet lihto ein ander gut.
(Liedersammlung.) (Ei$elein, 267.;
2
3
13 Wer verlenret seine Hab, dem gand aach btld
sein Freimd ab. — Gertnama, il» 141.
l-l Wer vcrleurt Hab' und Gut, der yerleucrt aach
den Muth.
15 Wie Habe, so Gabe. — SprichwörUirgarten, ni.
* 16 Die Habe seines Nächsten beschneiden. — Burtk-
hurdt, 725.
Uns von seinem Eigeuthum auf ein« anreohtmAssig«
Art etwas zueignen.
♦17 Hab imd Gut durch die Gurgel jagen.
Frz.: II a mangO tout son frusquin k 1« d«baaehs.
(KriUimoer, 336 '».J
*18 Hab und Gut durchbringen.
Habel.
♦Geboren in a Habel (Häuschen). (Jäd.-dntaek.
Brudy.J
D. h. ein Bonntagskind.
Haben.
1 Bei Haben lebt sich's besser als bei HabenBoUen.
Ung.: A ki birja, a' maija. (Gaal, 837.;
Besser haben als hoflFen. — mucUer, XVUl. 69.
Frt.: Mioulx vault avoir qu'espoir. (Leroitx, 11, 26i.J
JIoll.: Boter hebben dau gocd vjndeu. (Harrebwmee,
III, 29 a.;
Besser ich hab's , als ich hätt's. — ParSmiakoH, 1908.
4 Besser selber haben als beim Nachbar borgen.
Boll.: Beter te hebben dan te leenen. (Heurrtbomüe,
in, 29 a.;
ö Besser selber haben als den Nachbar bitten.
Dan.: Bedre er seif at haffue, end aoster at bede. (Prot,
dan., 268.;
6 Besser wenig haben und werben, als viel haben
und vorderben.
7 Better eunen hebben osso tweu krnigen (bekom-
men). (Lippe.) — Firmentcft, /, 268; IQrOriöiirf:
Firmmich, 7,863,54.
8 Biäter en hewwen äs en kruigen. (Soeit.) — Fir^
mcnich, I, 348, 13.
9 Da habt jhr das, ist weit besser, dann wolt jhr
das. — Leftmann, 233, 16.
10 Dar ha' i't, se(de) Domine Stiermann, wenn
he 't ut bar. (Ostfries.) — F)rommaim, &S6. iii;
Eueren, fm; Eichteatd, 1842; Hoefer, 1010.
Da habt ihr es, sagte Pastor Stiermann, wenn er es
aus hatte, wenn er mit der Predigt au Enoa war , wenn
er schloss.
11 Damach du hast, darnach gib. — Eis«leim,»4;
Simrock , 4386.
12 Das hat man allein, das man geben hat. — Franck,
I, 118*; Henisch, 1382. II; Lehmann, II, iS, 34.
13 Dat härr'n vii hat, sä' Hinnerke, as he einen
Väder begrOV. (Jerer.) — Frommowi, ///, 88, 22;
Hoi'fer , 41S : hochdeutsch bei Simrodt. 4343.
Das hätten wir gehabt, sagte Heinrich, als man saineB
Vater begrub. — Dat hären wi hatt, seggt Jochen, as har
sinen Varer bogröw. (Raabe, 9.)
14 De der wat heft, komt up'n Düvel, de der nich
heft, komt up dusend Düvel. (Omabrück.)
Haben ist beschwerlich, aber nichts haben noch b«i
weitem mehr.
15 De 't all' hebben will, kriggt nix. (OttfriM.) —
Firmenich, I, 18, 15; für ÜMlcde: Pirmenick, W, », 141.
IG De wat hett, de wat frett (frisst). (Otdenimrg.) —
Gotdschmidt. 131; Frommamt, IV, Ul, SOS; Bueren, 191;
Kichwald, 761; Hatiitkalender I; Weterzeitung ^ 4036.
Eine Menge plattdeutscher SprichwOrtar« an denen
das vorstehende gehört, rtlhmen die Yorth^e und tie<
nUsse, die der Beiohthum vor der Annuth voraushat.
17 Der alles wil haben, das die äugen ersehen, heyst
selten reich. — Franck. II, 157 •; Crtilcr, /, 13.
18 Der alles will haben, soll nichts haben.
19 Der hat nichts, der nicht genug hat.
20 Der nicht hat in Nummis, dem hiifit nichts,
dass er fromb ist; denn der da g[ibt Summis,
der macht schlecht ^ , was krumm ißt. — Gruter,
111,18: Lehmann. II, 81, m.
*} Gerade, eben, gleich, recht
21 Der nicht viel hat, der kan nicht viel eutbcreu.
— Henigch, 898, 18.
22 Der soll billig nichts haben, der alles allein will
haben. — Lehmann, II ^ 66, 176; Simrock, 41C8.
333
Haben
Haben
234
23 Die am wenigsten haben, müssen am meisten
geben.
bön.! D«n girer meett, der mindst formaaar. (Prov.
dam,,23S.)
24 Die nichts haben, haben alles. — Franck, Aira-
85 Da must nit gedenken, was du gern hettist, son-
der, vress du überein nit mangebi mögist. —
ffufliiiyi'r. 79'*.
26 Do west, wat du best; man du west nich, watt
da fiuust — GoliUiihmidt . 151.
EmpflohU Vorsiclit beim Wechsel seiner Vorhältnisso.
11 Ein hem is bcter as tcin krigen. — Schambaih, 13G;
ho4Meul)nh bei Simrock, 4145.
Kin« haben ist besser als sehn kriegeu.
Fn. : Un tiena vaui mieux que dcux tu raoras. (Oaat, 1430.^
28 Einer hat zu viel, der andere zu wenig, aber
keiner genug.
Potm.: Jedou ma z» nadtu, a drugi za loalo. (Obertchle-
ait».) (Loinpa, 13.>
29 Einer hat's, der andere hat's gehabt, der dritte
hätt's gern. — SmUr, lOO; i>inm>ck, 3297, üutor, 657.
Miunlich Geld.
30 Em mess nit VUU alom huu. ( Siebenbürg, -mchs.)
— Sihusler, 864.
Einer muss nicht von allem haben.
31 Erseht hewwe, dann posse. — FrUchhier*. i422.
3:2 Es haben viel zu viel, niemand aber genug. —
— Pttri. II. 249.
33 Es hat keiner so viel, er bette lieber mehr. —
Petri. II, 950.
34 Es ist besser eins haben als zwei erwarten. —
WiHckler, XIX, 95.
35 Es ist leicht zu haben, was niemand begehrt. —
Finfällt, 92.
36 Es ist nicht an viel haben, sonder an Gottes
gegen gelegen. — Uhmann, 534, i7.
37 Es mag niemand haben und geben. — Graf, 329, 45.
Schenkungen mttssen ausgeantwurtet werden, wenn
Buui sie nicht lurttekxieheu iMler bestreiten lassen will.
(». (»eben, .S3 n. 132.)
Mhii : Ks mag uieman han und gon. (Grimm, Weist h.,
I,S70.)
38 Es muss doch der nichts haben, der gott nicht
hatt, üb er deich alles hette. — //mi«cA, 1709. 53.
39 Es wülleus also han die Leut, sagt jener Pfaff
und that Bescheid. — Fischart, st- Ihminid Leben.
40 £t hat sich wähl (wohl), äwwer et kritt (kriegt)
sich kollig (schwer). (hMnj
I>. h. es ist leicht etwas zu besitzen, aber schwer et-
was zu erlangen.
41 Et ia beter wat hem, as wat krigen. — Scham-
back. 125.
42 Gehabt haben ist auch ein Trost, (tkndsburg.; —
RoluMr,
43 Uab' ich nit viel, so verlier' ich nit viel. —
Albrtckt tvn Et^a, Schimpfftiche Vomedien, Menechino;
Fi*dfin, 267.
44 Hab' ich, was klingt, so krieg* ich, was singt.
— A'ertf, 2513.
45 Hab ist besser als Hätt. — Suior, 277.- Schouct, 1114'^.
Lot.: In praeaons OTa cras modo pullis sunt meliors.
fPhihppi, /, 202; Sutor, '/ll.)
46 Habe gehabt ist ein armer Mann, habe gcwusst
ein dummer. — Körte », S119; Braun, I, 1038; Sita-
rock, 4180; Schittlel. 1182*; WincUer, IV, 58.
47 Haben ist besser, als gehabt haben. — Sim-
roi-&,4174.
£fän. : Jeg haver er bedre end jeg havde. (Fror. dan. , iia.)
Lai.: Miserum istnd rerbiun et Pessimum est: habuiase,
et nihil habere.
48 Haben ist besser, denn hätten (oder: nehmen).
— Fritchbier, 290; Fri9chbier\ 141. S; HettniQ , 92.
flev. .* Boljie je: derzi ga, kakor-pa: lovi ga.
49 Haben ist liesser denn wissen.
Oft ist's auch umgekehrt.
.'•u Haben ist haben, aber bekommen ist die Kunst.
— SimriKk, 4166.
51 Haben ist haben, komme es, woher es wolle.
— titclein, 267.
52 Haben und geben wollen ist mcht Ein Ding.
8pan.7 Mnnim pldas A quien tiene sino A qvien sabes que
bien te quiere. (Cakitr^ 3627.;
53 Haben und gehabt haben ist nicht eins.
Dan.: At have haTd, og künde faae, og have nv, er ei
naor eens. — At liave og mue fange et ikke eet; eens
at gaae til bords met. (Prov, dan,, 276.)
54 Haben und kriegen (werden) ist zweierlei.
Dan. : Atb haffne 00 nnve fonge, det er ikke eens. (Prot.
dan; , 268.;
55 Harr' ik di, wo wull ik di, säd' de Jung, schust
glöwen, Ostern un Pingsten wier up enen
Dag. (llamlfurg,) ~ lloefer. 4S0.
56 Hast du, was klingt, so hast auch, was sin^.
57 Hast du was, so setz' dich nieder, hast du
nichts, so troll' dich wieder. — Parömiakon, 885.
58 Hastu , behoU't, de Lev' ward kolt. (Lübeck.) —
Ikcckv. 9.
59 Hat man keine, so will man verzagen; hat man
eine, so ist man geschlagen. — simrock, 197G.
CO Hut mau viel, so braucht man mehr.
61 Hat man viel, so verihut man viel.
Von dcnou, die Sparen, Kintheilou und Wlrthsohaft-
treibon in ihrem Würterbuchu nicht liabou.
Fr*.: Plus on a, plus ou dfipouse. (Gaal, 707.;
02 Hätt' icli dich, wie wollt' ich dichl — Fritch-
ftiA •, 1427.
63 Hätte niemand was , so böte man niemand vor.
— Graf, 252« 147 ; Klingen, 32*, 1.
Jeder Verkehr wird erst dadurch möglich , aber auch
uothwondig, dass uns derjenige, dem wir von dem Uns-
rigen anbieten, etwas outgogenaubieten vermag, was
wir zwar brauchen , aber noch nicht besitsen. Bedürf-
nis« liegt dem Angebote wie der Nachfrage su Orande.
64 Uebb' ek wat, sau hebb* ek wat — Sekambach,
II, 415.
Lat.: BeatuB possessor.
65 Hebb öck, straf Gott den andern. (Tilsit,) —
Frischhier «, 1423.
66 Hebbo we nits, sau kriege wo nits. (Gruben-
hagen.)
67 Hebbcn is beter, denn krigen. — Kichwald, 759.
68 Hebben is hebben, man kriegen is en Kunst.
(Oldenburg.) — Eichwuld, 758; Fntmmann, VI, 282 , 680;
GoUlschmidt . Hb : Schutze , II , 111 : Wc$erzeüung, 4036;
Körte, 2494.
Von der Schwierigkeit des Erwerbs und den grossen
Vortheilcn des Besitzes.
69 Hebben is wiss, krign is miss. — Eichwald, i«i.
70 Hett ich, dass ich esse, es möcht leicht sein,
da ich sesse. — Uetiisch , 949 , 15.
71 Hewwe, hewwe *, segt de Rüo (Hund). (Büren.)
') Hewwe, Sohallnachahmung des Bellens. Wortspiel
mit Uewweu = Haben.
72 Hut nit hei, mörn nit hei, es git e längi Wuche,
u wenn mer nüt meh z'esse hei, su wei mer
Eier koche. (Schweiz,)
73 Ich habe mehr als ich brauche, sagte der Bett-
ler, und kraute auf Kopf und Rücken.
HoU.: Mijn bro«r heoft wie bezittingon, lei de Jood, en
hij kraauwd zieh. (Harrebomee, J, b4.)
74 Ich habe nur, w^as ich gegeben.
Auf Sardanapal's Grabmal stand die Inschrift: Haeo
habeo, quae odi. (BvpiU, III, 203.;
Frt.: Jay que ce loy donne. (BotiU, lU, 204.;
hat.: Haeo habeo, quae dedi. (BoviU, lll, W4.)
75 Ich habs gehabt, ist ein armer Mann. — Leh-
mann, 45, 59.
76 Ich han gehat es gar nüs weth, ich sal ha es
euch noch schiebt, ich han et beiste steht.
(Aachen.) — Firmenich, III, 238.
77 Ich hatte ist ein armer Mann. — Petri , //. 397.
78 Ich weyss wol, was ich hab, ich weyss aber
nicht, was ich vberkommen werde. — Agricvla
I, 85; Tofftiun, 219''; Egenolff, 72'*; Gruter, I, 58; Eise-
lein, 267; Sauer, 210; Simrock, 4172; Körte, 3142.
79 Ick wet, wat ick hebbe, man nich, wat ick
wer kriege. (Oldenburg.) — Btum, W»; Wstsr-
leitunQ, 4097; Frammann, VI, 284. 796; BamMmdfr, t^ .
für Waldi'ck: Curft«, 332, 914; &«cUmIm|M Atfir««$lJ'
Cbaraktorisirt den Oldenbuiger. In 6m
bens weise des dortigen „UausmMiiu*', 1 '
Haben
Haben
SM
•in«8 grossem BAuemhoft lieisit, bewegt siob alle«
in demaelben Gleise, in dem sieb Vater und ürgross-
Tater bewegte. Man httlt fest an dem, was man bat,
und bleibt allen speculativen Untemebmnngen fem.
80 Immer hat man was, dann an der Frau, dann
. an der Kau (Kuh).
81 Irst heff mi, denn küss mi. (Mecklenburg.) —
K. Schiüer'g Ms.
Erst baben, dann geben, nehmen.
82 Je mehr einer hat, je mehr er haben will. —
Pouii. PostUla, II. .W^; Petri, II, 395; Simruck, 4169; für
Schlerien: Frommann, Itt, 414, 574.
Jer. Ootthel/ in Leiden und Freuden eine» Schulmeistert
(Berlin UiS, Bd. 4): „Je mehr er hat, desto mehr hat
er wenig."
Böhm. : äim kdo vfee mi, tfm Woe zAdi. — 6lm vice statku
m&me, tim vice ho x&dime. (Öelakovihj , h\.)
Engl.: Mnoh wonld have more.
Fn.: Antant orott lo dösir qne le trösor. — Pias on a,
plus on veut avoir. — Qui plus a plus oonvient. (Le-
roux, 11, 306.;
Holt.: Als een man rijot, so hont hi. (Tunn., 5, 4.^ —
Hoa meer men heeft, hoe meer men begeert. — Uoo
raeer men heeft, hoe meer men hebben will. (Harre-
bomie, in, 30»».;
It. : Chi piä hä piü brama d'harere. (Pattaglia, 166, 5^ —
Qnanto piü se n'ha tanto pib se ne vorrebbe. (Goal, 141S.;
Kroat. : Z kem gdo Tee ima, s tem ven zoli. (Celakovsky, 51.)
Lal.: Crescit amor nummi, quantnm ipsa pecunia cresoit.
(Juvenal.) (Binder!, 249; 77,608; Philippi, 7,97; 8ey-
bold, 95.) — Dum quis ostatur, oupidos Tultres imitatur.
(Fallertleben, 100.;
83 Je mehr man hat, je mehr man braucht.
Fr».: Plus on a, plus on ddpense. (Oaal, 707.;
84 Je mehr man hat, je mehr man will, nie schwei-
gen unsere Wünsche still.
85 Je mer man hat, ye mer man begert. — Stumpf,
Chronik, 11, W*».
8ß Keiner hat alles und keiner hat nichts.
87 Man weiss nicht, was man hat, bis mau^s ver-
loren.
Böhm.: Co n&me, neWrae, as kdji stratfme. (öela-
kovtku, 182.;
Poln.: Kieznamy, co mamy, ai postradamy. (Öetakovsky,
182.;
88 Me weis, was me lied, aber nid, was me n
überchund. (Luzem.j
89 Nicht wer viel hat, ist reich , sondern wer wenig
bedarf. — Stmrocfc. 8328.
90 Nur wer etwas hat, kann etwas geben.
Span,: No daquien qniere, sino qtiientiene. (Bahn I, 334.;
91 So viel einer hat, so viel gilt er.
Frt.: Tant vautl'bomme, tant raut sa terre. (Goal, 835.;
ffoll.: Zooveel als gij hebt, cooyeel wordt gij geaoht.
(Harrebom^e, III, 81».;
Span.: Tanto Tales, coanto tienes. (Cakier, 8728;
92 So wollt ichs haben, sagte der Teunel, da
sich die Mönche raufften. — Laiendorf II, 25;
Jloefer, 1041; Simrock, 7073.
93 Solang' ich habe, was da klingt, der Wirth
mir Essen und Trinken bringt.
Lat.: Dum mea bnrsa sonat, hospes mihi feroula donat.
94 Wamme hiät, dann es et guet sparen. (Iserlohn.)
— Woeslc, 78. 314.
95 War sek hebben sal , dei krigt sek äk. — Schatn-
back. IJ, 562.
Spricht die Ansicht aus , dass Personen , die snr Hei-
ratb füreinander bestimmt wird, sich auch finden.
(8. Ehe 31.)
Hol!.: De hnwelijken worden in den hemol gesloten.
(Ilarrebome.e , I, 347".;
9G Was ander haben, das gefeit vns, vnd was wir
haben, gefeit andern. — iimUck, uio, is.
97 Was du hast, das giltst du, und was du giltst,
das hast du.
98 Was du hast, das lass dir lieb sein. — Prandi.
I, 158 ».
99 Was du hast, des bist du gast. — Franck, /. 75*;
Sauer, 72; K6rte, 1784.
It.: Tanto h mio, quanto godo, e dö per Die. (Gaal, 837.;
100 Was du nit wilt han, das such nit. — Franck,
I, 62*; Egenolff, 327^; Simrock, 10012; Körte, 6464.
Willst du nicht Schande, so suche keine.
101 Was einer gern hätte, davon tr&umt ihm.
It.: L'orso sogna pere. (Gaal, 1559.;
Lat.: Et eania in aomnis Testigia latrat. (Gaal, 1559.;
Ung.: Egforal Almodoalk a* maoaka. (Gaal, 1559.;
102 Was einer haben soll, das kriegt er auch.
ffoU. : Zal ik hei hebben , coo sal ik het wel krUen. fBarrt'
bomie, III, ai«.;
103 Was einer hat, das hat er, sagte der Schneider,
da Hess er statt der Kuh einen Bo(^ ans dön
Stall. — Körte, 5878; Hoefer, 939.
104 Was einer heut hat, das wil er morgen melir
haben. — Pari, u, in.
105 Was einer nicht gern hat, das glaubt er deeto
weniger. — Heniach, 1637.44.
106 Was einer nicht hat, das kann er nicht ver-
lieren.
Frz.: Ne plore pas ce que tu n'eus onqaea. (Lerva,
II, 268.;
107 Was einer nicht hat, dauon darff er kein Rech-
IlUQg geben. — Pari. II, 594; Henisch, 6S5, 10.
108 Was einer selbst nicht hat, das kan er andern
nicht geben. — Petri. II, S94: Hmiseh, 1M4. 1.
109 Was ich hab», das hab' ich.
Selig ist der Besitser.
110 Was ich habe, ist besser, als was ich erst be-
kommen soll. — inum , 479.
111 Was ich habe, ist Gottes (oder: des Höchiten)
Gabe.
Fr». : Tout Tient de Dieu.
112 Was ich habe, weiss ich, aber nicht, was idi
kriege.
113 Was ich nicht hab, das entfeit mir nicht. —
Petri, II, 600.
114 Was ich nicht habe, das ist mir nicht beschert.
115 Was ma n&d hed, so hed ma nüd. — Tobl0r, SU.
Was man nicht hat, das hat man nicht, «tw» wto:
Wo nichts ist, da hat der Kaiser «ein Beobt Tarlons.
116 Was man gern hat, zieht man mit einem Haar
herbei.
Dan.: Med et hOTed-haar drager man det mangienieTiL
(Prov. dan., 804.;
117 Was man gern hätte, mag man nicht erwarten.
— S»mroc*,ll200<^.
„Was sie haben, das wollen sie nicht, und was sie
wollen, das haben sie nicht." (Tktunetda in Fram* Ba-
cherV» Die Cherusker in Rom.)
118 Was man hat, das acht*t man vnwerth (nicht).
— Petri, II, 603.
Böhm.: üo T sTi mod m&me, o to m&Io dbdaie. (Ötla-
kovaku, 148.;
Poln.: Co w Bw4j mocy mamy, o to ma!o dbamj. (Cela-
kotsky, 148.)
119 Was man nat, das verdirbt, was man nicht
hat, das wird geliebt. — Lehmann , ai , 9i.
120 Was man hat, dess wird man satt. — Körtt, 6502.
Frz.: Bien perdu, bien oonnu.
Ung.: A* ki birja, a' maija. {Gaal, 837.;
121 Was man hat, muss man nützen.
122 Was man hat, weiss man wol, aber nicht, was
man bekommen soll (wird). — Körte, 4037;
Blum. 340.
Ermunterung cur Zufriedenheit mit den manoherlel
UnTOllkommenh«iten , die uns hier drftoken.
123 Was man immer hat, achtet man nicht mehr.
124 Was man nicht haben kann, das thut man in
den Bann.
It.: Qnel che^non pnoi aTer, biasima. (Bokn I, ISS.;
125 Was man nicht haben soll, verliert man aus
dem Munde.
Mhd.: Was der man nit haben sol, das tuot «in reya im
xerren ab. (Hdttlerin.) (Zingerie, 62.;
126 Was man nicht haben will, das leihe man weg.
— //. von Sdtmeinichen , III, 266.
127 Was man nicht hat, kann man nicht geben.
Fr*.: Nnl ne pent donner oe qu*il m*a. (Cahier, 554.;
It.: Niuno dk quel che non hk. (Pa»»agUa, 78, 4.;
128 Was man selber hat, braucht man nicht zu
borgen (kaufen).
Hoü. : Dat men aan zieh celTcn heeft , behoeft men nlet
te koopen. (Harrebomie , III, 29*.)
129 Was man täglich hat, das achtet man nicht —
Teller, 813.
130 Was nicht hat, das gibt nichts. — llenütch, iva, &8.
131 Wat ek hebbe, dat hebb* ek. — Scbambach. ll. 4i5.
Was man einmal hat, hält man fest und Usst es sich
nicht wieder nehmen.
Haben
Haben
238
^C»5 We j
t3t Wat ick hevrw , krig ick allen wol up. ^ H'tt»r-
««ÜMMtf. 4067.
133 Wat Bick hehben sali , dat krigt sick. (Sam-rlond.)
114 W« ini (je mehr) dat mer hat, we mi dat mer
weit. (Köln.) — FirfnaiKh, I, 475. W*.
i!^b We nüs han aul^ verlüBt et Brut usgea TeiBcb '.
(Aachen.)
J^i Am der Tutoh«.
riel hewt> verdüt viel. (Büren.)
Till hat, will meih bann. (WaltUfk.) — Cuttte.
ni.sor.
138 Wenn d^ nit wit, so hascht g'ha. {Schreit.)
139 Wenn du denkst, da hast'n, dann springt er
1» ans dem Kasten. (Postn,)
HI40 Wenn du was hast, das gut und süss, so sei
^B gewärtig der Bienen.
^B4I Wenn dn was hast, so setz* dich nieder, hast
^m du nichts, so bin ich dir zuwider.
^^142 Wenn er hätte^ was er nicht hat, er jagte den
Teafel aus der Hölle heraas.
^_ F^lm.r Qdjrbr tciu uk txUat, jak ulcnui, toby^ go l «ijAbet
^B nadxUu^jjitriniiLfodogoitll. (ObtrschUntn.) (i.(/mpA, H.)
^(l4d Wenn ich dich nicht hätte und meine Augen
'' nicht, so war' ich gar blind. — Simrock, iiss.
1144 Wenn ich b&tte, was ich nicht habe, so könnte
ich, was ich nicht kann. (Wend. Launit.)
146 Wenn jeder hat, was ihm gehört, so hat keiner
XU viel.
I tri,: i^tfüd ehMon • CO qui luj «ppartieDt co b*e«t pai
iTop. (L»r<mw, It, mi,)
14C W*?nn man selber nichts hiit, hört 's Schenken auf,
Ijf, Smm.: 29*^ ||0d46t gika«T ptui grand, blirsr man lidct
nuid. (J'rot, dan.. V55.>
AI Wenn me dich nid hett und ebs Brod im IIus,
so musst me hungrig ia Bett. (Lusem.)
W«ttti maa «in«u m vorvteheo goban will, dais re-
Blg ao ihm ge legen »«I.
148 Wenn wir*« haben, so essen wir mit Sanct-
Martiti ; haben wir nichts, so fasten wir mit
S. ^'ikolaS. — Uhmaan, »23. 17.
14$ Wer aües haben will, bekommt nichts.
la BABnoTer; W&r alles botn will, kri^ nüt. (Sikam-
»«£*. //-, yxK)
iXM.; Uid, hau faa«r int«t, der «eoe ril faavs. (Fror,
irrt,i CÜ q»i tot oonvolto tot perd. (Lt^roux, II. aOSJ
JMt.' Dl« »Um wil Uebb«n, krijgt g«mefinUJk aiet«. — Die
all«« ml hebbcn, raakt aUe* kwijt. (Harrfham^t,
ttt^ SI9*.> — Diok al wil bebbeu, en lal Diot hotbeo.
f !>«•». 10, 11.;
/!..• Chi rtlto Tuol©, totto perdo. (PatsaffUa , 383, l.)
t.mi. T KU babMkt iura qui ruh boua »oltt» habere. (FaUer*-
9p*m,.' Qaiao todo lo qalere , todo lo pierde. (Bvhn t, 2i3.)
IM Wer aiki haben will, was die Augen sehen,
kbeiast Seltenreicb. — Simr^ck, sioe; Et*olnn , U7 .
^*n. U, «79.
Wer alles hat, dem fehlt nichts.
JMa..* Do «om hat aliing fatt*« dog «et: den «om t#r og
kand diga dem eandbed. — Han har alt det hao vll ligg«
Of iidtl» paa, Taage og ■ovo b«di bar al gire og gielde.
(how. dort., me,)
t IM Wtr anders nicht bat, der pbt ipffel vnd biren.
H — Otmuck. US4< lA.
^f Sjöt,' Dal P7T>4 dal poma, qoi noa habet alla dona.
~ U3 W«r da hat, dem wird gegeben. — Maith. li. w.
k&!M^S0, 911 . lekiur . 466 . Utnitck. lUi , 14.
1S4 Wer da hat, der hat, vnd niropt wenn er darfT.
— Ihirt^r^fr, l. &40.
MA Wer da hat was klicket, der kriegt was singet
^P (gpringet). — Uerhcrqer, /, &6S. Köxie. tlU.
^ il»a. DU lM«ft. wat er blinkt (kUiikt), krggt wat er
«piiagl. (Marr*iem44, I, TJ*,)
I 1^ Wer da heft, de heft ok Lüea on de Under-
^B böxeu — rntthbier *, 1495.
^Ktf? Wer das eine will habcD, muss sich das an>
^^ «lere ge&llen lassen.
^ l&i Wer eins will han, mnss das andere lan. —
h £trU, ^S7.
■ A,/ Qal b» de eeppi, paA lar delle tcbeggie.
F li> Wer es haben soll, der bekommt's. {3, Btecbtrt.)
160 Wer es bat, muss es gebrauchen. — Simrock, 4iro.
161 Wer es so haben will, dem geschieht kein Unbill.
La4.: VfvIeQtl Bon flt iö>uria. (Gaat, \Ui.)
162 Wer etwas habeu will, der muss auch gebeu.
— f'ctn, U, 707; lltniich. 13S4, 30-
163 Wer etwas haben wilJ, der muss den Schauihut
abthun. — Lehmann. 6»C. 1.
164 Wer etwas haben will, der muss den Schemel ^
vnter die Banck stosscD. — Uhmmn. 688. i.
') Worttpiel tnit Sobain, (3. 16t.)
165 Wer etwas haben will, der muss thun vnd ius-
sen, was er nit will. — Uhmam». m, ao.
166 Wer etwas haben will, muss das Maul aufthuu.
It.: Olli tton p»rU Dlo ooo Tode. (Panugtia , X&t, 49 }
167 Wer etwas haben will, muss viel fordern.
//..• Chi Tuol aaiai, non dimaudi pooo. f/I^/Aa /. »T )
168 Wer etwas haben will, muss zulangen.
ttim..- Hvo Bom tU havo »ogot, maa ••ga «Cler. (Pfitr.
dan., a»3.;
Iü9 Wer etwas hat, behält es billig. — araf,9i. i4o,
UÄd,: Wer icht hoi, der behelt ia billloh. (DauieU, üj>j
170 Wer etwas hat, der ist etwas.
Jt,: Chi ha, b, — Chi ha qualohe ooia A qualcbe ua«a.
(BoAn l, bl u. VI.)
171 Wer etwas wil haben, der mus am Maul an-
fangen. ^ HhTbiirgvr . /. 2, 311.
17'2 Wer haben will, ist selten willkommen.
Engl.: Ha who a«k« Ita» oue black tace, aad he wha r4*
fuao«, ha« two.
173 Wer ha<l, was er will, der frisst, was er mag.
(Lusem^J
174 Wer hat, dem gibt man. — Gruter, lit. 107; f.w»-
mnun, U, ö73, lfi9; KtnelHn. as4, Simrwk. 4190.
^V«.- (Jaj chapon msixge, ohapoolui viont. (lendrou, :U7 ;
R4cu*tt, \.)
17 ö Wer hat, dem trägt man zu und lehnt sich an
die selige Wand. — .Rittinn . küi.
I7Ü Wer hat, dem tregt jederman zu. — Pein, II. 71«.
177 Wer hat, dem wirt gegeben. — Franc*, //, i2»*.
tlruler, i, 80.
Mhd.: Wer bat, dem gibt man immer un. ( Ft»4titoc/tt-
Mpieit 52(3, (>.;
Frt.: On donnera k wloi qui a dej*. (Kt;cHeU, l.)
IJolL: Die hetift, dieu »al gegevfu worden. (UamboDief.
UI, 29".;
Lut.: Habentf dabitar. (Framk, Pitrodoxd. 164t» Si"}
Philipps, 1, 17a.;
n« Wer hat, der behalt, die lieb ist kalt vnnd Vn-
glück kompt bald. — LcAmcinn. 373, 138; Ei*«-
Irin. S84; ^tmmcJt. 439t.
179 Wer hat, der behalt', Unglück kommt ohne-
dies bald.
180 Wer hat, der bekommt — T«»<«a«, 74«; 2 Vm.
31. 6. i)«in. % 21 . Jfd»A. 13, 3 u. 8.5, 29 ; S)ir»cÄiw»rl. 9. 9.
181 Wer hat, der hat, wer leit, der leit. — ^»««'itf,
/;/, 380 U. 497 . ft-lri . l\. 716,
LaU: Beati potaidoute«. (Ehetrtn, 2S7.)
1B2 Wer hat, der ist ein gnsd herr. — Franc*, ruii
dm» gmdiehen La*ur d#r trmdtenheit (Siratbur^ i&99},
OL »9*.
183 Wer hat, der ist ein gnädiger Herr.
184 Wer hat vnd kan geben, der kan mit den
Freunden leben* — HtriMfi». um. 36.
185 Wer h&tte, was er nicht hat, der würde thun,
was er nicht thut
It.: Chi haToaee qnello che uaa. bi, farebbe qoello «Ue
non fi. (PaMtajfUa, IfiS, 3.;
186 Wer hebben wil, mot tangripen. — SehomUth,
11, 53S.
187 Wer nicht hat, das da klinget, der bat nicht,
das da singet.
Lai.: Ubi nihil renit Inttia, ibi nihil venll urtua,
188 Wer nicht hat, dem etitpfcH auch nicht. —
l'rniuk , n. »7* .- Eijenollf. r^^ ; Grutcr . f. 8t ; Svtot . M3.
Holt.: Die niete heefl| dien ontralt nleia. (Barrtbam^t.
tu, 29".;
189 Wer nicht hat vnd haben muss, dem ist Kum«
mer eine schwere Boss. — /vm.//. J4u, ««••
nwa. 571, 09.
mim
Haben
Haben
840
190 Wer nicht hat, was er will, mnss wollen, was
er hat.
Frl.: Quand on n's pas ce qu« l'on aiine, ilfaut aimcr ce
qae l'on a. ^Bohn I, 4S.)
191 Wer nicht viel hat, kann nicht viel enthehren.
— KSrte. 6i04.
192 Wer nichts für andere hat, der hat auch nichts
für sich.
103 Wer nichts haben soll, verliert das Brot aus
dem Sacke. — Ganl, IäTS; für Aachen: Firmenich,
J,40i, 152; für Köln: Wryden, Ul, 12.
Die RusBon: War nichts haben soll, dem nimmt der
Wind den Hat vom Kopf nnd wirft ihn in den Garten
der Koichou.
Mh<l. : Swer nicht ze gtie wirt gebom, der mns gftteB Une
itn. (Marietüegende.) (Zingerle , 61.^
lt.: A Chi ö disgraaiato, gli tempeita il pan del fomo.
(Qaal, 1579.;
Lat.: Qui nihil aoria habet, nihil aeria perdidit unquam.
W'Suior, «32.;
er nichts hat, darfif auch nichts geben. —
llenisch, 1384. 51.
Frz.: Le roi le fait ftanc. (Kritiinger, 619*'.;
JIull. : Die niet en heeft, ook niet eu geeft. (Harrebomie,
ni, 29'».;
195 Wer nichts hat, dem helfen seine Vettern wenig.
It.: Parento, o non parente, mal per qael che non ha
niente. (Bohn I, 118.;
19G Wer nichts hat, dem kann auch Lips Tullian
nichts stehlen.
Frz.: Snremcnt va qui n'a ricn. (Buhn I, bl.)
hat.: Cantabit vacuna coram latrone viator. (Gaal. 840.;
Span.: El que no tiene , el rey lo haco libre. (Cahier, 373U.;
Ung.: A' mezitelent nem fosathatnl meg. (Oaalj 840.;
197 Wer nichts hat, dem kann man nichts nehmen.
Mhd. : Swcr nien hat , dem nimt man niht. (WäUcker Oa$t.)
(Zingerle, 62.)
198 Wer nichts hat, den feiert man nicht.
Frt.: Qui ricn n*a rien cat priaÄ. (Leroux, II, 308.;
109 Wer nichts hat, der fürchtet nichts.
Span.: A quien no tiene nada, nada le eapanta. (Bohn
I, 201; Vahier, 3561.;
200 Wer nichts hat, der ist entschuldigt. — J/ai/w^y,
//, 189 ^
201 Wer nichts hat, der ist nichts. — «»-ntur, ///. 109 ;
Lehmann, 11. 875, 215.
It.: Chi noa ha niente, nen teme niente. (Bohn 1, 83.) —
Chi non hft, non h. (PattagUa, 113, 2.;— Chi non ha
nulla, non h nulla. (Bohn I, 83.)
Lat.: Damnamua, quia nihil habet. (Binder II, 687.;
202 Wer nichts hat, der ist nichts schuldig. —
WincUer, XIX, 88.
203 Wer nichts hat, der will haben.
204 Wer nichts hat, entbehrt genug.
mu.: Die niet hoeft, vaatgenoeg. (Ilarrebomee, III,29,^K)
205 Wer nichts hat, hat leicht fasten.
IIoU.: Die nieta heoft, kan ligt vaaten. (Ilarrehomie,
in, 29»».;
206 Wer nichts hat, hat nichts zu verlieren.
HolL: Die nieta heeft, wat kan hij verliezen? (Harre-
bomie, I, 296.;
207 Wer nichts hat, ist vor Räubern sicher. — Eitc-
lein, 494.
208 Wer nichts hat, kann auch nichts.
Frt.: Qui n'a, no peut. (Bohn I, 50.;
//.; Chi non ha, non fe, (Cahier, 2816.;
209 Wer nichts hat, kann nichts geben. — Eiselein, 498.
Im Karal heiaat oa : Da« von der Liebe geborene Kind
Barmherzigkeit lebt durch die wohlhabende Wärterin
Wohlatand. D. h. wer nichta besitzt , kann keine Al-
rooaen geben. Der WohiaUnd ist gleicbaam die Warte-
frau , ohne die daa Kind Barmhersigkoit nicht gedeihen
kann. (Vgl. Oraul, Mittheilungrn in Bezug auf die ta-
mulitche Literatur: Froben atu dem Kural, im Ausland,
1856, Nr. 28.) „ ^ .. ^
//.; Chi n'ha, ne puö dare; obi non n'ha, nö puö dame
altrai, nh teneme per ae. >- Chi non n'ha, nonnipnö
apendere. (Goal, 840.;
210 Wer nichts hat, kann nichts verlieren. — Leh-
mann, 11,649, 302; Körte, 6746.
Engl.: A beggar can nover be bankrupt. (Oaal, 840.)
Who doea aing so merry a note, aa he that cani
change a groat.
Holt.: Die niet en hevet, wat cau hl rerliesen?
Lat.: Abi re qui yadit, res sibi nnlla cadit. (Gaal, 840;
Gärtner, 155; Seybold, 3; Fhilippi, I, 4; Binder I, 3;
//, 30.; — Perdere quid voleo, dum nihil obtineo. (Fal-
lersleben, 239.; ., , ^ ^^^^
Ung.: Nem fÄl a' Nemet, hogy el-vet^ik a' gatj^Ät.
(Gaal, 64»,)
211 Wer nichts hat, xnoss mit der EaxLt benhlen.
(S. Hola.) — Pistor., V, 10; Simrock, 4171; Graf, ttl. tST.
212 Wer nichts hat, was kann der verlieren? —
Simrock, 4389.
Frz.: Qui n'a rien, ne orafnt rien. (Bokn I, SO.;
213 Wer nichts hat, wünscht etwas, wer viel hat,
alles.
DöAm. : Kdo nie nem&, pfejo ai nJeo; kdo njeo mi, pj«je
ai vaooko. (Celakoptky, 61.;
214 Wer nichts ho soll, verliert 's Brot ans der
Kötze. (KinzigthalJ
215 Wer nit hat das gut, der hat doch zar faoffiut
den muth. — Ldimann, 394, 31.
21c Wer nit hat, dem entfeilt auch nit. — Gnier,
1,6; Windiler, XI, ii; Simrock, 4388.
ffoU.: Die niet en hevet, en ontralt niet. (Tunn., 11, 6.;
It.: Chi non hik niente, niente perde. (PasMogUat 16C, S.)
217 Wer nits het, dei kriegt ak nits. (Göningeit.)
218 Wer non habet in nummis, dem hUfl nidits,
dass er frumm ist; qui dat peonniam som-
mis, der macht bald schlecht (schlicht), was
krumm ist (oder: dem schadt's nicht, dasi er
dumm ist).
219 Wer nuscht hefl, kann nnscht verloren, säd
Jenner, on versop dat letzte Dittken. (DaMti§rr
Nehrung.) — Frischbier \ 1426.
220 Wer selber hat, braucht beim Nachbar nicht
zu borgen.
Mhd.: Man apriohet: swer selb etewaa hftt, das al goot
fOr den lom. — Swer aelbe iht bAt, daa iit im B«ot
weix got far com. (Zingerle y 62. J
221 Wer selber nichts hat, muss keine Gr&ste bitten.
222 Wer sich hat, der hat alles.
223 Wer sonst nichts hat, gibt Aepfel und Bim'n. —
Simrock, 388.
224 Wer viel haben wil, der mnss viel wagen. —
Petri, II, 775.
225 Wer viel haben will, muss nicht wenig begeh-
ren. — WncWer, JF//, 68.
226 Wer viel hat, braucht viel.
227 Wer viel hat, dem trawet man vieL — Ltkmtum,
II, 852, 346; PetH, II, 772.
228 Wer viel hat, der gibt viel. — P^iri, II, 772.
229 Wer viel hat, der hat selten genug.
HvÜ.: Wie veol hccft, heeft zelden genoag. (Sarrehomie,
III, U\) » •• <
230 Wer viel hat, der muss auch viel Strafe geben.
— Pistor., VII, 60.
231 Wer viel hat, der muss viel versorgen. — Pein,
II, 772.
It.: A piccol pignattino poco fuoco baata.
232 Wer viel hat, der muss viel wiedergeben, -s-
Petri. II, 778. Ilcninch, 1584, 53.
233 Wer viel hat, der verthut viel. — Pieiri, //. 772;
Illum, 817.
Span.: Quien mal tiene, maa qnlere. (Bohn I, 250.;
234 Wer viel hat, der will zu viel haben. — - Petn.
II, 773.
235 Wer viel hat, kann viel geben.
Böhm. : Kdo mnoho m& , mua mnoho i diti. C JffoiboeiJty, 44.^
Kroat.: Koi vuogo ima, Tnogo imore dati. (Öelakottkg , 44^
236 Wer viel hat, muss viel sorgen. — Lehmann, 682, 14.
237 Wer viel hat, von dem halt man viel.
Lat.: Tanti habetur quiaque,quantnm habet. (Segbotd, i9i.)
238 Wer viel wil haben, muss viel wagen. — B. Wai-
dis,ir, 3.
239 Wer was haben will, der muss darnach gehen.
— nenisch, 1486,46.
240 Wer was haben will, mnss wagen und nicht
achten der Leute sagen. — Froschm.,M; Petri.
III. 15.
241 Wer was haben will, muss was darumb thun.
— Ilcnüch, 658,65.
242 Wer was hat, ist der Soldaten Feind.
243 Wer wenig hat, der ist Knecht. — Lehmann, 44, 25.
244 Wer weuig hat, der kann nicht viel entbehren.
It.: Del poco, nn pooo. (Oaal, 365.;
Lat.: Qaamminopiaeat, rebus paroeutendom. (0«al,i6S.)
Haben
ilabeß
242
(46 Wer wenig hat, trügt desto leichter,
Fr»,: Htd * p«o, Dl«u luy donno. (LtrvHX, I, 1&,>
^946 Wer will hab^n, dnds (dae) ihm gelicge, Bebe
selbst zu seinem Dinge.
Hl Wer will haben , der mus« graben. — Sffickttöt-
iMryaiKaa, 14,- SdtMUeUmg, \m, 21; Parümieiim, 3110,
Simrotk, 4ifi7; ßroim, /, 10»9.
f48 Wer will haben, was die Augen sehn, wird m
£il' xa Grande gehn.
'^- Bei Sttt'o^ f>. iuBt ,lif andere Ftälft«: „mu» bald mit
^K warm tv.
^H l^r- K»l > lü «biilfiuiMO bonii. — Qul multi-
^^ pIlMt ca.4^i,.v. ........ i>liicat Tcrmoii. (StUor , lä5.j
14d Wer zuoil wil haben, dem wirt gar nichts. —
IAgncoU t, 113. Pitn, tt. nh; Sulor, 2i.
X^r^ CMnoliia dmideraa» comaA, etituu aur«* perdidit.
i {S^fbotd, 61 J — Mrüuin mAlum dicrit nmnli i>oase8ftor.
^ Vtai nimltuB oinaiigit, pjicit ■«nguluum.
950 W«r ZU vit'l haben will, dem wirdt gar wenig
, oder nichU. — CruUr, l, U; Kitrw. ons, Sim-
roek, liSli. Seybfild ^ 180,
„8o ir*ht'i , wer »Uxav j«l wU haben , thut Jm «eiber
lo d' Ki«en tr»l>*B." (B. iVaitlh, II t, 7».;
VaUi Mol»« pet«nubu( datuut mulu, (Vhüipyi, i, Sfil.Ji
?51 Wer XU viel hat, atolzirt, wer zu wenig hat,
laiiteiitirU
S&S Wer xavor hat , dem gibt man mehr. — Lth-
«NOM»« sa«. si.
t&3 Wfr*» haben kann, hat Freud' daran. — Pn*ck'
hm \ um.
\h% Wtir*s haben kann, legt ein Stückchen Butter
llrmn. — Fri»ihhier >. HIO.
Wcr^l hüben kann, sieht seine Freude dran. —
FrutMi*rr\ UM.
•Wer*» haben kann , adeht sich weisse Hosen an.
— früJtbitr^, UJl.
iT WfrV haben will, muss sich zu nehmen nicht
schämen. — Sfyf,M. a,
fit Wers bat, der hats; wems kompt, dem kompts.
— /Vin. n, 703.
3^9 Wer*» hat, der leg's dar. — Pvtn, lU 7W. Eite-
260 Wer*« hat und vennah, ha e Cbuh ha. (0J»<^-
«tnai«T]^oJ — Schtef^t^ t, 120, SG.
2i»l Wer'« «o haben will, dem geschieht, kein Unrecht.
5«i Wie (wer) wat hädd, den (der) krigt wat.
(hh'w.} — Firmenivh, /. 3ft>, 14.
2€3 Wier aleas wäl hu , bekit uässt. (Sii'himhüty^-Mdcki.)
— Scktultr, SCS.
^€4 Wir haben es ja, sagte Hans, und vertrank sei-
ne» Vaters Sparpfennige.
SdS Wan ie näst mi huost, wirseht te Rli muolen.
Ä AttiKT . 444.
***A X* bot dass kriebelt und wiebelt und starrt. —
— G^mMcke. 41.
VoA dsm mil Iiuektcn bcrrolkertan HabcniehU.
A lovss wos hoan und wenn a *s ög selde vum
Zaune breche. — Frommann, in, ilO^iil.
SCS A wil alles hin, was a siht, wie die Kinder.
'tC0 Ha bewwi den Duwcl un keinen Sack. (Oürrn.)
*TiO Dat säst du hebl>en, wenn du uk de Paster
TOÄ Basen thin^ bÜsU ilknnmerH,)
'i KloiPM Dorf im Kr«iie Kainmtn, Begiernng^bezirk
ÜMAIIa. Die üHrn^ctt-t vritii *1« nec-kUcbur 2u«&ts bei
trv' 't'iuen ADÜegen« vi«! ffttbOrl.
9ei . Titji?. Zw0j Pcnonen beg«g-
1. . <iud, gib mir ein wenig F«tier
»b,*- a. „Dftt cait rju lit-bbi'O," A. „Mein Lieber, ich
Mtt 4«r FMtoT VO& Buonthin." B. „Schkbdt nicii , FQer
bttbbea, «ean da uk de Faator von B»-
««blhlD baifc.'»
Ih^r it nit ZTX hobV fFranUn.) — Frommafm^
rt. «5, 138.
Km l«t nicht xug&nglich.
i*17t Do lioaber sehe, wurei namber sehe. CScMm.)
— Frummäm. Ul, 40S, SU.
MlMb«s •mit ci«r wonitx nehnien wir sie. p€Nfr$ (l)
Um» dt* frAnkiacbo Bedenaftrt: Düu ItAucriCb , mü oel
I»
t
•273 Du moflch bä, aber ntid, bis der Ahau chal-
beret und d^ Saua n'uflnürpd. — ToUir, vj,
Dil wiiait L-B babuu,, hoUhI vi baki}nufii«u, vteuu der
Haublock k&lbeit und dio äau bmauffliegt, oder wenn
^ sehw&rteQ Schnee gibt, d. lt. ulcht. <S. Nlmmor-
leinttag.)
•374 Du sollst haben, was Schröder gekriegt hat.
(Pommern. J
Nnmlioh von Biebeu HttDeu den dünnen Dreok.
•275 Er hat auch etwas von 's Uli'» Hut, {Srhirnf.)
UnverilAnd, Narrheit.
•27ß Er hat bloa (nichts als, kaum) das lieb« Leben.
•277 Er hat keine Nadelspitze voll. (yürituui-n,j
•278 Er hat keinen Fingerhut voll (Suttimit'nj
•279 Er hat nicht das Schwarze unterm Nagel.
(RolU'tihutg.J
♦2dO Er hat nicht so viel, als auf meiner Hand liegt.
fllottenburg.J
•281 Er bat nicht so viel, als eine Fliege mit dem
Fnsse forttragt. — H'<H«A/er. M, 93.
'282 Er hat nicht so viel, um dnrauf zu ßchlafun.
•283 Er hat nicht so viel, worauf er scino FÜBse
setzen kann.
Biblitcht Kr hnt nicht so tIoI, woblo er tolu Hanpt
legen künnte.
Lat.! Lyiiitrati diritias habuo. f f.'raj/»., SrM ,- S^ubold, t'Ht^.J
Potn.t Nie ma cacm pi» K donrn wygiiftf. — Nie oa iaiu
nie, itkko vitory knty ■ pietj pliiiy. (Vt'ertchlfutf'n.)
(Loiitpa. 'iia.)
•284 Er hat nichts, als wie er gebt und steht
•285 Er hat nichts vor und hinten als Spinnweben.
*2S6 Er hat nur, um sich des Galgens zu erwehren.
— H&,U-, 1739.
•287 Er hat so viel, dass es ein Falke nicht um-
fliegen kann. (Miqr.)
Von denen , die «ehr roioli eind, KaMorordentliob ▼i^l
LiUidCToiou beaitzen. Von einem «vhr KMcben eAgteu
die Alten »uch: dr hat die iCrnt« dei gBOAru L«ndo*
iu Buiuer Scheune.
L^t.i HoruA mc*iia. (Eratm., lÜ.J
*288 Er hat was um und an, zu beissen und zu
brocken. — Simmck.'im.
•289 Er hat, was vor dem Daumen hergeht, — s^m-
Twk , 1408.
D. h. Geld.
•290 Er hat weder Bett noch Stroh.
•21*1 Er bat weder Kiel noch Pfühl.
•292 Er hat wohl in die Milch zu brocken. (Sthweit,)
Der Wohl habende.
•293 Er hat wol was, wenn der arme Kaiser nur
was hätte. — .StrnrurA . &36;i.
•294 Er hat's wie der Mönch; er furchtet in der
Schlacht nichts als das Schiessen, Schlagen,
Hauen und Stechen. — A'Jo«f<T»i)ifj;«fl, 70. 12.
•295 Er hut'a wie ein Waibel; er kann laufen und
nicht müde werden, saufen und nicht voll wer-
den, lügen und niclit roth werden, (bthanz.t
Weibcl, Waibel (bochdcuttcb Web«), t.^. in Feld-
webel) von weben, bewegen; ein Ueri4;Ut«dieoer, dir
■u Venchickungeii gebrauciit wird.
•29ß Er hnt*8 wie jene Novize, die um UnterMttitzuug
bettelte , weil sie nicht reich genug sei, das Ge-
lübde der Armuth zu Üiun. — A/oAfn*j*it'i/d,47,»4.
•297 Er het nit, was em i-n-eme-n Aug inue weh
thut. (Solothurn.) — ÄtAiW. 71. 161.
Kr i«t »ehr arm.
•298 Er het's wie 's Anke-Mas Esel; hundert Streich
(Schläge) thüe's nümme. (Soiathum.) — .sdiiW.
70, i&i».
Er hat keine Furcht mahr T«ir Straf«.
•299 Er muäs es haben, als hätt' ihn ein Hund
gebissen. — EmHHn.sss.
*3i)0 Er will alles haben, was der Brief in sich ent-
hüll. (Schipciz.)
Alles WU iu Uebranch int, waa er zu fordern hat.
*301 Er wils also haben, jm geschieht nit vurccht.
— fVaiM:*. /. 14«^*.
•302 Er wollte haben, was die Taube las, und kriegt^
was die Krähe scheisst (yvvntf.)
* 303 Hei heat einen ' te viel oder einen ti? wenig.
(Büren.)
') NAmlicb Sins.
1«
MOl
243
Habegehabt — Haberecht
Habernarr — Habicht
844
•30-4 Hei heat einen (Sinn) öewert Feld schicket.
(Büren.)
•305 llei heat se (die Sinne) nit alle. (Büren.)
♦30t> Hei heat se (die Sinne) nit alle bin ein. (Büren.)
•307 Ich hab' ihn, wie den Hund an der Peitsche.
— Frischbier \ 1417.
•308 Ich hoa nischt und du host nischt, war koan
ins W08 nahmen. (Oberlausitz.)
♦ 309 Ich hoa salber nischt as dos Übe Bissei Laben,
und 's is derzu nich meine. (ScMes.) — From-
mann, III, 414,523.
•310 Ich mags nit han vnd kans nit Ion. — FrancK
II. 41*.
♦ 3 1 1 Ich mechten nich hoan , und wenn a im Guide
sässe (auch: schtinde) bis iber de üren. —
Gomnlcke, 547 ; Frommunn,!!!, 409, 362.
*312 Ich muss es haben und sollt' ich's unserm Herr-
gott unter den Füssen wegnehmen. — Sim-
rock,ieu.
♦313 Man kann es noch so Iiaben, wenn der Markt
verlaufen ist.
•314 Nu hewwi (haben wir) de Beschearung. (Büren.)
♦315 So heft, wat alle hewwo, se heft ehr Mutter-
dehl. — Frischbier *, 1424.
Wenn man naoh der Mitgift eines armen Mädcbeua
fragt.
♦316 Siehaben's miteinander, wie Buben die Vogel-
nester.
Von einem Schulknaben entlehnt, der roll Freuden
einem Kameraden ein aufgefandones Vogelnest leigte,
welclier os ihm dann wegstibitate.
•317 So laug 's was hab'n, thain's 'n Mörten (Martin)
lob'u, wan's nichts mehr habn, thain's z' Eh-
ren unser lieben Frau fasten.
Von Leuten, die mit Geld und Habe nicht umsugelien
wissen, so lange gut leben , als es angeht, und hungern,
wenn die Mittel dahin sind.
•318 So will ick di hebben: de Kerl bi de Waskbalje,
dat Wif in de Kroeg. (Ostfries.) — Bueren, 1046;
Ilauskalendtr , IL
So will ich'i haben: den Mann beim Waschschaff and
das Weib in der Schenke.
•319 So wull'k di hebben. (Ostfries.) — Bueren, 1968;
Uauskalendir , lll.
•320 Was hast du, was kannst du. — E. Willkomm, Der
deutsche Bauer (Leipzig 1844), S. SO.
•321 Wenn er viel hat, so lebt er flott.
Frt.: Quand il a de l'argent, il fait flor&s.
•322 Wenn ich nur was davon hätte 1
Die Sprache dessen, der Qesch&fte vorrichtet hat, die
nicht belohut werden oder sich nicht belohnen.
♦323 Wenn 'rsch ward hoan, hält's feste. (Schles.) —
Keller, BI. 170*
Wenn ihr es werdet haben, ao haltet es fest.
Habeffebabt.
Habegehabt ist ein armer Mann. — Körte, 2514.
Der Habegenug ist ein reicher Mann.
Böhm.: Sn&se Jest nemfti nem^Tsimu, nei pozbyTsXmu.
(Celakovsktf , 58.),
Po/n.: LMj niemiee uiemiawssy, nli postradawssy. (Cela-
kovsky, 58.;
Habenloht.
Der Habenicht hat alle Jahre Junge. (Wend.
Lausitz.)
Habenichts.
•Dess is d'r Harr von Haberichs, und Küahdrack
is sai Woppa. — Sartorius. 163.
Spott auf einen armen Prahlhans , der sich reichen
Leuten gleichstellen will.
Eabenreisen.
♦Darüber wird sich ein Habenreisen heben. ~
Luiher's Tischr. . 520'; Saltzmann, Anh. 38*.
Haber (Avena), s. ilafer.
Haber.
1 Haber ist besser als Hetter. (Schies.) — Wein-
hdd, 32.
2 Wie der Haber (Besitzer) so die Habe.
Haberecht.
Hebberecht, so het min Knecht, Snackvordann,
so hSt min Mann, Tidvördrif so het min Wif,
Lusebung, so het min Jung. — lHermi$9cnt soi.
Habernarr.
•Er ist ein rechter Habemarr. (Marburg.)
Von einem Schwfttaer.
Haberöhrletn.
*£r wird nicht mehr lange auf dem Haberöhr-
lein blasen. — EiMl«ii,268.
Lat.: Caesar non jam ouniculls, Md nMeUiiis tolUt rea-
publicam. (Eiselein, 268.; *
Habersack, s. Hafersack.
Habloh.
1 Besser ein Habich denn zehen Hettich. — Aefh.
//, 85.
„Es lert ein jeden die Temunfft, das wir aielUhoflsK
auf zakuufft. Bs ist gewiss das gegenwärtig; was wir
solin han, ist noch nicht fertig.'» (B. Waldis, I, 83.;
2 Biäter en Hewwik ässe H&rrik. (Soest.) — Fir-
menich, /. 348, 14; für Waldeck: Curtte. 333, 315.
Wortspiel mit Hewwik (hab' ich) und Hawik (Habicht).
3 Der Häbich ist mehr lieber als der Hättich. —
Nefflen, 454.
Für einen nngowissen Vortheil gebe ich da« 0«wiaM
nicht auf.
4 Der Habich macht auch den Galgenvogel zu
einer Taube.
Hit Oeld Usst sich manches durohseisea lud beaila*
teln, was ohne Geld nicht mOglich werden würde.
5 Der Habich singt am lieblichateu unter allen
Vögeln.
Ueld schwingt sich Aber alle Verdienste.
6 Der Habich sitzt auf seinem Dache. — P«n-
miakon, 2057.
Vom Wohlliabonden.
7 Der Habich war allezeit besser als der H&ttich.
— Eyering, I, S78; Piator., IV, 45; lloHmberg, Ul, 15;
Sutor, 39; Körte , 2511; für Franken: Frommßim, VI,
315, 140.
BChm.: Lepif jest mlti, nesli chUti. (äelakovsk^, %&6.)
8 Ein dürrer Habich ist besser als ein fetter
Hättich. — Zehner. 317; Wum, 470; Simrock, 4117
u. 4179; A'drte,2512.
Uab' ich ist Wortspiel mit Habicht, und H&tticli eine
Nachbildung Yon Habich.
Fngl. : Better a lean jade, than an empty halter. (Gaal, 836.;
Frz.: II Taut mieux tenir qu'esperer (querir, ohaaser).
(Kritsinyer , 247 '*.) — L'aroir se rit du votüoir. (KriUin-
uer, 457'«, 574i* .u. 674»».; _ Mieux T»ut im ttena que
deuz tu l'auras. (Hohn /, 39 u. 63.;
Lat.: Beati possidentos. — Melior est rw, quam apes. —
Praesentem mulge, fugientem quid iiksequeria? — Sem-
per inops habui, sed habens dive« toIo dici.
9 Ein Habich ist besser als zwei Hattich. — Ltikr-
engel, I, 226.
10 Et is beater ein Hebbik, as twei Kreien. (Büren.)
Wortspiel mit Kr&hen und kriegen; haben ist besser
als bekommen, erwarten.
1 1 Habich ist ein besserer Vogel denn Hattich. —
Simrock, 4176; Körte, 3509.
12 Habich ist ein reicher Mann, Hättich ein ar-
mer. — Körte, 2510.
13 Habich ist ein schöner Vogel, Hättich nur ein
Nestling. — Simrorfc, 4178; Körte, »10.
14 HePk is bäter os Har'k. (Süderdithmartchen.J
Frs. : llienx Taut avoir qu'espoir. — ICienz Taut oft daas
la maln que deux demain.
15 Uan Hounni is pessar, as sibm Hedi. (Steiermark.)
— Firmenich, U, 764, 9.
Kin Habioh ist besser als sieben Hattich.
16 Wer den Habich hat, dem stehen Thür uid
Thor ofiFen. — Porömiokon, 406.
17 Wer den Habich hat, der hat, was er will. —
Parömiakon, 1760.
Habicht.
1 Aus Habichten * kann man keine Tauben ziehen.
^) Das t ist erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts un-
gehörig hinsugetreten; noch im 16. Jahrhundert schrieb
man Habich. Mittelhochdeutsch: habeoh; althoch<
deutsch: IiAbaoh. (Vgl. Weigand, Wb., I, 467.)
Holt.: Van zulke havlken lijn geone dniven te kweeken.
( Harre bomee , I, 292.)
2 Den Habicht muss man nicht zum Taubenkönig
machen.
3 Der Habicht hat keine Tauben lieber als die
allein fliegen.
J>än.: Hagen emiler at den due som skiller sig tn, flok-
ken. (Frot. dan., 3U5.;
4 Der Habicht schiesst auf keine Fliegen.
r-
245
Häbig — Habsacht
Habsüchtig — Hacke (Ferse) 246
5 Der Habichte gibt's viele, die wie Tauben aus-
sehen.
6 Ein Habicht, der nicht fliegt, nie ein'n guten
fiissen kriegt
Die Buaien: W«nn auch d«r Habioht mit offenem
Schnabel sohl&ft, es fliegt weder Meise noch Fink
hinein. (AUmoRn VI, 485.)
7 £iii Habicht hält seine Beute fest.
Die Balten: Was der Habioht in den Klanen hat,
Usst er nicht fahren. (AUinann VT, 471.;
8 £inem Habicht braucht man das Hühnerrupfen
nicht zu lehren.
Anch rnislsch AUtnann V, 133.
9 Einem Habicht kommt jede Schlinge (jeder
Strick) verdächtig vor.
10 Einen Habicht muss man nicht mit leerer Hand
empfangen.
Dan.: Det er ondt at lokke li«gon til «ig med tomme
hander. (Prov. dan.. 905.)
1 1 Jeder hat seinen Habicht. (Wcml. Lauxitz.)
13 Wenn der Habicht fliegt aus, lässt er den
Schnabel nicht zu Haus.
1 3 Wenn man den Habicht nicht fangen kann , muss
man ihn Adler rufen.
Mit Schmeichelei lisst sich fast jeder fangen. Aehn-
licb sagt man in Abjrssinien: Wenn du das Feldhuhn
nicht anders fangen kannst, so rufe es Strauss. (.Ut-
mann II.)
14 Wenn man die jungen Habichte noch so gut
pflegt, wenn sie Üügge werden, sehnen sie
sich in den Wald. — j4J/m«iiri v, loa.
15 Wer den Habicht hegt, ist kein Freund der
Tauben.
Auch mssieoh Altmann VI, 388.
16 Wer den Habicht mit Hühnern futtert, nimmt
gern die des Nachbars.
17 Wo die Habichte ihre Nester bauen , ist's um
die Kleinvögel geschehen.
18 Wo Habichte nisten, da ist nicht gut tauben ^
— liriefe Augusl't.
') D. h. Tauben halten.
19 Wo Habichte wohnen, schlagen keine Nachti-
gallen. — Spridtie6rtergartm , 319.
20 Wo man den Habicht über die Hühner setzt, da
ist ihr Tod gewiss. — Eiselein, 26S: Simrock, 4187.
•21 Da sitt en Hafk upt Hek. — fkhüue, II. 80.
Man nehme sich in Acht, da ist ein Aufpasser.
*22 Den Habicht anrennen.
Sich der höchsten Gefahr anssetsen. „Die baten den
babich angerant.*' (Konrad, Rolandslied in Schiller,
Thf*atiru» Antiquitatum Tftutonicorum , II, 106'*.^
*23 Den Habicht znm Taubenwächtcr machen.
Die Bussen : Den Habicht nach den Hahnem fjragen.
•24 Er ist gegen einen, wie der Habicht gegen
die Tauben. — Haumgarten, Ol.
H>dl. : HU Sit als een havik op den tuin. (Uarrebomee, 1, 2^^;
•26 Er will einem Habicht im FJuge die Nägel ab-
schneiden.
•26 Wie der Habicht über der Vogelscheuche. —
IhtrcUuirdl , IM.
Wie er nimlich um dieselbe Iierumfliegt. Zur Be-
xeiohnnng von Personen , die sich gern in fremde Sachen
mischen und keinen Augenblick ruhig bleiben können.
HAbür.
Häbig und börig kann man selber überweisen.
— r.raf, 445. 476.
Alle durch körperliche Sinne wahrnehmbaren und zur
Zeit des Bechtsetreites noch bestellenden Verhftitnisse
können durch Augenschein nnwidersprecblich gemacht
werden, wie r. B. der Besits einer Sache, die Schwan-
gerschaft n. dgl. Was der Augenschein lehrt, bedarf
keines weitem Beweises.
JIIA</. : Herig und börig mag men selber oberwtien. ( West-
j Maien, IV, .U»94, 3.;
HAblt.
1 Schlechter Ilabit, wenig Credit.
2 Wie Habit, so Credit.
Habsucht (». Gci/.).
1 IlAbsuelit führet kreuz und quer zuletzt ins
tudto M«»er. (S. <}eiz w.)
2 Hal»Bu<>ht hat nie genug.
y/'Ki..- <iirrigheid is niot Tersadigd voor sij den mund vul
aanlo hceft. (Hohn 1. iV^.) — Hebsucht heeft noolt
genorg. (Hurrebom^f, /, 2»)2.;
Span.: La codida rompe el saco. (Hohn I, i26.)
3 Habsucht ist ein Knochen, an dem so mancher
den Hals gebrochen.
4 Habsucht macht blind alten Mann und Kind.
Habaüchtlff.
*£r ist habsüchtiger als Aschab. — liurckhardt, 97.
Haoh.
•Das ist ein wilder Hach. — Eiadein, 26«.
Soll von einem wilden Bitter oder Grafen des Hauses
Hachberg oder Hochberg im Grossherzogtlium Baden
herrflhren und ist jetxt verschollen. Eitelein glaubt,
dass es allgemein einen wilden FAnger bexeichne, der
andere in Acht und Hacht m bringen suche. (Richard,
3y3, 16; Moiuii Sächsisches Stammbuch, 113.)
Hacht.
Besser in der Hacht (Haft) als in der Acht.
Hack.
1 Hack un Mack. (AUmark.) — nanneil, 72; Eich-
wald , 704.
2 Hack un Mack, Husch un Nüsch, Hüssk en
Slüssk.
firtjue in der ITistoriit ran der Lere, L^uende vnd
dode Joachimi Sliiter's d>'s ersten Eeangel Predigers tho
Hoitock neuenst einer Chroniken (Rostock, gedruckt dnrch
StefTon MUUmann 1.^«»). Dort hciastes (Bog. ¥): „So
hebben de Papisten alle dojcnnen , so in M. SlUter's
Predige geghan, vorcchtliek vornichtet vnd domals djt
olde Hpriohwordt erdichtet vnd gespraken: Hüssk en
Slttssk en Nüssk vnd Properyn goith tho S. Petor in de
l'redekyn, d. i. arme, geringe, vorechtlyke lüde hören
tho S. Peter den SlQter predigen."— Schütie (II, 92) hat:
Hack und Maok, Husch un Snusch =: allerlei Volk, Ge-
sindel, ein Menschenmisohmasch , auch Speisengemeng-
sei. Nach Richey (83) wird auch die Taoamahaca , die
KU Pflastern auf die Schlftfen gebraucht wird, Hack und
Mack genannt. In der Altmark versteht man nach
Danneil (72) unter Hack und Maok allerlei durchein-
andergeworfenes werthloses GorAtli, wenn i. B. bei
einer Feuersbrunst arme Leute ilire Habseligkeiten su-
sammenwerfen.
3 Hack und Pack ist gern beisammen.
Holt.: Hac comt immer in sijn ghemao.
Lat.: Semper adest similis slmili licet nndique vilis.
(Fallertleben, 380.;
•4 Es ist Hack und Pack. (Prcuss.)
Eine Gesellschaft der niedrigsten Art Menschen. Man
sagt: Es war Hack und Pack beisammen. Nach Bock
bcztiicbnot man aber auch die Habseligkeiten (s. da-
gegen Hack und Mack) geringer Leute damit und sagt:
Man warf ihn mit Hack und Pack aus dem Hanse.
♦6 Wie Hack, so Pack. (Friedland in IHvustm.) — Frisch-
hier^, 1431.
Hacke (Ferse).
1 An den Hacken kann man sehen, ob einer kann
gehen.
Dan. : Det kiendes paa hans haale hvad helbred han haver.
(Prov. dan., 267.;
♦2 Do Hack*n naotreck'n. (AUmark.) — Danneil. 72.
Basch zugehen.
♦3 De Ilack'n Wis'n. — Itanncil, 72; Schütze, II, 91.
Davonlaufen , entfliehen.
Holt.: HiJ laat sUno hakken kijken. (Harrcbomec, I, 273>'.;
•4 Die Hacken auf den Rücken nehmen.
HolL: Hak op teen nemen. (ffarrel-omee , I, 273''.;
*5 Dö nehmen d* Hsucen in d' Hand. (Oherösterrnch.)
Sie beeilen sich. Hacken = Fersen.
*6 Einem die Hacken zeigen.
Holl.: HiJ laat zijne hakken kijken. (Harrehomee, I, 273.;
♦7 Enem up de Hacken sitten. — Schüiic, ii, n-, Stü-
ronburg, 80.
Ihn hart verfolgen, ihm auf den Fersen sein.
IIoii. : lemand op de hakken zitten. (Harrebomee , I, 273.)
*8 Er macht (kurze) Hacken. — Frvschbier^, i433.
Gibt Fersengeld.
♦9 Et sitzt ihm auf den Hacken. — Fnchbier^. uu:
llrnuig , 94.
Geht ihm auf Tritt nnd Schritt nach.
Hdl.: lemand op de hakken (hielen) xitten. (Ilarretjomee,
I, 27.1 n. 3(18».;
•10 Er weist ihm die Hacken. — FriKchbicr \ a^.
Einmal: er entflieht, gibt Fersengeld (s. d.) aber auch,
sieh cur Wehre setzen. Nach Hennig (94): Sich ver
ächtlich nmkehren und weggehen.
*Ii He seeg em leewer de Hacken as de Tehnen
(Zehen). — EteftiraM , 705.
Holt. : Hij slet liever ziJne hielen dan zijne teenen. (Uarre-
homee , I, 90S'\)
*12 Ik uill di Hacken maken. (llnlti.; — Schütte, U, 9i.
Beine, FUsse. Ich will dich gehen lehm.
•13 Töf, ik will dio Hflck'n maoVn. (AUmark.) —
llanncil, 72.
Ich will dir Beine mnohen.
16*
247 Hacke (Werkzeug)— Hackel
Hackeinberg— Hader (Zank) 84S
*14 Up de Hacken sitt'n. — Danneil, 72.
Za etwas antreiben.
*15 üp'n scheiwen Hacken gähn. (Uannover.J -^ Gebhard.
Betranken aein.
•16 Van den Hacken bet to'm Nacken (nichts dö-
gen). (IfoM.J — Eichwald, 707; Schills«», //, 91; für
AUmark: Danneil, 73.
Von den FUssen bis snm Kopfe.
Hacke (Workzoag).
1 Dcara Hocka wea ma do a non'n'an (noch
einen) Schdül finden. CiMederösterTei<^.J — From-
mann, 111, 391,43.
2 Der Hacke ist leicht ein Stiel zu finden. —
Simrock , 4.189.
3 Hacke und Spat(en) erhält den Staat.
FrM.: C'est par la pioclie et par la pelle qa'on baatit et
qa^on renverse lea citadellos. (Leroux, IT, 2.)
4 Ma kon der Hacke bald en Stiel finden. — Ho-
hinson, 151.
5 Was eine gatc Hacke werden will, krümmt
sich bald.
Lat.: Uoo cito fit onmun, qnod oreacere debet in uncnm.
6 Wenn die Hacke heirathen will, so guckt sie
auf den Spaten.
Von der Hochzeit zweier, die wegen Oloichheit dea
Standes u. a. w. füreinander paaaen.
7 Wer eine Hacke Bat, hat einen Mantel.
•8 Auf die alte Hacke! — »vinAo/d , 32.
SchleaiacLer Trinkepruch, soviel wie auf altacble-
BiRche Treue und Kedliohkeit. Kin kloinea eilbemes
Aextloin, achleniech auch Hacke genannt, wird ans
Glas , woraus einer Qesnndhnit trinkt , oben an den Band
des UliiMes, dnss es nur daran bummelt, gehingt. Das
Glas wird dann rein ausgetrunken , bis auf die Nag^-
probe, das Aextloin darf dabei aber nicht heronterfallen.
(Vgl. A'. von Holtei, l)i« Ktelajreuer. Breslau 1869,
III, 286.)
*9 Das ist eine Hacke auf deinen Stiel.
*10 Der Hacke einen Stiel finden. — £{um, 389; />u-
rSmiakon, 1069; KörU, 2539; Braun, I, 1061.
Leicht einen Yorwand, eine Veranlassung ea etwas,
einen Aasweg, ein Mittel finden.
* 11 Die Hacke in den Winkel legen. — Parömiakon, 2214.
Nichts mehr tfaun.
* 12 Die Hacke nennt man eben Hacke. — Eüelein, 273.
D. h. das Kind beim rechten Namen.
Lat.: FicuB fious, liogenem liogenem vocat. (Ei$elei%^ 273.^
* 13 Er ist nicht Hack im Stiel. — Frischbitr \ 1430.
Nicht recht gesund.
•14 Er weiss nicht, wie er der Haoke einen Stiel
finden soll. — l*arömiakon , 244.
•15 Hacke und Spaten mitbringen. (Westf.)
Nämlich in die Ehe; wird ron einer Brant gesagt,
die muthmasslich bald sterben wird.
•16 Schmaiss d' Hacke ni zu weit naus. (Troppau,)
— Peter, 448.
Mache nicht zn grosse Pläne.
•17 Von der alten Hacke reden. — Ftinch. 7,891.
Hackebret.
1 Ein Hackebret nimmt er für einen Löffel und
den Hans für den Stoffel. — ParomtnAo«, aesi.
Der Betrunkene oder der Träumer, der Faaelhana.
•2 Ik war di wat op et Hackbrett legge. (SttMu-
jiöncn.J — Frifchbier ', 1432.
Deinen Willen nicht thun.
Haokeklotas.
•Er kann einen Hackeklotz von einem Pudel-
hunde unterscheiden.
WoBU wenig Scharf sieht nölhig ist.
Haokel.
1 Hackel a (und) Fackel, (n'ünburg.j
„Alles susammen, gemischtes Publikum mit Über-
wiegendem LumpengesiDdel. Vielleicht von hackein und
packen, alles, was man aufhucken und einpacken kann.«'
(Sartoriu$, ir.3.>
2 Mein lieber Hackel, das ist ein Spektakel. (Wicn.j
Haokel gehArte mit Brandstetter ( s. d.) su den HSup-
tom einer in Oesterreich (1793 — 9!>) entstandenen, soge-
nannten Jakobinerrerschwömng. Bevor er su seiner
dreissigjährigen Kerkerhaft abgeführt wurde , ward er
in Wien auf der Sohandbühne ausgestellt, wobei das
leichtfertige Gasse upublikum die obige Namenwitselei
maclile, welche sich in Wien biijotct als Sprichwort
erhalten hat. (Vgl. Qräfftr, Francitcäitcfie Curima,
Wien 18 J9, ö. 9.)
3 Nemm' mer meinen Hackel-jedncho weg. —
Tcndiau, 219.
Um su sagen: Da kannst mir wenig «nhabttSi bflek-
etens kannst du mir das Gebetsiftok (haekol Jsdneho)
wegnehmen, das ich mit dem Vorbeter sprMhi
Haokelhberer.
Hackeinberg kommt (wol) angezogen.
Um einen grossen Lärm oder Speuakel aa 1k
Soviel wie: Der wüde Jäger kommtl Die Baoe lisat den
Kittcr Hans Ton| Haokelnberg als Jäger in der Imfl «as>
herechweifen, ein wildes Schwein vor sich treibend, eben
dasjenige, welches ihn im Traum besiegt hatte. Ewar
hatte er es deaaenungeachtet erlegii d* «r Jedoch
lachend und triumphirend sagte: „Da «ollst mir nna
nichts melir thnn'S und es bei diesen Worten ▼waelitlich
mit dem Fnss an den Kopf stiess, so drang der HobA>
sahn so tief in seinen Fuss, dass er an der Wände
sterben muaste. Seine Geliebte Ursel, die ein Mtaeh
in einen hohlen Baum im Haokel verbannt hat, ■chliesat
sich der Jagd durch Pfeifen an.
Hacken (Verbum).
1 De sick dct Dages haggen, Hegen t Nachte
unner den Plaggen. — Körte, »840.
2 De wohl (göd) hackt, de wohl (god) kakt
(kocht). (Oxlfries.) — Frommam, IV, 143. J«;
ItHcren. 328; Hauskalmder, 111: EichwaU, 93S.
3 Hacke to, Bror, 't geit väör't Vaoderland. (AU-
marLJ — Danneil, 72.
Schershafter Zuruf an Personen, die sioh echlagen,
und dadurch ermuntert werden sollen, fortaolkhreB.
4 Wer hackt, macht Spane.
Län.: Hngg, saa falder spaaner. (Bohn I, 319.)
HackenschütB.
*Das sind unsere Hackenschützen.
„Wenn uns Gott nicht hätte die lieben Bngel an Hft-
tom und Hackenschtttzen gegeben, so wäre es baldsslt
uns aus.'* (Luther'» TückreäeHj 95 <^; ffaifsousaa.
Anh. 38^.;
Hacker.
•1 Einen Hacker wegkriegen.
Einen Zungenhieb. ,, Mache a mers nich goar an
bunt; ich hoa och noch Zähne am Manie. Wird a wie-
der an haokor wegkriegen, so mag a aieh's behalten
als wenn 'n a Hund gebissen hätte." (X$üer, Dm» im
8prich\cort redend« Schletien.) Statt Hacker habe ich
wiederholen Uich Temommen: Er hat einen Haokrieh
weggekriegt.
*2 Ich goben (gab ihm) su an Hacker weg. — il*>
büwon. 557; GomoU^, 507; Frommanm. IH, 4U. Kt.
•3 Jemandem einen Hacker weggeben. (SeUe$.j
Einen Seiten-, Krens- und Qnerhieb mit der Sauge.
H&ckerling.
•Häckerling (Siede, Spreu) im Kopfe haben.
Recht dumm sein; doch scheint es Leute an geben,
die auch nicht einmal Häckerling im Kopfe haben.
Hackmaok.
Hackmack uii Fegesack, segt Lutjen Witter.
(Hildesheim.) — Hoefer, 1131.
Hack«.
•Einen Hacks weghal>en. — /■Yist-Wucr *, 1435.
In ttble Nachrede gekommen sein, oder sioli einen
Schaden zugezogen haben.
Häckael.
1 Friss dein Häcksel, alter Gaul, beiss* in die
Krippe und halt 's Maul. (Thüringen.)
2 Klein Hexcl ist halb Mcngsel. — CoUr, s»*.
Auch : Tom Lehrer gut erläutert, yom Schaler halb
begriffen.
3 Voll mit Häcksel oder Heu ist dem Pansen
einerlei.
Dem Pansen wol, aber nicht dem Verdaaangs- nnd
Ernäturnngsapparat.
4 Wo man Häcksel säet, wird kein Korn gemähet
— Simrock , 4189^.
•5 Er ist im Häcksel ersoffen. — Frisihbier \ H96.
Spurlos Torschvrundcn.
Hader (Zank).
1 Alter Hader wird bald new. — Lehmaun, ll, 27, 2»;
l*clri, II, 10; Simrock, 4194.
2 Alter Hader wird bald wieder neu, geflickte
Freundschaft ist selten treu. — I^threngri, /. 38.
3 Beim Hader der Grossen tragen die Kleinen
die Kosten.
4 Ein Hader gehet halt an. — Mri, lt. ws.
5 Einen vertragen Hader sol mau nicht wider
regen. — rctri, II, I8O; Lehmann, II,199,i9: Sim-
rock, 10934.
249 Hader ( Lumpen ) — Hadermetze
Hadern-^Hafen (Topf)
250
6 Es gelinget nicht aller Hader gleichwol. —
fImüWb. 1461, 19.
7 Grosser Hader um einen kleinen Fleck wirft
die Zänker in den Dreck.
BoU.: H«t grooUt geiehil en grootti kiakeel i« om te
w«iiiig of te tmI. (UarrtbonU* ^ /, 231.;
8 Hader frommet nicht — Petn, u, 368.
9 Hader macht Hader. — Luthers Tischr., 3i.
Pftri (II, 368) nit dem Zasati: „Dm lind Papyr
Lnmpan.*'
10 Hader macht Hass vnd Wehklagen. — P^n, II. S68.
11 Hans Hader nennt sich gern von Lumpenhofen.
13 Ist der Hader wohl gerichtet, so sei so gut und
weck' ihn nicht.
,fEiii Hader der ist wohl gericht, den soll nun wider
regen nicht."
Lat.: Liiia pnteteriUe noli malediot« referre. (Philippi,
i,til; Sutot-i-n.)
13 Mancher Hauer wehret laug vnd stehet, dass
man zu Boden kompt. — /V(ri, //.4&o.
14 Von Hader kompt wehklagen. — l\)tri . U. 58i.
15 Wer Hader anfangt, reisst dem Wasser den Damm
auf. — Spr. Sal. 17, 14; Fabriciw, 95.
16 Wer sich in frembden hader menget, der zwagt
Eornige hund bey den Ohren. — Lthmam, 5»2, 2i.
17 Wer sich in frembden hader mischt, ein Beul
dauun am Kopff erwischt — llcnitch, 13U9> 68 :
Pilri, U. 759; Sutor , Sl ; Körte, 3515; Goal, 841.
18 Wider Hader vnd Krieg ist Geduld der löb-
lichste Sieg. — Pctri. Jl, 786.
• 10 Er bricht ein hader von eim zäun. — Eycring,
II , tit : Körte , üi8.
Der Zinkliche.
* 80 Uff B Hoader ziehn. (IHrtchberg.)
lUndel soeben, snf Streit Misgehen.
(LuDipen).
1 Einen trockenen Hader soll man nicht wieder
beregnen lassen.
•8 Das ist mir ein Bund Hadern. (Oberöiierreich.j
leb lege keinen Werth darauf, es ist mir eine geriog-
fatdge, anbedeutende Sache.
Hadorbiüiff.
*1*^ ist ein Haderbalg. — Eitelein, 268.
Baderbxi*!.
* Haderbriefe schreiben.
Besonders im Sinne Öffentlicher Streitschriften. „Dieeo
aanckische Bischoffe hatten wol eines Cunstantini be-
durft , der ihre Haderbrieffe h&tte ins Feuer geworffen."
(Luthtr't Werke, VII, 247 a. 261; Salttmann, Anh. 38».;
Hades»««.
*£a ist eine Haderfrage.
„Das ist die Antwort auf die Haderfrage, was doch
dl« Kirche mit ihrer .Oewalt sey. '• (Lutkgr't Kirchen-
pouitte, II, 117 <l; SaUstitamt, Anh. 38 ^;
1 Eine Haderkatze bekempfft allzeit jhreu Mann.
— Petri, //, 195.
* 2 Es ist eine Haderkatzc. — Eisdein,269.
Badarlumpen.
1 Oflft werden alte haderlnmpen auffs new zu
marck gebracht — LAmann, 415, 19.
3 Wer Haderlumpen zu marck bringt, der löset
auch Gelt — Lehmann, 262. 29.
Wer hier will ein Hadermann sein, der mach'
■ich weit von Leuten und fahr' in die Welt
nach Scheiten.
Hademiarkt
*Aof den Hadermarkt gehen.
Von Hadermarkt kommen. „Sie sollen uns nicht für
ihre U«riehte und Haderm&rkte liehen." (Lutlmr't ruch-
rf'i'H, IUI»; Saltzmann, Anh. 38*.;
Hadermata.
*Er ist ein rechter Hadermatz.
Ein sanksUchtigf r Mensch. Alatx = Zusammeuxiehung
»US Matthias. Bei llant vom S:-fi'prinicken (111, 14)
beisst dio Kirche xa Sanct-Matthisfi in Breslau „zum
8t. Matxe**. — „ Der ein war aber insunderheit ein ni-
dlg« badermats." (RuUwagenbüchltin, XXX.)
Hadermetse.
*Eü ut eine IlaJcrmetze.
,.Die Schul-Tlieologie ist die rechte Hadermetse lio-
lana, nm weloiier willen nnsore lieben Magistri nostri so
tbeuer keropffen.'* (Luth«r'$ Werke,!, SO-»; SaUtmann,
■ ■ 38».;
Sadexn.
1 Ehe man hadert, soll man lieber die halbe ge-
bühr nemen. — Puiri, li, 159.
2 Hadern^ hilft hausen. (OberöKterreich.)
0 Nichts machen , besonders niohts nea machen Uasen.
3 Mit Iludcrn gewinnt man nichts als Haderlum-
pen. — Körte, 2518; Simroth, 4190; Henisch. 1609, 13.
4 Mit Hadern verleurt jedermann, ausser Papier-
macher und Advocaten. — Eiselcin, 268; Sint'
rock, 4291.
5 Wenn jemand mit dir hadern will , so schweige
still. — Frischbier *, 1437.
6 Wer da hadert um ein Schwein, nehm* eine
Wurat und lass es sein. — üirnrmk, 4192; Graf,
424, 180; Eiselein, 563; Körte, 2517; Lohrengel. I, 791.
Engl.: A Iran agreoment is bettor than a fat sentence. -~
Agrco für the law is oostly. (Bohn II, 6&,)
7 Wer gern hadert, wird ofil geschlagen. —
Ihilri. II. 712; Körte, 2516.
8 Wer hadern kann, ist auch ein Mann. (Ober-
österrrich.)
9 Wer nicht zu hadern hat, der neme ein Weib.
— Lehmann, //. 850, 314; Mri, 111, 14; Körte, 6554,
Dies Sprichwort zeigt an, dass keine Ehe ohne
Streit ist.
Fr».: <iui dusire (fuit) femme, ddbat ddsire (fuit).'
10 Wer viel hadert, wird oft geschlagen. — Sim-
rüt*,419S.
11 Wo man hadert vnd zanckt, da verschwind
Laub vnd grass. — Pttn, U, 812.
•12 Hadern wie ein Mertzcngaul. — AfaiA*<y, 215*.
Haderaache.
•Sich mit Hadersachen einlassen.
„Ich bin nicht beissig oder ungeduldig gewesen als
nur in den Hadersachen n. s. w.« (Luther» Werke , I, 367
u. 4U0; SaUMinann, Anh. 38)>.J
HAderadorf. . .
•Er ist von Hädersdorf und sie von Beissmgen.
— Parömiakon , 2580.
Von a&nkischen Eheleuten.
Httiblolien..
*1 Du darfst nur sagen Häfelchen, dann ist die
Wurst schon drin. (Sürtingen.J
Ironisch.
•2 Jetzt geht^s aus einem andern Häfelchen (F&ss-
lein, Loch, Ton). (.Minintipn.j
H&feleinafrennd.
♦Ein Häfeleinsfreund (auch: Tellerlecker).
lat.: Amious ollaris. (Steiameyer , 97»; Seybold, 24; Bin-
der /, 56; //, 158; Philippi, I, 28.;
Ha£en (Topf). ., ^ •
1 Alte Haffen brechen vom reiben vnd purgiren.
— Lehmann. 8, 27.
2 Alter Hafen bricht vom Reiben.
3 An alten häfen (Kesseln) vnd schälcken ist alls
waschen verlorn. — Pranck, II, 86**; Lehmann,
/l>28. 45; .Simrocik. 4203.
4 An alten Haffen ist alles waschen, purgiren oder
Artzneyen verloren. — Lehmann, 8, 27 u. 145, 76.
5 Auf eineu Hafen beim Feuer und auf Jung-
frauen muas man immer schauen.
HoU.: De pot is eeue jufvruuw: sij moet op den ti^jd be-
dient worden. (Harrebomte, II , I9y*.)
6 Auf einen siedenden Hafen setzt sich keine
Fliege.
HoU.: Op eenen siedenden pot sit nooit eene Tlieg. (Harre-
bonUe, II, 196».;
7 Auf hölzern Hafen hölzern DeckeL
8 Auf solchen Hafen solcher Deckel. — Parömia-
kun, 377; Eiselcin. 269,
Lat. : Dignom patella opercnlum. (Binder I, 332 ;II, Jf^ ;
Erasm., 848; Philippi, I, 130; Tappiut, 127"; Au«-
lein, 269.;
9 Auff einn solchen hafen gehört em solch sturtz.
— Fratuk, II, 107 '*; Tapinut. 137^.
„ Es gehört allwog auff einen solchen Hafen eine
»olcho StUrtz, vnd widervmb eine solche Btttrtz begcrt
ein solchen Hafen." (ZeyOmch, OCXLVIU'».;
10 Deckt den Hafen zu, so sihet man nit, was man
kocht. — Lehmrinn , 69 , 36.
11 Den Hafen kennt man am Klange, den Narren
am Gesauge. — Simroih, 4199.
351
Hafen (Topf)
Hafen (Topf)
12 Der eine zerbricht Häfen, der andere Krüge. —
Eitelein. 270.
Lat.: Uxor pesiim», peatimns maritus: Miror non bene
convenire vobis. (Eiselein, 370.^
13 Der Hafen hat der Pfanne nichts an&nheben.
Sie sind beide Bchwarz.
14 Der Hafen Btrafb den Kessel, dass er nissig ist.
-— Körte. 2519.
Lat.: ClodiuB aocuaat moeokos, Catillna Cethegara.
15 Der Hafen wird zerschellt, wie er auflallt.
Lat.: Ac recalcitrans per iram testa teatam vulnerat.
IG Ein hafen hat den andern zerbrochen. — Franek.
I. 52*.
17 Ein Hafen mit Milch soll man vorn katzen be-
wahren. — Lehjnann , 872, 46.
18 Ein kleiner Hafen hat so wol zwei öhr als ein
grosser. — PetH, ll, 838.
1 0 Einem verbrochenen Hafen geschieht kein Schad.
— Lehmann, 778, 36.
20 Eisern Hafen und irden Topf ist allweg un-
gleich Gesellschaft. — Simrodk , 2019.
21 Erst den Hafen schwenken, so wird sich die
Stimme lenken.
22 Es ist kein Haf so schlimm, man findt ein
Deckel drauf. — Seybold , 126.
23 Es ist kein Hafen so schön, man findet einen
so schönen Deckel. — Simrock, 4200.
24 Es soll jeder in seinen eigenen Hafen gucken.
25 Fällt der Hafen auf den Stein, so zerbricht er;
fällt der Stein auf den Hafen, so zerbricht
er auch. — Ei$elein, 269.
26 Gespaltener Hafen bricht zuletzt. — Simrodi, 4197;
Eiselein, 269.
Lat.: Malam Tai non frangitur. (Eitelein, 269.)
27 Giesse nichts in unsaubere Häfen. — EUeiein. 268.
Lat.: Sinoemm est niai vas, quodoanqae inAindie aoei-
oit. (EiseUin, 268.;
28 Hafif vnd Deck sind beide von einerley Dreck.
— Eyering, U, 529.
29 In alten Häfen (Frauen) kann man auch Fleisch
kochen. — Simrotk, 4204.
30 In einem alten Hafen kann man auch Kalb-
fleisch kochen. — Lehmann, 144, 68.
steht unter der Uebenchrift: Ob ein Junger Mem ein
alt Weib vegen (Jeidt pnnd gute »oU nemen.
31 In kleinen häffen kocht man ebensowol als in
grossen. — Lehmann, 867, 52; 427. 2 u. 723, 32.
32 In seinen eigenen Hafen sehen ist besser, als in
fremde Küche gucken.
33 In unsaubere Häfen muss man keinen Wein
giessen.
Auch Bonat nichts, daa man nicht dem Verderben
fibergeben will.
Lat.: Gibam in matellam ne immittaa. (PKilippi, I, 62.;
34 Ist der Hafen zerbrochen, so spart man nicht
die Scherben. — Eiselein, 269.
35 Jeder Hafifen hat seinen deckel. — Lehmann, 826, 11 ;
Braun, I. 1042.
36 Kein Hafen so schief, man findet einen Deckel
drauf. — Eütelein, 269.
37 Kleine häfen (Töpfe) haben auch ohm (Henkel).
— Egenolff, 207*; Gruler , lll, 59; Lehmann, //,328. 78;
//(Hm, 441; Eitelein, 270; .Stmrorfc, 4201*; Brann,I, 1041.
Wa« dai Boitehen eines Gegenstandes nothwendlg
erfordert, ist nicht von seiner Grösse abhlngig.
Frz.: Les petits pots ont des oreiUes, et petites mches
les abcilles.
38 Kleine Häfen laufen bald über. — Eitelein. 270 ;
Simrock, 4201.
Fr». : Petit pot trop bouillant perd saveur oa se repand.
Holt. : Ken kleine pot Is haast geheet. — Kleine potten
koken (loopen) gaauw over. (Harrebomee, I, 196".;
39 Kiopff an Haffen, so kennesto jhn; doch nicht
zu hart, er gewinnt sonsten eine Schart. —
Lehmann, U, 313, 41.
40 Man find kein so schönen Hafen, man find
noch einen schönern Deckel. — Lehmann, z%&, 8.
41 Man kennt den Hafen am Klang, den Vogel an
seinem Gesang, den Esel an den Ohren und
an dem Worte den Thoren.
42 Mancher rieht iedem am» einem haffen tn. —
— Lehmann , 820, 26.
Der Ungeschickte, der ümitlnde, YerfaUtnlMe ni
Personen nicht berttoksichtlgt.
43 Niemand kan wissen, ob der haf rinn oder Uin^
biss man dran klopfit. — Franek, II, 148*; JLA-
mann, f7, 438, 66; Eitelein. 269.
Lat. : Palea dignoscere eantns quid aolidaai enpM. — Bo-
nat Vitium perousaa maligne respondet viridi non eoel»
fldelia Unis. (Eitelein, 269.;
44 Solche Häfen haben solche Hienen^ (Henkel).
(Schweit.J
') So nennt man im Canton BtUidten dem Borna w
einem Qefftss, der ttber and über geht, wofBr in A^
penseil die H&le. in Luxem die Hiele abUeh inL (Y^L
Stalder, II, 14.)
45 Sorge nicht für alte Häfen, es gibt neue genug.
46 Uf jede Hafe g'hört a Deckel. (Lmem,)
47 Wann der haf zerbricht, so wirSt man jn im
kat (Koth). — Franek, n, 98*.- Blum, 644: Em»
lein, 269; Simrodt, 4196; Gaal, 292.
Sowie man die unbrauchbaren Seherbmi dee mt-
brochenen Topfes oder da« ansgepressie Fleieoh dar
Gitrone wegwirft, so vergisst der Sohmarotaer undank-
bar des gastfreien Wohlth&tera, wenn «r Ihn ver-
armen sieht.
HoU.: Als de pot gebroken is, maakt men weinif werk
▼an de stukken. (Harrebom4e, II, 196.^
48 Wann der haf zerbrochen wirt, spart man sei-
ten die stucke (Scherben). — Pranck, ll, 10 •;
Gml«-, /, 71; Sirfor,549.
49 Was man zuerst in einn newen hafen tlrat,
dauon schmeckt es alweg. — Frtmek, fl, »*;
Lehmann. 316, 24; Körte, 2523; Simrwk, 4205.
Mhd.: Was man in neuwe hlfen sohfltt, denselben
gsohmaok verlan sie nit. (Brandt, Nteh., VI, in JOotter,
I, 258.;
Lat.: Quod nova testa oapit, inTeteratn aapit. — Qno
semel est imbuta recena serrabit odorem teetn m.
(Eitelein, 269.;
50 Wenn allen auss einem Hafen angericht wird,
so thut der vnwitzig, der einen besondeni
Pfeffer begert — Leftmam, 241, Sl; Eitelem, 210.
51 Wenn der Hafen an dem Boden gedecht, 10
lief er nicht vber. — Petri, II, 634.
52 Wenn der Hafen bricht, spart man die Scher-
ben nicht. — Simrodk, 4196*.
53 Wenn der Hafen ledig ist, mass man ihn
scheuem.
IIotL: Als de pot ledig ig, valt er niet te lehmpen. (Harre-
bom4e, II, I96l».;
54 Wenn der Hafen leer, machen die Freunde
Kehr».
Hotl.: Als de pot omgestort-is, loopen de Trienden been.
(Harrebomee, II, 195»'.;
55 Wenn der Hafen überläuft, so schüttet man
kalt Wasser daran. — Eiteiein, 8T0.
56 Wenn der Haffen verbrochen ist, so sind die
Scherben gut glüende Kolen drin zu tragen.
— Lehmann, 400. 34; Eiielein, 270.
57 Wenn der haffen yerbrochen, so acht mann der
Scherben nicht. — Letmann, 400, 29; Körte, S924.
58 Wenn die Häfen zerbrochen sind, macht man
Scherben aus den Krügen.
59 Wenn ein Hafen auf den andern stösst, so zer-
brechen beide. — .Stmrocfc, 4198.
60 Wenn man den Hafen hin - und herzieht, kommt
er nicht zum Kochen.
HoU.: De pot, die gedurig geroerd wordt, schulmt wel,
maar kookt niet door. (Harrebomee, II, 195^;
61 Wenn man den Hafen zu stark klopft, so
springt er.
62 Wenn man den Hafen zudeckt, sieht man nicht,
was kocht.
63 Wer die Häfen macht, kann sie auch zerbrechen.
— Körte, 2520; Eitelein, 269; Simrock, 4195; Braun.
7,1040; Ilenitch. 494. 45.
Zerstören kann aber auch der eine Rache, der sie
nicht verfertigen , hervorbringen , schaffen kann. „ Was
mag der Hafen sprechen, will ihn sein Meister brechen V*'
(Freidank.) „Der Meister kann die Form serbrecben. "
(Schiller.)
Lat.: Fignlus Ollis anlas pro volontnte ponit.
Hafea (Portus)
Hafenfreüod— Hafer
254
einen HafeD probiren will , der klopf daran,
dodi nicht zu hart, soiisit gibt es eine Schart.
Wef wei*», wiu* ein anderer im Haren kocht,
«0 einen Deckel hat. — Eisciein, aea.
Wie lEafen, so DeckeL — GnUer, lll, iis; Lehmann,
U. «»0,143, Eiti'lein, Ä69.
W(tn(|}iUni ittt^« gut, weutt^« »o ist. Ist der Deckel
Cd groa», wird dio oupp« vauoliig.
Womit man den Olafen zuerst füllt, davon be-
hält er seinen Geruch.
Z'sprungene Iläfe dauern lang. (Oberßttfrroichj
Zum IJAffen gehört ein H^ndhub^ zum Leib ein
Kleid. — U'hmanH , HO , n.
Zorn schönen Ilnfen gehört ein schöner Deckel.
— Lfhmann . i'i^- . i.
AtJ jeden lUleu einen dekkel nnd für Jede
I.*|«c< 1,., /riplen finden. — SchoUel. im^.
Au- »hlen Hafen reden. — }fumer, At., 72;
. tl: Hüflfin^ 26v: HOite, 3526,
.!.• rf>d4m , Aif man e^lbst nicht veriteht und wo-
o*t m»!. : '' ' '.ucli widor di« TJel »«r-
•piMhc vtieinbeiligen. ,tLoaea,
lltitBB (>,. i aera hohlen Hjkfitu klHf*
fWMi w»» •koriTi'.fii tfiü Kill iSüien ichAffea." (UurHfr,
tfdkftmt, in KloKtrr, /, H*J,J „Vit (hntt &u»i holcm
Hmftm grrytlt , der ril mehr TerboiaBen ]iet, datia lelaten
»■ ralQd.'* (itunter, Xb., 72 ; KU>»tfi,
J '' bein intlaae fn meiner ejrgeneii Haut
*i> > r ]i<irito«««a vad »ernvailuit werden,
b:« iitli auM keioem lA.ren UaJen gored«t.*'
JJrjcl , üAfeu, ao bricht er Krüge. — Mumtr.
Vas iil auaa keinem lären Haien gerochen. —
1 7tn»«ik. CCXXV.
Hw'af ftu d«r Hflcha.
iu seinem Hafen gekocht.
, hep]»eT't •> — l'aromiakim. $m,
«III. -['Tung. — Dto S»cbo hat einon
4io 1 . einen Bruch.
t in i.uen zumal und noch d'
St '. (Suritniffn.)
\ 'ler gründlich Behielt.
lyit dcu Hafen verechülteL
Er wein auf jeden Hafen einen Deckel und für
jede Flasche einen Zapfen zu finden. — Sni-
Wr, >»s.
Hr will den grosnen Hafen davontraf^en.
Kr will in Einem Hufen allerlei Speis kochen,
— fTymntf . /. 1113.
Er will jedem aus Einem Hafen anrichten.
£• ist nicht aus deinem Hafen gekocht.
]£• ist noch nil im Hafen, darin es sieden soll.
Clnck in eigenen Hafen. — Sutttr, 207.
* stall «nt dich m , ehe da nücb «trikfal. Kelur« eni
vor didner Thor.
A; K^ln uweigM poljf« eent. (Marri^mJe, If, 196 ^^
b^«iiui holen hafen blasen. — Fttuick, U, 01*;
^^^ßmig, 99^: SMlor, 410 : Eiteiein. 369.
RET mUM dem Hafen den Deckel ablupfen.
iUle Häfen halten den Wind ab.
tAitm aie die Schiffe Tor Btürmeii aichom, könaan
dooh d«D Torbeiscgelndeu in ihrem Laufe hinderlich
u M- -' ' ' " sein am Berufe, in aeinea Beatrebon-
■ni der ' vrerbunir anderer b«Bohrftnkt.
0Btf.t Ali- Matten trind. (Itarrtbom^. t, 2n.)
Ao» dem Haien sieht stch's gut aufa Meer
hiiuifiB.
t Q«Midu 1« mArina d gonft*, Mcogn« liartene in porU>.
( gßt% nicht« über den Hafen von Ancona.
Jr.- rorfto d'Aneona, Torre di Crcmou« et Pietro de Borna.
.; Cab« purioi in Ancona, luift torriA In Crfimoua, «t
■■• l^etrua in Borna. ( Bf > ck€nu\ffer , 13^3.^
Im Hafen ist gut ichifTeu,
D«l «r godt at acgle i harnen. (PrtM. dem. , 4U.)
$A obiMii grossen Hnfen wehen grosse Winde.
«r, XI, IM,
G In solchen Hafen fangt man solche FiHche.
All »olchen gefibiUcheu PUUen iat t»«& aolcbcu
ä<!hJagen auageaeui.
OotL .' lo aulke bavena rangt meu tuike Tijavhun. (Harrt-
^ bom^e, /, 391.;
7 Kleine Hiifen fassen grosse Schiffe nicht.
t>ie Buatcn: iNicbt in jednn Uafen kOunen KriAga-
achiffe einlaufen. (AttitM'Ht V, 7y)
8 Man gebt in den Hafen, wo der wenigfät«
Wind ist.
I/ulL: Uot ii daar goed in do batan te gAA», WAltt bei
la er nw, (Barrebotnee^ I, Jtfl*;
9 Wenn man den Hafen vor sich hat, so läuft
man ein.
HoU.T Ale men do hären In het oog krüift» loopt mcn
binnen, iUitrnbomet , /, tn.)
10 Wer im Hafen ist, dem ist^s gleich) woher der
Wind kommt.
Der hitlt Joden Wind far gOnatig, «ag«n dl« Buaa««.
(Ältmann VI, ibl.)
11 Wer keinen Hafen vor sich hat, dem ist jeder
Wind entgegen. — WtnckUr. A.V» 37.
Frt,; Nulvent ue fall pour tul qui n'a i>oiutd«port deaiin4.
(BokH I. 41,;
*12 D« ist mau in einem sichern Hafen.
Botl.: Men ia daar in eeuo veitige havou, (Uarrcfnmiee,
/. a«i \)
• 13 Den Hafen verlassen.
Uoü.: Hij aellt do havou uil. (Hnrrthvmt* , l, »91 "J
•U Der Hafen ist nicht ohne Zoll.
UalL: Het ia geeue huven, om, x«>udar toi te beti^ion,
voorbij te raren. (i/nrrtOnm«^ , I, 3yl,;
•15 Er hat den Hafen erreicht.
Da« Ziel aeiu&r Wünnohii,
•16 Er hat im Hafen Seliiffbruch gelitten.
Sein Plan tat im Augeubllcko der Anefahruag gc-
Bcbeitert.
Fri.r An port aroir eucombiler. (Bnritt , Jll, 4S.J — Au
Premier port faire bri«. — Paire oaufra^e an premier
porl. (Leroux. If, 108.)
tat,: In portu naufnigium pati, (Bonü, IJl, 45 Jl
•17 Er ist in einem fremden Hafen jrewesen.
Von unerlaubtem Umgänge, namentlich bereits Ver-
ehelicbtor.
JJoü.: Utj ia up oeno TT«««da hären geweeat. (ffarrtbom^f,
I, 391.;
•18 Er ist in einen schlechten Hafen gekommen.
JivlL : UiJ ifl daar tu eene aleohte haven rcr^teild. (Uorrt-
botHce, /, 291.;
•10 Er kommt in einen sichern Hafen.
In StühorUeit dtid Kuho.
Moll.: nij kamt Je liaveu in «eilen. -^ lllj kotnt in Iih^
boudeu haven. ( Hurrebomet: ^ l, 2U1".J
•20 Er wird den Hafen nicht erreichen.
Nicht au aeiu Ziel gelangen.
I/olL: Hij K*I de baren niet halen. ( Uarr$b<)mit ^ /. 391V
•21 Man kann keinen Hafen mit ihm besegeln.
Von Leuten, mit duocu nicht auaxukgimnieu iat.
•'i'2 Sein Hafen ist Armutli.
•23 Vor dem Hafen untergelien.
UoU. t In bet gealgt rau de haven , ec nog vergaan. (Harrf-
Hafanfirdund.
Ein Hafonfreund ist wie eine Laus, stirbt ihr
Ernährer, so weicht sie aus.
Bfkfenmarkt.
Kein Hafenmarkt ohne zerklobenea (serbrocbe-
nes) Geachirr.
fi&fenredner.
•Es ist ein Hafenredner. — Ifwrnrr , A'b. , 7a.
Worte, nichts als Worte. „Noch sind dnr Hafeu-
redner meh, wann ich jn klag mein »ol vnd web, ]r
■Wörter helfen nit ein lot." (itttmfr, yo., 1'i ; hi"ff>r,
IV, 819.;
Hafbr. .
1 Aus Hafer wird kein Keis und eä't mau ihn
im Paradeis.
BöAm. : Aul v Parlzi ned^lajl t ov»» rfh. (Örtuktfttty , 'M^}
i'oln.: Aul w Pntfkn nierabi4«owaa ty«u. fCWa^op^iy, 'JO'J.}
2 De Häwere in 'n Sump on do Gaste in ^u Dump
(oder: iu 'n Mulm). — Sfhamt><uh, it,6tl.
Danach eoU dur Haf«r in den Bumpf (naaacn Bodrn ),
die Garata da^tigen In lockern, atAUbigen gvaMt '
3 Den Hafer soll man eiukletbeu, die Gere '
stauben.
Frt..' n faut uo homme alerte pour Mia«r IftS vnS»m M
OB hauuD« leal poiir «»aet l'ory«'.
255
Hafer
Hafer
m
4 Der Haber zeugt, der Wein geht. — Pari, li, 91 ;
Ikniifch. 14S8. 51.
Wenn man dio Fferdo gut mit Hafer fattert. ao sie-
hen sie gut; und wenn der Bellende Wein trmkt, ao
geht er leicht und wohl.
5 Der Hafer, den Georgus f^hrt, wird gewöhn-
lich nicht viel wertn. — Boebti, »i.
Der Hafer, welcher am 23. April geaftet wird, soll
nicht gat gerathen.
C Der Hafer ist ein Doctor fun Land. CKöln.j —
Bochel, 136.
7 Der Hafer macht den Gaul, der Hopfen den
Held, den Herrn das Geld. (Böhm.)
8 Der Hafer wächst durch eine Diele. (Frankenwald.)
9 Der Hafer wird nicht vor der Gerste reif. —
Simrock, 418S; Eiselein, 2f7; Braun, 1. 1046.
10 Die den Hafer verdienen, (essen) bekommen
ihn nicht.'
11 Ehe der Hafer reif, ist das Pferd verhungert.
12 Es ist besser, dass vom Hafer die Rinder sprin-
gen, als dass vom Hafer die Vögel singen.
(Eifel.)
13 Es versect mancher seinen Habem', eh er zum
rechten Acker kompt. — l*etri. II, joa.
14 Hafer bringt Nutzen, doch ebenso Striegeln
und Putzen.
15 Hafer cingekneten, Korn eingetreten. (Eifel.)
16 llafer in den Paul (nass), Gerste in die Klaul
(trocken). (Warhur^.) — Boebel,66.
17 Hafer ins Nasse gibt Bünde die Masse. (We$tf.)
— Boebel, 85.
18 Hafer ist dem Pferde gut. aber zu viel übel thui
Die TQrken sagen: Zu viel' Hafer macht das Pferd
bersten. (Cahier, 2b(iS.) Kach den Omndsitsen, die
Abd-e1-KaMier in einem Schreiben an den franaösisohen
General Danmas Über die Erziehung der Pferde in Ara-
bien aufgestellt hat, werden in Europa die Pferde
Überall über- oder schlecht gefuttert and besitsen daher
nicht die Aasdauer der arabischen Pferde. (Vgl. Sckle-
»i»ehe Zeitung, 1867, Nr. 176.)
19 Hafer und Zinsen schlafen nicht. — A'ßrie, 3527;
Graf, 76, 87; Simrock, 4184.
Der Preis des Hafers steigt gewöhnlich vor der Ernte,
und die Zinsen des KaplUus wachsen anoh an Vacht,
wtthrend daa Kapital nicht wuchern kann.
20 Häwer is better im Drügen te säggen osse im
W&ter te kleggen. (Waldcck.) — Curlze. 316, 84.
21 Jeder will einen Mund voll Hafer.
Wenn einer dem andern eine Stellang, einen Ver-
dienst, einen Vortheil a. s. w. wegschnappt.
22 Man schneidet den Hafer nicht vorm Korn.
(Nürtingen.)
Qibt die Bahel nicht weg vor der Loa.
23 Man soll nicht eher Hafer und Gerste säen,
bis der weisse Reiter' vor dem Lande steht.
(Hameln.) — .Schamhach , II , G24.
') D. h. bis der Schwarsdom blüht, weil dann in der
Kegel die gefährlichen FrOste vorüber sind.
24 Mancher verliert (versäet) den Hafer, eh' er zum
Acker (aufs Aeckerlein) kommt. — Saiier, 5S;
Eitelein, 268; Braun, /. 1047.
25 Mät der Huower schpart em de GisseL — Schu-
tUr, 56.
Pferde, die ihr richtiges Mass Hafer erhalten, machen
die Peitsche fiberflassig.
26 Me mot de Hawer ncamcn äs se de Fliegel
(Flegel) giet (Westf.)
Man mass den Hafer nehmen, wie ihn der Flegel gibt. —
Ist doppelsinnig: man muss ihn als Pachtitorn nehmen,
wie er gedroschen ist, und dann wie ilin der Dauer als
Pacht- oder Zinskom liefert.
27 Mit Hafer zähmt man auch ein wildes Pferd.
Aehnlioh rassisch Altmann VI, 444.
28 Später Hafer kommt auch.
SoU.: Late haver komt ook op. (Harrebomee, I, 291.;
29 Stickt di de HaowV? Töf man, de Zäg w4t di
bleck'n. (AUmark.) — Danneil, 78.
Sticht dich der Hafer 7 Warte nur, die Ziege wird dich
•chftlen.— Gebraucht wird dies Sprichwort, wenn Jemand
sich in einer Übermässig lastigen Laune befindet und
man ihn aufmerksam machen will, dass er dadurch in
Unannehmlichkeiten gerathen könne.
30 Während der Hafer reift, crepirt der Gaul. —
Eiselein, 257.
31 Wan de How*r wachst über die Zia (Zbuu)»
guckt de Hong* o zum Fenster rei. xs. H)
(Obere* Kin^^^fha\ in Kurkeeeen.)
Jahre, in denen der Hafsr vonü^üA gu§A,iUk
nass , haben daher Misemtea and ThaueraBg mux n^ß,
32 Wann de Hawer düer es, binnt me |de Pitee
wit van der Erübbe. (Graftdiafl Mark.) — > ffsMte.
69. 116.
33 Wen der Hafer sticht, der ist schwer m halten.
— Eisdein , 267 : Simrock, 4181.
34 Wenn der Haber über 'n Haag os laegti se
luegt d' Thüri drüber yne. (SoUtOmm.) — SMA,
102,33.
Bei nasser Witterung gedeiht der Hafn, wlbrend die
tibrigen Feldflrttchte darunter leiden.
35 Wenn der Hafer gross ist, weiss man woU, wo
die Hasen stecken.
Fft.i Avoine polntant, VLhrtt gisa&l.
36 Wenn der Hafer gut abgehen soll, muss er
einen Regen oder neun Thauo haben. fOter-
dst^rreicft.j
37 Wenn man keinen Hafer hat, mnss man Klee
futtern.
38 Wer den Hafer nicht klotet (oder walzt) vor
Sanct-Ürban, der will wahrhch keinen Hafer
han. (Eifd.)
39 Wer den Hafer säet im Hom(ung) , der hat Tiel
Korn; wer ihn säet im Mai, der hat viel
Spreu, ((ids.) — ßoeörf,78.
Wn.: Belle svoine de förrler donno espimiMan gieniar.
(Lerou», I, 66.;
40 Wer den Hawem verdeint, de driggt *ne nicfa.
(Braunachweig.)
41 Wer genug Hafer hat, kommt leicht lu Gerste.
Dan.: Den er god at borge hjg lom «ler hmm, (B«km
42 Wer Hafer säet am Petronell, dem wAchit er
gut und schnell. — Boebd, 26.
*43 De Hower kekt (sticht) en. (Sidtenäürg.^ttkke.J —
Frommann, V, 35. 56 ; für Franken: Frommann, F« SU. IM;
ostfriesisdi bei Schütte, II, 88; Eiekmald, 692.
Von einem, der Im Olflok und Wohlleben fibermS-
thig ist.
*44 Den Hafer von der Gans kanfen. — Blum,Ui:
Kürte, 2528: .Simrock, 4183; Aratm, /, 1044.
Hehr tlieaer. Etwas vom KrSmer kaafen, «aatatt es
aus der ersten Iland au nehmen.
Dan.: Det er ondt at kiobe havre fr» gaasea, knll af
smeden, kom af hageren, Ided af katten, p*lae af
hunden. (Prov. dan., 342.;
•45 Der Hafer sticht ihn. — Körte, 2428»; Brom, 1, 104S;
Lohrengd, II, 119.
Die guten Tage machen ihn mathwilUg, überrnftthlg.
In WQnbnrg: Der Haber sticht 'n; er ist sa lippig.
Von Pferden entlehnt, welche durch reiehliehn HiJer-
fiitter unbändig werden. (Sartoriua, 169^
Frt.: La fortune le rend insolent.
•46 Em verdet de Hueber nüt af de Gäiss. — SA*-
ster, 192.
*47 Kr hat den Hafer gut verkauft, die Mütce sitzt
ilim schief. — FmchM«- *, 1428.
Von einem, der heiter aussieht.
•48 Er hat Hafer im Kopf. (Kürtingen.)
•49 Er hat Hafer in den Klauen. (Lwen.)
Ist stark.
•50 Er hat noch nicht viel Hafer gedroschen. —
Varömiakon, 151.
Von denen, die nicht an schwere Arbeit gewohnt sind.
*51 Er hat seinen Hafer wohl verdient.
Der floissige Arbeiter «einen Lohn.
•52 Er kann seineu Hafer auf dem eigenen Acker
nicht ganz versäen.
•53 Er schreit seinen Hafer gut aus.
Ft».: II ne perdra pas l'avoine fante da braiUer. (Bohn
I, 24.;
•54 Er verseet seinen Habem, ehe er anm Akker
kommet. — Scfco«d, ms**.
• 55 Er weiss wie vil der Haber gilt. (Sviotkwm.) —
Schild , 96 , 432.
£r hat Erfahrung, Qesohftftskenntnisl , er liest sich
nioht Übertölpeln , aber» Ohr bauen.
L^^WPi
267
Haferbrei — Hafer narr
Haferraoze — HAflein
258
*6e £• iit (w&re) gut Hafer säen. — Körte, ssts^.
8aat man, waiin die Untorhaltnng ■tooki. (S. Engel 43
aa4 roUseidiener.) In Yttnedig BAgt num im ähnlichen
FallironlMh: Es isleineFna geboren worden. (Reins-
>«r» /, le.;
Dun.: Det er en god harer-iwd. (Prop. dan., %J1.)
•hl 'Em wird ihm kein Hafer verderben.
*58 Hir is göt Haow'r sein. (Alt^nark.) — Dauneil, 7S;
für Preimn: FrudAier *, 14».
JfafbrbrftL
Me seil nit t' gach i Haberbry bysse. (Solothumj
— Scküd, 60, &a; hochdeuttch im Parömiakou, 14.
Besser Haferbrot als Hungersnoth.
1 In der Haberemd seyn die hüner taub. — nruier,
Ulf 51; Petri, II, 402; Sutor, 1S6; Ufnisch, 926,44;
«Mm. 681.
Kommen nicht, wenn man ihnmi ruft, weil sie ohne-
hin und melet besMrei Fntter genug haben und flberall
finden.
Wirt.t Bn aonstle« gellnee (poules) aont lourdes. (Lerour,
I, 69.;
HoU.: In den oeat sijn die hoenre doof. (Tunn., 16, 6.^
— In den haTerooget siJn de hoenders doof. (Harre-
btmae, I, 891.J
Lat.: AJnnt gallinat Augnati tempore inrdas. (Binder
II y lOS; BueUer, 74.) — A.ut Uno pnllae aurdeaoit nee
Tenit uUna. — 81 tibi multa segea, eurdas puUi facia
»OMa. (Fmltertteb0n,m.)
2 Ia der Haberemdte hören die Gänss vbel. —
Unter, 111. M.
3 Id der Haferemte darf man nicht länger am
Halftnink (Vesperbrot) essen, als man auf
einem spitzen Lggenzahn sitzen kann. (Ew-
kirrftm.; •— Doebel, 13«.
*4 Aoch nach einer guten Haferemte mnss man
die Pferde nicht überfuttern. (S. Hafer iü.)
Die Oemanen: Zu Tiel Gerate macht daq Pferd ber-
sten. (Scklechta , SOS.;
Das erste Haberfalirt'l setzt d' Leuchter afn
Tisch. (Oberötlerreich.J — Itaumgarten , 51.
D. h. wenn die Zeit kommt, daaa der Hafer etnge»
fahren wird, braucht man in den Hinaem wieder kanaU
lichee Lieht. In OberOaterreich iftudet der Bauer an
dem Tage, wo das erste Fahrtl Hafer eingefahren wor-
den iat, daa eratemal beim Abendeaaen Licht an.
HaCsTfeld.
* t Er ist im Haferfelde mit seinen Gedanken.
Der Zerstreute , in einen ändern, fremden Gegenstand
Vertiefte.
♦•2 Ins Haferfeld treiben. — Wunbach //, 63.
Eine Art Volksgarieht in Baiem gegen Personen , die
in irgendeiner Weise Anatoas erregt haben; eine Art
Chamari nud Katsenmosik.
Die HabagoasB schreit.
In OberOaterreich aagt man, daaa die Uafergeiaa, be-
sonders im FrOhling nächtlicherweile aus den Uafer-
feldem ilir OepUrre hören lasse. Auch Iftsst sie dort
ihr Meckern bei dem Umsnge des Nikolaus ( s. d.) und
dessen yermummten Gefolge, daa den Kindern gilt,
▼emehmen. Im Trannkreia erscheint sie als eigentlicher
Popanx. (8. darSber Bautngarten , Progr., 8. 4.)
HaferhAlm.
*Anf die Haberhälm kommen. — Wunback II, ei.
In sehr bedrängte Lage.
Uaforjahr.
Ilaferjahr, Sehaberjahr. — Simrocfc, 13317.
Hafinrkom.
Haferkömer und angefressene Erbsen finden
sich leicht zusammen.
Fr$. ArAirWs; Grans d*aveina et pey pcrhiii sohA rincon-
tront Tolontii. (Scktrdt, 11, ISO, 19.)
Hafarmaxin.
Hafermann^s Pferde haben immer Lust zum Spie-
len. (Wend. Lowttz.J
Bafermark.
Wenn *s Habermarch * g'rotliet, so git*9 kei
Heu. (Stil,»ikttr».) — .S«/iiW. IU3. 42.
*) Wegen seineil milchichten Haftes ao genannt , Tro-
gopogon pratense L. (Vgl. Statdrr , ff, 8.)
Bafsmarr.
•Er iil ein rechter Hafemarr. (Marburg.)
Von einem SchwAtaer.
DaUTScnaa SratoHwOETHR-LsziKoir. II.
Haftrraaae.
Haberranze macht d' Bube z' springe und z'
tanze. — Schmis, 1, 143, 41.
Haferreiter.
Heut habe 's mehr die grosse Haberreiter er-
wischt. (Oberasterreitk,) — Raumgartgu.
So aagt man aohersend, wann ea lange dioht 10101011.
Haferröhrlelzu
* £r vrird nicht mehr lange auf dem Haferröhrlein
blasen. ^ EMiein^ S68.
Lat.: Caeaar non Jam onnlonlis, aad mf^i^iiif^^ tolUt rem-
publioam. (Eit«l4tn, f6S.}
Haüaraaok.
1 Der erste Hafersack, der erste Knapptack ; der
letzte Komsack, der letzte Knappsack. (Eua-
kirehm.) — Doebel, 136.
* 2 Einem nicht den Habersack zeigen. — Maihety. 77'*.
„W^enn ein grosser eines geringem darlf, so gibt er
gute wort. Idopfft ihm aalT die Aohaael, lAdet Jim so
(laste . . . bias er Jhm ein tausend Golden leihet, wenn
er dann das Gold hinweg, seiget er Jhme nicht den
Baharsaok, spottet sein dasu."
*3 Man muss ihm den Hafersack höher hängen.
Hafsrapreu.
Um Haferspreu streiten.
floll.: ZiJ twisten om haveratroo (00k: haverklap). (Harre-
bamde, /, »2«.;
Hafer Stroh.
Sie thun als ässen sie Haferstroh und leben in
duloi jubilo.
Lat.: Cnrios aimulant et Bacchanalia virunt. (Jupenat.)
(Binder ff, 675.;
Haferweide.
♦Auf die Uaberwaid schlagen. — Wurthach II, es.
Die Weide auf den Haferfeidem erfolgt apAt und ist
aehr unergiebig. Also in Hoth, Verlegenheit.
Haif.
* Ich möchte das Hafif aussauffen. ~ Frischbier*, uas.
Um einen starken Durst tu beseichnen.
H&flein.
1 Auf dies Häflein gehört solch Decklein.
„Äuir daa haffelin gehOrt daa Deckelin." (Petri, ff, SS :
Heniack, 668, 10.;
2 Der e (eine) hat's Hafale zerbroch'n, der anner
's Störzla. (Franken.) — Frimmann, VI, 815, 14«.
Ea hat Jeder Ton beiden gefehlt. „Er gedacht: Haat
die anderswo frembde häfelen serbrochen , ao hat aie da-
heim krüge aerbrochen." (Pauli, Sckimpff, XXXVI •*.;
3 Der ein' bricht 's Haferl, der ander 's Eeindl.
((Aerötterreich.)
4 Ein kleines IlafI geht leicht übeV. (Oberötterreich.)
5 Es ist kein Häfilein, es findet sein Decklein. —
Lehmann, 11, lü, 181.
C Es ist kein Häflein so klein, es findet sein
Deckelein.
7 Guck in dein eigen Häflein. — Simrock, 1917 ;
Körte , 25SS ; Eiteleiu , 268.
Lat.: Te ipanm excute. (Eiselein, 26ä.; — Nosce te inaiua.
(Sutor, 97.;
8 Jed's Hafala find't sei Störzla. (Franken.) — Fnun-
mann, VI, 315, 141.
9 Kleine Häflein haben auch Ohren *. — Körte, assi.
>) Henkel zum bequemen Gebrauch.
10 Kleine Häflein lauffcn bald vber. — Lehmann,
924, 19; Günther, 38'; Körte, 25S5.
Daaa kleine Leute leicht in Zorn gerathen.
1 1 Kleui Hafali ^ lafen ball über. (Franken.) — From-
mann. VI. 327, 142; für Schwaben: Nefflen. 4«2.
•) Plural der Verkleinerungsform *Hafala = TOpfchen.
— Kleine Leute aind aufbrauaender ala grosse.
12 'S Ilefadl ged sou loneng zan Prinddl, pis 's
pricht. (.Steiermark.) — Firmenich. II. 765. 32.
Das Hftflein geht so lange zam Brdnnlein, bis es bricht.
13 'S Hefadl lafl pan iar oli Damfliigaloung iba.
(Steiorma^k.) — Finnenkh. II, 767, 7:1.
U Wan's Hafl voll ist, geht's über. (Oherönterreich.)
•15 Ar will 's Hafala nit verschüt'n. (Franken.) —
Frommnnn, VI. 815, 144.
Er wilPs nicht bei ihm verderben.
*16 Das häfelin zum fewr setzen.— Mumer, Nb.,4».
Leidenschaften anfachen. „Wann das hifUia lal
zugesetzt vnd aie mir daa hackmeaaer wetst. Da Mtfll
aie mir das hifelin zu , da ich aolt xn Paris stndlx«».**
(Klopfer, IV, 761.;
17
269
HAfleinsfreand — Hagel
Hageldick— Hagen
MO
• 17 Das häflin vom fewr (ab)rucken. — Afunwr, Nb.,4ß,
im Elotter. FV, 7«l.
Eifer, Begierde n. n. w. mftsiigen, bftndigen.
*18 DicLHäfelein zusammentragen.
*19 Es ist ein kleines H&feli, läafb bald über. —
Satler, 399.
*20 In sein eigen Häflein gncken. — Eyering. in, km.
*21 'S Häfeln lauft'n gleich über. (Würzbwg,)
Er wird sofort bei der geringfagigeten Saohe zornig.
5ar/oriu4 (163) meint, ei eei die OallenblM« einem TOpf-
ohen verglichen, woraus die Oalle bei einiger Erhitzung
kochend überlaufe und Zorn errege.
•22 Sag no Haferl, host glei a Würstl dcinn. —
Zaupaer, 83.
Ironisch : du darfst nur befehlen unil die Warst ( die
Sache) wird d» sein.
*23 Wenn ar (nur) in sei' Hafala guckte. (Franken.)
— Frommann, 17,315,145.
Seine eigene Haushaltung ftthrt«, besorgt«, flber-
wsohte.
Häflelnsfretind.
*£b ist ^n Uäf leinsfreund (Sohmarotier).
Lot. : AinicnB ollaris. (Stybold , 24.;
H&fleinsguoker.
* A Häfelesg^cker. (Nümbttg.J — Frommann , III, 363.
In OberOsterreich HafarlguckA. Einer der gern in die
Hifen oder TOpfe schaut. Von einem Manne , der sich
am die kleinen hlualichen Oesehftfte, die den Frauen
snstehen , bektimmert und besonders viel in der Kttoh«
herumschnaffelt.
Fri.: C'est Jocrisse qui mine les poules pisser. (Len-
droy, 1235.;
1 Der Hafner, so den Lehm nicht tritt, verfertigt
keinen Topf damit. — EUelnn, S70.
hat. : Lutnm nisi tunditur , non fit nrceas. (EiuMn , 910.)
2 Der H&fner will auch leben.
Beruhigende Bedensart, wenn Geschirr serbrochen
wird.
Am Hag sein. — Jer. Gotlhftf. Bauernspiegel (Berlin
1851). S. 341.
An der Qrense seiner Kunst, seiner Gelehrsamkeit,
seines Wissens.
Hagebuchen.
*£t steit em so hagebök'n. — Eiekwald. 140.
Uftffebutte.
1 An der Hagebutte sieht man nicht, dass sie
einst eine Rose gewesen ist.
Aehnlich rassisch AUmann V, 94.
2 Die Hagebutte will besser sein als die Schlehe.
Böhm.: äfpel^hlobjni tresce. (Celakovtky, 92.)
*3 Das wird nichts als Hagebutten geben. — Lmher.
*4 Manchem ist die Hagebutte lieMr als die Rose.
Auch die Biusen haben die Bedensart: Di« Hagebutte
der Böse Tor*i«hen. (AUmann VI, 582.;
Hagedom.
Wenn de Hagedorn utsleit (ausschlägt), weiet
de Nordost. — Sdtvlte, II, 89; Diermiaaen, 107.
HoUt«inisohes okOnondschee Sprichwort.
Hasel.
1 Besser der Hagel im Feld als in der Küche.
2 Der Hagel macht ke Thüre, aber die's trift, arm.
(Luzern.)
3 Der Hagel macht wol arme Leute, aber keine
Thenerung.
Fra.: De grAle n'est mauvaise ami4e qu'aux lieux oft plus
eile est tomb4e: Jamals ne grdle en une Tigne, qn'en
une autre il ne proTigne. (Leroux, J, 67.;
4 Der Hagel schlägt mehr frische Rosen ab als
welke. — AUmann VI, 589.
6 Einer ist des andern hagel worden. — Agricola
I, 739; Lehmann, 11,133, 10.
Einer des andern Unglftck, Verderben. „Sfit stechen
▼nd mit hawen ward einer des andern hagel." (Hü-
äenbuch.)
Uoü.: De een is des anderen hagel geworden. (Harrt-
bomia, I, 373.;
6 Hagel bringt kei Thüri, aber hie und do Noth.
(SoXoOvum.) — Sdiild, 110. 43.
7 Hagel im Feld bringt Kalt'.
Frt.: La gelte en fault an gresil non plus qae le pere
au flu. (SovUl, m, 157 J
Lat.: Geln haud grandini deest. (BoviH, lll, 157.;
8 Hagel und Brand seglet Gott mit milder Hand.
— 5imrodk. 4S09; K&rte. 1539; Aamaiin. ü. Pred., II, 79;
Hamann, Samml. , V. 3.
9 Man hat gut von Hagel und Schnee redei,
wenn man hinter dem warmen Ofen aitit
EoU.: Het Is ligt en lastig, van hagel an mMnw t« kos-
ten, als men bij een goed Taar sit. (nmrrebemii,
/, 273.;
10 'S isch besser der Hagel Schlot i*8 Feld, u i
d* Chuchi. (Solothum.) — SdiM, 9fl« 9.
Hagelsohlag im Feld Ist ehtr su «rtragw all T«r>
sohwenderisohe Wirthsehaft ia dar Kfloh«.
11 Wenn der Hagel altes erschlagen hat, ist das
Wetterläuten zu sp&t.
12 Wenn der Hagel in die Küche sohlftgt, dana
hat es allenthalben getrofifisn. — Simrodk.aos.
13 Wenn der Hagel in die Küche schUgt, so
schlägt er ins ganze Haus.
*14 Da soll doch der Hasel 'nein schlaffen 1
Boll.: Daar slaat d« hagel door. — Daar ■•! nog h«g«l op
Tolgen. (Harrebomity /, S7S.;
*1& Dass dir der Hagel ins Loch schlag! — Crim-
metAauaen, Daa wunderliche VoteUteat, I.
* IG Den Hagel ok. — Eichwald, e95.
*17 Der Hagel hat jhm in die Küchen geschlagen.
— Maiheay, 191*.
*18 Der Hol f< net ainjden &n 't Kiren, e fie'rt
uch äldist durch de Sohtapeln. — Sdnuter, m.
*19 Einen Hagel (ein Wetter) sieden. — Marte,tuo
u. 3187; Mumer, A'6.,45.
Noch aus Jenen giacklichen Z«lt«n, wo nui glaobte,
dass der Teufel oder alte Frauen .Hexen gniMut, mit
seiner Holfe die Luft betraben, Hagelwetter v. dgLIs
der Luft fabrioiren konnten. Naoh «Inem rMhtUehea
Gutachten rom 10. Jan. 1489 hatte der Kaiser dM BMht,
solche bOs« Weiber wegen ihrer Kaiser«! nt tOdteo.
*20 En Hagel ut'r Najaffd. — Etchcnid . 696.
•21 Jan Hagel un sin l&t. ~ Eidtwald,t»i.
*22 Wo schlägt dich der Hagel her? — EieeUiH . no.
Haseldlok.
*Hei is hageldicke. {Weatf.)
Stark betrunken.
Haflreln.
Wenn es hagelt, zieht die Schnecke die Hör-
ner ein.
Hagelaieder.
•Ein Hagelsieder sein. — Murner, Nb., 45.
Auf dae Unglack seiner Nebenmenschen aoegehcn.
„Vnd frewent sich eins andern fkll, dae sind di* Ha-
gelsieder aU.'< (Ktoaifrf TV, 760.;
Hagelwetter.
*£in befohlen Hagelwetter.
Ein absichtlich herbeigefDhrter LArm, Streit. Oder
sollte die Bedensart sich auf den Bericht der berliner
Zeitungen aus dem Jahre 1767 beciehen, den nka auf
Befehl Friedrich's II. brachten, dass in Potsdam ein
heftiges Hagelwetter stattgefkinden habef Der König
hatte Temommen, dass man in Berlin tob seinen Ba*
stnngen spreche; da er dies nicht wttnsoht«, so lless
er berichten, in Potsdam seien durch den Hagel alle
Fenster sertrUmmert, ein unerhörter Hagelschlag habe
furchtbare Ver Wüstungen angerichtet, se seien Eis-
massen Ton der OrOsse eines KOrbis gefellen. D«a
Zeitungen ward verboten , Widerlegungen aofsanshmen.
Und so sprach man nicht mehr von den BtUtangen,
sondern ron dem (nicht stattgeftindenen) Hagslvetter,
das auch in die physikalischen Lehrbficber Überging.
(Vgl. Dove, WitterungtterhäUniaaf , Berlin 184S, S. M.)
Hag^emann.
das lieste sur
ageman und Leifheit müssen
freierey thun. — SckoKrf, ins*.
Haven.
1 Dem der Hagen, dem ist auch der Graben. —
Hertiua, /, 23; Euenharl, SSO; Piator., /. 39; Ilülebrand,
50, 70; Eiaelein, 270; Simroek, 4907; Graf, 65. tl.
unter Hagen ist hier der Zaun gemeint, mit d«m Jemand
seinen Qarten umgeben hat. Es ist nnn sshr hiuflg
der Fall, dass der Zaun, um ihn sowol TOr den Be-
schidigungen des Viehes als gegen die Oawalt des
Wassers su sohfttsen, mit einem Oraben umgaben ist,
der nach dem Sprichwort mit allen Vortheilen nad Lasten
dem sugehOrt, der dt)n Zaun besitst.
2 Der Hagen zieht den Graben nach sich. — dVa/.
65 , 22.
3 Die Hage streifen viel ab.
4 Hage wol, höre wol. — Petri.
b Ueber die kleinen Häee kann man leicht steigen.
G Wor de Hagen am siedsten is, dar springt 'n toerst
ower. (8. Hecke, Kniok nnd Zaan.) (OUenburif.) —
Firmeni4^, III, 94. 2; für Hannover : Sckambark, 103.
/^/
Hagen (Name) — Hahn
Bahn
262
*7 Der U&g hat ein Locli.
•t C kit nangder Je Fläg. {Stfbmbirgn-wfh*) — /•rar»»-'
mana. l'. :W6 , 266.
'0 E» gil't ein Hag durcli die Matten ab. (Schireii.)
10 Hft nchuwet noch hagon noch tiin (Zaiinj. —
Lnbbrn.
^^ Tek wolU (iat Hagen ' iti Eilpc slaipc, dnnn
^■^ giifi* et alle en Duorp. — Woetie. 7o, i32,
^^^^^ <> Wciictie von den et-wu trierzelio klttitiea im preus«i-
^^^^H «ebcu &«gipnLng«boiirk Arnsberg liegenden OrttchA/teu
^^^^V (tt«ti«a N^meit« , oder ob »Ue xuajumnen gemeint »Uid,
^^^^B H«b# teil xücht «rfAhren können. Bilpa iit «in ^i'Vt.Aero«
^^^^H Dorf Uli Kreifle HAgeu (Westrsleii, B«gierung!>boBirk
^^^^P AmAbargl.
B^^Atif ciucn guten Hager folgt ein guter Seckel-
" feger.
Rac««tola.
II EtQ Hagostols sitzt frei, bis er «oh verändert.
— litaf, <3. 1S2.
Ol« Bbeloaigkelt wurde ün MlUeUlter »le K«t«erei
btJTaetitet. £in Vorwarf erwache dem Manne ktier erst
ilMVUf , wenn er (n die hobem Jahre gekommen
«sr. Fm \m L'PSftilicbcti Sinn ein Hagetloli «u »ein,
mw ' . JAhren, drei Mvualen
uui (Vgl. Gn»im, Wh.,
iti no wurJp er freie« Mit-
«lie<l .Irr ijoiuiMiulf , wenn iiufjt, }' ■; denn iror-
hw lAlt4> «r frei geieuen. „Ff v )«it fremd,
•«■■er Getnetnäererbuid lobeu. ' vi, Weiith.
1. lO».)
2 E« ist iJD Hagestols'f zankaüchtig und behält
keiucQ Freund, — BurciMrdt , 431.
*> lEaktteUt ku« mitteliiochdenUoh : bsi£e«talt ,. altbocb*
denftrh bugi- udtfr bikkatlifcll. d. 1. einer der Jnagge-
, ein Olener, etu Im Lolindienat Stehen-
ii«h als Diener and vwkr unrorboirathot
aitf einer Umfriodigang (liag» eeithafi.
I Vgl- rf«.-^,fir,.f. W'fr., /. 470. Andere Ableitungen auch
WWreteeA f/t U6.) — Bin Menech ron einem abatotteu-^
d«« Uhurakter.
Häg'Upp ' hat wat) Fratup ^ hat all aiu Law
uiclni. jf.4UmaHk.j — Drmneil, 975.
') Wer hegt, aufhebt, eii^art. >) Frlse auf, der alles
t^rxkrt,
Ä liöÖD as Bas üübh aan änj Njoksfetäl. (Amt^m,)
91, l/H, «f , 36; iahamen, XbO.
ItDCeiKtsr anf «einem oiganen MietUaufen.
Hahnen müBsen einen Kamm haben. —
Am.
HAhue sind bös za pflücken.
Oode bknen ziji* mooijelijk te plukken. (Harren
An alta Hau und an alta Man eind um fünf
Kreuzer gnae, (Obermerrnduj
Ol hi theocr tttnag boaalilt.
Ark Uuan well Meister wiis üp sin Uaagen.
{$ftt.) — llavpt. 17«. 353, 36.
Jtd*t Hahn will Heister «ein »uf loinom Mitlhaufen.
kuch der Hahn, wenn er über den Zaun ge-
flogen, kratzt Körner aus.
der han »tcrbe, denn das« der fuchs
bungtr leide. — ihmsLh, 1274. Ji.
kräht der Hahn » so er die Kehle feuch-
XH an.
D% Halm raakt Oge to , weun he krelt ~ Gdd^
*d^mMi. 104.
10 ]>e Hahne op teiuem «igenen Miste bitt acharp.
Hahne op aeiaeni eigenen Miste u-ebrl sick
dappcr. (SiMTtond.j
IV lune ifl freid ' op seyner eigenen Miste ^
* • ') DQngeretfttte.
t§I>e 1 het mär recht up der
Mu-.'.4^>', ■ • - .. ..rke büten. — SchumiHuh,
Vi.
HMiM, dar UauelialiB, hat nthr BiMsht
al« der Uahu drauMeto, d» i. der
■ kT ^at im eigenen Haute mebi'
BmM ai. ' l>?r.
14 Dtm Haha tat nicht bester als auf seinem Miste,
16
17
19
20
'2&
2G
28
■29
Dem Hahn von echtem Kraut und Loth thut
gleich ein rechter Anlauf uoth« — Enat^n. ni.
tat.: Oallne insllit. (ICiaeU'in, 371.;
Den Hähnen^ die zur Unzeit krähen, musa man
den Kopf abdrehen«
Mttgl.: Tbe oock that Bing« ntitiinely« mutt bave itt bead
cut off,
r>en Hauen erfrewet mehi' ein Regeuwürmlein
oder Geratcrjkom denn ©ine Per^ oder Edel-
fitein. — /¥trt. it, 78.
Den Hauen kent man an den federn, den Mann
an den Kleideni. — Petri, II. n.
Den Hauen kent man beim Kamp. — Pttn, //, m,
ttüü,: Aao kaut en aporen kent tncn daa haas. (Barrt'
borne«, 1, a6i».JI
Der Hahn bildet sich nirgends mehr ein als auf
seinem Miste.
£i(7l.. A beeUe on a oow-tturd thinka lütaielf a hing.
(Oaal.U^; Kortt , JS33.J
Der Hahn brütet uicht, wenn er auch im Nest sitzt.
Der Hahn dehnt ^ol dcu Hals aus, wenn er
kräht, aber er bleibt nicht so lang.
UebermSaaige Anetrenguugeu und Aufopferungen
kdanru nicht Beitand hatten.
Der Hahn dreht sich nach dem Winde»
Der Hahn erhebt ein gross Geschrei, wenn er
auf einer Leitersprosse sitzt.
f»cin. : Xaar hauen rinder en tidon kamp , glTU den «t ilorr
akraal. (Fror. Jan., UVj.)
Der Hahn erhält dem Erben den Saum Weins.
— (iraf, 51, 183.
Die Abgabe dei Todfall« (e. Fall 1$) durfte ao lange
uiobt auB dem Mobiliar genommeo werden, al« n<jch
Tliierein der Wirtlieehaft vorbanden waren. (8. Treiben, i
Mhd.: I»( aber daa (er) aiu han in ein haa bat, der be-
hebt den erben den aom wina. (Grimm, I*>«jM., /, H<>.)
Der HabE bat ebeneo viel Flügel uls der Falk
und kann dennoch nicht so noch fliegeu.
Der Hahn ist des Hauern Uhr und Kalender.
Dan.: Hknen er bondens aejerverk. (tro9. dan., 4W.)
It.i n gallo A rorologio de! oontadinu. (FmraffUa, 14fi<, 6.)
Der Hahn ist kecker auf eigenem Mist) als
wenu er auf fremder Hecke ist
Der Hahn ist König auf seinem Miste. — Sim-
roch. 4210. Körle. 8532; Braun, l. 104».
Z>äa.: Hiemme ei bano dior wlst. (Frat. duH.t 391.J
Frt.: Cbien aur aou furnier eal bardl.
ßoU.: £en haan ia atout op aijn^ eigen' meithoöp. (Harrte
bimut, /, 266J
tt.: E ardito il gallo aopra U suo letame. (PatiafUa,
146, S; Bohn /. 75.;
/.Hf.r Aedibtia in proprii» cania eat mordactor omnia.
(ÄHcAi*i . 103, Stybold, It; ßinärrfl, 82; PMdppi, f, 13,J
Der Hahn ist los, man gebe auf die jungen
Huhner Acht.
Holt.: Man, paa op uwe klppea, waat mijn haaa it los«
(Harrtbomet , I, J67.J
Der Hahn kann besser singen als schwimmen.
ITaa.: Beter zal bot haantje aingen, al« het mag aan't
water »pringen. ( BarrtbQat4« ^ /» 366.^
Der Hahn kann gut glatt sein , wenn er immer
den Kamm bei sich hat.
Der Hahn kann nicht so viel zusammentragen,
als die Henne verscharren mag. — Körte, jsn.
Simnck, 4110, llrauu. t, 1051.
/(.: Tanto tparpaglia una gallloa quattto radtinan cento.
(Kirtt, 2534.:
Der Hahn loräht.
Itan Terlangnet nnd Torritth. Oallaa cautat , hies» ea
auf dem Trienter Conol), .wenn der Cardinal von Lo-
thringen wider den römiechen Hof »praoh. Elnat er-
widerte der Prülat: „Utiaam ad boe gaUiclnioni Petrua
resiptaceret.**
Der Hahn kräht am kühnsten auf eigenem Miste.
— Sunrock. 4311-
Hoti.i Een haan kraait best 9p cfjis eigen erf. (Harrte
hom*«, I, 866.)
I'url.: Hutto pöde o gallo ba «eu p&leiri>. (Bahn / 3S4..J
Spam,: Cada gallo oanta en «a mnlaitar. (Uo>tn I, WJ.)
DerUfthu krii' * -'' -'— ^''^'^ ;.......«. ♦?«
Li%t.: More gall:
Der Hahn kr '-
mit den Flügeln. —
Wer lu bafehlen, au i
groei oder kloin, ntcis« ti-.jn -rTi« .-in'!- mrMv,
Tarbtodan.
Lmgi.: The Cook orow« aöd 4ba ben g^f« f0Mm
263
Hahn
Halm
9M
38 Der Haha kräht nur des Morgens.
„80 lingt (Ur MMiioh nur Bein Wiegelied selber, lein
GrebUed Bingen andere." ^II'. itenael, Streckten*, S&.)
39 Der Hahn kräht, so er die Henne getreten. —
EiMtlein, 870: Simrock, 4215.
Lat. : Omne animal poit ooitnm triste ; exceptu gmllo g»l'
linaoeo et itadioso gratis edmisso. (FAteltin, 270.)
40 Der Hahn lehrt nicht die Sonne aufgehen, die
Sonne lehrt ihn krähen.
Frz. : Coq chante ou non , Tiendr» le Jonr.
41 Der Hahn makt de Oge zu bi't Kreinc, he wet
ein Tex utwendig. — LehreTzeHunq , 1863 , S. 132.
42 Der Hahn schliesst die Augen , wenn er kräht,
weil er*8 auswendig kann. — Eigdein, 270; Sim-
rock, 4217.
43 Der Hahn schüttelt sich vor, eh' er selber
kräht. — Geiler , Nich. , n.
„El sollen die Prediger gleich lein einem Henen, der-
selb ehe er kriet, ersohtltlet er snuor die liflttig vnnd
macht ein preambel; also sollen wich sein die Prediger,
ehe sie anlangen su predigen, sollen sie cuaor Jre
gute ezempel vnd werok erschütlen." (Geiler in Klo-
ater. I, 342.;
44 Der Hahn verschluckt nicht alles, was ur aus-
gescharrt.
45 Der Hahn weckt sich erst selbst auf, ehe er
andere ruft.
Dan.: Hanen opriekker sig ferst seW med viugerue for
den opTakker andre med sin Ijd. (Prov. dan., 272.;
46 Der Hahn { Wetterhahn) wendet sich nach dem
Winde. — Eieelein , 271.
Lat. : Ubi sununo in culmine gallus aereos adverio flanteai
bibit aöra rostro. (Ki*üein. 271.;
47 Der Hahn weiss sich viel auf seinem Miste. —
Sailer, 101.
48 Der Han acht keines Eduln Stein, ein Körn-
lein wird jhm lieber sein. — Eyering , III. 855.
49 Der Han förcht den Fuchs-Balg auch in Kirsners
HauSS. — Sutnr, 989.
Lat.: Ehen quam miserum est fieri metuoudo scnem. (Phi-
tippi, I, 132; Sutvr, 9^9.)
50 Der Han ist dapffer (küu, frisch vnd gehcrtzt)
auff seinem Mist. — /iymnjj, /, 468; Lehmann,
//*56, 27; Blum, 894.
Er treibt den fremden Hahn keck aus seinem Gebiete
tind schreitet voll Selbstgeftthl nnter seiner Hflhner-
schar einher. Aach der Menseh ftthlt sich am st&rk-
sten daheim, iohon deshalb, weil er da die meisten
Bechte hat. „Ein Jeder Han aaf seinem Mist Niel
frecher Tnd gar somig ist.*' (B. Waldii, /, 74, Aus-
Sabe Ton U. Kurs, lieTpsig 1862.;
m. : I kokot na sr^ra emetiiti udaten. — Kohuut na
ST<m smetlitl nejradijl kokrhA. — Kohout na sv^oh
smetloh smelejü. (Öetakovtk^ 119.;
Engl.: Erery cook is proud on bis own dungliill. (Eise-
lein, 270; Gaai, 843.;
Kr».: Un coq est bien fort sur sou furnier. (Kritzin-
ger, 331»'.;
lt.: S ardito il gallo sopra il suo letame. (Gaed, 843;
Bokn /, 95.;
Poln.: Kasdjr kokot (kogut), na iwych smieciach ^mialy.
(Obfrsciklfti^m.) (Lompa, 45.; — Kasdy kor na swoim
pmiecieku smialy. — Smielssy ktu- na swojich smieciach,
nünacudsych wrotach. (Öelakottkjt , 119.;
51 Der Han ist der Bawren Zeiger. — llirbenjrr. ii, 490-
52 Der Han ist keck (frech) auff seinem Mist. —
Lehmam, 202, 22 u. 446. 1.
53 Der Han ist nicht gut von seinem Miste zu
treiben. — /vtri,//, 91.
ümg.: Kakas is hatalmas a' maga saemet^n. (Goal, 843.;
54 Der junge Hahn kräht, wie er*8 vom alten ge-
lernt hat.
Engl.: The young cock crows, as he had heard the old
one. (Goal, 36.;
55 Der ruthe Hahn auf den alten Häusern ist ge-
fährlicher als auf den neuen. — Eitdein, 271.
56 Des Hahns erster Anlauf ist kühn.
Lai.i Primas galloram Impetai mi^or qaara rlrornm, se-
oandus minor quam malierom. (Bo9iU, I, 99.;
57 Die Hauen haben ein Lied vnd Sinn vnd krehen
mit vnffleicher Stimm. — Iffcmoim, 166, 27.
58 Ehe der Hahn kr&ht, schlägt er sich mit den
Fittichen. — Eiaetein. 270; 5tmrork , 4216.
59 Ein sJter Hahn gibt eine kräfk'ge Suppe.
Alter macht weise. Alte Leute haben &fahrang,
gtwUuea Baten Bath.
60 Ein alter Hahn scharrt nicht so viel heraus ab
eine junge Henne.
Ung.: Nem kaparhai annyit a luikaa, hogy a J4rta« ki as
▼akaija. (Omai, 487.;
61 Ein blinder Han find auch ein Gentenkömlein.
— Lehmann, 96, 6.
62 Ein guter Hahn > dreht sich nach jedem Winde.
>) K&mlieh Wetterhahn.
63 Ein guter Hahn hält aber nor ein Jahr.
Fr*.: .La ooq et le eerriteur an eaal an aiMil an Tigoear.
(Leroux, I, 111.;
64 Ein guter Hahn kräht anch sweimal. — «im.
rotk . 4214.
Aufforderung zu einem sweiten Vereaoht wenn der
erste mislang.
UM.: Een goede haan kraait twee maal. (Harrthamtt,
/, 266*.;
65 Ein guter Hahn trinkt nicht, er ruft seine
Hennen.
Holl.: Een goede haan drinkt nooit, aondar stlna hennes
te roepen. (Harrebomee, I, 286.;
66 Ein guter Hahn verscheucht den Morgen nicht
67 Ein guter Hahn wird im Alter fett. (ISbin§.j —
Frischbier *, 1441.
68 Ein guter Hahn wird selten fett. — mum, n:
Bücking, 11; 5imrocfc. 4230; Körte, 25»; Bramn, /, t«50.
LtcA/«ji8«r^ macht Ton dem Sprichwort eine nMiralisehe
Anwendung, indem er sagt: „80 auch ein gnier Ksnst-
1er, Dichter, Gelehrter, denn Tiel Vett eohadat derpro-
ductiven Kraft. Man nenne mir irgendein Mrtes Kunst.
oder Oiohtetgenie, irgendeinen Moiart. SeldUar, Vol-
taire, Kant, Newton u. a., dessen Seele in 8p«ek gehallt
war. Die Xvachtigall singt am lieblicbaten, wenn .eis
verschmachtet.*«
Böhm.: Dobr^ kohout nob;^v4 tlust^. (ÖeU^wtkg, 480.;
Dan.: En god hauo ug tiener ere el lange m. (Proe.
dan. , 272.;
HoU.: Een goode haan is nooit TCt. (Harrebomue, i, 26$.;
It.: II gallo et 11 Bcrritore in nn' anno pezdon* Tigore.
Kroat. : Dobcr kokot rodko je tust. (ÖelakMtJtp, 460.;
Port.: Gallo bom nunca fui gordo. (Bokn I, 378.;
69 Ein Hahn, der dem Fuchse einmal entwischt
ist, fürchtet sich auch vor einem blossen
Fuohsbalgc.
„Bin Hau, der einsinals dem Fuchs aus den klawen
entwischt, erschreck liomach auch Torm Fuohebalg Ins
K Ursners Hauss Tnnd flöhe dauon.** (Lekmamm, MS, M.;
70 Ein Hahn frisst eher eine Kiste Hafer als ein
Pferd.
Ein sprichwörtlicher Sehern, der nicht dahin au Ter-
stehen ist, dais ein Hahn in kUrserer Zeit ein gewisses
Mass Hafer frEsse als ein Pferd, sondern dass evaehr
Neigung besitzt, Hafer sn fressen, als ein Pftrd.
Holl. .• F.cn haan eet eerder een spliit harer op als een
paard. (Harrebomee, I, 266.;
7 1 Ein Hahn ist stolz auf seinem Mist.
Holt.: Ken haan is stout op lijn eigen erf. (Bokn l, 314.)
Lat.: Gallus in suo sterquilinio plurlmum poteet. (Gaai,
MS; Philippi, I, 166; Sckonkeim, Q,l; 8€f6oU, Vit.)
Port.: Muito pöde o gallo no een poleiro. (Bokn l, 214.;
Span.: Gada gallo canta en su mnfadar. (Bokn /, 207.;
72 Ein Hahn vorräth viel Hennen.
73 Ein Hahn zwingt zwölf Hennen , ein Weib halb
so viel Männer. — .Vimrudb, 42S5; Bramn, /, lOftä.
Mhd. : U6r han , das luch iuwor Trttmekeit nert, dast iuwer
heil, wan ir meistert swelf hennen. (Reinm. Zm.) — Nie
man so höhen muot getruoc, em hete an oime wlbe ge-
nuoc; so weis der haue besser h An, dem eint swelf hen-
nen undertAn , das er der swelfer meister ist , das gAt
fttr Balomöaes list. (Freidank.) (Zitierte, 63.)
It. : Puö piü un gallo ehe dieci galline. (Pauoglia , 146, 8.;
74 Ein Han hat so wol (viel) Flü||rel als ein Falck,
kan doch nicht so hoch fliegen. — l^maim,
&S9. 26; SaiUir, 14«; Simrock, 4224. •
75 Ein Han is beater as twei Ereien. (Wtitf.)
Wortspiel mit Hahn und haben (ha*n , KrAhan , Kreien )
und kriegen. Ein Haben ist besser als swel Kriegen.
76 Ein Han vnnd Huu scharren, ob jhnen schon
die Klawen verschnitten seyud. — Lehmann.
639.39.
77 Ein haue ist vff seinem miste scer küne. —
Tappivi ,ii^: Lehmann, II, 123, 46.
78 Ein iedet han ist freudig auff seinem mist. —
Franck.ll, 53 •.
79 Ein jeder Haan macht sich doU anfT seinem
Mist. — Gnaer, lU, 27; LeftmiiiM. U, liS. 36.
266
Hahn
Hahn
266
60 Ein jeder ist ein Hahn anff Beinern Mist. —
Iferherfer, /. 74«.
81 Ein jonger Hahn muss lauge (oft) versuchen,
ehe er kräht wie ein alter.
MolL: Saa Job«« bau kraatt w\. (Harrtbomit , /, 2«6.;
83 Ein kleiner Hahn ist anch ein Mann.
Fr*,: Petit eoq a genne. (Ltroux, I, 111.;
83 Ein magerer Hahn kr&hl gut.
BoU.i Magere hauen krealjen het hardit. (Harrebomtf,
84 Ein pickender Hahn kann wohl bestahn , aber
einem schlafenden Hund läuft nichts in den
Mund.
HoiL: Ken kippende liean kan iiog beitaan; maar eeu'
iiggenden hond waait geen brood In den mond. (Harre-
bomdt, i, 966.;
85 Ein schlechter Hahn, der fett wird. — Frituh-
hier, 296: FrUchMer *. 1442.
86 Ein verbrühter Hahn flieht auch vomi Rogen.
ßökm.: Opafeny koiioat i pred dectem utiki. (öeki-
kottky, 194.;
87 Ein verwundeter (besiegter) Hahn fangt neue
Händel an.
IfeU..- Ken Terwonneu haan wll weder ten stridc. (Harrt-
bom^, f, K«.;
88 Einem Hahn muss man kein Ei unterlegen,
denn er zertritt es. '
HoU.. Man moet niet <6n «i onder een' baan leggen, want
dl« trapi het net lijne pooten aan itnkken. (Harrt-
bomee, /, 367.;
80 Einem Hahne, dem man den Kopf abgehauen
hat, dem schwillt der Kamm nicht mehr.
9A Einem Hanen müst man laug ein Läplin für-
schleiffen, dass er darnach sprang wie ein
KatK. — Lehmann, 541, 67.
91 £n dreger Han paddelt got. (Damiger Nehrung.)
— f^UtckMer*, 1446.
9-3 £n fett Hahn trampelt schlecht (Soert.)
93 En Hahn np sinem Messe is sau göt as der an-
deren sesse (sechse). ((knahrück.)
Aof «einem Blgenthnm Ist Jeder itirker als aonit;
das aecht itArkt die Kraft.
94 Es ist ein schlechter Hahu, der sich von den
Hühnern beiseen l&sst
95 Es ist kein Hahu so schön (stols) und roth,
er scharret gern im Koth.
Boa. : Het {i eea aardige haan , maar hii wil geen* ttront
pIkken. (Harrtbomit, I, 36«.;
96 Es ist um den Hahn geschehen, auf den ein
Falke stösst
BoMm.: BMa kohouton, na kler6ho Jeitriba poostfljf.
(Ö€UJtor$k^, 301.;
97 Es müssen all bauen einn kämm haben. —
Franc*. /Ml<*.
Wae nlnnlieh iat, musi sieh männlioh seigen.
98 Es stehet wol , wan ein Han im Hauss. — Petri,
11,99%.
99 Et is keinHiue (oderHänkc), dei uich enniäl
eu Haun trampet. — Schambaih, II» 182.
El ist kein Hahn, der nicht einmal ein Huhn tritt. —
Empfiehlt Naehileht gegen aolehe M&nner, die ei mit
der Keuechheitipflicht nicht an genau nehmen.
100 Gescheide bahnen fressen die füchs auch. —
FranHt, I. Il8*>: Ikiri, II, US: Iknitch, 1374. 58.- Gru-
irr, I, 41; Sulor, 754; Sailer, 908; Körte, 2535; Sim-
rock. 3477.
101 Ich will allein Hahn im Korbe sein.
10*2 Ik lät mincn Hau üt, clk beware sine höncr. —
Lübhen.
103 fst der Hahn auf seinem Mist, so weiss er,
was er ist
104 Ist der Han vmb den Kamm noch roth, so
krehet er wol dcss Abends spet — Lehmann,
8 . 33: Eüdein, 971.
106 Je schlechter ein Hahn kräht, desto mehr
kräht er.
Dan.: De haaer gale meeit« lom gale Ude. (troe. dan., 272.;
106 Jeder Hahn hat seinen Kamm.
BM.: Alle hanen moeten een* kam hebten. (Harrehomie,
/, 9(U; Bohn l, 397.;
107 Jeder Hahn kräht auf seinem Mist. — SdhkcMa, 445.
108 Jeder Hahn kräht in seiner Weise.
109 Jeder Hahn trägt seinen Kamm.
110 Jeder will Hahn im Korbe sein. — simrotk, 4233.
111 Junge Hahn' und alte Fische sind beliebt anf
jedem Tische.
113 Junge Hähne, Nonnen, Priester und Mönche
sind niemals satt.
113 Juns^e Hanen sollen die alten nicht Krehen
Ichmeu. — Lehmann, 411. 50.
lU Man fnttert den Hahu, dass er den Morgen
künde an.
Mkd. : Han körnet einen tnmben haneu , nmb das er« ktln*
det awenne ez taget. (H. ton Miten, 1300.;
115 Man stutzt ufl dem liahuc den Kamm.
HvlL: Men aiet dikwijle eeu> jongon haan, die wat to atont
gekraaid hocft, don kam een weinig körten. (Harre-
bomit, /, 267.;
116 Mein Hahu ist König.
117 'N llane ist frait (frech) op süincr aigenen
miste. (li)i\»ilatU.) — /''irmitiicfc, /, 844, 9.
118 'Neu gauen llahu es selde fett. (Aachen.) —
Firmenü-h , / , 493 . 106.
119 Niemand kauft ciuen llahn, dass er in eines
an<leru Hofe (auf fremdem Miste) krähe.
120 üb Hahu oder Henne ersieht mau schon am
Kamme.
Mhd. : Swai in han ( niobta als ) dann hanen ei , das rötet
doch der kamb. (Mamer.)
hat. : Omnibua galeritis oportet crietam inesie.
121 'T is cnerlei, wat haue de henue tret, wen de
kuckena man god sind. — Lübhen.
122 Two Häön up en Mess (Mist), twe Furrlä(d)
up en Waog'n, two Mnaders * in en Hüs, de
könn sick uich ve(r)draog*n. (AUma%k.) —
Hanneil, 269.
Mndder beieiehnet in der Altmark nicht blos da«
lioohdeuteehe Matter, eondem, wie hier, Hausfrau, auch
wenn sie keine Kinder hat.
123 Verlaufene Hähne frisst der Fuchs.
HvH.: Verdeelte hanen eet de Tot. (Harre bomee , /, 267.;
124 Viel besser kräht jeder Hahn, wenn er die Kehle
feuchtet an. — EUelein, 271; Simrock, 4218; 0raim,
/. 1054.
Lat.: CanUbit melius oolltito gutture gallus. {Binder
II, 422; EUelein, 271.;
lÄö Vom alten Hahne lernt der junge sein Kikeriki.
126 Vom krähenden Hahne zum Esel gehen , heisst
einen (resang hören. — Satter, so; Simrock, 2172.
127 Vor dem Hahne darf man nicht mit der Henne
singen.
138 Wan det an gaaden Uöön as, do krest er wel
ans weddar. — Jvhanfcn, 150.
Wenn dae ein guter Hahn ist, krftht er wol einmal
wieder.
129 Wann do Haue um Middag kndgct, giet et
Riägen. (hcrluhn.) — Ifoetfc 58, 10.
Holt.: Ale de hanen kraejen, le het Teraadering Tan weer.
(Harrebomee , l, 365.;
130 War'u Hahn is, kreit geen Henn. ((htfriet.) —
tlup.rcn, 1214; llawkalender , L
131 Was der Hahn auskratzt, das pickt er auch auf.
132 Was nicht ist am Hau, das ist au Federn vnd am
Kam. — Lehmann, 424, 35 ; l'elri, //. 606; Malheeg, B!»\
133 Was soll dem hanen der Demant? — Frwchm.
134 Was zum Hahn wenlcn soll, rotfaet bald den
Kamm. — Kiselein, 271; Simrock, 4221.
135 Wenn de Hahn kraiht vom Rick, so reg'nt et
den annern Dag dick. (Bremen.) — Köeter, 255.
136 Weun de Hahu up sin Mistfahl is, so kreiht he.
— EivhKald, 698.
137 Wenn de Hahnen kregget, gitt et Reggcu. (^Vai-
deck.) — Vurtte, 313, 6.
138 Wenn de Haue tor nngewüenliken iHyd krigget,
dann giewt et anner Wear. (Oüra».)
139 Wenn do Haon up'n Mc^sberg iteit, het h»
gröt Recht. — Üanneil, 136; oet/Wc4iteä bei MTmiih-
hurg, 149; Itueren, 1340; Iknukulender, IL
140 Wenn den Hahu kmt op et Neei (Nest), dann
blif et Weer (Wetter) wie et es. r«e«».j
a67
Hahn
H^fi
2M
Firmnieh, I, 4M, 86»; für KUn: Firmenich,!, 472,86;
Weyien, l, 2; für Ittrkkn: Woe$lt, M. 11; hockAeuttck
bei Simnckt 4813.
141 Wenn der Hahn auch nicht kräht, die Sonne
geht doch auf.
Frt.: Si ja ne ohimte le ocq, li vient le jour. (Lerouz.
/, tu.)
142 Wenn der Hahn den Hala gespült, so kräht er
um so besser.
Holl.: De haan zal bet«r kraaljen, als hij siJQ strot cetis
geipoeld heeft. (Harrebomee, /, 26b.)
143 Wenn der Hahn ein Körnlein ausgescharrt, so
macht er ein grosses Geschrei.
Abrahavt a Sancta Clara wendet da« Sprichwort aaf
die an, die mit vieler MQhe an andern kleine Fehler
und MAngel anfiaohen nnd lie dann mit vielem Oerkusch
aniposannen.
144 Wenn der Hahn krähen will, fliegt er auf einen
Pfahl. — Sprichwörtergarten, lli.
Von denen, die sieh gern Ton andern wegen ihrer
Vorzüge in Kenntnissen, Kleidern n. s. w. bewundern
lassen.
145 Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, das Wet-
ter im Wechsel ist.
146 Wenn der Hahn kräht, pickt die Henne.
EolL: Als de haan Icraait, tlkt het hennetje. (Harre-
bomde, I, 265.;
147 Wenn der Hahn kräht, muss das Huhn nicht
singen,
wenn der Mann spricht, soll das Weib schweigen.
148 Wenn der Hahn kräht, weint Petms.
Wenn das Gewissen aufwacht, kommt die Beue.
149 Wenn der Hahn mager and die Henne fett, so
ist die Liebe nett.
Roll.: £en magre haan en rette hin is een bewijs Tan
loete min. (Harrtbcmi«, I, S66.;
Unff.: Kakaa is hatalmas a^ maga ssemet6n. (Gaal, 843.J
150 Wenn der Hahn (Wetterhahn) nach Abend sieht,
kommt der ANind aus Morgen.
151 Wenn der Han dem Fuchs trawet, so kosts
jhn seinen kragen. — Lehmann, 224, lO; retri,
11. 852.
152 Wenn der Han einscharrt vnnd die Henne
scharrt auss, so ists vmb die Kahntng ver-
dorben. — J*etri, 11, 634.
153 Wenn die alten Halmen im Herbst die Federn
zuerst am Schwanxe verlieren, so braucht der
Bauer mit der Komsaat nicht xa eilen, ver-
lieren sie dieselben aber zuerst am Halse , so
darf er mit dem Säen nicht weilen.
154 Wenn die Hähne krähen, ändert sich das Wetter.
155 Wenn ein Han krect, so kreen sie alle. — JWH.
//. 651.
156 Wenn man auch die Hähne isst gesotten und
gebraten, man lernt doch nicht, wie sie das
Wetter errathen.
157 Wenn man den Hahn auch nicht krähen hört,
es wird doch Tag.
Frx.: Coc ohante ou non, Tiendra le Jour. fLeroux^ll, 110^
BiM.: Hoewel men den haan niet hoorde kraaljen , zal het
toch wel dag worden. (Harrebomee, /, 269.^
156 Wenn man den Hahn auf die Schwelle treten
lässt , so kommt er aueh auf den Brotschrank.
Böhm.: Puse kohouta na prali, mie ho hned na polici.
(€elako9$k^, 101.;
HL: Pasti petla na präg a eto ti ga Teö i na polici.
(ieUtkottkn, 101.;
159 Wenn man die Hähne überfüttert, hören sie
auf zu krähen.
160 Wenn mc seggt: Kusch Hahne, so ment nie de
Höner alle. (0$nahrück.)
Einen nennt mau und alle meint man.
161 Wenn nicht der Han die Stund recht halt, so
endert sich das Wetter bald. — Petri . ii, en.
162 Wenn sich der Hahn auf dem lliurm nicht
dreht, zerbricht ihn der Wind.
163 Wenn viel Hähne in einem Hause sind, so
wird*s spät Morgen. — Sdäcchta, 140.
Auch hier Terderben riel KAehe den Brei.
164 Wer den Hahn losdrückt, mag sich des Schusses
versehen.
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Wer kein Hahn ist, mnss nicht krähen.
Böhm.: Kdo nejsa kohoat kokrh*, pokoj BVhA. (Ca*'
koüiky, 81.;
Wer ken Han het, tucht sik kdn Küüten to.
CSüdcrdilhtnartdten.J
Wer keinen Hahn hat, rechnet sieh kalne Kmilen la.
Wer seinen Hahn allein verspeist, sattelt aach
allein sein Pferd.
Wie der Hahn, so die Henne, antwortete der
Beichtiger, als der Bischof nach der Disciplia
der Nonnen fragte. — fao$ter»ftiegel,ü,^
Wie der Han, also das geschrey. — ftfri, //, nu
llenisch, 1546, 15; B. Waldvt , lll, 43.
Wie die alten Hähne krähen, so krähen auch
die jungen.
Engl.: The young cook crows, as he had liaard tho M
one. — The young pig grants like the old sow.
Will man dem Hahne den Hals umdrehen, so
schützt ihn nicht sein schönes Krähen.
Die Bussen: Wenn man den Hahn söhlMlitm wUl| lo
kr&ht er su laut. (AUmamn 1 1, 484.;
Wo der Hahn jzackert und die Henne kräht,
da geht's in Haus und Hof verdreht.
Dan.: Hvor hauen kagler, henen galer, manden tisr.qsdB-
den Uler, i det huus til gaaer det flde, bagg« dvfor
styres rilde. (Prov. dan,, 272.;
Fr:. : Malbeureuse maison et mesohuite oft eoq ae tatt et
poulle chante. (Leromx. l, 111.;
Poln. : Biada temu dworowi, gdsle wybodsie krowa wolowi.
(Lotnpa, 6.;
Wo der Hahn geheckt ist, da will er lein.
Wo der Hahn schweigt nnd die Henne kräht
im Garten, kann man nichts als SofaHinmes
erw^arten.
Wo der Hähne viele krähen, da stdit man
spät auf.
Böhm.: Kde mnoho kohouti potif, tarn s« posdi TStivi.
(äelakovsky , »81.;
Wo die Hahnen schweigen und die Hühner
krähen, da ist nur Unglück (Elend) za mähen.
Wo ein Hahn zu Hause ist, da steht es wohl.
Wo kein Hahn ist, da kräht die Henne. — Crof.
189. 38.
Wenn iu der Lehnafolge keine mlniiUelwn Kaeh-
kommen vorhanden waren, so ging die Krbaohaft an
den nächsten weibliehon Aber. (VgL KeuapiM, II ^ S96.)
Wo kein Hane up der Miste is, doa is ne
siechte Werdskop (Wirthschaft). (BürtnO
Auch bidlioh.
Wo*nHahn is, da kreit kine Henne. roirfwöioTj
— GfAdschmidt , 102 ; für Rasleir: Fimumck , lll, 17, 50;
für Waldeck: Curt:e. 828, 115.
Fort. : Onde est4;o gallo , nio canta gallinha. (Bokn /. 989.)
Zween Hauen auflf einem Mist vnd zween Nar-
ren in eim II auss, die jagen einander ge-
meiniglich auss. — Xa$8. 5cA«fU.. XI r, 5 : SWor, 6U.
Zween Hauen in einem Hauss , die Katz vnd die
Mauss, ein alter Mann vnd junges Wyff ist
ewiglich ein KiflF. — Fetri, II, 829.
If Jh.: To haner i et hnus, og hatten med ea muus, gaa-
mel ntand og ung vir, lere sieldan nden Ut. (Prvt.
dan., 272.;
183
184
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187
188
189
HoU.: Twee hauen in Mn hui«, de kat me4 de mvit, en
oud manen een jong wijf geeft aenwig geUJf. (Harrt-
bomee, I, 267.;
Zween Hauen können nicht aufT einem Misi
seyn. — Fviri, U. 829.
Zween Hann auff einem Miste verfuhren Hüner
vnd Gcnse. — Claus Narr, 1580. l\Hri, II, 829.
Zwei llähn^ in Einem Hof und zwei Fraoen iu
Einem Haus jagen sich eim» zumeist hinaus.
Zwei Hähne auf einer Bauemwerf (Mist), die
kämpfen ewig mn die Erf (Erbschaft).
Zwei Hähne in Einem Korbe halten selten
Friede.
Zwei Hähuo, zwei Schornsteine und zwei Wir-
th innen einigen sich nie.
Zwei Hahnen in Einem Hühnerfaaus, der eine
beisst den andern 'naos.
It. : Non etanno raai hone dne galU ia un polUio (cortUe).
(PoMMogUa, 146, 11: Bohn l, lll.;
269
Hahn
Hahn
270
190 Zwen hanen vff einer misten vertragen (leiden)
«ich nit. — Tappiiu, S04*; Lehmann, II. Wi, 36; Heu-
t*Ur,lU: Sauer, i9: Simrock, til^: ^Jr(e,2536; UscKer,
PMllrr.910*; FrUthbier*, 1444.; Braun, 1, 1058.
IM« BniMn : Sich nrti Hähne kanfn, damit der eine
kxghm und der endere Eier lege. (AUmann VI, 5.'>1 J
Mikm.T Dt» kohontl n» jednom imetilti nesromi^f se.
— Hfi kueherky v knchyni, dra kohouti n» nnetllti.
HqIL: Hmu dienen geene twee hauen op 4foen mesthoop
(op een« werf). (Harrebomee , /, 865J
itot.: Tnienm arinutnm, band alit duos erithacoi. (Tau-
pim», 203 b; Phitippi, JI, 333; atfMd, «50.;
*191 A denckt, a ies gor Hon im Kurbe. (ScMes.) —
Aofrüwo», 83; Fnmmann, iU, 343. <5.
* 1 98 Da krefat kein Hahn nach. — SiAoUei, iiis^ u. ins» ;
Malkeritu, Poetülm, LDI*; Saiter. 59; Bratm. I, 1056.
In Stelennark: Do krad knan Haan danoch. (Fir-
mienick, JI, 7T0, 158.;
Hott.: Daar lal go«n haan na kraaijen. (Harrebomee,
/.HJ.;
*193 Darnach kräht kein Hahn. — Frischbier ^ , ui9 :
* 194 Dan dich der Hahn hacke im Strohsacke. ~
BAekimg, S6S; mUaidtt v. SiUewald.U; Fnmmann.lV,
4M; FritektUr. 394; Friachbier*, 1440.
Sin« In dem firfthem Niedertiobsiichen gebriuchliohe
B«deneart , die einen eehr bOsen Wunsch enthftlt. Nach
den alten Geietaen wurden fMher die KindeBmOrderin-
oen md die, welche ihre Aeltem umgebracht hatten,
mit einem Hunde, einem Hohne, einer Schlange und
einem Affen (in deeeen Ermangelung mit einer Katte)
in «inen Sack gesteckt und ersiuft.
*195 Datt di de Hoahn hackt on de Häng paddelt.
(MarieiAwrger Werder.) — Frisehbier *. 144r».
Wenn man mit Jemand uninfrieden ist.
* 196 Dem sind die Hahnen übel bekommen. —
.Vuss. Scktdblatl..\ir.i.
Von dem Uemler König Haniricua.
*i^7 Den Hanen erdantzen wollen. — Der BU»dM
furer (Strasburg 1536). Torrede Bl. 1^
*198 Den roten Hahnen zum Gibel ausjagen. —
Scholtel, 1116 ^
* 199 Der Hahn hat gekräht.
£«/..- Oallas canUvit. (ßoviU, I, $l>.)
''200 Der Hahn kräht (mir) zu hoch.
HuU.: AI kraalt de haan nog koo hoog, (Harrebomee,
t. hao
"201 Der hört keinen Hahn mehr krähen. (Troititau.j
* S02 Der rothe Hahn kräht auf dem Dache. — Eise-
Jna. ni.
Das Gebäude brennt.
Däm.: Den r0den Hane galer over Taget.
*i<XS Die Hähne krähen, das Dorf ist nicht weit.
*304 Dn bust de beste Hahn inn Korre, wenn de
andern alle darut sunt. — Kich»ald, 70i.
•20& Du büst de beste Hän im Korv. (lM»t.j —
.*ickmtt9, U. 339.
D. i. unter molirern Kindern oder Freunden der Lieb-
Ung.
* SOG Du magst einen weissen Hahn schlachten , dass
sie dich nicht erwiacht haben; du hättest
Prügel bekommen. (Ui.)
•3ÖT Ehe der Hahn krähet, — Eitdein.iu.
*308 Ehe der Hahn zum zweiten mal kräht.
Behr fküh, noch Tor der Morgendämmerung. Nach
der Qewohnheit der Alten, die Nacht nach dem Qeschrei
des Hahnes lu messen, da man noch keine Wanduhren
' ■i<J^ Ein anderer Hahn würde dir gekräht haben.
*'210 Ein hanen ertantzen wollen. — Geiler. PoaiiUa , vas.
I Beim Hahnentanxe des Mittelalters.
'311 Einem den reotn Ha* afs Dach> sözn. (Ober-
üßlerreich.) — BoHfugarien. 24; horhdeulKch bei Eise-
^ (na, 271; Braun. I. 1052 ; I.ohrcntd. II, 190.
>> In Baiem: Btadel. — Ein^iu das Haus anzOnden.
".'1-2 Einem den rothen Hahn zum Gesicht ausjagen.
— H'Hr;6ach 11, 15(>; Eitetein. 37 1.
Eisen so ins Gesicht schlagen, dass ihm das Feuer
ans den Augen flUtrt.
*313 Einem den rothen Hahn zum Gifltcl ausjagen.
~ EtMelein . 371.
Ihm sein Haus ansüoden.
j/M.: WiJ Bullen den rooden haan uitsteken (of: Uten
knuüjen). (Barrebamee, t, 961.)
*2U Er duncket jm der beste hane im Korbe sein.
— TappiuM. 234; Henisch, 327, 3.
Er hält sich fflr den besten Hahn im Korbe.
JIolL: Hem dunkt, de beste haan in den korf te aijn.
(Harrtbomie , I, 366.;
Ld^.: In armie aocissat. (JiappUu, 234*^.;
*215 Er hat dich für den bcürten hanen gehalten. —
//«nwcft. 337,67.
*'2l6 Er bat seinen Hahn ertanat.
Bei Kirohweihen auf dem Dorfs wurde ein Hahn auf-
geseut als Belohnung fOr den, der am besten getanst
hatte. „Er hat seinen Hannen ertantct." ( Htnu Sacht.)
*217 Er hat sich mit dem Hahne gebissen. — Ua-
theKs, 354 ■.
Mit dem Hahn am Fass; er ist betrunken.
•218 Er ist der Hahn im Korbe. — Coier. 5i3; E^e-
riny, II. 22«;; Körte. ÜU: Ldiretigel. //, 120; ßrauK,
/. 1048.
Frz.: n est U comme un coq en p&te. (Lendroy , 494;
Stamehfdel, HS.)
*219 Er ist ein Hahn, der nicht kräht. — Parümia-
Iton, 1518.
Yon denen , die etwas zu Überwachen haben , und ihr
Amt ohne die erforderliche, gewissenhafte Strenge
verwalten. Von nachlässigen Beamten , die fQnf gerade
sein lassen.
* 220 Er ist ein wackerer Hahn auf seinem Mist. —
Lange, 262.
NoU.: lUj is een haan, maar op sijn nest. (Harrehomtt,
I, 266.;
•221 Er ist Hahn im Dorfe.
Die angesehenste, einflussreichste Person Im Dorfs.
Frs.: C'est le coq du village. — II est le coq de son vil-
lage. (Stamctudtl. 118.;
•222 Er ist wie die Hähne der Beduinen, die Koth
fressen und ohne Lohn zum Geltet rufen. —
BvaxhharU, 681.
Von Jemand , welcher aller Dienste ungeachtet arm
und TOrachtet bleibt. Die Hähne Tertreten bei den
Arabern (Beduinen) die Stelle der Ausrufer ( Muestin ),
die bei den Ttkrken die Zeit des Morgengebets ankün-
digen.
•223 Kr hängt den gebratenen Hahn heraus.
Von eiteln Menschen gebraucht, die auf ihr Geld
nichts geben und auf ihre Rechnung andere frei sehren
lassen.
•224 Er kennt den Hahn auf seinem Miste.
•226 Er spielt den gebratenen Hahn.
•226 Er wil der Hoan in allen Körben seyn. (SiMvh.)
— Ketter.
*221 Er will allein Hahn im Korbe sein. — ilayer.
II. 115.
liäit.: Som tU TKere den fomemstehane i kurven. (Fntt.
dan., 272.;
•228 Er will den Hahn spielen, ehe er aus der
Schale gekrochen ist.
Holt.: HU wil den haan speien, eer hij nit den dop is.
(HarrebofHf«, /, 267.;
•229 Er will den rothen Hahn krähen lassen.
Branddrohung.
•230 Es ist der Hahn auf der Mauer.
Zwischen swei Höfen, der bald hinttber-, bald her-
Uberkräht und nicht weise, wohin er fliegen soll. — Der
Zweiächsler, oder der, welcher sich noch fUr keine
Partei entschieden hat. ( S. Decke 21, Fense und Wässer-
waaser.)
•231 Es ist ein Hahn mit doppeltem Kamme.
Von sehr Heftigen und Zornigen.
Hüll.: Het is een haan met een' dubbelen kam. {Barre-
botnee, I, 266.)
*232 £d ist ein Hahn mit Kamm und Sporen.
Kräftiges, mannhaftes Auftreten.
H,>U. : Het is een haan met kam en sporen. (Harrebomee,
J. 266.;
•233 Es kräht ihm kein Hahn nach. — üayer, /.es.
Mayer fahrt die Redensart in dem Sinne an, einen
hohen Grad ron Verachtung gegen Jemand aussu-
drUcken. Sie findet sich zusammengestellt mit der Re-
densart: Er ist keinen Sohuss Pulver werth. Br Ist nicht
werth, dass ihn die .Sonne bescheint, dass ilm der Brd-
boden trägt, dass man 's Maul seinetwegen auftbut, dass
ihn ein Hund anpisst.
* 234 Es scharrt ein fremder Hahn auf seinem Miste.
HolL: Kr is een vreemde haan op nw erf. (Barrehvmee.
/, 266.;
* 230 Es wird kein Hahn danach krähen. — JCriam* iu:
Schottet, 118*.
Es wird's niemand verrathen. Vielielchi •-
leugnung Petri entlehnt, die durch d/*» ^ - «4—-
271
Hahn
Hahnbamn — Hähnlein
m
wiiiermMsen angeaeigt wurde. DieFMiung: ,,EBkrftht
kein Hahn Qber ihn*', erinnert aber auch an die Opfer-
gebrftucbe der alten Orieoben und Bömer. Von aohwe-
ren Krankheiten Qeneaene opferten n&mlioh dem Aea-
kuiap gewöhnlich einen Hahn. Bei dieacr Opferung
krähte deraelbe ohne Zweifel und machte durch sein
Kr&hen gleichaam die Oeneaung bekannt. Dadurch
wurde mancher, der Ton der Wiederheratellung dea
Kranken nichta gehurt hatte, auAnerkaam gemacht, er-
kundigte aich danach und aprach gelegentlich davon.
Für daa gröaaere Publikum war indeaaen die Sache von
keiner groaaen Bedeutung, fOr dleaea hatte der Hahn
nicht gekrttht. Die Bedenaart will alao vielleiobt aagen:
Der Mann oder die Sache iat au unbedeutend, rnn davon
Notiz zu nelimen. „Wua wird unglQck hon , winl gewiaa
ke Hoan ttber*n krahn." (KfUer, IQW)
♦•J3t; Et krit kene Hahn darno. (Hedburg.)
••237 Kt wor 'np fremde Hahn op der Mess. (8. 238.)
(ReßAiurg.)
**238 Fremde Hähne auf seinem Miste kratzen sehen
(lassen).
Bemerken oder angeben, daaa aich andere Eingriffe
in unaere Bechte erlauben. Abrahum a Sancta Clara wen-
det die Bedenaart auf die verletzte eheliche Treue au.
•239 Für jeden Hahn die rechte Henne finden. —
.4{/maiiM 17.494.
*240 Ha sa' af san Mist. (OberüMierreick.) — lUmm-
garlen, 93.
Hahn aeiu auf aeinem Miete.
••241 Hahn, din Pip. C/Virnmern.;
Roll ana Kammin ataramen. Der Mann flhrt ina Feld,
vergiaat aber aeine Pfeife. Die Frau weiiia, daaa er
nicht lange ohne zu rauchen aoahalten kann, nimmt
alao die Pfeife und Unft dem Wagen nach, indem aie
durch obigen Buf den Mann sum Stillhalten an brin-
gen aucht. PIp-Hahn — mentula. (Vgl. Richfy, ISS.)
Bei StÜrtHhurg (17&>>) Piethahn.
* *24'2 Hahn im Korbe sein ( oder auch : Hahn oben im
Korbe sein und Herzblatt). — Eiaäein, S7o.
£a iat Erfalinmgaaache, daaa wenn HfthnenrMker, von
ihrem geapomten Anfahrer begleitet, anaanunentreffen,
nur dem Sieger die Ounatbeaeignngen dar Hennen zn-
theil werden, woraua aich die Bedenaart, auf einen
Bevoraugten angewandt, au arkUreu acheiut.
Fr:.: C*eat le ohien au grand oolller.
*243 Hahn un schtagen. — Lokrengel , H , in.
*'244 Ich bin nit der Han, darum man tantzt. —
Franz ron Sickin^en.
**245 Ich lasse meine Hähne 'naus, jeder geh* auf
seine Hühner Acht.
HoU.: Ik atnur mUne hanen nit, elk wachte aijne hennen.
(Harrebomet , /, 267.J
*246 Iwer doat hun (haben) de Hüne (Huhne) ge-
krfit. (SifberAürg.'tädu.) — Fromnumn, \\ 325, 2*4.
*247 Kaum hat man ihm einen Hahn gegeben, so
greift er schon nach dem Hammel.
**248 Mit dem Hahne munter sein.
* 249 Nah eam krat koan Ha\ CtMMfriisierrrich.) — Daum-
garlen. 93.
* 2[»0 'Nn rü(d)n Haon up't Dack sett*n. (AUmmlc.) —
Üanneil.in.
Feuor anlegen.
*25i Noch ehe der Hahn gekräht.
.,Vor Hanina Hruk.'* (Wuljila, nm daa Jahr 400.) -
„Noch vor dea Hano Chrat." (Notier, nm daa Jahr 980.;
llotl.: Eer de baan gekraaid heefi. (ffarreboiii^^, l, 26ti.)
•262 'S hätte kce Hon übern gekräht. — /?/»ftiii/f«» , 46.
* 253 Sein Hahn muss König Krähen.
Wer immer recht haben will.
HvIL: Zijn haan moet koning kraaijen. (Uarrebomet,
I, 267.)
•254 Sein Hahn will immer vorkrähen.
* 2&5 Sich mit dem Han im Bierfass heitsen. — Jfa-
thesy, 187 •.
*256 Sie beisset gerne mit dem Hahne (am Fasse)
vud thut jungen Gesellen bescheid. — Mathety.
* 257 Solche Hähne Tiab* ich schon viel krähen hören.
Holt.: Ik heb wel meer aulk« hauen hooron kraaijen.
(Harrebom^e, I, 267.;
*258 Yber der Hauen bauch klagen. — Ihnvick, 1213. 1.
D. i. „gar freaahaStig aein vud aUea verachwenden'*.
*259 Vom krähenden Hahn zum Elsel gehen.
Dicaelbe Muaik hOren.
*260 Wan dat an gaaden Höön as, do kr^st'r wel
ans weder. (Amntm.J — Haupt, 17//, 351.3&.
Wenn daa ein guter Hahn iat, fo kriht mr wol ein-
mal wieder. (9. 64.)
•2C1 Wenn der Halm Eier legt (S.
Im Jahr 1474 aoll aloh ttbrigwa «in Haha 4iMM T«>
gehen a acbuldig gamaeht haben. Sr wmda düluA
angeklagt und von dam gelatllchaa Garleht TanutMU,
lebendig verbrannt au werden, wall ana aolahaa ■!«■
Baailiaken antatahea. (Vgl. itmamäealar. Au* 4fr Hti-
vtat, 1864, 8. 784.)
Hotl.: Ala de haan vaa kaaa eUatan lagt» daa bab Ja alle
dag wat varaoh. (Barrtbomie, /, Mft J
•2C2 Wenn die Hähne krähen, muBi er ?or Scham
vergehen.
Von einem, dar nlnen Herra oft Tartoagnaft oder
verrathen hat.
•263 Wie der Hahn über die Kohlen. (S. Dai«bar&)
EUelein, »71.
Hier, wie in einigen andern BedaniarteB wll, «le
/:i«fteta(271)b«haupUt, nntarHaha aiohtaaaarbalawa-
ter Hahnerbeherrachar. aondam vialaBahz dla Faaar-
flamme gemeint aein, waloha aich aniara YoiilahNB|«ater
dem Bilde dea Vogela mit rothea
ten. „Wo kamen wol dar eigantUoba Haha
Je miteinander suaammenl Abar ao wi« di*
welche gleichaam ala ZQnglain aber den Kohlen aabwibl
und aie leckt, nicht weiter, ala abar 4ia
OberflAcho hinhflpft, ebeaao geht aaoh dU V
welche man obige Bedenaart anaawandaa pfli
Sache nicht tiefer ein , aondem barthrt aia aar gUcb-
aam mit den SpiUen aelner Finger.** NItaUmt E^ gab
1705 in Köln eine Schrift untar da« Tifttl hanaa: Drr
Hahn üb^r dit kehae» KoMtn, — „Vnd laafftn diabor
unverholen, wie der Han vb«r d heiaaan Kolao.** (Wmü'
rfi«, I\\ HJ.;
Fn.: C*eat an coi] aur aon palliar. (Ltndr^ft ilt7J
HvU.: HiJ loopt erover heen ala eaa haan »rar da baala
kolen. — HiJ loopt erovar heen ala aen haaa ovar bat
koom. (Marrtbom^, I, 266 J
*264 W^ie ein betrübter Hahn dastelien. ((htfrm$t.j
*265 Wiera Ha' in der Balz. (OberöMteneick.) — AiMm-
garten t 93.
Salmlianiix.
* Er is glei(ch) afn Hänbam \ (OberiHerrtük.)
') Baumaproaae fQr dla Hahner im Stall. Um an aa*
gen, er iat aohnell aomig, gleich oben blBMia.
HUmcli«n.
1 Weijn's Hähnchen krntxt niid's [lüliuchen ipart,
beim Bettelsack man nicht befa«ni. — Jtora,
Rpinnttvbe (Frankfurt a. N. 1851), S. W.
*2 Hähnchen im Korbe sein.
Von vielen vorgezogen und haganatigt wardaa.
Das smd Hahneier.
Holt.: Het zijn eijeren, die de boaraa t»b roggabrood
leggen. (Itarrebomtf, I, 266^
Halmemann, geh* du voran , denn du hast grosse
Stiefeln an.
Hahnenfüas.
1 Hahnenfuss und Katzenpfötchen stehen (ge-
deihen) nicht beisammen.
Ifoil.: Dat lijn hanepootcn en kattanklaanwaa. (Harrr-
bomft, /, 2cr«.;
2 Hancnfiisse treten hart, vnd scharren vud kratcen
manchen Augen vnd Ohren vol , das er weder
sehen noch hören kan. — /Vfri, 1/. 971.
nrft.hTm»iWTAiii -
•Einen Ilahnonkrich weit. (Mrtingem.J — Uoekdeutntk
l>«>i SanAfitM, 421.
•Er hat einen Ilahnenmagen, der kann alles ver-
tragen. — £Meiwi,271,
Lat.: Mihidixerat venfrem eaae gallinaeei, valociter enim
concoquet hoc argentalnm. (Kitelein, 271.;
Hahnfsder.
1 Was von Hahnenfedern ist, findet sich bald.
•2 Sie ist eine Hahnfeder.
Von einem wilden, auagelaaaenan lltdchen, auch
einer aittenloaen, rohen Franenaperaon.
üoU.: ZU ia eene baue ve4r. (HarrfhoiHt*^ f, 261.)
Halmfreudiff.
Er ist llaanfreudig vnd Wolffshart vnd hat ein
Lüwenhertz. — Müthesn,
HUmke.
Hähnke vor hHo Döre. (S. Piuck und Antk.) (Otua-
hrüik.)
1 Die Hkbniein wollen dem Hahn vorkrähen. —
Saihr. 190.
Die Frühklngen.
VHff..' Cairke oktattya a* tyakot. (Oaal, $78.;
■f,*'
278
Hahnrei^-Haidiick
Haifisch — Haken
274
5 Die Hftnlein BoUen nit vorm Han krehen. —
UkmaiM, 410« M.
3 Ein anderes Hähndl wird anders gebacken.
UBttt&do Tcrlndern die Sache. „ Stdlen Sie vor dae
Wort Polisei die Beseiehnang kaiierlioh köoloHoh ....
dABU wird ein snderei Hlhndl »nch anders gebacken. *^
(Volktgarttn, Berlin 1864, Nr. 38, 8. 578.;
4 Et geschiht offt, das die jungen H&nlin vor
alten Krehen, man mnss sie auff die 8chlei£f
Möhl sobicken. — Lehmann. 411,49.
6 Wann's Hähnlein sitzt im Korb j so will^s her-
an!, ist*8 dranasen, so will's hinein.
6 Wenn die Ilähnlein krähen vor dem Ilahn^
fibigt die Reihe von hinten an.
7 Wo 's Hähnlein schweigt, und 's Hennlein kräht^
da steht die Sache sehr verdreht.
*&e macht ihn zum Hahnrei.
Uel>ernHahnrei**Tgl.£»wMii, S7S; Wgtgand, H'6., 471.
Die SrklAmng des Wortes ist indessen dunkel und
•chelnt aunreichend. Die Gelehrten sind Aber die Ab-
Mtang dee Wortea Hahnrei noch in Zweifel.
*1 Einem Hahnreifedem aufsetzen.
»j.; Conpander qnelqn'an. (Xritzinger, 180l>.;
*3 Hahnreifedem tragen.
So Tiel wie HOmor (s. d.).
Frt.: Snivre la banniire de Yulcain. (Krittingmr, 56**.;
Hahnreischaft ist die vornehmste Zunft. — Pi$ior„
V, 88: 5tmreck« 4918: M'iir26acli //, 161.
M»mt.: Ciun aint eornnti, non andent oomibus utl. — Voe-
mlna sl qua sno quaesirit oornua sponso. (Dufresne.)
'N Hahnmn* mit niuggen Sjukcn. — aiürm-
hwrg, 80^
*) In der Bedeutung unserm hochdentscben Hahnrei
•nuprechend. — In Bexug auf die fraglioho Vaterschaft
einee mit rielen Kindern Tersehenen Khemauns.
Saluuohxltt.
£ Uahneschricht — FrisOibier'^ , 1448.
Antwort auf die Frage, wie weit es bis aum n&ohsten
Dorf sei.
1 Dem Hai ist nicht zu trauen, wenn er auch auf
dem Rücken liegt.
MoU.: De haai gaat op den mg liggen, om aiju' roof te
hoppen. (Harrebomee , I, i6i.)
2 Der Hai nennt das Krokodil gefr&ssig.
3 Vor den grossen Haien sind auch die kleinen
nicht sicher. — Altmann VI, 4S0.
A Wo der Hai im Wasser spielt, da ist gefähr-
lich schwimmen lernen.
BoU.: Als er Tsel haaijen op de kust komen, den wordt
hat Taarwater gCTaarlgk. (Harreboniee, I, i6i.)
*j Dem Hai die Zähne putzen.
Hai (Name).
1 Hai an Päi sten ap foör Dai an mäget Wai,
an do kam £k, an hi wult smek am do
fing'r Klag üüb a Kek an slaag üütj nun't
tjiap hek. (Ammm,) — llmtpt, Vlll. 872, 843.
Hai and Pai standen auf vor Tag und machten Mol-
ken und dann kam Ek und er wollte es schmecken
and dann kriegte er einen Schlag auf den Macken und
flog aus in den SchafstalL
2 Hai Sten ap foör Däi, braaud sin Biir, an släptet
sin Stirr an dopt san Galt, an sm^den nun
Salt, an wetet sin Knif tu sin bongrag Ijif,
an slugh sin Wuf, dat at Blud wurd stif.
CAmnun.) — llaupt, Fi//. 371 , 342.
Hai stand auf vor Tag, braute sein Biorand schlachtete
seinen Stier, und tauchte (ins Wassi>r) sein Schwein
und warTs ins Salx. und wetzte sein Messer zu seinem
hunirrigcu Leib und schlug sein Weib, dass das iUut
■leif ward.
Halduck.
*l Kin abgesägter llaiduck. (nownhurii.)
Von einem selir kleinen MeuAClicn.
*J Es ist ein (rechter, wahrer) Haiduck.
I»ie llaiducken waren das erste pulnische Fussvolk
und von Stephan Bathory dem Küni({ Sigismund Au-
fintt aus Siebenbürgen suKCAChickt. Ausserdem mach-
t«n sie auch einen Thoil des herrschaftlichen Hof-
staats aus, bedienten bei der Tafel, standen hinter den
WKgvn auf und waren Leute von Iiolicm Wüchse. Als
Soldaten standen sie in schlechtem Ruf. Haiduck und
Schelm waren Im lü. Jahrhundert gleiohbcdoutendo
Ausdrucke. (Wurtbaeh I, M.)
OKQTtCHBB SraiCHWÜSTJCR - LXXIKOH. II.
*3 Hei ÖS8 em op e Haidnck (auch Haisuck). —
Frischbier \ 1543.
Er treibt Um an, altst ihm auf dem Nacken.
1 Auch ein Haifisch verdaut nicht alles, was er
verschluckt
2 Der Haifisch lässt sich seine Beute nicht leicht
entreissen. — SotmtagMatt der Ifevgorker Staattieilung
vom 28. April 1867.
Unter Haifisch sind die Leate m Taret^en, die sich
der Matrosen, sobald sie gelandet, bemichtlgen, um
sie aussubeuten; namentlich die Matrosenweroer. Das
Sprichwort will sagen , dasi es sehr sehwer ist, Bin-
richtungen an treüten, durch welche die Matrosen vor
diesen Baubthioren geschützt würden.
3 Mit dem Haifisch unter einer Decke spielen. —
Sonnlag$hlaU der iVeuyorfcef Staalsufilung vom 28. April 18R7.
Von denen, welche mit den Matrosonwerbem das-
selbe Interesse haben und ihnen für ilire Zwecke dienst-
lich und Utrderlioh sind.
HaUer.
Nüü a Häiler tu a Dör an nimmer muar a Tua-
nen. r^mrum.; — /iaujjJ, K///, 366, 252.
Nur die Fersen zur Thttr und nie wieder die Zehen.
Hainbuchen.
*£r (es) ist von Hainbuchen, woran man die
Scnweinspiesse schäftet
Hais.
*Se wet nich, wat haia un firrig is (oder: weder
haiz noch firrig). (Eidentddt J — Schütte, II, ic4:
Schüler , II , i.
Haiz = rechts, flnig =3 ink«.
HAkchen.
Was ein Häkchen werden will, krümmt sich bei
Zeiten. — Lokrengd, I, 711.
Hake (Kleiukrftmerei).
Hut' dich vor den Haken, es blieb schon mnnig
staken. — Nass. Schulbl, XIV, 5.
Hikel.
* 1 Ein Häkel auf jemand haben.
In Oesterreichisch-Schlesien : A hdd a HdJde of micli.
(Peter, 448.J „Darbee «oar auch der Baaltaer; der
hotte schun lange a heckel uf a Malcher." (Ketler, 167 ^.)
Frt.: Avoir une dient do lait contro quelqu'un. (Ltroux,
I, 139; Lendroy, 580.;
♦2 Es hat jedes ein H&ggle. — Sutor. m.
hat.: Cum culpat alios, nemo sine orimlno vivit. (Su-
tor, 177.;
Holt.:
Et bot alles uch seng Hekelchen. (Siebcnbürg.-
sädu.J — Frommann, V, 177, 213.
Haken.
1 Bat en guet Hake sin well, maut sik bi .der
Tit krümmen. (Grafschaft Mark.) — Woaile, 69, 104.
2 Ein guter Haken bleibt überall hängen.
3 Man muss den Haken auswerfen, es bleibt doch
einmal ein Fisch hängen.
Dan.: Käst paa krog, og hold om kandst. — East ud
krogen, den tager vel nogensteds. (Pro*, dan., 361.;
H.: Laat ge uw' haak maar altUd hangen, wat gij zookt,
sult ge ook eens vangen. (Harrebomee , ly 285.;
4 Soll's einen guten Haken geben , wird*s bei Zei-
ten krumm. (S. Krammen.) — Karte, 2SS8 u. 3151.
5 Was ein Hacken will werden, das krümbt sich zeit-
lich. — Uhmam, 541, 70 u. 917, 9; i%lri, //, 594; IM-
Icnberg. II, 93; Beyer, II, 87; Hückinq. IT. nium, 267;
itmcr, 24, 2; Stebaütee», 61; Winchler, X, 7; Ratmun,
I. I\cd., II, 1; llamann, l'nlerr., fll, 10; Eitelein, 272;
Lehmann, II, 834, 129: A'<>'''<?< -&37 u. 3150; .StNiroc*. 4249;
/;r((un, /, 1059; iw herh^hn : Woeate, 69. 104; für K6ln:
Firmniich, I, 473, 71; für Waldock: Fimienidi, /, 326, ti5;
Curtzc. 318, 52.
„Man sagt, was ein gut hack will werden, das krUmt
sich zeitlich bei auf Erden." (Waldit, IV, 6.; - Die An-
lagen far das, wozu jemand in der Folge grosse Nei-
gung haben wird , seigen sich schon in früher Jugend.
Ukd.: Mau gibt, swas werden weile se hage krttmbe sieh
bi zlte. (Frauenlob.) — Swaz aeime haggen werden sol,
das krümbt sich vil vrüsje. ( Troj. Kriea.) (Zingeriet €3i^
hau.: Det skal tiilig krege god Inog akal taltr«. {fnm,
(tan., .161.;
Engl. : Soott crooks the tree that good |
(Itohn /, 83; Gaal, «44.; ■ ,*
Frt.: Lo vrai talent ne tarda paa aperoer. (Gaät ^*VJ
— Lcs dispositions natarellea de l*haanne r* ' - ■ ^w
de boune heurc. (Starackedel, 404.;
13
276
H&kleto
Hil— BUlMB
M
. !
JfbiL; TBo«t vroeiüi eromiu» dat ii&ken «ai. (Ttum..
tö. 14: HarrelifiUt. T. S&T'.y
/.»'.- Curratur trxmcui mkture <jTii poit erit nacu. (Bth-
^ri JI , 6^1 ; tjaal , (44 .- iian^r . it.) — Cvtbiu »(■ prae-
)i(ri. quod lo unuiD crescerc deb«t. (hi4*-lhn . tii : Hea-
'irr. 4av: SrglwJ . 110.;- Hoc cito fit currum . 'lU-'J
crMCerc debet ao uncuni. ^FaUrrtWl**, f-vi.i
i'r.^ . ÜJtlj- iiM'l >ivrog akar teuni. idejte nC {iefelr.
r<^aa:. M4., ■ KAI.
C ^'ac ein liaken wenleu s<jll, schickt sich zui I
KrüiDUie wojbl.
T Wüi eiji gudt Iliike schal werden, dal möth 8iek ;
betydeu krümineu. — i^fy»«' . Fr. 9 : für ffaimot'; '-
Sc-fcamta-'i, 91'. |
Jl'.U.: D« Laak kromi sieb. (MamUiHrt . i, M&.y
t^ Wbt en gued Hake weren will, mott aik fraoi
krüiumeu. ^birtn.^
li Wat -n Hoakes wäru s&ll. böögt aick bl Tiden,
sid' den Spitzbowen «in Jongi dor stohl he
eiaeu Vader de Büx < Hosen) ron^n Liw.
hltiV rhi,i.fg., — Ftrme.iuh, lU, 78, TS. Hoefer, 5S6.
iu Weij der iiaken einwiegen Bull, den maas man
nicht auf den Armen liebkosen. — Parömia-
Wer dei Galgeni wertb vt\. verdient kfli&e Milde.
*il Das ist der Haken. — Eu>in%,in.
Lut.: Rci 111 cardine. (EttHtim. y^S.y
* 12 Lfat het bin Hacken. ^Aiimuri..^ — ißanneti. i6.
l/ie Sache iit nicfai klar, hat Scbwiarigkeit, «■ ittokt
etwkt dahinter.
'13 Dal > ?in Hoak un Flog. — FrnmmaHn,!l.mi.
Lni*n>v.tj fugt lar Erklbrong bei: „Sein Bin nnd
.\:ie».^ Beieichnaag der Lieblingraeigang oder Lieb-
i.iig*u«fct.aftiguiig, mit einem Ton den wiebtlgatea
Acaergeratben *btl«shiitcii Bilde.
*14 Den Haken führen.
Laiige Finger beben.
' 1 0 hfrt Haken sitzt.
^^t risch iet gefangen , der bat sieb kOdem , anfüh-
ren, fangen leiten.
it^li.: HiJ beeft den haak (boek; ai in da keel. (Hurr«-
IC Du führest den Hacken. — Tappw,27^; Karte, 2538*.
An dem grrn etwas bangen bleibt ; von dem. der nach
fremdem Gate langt. (8. Vinger 132—134, Hand lud
Bebellen.)
'17 Kn Haken auslan. rHul»t.j ~ nicken, M.
Einen Haken eiuacklagen. Einen Vennch machen,
um etwaa lu erlangen, in Hambarg und Altena wird
die« gewObnlicb lu jungen Ebeluatigen uder Ebeflhlgen
getagt, wenn von mannbaren Madeben oder von wit>
wen die E«de iit: Will he einen Haken da nich
anilaaij v
'J8 Kr hat Jlaken au ilen Fingern. OVetif.j
Er uimiat fremde Haebeu mit, bat krumme Finger.
' 1 y i:Ir hat vberuU Hacken angcworifen. — ün-
thety, 167*.
In Heiratbei wecken angefragt.
* -jt*) Er weiis nicht, wo c-r den Haken einschlagen soll.
*Jl Kfi (das iJing, die Sache) hat uiuen Ilaken. —
FruiUiei. 2S7 . Fritihbier \ 1 45U ; Ihmiy, Vi ; Körte, tUS^ ;
braun, I, lueu.
Wenn uiau nicbt durcfaaiebl, den let«len liruiid nicht
eilieijul, wenn etwa« dafaiuteriiteeht.
''i'i Ks hat noch einen Haken, wie bei jenem Bauem-
burschen.
Jiiesvr kaju, wie beliebtet wird, ium Ffarrnr, luu das
ktrcbJivl.c Aufgebwi /u Ii««i»11hu. lJinHe<be, bemerkte
c/. Jioi tkUtrt uukIi •.III Ifablüiii. Iliid »uf die Krage
ai-k Pfaiivr», Wüiiii die« bsatuhi!, erwidert« er tlc mag
uj.cIj umux. Ai#«rr, liebei Kieuiiil, ■agt* der Pfarrer,
*Lu» >»t kvui Jiakleiii, d^a ut ein Hahuu
''l'i llukcii uii Keak«./i iiiiinficn. i.i(hunUt,nti
' V-l H.uuhi'n J/iiaki:n goim. ^KiinmiinH. 1/. »4.
/.iii iit'^cjcbuuiJg ilu* i<ii«<.bwftilli.beii htaude* eines
l.iiM<iiJii«fjJjt HikU irffl- ,,li.k bin ■•• niiid , •• «mihi 'h
deii y;tt,tKu J<4g Jilliliti'it Hiikiieii gii«ii ii«f '■ Wtiiin
Ui*i .l,iin.i.t'ii" pleit ■!«■ ifnwobbiii.itMi ,,eibliil'n"
•Ui.1 ••MJ.ALM aii.-ii AI». /.<i<rD./r.f/ h«||,i-|hl tlB|lli«'>l
•I«! ElbUwif 'lül Ailil«:f4li*<ii l.biueihili'b
' 'i . ':• Miwf i.li Hüklitfi li hliliii^trli lillfali.
tl: »«yu ihmh II. H«iiil..ii4 4ii eibeiii J^iauHiiSliiüMer, j
••«« wff 4<Mi. •!*• LibaLbiibibii itMil llaheltt M'ide wer,
h.si.i >mJ ««««I, k:i.i.l*- I
i i. : f...l ^< li« h fel.il,>. llubhllii
U l,<>.i.;vJ y. >.''■• \i ^Ull tli I lt. (•■■•. «II
' « l'.<J< H:«fe|i..«d «iJi..i,i»i|ilM habtifl
a*hv«. <«i>.<i t(%i.kiMiaM i'*i(«4««.kafUy(i>ti>i i
Tir-
» hat ein hecklizi. — rmc*, JT. lU^.- gainiil, iiii':
In Franken: l/6e bot est Warfcaln f/ii— rnia, r/.
:■!&. 14«.; Beine TereieckiM Sekwi«i^t«üin.
Es muffs ein ander HäUein haben, dann der
Fi«ch gefangen (hingt).
Det as ian Häl an en £n. CAmrmm.; — Statt,
rill, 2i9, 43.
£s ist ein Loeb und ein Anch.
Det skal Häl konste, s4d dl Sparrmg, do iknl
hi Guosäi warp. rimnm.; — Batrt, flff.lM.Hu
Das wird Loeh kosten, lagtt dar 9f iliag, 4m seBe
er ein Gänaei legen.
:; Hi as ta't Hai slebbet. Amnm.; — «sspi. IV.
Seo. 157.
Er ist xnm Loche geselilq»pt
Halb.
1 Halb ans Blut, halb ana Gut iS. ■■tu» -
Graf, SOt. IM.
Nach Graf drackt das oMgtt SptlskwOTt mAim Kib-
Terbältniss awischen Halb- nnd ToUgm^bmMkmm saiL
(8. Halbbruder.)
i Halb trinken ist bettlerisch.
ü Halb und halb entschlossen, ist bald guu
drossen.
4 Halb und halb ist nicht ganz.
Däu.: HalT om halT, hverkca oongxif cilv mtlk.
dam.. 270.;
Frx.: MoitiC hgae, moitki raWn. (Ltnmx, II, iV
*6 Holb und holb, wi ma de Hunde aeiiirt.
— Frommaim, III, 215 > IM,
bei Fromm^int^, V. 439 , 512; Aierm , 579 : fiiJMli.ia;
ifaiukntender, lU; korUeutsdh bei tfnarr. III. «I; Uh
mann. II, iU, 4; SaiUr.Si; StmnKk, «ai; CMr.Ml:
Araun, /. 1063.
Gegen die, wel^e alles nnr halb
halbe aCaiaregeln, halbe Freibait.
n. B. w. Ee Ist daa Sjmbol
von jeher die Mutter daa Siaekweiks «w; m^ na
wahre Gröase ersengt Immer das Gronaa. ■aaa¥isi
regeln entfernen am meisten das wabee G^a, «s^M
grosie Mensohenmassa ebenfalls baUi iai, ^ad. diivlB
dleien, ihrer Tendens
vollkommene Beruhigung findet.
•6 Nig half un nig hSl. — Scfciiw, n. is . riiirii. m
Von einer ungenügenden und vaToUe«dMn AiWb
HalbbatB.
Vm ist offl ein Halbbatz mehr wextb, ab cii
Grosch ; doch gilt der Groach drcj EnaiMr,
der Halbbatz nur zwey. — Stanr. wh.
Kalbbruder.
Der Halbbruder nimmt mit ei&er Haad and ier
Vollbruder mit zweien. — Grsf.MI.]«.
Jener erhält einen Theil. wie dieaar cv^i
Alt/riet. : Di haUT broder aegh mit aeai« bamd, aale ii
vulbroder mit twam handem. .'/tiektlgifem . dtl .
Halber.
*Es ist ein Halber.
Ein in gewisser BesiehuBg
dem es mit der DurcbiabniBC aetecr
Ernst iat.
Ralbarstadt
I Der ist nicht in Halberttadi gvwean:, dvak^i
ilen Glockenklang, den Eackg-eautg^ da Ja^
femgang und den '^rhirnii Tu gfi n^iinaiil rrt-
nommen nnd empfmidexi.
lleiieht sich auf die vicln biir
ilie grosse Ansabl der MbLlcael.
dem Burckhardtsthore bu
lieh auf den hauilfea iVeantf dee ScdnantmaBansbi
{ \'lflSiScArauitu'% RriMtItxxhi* n
Nr. SOS, S. 3».j
*'J Kr ist aus HalbersiadT.
Kin naentsrhiedener Ua.ht-±..
weder rechts noch linka. iS. HalbBeUDmil.t
Uaiberat&dtar.
* £r ist ein HalberstädTer. • & HnTiwisiadi a ^
Halbes.
1 Das Halb ist mehr denn gar
isM. 5. ivm, /l, es.
Kürte *. 3156: SimnKi. . «234
Die Hälfte eines Gates ki,
als d^ Oaaxe za Tariisi«& lü
vU. Half is maer daa keeL
Hälbgebort— Hälfte
H«l|l«r— Haue
278
i Dm Hall>e ut oft beiser als du Gan^. — fc'ur^
fr»». 27i. Simrock, 48 W-
I» HoUftiid ««fft man : Half oo hjüf >• lUrk genoeji
fli«rf»^mH, /, 3741, *»w nwn «ufoin MiU*lbler li«»i*»hi,
iIm ab« 4«>r V«Tb{oau£ig eine» ttarkeTi und ein«» schwa«
<-h^a iiFTtitet wjtnL
•liun plu4 toto. (tiitltin, 21Z~)
ch getheilt Halb frommt mehr de&n
enj cianree. — AwKr. 2*43, iitmrocl. «Si,
iialbc« ju der Uaad ist besser aU daB (i&Qze
im Land.
tfmm. D*t «r b«dre hslv t hvnde ead li«lt i ▼«nt«. fPro*.
rfan . 370.;
5 Zwcjr halbe mucheu ciu ptntzes, wie di^ baw-
r«»o »ageD. — f'n^rhtMfr ', 1451.
Ib. .1 '- '
M:eburi tritt einen üjad weiter. — Mit-
■ Fl. I. i.a. AVö«*, ba* ^tui%cht Erhrtcht narli d<in HechiM-
fMirm de« VuulalterK , S. 68.
Maibgeburi tritt ein Glied weiter, — Uülebratid,
IM. m: Eiamhari. S»7. I?<ii»i«tn. Sfl; PüHir. . X. M.
((;r«f . 901 , US ; Simitidi , 4>a9.
Duell dM obige Bpriehwoii, in beiden Letftrlcn , soll
aiebt« weiter «li d»r Grad dea Aoitobtt »n «Ino Crb-
»ehail «uaoodjrQckt w«idcD. Im Sachnntpitgtl und wol
ta dan meUtra QufeUen «ritreckt «ich eine UntArtcbei-
dMOg *oo ToUgeboTt QBd li&lbgeburt nur »af ^otchwi-
•tcr and (j*ftchwuterkittd«r , iu a.Dd«ru »labt bI« dnrcb die
gutSF be<leDverw»odUoUiift. ( Vgl. RiUtbrumi) Von
•Jb£;e«cbiiritten] , Hmibgeburt (eiu ViUer ond vwol
M0tl9f j wurdL* QDteriobiodeo Btiofgeaehwirter («rei V*-
leT and eine Mutter)* i«lie hMieo vor dieveo beden-
teiide Erb«cbiLnerorT*ebt«. (6. 6nd 1.)
I
^eind störer bey gelerten Meisteni.
_ £,«9biiaN«.i&4.9.
MAm. .- üi«of Dedou^esy boiit B«i tj^rovUk. ((kia-
HrOy, 113.)
mnss der üalbheii ihr Recht lafisen. {ma*»
J
•Zw«eö llilbling for einen Pfenning. — «fw***»«, 373,
*I>» siöchte man in die Halbmetze fallen. (it$%'
1
Draekt Sfiit<um«n. r«b«rAicbtuig u, i. w. »u«.
Halbpscht hftt ehrlichen Kerl zum Öchelm ge-
mMÜit.
fTitlwkrifiinnrnr
*Ea find HaibBakramenter.
LmtMr (fftrkt, /, 387, 4lS u. a .w.) beceicbnet dAmit
dii«}«Blc«fli Obrieten, die dM Ab«ndia*hl bur nater einet-
tei ßeetalt genieaaen. ^^al/j'^*aNH, Anh. S8*>.Jf
Bal1}aoli&b«l.
^•£6 iBt ein Halbechebel, der weder kalt noch
warm iit. — llerbt^^tr. /. 714.
j,Die B»Ib»cb«b«l, die t^fi berden aeüen maek«n.**
f „Wo. Halbeeheb«! . der »uf beydeu backen WMcbt/'
P (Bf»r^0rftir , /, Ä»t tt. T&2.) Herbn-per nennt «olche Leute
[ aoeb wetterbfcbne. Beidefmuiter, Gbrieten Ton Hal-
^«»tUdt.
Das halbte>l ist mer dann g^r. — Fr,uuk, i. i?^.
(B. tuirio.)
K 1 ^Vann *t halberwegen is, mot man ^t lieiln
H igrana) loven. {^Sav^r/jidj
H 2 Wann 't halfwege i», so geit et noch mit. —
f IRetaroltf. 110.
J Die H&lftc ist mfihr (besser) alt doi Gunze. —
Dcut>.<:hcs .Vujueum . 177«, S. 2M . iTrwi, tViahirr . 1804.
Aetuüiub rutaiaoh AUmuitn K/, (74. AUerdtng« flieiif
in der Roibe der W<fli»i»n»rbafl*>n der Beicbthum nur
«ua der geruifSB S£^l ' '■ ' ' iua der Beichrlu-
kung. t)0 wirken / t^oatAnde, ordaot-
Heil betrieben, fUf «li v1<-r, tHr tntn
obfiflAcbUcb betreib i
im 30. Vettv des ^
Gedicbt« irffjt« U'\ , .
die d«n Diobtor oötbigtcu, <lic Hliirt' erlse» Kigffntijiim»
dem Pe«e« sa oberlaaeaa, aauit er In dan erwAhnten
Vene: „Tbo«n , nicht -«rtMou il?, wio Tial dÜa Hälfte
mahl: iat all ~ orwaltete nAmlich
dea Reat arr n or niobta e^nge
bOaat SU hab. , VormOgan aetuba
Brudare aich durch bcbl^'-liU" ^^'llllieebaft rerriogerte^
•i Die Helffte der schuld queitj zur audcrn Helflt©
«eit, fordert den KÄuflhandel nicht weit. —
Pein. II, ui,
4 Kine Hälfte der Welt arbeitet (achwitat), de-
mit die andere feiern (tanken) kann.
Ho(t.: D« «ene helft ran de werld kweU da '•alBrs,
fBmminnni«. I. 800.)
b Eine Hälfte der Welt weiss nicht, wofon die
andere lebt
>V«.; I^a möiiiA du Aooda na lalt oomment Tautre tit.
(Bohn /. 39 J
t/oU.: De eene helft Tan de wertld woet niat, waax van
de aodere halft Iceft (Burrebowxi*, J, }(X).)
^ Eine Hälile lacht, diu andere weint
iV«. r La oMiti^ da munda a« looqaa de rauira. (Böhm
/, 3W.)
7 Ich will die eine H&lftc glauben, wenn du die
andere Hälftt- glaubst.
RolU: Qelpoft glj de eene bclft, Ik gel^of da aadar» halft.
(Harrtbomre, I, SOO.J
8 Wenn die Hälfte (davon) wahr ist, kann man
«nfrieden sein. — Mnyet . u, 4?
Mit Bexiiir aof einen Aul^chneidar und LUgsai.
Ü Wo die Hälfte daran fehlt, da fehlt genuff (viel).
•10 Er hat mehr als die Hälfte «einer ^stcn '
bezahlt
') Seioea Koal- oder Tiaehgaldea- — ßaine beatas
Jahre aind veratriehen, aeio metata» Brol hat er ^e-
gaaaeo.
Halfter.
1 Eine geborgte Halfter verleidet dem Pferde das
Futter.
2 Wenn Halfter und Zanm nicht gut, ist^e Pferd
in Gefahr und böser Hut ~ Sutor. m.
Lai,: Firraltpr in dabinm acit nemo ligare cabaUum. (8u'
t«r, J2L;
*3 Nach dem Halfter sehen, wenn 's Pferd fort iat
Hmlbwtaser and Kuchen, der sitxeu geblieben,
aiiid schwer zu verdauen.
Halfeen, halfander — malkeen, malkander.
^
Hii brock * den Halfer '. (Hain.) — Finntnidt,
MTI. tt
*) Braekaa = oeok'D, «oberen, boUSadiaob: trutjen.
•) Ptabivr. Halbinrlniaat. - Hion Kr tit^ut «a aaiaem
«teroiM NMibtheil, batoüd
dar ^^* Tmtx nicht aaaeD
NMibtheil, b«ffo«dar« tfebrftBtdiUcU, walin Kiu-
wolleo.
Dk sntJerc HAlfte ist ebenso.
S*U.< Da aadirt halll it o«k xoo. (Ilarr4tn)m4ft /» 900.J
Wia de Hoftl ein ^ Woald ei^che geaht, aio geaht
e wieder auase*'. (tHntbruck.j — Frummam, VI,
8&. u.
^) Hall, Bohall In deo. *) Herau«.
HaUe.
1 Die Häuser zu Halle, gelb sein sie alle. —
[tevUche Homameiluag, III, 43, ft53.
Za Anfang daa IS. Jahihimderta wardaa aia ntmlieh
auf Befehl Friedrich Wilhabn'a L. dam die rauolige-
eohwkrateo HAuter mii^eleD, etmmtiieb miteiBem wohl-
feilea Gelb aogaatricheB , daa alob fraiJlob aioht laage
hielt.
2 Uair hat die Schönen überall. — ^--^ r, «s.
Die BehAnheit dea wetblicheo GeaoV >chaen
wird durch mehieri 6pnobw6rtar gei>. i^ienlii
daa vorateheode orthailt unter doti bcMoue» a<?aeu an
Halle B. d. S. den Prvh. AIht leider, wie denn la dar
Welt nichta ohne Sobatlen lat, behauptet ein anderea,
«Rhraoliai&lioh bloaboahafiTeilauoidapd, daai mit dar
BahAfthaik tüeht in gleichem Maaa« dla Tugenil vvrbun'
da» «al. (8. 7.)
3 Halle an der Saale Strande ist die schönste
Stadt im Lande. — l/cuüclitf iiomantcuun^, tu, 4S, 4as.
4 Halle hat drei Arten von Einwohnern; Ilallen-
»er, Halloren und Halunken. — Tictünrhe Homan-
UUuuii, W. 43, &a.
h Halle und Rom liegen auf aieben H&g«lu. —
ttnu$che WomoiUrt/wfij)i , Ifl , 43, *"
Die halliaohen «iebeaBugd h>: <er«^
Sajid-, ScbJoaa*, Schal', Sperhti. g.
Ö In Halle saufen sie alle. — liLui^tiu tUfinüni',.
in, 48, M.
279
Haller — Hftlmlein
Hab
S80
7 Zu HalP sind die Huren all. (S. Abteohwind.) —
Pütor., 11, 138.
8 Zu Halle in dem Sachsenland nnd Montpellier
im franschen Land ist der schönste Weiber-
stand. — Üeuttcke Romamcilung , Hl, 43 , 551.
HaUer.
*Hei stcit up'n Häller. (WeMf.)
Ist In einer gefährlichen Lage. Hftllor oder HUler
(von hal, dOrre) ist ein trockener Ast.
Haller (Name).
*£ dänt wa Hallcr am Weisskirch. (Siebcnbürg.-
gücfm.J — Frotnmann, K, 176, 195.
Die vorzüglich in Schlssburg Übliche Redensart be-
zieht lieh anf Weisskirch, eine Stande Ton Sohtesbarg.
Man sagt hier, der erste BesiUer Haller habe als Ab-
geordneter der Stadt den Ort fttr Schässborg von dem
Forsten erbitten sollen, habe ilin aber fOr sich erbeten.
Hallo.
Maok man nich so väöl Hallo davon. (AUmark.j
— - Danneü, 74.
Mache nicht so Tiol Anfiehens und Lftrm davon.
1 Am Halm erkennt man noch, wie gross die
Aehre war. — Simnek , im.
2 Jeder Halm hat wol eine Aehre, aber nicht
jode Aehre hat Kömer.
3 Kurtzc Halm, viel Korn; kurtzo Büsche, eitel
Dorn. — Ihftri. II, 4S0; Iknitch, 569, 35.
4 Mancher will den Halm fischen und lässt die
Bausch * schwimmen. (FAfd.)
') Oobund Stroh.
ö Von Einem Halme kommt ein grosses Feuer.
— Simrock, 4837; IWaun. I, 1065.
C Wenn man den reifen Halm schüttelt, so fallen
die Körner heraus.
Frz.: De gerbo remu6e ohot lo grain. (Bohn I, 15.)
*7 Du lysest die hehner auss dem stroe. — raj»
iraiu, 114*; Körte, 3543*.
Unntttze Arbeit.
*8 Einem den Halm durchs Maul ziehen. (S. H&im-
lein 1.) — Sulor, 925; Braun, 1, 1064.
*9 Einen in die Halme nehmen.
Oeht ein Fremder in der Schweiz bei einem Emte-
feldo TorQber, so wird er von den Arbeitern „In die
Halmen genommen*'. Man amiKngt ihn unversehens
mit einer Schlinge von Halmen, bindet ihm auch wol
einen Halm an den Bookknopf und hilt ihn so lauge
fest, bis er sich loskauft, was auch dem Bauer oder
der BAnerin geschieht, wenn sie nur zum Besuch aufs
Feld kommen. (Sutermeiater , Emtesitten in dfr Schweiz,
In arenzboten, 1865, Nr. 41, S. 594.;
*10 Er mu88 sich mit Junker Halm behelfen.
HAlmohen.
*Da8 Hähnchen ziehen. — Eiseiexu , t^a.
Etwas durchs Los entscheiden; wer den kftrzem
Hahoa zieht, hat verloren. (S. Gr&slein 3.)
Frz.: Tire (joucr) la courte -buche. (KrUtinger, 185*.;
Tirons h U courte-paiUo. (KnUingtr, 184^'.;
H&lmlein.
1 Lass dir das Helmlein nicht durch das Maul
ziehen. — Ariri,//. 438.
2 Wer ein Hälmlein scheut, muss nicht auf die
Wiese gehen.
Die Süssen: Wer das Bansohon der Halme nicht ver^
tragen kann, der baue sich nicht inmitten eines Gras-
angers an. (AUmann VI, 440.;
*3 Einem das helmlein durch das maul streichen.
(S. Euter 8.) — Franck, U, U*; Tappiw, 14*; Eyc-
rtfi;. /. 313, 316 u. 721 ; Pauli, Schimpff, X.XIX ^ ; Ewe-
lein, 874; KörU, 3543.
Jemand angenehme Ding« versprechen, nm ihn fOr
irgendeinen, ilim meist zum Naohtheil gereichenden
Zweck zu gewinnen. Nach einer Ansicht von den Hflh-
noru, die den Pips haben, entlehnt, die man lockt, um
sie zu haschen und ihnen eine Feder zur HeUnng der
Krankheit durch den Schnabel zu ziehen, nnd die kom-
men, weil sie aus den Oeberden des Lookenden auf
eine Speisung sohliesen. Nach EittUin: «.Von einem
Kinderspiele hergenommen, da man dem Henling Bis-
flbers Kreuz zwischen die obem und untern Lippen
nnd Z&hne legt, wo dann beim schnellen Herausziehen
der Halmen die KOpfe der Bispen im geschlossenen
Mundo bleiben. Bei Schottet (1117'>) helsst es: „Sie
wissen Jhm', wo er vorm Garn nicht mehr gewesen^
das Hftlmlein artig durch das 3Iaul zu ziehen.**
Frz.: Faire la barbe k quelqn'un. — On Ini a pass« la
plume par le bec. (KHtzinger^ 5U»; EU9ltin, 874.;
Zaf..' Ob «ubliaare.
*4 Einem das Helmlin bieten. — Uwrwr, SeMmt.
*b Einem das Helmlin furziehen. — 3fumer, Nb.,ik
Ttusohon, logen. — „Die vna ziehen da« halmlin Ar,
vnd vU bas liegen kOndt dann wix.** (Ktotttr, IV, 78a.;
*6 Er geht eim helmlin nach vnnd versehrt ein
gantze Schfit — Ehering, 11, Stf.
* 7 Er streicht jedem ein HäJmlein dnrchs IfauL —
Malier, tl. 96.
Weiss Jedem wa« Angenehme« zu «agwi.
* 8 'S Halml durchs Maul streichen. — Zaujuter, tdM., ».
Schmeicheln.
Hals.
1 Am runzeligen Halse trauert die Perle.
2 Auf den Hals treten (schlagen) oder auf den
Nacken ist eins.
Ilotl.! Het is al een, sla mij aan den nek of Mm den i«ls.
(Harrebomie, I, 874.;
3 Aus einem verzagten Halse kommt kein fröh-
licher Gesang (Kein lustig Lied). (& Axteh 4.)
4 De de Hals tobreckt, de liäft de Bdnen gfo
Schuld geven. (Ostfries.)
5 Der Hals ist bald trocken, wenn er nmsoiut
singen soll.
Böhm.: Bolf hrdlo zpfvaf darmo. (Öeiako9sky, ItS.;
C Der Hals ist eine enge Strasse und fihxt Htus
und Hof durch.
Dan.: Der sjunker meget godt for balae. — Det paitr
alt igiennem hnus hus. (Prot. dan. , 846 a. ft9.)
7 Der Hals ist nicht weit vom Kopfe.
Dan.: Hvo der slaaer een paa halsen , hau «Uumt luun ikka
langt fra hovedet (Bohn I, 377.;
8 Der Hals muss oft für den Kopf bÜBsen.
Böhm.: Krk hlavu nesnf. (Öetakoviky^ 91.;
9 Der kann leicht den Hals brechen, der schon
über einen Strohhalm stolpert
Span.: Qnion on una picdra dos voces tropiasft, m* es
maravilla s« quiebrc la cabeza. (Bohn I, 248.^
10 Ein abgeschnittener Hals lässt sicn nicht er-
setzen.
It.: Tutto s'accommoda eccetto l'osso del coUo. (Böhm
l, 139.;
1 1 Ein kranker Ilals kann übel singen und schlingen.
Potn. : Boli gardto, spiewaö darmo. (OhertcUes.) (Umpa, €.)
12 Einen Hals brechen ist schlimmer als swei Beine.
— Altmann VI, 404.
13 Es ist gleichviel an den Halss oder an den
Nacken geschlagen. — Pctri, ii, 863.
14 Et is de Hals no nit, hadde de Fru seggti dorn
was ear de Böen (Boden) ut der Oel^äkmke
gan. (Büren.)
15 Für einen steifen Hals ist jeder Schlagbaom xn
niedrig.
16 Hals nm Hals, Zahn um Zahn.
Böhm.: Hrdlo sa hrdlo. (Öetakovsky, 189.;
17 Is Hals und gilt Hals.
Was Hals, Schlund gegessen, das soll er aaeh geUen,
zalilen. Das Sprichwort kommt in einem Predigimäfkin
vor. (Vgl. l^ei/er's Germania, III, 416, 9.)
18 Iss hals, trinck hals, bezahl hals. — Pieiri, m, 8;
Henxsch, 364, 84.
19 Je steifer der Hals, desto mehr Beulen der
Kopf. — Sprichwörlergartcn , 73.
Soll. ' Hoe edeler hals , hoc buigzamor. — Hoe edeler hali,
hoe buigzamer knie. (Harrebomie, I, 875.;
20 Jeder schlägt auf seinen Hals und nicht auf
sein Gut. — Graf, na, 876.
Der Erbe soll nicht verpflichtet sein, die Schulden
des Erblassers aber dessen Naohlass hinaus «a tilgen.
(S. Gut 831.) In Lüneburg: IsUk sleyt up stnen Hals
und nicht up sinen Guth. (Kraut, 75, 93.;
21 Man mag niemand den Hals verlangen, der zah-
len kann. — Üraf, 381 , 854.
Dies Sprichwort spricht dafür, dass das deutsche
Becht jedem gestattete, wenn er die Sllttel dazu besau,
ein Verbrechen mit Gut zu bttssen.
AU/ries.: Nene monne ne motma thene hals vrthingla als«
flr sare fella mug«. (Richthof en, 169, 18.;
33 Ifit dem Halse bezahlt man alles. — Eisenhwt, 505.
nerHw, m, 7; lliUebrand, 196, 880; Pittor., X, 51;
Ei^Aein, 874 : Simrock, 4838; Graf, 341 , 348.
Dies Sprichwort handelt nicht blos von Geldstrafen
(s. Tod), sondern auch vom SohadenersaU. Itan
wollt« damit «agca, dass dl« Srb«n da« Mii««thit«ra,
381
Hals
Hals
282
■obftld diMcr einaAl hingeiiohtot worden sei, nioht w«Iter
w«e«B 8«h»d«n«rMtaes durch Klagen JTerfoIgt werden
dtrft«Bt weil dnreh den Tod des Verbrechen ikUeab«>
saUt Mi, wae doch als offenbare Ungerechtigkeit er>
Mheimt, wenn s. B. die Erben eine* Diebei im rotigen
den
31
32
geitohlcDon ßttter bleiben dQrfen and
reohkmftnlgen EigontUOmem kein Anspruch sustobt.
Boä.: Het kjA niet orger dan den hals af. (Harreboniee,
/. «4.;
33 'N Hals is man 'n klen Lock, man et gcit'n
Schipp mit dre Masten derdör. (Bremen.) —
KMer, SSS: (ör Göttingen: Sckambach, Jl, SM.
S4 um todte Hälse, schlimme Sachen moss man
nach dem Rechte fragen. — Graf» 409. 55.
Fritt.: Om dada halsera ende quade seoken moet er noy
da rlnoht fregia. (HeUema, 11, 14, 94.;
SO Was der Hals getrunken, muss die Hand be-
zahlen.
J>än.: Hals drik, hals botal. (Pntv. dan., 269.;
26 "Was nutzt es , den Hals der Flasche verkorken,
wenn man nachher den Boden zerschlägt. —
AHmann VI, 519.
S7 Wenn der Hals ausgetrocknet ist, gräbt man
zu spät den Brunnen.
28 VTenn es an den Hals geht, ist kein Geleit sicher
genug. — Opel, 888.
29 Wer aiu den Hals schlägt, schlägt nicht weit
vom Kopf.
Däm.: Uro en slar paa lialsen band slar hannora ikko
langt fta hoTcdet. (Prot, dan., 511.;
30 Wer biss am Halss im Wasser stehet, der muss
jhm selbst feindt sein, wenn er nit vmb hülff
nifiEt — Lekmwm, 556, 40.
Wer den Hals brechen will, findet die Leiter
im Finstem.
lt.: Chi ha a romper il oollo troT» la scala al bojo.
(Gaat, 1579.)
Wer den Hals zu sehr hütet, bricht ihn am
ersten.
Gegen abergrosse Aengstliohkelt.
33 Wer mit dem Hals wettet, der wettet kein Gut
— Graf, 3M, 285; Klingen. 180*, ».
Wer mit dem Leben bflsset, der hat weder Buss-
Boeh Strafgeld su sahlen; denn mit dem Tode wird alles
quHt. <8. Tod.)
34 Wider steifen Hals ist Rückenklopfen gut
Halsstarrige Leute sollen dnroh aafgelegte Hasol-
■tockea gesehmeidig werden.
Böhm.: Hrob naprarf kriTo^nöho (hrbattho) a kyj
tvTdosUn^o. — Na tTTdoe^jn^ho duboreo. (Öelakoviky,
117J
35 Zwischen Hals und Knie gehört der Mensch
zum Vieh.
A«hnlieh rassisch AUmann VT, 504.
*36 A darbt's am Halse and frisst's salber. — Go-
molcke, 17.
*37 A is mer su ufiTn Holse, doss a mier möchte
mit Kröhögeln* vergan. COberiauäu.)
') KrihcnaiigeB, Samen Ton Stryehnos nnx Tomiea.
*3S A wird sich noch imma (um den) Holst reden.
— Retaue«. 311. GomoUke, 853.
AMLf H^ hwakt daar Teele woorden den hals om. (Sarre-
harne* , l, Ki.)
*33 Aof den Hals kommen.
^Wic CS nun also aberbund hergicng, kam indessen
AI« gaats« Kriegslast dem Chnrfttrsten Ton Saehsm aoff
des Halsi." (O.ttfridi. HiU. Chronica, 77**.)
*40 Aas fremdem Halse speien. — AUmanm 17,519.
* II Bej halss vnd bauch verbieten. — ikmitch, 307. 19.
D. i. bei Leib oad Leben.
*42 Bb an <äber) den Hals in Schulden stecken. —
SaWpesr.4».
*43 Brich nicht den Hals.
Mtl.: Break dem hals niet. (Barrti^m^'e, t, 974.;
*44 I>a mu«« ich gleich den Hals strecken, nürtmqen.j
D. h. CS widersteht mir. macht micb zum Brechen.
*43 Dana S"ll er mich auf dem Halse haben.
Msü.' D«a salt ge mij aan den hals kxilgen. (narrt-
*46 I>as hat er lich selber auf den Hals gesogen.
BmU^ B;j kecft hc« x:ch selben op den hsis gebaald.
*47 Ih» wird didi nicht in dem Hals kratsen.
♦48 Das wird dir den Hals breohon. — lfirt*Artr«T , 7«;
Eim-lein , »74 ; Armm , /, 10«6.
Da« und das ist gegou dich; dies Wort, dieser lfm«
stand, diese Handlung macht • dass deine Saohe rar*
loten ist
Frz.: (Test mon pis aller. (Krtttingtr, SO^'O
Holt.: Het tu brockt den hals. (Itarrehmn^e, l, 374.;
*49 Das wird dir den Hals (nicht) kosten.
Frt.: VouB no soros pm battu et teonduit tout k la fnis.
(Lendnty, «45.;
SoU.: Hot muost sUnon besten hals kosten, loode dat
gosohieden. — Hot xal dvn hals niet holten. (Hanre-
borntf., I, iU.)-
*50 Den Hals neigen wie die (länso, wenn sie unter
einem Stege durchsi^hwinnnon. — /^irdminAon. 664.
Kalt, gldioliKüliig, Tornolim grUisun, sich Tornelgen*
*öl Den Hals vull Krdo hubbon. — f.uhiruM. 7ia.
*52 Den Hals wagen.
Holl.: HiJ hcoft or don lish oan gowaagd. (Harrehomi«,
I, »74.;
•63 Don musB nier si vom Hals sohaflbn. (Franken.)
— Frommann, r/.315, 149.
•54 Die Hälse dran «trocken. -- Luüivr'» 7'wrhr.,iaa.
Hein Leben opfern.
*55 Einem alles I3öho an don Hals wünschen.
Fra.: Donner la b4Sn6dictloii du la malu gaurlio k (|uel-
qn*un. (Krittmger , m •».;
*56 Einem auf (über) dem llulso liegen.
Ft». : Aisassiner quelqu'nn de ses visitos. (A'riuintjer, 30''.;
* 57 Einem auf dem Halse sein.
Wer einem andern auf dem ILalso iat. macht Ihm das
Athmen. also das Leben schwor. In Spanien eprang
früher der Henker dem Ueheukton auf den Hals, um
dessen Tod sn beschlennlgon , und wurde deshalb
Nackenreitor genannt.
JUolL: HiJ alt uns op den hals. (Uarrtbowi«, I, S75.;
*Ö8 Einem auffm Halse ligen (hocken). — tfoihwi», •«■.
J)än.: ilan er ham altid paa halsen, (trat, dan., »SU.;
HoU.: Het ligt miJ op don hals. — HiJ ligt mlj daarom
seer ten hsise. (Jiarrthomde , /, 874 u. 376.)
*59 Einem den Hals brechen.
Holt.: Hü breekt hem den hals. (Ilarrtbomee, I, 974.;
*60 Einem etwas an den Hals schwatzen.
Ihn sur Uebernahme einer ihm ungttnstigen Haebe
bereden.
•61 Einem den Hals füllen.
Frt.: Faire danaor saftxte barbe k quelqu'uo. (KHUin-
fer, 57''.;
•62 Einem etwas an den Hals werfen. — Eindvin, 974 ;
Körte, -.'543'^. Ilrnun, I. 1U07.
Ihn sn verwickeln und su fangen wio mit einer
Schlinge.
*63 Einem etwas auf don Hals laden.
Fn.: Attircr de m6chantes affaires 4quelqu*an. (Krittln-
ger, 9K)
*64 Einem etwas auf den Hals werfen.
Ihm aufdringen, auch: sehr wohlfeil verkaufen.
Fr*.: On Ini a Jet« oette terre k la töte.
*65 Einem etwas über dem Halse lassen.
Ihn im Beslta einer tbeuem, beschwerlichen, nnU-
losen Saohe lassen.
*66 Einem über den Hala kommen. — Körus, iiu\
Braun, I, 1073.
Ihn XU frflh aberrasehen.
*67 Einen auf dem Halse haben. — Kfirte, isu'.
Mit einem sudriaglichen , listigen Heasehen im Um-
gange oder in Verbindung stehen mttssen.
Fn. : Avoir toi^ours qnelqu*ui sur le nez. — Avoir un
hommo sur les bras. (Ltroux, It, 17K.;
*68 Einen langen Hals machen.
*69 Er hängt mir immer am Halse.
Frx.: II est toujonrs pendo k ma ceinture. (t^ndroy. 7M.)
*70 Er hat bis an den Hals studirt. — Karte, 3543".
Mofer,/!. l«.
Aber in den Kopf ist nichts gelf/mmeii. Von d«rnen ,
welche glauben, sehn Jahre auf ti-.ni Ojrraoaiinra und
drei Jahre aof der Uuiyer«itlt zuhriiiffen, h«isse stodl»
ren, wenn sie «ach die Kneipen fleissiger als di«i Uor-
sSle besncbeo und mehr l^urst aU geistige Begabung
besitzen. (tfirnrnftHn, IJI, 3i'>-)
Fr:.: il eit clere jnsqa'«s atiji dents, !I a man:(i& t^tn
br4vlairc. — Jean a huAli yffur Hr« MX*.
*71 Er hat einen Hals wiu ein Kapuzin^.
i/ioU..- Hij bcefl een' hall als een AMgQttjjo. (Harrt-
Ktj.H'A. I, i74.>
*7-2 Er hat sich sclbat T>clm Hals r:rwir.cht.
*73 Er iat bis an den Hals voll und schreit HungT.
//..- Tal 4 ben sau*tIo, che pure si laaeata. fFa*tagliu,
1*7, $.;
*74 Er kann df:n WaU liicfat voll Vrif.fjfiii,
Lot.: Ujdropleo nihil «xcie«. Clffh'yd, -.rtU
383
Halr
Halsabschneider — Halshnlm
284
*lb Er kann ihm nicht an den HaLs kommen.
Die Binger »uchtan eintader am Halse zu fasien , was
jeder su hintertreiben sioh bestrebte. So sucht nutu-
cher dem andern vor Gericht an den Hals ca kommen,
indem er ihn zu verderben bemüht Ist.
*7B Er leidet an einem trockenen Halse.
Der Trnnkenbold.
Holt.: Uij heeft eene drooge stei in dem hals. (Ilarre-
bomre, II, 274.;
* 77 Er muss es mit dem Halse bezahlen.
Hon.: HiJ moet het met den hals boeten. (Harrebomef,
I, 375.;
*78 Er muss mir den Hals brechen oder ich ihm.
— Gerter, 97, 8; Meitner, 14.
Bache.
*79 Er risB den Hals anf bis an die Ohren.
"^80 Er steckt bis an den Hals darin.
Fn. : II en a jnsqa*anx bretellos ; par-dessus Ics bratelUs.
(Lendroy, 244.;
HolU: Hij steckt er nog tot den hals toe in. (Barre-
boine«^ I, 275.;
•81 Er (es) wächst mir zum Halse heraus. — r»i»rf.
lau, 367.
Seine aufdringliche Uegeuwart erregt mir Ueberdruss,
lükel. Auch von Dingen, die listig sind.
*82 £r wagt Hals und Kra^ren.
ffolL: Op hals en kraag. — SU waegen daer hals eu kraegh
om. (Bwrebomie, III, %H\)
*%'i Er will den Hals über einen Strohhalm brechen.
Üegen die, welche, da sie Überall halsbrechendc
Gefahren sehen, nichts wagen und nntamehmen mögen.
//..* 81 romperebbe 11 collo in nn fllo di paglia. (Bohn
I, 126.;
*84 Es geht ihm an den Hals. — Körte, 2543*^; Braun,
I, 1074.
•85 Es geht um den Hals.
Die Sache nimmt ein schlimmes Ende.
üoH.: Uet is om hals. (Harrebomte, I, 274.)
*86 Es hat ihm seinen Hals gekostet.
Frz.: II y a Uiss« les bottes. (KriUinger, m*.)
*t7 Es kommt ihm aber den Hals wie ein gross
Wasser. CScUe».)
Jemand sn frtth ttberraschen.
*88 Es stinkt ihm aus dem Halse, weil er den
Kopf zu nahe beim Arsch hat
Spott auf sehr kleine Personen.
*89 Es wirt dich noch deinen lieben hals kosten.
— Taintim, 44*.
*90 Es wurde dem sein guten (besten) halss kosten,
SOlt es geschehen. — Agricola l, 581 ; tfroisrh, 327, 11.
* Ol Et werdt eem tho Holse vnn tho Böke kernen.
— TappiuSfW^,
*92 Etwas auf (an) dem Halse haben. — K6ru, 2ms^
Von Lasten und allem, wap beUUtigt, Vieber, böses
Weib, nicht gern gesehene Fersonen n. s. w.
Frs.: II en a son oou ohargä.
*93 Etwas in seinen Hals hineinlügen.
*84 Etwas mit dem Halse bezahlen. — «raun, I, loss.
*95 Hals über Kopf hinunterstürzen. — Lohrengel, il, si2.
*96 Hals vnd Bauch daran setzen. — üüringische Chro-
nica, durch Z. BMiamdrum, S. 176.
* 97 He hett et in*n unrechten Hals kregen. — Schnue,
//, 94.
Unter dem unrechten Halse ist die Luftröhre gemeint.
*98 He krigt den Hals eher vull, osse de Augen.
(Lifpi'')
*99 He sperrt den Hals op, as wenn en Metz drcn
stök. (Mewrs.) — Firtnenich, I, 401. 94.
* 100 Hoat a doch an Hoalss, oas ^enn am mit der
Reebe-Koile gebührt wäre. (ScMe*.) — «o-
moliiie, 422: Frommann, Hl, Hb, 189.
*101 Ich setzt meinn hals dran. — fVam*, //, 97*.
* 103 Ihr Hals ist zugedeckt, wie die Fleischbänke
zu Fastnacht. — Varömiakon, 219.
Die bekanntlich gerade an diesem Tage alle offen sind.
*103 in den Hals jagen. — Schmd »ii\i>.
* 104 Man bringt ihn nicht vom Halse. (RaUenbwg.j
*105 Mich juckt der Hals noch nicht
HoU.: De hals Jenkt mij nog uict. {Harrebvtnie , I, 294.;
* 106 Mit dem Halse bezahlen müssen. — Eitelein, 274.
•107 Nu, dat de Hals äff is, nu will 'r kreien. (Ait-
mark.) — Dawneü, 276.
XoB ee au apftt ist, will «r ilcia bsuacn u. ■. iv.
* 108 Nu trat a mcr ok nich uf a Uoli. (Sdüm.) —
Fnmmunn , III, HO, 400: O^maUke, Sl» m. IMt.
*109 '8 is der in Hals gescbisien. fScUa.J -> Mm.
ii, 25.
Um das, was jemand gesagt, in derber Weis* ah
nichtig sn erklAren.
* 1 10 'ä wird em wul nich boalde um a Hoaln gflm.
— Gomolcke, 1016.
*111 Seinen Hals unters Joch beugen.
BoU.: mj bnigt den hals onder het Juk. (Uarrebemn,
I, 274.;
*112 Sich den Hals brechen, um einem andern eiaea
Finger zu heilen.
Von denen , die sioh auf eine nngebtthriiohe ii»d u.
sweckmttssige Weise aufopfern.
*113 Sich etwas an den Hals saufen.
„Dabej war er auch der Tmnckenheit eigeben \ wie
er ihm dann das QuarUn-Fieber an den Haies OMoffse.**
((Joler, 243«.;
*114 Sich etwas vom Halse schafien.
Sich von einer besohwerliohen Sache loamaoltaai tob
einem Joch entlehnt, wie dies von den meieten Bedses
Uten mit „Uals<' der Fall ist.
BoU.: Hij schulft (sohudt) het maar Taa aUa* hell.
(Barrehomie^ I, 275.;
* liö Sich in seinen Hals schämen. — ChemniHu$, 11, m.
*116 Sich jemand vom Halse schaffen.
Fr».: 80 degager d'une personne. (Kritsü^er, 9gB*>.)
* 117 Sie darbt es am Halse ab und msst^s selber.
*118 Sie hat einen Hals wie ein Schwan.
Boll. : Hij heeft een' hals als een ooUeTaar. — B^ heall
een' kranen-hals. — ZiJ heeft eenen hals als eene ywai»
(Barrebamee, I, 274 u. 275.;
*119 Sinen Hals versnaken. — Eich»iM,itM.
* 120 Solche Hälse verdienen keinen andern Kragen,
als den der Seiler spinnt — Par&miakot^, iw
u. 3219.
Von Verbrechern, denen der Galgen gewfliwehl wird.
* 121 lieber Hals und Kopff kauffen. — Simirfic. (Mm-
berg 1684). /, 81.
* 122 lieber Hoals, über Kupp. — Gomoleke, lOM a. hec*-
deuuck bei Körte, 25a ^: firotm, /, 1072.
*123 Um den Hals kommen.
Dan.: Han er om en hals. (Proe. don., 2S9.;
*124 Von deinem Halse kannst da nicht leben.
*135 Wat in^n unrechten Hals kregen.
„Dat (Zeit von 1813—15)
stolte plasdrlioke Tltj dA'm Jedertne, wuu Iw *r
allmangsens wat bi ia'n unrechten Hals uete, all sis
Liewent lank met VergnOgen an e denket." T^fr«. 79.;
KaUabsohnelder.
*Er ist ein Halsabschneider (Wucherer). — Sa^-
vo»$, 42a.
Halsband.
*1 Er wird (sich) noch ein hänfen Halsband be-
kommen (verdienen). — EUdein 27S o. sie,- Brom,
I, 1070.
*3 Es gehört ihm ein eisern Halsband.
BoU.: Hli heeft een' ^soren halsband om. (Barreboiuee,
I, riio
*3 Es gehört ihm ein Halsband wie einem hoUfta-
dischen Schwan.
Salabtnde.
Ich kann die Halsbinde nicht leiden, sa^ der
Dieb, als ihm der Henker einen Stnok nm
den Hals lesen wollte.
BoU.: Ik vrees, dat mij dat soo kn^pen aal, sei Leendert,
en de beul deed hem een hennepen dasje om den hals.
(Barrebomee , I, 51.;
Halflbrennen.
* Davon wird er kein Halsbreimeu kriegen.
Dan. : Du skal intet faae balsbrynd deraf . (Frew. dam., 2$».;
H&lsolMn.
Hälsken, westc Dorsch licn. (Meun.j — Firme-
nich. I, 400,29.
HaUelsen.
•Er thuet em 's Halsyse-n-a. (Soiothvm.) — SckUi,
83.202.
l Viel Halsen, wenig Heiizen. — Petri,n,hn.
*2 Er hat vor Kap Halsen Schifibrnch gelitten.
yalphTihp-
Halshuhu folgt dem Halseigenen allenthalben. —
Hülcbrand, 17, 26; (irimm , ReekUalt., 374 : Graf, 60. M.
8priobt die Reohtsansioht aus, daas dfr Unfreie lUb.
seiner Verpflichtungen gegen seinen Sehvtiheixii dvtcb
286
Hftlslein-— Halten
Halten
98e
■teM OtlawMhMl nicht Milti«hen könnt«. lUlahnhn
bMciehatt hier das Hahn , weichet von Jedem hörigen
Bnlu geliefert werden mutete. (S. Leibhahn.;
'Sie hat ein HAIsIein wie ein Gspahn (Spatz).
(nBltenImrg.)
Halaeachen haben das Vorgehen.
nctntUeh In etmflpeebUioher Bedentang, dann nbw
in dem Sinne: Bn* mntt leb etten.
1 Halaatarrig hat wenig Freud' und oft Beulen
am Kopf.
ßökm.: Trrdotdn^ nikoma ncmU^ (Ctlakc9aky, 116.;
2 Halflttarrig wie ein polnisch Pferd.
ßn.: OpiniAire oomme an Mne roage. (Ltrouxt I, iO.)
3 Wer halütarrig ist, wird in die Hölle begraben.
JRpll..- Dm hnrdnekldgeB tijn in de hei begnren. (Harre-
homi«, /, tn.)
bOMtarrlffkfllt.
Die Elalsstarrigkeit ist blind.
81« erkennt £n Un^flek , In dae tie tich ttartt , nicht
•her, all wenn «• n tptt iit.
Das ist ein Halsstreich des Teufels.
Von ichweren, anerklArllchen üebeln. — „Dai iit
nicht eine natOrliohe Krankheit, londem ein Halt-
etreloh dei Batani." (Lutk4r*t Werl», fll, 4«0; Sattt-
■MM. Anh. S8t>^
kanft sich ein braunes Halstuch niit einem
weissen Rande. (Samland.; — Früehbin \ 19S7.
Bin Olat Brannbier.
'1 Er mnss ein Halstuch Tom Seiler (t. a.) tragen.
— Purimiakon. 8T9.
Wiffd gelingt werden. Dlee Bprlohwort ttammt mit
Tialaa andern aae der JUftteeeit de« Oalgenthami, in
welcher der Galgen dat A und O der Beehtepflege war.
*Die Halsuhr stets bei sich tragen. — IHtrömia-
m. im.
Einen Kropf.
1 Bat es der dann >, dat eiwich hilt, hadde m&l
de Mü'ermann sacht, doa was eam en nig-
gen * Backowen infallen. n^ettf.) — Hoffer, 774*.
•) Wai gibt et. *) Nener. — In Mcoklenbarg: Wat
■Jlt ok ewig hoUen, iSr dei Murer, da füll em dei
Baokawen Iwwem Kopp in. (Haabt, ISö; Hotjtr^ 774.;
In Holeteltf: Wat tohaUt 6k ewig hoUen. «id« de
Ml - - - -
9 Bewer halten als versprechen.
Fr*.i I«ei eiTett tont dei mSlet, et lei parolei lont dei
3 Damach sich einer helt, darnach wird er ^vi(ler
gehalten. — hikmaiM, U, 57, 4; Petri, II, S5.
4 Das wird halten, sagte der Schneider, da machte
er seinen Schweinstall mit Zwimsf&den fest.
HtU.: Dat it een onwankelbare teil, tei Füg, en hij tag
•eat* awaTelitok oTerelnd itaan. (Barr0bi>m^€, I, 19t.;
& De ene holt 't mit'n Büdel, de anner holt 't
mit *t Geld, war holst du *t mit? Mit de
Hand. rndeiAurg.J — Firmenieh, /, S», 45.
6 De wat holt, de wat heft, säd* de gode Mann.
fOmhItmf ia (Mtnbmrg.J — Hoeftr, 736; Firmcniek.
ni, >5. 24.
7 Ein jeder halte sich nach seinem stand. —
BtemAff. ISI ; Grmer, f. 96; Ütruxr, I, 11 ; Ntri, II, 300.
8 Es hält mich niemand bei meinem Rockzipfel.
Ich bin f^ei, nnabhlngig.
9 Es hält so lange geflickt als ganz. — simrork. um.
10 Es halte nich jeder zu den Seinen.
Engl.: Itrtrj ihecp to her mate.
1 1 Es helt nichts, ohn was Gott helt — Mh , 11, »i.
li Es win nicht halb gehalten , was am todtbetthe
zugesagt wirt. — MntwrA. 34 1. 6*9.
13 Out gehalten, ist halb verkauft.
14 Gut g^ialte ist am beste. (Luzpru.)
O'haltass In den Sack tchieben, TerbMgen. rerstecken.
8o trOcIet« eich ein Dieb, der die geitohlene Waare
eo wohl Tercteekt hatte, daii man rie bei ihm nicht
aafOaden konnte.
\\t Halt Bröring, ik sitt noch nich ordntlich, segt
Backer Will, as he 'ne Mil fürt wier. (Ueck-
— Ihefer. UM.
16 Halt dich das dir gut kromen sei. — Franck,
I, 14«*». Egenollf, J7S*; PHri. II, 3Sf.
Ji)ra»ck gibt dat Spriohwort ohne Erklärung nur anter
BelfOgnng dei lateiniiohen: Benefloii aceepti memor
eito.
17 Halt dich nicht so gross, du weiit nicht was
noch kommen kan. — Artri«!/. M9.
18 Halt du dich wohl, ich kann ea nicht — Sim.
rock, 1730.
19 Hält jeder sich selber wie er soll, so steht es
allenthalben wohl. — LohnngM, l,Mi.
20 U< ta, ich liälden nitl Hält tä, ich bUden
nit, soten des Schnigders seinj Schtäch kine-
nuander. — Schütter ^ 496.
21 Halt, was du hast, kriegen ist mislioh. —
.Schotte/, 1188^
SS Halt was, sagt Maximilianus. — J/aiJl<«f,5ti*.
23 Halte dich an gute Bäume, wo hast du guten
Schatten !
24 Plalte dich an gute Leute, so wirst du auch gut!
25 Halte dich nicht (für) klug und lebe für dich,
regieren hat viel Müh' auf sich.
26 Halte mich, ich werde wuthend.
27 Halten ist besser als greifen.
Der liohere Beiiti iit dem, wai man ent erwerben
will, vonuilehen. .
Böhmu: htpii Jett dii ho, nea ehvf ho. (Ctlatovaky, M.)
F^t.: Miettx vant tenir qua conrir. fCaAffr , 16SS J
Krain.: Boljie Je derii ga, kot loTi ga. — Podohn« Jett.
(Ötlakoptky, iM.)
PotH.: Lepitjr harept aii ha lala. (C4Uüto9tkf, «56.;
28 Halten ist ein anderes und Versprechen ein
anderes.
Fr»,: L'on ne tient pai toniiovn oe «in'on promeL (Lr-
roux, II, 'ihb.) — Promettre et tenlr tont deox.
29 Halten und Schinden ist eins so viel wie das
andere.
Dan.: Han er ikke bedre der holder end den der flaaer.
(Rohn F, 373.;
80 Halten und Wagenschmieren halten das Fahren
nicht auf.
Dan.: At beede og imare, linker ei at klare. f/Vvt.
da«., 344.;
31 Ilelp holen (halten), 8e(de) Gerd, do had(de)
he 'n Mus in Tögel (Zügel). — Hagen. W, 14;
Frommann, VI, 9H3, 683.
32 Help holen, se(de) Gretj, nn har en Lfis in 'n
Tögel. — ttoefer, 400; Sekütte, II, 149.
HelCt haiton, tagte Orete, and hatte eine Lani im
ZOgcl (gleioh einem unbändigen Boiie). - Von larielem
und unnOthigem Aufbebeni machen. Sie durfte dat Un-
geciefer wegthnn, wie manoher durch ein Wort ein
Unhell dampfen könnte, wocn er eine ganie Strafjpredigt
oder Vertheidigungitohrifk anwendet.
33 Hoald moal hjrl Kennstu din Mäur nit? sach
de Biur, as hä ächter dem Buske s&t un dr&it
an 'n Hasen 'rjutsprank. (nemer in der üraf-
»chafl Mark.) — Frommann , III , üb, ».
34 Hol wiss, wat du to faten best fOidenburg.j —
ire«er:eiir«ii(f, 40M.
36 HoU di an ^n Tun, dei Himmel is hocli. (Ma-k-
Ijafcuf fl )
36 Holt Püst, segt Füst (Meckl0nburg.J
37 Ich halte nichts auf einen, sprach der MOnoh,
der nit auf eim Fuss ständlings drei Mass
kann höhlen. — KlMt^npitgel , to. ii.
38 Ik hol mi an de Mast, sagte der Matrose, als
ihm beim Schiffbruch jemand zurief: Hol di
an Gott.
39 Jedermann hält^s mit dem grossen Haufen.
40 Man hält manchen für böse und manchen für
gut, da man doch beiden Unrecht thut.
41 Man sol einen nicht halten, wie man yhn an-
Alhet — Agriculn 1, 27 ; Tappiua, 159* ; Lehmann, W, 28 ;
llenigch, 210, 40; Setfxtld. 664; Simrock, 4241.
Hinter einem wenig Tenprechenden Aeniiem iit oft
viel Krfihrang, riel Kumt und groiie Weliheit rer-
borgen.
Lmt.: Nemo ex aipectu Jadicandni eit. (Bejfhati, 3SS.;
42 Man soll eins gegen das andere halten.
I Lat. ■ Parpnin Jnxta pun>uram dijadleanda. ^ftfkoU . U-&.J
287
Halten
Halten
43 Nachdem sich einer halt, nachdem redt man
ihm nach. — Sutor, S09.
44 Nachdem sich einer hält, so wird er gehalten.
Lat.: Ex pnvo gestu, non bonus, aut malus ento. (Su-
tor, K4.;
45 Sich wohl halten, ist nie zu spät
46 Was du nicht wilt halten , das soltu auch nicht
geloben ( versprechen ). — Petri , II, 59i ; llenisdi,
1462,38; Graf, 330, CS.
47 Was man hält, hat man.
Frz.: II n'eit do sür que ce qa'on tient. (Cahier , 1C70J
48 Was man nicht halten kann, muss man laufen
la(sse)n (fahren). — Peiri.ll,«H: Simrock , 42ii.
Fr:.: L*on doit laisser aller oo que l'on n« peat tonir.
(Leroux, II, 253.J
Lau: Ubl necease est Tinci, expedit causa cedere. (Seif
6o<d,6SO; Sutor, ZI.)
49 Was man nicht halten kann, muss man nicht
geloben. — Körte, 6500; Simrodk, 4848.
Dan.: Holt dot diu pen har skreTct, og meer det diu
mund har lovet (Prot, dam., i99.)
50 Was man nicht halten kann, muss man ver-
loren geben.
51 Was nicht hält, das bricht. — Frischbier, 399;
Ftischbier *, 1455.
52 Wat ui' holen will, mnt basten (bersten, bre-
chen, reissen). (Oldenburg.) — Firmenich, III, il.
53 Wenn du deck gut halst, sau säst du ök en
Kerel hebben , de reine vor'n Mäse wegschitt,
segt de Vader. — - (IlUdesheim.) — lloefer, 1099.
54 Wenn jeder sich hält, wie er soll, so steht es
allenthalben wohl. — Körte, 3163.
55 Wer drauf halt, dem wird*s wahr. (OberMerreich.)
5C Wer es mit keinem hält, vrird von allen ge-
schnellt.
57 Wer gut hält, der hat gut. — Körte, 6754.
SoU.: Die trat halt, die heeft wat. (Tunn., 11, 10.;
Lat.: Bl serves qnod habet, hoc comtneodaat eapientes.
(Falleraleben, 234.;
58 Wer hält, dem ( den) hält man wieder. — Graf,
624, Sil; .Simroc*, 4244 •; EisdUnn, 275; Petri, II, 718.
59 Wer hält, der hat und nimmt, wenn er bedarf.
— Weiahold, 32; Petri, II, 688 u. 718; Ilerberger, I, 612;
//, 104.
In Schlesien sehr gewöhnlich , um den Segen der Spar-
■amkeit tu beieichnen.
CO Wer hält, ist so gut, als wer schindet.
Frx.: Autant Tsut celni qui tient, que celoi qoi ^corohe.
(Goal, 1085.;
lt.: Taato nä rk m chi tiene, come a chi soortica. (Po*-
zaglia, 841, 1.;
61 Wer hält, vermehrt sein Geld.
02 Wer helt hie den andern i, sprach Rost am hals-
eisen. — Kloster, X, 895.
1) Bei Neander steht: Wer helt hie einander n. s.w.
( Vgl. Latendor/ II, 32.) — Antwort Lnther's auf des
Königs von England L&sterscbrift.
63 Wer helt, wenn er hat, der nimbt (findet), wenn
er (be)darff. — Manl., 856; Mathesy, 155**; Thealnm
Dialtdorum, 5G0*, im Sorytcuffel : Putüi, Ihutüla, SCs'*.
Lut.: Bonus iJervatius facit bouum Bonifaciam. (Manl.) —
Qui colit Servatimn, coletur a Vincentio.
64 Wer kann alles halten, was in der Bibel steht.
— SprichfPörterschat: , I, 200; Schöner, 6; Sauer, 384.
65 Wer nicht hält, dem ist man nicht zu lialten
schuldig.
Frz.: Frangenti fldem fides frangatur cidem. (Segbold, 193.)
CG Wer nit helt, was er zusagt, dessen trew vnd
glaub hat die Jungfrawscliafil verlohren. —
Lrhmann , 929 , 34 ; Eisdcin , 603.
67 Wer sich selbst wofür helt, von dem halten
andere Lent auch etwas. — Pi<tri, II, 763.
68 Wer sich wohl hält , bedarf keines Rechtens in
der Welt.
Aber „ es kann der FrOmmste nicht im Frieden loben,
wenn es dem büsen Kaclibar nicht gef&llt".
69 Wer sich wohl hält, kommt durchs Land hin-
durch und wieder herdurch. — Scybold, ii9.
Lat.: Optinius viao scipio Tirtus est. (Snybvld, 419.;
70 Wer sich zuletzt hält, der hält sich am besten.
Fr:.: II ne se garde pas bien qui ne se garde toi^ovn.
(L^üux, II, 2n5.;
71 Wer von jhm selber viel helt, von dem halten
ander am wenigsten. — Pän, a, m.
72 Wer will (lir etwas gehalten werden, mnas nkdii
den Esel lassen nir die Thür gehen. — Uk-
viann, 648, 89.
Muss nicht in seinen Beden seine Dvaunlieit oiu
Unwissenheit *ur Schau legen.
73 Wer za viel halten will, dem entwiacht es gar.
Frz.: Qui trop embraas«, mal toeinL (Sohn /, 53^ — <^
tout tient, tont pert. (Leroux, 11 1 Sil.;
74 Wie gehalten, so bezahlL
75 Wie man sich hält, so hat man Glück. — Set-
bold, 191.
76 Wie man uns hält, halten wir wieder. — Graf.
530, 355.
Oegenseitigkeit bei Vertragen. „Wie mau TDa haut,
so wollen wier sie auch halten.'* (Ormibmmdem, U, SJ
77 Wie sich einerhält sein Hauss, so hat er GIfiok
ein Giebel. — SiOor, 974.
78 Wie sich einer hält, so red't man ihm nach.
79 Wie sich einer helt, so geht's jhm (so wird gr
wieder gehalten). — 50y&oid,66i; A(ri*lf, tat:
Ilenuch, 1436, 57; Mathety, 184 *>.
Lat. : Ut mores sunt, iu fortona respondet. (Stffbold, tSb.)
80 Wofür einer will gehalten sein, so aoU er sicfa
im Werck erweisen. — Lekmami , si», so.
81 Wozu sich einer helt, da hat er sein Leblang
gnug. — Petri, II. 818; Simroek, 4244; Kßrte, IW:
Braun , I, 5322.
*82 Das hält ewig, und wenn morgen ewig wäre.
(Samland.) — Frischbier \ 1453.
*83 Das hält so lange, bis es entzwei ist
Spott anf eine Sache, die wenig Dauer TWapricht.
*84 Das hält von elf bis Mittag, dann muss es
aber gleich schlagen. (Nürtingen.)
*85 Das hält wie der Katholische Glaube, (hnnm'
sclttreig.)
*36 Das hält wie ein loss Armbrust. — Ckemaitiiu,
III, 98 ; Fischer, PsaUer, 22'».
*87 Das hält wie Stahl und Eisen.
Ist sehr fest.
*88 Dat hält nct Stech. (Bedburg.)
*89 Dat hält van twelf Uhr bös Medag. (Mtun.) —
Firmenich, /, 405, 806; Simrodi, 12255.
In Ostpreussen sagt man : Von elf bis Mittag t Frisch-
hier, 126), was aber denselben Sinn hat, dst die Arbeiter
dort am elf Ulir zu Mittag essen, was anch ron Naasan
gilt. (Kehrein , VII, HO.;
Jüd.-deutsek : Das halt ron Aleph bis Taw. (TendloM , 182.)
Vom ersten bis lotsten Buchstaben dei hebriUschen
Alphabets ist sclinell geslhlt; also nicht lang«.
* 90 Dat hält van Vespertit bit de Ilauner opflaiget
(herlohn.) — Woeste, 86, lOl.
•91 Dat hält wie e Eckreduus. — FrwcAWcr *, i456.
Es ist sehr stark.
* 92 Dat hält wie 'ne Furz cm Schnnfdoch. (Brdbwg.)
*93 Er hält fester als ein Blinder. — ihnrkftorif , s»5.
Der Bliude ergreift den Gegenstand, welcher ihm in
den Weg kommt, mit ungewöhnlicher Kraft and Hef-
tigkeit. Daher diese Hudcnsart auf den angewandt,
der t>ei seinem Vorsatse nnerschatterlioh beharrt.
*94 Er hält mehr auf Kutteln, als alle vier Lid^
werth sind. (Schxeeit.)
*) Der vierte Theil eines gesohlachteten BindM. ~ Der
Eingebildete, fttr sich Kingcnommene.
*95 Er hält sich besser an der Tafel, als auf dem
Pferde.
*96 Er hält sich frei und ofte.n wie die KatEC vor
der Maus.
HuU.: Hij houdt üich Jaques.
*97 Er hält sich für den Grossinogul.
Frz.: D so rc-puto un &öni<iue d'Espagne. (Leroux, II, 53.;
*98 Er hält sich wie ein Aal beim Schwanz und
ein Weib beim Wort.
Mit der Haud ist ein Aal nicht leicht ra halt«m.
Glaubt' mau iiin auch noch so fest ru greifen, «r ent-
schlüpft dennoch suweilen. Ho ist er ein Sinnbild der
Weiber und Höflinpro, so lange nämlich beide so un-
schädlich bleiben, als der Aal ist.
''\)0 Er hält viel auf ihn. — sauAross. 424.
* 100 Er hält, was er verspricht.
Scherzhaft vom Ueiahals, der das Versproohan« nickt
gibt.
289
Halter — Ilalve
Halzon — Hammel
290
•101 Er hält 'b mit dem, der gewinnt.
Dmm,: Man holder alt med don der vinder. fProv.dan.,20a.)
*102 Er hält's mit dem gedeckten Tisch.
•103 Er httlt*8 wie der Rund die Fasten. — Limb,
CkroHik; Eüelein, 834; Körte, 3M8.
* 104 Er hat sich g€4ialten, das die feind keyn klag
ab jm haben. — Franck, I, si^
• 105 Er helt wie ein loser Bogen. — Herherger, I, 808
o. >. 317; Fitcher, Ptaller, 429. 1.
•106 Er ist zu halten gleich als ein roh Ay. —
/lniüdk.1639. 36.
Lat.: DifflcilU vir. (Henisch, 1639, 36.;
•107 Er ist zn halten, wie eyn ale bei dem schwantz.
— Tappiua, IT*'.
*i08 Er lässt sich halten. — Samlioas , A2h.
•109 Es hält SU lange geflickt als ganz. — Eisdvin, 215.
•110 Es mit einem halten.
liim zagetbaD, seiner Meinung "seiu.
•111 Es wird schwer (hart) halten.
Nur mit Habe in bewcrkitelligen lein.
•112 IIa halt wie Botter a der Sonn. (Siegen.) — Fir-
menich, I , bVJ, 2.
•113 Halt, so schnell schiessen die Preusecn nicht,
sie laden erst. C^'urtmgcn.j
•114 Halten, wie der Hase bejTU Pauckcr (bei der
Trommel). — .V/Wfcwy, 267»».
•115 He hält sick as de Dan' vor Gadebusch. (yfeck-
Icnburg.) — Günther, III.
•116 He hält sick as de Dreck vor Wihnachten.
rMpcklenhurg J — Günther , Ili
•117 He holt nich dicht. — Air/wrafd, 3i4.
•118 Hol achter fast. — Eichwald . 904.
•119 Hol di hart. — Eichwald . SOb.
•120 Ich will's halten bei meinem Bart. (Morgenlj
• 1*21 Man hält jhn wie den Judas in der Carwoch. —
Lehnurin. bO , 24.
♦ 1*22 Sich halten wie eine Wöchnerin.
Von ängstlichen Kranken oder Gesund heitiscrupu-
Uuten.
•123 Sich mit einem halten. — Frmhhier ^, Ub3.
Zur Bezeichnung eines unerlaubten, geBchlechtlichen
VerbültuiSBeii.
•124 biih ZU einem halten. — / VmAfcirr ', i454.
Auhitnglichkcit an eine Person.
* 125 Sie hält sich wie eine Braut. — W'rstermann'x Mo-
noliffhrift, 1861, S. 416.
* 126 Sie hält sicli zu ihrem Mann wie der Hase zum
Hunde. — liraun, I, 1141.
La:,: Ula iiianct cum viro, ut Icpus cum cane.
Kalter.
l>o Holler' kumt de erste Drunk lo. COsifrivs.j —
Eichwald . 9W : FvinmauH, III, 430, 271: Uiicren. 296;
ll'iHJikiiletulcr. lU.
M Dem, der das (ilaa halt.
Haltam.
• Den es ok van Haltern '. fSiedtrrhrm.
*) Dorf im Kreise Rees. — Gibt nicht gern.
Haltfast.
1 Besser ein Iliiltfest, als tausend Hol dir's! (Serb.)
•2 Es ist ein llaltefest.
Kiu Polizei- oder Gerichtediener.
Saltsorath.
Sanci-Haltzurath hat Sanct-Wohlgethan zu Ge-
fährten. — Aörff, ü.'>40.
Lat.. Sinctua enim Servatius coniitem habet Sanctum
Bonifaciiim.
SAlxing.
1 l>at du de Hälung * krigst. — Schütze , 11 , 8i.
i) Von luilcu = holen, bezoichnct Zugwind, der auch
wol Illlwiud bcisst. — Dass du zudammenfahren mü-
gestf wie vom schnellen Zugwind getroffen.
2 He sitt in de Hälung. — Schutze . II , »i.
1>, h. dem Zugwind ausgesetzt.
•a Ik kr^-g de Hälung. — Sihutzr, II. bi.
Ich erschrak wie vom Winde erschüttert.
H«lux&k«.
Heruiiitr lliihinke, es sitzen schon vier dann,
ri'rf der Kutscher, als ein Lehrbub hinten uuf
den Wagen sprang.
Kalv*.
i Uevcr de Halve (Seite) ansehen. — Sthatze, ll, w.
Jemand leitwärta aber die Achsel vorüchtlich ansehen.
OBUTtCHXI Spsichwürtes-Lsxikok. II.
2 Oever de Halve brengen. — Märkische Forschuugcn,
/, 152.
Uober die Seite bringen, worin sich die ursprtlngUche
Bedeutung des Wortes erhalten hat.
Halsen.
Bei den Halzon lernt man hinken. — Eiitelein, siS.
Lat.: Si Juxta claudum habitos, subclaudicare disoea.
(Eisatvin, 312.;
Hambursr.
1 Hamburg, hast du Geld, sagte der Besenbinder,
hier sind Besen.
Ein Besenbinder fuhr auf einem Schiebkarren eine
Partie Beton nach Hamburg, um sie dort zu verkaufen.
Als er nahe der Stadt war, setzte er den Karren nie-
der und sagte: Nun, Hamburg, hast du Geld, hier ist
Waare. ( Braun, Bibtiothek dea Frohainna , Bd. 3, Hft. 3«
Nr. 82.;
2 Hamburg, hast du Geld, so kriegst du Waare.
— Lohrcngel, II, 313.
3 W' enn Hamburg mein wir' , wollt' ich's in Paria
verthun. — Meisner, 106.
Samen.
1 Für dem Hamen ist nicht gut fischen. — Petn,
II, 320.
2 Man muss den Hamen auswerfen und ziehen.
Dan.: Kaaat paa kroog og holdt om da kand. (Pro9.
dan., 3M u. 361.;
*3 Achter den Hamen fisken. — Eichwald. 7i9.
♦ 4 Ilammen sengen. — Agricola II, 140.
„Ist sich allerla^ Lngen, Finaatxon, triegens fleissi-
gen, Tnder aim schein, als maine mans trewllch md
gut. — Ich kan wollayohen vnd triegen, ich leUg, da«
sich die Balcken biegen, Hammen sengen ist mein
werck, darumb haw ich am Schalekaberg.**
*5 Mit güldin Hamen fischen. — Ze^buch. 11, CXXXVm'';
llfninch. 1109, 64 ; Luther'$ Ms., 9 ; Titchreden, 219 ^ ; Eise-
Icin, 275.
„Mehr in die gefahr setzen vnd rerlieren denn ge-
winnen."
•6 Vor dem Hamciy fischen. — Fabridus, 67; Ege-
»lül//, 295*; ÄJr/tf, 2543.
Von unzeitigor, verkehrter Arbeit. Eisetei* erklärt
die Redcnsurt auch: Sich vertheidigcn , ehe man beschul-
digt wird, was mit V.'jcnoi£ a. a. O. übereinstimmt, wo
es heisst : „Wan sich einer wil schön machen , ehe er
beklagt wird, das heisset für dem Hamen fischen. **
( Luther' s Wtrki, Yll, 277».;
Hammel.
1 Achter öwer, segt Berg, hast minen Hammel
nich sehn? — Horfer,b2.
2 Hammel und Kind munden gut, wenn sie nur
halb gebraten sind.
Frz. : Mouton bölant et boouf saignant.
3 Neuuundneunzig Hammel und ein Pfa£fe sind
hundert Schf^öpfc.
4 \Venn du mir den Hammel schenkst, so schenk»
ich dir das FelL
5 W^uor de Ilamel get, duor gö uch de Schot".
(Siehcitbürg.-snchs.J — Schtuter, 193.
♦6 Auf besagten Hammel kommen. — Wurshach II. n\3.
Die Redensart wird angewandt, wenn jemand von
allem Möglichen redot, nur nicht von dem (icgenstande,
von dem or reden soll. Sie scLoint aua einem Schwank
entstanden, den Funtonelle in der Einleitung zum Le-
ben Curutfillf'n erzählt. Nach Buchmaun (6i«) entstammt
sie einer bordhmten Faroe des l-'i. Jahrhundorts : L'Aco-
i'iit Path'TtiH, deren Verfiisaer nach den nea^steu Unter-
suchungen doa Bibliophilen Jacoh wahrscheinlich I'h-rre
Hlancfiif int. Ein Tuchhändler hat seinen Schttfer ver-
klagt, wi'il er Schafe unterschlagen hat. Anstatt aber
dum Richter über die Hammel Antwort zu ertheileu,
Hpricht or von dem Tuche, um das ihn ein Mann be-
trof/«-n, den er im Gericbtalocal zu erblicken glaubt. —
Wenn sie nicht ursprünglich deutsch ist, raus« sie sehr
bald in den deutschen VolkAmund übergegangen sein:
eine Annahme, die bei den damaligen Verkehrsvcr-
hältiiiiiitcn <iohr anfechtbar erscheint, denn in Fi-
a'hiirt'* i/f''Cfii-filkHttm/n;/(Klt)*trr, VIII, 4.i; heisst es:
„Aber las-t vns dt-n Wider auff vnscre Hammel wider-
bringeu, durvnn vna der Bock gebracht hat.** Auch
M.if/ifii'i^ bßilient w:h in seiner Erklärung Sirach's
(Kai>. tn) n.iih einer lungern Abschweifung der Worte:
,, Wir koinniou wiederum zu vnsorm Schafstall vnd xn
licu Lcmui'jrii vnd Schafen, die vns bolohlen sein.'
.':/./.'/,.■ ;y. .•..">■•.;
l-r:.: licv.mir ü •^i-s raoulon!«. (Leroux . I. 121.;
*7 Er kehrt zu seitirn Ilämmein.
•8 He wet sincn llamel to leiden, wo Gras wasst.
19
391
Hammelbraten — Hammer
Hämmerlein
99S
HaTnm elbraten.
Ein Hammelbraten in eigener Küche ist besser
als eine Rehkeule beim Nachbar.
Fri.: Mieux yaat gioot voisin et prochain, qa*im gros
mouton lointain. (Leroux, I, ttil.)
Hamxnelkopf.
liamuielköpfe geben Bettelsuppen.
Hammer.
1 ileiiii Hiimmer ist viel Jammer.
Nach Abraham « Sancta Clara in seinem Etwas für
dl!-'. (II) ein bekanntes Sprichwort. Wol ron den Be-
ticJiwcrden des Beruf« der Bchmiede.
2 Besser Hammer als Nagel. — Alimann VI, 423.
ö Der beste Hammer kann kaltes Eisen nicht
breit schlagen.
4 Der Hammer macht krumme Nägel gerade.
Dan.: Hämmeren retter kroget jem. (Prot, dan.y 271.^
5 Der Hammer muss zur Glocke passen, sonst
gibt's keinen guten Klang.
6 Der Hammer schlägt so lange auf den Amboss,
bis einer zerspringt.
Böhm.: Kladivo bije, kovadlina drz(, az aejedno o Amhi
roznuBl. (Öelakottky, Z20.)
7 Der Hammer und der Amboss geben harten
Widerstoss. — Et«-/««, 275 .- 5>mroc/.-, 4245; Bram,
1, 1075.
Mhd.: Der hamcr und der amhoz hAnt vil horten wider-
■t08. (FrePiank.) (Zingerle, fi3.;
Frz.: A dare onclumc marteau de plumc.
8 Dieser Hammer schmiedet solchen Jammer.
Der Ton auf dieser; durin liegt die Ursache, der Grund
zu dem Uebel; es kann nicht anders sein.
9 Ein goldener ( silberner} Hammer bricht (öffnet)
ein eisernes Thor. — Wincklcr, I, 86; Graf, in, 8&;
lifawi. 7,1077; .Simrock, 4248; Körte, 2546; Eisclein. 27S.
Die Busaen: Ein goldenes Hftmmerlein zersprengt
einen ehernen Amboss. (Altmunn 17, 429 u. i^Ü.)
It. : II martel d'argento rompe le porto di ferro. (Oaat, 846.^
10 Ein goldner Hammer dringt in eine eiserne
Kammer. — Somenitidubchen , 73.
Engl.: There is uo lock but a golden kcy will open it.
(Goal, 846.;
Frz. : L'or force les vorroux. (Gaal, 846.; — Un marteau
d'argcnt rompt une porte de fer. (Bohn I, 62.;
It. : U martel d'argento spczsa lo porte di ferro. (ZeiUer.)
LuU: Anrnm per medios Ire satellites, et pcrrumpere
amat saxa, potentias ictu fiilminco. (Uaal, 846.)
11 Ein guter Hammer findet überall Eisen zu
schmieden.
12 Ein guter Hammer macht einen guten Schmied.
13 Ein Hammer ohne Amboss schmiedet wenig.
Die Russen : Man muss nicht blos des Hammers wahr-
nehmen, sondern auch des Ambosses. (Altmann Vl.ill.j
14 Ein kleiner Hammer kann einem grossen Nagel
den Weg zeigen.
Auch russisch Allmann V, 88.
Id Ein Silbern Hammer bricht ein eysern Thor. —
Lehmann. 23. 30; 255. 32 u. 291, 59.
I*än. : Salv-hammcr bryder enart jcrn-dor. (Prot. tlun. , fiOi».;
Holl.: Een zilvereu hamer vcrbreekt ijzcren deuren. (Uarre-
Oo7»e>>, 7. 276**.;
IG Geht's nicht mit dem Hammer, so nimmt man
den Stiel.
JluU.: Dio met den hamer uiet kan, dt(> sme>ic mut dt-n
staart. (JIurreoouK:'; , I, 1:76.;
17 Grosse Hämmer spielen nicht mit kleinen Nägeln.
1» Hammer und Feuer niachen störrig Eisen ge-
schmeidig.
liÜH.: Uammor og ilJ gistr liart jcru eiuidigt. (Prot,
dan., Uli.)
19 Liel)er Hammer als Ambuss. — Kürie , 2öU : Sim-
n.ch, 4'2i7: l'.raun, I, 1076.
,.J)ien* als Ainbos« nicht dem Leid, nein, sei deines
Li'idts Hammer.*' (JJ. Maryjnrjf.)
Frz.: 11 vaut niicux 6tre murteau qu'euclume. (Len-
üroijt 659; Hohn /, 27/ Cahirr , (111.;
■20 Man muss entweder Hammer oder Amboss sein.
Nur kein Mitteldinjj, eutwodir kalt oder warm, nur
nicht lau. Freund oder Fi'ind, liberal oder illiberal,
aber niciit Überall, d. i. bei joder rartti.
"21 Mit einem hölzernen Hammer lässt sich kein
Eisen sclnniedeu.
JJi.-U.: Men z;;l lan« wetten, cor racn een houtcn liammcr
scherp iim;ikt. (ILirrtKoitnv, I, 27ti "v'
'2'2 üb llammcv oder Amboss zuerst gewesen, ist
noch nicht ausgeinaeht.
23 Wenn der Hammer die Zange freit, muuen es
die Nägel büssen. — Altmann 17, 852.
24 Wenn ich Hammer bin, so schlag* ich •]»
Hammer; bin ich Amboss, so leid' ich als
Amboss.
Engl.: When you are an anvil, lie you still; when 7<m
are a hammcr, strike your fill. (Gaat, 845.)
IJoll.: Als ik een aanbeeld ben, UJd ik als een sanbeeM,
roaar als ik een hamer ben, voeg ik mij tot slasn. (Starrt'
bonife, I, 276.;
25 Wer mit einem silbernen Hammer anklopft, den
hört man bald.
26 Wer zwischen dem Hammer vnd Amboss steckt,
der muss sich mit der gedult vest machen. —
Lehmann, 82,68.
„Hammer oder Amboss gilt mir gleich , »ber ich bitte,
man lege mich nicht in die Mitte.** (Sckweitser, Wttt
ttnd Zeil, 297.;
27 W^er zwischen Hammer und Amboss konunt|
der wird geschlagen.
Aehnlich russisch Alttnann VI, 397.
♦28 Dat di de Hamer sla! (8. Donner so.) — £w*-
trafd. 716.
Kämlioh Thor's Hammer. Noch aus der heidniiebeD
Zeit, und steht in Beziehung su Donar nebst den Be-
griffen von Tod und Teufel. Statt Hammer wird aocli
wol Teufel gesetzt. (Vgl. Froiumann, II, 503 u. Grimm,
Myth., 166.) Andere VerwUnschungsfonneln sind: Daas
dir Sanot- Veiten t Dass dich der Hitzel, der Donasr,
der Bärenhauter, der Geier, der Blitz und das Wetter,
Rübezahl, Sanct - Florian I (Bemdt, 139.;
•29 Entweder Hammer oder Amboss.
Die Osmauen satfou: Entweder Kamel oder Kamel-
treiber. (ScAlcchta '. 46».;
♦30 Er will wissen, ob Hammer oder Amboss eher
gewesen ist. — wimkler, xri, 25.
♦31 Unter den Hammer kommen. — w'urzbach II , ifi.
Von etwas, das öffentlich versteigert wird.
•32 Zwischen hamer vnd amboss kommen. — Fraarfc,
//, 64^; Körte, 2545.
In der Klemme, zwischen Thttr und Angel, nicht ans,
noch ein, weder rechts noch links können.
Dan.: Han staaer mellem hammer og ambolten. (Prot.
dan., 27 u. l'7l.;
Holt.: Tusschcn den hamer cn het aanbeeld. (Harrt bonte«,
/, 276; Hohn I, :J39.;
Poln.: Mic?dzy mluti'm i kowadiem.
Hämmerlein.
1 Der Meister Hiimmerli geht d' Stegen uf int
Käniiiicrli und d' Stegen ab ins Bett. — Kirch-
hofer, 332.
2 Der Meister Hümmerli geht zu der Magd ins
Kämmerli. — Kirchhofer, 3^'>.
lieber den „Meister 1Iümrai>rll" n. 4; doch ist's mög»
lieh, dabs das&olbc in diesem und dem vorigen Sprich-
wort nur dffl Reimes wegen Btrlit, wenn auch Kirtk
ho/er bemerkt, es sei der Klcriaoi selir leicht gewesen,
einen Manu , der gu solir Über sie iicrvurragte, cum Ge-
spött zu machen.
3 Was zum lläininorlein geboren ist, wird nie ein
Hammer.
*4 Er ist ein rechter Meister IlämmerlL (Schtrciz.j
— Kirchhofer , 79.
Von einem ansserurdcntlich geschickten Manne, einem
eoh'onannten Tatiscndküustler. In diesem Sprieliworr
wird nach Kir.'hhojW das Andenken des «u Kempen im
HrzbiKthum Küliv 13su geborenen. Kclehrttfu Vropstes and
Chorliorrn erhalten, (ies Vorf.iH»ors des ascetiscb - mysti-
schen und %-iulfaci» anj^i-foehteueu Werks: l'vn »Itr Aach-
fiil'j^ Chnxti, 2'/iiiuiis' a A^/iitit eiflfentUchor Käme itt
liamcrken oder Hämmerlein (Malluolus). Wie AVrc/i-
hu/:'r hiii/.utü{tt, iihortral" er Sfino Zeitjis'onossen au iJe-
hiirsarakeit. zoti sich aber durch seiuji leidenschait-
lioltcn AiiBfiLlle ge^eu dio Ei Jf;»niiMsen den bittern Has»
diTB*'lb«:n zu. /.iic/t'/H (iT.'») nagt dage^'i-n: Die Beden^-
art riihrt nicht von dem iscUweizor Magi<fterHämmerU;«
(Malleolus) hci-, SDudvni i»t viel iilter, und man Ik-
:'.(.ichiM.t damit den Ti-ufel oder einen Hexenmeister.
PüHsenmachor. Als Uruud tiir diese Iteltauptung führt
Lf an, du<*s Leute aus den Familien Hilmmerliu und
Sclirat mtiKtenM sciiwarzci; Ifaar und dunkle Hautfarbe
haben. >Cebcnbei verweist er auch auf GrÜHtn'» Myth:-
l'fji*^, und zwar in seiner Weii^e auf dio ganze, nicht
auf einen gewiSKon Abschnitt oder eine Seite. Beisvr
wäre es alh-rdiu«« gewesen, er hätte aus der alten Lite-
ratur mit be»tiuimter Quellenangabe nachgewiesen, d*;"^
die Redensari vor d<.-ai Verfasser der Sach/vljr Chrixti
herc'it« vorhanden gewcöen nei; doch ist offenbar di«'
uinlatJu; Behauptung, dass durch Hiimmerliu der Tcufi'l
oder ein Hexenmeister und Possenm&chcr bezeichntt
worden, \jcl leichter.
293
Hummern — Hand
Hand
294
* 5 Meister Hämmerlein bosst an. — Lisi-'.nin^in:
Braun, /, 1078.
EiseleiH hat Grimm hinter die Redensart gotchricben,
ster nicht das Werk, aas der sie entlehnt (wahrschein-
lich JtjftAotvffie) , noch viel weniger die äeito. Zur Er-
läuterung findet sich dabei: der Teufel; Donner und
Teufel, Donner und Doria.
1 Vom blossen Hämmern wird der Thon nicht
hart. — AUmann VI, 398.
2 Wer hämmern wiU, muss nicht zur Zange
greifen.
Auch die Bussen sprechen die Erfahrung aus : Es bat
mancher hAnuuem wollen, der cur Zange griff. (AU-
Hiaitm VI, 412.^
3 Wohl gehämmert und tibel gemacht, ist nur
halbe Meistcrschatl. — Kurte, *iii.
Fleivs ohne Kunstgeschick.
'SLuaxxMTUchltLgm
Ein Hammerschlag bringt den Nagel weiter als
hundert Faustschläge.
AohnUch russiiich Altmunn VI, SOti.
iipaL
•£r ist ein Hampel (Hampelmann). f.Yüa^au.; —
Kehrcin, 17/, HO.
1 Dem Üeissigcn Hamster schadet der Winter
nicht. — ifprichirörlertiarlen , 28; Körte, 2347; 5tm-
rovk, 4250; Deutsche Jugendhldtter von Petermann, 1861,
>r. 18; Uram, I, 1079.
2 Der Hamster baut erst das Haus, dann geht er
nach Körnern aus.
3 Der Hamster frajjt nicht, wem er die Körner
stiehlt.
4 Ein Hamster bestiehlt den andern.
5 Ein Hamster muss seine Taschen oft füllen,
ehe der Keller voll wird.
6 Ein kluger (reicher) Hamster hat seine Keller tief.
7 Je mehr der Hamster einträgt, je mehr tragen
seine Erben aus.
8 Sind zwei Hamster in Einem Haus, so ist bald
der Friede aus.
1 Alle Hand' voll to dobiie, seggt de ol Zahl-
luanu*, QU heft man ene (iH^tcrhunj.J — Frisch-
fiut -, 1469.
'j Dor Name oinof» Fvldwüchters in lustcrburg.
2 Alten Häuden hilft kein Magelschminken. —
/,«;<«. Mayii:in , AA.Y, 251.
Kuisiüch AUmann V , 8.'i.
3 An schlüpfrigen Händen bleibt leicht etwas
kleben.
4 Au schmierigen Händen bleibt viel hängen. —
Eisi\e\n, l'Ts; Siinrock , 42i>l'.
h Andere Hand, ander Glück.
Wcitilisch in der Oborlauaitz: Druha ruka, druhjo
sbuxo. — lu der Xiederlausitz: Druga ruka, druga glika.
S'^kiit.: .Vvai. roka. jiiiu stetitf. {ÖHakovsky, 150.)
C Andere Hände haben immer die fettesten
Schnitte.
BvKiH.: V cLiich rukou vzdy vetil kr^jlc. (Ctlakuvskn , 109.;
7 Aene Hüiid giht an bang. — Luhreniji'l , l , 15.
5 As ms>.n en Hand ümkirt , ligt en Miusch up
den uunt-m , har jene lütj Dieni seggt. (HoUt.)
— Sdiütti-, in, IUI; /iiii/tn. 99, 33; lloeier. 224.
9 Aus der Hand in den Mund gibt schlechte Nah-
rung (Haushaltung) kund. — horte, 2iW ; Sim-
r(.ik.4:ffr9.
10 Aus einer unglücklichen Hand muss man nicht
wahrsagen.
D. h. aus «'intr solchon, die Sclilimmes su verkünden
ui-bote. Kiun: man still os vermoidou, sich zum Ver-
kiinder Ton L'nglucksbotschuftcn zu macheu.
B>'hiu.: 7. nobezk^ch rukuu uehüdoj. (ittakutsky , 24tf.J
11 Aus erster Hand ist der beste Kauf.
Lau.: Af forste haaiid er beite kiob; tbi i auden og trcilie
büaii'i bliwr üvt ilyrerv. (J'roe. Uun,,'dA2.)
12 Au-s Ilachor band kan man kein Haar rupfien.
— I.tbmtinr., Mo. 11.
Ld",.: Ondt er at i>lukke haar (>( loo. (l'ror. dan. , 4^7.)
lli beide Hände müssen dem (einen) Kopf dienen.
— Sihlechta, 111.
14 Bereite Hand lobt alles Land. — Simrodt, 4356;
Körte, 2S51.
15 Besser die Hand in einem Kuhfladen als in frem-
dem Golde. — Meisner, »; Simrock, 8860.
16 Besser die Hand reichen, als stehlen.
Lieber die Hand nach einem Almosen ausstreoken,
als nach fremdem SIgenthum und dann mit dem Hals«
bttssen.
17 Besser die Hand schlägt, als die Zunge sticht.
Firx.: Myeulx vault des mains ostre battn quo de langue
estre fem. (B»oiU, II, 85.;
Lat.: Praestat manibus intordum quam labiis oa«dl. (Bo-
vin, II, 85.; ^
18 Besser die Hand verlieren als den Kopf.
Frz.: Mienx vaut tendre la main que le cou. (Caiier, 9dl.;
19 Besser die Hand zittern von trincken als von
hcncken. — Cruter, III, 9; Körte,2hdl.
20 Besser einmal helfen mit der Hand als zweimal
mit dem Maul,
Dan,: Haandö-hielp er bedre end mundo -hielp. (Prov.
dan. . 26.'i.;
31 Besser eins in der Hand als zwei über Land.
22 Besser in die Hand des Herrn fallen als in die
Hand der Menschen. — Opel, S76.
23 Besser mit den Händen erwerben, als von rei-
chen Vettern erben.
Soll.: Beter op eene «erlijke wijze mit do banden geld
te winnen, dan dit op eene gemakkelijko wiixe te ervon.
(HarreOomee, I, 276»*.;
24 Betrüg! iche Hand macht arm.
NvU.: De bodriegelijke band maakt arm. (Uarrtbomie,
I, 276.; '
25 Blutige Hand mag kein Erbgut empfahen. —
Graf. 211. 201.
In Ostfrieslund: De bloedige band mach nioht Loff-
guit entlangon. {Wicht, II, 128, 431.;
26 Boshafte Hände nehmen ein schändliches Ende.
Dan. : liaand som vaade giorer sorg tilrede. (Prov. dan., 264.;
27 Chalt Hand, früsch Herz. (Luzcm.J — Schweiz,
II, 243 . 79.
28 De eine Hand recket (reichet) der andern. (Han-
nover.j — Sihambach, 75.
29 De in de en Hand fleut un in de anner wünscht,
hett in beid lik väl. (Strelitt.J — Firmenich,
III, 73, 118.
30 De lang Hand mäht der möde Mann, (itedburg.)
31 De lang Hand mäht Heu un et Wedder noch
besser. (Bedburg.)
32 De sin Hand tuschen Born und Borke steckt^
klemmt sick. (Oatfries.J — Frommann. IV, 142, 345;
Eichieald, 717.
33 Dein eygen Hand dich nehren sol, so lebstu
recht vnd geht dir wol. — Gesind Teufel im Thea-
tivm Diabulorum . 235 ^.
34 Der freigebigen Hand fehlt es an Freunden nicht.
Däu.: Kunde hsender gjare mange venner. (Bohn I, 396.;
35 Der gesammten Hand muss man Folge leisten.
— Eutenhurt.Gdl: llillebrand , 8i , 111; Pistor., F, 92;
ll.rtiM. 42; Simrock, 3462; Eiselein, 228.
Dies Sprichwort bezieht sich aufs Lebnrecht und er-
klärt sich aus demselben. Unter der „ gesammton Hand "
ist nämlich eine Art der Bolehnuiig zu Terstehen, die
mebrcru auf einmal geschieht, wobei jedoch nur einer
der Belehnten zum wirklichen Besitz des Lehne gelangt,
während die iibriKcn es erst nach demnelben, dem Brb-
gani^srcchte gomiiss, erhaUeu. Es war nun die Pflicht
jedes Mitbelohutcn bei einer Veränderung des Lehns-
herrn , sich dem Nachfolger desselben darzustellen und
mittels Ablcgung des Lebnoidcs die Lohne zu erneuern.
Dies nannte nmn : der ,, gesAmmten Hand Folge leisten ".
Dus Wort I.Folge" hoisst hier su viel, wie es in den
deutschen Lehusgeset/.eu des Mittelalters häufig vor-
kommt, als Bitte um Erneuerung der Bclebnuug.
36 Der mit Händen vnnd Füssen in die sach ist
gefallen, der feilet mit Händen vnnd Füssen
wider darvon. — /.p/iwonw, 277, 43.
37 Der muss eine glückliche Hand haben, der das
Glück fas.«?en (ergreifen) will.
Die KuK<>t>u Iiahen: Um das OlUck zu greifen, muss
in.-tn (ii>lbat eine glückliche Hand haben. (AUinann
VI, 177.;
38 Der reini-n lliintl deckt Gott den Tisch.
Frz.: A maiii lav^'o Dieu ouvoio uu bon repa*. ^ ▲
lavöe Dicu manie le rej-as. (Leroux, I, liS.;
19*
295
Hand
Hand
296
39 Der schafifenden Hand fehlt^s nicht an Brot
BolL: De werende hmnt wordt immer raad. (Harrebomee,
I. 277».;
Lat.: Palma laboriosa valet, nil accidjosa. (Fallcrs-
l'-bfn, 302.;
40 Dessen Hände nicht werben, der wird an Bra-
ten (Kuchen) nicht sterben.
41 Deutsche Hand, sicheres Pfand. — Spricftirörfcr-
gavien, 121.
Zara Buhme dentschor Ehrlichkeit und Treue.
42 Di»^ blutige Hand nimmt kein Erbe. — Einen-
/»irt. 316; Estor, II, 250 u. 382; IliUebrand, 149, 209;
IHstor., III, 83; Eiselein, 147; Graf, 211, 200; Sim-
rock, 2090.
Durch dies, aus dem römischen Bechte entlehnte und
in den Niederlanden mehr als in Deutechland Übliche
Sprichwort wird angezeigt, daes der, welcher einen
andern umgebracht oder doch rerwundet, ttberhaapt
seine Hand mit einem Verbrechen befleckt und sich da-
durch von der Verwandtsohafi ausgeschlossen hat — im
Sprichwort durch die „blutige Hand** bexeichnet — ,
▼on der Erbschaft aasgeschlossen sei, wenn er der
nächste Erbe des Ermordeten war oder Hoffnung hatte,
es infolge eines Testaments zu werden. Einige Aus-
leger wenden das Gesetz auch auf die an, welche Per-
sonen, die sie zu beerben hoffen, ohne die nöthige
Pflege in ihrer Krankheit oder ohne rechtzeitige Ärzt-
liche Hülfe lassen u. dgl., was die „ blutige Hand" in
der weitem Bedeutung ist.
Aufrief.: Thiu blodich haut ne mey neue lawa fagia.
(Richthof en, 20.^.;
Roll.: De blofldige band neemt gcenc crfenis (oder: erft
niet). (harrebomee , I, 276.)
43 Die breite band schmückt wol. — llenigch. 497, 33;
Petri, II, 125.
Lat. : Larga manus. (Heniich , 497 , 33.;
44 Die erste Hand des Gerichts ist der König.
(9. Gericht 3 u. 11.) — Craf , 403, 13.
45 Die fleissige Hand erwirbt, die faule (Hand)
verdirbt.
46 Die fleissige Hand nehret Gott. — Peiri, //, 127.
47 Die geringere Hand zieht die Kinder nach sich.
— Graf, 58, 219.
Spricht den Beohtssatz aus, dass das Kind, wenn
eins Ton den Aelteni unfrei, ebenfalls unfrei ist.
(8. Kind.)
Mhd,: Dy ring hantt xuioht dy Kind nach Jm. (Maurer,
II, 104.;
48 Die Hand am Hut kostet nicht viel und ist
doch gut.
Heinrich IV. Ton Frankreich liebte zu sagen: „Tou-
jonrs la main an bonnet no coäte rien et bon est.'*
49 Die Hand an den Pflug gibt Brot genug.
Holl.: Hand aan den plocg, zoo zal't God vorderen. — Sla
handen aan, zoo zal't wel gaan. (Ilarrebumee , 1 , 278
u. 282J
50 Die Hand des Armen ist Gottes Schatzkammer.
Nämlich die Hand des Armen, der es ohne seine
Schuld ist.
51 Die Hand dess, der hat, reicht weiter als die
Schleuder dess, der borgt.
52 Die band, die den eid aufuimpt, kan jhn auch
wider erlassen. — llnmch, 823, 24; Graf, 525, 328;
Sirnrock, 1902.
53 Die Hand, die man nicht abhauen kann, muss
man küssen.
54 Die Hand Gottes schlcgt manchen stoltzen Held
zu Todt. — Petri, II, 130; llniiuh, 1Ü93, 41.
55 Die Hand hat fünf Finger, aber jeder ist anders.
BChm. : Ruka m4 pet prstuv, a knidy jin^. (C^takovsky, 403.)
56 Die Hand ist ein halbes Leben. — Graf, 323,291.
Vom Wergeid (s. d.), d. h. der Entschädigung, welche
die Familie für die Tüdtung oder Veratüinmelung eines
ihrer Mitglieder forderte. Das obige Sprichwort sagt
nun, dass für dpn Verlust einer Hand die Hülfte des
ftlr Tödtanit bestimmten Betrug« gefordert ward.
Altfries.: Thiu Land is en halff liff. (liichthofni, 3.18, 2.;
57 Die Hand küssen, welche sclüägt, ist hündisch.
— /{i>A^ , Eitele und Ueinvlr.
58 Die Hand muss den Kopf schützen.
Dan.: Det er en ond haand, der ei vil sit hoved vcirge.
(ßoh» II, 359.;
59 Die Hund muss gelöst werden, wo sie gebun-
den ist — Graf, 111, 273.
Von der Gewflhrspfticht. Wenn man eine Sache je-
mand freiwillig leihweise aberlns^on hat, so kann man
sie nur von diesem und nicht von einem dritten, an den
e'.e übergegangen wäre, zurückfordern.
60 Die Hand muss klüger als die Zwage sein.
61 Die Hand muss langsamer sein als die Zm^
62 Die Hand muss nicht alles thun , was die Zunge
sagt.
Span. : La mano cnerda no hace todo lo que dioe 1» leagn.
(Bohn I. 227; Cahier, 3490.;
63 Die Hand, so an dem Wegscheid steht, zeigt
einen Weg, den sie nicht geht — /Viri, //, 19S;
Eiftdcin, 277.
Lat.: Saepe manus fixa in directo tramite campl, monstrat
iter rectum, per quod non ambnlat ipsa. (Kiaetein, 177.;
64 Die Hand, so den Eid aufnimpt, kan jhn auch
wider erlassen. — Petri, U, 18O; Henitdk, 823, M;
Eisenliart, 557; Pistor., 11,56; Ilawl., 18; llertiut,!,»;
IliUebrand, 229, 336; Sailer, 251; Simrock , 1902.
Derjenige, zu dessen Gunsten ein anderer etwas eid-
lich versprochen hat, kann ihn auch von der BzlUIuiff
des Versprochenen entbinden, ohne dass es einer ge-
■ richtlichen Lossprechnng vom Eide tOx den, der ihn
Seieistet hat, wie sie das geistliche Becht, welches
en Eid für unverletzlich erklArt, bedarfl
65 Die Hand vom Sacke, das Mehl ist verkauft —
Simrock, 2484; A'örte, 2573'*.
66 Die Hand vom Sack, sagt der Bettelmann.
67 Die Hand von der Butten, es sind Weinbeeren
drin. — .Simrot*. 4285; A'örtc, 2573*.
In Schwaben: D' Hand vom Butta, 's sind Weinbeer
drinn. (yefflen, 454.;
68 Die Hand von der Butten, es sind Weinbeeren
darin, sagte der Abt zum Mönch, als er die
Nonne küssen wollte. — KloftersjHi-gel , 9, ss.
69 Die Hand von der Butter, die Haare sind heraus.
— SimroOi, 4286.
70 Die Hand vor den Mund, das ist gesund.
Holt.: Hand voor mond is gesond. (HarreboMee , I, 278.;
71 Die Hand wächst dem noch aus dem Grabe,
der seine Aeltem schlägt.
Dieser Glaube hielt manchen rohen Nataransbrnch
in Ordnung. J. Weber (Uemokritot, fV, 66 u. 67; be-
merkt in Betroff dieser ,. Fraubasenlehre": „Unsere
Grossmütter waren nicht so dumm, als naseweise Jngend
glauben mag; sie hingen ihren moralischen Sprfichel-
chen Klötzchen an, um sie desto besser flüchtiger Ju-
gend einzuprägen. Wenn dn das Messer auf den Kfickea
legst, sagten sie, so schneiden sich die Englein. Wenn
man abends in den Spiegel guckt, guckt der Gottseibeiona
heraus. Mache kleine Schritte, sanften sie zu den M id-
ohen, du wirst sonst ein Junge. Und den Jongan:
Wenn du auf einen Baum siehst , worauf ein ÜCidchen
steht, wirst du blind. Der Glaube, Garn, von juagea
Mädchen gesponnen, sei gut gegen Hexerei nnd Gicht,
es gäbe da» beste Hasonfutter und bei Freiacfaiessen
Gewinn , es mache fest gegen Hieb und Schuis, gewohnte
zur Spindel; und der Glaube: Die Katze putst sich, es
kommen Gftste, viel Hausschlampen an grAssere Rein-
lichkeit, nie Fraubasenlehre : Leere Eier mnas 4ian
zerbrechen, sonst essen die Hexen mit, beruht auf der
Erfahrung, dass Hennen nnzcrquetschte Eierschalen
gern auffressen nnd dadurch auch volle Eier flressen
lernen. Der Sati:: Einer Bruthenne muss man die
Eier ,in ungerader Zahl unterlegen, hat seinen Grund
darin, dass sie so dichter beisammcnliegen. Eine kri-
hendo Henne bedeutet Unglück ; denn sie fängt dann
in der Hegel an fott zu werden und legt keine Eier mehr.
Der Aberglaube: Der Alp holt ein allein gelassenes
Kind und legt einen Wechselbalg unter, maohte die
W&rterinnen aufincrkaamer. Nichts beweist besser den
Ockonomiegeist unHcrcr guten Alten, als ihre Lehre:
Wer das Salzfässclien uniatöast, bekommt Verdruss."
73 Die Hand, welche kurz ist, andern Dienste zu
leisten, soll nicht nach hohen Stellen langen.
— liunkhnrdt. 694.
Denn der, welcher keiner Aufopferung für ander«*
fähig, verdient keine hohe Stellung.
73 Die Hand will allzeit an der Wunde sein. —
Wincklcr, V. 75.
74 Die Hand wird gelöst, wie sie gebunden ist. —
Graf, 23.". . 74.
Wie ein Vertrag nur durch gegenseitige Ueberein-
stimmung der betreffenden Personen entsteht, ao kann
er auch nur durch gegenseitige Einwilligung aufgelöst
worden. Das Sprichwort stammt ans dem rOmischen
Hecht. In Hamburg: Do haut schal werden gheloszet,
dar he wert ghcbunden. (Lapp^nbenj , 247, 4.;
75 Die Hand wird gerühmt und der Meissel hat*s
gcthau.
76 Die lliiud zu Hof haben keine Hertzen. ^ ^«h-
mann, 3Ö0, 49.
297
Hand
Hand
298
77 Die Hände am Kocken, die Augen an der Thür.
Von der Haasfran.
78 Die Hände ins Wasser ; fängst du keinen Fisch,
•o werden sie doch nass und rein.
79 Die Hände reiben, heisst nicht Balgentreten; und
auf den Knien liegen ist nicht beten.
80 Die Hände vergessen leicht, was der Mund ver-
sprochen hat.
Bi Die hend helffen dem kopif mehr als die Füss.
— Lehmann, 5S7, H.
82 Die Hend können dem Kopfif mehr helffen als
die FÜBS. — Lehmann, 378, 76.
83 Die kramme Hand kendt man zu Hofe. — Agri-
cola 11, 124; Egenolff. 34'; Petri, II, 135; Kvrlt;, 25*9 ;
Eu^ein, 277; Simrock, 4828.
Zo/..- Clanditur oranti, sed paDditnr anla ferfinti. (Phi-
lippi, I, M; Sfybold, 11.)
84 Die krumme Hand zu Hofe thut das Beste. —
Herherger, I, 638.
„Nach der Hoflente Symbola: Da capias, quaerat
plvrima pauca, nihiL*^
85 Die linke Hand geht von Herzen. — Pisior., v, 26 ;
Eüetein. 979; Körte, 2571 : Simrock, 4268 ; Braun, 1, 1103.
„Die lincke gibt von hertzen.** (Keller, 17U"J —
Heirathen lur linken Hand, sagt man, geschehen aue
Liebe. Sind etwa daher viele unserer Ehen so kalt, weil
«ie mit der rechten Hand geschlossen werden?
It.: La mano sinistra ö la mano del cnore. (Ptutaglia,
212, 1.;
86 Die linke Hand ist der rechten nicht so nötig
als einigkeit den Ichrem in reiner lehr. —
HrnwcÄ, 838, 47; Petri, I, 26.
87 Die linke Hand juckt mir, ich werde Geld be-
kommen. — Frijichbier^, 14.S9.
Das Jncken der rechten Hand dagegen soll Ausgeben
von Geld andeuten.
88 Die linke Iland soll nicht wissen, was die rechte
thut. — ISslor. , l, 40.
Leider wissen sie oft beide nicht, was sie than.
BißH.: Laat de linker band niet weten, wat de regter
doet. (Harrfbomrf, /. 281.;
89 Die linke Hand weiss nicht, was die rechte thut,
sagte Jjips, und schlug den Pfarrer zwischen
die Ohren.
90 Die mild Hand verlest Gott nicht. — Pctri, ll, iss.
91 Die rechte Hand ist Schicketanz der linken.
It.: La diritta 6 scrva dclla mancina. (Hohn I, 10:>.;
912 Die rechte Hand mass die linke nicht verachten.
93 Die rechte Hand soll nicht wissen, was die
linke thut.
Ein biblischer AuB<?pmch, der auch hei den Arabern,
sprichwörtlich geworden ist. (Hurckhardt , 178.)
M Die rechte Hand vollbringt, die linke wird be-
ringt.
Dan.: Den hayre haand forrettcr verket, og den venstre
ziires med ringen. (Proe. dan., 26.'>.J
95 Die todte Hand ist fromm und faul, und gibt
nichts wieder her, was einmal an sie gekom-
men ist. — Klesternpiegel , 9, 2"J.
96 Die vnreine band erwerbet fette bisslein. —
Umuih. 39t'., 3; Am. //, 146.
97 Dritte Hand soll antworten. — tiraf. iio, 267.
Wenn jemand ohne seinen Willen eine Sache weg-
gekommen ist; so kann er jeden, in d^sen Besiti er
%ie findet, deRhalh in Anspruch nehmen, auch dann,
wpnu dieser sie im ^futen (Hanben erworben hat, weil ein
Dit>b u. s. w. dem JCäuier kein btisscres Kecht übertragen
kitiin, als er selber hat. Die Gewähnpfiicht springt von
einf^r Ilaml lur andern zurück. Nur die nordischen
Kfoht« lässon eine Yiedcbränkung der Verfolgung ein-
treten. Worauf «ich das obige Sprichwort bezieht. Beim
dritten Verkauf soll sich sogar der Diebstahl ICsen , d. h.
lue Sache nicht mehr als gentolilen gelten.
.Vkii.: Do «Irftdde hant de schal antworten. (Haltau», 794;
\V'iti,hal-n. jy. 3ikk;.;
98 Dürro ll.indf^, dicke Beine (Füsse).
Wf-nn d;r Hände vor Hunger mayer werden , schwellen
die l'u-.-..- vor K^Ute an.
99 Eh' fcich die Hände bindrn, sollen sich die
Herzen rinden. .
100 Ehrclke Hand geit rlör't ganze Land. — Uaus-
K,:lriiU-» , /; P.'O'rt^ . 413
101 Elirli'hc Hand geht durch alie Lnnd. — Ki-rtr, 2566;
'■(«'.'•r. /. 'j5; P.'inn^ I, Hüft.
102 Eigene Hand ist die nächste.
Dan.: Eens egne hienderere holdeste. (Prot, dan., 136.^
103 Eigene Hand ist Herr im Land.
Sie herrscht, gebietet, ordne«, regiert, waltet und
schaltet am besten. Die Küssen: Eigene Hand ist
Herrscher. (Alhnann V, 10.)
Söhn.: 8v4 mka vlftdyka, (Öetakovsly , 133.;
104 Eigene Hand ist stärker als fremdes Eisen.
Dan.: Egen haand er altijd hnldeit. (Prot. da«.. 264.;
105 Ein handt juckt die ander. — Egenolff, iib^: Pviri,
11, 19S; Gruter, /, 25; EiwUfin, 876.
106 Eine, der man die Hände einweiht und die
Jungfernschaft ist weg, lässt selten nach. —
KloKtertpiegel , 31 , 14 ; Eigeliin , 854.
107 Eine ehrliche Hand kommt durchs ganze Land
und endlich durch Trogen auch. — Kirk-
hofer. Hl.
Die appcnsellisoh-ausserrhodische Gemeinde Troga,
durch welche die Uoldach fliesst. 7o4I<>r ( 153 ) bemerkt
za dem Sprichwort: „Vielleicht Wortspiel. Da man vor
900 .lahreu dem Rinnsale eines Wassers znwoilen die
Benennung troc beilegte, so verdiente da die tiefe Berg-
sohlucht billig den Namen Trog und die an derselben
erbanten Menschenwohnungen die Benennung Trogen.'*
108 Eine ehrliche Hnnd kommt durchs ganze Land
und wieder zurück.
109 Eine fleissige Hand machet reich. — Coler, 94.
110 Eine fleissi^o Hand wird mit ehren reich, wenn
sie an einem Gottseligen Hertzen steht. —
Petri. IJ, 184.
111 Eine goldene Hand heisst man überall ^vallkom-
men. (Wend. Lausitz.)
112 Eine Hand allein klatscht nicht.
113 Eine Hand, die schenkt, wird nicht gekränkt.
— Schlechta, 439.
114 Eine Hand, die uns geschlagen, küsst sich schwer.
115 Eine Hand, die zu nehmen gewohnt ist, gibt
nicht gem. — Rurckhardt . 536.
116 Eine Hand dient der andern. — Eyering, ll, i04
U. 185.
117 Eine Hand geit einen Gang. (Hannover.) — Scham'
baih. im.
• Ein Menacb kann auch bei allem Fleisse nicht so
viel ausrichten als mehrere.
118 Eine Hand pibt, die andere nimmt.
BC/im.: Jedny ruce prAva pfsl, jedny je i maz(. (Öela-
kve<ky , 339.;
1 19 Eine Hand hilft dem Kopfe mehr als zwei Füsse.
Dan. : Haanden hielper hovedet meere end foden. (Prot.
dan., 265.;
120 Eine Hand voll Gold ist schwerer, denn ein
Sack voll Recht und Wahrheit. — Sauer, 201.
121 Eine Hand voll Wind verfliegt geschwind.
Holt.: Het is maar eeue band vol wind. (Harrebornfc,
/, 278.;
122 Eine Hand wäscht die ander, beide waschen das
gesiebt. — Lehmann, 374, 8 u. 235,.'iO; .Sai7<?r, 241 ;
ScMfchtti, 62; Körte, 2554.
Böhm.: .Je<ina ruka dmhou m^o, a ob^ spolu tväf. (Öe-
IfUoVni;/. Hfi.)
Ffi.: Un engagoment en ontraine nn autre. (Gaal, l.)
l/oH.: De eeue band wascht de andere, en beide waschen
het aangezigt. (Harrebomec. I, 27«; Bahn /, 304.;
//.: L'na mano lava l'altra e le due il viso. (Pazzaglia,
'iVi, 3; (iaal, 847; Huhn I, 129.;
Kroaf.: Knka rukuumiva, obodve obraz. (Cdakotsktf, 86.;
Poln.: Rfkn reke umywa, noga noge wspiera. (Öela'
k'/ptiif , sü.;
Port.: Iluma maö lava a ontra, e ambas o rosto. (Bohn
I, \m.)
Span.: La una mano & la otra lava, 7 las dos & la hacc.
(Üoftn I, Tis.)
123 Eine Hand wascht (kraut, reibt) die andere. —
Franck , n , (.% : Pctri, II , 190; Egenolff , Zlb^' ; Eyering,
III, 3U6; llücking, 5; Wurn, 541; iSeus , 33; Schtime-
liu!!, 86, 2; Siebcnkt'es, 220; Midier, 9, 5; Pulrermaoher,
35, 47; 3f«'iHaM , 207 ; Hamann, Lnterr., 1,2; Lohrengel,
I, 200; Campe. 572*'; ßraun, /, 1104; Eitelein. 276;
Mnycr. I, 82 u. 174; .S'imroc*. 4252; Wwnhach /M67;
Fuedruh, Satirische Fvldzügc, 7,125; für lUuteit: Wr-
mcnich. III, 2i] . 14; für Ihhtein: .SchülM, l/f« 1t>* -'
WaJ.lnk: Firmnmch, I, 32.=i, 11; Curtte, t», WM^
fifch Im-I Killvr, 1C3; Gomuhke, 370,
Das eine Handt wesch die andar Nin." /V«i'
n , {.].) Eine GegcngcfiOligkeit bat «tat «B^r
299
Hand
Hand
300
Fblite. Oft auch: dio unerlaubte Handlujuf; des einen
bleibt infolge der nnerlanbten Handlung de« andern nn-
geatraft , indem keiner den andern Terräth. ( S. Dienet 23,
Hund o. Traube.) Die Neger in Surinam sagen fthu-
lich : Dia rechte Hand wäscht die linke Hand, die linke
Hand wäioht die rechte Hand. Past denselben Ge-
danken druckt ein anderes ihrer Sprichwörter aus : Eine
Hand kann ihren Kacken nicht waschen, noch kann
ein Fnss allein geheu.
Böhm.: Buka ruku mfvk. (Celakovtkff, 96.)
Dan.: Den vcite haand toer den andcn.
Fr:.: D'une inain iavor l'autre doibs, commo du poul ce
les autred doigta. (Ltroux, J, 174.) — II passeront la
rhabarbc en favenr du s^uö. (Lendroy, liül.) — Une
maiu irotto (lave) Tautrc. (Gaul, Ml ; t'ahier, 189 n. »8:i ;
Leroux, I, 175.) — Une main per l'autre, un piod fait
lever l'autre. (Cahier, 1965.J
Jt.: Una man lava Tautra, e doe Uto la cera. (Öela-
koiiky, 86.;
Krain.: Koka toka vmije. (C"lakov»ky. 860
Lat.: Manus manu indigot, pos pede. (tiinder II, 17i*5;
Noearitt. , 461.J — Manufl manum, digitum digitus abluit.
(EUelän, 27 ti.; — Manus mauum fricat (lavat). (Tap-
pius, 238' ; ßi.ider I, y53; II, IT».-); Bovill, I, 11; ICge-
i-ia. 13U; ScAameliut. 66, 2; Hdwnheim, M, 7; Eiae-
l«in, 276.) — Officium üificio proTocatur. (Binder 1,1266;
II, 23Ö9; S^yöold , 403.) — Tradunt opcra« mutuas. (Tg-
renz.) (tiinder II, i'i'il.) — Utraque mundatur, dum
palma palma lavatur. (üindfr II, M6'i; O'aiu, 6i7 ; Su-
tor , 1Ö8 u. 264 ; K(ieria , 814.;
5(010. : Koka roka uinijo, obedvc palicc.
Span.: La una mano & la otra lava, y los dos & Ux cara.
Tichud.: Kä:i«i peaavb tcist, siis iiawadmoUem4di)uhtakkB.
(Öetakomku , So.)
Uny.: Euy kiz u in:l3ikul musea. (Uaal, m;7.;
124 Eine JInnd wäßciii die andere, nur iquss ein
dritter niciit die Seile dtizu hergeben sollen.
125 Eine Hand, welche schlägt, niuss auch i<egueu.
126 EiJic Haud zielit an, was der ganze Leib nicht
wieder vertreiben kann. — kctrtp, 25««.
127 Eine hiissliche Hund wii'd nicht schöner durch
einen goldenen King.
Die Ku»Bcn: Kiue häsäiiche Hand begehrt keines
Kindes. (Altmatin VI, 610.;
128 Eine kluge Hand macht nicht alles, was eine
närrische Zunge schwutzt.
It.: La saggia mano uon fa tutio qucUo, che dice la lin-
gua sciuüca. (tazziiylia, 212, 4.;
129 Eine saubere Uand fährt allzeit in magern
Beutel. — W'inckler, II. 78.
130 Eine schöne Hund bedarf keiner Ringe.
131 Einer solchen Hand gehört kein ander Scepter.
— Parümiakon , 2668.
MfgTte wendet diese Kedeneart auf Ehebrecher an,
die btii uinem Volke vorkehrt auf einen Usel godetzt
wurdeu, den Schwauz liea Tiiioroa in der Hand halten
mussteu und su in der Siadt herumgeführt wurden.
132 Einmui die Hund an den Ptlug und nicht wie-
der davon. — Kurte, 4798.
Oegcu das Umsatteln.
133 En kram Hand mächt ale Diren af. — Schw
Ktrr, 1038.
Eine krumme (bringende, mit Gcsclicnkcu versehene)
Hand niu<.'ht alle Tliürou auf.
134 Endeliehü hiind macht reich. — Hcmsch , 690 , 26.
130 Enue Hund häl euuen Gang. fUü^drrk.,,' — Cnrt:L\
341 , 34&.
13Ü Ertrurenen Händen ist kein Ofen zu heiss.
137 Erst die Hand an den Pilug, dann die Augen
aui" die Ernte.
Düf..: Leg töni haundcn pau pluveu, far du vender üy ne
lil hoatvn. (fror, dan., ■iliii.J
r,iS Er.st die Hand füllen, dann den Mund.
H-jll.: De liuud tf vuUcii id lict middcl. om den mond te
vullen. {Jluric'Jviiiif, I, a77''.;
13'J Erst di«; Hün'ie bewegen, dann die Zähne regen.
140 Es )^fhören rauhe Hände dazu, einen Aal zu
f;tu;;<n.
141 Es gibt nicht eine Hand voll, es gibt ein ganzes
Land voll.
Dumt tr;>8tot 6ich uin Kewerbi-r, der eine abweisende
Aiitwori vrhaltcu hat oder dem seiuu Geliebte untreu
ge wurden tat-
142 Er< gibt viel Hände; was eine nicht kann, das
macht die andere. — Simrück. luJJö*".
143 Es irfi eine böse Hand, die den Kopf nicht
schützen mag.
hän.: Dct er uu oud haaud ei sit hoved tU v.Trge. (Prov.
dan., 'Jdö.;
144 Es ist eine faule Hand, die sich selber nichti
Gutes gönnt. — Gruter, lII, U,
Böhm.: Odsekni tu ruku po loket, kterft sobi dobra M*
pfeje. (Celakovtkjf f 57.;
145 Es ist nicht in vnsern Händen, dasB wir edel
geboren werden. — L^mcmn, il, is$> u>.
146 Es kommt von ^uter Hand, sagte Peter Mflf-
fert, als ihm ein Spatz am die Nase schiss.
JIoU.: Het komt van goeder hand, sei Ooosen. en sU
schijt hem op zijn* kop. (Barrebomee, I, 278.)
147 Es muss eine geschickte Hand sein, die einem
Narren den Kopf waschen soll
ffoll. : Het moet een wijze hand sijn , die een sötte lurf
wel sohceren zal. (ßohn /, 325.;
148 Faul hend verarmen. — Frunct, /, ißs*.
Slow. : Kuka bea roboty pfijde do sobroty. (dtlakottky, \%.)
149 Eaule Hand ist des Maules Unglück. — FUcker,
Pxalter. 239», 372* u. 705 C; Seybold, SOS.
Lat.: Manus sine opore, mendicabit propere. (SegitU,
'2'J8.)
150 Faule Hände fangen nicht Spinnen. — M'infWer,
A'I7H,87.
151 Faule liände, faul Garn!
ßoU.: Slappe banden maken kwade banden. {Harrebomit,
I, 282J
152 Faule liände hat das Glück; es zieht in die
Höhe den Strick und lässt ihn fallen im Au-
genblick.
Böhm.: Lfnü ruka (huba) holö ncstebti. (dtlalotakf , IX.)
153 Faule Heude müssen ein böss (Mi8-)Jahr haben.
— Petri. n. 309; Uaal, 423; KMe, 2549; Eüelein, 279;
Siinrock, 4269 *.
Der Träge hat stets ein Unglück in Bereitschaft, das
er zu seiner Entschuldigung voischtltct.
Engl.: Idle folks lack no ezcuses. (Üaat, 423.;
Lat.: Segnities dii'flcultatem pruetexit. (UatU, i29-)
154 Faulen Händen gibt Gott die Drüsen. — Stm-
rock , 4269 ; Eisilein , 279.
155 Fertige Hand lobt alle land. — Franck, I, isd^.
156 Feuchte Hand bedeutet Liebe. — SimroA, 4206;
Eiselcin, 278.
157 Fleissige hand bawet leut vnd land. — Hemidt.
205.20; Eycring, 619. Petri, II, 311.
158 Fleissige Hand bestreicht das Brot mit Fett.
I-n.: Malus ouvreuues ( travailleuses) sont heoxenses.
(Lfrfj)tx. I, 173.;
üutl.: De hand des vlijtigen maakt rijk. (Harrebomit,
I,i77.)
159 Fleissige Hand erwirbt des Faulen Land.
HuU.: Eeue uaarstige hand, en sparende tandkoopt eens
anders laud. (MarrKOomee , I, 217.)
160 Fleissige Hund erwirbt sich Brot in jedem Land.
161 Fleissige Hand greift nicht nach Tand.
JIoU.: De naarstigü hand geen snoepors tand. (narre-
bomee, I, 277.;
162 Fleissige Hand kauft des faulen Schleckers Land.
liän.: En ilittig liaaud og sparende tand kiaber andres
huus og laud. (true. dan., 169.;
163 Fleissige Hand machet reich. — Culer, J09; Pipi,
II, 311; Henisch, 1142, 1.
Lat.: Scdula manus ditat. (Coler, 209.;
164 Fleissige Hand nehret ein düiftig Leben. —
Ptlri, II, 311.
165 Fleissige Hand segnet Meer und Land. — Spridi'
würtLTijdrlfn , 37.
166 Fleissige Hand' und kräftige Bein* sind gern
miteinander gemein.
ffoll.: Vlitige banden passen bU stramme beenea. (Harrt-
bom^f, /, 'i6-i.)
167 Fleissige handt bawt leut vnd landt. — Franck,
I, 63 " ; Eycring , II, 619.
Uoll.: De gestodige hand breckt het ijs. (Harrehimee,
I. '211.)
168 Fleissiger Hand wird wol rath. — /V(r», //, sw.
169 Fol Hunnen mage lagt Werk. {.Amrum.J — Uavpt,
rill, 3«5, 225».
Viele Hände machen Iciclit Work.
170 Freigebige Haud hat viel Freund* im Land.
I'ün.: Kunde hsnder gi«r gode veuner. (Prot. dan.. 482.;
171 Freigebige Hand ist mit allen verwaudL.
172 Fremde Hand verdirbt (ruinirt, verwüstet) wohl-
gebautes Land.
Dio Ae^'yjitcr: Fremde H in d zerstört die wohlbestell-
ten Iljluser. \Bur.:khardl, 131.;
301
Ilaiid
Iland
302
173 Frömde Tlaml fruchtet am bcston. rUpy,-.)
Von den Vorzügen frcimler Zucht uni] VotiTweiauuif.
So lairt B. B. drr Vfttcr, wenn er. nligleich lelbst sc-
■ehicktcr Mcieter, leinen Sohn einem antlura Obcr^ibt.
174 Für treue Hände macht man kein Schloss und
keinen Schlüssel. — Sailrr. 2;<s.
175 Gebende Hand hat viel Frountie.
B-:km.: Kud4 raU pekn», kteri d&vA. rfWiji.>r«ij;. 4i.;
r-jl%.: Kaidarcka pifkna, kt^lra cn üa^e. {CtloLuenk'j. 44.,.
176 Gebnndene lliinde machen freie Gedanken.
Enyl.: A long tunguo is a iii;n of a HhDrt band.
177 Gemain band baut alle himlt. — Uruhr , l , Ai ;
iNrri, //, 333. Cr.i^, 77; F.iwhui, 27C ; Kurti , il'lO; Sim-
r<H.k , 42.)4.
Wirkffamkeit für dai alliromcinc Ueate hebt den Wolil-
Htand dt» Ranxen Landes.
178 Geschickte Hand isst Kuchen, wenu's am Brotr*
fohlt.
Span..- Mauos ducha« coincu truchaa.
170 Geschickte Hand ist daheim in jedem Land.
fr:.: Main dmitc et bmiche ronde (Hiiir aller partout le
monde. (I.frf/itx. I, ll'A.J
IbO Geschickte Hand thut viel, aber Muth gewinnt
das Spiel.
BolL: Haudcn Iieeten klortc en Hterk, moar cnurage doGt
bet werk, ("//nrr- '•«'/..'-•. /. L'i.-.;
181 Getreue hund ^eliet durch alle Land. — Lth-
mann. 3S:i, A'}.
18*2 Getreue Hand muss allzeit tiflVn sein. — r.ruf,
970 . S8i).
Defjvnitftf, ileai eine Sache *ur .\nfbowa1ininK über-
leben, zur ..treuen Hand" aiiTortraut wtirduu i*u ..Treu-
handner" genannt, darf «ie uirht weiter an dritte
Ci'bin: er mua^ f ich violinelir i<(rti in di-r Laue <Thaltcii,
»:e »••f<iTt di>m ri>rhten Mcrrii auBzuantworleu, wenn sie
xur(ickNvrl.injt «mmI.
J/A-/.; ifCtruwi- ]iaii<W.il üllie/it nfrui ^t«*n. {i'i~fiiif. Jli*fn-
jii.A-i/i/ *•»*...'#- A'- H'i'i'ijr, ZW M.j
183 frr'\vinneude Hand ist mild, flhisi.,
Hl iL: De winuenile itaiid in mild. (Harr--'"iii,'''-. I. ill.)
18-1 Gib mir die Hand, sr» werden wir bekannt: gib
mir die Faust, so <;clu'n wir nach Haus.
; Onrihrutk.;
CiiM-re AUv>ir<!ci'n hninrn friMiiwUcliaftlicb zukhimiiioii
ii;>-i w'alK-n pieli nun /.«•ü'hi.'ii der Fn'iindichAft , «io
n-.-c'i :<;tzt anwobnlich, vinauilfr die Hand. Das Ab-
echu- licnnijiiiiiient abi-r >«ar Kenii'iiiii;lieh eine Tracht
>ci:l^ji.-, vi-nri «i«; «tili briruiikfii l;a:t>-ii, wie es wtd
aui.'!: leiiti* h'iuli /iivs'ril<-ii <ii •Ich uiiNrii Vulk- -i']iiciiti.']i
v.ir*aknTniri':i !'Jl«^.-t. iiri \\ i-:-:! »li-riu-ii: tiiw ini de
Ifjifi. li.iiiii wit' v,i lu-kaiüit: iriw ini ile Kii-t, dann
Lj..a wi nua Hu-*, i I-'rJi'«llicli rieh p-jclU'«, in Streit
«cli'-idoii.i
185 Giv die bovt Hand, hrax Mciitcrur uu mnk en
kraiumuii I.oiviiz, sa^'t ilor üaiior xum Buben.
7/,..'. f. — N./f.i.;.-. //. '."J.
L.indlio!' llofUi^k. iiMv-w-I. I>'o b-.<:i- l[.iu<l tat die
n-i-bte. a-icl-. »itt ll;ir.<l, .iif wr;rtbi'.
ISO Hab reine Hrii;-! viid luniM-hon MuipI, so bloibet
lUsii Leib vml Si-fl j;i\siniil. — /'.m. //. 3«;s.
IST H:!!;'!, J.nM und lIiTziii rii'htrn in der Welt
v:-i au&-.
!><*« Haiid iu Hand <l:ts bcsti- Mheband.
lay H:.'i in Iliiinl li:ii ."^i-iren zu^^ewMiidt.
r:>:.:iKJ.i- k;i-.
190 Haii'l iti"t Hiüal lov»ru ^lirfnnj »mut wi'iivn.
'■ ";rc» — l!'i i,n, .'iiT; l'tvniiimiin , \', iU'J,!il't; finUl-
■■.«■.'.•. -■; i:. 'is:..:!.„'.,r, I; /-.V .'(;/■ i.M . 7;'.'!. lür //<//-
. ^ .*ri,T- . ;.'. :•:.■ Uli- ;/..;...■ »r.- S>li,!iiit.uih, II, 317.
■-. ;>'■..:■. , !..i /..:;. .-::,.;.
// ■'.. Il.i'.l .:jii !..iii: \\;;ri".i. .l'.'.tn.. l.'i, 1; iltiir-f-jiiu'e.
i. •-;
l'a!:.ni «lU in.t i d .tui: -luiil, |<aliiie te.-ftituatur. (t\il-
r.'l H i:.-i ii.-*.t llai.J wa.skcri. _l!ui-n.
11'-' H.M.d r.il-5 li'.M.i j'.iSMII. — »in/. L'4.M 14.
l'.:". .'.'--nl.: ••>':. ■:: ».in«'-« Vortr.i,'-! k-i;iinit Vi darauf
.ii! . ■': :" II 1' !i ..<:>>■ r< ^ /e>li<-ii a'.i>/ii(<r.ickvn. daf^ die
s.>-.:i-- i.-.-.i^i' \\ .lI<-ii->-:iiiuiinv: eri<-lKt «Ol. AI« Urkunde
•«■. ■ r VV..1 1.J.-..1L.1F1U' «ii-:i'.'* z. li. das K^'i^hzeitige
i . .-.1 •. r l'uni-ii-'.t üi fine:i Iliit «irb^r d'u! l'ebenfabo
V -. H-i*. •■<ii r H.iiiii-i-hili. ilii- ciiiLicbite, paiisendfltü
.,.1 ■: -.r :i.i ta« li uMcli*:e f-.riii /.ur iM-kutiduii;/ de«
■ /.. ;•'.. K.. •.' r.-....i>ii.i->.' •, i-t. w r.. u .■:%.'., i!ai o\r'^i'
-■ r ... :: '..-....■:, i . d-.r M .:.i-fhl iv.
Uu:i
i!
y... 17-.;
I9:i Hand muss Hand fassen oder der Mund schwurt
falsch. — •;;.i;. 243. U5.
l»ics SpriL-iiwori ibt i-il.- j:fu.ii.z-.mi lie» vorifj-M) tju.I
will EAtffn. iiafsda. w:» der <;i>rt erwähnte Oleiciiklan.,«
fehlt. I.'ntrfiii* und Mei:ieid i>t.
La». .■ Meti-l ^kJl htfiiil fauK» o-tr niunne incim cidh irerja.
(Jnn^^'jn . 17.,; '•lir,-.. i.". f,!*,!'!. . 34.;
194 Hand muss Hand folijon. — /.Vu/". uo. 27i.
I In lU'trcfT der Kabrhabe inuBS man licb an die Uun'i
halten, der man >-ie uliOT.ii'ben «ider von der man »»ii- er-
halten bat. — Ilaud »kal Iljodfulgia. (Il-rtiu.i, II, 3. -J(>1.,
195 Hand musjs Hand wahren (wehren). — Pxfiur.,
V. 7ü, i:,s.nhitrt. 349. /;. jvc/jn-, »', li», Itunde. IM .■
f:»f.*# . //, 4»:ö. 4dS u. llbS^; ///, llSO; Tunn., 15, 1; I'il-
l'Tshht'n, 3ft;; Ht^rdiii, S77 : SimrotK. 42.11 ; fenier /'i--
■i»7. \<iii //. Chr. Ht.///, is;«b r.\„i„t*ch. '2bi. unter •!< iti
N;iiiicri .\inirlj ; Htthlnawi , iV, 10«) ; I'r'th, 11, JZO.
Wer, will dan Sprich wnrt satren, jemand etwai« ge-
liehen liat. kann da« Kolirhene (iut nicht von vinfm
dritten IJfBitzvr, in df:«tiL'U <iewalt es ^vkommen ist,'
lioiidern nur vnu dem zurilckfonlern. dem er ea uc-
lifheii liat, weil don^t der Handel unteriirabeu werden
witnte, indem jeder KuutVr eine Vindicationiklaire zu
furchten halte. Die AbHii ht dipüea Sjirichworta K»'bt
(■i.iiUube l.'li'o alai» bebondtTS dahin, weitlaufif^en J'ro-
ce8!<en /.u bes/e^iii'n. KiiiH der alti<steu Zi'UMniiiae fUr
das S|irichwnrt bi.-trt Art. üy dt-a Hillwerder Kccht«
auH dem 14. Jahrhundert: „We dorn anderen waa leoet,
de «chal cme dat wedder afi-acht-n, wcnt« haut »chal
band waren." «V«!, Lu/ijii'Htit'ri/ . Utiuihury-r R-"httii\t,-r-
iliHin*r, Einl. S. iy.t.) Wie sehr über den Sinn dieaea
Sprichwurta die Anitiehten der Uechtulehrer anacinandt.>r-
selien. i^t bei IIHh '-rantl a. a. O. einzuieiien.
Ati/iiri.: Hund skel hund wera. (/iicAMoyii, 24U, 13.^
H''ihiti.: (')d kohoa vzal, tomu udved" komu« dal, n» tom
lioliled.ivej. — Ituka ruce avudi. - Kuka ruce xnüma.
{C-hif.i,r>l:v. .',47.;
/aiii. : Haami akal ha.niid vare. (Pr»f. rfiia., 2ß.'».>
/>;. : ün l'.iit de meiiliJes la ii04i>e&sion vaiil titre. f/.o»/*»',
1'21; «'...<. -iiil^ 'S^l-.i.j
lOG Hund, iiiiudu; Mund, YtTzelir du; Hals, bcz;ihl
du! — i'.':ri. /;/,«;.
197 Hand <.:i e Sied, Lüs i'nii Lossem, Schnoddir
op e Back, terrätnet Ja<'k. — l'ri'-fhbu'r^.Wo).
198 Hand On e Sied, Lüs um ü(».ssen, Schnodder
undre Xus\ — /•■ri^./.'»if r-. 147l.
199 Hand um Ibmd! - *.' .i/i.s. 2i,24; ScUuUv . lo.
iüO Hand ynin Sack, de lluwer üsa vtrk<>lit. 'Ui-k-
f, ■>■ :■ 1./-.-I . -- i;,j,i..,r-, 1471'.
201 H:;nd v-nn rSaek, ös> Hawi-r Kün. — /•ij- ;-
hm'-. 117:'.
202 Hand wehre Hand. — '»ai/, iiu. 27i>; Ihn ■% /, !S;
/■;i(/iM<4/./, 72.1.
203 Hände idme Arbeit tra«fen büld (i'rüh) ».n
i;ettelkloid.
/-«f..- I^lcMulirat iiro;n're maniis .»inL- oj-i-re. 'fi-i-l. 4ölJ
l':t:i.: .\. ■l-ili:oi ki-rul» haiu:ir k..li»iil.i-ra juit.' ('fwl. 4:il.
20-4 lliiiiile, J^iiippci und \i\\\(' W orif ^ind wuhifcil
zu linf,..
205 Hün;r met Deiemaiite Sieiij^ i,oiid di'ö:ii öiam-r
IM»ch Ii»'t \\'\\)f. .Iiii/i. n. .
Ii..:id,- mi: liuiin;>ti:ensteinL".i muiI darum immer i> '..-h
nicht rein.
2UÜ Hi.iine inii'n Schaut (.Sbus) mäket das Hius
bläut \\}\ii»^, leiT). ;'.S-..../. - /■.i/ii.'.u..'i, /, 341», 32.
207 Harte H-nd behält Keclit. — A'-im um vi, 'Mi.
208 Hcjid vnil Fü-se kan n.an nicht essen. — /''.■',
//. J7.;.
209 Ikrlzlr.'lVt Hund erhelt Leuth vnd Lauih —
l.'.Uitniiui , :i-<i . 12; /vj •••'« iK , 27t> ; .sunrutk, iSW; /•'. ■'.•,
i, lü--,'; Iv rt' . l'.'i.'iH.
210 HurwiL' Ibuul inachet selten wiiiss (.ievvj.nd. —
/.|riftTVill.l»Wll«i,-.
Iti.r = Submuz, horwig = acbniuaig.
2L1 Ik müt ümmcr wat ünime de Hand lu-wweu ',
sagdc de Frug'ge, dö stund sc ammc Scliand-
päl '. (Wattf.) — l/oc/lr, 311.
') IJ. h. ÜMcliftfiltfoug haben. ') Schandpfabl. Pran-
ger. Mit Uexug auf die um dio Kandgelenke gelegten F«B-
acln. — Wird aeherahaft von jemand geaagt, den man
mit Klcinigkuiteti, mit Xebeiiilin<c;en beacliäfiigt findet,
Qsd ihm Kel'rcmden iLinibiT i\i erkennen gibl. Uenime
de IUd'1 hiiwwfn. int »ino ^i hr (tebraucfalioLu ItMlena-
iirt i:.i L:jp!'i!:-jii-T: ü'r-.i In- ^MJ'.-t: aich mis ttv.-ai ali-
pe'.tn. i.cfu'.-«». 1 • s. : afiii:.Ti. \ hat n:i:V:.'< .ii:.!:i', '.r
ir i. 1. - :: .-. •.: . . i ■; :::.;..
Hand
Hand
304
212 In den Händen steinreich, im Sack bettelarm,
sagte der Maurer. — Parömiakon , 2^b.
Zunächst ein Spott «uf arme Maurer, dann auf alle
Qrossprahler.
213 In der Hand den Hut, kostet nichts und ist
doch gut.
214 In die Hand gegeben, ist angenehm. — Petn, ll, 403.
215 In die üäun gespitzt, in die Arbet gesch...t.
(Henneberg.J
216 In die vierte Hand kann kein Lehen kommen.
— Graf, 559 , 55.
Ea «ind hier Lehen an dem vom Könige Btammen-
den peinlichen Gericht gemeint, die nur einmal ver-
afterlehut werden dürfen, also nicht in die -vierte Hand
kommen künnen.
JUhd. : An die Tterdiu hant ne mach nen len komen.
(Freybery, 573, 117; Homeifer , III, 52, 3; VI, 10^ 68.;
217 In einer Hand Brod, in der ander ein Stein. —
GnUer, III, 55; Lehmann, II, 284, 50; Eüelnn.iJe.
Lat. : Altera manu fert lapidem , panem ostentat altera.
(EheMn, 276.;
218 Jan Hun thwäit jü öönder. (Amrum.) — llaupi,
rill, 367.274.
Eine Hand wftsoht die andere. Auf Sylt: Jen Hun
taued di ttd'er.
219 Jan pör Hunnen sam garu fol. f^mrum.) — Uaupt.
VIII, 365, 320.
Ein paar Hände sind bald voll.
220 Je fertiger Hand, je lieber Pfand. — Körie, 2552.
221 Je flinker sich die Hand bewegt, je rascher
sich die Seele regt. — Sprichwörtergartfin , 22.
222 <Je langsamer die Hand, je flinker die Noth. —
Sprichirörtergarlrn , 324.
223 Je schlimmer Hand, je besser das Land. — Su-
lor, 80.
224 Je weniger die Hände thun, desto mehr thut
die Zunge.
ffoU.: Die weinig met de handen willen, doen veel met
den mond. (Harrebomee, I, "iTl.)
225 Jede Hand Xkhvl schief zum Leibe. (PiAn.)
Ein den Eigennutz trefRich seicbneudes Sprichwort.
In dem Worte „ schief" ist das Unedle des Eigennutxes,
wodurch er in UnrechtmäsBigkeiten ausarten kann, aus-
gedruckt.
226 Jede Hand ist fünf Finger werth.
227 Jeder lege seine Hand aufs Herz.
HoU.: Een ieder logge zijne hand op het hart en kenne
zieh zelven. (Harrfhomfe, I, 277**.;
228 Jeder muss die Hand im Teige haben.
Jeder muss etwas Nützliches treiben.
229 Jeder stecke die Hand in den eigenen Busen.
UolL: Elk steke de hand in zUn' eigen' boezem. (Uarre-
boHiee, I, 278.;
230 Kaie Hände, warme Liebe. (SvMes.) — /rommann,
in, 411 . 414.
231 Kalte Hand, warmes Herz. — liram, I. looe.
232 Kalte Hände machen keinen Todten warm.
233 Kalte Hände, warme Liebe. — Aörie,2578; Sim-
rocüt, 4266; Frisihbier '-^ . 1464; Liselein, 278; schlesisch
hei Gnmolcke. 686.
Biihin.: StudeniS rucc, upfimnö srdce. (Ceiakoesky , 243.;
Frz.: Ir^oidca mains, chaudes amours. (Lendroy, 945;
öaaZ, 852; Leroux , I, 174; Kritzingtr, Zib^ .)
234 Kleine Hände, grosses Maul.
BolL: Sti'rk in den inond cn zwak in de handen. — Stijf
in de kakeu, slap in de zaken. (Uarrebomde, I, 282.;
236 Kleine Hände müssen sich nicht mit grossen
messen.
Böhm.: S pAny rukama se nomöf: m&«-U delsl, odsekon;
mäs-li krat-i, vytAhnou. (ÖeUiko9*ky , %ib.)
23G Koie* Hände, verlewte Harten*. (Rendsburg.)
•> Kalte. *) Verliebte Herzen.
237 Krumme Hand kennt man bei Hofe.
Gegen die an den Höfen herrschende Gewohnheit,
sich bestechen zu lassen.
Lat.: Olaaditur oraiui, sed pauditur aula ferenti. (Bin'
der I, VM; II, 503; Buchler, 3»; Philippi, /, 84.;
238 Kunstreiche Hand bringt viel zu Stand. — Sim-
Tock, 42.'i8; EUelein . 278; Braun, I, 1095.
Frz.: Main droite et bouche roudc pour aller par tout
lo mondc.
239 Kunstreiche Hand geht durch alle Land. —
Sunnick, 6093; Eifclein, 103; braun, I, 2099.
Lat.: Ars ipsa liiupiae portus est mortalibua. — Artem
quaevis alit terra. — Sua cuique ars pro viatico est.
(titetein, 403.;
240 Kurz von Händen, lang von Zangen.
Viel sprechen und rerspreoben, wenig thas und haltM.
Soll.: Die kort Tan banden aijn, aijn gemeenl^k lang Tat
tong. (Harrebomee, I, 277.)
241 Lange Hände und kurzes Gewissen.
Der Lord Chesterfiold meinte , dieser Betita «•! elBm
Minister ebenso uöthig, als dem Hebarst (d«r Hebamat)
eine lange Hand und kleine Ftager.
242 Lass deine linke Hand nicht wissen, was die
rechte thut. — M<Uth. 6, «; Büchmann, 157.
243 Lässige Hand macht arm. — Spr. SaL\o,A: €0-
ler, 810: Petri, II, 437 ; Bemdt, 77; KMe, SMS.
244 Leere Hand verschont nicht Bruder noch Freund.
Böhm.: Pr&zdn&ruka ub^jX pfftele. (Öelakotaky, »S5.;
245 Leeren Händen entfällt nichts.
Frz.: Ki prie nue main il se trarallle en rain. (Leroux,
II, 308.J
246 Leg die Hand an Pflug vnnd sehe nicht hinder
dfich. — Lehnuinn, 800, 14.
247 Legstu deine Hand an den Pflug, so siehe nifc
hinder dich. — Lehmann, //, 372, 8$.
248 Linke Hand geit von Harten, (Ostfries.j — ifew-
kulender, I; Bueren, 800.
249 Ma muss zu beeden Handen nehmen. — Reib»
son. 492.
250 Mächtige Hand, schönes Gewand und leicht
gewonnen Gut machen grossen Uebermuth.
(Eifel.)
251 Mager Hände machen feiste Füssc. — Uhmam,
II, 401, 4; Winckler, IV, 74; Körte. 2580; Simrock. 4170.
BoU. : Magere handen maken vette roeten. (Harrebowt4t,
I, 281.;
252 Man braucht blos die Hand zum Arbeiten za
bitten, der Mund isst ungebeten.
Böhm.: Ponoukej rnce k dflu, a ne hnbu k jfdia. (öeUh
kovtky, 215.;
253 Man hält oft mit einer Hand, was man mit bei-
den nicht mehr los werden kann.
Holt.: Man haelt mit enen hant wael dat aen, dai al dal
lijf niet en can verdriven.
Lat.: Seit manus attrahere quod homo nescit xvmoTW«.
(Fallersieben, 538.)
254 Man hat die Hände gern, wo es wehe thut.
Frz.: On ne so peut tenir de porter la main oa il deolt.
(KritiiHffer, 674^.;
BolL : Daar de pijn is, is de hand. — Daar het leer is , daar
is de band. — Daar zeer, daar hand. (Harrebom^t Sil''.)
255 Man hat zwei Hände, um einen Kopf zu ver-
theidigen.
256 Man kan niemand aus der Hand har rupffen. —
Lehmann , 779 , 4.
257 Man kann die Hände lange reiben, ehe ein
Stock spaltet
258 Man kann in keine schlimmem Hände fallen,
als in seine eigenen.
259 Man kann mit den Händen eher anstossen als
mit den Füssen.
Frs.: II faut plutöt prendre garde k ses maint qu'i sM
pieds. (Leruitx, I, 174.;
260 Man kans einem an den Henden sehen, ob er
mild oder karg sey. — Petri, II, ae.
261 Mau muss auch mit Hand anlegen. — Scffiittld. 43.
262 Man muBs die Hand an den Pflug legen. — Lek-
maun , 751 , 36.
Dan.: Leg haanden paa plogen. — Kost gametud i Oads
navn. (Prov. dan,, 456. J
ffolL: Meu moet de banden uit de mous steken. (Harre-
bomee, I, 281.;
263 Man muss einander die händ bieten wie die
Gratien-Mägdlein. — Lehmann, 377, 63.
264 Man muss es in die Hand nehmen, so bringt
ein Handgrifl' den andern.
265 Man muss (aber) hand mit anschlagen. — Franck,
II, 791^: Tappiu«, 94*; Lehmann, //. 402, 28.
Gottes Segen ist gut, aber die Hände müssen mit in
Bochnung gebracht worden.
lat.: Cum Minerva mauvm quoquo morc. (Tappiut, M*.)
266 Man muss in die häude speyen vnd vil streich
thun, will man den bäum feilen. — Henisch,
223, 24; ;V/ri, //. 461.
267 Mau nmss manchem aufi' die Hende sehen, dem
man nicht darff" auff die füsse sehen. — /V/r».
n, 461,
ys
Hand
Hand
306
gen
Kud
»$ Man rnnuB nicht die Hände übereinanderschla-
(oder: in den Schos legen), sondern den
chen unter dem Arm fallen lassen und die
Arbeit frisch angreiffen. — Coier, no.
19 Muk muss nicht in die Hände klatschen, bis
man den Process gewonnen.
10 Man muss nicht jedem die Hand reichen.
Bioh nicht zu gemein machen.
Böhm.: MedArej kaiMmu hned raky. (Celaiottkf, 85.;
n Man mnss nicht nur di€ Hände , sondern auch
die Kehle schmieren. — Simnck, 5548 ; EiMdein, 869.
2 Man muss oft die Hände küssen, die man lie-
ber treten (brechen) wollte.
Die Türken sagen : Man mnsa die Hand kUsien, die
man nicht abhanen kann.
Frs. : Auonne foie on eeat baiter la main qu'on Toudroit
quf fast aree. — SouTent on a contume de baiter la main
qn'on Toudroit qni fftt brA16e. (Leroux, I, 174.;
//..' 8i bacia tal volta quella mano, che si Torrebbe reder
tagUaU. (Paitaalia, 26.J
Fvrt.: Mnitot beJJao a mao, que quiaerio rer cortada.
(Bokn I, 284.;
Span.: Machos beian manoi que querian ver cortados.
(BoJkn /, 333.;
'3 Man muss seine Hand nicht zwischen Thür
und Angel bringen.
DM..- Mand skal ei stingo baaud mellem bark og tr».
(Pro*, dan., 532 u. 535.;
SotL: Steek uwe band niet tustohen den pott ran de
deor (oder: tusschen de schon en den boom). (Harrt-
bomet, /. 282.; - tv i t. i.
'4 Mau muss seine Hftnde nicht jedem Dreckbuben
leihen.
Die Araber: Nur ein Schurke leiht seine Hand dem
Unterdrücker gegen die Unterdrückten. (Cahier , 2455.)
Ib Man muss sich nichts in die Hand brennen
lassen. — Mayer , I, 66.
Steht unter der Ueberschrift: „Bestechung.**
«6 Man soll die Hand nicht in alles rühren. —
Eiteiei» . 276.
77 Manche Hand ist schwach zum Erwerben und
stark zum Verthun. — ßwrckAardi. 567.
78 Mancher erhebt wol die Hand, aber er schlägt
nicht zu.
Böktn.: Bosi'f&lini se, ale neuhod". (Celakovtky , 73.)
79 Mancher wollte die Hände in Unschuld waschen,
aber er tindet kein "Wasser dazu.
SO Mät den Häinjden büinjt em Elekt, mät de
Fisse lüfe se vun enander wekt. — Svhwter, 863.
Schustir bemerkt: ,,Dies Sprichwort scheint aus
Deuuchland plnyfoschleppt, da das Beiwort vfkt in dieser
Verbindung im Sächsischen ungebräuchlich ist." Es ist
auch wirklich im Hochdeutschen vorhanden (s. 2Si));
doch bin icli der Ansicht, dass es nicht das einzige
ist, welches aus Deutschland nach Siebenbürgen „ein-
geschleppt- ist. Die .ScAMJfri'sche Sammlung Ton 1131
würde gar »ehr susammenachrumpfen, wenn Deutsch-
land seinen Antheil «utückfordem und sie auf das
spcciAbch Siebenbürgische rcduciren wollte.
81 Meine Hand gegen jedennaun und jedermanns
Hand gegen mich.
UrspTttuglich ein Wort der Araber der Wüste.
82 Meine Hände glauben, was sie greifen.
hän.: Mine ha:nder have ojne de troe det de see. (Prot.
Jmi.,2H7.)
83 Milde Hand ist eines jiuten Herzens Dienerin.
Fr:.: Main serrie, coeur ötroit. TCuÄiVr, 'Jd5.;
84 Milde Hand — starke Hand.
Span.: Manu« generosas, mauoB poderosas. (Cakier, 3438.;
85 Milder Hand hat niemals gemangelt. — Peiri. H. 473.
86 Milder Hand mangelt nichts.
Dan.: Bund haand fattes ikke. (Prot, dam., 432.)
87 Milder Hand nie gebrach. — Thcatrvm Diabolo-
rum. ^60*.
88 Milder Hand nie zerrandt. — MaihPKy. 250*; ;Vfr».
//. 473, Hrrhfr,jfr, I, 630.
:89 Mit den Händen bindet man Eheleut', mit den
Füssen lault-n sie voneinander weit.
90 Mit der Hand redet, man beaser als mit dem
Munde. — AUmnnu V, 115.
191 Mit der handt sol man sehwen, nit mit dem
sack. — Fr.inck. i, 50»; Lehmann , II , 405. 7.',. Sim-
Tock. S023. W'imkhr. V. 33; K'TU'. 3130.
Empfehlung weiser Sparsamkeit.
La».: Saa med haanden og ei med sKkken. (Prov.
äan.. 483.;
DBCtscius SpaicnwOBTiB-Lizixov. II.
292 Mit einer Hand allein kann man nicht klatschen.
293 Mit einer Hand gibt der Geitzig, mit der an-
dern nimpt er wider. — Lehmatw, 238, lo.
Dan.: Girer med een haand og tager igien med andan.
(Prot, dan., 2S9.)
294 Mit Einer Hand kann man sich übel wehren.
295 Mit einer band zachen (ziehen), mit der andern
zahlen. — Blumer, U, IM; Graf, 105, 937.
Es genügte nicht, dass Jemand, der sein Nttherrecht
ansahen wollte, der Yerinisemng blosaen Widerspruch
entgegenstellte; er musste vielmehr auch sofort die
gebotene Kanfsumme erlegen; d. h. mit der einen Hand
sieht er das Out an sich, mit der andern besahlt er den
YerkAufer.
296 Mit einer hant krauet man das Schwein, mit
der andern sticht man (ihm) die Gurgel ab.
— Lehmann, 89, 6.
Bild der falschen Freunde.
297 Mit einer leeren Hand allein fängt man keinen
Habicht ein.
„Mit einer leeren Rand allein wird man der Habioh
fangen kein,«* (Sutor, 78.;
298 Mit fremde Hand* ist gut Feuer scharren (schü-
ren). (Jüd.'dexasch. Ihody.)
Die Russen: Mit fremder Hand ist es selbst nicht ge-
ffthrlich, einen Bären anaufassen. (Altmann VI, 475.)
299 Mit fremden Händen ist gut Kohlen schüren.
Böhm.: Cixfmarukama dobfe uhll cahrebati. (Celakovsky,
381.3
300 Mit Händen gibt man die Leut zusammen, mit
Füssen lauffen sie voneinander. — Lehmann,
140, 22; Eiselein, 279; Simrodt , 4390.
301 Mit Händen greifen macht Glauben.
Lat. : Propter sentire creduntur res, solo^mirae. (Buior, 364.;
302 Mit ledigen Henden vnd der Eltern vnwillen
kan niemand wol eine Hausshaltung richten.
— Petri, //, 478.
303 Mit lediger Hand fengt man keinen Habicht. —
Petri. 11. 478.
304 Mit leereu Händen allein bekommt man keinen
Vogel ins Netz herein.
305 Mit leeren Händen lassen sich die Processe
schwer beenden.
306 Mit leerer Hand ist schwer Vögel femgen. —
Simrock. 4264; nram. I. 1105.
Engt.: Empty bands no hawks allure. — It's ill killing a
crow with an empty sling. ((Jaat, 849.;
Lat.: Si manus est vacua, non accipitrem caplt illa.
(Goal, 849; Sutor, 2b.)
807 Mit leerer Hand kauft man übel.
Holl. : Het is kwaad met ledige banden ter markt te gaan.
(Harrebomee, /, 278.;
308 Mit leerer hant dorft niemand erscheinen vor
gots angesicht. — Hug, 27; Graf, 544, 59.
Die Kirehenversammlungen des 10. Jahrhunderts hat-
ten den Geistlichen das Fordern von Sportein rerboten ;
diese erfanden daher die freiwilligen Geschenke , ohne
welche niemand vor Gottes Angesicht, d. h. ror ihnen
erscheinen durfte. (S. Pfaffensack u. Umsonst)
i 309 Mit leren henden faht man keinn falcken oder
habioh. — Franck, I. 84; Lehmann, II, 406, 83; Sim-
rock. 4263; Bhim, 731; Eisetein, 378.
Mhd.: Den sperwer unt daz hebechlln mit bl6zer hant
mac niemen vän, er mtteze ein luoder drinne hän.
(Heinsflin.) (Zin'jTU, 63.;
BoU. : Men lokt geeue haviken met ledige banden. (Barre'
bomee, l, 'iVl fg.) — Met ledige banden is het kwaad
havikken vangen. (Bahn I, 334; Barrebomie, Hl, 816 ».;
310 Mit vergoldeter Hand öfiheu sich die Thüren
leicht.
Die Russen: Mit einer goldenen Hand kann man weit
greifen. (AUmann VI, Atit.) Mit einer goldenen Hand
kann man auch der Sprödesten drei Spannen tief unterm
Kinne streicheln. (AUuiann VI, 501.)
311 Müssige Hand thut kein Gut.
BoH.: Lcdige handen doen geen goed. (Barrebomee,
I 381 .J
312 Müssige Hände, schön Gewand und leicht ge-
wonnen Gut machen Uebermnth. — EiseUin, S€i.
313 MürfsigeHende, müssige Zeen vnd Einbacken. —
Pcfn,//.484.
314 Nach todter Hand darf man nicht sengen. —
Graf. 231 . 270.
Wer Forderungen an die Erben hatta, koanU Ünr'
ben nach cinxclnen Rechton nicht darob Zeugea, sa«
dem nur durch Urkunden beweisen. Im altgnut »'^^
SO
307
Hand
Hand
rocht heistt es in Besag hierauf: „Nach todter Haad
soll man die Schuld weisen mit gesiegelten Briefen.«'
(Rösster, I, 91.)
Mhd.: Na doder hand en mag neen man ttkgen. (West-
phalen, JV, 2093.)
315 Niemand hat alles in seinen Händen. — Lehmann,
11,427. 107.
3l(J Nimm de eune Hand vull Dreck, nn wünske
dui wat in de annre; denn kuik täöa (gack
zu), in Wecker (welcher) dat diu dat Beste
hast (Lippe.)
317 Nimm es in die Hand, so bringt ein Handgriff
den andern. — Ldimann, ni, U; Körte, Ü^.
318 Nürnberger Hand geht durchs ganze Land. —
Pator. , VIU, 88; Derckmmeyer , 245 : K6rte, 4605 ; Deut-
fche Homamcitimg , III, 41 , 392.
Besieht sich nicht nnr auf die nürnberger Spielwaaren
nnd andere Snnstprodacte , die einen weit ausgebreite-
ten Absatz haben, sondern auf den regen Sufer der
NOmberger auf allen Gebieten der Kunst nnd Wissen-
Bohaft, des Handels und der Industrie.
319 Offene Hand macht offene Hand. — Sailer.mi;
Körte, 2578; Simrock, 7663.
Dan.: Efter en aaben haand folger et tillukt 0re. (7Vo9.
dan., 101.; •
320 Ohne Hände fasst es sich übel.
EoU.: Het Is kwaad grijpen sonder handen. (Harrebomie,
J, 278.)
321 Op schwarte Hand wasst Brot, op witte Hand
Wasst Hundeschit — Frischbier \ 1473.
322 Räne Hand, räne Nachtmitz'. — Lohrengel. l. 562.
323 Reine Hand gett dürr*t ganze Land. (WaliecLj
— Curlze, 350,450.
Dan.: Been haand fnrdes tryg giennem land. (Bahn
J, 365.; — Reen haand gaaer sikker giennem land. (Pr<yp.
dan., 469.;
324 Reine Hand liebt man (gilt) im ganzen Land.
JJoU.: Bene reine band steckt altijd in eene magere benrs.
(Uarrebomie, I, 217.)
Span.: Los manos blanoas no offenden. (Bohn J, i2B.)
326 Reine Hand, trockner Mund.
Dan.: Den ureene haand gier den feede mund. (Proo.
dan., 398.;
326 Reine Hände braucht man nicht zu waschen.
327 Reine Hände lassen den Nachbar gern arbeiten.
Frx.: Mains blanches aiment le travail d'antrul. (Ca-
hier, 1964.;
328 Rühr' Hand und Fuss, dann schmeckt das Mus.
BtAl.: Bep handen en voeten, Ood sal het Tersoeten.
(Harrebom4e , I, 282.;
329 Rühre munter deine Hände, Fleiss belohnt sich
doch am Ende.
Dan.: Beer haaand og fod, saa hielper dig God. (I'rov.
dan., 481.;
330 Rührige Hand behält (erwirbt) das (ihr) Land.
Moli.: Die houdt sijn band, behoudt sijn land. (Harre-
boinee, I, 277.;
331 Rührige Hand macht aus Felsen Gartenland.
Lot.: Labor improbus omnia vincit. (SchonAeim, L, l.)
332 Schmiert man die Hündc, so hat der Handel
schnell ein Endo.
Dan.: Naar man baisamerer haenderne paa folk, faaer
sagen en god smag. (trov. dan., 486.;
333 Schmuzige Hand macht kein rein Gewand.
Dan.: Man gier ei skidne hiendcr paa sit cget arbeyde.
(Prov. dan., 267.;
334 Schöne Hand braucht keiner langen Wäsche.
HoU. : Schoonc handen zijn genoeg gewaosohen. (Harrt'
bonn^e, I, 282.;
335 Schöne Hände sind leicht zu waschen. — Winck-
lir. \'lll,3i.
33G Sihe jm auff die liend, darffst jm nit auff die
füss sehen. — Franck, /, 145*; Lehmann, II ,bid, 83 ;
Simrock, 4281.
337 Sind Hände und Füsse gebunden, so läuft die
Zunge am meisten. — Simruc^, 12184.
338 So man in die eine Hand wünscht und in die
andere pfeift, hat man in beiden gleich viel.
— Simritck, 11922; Eiselein. 651.
339 Sparsame Hand greift in keine leere Tasche.
Dan. : Sparsommelig haand meget samle. (i'rov. dan. , 524.)
Frz.: Celui est Iiomme sage qui use de bon menage.
340 Spi in de Hand un wehr di. — Eichwald, no.
341 btarke Hand fackelt nicht.
Fr:. : Forte main n'attcnd le lendemain. (Leroux , 11, 224.;
342 Steck die Hand in di Tasche, hast de eppss
(etwas) ze nasche. (Henneberg.J
343 Steck die Hand in sein Gewissen, nnd zieh' sie
heraus — du bist beschissen.
HoU.: Steek de band in je conscientie, en sie. of M tr
niet pik swart weder uit komt. (HarrebouUe, I, 98t.;
344 Stecke die Hand in deinen eigenen Busen.
345 Stoss die Hand ins Wasser, fängst du kein Fisch,
so werden sie doch nass. — LOtmoiin. soi. is.
Dan.: Haanden i rand^t, fanger hun ei fitk, saa bÜT«
hun dog toet. (Prov. rfan., 265.;
346 Tapfere Hand schützt das Land.
Dan.: Modig haand Tarier land. (Proo. dan. 417.;
347 Todte Hand nimmt Erbe. — Graf. 316, »o.
In Hamburg: Dode hant schal erwe nehmen. (Gern».
Ur, 557.;
348 Tra Hand ^t durch't ganz Land. — Schuster, vm.
349 Träge Hand kommt auf den Sand.
Dan.; Lad haand gier arm mand. — Ladhed gier faltige
dom. (Prov. dan., 370.;
EoU.: £en trage band krijgt leed en sehand; een klo^e
band knjgt eer en land. (Harrtbomee , I, 977.;
350 Treue Hand geht durchs ganze Land; der gute
Name aber geht voran und macht die Hiür voL
351 Treue Hand geht durchs ganze Land , diebische
Hand kommt bald in Sehand. — Laus. JiagoxiBt
XXX. 252.
352 Treue handt gehet durch alle landt. — Ege-
ml ff, 27^; Gruter, I, 67; Ihüenberg, I. 71; Bückü»g, 90S;
LatendorfU, 26; Müller, 58. 1; Siebenkees, 173; Biet-
lein. 276; Simrock, 42.S7; Schottet. 1139'^; Petri^H, b0.
„Das« eine treue Hand durch alle Linder geht, ist
ein gewöhnlich Wort.*' (Keller, 133.;
Frx.: Aveo la bonne foi on va le plus loin. (Goal, 84$^
BoU.: Eeue trouwe band magw andelen door al het land.
(Hurrebomee , I, 277.;
Lat.: Ire redlre fidos solet per omnes regiones. (Binder
I, 811; n, 1571; PhiUppi , J, 212; Seybold, K2t Stei»-
meyer. 30.)
353 Trewe band gehet durch alle land, vntrewe
band gehet hyn, kompt aber nicht herwid-
der. — .Kgrii'ola I, I2l.
354 Trockene Hand gibt ungern. — Simroüt, 49«i;
Eiselein, 278; liraun, I, 1098.
355 Tüsken Hand un Tand > räktV ' viel' to Sehand.
(Osnabrück.) — Firmenich. III, 162,4; für Münster:
Frommann, VI, 427, 69.
0 Zahn. *) K&ken = rühren , gelangen, gerathen. -^
Bevor man einen Bissen aus der Hand in den Mond
bringt , kann sich gar manches ereignen.
35G Unberufene Hände verbrennen sich die Hände
am Topfe. — Sprichwörtergartm , 65.
357 Unfreie Hand zieht die freie nach sich. — Graf,
59,240; Eise7ihart . 76 ; Blum.Hi; liülebrand, 16, M:
Grimm, Hechtsalt., 137; .Simrock. 4261; Körte, 2533.
Das Sprichwort ktmn nur da noch Geltung haben, wo
noch Leibeigenschaft besteht; es will lehren, wie Je-
mand auf eine schweigende Weise sich dieselbe n-
zieht, ndmlioh durch Ueirath mit einer Person leib-
eigenen Standes. Alao nach dem Bechte der Barbarei.
Wenn du meine Sklavin heirathest, so wirst du mein
Sklave.
Frs.: £n formariage le pir empörte le bon. {Loysel, /, 43.;
358 Untreue Hand findet man in jedem Land.
Dan. : I hvor man sig hen vender, falske tunger, ntrohSBtt-
der. (Prot, dan,, 280.;
359 Vel handc mäkt leddige schottein. — Lüthen
360 Verknüpfte Hände sind nicht stark.
361 Verliebte Hände spinnen schlecht. — Altmann V, 124.
362 Viel geben manchen die Hand, sagte jener, vnd
denken: das dich der Teuffei hole. — Pauii.
363 Viel händ haben viel. — (/ruitr,/. es.
364 Viel händ im haar rauffcn hart. — Gruter, 1,68:
Petri, II, 572; Eiselein, 276; Simrock, 4271.
Es rauft Ja eine schon genug.
365 Viel händ zerreissen die wend. — Gruter, l. 63 ; Li*-
mann. 806, 4 ; Simrock, 4276 . Körte, 2577 ; Braun , 1, 114.
366 Viel Hände machen der Arbeit bald ein Endo.
— Parömiako» , 990; SimrorJi, 4273.
Ung,: Sok k4x kamar \c6»z. (Gaal, Si\i.}
367 Viel Hände mochen kurze Arbeit.
„Mit vielen HiLnden kann man sehr bald ein Werk
vollenden, doch mit viel Küpfen oder Sinnen man
kommt gar langsam nur von hinnen.*'
Hand
Hand
310
/Mb..- Mang« hendcr gi»re >nar gierning. (Prot. dan. , 980^
JTmL: Mftny handt make qaiok works. (Qaal, A51; KSrte^
Fn.: Qaand il y a beauooup d'oarrierfl, la besogne est
UniAx faita.
368 Viel Hände machen kürze Arbeit, aber der
Teufel fährt in die Schussel. — Stmrodk. 4277.
EtO.! y«al banden maken llgt werk, maar eUa de dxoee
in den sohotel. (IlarreboiiM, I, 282.;
369 Viel bände machen leicht arbeit (Werk). —
Lulher'M Ms. . 2 . Lehmann, 806, 3 ; Lehmann, II, 789, 64 ;
Schottet, im*; WincUer, III, 31; Kirte, S&74.
Im Ostfrieeiachen : VOle H&nde m&kt lichte Arbeit.
It.: Molte mani fanno l'opera leggiera. (Patzaalia , 212, 6:
OOfl/. 851.;
370 Viel Hände machen leicht (bald) Werk, aber le-
dige Schüsselen. — Schotlet. 1136': FriMehbier*,U6S.
Dan.: Hange haender giere rar gierning, og mange munde
tommefAde. (Prot. dan.. 32t).;
BotL: Veel banden maken raa een* echotel le£g. (Harre-
ftojBfV, /, IM.;
371 Viel Hände machen leichte Arbeit, sagten die
Bauern, als sie den Amtmann draschen.
372 Viel Hände and wenig Köpfe gewinnen die
Schlacht.
373 Viel Hende heben viel. — Petri, II, m.
374 Viel Hende, leicht arbeit. — Petri, II, in.
375 Vil bände heben leicht ein Bürde (Last). — lie-
nüch. büO. 61 : Pitri, II, 572 ; Simrock. 4275 ; EiMlein. 278.
376 Vil Hänn mäche schnell on Enn*. (Trier.) —
Loten, 193. 113; für Frauken: Frommann, VI, 315, 153;
hochieutsvh bei Eitelein , 278; Körie, 2576; DraunJ, 1113.
In Bedburg: Vill Httog mat icbwind en Eng.
377 Vil hend tragen leicht. — Franck. I. 75*; L^mann,
ü, 789, 64 • Latcntlorf II, 26; Ifetri. II, 572.
378 Vil hend machen bald feirabent. — Franck, II, lOO*»;
Henitck. 1090, 67 ; l^tri, II, 572; Gruter, /, 68; Lehmann,
306,3; SchntUl. 1120"» ; Laiendorf II, 27; Itlum. 307;
Siebenkees. 188; 5ai7fr.276; Eiselein, 978; Simrock. 4272;
Kfirte, 2577.
379 Vil hend vnd wenig hertzen gibt man zu hof
tur ein weichbrunnen. — Franck, II, 96^: Petri,
//, 572; Lehmann, II, 789, 65; 5at(<rr, 235; Wurtbadi
II. 131; Kiselein. 315.
Wie man auch wol in katholiechen Kirchen und Häu-
sern die Finger gedankenlos in Weihwasaer eintaucht.
380 Vil hende machen ein leicht bürde. — Franck,
11,100*: Tonnuf. 150"; Eyering, I, 159; Gruter, /, 68;
Pttri. II, 571; llenisch, 660, 61; Schollel, lU3^:^ieben-
k€c», 187 ; .Slitor, 421 ; Wimi, 844; Sailcr, 274 ; Körte, 2575;
Simrink . 4274. .
Böhm.: Tt mnoha ruk T^iii pomoc. (öelalottky , 44.;
NoU.: Veele handen maaken lijjt werk, (ßohn l, 340.;
Lat.: MulU mauns onus IcTiua reddunt. (Kraain., 13^; Tap-
/.IK>.150«; yy«fnüoA,lu90, 68;ÄVy6oW,31G; EUelein,^^.)
— Multnrum manibua allevatur onus. (Gaal, 851.;
Paln,: Z wielu r%k wirksxa pomoc. (Cetakotuky, 44.;
Ung.: Könuya a nagy terh is, ba aokan emplik. (ijaat,ioV.)
3dl Vntreu band gehet hin, kompt aber nit her-
wider. — Gruter , I, 70; ///, 92,
382 Vntrewe Hand geht auch hin durch die Land,
kommt aber nicht wieder. — Letimann, II, 804, 126;
Latntdurf II. 26 ; Petri, It. 549 ; Sicbrnki-cn, 174; Körtf, 2567.
Der Listifre hintergeht uns wol einmal, aber nicht
weiter. ITotroue Dienetboten werden bald entlassen.
Boll. : Outrouwe handen gaan heen, maar komen niet weder.
(Harrcbovit'e, /, 2Si.;
383 Vül Hunnen mägi lacht Werk. — Johannen. I5i.
384 Völe Hende mukt lichte Arbeit. — Bxwren. 1205;
Ila»yka\ender , I.
3i5 Völle Hand ist beliebter als krumme.
Wer bringt, lieber, als wer haben will.
386 Voller Hand ötfnet sich jede Thür.
387 Von der Hand ins Maul, auf den Esel vom
Gaul. — Uraun*ihwriij. Knleniler, 1860.
388 Von der Hand zum Mund ist ein weiterer Weg,
als vom Mund zun» Magen. — AUmunn VI, 505.
389 Von der Hand zum Munde verschüttet mancher
die Suppe. — Euelein, 279 ; Stmrock, 42?S . Körte, 2562 ;
Itraun. I, llu7.
Fr;. : I>c la main 4 la bouchc on pcrd souvent la soupe.
(tiital. 1111.;
/(. : Daila mano alla booca qualche volta ei perde la suppa.
(PatsagUa, 2dl, S.;
390 Von welch höherer Hand das Gericht ist, an
die kann man sein Urtheil ziehen. — Graf,
477, 639.
Die Berufung (Appellation), die man gegen ein ergau'
genes Brkenntnias einlegen will, mnes bei dem Oenolit
angebracht werden, ron dem das erste abhingig ist,
Oder unter dem dae erste steht.
Mhd.: Von sweloher hohem hand daz gerichte ist, da
mag man syne urteyl wol hin siehm. (Sekwabentpiegel,
»5.2.;
391 Wan ein handt die ander weschet, so werden
sie beyd reyne. — Tajtfiiu», 238^; Lehmann, II, Si9, 54.
392 Warme Henne, kale Liwe; käle Henne, warme
Liwe. — Schamhach, II, 105.
Die in diesem Sprichwort enthaltene Volksansioht
scheint ansnnehmen, da«s das aus den Endgliedern oder
Glieder enden ( Kxtremit&ten ) snraokgetretene Blut im
Herzen eine grössere Glut der Liebe errege.
393 Was die eine Hand thut, das hat die andere
wohl gethan. — Graf. 140, 8.
Von der Einheit und Innigkeit des ehelichen Lebens.
Ifhd.: Was ein haut getuot, das hat die ander getan.
(Wackemagrl, 306, 345, 110.;
394 Was die Hand' erwerben, muss im Maule sterben.
Fr».: Ce que le gantelet gagne le gorgeret le mange. (Bohn
I, 10.)
It.: SpesBo la bocca guaata ei6, che ooi piedi, e oon le
man! s'aoqnista. (PassagUa , 34 , 9.;
396 Was die Hand schreibt, dafür muss der Kopf
haften. ~ Körte, 5396 u. 6749; Kiesewetter, 15.
396 Was die Hand verwandet, heilt das Herz.
Dan.: Der er haand som saar, og hiertet som Ider. (Prot,
dan., 264.;
397 Was die Hände geliehen, müssen die Füsse
wiederholen (zurückfordern).
Böhm.: Dal jsi rukama, v^behej uohama. (delakovsky, 276.;
III.: Zajemnik dara rukami, shodjara nogami. 'Öela-
kovnky, 27«.;
Poln.: Dawsxj rfkoma, biegaj nogoma. (Celakotsky, 276.)
398 Was die Hände nicht erhalten, müssen die
Zähne fassen.
Frz.: Ce que Ton ne gagne pa« snr scs mains, il faut le
rotrouver sur ses dents. (Cakier, 788.;
399 Wa« die mehrere Hand macht, muss die min-
dere halten. — Graf, 415 , 127.
Die Minderheit muss sich den Beschlüssen der Mehr-
Iieit unterwerfen (e. Folge 2, Mehr, Mehrheit n. Stimme).
,,Waa die merer Hand machet, ds soll die mindere hal-
ten.'< (Kot hing, 349 , 44.;
400 Was die rechte Hand thut, soll die linke nicht
wissen. — Neus, 17.
401 Was die rechte Hand thut, weiss auch die linke.
— Graf, 140. 9.
Eheleute sollen Tor einander keine aeheimnisse
haben.
402 Was du nimmst vor die Hände, bedenke wohl
das Ende!
403 Was durch viel Hände geht, wird nicht besser.
Holt.: Eene zaak moet niet door rele handen gaan.
(Harrebomee , /, 2s)7.;
404 Was einer mit den Händen bawet, das zutritt
vnd zubricht er offt selbst mit den füssen. —
Petri. //,59.3.
405 Was einer nicht in Händen hat, kann er auch
nicht halten. — SimpUc. (Nürnberg 1684), /, 121.
„Eine Entschuldigung derer, die gern lu monscheln
pflegen."
406 Was frembde Hende bawen, das kompt auch
wider in frembde Hende. — Petri, II, 594; He-
niitch . 205 , 37.
407 Was geBammtc Hand thut, soll stet sein. —
Graf. 153.63.
Die rechtlichen Verhältnisse der Eheleute in Ansehung
ihres Vermögens sollen nach den Ehepactcn benrthoilt
werden.
Mhd.: Waz goaamment hant tut, das sal stete sin. (Freibergt
II, IKJ.;
408 Was in eines andern Hand, ist immer besser.
Aehnlicb russisch Cahier, 1893.
409 Was in viel Händen vmbgehet, ist verbabelta
wahr. — Lchmiinn. 259, 7; Eisetein, 716.
410 Was man in der Hand, ist das beste Pfand.
UoU.: Het be<>te is, dat mon in da haod heeft. (Harre-
bomee, I, »)il.)
20»
311
Hand
Hand
312
411 Was man in die Hand nimmt, muss man or-
dentlich an£a8Ben.
BoU.! Wat men ter band neemt, moetmm nietten halve
doen. (Harrebomee, I, 282.^
412 Was man mit den Händen erreichen kann, darff
man keiner Leiter darzn. — Lehmann, 453, 14.
Dan.: Det man kand naa med hnndeme behaTes ey stige
til. (Prot. dan. , 422.;
413 Was man mit eigenen Händen thun kann, mass
man nicht fremde thun lassen.
Span.: A lo que paedes soloi no esperes & otro. (Bohn
/, 197.;
414 Was man nicht in der Hand hält, hat man
nicht gewiss.
Lat. : Qoioqaid non possunt manibva apprehendere revera
esse non orednnt. (Plato.)
415 Was man nicht in Händen hat, kann man nicht
heben.
41 G Was man nicht mit der Hand halten kann, lässt
man fahren.
417 Was seine Hände heute werben, das muss im
Bauche morgen sterben.
418 Was sparsame Hand gesammelt, kommt nicht um.
419 Wäscht eine Hand die andere fein, so werden
sie alle beide rein. — 5u/or, los.
420 Wat men med einer Hand daun kann, da brükt
men keine twei tau. — Schanibach, ll, 432.
Man braucht nicht swei Hftnde, wenn eine ansTeicbt.
Gegen einen grossem Aufwand von Mitteln, als zur Er-
reichung des Zwecks erforderlich sind.
421 Weiche Hände, faule Wunden.
JffoU.: Zachte handen maken stinkende wenden. (Earre-
bomdey /, 282.;
422 Weisse Hände sind genug gewaschen.
Frx.:]£ainB blanohes lont assez lavfies. (Leroux, I, 173.;
423 Wem die Hände fehlen, der muss die Füsse zu
Hülfe nehmen.
Dan.: Hto som ei haver hoender, faaeir at tage hiolp af
fflddeme. (Frov. da»., 26».;
424 Wem die Hände gebunden sind, der kann
wenig thun.
425 Wem die Hände verkehrt gewachsen sind, der
bringt nichts Gerades zu Wege.
Soll.: Dien de handen verkeerd staan, dJezijn tot werken
bedorven. (Harrebomee, I, 277.;
426 Wem man die Hände abgeschlagen hat, der
kann mit den Fäusten nicht drohen.
Holt.: Zoo de beul met een de toppen van de vingers
afslaat, wie zal de handen beklagen. (Harrebomee,
I, 283.;
427 Wen eine frembde Hand ernehrt, der wirdt sel-
ten satt. — Uenisch, 1210, 1.
Lat.: Quem aliena manus nutrit, raro fit satur. (Hem$ch,
1210, 2.;
428 Wen seine Hand ernähren kann, der ist ein
glückseliger Mann.
429 Wenn die Hand gebunden, so ist die Zunge frei.
Böhm.: Nevolnfk m<Uasyk Tolnf. (Ö^lakoesky , 280.;
Potn.: Iffiewolnik ma J^zyk wolny. (Öelakot$ky, 280.;
430 Wenn die Hand nicht haut, der Zahn nicht
kaut
HoH.: Ledige handen, ledige tanden. — Traag ter band,
traag ter tand. (Harrebomee, I, 281.;
431 Wenn die Hände sich nicht bewegen, brauchen
sich auch die Zähne nicht zu regen.
Holl.: Die spaart zijn handen, spaart ook zijn tanden. —
Liggen de handen , zoo liggen de tanden. (Harrebomee,
I, 281.;
432 Wenn die Hend von einander sind, so kan
man nichts guts schaffen. — Peiri,//, 643.
433 Wenn die rechte Hand ein Armband trägt, will
die linke auch eins haben.
434 Wenn du deine Hand legst an den Pflug, so
sieh nicht hinter dich.
435 Wenn du di in de een Hand wat wünscht, un
in de anner wat schitst, so schast (sollst) du
mal Ben, welk tom ersten ful ward.
436 Wenn du die Hände faltest, macht Gott die
seinen auf.
437 Wenn du mich heut bei der Hand hältst, so
halte ich dich morgen am Fasse. — Bw^
hardl, 258.
Vertichemng, eine erwiesene Geftlligkeft doppelt n
erwidern.
438 Wenn eine Hand die andere wäscht, t>leiben
(werden) sie beide rein. — Kört», »5*5; Sim-
rock, 4253.
Böhm.: Kdyi ruka rukn mjrje obi b^ajf bflö (obi hji*A
bfle, 6iBt^). (Öelakotiktf, 86.;
Dan.: Hond skal anden toe, eller baade nreene bUra, haar
en toer den anden, blire de begge sktonae. (Prtt,
dan., 298.;
Moll.: Als die een hant de ander wast, so Bijs ■«.baide
schoon. (Tunn., 2, 21; Harrebomee, /, 276.^
Lat.: Palme quando larant mutuo se mutuö mandant. (Fol'
lersleben, 21^
439 Wenn eng Hank de anger wescht, dan blieven
se alle beide reng. (AachenJ — Firmenidi, 1, 4M, m.
440 Wenn Hände geht, muss Fude (Fass) gehn.
(NoMau.) — Kehrein, VIII. 835.
441 Wenn man der Hand hülff bedurfitig ist, ao
seind Wort vnnd Schreiben nichts natz. —
Lehmann , 377 , 49.
442 Wenn man die Hand überall im sode hat, m
heisst's: Vierzehn Handwerk, funf^hn Vn-
glück, ynd das letzt ist der Bettelorden. —
JlerbergeT. 1, 608.
443 Wenn man einem die Hand im Sacke erwischst^
so ergreiflt man jhn am Diebstahl, ob man jn
gleich nicht einen Dieb nennet. — Phh ,n,9U.
444 Wenn man händ hat, die helffen können, so datff
man nicht die Füss bitten. — Lehmann, SS7«IS.
445 Wenn nicht eine Hand die andere wäscht, so
wird keine rein.
Dan.: Haand skal anden toc, eller baade nrene rmn.
(Botin I, 272.;
446 Wenn sich die Hände falten, sollen sich die
Gedanken zusammenhalten. — Sailer, is$.
447 Wenn sich ein Paar die Hand geben woUen, so
schadet das Meer nicht. — SprichvörtergarUH, 181.
Es gibt ein unsichtbares geistiges Band , eine wahr»
Blutsverwandtschaft, welche macht, dass sieh gleicb*
denkende Geister auch in der Entfernung kennen nad
lieben.
448 Wer andern siebet in die Hand, hat nimmer
genug an seinem Stand. — Seyiiold, 97.
449 Wer auf! seine eigene Hand gehet, der tritt
niemand. — Petri, ll. 685.
450 Wer aus fremder Hand isst, der frühstückt übel
und isset noch übler zu Kacht.
Dan.: Den som skal aede af en andens haand, bliTer siel»
den maet. (Bohn I, 856.;
451 Wer boshafte Hand schont, der wird von ihr
umgebracht.
Lat.: Illius occumbes dextra, cai dextra peperoit. (Oaal,
1707.;
452 Wer die Hand aus der Muffe steckt, kriegt
Ringe an die Finger. — WincMer, 11, 9S.
453 Wer die Hand ausstreckt, bekommt den Preis.
HoU.: Die de handen nit de mouw steckt, krijgt ringen
aan de vingers. (Harrebomee, I, 277.;
454 Wer die Hand gedrückt, hat genug erzählt.
Ein H&odedruck sagt oft mehr als Tiel Worte.
455 Wer die Hand im Blute badet, muss sie mit
Thränen waschen. — Simrock . tiSi : Körte . 25n.
456 Wer die Hand in Blut wäscht, muss sie in
Thränen baden. — Graf. 350, 377; Simrock, 4282.
457 Wer die Händ iu Kohlen stosst, der that sich
selbst wehe. — Lehmimn , Sl , 49.
458 Wer die Hand in Teig steckt, dem bleibt er an
den Fingern kleben.
Wer viel Güter verwaltet, geht nicht leer ans.
459 Wer die Hand ins Feuer steckt, verbrennt sich
die Finger.
BoU.: Die sijne hand in 't vnnr steckt, moet gewis xijne
vingers branden. (Harrebomee, I, 277.;
460 Wer die Hand legt an den Pflug, nicht hinter
sich lug*. — Eiselein, 511 ; KOrte, 4797 ; Siebenkees. 75.
Wer seine Hand einmal an den Pflug legt, soll sie
nicht wieder davon abziehen , sondern die Beruf«art fest-
halten, die er nach reifer Ueberlegung gew&hlt hat.
(Luc. 9, 62; Schuhe, 2Sii Zaup$er, 505.;
313
Hand
Hand
314
461 Wer die Hand nur aufmacht, dem macht das
Glück sie täglich toIL
463 Wer die Hand zam Scherz in Feuer hält, wird
tich im Ernst verbrennen.
Mit manchen Dingen ist nicht n spMien. (AUmann
YJ, 387.;
46S Wer die Hände in den Sack schiebt, fallt ihn
mit Armntil. — Par6miakon, 599.
464 Wer die Hände legt zur Buh, schnürt sich die-
selben selber zu.
465 Wer die Hände von Gott loslässt, fällt in des
Teufels Klauen. — WinMer. vin, «.
466 Wer die Hände will überall im Sode haben , der
▼erbrennt gemeiniglich die Finger. — Petri,
n, 371..
467 Wer eigene Hände hat, braucht nicht fremde
zu borgen.
DOM.: Hto «elT hftTer hsander, har ei behor at laane dem.
(Pro9. dan. . S68.;
468 Wer eine Hand hat zum Kampf, hat auch ein
Herz zu sterben.
Da*.: Fattei ei haand at itride med, ei heller hieHe at
dM med. (Pro9. dem., lb».J
469 Wer einem Händ^ und Füsse hält, thut ebenso
viel, als wer ihn schindet.
470 Wer hinten keine Hand' und Augen hat, der
ist närrisch , wenn er seinem Feind den Rücken
wendet
471 Wer in die eine Hand wünscht und in die an-
dere spuckt, sehe nach, wo er das Beste
(Meiste) hat
Die Bneeen sagen: es sei in einer so riel wie in der
andern. (AUmann F/, 400.;
47S Wer keine Hand hat, kann sich keine Finger
verbrennen.
AehnUch rassisch AUmann yi, 477.
473 Wer keine Hand hat, macht keine Faust —
EiMtiein, 976; Simrock, 4S78: Körte» 2563; Braun, 7,1084.
474 Wer krumme hende vor den richter dragt, dar-
ynnen hat, was ihme behagt, hette der ein
mordt gethann, mitt dem leben korapt er
wol dauon.
Dieser Spruch gehört su den handschriftlichen Ein-
tragungen , die sieh in einem Exemplar der Egeno^ftchva
SpriehfrCrtwianatüung (Frankfort a. M. 1548) linden
und welche Laiendorf soeben anter der Uebersehrift:
Unbekanntt Sprüche und Sprichirörier des 16. Jahrhun-
dert* in den Neuen Jahrbüekern für Phüologi« und Päda-
gogik^ heraasgegeben Ton FUckeüen and Matnu (1867,
Abth. 2, Hft. 5, 8. 263— 269) TerOfTentUcht hat
475 Wer mit den Händen wegwirft, muss mit den
Füssen suchen.
MolL: Werp het nwe niet zoo seer weg met de handen,
dat gij het moet gaan soeken met de roeten. (Harre-
bomee, I, 282.;
476 Wer mit der Hand zu viel will fassen , muss es
bald wieder fallen lassen.
477 Wer mit einer Hand einnimmt und mit zweien
ausgibt, wird bald fertig sein.
Dan.: ICaar men tager ind med hander, og giver nd med
SKkke, er det snait gi«rt. (Pro9. dan,, 268.^
478 Wer mit Händen und Füssen in die Sache fällt,
der fällt mit Händen und Füssen wieder davon.
479 Wer mit leeren Händen kommt, bittet ver-
geblich.
Fn. : Des malns roides priires vaines. — De wide main
Wide pri«re. (Lercux, I, 'il.)
4S0 Wer mit zwei Händen helfen kann , fange nicht
mit einer an.
461 Wer nicht anss seiner Hand kart vnd spielt,
der ^ewint nicht. — Lehmann, m, 33.
482 Wer nicht will rlie Hände fuhren, wird bald
auch nicht die Zähne rühren.
483 Wer nur meine Hand noch ganz, so trüg* ich
billig den Rautenkranz. — Luther's Ti»ckr., 379*.
484 Wer seine Hand dem Fallenden reicht, dem
reicht sie Gott wieder.
485 Wer seine Hand in den eigenen Busen steckt,
winl Von andern nicht übel reden.
Port.: Mette a mio oo seis, näo dir&s {do fado alheia. 1
■Bchn r. 2S3.J
486 Wer seine Hand wohl fuhrt, dem wird sie nicht
beschmiert
487 Wer seine Hände in Dreck steckt, zieht sie
beschissen heraus.
HcU.: Die sUne banden in stront steckt, moet se ermil
we*r nithalen. (Jtarrebomee, 1, 277.;
Lat.: In antnun band legitimom stimnlom impingis.
(Eratm., y44; Tappiue, 199»0
488 Wer seine Hände nicht beherrschen kann, be-
herrsche seine Au^en.
Moll.: Die lijne banden niet bedwingen wil, die bedwinge
sijne oogen. (Harrebomee, /, Ttl.)
489 Wer seine Hände nicht will bescheissen, der
muss mit Narren sich nicht reissen. — Jfur-
ner, Gäuchm,
490 Wer selbst Hend hat, der darff sie bey andern
nicht entlehnen. — IHkmann, 377, so u. 246> 14.
491 Wer sich die Hände wund gerungen, dem legt
Gott Salbe auf. — Sprirhwörtergartcn , 198.
492 Wer sich von fremden Händen füttern lässt,
der fettet nicht.
It.: Chi per altrui man s'imbocca, tardi si satoUn.
(Goal, 391.;
Ung.: J4l nemlakili, kim&snak ssAJAval eszik. (Oaal, 391.;
493 Wer sin Hand twiachen B6m un Borke steckt,
klemmt sich. — Goldtchmidt, 163.
494 Wer viel in Händen hat, kann viel verlieren.
Fr*.: Qneplas pert on et mains a on. (Leroux, li, 288.;
495 Wer von fremden Händen gespeist wird, isst
nimmer wohl.
It: Chi per altrai man s'imbooea, tardi si satolla.
(Goal. 391.;
Ung. : Jöl nem Iskik, ki misnak ssl^iral essik. (Goal, 931.;
496 Wer wird die Hand zwischen Hammer und Am-
boss legen.
Die Bossen: Wer legt die Hand unter das eigene Beil.
(AUmann VI, 481.;
497 Wer wird in seine eiffene Hand beissenl
498 Werend Hand schuff Gott — PetH, II, 706; c««-
ther, 45: Simrock, 4260; Körte. 2558.
499 Werender Hand wird immer rath. — Petri, II, 706;
Simrock. 4259; Körte, 2S57; Lehmann, II, 854, 388.,
BoH. : De werende hant wordt immer raat. (Harrebomie,
/. 277.;
Lat.: Qualibot in villa manos it faciens ralet illa. (Fat'
ler$leben, 7.'»4.;
500 Wess Hand erwärmt den Bettelstab , der kehrt
vom Guten ganz sich ab.
501 Wessen Hand leckt der Bär?
502 Wie Hand, so Schwert.
Port. : A espada e 0 annel , segando a mäo em one estirer.
(Bohn I, 264.;
503 Wie kann es die rechte Hand freuen, wenn sie
die linke abgehauen hat.
504 Wie sich die Hände bewegen, so müssen sich
auch die Zähne regen.
Flink bei der Arbeit and rasch bei Tisch.
505 Wier de Häiigd an de Schiss Hecht, dien ver-
drege se. — S€ku»ter, 462.
506 Wit van der Hant es en gucden Schüet (her-
lohn.) — H'oe«/«. 81, 384.
507 Wo eine Hand die ander hält, da steht es wohl
in Haus und Feld.
Dan.: Naar haand fylder haand, trives folk og land.
(Prov. dan., 264.;
508 Wo einige Hand ist, die gibt nur Einen Fall '.
— Graf, 51, 178.
■) Die Abgaben . welche der Besitzer eines zin«pflieh*
tigen Guts beim Tode des VorbesiUers als Beweis der
Hörigkeit an den Omndherrn sa zahlen hatte (*. Fall 6)
nnd die Ton so Tielen geleistet werden musste, als
unter wie riele Theilhaber daaselbe getheilt worden
war. Wurden dagegen die Stficke wieder in ein Ganzes
Tereinigt, so gab es auch nur Ein Bestbanpt.
Mhd.: Wo ain ainige Hand iit, di gitt ainen lassz. (Schaft-
berg, II, 125.;
509 Wo es der Hände bedarf, da sind Worte und
Buchstaben nichts nütze.
510 Wo Hunfl, da Kopf.
Was die Hand schreibt, thut, muss der Kopf Ter>
treten ; wer schreibt oder unterschreibt, flberlege
sehr wohl, wa«.
BGkm.: Kd rnka, tam i hlava. (Öelakcttkg, 343.;
319
Hand
Hand
SSO
*631 Einem auf die Hände sehen. — Campe, 527 *».
Auf das achten, was er thut, bosondera in der Absicht,
das» er nichts entwende.
ffoU.: lemand op de banden lien. (ffarrebomee , 1, 280.)
•632 Einem die Hand, aber nicht das Herz geben.
CSiederlauiilz.J
♦633 Einem die Hand auf den Nacken legen.
Von gewaltsamer Unterdrüclrang einielner Personen
wie ganzer Völker.
•634 Einem die Hand im Sack erwischen. — Grim-
melshauten, Teutscher Michel (o. 0, 1673), 925.
Ihn ertappen, fiberfahren.
•635 Einem die Hände bieten. — Campe, 587'*.
Ihm Httlfe anbieten.
•636 Einem die Hände binden.
Ihn in Einnahme and Ausgabe beschranken.
•637 Einem die Hände füllen. — C<»mpe, 527 *>.
*638 Einem die Hände küssen.
üoU.: lemand de banden küssen. (Harrebomie, 7, 280.)
• 630 Einem die Hände mit Schrecke nbergem füllen.
— Geitzleuffel im ThealTwn Diabolorum , 335 **.
•640 Einem die Hände unter die Füsse legen.
(llennebcrg.J
Ausdruck liebreicher Unterwerfung.
•641 Einem die Hände unterbreiten.
Ihn mit Zuvorkommenheit, Hochachtung und Er-
gebenheit behandeln.
•642 Einem die Hände versilbern. — Eiselein. 278;
Lohretigel, II. 193; Umun, 1094.
Ihn bestechen.
Frz.: Graisser la pal^ ä quelqu'un. (Le.ndroy, IUI.)
Lat.: Argentei fontes loquuntur- (Eiselein, 278.^
♦643 Einem etwas an die Hand bieten (geben). —
S\indvon$, 426.
• 644 Einem etwas auf die Hand geben. — Campe. 527**.
Abschlägliche Zahlung leisten ; zur Vollziehung eines
abgeschlossenen Kaufs auf die bedungene Summe ein
Uand- oder Angeld geben.
•645 Einem etwas aus den Händen winden. —
Campe, 528*.
Es ihm mit Gewalt entreissen.
• 646 Einem etwas in die Hand drücken. — Campe. 527''.
Ihn bestechen.
•647 Einem etwas in die Hände geben.
Uebergeben, Überliefern, in seine Gewalt bringen.
•648 Einem etwas in die Hände spielen. — Campe, 528*.
• 649 Einem etwas zu treuen Händen übergeben. —
Campe, 628*.
Seiner Treue anvertrauen.
•650 Einem freie Hand lassen.
Ihn gew&hren, nach freiem \ViUen handeln lassen.
•651 Einem hälfreiche Hand leisten. — Campe, i2i^.
•652 Einem in die Hand blasen. — Eisclein.^n.
Man glaubte, dass Hexen oder Zauberer durch das
Blasen in die Hand oder in den Hut andern viel Un-
heil anrichten könnlon. „Gott hat mancher Obrigkeit
in die Hand geblasen, dass ihr die Pfennige wie Fe-
dern verfliegen und verstieben." (Luther.)
•653 Einem in die Hände füllen.
Frs.: Tomber entre los mains de quclqu'un. (Krittin'
ger, 427 1>.;
•654 Einem in die heude sehen. — Sir. 33, 22; Sar-
ceriut , 353 ; C^mpc , 528 *.
Seineu Uuterlialt oder Wohlthaten von ihm erwarten.
In einem andern Sinne kommt die Bedensart bei Keller
in der damaligen Mundart der breslauer Krftnterer vor.
Ein Kräuterweib sagt: „Ich bleibe , ihr pfnpt (foppt)
mich. Hot er og^suste nidcLte (habt ihr nur sonst
nichts). Doch ihr hotmer Juste an gang derscbport, doss
ich oich nich salberfragen darf. Wort og a bissel, ich
waar oich besser a de Hände sahn." (Keller , 169 ".) Es
sollte denn heissen: auf die Hände sehen; dafür heisst
es aber mundartlich in Schlesien uff, wie für in die u. s.w.
ei die Hände.
•655 Einem nicht in die Hende sehen. — Luther's
Tifchr., 409**.
•656 Einem zur Hand gehen. — 3/uihc*y, 96» u. 164'».
•657 Einen auff Händen tragen. — .Sorytniffel im TTi^-a-
trum Diabolorum, 539*.
Ihm alle mögliche Achtung, Liebe und Freundschaft
erweisen. (Campe, 538^.;
Holt.: Htj zou hem op de banden door vunr en water
dragen. (Harrthomee , I, 280.j
•658 Einen in der hohlen Hand raufen.'
•659 Einen in seiner Hand haben.
In seiner Gewalt.
"^660 Einen unter die Hände kriegen.
HoU. : lemand in de banden kx^gan. (Harvhomit , i, im.)
•661 Einen unter die Hände nehmen.
Hoü. : lemand onder banden nemen. (Earrebomit , /, SW^
•662 Einen von der Hand weisen.
EoU.: lemand van de band w^Jaen. (Harrebomie , I, S90.)
•663 Emm d* Hend onder d' Füees legga. (Afptm-
Zell.) — Tohler, 255.
Einem sklavisch ergeben ««im.
•664 Er chond ke Hend ober. — Tofeter, 254.
Er bekommt bei den Amtswablen keine Stimme.
•665 Er darf nur die Hand ausstrecken, so hängt
an jedem Finger eine.
•666 Er fährt mit der Hand über den Rücken in
den Sack.
•667 Er geht mir zur Hand.
•668 Er greift mit beiden Händen danach.
Soll.: Hü grUpt emaar met beide handen. (Harr^omii,
I, 279.;
•669 Er hält die Hand auf.
Vom Armen und dem, der haben wiU.
•670 Er hält die Hand und thut, als wenn er nidit
nehmen wollte.
•671 Er hat alle Hände (und Füsse) voll zu thun.
Sehr viel.
Frt. : Avoir bien des affaires sur les bras.
•672 Er hat auch eine Hand dabei (darin).
ßoH.: ZU heeft eene hand met een gat. (Earrebomi$,
l, 283.;
♦673 Er hat die Hand im Spiel.
•674 Er hat die Hand mit Bech beschmiert —
E\ierit\g, II, 276.
•675 Er hat die Hand in anderer Leute Taschen.
Lat.: Utitur manu sinistra. (Catull.) (Bindtr 11, M61.;
•676 Er hat die Hände im Teig.
HoU.: HiJ heeft de handen in dat deeg. (ffarrebomee,
f, 279.;
•677 Er hat die Hände nicht immer in der Tasche
gehabt.
Ist nicht immer mttssig und nnthätig gewesen ; avcfc
er bat zugegriffen, sich mit fremdem Oute beniehert
•678 Er hat die Hände überm Wasser. (Brenum.)
•679 Er hat die Hände zu früh in den Teig gesteckt
Holt.: Hij wil al te vroeg met de handen in het meal alfa.
(Uarrebomee, I, 280.;
•680 Er hat eine leichte Hand.
Schlägt bald zu.
*681 Er hat es an der Hand wie den Stossdegen.
(Schweiz.)
Aus den Zeiten, in denen die Schweizer täglich dea
Degen trugen, wo er der unzertrennliche Geflhrte dea
Mannes war.
•682 Er hat es aus der ersten Hand.
HoU. : Hij heeft het uit de eerste hand. (Earrebom4e, I, tl9.)
*683 Er hat es bei der Hand wie der Bettler die
Laus.
♦684 Er hat es in seiner Hand.
ffoU.: Hij heeft dat in zijne hand. (Harrebomie, l, tt%^
♦685 Er hat fette Hände.
liässt alles fallen.
•686 Er hat Hände wie Krebsscheren.
•687 Er hat keine erstarrten Hände.
Er ist nicht faul , rührt die Arme, steckt die Hände
nicht in die Tasche; es ist nicht gut Händel mk ihm
anfangen.
•688 Er hat klebrige Hände. — Körte, 257»*; 5*1^
bold, 639.
Wer motir nimmt oder behält, als was recht ist. — ^ch
verstih itzt su viel wie vor; doch meroko ich, d«r Karle
hot auklabendo Hände.« (Keller, nb^>.)
Dan. : Hans hander ere beegede ; hvad han r0rer det hmi-
ger alt ved. (Prov. dan., 267.;
Frz.: II ne va pas sans aes nilüns. (Lerottx, II, 174J —
Les mains croohues. — Les mains faites en chaponrosty.
(Leroux, I, 98.;
•689 Er hat kletze hend. — Franck. Il,i(}\
Lat.: Visco monns tingere.
•690 Er hat lange (mächtige) Hände. — Eitclein. 276.
Fr*.: II est pourveu de longues mains. (LeroML, i, 174.;
•691 Er hat nur zwei Hände, eine zum JNehmenf
eine zum Behalten, die zum Geben fehlt ihm.
— Sailer, 296; KOrle, 1882; Simrock, 8099.
„Viel Leut seynd der meynung, sie sollen vnd dörffen
nichts hinweg geben, weil sie nur zwo Hand haben,
dass sie mit der einen einnehmen, mit der ander behal-
ten, die dritt damit sie geben sollen, ist jhnen nicht
gewachsen." (Lehmann, 234, 35.;
sai
Hand
Hand
332
* 699 Er hat seine Hand darin gehabt.
UM..- Hij heeft er de luu&d in gehad. (Harrthomie, /> 373.^
*693 Er hat seine Hand in aUem Sode.
Wer loschen will, was ihn niofat brennt, und sor-
gen, was ihm nicht befohlen ist. (Luther.)
* 694 Er hat seine Hände in der Tasche.
Ist faol.
Fn.: II a toojoare let mains dans aea poches. (KrittiH-
94r, 421».)
•695 Er hat viel um die Hand. (Weatf.)
*696 Er hat zwei linke H&nde.
Der ongewOhnlich Ungesohiokte.
^697 Er hat swei rechte H&nde.
Der aasserordentlicb Gewandte.
Boll.: Het is een mensch met twee regtor handen. (Horr^
bomie, I, 218.;
*698 Er hatte die Hand zu, als er auf die Welt kam.
— Körte, 1882.
In Baiern von einem Geiahalse.
•699 Er haut mit der rechten Hand die linke ab.
•700 Er hed alle Hend. — Tobler. 255.
Ist einstimmig gewählt. Stimmt mit „omne punctum
ferro** der alten Kümer.
•701 Er hed Hend (oder: vil Hend). (Af>penzeii) —
Tobier , 255. ^
D. h. Stimmen; von der Abstimmung durch HAnde^
aufheben bei VollcsTersammlungen entlehnt.
*703 Er het i-n-eir Haue *8 Bättli (Rosenkranz
und 1 der angere Hang der Düfel. (Sulothum.)
— Schüd, 88, 295.
*703 Er hot a lange Hend. (Jüd.-Aeuisch, Brody.j
Greift gern nach fremdem Eigenthum.
•704 Er hot getroffen af der (auf die) rechte Hand.
(Jüd.' deutsch. Itrodf.J
Er hat seinen Meister gefanden.
•705 Er ist bei der Hand wie eine Schuhbürste. —
Kört0. 2573: Braun, l, 1112.
BoU.: Hij is bij de band. (Harrebomee, I, 27d.;
*706 Er ist in guten Händen.
• 707 Er ist mit Händen und Füssen gesegnet worden.
Er ist gehangt worden.
•708 Er ist nicht an beiden Händen links. — /er.
Gotthetf, Käserei , 15.
^709 Er ist seine rechte Hand.
EoU.: HU is sijne andere band. — Hij is xijne regtor hand.
(Uarrebomee , t,2Ti.)
•710 Er ist so wie man eine Hand umdreht. —
FrwA&ier», 1460.
Ein Mensch ohne Charakter.
•711 Er ist wie ein vmbkerte hand. — Frone*, //, 66*.
Der Unbeständige, WankelmQthige.
•718 Er ist zur Hand, wie ein Spiess hinter der
Thür. — Körte, 5665*; Simrocli, 9751.
Stets bereit in helfen , su dienen.
•713 Er kann die Hände nicht halten. — frwcfc-
bitr^, 1461.
Er stiehlt.
•714 Er lässt die Hände gern kleben.
Fr».: II a les mains crocbues. — U est habile k suco^der.
(KrittiHger, Vi2» u. 367*; — II ne va point sans ses
mains. (Kritnnger, 21*.)
•715 Er lässt sich die Hände schmieren (salben).
MoU.: Hij laat sich de handen Tullen (smeren, lalren).
(Marrebomee, I, 279.)
*716 Er lässt sich nichts an die Hand brennen, er
wirft es ehe weg.
Von einem , der nicht knickerig ist; der es nicht macht
wie deit Geiaige, der sich ein Geldstack eher an die
Hand brennen Hesse, ehe er's wegwOrfe.
•717 Er legt ihr die Hände unter die Füsse.
•718 Er macht e krumme Hand. — rend/o«, soi.
5immt Bestechung an.
• 719 Er muss die Hand immer in der Tasche haben.
— Cdmpr, 527 ^
Hat riel Ausgaben, muss beständig geben.
•720 Er nimmt keine Hand vors Maul. (Luzem.)
bagt alles nnunwunden heraus.
•791 Er salbt die Hände mit Yogelleim. -^ Körte, 2579.
Bestechung.
•7SS Er achreibt eine schöne Hand.
Meist ironisch Toa Jemand, der sehr unleserlich
•cferetbt.
Ftm,! n a la main boane ponr chanter, et U Toix poor
tfcün. (Mritsimper, 497 b.;
DsmcBBS foBKCBWöKna-Lsxxxo«. IL
•723 Er steckt seine Hand in anderer Leute Ta-
schen und zieht sie als Faust wieder heraus.
— Eitdein, 276.
•724 Er thut*s auf eigene Hand.
BoU.: HU doet het op sijne eigene haad. (Barrebomie,
/, 278.;
* 725 Er trägt sie auf den Händen.
•726 Er wäscht seine Hände in Unschuld.
•727 Er weiss der Sache Hände und Füsse zu geben.
Der sur Ausführung Gewandte,
•728 Er wil die Hände vberall (oder: auch mit) im
sode haben. — JfalAexy,296*; Ekt^Teuffd im Thea-
trum Diabolorum, 296**; FUcker, Ptalter, 74*.
* 729 Er will seine Hand überall mit im Spiel haben.
•730 Er will's nicht aus den Händen lassen.
•731 Er wird die Hände nicht in die Hechel schlagen.
Er hütet sich ror Streit.
*732 Er wird mir schon in meine Hände kommen
(laufen).
Fr».: II passera par mes mains. (Leroux, I, lH.) — Je
le trouverai on mon ohemln. (kritsinger, 132=*.;
BolL: Ulj sal wel in mljne banden vallen. (Harrebomie,
I, 280.;
•733 Er wird noch aus der Hand fressen lernen,
nur Geduld.
Er wird gederaüthigt, sahm werden.
*734 Er i^ird noch die Hände danach ausstrecken.
HoU.: GU sult er de handen nog naar uitstrekken. (Harre'
bomrt, /, 278».;
•735 Er zieht seine Hand von ihm ab.
Eon.: Hij trekt de hand Tan hem af. (Barrebomie,
/, 280J
* 736 Es geht ihm viel durch die Hände. — Campe, 628*.
Er hat mit mancherlei sn thun.
* 737 Es geht ihm von der Hand. — FriaMtier ^, iMS.
HoU,: Het gaat hem rlug van de hand. (Barrebotni;
7,278.1
*738 Es geht ihm von der Hand wie der Hure das
Spinnen.
Boll.: Het Staat hem als eene hoer het haspelea. (Barre'
bomie, I, 313.;
*739 Es geht von Hand zu Hand. — £raun, /« loso.
*740 Es hat hende vnd fuesse, was der man redet.
— AtiTicola 1, 445; Franck, 1, 101 ; U, 75*; Tappiu$, 94*;
Egenolff, 203^; Eyerina , ttl, 518; Schottet, 1187»; t'wff-
lein. 199; A'örtc, 2578'.
Irouisch tou den Bedekünstlern, deren Aussagen
und leere Versprechungen in hohem Grade der Wahr-
heit Ähnlich sehen, wie ein El dem andern. Ohne Iro-
nie: Was der redet und thut, ist wohlgeredet und wohl-
gethan. Verneinend : Es hat weder HAnde noch Füsse,
das Gegentheil, es hat weder Art noch Bestand, es ist
Flickwerk und gestümmelt Ding.
Lat,: Os inest orationi iUL (Er<um., 563; Tappiui, 94*;
Segbold, 423.;
* 741 Es hat keine Hand und keinen Fuss. (Tlouenburg.)
*742 Es hat weder hend noch füss. — Uauor, Kij;
Drauti, /, 1111; Mayer, II, IM.
Passt nicht, hat kein rechtes Geschick. „Das hat
weder Hende, Füsse nooh Haupt, wie jenes BiÄtsherm
rede, der da thet rathan, man sollte die Fisofae halb
sieden Tnnd halb braten." (Mathen, 138*.;
Lat.: Hine capite fabnla. (StUor, 488; Segbold, 563.; —
Quin nee caput nee pes sermonum apparet. (EUelein, i99.;
*743 Es ist dir zu trews handen gelegt. — Framk,
II, 55'» ; Ehering, II, W, 111, 64.
Auf Treu und Glauben auTortraut.
*744 Es ist doch gerade, als hätte man ihm in die
Hände geschissen. (Xürtingen.)
Zu einem, der eine Sache nicht ansngreifen weiss.
*745 Es ist eine frische Hand. (Penneykanien.)
Neu in der Sache. „Ich bin wol eine frische Hand,
aber ich will fortfahren su schreiben.** (l*er Morgen-
»ter*, Doylestown, Pennsylranien, vom 17. Juli 1850.;
•746 Er ist eine hölzerne Hand am Wege.
Zeigt den Weg, geht ihn aber selber nicht.
Boll.: Het is eene honten hand aan den weg. (Barre-
bomie, I, 278'».;
♦747 Es ist in der todtcn Hand.
Boll. : Het is in de doode hand. (Harrehomie, I, 278.;
•748 Es ist in guten Händen.
Uoll.: Het is in goede handen. (Barrebomie, J, 278.;
*749 Es ist mir unter den Händen weggekommen.
— Campe, 528*.
•760 Es ist über d' Hand. CLusern.)
•751 Es kommt viel in seine Hände. — Campe, 523*.
21
323
Hand
Hand
3S4
♦752 Es liegt auf flacher (offener) Hand.
JlolL: Het loopt OTOT de hand. (HarreOoinea , I, 279.)
•753 Es steht in seinen Händen.
Boll. : Het staat nog in uwe hauden. (Ilarnhomec , /, 278.^
•764 Es wächst ihm in die Hand. — Cnmj)«, 528*.
Er baut e« selbst an, er2cugt es selbst, braucht os
nicht zu kaufen.
•755 Et fluggt em vun de Händen. — Eichwald , ii^.
•756 Et geit üs der Hand en der Zand. (Köln.) —
Firmenüh, /, 175, 173.
In Westfalen: Et get van der Hant oppen Tant
(ZahnJ. (Woeste, 85, 98.; — Was verdient ist, wird so-
fort verzehrt.
•757 Et öss nig blos e Hand voll, et öss dat ganze
Land voll. — Vri$chhicT, 436.
Von Madchen, die gern heirathen mOchten. Trost-
wort ftlr einen, dem die Braut untreu geworden ist
oder der einen Korb bekommen hat.
•758 Eth is all vth der handt in den tandt. —
Franck, 11, 74*; Taprnm, 90 ^
•759 Etwas auf seine eigene Hand unternehmen. —
Cam\}e, 527 K
Aliein, auf eigne Bechnung und Gefahr.
•760 Etwas aus der ersten Hand bekommen. —
Camye , 528 ^
Unmittelbar von der Person, von der es herrührt.
♦761 Etwas aus freier Hand thun. — Campe, 528*.
Bios mit den Hfinden, ohne HOlfe von Werkzeugen.
•762 Etwas bei der Hand haben.
BdU.: Dat heb ik meer bij de hand gehad. (Harrebomie,
I, 276.;
•763 Etwas in die Hände bekommen. — Campe» 528*
*764 Etwas in fremde Hände kommen lassen.
•765 Etwas in Händen haben. — Compc,528».
In seiner Gewalt.
•766 Etwas mit beiden Händen anfassen.
HolL: lot« met beide banden aanvatten. (Harrebomie,
I, '280.;
•767 Etwas mit Hand und Mund versprechen.
BolL: Met hand en met voet. (Harr*>.bomte , I, 282.;
•768 Etwas mit krummen Händen bewillkommnen.
— Parämiako» , 389.
Es sich auf eine diebische Weise zueignen.
• 769 Etwas mit leeren Händen anfangen. — Campe, 257''.
Ohne Geld, ohne die nöthigen Mittel cur Ausführung.
Fn.: Commenoer aveo rien; aller au bois tans oognöe;
8*embarquer sans blsctiit. (KritMinger, 153»./
•770 Etwas mit reinen Händen anfassen.
HoU.: Men zal dat met geone onrelne banden aantasten.
(Barrebomie, I, 281.;
•771 Etwas mit ungewaschenen (unreinen) Händen
angreifen.
Xaf.: Illotis manibus ad aliquid aceedere. (Seyhold, 228.P
• TH Etwas nach der Hand verkaufen. — Campe, 528*.
Nach muthmasslicher Schätzung des Masses oder Ge-
wichts, Indem man es gleichsam mit der Hand wftgL
• 773 Etwas nicht aus seinen Händen lassen.
Nicht von sich, nicht aus seiner Gewalt.
•774 Etwas unter der Hand verkaufen.
•775 Etwas von guter Hand erfahren haben.
Von einer zuverlässigen Person.
♦776 Fass es mit beiden Händen. — Euelein, 277.
tat.: Ambabus manibus. — Non una tantum manu capien-
dum est. -— Obvüs ulnit. (Eiselein, 277.;
•777 Freie Hand haben. — Campe, 527*.
Nach freiem Willen handeln können.
•778 Fremde Hände im Haar finden.
„Tröwest nachgonds vil zu thun. Luther; dz blat hat
sich vmbkert, du würdest frembde hend in dem bar
finden." (Murner, Ob der König vss engeUand in Klo-
ster, IV, 981.;
•779 Greif auf die linke Hand, so findst du*8.
•780 Gut von der Hand gehen.
Guten Fortgang haben.
• 781 Hand an etwas (ans Werk) legen. — Campe, in\
Ein Werk anfangen, etwas thfttig angreifen.
Fr*. : Heitre la main k la p&te. (Leroux, I, 175.;
•782 Hand an jemand legen. — Campe, 527''.
Sich th&tlich an ihm vergreifen.
•783 Hand an sich selbst legen. — Campe, 527 ^
Sich selbst das Leben nehmen.
•784 Hand anlegen.
•785 Hand in Hand mit jemand gehen.
•786 Hand über Herz legen.
Aus Mitleid und Guhnflthigkeit mehr thun, als man
von jemand nach den Gesetzen der Billigkeit erwarten
*787 Hände und Füsse gehen lassen.
Cheinnitius (566) in dem Sinne: die Hoffianng ausga-
ben, verzweifeln.
•788 Hand von der Butte.
Fdr die, welche etwas thun wollen, wozu ihnen die
Vorbereitung fehlt und die nOthigen Fähigkeiten ab-
geheu.
•789 He hett ähr enen up de Hand geben. (Meck-
lenburg.j
Wird gebraucht, wenn ein BrAutigam seine Braut
vor der Hochzeit beschwängcrt und ihr so gleichaam
Handgeld gibt.
•790 He hett klebrige Hennen. (Uotttj — Sckäue,
III, 286.
Bt stiehlt , hat anreine Bände , an die aJlea leicht
anklebt.
*791 He hett nig mer as ut der Hand in den Mund.
(Hdst.J — Schütze, II, 97; IV, 265.
Er hat nur eben sein Auskommen.
*792 He hollt rein Hand un rein Mund. — Schütte,
II, 99.
•793 He is bi de Hand as 'n Schobüst (oderSchö-
börssel, Schuhbürste). (Ostfries.j — Fnmvupm,
V. 522, 546; Eichicald, 258; Schutze, JI, 98.
Stets da, wenn man ihn braucht.
•794 He kann ken reine Hanneu holen. (HoUt.j —
Schütze. III, 286.
* 795 He steckt gen Hand in 't kolt Water. (Ottfria.)
• 796 Hie hea't ban Hun. (Nordfries.J — Johaxuen . 79.
£r hat*s binnen der Hand , d. h. er hat seinen Loh»
schon empfangen.
♦797 Höd di, dat min Hannen (Hände) un din
ören nig Kamraden ward. — Schütze, 11, «9.
Witzige Drohung.
•798 Ich habe auch zwei Hände.
BolL: Ik meende dat gij 00k banden gehad badt. (ffwrrt-
bomity I, 280 h.;
•799 Ich habe nur zwei Hände.
Boll.: Ik heb imraers maar twee banden. (Betrrtbtmie,
I, 280.;
•800 Idi hoa olle Hände vul zu thun. (Schle$,j —
Frommann, III, 245, 119.
•801 Ich hoaen mid üfgehobneu Händen gebaten.
(Schles.J — Frommann. in, 249, 282.
* 802 Ich lasse mir die Hände nicht auf den Rficken
binden. — Seyhold . 157.
•803 Ich Stack m'r d' Hand aen Oarsch, oan mit
dar and'ni mach ich d' Arb't noch b&ssV
wi du. — Peter, 443.
•804 Ich war mir wul nimmer lussen die Hände
binden. — Gomolcke, 565.
•805 Ich wärem wul egen suln de Hände underlän.
(Schles.) — Frommann , III. 247 , 198.
♦806 Ich wasche meine Hände in Unschuld.
Frz.: Je m*en lave les mains. (Lendroy, 944.;
•807 Ich wil nit eyn handt darumb umbkeren. —
Tnppiu*, 221*; Sutor, 79; Sauer. 117; Mayer. 1,196:
Braun. 1, 1085.
Um Gloicfa(rttltiffes , Unbedeutendes , Unwerthes an be-
zeichnen, fahrt Sailer noch folgende sinnverwandt« Be>
densarten dabei an: Ich geb's um ein Stttok Brot
Ich werfe darum keine Nusssohale weg. loh gebe
keine taube Nuss dafür. Es ist mir eben', als wenn*«
zu Kom donnerte. In Appenzell: I wött nfid d' Hand
omchehra.
Frt.: II faut plutöt regardor k ses mains qu'ä ses pieds.
BoU.: Ik wil er mijne hand niet om verdraaijen (oder: voor
omieggen). (Barrebomie, I, 281*.;
Lat.: Manum non verterim. (Binder I, 952; //, 1794;
Erasm.. I6i ; Philippi , l, 24i f Tappt««, 821*; Sutor, 79;
Seybotd , 298.; — Susque deque habere. (Plautus. Cicero.)
(Binder II, 8261.;
•808 Ich will dafür die Hand ins Feuer halten. —
Eiselein, 277.
Aus der Zeit der Gottesurtheile.
Lat.: Prudens in flanunammitto manum. (Eiselein, 287.;
•809 Ich will meine Hand auch nit in Sack schie-
ben. — Sutor , 36 ; Seyboid , 157.
Wer mich herausfordert, wird gewahr werden, daM
ich mich meiner Haut zu wehren weiss.
• 810 Ich wollte lieber in den Händen der Kosacken
(Juden) sein.
•811 Ihre Hand ist schon vergeben. — Campe, 527**.
Sie ist schon verlobt.
325
Hand
Hand
326
813 In der einen band ein Stein führen, mit der
andern ein brot weisen. — HmUch. iis.i9.
In« Angesicht schmeicheln, hinter dem Backen
iduD&hen; öffentlich den Freund, heimUch den Feind
•pielen. Daher entlehnt , dui man den Hunden, um sie
SU locken, Brot seigt, und sie dann mit Steinen wirft.
Lmt.: Altera manu lapidem ferre, altera panemo itentare.
(Ptautut.) (Henisch, 518, 30.;
^813 In die Hand scheissen und daran schmecken.
(Baifm.)
Guter Bath an Gelangweüte , wenn sie fragen, waa
•ie thun aollen.
814 In die Hand scheissen und 's Gesicht damit
schmieren. r^VMrtinjjen.J
Antwort auf die Frage: Wa> soU ich anfangen?
815 In eyner band tregt er wasser, vnn aber in
der andern fewer. — Tappitu,96*; EUelein.m.
Ton falschen Freunden und ZweizOnglem.
Lut.: Altera manu fert aquam, altera rero ignem. (Tap-
piu$y i»3»; PhÜippi, I, 22; Eiselein, 27C;
'816 In gute Hände gerathen.
/>>«..■ II est tomb< entr« bonne main. (Leroux, I, IH.)
'817 Iss is og wie ma ene Hand imdreht. — Go-
molcke, 667.
'818 Krumme Hände machen. — Campe, 527'».
Diebisch sein.
'819 Lose Hände haben. — Frischbier \ ua.
'830 Man hat ihm die Hand im Sack erwischt —
Braun, 1 , 1086.
831 Man kann es mit Händen greifen. — Eiselein. 279;
Braun, I, 1101 ; Binder U, 1003.
Es ist aagenscheinlich.
MoO.: Men kan het met banden tasten. (Harrebom^e, 1, 281.;
Lat.: Illud et in dictum inteUlgitur. (Binder II, 1379;
Bucfdtr, 91; Philippi , 1, 1967.;
83*2 Man muss aber Hand mit anschlagen.
Gottes Segen aUein thut's nicht.
883 Man muss es mit beiden Händen fassen.
834 Man muss ihnen recht in die Hand legen. —
Eisbein, 277.
'825 Man schul! de Hände bi er warmen. — Schuf:«,
1,338.
Von einer bösen Hausfrau.
'836 Man soll diss (oderjhenes) mit mgewaschnen
henden nit angreiffen. — Tapp»«», 97».
' 837 Man solls mit keyner vnreyne handt antasten.
— Tapptiw , 97 *.
Lot.: Illotis manibus. (Erasni., 909; Fkilippi, I, 187;
Tappiu*t 97*.;
'828 Me nardar llun. (yordfries.) — Johmuen, 72.
Mit harter Hand.
'829 Me wäscht d' Hang i syn Vermöge. CSdothtum.j
— Schild, 83. 293.
Zieht seinen Yortheil daraus.
'830 Meine (linke) Hand juckt, ich werde Geld be-
kommen.
Län.: Min haand kl«er, Jeg faaer vist penge. (Prov.
äan.. 350.;
'831 Mit beiden Händen fassen (zugreifen). — Bram.
I, 1069.
£twas begierig an- oder hinnehmen.
'833 Mit beiden Händen schöpfen.
3Cit der grOasten Anstrengung etwas thun.
'833 Mit den Händen im Busen suchen, ob sie
Aepfelein habe, und unter den Kleidern, waa
ihr Gott beschert. — Eüelein, 278.
'834 Mit der einen Hand bauen, mit der andern
das Schwert fuhren. — Luther's Tischr. , lio^.
835 Mit der einen Hand gibt er, mit der andern
nimmt er. — Ten^au, 285: Simrock, 4287; Brmm,
/, 10S8.
Ton andern oder auch ron demselben, dem er ge-
geben, auf einer andern Seite.
' 836 Mit der einen Hand nehmen und mit der an-
dern wiedergeben.
'837 Mit der einen Hand versprechen, mit der an-
dern geben.
B''hm.: Jednou rukou slIboTati, druhou s&xeti. (äela-
Imtthf, 86.;
'838 Mit der krummen Hand kommen. — Schütze,
//.SU: Kürte. 2569.
Oeechenke bieften.
Dam. : Man f^a«r og undettidan komme med en knim haand.
riVov. dm*., 352.;
839 Mit der lingge Hand (beim Essen) uf ein
warten. (S. Tisohlaken.) (Schaffhausen.) — Schweiz,
11, 168,4.
Scherzwort, das man zu denen sagt, die xu spftt
xum Essen kommen, wenn man nicht auf sie gewartet
hat.
Frs.: Attendre de la main ganche. (Lerottx, 1, 174.; — On
Tons attendra comme les moinei fönt l'abbö. (Len-
droy, 1169; Kritzinger, 2*.;
840 Mit einer Hand aufbauen, mit der andern
niederreissen.
Dan.: Opbygge med en haand ognedbryde med enandeo.
(Prov. dan., 441.;
841 Mit einer Hand die Natter aus ihrem Loche
ziehen.
842 Mit einer Hand geben, mit der andern wieder-
nehmen. — Simrock, 4287; Eiselein, 277.
Von denen, die ungom und eigenntttsig geben.
843 Mit einer Hand schlagen, mit der andern ver-
binden.
844 Mit einer Hand schon die Schnallen der Ewig-
keit halten. (8. Auge 413 u. Fuss 235.) — Pari-
miakon, 513.
Dem Grabe nahe stehen.
845 Mit einer Hand streicheln, mit der andern
raufen.
846 Mit eines andern Hand die Schlange aus dem
Walde holen. — Winckler, AT//, 7.
847 Mit fremder Hand die Natter fassen.
Span.: Con agena mano saoar la cnlebra del horado*
(Bohn /, 209; Cakier, 3189.;
848 Mit fremder Hand die scharfe Lanze fassen.
849 Mit Hand anlegen.
frx. : II a mis la mains k la p&te. (Leroux, I, 174.;
850 Mit Hand und Mund etwas versprechen.
851 Mit Hand und Mund versprechen, aber nicht
halten, und dennoch nicht roth werden.
852 Mit händ vnd füssen. — Taypiv», 86*; llawsr, 83.
Dan.: Med hnnder og fedder, ssyi og aarer at strisbe.
(Pro9. dan., 268. J
Lat.: Manibus pedibusqne. (Binder II, 1768; Lang, 155,*
Eratm,, 148; Tappiut, 86^; PkiHppi, I, 840.;
853 Mit Händen und Füssen widerstreben. — Ewe-
lein, 278; Braun. I. 1099.
854 Mit Hend' a Föss' dron arbet. (Franken.) —
Froinmann , VI, 315, 151.
855 Mit jemand unter der Hand spielen.
Firt.: Jenx de mains, jeux de yilains. (Bohn I, 28.;
Span.: Jnego de raanos, Juego de rillanoe. (Bohn I, 225.;
856 Mit leeren H&nden kommen.
Ohne Geschenke.
857 Mit leeren Händen lockt man keine VögeL
Holt, : Mit ideler hant is quaet havicken locken. (Tunn.,
18, 7.;
Lat.: Cum manibus vacnis nequit austur iUaqoeari. — 8i
manne est vacue, non accipitrem Tooat illa. (FaUerg'
leben, 512.;
858 Mit ungewaschenen Händen etwas machen. —
— Eisdein, 278,
Ohne die gehörige Vorbereitung und ohne die er-
forderliche Geschicklichkeit sn haben.
Lat.: Illotis manibus. (Eiseletn, 278.;
859 Mit vngewaschen henden hineinplumpen. —
Franck, /, 50*»; Körte, 2582 •; Braun, I, llOO.
860 Mit vnreinen henden vnd hertzen Gott dienen.
— Eyering, ///, 242.
861 Mit vollen Händen geben. — Campe. 527"».
8ehr reichlich.
862 Mit zwei Händen zugreifen und auch noch
einen Raps (Raptus) thun.
863 Nicht reine Hand halten.
Wo es angeht, etwas entwenden.
864 Nimmermie luss ich mer die Hände binden. —
Bobinson, 243.
865 Nin (nicht eine) Hand int Wark stekn. —
Eichwald. 2021.
866 Nur aus der Hand in den Mund haben. —
Körte, 2559.
Das gleich wieder rerzehren mflssen , was man eben
erworben hat.
Frs.: Joum^e gagn6e, jonm£e d<pens£e.
867 Reine Hände haben (halten). — Körte, Kn\
Keiner Veruntreuung, keiner Bestechlichkeit scbuldJg
sein , an keinem Verbrechen theilhaben. (Campe, 527 °^
21*
327
Hand
Hand
338
♦868 'S höt weder Hände noch FUse. fScW«.; —
Frt^mmann , UI, 411 . 442.
•869 *S is wi ma ane Hand imdrät. — Frommaun,
III, 413.
•870 Se holt de Hand va de Oge on kikt dörch de
Lache. (Xatangen.) — Frischbier ', 1474.
That schamhaft, ohne es zu sein.
*871 See rissen anander alls oas a Händen. — Go-
molcke, 904.
♦872 Seine Iland der Ruthe entziehen.
Von den Handschmitzen der Schule entlehnt. Also:
ans der Schale gehen, sich nicht mehr als zu Beleh-
renden, sondern als Belehrten ansehen.
*873 Seine Hand in eines andern Tasche stecken.
Frz. : Couler sa main dans la poche d'an antre. (Kritzin-
gtr, \n^.)
♦874 Seine Hand ist gegen jeden und jedes Hand
ist gegen ihn.
Dan.: Hans haand er mod alle, og alles mod hannem.
C/'rop. dan., 265.;
HoU.: IsmaSIs hand was tegen een ieder, «n ieders hand
was tegen hem. (Harrebom^e, I, 2S1.;
♦875 Seine Hand ist immer offen,
HolL: Altijd Staat zijuo handopen. (Harrtbom.ee, I, 216.)
♦876 Seine Hände absichtlich ins Feuer stecken.
Sich mit Wissen einer Gefahr, einem Ucbel aussetzen.
•877 Seine Hände an fremden Schnitt legen. — Pa-
römiakon, 2734.
Sich in die Angelegenheiten anderer mischen.
♦878 Seine Hände heissen: Greifeu. — - 5»mroclt. 4040;
Sailer , 69.
♦879 Seine Hände in Unschuld waschen. — Maüh.
27, 24; /»«. 26, 6 u. 73, 13; Fahricius , 48; Schuhe, 81;
Zaupser, 776; Wwzbach 11, 167.
Sich von aller Schuld lossagen, sich far rmsohuldlg
erklären. Diese Redensart stammt von der Sitte der
Alten, zufolge der ein Angeklagter, der seine Unschuld
beweisen wollte, Wasser nahm und sich ror der ganzen
Versammlung die Hinde wusch. So tbat Pilatus bei
der Vemrtheilung Jesu.
Frz.: n m*en lare les mains. (Leroux\ I, IIA.) -> Mains
lauer, innocence prouuer. (ßoviU, II, BT.)
Soü.: Hij wascht zljne banden in onsohuld, hij slaoht
Pilatus. (Harrebomie, I, 260.)
Lat.: Lavabo iuter innocentes manus mens. — Lauare
manns. (Boviil, II, 97.)
♦880 Seine Hände jucken ihm.
Er hat Lust«, eine Prügelei (Schlägerei) anzufangen.
Frz. : Les mains lui d^mangent. (Lendroy , 576.;
Holt.: Mijne banden Jeuken. (Uarrebom^e ^ I, 282.;
♦881 Seine Hände langen überall zu.
SolL: Zijne banden staan overal toe. (Ilarrebomie,
I, 283.;
♦882 Seine Hände nach jemand ausstrecken.
BolU: De hand naar lemand uitstrekken. (Uarrebom^e,
I, 277.;
♦883 Seine Hände reichen nicht so weit.
UolL: Zijne. banden reiken niet rer genoeg. (Barre-
bomee, /, 283.;
♦884 Seine Hände sind nicht so flink wie seine
Zähne.
Frz.: Mains de laine et dents de fer. (Cakier, 983.;
♦885 Seine Hände sind nicht so lang.
♦886 Seine milde Hand aufthun. — Campe, 527**.
♦887 Sich die Hand abhauen, weil ein Finger juckt
— Altmann VI.
•888 Sich die Hände nicht binden lassen.
Sich in seiner Art zu bandeln nicht beschränken las-
sen. „Stndentenlaben is doch a recht seiden Laben ; ma
lest sich do nich balde die Hände binden." (KeUer, 143^.;
♦ 889 Sich die letze Hand verbinden. — Sirvxe, 14.
♦890 Sich einer andern Hand bedienen, um die
Kastanie aus dem Ofen zu holen.
Sich zur Verrichtung eines gefährlichen Geschäfts
anderer bedienen.
♦891 Sich mit der linken Hand wehren ohne die
rechte.
Als man Kriegsanstaltcn machte, aber nur um defen-
sir, nicht offensiT zu Terfohren, sagte Jemand: „loh will
doch sehen, wie man sich mit der linken Hand wehrt,
ohne die rechte." (Einfälle, 163.;
♦892 Sich seine Hände bei etwas verbrennen.
UoU.: ßrand Je banden niet. (Uarrehomft, /, 276.;
♦ 893 Sie haben ihm die Hand im Sack erwischt —
Eiselein , 276.
Auf der That ertappt.
♦894 Sie reychen (lehnen) eynander die hend. —
Franc*, 77, 86*'; Tappius, 115 *>.
♦895 Sihe yhm auff die hende, du darffest yhm auff
die fuesse nicht sehen. — Agricola l, iiS; £|«-
ring, III, 306; K6rle, 2579.
Frz.: n faut plutöt regarder ä ses mains qu'A set pledi.
— U lui faut regarder plutöt aux mains qa'aux pi<s.
(Kritzinger, 42S'*.;
Hoil.: Zie hem op de banden, op de voeten behoeft gtJ
hem niet te zien. (Harrebomve , I, 283.;
896 Sik up sine egene Hand sett^n. — EichKald, 722;
hochdeutsch bei Frischbier ^, 1466.
897 So wol als man eine hand mag vmbkeren. —
Tappius , 161 *'.
889 Spuw in die hend vnd rüsper dich. — Uuner,
Ob der König u, s. w.
„So du aber den warhafftigen vnd ebristlicben kflnig
aber einmal liegen heist, kurz ab, so tpuw in die hend
▼nd rüsper dich." (Kloster, IV, 930.;
899 Steck die Hände in den Arsch. — Frischbier *, 14£t.
900 üeber eine Hand arbeiten. — Compe, 528*.
Von einer QeaeUschaft Arbeiter, wenn sie alle «nt>
weder rechts oder links sind.
901 Unter der Hand. — Campe, 528*.
Heimlich.
902 Up sin egen Hand sitten. — Schütze, II, 9i: JK-
chey , 86 ; hochdeutsch bei Compe , 527 **.
Sein Gewerbe auf seine Bechnung, nicht unter der
Leitung oder den Befehlen eines andern treiben und
sich davon nähren; nicht im DienstrerhAltniaa Btehen.
903 Uus der Hand ön den Zand. (Trier.) — Laven, m, s.
Das Geld, sobald es yerdient ist, sofort wieder aus-
geben, wie es bei unbemittelten Leuten geschieht.
904 Uus der Hand op der Zant (Zahn). (Kanj —
Wcyden, II, 5.
In Bedburg: Ua der Hank in den Zank.
905 Van der Hand upn Tand (Tan, Zahn) lea-
wen. (Büren.)
Kärglich, kammerlich.
906 Von der Hand in den Mund leben. — Eite-
lein, 279 ; Lohrengel, II, 488.
Frz.: Gagner sa vie au Jour la joum6e. (Lendroy, 896.;
907 Von Hand zu Hand. — Eiselein, 276.
Lat.: De manu ad mannm. (Eiselein, 276.;
908 Von späterer Hand. — Campe, 528*».
„Der Kopf an diesem Steinbild ist von späterer Hand**
(modern).
909 Vor der Hand sein. — Campe, 528*.
Den Vorgang vor den Übrigen Spielern haben, der
letzte im Zuwerfen sein, welches immer den trifft, der
die Karte gibt.
910 Vun de Hand slän. — Schütze, U, 97.
Eine Sache geschwind und oberflftcblioh machen oder
auch um wohlfeilen Preis losschlagen.
911 Wann sein hend so gern geben als sein mnnd,
so were kein kostfreyer man im land. —
Franck, 7, 52*.
912 Was er bekommt in seine Hand, hat einen
schlimmen Stand.
Holt.: Wat hem in de band komt, moet omver. (Harre-
bomee, I, 282.;
913 Was er in die Hand nimmt, gelingt
HoU. : Het is al geliik , waar hij de hand aansUat. (ffarre-
bomee, I, 278.1
914 Was sie nicht in der Hand fühlen, das halten
sie nicht für gewiss. — £Mel^in,277,
915 Wat achter de Hand hebbn. — Eichwald, ni.
916 Wat he mit d' Hänn upricht, dat stött he
mit'n Aors wedder um. (Altmark.J — Iktnneil.ao.
Was er mit der Hand macht, sobmeisat er mit dem
Arsche um.
917 Weisse Hände haben. (Oberlausitz.J — Law, Ma-
gazin, XXX, 251.
Nicht arbeiten wollen.
918 Wenn du auf die linke Hand greifst, so fin-
dest du es.
919 Wenn et to arger Hand sleit — Schütze, U, 98.
D. h. wenn es recht schlimm wird.
920 Wenn man ihm eine Hand reicht, greift er
nach beiden.
HoU.: Als men hem de hand biedt, neemt hij den geheeltn
arm. (Sarrebomee, I, 276.;
*921 Wenn man meint, man hat ihn bei den Hän«
den, hat man ihn noch nicht bei den Füssen.
Der Unentschiedene, LeichtcntschlQpfcnde.
3S9
Handarbeit — Handel
Handel
330
*92S Wer die Hand in sein Gewissen steckte, zöge
sie schwarz heraus.
SotL: Steek de hand in de contciezitie , en zie of E0 er
Biet pikswaart weder aitkomt. (ßohn I, 338.^
*923 Wie man eine Hand umdreht (umkehrt). —
Braun, I, 1109: Tendlau, 183: hörte. S573".
PlOtxlieh , ehe man sich dessen Tersieht. , Jch gleb'i
ober nich, do«s og (dasa es nur) ise, as wenn ma anne
Hand uodrehte." (Keller, 161 1'.)
*924 Zwischen Hand und Mund fallen.
£äu.: Det er faldet 1 mellem haand og mond. (Prov.
dam., 153.;
Handarbeit.
1 Handarbeit hat nicht gehliches Hundeglück. —
IhrbcTfier, 7,424.
2 Handarbeit ist besser als ein beständig Singen,
sagte der Papst Clemens zu einem Freunde;
darum gehe nicht ins Kloster. — Kloater^piegel,
59, 4.
Bandbeckan.
*Der hat ins Handbecken tupfet.
Bandbrolte.'
1 Wem man ein Handbreit gönnt, der nimpt ein
elen lang. — Petri, ll, €35; llenisch, 1682. 43: Sim-
rvck, 4390: Sailcr,lS6.
•2 Er weicht keine Handbreit.
Soll. : Uij gaat geene hand breed van lijne plaata. (Harre-
bomt«, /, 379.;
EAadedruok.
1 Ein goldener Händedruck ist besser als zehn
Zeugen (oder: ist der beste Beweis).
Die Raasen behaupten, ein solcher H&ndedrack ttber-
K«Qffe den anglftnbigiten Richter. (Altmann VI, 395.;
2 Ein Händedruck ist genug.
7Qr die, welche ihn Terstehen, z. B. fQr Liebende.
HaadeL
1 Am Handel erkennt man die Waare. — Sim-
rock , 4833.
2 Am Handel kent (lernt) man den wandel. —
Franck, 11, 154»: Gruter, lll.i: Lehmann, 11, 34 , 42;
iVlri. //, 13: Eitelein, 279; Simrock, 4819; ÜTorte, 2584;
firatm, /. 1115.
3 Beim Handel wird nicht gebruderL ( S. Handel-
schafl.) — FrUcKbier^, 1475.
Lat.: Male agitnr com domino , quem Tillioai docet. (8w-
t<,r, 218.;
4 Betrieglich Handel ist jetzt aller Welt Sitte. —
Prtn,n,4ß.
6 Der Handel hat die Juden und die Juden haben
den Handel verdorben. — Welt md Zeit, II, lU, 197.
6 Der Handel ist der Freiheit Schatten.
„Handel, Kunat und Wohlstand folgen der Freiheit
wie ihr Schatten." (WeU und Z»t, III, 36, 15.;
7 Der Handel ist die Mutter des Reichthums.
Dan.: Handel er moder til penge. (Prov. dan., 371.;
8 Der Handel steht schlecht , wenn der Herr vom
Knecht lernen muss. — Sutor, 218.
9 Der jetzund einen Handel anfahen soll, der mus
die Seele an Zaun hengen. — Mathesy,ni\
10 Der letzte Handel hebt alle frühem auf. —
Graf. 380, 311.
Wie das apttere Oeaeta das firfihere auaaer Kraft
letst. ao der nachfolgende Tertrag aeine Vojrg&nger.
J>än.: Thet vtaent for takaer allae the thaefor warae.
(Jmtlamd) (Tkor$en, I, 119, 192.;
11 Durch den Handel ist Überall , was irgendwo ist.
„Im Staate schafft der Ackerbau die Materie, geben
die KUnsta die Form und der Handel die Bewegung.**
( WeU und Zeit ,11,79, 37.; „Die Cultur hingt sich atets
an das Kaufmannsschiff." ^K. Grün.)
12 Ein jeder Handel will einen eigenen (ganzen)
Menschen haben. — ivrrt, //, 3oo.
13 Ein jeder seinem handel ein näse drehet. —
Ihnuich . 741, 34; Petri. II, 203.
14 Es ist ein böser Handel, wo der eine lacht
und der andere weint.
15 Es ist ein schlechter Handel, wo niemand ge-
winnt. — Simrock, 4321: Körte, 3585.
16 Handel geit üt den Sack in'n Sack. (Hannover.)
— Sihambach, 332.
17 Handel hat wandel. — Lehmann, 431, 69; Eiielein, 379;
Simrock. 4316; Körte, 2586.
22
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•43
♦44
•45
Handel muss seyn, wil man essen vnd trincken.
— Petri, II, 840.
Handel (Gewerbe) ohne Verstand ist Schaden
vor der Hand. — Körte, 8583.
Handel ohne Verstand treibt aus Haus und Land.
Handel schäet der Frfindschaft nich. — Scham-
bach, II. 236.
Handel schadet der Freundschaft nicht, d. h. der
auf rechtmassigen Gewinn gegründete GeachäftsTerkehr
thnt der Freundschaft keinen Abbruch.
Handel scheiet de Fründschafb. — Schambach, II, 389.
Handel scheidet die Freundschaft, d. h. wie in Geld-
aachen die Gemathlichkeit aufhört, ao kommen im O«-
acbftftaleben freundschaftliche Beilehungen nicht in
Anachlag. (S. .*) u. 27.) Im Harz: Hannel un Wannel
achedt de Freindschaft. (Lohrengel, I, 358.;
Handel un Wandel makt Köplüe. (liraunschveig.)
Handel und Wandel kennt (leidet) keine Freund-
schaft. — Eigelein. 379; Körte. 2588; liraun, I, 1116;
Simrock. 4317: fflr WaUleck: Curtzc, 324. 137.
In ilarpergpr'» Schteiischern Kauptiannheiitt es: „Die
Kaufmannschaft gehet mit dem Meo et Tue um,
welche nach dem gemeinen Sprichwort keine Freund-
schaft leidet, sondern alles mit gleicher Wagsohalt
will abgemessen haben."
Handel vnd W^andel wil getrieben seyn. — Petri,
II. 370; Piftor.. IX. 11; Graf. 503, 124; Simrock, 4318.
Doch soll man prüfen, mit wem man ihn treibt,
denn die Aegypter sagen: Du muast keinen Handel
treiben mit dem Faulen oder mit dem Besitzer eines
Esels. (Burckhardt, 1i6.) Denn der Träge wird nichts
für dich thun und der Eigenthtlmer des Esels wird fOr
den Gewinn, den er mit dir theilen sollte, Futter fdr
sein Lastthier kaufen. Solche Compagnie — flieh.
Im Handel lernt man die Leute besser kennen
als in der Kirche. ( 8. Markt,),
Dan. : Man lerer ikke at kiendo folk i kirke og bffn , men
i handel og vandel. (li-oe. dan., 371.;
Im Handel und Wandel hört die Freundschaft auf.
Je mehr Handel, je mehr Händel.
„Der Handel macht pfilHg, gescheit macht er nicht."
(.4. Rüge im Deutschen Atutewn, Leipzig 1858, Nr. 45.;
Jeder Handel hat seinen Boiiff.
It.: Ogni bottega ha la aua malizia. (Bohn I, 116.;
Jeder Handl will ein eignen ganzen Menschen
haben. — Sutor, 643.
Lat.: Ezcaecat aensus diversi copia census. (Sutor, 643.;
Jeglicher Handel will seinen Mann ganz haben.
— EiAclein, 379; Simrock, 4320.
Ken HandU non Winkop. (Altmaiii.) — Danneü. 281.
Man kan nicht eher von einem Handel reden,
man versteh* ihn dann. — Seybold, 266.
Lat.: Judicium sequitur oognitionem. (Seifbold , 166.;
Mancher handel ist wie ein Igel, wo man jhn
angreiffl, da sticht man sich. — Lehmann. 274, «.
Dan.: Hangen handel er som pind-sviinet, hvor man gri-
ber an sttkker man sig. {Prov. dan. , 271.;
Mancher handel steckt voll Nadeln, wo mans
angreifft, do sticht man sich. — Lehmann, 274, 6.
Neuer Handel will neuen Rath.
It. : A nuoTo negosio , nuoTO consiglio. (Paataglia, 66} 18.;
Schick dich inn handel. — Franrfc, /, 87*.
FOg e dich in Zeit und Verhältnisse, strecke dich naoh
der Decke.
Soll der Handel bringen ein , muss man unver-
drossen sein.
Wenn der Handel nicht will gehen, wie du
wilt, so gehe, wie er will.— Lefctnaim, 77, 4?
Simroc*. 4323; Körte, 8587.
Lat.: Vivendum est homini, non ut übet, sed ut licet.
W 'Segbold, 643.;
ie Handel, so Wandel.
JIolL: Begte handel is regte wandel. (Harrehomie, I, 383.;
Wie man ein Handel anfehet, so gehet er hin-
auss. — l/a/he«i», PoiXille, LIX*; Petri. II, 790.
Wo der Handel blüht, fressen die Gänse das
Pflaster nicht.
Weil der lebhafte Verkehr es nicht beraacn Usat.
Das ist der Handel. — ier. Gotthelf. Jakuht, 141.
Daa ist der streitige , schwierige Punkt ; da liegt der
Hase im Pfeflfer.
Den Handel verstehen.
Kunstgriffe und Kniffe weghaben.
Den Handel wagen.
Frs.: Hasard er le paquet.
331
Händel
Handeln
d3S
•46 Einen krummen Handel haben. — Parömiakon, 862.
Eino Bcblimme Sache, die auf geradem Wege nicht
gut abzuthuu ist.
•47 Er hat sich aus dem Handel herausgezogen.
Frz.: II B'eat tird d'intrigue.
•48 Er treibt Bchwedischen Handel.
So sagt man in Hamburg von Both- und Knpfemasl-
gen, vrcil Schweden Wein ein- und Kupfer ausführt.
•49 Es ist ein abgedroschener Handel.
•50 Es ist Ein Handel.
T). h. kein Untersohied daewischen.
•51 Handel und Wandel.
•52 Im Handel und Wandel betrügen.
Lat.: Uraeca fide mercari. (Plautus.) (Binder I, 620;
//, 1244.;
•53 In einem schlimmen Handel stecken.
Händel.
1 A muss Händel hon, seid a se fum Zaune bre-
chen. — Robinson, 2^1; Gonwlcke, 112; Keller, 167\
2 Alle hendel allein haben wollen, ist der Anfang
zum Verderben. — Petri,ll,i.
3 Auch die besten Händel sind nichts nutz. —
Körte, 2590; Simrock, 4329.
4 Böse hendel straffen sich mit der Zeit selber.
— Afri, //, 49.
5 Böse hendel tragen nicht zu, — Petn , II, 49.
6 Den Händeln gute Nacht, bei denen kein Wein ist.
7 Die besten Händel macht man sich immer selber.
Frl.: Les affaires sont ce qu'on les fait. (Cakier, iS.)
8 Die Händel der Grossen bezahlt die Tasche der
Kleinen.
Charakteristisch die Russen : Die Händel der Forsten
liest man auf dem KQcken der Bauern. (Altmann V.)
9 Die Hendel bleiben , die Leut vergehen. — Petri,
//, 131; Froschm., S. VU; llenisch, 418, 70; Lehmann,
276, 37.
10 Die Hendel weren wol zu vertragen (verglei-
chen), wenn man die Leut vertragen könd.
— Petri, 11, 131; Lehmann, 212, 5 u. 276, 87; Körte. 2591.
11 Grosse Hendel wollen grosse Beutel haben. —
Petri. II. 358; i/cnwcfc, 857, 22.
12 Grosser Händel endt ist betrug. — LOtmann, 174, 40.
13 Händel und Maulschellen smd nicht überein.
(AUenhurq.)
Sie sind Terschiedener Axt.
14 Händel zwischen Herrn und Frau Schmul dauern
vom Bette bis zum Stuhl.
Streitigkeiten unter Eheleuten sind nicht Ton langer
Dauer.
15 Hendel machen geschickt, nicht die Kunst. —
Petri, i/, 87«.
16 Kleine Händel stärken die Liebe.
Ftm.: Petites qnereUes et noisettes sont aignlllons d'a-
mourettes. (Leroux, II ^ 2»\..)
17 Kurze Händel sind die besten.
18 Man muss sich nicht in fremde Händel mischen.
Fr». : Ne te m£le point d'affairei qni sont entre frire«.
(Cahier, 777.;
19 Man soll sich fremder Händel nicht annehmen.
— .SVy6o/d, 369.
Lat.: Non est mittenda falx in alienam messem. (Sey-
botd, 369.)
20 Prächtige hendel machen viel arme Leut —
PilHt II, 507.
21 Was sich vmb frembde Händel bekümmert,
dass vergisset seiner aigen. — Petri, II, eos;
Hcnisch, 1210, 13.
22 Wer gern Händel hat, findet sie überall.
Jüd.-deuUch: Wer Bilbulim (Streit, Hindel) «acht, der
find't se. (Tendlau, 866.}
Engt. : He that seeki tronble , nerer misses lt.
23 Wer gern Händel hat, kaufe ein Landgut. —
Gaal, 1065.
FrM.: Qni terre a, gnerre a. (Goal, 1065.^
It.: Chi compra terra, epesse rolt« oompra gnerr».
(Oaal, 1065.;
24 Wer händl flickt, der macht selten etwas besser.
— Lehmann, 85. 23.
25 Wer Händl suchen wil, muss haben einen Rantzen
voll Brieff, ein Maul voll Lugen, ein Taschen
voll Geld und einen Beatl voll Gedult. — s%-
lor, 884.
26 Wer nach Händeln ausgeht, kommt mit Beulen
zurück.
Span.: Qui barat, el oop ee grat.
27 Wer sich in fremde Händel mischt, gar oft 'ne
blut'ge Nase wischt.
Als im Juli 1864 eine Deputation des Vereini sw
Herbeiführung einer Beendigung der FelndseUji^eitM
(zwischen der Union und den Oonföderizten) in NozA-
amerika den englischen Premierminister, Lord Palmar»
ston, um eine Yermittelung zwischen den Streüendos
ersuchte, erwiderte er ihnen: „TliBj who in quarralc
interpose, will often wipe a bloody noaa.** (BrtgloMtr
Zeitung, 1864. 8. 1908.;
28 Wer sich in Händel mengt, kommt mit blat'ger
Nase heim. — Lohrengel, I, 850.
HoU. : Die mensch aiet meest zijn gramshap groeijen, di«
sich met alle ding wil moeijen. (Harreboinee , I, 135 J
29 Wer sich in viel hendel stecket, der richtet
selten einen recht aus. — Sarceriut, fKrtenbutA, s$.
Die wohlfeilsten Händel sind zu theuer.
lFr>.: Le plus de la noise vaultiemoins del'argent. (Le»
rouz, II, 249.;
30 Wer über fremde Händel sich ereifert, kneife
einen vorübergehenden Hund in die Ohren.
Engl.: He that is mediator between two litigants, loaes hJs
mouey.
*31 Alle Händel und Zufälle schlichten und richten.
— Eisefein, 279.
•32 Er bricht Händel vom Zaun.
Fr*.: II a fait une querelle allemande. — Dieae Badwisatt
wird von den Franzosen gebraucht, wenn Jemand ohaa
hinreichenden G-rund grossen Lftrm erhebt. — Une qiM>
relle k propos de botte. (Lendroy, 1269.;
*33 Er kan sich in d Händel schicken. — SMtor, 749.
Lat.: Seit uti foro. (Sutor, 749.; — Senrire acenae. (Set'
bold, bM.)
*34 Er muss Händel haben und sollt* er sie vom
Zaun brechen.
Lat.: Litem movebit, si vel canem asinus momordeiiL
(Binder II, 1679; Erasm.. 817.;
*35 Es sind taube Händel. — Seyhcld,2i,
Lat. : Anioularum sunt haeo deliramenta. (PhUippi. I, 80;
Seybold, 27.; — Sunt apinae tricaeque et si quid Taalu
illis. (Martial.) (Binder II, 3246; PhiUppi, II, 206; Sey
bold, 587.;
•36 Mit faulen handeln vmbgehen. — Mathety,xH\
*37 Seine Händel auf allen Bierbänken erzählen.
Fr*.: Compter ses aiTaires au tiers et an qaart. (Le»-
droy, 1264.;
*38 Sich in fremde Händel mischen. — 5iiior,».
Lat.: Falcem mittore in alienam messem. (Froberg, 255^
— In alieno choro pedem (inferre) morere. (PhiUpmL
/. 190; Seybold, 18 u. 284.;
* 39 lieber alte Händel klagen und schon nach neuen
fragen.
Lat.: Cura riris graTibns remm solet esse inanun. —
Cura Tiris levibus remm solet esse novanun. (Binder
I, 277; //, 672.;
Handeln.
1 Ehe man handelt, soll man denken.
2 Es handelt sich besser mit einem als mit vieloL
Lat.: Consentit facilius unoa, quam multi.
3 Gut Handeln ist besser als schnell handeln.
Fr*.: A Wen faire est l'exploit. (Leroux, I, 162.;
4 Handeln macht den Mann.
5 Handeln und bieten macht Kanfleute.
6 Handeln und tauschen ohne Noth nimmt die
Butter vom Brot. (Franhmmald.)
7 Handle unten so, dass es der sehen mag, der
oben steht.
Dan.: Oi0r saa 1 dalen, at du frjgter ei hro der staacr
paa halden. (Prov. dan., 473.;
8 Handle wie du kannst, nicht wie du willst (L\l)
9 Man mag noch so gerade handeln, Manlaffen
werden's in krumm verwandeln.
10 Mancher handlet, dass er auss dem Glauben in
das Vatter vnser kompt. — Airi,i/, 450; Ee-
niach, 1634, 47.
Fr».: L'en ne doit paa tant mener ses mains qae Ttn d«>
vienne de plus an moina. (Leroux, I, 254.;
11 Redlich handeln ist das dauerhafteste Hand-
werk.
12 Scharf gehandelt und richtig bezahlt, so be-
kommt der Teufel nichts. (Eifel.)
Fir».: Bitn auurohander, blen payer.
Uandelschafl — Handgeld
HandgiifT— Handlung
334
t^
14
11
16
J?
18
»•19
•JO
Weitn haiidliscb, so bandle so» dnas di am Morge
öttt rent weder 's Geld. (Sotbthura,; — schM,
ti'i. n.
Wer immer gat gegen andere handelt, dem
Hin. rt stirli ^lns ganze Tnglück nicht.
, hat dtts Licht nicht äu tiiehon,
^It, der kommt durchs Land
luadurch und wieder herdurch. — Scybotd , 263.
Wie eiM«r handelt ^ so «ugt riinn ykm nach. —
4yri<o/(j I, 3^7; L<>h;rmnti. /^ s:5, 401; Simrocle. il35:
1' ' >i nftch dem, wft9
ttb
Er h:M -h
■mit Scheemea-Blutter, — Jmdiam, m,
\ntwort auf dt« Frag«, w»« jemajid
j.i-n: oicbt«, ,.Sclto«lu*«'* b«UtOu dlo
.^-i Atf{i.9»«nen bttbrai»cb«a Uabelbachs, die
»U Maculminr nicht TVTbr»uclit werden ddrfcn, sou-
tftm rergrubeu wordau iiiu«:ieu, b\*•^ wvrtUloi «Ind.
Er handelt mit Sckwengo. (Orttrrr.- Scktrij —
PHtr. /,4«.
Er ] la Amte, in GeKehafteu) treulich,
wi' IS im SpeisegewOlbe.
Er b*iKt?hatideIt als ein biddermau. — ityncoia /, 734.
Bliruoh, ohne FrIwitIit »ndMn bq Nuta, lUm m
Stevil nJid niemand --' ' n.
Er llMt mit sieh (ywninftm.J
S. B. Ton ein«iii A r, der d«jn unfflAublgea
Zfibärer gegenüber atmui Laj^uu etwM wildert.
Handeln, wie Galli in dürren üirreu. C-'^chicns.j
Von Betrttgrm.
Sic handelt mit kurzer WȀre. (f^chvdhj
Von feilen Dirnen.
Sie handelt mit Wagenschmiere.
IjftI »ihr anrciultch.
SfMUiifteh (odrr - : v-», \ bandeln.
«.Sltebt «p Si r WeUeh handeln, etn anderei
H«<reliioh iai lii reen usDd uAder dem Schis«
dar Friiauoboi« cm L'ugela«k ▼nad VorderMna atiffteu.^*
Saadelioluikft.
■ 1 Handelschaft leidet keine Freundschaft. ^
^^^^ Aforjr. Stisv.
^^^^ HandelBchaft lött keine Broderachaft. — Fritch-
^^9 Sdilecht43 Handlschafil, wo kein Owin. — Su-
i«r, 415.
£«t.r Xon btne mercAtar, qui duIIa osore« lnofatur. (Sw
•4 Er kann lich in die Handelsehaften schicken.
— ßt»il<f //, JOiO.
HaAdelaanann.
1 Ein Haudelamann , der nicht achtet anf seinen
Kram, ist bald lahm.
t^tt,- KlhiJi eoeio «at, «i nt eMcna. (Pkittpjit^ fl, 'Ji,}
i Uandehmann — Schlendermann, Gott ehr*, der
ein gut Handwerk kann.
3 Kein ^ndelsmann gedeiht zu Haus» — Senbold. 932.
SS
S3
94
S5
i An ji^Jt Handfest© hilft der Todtc, ftls der
L*j L.n.ligo, ^ Graf, ibB . MS.
üia Urkunden, wie t. B. zireiwitigen Vertrlscn, h&ben
ito Ualcrachrifteu dar h«r«iU verabirbcocu Z«agen to
tW fJt^rcüiiltrafj vrie df*' der nofh le>>ead«D.
"- ■ . . , . .--- j^^ .j,^jj ^ ^^^
17Ü.J
-.; - II mit der an-
ll- ', 5*4.
r «jvICara, gleich aUrke Crkund«
'. : der frahern oder altem brechen.
' • 4t tot Duut mit der andern banto
S aan'tI'«U'U « ht. — C^a^ iSa, M7.
V«ai da« V.' Urkunden, der aohrifttlohev
8«««laBiM«l \ "gen, deren OedlLchtoiaa tragt
ata4 <ia aUrdic« «i^xUlid^ ilod. Schziftlkbe Aufxeieh-
•«aipta «ptie^beD denillcher und zuTftrUaiiger ala
XcttgeK.
m»i, tUcttreet ab»r dl iterven nicht. (RStsto', II, 400, »t.;
Bflndlapald..
iBkndgdd macht keinen Kauf. — Graf.m.iao.
Xtaia &las4t«ld gahurt *n dm Formen, dnrok welche
il« Ba«fii«B(rMt ftti (^bgctchloffaQ erkllrt vJrd. Ei
■n.
. Jgild gemarkt
t
JUtfritt,: Ära njAket ne(^n caep; haoügcl'
kop. (IfHUmu. XX Xn 9 54^ >
•2 Einem rui gut 31 ' ' '
Ziwn, r AI ^i\n eeu «,•
•3 Ich habe heut iiu... i.
Handgriff.
1 Am Handgriff liegt viel.
2 Eb hat alle« seinen Handi^n :">
X.ar.; Eat modua in rcbu«' (Gau
Hjmdliabftt
'iE Handhebi a-n-e-n alt<!n Mehlaack. (Sbiaihum.)
— Schild, 66, tl3.
Anlworl anf die Fm««,* Wm macbai du?
•2 Er hat (findet) keine Handhabe. (liuUaxhut^.)
Er weiaa nicht, wie und wo er dj« Satihe mirteiieu eoU.
Handbaft.
Handhaft schirmt der gebundene Tag nicht. —
r,rat, 441, 353.
Wi«? joniftnd aaf frischer Tbat Qbcr einem Verbrechen
ergriffen wird, «o tauitto eich »ach aaii«i<r der Uericbt*>
«eil and io pebuudpnAti Tinj«n , \n «Icfinn "onst keine
,;...:.,.,.,,...... .n ,.... ..,^_. ._ , - (Tericbt
I TnffOH
tii-i.u n'.->.iit. i.iiiim i^ciiiui , iHTi tjctiiivnm'i *lcr ge-
bundetio tag ouah Biob«.'" (Sering. V, ß8.J
Handkäae.
Wer ^om llandkäs geboren ist, wird iiio «um
Schweiictirkis.
Handkanf.
Haudkauf lacht. — Graf, Iäs, 186 j Simtock, 4092.
h ■' '■■'■■■.
. r ba^r Q«ld.
Jloi, i> lacht, (iturrebvm^ti , I, tn,)
Lat. (^1 mI .latuf In nmnibui hao arrldet mllil mantu.
(FallfrtULtn . .IM.;
Handkuaa.
*Zum Handkuss kommen. — Euvtma, 979: tram,
I. 1102.
Der H«ndkttM führt In dt« alt{> < v^uruok.
Wenn dlo altnu lodier dio Sonne ojjI Iten ai«
aiott lugloich dio Ilojid on den Mui- riiJoJmD,
wt^'lcbe nicht yorniL>ijuud geuug waren, dau ii^Uaru kaat»
bare Opfer tu briiiigen^ kUaaten nach Lucian doren
KtAlaon und aich aelbtt die Hand. 'Wenn die Römer
bei ciucr iJildi&ule vorabergingen, kasatcn »io ihr die
Uaaü. Daaselbe t)i»ten bei iliueu UDtt'rgt'bonc» in Besag
auf Jfirv V..ru..H,.t*tOn, Als C«».^ «f.Mii. n..1..l>Uhnhi.riK4l»
n i ihm «ainri • f.
1.1 ■.rSUBän ni*:U,.;j ..,.^.,J*,
it :kt, mit der roch i>:-« Ka|-
t" >iime und fahrten i d^raaf
>' /.^.ii KinfQhrung de« > ..j .»..rtiw.ami elg-
II i:o tiohen QoUtllohen den Uandkaia «1*
> ng aa. Aber ca genflgte ihrer bekannten
l't I. ..i..Ut ]aiige. Leo V> rorwandelte die am rll'
miAohen Hofe Qbtiohe Etikette de» HaadkuifeB in den —
Pantoffvlkutt.
Handlanger.
1 Diit es den Handlanger von Goddes Woord.
(MevriJ — Flrmmich, /. 404, i«4.
D. i. der KQ»ler.
2 Handlanger — Handlanger. {Sehw^a.)
P. h. «in trlger Arbeiter. Wortapiol. £tn Arbeitsr,
der lange tu einer Handbewogung bedarf.
fiä2idl«ija.
Schmal (flache) Hendelein, eia kraosa bdsea
Sinnclein. — Pttn . //> ä30.
Händler.
1 Bis sich der Händler besinnt, besinnt sidi auch
. der Käufer.
2 Der g'schcidst Händler wird mit Kühen be-
trogen. ^ /oT. Go(th*tf, Enähtungen, I. 177.
3 Junge Händler müssen offb mit schaden klug
werden, — tfnmch^ 1466. &d.
4 Junpe Ilendeler müssen Lehrgeld geben. — Pettt,
IL 410. Ihnuck. UCe, i7.
Handlumpen.
A llandlumpe schribe, (Luicm.)
Venetate Forderungen.
Handlung.
1 Gute Handlang lohnt sich selbst,
EHi/L: Uood aclkoni carry their warrftat witli thcm. C/loA«
Jf. 363J
335
Handmanschette — Handschuh
Handschahdirne — Handthätig 336
2 Gute Handlungen sind selten weg;jeworfen.
Daher kommt es wol auch, dast man sie so selten
findet.
3 Handelung zeucht einem keinen Rock auss. —
Petri. II, 370.
4 Wer eine schlechte Handlung lobt, setzt sie auf
seine Rechnung.
Handmanschette.
•Handmauschotten und barfuss. (SchUs.)
•Einen unter die Handmühle kriegen.
Ihn mit Fäusten prügeln.
Handöchslein.
A machl's mit senn (seinen) Handixeln. (Seide».)
„Gewiss'^ das Uertxe lachte mir im Leibe recht, doi
wenn der ander geduclite Pfarde Körte (Pferdekarte)
zu hon und nn mente, es hette ihn a Hasle gelackt,
ich mit men guten Handixeln sie ihm ▼erterben konte,
dosä a wie Pliskcbaltzer muate do sitzen ; druf schmeckte
mir a trnnck ins Hartze gutt." (K-^Utr, 1*2 ''.J; .^
Handpferd.
• Handpferd und Sattelpferd ziehen gleich (oder:
müssen gleich ziehen). (Schiet.)
Wenn z. B. die Frau den Mann auf die rechte Weise
unterstützt.
Handrecht.
Handrecht geht oft vor Landrecht. — Fi$chaTt.Prakt.
Holt.: Handaregt en landsregt. (H-irr-fhitn^f. I, '279.) —
Hij doet naar handsregt, niet naar landaregt. (Harre-
Handschelle.
•Jemanil Handschellen anlegen.
Handsclila^.
1 Ein silberner Handschlag schaffl viel Glauben.
Die Bussen: Ein goldener Handschlag überzeugt dea
strengsten Bichter von der Wahrheit unserer Aussage.
(Altniann V, y7.;
2 Handschlag rechnet man nicht. — Graf, «l , 893.
Bei Schlägereien geben unerhebliche Streiche zu
keinem Strafverfahren Anlass , wenn sie der Betheiligte
immerhin als Bealinjurien verfolgen kann.
Oaifries.: Di hantschlach rekent men nicht. (Wicht,
III, 68.;
Handschlitten.
*Mit dem Handschlitten sitzen bleiben. (Schrei-
berhau in Schlesien.)
Was den Schreiberhauem nicht «elten begegnet,
wenn sie im Winter mit Holz aus dem Gebirge kommen.
£a kann dies entweder infolge au vielen Schnees ge-
schehen , der dort oft eine Tiefe von 8—13 Ellen erreicht ;
oder wenn unten bereits der Schnee geschmolzen ist. —
Sinn: Einen Plan nicht ausf&hren können.
*Er verträgt Handschmierung. — Brandt, S$ch.,i6.
Von einem Bestechlichen.
Handschrift.
1 Handschriften gelten am Jüngsten Tage so viel
als baar Geld.
♦2 Die Handschrift wider jemand haben. — Luther's
Titchr.. 147^.
Handschuh.
1 Der Handschuh muss grosser sein als die Hand.
2 Die Handschuh decken \N''arzen zu.
„Die Wartzen an Händen missen d' Handschuhe ver-
blenden.** (Sutor, 460.;
Lat.: Pn^ptcr Verrucae mannum porto cbirothecas. (Su-
tor, 460.;
3 Ein guter Handschuh lacht über den Zorn der
Nessel.
' Dan. : Med haudakc kand man afluge neiler. (Prov.dan.,i7lO
4 Ein guter Handschuh zieht sich nach der Hana.
5 Eiserner Handfschuh greift hart zu.
Zur Erinnerung der harten Strafhand der Gerechtig-
keit über die Meineidigen wurde Crfther an einigen
Orten bei Eidesleistungen ein eiserner Handschuh auf
den Tisch gelegt. Auch bei den Ordalien der alten
Deutschen kamen eiserne Handschuhe vor; der Prie-
ster weihte ein Foner mit schrecklicher BeschwOmng,
worin ein Paar eiserne Handschuhe glühend gemacht
worden, die dann der Angeklagte anziehen mnsste. Er
wurde für frei und nnsohtüdig erklärt, wenn er seine
Hände unverletzt wieder herausbracht«.
6 Handschuhe sind in der Stube am w&rmsten.
(Schle*.)
Boü.: BU het vuor zijn de handschoenen 't wärmst.
(Hambomee , /, 283.;
7 Handschuhe und Mützen muss man nie zu eng
machen.
8 Me mot de Hansken nit eher iutrecken , bis me
86 Tull Eskenläuw steaken kann. (Büren.)
9 Mit eisernen Handschahen muss man keiiw
Gläser scbeoem.
HqU.: Met ijzeren handsohoenen moet men geene ^ana
wasschen. (Harrebom^e, I, 283.;
10 Wann es einen Handschuh irägt, geht der Bei-
chenauer über den See. — Eitelein, 564.
11 Was einer zum Handschuh denckt, da wird oft
kaum ein Däumling drauss. — Petri, U» 594.
*12 Das kann man nicht ohne Handschuhe thun.
Es ist nicht so leicht; man kann (mag) ea nicht ge-
radezu angreifen.
Frz.: Cela ne se prend pas sans mitsine. (Lerota:, II, 188J
*13 Einem den Handschuh hinwerfen.
In den Bitterzeiten war bekanntlich d«i Hinweifia
eines Handschuh« das Zeichen einer Aufforderang aat
Kampf.
Fr».: Jeter le gant. (Ltndrog, 816; Leroux, II, ISOJ
BoH.: Hij werpt hem den bandschoen legen (toe). (Barrt'
homie , I, 3s3.;
*14 Er hat einen Handschuh bekommen.
Bei den alten Sachsen bezeichnete die Sendung
eines Handschuhs eine Schenkung, Uebergabe» Ze-
eignung. Wenn sich eine Stadt da« Mai^treeht tob
Kaiser erbat, so sandte er ihr einen Handstohnli warn
Zeichen, dass ihre Bitte gewihrt «ei. Der 8mek$n-
spifjtl sagt: „Es darf niemand einen Markt anfrichteM,
es sei denn, dass der Kaiser auf die Stadt eetBca
rechten Handschuh sandte.'^ Der Handaehnli war aa«k
das Zeichen, dass der Kaiser den Anbau einer neeen
Stadt erlaubt hatte. Im Sachienspiegtl heilet e«: pWo
man neue Stüdte bauet , muss man da ein Kreiu «etisa
auf den Markt und des König« HandBchuh danuihlB-
gen, dass man «ehe, das es des KOnig« Wille «eL^
Durch den Handschuh wurde einer Stadt ebenso da«
MOnzrecht ertheüt. rVqX.Bre»lauerErsäId«r, 1806,8.408^
*15 Er hat seine Handschuhe davon nicht.
Er hat es nicht erfunden, von ihm kommt et ni^t,
er wird nicht belohnt werden. Man gebraucht dies«
Bedensart von dem, welcher eine schon bekannte
Neuigkeit bringt oder einen Bath gibt, den vna idiea
ein anderer zugesteckt hat. Es ist eine AnapielBag
auf einen alten Gebrauch, dem ein Paar Haad»Bhahe
an ftberreichen, welcher eine angenehme Botschaft
brachte.
Frz.: n n'en a pa« le« gants. (Lendroy, 814.^
*16 Er ist mit eisernen Handschuhen gefimgen
woMen.
Aus Oegenden oder Zeiten, wo die Bekmten «ich
nicht stellten, sondern gejagt und gepreast wurden.
*17 Er ist wie ein amgekehrter Handschah. rv«r-
lingen.)
Ganz anders geworden.
*18 Er wartet auf einen Handschuh.
*19 Etwas mit eisernen Handschahen anfassen.
HoU.: lets met ijzeren handsehoenen aantasten. (Barn-
bomiif, I, 283.;
*20 Man muss ihn mit Handschuhen an&asen.
Es ist ihm schwer beizukommen, er ll««t «ich JtiAi
80 leicht lenken, man mus« ihn geschickt anfweea.
* 21 Ohne Handschuhe in die Nesseln greifen.
Frz.: Qui sans gant £ait haye dit Ji la »>is haye. (U-
roux II, 309.;
*22 Seine Handschuhe sind leer.
Es fehlt ihm an Geld. In der Geschichte der Hand-
schuhe fehlt es nicht an solchen, die mit Geld in
Verbindung gebracht «ind. Von Padoln«, der an der
Thttr der bischöflichen Kirche zu DOrrhehn begraben
liegt und auf dem Grabe mit seinem Handachnh abge>
bildet ist, erzählt die Sage, dass er einen Handsehah
besessen, aus welchem er, wenn er hineingriff, so
viel Geld herausziehen konnte, als er bedurfte. — Die
Stadt Königsberg in Preussen sandte frfther ihrem
Herzog zum Zeichen , dass sie ihn für ihren Herrn an-
erkenne, einen linken Handiohuh mit 300 Pfennigen
alten Geldes.
Hanschudere un Tüflknecht (Pantoffelknecht)
dent beide am Herrn siecht. (Süieriiihmartcken,)
HandspieL
Handspiel — schlecht Spiel.
Span.: Bnrlaa de manos, burla« de villano«. — Jnego«
de manos, juegos de villano s. (Cahier , 3259 n. 9479.)
Handsweile.
♦üeber Handsweile. (Schie$.)
Wenn etwa« dann und wann geschieht. ,.Ich An-
«chelfanschelte nicht lange; wenn mich aber die andern
wieder begitechelten , so trunck ich ihm Über honaweile
wieder es zu." (Keller, 14S''.;
Handth&tl«.
Der Handthätige ist bei allen Richtern über-
wunden. — Graf, 441 . 324.
Der auf frischer That Ergriffene.
Mkd.: Den Haut dedigen «all an allen Biobtom verwon-
nen «in. (Ludeteig, X, S43J
t Handtuch — Handwerk
•tljiiim nicht ein Uandtuch reichen.
.,l.»u h«.»» mit koln PaolJet od©r Haodtuoh gegohen,
m«\n Anw«^Btc)il IM tmckefl/' (Luther in dtr äuuMOottitt«,
1V3 • tiNor Luc, 7,;
idomdrehen.
•T ia mil'n Handumdraien to dön, — Bwrm, um.
Im Haudumkchren.
Di« OirniAitiu .bringt (Bd. tl. Hfl. f ) TOB Prof. Dr.
7..ajf(i0 «iufin Nacbwoit der AuadrOokd „jm Au^nen-
MJ< k" uiid „im llufiduindrolieo" aua &llßru deatachea
Eine Handvoll gegen ein Land voll. — Hw^^j^er,
U.VA.
Eine HandvoU macht den Löwen nicht satt und
fi... I ...1,.. njclit voU.
K "11 iiiit Ruhe ist be^iBer als beide
I — .. . :i!l niit Mühe und Jammer, — fre^.
Sa\ 4. «. Sthiilte, 117. Zehner, 97; P«rtri , //, 3S.
jl&mer eine Handvoll, ist man bald auX dem
.Boden,
r. ; Gttda dl« Ir«« , • quafcro , cbegar*! m fUudo do >aoeo.
füoAn /^ ^70.;
Mali gibt hiu ein HaudvoU nur vnd hoffet da>
für zwo. — PWri.//, 416.
Der i« keci Uundvull, man 't ganse Land vulL
(tMfntwj — UiituluUcaiUn- , III: Duerm , 313; FTom-
mann, //, iif,, ]iy; fuf HöHigÄbfrg : Ftvtehbutr *, S3M>
Um «l«>i U«borllua« aA heinüiifiililgtn JCadchen la
iohnim.
P«»rii!i gfM!>n hADd vol, luftar eem Und voL (harrt-
iT,
IIa» Uandwasser iit daa süsseste. — Lthmam,
U,h»,ü; Simrocit. 43M.
Her 18 g^n Hundwater tagen hum. — Stürtn-
ütm uiuhi das Walser, etebt weit bintnr
AQ Kcuntnifisrn «. s, w.
Ümeiu dai Haudwap- ri (reichen).
„ ... So er doch ««ti. odit, dai «r jtu du
hAttdfwMMt bt4«ui." t ;a m, n.)
Ldwel««r.
I>in kann me ock as Hendwiser gebrucken.
l/,i.r,j — Firmmtch. f. 4«1«, S»4.
V.in, ftinflin, der eiuo bedflutonde L^ff« be«iUt.
_ idwerk.
Kl A( htteiu (achlEehn) Qandwark is nj^^fentein
*r. ..v.^i>n) Unglück. — lCicfupald,730: fäeOtdm-
• ich. /. S33. 53. fiif Macklcnburg fiaahe. 185.
A irken sünd smerig. — HamkalmtieT , ii:
ki verck dienen einem ajidern mehr,
< n selbst. — Pein, II, A.
Ai AtTck sind gut, wnnn nur doa gut
üt, d«j>& einem auas dem Aermel hanget —
Hta\ , tit S H^nigch , 93» , 70.
|h< mau dl« Handwerker in ebrlicbo und
rl> In don Docreten Pkilipp*« II. werdeu
.J.?f Oofljff, KUraubDfrr, Schuster,
/iiumcrleuMi für eoi«]ircnd
/••i««, lU, 132.)
Jüto Üantwäikeu BÜnd fimerig, se(de) den Kö-
tiäk' sin Wif , do kreg ae *n £nd Kers ( Ker-
xeneode) üt de Kark, fOtlfnesJ -^ Fromtnann,
H»*». W. Hocfer, 1110, Lichvald, 782; flwerffn.Sa,
An einem Handwerk trägt man nicht schwer.
Stkm ' ltMB««1o plec« netül, i fl atm blue. fC«/a-
0#a.. IVodt tUAiidTerlt er en god tasro-pooge lom let beree.
Bü Tiel Handwerken verdirbt man gern.
vil Handvrerck i«t Bettlen das beste. —
hi^f . iU u. 411.
Handwerk der Schmarotzer kostot nichta.
Da« heict ein gut Handwerck, das ehret vnd
Dekret, das speiat vnd kltiidt. — Lehmann, ui, €.
D«l Hftndwark faett en Bodden vun Gold. -—
im««ai aratCBwOBTsa-Luuxoir. n.
Handwerk
338
12 Dftt Handwark sükt wol» man ataryt nich. —
Etchwald. 731.
13 De het handwerk nich kan, de blive dervan. —
Lubben.
14 Bes Handwerks, des Mangels. — Stwrtnk . 4stt.
15 Det Handfreng äs e gäldoa ßoden. fSufbcHbürj,^
ftichii.) — Sch4j.(fr, 490.
16 Die viel Hnndwerck lernen, mögen (köuuen)
nicht gedeyen. — Petn, II. u«, Htnuth, 1407. if.
17 Dreizehn Handwerk, vierzehn Bettelleute. — Gmf,
S03. 136; ICstor, i, 12J, 296.
18 Drükzehn Handwerker, vefzehn ünglöcker. i'Mtn,)
— W4nfdpn. Hl, II. ftir Aachen. F&mrtiuh, /, 49», 4S;
(ur (llaMat^: FirmmuM, tll,iH.ii.
Die «II« B«n« xa Koiiigaborg hat fnlgeod* Deokeo-
inficbrift. „Ja. dreiitahti Handwerk, wie mim tprlobt,
dorn manfTcln Ti^rioho Unglttak Dicht; atifih weai» dM
Weib tlis liomuh betritt, uicbtc gut» voo ihr getodet
wird,**
19 Ein handwerck, ein täghch gülte (Einkommen)*
— Kij»m«lff. 12" ; Pvtti, II. lös , Gi^ct, I, 3S; Kört«. 2i94 :
Simmck, 4295. SHtor. 4U; Sauer, 198, Ei$flftn, 379,
Graf. h09, 113.
/>oa..- Oodt haandTerk hat ecgjldeti grund. (Prot, 4an. ,
3ti6.jf
Lat.: Ar^ .....In., mjierla«. (Seghotd . 37.;
20 Ein 1 1 hat einen täglichen Pfennig. —
iWür/i rrirt, fl. 196. Umh. Vhnnili.
dl Ein Handwerck ist ein gewisser Zinss vnnd
Quellbrun, da alle Tag etwas heraass MiiJUt^t.
— /Wn. //. 196. Maihtfttf. 330».
Frx.: Qoi » tiJMUcr, a rente. (CaAifr, 1Ö87,JI
22 Ein Handwerck ist Goldes wertn. — iWn, n. i?fi;
yi(Uh«9ii. 330*. Limt,, Chfimik.
23 Ein Handwerck krancket oder seucht wol, aber
es atirbet nicht. — /Vrrt. //. im: Gra[, 303. lU.
IloH.: AI ii een haüdwerk xiuk, het iterft uiet. (Harr«-
hom4e, J, »S3.J
Lat.: Unu« quia^u« in lao opifloio far. (Sfi/bötd^ BM.)
24 Ein Handwerk gibt Brot bis zum Tod-
Fn.: On apprend un maitier qua pour y mourir. (LemuXt
II. 27J.)
25 Ein Handwerk ist eine Grafschaft— Graf.wi. ii6.
26 Ein Handwerk ist so gut als eine Grafschaft,
sagte der Schornsteinfeger, als er oben aus
der Esse sah.
Soll. : Ken «mbaabt is beter dan eigen heKittiag. » Ken
anabacUt ia roo gocd al« elfroti land. — Ecn handwerk
is eon (TraafBchap. (Harrfbomtf, I, 14 u. 383 J
27 Ein Handwerk lässt seinen Meister nicht ver-
derben.
Der Ueraog tod Aamale «acte luxn Grafen toq Bool-
hon: „Meiu Soha mns« einmai ela Handwerk erlertieti,
damit er im KothfaU «einen Lebensunterhalt «leb ««Ibst
wirklich rerdieneo kann.'*
Üdti. : Et ombed een maad foder , men maofre hannem oder.
(Prw. dan., 272.J - Et handrerk frUdei Tel. (Ff<>9,
dan., in.)
Frt. ; Tont paia nourrtt rhommo quj a de Peiprtt. (Kritwtm'
gtr, GSebJ
IfoU.: Een handwerk verlaat «Unen meester niot. (Rarrt-
LiU,: B«s Talet, ars praeatai; al res porit, an mihi reatai.
iStyboXd, 53t>,;
28 Ein Handwerk nührt und ehrt.
Dan.: Oodt handverk aom «rar og narer. (Prot. dan. , 273.^
29 Ein Handwerk neidet das andere. — Steivtfr, m.
Lat,: Flgulas Qgulo InTidei, faber fabro. (flaai, 854;
F rober j . 38V,- Sr^bold, l*3.J
üng,: Vsrga varginak ha bardttya. Uuda. (Oa«t, a^l.Jf)
30 Ein Handwerk ruhet wol bi."}weilen, aber ea
geht doch nicht gar zu Boden. — Einmhari, ««.'
Grnf, im , 136.
Dorch die«, wie darch die SprtohwOrter 11 u, 23. wird
der ErrahrangBsats ausgeiprocUen, das« ein Uaad-
werkrmann, ilof »einen Horuf urdentliob roretebt und.
gehörig betreibt, wegen Teniegung seiner Erwerbs»
qutflJo niclil besorgt sein dttrfe, da man die Hand-
werker nie «ünlbefareo kann, es ihnen daher auch nie
an Arb{»it und Venlienit fehlen worde.
Fra.: Jl n'cat li petit m&iier qui ue nourrisce sou mattre.
31 Ein handtweiNjk hat einen guldin boden. —
AQTicfAa t, 406, Frantk , I, S3, Tapjnutt 8**; Ef/enug,
/, 97.1/, 107, £fl«io</A, 194*. GrtU<r.I,t€; UhmaiM,
3«3, l. Lthmann, 11, 133, 47; SchotUl, liS«*; Laitniorf
n, 10. Hathety, 1M<
Fi»cher, PtaUtr , 70<b,
Mafif,
339
Handwerk
Handwerk
340
11,21; Müller. 2,12: Sailer, 168: Subenkeet , 2S5 : IM-
lenherg,I,3l; Pistor., V//, 23; Eisenharl, 65 : Venedey, 74;
Craf^,502,119; üörtc, 2593; Eiselein . 279 ; Steiger, 2S7;
Simrock, 429i: Braun. 1,1119: Lohrcngel , I . Zbl ; Ra-
mann, 11. Pred., II, 133; Hamann, Unterr,, //, 9; Uer-
berger, 1, 155.
„Twar jedes handwerk wol ein'n bodden hcft van
golde." (Laureinb^rg , J, lh%) „Ich ho och imracr ee-
hert, a handwerclc ho an goldnen boden." {Keller. 151 °J
„Der Kaiser von China pflügt; der tttrkisohe OroBsherr
nass ein Handwerk verstehen. Peter, der Schöpfer
von Busslands Macht, konnte mehr als ein«; und Ham-
mer und Axt wirkten durch ihn auf Millionen mehr
als sonst Krone and Scepter. Den Sinn des obigen Sprich-
worts verstand Jener hollftndische Kanftnann , der einem
reichen Janglinge so lange seine Tochter versagte, bis
der adeliche Liebhaber erst ein Handwerk gelernt hatte.
Arbeiten können gibt Selbstvertrauen, verleiht das
wohlthuende Gefühl der Unabhängigkeit, and beschützt
die Liebe sum Kecht.«' (Jahn?» Volkttkum.)
BGhin.: itemeslo slatä dno. — Öemeslo p&n, tute vxdy
zivy penfz. (Celakovsky, 219.^
JDän. : Et handverk er guld-ring. (Pro9. dan. , 272.^ — Godt
haandvaerk har en gylden grond. fBohn I, 3U.)
F)rs. : n n'y a si petit mutier qui ne noarrisse son maltre.
(Lendroy, 1595.; — Qui a mutier, a rente. — Un mutier
est un fonds assurä. (Gaal, Bib.)
It. : Impara Parte e mettila da parte , tempo verrä ch'ella
bisognarä. — Ogni arte hä il suo fondo d'oro. (Paz-
»aglia , 1^.)
Lat.: Artem quaevis alit terra. — Aurenm habet quaeqne
ars fandum, sed oportet eundem quaerere noctumis
stndiis operisqne diurnia. (Binder II, 289 ; Seybold, 299,)
— Bes valet, ara praestat; si res perit, ars mihi restat.
(Binder II, 2962; Lehmann, 363, 27.;
Ung.: Minden mostersdgnek arany a feneke. (Oaal, 855.;
32 Ein jeder Handwerck vnd Handel hat Beinen
Stümpler vnd Störer. — Lehmann. 862, 8.
33 Ein jeder redet von seinem Handwerk.
In einem Briefe vom 15. Juni 1751 schreibt J. F. von
Cronegk an seine Matter : „Ein joder sucht nach eigenem
Vergnügen bost&ndig das Gesprftch zu drehen; ein
Krieger spricht von Schlachten und von Siegen. Ein
Junker dünkt sich gross, wenn er die Ahnen zählt; ein
Philosoph beweisst, ein Stutzer hüpft und lacht, ein
Dichter reimt.**
34 Ein jeder treibe sein Handwerk, so sind die
Kühe wohl gehütet.
„Ton diesem Sprichwort hat die politische Weisheit
in Bezug auf Yerwaltang and Gerechtigkeit das Prinoip
abgeleitet, welches die Häufung der Aemtor verbietet,
in Bogierungsangelegenbeiten das Prinoip der Unter-
scheidung der Gewalten.'*
Frz. : Chacan son mutier, et les vachos seront bien gar-
döes. (Cahier, 1089; Leroux, II, 104; Bohn I, 12.)
Zh Ein jeder treibt sein Handwerck, das er ge-
lernet hat. — Petri , II, ao4.
86 Ein schmierig Handwerk nährt auch.
Dan.: Bkidet handverk giver tidt yndig f0de. (Prot,
dan., 506.;
37 Es ist ein böses Handwerk , das seinen Meister
an den Galgen bringt. — Winckler, xill, 90.
38 Es ist ein gut Handwerk, das seinen Meister
nährt.
Fri.: Bon est le mestier, dont l'on peut vivre. (Leroux,
II, 103.;
39 Es ist ein gut Handwerk, es gibt genug, so
lange einer lebt.
Scherzweise von dem, was ein bilses Ende nimmt, als
Stehlen, Betrügen, Hauben u. s. w.
40 Es ist ein gut Handwerk, wer etwas kann.
Böhm.: I to jest femeslo, kdo umf udilati veslo. (6ela-
kovsku. 219.;
Frz.: C'est an beau mestier qui faict entrer chez le roy.
(Leroux, II, 72.)
41 Es ist ein gut handtwerck , es lonet aber vbel.
— Agricola J, 438; Eyenolff. 2037; Gruler, I, 33; Sim-
rock, 4301; Schottet, 1136*; Eiselein, 280.
42 Es ist ein schlechtes Handwerk, das seinen
Meister nicht nährt. — Winckler, XVII, 46; Gral,
502, 112; Körte. 2596; Körte^, 8220; Dratm, I. 1121;
Simrock, 4300; Lokrenyel , I, 589.
43 Es ist ein übel Handwerk, das seinen Meister
hängen lässt.
Fra. 1 C'est un m^chant mutier que celui qui fait pendre
son mattre. (Krittinger, 255*.;
7/.: Mai flkbnon mestlere quel che fl impiccaril raaestro.
(PoMwgUa, 224 3.^
44 Es ist kein besser Handwerk als verzeihen. —
Parömiakon, 1277.
Sich die Hände bieten xnm Zeichen neuer Freoad-
schaft und des Vergesseni alles alten GxolleB.
45 Es ist kein Handwerck so gering, es nehret
seinen Herrn, wenn ere vmbtreibet. — flerri,
II, 268; Henisch, 1519, 12; Lehmann, 362, 4.
Dan.: Det er et ringe haandwerok, hvorpaa man el tiaer
f0den. (Prov. dan., 312.;
Fn.: II n'y a si petit m4tier, qui ne nounriss« son maltre.
. (Cahier, 1084; Gaal, 239; Krittinger, 455«; Leronx,
II, 100.;
/(..* Chi hä mestiere non puol perire. (Paxtaglia, m, 1.)
46 Es ist kein Handwerk gewiss, das nicht treibt
Beschiss. — Geiler, Xsch., 102.
47 Es ist kein Handwerk schlecht, doch viele trei-
ben^s nicht recht.
Dan.: Intet handverk saa ringe, det jo nerer sin mand.
(Prov. dan., 272.;
Frt.: II n'y a pas de sot mätior, il n'y a quo de sottet
gens. (Cahier, 1882.;
48 Es ist nicht alles Handwerk, was kleidet und
speist.
49 Es sind viel Handwerk in der "Welt, sagte der
Kapuziner, aber Betteln ist's beste. — «arter.
Spiegel, 57, 13.
50 Fein Handwerk hat auch feine Art.
51 Fünfiftzehen handwerck, das sechtzehend betteln
das beste. — llenigck, 347, so; Petri, 11, SSO; Jfo-
theiy, 62^ u. 67*».
,,Fflnirzehen handwerk, das letzte vnd beste ist bet-
teln, oder ein hümpler bleiben.** (Uatkesiu$, PottiUt,
XXXIX^.)
Lat.: In omnibus aliquid, 'in toto nihil. (it{Uk*$iu», P»-
stille, XXXIX^.)
52 Grobes Handwerk macht grobe Finger.
53 Gut, dass ich ein Handwerk kann, sagte der
Schneider zum Bauer, der im Schneegestöber
Mist fuhr.
54 Handwerck ist ein guter zehrpfennig, man trägt
nicht schwer daran. — Lehmann, 362, S; VFbutier,
III, 79.
55 Handwerk belohnt seinen Meister. — Graf, W9. ui.
Frz.: Si mestiers duit l'ome (Jie besoin apprend h TTiniiiMl)
(Leroux, II, 247.;
56 Handwerk belohnt seinen Meister, sagte der
Seiler, als er gehängt wurde.
57 Handwerk hasst einander. — Simrock, tai»; Fro-
berg , 246.
58 Handwerk hat einen goldenen Boden, sagte der
Weber, als die Sonne in den leeren Brot-
Bchrank schien.
59 Handwerk hat einen goldenen Boden, sagte die
alte Spinnerin, und sass auf einer HeäeL
Soll.: Ben handwerk heeft een' gülden boden, sei de
wever, en hij zat op een' hekel. (Harrebomie, l, 233.;
60 Handwerk hat einen goldenen Boden, wenn
man ihn sucht bis an den Ellenbogen. —
Graf, 503. 120; Estor, !, 122, 296.
61 Handwerk muss barfuss gehen.
Vielleicht da, wo die Handwerker der industriellen
Entwiokeinng der Zeit nicht gefolgt sind.
62 Handwerk nährt seinen Meister.
Soll. : Het handwerk beloont zijn' meester. (Harrebomie,
I, 283.;
63 Handwerk und Tugend sind der Kinder bestes
Erbtheil.
64 Handwerk verlässt seinen Meister nicht, sagte
der Besenbinder, als er mit den unverkauften
Besemen nach Hause kam.
65 Handwerke und Zünfte müssen so rein sein, als
wenn sie die Tauben gelesen hätten.
66 Ich bin vom Handwerk, sagte der Bettler zum
Jäger, ich hab' schwarzes und weisses Wild-
pret (Flöhe und Läuse).
67 Ich hab' ein spitzig Handwerk , sagt der Hechel-
macher.
68 Jeder ist in seinem Handwerk ein Dieb.
Lett.: ünus quisqne in suo opifioio far. (Binder i, 1799;
//, 3425; Seybcld, 652.;
69 Jeder kennt sein Handwerk am besten.
5*41
Handwerk
Handwerk
342
;i Iliituhvork.
. U.di ' .1. II tiPhvfirk fUx diagroM* A&e,
i: |li<^ a.Mi^A' Wdf. dreht,'« f IIV« iM<i Z^U,
Cfiuiiu f(<t coiixtiifnlür de louflf «oji uuuvre et me-
itiot. • />*.-..!, //, 197.;
.. Oguuuo lod» (biaflini») U Boo moaiier«. fOaal, I3A1 ;
Joder s.ili seiu Ilandwerlc treiben, der Besen
■oll jsüm Kehren bleiben.
li Jeder treibe sein Handwerk. — twrf««, 980.
Napoleon I. «Ji •ftinen Bruder J^rQme, Kliaig ron
Wf«tf»leii: ,,Jedar miu» Bein IlAiidwerk than; wir «ind
K04t!!.g«, thuD wir uiuef KOoigtli&ndwerk." CibT. Kiffttig,
Jf, 2I1J
J^fi. • Sufllt h eliascan tou mesticr. (CaJtier, 10^€.J — ChA-
ran lrar«llle ä lon reestier. (Lcrottx, II, I04.J
Pt.rt.i C*4« »iUftl om soa officio, (Bokn t, i71.)
73 Jed<'r versteht sein Handwerk.
^^ SoU «• woDioiien» rentehca.
^H Frt.: ChAcnB f&ii tei Aftürea ou du moint kw doit i*-
^^^^Jedi'S Handwerk hat mehr Pfuscher als Meister.
^^^^^ '1e iD«achaata que de bons ourri«rt. (Ltroux,
■ t4
. mdwerk hat seine Plage.
.-• V««Uk^ fcmoslo evoa piotu umo. {"tVlaloflity, JJf J
76 J^e*» Handwerk Tiülirt eeinen Meister»
f rn^tfcr fait vivx9 sua matltv. (Cakier, lüSSJ
TT r Handwerk als Essen und Trinkenj
' " liicht verderben.
h ,1 aiubaobt aan dikkeii Mtchielt drinken,
• .n .11 -, ;in;><len. (Ilarrebom^*, /, l«».;
ein Handwerk braucht mehr Lehrjahre als
dfts Dieb&handwerk.
ein Handwerk lohnet übler denn Stehlen. —
fO ^•^ "" lelit laütiT reiche Leute,
il y eu • d« pauvrcs et d« rJebM.
81
I
Liwtrk ohne Stümper, — /\iroT;ii<i^oFt. 303.
^piti Hnnrhverk einem an.
.1 ikiirii licilii und den Hamd-
*< ' la, wkfl lie für ciue Beaelikf-
55 Mit exru Hamiwerck (vud einer redlichen kunst)
koiupt einer weiter, denn mit tausend Gül*
den. — I^matfH. S^3. 17; Kört«, 3S95; CMdnn, 379.
firtn» ü, 47S, i;ir«rt»dt, <S97. Graf, 5£ü, lU. ßrawn.
I. 11»».
]k|««« kOnoffii iiu/ der erttQii TAgereige «<obon Ter-
lM*ii 9*heJi ; G«»chiekiiolik6lt Ist ein SolUkta', d« aioitt
mabt werden kann.
.- Qttlra ti«ne ari«, ra por toda parte. fBohn l^ S&f.J
^eun Handwerk, zehn Bettler.
Em§L: H« th»t ohftnget hf« trade,, makct sonp in a baakot.
i& Meunerley llandwerck, achUehnerley Yngluck.
— /Vtn. ZT, 496: Ltäher't Titchr.. 333; Simrock, 430«:
Nri;. :o3, ij«; 0raan. f, UM; Lofcreny^. /, S43,
hMiBdTerker, ui nlykker. (TVo», rfa»., ÄCß.;
56 wdwärch , niiün B&ttlV, (Ikm.) — Zyro. 4«,
«7 fechouag dich deines Handwerks nicht — Linie-
£«r.r y« pttdesA artttiB proloquJ, quam IftoÜte«. ^^^4«*
##(« . tifi,}
SS Seioes Handwerks darf sich niemand schämen,
— 8imr9tk, 4301: Lull wann. //, »6«. 'ih.
89 S^e Handwerks on nege Onglöcks. — FtUch-
UfT*, 148t.
SO Stben md sibenttig handwerck» 77 yogluck. —
Fr^nck. IL ISO*: Pelri, II, iti. Gnaer, I, 1443; lalen-
6ati il, 1%; iutot, lU; Grat, SOS, 134.
91 Siploelin Handwerck, achtzehn \*ngläck. —
lV<ri,Zl.»».
SS Siwcn Uandfreng, virzän Agläk. \Su!hmhHr9,-$äch*j
SS Temorlei Handwerk un hunerterlei Unglück.
T*n oder ca einem, der tielt la Tiel Fächern ver-
■xbl. Tiel kwin und dem nicht« glflokt.
S4 Twolferki Handwerk is darteinerlei Unglück. —
II^MrsHtWg* 40»T. *«cl^il0«<;«r!l bei (ira(, M)3. 137.
dradet d«r Old«nbi»s«r «ein« grotae Aboei"
«wr Tuucodtoactliirn a««, dl« Hiutg«r leiden.
In "' " ' T TwiWf H»ntwiÄTka, drttttl«nünglÜok«.
ri lu.;
J/9(i iiabAchteu, dcriioa oogolukkea. [tlurrt-
i-uiif <■ , I . ii j
95 Viel hundtwerck, betlen das best.— Franck, //,l*0* :
/¥/n, //. SW; //iwüc/i. 347, Sl; 'VmKrr., /, 68; fUeiM
Ärtr»,ö7; Sdioiv«*»'', ff, IST, WitVitu, /, IJO; V**lor.,
L\, 10. Öeif, SOS. 13*J; Stmnjck, 4310.
„A sprlctit. a kon riel Uftinprigo, obor Bftltola li wrul
«gen »• beste." (KHU-r, lbi\)
Böhm.,: Dovat«T4 fetnealo, deaitA iobrots. ^ Kdo cejrfco
remeael umf, nejfplie v«pal \tfv^. «- Z snootui i«iav4&l
nejjiitaf sebrota. n'^>-!nh'>Ttiy. 2:^J. t
/>dM.- Hvo aoci kan<t I lor tig ctd«t
tieudo aum er ann<>
Hau.: Zoeken ran ku >> dftn bedel«
/^(n, ; Stodm rsemioat cxtwrniUel« aUMiMffoia. fC«ia-
HVfflrf. ■ Diewjpo zjemofllow die«at>' Sljepc. (CtluKotiky, 220^
96 Viel Handwerke verderben den Meister« — ti*-
ther, 43ä; Simrodt, 4306; Lohrcnnel, I. «TS.
Beaeer eine gründlich erlernen und eruatlich bot reiben,
aJa in riole hineinpfiiachcu. Die Erfahmng baf ^rrlchrtt
data diejenigen, w«lohe aioU auf g»r «u u\
gelegt, ea aeiteu weit gobrucbt. coaderti .r
mittplmftssictjnrfcbtckliohkuit erlangt habe i>- ,i-
iij -. etwa« anders.
Ifä» rkor berilge kngen. — Maofftt bAMidp
\. ■•-. r. ,1,in,, ^r.f, 11. 271.J
Fr* r, pour »'«uaydor
B'i ;i, HU.)
Jt,: t i'i. nol panlera.
J^ml,: y'iiiiiUui. niu-ritiis oiiiiur •-■>• -ui siiierala svntUi.
97 Vierzehen hjindtwerck, l'unözehn vnghick. — 4i?r>-
cdU /. 14'i; t:>]rnoijf, W*; VV(n. //. STtt; Gruh'f . 1,0»;
LnWndorf II. 27; Schottttl , ll3u''; Sulot , U»; SchnUjahr,
//, 157; liHoi,. IX, 10; E%»a\han, «6; £itohm,i79:
Graf, 503, 135; Simrotk, 4300.
Die Folgen doi willkürlichen Vielkttoatetroibena etcJlt
eine eogliaoho Cancatur de« Zuitgoistea re«ht gut dar,
indem sie erneu KutKchur auf däm. Bock BLktuematik
Btudiren und umworfcu, den Banar atatt tn pflUgon
aof detttUnkrant« JaHaprudeua orlomon, dou Bierbrauer
bU Senator fungircn, den Prieater sich dueLlir«ii und
Ftlobee Jageo UDd den iioldaten cum Botbruder werden
l&sat. Der FrauBoae acheiut daraber anders ca denken,
dann er aagt: Diou nana gnzde d'uue hamnae qui n'a
i|U*une »flaue. (Lttoux, I, ll.J £r glaubt, d»«« ein
aoIch«r Menacb ao sehr von «einom Gegenatande b«-
herraobt werde, daaa er andoro nnr damit ernaade und
plac'iv
/«!.. ' liverk, fiiatan Alukka, (JontiyHi, lOfi.)
Lar: ia aliquid, de toto nihil, (LUmätr ii, 7li,-
liu .....y — Kuaquain eat, qui ubique csat. (Phi-
lipp*, il, &*; Ä'M/yr, 611; Sfybolä, S\)T.) — Omnia qui
ientat, nil apte pertioit unquam. — Piuribua mtentua
minor eai ad aingula ecnsua. (Binder II, 'iitif'J ; fro-
btrgfh'A^; Oariner, 166.^ — Raro felicea polypragmonlci.
Biiuler I, IÄ35, //, 29-J3; Se*/bold, 521.;
98 Vil Handwerck treiben gedeyet nit, man kau
keins recht. — Suior, 418.
biin.: Hvo aom lerer mango haandvork, Iterot intet tU>
garna. (/Vor. dan,, 371.)
99 Vül Handwerck, vül Unglücke, fn^aiieck.) —
(Atrtte, 333, 1U3: für Uamoicr: Sckumhach, 90. S91 :
kocMfuUch b(*i Cntf . 503 . 13S,
100 Wä em det Handfreng dreift, esi git et. (Si«-
benbur^.'nach».) — Schualer. 491.
101 We n' ema n' alli Haudwrch cha, su gitt 'r
z'letsch a Hudlma. fikr».) — Zyro.«.
102 Wen jem (jemand) z'viel Handwerchi cha, so
git er zUotxt em arme Ma. (Obtnimmtnihta.J —
,>fchueit, II, I8d. fl,
103 Wer das Handwerk gelernt hat, der soU's trei-
ben. — Seybuld . 53T.
104 Wer daa Handwerk versteht, Iteschamt (ver-
r&th) den Meister nicht, — Ptttui., LX . i. Gfaf.
504, 14»; Simrock, 43«>4; EtMcldn. 2S0; Braun, L 1L18.
106 Wer ein fremdes Handwerk treibt, giesst die
Suppe in den Brotkorb.
106 Wer ein Handwerck kan, der darff nicht vmb
Dien.<st A-mblaufen , man bringt jhme die arbeit
ins Haoas. — Lehmann , 363, 3.
107 Wer ein Handwerck nicht gelernet oder drauff
gewandert hat, der soll» nicht treiben. —
Lehmann , 343 , 16,
U(AL: Die hei «ml»acht ntet kent, «MCt gera' Winkel
opaetten. (UmtrtbotfK^f , l, U^.J
22 •
343
Handwerk
Handwerker — Handwerksbnrscbe 344
108 Wer ein Handwerk kann, braucht nicht zu
betteln.
BoU.: Die een hondwerk kent, beboeft niet te bedelen.
(Htwjttbom^, I, 283.;
109 Wer ein Handwerk kann, findet überall sein Brot.
Böhm.: itemeslo jlstA ob siva. (Öelakovshy , 219.;
HoU.: Die een ambacbt heeft geleerd, kiijgt den kost
waar hij verkeert. (HarrebotnSe , I, 14 J
110 Wer ein Handwerk kann, hat zwei rechte Hände.
Böhm.: ilemoBlo pravä krfdlo. (Celakovsky , 319.) f
111 Wer ein Handwerk kann, weiss sein Einkom-
men. — ^^'inck^er, XVU, 59.
112 Wer ein Handwerk treiben will, der muss es
vorher lernen.
Frz.: Qai ne 8ait son mätler, l'apprenne. (Cahier, 1088;
Leroux, II, IM.;
113 Wer kan sein Handwerk recht, der bleibt nicht
lang ein Knecht. — Petri , JJ, 727.
114 Wer kein Handwerk kann, muss dienen.
Böhm.: Kdyz neomls remesla, musls tfelat' povrfala
(Celako9»ky, 219.)
115 Wer sein Handwerk kann, der hat ein gut
Kapital.
Fr*.: Qui sceit mestier il e«t rent^. (Leroux, II, 309.;
116 Wer sich seines Handwerks schämt, platzt eher
von Mangel als von Ueberfluss.
HoU.: Die adob zijn ambacbt (nering) schaamt, gedijt niet.
W'Uarrebomte, 1 , 14.;
er viel Handwercke kan, wird zuletzt ein
Bettelmann. — Lehmann, 364, 33.
118 Wer viel Handwerk kan, der verderbt am aller-
ersten. — Petri , II. 772.
119 Wer vil handtwercke zugleich lernet, der lernet
selten eins WOl. — Agricola l, 144 ; Sttwe, U, 5;
Simrodi, 4305.
BoU.: Die veel ambachten te gelijk leert, leert er seiden
een goed. {Harrebomde, I, 14.;
lt.: C3ii impara molti mestieri a pena nh impara nno
come 8i deve. (Pcuzaglia, 180, 3.;
120 Wer vom Handwerk ist, kann vom Handwerk
reden.
lt.: tCbi d dell' arte pa6 ragionar dell' arte. (PasxagHa,
18, 1.; — Chi non s4 parlar del euo meitiere non 84
bene. (PauagUo, 224, 2.^
121 Wer vom Handwerk lebt, beschämt den Mei-
ster nicht. — Graft 503, 128; Brawi» I, 1118.
122 Zehn Handwerck ein Bettler. — Pein. II, 819; //«?-
nisch, 346, 37.
123 Zehn Handwerke, das elfte der Bettelstab. —
Simrock. 4311.
BoU.: ZeTen handwerken in plaats van 6611 ^ maken acht
bedelaara. (Üarrebomee , I, 283.;
124 Zwanzig Handwerke und ein halb Brot. — Sim-
rock, 4307.
•125 Alle Handwerke verstehen.
Zu allem lu gebrauchen sein.
* 126 Das Handwerk grüssen. — Friachbier ', 1477.
Bei BerufBgenossen auf einer Beise einsprechen.
•127 Das ist dem Handwerck der Athem verhebt
(verhalten). (Rottenburg. J
•128 Dies Handwerk geht nicht mehr.
*129 Ein Handwerk aus etwas machen.
Frz.: Faire mutier et marchandiso de qnolqne chose.
(KriUinger,439^; Starschedel, 257.;
BoU. : Hij moet er maar een ambacht van maken. (Harre-
bom^e, I, 14.;
•130 Einem das Handwerk legen. — Eitelein, 280; Her-
berger, I, 730; Luthers Werke, VII, 889*; Braun, 1, 1117 ;
fränkisch bei Frommann, VI, 315, 154.
• 131 Einem das Handwerk verbieten. — Fischer, Psal-
ter, 7b7^.
*132 Einem ins Handwerk pfuschen.
• 133 Einem ins Handwerk stehen. — Grimmelthausen,
Vogdnest, U.
D. i. in den Kram fallen.
♦ 134 Er hat nicht, was zum Handwerk gehört.
Frz.: Un apoticaire sant sucre. (Kriizinger, 80*.;
•135 Er kan vil handtwerck, aber betteln ist das
beste. — Agricola 1, 148; llenisch, 847, 49; Scholtel,
1131*.
Von denen, die aUerlei traben nnd nichti recht, da-
her bald bis snm Betteln.
Dan.: Han kand mange haandverker, men betlea er d*
beste. (Prot, dan., 266.;
Frz. : II est de tona mestlers et ne peut yivn. (Lero^,
II, 104.;
BoU. : Het is meester Alibomm , hiJ ig ran all« ambaohtai
uitgenomen het goede. — Hij kent vele ^«wK^^h^^^
maar bedelen is het laatite. (Harrebomie , I, 14^
•136 Er kann ein Handwerk, das er nicht öffentlich
treiben darf.
Der Dieb.
Dan.: Han kand et godt haandverk, som h«a ei offmiUg
t0r bruge. (Prov. dan., 266.;
•137 Er versteht sein Handwerk gut.
Frz.: II entend bien chat, sans qn'on diseminon. (Krittn-
ger, 128*.;
*138 Er versteht sein Handwerk, wie der Ochs dai
Schwabelpfeifen.
*139 He hett twölwerlei Handwerk un darteinerlei
Unglück.
* 140 0 Händwerk und kein Schraufstock 1 ^A'^iüvm.;
*141 Sie sind vom Handwerk.
D. i. sie haben dasselbe Oesch&ft, den gleichen Berat
Frz.: Nons sommes du mestier. (Leroux, I, 103.)
•142 Viel Handwerke und keins gründlidi.
Handwerker.
1 Dem Handwerker zahle nie voraus , gib nie dein
Pferd auf Borg ans dem Haus und fuhr* kein
Weib ohne Mitgift ins Haus.
2 Der Händfrenger akert an der Wierkesch. (&e-
benhürg. -Sachs.) — Schuster, 492.
3 Ein Handwercker macht mit seinem Handwerk
niemand fromb. — Lehmann. 864, 35.
4 Ein Handwercker vnd ein Krämer, die nidit
liegen, die haben keine Losung. — LAmaam,
364. 38.
Wahrscheinlich würden sie beide, ohne an iBfn,
noch bessere Losung haben. Man sagt ihnen aaoh wudk
andere Dinge nach. Hans Sachs , der seinem Beruf nach
etwas von der Sache wissen konnte, schreibt : »dan Haad*
werkem wonet allen bey der eygennnti Tnd triflg»>
rey; hat sein arbeit fehl vnd gebrechen, ndt Logen
kan er's wol versprechen , dieselb doch Uberbeot vnd
Bohwert, do sie kaum ist den halbtheil werth. (Lekmm»,
364, 37.;
5 Ein Handwercker, wann er schon viel lind
durchreist, so setzt er sich doch wider anff sein
Werckstatt — Lehmann, 689, 28; Sailer, 167.
6 Ein Handwerker muss sich nach den Leuten
richten, die Leute richten sich nicht nach ihm.
Böhm. : Äemeslnik Jest otrokem toho, komu praoiije. (CiUh
koeskjf, 220.;
Polm.: Bzcmiesnik niewolnik u tego, komu robL (Cel^
kotsky, 220.;
7 Ein Handwerker zu Fuss ist grösser als ein
Edelmann zu Pferde.
BoU.: Een ambachtsman op zijne voeten is groeter dan
een edelman op sijne kniSn. (Üarrebomee, I, 14.;
8 Ein jeglicher treibe sein Handwerk, der Beater
warte seines Reitens und der Senger seines
singens. — Luther's Tischr. , 2^9^.
9 Eyn handtwercker solde thein renthener öaere
theren. (Westf.) — rajjptt«, S**; hodhdtuUch bei Äm-
rodk, 4298.
Sollte länger zehren als sehn Bentiers.
Holt.: Een handwerksman sou teen renteniers overtereo.
(Harrebomee,I,2^Z.}
10 Fleissige Handwercker können leichtlich ansa
Kupier vnd Eisen Gold vnd Silber machen.
— Petri. II. 312; llenisch. 866, 30.
Nur nicht im Schmelstiegel.
11 Handwerker kann niemand entbehren. — Grat,
502, 111.
Hhd.: Der antwerchs laevt nieman gerathen mach. (We-
stenrieder, II, 55.;
12 Handwerker trawen Gott vnd jhren Henden. —
Petri , II. 370.
13 Wenn die Handwerker Wein trinken, so krie-
gen sie Läuse. (Sauerland.)
Handwerksborsohe.
1 Das sind schlechte Handwerksbursche, die einen
Monat auf der Kapuzinersuppe herumreisen.
— Klosterspiegel, X,S.
r
346 Handwerksgesell — Handwerkssache
Handwerk s^tarul — Hanf
P.46
1 !>• Hanfl
Zald^t
Weil. .
rseu gät nicb ümmc, OH de
h, — Schamhaeh, II, 49.
Vmi
"r1itbu.rsohoii noch die Solilfttou liot-
• fvvjhi^su und ilietc werden etnoiiiu-tiert.
lÄcher HandwercUs Gesell bleibet an kei-
httuHH. :i«fi. 10.
d«r h«ji Hder tcI.
wna Url, da jhm woh] ist. — t*
it'ä^ : Hfttidrerktsni-arend biirer «icldcn d^
ffvcf, .*.»• . 'in,)
3 Voo gerw&nderten Handwerksgeselleii bell man
rtVM, aber von g*»wanderl€n Milgdon gar
nicht«. — P. Claser^ Gciind'Teufffl im Thtotrum Dia-
/ 'iwlle Sehrifitn, Uunbtirjr »Mn, IV, 170J
ku.. ,. W*QderD jtucr nicht für nothirertdjv.
Sr lua* : ,,i'yth«BOTa« waiitlcrtc ttirht li'li . ' r,
•l«h »u« tudieu und A(<'gjrpt(^n gütUlcho
liolm, »]• jetrt «in Go»pUe «andort, ein i ü
Afecb^n SU l«rnMi; twtd du Meittetreobt , »-Hir St-nmifl
TU t>ack«n. wird emt n*cb lAngero PrOfangen «uge-
•lauden , •.!• m*n euiint xa dolüeu hutte, die eleosi-
nlachcn Orh«"imTii«!iiB im ^fahren."
JEIaaidirerkfte«w o hnheit.
So weil ÜuimIw« rksgewohnheit gebt, bo weit
können sieb aucb die Uandwericer helfen. —
Wrtor.. X. n. LumAdri, U. Ihtlt-hrand, 40, 53; Graf,
UH^lii, Simrock, 4Sl5.
Toa •innoi Müliraoch^ der frtiher in dan Ztmften
Wrr«<>h#nd gcwordeo w*r, ttod derd*riti betUnd. daii
tut JcUeoi Ort«, wo eine Hajudwerktnunlt beatiLDd, lUe
)llMr)i<*d(rr d«irtelbfln o&eh diu unter Ihnen Übliohen
OfT'---' - ihre eigreuAti Biohter lejn konnten. Hau
•1j • den HjuidwerktiiiKUnt dvr oinea aindera
bi J ', io lang« »ua der Kuufl aui, 1>ja er »ich
cißK«'*<'Mu iicul die vertnn(^« Ovimirthaang' geleistet
hatla; ebe&>o lajti^e blieb auch 4«>in Namo »nf der
•«bw»n«i Tafel ttAhcn. Da« Si<richwon wird aber
ftuoh »of die 8til« beaogten, dasa SSOnfl« die wimdern'
den (l«t«Uen Lhret HAadwerka ubtcnttttaero.
K 1 Der lUudwerksleute Kunei steckt in den Hän-
^B (1««n. — .S^yfri^dl • «16.
^^^H ^c*a maoibQt rapiunt et Ingenium la manibaa
^^^B {8*ybKd4, 4ir..;
^^^B J iwerksleuto Bingen da^ Misere* — Cnfn.
^V nurinthnuMtm . Ti^e/nr«) , II.
B Nfthraniraloaiickeit in der Ar1»«iterkUate.
I Hwodwvrluxixuin,
1 Djm ist ein schlechter Handwerksmann , der
nidit vom Handwerk sprechen kann.
#yj., <jttl ne tait bien parier de ann m4tltr, tl oe le M^it
^M. (Bokn I, il.)
It,: Chi 4» d«U*«rte ne pn6 nt«ion«re. fifaA« /, 80.;
3 Ein Uandwerkstnann , der nicht leugt, kommt
nicht wobl durch die Leute.
Kln Iridar •ahr verbrctlctor Abertjlaube.
»V. : Aitlcan qal ne meot , n*a mettier entr« gent. (L0*
>' --• *'" ■ - i)t\)
niet liegt, d^n gaat het hem
. 14.;
Z i-it iiuKiwi (KM i*i;uHi — ein geatind Mann. —
tS^n. n. VH,, Umxtch, IW«, 51. IfkKfcety, S97*.
4 Kin Uandwerksmann kann einen Rentherm aus-
xehren. — *>iWfr.l88. Cro^. 502, li5. .SimiooJfc, €2W.
h Ein TT:
F. ■
L,:
iKv« rksmanu mit scbrauziger Uand bat
'gel
■ mb«niek b* piackoa-ie lUM« ia4g<i« «r»-
landwerksmann kan neun mal ver-
Uci i't ij > ndl Mridpr aufkommen. — Ev^ng. U. is«.
7 Oft verdir^jt ein HandMrerksmann, der viel Ge-
werb und flündwerk kann. — Drundi,
S WeaB de Haudwt-irksniann Wiyn drioket, dann
kiiirt *e Lüsc- (hHrm.J
Virr.D «r durah da« Weintrinken in Sobaldeii gerilth.
B«adiir«r)Mmelster.
kUa Handwercksmeister kan che zu Hauss vnnd
boff kommen, als ein gemachter Graff zur
Hai
id ist der beete Polixeidiener.
Uandwurkiiacben gcdtören vor den Rath. —
f%am., IX, »; Sifmhan, 17. 1. »^: Graf. t04. IM.
Folkmor, l«9. »7. Iiut4fin. 990. S^ürr, »it. Sim-
rmk , 1X14.
lBtttw«4lT! Wo d« S|*dtralb < MagUtrmt) die OeriehN-
%mkth aatalrt, g«bOr«B »11« U«ndwerka*ag«lifva-
«vnil im Ruibo ge*
^ ., , von welclifTU die
>.r. ,. rk.i,,nni9» in uoTKn;ici*fu vdigolegenUoiten e« t«»-
tnuHiati Miri,
Handwerkastand* I
Handwcrksetand hat goldne Hand.
Hanf.i
1 AüB eigenem Hanfe w ' leu Seile.
D]c Russen: Jedem tl . uif tieaier als
dei Naehb«r« Flachi.
2 Aus grobem Hanf läBst sieh keine SSeide (las-
sen sich keine feinen P'äden) spinnen. — th-
nui/i. 11:^3, 44.
3 Au 68 grobem HuniF kan tnaii tuckti rabtils
Spinnen. — Lehmann, T4Ü, 14.
4 Anas hanft' macht man kein Seiden. — Lehmnntt,
»l». 7.
^ü.. Af hvnpe-gaj'u tfliir man M gode •Uke-pnage,
5 Besser de« Hunf in den Händen, als am Halse,
Bf««»fT Tlnrtih Arbeit «oiu Brot Terdioneu aU durth
I*' ' ■ ' l BcHmg , und dann den Ütrick nin den
B''-' rUat) kooopc mkam«, nei krkein. ^'^CVXa-
G Dl hurt in die frische Furche.
7 Dt; .-.,.,. ..ehämt sich nicht, auf einem Mist«
häufen zu wachten.
UtjU,; B«nue)> «phaamt eich niot, up'««n' meathop« t«
irroelijeii. (IJatrthom^f, /, .TOR.;
8 Eigener Hanf wt besser als des Nachbars Flachs.
9 £• ist e böse Hanf, wenn c d* Vögel närome
Wend. (LutrmJ
K» («t aohlecliter Htm/ ( HaufBanteD ), wenn die Vfigel
ihn nicht mehr freaaen wollen.
10 Es wird nicht aus jedem Hanf ein Strick ge-
sponnen.
I>io Bua^eu: Es wSchat nicltt jedor HMif tum Brant-
henid aui. (AUuuinn V, lai.;
11 Man kan auss grobem Hanß^ kein subtilen Fa-
den spinnen. — Ldimann, 50», 4.
12 Man kann nicht aus allem Hanf gut Gant sriinnen.
/>an.; Man kand iltko apijide godt garu Af alle aUgt hi«r.
Crn:.r* rfan. , SI8,;
13 Man muss sum Hanf greifen, wenn der Flachs
versponnen ist.
14 'S kus't Homf, eb^s Pfard in Gang kinunt
(ItirtthkrrqJ
Anstrengungen, Sebweiii, Opfer, ehe ein Oetohüft
o. «, w. eingeriobtet lat.
15 Schlechter liauf — schlecht« Seile.
Die Buasen: BOser Httsf, bOse Linnen. (ÄUmtmn
Vt, 4ülf.;
16 See HanfF Vrbanl. — Petn. II, m,
17 Wer Hanf am Rocken hat, lässt sich in acblecbt
Gewebe nicht ein.
18 WiederHanff, so ist der Faden (der Slriclc, das
Tau ). — Lehmann , 509 , 8,
Die Bu««en dagegen; Niebt immer richtet aioli die
Ottt« dea tietpinatea OMb der Gote dea Hanfa. (Ali-
mann VI, HS.)
Dan,: Som hunpen er, bUrer tnMdtta. (Frvv. Jan., J7I.J
*19 Der Hanf fragt den Seiler nicht, was er aus
ihm spinnt.
•20 Er bat Hanf aufgelegt
Die Peitsche gebraucht,
•21 Er hat Hanf gefrcRsen und scheiaat Sti'icke.
••J3 Er kann sich geschwind aus dem Hanfe finden,
Hanf f^r da«, *«« darana verfertigt — Net«; er welia
uttch in rerwickelien l4*gcn B«tb.
/"r/.. Avoir Tesprlt vJf et präsent. fA" L ''.J
•23 Er wird am Hanf in der Luft
Wird geb&ugt werden. n><* Oder um ..^i.u., .ut Lvfll
Artnmkon.'* (Wald%t. IV, 50.;
•24 Für flen ist der Hanf gewachsen. — BrT$lawer
irauf rechnen, gehjbigt au werden.
*25 Mail Kuiiii liin nicht einmal in den Hanf stellan.
Aach «Je Vogel^chouclie Ut or blclit einmal so ge-
bfaoüben.
Mkd
347
Hanffeld — Hangen
Hängen
348
HMiffeld.
•Kr geht nicht gern bei einem Hanffelde TorbeL
I>er Dieb, der den Strick schoa am Halte fdUt.
HftnfUng.
I Ein Uänfling im Baner ist besser als eine wilde
Gans im Felde.
It.: £ meglio un fsnello in gmbbia. che tu falcone in
cuDit&anu. ('*aal. \%■i^.J
•2 Wie der Hänfiing (sitzen) im Hanf. — AUmann
VI. 513.
In Wohlleben, Ueberflasa.
Han^potzen.
•Nichts als ein Hanfpotzen.
Handeln rom Tod so, als wäre er nichts mehr
denn ein Hanffpotaen.*^ (Luther' t Werkt, K/. 249, M7.;
Sang.
1 Hang zur Rnhebanlc schliesst den Brotschrank.
— Sprich-j'jft^-T^aTim, ZU.
2 Wie der Hang, so der Gang. — bevttcke Viertü-
}ahr,chn{t, 1?«, Hft. 1. Nr. 113.
•3 Weder Hang noch Klang haben. — Lohrengel, II, 504.
Hanffelbeere.
•He fritt Hangelljeeren. (Haltt.) — Schütze, II. »7.
Von einem, der am Galgen hingt.
1 besser gehangen, als schlecht verheirathet.
2 De der hangen schall , versupt nich. COstfne$.j —
Fn/nmann. III. 430, 2d»»; Eueren, I2l; Ilaufkalrnder . /;
EuAiaJd, 733; für Hannour: Schambach, II. 424.
Hffll.: Die geboren is. cm te bangen, yerdriakt niet.
(Uarre'.'.iht*. lU, t^'.)
3 De der 't Hangen wönnt* is, den kellt' de
Hals nich mehr. — Gvld»chmi4t . 158; Frommann,
IV. 141 , 325 ; EUhKüld , 734.
>j Gewöhnt. *> QoAlt, schmerzt.
4 Doa wuoat hänged, doa wuoat räird (abreiset),
seg de Frau, doa fol iär Man vam Balcken.
(Hemer i* der Grafnchaft Mark.) — Frommann, lll.3a,ii.
Wo was hingt, flUt was (her)ab.
5 Eh* einer recht lernt hangen, erworgt er wol
zuvor (zehen mal). — Sutur.m: Petri,n,is»:
Simrock. 4329.
Dan.: Far een Uerer at harage er haa haly d*d. (Bohn
I, 36»}.;
HM.: Eer een man leert hanghen, so is hi half Terworcht.
(Tunn., 12, 4; Harrebomit, IIJ, 28»>.J
Lat.: Addiscens alte svspendi strangolor ante. (FalUrt-
Uben, 334; Sutvr, 738.;
6 Ehe einer lernet hangen, so ist er halb Todt
— Lehmann. 801« 19; Simrock. 4330.
7 Ein gutes Hangen hindert eine schlechte Hei-
ratn. — Eüelein, 280.
In Spanien konnte ein Dieb, der gehangen werden
soUte, vom Galgen gerettet werden, wenn ein Weib
ihn KU heirathen begehrte. Einmal geschah es jedoch,
dass der Dieb , als er seiner Braut ansichtig wurde , aus-
rief: Fahr 8a,»Kntscher.
8 Hangen hett nien (keine) Hast. ((Hdenirttrg.) —
Firmenich, /,23S, 72.
9 Hangen thut nicht wee, so es ehmhalber ge-
schieht. — Fraiuk. II. VI*; Petri, 11,110: Henisch,
816, 17: Simrock. 4332.
10 Hangen und verlangen sind an einer Stangen.
— Eiselein , iW.
II Niemand weiss, wo er hangt oder langt
12 Vor man lernt hangen, ist man halb todt —
EiMlein , 280.
13 Wann m' sölwest nich hangen will, mott de
Rü*e de Wurst stualen hebben. (Mümtter.) —
Frommann, VI. 428, 99; Lyra, 54; hochdeuttch im iVeucn
•cfcaxn?. ituieum (Basel 1865), S. 3S9.
14 Wenn man selber nicht bangen will, so moss
der Hund die Wurst gestohlen haben. — Sim-
rock, 5026*.
15 Wer gut gehangen wird, darf keine Farben
mehr furchten. — Eiselein, 280.
Das Sprichwort rom FOrchten der Farben hat seinen
Ursprung ron den Fahnen und Kationaliisrben in feind-
liehen Verhältnissen entlehnt.
16 Wer hangen bleibt, haut den Baumstumpf um.
17 Wer hangen soll, ersäuft nicht.
18 Wer hangt, der langt. — Simpiic. (Nürnberg 1684),
/, S65; Vogelnest (o. 0. 1679). //. 448.
19 Wer hangt , verlangt. — Seus , i06.
Ob dsTon das alte Oasf llschaftsipiel ; „loh hang« tiad
Terlange?**
20 Wet Hainen gevunt is, döt de Galgen nich
led (wdl). :Büren.)
•21 Dat hangt tohope as Schapkötels.
•22 De steht zwesche Hangen im Würgen. (Bedintrg.)
*23 Der hanget, busset allen gleich. — Graf, tii, so.
Wer für seine Xissethat den Tod am Galgen «<•
leidet, der bJlsset so. dass alle dadurch TöUige G«niig^
thuung haben können.
Fries. : He betaelt gheljeken allen laadea de haagbefc.
(Richtkofen. LandrtzKt, 27.;
*24 Er bleibt überall hangen wie die schlechten
Räder.
*25 Er hanget an jhm wie eine Klette am Bock. —
Herherger, I, 792.
•26 Er (es) hanget wie en Floh an em Jüppe*.
(Luzent.,
<) L4ndlicher Weibertoek. (S. Jftppe.)
*27 Hat hinget uun an siisnan Triad. (Amrmm.j —
Haupt. VIII, i6l. 163.
Das h&ngt an einem seidenen Faden.
▼tftfr hM
Irst hängen und dann den Process machen.
8pau.: I« justicia de PeralTülo , quea horeado el hörntet
le haee la pesquisa. (Bokn /, 226.;
2 Es lässt sich niemand für einen andern hängen.
3 Häng* dich, sagte der Doctor zum Kranken»
der ihm geklagt, dass er weder sitzen, liegen
noch stehen könne.
4 EUinge den Hund lieber, als daaa dn ihm* einen
schlechten Kamen machst
5 Hängen hat (ist) kein Jagen. — Büekimg. 105 ;
Petri, II. 376.
Vielleicht die Antwort eines Delinquenten, den sMa
auf dem Gange xur Hinrichtung sur £ile antrieb oad
die, weil man es wahr fand, dass mansum Tode immer
noch seitig genug komme, snm Spriohwort wurde, das
auch in anderer Hinsicht die reiflichste Erwlgimg Tor
der FllUung des Crtheils und seiner YoUaiehnng mm»
pfiehlt , weil ein Mensch schneU getOdtet ist, aber wua
es geschehen, falls sich auch seine Unschold »mleesi,
nicht wieder ins Leben surftckgerufen ward«! kaaa»
Auch eine Aujfforderuhg für die, welche sieh in dar Tee-
xweiflnng selbst das Leben nehmen wolle«, sieht s«
eUen, da in wenig Zeit alle« eine bessere Waadaag
nehmen könne.
HoU.: Hangen heeft geene haast, als 't m
würgen geschiedL (Hcurebomee , I, 272.;
6 Hängen hat nie jemand wohlgethan, sengt wollte
hängen ein jedermann.
7 Hangen, räderen, köppen, stocken is gbein snnde,
wer datz nicht, wi beheylden ghein bitten
nicht in dem munde. — Tapjnus,6i\
HAngen, Köpfen, B&dem, Stöcken ist ktin* Suade,
w&r* das nicht, wir behielten keinen Bissen im Mnade.
— Aus der BltLteseit der Oalgenhemohafl.
8 Hängen und Heirathen geschieht durchs Schick-
sal — Demtjkritos. II. 285.
Engl. : Hanging and wiring go bj destiny.
9 Henge weg, ehe das holtz vergehet — Agricoh
I. 317; Lehmann, II, Kl, 12; Herberger, II, 545; 5)ün.
rock, 4328.
„Wen man wirdig achtet des todes, ron dam sagt
man: Henge weg, ehe das holta vergehet, d. L heng«
weg, die weil man bewme hat md holta, daiaa maa
hencken mag." (Agricola.) — Ein Bichter ans Jener Zeit
sagte, wenn der Angeklagt« alt war: „Henken, hen-
ken I er hat gewiss noch andere Verbrechen begangen*';
war er jung, so rief er: „Henken, henkeni er durfte
leicht noch mehrere Verbrechen begehen.** (Bräunt
Bibliothek , Bd. 3, Hft. 2, 8. 59, 207.; — Auf der Syaod« su
Seligenstadt im Jahre 1022 wurde verordnet, das«, wenn
ein Dieb auf der That ertappt werde, er sogleich auf-
geknapft werden solle, ohne dass man ihn erst «a
einem Bichter xu führen brauche/* (Wayemseilt Atkreu-
lese auf dem Feld« der Weltgeschichte, Altenbnrg 1332,
Nr. 58.; unter der Begiemng Heinrich'« Vm vt»
England sollen , nach Harrison , 72000 Personen gehängt
worden sein; unter Elisabeth Jfthrlioh nur 3— 4U0.
ffoll.: Hang hem, eer het hout rergaat. (Harrebomte,
J. 335.;
10 Lät di jung hangen, denn warst nich old.
(Ostfries.)
11 Lat man hänge, vako£ft öss bol, awa nich an-
geschafft — Frisehbier \ 1485.
Hitniren
Hr>i
riO
la
>o
liau iiiiugt keiucn Ditb witkr äeinen WiUen.
[fut btiugt keinen^ idhii babe ihn deun. —
KMrPhurt, SS«, fHttur,, V, 59; SmJ^r , 25i; ^tWüMMfk Lfti
V icLtor kticb d»« UrlbcU. Ub<<r ♦ln^w Ver-
ölt 1 JcAüU , •<» muifi «r dlo«h fTBt dK* I'enuD
4v« ^ triirt-i litr» — nnd durnuf g«bt »' ,rl —
»n «ciiitr Gewftit hahen, ehu er iJio '1' ■ i.bfih
drr Z*tt, lüa di«* iSfiriehwort entsi < f!-^
'vun der Vollxiebung der Str*fo an u
VrrKrrcber» gewiiB»£, oder lie int i:
f.okannt f^eweicn und ftugowenuoi uomou , ni«
•jt gescbab.
i k:;n tikmund hasg*a, wr nten hcn beefl.
(/. ///, J8t»J
UduLi nen Eweimal. — Eüenhari, 619. Wili«-
trarij. ij-.. ;^4. ^otit-r, «43, Stmntck. 4326; /»ijflor,. /, 42.
KMUi auf renohiedene Woiio erklftrt werden, Mau
hal tanftehit dia Fra^ aufgeworfen, ob ein Vurbreclier
btfttadt^ weiden mOee«, wenn der Strick nacü der
AvfbAngunit r«i«iit. £iDi||Q BeohtsgeleUrte meitttuu , et
•al Omu«unkelt, «inon Meii.scbrii von uca^m auf^ti-
bAoge'n, d«m ein si> I
le» b»b«, D«iiAt!h w,
•leb tUkdefidcr Braue
SU «rlaceen, wenn »itiut lluagcu der slrak riaa. Nicht
falo«, meinte niAu, daid der Vorbrecher durch, dke Tod«i>
Anekt lue Stiafc Ji>j<*;.:t«tatideo li»b«; foodem man
gl«' 'ito durcb don Vorfall diä UO'
•c' u aJid wolle von Diuctn Ju«tiX'
Dl' irsilla nugi man, da« Geecta
bai ^»liJio ixud nicht da» bloitc AuftiOnitou
aii' rnÜBse nlau auch, wenn die Ab&lubt d«a
Ov '<t WfTdcu solle, wirklieb vollstrcuki und
k<>i^i>t< iucl.C v(»n ehtcm Zufall, wio dai Zerreinaeu dva
Stnckr« lit, «iLhADgitif ^'t'mocht werden. In Ji/r^ui
Itruiiiter'f S'ttfiiiiKn (Tryi/iicfi'^ .t < l'riitr l-,.V.t * rm.itt M'jb
Obngcna via Ileieptol du-
btu^t worden i«t. Uud im '
«, 771, !•! eiü PrtU aui a,.„ 1., .4„..„_- ..,.-.--L,
data cwel Faliclimtiozcr drutuml gi^hatigt wurden. £«
kann dA* Sprichwort aber auch daliia geben, daea,
wenn Jerrttix' r». kr^^re Verbreobeu begangen hat, auf
4«r*n jt'' i<>itrafft gc««ut i«i, dies« doch nar
•tnao«) n' 'tf«n werdeo kann. — Die Ruateo
hANm die ....... ,..^Li: Einen Prat hAngen, dann kOpftrn
as4 abiettl TüUonda Uinbriugeu. (AUitMnm 17, j16.J
Man b^ngt uicht, die gestohlen, man hÄngt,
die man faugt.
m. XcTCHejl lubo« kdü krodl, ole kdo ichovati oea-
mtl. (C^ttikovikv < KT.;
Man hengt kin, ma hot*ti den. — iiobinMon, 643.
Kietnand henkt sich selber dramb, dass er ge-
stohlen hat. — Sutor. 172: Uciii*ch, odi. lu.
L*»t. < K«ID0 BO0«D» ipao alhi )>oouaB Irrigat. (Sutor , 172;
Bwmittk. «91, 10; FhiUppi, 11, 15.>
Soll man je hangen, so verdiene man den Gal-
gen eben recht. — Cnüvr, tll, w. Iwel««. »j.
Wi» (wer) bäogen soll, ersäuft nicht. — nmor,,
/r, 70. Bückwff,no. i7füfn.50S. SchU-chta . 4h ; ifa-
Iktf.m*: Karte, M^i SitnrxHk , iS37 ; S/incAttHirlw
. I. 17«, Bratm, I, 1123, L ' '. >^14.
W<rt btngc «ni, TersOppt nicii r», liS4.;
Co Di4 riaeti neatone. — < i, neotopi •«
bjr vod» pn» iib«nici bizela. ('LV^.iiv««<ly, ä4.J
f Dvo dnikner ei, loca bnagea akoL
.• ¥Lt th«t ii botn to be honged, ahiiU noveir b«
3C« pnal noier qui dolt peodre. (Lfrcux, 11, 868.)
brt.j QnMD fki» pwider« Tolont, aon merglttur iindli.
IVjU. ' Co ma wiaiec nieutonie.
Was sol gehengt werden ^ das ersänfft lang nicht.
— Pein , U, (»9; PutUir.. 2Ä7; Graf. 141 . 3&8.
iiWac gehangen «ol werden. pä«ti«t nicht {«Icbtlieb
iiwort
' der
L.K, »v. r,c...i.vi .^i._ ..^1,.^..,. .j.rube»,
Im aUgoin«iDen wurd«, wio ». äj-
«<9a0«B in «(neni Artikel Spuren dtr Qttftt^urtlnitc im
M^risAMr^'- ' - • T -,sigi8«7, Nr. Ü), auafuhrt,
tttgtnOU'! II auf Erden die Strafe den
Vrrbreei. jetxt daa Wort im Mund«
nfiT- - raAnft nicht. Wo« den Ba-
b*i' t; will wol tagon: Niemand
«■»'-. „ , uud aelbat aua dröbeoder
TWa««gviaiir rrrriuu «no Vomebung don Scbaldigcn,
iMbtlutiir ibm cum Glack, tun nicht daroh den cnfllli-
Ml MlmMaioatn Tod d«n Verbre«h«r dor «ohimpf-
bbas Hlftdehluag «u entaiehan. Ohne Zw<^lf«I i«t
mhm mach 4ma f«liniQ«bie Bild kein uo ntlklUgea, die
Ittoic« Am««B4iUMr «Ine Mlir •rw«i»«irt0 «ftd viftrUng-
llc'i 1T, ' ...j ^M-'i - ■.:■..;. - ,'. nur die
An^<:i::f^i.iiu^ i]i-,r , .[ . :i,,, a/ina-
tieniJi , w;[ .1. rij.'w ' . ! I , !,-ii tmd
Fn- -Uli \vi:i<i<.' 'in- t , -■ i , M, u
\Vii->rrkLil/tl ,iijdcT<hall' ),;:- ,,,
^chuiilitf; iichwainin ,,.
kfr Tcrfalion. Kit u,
wio an dem Wft» le
b«aci}Wore&, daa • >i
d«s MentcbOD, d*- .,,
der, von Jenem vtr i
begangen, andas» i- k.i., Li rj
ge«t4tl4. «ondern deutclbvn ^ !-
werfe, den LnschuldiKcn al.< m
•ich anfnebmeiD und ohne Schadcu jsmkcn l^ac. '
21 Wenn einer eine Viertelstunde bangt, so h&ngt
er mit jedem um die Wette. (Frunkf».)
22 Wenn ek einen bengen wil, en Strick kau ek
bale krjgen. — Sthanthuch . U . 4H,
23 Wenn raan enen hangen wül; so finnt man ok
woll 'n Strick. (Uromenj — Atf-n-r . JS* ; für fia-
tledfi: Fnmmuht Uly 26. 23.
24 Wer di hiinge wöll, find't hol e Ströck. —
FrUyhhifi % liStS.
25 Wer htlngen soll zur Osterzeit, deni wird nicht
kug die Fiifilenzeit.
26 Wer sieh geeteni gehiingt hiitte^ wollte heute
wieder los. — stexunt^r. loo,
27 Wer sich hikogen will, findet bald einen
Strick.
Dün.: Ilrcm d«t ril basiigo alg flnd«i tiag en attikk«.
(Bühn I, 37y)
28 Wer sich httngen will, musa sich einen Baum
(Nagel) di«u suchen.
29 Wer sich je hangen wil, der sol sieh an ein
schönen Galgen hangen. — iVfn, ;//, 15.
30 Wer eum Bangen geboren ist, ersäuft nicht. —
Frischbitr, 302; Frue Aiiff *, 14W. Fttetnn, JftO.
ßän.: Han dmkner fkkc, der bnnge ikal, aden Ttiodet
gaaer orer |ralg«n. (Botin i, l\7^J
lIoiL: Die geboren ia 0m te hwng«o, bebocft ge«n rroea
te htibbcn van vordrinken. (Huhn I, Mt9,J
ll. : übi i Dato per la forca laai s^annegheri^. (Bohn I . WÖ.j
31 Wo wat hinget, doa wut reiert '. (ttwen.)
'J Re-«TO, r6i-efu = rieielu, von trockenen, kürnigen
StoiTen gobrancht, s. B. von Sand, Koiu.
32 Woas hänga soal, ersefft nc, soite de Moid, do
hingk se sich oa an — Suldoaten. (SMe^.)
33 Zum Hängen und xmn Freien muss niemand
Rath verleihen.
*34 Einen erst hängen und (ihn) dann fragen, ob
er gestohlen.
EmffLnfinX bang and draw, theo boor Lbe cMAObj Lid-
foid law. (Bahn tl , 201.J
*35 Er ist zum Hängen geboren.
Der GslgeuctHclc
*36 Es hängt alles an ihm wie Löffe) am Galgen.
— ÄcWoji. PminsiaM.. 17S6, S3S.
Von einem in aeinor iLloldnng naohUUalgeD, nnordont-
lichen Meuaobon , den man in Sahl«ai«n ,,L*tactahadi«,
LatBchgret«'* nennt.
•Ä7 Es hängt wie eine Kuh an einem Kirschbanm.
Von aebr aupaaaenden ZaaammensteUungen nnd Vor-
biudu.ng«n. Man denke aioh einen biflbendon Kiraob-
b»um, an dorn eine Kuh hikngt.
•38 Hängen (kleben) bleiben. — FriacWucr \ usa.
In irgaadeiner Welae gebunden werden.
•39 Mit Hängen und Würgen. — FrUrhhxer*, uäi,
Eino 8acb« urlaugen, etwaa darchaetaen , annt Ziel
kommen, euien Zweck erteicbeu; aber nuter groaean
Scbwierigkeiteu.
Bau.: Taaacbou bangoo en würgen. (BarretiO'Htti , ttt, 2y ".^
•40 Sich an einen hangen wie Koth an den Wagen.
Die Rusiod; i^icb an einen bunKi'H: wie der KO'tb
an daa llad der Tele«». {AUmann 17, 52l>.>
•4i Sie hängen aneinander wie Maikäfer
Frt.: IIa ae tiennent tnua par le «ft, comm« dea baonö'
toni (comme doa juift). (Xrttttnger, 195 V
Hanke.
1 Hanke in der Noth. — Eiitltin, »80; SichwaUi, jzy
Kin Notbbelfer.
2 Hanke un alle Mann. — EMHi». SM); Fm*»««. «fl.
Gleich: Krethi and Plothl, Janho^l nnd all«f mit-
351
Hanne — Hans
Hans
352
Hanne.
Hanne, fasse Muth, die Russen kommen. (Bran-
denburg.)
OBeahMX aua der Zeit, in welcher die Bustflo »1« Ver-
bündete iroraeioschaftlich g«g«n die Hsmchfeft der
Fraososeo kämpften. Dns Wort wird bei Terflcshiedenen
Aolilsseu ala Ermanteruugaxiuiir Angewandt.
HannlbfiJ,
1 Haniiibal ist vor <len Thoren.
BotL. Uannibal ia voor de dear» (Harrebom4* ^ I, SSi;
B^hH f. :|3lJ
tat,: Honnjb&l out« porUa. (Cicirg.) (pTfA^rp, S&4; Sehnt'
fftr, 9; Bi^fr II, Itn,)
•2 Er will dem Hannibal kriegen lehren. — Ha-
Ihettti , 2J2 ^ ti, 355 '',
H&Tmich.
Öo häuuich ' as eil hüllen N&pken. (Graftckaft
Mark,j — Fromnumn t V, 60, 78.
•) FUt hAadig, d.i. hsodlioh, bequem; dann auch mr
Mand gebend, dienstfertig.
Hannover. 1
1 Haunüwer is det hoge Fest, Hameln is det Rat-
teuni^st, Eimbeck is det Räwenneat, Norton
iö de Antjcpjius, Göttingen is de böge SchauL
(8. Hildcisheim.) — Schamiinch . II , H9l.
2 Lieber dat ganz Hannover atlirennt, als dat
eine Pipe Taback verloren geit. (Uttnmwrr.)
Besondere ron üh«! an^ebrAcUtot, tcUitUilcber Spmr-
«amkeit.
Dan.; UTom der vll beenge ui^ Ander ook en ttrikke.
(Bühn I, 375.;
Hanor.
•A klani Hanor» und a grosse Masor'. (Jüd,'
devltth.)
•) Vergnügen, 'i Ltwt. — Beiecbtaf — Sohwangrer-
schuft.
fiaXLB.
1 Allna groade kiimmt Haus int Wams. (0»nn'
hruik.) — BvnkinQ^^n, \m Mintark: JJaiirtpU, 69.
Itach und naob briuift einer was vor aicb^ wird be-
Bütfrter. — Hau« tat eme von den vielen Fortneu, in
dunen der Name Johannes in Deutschland vorkommt.
Mau hat versucht, sie in folgendem Ditticbon «utam-
menxus teilen : HAnnesIe, Juhannes, Jahanneelet Hao-
■ele, Htneel ^Hansel, Haasle, Juhann, H&nselchen,
Hibnacfaen ttnd Haus.
BoU.i AI doande kw^m wambnis in Hannen, cn hlj mouw
d« leven jkar over eene trok. (Harretiome« , /, 2>iAj
2 Ba wet, boa Hans (der Esel) es, wann de Ha-
Wer wäÄSet — Woetie, 70, 125.
Bi« dahin kann sich noch manche« Andorn und or-
eiguen.
3 Der Hana verdänd et, der Hans verriert et.
(S\ebv.Himxq.-*üih».J — ÄchiMiirr , SlO.
Wa« Haus verdient, Tcnsehrt er wieder.
4 Die grossen Hanse beissen einander nicht gem.
— /Virt. U, 130, HfMXSch, 266, 65.
5 Ein Hans bedarff eines Hensels. — Lehmann, 933, 4.
„Die groesen können der kleinen nicht ontratcn.''
6 Ein Hans in allen Gassen gilt utchts, den soll
man hassen.
7 Er heisst nnd bleibet Hans, lebt mit der wü-
deu Gans ohne Sorgen um die Wette , spat
auf und früh zu Bette. — Simrwk.^u.
8 Es sind Hansen in ollen Gassen, die des Rocks
wollen fiinff zipffel haben. — Luthtt'» TUch-
reden, »69*.
9 Gpt58b Hansa oder klein Hanss, es gilt eben
gleich. — Grutvt , tu, 45; Lehmann. 11.239. 8$,
10 Grosse Hanse sehenden heut einander, mor-
gen gibt einer dem andern die Schwester^
drumb stecke sich niemand dazwischen. —
l\?tn . II, iss.
11 Habt ihr nicht Hansen von W^ansen gekannt,
der hat sieh die Hosen vom Arsche verbrannt.
Wollt ilir'a nicht glauben, so seht ihn doch
noch ; es hüngen ihm noch die Zumpeln (Lum-
pen, Zotten) ums Loch. — SMcn. Prmvixial'
Mutter, lS<t6. V\ (570.
Hatii von Wansen wird eine Fereon in «erlompter
Kleidungfgenannt. Der obige Sprach , der neckend ron
dnt Kindern gebraucht wird , ist urspranglich eine Be-
tpOtloltmg der Armuth der kleinen SUdt Wanten.
1 2 Hans bisist die Flöte und Hangers sterben wiH
Gr^te.
Wenn schöne Künste und leere Küche tieh rafbniid««
haben; FlOtenklang und leerer Brotsobrank.
Rnth,: I«-an w dudn hraje, a Maria i hoJodu umjrwaje.
13 Hans düngte seine Felder schlecht, war Ackeri-
mann, jetzt ist er Knecht.
14 Hans, Hau», hau di nit, 's isch kdi Scfaerer
hte; 's isch e Scherer z' Kennigkofe, pl&txet
syni Lederhose. — SchHA.i7,%6.
Dieser Spruch rOhrt ans den Zeiten dar Beformatioa
her und soU sieh auf eäuen der orstoa reformirten Pre-
diger beziehen. ( 8. Pradikant. )
15 Hans heirathot seinen Landes vater.
Wenn Abaiahten auf Geld die Wahl bestimmten.
16 Hans hinüber, Gans herüber. —^ Simpiic,, I. mi.
Lat.: Veatea, non auJLmum mutant, qui träne mare ouxniAt«
(Siinpiic. Namborg 16 S4, /, 695.J
17 Hans in allen Gassen muss (oft) dem Tff^wal«;«
Haare lassen.
ffoti.: Die Hana no > '.»n in alle ttratea, wordt
wel door etfn Ha zadel geworpen en land-
mcter gemaakt. < , I, iSl.}
18 Hans ist des alteu Hunsea Sühn.
19 Hans ist seiner Grete werth.
Frs.: MnnsieuT vaut bion Madame. (Kritiingrr ^ «€J*,^
20 Hans ist so dumm nicht, als er scheint.
21 Hans kommt durch seine Dummheit fort. —
— Evmlem. 880 ; Simruck, 4336, GütU, 307, üraun, /. lUT
Der Dummheit hilft jedermann ans Mitleid fort. Ihr
tritt niemand in den Wog, und sie kann Überall an«
gehindert kterumtappeu. Die Mittelmlseigkelt eobietü
sich ebenfalls mit der grossen ▼«rwandteu llais« im-
mer vorwirte; aber das Talent hat mit allen HJodoml«»
sen XU kämpfen, welche Noid,TborheU und Eigennotc
SU schatten vermögen.
ütjü.: Hans komt door xijno domheid roort. (Surr»-
60 m«'*, /, JM.)
Lat.: Dicftur a multi«, quod aors est optbna stulda. (Bin-
dtr II, 761; S-hrtgtr, A^.) — NlhU «cir« Mt ritt
fucundlseima. (Oaat, W7.)
22 Hans lacht und weiss nicht warum.
Hans bat nach dum Ueboreinkommen, da« dieXatO
mit ihm getroffen hat, keine Verpflichtung, eich ttm
irgendein Warum in der Welt xu bekümmern; er wO^de
BODSt aufhüron, Uani ju »Hn,
Fr:.: Jean «e rit et ne Sflwt de Quoi. (KrUsing«r, 137*^
23 Hans mit'n langen Bllbagen kann 'n DüveJ at
de Höll jagen. — f>j>rmi*»<m, 304.
24 Hans neckt mich (immer), Mutter, schütte dia
(Braut-) Betten, sagte das Mädchen. (Schu^.)
Von pbeUistigen Mädohen.
25 Hans, nim dich selbst bei der Nasen, — /Vir»,
//, SrO; L\Hher'M HVrkf CJeu.l 1581). 17/. M7*.
Lat,: Medice ctu-a ot ipsnm. (Lttther't Werke, VIT, aS7*V
26 Hans ohne Haus ist ein Vogel aus seinem Kdaie
heraas.
tYs.: Un homme saoi obri fttt tin oltMa lani nid. (Rt*
ceuil, l.j
27 Hans ohne Sorge lässt keine Sorge übers Knie
wachsen j brennt das Haue, so wärmt ersieh
bei den Kohlen und biäat sein Anlie^n in
die Luft.
28 Hans ohne Sorge lebt mit der wilden Gans und
lasst die Wald vöglein sorgen. — Sitnrw:k,4Sai
Drrtun , I . 115?5; Lohrengel , I, 359.
29 Hans, pass nf, 's setzt anne Matze £rdbim\
(Otterlatuüz.)
30 Hans plögt , Hans sögt , Hans ©t ök op. — Frit>-h-
btttr, Sü2*, Frischbier^, liSS.
So sagt der saml&nder Bauer, um auBaudrttekem, dMt
er nichts vor «ich bringen kaun.
31 Hans s&t's, Hans mäht's, Hans drischt's, Hans
frisst's.
Die kleinen Grundbesitzer vorxehren scibft, was il«
anbanen.
32 Hans speiset mit Worten. — Tappkti, ne**. tJenuck,
607. «e.
Lat,: Verba importat Hermodorus. (T«ppiu$, 116^; M9-
niich, fiö7, «7; Binder II. 15*33.;
33 Hans vertragt sich mit seinem Landes vater nicht.
Wenn eine ans OeldxUcksichten gtschlosseae Kb4
misrStb.
34 Hans von allen Gewerben wird niemals reioh.
— ZnU-c^irifi für vaterL Gesthichit und AUtitthtimtkMitdt,^
Hcramgrgebcn vom l'^rnn für GetcKichle Weitfuitnt^.
3
353
Hans
von JeLH ist iu allen Gassen.
k, (Im fiel)
L rt gifWOftleii , aiu iJAüiffcu
'.^rkUeitu b«aade(. CaUe«
>^ L-lcbf r im Frontlspice des
/.:C ( hr rAv Lachen xw«i Auf Cooioten vte-
Vt«T>> angobmcht lil. Der «h«rtkv Kopf mit
fcl^i . la Muadwork üo'ivut al* die buiden
rin «ticji m- 1. itungiipicl des
.«, der liu! i ti^uiiluirt den
:Aü^ . iiud M einen tiftrti^jen
M»4iu in -; lu ÜLMaüJfc tiarsU'llfrad, fahrt mit
bcidoQ H :in fiDum MeUllatabe bofeatiffteu
AiP^fal ti»c! [ 'to Auitifben dei GlockobachlAg«
•Ich weit .. ;i:tiiduu MuQiIe de« Köpfet und rieht Uia
•ofotl «ied«i turQck, wvau dieser dunftch «chnaifpt.
alUtUndllich aich wiedorboleudc ::ichiiapp»n hftt
jd*m unkchaainpn VolkiwUsc icu der BeoADDimg
' i|iph«&>" oder kurtwvg „Haua voa Jftiu," Vet-
luav BcüTebtii, s» h'-u /.utkr-r erwähnt tu d«T
i'tt><U über MittfA.^fJ, 1^14
■ et »mgt : ,,Weuu «In inAcb-
. it niucble, L*tte die Mabl-
>i«l«dmsa, dA würde
«iti '. 'Tteo and »Hau« von
'hu. . h ■ wvr lu dem Na«
•Jftn Kopf
laer Sage
, ..^ : erwie»«n.
-H üi der tHuttrirtt»
\. Jan. l!!k^7.) Ander-
- -^ " i'^ii« iu »li«n liat-
«■«. t«u I S. 340J: „Drum
iMfen wJt * Au«««r dem
hHaiii iu ^.. .. > . ..... ,,...,, .,,^oh einen Baas
S6 Ban« vou Laudenbach ist mein Kom'i die er-
»tcn Bücher druckt' ich zu Rom
mein* St*el, (iott gibt dir Lohn.
Inacbtlfl auf einem Ora(.!
\J QasB sfHr* ein Edelni&nu, .......
tprjtche.
Wldar di« frmtuöaitohe PoUlur, di« ftUe wjkbrt' inner«
•otbaiirttt Ubd durch Jen« eraetxeu xu kOnnea
(^ Jftck would b« a g«Dll«mat>, if li« couid tut ipeak
rreneb.
li$ fltt&B wtüss es wol, aber Hans sagt*s nicht.
ff. M». ,. ^^^t tietv«!« ni«»r Hau« wU ti«t iv(«t «•ge«&>
n Pfnrrer lehren.
41 Hanse, hett do SleV-rtew ök Sc4iuoken '? frauch
de Bür, doa hadd'e 'neu Pacüwiemei ^ «luoken.
öitt' far
inorkio9t«r
:nzöaisch
39 \
[tu-
l' . i'iu*fit vi>u i'an?, ein elxfasü rL".ilic-'iif uod
'7c>i)»ch als tdcbtlger Scbulmann. lodat« er rar
Vi .(■»brtLder als Muater auftfctteUt ward. Der
r.i. . ) t,i'(;ihi sogar, das« jfder Candidat, der aich
I I ritello in seinem 8i>r<eugcl bewarb, «leb
• I >.• lii <rr09'-1eau rerfügcu mu3»te , um tuD Ihm
( fr TU wei^dCD. und die aöthijfen Anw^liotigen Ar
- .Ml,init KU «rhalten. I>er aufdlete Weite aatge*
; ■' i.i'brcr bekaro dadiirch eiuo eo hohe Meinan^
' . ! U,4 Ar «ich erlaabte, teioem Pfarrer Ver-
,< • r , , wenn et glaubte, da»» er nicht ortho-
grillig (,"' predigt habe. W&hrend der Fredigt stand
Mk AltM^ hbrt« mit der grMfften Aulm«rk»«mkeit
ttttd ftb dnrch billigende and tnitbiillgende Zeichen
K »pte« »n Tenteben , wai er von der Predigt dachte.
eiie^ mit allen Eigenichaften einet wiüiren
:. begabt und einer der ertteo Theolög«li vml
kau Ute dje Eedlichkeit. den Eifer «ellMi
.'iöu ru ?ut, um ihm detbalb den ge-
- f xtt maci)i>n. Ander* dachten aber.die
r« rO,.fi! i ri (i.- r Mr.] Uli n L' 1 ■iFiifrn . dai«
-hen
nge
,... ..iten
I iordern
- er! Bei
» .wjj Achietn
' rtetreu atx. I>teaer, in der
.'.6 Wirklich stecken, nabm
► '*■■■■ v ' ^^^it
I' oto
"0 ai#nBcben >u betilahtieo , def
u beleltreu irill.
n-ilmi oa un ilnud uüd Kasper hat's
aat.
DMVt»zun SrxtcBv^arss-Lazixos. n.
'-■liea.
-. leiaitl
Ulf n [Pfifc-
•) l.
d«Bj b«i
42 Mausen g; , i : ..
43 Hauss ohn Heisa wirdt lummcr wci«». — Uruitr,
/, 47; mn, /f, aTt). tlenmh.ll^, M; f.nul.iTl; .Stm-
rflci, 8il7.
44 Hons gib Pobs, eunst Betrt'a Piffe. {Ohtriütuus,)
45 Ich heiss' und bleibe riima, lol»' mil der wilden
üaiis öhn' isorgen um die Wette, spät attf
und früh zu Bette.
46 Ik wull doch leber dut min ß-uden Hans in de
ilöil kamen dad; wat ward he bi t,o 'u Kiill
im Himmel frem, uu he wer j (immer« so vor
de \\'armd, anffte die Frau zum Pastor, der
sie gretröstet, das» ihr geaturbener Manu in
den Himmel gekommen sei. — /VfiiBrf, 59.
47 Jeder Haus daiizt möt siner Tri». (Samlmri.) —
i-'nfikfnfr ', 1<JK'.
48 Junker Hans von Puttputt, wo kommt er dean
hti *
I I or durchttromteii (iogcnd der BiC*rk
Bra: .uo alle F.il.Juiirf CHI LjudedeiraaUÄ ;
u&tir J(.in Namcu Jtinker ::tt HlBtftBg-
Ucb bekannt. IJinmai jal<i db« eeinen
Viebb>if und kam, gowolii:: _ Curii.v»!»,
in die BAuptetadt, um tioh mit «uiuteu dtMigi-'
au eiluftigen , wo er noch, wenn auch gegn
tichl, Tit.» dieeen toinen lieben freaoden r^i. -..,.;
gebanicit wurde. AI« er einmal anolt au diwer Zeil
in der Hetideu« war, wurde er vom dem Baron N. au
TlBflbe geladen. Ua er wuifte, dati dieter einen »ehr
guten Weinkeller hatte, ualun er die Eiuladuu^ an und
fana dort eine Oetellicbaft Iwsltger Vögel, die »ich
auch tugiclcb brOderllch aber Ihn hermachten, wie die
KrAhen Ober die Eule, wenn «ie am Tftg« ihr Loch
verläett. Nachdem man tlob lang« Zelt mit dem Land-
junker gekurxweiU hatte, nmohte ein Blltglied der Oe-
telltobaft den Voraeblag, aUeaanunt unter Maake und
Dooiiui.) in die Rcdoule cu fahren. Zwar tucbto der
Junker Hani auKuwelchen, alleis mftn lioet ihn nicht
entwitcheu. Die MatkenatuOge lagen im Kebenzimmer
und fUr deu Junker liani wurden die auffallondtten lOei-
der, die man in der Betldent auftrciLon konnte, rutaoi-
m«ng«bolt. Auf einem Streifen Papier hatte man mit
grMt«n Kanaleibuobttaben getchriebeu; „Junker Haut
TOD Puttpatt, wo kommt denn er horr*^ Der Kammer-
diener de« liarona nSht« den Zettel gerade auf deu
Backen d«« fxu don Junker bettinmiten Mantel». Bei
der Einkleidung wur J ' ■ clb« rateb umgeworfan.
Man nahen ihn iu 1 zu den bereititebeD'-
den Wageu und icb m. 60 langte uutn beim
Opembau*« mi, und ^kxuk* r tiant wurde nun von «ei-
nen guten Freunden \r1e vorhin , nur in otagekehrter Ord«
nung, erti sua dem Wagen hinaui und da,un in den
Tanctaal blneiu inebrgeachoben als geführt. Hierver-
Uetteo ihn aber alle und er itAnd da, allein und ver-
laaaeu unter dem bunten O'CwOlil. Alloin , cht! rr »icb
deuten rertah, liam beinahe die ganze '^' ug zu
ihm her und um ihn herum, ihm gleit : »uii-
tan die Hand reichfnl , ihn grutsenu Hnu»
TOQ Pultputt, ! aenuerher" Aül ^ N*cIj-
denkeu« uugei . er «leb (nicht entrtthtelu,
wie er, vermuji. 1 üetideua au »o i,iil l:ck.iiiu-
ien kumme. Ai* *ude<« der BegrU«-
Oaffer und Laohei immer raebc wortJ^
ihm doch etwa« »chwül, und hatten >
Eintritt die vielen Maikeu und Lampcti t(i.'l>lcDd«(, ä<j
verging ihm jetzt bein^ihe der Atbem. Der 80*1 fing an
tSch vor «eitlen Angou xn 'lr«firii,
«r>ten mal in »einem Lei
h&ttca nicht »eine Freunde
achtoten, et bemerkt, ihn
Hause geführt und mit i-X
dem jedocii Junker Huub .
Land»itx zurückgekehrt v.-m-
Gelabde ab, ,.da«« ibn der 1\
er in »einem Leb«n wieder iu
fahre'', bo wird die Eatitebun.
man anwendet, um in tcberzbaftoc W >
Verwunderung auezudrctcken. in ft.rh
mUcIk Hu'4»fr«und (Bertin 1^10, 1, Nr, _
Ta^lTk) alt «iue ,, wahre Anekdote" ezMkii.
ikI rr wiirii /.um
auf lelneu
««tbst rtai
He, wenn
[c Hedotti«
nt-AlX, dl«
und
"IM-
- . -. tu
üeber Zelt
und wirkliche Namen habe ich nichta Xiüierei nnden
kennen. In der Gegend, wo der Janker geUbt hat*
•oUte man do>cb Naher«» witien. Itt die Uedcnaart ia
Brandenburg noch, bekannt und wo?
49 Bleister Hans von Mecz und sein junger Sohn
Vmceuz.
23
355
Hans
Hans
356
50 Nachgerade kommt Hans ins Wams. — Sim-
rock, 7261.
51 Sevenundseventig Hanse, sevenundseventig
Gänse, bieten mi uich die Gänse, frag' ick
nich en Schiet nan die Hanse (oder: pfeissen
nit die Gänse, was sollen mir die Hanse?).
— Pistur., I, 41; hocUdeiOsch bei Simrock, 4337; EisC'
lein, 281.
So spottete 1362 Waldemar von Dftnemark des Kriegs
der Hansa. Die „Hanse" nahmen ihm aber alle seine
Scliiffe weg und machten ihm einen Besuch in Kopen-
hagen. (Vgl. auch Raabc.)
52 War weit, wo Hans is, wenn Gras wösset. —
Schambach, II, 584.
Im Harz: War wäss, wn Hans is, wenn Gros wichst I
(Lohrengd, II, 501.^ Was im nächsten Jahr sein wird,
können wir nicht wissen. Wahrscheinlich ist Hans bei
der Entstehung des Sprichworts der Name einei Pfer-
des gewesen.
53 Was dem Hans wehe thut, thut dem Michel
nicht wehe.
Was geht's mich an, weun's dem andern übel geht.
54 Was Hans eingebrockt, muss Hänschen aus-
suppen.
JIoll.: Klein Hansken boet, wat Hans misdoet. (Harre-
bomee, I, 2tJ4.;
55 Was I^ns nicht ist, kann Hans nicht werden.
Böhm..' N^cin boze z Janka p&nka. (Celakovshj, 100.^
56 Wei weit woa Hans ies, wann Haber wässet.
(Snest.J — Firmenich, I, 349, 50.
Im Hochdeutschen: Wer weiss, wo Hans ist, wenn 's
Gras wächst. (Simrock, 4342; Gaai, «57.) Es ist^noch
lange hin; es kann noch alles besser worden.
It.: Di qni a U, Dio sa quel che sarä.
Lat.: Dens providebit.
57 Wen der grosse Hans will schlucken, der muss
nicht strabeln und zucken.
Moll.: Onthoud geen' Kleinhans 't regt als Oroothans on-
regt doet. (Harrtbomee, I, 2M.)
58 Wenn grosse Hansen wie Esel thäten, sie wä-
ren dann immer grosse Propheten.
Holt.: Wat grooto Hansen doen, dat moet men prixen.
W'Harrebomee , I, 264.)
enn Hans auf dem Dudelsack spielt, so stirbt
Marie vor Hunger. — Kiesewtter , 40.
Macht der Liebe oder der Töne.
60 Wenn Hans die lahme Grete liebt, denkt er
sie tanzt.
Die Liebe verschönert alles; Hinken gilt ihr für
Tanzen.
61 Wer da het kenen Hans, dei krigt ak kenen
Dans. — Bremer Sunntagghlati , 1855, 4; Schamhach,
II, 507.
Bespricht das UnglQck der Mädchen, dio auf dem
Tanzplata ohne Verehrer sind. „Wenn sie also", he-
meikt Schambach , ,,nicht mit icStästofrelu und o Wand-
hans <> oder mit «St&stoffclQ und uWinkelfos» tanzen
wollen , so müssen sie sich einen « Scliatz anschaffen »."
63 Wer Hans in allen Gassen ist, ist in seiner
nicht zu Hause.
•63 A iss wie Hans in allen Gassen. — Gomolckc. 122 ;
Robiiuon, 341 u. 543; hochilcutxch Jifi Sailer, 120.
♦C4 Ar macht überoll 'u grasscn Hans. (Franken.) —
Frommann, VI, 315, 155.
Es ist ein Praliler.
*65 Da will ich doch Hans hcissen!
Wenn das wahr ist oder geschieht.
•66 Das ist einer, der Hans heisst.
Holl.: Dat is er een, die Hans hcet, vet en dick. (Harre-
bomee, I, 284.)
•67 Das wird ihm Meister Hans verbieten.
Der Henker wird ihn an den Galgen bringen. — „Wer
sich sein selber nicht kann massen, von böser gwon-
heit abelassen, den mnss man in ein Kloster globen
zun dörren Brüdern hoch dort oben, da man mit Lei-
tern steigt ins Chor, darumh sehe sich ein Jeder vor
vnd sich für buser gwonheit hüten, sonst wlrdts jm
Meister Hans verbieten.«- (IValdit, IV, 43.;
*68 Dat es en rechten Hans in allen Gaten. Cl^er-
lohn.) — yVoeste, Bi , 90.
•69 Den grossen Hansen spielen. — Mayer, ll, 115.
Der Prahler. In fränkischer Mundart bei Fronimann,
VI. rm, 155.
ffoU.: Hü speelt den grooten Hans. (Harrebom'ie , /, 284.;
*70 Den Hans für den Stoffel ansehen.
Frx.: Prendre Saint-Pierre pour Saint- Paul.
•71 Der heisst Hans. — Mayrr , 11 . 3$.
72 Der isch Hans ob^n im Dorf. — Schweiz, 1, 144, €4.
73 Du Hans!
Gilt unter den Landlenten Schlesiens als starke Ver-
balinjurie. (Schletitche Provimialblätter , 186«, 488.;
74 Ein grosser Hans sein wollen. — Geiler, x»ch., 97.
Einen hohen Bang, eine wichtige SteUe beüsprnoheA.
75 Er hält es mit den grossen Hansen.
Moll.: Hij hottdt het met de groote Hansen. (Sarrf
bomie, I, J84.p
76 Er ist Hans im obem Gaden^ (Schweiz.j
^) Das ist Zimmer, Kopf. — Vor lauter Freude nicht
bei Kopfe.
77 Er ist (will) Hans oben im Dorfe (sein). — Jer.
Cctthelf, Jakob's Wanderungen , 245 ; Käthi, 127; T^ien
und Freuden, I, 32.
78 Es ist ein armer Hans.
MoU.: Het is een arme Hans. (Marrebomie, 7, 884.;
79 Es ist Hans ohne Sorge.
Der Immerlustig.
Frs.: C'est un sans-souci, un gros sans-sonci.
Lat.: In dextram aurem domüens. (rUnius.} (Binder
II, un.)
80 Es ist Hans von Jena! — Ridiard, 391; Ewelfiii, 84S.
Von Jemand, der stets hin- und hergafft, ManlafTen
feil hat, und alles hören oder sehen will. (8. Hans 31.)
81 Es ist Hans was Heiri. (Luzem.)
Einerlei, kein Unterschied.
82 Et es ennen gelpen Hanns, (ifeurs.j — Firme-
nich, /, 407, 892.
Es ist ein geiler Hans = Kaninchen.
83 Gross und kleine Hanse.
MolL : Qroote Hans en kleine Hans. (Marrehomie^ I, 894.;
84 Gutten Hanss, Herr Tag. (ScUet.j
Zur Charakterisiruug oder Ironisimng eigener wie
fremder Verkehrtheit. „Ha hal gutten Girgen, Herr
Morgen, gutten Honss, Herr Tag." (Keller, 142».;
85 Hannes, wo ist dei' Säg? — üairische Sdndteitmg,
1864, S. 301.
Diese Bedensart ist aus Brück bei Erlangen und wird
dort angewandt, wenn mau etwas sucht , das man schon
hat.
86 Hans, das war dumm! — Einelein , ^0.
Lat.: Ah Corydon, Corydon, quae te dementia cepit.
(Philippi, I, 15.;
87 Hans heissen. — Schöpf, 242.
In seiner Art vorzttglioh sein.
88 Hans in codem.
„Sie ( dio auf der Schule oder in der Lehre nichts ge-
lernt haben) wttren annoch glücklich zu nennen, wenn
sie als gebrandte das Feuer fürchteten ; so aber bleiben
sie immer Hans in eodem; wer sie lehret, der redet eu
einem Holze und schlägt mit einem Prügel ins Wasser."
(Keller. 163\;
89 Hans mit der Latte könnt' es treffen. — Ei/e-
Icin, 281; Uraun,!, 1124.
Der im Hahnenspiele mit verbundenen Augen nach
dem Topfe schlagen muss.
90 Hans mit der Latt« sein. (8. Latte.)
Lat. ■■ Simia barbata scu caudata. (Erasm. , 861 ; Fhilippi.
II, 185.;
91 Hans Namiddag. (iMai.)
Die alles aufsclüeben.
92 Hans nimm dich selbst .bei der Nase. — I.u-
iher, 328.
93 Hans oba n' im Dorf. — Tubler, 255.
Ein Tonangeber, Einbildung, Stinunf Obrer, einer, der
den Meister spielen will.
94 Hans Pfriem.
Von einem, der alles besser wissen will, wie der Schu-
ster, der Ober den Leisten hinaus urtheilt. Der "Same
Hans kommt auch noch in einer Anzahl Verbindungen
und Znsammensetzungen sprichwortlicher Art Tor, die,
meist an ihrem Orte aufgeführt, hier übersichtlich ausam-
mengestellt folgen : Hans Dampf, Hans Höuerloch^ Hans
Koch, Hans Kraft, Hans Marter, Hans Warst, Haas
Narr, Hans Puff, Hans vor allen Hftgen, Han« Unilelss,
Hans Hasenfuss, Hans Gnckindiewelt, Hans Lieder-
lich, Hans Hagel (s. Janjagel), Hans Ohaekopf.
Ferner :.6ro8Bhan8,. Schmalhans, Schlamphans n. s.w.
(Vgl. auch Waldia. 51.) Man spricht auch noch von
einem Hans Obenhinaus, Hans Liederlich, Haas Arsch,
Hans Ohnesorg.
•95 Hans, prahl' sachte! ~ Gomo\die,\in: Simrvdc,413S.
*96 Hans Röhrup. (HoUt.)
Von denen, die nichts an seiner SteUe Immo, Mo-
dem alles anfwflhlen und aufrühren*
♦ 97 Hans nibbel et Gessel. (lH\\kaüen,)-^Fri$Mi^\ 14».
Buf der Zuschauer, wenn ein StArkercr «Imib \
ehern die wohlverdienten Prügel gibt.
367
^r 98 Haiifl spann ^ den Degen an und bal ' vdrn Dre-
^1 Üng SempV (H9UI.J — Schütte J!. 100 ; Di^rfnU-
H •) Leg«. ') Hol«. ») Dr, .«t *af gUa.
^H ■«lidv and »tolz«> A.rmttth i Li>r; daa bc-
^P degrnlr i^^Tinleiu holt fUr . i.f.
*^99 llar. lenbart versieht Jie Alt.
. Fuchsscbwftozer.
•10© iUll»« ilp iK-r I>r6ge. (UuUt,) — Sihut:r, n, 103.
Von eiocni Wirtbc^^ der lüchtt eu triakon hmU
*101 Uaua von der Luft wobnt dort. — l^üeitin , i^.
Ia T«r/ÄU«oen Schlöiieru nud Iturgeb.
L •102 Uftxis will nicht ben'orkommei».
^& Weaa /snuind mit der Sprache uicht hor»tia will.
^P^1Q3 Honfien vud löffelhansen. — Hemtdi , i54 . zi.
^L ttl>- <• Jaogo narrende Buler.*'
•104 Hauss ynn allen gassen. — Affncola l, 157; E^HnQ,
fc//i. 6. EgtHt^ff. 160*. Ci-wttM. /. 47, 5i*rör. 931; /urlirr.
Ptailfr . 7W**; ^iiHroci. 43S4; fiioharrt. 391 , Euelrtn , 207
U. ?W). Arnnw. /, 1186; Fruchbicr^, 1437»; icW«?>Wf/, bei
U«t>«r*U dal>al, mischt «icli iu ikHo Haxutct „I£ln
HaMui inn allco GftMen, > toitu*
hiftben, «1« dio juni^eo Kl;, wjaa
Jhm «lebt ^f Olli OD iit.*' -< 'iMcA
|UiCI, CA) mit diitn ZtiiaU: Mciati::r lUrwlU vuOL der
auHLotta«, lUi^jxiii tv icuniacciiB negoiUi.
JtotJ.: Hans in all« (traten, flfarrebomrf, I, 334.;
*10& Be 18 egen aa Hans, säd' de oll Mann, de suIl
a&*n Galgen un wull nich.
\* 106 leb wolt eh nit Haue heyssen. — Frandt. 11, 57.
Ia Sohletlea: Ja loh wiel Bona b^Men, wenn do«
IH&g wohr la. (K^Utr, 144 *J Wonn wir aagan wollen,
dbna frir an etwaa nlcbt gvdenJtvij, daa« vir «• noch
rfal weniger tbuu wdrden. Franck itellt die obige &«-
Jeutart mit des folgenden vutamiuoD, um den Sinn
der latciaucheu : Terra mibt priue dobiacat, in ibren ver«
■«biedeaen Anweodangiformen deutsch auaradrücken:
leb wolt lOl« das mich die erd venchlund. leb wolt
ntt da«a mich die aoim anschin , die erd trtig. Ich
wolt ebe datB micb ein Kut certrettef da» w«f« doch
•In ■cbendlicber todt.
/<j.j ^'ii en ritjut & bout, j'irai le dire k Boin«.
*\^1 Mit nichten^ i\ beeat Hoaosa. — Him^Uvke , m.
• lOS Sie Ut ein rechter Hannes. (ynThberg.j — Fr«m-
Ycm txamt derben, iturkea weibli«bou Person, die
•ohw«r Ine Gewicht fälit, dabei keck, gleichsam münn-
licb aullrllli Rb«r aucb noch jaag itt.
lebe Uiknsohen im Keller! — Eüeiein. ssi.
lun, /. li?S.
Hfta Kind im Mutterleibe. FUflein tattt aar Erklft-
ffMIff) Vor Zeiten hatte man eine Art Bocbef, die
„naiMrihwi in K«UeT" nad ..Grc leben in der Kucbe"
«»ttMnt wurden. Diese Gefftiae waren aus Silber und
rargoldet, der Fui« ^lang und die Schale darauf einer
Maacbel ähnlich, hatte die Einrlcbtiing, das», wenn
cdAa Wein bineingoin, durch den Druck eine OefT-
ntmg am Rande entstand, aus welcher ein Knbbleia
oder MAgdleln empontieg. Der Sehers lag darin,
dass man Frauen, die gern Kinder hatten, aas sol<^
e&«n Bechern znirauk. Jetxt noch will man niit dorn
Trtnkspmoh; „Et lebe H&uscbeu im Keller'* oder:
^Bt Üb« Oreieben in der Küchel^ den Wunsch
, dAss cLua Frau guter Uoffiinng werde,
weftn tie es i«t, sich «iner glQcktioben Bnt-
biu' 'f acn m6g«. Laiartmberg (II, 764} sagt
vn iken: „Ok koaden ae damit dat Henskcn
|iü< •i«'D (Tertnsoben) dat ander dieiaem
•ciiucr (^cua^er, Dach) Im dOsiem keller lach.'* Vgl.
Mrhmgf, Au'j*t>urgtr Wnrt^rhuch , 2iy'\ Nach
fT^'^J wird der scbalkbafte, geheimnitsvulle
ffftr Behwangere und ihr L'Dgebor«nea auch blos
dl« Bnobttab«» H. V K. auftgobro^ht.
E&nsel
358
In das kelder m Maaitje in't schtpraaltje.
p, /, *M.;
-| Büllt<d>ea tojDst, wie Urus blänt (geigt, pfeift).
3 fleccechen lerne nicht xuuil, du must sonst vil
thua. — .4^rK.rfa //, l»4. «uMriwIinn. 16»; K«iU. WW.
SkmrxL i-iin_ii
80 M.- 1 Maun iu. Thürlxigeii; „wann der
■tk«, >^ Krati fem schicket in seine Ler-
saftfln'^ ' " tQg, es wtirde ein gelehrter,
trfwkr^ iitcr Maiui aus üio werden."
4 lat Hill er, ich wiU's nicht er-
ft Wai lUnacben geihan, klebt Hansen an.
i«r^- DlAcil« »et, Udto« natura« mbtcoad«« twirm^ po<
MV« «aB«lto ai« «aa« ^acuero diu . fJUnder I . tKi
6 Was H&nscben lernte kann Hans*
Ftt.: Ce qu'on apprend au berceaa durc Juatju'au tombeaa.
7 Was Hänschen * nicht lernt, lernt Hang nim-
mermehr. — iifk/drKfJi; , a; IhUaihtrg, l , 77 : Suitrn-
ktcf. 4», Atnuv. II, ii Strt^et . 134; Ilücking. 84«; Sv
dtiir, I, 3. MuU0t, U, Bl iVtiM, C; SpncitHvnt>ruhitt7,
t, 3 ; Hamann, Unterr,, /F, 1; Sifnrotk, 4SJ» ; A'rirtr-, 2614;
Uutm. 1. 112<». t.vhretii/el . /,714; a/itudi*/»*'/» bei *»if»«r-
fiM. 99.
») InLuUirM Tt»chr.,i-'n * lith ' 1 llni,..-! _ kn-x f.e-
lisch ist dies Spr: 4
übrr rrliffiihf! und 1
heben oft hat's IJ^-^-, „v,. ... ■*.
B&nachen Iiichts gäi^rut liut. Der :t
in den deutschiüi Sprichwörtern, v r-
sehen, eine Kollo; aber er wQrd« -,.^ u,v - --i-ni-u.
wenn er nicht im deut»ciieo Volksleben sie (nvür ge-
spielt hüttc. Da iat die Ilede vou einem Prahlbans,
Saufbans, Haus ohne Sorgen, Uans in allen Uatsttu
u. B. w. (8. Haus 5»4.> Es fragt »ich aber weiter: Wo-
her kommt es,, da^s der NAme Hans, oder Johaanos,
»o gemein und belle' •—•'-'■ - r>or Aberglaube hat
geholfen. StH^gni am Taje Jvhaitntt
dfi Tauf fr.*) sagt . .lau bat vor seiteu
gesagt, da, wo «mu jMiiiüuut's iu\ Huuse sei, schlage
dir Dkuu^t nicht etu, und da er gleich oinaehlage,
thuü er Jotb nicht Schii(l*«n. Daher hat ein jfd<»r Hsut-
vater einen Hans ir " ' »Wen wollen. ' ' cu
sogar fwei oder dr< '>,s Nunicti» . n
Kleinhana, Mittelh.. s^bans." L.
mag vielleicht ans üpt *. < rauiierung der Nnm«» .h iiim-
nes und Jakob iu Boanerges, Donueikluder, eutetaU'
den sein.
ÜJAin.: Co Jurko nepocbopl, t^mu sa Juro njuau^i. (Cti^
kor9ky, 407.)
Frt.: Qui jeuue u'apprend, vieux no saara.
Huli. : Wat Hansie nlel leert , liiert Hans nlimner. (Harr4'
bomU, /, 284.J
Lat.: Hansellua quiquid tenori* noD discit in anikts, Haas
namiuam diicit. aeniper Ineptus erit. (Btndrr Jl. DitY;
fjrarfnpr, Ki«: Fhitippi, I, I74,j — t^ui non est hoüie,
craa minus aptus orlt. COwüiJ (FhiUppi , //. l^JL)
8 Was Hänschen nicht Hess» lässt Hans nimmer-
mehr. —
ItoAm.; NosMl Jenf^ck iblbek, nopttitj ko anJ Janok.
(öiiakottk^f, 407.;
9 Was Hunschen sich gewöhnt, wird Hans nicht
lassen.
Laf.' Dlfficiie est »asuuta relinquero. (Altdorf, 23; Bin-
d*r II, 773.; — Ouod puer adaiiescit, senio dimittere
OMCit. (Bindtr //, i%9^t A'tunJff , .tO.IJ
10 Wat Hänsken versümet , höUt Hans nit mei in.
fiWildi'ck.) — (Htlzf. 319, «S; hochfit'HUch bei Ew-
ti'in , S»l.
Was HAnsobeu vorsiomt, holt Haus nicht mehr ein.
Lat.r Hansellus taneria quicquid non disoit in «nnis . Haas
nuuquam disoat, semper iaeptus erit.
•11 Hänschen voran sein, (üeutz.j
•12 Na HÄnsgen an Greetjen gan. — /hf%. 8S.
Auf Liebeswegen gehen.
H&oaeL
1 Hannsel im Keller soll leben! (S. Htaeobea i)
— Zaup*fr, Idiot,, iS'achlrte; hochdtuUch h<*\ Euetein, 381.
2 Hansel dicht't wie der Karpfen im Vogelbauß.
(Wim.)
Gesiebt sich auf eia Steinbild Hans lluchtbaum's'in
einer Nische an der £amp« der Kanieltreppe in der
St-Stephanskircbe su Wien. (Vgl. den Artikel Städte-
tvahritichm in der UtuHrirten Ititimfi, Kr. 741, vom 13,
äept. 1S57, S. 1S3.)
3 Hansel duck dich. — Schöpf, ä42.
Bei kommendeni Wetter, drobeadem Cesoblok.
4 Hansel uf 'm Ofenbank liegt im Bett an ist
nit krank. CThmentfeJ — Sdtieini , l . m . is.
5 Was der Hansl gewohnt, laset der Hans nicht
mehr. — Maver, /, i»t,
6 Was Hansel nicht tat, kann Hans nicht wer-
den, f Schweif.)
7 Was Hlinsel nicht lernet, das lernt Hans nim>
raermehr. — Httrhertjfi . Jl. 14»; /vm, tJ, 593.
S Was Hansel nicht lernt, kann auch der Hans
nicht. — fUhtipJ , 343; Pfeiffer'* Germania. \, 818 fg..
für .Vicdmi)ff«nrT/tc/i Frommitmt. lll, 3*1. 4ß; hnchdtutfch
bei Lehmann. U.vu, 142; W-iyer. U, V.
9 Wos da Uansadl nid ledat, dos kann da Houns
nid. (SffiMTmoHi.) ^ Firmeruck, 11,76*^7,
- 23*
359
Hänseier — Hanswurst
Hantierung — Harfe
360
•10 A damlaiiger Hans 1. (OOcröt^urrcxchj
Sehr klein von Gestalt Bein. Eigentlich der Titel
eines Volksbuchs , das allerlei Abeuteaer erz&hlt, die
sich mit Hansel, der nur die Lftnge eines Danmeus
hatte, zugetragen haben. (Baumgarten.)
HänBoler.
*De Hänseier uf der Lalle umetrillen. (Schvdz.)
Teufelsrothwclscli , um ausxudrUcken , dass jemand
nicht mehr das Evangelium Johannis auf der Zunge
bewegen will. (Eiu-lein. 281.;
Säuseln.
1 Wer sich last heiiseln ohn gefabr, der ist letzt-
lich eins jeden Narr. — lienisdi. 4i6, 12,
•2 Ar wird überoll g'hanselt. (Franken.) — From-
mann, V], 315. 157.
Geneckt, verspottet.
•3 Jemand hänsebi. — l'isior,, 7, 41, Api». Ghssar., 263;
Körte '^. 324« ; liraun, I. 1130.
Hftnseln heiast nach dem Jetilgeu Sprachgebrauch
jemand cum besten haben, höhnen, verspotten, auf
eine spöttische Art behandeln. Dieser «prichwOrtliche
Ausdruck rührt aus den Zeiten der Entstehung des
hanseatischen Bundes her. Um nftmlich den grossen
Zulauf zu diesem Bunde in etwas zu vermindern , wiir-
den allen jungen Kaufleuten und allen, die es werden
wollten , einige sehr harte Proben aufgelegt und ganz be-
sonders drei. Zuerst ward der junge Candidat der Hanse
gänzlich entkleidet, an ein Seil gebunden und drei-
mal unter einem Schiffe durchs Wasser gezogen , wenn
er zum dritten mal hervorkam mit Ruthen , oft bis aufs
Blut gepeitscht, und das hiess das Wasserspiel. Ftlrs
zweite wurde derselbe eine halbe Stunde in einen
Schornstein gehängt und unter ihm ein Feuer von
,'. . Haaren, Fischgräten und andern den Geruch beleidi-
genden Dingen gemacht, wodurch ein so stinkender
Baac]i entstand, dass der arme Mensch oft halb ivon Sin-
nen herunterkam. Dessenungeachtet wurde er noch
darauf mit Ruthen gestrichen. Dieser zweite Act hiess
das Rauchspiel. Zum dritten und letzten endlich ward er
vor einer grossen Menge von Mftnnem und Weibern
nackend ausgezogen und musste so in naturalibus mit
einigen verkappten Kerlen tanzen. War auch dies vor-
bei, so erschienen noch vier andere Kerle in MOnohs-
kleidem und geisselten diesen nackten Märtyrer der
Hansa noch zuletzt unter Trompeten- und Pauken-
schall. Dieser Schluss hiess das Staupenspiel. Hatte
er nun dies alles glücklich Überstanden und acht Jahre
gelernt, so war der neue Kauftnann fähig zur Hanse,
oder wie mau sagte: Er war gehänselt. Denn nun
galt er in allen Hansestädten far einen rechtschaffe-
nen Kaufmann. (Gräte/'s Brayur, VI, 3, 1; Fülleborn,
Brf.Uauer Erzähler, 1800, 8. .«424; Wursback IT, 154.)
üebcr/elder bemerkt in seinem Kärnttütchen Idiotikon
bei dem Worte Hans'u: „Der neue Zehentherr wurde
bei der Abgabe des Zehntgetreides in Stube oder Tenne
an eine am Trambaum befestigte Kette gehoben und
musste sich durch das Versprechen , z. B. Wein zu
geben, loskaufen. In fränkischer Mundart bei Frovi'
mann, 17. 328, 1.57.
hat.: Circum tondere oomam. (Binder II, 4'ü ; Eitflein^
52; I'hilijijßi, I, 82.;
Hanserl.
•Es ij»t Hanserl im Fenster, (n'itn.j
Von einem eingeschlossenen oder in Verlegenheit ge-
brachten, rathloseu, auch wol einfältigeu Menschen.
Ursprünglich von dem Stammbild der Kanzel in der
St.-Stephanskircho zu Wien. (S. Hansel.)
H&xMleiii.
1 Häuslcin dahinten.
,,Kr lieisst Hänsseliu dahindeu, vud ist aller enden
der Frawen Son. (Jlofartt Teujtel im Theatrum Diabolo-
ruiii, 407".;
2 Hänssle lerne nit zu vil, du must sunst leyden
und arbeiten vil. — Suiur, 737.
Lat.: Cui plus datnm , plus reqniratur ab eo. (ßutor, 737.;
3 AVas Henslein thut, das lest jm Hans nicht weh-
ren. — Fiftclter, Pfullei , 635 '*.
4 Was henshn nit lernt, das lernt der bans nit.
— Franck, 1. 146*' ; Petri. II. 598 ; Latendorf Jl, 28 ; -Uu-
thi'fii, 40; Sutor. »17; Fifcher, PsnHer, 402*.
Lat.: Kt propera, nee te venturas differ in horas, qui non
est liodie, cras minus aptus erit. (Seybotd, 15S u. 494;
thiUppi, I, 141.; — Qui non est hodie, crss minus
aptus erit. (Bindrr 1,1*11; //, 2788; Seybold. 4y4; 5«-
tor, 917.;
5 Wer Hensslein nicht zwingt, der winl Hanse
nimmermehr zwingen. — /v/n, //, 7i8.
6 Wie man das Henseleiu gewient, also hat man
den Hansen. — iv/n , //. 791.
Hoaswurst.
*! Den Hauswurst machen.
Sich possenreisserisch geberden.
Fr*.' Faire le batteleur.
*2 £r ist wie der Hanswurst im Trauerspiel. ^
Jiram, I, 1131; A'örftf ^ 8249 ; EtMclein, 281.
Die Bapel, Possenreiser oder Instigen Personen der
neuern VtMker haben ihren Namen meistens xon dea
Speisen , die sie entweder gern asaen oder ihres nleden
Standes wegen gewohnt waren : so der denticha Haat-
wurst (Hans Wurst), der italienische Macoarosai. der
englische Jack Pudding, der flranzOaisohe Jean Potafe,
der holländische Pickelhering. Weigand (Wb., I, 47»;
bemerkt: „UrsprtLnglich Hans Wurat, nnd d«r Kant
daher, weil ehedem das Zeichen des bei FastaacbtsaaC.
zflgen durch die Strassen laufenden Narren eine laon
dicke lederne Wurst gewesen zu sein scheint." (V^.
Schmeller, IV, 158.; Dazu ist Wnrst-Hans bei Hans
Sachs für guter Name von Freeeem.
Lat.: Quam in tragoedia comici. (Eraam.. 16.;
*3 Es ist ein Hanswurst.
Frz.: Voilä un plaisant C61eatln. (Lendro'j , 1588.;
Hantierung.
1 Durch drei Hantierungen kann ein Mann leicht
verderben: durch Pferde-, Fisch- und Wein-
hajidel.
♦2 Ein jeder redt gern von seiner Hantierung. —
Seybold , 330.
* 3 Ein jedweder geht mit seiner Handtierung um.
— Seybold, 607.
4 Handthere deit lehre. — /VücWicr*. 1476.
5 Mit dreierlei Hantierungen kommt man übel
fort: als da Rossteuschen , Fischhandel und
Weinhandel ; denn die Pferde werden hinckend,
die Fische werden stinckend, der Wein stosst
dem Fass den Boden aus, so leufift der Kauf-
mann zum Thor hinaus. — Coler , 1J4.
•6 E bot e geat Hoantrenk '. (Sxebevihürq.-tät^.) —
Frammawn, V, 824, 225.
0 Auch Handwerk , d. i. sein Geschäft trägt etwas ein.
Hantlff.
Hantig und grandig. — Sc/wp; , 243 ; Schmeller, 11, 209.
Happen (Subst.).
*£inem die Happen (Bissen) in den Mund zählen.
Happen (Verb.).
1 Wer vele happet, dei vele kacket (8. HaokenS.)
Schamhach , II, 578.
Wer viel isst, der muss viel kacken.
♦2 T is beter, happ to, as happ up. — Bueren, im,
EiriurflJri. 739.
Happen = schnappen , begierig sein. Vgl. Rieht;/, i%.
H&r (Adv.)
De Enue will bar, de andere hott. (S. Hntt.)
(Wald'M'k.; — Vurt:e,3hf.
Härchen.
1 Drei Härchen vom goldenen Vlies du pays d'em-
bu3 ziehen so gut als ein hänfen Seil.
*2 Er hat ein Härchen darin gefunden. (S. Haar iso.)
Harfie.
1 Es laut nicht wol auff der Harpfen, wann man
Gott läStei-t. — Gruter. Jll, 35; Lehmann. II, 157, 167;
Kürle, 2620; Brnun, I, 1135.
2 Mit der Harpfen vnd Lauten schönen Metzen
hofiren, nimpt ein böss alter. — JWn,//, 475.
3 Wenn ein Harff oder Pfeiffen nicht vnterschied-
liche Stimme von sich gibt, wie kann man
wissen, was geharfft oder gepfiffen ist, —
i'ctri, //, tj:.2.
4 Wer die Harfe nicht spielen kann, der werd'
ein Pfeifer. — ^"iHlrotfc, 4345; ßmif, 1089.
Jeder wähle den Beruf, zu dem er Befähigung besitzt.
Lal.: Auloodus sit, qui citharuedus esse non jtossiL (Sey-
bold, 40; Oaal, 10H9; PUtippi, /, 49.;
6 Wer die Harfe nicht spielen kann , greife nicht
hinein.
Span.: Quien las sabe, las tane. (ßofin I, 24i).;
•6 Die Harfe spielen in der Mühlen.
Mfid.: Doch volg ich der alten Ute: ich cnwil uiht wer-
ben zuo der rattl, d& der stein so riaicbent umbe gAt
nnd daz rat so mange nnwlse hat merkent wer d&
harpfen sfll. (Walther.) — Ja mOhte man eine harfen,
als ich mich rehte kan verstau, noch minner da ver-
nommen hanwaniu der rüscheuden mUlo. (Fretber/<
Tristan.) (Zinyerle, f..1.; (S. MQhlc.)
♦7 Seine Harfe an die Zweige hängen. — P\ m. ü
IIolL: Hij hangt de harp aan de wilgen. (Ilarrrbo/tf .
I. 286.;
361
Harfenspiel — Harm
Harmonie — Harnisch
362
HarfbnspleL
Bei Harfenspiel und Saitenklaiig wii-d traurigen
Herzen viel weniger bang. — lliüippi , 1 , 2bO.
Lot.: Minuentor atrae Carmine cura«. (Uoras.) (PH-
uppi, 1, 25a;
Bvfenspleler.
Wer kein Harfenspieler werden kann, bleib' ein
Pfeifer ( Trommelschläger ).
1 Ein junger Harfner braucht viel Saiten.
HoU. : JoDge harpenaan breken veel anaren. (Harrehomi«.
I, 286.;
3 Es ist ein schlechter Harfner, der immer auf
derselben Saite spielt.
Dan.: En oiid karper akraber altid paa den aamine atreng.
(Prvv. da»., 274.;
3 Kein Harfner spielt vorm Haus, die Weiber
stecken all die Köpfe heraus.
Harlff.
•1 Dass du harig werdest! — Frmrhhier'^,u\i.
*2 Er ist so harig als oin Bär.
HJ&rtns, ■• Horing.
HArlein.
1 Ein Härlein an der Feder verdirbt die ganze
Schrift
UoU.: Elk haartjo verhindert een' alechton Bchrijvor.
(Harnt.mtv'; , /. 384.)
2 Ein Härlein macht kein Mückenwehr. — Uh-
mann, 1(^. 3.
3 Ein Härlin macht kein Sprengwedel. — Fischan.
Hüitenkli.
4 Es ist kein Härlein so klein, es hat sein Schat-
ten. — hth, II, 268. Lvhmmn, 261, 4; Winckhr, JX, ».
5 Es ist nit ein häerlin vberbliben, das einem in
einem aug wee thct. — Fronck, ll^ai^.
6 So viel Härle, so viel böse Jährle. (Koburg.) —
Firmcniih, II, 173.
So sagt man im Kobnrgiacheu , wenn am 6. Jannar
der Rocken nicht abgeaponnen iat.
•7 Beim Härlein«
♦8 Einem nicht oin härlein krümmen. — Mtuhcaiw,
IhtstüU, 411*.
*9 Eshengt an eynem härlin. — Fmnck, ll, 59''; Tap-
l,ius. 64''.
tat.: De Pilo peudet. (Binder 11, 716,« Toppiui^ «4=»;
rhilippi. I. l\h.)
•10 Mit eim härlin zöh man jn darzo. — Franck. l, 84**.
.•?tfc.i«t/, im''; .>'nil<?r, 806.
Karlem, a. Zngohen.
Hlrllnff.
Der die Häriinge gegessen, dem werden billig
die Zähne stumpf. — t/Vd/ , 299 , 104.
Barke.
1 Die Harke hat sich zum Stiele gefunden.
2 Keine Harke harkt von selbst.
3 Was nützt eine Harke ohne Stiel!
•4 Er kennt die Harke nicht. (IMal) — Schüue,
II. 104.
So «agt mau in liolsteio von jemand, der aich im Va-
terlande fremd zu aein geberdet. Folgende Anekdote
gab dazu Anlaaa. Der Hohn einea Uauem war eine
Zeit lang in der Fremde gewesen. Bei seiner Zurück«
knnf t gab er sich das Anselicn , niohta mehr im viter»
hcbou Kauao zu kennen. „Was ist das?" fragte er. „Je",
tagte der Vator, „kennst du das Werkzeug nicht mehr?"
Kurz darauf trat derselbe in die Eiaennpitzen deraclben
so, das ihm der Stiel an die Naao schlag. „I du rer-
fljkte Hark", achrie er unwillig. „Kennst da ae nu?"
sagte der Vater. Heitdem wird die Redensart oft auf
junge, sich frcmil im eigenen TIanse stellende Laffcn
»□gewandt.
*b Ich will ihm zeigen, was eine Harke ist.
,.Um der Concurrenz zu zeigen, was eine Harke ist,
spiele ich während dieses Markts meinen letzten Trumpf
aus." (S:hl€*iict.« ProvinziaMälter , 1S65, S. n.)
HjU. : Mcn zal hem wcl leeren , vat eene hark is. (Harre-
•6 Ich will ihm zeigen, wie die Harke im Stiele
sitzt.
Hoii.: Men moet zien, hoe de hark in den atccl zit.
Barm.
1 Alln-'i^nul kunit Harm in de \Vull. jV/vM." —
.<•..:... IV. Vi^.
\\'* tf.-ichomc LaTim hok mint wieder Wolle; auf
Mfn«v]:«":i Atiirewauilt.
2 Der Harm ist ein Bot, der gern leugt. — Wrn,
//,92.
3 Harm (Hermelin) ist blank und hat doch schwar-
zen Zagel. — Eisdein, 262.
4 Stiller Harm lähmt den Arm.
hat.: Diflicilfl est tocere cum doleas. (Philippi, I, iig.;
Harmonie.
1 Es ist eine schöne Harmonie, wenn hertz vnd
mund zusammen stimmen. — Uhmtnin, ui, 84.
2 Harmonie macht Müh*.
Dan.: Noar den sammenatcmming i vort llv er foratyrret,
maao man lasnge lavo derpaa, inden den kommer, ti!
rette igien. (Pruv. dan., 1&7.)
*3 Harmonie im Schmettern einer Trompete suchen.
Engl.: Scek hannony in tho notes of a trampet.
Harmoniren.
•Sie harmoniren wie Adler und Fledermäuse.
Hamen.
Hanio klar und zeige dem Doctor die Feiiren.
(S. Feige 1».) **
/(..• (Piacia ohiaro, e tk le fiche al medico. (Pazsaglicu
217, U.)
Harnisch.
1 Auch wenn man Harnisch sieht hertragen , soll
man am frid noch nicht verzagen. — Aus Lud
tttmmuneti procerh. in Nopitsch, 205, u. .Anzeif/er für Kunde
der dfHtsiheti Vorzeit. 1854, Sp. 270.
IlvlL: Onder den helmdach vaert raen door loghc. (Fal-
IfrtUrben, .S79.;
Lat.: Impoaitia galeia tractantnr foedora paci«. (Ameiijer
für Äund« der deutichtn Vorztit. 1854, Sp. 270.;
2 Der Harnisch ist gut, wer jhn weiss zu brau-
chen. — /Mwt'IiT, 444; Ik'tri. Il,9i; ÄJmrocJt, 4846;
A'Jrt«? , 2618.
Frt. : narnoia no vaut rien a'il n'eat deffendu. (Lerottx^
II. 121.;
3 Der Harnisch macht den Kitter nicht.
4 Der Harnisch muss nach dem Manne und der
Rücken nach dem Packet sein.
5 Der zuerst den Harnisch anthnt, der würd für
den stercksten gehalten. — /.eAman«, 442, 103.
G Ein Harnisch ist leichter an- als ausgezogen.
Dan.: Hamisk er ikke aaa anart afklsdt aom iklasdt.
(Prot, dun., 274.;
Lat.: Omnc bellum aumitnr facile, ccterum aegerrime de-
sinit. (Salluif.) ( Philipp i. II, 65.;
7 Ein Harnisch zieht den Blitz mehr an als ein
Kittel.
8 Einen in Harnisch bringen ist leichter, als wie-
der heraus. — Körtr, 2619.
9 Es hilfd kein hämisch für den galgen. — //«-
ni*cb. 1387, 27.
10 Es ist besser einer inn harnasch zu bringen,
dann draUSS. — Franck, I, 82**; Lehmann, II. 128, 147.
11 Es soll einer den Harnisch nicht ablegen, ehe
er ^ewnunen hat. — l^tri. II. 297; lienixch, 1609, 67.
12 Harnisch, Buch und Weiber müssen im Gange
bleiben. — Kürte, ^^n.
Sie werden sonat roatig, atanbig, liederlich.
13 Harnisch dient nicht vor die Kalt, Beltz den
Schuss nicht auffhelt. — Gruter, III, 48; Lehmann,
II.'2G3, 10.
Alles wirkt wohlthfttig, wenn ea au seinem Platze ist.
14 Harnisch, Frauen und Buch bedürfen täglich
A'^ersuch.
lö Harnisch kau man nicht so bald auss als an-
ziehen. — Li./tmufm , 443 , 111.
16 Harnisch vnd Bücher sol man offt gebrauchen.
— pL'tri. II. 371.
17 Kein Harnisch schützt wider den Tod. — sun-
rock. 4347; Ai>r/t', 2616; lirmu, I, 1133.
18 Sieder das han Harnisch getragen die Tlaftcn,
ist Vnfried in allen Landen <resohailv>n. —
IH.-Ier. IL
19 Wer den Harnisch angelegt, der sol sich nicht
rühmen, als der jhn hat abjrclegt. — Vetn.
II. «Hl; 1 AV>M. iO, 11.
20 Wer den Harnisch auf den Rücken hängt,
fürchtet d?n Feind und will lauften. — Lth-
n\aun. 11. M, .').
363
Hai'pune — Harren
Harrn— Hart (Ai^j.)
364
21 Wer einen strohernen Harnisch gegen Hauen
und Stechen anlegt, mit dem steht's übel.
Dagegen soll, wie die Bässen behaupten, ein golde-
ner um so besser schützen, durch den kein Pfeil drin-
gen soll. (Altmann VI, 481.;
22 Wer in Harnisch kommt, verliert (hat Unrecht).
Lat.: Alteroator bonus ritio iracundiae oareat. (Phi-
lippi, r, 22.;
23 Wessen Harnisch von Spinnweben ist, der darf
das Maul nicht zu voll nehmen.
24k Wo kein Harnisch ist, da ist auch kein Hitter.
— Graf, 32, 56.
Holt.: Waar geen hamas is, daar is geen ridder. (Harrt-
bomee, l. 286.;
*25 Den Harnisch anlegen.
HoU.: HiJ trekt het hamas aan. (Harrebomee, /, 265.;
•26 Der mag harnasch Icyden.
Wol um auszudrucken, dass Jemand irgendetwas
(Widerwärtiges) gewohnt ist. Hauer (M*) gebraaoht
die Bedensart zur Verdeutschung des lateinischen
Sprichworts: Incns maxima non metuit strepitna.
•27 Einem den Harnisch fegen. — Murner, Sb.. u.
•28 Einen in Harnisch bringen (jagen). — Mayer,
II, 217; Brown, /, 1134; Lohrengel. 11, 385.
Ihn zornig machen, in Kampfrerfassung setzen. Von
den Bittern entlehnt.
Frz.: On l*a fait sortir des gonds.
Uoll.: lemandin het hamas jagen. fHarrebomie, 1, 286.;
*29 Er ist bald im harnasch (Harnisch). — Franck,
II, 72; Ta^ins, 86"; Egeiwlff. 65^; Eitelein, 282.
Franck gebraucht die Bedensart fOr die lateinische:
In fermento iacere; wofttr er auch noch folgende ver-
wandte beifügt : Er fert leicht daher, wie ein zerbrochen
Schiff. Er ist ein wenig zu heyss gebadt. Er keilt
wie ein dürr doraheck. Der dreck llgt jhm nahend bei
dem hertzen. Er hat den pifpflg. Und zwar von dem,
„der leicht sendt vnnd zu bewegen ist inn som".
Xa^: In fermento jacet. (Plautut.) (Binder II, U^; 8u-
tor, 87; Kgeno\ff, 65'>.;
•30 Er ist bald in Harnisch geschloffen, man hat
jm die Zornader troffen. — Eyering, i, isi ; //, 218.
♦31 Er reucht vom Harnisch. — Schottei, in6".
Harpone.
l Mit einer silbernen Harpune trifft man die fet-
teste Robbe, und mit einer goldenen den fei-
stesten Waliisch.
•2 Einem die Harpune in den Leib jagen.
Holt.: Hij jaagt hem den harpoen in het UJf. (Marr»'
bomee, /, 286.;
Harre.
•Es kommt in die lange Harre.
Harre.
•1 Er het e-n-i in der Harre. (Soioihum.) — Schild,
83,398.
Hat ihn in der Schlinge; soviel wie jemand plagen.
Von dem altsohweizerischen Hären für Haarschleife
■um Fangen der Vögel.
•2 Er lauft em i d' Harre. (Sohthum.) — Schild,
84, 310.
•3 In die Harre laufen. — Sialder, ii, 22.
Einem geradezu begegnen.
Harren.
1 Besser angenehm harren als halsbrechcnd karren.
Soll: Beter een goed verbeid dan kwaade haastigheid.
(Harrebomee, I, 272.;
2 Du musst lang harren, biss dir eine gebratne
Taube ins Maul fliehe. — Glaser , Gerindteuffvl , im
TheiUrum Diabolorum, 236*.
3 Es ist zu lange geharrt, wenn einem das Dach
über dem Kopfe zusammenbrennt. — Saiier, 279.
4 Es muss einer lange harren, ehe ihm ein ge-
braten Huhn ins Maul fliegt. — Petri, ll.ioo;
llenitch , 481 , 3.
b Harr, hast das glück, es wechset dir noch wol
ein kropff oder hofer. — Franck, /, so**; lieniech,
1163, 11.
6 Harr ist dem Hungrigen ein hartes Wort. —
Simrock, 43i9.
7 Harr* ist des Zornes Gegengift. — Körte, 2621;
Simrock , 12152.
8 Harr ist des zoms artzeney. — Grvter, l,i,i: Pein,
II, 371 ; SchoUel, 1144*; Körte, 7153 ; Körte *, 8948; Sim-
rock. 4348; Sauer. 174.
9 Harre, bis dir ein gebraten Huhn ins Maid
fliegt. — üeutAer, 257; Lttiher's Tisdtr., BS^: Henisek.
481, 6; Petri, IIl, 6.
Luther von denen, die Gott versuchen and aiebto
thun wollen, und meinen, Oott solle ihnen geb«a nnd
thun , was sie begehren ohne Arbeit und Fleiai.
10 Harren bringt Yerdruss, der Hungrige essen
muss. — Eyering, lU, 7.
11 Harren ist für vil vnglück gut. — Franck, 1,90^;
Lehmann, II. 161» 4: Körte, 2623.
12 Harren ist gut für gefar. — Franck, /, «7 •» ; Körte, Mit.
Die Bussen: Harren bringt nicht immer Ottwian.
(Attmann VI, 423.;
13 Harren ist langweilig, macht aber weise. —
Franck, I, 70*'; Lehmann, U, 161, 5; SimroA, 43S2.
Fr».: U ennuie h qni attend.
It.: Aspettare e non venire, stare in letto e non dormire;
servire, e non gradire, sono tri cose da morire.
Ung.:TSeiii6% £nek a' v&rfts.
14 Harren, sehn und schweigen verhütet mnTirhy^
Krieg. — Simrock, 9356.
15 Harren thut wehe, bringt aber Weisheit. —
Petri . U, 871.
16 Harren vnnd gedultig seyn macht Weh vnnd
(die grössten) Schmertzen klein. — Lehmann.
II,26i. 14; Gnaer,UI,4i.
17 Lang harren ist nicht queit geben. — Petri, u, 4ii.
18 Man soll nicht harren auf einen Karren. —
Pistor. , V, 85.
19 Mit Harren und Hoffen hat's mancher getroffen.
— Simrock, 4350; Körte, 8624; Braun, /, 1136; Sey-
bald, 680.
*20 Er harrt auf heiteres Wetter wie der Kranich.
(LH.)
*21 Ue kann et bi mi wol harren ^ — EichKold, la.
*) Aushalten. He kann 't wol harren =i er kann
wol zurechtkommen. Du kannst den Wehl nioh har-
ren=du kannst die guten Tage nicht ertragen. (Ri-
chey, 89.;
Harm.
Harrn geben (erhalten).
In ämton das Miethgeld, das Drangeld für Dienst-
boten. (Vgl. Ueber/elder.)
Harste.
*Du bist von Haste im hörst tau Lengel&ren te
llÜS. — Schambach . II, 688.
Du bist von Harste (Pfarrdorf unweit O0tting«n) «ad
gehörst zu Lengelem (ein anderes, jenem benachbartes
Pfarrdorf). Man bedient sich der Bedensart, die eis
Wortspiel mit den beiden Ortsnamen enthalt, fegen
den , der eine Sache hastig anfkngt , um sie daim desto
mehr in die Länge sn ziehen.
Hart (Subst.).
Wer in den Hart fährt, den soll niemand pfän-
den. — Graf. 116, 297.
Das Sprichwort handelt von einer Ausnahme in der
Anwendung des Pfftndnngs recht s , das Jedem nutand,
der ein rechtliches Interesse der Kiohtbeschldigwif
hatte. Dies galt auch von der Benutzung derWal-
düngen, in denen nicht Jedermann Hola holen durfte.
Kaen einer Bestimmung der Dinghofsrotel au Marlei
durfte aber ausnahmsweise derjenige, so in den •«Hart*',
d. i. die dem Kloster zugehörige Waldung fuhr, er
mochte arm oder reich sein, ni<mt gepflndet werden.
Mhd.: Wer in den hart fert, den sol nienuui phendcn.
(Urimm, Weitth., I, 729.;
Hart (Adj.).
1 Dat holt hart, s&d' de Bück, dör süll he lam-
men. (S. Loch und Schwalbe.) — Goldeckmidt. 163;
Frommann, III, 428, 218; Schütze. Hl, 6; Eidueald,ti»;
Schambach, II, 80.
Drückt das Ausserste Widerstreben jemandes aus,
etwas zu thun, was ihm sehr schwer aoikommt oder
ganz uzunöglich ist.
Dan.: Hart er uf0d best at binde ved krybbe, at stfge
vand i fod-steenen, plukke haar af loe. (Prot. dan..m.)
2 Dat was hart, säd* de Düwel , un sehet an'n Am-
boss. — Hocfer, 1035.
3 Ed äss hart, wun et gefriren äss. — Schuster, 782;
Hoefer, 70; Hagen. 99, 18; Eichwald, 228.
Ironisch als Verspottung gegen solche Leute, die
immer aber ihr hartes Schicksal klagen.
4 Es ist hart, ein Besseres riechen und ein Schlech-
teres kriegen. — Simrock. 911.
5 Es kommt hart, dess ich wart.
365
jHart (Adj.)
Harten —Harz (das)
366
10
11
12
13
u
15
16
17
'2Z
24
••25
•26
••27
••28
•29
Es kompt einem hart, dass er nich wart. —
Petri, 7/,38a.
Hart gegen (wider) hart — Lehmann» SM. 9; Her-
berger, 1, 161; Fischer, Ptalter, 880 *>.
Lat. : Tu contra andentior ito. (Lehmann, 384, 9.)
Hart geffen hart, auf einen harten Knorren eine
scharte Axt.
Dm».: Det er hart mod hart, en hvas 0xe mod en haard
knait. (Pro9. dan., 274.;
Hart gegen hart nimmer gat ward. — Gruter,
///. 48; Lehmann, 100 , 54 u. 894, 8 ; Lehmann, II, 363, 19;
Sutor. 178; Eudein, 382; Körte, 2e»i; Lohrengel, 363;
Simrock, 4353.
Engl.: Hard with hard makes not the stone wall. (Goal,
1808.;
BoU.: Die eone feile bijl tot harde kwatten brengt, zal
die breken , en zijne handen kwetschen. (Harrebomee,
I. 57.;
It.: Oaro eon daro non feoemai baon mnro. (Eiselein, 282;
Gaul, 18<X«i.;
Lot.: Durum dumm deitmit. (Gaal, 1SU8.;— Testa colli-
ditur testae. (Binder I, 1742; //, 3321; Eranm., 93(5;
Tappiut, 94^; Sutor, 178; Uantely, 2l9; Seybold, 608;
Philippi, II, 218.)
Hart gegen hart, säd* de Bück, da stött he
mit'n Kopp gegen de Hoawerkist. — Hoefer, 69 ;
Schüler, HI. 9«
Wenn jemand mit dem Kopfe durch die Wand ren-
nen wUl.
Hart gegen hart, säd^ de Düwel, un settH 'n
Nors an'n Sten. — Hoefer, i034.
E[art gegen Hart, sagte der Schulmeister, einen
frischen Hasel auf einen faulen Rücken.
DUM.: Der vil hart mod hart, en feg kiep paa en tredik
r7g. (Pru9. dan. , 274.;
Hart gegen hart, sagte der Teufel, da scheyss
er gegen eyn donnerwetter. — Tapjnus, 94'';
Henitch, 727, 42; Hoefer, 1033; Simrock, 4354.
Dan,: Hart mod hart, sagde Fandon, han vendte mmpen
mod dorden. (Prot, dan.f 274.)
Hart lest sich ohn hart leicht zwingen. — Petri,
II. 371.
Hart macht wieder hart. — i\!tri , ii , zn.
Hart und hart kommt oft zusammen.
Böhm.: Tvrdä zavildmu bratr. (Örlakotsky, 87.;
Hart und hart machen keine gute Mauer. —
Winckler, XX. 7.
Daher bringt man weiche Stoffe als Bindemittel
xwischen die harten Steine, es sei Kalk und Lehm,
oder Thon und Moos.
It,: Duro con dnro non fece mai buon muro. (Bohn
I. 9.5.;
^ort,: Duro com curo nio hax bom muro. (Bohn I, 276.;
Hart verdient Geld geht zäh heraus.
Hart wider hart, sagt jener, schiss wider ein
Amboss. — LateniUirf II, 17.
Hortte wieder hortte. — Hobiiuon , 95 ; Frommann,
III. 244, 78; Gomolcke, 423 ii. 1173; KeUer, 142 ^
Wem's hart geht, der darff umb Wort nit sor-
gen. — Sutor, 124.
Lat.: Nemo tarn infans est, quem non dolor faciat elo-
quentem. (Philippi, II, 17.;
Wer hart gegen andere ist, ist auch hart gegen
sich selbst.
It.: Chi 6 cattivo a suoi k pessimo a se stesso. (Pax-
:a}fiia, 50, 1.)
Zu hart bringt selten Freundschaft.
Zu hart ist nichts besser als Wart.
Geduld.
Dat ging hart gegen hart. — - Schfiize, II, 106.
Es wurde mit dem Streit Ernst, es kam xu Schlägen.
Dz kömbt jm als hart an als glider abschnei-
den. — Ilimmclstraxs, CVI, 2^*.
Er ist hart vorm A(r)8ch wie ein Affe. (Rot-
tt utwy.J
Vom Hartherzigen.
Er ist härter als Stein.
Lat.: Mens immota manet, lacrvmae volvnntur inanes.
(rir'j,l.j (Binder 1, 978; //, 1841; Sci/lold, 303.)
Hart sein wie ein Kieselstein.
lu eicer Gegend Afrikas hat man das Sprichwort:
Ha:t wie da« Herz eines Httrräri. Härrilr, eine in
Osiafrika gelegene erst in neuern Zeiten besuchte
Stadt, deren Einwohner einen eigenen Mensehenschlag
bilden und «ine eigene Sprache haben. Die männ-
lichen Bewohner werden als hacslich und roh geschil-
dert. Die in der Nähe wohnenden Somali sagen: Die
Stadt sei ein Paradies, in dem Esel wohnen. (Vgl. j^.
Andree, Fortehungtreiten in Arabien und 0$tc^rika,
Leipzig 1860, Bd. 1. Abth. 2.)
BoU.: HiJ is zoe wrad als de beul van Haarlem. (Harre-
bomee, I, 270.;
Lat.: Mens immota manet, lacrjmae volruntar inanea.
(Virgil.) (PhÜippi, I, 247.)
•30 So harde as en Knuaken. (Grafschaft Mark.) —
Frommann, V, 60, 79.
•31 So harde as en Stein. (Grafschaft Mark.) — From-
mann, V, 60, 79.
•32 So hart äs Holt. (Büren.)
•33 So hart äs Jysem. (Binai.)
Harten.
Harten^ is ken Swarten. (ihut.)
') Im Kartenspiel fUr Coeur. — Both , nicht sohwarc
ist Trumpf.
Harter.
Man kann mehr vom Harten als vom Nacken-
den bringen. — Lehmann. 251, 20 u. 722, 17.
Hartes.
1 Ein hartes vertreibt das ander. — Petri , II , i96.
2 Wer das Harte nicht haben will, muss das
Weiche nicht suchen.
Von denen, die, während sie nnmässig nach Vergutt-
gen haschen, in Beschwerden und Elend gerathen.
Hartfr&tsch.
Wer härtfrätsch is, segt oll König, et Eier-
koken lln' Brot. (Mecklenburg.) — Hoefer, 625;
Schüler, HI, U^.
Hartveeotten.
*I>er ist hartgesotten wie ein Krebs. (Nürtingen.)
Hartlelblff.
1 Hartliwig int Betalen wesn. — Eichwald, 128.
*2 A is sunste gor hortleibig. — Robinson, i9i.
„'S giebt viel loite, die suste goar hortlebig seen
und sich nich gaame übergaben; ober wenns uf de
Schaandfleck önkimmt, sn seense fregebig gnug." (Kel-
ler, 151».; B »B -» i
Hartmond.
Im Hartmond (Januar) besser ein Wolf auf dem
Mist als eine Mücke. (Sassau.) — Kchrein, Vlll, 110.
Hartn&oklsr-
*1 Er ist hartnäckiger wie eine Kröte (s. d.y.
Was er einmal will, das will er; er hat seinen eige-
nen Kopf.
• 2 Hartnäckig wie ein rother Esel. — \Vur:bach II, 91.
Fleunj de Bellingen erklärt dies so: Hartnäckig wie
ein unwissender Cardinal, der sich gewöhnlich auf seine
Meinung steift, ohne andern Grund als den seines An-
sehens, nicht weil seine Ansicht gerecht und vernünf-
tig, sondern weil er Cardinal und FOrst der Kirche ist.
Einen Esel nennt man ihn dann, weil er unwissend,
und einen rothen Esel, weil er eine rothe Kapuze und
ein rothes Käppchen trägt.
Haztn&ckiffer.
Der hartneckig bleibt auff seinem Kopf wie
Rost am Eisen (wie der Guckguck bei seinem
gesang, wie der Hund beym hincken, der
Mohr bey der schwartz färb , wie jener Baur-
knecht bey seinem blehe). — Lehmann , %i , 9.
Harw.
Ham skal me Harw üüb Hüüs. (Amrum.) — Haupt,
VHI. 364, 227.
Man soll mit der Egge aufs Haus.
Han (der).
1 De Harz fret alles up. — Sclmmbach, l, 20.
Da die Bewohner des Oberharzes aus dem umlie-
genden platten Lande ihre Zufuhren erhalten und auf
diese Weise dort die Lebensmittel vertheuem, aber auch
wieder alles annehmen müssen, was auf den Markt
kommt, so sagt man im Grubenhagenschen : Der Harz
frisBt alles auf. Im Harz selber: D*r Harz fHsst alles
wack. (Lohrengel, II, 172.;
2 Wat de Harz bruet, mot det Land ütsellen. —
Sck.imbach, H. 699.
Was der Harz brauet, muss das (Flach-)Land ansaciiän-
ken. „Im Harz bilden sich schwere Geivltter, die sich
dann entweder über dem anstossenden Flaclilande ent-
laden oder dieses doch ihre verheerenden Folgen schwer
fühlen lassen, insofern die aus dem Gebirge kommen-
den Flüsse hoch anschwellen und Felder und Wiesen
überschwemmen. Die Dünste, welche «ich über dem
Harz versammeln, sind also das Gebräu, welches das
Flachland verkaufen muss."
Hara (das).
1 Hartz ist gut zu Geygen. — Gruter, HI, 48 ; Lth-
mam, //. 2ö3. 14.
367
Harzer — Hase i Lcpas)
Hase (Lepufl)
368
3 Harz auf dem Fiedelbogen. — l'nsjr.ifr-, iiss.
3 Nicht jedes tiarz, das aus den Bäumen quillt,
ist (j\ii..i^u
'■k Er hat tlarz im H'^sen^ack. — i:-r. n-^nneij, t»»ui-
Er zahlt a:cht iora.
"5 Es hat Harz. [h>ilirn-...mt.r:KaH.j
Die Sacho :iat L:r<? Schwierigkeit. .Jn Michigan wird
«9 Ha-^ hai)>eD. ob CasA eiaen Xachfnl;j«'r erhalt.**
:Lii-:\'--r. Xeu3--irk vom j^. Jan. l?31.) „Mit der Pacifi-
"aci" a SoM^awi^-HoUteins wird es Harx haben." (ürut-
*■:'*•■ S Viy 1,-tr. Xeuy-irk Tr,m •?. Dec. IWO.J
Harzer.
i'if? H'>arzer meinet , dat Flas wösse ui/a Böä-
men. — >i*ia.'nA./fh. 2".
Um die i^ronse l'nkemitntis der Oberharzer is allen.
Diufcn des Aekerbanca zu. verspotten, sagt man in
T.rstehtrnd er Welse am südlichen Abhang« oiesHarxes:
.,Die Harzer meinen der Flachs wachse aaf den Banmta.**
Harmkappe.
* Einem die Harzkippe aufsetzen. — Eifeleim, S3S|.-
}!i:iu;i . 1 . 1137.
Hischeti
Nu Häschen ', nu daoz. filtfckU'^.urj. — Schiller,
W.iK
>j In aiecklenbnrt? gesprochen: iLi-schen. Der Sinn
der Bedensart ist: Hie Rhodos, hie salta.
Häacher.
I Der Häacher ist gehascht worden.
JuU.: Captor captiis est. 'Phiiippt. I. 7-ji.j
'2 Je weniger liü.'^cher. desto mehr Galgen.
,.Men<] sbirri, piü forche*- war der (rrandsatz, nach
welchem (kardinal Albernni verfahr, als er unter
Clemens XII. im Jahre 17^4 Letrat ron Bavenna war,
wo er streng aaf Eecht und Ordnong hielt and den Mo-
dern die Jreidtatt in den Kirchen nahm.
Haae (Lepos).
1 Bai (wer) den Hasen fangen well, maut den
Rüen (Hund) wagen. — ivoeau:
2 Bai wäsket de Hasen un de Vösae un se sitt
doch glatt, sag de Frau, da lait se iäre Bla-
gen ungerüstert lopen. (hcriohn.^ — li«ffer, si«;
Wnette , 62 , 15.
Wer wftscht Hasen nnd Füchse und sie sind doch
glatt, sagte die Frau, und da liess ai« ihn Buben un-
gewaschen laufen.
3 Bann me Hase ha will, so muss me' Hondsfett
'no (hinan) henk. ()iwhxnqen.) — rro>nmditH.
//. 414. 97.
4 Behält der Hase lange sein Sommerkleid, so
ist die Kälte noch weit — Bair. nau$k.ilen>ier.
5 Bo (wo) de Hase gehecket is, do tieget (zieht,
Terlangt) hei gern widder hünne. (naiiieck.; —
Firmenieh. I, 925, >.
Frs. ! Le liiTre rerient tonjours k son gite. (Böhm I, 33,)
6 De Hase löppet keine sieben Johr, hei wed doch
endlich schotten. (SaneTiand.j
7 De Hase un de Suäcl ' kuomet like frO ' an
Maidag. (Gutfttkafl i/ark.) — }\'oe*te.
>) Schnecke. '} FrOh.
8 Dem Hasen gehört das Feldlin, der Sau aber
nit Berlin. — Suim, «13.
9 Dem Hasen ist nicht wohler, als wo er gewor-
fen ist. — Simrock , 4357,
10 Dem Hasen muss man nicht das Fähnlein an-
vertrauen. — EiMclein . 28J.
11 Der den Hasen fangt, geneust nichts daron. —
Lehmann, 37, 7,
12 Der eine fängt (schiesst) den Hasen, der an-
dere isst den Braten. — Simrork . 436O. KArtr' . ssss;
ham, I, 1145.
Lat.: Alter occidit aprot, alter puliamento fruitur.
UHff. : Nem ax£ •' nTfil, a' ki meg'löri, hanem a' ki nieg-«flxi.
(Goal, 11»».;
13 Der Haas hat so viel Glieder im Arsch als im
Rücken, sagt Markolf.
liän.: Haren har saa mange leed i rumpen som rjggen,
sagde Blarkolfus. (Frot. dan., 273.;
14 Der Haas vnnd Hirsch lauffen , wann Hundt hin-
ter sie kommen. — /.t/imann, 30S. 52.
15 Der Haass ist gerne, da er geheckt ist. — Gru-
Ur, 111,11, Ryering . I . i7l : 111 . bll : Minriki«-./.»;
für lleimchenj: rrommann, II, 410, 82.
l*än. : Haren er gieme der hau er ba«r«D. (Prot, dan. , 373.;
daar, waar Lij geworp«n it.
n.J.. O« hajM ia gaazne
i'ff.iri-f'i-.-mt^. f. 271.;
Lat.: Xescio. qn» natale solom dolcedine cunctoa dneit
et immemores non «inik mm ani. — Fatria« fomu
alieno igni Inenlentior. — Vnit lepus esse loco sempw,
g«aeratU5 erat luo.
16 Der Hase bleibt nicht bei der Trommel.
Lat.: Apes fu^t fumus. (Binder II. 2üO; fIVfrer, Ap>
pend. S3.;
17 Der Hase flieht vorm Wolf und der Frosch
vorm Hasen.
B-'^m.: Zailc utfki pred liikou, a siba pfed mmiteum.
(C-'akoetkj. IJ^.)
18 Der Hase fängt keinen Löwen, hätt' er auch
ein goldenes Netz.
19 Der Hase geht im Frühling selbander ins Feld
und kommt im Herbst selbfonüzehn ins Vor-
holz wieder als Held. — Simrotk , 436S : Knrte, Hau,
Von der grossen Vermehrung der Haien.
20 Der Hase ist dessen, der ihn isst, nicht dessen,
der ihn schieast.
21 Der Hase ist gut zu streiffen bis an den Kop£
— Ptfn, //, w.
22 Der Hase ist klein, a1)er seine Ohren sind gross.
— SchUihia, 2*9.
23 I>er Hase ist leichter aufgeiagt als gefangen.
24 Der Hase ist sicher, nach dem zehn Jäger
schiessen.
25 Der Hase ist wol zu streüfen, weiFs (somit) es
geringe Leute betrifft, aber wenns an Kopff
gehet, so streiäe jhn der Lacifer, sagte jener
alte Prediger. — Herbergtr, 11, 415.
Leuten in niederer Stellung kann man wol di« Wahr-
heit sagen; aber wehe dem, der Hochgeatellte und
suchtige damit behelligt.
26 Der Hase meint, die Bauern pflanzen den Kohl
für ihn.
Aehnlich russisch Alft/ianm l'I, 434.
27 Der Hase muss nicht mit dem Löwen Trompf-
aus spielen.
Der Schwache nicht den Starken herausfordern.
28 Der Hase springt über den Adel. fSchireiz.) —
KirMüfer, 74; BnUui. 293. irHrr/<ar/i //, 169.
Zur Zeit il515), als es endlich nach Ij^em Kaispft
mit dem Adel den Bürgern ron Basel gelang, den Sisg
aber die hohe Stube su erringen , nnd die Zttnft« n
ihren ersten Bürgermeister Jakob Mejer anm
erwählten, enutand das obige Sprichwort, das
Ereigniss ein Gedächtniss setzt.
29 Der Hase verändert wol das Haar, bleibt aber
furchtsam, wie er war.
30 Der Hase verräth sein Lager selbst.
31 Der Hase wird leicht vom Blinden au^ejagt
und schwer vom Sehenden gefangen.
32 Der Hase wohnt in kleinen wie in grossen Bü-
schen.
33 Der Hass wil allzeit wider, da er geworfien ist. —
Tappitu, S4^; Lehm.inn . II. 63,118; UlarUtr. S, 14.
BolL: Die hase wil altoos weder daer hi gfaeworpen is.
34 Der Hos vergässt det Fotereüser, wun e de
Fus^ sikt, CSiri".nbünj.-*dchs.j — Schtuter,!».
35 Der Hosen pipest, wen en der Hcangd beisst
oder der Jager sehesst, et diit wiih, joai, et
diit wiih. (Sih.Uifbunj.J — Firmenich, lU, 425, 15.
36 Der Hosen uch der Zegun — dat seiiy zwin
Halden. — Sclnuier, 132.
37 Der Hosen uch Zegun hun Curaschi, wo se ne-
mcste säühn, %-uer dem se groalen. (Schä*»-
hur:). : — Firmeiiirh . ///. 425, 14.
Hasen und Zigeuner haben Courage, wenn sie nie-
mand sehen, Tor dem sie sich fürchten.
38 Der Hosen wit uäckest e Wulff. (Schas»buTg.j —
rtrmentch, IJI , 435, 13; Schu^Ur, 128.
Der Hase wird wie ein Wolf.
39 Der schuf den Hasen , der schuf auch den Rasen.
Aehnlich die Bussen: Oott gedenkt nicht blos an de«
Popen Honig, er denkt auch an der Bienen Wilder. Qott
gedenkt auon der Gallwespen, indem er an die Eichen
gedenkt. Die Tataren : Gott gedenkt an die Bösen nnd
den Frühling zur selbigen Stunde. Die Bulgaren: Gott
gedenkt eher an die Sümpfe als an die Frösche. Die
Finnen: Wo riel Benthiere kalben, wuchert das Moos.
fReimtberg II, 6, 9.)
m
I
I
Hase (Lepoe)
Die Hasen fangt man Licht mit der DrummeL
Lfhinann . C9 , 23,
lK>vrei! ma' ön Has'n nent, kirnt a g'rent* fOfc«--
öifrfrcxck,) — tlnumqurWn , 78,
4S Ein gebraten«?r Hase lest eich auch wol aus
einer hältzen Schüssel e^een. — /VM. //. IW:
HfitUiK. 481. i,
4t Shi Hae«, den der erste Schnss verfehlte, ist
Tor dem zweiten nicht sicher.
A*hDll«h rusaifich AUmann IT, K>:i.
44 Ein Hase läuft leichter bergnuf als bergab. —
Parvmiökon. S033.
AbraiMm o Sancla Clara macht di« Anvreodung d»-
▼OB, ei lei Itiobter In tlen Himmel als in die HoUo ea
komisea, und iofawerer dorn Teufel, »U GoU eu dieuea.
45 Ein Hase läuft vor einem ausgeßtopften Fache-
balg,
46 Ein Haae wird Tielen bissigen Hunden zum
Raobe. — iViriJ*niiifc.irt, 817.
47 Ein Has8 auff grüner Heid zur speise ist vn-
bereit. — /V<n. Il, 136. Wt-nw/i, »S4, 29.
4& Ein kleiner Haas« lau^ geschwinder al6 ein KoL
4d Ein lel)endig'er Hase springt über einen (tritt
einem) todton Löwen (auf den Kopf).
Hau.: Ken Laos beipringt ook w«l ectx' l««uw, »Li LU op
*l glj|>eii ligt, (ffi?rr«hovtef , I. 371 J
^0 Einem alten Hasen braucht man die Erautfelder
nicht EU zeigen.
p.j.,.: m*r*bo ujice n«tfeba uclf do seit chodit*. (de-
SlS.J
.r.*bo xDjaea njetrjebti waiii do katn khodiid.
6t Einem Hasen braucht man das Kohlfres^en nicht
zu lehren. — Altmami M. a^s u. 4»6.
M ^ner jagt den Hasen auf, der andere fängt ihn.
„Offtejner ejii haaen taget, daa doch ojn «sdor fabot;
flklao boCrt ejner leu foaeyt«n aulTdai gelQok, das doch
•jrm audcTD trirt xea geichickt." (IVerdea, li.^
/«ön. r Dan tna jftacD, den andcii »der barca. (BohH /, 3^3.^
//..■ Uno \tr% l« leprot nn altro la p{glla. (Bohn I, ISO.j
Ü Einer treibt den Haeen aus dem Lager und der
«ndere schiesst ihn.
/!.. L^Qxi lera ia lepre, ed na «Itro ipeito U pigli«. fFo«»
i«i^4i. 193. I.j
M £in ka laicht er en Uierd Huoeen häid^i , oals
en FrÄ. (SifihmhUfg.-t'idn.) — scHvitua-, avo*.
^S Erst den Hasen fangen und dann den Pfeffer
daran thun. — Wuickirr, xiv, H.
6(> I'^ ^ laehr Hasen als Jäger.
57 ! nicht alle Hasen lange Ohren. — /V»n,
Hase (Lepns)
370
58 Es heiastf das« kein Has den andern beisst. —
Ea i«t schwer, den Hasen am Kopff 2U streuf-
fen. — Fischer. Ptaltfr , 17 *=.
^U Jeder trcwefSeeltorfffr lol nicht allein die armen
md ocmeinen Leute, »oudem auch die reichen vnd.
Her''-'" i">— ■, , straffen, warnen. Der Ha« lett »icb wol
her I md leibe etTeuffent aber r« iet bAs , Jn
belu . «treuffen." (FijKhrr , F*ait*r, 801 "j
E« ist nui*! tiasen fangen mit Trommeln.
SM.: H»t ie kwaad huen met trommele vanson. (Harrt-
j «em/r. /, Sil.)
K($l Es ist um dan Hasen geschehen, wenn er die
^P Eisen leckt.
^ BUm.: ZaJJc Upky Uit, (Öttakotiky, IJO.;
FMn..' Zajae lapkl Hie. (ÖHakvttk^ , \^>)
! C8 Es ift nin den Hasen geachehn , l&sst er sich
H im Krante sehn.
^^ Ib Aliyvitnleti hat man dae Sprfehwort: E« iet for den
^^^B BflSStt caflhrlich , wenn leine Ohten aber dae Teffeld
^^^^B M^BlWai Imiii „^et (Sprichwort'^ beiaet ei AWnanH 11^
^^^^^p MÜKWfitaidend. dftdleMobanunedaner bekanaüioh eich
^^^^m da« BAasnflelachea entbaltett, iadeni der Hase, der
^^^H M*Bi|ntation wegen, Urnen al» unreines Thici erscheint.
^^^H Vlatlerioltt (fthft «f von dem chrletLichen Theüe der Be-
^^r^ <KtllMrBat Abgräiiaienft her.''
^■Bd Es tat tun den Hasen geschehen, wemi er zum
^^w^ Pochse fiüchtet.
^^^^Bpo-n. I>a barm kou l ttrid med ornen« begierte ban
^^^H^soecur* af rcren. (Frot. rfun.. J)t4J
li £■ kaon auch ein Hase eisen Leaen mit gol-
Netien fangen, — »»nrl/«-. r//. 7s.
SraionrOiTBB-LKXzxo«. U.
65 Es meinet mancher, eg habe jii ein hase ge-
leckt, so hat jha ein Fuchss beschmisaen. —
$6 Es wrd mancher Hase gejagt, der kein Kraut
abgefressen haL
Böhm.: Ne o ikodu xajloe hanl. (Cttahoeiky , SSO.;
/»riiw..'Tfic o lakoJff uJucm ffonlf. (Ö^UUcftvthj , SbO.}
t>7 Et Ca fichwuer, dem Haas et höppete verbßne«
CGladbachJ — Timirrnfh . ///, 5|«, «7.
68 Gebraten Hasen fliehen dir nit ins maul. —
— Franck, /. Sf".
IfoU.: Gebraden haxe» loopen den elapenden utel in d«u
mond. (ttarre'joiiiPf . J, %'li.)
G9 Gelahrte Hasen fahet man im .Schulgarn. —
£M^t'in,4S3. 5»fnrot-Jt. 4363»
70 Gelehrte Hasen bleiben stet« im Schulgarn
stecken. — Lehmann^ 937, S,
71 Gelehrte Hasen fallen stets in die schulgam. —
Lehmann, 396, 56.
72 Grosser Has, der kleine Has kommt Bcbneller
wol als du furbass. -^ A'aM. ^'(^hu/6I4ll( , h.
73 Hase und Hirsch laufen, wenn ein Hund hinter
ihnen ist.
74 Hasen darf nicht jeder schieseen.
75 Hasen haben das Hers in der Wade (in den
Beinen ).
7G Hasen haben in der Wade das Herz und leiden
oft am Zahnschmerz.
Nimlicb van denSchmenen, welohu Ihnen duroh die
Zahne der Hunde verureaobt worden.
EoU. : De haien etervon ran tandpljn. (Barrthtim^f, /. S7l.>
77 Hasen mit Pauken fangen ist gross Glück, —
A'ln, tl, 371.
78 Hasen sind ein gut Wild.
Dan.: Haren oo kramsfugleu er det beite rildt, (Prot.
rfaa.. »74.;
7d Hasen und Hunde werden nie Freunde.
80 Hasen vnd Huren sind böss (schwer) zu zeh-
men. — /Wr, . //, 371 . Küne, S696.
EqU.: Haien en hoeren vljn kwaft4 t« t«nine&. (narr*-
f.'omtf, l, 27 I.J
81 Hat man nur den Hasen, die Bratpfanne findet
sich schon.
Aebnlich ru«sl»ch Alf mann VI, 459.
83 Hätte der Hase auch ein weisses Fell, so wÄr'
er noch kein Hermelin*
Die Bueaen sagen: Wenn des Hasen Fell im Winter
weist wird, so ejiblt er eich sa den Uenneliaan. (AU-
mamn VI, U7J
83 Hätten die Hasen ihre Füsse nicht, es g&be
keinen einzigen mehr.
60 gross ist ihrer Feinde Zahl. „Ueoechea, Hunde,
Wolle, Fachee, Marder, Iltis, Kat;ten, Luchse, Adler,
Uhu, Etaben, Krähen, jeder Habicht den wir sehen,
Elstern selbst nicht m vergessen .alles , alles will ihn
fressen.** (Rottmdaaler , Aum der Heimat, Leiptig 1864.
Kr. 43, 8. ÜB.)
84 Is de Häs im Harwst sir fett, früsst dat im
Winter Pepemöt. (lUdma.j — lio^bH, iis.
85 Ist der Hase auch noch so schnell, der Wind-
hund fasst ihn doch beim Fell.
Span, : Por mucbo que corr« La liobre mas corre ei ffal^fo,
pno» Ia prende. (BcAn I, iilj
86 Junger Hasen Blicke stecken oH voll alter
Füchse Tücke.
87 Kleine Hasen haben auch Ohren. — Petn. ii, 431.
88 Man f&ngt die Hasen nicht mit der Trommel.
Frt, : On ne prend pse le U^rre an son du tambour. (Bohn
l, 42,- Cakier, H7} Ltrmai. I, 115.;
MoU, : Men Taugt ^««n heenn mot troaunele. fBohn /, 333 .
Harrebomie, ttl, Sil».)
89 Man findet grosse Ha«en in allen Ständen. —
Sa**. SchiUhlaft, Xt\\ &.
„Alle Welt ist voller Narrest, man Ü ade t gross« H»*
•en in allen Bünden; «le lassen sich^s offtmalen mit
den Ohren auch xiemlloh merken, aber aiomand diiTff
sie TO'r Hasen schelten.'» (Cotfr, SSi^.j
90 Man isset keinen Ha^en, man bat jhn denn ge-
fangeUL — Lehmann . 403 . 33.
91 Man jagt den Hasen leichter auf^ als man ihn
fangt. — AJ/m-ttin V, 1S4.
24
371
Hase (Lepui)
Hüse (Lepos)
372
100
101
dS Man ja^ den Uaien xiicht der 0!ir«D (Loflel)«
sondern der Keule wegen»
S<jU. : De haaa lijdt vervolgiog om s^a lakken bomt«n.
93 Man kann den Haaen lange locken, ehe er
kommt.
94 Man kann einen Hasen eher ertchleichen ala
erlaulen.
d5 Man kann einen Hasen nicht eher essen (bra«
ten), bis man ihn gefangen hat.
ßäit.: H&n sder el baren tat mäii bar fandet ham.
CFrvv. dam., 06.)
96 Man kann nich weten, ^i de Häs löppt, —
,Sc/u/rcr. tlK i**.
Man kana nicht wiii«tt , wie die Sache koimnt.
97 Man kann nicht Hase und Fuchs zugleich «ein,
Lm.: Xon potea Tbetidnn aiaial et Oalatean amare. (Pki-
tippi, 11, AÜ,}
98 Man kann nicht Hasen fangen und die Hand
im Busen tragen. — Siey^cr. 366.
99 Man möt den Hasen slan, wo he satt. — AAaier,
m. X^ : hochdcultch bei Iktn, U. 459.
Man 1I11U8 keine Gelegenheit anbeoutvt lataen. OeO'-
Doch, halten es «jgentlicbe Jüger anter ihrer Ward«}
daa Tbier zu ipleaten, wenn et im Lager litst, ond war>
neu davor mit dum Zunif : „ätick den Haaeo dem KA-
len nicb anl" Vgl. darüber, wie aber andere tneckleo-
bnrfer Sprichwörter nnd epricbwörtliobe BedenearteOf
die sich auf den Hasen bexieben, Ober die nmndart-
lichen ^am«n für Hase , die xDanniohfacbea Zusämnien-
setzungen damit, Ober bciQgücben Aberglanben , ge-
setxiioho JagdbestinuntuigcB, besonders aber die auf
alle diese f ankte sieb eretreoketide liiteratur den iD«
haUreioheu Artikel „Hase" in K. Schiütr, III, 1.
Frs.: II faat attendre le Udrro aa glte. (CoKier, 946.;
Man muss den Hasen anstecken, weil daa Feuer
brennt.
Man muss den Hasen nicht braten, ehe er ge-
fangen (geschossen) ist.
Die Bussen sagen tou Uatelhalm, man solle es niebl
mpfeü , bevor ee erlegt ist. {AUmann VI, 415 J
Böhm.: Zajio o lese, a on roceü stroaze. (Öelakotiky , ^bh.)
Lih: Wow^ri ant ssakkAs, o jau Josnna droifi. (C*la'
ko»tk^. iih.) ^ '
Xroat.: BaccnJ pred pecenkxun dela. {Ctlakoptki/ , 2bi.)
Poln.; Ptao7 jOKcze w ieaie, a on Joi toienki struze. (St-
lako9ikv , 'Jib.)
102 Man muBs den Hasen schlagen , wenn er sitzt
— Kürte, 2631.
103 Man muss Haass vnd Fuchs sein können. —
Lehmann , 76 , 19.
Auf beiden Achseln tragen^ mit allen Winden segeln,
104 Man muss nicht Hase nifen, er Hege denn im
Netxe. — nium. nit: üücking. 365. Einelein, 283.
Kioht Btt frah triotnpbiren Übet erwartet« VortheÜe.
/(. : Non dir qiiattro , se tu uon l'hai ncl saooo. (Gttat, S60.J
105 Man muss nicht zwei Hüsen zugleich jagen.
/r«. .- II De fistit pas chasser, conrir deox liövres ft la fais.
(Staria/itdel , 2^.) — On ne court paa deax liftrres k la
fol». (Cahitr, *44.J
Moll.: Men moet geone Iwee bazen to gelijk willen Jagen.
(Harrtbomte , I, 'iVi.)
106 Man muss oft den Hasen mit der Karre fangen.
Attob tflrkisch Cahitr , 2657. Es ist zuweilen noth-
wendig, sehr langsam in der Erreichung eines Zweokg
▼orsugenea Odar au wunderlichen Mitteln au greifen.
li,: Bisogna alle volte pigliar le lepri ool carro. (Patta-
glia, 193, 20
107 Man wird nit vU Hasen jagen, wenn man die
Hund muss tragen. — Siuur, 7».
108 Mancher meint^ er hab' ein Hasen gefangen , so
ist*8 ein Mauas. — Lehmann , 9b9 , ÜK
109 Men sleit den Hasen da dod, wo he lit (liggt).
— Schumhach. II. 309.
Man »ohlsgt den Hasen da todt, wo er liegt. Wo
die Uetegenbeit sich bietet ^ muss man sie benutien.
110 Nenne keinen einen Hasen, du habest ihn denn
im Sacke.
111 Kicht alle Hasen haben lange Ohren.
112 Oft springt ein Hase da auf, wo man ihn nicht
BTlCllt.
B«Am.- Jindjr asjto t toni dilku 1«kI, kd« ce ho n«jm€Dä
iUMi4s. (Ö€tako9tiv, 264,)
Boü.: Daar coen *t minst verwaoht, springt de hau tut do
grachU — Onverwaoht komt de haas te TüorBOhlja.
(Borr«kom4(, /, 371 a. 2T2; Mohn f. 3U2.J
lt.: Di dofc fflcno si pensa, «i Jer» la lepre. (Bohn J, 91.)
— Donde menoa so piensa ealta la liebre. (BoAn /, 2l4.)
113 Büß nit hase, er lig dann im netz. — TroMt
//. IS«** r E9*nolg, SM* . Cntitr, I. 63. Latendorf ü, U;
Priri, U^ im LeAimoMn, ist. 1»; SvAor, tdt : httm,
I, U42. S^mrotk. 4359; Körte, MM; Lohnmj*/, /. 471,
frt.: Ne comptez Jamaie qnatr«, qa« TOOS D« Im ejes
dans le sac. (Mopch<ir<ttckt 400.>
Lat, Ante rictoriain enconüiuit eanli. f Beuter , l^fi*; PM-
Upfit. I, i4.>
114 Sei der Hase noch so schnell ^ die Kuh koooit
eben auch zur Stell*.
Holt.: AI is het haaaje nog coo snel, d« koe die kost
er BTcn wel. (Harrfhumtt. J, 'JllJ
115 Selbst ein Hase springt auf dem todten Löwen
herum.
ffoU..- Ook haien trekkea •an Ismbqw bij den baard., als m
dood is. (Sohn t, 13«.;
116 Sieht der Hase wie ein Pudel, sucht der Keiler
auf das Kudel , darfst du sicher sein , das« es
frieret Stein und Bein, — buxr. UamkateHd^r.
117 StreifFt man den Hasen an schenckeln, so gebet»
ziemlich fort, komt man au Halss vnd Leib,
so ist hinderung da; gehets aber an den
Kopfi*, so streiff jhn der Teuflfel. — Petri, IJ^ Hl.
118 Traue dem Hasen das Fähnlein nicht an. —
Simrock. 43€S.
119 Wann de Hase im Hiärweste en but«r maten
dicken Pelz hiät, dann giet et en harden
Winter. (Grafgthafl }fark.J — IVu^r. 5S.13.
120 Wann ein Haass den Wolff will wecken, so moss
er sein Balck dran strecken. — r.mur, ///,>5,
Lehmann, II, SSI, 91,
121 We de Hasen hebben will, de xuot de Hunde
wogen. (Wettf.J — Bnebtl, 143.
122 Wenn der Hase auf die Stoppeln kommt, iat er
verloren.
Wie will er sich vorm Jtgor verbergea, sagen tt*
Bussen. (AHhuihh VI, MS.)
133 Wenn der Hase aus dem Walde iti, ist er
schwer zu schlissen.
124 Wenn der Hase die Häsin küsst, achtet er nicht
des Fuchses List.
Die Büsten: Wenn der Hase mit der H&ein knrswilll,
vorgisat er des J&gers. (JttiHann VI, iU.)
126 Wenn der Hase in Pfefl'er kommt, so wird er
schwarz. — Sunrock . visto.
126 Wenn der Hase in Todesgefahr ist, springt er
auch wol über einen Löwen.
127 Wenn der Hase lange genug gelaufen iat, holt
ihn der Windhund ein.
Spun. .- A la longa el galgo 1 la liebre mata. fB<fk* , 1, 19i.)
Vis Wenn der Hase längst verzehrt, wird noch sein
B&lg geehrt.
Aehnlleh rassisch Attmann Fl, 474.
129 Wenn der Hase läuft über den Weg, dann ist
Unglück schon auf dem Steg. — Bltun. ITI.
/"isfor. , V. 71; Simrock, 4372.
„Wenn einem ein Hase vber den Weg loafft, das Ist
Vnglttck, OS wero besser, er lieff Jbm in die Kache ao
den Spiess.*' (P*ui , 11, 64a.j „Wera der Hase eine«
furohtiaaen Uedankens über den Weg lauft, der bat
UnglQok auf demselben." (W. Menzel, Streckvertt, S7j
Wenn vor Jemandem , besonders vor einem BsJsaa-
den, ein Hase qner über den Weg liuft, so soll ilua
das für den Ta« und für die Unternehmung, die er las
Sinne bat, fQr die Beite, auf derer begriffen ist, Ud-
glüok bedeuten. Der Aberglaube ist alt. äcbon Im Jahr«
1389 verloroo die wider die Dithmaischen kriegenden
Grafen rou Holstein eine Soblaobt, weil ihrem Kxiegs-
hcor, das eben gegen die Dithmaricbcn zog, ein Hase
entgegenlief, wie ein alter Sohriftateller beriebt«t. So
gross Ist die Macht des Abergtaubous, durch den mehr
als eine Soblaeht gewonnen und verloren worden ist.
tat.: LopUB apparens infartucatain facit itcr. (Sefb<A>it
277 i PhHippi, /, 223; Kfo6erg, 415.;
130 Wenn der Hase sein Unglück wüsste, so würde
er nicht erschossen.
131 Wenn die Hasen dem Lewen predigen wollen,
so gehets ohne Blutvergiessen nicht ab. —
Fiachet, Pialter, 17*.
132 Wenn die Hasen den Lewen predigen sollen,
so müssen sie Haar lassen. — Petri, ii, 443.
133 Wenn die Hasen Ehre hätten, sie ständen wie
die Löwen. — Jfnmetnvann , Münchhauxen ^ lU ^ 1x91 .
i
378
Hase (Lepus)
Hase (Lepus)
374
134
125
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14»
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151
153
153
Wenn die Huea oder Sch&f den L&wen Predi-
gen rund ne ^m wollen machen, so gilte
jbren Beltz. — Lehmann, ißi. 21.
Wenn ein Elase in ein Haua hineinläuft , so ist^B
der Teufel» — Üaumgarten , //. ü.
Wenn es dem Hasen za wohl ist, verlasst er
das Kohlfeld.
Wenn man dem Hasen aach einen Fuchsbalg
onxoge, er würde keine Krebse fangen.
Wie tn&ti «nfthlt, dwe ei dDr Fucht tboa.
Wenn man den Uasen fahet im Kraut, so büsst
er diifur mit seiner Haut.
Wenn man einen Hasen lobt wie den Hirsch,
so Word doch der Hass kein Hirsch. — Leh-
matm,4t9. 13.
Wenn mV vom Has schwätzt, aitxt er in de
o&chste Hecke, f^mhgt/idi.ji
W«r auf zwei Hasen zielt, trifiPi keinen. — Sprich'
«rdrlffforicn. itJT.
Aneb nuiUoh AUmamn VI, 407. W«r tu vi«l or-
luMCta«tt «Ul, gflbt leer mu.
Wer da schuf den Hasen, der schuf auch den
Roven. — Gaa\ , d5d.
Wer den Hasen fangt, der hat ihn.
B^i.^ Di« eon' hmaa, »«n* ree of e«n swijn v^ogi, ma%kt
Wer den Hasen in den Krautgarten setzt, um
ihn tu. mästen, verliert Braten und Kohl. ~
AttmofBi I', TS.
Wer einem Hasen nachjagt, muss eine gute
(wohlfeile) Lunge haben«
AehnUcb ruttiich Altnanit V, &Q.
Wer einen Hasen im Busen trägt, der fliehe. —
Simrnck, ijeft; Ätfrt*. J«38.
Wer Hasen bannt und gemeine Frauen sähmt,
der hat ein wildes Amt.
Wer na twei Haaen löpt, dei doit wier nita, as
wenn he slöpt. — Schnm^ach , ll , u\,
W*r aseh «w«l EtMeo Uaft, thnt w«tt«r nicliU, %\%
wann «r «chiaft.
Wer weiss, wo der Hase läuft, sagte Hans, und
legte sein Garn auf dem Dache aus. — Sim-
r»dk. 4ltl; JCdrl*. J6S3*^; Hoefer, 209.
Wer wöschet Hasen un Fösse, un sind doch
reine. — ScKambach^ /, 2H.
entaohaldjgeo »ich die, welche lich (einmal)
ttiStil gewAiobCD bAbo&.
Wer «igleich zween Hasen ja^t, dem entleufit
oft einer, wo sie nicht Seid entlauffen. —
Mrt, U, TSS.
Wer rween Hasen zugleich nachhetzt, bekömpt
gar keinen wol auletzt. — Afu/h«i«y, aas*.
Ifor. .' ij^ blnoe laporei ud» uelabitur hora, noa bqo
altem. ««4 tMpe c»roblt utroque. (Mathti^ . t9^ *; 6*y'
botJ, 4S0J
Wer zweyen Haaen zugleich nachjagt, der be-
kompt keinen. — Lehmann, m.'S. Blum, dos.- PiMtor.,
rXr»t«: MaufiUoH, t. »: SimrtnA, 43C1: K6nt. Se»;
/. 1146.
JUAuUeta nuilMb AUnutmu VI. 490, — Wer eirel nicht
le Zwecke mgleicb erreicben will» «/•
Kdo dvsiAltce hoiaf üdnAbo nechyli. — ivdo am
dvs ■»}{«« ItT«, i&Akdj popadiM Jedoobo, amnohokrit«
I>en der jsger to barer mt «en btuk» faaer tiolden
CD af dem. (Jfoim I, üti./
jy«. .• llDl den» Utrref ohuee t l'un pord «t l'antre laiue.
^tr, 413'''.; — Qoi eourt deiu U^rret, ti*en prend
(Imänf, »04 i B<?Au I, 49; CaMer, Hi; St^-
.;r tu» tw«e haaen te gelijk ^ ansei> • krijft geen Tan
llda. fBokm l, 341.; — J>ie twee buen te geUjk wU
«BBsaa« den «enen rerlleit hij, den anderen laät hlj.
fßmrr^tomk, t, f7S.; Ceber die TWMliiednien hoUlo-
MMtea IfMaittn tdlaeaa Spricbirotna vgL BimbmnU,
at,iu:
tt,f Obl dne lepri caccla, una ooa piglia o 1' altra laaola
\). (fatjafiHa. 193, 1. Boku /.SO? OcmI, M1.>
thioe inaeaaen« leporet , nettintm capU. (£num. , IS9;
r.»p7tiu , tos » ; üaat , d41 ; Stffyold , 176.;
r^ ' A ki k4i njulat h«Jt, egjet «a ror. (O'aaJ $41^
154 Were er einem hasen so enlich nie einem nar-
reu» dM hand lietten jn langst zerrissen. —
Franck, th T«''; ty^rnny, //. 149. Ul 401; Criri«r. m, 90.
Ltkmann, lt. STfi, a.
155 Wie der Hase in den Pfeffer kompt, so wird
er gefressen. — fetn^il, m.
156 Wo da Hase gejüuget es, dohen trachtet hä
ok wier. C'*»inn9»u.j — rimwaith, //, ss», w.
157 Wo den Haat* jonkt, es he gem. C*^ntrsj — Fit'
tiwtuLU, t. iui. ISS; für Frankem, Fromnumn, 17. 315, ISS.
158 Wo der Hase gesetzt ist, da stellt er sich wie-
der ein.
159 Wo der Hase gesetzt ist, da zieht er wieder bin.
160 Wo der Hase (am meisten) gesetzt (geheckt
hat) wird, ist er am liebsten. — Uraf, 164. i&.
Stum» JUi iVfri. tl. «W; für IValdeck: Ctirlso, J5S, 4«9.
für Jtfdnifipm. i'urmminn, tl, 410. 61.
Jedem geflllt «eine Heimat am be«t«n. Die Kiln'
drücke der eraten Jugeodfrt^udon slxtd die dauemdaten.
Faathalten an toiDor Gowohubeit.
/>*..' Le liftrre rerient ioujoiira h ton gll*. (Kvrt*. i«!«,'
Krininaer, 4l>«*'f Ltroux . l, 1J5; Btancktdwl, a:Ul.l
La*. : Patriae funiua igse alieao luouleatior {Bin^r t , tA3^i ;
//, Sf4yy, We^tr, t^U; 8*^ho\d , 430.J
161 Wo der hass feit, da ist er gern* — FkxxmK
J, 8l'', Egmolff, 340 *•. HtmiMcJi , 106J. S; W»m. Wj,
Körtff, 2627; JfaytT, //, 164, tliehl, San'Um, SSI.
162 Wo der hass geworffeu ist, wil er sein. — Framk.
tl, W' ; GntUtt, t, M, llenttch. Ifi09. « ; Lehmann, lU, 4.
Graf. IM, 145. EOflein, JSS . Schmtd. 19«, 1S4; Sim^
rotk , 43*8.
£at,: Lepue »olo natall gaudek et Ubentlui nuUlbi vivil
qaaui ubi natua eil. (Eitttfin, yS'J.^ ^ Ketoio , qua na-
talu aolum dutceüiue onuctoa ilucit et immomorca noo
»init Cito lui (SrybcU^ Sti; Pkilippi , U, lit.)
163 Wo man den Hasen jagt, da wöUen sie seyn.
— /Vrri, //, Sil.
164 Wo man den Hasen spürt, da sol man uaoh-
folgen- — Felri. tt, 811.
165 Wun der Huos um Fiefer l&t, nor derno huot
e Kä. CS%ebmb«r9.'4dcht.) — Schmt«r, UM.
166 Wun em wässt aler Huosen &r l^&st, se broch
em nichen Biss. — ScÄtuier^ 7W.
*167 Ar it ke heuriar {heuriger, diesjähriger, jun-
ger) Hos mehr. CFrankcnJ — l rammannt 17. 316, ISO.
Er ist niobt anerfahreo ^ er bat Haare auf den Z&bnen-
* 168 Äsen (also) fängt man die Hasen. (Schveis.j
•169 Blinne Hasen Excremente^ (iirafi,ciuxfi ilark.j —
•170 D' Hoasa draschs bein'm. (Troppau.) — Ptter^ «4S.
Itt in Fnrcbt, beiOBd«re In Villm, wmta jMaaoid
•einer Handlangen wagen entdeckt su werden fatebleL
*171 Da ist der Hase (im Kohl). — Simnek. nn.
Da tat, waa wir aneheo.
*11% Da liegt der Hase im Pfefler. — fudna.isf,
Bnttm, I. IISO; nbuter, I, 6«0; //. 1904; HiTte , J633'*,
Lahrrrj jcl > II, 61 ; \VuTthach lt. 1€9 ; für OboranU^rcxcH
liaiimgaTten , TS , für Wvrtburg : Airtoriu» . 16S.
Da ijt die Bcbwiorigkeit, daran hingt ea. Uater
Pfefler lat niobt da« bekaiuit« GewUra , aondem eine fm
Mittelalter bereitete Brtthe gemeint, wobei der Pfeffer
einen Beatandthcil bildate. HaaenpfJaffer war eine
Speise in branner Pfeffcrbmhe. Bas Berliner Ft-rmden-
bUitt (I8«6) lagt Aber die Redensart: ^n einigen Ge-
genden Rorddentachlanda wird daa Haaanklebi mit
rieleni Oowftra und Pfeifer beseitet, et kommen dmra
allerlei Zutliaten, sodass daa; eigentliche Klein (sowie
im Fricsaaee daa HUhnerfleiscb) mitunter acbwer ca
finden lai. Wir nehmea nnn an, daaa sich daraus die
Kedonaart: Da liegt der Rase im Pfeffer, gebildet hat
für gewiise Kaotenpnnkte, die leh-wer anfsnflnden
oder au lOaan sind.** Im WMtfAlisoben : Doa llgl de
Hase im Peaper. — Wann der Haa in der Schreiber
Pfeffer körnt. „Man morkt ine gar wol ab allzit, wo
ihm der Has im Pfeffer lit." (Brandt.) „Sie sah. eh
er den Mnnd geapttst, sohon, wo der Has im Pfaffer
Bitat." (Butler.)
Ft*.: C'eal la oü i^tleliAvre. (Lmdrov 1 i fi^^>f%n, fSt.)
iTol^- Haar ligt de haas in hat sont. fA /. t7lV
I.a<.. Hino lUae Uotjsaa«. (Stjfboid.'li t,\Vi
Schmkeim. ff, 4; Frolfffro, 347.; — 1.. „ _.%.o rei rer^
Htur. CBimd(tr I, 7»; ff, U2b: St^öyM, iU.J
* 173 Da liegt der Hase im Pfeffer nicht.
Daa ift nicht der Fehler« hierin liogt's nicht.
Frt.: Ce ti'eat pai U quo le pot e'eofcii. (L^tndrof, WSJ
*174 Damit kann man keinen Hasen mehr langexu
HoU.: M«n kan daar geea« haaen mear mede TanfeB.
(llarrfhi}m<^f , I. 27%.)
24*
(
1
375
Hase (Lepns)
Hase (Lepas)
376
•175 Das ist auch kein heuriger Hase mehr. (Roi-
tenburg.)
Nicht mehr jaog.
*176 Dass dich der Has! (S. MAvulein.)
•177 De Hase bru't. — Eichwaid, 749.
Der Hase braut. (Eiselein, 283; Körtt, 2633 <^.; So
pflegt man zn sagen, wenn Nebel auf den Feldern
sieht, wie Hauch.
• 178 Dem Hasen das Fähnlein anvertrauen. — Winck-
ler, V, 79.
Holt.: Men beveelt den baas het vaandel. (ffarrebomee,
f, 272J
•179 Dem Hasen das Feld anbefehlen. — Eiselein, ni;
Kürte, 2633'-'.
Sich an den Unrechten wenden.
*180 Dem Hasen um das Fell schleichen.
*181 Den Hasen beim Kragen nehmen.
Eine Sache da angreifen, wo sie nicht entwischen
kann. Dio Gelegenheit beim Schöpfe.
•182 Den Hasen im Busen haben. — Himria Herrn
Georgen Vnnd Herrn CoKparn ton Fremdsberg tu Frank-
furt a. J/. DMLXVIII. 47*>.
•183 Den Hasen im Sacke kaufen.
Böhm.: Nekupoj zajfoe y pytli. (Öelakoviky, 333.>
Moll.: Hasen met den trommel willen rangen.
It.: Pigliar la lepre col carro. (Bohn /, 12ü.)
PolH.: Kto liaa w worxe kapuje, psa abo kota najdoje.
(Öelakovtky, 332.;
•184 Den Hasen in den Pfeflfer rühren. — Mumer,
A'6. , 8.
„Dass sie (die Juristen) kein Sachen nit rerlieren,
das kompt als sampt Ton dem glossieren, den hasen in
den pfeffer rieren.'*
•185 Den Hasen in eine fremde Küche jaffen.
Port.: Levantar a lehre, para qae ontrom medre. (Bohn
I, 280J
•186 Den Hasen in seinem Nest fangen (wollen).
Soll. : Het wll den baaa in sijn leger betrappen. (I£arr4'
6ow»ce, /, 271.J
•187 Den Hasen laufen lassen. — Grimmeishausen, Der
Keusche Joseph. 16Sa, S. €69 : Simplic, (Nürnberg 1864), 871.
Verliebt sein.
•188 Den Hasen mit dem Garn fangen.
•189 Den Hasen rut jagen. (Büren.;
Wenn man auf einem Acker eine Arbeit Tollendet,
z. B. ein Feld mit Getreide gem&ht hat, so sagt man:
,Jk hewwe den Hasen rat Jaget*', oder: „Da löppet d«
Hase henne.'<
•190 Den Hasen zum Trommler machen.
Das haben wir schon erlebt; weit schwerer aber ist's,
einen Feigen zu mathigen Handinngen za bewegen.
•191 Der Haas ist im Garn. — L<!hOTonn,9a, 47.
Die List ist gelangen, der Betrag ausgeführt.
•192 Der Haas ist vns entgangen, den wir wolten
han gefangen. — Limb. Chronik, 78.
• 193 Der Häs is ihm übern Wegk gelafiTe. (Henne-
berg.J — Schiller, HI, 1 *».
Prof. Dr. Brückner in dem Programm der Realschule
in Meininyen vom Jahre 1843 erklflrt diese Redensart
8. 17 dahin: Er ist zornig oder misgestimmt.
•194 Der Hase bunget (paukt) ihnen dazu. — Eise-
lein, 283.
•195 Der Hase hat gelegt — Bram, I, ii44.
• 196 Der Hase ist entwischt.
Hoü.: De haas is ontsnapt. (Barrebomee , I, 271.;
•197 Der Hase sucht das weite B'eld.
HoU.: De haas Uest altijd het ruime veld. (ffarrebomie,
I, 271.J
•198 Der Hase will mit dem Löwen anbinden. —
ThUippi,n, 168.
Lat.: Scarabaeus aqailam quaerit. (Philippi, II, 168.;
•199 Der Hase würde eher den Hund fangen. —
Par6miakon, 18S0.
Ehe nftmlioh dies oder das geschieht.
Soll. : Da haat zoude eer den hond vangen. (Barrebomie,
/, 271J
•200 Der Hass ist jhm in Busen gefallen. — Basler
Chronik, DL
In dem Sinne: Das Hers in die Hosen.
• 201 Der Hass steckt jhm im busen. — Henisch, 569 , 64 ;
Eiselcin, 283.
Lat.i Umbram soam metoit (Benisch, 569, 65.;
•202 Dies bringt (jagt, treibt) keinen Hasen in die
Küche.
Lat.: Nihil ad farinas. (Bindtr /, 1111; //, 2071; Stein-
meytr, 48.;
•203 Dtt bist em furchtsamer Hase.
Lat.: Timidior es prospiciente. ~ Timidior Pltandro.
(Philippi, II, 219.;
•204 Du bist ein Hase und fragst danach.
Du bist wie einer von denen and thnet eo tnmi
dabei.
•205 Du bist selbst Hase und suchst Wildpret
(Leckerbissen).
Weil die Lenden und EUnterkenlea des Hmwb «im
sehr gutes Fleisch sind.
Lat.: Lepas täte es et pulpamentum aoaeris. (TeremsJ
(Phäippi, /, 223.;
•206 Du hust wul egen an Hoasen gejait. — G»>
mohke, 314.
•207 Du stellst einen Hasen zur Vorpost.
Verlangst von Jemand, was er nicht leisten kann.
Lat.: Nudo mandas excubias. (Philippi, II, 49.)
•208 Ein furchtsamer Has. — Baumgarten, 78.
•209 £in Hase wird eher von der Schnecke em-
geholt. — Philippi, H, 108.
Lat.: Mare prins Titem talerit. (Philippi , II, 242.;
•210 Ein junger Hase allein und unerfahren auf ofie-
nem Felde.
Drückt das Bedenken djurttber aas, wenn jonge 1UA>
eben allein auf den Strassen umhersiehea.
•211 Einem den Hasen in die Küche jagen.
•212 Einem einen Hasen an den Sattel h&ngen. ~
Schiller, HI. 1^.
In der Stralsunder Chronik (1,49) helsst es: JDeTsa
Lubegk hebben ms woU ehr denn hasenn ahn den
sadell gehenget.« Und N. Gryse (Fr. 38) sohreiM:
„Wenn em einer syner Negesten ein wenich dat Water
flömet vnde int spiU redet, so löpt em de Los baUe
aner de Leuer, wert gallgifTtioh Tnde bitter tOnkh,
vatet Jegen em nicht allene einen bljnnswaTen Toxea
in syoem Herten, syn schardt yth tho wettende, «a
einen Füssen tho rytende, einen Hasen an den Cwdsl
tho beugende md ein gram vnd schräm sttkoke seea
tho latende , sondern donnert grimmichliok Tnd ftor>
flammet tho em an mit flock lesterliken Worden.**
*213 Einem Hasen beherzt in den Weg treten.
*214 Einem Hasen das Kohlfressen lehren.
•215 Einen Hasen erlaufen.
• 216 Einen Hasen im Busen haben. — Winckitr, xn, 17.
Sehr furchtsam sein.
•317 Einen Hasen laufen lassen.
Sin Gesprach unterbrechen and auf einen anders
Gegenstand lenken. (Ooethe, Dichtung und WaMrkeit.)
•218 Einen hasen mit der trummen fahen (wollen).
— Francüt.//, 87 ^
Seine Ansichten zu firUh Tcrrathen , schon im
zu viel Gesclirel Ton einer Sache machen.
Frs. : C*est vouloir prendre le Uivre au son da tambonr.
(Lendrotf, 139.;
•219 Einen Hasen zur Yorpost stellen.
•220 Er hat den Hasen mit silbernen Kügelchen
geschossen.
•221 Er hat seinen Hasen funden.
Sein Ziel erreicht, seine Aufgabe gelOst.
•222 Er ist kein heuriger Hase mehr. (Nürtingen.)
Lat.: Anni ad tesseram venerunt. (Petron., 81, 521; Bin-
der II, 178.;
•223 Er ist nit hass als er laust. — From*, /, ao»»;
//, 73 •; Egenolff, 339»; Grutcr, I, 29.
Er schlftft nicht wirlüich, er nimmt wahr.
•224 Er kann Hase und Fuchs sein.
•225 Er meint, der Has' hab' ihn geleckt. — Eise-
lein, 283; Braun, I, 1140.
In WQrsburg: 'Bmdnt, de H4s hett'n gelAckt. (Bar-
torius. 168.; Hält sich für ausserordentlich glfieklieh
oder bildet sich etwas Besonderes ein.
•226 Er merkt den Hasen im Pfeffer. — rfceofrald,
Hussitenkrieg , II, 204.
•227 Er sieht nicht den ersten Hasen laufen.
Soll.: Ik heb wel meer hazen hooren hoesten. (Barre-
bomee, I, 272.;
*228 Er weiss den Hasen aus den Strftachen zu
jagen. — G. Nignnus, Lehr.... der Jetuwider (o. 0.
1581), Vorrede 37*.
•229 Er weiss, wo der Hase lief.
Ist hinter der Sache her.
BoU..- HiJ weet waar de haas liep. (Sarrebomde, I, 272.;
•230 Er will den Hasen finden.
•231 Er will den Hasen tupfen. — Staldtr, i, S2S;
Eiselein , 283.
Aaf jemand anspielen, sticheln.
377
Hase (Lepas )
Hase (Tibiale)— Haselnnss
378
*232 £Ir will Hasen fangen und sein Wagen ist mit
Ochsen bespannt.
•233 Er will (wird) keinen Hasen erlaufen. — Schoud,
IUI».
*234 Es gilt des Hasen Balg. — Eiselein , üü ; Braun,
I, 11«3.
Lat.: L«pvs pro c«niibiu. (PhHippi , I, 323.^
*235 Es ist ein furchtsamer Hase.
Frz.: C'eBt Oille premior. (Ltndroy, 835.^
*236 Es ist ihm ein Hase über den Weg gelaufen.
— £'i«>/ei)i,283; Simrock . 4S6A ; A'ör/e», 3266; Mayer,
U, 159: Brawi, /, 1139.
Es ist ihm oiu Unglttck begegnet, lein Plan iat ge-
scheitert. Im Yolksglaaben bedeutet es Unglttok, wenn
ein Ha4e ttber den weg Unft. Katzen und Hasen, die
beide ursprttngUoh Sinnbilder der U&uslichkeit und
Fruchtbarkeit gewesen sind, werden im Volksglauben
ztt Hexen- und Tenfelsthieren. Hexen und Teufel ver-
wandeln sich in dieselben. (Vgl. Ruchholx, Schicei:er-
aay^n iiut d€in Aar jfaut 11, l^B.) In Oberösterreioh wird
vom Teufel ein Wechseltbaler (s. d.) gegen einen Ha-
sen oder eine graue Katse eingetauscht. (Vgl. Baum-
garUn, Proyr., 11.)
Lat.: LepuB apparens infortuuatum facit iter. (£i$e-
lein, 333.;
*237 Es bind bewafifnete Hasen.
Von feigen Soldaten.
*238 Es sind Hasen, die um den todten Löwen tan-
zen und ihm den Bart ausrupfen.
*239 Eth wer ein slump, dat man ein Hasen mit
der trummen fange. (W'Mf.) — Tappiut. in*'.
*240 Hase rufen, ehe er in der Schlinge ist.
Sich zu frtth ttber einen erlangten Vortheil freuen.
*241 Hasen iahen und die Hand im Busen tragen.
— Eixelein , 283.
•342 Hätt* er so viel vom Hasen als vom Narren,
der Kürschner hätte längst den Balg. — Xm$.
Svhulblatt , MX, 5.
*243 He hett «n Hasen in de Taschl Herr lat em
lopenl (IMtt.) — Schütze. IV, iiO.
Die« Sprichwort stammt aus Kiel und ans folgender
JLnekdote : Ein sich l&cherlich geberdender Mann ging,
in einen grossen Mantel gehüllt , auf dem Wall. Eine
Menge Strassonjnngen sammelten sich und machten die
Geberden, als habe er einen Hasen unter dem Mantel,
den er, damit sie ihn fangen sollten, laufen lassen
wolle. Sie riefen ihn an , und er hatte Mähe sa entkom-
men. Seitdem bezeichnet man in der kieler Gegend
einen lAcherliohen Menschen mit diesem Sprichwort.
*244 Ich weiss, wo der Häs hopp. (Köln.) — Fir-
menich, />473. 106.
•245 Koan heurige Has. — ßaumyartcn, 78.
•246 Lateinische Hasen fangen.
*247 Ma wird em egcn sullen noch em Hoasen rethen.
.— Gvmolcke, 761.
•248 Man könnte eher einen Hasen an Flintenschüsse
gewöhnen.
Als den su einer mnthigen Handlung bewegen.
•249 Man soll ehe einen hasen mit der trummen
fangen. — Tappiu$,m^: S\a<fr, in. Körte, QGSi^.
Hell.: Men solde enen hase eer mit euer docken vanghen.
(Tunn.t 1», 11; Harrebotnef, 1, 272.;
Lat.: Citins leporem tympano apprehenderis. (Sejfbold , 76.)
— lUud si fieret, ad tympana mox lepus irot. (Fattera-
Uben, b3i; Sutor, 277.; — Prius locusta bovem pariet.
— Prios ovem lopus ducat uxorem. (Seybotd, 457.; —
Prius testudo leporem anteverterit. (Fhilippi, 11, 107;
Styhvld, 457.;
• 250 Mit den Hasen laufen und mit den Hunden jagen.
Soll.: ZiJ loopen met de hazen, en jagen met de honden.
(Harrebontee , J, 272.;
•261 Nach dem Hasen reiten.
„Hoch hebt sich da im BQgel Herr Dietrich wild and
iacb. Ich reite nach dem Hasen , sei's bis zum Jfingsten
Tag." (Alftr. BlehaAn, Dagobert und $eine Söhne.)
•252 Sehest eim hasen so gleich als eim narren,
du kemest nit über den marckt, die httn(l
zerrissen dich. — Franck, l, 81*; Gesner,J,n^:
Tapptui, 89**; Euelein, 282; Sailer, 104 u. 303; Parö*
tniakon, 343; Körte, 2633; Simrock, 4369.
..Hasen nenet man itso die halben Harren (well sie
des Nachta hemmlanffen und possen treiben), und im
Sprichwort sagei man: Wenn er einem Haien n. s.w."
(CdUr, 590».;
Lmt.: Si tarn similie eecee lepori quam itolto, Jam oUm
caaee a canibot dieceiptiis. (SiseMttf m.)
•253 Sie jagen den Hasen miteinander.
BolL: ZiJ Jagen het haasje met malkanderen. (Barre-
bomie, I, m.)
*254 Sie jagen denselben Hasen.
Soll.: Zij jagen denselfden haat. (Harrebomre, /, 972.;
♦255 So ist's, wenn der Has' in der Schreiber
Pfeffer kommt
•256 Thiar spranff thi Has ütz a Halrataass. (FOkr.)
Da sprang der Hase ans dem Halmbusoh. Halm ist
der Name einer Grasart mit Tielen Neben Stengeln,
welche auf den Dünen w&chst. (Firmenickt m, ^, SS.j
HoU.: Als de haas den wind jaagt. (äarreöomee , I, 271.;
•257 Tried den Hasen nitt död. (Graßchaß Mark.) —
\Vo>'$te.
In Mecklenburg nach Dr. Schiller: HnkdAlsnest (dal
hukeD = aiederhockon-, Dahnert: HuokwOrteln planten;
FaU nacht apiel [U7ä, L'j]: buken mu=cacatum ire).
•258 Wer weiss, wo der Has' im Pfeffer sitzt.
• 259 Wie der hase bey seinen jungen. — Luther's ih., lo.
•260 Wie ein gehörnter Hase.
Selten, ungereimt.
•261 Wie ein gespannter Hase gehen. — Luther's
Tiu:br. . 360''.
•262 Wie ein Hase dabeistehen. — Waldis, n, 4, 67.
D. h. daronlaufen. „Vnd was ein selber nicht an-
geht, dabei er wie der Hase steht."
•263 Wir wollen sehen, wie Hase läuft.
Wie sich die Sache macht
•264 Wo die Hasen einander gute Nacht sagen.
Von einem sehr entlegenen, einsamen Orte.
•265 Wo hast den Hasen? (Schweiz.)
• 266 Zween Hasen aus £inem Busche jagen.
Einen doppelten Nutzen aas einer Sache sieben.
•267 Zween hasen in einem sprung fahen. (8.Fttohs437.)
Franck, II, 16^; Eyering, in, «0»; Henüfch, 9t9, 56;
Sutor, 273; SeybM, 142; Blum, 215; Eiselein, S8S.
„Der £sht sween Hasen auff einmal, wer meynt sweyen
Herrn dienen wol, Tnd richtet mehr aoss denn er sotti
doch so entsohiapfft Jm dick der oL" (Brandt, Nsck.)
Holt. : Hij wil met eenen sprong twee hasen bespringen.
(Harrtbomee, I, 272.;
Lat.: Duos inseqnens lepores nentmm capit. (Eiselein , 283.;
— Duos parietes de eadem dealbare fldelia. (Benisch,
969, 56.)
•268 Zwei Hasen zugleich jagen.
Frz.: Chasscr anx lidTres et aux oiseanx ensemble. (te-
rvux, II, 59.;
•269 Zwen Ilasen mit Einem Hunde fahen.
,. Wer jagen wil , vnd auff ein Stund sween Hasen fahen
mit einem Hund, dem wirt etwan kaum einer wol, md
offt Wirt jm gar nichts znwol.'« (Brandt , Nsch.)
Haae (Tibiale).
Et en de Hosen ^ sohieten loten*. (Meurs.)
>) Strumpfe. *) Schiessen lassen.
Haaelbosch.
Im Haselbusch nach Trauben suchen.
Aehnlich russisch Altmann 17, 520.
TTanftlhuhn
1 Ein Haselhuhn, das fleucht, ein Reh, das staubt,
und ein Aesch , der schinnt ^ , sind das beste
Wildbrät, das man find.
■) Sohinn s= feine Schuppen, die sich von der Haut
der Menschen und Thiere ablösen. (Vgl. Danneil , 185 Ky
Schinnen =schinden, die Haut absieben. (VgL Schmidt,
1S4; Stürenbwrg, 1i\B*.)\
2 Es thut einem Haselhun vnnd guten Wein
sanfft, wenn mans mit dancksagung jsset vnnd
trincket in Gottes Nahmen. — Petri. II. 800;
Henisch, 643.68.
Haaeln.
1 Wem die Haseln ^ nicht gerathen , der mag sich
Zibolen* braten. (Nassau.)
') Haselnuss. *) Zwiebeln. — Sinn: Wem seine
Piano nicht gelingen , der muss sich drein finden.
2 Wenn man Haseln hat, kann man die Eicheln
entbehren. — Altmann v, i24.
HaselnuM.
1 Eine Haselnuss ist auch eine Nuss. (Steiermark.)
— Sonntag.
2 Eine volle Haselnuss ist besser als eine hohle
(taube) welsche.
Aehnlich russisch Alt mann VI. 4u4.
3 Wenn die Haselnüsse noch so gut gerathen , es
werden keine Walnüsse.
Die Bussen: Wenn die Haselnuss gross gerathen,
sagt der Strauch, er trage griechische Ktlsse. (Atttnann
vT, 428.;
379
Haselol — Hasenfell
•4 Wdü !lm Somer vü Haseelnüsa gerode, se kid
en. hart Wäinchter. — Schmur, 3&.
*b Der kann in eiixer Haeelnuss hüpfen (jüdiBCh-
deutöch: kodeech huppen). (S. Hüpfen.) —
Trniilau, .SlO u. 54B.
VoD elaem Ueinea Koirpfl.
6 Die Uaselniiase sind heuer gerathcn. (BaienL) —
Bi gib% viel ■ohwangere MAdofieo dlee Jatir. Viel*
t«icht dikber, weil der verbotene ümguig oft hinter
{UtelnutiBtrftacheni ittuandet; oder, weil tie Früchte
etnd, dicr, wie HaeelnlUae, meivt wild wachccu , nickt
in GikTten gesogen werden?
*7 Er ist keine gelöcherte (hohle) Haeelnuss werth,
(RttUvnhutyJ
*8 Eb bringt nur Unbe üaBclnÜMe.
*0 £s handelt eich hier nicht um taabe Uasel-
ntlSBe. — Ewdttit . 24B.
* 10 Es sind keine tatiben Ilaaelnüsse.
•ll Hei tappet (zapfet) Haaeluütte dören Trechtcr
( Trichter ). (üoett.)
HMel61.
•Einen mit Haslanohl einschmieren. fOhtrO^U'rreich.j
Einen durchprügeln, woxu wol Hueletecken ange-
wandt werden.
Haaelsaft.
'1 Ein^ mit HaseUaft erquicken.
Mit PrIXgeln (a. Frflizolkuppe). „Wenn man's (m»n eie)
mit hoselu stuft rrti nickt» eo werden« <u der »rbeit ge<
schickt/' (Wutdit, I\\ 74. 83 J
•2 Mit Haseln aafiFt den geil vertreiben. — WoiAi*,
(K, 8i. 110.
Raaelsalbe.
llusclsalbe ist ftir faule Bücken gut.
BOhm.. Iilskoti toMi* dl*7 tvofL (Ötlakotiky . 4i)Ä.Ji
Haa6lBt«cken.
Der Haselstecken ist ein Wunderding, er macht
den Rücken geschmeidig und die Hände flink.
Böhm.: Dnbori hAl ucf dclat', bfozorA tßitlA roinm dAri,
— LIekoTkA V raji roitln. (Crlakortky.iW.)
Voin,i DfbowB wie ucKy robic, a bnozuw» roium daws.
(ÖflaHvihy, 406.; I
Haaelatxauch.
Von einem Hasdalraucb kanti man keine Wal-
nüsse pflücken. — AUmarm V, l>8.
Hasexxart.
Hascnartb im ernste nie bestendig ward. —
/Vth, i/.3n.
Ha«enbal«.
*1 Er hat einen Uasenbalg zum Brusttuch. — n»u-
VNtijienhHchleiit . XLIl.
*2 Kr ist mit Hasenbalg gefüttert, — ffmlrtn, s«s.
/"umwmUtflH , 316» . Urmn, i, 1138,
•3 Hi lept altidj raet 't Hasskan föör*n Eere. (Am-
fitm.) — Haufit, 17//.S5>.4I.
Er i&u/t alleielt mit dem UMenfeU vor de» Anob.
Hasenbanner.
• Das haaaenpaner anneramen. (8, Feneogeld 12.) —
l'r auck , // . 48 •* ; (ic*jier ./.'!« ; Tojuhwi , 4i *.
Haaenbrat«n.
Hasenbraden de smeckt schon > sad' de Jung,
min Vaderbroder-Söhn' hett mal bi Enen
seten» de harr Hascnbraden cten sehn. —
fntTtnmxrri, H2.
HotL ; U««» it een lekker otan , ■«{ de jon^en , wnut mJjn
grootvedor hMft c« siMi et«n. (UarrthotuM , f, S7l.>
Baaenbrot.
1 Hasenbrot ist der Kinder SemmeL
S Hasenbrot schmeckt gut.
In der NiedeTUueit« nennen die Kinder fremdem Brut
BaMubrot. „Wenn mein Vater von aaeeerbalb zurück-
kam*', eohrelbt mir ein fleiielger Sammler aui dem
VoUtsmonde, „nnd eiwae für nua kleine Kinder mit-
brachte, bemerkte er bei Dobergabe einer E««q»clie , er
habe «le einem UAeea abgejagt; und wenu wir dann
Ton etwai ««gen wollten, daaa es gut loboieoke, ao
eagten wir: Es echmeckt wie Haeeubrot.**
Haseneior.
Haseneier klappern nicht , Entenmilch die
schlickert nicht. ^ SchnneUcr. l, 40 ; Weinholö, 17.
Hasenfell.
L Das Hasenfell mnss der Löwenhaut ausweichen.
• 2 Dat Hasenfell antehn. — Eichtrald , iw.
•3 Dat ILisetiffll bevt em. — Kich«oid . mt.
Hasenfett — Hasen panier IM
Hasenfstt.
*1 Er ist ins Hasenfett getreten.
*2 Er ist mit Hasenfett begossen (beträufelt). •
ArtrrnMi*i>fl«i, 46.
Um ztt sagen: er iit ein Kati.
Haaenfleisob.
•Er hat kein HasenfleiBch gegessen.
lat nicht aobdn. Die Alten metnten, da«* maa dorcb
den Genus« de« Haaenfleifobei ccbOn w«rd«.
HaaeofUBS.
1 Eines Hasenfusses Mutter braucht keine Thränen.
En'jl.: The motber of a tlmid son nevor w«ep«.
t'rt.: Mieox rant ötre poltron et rivr« ploj longtempr
(Fi de rhonnenri vIto la viel) (Cahnr. 1437./
2 Hasenfusse und Hosenscheisser haben kerne ße-
schichte.
Span..- De Gobardc^s no liay nada eflcrito. (Cahifr^ 33W.JI
3 Hinter Hasenfusseu können Despoten das Recht
verachliessen.
4 Wer Hasenfusse bat, erlauft keinen Liorber —
Sitnthirt)rti'rgarU'n , 188.
*5 Er ist ein Haus Uasenfuss, — FrtMckhutr ^ . I4st .
A/ayn . /, 1S9; BrauTi . t, Ui8.
*6 Er trägt einen Hasenfuss bei sich. — K6ru, isas',
liraun, I. 1147-
Er «eichuet aich durch allerlei klein« Thorlidifcan ttad
iScherliobe Manieren aua.
*7 Ue is 'n Hans Hasenföt. — Svhiltert tu, 1^: l&ru,
8633 ^
Die Knaben: Da« lat der rechte Haecnfnae, der eieh
vor seinem eigenen Schatten fürehtet.
*ö Hei hiät en Hasenfaut in der Taske. (iVe^tf)
Er iit ein Windbontcl; wol von JAgern hcrgenoifli-
men, die einen »bgeschnittenen HaBunrus« aus der Jagd-
taaobo hervorstehen lassen, um sich d«a Sobetn s«
geben ,^ als hatten aie etwas geschossen, (Sdl4fkr,
in, l^)
Hasangam.
1 Hasengarne haben feine Maschen.
*2 Mit einem Uaseugarn Mücken fsmgen.
„Der mtinn scheret die Sftw mnd seogfc die Schaft,
setzt die Sew vhem hirten, fangt mit €im Haacngsm
Muckcu , malet der Glucken klang.** f/reünia»«, 917, IL)
fiaBengewehr.
•Er ergreift das Hasengewehr. — Fr»cfcW#f ', tiM.
Haaenherx,
* l Ein Hasenherz im Wolfspelz tragen. — a^rtn.^sxiK
Furcht, Feigheit und Grausamkeit in Verb|]i4ui|r.
'2 Er hat ein Hasenherz. — Mavi'r. t. iw: ScyteU. is.
In Bedburg : DA hat en UnsenhK. i^Eiu S|dtuba^gtf
hurx iit nichts als ein Bascnbars im Teti|TAaaartc&
Atassstabo." (Wvlt umi Zeit, V, 318, 13».>
nolL: UiJ heeft ecn hart ala een baas. ( Barre InttHm* , /,
Xra^. Antojubani trepida». (Uametv, 2X1 1 l'kiUppi ^
Stytvki. 30 u. (JW.J - Cervinus vir. {Philippi , /,
Excubias agero in Naupscto. (l'hiHypi, /. I4t^
Hasenjagd.
1 Heut ist Hasenjagd, sagte der Bauer, tind spanate
seine Ochsen ein.
HM. : Dat zal op de haaen rangst gaan, s«i d« böte , as
hii tiaaide »äjn eael voor den dag. (Hanvirömif, /, JCt.;
*2 Das ist ja keine Hasenjagd.
Die Sanhe oUt oicht so.
Hasenkäse.
* Einem einen Hasenkäse schenken. — Mamer.
Vom lulh. A'arrt'u in hlonler , A'> 94.
„Ja, wan alle rechten das gedenoken , ala batsln Icsss
wil ioh dir schencken."
HaaenikopC
* 1 Es ist ein Hasenkopf.
HoU.: Uet is eeo regte hazenicop. ( ffarrttorntt , l 371.;
*'2 Wei Hasenköppe hewwen well, mot Riienköpps
woagen. (Butan.)
Hasenlun^e.
Hasenlungen, Earpffenzimgen, Barbenmeulicheo
verzehren manchem Roes vnd Gäulichen. —
— Mn, U, 731. Ikiiuch, 1S7. 50.
Hasenpanldr.
* 1 Diis Hasenpanier auflwerSen (aa£Eirt«ckeii). —
Wrtfhcjoy. 140 '\
*2 Das Hasenpanier aufziehen (nehmen). — Eüe-
letn, 363; Lohrengfl, U, 71.
„... Vnd steckt das hasenbannir anff.*« (Waldii, IV,
.%6, $6.; „Denn in anfechtung rewt (reut), der kaoü,
der steckt das basenpannir anff," fWatMia, f, Si. ttj
„Br steckt« das UasenpanaU autT.«^ (fUttfr,, CAron.^lQi9*^
3
Hasenpfad — Haspeln
Haspelzieber — Haas
38S
I
i»g«wiMMlti tun Ihre
*3 Das UascEnpanier er^eifen and mit den Mäo-
sen Wigenburg halten. — Lmher.
•4 Das fiasenpanier ergreiffeu und mit den fersen
hiüder sich bawen. — Ltuhfr'» Werke (Jvn.i issi),
VI, 439^. VeimH.ni; FrtttM>ter\ 14$4 : /Traun. A lU».
yrt.: Prendr« Ia pouijjed'eic&mpfltte. (Lcroux, IJ, 265 J —
Tlirer Mt cb*uiiei. (Äortt, 'JiJb^.J
•fi Er ergreift das Hasenpanier* — Luthrr* üt,. lo.
BM,: Wi ki«9t het huenpad. ~ HiJ loopt aU e«n baas
«♦f. (Harrtbomi«, t, 27 J.) — HÜ tt««kt den haien-
wlmpftl op. — Hij tr«kt het bueuTel aan. (Üarr^bomtr,
/.ar. ; Th»Mloram commentum. (PJUttppi, 11 ^ 349.J
•<J & tregt das Hasenpanier. — Kytring , U , 44».
Baaanpfad.
Den Hasenpfad eingeben. — He«McA, i4So.«o,
JLa/.r Dar« terga fugae. (äeiitch, UW, 60.^
£r (sie) will Hasenpfeffer prüpariren und hat
kein*?n Hasen.
DleM Bedeaiart mirde auf die Deutidie Natioual
VtrftHnünng in Frankrort au M . :
UBlllilgfc«!* ta bezeiolinen. die
gf^»n«m DeotflcblMJd su realuir«».
JEToil.- Om haxopaper te maken« moet de kok «en* baai
bebb«o. (H,irr<boMte . /, m.)
Ba*«nrttcken.
Hasenrücken, Hammelkeule und Hühnerbein sol-
Ilen gute Bissen sein.
Uebffr dM We»tfn der gaten Bisten, wie aber deren
JkasAkl tfttien die Aniiobteo b«i d«D Teraeliiedenen VOl-
a«r& anseinander. lo Toicana werden KapaonflOgel
und HammelrUckcn alt «olcbü bozeiobnet. Man tagt
•ach: Beine von jungen Hahuern, FlUgel von Eapannen
und HaDOQolkculea lind drei gute Biiaen. In Venetlen
b»t man deren riar« nSmliob : Traeben, Feigen, Pfirelcb
ond Melonen t wibrend det fr*a«Otiiühe Oanmen Eeb^
bttboiflagel , Kapannbeia , Fitcbaohwanx und Laohtkopf
als etliche rahml. (iTt^asim, 1»68. mi.)
ffi. 7 0»le de perdrix , ooleee de «hapon , qaeue de poiiaon
et UUt de Momon.
it,.' Ua, flghl , peraeghi e iDeloai, i •«• 1 qostro tnegio
boceoni.
Ha— nschlaf.
•Er schltiiH den haaenscblaff. — Franck, It, »8*;
^H mt o{l«&«n Augen«
^B B/DtL HU doet eon baxenalAapje. (Harreliomep . J. 37t J
^H X>al.-: Lepua domüeua. (Tappnu^ Si"; Ertum,^ 86A.J
J^ yisswisohreckly.
•leb bin nicht hoscuBchreckig. — Fr^nch, U.n'^.
Ich bin nicht eln«usohQcbt«ni» iob fUrohte miob nioht.
Haaeüschxot.
*£r ist mit Hasenschrot geschossen. '^ Hiarrm'
rptt^it. r
let ein Nam
1 Au iad^s Häsal find't a Gr&saL cyi^iermnfticiLj
— Frommamn. IH . 390, 19.
9 Es ist kein Uäslein^ es findet sein Grälslein. —
Ef0U\n. 264, S\mivck. 45S4.
3 Jedem Häslein bescheret Gott sein Qräslein.
4 Je«d'n Hasl wachst lei' Graal. cobfr^flerrtkhj —
ttammgüttm . 78.
d Wo das U&sJein gebeckt ist^ da ist es gem. —
Ukrmg0l. /. 88«.
Sa tat löein heuriges (diesjährigee) H&alein mehr,
Itt sJehl mehr so Jung and anerfahren.
7 ^ k ols wenn 'n a Hoasel gelackt hätte. (Schtes.j
— FromnutHn, ///. 244. IUI.
U
1 An Haspel laoffen. — Matluaif.u^,
nite», to man einen agff ein Hand«ferok dinget > Tnd
•r bnlR an Haipel, der faUct endUcb den Halia ab."
BÄtMln im Sack und Huren im Haus gucken
Überall heraus.
S«U. : Haapela In «akken an hoeren 1& ■ehuiten BuIlen
alxljd boTes andere nltutintCD. (ffarrtb«iim4t , 1, tiOj
fiasMln.
fSesaand kann haspeln und spinnen zugleich. —
1 Wan me haspelt, dan spennt me net. (Aachen.j
*3 He haspelt sick, aa 'n G&nte, de^n Liepel in ^u
Sterte bell.
„Sa traithaokende Abelhan» liaepelde «tek nn gOnk
■praJden («preiaui, brOiUt« tich) as'n Oaante tOanie-
rieh ) de'o Liepol in'n Steerid bett , nn wol) dat grattte
Woart jtimnieriui aUelne fOren." (Lyrn , i^,)
Ha«pelxleher.
•Em armer Haspelzieber seyn. — .«foi/K-^v. iw**»
Hbss.
1 Alter Hasa kommt wieder, legt er sich auch
einmal nieder.
tat.; Lit«i praeteritae facllo fiuot resoraUe. (Suinr, 51^
2 Alter Haas lesst sich nicht leicht versönen. —
Pttn.ii, 11.
3 Alter Hsss verschwindet wieder.
t.»t.: Üdiam cxoloaolt veturt»!«. (Btybotd, 4S3J
4 An Hasa und Neid stirbt Heiterkeit.
6 An Haas und Schmeichelei geht Tugend und
Wahrheit entzwei.
6 Der Hasa zwischen Schäfer und Hund ftUlt dem
Wolie den Mund.
7 Ein Hass ist nicht aller Leute Haas.
8 Für Haes hülfft kein gelt. — ff^ni^cA. hti, lo.
9 Haaa erreget Hader. — /Vir« . ll, tu,
10 Hasa gehet allzeit mit Ehren vnter. — Pttri,
//, 871.
11 Haas hält nicht Mass.
Die Butten: Hast iit die Malter der Ungerechtigkeit.
fJMff.de» VI, Wi.)
MM.. Haat looder maat. (ifarrebom^. t, y7S.>
12 Haas hat Hundesart.
Dan.: Had Cr huudak , kait ham nogftttU, tdot bün kand
blde paa. (trat. rf<w.. 'ieej
13 Hass ist parteiisch, Liebe noch mehr.
Die Butien: Dar Ha«« der Faindo aeigt nue, wie
rlel ivir werth «lud , die Liebe der Preundo vorrKth an««
wie viel wir ihnen weitb «Ind. (AUnuinn l'J, 46'^.)
14 HasB iat atärker als Gift (oder Zauber).
15 Hasa iat tödten, Hoffart iat lügen. — Pvtri, U, 87i.
16 Hass kennt kein Mass.
üäA. : Had nvler hevn , bevn f^der had. fiVov. dan., tSCJi
Had bograrer de levende , og opgraTfir de dflde. (Pro*.
>iaH. , ■itöJ.)
17 Hass, Schmach wort, Neid, trag mit Geduld vnd
habe daran keine Schuld. — Pein, u, 371.
lä Hasa thut nicht basa.
Hoü,: De hiiat i« kwaad, (ffttrrrboime. J, »73.;
19 Hase und Fluch gibt schlechtes Tuch.
Sagte man in dtu rlerclgcr Jahren mit Bexug auf den
unbeliebten karbestiucheD Haaienpüng; und in Preoa-
•en fang ntan mit bezug auf ihn: ».Wir wollen ihn
nicht haben, den Herrn von Haas und Fluch/' Auch
■eine Wirkt&mkeit nach dorn Jabro 1^^ in Kurheasen
hat kein „gute* Taoh" geliefert.
20 Haas und Geld zeigt mau nicht aller Welt
Atn. - Had og rigdom kand akialeB , bedre end kierlighed
og armod. (Proc. dan.. tb$,}
31 Haas und Gunst sind dumm und blind, wech-
seln überall geschwind. — Schtt^z, I, lU.
,^iebe und Hat» TerrilUchen uuaer Urtheil gänaliob;
an untern Feinden sehen wir nicht« alt Fehler, an
nntem Liebliogeu lauter Vorzüge, and «elbvt ihre
Fehler «chetnen un» liebeotwturdig.*' (8ehopfnhaH*r,
W*U, ri, 3M.J
22 Hasa und Neid bringen viel Leid. — Fi-üch'
tncr '. 1495.
Wenn jemand dich haut, tagen die OdiChineg«r in
Wettafriita, to «cbligt er dein Vieh.
^0^1,: Haat en nijd ia een kwaad be«et, (Harrtham4<,
I, tiiO
23 Hasa und Neid findet man zu all
jypß .- Haat en tiijd »terft nimnmr, (n f. Vi.)
It.: Atlio cd inridia non morl mal. f^
24 Hass und Neid machen die Höllö wuit. — 5im-
rock, 4375; Ki>rU, »631. PctrS, //. 372: ttrnun, I, 113»,
2b Hflsa und Neiden rousa der Biedermann leiden.
— Stmr*xk. «74, Drttun, I, 1151.
Dan. : Had og nid fulgiM wrc, dyd og lykke. (Prot. <1<ih., J66J
26 Hasa und Streitsucht liegen auf einer Bucht.
27 Hass vnd Neid l»:8t aich ein weil bergen vnd
mit Judas Küssen vnd Joabs grossen ver-
tuschen» frist aber vnterdes inwendig iiTub
sich wie der Krebs. — Pf(n,i/, 371,
Viin,.' Had skal wre disdeli|rt, T«n«lab ud0deligt. fPro«.
da».. iHG.J
28 Haas vnd Zorn alten langsam. — Pft^i. n,in.
383
Hassen
Hassenpflag —Hast
584
29 Heimlicher Haas, bitteres Fass.
Dan. : Hemmelia had er verre end aabenbare fleadakab.
(Pro9. dan„ 878.;
30 HOSS könt bau. (Aachen.) — Firmmich, /. 493, 84.
Kommt bald nach.
31 Kein Mass ist je so gross vnd schwer, als der
auss Lieb ist kommen her. — Gruter . Ill, is :
Lehtnannyll. 319. 37.
32 Klein Hass ist auch Hass.
Dan.: Smaae had er og had. (Prov. dan., 266.;
33 Wenn Hass vnd Neid brenten wie dass Fewer,
so wer im Sawrenthal dass holtz nit (halb)
80 teuer.
Inschrift eines Haoaes in dem nassauisohen Dorf«
Sauerthal. Dies Wort wird als Hausinsohrift mit Weg-
lassnng des Oertlichen auch sonst, s.B. im Canton La-
sern, gefunden.
Dan.: Bnend had som fjrr var tneet ei saa drr. (Pro9.
da«., 41.;
34 Wer Hass säet, erntet Reue (Verdruss, Aerger).
Däm.: Hvo dersaaerbad, skal hoste anger. (Bohn I, 377;
(Prov. dan. , 266.;
35 Wo hass regiert vnd nied, da ist kein glück
noch fried. — //cnwcfc, iMS, 23.
36 Wo man Hass aussäet, da wächst keine Liebe.
— Binder II, 1627.
Lat.: Lis litem parit (serit). (ApottoL, VH; Binder I,
881; //, 1677.;
♦37 Ein tödlicher Hass.
Lat.: Odium novercnlae. — Odium Vatinianum. (CaluU.)
(Philippi, II, 62.;
1 Das er hasset, das tregt er. — Agricola /. 716;
Eyering. I, 295; Gruter, I, 10; Schottel, 1145*.
Der ist ein Thor, welcher gioh wider das sperrt,
was er trftgt und tragen mnss.
2 Die mich hassen, müssen mich lassen, die mich
neiden, müssen mich leiden. — Uertz.20.
Haoainschrift.
3 Hassen mich die einen , so lieben mich die andern.
Die Neger in Surinam, um auszudracken , dass Jeder
seine Feinde, aber auch seine Freunde habe, haben das
Sprichwort: Es hassen ihn nicht alle, sagt der Akansa
(ein in Blätter gewickeltes Welsohkomgerioht), der
eine binde, der andere löse ihn. (Wtdltchiägel.)
4 Ich hasse diejenigen, die Schlafitrünck dess
Morgens thun. — Lehmann,//, 877,20.
5 Jederman hasset, den jedermann fürchten muss.
— /Vfri, //, 390; nenuch\, 1297, 30.
6 Lass hassen und neiden, Gott soll entscheiden.
— Uerlt,m.
Von Ooethe sagt Emerson: „Er kann niemand hassen,
seine Zeit ist ihm an kostbar dasn." (Morgenbiatt , 1856,
Nr. 47, 8. 1119.;
7 Mau muss nicht jeden hassen, der eine andere
Nase hat.
Dan.: Had ei den rildfarende; thi du maatte hade dig selr.
(Prov. dan., 266.;
8 Man soll hassen, als wenn man wieder lieben,
und lieben, als wenn man wieder hassen
wollte.
9 Mancher hasset, das er sieht, und muss leiden,
was geschieht. — Hertt, 20.
Hausinsohrift im Hars.
10 Was du an andern hasst, damit thu niemand
überlast. — Lehmann , S2 , a.
11 Was du hasst an Kunz, das thue nicht dem Hinz.
— Körte, 4060.
12 Was du hasst, das lass. — Franck, 1. 157**.
13 Was m' hasset, das triflEl ein. (Bern.) — Zyro, 104.
14 Wer hasst, wobei er bleiben muss, bat jeden
Morgen frische Buss.
15 Wer nicht hassen kann, kann auch nicht lieben.
Vgl. darüber Bahnsen, Charakterologie (LeipilglSa?),
I, 320, Anm., u. II, 6.
*16 Er hasset, was er nimmt, und verleurt, so er
gewinnt
*17 Er hasst ihn (sie, es) wie Hund und Katze den
Schinder. — Eitelein, 327.
BoU.: Hij beeft «r den haat op'als eenZeeawsche sohip-
per op een' Zuidwester storm. (Harreltom^e » I, 273.J
Lat.: Odit cane pejus et angue. (Eitelein, 327.;
*18 Ich hass ihn so sehr als wenn's der Teuffei
war. — Se^Mld, 863.
Frz.: Hair quelqn*un 4 U mort. (KritMing«r, 868«.;
*19 Ich hasse ihn wie die Sünde.
Lat.: Is mihi Juxta InTisns nt atri limlna ditis. (PU-
lippi, I, 813; Seybotd, 963.; — Noa —cnm iUa miU
ezosua , quam limina ditia. (Philippi , II , 44.; — Odisss
aequo atqne angnes. rphilippi, IT, 62.;
20 Mögen sie mich hassen, wenn sie mich nor
fürchten. — JETürirtn, 884; Simrocfc, 4876.
Ein Tyrannenspruch, den schon Seneca abaebaolkb,
hart und furchtbar n&nnte. Im Beben Ton eineoi, der
an Oelehrgamkelt überlegen ist, dessen Feinde Um
heimlich hassen , aber ihren Hund ans Furcht nicht
OCrentlich aufthun.
Frt.: Quill hayssent mais que Um crmig&enL (Boeiil,
Lat. .' Oderint, modo timeant (Boeiil, 11^ 13 ,• Qaal^ »SQ.;
Hassenpfluff.
Hassenpflug — Hessenfluch.
Damit setzt das Sprichwort dem berftehtigten koflies-
aiaohen Minister ein verdientes GedAohtniss. (B.Hasa 17.)
Hasser.
Besser des Hassers Neiden als des Gönnen
Mitleiden.
Ein Haus in Dinkelsbahl (Franken) hat die Disohxift:
„Ich achte meine Hasser, als wie da« Begenwasser, das
von dem Bache fliesst. Ob sie mich schon vezmeldM,
so müssen sie doch leiden, dass immer Gott melB
Hülfe ist" (Hertt, 21.;
Lat.: Praestat invidiosum esse, quam miserabileni. (8ee-
bold, 454.;
H&ssUch.
1 Besser hässlich und anmuthig als schön nsd
eigensinnig. (Berg.)
2 Der muss hesslich thun, der den Tenffel wü
schrecken. — Lehmann. 805. 13 u. 708, 6.
3 Hesslich vnd gresslich, Reuter auff dem fahlen
pferde. — Henisch, 1741, 16.
„Nemlich der grimmige Todt.**
4 Heut hesslich, morgen gresslich. — Ileniech, 1741, is.
5 Lieber hässlich als ein schöner Bösewicht.
Lat.: Deformis esse malo, quam poloher mala«, (m-
lippi, I, 113.;
6 Was ganz hesslich ist ynnd geschänd, die Lieb
vor schön erkent. — Gruux, lU, 99.- LOmam,
II, 865, 72.
Die Chinesen sagen : H&sslichkeit nimmt einer hmgea
Frau alle Fehler der Schönen und gibt ihr die Tugea-
den', die Jene niemals haben.
^8pan.: £1 deseo hace hermoao lo feo. (Bohn I, 317 J
7 Was hässlich ist zu thun, ist auch h&sslich ca
sagen.
£>äii..- Det som er slemt at gi0re, er aldrig smnkt at tale
offl. (Prov. dan., 236.;
8 Was hesslich ist, das macht die Liebe schön. —
/V/ri , //, 598.
9 Was hesslich ist, macht gelt fein. — Bemtek,
1475, 39.
•10 Der ist hässlich wie die Möglichkeit, (yürtingen.)
*11 Er muss sich hässlich stellen, wenn er einen
andern erschrecken ^-ill.
•12 Er ist so hässlich wie die Kröte.
Fr:.: U est laid comme un pou. — II est möchent eomme
la gale. (Leroux, I, 128 u. 162.)
* 13 Er ist so hässlich wie die Nacht. — PhüipiA, /, 95.
fYt.: C'est un vilain orapaud.
Lat.: Corytheo deformier. (Pkitippi, I, 95.;
Hftssliohes.
Man soll auch im Hässlichen Mass halten.
Kin ftnsserst hssslioher Mann bemerkte gegen eine
Dame, dass ein Mann nicht hübsch su sein brauche,
um XU gefallen. „Ich gebe dies su; aber Sie übertrei-
ben die Erlaubniss derMftnner, hftsslioh BUBein.*^
Spanier sagen: Das H&ssliche wird sum SohOnen,
darf es nur ersehnen.
HftssUohkelt.
1 Hässlichkeit besteht, Schönheit vargeht.
Frz. : Diformit6 n'est pas vice. (Leroux, I, 189.;
2 Hässlichkeit fuhrt ins Kloster, Schönheit
Frauen(Freuden-)hau8.
Aehnllch russisch Aümann VI, 481.
Fr».: Difformit6 est indicede virginit6. (Leroux, I, 13^.;
Hast.
1 Alle Hast dßnt nich. — Eich«a\A, 752.
2 Alle hast is nien spöd. — ßrfwraW, 753.
HoU.: Haast is geen apoed. (Uarrebomee, I, 378.;
3 Grosse Hast führt vom guten Wege in den
Morast.
Frz.: Qui trop se haste, en beau ehemin se fonrvoye.
HolL: Haastigheid brengt ramp med. (Harrebomee , I, 272.;
Die
ins
385
Hastekopf — Hastig
Hat— Hättich
4 Grosse Hast kommt oft za spät — Simrock,*aiBO:
Kirta, SSS8.
5 Groth Hast gaff nnverle (niemals) guden Spodt
(Betrieb). — Gramutff , i , 4a'i.
6 Hast bringt Beu.
/f.; Chi li risolTe pncto, adaglo se ne pente. (Pcutaglia,
1 Hast* hat ken Spöd K (IMtt.) — UochdeuUch bei
Simrodi, 4382; KMe, S636.
>) Spat, d. i. Fördemnff. — Zu grorae Eile (i. d.)
brijBgt eher rftok- als rorwArt«. Bai J. Catt im Hol-
Undieehen findet lich denelbo Gedanke in dem Beim-
apnioh: Met sinnen, kinder, wat gby doeti Je groter
haait, Je minder epoed.
Khm.: Kvapky mln^f hapky. (üelakoukg, ibS.)
8 Hast hat's gar oft verpasst.
BÖAm.: Pmdky le koIfkrAte piekotf, as ho i yUxmrf do*
honL (dHato9$kf, iU8.J
9 Hast hollt iiig fast. (lloht.J — Schütte, II, HO.
Zu geichwind taugt nicht.
10 Hast ist meist ohne Vortheii. — 5tmrock, 4S78;
Körte, 2640.
BükMt,: Kvapn^mu roiion bonle na briie (na ielo) leno«
ohOTi na hfbeti. — KTapnf im4te , noTyplete. — UkTa-
pil6ho i Btdl trkne. (Celakovtkg, 958.;
IToU.: Haast verkwiat. (Bokn I, 321.;
Polm.: Oor^cy pomieiia, niepomoie. — B^ctemu gus
na bnuoha rowcie, a loniwemu na gnbiecie. (Öeki'
Jhif«Ay, 258.;
11 Hast und Sput thut niemals gut. (Fiatow.j —
Frvekbier *, 1496.
BCätu,: Sp^ch bno nmiri. (Otlakovtky , S58J
Itän,: Daarlig drittighed og hoymodig haaUghed giorde
aldrig godt. (Pruo. dan. , 247.;
FrM.T Qui trop se h4ta en oheminant, en beau cbemin
•e fourroje sonvent. (Bahn I, 53.;
13 In Hast wird kein guter Bath gefasst.
JKkm.: Krap nenl dobr^ ridoe. (Celakovsky, 2M.;
13 Je gröter Hast, je minder SpOd (Sput). — Schütze,
II, 110; ir, 73; hochdetUtch bei Simrock, 4381 ; Körte. 2637.
Je mehr man eilt, Je weniger kommt man Torwftrts.
HoU.: Haaat hiukt haast. (Ilarrebomee , I, 272.; — Hoe
meerderhaest, hoe minder spoed. (Bokn /, 328.; — Hoe
meerder haast, hoe minder spoed, sei Arie korse, en hij
liep londer sohoenen längs straat. (JJarrebomef, I, 272.}
14 Nichts mit Hast als — Flöhe fangen. — Eite-
leiM, 284; Körte, 2639 u. 3278; SchoUel, IISS^; Sim-
rock, 4379: Braun, I, 1153.
JOM.f Ueen ding metder haast, dan Tlooijen te vangen. —
Wees niet al te haastlg in uw warmoes. — Wees niet to
haastlg, het is nog licht tot aan den arond. (Harre -
bomee, I, 272.)
13 To vel Hast batet nich. (8. Baten.) (Liftp*:)
bän, : For hastig rund , fortryder det tit. (Pmp. dan. , 482.;
IG Ut de Hast kümrat nix Gudes, säd Ülenspegel,
un let'u Scmppott ( Senf topf ) fallen. — Hagen,
M, 10.
BoU,: OiJ sijt EOG hastig, gij loudt niet dengen, om var-
kene te maken, want gij soudt den staart rergeton.
WHarrtbom^e, I, 272.;
as in Hast geschieht, gedeihet nicht.
18 Zu grosso Hast hat's oft verpasst. — Hoefcr, 1087;
Üirrmi$$en, 328; Schütze, II, HO.
Ibutekopf.
*1 Kt is beter en Hastekopp as 'n Dudelkopp.
(S. Krippkopf.) — EUhKald, HOS.
•2 Hei is en na8teko])p. (Büren.)
Leicht aufbrausend.
•Ea wil nicht hasten. — Schittel , tiis^
,,Hasten hcisst glcitten, weichen, fortgehen. Was nun
nicht fort wil und da kein Olttck bey ist, da« kau
nicht husten, es stehet und wil nicht fort: wenu wir
was für haben, daran wir verzwciffeln, sagen wir, es wil
nicht hasten, wir wollen ablassen.**
llMtiff.
1 Alt«» hastig is quad. ((Hdenburg.) — CMoldschmiAt . IOC;
Kithmilil, 15j<;; Wi'nvrzeituinj , 4057; Bmren, 43; für
Mrurs: Firmenich, /, 403, 191; für don Harz: Ltthrengvl,
I. 30.
2 IMe zu hnstifj vorwärts treiben, müssen endlich
hinten bleiben.
Ft:.* Plus rae haste, et plus me gaste.
Uitit.: IK< hastige uvurlooiit sich. (/Jarrrbomre, I, 272.)
3 Hastig gcsport, öss nehrnig (nirgend) got.
(OtiprcuM.)
DBUTtOHXI HPKICUWOBTBB-LlXlKOff. II.
4 Man nich to hastig, heet'n Slüsenmeister sin
Hund. — Diertniesen, 121.
Hat.
Wenn Hat kommt, es Häb dermit weg. (Deutt.;
Oft als Antwort auf den Ausruf: Hat ek et mor gedohnl
H&tsoheri«.
*£r hat Hätscherig^ fressen. — Eyering, //, 437.
Wol so viel wie Hatsehengras, Entengras, Sil. Gra-
men Mannao. (Vgl. Frommann, VI, 171.) (8. Enten-
■teiss.)
Hatte.
Ich hatte ist ein armer Mann. -— Caal, 839.
Lat.: Miserum istud verbam et Pessimum est, habnisae,
et nihil habere. (Oaal, S39.)
Hfttte.
1 Hftdde, Hädde ist te late. (Soest.)
2 Hädde, hadde, schitt in't Bedde. (Wi-uf.)
3 Häddo schitt in't Bedde; wann Hädde war op-
stän, dann hädde et kain Not dan. — Woeste,
70 , 119.
4 Hädde schitt in^t Bedde; wann Hilddo war op-
stoan, dann hädde Häddo nicks in Bedae
doan. (Büren.)
Wäre H&ttloh aufgestanden , er hAtte das Bett nioht
rerunreinigt.
6 Hftdden un wüdden sind c paar arm Jüdden.
(Bedburg.)
6 Hätt heed aisin daagh cn Skelm wessen. (Sylt.)
Hatte ist all sein Tage ein Sehelm gewesen.
7 Hätt on Wenn, dat woere arme Mann. (Glad-
bach.) — /''trmemcft,///, 516,29.
8 Hed as an Sked an bidr&it alle man. (Amrum.)
— Haupt, r///, 367. 275.
Hatte ist ein Schiss (Dreck) und betrügt Jedermann.
9 Hed as an Sked an wnard nian Gcd K (Amrum.)
— Haupt, K///, 367, 276.
') Wird nie Dftnger.
Hattloh.
1 Hattich ist ein armer Mann. — Simrot*. 4392;
Körte, 2642.
Holt.: Hoddic was een arm man. (Tunn., 14, 21.;
Lat.: Semper inops habui, sod habens dives toIo dicL
(Faltertleben, 381.;
2 Haddick un de Hcbbick sind unglikc Bröders.
— * Lübhen.
H&ttioh.
1 Do Häddike fleiget hauge. (Büren.)
2 De Härrich woar oarm, de WoUtich war dumm,
de Wärich woar e Narr. (Sauau.)
Htlttich war arm, Wollüch dumm und Wirich ein
Varr.
3 Der Hätti und der Wetti haben beide nichts.
(Sch\eeiz.)
Hatte Ich und wollte loh, Wflnsohon und Klagen hilft
beides nichts; Hand anlegen thut's.
4 Der H&ttich und der Wolltich, desgleichen auch
der Solltich sind leibhafte Brüder. — liemo-
kritos. III, 70.
5 Häddick is en armer Mann.
Wortspiel mit dem Namen Hiddiok und Hidd' iok
= hitt' loh.
G Hätt i und wett i si Brüeder g'si, het ab'r keine
nia vil g'ha. (Bern.) — Zyro, 8.
HAtUch und wollte ich u. s. w. Beide, der, welcher
VersAumtes bereut, wie der, welcher es beim eiteln
Wünschen bleiben lAsst, kommen su nichts.
7 Hättich und Wolltich immer wonig hatten und
Solltich's Brüder wenig thaten. — Bemokritos.
III, 70.
8 Hettich ist ein böser vogel, Habich ein guter. —
Franck, II, 193 '^; Gruter , 1,4»; lienüch, 462. 13; Ein-
Inn, 284; Goal, 836; Sauer, 118; Blum, 410; Simrock.
4393; Braun, /. 1157.
Lat. : Habuisse et nihil habere miserum vcrbum est. (Kiic-
tein 284.;
9 Weil ich spreche: Hätte ich, so bin ich arm
gewisslicn. — Lehmann, II, Ml, 11»3; Sutor, 627.
Lat.: Miserum istuo verbum est et pRssiiuum, habuisse
et nihil habere. (l'lanlM.i.) (J'fiilipi/i, /, 252.; — Hemprr
inojiR habui, sod iiubeus divcs volo dici. (Sutor. 627.;
10 Wer den Hättich ninuut ins Haus, den treibt
er bald hinaus.
3B7
Hfttze — Haaderidan
Hane — Hauen
Hätse.
Eine Hätz^ sitzt gern bey der andern. — Eye-
ring. 11,104.
') Atzol, Elster, Heister, Heokster.
Hatsel.
1 Die Junge Hatzel lehret das hupfFen von der
alten. — Lchmam, 409. 10 u. 454, 10.
2 Man muss einmal der Hatzel die entlehnten Fe-
dern aussrupffen. — Lehmann , 15 , 43.
Hau.
• l Dort ist ein banater ^ Hau.
') Verbotener, unheilbringender.
*2 He krigt e Hau mehr as e Hund. (Elbing.) —
Frischbier ', 2199.
•3 Is 't nich vern Hau, 80 is 't doch vem Drau.
— Eichwald. 755.
Haube.
1 Drei Hauben an Einem Kohlenbecken drehn
sich und drehn sich, um sich zu necken.
Um einander zu ftrgem.
2 Nein, ich habe gottlob die Haube aufgehabt,
sagte die Frau, als sie der Beichtvater fragte,
ob sie nackend beim Kapuziner gelegen. —
Kloflerspiega . 98 , il.
3 Wann d'r d' Hauwe ni tägh, do sütz d'r Bok
hem'r üf. — Peter, 445.
4 Wenn zwei Hauben an Einem Feuer atehn,
wird man unter einer das Gesicht der Quere
sehn.
Die Spanier wollen damit sagen, dass die Frauen un-
vcrtrUglich und zHukisch seien,
•ö Eim uf der Hube sitze. (Schafßausen.) — Schweiz,
II. 168. 17.
Einem auf der Haubon sltxeu. (S. Bock.) (Limb.
Chronik.) t'itcher fügt cur Veranschauliohnng bei: „Ei-
nem ein solch Strapikordium ziehen, das jhm das Hertz-
bendol im Leibe kracht.'^ — Im hohen Grade l&fltig sein.
*0 Eine schlechte Haube aufhaben.
•7 Eine unter die Haube bringen. — rt-mHa«, looo;
Eiselein, 284; Wurzbach II, 172; Braun, I, 1159.
* 8 Einem aufl' die Haube greifien. — llurenieuffel im
Thcntrum Diabolorum. 806''; Fischer, Ptalter, 13 '» a. 190''.
„ Jn (ihnen) weidlich auff die hanben igreifeu, dass
haut Tnd har offt folgen nach." (Watdii, IV, 96, 26.;
*0 Einem die Haube rücken.
• 10 Einem nach der Haube greifen. — liranM, Nsch., 93;
LtUhvr's Titchr., 10*; Parömiakon, 2910.
• 1 1 Man muss ihm auf die Haube gehen.
Empfiehlt strenge Aufsicht.
•12 Mer kommt ihr net uf d' Hauba. — Sefjlen. 463.
Alan ertappt sie nie, man kann keinen Beweis fttr
den Argwohn gegen sie auffinden.
•13 Sechshundert Hauben stark.
Sechshundort mit Sturmhauben Torsehene Ritter.
"14 Sie möchte schon lange gern unter die Haube.
Ehemals trugen nur vcrheirathete Frauen , nicht aber
.Tungfranen Hauben auf dem Kopfe; Midchen hatten
ihr blosses Haar nur mit Band und Nadel oder mit
einigen Blnmen durchwoben. Man will also mit dieser
Bedensart sagen, eine weibliche Person ist verheirathet
oder wünscht es zu sein. (Wurzbach l, 61; Eitelein,
2S4 u. fi71.J
•15 unter der Haube sein.
*IC Unter die Haube kommen.
•17 Viel auf der Haube haben. — Mvmer. Nb., 94.
Mit Schuld belastet sein.
Haubenreissen.
*Es wird sich ein Haubenreis en haben. — Lu-
ther's Tischr.: 483*'.
Es wird ein Kampf entstehen.
Hauchen.
Es ist böss hauchen wider einen heissen Back-
offen. — Petri, II, 257.
Hauderezi.
•Es ist ein alter (guter) Haudegen.
Tflcfatiger Feohter.
Hauderidau.
•'S isch nit bloss wäge 'm Hauderidau z' thuc,
mo rouess au luege, gab 's Messer d' Geiss
erlange (erreichen) ma. (Soloihurnj — Schild.
627, 1.
Man darf sich wo! ein Vergnügen machen , aber man
soll auch prOfen, Inwieweit die Mittel dies erlanben.
Haue.
1 Die Haue will einen Stiel haben. — Eiaaein,m;
Simrock, 4394.
2 In die Haue gehört ein Stiel.
*3 Der Haua en andera Stiel suacha.— TMer.r^.
Sich nach etwas anderm omsehen.
•4 Der Haue e Stiel finde. (Lwem.)
•ö Dera Hab'n (Haue, Axt) will i an Stil machen.
(Franken.) — Frommann, VI, 828. 161.
Der Ton liegt auf dera = dieser. Diese Bache will ich
in Ordnung bringen, das Hemmniss entfernen.
•6 Es geht ihm von der Haue. (RoUeiAurg.)
Die Arbeit geht ihm von der Hand.
*7 Etwas an der Haue kleben lassen. — Jer. Goitkelf.
Käserei (Berlin 1850), S. 434.
Nicht vollenden , auf die lange Bank schieben.
•8 Keacht von der Haua falla. (Schwaben,) — AV/f-
len, 464.
Wenn die Arbeit leicht Ton der Hand geht.
•9 Wia mer deara Haua en Stiel macht. C.%fart-
Iten.) — Neißen , 469.
Wie man dieser Saehe die richtige Wendung gibt,
in dieser Verlegenheit den Ausw^ findet; Hlndamissa
überwältigt.
• 10 Wie's von der Haue- fiÜlt (Mriingen.)
Noch ganz roh.
Hauen.
1 Bo net gehauwe ward getts a ke Spö. (Sehwaim-
gegend in Kurhessen.) — Für Düren: Firmemch. 1, 482. 5.
Wo nicht gehauen wird, gibt*8 auch keine SpAne.
2 Do man hawet, do gibts Spen. — Lehmafm, T70. »
u. 935, 7.
3 Früh gehauen und spät gebrannt, das gibt Korn
ins Land. (Eifel.)
In Bezug auf das sogenannte Bchiffeln.
4 Hau'n Se de Jungen, dosse (dass sie) Ehle (Oel)
Sechen, sagte der Oelmüllcr zum Schulmeister.
((^eriauailz.)
5 Haust du meinen Jungen (Juden), hau ich dei-
nen Jungen. (Ilratmschwcig.)
G Haut's es nümme, so wetzt mc.
Vorübergehende grüssen in der Schweiz die Schnitter
mit der Frage: „Haut's es?" worauf sie als Oegengmu
die stehende obige Erwiderung erhalten. ( YgL SutcT'
meitter, Emtesitten in der Schtrei: in den Gremboten, 1S65|
Nr. 41, 8. 533.)
7 Haw, SO fallen Span. — Le^imann, 801, 91 u. 938, 7.
8 So lauge jemand haut, so ruft er; so er ladet,
so wartet er; und bringt er's weg, so hat er's.
— Graf. 363 , 425.
Unsere Vorfahren gingen von der Aniiobt ans, dass
Heimlichkeit den Diebstahl oharakterisire; daher findet
8ioh in den WoiathUmern aller Gegenden der anerkannte
(Irundsatz , dass die offene Wegnahme stehender Bäume
in den Wtildern kein Diebstahl, höchstens ein Frevel
sei. Es galt daher nicht für Diebstahl, wenn jemand
einen Baiun mit der Axt fällto, wohl aber, wenn es
mit der Säge geschah. So lauge also offen und ohne
Hintorlist zu Woge gegangen wurde, galt das obige
Sprichwort: So lange jemand Holz haut, d. i. fUlt, so
lange ruft er den Eigenthttmer und macht ihn aoAnerk-
sam auf den Eingriff in seine Vemiögonsreohte. Ist er
mit dem Fällen fertig, dann scheint er den Bachts-
bttchem während des Holzaufladens zu warten und auch
darin gleicht seine Handlung nicht dem heimlichen
diebischen Davonschleichen. Hat er aber ungestört
das Holz gefällt, auf den Wagen geladen und ana der
Feldmarkmig gebracht, dann soll das Holz sein Eigen-
thum sein.
ilhd.: So einer heult, soruffter, die wil er ledt, so beidt
er rnd bringt er es enwog, so hat er es. (Urimtn, Weisth.,
lll, :.9i.;
9 Viel hawen macht stumpffo Beil. — ftiri , //, 573.
10 Wer haut, muss nicht klagen, wenn man ihn
wieder haut.
11 Wer vber sich hewet, dem fallen die span ynn
die Augen. — lulher's Ms., S. 3; Ik'tri. II, 771; Uf-
nisdi, 989, 65; lA^mann, 54, 33 u. 894, 3; Lehmann. 11,
85-J, 343; llerburger, II, 48; J/ufhcsy, 34*; Goal, 1416;
Sailer. 51; Eisclein, 28.'.; Simrock, 43C9; KMe, 5600.
Gegen die, welche die Bttcksichten gegen Höhere
und Mächtigere aus den Augen lassen.
Mhd.: Man seit swor von der erden höhe Über sich houwet
Unheil in lUite betouwet. (Fragm.) — Hwer gerne ie
nber houbet vaht, der molite deftte wir« gesiegeu.
(Winsbtkf.) — Swer ttber huobet houweu wil, der mao
nicht lange tfiren. (Livl. Chrun,) — Swer ttber houbet
vaehet, das onist niht guot. (Fraueulob.) Swer ttber
B9
Hauen
Haueustein — Haafen
390
hoabet vihtet dorn rlient spaoue in einen buodeo.
(Amgb.) — Vil lihte er schaden achottetet, der über
lioabet bonwet. (Freidank:) — Wer »bor »ich vil ho wen
wü, dem fallen spaen in die ongou vil. (Ncirrenachia.)
(Zimgerle, M.)
Üükm.: Kdo nad sebon aek&, tfisky mu do oci letf. (Öe-
lakotaky, .124.;
Dan.: Hro der hngger orer alg ham falder spaanome i
«inene. (Bohn I, 376.;
Holl.: Die boven sijn boofd kapt, dien vallen de spaandors
in de oogen. (Harrebomee, I, 325.;
lt.: Chi contro a Dio ge^ta, piotra in oapo gli toma.
(Gaal, 141«.; *- »
Aroo/..- Ko verh sebe BÖie, tre«ce mu vu ool leti. (Cela-
kovtkf, 324.;
Lai.: In coolum Jacularit. (Eranm., 404; Tapfiua 198 \;
— Spait in ae, qni advenn» Olympnm. (Gaal, 1416.;
Ung. : £gre köyet neveia, mert fejedre fordül. (Oaal , 1416.;
2 Wo men höit (haut), do falle Spiene (SpÄne).
(Aachen.) — Firmenich, I, 494, 168; hochdeutsch bei
lliehl. yoeelten. 335.
13 Den hau' ich aus dem ff (oder: aus dem Salz).
14 Den hau' ich nach Noten, (ä. Schlagen.)
[5 Eich (ich) war'uhau'n, doss a sich saul (soll)
de Gebeine im Schnupftichel heim truin.
(Sproituu.) — rirmratr/i, //, 298. 20.
.6 Kinen hauen, dass die Schwarte knackt. —
Fri9ehbier -, 1501.
[7 Kinen liauen, dass er Hören und Sehen ver-
gisst. — Frinchbier ', 149».
.8 Einen hauen, dass es blau brennt. — Fritch-
hier *, 1501.
9 Kinen hauen, dat ömmer e Loch on e Blotblas*
da OBS. — Frvichbier\ 1501.
^ Kr haut drauf, dass dio Funken stieben.
II Kr haut drauf, dass die Stücke fliegen.
^ Kr haut ihn zu Brei (zu Grutsch). — Frisch-
bier *, 1500.
13 £« ist weder gehauen noch gestochen. — Sim-
rock. 4395.
Gegen Halbheit, Unentsohiedenheit, charakterloses
Schwanken. „Das ist weder gahaueu noch gestochen,
weder gebranut noch gebohrt.** (Grimnielshauten , Ttutz
Simplex, Utopia 1670, S. 183.;
Fr:.: Ue n'ost ni ckair, ni poiason. — II n'y a ni rime,
ni raison. (Slartchniel, 405.;
14 Et haut wie op Stewkinder. (Königsberg.) — /Vi«cA-
bier ', i:>ü3.
Wenn es sehr stark regnet.
*.b Hau di ön e Pose. — Frischbicr \ 1504.
Um xa sagen: Oeh achlafeu.
!4> Uau em , ock si em solwst nich got. (Samland.)
— Friifchbier^. 1507.
{7 Hau em, öss O Jud. — Frischbier ^,1510.
S8 Hau got, der Farr liggt unde. (.stallupönen.) —
rnschbitf ', 1508.
So aast man beim Droschen, wenn eine auffallend
starke Lage des Uetreides folgt. Nach Fritohbier hat
ein Pfarrer (letroide dreschen lassen und bat sich, um
■ich an überzeugen, ob die Drescher mit dem gewünsch-
ten Kachdruck verfahren, unter das auf der Tenne aus-
gebr«itete Getreide gelegt. Einer der Drescher hatte
daron Kenutnias erhalten und forderte seine Mitarbeiter
mit den obigen Worten auf, tüchtig aufzuschlagen.
19 Hauen wie auf Stiefkinder. — Frischbicr \ 1502.
M> Hauen wie niank Schlangen. — FrischHrr^,ibti2.
n Haut ihn z' Bank. (SaUlturg.)
J2 I hau di, dass du's gern besser hättest. (lUn-
lenVurg.)
Wfthreud der Belagerung von Düppel durch dio Preus-
a«n (Murz li<Kt) vernahm man in Berlin in der ent-
aprechundcn Volksklasso die Redensart: ,.Ik hau dir
ein Düppel jejcn deine Hüffelkoppcl , das« de nach Al<
son rUberflii'Cdt. wenn du nich jleich deine Missuude
haltst, du oUet Dannewerk." (Schles. Afori/enllatt , 1804,
Xr. 6'J.)
;3 1 hau dir eins auf <1' Fotzen \ dass du drei Tag
keine Sonncr nit-hsl. (Troppmt.) — liuuij.
•) D. i. Mun«l.
U I hau ihn zusammen wie 's alte Eisen. (.Nür-
tingen.)
ib Ich hau' dich, dass dir der Arsch schwillt.
(Surtinijiit.)
i6 Ich hau' dich, dass du Allerheiligen schreist.
i7 Ich hau' dich , dass du die Knochen im Schnupf-
tuch heimtragen musst.
*38 Ich hau' dich, dass du liegen bleibst.
•39 Ich hau dich, dass du nach Gott schreist. (Sur-
tingen.)
*40 Ich hau dich, dass du nimmer mauen kannst
(Nürtingen.)
•41 Ich hau dich, dass du purzelst und walcet. (Roi-
tetümrg.J
•42 Ich hau' dich, dass du schwarz wirst. (l*rag)
•43 Ich hau' dich, dass man dich von mir wegtragen
muss. (Nürtingen)
•44 Ich hau' dich, dass man dir die Schwielen auf-
schneiden muss. (Nürtingen.)
•45 Ich hau dich, doass d* Bämel sächst. (Oesterr.-
Schles.) — Peter. 444; Weinhold, 8.
•46 Ich hau dich, doass d' d' Gräghan räckst. —
Peter. /, 444.
•47 Ich hau dich, doass Läd'r kracht. — Peter, iu.
•48 Ich hau dich noch der Kloft'r. (Oestcrr.-ScMes.)
— Pcler, 444.
*49 Ich hau ihn ab einander na (hinab). (Boiienburg.)
*öO Ich hau ihn aus dorn Salz heraus. (Nürtingen.)
•51 Ich hau' ihn, dass ihm Hören imd Sehen vergeht.
*Ö2 Ich hau' ihn nach (kaiserlichen) Noten.
*53 OecJc hau di nörro (unter die) Holzbattrie, dat
die danze Armee waggelt. — Frischbicr^. ibu.
♦54 Oeck hau cm, dat em de Bene schlackre. —
Priechbier*, 1515.
* 55 'S it nit g'haut und nit g'stochen. (Franken.) —
Frommann, VI . 316, 162.
In Schwaben: Es ist weder g'baua nun g'atoacha.
(NttflfH, 460.;
•66 Sich hauen, dass die Koddem fliegen. (Ostprews.)
Hanensteln.
Chum Uail Hauenstein.
Als Sprichwort angeführt in 0. von Uornek's Chronik,
8. 6«3l».
Hauer.
1 Andere Hauer, andere Fuhrleute.
2 Der Hauer eines Elefanten kann wol einen Lö-
wen spiessen, aber nicht der Zahn eines Ebers.
— Allmann V, 81.
'HÄ.nloheax.
Viel Häuf eher, viel Schäufcher. (Eifel.)
Beim Schiffeis brennen (a. Hauen 3), sagt das Sprich»
wort, soll man viel Haufen machen, weil auf den Stel-
len, wo ein Häufchen verbrannt ist, die Frucht am
kzitftigaton wird.
Haufen.
1 Dem Hauffen soll man im vnrechten beginnen
weichen , aber jhme sich nicht vergleichen. —
Lehmann, 876. 15.
Da».: Yiig den Store hob. (Pro*, dan., 393.;
2 Der grosse Haufen will nicht denken, man soll
ihm (oder : er lässt sich) die Gedanken schenken.
„Der groaae Haufen, statt aelbst sa dcmken, will Oe-
daohtea kaufen oder liaat et eich achenken. Das lollten
die Denker, Verkftufer und Schenker wohlweiaUch er-
wägen und keine falachen Qedanken prftgen.** (L.
Schücking, Welt und Zeit, Berlin 1855, Nr. 13.}
3 Der grosse Haufif in der Welt muss Mosen haben
mit seinen Hörnern. — Peiri, II, 91.
4 Der grosse Haulf vberwindt o£fl den bessern.
— I^tri, n, 91.
„D. h. er überschreit, üborfatutet ihn ; und will man
Um verstehn, so muss man ihn Im (beim) Kmge sehn,
da xeigt aich seine Majostftt in ihrer Oenialit&t.'<
5 Der Haufen wird kleiner, wenn täglich auch
nur ein Maul davon frisst.
6 Der meiste Hauff richtet sich nach ihrem Herrn.
— Pciri, II. 101.
7 Ein groser hauff schafft wenig raht, so er nit
einen dapffem liauptman hat. — (iruier, ill, 26;
Lehmann. II. 148. 28.
8 Ein kleiner Haufen wirft einen grossen Wa-
gen um.
9 Ein klemer Hauff wer auch gern gross. — I'etri,
II. 208.
10 Gegen den grossen Haufen ist bös streiten.
Dan.: Striid ei med den atore hob. (Proü. dan., 534.;
25*
391
Haufen
Haufen (Verb.) — Haupt
39S
11
12
13
J8
20
21
22
•23
•24
•25
*26
•27
•29
•30
•31
•32
•33
.•34
•35
•36
•37
•38
Jo gi'ösaer der Haufe, je (lämnicr.
„Der ffruiBO Haufen ist Tiol leiclitglüubiger als der «iu-
zolno Menich, weil immer einer den andern dnmm
macbl." (Wflt uh<1 Zeit, III, 7.3, 4'J.) „Ka gibt in
unserer Sprauhe kein Wort| um die Kinfalt und Kr-
bärmlivhkvit des grossen Haufens voUkonunon xu be-
zeichnen." (Ebd., 83, 4U.) Dalier mag es wul auch kom-
men, dass in (romcindevcrsammlungon, wenn die ein-
zelnen auch vemaiiftjgo Ansichten von der Saoho haben,
in der Uogel ein dummer Boschluss lu Staude kommt.
Je grösser Hanf, jo grösser Ehr*.
In Hannover: Jo. höher de liuckon , je grütor de Khrc.
(Sc/iainfHxr/i . II, 247.; Von der bei den Landleutcn
herrschenden Sitte bei Hochzeiten, Kindtaufen und an-
dern (rustereion dorn Gaste, den man besonders uhreu
will, von den einzelnen (^cricliten viel vorzulegen.
Je grösser IlauH' dem üeitze wird, jo mehr er
täglich üeld begehrt. — Pviri, /7, 391. IkuUch.
144«, 49.
Jedcrman trägt zum grosscu haufTeii. — Lehtnann,
378, 78.
Vom Hauffon 8chmeckt*8 wol. — iWri, II, SJO.
Was mau vom grossen llauffen iiimpt, das
fühlet man nicht so bald. ~ l'etri,U,mb.
Wenn mau immer zum Haufen schüttet und
iiiuhts davonnimmt, so wird er jo länger je
grösser.
Wenn man in einen Haufen wirft, glaubt jeder,
er ist gemeint.
Wie unter der Herrschaft von vielen jeder irgendeine
gerttKto Lilchorlichkcit an seinem Kachbar zu erblicken
meint.
Wer dem haulTcn volgt, d' hat viel Gesellen. —
— Lfhinann, 1i, ii; A'isr/i'i», asri,* A'ör/i' , 3643 : Sim-
rttck, 4398; Itraun, I, 1160.
liän.: Man fulgor alt den storo hob. (Prvp. Jan., l'M.)
Wer vom llaufeu will sein geehrt, der zeige
sich ihm auf hohem Pferd.
„Man muBS sieh stets auf hohem l'fcrd dem Gasscn-
volke zeigen; und war' der Reiter auch nichts wcrth,
man wird sich vor dem Uaul verneigen." (Schückiwj,
Welt und Zeit . 447.J
Wo 8chö-n-e grosso llufe-ii-isch, chunnt no meh
hi. (SoMhum.) — Schild, 62, 79.
Wou 6 a Haufen is, tuit da Hunt nou uaiin
dazui. (Steiermark.) — Firmcnic*, //, 765, 19.
Wo ein Haufen ist, thut der Hund noch einen dazu.
Geld zielit Geld an.
Auf den grossen I laufen schoissen. — Jfimiifr, .Y6., 75.
Aus einem Haufen einen Berg macheu. —
Körif, 2645.
Dem grossen Haufen zulaufen. — Mumer, Vom
luther. Narren.
Der verloreno Haufen. — Mumcr, ,Y/»., 15.
Er hat's in solchen Haufen, ein ISchwinimer
könnte darin ersaufen.
Der sehr Reiuhe.
Er hat's vber hauffen geworffeii, wie ein Schu-
ster die Leisten. — Lehmann, 836, 1.
„Es ist nichts in forma figura oder modo."
Er macht den Haufen grösser.
Holt.: WU vermeordoren den hoop. (Ilarrebomee, I, 333.^
Er macht den Haufen grösser, aber nicht besser.
Müll.: HU mag den hoop vermeordoren, maar niet verböte-
ren. (Ilarrebomee, I, 3SZ.)
Er mag den hauffen wol vermehren, er wird
jn aber nit verbesseren. — Tuitjrius,ii^': Körte,
3644; Itraun, I, 1161.
Es ligt alles vber ein wüsten haufien, als hctt
es ein Trunckner bald aussgesi)ien. — Ldi-
mann , 836 , 3.
Harn kan a Huug sä. (yordpw.)
Man kann den Haufen selten. Wird gesagt, wenn
Jemand sich brüstet, ohne etwas zu sein.
In hellen Haufen.
Machst einen Haufen (merdas) wie ein Wäch-
terhaus. (Sürlinfjcn.)
Bei Wien heissen solche Haufen kurzweg „Wfichter** ;
auch in andern Gegenden sagt man: einen Wfichter
setzen.
Sich zum grösstcn Haufen schlagen.
Zum grössten Haufen faofiren.
Zum verlorenen Hänfen gehören.
Faulo Botte.
Haufen (Verb.).
•G'haufct ist auch gefahren. (iMieiümrg.)
Haufun = den Wagen durch das Gespana sorttck-
schiebeu.
Häuflein.
1 Ein klein Häuflein in Einigkeit vermag mehr
als ein grosser Haufen in Streit.
Bühtiu: Lepsi 8vom4 lirstka malA, u« nesvoni^ sAstop.
(ÖetakovMky, 113.;
2 Mog's Häufla^ so klc' sei, as will, sou it a räu-
di's ' drunter. (Franken.) — Frommann, VI, 316, lfi3.
') Hier zunächst von Hchafen verstanden und daoo
vcrgluichuugswoiso auf Kinder einer Familie anjiewandf,
unter denen sich häuKg ein ungerathenes vrftadi's) findet.
Auch von dem widerwärtigen Mitgliede oioer G«seU-
sohuft. ^) K&udo = KräUe, Grind.
HaukB.
*Es ist Hauks Mauks.
Ein Uebel wie das andere.
Haupt (Name).
Guten Morgen, lieber Herr Haupt! Den Wein
hau wir ihnen geraubt ; und wenn Sie*8 nicht
hnn vc'röbb(!l genommen, so wollen wir übers
Jahr wieder kommen.
Diesen in den Vulksmund flbergegangenen Vers hatten
Diebe , welche dorn Pfiirrer Haupt in dem anhalt-küthaa-
soheu Dorf» Merzicn (auch Manien oder Mersiu) die
Trauben gestohlen, an dessen Thtlr geschrtobon.
Haupt.
1 Ain haubt von Dehmer land, zway weisse ärm-
lin von IVafond, ain prust von Schwaben her,
von Kernton zway tüttlin, ragend als ain
sper, ain pauch von üesterreich, der .war
schlecht vnd guleich vud ain Ars von pol-
landt, auch ein Bayrisch f.. daran, vnd zway
iiiszlein von dem Kein , das möcht ain schöne
fraw gesciu. — LuderhHch der Clara Ildttlerin, tm
C. Ilaltaw, 1840. LXVIII. 3, 7.
2 Arka llaad pasat egh tu can Hut (yordfnes.) —
Lamtenkortt; Firmeni^i, III, 3, 34.
Jedes Haupt passt nicht zu einem Hat.
3 Auf das Haupt des Kahlen hagolt's gem.
4 Auss einem vollen haupt vnd (satton) bauch
kommt selten ein subtiler gcdanckeu. — /Wri,
//, 38; llenvtch. 308, 30.
5 Das beste Haupt hinter den Herd, das zweite
hinter den Hofsherrn. — Graf, 5i, 180.
Deim Tode eines sohutzvorwandten Familienhaoptei
wurde eine Abgabe an den äohutzhcrm gegeben, die
unter dem Namen Desthaupt, Cornut, Todfall (s. Fall 6,
Hand WS, Hoi^ Kauch ) bekannt ist und die in der besten
Habe bestand. War Vieh vorhanden, so war es das beata
8tUck der Einhufer; fehlten diese, so der üpalthofsr;
iu Ermangelung dieser das beste Kleid u. s. w. '
Mhit.: Das beste liaupt hinter den herdt vnd daa awaite
hinder den hoilsherron. (firii/on, tt'eittA., II, Al%.)
6 Das dritt haupt tregt (zu) schwer. — Fgemriff, 2W*;
/.t'/imnrm, 711, 7; 6'cfco/fd , 1131 ^ ; /V/r», /f,53; Graf,
414. 100; Eycrintj, I, 386, 364; Lehmann, II, 57. U: Sim-
iwk. 170.1; Körte, KiS.
Wenn ein Geheimniss mehr als swei wissen , hat es
aufgehört, ein Geheimniss zu sein, denn dann erfahren
es bald sehn und hundert. „Zwen verschweigen wol
eine heimligkoit, erfahrt sie der dritte, der kan ai« nicht
tragen, er scliwutzpt sie nach." (Heniach, 754, i.)
Kn'jl. :ThTOo may keep counsd, if two be away.
It.: Se il secreto si a& da tre, si s&datutti. — Tre taee-
ranno, so due vi non souo.
Lat.: Kl sapis, quod scis uescias. (Teren:J
7 Das Haupt für den Todten, die Hand fUr den
Verwundeten. — Graf, uo, 838.
Wer Jemand getödtot, verlor das Haupt, wor einen
verwundet, die Hand.
Ifoll.: 'Thooft voor den dodcn, cnd di haut Toor d«ngbe-
wondeu. fJ/iVn«, /, 310, 1'.».^
8 Das Haupt ist edler als die Füss. — FriMcAm.. K;
R'lri, II, 64.
9 Das Haupt mit der Zunge ist doppelten Werthea.
10 Das Haupt regiert und nicht cüc Füase. — £isc-
lein, 385; Simrock, 4399.
11 Ein gekröntes Haupt hat auch KopfschmeRen.
(Wcnd. Latuil:,)
12 Ein graues Hau])t i.«t von wenig AohUiaxkeii,
wenn der Verstand ohne Bart ist —
nii, 36.
393
Haupt
Haupt
394
i'.'j
li
ifi
16
17
IS
21
2:;
2-1
34
Kin lluupt, ein Leib, ein Pfründ* ist genug.
Kill Haupt uhno Zungo ist keines Rühmens
werlh. — W'imiilir, XVl, 23.
Kiu Hcujit, ein Hertz. — Ih'tri, ll, i97.
Kin llcupt niusd seine Glieder haben. — Veiri,
11,179: Hcnmh, ICW, 38.
Vau jeder hat sein Haupt und Hut, was er ihm
kocht, das schmeekt ihm gut. — .sVyMrf.sis.
Ks gehört ein starkes Haupt duzu , zwei Kränze
zu ertragen.
Zu Tivl Lob und Ehre raaulit aucli einen Starken
■chwinUcIn.
Es stehet fein, wenn die grawen Heui)ter wei«s,
vnd die Hcrrctu vemünfltig sind. — /v»ii, //. l»u8.
Für das Huupt das Haupt, für die Hund die
Hand. — ^'ruf, 336. soi.
Vom VerKoltungsrooht (TaUon), das dum natürlichen
Cierochtif{kuit«gofUhl ICeclinung tragen will. Kh galt
aber in deniHcIben nicht ibloa der bei (ira/ r.UiS, ^iunj
au^geitiirucbruo Grundiati, man war auch bestrebt,
das Verßoltunflsprinciii in andern, einer gleichartigen
WiederTcrgeltung nicht fälligen Vorgehiingan wonig-
Pteus dem Urundgedaukou iinch, durch eine Jjcxiehung
der Strafe auf dio Art des Verbrechens zur (icl-
tuiig zu bringen, indem an dem (rliode, das geiiUn-
digt, die Strafe Tollzogun wurde. Die meineidige Uaud
wurde abgehauen, dio verr&therische Zunge ausgeris-
sen, dem Murdbrennor der Feuertod zuerkannt. (liriMin,
K*!.-hi.uiU.. 74U.; Wer eine Frau vergewaltigt, ver-
wirkte die Schamgliedcr. Ein Mann, der bei eines
andern Khomanni Weib begriffen wird, der soll (zur
Strafe für beide) von ilem Weibe bis zum l'rangvr beim
Kchaugliede gezogen werden. (/lack, Srj, i*.) In Meuk-
Icnburg: Vor Jlovet dat Hovet, vor JLant dui llant.
(UfMyUr, 4;{1.^
(rekrtmto Häupter luibcn aucli ihr Weh.
Hull.: lickrooude hoofdcn lijdeu ook wcl pijn. (Harre-
Orosso häupter haben virl lehre schluplVwinckel,
darin sieh böse schelck können verbergen. —
Li'hmann. WCA, 2.
(jrusse Heuptcr vnnd stoltzo Leute stehen aulT
gar schmalen vnd schliptVcrigen orth. — Mri,
II . 359.
Halt dich zum Haujit vnd nicht zum schwantz.
— Lelimann, 391, 25.
I). h. „den Herren soll mau anhangen, nicht dum
Diener.'*
Haupt um Haupt, Aug' um Auge, gleiches Glied
für gleiches Glied. (S. l»o.) — «.raf. 33«,3üu.
JihH.: Uaubt gen haubt und fuoKs gen fuosz, sich daz
idt dio rechtiBch puosz. (Hin;/.) (Ztmyerie, 196.^
JivU.: Uorlt om hoeft, oge om ogo endo geliko lid voir
gclike lid. (Mirrit, J, 'S^:>.)
Ist das Haupt gesund, su scynd alle Glieder
woi UUfT. — Lfhmnnn , Ö6S , 2.
Ligt das Haupt, su ligt alles. — /v/n. ll, uo.
Mit einem kaieu Haupt ist büss raullun. —
h-tri, //, 475.
Kit Hift, bi»S iJhU (Blut). (SU-beuhürg.-Kihhs.J —
SihiMirr, 76C.
Su manch Haupt, so mancher Sinn. — Luttn-
d'-rf J/,25. iVIri, U, 537.
Stuize Haupter »tchen auf schmalem (schlipf-
rigem) stege. — /viri ,//, 542.
Viel HäupUT, viel blnu. — Lehmann, ll, im, W.
Wann das Haupt liegt, ist es auch mit den
andern Gliedern auss und getlian. — lioitfr.,
Ihrontk, 1179".
„Wie ninn im Sprichwort zu salben pflegt."
frz.: <^uand le uhcf fault, tout le corp« ne vaut. (Cahitr,
AVann dz haupt kranck ist, so trawren alle gli-
der. — 7iijij»iii.s 194*'; Ivhmann, ll,62Gf 13; Iktri,
II. a\): Liiteleiii, 295; Kvvtc, i64T : llrann. I, lliA; Hin'
lUr 11, 25Sy.
Hadriau VI. gab IWi'i durch leinen Gesandten auf dam
Keichiiage zu Nnmberg die Erklärung ab: „Wir wissen,
dat« aHf diesem heiligen Stuhle seit einiger Zeit viele
a^^cheulicho liingu vorgegangen sind. Äs Ist daher
ki-in Wuudvr, wenn die Krankheit vom Haupte auf dl«
tilirdcr, vom Papste auf die antleru Prülatcu ttber*
gangen i«t.*' ( Vgl. ItaM taputthntn im »Hmtr Hosten Er-
ni€,triiium'j, Leipzig INJU, 3. Naohtr., (i. n.)
Wft.: Weone aö daa liunbet siechoti so ist al dem übe
. wC. (8MU.) — Wann lieoht dai hubt dweh plotdtn
wanok, die plider wcnlon alle kranck. ( Wolkfnstt in.)
(Zin'je.rW , ÜA^)
It.: Quaudo 11 capo nun sta bcne, ugni mcmbro so no
soute. (Cnttl, mSi.)
I.ut.: 4'uni c'ajiul aogrotat, corpus simul omuo labnrat.
(HiHiUr ll, Ml; Futfliu», :>1; ttii'tjnml , 42G; /w."--
tt'in, *2i^>.) — lluui capul afTlictum, languout sininl
omnia membra. (fiattl, ü(>3.^ — (^uioapitonfHiclo mcmbra
valerc iiuoant? (8eijlntld, 4SU.J
35 Wat ein net äiii Hift huot, mcss em an du
Fissen hun. — .Sc/nfxdr, 424.
3l> Wenn das Hau{)t grindig vnud schäbig ist, so
hawt maus ducli nicht ab; schurflc laug scind
gute reCOpt dllZU. — l.vUumnn, 43»I, L"." II. 505, 7.
37 AVenn das tlaupt hin ist, su ist alles hin. —
i^i(>mi(iili(in , 7*29 u. 150ri.
Ist der HauHvuti'r verdorben oder gestorben, so ist co
um dio Familie guacheluin.
38 AVcnn das Haupt ist ohne Sorgen, schläft man
ruhig bis zum Murgon.
IIoH.: Als het hodfd in zondor r.orgcn. kunt gij ulupen
tot den morgen. (Ilurrehomr« , 1, .'J'-'.'i.^
39 "Wenn das Hauj)! liogt krank danu-iKT, leiden
mit ihm idle (Jlieder, — .sVyWil,4>m.
40 W('nn das Haupt seine füss liebt vnd wol ver-
sorgt, so tragen sie da.s Haupt durch gute
vnnd böse weg. — l.fhjuann . 4'J'j , '-^i.
41 Wenn das Haupt siechet, so ist dt-m ganzen
Leibe weh.
42 Wenn das Haupt siechet, so siechen die Glie-
der. — Sinmtck, 4401.
JIull.: Als het hoofd outstold is, dan treurcn al do loden.
(Harnbttmie, I, 325.J
43 Wenn das Haupt wund ist, so muss man dio Salb
nicht anfl' die Füss streichen. — LrUmann. 565, 3.
44 Wenn das Haupt wurmstichig ist, seynd alle
Glieder kranck. — Lchmnnn, UM, 2.
45 Wenn dem Haupt wehe ist, so ist den andern
Gliedern auch nicht wol. — Vciri. //, C32.
46 Wer ein Haupt von Butter hat, dem wächst
kein Hörn. — Winckler, lll, loo.
47 Wer ein Haui)t von Wachs hat, muss niclit an
die Sonne kommen. — Winvklcr, Mii, lo.
Aohnliuh russiüch Altinann VHI^'
JIolL: Die een hoofd van boter hceft, moct uit bo bran-
dcrij blijveu. (Harrcbumi-c, J, 84.^
48 Wie «las haupt, also der leib. — Kyf'rinij. lll, 5j:.;
lyiri, II . 787; Gruier, 7, 84; SchoUcl, 1124'' ; hörlr, 2CIG.
49 wie das haupt, also die gliedcr. — Gruicr, I, »4;
llemsch , 1650. 52.
Lat. : ilonus dux, bonumrcddit comitcm. (Uenhch, ir..V», :».1.;
50 Wie das Haupt, so die Glieder, ist jenes krank,
so liegen diese nieder. — /i(irr»r«iakuB, 72i;iiwt'-
lein, 285; Simrnvk, 4400; liram, I. 1162.
Wie soll man dio Kneofato loben, kommt doch das
AcrgeruiBs von oben.
51 Wie das Haupt, so die Krone.
JJvU.: Zulke hdofdeu, zulk eene kroon. (Uarrcbvmic,
I, 3.10.J
53 Wie das Haupt will, so folgen die (ilicder.
Holt.: Daar het hoofd wil, vnlgen do Icdcn. (Uurrebuuuc,
I, 32.-..;
53 Wo das Haupt fohlt, ist kein Gedeihen.
Ä.VAi/i.; Kde hlavy neul, fädu nenajdc*. (Ötlttkursky . 'Mi*)
J'oln.: Gdzie gfowy niomasz. r/adu nicpytuj. fCWa-
koeaktj, 318.;
54 Wo kein Haupt und König ist, ila entsteht
oft grosser Zwist.
Fr:. : Oü il n'y a bon ohef et bou roi, survlcut fort souvent
desarrol. (Kritainv-r, m*.)
55 Wo 's Haupt sich trennt vom Schwanz, wird's
halbe Unglück ganz. — Emlcin , 285. ■■
56 Wun cm mät dem Hift durch de Muor rann
wäl, serbrächt cm sich de Sehärl (Schädel).
CSiebnbürg.-iuichf.) — Schuster, 888''.
•57 Auf dein eigen Haupt-. — tw/rin, 285.
Lot.: In tnnm ipsias oapnU (Eiaelein, 285.;
•58 Auf« Haupt schlagen. — ^.wlrin» 2.^C; liraun. l. lir.3.
•69 Bios mer op et Haut (Haupt). (Küin.) — / ir«n-
mdi, I, 473, 111: für Meurn: Firmmüh, I. 4iHi, <•.
L'm an sagen : IJn kannst mir gestohlen wordin , lavs
mich In llnho.
*60 Da ka mor op et Hut blosca.
IkiUiuiij.j
395
Haaptbalken — Hauptmann
Hauptmaiinsfluch — Haus
896
•61 Das Haubt in der Kappen behalten vud nicht
zu weit trawen. — Fischer, Ihtnlter, 533, 2.
•62 Das Haupt gen Himmel und die Gedanken im
Kasten.
Um dio Heuchler und Scheinheiligen zu charakteri-
Rircn, welche genug gethsn lu haben glauben, wenn
sie nur den Schein annehmen, ihre religiösen Pflichten
zu erfüllen, während ihr Herz der niedom Lust an-
gehört, sagen dio Aegypter: Sein Haupt hat er nach
der Kebli und seinen Hintern nach Ruinen gewendet.
(Burckharilt, 306.;
•63 Das Haupt nur unter ein Blatt (oder Laub)
verborgen (versteckt) haben. — Luther'» Tisch-
reden, lyj*.
Von jemand, der irgondeinmal etwas Gutes gethan
hat und damit alle seine Fehler zugedockt zu haben
glaubt.
•61 Das heist das Haujit mit trockener Lauge zwa-
gen. — llerberger. II, 555.
•65 E äs af 't Hiwd gefallen. ( Siebenbürg. -sdchsj —
Frommann, V, 33, 35.
Er ist auf dun Kopf gefaUen. (8. BAdchen.)
*GQ Ein Haupt ohne Hirn. — Eiselein . iss.
Lat.: Caput Toouum ccrebro. (EinMn, 235.;
*67 Einen aufs Haupt schlagen.
„Man hat den Feind aufs Haupt goschlagrn, doch
Fuas hat Haupt davongetragen. Mau i<chlag' ihn,
rath' ich, auf denFuss, damit er liegen bleiben muss."
(Logau.)
* 68 Em kan nit müt dem Hift durch de Muor ränen.
( Siebenbürg, -sdchs.) — Schuster, 888".
* 69 Er bleibt stets das Haupt seiner Läuse. — Fischart.
*70 Er hat das Haupt aus der schlingen zogen. —
Eifcrintj, II, 262.
* 71 Er hat nicht, wo er das Haupt hinlegt.
Fri.: II n'a pas oü rcposer sa tAto. (Kritainger, öOC*.;
Lat.: Nou habet, cui indormiat. (Binder II, 2179; Fa-
x^tiua, 171.;
* 72 Er hatte noch nicht ym haubte. — Agncola I, 697;
Etjeriiiij , II, 314.
*73 Er ist das Haupt davon.
Lat.: Caput. (Erasm., 6.)
*74 Es ist ein bemoostes Haux)t. — Ihaun, II, i26.
Meist far: alter Student.
* 75 Es kommt auf sein eigen Haupt.
*76 Es wird ihm ans Haupt gehen.
*77 Hi as eg üüb*t Haad feien, (.\mrum.) — iiuujn.
VIII. 359. 126.
Er ist nicht auf das Haupt gefallen.
•78 Sein Haubt nicht sanft legen. — Schviivl , ms*.
Hauptbalken.
Wenn die Hauptbalkon nicht eingC2ai)tl sind,
so hat das Haus keinen Bestand.
Empfohlung der Einigkeit.
Hauptfehler.
'T is 'n Hauptfeil an't Perd , wenn 't kcn Kopp
(Hövd) hett. — Goldschmidl, 160; Ilaushalender , I ;
Slürcnburg, 52*; Bueren, 911.
Haiiptcrelfre.
*Die Ilauptgeige spielen.
Die wichtigste Bulle.
HauptkissezL.
Das Hauptkissen ist der beste Rathgeber. —
(>ppl , 879.
Hauptmann.
1 Ein freudiger hauptmann macht freudig Kriegs-
volck (lustige Kriegsleut). — Gruier,i,U: /V/n,
//, 185 ; Eisclein, 286; Simrock, MU2; Kvrte, 2649; Graf,
4%, 6:.; Ilraun, I, 1165.
U.: Bunn capitano, baou soldato. (Paisagtia, 44, 2.)
Lat.: Bonus pure bonnm rcddit comitem. (Eisclein, 286.;
2 Ein Hauptmann braucht vier Dinge, soll er was
taugen: schnelle Füsse, rührige Hände, küh-
nes Herz und wachsame Augen.
Dan.: En h0ridB mand skal bave snare f^ddcr, flittigo
hsender, vaagent 0ye, og mandligt bierte. (Prot, dan., .108.;
3 Ein Hauptmann und Jurist ein seltner Gast
im Himmel ist.
M'ahrsofacinlioh hat der Erfinder dieses Sprichworts
die Einlasskarten nicht zn vergeben.
4 Es kann nicht jeder Hauptmann sein.
Jt.: Chi non nk oummand&ro sappi nbbidire. (PazsajfHaf
58, 1.)
Hauptxnannsfludu
Ein Hauptmnnnsiluch ätzt durch neun Harnisch.
— Fischart, Gc^ch.
Haiiptpille.
Wenn Hauptpüllen nicht helffenj denn inues
man am Hals das Blut sprengen. — Ldmum,
735, 94.
Hauptrad.
Das Hauptrad treibt die Mühle.
Frs.: Cent la mattrcsse-rono qol fait toumer lo moulUi.
(ßohn I, 11.;
Hauptsache.
Wer die Hauptsache verliert, gibt Atzung und
Zehrung. — Graf, 427, 238.
Wer in oiner Streitsache unterli^t, hat die Kosten
zu tragen.
Uhd.: Wer ilie haubtsach verlaust, der soll dl« »tzong
und zehrung geben. (Clrimtn, Weitth., ///, 77.;
Hauptaohlüftsel.
Der Hauptschlüssel eines Reichen ist der beste
Dietrich.
Hauptaieoh.
Für Hauptsiech gewert man vierzehn Tage , für
staarblind vierzehn Wochen, für den Anfang
allezeit. — Graf, 260, 219.
Von den Fristen, die bei Thierkftufen mr PrQfang
des Qesundheitszustandes der verkauften Thiere ttblieh
sind. Um zu prüfen , ob ein Pferd am Hauptsiech leide,
wurden dem Käufer vierzehn Tage u.s.w. gewfthrt, w&h-
rcud dafUr, dass es nicht gestohlen soi, nnbegrenst«
Zeit gebürgt wurde.
Mhd.: Vor houbtsick wert man flrczen nacht« tot itaar-
blint flrczen wochen, vor anefang allAcaith. (OrtM,
IV, 12, 24.;
Hauptsumme.
•Doa kummt mer uf die Hauptsumma. — Frvm-
mann. VI, 816.164.
Man wird hier bald des Schadens gewahr werden.
Haupttugend.
Die vier Haupttugenden sind: Massigkeit er-
hält den Leib, Gerechtigkeit nährt , Mann«
heit wehrt und Weisheit regiert.
Hauptwesen.
Das Hauptweseu hindann setzen und den '^t-
ben-Händlen nachjagen. — Saimr, 420; Se^M, 40j.
Lat.: Omissis fontibus soctari rivolos.
Haus.
1 Alte Häuser haben trübe Fenster.
Län.: (iammelt huus haver dumme vinduer. (Pr99. dtm., Sl5.;
2 Alte Häuser leiden mehr als neue.
Wenn diese nicht schon zusammenfallen, ehe sie
fertig gebaut sind.
3 Alte Häuser streicht man an, wenn man sie
verkaufen will.
4 Alte Häuser , Uhren und Huren kosten viel Re-
paraturen.
Fr:.: Horlogo entrctenir, jenne fommo k grfi torrir, rieillo
maison ji reparer, c^cst tousjours ft r^commenoer. (Le-
roux. II, 228.;
5 Alte Häuser und junge Mägdlein brennen leicht.
6 Alte Häuser werden nicht neu, wenn man sie
frisch streicht.
Uoü.: Aan oude huizcn nieuwe deuren, zoo zijn le nog
voor goett te keurcn. (llarrebomee, /, 339.^
7 Altem Haus und neuem Freund ist nicht leicht
zu trauen. — Lohrengel, I, 37.
8 An einem alten Ilauss hat man immerdar zu
flicken. — I*etri, II, 16.
Engt.: An old sack asked much patching. (Oaal, 86ti.;
9 An oldo Husen un olde Froens gift't immer
wat to flicken. — llauskalcndcr , /; Frommann.
II, 389, 36; für Luzern: SchKciz, II, 243, 36; für Han-
nover: Svhambach, II, 8.
10 An ole Hü.ser un ole Wifer is altit w^at to flicken.
— Eichtrald. 880; Lohrengel, 1 , 47.
An alten Häusern und alten Weibern ist stets was
zu flicken. (Simrock, 441.1.; Man vernimmt aber sehr
oft die gegentheiUge Behauptung, dass junge Frauen
mehr kränkeln als alte.
11 Arm Haus, arm Freund.
frs.: En pauvre maison bastixon. (L>:roux, IL, 125.;
12 Auch in armen Häusern wird ein gehorsamer
Sohn geboren.
13 AufT ein alte« Hanss vnd zurissen Dach fliegen
keine Tauben. — lienisch, 63i. 22; ftm, //. 23.
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Aaa einem armen Haus dampft kein Bratenduft
heraus.
Aus eiuem leeren Hause trägt der klügste Dieb
nichts 'naus.
Aus grossen Häusern kompt oift gross Vnglück
vnd Vnfftll. — Petn, II, 22.
Aus gutem Hause kommen gute Kohlen. — /leiiu-
berg I, 10«.
Was beim Eingebon einer ehelichen Yerbindting xu
ertragen ist.
5^ai«..- De buena CMa, buena braaa. (CaMer, :t282.^
Aus jedem Hause iührt ein Weg nach Rom.
Aus keinem Haus ist der Neid heraus. — Parö-
miakon, 99.
Aus manchem neuen Haus guckt ein alter Schelm
heraus.
Aus reichem Hause kauf dein Pferd, aus ar-
mem ist das Weib was werth. (Finn.)
Aus schlichtem Haus sieht oft ein kluger Mann
heraus. — Gaa\, 864.
Aus seinem Haus sieht der Hund als Löwe 'naus.
»2.; Tont ohien cit lion en Ba maison.
Auss geitzigcn Hauss geth nichts als rauch. —
Lehmann, 252« 37.
Und auch divtor wol noch spftrlich genug.
Bald brennt ein Haus, aber langsam löscht
man's aus.
Bawest du ein Ilauss, so gucket ein ander zum
Fenster auss. — Uenisch. 1069, 7; Simrock, 12320*.
Buwest ein hauss, so machs vollends auss. —
/Vrim*. //, 8**; /ij/tno///", 13» ; Eyt'nny, I, 160. Mri,
//, 31; Gruter. 1,1; 5ii<or, 412; EUelrin, 286; Sim-
rock. 4408; A'Jr/<'.2C64.
Lai.: Dornnm qaum facU, ne relinque impolitam. (Bin-
der ;, ;W3; n, jus.- SetfboU, 13:>; Kytriii, H'iK)
Bei kleinen Häusern brennt es gleich zum Dach
hinaus.
Besser ein klein Haus ganz als ein grosses halb.
IIuU.: Een niouw huis !■ maar de cene helft; vele stofTun
komea vuor den huurder. (llarn'hvuu'«, 7,341.^
Besser in Häusern als in Reisern. — Euelein , 2\h) ;
Simrack, 4418; llram, l. 1171.
Besser zu Haus bei schniulem Tisch, als im
Gasthaus bei Braten und Fisch.
Bvltm.: Hpatny to hoaiiodüf, jemui doxua slano ani inaatno
neni, a jinde vouf kadidlo a kureuf. — V hoitech (v
hoipod^) Ye«'Io, alo doma 14pe. (Cttakorxlif, 37').^
tlult.: Beter t' hui« rapvn te oten dan cldcrs gebraad.
(Harrebomee, /, 339».;
Besser zu llausc arbeiten (ruhn), als in der
Kirche schlafen (nichts thun).
BüAtf. : J)«» kodtela Jfti a se neinodliti do hopody jfti a
netancuvaati, radeji doma ztutati. (Makvtiktj , 2ti2.^
Bestell' dein Haus; war' gleich der Tod noch
weit, so ist doch nur (in Schritt zur Ewig-
keit. — Ucilz, 10.
liauiiuachrift in der Schweiz.
Binnen Haus und Hof hat jedermann Friede. —
ßro/-, 4y6,69.
AU/ritf. : That altera monna hwek frohto hedo binna boni
and binna buiie. (Wianin, 23:{, V, 1.)
Blif te Ilus un kuok den ßri, dann küemste
nitt in Täggeri (Zänkerei). (iMcritthn.j ~- Fir-
tufnich, III, GH?, 76; Miieflr . lA, 329.
Bringst du nichts ins Haus, so bleibe draus. —
iStrtimutkon , 2:*iM.
Das ganze Haus voll Meister und keiner ist in
der Lehre gewesen.
H'M.: Ren huis vol korporaal«, cn nog uirt öi-n die Eijne
dii*iist veretaat. ( Harr^h^-iM-e , I, 'MX *.)
Das Haus brennt, und <lie Alte kämmt sich. i'Unl.;
V«!. />!> Walit^-kfH. Kill ft/$Hit-frujihi»i'hi't ('ha$-aktfi-
KH4 von F.dm. Frhr. t>in Bt-rj in «Icn Frhdtii-unyif.t
(Stutt«art 1.H61), Hft. lü.
Jfas HauH hat Augen, ders darfT trawen, so
lauge Herr uud Frawe .seibor schaweu. —
Fr.H^fhm., XVIH".
I>a.s Huu-; i»t an die Kunkel gefallen.
l>ie KuUtebuiitf dieses HpricIiWurtH iiit nach J.einlmif
iXT^ü) dii>sc. Nacbilem ChiliHTich I., KOuig von Suis-
■ons, im Jaliro .'>ffS i*rmi>rdt;t w(jriU*n war. machten
Tial« Orosso am Hofe Scbwierigkeiton, seinen erat vier
Monate alten 8ohn ala Chlotar II. auxnerkennen, weil
das anitoaaig« Leben der Königin Predegnnde Zweifei
erregte, ob das Kind wirklich aus Chlodwjg*B Blute sei.
Diese Meinung war so allgemein verbreitet, daas es dl«
Königin fUr nOthig hielt, nach damaligem (Peseta an der
Spitae von 300 amtlichen Jnratoren vor dem Gerichts*
hofe XU erscheinen und mit ihnen sugleich auf Seele und
Gewissen die.Echtheit Cblotar's, als eines Sohnes Chil-
perich's, ihres Gemahls, an beschwören. „Wenn das ist",
rief Guntram, der Onkel des Jungen Prinien und König
von Orleans , „so ist die Krone an die Kunkel gefallen",
ein Ausdruck, der sich auf die Lieblingsbeschäftigung
der Königin Fredognnde bezog, die man nie ohne Spin-
del und Kunkel sah. Da die Höflinge Qnntrani's und
die zahlreichen Feinde Fredegundens nicht aufhürten,
den Ausspruch in wiederholen , so ging er in ein Sprich-
wort Ober, um etwas xu bezeichnen, das sich allein
in der Gewalt einer P^au befindet, oder ein Erbe, das
an eine weibliche Person fUllt.
Frz.: Cctte niaison est tombäe eu quenouillo. (Len-
ilroy, iSfiC;
41 Das Ilaus ist des Burgers Feste. — Graf. 497,82.
42 Das Haus ist fertig, aber nicht ausgemacht.
43 Das Haus ist mein uud doch nicht mein, der
nach mir kommt, ist auch nicht sein. Und
wird's dem dritten übergeben, so winl's ihm
ebenso ergehen. Den vierten trägt man auch
hinaus. Nun sagt mir doch, wess ist das
Haus ? — llerlz, 8.
Hausinschrift in Tirol.
44 Das Haus ist nicht schön durch seine Ecken,
sondern durch seine Küchen.
45 Das Haus ist schlecht gedielt, wo der Rocken
dem Degen befiehlt
4G Das Haus macht nicht den Herrn, sondern der
Herr das Haus.
Böhm.: Kaxd^ dum hezk^ dobrym hospod&rem. — Ke dfim
p&nu cest' d4v4, ale piln domo. — Me p&n domem stoji,
ule dum p&nem. (Celakovski/, 374.J
47 Das HauM nennt sich ein Häuslein, aber die
Hundehütte will ein Schloss sein.
Auhuiich russisch ANtnauH VI, 419.
48 Das Haus soll man stützen und das Geld mittler-
weile nützen. — Pütor., r, 72; Seybold, 12.
49 Das Haus verbirgt 's Elend.
Man siolit es einem nicht stets von aussen an , was man
im Innern findet. Von glänzendem Elende. Die Od-
schiticgcr haben ein ähnliches Sprichwort, wenden es
aber bildlich auf die Frau an.
50 Das Haus verliert niss. C^einin^en.) — Frommamt,
II, 410, 81.
In Koburg: Di Si&b'm verliert nex.
51 Diis Haus wird besser verschlossen als das Herz.
Wenigstens von vielen, welcher Ansicht auch die
Bussen sind. (AIUhohh IV, 40ö.j
52 Das Hauss nehrt den Mann nicht. — hm, U.M.
53 Das Hauss ziert den Mann nicht, der Mann
musR das Haus zieren. — /V(r(,//,64.
54 Das ist ein glucklich Haus, wo kein PfafT geht
ein oder aus.
55 Das leere Haus ist voll von Lärm. (Iliukj
56 Das liebe hauss, das beste hauss. — Petri, II, C8;
Uenisch, i'J-, 18; Hertz, 93.
Lat.: Domns anitca, domns optima. (Henitrh, 327, 19.^
57 Dass dieses Haus aus Noth und nicht aus Lust
gebauet, weiss der, der voriges hat ehmals
angeschauet. — llertt , 26.
Hausinschrift.
58 Dat Hüs ist verhüret, sagte die Hure, als sie
zum Fenster hinaussah.
IIoU.: Dat huis is verhuurd, aei de hoer, en xij kijkt ten
venster uit. (Harrebom^e , I, 330.)
59 Dem Hause gibt der Nachbar seinen Werth.
bvhin.: KekupuJ sobo domu, kup sonseda; dum koupf?,
suufieda neprodis. (dflakovsky, 4l'J.)
Fr:.: K'achöte pas la maison, mais achete le voisin. (C,i-
kiff, 2U2-J,;
Fotn.: Niokup uj mojvtnotoi, kupaj sasiada. (Cetakotiky,4l2.J
00 Dem Hause steht cr übel an, wann Henne kräht
und piepet der Han. — Abraham a üitncUi ('/um.
1720; fcW/»-in, «99.
Lat.: (\icurit gallus, ifullina grucillat.
Gl Dem ist besser, der ein Haus werbet, als dem,
der es erbet. — /i»'/ii«f /» , 321 . 2.1 ; Graf . 223 . ivJ.
Nämlicli in dem Falle, wenn er die Krlnchaft unbe-
dingt angctn'tiMi liättu nnd nun, unter Anwendung de«
390
Haas
Hans
400
Tömisobon Beohti, mit aeinem eigenen Vermögen die
Sjchtüden des KrblMBers decken mttiste. ( S. Erbschaft 4,
Erbgut 7, IleUer.)
62 Der ein llauss macht, der kans machen, nicht
der viel dauon redt. — Petri, II, 85.
G3 Der sein Haus bauet mit fremder Habe, läutet
seinem Glück zu Grabe.
64 Des Hauses Grund und First ist der Mann. —
fiass. Schulhl. , XIV, 5.
Dor Sobmuck dos Hauses ist die Frau. Die Sorben
dagegen: Das Haus ruht nicht auf dem Dodeut sondern
auf der Frau.
Böhm. : Nestojf dum na semi, ale na ieni. (ötlaJcovakjf , 390.^
65 Dessen Hauss am Weg stehet, der muss sich
vou jederman meistern vnd rechtfertigen las-
sen. — Lehmann, 650, 1.
66 Deutsches Haus, deutsches Land, schirm* es
Gott mit starker Hand. — Hertz, 34.
Hansinscbrift in HannoTer.
67 Die Häuser der Vorstadt fragen am wenigsten
nach dem Kreml. (Moikau.j
68 Dies Haus hab' ich für mich gemacht, und ob
auch mancher spottet und lacht; ein jeder baut
nach seiner Nase; ich heissc Konrad Wil-
helm Hase. — Uerlz, 35.
Hansinscbrift in Hannover.
69 Dies Haus ist mein und doch nicht mein, der
vor mir war, 's war auch nicht sein. Der
ging liinaus und ich hinein; nach meinem
Tod wird's auch so sein. — Hertz, 8.
HauHinscbrift im Magdeburgischen.
70 Dies Haus ist mein und doch nicht mein; ich
gehe aus, du gehest ein. Mann, wer wird
wol der letzte sein? — llcrtz, 8.
Hausinschrift in dem Dorfe Au bei Freiburg im Breis-
gau.
71 Dies Haus stehet in Gottes Hand. CllausUuchrift.J
In Wien stand noch im vorigen Jahrhundert ein Haus
mit dem Spruch : „Dies Haus stand früher in (iottes Hand
und dennoch iat es abgebrannt ; Jetzt hab' ioh's wieder
aufgebaut und dem heiligen Florian anvertraut." (Rup-
],iu.i' Sonntau-ff'latt , 1364, Nr. 50, S. 400.; Nach //«r/t (37)
lautet eine llaasiuschrift in Steiermark: («Dies Haus
Btvllt' ich in Gottes Hand, da ist es dreimal abgebrannt.
Nun hab* ich's dem heiligen Florian vertraut, und
hofTo, dass er besser darnach schaut.'*
72 Dies Haus steht in Gottes Hand, ach behüt's
vor Feu'r und Brand, vor Sturm und Was-
scrsnoth, mit einem Wort, lass stoh wie's
stot. — Hertz, ^1.
Hausinschrift in dor Schweiz.
73 Dies Haus steht in Gottes Hand, ist vorn neu
vnd hinten alt. Hätte den Meister das Geld
nicht gVeut, da hätt' er's nach hinten auch
erneut. — Hertz, 26.
Hausinschrift in der Schweiz.
74 Dies Haus steht in Gottes Hand, zweimal bin
ich horausgerannt, denn zweimal ist es ab-
gebrannt. Komm* ich zum dritten mal ge-
rannt, dann segne Gott meinen Lauf, dann
bau ich's nicht wieder auf. — Wrtz, 28.
Hausinschrift bei Pyrmont.
7ü Dirs Haus steht in Sanct-FIorian's Hand, ver-
brennt es, ist's ihm selbst ein ISchand'. —
Ht'rtz.'il.
HaufiiuBchrifl in Baiem.
76 Dieses Haus ist mein, und doch nicht mein;
der's vor mir hatte, sagte auch, es gehöre
sein; er zog hinaus, und ich hinein, nach
meinem Tod wird's wieder so sein.
HauBinschrift in Obcrüsterrcicb.
77 E halb Haus, c halb Höll. (Hennvherq.) — From-
vinnn, 11.411, 148.
78 K jed Ilous huot sc Gekierschel. — Schuster, 710.
70 Ehe das Haus einfallt, nniss man ausziehen. —
Mayn,ll. 18.
80 Ehe du ein Haus kaufst, frag' nach dem Nach-
bar, und nach dem Gefährt on, ehe du dich
auf den Weg machst
81 Ehe man aus dem Hause geht, (soll man) beit-
sen (essen), und ehe man ans dem Widde
geht — - scheissen.
Böhm.: Pfed vyjitlm 1 domu dobfe Jeit 8« najlsti, a pied
vyjitfm s lesa sivota polefa&itL (ÖtUJMtakif , 953.;
Poln. : Z domo nietjadszy, a s lasa nie w/fi^dawiaj aif als
wyjeidk^. (Öelakootky, 953.;
82 Ehe man in ein fremdes Haus geht, klopft man
an der Thür.
Span. : Quando foeres & cau agena, llama <U ftaera. (Buku
/, 944.;
83 Eigen Haas, das beste.
Böhm.: Milf ddm, nejlepsl dim. (ÖeIako9$kv, 949.;
84 Eigen Haus ist Himmel and Hölle.
85 Eigen Haus und Herd ist Goldes wortli.
Selbst der AArikannr erkennt diesen hohen Werlb
auch in bQrgerlioher Besiehung an, indem er aaot: Wer
kein Hans hat, hat keine Stimme in der (iMaUBchaft
In Italien: Wer kein Haua bat, hat keiaa UeimaL
(Reinaberg HI, 110.)
liaas nna 1
id klaii
gerie, 196.;
3lhd. : Algen haas und aigen ohind machend gronen nt
se wind und klainen fröd se paradeys. (Ring.) (Um-
Böhm.: Ylastnl dAm slatem nezaplatls. (Öelator$t9, SU.)
Hott.: Waar men sich wendt of keert, eigen hoii wordt
meest begeerd. (Hambomie, I, 345.;
UVncT.; Wosebnawjazajoslota winowata. fdeial»v*fty. 374.;
86 Ein alt Hauss fragt nichts nachm Raach. —
Lehmann , 81 , 46.
87 Ein alt Hauss ist des rauchs gewohnt. — Uk-
mann, 319. 31. ~
„Also ein bflss gewissen böser hendeL*'
88 Ein alt Haus und ein jung M&gdlein darf mau
nie aus den Augen lassen.
Dan.: Et gammelt huus og en nng pige, givor nok at
bestille. (Proe. dan., 67.;
89 Ein altes Haus ohne Mäuse, ein ungekämmter
Kopf ohne Läuse, ein Jahrmarkt ohne Diebo,
ein junger Mensch ohne Liebe, ein Krämer,
der nicht lügt, ein Jude, der keinen Chri-
sten betrügt, ein Wasser, das ohno Schaden
fleusst, ein Wolf, der keine Schafe serreisit,
ein Ehestand, der allzeit wohl bestellt, sind
seltsame Dinge in dieser Welt. — i^rSrnw-
kon, 1355.
90 Ein an kloan Haus senn ä (auch) oft gerasso
Fenstc. (Innsbruck.) — Frommann. 17, 36, Si.
91 Ein bawfellig Hauss, ein vnradlicher Wirt, —
Vvtri, n, 167.
92 Ein böses Haus treibt den Herrn hinaus.
Die Aegypter sagen: Das Haus des gnu»am«n Be-
drückers wird (muss) verwastet werden, ■ollteesaneh
erst in fernen Zeiten geschehen. (Burekiardt , XI.)
93 Ein brennend Haus verräth sich, wenn man
auch Thür und Fenster schliesst.
Lat.: Quo mugis tegitur , tectus magis aestuat ignis. (Otid.)
(Phitippi, II, 146.;
94 Ein dunkel (finster) Haus speiet den Wirth ans.
— Eisdein, 286.
Ein Haus, in dem Werke der Finsternis« getriabea
werden , kann für die Dauer nicht bestehen.
95 Ein eingerissenes Haus ist halb gebaut.
Frz.: Ch&teau abattu est moitiö rofait. (Sohn I, lt.)
96 Ein fertiges Haus und eine junge Frau muss
man zu erhalten suchen.
Die letstere nach seiner Weise ziehen.
Frz.: Maison faite et fomme ä faire. (Bokn I, 37; Le»'
droif, eyy.;
97 Ein gastlich Haus lockt Gäste herbei.
Wo es etwas su essen gibt, fehlt es nicht an Kost-
gttngern. Der Reiche hat viele Freunde.
93 Ein gebautes Haus und ein gepflanztcr Wein-
berg werden nicht so thcuer bezahlt, als was
sie gekostet haben.
Frz. : Maison bAtie et vigne plant^e , ne le Tend pas ca
qu'elle a coutäe. (KHtziHgur, 430.;
It.: Oasa fatta, vigna posta, non sl paga q:nanto coala.
(Kritzinger, 430.;
99 Ein gelegen Haus, ein ehrlich Weib, ein gut
]>aar Ochsen, dabei bleib.
JOO Ein gross Haus thut einen grossen Fall. — Sri»
buhl, SSli.
Lat.: Magnae molis magna mlna eadit. (StgkßH, VSt)
Hans
Haus
402
£m groee Uaub und nlchta (wenig) dTtnnen,
bringt mimchpn von seinen Sinnen. — Nomu.
Schulbt,. XIV, 5. CoU>r. m^
Ein groÄB Hauea ein schwere last vnd btirde. —
JVJn . //, lii'i.
halbes Uauis i«t ein halbe Helle, — /Mri.
W, IM; Lthmann.tl, 122, 44. Su/or, 99; Simruck, 4417;
JM«..- n^lrt Imiti, halvt liolvcde. (Fror, daii., St^d.)
iTo/^- Half hui«, itmlf htaie, (Utirrebomit , I, SilJ
t^f.: Jle« Ost peiiaJu cftaä ■emii et oxtctalis. (Fall^t^
i Ein halbes Haas» mauht en Herrn vngefell. —
fVm. U, lus.
Ein Haus, darin zwei Frauen sind, wird nicht
rein gefegt. — Stmrock, 26M.
Ein Haus, das mit dem BAoker iRBt, stirbt bald
an der An&zehrung.
BoU r VifTi liuis, dAt bij den UiJcker le«rt, g«aft den kott
■,^ kiuderen. (ffarretmtnie, J, IIO*».)
h ' iu Brand. — thrttuf, 1!,3,*K: f*iMor.,
i. . , . . ..rnhart, 881; Graf, US, 28C; NaiJer, 6C; Üw«?-
IftM, lue: .Sitnro^rk, 4407.
Tom Ptaidrecht. £■ ftnlt im altdotxUchun Beohta der
ad«au: wnui dM In den H4ad6ii d«> FfundHUuhl-
I tictlDdlichfl Pf&nd ohna Verioiinlden irgand junian»
««sloren g«)ic>, lo verlier« dttdorcU der Pfaüd-
ar ebenso aniii l'faud, wie der äctioldner •<eiin
nm. Knt nacli PlBtxgreifen doBTömltehen Hechts
dem AafblUhen dojr Vcr»icfaeruii|r««rM«ll»chAfl«u
du OrundBBts xur G«Uuug, d«,id djt» I'faodrpcht
dM an gloicUcr Stalle wiNleraufijtebautc Kam
hl. Nach atidem nrill es die Bogol cutbalton,
, aotald atn K»af geachloaten , die Gafahr d«r vor*
Saoho aaf daix Käntvt Qbergeha, dati ,«r alte»
dl den Scliadeo tragen mueae, wana daa «rkaufle
H*ua abbranua.
n Hati«, in dem <Ue Küche das Beate ist,
' ]it lanpp Lostehen.
rciMiicii Aitv„iun l'f, 477.
ri dum zwei Frauen sind, wird nicht
I 'b üieht der Wind. — /fnfuiary /, i7.
.:. ..„ .. ,;unn nicht zwei Uuudc erhalten. —
Sunr»ck. 4403; Ei^lHrt , 287.
Voü 'Innen, -Ho nsrht ^usnmmenaUaimei]. weilala beide
I selbeu Verdifluata etrebeu.
eaoe«. (£i$Htint i»1.)
einfallt,
idet Dicht zwei Uerreu.
.lAm dvon pAnür netrpj. (Makottkjf, il6.J
Hau» mit grosser Küche gehl in die Brüche.
. ; CWaa boipidada, eomlda^ dcuoiUdm. (ßoAm I, "ifi^J
llaaa ohne Bart hat keine ArU
Jbtta vanfcindige manalicbe Leitung gehört sura Qe-
jJii*a «in«* Hsnaweaeae.
Cofta aa domo qul non bi bat barba blAnca.
Eü» Haas ohne Frau ist eine Wieso ohne Thau.
A^M. t Tut «eor dumjako bcz ko^ky , a bc« maie jako box
pa«. (C*Uikt,rxty, 390.;
/Kaa..- Hau» ndcu bastra or Ijrgia ad«ii Ije» skib udcn
WtfT*>. (fruw, dan,, 3t7.J — Uuti* bd«n biiftm og ild
•taom la^etn udcn aiel. CProa. «inn. , 31L.;
Ein Hauu ohne Herd ist wenig werth.
JVs.i Slslaon aaaa fljuum« corps aana Am«. (Leroux , It ,. 124.)
Kin Uana ohne Keller ist nicht werth einen Heller.
Ein Haus ohne Thür, ein Garten ohne Zaun und
eine Biirsc ohne Band gelten wenig im Land.
^^i Maiiaon aaaa porte, prouetteur qul D^apporta« languc
ia«o*4a at diaarte, aau» clnture et ouvart« , boorae ploino
«I aaaa liaof, peu praüteat, ou tont lien. (Leroux^
Ein Uans «chütxt (hält) daa andere.
I. ... II ,,.. vorträgt nicht mehr als Eine Wirthin.
iiorina, euA gY>4podill*.
.cHA'alten und ein Land hüten sind
Acmter.
rHaaaani Ra iat »chwcter HauTarwaltar laln ala
Her '"■■ -' »7. 4S0J
Rii» Umu \ r iat ein Koller voll sauer
ijier. — ' '■. 2"i.
90a.' Raa 1»' ' ^O" kelder vtil tuur blvr.
Ein VUnM \ tvuUi) erbaut} hat immer
Bcvcu^Okti-uJuaxtJiUF« il.
125 Ein Hauas iat bald angeflte<)kt, aber langsam
geieachet — Lehmann, 443, li2 : Cfw(, M2.
126 Ein Hansa vnd ein Kleid bedeckt viel armnth.
— Lehmamn , dd, 79.
127 Ein haoas vnd ein mantel bedeckt viel tcband.
— IImükA, 66», 47; Se^MA, m.
Lut.: Bomaetlctim aaatam. (Mindtr It, 637,* Lnug, 293.; —
DoimiB snnt vela areanamm rnrpftadinum. (StfMJ, 13^.;
128 Ein Haugs von Kai'tcn blättern^ vnnd ein Pferd
vom Krautstiel vnd ein Freund mit dem maul
seind su viel werth als ein muckenfues. —
Is^mami. 907. 41.
Frt^: Maiaon de ierro, chaval d'barba, et ami de l»ouobe
Da Tale^nk paa un pid de monoha. (KrttMng'r, üi'i^*^
JlolL: Ben hais ranleem, ecn paard ran graa, con vriand
vaa mo&d, 't is al mau* glaa. (Harrfbomtt, t, 84^^
129 Ein Hausa zur Lage, ein Megdlin von gutem
Behage ) ein Pferd von gutem tral)« sind drey
gute Gabe, — Prtn, II, I9fi; flmu^h, 13S8. 47,
130 Ein klein Haus, in allen Winkeln voll, ehrt den
Wirth und ziert ihn wol. — Ao*«, SthuiM,, xtv, a;
CoUr, 214'*.
131 Ein kleineij Haus ist Gottes liebe Herberge.
Jlolt. : In een klaio buia haaft Ood een groot dael. (Uam-
boiHi«, 11, 34d.J
132 Ein kleines Baus nnd langar Mantel decken
viel Annuth. — \%\\%y\n,ll.\^i,
133 Ein kleines Haus voll, i^t besser als ein grosses
leer. (ttUL)
I3i Km neues Haus muas man das erste Jahr be-
wohnen la£aen durch einen Feind , daa zweite
durch einen Freund, tind erat im dritten musa
man selber hüieinxiehGii,
HoU,i Laat «an nieuw hdi» bewonen, het «oreto Jaar door
aw' vijand. het tire<»de jaar door aw* friond, ea h«(
derde Jaar door n relTen. (Htartbornie^ /, 344.J
135 Ein ordentlich Haus will einen tüchtigen (ordent-
lichen) Erker.
136 Ein schöneB Haus macht noch keine gute Tafel.
/Vx.: La b«Ue cago ne nonrrit paa l'oiBoau.
137 Ein truncken Hauss speiet seinen Wirt auss. —
Malkct]). 1^7 '*; Pvin, II, 23t.
138 Einem Hans, dos lallen will, gibt jeder einen
Stoss.
Jt.: A voair im gia, ogni eoia ajota. (Cihier, 2941.;
139 Einem Hause sind drei Dinge überlegen: der
Bauch T ein böses Weib und Regen.
140 Emem Hause, wo Frieden, ist Glück beschieden.
it.: La folicitk d'ana caaa 6 Teaaer aensa Uti, (fiaitajilia,
200 . 6.;
141 Einem schönen Hauas ein schöner Wirt> — /V/n,
/M77; Kyering. tt, I7i; Egenotff, 328*'; Ewlein. 2Sa.
142 Einer im Haus ist so stark wie zwei draussen.
Diin, : £q iud«D dtirvD er bedrt» end to udcu for. (Prov.
dan., IIT,;
143 Eines Hauses wegen schmeiast der Bettelmann
den 8ack nicht weg. — Sddet,, Pronmmtbt,, 1866«492.
144 Erst ans Hans gedtuJit nnd dann Hodueeit ge-
macht.
145 Erat daa Haus fegen, dann vor der Thür.
Binn: Kehre erat vor deiner TliOr u. a. w.
146 Erst ins eigene Haua (sehen), dann hin- (oder
darüber) aus.
L«t.: Aedibaa in aoatrii, ^nae prav» aat raefia ffVraaliiT,
attendat« faa e«t. (Gaai, VM.)
147 Erat richte dein Hau», dann sieh nach andern
aus. — Körtt. m66 u. 3310.
148 Erwirb ein Haua, das gemacht ist, und eine
Frau, die noch zu machen • ist.
*) t). b. au «iahen iat , aiao keine Witwe.
Dan,; ¥iy dig buu« eom «r gtort, og p»ge «oia akal gltfCta
til kone. — Mau vü gicrne have alrictot haat« n«a lagaa
a(r«t kone. (Prot, dan., HO.)
Fr$.: Mjüaoo faite, «t fanma 4 faire. (CuJti^r, 996^)
ß0U.f Ben huia ia gemaakt, maar aene Troaw la nog ta
makaa. -^ Man moet oea haia kiescu, dat io orde la, an
•ask* vroaw , dia man aa*raijna baad Itaa aattea. (Harr«'
bwtiät, I, 940 a. 344.;
149 Es bringt mancher lachend nach Haua, was er
weinend nicht bringt hinaus.
Ap»«. - A laa ▼co«t Uava el hwaibm k au «aaa oon qaa tlot».
(Bohn I. IH.)
26
403
Haas
HaiiB
404
150 £s gehöret viel in ein hauss, Hagen die Hauss-
väter. — Malhesy,SSi\
151 Es gehört viel in ein Haus, aber mit wenig i
kommt man auch aus. — Simplic.,8i.
iü2 Es gibt überall mehr Häuser als Kirchen, aber j
sie haben nicht alle einen Thurm. i
Holt.: Daar z^n meer huizen dan korken. (Harrtbomee, \
I, 389.; I
153 Es gibt (noch) viel Hüiuser, die ihren Giebel j
in die Höhe recken, sagte die Magd, als ihr |
die Frau den Dienst aufsagte.
154 Es halbs Hus isch e halbi Hell. (Soloihurn.) — \
Schild, 98, i; hochdeutsch bei Lelimann, 11, 132, 45.
£8 veranacht mancherlei Unbehagen und Unfrieden. ;
155 Es ist das Schlimmste, wenn das Haus von ,
innen brennt. .
156 Es ist ein hauss baldt antzündet, aber lang- '
sam gelescht. — Franck, /, 82'*; Heniach, 692, 17.-
Lehmann, 11, Ul, 145; Sailer, 247; Körte, 266^: Sim-
rock, 4i35.
Empfiehlt Vorsicht bei KriegserkULrungen und Fro-
cesBaniängen. ,
157 Es ist in allen Heusem nicht gut Jungfrauen '
ziehen. — Petri , II , 264.
158 Es ist kein Haus so fein, es geht ein Bauch j
hindurch«
£■ gibt Überall Verdriesslichkeiton. I
Böhm.: Nenf domu bez d^mu. — Nenf toho domu, kde by
nebylo casem d^mu. (Öelakotsky , 388 J
Span.: No hay oaaa do no hay* su calUi, callat (Bahn
I, 236.;
159 Es ist kein Haus so voll, 's hat noch ein Mäus-
lein Platz.
Um einen Gast, der behauptet, latt zu sein, zu nöthi-
gen , noch Ton einer Schttssel zuzulangen.
VI 1
un forastiere. (Paxzaglia^ 'i'Mi, 'A.)
It. : Non ö mai ai piena la cata, che non vT rosti luogo per
IGO Es ist kein Hauss so klein, man helt dess Jahrs
einmal Kirmess drinn. — Lehmann, 230, s.
161 Es ist kein so elend hauss, es kan sich noch
eines elenderen trösten. — Mri, II, 270; llenitch,
872, 60.
162 Es ist leichter im fremden Hause dienen, als
ein eigenes zu regiereu.
Böhm.: Teiko v cizim dorne slouiiti, olo tlze stA) zrfditi.
(Celakootktf , 377.;
163 Es ist selten ein Haus, da nicht Doctor Sie-
mann inno regieret — Ehe Teuffei im Theatrum
Diabolorum , 2\i9^.
164 Es ist so mehr ein hauss verdorben als zwey.
— Petn, II. 211; Henisch, 847, 28.
165 Es ist ums Haus geschehn, wenn Simson mit
den Säulen spielt.
166 Es ist vnbesonnen, dass einer sein Hauss in
Brandt steckt, damit er seinen Kachbawren ein
bösen Rauch mache. — Lehmann, 694, 5S.
167 Es kann nicht ein jeder grosse Heuser bawen.
— Ilenisch, 20.'), 15; Petri, II, 281.
13ie BuBien: £■ kann nicht Jedes Ilaua ein Winter-
palast sein. (Altmann V, 80.)
168 Es stehet wol in einem Hauss, wann ein Haane
drinnen ist. — Lehmann, ll.iZ'H.ni.
169 Es steht im Hauss nicht wol, wenn der Knecht
den Herrn lehren sol. — I^tri, li, 298.
170 Es steht schlimm um ein Haus, in dem Katzen
und Mäuse Freundschaft machen.
Böhm. : Zle tomu hoapodäfl, a n^hoz ae mysi a ko£ky apfi-
telujl. (Öelakovakjf, 375.;
Arut».; Goije mu, |per komur ae misi ino macke bratijo.
(delak099kg, 375.;
Kroat.: Teiko ouomu, pri kom ze macki a miai pokum6.
(Celako9$ky, 375.)
171 Es steht Übel im Haus, wenn der Katze befiehlt
die Maus.
172 Es steht übel im Haus, wenn die Henne jagt
(kräht) den Hahn hinaus.
Frt.: Trlate est la maiaon oti le coq so tait et la poule
ohante. (BoMn /. 60.;
MolL: Het is in holt esai groot verdriet, daar 't hennetja
kc««it ea 't hMui^e nlet. (äarrebomte, I, 341.;
It.: In ({aella casa i pooa paoe otb la gallina eaala, el
il gallo taoe. — Triata h quell« casa ove le galllne ow^
tano, e*l gallo tace. (Bohn I, 104 n. 128; CaAser,29U^
Port.: Mal voi & casa, oode a rooa mand» * espa^
(Bohn I, 282.;
Span.: Con mal eatA la casa donde 1* mec» m»nda «1
espada. (Bohn I, 2W.) — Triste es la eaa», donde la
gallina canta , y ol gallo oalla^ (Bohn /, WO.;
üng.: Jai annak a h&znak, hol tehtn bilcAnak Jinsot
vethet nyak&ban. (Uaal^ 1679.;
173 Es wird schlimm im Hause stahn, wo die
Henne lauter kräht als der Hahn.
Die Chinesen : Ein Haus , wo die Henne dea Amt des
Krfthens verwalten will, muss bald su Grunde -gehaa.
In Venedig heisat ea: Wehe dem Haas, wo die Fiaa
die Hosen trägt. In Mailand: In dem Haoae, wo die
Henne kräht und der Hahn schweigt * wird nimmer
Friede sein. Die Tttrken: Wehe dem Haue» wedle
Henne kr&ht und der Hahn schweigt. (Reiiuberg 1, 16SJ
It.: In quelle casa non v^ö pace, doT« gallinn canta, e
gallo tace. (Oaal, 1679.;
174 Es wird uns oft ins Haus gebracht, woran im
Traum wir nicht gedacht.
HoU.: Het wordt ons aoma wel t' hnis gebragt, waana
men nooit ieta had verwaoht. (Harrebomie, 1, S41^0
175 Et es kcn Hüs so feste, et wagget ank mal in
suer \Vind dadür. (Lippe.)
Wird geaagt, wenn in sonst guten Ehen, friedli^tt
GeseilBohaftttn, Vereinen einmal eine MlsheiJi|^Mtt fer>
kommt.
176 Et is beater en Hus, wo de Pannenstiel tor
Döer herut steit, äs beim Annern in der Hüre
(Heuer, Miethe). (Buren.)
177 Et is kein Hüs, wo nich de Räk doergeit —
Schamhach, I, 6; Bremer Soniaag$bl., 1855, 4.
Es ist kein Haus , wodurch nicht der Banoh zieht —
Auch in glücklichen Ehen kommen MeinungsTeneUS'
denbeiten und Zwistigkeiten vor.
178 Et is nig noog (genug), dat das Hans voIlUs*
glück is, dar stcit noch en Wagen voll itt
e Dör. (llolxt.)
179 Et ward ken Hüs mit .Lachen upholen. (Bre-
men.) — Röster, 252.
180 Fcrm von hauss ist nahe bcy schaden. -~ JUk*
mann, 687, 11 ; Simrock, 4407 ; Körte, 2GM) ; Drati», /, UlL
Län.: Hvo der er langt fra sit hjem, er n»st red lia
skado. (Bohn f, S76.; — Langt fra huus, n»r Ted skads.
(Prov. dan., 315.;
Engt.: Far from oourt, far from care. (Bokm II j 81 J
Moll.: Verre van de plata, verre Tan de geeondkiil
(Harrtbomee, I, 237.;
ISl Gastfrei Haus treibt den Wirth hinaus.
Span.: Caaahospedadacomiday denostada. (Caki«r,Hlll)
182 Golden Haus, eifern (hölzern) Leben.
183 Goldene Häuser haben oft bleierne Stunden.
184 Gross Haus, gross Kreuz. — Hindu«-, XI, S8.
Hüll.: Groot huia, groot kruis. (Harrtbomee, I, 3410
It.: Gran caaa, grau croco. (Paaxaylia, 46, 4.)
185 Gross Haus, gross Unruh. — Fasetiue, 174.
186 Gross Haus und grosse Thür, und der Hangs
guckt herfür.
Aobniich die Acgypter: Ein Haus und eine grosN
ThUr, und die Maus ftndot keine Brotkrame dsria.
(Burekhardt , 265.;
187 Gross Hauss bedarf viel. — Lehmann, 365, u.
188 Gross Häusser aufbauen und viel Häoler thoB
speisen, der nechste Weg ist, der zum bettel-
Stab thut weisen. — Zmkgref, in, iio.
Dan. : At bygge störe huuse , og mange folk op^de, dat
er den gieunost vcy at man suart blirer 0de. (Prm,
dan., 444.;
Lot.: Aediticaro domos et corpore pascore aolta, al
paupcrUtem pruximua est aditua. (Zinkgrßf^ ///, lIBJ
189 Grosse Häuser bawen hat männig gerawen. —
AVms. Schulbl., X/r, 5; Colcr, 240"».
190 Hast du ein Haus, so dcncke nicht drausi. —
nerl:,2i; lh:tri, II, 372; llenitch, 678. 55: lafin^
II, 17; Sutor, 276; Kiselcin. 288; Simroek, 4406; JM^
cngcl , I. 364 ; Körte , 2672 ; Heinsberg Ul, ill.
Hausinachrift in der Sobweis.
//.; Chi sta ben, non si muova. — Chi ata in B^io ■*
oercho disagio.
191 Haus ohne Frau, Stall ohne Sau, Krippe ohai
Pferd ist all nichts werth. (Oftprenu^
192 Haus ohne Mann — Haus ohne 3ftth| HiM
ohne Frau — Haus ohne Staat. — "• " "^'
I Heüuberg I, 150.
Hans
,1 ^^r^rr-M. — Graf. 45»T. H.
■ cino tJchtTru iltiflacht.
13 Hau« ' H'-'
^^•*>*>' 'm,drf hiiniinf1iobtr(S.338^
JMif..* *i.M rjii.i h..:t Ht sJ'-'T/tJt. (Orimm, Wettth., /, 355.;
Mi Haqb verloren, Sch?n»wa verloren* — Parömia-
U«r. Dt».
HAoter haben däa F&hiüein auf dem Dache,
•Iwr Jungfrauen unt^r dem Dnche.
KJ Biawr tfnd fahrend Gut gegen die Freunde,
timnd (i-' - r 'S den Herrn.— *;fij^«4.4.
lÄM 8rr ,eht fiüh auf .len TodfaJl oder
^m. Ȇf nur au^ f^ihrendrr lli>
Ottt *ntr1eht«t werden tlurfte, wov
waren, da u« in jcn. r Z< Ü t.
4«r MomideD volkerr , f > 1
M «Ihmb Maan im Di r
1« Qtjfl ii:v fort in
}■,-
.1 'u S-'firitl-
1«-
I». Wann
Ml er ealu
in, d. h.
' jado an«
_ . (gen aber
hpl» 1 all Beit-
(Baoi it u, 4, V*. b...a.ti*|>ruicJ(i»ii kontiitf,
da* liUflor farruil kti' >« gfiRfO
"•» I .,,,1 gQt i,t gpgen den herr<«n.
Heuser und Titel sind wohlfeU. — FritehHer^, i5So.
Uatin vnd guter erben wir von Eltern, ein
vwrnünfftig weib kompt vom Herrn. — Petri,
lt. m. ifmuf/i. 908. a«.
il dem Uausc» welches getrocknetea Fleisch
" tt. (Lomb.)
i*cIiAt«MD0 bajaihner Ptrso&an, Ihr NuUen und
t ich ein Hüues für vngem&ch, das lieEs
Ich nimmer ohne dach. — PHh. ll, iU; Hmuch,
I H«tit ist unserm Hause Heil widerfoliren , rief
die Priorin, als der Abt bei ihr eingezogea.
— Cütirin , 293 ; Ktpalerftjnrgttf , 8« , 27,
I Uetite bin ich nicht zu Ibias, flagtc der Teufel,
ich muw einen Pfaffen holen.
B Hier in^n Hua ie groto ^'oth, hier hunp^ert dei
Mfta nrt Brotschapp död. fUcfklt-nimtn.) —
ftnahr, IM-
\ Hier ist das Haus zur Sonnen; wer kein Geld
hs»t, peh' zum Bronnen. — Wm-,»-/.
Inachrini an oiQMn Gaclhaai« in Sflhwabcn.
^ Hiag6r ^em Haas macht me 'cm Golo der Garns,
— SfhM. 46. 94.
tStfttr 8pnich iat aoi d«m Volkiachaoipi«! iH» mh'
norna, «La« im Jabre IfCM aufgflftlhrt wurd«.
S }l er, kalter BarUch. CKiJ
tt^a fabll «■ den^aatu Nothv. ! " B.
m Kticn, die mit Ilusi«r< i<g
1: ■.irtscb iat ein litauUohpj N du
aua ui-«^nnjrt«n Jlunkelnlbi>n.
r Hohe Hausier sind gewöhnlich unter dem Dache
, leer, — ^ - -- ^ > ; Simrock . USi.
llpott auf rh lanfl^o Mmichen, von denen
TTiftn «i'^n'-ii Hm Natur «j« in d«r Regpl nicbt
n iifOTi Hua^iiattetbabti. /^eh-
Tarit hatte Tutcr swcjen
\: rimjfihmen, die vrabli ''"iwl
Jtuh« Hiiit«r tejnd
' rnmo iodan 1. (Prot.
•pem« voU« dal mano la ib noo •*
i«. (Binder tt, m^s Lth-
i4;».L ,4..* i.iitx am ersten. — /tar«.
nian Münaen. CAmnm^) — fruMiii«
»
M J!
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:JL
iueti Lutea iat kein Xiutt'fkae«"'
10 leli bao' ein Haus Hir mich, geJ^tt's dir nicht,
bau' ein» für ilirh. — Sutar, i$v,
f«/.' t«tifn ItaMta. (,SVor, 1C.J
11 Ich bin ntia /♦m^TJ'» «^iirrbUnobfic^Ti Hnn*''. ««gt©
...... ;^^j
213 Ich bin heut nicht zu Haus, 8ftgt4> der Teufel,
es wird ein PfnflF begraben.
213 Ich und r wollen dem Herrn dienen.
5'***^ "»• ■'»*•"» !^<. «'•. i"tf Mit dan-
•eibou Jy i^n IV. Yoa PmuMon in Mjn«r
rhfonrode vor ,,f|ji„, Laijdta«« auwandta,
•priobwOftlioL
214 Ik bü min Hü'?, as t mi gefilllt. (MifMrk.) —
Dannnl, ttl.
leb fobro dio Sacli« nach m»inon Wftuaeh&n am,
215 Im eigenen Haus kann man nimmer ein und aus»
Ihtn,: Noar altlog er fto»», er biuiumo bait, (Pr<iti.
mu^ Eon maoli wmI te Ut« tot iljna «elf huaa coraan.
(Tunn., 1», 20.^
Lot, : Sep« domtun propHmm vir lov<*Dit nndlaoa «laaiam»
(FalUrtlriftn, 339.;
216 Im eigenen Hause ist jeder König.
Dl« AagTpter haben, tun zu «affco : ffier «lud wir Rar.
reo, bior bat unt niemaad waa za »agou J > r.iom«Dd
hat daruin ru reden, dai Spriobwort d«a
Hatt« und tinicr da* GeiprSob. (ftuf In
lalaud. Jeder iit Herr In taiuem Hau.- ijan:
Aiic »lud Herren in »brem Hauie. JJ«i V^ia Jador
Hau«bc.rri«i»u Hause Uorr. Der Fraiuoie: Der Köhler
iit Herr daiioim. {Iitin4l^trf III, uo.j
ßJAm, ■ Doma Jak cbcee, n lidl Jak pffsluel. — Doma jak
cb&i, tt Udl Jak kAzf. — Hoip^idSr haidj doma fv^bo
T.au, — HoepodAf v domti Jak Adam v r^fi. — TvttJ
ddm tv& rdle, — Va iv*m deme kaid;^ Jeat |^«a«m. (Ce-
Ulorsk^, 374.;
KruaL: Hoja büa moja voya. C*^i4atoNiy, 374v>
Span.: MJentra ea mi oaaa mo oatoy, nj m« »ojr. (Bohn
I, «32.;
217 Im eigenen Hause trocken Brot ist besMT als
Braten in einem fremden.
/(..• B meglto paa od aglia tn oaa» no«1ra, oha leaio cd
arroeto in eaea d*aUrL (Quai, 434.;
318 Im engen Hause hat man 's grösste He«.
219 Im faulen Hause fiiUen die Balken von selbst
heraus.
220 Im Haus ein frommes Weib, gesunde Nahrung
in den Leib darf keinen Zeitvertreib.
Weder um aatwirti alch «u zerstreuen , wegen aaa*
tippiecher AnAritte, noch wegen Langeweile bei Un«
UbJgkoit Bu arbeiten.
321 Im Hause der reichen Frau gebietet Herr Käte.
(8 Frau ?3.)
222 Im Hause des Faulen ist immer Feiertag.
223 Im Hause des Fiedlers muss jeder tanken.
J-'rt,-* Bn la maiion du m^nätrier obacun eet daaianr
(Bohlt r. 17.J
224 Im Hause des Gehängten muss man nicht von
Stricken reden.— Wtnckter, ViU. a. Stmrack, 4M7;
l.ot\renge\ , /, SSä; ßraun, /, iJi«.
Nioht Febler und Gebrechen ervlhnenln (ie(;enwar1
derer 1 die daran l«>ideo. Die TaLaroa aagea : Im Haajie
de« Ooi'fal " ' ' ~iin lOffar nicht von GarteniiSben
re*leji, Di 1 Haoäe dei Rabieu iprKib Qieb(
vom Haar /r. 53,>
Fr*.: D no ' ■ cordedane la raaiton d'on
peudu. (' '!, ll"*.1; AoAa /, J4.I
/{,* Non r*fi "i* delP ünpiocalo. (Piuta-
: »..; — >i.u ti. ttOar U eapeatro in oaia deli'
ißoAa /. inj
/ -'sa do ladrio, näo lembrar barago. (Bohn
J, 37r%J
Span.' If'n eaaa dal ahoroado Ao ea ha domoDlarlaeoDa.
(Bahn /. 33 IJ
225 Im Hause Durst und keinen Schluck, und auf
der Strasse in vollem Schmuck.
Böhm.; Venku Jako xüt, a domu bolA aooie. (d^kt'
kofVfhj, 9^.} ,
lü,i Na pfctn nij'icii, a Tia dornt] tuiica. (ÖetaJt^9iky , ÖHJ
226 Im Plause ♦ m ru stehlen.
iU: K mal ru' , 'Ji^ — In oala
do ladro ü t. ..... ..,,.-- ,;...-., y...., iSirt, 8.;
227 Im Haues biss höölich md tüchtig, auff der
Gassen F*-^--'' -♦"' — '^»-»'- ""T ,i..... y^^^
frisch \i li
vnd ini. , ._.,. ^,,jj
im l nicht wild.
a^h
i,«e-
nd
«
m
Haas
Haus
feldo maniUich vn«! einnig', in des kirohen Andectitig
. vafl inufg, vber den tiach gtttig vnd mildt, im b«th freund-
lich vnd Dicht wildt/*
328 Im Hause ist nur ein Koecht» nämlich der Herr«
— /%in, //. aaa.
249 Im HauBS moss der Mann Bürgermeister seyn,
das Weib Rathaherr, die Kinder Ja^Herren,
die Dienstbotheu Expeditores ; so ist dos Doni'
public am betten bestellt. — SiHor.esi.
230 Im Hauss sol man freundlich seyn. — l^tri , U, 399.
231 Im schönen Hau« find man auch ein wüsten
Wirth, in einer schönen Haut ein wüsten Vn-
flat. — Lehmann, U, 28, SO.
„Nicht immer wohnt eine lohöD« tngendhAffle Seel
in einem »cbOncn Hkuib.*'
232 Im schönen Hauss wohnt ein schöner Wirth. —
Lehmann , 32€ , 9.
233 In alte Häuser neue Thüren. — Wiu(^er. XVJII. lo.
234 In alte H&user setzt man keine neuen Fenster
ein. — Paromiakon, iSi*.
Die EoiMt der A«fste kuin eww gutie Reihen iieu«r
zahn« eineetten , vermag^ aber sichtt alten Leaton die
Sehkraft der Jugend wieder ku. verleihen.
235 In alten Häusern fehlt^s selten an M&usen.
236 In alten Häusern lind mau Meuss, in alten
ßeltzen Flöh vnd LeuEsi. — Lehimm. T, 24; Sim-
roch, 440S.
Hdn.: I gemle baue ere mnut, f gamle i>elaei lopi>er og
laue. (Prov. dan. , 315 J
237 In andern Häusern kocht man Bohnen f in mei*
nem gan^e Braukessel voll.
Hcü.: In anderer huixen kookt raen boonen eu In bot
mijuo btj heele ketele toI. (Harrebomee , /, S43.J
238 lu armen Häusern findet man keine fetten Suppen.
Unff..' öetöver btUnak »6koDy a le»«. (OcmI, »8./
239 in dem eigenen Haus das böse Weib heiiat
Kratzmus.
240 In dem Haus gefüllt mir's nicht, wo die Kuh
den Ochsen äticbt
241 In dem Haujse des Mildthätigen findet man keine
Schätse,
/(.; In domo de bona coro noa ti bei Ineontrat oro.
342 In dem Hause, in welchem die Grillen laut
schreien^ da geht's glücklich zu. — Oldenburg.
VolUMe.
tn einem nolohon UauBO wird flolaiig goheist, ■. 6.
beim Müller, Btckor, Brauer.
243 In dem Hause steht^s schlimm, wo die Kuh
dem Stier das Joch auflegt.
244 In dem Hause, wo die Henne kräht und der
Hahn schweigt, geht^s liederlich zu. (nimmer
Friede sein kann).
245 In den grossen Heusern wonen die reichen. —
Pahi, U, 409.
246 In den heusern bis frolig vnd aufiPrichtigk , auff
der gassen ehrlich vnd zuchtigk , in tler kir-
chen andechtigk vnd ynnigk, aufm felde mcn-
licb vnd sfnnigk, vber dische messigk vnd
milde, in dem bette gutlichen vnd nicht zu
wilde, an allen enden gedultigk vnd Ehm-
neste, allzeitt gotfiirchtigk , das ist das beste.
— Lai^adorf ia N. iakrh. für mL und Md.. 1867, S. 264.
'^47 In diesem Hause stösst sich nieraauil an einer
Seiten Speck^ so am Raven hangt — Eiidein, £75.
248 It] eim flchönen hauss sol ein schöner wirt wo-
nen. — Franck, l, 65*,
249 In ein gross Hauss gehört viel. — Lehmann. iGi, 13.
260 In ein haus» jjehöret ©in Haussvatter, wie ein
König in em Königrich. — Lehmann, 3sv , 7»,
bdiuj Et buuB, on huaH^berro. (Prot. dan.. 313.^
251 In ein klein Haus gehen viel Freunde.
262 In ein schön Hauss gehört ein hübscher Wirth.
— Lehmann, 70A, 3.
253 In einem frembdcn Hauss prangen hat kein
Lob. — rtiri. n. 403.
354 In einem fremden Hause muss man sehen und
nicht sehen, hören und nicht hören.
Böhm.: V cikiiD domo nejtspe bfti poloniöm^, poIo>
blüch^üi, |)üluelup^in. (Ötlakvttiiy, HÖ,^
256 In einem grossen Hause sind nicht allein Gnldcii
vnd Silberne Gefesse, eondern auch höli
vnd irdische, vnd etliche zu Ehren, el
aber zu vnehren, — Ptnri. /i.4os.
256 In einem guten Hause ist man leicht eingewohnt
Fra,: En bonoe maiaoa on a tuet a prcsi^. (Ifnuur. I, \t^)
257 In einem häbigen Hause ist der Tisch b«ld
gedeckt
Span. : En oaea llou& preeto ae guiea la cena (Cakier ., ilU,)
258 In einem Hause ohne Brot leidet (ist) Fritsd*
und Freude Noth (todt).
Dlo Spanier ■egeu: In dcmHaaee, woBrol auuignlt,
»anken alle, und alle haben recht. (RttMäbtrrg IIJ.^,}
259 In einem Hause, wo gute Sitte fehlt, fehlt auch
das Glück.
260 In einem Hauss muss man allerley Gefess haben.
— Petri, 11, 4Ö3.
261 In einem kleinen Hause hat Gott ein Kämmerlein«
Fre.: £n petita maiaon Dica e la portion. (Kriltinfitr , 430 ^.j
262 In einem leereu Hause ist es gut freigebig sein.
— Winckier, XV , 43.
263 In einem russigen Hausa wohnt offt ein ver-
stendiger (guter) würt. — Lehmann, zi$, 9.
264 In einem schönen Hause stehet die Togend
schön.
265 In einem vollen Hause ist bald ein " ' ' T reit
E(dt.: In een toI hule i« de koet haaat be- c»
▼Ol haia it batet de tafcl gedekt. (it I
34» u. 345.;
266 In einem wüsten Haus logiren R&tz und Maus.
Fl'!. : Villee et raaitont ■ttm habitani lüde eobt auz nlt
et chati huanU. (Leroux, J, 13].;
267 In faulen Wormstichigen Häusern wohnt nie-
mand gern, es seyn dann ein wüster Hauss*
wirth. — Lehmann , 10 . 76.
20S In frembden Häusern sol man taub vnd stumm
seyn. — Ucmnch, 420. 43. J/atfiCTy. U7^.
Böhm. : V ciitm domo nejldpe hf\i polonfm jn, potohlnch^t
jjoloslep^m. {äciakx}v»k^ , ii^.)
Dan, I fremmede hnuae vier atum, d*v og blia<L (Prüf,
dan,, 197 .J
26D In grossen Häuaern sind viel Inngemadi. —
Switjr. 239,
270 In grossen Häusern stecken grosse Sorgen. —
SaiicT, 335.
„Und wer Borgt, der bat nicht, was or hal.»'
tat.t Amplift in domlbuer tnnt amrlao curae el opiaMw
(Bhidorlf, 1Ö7; Sd'jf^old, 201.;
371 In grossen Heusern findet man selteD gute
lünderiucht. — /wn,//. 404.
272 In guldin beuasern hat man eisen odder höltsin
leben. — franck. I, 117'*. Lehmann, fl, JT», 36. Sim-
roik. 4434; KM«, 3673 u. 3918.
273 In HäuBcrn^ wo Bildung herrscht und Sitte, da
gehen die Frauen zuerst, die H&nner folgen
ihrem Schritte. fVen.J
274 In jedem Hans ein Narr, in jeder Kirch' ein
Pfarr' , der Weisheit auf der Gassen ist Raum
genug gelassen, — \v. Müller, si,
275 In leerem Haus bleibt keine Maus.
276 In lehren Heusern regieren Poltergeister. —
Lehmann. 534, 32; Simrock, 4433; £:üt'/ein. S»o; ReiM~
ht^Q /. Ul.
Von unwist^aden Hentohen. Da« leere IIa«e lat troll
von Litrm, sagen die Basken. (Kmiut,erg l, 13^.;
277 In oir Ilüser väl Mus', in oll Peken vil Lüt*.
(Skcklmhurg.) — HchMer . ÜI, S^.
278 In seinem eigenen Hause ist ieder Herr (König).
(S. Üalieim.)
Der Mailänder : In meinem Haute befoh]« leLu I>er
Rutie: Dein Uaus^ auch dein WiUp, l>er Kroal« - Mein
Hau«, mein Wille. Die Araber in Aegypton : Uuier
ist da« Haue und unser daa GeirrAoh. (Rtimbtrg
Jfl, 110.) ^
Fr».: Charbossler ett maltre dant sa chauniAte.
(Barrebcmfü
Holt,: £lk ie kouiug rmeester ) in cijn boit.
A341''.;
lt.: OgnuDo t r^ in caia Rua. (Oaal, ITSS.;
hat, : Qatlibot in »ua domo res. (Binder IJ, MJ9;
mann, 365, 11 J
Port.: Gada hom em lua caea he r«i. (Bokn l, S70J
Ong. r 8e»bad a ifuda man bAxAnAl, faa u'tey, ali
ii. (Uaat, 173S.;
Haus
410
»
I
37B In eeinem Iluute i»t. sclbat der Wober ein Fürst.
504.
r TrLlmurlittcn warori dj« Wtrbot ihror Ani'
H' iiid FrocliUcit wc-gen varrufon.
*180 Id Ȋiueiii hause soll ein jglicher friede habcu.
— KhMge». in^, 1, Graf. 196. 70.
Die ChioDien sAgeu: Wer «ai ««ineim Uaübo gebt, um
glückljch Jta leiii, lAuft dem Sebitltcu ai^uii. (Cafiier.
1 lu icuicm Ilauso weiss jeder Bescheid.
t*S» In vnserm hausa sehen wir wio die MaulwärfTo,
ttnd sehen mit LuchsAugen was aitder thuu«
— Lihmmn, 68, 69.
in wtt8 bausB daa kiiid wirdt gol>oren, davon wirdt
et g^cheySSeD. — Vome^iA roü/)>n; tWh'JM, 2S7.
fn welchem bauss die Honn kräht vud der
LIaiiii schweigt, da gehet es liederlich zu. —
LaUtmmn, 3(>8, &6.
315 Iftt da« eigene II&uh auch uoch so voll, man
muM doch oft zum Naehbar bargen geheij.
ÜaAin«; y« TM dooia mU, UkA HAI potrobi^Jed. r<?<{a-
Uftly, 265.;
SM ift (U8 Haus nicht rein, tritt ein seltener Gast
hemn.
8^m,t Sl du qao uo etcobä cotraS Qoien uo neoad.
^itoAa /, 317.;
387 Irt doi Haoa schon klein, eo ifi's doch mein;
keine Abtei konnte mir lieber sein.
it.: Cm* mia, eaia nita, j>«r ptcoina che tu «l»| tu, mi
««mbri ua» b^l4. (Uoi,n J, V.J
296 1*1 fertig das Ilaus, trägt mau den Herrn hin aufi.
Tr:i Qu&nd la cage est faite ^ rui»raa ■'«cvole. (KrMtin-
It.: C«i» f»tU, po«Be<»ioa dlsffttla. (Bv^H /. 77.;
^••..- Deapue* iine ia o»m oitik hach«, U^deja. (Boh»
f. n^.)
'iS9 lat kein Haus auf den Grand, dann iat kein
iiauBfnede gebrochen. ( n. üewaitig 3.) — Graf.
|i^r ir»i.*(r!Pai^ li.inniHnar innarlialb der r{er Wttudo
g ' ! lucb Jt'majjrl «Ttf golaam clige-
13.'. 'uwall ankjothan worden war,
Bo -„. ^_...^.v„, ^,,,,., V» uioht ütuan Fall kOuftUcbcr
Brweitcning doa Uauatriedeui betraf, der Uauifrledtm
luebt fMtort.
lf'««tyorA,/ A«r elgn hui a tompt tha uer oig hevefrither
bftttin. (CoUim, I, 113, 14.;
290 I«i mein Haus auch noch so klein , so ist's doch
mein.
IH« Fmuoaen: E« gibt kein kleinaa Zohan*. Die
VXytvt: Ka gibt kein Uaua, wie daa eigene. In Italien:
Daa £[•«■ iat lieb, wio die Mama, llauaoioiti, Mama-
mtin. Ilauamein, Uaaamoin. aetit du auch noch so
klein, du aobeinat mir ein«' Abtol tu aelu. In Mailand:
Btgen Hana und wenig mehr. Dio Bergamaaken: Hau«
n«ln , Haue mein , but eng »bcr tf ans tneliu Die tier U«n :
Jal ftuch mein Soiilöaaoben klein, ip bin ich doch Ca-
atellan dann. Die Englaadar: Heim i»i heim, aci'a
noch ao einfach. (Emmft«r9 Itt, lud.;
991 Iat moin Haus auch noch so klein, so kann ich
doch mein Herr drin sein.
Ah iq4ib Jen malj UrAdvk, ala jaom ja r nim
Hai« hfi isy Kriiis. (IWanz, Flandern.) — Fir-
mtnteh, IB, tiSS. 53.
Jede* itana hat laiu Kreuz.
??» Je grösser Uauaa, je stoltxer KnechL — i'atri,
JM Je gröiser vnd herrlicher ist ein Hans, je
atoluer Knecht geht ein vnd aus. — Xathcx^. io7.
Afri. J/. «19.
MAxlma auao<|ue damua aenrle «at pleb» inperbii.
digor
i<«T. «s,
"SfS Je heüigor Hauaa^ je
grösser strauss. — ilfniich.
fWÜ Je nehtv deinem Hauis, je weiter deinem scha-
den- — fftn. a. m.
ttfl Jtdet kann sein Haus einrichten wio er vnU,
WMiii er dem Nachbar nicht xu nahe kommt.
Mai.r KIk mag «i^n boia w*l »aar ctjnen »in ▼«rmalion.
Alt h|J aijnen haormaa raaar nie« te na koiat. (Barren
h»m*4, t. ml;
Joder »oil »eiii Hans bewachen, Gott wird schon
daa andere machen.
,1 Caida ttao #a an eaaa, y Dloi en U de lodo«.
209 Jedes Haua gibt ein Huhn. — <;n*/» si , t6d.
■Tedo HerdatAttu outticbtuto aa bHtifnmten Tagen det
Jalirea daa aojiouaDnto Loib-, Hals-, Woid- oder BAUch*
Imhn. Mit den Hühnern waren auch die Familien gaaablt,
< 1 ]aa Wort Huhn oder li«:ptje bexeicHnete auch den
.<<ii aelbat. Dai Huhn war bloa «ino Abgabe aum
■ dafllr, da«i8 f\A-, (iut ptlichtig nai und war daa^
huluk. '»> für daa Uuhn vorgfacbriobon.
i.Itei?! 1 eyn Kune,*< (Gr%min, Wtitih,,
/. MK.. , ■■^.)
300 Jedes Haus hat äviu Krcaz.
fr».: Chacune maiaou a aa eroix et paaiioiu (Itrour ^
Tl. lf»y, KriinHfftr, 4?'J^>
ituH,: KUe buia hoeft aijn kra'la. (Uuhn f. 917; iti^Tr*bvm&^
I, 341.;
301 Jedes Haus hat seine Risse.
iL: Nulla caia eenxa tegola rotui
302 Jedes Haus hat seine Thür.
Ka fehlt niemand an Rntachuldlgn]ig«&>
//.: Ogni caaa blk il eao dscJo, (P^*MsfU*t, 4S| 6^
303 Kauf iohein Haus, säurte Peter Schluck, so hab*
ich Stein; kauf ich Fleisch, so hab' ich Bein ;
!: li' ich aber (Brannt-)Wein, dann kann ich
:. t:;^ sein.
Jlvif.: Koop ik ' v|«>CBoh,
dau heb ik I iit, dan
beb ik wat, ;i44.;
304 Ke Hus ohne Mus, ke ächiir ohne Korn, ke
Ros* ohne Dom. ('Ln.vm.j — SchwM:, 11, 3«. 83.
305 Kein Haus ohne Maus, ohne Spreu kein Kfirn,
keine Rose ohne Dorn. — hiinfU-in. söö; Sim-
roeJt, 4404 ; KAru\ t«4i; für Mtfcklenbura • SchiUer, ///, 8'-
Dan,- Intet huua udon niuua. (Ptot. dai^, 315.;
306 Kein Haus ohne Winkel. — Parömiakon, S9S.
Das Sprichwort liebt dieic Form, um den Gedanken
anaandrQcken, daii nicbta ao vollkommen ixt, inii Tiicht
irgendeine Scbattenaeito au haben. Aftf'i' ra
Clara bat die Gewohnheit, aJnnyorw&ndir ■<'t
Kuaammf azuatcllon ; x. B. au eag(*n, dap: nd
ohne unwürdige Mitglieder iat, wendet ai i^ebi^u ilum
obigen Sprichwort noch die folgenden n»t Kein Wein-
foat ohne Lager. Kt^ln Garten i>><n'- Nt>4»cl. Kein Baum
oluie wurmitJchigB Frucht. K >hue Diatelii.
Xolne Boacn olmfl DüTncn. Kl i>j Dirb. Kein
Garten ohne Sau. Kein Licht .„-: u. Kein Him-
mel ohne Wölken. Kein Handwurk ohne Stümper.
Keine Scheuer ohne Stroh. Keine Apotheke ohne Gift.
307 Kein Hauss ist ohne Creutz, — Lehmann. //. »2i, 50,
liän.: Hvcrt huua havt'r «it kon. (Pror, Wrt»»,. :t.lO.J —
Intel huna nden huui-kora. (Ftt>*. dan., VJ&.)
Frt . .- Nulle maiaon 8*na crorx et paaaion. (Lt^roMS , ff. '211.)
liiALi Oeen huia sonder ktuia. (B^kn I, 328.J — Uuleon
sijn kxuiaen. (Uarrtbom^« , I, 341 u. 21421.;
308 Kein Hüs ohne Mus. — Bremer Sunnta^thl, lass, 4;
für Lübeck: Deccke ^ y; Schamhnch. tt, S64.
Aergerliehkeitcn und yentrioaaliehkoitoa gibt cb fa
jeder Familie.
309 Klein Haus, grosse Ruh. — £'wHf»»p, s$G.
iMt,: Hon quam latc, aod quam laete hahiteiH. rnfert.
(Binder II. Till ; Fat^Hu», 174,; — Parr* ^tym^*a^ mivgna
?Luiei. — 81 tibi parva eafc rea, «et tibi magna qaiea.
EiMttin, 38«.;
310 Klein hanss, klein sorg. — L*Amfin«, 37i, ii7.
Holt.: Klein huia, kloine »urg. ( ILirrtbvfurv ^ /. 341.;
311 Kleine Häuser haben auch Fenster. — .5.«"»''!
uöriergarlcn . 393.
312 Kleine Häuser, kleine Fenster.
Fr:.: A poüt mercier. pt-tit paniar. (Oaat, i'i.)
313 Kleines Haus, werthes Haus, keine Macht treibt
mich hinaus.
tt,: CSaaa mia, caaamia, per plcolnla oh« tu cia, mi raaaembrl
naa badia. (Fana^ha, 46 > 3.;
314 Lttwer an em geschlöiinen Hous *| wÄ gans der-
toUSS. — 5tAi«rfr. 409,
■) Ein ngeacblöto Hotu** ist «tn Haue vuu Erde
geatamprt.
315 Letr "' r geb«ti keine 8toticrn. — S\irich'
•" '"rhiekte Meoachen werden nicht
»' «pr^th gfnuuiiuctt. V<>u ve«.
iü . , . . : .jl.
31G Leascbtu euitu uu iiAua, vr kompt dir bald in
dii* Sttibc. — I'rtn. W. 437; Simrvck, 4111. KiSitt, Wä}.
317 Mb ' ''iiservon unten nnf. — CttiAiMr,
/ UM.
31$ Mft ' UdfuSarg-
411
Hans
Hans
412
319 Man kann nicht zugleich das Haus fegen und
den Acker pflügen.
/K..- Non si pa6 ftttesdere alla CMa, et ai campi. (Pa:-
taglia, 48, 8.^
320 Man kann sein Haus nicht bei sich tragen.
Dan.: Man skal bnre penge, men ikke huus med aig.
(Prov. dan., 453.)
321 Man mues hinten und vom zu Haus sein, wie
ein Hemd. (Franken.)
322 Man muss sein Haus weder zu gross, noch zu
klein bauen.
Frz. : Fois tu maison ne baut ne baa. (Cahier , 987J
323 Man muss zuvor sein Hauss, wenn es brent,
retten, ehe man dem nachbam seinen brandt
hilfil leschen. — Lehman», 433, 7.
324 Man sieht am Hause, was der Herr trägt für
eine Krause.
325 Man soll ein Haus meiden, in dem der Feind
hinten einkehrt.
Dan.: Fsr fra det huus hvor flendea slipper ind, men
mcero hror han faaer natteleye. (Prov. dan. , 164^
326 Man soll ein Haus nicht eher loben, bis man
heraus ist.
Die Bässen: Da sollst das Hans nicht rtthmen, bis
du darin in Gast gewesen. (Rtinsberg II, 860
327 Man soll erst vor dem eigenen Hause fegen,
ehe man vor des Nachbars Thür kehrt
Dan.: lP0rend dn betragter andre lande, grandsk fftrst til-
standen i dit eget haus. (Prot. Jan. , 192.;
Moll.: Yeeg eerst nw eigen hai^e schoon. (ffarrebomie,
/, 345.;
328 Man soll nicht das Haus zerstören , das uns vor
dem Wetter schützt.
Die Araber : Bete nioht um die Zerstörung des Hauses,
von dem du issest. (Reimberg II, 40.;
329 Man soll sein Haus so bauen, dass der Nach-
bar auch sehen kann.
Dan.: B0d saa bo, at du ei skader en anden. (Pro9.
dan., 84.;
330 Mancher baut ein Haus und geht dann hinaus.
331 Mancher baut ein Haus und muss zuerst hinaus.
— Simrock , 4i09 : Körte, 2669.
Dan.: Mango bjgger huus, og er l0nt udbus. (Prov.
dan., 97.;
It.: Nido fatto, gassa morta. (Goal, 866.)
332 Mancher geht früh, mancher spät nach Haus.
Einige sterben jung, andere erreichen ein hohes
Alter. Die Serben: Alles kommt nach Haus anrfick.
(Reintberg II, 153.;
333 Mancher kommt zu spät in sein eigen Haus. —
Körte, 4043.
334 Mancher steckt Hauss vnd hoff vnd seinen ge-
sunden Leib in borg vnd richtet doch wenig
auss. — }ienuch,t9\,y..
335 Mancher wohnt in einem wurmstichigen Haus
und begehrt doch nicht heraus.
336 Manches Haus zeigt, wie man kein Geld an ihm
gespart , sondern nur Verstand. — KlontersfiegeXt
28, 3.
337 Mein Haus ist für mich; gefallt es dir nicht,
bau* eins für dich.
338 Mein Haus, meine Burg. — HiUebrand, 19S, 277;
Graf, 497, 84; BlmttchJi , Allgemeinet .Staatsrecht (zweite
Auflage),//, 506.
Keineswegs, wie etwa nnsere Polizei meinen möchte,
ein ausUndischer, nur für Engl&nder sich eignender
Satz, sondern ein echt deutscher, uns leider nur aus dem
Bewusstsein , weil aas dem Yolkarecht entschwundener.
Im Haimburger Stadtrecht ron 1244 hei ist es: „Wir wil-
len anch, das einem jeglichen purger sein haus sein veste
sei." (Vgl. MeiUer, Oesterreickische Stadtrecite u. s. w.
aus dfr Zeit der Babenberger, 8. 56.) Der berühmte
Chatam sagte in einer Parlamentsrede: „Der ärmste
Mann kann in seiner Hütte alle Streitkräfte der Krone
herausfordern. Sie mag ▼erfaUen sein, ihr Dach dem
Einsturz drohen, der Wind durch ihre Bitzen blasen,
Sturm und Wetter ihr Spiel damit treiben, aber vor
dem Könige von England ist sie sicher. Alle seine Macht
scheitert an der Schwelle des elenden Bauwerks."
(BlunlBcMi, AOgemeint» Staatirecfd , B. 687.;
Fr». ! Ma maison est mon ch&teau. (Cahier, 31S.;
330 Mein klein Haus ist mir lieber ;als ein fem
Schloss.
Die Bossen : Di« Hftueer der Vorstadt fragen am w«-
nigsteu nach dem Kreml. (AUmamn V, 964
340 Mir verbrennt kein Haus, verdirbt kein Hafier,
erfriert kein Wein, verreckt kein Vieh. —
Eiselein. 288.
I.at. : Neque compluitur neque solo adnritur. (Eüeteim, 288.J
341 'N Huss is 'n Herrn werth. ((kiftin.) — Iknw
Kalender, l; Uueren, 913.
342 Neben Hous äs one Ruch. — Schtuter, 709.
343 Neu Haus bedarf neu Glück.
Dan.: Huske om et nyt huus. (Pro», dan., UB.J
344 Nun das Haus fertig ist, stirbt der Herr.
345 Nur im eigenen Hause, war* es anch nur von
Grashalmen, heimt (heimathet) sich'a. (Lii.J
Lit.: Kamai namucxej norint po smilgifi.
Frz.: Ma maison est mon chiteau; ma maison est mon
Louvre et mon Funtainebleau. (Cahier, 318.;
346 0 schönes Haus, du wünschtes Thier, du hesch
scho g'frässe dree oder vier, du beseht der
Feuft im Bache , du wotsch em au der Ganu
mache. — Schild, 47 , 27.
Bezieht sich auf ein Haus in Greng im Canton Solo-
thum, als ein fünfter hineinsog, nachdem aohon Tier
darin au Qrunde gegangen waren.
347 Obschon offtermal Hauss vnd Hoff verbrennen,
so bawt man doch wieder newe Heuser. —
Lehmann, 517, 17.
348 Ole Hüse stat fast, wenn 't weiht; wenn de
Sünn schient, fallt se um.
349 Rieht vor deinem Haus, dann schau' nach an-
dern aus 1 — Körte, 2606.
350 *S sein noch vil Haiser, dide a Gibel a de Hi
dran. — Frommann, ///, 416. 628.
351 Schaff dir ein Hauss, dass aussgemacht ist, vnd
ein Weib zur B'raw zu machen. — Lekmami.
143 , 60 u. 869. 5.
Die Spanier: Wähle dir ein gebautes Haui und einn
gepflanzten Weinberg. (Oryphius, Ab.)
352 Sich bei seinem abgebrannten Hause wärmen,
ist übel Dinar. — mncüer, XII, 62.
353 Sihe in dein Tiauss, darnach darauss. — Fun,
II, 524; Grtaer, UI, 81 ; Lehmann, //, 577, 79; Latendorf
II , 9i : Körte. 266i.
Lat.: Acdibus in nostris, quae prava ant recta gemntut,
attondere fas est.
354 Sihe vorhin zu deinem Hauss. — Lehmam, U, im, 66.
355 Sind in einem Haus zwei Schwägerinnen, so ist
der Teufel los darinnen.
356 So weit von deinem Hauss, so nahe deinem
schaden. — ftzr»,//, 538.
357 Soll ein Haus wohl bestellet sein, so lei ein
Noth-, Zehr- und Khrpfennig darein.
358 Soll es wohl im Hause stöhn, muss jeder drin
sein Bestes thon.
359 Trunckenes Haus speiet den Wirth aus. — Heu-
teler, 125: Körte, iß^2.
„Wenn wir", sagt Luther in der Autlegumg det Pro-
pheten Uabakuk (Kap. 3), „solch deutsehes Sprichwort
deateten auf einen Tyrannen, der die Leute lo schin-
det und schabet, wie jetat etliche Bischöfe und :
thun, so möchten wir auch sagen: Aue, er sAuftsu sehr
and macht sich su voll, das trunken Haus wird den
Wirth ausspeien."
Dan.: Ifordrukket huus udspyer gieme sin egen rart.
(Prov. dan., l76.;
360 Und als das Haus gebauet war, da lag er nie-
der und starb. — Simrock, 12321.
361 Verfallene Häuser geben Ruinen.
Die Russen: Hat man die Häuser serfaUmi lasstn,
so sucht man die Buinen zu erhalten.
362 Viel gehöret in ein Haus, aber mit wenig kommt
man auch aus. — SimpUc. (Nürnberg 1684). S. 46.
363 Viel Häuser bauen hat manchen gerauen. —
S«tor, 616.
Lat.: Qui struit callem mnitos habet ille magistros. (8w
tor, «16.;
364 Viel Heuser bauen und viel Menschen speiaen
kan wol eine grosse Haushaltung sareiaien.
— Coler, 214'»; A'a««. St/iu/W., A7r, 5.
Lat.: Aedificare domos et corpora pass«T« taidla.«!
paupertatem est seneola certa grarem. (Cttter, 114^0
365 Vil Haüsa, vil Praücha; vil KAppOi vÜ
(üng. Bergland.) — Sdiröer.
Haus
Hans
414
Vmb hauss vnd liof ist bald zu kommen, aber
laugsam gewint mans wider. — Slaihuy, Po-
niüa. ccxcvn».
Yüllea Uauss (tolles Haus) spcyct seinen eignen
Wirt auss. — Mathestj, l\>»tilla» ///, LXXXI •* ; Sim-
roik. 4423; Körh\ i*'.'A.
Vom Hause fern ist nahe bei Scliaden.
Vom schönen Hause kann man nicht essen.
BCkm.: SUtii^ dum a kovky hladovy. (Celakov$ky, '.)$.}
frM.i La helle vag« no uuurrit pai Toiseau. (Kritsinger, lüi.)
Mrvat.: lUia na glasu, a mauke gladne. (Gelako9*hj , üd.)
Von deinem Hause zu meinem Hause ist es so
weit, wie von nurinem Hause zu deinem Hause.
AI« Antwort, wenn jemand aber epArlicho Besuche
des andern klagt.
Von Haus zu Haus (ziehen, kostet) ein Hemd,
von Ort zu Ort ein Loben. — TenHau . 804.
Hober Wortli der Heimat.
Vor jedem Hause liegt a Stein, is er nit gross,
is er doch klein, (llechingctuj
l'nangenehmca gibt'a aberall.
Vornehm Haus und hartes Brot, davor be-
wahre mich Gott.
Bükm.: Pin brdy, chl^b turd^ : oLUdnu so jinde. (C^la-
korsky, :i7M.;
l.at.: Vetorus luigrutc coloui. (thilippi , I, 247.^
Vor vier Häusern hütet sich der Kluge: vorm
(jericht und Spital, vorm Hurenhaus und
vorm Kruge.
hän.: Man maae (rygto sig for trc slags huus: kroe-og
hore-buua, «ygc-huus og feengseU-haus. (i'me. dai^,.
:ii5.;
Vr'am 's Haus ies, schar sich nauss. -^ liobinton, 517;
Comdckc, lOTS; fViimmanii , Ul, 411. 434.
Wann das hauss fallen wil, so sol mann auss-
zihen. — Vrauck. I, 14B*; Lrhmaun. II, 8S6. 14.
Wanns im hauss brennet, so mag Knecht vnd
Magt ohn jüle schew den Herrn vnd Fraw
in ilirer schlaffkammer vßwecken. — LWi«i«bm,
796, 27.
Wans im Haus niucht, muds man Ohren vnnd
Augen 8toi)ffen. — LehmtiH« , iio . s.
Man luua« etwa« Übersehen lernen.
Was ilu liust in deinem Huus, plaudere nicht
vor Herren aus. — f;i>Wrin. 3^8; Simroffc, 44:'5.
/.'!/..■ Poiaideat tacitus, ai qua adauut munera diTum.
War zo Hüs nit höre well, denn krigge fremde
Lüc-k tösohe '. (Köln.) — Firmmuh, 1, 474. lt'.2.
') Leut« »wischen. — D. b. zwischen die Fuchtol.
Was hauss verleurt, dtis findts wider, scindt an-
ders die leut fromm. — l'ramk, ll.a^.
Was im eigenen Hause Böses geschieht, erfährt
der Wirth zuletzt. — Luihvr'* ri*i/ir., 4u''.
Waä im Hause gekocht wird, soll man auch im
Hause essen.
Widcrwiirtigkciteu und unangenehme Vorgüiige im
Hause aollou dort %-er*chlo8afn bleiben und nicht in
•1er Naclibarachalt vtfrbruitct werden.
Üükm.: Co »e duma uvari mä ae donia aufsti. (tiela-
kortki, »>a.; , , ,
Pell.: Chorby w d(pmii tr/y dni wröblem kraain (uiascic)
to aif sa domt-m puatawic irzebn. (Lompa, 7.)
Was man im Haus hat, braucht man nicht
drausseu zu suchen (holen).
üflll.: Dat inen t* liul« heoft, beliocft nie» niet buitcn
(Tcrrej le rockwi. (Jltirrfh-im*-» , J, 340.^
Was man im Hause hat, darf man nicht kaufen.
Was man selbst zu Hause hat, muss man nicht
an andern Orten borgen.
U^U.: Dat men t' huia Iieoffc, muct men niet gaan Icenen.
Wa.i nutzt ein Hauss, wan's nit bewohnt? —
Sut'T, Gül.
Was sie in fremdem Hause legen vor, hält
küum bis zum Thor.
Waa soll mir ein Haus, in dem verhungert die
Maus!
Fra.: Maiaon n'j conTient acheter, qvl mtublM n*a pouv
y buater. (Lirotix, 11, 124.;
Wai liehet ihr für dieiem Haue und lasat die
böccn M&nler aus? Ich hab^ gcbaat wie mWa
gefällt, mich hat^s gekostet ein gut Stück
Geld. — Werts, 22.
391 Wehe dem Hause, in das nicht die Arbeit eines
gezähmten Stiers kommt.
//.: lacura s» domo ne non bi intrat trabagliu de boe
domadu.
392 Wehe dem Hanse, wo die Frau die Hosen trägt.
— Reituberg I» 168.
393 Weisse Häuser und schwarzes Brot. (Obeivsterreichj
394 Weit von unserm Hause ist nahe bei uuserm
Schaden. — llieJd , yorellen , ili.
Iloll.: Ver van hals digt bij zijne schade. (Ilarrebomie,
I, ZAb.)
395 Wem das Haus, der scher* sich 'naus. — Viaior.,
X, C4.
Wer daa meiate Becht an eine Sache hat, dem
bleibt oft der wenigste Oobrauch. Daa Sprichwort fin-
det beaundcra im Kriege seine Anwendung. Ea wird
aber auch im Sehers gebraucht', um den Wirth zu he-
liuncrn, daaa er durch die vielen (füsto sehr beachr&nkt
werde. (S. 37.'i.)
39G Wem sein Haus verbrennt, der verliert sein
Bürgerrecht nicht. — c.raf, 437, :m)2.
Vom peraünlichen Uerichtaatand, der durch eine vor-
abergehondo Auweaenhvit an eini;m Urte ubeniia wenig
bcgrttndet, ala durch Stüruug oder Unterbrechung des
Aufenthalts aufgehoben wird. Wer also au einem an-
dern Orte wohnen musa, weil sein Ilaua abgabrannt ist,
hat dadurch seineu Üerichtssuud nicht Terloron. In der
Schweiz: Swem sin hus verbriunct, der verlUret nUt
sein burgrecht. (Schreiber, J, »l.)
397 Wen das hauss in vnd ausswendig brcnt, so
tröst Gott, der zuletzt herauss laufift. — Petri,
II. 63(>; UenitcK, SOS. 31.
398 Wen man aus dem Hanse weist ins Weite, dem
geben die Krähen mit Krächzen das Geleite.
(nahm.)
399 Wen man ins Haus lässt, der kommt auch in
die Stube. — Eindein, 287.
400 Wen man zum Hause hinauswirft, dem nützt
das IVotestircn wenig.
Span,: A idos de mi casa, y quo qucreU con mi muger?
no hay (|ne rcaponder. (Bahn J, VM.J
401 Wenn auch dns Haus brennt, die Schulden
verbrennen nicht mit.
Bükm.: Kdyz dum ahufi, dluh na komln vj-Ietf. (Ctlu-
koetky.m.)
402 Wenn das eigene Haus brennt, holt man nicht
Wasser für den Nachbar.
Jlull.: Wie brongt er watcr tot zijna buarmanna hüls, als
zijn eigen huia braudt. (Hurrebotiue, I, :i45.j
403 Wenn das Haus brennt, ist das Wärmen theuer.
Ilutl.: Als het huis brandt, wärmt men sich bij da kolou.
(Ilarrebom^f, I, .T«.;
404 Wenn das Haus brennt, spielt man nicht zum
Tanz.
It. : Non 6 tempo da giuocar a scacchi qnando ia casa
brucia. (Bokn I, 112.;
405 Wenn das Haus brennt, wärmt sich jeder. —
Reituberg II, 3t<.
40G Wenn das Haus deines Nachbars brennt, so
schone deine Eimer nicht.
407 Wenn das Haus einfällt, wehe dem Gebälk.
408 Wenn das Haus fertig ist, wird das Gerüst ab-
gebrochen.
IfoU.: Als het huis volbouwd is, breektmcn de Stellingen
af. (Uarrf-hnmie , /. 331».;
409 Wenn das Haus gebaut, der Weinberg gepflanzt
und die Nacht vertanzt, vergisst man, was
es gekostet.
410 Wenn dss H lus gescheuert ist, hat der Besen
Ruhe. «
HoU.: Als het hnis lolioon is, mag m«a de feil te droogen
hangen. (Ilarrtbame«, 1, 939.)
411 Wenn das Haus niedergebrannt ist, kommt die
Spritie an epät
Aabaliob dteliokten und Portngiosen, und in Hindo-
ttaas Dmi ganu Dorf ist abgebrannt, und nun giesst's
au den Wolken. (Reintbtrg IV, %1.)
Jl9U,t Als hot hnis Torbrand is, wll men de schade in-
halMi mit de ipjj^era op de rapen. (ffarrebomee , 1, 33'J '^.J
tt.i Ann In caaa, urdi si Tien cun l'aoqua. (taziagtiu,
369,5.;
412 Wenn dM Haus niedergebrannt ist, so bringen
alle Leute Watisor.
415
Haas
HaoB
416
413 Wenn das Haas einkt, sinkt das Dach mit
Aehnlich nusisch AUmann VI, 389.
414 Wenn dein Haus brennt, so wärme dich dabei.
/(..- Poiohi la casa bracia, io mi scalderö. (Bohn /, 121.;
Span.: Pnesqae la oasa se quema, oalenMmonos todos. —
Qoando Tieras tu oasa quemar, llegate A escalentar.
(Bohn I, 242 q. 245.;
415 Wenn det Hüs an allen Ecken brennt, denn is
swär te löschen. — Schambach, II, 478.
416 Wenn dieses Haus so lang nur steht, bis aller
Neid und Hass vergeht; dann bleibt's für-
wahr so lange stehn, bis die Welt wird unter-
gehn. — Jlerlz, 81.
Hausinsobrift in Westfalen.
417 Wenn du ein Haus bauest, so lass es nicht ohne
Dach.
Bs wird voraasgesetst, dasB das Begonnene der Voll«
endung werth ist.
418 Wenn du in frembde Hauss taub vnd stumm
kommen bist, so sey auch blind. — Uathcsy, 134*.
419 Wenn durch ein Hauss der Rauch vergeht, ist
besser, als wenns ledig steht — Petri, II, 64».
4*20 Wenn eck nich to Hüs ben, kann eck denn uck
käme, säd de Päkelhäring. (Danziger Nehrung.)
— Frischbicr \ 15'J7.
421 Wenn ein grosses Haus brennt, gibt's viel ver-
kohlte Balken. — Altmann VI, 439.
42*i Wenn ein Haus arm wird, erkennt man den
guten Sohn.
4*23 Wenn ein Haus einig ist, kann es wol arm,
aber auch glücklich sein.
424 Wenn ein Hauss lernt Hebrcisch reden, so frists
der Wucher. — Lehmann, 368, 67; .Sunrocft , 4436 ;
SailcT, 159.
Folgen des Sehnidenmaobens. Wer dem Wacher in
die H&nde fallt, der geht sa Gnmde.
425 Wenn einer in das Haus 'rein geht und sein
Sinn nach Stehlen steht, der bleibe lieber
draussen, meine Katz' kann selber mausen. —
Hcrl:, 30.
Ilaasinsohrift in Franken.
-12G Wenn es in einem Hause einregnet, so werden
auch die untern Stuben bald nass. — Parömia-
kon, 1507.
Schlimme Obrigkeit — verdorbene Unterthanen.
4*27 Wenn es zu Hause regnet, so regnet's in der
ganzen Welt.
Wem in seinem Hanse nicht wohl ist, dem scheint
die ganse Welt au enge.
428 Wenn grosse Häuser (ein-)8türzen, wird viel
Staub.
420 Wenn im Hauss die Hauptbalcken nicht einge-
zapft seyn, so hat der baw kein bestand. —
Lehmann, 164, 2.
430 Wenn in en'n Hüse jed'r sinen eigenen Geld-
büel fort, dat werd seilen rike. — Schambach,
/^ 493.
431 Wtjnn jeder sein Haus verwahrt, so wird der
Stadt viel Noth erspart.
Die Bussen: Wenn jeder sein Hans gut rerwahrt, so
ist die »tadt geschätzt. (Altmann VI, 432.;
432 Wenn jeder vor seinem Hause fegte, so wären
alle Gassen rein.
Kroat.: Ysaki naj pred sTojnm huhun pometa. (Celc*
kotiky, 272.; , . ,
Foln.: Ody kaidy przed swym domem umiecio, wsxystko
miasto ch^ogie b«dzie. (Celahivtky , 272.;
433 Wenn jeder vor seinem Hause kehrt den Mist,
die ganze Stadt bald sauber ist.
UoU.: Als eik voor zijn hois veegt, dan worden alle Stra-
ten schoon. (Harrebomie , I, 339; Bohn I, 298.;
434 Wenn man nach Hause kommt, legt man die
Reisetasche ab.
HolL: Als men te hnis komt, wordt de roiszak op soldor
geworpen. (Ilarrebomie , l, 339.;
435 Wenn mein Hauss brennt, so ist meines Nach-
bar nicht fem. — Wi-nwcfc, 502, 25; /VJn, //. 670.
43G Wenn 's Haus in Flammen steht, ist 's Löschea
meist zu spät.
hat.: Serum est cavendi tempus In medüa nuJis. (Se
botd, 554.;
437 Wenn 's Haas inna (innen) brennt, ii's ärger,
as wenn's auss'n brennt (FTmäu%.) — Fraoi-
mann, VI, 316, 165.
438 Wenn 's Haus nicht verkaufte, würde diellifir
nicht kaufen. (Sunwm.)
Sinn etwa: Gelegenheit macht Dieb«; oderaneh: War
sich in Gefahr begibt, kommt daria nm.
439 Wenns Hauss brennt, dann ist ^len gut, sonst
nicht. — Lehffuinn, ISO, S8; Simrock, 12S89.
440 Wenn's im Haas soll wohl zugehen, moss der
Mann taab sein und die Frao nidit sehen.
Frs. : Pottr &ire nn bon manage, il faat qne rhomma solt
sourd et la femme areugle. (Mrittinger, i&»,)
441 Wer allhier im statlichsten VLsmb gewohnt, der
muss sich zuletzt mit einem Heasslein be-
helffen, do er mit der Nasen an Gipfifel stöst.
— Lehmann, 748, 84.
442 Wer an ein leeres Haus klopft, dem macht nie-
mand auf.
443 Wer an einem fremden Hause rüttelt,- dem fiUt
leicht das eigene über den Kopf.
Die Perser sagen: Wer das Hans eine« «adcrn mt-
stört, dem fällt die Erde auf den Kopf. Die engliacben
Keger: Wer einen Haner (Negersftbel) achlsifl, na
einen andern zu tödten, schleift ihn f(Lr aeinen «ignen
Hals. (Rein$berg II, 32 u. 38.;
444 Wer bleibt im Hauss daheim, bricht nicht die
Schu vnd stost kein bein. — LehmoMi, 117, 2l
445 Wer dieses Haus jetzt tadeln will, der stehe
nur ein weni^ still und denk* in seinem Her-
zen firei, ob das seine daheim besser sei.
Haosinsohrift in der Schweiz.
446 Wer dir das Haus abbricht, dem beut zu trin-
ken, denn er hat Müh'. — Fischan.
447 Wer dir dient im Haus, den wirf (den bette)
nicht hinaus.
Nachdem ich sein Haus gedeckt habe , aagt «in eog*
lisches Sprichwort, möchte er mich hlnansvefÜBn.
(Heinsberg II, 41.;
448 Wer ein alt hauss vnnd ein Jung Weib hat, der
hat genug zu flicken. — Lehmann, ass, 14.- 5lim-
rock, 4414; tteinsberg I, 131.
Holt.: Die eenond hnis heeft en eenejonge srovw, heefl
werk genoeg. — Wie een ond huis heeft te gntjoA «n
oen joug wijf heeft te Tiefen , en de klok moet gade>
slaan, zeg wanneer heeft die gedaan? (SarrtbowUi,
I, 340 u. 345.;
440 Wer ein gläsern Haus hat, muss nicht Steine
auf des Nachbars Dach werfen.
Soll.: Die een glazen huis bewoont, moet geene steeaeo
op zijns buurmans dak werpen. (Harrebomee , I, 340.)
450 Wer ein gross Haus hat, beherbergt den Kaiser.
— Piator., V, 49; Simrock, 5367.
451 Wer ein Haus baut, bezahlt es; wer ein Haas
kauft, findet es. — Eisenhart, IV, 23 ; Etseletfi , 28S.
Dies Sprichwort drückt die Erfahrung aus , dass In
der Begel deijenige, welcher ein fertiges Hans kasft,
wohlfeiler dazukommt, als der, welcher es selbst baute,
Ueberdies hat der KAufer vor dem Erbauer die Be-
quemlichkeit voraus, es sogleich, der Gesundheit na«
besohadet, beziehen zu können, wobei er freilich darauf
verzichten muss, alles nach seinen Wflnsehen einge-
richtet zu finden.
Dan.: Bygde huus og staalne vare , faaer man aiolden T»rd
for. (Prov. dan., 97 J
Frt.: Maison faite et femme k fbire. (Bohn I, 87; IRrte,
2671.;
Span.: Casa labrada y viüa plantada. (Bohn I, 206.;
452 Wer ein Haus baut und ein Weib nimmt, der
muss eine volle Börse haben.
Span.: A quien hace casa, ö se oasa, la bolsa la qnede
rasa. (Bohn I, 201.;
453 Wer ein Haus beginnt zu bauen, soll erat das
End* beschauen.
Holt.: Bogin geen hnis te bouwen, of wil het elBd scb-
schouweu. (Harrebomee, I, 339.;
454 Wer ein Haus hat, gehört zur Yielhandwerker-
zunft.
Sollte dazu gehören, denn er muss bald Maurer,
Haler, Tischler, Zimmermann, bald wieder Otrtaer,
Schmied, Klempner u. s. w. sein.
455 Wer ein Haus hat, hat Sorgen; wer kein Geld
hat, muss borgen.
Bei S, Watdii (IV, 93, 90; gehört ein Haawwan
ohne Sorgen sa der grossen AniAhl Ton (namOglitiben)
Haas
üaas
41Ö
Dlngeii, di9 gn nicht vorhitmlea «ind; tt^in anner
ein »Itor Stnhl , dor ' i ; olb tdi&t Uocior ohne
Iure, oln atler Hau« .< ohte u. a w/*
456 Wer em llaus hat, worin er seineü Kopf stecken
kann, der bat einen guten Helm.
Lal. : NttUu» luct»* dainestlc« sede jucandior. (Kiteuin.J^.)
tWcr ein Ilaua kauft, der findet es, wer eins
baut, der kauft es. — K6ri<},niO: Em^m, 28«;
Simruck, un: RntiAberg lU, 37,
Wer ein Haus kauft, hat manchen Balken and
Nag^el UliiSOnat, — Stmrock. 4412; Rfiintbt^i/ W , 27;
«4rtf . 26J1.
Fr:.: Achotfix cbeval f«lt, et fomme k f»lrc,
45d Wer ein llivus regieren will, braucht mehr als
das MauK
Bihm.: S otcTTOuoa Luboti obchAMtl, nonf jeste dam ipra-
voTAli. (driakotiky , 374.J
460 Wer ein Haus von Glas, treib' mit Steinen kei«
nen Spa^s.
461 Wer ein Ilaua werbet, hat'a besser, lUs der*»
erbet.
46$ Wer ein Haus will bauen, musa den Grundstein
auf seinen Beutel legen. — Windder, lil.*,
„T>tr do wil Ik»« h«wtc>r bawon, dor ial gar eb«D vor
tMMbawtn, diu jni nioht gelt« surynno, iii er klng la
•«f-nam ■ynno.'^ (Wprd^a, ii(J.;
lU' A fWbbricar oate non ral bona Tool». {PtttMogUa,
\U>, U) •
«163 Wer ein Ilanss bawet, der gebraucht's am we-
nigdten. — Pf tri, u, jus.
4C4 Wer ein Ilauss kaufft, das gebawet ist, der
ündts; wer eins kaufl't, nicderreisst vud bawet,
der bexahlta. — fttri, //, 70.i,
465 Wer ein Uau^s bo breit (gross) als der Rein,
so gehört doch nur ein Herr vnd eine Frau
drein. — f.i'kmimn. 37», HK. Vr>»rdr^, 101; £MfV
W«,S8?, ÄJri*, aev / 1.94.
t«l.. Älnxandor dlxie-,' Liidam non capore dum
»alvB. — Non eolm f . für«« iit umiuant «oJtni
mlat tinas dnoH. — Uuicub taitu« haud allt duoa eri-
Ihaeo«. (f:i*fftin, 'i87J
V»ff.; lUotlcn kot tnaln&r e^ malömbaJi. — New JA ogy
hi^Ukba kiSt gaKdaasKony.
|46C Wor ein neu UatH Imnet, dem geben seine
Freunde die Ft i I on.
B*4l«hi sich auf vo UoTriuhend« Volka»
•Ute t bei einem Kt.u: l :lien xii ■cbcnken.
tfviLr Waneer ianumd «eu uinuw buii bonwt, dan g^y^n
d« rtieoden do Tonstergljuon. (Uarrtbomit ^ t, 345 '\Ji
4$7 Wer ein reines Haus haben will, rauss es mit
keinrm MistbtJNon fegen.
Hi»U,t Mm mocl, nm bot bole de reinigen, den rloer niet
mel de ruiligbeid uitreffen. (Ilarrtbumee ^ I. 344J
489 Wer ein sauber Haus, haben Mrill , muss es sell>er
fegen-
ffvU ^ Wie xijn hüls xairer wil bondea, moet tt allcen
traAmainen, (Harrehümte, t, i^b.)
4CT Wer eines andern HauHs wartet, der verseumet
^H «ein eigen. — l^iri. li, 70i.
^(470 Wer haben wil ein reines Hauss, Iobb PfaSeu,
^^ Münch vnd Tauben drauss, — /V*n, tl, 7i«.
411 Wer Mauser bauet, der bauet sich fröhlich arm,
^lU}4l wer Weinberge bauet, der bauet sich
traurig reich.
It W«r im Uauso nichts hat, mu»8 es draasgen
tnchen.
üTaII..- Dia ta Imia niate b«en, inoet Uet wol bauen "» htiia
y 473 Wer im Uau»e wohnt mitten, den wird man
^^ von unten beruuchern, von oben beschütten.
^H iteblekaal der Nonlraieu und onontachiodünen Mittel-
MTteian.
|kii«,r ffn» Mtm boer midt 1 hiiaiwt laliver be^det oren
474 Wrr im Hnuss wohnt, der muss Donner vnd
Vngt'wittpr erdulden vud die Dachsteine bes-
»em. — /wrt. «. Tj!.
75 W«fr in tiu gebaute» Haus und nn gt«deckten
T;-'' ^ ♦ "^'^ 'i*''' '^*° '•« kostet.
jEmi ■ rkta 4 mtmm
ru. .1».;
psvracuia SraJcanOaTaa-LuoKo». II
476 Wer in ein Kew Haus nichta bringt, der findt
nicht« darin. — r.efimann. ith, is.
U^km.: Kdo doma amoknot tobo, pry-, ajxl b4li nolUvJ*.
— Lenooh i pod rvoa ilfeahou zmokne. (ÖiiluktMttktft ÜSJ
Dan.: Hro intet fPrer ind i et njrt huui, Ander der iutot.
(t'rue. «iufl., 192.;
Frs.: En nuiiian neave, qni rien n'jr porle n'y treuve
(troqvej. fAVi/iiajf*r, «»".J
PvIh.: Leniwjr 1 w doma ew^m amokuie«. (K^lakiHftku , 13S J
477 Wer in seinem Hause am Tage nichtH findet,
der mus» nicht des Nachts suchen.
47 U Wer kein eigen Haus hat, darf nicht Käse und
Butter zusammen essen. — ErklarunQ, ii.
479 Wer kein eigen Haus hat , ist überall daheim.
Span.; Kl que no tiene easa da snyo, veoino ea do todo
el mundo. (Bahn I, Tiu.)
480 Wer kein ilaua in Kom hat, erschrickt nicht,
weun auch die Engeisburg brennte.
Frs.: Qni a mai«on k Langre», U a obait«aa en yranoa.
— Qui a tnalion k Uaarche a ebaettfatt en LimOttiitu
(Uruuje, /, »38 o. 357.;
481 Wer mitten im Hause wohnt, wird von oben
besaicht und von unten beräucht. — Opel, 3vo.
482 Wer nicht das Haus gerichtet und Boden liat
zum Bebauen, der soll nicht nach einem Weibe
schauen.
4S3 Wer nicht im Hause wohnt, wei^s nicht, wo
der Regen eindringt.
Man kann nnr doun Ubor eine SeeUe richtig urtbel*
len, wenn mau sie gutiaa kunnt.
4ä4 Wer nicht zum Huuso herausgeht, kommt auch
nicht wieder herein.
4S5 Wer sein eigen Haus betrübt, der hat Wind
zum Erbtheii. — l*etn, ii. täi.
486 Wer sein eigen Haus nicht regieren kann, wie
soll der em Land regieren.
Die Roaaen: Wer kein guter HauHnanu tit. dor i«t
auch kein gnier Staat^maiia. (^irwuinn VI, 4U,)
487 Wer sein Haus baut mit fremder Habe, l&utet
seinem (Tlück zu Grabe. «
488 Wer sein Haus beschützt, den beschütztes wieder.
Frs.: Oardoe votre maifton , ellovoae gariLera. (Cu/urr, l^.J
489 Wer sein Haus dem Teufel öfl'net, dem bleiben
andere Gäste fern.
In Aegypten tagt man : Wenn dae Haut dureb Said
(d. h. Beine Anwesonbeit) Rcglchort wird, so naht
sich kein anderer von fem. (ßurckkardt , 63 J Von
nnverictiAniten und ludniiglicheu Uesucberu. Said tat
der Namo eines frttbor in Kairo Ijeraebtifrten Hcbiaa-
rotxors (freiwilllgou Gastes), der eine ordbotllche Oe-
sellachaft gebildet hatte « die fUr olle, welche ein Oaet-
mahl gaben, eine Pla^e wurde , indeoi sie, voltstilndig
orgauisirt, ihren HAuptliug au der Spllxo, sieh bei je-
dem PriTntfeste aafdningte, bis sie, durch ein üaecheok
bewogen, das Haus verUess.
490 Wer sein Haus mit Gold deckt, wird selten
ruhig schlafen.
491 Wer sein Haus nicht kann regieren, soll den
Schulzenstab nicht führen.
Böhm.: Kdo iv6ho domu Rpravovati noomfii, ncch V
obeonf sprAry sa nepouAtis. (VeUtkowiiky , 3C4.)
iVla..- Kto tni|dai£ donin niamnie swnjegrt, uiepodejmuj
■19 pospolltego. (Ötlukopiky, 364 J
492 Wer sein Haus selbst anzündet, dor erhält keine
Brandhülfe.
Voranagesetai, dasi ei erwiesen wird.
493 Wer sein Haus selbst zur Traufe macht, muss
über Nässe nicht klagen.
494 Wer sein Haus verkaufen will, der putxt rs
vorher ab.
Uull.: JDi« leijn huis verkoupen wlj, «cliilderl den gevel.
(Ilarrrtmm*«, I, :\4Xi.)
495 Wer «ein Haus verkaufen will, putxt den (itehe).
— mncMt-r, I. 70.
496 Wer sniu Haus verkaufen will, schmückt e«.
^" ■' . * •'!, geht darauf aus, SS «U Ter -
k r.;
497 W< Mter Zeit bestellt, der hat
eiueu ächitueu Ivraiu im Haus.
438 Wer sein HauKi andern trawt, dem !»|pibt es
vnjrebüwt — fHn.H,nt.
499 Wer no'm llsiunn nnsti^rM, d»»r \nl vi
wer s'
mrhr
419
Hans
Haas
420
ÖOO Wer sein hauss bawet auff Sand, der wird ein
thöricht Mann genannt. — Eyering, III, 534.
501 Wer sein Hanss bawt mit ander Leat gut, der
saniblet jhm Stein zum Grab. — UeiiUch, 205, r.9 .
Lehmann , 59 , 20.
' Dan.: Hro som bygger et huas med andent skMie, samler
steen tu 8ia grav. (Prov. dan., 97.)
50*2 Wer sein Hauss nit selbst bedacht, dessen Gott
auch wenig acht. — Eyering, in, 440.
503 Wer sein hauss will habenn sanber, hüt sich
vor pfaffen vnd tauber. — Fraiuk, I, 79 •; £ye-
willf, 337*»; Petn, 11, 753; Ltkmonn, 11, 850, 821; Sim-
rock , 4427 ; ^ycUbuch , XLini *».
504 Wer sein Hauss will halten (keusch vnd) rein,
lass kein Studenten vnd Tauben hinein. —
Facfitiae , 479 ; BUtm , 675 ; Pistor. , X,i&: KSrte , 2663.
Frz.: Qai Teot tenir netta m maison, n'y motte ftanine,
prötre', ni pigeon. (Bohn I, 54; Ltrome^ 1, 125; Kritsin-
ger, 439; Körte, 2663; KvieUm, 288.;
BoU.: Wie sijn halt loirer wil boaden, satte daar geen
paap of duif in. (Harrtbotnie ^ I, H&.)
505 Wer sich bekümmert um sein Ilaus, kann nicht
nach Händeln sehen aus. '
tat.: Cnra Tiris levibas rerum solet osse noramm; oara
viris graviboe rornin aolet esse suarum. (Mant.) (Bin-
der II, 672; PMUppi, I, 107; St-'jbold, 109.;
506 Wer sich immer zu Hause gewärmt, der sehnt
sich nach fremdem Feuer.
507 Wer sich lässt in seinem Hause beregnen, dem
wird Gottes Hülfe schwerlich begegnen.
508 Wer sich zu Hause satt gegessen, wird auch
im Dorfe was bekommen. CLitO
509 Wer viel ins Hauss schwatzet, der schwatzet
auch viel auss dem Hauss. — i^iri, 77,778.
510 Wer will haben ein ordentlich Haus, schaue
selber ein und aav.
BCihm.: Ohcee-li prarde, bfruj doma. (Cetakovsky, 375.;
511 ^BT will haben eyn reynes huss, der lass pfaf-
fen, Munch vnd Taaben daruss. — AgricOa
I, 320; Luther'tt Tisckr. . 252^ ; Lehmann, 368, 68; Leh-
mann, II, 858, ST4; Eüdein, 388; Körte, MS2: Sim-
rode, 4426.
512 Wer wird sein Haus anstecken, um dem Nach-
bar Rauch zu machen 1
513 Wer ynn seinem eygenen hanse beschneyet odder
beregnet, des -mll sich auch Gott nicht er-
barmen. — Agrioola 7, 708; Tapftiv», 219*'; Egenolff,
289*'; PeiH, II, TU; Gruter, 7, 8; Lehmann, II, 841, 276;
Blum, 49; MüUer, 29. 4; Fabriciiu, 63; Simrock, 4416;
Körte, 2656.
F)rs.: Bn maiion »eufre qai n'y porto lion n'y treore.
(Leroux, 11, 124.;
It. : In casa nnova obl nient' apporta niante ritrora. (Pax-
»agtia, 46. 5.;
Lot.: Qni domi oomploitur, hnjue ne danm qnidem
miseret. (T^piua,2mb; Erattn., 362} PhtUppi, II, 131;
Ewlein, 287.;
514 Wer ynn seinem hause will friede haben, der
muss thun, was die fr*w will. — Agrieola I, 747;
Gruter, I, 80.
Aboraucb so, wie lio es will, sonst konnte es noch
SU nnangenebmen Aaselnandersetaungen kommen.
515 Wer zu Haus arbeitet, bekommt in der Schenke
Äeine Prügel.
516 Wer zu Haus bleibt bei seiner Grütze, der
kommt zu wenig Witze.
HoU.: Die to hnis bij den brUpot blijft zittoD, wat xou
die weten. (Harrebomte, /, 340°.;
517 Wer zu Haus bleibt, der stirbt in seinem Nest
— Petri, II, 783.
5 18 Wer zu Haus bleibt, stirbt nicht in der Fremde.
Rvkm.: Kdo dowa sadi, tan se sl6 pilhody sohodL (Öela-
kovsky, 288.;
HoU.: Die ta hoisblijft, eterftinsjjnnast. (Harrebomie,
7,340.;
519 Wer zwei Häuser hat, dem regnet's in eins.
520 Wer's im Haus will haben recht, der muss sel-
ber sein der Knecht — Bücking. 223.
521 Wessen Haas mit Glas gedeckt ist, der soll
nicht Steine auf des Nachbars Dach werfen.
Anoh basUsch Reineberg lY, 53.
522 Wie das Haui gewonnen, so geht's wieder von
dannen.
523 Wie das Haus, so guckt der Mann heraos.
Böhm.: Jak^ ddm, takovf staviteL {Öeläko9tkp^ 37«.;
Fr:.: Teile mesgnie teile oaoonomia. (Leroum, II, 127.;
524 Wie Haus, so Gast; wie Gast, so Kost. — 5iM-
rodt, 4430; Sailer, 66; PetH, 17, TM; Hmitck, UTO, 31.
525 Wie Hauss, so Staat. — Pmri, n, 790l
526 Willst du dein Hans behalten sauber, so hüte
dich vor Pfaffen, Mönch und Tauber. — Btee-
lein, 288; ITdrle, 2661.
527 Willst du haben ein sauber Haus, so lass Schrei-
})er und Soldaten daraus.
528 Wir bauen Häuser gross und fast, darein wir
sein nur fremde Gast'; und da wir sollen
ewig sein, da bauen wir gar wenig ein. —
lleru, 9.
Hausinscbrift in Tirol.
529 Wo em alt Haus ist, da findet man Meose, wo
ein böser Eopff, da sind Leuse. — Coter, n»\
530 Wo he grad de Hüser heren kiekt, do sterwen
all de Hennen. CMeure.j — FirmmiA, l,4M,i».
531 Wo im Hause gute Sitte, wohnt Segen in der
Mitte.
Die Perser: In dem Hansa, wo Kausohhail fahlt, «trd
nimmer Olttok sein. (Rmneberg I, 1420
532 Wo
die l^v
im iiause regieren die i^'rauen, ist der
Teufel als Uauslmecht zn schauen.
533 Wo im Hauss ein hessliche fraw ist, so soll
ein hübscher Ofen drin seyn. — Petri» n,M:
tlenisch, 1196, U.
534 Wo in einem Hause die Küche kalt ist, da ist
wenig Freude. — iiindcr ii, 8036.
Lat.: Scuicat aooenso domus est omatior iona. (Btuder
II, 3036; Bnchler, 157.;
535 Wo ist ein Haus, durch das kein Ranch geht?
536 Wo nicht, im Haus seynd Kinderiein, da isft
als leucht kein Sonnenschein. — 5Mor, 83.
hat.: Quod sine solo polas, hoo sine prola tonu. [Seih
bald, 88 u. 513.;
537 Wo zwen in einem Hauss sind, bleiben sie sel-
ten eins. — Avenün, CCCIX**.
538 Wol dem Hauss, das einen guten Hanssvater
hat. — Lehmann, II, 858, 468.
Lat.: Qaudoat üladomns, qnandobonns eatsibi promas.
(Sutor, 1.54.;
539 Zu den schönen Heusern fliegen die Taubes
mit Hauffen. — 7V?m", 77. 748.
540 Zu einem Haus gehört mancher Balken.
Aebnlich rnssiscb AUmann V, 89.
541 Zu Haus ein Igel und draussen ein SchniegeL
Geschniegelt, geputxt, staUerbaft. Arüiopkame* aehU-
dort die Athener als remttnftige Greise im Haoaa and
als Narren in Versammlungen.
Böhm.: Y cislm dorne Jak knfze, a doma Jako jesak. (Vt'
lakottkff, 375.;
542 Zu Haus ein Maulwurf, draussen ein Lnohs.
Dan.: Hiomme som en muldvarp, ade aom aa los.
(Prot, da»., 390.;
543 Zu Haus ist zu Haus, und war* es noch so
schlecht
Holt.: T* hnis is t' buis, al lebet uog soo sledat! (Narre-
bomde, I, Ui\)
544 Zu Haus ist zu Haus, wenn auch unterm Stroh-
dach. (Lxt.) — Ildneherg III, 108.
545 Zu Haus ruht man am besten aus.
Dan. .- Hiomme er best at hrile. (Prov. dan. , 291.)
546 Zu Haus wird nur ein Kalb crsogen.
Böhm.: Borna so TyohoT& tele. (Makovnky , 287.;
547 Zu Hause bin ich König.
648 Zn Hause hat man mit den Kindern Noth, in
der Stadt schreien die Bettler mich Brot (Lit.j
— Reintberg VII, 57.
549 Zu Hause ist^s am besten.
Lat.: Nallns locus domestfea sade jncandior. (Binder
II, 2306.;
550 Zu Hause und im Kriege herrscht der Mann.
661 Zu Hauss ein Lew, draussen ein Lam. — Petr»,
11, 823.
i
Haas
Haas
422
lus gcliört, was Niet und Nagel begreift^
-a/*. 64, 12.
er Schweiz: Zu duom vorkaufftenHuiiB, was nit,
nag«l begryfft , gehört. (Schaubtrg^ /, SU7, 1U6.^
honen Hanso gehört ein schöner Wirth.
liier y S3.
.Den schünon Leib auch eine schüue, edle äoele.
1 Uau8c wür ich wul nich olt wstrden.
u) — Frummann, n,i4*'>, 138.
suflel (so viel) hf)i8er versuffen und ies
)ch kcn Sporn (Sparren) im Rahe stecken
Sn. — Huhinunn, 61. t
jB HaiiRes. — Xi'ffliu , 4H.
BT ersten Zrit Act Jübestandea.
in kann man Häuser jiaucu.
froMOi Vertrauen auuudrückon.
iinem Uiiuse kommt eitel Raucli.
O HÖS }»i de Tiitt. — Fn$chbier. i:.23.
,cnd lu jemand, der einer Einladung nivlit Fulge
mi to Ilüa iiiöt junc stire Gurke. —
nvr.litS.
i mich damit aiifriedcn, ungcsuhurcn.
it et UÜS ft<l. (lUflUurg.J
Plauderer und W'aKcli haften.
niemand zu Haus.
ar it niemand V huis. (Hiirrthouv' . l, A.'.'J'^'.)
ist er zu Haust;. — Frischbicr*, i5io.
ihrt zu l»ös«?n Häusern. — Eiseinn , 'J9o.
h wabc n : K 4 f ith rt x n bai «e Häuser. (StffUn , 459.;
üus anzi'indcn , um Feusterblei zu Mchrae]-
indo<itan: i>:iii Hau« verbrennen, um fine Woipe
an. (RfiH»herif HI, IX.)
vt la caw i>er vendi-r il calcinaccio. {Bahn I, 124.^
-US ])eim Dache anfangen. — Mtmmn vi. b\z.
itus hat einen (.fiebel.
lache ist fvrtig. lüt im klaren, bat Vertiaml.
fatta ha cupo. (Kiaclnn, 'J.l'.)
lus einreiRsen, um eine gute l]au8tcllc
lalten. — Mimuua VI, .'>i:t.
ins ist wie «in Sohmuckküstcheii.
»US ist zu vermiethen.
: hnia i« te hiinr. ( l/arr'-humf^ , I, 'Ml-\J
»IS mit dem «^"idenen Dache.
Ilofkanunor in Innubmck. Ka erbaute xicb
9 KalHer KriL-dritb mit der leeren Tasche im
.m zu BCincr W'<i)inung. An die Vergoldung
fcmou Kuppel hat er :^|lMVl Dukaten verBCltwcn-
tfjer, L'Hie-iAum. Hft. M., S. '^\)
\UB räumen. (S. ü:,i.)
Iten Dieuitboten durch neue ersetzen.
■9 maiion nettiv
aus zum Fenster hinauswerfen.
eder von deuon . diu leichtninuig mit ihren Sachen
•n oder eolcheu, die alle« in Verwirrung brin-
M Unterste /.n nbernt kehren.
s jetteruus la niaiMtm par ies Icn^tres. (Krittin-
•K)
an zu :• liaise HiLuner gaun. — S'efftt'n, 4.'.3.
inn arhlimiiK' K"li:cn habiMi, einen bosen Aus-
shmcn.
rft sc üli'T o Haus naus. — Vi// /m . 45:1.
widerspricht .«io unhcilingt. cntachieilon, in al-
iit.
fau?« broTit jhii. — /.Wiimmii, ii7. 17.
[ausH wird »mii op; nog in a Holsa blIc-
— /;«//i/iM>ii , 244 . r;<imi>/iif. .110.
IB hat j;oMr IJalcke. .A«/".. — l'nturuuli.
:.ü.
: stark riit pfauilrei-litlich'-n Hcbnlden belastet.
15 iiiust du fiir "n Mihün' iinsehn. /;»>-
— kvtlrr , -Til.
yss heissi-l Z'-in li'iyen dürpcl. - Tni-
rj,
ineni nntfAJti:. h Al>Ki>ticlihiiiKi>ueu.
ei liabut tritii: .. iit paxttirum caAlc. (hiu»in.,
/./■IMI, "JJt«".'
mmt nnr-li uiitii Hiius und bringt seine
icu in» Sat;klurl» mit.— .sunrock, Siss'*.
it in die.>»cm Hau.s ausgekocht. — Scjf-
0.
.rfiit dich nicht mehr darin sehen
iram confrefriiti. (SeifM.i, (M.)
*o83 Ein altes bemoostes Haus.
Student Im sechsten Halbjahr.
*584 Ein brennendes Haus in Brand stocken.
Von ttberflOitigem, nutzlosem, zweckloeem Thna.
(8. Licht, Mehl, Htroh.)
*580 Ein gelehrtos Haus.
Ein Gelehrter. „Ich Übergehe die Dcfluitioneu, die
ein Schulmann oder sonstiges gelehrtes Hans nieder-
geschrieben liat." (Vgt Latendor/ in den Aeue« Jahr-
hiekern/kr Pkitofoyi« und Pädagogik ^ 1S67, S. 269.)
*58G Ein gross Haus machen.
Viel Aufwand.
*587 Ein Haus cinrnssen, um den Kalk zu gewin-
nen. — U'llK-UcT, .17. 80.
•588 Ein Haus weiter gehen.
Lat.: Aliam qnercum oxcutn. (Krami.^ 813.^
*089 Ein schön Haus und niemand dorm.
Frz.: Belle maison et rion dedang. (Leroux, II. 124.;
*590 Einander zum hauss sugciL — frarui. /f. 311*.
„Wann einer das tadelt, darinu or selbst steciL biss vbfr
die obren ; als su ein JacobitbrUder eiuH spottet der Ja-
cobsmuBcheln trüg, ein hur eins sacks.^' Fraiick a. a. t>.
hat die obige ItedouAurt neben folgenden kinurerwand-
ten aufgeführt: Ein Ksel hoysit den andern sacktrager.
Es wil yu einer dem anderen ein kloissten aus dem
uugen ziehen rnud hat nolbs einon baloken drinn. Ks
hat ein hur ein firome fruw gcscholton. Ks ist keinem
nindeit recht. AVas hobt der riiuber dem breuncr au ff.
Alle diese Kedensarton hat Franck susammenKestellt,
um die latdnischo: Sori pedom rcotus derldet, in ihren
versebiodenen Anwendungen deutsch wiederzugeben.
*591 Einem das Hans wegtragen können, ohne dass
er aufwacht.
Von denen, die einen sehr feston Schlaf babon,
*&92 Einem durchs Haus laufen. — FritchMer *, inj.
Einem Handwerker s. B., fQr: ein Ooschift, ein Ge-
werbe n. B. w. anfangen, ohne es zu beenden, einen
Bemf nicht grandlich erlernen.
*üOu Einem Hause eine neue Schürze vorhängen. —
FritMicr*. 1518.
Die Vorderseite desselben neu abputxeu.
*&94 Einem nach Hause leuchten.
Ihn abfertigen.
•595 Einem vim fem ins Haus hören. — Uriefc Auqmi's.
Seine Gesinnnng zu erforschen suchen.
*'j9C En dcmni Hüs hängk de Krepp (Krippe) huh.
(Kuln.J — *irrtiir«n/i, /. 475, 165).
Eb geht da kärglich zu.
Er baut daa Haus vom Dach abwärts, (stutigart.j
Er bawet ein Hauss vnd i.st der erst drauss.
— /frnUc/i.803. 53.
•599 Er behülfit sich gern in anderer Häuser. —
.Su/or,143.
Von einem Schmarotzer.
Lai.: Muris in modnm vivit. (Sutur, U3.)\
*G00 Er flickt fremde Häuser und sein eigen Dach
ist faul (morsch).
Die Böhmen: Bas fremde Haus stützt er, das seine
wirft er nieder. (Rfinsberg IV, 52.;
///..• Odbndale stoji nixe, reo Je kod nas stara, koi tudju
kucno dize, a sruju obara. (Cttakovdtif, 273.;
•üOl Er geht so weit vom Haus, wie eine Bnit-
henne von den Eiern.
•«502 Er hat un seinem Hause nicht« als den Ver-
stand gespart. — Suior, 163.
*Ü(iü Er hat das hauss voll, darffs nit weit suchen.
— Franck, //, 94».
*Ü04 Er luit Haus und Hof an die Wand geseicht.
— Kürli; 265a*.
*CUö Er hat Haus und Hof durch die Uurgol gejagt.
*606 Er liat Hau» tnid Hof verdauet.
Fti.: II a mang« tont sou hieu. ( Krittimger , 686''.;
*ü07 Er hat nicht am rechten Haus angeklopft.
*G08 Er hat weder Haus noch Ho€
Frz.: 11 n*a ni feu nl lieu.
//uU. : Hij heeft hnardstode noch woonstedc. (Harrfimmer .
/, STO) — Ht) heeft noch huis noch dak. (Uarrrhtmw^,
I, 34SAJ
* 609 Er ist dort zu Haus wie die Laus im Grind.
/T'U.: Hü is dnar ta hnis als eene luis in «ene spijkcrton.
(UamboMie, /, S«2.;
*C10 £r iflt eaba überall nct z* Haus. — yeffien, 451.
In kstnrn Bnohe gründlich unterrichtet, bewandert,
tOnhllg, «hAtig^ nifgende in Ordnung sein.
*611 Er ist hier nicht za Hause.
Uo».: Wj 1% daar niet t' hni«. (ilarr^boH.',-. l. 342<.>
27*
•697
•598
423
Haus
Hans
'612 Er ist in dem Hause bo bekannt wie schim-
melig Brot.
*613 £r ist nicht recht zu Hause. — ParSmiakm, 29S».
„Nicht gar m rdgallrt in ■«iDetn Vorit&ud vnd £iim-
büuteL**
*614 Er ist zu Haus in einem Dorfe, wo keine Häu-
ser stehen.
Eoü.1 Hij wijflt op e«.n dorp, daar geouo huizeii etanu.
*615 £r ist zu Hause angenagelt.
*616 Er ist zu Hause darin.
Wohl bewmndertt weiM Bescheid duniti
HolU: Hij 1« or geböel id V hai». (Uarrtbomiit, I, SWa*».;
*617 Er kann sein Haus nicht wiederfinden.
BoU.' Bij kau bot hois uict weder rindoD^ (Uai'r4bomie,
J, Ui^.)
•618 Er kommt nach Hause mit den Schuhen des
Honein. (Arab.)
HoQoin w&r der Nkinc eince Schusters, «a dem ein
Araber »tu der Wtlate kam, um von ihm ein Paar
Schuhe ra katifeD. Doch sie wurden ftber den Handel
nnelDiii der Araber •ohiinpflo den Honein und kaufte
die (^otinhe nicht. Ale er nuu wieder heirnr^iteu wollte,
lief Honein ihm roraas auf don Weg, warf einen Schuh
hin, griog dann eine weite StrscliP und war/ den an-
dern äohnh hlu, worauf fr eich au der Stelle hmtor
einen Strauch verbarg. Als nan der Araber au dem
enten Schuh varUberkam, sprach er: ,i.Wio sieht doch
dieser Schuh den Schuhen des Honoin gleich l Wirc
sein Kamerad aat-h dabei, so hübe ich ihn auf.*^ Ho ritt
er weiter und kam au der Stelle, wo der andere 8chah
lag. Da bereute cre>, da«* or den ersten nicht aufgo-
liobetr, lieis sein Fferd bei dem xweiten stehen und
'kehrte um, den ersten su holen. Doch Honein kam
berror nnd ritt auf dem Thiore des. Arabers davon , und
als dieser surttokkam, sah er den Schub, aber das
TbJer Dicht, Er nahm doitn da« Paar Schuhe and ging
sn Fass naah Hause. Da fragte man ihn ; Was bringdt
du heim von deiner Boise? Er sprach: „Die Scliuhe
des Honein"; und daj ward «nm Sprichwort.
•619 Kr sieht vor lauter Häusern die Stadt nicht.
Fn.: Lea maiaooi emp6ch«ut de voir U vlUe. (leroux,
IJ, 125.;
*620 Er wird noch dtis Haus von aussen ansehen.
— SMor , i»ß,
631 Er wirft's über ein Haus hinaus, (ntttteithury.)
Leugnet die Sache rein weg, will mohta davon wisson';
anderwtrts aber auch mit der Siunangabe: Es ist ihm
gleichgültig, er kümmert sich nicht darum, litost iloh
deshalb keine grauen Haare wachsen.
Lat.: Epaminondae nil inlerest homlno , an lablime pu-
trescat, (Sutor, l&J.)
*622 Es ist cm Haus comme il faat.
*623 Es ist ein Haus, in dem man die Narrheit in
Flaschen (Gläsern) verkaoft
Ein WirUishaus.
•624 Es ist ein Hitus mit einem gläsernen Dache.
• 625 Er ist ihm zu Haus und Hof gekommen.
Lat.: Soriom et usuram porsolvit. (Phitippi, II, ^.)
• 62B Es ist jhm ein steinern Haus durch den Bauch
gefahren (oder: durch den Magen gewischt).
— Eyvrinjr, //. Si4 : Eiidtin, aB8 . Smler, 296 ; Köric. 3652.
Zur Beseiohnnng derer, die auf die eine oder andere
Art mit ihrem Beaitatbum fertig geworden sind, haben
wir die Bedensarten: Er hat auigebadot. £r hat auf-
getponnon. Er hat Feierabend gemacht. Er hat einen
boisson Magen, er verdaut Eisen. Sein Magen kocht
wohl, er hat Haus nnd Hof verdaut, Es ist ihm Hans
und Hof im Woln ertrunken. Kr hat sein Gut an nasse
Waare gelegt, dati es ihm nicht verbreast.
Fn.: XI B depensA tout sou bien dans ta debatiohe.
(JiHtzinfftr, tiSÖ^'.;
•627 Es ist jhm Hauss vnd Hoff im Wein (oder:
in der Kante) ertnincken. — Eyermg, /i, M4.
Stttor, 355. SaUer, WO; Eüdein, SSS; KCrte, 3tö3^;
Körte ', 3391.
AU Böffel morgens ging herfOr, stand dieftcr Spruch
an loiner Thlirr „Es steht dies Hans in Uottea Hand,
versoffen ist's ood nicht verbrannt.*'
tat.: Nunc aoquisivit burta sttim. (Sutvr, ibh.)
*628 Es ist niemand zu Hause hei ihm.
Die Gedanken sind fort, abwesend, nicht hei«ammon.
Frt.: D n*a plu* personno au logie.
•1529 Es kommt ihm ku Haus wie dem Hund das
Grasfressen. — Frisrhhur^, 1519.
♦630 Es will alles in sein Haus. — K6rtc,ns7*.
•631 Es wird ihm kein Haus verbrennen.
•632 Es wirt dir zu haus und hofe kommen, —
SfhoHd. 1131*"; Ä'imrocA. 4437. A'tfrTt', 26S7*'; Braun.
II, m.
Vorgolton werde». — „'" ^^^ ander mxatii dtt Mar-
4t4
IF^
aoBB erfolgt , vnd kein dir «elb m hants " (fl
diu, tv, loa, 52,;
HoU.: Het lal n ten buise «a teu hirra komaa. tS*
homre, I, M2J
L*tt.: Ne in nervum erurapat. (Ttrtm,) (tktltppi, lt. It.j
•633 Et Hiia steht op popiemo Solle. (BciUmnjj
• 634 Etwas übers Haus werfen.
Sich darum kein graues Haar wacbeeo laaiai».
•635 (la na Hüs un gröt Möm. — Schnw, tJ, t.
•636 üa na Hüs, uu segg^ dat du da (hier) wo«i büsi.
Beide Bedensarten werden gebraucht, Jemand «oharx*^
hart ab> und von sich £u weisen.
•637 Hab ja kein Haus angebrcuiit. — Mayer, It, m,
•638 Haus und Hof durch die Gargel jagen. —
Kilrtr, 265«*.
Marcus Calo wies elost nv' r -: *\t.,inii, dör »«ms
am Moore gelegenen vätrr r Tcrschleramt
hatte, mit den Wort«n : „1> ^t&Uirkor daim
das Meer; was dieses nicht wei^spiucu könnt«, hat «r
mit leichter Müho verschlackt."
Fn. : H a mangd son pain blanc lepremior. (Körte , 36&S *^
•639 Haus und Hof ist ihm im Wein ertrunken. —
•640 Haus und Schmaus haben.
Alles vollauf, Betiu und Wohlleben.
•641 IlJkuser bauen und nicht darin wohnen.
*642 Hauss vnd Heine haben. — SifUl/>r. n. i»
•643 HaaSB vnd hof dahinden lassen vnd mit
rucken ansehen, — MuOicntH», /WiiOa (1M8— 8|>.
/. xv^^
* 644 Hauss vnd hof faren lassen. — HatkiuiitM , fyutaia.
/. ci'\
♦645 Haußs vnd H<>f verdawen. — Siathe%y,u6\
*Ü46 He ösa von da to Hüs, wo sie die grolM
Eailche koche. ffkiMjtrg.) — Fruekfiier ', liTi.
•647 Ho ward die dsit tu Hüs bringen, — ndhnert, Mo.
Er wird das Unrecht rAcben.
" 648 Ich bin nicht jedennann zu Hauss. — /Vfn, //, JW.
•649 Ich hiitte Häuser auf ihn gebaut
MoU, : Men son hülsen op hem cobouwd hobbon. (Bmgw^
•650 Ich wollte Lieber von Haus zu Haus betteln
gehen, als dies thun.
HolL: Ik wilde lievcr lanKs de huixen gaan bidden, das
d«t ik dat deed. (tlarrtbome«. l, M'S^.)
•651 Ik will rein Hüs maken. (ihhi.) — Schitttt. Ul, Jf*
Die Hausfrauen machen rein Haus, wenn sie alU
ihre Dienstboten eutiassea uad neue daftlr anOeUra*«.
Dieser Beluigung gebt aber die andere Reinigung, das
grosse Soheaerleat des gansen Hauses , vorher.
Frt,: Fair« maison nette (nenvo^. (Ltndro^^ 935.)
•652 In alte Häuser neue Thüreu machen.
•653 In dem Hause ist nichts zu bmten.
Kb kommt nichts heraus bei der Sacho; OS 'u\ mClhM
XU gewinnen dabei.
•654 In einem leeren Hause wohnen.
Viel WesGB« von etwas machen, wahrend man solbit
Mangel nm Guten leidet.
•G55 In seinem Haus verhungert die Maus<.
Von einem Goixhalse, in dessen Maoao SL'lo^t
MaUB so sahm wird , daaa sie nichts frisst. In A
sagt man: la leioeni Haute wird selbst die Maiu
(tiurckhardt, 772.;
Fn.; Ost la maison do Bobin do la VaUfia, il o'j apet
au feu ny CBcnello lav^le. (Leroux. //, 51.J
•656 In seinem Hause gibt's alles ^ nur Kein Bocb.
Enffl.: Withotit book Uke a Dalmation.
•667 Ins Haus fallen, wie der Teufel durchs Ka-
min. — /it. Cutthrlf. Er:nhlungrn (ßerliü ISM)),/. lU*.
•658 üeck kann em nich na Hüs bringe, — FnMk-
bUtr*. 152«.
Ich kann mloh aeines Namens nicht erinnern, welM
augonblicklieli nicht, wi» oder bei welcher Qel
hcit ich ihn «chun früher geechBu.
•659 Sein Haus anzünden, um einen Eierkuchen
backen.
Boii,: Hii steekt cijD huis in den brand, oni sich aan de
kolen te warmen, (f/nrrebvfn^r , /. Sii.)
flpan.^: Ko haco poco «|uien nc caaa quema: cspanu los
rntonos j esoaliuntujio & la leoa. (ih'hn /. 2!t&^
*660 Sein Haus auf den Sand bauen. — ifonik. t. Si;
SiliKlzc , 199; 7.au\ist>r, 678.
Was auf den Sand gtibant wird, besteht nicht. W«iui
jemand ein Geschäft anfilngt, das nutuloa aela laiiaa,
weil der tfrund daxu schlecht cnlffft irr,
•661 Sein Haus auf einen Pul n.
Dies thut z. B. der, welcf 1er Herr*
BChaft der Gcaotxo ilic llerfiL..^., ...i l. _ „.i behaut^
3
425
Hausandacht — Hansarznei
Uaasbalkeu — Häasel
426
ten will. Jemand wandto dieto Bodeusart aufdio Amo-
rikaner in den Vereinigton titaaton an, die zaitten iu
der Freiheit die Sklaverei erhalten wollten.
•663 t>oiu Haus hat ein festen gibcl. — Maihctiw,
Snrt;jita, XXII*.
Kr befindet tich im Wohlstände, in gedohcrten Ver-
haitntHeu.
*>*^63 Soin Haus ist aufgeräumt^ es stösst sich auch
nachts niemand darin.
*6G4 iSein Haus ist aufgeräumt (aufgeputzt) wie die
Altäre am Charfreitage. — iSirimiakon , no.
*t>(7ü Sein Haus ist bestellt wie der Himmel , wo
man weder isst noch trinkt. — Purümiakon, 1452.
'OtJO Sein Haus ist eine wahre Arche Noah's.
Ka befluden eich lehr viel Ilauehaltnngen und Wirth-
■chafteu darin.
'Oti? Sein Haus Ui oben leer und unten ist nichts
darin.
Vom Herrn von Habenichts.
*CG8 .Sein Haus ist vom versetzt (verpfändet) und
IiintoB gehört's den Juden.
Vom gftnilich Verschuldeten.
*Civj Sein Haus ist wie ein Taubenschlag.
IaU.: Semper aliquis in Cjrdonis domo, (l'hilippi, II, 174.;
*G70 Sic müssen alle bei mir zu Haus kommen.
•671 Sic rcissen einander die Häuser aus den Hän-
den wie bei der Plünderung von Orleans.
Als Jemand die Plünderung der Stadt oraAlilte, be-
merkte er: die Soldaten waren so wUthend, dass sie
einander die ll&user ans den ll&nden rissen.
"672 Siebon Häuser und keine Schlafstelle.
•673 Sü wem in d'r Zeit ko Häuser ciressc. (Mei-
ningen.)
Worden nicht viel umgestalten, die Welt nicht eben
machen.
•674 Tci dat Hus up'n Balken. fWesif.)
Auf den Balken heisat auf den Haueboden. Als
Sehen oder Spott au Jemand, um lu sagen, dass es in
seiner Abwesenheit sicher sei.
•675 Um ein Haus weiter.
•676 Ut'n Huse slugteren. — Etthteald, 878.
•677 Von einem ^uss zu dem andern herumb
stürtzen, wie die stotzoten Hund. — Atentin,
rxxxxv*».
„Als das gemeine Sprichwort iat."
'678 Von Haus aus. — AV^m, 468.
Von Aeltern, von der Eniehnng her.
'670 Von Haus aus Koch, will er Maler werden
noch. (Piiin.j
*680 Von Haus und Hof vertreiben. — t'i«.-/««, 286.
iMt.: De possessiono dejicorc. (Ei$eiein, 286.;
•681 Von Haus zu Haus. — Eiselein, 286.
I.tit.: E domo in domum. (Kwlein^ 886.;
*6fl2 Vor Häusern das Land nicht sehen können.
*683 Wann er recht ins hauss sihet, so werden die
kelber hlindt (desshalb schielt er). — Fmnck,
II, 110 •>; Kyrring, II, 437; Eitelein , 358; Knric, 268?''.
In Westfalen: War herecht inth hnss Bnjrt, dar wer-
den die kalvcr blindt. (Tnppius, 177^.)
•6)^4 Weil sie kein Haus hat, kauft sie aus Beküm-
mcniiss darüber einen Besen und ein wenig
Oel. — Hurckhardl , 303.
Von denen, die sich mit Hoffnungen triisten, wenn
ihnen wirkliche GUter abgehen.
•685 Weil sie kein Haus hatte, machte sie aus dem
Loche, in dem sie wohnte, einen Miethstall.
— Iturckhardt. 211.
Von dem lächerlichen Beginnen armer Leute, die
GrosBOn und Keichon naclizuahmon, sich reich au
Stelleu.
•6?«' Zu Haus ist er der Klügste.
L-it.: Attious in portu. (Pkilippi, I, 47.;
HaciMuidaoht.
Die Hausandacht ist jetzt nicht mehr zu Hause.
— Ilerhergir, II, 455.
Haossrbelt.
Was einer in der haussarbeit selbst thnn kann,
soll er nicht andern befehlen. — Lthmam, M«, ».
SAUMXsneL
HauBiartztney glückt offtcrmalB am betten. — >
iVIri , //. 3T4; Ifnwdk, S28, ST.
Hausbalken.
•Vun Husbalken cn Bcsscnstel maken. — t'»r/i-
trald, 85.
Die Kngl&uder : Aus einer Abtei eine Scheuer machen.
Einen Nobel (alte englische Goldmflnze) auf Pence
herunterbringen. Aus einem{Meilonzeigor einen Pudding-
speil schnitxoln. In Italien: Aus einer Lanze eine
Nadel, aus einem ütrumpf eine BOrse machen. (Reint-
berg JV, 12S.)
Frz.: Do l'arbre d'un prossoir lo manche d*an cornolr.
(L^roux, I, 38.;
Hauabrot.
Hausbrot und Hausverstand sind die besten
Ding im Land.
Böhm.: Dom&cl chl£b, pl&tno a rozum nojlepsl. (CHa-
kotaltj, 203.;
H&uaohen.
1 Ein niedriges Häuschen bescheint die Sonne auch.
2 Elk (jedes) Hüsken hctt sin Krüeskcn (Kreuz-
eben). (Ogtfneii.) — liucrrn. 414; Eichwald, 879;
Frommann, JV, 286, 412; llawkalcnder , /; für Miiuxter:
Frommann, VI, 425, 30; für Preustcn: Frisdihicr*, 1521».
3 Es i»t kein Häuschen so klein, es braucht einen
Giebel; und eine Frau ist insgemein ein uu-
vermeidhch Uebel.
4 Et is kein Hüsekcn so klein, et is cn Krütsc-
ken derein. (Büren.)
5 Et is ken Hasken, et hcwt sin Krüsken. (Mün-
»Icr.) — Firmmieh, lll, 297, 4; für Merm: Firmenich,
I, 405, 292; hochdeutfdi bei Körte, 2654.
6 In einem kleinen Häuschen kann sich ein grosser
Verstand behelfen.
7 *N Hüsken klen un dat allen. (O^ffries.) - liue-
ren, 912; llawkalender , /.
*8 Da möchte man aus dem Häuschen fahren.
Es gibt Dinge, bei denen auch der geduldigste Mensch
ungeduldig wird, der ruhigste die Fassung verliert.
•9 Er ist aus dem Häuschen. — Frischbier*, i528.
Ausser sich vor Freude , Aufregung u. s. w. London
war, wie es in einem Bericht ttber die Weltausstellung
( 1851 ) hiess , „ans dem Häuschen".
• 10 Op et Hüsken ffohn. (Meurs.) — Firmenich, 1. 400, 10.
Häuschen gäien, d. h. rQckw&rts, an Gründe gehen,
auch sterben.
'S ist halt unter jederem Husdach öpiKJ ä Chrüz.
— Steiger, Sitten, 11, 64.
Unter Jedem Hanedach gibt es irgendein Kreus.
Hauadieb.
Vor Hausdieben kann man sich schwer schützen.
Bökvi.: DomAcflio alodejo tcsko so uchriniti. (Cetakovsky,
144.;
Frt.: Du larron prirfi onnepeutse garder. (Bohn I, 16.;
Pvtn.: Zlodsiejadomowego trudno si; ustrzodz. (Lompa, 10.;
— Zlodsi^J domowy, nieprzyjaciol gotowy. (Celakoctky,
144.;
Hanaehre.
1 Die Hausehre theilt aus.
2 Hausehre muss vorgehen.
Hus ero muiTorgan. (Wolfdieterich im Cod. pal., 373,
BL 82.;
3 Haussehr ligt am weibc vnd nit am manne. —
fron«*, //, 178 ■; Egenolff, 236"»; Cultenstein . 99. 126;
Petn. U, 874; Gruter, I, 47; Schoitd, 1144»; Eisen-
hart. 12S: Ei9eUin,288: ürnf, 140, 26; Ämrock , 4438 ;
Sailer, 261; Körte, 2675; Vcncden, 82.
Das Wort Hauschre wird hier in einer der vielen Be-
deutungen, die es im Mittelalter hatte , Kcnomnicn, in
der für Häuslichkeit und Wirthschaftliclikcit Htohcnden,
welche nach der Meinung des Sprichworts gan« vor-
«üglicii eine Pflicht der Frau sei. Dies galt «inpt in
einem hohem Grade, als es in nnsern Tagen der Fall
ist, in denen die Frauen von Put«, Conccrt, Tlioater
n. B. w. so in Anspruch genommen werden, dass ihnen
far die prosaische Hauswirthschaft wenig Zeit fibri^-
bleibt. Mit dem Worte „Hausehre" wurde aber auch
die Ehefrau selbst beieichuet, wie andere Sprich würtor
seigen. Folgen wir Luther'» Bibeltlhersetzung, so be-
gegnet uns im Pm. ^, IS das Wort ..Hansehro'* für
Haosftea das «iste mal gedruckt. ( Vgl. Eitelein , 2ri3 ;
BSekman», 132.)
«dd.
Haiueyd soll man verhalten, aber nicht halten.
— JVfri. a, 174; limiMh, 8» , 23 : Lehmann, II, 26, t* ;
JTMf.KTS; Slmnek, 4439.
*Aiu dem HiUisU sein oder kommen. — Si-höpf. i'.m>.
AtttMC Fassung.
427
Hansen — Hansfraa
HansfrM
428
1 Da ist gut hausen, wo Hülle und Fälle ist.
2 Der haust am besten, der seiner Sache selbst
Erbe ist — Stoor. 955.
Symbol der G«iiaM«noht.
3 Es ist Übel gehauset, wo der Hagel in die
Pfanne schlägt.
4 Hausen hat ein weites Maul.
Bs gehört viel zur HftathAltnniT.
5 Hausen ist nicht holden. (Schweit.j
6 Hus', 'ass vermasch z' warte. C^olothum.j —
Schüd, 66, 339.
BedeuBart, wenn man ron einem Geld fordert.
7 Husen is kin Musen, s& de Jung, do köft he
vor 'n Oerken Spikers. (Ottfries.j — Harn-
koiender, IV.
8 Man muss hausen, als wenn man ewig leben
thät', und leben, als wenn man alle Tkg ster-
ben thät'. CBaiern.)
9 Man muss mit dem hausen, was man hat.
10 Man muss so hausen, dass man morgen auch
noch hausen kann.
Frs.: n faut fonder la oaitine avant tonte« choBes.
Jt. : Acconciei il fomajo l'oete e t'abbia legne pel gennajo.
(Gaal, 250.;
hat.: Messe tenni propria vive. (Qaal, S79.^
11 Mer hauset leichter mit auer toadten Sau, as'
mit aner toadten Fra. (Franken.) — Frommam,
VI. 816. 166.
1*2 Wer huset, den seil mer helfen, wer dürre
macht ( verschwendet) , dem seil mer au helfe.
*13 Hausen wie die Yandalen.
Die nach der Eroberung Soms, im Jahre 455, alle
Werice der Kunst und Wissensehah aerstOrten.
*14 Huse dieS wo Hüser sei. (Sdothum.) — Schild,
63, 85.
') Diejenigen mügen haoshilterisch sein, welche u. s. w.
*15 Sie nausen, als wenn die Katze die beste Milch-
kuh wäre.
Hanaer.
£ Huser muess e Güder ha. (Solothwn.) — Sckad,
63,84.
Auf einen Sparer folgt ein Vergeuder.
Hauflfeind.
Hausfeind' — die schlimmsten.
Lat.: Domesticnm thesaumm oftlnnmiatttr domestious
hostis. (Oaal, 1214.;
HaTisfluoli.
*£s ist nur ein Haussfluch. — Mauh. Friedrich, Sauff
Teuffei, im Theatrum Diabolorum, 276*.
Gerixiger, unbedeutender, nicht ernstlich gemeinter
Fluch.
Kausfirau.
1 Dat es 'ne siechte Hüs&o, de mit 'n Karken-
kled in do Koke geiht. (Bremen.) — Kotier, 251.
2 Der Hausfrau Augen kochen wohl. — Körte, 2677;
Vencdef, 81; Reintberg I, 153.
Die Franxosen: Die Vran macht den Topf kochen.
(Reintberg I, IM.)
3 Die Hausfrau darf nicht sein eine Ausfrau. —
Steiger, 14: Eitelein, 289: Venedey, 81: Simrodi, 4442;
Körte, 2678; Rein$berg I, 149.
Die Hindu : Wenn die Herrin des Hauses stets aus-
Uuft, ist das Haus nur gut fOr die Hunde. (Reintbfrg
iT. 149.;
Frg.: La fenune fait un mesnage 011 deffait. (Leroux,
I, 148.;
4 Die Hausfrau kann mit der Schürze mehr hin-
austragen, als der Mann mit dem Wagen ein-
fahren. — KeUner, 80. 11.
5 Die Hausfrau nimmt es wahr, spinn's auch wie
ein Haar.
6 Die Hausfrau soll nicht gehen zur Ausschau.
7 E flissige Husfrau ist der beste Sparhafen.
(Intern.) (8. Pran SOS.) — Schmcit , II, 243. 87; hoch-
dent»ch bei Simrock, 4443; Körte. 2680; Venedey, 81;
ReinMherg I, 151.
8 Eine brave Hausfrau bleibt daheim. — Ei*eiein. 269 ;
Simrock, 4441; Rein$berg J, 149.
9 Kino brave Hausfrau ist keine Zierpuppe.
Frx»f Femme mari6e doit eatre simple et porter la galmple.
(Lerottx, I, 146.;
10 fline fromme Hausiraa liest nur Ein Vaterunser
am Tas^. — Reintherg 1, 16t.
11 Eine geizige Hausfrau zapft wol auch deu S&aen
die Milch ab.
12 Eine gute Hausfrau bewahrt das Haus, eine
unwirthschaftliche (liederliche) tr>'s mit den
Händen hinaus. — Reineberg i, U6.
13 Eine fute Hausfrau hat fünf K zu beeoi^gen:
Kinder, Kammer, Küche, Keller und Kleider.
^ Stmrocfc. 5349: Zinkgref, III, 205; Reinäberg I, U3.
Dies Sprichwort wird bald su den Yergessenen ge-
hören. „Woran allenflsUs", bemerkt der nena Z>«me-
kritot , „noch am ersten gedacht wird , daa ist dl« Kaan
mer." Unsere modernen Frauen haben gaaa andere K
als die veralteten fUnf su besorgen, ids etwa: Kaffee-
klatsch, Komödie, Kutsche, Kuchen n. s. w. Die BA-
mer forderten von einer guten Hansfrav, daai sie
keusch lebe, ihr Brot backe und '— das Haas hftt«.
äoU.: Eene degelijke hnisrrouw moet sorgen vijf k's:
klnderen, kamer, koken, kelder en kleederen. (Hmrrt-
bomi«, T, 340 ".; — Ben goed huishonder moet aoxgen
Toor Tijf B's: Brood, boter, bier, brand an beus.
(Harrebomie, /, 23»*.; ^
Lat.! Casta vivat, panem fkciat, domum wret. (8cimi-
blalt, 495; Faselius, 42.;
14 Eine gute Hausfrau ist das beste Ger&th im
Hause.
Frs.: La femme est la clef du mdnage. (Leroux, l, 148.;
15 Eine gute Hausfrau kann aus der Kartoffel viel
Gerichte machen.
Ein Kochbuch zeigt, wie mannlchfkoh die yfliiiiffil
anbereitet werden kann. Die Araber haben ein fthaUokM
Sprichwort in Besug auf die Dattel: Bine gut« Haas-
fian kann einen Monat hindurch tiglleh tdaa naoa Za-
beroitoag der Datteln aoftlsehen. (RitUr, ErtUtmnäe,
XITI, 760.1
16 Eine gute Hausfrau mehrt das Haus, die schlechte
trägt's zur Thüro 'naus.
„Wann schon der Mann daa Geld mit Boliaofbln in
das Hans würff, und die Hansfrau keine B[aaaliUteiia,
ao werffe sie es doch mit Wannen wieder heraus.**
(Zinkgref, IIl, 343.;
Böhm.: Dobr4 liospodynö ddm stfeie, a nefotni4 ho ▼
rak&vS rosnese. (Öelakotthf, 390.;
17 Eine Haussfraw sol vemfinftig sein , dees Manns
weise lernen fein. — Petri,'ii, i96.
18 Eine liebe Haussfraw ist der höhest Schatz anff
Erden. — Petn, ii, 212.
19 Es sind nicht alle gute Haussfrawen, die gut
spinnen können. — Peiri, II, 2M: Simroek, 44M:
Körte, 2679 : Ileinfberg I, 150.
Hausfirauen — Ausfrtiuen.
Kin fthnliohes sprichwörtliches Wortspiel haben die
Italiener : Chi diese donna Tolse dire daäao.
Ist die Hausfrau faul, so arbeiten die
am meisten mit dem Maul.
Böhm.: Kde hospodjrne Ifni, dirft i celed' ruce do klina.
{6ektkop$ktf , 375.1
IlL: Kad je gospodarica l£na, nlt dmifna neraUa. (öeim-
koviky, 375J
3*2 'Ne gaue liusfrue kennt man an der Yorraths*
kammer. — .Schambach /. 45; Bremer SonntagMtm,
1855 , Mr. 4.
23 ^Ne Hüsfrue kau in der Hüshöllige (Haushal-
tung) vele erwarben, awer ak vele verdarben.
(Göttingen.) — Bremer SonntagMatt, 1855, Nr. 4.
24 Schweigt die Hausfrau Jahr und Tag, so muss
sie immer schweigen. — Graf, 105, 245.
Wenn eine Ehefrau, welcher auf das Gut ihres ver-
storbenen Oatten Leibsneht bestellt war, den Verkauf
desselben nicht hindert nud auch innerhalb Jahr und
Tag demselben nicht widerspricht ; so hat sie ihr Becht
daran fftr immer verloren. Dem schweigenden Mnnd
(8. d.) ist nicht su helfen.
25 Wenn die Hausfrau in Küche, Stall und Keller,
und der Herr in Scheune und Feld, so ist
die Wirthschaft wohl bestellt.
Böhm.: Uospodif spravuj pole, stodolu, konimn, a hos-
podyuo aklepy, knchToi, gpizlmu. (Öetakoetkf, 375.;
Potn.: Qospodan powinien wiedziec o polu, o gumnie i
stjgni , a gospodyni o knchni , o sspiianri 1 o piwnje/.
W'Vettümvtkt , 375.^
enn die liausirau ist gestorben, sind Eier und
Milch verdorben. (Wend. Lausut.)
27 Wer eine Haussfraw hat, der bringt das sein
in rath. — iVtn. //, 703.
20
21
Migde
Hansfrende— Haushalt
Hansbalten
430
Haaas Freud bringt HauBs Fried. -^ Mri, li, iu.
■frtod«.
Hauahriede kumnit von der Hausfrau. — Sim-
nn-b , 4445; Sailer, 2«2; llnMbvrg I, 157.
Haasfriede muss man halten, dem Heichen wie
dem Armen. — Graf, 381, 607.
Mkd.: JIusTred« ical meu halden dem arm«u ande dem
zikMi. (O.UchfH, II, .w. 1.;
Haassfried ist (bringt) hausnfreud. — VtiH, II, iii:
HniKk, 1239, 64; UhmanH, 311, 23; Simrock, 444«;
Reuuberg /, 157.
Ißdiui Huus-fred er Ituos-frjd. fPro». äan., 316.^
Nix öwem Ilüsfreden, säd de Bür, un prügelt
sin* Fru. — Ihcfer, 192.
Was thut man nidit um de» lieben Uaasfriedcns
willen. — Simrock. 4447.
Wer haussfrid wil haben, der thu, was die
fraw wil. — /;j/<?nor//". W3»; Petri. 11,711; llenitch,
1S40, 1; Sulor, 470.
Dam.: Hto eom god huus-fred bftv« tU, hin gi^re der
huitmen byder tU. (Prot. dam. , 318.^
Wer Ilaussfried liebt, der muss in vilen din-
gen blind vnd stumm sein. — /V/n , //, 684;
lfeiiüc/1,1339. 67.
Ausser dem Ilausgeleit hat man wenig Sicherheit.
[MoiTiacili
Haussgemach ist vber alle Sach. — Franek, II, 94*';
Eyerimg, III. 13; JHMii, //. 374; GnUer, /,47; Latmdorf
II, 17 ; Lange, 335; Sirbeukvet , M5; Fitelein, 989* Sim-
rorfc.4419; A'ui/r, 3681.
Ich lob ein gut haussgomuch. — Aariaila /. so6;
Taiipitu, 105"; Mri, //, 898; Lehmaim, II. 277. 26;
Schotirt, 1120"; Körte, 3681; Simrock, 4AVJ.
Nach Ajfricola hat der ein gut Haungemaob , der sein
Kutes Äuakummou uud gute Kuh« Iiat, aufstellen und
■eUafen gehen kann, wann er will . niemand tob Meinem
Thna Becbenechaft xu geben brauchL Wer im Amt ist,
moat andern Leuten lu Gefallen aufsteheu und acbla-
fui gehen.
ifell.: ikpriji een goed haisgemak. ( Ifurref nmre , /, IMJ.)
i.at.: Aneora domut. (Üiinier II, 170,- Lamff, 151.J 1^
Domua rccta. (Tappittt , 10.') '*.) — £it grata domui , uu-
mve optima. (Kürlrin, SMü.J
Nichts besser, denn ein aui IlausMgcmach. —
Prtriy II, 497.
isccoioase.
Der seinen llauKgonosseu nicht kennt, der wird
einen frembden kiium können. — llcnifck, isil, 30.
Ein Hausgcuoss muss viel leiden. — Ikrbevger. i'>06.
Niemand, ja .'«einem cygcnen Ilaussgenosseu ist
mehr zu gctrawen. — /,r/i»n««n, lf,4S>», iis.
UHr«rath.
La ist kein besser IIau»geräth hIh ein frommes
Weib. — W'inckicT, VI. 6a
Vil Haussgcreth — ein vnnützo Hoflfart. — i^iri,
II. 57S.
lavesSnde.
Das Haasgesindc musB mau mit Ulimpf regie-
ren, wenn man doii Haus wagen weit (gut)
will fuhren.
Haussgesind die ärgste Kcindt — l'tin , II, .171 ;
Ufm$ch, 1563. 5.
Wer viel liausgesiiide hat, darf nicht ruhen
früh un«i spat — v«.««. Sihvlhi., xiv. 5.
Aach der Haushalin ist kampffertig auf iseineni
Mi.-t.
Wenn der llausshan krehct vnd der Hirt das
Hum bleset, ho sollen diu lüiaben auflstelien.
— iV/rt.i/. A3j.
Der Haushalt hat ein gross Maul. — Körte, v6i>3:
SimroeL, 4448; llciasbenj I, IHK
Da» Jahr ist lang, und aUe Tage will er haben.
Ein Haushalt ohne Hausfrau ist eine lAteme
ohne Licht.
Onter Haushalt will Hausso i^.
Dim,: TU ea goU hniuhAldni&g hßt ea god
(Pnw. dam. . 316.)
4 Haushalt braucht Feuer aber kein Land. —
Graf, 502. 106.
Wer Mitglied elnar Gemeinda'eein und ut dea Offent-
liehen Baehten und Anstalteu 'denelben tbeilnehmen
will , braucht swar kein Land «"aber er muie ein Haag,
einen Feuerherd beiitsen und eine eigene Ilanihaltang
fahren.
Däm.: Hian thnrfa eldinger enn elgl latird. (Gutatk, 358.)
*5 Ein Haushalt in Lichtstumpen. — E%»eUin,m.
Lat.: Eoonomie de boui de ohandellet. (Eitrttim, 289.;
Haushalten.
1 Haushalten hat ein weit MauL — Jer. Gottkeif,
Kätki (Berlin 1847), //, 153.
2 Haushalten ist ein thener Ding.
Jlotl. : Het huishouden kott vccl. (Harrehomee , I, 346.^
3 Haui<8halten ist ein schwer Ding verwalten. —
Vetri.ll, 374.
4 Jeder hält in seiner Weise haus.
Holt.: Het huishouden ii gocdertieren , het laat sich van
ieder op iljne manier behandelen. (Harrebomee, I, 346.^
0 Mau soll also haushalten, das, wenn der Fuchse
stirbt, man nicht gleich den Balck müsse
verkaufen, darin man .sich wermeii kan. —
L«>hfliaiM. 368, 64.
C Man soll im Hausshalten den grasten Sack Gott
auffhencken. — Lehmann. 365, 1.
7 Mancher hält haus, als müsst' er über Nacht
verderben.
8 Mit vielem hält man hauss, mit wenig komt
man auch auss. — Gntter, III, 70; Lehmann, 365, 17 ;
LrAiNUJiH. 11, 413, 84; Ucrbergcr, /. 3. 631; Blum, 421 ;
Magert 1, 210; Mcking, 248; Eitelein, 288 ; Simrock, 4461 .*
AUgcmeinor Anzeiger der DeuUcken (Gotha 1837), Nr. 123 ;
für KUn: WegikH,lll, 9; für \Valdeck: Curtze. 338, 808;
Firmenich, /, 326, 40; für Uitnnorer: Schambach, II, 301 ;
für Trier: Laren, 187, 81.
ü» bedarf, um aussnkommen, keinei Ueberfluiies,
wenn man nur Hparaam ist.
Frt. : II faut rö({ier «a d^ponse aur lon revenu. — Plus on
a, plus on dtjpcnsf. — Un bon mönager Ta loin arec pen.
Holt.: Mit vcel houdt men liuie, raet woinig komt nen toe.
(Uari-eboiuer. I, :J44.)
Lat.: Pro modiou multum coniumore, oredito stultam. —
Vivitur cziguo molin«: natura beatls omnlbni esee dodit,
■i iiuii cognoverit uti. — Vivitnr parvo bene. (Bora:.)
(Pkilippi, n, a64i,>
9 Viel halten Hauss, dass die Katze jhr bestes
Vieh wird. — rari, //,.S72.
10 Wer gut haushalten will , braucht mehr als zwei
Augen.
ifo//. : Huishoudora mueten meer dan twee oogen hebben.
(Harrtbomee, I. MS.)
11 Wer ruhig vnd friedlich will Ilausshaltcn, der
muss ont bliudt, taub vnd Stum sein. — Ldt-
mann, 373. 143.
13 Wer wohl haushalten will, muss sehen und nicht
sehen.
Dan.: Uro vel vil holde hnna, ikal tit vaerc blind, dftr
og «tum. (Prov.dam., il5.)
13 Wie halt jr hauss? Die scöUen halten es. —
Agricola II, 39.
1 4 Wie man hausshelt, so gewinnet dass Haass einen
Gibbcl. — Franvk, /. 52*' u. 139'»; Eyering, III, 560;
Gruter, /, 85; Petri. II, n»; llenitch, 1614, 1; Lehmann.
379, 138; Sehottel , 112«^; Körte, 2674; Simroek, 4452.
15 Wol hausshalten ist Kunst. — Petri, 11,909.
* 16 Das hilft haushalten.
HolL: Dat hclpt in bot huiahonden. X^^trrebvmet, I, 346.;
*17 Er hält haus wie ein Herr, isst und trinkt
köstlich und bleibt alles- schaldig.
*18 Er hiUt heut* haus, als ob man ihm es geboten
hätte, übermorgen su verderben. — SaUer. 29s.
*19 Er holt hauss im wetscher. — Tappiut.ti^.
*20 Es ist bös
HoU.! Dw li
Sl
VatUm, (Ermtm., 719; Tappiut, 31".;
hanshalten mit ihm.
mtm. haia ael bwi t« hoaden. (Harre-
, I, m^
, das das hensslein ein gibcl habe.
Sarepta,\\\\\
vnd ICats DiohtdMbcate Vihe, oder ein
laiMS huauthdeit nicht die beste wadt . vnd ein halber
htüSk Tnd langer apieaa idai wir de* liettelaubs vnu
krnrkon ge^vhweiqen) nloht der bette Hanavrath %ej."
431
Hanshalter — Hanshaltimg
Hanshenne Haiuhond
4S2
•22 Mit jemand übel hausshalten. — Luther't Titch-
redcn,lib\
Üebel, nnfreundlieh umgehen.
*23 Sie halten haus, wie die Katze mit der Maos.
BoU.: zu houden hole ala de kftt met de mnit. (narre-
bomie, /, 345.;
•24 üebel haushalten. — - SchoMcMii?*.
Hauahalter.
1 Das ist ein fahrläsiger Haushalter, der kaufen
mnss, was er von seinem grundt erbawen
kann. — Lehmatm , 966 , a.
Ist Aach nur mit EiaichrftnkunK zu verstehen. Wer
guten Weizenbodeu beaitxt, wird wol be«ier thon , Wei-
zen zu bauen und den Hafer su kaufen.
2 Dass ist ein fauler hausshalter, der gckaufil
Fleisch in Schornstein hengt. — Lehmimn, 369, 82.
3 Ein fleissiger hausshalter macht fieissig gesind.
— Lehmatm y 369, 73.
4 Fette Haushalter, magere Erbschaft.
Engl.: Fat housekoeperi make lean executors. (Bohn
II, 353.;
*5 Ein ungetreuer Haushaltcr.
Lau: Malus Janitor. (Philipjri, I, 240.;
*C Es ist ein Haushalter wie der Fuchs im Hüli-
nerstall.
Hausliälterln.
Die sind lose Hausshälterin , die den Vormittag
nur mit jhreni schmuck zubringen. — Leh-
mann, 423, 20.
DuH.: De som smykke formiddagen hen, ere onde hnus-
holdßrsker. (Pro9. dan., 3V).)
Haushaltung.
1 Da kann die Haushaltung nicht bestahn, wo
die Henne nicht scharret wie der Hahn.
■2 Die Haushaltung eines Junggesellen macht nicht
reich.
Jloll.: Eens vrijers huisbonding maakt niet rijk, al rntfcnde
het ook goud door het dak. (Harrebomee, /, 346.;
3 Ein hausshaltung ohne Weib ist ein Luccrnc
ohne liecht. — Lehmann, 367, 49; Deinsberg 1, 151.
Dan. : Huusboldning nden hustru er lygte uden lys. (Prot,
dun,, 316.;
4 Es gehöret viel zur Hausshaltung, der tage im
Jar sint vil, un der Malzeiten noch mehr. —
Lehmann, 369, 81; Simrock, 444»; fletnxbrrg 7, 150.
5 Es gehurt yil zur Hausshaltung, aber nocli vil
mehr zu der fromkcit. — llenisch, 1258, 28; Sai-
Irr, 8i: Simrock, 2817.
G Gute Haushaltung der Bürgerschaft ist der Stadt
ein gemeiner Schatz.
7 Gute Haushaltung ist der Stadt Grundfeste und
Keichthum. — Opd, 379.
8 Gute Haushaltung macht kleines Einkommen
gross.
Port.: Mais val boa regra, que boarenda. (Bohn I, 281.)
9 In aller Hausshaltung regiert der Niemand; vnnd
wo kein Niemand ist, da bleibt kein gesindt.
— Lt^nnann, 367, 44.
10 In der Hausshaltung kan das Weib leichter eines
Manns, den der Mann eines Weibs cntberen.
— A?la./f, 402.
1 1 In einer grossen Hausshaltung bedarff man viel
Schüssel, im Regiment vielerley Diener. —
Lehmann, 658, 71.
12 In einer Hausshaltung ist ein eng sitzlein vor
müsige Leuth, darauif allein der Herr vnd
Fraw gern sitzen. — Lehmann, 374. 154.
13 In einer Imusshaltung soll man kaufifen, wass noth
ist, nicht wass mann bedarff. — Lehmann, 3C9, 77.
14 Kleine Haushaltung — grosse Kuh und kleine
Suppe.
Frz.: Petit mduage, grand repos, petit potago. (Kricitt-
ger, 449».;
15 Kleine Haushaltung, grosse Ruhe.
lü Wenn die Haushaltung soll wohl bestelin, so
muss der Mann nicht hören und die Frau
nicht sehn.
Sie müssen einander etwas tthenehen.
Fft. : Poor faire un bon manage, 11 fant que l'homme soit
sonrd, et la femme avangle.
17 Zu einer hausshaltang gehört ein nothf, ein
zehr- vnnd ein ehrpfennig. — UkmoMm, us, 16;
Sauer, 265; Eüdein, 289.
18 Zur Haushaltung gehören vier Pfennige: ein
Zehr-, ein Ehr-, ein Noth- und ein Wehr-
pfennig. — KeUner, 79, 1; ReiHOerg /, 96.
19 Zur Haushaltung gehört mehr als vier Beine
unter den Tisch.
Hoü.: Daar behoort meer tot eene hnishotiding, daa vier
beenen onder eene tafel. (Hcarrebomie , I, 346.;
*20 Es ist eine Haushaltung mit dem KeUer auf
dem Boden.
Frz. : n n'y a dans cette maison nl pot «a f«« , ni tenaUet
laT«es. (Lendroy, 741.;
Hanahexme.
*Sie ist eine gute Haushenne.
Von einer hftosliohen I^au.
Hauaherr.
1 Des Hausherrn Auge sieht scharf.
Dan.: Bondens «fye det seer saa n^ye. (Pro9. dau., 82.;
2 Ein guter Hausherr hat auch auf dem Bücken
Augen.
Dan. : Hnnsbonden seer skarpere met et 0je , end ttanerea
seer med to. (Prot, dan., 316.;
3 Ein guter Hausherr muss der letzte ina Bett
sein und der erste heraus.
Lat.: Bonus pater familias primus cubita snrgati K*
stremns cubitum eat. (PhiUppi, I, 64; Sefbold. 58.;
4 Ein Hausherr aus seinem Schatz holet hervor
Altes und Neues.
6 Ein Hausherr und Essig müssen scharf sein,
* sonst taugen sie nicht
Böhm.: Ocet a hospodir neostrf aamnoho neataif. (Cef*-
kotMky, 375.;
6 Ein Haussherr von Linden vnd ein Knecht von
Eichen sind gut im hauss. — Lehmann, 368,57;
Sauer f 266.
Milde , Sanftmuth mit Festigkeit und Ausdauer Ter^
bunden , fDrdem und erixalten Wirthsebaft nnd Unter-
nebmen.
Böhm.: Lepsf klfn lipoT^ a hospod&r, nesli iafii ooeÜTf.
(ÖetakovMky, 374.;
» 7 Ein weiser Haussherr ist, der sein Nahrung
wol anrichtet vnd schicket — Petn, II, 2».
8 Ist der Hausherr blöde, so ist der Diener blind.
Dan.: Hvor huusbonden gaaer starblind, gaaer tieseren
gieme stokblind. (I'rov. dan., 316.;
9 Wenn der Hausherr zecht, so wird im Felde
weniff gerecht.
10 Wenn der Haussherr veracht ist, so wird sein
Gesind nicht viel gelten. — Petri, II, 635.
11 Wie der Hausherr, so das Haus.
D{in.: Bet som speylet er for stuen, er huusbonden for
alt bunset. (Prov. dan., 317.;
12 Wo der Hausherr ein Dieb ist, da ist bös stehlen.
13 Wo nicht dess Haussherrns Aug hin ist, da
wird der Nutz gar bald gemist. — /Virt, //, 8M.
Hauabund.
1 Ein Haushund erschrickt vorm Wolff, der Jag-
hund falt jhn an. — Lehmann, 397.9.
2 Ein Hausshund beist kein Wolff oder Beem. —
Lehmann, 229. 67.
3 Ein Ilausshund beist seinen Herrn offb ehe als
ein frembder. — Lehmann, 397. ii.
4 Wenn die Haushunde sich gebissen haben, be-
lecken sie sich.
Böhm.: Dom&cf psi ned&Tno se bryxli, a ux sa Usf. (Ct-
Udtoviky ,234.;
Poln.: Domowo psy dopicro sin ki)saly, a xaras nie lü«.
föflakoetky. '2ts4.)
5 Wenn ein getreuer hausshundt bellt, muss man
sich vffmuntcrn vnd vffsichtig sein. — Leh-
mann, 794, 10.
„Also wenn ein getrewcr verstendiger diener ein
Herrn zu gutem erinnert oder fQr schaden warnt, soll
man es zu Obren fassen.'*
C Wenn sich die Haushund' auch untereinander
beissen, kommt ein fremder Hund oder ein
Wolf, sie werden ihn zerreissen.
Dan Bllil raancliPB li&uitlichen Lebens, worin Zank
und Streit der AngehOrigeu oft nur durch die Ba-
swisobenkuoft eines Fremden , welcher dafür angefallen
wird, eine ITnterbrechnng erhält.
433
Haasknecht — Häuslickkeit
Haaslicht — Haosrath
434
Bökm.y.Brciii 'w p«i hiTste, a oisf neprittapqjte. (Ötla-
kowaky, iH.)
Poln.: Domows^By eho6 «i^ kM«j%, wllkft ujnwwtsy tMh
•If naoaj%. (Celakovakif, 334.;
"JBmnulmmobt.
1 Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen.
iMt.: Peotora noatra doas nou »dmittentia ount. fFki'
tippi, II, 87,;
*S Er mÜet den Hanssknecht. — Joco$ua, in, 39.
In Heuen Tom LQgenhuften.
Banskrena.
1 Hanakrenz stirbt nicht.
3 Hanascreuts ist vber alle Creutz, der freund
CreutE lest sich mit weinen betrawren. —
Pein, II, 874; llenUch, 690. 16.
*3 Sein Hauskreuz haben. — Eüdein, 289.
,tl>ie gneU Fran, ti« hat ihr redli HniehrOs an."
Die Hauslaus beisst nicht so scharf wie eine
fremde.
Die Aremde Begierung ist in der Begel «ch&rfer nnd
drttckender all die eigene.
Bökm. : DomAoI Tel nekoule tak Jako cisf. (Cetakovaky . 319 J
Äroat.: Domaea rüi ne grise tak kak etranaka. (CeUi'
AoMJby, ai9.;
Sftnaloin.
1 Ein eifi^cn Häuslein ist lieber (besser) als ein
frembdes Hauss. — Petn. ii, i75; UenUch, 829, 5.
2 Es ist kein Häuslein so klein , es ist ein Kreuz-
leiu darein. — Simnck, UU; Kürte, S65&.' lieiuherg
II, 75.
DieM ErCüurung i«t allgemein. Die Venetier tagen:
Jede TbOr hitt ihren Klopfer. Die Illyrer: Jedee Al-
t&rohen bat sein Kreoschen. (tUintberg II, 1^) Die
franaOfiflchen Neger: Jede Stube hat ihre Mtteken.
3 Et is keen Hüsken, et het sin Krüsken. (Wentf.)
4 Im kleinen H&usslein kan sich giosser ver-
stand behelfen. — Lehmann, m, 13.
b Ist das Häuslein noch so klein, wenn nur die
Seele rein.
BGkm.: Tfeba ohaloupka dreveni, Jen kdyi ▼ ni irdce
sdriro. (Örtakovtlv, 179.;
6 Kein Uäuslein so klein, es gehen eine Menge
Freunde hinein.
7 Klein Häusslin sind sicher für stürm vnd Win-
den. — PWrJ./f,4J3.
8 Wir müssen uns zuletzt alle im H&uslcin be-
helfen, da der Giebel an die Nase stösst
•9 Ausm Häusel sein. (OberösUrrnch.)
Die ruhige Fasenng nnd Haltung Torloren haben;
auch echw&rmen, entweder im Baoache einee ftohen
Affecte oder vor Trunkenheit.
*10 £r ist aus dem Hüsli (Häuslein) kommen.
Vom Zornigen.
•11 Er ist im obem Häuslein nicht richtig.
•H Er mag ein Häuslein weiter gehen.
AbweirangsformeL ... r .^ «
Lat.: Aliam quercum excute. (Ereum.,HS; Binder I, 34.;
*13 Tillen, tailen, Häusel bau'n und Narren hinein
setzen. (SdtUt.)
Ale Brwiderung, wenn anpaeiende Znmuthungen ge>
macht werden.
BasBlflmte.
1 Fort mit den Hausleutcn, die keine Mietbe zah-
len, sagte der Bcttelvogt, als ein Floh ans
seinem Hemde sprang.
JIuU.: Wat gebmi ic dat, «ei JooBt Bloemkool, en daar
spronR eon kikvoraoh uit zjjne brook. (Harrebomef,
I, 366«'.;
•2 Hausleute haben, (nouenhurg.)
Ungeziefer, L&uic.
Uualioli.
Häuslich — scheusslich; ländlich — schändlich.
(PTtuikenmald.)
1 Die Häuslichkeit ist ein guter Zchrpfennig. —
Sr.iyiT. /.3io.
2 Die Häuslichkeit ist ein gutes Ilcirathsgut. —
tfarr,/,3l0.
3 HäuBlichkeit ist der Frauen (oder: des Weibes)
Schönheit.
L. BOme nennt die Hinslichkcit die Weltgearhichte
Om Weihet. (OeaamiHell« Schriften, HambnrK l!»4ti,
VII, 816.;
Bokm.: Zenina krffla donAonoet. (Vflakov$kf, 390.;
Dmwnuumt Svatoswaam-Laxncov. n.
4 Häusslichkeit und Genauigkeit seynd die beste
Haussleuth. — Sutor, i48.
HauaUoht.
Ein eigenes Hauslicht ist besser als ein fremdes.
Das gute Beispiel.
Bauainaiiji.
1 Auf den armen Hausmann kommt alles.
3 Zuletzt ein Hausmann schlaffen soll, soll sein
Sach gelingen wol. — Seybold, 58.
Hauamannakost.
1 Hausmannskost — die beste Kost.
2 Hausmannskost — gesunde Kost.
3 Hausmannskost schmecket wohl. — Eisekin, 989 ;
Simrock, 44i6; Reüuberg U, l&O; Braun, I. 1190.
Hauameister.
Der beste Hausmeister ist der Wirth selber.
MoU.: Qcon boter hoMeeater dan de waardxelf. (Harre'
bomee, I, 314.;
Hauamlethe.
1 Die Hausmiethe mit dem Bettstroh bezahlen.
Holt.: Den huiswaard betalen met bcditro«. (Harrebomee,
I, 340.;
2 Hausmiethe und Erbmiethe gehen vor aller
Schuld. — Grfl/", 110,288.
Von dem Vorrecht, dai dem Verpächter oder Ver-
miether an der eingebrachten Fahrhabe (s. d.) dea P&ch-
ters oder Mietheri sukommt.
HoU. : Huyshnere ende orffhuere eullen gaen Toor alle »cout.
(Mteria, II, «76.;
3 Hausmiethe und Zinsen schlafen nicht.
Da».: Huna-hyer og rente hTiler ikke. (Prot, dan., 31C.;
Holt.: Huuahuur slaapt niet. (Harrebotnie^ /, 843.;
4 Wer die Hausmiethe nicht bezahlt, wohnt bald
vor der Thür.
lloU. : Weg met hen , die de huishnur niet betalen. (Harre-
ftowu'«, /. 345'».;
5 Wer die Hausmiethe spart, spart die Einnahme.
Von Oesohäftiionten, welche die Mietho far ein gut
gelegenes Looal sparen wollen , aber dann auch gerin-
gere Einnahme haben.
Holt.: Die sijne huishuut ontsioti ontnet aien welTaren.
(Harrebom^e, I, 347.;
Kauamittel.
1 Das Hausmittel ist bitter, aber es hilft
2 Ein gutes Hausmittel ist besser als ein theures
Reccpt
*3 Daßir gibt es ein gutes Hausmittel.
Holt.: Doar heoft men oen huismiddeltje voor. (Harre-
bomee , I, 339.;
*4 Er braucht Hausmittel. (Frankfurt a. U.) — Fir-
menick, II, 06,7.
Schershaft von einem Betrunkenen, der an den llfiu-
•em hintappt.
*£r hat viel Hausmusik. (Nürtingen.)
Nimlioh Kindergeschrei.
Hauamutter.
1 Der Hausmutter äugen kochen wol, vnd des
herm fustappen tüngen den Acker wol. —
Lnther's Werke (Jena 1581). VII, 111».
„Haben die Weisen gesagt; d. i. das Herr md Fraw
selbst Tleissig ansehen vnd ein aug darauff haben tollen
wie e« sngehet.*'
2 Die gute Hausmutter denkt gleich an den Topf^
wenn vom Thone geredet wird.
3 Die gute Hausmutter sieht lieber den Rauch in
ihrem Hause als Feuer auf fremdem Herde.
— Winckler, IV, 4.
4 Eine gute Hausmutter darf nie ledfg gehen.
„V^enn sie anders nichts su thnn , soll sie xnm wenig-
sten einen Besem in die Hand neluncn und das Haus
kehren.'* (Zinkgre/, III, 344.;
5 Eine jede Hausmutter solt ein halbe Doctorin
sein. — Petri, II, 199.
„Solt fflr Tngesnnder Speise wissen su warnen."
Hausnarr.
•A iss a rechter Ilauss-Narr. — Gomolckv, m.
Hausnudel.
• Einen zur llausnudel einladen. — Idiot. Amtr. 79
Rfgeutlich die Mahlseit, die jemand nach dem An-
kauf «iuoR Hausos, boi der Uubcrnahme einer Wirth-
schaft, beim Antritt eines Amtes u. s. w., veranstaltet.
Auch in K&rnten, vgl. Ueberf eider.
Hausrath.
1 Besser armer Hausrath als ein leeres Haus.
Dün,: Betire lidet booskab ead et tomt huus. C/Vov.
I dan., SüC;
28
436
Haasrecht — Hausthür
Hansarsel — HansTater
436
•2 Der alten Haassrath vnd Tracht war schlecht
vnd gerecht, alber vnd vest — Pein, il, 8i.
3 Der best Hauss-Raht ein fromb Weib. — Schmd,
U4l»; Egmolff, M«'»; Reinsberg I, 161.
4 Der best Hnosroth in 're brave Frau b'stobt
CUaven$leiH im AartauJ — Schweiz, II ^ 184, 27.
5 Der beste Haussrath ist, nicht alles kau£fen. —
Petn, 11, 496,
6 Ein guter Haussrath ist nicht zu verachten. —
Pelri, U, 193.
7 Es ist der best haussrath , der ein fromm weib
hat. — Franck, I, 14*; //, 178*; Grulet; /, 54; mü,
II, 83; UeniMOi, 324. 29; Eyering, II, 510; Laiendorf II, 9;
Eitelein, 683; Simrock, 11384.
Wonmter keineiwegi eine Betschwester ventanden
werden darf. Winekkr (V, 50) hat statt fromm Weib,
ein böses Weib, wovon der Sinn, wenn es nicht ein
Druckfehler ist, nicht klar ist.
8 Viel Hausrath, viel Unrath. — Simrodb, 4456*.
9 Wenn's geht an den Hausrath, ist Sparen zu
spat — £'t«elnn. 369.
Lot.: Absurdum siquidem et grave in imo parcere fnndo.
— Plena ubi dolia sunt, aut Jam prope, inania viui,
tum satiare, sed in medio fac parcior eito. — Sera in
fnndo parsimonia. (Eiselein, 2}j9.)
10 Wer behalten wil Haussrath vnnd Ascheu, der
lass nicht allzeit wandern seine Flaschen , hüt
sich auch vor borgen im kaufien , sonst muss
er ehe Zeit entlauffen. — Gruter, in, i04; llenuch,
1126, 45; Lehmann, II, 870, 147.
Hauareoht.
Er weiss, was Hausrecht mit sich bringt.
HauareffeL
Hausreeeln machen noch kein gut Regiment
(sondern der gute Wille, der sie befolgt). —
Eiulein, 289.
Hauareslment.
Im Haussregiment ist die Arbeit gross, im Welt-
lichen grösser , im Geistlichen am schwersten.
— Petri, 11,390.
HaosrötheU.
Wenn me Husrötheli * usnimmt, so gend d'
Chüh rothi Milch. — Steiger, SHteu, I, 185.
0 fiötheli,Bm8trOtheli, Bothhflserli = Hothkehlchen
( MotaoiUa rubeoula Linn.) , HansrOtheli, BauemrOtheli
(MoUcilla phoeniouras Linn.). tStalder, II, 284 J —
Wenn man HansrOthelohen ausnimmt (ihnen das Nest
plfindert), so geben die KOhe rothc Milch.
HauMohere.
Man muss ofEt etwas mit der Haussscheer be-
schneiden. — /.efctnann, 522, 14; Sutor,fU.
Die Sache nicht lu scharf nehmen, nicht alles mit
der Spitze ansmessen.
Hauaacliwalbe.
*£r hat eine Hausschwalbe heimgeführt.
Haussolxwur.
Hausschwur soll man verhalten, nicht halten.
— Lehmann, 373, 152.
HauBseffen.
Der Haussegen besteht in vier: in einem gnä-
digen Gott, in einem gesunden Leib, in einem
tugendsamen Weib, in einem seligen Tod. —
Sauer, 262.
HanMorve.
1 Hausssorge ist die schwerste sorg vnd eine
schwere Last — Peiri, II, 374.
2 Haussorge ist gut für böse Gedanken. — Pein,
II, 374.
Der Hausstand mehret und nähret, der welt-
liche Stand dem Bösen steuert und wehret,
der geistliche Stand unterrichtet und lehret.
— Sailer, 336.
SausteufeL
*£8 ist ein wahrer Hausteufel.
JDäff.: Et huu8-koTB, hutts-dieTel, Jeaabel, Besk-blomme,
hug-tand.
Hausthür.
1 Die Hausthür geht nach innen auf. (Bheinheuen.j
2 Zu einer gesperrten Hausthür steigen keine
Diebe ein. — Parömiakon , 2812.
Empfehlung der Vers^wiegenheit. Der^Plauderer var*
rftth sehr leicht die Oeheimnisie des Hertens oder gibt
Oetogenhaft, sie htrattMuholen.
*3 Wenn er die Hausthür verriegelte, daa Glück
würde bei ihm zum Fenster einsteigen. —
l'arömiakoa, 1455.
Von dem, welchem Tor lauter Olttck die Ochaen
kalben.
Hauaursel.
*Sie ist eine gute Ilausursel. (ItaU-m.) — Mater.
/, 35.
Hausvater.
1 Der Hausvater ist die Seele des Hauses.
//.: L*hnomo i l'anima della caaa. (Puttaglia, 172, 1.^
2 Die den Haussvuter Beelzebub heissen , die heis-
sen vielmehr also seine Haussgenosseu. —
l^tri, II, 125. ^
3 Ein Üeissiger (freundlicher) Haussvatter macht
hurtig gesindt — Le/imami. 368, 65; Mr«', 2684;
Simrock, 4454*; Heinsberg III, 62; Braun, 1, 1191.
HqU. : Een vlijtig hnishouder maakt vaardig rolk. (Harre-
bomee, I, 346. j
4 Ein guter Hausvater ist der erste auf (aus dem
Bette) und der letzte nieder (hinein). — Sat-
ler, 264; EiiOein, 289; ^^imruofc , 4453 ; ßraun, I, 1191.
Fn.: Demier couohö, premier debont, doit Atra nn boa
maltre partout. (Kritzinger, 221 .)
It.: Primo a levarsl et ultimo a ooricarsi deve asaere U
capo di casa. (Paasaglia , 307 , 3.^
Lut.r Primus cubitu surgat, postremus cnbitam eat. (Cot».)
(Kitelein, 289.;
b Ein guter Hausvater muss drei Pfennige haben:
einen Zehrpfennigf, einen Nothpfennig und
einen Ehrenpfennig. — Simrock , 7834 ; Heimberg
1,96.
C Ein guter Hausvater muss sich für den Winter
mit fünf B versehen: mit Brot, Butter, Bier,
Brand (Brennmaterialien) und Bette. — Zhik-
gref, III, 204.
7 Ein Haussvater, der nur säur sihet, der verlin
sein ansehen. — Lt'hmatw , 369 , 73.
8 Ein Haussvater sol seyn der letzte ins Bett,
der erst herauss. — Pein, II, 838.
9 Ein Haussvatter soll kein Thier ziehen, das
krumme Nägel hatt. — Lehmunn, 369. 76.
10 Ein Haussvater soll nicht jmmer das Weib vnd
die Kinder anfahren wie ein Saw den bettel-
sack. — Petri, II, 196.
1 1 Ein Haussvatter, der niemals einen Herren ge-
habt, der kan nicht wohl andern gebieten. —
— Lehmann, 368, 61.
12 Ein Hausvater muss nicht das Kaufen, sondern
das Verkaufen liebhaben. — Blum, 337.
13 Ein Hausvater muss nicht verthunlich, sondern
erwerblich sein.
Dan.: En huus-fader skal ikke formindsk« men formter«.
(Pro9. dan., 316.;
14 Ein Hausvatter soll sehen, dass er mehr zu
verkauffeu habe, als zu kauffen. — Seybold, 429.
Lat.: Patrem familias vendacem et non emacam asse
oportet. (Catu.) (Seifbold, 429.;
15 Einem Hausvater steht es besser an zu verkau-
fen, als zu kaufen. — Simrock, 4455.
16 Es ist besser ein haussvatter habe die Aagen bey
seineu güttem als den rucken. — Ldtmam.
366, 19.
17 Hausvater sei nicht faul, das Jahr hat ein gar
grosses Maul.
18 Haussvuter sollen mehr dann zwey Augen haben.
— Gruler. III, 48; Lehmann, II, 264, 21.
19 Ist der Hausvater todt, leidet Acker und Ge-
treideboden noth. (Wend. LauriU.)
20 Man muss erst den Hausvater haben, ehe man
das Haus anrichtet — Ueuteler, i84.
„Also", sagt Linker iu der Auelegung aoat a Mo*.,
Kap. 1 , „bat Moses auch dem Volk auror waiaa Kteh-
ter und HInpter geseut, ehe er das Oasats ihaaa gibt.**
21 Was thut nun ein kluger Hausvater I
Redensart beim Kartenspiel, um VcrlagmlMtt aai-
sudrQcken.
22 Wenn ein haussvatter seiue mrbeiter jtacUiob
zahlet, so dienet man jhma
rucken wohl — LefcmoiM« air« Mk
V
437
Haiisverrälhcr — Haut
193 Wo der HAaisvator eui SpüttOTrichter iit, du
Irmetf das Geaind aach bald, — Petrt, W. wo,
Hutiftvarriltber*
1 Einen llnasTcniither und Schwätxt'r in deinem
lUus jajre hinau«.
Imi.: Domeiticnm thciaanim cüluintiiitKir ddroo«licuft
1 LuB keinen naussverrAthcr (oder *Schwal2cr)
iii deinem Hansa. — LthmaM, ti,i77,i»,
tKsttave««n.
Da» lUuswesen ist libel bestellt, wo dor Rocken
über dem Degen hängt. (S. iiaa« ui u. i7}.) -^
mnfilrr, /»% 64.
Haaswesp«.
Mit naurwespen (bösen Weibern) ißt. nicht zu
cpielen.
lUo— ^'^^
1 swirt Bol flirsichtig sein. — fern. //, i%.
2 -..:.- isswirth muss seine Augen in allen Win-
kein «einer bausahaltung haben. — Lehmann.
3 Ein sorgfeitiger Hauiiswirt hat alt Hew, Korn
Tnd Holtx. — Pfln, //. 23«.
0«r poli^iBOh« mnsB ror allen Din^eii Krtut hAhen :
Oofpodlu-i bu k3ipu«t|', tiievt» briäch pttty. (Lompa , U.;
4 Einen Haueswirt ist wol zu epeissen, aber vbel
za betten. — ivm. //, i76. n^iKk, mo. m»
* J«der Haaiwirth hat eine Stimme.
Di« tAndliehon Gftmttiade^ertiininiltingtli bMl«heii tat
dra hjtuabeiitxeaden HUtfflieden.
" ' • ÜTLii oveckA , • vcdm pAfltaobÖT. i'CeCaJlr<>r»|-y , .119,^
^ der Haueswirt, der sein eigen Töpfflio
.... cJiltEmeafilin lecket. — /WH.//. 5i9.
Bauaaanlc«
I I liausnanck vnd (Hau8-)£yd machen kein groFS
^Leyd. — Cr^rr, Hl. 4«; rrln. tt . 40i, Lehmann.
IK V««. Sl; nmi9ch, %ti, 34: Vtnc&f^. 95. K«rte, S68«.
.«imroc4 . 4440.
3 ilattss/anck wert nit lang. — li>«viol/f, ws*; Cmter.
L l.*l. Uhnann , 9t t . 4 , SchMUfi , lt9S ** : .S'a(/«r . 71 ; !>•
I «Mnr. »&: L'uHrin. IS9; füilp. 3fi»S II. S394. Sim-
ror*, 44S7. ftr^Nii . /» IIW
{.«f.: Doraattlcum malum. (Fytrin, SOS*^
3 Haa««sank versöhne bald. -^ f'ttn, tt, Vi.
HaQSfflns.
I Der Uaatizins schläft nicht, wir mögen wichen
oder schlafen. — BwiMn.m»: KMe.H$i; Rntu*
hirrg 1, lif>: /^ruMM. i. tlVi.
3 Der Haujixins steht nie siiJI. — /wr^in.jw.
3 Uauja- vnd GeldTduss schläft nicht. — Fy^rm^.
r. 47« U. St^. (;r<i/. 168. 9^; Simrock. 445». firaun.
/. U94.
PB«bt and Z'm* lAufen it^lTg fori.
4 Verdienter Hauszins fahrt vor allem Geld. (S. B*tit-
— >..* 1 . — / ,.,< tiK. aao-
•m« »♦?% TOt aljam gelt, ^/(u^r . 17«.;
nicht wird bez&hlt, der mag
|jf*ijden auf der Wehre, — r.raf, ne, m.
t>l* R*nie H»bo tlM Mtvther« gilt «In» V«nBtelh»r
all PfMd.
tTA.!.; Wutn« ila huatlnt wert UMt«Un . d« maeh dm«
tr«ftd«ii up der w«T». (Un$r,hn, /. ^l, t.>
TffiTiaiioh^
l Böae Uaossznchi ist em verderbniss YÜor leut.
_ Ihmtth . 4^1 . i$.
5 Ilftasniicht die erste vnnd beste. — Matkny,
nwiiVa. ///. iCI**. HOttoria, /. LXVll*.
Baut.
1 A jangc Haut schreit überUnt {Schwdb,)
3 AU hont bedörffen vi) gcrbens. — l'tanrk, tt. u^ ,
Eimm^, J. W; h'.^mnlff, 4?**. /Vir», W, 10. W#nu/'h.
nK'T- .].
.. AI.
l A.i
3614 1 iEPniMii'lftr.
^.»t^«^Äi■rf, VtTfuek
6 Auch kleine Haute decken Leute. — Btnm, 440.
far. ,- SftBpe lüb exJs[tio ra»«nft Utertt tot«nl. fftaal, t^70.)
7 Auf die Haut de« unerlrgten B^ren muss man
nicht trinken and zehren. (S. Biranhaut ia
8 AüfT gesunder (ganzer, guter, heiler) Haut ist
gut schlaffen. — Petn, It, ja; Lehmann, //»Sl.49."
Xlalhe^y, 289*; Eitflnn, VJl : IfdrW, 2«94, .«imindk. 44^1 ;
Ittaun. I, 1300.
t'mfft.: (rnoA to f]c«p in ft wtiolfl «kitl. (QiHtt ^ t3A9J
i<a^ : Bonum «t doKo cirt dorrair« in out^ ini'<arit. (Rü**
Mn, 'JVI.J — Cum catit flst pUna, ' > nna.
(Uaai, \M'9.) — Dormict iU»«iui m rerb«r«
ca«tnt. (Seybold, 13G; £'ii»/.'in, 2RI.J , ■?• grata
•üb eutfl non lacfiratn. (ßindtr //, d'^ii; iV.^.».j(«r , V79,j
r«^..- Sg<i»«gca t««tt«l J/j alanni. f&aaf, t3«9.;
9 Aus eines andern Haut ist gut breit riemen
schneiden. — Eyenng, I. 14«; Schottrl . Ull^
10 Aus fremden Häuten ist gut Riemen schneiden.
(S. Leder.) — Gaal , S71; titicking , ih ; .Siebenkeri. 399:
Kgtnoiff, 343*. Sulor, 76, SimTUck, 4463 ; //raun. i. 1108;
tichliwch bei Vxmoldic. 817; für Waldeck: CMrfi» 3&5, M4.
,, AuM frembdcr heut breit Blemen «choaid." ( Waidit,
tv , Sb.) Auf anderer Unkoeten ist leicht freigebig •«in,
Dnn.: »od* at tkcre bred rem ad andern tiud. (/Vor.
^itpf.; Tber« ia good cuttin^ large thongt of an oiber
mao^i leather. (GanL 91\,J
fit.: De coir daultrny largo cinrroje. {Bf>9<U, tl. XÜ,)
H«U.: Uul rremder huut cnljt mea brede nmes. (Tunn.,
2i, ♦,* Morrthomff, l. Xi^.}
!t,r Del eoojo d'attri largbe itringhe. (Ooal, A7t.)
hat.: Alieno a codo dilatar« cingtUusi. \'Bt)«in, ff, IW.JI
— K«. «Ueno oorin lonua corrigi«. (Oaul, 871.J —
äcindo oorrigiae ex pell« tua tnibi latae. (yalUr»'
iebtn, 776 ; Stttar, 76.;
;W«. .- Dobrse s ondaego rtemieuia pMy kr^ar. (Lompa, if.;
£7ii(r.' Kotxoyami« böHibol ••4lae«cijat TAgnl. fUaal, 871.)
11 Aus menschlicher Haut manche Bestie schaut,
/V«..' Soub« Ia pvaul de l'boinme pluelean beeiee qdI
ombre. (8oHtl, tt. lÄü»,;
L^i. : llamana «ab caU plaritna« Utant fer»«. fBcfitt.
tf. i.^y.;
12 Bleib in deiner haut. — Frandk, u. 99". ?etT%. tf. v.
13 DftBs man in eine andere Haut schlüpft, hilft
nicht in Himmel. — Ewinn. ?W; Simrodi. 44CI.
14 Der bleibt vS seiner faulen hjiut, der allen din-
gen misstrauL — Lehmann, 5Sl . 18.
15 Der hat eine zarte seidene Haut, da böse Kar-
ten durchdringen. — Lehman*, 700. 37.
16 Dicke Häute wollen scharfe Lauge.
17 Die Haut ist keyn narr» wann sie alt wärt« so
rümpfiet sie sich. — fVascJt. /.«**. tf, !»•* o. 55^.
Mri, lll. 4; Cmer . /. 30. Lätmdorftf. 7; Sailer. IS«;
EutffdN. 391; Körte, 3fi9$; Simrock, 4466.
Aue ünwilleo aber da« Alter runxelt itcb gleiebeaa
die fitira.
IS Die Haut ist noch näher als das Hemde«
Frt.: La peA^n «et plue proeke qne Ia oheiniae. (B^Km
/, 30^
iO Die Haut ritzt man auf durch Kratzen, das
Herz durch Schwatzen, ffiwih.}
20 Die Haut weiss wohl, wenn sie sich rümpffen
SOl — Peiri, n. ISO.
21 Die Haut wird für den Ldwen geschlagen, —
/hirfctnp, 333.
2'i Die neunte Haut gehört auch noch zur Zwiebel.
23 Die Ftinkigen Häute geben die beste Beute. —
EiumharX . //. 3, 13.
Da« Botb- und Weiasgerberbandwerk s4brt gut. luel
nicht verderben.
24 Du raÜBt din Hut sülvst to Marcht draog'n, un
so dür verkop'n as 't gaon will. (Aftmark.) —
DannHl, 375.
25 Eigene Haut ist 's beste Leichentuch.
Di«" Aeg]rp(Ar haben dae Srricbworl: AU nen di«
KQbr frmfitet ob man »Ic bei Ihrem Tode in ein Lei«b«D-
t«oh «Icicel«, antwnrtei«n ete; Wollte Gott, man lieaaa
ttna unier» Haut. ( ßwckAanU , 340.)
26 Ein harte haut fühlet der Mücken vnd Flöh-
stich nichl. — f.f/i'nmm. "DO, 34.
•27 Vir.. TTini Vommt früher, eine andere apÄter
o Per««r Rrittihtrg tt, US.
veiche) Haut frist nicht gern Muse
— /vir*. //. 33f.
439
Haat
Haat
440
89 EU joder mot sine eigene Hüd to marke drä-
gen. — Schambadi , Ui.
Jeder muiB die Folgen leiner Handlungsweise solbst
tragen.
30 Endlich müssen wir es doch alle mit der Haut
bezahlen. — Lehmann, II, l.S3, 88.
31 Es ist besser, die Haut lassen als das Kalb.
Frz. : Miculz vault lniaBor la peau que le voau. (LeroMx,
I, 135; Kritzinger. 457» u. 519«'.;
32 Es ist gut in seiner Haut schlaflfen. — Petri,
II. 263.
33 Es ist gut schlaffen auff gantzer hewt. — Wer-
den. Aiiij; Egnwlff, 340 **.
34 Es ist in eines andern Haut schneiden wie in
einen Filzhut. — Sniler. i78.
,.Leic1it schneidet man in fremde ITant als in ein
Fels und grttucs Kraut.'* (SetfLold , \t%) — Die Bus-
sen: Mein schlimmer Finger schmerzt mich mehr als
deine kranke Hand. Ks thut mir wchci', wenn ich
mir den FioRor ▼crbronno, als wenn du dir die Uand
versengst. Die Letten: AVonn man sich selber in den
Finger sticht, fliesst warmes Ulut; wenn ein anderer
sich die Jlaud abschneidet, rinnt rotbed Wasser. Die
Finnen: Unter eigner Haut, da fliesset ISlut, doch un-
ter fremder Wasser. (Reinaberg I V, 103.;
Zb Es ist weder heut noch haar (mehr) gut an
vns. — iVfri, /, 36.
Lat,: Mala mens, malus animue. (Seyhohl. 2'JX)
36 Far nit auss deiner haut. — Frnni:k, II, 99''; llc-
niKch , 97fi , 30 ; EUdein , 290.
37 Fremde Haut ist leicht schinden.
38 üleiclie Häute, gleiche Bräute.
Eine Haut legt sich zur andern, sagen die Bussen,
in dem Sinne: Gleich und gleich gesellt sieh gem.
(Heinsberg 11. GG.;
39 Grindige Haut l)lutet bald. — Vetri, II, 357.
/'(in..- Man faaer ci gierno blöd af heclt skind. (Proe.
dan., 75.)
40 Halte dich in deiner Haut!
41 Harte Haut blutet von keinem Mückenstich.
42 Harte Haut hat keinen Kitzel.
43 Hat man die Haut abgestreift, so ist die grösstc
Ar})cit am Schwänze. — Küehin, 327.
44 Haut für (um) Haut.— Ih^tri, 11,405 ; Eixelcin,iw.
45 Haut gehet für Gut, Gesundheit für Reieh-
thumb. — I\.'tri, //, 40.V
4G Ich kaufte die Haut nicht, che der Bär ge-
stochen ist. — llcnüch. 172, 32.
47 Ich lache mir die Haut nicht voll, sngtc der
Tod, denn ich habe keine. — Parömiakou, 18O8.
48 Ich stecke in keiner ganzen Haut, sagte der
Soldat, als man ihn zerschossen (zerhauen)
ins Lazarcth brachte.
49 In der Haut, darin ein Mensch allhicr steckt,
kann er nicht in den Himmel kommen.
.'>0 In der schönsten Haut steckt die gefährlichst«
Schlange.
Dan.: Tit finden de skionnesto skind paa de farligste slan-
ger. (Prot, fkin., 1^6.;
fil In gantzer (guter, heiler) Haut ist gut schlaffen
gehen. — Gnitcr, I, 27.
HoU.: Tis goet mit heier huut slapeu gacn. (Tunn,, 231;
I/arreönmrf, I. 337; Bofin I, 323.;
Lat.: Donniet illesus melius quam vcrhoriosus. (faltera-
lehfn, 681.; — Integra prllo dormirc jucundum. ( Bin-
dtr /, 780; //, 1.M«; SeyhiAd, 251; Frobrrg, 3iH).;
.02 In kleiner Haut steckt oft viel Laut. — Kite-
lein, 291.
.'>3 In kleiner heut stecken gross leut. — Frmuk,
I. 1.m'\- K>jem\ff, 381; /Wri, //, 405; Cnüer , I. 51;
S^hoUrl, 1144*; Mayer. I, 205; Sutor, 84 ; Seyhnld. 91;
.s'imrmfc. 12.322; A'»rff.269fi.
In den nürdlirhon Staaten der nordamprikanisrhen
Union vernahm man in der letzten Zeit das Wort : In
schw,irzer Haut stecken aucli Leut.
It.: In una pelle piccola vi Rtanzia alle voltc un huorao
grande. (Pazza-jlia , 274 , 4.;
Lat.: Corporis exigui vires contemnoro nnli, inucnio poUet,
i'ui viin fortnn.-i ne>?avil. (Hindrr I. 2.15; //, 5J*7; J'hi-
lippi , I. 5*4; Hrybold . \)l.) — InKcuio pu»(nax, corpore
parvus erat. (Binder I. 742- //. KiOS; KucMer. 37; Pki-
lipvi. I, 19«;; «Vy't'rr/. 241; Sulor, 34 n. 743.; — Magna
■üb exiifuo roguabat corpore rirtus. (Sfj/Md, 290.;
54 In schöner haut ligt (steckt oft) .ein grosser
vnflat. — /.Ahmann, 706, 6.
Die Bussen: Die Haut ist wol roin, aber das Fleisch
nicht. (AUmann VI, 494.;
55 In seiner (in der eigenen) Haut ist gut schla-
fen. — GnUer, I, 28.
5G Je mehr man die Haut in der Jugend ausdehnt,
desto grösser sind die Runzeln im Alter.
57 Je reiner Haut, je weher es thuL — Petri, 11, 3».
58 Jeder halte (suche) sich in seiner Haut. —
KiSrtc, 2693.
59 Jeder kann seine Haut gerben lassen, wo er
will. — Graf, W . 153 ; Simrock , 12328.
Vom Kutsungsrocht. (8. Oewere 10, Orundrnhr (Sp. IW
ist Grundruhr statt Grundmhe su losen] und Out 196
u. 226.)
60 Jeder muss in seiner Haut bleiben. (S. Bim-
se haie.)
Nicht blos im physiologischen, sondern mmoh , da
Anschauungen niclit mittlieilbar sind, in philotophi-
scbem 8inne wahr. (Vgl. Schopenhauer, Welt at$ WiUt^
II, 79.)
61 Jeder muss seine (eigene) Haut (selber) zu Markte
tragen. — Mayer, I, 145; Sivhenktv», 170; Aorfc, 3696;
Simrock, 4468; Graf, 496, 63: Uraun, /,1M.1; Lohrcngel.
/, 404.
„Niemand wage es", fügt Ati*rlHtch (Sehyearzwüldfr
I)ur/ge»cliiclitea, ^Stuttgart IHGI, III, ii\f) hinzu, „sie ihm
freventlich voruuszugerben." — Wenn die höohatcn (lll-
ter eines Volks in Oofnhr sind, dann greift Jeder sun
Schwert, sie lu vertheidigcn.
Fngl.: Kach person for bis own skin. — Evory berring
must hang by bis own gill. (daal, üdi).)
It.: Ognun va con suo sacco al mulino. (Uatil, 669.;
/«f.: Sibiquisquepeccat (K>jeria, 278; Fhilippi , //.IM.»
Ung. : Kiki u' maga zsikjdthurdja a' malomba. (Uaal, WJ.)
62 Jeder muss sich seiner Haut wehren. — Uai/rr. I, la.
Frz.: II n'a droit en sa peau qui ne la d6fend. (Lenux,
II, 233.;
63 Jeder sorgt seiner Haut.
64 Jeder steckt in seiner eigenen Haut.
„Jeder stockt in seinem nowuBstsoin , wie in soincr
Haut und lebt unmittelbar nur in demselben ; daher ist
ihm von aussen nicht sehr su helfen." (tichojienAnutr,
Parerga, 'Ml.)
65 Juckt dich die Haut, beisst dich die Laus, so
wii-ft dich der Bauer zum Thor hinaus. (ytt**au.)
66 Juckt dich die Haut, so fahc mit den Bawcru
ein Zauck an. — Gntlcr. Ill, 5.'i ; Lehmann, II. 185, 63.
67 Junge (ledige) Haut schreit überlaut. — Sim-
rock, 4465; körte. 2688.
Ucbcrtrcibt gern aus Ijeidcnschaftlichkeit, Empfind-
lichkeit oder aus Alangcl an Erfuhrnog.
68 Keiner kann aus seiner Haut heraus.
„Das Grnndwesentliche , das Entschiedene , Im Morali-
schen wie im Intelleotnellen und wie im Physiiohen,
ist das Angeborene; die Kunst kann nur nachhelfen,
.leder ist, was er ist, gleichsam von Gottes Gnaden.
Du bist am Ende, was du bist, scU dir Porrdken auf
von Millionen Locken , setz deinen Foss auf ellenhohe
Socken , du bleibst doch immer was du bist." (ScMupeM-
hauer, Ethik, ISHO, S. '-'55.;
tiO lüeine Haut*, hitzige Leut'.
üng.: Kis borben is cmber loppang. (tioat , 870.;
70 Kleine Häute bergen oft grosse Leute. — /*»-
lif\n, I, 4.
71 Ledige Ilaut schreit üljerlaut. — Reinnberq I, 78;
Driiiin. 1, 1204.
Starke Neigung zu heirathcn.
72 Lieber mit nackter Haut wandeln , als mit nack-
ter Seele. — AHmann Y.
73 Man kan keinem durch die Haut, zu gCBchwei-
gen ins Hertz sehen. — Lehmann, e». I6.
74 Man muss die alte Haut nicht al>schälcn, wenn
die junge noch nicht reif ist.
75 Man muss seine Haut so theuer als möglich
verkaufen. — simroik , 4469.
76 Man muss sich seiner Haut wehren.
Fr:.: 11 faut sauver lo moule du pourpolnL (Kriltin-
ge.', 4*Hi''.J
77 Man sol die Haut nicht verkauffen (feilbieten),
che man den Bären gefangen (odergeitochon)
hat. (S. Uäronhaot 1.) — Pelri , II, 466; Pvfmifl-
kon , 1334 ; Simrock, 4470; llenvnA, 171, M.
Man eratthlt von eluea, der Ton einem »ndera 0«ld
lolbeu wollte, wofür er dieiem dl« Hut dts anta Bim
441
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▼erapracli, d«n or orlogen werde, uud ilin zur Jagd ein-
lud. Der lehuldonde Schtttse 8oIii>bb und fehlte. Der
Bär wurde wUthend uud rannte auf den Sclitttzon los,
der sich •chacll wie todt auf die Krde warf, während
•icli der beiwohnende Glftubigor auf einen Ilaum rottete.
Von da herab sah er, wie der Bär den todteulie inenden
JiKcr beroch, aber denaelben endlioh|, ihn fUr todt hal-
tend , Terliem. Spütti«oh fragte der Begleiter den Jtteer,
was inin denn der Bär im Ohr gesagt habe. i,Man loll",
erwiderte er, „die Haut des Bären nicht versprechen,
bis man den Bären hat.'* — „Die haut soll man su
marckt uit tragen , man bab denn erst den Beren ge-
schlagen." C H'uldi9 , / K, 88 , 45.;
»r..- II no faut pas veudre la peau de Tourq avant quMl
soit pris. (LiHtii-otj, lllV; liuhn 1, 24.)
livtl.: Heu moct de liuid niet willen Terdoelen . voor dat
de beer dood (gevanKeu) is. — Men moet nict over de
huid bcschikkcn. voor men se in zijnc maRt hoeft.
(IlauTfbomre, /, 338 J— Verkoop den huid niet, voor
gij den beer Iteebt gevangen. (Hvhn I, 3il.;
/f.: Pigilamo prima l'orso, e p<ii vcnderemo la pelle.
(I'assagUa, 274, 1.;
Mann kan nicmandt auss der llaudi Ilaar rui)f-
fcn. — Li'hmiinn.dOf^,i'J.
Mit der Haut bezahlt man alles. ( «. Hals tj.) —
h*toT.. 519; Craf, Ml . 342.
Nicht mehr denn haut vnd bciu. — Iknisih, aco, 13.
Nimm^s, die Haut ist dankcnswerth 1
Achte kein Oeschcnk ftir au gering.
Kirgoutfl besser, als iu dor lluut. " — Ayrcr,
I. 341, 3U.
*S ist zum aus der Haut fahren , sngtc« der Bauer,
;iIb er sterben wollte, und schickte nach dem
Pastor.
IfiiU.: Ik deuR niut iu da huid, sei de beer, tuen liij op
Starren lag, en liij sprak de waarhcid. (Ilarrehomre,
Stinkende Häute machen reiche Leute.
Viel Häute, wcni«; Keni.
Wie bei Zwiebeln.
W.ins Hcwt regnet, so würden die Schuc wol-
leyl. — arnliT. in. 97.
Was m«in mit der Haut bezahlt, ist thcuer.
7/c/i.: Ilet Is duur, wat men met de buid botaalt. (Harre-
'Wnss in der Haut ist, kann man nicht abstreif-
fen, wie ein par Hosen. — Lehmann, i7&, ii
II. 543. 104.
Weil man nicht diiivh die Haut sehen kann,
hO muss man wol auf die liarvc schauen. —
h^ixdrtn, 410.
Wem die Haut juckt, der pfibt einen schlechten
Ablader (iJierschröter) ab. — Ihiröminkim . 2un.
Wn KiDpfindsamkcit und Zärtlicbtbuorei niclit an
ilireni Platxe sind.
Wem man die Haut über die Ohren streift,
der gibt mehr als num begehrt.
Wenn die Haut ist heil und rund, dann ist
auch der Schlaf gesund.
Wenn Haut und Haar bös ir^t, hilft kein Flicken.
Wer die Haut in der Jugciid hörnt, den ritzt
im Alter kein Dom wund.
Wer die Haut von der Kat/.c hat, der hat ein
irnt Pfaiitl von ihr.
fr:.: Celui a 1>on gagc du cbat qui eu ticut la peaa. (Rohn
Wer ein»i harte Haut hat, der ftdet 'die flöh-
stich nicht. — /.rfifminn, 79. t.
Wer in seiner Haut steckt, der steckt fest.
Aller nicht immer gut.
Wie die Haut, so die Braut
In dcu Vereinigten Staaten Nordamerikas durften vor
•im Bürgerkrieg nur ftieichforbigo eine Khe eingelien.
Wit Haut und Haar böse ist, gibt^s keinen guten
Pelz. — Lhlhrr, 120; l.ulber'x Tixchr., 318*.- Kist-
7rin,39ü; A'«rlr.3*W9; Simrock. 44tiO; lliiliypit II, G;
l/rutiN, /, 1905; lieinnbrrg IV, 4S.
Wn Haut vnd Haar nicht gut ist, da wird kein
guter Beltz daranss. — /Vir». //, soft: Lehmami,
100.46 u. S09. 9;
II. 3U*
jrafkMy. 131°; Fißck«r, /ha/In-. 99^
r Xaar hod og haar daar intet, bliver ingen gi»d pelts
drr af. I rnr. t»nn., iii.)
iOl Wozu die Haut abziehen, wenn mau sie nicht
verkaufen will.
It.: Pelle che non si vende, uon li scurtioa. (Patiaolia,
3W, 7.;
•102 A Haut habe wicra eichene Schiudo. (Ober-
öilerreiih.)
Kine sehr dioko Haut haben, wirklich und btldlioli
wie Eichenrinde.
• 103 A koan nich uf geniijer Haut schloafen. (iichlcn.)
— Frommniiit, ///, 414. 530.
*104 A wert wul nich aus der Haut foaren. (ScMct.)
— Fivmmann, III, 247, 215; Gomulckc, S41.
•105 An jhm ist weder Haut noch Haar gut —
IhTheryvr, I. 344; Mallu.ry. !\>iiliUa , III, LXXXVII*.
•106 Auf der faulen Haut liegen.
•107 Auf der Haut herscheren. — Sihotiel,ni6^.
•108 Aufl" gantzer Haut schlaflen. — Muütesy.iu^.
•l09 Aus anderer Hiiutc (fremden Häuten) iliomen
schneiden. — schotiri,i\ii^*: l\iröminki<n.im.
It. : Dtil cuujo d'ultri iii fiin larttlic «tringhc. (Hohn I , \\\.)
Lat. : Libcralis de alicno. (Sfnrco.) (Hituli-r /, K71 ; //, liWa.)
*110 Aus der Haut fuhren (springen) wollen. —
.Malhosy, 170*»; Kiitrh-in , 290; rischvr . Ihinlltn , 675'*;
CamjH!, .W*; hihrcfujcl , II, 40; nrann, /, 1209.
Aus Freude, Zoru, Aergcrnisn u. «. w. in ciuora liohcn
Gratle nnmhig sein. — „Nu fuhrt og nicht balde aus der
haut, ihr ward schun mit mor sufriedeu seyn kiunen."
(Krller, 169'*.) „Sie wenlen fahren auss der hellt vor
grossem vnerhürtcn wunder.*' (Aijrer, I, 519, 15.;
h'rs.i J'onrage dans ma pean. (Krittingtr, 274''.;
•111 Aus der Haut hupfen. — Schopf, 2ii.
Xämlioh vor Zorn , Aei^r a. s. w. ausser Fassung sein.
•112 Du daug vun Huck (Haut) un Uörnit (hoin.)
•113 Da ist nit mehr dimn haut vnd beyn. — ruj»-
;iiiix . 55 *.
Lat.: Viri seuis astaphiscalvaria. (Eratm., Ml; l^ijtpiun, 55*.)
•114 Das geht bis auf die Haut — tVimjie, 584**.
Ist fühlbar, sehr empfindlich.
*115 Das geht ihm bei Haut und Haar nichts an.
(Sürlingm.)
•116 Der Haut fürchten. — TUcalrwn biatnAornm, A\^'^,
* 1 17 Der is in Haut und Haar verdorben. — ri'nd{aii.403.
•118 Der ziacht (zieht) en die Haut über die Oah-
ren. (Franken.) — Frommann, 1*7,316,167.
*119 Die Haut grübelt mir. (Samiu.)
Ks ärgert mich.
•120 Die Haut ist ihm so weich wie mir.
HoU.: De huid is hem zoo week als cen ander. (Harre'
hoiure, I, 337.;
•121 Die Haut ist ihm zu kurz worden. (iMicnhurg.)
Kü ist ihm einer auHgekommcn.
•122 Die Haut juckt ihm, man muss sie ihm ger-
ben. — Körlf. 2699''.
Kr hat Neigung etwas zu thun, worauf Prügel folgen.
IIiilL: De huid jeukt u, geloof ik. (Ilarreboutre^ /, 337.;
A<Tr .- Dorsum prurit. (rtaHtut.) (Binder II , Bi9.)
•123 Die Haut juckt mir nicht danach.
Ich will nichts davon; iuh bin niclit dabei.
Fr:. : Pour Atre bion battno la peau u*en sera jamais ven«
due. (UroHX, 1, VIA.)
*124 Die Haut mit einer Striegel reiben.
Fn.: O'est coutre costume aller que du poulie sa peaul
gratter. (BoviH, III, 159. J
Lnt.: Pollice pruricntum scabere entern. (RvviU, III, UtO.)
•125 Die Haut redt auf ihm. (Jnd.-druisch. Iirwly.)
Kr ist sehr red elig.
•126 Die Haut verkatifen, ohc man die Kuh hat —
Ä'i»r/r, 2692.
•127 Die Haut vcrkauffen. — Scliottd , iii2\
•128 Die Haut verkauften, ehe der Beer gestochen
(gefangen). — .SrW/rf, 1121"; .sn/or, 42i.
Zur Bexeicbnnng der Vorwitiigkcit iu den vorsehirdvn-
sten Formen uud VcrliältniHicu hat man aucli die ver-
wandten Bcdensarte»: Juchlici schreien ehe man über
den Graben ist. Die Zeobe ohni? den Wirth machen.
Das Korn essen ehe es gosHet < geecbnitton) itt. Un-
tern Schnee schneiden. Das Erbe tiieilon vorm Todu.
Zum Kalbskopf einladen ehe die Kuh kalbert. Die Fin-
nen: Jene Milch nur kannst du melkeu, die im Kutor
iat des Kenthior«. Uud in Afrika sagtmifin: Niemand
kauft eines Rindes Fussutapfcn. (lidnsht'nj IV, 24.;
*129 Du hängst blos zwi.sclien Haut und Knochen.
tut,- PiT medium annuluiii trali.iris nportei. il'hilijipi,
11. \rl.j
•I30 Du wirst es nor-h mit der haut bczalen. —
Ttt\tfiw, 44"; llrnifth. 172li. 46.
443
Haut
Haut
444
Fmchbier \ 1530.
* 131 £a hod ins d' Haud iba d* Oawaaohln ozongn.
(Steiermark.) — /-'iiwiCTiick, ///, 767, 7».
Er hat nnfl die H«ut aber die Ohren gesogen, hat Un*
gereohtigkeiten und Gewaltthtttigkeiten an ihm rerübt.
*132 Ea steckt in kuan gaiddn Hand. (Sicvermark.)
— Firmenich. 11,768. 102.
*133 Einander aof die Haut greifen.
Sich zn Leibe gehen.
*134 Einem auf die Haut greifen.
Fr».: Il> le tiennent an Ott et aux oliaueses. (Kriiti»'
ger, 194 *».; — Je loirognerai les onglei de pr««. (Krittin-
9€r, 619 b.^
*135 Einem die Haut abschaben.
Sehr hart mit jemand verfahren
*136 Einem die Haut abstreifen.
Ihnen das Letzte nooh nehmen.
* 137 Einem die Haut lebendig abziehen. — Eiselein, S90.
Lot.: Prios qoam jugnlata snnt, excoriae. (Eitelein, 290.^
• 138 Einem die haut proben. — Pauli, Schimpff, LXXXVT»».
•139 Einem die Haut vber die oren ziehen. — Pauli.
Schimplf, LH*; Litther's Tischt.. 373 •>; Mathesy, lis'';
/t yrer, //;, 1646. 9; Mathesy, I'ostiUa, CCLX^; Dram.
I. 1308; Iförle, 3699.
Harkgraf Albrecht Ton Brandenburg sagt: ,4>ie Lout
geben nichts mit Lieb , man streiff ihn dann die Haut
Über die Ohren ab." (Zinkgre/, III, 55.;
HolL: HiJ trekt hem de hnid OTor de ooren. (Harrebomee,
I, 337.;
•140 Einem die Haut voll lügen. — Cnwijh'. 384*.
•141 Einem die Haut voll schelten. — J/u/äm» , 352* .-
Ilerberger. I, 136.
Holt. : Jemand de hnid toI scheiden (Harrebomee , I, Z!t8 *.)
♦142 Einem die Haut voll schlagen. — Mathety, 538 •;
Campe. 584 *>.
•143 Einem die Haut voll zechen.
„Zecht jm sein haut toU.« (RoUieagenbüehtein, XLI.)
*144 Einem die Haut vom Leibe fragen.
• 145 Einem recht auf die Haut greifen. — Campe, 584 '•.
Ihm ernstlich zusetsen, Um hart angehen, ernstlich
in ihn dringen.
• 146 Einen aus der Haut jagen (treiben). — Campe, 584'*.
Ihn Angstigen, ihn bis aufs Aeusserste zur Ungeduld
und Verzweiflang bringen.
•147 Einen mit Haut und Haaren auffressen. —
Frischbier \ 1581.
* 148 Eines Haut mit Pengelbiren abreiben. — .iyrrr,
V, 3087, 28.
•149 Eins Haut mit Fünffingcr Kraut vnd vnge-
brander Aschen abreiben. — .lym-, v, J087 , 31.
•150 Er esst (isst) von sich herab die lebendige
Haut. (Jüd.-Aeutich. Bndy.J
Er verzehrt den letzten Kreuzer.
*i51 Er geht mir auf die Haut
„Er setzt mir hart zu." (Lenting.)
•152 Er hat eine dicke Haut.
Ist unempfindlich, gefühllos gegen Beleidigungen oder
Mahnungen.
•153 YiT hat eine gute Haut
Kr ist dickfellig, verträgt einen PufT, sein Ehrgefühl
ist abgestumpft.
•154 Er hat eine Haut, wer von solchem Leder
Winterstiefeln h&tte, der könnte Austern
fischen.
•155 Er hat eine zehe Haut, die Seel ist in jhm
verwickelt — Schotlel, 1134*; Egenoltf, 312*; Eye-
fing, II, 285; Körte, 3699*; Braun , /. 1310.
Von sehr alten Leuten.
•156 Er hat Haut und Leben dagelassen.
Fr:.: 11 y a laiss« sa peau. (KritMinger, iUK)
•l57 Er hat mit der haut bezalt — Agricola /,468;
Fycring, II, 303 ; llrrherger, 1, 488 ; Fischer, Psalter, 470<* ;
.Irufi/iii, CXXXU*; Mathesy, Sarcpta, XXV •»; Mayer,
II. 136.
Ftlr ein Vergehen am Leibe oder mit dem Leben
büssen. — „Mit der haut zahlen." (Ayrer, IV, 2212, 19.;
„Mit der haut bezalen ist sterben. Vnd wir Deutschen
haben der fignren vil, damit wir sterben nennen, als:
Er ist zum Fuchse worden. Er hat sich verkrochen.
Fit ist anfr dem rucken zu kiroben gangen u. s. w."
(8. Empfehlen.) »Wir mugeu diis worts auch brauchen
zu einen Drawwortte als: Nu suU er mir's mit der Iiant
bezalen, d. i. ich will jhn drumh an seinem leib, an
seiner haut straifen.** ,fDie Übrigen beifthltea mit der
HAUt,»« f(?o«/r.. Chrxtt&k, W4«^
•158 Er hat nur Haut vnd Knochen. — Herberger,
II, Vi.
Der Abgezehrte.
Fn.: O'est una peau dtendue sur des os. — Klle u^a qnela
peau et les os. — Les os lui peroent 1« peau. (Kritti»-
ger, 494» u. 494^.;
•159 Er hat seine Haut theuer verkauft.
Ist nur nach grossem Widerstände und nachdem er
seinem f eind oder AngreifBr selbst erheblieh«a Scha-
den zugefügt, unterlegen.
Dan,: Som bar soldt huden. (Prot, dem., 309.^
UoU.: HiJ heeft zUne hnid dunr geuoeg rerkooht. (Harrt-
bomde, I, 837.)
•160 Er ist eine gute und ehrliche Haut, aber das
Schiesspulver hat er nicht erfunden.
Lot. : Probus quis nobiscum vlvit , multnm demlaani Homo,
ilU tardo ao cognomen pingni damus. (EUelebs, 390.; j
•161 Er ist (steckt) in der Haut bis über die Ohren.
Ausweichende oder scherzhafte Antwort auf di« Frag« :
Wo ist er? Wo steckt er?
•162 Er ist ihm wie aus der Haut geschnitten.
Lot.: Quam apes apum similes. (PhiUppi, II, iSl^
•163 Er ist mit Haut und Haar um einen bösen
Groschen zu theuer.
Holl. : Het is een kerel die met buid en haar voor en
vijf}e nog te duur is. (Harrebotaee , I, 387.;
•164 Er ist mit heiler Haut davongekommen. —
Eiselein, 290; Braun » I, 1197.
Unbesclildigt, unverwundet.
Frs.: Bohaper la vie sauve. (Kritzinger, 255".; —II a la*
port« sa peau. (Krüünger, 519>>.; - S'U xapporte sss
oreiUes.
ffoU..HijiierheeUinidsafgekomen. (Harrebomee,!, 337.)
•165 Er ist nur noch Haut und Bein.
,166 Er kann nicht auf heiler Haut sitzen. —
BwMng, 68.
Ein breslauer Krftuterweib: „A betrübt toste kä
Wosser, nei, nei, a folt ober gor ne, besnndera wesa
a sich mit a poor Lotten die Nose begutsen baut; do
koan a nioh leohte mit gaantser Hoot schlaofEeH.** I^Jf^
ter , 167 ".) — Von denen , die sich durch ihr nnmhigM
Temperament immer Verdriesslichkeiten snsiehen.
•167 Er kriegt seine Haut voll.
Holl.: UiJ &ijgt de huid vol slageu. (Harrebomee, I, 338.;
•168 Er lässt sich die Haut über die Ohren ziehen.
Der Allesdulder.
Frz.: n se laisse manger la liüne sur le dos.
•169 Er legt sich auf die finule Haut
•170 Er muess sy eigeni Hut i d* Gerbi träge. (So-
lothurn.) — Schild, 86, 328.
•171 Er muss es mit der eigenen Haut büssen. —
Körte, 2699*; Eiselein, 290; Braun, I, 1198.
Frz.: n palcra de son sang et de sa vie. (Kritzinger, IHK)
Holt. : HIJ muet het met de huid boeten. (Harrebomiet 1, 338.;
•173 Er sagt die Haut, ehe er den Bären gestochen
hat — Cyr. Spangenberg, Jagdteuffel (EUlcbeo I5tt;.
im Theatrnm Diabdurum, 262 **.
• 1 73 Er schlüpft wieder in die alte Haut — Campe, hU*.
VerfUlt wieder in seine alte Gewohnheit, in seias
frühem Fehler; oder er fängt wieder da an, wo er ss
gelassan hat.
•174 Er sieht durch die Haut hindurch.
Geht auf den Grund.
•175 Er steckt in der Haut und zwischen den Oh-
ren, und wenn er nicht dort ist, so ist er
verloren.
Wenn man die Schweizer fragte: Wo ist er?
*176 Er steckt in keiner guten (gesunden) Haut —
Schottet. 1118*; Parömiakon. 906; Körte. 2699«"; Mayer,
I. 181; Lohremjel, II. 344; Braun. I, 1206.
Hat keinen kerngesunden Körper, krinkali häufig.
(Campe, II, 584«.;
Frs.: Btre tout mal fait. — N'avoir point da saatf.
(Krilsinger, Sül^ u. 684».;
Holt.: HiJ
I, 338.;
•177 Er th&te einem die Haut hcitibzicheu.
lingen.)
80 habgierig ist er.
* 178 Er trügt seine Haut selber zu Markte.
Unternimmt etwas auf seine eigene Gefahr.
*179 Er wagt seine Haut
HoU.: HiJ waagt er zijne huid aan. (Harrtbotnie^ 1,
•180 Er will aus seiner Haut heraus.
HolU HU U soo blijde, dat hij in aiJiM huid bM bl^m
kan. (Harrebomde, I, 338*.;
steckt in geene gezonde huid. (Marrebemit,
(Sit.
S38>0
445
Haat
Haut
446
*18i £r wird m seiner Haut sterben.
Wird nicht »ndera, beiiert lioh nicht.
>/>..- II moarn dmu« »a p«ftu. (Lendroy, 1042.;
* 1Ö2 Er würde es aus der Haut schneiden, wenn er
könnte (wenn er's hätte).
toim.: Chocby x» sköra mial, toby daL (lompa, S.)
*183 Es geht ihm an Haut und Haar.
* 184 Es geht um seine eigene Haut. (Mirtingen.j
* 1 S5 Es gilt die Haut — Der Teufel gelber vun Jod. Ilmker
(Unel 1568) . im Theatrum DiaboUtrum, 37*.
t,at.: H«i in meo foro vertitur. (Ptautut.) (PhUippi,
II, 1&60
*18(; Es ist eine fidele Haut
KinfUtiger, argloier Mauioh.
*]87 Es ist eine gute ehrliche Haut — Bram, i. iis)&;
Lohrcngel, II, 179.
Fr:.: C'eit bonne Ivne. (Krittinyer, 40»*'.; — C'ett un
liomm« qui v* lon train (odtr: lou gimnd oliemin). —
C'mt nne bonu« pAte d'honune. (KriUinyer, l»'* a. &17*.;
*158 Es ist ihm in die Haut hinein bezahlt. (Küf-
tuigen.J
Sehr theuer, besouden vum Schlachtvieh.
*18d Es ist ihm um seine Haut
Jltttl. : Hü ii bang voor sijne huid. (üarrebomt* , I, 337.;
*li)0 Es ist jui in der huut; weres inn kleydem, so
möchte mans hentb waschen. — Frawk, II, x^:
TapyiHM, 3»*; Orulri-, /,34u. S3d*; Sutor.ül: Eiw
leut , 2M>: Sinter, 301 ; hütiv. S6»7.- Simrock, 4459; Braun,
l. »12.
Die OaDianen tagen ähnlich : Der Charakter steckt
unter der Seele, lo lange man diese nicht ausiiauoht,
Kibt Ulan Jenen nicht auf. (Schlechtu, 291.)
I.'it.T Seitem erigere durum est. (Binder li, 30«); .sVy-
tolit, Xi\f y.rutui. .)f:i8; Tauitiu*, St»".; — Xaturam mutaru
difÜcUe est. (l'kilippi, IT, 6.)i
• 191 Es ist mir von Haut und Haur zuwider. —
LiKelriH. '^1.
Haut und Haar str&uben sich bei mir dagegen, die
Haut schaudert davor und die Haare bersten sich da-
wider.
JJvU.: HU bestaatniij uiet van huid of haar. (UarreMin^«,
l, 037«.;
• iy*2 Es u«t iiit mehr dann haut vnd beyn an jm. —
h'raml. II, ai"; EgntvlH. 56^; A^rtiiy. //, ii7.
/•/;.; Klle u*a que U carcaRse. — Elle n'a quo la pean et
les OS. (Kritiittiftr, 108».;
*193 Es iht um aus der Haut zu fahren.
* 1VI4 Es ist weder Haut noch Haar an ihm was nutz.
— .4»uui, Aur/«rx|tn von Sachten, hei Ä. w»» Weber,
S. 2U3.
Lut.: Ne micam bouae meutis liabet. (84ybold, 337.;
'195 Es streckt sicli eine faule Haut und bricht
nicht, (yurtiat/ni.
Zuruf au einen . der sich dehnt und streckt.
* 19t: Es wird (ist) mir in der weiten Haut zu enge.
(H*itUrMiburtj. :
Kl Ist ihm unbehaglich. Vor L'nmnth.
*197 Et en de Hut hebben. (Meurt.) — Firmcuuh,
I. 400. C.
*19s Et ging emme (ihm) scharp an der Hiuit her.
(Lippe.j
*i99 Etwas mit Haut und Haar fressen. — Luther'»
Tüthr..2H7^.
Bokm.: KAie pila, küie drx. (dtlakoMlp, Ul.J
ifvtt..- HiJ eet hct met huid en liaar op. (tiurrebomee ,
T, 317.;
• -JOO Uaiu as 't Hidj uftänj. fAmrum.) — Uuupt, YUI, MO.
Ihm ist die Haut abgeiogen.
*201 Haut und Haar daran setzen.
„. . . l>ie Jhr haut vnd haar vmb gelt« willen ■•Uen iu
fahr." (Waldit, II, 38, 3».;
*202 Haut vud bar lassen. ~ Areiuui. XLilU*'.
*103 He kann kum in de Hut hangen. — EirkmakA, sss.
*:f04 He kann nig in heier Hut leveu. (iktu.) —
Schulze, Ih 177; Eichteald, S97.
Von einem, der immer HAadel sacht.
*'£0j He kann up hSler Hut nig slapen. (IMn.) ->
6ckiMe, II, Ul; Aidkey, 91.
Kk ring« nach Hchligoi.
* 30C Hiermit grepeu se einander up de Udt -^ Law
ir. CSU.
■207 Hut un Har.
AIhd. : 8int dem male dat he hut unde har ghelosat hef.
( Hannover »cket Btadtreckt im (4. JoArhundert, im Vater-
ländiaeheH Areki» dtit kiatotiiciieH y er eint für jfiedenacJk-
«A, Jahrg. 1844, 8. i16.)
'208 I hau'n g*moant, i mües aus der Haut fahra.
— yelflen, 161.
Fast wäre ich dem 2om, dem UuwUleu unterlegen,
ich hfttte fast meine Fassung verloren.
'209 Ich mug's von Haut und Haar nicht — Fi*»'-
lein, i9t.
'210 Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. —
Campe, 584*.
Nicht in seiner Lage, au seiner Stelle sein,
ir«. ; Je ne voudrais jtas ötre eu. (KrittxHger, 61t>'>.;
'211 Ich werde meine Haut selber zu Markte trugen.
Holt.: Zijno huid xelf ter markt breugen. (ffurrebuuiee,
I. 388.;
'212 Ich will dir'» ab (an) der Haut (wieder) herab-
schinden. — Sulor, Ü7ü.
Lut.: De corio tuo mihi satisfaciani. {Sei/buUl , llj; /rw
bery, 125; Fkilippi , I, \Vi.)
* 213 Ich will Haut und Haar dransetzen.
Frz.: Je mangerai plutöt mon bras Jnsqu*au coude.
(Kritzinyer, 436^.)
'214 Ich will ihm die Haut ausklopfen.
Frt. : Faire de la peau d'un bou homme uu tambour. (I.e-
rvux, I, 80.;
'210 Ick kenn em von Hut un Uour nich. — Fru»*^
nuinn, //, 37.
Kr ist mir gans fremd. ,.Lttd' oder Gast', de ml mit
Uüt uu lioar nloks anguan.** Die Kedensart: „Stwas
mit Haut und Haar venehren" , ist dem Plattdeutschen
wie dem Hochdeutsoheu eigen. (LiüeHdvrj a. a. O.;
Holt.: Ik ken hem van huid en haar. (Hurretiumee , I, 33».;
'21Ü ik kunn 't nit iut der Hiud suiyen. ^tv^tf./
NiUulicli das, was ich schaffen soll; ich weiss es nioht
SU HchaiTen.
'217 In den seiner Haut müget* i nit .stack'n. (Frttw
ken.) — FrominuHH , V, 51i> . 168.
'218 In einer andern Haut stecken. — .St^uttW. iiiii^
'219 In *ner siechten Hiud steaken. (Wesif.j
Sich keiner guten Oesundheit erfreuen.
'22Ü Iss is ken a sener Haut oas ar. — tiomoUke, an.
'221 Man möchte aus der Haut faln*en. — f-.W-
lein. 290; Körte, MW.
Lut.: lutra tuam pelliculam te ooutiue. (Kiselgin, 90.) —
Suspeudio dellgenda arbor. (Philippi, //, 208.; — Tuam
pelliculam onra. (Kin^'tein, 290.)
'222 Mit der Haut das Gelenk bezahlen. — llerber^er,
II, 416.
'223 Mit gantzer haut auMSgeheu, aber mit lialber
haut widerumb heim kommen. — tiviUr, .Steh., ii.
in Kloitler , I, 506.
*224 Mit Haut und Haar. — Kinelein, 266; Ihami , I, 119«.
Lut.: Vel cum pulvisculo. (KittleiH, 290.;
'220 Mit haut vnd har, mit grund vnd wurtzel ausu-
reuten. — Mi<«Niif(, CLXXXVH*.
'22G 'S 18 ke bessrer a senner Haut as ar (er). ^
Frummuim, Ul, 409.
*227 Seine Haut am Stecken heimtragen. — Ki^e-
k>tn,891: AraiM. I. U99.
Folgen liederlichen Lebens. „Lebe nur so fort, au
kannst du deine Haut am Stecken heimtragen.**
'228 Seine Haut darstrecken.
'229 Seine Haut gleicht dem Zebrafeli.
Von einem gewaltig Geprügelten.
'230 Seine Haut so theuer als möglich verkaufen.
— Kiselein, 891 ; Itraun, 1, 120S.
Sich bis aufs ▲eosserste vertheidigen, sich bis auft
Blut wehren.
'231 Seine Haut wohlfeil zu Markte tragen.
Sich uabedaehtsam in Lebanegefahr begeben, sein
Leben nieht Mhtan, et mntbwUlig in die Schanx«
Ff».: Vain bon narah« de sa peau. (Krittinyer, 440».;
*238 Semer Haat kann lich jeder wehren.
Lot.: BepsUege fwfli, aanave in armatoa snmera Jura
■iaMl (mUmmi, /. IM.;
«t33 SengHeoktni drdn. (Siebenbürg.-tdvk*.) — Fruui-
moM, V, M&. SM.
Beina Haut f«U tragen.
"834 Sich aus fremder Haut. Kiemen schneiden.
lut,: Hoindlt aurrigiaa ex pelle tun sibi laiae. {Binde.
U. aiMlJ EUeleim. ftSM.)
447
Häutchen — Hebamme
Hebammendienst — Hebräisch
443
•235 Sich der haut förchten. — Miuhesy, PoHiUa,
/, CXIUI».
Frt,: n a p«ar de m puu. (Kritaingtr , 619 kj
•236 Sich die Haut voll lachen. — Parömiakon, 1808,
*237 Sich in die Haut eini' schämeu. — Schöpf, m.
D. i. sehr.
*238 Sich seiner Haut wehren. — Körte, w&i^; liram.
I, 1207.
Sieb vertheidigen, sich nicht Gewult aotliun lassen.
(Campe, 514".;
•239 Sich über eine fremde Haut lustig machen.
Andere venpotten.
•240 Sie hängen blos in Haut und Knochen. — m-
lipjn. 1, 254.
Frs.: II a la peati ooWe eur les ob. (KHUingtr, 519''.; —
U est tont decharnö. (Krit*iiu/er, 203^.)
Lat.: Monogrammi. (PhiHppt, f, Ki.)
*241 Sie ist aus einer bösen (zähen) Haut ge-
schnitten.
„Das sie fQrwar geschnitten sey aus einer sAhen bOien
haut." (Waldia, IV, 64.;
•242 Sie ist eine böse Haut. — Ift/tcUu«, GcUUeuffd,
im Thaatntm Diabolorwn, 328 **.
•243 Sie ist in ihrer Haut die Schönste. (Bretlau.)
Ironisch von einer Hftsslichen.
•244 Sie sind aus Einer Haut geschnitten.
Einander sehr fthnlicb.
•245 Um die Haut zanken, ehe der Bär gestochen.
— SchoUel, ltl8*.
•246 Ut der Hut bearsten. (liüren.)
Wohl genährt sein.
•247 Von Haut und Haar bekannt.
Lat.: Intus et in oute notus. (Binder II, IUI.)
•248 Weder Häute noch Leute sehen.
Weder Hand noch Katse.
•249 Zwischen Haut und Fleisch lachen.
Heimlich.
Hftutohen.
Häutchen, wie stinkst du; aber Geldchen, wie
klingst du, sagen die Gerber. — Uoefir,K9:
Schmilz, 188. 86.
In Trier: Heidohe, wie stOnks de; Geldche, wie
klOnks de. (LateH, 18.t, 59; FiriMHich, III, 546, 35.;
H&uten. , , . .
Wer sich will häuten, thu* es bei zeiten.
Damit er nicht das Fleisch mit TCrliert, wenn es xn
spät geschieht.
HAntua«.
•1 Die Häutung wird ihm schwer.
*2 Er hat die Häutung vollbracht
Den Uebergangvon einer Ansicht, einer Anschauung
der Dinge, einer Confossion, einem Parteistandpunkt
n. s. w. cum andern.
•3 Er -ist (liegt) noch in der Häutung.
Im Uebergange begriffen. Man weis« nicht, wie es
mit ihm steht, was für ein Schmetterling herauskom-
men wird.
Hauaubmder.
•Ein Hacketaubrauer sicn. (Oberhcxten.)
Mit der Thttr ins Haus faUen.
BUtvaana.
Sieh Havanna und stirbt (Span.)
Ist nur insoweit gerechtfertigt, als damit dt« blosse
wirklich reisende Aussenseite gemeint Ist.
Hav«rel.
1 Haverei — Dieberei.
HM.: HareriJ, dieTerU. (Earrebomie, I, 292.;
•2 Da ist die Haverei gross.
•3 Es wird nicht ohne Haverei abgehen.
Wenn Schaden in Aussicht ist.
*4 Mach* keine Haverei.
Sorge, dass kein Schaden dabei entsteht.
He.
•Dat is mi de rechte He. -- EicfciraW, 7W.
Hebaoher.
Uebacher (Wein) geht glatt in Rachen. —
Fitduiti.
Uebamm«.
1 Es sind alle gute Hebammen, wenn^s gut gc-
räth. (S. Gerathan 27.) — Körle, 2700.
2 Jede Hebamme ist gut, wenn das Kind wohl
steht.
3 Viel Hebammen kommen auch um das Kind.
Sloic. : KJer ronogo bnbits deta pogine.
4 Viel Hebammen ruiniren Matter und Kind.
5 Viel Hebammen taugen niohi irasammea.
6 Was kann die Hebamme dafür, wenn ein Kind
mit Eselsohren geboren wird.
7 Wenn die Hebammen ins Haus kommen, mu»
der Zucker in der Tasse (Schale) klingen.
(Hamm.)
In BMug »aA die Kosten, die ein Wochaabeit Ter*
ur sacht.
8 Wo viel Hebammen sind, ist's geschehen nmt
Kind.
9 Zwischen der Hebamme und der Geb&rerin ging
dos Kind zu Grunde. (8. Hirt.)
*10 Da hat mehr als Eine Hebamme daran gehol-
fen. — Tendlau, 127.
Bi« es Eur Welt gekommen ist.
• 11 Er braucht die Hebamme nicht zn holen. (Bamm4
Es erfolgt keine Sohwangertohaft. (S. Heu.)
Hebammendieinst.
Hebammendienste leisten.
„... Der bei der Oebnrt der neoen Zeit Hebamaen-
dienste geleistet."
Hebaof.
Hebu£f hat was, Frissuff hat nichts.
Hebel.
1 Alle Hebel ansetzen.
Lai.: Omnes adhibere maohinas. (Cicero.) (Binder 11,990^
2 Der Hebel muss sich nach der Last richten.
3 Ein zerbrochener Hebel und Wissen ohne Wol-
len bringen kein Erz ans dem Stollen.
4 Wen ein goldener Hebel nicht bewegen soll,
der muss feststehen.
Heben.
1 Gut gehoben, ist halb getragen. — KeUner, st. in.
2 Gut gehoben, ist halb getragen, und gut gebun-
den, ist halb gefahren. (S. Anfang 4»; Anla-
gen 52 u. Einseifen 3.) (EifeiJ — tteitubirg Ul, S.
3 Man muss nicht mehr heben, als man tragen
kann.
Mkd.: Wan wir hoeren wlse liute tagen, swer hebet, das
er niht mao getragen , der nuoi es lAsen under wegen.
(Reinhart.) — Wer hebt das er miht mao getragen, dsi
mnox er rallen lAn. (Colm.) (Zingerte, H^.)
4 Was du nicht heben kannst, das lass liegen. —
K6ne, 6475; Petri, II, 590.
5 WasB man allein nicht heben kan, soll man
selbander liegen lan. — Lehmann» 377, M; Lu-
ther, 831; Mayer, 11, 18; Simrock, «71.
Lat.: Tu nihil inrita dioes, faciesre Minenra. (Moro*.)
(Phiüppi, II, 226.;
ti Zwei heben mehr als einer.
♦ 7 Einen heben. — Fri$chbier *, 1432.
Einen Schnap« trinken.
*8 Er hat einen ^ gehoben. — \Veinhold,u.
') Nitmlich einen Schnaps. — Ist berauaoht.
*9 Er hebt am Sattel und lässt die Gurre laufen.
•10 Er hebt die Füsse an sich wie der Hahn, dssi
er kein Pferd im Stall trete.
•11 Es hebt nit, wenn man die drei Schlösser voo
Aarau dran thät*. ^Sciuwtc;
Welches die drei Schlösser von Aaran geweien sind,
fragt schon Kirchkofer und yermuthet ein Woitipiel
mit dem Wort „Schlösser**.
•12 Man muss ihn heben und legen. (Rottenbmrt.)
Den «ohwer Kranken.
HAbtot.
Hebest 1 will he nich sin, un Sehest * is he doch
nig, säd' de Bür, as he dhn Eddelmann Se
nennen schull. (Hamburg.) — Hoefer, 127.
i) Mttnnohen, Im tJegensatz snm Weibohea; hier
sohershaft für: Er, wie man ihn nicht aoreden solL
^) Eigentlich Weibchen, dann Sie, wioderEdolmsnan-
geredet werden will.
Hebräer.
Die Ebruer trincken auss dem bmnnen (der
Quelle), die Griechen aus den wässerlin, die
Lateinischen aus den Pfützen. — ilmia'h« U6. 4f ;
l'etri, II, 126.
Hebraiaoh.
• 1 Das ist hebräisch für mich.
Ich verstehe e« nicht , es iet in hoch fOr micb.
HoU. : Dat is Hebreeuwseh voor mij. (Umrrebom4e, /, 292.;
•2 Kr lernt Hebräisch.
Der ßchaeher* oder Wnohergeist Ist Ober 1ha t«koiB-
men. Weil Araber die Joden fast anuehiieielish aof
Hechel — Heclit
Hecht
460
flQjrr liiiLoQ. tu hei*«! iu der S(uJoniensi»v«ehA;f|,!lfelQ
• „et iit v»v-
' Pf ,,fr lernt
: " tVgl. »Oi-
Er -isch, wie eine Kuh französisch.
fri.: p'cdiiHn.ir«? Jt i'hdbreu comoie uue pie & ^^«udrtj du
branre (r»!« aur du pskiu. (Ituuh. J. i'i^.)
hm\.
Ehe du andere durch die Hechel ziehfit, bürsle
dich selber.
Man mu«B mit keiner Hecbe! den Rock kehren^
wenn man eine Bürste bat.
Wie die Hechel, so der Flachs (das WerchV.
Die Butieu: Der Uechel eutspricht di« Hedci. (AU»
• tr..(«« 17. lOj.)
'< kel sprinffen. — Uaurtfmbtt^i ^ Anh.L 8.
: ] iechel zieneu. — Sim^iv, , m, asc ; Lu-
StlHuttftt Ut6", Thenirum Uiabolurum. 409/3. thauH.
Wl6. Lohrtnual . W* W; IVuriubier K ISM; für Tirol
rhöpf , vn.
r, yj . *09, X,) Soine Fehler
bnl « • r Abliebt AuffiblOQ uod
dr« all,'!»''*
iät,: Osale
iiira) iout le tnou4ii. f^HitM'
Iqu'an , tnut I» luoade. — Fikirt
. 478^;
il^f FMtippl, t, IIA;
^ — ijcuuiiiu tijorjerc.
i eine belgische Hechel Eieben. —
tieUUtng . S, 82.
ier Hechel kämnieiu
die Hechel laufen laöBea. — /'»uhcA,
I.' , 2700*.
it Fiank %. a. O. *u»er dem obigen uocb
iL^il.. K. .U >t«.utpn «usrnnraea, um flkr die
. ' Vii ' .1 M .fjUle eulel^goma■■eueÄul•
. ,, ,,K'i-. wii ii.r Ji»t witpou vitiereu. Ich
:! lü odtr den i Icl« will dich
»b<K>itn ji ;ur bimck h ., depoojerco,
"»mi. r. iL Kl. UU wil 1. ^11 urort tagan.
X <l49u itawb voua dou uhxtju bliuan. Ich wll
.<) i i^ok rnd koleo auiüatreicheo, durcb den
t IT atrud«! l«M«n lauffeD."
J9r«4i. • HO I« ciTar des beksl tffthMld. - HJj i« op d«u
b»k«l ««««k. (Harrebnut-f, /. 299 J
|.«r,/ Tul« tu piugftin colorlbui. (FMtippi . //, 225.^
9 EoMi över de Heokel haleu. — Lnurtmber^, iV, 16.
SoyW "if d'irohhocbeln,
D Ei ist Hechel
AI»
Over iii a....:. Uthen loepen. r"'««/'.) — r.if.
}AM . 13,1 ''.
1 Hit Uecbelmacbem ist echwer umzugehen,
elf Imrhwrvolk.
•E« i«t Hechelnmchervolk. fSr/üMj
Vou Petiünen, d»e biüd dl» Atifiiea und erklärtettan
Wmd« akod« tkiUd LD inDiRtief TerUauticükeU mlt«iit*
l«r l«b«n. (VgU Brttl<Ui*r Ertühlet , IW», 8. 70.)
It, ist halb gesponnen.
hl rlirlt , wird wieder gehechelt.
, tobo vüokui, (CtUtlowtk^ , *»,)
I. — Agncola 11, 7J.
ItiVt'isei' aas llechingeu dß p firugt« der Schwab,
al« er in Rhodus landete. (8- «••<■" 4o,)
..lIc«hliig«o lil fQr 6en 8cbir»b«n di»r Orl , def plrjob
S*Ma0«a in dax ganxen Welt gekannt Min toll," (fin*t^
*<irv »^»«.;
l j^j- M » •- • 1— SchwanJ! das BMle.
> ntre da csrpe. fCoMrr , J&5J
t A i-n Hecht aoU man nicht
U^bcudii; schuppeu.
Hbxi trVi .!«rti V«ri<Teeber liimfen , htft filcül qnfcltii.
3 Auch ' r Hecht bat nodi Zälme.
4 Di-r t! 1 I lus Liebe.
^ li die 1 teJe ttti* TeidM, Üull Uie
G D^T Hecht sfuV'lt nicht mit kleinen Fluchen.
7 Die Hecht** werden m den Teich gesetzt, da-
mit die (andei-n) Fische nicht faul werden.
— SimrtuA. Uli i Kiirin. 8708.
Aach riic l!ebrl In der Welt liabeo ihre wobttb&tlgflti
Zwet]. r: " Wer selbst die Ueobia in aaUieu
Furl I LteechUbt recbl, wann ihtu die
K«ri' . ■tlan,
lt>}f>tn.. IVoiM jciit Miktk T r*ce, aljy karati uedfituali,
(Vtlnkvttku, 1W.)
Fl t. ■ Lc brochet est le fler tyran de Vonda »I l« Ijaga
p«rv«rt lo loup du pauvr« monde. {L*rvu», I, 'Hl,)
8 Die Hechte werden von kleinen Fi«cheu gross.
— Simrotk , 4476 , Kört« , 170»,
Z>«it. : Oadden bliTOt eior af de tmaae flake, og dea gieriv«
af de arraea arad. (Prow- «<««., MO.J
9 Eigener Hecbt gibt besBern Gaviar als firemder
Stör. — AUmüim V, 06.
10 Ein grosser Hecht muss viel kleine Fisc-lie
haben. — thrbtrufir , /,MJ.
11 Ein Hecht, der Karpfen verschluckt, findet fl«t«
nen Hai.
Di« fiitiaen: Ala <il< i ul vertcliluOkl
baue, fraKB tun der 11 .1»V.;
12 Ein Hecht, in die 1^ . .. p, . ..:t, wirkt oft
mehr als im Tei(^h.
ff':.: Uu brechet fait plus qu'uite lettre de raooiniBanda-
tion. (l.crouA, 1,^1.)
13 Ein Hecht ist besaer als zehn Frösche.
14 Ein Hecht verschlingt die kleinen Fischlem. —
/•(■frt, //, 197, Uhmami. lt. m. 50. Ki*ek%n, 3»»,
l>än.: Gioddeu bliver itor of de tmaae fiak. (BohHt,llQ,)
Vj Hecht, du bist gerecht^; Berschling', du» wie
kommst du dazu? — Ten4\m, m.
•i D. b. im Becht. ') Bör«,
16 Hecht ist Hecht, Bajyte Klas, und zof[ einen
Beisaker an <1' i heraus.
Huti.: i)»i ia ffc« » ek, sei Pau da batigelaar,
CO hij hanld« eeiu . (liarreboiaee , t^ 27S,J
17 Hecht und Halmen können die Bauern easeu,
aber nicht alle Tage.
18 Je mehr Hechte, je w^eniger Karpfen.
Wo der Bchwaulie oiua Heute der Willkür de« St«rk«a
ist. da iat keiicie Wohlfahrt moglicli.
19 Man fängt keine Hechte mit trockenen Händen,
/ffi/t.: Mea raagt g*en enoekeu inet drooge broakeit.
(Uarrtinmie, II. »0.;
20 Man muss erat die Hechte aus dem Teiche her*
auBuehmeu , ehe man die Karpfen hineintbut.
— SXunann \\ 112.
21 Mi en Hakt on di en Pietzker, on denn wed-
der di eu PietJEker on mi en H&kt. (Bmti^,\
— Frvtchhxer ' , 1534.
22 Vom Hecht den Schwan«, vom Karpfen den
Kopf. — KMpfrtfl^aaa. Äimru^t, U73, ßratut, /, ItlJ.
Lai.: Laoium a caada, cyprinoJn a capHo lauda. (Ein*-
23 Wa« soll der Hecht ira Teiche, wenn keine
Karpfen darin sind!
Waa aull da, wo die Poaitlon feblt, dt« Opposition.
34 Wat de Hnkt doch dünn is, säd^ de Fischer,
dor hiirr he 'n Aal in de Hand. — \Im\v\ , 'iVi.
25 Wenn de Hekt in de free Elw swämmt» denn
bitt he un fi^tt, wat cm iu de Qm^r kummt:
wenn he awer bi*n Amtsfischer in'n Kasten
sitt, denn Iat he Karpeii un KruscJien heran*
kamen und deit jüm nix. (\iam\^\i.)
36 Wenn der Hecht dfn Kaviar sieht, trauert «sr
um seine Brut, — sUmam v, r».
27 Wenn dor Hecht hungert, ist's für Aalraupen
schlimm.
^g Wer ein ?nt#*n Herbt will essen, musa die Gall
hitiv tu — /.«tAurwwi . W. Slk, iro. nrMtei,
Hr .«»'»/rl. U^ll. fhtiar,, V. T»; mwn, IKH ,
/. UIS.
id«. «kai r«i«i kau«
99 \
'30 i
461
Hecht (Mandart)— Hecke
Heckerhat
452
*3l Den Hecht fressen lassen.
Wenn man etwas nicht hindern kann. „Gelobet war
Neutralitat; jetst aber siebt man, wie ei geht: man
mvM den Hechten fremen lan." (Ofitl, 106, C6.)
•32 Den Hecht über den Kaq)fenteich setzen.
All Rrgümung zu Fachs :<65 filge ich folgende Re-
densarten hier bei. Die Russen sagen : Den Hecht zum
HUter des Karpfenteichs machen. Die Hechtbrut in
den Karpfenteich setzen. — Um diesen Gedanken ans-
zudrUcken haben sie noch eine Menge anderer Redens-
arten, alfl: Der Nachtigall die Tarakenen anvertrauen.
Das Quellwasser in den Sumpf leiten. Dem Wolf das
Lamm in Obhut geben. Dem Blinden die Fackel leihen.
Die Uana zum Fuchs senden. Das Pech Jim Schmelz-
ofen aufheben. Das Pferd zum Ileuhflter setzen. Dem
Lüstling die Curkosen in Obhut geben. — Der Orient ist
reich an hlerhergehOrigen Redensarten als: Den Kebs-
mann zum Sohliesser des Harems machen. Vom Kamel
Disteln fordern. Den Heringen den Walfisch zum Lehr-
meister geben. Dem Ichneumon die Krokodileier an-
vertrauen, dem Sperber die Taaben zugesellen. Dem
Hai die Rochen überantworten. Den Liohtzieher snm
Schah der Sonne , eine Boa zur Httterin des Pfauenhofs
macheu u. i. w. (Alf mann VI, 523.^
*33 Er hat den Hecht in den Händen.
HolL: Hij heeft een' snoek gevangen (of: op tnoek ge-
tischt). — HiJ heeft het hecht in banden, (Harrebomef,
JI, 27» n. 292.;
*34 Er hat einen Hecht gefangen.
Scherzend ron Jemand, der ins Wasser gefallen ist,
weil sich dieser Fiioh an tiefen Uferplfttzen aufzuhal-
ten pflegt.
•35 Er hört die Hechte im Teiche husten und
weiss von jedem Karpfen, ob (wenn) er den
Schnupfen hat
BoU,: Hij kan de snoeken in't water hooron boesten.
(Harrebomee, II, 280.;
•36 Er sagt von grossen hechten ob eim brei. —
l'ranck, I. 49 •; Sflilw,297; Köite, 2703.
Er , der bei einem Brei sitzt nnd bei dem Schmalhans
Kttchenmeistor ist.
•37 Es ist ein Hecht im Karpfenteich.
Ea ist ein Irrthnm, anaunehmen, diese Redensart
rühre vom Prof. Leo in Halle her: sie ist, wie schon
Hecht 7 zu ersehen ist, ilter. Nur die Anwendung
derselben auf Napoleon III. gehört Leo. Und zwar fin-
det siuh dieselbe im VoUcsblaU für Stadt und Land . 19b9,
Nr. f>9 , wo es im Monatsbericht fttr Juni nnd Juli des-
selben Jahres heisst: „Im ttbrlgen mQssen wir gestehen,
dass wir allmählioh auch an eine göttliche Mission des
Kaisers Napoleon glauben. Wer grosse Finchhalte-
reien kennt , wird wissen , dass die Karpfen leicht Krank-
heiten preisgegeben sind , wenn sie gar an faul im Was-
ser liegen. Da pflegt man dann nach Bedttrfniss Hechte
in den Karpfenteich zu setzen, um die Karpfen munter
au erhalten; und da nun einmal Buropa zudem stillen
Wasser eines CiTilisationskaxpfanteichs ausgebildet
worden ist und unser Herrgott noch nicht Zeit zu
haben scheint aum Jttngsten Tage , hat er einstweilen
einen Haupthecht in den Teich gesetzt." (Büchnann, 190.;
•38 Hfchte auf dem Boden (Söller) suchen.
Von verlorener Arbeit.
Hvll.: Snoeken op zolder zoeken. (Harrebomee , II, 280.;
Hedlt (Mundart).
•In de Hecht ^ kommen. — nuhni. 9i.
0 Haft, Oefllngniss, in Hamburg das BQttelshaus,
die Fronerei.
Heohtleber.
*Nach der Hechtleber langen.
HMhtaftxiffleln.
Hechtzünglein vnd Barbenmäullein bringen den
Reuter vmb sein Gäullein. — Gruter, Hl, 49.- Leh-
mann, 11. 264, 24: Gaal, 1793 ; Simroiii. 4475.
Ung.: A nagy pompa ersz<ny koporsöja. — SkarUt , gr&o&t,
nyust, L«va, Tata, Sust. (Gaal, 1732.;
HMk.
* Er ist gleich beim Heck. — Friachbier*, ibn.
Hecke.
1 An er klönen Höig sötzt däck'n got Bei. (EifH.)
An einer kleinen Hecke sitst oft ein guter Bienenstock.
2 Auch hinter Hecken darf man nichts entdecken.
Was geheim bleiben toUi jemand mittheilen ; man
kann belaascht werden.
It.: La siapi noo hanno ocohi, ma orecchi. (Böhm /, 109.;
3 Daar t* Hecken op is, loopen de Yerken in.
(SieAeriande.J
4 Der alle Hecken furchtet, soll nicht in den
Wald fahren (jagen). — Ämrocfc, »28.
6 Der eine schlägt auf die Hecke, der andere
fängt die Vögel.
Moll.: D« een klopt op de haag, tarwijl de ander vogals
rangt (oder: het nMt bmtt,} (Uerrtboat^ , I, S64.;
6 Eine Hecke um den Kohl thut gegen Ziegen wohl.
Frx.: Bonne est lahayeantonr du bI4. (Leroux, 11^ li.)
1 £n gued Heck ziyrt den Hoew. (Büren.)
8 Hecken haben keine Aagen-, aber Ohren.
9 In do nächste Hecke Bchneid*t me de beste
Stecke; weite Läff, böse Käff. C^insigthai.)
Weite Läufe, büse Kaufe.
10 Is't Heck van'n dämm, de schape gan darvu.
— Eichwald , 16iS : Lübben.
11 Jede Hecke furchtet den Gärtner.
12 Lieber unter einer Hecke, als mit dem Igel
untt^r einer Decke.
In Bezug auf sftnkische Hausgenossen oder Kachbar-
schaft. Die Engländer : Besser unter einer altan Hecks
bleiben, als unter einen neuen Oinsterbusch kriecbcD.
{Reintberg llt, 115.;
13 Man sucht keinen hinter der Hecke, man habe
denn selbst dahinter gesessen.
14 Wä henger (hinter) dV Hacke geläge hat, di
BÖhk op Ene du. (Düreii.) — Firmnieh, 1, 482, M.
15 Wenn 's Heck einmal offen ist, wollen alle Kühe
heraus. (Wetif.)
16 Wenn 't Heck vor de Damm weg is, so gähn
de Schäpen averall. (Oftfvies.J — Uautkätender , II.
HvU. : Waar het hek op«n is , loopen de rarkesc in het
koren. (Harrebomee, I, 299.)
17 Wer sich vor Hecken fürchtet, wird nie zu
einem Walde kommen.
„Wenn dn Jede Hecken furchten willst, eo wirst«
dein Leben in keinen Wald kommen.*' (Simpiic
III, 66, auch in Springintfeld.)
Lot.: Commoditas sequitur metnentem inconunoda nunquan.
(Binder II, 538; Seybold, 205.;
18 Wo de Hecke am siesten (deipsten) is, da
springet man öwer. (8. Hagen, Kuick a. Zmu.)
(Hannover.) — Schambach, /, 203.
Fr».: Oh. 1» haie est plus basse, on »ante dMans.' (Bolm
I,44J
jUoU.: Waar de haag het laagst is, wil elk er OT«r. (Harrt'
bomee, I, 265; Bohn I, 342.;
It.: Dove la siepe S bassa, ognun tuoI pasiar«. (Bok*
/, w.;
19 Wo die Hecke am niedrigsten ist , springt man
drüber.
Frz.: L'en passe la hajre par oü eile ast la plae basse.
W Leroux, 11, 255.;
0 Hegge sönd, da sönd ouch Mösche (Sper-
linge). (Aachen.) — Finnmich, /, 494. 167.
•21 Auf die Hecke klopfen. — Hi^u, Geichichtn ow
aller Zeit (Stuttgart 1833), /. 181.
SoTiel wie: auf den Btranch schlagen.
•22 Der kou nu (kann noch) über Hecken und
Standen springa. (Franken.) — frommann. 17. IM.
•23 Er isch em uff der Hegg. {Snioihum.) — Sc\\\i,
81 . 303.
Auf der Spur.
•24 Er isch uff der Hegg wic-n-e Nachtwächter.
(Solulhmtn.) — Äiii/d , 84 . 304.
Ist pfliohtgetreu.
•25 Er ist gleich beim Heck ^ (Oiftpr;gu$9.) — Frvck-
bier, 306; Frixchbtei- \ 1535.
') Hag, Oehage, von hegen. Hier ein Lattenthor as
den Wegen , welche ans den Dörfern fuhren und das
gewöhnlich von Ortsannen oder Kindern geöffnet wird.
Sinn: Es ist ein dienstfertiger Mensch ; auch: Er Bischt
sich in Dinge , die ihn nichts angehen.
•26 Er macht ihm das Heck zu. — FrUvhbier*, iiU.
Hilft ihm hei seinen schlechten Streichen.
•27 Er niuss das Heck zumachen. — FrücUner*, lOJ,
Den Schaden allein bUssen.
•28 Es ist keiner Hecke zu trauen.
•29 Hä es glich bei der Heck. (Köln.) — Wenden, l¥, u.
Auch schlesisoh: Bei der Hecke sein. (WolnA^d, ».}
Besonnen, bereit, gerQstet, rorbereltet sein.
•30 Sie sind hinter den Hecken jung geworden.
(Frankenwald.)
Von unehelichen Kindern.
•31 Sitt mi ümnier up't Heck (oder Brennen). (Medt-
lenbitrg.J — Dr. Schiller.
Er liegt mir immer auf dem Leibe.
Httokerhut.
Der Hvckt>rhut macht böses Blut.
Bezieht sich auf die Kftmufer fttjr die denleoiip Uohe-
t,JetetiaIlliirtUMä-
Verfassung unter dem badisehen
den Volksftihrer Fr. Becker, desita H
iVrei-
Hecktjl Haler— Heerde
H^^erknh— Hefadcl
454
»»rw «H MuM^r für Ihr« KrrfbM^i'-fctinfr ßi1» B«l
'— ■ t •■ •, , - - .„ ji,^^
d ,„
liinng* „,\V. r ••irn'ii HccVrrlnM »i.igl, -(pin «p.ili ,-i Jeu
rk«th&ler.
Er hnt einen Hecketbalcr. — Äoric', 8SS4.
Bkrelltteroheii.
Sit" ist rill ^itf'8 lleckmüttirt'iiL'n.
/"ri, .- C"*»» un boooe Iraye 4 p»uvre hoDUna. (Kriai«-
— S?7'g
i'in Ileckpfenuig.
Anf*Qg im einei SpafsttmiBfl.
mde (Werch) un Har is »n god Et«n, de 't
mch mag, kan H w^er torüg trecken '. cottfne*)
— Bwrfn,i«i; FrommonM, Vl,ni,6il. Hauskatm^
4er. VI
'J Wi«dtr sarQolf odar hu»tt4£i«haa,
|l0rtch.
Hederich will immer uctenn Korn sein.
^Mr
1^'
Hedwig (16. Oct) und Galle sind die Vögel allr.
{S\H^iuva%i:,) — OuiktA. m.
I B«di«]gG gieist Zucker in die Rüben. (O^t^ivf».)
— B»9Örl,4S.
Mit Hedwige tritt der Saft aus der Rübe. (OeU.j
— Borhrl. i».
Mit *a Fjiden Hoen ' kann man dal Hös beklen.
i' Brrm cn.) — KAsii'r . 3*4 .
*) Scheint ein« Nehnaform Ton II«de , die ich «bfrr
w(«f1«r IfTi ftotH'fAn**» M(Ln>d*ti<ra oöoh in ein»ni mriaer
öiaiirr.JruiicIiBu WOrtarbaeher dude. Wiire die An-
'i«r, d»nu könnte dai Sprichwort «AScn
nein Fbden W*rc»i td*r j» ioi Unendiicb«
Lif'h< werdnti kmitnl kann man ilaa Haua
' bekleiden. Ich uiAcbta »ber hisrbni
triiBch AUHprechen, lolcbo 8pricb-
V....... ..... Vv... lärmen, dto &QT In kleinen Kr«iMD
bvliBiiat •lOd» mit KrkUrung lu rflneben.
Ein hiuptlos He<?r, wobei kein Graf oder Herzog
ist. — r.x^tf. 32, 52.
,A r.r.njiT5Bi;. h halte Jeder Freie d«a Becht in die W»f-
r irfi«» nur dl« Gef*hr nonoen , •© tirnn'
dl -wnffuut «u *<«iot;T Seitp. Im Kais^f«
S«^. -..„,j Keind lel die« Recbl bftld genug in
t* ilAuiio der Lftodcshcrrm , de« bohcrn Adelt über-
der «inb »!• deAien Vertreter hetraclitct und
<)<)ti t* ohne «ineti Atiftlhrer »ua aGinet Mitte
uie^loa MH «• hwmta oen grtiAn, ni nen
..Jiinla. flVirtrJd, 27t, 7, Fritiitc/nt Wb.^
rnffftacen,
1,
' Ein Heer ohne Feldherrn ißt so , wie Feldherr
, r
hl der BuMe» Otsdet *ich *ber d6r Feldtierr,
_. Ü«*r da; «ie «•aen: Wenn daa Heerds iat,
Andei iiou »ucb wo) der U«aerBl. (AUmauH VI , All)
Ein He<*r ohne Hfanyit ist bald zerataubt.
0«'% h»r. (tS^^hn I, $80.)
Zw '^u Heer gebort ein ita-
...,.,■>, c,.,>.,3cher Arm und dentschea
BhuiIj und FüsBc ans andern Völkern.
k J — Kurlnn. 3OT.
etnor r*udigen Heerde kann man nicht gut
lande« I »en.
Mtc) iroupeau a'j n iit^'aaUrf poar
/, \n.)
t, 18t an».
iiirten art. — rttH.tt.m.
1171, u.
Ifdc fol;rt ilcm Treiber (der Treiberin).
^iDCH' »ch.tii' 1 Bchöner Hirt, am
Rath r« \ .q wird. — B<^(km^
I > aur Rl>re d«a braaiMUaehm R*Uia
in , e^ pI ecken rtlri-
7 £e weidet niemand eine Heerde, ^er nicht evse
von der Milch der Heerde. — /VfH, //. 303.
8 Je kleiner die Heerde, desto heiaer die Weide.
~ SrUulfrrnnd , 85.22,
9 Soll eine Heerde gut bestahn, §o muaa «ie gut«
Hirten bnn.
Oi« Buuwn; Einv grotae He«td« «rfordort einen Kal«A
Hirten, elti« klcioo kellten bo»«n,
10 Unner en gaijiö Herde ia licht en «oborft Schap.
U Wan de herde bislcr geyt, so bit de wulf de
»ehape, — Urmtoff^ II, ji».
12 Wen ein jeder aeiiio Heerde bätet, »o wird
wol gehiitet. — rtii*. «, s&l.
•13 Er gehet mit der gemeynen Herd. — fy^tim.
t^tju'lttn, JOO.
•14 Er ist auch unter der groaüen Heerde.
HeerkiUi.
Die Heerkuh sein.
Hioe leitende Stellung einnehineo. — ,^l>i9 Heerkob
tna VoUg»fQbl itirer Word« lettet di« ««ädernd« Heerde.
So gcichiebrt in der Scbweic, aoviol bei det Alp-
«)a bei der Tb»lfBbrt.**
Heerpran«en.
•Ein Heerprangou aus etwas machen.
„riiri^tue hnt Uei&tx, Bund , Tod, Teofei und UuUe
•lic in «iiieTa Triumph geführt und ein Heerprungea
Reeraohlld.
1 Da» Heerschild hebt vom Könige an. — «ro/",
38, in ' • 574,
Unt liier der SUnd und Adel tu verateben.
DJ» ' der Alten kommen io doppeller Be-
deute mal wordo der Bland und Uutertobied
dee b< ' Icvrti Adfl«. wie die Khro mnd der Vor-
aiigd'' idea Tor den audera damit bezeichnet}
d*nu Aber auch die M»nt}«ohftft, mit der eis (eder Stand
dem KJuaer und dam Jieicbe bei Kxiegaseiton diunea
maaate. Im obigen Sprichwort eriobeiot dae Wort In
Heiner eraten Bedeutung, naeh welcher Ueerachild die
KLieaen beaelebnel, in welche der d«nl«ob« Adel ein-
getheilt war. Die ticblldber«obtigten reihen «ich Torerü
nach dem ätaudo, innerhalb dea Standea nach dem
Lehueband«. Der König hat den ereten Heenohildi
Hmrb.'fi« , Ai^'bti- und A» titi«*innen den aweiten; die
I )fe Mannen geworden, den
"Q, echöffbare Leut« und
^, .uijftoii; <l"rfii Mannen den
loi jtMicr ui! •> Mann.
1 Re*i>itloi»- '.flr dea
üv^.^^., ,^ ..._.... .1.) debil d UL.U .i^...i ..^ stehen in
Pbehober Ueburt und Fraucti guter Herkunft. fVgl.
Oraf, 5<ilf Eitenhart , 4?.)
2 Das Heerschild kommt vom Vater. — iiraf. n, aos.
Woua die Aoltcrn verachgedenen Adelagr&den ang«.
hotten, »0 hat daa Kind dou lobnarecbtlicben ÜebnrU'
«tand dea Vatera.
ühd^: Betacliilt kuiopt von dem« vat«?. (ffcnfi^er, T, Sip^.l
3 Herrschild ist ein vnterscbied der Ritt«r«chaft.
— klinifcn, 19'*, I; Graf, 33, 67.
D. h. e« beceicbnet den lobnareobtllohen Bang.
(S, Freiheit 57.)
4 So mannigfach der Heerschild iat, eo Tielfach
ist dej Lebens Frist, — Graf, Äi9, 67,
Mitd.: Aleo manig der liarGchilt iat, alau mauig ia der lan*
oriat. (knfilfr, II. i^f^ , 61 J
6 6o viel es Heerachilde gibt, bo oft leiht ein Herr
dem umbrn *in Gul. (irnf. ■>.*,!», ä«.
Bia ' ■( r«nd konnte
(jnl <*•■ 1' eher die
rii.»i^ :-- -.- .i.ral« iol, »H
iiitttg doH t^utea T
g boraobilt iat, »'
>nn aetn
MxA dea
_i JOD etile
I ein herr dam
He«r8traa6e,
1 Auf ,1. t
2 ys
ric
rhini>;s*' wrictist Tfeln Gra5.
I, den schlagen
ilt«* Reifer JiicJUt in* üugüHicbt. — t^uchrr, IM*
\\ ^* 1 iiBse bleibt, der wird
i.HU
f'ii loun« (lang) tia
455
Heerweg — Hegen
Heger — Hehler
456
* 3 'S nefa<Jpl laft pan iar oli Dam fiiiga loung iba.
(Steiermark.) — Firmenich, 11, 767, 75.
Om Tüpfohen läuft bei ibr »lle Daumflngerlang ttber,
d. h. sie weint oft.
Heerwefir.
Heerweg und Kirchweg, alles bei einerlei Mass.
— Graf, M , 100.
„!)• h. StrMse und Kirchweg lollen gleich breit aein:
des Königs Str»8se eber soll so breit sein, dass ein
Wagon dem andern geraumen, d.i. ausweichen könne."
(Orimm, Rfchhalt., 104.;
Hefen.
1 Die Hefen gelten oft mehr als der Wein.
2 Die liefen sind auf dem Boden des Fasses.
Holt. : Op den grond van het vat vindt men de hef. (Harre-
boJiiee, I, 396.;
3 Ein Quart Hefen hebt einen ganzen Trog voll
Teig.
4 Je besser die Hefen, je grösser die Kuchen.
5 Je mehr Hefen im Teig, je mehr Blasen im
Kuchen.
6 Oft sind die Hefen besser als der Wein.
It. : Alle Tolie plü Tale la feccia ehe 11 vino. (Bohn I, 69.;
7 Schlechte Hefen heben keinen Teig.
8 Wie die Hefen, so der Teig.
*9 Auf den Hefen sitzen.
Sehr heruntergekommen sein.
Frt.: II est bien bas, est bas peroö.
•10 Aus den Hefen schöpfen.
Nach Schmoxigem , Gemeinem , gana Niederm trachten.
• 1 1 Bis auf die Hefen austrinken.
Frt.: Boire iusque a la lyo. (Bomtl, II, 109.J
lat.: Bibere usque ad fiseces. (ßotiU, II, 109.;
*13 Einem die Hefen auf den Kopf stürzen.
„Kehren sie (die Menschen rem guten Wege) um,
so kehrt ihnen Gott ihr Olttok wieder um und stttrtiet
ihnen die Unglüoks>Hefen auf den Kopff.*' (Uerheryer,
Pauli Bekehrung, H«rttpo$tiUe, 70(>.;
• 13 Er gehet auf den Hefen. — herberger, I. 273.
*14 Er hat Hefen in den Schuhen.
Von einem Aufgeblähten, HochmUthigen.
*15 Er muss die Hefen ausssauffen. — Uerberger, 1, 158.
*16 Es geht auf die Hefen.
Zu Ende.
♦17 Es kommt auf die Hefen. — Ltitker'e TwcAr., 479^
Kommt herunter.
*18 Es waren bald Hefen im Essig.
Wenn etwas gleich vom Anfange schlecht beratlien ist.
*19 Sich mit Hefen waschen.
Sich unreiner machen, als man war. (S. Koth.)
Haft.
1 Wer einen in Hefben hat, der muss dafür ant-
worten. — Graf, 164, 149; Klingen, 11*», 2.
Ton der Verantwortlichkeit, die den Aeltem obliegt,
namentlich aber dem Vater als dem Haupte der Fa-
milie, wenn er die Eniehung seiner Kinder vemaofa-
Iftsslgt.
*7 Das Heil aus der Hand nehmen. — Braun, l, 1224.
Lat.: Eximere e manu manubrium. (Plaulut.) (Binder
II, 1035.;
* 8 Dat is 'en Heft ohne Stift. (SfrUningen in hram-
^(Mvmg.)
*4 Einem das Heft aus den Händen winden. —
£tseinn, 293.
Ihm die Macht nehmen, die Mittel zur Vertheidlgung
rauben.
Lai.i Eximere e manu manubrium. (Plautiu.) (Pkilippi,
I, 143; KittleiH. 293.;
*5 Einem das Hefb m die Hand geben (spielen).
— Eie^ein, 293; Braun, I, 1225.
•6 Er hat das Heft in den Händen. — Uerberger,
I. 870; für Franken: Frommann, VI, 316, 171.
Jüd.-deutaeh: Jetit hot er das Chalef (Schwort , Schlacht
messer) in der Hand. (Tendlau, 21S.;
•7 Er hat*s am rechten Heft. (Xürtingen.j
•8 Er will (wird) das Heft nicht aus der Hand
geben. — Eiseirin , 293.
*9 Man muss das Heft iu der Hand behalten.
Mid.: Bohaltent das heflte in uwor hant das uob belibe lute
vnd lant. (Ihjocletüin's Lehen, 157.S— 76.;
•10 *S Hefti aus der Hand gab. (Immi.)
Heeen.
1 Dat Hegen ess et Hebben. (Linw.) — Firmcnich,
7.871.
3 De wat hegt, de wat hctt. (tMti.j — SchMiie,
II. 119; für .iltmark: Dawieü, 79.
Hepen = sparen, au Bathe halten, aufheben.
3 Heagen is hewwen. (Wettf.j
4 Hegen es dat Häbben , Henleggen ea dat Wed*
derkriegen. (\Valdeck.j
Hegen (schonen, sparen) ist da« Haben» Hinlegen
das Wiederfinden.
5 Hegst du wat, so hast du wat (Wolfmbiitei,:.
6 War wat h6get, dei het wat. — Schambach, I, in.
7 Wat men heget vor der inund, dat fret Katte
un (oder) Hund. — Schamhach , ll , 4Sl : für Alt-
mark; Danneil, 79.
• 8 We nix hegt, de kommt ock to nix. (ttendthurg.)
*9 Wer heget, wami er hat, der greifet dazu,
wann's ihm batt ^ — x'a*s. Schulblmi, A'/r, 5.
') Wenn er es nOthig hat
•10 Wer heget,' wenn er hat, der nimpt, wenn er
darff. — Coier,Hb^.
Heirer.
1 Ein Heger hat immer seinen Feger.
2 Kein Heger, kein Jäger. — Kobeil , Wüdbann, S. im.
3 N^an goden HIger kumt en goden Feger. (tMn.)
— Schulze. W, 49; Diermvuten. 280; Deedse, 11; Etch-
Kald. 768; Schatt^ach, II. 381; für Prmgiten: Frittlt-
hier ', 1541; hochdetUsch bei Simrock, 44«3.
Auf einen sparsamen, sorgsamen Vater folgt oft eia
vergeudender Sohn, der rerthut, wieder ausfegt ^ dsa
Sparer folgt oft ein Verschwender.
4 Upn Hgger kumt en Verterer. — Schütze, II, iil,
für Mttnark: üanneil, 79.
Auf den Sparer kommt ein Venehrer.
*5 Dem is de Heger weggeflogen. — üchutze, II, it».
nichey, 92.
Er kann nicht sparen.
•6 Heger und Pfleger.
„O ihr Heger und Pfleger falscher Gerächte." (Eiti-
lein, 298.;
Hagewisoh.
Der Hege wisch hat immer einen Stroh köpf.
Hegup.
Uegup han* wat, unFretup harr nischL (l'ommem.j
Hegauf hatte was, Frissauf hatte nichts.
Htthar.
1 Der Häher ist der Vögel spot — »ViWM.ir. ii.
„Doch", hoisst es in der Fabel weiter, „wird dsr
Weidmann oft sein Gott."
2 Der Hoher setzt sich gern zum Heber.
Gleich und gleich gesellt sic^ gem.
Hehl.
*1 Er macht kein Hehl daraus. — Braun, 1,111».
*2 Sonder Hehl und sonder Hass. — - £wririii,293.
Hehlen.
1 Hehl' du mir, so hehl* ich dir. — Simrock, um.
2 Hehlen ist so schlimm als stehlen.
Mhd.: Sw& ein diep den andern hilt, da enweia Ich weder
m6 Btilt. (Freidank.J (Zingerle, 65.;
3 Helen vnd stelen ist beides gleich gut. — Mn,
II, 375; lieni»ch, 1646, 54.
Hehler.
1 A Heeler as eg beeder üs a Steeler. (Ammm.)
— UatqM, VIII. 367. 278.
Der Hehler ist nicht besser als der Stehler. Anf Sjh:
Dl Hiftrier es ek beodterfts die Sti&l'ler. (Bauwl, VW,
367 . 278.;
2 De Hehler öss essu gud wie de Stehler. ^n«r.;
— Loten, 177 . 10; Für Waldeek: Curtze, »l, 4M.
3 Der Hähler und der Stehler se^nd glekhei
Lohns werth. — Suior, 340.
Lat.: Agentes et consentientes pari poena dignL (Stif
bold, 15.; — Vterque für est, qui recdpit «t ftinlar.
(Sutor, 340; Seybolä, 660; Oaat. 872; H^mück, «M, SS.;
4 Der Hehler ist ärger (schlimmer) als der Steh-
ler. — Graf. 307, 194; lUnehrand. 207. 296; «fte. IW;
Lohremjel, 1, 149; Glaeer, GenntUeuffd, im TVolnim INs-
holorum, 241 ^
Die Bussen : Wenn man den Hehler sehoa «« T«i*
knutet, was will man den Dieben thoB. {AUmmw»
VI, 500.)
Frz.: Les recelleurs sont pir« que le« maltaiUmn, tt»'
roux, II, 252.;
Poln.: Nie ten slodsi4J, 00 kradnie, alt tm, 00
riecsy tai. (ObtrechUtien, Lompa, SIJ
Hehler
Heh J strcichoii — Heide ( die ) 458
6 Der Hehler ist fauler als der Steblur. — kuch^
haftf , hV, Graf, 307. IW, IhlUfntnut, 307, 29€.
6 Der Hehler iat nicht besser als der Stehler. —
Itittebründ, 3ü&; Bttnm- . Lphrhuch fir« HrnttncHrn i^liaf'
rtvhtt, 1«; Vraf. ÄöT. Iß«, Ki'irtr , ?7nn. Simrock . 44«7.
De h»lit«r wer »o gu<J iil r. (Unmt). Vhr^f
a<«.J — JJwoUoh (Jiüp den , loh wen nihi
X«'.- Fkol«Dti» ot oon»(en|ifeöU» i>vautt pw'. (ß%nd<r
U , luf«5J — Noij minor eil lur, qui pr^ccta« p«noin
c*pit ftü qui «uinpterit ipio. (Binder II, 2lS9J^äociuK
fliouip*«, qui nu«eDlein raMttvat. (PmH. Syr,} (Btn4fr
7 Der Hehler iat ao stjäflich wie der Stehler. —
(iant . fl7S.
8 Der HelUer leidet gleic?b dem Diebe. — Graf, aoi. 195
Auf BU(ieo: Dh hel«r l«i<tt gelieh detD d*r«. (.Sor-
tnama , 311) , 24oJ
ü Der Hehler und der Finder sind zwei achlimiue
Kinder.
Vl*to Diebe »gen, il6 hab«n «■ gofnoden; tknah vom
d*n Ptodem, w«Iohe du« Gcfandene dem reclilmaiiligen
KlirentbSaier olctit wiednseb«a.
r ' rit rok« Diu oetnitf. (Ctiakittt^y > Ml.j
10 I • r und der Stehler *ind beide Diebe.
11 i i.er und der Stehler sind ein Gumpisch
(Mischmftsch). — Umf , mi , 18^9 . hmhhoffr, 144,
ta Der hcler iai eben hIs der steler. — franck, l, 70^
n. n** . Euaiolff, 33Jt*'- GnUrr. t, 15. /V«n , II, »J.
i^nHu. f,in, Uifndurf II, 8; kSrMl»t. 11517 • . IHgtm,.
1", 74. fc'w«i</i«rl. 46«. Jk/*i«tfr, AS. i. tfftt^, M?. 187.
$l#Hrrr, U: Siuttr. }&4.' t'oMmnr. )5fi. %U. Hammn.
l'nirrr., n\ 39. Euil«tn, idi. Kürte, 2T07; Örau», I, tm.
Unl*r Diebe aliebl^ra wsrdeo itU« diejoiügna rvrttui-
den, «eloh» TH«hft iiqd Klab«T wii>«nUich und lo bu««T
Abaicfil bei iloli Aufnehmen, sie mit Unterb»U rprior-
«»n und >bti«u d»« npetohtcno Gut «bnobmen. D« li«
in vietrn htUckoD gi>f«hclicb«r cind, *1« die Hieb« telb>Ti
dt« durch li« nar 9lcb«r werden, «o baben untort« Vor'
fftbren geglaubt, da«« lie eb«DBO beelran eu werde» ver-
t||«Dl«u, «lA di^ letztera ielb«t. Und {Lies i«t eb«ii
dar Htnn dtti Spriehwort». Ho ngi dAi St\rfK*t*<f<t
t^H.trr,-hf: .Wnr Dfobe behauiet. r>der Kanb bobclt.
<'d<-v < (iaia 9t*jket, wird ar dos iiber-
w"t it.ev ihn richieo, »1» übat J«u«o,
,lrr
»tfiiiMmor Ul Jener, der dA blll, denn Inuer
rgcö tült. Cftrunrr.; — Wan der da vorbiU
'I Mich all wol joner, der dA. «tÜt. (Sert/,oS>l.)
b«dre d«r fjicler, eod bau der etiialer.
- Den er laa god der fteler , «om »tieier.
. lt;4 u, 2&4J
fr^,. .i'x.i |'<'. I ' rian le aao que oolui ()al met
dedtitit ;. ' ~ Autaot vaat tootller qua
Op Ti,,,', ;^^ A i'.Atit raat traioer qu« portar.
■ . 4y -'. j — L n u trigu eur vaut le voletir. (Krittin-
<\t\ rubbat quanto cbi Uofl« il tMCo. (P<u-
'iaal. 872 J
^ lai, nie Joat tep«xyjak leu cokmdaie.
»7. ' As iir gajid^k 4e tolr^J nlad «gv «»Akb* v«l6lt.
'/HäI. ft72.J
kr heier macht den etiler. — h'ranck, l, 84**.
Lfm^^lff. 344 •. iV/n, //. 9J. ^*«Amr»^m. //. 63. ISO; tirttf,
Jü". '-*■ ^'■"-' J •'"■■ •-'-• ^-■'- ?^"^ - ■-'. 4186.
) t di«
V.. • .,cAe,
1/ oaliit qol tionl, qti« calul q;ttl 4corch«.
ir i«iito li« < itt tteOr quatilo cbi acurlica. (Xirt«, 97UK;
Mp^%.: Ho a/ laOron *\U cncubridor. (Bo^^t t, 334 J
II Der Höler vnd der Steler pehdrou beide in die
Heil*». — flrrh,<t^rr, f, 5. .'V«3.
lälcr vnd sUler seiud gleich. — Agncdalt. a2,
aei\rT^rt. I, i. lud.
k'Klvr ist wie der Stehler» — tiruf, 3«7, 1«;
Orimtm, II. lOSS. Uavfr. t, 7»
|«bler «fi * "^^ ' ' m1, |4«3.
[II Hdhier« "- i sind dmi Diebe.
Iat.: Afea« at oonaanileoa «4d<UD ipkri) (toeaa digni.
C/ri>ff*r /-. 39; /A llH>; 'Vrtuf. 87} ; >'«a«ut«r. »2^ 5#k.
^olrf, lÄ; PhÜippi, t, \:,.)
20 Hehler und Stehler ist ein Dich wie der ander.
— tinmm, II. 10«*,' (^raf, 3(17, lUO. thnach . «94. 5«.
21 Hehler und Stehler ^ Rather oud Thäter find
alle gleich Bchuldig. — Graf, 305 . 147.
AU/fUt..' V^i hflUer, dij ataller, dl| redlr, dU d«dir fta«
aUyoke aakUdiob. (Httltma, LXU, AJ
22 Heier vnd steler, thät«r vnd väter, helffer vnd
verhenger ist ciuer so inmi als der ander
vnd gehören ülie an («alg:eii. — Vetn. //. 316,
23 Kein Hebler, kein Stehler. — Graf. 307. im; lliUe-
broHd, 207, 896; Stmrock , 44*7; Körte, 3TW. Jim«»,
/, i2as.
24 Ohne den Hehler kein Stehler. — iiraf. ioi . la ;
UillthTavd, W7. 39« ; itnittr, Lehrbmh ifjt tlrrttcAon 5lrö/-
rcchtt. 166, O^mbruffym, /.vttKcknfl für dnil»thta Hecht,
A »7/1. 96.
25 Wereu kein Hehler, so weren ancb kein Stcler.
— l*rtrt, lt. 70«; ItMtm:. A, »7; htifenkart, 463; Ur^f,
^07. IBM; Valkmar, *|yR. 289.
Uabar Ündot man In vere<»hiied«D«ti alt«» d«ui»obaii
«ie^eUen, daa« all« dlojvolgan, welchn gaatobleno» Gut
wlateJitUoh afigauommau und dem KigenthUmer nicht
xuraekg0g«ben, alaDieb« angeaelteD und bestraft wurden.
Ü*i*.: Uti» der rai üig«s h«IOfe. rar der at «am manga
•ticlere. (Fror, dan, , IMtT.J
Engl.: Xo receiTor, no thiaf. (U'ant, *6S.j
HeMvto^iolien.
Waa hilft das Hehlslreichen?
Wenn man einem di»n Kopf AbfflbUaen bat, Inoa laan
ibm dauaelben nicht wieder aurii^UeUr
Hei.
Et esa sücJ« e»u 'nen Hei en der Loch'. fl!«tn}
— Firmantch, I. 475. 174.
K< l«t beut« ein snloher naiaer failander Rabal itt
der Luft.
H»ida (der).
1 Besser ein guter Heide, als ein schlechUr Christ.
.Ju den Aogen der Priealer kouat« ei aUuh tugend-
hafte Heiden geben . aber aie waren nloht halb m net
wortli, ala ein '^i- ■s-i-r-r , wenn anoh unmoraiiacher
Chriet." (Jv .-,'U,rn, U, 243.J
2 Besser ein v 1 Heid, denn ein ver-
dampler Chrißt. — ikniaih . in , ii,
3 Die Heiden kommen aus ohne Prediger, aber
nicht ohne Schmied. (Fit*lJ
4 Heiden soUon nicht erben. — «mf 1 sio, isa. Hn-
senvingr , W>*.
Nloht nnr obellob« Geburt (». Hurenkind K aondem
auch die KrfUllung anderer Bedinguageu war in den not'
diachen Becbtau zur l^^rbfftbigkeil orforderlich. War
nicht wuitte, ob dur Satt«! richtig odor verkehrt aaf
de« Pferdet R^lcken liege, d. {. geiateaschwach war,
war erbahfhblg. Da« Kind war auch nicht »eben £rh«,
wenn ea geboren, flondnrn erat, wnranf ircb da* obige
äprlebwnrt besieht, wenn ea getauft war. (8. Hand 35
u. Kind.)
*b Das niöcht' einen Heiden «rbarmea. — Bram,
f , 1399 ; EUeinn , 99.1.
•6 De Heiden sint inebruoken. (fsMohn.) — Woettt,
Mf 89; ftrmenich. tlt, IIS8, 9H.
Die Uauafrau ist ine Wochenbett gckummeo.
* 7 Einen Heiden zu einem Christen machen.
Ein Kind »na der Taufe beb«n.
•8 Kn' Heiden han wV fortgetroen, en Christen
bringen :ier. — Mc%inun\ 2i
8agaiJ tteun ai« mit den» Tiufling au» de*
Klrehe : (• Xk«.)) der Annahme» dan daa
bloaie 1 lie.
•0 Es iat ei p begnsBeti.
19 lieh
II n Eincu Ualgeo.
10 w.
die Heiden die Hemden? — Sim-
Helde 1 die).
I Bewer tn der Heide nuf altem Karren , al« auf
df I SchifL
S Die
* n iler trrapNtr tt>n Tltuia
iirm-
459
Heidelbeere Heikel
Heil — Heilen
460
4 Lüneburger Heide, armer Brüder (Wichtel)
Weide. — fewrir in , «9 ; Simrock , 6682 : Körte, i$6i:
Braun, I, 9433.- ücinshcrg V, 9t.
5 Was es auf der Heide nicht gibt, das verlangt
man. (lAi.)
6 Wer auf der Heide Futter erzielt, hat gewon-
nen Spiel.
• 7 Auf grüner Heide fischen. — Schoud, nie*.
• 8 Der ist hinter der Heide her. C^^'iedrriausiit.)
Um zu sagen, er ist domin, unwissend, ungebildet.
•9 Eeneu Heide un Weide verwitn. — Eichvald, 764.
*10 Einem Heide und Weide aufkündigen.
* 1 1 Sie werden dich auf der Heide nackt und auf
dem Gereute ^ barfuss herumfuhren. (Lü.j
■) Kigentlioh auf den durch Ausbrennen urbar gemaeh-
ten Stellen.
Heidelbeere.
•Wie eine Heidelbeere in einer Milch. — Cnm-
meJthauscn , Sitringinsfeld.
Heidelberg.
Zu Heidelberg sieh hin und her, da findest du
noch Affen mehr.
Auf der heldelberger Brücke befand eich als Wahr*
seichen ein Affe , unter dem ein 8pruoh stand , der mit
den beiden Fragen anfftngt : ,, Was tuestu mioh angaf-
fen? Hast nie gesehn alt äffen? '* und mit der obigen
Antwort schliesst. Beben Brandt nimmt in seiner Nar-
renbeächuforung (Scheiblt , Kloster , />', 6(S7> auf den Affen
von Heidelberg Beiug, indem er sagt: „AiTenraht
vnd bnlerworck kau mser äff von Heydelberok.** Auch
Waldtt (iV.Ty i2 fg.;: ,.Bie rief irm mann, dem alten
äffen von Hejrdelberg, oaa er her br&cht den fuchss,
im ohmeu, frOlioh micht." In einem Liede aus dem
.Jahre 1621 , das sich in einer Flugschrift unter dem
Titel: Fünf uHteraehiedliche ÜMpräch« (königliche Bi-
bliothek in Berlin, Te 6146) befindet, heisst es: „Die
Alten hatten viel zu aohaffen mit alten heldelberger Af-
fen, und dessen man gar oft gedacht, im Sprichwort
sehr darftber lacht." (Opel, 9S.) (Vgl. EtMtUin, 293;
Reituberg V, 84; Sandvoa, Sprich wo rterlete» 116; Affe
107 tt. Affenrath.)
Heideldeien.
♦Ich werd' dir was heideldeien. (Grotsttrdüz, oher-
schleitien.J
In dem Sinne, wie : loh werde dir was braten, niesen,
quärgeln, scheittsen.
Heldelfiresser.
Je mehr Heidelfresser aufstehen, desto mehr
Heidel wächst ' — Fifchurt.
Heidenbtot.
*E8 ist ein Heidcnbest. — Frisdtbifr *, 1542: Uinnig, 100.
Zur Beseiohnung eines sehr groben und ungeschlif-
fenen Menschen. Von Heide und Wald , unangebautes
Land, also ein Vieh, das in der Wildniss lebt.
Heiden^ld.
*£8 kostet ein Heidengeld. (S. Viehgeld.)
Wenn man etwas sehr theuer findet.
Heidenlärm.
♦Einen Heidenlärm machen.
Wahrscheinlich aus P$. 2, 1: Warum toben die Hel-
den V (Büchmann, lili.)
Frl.: Faire le diable k quatre. — Ils fönt tant de bmit
qn'on n'entendrait jias Dieu tonner. (Lendroy, 668
u. 66i».;
Heidenleben.
*1 Das ist ein Heidenleben.
iMt.: Cyclopica vita. (Philippi, /, 108.;
*2 Ein Ileidenlcben führen.
Lat.: Judaice vivere. (Binder II, 1&9S ; Sotarin, 319.;
Heideseit.
Uu Hiathtidj lägt a Diwel üb Saaken. (XorAfrxcn.)
In der Heideseit läuft der Teufel auf Socken. An-
spielung auf das ehemals unter den Weibern w&hrend
der Heideseit sehr herrschende .Klatschen und Zanken.
Auf den westfriesischen Inseln schlagen die Franen-
cimmer auch Heide ; die dortige Feuerung. (Firnunich,
III, 4142; Lappenkorb.)
Helexei.
Heierci, Papeierei; der Pappen ist gut, wenn
man brav Zucker und Zimmt dran thut.
(Schweiz.)
Heierei aus Heinrich.
Heikel.
1 Dar hak's is, müss vSl atbän (entbehren). —
(Oenterr. Schle»ien.) — Pt'tcr, 447 '.
') Die Seiten 447 und 448 sind rweimal nacheinander da.
2 Was du doch gar so hoiggel bisch, 's best
W^ible nit vollkomme isch. (Frif*that im Aargau.)
^ Schweif, II, 184, 10.
Heil.
1 Das Heil steht in Gottes Hand. — Sauer, m.
2 Davon kommt kein Heil.
ffoU.: Daar is geen heil bij te halen. (Hturrebonue , l, 297.;
3 Einer hat 's Heil , der ander hat 'b Seil — iVfh,
II, 180.
Was einer spart, verxehrt der andare, oder was «inam
glttokt, mislingt dem andern.
4 Heil und Seil sind oft beisammen.
Die Extreme bortthren sich; an das gröiste Giftek
grenst oft da« grösste Unglück.
•5 Einem Heile und Weile aufkündigen. (Köthen.)
*6 Sein Heil durch die Flucht suchen.
JIoll.: Hij aoekt zijn heil in de vlugt (BarrebonUf,
I, 297.;
•7 Viel Heil und Segen!
£a<.: Quod felis fanitumque Sit. (Cicero.) (Binder It , i?>7i.)
HeUand.
1 Dem knökem Heiland kann man dat VaterunBer
dör de Keven (Kiefern) blasen. (HoUt.j —
Schütze, ir, 249.
als
Von einem, der sehr mager ist. So sagt mar
knökem Dirk, auch Hinrk, en knökem iHerrgott,
la KaoG
wollte man damit sagen, den hat Gott aaa
gemacht.
2 Ein Heiland findet überall zu erlösen.
3 Einer ist dos andern Heiland.
4 Jeder Heiland findet seinen Judas.
5 0 süsser Heiland, wie bist du so bitter, sa^
der Narr, der einen Rettichscbnitz für eine
Hostie bekommen. — Kit^ein , »4.
♦6 Den Heiland «um andern mal kreuzigen. — Alt-
mann VI, 512.
•7 Der Heiland wird Schnee (Wind, Regen)
schicken. (ObvrlawUz.)
Im Kreise derer entstanden, die auch die gewöha-
llohen Naturerscheinungen vom Heiland ableiten , und
später, vielleicht nur ironisch;, weiter rerbreitai. In
Büdding'n Sammlung (einem plotistisohen Buche) heisst
es: „Seelen, die sich nicht ganz in da« ewige Wesen
versenkt haben, dass sie ihren Bissen Brot nur indem
Heiland essen und denen das im Kamen Jeau auf den
Abtritt gehen noch ein Geheimniss ist. verfallen hi
aUerlei ZweifeL«' (itunfagogot , Hamburg 18&8, S. SIL;
• 8 Der schwäbische Heiland. — Eitelein . &5B.
„Als die Ueberlinger" , erzählt Auerbaeher, „die Hei-
denthat ihres Landsmanns unter «den efeben Sehwa-
ben » (vgl. Die Abenteufr der sieben Schwaben im Volks-
bttolilein von L. Auerbacher, MUnchen 1832, I, lOS— IM)
vernommen und das erbeutete Siegeszeichen gesehsa
liatten , besohlossen sie elnmtlthiglich , eine fromme Stif-
tung zu machon , und sie erbauten eine Feldk&pelle an
See, wo der Upiess der «sieben Schwaben •> aufgehangen
wurde zum ewigen Andenken. Die Kapelle a^er wud
geweiht dem Erlöser, und ein Bildschnitzer bekam den
Auftrag, einen schönen Herrgott ans Hola zu maobefl,
sieben Fuss hoch. Das that er, und auf das Gestells
schrieb er mit goldenen Buchstaben: «Heiland der
Welto. Aber die Ucberlinger wollten die Inschrift
nicht gutheissen, sondern , da der Herrgott den «eiebea
Schwaben w geholfen hatte aus ihren Aengsten und KA-
then, so solle er auch der «schwäbische Heiland» «•
nannt werden. Und so geschah es denn anch. Disr
Seebas aber baute sich eine Htttte neben dem Kirehlaia
und wurde ein Klausner. Und es kamen viele Pilgrims
dahin , welchen der Klausner die Abenteuer der «sieben
Schwaben » erzählte mit allen Umständen, weshalb
noch jetzt die Welt davon voll ist. Und der «sehwä*
bische Heiland » war zu derselben Zeit so berfthmt, als
der grosse Herrgott in Schaffbausen (s. d.). Im Sehwt-
denkriege aber ist die Kapelle zerstört wordan und die
Schweden haben das Siegeszeichen mit sich genommen.''
Ks sind aber noch Copien vom echten «sdliwäblschea
Heiland», ({otreu in Grösse, Gestalt und Farbe vorhan-
den , so z. B. versichert Eitelein , eine solobe gesahen sa
haben zu Hostetten, zwei Stunden westlich von Ueber>
lingon.
*9 Mit dem Heiland auf gutem Fusse stehen.
„ISintendor/ ncbrieh sogar Liebesbriefe an den HaUand
und warf sie in dem Glauben zum Fenster hinaaa, dMs
der Heiland sie durch die Himmelspost erhalten werde.**
(Myttagogos, i\h.)
Heilen.
1 Er ist gcheylt, aber nit on raffen. — Framck^ 11, «•;
Sulor. 910; Eiselein , 315.
„Also sagt man, wann einer auss einem apil iit nl-
runnen, vnd auss eim bad kommen, da es ja bQHA
Bolt übel gangenn sein; icdooh ist er danoB
vom riohter absolutert, doch nit on ein naohlbail
vnd hecklin. Er tregt schaden oder sehand
Als wann man ein hur absolniert vnd ■!• laaaf i
sie ist. Die ist mit einer schaster ««hwerU
vnd abiolaiert." Franck bat d«r oMgan
4G1
Heilig
Ileiligelindiscli — Fleiliger
462
die Iftteiuiicli« : Sutnrio »tramento a.biolatui, noch fol-
gendo verwandte beigefügt : „Eiu bliitögen dg daruon
bringvD. Kr liat dannoch die suhcUen danon bracht.
Er uiuat in die bücha blaieu. Cls Shenum ichled
d«-n kripg. Kr i*t mit halber ehr daron kommen. Kä
i-<t daiiuüch brviior, dann gar in die bend geschiaseD.
Ks iflt erwcrdt, iedermann hat drei lesse.'« Man kann
noch hinzufügen : F.t ist mit einem blauen Auge davon-
kommen.
7 Kh iüt böss zu heilini, was der WolfT oder Pfaff
beis». — hfiri. Hl. 6.
3 (rtrhcilL ist uiclit no schnell als verwundet
/'Vi.: La gu^riaon n'est Jamals li prompte que lablosture.
4 Munchrr will aiubire heilen und ist selbst voller
liculi^n.
Arat, hilf dir aelbor.
ü AVu.s der eine geheilt hat, beisst der andere
wieder auf.
C Was nicht ist zu heilen, muss man nicht be-
heulen.
7 Was nicht zu heilen ist, muss man verschmerzen.
/'••rf.: O quc nnö p«tde al aer, devea auffrer. (Hohn I, 2!KI.^
ä AVas nicht zu heilen, schneide weg.
L'it.: IiiimedieabiJp viilnHa excidondum Bat, ne pars aincrra
tnihatur. (S-j/fiuld, 'i'Jü.)
M Wer uiclit heilen kann, soll nicht verwunden.
Van.: Ilviul aum du ol kand Ivg«, soe til du intet aaaror.
f/Vor. i/u».. ;j7a.;
10 Wer heilen will, nuiss wehe thun.
11 Wer sich nicht selbst heilen kann, bedarf einen
Arzt.
It2 Wer unitionht heilt, hat selten die beste Arznei.
•la Kr li»'ilt seinen Schaden mit Lecken wie die
}Innd<>.
• 14 Kt. bell, kehlt (.n titt de Hott af. — FnVJi-
Viiii irveudetwaa , das wolilthuend wirkt, k. B. einem
Pt1.tktt>r, eiiaor Sall>p, «Iviii Blatt de» Wcgerii'ha (I'lau-
tag<>>.
Haili«.
1 uW. sich 80 ht>ili)r stellen, seynd gemeiniglich
dopp« |ii' Srliälke. - l\\yömiahm, All.
litt.: i'vr'xiuata Haiictttn.inia, duplex nequitia. (S^y-
t;.t.i. 4::v;
'2 Ks ist keiner fto heilig, er hat einen boschisse-
n»^n Ar-jch.
fuH : liifren naa licni.f, at han er frie fra nnde taiiker.
3 K" ist nichts so heilig, das nicht mit (lold ver-
uiireiniirt werde. - Korb', isifi*.
4 Ks sind nicht alle heilig, die in aller Heiligen
Kiri'hen gehen. — h-iri. II. iia; Ki«W«'iri, a«.
Ju Aogypton nagt man: Der Heilige dea Dorfea iat ein
Betrüger j Veriüvkter». i Butxkkanlt , laH.) Acgyptcu
iat mit aolclien lieaelleu augefbllt; und ea iat merkwür-
di« geuug, dasa die Heiligen ancli in Afrika in einem
•clil «eilten Credit ateliPU.
it.: Nun ^ auntii cliiuntiue va in chiesa. (Cuhiei . 31*^4.)
5 Jbls war noch kehier so heilig, er habe denn
dem ^ichalk ein Kleid angezogen. — tYsWciu. SW.
C Je heiliger *, je teuflischer. (Sud'roKitrrriib.j
ij ü. h. J« scheinheiliger.
7 Halb heilig und halb Sünder ist aller Heiligen
Klag'.
8 Ich wolte, dus du so heilig werest, das man
dir ein Creutz ffirtrüge. — Tappiux. tSi^.
Ü UVh nicht heilig, ist's nur heimlich.
lu Sie sind nicht alle heylig, die sich andächtig
StClleii. — Z.ifi(rlüUfl. II, ii'i». 16.
11 Was heilig ist, wird geehrt.
frs. . La choae qni eat sacr<6, doli eitre bien hounorit.
{Uroux, II, 543.;
12 Wir sin»l alle nicht gar heilig. — KwAxin, 294.
13 Wu hilliger de Tit, wu glursker' der Düwel.
(buivn.
■) Glunk— hintartackiich, boshaft Uncrnd.
* 14 Du bist nit heylig. — Tawiia , IK^.
Lat.: Nihil aaeil «s. (Tuppim», \KK)
*\l Er ist nicht gar so heilig, wenn er echon ao
tbut. — EUelcia.lM.
*1C Er ist so heilig, dass man ihm ein Kreuz vor-
trägt.
Wird begraben.
Holl.: Ik wilde wel, dat gij zoo heilig waart, dat men
een kruis roor u droeg. (Harrfbitm^f, I, iW.)
♦17 Er ist (nicht) so heilig wie jener Einsiedler,
der den Hintern v<m Hornissen fressen liess.
— KloKtirspifgt'l , 55, 4.
liän.: Han er saa hellig aom Uuddum muuke. (Pfuw.
dun., 278.;
•18 Er will noch heilig werden bei lebendigem
Leibe. (OhrriMti-rr^mh.)
Spott auf einen Frömmler und Scheiiihetligen.
*19 Es ist heilig wie eine Wolfsklaue.
Irouiach.
HeiUffeUndlaoh.
•Kr ist heiligelindisch. — /ViM/i/m'i*, i:.4.'..
Aua Heilige Linde, ein Kloater bei Kiiaael. Um lu
sagen, er iat ungeaohickt.
Httllisen.
Was einmal geheiligt ist, kann nicht wieder
geschmäht werden. — Umi, i3T,4i.
Von (Gebäuden ndcr liugeuatuuden, die durch feier-
liche Weihe fUr heilige Zwecke beaiimmi liud.
AUjtifi.: Haot ter eeus helliged in, dat niey dcer cefler
naet bjra mit wirdu. (H'-tttmn, LXX.V . 7, 218.;
HelUffenfroBser.
•Ein Heiligenfresser sein.
ypntt auf ungamesaeue Heiligenverehrer oder auf-
fallend mit AusaeTer Heiligkeit prunkeude Veraoneu.
Heiliffenschein.
•Er hat einen Heiligenschein. — Klnsurspwqei. vs, w.
Uraprttnglic.h von einem trunkenen OrJcuamanu, «pi-
ter auch von weniger heiligen Trinkern.
HelUsenBclüuoker.
•Hei is en Hilligenslüker. (liüren.)
Von einem Scheinheiligen.
Heiliger.
1 Aller Hilgen stigt de Wintir up de Willgen.
(S. Allerheiligen.) — hunnt , 3.1.
*2 Arme Heilige haben armo (ierälle und können
nicht viel geben.
Die Russen: Ein Heiliger, der in kupfernen Särgen
rulit, gibt nicht viel. (Ältmunn V , \\)4.)
a Auch die Heiligen haben ihre seitwachen Au-
genblicke.
Die Buascn: Auch der Heilig« wendet das Haupt um,
wenn die Hchinucku Dirne nackt bei ihm vorübergeht.
(AltmanH »', j.;.. n. VI, AM.)
Bü/iiH.: X Bvati jauu hfesilii Jpu ze so odhfeaili. (Ctrlu-
lovsiH, 87.;
4 Auch von Heiligen hat man falsche Dinge ge-
sagt.
ü Bey allen Heiligen gilts gleich, wer hinterm
Offen thut vnd wer es aussfegt. — l.fhntinin.
570, 56; Eiseirin. 294.
C Bey den Heiligen ist gott heilig, bey den from-
men from, bey den reinen rein, ])ey den
verkherten verkherl. — Ufnisik , nm , ci.
7 Deme de Hilligen holt sindt, de hcft gutli kne-
bedent '. — Stral»mdi'r Chromka von Molmike, l»33,
J. 87.
') Kniebeten; beten, indem man auf den Knien liegt.
8 Den Heiligen zu Ehren küsst man die lieliquien.
Frt.: Ponr amour du aaint baiae on les reliqoea. (L*-
ntux, 2».;
9 Der beste Heilige ist der, so vier Hinterbacken
hat. — A7i>j>lt-rji{ii«'(/f 1 , 53, 13.
„Welcher Heilige hat vier Jf iulerbaoken" , fragt« «iu
Kapnainar. Allaa schwieg. „1 nun, dar heilige Kh«-
stand'*, erwiderte ar.
10 Der Heilige nimmt auch mit Talgkersen flir-
lieb, wenn ihm keine Wachskerzen angezündet
werden. — Aitmaim v, lui.
] 1 Der Heilige thnt die Wunder und der Priester
nimmt aie Kerzen. (S. Hai« 12.)
13 Der Heiligen Gut bat der Wehre nicht. — Stm-
13 Der heiligen Muth sihet nicht auff zeitlieh gut.
— /virt. I. IC.
Es ist nämlicli pwisibeii Heiligen und Heiligen ein
grosFvi Uutifrachieil , zu deueu, welche das Sanct vur siuh
au hJtben pAegeii, darf mau in dar Kegel aicbt mit
laana Hfaudon kouuneu.
463
HeUiger
Heiliger
14 Der Heiligen sind nicht lolche Haufen , als ihrer
in die Kirche laufen. — Eisflein , 29*.
hat. • Nou omneB saacil, qnj calcant limine le>nipti. — Noti
omtisi tiktkoti laut, qui detubra deoruni tiitrant. (Kii*'
M», S940
15 Der kann der Heiligen entrathen, der seibat
den Weg Eum Himmel weiee.
Böhm.: Sltne i<rAt6 k bahn, «kn dobrA lldi k p&DU. (te-
16 Die allen Heiligen dienen, haben kalte Küche.
Der Dieuit kann «war tebr verciofacbt werden. Joner
frausOaitohe M«rquia g»b cinfAob «eine VtiitPukaJ-te
auf dem Altar dea Heiligea ab, der vben einer Pro-
cei4iOD beiwohnte.** (Mustagogo* , 'i\X) — Die Spauivr :
Wer die Heiligen vielbeiacLt, bal kein« li$iuwftiid i^uf
dem Leibe. (Rnn*(>erg /, ^l.J
17 Die allen Heiligen dienen, werden mehr be-
räuchert alfi bereicht (bereichert).
Boü.: Wiens belUod «oude liij sljn, die xicli xolvea lioil-
looi ie. (Harrtbomte t i, Vi7.)
18 Die alten Heiligen 8ind die besten.
Prt.: 11 n'eit miraclo que do vieax laints. fiu^ntr. li^lJ.J
19 Die alten Heiligen tlmn keine Wunder mehr.
N&xalicb, wenn neue kommen ; »owne wenn ein aoner
Arzt lA einen C^rt kommt, der Utere »clicinbar m-
raoktritu
!fO Die Heiligen erscheinen den klugen Leuten nicht.
Ptjrt.: Aul parvo« kpparoceni ns lantoa. (Bohn t, S660
*il Die Heiligen fallen auuh. — A-m. /.ai,
22 Die Heiligen haben auch ihr Pech.
Hoil.: Geen heilige sonder mi>dag. (ffarrtbomät. I, 2970
23 Die Heiligen holen (gemeiniglich) das Wachsa
wider.— /Wn. It, 130. /•»«cor*, V, 75; SchvHel, 1131 •*;
Dai Sprichwort will die Uuter derlleiligcu Tor Ver-
Wendung f(lr weltliche Zwecke achlitzeu. Jetxt kann
ea uar auf Kirchongüter nnd VcrmiobiDlMO Mr wotiJ*
tliÄtige Anatalten angewandt werden. Die Hc^tligeD
brauchen kein Geld, wie aobon Chriallan rou Britun-
•cibweig dachte, der tilberne Heilige eJnBohmelii.en, in
Mfloxeu auBpr&gen lieea und «ie au wieder in Thittig-
keit •etete. Man wolUe dnrch daftttclbe «äsen, ilnes
daajenige, wa* «ineni Heiligen genomnieu werde, keinen
äegeu bringe, «ondorD Über lang uder kurx «einem
hiiunilieobeu Beaitaer wieder zugewandt werde.
24 Die Fleihgeu lassen nicht mit sich spasacn. ^
Grn(. 543. 50; KxwUin. 8».'. , Äinirodk, 441W. iirüw^, i . im.
£ine Drohung , mit der «aAn vor Augriffen auf geist-
liche Gilter «oruckiobrecken will, die aber in uneerü
Tagen ihre Wirkung verloren hat. (8. Kirchengui.)
iria^r bat nach KitfUiu eine KrxihlUDg von i'acho-
miu* Ober dies Bpriobwort.
S5 Die Heiligen lügen nicht.
Fn.: Saint ne pent mentir. (L'*roux, /, 2i.)
"IC Die Heiligen müssen zuuor ausaleiden, ehe iie
sich frewen oder ku ehren kommen. — /%iri.
. . l,iU: llmvch, 794.52,
57 Die heiligen reden nicht, sie rechen aber sich
nit dester weniger. tS. Pantsratiui.i — Fnttnk.
/,79». Egimoiff, 337^'; Pein, H, 130; Grulev, l, 20, Eut^-
Utn. 295; Kffrte. 2711; Graf, 543» M; Stihrotk. 4iM.
Bmm. I. 123G.
WJkre dem eo , dann könnte man auch aagen': sie bel-
len cwar nicht, aber sie beiaien. Man kann iudeai
mit den Helligen «ehr wohl fertig werden; aber webe
dem , der ihren Advoeaten anf die HUbner*ngeu tritt,
die bei Ihnen die ätello der elgeuthcben zu vertreten
•ehninen.
lai.r Sancti non loqunntur, led rindit^nl. (EUcMn, 2M.J
28 Die Heiligen aind so demüthig, dasB sie nie-
mand weichen, — liisrlem, 294.
S9 Die lel>enden Heiligen müssen selig sein. —
Eiselina , 296.
30 Die nahen Heiligen thun kein Wunder.
Daher Wallfahrten in die Fefoe. „... So tagt or
(der Pfarrhorr) groue Wandenoichen, die an der
•tat geacbeben »indt dae einer batt wa» kummon blind,
▼nd gcBohec wider daonen. Man lanfft yüxunder tu
«auct Annen woit vnd lireit in alli>r Land.... Diu
nahen lif'>If;t''ii thunti kein wunder, de« tu cht man nur
die v.< ■ uder, vnd machati nichts dann müde
belii. II ose mit gAckca hein.** (Hnm^^r, X*>..
tu Ki ; Ib.;
91 Die todteii iJeiligeu werden tractirt, die leben-
den Frommen müssen verhungern.
32 Ehe alle Heiligen ihr Wach» haben , gehört viel
da2U.
Ant dem Hellwegu in WealCaleu, am cu ilgen, daee
w v\ai «ar Bafriedigung aller HedUrtuitt« «rfurd«i-
:b iet.
K^
. ... vi'«nf«>
i. ikon",
i[id«ia, IBI
A.)
>afil«
33 Ein armer Hailig kan einem nicht tarn li
helffen. — Li^nnami . zn . 60,
34 Ein .irmer Hailig kan so viel helffen, als
Hau zum Ey . — Lehmann . 377 , 60.
35 Ein Heiliger ohne Macht wird verlacht-
Die Kutten: Ein gekrönter Heiliger gilt am in eitle«.
(AUnvnn 17. 4S7.J
36 Ein Heiliger tiohlaft nicht auf weichen Betten.
37 Einem Heiligen mu8B man dienen, womit man
ihn mag versühnen. — KOrie^me.
38 Einem Heiligen soll mau aufs Wort glsubeo.
39 Einen Heiligen, dem ich nicht gefaltet, feier«
ich nicht. — Körie. 2719.
Die Vorbereitung Kur Feiier geeobieht daroh BMolixtA'
knng der £««fraihott.
40 Einen Heiligen ^ dem man nicht opfert, wifA
der Pfaff ms Gerumpel.
Die BuHsen : Da« Heiligenbild güt dem Pop«n le riel,
all 6B ihm einbringt. CAifiuaMn VI, 6mt.>
41 Es ist ein Heiliger, wie der Pater Thomas , der
junge Hühner stahl und sie den Armen zuid
Almosen gab. — KimUT»]»ci)el . S5, 9.
42 Es ist kein Heiliger, er ist geschmäht worden.
Vielleicht mit Aninahme de« fpanigclien H«iligaa
8. Viar, der .iQi dein Titel eine« rajnlschen B*aiBl«n
entetanden iai. Man fand n&mlloh auf einem Btaia ^
luAChrift SVIÄ», wovo" a -<-.,. ,..,.i v,.a,. . K,...v...,.„ti.t«
war, und die vollRtÜuili ^la-
rtun (Wegoauffidher). ,
Und nach 'Prot.. Lobeck i.nt ,.i..- I.»
wenig wirklich gelebt ; ale ist
d. h. dai wahre Goiirbt, ntimli« .
SchweiMtuchfabr - -' "--
jakob*' aue einer '
cum". (Lififitij/'
ffoU,: D»ar aijii ge^-uo nojiiui.ui yi> ucu u, ,»yi , >xiv ",_
niet gelutterd geweeit zijn, (llarrtbinu** , /, 'i)i.,
43 Es ist kein Heiliger, er will gefeiert sein.
tt,; Ad ogni »anto riene la aua feata. (roisagiin, IJbt, >.
Hohn I, es.;
44 Es ist kein Heiliger so klein, er will »eiiie
eigene Kerze habeu. — Wüukltn-, tl, 64,- Sim-
rock, 4Su3. KiWt*! , 2715; Uraun, l, tS4U.
Die Rujiien : Ka ist kein Heiliger so gering« man b»«t
ihm eine Kapelle. Auch ein kleiner Heiliger hal Mi-
nen Fa»tiag. (AUm^inn 17, 4U4.j
fkm.: Ingen beigen er iaa ringe, hao vil Jo have ttt ««jcl|t«
(ßnhn I, 381.;
Frs.: It n^r % ki petit saint «ini oe veoUl« ta chftDdelli wom
ofTrcnde. (LtTOitx, I, Sli; Captin-, li97.)
45 Es ist noch nit aller heiigen abent, — Ftmci,
n, 84**; feV'riHy. il, 560; Cntta , /. 36; Laagg . 1090
JJoll.: Het 1» uog nlet aller heiligen avond. (Harretamt*,
L 298.;
Lat.: Xeidt. quid aerui reapor vobai. — Kotidltm omuiftB
•«nctorum aol uooidit.
4C Es könnte mancbei ein Heiliger sein, wenn ar
so oft in die Bibel als ins ühis guckte.
Aobnlich sagte Thomaa Morae, die Männer wflrdea
grnaAe Hellige aein, wenn sie Gott eo eeht liebten, ale
•io die Weiber lieben. (RretlauMr KrxäkUr , 1M)3. (Tfö
47 E« sind auch Heilige, die nicht zeichnen.
D. i. keine Wunder thuo.
lt,i Tuttl i tanti non fanno miraeoU. (B<jhn t, 129.1
48 Es sind keine Heiligen im Himmel, die nicht
auf der Erde gelästert worden sind.
49 Es sind nicht alle Heilige^ die eint« sernsaene
(beschissene) Kutte tragen,
„Manche MOnche glaubten itelf und fe«i, da» die
Heiligkeit in einem beitinuuten VerhültQitB ro der Ub-
ratnigkeit eines Heiligen atludo. D«tr beilige Ignatfai,
aagen eie, fand ein Vergnügen darau|,*aberall iu echmnu-
gen Sohuben zu eraoheiuen; er bediente aicb nitmal«
eine« Kämmet lud bUtet« eieb eorf?fiUtlg, eeioo Nigel
KU reinigen. Ein anderer Heiliger braohte ea in der
PrAmmigkeit fo weit« da» er ."KOO Flicken in aeinau
Beinkleidern hatte, die denn »nch nach leifi«!! Tode
als Vorbild zur Nacbahninng >iui|p6bAngt
wurden. Der heilige Praacisour. V3«j alaer
gewiesen üelegenheit, du«ii die iv oleiteArt
von Beinkleidern venobeticbt und durtü tt^inliche Bei«
kleidoag ang«ifeoeirt werden und ea aal darcb da« Bei
■pleldeT b«rtthnit««teuManoh» erklärt, data die retuattn
Seelen in den unreinitou Körpern atecken. Br rei*
•leberte, daaa mao den JJruder Juriper fad&äier achoti
eine Meile tobb Klii&ir>r nochen könne, wenn (ier Wind
ana der rechten ' rinie." (Mnffoziu für tU*M*
ttralur de* Au*'' Kr. lOi.;
liiy Es sind nicht i*l.v üv.uge, die heilig ach«in«o«
tii>U- Zij tlju niet allen heilig, di* f Mmt (tmI) Us
kerk« gaao. (Hurrttumie I. ifVHJ
►Heiliger
lleiUger
4^6
l Es %md nicht alle J^^
Di« UutiCQ : Ea he.
>'. m<i.} Ei iet
duMfiH Hoflobcu iiicriti^ nii
Kr uiitorbicit nehon vier
ftkiif .jft1i«'jfrni' 1'rcnr.-!ii!H'-i
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■ ' - ' . r -■ -011 bewetnl^
. ~ . II Pruuou uocti
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r 1t..iHi« IT drei
I «011
I-Ltreu
' ■ -rU^ilutuIura'' vuii Pft-
. durch Artikel S diu
in Tode und mnclitO',
Vk^t »i»u llktupUache t>«t, retuüc! StiftunK<^n an Klri'hcQ
uud Kliinter. Rom w»t dafür iurk^ontlicli umi Bjjraclj
ihn, „heUist'S Diotor Weg ein Heiliger sti werden hat
TBÜ Fl»<8ehMlkr«?uxiKiing tnühl« nu Uiaa,
m Et sind nicht alle? Heilige, die weisBeii schwarze
oder graue Zipfel tragen, — Klmicrtpv^H ^ «. i.
$3 £« flfndt Uli all heiligen, die in allerheiligen
kirchen gehen. — Fmndt, I, la*; Egemilff, 337*.
Gntftff . r, as, iffton . II. 9S; .Sirnroa. 4497; ninm . SS.
V Uiit tJoh kein
Belli ' .inger« niftcbon.
Dio hoitigc Laxvc bvdfukL qÜ tU^ Aitgeiiohl eiaei
IMwlk« und BMow^cbM.
>.' Ne rlioknl Jtou tvati , co ti oUrajC o köiUl fftty.
rd#talip»«Jty, 41. J
O* «re «i allo fa eigene der g«M til klrk«. f/Vv«.
l/i' lieh, die f^lieern t« keTlc«n gaen-
;iT4ti qoetli ob« vanno In shiei».
[httkH I, tiif <faui, iolS.;
L.' Nou onne« Mucrti qul oalcAut Umtna t»miiU. (Phi-
Uf>f4, II. 41 J
ly. ; Ncm miiid aietttuk Mok kik ft* lomplottb» j&m«k.
'Es wird mancher für einen Helligen im Himmel
angebetet, der in der Hölle ist.
^^c .... .iny, njjdtiachcD ScTiriften der faeiliKPU Thc-
r««- «ar, tlio tnaji tä*>tJ io Frankroiob en vor-
brt<i. , »gte der Präsident Ton JjunbeviUo lum
Pr*> Mii ,1. .^v»iuj*r: „Wir beide, lie wie ich, hmbeo
vutht )fti« .^o pariser Kupplcrinneu auBpeilRchva l«<»eit,
die ihr« Hiebe oiclit so grUndticü rerdiont hattou, wia
die«« Mntter Tberete/'
El ^ird keue Helge en sengem Lang ge-it.
Ra vird k«in Heiliger in leiaein Lande geehrt.
6€ Gcüdtge Heihge mu^ mau in fernen Landen
suchen. — EUftem , WS.
Gni'Bse heiligen, gross Creutz vnd arbeit —
W Gr<>s«e HeOigen, grosse Thaten. — /Mn. //. «s.
•' t-r den Heiligen wird Gottes Gunst ver-
-sen.
fr,. U TAiil mieux eToir »tiire h Dieu qu'fc see Mlnti.
00 Ich will dir nicht alle Heiligen herzählen (her-
tragen). — Eiicnhari. 17, 2, Sl; /iWIn«. SS.'S.
]Kf handelt die* Sprichwort rnn einem Gebrancho.
diidr «bodeiu bei Ablegnng einet Kide« ablieh gewesen
lel. AU noeexe Vorfjihreo xum Chrietentbum Qbornte-
tretnt wrmn, »chwuren «ie anter andemi auch auf dl«
Ucillg««, «ImMitlich aar die R?I!i:Tn>n denelbeb^ indem
•M die Hand bei der £id< uf daa Reliquien-
kletobeo Icjiten. Wenu f » j.o Sache (.mit, «o
gmittjlif dn TTriUifrr nin der Sobwiironde
ltt>.. rv^r Heiligen d^u Kid
ab: s. h. Beiue L'nichuld
■Ini I ij , flie durch n^ue Eide
aiLf -J-' ijih.jiLMj AjjiJoio' llcili^fen wiederbolentUöb »n
b«lii«uerv,
Cl Ist auch ein Heiliger, der beisst Hälsen und
KtIBSeO ? — EiM'triR , 245.
et Je gruweer Heiliger, je grösser Crentt. — iVrrt.
I. <.n.n>7.
C3 Je g Jiger, je grösser Martirer. — iVm,
•4 Je grosser Heiliger, je grösser Sünder« — IWn.
il,3»i.
kbditvnn der fJnad*
i^e, Wflch*» doli ti'
< reibnit ftfloet."
»nijgen
r und
■ ir Uli
€& Je grijcser hnüif^Ar,
je mehr Anfechtung. —
- - f4.
I reecbioht« de« intknra Lebtot
?cl«akktiipfeQ , Aüf*ebtnnir«ii
avaiciiwoaTsa>LuuxoSi n.
Mri,
l*n-
<ou clerfte.
unl V,.,
Erl>
d.i-
H'i/,. , ., ..„.,
GC Je grösser heiliger, je tiefer domuti —
iU,U. IhtHtch, 675. 84.
G7 Jedem HiMÜgen sein Licht (seine Kerze)*
Jodcifl dio thm gebülirot^i«* Khrel
Frs.z A chaque laint i , J'/i ;
(Ifvy, 79&; Ltroujr, l
(Hohn /, 2.; _ A .
</«»j/, 1103.;
HM,: Kor dat ieder heilige xijn Uelilie henft» (Utirr«hom4e,
//.. Ad ugni lanto U lun torcia. f.&uAn /. GÜ.j
GS Je<ler Heilige hat seine Fürsprecher.
.s^iqM,.- No pidcn lodOB ]i(ira un «anto. (Rohn 1, S:ir.>
ti9 Jeder Heilige hat steinen Festtag.
Klopvtock itatte dio HUHin der Charlotie VwAuj in
■einem Zimmer nod bemerkte, nnf lle ctitfelid: „Dm
i>t meine Heilige. "^
70 Jeder lobt (verehrt) seinen eigenen Heiligen.
!(.: Ognuno loda U proprio tanto. (^«An /. U7.)
Tl Junger heilig, alter teuffei. — Franck,U, 14«'.*
Cruler, /. 53; Mvurner, t. / i , .Sunröt*, 4«it.
/r .' Buon paporo e cattiva m •'U.)
tat.: Augviioua juTenlii •• • kuieat in aaali«
((/aai. 987.;
72 Kein Heiliger 80 gross, er bat mit bösen Gc-
^ danken im Katzbalg gelegen. — fUnMHu , »94.
73 Kein Heiliger so klein, er will sotne eigene
Kerze. — Cmf. 4*8. HJ; Umun, /. 1240.
74 Kein Heiliger, so nicht mit dem Teufel stritte.
Wobei der T(?afat tnittinter in eine gar mielich« Luve
kommt. 9o wird von Duncan (am dne .Uhr '>r>(t Abt
von Olaatnubnry) orxahlt, daai er olomitldeu Teiir«l nüt
einer glubeudi^u Fiuor/unk^ft bei der Kaae uepackt und
Uin eo fe«l gtl daa* «ein SchmcragehrUU iu
der ganeon Ni gehurt wurde« (ü«tn/tfrk*r
b«vhaehtfr, to: :. ISil.J,
75 Kleine Heilige, klwine Opfer.
/>j,.' A petIt Saint [letitc offrande» (Lttrena, /, JM.J
7(> Kleine Heilige thun auoh (kleine) Zeichen.— iVrn,
II, 423. Ldtnmnn, SSt», .t. l-AanMn . W5 ; Simrock. 5508;
Uraun, i. 1S34.
Nur im verjüngten Maeaitabe. — Wer kleinen Harm
dient» aoU nicht vergeaaen, daaa aie auch Macht und
Binfluae beaitxen. Bo Toraobluokte Frana ron Ariano
bei d«r Commanion eine Spinne, die am Schenkel wieder
bcrvorkain. Sanet'Baradat rerbrachte «ein Lehen i»
einem KAfig, Sanot-Adhelme forderte den Teufol dar
WoUuathcratia und er siegte. (Vgl. WrUft*mtchi> XHtung
1849, Nr. 71.)
Dan.; Sniaa^ holgcn giqir og Jortegnn. (Praw, elf*»., 278
u. 513 ; Bahn f, 3V8J
77 Kleine Heiligen haben auch macht. — UhmaHu»
•ISO, 13.
UiAl,: Kloine heiligen bebbes ook laagi. (Hxv'ribamift
l, Yi%.)
78 Kleinen Heiligen feiert man nicht.
79 Kleinen Heilicf" ^ "" man schlecht« Feiertage.
Die kleineii -a geuieaaeu kcioor gro«aen
Verehrung. <> Macht wird nur verlaeht.
Achtung wird nur diircb Macht und Welaheit erxeugt,
Fri.: Le «aint do la Till© n'ett point aour6 r*dorö), (Le-
r0kx, I, i9.)
80 Man glaubt an keinen scheissenden Heiligen. —
A'drttf , STia u. 3361; Stmredc^ 4507.
"Wer verehrt werden will, mueB nicht T«ra4anen , aloh
mit ainer gewimen, daa Fubliknm beataohendom Otori«
tu nmgeben; er muH Temieidcn, was »a
Katar erinnert.
Uoit.; Ik gcloof ge«no heiligen, of cij tao6t«Jl broo4
(UttrrtbvtuH, 7, 2W.;
81 Mau glaubt den Ueihgeo nicht ehe, sie thua
den zoieheö. — i^tn , ti, 464.
S2 Man glaubt keim heibgen, er sejohne dann. —
f-rriBcA. //. S»0*; fdMHia. 181 *: Urt». »713 : Siti»-
roiHi . 4&06,
Ddn.i Mam tTO«r Ikkc beigen i»t nma i««? >ert«g«tt. (frv9,
dirn. , ?7t .;
ri«n, tt^a guAro da p41ttrin«.
fn.:
(>
dl
tt. '
Ml, r<f dj mo«lttn mirakelen
rilraroll. {thhn t,\M.)
&3 Man Itat auf dio Ileiligoa ancli vixk fikbcho
467
Heiliger
Heiliger.
468
Tom F*p«t erbeteo hatte « xuMtximeiig»iPt»;t wurAoo,
«eifftn e» ifch, da«« der HisillHO, iler Jen >' ' ml-
OvidiuB erhielt , zwei rechte B«inR hatt*». l >■ m
daher Bischofekleidcr und Pantoffeln anp;, , ■iJ-
»cSttJttr , MagdohuTB 17fti4, II, 10«.; In d. r Anv^rKöe
baUa Clin Herr ■einen Hand filAnolon, der »ein Kiud
in der Wiege gegeu ««ino einRpdrungene Sohlaage ge-
fchlttst, eiD DenkninJ »«taen lA8»en. lu oiocro «pÄtcm
Jabrhuudt>rt achrich luau dem Wa^aer des nicht weit
davon befindlichen Brunnens < irif lM'i1»jimo Kraft xu,
und da man nicht wtiiBte, dß i i '.'i^-
wen«>n, «rbante maa dem heil >< ^ ■*^.
(WkI. 10«.) Eino AhnlioheU*' ' m
hcillffon EiollnuR in Bb<«1. i KL ' '.;!>rjg-
keitliche Uutcrflnchung zeii^to, du- lieh an-
verwetlicheu Leiber des hoillgt?« '■ und Eo-
bsnuf von Hobt wuon. (Ebd, 109.)
84 Man kaniL den Heiligen dienen , aber man wird
davon nicbt heilig.
Die Btusen M9«n: Der Heiligen PUtca vererhen aicb
leichter ale ihre Helligkeit. {Allmunn IV.)
85 Man kann nicht einen Heiligen anrufen wie den
andern.
Bifl Btuien t Die HeillgeD werdto vericbieden geehrt.
(Altmann V, m.)
86 Man mass auch einem Heiligen nicht zn viel
trauen.
87 Man muaa auch einen Heiligen nicht «u sehr
loben.
Lob und Tadel tnüssen ihre G^reaJte nicht ttber-
eob reiten.
88 Man musa den Heiligen nicht vor dem Feste
feiern.
Sich Dicht tu früh freuen.
89 Man muBS die Heiligen feiern, wenn sie fallen.
HolL: Men inoet de heiligen Tieren, gelijk xe xijti.
(Harrebom^t , /, 2y6.J
90 Man muss einem Heiligen dienen mit dem, das
ihn mag versöhnen, sagte das Mägdlein «ur
Mutter, als der Mönch bei ihm gewesen. —
91 Man ruft die Heiligen an, bis sie goxeichnet han.
Span..: Aogtu al bilüIo haata pasar dol trauoe. (Bohn l, 2M.J
92 Man wird auf einmal kein Heiliger, aber auch
kein Satan.
BoU.: Mea wordt niet op eetiB een heilige, ereu ralo een
boet^oht. (HarrtbufH^« , 1. jys,;
93 Mit den Heiligen ist nicht gut «cherzeu, sie
zeichnen gerne. — Ptivi, n, 274; Schad»^ lll, ist,
30— 31,
94 Mit den Heiligen wirst du heilig, lehrtest du
mich, liebe Mutter, so hiib' ich der Nonn'
ein Kind gemacht. (S. Fromme, der, »2.) — Klo-
tlerspiegd , 30, 23; Euidein, 294.
95 Nahe Heilige zeichnen nicht. — Jvrri. ff, 4tn.
E« iit daniEigenthümllohe der Wunder« daM nie inuner
in der Ferne gosühehco, wie e.i auch leichter iat, cuhn
Wunder verthcidigon , als ein einitiget tJuin. (R. 304
9G Neue Heilige werfen die alten ins Crcrünipid.
lu Italien: Die noaca Heiligen Achiebea die alten bet-
•eito, (HeiHAAerg lU . Il9.>
97 Nicht jede Heilige ist eine Mutter Gottes. —
AUmaKH \\ IW.
98 Nicht jeder Heilige wird in einen silbernen
Sarg gelegt.
99 Niemand ist aller Heyhgen Knecht. — U-Umann,
//,433.6l; Simn>ck,4A!m
100 Rufe tlie Heiligen an und greif zum Pfluge.
AUx. Dtttai (prr ilL-ntrhrn/einJ, Uheraotst darch L. von
Ahenttebfn, Leipzig l$;i'JJ "behauptet : Wstren die Brei-
Lagner weniger erpicht auf Gebote, Predigt'^u aud Wun-
der, ao wltrdea «io weniger trttge «ein; nnd die Zeit,
welche lie dem Dicuite der heiligen Jaugfr.iu weihen,
würden aie mit mehr Nutzea der Bebauung de» Boden«
widmen.
Span. : A DioB rogando , f oon •! laaao dan do. (Cahtir , 3790.)
101 'S ist noni aller Helgen aben. (Luiem.)
102 Schweigende Heüigo reden nicht, sie rächen
sfch aber.
103 unter die Heiligen verBotzt werden, kostet Geld,
unter die Guten zu kommen — Scliweis.*«.
t.AIa aioh jemand wanderte, data SainW>i''raDgoii* de
Sallaa tmier die Hailigon venetat woMen lef , d* er ein
•tark«r Spieler, Ja ein falaoher Spieler gaweaea tel, er-
widerte der JSnblacbof: «Waa «r gewann, war fttr die
AnDan.i'« (Brtilautt Krtähltr. 1808, S, '2ii.)
104 Vier Heyligen ehrt man durch die Welt: Symo«
uem, den Geiatlichen, Judam, den Weltlichen,
Venerem vnnd Bach um, die beide. — Crai/r.
/H, 89. i^'hmuHn, U, büO, 7Ä.
105 Vnter stummen vnd gemtüten Heiligen iat wenig
Vnterßchied. — /vjfi . /i, sei.
IOC Viiz<>itige Heilige werden bald wurmstlcliig vnd
fallen von einem weichen Winde mter den
bäum. — l^tri, //. »I9.
Man kann eioer SJeit, eioem Volke Ui^"-« ">*'*1Hirt*
Eiurichtungen gewallsam aufdrin^tsn, u luea
«ich auf die Dauer nicht halten', der er^! uA'
eng bringt sie au Fall.
107 Wann aiu newer haylge kompt, 9o vergisst man
des alten. — AgrüMa U. Iftfi; Satltr , |70. 5»*»-
TiKk, 4.V04; Reintherg ///. 119.
Port.: Poloi Santo« novoi etquecem oi veUioa. (bokm
I. avi.;
108 Waä wissen die Heiligen vom Ka^nar. (S.
280, ist u. 287—28»)
Frt.: Qua B^avcut les aaiiit« de« tapia on de paixis d*
WLvroux. /. 2S.;
eil die Heiligen keine Kranckheit mehr hey-
len, die Leute wieder die Aci-tete suchen, —
/■ink^/ref, f. 228.
110 Wem die Heiligen hold sind, der mag leise
beten. — Simrock . üqi,
111 Wem die Heiligen wohl wollen, der wird bald
erhört.
113 Wenn alle Heiligen ihre Kerze haben, silit
Maria im Dunkel.
Butt.: Als al de heili|^>n hun wasUcht bebUen » lit Mam
iti hei douker. { Uarrttbotnte , /, 287.^
113 Wenn die Heiligen das Wetter verderben, ma-
chen ea die Todten wieder gut ((Htera^Ut%,}
— Orakel, 877.
Wenn am t. Nov. (Allerheiligen) da« Weitar lieh
tinft«andlich geat4dtet, «o soll o« am 2. Nov. (AU«r-
aeitieo) wieder achfln werden.
114 \V\^nn die Heiligen das Wetter verdorben vor-
linden, so bringen sie*8 in Ordnung; weim
sie's gut finden , in Unordnung. — OroM , »T».
115 Wenn die Heiligen Geld austheilten, wurde «
viel Wallfahrer geben,
Dia Ruenen: Könnte sich jeder Geld »a« dvin B«Tg-
kloater bulon , würde auch der Fanlo dorllUn «taa Wall*
fUirt machen. (AUtnanH VI, ilV.)
IIS Wenn die Heiligen verhungert sind, legt man
ihre Leichen in silberne S&rge. — Mtmam V. iw.
So Terfjüirt man in Rnaaland mit den BeiHgeo. ta
Deutaohland aelKl man denen , die man im Lcbeii hat
darben oder elendiglich umkommen laBseti , nach ibreai
Tod« em Denkmal. Lftndlioh, «ittliob.
117 Wenn es an grossen Heiligen fehlt, muss man
deu kleinen opfern.
Mau mnaa tioh mit kleinen Heiligen hngnUiren , wtaa
det gro»»© fohlt. (Aiiuiunn VI, 4S7.J
118 Wenn man auch den Heiligen dient, aatl wird
man nicht davon.
Foln.: Praex (iiwiftych do nieUa, prsex dnbrych tndcl do
chleba. (Otter*chU*ien. Lompa, 27 H. 500,J
119 Wenn sich der Hellige einen Substituten wählt,
wird er vergessen.
120 Wer alle Heiligen feiern will, kommt zu einem
bösen (schlechten) Ziel. — .s«/ar, 679.
Man hat allmlthlich die Anaahl der xn feiernden HetU-
gen im Kal»nder beachrlnkt. Ka kommt alle« eliunül
am der Mode, auch die HelllRea, deren freUieh •»
•ind, davB sie im Kalender nicht Plata kab«o
her In Maaae am Allerbeiligentage ihre Huldiganf ^
pfangen.
Lut.: Qul vult lervaro 8anotonirQ eiugtüa feata, noo po*
tertt cUre cum oodice acire digeita. (Gaat, 437. tl»-
tor, 57«.;
121 Wer allen Heiligen (dem Volke) dient, der dient
niemand.
122 Wer allen Heiligen (der Gemeinde) dient, der hat
viele Herren und wenig Lohn. — ßraw, I, im.
ffott.: Die alle heiligen dient, b«eft ^el beeren ni «ratalf
lonn. ( ttarrthvmie ^ /, 997.;
123 Wer allieit mit den Heiligen gehet, der hat
gut freilich singen. — /vth , It, 6d0.
124 Wer bei Heiligen will werden rein, mifcohl leeroi
Seckäl und müde Bein'. — &i»t\ein,n^
469
Heiliger
Heiliger
470
135 Wer die Heiligen besucht in der Fremde, hat
meist (üft) kein ganzes Ilomde.
126 Wer die Heiligen ehret, sein Gut mehret —
Eüelein, 294.
127 Wer dio Heiligen zur Seite, der wird dem
Teufel nicht zur Beute.
Die Buiaen: Wer mit den Heiligeu in den Ktreit sieht}
wird nicht dem Teufel erliegen. (AUmann VI, 4'24.)
128 Wer ein Heiliger werden will, der niuss sich
vorher kreuzigen lassen.
129 Wer mit Heiligen umgeht, wird heilig, sagte
diu Magd, als sie den Mönch in die Kam-
mer liess.
130 Wer nicht ein rei('her Heylig seyn wil, der mag
ein armer TcuH'el bleiben seyn Leben lang.
— Srhilder, SpieUeuffcl , im Thrutrum Üiubolorum, 43y*.
131 Wer schlechten lieiligcu dient, der ist leicht
ebensu werth als sie.
1Ö2 Wer sich zu Heiligen gesellt, wird heilig.
(8. Krummer 84)— (ilJ.)
fn.: Approchex-Tuu« des bout, et vous devicndrez boos.
Oiaai. M4.;
//.: Accoitati ai buoni, o varai uno di eisi. (Uaal, iH.)
tat.: (jui conTerwtur cum tianctoa, eauctiAcatur.
(Gaatf iM.)
133 Wie der Heilige, so das Wunder. — neimbeTg
III, 63.
fr:.: Tel lainct, tel miracle. (Leroux, I, 26.)
134 Wie der Heilige, so der Diener.
13 j Wie der Heilige, so der Feiertag. — Körie, 3714:
SimriK-k, 4&u2: Urauu. l, 1341; Heinthcnj III. 03.
I'rs.: Comme on connalt le« laints, on Ici föte (honore).
(Cahi-r. 7Ui; Leroux, 1, 'iü.)
136 Wie der Heilige, so ist das Opfer. — }\inckler,
XY. US: Aürle. 2714; lleimberq III. 61.
Die Kuiacn: Danach des Hoiligen Ansehen ist, danach
sollt nun ihm die Spenden. (AUmann VI, 459.;
frz.: A toi Saint , teile ufTrande. (Leroux , I, i» ; II, 165.; -~
Selon le saint reucous. (UoHh /, 56J
1U7 Wie der Heilige, so ist sein Himmel. — //er-
hrrgcr, II. »74.
• 138 Wie niim die Heiligen kennt, so ehrt man sie.
Ks gibt wol kviueii Xordamcrikanor, der nicht den
Tn'ameu Washington mit tiefer Vori>liruuK ausspricht.
Tiieuaiid hat auch in ^eillem ganaeu Vurhsiton wcnigor
Dluikcl und Helbstsuclit bewiesen, als der Begründer
der Vereinii^en Staaten, und deunuch sind gerade in
den letzten Jaliren seines üfToutliehun liobcns dio ttrg-
»tüu .SiK>tilicilfr voll Verleumdungen in Schenken und
?Stradiien Kegen ihn gesungen worden. ( Vgl. Eurvpa
und IteuisKhlantl run Amerika aus betrachUt, von (Juttjr.
ImJrn, Bonn 1833.)
133 Wo die Heiligen die Krankheit nicht hoileu,
gehen die Leute zum Arzt.
140 Wo solche Heilige sich versammeln, da bin ich
mitten unter ihnen , sagte der Teufel , als ihn
die Mönche aus ilirem Kapitel jagen wollten.
— KlusWntyie^el , 80 , 20.
141 Zu den Heiligen laufen macht müde Beine. —
Kortc. 27 in*.
Das mochte noch hingehen, wenn es keine Bchlim<
mern Folgen hatte.
142 Zu einem Heiligen, der nicht zeichnet^, wall-
fahrtet man nicht.
') Zeichen und Wunder thut.
• 143 A ics a wunderlicher Heyligcr. — nobinsua, sas.
FoiH.: Jett to «wirty, ale nie pujvty. (Loiupa, 14 J
• 144 Alle Heilige d' Füss abbissen. (I.uzcrn.) — Schle^
»uch hei Frtfmwann , /// , 246, 185 ; hoihdcuUch bei Her-
hfroer. I, 2,231.
Lippcndienst thun.
•145 Alle Heiligen anrufen. — h:\ar\ein.29b.
In gni-scr Verlegenheit eviu. Alle Triebrkder in Be-
«tfrinog setzen. Aus der Ansicht untstanden, dass die
Kurbitie vteirr lleiligen einen verstärkten EiuAuss auf
ilie Kathttchlubsc (ii>ttes hübe.
frz.: II appellc tuus Ics saini-s du calcndrier ft son secourt.
— II ni! sait iiiiuol saiut sc vnner. (Lfrvux^ /, 28; Ltn-
>ii'"f, IMS.' — II se recommciide k toas les Saints et
haiutCit <ic parailit. {Kritziwjirr, .Vij''.^
' 14»^ B»;i allen llciligen schwören. — Luhrvngd, II. 4M.
*14T l>:t/.u reicht aller llciligen Geduld nicht hin.
*148 Dvn Heiligen spielen.
Kivh fromm iteUeD.
• 149 Der Heihge hat seinen Weihrauch verloren.
HoH.: De heilige Terliest sijncn wiorook. (Harrtttomit.
I, 2y7.;
•150 Der Heiligen Gut. — JfMmcr, yb., 34, in Klotter,
1\\ 727.
„Kr nimmt os von der Heylcben gut; hett ers nit , sein
pfrUnd wer ringor Tnd hett la schleoken kaam die
flnger.**
*151 Die Heiligen sind ihm thcuer. — Mumer, Xb., 89.
"Weil er sich tonst niolit an den Teufel wenden wUrde.
„Dem sind die Hcylgen freylich theur, der den Teufel
nimpt zu steur, si> sich sein sach nit rincklet aammen,
das er sie schickt ins Teufels nammen.*' (Klotter, IV, 846.;
*152 Die ist einem andern Heiligen geweiht.
Bereits anderweit versprochen.
Frs.: Elle est vouäe k uu autre suiut. (Leroux, I, 29.)
*153 Einen zu einem Heiligen machen.
Seine Tugend und Verdienste ausserordentlich ruh<
men. Von einem (iebrauch der römischen Kirche ent-
lohnt, nach welchem xu gewissen Zeiten Verstorbene,
wenn ihre Ilintorbliobrncn die Küsten su bestreiten im
Stande waren, zu Heiligen erhüben wurden.
*154 Er beisst den Heiligen die Zehen ab. — Fnsch-
hier-. 1546.
Frs.: C'est un maiigeur de orucillx. (Lcndroy, b4'J.)
*155 Er feiert nicht allen Heiligen.
*15(> Er gibt alleu heiligen nicht ein tocht. — lu-
thvr's Ms. , 8.
•157 Er ist auch kein lebendiger Heiliger. — Her-
herger. IJ, 446.
•158 Er ist ein grosser Heiliger, den man fasten
und feiern muss.
Von einem ansehnlichen t eiuflussreichen Manne.
•159 Er ist ein Heiliger worden gar, da er nur erst
ein Esel war.
Ans einem alten Liede auf den grossen Christoph,
worin es beisst: „Sanct-Christoph hat sich unversagt
mit tragen manches Jahr geplagt. Zuletst trug er des
llerreu Sohn, der tauft und benedeit ihn schon und
iet ein Heiliger worden gar, da er nur erst ein Esel war.
•I(j0 Er ist ein Heiliger, dem man wol eine Kerze
anstecken mag.
Holt.: Uij is oen heilige, dien men wcl eeue kaart mag
(in stekcn. (Uarrebornee, I, 'J^'i.)
• IGl Kr ist ein wunderlicher Heiliger. — liram. 1, 1235.
*lü'2 Er ist kein grosser Heiliger.
Leistet in der Sache nicht Tiel.
• 1G3 Er iüt noch lange kein Heiliger.
Kr ist auch den menschlichen Schwachheiten unter-
würfen. ,
IIvll.: Uet is geen heilige, hij sal geene roode lotter in
den almanak krijgen. (üarrebome«, I, 2it8.;
*164 Er ist wäger kein Helgü (Heiliger), wenn er
schon so thut
• 165 Er kehrt sich an keine Heiligen.
Frz.: C*est nn diable Uuguenot, il ue so soucie pa« dela
croix. (Leroux, 1,1.)
*1G6 Er lässt die steinern Heiligen stehn und nimmt
dio hölzern als Brennholz an. — 3fMrner.
„Doch hultsne heiligen ert ich gern, wann ir swölf-
tusend fuder wem, so nem ich sie für brenholts an vnd
Hess die steinern helligen aton." (Mumer^ Vom Uttk.
Narren, in Klotter, X, 14.)
•167 Er verehrt die hölzernen Heiligen.
Die Bier- und Weinfässer.
•168 Er verehrt unter den Heiligen Sanct-Martin,
der gibt feiste Gänse zum Win. — Mumer. Vom
luth. jYfirrct», in Klotter, X, 74.
•169 Er weiss nicht, welchen Heiligen er feiern soll,
•170 Er will allen Heiligen die Zehen abbeissen.
Der Franzose sagt vom Bigoten: Manger dea pater«
nostres et chier des Ave.
•171 Er will den Heiligen das Wachs von den Füs-
8cn essen.
•172 Er zieht einen Heiligen aus, um den andern
zu bekleiden. — Karte» im; Braun, I, 124».
Dem einen geben, waa man dem andern genommen hat.
Die Bossen : Den Heiligen dienen and den Uoiligstea
Temaohllaaigea. (AUmatm VI, SiO.)
poln.: KoidK» obdsi«» m dawoniof pzaykrywa. (Lomfia , 18.;
•173 Ks ist armer HeUiger. — KüeMa, »5.
•174 Es ist ein anner Heiliger, er kann nicht zum
Fun helfen. (8- S3.) — £jfcidn,a».
*175 Es ist ein Heiliger, den man nicht feiert.
Er iteht in keinem Anichcn, er gilt nichts.
30*
471
Heiligertag — Heiligkeit
Heiligtham — Heilmittel
472
Frt.: CeBt an aaint, qu^on no fdte point. (Le»droy, 7330 —
Cest un Saint, qu'oa ne chomme plue. (Leroux, l, 2S;
l^ndroy, 423.;
EoU. i Het {■ een heilige , dio men niet meor riert. (Harre-
botnee, I, 298.;
•176 Es ist ein (neutraler) Heiliger, der nicht
zeichnet.
Fr:.: Saint-Thibaad de laLoupe, qni ne maudit n'y u*ab-
•oud. (Uroux. I, 231.;
•177 Er ist ein Heiliger wie der Schweinsbartel am
Eck der Ruthen Tanne. (8. Aussehen 9S.)
Dieser Heilige ist ein unter dem Mamon „Schweins-
bartel'^ bekannter, an einem Eokhaaso (unter dem Na-
men Zur rothen Tanne) in Bartenstein ( Ostpreusaen )
befindlicher Prellstein, der die rohen Züge mensch-
licher Gestalt an sich trug und durch einen General
Fricdrich*B des Grossen, den Grafen Anhalt, in den Bang
eines Heiligen erhoben wurde. Der Graf, welcher
früher in Berlin gelebt hatte , besass Noigxug su lusti-
gen Streichen, zu deren Ausfuhrung ihn die Langeweile,
die er in seinem neuen Gamisonsplatie empfand, reizte.
Er liess, um sich Unterhaltung zu TerschafTon, einst
unbemerkt den genannten Prellstein von seinem alten
Platze wegnehmen und auf dem Felde eingraben. Nach
einiger Zeit stellte er unter Zuziehung des gelehrten
Pfarrers und eines Lehrers an der Btadtschule Nach-
grabungen an dem Platze an. Der Stein wird gefunden.
Der Graf erklärt denselben in grosser Freude für die
btatue [des heiligen Bartholom&us , des Schutzheiligen
von Bartenatein, womit die beiden gelehrten Herren ein-
verstauden waren. Man kam darin Uberein, die Figur
auf dem Marktplatze aufzustellen. Fe wurde an den
Fürstbischof von Ermclaud geschrieben, der zwei Geist-
liehe entsendet, um da« kostbare Denkmal der Vorzeit
auf den ihm zugesicherten Ehrenplatz zu setzen, wozu
die Stadt die Kosten hergab. Schon war der Tag be-
stimmt, an dem der heilige Bartholomäus auf sein Po-
stament auf dem Markte neben den Brunnen kommen
sollte, als ein alter Landmann, der die Figur sah, den
äpass des Grafen verdarb, indem er ausrief: „Ei, das
ist ja der Schweinsbartel am Eck der Eothen Tanne , ich
kenn' ihn gar gut." Man stutzte, forschte nach und
der Spass kam an den Tag. Aber die Geschichte mit
dem Schweinsbartel wurde sprich wörtlich. Der Graf
hatte um so mehr seine Freude daran, als sogar der ge-
lehrte Büsching in seiner berühmten Erdbeschreibung
den heiligen Bartholomäus auf dem Markte zu Barteu-
stein mit aufgenommen hatte. (Vgl. Gartenlaube, Leip-
zig 1857, Nr. 26, S. 3«3.;
*178 Es ist ein schöner (sauberer) Heiliger.
Ironisch.
Frz.: G'est un bon apdtre, an bon gar^on, un bon enfant.
Jioll.: Hei. is een heilige, h\} loopt soh door d« heL
.— Het is een heilige met wassen teencn. (IJarrrbvinee,
I, 298.;
•179 Es ist ein wunderlicher (seltsamer) Heiliger.
— Schulze, 26; Parömicüton. 194i.
Wahrscheinlich von den Säulenstohern , Wüsten- und
BöhlenhcilJgen entlehnt.
*180 Es ist schon ein alter Heiliger.
Port.: Deizar faser a Deos, que ho santo volho. (Bohn
J, 274.)
• 181 Für solche Heihgen ist der Himmel gebawct, da
die Engel mit Keulen laufien. — Hcrberger, l, 352.
*182 Ich fcyre keinen heiligen, dem ich nicht ge-
fastet hab. — Agricola l, 324.
Jlotl.: Ik vier geene heiligen, daar ik nict voor govast
heb. (Harrebomee, I, 238.;
•183 Ich will dir nicht alle Heiligen hertragen. —
Simrock. 4499.
•184 Mit seinen Heilicfen ist nicht zu spasscn.
HoU.: Hij heeft goedo heiligen gedicnd. (Harreboutee,
I, 298.;
•185 Zu allen Heiligen laufen. — Eitelein , S9i.
Heilisrerta«.
Wöllkomm Höllgedag on kein Flade. — /'rwtft-
bier ", 1547.
Wenn man befürchtet, dass etwas nicht gut aufgenom-
men werden wird.
Ueilieei^Boheln.
Der Heiligenschein macht den Heiligen nicht.
Er ist ja von Ruhens dem Xopfe der ruchlosen Maria
von Medici, und von einem neuem Künstler sogar dem
Kopfe des neben dem heiligen Lukas stehenden Ochsen
gegeben worden. (Vgl. W. Ranke, Verirrungcn der
chrittUchen Kunst, Breslau 1855.)
BeUiflre«.
Vom Heiligen halte deine Hand zurück.
hat.: A sacris abitinenda manus. (Philippi, I, 43.;
Helligkeit.
1 Dichte heiligkcit ist zweifeltigc bossheit — i/e-
n(4(h.465. 51.
HoU.: Hefllghoed ligt niet in den schijo. (Harrtbomie,
I, 2W.;
3 Heiligkeit ist nicht crbhcb.
Die Bossen : Der Heiligen Platz« v«T«rb«n aioh leiohter
als ihre Heiligkeit.
3 Heiligkeit und Glanbe sind gut für die Unter*
thuien, die Forsten mögen sein wie sie wol-
len. — Heuteler, 431.
Luther in der Auslegung Ton 1 Mot. Kap. S4. Er be-
kämpft die obige Ansicht und echliesst mit d«n Worteo:
„Ja, Ich will dir wol ein anders sagen", je gröaaerdv
bist, je mehr du dich demflthigen sollst, dass da mit
Tugend und guten Exempeln andern Toxgehen mögest.
Lat.: Sanctitas, pietas, fides privat* bon« tont ; regoi , quo
übet, eant. (ffeuteUr, 431.;
•4 Seine Heiligkeit ist nur von Wasserfarbe. —
Parömiakon, 2478.
Ist unecht, hält nicht die Probe.
Helllffthuxn.
1 Das Heili^um ist nicht danach, wie die Moo*
stranz ist.
Das AeuBsere ist gut und schön, aber das Innere
entspricht ihm nicht.
2 Der kein Heiligthum ist, den setzt man hinter
die Thür; wenn man ihn bedarf, so nimmt
man ihn wieder heriur.
Ausdruck der Verachtung, wenn man jemand nur
als Mittel zu einem gewissen Zwecke gebraoeht, ihn
sonst aber zurücksetzt.
3 Der sein selbst heilthumb ist, ist andern ein
grewel. — Eyering, /, 541; Pctri, 11. 722; Sckottel, 1114*;
Sailer, 107; Simrodi, 4511; Körte, 2721.
Wer Toller Eigenliebe ist, hat wenig Freunde.
4 Man soll das Heiligthum nicht den HtindeD
geben. — Mallh. 7, 6; Schulze, 194; Zaufwcr« 4M;
Peiri, J, 71; Schottd, 1117 ^
Hell.: Geef het heilige den hondon niet. (Uarr^bomit,
I, 297.)
5 Trag das Heiligthumb in allen Winkeln , lo
stehets wol in der Hausshaltung. — Peiri, 11. 54«.
6 Wenn man das Heiligthumb anbetet, so meint
der Esel, der es tregt, man bete jhn an. ^
ISArx. 11, 662; Ilenisch, 388, 34.
*7 Ein Heiligthum aus etwas machen.
Es sehr hoch erheben. Ein Verzeichniis «Iler der-
jenigen Dinge , welche von dem Menschen Ton jeher
schon als Heiligthttmer betrachtet worden eind miid
noch betrachtet werden, wäre ein werthvoller Beitn(
zur Culturgeschichte .der Menschheit und wftrde nu
auch über den Werth der sogenannten Heiligthttmer Bt-
lehrung und Massstab gewähren.
•8 Es ist kein Heiligthum.
Von jedem Terächtlich behandelten Gegenetande, weil
die Griechen alles Ausgezeichnete, Grosse, Herriichs
heilig nannten.
•9 Es ist nit alles heyltumb, was dio bauren küs-
sen. — Franck, II, 104*'; Sailer, 283; Simrock. 44M;
KörtP,'2720.
Dio armen „Bauern" müssen manches küssen, wss
nichts weniger als ein Heiligthum ist. — „Von den bei-
den Päpsten zu Lbasso und zu Taschl Hlumpo — nia
ein Beispiel aus der Ferne zu nehmen — wird nicht nur
der Unrath aufgehoben und wie ein Heiligthum zu Ama-
leten und Arzneien an vornehme und reiche Leols
ausgetheilt , sondern auch ihr Harn wird in Tibet wegsa
starker Nachfrage, und weil diese heiligen Männer
überhaupt sehr diätetisch leben sollen, nur zu wenig
Tropfen an die Gläubigen ausgetheilt. Man hat
dies zwar bezweifeln wollen, allein die Sache ist so
zuverlässig, dass die Geistlichen der Mongolen und
Kalmücken es gar nicht leugnen. Ich selbst habe eines
Nodulus von ersterer Materie , in beide eingenäht, ge-
sehen , den die derbetische Fürstin Abu, welche während
meines Aufenthalts in Zarizyn starb, als fcftstlichea
Amulet getragen.** (Vgl. PaUa», IfacJiricMten über die
mongoliaehen Völker, 11, 511, anä Ausland, 1857, Nr. IS
S. 421.)
* 10 Heiligthümcr steckt er ein und Höllenstein bringt
er heraus.
Heillos.
1 Wer heillos ist, bleibt überall dahinden. —
Seyhold , 40U.
Wer Unglück hat, kommt hintonnach, den letzten
bcissen die Hunde. „Ich laufTe gern den andern gleich
der Letzte trag davon die Streich.'* (Seybold, 3)fi.)
2 Wer jhm selbst heilloss ist, wess heiland wolt
der sein! — Petri. II, 722; Eiscicin, 294.
Heilmittel.
Gar kein Heilmittel ist die Mitte in der Anmei-
künde, (('hin.)
Zwischen dem, das heilt, und dem, da« tAdtet.
473
Heim — Heimkommen
Heimleuchten — Heimschicken 474
Helm.
1 De nar Heime lühct, fragt flitig nau Wege. —
Ltchwntd, 765.
2 Ka geht uichts über ein Heim.
3 Jedem ist sein Heim das liebste (schönste). —
Scidrchta, 459.
Hrtmarbeit.
Heimarbeit wird nicht g'zahlt. (OberöstcneUh.)
Zuweilen auch in obscüuein Sinne.
Heimat.
1 Heimat mein, was kann besser sein. — IhaUir.,
/.59; Simruck, 12326.
Böhm.: Svi« vluC kaidAmu ncjjmilcjsf, amnomi. (Öela-
kov*ly. 22K.;
lt.: Casa mia, oasa mia, per plccina che tu sia, tu mi
•embri uua badia. (ßohn /, 77.)
PolH. : Ojczyzna awoja kazdemu iiajmilaia. (Celakoü^itj , 32tt.;
2 Hier ist die Heimat niclit, ist's leer, geht's wo
andei-s hin. n^ii.)
Zur Charakteristik der riilnderer und Aushnngorcr,
dir viin SchunuuR iiiclita widseti wollen.
3 In dor Heimat iidult der Geiger umsonst.
Seine Kunst bleibt dort uiibeaciitot. Auch in Aeffyp-
ten satft man: In seiner lloimat hat der Pfeifer keina
Freude (über soino Kunst). (liurckfianU. ^JO.)
4 In der Heimat ist's schön, dachte die Laus, als
der Kosack sich kratzte.
5 Ist die Heimat arm, ist sie doch warm. — Suinr. 615.
6 Ohne Heimat und llord ist das Leben wenig
wcrth.
t'rz.: Hoinmo sans abri, nisoaii sau« nid. (Cahii'r, VA.)
7 Wem sehr nach der Heimat verlangt, der fragt
gern nach dem Wege. — Kuriv, 2722.
Heimchen.
Heimchen kennen die Winkelchcn.
Helmvarten.
l Wer hat einen lleimgai-tcn, der wird ihn wadcn.
Kineu Iloimfrarten ( Uueuiijarte) habrn, huibst bei den
junRvu L«»utou des Algiiu auch so Tiel als ciurn ücbaia
hHhen. Und was dem Huhweizer sein (iiltpang, dem
Tiroler das Fonslerle und dem Brcgonzorwalder die
Stubi't , das ist dem Algliucr sein ,. Hoengarto" ( daheim
im (iarteu). (Vgl. den Artikel Kai-rrnlaufm im Aigdu
in der IWiftrirlfn ZeHtiHij. Leipzig, Nr. Üti7.)
*'J In Hemgartc (lleimgurten) gehen. (M'jnu.)
Einen Freund daheim besuchen, um mit ihm zu
plaudern.
HelmRehen.
• 1 Er ist heimgegangen.
• '» (leh heim und lass dich waschen. (.Siirtingen.;
•3 Ueh heim und lieg' ins Hett. (iMtnihufj.)
Du kannst uichts.
•4 Wenn ich itze liem geh, so hessen se mich
Knkcl. (fUti-rhiUMC.)
Ho B»gt der Zftcher im l^'rithling, wenn abends die
Friisclic schreien.
B«lm«eisen.
•l IjHSs dich heimgeigen. ('Ilniiwbenj.j — T'-ndlau , s'j :
Wnrzhn.h II, 26.
Gegen lÄstige Personen Überhaupt, boxondcrs aber,
wiiuu «iuo männliche Person einem AlUdcheu einen
■u drf isteu Antrag thut oder «ich Ungeziemendes heraus,
nimmt. Daher, weil bei Hochzeiten in nicdern Volks-
kla»ten diu (raito sich vom Tanzsaalo mit Musik /.u
ilause begleiten lie^^scn. Im Innvicrtel (Oberüstcrreich)
ist es, wie BiiwugarU-n mitthcilt, noch Dranch , dass
aostKtt die dort einst übliche Kirchwoib an einem Sonn-
lulcr Fe^itaiije die llewohner dtrs Hauses die Erinne-
rung daran durch fin Malil begehen. £h heisHt dies
der Kirta (Kirchtag). Darauf nun geben die Wirthc
iu der IMarre den Naciikirta. Wer sich einfindet, kann
hri Si'Cise und Trauk, natürlich gegen Bezahlung,
hicti gutlirh thun. Oft wird auch getanzt, (ieachieht
die« aber aueli nicht, »o fohlt es doch nicht an Spiel-
leulen. die deiijouigcn , die das Wirthsiiaus verlaesen,
wenu bie zu den angeselionen Bewohnern des Orts
gflioreu, „heimgeigen'', wofür sio ein Trinkgeld er-
hatten.
•2 Octz Irtss di herageig'n. (i^umken.) — /■Vii/firnaim,
17. 31<;. 172.
liuuikch. Mit Spott und Schande heimschicken.
Heimisch.
Mau nmss heimisch werden. — EiseUxn, 2U6: bram,
l, r.'u.
Imi.: >'<>n npi^rtct huapitem icnipcr huspitem esse. (EUe-
Heimkommen.
1 Der kommt nicht mehr lieim, den man auf dem
Kuckeu zum Hause hinaustrügt.
2 Wenn er spot hei chunut. so brucht er numme
guete-n-übe z' säge, d* Frau seife Angere
Scho. (Sokoihwn.) — 5r/itM, 83. 300.
Er hat von seiner Frau einen beredten (sclumpfllchen)
Empfang zu erwarten.
*3 Kr ist heimkommen in einer papienien Kutsche.
— EncU'in, 503.
Todeduachricht in einem Briefe.
*4 Er kommt heim, wie der Seiler Fritz. — ivr. Gou-
helf, Jdkobs, U, 237.
*5 Er kommt jeden Abend beim, wie ein Mühl-
karren. — Eiseli'in, 475.
*6 Er kommt selbandcr heim.
Berauscht.
*7 Es wird ihm schon heimkommen.
Ks wird ilun wieder vergolten werden , im schlimmen
Sinne. Yielleiclit hat der Vors bei Waldi* (III, .'tl, 1S>:
„Solclis muss dir werden widerbracht", denselben Sinn.
Heimleuchten.
*1 Der kann sich heimleuchten lassen.
Z. Ji. mit seinem Ansinnen, Begehren, gutem Ratha
u. R. w. eutfcrnen; ich will nichts wissen davon.
•'2 Ich will ihm hcimleucliten mit der llundslaterne.
— AiÄ'/iiii , 296 ; lAihri'mjcl, II, 230; Uram. I. 1245.
Man leuchtet einem heim, wenn man ihn aus dem
Zimmer, dem Hause u. s. w. namcntlicli unsanft fort>
bringt. ( S. Ueimgeigen.) Für die hochdeutsche Bodens-
art: Einem hoimleuuhton hat /V(t'r (I, 445) folgende in
Oeiterreichisuh-Schlesien abliche Bedensarten zusam-
mengestellt, [welche man anwendet, um eine derbe Zu-
rechtweisung oder eine DemUtbigang durch Vorwurfe
auszudrücken: Aom a Tong'r nausflr'u. Aon g'hurich
v'rpotza. Aem hkftmlftttchta. Aem d' Koiwe lausa. Aem
a Krin s&lza. Aem a Kunza gaija. Aem 's liäächaiUtcha
sobtAka. Aem a teohtich Klbalsa g&n. Aem aus'm
SAlze lAsa. Auu schutttan. Aom a ächw&r üfschtächn.
Aeu ais Wax sAtaa. Aeu aweppan.
HeimUoh.
1 Heimlich, das ist der Hunde art — /Wri, //, 875.
2 Nichts ist so heimlich, es kompt zu seiner Zeit
ans Licht. — Alri. //. 498.
3 Wir woUcn's heimlich halten, sagte der Mönch
zur Nonne.
♦•4 Er macht's heimlich, wie der Mönch zu Erfurt.
— KluHtcrspictjcl , 51, 15.
,,T)er im Dom mit einer Nonne üffentlioh Beilagar
hielt."
*5 Es geht heimlich zu, Sauct-Lucas schreibt nicht
viel davon. — >imrocfc, C623.- Aoik-, 3954*.
HeimUchea.
1 Wer was heimlichs hat, sags keinem pfafTen. —
r.rutcr. in. 112; Lehmann, II, 878, 258.
**2 Einem etwas Hcindiches ins Ohr rannen.
„Wie dann annoch unsere Teutsohen pflegen xu sagen:
or hat ihm etwas heimlichb in das ohr geraunet.'*
(Siiuplic. , (jinlgeHmännUin.)
HeimUohfeist.
♦Eo isch e He imligf eiste. (SoUnkmu.) — Si*iW,
84. 303.
HeimUchkelt.
1 Heimlichkeit lest sich nicht leicht verschweigen.
— /Wri . //, 375.
2 Heimlichkeit riecht man weit.
H"U.: Daar wordt iets heimelijks gekookt, dat geeu' go«-
den geur liceft. (Ilnrrfbomee, /, 298.^
a Heimlichkeit von zweien ist eine göttliche Heim-
lichkeit, Heimlichkeit von dreien ist eine
Heimlichkeit von allen.
Frs.: Secret de deux, secret de Dien, seoret de trois,
sccret de tou». (Arit:iHger, Ml^.)
4 Heimlichkeiten sind schwer zu tragen und
schlimm zu sagen.
l/äm. : Uemmelige sager ure oude baade at sige og hjpr«.
Cl'rov. duH., 4M.;
5 Heimlichkeiten vertraue man nicht Kindern,
Trunkenen und tauben Leuten.
JJAd,: Tonb lint und kint und trunken man mügent kein
heiullehheit beh&n. (Bontr.) (Zingerle , $i.)
6 Heimlichkey t ist einem zu enge, iweyen gerecht,
dreyen zu weit. — PtM, U, m.
7 Wo Ueimlichkeit newe Zeitung irt, bricht! am
ersten auSS. — üruter, Ith 116; tehmaiw, II. 98», 324.
*£inen heimse.hiekeu. — Kmi'lein, 39i>; linuiu. I. IL'4.1.
Ihn doroh achlagcndo (irttndo aum 8ohwei);eu bringen.
475
Heimsachen — Heinz
Heinzenkopf — Heirath
476
Heimsuchen.
*Ich will ihn heimsuchen, dass er's sobald nicht
vergessen soll.
HeixnBuohTmfir.
1 Die Heimsuchung ist nicmands als des Wirths,
dess das Haus ist. — Graf. 3Si , si7.
Wenn in die PriTatwohnunf; jemandes eingebrochen
wird, ao ist der Iloim- oder Hausfriede nur am Haus-
wixth oder Uausvater allein , nicht auch an den übrigen
Bewohnern des Hauses gebrochen. Geschieht dabei
einem Familiongliede oder Hausbewohner Gewalt, so ist
zwar Klage zulässig, aber nicht wegen Störung des
Hausfriedens. Das jiltische Gesetzbacli sagt : „Es bricht
Jemand eines andern Haus und nimmt aaraus dessen
Freundes oder Gastes Pferd, so kann der Hausherr
wegen Störung des Hausfriedens, der Gast wegen Rau-
bes klagen." In Augsburg: Die heimsuch is niemaus
wan dess Wirts dess dass hanss ist. (Walch, K///, 194.;
2 Wer Heimsuchung thut, gibt sein Leben in des
Kaisers Hand. — (iraf , ki , m.
Die Heimsucliung, d. i. das gewaltsame Eindringen
in die Wohnungen eines andern oder die Störung des
Hausfriedens wurde bei uusern Vorfahren als eins der
schwersten Verbrechen betrachtet. Zum erschöpfen-
den Thatbestand des HeimCriedensbruchs war aber
erfordert, dass die Heimsuchung in der Absicht bös-
williger Hausfriedensstorung geschah. Kamen die Leute
friedlich zusammen und geriethon dann in Streit, so
war dies kein Heerwerk oder Hausfriedensbruch; er
wurde es erst, wenn etwa einer fortging, um Ver-
stärkung oder Waffen zu holen.
Hein.
•Es kommt Freund Hein. — Eüelein,i9d.
Die Bezeichnung „Freund Hein" für Tod, ist, wie
EiatUin bemerkt , nicht hundert Jahre alt.
Heine.
*Es ist mir Heine wie Hans. — £t«c/«iu.S96.
Heinrich.
1 Hinnik un Jan het de meiste Man.
Dat kimt, wil er de mlnsten npbengt ward. (Leeckti , V.)
*2 Dat is'u isern Jan Hinnerk. (Itastede.j — Firme-
nich, ///, 29, 146.
Ein starker mnthigcr Mensch , den nichts anfleht , der
sich aUes bieten darf. „Wahrscheinlich", bemerkt
8ihütz9 (II, 140), „hat Graf Heinrich m. von Holstein
(1381), mit dem Beinamen ferrens, zu der Benennung
AnlasB gegeben.
* 3 Henneke vor allen Holen. — üiche^ , 93.
Ein Mensch, der aus Vorwitz hinter allem her ist
und OberaU seine Nase hineinsteckt.
•4 Hintj vor alle Hanken. (Eidcrsiädt.) — Schütze,
II, 140.
Ein Mensch, der bei allen Gelagen, der überall ist,
wo gezapft wird. Alle diese Redensarten entsprechen
im wesentlichen wol dem hochdeutschen : Hans in aUon
Strassen.
♦5 Hintj vor alle Höge, (Hamburg.) — Schütze, II, 140.
Ein Mensch, der ttboraU ist, wo es lustig hergeht.
•6 »N holten llinr'k. — Schütze , li , uo.
Ein plumper^ unbeholfener, klotziger Mensch.
♦7 'N knökem Hinr*k. (lloUt.j — Schütze . II , uo.
•8 'N sülbern Hinr'k. — Schütze , ll , i40.
Ein holsteinischer, durch öfter geglückte Entweiohun-
gen aus verschiedenen Gefängnissen berüchtigter Dieb,
ein Bauer seines Standes.
Helnnoke.
Heiuucke, Heinucke, du motst di bekehre, vom
niedliche Jungko kann ömmer wat wcrc. —
Frischbier^, 1548.
Heins.
1 Ich bin Heintz grober art, nicht wie der Luther
hochgelart. — Eyering, III, 55.
2 LaufH Heintz, so kompt Cuntz wider. — Peiri,
II, 437; Ilcnixch, (^26. 28.
3 Schicgt man Heintzen, so hincket Cuntz mit
dauon. — Vetri. II, 529; llcnisch, 626, 32.
4 Wenn Heintz Cuntzen sagt, wie es jhm gan-
gen sey, so bleibt Cuntz mit Heintzen auss.
— Uenitch, 626, 29.
*5 Ein guter alberner Heintz. — Theatrum Diaboh-
rum, 393*.
* 6 Ein wackerer Heintz. — Faber, Sabbatht Tcnffet, im
Theatrum Diabolorum , 474*'".
*7 Es sei Heinz oder Kunz. — £W^etn,296; Brawi,
I, 1346.
•8 Herr Heyntz.
Bezeichnung des Esels bei Waldit JV, 1. Dammer
HeiBs oder Henz , «. Tummerhena.
Heinsenkopf.
*yon einem Heinzenkopf gezogen werden.
,,Da8 siehet jedermann wohl, daas e« Ton einam
Heintzenkopff dahingezogen wird." (Uaker'a Werkt,
Isl. II, 136.;
Heirath.
1 Die erst Heirath ist eine Eh, die andre ein
Weh' und die dritte nichts meh (oder: die
dritte thut's nimmermeh). (S.Fraui33.) (Schieeiz.)
— Eisclein, 296; Simrock , 4584; Braun, I, 1348; itniu-
berg 1, 183.
„Prima propter opus, secunda proptor opea, tertia
propter opem", sagte Beza in Bezug auf seine drei
Frauen.
2 Eine böse Heirath ist die Hölle auf Erden,
sagte Töflel, als ihm seine Frau eine Tachtel
zum Frühstück gab.
Holt. : Een kwaad huweSjk is eene hei op aardOi zei Joohem,
en hij kreeg eenige baffetoenen van zijn wijf tot een'
morgengroet. (Uarrebamee ^ I, 347.;
3 Eine gute Heirath bezahlt alles.
Ausspruch junger Windbeutel und Lebemänner i die
unbesorgt Schulden machen, in der Iloffnunff, sie mit
dem Vermögen ihrer künftigen Frau zu bezahlen.
Hotl.: Een goed liuwolijk zal het al betaien. — Een rijk
huwolijk moet aUes weder goed makea. (Barrebomet,
r, S47J
4 Eine Heirath im Mai macht bald wieder frei,
eine Heirath beim Piarr'n macht lebenjslang
zum Narr'n.
Holt.: Frouwen in *t hooi is wonder mooi; maar in de
kerk is 't eenwig werk. (JZarrebomee , I, 394'».;
5 Eine Heirath ins Blut, aber nicht in Stand
und Gut. — GraU 143.
Von der Ehe zur linken Hand oder morganatiicbea
Ehe, ihrer Natur nach eine vollkommene, bürgerlieh
aber unvollkommene Ehe. Die aus ihr entspringenden
Kinder 8in4 zwar eheliche, jedoch ohne Recht auf die
Erbfolge in Stamm- und Lehngüter.
6 Eine Heirath nach der Müde ist des Unglücks
schöner (flinker) Bote.
7 Eine Heirath ohne Küche geht leicht in die
Brüche.
Böhm.: Co mi po zencnf, kdyz nenf krmenf. (dtia-
kovtky, 387.;
8 Eine reiche Heirath bringt alles wieder.
Frs.: Un hon mariage payora tout. (Lendrov, 982.J
9 Eine reiche Heirath und ein gesunder iSchwie-
gervater bringen alles wieder.
Von goldenen Aussichten , die sich nie oder ipit er>
füllen.
10 Hastige Heirath, lange Reue. (Mhm.)
11 Heirath der Alten ist ein Ladschreiben an den
Todtengräber. — SaHer,lU; 6'tmrotJk, 218.
12 Heirath in Eile bereut man mit Weile.
Böhm.: Kvapnä zenenf, dlouhS zelenf. (Öelakovakg , 383.;
Frz.: Fian^ailles vont en seile et repentaiUes en cronp«.
(Bohn I, lö.;
13 Heirath ins Blut thut selten gut (S. Heirathen ».)
— Eiaelein, 85; KörU, 2728.
14 Heirath ist ein verdeckt Essen. — 5iFnrock,45l3.
15 Heirath macht mündig. — llillebrand, 15, 83; Graf.
172, 183.
Bezieht sich auf die Aufhebung der Vormondschaft
über Minderjährige infolge ihrer Vcrheirathung.
16 Heirath nach der Mode ist nur eine Zote.
17 Heirath, Tod, Verkauf, lösen Miethsverträge auf.
Frz.: Veute, mort et mariage rösolvcnt tout louage.
(Cahier, 1770.;
18 Heirathen aus Liebe enden trübe.
Die Franzosen lassen gar mit Messern aufhören, was
mit Bingen begonnen hat : Amours qui oommoncent en
anneaux finissent en couteauz.
19 Heyraten geraten nicht allzeit. — Mri, //, S75.
20 Heyrath sind beschert, das alte Sprichwort lehrt
— Fctri, II. 57.
Frt.: Los mariagos sont öcrits dans lo oiol. (BtAnl,^,)
21 In Heyraten sol man das Yatervnser zn Hün
nemen. — Pctri, II, 405.
22 Keine Heirath ward gemacht, die nicht Klatsch
hervorgebracht. — iteinsbertj I, 93.
23 Ueberciltc Heirath fallt 8cltf*n gut aus. — Et*«-
lein, 296; Simrock, 4519; Ilemsberg I, 103,
Der Spanier sagt: Heirath und Herrschafl woUaa
weder Heftigkeit noch Hast. Der Czoehe : Haatiga Hei*
rath, lange Eeae. Der Bergamaske: Heixatliaa nit
Heir&tban
Heiratlien
478
Feuer « «Ilmählicho PUff«. Und der Toieftuvr : W«r lieh
i« Kiio ««rbfeiiüthet , leidet l«iigi»m Kotb. ffUintturrü
[94 Vor der Heiratli fegt das Mädcheti Tenn' nnd
Uaub^ nach derlleirath kaum das Zimmer aus.
— lU^mUrg I, lU.
Wjw msin durch lleiralh gewouucn, ist bald
zerronnen.
Aetinticfa die Veueticr fleinihfrg /, 1|3.
SC Wem dir Heirrdh iibel gerat h, der hara Fege-
feuer im Haiiae, - Saxia , aaa.
Wer eint' gute Ileirath ffetrnffen» hat den Him-
mel auf Erden gefunden, — winvbier.tv.m.
^Wer einirt HejTat macht (stiftet), der gewint
einen ewigen freund oder einen ewigen feind.
— Kfn, //. 7»».
"^9 Wer in Heirath will Geld haben, der löuw den
Sack dazu haben. — SchraAcr, I9.
Zur Ilcimth gehört mohr als vier nackte Beine
iUJB Bott. — IkHiUbrrn /. 95,
AucU wol mehr al«, wi« die Fnumoffea ■uieu, xu-
uuiiicit *^«*eit, Irlukfln und atvItUfen.
rn. •■ \\i^'\»^ k4» HC äciiJ UA ctjrri vötry a nä }>ikljp aniii.
XV/. • - - 7 .1
#Vr,- I '>tf9r, roncher im»«mbla, e*««t nuirUigei
/Ml'( /.*!,;
//ö«. .■ 11 i .1 I" li '>rt nwvT «nt »uM Jjnwelljk dAii vier becucn
op «»n bod. (Iftur.lt.nif, f , /, U4T.)
:. i Kl. vylr.t .lir au deine i' llelrath nicht schuden.
Ka werd'r An derm Schlddeob ni:i ichad«.
M7.J
hu sagt inAii i dorn, wrlulicr
ab«r «iMu Dtti< r -ulaieii u. n. w.
••ttfiil, d«B wiiMlur tfoli>«i wt»ta(}u kj*uu.
^83 üeber eine tn fp\\^ Hpirath klagen.
ITtobAr '.->. Von jemand, der «ich In
•oinetfUn .< uiclit cu ilndeu, sie nicht
•a icJinU'
Fn. : li M! ptaiiit >^ik' U miiriäü eit trop balle.
>lraLh6zi.
l Beim Ileirathen trügt man die Lägen in der
Wiinn»' diiber. (Suthngm.)
Oerttde au diuter Zelt ist dia Zwitobauträtfer«! am
Uiailgateo.
Ftt.'- £fl nariaff« tromiHi qiii patit. (Böhm T, \1.)
1 l^exBt!r li<eirAthen nls Brunst leiden.
ttun.: Bodre %.\ tKiiX* »i^ end at braune. (Prot^ dan., !i4J
f J>«r hat wohl geheurath , der ein frommee Weib
hat — Maytr.im.
CS sich heiratben lüa^t musa man erst
sucJien das Nest,
6 Ehe du lieirathoKt, beginn^ dich wohl, aus Honig
vird bald saurer Kohl.
Pcr^^f&Dior: Beror du beiratheat, alaba wolsa, «raa
, dena •■ ist kein Kooteo , den dn aufniaalj<<ii
L^ L.i... .,hct mancher am Morgen und steckt
am Abend voller Sorgen.
/r.r Tal ^ maritata la matiina, ehe a« ne pente la lera.
Eä heirsitbet mancher nach Geld und bekommt
blo« den Beutel.
,; Itaagm girter «ig for en taake fold of i>etigo; oaar
4* •*« borte, b&r bau taaken Jgies. — Maogen giTter
als tor tu gaard, aagret dot indea et aar. (^09,
4m»,, Wi,)
tagtet 91« alle zu heiratben, wie den Hund
oÄcsb Ogtcrbraten. — Eittifw, »96; Simrock, «&I8:
j, i't daau den Orand dahin an: Der B^
wKii Sorgen, aber der Ehelo«e noch ntalif.
mflasco »ich nicht alle heiratben, die einmal
sttmumen gähnen.
10 Et würden noch muhr heiratben | wenn die £be
nur ein Jahr dauert«.
dJe tt«r»Ma«ii itn «. Jabrbundert in Rampn be-
leitfuu «iwüaii, bemerkte man, daaa «i« Um i^f.ticu au/
9lmm f«wlM« K«tt miatheten und *ie daua , w^nm 4«r Vcr-
ttafl nUk% Tcrlangvrt wnrdei wieder trehen liettci»,
(m^tmmM. A»hmi«4t, AiUDlrorg 16», Nr. tJ.)
aof dem Fusse und bereoa mit Masse.
»ar B*th der Lagl&oder.
, t«rvo Ich ttidhle au aaaeii
<'l. irnd in Mailand T
t die Fofgen davon bta
12 Ileirathen bei kidter Küche göht bald in die
Brüche.
hHi"
W
111 IleiruLheii der Wein« Uugt nicht. — EmIut,
1' ikc nutereJnander
U Heu i __ aL, aber e» i^t
eine theure CiOflchichl'*
H^jhm.t Kdo •« cbee xenltf» muaf penite menlU. -»Kdoae
^enl, tolarj oii^ni, (CHakvttky , 3*5,)
16 Ueirathenf heiratben klingt gut, hat «her den
Teufel ijhterin Hut.
It.! 1 niatrimrtaj sono non cum« ci fanno, ma eoma riaa*
eooo. (Bahn /, H>4.;
twK: t'asar, caaar, e Quedo gftvero«>. (Bohn /. 8T2.JI
IG lieirathn niiTf Bollvt ^s Müthel wol ninktin bu»
»en. (8. Frolen 42 n, i%,)
f'i)rf.: 4:aaarai, e anianiiarAii. (Ht^hA t, KTSJ
Sita;».: Ca«ar4a y tttuAMArh». (Bahn J, iCiA; Ca ht>r , tk29»,}
17 lieiratlie überdrn Mint, no wcMsyit du, wer sie(näm-
lieh (ho Braut) ist. — tlium.^'j, ilraf. U9, Sun-
»" ' '. ö7:i. h6Tl,>, 2731 II. 38*i: Ümiin, /. UM,
1 i.<uoru Uulel ta: Huret aber a Mitt, «o
Wfi li't."
//.-• Mügtic li ruuxino i»l(clliUo dal rieino, (Ottitt, 873.)
üjju».: vtuion li>Joa va 4 canur, «) t» engaäado ö r% 4 an*
tfaüar. (ffoMn /. *iy,;
rni^.7 Jitbb* a' e»oinex<^d i^uDyit ki^ttrtTe), mint aeui ac
iilaKCDAt ogy bfmnid ol'Venni. (ihiiil, »1^.)
18 Heiratben aua Liebe gibt gute Nachte und am
Tago Hiebe,
fii.: Qui 10 aiarie pxr ajnoura, uno bODOd DDJt, deas
inaniiaia Jnnja, (%'vH^Ki*^, ^2,)
it.: Cbi ai manlu por anioro •o%'ente Tive in fdaatl et ia
duh)re. (l'atttifftia, 2i:>, S.J
19 Ileirathen in Eile bringt Reu in Weile (oder:
bereut man mit Weile). — SimToti.^ 4517; flniMn,
f. 1253. nnMhcrg 1,102.
In Mailand entAliit man: Er dachte bia an dreiaaig
Jahren daran, elu Weih an ne'hmen; naehdetm er daribn
gedacht, liobte er ei« weiug und endete damit, ea
oiüht yu nebiuen, (Hnatbfiy /, 102 u. li>:i.>
Port.r Priuieiro qoe case«, tö o qao facea. (Huhn /, SUIfJ
2ü Heiratben in Hast bringt lange Laat,
//,; Cbl (i marita in fretta, Htunl« adn^io. (lioAn I, %(,.)
21 Heiratheu ins Blut thut selten gut. — Ei»m-
hurl, US; Graf, Ul. 39; Sauer ^ 241; Ämrmk, 4*83;
A'drtr, antfl; Braun, I, tV5i, Itftwtbrrtj /.IOC,
Mit dem Cbriatentlmm (anden auch die »oaaiaoliftn
Sbererbot« nutet BlutMfreuiidou in DeulaohlftndMngang
und OeUnng. Die Pipat« <.TwoiC4>rt«u djpüo Vcibüte
immer mehr ond bfttlrohtün die ohne beaondere (rouohnii-
gung der Kirche gcaehlosaeneo Ehen unter VorwaiuUi^-u
mit der Rüche dea Hiinniola. Mun bat nun aJJerdini;!
behauptet, ob aci diea geaohehen, um dcato gr«>iii»ioTO Di«*
penaationsaammen zn orbalten ; aber ea gibt alcber
kaum eine wühlthAtigere Beachränkung all dies» von
dtir Kirche gebotene, aelb«t wenn aie nur aut flaan*
atellen GrOndcn erfolgt wArO; denn die Natur aelbat
will die Ehen unter Verwandten uicht. wie die Folgen
beweiaen, die vnrbeTTiPhcnd »oloho Ehen früher oder
Bp4t«r ia ihn- v ..i , ....,,..., Lj^jy^jj^ /^, Ücfiücking
bat in aeineu ' -'/tu ( Krftukfurt a, M.
1955} geacbicli -u , daea Kheu unter
Verwandten aua iM'yüiJiuLCJj.jiicci Gründen hochat nach'
iheilig 4iDd. BlOdainn, Tauhstummheit, Melancholie,
Wahnsinn aind aohr hftufig da« Erbirnt der Kindiir aua
Verwandtaohaftaehon, beaündora cioor nicht unter*
broehenao Reihe tolcher Ehau^ — lu; gauii neueatar
Zeit hat auch Abd>el*K.ador, in einem Hebroiben nn d^n
rranxöaischon General Daamaa, ea ala ein-
grundsati in der Eniahnng edler arabif '
nacbgewieien, blutavarwandte Thäorn an-
halteo, well aoDat di« Raasen vrrl
ScUtaitcA* ZHUmg, 1867, Nr. i:
In denan »Uea unlt'rrinan.l'^r •
Frauxoae: €e n'evt <>
lionuent toua irax le < ' '' '" <
lji.ni} latfl inftTi : Vff^t ■ r,- .(i.n.-u • ,
t'.id <)<lcr lan^pi ■» Sjvchtlium daviiti. \K<>n\-
22 i.
23
i\i
A^ ni hciratlion ij btider (besaor).
I T R« lat ^nf , rpStjtn bHrathm, tthr*«-
m
■
479
Heirathen
Heirathen
480
24 Heirathen ist ein kitzlich Gedicht, ea macht
dünn die Beine und lang das Gesicht.
In Toacana heiast ea : Wer ein Weib nimmt und ver-
steht ea nicht, macht sich dünn die Beine und lang
dag Oeaicljt. (Rfin*b.^rg I . M.;
25 Heirathen' ist ein langer Kauf.
SjHin.: Antea quo oaaes, miro que hacea , que no ea findo
que deahaccB. (Huhn I, 20<>.j
26 Heirathen ist ein Ring^ den man dem unge-
leckten Bär «lurch die Nase zieht. — Lurifer.
»uyorik vom 11. Mai 1851.
27 Heirathen ist ein theuer Vergnügen.
Wer heirathet und baut, sagen die Franzosen, gibt
das Seinige preis. (RHn*bfrg Ilf, 27.)
Frs.: Qui so marie ou ädifie, sa propre bonrse il purifie.
(Uroux, II, .TOi».;
28 Heirathen ist ein verdeckt Essen, daran man
bis an den Tod zu kauen hat. — A'örtc,a727;
Braun, l, 1251; Rttinnberg I, 192.
29 Heirathen ist eine grosse Lotterie, hat viel
Nieten und wenig Gewinne.
30 Heirathen ist Kartenspiel, wo sich die Königin
mit dem Knechte paart. — mnckler, IV, so.
3L Heirathen ist kein Bauemdienst. — Körte, iW:
Reituberg /, 95.
32 Heirathen ist kein Geschleck. — Heinsberg I, 92.
Port.: Mii, que oousa he caaar? Filha, fiar, parir, e
chorar. (Bohn I, 281.)
Span.: Madre, que coaa ea casar? Hija, hilar, parir, y
Uorar. (Bofm /, 2.3ü.J
33 Heirathen ist kein Pfenlekauf, Freier, thu' (oder:
Blinder, thu') die Augen auf. (Ontprewt.) —
Frischhier, 307; Frischbier \ 1549; Rein»berg I, 92.
„Die Augen musa auch der Pferdekftufer trotzdem
aufthun, um sich Ton dem Zustande des Gebisses su
Überzeugen , naoh welchem sieh das Alter des Pferdes
benrtheilen lilsst'S bemerkt Fr. Hatenow in den Haus-
6i«iM«'/^( Stuttgart 1807), wo er unter der Ueberscbrift:
Xicht weit hergeholt , in einer Boihe Tun Artikeln deutsche
Sprichwürter behandelt.
34 Heirathen ist leicht, aber haushalten ist schwer
(keucht). — Simrock, 4521; ßraim, /, 1249; Reimiterg
J. 9«.
Daher sagt der Franaose: Man soll sich nicht Ter«
heirathen, wenn der Mann nicht su Mittag und die
Frau nicht au Abend au easen hat (Reintberg I, W.)
35 Heirathen ist leicht gethan, doch schwer ist's
voneinander gähn.
Böhm.: Snadno se oseniti, ale täko roaseniti. — ^enitba
Jest, ale odsenitby nenl. (Öetakopaky, 3S3.)
36 Heirathen ist Lotterie. — Simrocfc, 4516; Reinsberg
/.9».
Darum tagt man in Venedig: Heirathen ist nicht fttr
alle, einige werden schön daron, andere hisalich. Und
in Mailand: Wer durch Heirathen glaubt Olttck su
machen, ist wahrhaftig ein Tropf, so gross wie der
Mond. (Reimberg I, 99.;
37 Heirathen ist nicht Kappen tauschen. — Sim-
rock. 4514; Körte, 2727; Braun, I. 1250; Reinsberg
1,9b.
In Luaem: HQrothe ist nid um Chappe tuschet.
38 Heirathen ist zum Wiederaufziehn kein Knoten,
drum prüfe vorher die Noten.
„Aber diese Prüfung darf auch nicht allxn lange dauern,
wie etwa bei Leibniz, der sich erst in seinem ifnnf-
Eigsten Jahre cu heirathen ontschloss. Jetat Terlangte
seine Auserwählta auch einige Bedenkzeit, und als
diese sich im bejahenden Sinne entschieden hatte, nahm
er sein Wort wieder zurück. Die .Ehe, sagte er, ist
gut; allein ein Weiser muss sein ganaet Loben darüber
nachdenken." (Kin/äUe, 250.)
39 Heirathen klingt maulrecht, macht aber zum
Knecht
Jt.: Maritar, maritar, suona bone, e portamale. (Patta-
gtia, 215, 9.;
40 Heirathen klinget sehr angenehm, schmeckt aber
wie getretener Lehm.
Port.: Caaar, casar, soa bem, e sabe mal. (Bohn /, 272.^
41 Heirathen oder nicht heirathen; die Fliegen
sind bös, aber auch bös die Bremsen.
Frz. Schiteis: Marld< to, marid« vo p&; mö 16 motaÖ, mO
\6 Urans. (Sekteeia, II, 120, 8.;
42 Heirathen und Gehängtwerden hangt vom Ge-
schick ab auf Erden. (S. Ehe 31.) — Rein$berg
1.91.
43 Heurathen ist leicht, aber ein Hauuhaltung
fuhren ist schwer. — Lehmann. 373, 153 ; l'enedffi. 97.
Dan. : Qiftermaal er let, men huusboldning «r tonff. (Pro9.
dan., 231.;
44 Heyrathen ist wolgethan, wenn mans recht
fahet an. — PetH, 11. 375.
45 Hicroth ^ deng Dotcr, söns hieroth se sich selvs.
(Bedburg.)
') D. i. Terheirathe.
46 Ich heirathe nicht, sagte der Doctor, denn die
• Hazardspiele sind verboten.
47 Hc mot furts wedder heirathen, sagte Henshner
zum Pastor, als er das Begräbniss seiner Frau
bezahlte, de Kirschentid kunimt bald, un da
schull min Fni de olen Lynken (Sperlinge)
wegjagen. — Piening. 90.
48 Man sieht beim Heirathen mehr auf die Güter
als die Gemüther.
49 Manche heirathet, als wollte sie lieben, and will
nur kochen.
50 Mancher heirathete eine Frau mit YermögeD
und musste dann den Schweinstall fi^^n.
51 Mit dem Heirathen lernt man klagen.
InToscana heisst e«: Sobald einer heinthekf betritt
er das Sorgen reich. Wer nicht weiss, waa Noth und
Kummer sei, der nehme, ist er noch ledig, ein Weib.
(Reintberg I, 99 u. 100.;
52 Nicht das Heirathen, sondern das Kinderzeogen
macht den Vater. — AUmann V.
53 Sp&t zu heirathen ist gut; nie, besser. (Engl.)
54 Vor dem Heirathen muss(?) jeder tollen.
Böhm.: Kaidömn pfed ozenonfm tri löta tfejtitL (ÖtU»
kottky, 385.;
PolH.: Kasdy powinien praed osanieniem Xxtj lat« sialae.
(Öelakovtky , 3»b.)
55 Wä hieroth us dem Klockeklank, dem reut et
all se Leave lank. (Bedburg.)
56 Was liegt mir am Heirathen, wenn ich nichti
zu essen habe.
„Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich da« dA-
thige Geld auch findet." (Büchmann , 15.;
57 Was wol das Heirathen mag meinen? — Spinnen,
Gebären und Weinen.
So fragt das spanische Mädchen und antwort«! deana
Mutter. (Reintberg I,9\.)
58 Welcher heirathet und fehlt, ist bald k&mbelt
(gekämmt) und g'strehlt; welcher aber hei-
rathet und gerath, der hat genng Hausrath.
(Sckmeiz.)
59 Wenn man heirade wöll, mot man erseht e
Nest make. — Fntckbier *, 1552,
60 Wer auch arm heirathet, bekommt ein eigenei
Haus an seinem Ende.
61 Wer das Heirathen bis aufs Alter und dai
Schicssen bis in die Stadt lässt, der ist be-
trogen. — Frixchbier*. 1550.
62 Wer durch Heirathen will machen sein Glück,
ist ein Tropf von der Zehe bis zom Genick.
63 Wer heirathen will, brauche mehr die Ohren
als die Augen.
Die Italiener: Heirathe nicht mit den Augen, aonden
mit den Ohren. (Reinnbira /, lüS.;
Böhm.: Kdo se zenis, bledej sobe roven. — Ntroral
nosToruf. (Öelakovtky, 387 J — Nes so senist po^ ul
mesi lidi. — Nezen se o£ima, ale uüma. (Ceiaka^akjf, lü.)
Potn.: Nierowni, niezgodnl. (Öelakovtky, 387.;
64 Wer heirathen will, der suche seinefu^eioben.
Doch nicht in dem Sinne , das« Herr tob Habttlebti
das Frftulein von Leerbentel, oder der Hun8«r die lacrs
Küche, oder, wie die Polen sagen, derBettMr daaEUad
cur Ehe nimmt. Die Osmanen sagen: HeinttlM die Tock-
ter eines Niedem und gib deine Tochter keinam
memala du bist (Schlechta, 259;: eine Regel, 4i«
sie streng durchgeführt, überhaupt alles Hai
heben würde. Auch so der Spanier. WlUat dn ni^
immer Zank haben, sagt der Pole, so waUa dir «te*
Frau Ton gleichem Gewicht. Und dar Sarb«; Wer slek
Terheirathen will, auohe «ine Pran, di« ihm glatek iit
(Reinsberg I. 116.;
Lai.: Aeqnalem tibi ozorem qnaere. (TappiuMt It7"^_
Si qna roles apta nnber«, nnb« fri. (\
lippi, II, 190.;
(OHä^ (hf
481
Heirathcn
Ilciratbshrot — Hcireri
482
63 Wer heirathen will, wähle ein Weib, das nie
ültor ciucn Bosen.stiel binausläuft.
Kin juriffer reicher Manu Ha^tu zu Boiuuiu Frnuiule:
.,l)ioscu llKaeiifiticl liCMtiiuino ich, um mir einr (futtin
XU wühlen." JKr hatte eine zultlroiubo (iCicllHrhart, iu
(Irr lieh viel JunfffrauRu hcrunden, bei itiuli, dio vr uud
einem kiiHtlichi<n iSaaU' iu ein duIiuh Geholx führte.
Auf dem We^c dabin la» dur lioMeu, Über den einige
>iol|ierteu , andure richrittuu. Kndiich Icam ein Müdeben,
•iie ihn uui'hub und in eine Ecke de« (lebüudeH BtcUtc.
Dicrie wurde die wirthliehe (iattin des juu^eu ManucM*
Kr lintte üicli nicht KCtauscht; die Kho war eine KlQck-
lu-hc.
6ti Wer hoirathct, eh' er klug ist, stirbt, ob' er
rfii'b ist. I
C7 Wer hciratbct, hat das halbe Brot. l
Weil er es mit der Krau theilen muHS. Kann nach
dem Wortlaut auch wol hei.iaen, duHH die Frau bei
▼ ielcu Arbeiten aU (loliülßn da« halbe Brnt erwirbt.
CS Wer heirathet beut Oller morgen, kauft sieb ins
Reich der Sorgen.
Ü9 Wer heinithot, kehrt üaus und Leben «m.
Ht'thth.: Äcnenf, zivcita zmenenf. (C'flakoraki/, 3^22.^
J'alH.: Ktn sif nicni, to sif ndmioni. ((\lakortkjf. 3s2.;
70 Wer heimthet naebUeld, verkauf! die Freiheit
in der Weit.
Jlutl.: AIh 't huwiijk in nm 't ffOllctje, dan wordt hct
vaak een helletje. (Ittirrf/iumfi', I, 'Hl.)
71 Wer heirathet oder baut ein Haus, der zieht
dun ileutol aus.
7*2 W'er heirathet, s]iielt eine Terne in der Lotterie.
73 Wer heirathet, thut wohl, wer ledig bleibt,
thut bewer. — l Km: 7. 38; Sihulcf, SiCl; IViu-d*-!/. 93 ;
Snunirk, ii'M; Kürte, 27'JC; Uruun, I. VJii.
„Haut du viel Kind un wenig Drot im IC&a, sn httt-
toKt du ein kloiue Freud; nimmiit du eine, die kein
Kind macht, bo hfttu-at dn frernc Kind. Nimmst du eine
hiibHcbe, bo begehren Bio andere LUtauch, un ist hart
lu beliUtvn, dasj viel Lüt ihr begehren. Nimmst du
eine ungeMtalt; ea iat leidlich xu haben, da« niemand
begehrt. Ainn nimmst du ein reich Weib, so hast dn
ein Frauen ein Meister überkommen uud ein ewig
verweireu; du üettler. Ninmuit du eiue arme, so ist es
hart, wie du sie erziehst. Nimm ein Weib, sie sei wie
sie Wol, si) red sie wider dicli. Ht.-ilieronymu8 »iiricht:
Sie liaben es von ihrem Trsiirnug, sie seyud gemacht
vuu einer krummen Kipp, darum vo krUmmen sie sich
zu allen dingen." (Kin/iillf, 'i4l.) Die Spanier sagen:
In deu Krieg xu xichcu und sich lu vorhcirathen , kann
man nicht unrathen. Und die Mailander: Wohl thut,
wer ein Weib nimmt, wer es nicht nimmt, besser.
(H'iH*i;-r'i I, y.!.;
74 Wir heirathet , tritt eine lange Bussfahrt nn.
Die Hankin denkt dagegen: 7m üaygnrri ist das Ge-
Kfhirr irden ; als man mich dorthin verheiratheu wollte,
war es golden. Oder: Icli hatte den Zug ins Kloster,
aber der Wind trügt mich fort lur Ileirath. (H'-iHtbf>ry
i. 7s.;
Frz.: (jui i-e niarie, sc met on cliemin pour faire pöuiteuce.
(ti.uü, U'.73.:'
Lat.: (^ui capit nzorcm, capit absque qnieto laborem,
longnm languorem, lacrjrulas, cuiu Ute dolorem.
(tiiiiil, 107G.;
75 Wer heirathet, um reieh zu werden, löscht sei-
nen Durst mit Salz- (uder See-)wa8ser.
76 Wer im Ileirathen will Geld haben, der muss
deu Sa<'k dazimehmen.
77 Wer juuK heirathet, trügt (braucht) keine Greis-
hosen.
Beinkleider, wie sie alte Leute tragen, weil er auch
jung stirbt.
78 W»;r ni heirathet, genitt (gcniesst) sin Leben
man halw. ni^'nAfhunj.)
79 Wer übel heirathet, dem wird der Ehestand
lang.
Sf'uM.: Quien mal casa, tarde onvinda. (Bahn 1, 950.;
80 Wer üln-l heiratliet, fühlt es all sein Lebtage.
It.: Chi mal si marit« noii esee mal di fatioa. — Chi mal
nna volta si marita ae ne riieaU vr tntU la vita.
(l'azsuylta. 21&, C u. 7.)
Öl Wer will heirathen, muss haben Weinberge,
drin zu spaten, ein Ilaus za wohnen nnd
Feld zu Bohnen.
Span.: Autcs da caiar, t«n caiai en que monur, j tiemi
en que labrar, f viuaa cn qne podar. (Bohn /, 300^
82 Wer will heirathen ohne Wehe, nehme soines-
gleichen zur Ehe.
Nach stand, Verrnttgen, Hildnng, Alter; doch vor-
laagcn die BpricbwOrter, dasadle nranteino Kellievon
DCtTTiCBKi HrBIOOWGlITrB-LRXIKOy. II.
Jahren jünitcr sei. Die Polen bestimmen diesen 1'^nter-
Kohied des Alters dahin, der Ilanerjunge .Mdl Relioa
liiiiter dem Pfluge gehen, wenn das Müdehen geboreu
wird: C'-h)(ipiec! Kapiugiemeliod/i, dKiowczyna ui^ rodzi,
üa^i wyda:' sie gndzi. (Lninjui . t':)
83 Wer zu heinithen geht in die Fern*, wird be-
trogen oder möchte bei rügen gern.
84 Willst du heirathen, so besinne diirh fein, sonst
bekommst du Essig für den Wein. — l'nrö-
80 Zum liciratlifii und ])u(>lliren gehört Miith.
Der P»lo sagt: Wer mit zweien sieh nehlüKt, ist
kühn , knbner noch , wer lieirnthet und hat nielits.
(neitiihftj I, 115.;
8C Zum Heinithen und Seefahren muss man die
Worte sparen. — FuavUw*, :,; Simmh, J515; /i'iw-
li-in , Mi».
I.uf.: Nulli couHulendnm est dueere lixorem, tr:\usmäriuam
facere peregrinatiuncm et uequi militium. (J-Üs' U-in , lAV:
Itimltr II, 'J'2'J4.)
•87 Bis du heirathest, ist alles besser. — Frimh-
hin'^, 15.M.
Sagt man heschwiclitiaend zu Kindern, wenn sie Hieb
gestussen oder verwundet haben.
•88 Dun kannst <lu dir heii-.ithen.
Schcrzwi^rt der Mädchen in liezuisr uuf einen Kuoke-
ligen. Die .«^•/i/cji. Vri>rin:iiüt.UitUT { .lahrg. <;. IM.T , S. KW
u. tl^) haben eine Sammlung der Kpriuliwürtliehen Ue-
donsarton begonnen, die man in Breülau (oder Sclile-
sien) zur llezeieimung der J)uckeliv(en Hcher-/h.ifl ite-
bruueht, üu dem die obige gehört. Man itagt aueli: Den
kannst du mir (den wcrd' ich dir) zu Weihuacliti-n
schenken. Das i«t ein Itild; nO, gar ein — Kritppcl-
bild. Oder man ruft: l*icculomini CAuHpiulnng auf pick-
lich lür buckelig ) oder KricgMkusite ( s. d.) und Ziethen.
*8D Der will heirathen und h:it nicht einmal einen
Feueri'imer.
Neckwort in der Pfalz. Da» nnerlasitlicho Attribut der
pfälxer HUrger UX der Keuereimor, ohne deu ein dortiger
nurgermoister uieiit einmal hat eopuliren wollen; denn
die erst« Krage an deulirüntigam war nach dem Feuer-
eimer. Daher das obige Ni'ckwi>rt. (\k\. Uuenria, hif
r/>il: UHit die Pjälzer, uud Enrm a , Leipzig iMCiT, Nr. 2(Ki,
H. <;i:>.)
*90 £r heirathet ein altes Weib, wenn er einen
rfenuig gewinnen kann.
Von einem, der alles fCir Geld tinit.
•91 Heirathen, mag^s übel oder gut gerathen.
Span.: Dien i'i mal, oasado me hau. (Huhn /, 1*05.;
Hclratlxsbrot.
•Sie kann das Ileiratlisbrot nicht backen und
will Hochzeit machen.
„In OberOsterreich muss die Draut das Heirat lisbrot
oder llochzeit88t<iri (s. d.) selbst backeu. Diu Jlrant-
leute bekommen davon und bewahren etwa» davon auf.
Im Innvieriel heisst es llocli^eitstiirie. Braut und llrüu-
tigam bekommen jo ein Anschcrzl." (Buunnjnrtf-H.)
Helxathagut.
1 Kein besser Heirathsgut als gesunder Leib und
edel Muth.
iiChin,: M&lo mi po velk<^m venc, pakli jeu pocustnust
T ieni. (CaUtkuvuky, 411.;
PolH.: Alalo mi po wielki^m wieuio, kicdy chota wielka
w ienie. (linUtkorthy , A\\.)
•2 En güd Heirathsgöd, dat MütterHclie. (IhUQ —
Schüiiv, 104.
•3 Manche tregt jr heyratsgut vnder den äugen.
(S. Jungfer.) — Franck. I.BB*; Lehmann. II, 140. l'JO.
SimriH'k. 4535; liniutbny I, 52.
Helral^maradi.
Wenn Uuirathsmarsch getrommelt wird, tret^yn
alle (erwachsenen) Mädchen unten Gewehr.
— WVÜ imJ Zeit, V, 880. »7.
Helrafhathaler.
Der Heirathsthaler gilt nur acht (vier) Gro-
schen. (l\tmmen.J
Heirathswerk iat ganz umsonst ohne des Him-
meb lluld nnd Gonit.
Wenn Heirathswind weht, die liebo zum (ins)
ffloster vergeht
Zum Ileiren gehören ihrer zwei. ~ TiirUmmn , ci.
Helreri.
Der Helreri Mehl, nit wohl, hürt nit wohl und
kann nit recht reden, drum muss er ein
Pfarrer wertlen. — .sniinM*., 77M3'".
31
483
Heischen — Heiss
Heissen — Heisses
484
Heischen.
I Hesche on B6de mot söck schede. — FrUch-
hier », 1554.
Fordern und Bieten müasen sich scheiden. Wird ge-
sagt, wenn der VerWäufor, Vermiether u. s. w. den
Preis nicht selbst bestimmen will.
*2 Es ist genug geheist, wann man einem seine
Noth klagt. — Lehmann, II, 142. 158.
Heisehelster.
•Er ist ein lleiseheister. — FrUchbier*, 1556.
Ein unruhiger Mensch, der bald da, bald dort ist,
der in Eile Imndelt und seine tiesch&fte oberflftchlich
verrichtet. ( Vgl. auch Bock.) In Kiedersachsen : Heister«
beister, heistern = eilen. In Hamburg: Heaitar — Peu-
ster, d. i. Über Hals und Kopf.
Heieer.
•l Er is heiserig. CJ'i^-äetasch. Brody.)
D. h. er hat seine Zahlungen eingestellt.
•2 Er ist heyser. — Eyeriny. il, s&s.
HelsB.
1 Es ist bei manchem nicht so heiss, als er wol
sehr raucht — I*eiri, II, 256.
2 Es ist nichts so heiss, es kühlt sich endlich ab.
Ein ähnliches Sprichwort haben die Neger in den
franxftsischen Colonien. (R»in$berg II, 136.}
3 Es kann nicht heisser als kochen. -* Simrock. 57W*.
4 Ueiss essen und kalt arbeiten. (Oberösterreich.)
5 Heiss zu heiss kühlt nicht, aber es kocht (siedet)
gern.
Fra.: Cervelles chaudos les unes avec les autrei ne fönt
Jamals bonne soupe. (Liroux, II, 2.)
6 Mir wird lieiss, sagte die Hexe, als sie ver-
brannt wurde. (S. Tag.)
Bull. : Dat is heet, sei de heks, en aij werd verbrand. (Harre-
bontff, I, 2»9.)
7 Wäri di föör hiati kul brant egh. (Amrum.j —
Haupt, VIU, 364. 221: Johatuen, 151.
Hüte dich vor heiss, kalt brennt nicht.
8 Was ZU heiss ist, blase gutl
9 Wat tu het un to sw&r is, mutt man liggn
lat'n. — Eichwald. 762.
10 Wenn's heiss ist an Dominicus (4. Aug.), ein
strenger Winter kommen muss. (Nerford.j —
Buebel , 3J>.
II Wos hoass is, muis ma plosn. (Steiermark.) —
Firmenich. II. 765, 81.
Was heiss ist, muss man blasen.
12 Zu heiss und zu kalt macht lockere Zähne.
*13 Das ist (macht) weder heiss noch kalt. — Eixe-
hnn. 296.
*14 Einem heiss machen. — Wurtbach II , iiz.
Auch wol warm machen, so viel als jemand im mil-
den Sinn quftlen, martern. Von den Torturen ab-
geleitet, namentlich von denen, bei welchen iheisses
Eisen, glühende Kohlen u. s. w. xur Anwendung kamen.
*15 Es geht heiss her.
*16 Es ist so heiss, man könnte im Sande sieden.
(SiederiauiiU.)
♦17 Es ist so heiss wie die Suppe der bergheimer
Table-d*h6te. (Köln.)
Aus der Rlüoklichen Zeit, in der noch eine Personen-
post swisclien Köln und Jülich fuhr, die in Bergheim
anhielt , wo die Passagiere eine heisse Suppe erhielten,
die sprichwörtliob geworden ist. (Vgl. Wenden, Köln
vor fünf lig Jahren.)
*18 Es ist heiss wie in den Huiidstagen.
Frz.: Plus chaud que braise. — Plus chantqaefen. (Le-
rvux, I, iT.)
•19 Es ist so heiss wie in der Pirt. — Frisdi-
bierKuii.
Auch: wie in der Jauch. Pirt und Jauch sind die
Namen für die in einem bosonderu Hause liegenden
Flaohsbrechstnben. Bis lum 17. Jahrhundert war die
Pirt sugleich Badestube und der in derselben stehende
grosse Ofen hiess Kuigel. (VgL Jteut Preuui$ch§ Pro-
vintialblätter , II, 313.)
•20 Et is 80 heit, dat de Katten bieset. (Büren.) —
Für herlohi: Woeste, 86, 97.
Bissen = rennen, laufen; mittelhochdeutsch bisen.
•21 Et is SO heit, dat de Kräggen upm Tune (Zaun)
jappet \ (Westf.)
') Jappen=naoh Luft schnappen.
•22 Heiss und kalt aus Einem Munde blasen.
Die Neugriechen sagen Ton einem solchen, den der
Italiener doppelter als «ine Zwiebel nennt: Aas aeinsm
Monde kommt aagl«ich Hitxe und Kftlte. Die Fnua-
Er hat ein AntllU mit swei G«aiehteni. Die
Engländer: Er hat ein Gesicht für Oott tmd «in anderes
für den Teufel. Die Venetier: Er .-hat swel Oesiehtar
unter einer Mtttse. Die HoUtnder: Er spricht aas swei
Münden. Die Perser : Er hat eine Zunge unter der andern.
Die Aegypter: Er sagt cum Diebe: Stiehl, und aom Hans*
besitser: Oib auf dein Eiffenthom Achtl (Rtintbtrf
IV, 119,;
Mkd.: .... Eins nngSTierten mannes muot der kftchet kalt,
der bUset warm üs eines mannes munde, staetar trinwea
ist er arm. (Reinmarvom Zte.) (Waekernagel, 68tf, 21^
•23 It wart so het nich gäten as 't koakt* is. (Sirt-
lüz.) — Firmenich, III. 74, 124.
') Updraogen hat Danneil (882) für die Altmark. —
Es wird so heiss nicht gegessen als es gekocht wird._
•24 So heit as im Bakuäwen. (Gruf$ckafi Mvrk.) —
Frommann. V, 60. 80.
1 Dat Ball wol wat heeschen, sädd' et Niklös-
chen, do feel et mit der Böp (Eier) den
Hartberg heraf. (Rheinl.j
2 Heiss es dem Buben und mach*s selber.
Port.: Manda e desouida, naö se far& cousa aenhiuaa. —
Manda, e fase-o tirar-te*ha cuidado. — Manda o amo
ao moqot o mofo ao gato, e o gato ao rabo. C^eihs
/, 382.;
Span. : Handa y desouida no se harA casa ninguna. (Bokm
I, 230.;
3 Man heisst's einem andern, was man selber
nicht thun mag.
4 Mannich en het aa de Annern ütsSt. (Lübtck.)
— Deecke. II.
6 Wer etwas heisst, ist so echaldig, als wer es
selber thut. — Graf, 305. i4i.
Als Bechtssprichwort von der Theilnahme an «laeBs
Vergehen. „Wer ein ding heiset, der is aus wol draa
schuldig, als der es selbe tut." (Klingen , Gloaten aum
Sachsenspiegel, II, 32, 161.; Hauptsftchlieh wol nur mit
Besug auf abhftngige Personen.
*6 Bei ihm heisst's: Alles her, mein Fisch.
Von einem Habsüchtigen.
•7 Bei ihm heisst's: Alles verfressen vor dem £nd',
macht ein richtiges Testament.
•8 Bei ihm heisst's: Her in meinen Sack.
•9 Bei ihm heissVs immer: Trag auf und xett'
nicht. — Mayer. II. 109.
•10 Da heisst's: Friss, Vogel, oder stirb.
•11 Dat het Kato! Wullt du nich vor to sehn, seh
na to. (Ostfties.) — HaMkaXender, Ul.
•12 Dat het ins, man kumm nig bett. (tUAtt.)
Das ist einmal, aber komm mir nicht wieder damit.
•13 Dat hßt nich: kack op e Pühl (Pfühl), dat het
fat: schit det ganze Bedd voll. — Frisch-
hier », 1558.
•U Do heisst's: Thue Augen oder Beutel auf,*
•15 Er heisst alle T%ge anders.
Wortspiel mit dem Umstandswort „ anders *< nnddees
Eigennamen „Anders".
•16 He het Aselätt. (West[.)
Aus: as he Utt, wie er l&sst, aussieht, sohenweise als
Eigenname gebraucht. Er ist so, wie er aussieht
Nomen et omeu.
•17 Hessen heisst dat nich, heissen hesst dat. (Siar-
gard.J
Zur Verspottung des selbst nicht taktfesten Bener«
wissen.
•18 Hier heisst's: Leb* wohl, theures Licht.
Wenn man einen sehr geliebten Gegenstand Tfrlorta
hat.
•19 Na, bei dar hesst's oh: wisste har? (Oberlämritt.)
Von widerspenstigen jFraueu. „Wisste har'* ruf!
man nftmlich den Ackerpferden sn, wenn ■!« aaf die
Seite gehen sollen.
•20 Sie heissen einander kurz und lang.
Belegen sich gegeasoitig mit allen aar erdaakttdMa
Schimpfnamen.
HelMer.
Wir geben alle gute Heisser, vilmefar aber gat«
Lasser. — Petri, II. 797.
HeiMos.
1 Wer sich am Heissen verbrüht, pustet sudi
aufs Kalte.
•2 Hiate an Wiats. (Sordfrien.) —
Heisses tud Nasses.
485
Heister— Held
Heldenmuth — Helfen
486
Heister.
Boug den Heister ', che hei te dicke wird. fWald.
Tpji/.J — Firmfnich, I, 325, 1; für Walileck: Curizp,
18, .M.
>) Den Jungen Banm, botonderi «in Elchbänmclien.
BeiBtereler.
•Kr hat Heistcrcier (Elstereicr) gegessen. —
Crtmitr, II. 608 ^
Vom Schwätzer. (S. Entensteiss.)
Halten.
Was heit er, was weit er? (SoUühum.) — ScMd.
84, 300.
Wai hat er, was will or.
Heiter.
1 Immer heiter auf der Leiter.
2 Immer heiter, Ciott hilft weiter. — l'hschhter^, 1557.
MorKengriiBS nud Tro»t der Arbeiter in der «e;?end
vnn ß.irteii, oft mit dem Zusatz: „Ilri hulp je Nespels
Hans Tom KruichkebAm, hei werd mi Je oIl hclpe den
Dag aut Eud bringe/*
Heiterkeit
Heiterkeit erhält die Gesundheit
1 Jß mehr ninii heizt, je mehr es raucht.
2 Man heizt den Ofen nur, damit er wieder wärme.
Von denen, die nur geben, um wieder lU empfangen.
Heke.
Ileken un Seken. — Kuhwnld, ibi,]
Minnohon und Weibchen.
Hekster.
Wei nc Heakster' iutschicket, krigt en bunt«n
VuPgel wi-er. Clf»ri'n ) — Fur hnhhn : Woc$tr, 70, 21.
■) Kakitcr, Ileykiter, d. i. Elfter.
1 Auch Helden Riegen nicht immer.
Dan.: Komprr faldo nfin ueyerloBe. (l'rov. dan., 3350
2 Besser mit einem Helden kämpfen als mit einer
Momnic spielen.
flvhm.: Radrji nc bfti 11 hrdinou, nerli se Ifbati ■ Schadi-
mmi. (Crli,kov*ktj. 241.J
3 Das sind nicht die grussten Helden, die ein
Hufeisen über der Käse zerl)rechen können.
— Winikh-r, i/W, «1.
4 Ein rechter Hold, ein trewer schätz. — /Wn,
//. 220.
5 Es ist nicht jeder ein Hold, der einen Har-
nisch trägt.
Die RuBecn: Ein Held xu sein, ist nur leirht für
Beherxte. (.Mftuann VI, 4{)1.) ,,Man unterschied Tor-
male gar gut iwei Speciee von Heldenmuth: Virtue
activa uml pavsiva. In Sohlachten mua« man beide wa-
gMi, muHH Hiebe Rcbcn, Ilieho trafen; doch wenn man
unterliegt, so thut Yirtus paasiva weit mehr gut.**
{Butler.)
6 Es miJssto sein ein starcker Held, der gegen
den Todt behielt das Feld. — /vin. /, 38; llc-
niKch, 1057 , 49.
7 Grossen Helden fehlt es nicht an Beute (oder:
an Anhängern).
8 Helden liihren den Krieg, aber sie machen ihn
nicht.
/«/vn. : De allcrtapperiito helte raade allermindat til krig.
(Prot, äan., 'iVJ.J
0 Hehlen hetisen keine Hasen. — Si»riihirmrrgarirn. 494.
Der Starke rächt Beleidigungen aoh wacher Menschen
nicht.
10 Helden macht nur die Sehlacht.
Difl einen; aber der Frieile hat soino Helden to gut
wie der Krietr. und diejenigen, welche Wahrheit and
Recht Bchütien, sind der Meuechheit oft nUtxlicher all
die Tapferii im Kotdo. Der furchtlose Vertheidiger der
Terlansencn l'nscliuld ReKon die Uowalt, und der Arsi,
welcher zum Beuten der Menschen aein Leben wagt,
■iifl ehenso gut Heldrn ala der Soldat, der eine
Schanze stürmt. „Blickt nur yerftchtlioh ihr Helden
in Kriegen auf meines Undlichen Maierhoft ThOr, weiss
ich im Leidenschaftskampfe zu siegen , bio ich der Palme
en würdig als ihr." (Ztmitt.)
Lat. . Effnycre cuplditatem regnnm est vinoere. (PuhL S^r.)
{ihiUppi, l, IM.) — Furtissimus ille est qni promtos
metut-nda pati, i|aae comlnus Initent et dinerre potMt
(l.u'.'inuf) 'tküippi, I, WQ.)
11 Hehlen sind Gottes gab. — /Wn, //, 175; f/niM*.
Ru'Ur behauptet aber in Bezug aaf eint beittramle
Art Tun Helden: „Ble wuchsen einst im Garten, wie
jetM andre Unkrautarten."
12 Helden und Weiber verderben die Leiber.
Nur mit Unterschied, wie die Dänen sagen: Ilelte
dmbe deres flender, fYnentimmeret deres Tenuer. (Prov.
dan., 117.;
13 Helden zeugen Helden. — iHiritmiakim . 2911.
14 Hie stchn wir beiden, sagt der frosch zum
Schwaben. — Franck, II, 47 '*; SaiUr, 138. Sim'
rnck. 4304; Körte . 2732; llocfer. J44.
Jedes deutsche Land hat seine Vexirsprilche, mit
dem es ein anderes neckt. So wirft den tapfem Schwa-
ben die neckende Laune in diesem Sprichwort daa Ue-
gcntheil vor.
15 Je grösser der Held, je schöner der Sieg.
16 Je mehr der Held mit Worten prahlt, je schlech-
ter er mit Thaten zahlt. — Körw. 2733.
17 Mancher ist ein feiner held, da man hart« Kyer
schelt; so man blopse Wehr auszeucht, ist er
der erst, der vnter die banck kreucht. —
Wniitch , 424 . 37.
18 Merck aulf, Held, gute tag kosten gelt. -- Uc-
nmh, 1474, b».
19 Niemand ist ein Hold vor seinem Kammerdiener.
Die Holländer sagen vou i-iiicm, der sich besonders
da auaseichni't. wo c* auf« Nirthtsthun ankommt: Het
is een held in de koelte. (U<trr>'h<}ntee, 1, 300.;
20 Tapfere Helden, tapfere Thaten.
21 Wo ein Held auf ilen andern trifft, muss auch
ein Held wol weichen.
• 22 Er hat des Helden Lcgel bekommen. — Eiac-inn , 297.
,.Wie fi^brl erzählt, kamen zwei Fahrende Suhiiler auf
die Raube Alp in Schwaben. Der eine Namens Ileld
trat in die Stube eines beroiltrlten Bauern und bat um
Nachtessen und HoTber^p, was ihm gewährt wnrde.
Während des Essens laugte er zum Fenster der UUtte
seine Weinflasche herein, die er dort hingesetzt hatte,
und brachte es seinen Wirthsleuten zu. So oft die
Flasche leer war, setzte er sie wieder zum Fenster
hinaus, damit sein Kamerad sie aus der Legel fiillen
konnte, die Leute thuten sich gütlich und waren ver-
wundert, dass die Flasche nie leer wurde; daher frag-
ten sie, wie das ziiRehe. Ks ist, sagte Hold, Sanct-
Othmar's (a. d. ) FlaHchiein, das nie leer wird. Der
Bauer wünschte es zu kaufen und erhielt es fur hun-
dert Onldcn; aber es hat sich Lernach nie wieder von
selbst mit Wein gefüllt."
♦23 Er ist ein Held, der alle will erbeissen.
„Ficht einen Ifochmnth an, weil er sich selbst ver-
Risst, so sagt mau: er dencket nicht, dass Staub sein
Vetter ist. Ks scheint, der grosse Held will alle fast
erbeissen, und seine Farbe soll vor allen andern glois-
sen." (KeU^r, \M*.)
•24 Er ist ein Held hinter dem Kachelofen.
/->.-.; N'*tre hon qu'au cabinet. (Kridinrjer, IW^.;
Lat.: Fnrlis in tabula. (Seijbold, 291.;
•25 Er ist tän Held in Licbessachon. — Kriizingtr, 272*.
*26 Er ist ein Held mit dem Maule.
Holl.: TIet is een held met zifn' mond. (Ilarrcbomee,
/. 3(Xg
•27 Er ist ein Held, wenn's zu laufen gilt.
UoÜ.: Het is ceu eerste held, als 't op loopen aankomt.
•28 Er ist ein rechter Hehl. — ßmiiii, /. t256.
•29 Ich bin kein solcher Held. — /?Mi.'/etn . 296.
Lat.: Non sum ex Istis heroibus. (Eitelein, 296.)
Heldenmuth.
Helden Muth vberwind alles. — Ihiri, u, 179.
Heldenthat.
1 Heldeuthatcn und Kometen kann man nicht
alle Tage sehen.
Dan.: Herulske gieminger gaaer orer regalen. (Pro9.
dan., 2SÜ.J
•2 Das sind Heldenthaten. — ttrnm. I,iii6.
Meist ironisch.
•3 Seine Hcldenthaten erzählen.
Ironisch.
1 Helene (22. Mai) wächst der Flachs gar schöne
(alleene). fOei*.) — BwM. u.
Dieser Tag wird all gttn*ti|[ Boin Leinaien bezeiohnet.
'3 Von aoBsen Helena, von innen Hekubu.
Besser helfen, dass einer nicht falle, als die
Hand reichen cum Aufstehen.
Dan.: Den bpr starre tak som hiolper, at man el falder
end den lom oprejier den faldne. ^/'/-nr. dan.. aiHij
Dat harr ^ef^hrliek hulpeu, säd' de P.isti-r, harr
vür'u Kruuken l)üd't, do was dod bieben.
Cllamliurg.) — llaefvT.tH9.
31»
487
Helfen
Helfen
488
3 Dat hdpt nich, mie Icw Herr, säd' Schering
wenn ick doch Släge hcbben sali , ik krig so
hüt oder morgen. (S. Kodon.) — ffocfcr, 909.
4 Dat hclpt, 08 wann 'ne Müggo in'n Rhein piss't.
(Padtrhom.J
b Dat helpt! sä joner Knecht, as ho dre Dach op
cn Füörwenn niei't har. (Südcrdiihmarsvkcn.)
Dag hilft, sagto jener Knecht, als er drei Tage auf
einer FurcLenwcndo gemäht hatte.
6 Dem ist gut helfen, der sich helfen lassen will.
7 Diar helpt öntökrammin , mut uk help of tö
ieten. (Sylt.)
Wer da hilft einkramen (einbrocken ), maas auch hel-
fen aufzuosson.
8 Die nicht helfen wollen, hindern gem. — Sim-
rnck . «26.
9 Einer hilft dem andern über den Zaun. — tW-
lein, 309; Simrock, 4530; Braun, /, 1807.
10 finmal hett't mau hulpcn, säd* de Fru tau'n
Docter, mor'ns um söben ging he tö Stol un
abens tcin sct he noch. (Hamburg.) — lloefcr, 815.
11 Es hilfüb alles, was man zu den Schiffen thut.
— Lehmann, 11, 127. 182.
12 Es hilfft kein alter für torhcit. — Grvaer,l,zi.
13 Es hilflfl kein Gut für den Gcitz. — Lehmann,
11. 127, 133.
14 Es hilfft kein krantz für hauptweL — Gi-nu-r,
1,32.
15 Es hilfft kein küris für den todt. — Grutcr, I, 3i.
16 Es hilfft kein pantzer für den galgen. — Gruter,
1,31.
17 Es hilfft nicht, dass man ein ding anschlogt,
da es nicht hafften wil. — l^tri. II, 85».
18 Es hilfil nicht viel ilickens vnd plackens am
Pelz, da Haut vnd Haar nicht gut ist —
Pc/ri,//, 252.
19 Es hilfft nicht, vil guter haben vnd wol können
arbeiten, wo Gott nicht sein Segen dazu
spricht. — llenütch, 1786, 12.
20 Es hilfft nit, das man den stall schlcusst, so
dz viehe herauss ist. — Tappiiu, 40\
Lot.: Urege amisso septa olaudore. (Tappiu9, 40 ^;
21 Es hilfft nit wol spannen, sondern wol ab-
SChiessen. — Ik-tri, II. S53; Gruter, I, 31.
22 Es hilffl viel, wenn die Herren mit im Rath
sitzen. — Pctri, 11. 253.
23 Es hilffl, was es kan. — Etjcnoiff, isi**; Grüner, l, 31;
Schotte!, 1135''.
24 Es hilft dem Hund nicht, dass er die Kette beisst
25 Es hilft hier kein Zittern vors Fieber. (Schlcs.)
£b ist eine Nothwendigkeit, du kannat dem Uobel
nicht entgehen.
26 Es hilft kein Koller vor dem Galgen.
27 Es hilft kein Zittern vor dem Tode.
28 Es hilft nicht, dass man wider die Sonne und
den Himmel redet.
29 Es hilft nicht, den Taubonschlag zuschlicsscn,
wenn die Tauben erbisscn sind.
Die Bussen: Wenn der Iltia die Hühner gewUrgt hat,
achlieaat man den 8tall ni apät. (Reituherff IV, 27.;
30 Es hilft nicht, in einen kalten Ofen blasen.
31 Es hilft wenig, was man in Nussschalen eingicsst
und mit Masskannen wcglässt.
32 Es mag leicht seyn, das da hilffl. — Aijricnlal, 862.
Wurde frQher apottweiae gebraucht, um sn sagen,
dass auch etwas Kleines helfe, wie wenn man sagt: der
£rtrinkende hält sich an einen Strohhalm.
33 Es mag sich j«Mler helfen, wie er kann.
Lut.: Destitutus ventis remos adhibe. (tkilippi I, 116;
Setfbold, 121; Binder I, 3W; If, 748.;
34 Et kann nix helpeu, liegen den Backofen tc
blosen. CS<tcti.)
35 Et mot mehr hclpe wie schade, sagt Jen' Bauer,
und führt die Kuh zum Ochsen. — Fritch-
bvr\ 1559.
36 Half, wat holfe kanl schprächt hikt ze Duoch
Frä uch Man. — Schütter, 802.
37 Hälpt et nich mi, so hälpt et doch minem Bidel
(Beutel). (OstpreutB.) — FrucMJer, 33$; FrUdh
bicr '. 1561.
Wie Friitchbier (a. a. O.) mittheUt, loU dies« Bedeoi-
art, all Bespreohnngsformel angewandt, dem Bischof
Borowski in Königsberg einmal das Leben gerettet
haben. Er war an einem Balsabal schwer erkrankt
und yon den Aerzten bereits anfg^geben, ale ihm eine
alte Frau, der er manche Wohlthaten erwieeon, ihre
Hälfe anbot. Sr ging darauf ein. Die Frau bestrieh
ihn mit einem Stahle den Hals und murmelte In feiet-
lichem Ernst die obigen Worte. Der Bischof musst«
laut lachen, das Halageschwttr brach auf, nnd er war
gerottet. Etwas Aehnliches ersfthlt man aber auch Ton
Erasmus ▼on Rotterdam, der ein Geeohwltr am Auge
hatte, das er aioh nicht schneiden lassen wollte, das
aber von selbst aufsprang, als 9t in dan EpisMi$ obteu-
rorum virorum las und über das schlechte Latein einer
Stelle laut anflachen mnsate. Endlich wird A^nliehea
auch von dem Cardinal Antonio Salivian erzAhlt, der an
einem Halsgeschwttr tödlich krank lag und, obsehoner
sonst gans gesund war, nach der einhelligen Ansicht
der Aerzte daran sterben mnsste. Weil man nun den
Tod des Cardinala vermuthete, so fingen seine Bedien-
den an , fortantragen, wat ihnen ausagte. Der Cardinal
sah es, mnaato aber wegen Verstopfung de« Halses
schweigen. Als er nun also lag und susohante, aprang
sein Affe, der sich von der Kette losgerissen hatt^
auf einen Sessel nnd sah sich um, ob nicht auch etwas
für ihn da sei, um es fortxutragon. Da aJ>er alles zien*
lieh leer war, schlioli er sich an des Cardinala Bett,
nahm dessen Cardinalshut, und setzte ihn aoL Da er
ihm aber zu weit war, so hielt er ihn mit den Vorder-
pfoten, wandte den Kopf um nnd fing an, nach der
Thar zu laufen. Ueber diese Posituren dos Affen mnsst«
der Cardinal so stark lachen . dass durch die gewaltigt
Erschattemng sein Qeschwttr im Halse zersprang , woran
er tonst hfttte ersticken mflsaen. (Braun, BibtiotAek dtt
Frohtinnt, Bd. 8, Hft. 2, Nr.. 880.;
38 Helfe hie, was helfen mag: ein Kyrie eleiaon am
Ostertag. — Eiaelein, 297.
39 Helff vns Gott, so ist vns geholffeu. — Gn^ter,
III. 41).
40 Helffen ist offl euthelffen. — Lehmann, 874, 12.
41 Helffen muss so geschehen, dass man nicht
auff der andern seit wider abfalL — LekmmM,
374 . 5.
42 Helffct euch selbst, so hilffl euch Gott. — Tat-
piiu, 94*: Lehmann. II, 361, 14.
43 Helpt et nich, so schad't et nich. — - Fruchbicr, ai.
FrUtcItbici- *, 1562.
44 Helpt nuscht, ök schad't nuscht, eäd Jochcm,
as he bim Bülgetreten en Furz 16t (Dantif.)
— lloefer, 486; f^rischbier , 322; Frifchbier^, 1563.
45 Helpt't nich, so schadt't 6k nich, säd* de oll
Frü, uu schöw't Kind in'n Backäwen. —
lloefer, 324.
46 Hilf dir selber, so hilft dir das Glück. — Sim-
rock, 3783; Körte, 2245.
47 Hilf, liebe Frau zu den sieben £ichcu und zum
Birnbaum. — Eüelvin, 3W.
48 Hilf, Sanct-Mcrgen im Grimmcnthal, zu Alton-
üting, zu lleilbruuu in Nesseln und in Pikn-
nenstil. — KUclcin . 309.
49 Hilf, Sanct- Rambold, Sanct- Jakob von Com-
postell mit deinen Muscheln. — Eiselein, 309.
50 Hilf, schwarze Muttergottes.
So redet das Volk das weltberühmte, sogenannte
wundcrthtttige Marienbild zu Kiniiicdcln im C«nton
Schwyz an, desacn Uosloht und Hände schwan siiul.
(Reinsbery V, 82.;
51 Hilff bey zeit, ehe es kompt weit. — Grtüet,
/. 48; Sailer, 71: Simrock. 4528.
52 Hilff dir vor seihest, ehe du andere arzneyett
— Pctri, II, 881.
53 Hilff, so Wirt dir geholffen ! — Frandk, U, iM*;
Egenolfr, 272*»; Ik'tri, II, 381; Grutcr, I', 4».
54 Hilfft es nicht, so schadet es doch nichL —
Agricola I, 361; Egcnolif, 191^; Grulur, l, 48;
«(ein. 64, 75; Uücking , 326; Uremtcr, 14: Stnme, 1.
Simrock, 4583; Matfcr, II. 78; llraun, I, 1869:
MonatMchriß, XVI, 271.
Frz.: C'est de l'onguent miton mitaint qui no fJait ni Um
ni mal. (Krittingfr, iZ'i\)
55 Hilft etwas nicht allein, so hilft's doch im 6o-
mcin. — Hörte, 2004; Simrock t 8888; fiTowi. /, 7».
489
Helfen
Ilclfeu
490
bki Hilft's uix, 80 Bchadt's nix, sprach der Mönch,
als er den Bauern mit der Bohnenstange den
Sej(Cn gab. — Klmerspicgrl, 67, 19.
57 Hiilfi' dir selbst, so hülflll dir Gott. — Lvhmunn,
376,36; Sdiuhcitunfi , iVJ : lUukiny , *M ; Droiiui , 1 , 11 ;
lilum, 44 : Umhin, 309; Sauer, 275; Körte, 9306; Sim-
nnk ,y4a^: Kijctwllf, 7l*>; Sntur, 77: .S«'j(6«iW , 42 ; Mnyirt
1, 2U3: (•'fitil, 874 ; {{riiiKbciij 11, 99; ///, 38; Itraun, 1, 1368.
Oio VcDotior saifcn: Hilf dir, so worde ich dir liolfoii,
Mtft der Ilvrr. Dio Isländor: KUliro H»nd und Fu«i,
■u hilft dir Uott. (U. Gott ti4K— 64» u. G61.)
JfAd..- Waiüt Dioht, da« man aprloht gomain: hilfdiriclb,
86 hilft dir «ot. (Hin;;.) (Zinyerlt , lUG.;
Dan.: Hielp dig selr da hiolpor A\{g Uod. (livhn I, 374 J
EHjft.: I1g1]> thyMclf and (}od will )icl|> thoa. (fimil, «74.;
Fr*.: Aido-tüi, Divu (\v viel) t*aidor». (Vnkier, M; Lt-n-
drti'j, 1'.»; Huhn I, 2; A'ritiinyer, l.'»"; Lrroux, I, \'l u. 13;
IVü«-«/''«, 111.;
llaU,: Hell) u zoIvlmi, zno liclpt u (iod. (Dokn I, 321.^
//..- Ajntati dicti Diu, cho ti »jiiterö anchMo. (Haut, s74.)
hat.: Anhiduut JJou« ipto juvat. (Himdrr /, 97; //, 268;
Jiuc/itvr. IM; rhilippt, I, 45; SeybulU, 41J — Ipso tibi
fcr opvm, DouB nfforet ipäc aaluteiu. (ttimU-r II. I5ii6;
HitchhT, isi.j — Cum .Miuurva inanam quoqiic niovo.
{S^ifh,.i,i, HU.; — Dii facieut«'« adjuvant. (f!aal. 87 i.;
59 Hülti et uch nit, se schuod et dodi nit. —
Sihustvr, lo;».
Ihin.: Hiolpor dct ikke, soa ülcadcr det dot; ikkc. (Vror.
50 Im hclffen !<ull man schon auf Gottes gebot vtind
auf des nochsteu noth. — Lehmann, 378. 66.
60 Kun cm tler nit hälfen, sc ki'in em der doch
BchuodCU. — Schilf Ut, 1084.
Cl La»s dir nicht helfen von einem kleinen Kinde
und heirathc keine Witwe. (Sium.) •
Kath ab, cino Witwu mit Klndcru zu Iicirathoiu
62 Man hilft't dem Armen, das keiner bei seinem
gut bleibt. — //r;uxdi, 1799. 11.
63 Man liillTt dem nicht, dessen vntergang einem
andern nutzen kan. — 7.t/ii»'iHii, 379. 8S.
64 Miin inuKa sieh zu helfen wissen, sprach der
Mönch, als ihm die Bauern für seine Reli-
quien ileu in den Sack geschoben, und sagte:
es sei aus der Krippe Christi, worauf der
Heiland als Kind gelegen. — KiofWnjiicgvi 30, 24;
t:i-hin. 297,
65 ^>ch:dl mi doch mal verlangen, op dat hölpen
ward , sagte der Bauer , als ihm der Apothe-
ker ein paar Uhrfeigen gegeben, da er ein
Mittel gegen Zahnschmerzen forderte.
60 Sik to hellten wieten is beater, as viel wieten.
(Ituren.)
67 Virle können einem leicht (wohl) helfen.
l'tiM.: Maniro kunno hiclpc ccii, oon kaud aieldcn hioipo
manßu; <iud k«nd liielpe allo. (I'njv. dan., 28'.*.;
68 "Won ^\oln viium hilft, das schadet dem andern.
Ü9 Was Helfen Dein Auge Leuchter Und Brill,
Der Sich Selbst Nicht Bathen Und Kennen
Will.
Vgl. J'j. Mira. n''iiu.'\'iHM, XHittorum iio*lari''%siHin
Sitllj-j^ in W>'in»--.viM.t et Ltitk/fU, S<:riffi>rt'f Reruiu Gfr-
mani-yyrum, Frankfurt a. M. 1707. Die Rroaa trodrucktnn
Biich^tnbtui Hndun sich nuf den MOfronannten Drillcn-
tiialcrii (U>s lli'r/.rj;;a .Tulius von liranii«chw«)ii<, wrlcho
iltrsfliic in Ijuncliurg hat i>chlnf{uu lasso». in der Ta-
brllc diu BU)7cfUhrtcn Werk« Nr. 65 u. 66.
70 Wa* helfen die Str.issen, wenn die Häuser fehlen !
71 Was- hilfit es, daes einer audcr Leut lehren
wil, vnnd thuts selbst nicht. — Lehmann, 11,
.-:t4 . 144.
72 Was hilflt genaw rechnen, wann man vbel be-
zahlen wil. — Lfbmami, II, 835, 147.
73 Was hilflls, das iler Teuffei gross ist, wann er
sonst nicht taugt. — IfmiJiih. 175«. 41.
74 Was hiltlts, das der vil kuu»t kau, dem Gott
kein <iliiek gan. — //riii>Lh, 1064, u.
75 Was hilllls, das man den Huht helt, wann der
Kopir ab ibt. — «micr, ///, 99.
Häm ; Hvad hielper d«t naar hovcdai er af, at maa ba-
boldcr haden. (Prow. dam., t90.)
76 Was hilfifl's, dass man viol sagt; an der Tfaat
ligt die Macht. — Lthmann, 1/, 834, 146.
77 Was hilfits dich, wenn man dich mit einer
grossen Gescllsehafll henckt — sntor, 566.
Lat.: Solamon misonim oBt, socioa habaias« maloram.
(Sitfor. riw;.;
78 Was liilffls , wenn einer in gut vnd Ehren sitzt
vnd muss darnach zur Helle. — l'vtri, /, 90.
79 Was hilft (»s, den Bären entgehen, wenn man
nachher von den Wölfen gefressen wird.
80 Was hilft es, gross sein und leer, wie das hei-
delbcrger Fass.
81 Was liilft es, zum Fenster hinauskriochcn , w^cnn
man nachher wieder zur Thür hereinkommt.
Dio Ku»soii aaROu , um nutsloae AnatrcnRungon au cha-
raktcrairvn: Was hilft ch dor Toacha, duas aia nach
Murnm (rcht! D. h. daaa aio nach Westen grht, da aie
doch nachher durch die Oka. in dio aio mUndot', uod
W<»lj;ft, von ilor dio Oka aufgonomineu wird, wieder
nach Daten flioaaon innaa.
82 Was hilft Flickens am Pelz, wenn Haut und
Haar nicht gut sind.
83 Was hilft mir der Titel, fehlt mir der Kittel.
84 Was hilft's, auf Stelzen gehen, um die Strümpfe
zu schonen, wenn man hernach gar in den
Koth miiti'
Spott auf die falaclio TtouhnunK dea Kitoln.
85 Was hilft's, dass der Habe oft badet, er bleibt
doch schwarz.
86 Was hilft's, daRs man die Kunkel anlegt und
nicht abspinnt. — fr. Ihmcnoip, Vom tlnilm his zum
tknri'bt', im Itazar (Berlin 1867), Nr. 36. S. 394.
87 Was hilft's , dass man über Kier sitzt und nicht
ausbrütet !
88 Was hilft'«, der Aeltern Geld erben und nicht
ihre Tugend. — Itraunschieng. KalfHticr, 1861.
89 Was hilft's, nach dem Siegel schauen, wenn der
Brief verbrannt ist.
90 Was hilft's, sein Leid der Stiefmutter klagen.
— Simrock, 6313.
91 Was hilft's, so einer das grosse Fass zu Heidel-
berg gesehen und hat nicht daraus getrunken.
92 Was hilft's , wenn die Stiefeln vnter der Banck
herfiir kucken. — irjw/jihoJ, lloffaristeuffcl , im Thm-
imm IHaholnmm , 393 ^.
93 Was hilft's, wenn einer gelehrt ist, und es weiss
es niemand.
94 Was hilft's , wenn ihn der Teufel holt", und ich
muss das Fuhrlohn bezahlen. — simreck. 1022 ;
Uraun, I, 4431.
95 Was kann's helfen, wenn man den Bock zum
Gärtner setzte
Lat.: Pono acmm , cohibe , aed quia, eustodict ipaoa custo-
dca? (Jutenal.) {Binder II, 2607.;
96 Wat helpet emme allet Ingiewon*, wann mo
däut is. (Saucrland.J
') Arznei nehmen.
97 Wat heli»t et mi, dat de Hund noch so grot
öss, wenn hei nich belle kann. — Friachbirr^, 1564.
Nach Frinchf/ier (a. a. O.) ist daa Sprichwort in
folgender Weise eutatandra. In dam Kirchdorf Otten-
hagen bei KGnigaberg waren bald nacheinander drei
rfarrcr Kt!*torben. Da aie alle drei körperlich aciiwUoh-
lich gewcaen waren, ao besohloaa die Gemeinde einen
Prediger Ton kräftigem und anaeholiehcm Körper zu
wählen. Alle Mitglieder der Gomeinda waren mit der
Wahl zufrieden; nur ein Bauer erhob mit den obigen
Worten Widerapruch gegen dieaelbe, weil der betref-
fende ('andidat eine heisere ätimroc hatte; die Folge war,
daaa die Wahl auf einen andern fiel.
98 Wat helpt't, de Koh gifil'n Emmer vull Melk
un Schmitt hun wer um. ((hifries.j — Haus-
kalnider, IL
In WaitfUen: Wat kann dat helpan, wenn de Kaa
en Kmmer tuU SIealka ai««t, un atott ne timme?
(Firmeniek, I. S70.; Was hift's, dass die Knh Milch
Wribt, wenn sie dan Kflbel lunstösst.
at helpt't mi, dat de Sünn schient, segt
de Anner, wenn mi nu dösten dctV — iioc-
ftr, 17.
100 Wat helpt't? Wat bät't? ;0*/^nr.tj — ihutk-thn.
ihr. IL
101 Wenn einer ilcm ;indern hilft, so sind l)eide stark.
Fpmt.: Ajrndtadoae trci , para peio ds teia. (Hohn l, SoiJ
491
Helfen
Helfen
498
102 Wenn man nicht helfen kann, so kann man
doch raffen.
103 Wer allen helfen will, hilft niemand.
. Span. : Quien sirve al comnn , sinre 4 ninffnn. (Bohn
/, 25JJ
104 Wer allen hilft, wo er nur kann, und niemand
schadet, ist mein Mann.
Lat.: Vir bonua est, qai prodest, qaibus polest, nocet
nemini. (Philippi, IT, 252.;
105 Wer andern hilft, leiht auf Zinsen.
lt.: Chi aiuto dA, aiuto aspetti. (Pattaglia, i.)
106 Wer andern nicht hilft, wird sich auch selber
nicht helfen.
It.: A se Taiato noga, cbi ad altr* il neg%. (Pattaglia, 4.)
107 Wer bald hilft, der hilft doppelt.
Lat.: Qratiaque officio, quod mora tardat abest. (Sey-
bold, 204.;
108 Wer dem andern hilft in der Noth, der treibt
Wucher mit Gott.
109 Wer dem einen hilft, kann dem andern nicht
helfen. — Graf, 419. 156.
Ein Bechtsantralt kann in derselben Sache nicht
der Beistand beider Parteien sein'; er muss vielmehr
anrertraute Geheimnisao bewahren, wie der Priester.
EiuvorstAndniss mit der Gegenpartei ist ein strafwür-
diges Vorbreohen.
Mhd.: Welcher deme andern helft nmbe die clage, der
mag deme andern nicht gebelfcn umbe die clage. (Ort-
lof, II, 3, 2.;
110 Wer einem andern nicht helfen kann (will),
lege ihm doch keinen Stein in den Weg.
Böhm.: Nemdzes-li mi d&ti podpory, neiin mi tkyoTj.
(Öelakovnky , 45.;
111 Wer einem helffen will, der helff so mehr mit
beiden henden als mit einer. — Ukmaim, 378. so.
112 Wer geholffen hat, dem wird wieder geholffen.
— Pein, n, 710.
113 Wer helfen kann, der helfe bald.
Hoü.: Hetgeen gij schenken kunt, toek daar geen roor-
dcol in, den goeden gued doen, ia te reck'nen Toor
gewin. fBokn /, 323.;
114 Wer helfen will, muss es nicht blos mit den
Lippen thun.
115 Wer helfen will, soll nicht schelten.
116 Wer ihm helffen lassen will, dem ist gut zu
helffen. — Gruter, 7,80; Pctri. U^liS: StKor. 57;
Schottel, 1146*.
Lat.: Non contra dicons dicitar esse aeqnons. (Sutor, 57.;
117 Wer kann helfen, wenn Haus und Stube voll
ist und vor der Thür auch noch ein Schober I
118 Wer nicht gut helfen kann , kann sehr gut hin-
dern. — K6rte, 2738.
119 Wer nicht helfen kann, den bittet man ver-
geblich.
Dan.: Han bedes forgieres Bora ei kand hielpe. (Prot,
dan., 51.)
120 Wer nicht helfen will , hat leicht eine Ausrede.
In Aegypten hat man dafOr das Sprichwort: Dieser
Tag ist mein Festtag, sagte der Jude, all man seiner
Hülfe bedurfte. (Burckhard* , 78.)
121 Wer sich selber nicht hilft, wie werden dem
die Heiligen helfen.
Die Venetianer behaupten : Wer sich nicht selber hilft,
ertrinkt. (Rein»b«rg III, 39.;
UAd.: Swer im selben hilfet niht, der hübet gar ein boese-
wiht. (Welscher Gast.) (Zingerle, 6b.)
Holt.: Die sich selven niot helpt, verdient niot, dat de hei-
ligen zieh over hem bekommoron. (Barrebomit , /, 297.;
122 Wer zu helffen willig ist, der wart nicht, biss
er gebetten wird. — Lehmann, 376, 34.
Dan.: £n villig hielper t0vor ei til man beder. (Bohn
I, 366.;
123 Wie kann der andern helfen, der sich selbst
unnütz ist!
Lat.: Non bonus est ulli qui malus ipse sibi. (Philippi, I, 32.;
124 Will eins nit helffen, versuch ein anders. —
Sutor. 80.
Lai.: Veniia destitutus, remos adhibe. (Sutor, 80.;
125 Wo die nicht helffen, die den Damm verwah-
ren sollen, so wird ein Zaun die Fluth nicht
auffhalten. — Putri, II, SOS; Ilenuch, 1168, 32.
126 Wo man helfen soll, da steht das Schelten übel.
127 Wos hilft^s, 's is hoite zo Tage nich anders.
• (Schiet.; — Frommann, lU, 249, 291.
* 128 Da hilft kern Grobgransen. (KäAen.)
Es hilft alle« nichts. Oiansen oder graouB fir
grunzen und dies für heftig weinen.
* 129 Da hilft keis Büte nit. (Solothum.j — Scküd, 85. sa
Wenn etwa« unaufhaltsam «einem Ziele «ntgegangabt
•130 Da hilft weder Warnen und Weisen. — Stieler.
*131 Das hilffb ebenso vil, als ein bantzer für den
galgen. — Franck, /. 71*.
HoU.: Dat komt hem soo veel te hnlp al« twe« kakhidcn.
(Barrebomie, I, 874«.;
*132 Das hilffb so vil als ein höltzin (oder für sich
gemacht) creutz iur den tenffel. — Fraacfc,
/, 71*.
*133 Das hilft, als wenn man bei einer Küche (der
Thür eines Bäckers) vorbeiläuft. — Reituberf
IV. 73.
*134 Das hilft so viel als wenn man einen Bettel-
jungen (s. d.) in die Hölle würfe.
Boll.: Het helpt zooveel, als of men een* Franamaii ia
de hei schopt. — Het helpt zooveel al« of man «cm
doode hoer in de hei schopt. (Barrebomie , I, ti9.)
*135 Das hilft wie — Chrisam zum Schuhschmie-
ren. — Eitelcin, 106,
•136 Das hilft wie ein Gerstenkorn (eine Bohne)
im Braukessel.
•137 Dit helpt üs Weeter üp en Guus. fStli.j
Das hilft wie Wasser auf der Oans.
*138 Er hat andern geholfen und kann sich selber
nicht helfen.
Lut.: Qui modo patronus, jam cupit esse dien«, fthid.)
(Philippi, II, 183.;
•139 Er hilft ans der Pfütze in den Dreck.
* Boll. : Hij helpt hem van den kant in de gracht. fSarrt-
boinee, I, 380 a.; *
*140 Er hilft, dass das Brot nicht schimmelt (ver-
trocknet). — Mayer, U. 78.
Von einem unnützen Menschen , dessen ganse Thitif-
keit im Essen und Trinken besteht.
Dan.: Som hielper til at br^det skal ei mnln«. (Ptm.
dan., 127.; *
•141 Er hilft dem andern den Karren in den Kotii
führen, aber nicht wieder heraus.
*142 Er kan ym selbs weder helffen noch ratten.
— Hauer, 117.
Lat.: Nequicqno sapit, qui sibi non sapit. (Bauer, UJJ
•143 Er kann sich selber helfen.
Ist der Sache ohne f^mde Hülfe gewacheen.
Lat.: Kare sine cortice. (Boraz.) (Philippi, II, i.)
•144 Er will andern helfen und weiss sich selbst
keinen Kath.
Lat.: Aliorum mediout, ipso holceribua soatM. (Fat*-
tiut, 11 J
*145 Es hilfrt nicht oder es darff sein nicht —
Franck.J, 71*.
*146 Es hilffb nicht, wenn du dich gleich am tod
legest. — Franck, //, 64^
*147 Es hilfift, was es kan! — Agricola /, 360: Egt-
nnlff, 191 ^.
Wird gebraucht , um auszudrücken , das« ein tau §»•
gobener Kath wol so viel wie nichts nützen werde.
*148 Es hilft so viel wie ein Tropfen auf einen heis-
sen Stein. — Braun. I, 4601.
• 149 Es hilft weder Warnen noch Zuspruch. — Km-
Idn , 628.
•150 Es hilft, wie wenn man das Wasser mit Schei-
tern löscht.
Spott auf verkehrte Mittel zur Erreichung «in««
Zwecks oder auf unzweckmässige Hülfe.
•151 Es ist ihm gut zu helfen, man macht ihn mit
einer Zwiebel gesund. — Knrte, 7loo.
•152 Help de lewe Gottke. — Fmch6«?r», isao.
In violen Gegenden Ruf beim Beginn jeder aenem
Arbeit Ist die Arbeit verrichtet, «o heiast e«: H«^ d«
lewe Gottke up*t andre.
•l53 Ich werde dir helfen!
Droimng.
•154 It helpt so wol alse Olbertcs segfaennnge. —
Grauloff, I. 194 ; Kättrr . 255.
Es hilft als Sanct-Otbert's Segen. D. tu nieblt.
Otbert war ein schlauer Mann, der dia Boll« «tei«
Heiligen, Prnpbeten und Wunderthftters rac
spielen wusste, und dessen Name im 13. JabrhuD-
dert weithin bekannt gewesen zu ««in «ohcbit Dt
den Lübitchen Sagen de« Prof. Deeeke balast «i (S. I»
Helfer — Hell
Hellelmrte — Heller
494
ai.f<r a.r. t.,.u^ i<j|g; kam »in Mftan aiush Lübeck am
dt' , Knidor Od«bTecht geuaaut, d&r
liH. I Wa»t«r, Natnent Bevoru , ^Hseiien
bi -'' 'ir-lit, den Kranken lu holfau;
• i> Lige vorhertaifon. Dia Banem
iKi.' : pfoi K^brAcbt; itavuit oahm
*4> : « 'K-L ^vi ; .-nicn and gRl» ihn} dafür Schatx.
Hl ' • u Aber zu Itrumeu wolJtcii das nicht Icidfun,
ka. .rfniuti gukletdtt, um St -Odebreebl «n bo-
tniii-x i,u>i usJjim<»udiM>HcbluBB (Urem^rrOrd'.-i ■ - '■ r-
auf mnattfl Oilebreobt weichau mit «einetn ^
aud kam uacli Lübeck. Abt>r hjor woUt« eein S
Fortgang haben , wio or «• asch aufan^Qn nii>cii;H. c.iia-
lldl glsg er XU Schiff nach Livlaad. In LUbfrck aber
hatte man goraume Zeit do< Spriubwurt: c Dai belpct
•o Tdl all Santu Odebrechl's 8egenuDge. «'* (Vgl. auob
Kötter, Kurtt 0^i<hichu tvn hretntrpörd^ , 8. 1T7.)
'p Was hilflos!
\ «Kiiie der unbeilbringctoditea BedeDiart«n und dai
Motto dorer , die uU ««Ibal handeln , suudoru alle»
Schwere audom Uberla»«ca , da.« Wicftenlicd (\t^r TrÜ^^
hell und Furcht, der Anwalt «1«r PflichtvvrKt^sooucu,
die Sprache de« grübiten Eiseutmt«»«." äo b^isvt e«
lA einem Artikel über da« OenLbrliobc und Nachtbeillge
dieser Redtnaart im Premtiichtn Ifaut/neund, Bvrllu
UM», I, m,
Weuu dat mg helpt, so mag Ber un Brod hel-
fen. — Schulxe, I, 83.
Bagt ntan mit Boivig i^af die Aranei, die mau dem
Krauken reicht,
I Wenn dat iiig helpt, bo mut Water qd Brot
belpou. — sdiuiif, I. IM.
Der leitte VeMuch vor dem V«nag«n,
ht.
Ein rechter Helfer \^'artet nicht, bis man im
Versinken ist.
Kineo Helfer erkennt man in der Noth.
^MvU. : Uolperi k«ot uieu in tegeuapued. { Uttrrt^atH^e ,
I, 30IJ
Mit Ueldera Lülffe, wie der Adel die feind aa<
greyfft. — Tapinug , m ".
i.mt.: ftvu abaque Theaeo. (Ktatm.f 1S6; Tapyiui, Ui^;
jr,vre, »7M >
I Untere Helfer alle liegend m den Hüraten, der
födser mit sim Schalle und von Oestreich
die Füritcn« — li^^Mul|^n^, ca.
Dta« Sprichwort entstand um dA« Jebr IS40. *»!■ die
ij Berit^r t1<*M Oraf^Tt Kberliard von Kxbnri^ bekriegten,
K ^r .cid sotfar dio U<'geud vj« llUrL-Q
W %n.. ii huiinaiicbtciu. Diu von Kai««rr uud
■ A«l<*[ iiuirini (;eu«<(utieu Laudieul« rk«htiiiu «tob dafQr
■ (lufoh BrflndDug d«« obigvu und «ine« unter »,Uerr" au-
V geführten Sprichwartt.
rUelfer und Helfershelfer sein, — Hmu». t> im.
Droit*
iHelpi
elpgod altSd, lang to mit B'tit fLübeck.)
^elpgod ia göd, lang to vorn Dod. (Labeek.j
Wie das Helfgott, iso djis U<jttbelf. r">nJ. tau*iU.;
Wie GnuM, *u Uegcngru«^.
Ik lieff nog uich Uelpgott seggt (IhUuj —
Sfhuttr, n, »4.
Noch habe ich nlehl meine Zaatitnmdiig erklArt.
MEt mttdit em es Helgli '. (Sohthum.) — Schild,
M , S07.
») Dl« VerltlBln«Tttag«fortn von Holgen (Kapferatlcb,
oH }f>«f<^« 0«m4lde , e« mag Laudtchaft oder «ine Per-
«II . ' ii>, da» eine 2a>4Mnineiuiehttag von ,, Hei-
ti, ter Betlentong der Bedeiiiart nach «cheiut
tli n dem Vrrhum beigen oder helken — jü-
maatd ' iVoumeu. < Vgl. Staidtr,
Ut H ■ *>•**« Geiicht.
Ich «ili keuw iielw^uutf. Wie dieser Bion mit den
Wi $tuläfr ang««eb«neii BedeatungeD des WorlM Helgli
■MAeahAngi, Ut »Ir nicht klar.
kUMA!
e«g-'
iller als die Sonne,
ru hell. — f'rwfctMT '. 1S6S.
ÜAluiaag. damit Erwacbaen» In iht«B Geepr&ehea
Q0gnf^mmr% vnt. Kiiiilarn dl« erford«rlicho RNokatehl
uou. lider auch wenn WMi
will, da« Leute, dieanwecimd
nni die Volk.3i|^iache lit, und welche S«h 4« "^> r^t' (m
Yolktmuude, MugDbubon , do« aufiserluatut >
äfttumlen harren, um den in Schrift gef- u-
württtrtchfttt cu vermehren: Dat i« em .....u^ ^~ >.,,
Kbiter dat V'ademneer. I>e kann dem PrAater de ecürift
utle^ilän. De kann tlugen au däut*t dat6. De kann
ächaupküttfl vor Busln'u Torküpen, Du hast'n aiiiohlAg"'
•oben Kopp, fallet da van du Trepp, verftihlit du kAn'
Stuff. Da büat'n KUcittlor, »chittct bi heilon Maoa-
«chln up'D SochBier, d*t'ö k<Jrj ischnfl «übt. Da aast
rotler waruu, dn v«inteibiit den Dreck am besten, tie
bott'c berdkenl beti up fiw FiUeu. He i«'n Au« itp «lu
Klarucl. llc wet dourup to lope» o» de Koh up'u
Appelb6m. H« 1» «o klftk aii^n Mintch. FIc kauu nulkr
ai Brod «ten, he mag uk Fli^ich dato. Hr kttuu Qt
HuD*ndreck FlJiuten makvn. He klkt dürch'u *k«u
Brett t wo*u Lock in ii. K« wAt iinen Hund tu iekden.
Ue wott «ineo Hamel to leiden, wu Urass waiit. He
i« nich fto domm , a» h«i diok it. Ho Ia so kl^^k ai''u
B6k , «chitt bc'n lldpec, denn giw't BAk. Ho rnkt
den Dreck, ehr dal lie «ch^teo lt. Markat nich MtlaV
Rotten ailad nuoh'u bdt grOter. Ktk , wo witaigf «eggt
Itiiig. Sin TlAuoer teggen Oöaeier. Wl sUud uk nich
van hüt un giateru.
Hellebarte.
1 llelleliarten, um Gottes willen gib Faaer. —
/i; . -:1.75.
.;t, wenn mau In der Noih lal nnd «ich Attf
j'. Weit* helfen will. Von eiiietr All Helle-
ln.i . ,, .1.1)1, die uAch In d^^^ SiMuchv bei Kappal
in i.ri I w ' h waren. Sie befandou «icb auf eluerii (riaer-
ticii livhn , nuM dum man suhteaseu konnte.
3 W^reu die Uelmparten Bratwürste ^ f^ete tnuu-
cher darein, wie ein Sau über ein Bettlsuck.
Sufor . ie , /'Ju4/{(iii ,91.
Lat.: Pugnare goarua, vernta emiuna et prooal Itatte.
(Hi»,Mn, IM.;
3 Würet» Ilelmburten Bratw(ir8te| so gab' es nicht
seintsgleiehen.
Heller.
1 Besser ein gewisser Heller als ein vngewisser
Pfennig. — v.ruin-, ni, s>.
8 Bewsvr ein Heller in Khren als ein Thaler in
Schande.
3 De leste Heller geiht nich üt'n Kelter. — Ar-
mrrtirii, /. 333. 64.
4 De ungerächte Häller vertert den gerächten
l^aeler. (l^nttirlHmi,) — fin^mr/i, !. »€i, lO; AuL>fc-
ilt'uiHth Wi Htunnber^ lt. 116,
5 Der Haller gilt am meaten^ wu a geschtoan ist.
— litimakke, 3üc. Kdhv , 15^*,
6 Der Heller gilt nirgends mehr, ala wo er ge-
schlageii ist. — Herberqer. It, i.
Dukaten and groaae Geiater halsen Überall Ouri.
7 D<T Heller macht den Gulden ganz. — Mri, It, M.
8 Dor zum Ualler geniüntzt ist, der kombt «u
keinem Batzen. — Stu»r,:.4>j. '
Lttf,; Klni placide aartem (»rre arit, illc r , ii4U.J
9 Drei Heilerin eines Bettlers Taiii-L ..,:,-„Ln viel.
Mnsfi.: Four farthtn«« and a thlmbl« make a Ullur*!
pocket jingle. (ßohH II, 60.;
10 Drey Heller ist auch gelt. — hstn, II, iH; Hetu$ch,
1470. S3.
11 Ein ersparter Heller ist zwiefach verdient
//. .- Qualtritio riajiaruiialo , duo volle goadagnato. (HvAn
I, Vi%.)
12 Ein Heller abbrechen ist auch gewin. — fVtni,
//. 197; iliMudi. 491, 52.
13 Ein Heller füllt den Sack nicht.
14 Ein Heller vmb Christus willen verlorn ist bes-
ser denn aller Welt Gut, so wider Chriatum
behalten wird. — /Vir», il. i»7.
15 Ein nngerecliter Heller frisst einen (gerechten)
Thaler. — Ufa»«, /. TV U, 10». Meter, 33, Z«*MjMfr. W);
IfOrlr. »T4S. .Vtwrot* . 10«3 ; ßrouw, /. ia«5,
16 Ein ung<^rpchl-cr Heller ftnsst Haus und Hof
1M..I Ki'llir«r.
17 Et hter Hellor nimmt zelm gorechte
19 Ein unger«»chtor Hellar Tencohrt sehn gerechte.
19 K vnrÜiun ist
i«
«0 E
495
Heller
Heller
496
21 Kb ist ein guter Heller, der ein Pfund (einen
Pfennig) einbringt. — Petri, II. 260; Lehmann,
II. 141, 144; Aur(i',a740; Simrock . 4j42.
Fn.: Bonne est Im niaille qui sauvo le denicr. (Hohn 1,9;
Lfroux, //,185.;
JJoU.: Het in een gocd hcUor, dio een pond iubrongt.
(Harrebvmce, I, 3<X).;
22 Es ist ein guter Heller, der einen Thaler er-
spart. — «rflMii, 1. 12C0.
23 Es ist kein Heller besser, als den man erspart.
24 Für einen Heller kan man keinen Ochsen kauf-
fen. — /V/ri, II, 320; Körte, 2736 u. 8393 ; Simrock, 4544 ;
linmn, I, 1264.
25 Halbe vud viertheilt Heller quinten vnd loten
auch, wenn zumal der Posten viel sind. —
Mri , II. 369.
26 Heller, steh auff, vnd lass den Pfennig (Gulden)
sitzen. — Petri, II. 376; Matitetius, PMtUla, rXLXH*;
Eim-lein. 297; Körte, 2737; Simrock. 4535.
Lat. : Cedo majori. (Bindtr I, 185 ; //, 473 ; PhiHppi, T, 78 ;
Stfybtdd, 71.; — Majori netaat obvins esie minor. (A«iopj
(Hinder II, 17Ö3.;
27 Heller ussa (heraus), Pfennig ina (herein); —
Steiger, 29.
28 Heller zu Heller, so wird ein Gulden draus.
29 Heller zu Heller, so wird endlich voll der Keller.
30 Herr Heller führt in volle Keller.
31 Kompt man biss auff einen Heller, so kompt
man auch weiter. — Gnaer, III, 60; Lehmann,
U. 323, 88.
32 Man wagt keinen Heller an einen Hufen (Topf),
man klopft erst daran, ob er klingt. — Satfer,l68 ;
Kürte. 2744.
PrUfo vorher.
33 Mancher hub kein Heller umb den andern auf.
— .SM(or, 576.
34 Uun ungrehda Hola frisst zedn gerechdi Thola.
(Steiermark.) — Firmenich, 11,770, Ibl.
Ein ungerechter Heller frisst xohn gereclite Tbainr.
35 Um einen Heller kann man kein gut Muss kochen.
— Simrock, 4545; Körte, 2739; Braun, I, 1261.
„Umb ein HäUor kannst du mit nichten ein Taistetf
Kraut oder Brey anrichten.*' (Sutor, 152.)
Holt. ; Mea can mit ghencn hellinc vet moes ooken. (Tunn. ,
18, 18; Harrebomie, I, 300.;
Lat.: 'San obulas solus pingue parablt olua. (FaUert-
leben, 521; Sutor, I52.J
36 Ungerechter Heller friast einen Thaler. — Graf,
364, 444; Simrock, 4540.
37 Yerlaubt mans umb ein Haller, so macht mans
vor ein Kreutzer. — Sutor, 65i.
38 Vil heller machen auch gelt — Franck , 1 , 63^ ;
Eyering . UI, 849 u. 491 ; Pßiri , 7/ . 503 ; Uenitdi , 1477, 35 ; i
Gruter, I,GS; Körte, 2741; Simrock, 4539.
39 War nit uf en Häller rächt, der rächt (rechnet)
a nit uf cn Dahlcr. (Waldeck.J — Curtze, 363, 596.
40 Was zum Heller gemünzt ist, kommt auf kei-
nen Batzen (wird nie ein Groschen). — Binder
II. 3169.
„Vnd bist su dem Ililler geboren, dammb kompst du
EU keim Orosohen." (Ayrer, II, 1083, 23.;
41 Wer auf den Heller kommt, der kommt auch
weiter.
Sowol vorw&rts als rttckwftrti.
42 Wer auff einen heller ist gemüntzt, der kompt
nimmermehr auff einen Creutzer. — Petri, 11, 684 ;
Iknisch, 619, 60.
43 Wer den Heller nicht ehrt, ist keines Groschens
(Thalers) werth. — Hollenbcrg, II, 16; Simrock, 4536;
für W'aldeck: Firmenich, /, 396. 64.
44 Wer den Heller nicht hält zu Eath, kommt
dem Batzen viel zu spat (Schwei:.)
Die Franzosen: Spart die Heller, die Louis werden
selber fUr sich sorgen. Die Italiener: Wer den Qnat-
trino niobt;aehtet , ist sein nicht werth. Die Engländer :
Macht ihr nichts aus einem Dreipfonnigstflck , werdet
itii nie su einem (droschen kommen. Die Russen : Wer
die Kopeke nicht achtet, der kommt nicht snm Knbel.
Die Illyrer: Wer die Kreuser nicht auf hebt , sfthlt keine
Zecchine. TMe Polen: Wer dps UrOscheJ« nicht wahr-
nimmt, der kommt nicht cum droschen. (ReHubera
in, 16.;
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Wer den Heller nicht helt, der kompt zum
Groschen (Gulden) nicht — Herlterger , l , ist.
Wer den Heller nicht so wol acht als den Pfen-
ning, der kompt nimmer zum Gulden. — Gnt-
Wr, III, 104; LAmaan, II, 871,^54.
Wer den Heller nicht spart, wird keines Pfen>
nigs Herr. — Simrock, 4537; Braun, l, 196S; Reins-
berg lU, 17; IHiUipiti, II, 180; Lateniorf II, 38.
Wer den Heller zu rath helt, vnnd macht spar-
mundes vnd theilet das mal fein, der kan
wol ein reicher Herr werden. — Fetri, II, 692.
Wer des hellcrs nicht begehrt, der ist des Pfen-
nigs auch nicht werth. — Ff/ering, II, 17.
Wer dess hallers nit achtet und in niener für
schätzt, der überkompt niemer nüt — ßn/tia-
ger, 79^.
Wer einen Heller erbt, muss einen Thaler be-
zahlen. — Pi»lor,,llIt%7; KUenhart, 313; IteyMker,
K, 207; IlastL, 46; llertiui, /, 78; HUlebrand, Ul. 19»;
Simrock, 2092.
Von der Verbindlichkeit eines Erben , die Schulden dss
Erblassers su bexahlen, wenn er einmal cUe Erbschaft
unbedingt angetreten hat, sollten sie auch das Eibs
weit ttborsteigen, weil nach dem römischen Baeht 4tr
Erbe die Person des Erblassers ▼erstellt. IndeM ist et
sehr leicht, sich gegen dergleichen ITebel su schtUssi,
wenn man suTor, ehe man sich als Erbe erkUrt, sieb
eine Uobersicht des activen und passiven VemiöfMi
vorlegen Usst und die Erbschalt nur bedingt antrlll,
weil nach einer Bestimmung Justinian's der ]&be nickt
weiter su haften braucht, als der Nachlass reicht.
Wer sich um einen Heller lässt Unrecht thmi,
wird um einen Kreuzer geleicht ». — Körie, 27».
■) Nacli Campe gehauen, geschnitten.
Wer zu drey hellem geboren ist, der komi>t
nicht auff zwecn pfeuning, wenn jhm gleich
alle seine Freunde hülffen. — Petri, tt, 783; &-
nisch, 748, 40; Sailer. 99.
Wer zum Heller (Pfennige) gemünzt ist, kommt
nimmermehr auf den Kreuzer. — Braun , /, iss9.
Dan.: Den som er ftfd til tre sknrv, bliver aldrig hent
for to ponge. {l'roe. dan., IBS.)
Wer zum Heller ist geboren (geschlagen), wird
nimmermehr dess Thalers Hen*. — £^fM>ii.
//, 879, 272; Gtvier, III, HS; IhUenberg, II, 39: Lotet-
dnrfll, 29 : Simrock. 4543 ; Körte, 2742; Heinsberg IV, 43.
„Wer zum Heller ist geboren , der kann anm Groschea
nimmermehr nit kommen." (Obenhin, Ejfdteufel, Im
Theatrum Diabotorttm . 651 *.; — „Wer su dem hell« iit
gebom, der kommt sein tag su keinem taler. (Awrer,
II, 1374, 10 J
Wo einer drey heller hat, so hat er gelt —
llenixch. 748,40.
hat.: Qui tria est numerus perfectus. (Beniech, 748, 46^
Zwei (böse) Heller finden sich gern in Einem
Beutel. — Simrock, 4546; Körte, 2737; Bnnm, I, HO.
A werd seine fufzen Haller krigen, wort a ok
a wink. — fVommuim, ///, 4 ll, 436; RobinMm,M:
Gomolcke, 258.
Alles bis auf den letzten Heller bezahlen.
Fra.: Payer rubis sur l'ongle. (Lendroy, 1338.^ — Pejnr
rio k ric. (Lendroy, 1176.jr
Bei Heller und Pfennig zahlen.
Bei Keller (Scene III, S. 141 >>) sagt der wohlgerathen«
Sohn : „Verstand und Fleiss sind sn uothwendige Stttcke,
dass, wenn auch nur eins von demselben abgehet, wenif
oder nichts tflohtiges mag verrichtet werden; wenn aber
alle beyde fehlen, vor den ist man nicht willens, einea
schlimmen heller sn geben.-'
Dafür wolt ich nicht drey Heller geben. — M.
Schüts, Serpenx Antiquus (Ei<Iutien 1580), 174 *>.
Das ist nicht dreyer Heller werth. — Crtmiiifl«-
hausen, Trutz Simpler. 154.
Der it ken roath*n Haller werth. (Tnmfte».; —
Frommann, VI, 316, 173.
Drei Heller geht er und sieben Batzen BchnuUi
er. — Simrock, 9135»; Srti/w, 306.
Spott auf fette, dicke, karsathmige Personen, od«
auf Leute , die schwer athmen, wenn sie arbeiten eolke-
Einem den letzten Heller abdrücken.
Einem keinen Heller schenken.
Einen (etwas) von Heller zu Pfennig bt
Lai,: Ad denarinm. (Fa$eliiu»Gi Wt«gegt4»im^
497
Heller
Hellerarm — Helm
498
CS Kt hat keinen blutigen Heller.
iBt sani arm. „Uätteat du noch einen bliitigon Hel-
ler gehübt." (IVri»^, KrtiiMuni/fn, 11.^ „Nicht einen
blutigen Heller mehr im Beutel haben." (Imiel Ffh^nh.,
l, Wf.) AiMuny leitet den Ausdruck von der Farbe
iled Kupfera Iier, wie man in derselben Weido saKt:
Keinen rnthau Heller oder Pfennig haben; docli lässt
Mich dabei, wie (irimm (If, IMAJ bemerkt, auch an
die ViirstelluDg tuq blutwenig, blutarm denken, bis
auf den letzten Holler outblüsst sein, oder gar an die
Uescbichte von dem Mi>rdor, der viel Geld lu rauben
wagte und nach dem vergossenen Blute nur einen Heller
fand. Auch Froininann (Itl, 178, ^») meint, da»a blut-
arm soviel aage als arm big aufs Blut. Duclt musa
auch die aua dem Niederdeutschen blottarm, bluttarm
~ blosnarm versnchto Erklärung erw&hnt werden, nach
welclier der Ausdruck so viel bezeichnet wie: ao arm,
dasa man noiiio Baisse nicht decken kanu. Sie attttzt
•ich auf doa aua dum Niederdeutachen eingodruugone
uuil uuvh in den Muudarten erhaltene blutt, bluttet,
bluttig—blosa, nackt, namentlich von noch unbeiluder-
Xirii Vügetn, daher bluttjung; bluttcn=^ unbekleidet oder
uiit wenig acbiltxendon Kleidern bedeckt aoin. Allge-
mein gilt nocli daa Advorbiom blutt'=bloa, nur, soebeu,
kaum; „blutt einige Krousor", „er ist blutt dagewesen",
„keinen bluttigeu Heller" als voratArkende Verneinung
für — gar uiohta. (Vgl. darüber Frununann, III, 177,
und (irimm, II, 194.)
'69 Kr hat keinen Heller bezahlt.
Fra.: II m'a pay£ par-deaaua Täpaule. (Ltndroy, 59S.J
' <0 Kr )iat keinen Heller , sii'-h eine Weide zu kau-
fen, um sich daran za hängen. — Köric. 2744^.
'7t Er hat keinen rothen * Heller. — Phtfijijii , ii , lo.
■> I). i. kupfernen.
UoU. : HU heeft geen' rooden duit op aak. (Sarrtbomee, 1, 16.)
'73 Kr hat nicht ain heller vmb Brot
Frz.: N*avoir paa Ic teton. (KritüHger, 678 ''.J
' 73 Kr hat uit eins Hellers wert daruon bracht —
Kyt-riiij; , //, 307.
'74 Er hat seine drei (fünf) Heller auch dazu ge-
geben.
»«..' n a ÜT^ aon coup au carabin. (KritsiHyer, 107 «'.J
'70 Kr hat weder Heller nuch Pfennig.
D. h. kein Geld.
Frt.: U u*ai ni croix ui pile. (Lenux, 1,1; Lendruy, 1574 ,-
AritÜHj/T. 192''.;
76 Er hübe nicht ein Heller um den andren auf.
— .SVh«H(l,ll2l*.
*77 Er ist keinen Heller werth, wenn er einen
SchiUing im Munde hat — Aüiif . 3744 *.
'TS Er (es) ist nit eins hellers werdt — Tappiu». las^.
• Krllff , I*fH IM .Sj,ricA- Württ-rn redende Schtesien (. vgl.
(ini'Urnc''rsfric/,nht ti. xxxvii, wo der Titel ungenau)
hat M. iau=*-, Scene I, die L'eberachrift: ScM^sirn wird
tum dem Vfrittindf und Fl^ittr u. a. w. wegt-n df* Nutten*
d'r »S.A/i'.m'.u'/i^h Sprichu'i'rWr frhnh^H. ,.l)er Fleiaa aagt
(S. 1.30''): Ein kahlor Pti.iMPr-Tretter, der Arbeit wie
d' Hund die Flietreu scbeut, gli*ii;ht einem nackten
SvliaaiTe, dcui mun gar nichts abscheeren kau. Kr
deuckt: Von groaaer Arbeit stirbet auch ein Pferd, die
Weirirtheit siehot er nur mit dem Kücken au; drum ist
er Blich niclit einen Heller werth."
Ux-IL: llet is een kerel, die met huid en haar vuor een
vijfju nog te duur ia. (Ilarrtboini^e, II, 379.;
J.ut.: Aeatimarc uniua aasia. (Vatull.) Fatelius, S: Bin-
(irr //. 94.; — Kec unu dignua. (l'hilippi, II, 12.;
i'.f<ii.:Aui zlamanego «zelRga nie god^ieu. (Luinpa, .').;
'79 Kr iiisst »ich keinen Ilellcr abbrechen.
'40 Kr sieht aucli auf den Heller.
'dl Kr wird seine fünfzehn Heller kriegen. — Sim-
ru<:fc,2919.
*82 Er würdn einen Heller in zehn Stücke zer-
schneiden.
Frt.: II partiroit une maille on deox. (Kritzinyer, ii^\)
»83 Ks ist keinen rothen Heller werth.
Frt. : tJela ne vaut paa nn manche dV^trille. (Lf»drojf , 691.;
iHMt.: Ezignum oboli pretium. (tkiUppi, /, 143.; — Ne
nununum quidcm plumbeum. (Fhilippi, 11, 17.;
FolH.: Teu uiewart aui f^jki tabaki. (Lvmpa, 32.)
*s4 Ks ist keinen ower (r ei chcnauer) Haller werth.
— f.'t»-letR,.'i26.
Das Kloater Xeicheoan Terpfandeto 1373 sein MOna-
r«cht und gab es noch vor Ablauf dM Jahrhunderts in
Pacht, woduTob die Mttiue an Qeatalt Inmer schloohtw
wurde. (S. Zellwegerli.)
*»5 Es ist wie ein Heller in eine Geige,
'ae Etwas bis auf den letsten Heller b^ahlen (oder:
bezahlen müsaen).
Sehr genan, ohn« dsa kl«InsteB Alung, dan
rlaai.
fcpi
Jasqa*4 In damitoi obole.
■teu Krl
Fn.: II falt pijvr niUa nr Vongls. — ▼««■ nadits oosfipte
DacVTicui SnuOBwOsnB-Lnxno«. IT.
•87 Ich ga nich an schlimme Haller* fum. — Go-
muhke, 512.
') Bezieht aich auf daa achlochte Geld zu Anfang dea
17. Jalirlmnderts in ScIilMien. Im Jabre 1A8& galt der
Keichsthaler SC Uroachen, Iflil im Februar 7d Groacben.
te MArz 27, Thaler, August 3— ♦ Thlr. , September
4',, Thlr.; l«aa im Januar fi— 7 Thlr., 16'J3 im Januar
13 Tiilr., ir,24 gegen 28 Thlr. Noch im Jahr 1621 galt
der Scbeffel Weizen 9 Thlr., 1623 aber 123 Thlr., ein
Viertel Hier im genannten Jahr S.*»— $4 Thlr., ein Maat-
achwein 120-14U Thlr. (Vgl. PaUn. Zur Getchicht«
der .Vunxwirn-H in ÄcA/fiiV» in den achkiiteMen Provin-
aialbläftern , 1865, H. 5»6.)
•88 Ich gebe keinen Hellor darum.
„Wo man vua mitrgcu frUh hie findt, wollt ich fUr
vuser aller leben vorwar nicht einen heller geben."
(Uuldif, //. 4, SU.;
Fn.: Jo n*cn dounerois pas niie iibole. (Krittinjer, 481^'.)
— Je n'en donnurois pait nn niqunt. (Kritziny^r, 479''.;
lat.: lüli II Oll facio. — ijuatiior oboll« non aestimo. (Phi-
lippi, II. '.«6 u. \2-A.) — Unius assia aestimo. (CutulL)
(Hindrr 11, :U13.;
•89 Ich lusso liier an Ilallor nich aus der Hand
gillM. (SvhU-A.) — /Vi/m,90, 17.
•1)0 Ich wiil ihm keinen Ilellcr schenken.
•91 Keinen auer Heller darum geben. — Kxrch-
hofvr. 121.
Um Sachen zu bezeichnen, die keinen Werth haben.
(8. H4.)
•92 Meiner Heller holbeu. — WüWi«im,4ii.
•93 Nicht dreyer Heller wehrt — A. FahriHu». Der
klai luid «/i'/i-ftrie Teuifvl, im Thealrum IHaMorum, 166*'.
*94 Kicht einen Heller mehr,
„Do hot er 2 Blmon und nich an heller moh.'* CKet-
tcr, 171>>.;
•95 Nicht einen Heller noch Scherff. — Faber. Sab-
bath* Teuffd , im Theatrum Diabolorum , 478 *.
•96 Nicht eines Hollers breit davon bringen. —
SciiuUfi. ms'*.
•97 Sie haben stets Heller miteinander zu tbeilen.
Immer miteinander zu sanken , etwas miteinander ans-
zumachen.
•98 Würfle er eyn heller auff eyn dach, es fielen
zweyen wider herab. — ^Yonct, Miradoxa, 46".
Helleiturm.
Hellerarm — thalorreich.
Wer die Holler xuaammenhilt, wird Thaler sammeln
und apareu.
Hellerhure.
* A Konnte wie anne alte Hellerhure. — üomokke, 974.
Heuerling:.
Wer ist goboni zum Hellerling, der wird nicht
reich zweier Pfenning. — Prin , n, 725.
Hellerpestlleni.
•Er hat die Hellerpcstilenlz im Beutel. — //«■-
hrrger, 11, 93.
Hellerplanet.
Wer unter einem Hellerplaneten geboren wor-
den ist, wird nie zu einem Reichsthaler
kommen.
Hellerweoken.
Haben Hellerwecken auch Krumen?
Will der Kleine auch dabei aein und mitreden t
Helm.
1 Aus dem goldenen Helm wird bald ein eiserner
Schelm. — Parfmiakon, 1266.
Von einem anfänglich firenndlichon und liebenswür-
digen Ehemanne, der in der Folge ein aehr ranhea Ba-
tragen annimmt.
2 Ein Helm macht noch keinen Krieger. — Pa-
riimiakon, 78.
„Sonat", sagt Abraham a Sancta Clara, „wBren auch
die Kothlerchen Soldaten.««
3 Vor einem offenen Helm steckt oft ein offener
Schelm. — Parömiakon. 1016.
i Wenn man Helm aoffbind vnd Panter entwendt,
da hat Hochmath ein Ehr, sonst nimmer-
mehr. — Petri, n, 667.
*6 Einen Helm ohne Axt finden.
nHlar sagt einer, das sind Flausen, and wie Ich mir
das Ding recht angesehen habe, wird mir der Staar ge-
stochen and ich finde einen Helm ohne Azt.<« (Bürger
und Baiifrnfr'Hnd, Onmbinnen 1865, Nr. lU.;
*6 Er ist mit dem Helm geboren. — EUfUm, 297.
Mau vtirstubt darnnter die sogenannte Glückabaubo
oder Fiachart'a Kinderbülglein , mit welchem zuweilen
32 "
499
Helmke — Hemd
Hemd
500
der Kopf nongeboroner Kinder bedeckt ist und dem nuin
SlQokbrintirende KrAft cnschreibt. — In Bedburg: Da
&t 'ne Helm mei op de Welt hrftt.
Fr*.: n estnöcoiff«. (Leroux, U, 118; Krittinff^r, 519».;
ffüU.: Hy is met een' heim geboren. (J/arrebomee , I, 301.)
Helxnke.
•Et is Ilelmke Bruerkuecht.
Von einem groben Menschen.
Helxnzeldieii.
Wenn dir ein Ilelmzeichen fehlt, ho kauP ein
paar Ilörner. — ^ Pimor., IV ,37; Simroik. 4M7.
Helveter.
Die Helveter sind Höllenvettern. — Deutsche Ro-
manzeilmtg. III, 39.
Hemd.
1 Auch das seidene Hemd umhüllt nur einen
nackten Körper. — Mimann v, iio.
2 Besser ein geborgtes Hemd als gar keins.
J/oU. : Het is beter een ander mans hemd dan goen. (Uarre-
ifomee, /, 301.;
3 Das Lembd ligt eim (ist mir) näher dann der
rock. — Franck, II. 9*; Tappius, 2a'*; EgewAff. 13*';
Eytring, I, 316; ///, 550; Petri. II, 64; Gruter, I, 11;
llcniach, 269, »; Schottel , 1114^; Sutor . 43U; Mayer,
I, 207; Pittor., X, 45; Leadroy, 72; Siebenkees, 217;
Eisenhart. II, C,Z; Ifückiny . 243 ; Zehner, V; Airömia-
kon, 1562; Sailer, 116; Kürte. 2745; Simrock. 4548; Evte^
Unn, 298; Braun. I, 1266; llennig, 167; Fritchbier , 520;
Frwchbier '. 1566 ; für Oldenburg : Firmenich , UI,^,Z:
für Altmark: Danncü, 144; für Franken: Frommann, VI,
316.174.
Als derKaftan, sagen die Osmancn. (SchUdita, 412.;
„Das hembdo ist einem allemahl naher als der Bock,
und also auch unser Vaterland.'' (KeUer , 150».;
— Die Polen sagen: Da« Hemd Ist mir näher als die
Tante. Die Basken: Das Hemd berührt mich, aber das
Fleisch sibst an mir. Die Portugiesen : Das Hemd sitxt
mir dicht an, aber meine Haut noch dichter. Der Italiener :
Der Zahn ist mir näher als irgendein Verwandter. Die
Altgriechen: Das Bein ist weiter als das Knie. Die Sarden:
Zuerst das Fleisch und dann das Hemd. (Keinsberg
III, 43.; —Die Beförderung der eigenen Wohlfahrt geht
der Sorge für fremdes GlUok vor. Man hat blos durch
dies Sprichwort anseigen wollen, dass Jeder Mensch
die Pflicht habe, die eigene Erhaltung der Erhaltung
anderer Torzuaiehen (Rechtfertigung derNothwebr) und
dass die Sorge fttr entferntere Anrerwandte und Freunde
stets der fur näherstehende untergeordnet werden
mUsse. Erst die Httlf sbedürftigen des Ortes untersttttsen,
dann Colleoten für die Sildseeinsnlaner.
Dan. : Skorten er kreppen nnrmero ond kiortelen. (Prot,
dan., 507; Bohn /, 398.;
Enyl.: Charitjr begina at home. (Körte. 2745.; — Close
Bits my Shirt, but closer is my skin. (X/aal, 875; Eitf
lein, 298.; — The smock is nearer than the petticoat.
(Gaal, 875.;
Frt.: liä chemise est plus proche que le pourpoint.
(Kritzinger, iS}**.; — Ma peau (chair) m'est plus proche
quema chemise. (Lendroy, 374.; —Pros est ma coste,
plus prÖB est ma chemise. (Leroux, II, 118.;
Holt.: Mijn roc is ml nae, mer dat homde nare. (Tunn.,
18, 19.; — Mijn hemd is mij nader, dau miJn rok, en
mijn Tleesch nader dan m^n hemd. (Harrebomee, /,
302; Bohn /, 322.;
It.: Aooosta piCl la oamicia che il giubbone. {Bohn /, 66.;
— Egli Btrin^e pia la camisda cheU giubbone. — Fa
piima bene aituoi, e poi agli altri se tu puoi. (Körte,
2345.; — Piü mi tocca la camioia che la gonnella. (Bohn
I, 120.; — Piü vicino ö il deute, che nessun parente. —
Stringe piü la oamicia che la gonnella. (Uaal, 875.; —
Tocca piü la camiscia , che la gonnella. fPatxagtia, 375, 4.;
Lat.: Est prope sed propior mea lanae Iinea vestis. (Fal-
lerMleben, 522.; — Qenu orure proplus. (Äpottol., VI;
Bindern, 1237.; — Gcuu sura propius. (Tappiut, 11*;
Oaat, 875; Seybotd , 'iüi ; Philippi, i, 168; Froherg , ^SSfi;
Eitetein, 298.; — Omnes sibi meliiu esse molunt, quam
alteri. (Franck, II, 9»»; Hauer, 75; Philippi, II, 68.; —
Primnm vivere, deiude philosophari. (Binder II, 2648.;
— Tunica propior palUo est. (Tappiua, 22»»; Philippi,
II, 225; ScharneUut, 156, 9; Eitelein, 298; Schambach, 53;
Styhold, 612.;
Poln.: Blüssa kossnla oiala nüt kaftan. (LoMpa, 6.)
Ruth. : BtysBsa sorooaka Jak iupan.
Span. : Mas cerca estA la camisa qua el sayo. (Bohn I, 831.;
üng.: Köielebb az üng a' ctah4n&l. (Uaal, 875.J
4 Das Hemd bedeckt alle Herzenspein. — /iieb/,
Kweüen , 196.
b Das Hemd darf nicht bissen, wohin der Rock
geht.
EoU.: Zoo mijn hemd maar mijn geheim wist, ik smeet
het ter stout in het Tunr. (Harrrbomee , I, 302.)
It.: Ogni tua guisa non tappla la tua camieia. (Hohn I, 117.;
lat.: Interior tnuioa seoretonim sit inconscia. (Bovitl,
II, 88.;
C Das Hemd darfs nicht erfahren, wenn der
Arsch schcisst.
Frt. : Que ta chemise ne sache U gulse. (Bohn /. 48.)
It.: Tua camlcia non sappia il secreto. (Bohn /. 129^)
7 Das Hemd deckt mehr Schande als der Mantel,
und die Haut mehr als das Hemd.
Aehnlich russisch Altmann VI, 386.
Frt. : II n'y a rien si hardi que la chemise d'un mennier.
(Leroux, II, 104.;
8 Das Hemd ist mir näher als der Rock, das
Fleisch aber n&her als das Hemde.
9 Das Hemd wird alle Jahr grösser an den Kin-
dern. — Petn. II, 64.
10 Das Hemde liegt keinem so hart an, er kann's
ablegen, wenn er will.
11 Das Hemde liegt nahe an, die Haut aber noch
näher.
12 Dat Hemd is mek nächer (oder: neger) as de
Rock. — üchamhach, /. 53; Frommann, II, 5S6. IST;
liuerm. 96; Lohrengel. I, 120; Eichwald. 767; Ifaiif-
kalender, I.
13 Des hembd zuckt ynd sich darnach buclct, ist
halb auffgestanden. — Franck, 11.9^.
^Mägt, die geweckt, sagen: Ja, Ja, entaohlafRm ofll
wider; aber dess hembd cnckt vnd darnach backt, ist
halb auffgestanden.*' — Mach's nicht , wie trag« JUgde.
wenn sie frah geweckt werden*, sie sagen: Ja, Ja, ud
schlafen wieder ein.
Lat. : Bene incepiss« est fere absolrisse. (Bemteh , 206 , TU
14 Det Himd äs mer nier wä det Klid. — Schuuer. m.
15 Die in Hemden liegen, sind zu loben.
16 Eck kannst Hemd nich von*n Mäse krigen, ii
dat Büermäken, da et de Stadtmann küssra
woll. (IHldegheim.) — Ihefer. 96.
17 £en Hemd upp'n Staken (Stange) an ent up
de Knoaken K (Strelüz.) — Firmenich. III, 7t, 10.
>) Eins auf den Knochen, am Leibe.
18 Een Hemd upp'n Tun (Zaun) an ent np de
Kaldün (am Leibe). (Strdit:.) — Firmenick.lU.
72,59.
19 Eigenes Hemd wärmt mehr als fremder Pelz.
— Reinsherg III. 109.
Auch russisch .Altmann V, 100.
20 Ein grobes Hemd ist keine Blosse. (L^O
D. h. besser ein grobes Hemd als gar kein '
21 Ein Hemd ins Grab und dann Schabab (•• ^):
Holt.: Een hemd in het graf, en daaruA ia het u>t.
(Uarrebvmee , I, 301.^
22 Ein Hemde voll Flöhe ist leichter zu häten als
eine Frau.
Frz.: II Taut mienx avoir soin d'un sac de pnces quo
d*une seule femme. (Oaal, 489.;
It.: Mcglio b arer oura di un saoco dl pnlici, che d'nna
sola douna. (üaal, 489.;
Ung.: 36 bor, pins, as4p asssony embert kfria önisrr.
(üaal, 489.;
23 £n Hemd up'n Buk, dat annerc app^n Struk.
— Golfiitclimidt . II, 26.
Grosso Armuth oder ganzliohes Verkonuneniain b»
seichnend.
24 En Hemed an en Dank, dat Is in't Graf genaug.
— Schambach, 11. 142.
Ein Hemd und ein Tuch ist ins Qrab genug, ticgea
den sweck- und Terstandlosen BegrftbniBsIaxas.
25 £n Hemd app^n Enaken, dat annere upp'n Sta>
ken K (Oldmburg.) — Goldtchmidl. II, 26.
^) Zum Trocknen aufgehängt.
26 Erst das Hemd und dann den Rock. — Büddnt, 216.
Das Nothwendigere Tor dem Nothwendigwn.
27 Et Hemp ess mer nödcr als der Rock. (Kün.) ^
Finmnich.l. 476.227.
28 Gestohlen Hemd hält nicht lang.
Der Italiener : Wer sich in anderer Stoft Utldat, wM
bald ausgesogen. (lUinnbtrg II , 116.) (8.0«hanBl9J
29 Hopp, hopp, et Hemd es länger tm de Bock.
(Meurs.) - Firmmich, /. 404, 971.
30 Ich gebe 's Hemde vom Leibe, sagte der Gen-
hals, als nach vier Wochen die Wäscherin kun.
31 In einem feinen Hemde gibt*B auch Flöhe.
UuU.: In een sch<j " " "
bomtie, I, 302.;
501
Hemd
Hemd
502
32 Ist das Homd auch noch so rein (fein), die
Jungfor kann pine Huro sein.
Dio~ Hufigen: D%» reine TIemd allein macht keine
ehrbar«) Dirno. (Attmann Vf, 4Üi.)
33 Jeder hat ein Hcnul von Menschouilcisch. —
SimriH'k. «974; Fuelein, 460; /tiniUr 11, 1329 u. 3412.
NiuniKud ist fehlerfrei, ToUlcommen.
lat. : OmniB homo in mundo fragiliB slat sicut amndo.
34 Jeder kttunt sein Uüindc besser als der Fremde,
öö Lieber dti8 Hemd verloren als die Haat
3tt Kurz Hemd und beftchissen Loch.
37 Man kunn ein Hemd lange einweichen, ehe es
trocken wird.
Diti Husficii: W'Min man diia Uemil auch einen Monat
lanir im Ki^ui'n liün^rcn Ittsst, oB wird nicht trocken
werden. (Altuutnn VI, 410.»
38 Man niUhH erst sein eijj^enea Hemde Hicken, ehe
man nnderc k.uin beglücken.
33 Man saciii, Siewert, Ȋd^ do Diern, dat Hemd
18 noch vor. — Uwier, 23y.
40 Mau soll alte Hemden nicht wegwerfen, man
habe denn neue anzulegen.
41 Mau soll das letzte Hemd daran wenden, um
ein rei(*lier Mann /.n werden.
42 Man will das Hemd zum Hocke haben.
Wenn etwa* zu woit getrieben wird.
43 Manche hat kein Hemde leider und wünscht
sich täcflich neue Kleider.
44 Mer darf seim oagcna Hemmet nimmer traua.
— Srflien. 462.
Nicht dem nilchstcn Vcrwaiwltoii , dem uftchst Ver-
pflicht«teu.
4ft Nicht in jedem Hemde steckt ein Mann.
46 Ohne Hemd gehen, ist nicht immer nackt gehen.
— AUmann V. 131. ^
47 Selbst deinem Hemd sei dein Geheimniss (dem
Sinnen) fremd.
»:..- TaoheraiBo neiiaohuta pniae (poni^o). (dual. 1605;
hnviU, II, iW; KrititHifcr. 132*'; IVnrrfry. r>8.;
48 Wenn da» Hemd reisst, so wird ein Loch.
i#i4I..- Als het hemd Hclieiirt, dau is hut ecn gat. (Ilarre-
t.otnn', l, :ioi.)
43 Wenn das Hemd weins, was man thun will,
lunsM man's vorbrennen.
,.Wonn •<iii Ifuind nur darum wilspto, dars ca pogleich
Trrl>rfnni>n milH/<to." L^m di« Wichtlg^^oit ciupb anver-
trauten i:ohLMiiiiii:>!:i>]i lind dio TfpiliHkcit, mit der ca
bewahrt wurden musa, aua/udrlickiMt.
bO Wenn man 'a Hemde auflicbt, wird der Arsch
h\osa.
Jivtl.: Ala jp je hemd oplipt, laat jo je gat zicn. (Harrr-
/'irtt^r, I, :u*i.)
51 Wriin '8 Hemd brennt, ist's übel still sitzen.
Holt. : lloii je gat Btil . sei Rartel tegen zijne vrouw, en
haar hemd «toud in brand. (Harrfbijiin''', J, 'Htl.)
52 Wenn's das neue Hemd thäte, da wimmelte es
von neuen (umgewandelten, wiedergeborenen)
Menscheu.
53 Wer auf ein Hemde wartet, das er erben
soll, der kann lange bloss (nackt) gehen.
Aehnlich rii-iaiach Altmann VI. :W»; Hrinxfu'ry II. S4.
54 Wer kein Hemd hat, was sollen dem Quasten
am Uock.
T>i» eiigliachpu Neger in Surinam drttcken denselben
Oedanken aprichwurtlicb ao au'«: Die Henne hat nichta
tn trinken, wn aoll sie Wasaor hernehmen, sieh die
FäB:ie xu wHichen. (\Viith':Ma'j<iL) — Wem das Noth-
■wendigu ffhlt, wiu kann der Mittel haben mm LosnB.
55 Wer keine neuen Hemden machen kann, muss
die alten flicken. — Simrwk. 4549.
5*i Wer selber kein Hemd hat, nmss nicht über
den Njichbar spotten , der ein Loch im Aerrael.
Die Letten: Wvr solbst kein Hemil trttgt, schimpft
suueiBt auf die Nackten. (Rfintbery 11', 49.)
57 Wer viel Hemde hat, beschmuzt (zerreisst) viel.
it; Chi piA ne hfc pi(t nc imbratta. (Paamylia, 175, 1.;
*58 Alte Hemden mit neuen flicken. — Smior, 77.
.,Kin Student •cbribe Beiner Matter itinb etUelie wn,9
Hemeier, dia alte dannit lu flacken."
*ft9 I>afl Hemd an suinem Arwhe hat Krämpfe.
HtM. : Het hemd triet hem Toor 't gat. (Bambomk . /, 301.^
*60 Das Hemd auf dem Leibe dnuisetsen.
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Das Hemd auf dem Leibe ist nicht sein.
Lat. : Nudior leberide. — Nudior paxiUo. (PhUippi , II, 49.;
Das Henkd filr eine Üuscnnadcl geben.
Dil' RuBBcn: Dem Hemd an Liunen fehlen lasBen, wh
der <Turt an Heide hat. (Altmann I /, 532.;
I)a.s Hemd soll ihm nicht eiamal den Arsch
reibet».
IIvU.: Ilomdjo, raak mo naaraje niet, mijn ga^e is ran
goud. (Iliim fioiuri , I, .301. >
Das Hemd über der Jacke tragen.
Die ltu>*<)vn: Das Ilomd über den' Rock (die Kleider)
ziehen. (Altuinnu 17. ML'; linn*h,'rij IV, 73.;
Das Hemd vom Leibe verlieren (verspielen).
Frz.: .Inner juM(|ii\\ »a rli(>iiiii«i>. (hrif;ingrr, Vl'J^'.)
Lat.: rerdi're ijaulum. (JuefHiit.) (I'fiilipiii , 11, Kl,;
Das Hemd von» Leibe verschenken.
Srthr freigebig sein.
Fr».: Donner jusqa'^ aa choiniBv. (Kritzinijcr, \:\'2^.)
Den Bleckt en 't Hemd, met de Kopp herut.
(Mi-urs.) — l'nmniü'h, l,MH,'i(i^.
Du hast noch nicht dus letzte Hemd an.
Es kann dir sclion noch heimknmmen. Noch sind alle
Tage niolit vnrubur , Hagen die (-zccbon. Und die Kaihon:
Das Naooncndo haat du wol .inuefai>at (gcnebon), aber
noch nicht d:(8 Ijobensi^nde. (K^inxhery II, 7\i.)
Een 't Hemd van d' Niiärs oftVageu. — Stiren-
burg,6S}\
Um neugieriges oder nnTcrBChämtes Fragen bu ho-
se lehnen.
Einem aufs Hemde knien. (Schlex.j
Auft AeuascrBto bedrängen.
Einem das Hembd ( rechtschaffen) heiss machen.
— Simjilic. (Nümberif ItiH), I, 373.
Einem das Hemde vom Leibe herunterfragen.
Holt.: Hij vraagt mij het hemd van het gat. (Harrebomtf,
I, 3iU.;
Einem das Hemde vom Leibe nehmen.
Einem ins Hemd gebacken Kcin.
,,Wcil aber der Juukc Hortzbruder meinem Oberston
gar ins Hemd gebacken war und mir vorgezogen wurde."
(Simpli,'. , 635.;
Einen bis aufs Hemd ausziehen.
Ihm alles nohmen, ihn ganx entblöBBen.
lioU.T Zo hebhcu hem tot op hot hemd uitgeklocd (uitge-
Rchud). (Htiri-i'huinvf, I, 30L».;
Einen im Hemde stehen lassen.
Vrräclillich bnh.-indoln. Wnl von dem Busaact ent-
lohnt, den (rregor VXl. dem deutschen Kaiser Hein-
rich IV. nufürlegto.
lIoU.: Hij laat hem in het hemd staan. (Ilarrfbomee,
I, 3(11.;
Er tliekt andern die Hemden und er selber
geht nackt.
Aehnlich ruaaisch AUmann VI, 47.S und: Ntth dir erst
selber ein Hemd, eh' du daB ganze Dorf mit Hemden
versehen willst. (AUmann V , Vifi ; Rrintbirg IV , lii.)
Er hat das letzte Hemd erhalten.
Das Tudtenhcmd.
Er liat kein ganzes Hemd am I^eibe.
Damit bexcichnet man Jetst einen Zustand lassenter
Armuth.
Er hat kein Hemd auf seinem Rücken.
Ist blutarm. Aber es ist gar nicht so lange her, das*
ein Hrmde noch an den Lusnaartikeln gehörte. Als Ja-
hob von Kngland , der von der verwitweten UrUfln von
Mark crsoguu ward, einmal des Nachts plötslich von
einer Kolik befallen ward, lief das sttmmtliche Dienst-
personal ohne Unterschied dos GcBchlcohta voUig un-
bekleidet in sein Schlafzimmer, nur die GrAfin hatte
ein Hi'md an. (Iter Oeaetticha/tcr , Magdeburg 1785,
tri.: N'avöir pas une ohemifle au dos. (Kritzinger, 138^'.;
Hüll.: HU hceft geen homd mui het lijf. (Uarrebomec,
I, 3»n.;
Er hat nicht einmal im Hemde Kühe.
Er ist das Hemd auf dem Leibe schuldig. —
Eiatletn. 898; Rram, I. 12(67.
Lat,: Noo obolum habet, unde reitim emat. (Uansely,
197 j Halter, 6&; PhUippi, II, lU.;
Er ist ins Hemd geschlüpft und noch drin.
Bcherxhafto Antwort auf dlo Frage , wo jemand ist.
Er kann im Hemde nicht ruhen. (LU.)
Hat Angst, Unruhe, Sorge n. s. w.
Er kommt um die Hemden , wie Petrus um den
Pelz.
Er zieht das Hemde über den Kock.
32*
503
Hemdlein
Hemdschörten — Hengst
504
*87 £s ist das letzte Hemde, was er gibt (daran
wendet).
Von jemand, der die letzte Kraft, das letzte Ter-
mögen fftr irgendeinen Zweck zum Opfer bringt.
•88 Hä is ens Hömm gekroache. (llcnneberg.J — Für
Preussen: Frvchbier^ 1567.
Ala Antwort auf die Frage, wo jemand ist: Er ist ins
Hemde gekrochen.
•89 Hab' ich nur ein Hemde drunter, so mag der
Rock herunter.
Die Bossen: Wer nnr ein Hemd hat, darf ohne Bock
gehen.
•90 He gift sin Hemm von *t Liw. (Altmark.) —
Dnnneü, 206.
Ist sehr freigebig.
JToU.: Hij zou sijn hemd van het l^jf weggeven. (Harrt'
bomit, /, 301 J
•91 He hett kin hei Hemd up'n Liw. ((Met^bur^.) —
Golisch,TM.iX , 11, 26.
*92 He hett 'n flässen Hemd an.
In Pommern in dem Sinne: Die Spendirhosen an-
haben. (8. öebenhaasen.)
* 93 Ich habe kein Hemd in dieser Wäsche. — Sim-
rodt, 11212: Eiaelein, 628.
ffoU.: Ik wilde liefst geon hemd in deze wasch hebben.
(Harrebomee. I, 302.)
•94 Im Hemde Adam's.
Die Bussen: Bios ein fleischernes Hemd anhaben.
(AUmann VI, 519.;
•95 In seinem Hemde ist mehr Loch als Zeug.
•96 Keen Hemd öwern Steert hebben. — GoW
Schmidt, 146; Eichwald, 768.
Ein oldonbnrger Landmadohen kann kaum ein grös-
serer Vorwurf trciTen als der: 8e hett keen heel Hemd
övern M&rs^ da man dort allem blos auf den Schein
berechneten Flitterstaat feind ist. Oute Leibw&sche
gilt fttr wichtiger als ein Spitxenkleld.
• 97 Mein eigenes Hemd muss es nicht inne werden.
Versicherung der strengsten Verschwiegenheit.
Boll. : Mijn eigen hemd moet niet weten , dat ik bij n ge*
weest ben. (Ifarrtöomee , I, 302.)
•98 Mij is dat Hemd to Linnwand worren.
Mir ist das Hemd zu Leinwand worden. In Pommern
zur scherehaften Bezeichnung fUr einen Schreck. Auch
neckend in Frageform, wenn Yon einem gehabton
Schreck die Bede ist: Is dl dat Hemd to Linnwand
worren 7
•99 'S Hemp lid naher as der Schopa \ — Tobler, 396.
') Auch Schöpa, son&chst M&nnorrock, der über die
Weste getragen wird und bis gegen die Knie oder unter
die Knie herabreicht. Die Schöpa werden von den
Landleuten an feierlichen AnlUssen, womit etwas Kirch-
liches verbunden ist und an der Landsgemeinde ge-
tragen. Dann auch ein kurzes Oberkloid ftbr die Frauen,
das aber vorherrschend Sohöpll heisst.
•100 Sein Hemd in einer Pfütze (Lache) waschen.
ffoU.: Zljn hemd metbesoh.... banden wassohen. (Harre-
bymie, /, 302.;
*101 Sie hat nichts als ein zusammengeknüpftes
Hemd.
•102 ün seit ich's Hemde vum Leibe verkaufen.
(ScMe9.)
Ich will dafür das Acusserste wagen. Bei KMfr
(S. 166 1>) kommt eine brcslauer Kräuteriu zum Schulzen
klagen : „Ich gieng bftaide zum Schultzo und derzehltem
olles, doss a selber recht aihr uf a grauben Bortol
schmälte. Ich saite: Herr Sohaultzo, sn wanhr ich a
ierlioh Web bin , ich war nioh eher ruhu, leite ich auch
's hembde vnn Lebe verkftuffen.^'
* 103 Und wenn's mein letztes Hemde kostet.
HoU.: Het moet, al zon ik ook mijn laatste hemd in den
lombard brengeu. (Harrebomee, I, 301.;
•104 Vielleicht (hat sie) nur ein Hemd, aber es ist
Freude sie zu sehen. (Friatd.j
Von einer schönen Frau, der, wenn auch arm, der
Vorzug gebühre.
Hemdlein.
1 Das Hemdlein liegt näher als das Böcklein.
(Schweiz.J
Sehr oft die Sprache des blossen Eigennutzes.
2 'S Hämmli lid näher als der Rock. (Luzem.)
In 0. Sclmdf.'a Satiren und PasquiUe aus der Re/or-
mationtzeit (Hannover 1856— 5S, I, 13, 19) heisst e^:
„Nun merken iez zd diser zeit wie uns das homblein
•o nach anleit." Der Herausgeber bemerkt zwar: „bemb-
lein, wol zu himpel gehörig, wovon SchmeUer, 11, li>7
die Bedeutung Teufel angibt.'* Die beiden angeführten
Sprichwörter scheinen mir aber mehr dafür zu sprechen,
dass CS zu hemdlein gehört. (Vgl. auch Frommann,
VI, 60.;
HemdBohörten.
'T is Hemdschörten-Abend, säd* de Knecht, dar
böert he de Dem den Kock up. (Hamburg.) —
Hoefer, 616.
Hemethal.
Hemethal ist auch eine Stadt. (Schweiz.J
Hemethal ist ein Dorf am Banden, firtUiar ein sehr
ansehnlicher Flecken, der im Laufe der Zeit, wahr-
scheinlich durch den zunehmenden Flor Scbaffhautens,
gesunken ist. Es ist unbestimmt, ob das Sprichwort eine
Erinnerung an die ehemalige bessere Lage dae Orte auf-
bewahrt, oder einen vertohtlichen Bliok «uf den Zn-
stand des Orts in der (Gegenwart ausdrücken wilL Wahr-
scheinlieh blos Spott auf die Kleinheit des Ort« , da der-
selbe Gedanke in verschiedenen Oegenden Deuteohlands,
kleine Städtchen neckend, wiederkehrt. (S. Knpferberg
und Bothenbnrg.)
Wer einen andern hemmet, der klemmet aicfa
selber. — Petn, //, 700.
Hemmkette.
•Eine Hemmkette entzweilügen. — SchoM, iiw*.
TTom wn T>< «ly _
Hemmniss ist die Wurzel alles üebels. — Graf,
436, 227.
Unter Hemmnis« ist hier Bechteversögemng ao ver-
stehen, die nach älterm Beohte schon vorlag, wena
ein Antrag nicht bei demselben Sonnenschein gewür-
digt wurde, da man ihn einbrachte, nach den Belebe-
gesetaen aber erst, wenn binnen Monatefrist keinarld
Verfügung erging. (Vgl. Kammergerichtiordmmg voa
1555, u, 13, a.;
Mhd.: Hindersal (ist eine wurael aller vndinjr. (Eni/h
mann, II, 46, 82.;
1 Der alte Hemmschuh ist entzwei.
2 Hemmschuh von Thon leistet schlechten Fron.
•3 Es ist wieder ein neuer Hemmschuh.
Hempel.
♦Es ist ein grober Hempel.
„So grobe Hempel sind die Calvinisten." (LMtker'$
Werke, III, 415.; „Ey, du grober Hempel , bi«t du doch
gröber als ein Stock." (Luther, KirchenposdUe , IV, ti\)
„Seid ihr nicht unbehauene Klötze und grobe Hempel?^
(Luther y Kirchenpottille , 441»; Salttmann, Anh. 40.)
H^mskebröoh.
•Er ist ein Uemskebröch. — Frivchhier^, tits.
Ein Ameisenbauch, d. i. ein sehr magerer Mensch.
Hdxnske^riper.
•Er ist ein Heaiskegriper. — FrwcÄ/nVr *, 1540.
Ein heimtückischer, arglistiger Mensch, auch Kleinig-
keitskräroer. ^
Henket.
1 An Hingst kaan snöwli üüb fjäu *r Bian, do
kaan lacht an Minsk üübkan. (Sordfries,) —
Johanten, 96.
2 An witjen Hingst skal fÖl Streilis ha. (Ammm.)
— Lappenkorb: Firmtmich. Ill, 7, 101.
Ein weisser Hengst ( Pferd ) soll viel Streu haben , wird
in Bezug auf eitle HauslVauen gebraucht. Auf Sylt: Di
wit Hingatcr skel f uul Streils haa. (Haupt . IUI 352. ».;
3 Besser ein blinder Hengst als eine leere Halfter.
4 Das müsste ein schlechter Hengst sein , der nicht
einen Schlag von der Mähre ertragen könnte.
— Bückinij, 113.
Die Begierden sind blind, sobald sie ihre Befriedi-
gung durchaus verlangen.
5 Dem Hengst thut's nicht weh, wenn ihn die
Stute tritt.
Frz.: Jamals cuup do pied de juraeut no fit mal ichevaL
(Leroux, I, lUJ
6 Der Hengst ist frei wie der Farre. — Graf, 116, 2».
Jodermann konnte Thioro, die auf seinem Out« Soha-
don verursachten, pfänden; doch fand bei FlurbeachAdi-
gungen durch Thiere eine Beschränkung des Pfkndongs-
rechts zu Gunsten aller Fasel-, d. i. Zuohtthiere atatt
„Alles IZielvieh ist gefreit; geht es dem Manne zu
Schaden, er darf es nur mit einem BommerladMi aaa
dem Korne treiben.** (Orimm, Weittk., I, 758J Um
seines gemeinen Nutzens willen war der Hengzt
ebenso frei wie der Farre oder Zuchtstier. Sa war nur
erlaubt, »ie mit einer kleineu Oerte, also mit BOgliohcr
Schonung, aus dem Garten zu treiben , „das erstMSial drd
Bainc weit, das zweitemal sechs KaLne weit; kommt «r
aber zam drittenmal , weil ihm die Weide «u solimeckt, «o
soll ihm der Bauer auch zu trinken bringen**. (TgL
Chaberf, 1.H9, i.) Auch die Sau durfte ihreFeikal IM
durch eines andern Ackerland führen. (Grimm , WttattL,
III, 807.; Einer besondern UnverleUbarkeit hatte rick
eine weisse San mit neun sohneeweis««» V< ~ ~
Flecken an arflreuen. „Oehen die«« in cUe :
505
Hengst
Hengststreicher — Henker
506
darf darauf nicht werfen noch ichUgen, nondeni tie
nar über die Furche, d. i. des Ackerlandes Grenie
Jagen." (Grimm, JUcMnalt., 801.;
iihd. : Hengst iit frey wi der fahr. (Grimm , Wtinlh, , 1, 758.)
7 Der Hengst wiehert flcit allerlängst
8 Dön Hingster diar 't Hoower fcrthiinc, jo fu*t
eg. (Amrum.J — llaupl, VIII, 582, 183.
Die Pferde, die den Hafer rerdienen, bekommen ihn
nirht. Auf Sylt: Di Hingator dl&r dit milst Haarer
fortiini, plei dit menit tO foen. (Haupt, YIII, 362, 183.)
9 Ein müder Hengst zieht besser als ein aiis-
geruhter Wallach. (Sach»en.) — Bw^d, 1S8.
10 Kin muthiger Hengst laekümmert sich nicht um
den Fuhrmann.
11 Es ist eins, oh mich ein Hengst schlägt oder
ein Ackeri)ferd.
12 Es ist kein Hengst so alt, der im Mai nicht
noch einmal wieherte.
*>«.; Qni a hu, boira.
hnt.: Anus ad armlUum.
13 Frö Hengst, frö Wallach, (nat^u) — Schützt',
IV, 334.
JTrtll.: Vroeg hpngHt, vroeij guil. (Harrebomre. I. ^fVt.)
14 Froh Hingst, froh Kuhn (Wallach). ((httfricK.) —
Eichwald, 783: Gotduchmidt , II, 1S7.- Bwm'n, 467. Han»'
knlnder.ll: Fmmmann, 1', 427.4«9; yVnrrtrihmg.Uni:
SihiUzr. II. 139.
Wer frith auMchweift, richtet sich frtth su Orundo.
15 Hengst und Stute ziehen am Pflu^ gleich.
Ni'll. : De henffst cn do merrie trekkon beide hunne itreng
CTen wcl. (Harrfhornft, I, 3(Ȁ.;
16 Hengstps Huf und Hundes Zahn, Schweins Hauer
und Hahnes Sporn und Rindes oder Schafes
Tlorn und all das Thier Verbrechen hängt
halbe Buss, kein Frieden an. — Graf, 29s;
Ihtirmn , Lomir. , 81.
Im Gogeiiaatx su andern germaniaohen Rechten,
welche den Herrn des Thlore« ftlr die Benchtdiituniren
denoelbcn ron jeder Bnime boA«ien , legt dioier friesische
Sprucii ihm halbe Biisne auf.
17 Ist der Hengst heraus, so verwahret man das
Haus.
18 Lieber Hrnpst, stirb nicht, es kommt die Zeit,
wo (^tras wächst — .Simrorft . 7848.
pie Vrnplier: T<che, Pferd, denn das Oran kommt.
Die Roritnmnsken : Pferd, stirb nicht; das Oms wird
kommou. I>ie MsilAnder: Warte, Pferd, dm (Iras
wftrhst. Die Tnrken: Stirb nicht, n mein »et. der
FrUhlin« kommt un«! mit ihm npmsst der Klee. (Reimi-
h^rg IV. ll.'.J
10 Trabender Hengst, trabende Stute, wie soll das
Füllon langsam gehen!
Können diono Kinder bei dem Keivpiel ihrer Aeltem
wol anders sein?
20 Wenn der Henpst die Stute sieht, so wiehert er.
21 Wenn et dem llängst te well is, dann sohlfit
he dat Blick iut. rsnwTiand.j
72 Wer den Hengst bekommen will, schlägt ihn
nicht mit dem Zaum vor den Kopf.
Hoil.: Wie den hengst kriJBon wU, slaat hem nict met den
toom Ti)r den kop. (Hnne'nm^r , /, .1W.^
23 Wer wot, w«» Hingst is. wenn Gras w^esst. rN«v-
fc#m«ni.> — Firmrniffc. y//, 122, 24; /»aiwin/, 275. für
Urtmen : Kit*lfr, 2ä3.
Oegcn «rar »u fnihes S'»rKcn. (S. KneWfiO, Gras 44.)
24 Wo Hengste sind, da siimnicln sich die Stuten.
— Altmunn VI, 4«i8.
25 Wo ist Hengst, wenn Griss wcchst. -- /Wn,
//.HO«; Körti-, 2746; Ih-iMhcrg IV, 32.
Alles kann vor jener Zeit noch snders werden.
Engl.. While the gras« grows, thc steed starres.
•26 Den faU>en Hengst streichen. — Agncola II, »7;
Brandi. .V«cfc.. 100; Franrk, II. 11*»; Eyrring, II. 315;
Kurtrin. 29« ; Brunn , 1. 12W ; Arirl«-, 274«*; GrMmr, Thicr-
hurh.r.WWl^.
..Wer jetst kan streichen wiil den Hengst; Tnd ist
SU allem heschiss der genst, der meint an hofTe sein
der lengrt."
'27 II itdem falben Hengst umgehen. — Bramit»SBch., lOOi
..MaBcber durch Uegcn wirt ein Herr, w«bb tr d«a
KaatMu itniehen kan, Tnd artt den fUWn Htngtt
CAloffer. /. 7M.;
Henffstetareicher.
* Es ist ein falber Hengststreicher. — Brnndt,
.Such. , 100.
„Die Hof- und Schmcichelnarren", »^t Geiler, „nennt
man anff manoherloy weiss: falben hengststreioher,
Kautxeo Streicher, Kreidenitreicher, Sohmeichler, Feder-
leser Tnd Fuchnsschwentaer.'* (Kio$ter, I, 752.;
HenkeL
1 Wenn ein Henkel bricht, fasst man den Topf
am andern.
2 Wer den Henkel der Pfanne hält, ist beschäftigt
,«^'S-,
Fra.: Qui tront la poSlo par la queue, il la toume U Ott
11 Teut. (BoAn I, 3.1.;
Henken.
1 Hciick weg, eh das holtz vergehe. (S. Oaigen 89.)
— Franck, 11,60^; Tan»uß, %•.
Lat,: Mitte in aquam. (Tappiun, 96*; Kra*m., 4S6.)
2 Hcncken hat nie keinem wolgethan, sonstcn
woU hanjii^en ein jeder Mann. — Gruter. lll.iO:
LrhmannK II, 2«4, 27.
3 Henken und Könfcn ist keine Sunde, behielten
sonst keinen Bissen im Munde.
In dem gepriesenen Mittelalter ein Spruch der Bauern
und BUrffer, die ihren ehrliclion bewerben oblagen . als
Antwort auf die unti'r „Hsuben*' ( s. d. ) und ,.Beiten"
( s. d. ) erwähnten HprUche der rom „ Sattel lebenden "
Ritter, wenn sie manchen derselben einflngen und auf-
knüpften.
4 Lieber henken als ertränken. -^ Einelnn, 298;
.Simrtidk , 4431 ; Braun, I. 1277.
5 Man henke den Teufel, mich findet man alle
Tage.
6 Man henket keinen, man hab* ihn denn. —
IhMtor., IV. 9: Grat.iii. 364.
7 Man henket keinen zweimal. — Pütor., 1, 4S; Wile-
brand, 198, 284; FAtfnimrl, 619; Graf, 315, 224; Sim-
rock, 4826; fÄgvlrin. 299; Tcnzel (1697), 511; Braun,
I. 1278.
£s gab Geselle , nach denen das Urtheil unToUstreekt
blieb, wenn der Strang bei der ersten Vollsiehung Krach.
(TrI. Di« BucM^r Galgengtri-cktigkät.) Ein wirkliches
KreiguisB dieser Art wird in Autrbach'M Wanderungttn
dfs Suieytl$ehtrabfn (8. 22'.>) ersfthlt. Im englischen
Urtheil heisst es dagegen : Genügen bis er todt ist. Das
Sprichwort hat aber noch eine andere Seite, auf der
es unbentrittcne Wahrheit enthftlt. Wenn nftmlieh
Jemand mehrere Verbrechen begangen hat, Ton denen
jedes mit der Strafe des Stranges bestraft wird , so kann
er dennoch nur einmal gehängt werden, weil es unmög-
lich ist, Jemand, der todt ist, noch einmal su tfVdten.
8 Man henkt keinen J)ieb, der sich vom Galgen
kaufen kann. — //cntxrfc. 695, l; (;r(if, 321, 255.
9 Man henkt keinen Dieb wider seinen Willen.
— lH*iar. , IV. 193, 22; Graf, 841, 356 u. 364, 449; Sim-
rnck , 4553.
Lat.: Für contra Toluntatem nun suspenditur. (Fitter.,
IV, 22.;
10 Man henkt nicht alle Beklagten. — Graft 476, 6iB;
Klingm. 234*, 2.
IL Niemand henkt sich selber drum, dass er ge-
stohlen.
Lat.: Nemo noeens ipso sibi poenas. (Seybold, 339.;
12 Wenn das Henken wohl thäte, so wären alle
Galgen voll Prälaten, sagte der Mönch. —
Klwlenjiirgvl , 73 . 4.
13 Wenn man einen henken will, so bereitet man
ein gut Mahl vor. (H. Honkermahl.) — Eifdein , 299.
14 Wil mann sich ye hencken, sol man sich hencken
an schön galgen. — Franck, II, 9i^.
•15 Es gilt darum nicht alsobald Henkens. — .svy-
Mrf. 801.
Henker.
1 Der Hencker führe den weg, der es wil besser
machen denn crs jf dornt hat. — /V/n, ///, 3.
Ileni$ch. 1282. 49; I.mI/i*t> Tiarhr. . 429 ■.
2 Der Hencker schlufir seinen Knecht dammb, das
er keine Widerrede wüste. — Prtri, lll, 3,
3 Der Hencker sünd nicht, wenn er rieht; wer
recht thut, darif jhu forchten nicht. — Eyr-
nug. I, 479.
4 Der Henker ist gnr ein scharfer Barbier. —
Eisdrttt, 298; Simunk, 45.U; Buntn, I. 1271.
607
Henker
Henkermahl — Henkermahlzeit
508
5 Der Henker könnte sterben, ich würde doch
nichts erben.
6 Der Henker mit dem Schwerte schlägt dem, so
vor ihm ist, den Kopf ab, und dräuet denen,
so hinter ihm sind. — Ettdein, 298; Simrock, 4558.
Zar Abtchrcckungstheorir.
7 Der Henker sagte zu seinem Knechte : Geh und
werd* ein Krämer.
Die alten Deutdchen hielten die Krftmerei für ein un-
ebrljches Gewerbe.
8 Der Henker thut manchem weh, ein loser
Schwätzer noch viel nieh.
9 Henker und Teufel sind unser« Herrgotts Scharf-
richter. — Luther's Twchr., 441^\
10 Soll's dem Henker, so hoPs der Henker.
Böhm.: Co jeat popoTO, to bud" hotovo. — Co komu, to
tomu. (dfiakovtkff , 105.;
11 Vom Henker gibt's keine Appellation.
Böhm.: Kat nejvyMi üf»d. (ÖOakofMky, iib.)
Poln.: Kat najwyisiy (oitatni) nrcad. (ÖelatoPtky, 3bb.)
12 Was der Henker mit dem Schwert erreichen
kann, das ist sein. — Pütor.,!,^: ihUehrand.
66. 96; Eiteiüiart, 24; Eitelein. 398: Simrock , 4ibO.
Nach diesem jetit Toralteten Sprichwort durfte früher
der Henker nch di^enigen beweglichen Sachen eine«
Selbstmorden aneignen , welche er neben dessen Leich-
nam stehend mit dem Schwerte oder einem andern
Werlueog, das er zn 11 Ulfe nehmen durfte, s. B. Hammer,
Speer, Axt, Messer, Sichel, berühren konnte. Ueber
dies mittelalterlicho Recht Tgl .Grinaii, Rechtialt., 68.
13 Was kann man einem Henker Bessers schenicen
als einen Galgen 1
14 Wenn man nicht Hencker het noch Schwert,
so blieb einem weder Kuh noch Pferd. —
I^lri, II, 668.
15 Wer beim Henker sucht Gnade, und Liebe bei
der Hur', der ist auf einer falschen Spur.
Böhm.: Darmo hledati u kst« Iftosti, u kurry niilosti
(BtydllTosti). (delakovskv, Ui.)
16 .Wer dem Henker auch entläuft, entläuft des-
halb dem Teufel nicht. — Simrock, iUe .- Körte, 2747 ;
Braun, 1, 1873.
* 1 7 Alm hengers dank. — Lauremher^ , //. Anhang j XI , 9.
D. 1. ohue Jemandes Dank, nnntttsorwoise. Henker
gehört EU den Ulimpfformen unserer Sprache und steht
hier als Verhüllung für Teufel. Prof. A. Stöber hat im
Elsass folgende Ausdrücke und Kedensartcn, in denen
Henker in dieser Weise Torkommt, gefunden. Zum
Henker I Znem Henkeraul Bim Henker i Was Henkers
au! D*r Deihenkorl (Dei=Teufel.) Ei d'r Deihenkerl
WasDeihenkersi Pfl Deihenkerl Potz Deihenkerl Bim
(suem) Deihenkerl *S Deihenkers Dank (für Teufels
Dank, auch blos Henkers Dank). (Frommann, II, 505.;
Uhd.: Ane dank.
*18 Das ist dem Henker nichts wcrth.
•19 Das ma^ der Henker glauben. — Eixelein, 296.
hat.: Cro£it Judaeus Apella. (E\$elein, 298.^
•20 DasB dich der Henker. — krUzinger.'iiß*,
•21 Davon versteht der Henker nichts. — Kriizin-
gcr. 233".
♦22 Dem hencker beichten. — Franck, II, 16^; Henisch,
855, 67; Köne, 2747*: Uram, I, 1374. Ränsberg IV. 78.
Die Theilnalime und Mitleid suchen, wo sie nicht
SU finden sind. Um die lateinische Bodensart: Apud
noTorcam queri, durch deutsche auszudrücken, ha.i Franck
a. a. O. der obigen noch folgende beigefügt: (Dm Leid)
seiner stieffmuter klagen. Jär clagts oim rechten. Der
«sei beicht dem Löwen, das schaf dem wolff. Es ist
jm eben so leyd, als so eim esel ein sack entpfelt.
Holl. : Hij gaat bij den beul te biecht. (Uarrtbamet, /, 51 *.)
• 23 Dem Hencker seine Noth klagen. — Suior, 877.
Liit. : Apud noTeroam quacri. (Seybold, 92.)
•24 Dem Henker zuhören. — Mumer, Sb.,li.
Holl.: Onder den blaauwen hemcl komcn. (Harreöotnee,
I, 303.;
•25 Den Henker ums Brot bringen.
•26 Der hencker ist pfarherr worden. — Framk,
II. 96 ^
,,Da einer zu ehren auffsteigt wieder iedermaans
hoffnung." Franck fügt als verwandte hinzu: „dorhirt
ist Wirt, der sanbreoher prediger.'*
•27 Der Henker hat's geholt. — Kriuinger. 233*».
•28 Der Henker ist los. — KrUzinger, 203'.
*29 Der Henker schl> seine Grossmutter.
Es ist bald Rageu, bald Sonnenschein.
Fn.- Le diable bat sa fwnme. (Mriüinger, 83S».;
•30 Der Henker soll ihm den Lohn geben. — lAmw.
Auch mit dem ZvMis : Geh' sam Henker Und len'
das Hexen!
Soli.: Loop naar den bemol, en Terkoop Ja aan de hsL
(üarrfbomee , /, 3ü3.;
Lnt.: Ad conros. (ÄpoUol.. 9.)
* 31 Der Henker soll ihm die Augen ansstnchen nnd
der Teufel in die Luken scheissen. — EiMt-
lein, 898.
•32 Der Henker wird auf seiner Hochzeit tanzen.
Er wird gehingt werden. Man bat dafür aneh die
Bedensart: Die Beben (s. d.) werden beiibm Freitefei
halten. Er wird in der Luft das Luflschöpfen Terges'
sen. Er wird Feldbischof ( s. d. ) werden nnd den Segen
mit den Füssen geben. Er wird mit einer Seilerstochter
(s. d.) Hochzeit machen. Er wird ins Kloster der
dürren Brüder gehen. In Hollend nennt man den Hen-
ker oder Scharfrichter den haarlemsohen Doctor. und
man sagt sprichwörtlich ron einem, der seine Strafe
ohne Gnade empfluigen hat: Hij hecft Tan den Elaar^
lemschen dokter de benedictie op het schaTOt ontTangen.
(Harrtbomie, I, 270.;
33 Des Henkers (Teufels) Grossmutter ein Bein
abschwören. — E%*dein, S96.
34 Du werst in des Henkers Kök kani'n. — Eick-
vald, 769.
35 Ei, des Henkers. — Eiselein, 298.
36 Einen dem Henker überantworten.
Fr:.: Mettro quolqn'nn ontre les mains du bourreea.
(Kritxinger, 85 »>.;
37 Er ist dem Henker entronnen. (8. Galgen.)
38 Er ist dem Henker zuvorgekommen.
Frz. : II a antlcip< la mein du bonrreau. (Krittinger, 85 ^g
39 Er ist des Henkers nicht werth.
F^x.: 11 ne reut pas le pendre. (Krittinger, 703*.;
40 Er wird dem Henker nicht entlaufen.
F^s.: La potence ne manquera pas. (Krittinger, SH^.J
41 Er würde den Henker fressen , wenn er nicht
zappelte.
42 Es geht alles zum Henker.
Frt.: Tont y ra, la paille et le foin. (Lendroy, 1125.;
43 Es ist zu allen Henkern gegangen. — ärit:»-
ger, 2SS\
44 Geh zum Henker.
In derselben Bedeutung sagen die Magyaren: Geh
Bum Tataren 1 (Heintbtrg V, 47.;
LtU. : In matam crucem abi. (riautut.) (Binder tl, 1444.;
— In orci cnlum incidat. (Philippi, I, 201.; — Vads
malis avibns. (Binder II , 3446.;
45 Goa noa'm Henker un ler dat Hexen. (Mren.)
46 llol's der Henker, Gott gibt*s weder. (S.Fnchs4S3
u. Geier 18.) — FritcMiier *, 1568.
47 In des Henkers Küche kommen. — Körte, ilil^.
Auf den Schindanger.
48 In Henkers Händen sein.
BoU.: Hij Sit onder beuls banden. (Uarrebomie , /, 31*.;
49 Wenn der Henker stürbe, ich erbte doch nichts.
— Krilzinger , 283 *.
50 "Wider des Henkers Dank (Willen) etwas be-
haupten (verlieren). — Eitclnn, 298. »
Lat.: Volens noiente animo. (Kitelein, 298.;
51 Zum Henker! — Eitvlein. 298.
52 Zum Henker, sagte der Schinderknecht
Böhm.: Nesmojte se iK>poTi, jste saml takoW. (dela-
kovaky, 92.)
♦53 Zum Henker scher' dich.
Henkermahl.
*1 Dan Henkermahl ist (wird) ihm schlecht be-
kommen.
„Aber dieses Honckermahl bekam uns hemaoh in
fandia wie dem Hunde das Grass, der wol büssat, was
er gefressen.** (Urimmehhausen , SpringintfeUi.)
* 2 Ein Henkermahl halten. — EiMein . 299.
Es ist üblich, den Henkern oder Scharf riehtem, nach
Tollsogenvr Hinrichtung ein Mahl su bereiten; Tor>
stehend ist aber wol die Slahlxeit gemeint, die dsai
Vcrurtheilton vor der Vollziehung des Todesnrtheils ge.
reicht wird. (8. Henken 13.) Die Bedensart wird aber
nneigontlioh und schenhaft auch für Abgänge- vad
Abschiedsmahlxoit gebraucht, etwa wie das bolUndlfleke
Kprichwort andeutet: Daar hebt gij het laatsle gevegli
maakt er u Tmlijk nicdc. (ffarrebvm^, I, 200.)
Lat.: Omncis de nobia camufloum conoelebrabtnttoi düee«
(Fitelein, 29«.;
Henkermahlxeit.
♦Die Henkerniahlzeit essen (halten). —
bier*.lb€Q: Bravn, I. 1275.
509
Henkersfreondschaft — Henne
Henne
510
Henkersfireundschaft.
•Es ist Ilenkersfreundschaft. — KMi',im": Rroun,
I, 1376.
1 A Miiidi Heim* fiudt ja oft u Wuazkcarndl. —
Schtipf, 313; für Friinken: Fromnmnn, VI, 317, IBA.
2 A lafiMli Hou kriagt mer, wi a hockedi. (Frau-
km.) — Frommann, VI, 828, 18C.
Kino laufende Henne Itriegi (fludet) mehr all eino
hocken du udur litzcnde.
U Alle Hennen sc-harren auseinander, keine zu-
Biiiamcii.
Auch ruuitch Altmunn VI, 448.
4 Als dit* junge Henne den Strauss sab, rief sie:
Wie gfross ist doch meine Mutter 1 (Abyin»ien.)
b Alte Iloniien geben fette Sup])on. — Winckltr,
IV, i: Köri,', 2769: Hciiwlterg /, 117.
DarauH sind vielleicht die uuKlcichen Khou cu er-
klären, die zuweilen junge Miiuuer mit alten Franeu
eitti;ehpn. Die englitohen Neger in Surinam aaKen: Kin
alter Huliu gibt eine kräftige Suppe, d. h. verständigen
Katli. (ind die Vcnctianer: Alter Hpock würzt die
SchU-Hnel.
Fr:.: Vieillo gellue engraine la cuiilne. (Lf.roux, l, 113.^
ilvll.: Keui« nude hon geeft TCtto xodeu. (liarrfhomve,
/. :iiM.;
It. : (iallina veccliia t\ huon brodo. (Pasxajflia , 14C, 3.^
6 Alte Hennen gobi>n fette Sui>pen, haben aber
zähes F Irisch. — Hixririn , im : Si mroi-k . iMl.
7 Auch die Henne kratxt nicht vergeblich (scharrt
nicht umsonst).
Böhm. : Aui kufo nidu darmo knti a hrabe. — Ani ■lo-
pict« darmo uehrabc. — Kufe nadarmo oorado hrabe,
aliy nAjukähii »rntiuka ueuiulu. (örUikonky , l2s.)
8 Auch die Henne weiss, wenn sie aufs Genist
(auf die Schlafstange) fliegen soll.
9 Auch eine blinde Henne findet ein Korn auf
der Tenne. — l^arümiakon , ioo4 u. loori.
I.ai.: Contingit et maliii venatio. (Philippi , /, 92; &-y-
10 Auch eine kluge Henne legt wol einmal in die
NeSRCln. — 3/iiMcJll(jn . l, 18: Eiselein, 3UU; Sim-
rock. 4A77: Jtfiivr. //, 19«;.
Ffi.: A \iun pduhüur louvent auguille ^chappe. — Le plus
sagif pcut lailler. (tiuul, S7ti.;
t^H^.: Ulykur a raeiitcr is el Iiibizsa a vccacrny^t. (h'uul, !<7ü.^
11 Auch eine schwarze Henne legt weisse Eier.
Die Uu9«en: Auch der Hchwanceu Henne Kier »ind
welHej üb aber ihre Küchlein wciaa «ein werden, das
wollfU wir abwurton. (AltinattH VI, 466.)
Bvhm. : i (-«nial slepico bn& vejce ueie. (Celakotsk^ , SfiS.;
Fn. : Noire geline pi»nd blaue oeaf. (Rvhn I, 40; Ltroux,
/. 113.;
UM. : Rene twarte hen legt witte eljera. (HarrelfWue,
/, 3a4; «üAh I. 3i:!.;
Krvitt,: I ccma kokuji nete b«laji^ica. (CHalotaky, '-»«8.;
f bfn. : I caarna kokoai biate jojca nieaie. (ÖelakveMky, 2Gs.;
12 Bess<*r Tor einer Henne als hinter einem Ochsen.
Fr:.: Mieux vaut marcher devant nne poulc que derriftre
nn bvieuf. (Hohn I, 3^.}
13 Bleibt die llenn' im Hühnerstall, so ist's ein
Zeichen, dass ihr der Hahn gefall*.
14 Blinne Henne fiim't uck woll mal 'n Arfke
(Krbse). (Hiutedt:.) — Firmenich, III. 29.130.
Ib D' Henna badid si, es ged ruh (regnerisches)
\V<'tter. — TohUr.
16 De Hen, de frö kakelt, leggt up'n Dag en
Windei. (llolxt.J — Schütze, II, S19 ; hochdeutsch hei
üimrwk, 4570.
17 De Hin lift är Ächen. (Sivbenbürg,-sdc1u.J — .sV^ii-
sUrr , 21S.
15 Der eine hat die Henne gegessen und der an-
dere soll für die Federn büssen. (S. UeniMi
tt. Oennas.)
Üle Neger in Surinam tagen fthnllch: Ich habe die
Heonc nicht gegeaaen und nun aoU ioh noch gar fttr
die Federn besah len-, um auaaudracken : Ich habe nicht
mitgetmnkeu u.a. w. und muaa die Zeetao besahlen ; an-
der« habendi «Ingebrockt, ich muM ea saieflMii. (WitU-
scAlä'jrl; Hänsberif II. IJl.J
19 Der heuiien gatzen leidt man vmb der cyr \inl1n.
— Fruntk, II, 98 •.
tat.: Laeta quiea feiaiif dum Tsuit optima mMila.
90 Die Uüunen in der Steig wollen herua« die
aussen hinein. — Aifer,470.
Ua.T PtMM qai MB intr» BM— ■ mmt« votmut IdIvm«,
q«i jMi tntu folont oira. (SiHor, 470J
21 Die Henn' die jn daz dorf gat, die vedern si
da Hellte lat. — l.nsaberg, l.ii'dersaal , 14. Jaiir-
huniiort.
22 Die Heuiie brütet auch auf Einem Ei.
Holt.: Ook op 6fn ei broedt de hen. (Harrtf-uinri', I, 307:)
23 Die Henne diu-f vor dem Hahn nicht krähen. —
Ih-mokhtos, II, 297.
Frs.: Ce u'uat paa ä la poulo de ciianter devaut le coq.
(Ua.H, IGtn); Umiiug, 12.17.;
24 Die Henne erscharrt sich so viel als der Wolf
raubt.
D<iH.: Htmnen lover saa vol af ait akrabe aom Ipven oller
ulvL'u af ait rov. (I'ruv. dun., 'JAH',.)
25 Die Heime frisst und \ivXv.\ dann den Schnabel
am Boden.
Von denen, welche die Wohlihnt hinnelimeu und lliun,
aU wftre niclita erfulgt; die <talie euijituuvruii und de«
(Toboru vfirgo«*!«»«!.
2G Dir H(>nn(> gai/et so liuige, bis ihr das Messer
die Kehle abschupidel.
27 Die Henne geht nicht weit ohne den Halin,
das Weib nicht weit *)hne den Mann.
DÜH.: Stakkel er hifnnflu, uden haue fluer med. (Bv/ih
I, :wy.- i'ruv. duH., WH.;
28 Die Henne gibt nur, so lange sie Eier legt. —
— Allmaiin VI, 4U3.
29 Die Henno hat den Fürsten zu Sachsen ein
gutes Ei gelegt. — iHninr., VI. i.
Ale Friedrich der Welia von Sachten durch Lukaa
Kranach «ein Wappen malen lieis, tagte er iuabeeüudero
zu ihm, er mOgo die Uuuue ja fleiaaig malen, denn aiu
habe den FUraten zu Sachten ein gutea Ei gelegt, wo
er auf Friedrich III., Landgraf von Thttringcn, auch
der Strenge, der Tapfere, Qütige genannt, auapielte,
welcher durch «eine Verbindung mit Katharina von
Heuucberg Koburg im Jahre I3'i(i an aich brachte.
30 Die Henno ist Kimigin auf ihrem Mist
7>«(«.: Hannen er frie paa «in Uf<ding. (Frvt. dan., 306.)
31 Die Henne kann nicht scharren, ehe sie aus
den Schalen gekrochen ist. — Winckler, III, 79.
32 Die Henne kratzt auch auf fremdem Mist.
Wer bei aeiueu Erwerbungen nicht sehr gewistenhaft
zu Werke geht.
33 Die Henne lasst das Schaireu nicht.
In Aflgypten hat man dafUr dat Sprichwort: Sie
tagten zur Henne: Isa und acharre (die KUmer) nicht
herum. Ich kann nicht davon laaaon , aagte aio. (Hitrck-
kardt , iW.) — Ka iat vergebliche Mllho einen alten Sünder
durch Tugendlohren bekehren zu wollen.
34 Die Henne lebt nicht mehr, die goldene Eier legt.
Böhm.: llmfela tu alepicka, Co ncala ilatA vajfcka. (Ce-
lukvtsky, 49. J
35 Die Henne lebt noch, sie hat nur den Pi])a.
Von einer kranken Frau.
36 Die Henne lebt, wenn sie auch den Pips hat.
37 Die Henne legt durch den Kropf.
Fr:.: A la poule, aerre-Iui le poing, et ello te aerrera le
cul. (Startchfdfl, 324.;
38 Die Henne legt gern in ein Nest, wo sie Eier
findet.
UttU.: De hennon le^en gaame waar sij een ei tien.
(BuhH /, M.^;
39 Die Henne legt im Haus ein Ei, aber weit hört
man ihr Geschrei.
Die Otmanen behaupten, die Stimme der Henne lei
▼on weitem rauh. (SchlecAta, 290.;
40 Die Henne legt kein Ei in ein Nest, wo sie
nicht zuvor eins darin findet. — Sailer. 332.
So aammelt keiner Schatte, der keinen Anfang cum
Beiehthnm hat.
Span.: Sobrc un huev» pone la gmllina. (Bahn I, 258.;
41 Die Henne legt nicht jedesmal ein Ei, wenn
sie gackert.
42 Die Henne legt, wie man ihr legt.
D. h. wie man aie füttert, denn aut nichtH wird uiehta.
UM.: De heu ia ala haar ven ' la. (Orutfr, I, 96.;
•) Für veen. Bei Cur* atoht irfn= Weide. (Vgl.
ffarrehom^, III, 221.;
43 Die Henne macht ein ^oss üesclirei , wenn sie
gelegt ein kleines Ei.
Uhd.: Mau tlht in telten vil getnon iwcr ttn lop machet
breit; dai kau betiuten unt ein hu<in ; awann daz ein
kleines ei geleit, aö bringt et mit alm gagzen klaffen
dicke ein witez hOt in nOt. (Colm.) — Swau danuo ein
haon gelegt, aö trtbt et groien braht. (Ctdm.) (ZiH'
yerUf, 6.'i^
Mm.: H»nen kaglor taa bugt for «t lidvt Mg. (trut.
dan. , 831.;
611
Henne
Henne
512
44 Die Henne muBS erat auf die Eier kommen, ehe
sie brüten kann.
HoU.: Laat de ben eerat op hare eijeren komenl (Harn''
bvinee, I. 30&.)
45 Die Henne muss erst legen, ehe sie brütet.
Die Butien : Henoe , brUte nicht , ehe dn gelegt hast.
(AUmann VI, «3.;
4C Die Henne Hcharret rückwärts. — EUielein . iüo ;
Hrautt, l, 1280.
47 Die Henne scharrt auch im Sande zuweilen ein
Körnlein aus.
Bvhm.: Blepice pro zrnko v mrve ao hntbe, a t obili uw
hrabe, by mnm naila. (Öelakovity ^ 167.3 .
48 Die Henne scharrt für sich.
Poln.: KazdakurkagTEebie,lebyoowygrzeba2a. (Lompa, li.)
49 Die Henne soll nicht vor dem Hahne gackern*
Frt. Sehwtis: La dcenille ue dey pa» teantft dÖTan le pu*
(Schweiz, 11, 242, 38.;
50 Die Henne sorgt nicht, ob Hühnlein oder Hähn-
lein auskriechen werden.
51 Die Henne trägt das Handlohn auf dem Schwänze.
— Blum, 511 u. 512; Pistor., V, 76; Uertiut, I. 19;
KUmhart, 395; FMor , /, 520; Hillebrand, 86, 115; Graf,
51 , 319 ; Uasri. , 8 ; Runde , 531 ; Eiselein , 299 ; Köm , 2760;
Simrock, 4563; Rraun, 1. 1968.
Ist von den ZinabUfanem , welche die Banem an ihre
Grundherreu au gewiaeen Zeiten abzuliefern hatten, lu
verstehen. Henne beseichnet hier nicht, wie bei dem
vorigen Sprichwort eine Person, londem ein Oat, aaf
welchem Htthnerzint ruht, jfi« bandelt von einem ding-
lichen oder Bacbenreclite, wie das folgende von einem
Personenrecht.
52 Die Henne trägt das Hauptrecht auf dem
Schwänze mit sich. — Eitenharl , S95 ; HiüebranA.
40. 53.
Unter Henne ist der Leibeigene selbst xa verstehen.
Hanptrecht (=Mortuarlum, Sterbefall, Todfall, Best-
haupt, Kormede u. s. w.) beseiohnet eine Abgabe,
welche sich auf einzelne Gegenstände ans dem beweg-
lichen Naohlass eines Unfreien bezog. Das Sprichwort
ist nach Aufhebong der Leibeigenschaft veraltet.
53 Die Henne war eher als das Ei.
It.: Domandar chi nacque prima, l*aovo o la gallina.
(Bahn I, 93.J
54 Die Henne weiss, wo die Eier liegen, wenn sie
brüten will.
Port.: Ay tem a galllna ob oUob do t«m ob ovos. (Bohn
/, 204.;
55 Die Henne, welche gackert, legt das £i.
Von denen, die sich durch ihr Beden selbst verrathen.
/(. ScJkteeit: La gallina, chi canta le quella chi fa l'öf.
(Schweif, I, 284, 8.;
56 Die Henne will immer klüger sein als der Hahn.
57 Die Henne wird nicht sagen, ihr Nest stinke.
Niemand wird sich selbst schmähen.
58 Dieweil die heune eyr legt, legt man jr auch.
— Franck, //,98»; Pein, II, 148; Gruter, 1, 22; Ue-
niach. 963,7.
59 Du kannst die Henne nach Rom fiakern, sie
lässt doch nicht das Gackern.
60 Ein Hänn kan mehr zerscharren, als ein Han
zusammentragen. — Sutor, 47i.
Lut.: Mulier vult bene vestlri , bene pecti, et pexa viderL
(Sutor, 470.;
61 Ein Henn scharrt alle mal mehr (von) dannen,
dann znhin tragen siben Hanen. — Kirchhof, Wend
Vnmuth, 1609; Petri, II, 197; Lehmann, in, 149; Eiae-
lein , 800.
In Bedburg: Ben Henn schart mieh nserdn als sieben
Hahne beidragen.
62 Ein henn, wann sie ein ey legt, so verwendet
vnn verkeret sie die äugen ixmal ee sie es
legt. — Han$ Sachs.
63 Ein klein Henn legt alle Tag, der Strause im
Jahr nur einmal. — Petri, II, iW; Gruter, I,i6;
WincUer, V, 99.
Moll.: Eene hen legt alle dag, een ttruis maar eenB in *t
jaar. (Sarrebotn^e , I, 304.;
64 Eine alte Henne lässt sich nicht mit Spreu
locken.
65 Eine blinde Henne findet wol auch ein Korn. —
Simruch. 4578; Körte, 2756; ÄcUtT. ICl*; Ma^er , /,198;
Liihrmiycl. I, 198: Braun. /. 1281.
In MLnkischerXoDdartvgL Fronunaim, VI, 328. 185.
Snifl. : A blind man may perchance hittheuark. (Karte, 2756.;
Frt. : Un sot peat blen avoir una bonna idM. — Cn« potl«
aveugle pent quelqnefois troavwr aon grain. (Beim
I, 61; 8t arschedel, 406.;
HoU.i Sene blinde kip vindt ook wel e«ne graan komL
(Harrebomee, /, 408*.;
Lat.: Bnsticannm oratorem ne contamsaris. — Somad
gubematores in magnis nonnumquam ttanpastatibas a
vectoribusadmonerisolent. (Cicero.) (PUUppi, II, ISO
n. 204.;
66 Eine böse Henne fürchtet sich vor dem Hahne
nicht.
Soll.: Als de hen kwaad is, onteiet se den haaa nict
(Harrebomet, /, 265.;
67 Ein fleissige Henne pickt jedes Erümlein auf.
Port.: Gallinha, qne em casa flca, sempre pica. (Bokn
I, 278.) ^
68 Eine gescheite Henne verlegt auch za zeiten
ein Ei. - Mayer, U. 68.
69 Eine Henne, die auswärts legen will, ist schwer
' zu hüten.
Dan. : Dot er ondt at vogte den h0n» som borte vU Tanpa.
(Bohn I, 361.; — Ondt at vogte den hünna, aom borte
vil vssrpe. (Prov. dan., 305.;
70 Eine Henne, die den Fuchs einmal geaehn,
wird auch dem Balge aus dem Wege gehn.
Ist also klttger als viele Menschen.
71 Eine Henne, die Enten ausgebrütet hat, hat
viel Sorge.
In die nämliche Verlegenheit kommt ein schwaoksr
Mensch, der Dinge unternimmt, die ttbar seine Kraft
gehen.
72 Eine Henne, die ihre Eier selber frisat, gehört
dem Koch.
ffoU.: Smijt die hen dood, z{J xuipt hare aJJena alt
(ffarrebomee , I, 305.;
73 Eine Henne, die noch so schlecht kräht, hört
sich gern.
Die Bussen behaupten: Wenn die HaaiM krihaa
könnte, so wfirde sie den ganzen Tag krfthan. (JM-
nuiHH VI, 392.;
74 Eine Henne, die verspeist, kann man nicbt
mehr verschenken.
75 Eine Henne, die viel gackert, kommt ums Ei.
76 Eine Henne, die zu viel gackert, hat nicht Zeit,
ein Nest zu bauen.
Dan.: Den h0nne som ei kand tie, den mistar ofla sitsg.
(Prov. dan. , 305.;
77 Eine Henne hat das Recht über neun Z&one. —
Blum, 677; Pülor., Y, 95; Hillebrand, 98, 124; Gn'mm.
WeisÜi., Hl, 70, 809; Simrock, 4580.
Es liegt in der Natur der Hühner, sich dar FlOgel n
bedienen ; darum soll man sie nicht gleich todtsdblaffBB,
wenn sie einmal über die Grenze fliegen. Wähtaad das
TOdten des auf firemden Grandstacken sohadandan aah-
men Geflftgels dem Pfänder in der Begel gastaitat war,
fand zu Gunsten der Htthner in altem Bechtan mttonter
eine Ausnahme statt So sollten ihnen e. B. nur die
Flügel beschnitten werden, während anderaa Fadarvitfi
mit dem Kopfe sahlen musste. Man gasattata somri
wie das obige Sprichwort xeigt, dass die Htthner eUie
Strecke weit über die Urenae auf ftemde Floran gi^ns.
„Ich frage, wie weit ein Huhn Macht hat, saiaia Xah-
rung au suchen? Ein Huhn soll Macht haben Ibcr
neun arde der Zäune seine Nahrung xu suchen." (Orinm,
Weisth., III, 309.; Die Entfernung von neun Zäunea
wird in den Weisthümem zur Bexeiohnung der Grensa der
Nachbarschaft auch in andern Fällen erwähnt (Vgl.
Grimm, Weisth., III, 70.;
78 Eine Henne kann mehr auseinanderscharren,
als sieben Hähne zusammentragen. — Piatw.,
V, 11: Simrock, 4560; Heinsberg I. 152.
79 Eine Henne kann mehr verscharren, als zehn
Hähne ersparen. — Graf, 156; Körte, t78t.
80 Eine Henne mit* zwanzig Küchlein hat nicht
mehr zu kratzen, als mit einem einzigen.
81 Eine Henne scharret mehr voneinander ala hun-
dert zusammen. — WindtUr, XIX, 74.
82 Eine hungrige Henne frisst Gerste für Weisen.
Böhm.: Slep« slepici vse amf psenice. (öelako9sti/y lll^
83 Eine kluge Henne macht sich auch ins Nest
84 Eine kluge Henne legt auch wol in Nesseln.
Dan.: Klage htfns gi0T og i nBlder. (Bohn I, SU.)
Soll.: Eeoe wijza hen legt wel een ei in da brandnataU.
(HarrebotHM, I, 804.;
85 Eine krähende Henne gehört auf keine Teaiw.
86 Eine legende Henne iut besser als eine &iileMagd.
Holt.: Bettar aene laggeude hen dan aana Ugganda kzoQB«
(Harrebomet, I, 304.;
613
Henne
Henne
514
87 Eine magere Henne gibt keine fette Suppe. —
Sihlechta. 30.
88 Eine nur versprochene Henne legt keine Eier.
(Wend. Lausitz J
89 Eine weisse Henne legt ein weiss Ei.
90 Einer hennen vuoz gibe ich nicht umb iuwem
krieg. — ll. von Misen , 1276—130U.
91 Einer hungrigen Henne darf man die Körner
nicht zeigen, sie sucht (scharrt) sie selber (aus).
Die Oamancn tagen : Die huDgrige Henne findet von
aelbst da« Koni in der Scheune. (SchUchta, 13,)
92 Erlaubt innn der Henne eine Sprosse, so will
sie gleich die ganze Leiter.
93 Es entfällt auch bisweilen einer witzigen Henn
ein Ey. — Gnütr. Ul, 3i.
94 Es ist eine arme Henne, die vom Ei das Gatzen
lernen soll.
Dan.: I)et er ilde fnr H0nen, naar aegget yil loera hcndo
at kaglc. (Dohn l, 'im,)
95 Es i!<t eine böse Henne, die den Kachbam Eyer
logt. — Lehmann, ll, 140, 131.
Dan.: Dot er cn alom h0nuo der gior Kg uden gaard.
(Pro9. rfu«., 30.S; Hohn I, 3.S9.J
96 Es int eine kluge Henne, die kein Ei verliert.
Holt.: Het ia cono wijzc hcn, zij legt niet 6tu verloren
ci. ( Harrehtxtn^t , I. 'iXA.)
97 Es ist eine schlechte Henne, die in des Nach-
bars Haus logt.
Lat. : Mala gallina , quae vicinis ova parit. (Binder II, ^l&l.)
98 Es ist kein teurer hcnn, dann die man schenckt
— Franck.ll, 44^; Gruler. I. 35; Ih'tri, ll, 270; Eise-
lein. 2'J9 ; Simrnck , 4883.
Lat. : Emero malo quam rogaro. (Cicero.) — Qnae indotata
est, ea ont iu potcatute vtri. (Iluutui.) (F.ixrWin, 299.^
99 Es ist keine Henne, sie muss scharren und
picken.
Dan.: Saa lerer honen af lit akrab, aom l0Tcn af lifc ror.
(Bohn /. 3»«.;
100 Es ist keine Henne, sie scharrt.
h'rz.: (^ui nalt poulo, aimc & grattcr. (Cahier, B2S.)
101 JEs ist keine thcurere Henne, als die man einer
gantzen Gemein schenket. — Suior, 72.
102 Es ist um die Henne geschehen, au der man
einen Habicht übt.
103 Es ist um die Henne geschehen, auf die man
einen Fulkt-n abrichtet.
Böhm.: Bcila t^ alcpici, na kter^z ae joatr&b ui-i. (Öela-
Poln.: Hiada tej kokoezy, na ktör6j jaatrzpbia laprawoj«.
(Ö*likot^ly , 3<U.;
104 Es kan die Henne mehr vom Hauifen scharren,
denn zehen Hauen hinzutragen. — Mathety,
Ehfvpirgel , 1592.
105 Es muss eine gute Henne sein, die einen Tag
zwey Eyer legt. — Kirchhof. Wend Cnmuth , 1604.
106 Es seind büsse hennen, die viel gatzen vud nit
eyer legen. — Franck, 11, 40''; Lehmann, II, 138, 99;
Körte, 2750.
107 Es sind böse Hennen, die daheim fressen und
dem Xaclibnr die Eier zutragen. — Eiitiiein, 300;
SimrtH'k, 4^74; Kürte. 2757; lirntm. I, 12S3.
Ifotl.: lict zijn kwaado hennen. die de cijoren nitlcggen,
en t' hoia gaan eten. (Harrehomiif, 1. :\\)\.) — Taijn
quade hcnnon, die tcIo hüten legghon. (Tunn.. 30, 14.)
Lat.: Y.ti mala gallina quac vivinii ora parit. (FaUtrsleben,
707; F.infUin, 30«"».;
Sjiun.: N'j es aiiueUa gallina bneuu, que como en tn caia
7 pono en la agvna. (Uofui I, 'i'ib.)
108 Es sind büse Hennen, die zu Hause Brot haben
und auf ffL-mdem Miste scharren.
109 Es sind böss hennen, die aussiegen. — Frandi,
l.Sl**: Eamolff. 340^: iVrri,//. 293; Cru/tfr, /, 816;
Si hottet . 1127 ^ ; IfinrWrr, 7/. 20; Blum. 679 ; Körte, 2757.
110 Fette Henn' und magerer Hahn ist gut gethan.
— \yinckl4;r. II, 21.
JlifU.: Eeup rette hen en een magere hun, datitMtgo«d.
{ilarr^homfe, I, 3l»4.;
111 Fette Henne, fette Küchlein.
Bon.: Kcno reite hen faeeft rette Uekem. (MarrOomit,
i. 7,*)4.)
112 Fette Hennen geben fette Sappen, haben aber
zähes Fleisch. — Simrocft , 4582.
Dbutschu BpbzohwObtm-Lxxiko«. n.
113 Fette Hennen legen nicht
114 Fleissige Hennen soll man einhalten und wohl-
halten, — Körte. 3758; Körle^ , 3418.
Kaiaer lUaxiniiliau I. wandte diea Sprichwort an, ala
er 14'J.'( zu Aachen gekrönt wurde. Die Juden braolitea
ihm nämlich einen goldenen Kurb roll goldener Eier,
wofflr er aie in Verwahraam nehmen und gut halten
liesa. Ala aip nach der Uraache der Haft fragten, ant-
wortete der Kaiser achoraend: „Htthner, die so koat-
hare Eier legen , musa man Ja nicht gleich wieder fliegen
laaeon; denn es hoiaat: Fleiaaigo Hennen soll man ein-
halten und wnhlhalten."
115 Fünfzehn Hcnnon zwingt Ein Hahn und Ein
AVeib grad so viel Mann. — Binder II, lau.
Lat.: Galliiiia g.allus tor quiuia auffielt unua, et ter
quinque virl vix aufficiuut mulieri. (Binder II, 1224;
116 Gefüllt der Henne der Hahn, so gefällt ihr auch
der Hühnerhof.
In Mailand: JUcibt die Henne im HUhneratall, iat ea
ein Zeichen, daas aie dem Uuhu gut iat. (Reintberg
I, I.-.7.;
117 Hat die henn ein ey gelegt, so gazet sy. —
lliillenhayen , Fru/tihm.; hinelein. 299.
I 118 Hat die Henne drei, so gibt sie eins, hat sie
zwanzig, so gibt sie auch eins. — (iraf. 123, 338.
Daas von jeder Brut ohne l'nterachied der Zahl der
Jungen cinea derselben ala Zehcnt gegeben werden
mUsae.
ithd.: Di henne hat ai droy, gifft eint, hait ai iweintzig,
ai gifl't uncli eina. (ühmtii, Weisth., II, iWl.)
119 Hennen, die krähen wie ein Hahn, bringen dem
Hause Unglück.
Sie aoUcn daher entfernt werden. Diese Anaieht
herrscht im welschttrulischen Hochthala Primiero und
entspringt vielleicht der Abneigung gegen daa Wider-
natürliche, gegen ein Gobaien, daa der Henne nicht
gcmüriH ist. S» sagt man in Alpach, der Antichrist
entatehe aus einem Ei, daa dermaleinst ein Hahn lagen
werdo, alao aus eiuvm uaturwidrii^en Product, wie ihn
eine andere Meinung ala den Sprüsaling eines alten
Wfibes, also auch ala etwaa Unnatürlichea bezeichnet.
(Vgl. Mitr-jfnhlatt %\xx Bairi$chfn Zeitunj, Manchen 1865.
Nr. 2«4 u. 285.)
Frt. - liA poule no doit paa chanter derant le coq. (Bohn
/. 'M.)
120 Hennen, die viel gatzen, legen wenig eyer. —
Frniuk, l. 74*'; Mri, ll, 376; Gruter , 7,47; llenitch,
1376.23; Ltitcndorf 11,16: Simruck , 4572 ; Körte, 9749;
ItrauH, I, 12S5.
Ebenso ruasiach Altmann VI, 487.
BChin.: Ktcr& alfpka mnoho kdAce, ta m&lo vajec nese.
(V'-lakoctky , 81..)
Dan.: Hiins som kaglo meget ligge faae vg ud. (Prot.
dun. . '27'J.)
Holt.: Hot hoen, dat het meeat kakelt, gceft de meeste
cijcra niet. (Bohn I, 322.;
121 Hennen und Tauben legen dennoch Eier, wenn
man ihnen auch Junge und Eier nimmt. —
Sutor, 653.
122 Hurtig, meine alte Henne, sonst lehrt dich der
Fuciis tanzen. — Parömiakon, 700.
123 Ik san egh onner a Han breat. (Föhr.J — Lap-
penkorb.
Ich bin nicht unter der Henne gebrütet , d. h. Ich bin
mehr als das von der Henne abhängige KQchlein. Von
der Selbständigkeit eines erfahrenen Meuaohen.
124 Ist die Henne mein, so gehören mir auch die
Kiep. — IHstor. , IV, 13; Blum, 676; llillcbrand, 49, 68;
llertius, ll, S, 438; Eslor, l, 520; /tMcn/iari, 224; £üe-
Mn.299; Graf, 75. 72; Sulur,6i3: Sailer, 217; Sim-
Tock, 4H\i.
Diea Sprichwort handelt von der Erwerbung des Elgen-
thuma einer Sache durch Zuwachs, der entweder durch
dio Natur allvin oder durch den Fluiaa der Menachen,
oder durch beidea sngleich entateht. Wem das Thier
gehört, dem geboren auch die Jungen, die von ihm
E boren worden. Wo die Leibeigenschaft besteht , kann
a Sprichwort auch so rerstanden werden, dasa der
Ontsherr anch die Herrschaft Aber die Kinder einer
leibeiflensn Mutter erlangt.
Lat.t Bes nata ex re me», ad me perlinet. (Sutor, C53;
Blnäer 11, 2958; Sepbold, 538.;
186 Jede Henne begackst das Ei in ihrer Weise.
186 Jede Henne scharrt für sich. — iteinubcrg in, 44.
A..* Ognl gaUlna mspa a se. (Unat, 965.;
trnff.:Tiiki maga faaäka m«<11« szit. (Oaul, 965.;
187 Jnnge Ilenn viid junge Tfcrdc cndem sich leicht
vnd Offu — llcnisck, 899, 30.
. ;. .3
n„.;i u.:
■.1 i'i.-r.i m,: j S.B; RJ, •!
Ilcnne
Henne
518
e Heiin \\i\ feclircycn, so muss der Hau
chweigen. — Lchmaun, II, 8€0, 16; (iruUr,
c Hfinie bös ist, sieht sie den Uabii
de hca kwaad is, out/iut zo den hann iiiet.
io lleniie ein Ki gi^logt, so gfitzet sie.
lein, 20i>; Sunrnck, 4'.C7.
lie Henne ein Gansei legen will, so
der Darm.
ich ru*»siscli ACmann V, 119.
e H(?nne Federn verliert, so weiss man,
clieni Nfsto fiju pe'äeasen hat.
•liest eono kiji liiire voreu, moii woel, uit welk
ontvloilo» is. (Hirrr/,n/n/'f, J. 40v'* '*.)
io Henne •j^ackset, so hat sie das VA
jreleirt.
liua , che schiamazza , ha fatto Toto. (Fazzu-jUa,
e n«Min^^ gnckst, so poU (will) sie lej^en.
io Henne «raekst, verliert sie das Korn
'in Schnabel.
.L'iiicfl kdAolc zriia v ÜBtoch nczdrzf. (ijrl'^-
io Henne ppfäcliarrt hat . so sieht sie auf
isse d;izn.
ir linnii»']] liar 8kral)i-t, pcor huu til kloGmc.
•'.««. . 'Ji-i.;
in Ht>nne ^hiekt, hält man sie nicht
lur eine Fasanin. — ,l//;/iijii« VI , 4ü3.
ie Henne im Topf ist. hat's mit dem
gen ein Ende. — Minmvu v, \o*,.
ie Henne kreel fiir den Han, vnd wenn
■aw red für den Mann, vnd auch der
t gehet für den Herrn, solch Regiment
*ht zu liegern: drnnib sol man solche
n braten, die Kraw mit ötrafl'wort wol
n. den Knecht zum Hanss nuch stosscn
— /'i7ii, //. i;,;i.
ie Henne b'gt das erste ¥A. macht sie
et-chrei.
.u«scii: «irtii«:* i.-t du? Gckakol der Henno, wenn
erste-» Ki jioloi^l liat.
lie Henne niehi brütet, wie will sie
'hen zu We^o bringen. — UiniA/rr, 17,55.
will der otAa:« li-rtii; l-iiniiren. der nielit ülicr
lif idi i) t.
.1 div hfii ]i,-\r>' <iii>r:< iiiit br<>cd(. hoc zal eo
vi.i.ril-iciiu»ii. ,;/.!/■< .■''-/«•- . /. ;*U.'».;
ie Hl nne rJeht so scharret aU der Hahn,
it'- mit dem llau^wesen nicht bergan,
lie Henne nichts für sich hcransscliar-
itiin, wie Mdl sie für ihre Küchlein was
1
<«;.•.-'■ i" Siiriiinm «aui^n tüinlich: Die Henne
lit- XII triiik-'n: w.i -oll «u''8 hemliemeu, um
; I''ti!.-.o zu w.iM'iuii. ^I'.i i'-ih'-r'j 1\\ \.)
ie Henne ^jeh duckt, will sie getreten
wenn ein .Miigdlein vitd guckt, will es
•;i s'in.
li<-ii Ji:-si-c', .1;', .•'. . 17, .'.O:..
ie Henne -ieb l{;iihx beim Fuchs holt,
i>t'^ um ilmn I\< j-f geschelien.
.\:\\'- ■<■ -V-\ ici i- Ulli' - iiik ■'.!. , ('•{•il- Vfl'/ ,2rh.)
iie Het.iic tiaunit, ho ist's vom Hafer-
Udm-' cl- I iv;; ■ iro-ii m- Fnlv.'t. (C'!tk.-ri:ij, V<1.)
lie Heüne v-ie ein Ibihn schreit, muss
-io schlachun in d«.r Zeit,
lie Henne will krährn wie der Hahn, ko
man ihr die iuhie abschneiden.
lie Hl nne will ]rv<iiihc/eieu, so muss der
o Well kchreicn. — t'tidiurt.
lie Henne zu hoch tliegt, verliert sie ihr
auij den Augen.
zu hoch hiuaiii will i Tcrliork loieht ancL dai«
bereits bat.
187
188
189
190
191
192
193
194
195
190
197
198
199
•200
201
•2<>t»
203
201
205
206
Wenn die Henne zu tief scharrt, sieht sie dio
Gebeine ihrer Mutter. — Wuihchhigci.
Die Ne^er iu Surinam, um zu Balten: Man mmi eine
S.ichc nicht zu 'frenau uutertiuoliou, man komita auf
DiuK« stodsen, dio einem nicht lieh sind.
Wenn die Henne zum Hahn kommt, so vcr-
gisst sie die Küken (ihre Jungen). — Pimr.,
X, 40; lilum, 6S-J; Lw<?n/i(ii/, Hü; Uantl., 40; Graf,
165, 160; EiseUin, 291»; Simroik, 457»; Kürte, 2755;
llruHH. I, ll>83.
Dies Sprich wnrt, wie manches andere auch, hat in
der Abnejjju«^' nn<nTi'r Vorlahrcn Ketten dto iswoite Ehe
ihren (irund. F.t will tiaifen, d.'ine da« Wühl der Kin-
der durvh stii-fiilterlichcd Vcrhültniäs nicht gofürdort
wonli', daH9 aujmr dio liinho der MutliT erkalte, wenn
tiie ein neuea Ehcbaud schliusii«). Die Allgi-meiulieit
dieser Annahme wird iiide^e durch zahlreiche Kei!<i>iolo
von «ehr liehreii-heii und «ich aufoi>rern<lun Stiufmüt-
tern widerlegt. (S. Stiolvatcr.) — „Wenn dio Henne
■ich zum Hau heit, vorlcbset bio (gemeiniglich jro jun-
gen , sagou die wei.^i-n." (Mui/ie*in%, l'v»tiUa, I,h'^'^.)
Wenn die Hennen früh schlafen gehen, wird
am nächsten Tage gutes Wetter; wenn spät,
schlechtes. (Iirul. — IU'in^^,ir<j Vlll, m.
Wenn <lic Hennt-n (Jras fi'es-<en, kommt Hegen.
ClOi'l.) — IU-itt^l>cr.i 17//, 54.
Wenn die Hennen kakeln, sind Kior gelegt, wenn
die Weiber kakeln, .sind keine da. CHuf^K)
Wenn die Hennen ki-ähen, so schweigen die
Hähne. — Mim kirr, XV, 37.
Dio Ru8<on: \Vn diu Ilenno krähen darf, da musi
der Hahn erst um Krlaubnii>K fragen, wi>nn er xn krähen
hegelirt. ~ Wo die Hciine kräht, gackert der Hahn.
(Aliniann VI, 472 u. 4yit.;
Wenn die Hennen krilhen, wird schlechtes Wet-
ter. 1 Tmil.J — /Ifj/w/.rr./ \ III, 54.
Wenn en Hahn sehrigt, so schrig'n de annern
glik Oal mit. (nend»hnr<i.}
Wenn eino Henne Bohreit, t>o schreien dio andern
ßlcich alle mit.
Wenn man der Henne die Hand verschliesst,
PO verschliesst sie den Arsch.
IIu'-i.: AIm niDU vtM,r de heu de hund sluit, dan iluit zij
liuiou aava. C/Ai /•/>'...«#».. T, '^\A.)
Wenn man der Henne nicht bald ein Nest
macht, legt sie unter die Kesseln. — Lchmnm,
II, 80'_>, 3C: C.rulrr. Hl, 96; Stniruck . 457«; AJr;*». 2759;
niiiuH,!, 12W); linnshvr.i I, l32.
Die Kuffliluder sai^en dafUr; Verheiratho deine Töch-
ter bui /eiten, damit »ie sich nicht selbst verlieiratheu.
Wenn man einer Henne auch die Kier nimmt,
sie hört doch nicht auf zu legen.
Wenn man tausend Hennen übersetzte, so mögen
(können) sie iu acht Tagen kein Ei aus-
brüten. — Suilrr, 57; Siinruck, 4575; Sutor, 411.
Uegen dio UebereilnuK', die nichts hervorbringt.
Wenn sich die Henne wieder zum Hanen helt,
so Ifbt sie die jungen gehen. — l'tiri, II, ß72.
Wenn sich die Hennen weit vom [Stall entfer-
nen, naht schlechtes Wetter. CTirol.j — /{eiiw-
hvnj 17//. 55.
■\\'er der Henne nichts gibtj^ dem legt sie keine
Kier.
/>.-.; A la poulo, acrre-lui Io pning et ello lorreralc cul.
Wer die Henne füttert, dem gehören auch die
Eier.
J-ilii.: Di'n snm Iionen fiider, l»or at have teggetnc. (ßofi'i
1, ;!.'».'!; iV>yp. dun., '.Wu)
Wer die Henne todtsehlägt, hat Huhn und Ei
verloren.
Wer hat ein Henn, dio aussen legt, vnd ein
Saw, die nicht jungen tregt, vnd (sin S.din,
der gerne Rjdlt, ein Fraw, die heimlich bult,
vnd jhm ab stilt, ein Magd, «lie gehet mit
einem Kind, der nchret lürwar ein vnnütz
Ge-sind. — Ihiri , //.
Wer um eine Henno zu rechten hat, soll lieber
ein Ei dafür nehmen und ilen Vogel lliegeu
lassen. (S. Hadern ''.) — t'.n-il, 1603; lUinrliertj 111, 2i».
Wie die Henne, so ilie Eier. — /"uTh^icr^, I57ü.
Sfareta fiihrt eine .Schrift mit dem Titel au: Mtiln
gatlimt matutn otum ( Wien 17i:i;.
.-k.i *
519
Henne
Hennegau — Henz
520
207 Wie die Henne, so die Küchlein. — Porömw-
kon , 3584.
208 Wie man die Henne futtert, bo legt sie.
HoU.: Hoe beter de hen gcvoerd wordt, hoe beter sij legt.
(Barrtbomee , I, 305.;
209 Wiese Hennen leggen de Eier Icglech (leicht)
en de Netelen. (Meun.) — Firmenich, /.400,38.
210 Wo die Henne ihre Eier, da hat sie ihre Augen.
Port.: Onde fogo nio ha, fumo nao se levanta. (ßohn
I, 289.;
211 Wo die Henuo ist, da scharrt sie.
212 Wo die Henne kein Ei findet, da legt sie
keins hin.
Man sammelt nicht Scbfttze, et mass ein Anfang ram
Beiehthum sein.
Soll.: De hennen leggon gaarne waar z^ een ei zien.
(ßohn I, 305.;
213 Wo die Henne kräht den Hahn hinaus, da steht
es übel im Haus. (S. 177.)
Foln.: Biada temu dworowi, gdsie wybodzie krow» wolowi.
— Nie dobne tarn , gdxie mai w spodnioy • ion* w
gatkaoh ohodzi. (Lompa, 6 a. 23.;
214 Wo die Henne kräht und der Hahn ist stumm,
da steht^s mit dem Frieden krumm.
215 Wo die Henne kräht und der Hahn schweigt,
da geht's liederlich zu. — Körte, 2751.- Sim-
rodt, 4561.
Fra. : La ponle ne doit pai chanter devant le coq.
216 Wo eine Henne hinlegen soll, muss schon ein
Ei liegen.
217 Wo ist die Henne, die goldene Eier legt?
Die Letten: Hast dn nur erst die silberne Henne, lo
wirst du auch bald die goldenen Eier haben. Es ist,
wie man auch sonst sagen hört , nur um die erste Mil-
lion SU thun.
218 Zwölf der Hennen zwingt ein Hahn und ein
Weib halb so viel Mann. — fifaW«n,27i.
„Ein« Henne die meistert zwölf Hahn, dass lie ihr
legen Eier.*'
*219 Dar schall nien Henn' oder Hahn na kraien.
(Ovelgßnne.J — Firmenich, Hl, 25, Sl.
•220 Das ist eine Henne mit Sporen.
Ein durchtriebenes, Tersohmitctes Weib.
HoU.: Het is eene hen mot sporen. (Harrtbon^e, I, 804.;
*221 Die Henne hat das Ei noch nicht gelegt.
Wenn man su fMh BtLhmens Ton etwas maäit.
*222 Die Henne hat den Pips.
Soll.: De hen leeft nog, al heeft ze de pip. (Harrebomie,
2, 804.;
Span.: Vira la gaUina, j riva con su pepita. (Cahier, 3483.;
*223 Die Henne legt nicht mehr.
Entweder mit dem Tone auf „die": diese Einnahme»
quelle Ist versiegt, oder mit dem Tone auf „legt": die
Praa hat aufgehört, Kinder zu bekommen.
*224 Die Henne locken, um das Ei zu gewinnen.
Soü.: fUj zal het hennetje wel inlokken, om er een eitje
▼an te hebben. (ffarrebomee , I, 305.;
*225 Die Henne sammt den Küchlein essen (ge-
niessen). — Parömiakon , 2136.
Mutter und Tochter zugleich lieben.
*226 Die Henne tödten, um ein Ei zu gewinnen.
Frt.: Tuer la poule ponr aroir Poeuf. (Lendroy, 1340.;
*227 Die Henne will den Hahn überkrähen.
Hoü.: De hen OTerkraait den haan. (ffarrehom^t, J, 304.;
*228 Do hod a plinti Henn a Eenddl gfuntn. (Steier-
nuirk.) — Firmeuich, II, 767, 80.
Da hat eine blinde Henne ein Kömlein gefunden.
•229 Dös kratzt ke* Ha' (keine Henne) mer 'raus.
(Franken.) — Frommann, VI, in, 187.
Ist nicht mehr ungeschrieben, ungeschehen zu machen.
•230 Eine Henne kratzt mit den Füssen nicht so
viel als er mit seinen Schuhen.
*231 Eine Henne melken wollen.
•232 Eine Henne mit einem Heuwagen abholen.
Ton einem kleinen MIdohen und einem sehr grocien
Freier.
*233 Eine Henne suchen und eine Gans verlieren.
Poln.: KurU szokftl, gfskf itraoil. (Lompa ^ 19.;
*234 Er ist von einer weissen Henne ausgebrütet.
(AUröm.)
D. b. unter glOokliohen Umstanden geboren. Den
Bömem war die weisse Farbe ein Zeichen des Olttcki.
•235 Er meint, er liegt bei der weissen Henne.
(Baiem.J
Er bildet lioh ein, sehr gesehnt m 8«iii.
•236 Er weiss die Henne zu pflücken, ohne dass
sie schreit.
ffoU.: HiJ weet de hen te plukken, sonder dat se
schreenwt. (ffarrebomee, T, 804.;
•237 Er wird seine Henne nicht bei Regenwetter
verkaufen.
Er rersteht seinen Vortheil.
•238 Es geht ihm wie einer Henne, die Enten aus-
gebrütet hat.
Von schwachen Menschen, die Dinge ontemehmeB,
deren Aus- oder Durchführung über ihre Krlite geht.
•239 Es ist ein Hans Henne.
Durch diese witzige Zusammenstellung einet mlnn-
liohen mit einem weiblichen Namon bezeichnet man eine
männliche Person, die sich mitDingen beschäftigt, welche
(Kttche, Keller) Torherrschend in den Bereich weib-
licher Thfttigkeit gehören.
•240 Es ist eine Henne, die gatzt, aber nicht legt
(Franken.)
Von einer Frau, die zwar geschlechtliche BedUrfiiiue
hat, aber unfruchtbar ist.
•241 Es ist eine Henne, die vorm Hahn singt.
Lat.: Gallinam prae gallo cantare. (Boviü, 95.;
•242 Es ist ihr wie einer Henne zu Muth, die den
Brit verloren hat. (ScUes.j
*243 I häd bald a schwarze Henna verlobt. (Baien.)
— Klein, I, 192.
Wird gesagt, wenn jemand lange ausgeblieben ist.
*244 Ik san egh onner a Han breat. (Nordfrin.) —
Johansen , 72.
•245 Ja, Henne! — Stricker , lya—io.
Ein Ausruf wie etwa unser: Ja, des Kakuks, ei dar
Tausend. (S. Hennenel.)
• 246 Lass die Henne erst auf ihre Eier kommen.
Warte die Zeit ab.
•247 Mit den Hennen aufsitzen. (Rottmburg.)
•248 0 wat, tütteretütt, met den Hennen noim.
Ossen. (Grafschaft Mark.) — Woeste, 81, 8.
um zu sagen, das ist unglaublich.
•249 'S ies ass wenn anne blinde Henne a Eörod
findt. — Robinson, 296.
•250 Wan die Hennen vor sich kratzen (scharren).
— Schottd, 1124»; Eyering, Ul, 373; Körte. 87S2».
Wird es geschehen, d. h. nie. (8. Nimmerstag.)
•251 Wie Henne vnd Else tantzen. — //mwcb. sts, tt.
Hennegau.
Hennegau hat keinen andern Herrn als Gott.
— Devlsche Romanseitvng , HI, 47, 868.
Os 't Hennetje vor 't Hoantje kroayt, 't goa
dickers ol bekoayt. (Franz. Flandern.) — Firmt-
nich. in, 698, 88.
Wenn das Hennchen vor dem HShnohen kriht, so
geht öfters alles verkehrt.
* Henneke vor allen Holen. (Hamburg.) — Jhdk«v, tt;
Eichußdli. 1520: Körte, 2768.
Von einem , der aus Vorwitz hinter allem her ist vnd
die Finger in alle Löcher steckt. (S. HShnke.)
Hennendreck.
Hennendreck ^ macht der Koh den St&rts fett.
(Redburg.)
>) Es itt Aoker-Bhrenpreis gemeint.
Stennenei.
Spuk Hennenei l
Im Hanauischen fttr entsprechend dem Aosrof : Bl
der Tausend I Ja des Kukuks 1 (Orimm^ AUdemttcki
Wälder, III, 208.;
Hennengrelfer.
1 Dem Hennengreifer ist eine rechte Frau nicht
hold. — Eiselcin, 200; Körte, 4585.
2 Ein rechter Hennengreifer gäbe ein grate Non-
nenmaid. — Klosterxpiegd , 30, 1.
*3 Er ist ein rechter Hennengreifer.
Sonzdc.
Hennk vor allen Höge. (8. Antk n. HUmke.) (Xs-
btck,) _ Eickwald, 1520.
In Osnabrück: Hfthnke vor alle Döre. (EichmUd, ISIO.;
•Es ist ein fauler Hentz.
„Ein treger schelm vnd foaler Henix, der sieh stet«
stechen lasst den Olens." (Watdis, III, 48.)
521
Her — Heraas
Heraasbohreo — Oerausgacken 522
I
1 Her, mehr her, klmgeti der Bettler Glockeu.
„Ihr Wahlapraoh i»; bHo|ft immer her, Jetst, wm
Ihr h%bt , und kttufUg mehr." (It^tntit^ Fuch» von Soltau,
Jlucb S, Kap. 12 J
S Weit her und viel Geld mi für die vornehme
Welt.
J|«|;..- Vftn verr« ffebuklt ea danT g«1toctlt, >■ tUn voor
UMnMUcven. (Botin f, 340.^
•ft Da» ißt Dicht weit her.
„B« iit »bcr schon ▼orUogst eine allgfiinoiDO Suoht
«l^ffchiBen, der Art, dais diejonigon, so dnvoti krank
KlieD, »eit ron ibram V»Uerlnud fj«bUrtig «u wyo wün-
»tihcii Di^ar* wunlo *n holTtig, da«9 auch aQ> telblgpr
WD gereimten Thorheit ein Sprichwort eoUprungeü, we>-
eltca m&D r« denen gcü&^t , die man verachten woUen,
nvratleh . Do b>»t nil weither,'' (Grimm^Uhauirn , !>«([.
tchrr Midk»l.)
BeiubAülen.
•Er fiel herab, ehe er die Leiter gesehen.
H«rftbhebexi.
* Etwas herabheben wie einen Hund von der
llandmühle. Cf^U.)
Hvrabkoxnmen.
ücrabkommen ist leichter aJs hinauf.
Fri,: n fl«t plat facJle dcjcendre que tnonter. (Leromr,
Jf, 2M,}
Hexakllt.
Viele haben den Heraklit auf der Stirn und
den Demokrit inv Herzen.
Thack klAglicJi ftaiierlioh and Imehaa im Honen.
Banakommen.
1 Ihr kömmt alle 'ran , sagt Hansmann. (Staruardj
M UAaiinAnn iit ein Bammlor geweaen, Jen f-\n*r Tiare ae-
^K iieirftthet hatte, um ihr Uewerbo ohi) :<' Be-
^H^ l4«hfnia^ rorttetseo mu kADn«n. Jen U Uur-
^^^^^ aetb« den Kunden ■einer Fma berut «rufen
^^^^^L lUlltfOf welch« w»rteu tnaaaton. Jel^l hurt uuiu die
^^^^H JUd«li«ftrt aDCh in anatiiidi^em Muude, i- B. von der
^^^^r Mttttor Rur Abwehr der BAob den Btitteretallen dr*D>
^P gVAdeu Kinder u. a. w.
■ 9 Kumm ^n beten 'ranner, segt Zaiiner. (Meckltn-
bury.) — lloefer^ 1U8.
Hftfun.rüokeo.
*Er rückt heran mit dem praesta quaeeumtia
and hat peccavi gesagt. — MegtrU.
rWarmuL
1 Uöcher ropp, Herr Pfarr, öbs e Hingstfohle.
(S, Auf 6) — Friichbier', IfiJS.
2 Höger h'rap, segg'n de Mäteng von Wolgant,
^tt 'n Jung ward. (8. Anf 6) — Hoefer, «90.
3 RtiiT uf Muttern, so lang* sie noch jung is.
Beim K&rtenspiel.
Hejmnfkonixnen .
IWenn ihr 'raufkommen seid, ao müsst ihr auch
wieder hinunterkommen, sagte der altenceller
KiUter.
Ale der Henog von Celle einet eine groeae Treibjagd
abhielt, dachtet« ein Ueaein dl« odetie Kiroho zu Alten-
«eile, die Kunde verfolgten itio bia auf den Thurm
ttud erbiaseo ihn dort. Der Kaeter, der einen Kirchen-
fprrel darin erblickte, ging anf den Tbona and warf
adt obigen Worten die Bande fainnnler. (^Ygt Voüt»
M^mvoo Schutt ftitit in IIacktä»der'$ ffaiutlatterm , Stuti-
gatt 1865, Nr. U, S. 63.)
Bcler (Ir&mal herot, aa £nmal herin. (IhUtj —
Schmlse, I. »8.
8«tfeu die, dooen die Kirohenlnft nicht rauvt.
Do soll herausSf sprach der Teuffelsbescnwerer
n dem ßcsessenen , dass dir auch ein Teuffel
ID den leib führe. — HiKker, Bunnteuffcl im Then-
ttmm XMoMorumi . 169 *.
Früh hermttSf bringt Brot ins Haus; abends spät
nieder, bringt 's ^n auch wieder.
müssen sie alle, sagte der Wurmdoctor.
— Ilaefirr, 1147.
Atteh beim Knrtcnepiel gebnaaht mil Beang atif
Trtlratife.
HVot, s&d Knöt, dör ret (riss) hedn Fm dat
heraus and nimmer hinein, wird man
bftkl am fioden sein. — FnarA^ter^, uii.
W-Ai* nepoloEÜ, neber. (Hang.}
ftt* D'oa boa ttre et ne met tfatn, bienlöt Toa roit 1»
PorUt Donde Ürni, e aio poein, a«do eb^egaö ao fondo.
(Bohn I, 376.;
Span.: Ad6 aetcan j non poo, preeto llegan aI bondon.
(B&hn I, 1^4 o. Sil.;
7 Krich den allen Vut, sag de Btir tiegen siueu
Knecht, da gaw et sware Arbet. — Umfer, mä.
Wotate, 62. 3.
B 'Raus musa er, sagt die Wurm&au.
9 Rüt motte se, seggt de Wormdocter. — Fii«A-
hier ', 15T3.
10 Was heraos ist, schwiert nicht mehr. — Eite-
Inifl, 300; Sirnrock, 45S6; liram. I, 1290.
11 Wo nun heraus^ sprach in der Fülle die Maus.
• 12 Heraus dr^mit, darfst ja keinen Zoll davon geben.
— Sailrr , 3.11 . FA^i^cin . 300.
Zn denen, die mit der Sprache nichi herena woUen.
•13 Heraus damit, diHs's dir keinen Kropf drückt*
Wenn jemand etwaa eu aagen iiat.
•14 Heraus aus Pölitz. — Schmidi , itubfUrHrift , ti.
In d^rr Gegend der pommet«ebeu8iu>" "" ' ' braneh-
lieh, Qrn Laugeohl&for au wecken; v\ 'ieab«r
auch au, waim juciwnd ans oinctn W . u. a. w.
binauabefOrdort wird.
•15 Heraus mit der wilden Katze! (KMitcnj
Kedonaart heim Eartonapiel, aber auch ajlgemoinet.
•16 Heraus muss es und wenn^s ihm (ihr) zum
A(r)8cb 'tiatis pfupferto. (Surt^n^cn.)
Von Jemand, der niehte venehwolgen kann*
•I7 'RauB dt-ruiit, su schwärt's uet. (Hart.) — LoJir-
m»ef, i/. 419.
*1S 'Rauss mit dem aalden, doss der noie Eaom
bot. — doHinton, S44.
• 19 'Raus mit d'r welle Katz. (Mfuiittitm,}
Herau.« a. B. mit dem Tnuupf bei Karlen.
*20 Ro&s mit der Ziege uf a Morth (Markt). —
CitmoUke, 1164.
*21 R6s, ros, der Schtaad is meine. (Schltttj —
Frammmn, tU, 416. 602.
H erauab obren.
*Man muss alles aus ihm herausbohren. (MrttAfitHj
Herauadrüieren.
•Er hata drausä getrungon vnd gezwungen -wie
eine WAscherin aues der '\^'^ii«ich. — Lehmann,
73m . 26.
Hfl rauflilkhT en.
1 Doa fuhr's 'raus, sagte der Junge, als er er-
Ziihlt, wo 's Vogelnest war. (Uiritihin-rg.j
*2 Herausfahren wie Ziethen aus dem Busche.
Der In der Schlacht bei Kulm utierwariot aue dem
Walde herrordraag und La den Kampf eiugriff.
Heransfllessen.
Es tlieF8t heraus, als wenn der Hals mit Speck
geschmiert w&re.
,Jch kann aolcb garatigo Zotten nicbt loben, wenn
•ie gleich noch eo fein teutaoh klingen and herauB'
flieaaen ala wenn der Ualaa mit Speck geecUmlert
wiire," (OriinnKlthaitirn, Jhtticher Michel,)
fiflratisfordeni.
•Er fordert ihn auf den kleinen Finger heratts.
Zeirhen der Verachtung.
Heraosgrehen.
l Mer wess, wa mer msgeht, evvernet, wa mer
widderkött. föerffturj.;
•2 He geitr nt as de Köster vun Bargebar. —
nuiTi'n, 649,
') EiBo Orit^'baft in der NSfae yon Norde» in OeiWee*
loud, Uher deren Kcitter ich aber niehta Nübsroe babe
erfnbrun kdnnen.
•U He geitr ut as de Siiider atn Slot. — Dturm, «M:
KiihiFalil, 177».
•4 He geitr iit as 'n Katt, de't donnern hOrL —
Biteren, 6&1.
fierauAjguoken.
1 Pahücp. kick mt. M» AI Itor*. ft^ntgtbeftJ —
/ • -'^t.
rAd Oe««ebl. — %)Heli-
I
Er ... :
Acwcicii.
^'J«« d'
623 Heraushaben — Heraustragen
Herb— Herberge
524
*3 Er jruekt heran«- wie eine Maus aus der Teig-
schüssel. (SihU-s.;
*•! Er guckt 'raus wie die Mnus aus der Duck-
heide. (Kiithcn.)
Wenn z. 15. ein kleine« Gesicht in einem laugen Haar
inul Kurte »leckt.
•5 llc kikt ut do Prüke hcrut at Mutjen ut Dies
Hcede. {lliiUi.y
FrüliiT im Iliilstöinipclien von liRutim. die den Kopf
efltH3mp(is*irlicli frisirt triigon. I^an-Dio? Höde'" hciest
iu l)ilmarjäf}i«!n hd viel lEt-de oder Worch, als für eln-
in.ll :i-.if den Siiiiinrockeu oder Twfil gewunden wird.
"0 Ilerauskiken wie eine Eule aus <Iem Schmulz-
topt'. (Oslpreu'ii'.)
*7 Kikst du mir dar henit? — Vo^kxlotc. X.
Hast du Bolclie Absichten.
Heraushaben.
1 loh hab's heraus, sagte der Pfarrer; es waren
"SVasKoriJudel, die dem Lazarus die Schwäre
geleckt.
* 2 Ich hal/.< heraus , 's ist ein Hühnlein ( oder : ein
Göckelcin ). (.yünhujcu.j
Heraushängren.
♦Da hängt's ihm heraus. (.\üriingetu
1)3. wilFfl hiuau«.
Herauskommen.
1 Alles komt heraus wie liaumul auf "NVasser. 'Jüd."
deuttcli. lirodii.y
•2 Es kommt heraus, als wenn man aus «ler Schuh-
Bclmalle eine Hutschnur winden wollte. —
r.uVfchrd, VnUuhjr, IJfi. 13, S. 273.
*3 Hii kücmed 'ruut as de Eule eut den Stcuken *.
[UnMin.'; — Fminmann, K, 60, 95.
') Stauimrest eines iiaumes.
"4 Nu kömmt et 'erüt, wer de Worscht gefreten
lieft. — Frischbier -, 1572. '
*5 'S wird nich viel roasskiimmen. — Gomolckc. loio.
r>ahei wird nicht viel horauBkomueu.
La(.: Asinuin tondere. (Uanzel'i . VSi; l'hilippi, I, ■^.)
Herauslassen.
• Er hat sich nicht so weit herausgelassen ; wenn
die Mutter backt, 80 kann er den Wecken
iisa warm haben. (Schweiz.j
i>l>ott auf GoBcllen, die uicbt weit gewandert sind.
Herauslocken.
*A hat doch noch woas ras gelockt, der Strchl-
giftmann. ■ — Gomohke, 54.
S. Au»lu«ren in Vergleicli mit Fn-miuan», III. 417. 335.
Herauslügen.
"Was man hcraussleugt , kan man nymmer hin-
einliegen. — Frumk . I , \\2^ : Civtiter, 1 , 16: Sim-
rock, •5644; SaiU'r . 15i»; Kiirtt- , ti4i*2.
Folge der Schwatehaftigkeit.
Herausputzen.
*1 Er putzt sich heraus wie eine Pupi»e.
*'2 Sie ist heraussgebutzet wie ein aussgehangen
Ei-kerlein. — MniluifiHK , A»*/W/ii, l.\ ".
Heraussagen.
1 Mancher sagts heraus, es treff den andern zum
Maul 0<ler zum gaul. — Lihmamm, 713, 10.
•2 Einem etwas rund heraussagen.
* 3 Etwas trucken lieiausr-agcn. — Lm(/utV ri>f/i-
irdni, 324''.
..Das niemand nicht hinein tra^.'*
•4 Sagii iiit gar heraus. — 5./i'^ntl, ii22*'i; .SHfor, i69.
Heraussehen.
"'Sie sieht nicht heraus, man kann ein altes
Pferd zu Tode reitcai.
Klii«o Sidclii'i- -MiiniKT. die heliufd einer Kroherung
l>ei di'H Fi-n.-iierii irKendoiucr Schonen vortlberueheu, um
ihre Blicke auf sich zu ziehen, und deren Bemühung
olmc Krlolji Meibt.
Herausschmeissen.
Schmeisst ihn 'raus, den Juden Itzig.
Herausschneiden.
*Er (sie) ist wie aus ihm herausgeschnitten.
Ist »ein vollkommenes Ebenbild.
Herausstreichen.
* Einen herausstreichen. — Luther'» Tmchr., Sl*>.
Heraustragen.
Es trüg einer bei tag herauss, was er bcdörfit.
— Ftiiucli, II, 20'*.
Von einem Mi-n^chen , der sieht, wo er bleibt. Frmirk
will damit den Sinn ron „Lyaus oitium claudi;" uua-
drücken und fUgt noch folgende verwandte bei : Wenn
er Thttr ztithnt, lo ist» LausB vbel verwart. Er lagt,
das niemand nicht lüueintrag.
Herb.
Zweierlei ist herb am Anfang und wird lieb-
lich am Ende: Rheinwein und Tugend.
Herbei.
Immer herbei zu unsenu Brei!
Herberge.
1 Die Herberg geht an, aber der Wirth ist ein
Schalk, sagte der Narr zum Todtengräber.
2 Die Herberg schon, der "NVirth ein Schalk- —
Kifclinn, 30ü; Simrmk. 45S8; Braun. 1, 1291.
3 Die Herberge kan man nicht mitnemen. —
Pfiri, II, 131.
4 Es kan kein klein herborg sein, darinn ein
grosser gast ist. — /VanrA. /, 60*.
5 Es kan niemand Herberge mit sich vber Land
nemmen. — Itnule, Tunttteiifftl , im Jln^atrum Diabo-
lonim . 217 '^- Pi«»or., A; Stmroik, 4557.
Man kann sich wol Lebensmittel in einen Kob«
packen, aber keine Lager^tiftte. keine Sullang fbr
Pferd und Wag«u. Die Wirthsleute reimen: Ein Folir-
mann, der mit «ich bringt H.tfer und Uea, der bring*
auch mit sich Stall und Citren.
G Ich suche Herberg, sagte Lips zum Wächter,
der ihn beim Einbrechen ergriflf.
Soll.: Dat is wel gedaau , zei jonker Jntfaas, een hij leerde
zijnen kinderen, dat zij teretond in hvt hoerhuii coadoi
gaan. zoo künden zij bij tijds ecue herberg sparen.
(Ilarr^buiM« , I, 3<»5.;
7 In der besten Herberge zehrt man am l>esten.
Uoll.: In de beste herbergen teert men het goedkoop».
(Harve'ioinii , /, 30.'>._^
8 In einer schönen Herberg haust ofit ein wüster
Willh. — Lrhnntim, 705, 6,
9 In einer Ynansehulicheu (kk-inen) Herberge findt
man oflt ein guten, verständigen Wirth. —
Lehmann, 28, 23 ; Siyhidd . 241.
Dan.: I ringe herberg iiudes ofte en klng vert. (2V«f.
dan., 2S1.I.J
Lat.: Ingeuiü formac damua rependo mea. (Sf»;'fAd, 240.;
10 In schlechter Hcrberiye sucht mau keinen guten
Wirth.
Dan.: Er licrberget slem, da tvivles om venen. C^Vt*.
<ian. , 2>0.;
11 In schöner Herberge verzapft man auch suaem
Wein. — EmcU'iH. ;UW; Simrock. 4569.
12 Ist die Herberg vngestalt. so zweiffeit man am
wirth. — / r/iMMiMii, 625. 5.
13 Je näher «Icr Herberge, je länger der Weg. —
Ithim . 199 ; /■:.></' in . 3«K> ; Stinnu ': , 4590 ; KSne , 1764 ;
limun, I. 1292.
J). h. je läupiT wird uns der Woir, weil zunehmende
Müdickcit und w.1ch^^endo .Sclm^ueht da« Ziel näher
wtlii«chen , während die Wirklichkeit sich darein nicht
fügt.
14 Lang in d* Jlarbarge, man kört underwegs. —
Buirrn, "ülü.
15 Offt ist die Herberg hübsch, der wird ein
Schalck. — Lehmann , 705 . 6.
10 Verlauf deine eiu'enc Herberge nicht. — PhiliM».
/. L'l4.
Lat.: Itu fugias, uo jiraotcr cnsam. (Pfi'l'j-j-i, l, 214.J
17 Wer lang/?ani in die Herberge kümpt, der kömpt
auch noch wol zu bette. — i'aUv . 14ät^: Sau.
Schnlhliin,XlV, 5.
I.ai.: Oniiiis motua debot fieri succe.i&ive. {Cvltr. 742 ^'.^
18 Wer spät in die Herberge kommt, findet ma-
gern Tisch uml schlechtes (hartes) Bett.
Dön.: Hvo fiildig konimcr til lierberg, skal sidde ildc,
icdi- ilde, oi2 liuwre ildf. (Fror. dun.. li»4..
19 Zeitig zur Ib.'rberg und zeitig heraus,
Dan.: Tili;; lil lierbcr^, o^ tilik: Ira igieu. (Prot. Han., 553.J
20 Zuletzt kommen wir alle in dicsell)e Herbei^
,,>Vir gclauK'eu am Kndo ulle iu dieselbe Herberg«.
in dieselbe »chleclito tirhcnkp, wo man die Tbttr mit
einer Seliuuiel aulmacht, wo dii> Stube so engl so knit,
eo dunkel, wo mau aber i^ut schlüit, fast gar ra guL**
(■//. Il.in.: üb'-r Hirn.'. Il.-imhnrg !t«40, S. 333.;
* 21 Eine Herberg zum Hahnenreh.
„T)ir >n.ihc'rr Job. Kettler hatte einen alten IHnier,
(ior wnir eich in seinem grossen Alter T4
und WunhHchatTi anfangen. Den fragt er.
o'Jo
llcrbergcr — Herbst
Herbstanfang — Hercules
2G
cluou -Schilt wollt auaalnintfeD und tagto dann: "Hüngt
Pin lloli und ilruf tiui-u Hainen, no heiant die Uerburg
/um IIaiu-iir<>Ii.'" {Zinkynj, IJI, y7.;
•22 Er hat fivic Ilerberg bckoiniiien.
Im (.rtft.iuifnJco.
•23 Et is hier in der siiiagligcu Hurbargc. — Euh-
rr.iM, 740.
•24 N.'K'li d< r Herberge schmecken. — Kürii\ 2764;
/;r,niri. /. 12J3.
Die Wu.'-dt z. B. uach dem Darminhalt.
Herberffer.
Es iiiüste ein sclilechtcr Horborfrcr seyn, der
einen (rast nicht kündte t-ino Zeche borgen.
(S. üott m.) — Unhcr>jcr, I, 4G4.
Karbeten.
•Er b«.'tet CS iier wie 's Vaterunser. — .»/'imut, eo.
Herbst.
1 Ant' scliönen Herbst pHcfft ein windiger, auf
einen wurmou und tVuchtiiii v\n langwieriger
Winter vm folgen. — nraki\.w\.
2 Awf wiinnen Herbst folgt meist langer Winter.
— ftrnUl , ULI.
3 Den llerwest säget me : Fohnnann, führ tan.
iimrgva wcid et schlimmer; dat Fröijohr säget
me : Fuiirmann, halt innc, morgen werd et
Ix'tter. iii,iiMc,Aj — ri/f/.v, 3ri. 25.
4 Ein gut»'r Herbst macht Verschwender, ein böser
Haushaltcr.
Kn-.it.: (.rood fiurvest iiiako incn prodigul, bad oncs proTi-
dcut. ;'//<. /./i //, M.J
b Es geht alh'S in Ilerbut (oder: in Kilwi).
C Es kann im Herbst nicht mehr verwelken, als
im Friilijahr gewachsen ii-t.
\y\<- Kiirsou: K* füllt im HitWö: nicht mehr I.nnb von
ilou J<auiiu-ii alü ItliittiT «LirLtn im Fruliliu^; gL-wAchscn
eiiid. (M.thA.nin I /, 417.^
7 Im Harbest on im Frühling ranse * di Feuer.
') ICaii«.» - an«t;(!liiison und iiiuthwllliff licrnmHpriugeu,
t<>>>t.-ii. <jchw.irmcn. uamoutlicli von Kiiidvru. {Ffvi:i-
.-..i/i, ; //. 4i;i, i-j;».;
» Im Herbst niuijs man nach Mei.sen richten, woil
sie im Strich !<iini. — /Vfr, . // . 4üo.
ö Im Hfrl)-'t muss man nicht mehr von Rob-eu
und Tulpen träumen. — UwKÜir, /»', «5.
l'T Im Herbst viel Nebel, im Winter viel Schnee.
11 Im Herb-te muss der Werber gehn, wenn er
nicht will müssig stehn.
12 lu 'n ili.'i we.st het de Üüor wai in der Schüne.
— N(;;...ii',ii/i, :«4S.
13 Ist der Herbst hell und klar, ist zu hutVen ein
fruchtl»ar Jahr. — lu»Ud,nh: i\pin*Uvrxj \ ni.ro.
14 Ist im Herbst «las Wetter hell, so bringt 's
Wind im Winter schnell. (i<\iliHfiurn,j — Sihilil.
ll"i. V'J: thnkcl. uri.
15 Ist im Herb>t «las Welter schön, wird im Win-
ter Sturmwind wehu. — lim-vfl, iii.
16 Man mui.s >ehon im Herbst au die Christbeschc-
runir d»^uken.
liieKu«5Cu: S<.-hon im Herbst muss man an diouüchttte
M>'i'>(.- iu Nisliuij-Xowifiiroil, die alljährlich im Au-
gust Ht.ktifhidot , di'*nk«ii. {A'tma-i.i W)
17 Schart':^ i. de cm Herbst nit en de Spaicher *n
Kelirr, guckst de em Wouter eu de leere
Teller. lAViAViu.;
15 Ufl' 0 länge milde Herbst chumt e länge ruche
Friii.'liL''. 'SnUilhum.} — Ni/nM, lO-J, 67.
13 Wuraier, feuchter Herbst, langer Winter; heller
Herbst, windiger Winter. {sirMm.) — Uocbei, iis.
iit Wenn im Herbst feist sind Dachs' und Hasen,
SU konmit ein kalter Winter geblasen. —
31 Wer im Herbst das nachlesen hat, der findet
wenig Trauben. — Lehmann , ^i , t.
32 Wie der Hcrbt-t, so die Bienen.
^IZ Wo (wie, je) dröüger'n Häärwst, wo kollert
Winter, wo bäter Joohr. (A\imark.j — Firme-
I III h, /li, 133. 12.
I *J4 Da i£t Herbst. (Su»au.) — KHirein. Vll. ilOi
Da Ist WohlUbcnh«», BOll« und Falle.
•25 Der Herbst i-t eingebracht.
•20 Ihm ist schauu der Herbst verfraura. — AV;//,«. 4<;i.
Er hat schon de« Muth verloren, ehe er di« Sache
angreift.
•27 Sein Herbst wiinl ihm schon kommen, worin
er zeitig wird. — IhirUmiaknu , vr, .
Seino Strafo wird nicht ausbleiben.
•38 Wann der reich Herb.st Phuonis kompt. — Eijc-
rliuj. Hl, :\'.i.
Auf aiinct-Ximnii.TataK' (i, d).
Herbstanfang.
Ilerbstantarig • deutet das Wetter für den gan-
zen Herbst an. — OntM , tck:.
') K^ hind damit die Tnjn? um «len Anf.ur:r de^ Horlj-
stis K''"H*int. S.» s.ij?t man aiicli, d.tsM ein .Monat vim
di'iii Tayo de» llorWHianf'Uiui au Ki>ri>ehnct, die Witte-
ruii;; di-, K;in'i'ii ihm folui-ndeu Jalir« "» erkennen ln-«»o.
Wii; wcuitr auf «iMlihe AiiL'ai'eu /u umIil-u i»t. Iicweiit
d.'r uau/ej^eKenwürliKe St.ind der Wiaernii,'«lehre. diu
uns noi;:i uiohi 8>»vi.l Ciruiullam» hii'tet , um d:e Witte-
ruiiif für dou nilchbten Ta« zu btt^tniniien.
Herbsten.
.Mihi t>oil h..rbstcn, so lange Hcrbstzeit ist. —
N«ll/(T, L'7'.t; MiHVtuk. JöiU ; (h-ilhil . 101.
Herbstfleber.
1 Herh^tücber dauern lanire od«*r tö<lr.en schnell.
Frz.: Lc!> tiftvres do r.iutüuuc sont lonGrue« ou mcrtadlea.
(Orakrl, 107.;
Jt.: Febliri nutumnali 6 lunahc, b mnrtali. J\i2:u!/li<t.
llitl. :'.• OruL.l. liMJ.;
*2 Die Herhstlieber sind die schlimmsten. — Oia-
kvl , 105.
Herbstkeichel.
•Er ist ein Herbstkeichel. — /ViVfc/nVr', 1574.
Ein Rehwächlicher Mensch, der joden Luftcuff icheut.
Herbstmond.
1 Weiin'b am erste llerbstmonet schön isch, bo
bidüret's der ganz Monat schön's Wätter. (So-
htliinn.;- — Sthihi. 115, 141.
2 Wie der Horbslmond, so der März. (Luzi-m.)
Herbstnäret.
Wenn 'b am Herbstnäret (0. Sept.) donnert, so
d«>niiert's eine Nohsümmerli yne. (Solothum.)
— .s'.,'.(/ii. iif., 14«;.
Herbstschein.
Mach ilcm Herbstschein fällt der Winter ein.
Oder: Wie der neue Herbstschein (der ercte Neu-
miMid im Heptemher) tritt ein, so wird das Wetter im
Ilcrbritc sein.
Hercules.
1 Auch dem Hercules «tiehlt man seine Ochsen,
wenn er schläft.
2 Ein Hercules findet überall eine Keule.
3 Hercules lässt sieh seine Keule nicht leicht aus
den Händen winden.
4 Hercules' Schuhe passen (kleinen) Kindern nicht.
Jl'jU. : Hercules' ^chouueu pausen niet aan kindera. (Ilarre-
ö Hercules selbhl Wult nicht mit zween fechten.
— /V/n, //, 4(W.
6 Was ein Hercules werden will, erdrückt schon
Schlangen in der Wiege.
7 Wozu den Hereidcd loben, es tadelt ihn ja
niemand.
8 Zu einem Hercules gehört mehr als eine Keule.
•9 Er ist ein wahrer (zweiter) Hercules.
IIoll.: Ilet ia een strrk man, een twcede Hercules. (Hurre-
•|0 Er ruft ilen Hercules bei einem Flohstich.
•11 Kr will Hercules* Schuhe kleinen Kindern au-
pi'is.-n.
Vi>n ailem Unpassenden, gemeine AuadrUcku in or>
lii'.ijcuer Kode. Urudue Suhuiie zieht niemand au kleine
Fltast;; wie aber das Kleitl zum Kürpcr, so niue4 die
Rede zum Gegenstände pasiou.
Lut.: Caligft Slaxiuiiui. — Herculis cntbnrnos nptaro in-
fantL (Ertum,^ 10; Fit^cli't.i . .1.1; IM-i:-!;/, Id r Hit<r,
JI40; I*kiUppi, I, I7i; »•i/fc.^.J, »llj
•13 Es ist Hercules im Sacke.
•13 Hercules am Scheidewege.
Lut.: Oaeiar ad Bubiconcm. (Bimhr II, :{1'2; Fiit-Uiui,
36; Witgand, 784.;
*li Man würde dem Hercules eher die Keuh:, als
ihm einen Pfennig entreissen.
■2 Molt.: Man riikte ooi>ler'Herriiiod /ijii'» kr.lf uit haudeii,
dan bbu Juitjc uit /jno beuH. i7/i»rr.'!'...>i-.i-, /. ü-.ni.;
527
Herd
Herdapfel — Herdecke
528
•15 Potz Hercules am Münster. — Frommann , U , i06.
In Straibnrg und der Umgegend in Besag aaf da«
koloiaale Steinbild Krntzrnanna's, angeblich des ger-
maniichen Uerculei. Das Wort gehurt zu den Ver-
wnndernngsauarufen und wird auch einfach in den For-
men: Potz Herkules oder Herkeles gebraucht. In
Deutsch-Lothringen sngt man: Herkul6. (YgL A. Stö-
ber bei FrommuHn , JI, b06.)
♦16 Wie Hercules von Bächingen. CBaiern.j
Bin kräftiger bairischer Bursche, den der yolkamtind
in vorstehender Weise ein Denkmal setzt. „Rr hat", sagt
Eieht {Land und Leute), „die Franzosen in den ReTolu-
tionskriegen gefoppt und durchgewalkt, wie Simson
die Philister. Von diesem Hercules des 16. Jahrhun-
derts und seinen Thatan hallen noch immer die 8pinn-
atuben in dem Winkel «wischen Donau, Hier und Lech
wieder. Wie der alte Hercules an den Spinnrocken,
Hess er sich an den Webstuhl fesseln and starb als
elirsamer Webermeister."
1 Allzu fetter Herd nicht lange währt
2 Auf altem Herde brennt es leicht.
Wer in ein eingerichtetes Hauswesen kommt, hat
leicht wirthschaften. .
Bühm. : Na staräm obniiti snadno jest ohen rosddlatL (Ce-
lakovtktj, 165.;
3 Auf dem Herde des Reichen gefriert kein Wasser.
4 Auf eigenem Herde ist gut kochen.
Län. : Bgen arne koger bedst. (Hohn 1 , 365 ; Prot. dan. , 3G.)
5 Auf einem kleinen Herde braucht man wenig
Holz.
6 Auf schlechtem Ilerd ist mehr Rauch als Feuer.
MoU.: Daar men in zulke haardateden yuur stookt, moet
een geweldigo rook op gaan. (Harrvbomet, I, HIO.)
7 Auf solchen Herd gehört eine solche Glut, auf
solchen Kopf ein solcher Hut. — Parömiako^»
376 u. 918.
Solche Handlangen mUssen solche Folgen haben.
8 Der erste, der zum Herd kompt, setzet sein
Häfflein, wohin er wilL — Lehmann, II, ea, loi;
Sutor, 985; Eiwlein, 893; Sailer, 178 ; Körte, ÜOb: Braun,
I, 1317.
Ung.: Megelozis, gyözei.
9 Der Herd bleibt doch heiss, wenn schon das
Fewr gelescht ist. — Lehmann , 9 . 6i.
10 Eigen Herdt .ist Goldes werth, ist er gleich
Arm, so ist er doch Warm, — ft?iri, //. isi;
Lehmann, 365,6; Sail«', 186; £»eletn, 393; //crn, 23.
Unter der Ueberschrift: Deuttche Sprachbilder hat /iV.
Bateno» im Basar (Nr. 40) Yom 23. Oct. lSti7 die Sprich-
wörter, die sich auf „Kttohe und Keller" beziehen, be-
handelt und seiner Darstellung das Sprichwort: Eigener
Herd u. s. w. als Motto gegeben.
11 Eigener herd ist geltes werth. — llenisch, 829, 13.
12 Eigener Herd kocht am besten. — Winckler, v, so.
13 Ein kleiner Herd braucht wenig Holz.
Holt.: Een kleine haard behoeft slechu weinig hont.
(Harrebomef, I, 270.;
14 En aajne Hährd öss Goldes währd. (Tncr.) —
Laven , 186 , 46.
Bei KtUer tritt Scene IV ein Mann aus dorn schle-
slschen Öobirge auf und saj^t: „Ich bin meiner Pro-
fession nach a Leinweber, welches Handwerk mir tu
Jugend uf am besten gefallen, weil Paulus och a Tep-
pichmacher gewest, die ich och vorfartige. Ich ho och
immer gehurt : a handwerck ho an gulduen Boden. 'S
giciit auch wul itzo a su miete, denn es seyn immer
schwere Zeiten, und 's iss nioh wie Tordam; doch ho
ichs endlich dahin gebruchl, dass ich wess, wos hesse:
egner Hard sey guldes warth." (Keller , \bV*.)
15 Eygener herdt ist goldts werdt — Franck, 1, 87°,
90* u. 123 •*; //, 19*. 84 "^ u. 99*'; Tapinw, 24» u. 104 '';
Egcnolff, 24''; Eyenng, !, 151, 340 u. 473; //. 631; Cru-
/«•,/, 3; llenisch, 829, 6; llerberger, I, 606; Latendorf
II, 9; GuUnutein, 47; i/ath««v. 54* Q. 196 *»; Sutor, 175,
Seybold, 150; Pistor. , 1,4b; IMlenberg , II, 78; Uroma.
II, 10; Beyer, /, 365; Bücking, 130; Eisenhart. 383; Er-
klärung, 11; Siebenkces, 243; Steiger. 375; Venedey, 101;
Mayer, I. 120; Goal, 878; Simrock. 1909; Körte, 2704;
Braun, I, 1221; Lohrengd , /, 193; Schulfreund. 87. 99;
Heinsberg III. 107; fiir Hannover: Schambach. I, 42; für
die Ei fei: Schmitt, 188, 77; für Waldcck: Curtte, 325,130.
Von den Vorthcilen, welche der Eigenthttmer eines
Hauses hat, woza gehört das Recht, alles nach Oefkl-
len KU ordnen, nach Bequemlichkeit tu verändern u. s. w.,
was kein Miether nach Willkür kann. Ueberdies ist
die VerleUung der Sicherheit in den Häusern in Deutsch-
land SU allen Zeiten ala ein grosiea Verbreofaon ange-
sehen und der Hausfriedensbruch stets sehr atreag be-
straft worden. (S. Haber.)
Dan.: Egen arne er guld vaird. (Sohn I, 365; Prot, dt».,
3Ö u. 137.;
Frz.: 11 n'est rien tel qne d'aroir un chea-eoL C<?a«d, 878:
8t arschedel, 406.;
Holt.: Eigen haard is goud waard. (Harrebomee, I, 270;
B.hn I, 317.; — Eighen beert is golts weert. (Twm.,
13, 7.;
//.: Mezus conca in domo sna qui non coain domo asxenk
Lat.: Alterins non sit, qui suus esse potest. — Aoreu
ecoe locus proprius iste focus. — Cuique sna domas est
tutissimus receptus. (Uenisck, 829, 9.; — Domna amiea
(propria) domns optima. (Binder 11^ 844; Buchler, 103;
Schonheim, D, 11; Froberg, 155; Ileniich, 829, 7; PI»-
lippi, I, 124.; — Est dictum verum, privat» domns
valet aurum. (Uone, Anzeiger, VIJI, 504 ; Zingerle, 66.;
— Est foculus proprius multo pretiosinr auro. (Binder
/, 428; //, y78; Gaal, 878; Meniach, 829!, 10; PkiUppt,
I, 136; Seifbold, 150.) — Est quasi, cui proprius, aureni
igne (ipse) focus. (Sutor, 615; FaUeraleben, 336; |ff»>
nisch, 829, 11.; — Nil miserabilius, quam ineerta seds
vagari. (Sutor, 175; Binder II, 2091; Seniseh, 829, 8:
Philippi, II, il; Seybold, 354.; — Nunc ante omnin mihi
lucescat in aedibus ignis. — Scilicet accenso domu
est omatior igne. (Ei»elein, 292.; — Si bonui ipse focus,
fit citus ipse coquus.
' Ung.: Tulajdon konyhaJobbamispalotAjän&l. (Gaal, 878J
16 GÜt's den Herd, so zuckt das Schwert. —
Sprichttörtergarlen , 429.
Yaterlandsvertheidigung.
17 ijän Hierd, Guld wiert. (Siebenbürg.-sdcht.} —
Schuster, 408.
18 Je näher dem Herd, je heisser wird ea.
19 Man muss auf allen (VogeU)Herden stellen.
20 Schwarzer Herd trägt gute Frucht, aber der
rothe ist nichts. — Simrof*, 9342**.
21 Sieh, dass du kommst zu eignem Herd; haoa-
backen Brot am besten nährt.
22 Vom Herd wird ein Haus ernährt und zerstöxl
Boll.: Een goed vuur aan den haard versiert een huii m«cr
dan een bekken in hot middelschot. (EarrthomH,
II, 426.;
23 Wer einen kalten Herd hat, der wärmet lieh
gern in frembden Kuchen. — /Viri. II, 701;
llcnücft, 1210, 19.
24 Wer zuerst zum herdt kombt, der setzt sein
Hafen, wo er will. — Lehmann, 188, 6; IMufrerg
///, 3: Braun. I, 1222.
25 Wo der Herd glüht, da ist schnell kochen.
26 Zu solchem Herde gehört solch Feuer.
27 Zwei Herde bauen, ist leichter, als auf Einem
immer Feuer haben. — Simrock. m9; Körte, fJüi;
Mayer, I, 210; Braun, I, 1223.
Boll.: Het is gemakkcJijker twoe haarden tebonwen, dw
op Ö6n' vuur te Htoken. (Harrebomee, I, 370.;
•28 Auf dem eigenen Herde aufräumen.
Bei sich selbst anfangen mit Beitserang, Ordnuf
n. s. w. Wenn die Alten ihre Erstlinge den Hanegot-
tern (Laren) opferten; so sagten sie, um den aadan-
ken auszudrücken , bei sich su beginnen oder von d«
Wiege an: Ab ipso lare. (Plato.) (Eratm., 2.)
•29 Einen eigenen Herd haben (gründen).
•30 Für Herd und Altar kämpfen, — EweWii. joo.
Lat.: Pro aris et focis. (Eise.lein, 300.;
•31 Sein Herd ist immer kalt.
Er hat wenig zu leben, leidet am Nothdttrfligitaa
Mangel.
JIoU. : Hij zict op een' kouden haard. (Harrebom/ie, 1, 970.)
•32 Seinen Herd verthcidigen. — Braun. I. UlS.
*33 Sich am eigenen Herde wärmen.
Die Küssen sagen in anderm Sinn: Sieh am elgentB
Herd verbrennen. (Altmann VI, 513.;
Herdapfel.
Der Härdöpfel > , wo im Abrelle g'setzt wird, seit
zun Meie: Du chasch mi setze, wenn de
Witt, vor em Mcie g'sehsch mi nit. (StiolkmJ
— 5ch»Jd,l04,45.
>} Erdapfel, Solanum tuberosum Iiian.
Herdecke.
• 1 Art Hierdäk schlon. CSicbenbürg.^tdckM,) — Fnm^
mann , V, 327 , 293.
Ein Gericht (Essen) herheiianbem.
*2 Seine Herdecke ist gut, das Wasser finioli n
erhalten.
JSToU.: In het koel^Je Tan den
TTOor. (Harrebomie, I, 270^
629
Herdfeld — Hergeben
Hergehen — Hering
530
H«rdfeld.
•Ka heisst auf dem Hcrdfeld. — Franck, Fl, 21'.
Vm cintin kalten unfruchtbaren Enlstrich zu bozcich-
noa. (S. lirot Ibi und Wart.)
Bardfflocke.
Slun wird ihm bald dio Ilordglocke läuten.
Mit seiner KUche geht*8 zu Emlo. In den ersten Zei-
ten der Normanticnherriichaft in lüngland wurde abend«
mit «>inur (ilocku, welche dio Uerdglocke liiees, das
Zi'ichen goi^ebeu, worauf diu Sachnen ihr Hordfeuer
aiivluHchcn mugsteu. ( Vgl. Ma-^aulayt Kleinere Üchrif-
tfH, in, 343.J
Sereln.
1 Kiuner maut hei, säd' de Mann, un schüll wi
;iir bed' hüle, de Uochtid liatt all ta vel
kost't. (iSimmtrn.) — //orfiT. 730.
*2 Bin ich herein, so muss ich auch wieder hinaus.
Uoli.: Ik bcn erin eu nioet erdoor, al waren er duizend
liugen vuur. (IJurri^hviiite, /. 2(54.^
La'.: IntruviHti, excodcudum tibi. (Onul, ^i:>.)
•3 Dich 'rill, gesprochen wir<l nich. (l\)mmcm.)
Beim Kartvinpivl.
•4 Dich 'riu, 't is unser. CPommfm.j
lleiiii Kurteniipicl.
•5 Herein, was 'n Kopf hat.
buUerzhufte UcdeuHart, die angewandt wird, wenn ein
Krirund uJor Uekuuuter anklopft.
•6 Herein, wcnn'.s kein Schneider ist.
• 7 liiiiiior 'rill iii'n Duns'jh '. (Sieuin.j
') DuiiBch oder Duuzig, viu bfsoudera tiefer Oderarm
bei Stettin, rccbtsab in den Dainiiissclton See. Diese
Bcdrusart ist, wie Fr. /Jan^ou- bemerkt. Tun vielfacher
Verwundung; sie kann eine blosse .Einladung zum Ein-
treten BiMu, budondeni in einen schun gefüllten Baum,
l-'eqt o<ler Vvrgnügiiugslocal; aber Danach ist aucht=
Verderben; dalier: Der lieift im Duusch. — Das Geld,
<iut U.S. w. ist 'rin in'u Duiiduh, d.i. unwiederbringlich
vorlijren.
•8 Immer Vin ins Vergnügen, sagt Franz Knick,
und kam nach Naugard K fsinrihird.)
') bekanntlich Strafanstalt — Zuchthaus.
Serein^ehen.
•Kt (die Speise) geit hcrin ässe junge Mose.
( »VW/.;
Hvreinkommen.
1 \V(t watt riunkummt , inutt 6k watt 'rut. (Oldeu'
himj.^ — CohUihmidt , II. 2i.
*2 A niag wuU reikummeu, wer warnen wull nich
mite asseu. — HnbiuMm , I3i : l^omoltkc. IGi.
Er mag wol hereinkommen, wir werden ihn wol nicht
mitessen.
•3 A muak wul rei kummen, "s Haus werd em wul
nich uf 'n Hols folh^n. CSihlcsJ — Fivmmann,
III. 2lr>, Ui: Gumolike, 165.
••4 Dar kimmt mer och zum rechten "NVege rei.
(llir*chhr'.ij.J
IroTiirtcIi, wenn man mit der Handlungsweise jeman-
des nicht eiurerfltanden ist, wenn man namentlich
schlimme Absichten vermuthet und fürchtet, daei ein
eigener l'lun durchkreuzt wird.
*ö Er kam herein wie Klotzmaun.
JI'.-U.: Uij kwam daar moui niet zijne klompen in het g«>-
lag. (Uai-rrbumv*- , 7, '^\6^'.)
Hereixüasaen.
Lieber nicht liereinlassen als mit Schande hin-
aut>weri'i'n.
£ar. .-Turi«iurt ejicitur, t^uam uon adniittitar bospea. (Ovid.)
{lii'hhr II, 3:<73.;
H«r«inpraii«en.
•Hereinprangen wie der reiche Wanst im Lucä.
— Luc. 16 ; Maltu-yj, 341 *.
Herfahren.
*Fahr nur her, ich bin schon da. — FTuuck, II, 54»;
>tMJrui/L , 2242.
In dem Uinnc: Du wirst deinen Mann finden, und
für die lateinische Kedensart: Uramcn in ;nido Corj-di.
Hcrfkllen.
*Kt lallt darüber her, wie eine Sau über den
Bettclsack (oder: über den Rübenacker).
Barveben.
1 Gib du nur her, was ichbeger; Gott geb, wer
et) dir bescher. — Uhmann.m.a.
*S Bei dem heisst's auch: was ich hergebt hab*
ich lummer. (Vwtimgtn*J
*3 Er ist nicht vom Hergeben. (Nürtintn.)
DBVnCVn 8VBICBirOBTBB-LS»KOV. II.
Hergehen.
1 Dao gaoh wi hiär, sagg de Kreiho, dao hadd*
ehr de Huwk in't Muel. (S. Fahren u u. Reise.)
(Müniter.J — Frommann. VI, 425, 13; lluefcr. 643; /-'»r-
mniiih, I. 2'.)^, 40; für Lippe: Firmenich, I, 268.
2 Es gehet nimmer recht her, seit der alte Brosi
gestorben. — smor. 728.
Lat.: Adulatorcs sunt patriae et Tirtutla inimici. (Su-
:or, 726.)
3 Es geht kahl her, wenn «*ich der Frosch mit
der Maus rauft.
4 Es geht klein her, sagte der Fuchs, als er alle
Tage eine Mücke ting.
ö Es geht klein her, sagte der Wolf, da er Schna-
ken frasH. — y/.u'/Vr , 1135.
C Su gieht's har in der Wait, der Aene hut den
lieitel, der Annero hot's (Jald. — Lohraujel,
II, 475.
7 *T geit nargends maller ' her, see de Junge, as in
de Welt un in min egcu Vaai'S und Muoi's '
Huse. \0>,t\nrs.} — W<ii7i'r, 521; Üu.'mi, lO'JS.
') Nirgends thürichter, dummer. ') Vater und Mutter.
8 Weun's über einen hergehen soll, ist jedes Ge-
schrei gut genug. — twdfiii,83ü; Ä'imroilL , 3492 ;
Körte. 2U66 u. 2545; Uraun, I. 754.
•9 Dat geit in de Welt un upp't Eiland der mall
her. (Ostfiii:*.; . — llaufkuloudcr , iv.
•10 Do giehts har — elleia de besten. — Lohrengel.
11, 153.
•11 Er gehet drumb her, wie die katz vmb ein
heissen brei. — ihimch, sos, 33.
•12 Er geht neben ihm her wie neben einem tür-
kischen Kirchhof. (lh\\en.) — Heitu^benj »',40.
D. h. ohne ihn auEUScbcu.
*13 Es geht her wie aut einer deutschen Bauern-
kirmes. — IhT cunadifi-hc Itauemfreund (Presion) vom
22. O.l. 1^52.
•li Es geht her wie bei Hofe.
*15 Es geht her wie im Schlaraffenland. — SeyhoU, i63.
Lut.: Kxiis pluit. [Üe'jffvlit , 165.;
•IG Es geht hoch her.
•17 Es ging her wie beim prupstlichen Bencdictiner-
schmaus am Schweinhardustag. — Ktoxieri>pii-ifel,
66, 2.
•18 Et geut der (da) her osse (wie) up Matzen
Hochtuit. (Lippe.) — /irmemt/i, /, 270.
•19 *T geit der düll her in de poolse Krieg; man
de der nich kummt, wurd der ök nich scha-
len. CO^lfru-n.J — llau/skalendcr , IV.
Hergewöhnen.
•Er hat sich hergewöhnt, wie das Schwein in
die Erbsen.
Herhalten.
•Er muss immer herhalten.
Herlflr*.
Wo ist Herigs, wenn gras wächst? — llvnisih,
172d,6.
Hering.
1 Besser ein Hering am eigenen Tisch als an
fremden gebratner Fisch.
Dün.: Bedro en salt sild ovcr sit cget bord cud en fersk
giedde ovcr et fremmed. (Bohrt l, 349.J
2 Das ist ein schöner Hering, in dem sich ein
Stockfisch tummeln kann.
Dies iypricbwort hat folgenden Ursprung: Der In-
■pector von L'mbstadt besuchte einst den I'farrer Jo-
hann Werliu in Hering, einem Dorfo des Odeuwaldes,
mit andern Pfarrfaerren, denen, als sie nach dem Kamen
des Dorfes fragten, der Inspector ihn nannte, worauf
'Werlin, der dem Inspector nicht gut war, bemerkte:
,.J», es ist ein feiner Hering, kau sich wohl ein grosser
Btockflich darinn dummein." (Zinkijrff, I. '.'6U.J
3 Das Wort Hering bezeichnet jeden Hering. —
Graf, 352, 163.
In Beiug auf das Vcrhältniss Ton Preis und Waare.
Wird X. B. um einen bestimmten Preis eine Lieferung
▼on Heringen, die vielleicht noch im Meere sohwira-
nen , ohne weitem Zusatz bedungen . so ist eine Reohts-
hestimmung daraber uothwendig, was für Heringe ge-
liefert werden sollen , weil nach dem Wortlaute alU-in
es Jeder hclir.bige öein könnte , wodurch die ISifuUungs-
34
531
Hering
Heringsart — Heringsnase
532
weise ganz in das Belieben des Verpflichteten gestellt
wilrdo. Bei Lappenbenj ( 28J , 7 ) : Dat wordt herinck
bctekenet allen herinck.
4 Der Hering ist ein einfach Essen , man braucht
nicht lange zuzumessen.
Dan.: Süd er »elv-skiftor mad. (Prot, dun., 45*8.;
5 Eben gleich wie Häring vnnd Tonnen, also ver-
samblen sich Münch vnd Können. — Gnuer,
111, 20.
6 Ein sauerer Hering schmeckt nicht süss.
Ktwat an sicli Unangenehmes kann natürlich niemand
angenehm sein. Der Abgeordnete Graf Wartenaleben
in der Sitzung des preuaaischen Abgeordnotenhaases
vom Id. März 1665, um zu sagen, dast* Steuern, woun
sie auch nicht gerade drückend siud, doch nicht zu
den süssen Dingen gehören. (Bretlaiter Zeitung, JJr. 130.^
7 Ein schlechter Hering gibt *nen guten Pökling.
— SUnrock, 4593; Körte, 2765; /?r«ii/i, /, 1294.
8 Ein schlechter Hering gibt *nen guten Pökling
und ein schlechter Mensch 'nen guten Mönch.
— Klostergpiegel ,9,3.
9 Es gehören viel Heringe dazu, einen Walfisch
zu vertreiben.
Dün.: Sam bled sild stygger ofte stör bwalff. (Prot,
dan., 498.;
10 Guten Hering iss Oculi.
11 Jeder Hering muss an seinen eigenen Kiemen
hängen. (S. Haut 61.) — licinKberg, III. 40.
12 Man muss die Heringe erst fangen, ehe man
sie einsalzt.
13 Man sol nit vor : Hering, Hering ruffen, er seye
dann im Korb. — Petri, II, 468; Suior, 927.
hat. : Halec clametar in sporta quando tenetur. (Sutor, 927.;
14 Man verkauft mehr Heringe als Schollen.
firx.: On vend au marchä plus de harengs que de solet.
(Kriizinger, 369 b.;
15 Me maut nitt är Härink raupen, bit me 'ne am
Stiärte hiät. — Woette, 70, 120; I'irmenich, I, 348. 23.
16 Me mot ni siegen (sagen): Hering, bis me ne
(man ihn) beim Swansse heat. (Mar$berg.) —
firnienich , 321 , 15 ; Boebel , 144 ; für Driburg : Firme-
nich, I, 363. 63; Eichwald, 771.
UoU.: Men sal niet herino roepen, men en hebbcn in der
manden. (Tunn., 15, 5; Bahn I, 337.; — Boep geen ha-
ring, eor gij ze in het net hebt. (Harreöomee , I, 285.;
Lat.: Allee clametur, in sporta quando tenetur. (FaUers-
Uben, 506.;
17 Man ruft so lange Hering, bis man ihn hat.
Soll.: Men ruept zoo lang haring, tot dat men ze heeft.
(Barrebomee, /. 285.;
18 Buffe nicht eher Hering, man habe jhn dann
im Nez. (8. Fisch 173 u. 175.) — Lehmann, II, 534. 65;
Petri , II. 168 ; Reinsberg II, 25.
19 Wamme de Hericke fanget, sind deFiske wea-e.
(Büren.)
Hftr ick = hätte ich, Hericker=Hcringe, wcage (mit
Ausstossung des g) = weg.
20 Was soll ein Hering, der nicht stinkt!
21 Wenn der Hering am tewerstcn ist, so schmeckt
er am besten. — Pvtri, li, 635.
22 Wenn der Hering kommt ins Land, wird der
Doctor unbekannt.
Böhm.: Vzenf slanec a nadlvan;^ rak cinf dobr^ zrak.
(Ü^lakovtki/ , 298.;
JIolL: Uaring in 't :iand, de dokter aan kant. (Harre-
bomie, r, 284; Bohn I, 321.;
23 Wenn man den Hering nicht .vorher in Was-
ser badet, muss man ihn nachher in Bier
baden.
Dan.: Naar mad-m öderen ei ndbl>tdcr «ilden med ivand,
bl0der folkene den sidon med fiU. (Proo. dan. , 407.;
24 Wo man Heringe fangt, da findet man auch Salz.
•25 Das ist ein fauler Hering.
Faule Fische.
*26 Den Hering ins Land und den Doctor auf die
Seite.
Die Franzosen scheinen den Hering mit weniger
günstigen Augen anzusehen, denn sie sagen: Hareng
donnä & Phomme grand tonrment. (Leroux, T, 114.;
•27 Den kann ock kenneu Hereng van de Roster
blosen. (Meurt.) — Firmenich, I, 40*, USß.
•28 Du dürrer Hering.
*29 Er brät den Hering um den Rogen.
Müht sich um weiüg oder nichts.
JIolL: Dat is de haring om de knit gebraden. (Harr«-
homee, I, 284^.; — H{j braadt den haring om den rog.
(Uarrtbomfc, /, 2853.)
•30 Er ist mit einem Hering durch den Hals ge-
schossen. — Ä^oW, 115; Körte. 2765^; Bravn, 1, 129S
Ist ein starker Trinker.
*31 Er ist Übel nach Heringen gefahren.
Schlecht Ton der Heise gekommen.
•32 Er ist wie ein ausgeweideter Hering.
Frz.: II a avalö un ^chalas. (KrUzinger, 255^.;
•33 Er mus nach grün Häriugen lauffen. (S. 42.) —
Euering, 11,401.
*34 Er muss Hering oder Rogen daran haben.
Irgendeinen Theil.
ffvlL: ik moot er haring of kuit Tan hebben. (Harre-
bom^e, I, 285*.;
*35 Es ist ein Hering vor Johannis.
Gesetzlich durfte in Holland der Heringsfang erst
am 24. Juni, dem Tage Johannes des Täufers, begimien.
Man kann sich also vor Johann!, d. i. bevoT man den
Hering im Netze hat, über den Fang nicht freuen.
Hoü.: Haring vöor Sint Jan. (Harrebomee, I, 285*.;
♦36 Faule Heringe ins Land fuhren.
Irrige Ansichten, Lebren n. a. w.
*37 Hai kann noch kainen Haring van der Röster
(Rost) lüären. (kerlohn.) — \Voe*te , Sb , 9^.
Sehr siech oder sohmilchtig sein.
•38 Hi de an Hiirang üütj am an Eabljaau wedder
tu fu'n. CAmrum.J — Haupt, VIII. 355, 75.
Er gibt einen Hering aus , um einen Kabeljan wieder
zu bekommen. (S. Lerche, Schwalbe, Wurst.)
•39 Hier wird er keinen Hering braten.
HoU.: Zijn haring wil hier niet gaar braden. (Harrthomtt,
I, 28.-..;
•40 Ist er Hering oder Rogen?
Der Unentschiedene. Fleiscli oder Fisch?
ffotl.: Men weet niet, of men haring of knit aan hem heefl.
(Harrebomee, I, 285.;
•41 Kein Hering und das Wetter war (ist) so schön.
Der Erfolg entspricht der Erwartung nicht.
HoU. : Mool wefir en geen haring , zoi de bnisman. (Harre-
bomie, r, 285».;
•42 Man sol jn nach grünen beringen schicken.
(S. Galgen 89.) — Franck, II. 81*; KörU', 2765».
Ersäufen.
•43 Schwedische Heringe mit pommerschen Schwän-
zen. (Pommern.)
So priesen ehemals die Heringshftudler auf den Mirk-
ten ihre Heringe zum Verkauf aus.;
♦44 Sein Hering wird hier nicht gar braten.
Er dringt sieh auf und wird nicht sugelaaien.
•45 Sein Hering wollte nicht braten.
♦46 Wie die Heringe in einer Tonne.
Sehr gedrängt stehen, liegen, sitzen.
Fr:.: £tre eerrds comme des harengs en caque. (Leroux.
I, lU)
*47 Wie ein ausgenommener Plering.
So hohl, so hungrig vom Fasten. (VgL ton HoUei,
Dreiunddreisiig Minuten in Grineberg.)
Herinffsart.
•Er ist Heringsart, er stirbt vom Blitz.
Heringsfang ist Hollands Goldbergwerk. — Dnii-
sche Romanzeilung, III, 47, 868.
Herln^kopf.
•He öss e utgesagner Häringskopp. — FrücA-
hier, 1491.
Herinffsnase.
• 1 Das ist in der Heringsnass versilbert (?) — Her-
berger, I, 824.
•2 Es kommt mir auf eine Heringsnase nicht an.
Holt.: Het komt op eon' horingneus niet aan. (Harrt-
boirife, I, 28o.;
.So sagen die Baiern , wenn sie schmale Einnahme oder
geringe Kost haben.
•3 Um eine Härings-Nasen zancken. (S. Geisawoile.)
— Sutor, .50,
Um etwas ganz Werthloses. Die ThQringer (s. d.)
worden „Heringsnasen" genannt. Während die Deni-
schen um eine Heringsnase, oder um des KaiMn Bazt»
oder des Esels Schatten (s. Esel 651) zanken, streiten
die Franzosen um eine Nadelspitze, die ItalieiMr Ui
Ziegenwolle, die Russen um dos Esels Pels« die OBeokea
um MUckenfett, die Albanesen um die weil«« Färb« dar
Elster. (RHn*berg fV, 75.;
Frx. : So däbattre de la chape ii rorflqne. (Krttihiftr, MO"^
Lat.: De lana caprina rlsarL (Sephotd, Ui n. lt«J
:^s:vi
533
Heringsschwanz — Hermann
Hermelin — Herodes
534
Herinffssohwaxix.
•p> hat mir keinen Heringsschwanz vorgesetzt.
Lat.: Ne allii quidem capnt (mihi appoiuit). (l'hUippi,
II, 6.)
Herlncrsaeele.
• Es ist eine wahre Heringsseele. — Schöpf, 2i3 .
Eine dünne Hchwiichliche Perdon. Sonst auch: Ein
knlokriifer knauHoriRer Mensch.
Jü'i.-deufch: Dan is o Hiringa-Meschome. (Tendlau, 3C9.;
Horkommen.
1 Es komme her, wo es wolle, der Geitz wil
haben seine Fülle. — MHichiu», Geiiztvuffe} ^ im
Tln'ttinnn Diahohtrum, 33&''.
I,uf.! Ilonus odor lucri ex se qualibet. (Theatrum Itia-
f,oloitim, 335'".;
2 Es korapt nur (mir) her, das ich nicht heger.
— Hrnisth. 245,49.
3 Komm her, nimm den Gelben und halt's Maull
(Si hlvs.J
Von Bi-stcchung.
4 Wer herkommt und Hecht begehrt, dem soll
Recht bcscheinen. — f.'ra/", 426 , 'iw.
Der KIlkKGr soll ftohOrt worden. Verweigerung dos
GchArb oder des Hutcheids gab bei unsern alten Vor-
luhreu den Kichter frei; man konnte ihn erschlagen und
wie ciucn unchrlichon Verbrecher bi>i den FUssen unter
dtir ThUrsuhwtfllo durchziehen. „Der Oberricliter soll
den uuturn stodscu uud schlagen bis er Becht thut."
((friiutu, HVmM., /. 511.J
5 "Wer weit herkommt, der hat gut lügen.
B'jhtn.: Z daltfka pfillVm snadno Ih&ti. ((^rtakotiitj, läA.)
tln-il.: Old inen and fair trnrcllers may lio by authority.
(tiaat, U'i\.)
6 W'u' OS herkommen ist, so gehet s widder dahin,
was mit vnreiht gewunnen ist. — A'jnaüa /, 126;
Esrnolff. 10**; JV/ri, //. 790; OnHir.l.Si: Ihmuch.
IÄ'9. *^.
•" Komm her, ich werd' dich aufheben! ('Nt/i/i**.;
Sehen, üputt, wenn jemand (qefahrlos) gefallen ist.
*8 Komm her und thu mir nichts! — Simrvck , iS2%.
•9 'S is groade wi kum har und tu mer nischte.
(Sdilcx.J — Frununann, III, 441, 4i!>; Gomolike, 699.
Serkonunen (Subst.).
1 Das Herkommen weiss niemand , wie es komme.
— Lrhmann, 316, 36.
2 Man soll keinem sein schlecht herkommen (oder :
eitern) auftrupflen. — //f«wcfc, 87«, 22.
3 Nach dim Herkommen eines frommen Mannes
und tler Heimat eines guten Weines muss
miin nicht zu streng fragen.
4 Niemand weiss des Herkommens Anfang. —
Lthtnann, 316, 36.
•5 Er ist von adelichem (gemeinem, geringem,
gutem, hohem, schlechtem, vornehmem ) Her-
kommen.
K«rkaiift.
1 Geringe Herkunft schändet nicht.
Lau.: Bedrv at hi*re sin ringe herkommt, end »t hfire sin
onde forhold. ;/Vi.r. dan., 307.;
•2 Ich bin von edler Herkunft, sagte des Thor-
wiichters Si>hn , mein Vater liatto die erste
Stelle in der Stadt.
3 Ich bin von guter Herkunft, sagte der Bettler,
mein Vtiter war ein Drahtzieher.
Nämlich ein Kcttlor, der an den Ifausthüren den
Draht der IlanskhnKol zog.
•4 Von bürgerlicher Herkunft wie eine Bauern-
kartoftel.
1 Siecht wiügh ilifirmcn salle halten; hui sal äch-
ter de Kaie (Kühe), sag de Binr, bua (da,
als) hei sin Kind wol doaipen leuten. (Iut-
l.jltn.J — fminmuim, III. 2bG. 49.
Vgl. auch übet ,, Hermann*' Frommani, r, S.'jI, ft.
8c)ili-oiitweg ., licrmunii'* soll das Kin<i gütaufl werden,
er ( der Knab«) soll hinter die KUhe. Zum Verstandniss
der ( weslf&iischen) Sprichwörter und Kedenaartcn, in
welchen der Name lUtrmann rurkommt, ist Keunt-
uisa der Bedeutung demselben erforderlich. In West-
falen beseichnet HdArmen: 1) allgemein: A,usgeieich-
netes, (Grosses, daher KeArschols-11dilrmen=adiegrösst«
Bluiwurnt. 2) Den ChenifkerfUrsten Armin, 4. i. Hafr-
min ^ den grossen (diram). 3) Des Vomaaen Uer-
nann, der entstandaa sein kann ani HalrmansHIr-
4) Dan Gott im HfabnaU nach
heidnischer Theologie =:Hafrmin odor Irmin (i. die
westfälische Kodonsart unter „Herrgott**). Man be-
zeichnet damit 5) auch Gemeines und Verächtliches.
„Zu Karl's des Oroasen Zeiten'*, sagtH'oM/^, „war Uir-
min's ilild gewiea ein besudeltes, aber statt es zu waschen
und den Leuten lu sagen: „äo sieht es vernOnftig am;
so ist euer Hirmin kein anderer als der unsere, liebe
Herren sind sie beide", statt dessen fand man es be-
quemer, den Bftchsischen Hirmin in den Koth zu treten
und seine Anhänger mit ülutgesetzen an Tcrfolgen*
trotzdem sich doch mit Hinein Sitten vertrugen , denen
gegenüber die Christenheit sich schämen musste. So
ist es begreiflich, wie durch die Thätigkeit beschränk*
ter rricstcr liiriuin'« Name zum Ausdrucke des Gemeinen
und Verüchtlichou (s. Itummelhermann , womit man
auch ein schlechtes Pferd bezeichnet), sogar anr Be-
zeichnung eines Kuthhaufun!) (H<?iirmeu=:=ezcrementum)
wurde. Daher auch das obige Sprichwort: Hermann
soll der Junge hoisuon, er soll einen ordinären „ge-
meiuou*' Namen liaben , er soll hinter die Kuhe. End-
lich hoisst 6) auch der /iogonbock so. Ks int daher
sciiou Torgokomraon, dasa l'cnoncn, die den Tauf-
nanion lifrmaiiti iuhrteu, nicht so genannt sein wollten,
weil der Dock ho huisHe. ( Vgl. den Artikel von Woegte
Uhor: lI'ünm'H, Annin, Ilirman und Iroiin hei From-
7iiann, V, :(.M , >t.> In andern Gegenden muss der
Nauic auch als Lockwort gebraucht werden. So heisst
es bei Luther (W'frkr , VIII, 2i*\): „Wenn ein fremder
Hirt den Scheflin ruft, pfcifft oder locket: Hormon,
Hermen, so läuffts und fleucliet." Und in der Ilati»-
jtottilU (2(il<'): „Gleich wie ein Ilirtc seinem Schaffe
zuspricht: Hermigon, Hermigen.'*
* 2 Dei heäü Heärmen wuäl in der Ploagc. — From'
mann, V, .151 •*.
So ruft man in Westfalen den Ermüdeten und Hasten-
den zu. Vgl. althochdeutsch hirmjau ?= ruhen.
*3 Es Heärmen bi diV — Frommann, r, 351**.
Frage au Müde und Bnhende.
*4 Hä, du heäs wuäl Heärmen oppen Nacken. —
Frommann, V, SSa**.
Westfulischer Zuruf an den Trägen.
Hermelin.
Wenn das Helmli ^ im Frühling weisse Farben
trägt, so schneit's noch mal; erscheint's im
Herbst weiss, so schneit's bald. (Lutcru.j
') Das Hermelin ■-■= Wiesel , Mustela orminoa.
Hernehmen.
Wo hernelimen und nicht stehlen!
Ausruf, wi-nn jemand etwas haben soll und nicht hat.
Herodea.
1 Besser Herodes' Schwein als sein Sohn sein-
(Altröm.)
Macri-hiu» berichtet, daes, als die Nachricht von der
Ermordung der bothlchemitischeu Kinder, worunterauch,
nach npokrjrphischen Nachrichten, der Sohn des Hero-
des gewesen sein soll, nach Born kam, Augustus ge-
sagt habe : Bs ist besser Herodes' Schwein als sein Sohn
sein; ein Ausspruch, der weiter gesagt, su Sprich-
wOrtlichkeit gelaugte.
2 Herodes' T baten verdienen Herodes' Strafen.
„Wie die Historici (von KOnig Philipp II. von Spa-
nien) vermelden, er wol fUnfl oder sechserley Krank-
heiten zugleich gehabt, und wie geschrieben wird,
unter andern auch die Läuskrankhoit and dass er so
ein besslichen Gesianck von ihm gegeben, dass niemand
umb ihn bleiben könne: Herodis Tnaten verdienen Ue-
rodis Straffen." (Zinkgre/, III, 395.;
3 Herodes und Pilatus sind wieder gute Freunde.
— Luc. 23, Vi : .Schulze, 940; Zaui^r, 775; Körte, 3766 ;
Euiieia, 301; Simrock, 4694; Itraun. /, 1298.
D»H.: tierodis og IMlati venskab. (ProB. dan., 290.)
Holt.: Herodes ende Pilatus sijn versoent. (Tuhh., 14, 19;
liarrthomrr. I. 30«;.;
Lat.: Bt iacti sunt amicl Herodes et Pilatus in ipso die.
— Sunt duo coneordos bene nunc Pilatas, Herodes.
(Falltrfteben , Z9i.)
4 Wenn Herodes erschrickt, so förchtet sich gautz
Jerusalem. — Lehmann, %i9, ca.
„Die Vuderthanen richten sich nach Jhren Herren."
5 Wo Herodes residirt, da kann Christus nicht
wohnen.
*6 Das dank' euch Herodes!
„Herodes dank* euch fUr das Lied." (UÜHthcr.)
*7 Einen von Herodes zu Pilatus schicken.
BOhm.: Od lierodcsa k Pilatovi pos^lati. (Öflaiueskif , 17.;
/■>*.: Bonvoyi'r de Caiphe ä Pilate. (Lmdn.y, 13o4.;
Holt. : lemand van Herodes nuar Püutus zeudeu. (llarre-
bomre. /, 'Wi.)
lt.: Mando da Brode a Pilat. (C€takur*k>j , 17.;
•8 Er sieht wie Herodes zum Fenster heraus. —
Ei%fU-in, 301.
•9 Von Herodes zu Pilatus laufen. — FrüchJbier*. 1575;
Lohrenqel. It. 491.
•J4*
535
Herold — Herr
Herr
536
'\.*t Mai.vlen foicen
Herold.
1 Dift H':rui«> 4":h'-ri vor
.r,.n;<»r ■■■■..i-.r. -/r.-.. i-j? ;>.- 'A>:t^rf4;.r.^ dr^ Thinr..»«,
wj »,ft «.r^h .':'<*.^ .:r. W.s !•> rlrtihrs. wAhr^n'l dit
^riin-»',«-^ 4^1 J-* .:.';l.-..:*r- M^nichec-j^i-it^-i coib am
F m* h'r-ir.'.<r, ^f:'.". -lal l:^ f.r-%v. <vi(*. nirhl Äid*n
karir.. ' '1/ * r .-■'•■;■; i'v:/fc/''i«'' ^.'•.•A'-r-i . L«;pn!; ISi'J!-^
2 Ileroi'l«' 'iri'l l*«ir«ivalf:n schreleTi rlje Ritrer aus,
kor:.;:!':-:: a'f.-'rr iü k«^in Tiim'-;. «.S. «il .ci-i 2t., —
/.--..••. .V/l.
Herr.
1 Air: Il^-rr, df;r zu lugeTi 1::-* hat, flei4 dier.or
s'iiri-l alir; jjottli.ss. — .i,'-«."- //. Ji'i.
2 Alle «ir.'l Hfjrrfn. wfrr ist Sklave?
3 Alle« kainrri'r lir.-rm i'iwen Herer. alleine anv^r-
trjarf."in- aww-r kein jang Mt-dken un kein
drauir Ho£,'. '»'-r.
AI>d kann m.'kn unierm lieliea Herrn allein aarer-
traii'-n, aVj«>r ke;n yniii M&<lci;en nnd k«in trocknet Hea.
4 Als der Herr die Hacke schuf, &chuf er auch
den Stiel.
5 Alai der Herr aufim Eiol geritf-n, i-t er da-
von nicht bfiftud'^it worden, das der Ksol sein
natürlichf-fi w-rck gethnn. — />.».»>. ;n, 7*1, 4i.
C Alt Herrn h^n unoh erstlich Kir.d«!l..rcy jres5e:i.
— />/' »■"■■I, /, r»7.
7 An jj'e'.rhiij'"rte:j II:r litt fuive grade Binnen.
S Annf re Heer^'na S'^^tet annere Snulen. — l'ra, 1*2;
9 Arm Herr, ann Khr. j
Dan.: Hoil>aar«n. fattiif faerre, er lidea i «re fhcder). }
(fror. HiiH., Vi n. '.'.»\.j
10 Arme Herrn schinden sehr. — Gruttr.HI.f^
Jjan.: Arme herrer ikinde meeit. (Prot, dan., 2-*i.j
11 Auch junpfc Herrn predenken zu Hofe gem.
12 Auf einen grossen Herrn und ein altes Gelän-
der muss man &ich nicht stützen.
13 Auf Herren nicht Law, noch gutem Wetter
traw; das Wetter nicht bestehet vnd herren
Ounst vergehet. — VkIu , II, 25,
14 Auf Herren sollst du nicht stark bauen, noch
schönem Wetter viel vertrauen.
15 Auff grosi^er herren fcindschaffl ist nicht leicht-
lich ein Krieg anzufahen. — /Vfri, //, 25.
IC Aus grosser Herren Seckel ist gut Häuser bauen.
17 Bä de grisscn Hürcn üsst em uch noch ropc-
kächen, — schmier. 294.
18 Bald d' Herra cmol e Soj)pa mit cnand g'gessa
hcod, Bönd alsama glich. CAppfnuli.; — Tohln.
Sobald dir Deiiftewühlten Herren in die Luft der alten
kommen, nn athmcn sie die gleiche aun; lie sind so
berrinrh wie Jone.
J9 Bei bösen (zornigen, heftigen) Herren ist viel
zu lernen.
Höhm.: Kd» • p&ny jiohfvi, v rozum proBjiIvä. (Öela'
Holt.: KiJ mooijelijko beeren vall vccI to Ivcron. (Harr*:-
//«/»!'>, f, VJ4.)
20 Bei grosnen Heiren ist gut reich werden. —
Uhim. 76n; Körte, ilW.
21 Bei grosHCfi Herren muss alles und nichts aus
Kiner Schüssel essen. — i*ar»minkim , 975.
Her Hi)rli((cttnlltc loll alles Inibrn, wiRsen, küiinon
u, H. w. und nichtH sim Hich machen, d. h. dabei bv-
Bcheidcn und annpruchsloii sein.
22 Bei groKsen Herren nniss man fünf gei-ade Bf»in
lashcn. — Ki^flnn , :w:i; .s'ii/ir<j«fc, -IOIn.
hat.: IndiKnii diviia h»l'enda aunt, hprui quac facit.
(VUoKu*.) (J-Ä^rlf^in, Aoli; nindrr II, H'JJ.;
2Ö Bei grossen Herren sol man sich wärmen, aber
nicht lange. — Vrin, 11, 43.
24 Bei grnsspu Herren F»dl man nur nugen, was
sie fnigf'ii.
Ihin.: Jiiip Hturc iirrriT «kal ninn vi lalc udon til epurgt.
(I'i;p. liofi., a-«!.;
2b Bei grossen Hi-rrcn nnW man wenig (und süiise)
Worle iiiarhen.
/>fjH.; Um Btore herri>r ekal man talc vcl, pllcr tle ttilJc.
(Put. ihm.. .'-».I.;
Fr;.. A zrand S«:neun. p>*n d«parol«fl. (Lfntir'f, IIK;
'■i^ '.- . l-ll-j -■ L'r*:HX , II. 7^.,'
H:'-. ^li- 7r.)ou Iiiierpn zai men g««nc Luge morgeo*
«praaic hcfa>i-in. f Etirr-tKm^^ . I. 205.'
/'. . •. •■' ^raa sign jri buo^a oaar poch« parole. (Fazsagli*.
::--,4 . n.^
26 Bei gr-««en FIe!T<»n träuft immer etwa? ab.
Karl V. «Oll zwar gitiAift haben: ..Wie der Mond am
■ehwacb^vn s«i. so er am nechaten b«i der Sonnen
4teu<>t. aljo z>*he ea aacb eil:ehea. welche die necbitcn
be: ^»i«n Hiven. wiren. an.l djch ehe Termraten dann
reich wir Jan.- (2iaÄ:;r-f , I, 7'J.j
27 Bei gr-.*äer Herren Händeln müssen die Bauern
Haare lääsen.
Lat.r Qiiiiid deL.rant rci^ei pl-fctontur Achiri. (Bvras.)
r.'t-t.i.r ::. -.'-.jr.
2S Bei Herren r:iu.-s man sanftmüthig reden, ge-
'i;;d;^ hv-ren und bnrdachtäam antw>.irten. —
." A«'r;-i. iiiT*.
23 Be5«>T Veira Heim als bemi Herrlein.
KI*: an 4 s!. ich: lue Herren tini nicht lo ichlimm. wie
d:e Herrlein.
B-i:.'-..: LerJi \.^n ne/ pänek. — Neiioti tak zlf p4ai, jako
paiata «pink-iv^ i. (''y.ltktmltif , 326.^
30 Besser don schlimmen Herra ertragen, als zu
einem schlinimem gehen.
Spit.: Mal am>^ has de guardar, per miedo d« empcorar.
31 Besf^er d>?« Herrn Schlüge (Streiche) als des
Kr.r-chts Küssir.
Die Konen: De« Herrn KttxIcnichI2;{e lind gelindtr
als des Knecht« Handstreiche. (.Utma^m. VI. tTv.)
32 Besser die grossen Herren Lügen straffen, denn
vmb jhren Willen die Wahrheit schweigen. —
/Wri. II, a.
33 Besser e'n Herr vbtr ein klein Ländlein, als ein
t gp.isser König vbor giir nichts. — Gruter. 111.9.
j 'Vnn iltn\-Tz:lJfn nnd dem hohen Werthe der Frei-
heil und Selb4Un<!ickeit.
34 Besser ein kk'iner Herr als ein grosser Knecht
— Sfiir<iik , 46o& : Aor(>-, 2?lü . /irinjt'tTy III, 12*t.
Um dt'nselben liedanken aaizadrUcken, sa^en die
Entcländer: Besser der Knpf eines Esels, al« der Schwani
t'inet Pferde«: die Franzciaen : Besser Kidechaenkopf all
Drachen «chwanz. Die Hollinder: Boiscr der Kopf einer
Kt'.te. als der Schwanz eines Löwen. Die Italiener
f{e*<er Uechtkopf als Stierschwanz. Besser Katsenkopf
als Lüweuschwanz. Die Araber: Besser Hnndtkopf idt
I.uwcn<chwanz. Die Uebrier: Sei lieber bei den Foch-
ten das Haupt als bei den L.'jwen der Schwani. Die
Piemontesen: Besser Herr eines Testan f 1'., Iiire) als
Dii'ner einer Millii>n. Die Venetier: Besser Herr einer
lUiidfchaofel als Diener einet Schiffet. (lUintbtrj
III, r.v..;.
35 Besser ein mager Herr, denn ein fetter Knecht
— PetTi, II, 36. Ilenixch, 1078, 49.
36 Besser einem Herrn dienen als einem Ilerrlein.
Böhm.: Mim-li ae kofiti kfdpa, tedy xsdeji akomi. (Öda'
k'/9$ky, V«t;.J
37 Besser einem Herrn dienen, der ein Gut, als
einem, der blos einen Hut.
hän.: Bedre nt tiene den herre som vil eaelge en harre-
gaard, end den aom ril kifibe to. (Prot, dam,, S6i.)
38 Bessf-r Herr als Knecht — Pftri, ll, 37.
39 Besser Herr in eigener Hütte als Sklave im
Palast. — nritlaurr'Zcilung . 1864, Nr. 242.
40 Besser ist, der Herren gelt, denn sein eigen
verzeliren. — liKnixch , 322 , ii.
41 Besser klein ein HeiT, als gross ein Knecht. —
Hrniin, I, 1315.
42 Besser sich zu Herren stellen , als sich mit den
Bauern quälen.
„IteBRor sei, sich haiton zum Herrn, dai man geniw
ilim Qutt und ehren , denn das man sich mit B«Wvml>
liudel und an ihrem uiistwagcn tudel.*^ (FrvKkm. , IL)
43 ]{esser was der Herr will, als was er befiehlt
l, Oft würde das Uegcntheil detaen geschehen, was dar
Herr boabsiclitigt, wenn seine Anordnnngen bachflttlH
lieh ausEtefübrt würden; der veratttndiga Dienar «neht
daa zu tbnu , was der Herr eigentlich gathaa haben will*
iJün.: Untnriiden gif>r tionnren ikka hvad hencB bsiklar,
men hvad herren vil. (Prot, daiu, 9(13 J
44 Besser zwei stolze Herren als ein stolzer Knecht.
Der Zaun ist atolzor ala der Gartan, laffen dia Lat-
ten; und die Bussen: Der üolf ist stolier aJs dM 2iMr.
(lUinn'^nj III. 121.)
45 Bey grossen Herren kan man grosscf^ v« rbc-lit; ij
— Herbtrger, 1,241.
537
Herr
Herr
538
46 Bey grossen JUrrcii soll man vngefragt nicht
rtdi'U. — Lrhnuvin , '^)C\ , 12.
47 Hey pressen Herrn gibt» viel Siilsen, Morrottig
un<l gopfefferts. — h tri, 11,43.
48 i3cy ßrossrn Herrn kann man sich w^ermcn,
auch w»jhl jr^r vcrhronnen. — rr-ii-r. in. f:
Lthmann, //, 4», l.f ; /w*WMn, 3irJ; >iiilrr. 3i'4; Sim-
ruik, 4ti3i»; Itniiin , l, 13:.''.'; liviu/tbeiij III, 123.
Nach Zinkffrrf (I, 117 ) ein Auüsimicli Friodrlcli's dos
WclKfn, Kurfürsten vun Ssieliicn.
Ifiii.: Af atore licrrcr kand niand baado yannes og bran-
des. (i'rvp. dun., bSA.)
49 Bey grossen HeiTn niuss man vnrecht leiden vntl
mich dniu danckon. — Ai/j»«(i»iir, ii7, 9.
y.n goliiirt ein Kittcr Ma^on dazu.
50 Bey grossen Herrn verschütt niiin den AMass
gern. — r.nilrr. III. H; Uhmnn». II. 4'J, 14.
51 I).' Herr" <'s.so Schneiifedrcck, d' Bure esse Krut
und Sj»-i-k, und aser eins sull geng nüt ha.
(Urin.;. — .s'(/iimc, 24«», 23.
52 IV Herre (Cicistlichen) zeige cim nllemal dV
Weg in Himmel und — göhnd en selber nit.
/.A.ify.JM.; — .St7.«ri:, //, 144," 22.
53 Darnach die Herren Leute vmb sich haben,
also sein sie aucli.
..Sajjtmoii Im Siitiohwrirt.'« (S-ircriui*, IlirtCHttuch.V.'i.)
54 De HörenH in de Stadt liebbt kinen Burenver-
stantl. — f.'i.MA./inifrfl, 84.
55 DcHcrmi Helt-lil is de Knet-hten (iang. (Ostirii'*.)
— Ihhthilnvli r . I.
6G Dem Herren gilt is «-in fidien, dem Knecht ein
haben. — hin. II, U: M.uhesu. B(t*.
57 Dein Herrn ist besser zu glaul.ien als dem Knecht.
— t:r,if. :i: .4:1.
Dor Herr i4t ein >rv!Pr. und im Mitlclaltor daclite
man fich den Froirn nli im BcaitT: aller edcln Kigon-
Kchaf ti-n ; «.la er suKie, war alan auch walir. LUtren
konnte nur der Knecht, dem iu:iu alit unfrei allca
Schlimme tntraute.
MIM.: Wenn ilen lierrn doch \>9.t xo K<^Iau1ion int, dann
den chnuciit. '}f'i>ir.-r, II, i'A.)
58 Den Här du kukd zur F('>iisder erraiis on säd:
es g(»ttd neisd drau.s. fTrur.; — /.«kr, l7^, 23.
AVird (jcaa^t, wenn man jemand otwaa absi-hlägt.
59 Den Herren gefeilt nichts, was nicht von jn
h»'rfläfist. — .t:/ri.i)/<i //, 2ii2.
6f» Den Htrrcn gibt's (nilt im Schlaf.
/Vr.. Kii f.itti:iiit le« niai^trca desfaillant h la foi*. (L*-
fvtlX. II. '^l*.)
61 Den Herren, welch»? der J^eute baM müde worden,
vimd jrc dicncr »ilTt vcrcndern, den ist nicht
gut dienen. — .\-jrui'l>i II. in.
6'J Df.n H»*rni ist lieber, der schmeieheln kan, denn
der jhm guts vnd ehre gan. — hin, II, 1^.
(^3 Den Hi^rrn kennt man am (iesind, den Vater
am Kiml. — Mnur. I. 127.
JI:''.: Ut'n hecr 4{ent nien hij 7.ijn b'ozin. { IIitrrf%Mo\' ,
/. 2.-4.;
ti4 Den Hi'im muss man mit Fuchsschw.intz sche-
ren, vnd n'don. wnss sie gern hören. — l.»'h-
M.ij-'i, 3^.1. ::'..
C3 Den Jbrrn trüsto CJutt, den der Knecht lehren
mu--.
Ca Den Herrn Wein, ihn CJensen Wasser. — iwii.
//. ;-.
67 Den Woliliehcn Herren ist gut dienen, unter
tien (ie»^*tb■chen gut wohnen. — ihlichiun, r.titz-
b Ulf vi im 77j«!i/rM;ii />j«/N((ArNrii ,34.^'^
68 Dcu'n Herrn sin Brot ick ät', den'n sin Led
ick sing'. •.MviklK'tihHrg.) — Firmnitifc, /, 74j 13.
69 Der ficstc Herr könnte noch besser sein.
frz.: JI n'vat bun maictre qni ne fafllo. (Leronx, li, 935.J
70 Der einem grossen Herren dienet, der znuss
thun, was sein Herr will. — X.fkm<iiiii. SST, s.
71 Per crfito Herr, das beste Geld, sagen die
Kriegslcut. — Ittn, 11, h-,, //-.i! ./i.i4€7,65.
7*J Der frü wil herr sein, iler muss lang knecht
Kciu. — Framk, II. 2o?^. V.ruUr , I, i:.. fthoUfMM^
73 Der grossen Herren Strauss geht an den Un-
terihanen aus.
74 Der gute Herr vergisst auch den kranken Die-
ner nicht.
75 Der Hiir virous, derno kit dct ganz Huus. —
.S'./.i.vf.r, 4^*2.
76 Der h:it ein bösen Herrn erkoren, wer dient dem
püfel vnerforn. — SeUMiUK, Lud i\w\m.,S. 1n3.
Lat.: Trjuo oeruit Iiero, «lui uulgo sernitiniquo. ('{'Tih-
h^-r'j, ;«.'.»;.;
77 Der hat meist den schlechtes>ten Herrn, der sein
eigener Ib^rr ist.
78 Der Herr betiehlt und nicht der Knecht.
Lat.: t'ai>ut im]ierat, non i>edob. (I'f,i'ij.i'i . I, 7;!.)
79 Der Herr befiehlt's dem Knci-lit, der Kneclit
beiiehlt's der Katze und dio Katze ihrem
Sehwanze. (S. Selbst.) — Mmk/./'T, .v, IM; /.Vjw-
1.1.1 in. 37,
IMi- Hierhin sa^rm: n<>r rrii>i(!cr ln'Üelilt'« dem Alum*
nua. der Aluinniii» diMU Kirclicndiener. Die Neufrrieehen :
Sic befHliU>n*8 dt-ni Fuch«, und der Fuchii befiilira aoi-
uem Schwanz. Die enuliüclien Ne^er in Surinam: Du
achickHt den Hund, er acliirkt nrinen Schwan/. Bio
E'ften: Der Hund treibt den Schwanz, der Schwanz
treiJit de« Schwanye* Spitze, die Sjiitze die W^ille, die
'\^*olle hat keine l.unt dazu. Meine Majrd hat eine Mai;d,
nein Knecht hat einen Knecht. (H,in*>>*'r.j III. 'Xi.j
Holt.: Der heer ffebiedt xijnen knecht, de kiieeht de kat,
en de kut hären ataart. (IIarrebiiinrt\ I, 2l'4"'.J
80 Der Herr behüte deinen p]ingang, wenn du
Geld hast, und deinen Ausgang, wenn da be-
zahlt hast. — .Mt'i'^tu'T, 21.
81 Der Herr beschert vns vber nacht. — Ei/fring,
III. 2'.t.*.
82 Der Herr fühlt nicht wie schwer der Sack ist,
den der Knecht trägt.
Die Kuaaen: 1ti>r IlaffrAnck. den der llofliauor trügt,
drückt nicht auf die Schultern <lea (Tutuherrn.
83 Der Herr gibt jedermann f-o viel als er jhm
gan. — ivfri, /, 17.
Die Ilusaen Ba-.(en daher: Y.^ schadet niclita, wenn du
ii.ieh deinrni Diener pfeifet, aber es nützt, wenn dn
dir das« (ilua Waaaer aclbcr h«>l8t. Und die Italiener
rniitfi'hlen, v* /.\\ machen, wie der >'ndeRt& von Sinigag-
lia.di-r ep betiehlt und aelber thut. (R-in^Kfry III , ,36.J
84 Der Herr führt seine Heiligen wunderlich. (S. Ooit
.ly.« u. 3;»'.'.) — .S-Jih1.v. 2S.
Lnt.: Kt »citoto ffuam miriflc.ivit dnniiuutt sinctum ftuum,
85 Der Herr hat übel befehlen, der den Diener
macht zu seinem (resellen.
Jiän.: Den herro bcdrigea iom holder ain iTeud ligo ved
%\)f HI'IV. (I'ftiV. tlitH.. 'J-i\.)
86 Der Herr hat uns zusammcngenigt , sagte dio
Frau, als der Mann sie bei den Haaren hielt.
Die Itersfam.-iHken fiagcu : Der Herr hat nie gemacht
und der Herr hat eie gepaart, (liii/uhf^rp II, (i7.^
87 Der Herr hat zuerst sich selbst und er?t dann
den Aposteln die Küsse gewaschen.
88 Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's ge-
nommen. lliu}:
Itän.: Herren «av, herren tog. (Prov. dan., 2K\.)
89 Der Herr im >)1auen Haus (Gott) maclit alle
Handel aus. (ninüxtfrrfuh.)
90 Der Herr im Feld, die Fi-au im Zelt, so fehlt's
im Hause nicht an Geld.
Itvhm.: Hoapodif .niA p&chnouti velrom, a hofpodyne
d%Mncm. (Öt'lukomkif, 37J.J
91 Der Herr ist des Hauses Auge.
Kr muss auf alles sorgfiiltig achten, was im Hause
Torgeht.
It.: K Tiicchio della casn il di lel padrone. (PazzufjUa,
2W, 2.)
92 Der Herr ist einer von den schlechten, d'^r
selbst sich furchtet vor den Knechten.
93 Der Herr ist gut, wenn man seinen Willen ihut.
— Lehmann. .180, 14.
Jiün. : Herren er god , gii»r man hans villio. (I'r-r. •lau., i^H.)
94 Der Herr i^t karg, die Fraw ist wunderlich."
..Stnut m.an d»ni kurgi'U am ncwun jare.«' fMathnlHt,
JJij^ti-ria. liVl'.i
95 Der Herr ist kein Bruder , hagte der Ochsen-
jangc zum Kühbuben, der ihn duzte.
96 Der Herr ist nieh^ mächtig, der seiner Vndo-r
thancD nicht mechtig ist. — Lehmann, iw, 11.
539
Herr
Herr
540
97 Der Herr ist nicht mehr hier, er ist auferstan-
den , schrieb der Dieb ans Sakramenthäoschen,
worin der Pfaff seinen Schatz bewahrt.
Eia Priester hatto sein Geld, um es recht sicher zu
hkben, im Sakruncath&uachen verborgen und darauf
geschrieben : Der Herr ist an diesem Orte ( Dominus est
in iato loco). Kin Dieb stahl den Sohatx und schrieb
darüber: Surrexit, non est hie.
93 Der Herr ist wie der Knecht. — Sit/or, 563; Graf,
524, SL-i : Wagenfuhr, 55 , V.
Lat.: Scilicct in Tulgus manant exempla regentnm. (8u-
tor, 563.;
90 Der Ilerr kann seinen Mann nicht niedern. —
Graf, 55S , «.
GehArt dem Lehnrechte an. Musste der Lehnsherr
faeimf&Uigo Lehen auch wieder ausgeben ( s. 111), so
war er duch befugt, seine Rechte, «ammt dem Gute,
worauf sie ruhen, an einen andern zu übertragen, so-
dass das binberige peraüulicho Band aufgelöst und der
neue Erwerber verpflichtet wird, in dieses einzutreten;
nur darf Qurch solche Veräusserung das stundesrecht-
Uche Verhältnins nicht verletzt werden. Der Lehnsmann
braucht sich die Yerausserung an einen Ungenosson
(dem Geburtsstand nach tiefer Stoheudcn), oder die
Umwandlung in ein Burglobeu (a. Kammerlehen) nicht
gefallen zu lasscu , kanu sich jedoch der Veräusserung
an einen höhern Herrn nicht widersetzen.
Wid.: Die herr en mach niet vcmederu sincu man. (HoU.
8achA€n*pitgfl , 111, '^6.)
100 Der Herr' kommt nie gex>rändet zu Hofe. —
Graf, 50 , 17«\
>) D. h. der frnic EigcnthUmer. Gepfändet konnte nur
der in einem llörigkeitavcrhältniss Stehende werden , der
dem (irundherru den Zins nicht entrichtete.
101 Der Herr kommt und sieht, wenn nicht heute
doch morgen.
Dan.: Vor herrc kommer nok, om hau end ikke kommer
til best. (Bohn 1, 4ü3.;
102 Der Herr mag schlaffen biss zu mittag. — Eye-
rinp , 1, *?2.
103 Der Hf-rr muss das Haus ehren (zieren), nicht
das Haus den Herrn.
lt.: II padrone \ih da osser l'honor dclla casa, e non la
casa rhunor del padrtiuo. (I'azzaylia, 25S, 3.^
104 Der Herr muss selber sein der Knecht, will ers
im Hause tinden (haben) recht. — Ih-tri, 11. 356;
Gruler , Ul , 17 ; Lehmann , 373 , 145 ; Lehmann . 11, 79 , 8S;
Fro«L'hm.,XVIIl'i; Luther, iOi; Gaal, liOi; Seybolä, 401;
Körte, 3889.
Engl.: If a man will hare his business well done, he
must do it himself. (Oaal, 1405.;
It.: Ohi non sa fare, non sa commandare.
Lat.: In quaque servus unus est herus domo.
105 Der Herr muss vorauf. — Richl, GeselUchaß, s. 355.
106 Der Herr nicht zu Hause, niemand zu Hause.
— Simrock, 4616; Körte. 2813; Braun. 1, 1317.
107 Der Herr regiert das Land und die Höflinge
den Herrn.
Dan.: Herren regierer over undersaatterne, mcn hykleme
undcrtiden over horren. (Prot, dan., 2S3.J
108 Der Herr siebet das Herz au. — 1 Sam. m. 7;
Schulze. 16.
109 Der Herr sieht mit Einem Auge mehr als der
Knecht mit vieren. — WincMvr, xiv.-ib; Itraun,
l, 1319; Körte, 2888; Heimbcrg III. 35.
Frz. : L'oeil du fermler vaut furnier.
110 Der Herr soll sein von Linden, der Knecht von
Eichen. — Sutor. 895; Ei»elein, 301; Simrock, 4598.
Lat.: FopuluB saepe magis voluntatem, quam rationem
ducem scquitur. (Sutor, 895.;
111 Der Herr soll sich mit Lehen nicht bereichem.
— Grtif, 558. 44.
Dies lohnrcchtliche Sprichwort sagt, dass der Lehns-
herr hcimfalligo Lehen immer wieder ausgeben mUsse
und die Bdchnuiig aus BUckaicbt auf seine Bereiche-
rung nicht verweigern dürfe.
Nieäeni.: Den Heer zul sich met dat loen niet ryokon.
(Kampts, II, 473, 1; Lünig, II, UM«.;
112 Der Herr taugt keinen Deut, der sich vor sei-
nem Knechte scheut.
D. i. fürchtet.
Lat.: Minus est quam servus, dominus, qui sorvos timet.
(Philippi, I, 250.;
113 Der Herr versprach mir einen Pelz, doch auch
sein Wort ist warm (erwärmt). (Tat.)
114 Der Herren Arbeit seind Sorg und Wachen; ist
bisweilen so richtig wie eine 25trehne Garns,
den die Müuss zernaget. — SuIot, 410.
115 Der Herren ang tüng^t den acker wohl. — Gndv,
I. 19.
116 Der Herren Beispiel ist seiner Leute (Diener,
Knechte, Unter thanen) Spiegel.
Dan.. Herremes Exempcl er anderssAttemes spejL
(Prov. dun., 285.;
117 Der Herren beste Schatzkammern sind die Un-
terthanen.
Dan.: Herrens penge ligge tit bedre i onder-aaattemes
punge, end i hans skat-kammer. (Prow. dan., 283.;
118 Der herren bitten ist gebieten. — Agrieola l. ist:
EgenolffpiS^ : /Vfn, //, 92; Lehmann, 66, 19 u. 380, l[;
Laiendorf II, 8 ; Sutor, 235 ; Sauer, 71.
Böhm.: Co p&n prosf, to b^ti mnsf. — Co pin prosf vts
musl. - Panskd prosba rozkazu horsf. (Öelakovtkjf , tU.)
Dan.: Herreb0n er Herrebud. (Bohn I, 374.;
Lat.: Salus civitatis in legibus est. (Sutor, iii.)
Poln.: F4n8ka prolba gorsza nii rozkasAnie. (dttm-
kovtky , 324.;
Span.: Buego de grande fnerza os que te hace. (Böhm
I, 254.;
119 Der Herren Freetag ist der Armen Wehtag.
Der Herren Freudtag ist der Armen Leidt«g.
Dan.: Herrens vellyst er tit de armes ^raad. (Pr99.
dan., 284.;
120 Der Herren fuss machet das pferdt faist -^
Gruter ,1,19.
121 Der Herren gebot macht das gesetz. — Ueniuk,
1393, 6.
Lat.: Quicquid regi placet, legis vim habet (Hemitek,
1393, 7.;
122 Der Herren gebot vnd ein irdener Topff weh-
ren offt beide gleich lang. — Petn, n, 9l; Be-
nüch, 1393, 4.
123 Der herren gueter sind nicht der, die sie ver-
dienen, sonder den man sie gand. — A^ncfH»
I. 267; Lehmann. II. 63. 121; Eiaelein, 617; Äm-
rocfc , 10836.
124 Der Herren Hand reicht auch ins ferne Land.
125 Der Herren Hand reicht weit im Land.
HoU. : Des beeren band is zoo groot ( oder : reikt MO Ter)
als 't land. (Harrffbomee , I, 294.;
126 Der Herren nitziger Muth kühlet armer Leut
Blut. — Pvtn.ll.m.
127 Der HeiTen Hunde werden (auch) zu Herren.
128 Der Herren ist gut müssig gehn, sie schertzen
nicht lang. — /Vtn . //, 92.
129 Der Herren, Jungfrawen vnd junger Gesellen
Wort sollen kurz, bedächtig vnd gewiss aeyn.
— l*ctri. 11. 377.
130 Der Herren lust ist armer Gesellen vnlost. —
Ilfniich, 1555, 65.
Engl.: Masters amuse tbomselves, servants die.
131 Der Herren Sachen sind Sorgen und Wachen.
— EiseU'iH, 303; Simrock, 4635.
132 Der Herrn schaiss stinckt nicht; het ea ein
armer than, so wers sünd. — Gruter, I, li;
Wurzbach II. 112.
133 Der Herren Schwänze sind ihreRäth, Diener
und Hofgcsind, die sich nach ihnen siehen.
134 Der Herreu sünd, der bauren buss. — fVa«*,
//. 36^ ; Eyering. /. 484 u. 503; Gruter, I, 15; ir«aiitch,
213, 15; Ltttendnrf 11,9: Binder II , 2S37 : Sutor, 119:
Lchmmm.f^il, li: Graf, 523, 289; Wurzback II, ITI:
Sailer, 24t>; Simrock, 46u8; Körte, 2796; Braun, 1, 1310;
Philippi, II, 127.
Wirkung der Fehler der Grossen.
HoH. : l)or beeren zonde , der beeren boete. (Harrebomie,
I, 294.;
Lat.: Canis pecoatum suis depondet. (Sutor, HB.) — la-
ferlor borret, quidquid pcccat superior.
135 Der Herren Sünden müssen die Bauern be-
weinen. — Wiiicklcr, VII, 53.
136 Der Herren Thorheit ist der Unterthanen Strafici.
137 Der Herreu thun stinckt nicht, thet es ein
armer, so were es sünd. — netri,n,9M.
Die Abschwüchung der urspriinglioh
ist eine EigenthUmlicbkeit der Petri'schM
und hat, wie ich vermuthe in der
des Hcraasgebers (Pastur in Brauntohwelg) UUEM
Die ältere Lesart findet sich bei ürmUr, I. Ik
138 Der Herren will quia sie plaouit ilt
vrsach. — Lehmann, 856.98.
541
Herr
Herr
542
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IM
IM
Der Herrn gesetz ist: Voluiitas et potestas pro
ratioilC. — Lehmann, 309. 75.
Lat.: Qiiod übet licet sed tyrannica rox eat. licet mihi.
— Regia vux GBt non decet. (Lehmann, 31», Ib.) .
Der ist ein Herr, der seiner selbst Herr isi. —
hfhmann, 1S8, 83.
Der ist ein sehr jrlücklirher Herr, dir an sei-
nem Hoff ein Fuestanpen der warheit kan
spüren. — Lehmann, 39l, SS.
Der ist kein grosser Herr, wer nicht thun kan,
was er will vnnd was jhn gelut>t. — Lehmann.
300.75.
Der ist kein Herr, der seines Gutes Knecht ist.
ITA«/.; Nietnan der zo hAircnziint, der sin t^mit ze hcrren
niiut. (Freiilamk.) (Zingtrln, Mi.)
Der ist nicht Herr in seinem Land, den Heine
Unterthanen hassen.
BitU.: Hij JB ffccn iincr van zijn land, die van zijnc oiider-
daneu trehuut wordt. (/larrebmufe , T, 2'.<.'>.^
Der weltlichen Herren Ciunst reitet auf Hasen.
— llcrbvry IT, J^'i. 5->9.
Des Hürn Üch mächt det lluoss Tut. C^^iehcnbüry.-
Micha.) — Schulter, 414.
Des Hen-en An^ füttert die Pferd wohl. —
.V«/f»r, 87; lUinnhirg III, 34.
„Dag heymt, wo man ntctB zu aiclit selb, daz in der
Axt rocht Hteht der Helb , ii<i K^dicn l'ferdt vnd alle«
Viech vnd allen frnt vermehret «ich.'* AU Qnclle dos
SpricliwortH nennt ÜViMm (III, 94) den (Iriechen Xcnu-
phon, in der Stelle: „ein kituiir einiit ein weisen fragt
(wie Xenr>i>hon, der Heid unn 8UKt) vnd 9pr.ich: tait,
wie «oll ich'H anhoben, vnd war vut futtcr muBS ich
neben mein hengsten vnd mein bv^teu pferden , dasa sie
feilt, glat vud i'rouditf werdonV £r fiprach: kein
bciieor Futter weint, dauim die pfcrdc werden feist, wie
mich orfaroiihoit hat gelert: des herru uui; füttert daa
pferdtl"
J/olL: Ilerenoghon maken schnono pecrde. (Tunn. . 15. 7.)
Lat.: Ex viflii' domini flt pulohritiido raballi. (St/tor, 87.J
— Lux dnmini pulchnim facit omatumiiuo cabaUum.
(Fattrrtlt^^n , iM.)
Des Herren iiujje macht das pfcrdt (Vieh)
feyst. (S. Auge 45 u. Fugu 1«;.) — Fr'imk, !. 74*;
//, 42'*. Tapjiiiu, 170''; htri . II. 117; (Wer, 2U9; Zcyl-
huch. CCXLin'*; Lalmdorf II. 8; Lehmann, II, ß8, 3;
LulhfT, 79; Simriirk, 4613; Itraun, I, 1308; Itrinnhenj
Hl. 84.
„Wie auch «laa ««meine Sprichwort lert: Des Ilerron
Ana fattert dna IMcrd.'» (WaMis , II, i.) Diese Er-
fahrung ist »ehr allgemein gemacht w(»rden. Auch die
Türken 8A»;cn: De-i Herrn Aug«? ist des Pferdes Pflege.
(CiiM'-r, '.fi/.M.J Die NeuKriecheu: Doa Herrn Auge ist
dvs Pferde!« Futter. Die Kroaten: Da« Auge des Herrn
macht Ochvcu und Pfe-rdc fett. Die .Serbier: Die Augen
des Herru miisten das Pferd. Die UuHsen: Daa Pferd
wird fett vom Autre des Herrn. Huirar die Neger in Su-
rinam : Da-i Aut{e des Herrn macht die Kuh fett, (llfin*-
Unj III. 34.;
Frt.: l/ooil du maitrc engraisse 1*^ clieval. O'uhier, 1179;
KiifziHj>r, i:u''.;
UtiU.: De beste mesting is des heerens oog. (Hfthn f, :W.)
Lat.: OculuH duniini sriginat er|uum. (SrifhvM, 4Ul; Bin-
•Irr II, •J34f»; S.-/i:Hf,rim , 0.«.) —Lux dumini pulchrum
faclt ornatumque caliallum. — Visus dumini pnichrum
facit exomntque caltalium. ^'i'hIit, HM'-^; Uartn^r, 211;
Rindur //. 3.'is«>; S-itor , 4n.;
l:l>t.: nko P.iiisV;i»j konia tuczy. (I.oinjm. 47«"'.l
¥<frf.: (> meltii'f penxo il<i cavitllD, he >■ ollm de sou anin.
— n uihn dl» amo euK<iTdj «i cav:tlI->. {ll-hn l, "iVi.)
S/-. /.'!.. ■ Kl ojij ilel amf) enq<^rda el ORtmllu. (V.uhn l, IVi.)
D«:8 hiMTii aiicr i>«it der l>est niist auff dem acker.
— yr:i..i}i. II. i-2^\ hm. //, 117; Siiuiinl. 1144'';
/Cum . -Jäl : Nimnti.';. 70.17; t:,uil . S80.
Fn.: l/o«-il du iVriuibr vaut du luniifr. (i'tiUin-, 1597 ;
tivat. ^S».)
it.: La preflenzn d«^! padrono «• In granaa delli puaacssinne.
{fuzsifjUn. J.'o, .'i; Unat. «^'U.^'
L'it.: Kertili-üfiiiiiini in ainro ocnlun domiiii est. fFr/mck,
II. 42-': fiiifi!, ti^f.) — OculuB dnmini imitingiiat agruui.
i'F'j-'ri'i , II*»:.;
C/i.-/.- NmcH annül jolib gan^, melyet a gazda maga Ub&n
vitzen ki a szünt/t foldekre. (liatü, wO.)
Des Herrn Aug' macht das Pferd fett (satt),
sagte der geizige Bauer, sah sich die Pferde
an und vorkaufte den Hafer.
Des Herrn Äuge sieht am schärfsten. — Fwidanh,
Dca Herrn Auge soll den Knecht im Zaume
halten. — Gnf,v%.
153 Des Herrn Auge thut mehr als seine beiden
Hände. — Heinsberg III, 85.
Frl.: L'dtiil du mattre fait plus quo bcb dcux mains. (Ca-
hier. 117S.;
154 Des Herrn Auge weidet das Pferd. — Fmherg, 153.
Lat.: Domiui frons plus prodeat quam oocipitium. (Fro-
f'tffl. l'i'A.)
155 Des Herrn Auqren f^paren drei Knechte und zwei
Mjlg(l<*.
Der Segen der eiucuen Aufaicht findet Überall in den
Sprichwiirtcni AnerkcuMunir. Diu Italiener sagen: Der
Herr ist das Auge dcH Hnunes. Der Herr auf dem
Lande ist ein tüchtige« Pieber für den Fleier und eine
Wohlfahrt für die Meierei. Die Czeclien: Die Augen
des Herrn bewachen duit HauM. DioRubsen: Des Herrn
Aug' int VVücliter. Die Letten : Ein Hpatcnsticli des Oärt-
ncrs gilt für zehn des (iürtnerburschen.
15Ü Des llcjrii Uii-ncn faulen nicht. — Wimkln; AT, 10.
157 Des Herrn IHichcr sind schwer zu lesen. —
^Mnrk\rr. XVl, 19.
158 Des Herrn Fuss düiijrl am besten. — .s'i/irwM, 1144 **.
159 Des herrn fuss düngt tlen acker wol. — Framk,
I. 74»; Zv\ilbuch, CCXUll''; Kffcrimj, I, 622; «uMm-
«l«in, 166, 52; l\tn , //. 117; IHMor..H. 7; Luther. Ui«
tveUUchc tiiiritjknl n-ijuri-n mU . 80; .Sii/ZkiM, 419; .SVii-
ler. 266; Körtf. 2801; .Simnif* , 4fil4 ; llraun, I, 1309.
„Des Herrn fusstappcn tUngen den Acker wul, haben
die Weisen gesagt.« ( Luther'» Werkf , VII. 111'«.;
HoU.: Do beste mest op den akker is des meestors 00g cn
voot. (Itohn I, .103.;
Lat.: Oculi et vestigia domini res agro saluberrima.
(Colum.) (lUnder It. 2345.; — (»ptimus est fimus, qni
cndit de calcoia domini in agnim. (Bimitr II. 2435;
Sfjholtl, 419.;
Span.: Rl pi6 dol dneuo estiercol para la liercdad. (Bokn
I, 2l!i.;
160 Des Herrn Fuss macht das Pferd feist. —
kSVii/iT, 266.
161 Des Herrn Fusstritt düngt den Acker, des Herrn
Fusstritt mästet das Vieh. — Fromm . 550.
162 Des Herrn Gebot macht das (Jcsetz. — Graf. 28«, 13.
163 Des Herrn Nascuspitz nützt mehr als seine bei-
den Fersen.
Frz.: Foce dMmmme purto vertu. (Kritzintjer, 298*.;
Lat.: Frons dnmini plus prodest quam occipitium. ((fuat,
311.;
164 Des Ilcrm Ritt über die Saat lässt goldenen
Huf. — A'er/r. 2KÜ2; .Simrocfc , 4615 ; lliinfbrnj m, 35.
165 Des Herrn Strenge macht verdrossene Arbeiter.
— .XUmunn V, 82.
166 Des Herrn Stirn nutet mehr als sein ganzer
Hinterkopf.
Lat.: Frons domini plus prodest, quam occipitium.
(tJaal, -.ill.)
167 Des Herrn wegen muss man den Hund lieben.
168 Dess Herren hitzigen niuth kühlet armer Icut
))lat. — llnÜKCh . 4SS , 5.
169 Dess Herrn aug düngt den acker wol. — Etja-
nolff. 50**; Ih'niüdi. 768 .65; Mayer, I. 47.
170 Dess Herrn gegeuwarth ist der hausshaltung
vnd feldbaws bester nutz. — Lehmann, 3fiG,w.
171 Die den Hen-en am nächsten gehen, treten ihnen
gern die Schuhe aus.
172 Die den Herren nicht pariren, müssen Hunde
nach l^autzen fiihren.
Frz. : A bon droit est-il puui qni ä snn roaistro desobeist.
(l.i-n.nx, II. »js.;
173 Die geistlichen lleiTcn erhalten keine» Tropfen,
wenn's mif andere hagelt
IIulL: Do geestclijke beeren' lonpen doorgUAUH vrij , of
hitog-'tcnM in den drup, als hct up anderen Bl»gen rogent.
(Uarrthumre , I. 294.;
174 Die grossen Herren sind wie die Kinder; sie
greifen nach allein, was glänzt. -- .Player, 1. 127.
175 Die grossen Herren .stehlen nicht, ei bewahr'
uns, sie schwntzen nur heraus, um nichts
mehr zu geben, r.svftrrri:.;
176 Die Herren boiKscn einander nicht.
177 Die Herren br-ziihle» der f'aucni SchuMi.n nicht
Frz.: Sfigueur ne pJaide jiimais »aioie. (Lf-rodz. II, !(■>.)
178 Die Herren empfiuigerjs, wie sie es aussge1)eu;
rufl'en sie hott, s«) gehet s Suder. — L-iiv\ann,
380 < c.
543
Herr
Herr
544
179 Die Herren haben dess macht, das recht ist. —
Agricola II, 206.
180 Die Herren haben so zarte Ohren, dass aie
nichts hören, als was ihnen gefällt. — Leh-
mann , 3sr2 , 73.
181 Die Herren hau lange arm. — Eyering, I. 693;
;//. 15.
182 Die Herren mussens einnemmen, wie sie es auss-
geben; ruffen sie hott, so gehets suder. —
Lehmann , 74, •40.
183 Die Herren regieren jhre vntorthanen, die Heuch-
ler die Herren ; vnd wer dem Heuchler heuch-
let, der hat den Herren. — Lohmann, 380, is.
184 Die Herren schlagen einander den Ball zu. —
SailcT, 166.
185 Die Herren sind nicht gleich, aber die Knechte
auch nicht.
HoU.: Heer en heer is twee, knecht en knecht is twee.
(ffarrebonivf , /, 2V»5.;
186 Die Herren sind schon gut, nur (aber) die
>• Apostel (Diener) sind des Teufels. (8. Amt i5.)
— IHstor., IV, 16 : Graf, 516, 228; Simrock , 4610 ; Braun,
II, 53.
Wo sich die Diener und Unterbeamten mehr Gewalt
anmaBscn als die Herren und Oborbeamten, waa leider
sehr hänäg der Fall ist.
187 Die Herren sollen sich vor Ahab's Krankheit
und Isabell's Lüsten hüten.
Sie sollen nicht nach den (iQtern und Gerechtigkeiten
ihrer Untergebenen fühlen und jagen.
188 Die Herren tragen jetzo ganze Länder auf den
Schultern, w^as wunder, dass der Atlas den
Himmel getragen. — Opel. 372.
189 Die Herren von der Klerisei versalzen uns gar
oft den Brei. — Eiwif in, 108; Siwroc*, 1459.
190 Die Herren von Metz lassen es geschehen,
wenn's regnet.
191 Die Herren von Omnes regieren nicht wohl.
Viel Hirten hüten übel.
192 Die Herren von Schildburg lassen keinen hän-
gen, sie haben ihn dann. — SimpHc. (^ürnberg),
/, 531.
193 Die Herren von Ulm, die Kaufleute von Nürn-
berg und die Bürger von Augsburg. — BeTcken-
nieyer, 225; Dtftitsche lUymameitung , III, 41, 392.
Der Ton liegt anf Herren, Kaafleute und Bürger.
194 Die Herrn dürffen keiner Prill, sie sehen durch
die finger. — Vetn, li. 131.
195 Die Herrn müssen die Bawren kauflFen, die berg-
leut kommen selber gelauffen. — Petn, II, 131 ;
Eenisvh , 213 , 34.
196 Die Herrn reden mit Macht. — Petri, ll, 131.
197 Die künftigen Herreu machen die vorigen fromm.
— Sailer. 246 ; Simrock, 4636.
198 Die mit dem Herren vnd der Frawen im Hauss
auss einem Hafen essen , seind offt jhre ärgste
Feindt. — Lehmann, 373, 147.
199 Ein ander Herr, ein ander Dienst.
Die Walaohen: Wer die Herren wechseltf bleibt Die-
ner. (Reintber'j III, 115.;
200 Ein armer Herr ist reicher als ein reicher
Knecht.
Denn er ist frei, unabhängig, «eibständig.
201 Ein einarmiger Herr macht mehr als ein zwei-
armiger Knecht.
Die Küssen : Der Herr achlftgt mit dem Nacken der
Axt eher die Birke nieder, als der Knecht mit der
Scharfe. (Altmann VI, 465.;
202 Ein einäugiger Herr sieht mehr als ein zwei-
äugiger Diener (Knecht). — Sprichwörlcrgar-
ten, 258.
Frt.: n n'eet pour voir , que l'oeU du maltre. ( Cahier , 996.;
203 Ein fleissiger Herr macht fleissige Diener. —
Simrock, 2529.
Bühtn.: Vi\uf hospod&r cinf obratnoa £el&dkou. (dfUi'
kotuk'j, 375.;
Frs.: Loa bona maltres fönt lea bona ralets.
lU. : MarljiT goepodar h'mi hhrzn draiina. (Ö$lakot*kif , S75.;
204 Ein gnädiger Herr, ein vngnediger Hoff --
Pclri, II, 191; Henisch, 1670, 40.
Lat.: Invidere omnea, mordere clanculam. (Uatkerius,
Sarepta. 1562, CXCVII»>.;
205 Ein grosser Herr kan einen, der zerrissen Hosen
anhat, wol auö sammete Plülben setzen. —
Lehmann, 45, 54.
206 Ein grosser Herr macht, was er will, ein armer
Teufel, was er kann.
Böhm. : PAn jak ohce , a chudiua jak muxe. (Öelakovaky , 170.;
Poln.: Panowie jako chca, ubo4fy, Jako moga. — Paa
jako chce , a ohndzina Jako moie. (delakovtky , 170.;
207 Ein grosser Herr muss Binckcltöpfl ^ in seinem
Haus haben, sonst kennt er die seinen wol,
wer sie seien. — Luther'$ Tischr., 112^.
') AuchBinckkacheln=Nachttopf. (Vgl. OViinin , Wi.,
I, 36.;
208 Ein guter Herr bewacht die Schere des Schä-
fers, damit sie, nur bestimmt die Wolle ra
scheren, nicht die Haut nehme.
209 Ein guter Herr, ein guter Diener.
Fn. : Bon maistre , bon aerviteur. (Lerottx , II, 79.; — La
bon maltre fait le bon valet. (Lendrou, 956; Cakitr,
991; Lfrouz, II, 80.;
210 Ein guter Herr hat viel Söhne und Töchter.
Böhm.: P4n dobry atojl za otce. (Öelakov»k>j , 323.;
Poln.: Pan dobry za ojca atoji. ( CftakotJikjf , 323.;
211 Ein guter Herr nimmt's nicht so genau mit
seinem Diener.
Frz.: Qui aert bon maltre, bon loger en attend (rec^it).
(Lendrou. 957; Leroux, II, 69.)
Poln.: U takiego pana, przjjdzie laska sama. (Lompa, 32^
212 Ein guter Heir und ein guter Hirt dürfen nicht
schlafen.
Böhm.: P&n dobr^ a paat^f dobr:^ o povahftch jsou aobt
rovni. (Öelakovikt/ , 323.;
213 Ein guter Herr zieht gut Gesinde.
214 Ein gütiger Herr hat eifrige Knechte. — AU'
mann Y, 82.
215 Ein g'waltiger Herr ohne Land, ein reicher
Jude ohne Pfand, eine schöne Frau ohne
Lieb', eine grosse Stadt ohne Dieb and ein
Bock ohne Bart sind wider sein natürlich Art
216 Ein heiterer Herr macht fröhliche (lustige)
Diener.
It.: Quando ridono i padroni, si rallegrano i aerritori.
(Paziaglia, 258, 9.;
217 Ein Herr bleibet ein Herr, vund ob er von
Linden , so vbcrwehret er aennoch einen £ich-
nen Knecht. — J/nt/iMy, 62*.
218 Ein Herr büsset^ den andern nicht. — EiMt-
lein, 301; Simrock, 4616; IleinKherg IV, 45.
') In dieaor Leaart ist mir das Sprichwort handachrift-
lich zugegangen. Sowol KistUin wie Simrock haben
dafür ,,bei8aet'^ Ich habe angenommen, dass ein Herr
den andern nicht „büasen", mit Strafen oder Bvsmb
belegen kann , weil er keine Gerlchtabarkeit Ikbn ihn
bat. Für die andere Leaart läaat sich sagen, da» dia
Herren einander gegenseitig nicht wehe thon.
219 Ein HeiT darif nicht lauter Jäger vnd Heuter,
er nmss auch Schreiber vnd gelehrte haben.
— Petri, II, 197; HenUch, 1459, 10.
220 Ein Herr, der lust hat zu Lügen, dess Diener
sind alle Gottloss. — Pelri, II. 197; lleniMch, 701,50.
221 Ein Herr, der vbel regiert, muss darnach ein
Knecht werden. — Pitri, II, 197.
222 Ein Herr, der viel Knechte hat, hat viel Feinde.
— Sutor. 221.
Lat.: Kil aliud est Imperium, quam cura aalntif allMia«.
(Sutor , 221.;
223 Ein Herr hat kein ergern Feind, als einen Die-
ner, der mit vnwillen (unzufrieden) von jhme
scheid. — Lehmann, 12b, 47.
224 Ein Herr im land ist das best — fftri, n,W;
lleniKch. 326, 45.
225 Ein Herr ist und bleibt ein Herr und wttmar
schläft bis Mittag. — Sutor, I».
Lat.: Ignoniniosum praeett» popvlo,
(Sutor, 222.;
226 Ein Herr kan nicht alle Weg
wiL — /Vin, U, IW.
Herr
Herr
546
143
Ein ilerr, kein Herr; zwei Herren, ein Herr. —
Putor.. l, 46: Volkmar, 365. 401. Htsmhurt, »7/, 5;
Grnf, W2, J70; Extcletn. 301; Simrock, 4620.
Uraieht «ich uuf Gebiet«, 4!« mehr &!■ Ein«tD Herni
ffftmeiuacbaftlich auK«L<>reii, in denen »lio di9 »uku-
Ubendt'n LAn«J««hoJrciterechtd nicht von etnein allfin
knagetibt. ffUltjg« heichtus^c iTolmt-kr nur in Geniein-
■chaft erlA«>ea worden koonoii. Wenn in einor solchen
Üeriraoltuft ein Herr eine Verurdnanif ohne Kiuwilliguiiu:
clea andern odi>r dor Übrigen erlüsak, lo iat ks ao aut, alä
li&tte aiei koin Horr erlaBaen , trejl ale von keiner Verbind'
licbkvit iitt di« lio erat erUAlt, wenn cla ron den (ie-
•Mnmthsrr«!) uutgoht.
ßoU.: Ken hopr, gova beer; twco hi.'eron, aca beer.
(rt»t<ir., I, m.)
Ein Herr mit zwei Geaindcn wird schlecht ge-
pficg^t, und ein Uaus mit zwei Weihorn aelten
rein gefegt.
Ein Herr musa in seinem Unuse auch Schmeiss
und Binckkacheln haben. — Imh»'» Twcfcn {FranV-
ftirt uri ». 28 ^^
Ein TTorr njU8s kein Tewrung io Worten machen.
— Lt'hmann , 369 . 78.
Kr mtiM <i«iD Dtener freaudlioh aagea , «io die 8*ch«
(retlian worden aoll.
Ein Herr muss stüien und nicht sehen (oder:
mufiN auch durch die Finger sehen können).
Kt auU Dicht »llea b«»oltt«n, ^de Kleüiitjkelt rttgon,
•oll frroHnntithlg «eis.
Bii*rH. : \elkf pftn ne TJeho «i rsiniA. (Ctlakovtiy , m.}
^otn, : Wiclkfemo p«au ide wajsjrilko tneb« baesyä. (C*U^
Ein Uen* muss sein der letzte ins Bett und der
erste wieder heraus.
Frs.T Drrnior c<<aobd, prcmier d«bout doLt *tr« obftquQ
ouiltre partout. (Vahter, 9irt>.^
JEin Herr niU3B seinem Diener die Ilaar nicht
tQ Inng laasen wachsen, sondern su gepüren-
der seit wissen abzuschneiden. — u^tnimn,
96», 73.
it.: n p^rono indultrcntö fa il aervo negligontc. (Gaiil., fJ&7,)
i KAiniliArinadoniinaafAtQam aerram natrit. (iiuai, 6I!7.JI
Kn Herr muss wissen, daBS kein Diene-r ohne
Fehler ist.
Ein Herr ohne Diener, ein Fürst ohne Land,
ein Edelmann ohne Bnuem und ein Vater
ohne Kind vier arme Gesellen sind.
iUAm.: P4n b«a aloby, knixe bei mvati, ote« bu d^tatr»«
seman b» kmetatra. (Ctlokovitty ^ tii.)
F9in..- Pan bea »/iigi , kaiaie b«i »vmie, ojcjffO b«K dxieoi,
Bi*TnUi«ift be« koti«ci. (C'tako^ik^ , 324.J
Ein Herr ohne land iat ein Fäss ohne Wein. —
Ithtnann^ ö?4, ltt2.
Ein Herr ohne Land ist ein (grosser) Titul
ohne Buch. — (^pJ. :i8i.
iiä*.- Herr« udcu land er fadct adea riin. (Bahn /, 374;
f/Vop. ,la%,. im.)
Ein Herr ohne Land ist eine Fanst ohne Hand.
" : rrfl Indolent, v»let insolent. (fiiAier, ^i.)
r ohne reputatiun ist wie ein Pfaw
-^L'^hwantZ. — Lvhmann.^mt'i.
Em Herr sol Gott vnd seinen Yntertbanen die-
nen. — /Vfn, //. 197.
Ein Herr soll ein Zug vnd ein fcder haben;
was gesagt vnd ge*chriben ist, soll gesagt
Tiid geschrieben bleiben. — tphon/im. aar, la.
Ein Herr soll nicht missfallen haben am rath^
drr mit jhme nicht «ustimbt, sonst verderbt
er allen mth. — Lc/imrtim, 6$7, isjo.
Si3 Ein
4t auch ein Menschen Hembt,
S44
Ein Herr vin
«un .fahr ^
iii S(.>l für dem sochÄig-
ra nicht wissen, das er
ein tcel hnb, sonst kan «r nicht reich wer-
den. — V■-tT^. TU. $.
Ein Herr h (vf»n Heu oder Vi)n Baller)
IHf** ' '1**^ TOTT Stfibl und Kiscu. —
»I MrC|fMWO*vfc« I.
246 Ein jeder Herr ist Kaiser in seinem Lande, —
Süetihtirt, b33. I^lör., 17/. .W; IhllebTand, 241; H«t<iu.s,
//. 3. Voiiimiir. 3W, 400. Graf. 487. 51; Etulem, 367;
Smhr, 254; Simrock. 4663.
jyU'r Spfictrwoft tat utLoh Hertiu* a«boti im 13. Jalir>
t' 'vrriaen. Ea handolt von dor Luidot-
l> Lunde, wBlcbo •!!& din ßechta. di«
rii 1 Land und Leaton «rfgrdirt wcr.Um,
nicht ixu ^u,iütü dr>iKai««ra, tondem in il > ■ n
auaUblcn und Alan hierio aoovaHtnaQ Fn <
waruia, die niemADdi aI« Gott und 4a« ä< >r
aioh erkennen. D&ber aag^i« mau toii llintju, Ua«» ein
jod^r Korr in ■ometn Lande iCaiaer »ei.
247 Ein jeder Herr ist Papst in seinem Lande. —
Euetthari, 649; HiUi'bnind, 244; UertiuM , //, S, Sim-
roi'k , 4664.
Von d«m Beoht« der Faratctt in RoLjifionas&elien.
Nach eiaigaa aiud die Kirciieu- und Retijiriouaaut^hon
dem Papato ata St*ltliAl»«r CJ*riati uii ' ' ' - " r-
hanpto der Kirche, uAch an dorn i '
nacü «iner dritten Anaicbt den w^ n
nntorworfon. Zar letztem Meinung i..ii>iiii,- mlu «ma
Sprichwort, wolchoa tclion vor dor Tou Luther nutcir-
nommenen Kirobenverbcsaerung bekannt gunvauu ibt.
248 Ein jeder iat ein Herr seines gut«. — Pein 11, 2oi.
249 Ein jeder ist Herr in seinem Hauas. — Crutttr.
III. 27; Lrhnumn. tl. 148, 37.
350 Ein keifender Herr macht einen trägen Knecht.
Die RiiBSGDt Ein «ohellcnder Herr macht einen rauf-
luatigen Diener. (AlCfnaan l'I, :V>6j
251 Ein linden Herr vberwehret einen eichenen (eiser-
nen) Knecht. — iV/ri. tf, SU; r.raf, Sl ; Simruck, 45'>9.
Wortapiel mit Linden (Llndeatmüt) and gplinden,
coliden.
252 Ein uewer Herr, ein new Gebot — /v(n, //, si7;
Iknvtch, 13U2. 02.
253 Ein rechter Herr soll sein der Guten Schutz
und der böseij Trutz.
ätihm.: Pin mi, bfu im dobr^« • tifm kUdiTO. (ÖtUt-
kvvtiff, S33.;
254 Ein schlechter Herr der nicht weiss, wie einem
Knechte zu Muthe ist.
256 Ein schlechter Herr, der seinen Knecht fürch-
ten muss.
256 Ein stroherner Herr frisst (verdaut) zehn Bauern
von Eisen.
Frs.: Un aeiffcenr de pallle man«« (combat) an Taaial
d'acier. (Bohn /.SS; Lfrotix. II, 787.J
257 Ein und zwei Herren kein Herr, drei HeiTen
— Ein Herr. — Pimr.,1. 46. Graf, S82. 27i.
„Die ^owöbnliche Ponu der StaatsTerwaltaug*', Iteitat
ea bei Uraf <5.\<>), „iat in Deutachlaod die Herraebaft
ainea einzigen. Aarnahmaweia« gab ea Jedoch eine Beiha
von a<vgenaniiten Mitherren odor Uancrb^n, meiat nur
in kleinem Lindern, welche zuKlcioh und ung<etbeUt
die Land^ahoheit aaaUbten. Solchen fall« konnte einer
ohne den andern re«htawirkaam koin Horraolierreeht
bethAtigen; erat die Gnaerbeii miteinander ateUten dea
Laadeaherrn vor, worauf tich das obige Sprichwort
b*aieht. ( S. 227,;
258 Ein weiser Herr rieht ein ordentUch Regiment
an^ _ fv/n. 1/, 23&.
259 Ein weiser Herre liebt viel Freund und engen
Rath.
260 Einem grossen Herrn muss man ein wenig auf
den Dienst warten. — lleriofr^pr , l . 2 . a^,
261 Emem guten (verständigen) Herrn ist gut
dienen.
Dan. : Er go<lt at tiene «n fornnftlg herre. (Pro9* dttn* , S49.J
262 Einem schlimmen Herrn entläuft man, und zum
Teufel kommt man.
Fti.: Puur quitt«r un mauraJa maltre, on eo prond aou-
vent un pir«. (Cafiitr, y*S.J
263 Einem zornigen Herrn soll man entweichen.—
PeiTi. 11. 179.
264 Eines Herrn ärgster Feind ist ein Knecht , der'a
übel meint
Din..: En herre har ingeo iturre flende end »in tiencre,
BAm akiUea Ttm hannein med oriUie. (Prot. 4an. , 381 )
205 En Här äs »einjes Amtes Knecht. — ii<hmtn . Tis
26 ß Eun jntigeu Herr, en ölen Bettler, ritentbbur)/.}
Junger H«rr, alter Bettler^
i><iff. ; Tng hurrv, gammfll trfgler, (frot. dan., Sil.J
2t>7 Ka haben auch grosser Herren Kinder ankle-
bischc Hände. — /Vfft, //. 24ä.
35
547
Herr
Herr
548
268 Es ist besser ein Herr kehre seiner Nahrung
die Stirne (oder Angesicht) zu, denn den
Rücken (oder Nacken). — Co/«-, 209,
269 Es ist besser einem Herrn dienen, der eine
Herrschaft vcrthuc, als einem, der eine ge-
winnen will. — Piütor., in, 52; Simrock. 46S1.
270 Es ist besser vom Herrn, dann vom Knecht
kauflFen. — Sutor, 239.
271 Es ist böss, aus Herren Knecht machen. —
Petri, II. 257.
272 Es ist doch gut, das die Herrn auch ainen Herrn
im Himmel haben. — Agricola U. lu.
273 Es ist ein armer Herr, den der Knecht regiert.
274 Es ist ein armer Herr, der nichts zu befeh-
len hat.
Frx. : n n'est paa msistre qai n'ote Commander. (Ltroux,
II, 236.;
275 Es ist ein armer Herr, der vom Knechte ler-
nen muss.
Böhm.: Bidtk tomu hospodtö , jejz sluha uci. (äelakovsku,
377.)
lat.: Malnm est habere lermm, qol dominum docet.
Slow.: TSihfYA dobre, ked" klu6ar BT«ho pAna nii. ('(5«Jo-
kOMky, 377.;
276 Es ist gut, grosser Herren müssig gehen. —
Körte. 2773.
Lat.: Alterias non Bit, qui «uns esse potest. ^Gfaa/,87S.;
277 Es ist gut Herr zu seyn , wenn einer das Recht
vnter Händen hat. — Petri, U, 263; Lt^mann,
11. 142. 164: 5u^or,896.
278 Es ist kein Herr, der nicht von einem Knecht
abstammt. — Sutor, 242.
279 Es ist kein schlimmerer Herr, als der Knecht
gewesen. (8. Meiwr.)
Böhm.: Od pluhn p&na, zlA to rina. (Celakovskyy 100.;
280 Es ist nicht jeder ein Herr, der in Seide geht
einher, (Pobi.)
Bezieht sich aaf den Aufwand, den die Polen in
Kleidern machten und der oft ihre VermögeniTerfaAlt-
nisse weit ttberaohritt. In dem Abschnitt CuUurhiato-
ri$ch« Sprichwröter , hat von Wurzbach ansfEthrlich dar-
über gehandelt. (Vgl. Wurabaehlf 99 flg., besondert in
Behandlang der BprifshwOrter Nr. 29 u. 52.)
281 Es ist nicht jeder ein Herr, der sich in die
Seite stützt.
282 Es ist nichts bessers, als aus grosser Herren
Seckcl bauen lernen. — Opel , 872.
283 Es ist pöss mit Herren schertzen. — Hauer, Mg *.
284 Es ist schwer mit grossen Herren Wette lau-
fen, man steckt ihnen das Ziel näher. —
Winckler , XIV, 62.
285 Es kann niemands wol ein Herr seyn, er sey
dann zuvor Knecht gewesen. — Petri. II, 28i:
Lehmann, II, 137, 71; Eiseiein, 301.
286 Es muss der Herr ofift thnn, was der Knecht
wil, wie der Mann, was die Fraw wil. —
Petri, II, 288; Uenisch, 1197. 45.
287 Es schadet grossen herm kein klein vnglück.
— Gruler,l,Zl.
288 Es wird keiner ein ^ter Herr, der nicht zuvor
Knecht gewesen ist. — Gruter, in, 37.
289 Et es besser 'ne kleine Här, als ene grosse
Knäch. (Köln.) — Wenden, III, 12; für Aachen: Ftr-
menich, /. 492. 58.
290 Falscher Herren Worte sind todter Leute
Schuhe; wer darauf wartet, wird gewiss bar-
fuss gehen.
291 Faule Herren, träge Knechte. — Caal,429.
Dan.: Lad herre, doven srend. — Lad horre, fortredne
Bvenne. (Pro«, dan., 370.J
Enfil.: Serrants will not be diligent, where the masters
negligent. (Bohn IT, 483.;
Jt. : Cattiro eignere , f & oattivo servltore. (Paztaglia, S50, 4.;
— II padrone impudente tk il serritor negligente. (Peu-
zagtia, 258, 4.;
Üng.: A hol kedvdre 61 a gasda, lusta a ssolga. — Heny^lo
gazdinak &lmo« a böresse. (Oaai, 439.)
292 Fremde Herren macht man am besten bendig,
wenn man ihre Räthe und Gesandte an gül-
dene Ketten legt — Opei^UG,
293 Fremder Herren Gold gibt süssen Klang, allein
dem Staate den Untergang. (Sehwtit.) —
Körte, 2775.
Besonders gegen das offen und im Finstem hemai-
schleiohende Pensionswesen , das in der Schweiz allge-
mein als schädlich erkannt wurde.
294 Fromme Herren findet man gemeiniglich an
den Wänden.
Im Bildniss.
295 Frommer Herr, frommer Knecht. — Petri, II, ni.
296 Frü Herr, spat Knecht ist aller hoffertigen
Recht. — Wettphal, Ho([arls Teuffei. im Thealrum Dia.
bolonm. 408^.
297 Frühe Herren, späte Knechte. — ivrn, //,Ji9;
Simrock, 4604; Körte, 2794; Braun. I. 1311; FriMck-
hier, 202.
298 Frumme Herren haben Gott lieb. — Agricola II, ut.
299 Fürchte deinen Herm als einen Tyrannen, so
wirst du ihn zuletzt als deinen Wohlthäter
lieben. — Altmann V, 81.
300 Gebietende Herren machen nit vil Wort. —
5ufor.232.
301 Gebietender Herren Bitten sind scharfe Befehle.
— Graf. 523, 297.
302 Geht der Herr voraus, so ist Leben in Feld
und Haus.
303 Gelehrten Herren ist schwer dienen.
304 Geschwinde Herren machen langsame Diener.
— Winckler, XVI. 4.
305 Gestrenge Herren regieren (leben) nicht lange.
— Petri, II. 386; Uenisch. 1579, 47; Coler . 215**; Sef-
bold, 244; IhUenberg.B; Simrock, 4661; Körte, S807
u. 3482; Braun. 1, 1306 ; Frischhier, S13 ; Friachbier », 1478 ;
für Düren: Firmenich. 7,483, 70; für Iserlohn: Woeste,
78, 316; für Waldeck: Curtze, 346, 399.
Dan.: Strsnge herrer regiere eilaenge. (Prov. dan,, 284.;
Frz. : liSL trop grande söväritd n'est pas de dnr^e. — Tout
ce qui est violent, dare peu; chose violente n'est pas
permanente.
Lat.: Iniqua nunquam regna perpetuo manent. (Seneea,)
(PhiUppi,!, 198; Seybotä, 244; Binder II, 1519.; — Cm-
nis nlmia potentia breyitate constringitur. (Seneem.)
(Binder II, 2410.; — Yenti desitari rehementisaime «pH
rare solent. (Seybold, 623.; — Yiolenta nemo impnia
oontinuit diu. (Seneca.) (Eitelein, 303; Binder II, 355t;
Phitippi, II, 252.; — Vis Tiolenta non est diatuzna.
(Binder II, 8576.;
306 Gestrenge Herren regieren nicht lang^ sagte
Michel , als er fun&ig Jahre geprügelt wor-
den war.
307 Getrewer Herre, getrewe Knecht — Agrictta
II, 173 ; Lehmann , 381 . 22 ; Pistor. ,1,2; Eisenhart , «7€ ;
milebrand, 75; Volkmar, 366, 426; Graf, 524, 313; Eise-
iein . 301 ; Simrock, 4596.
Von den gegenseitigen Pflichten zwischen Lehnt-
herron und Vasallen. Das Sprichwort will gana be*
sonders darauf aufinerksam machen, dass auch der
Lehnsherr Verbindlichkeiten — Vertheidigung und Be-
Schätzung — gegen seinen Vasallen su erfUllen habe, nad
dass gerade von der treuen Erfüllung derselbeii sdir
h&ufig die Treue des Vasallen abhänge. Ausserdem fin-
det das Sprichwort auf jedes VerhKltniss awisehea Be-
fehlenden und Gehorchenden Anwendung.
Frs.: Fidälit<$ et f^Ionie sont räeiproques entre le seigaew
et le vaMal. (Loyael, 649.;
308 Gif den Herm 'n Kusshändken nn segge: Gd-
den Dag, du Jisel. — Lyra, 66.
309 Graute Hären, graute Affären. (Soest.) — Ftr-
menich, I, 348, 18.
310 Gross Herr, gross Recht; klein Knecht, klein
Recht. — Simrock. 8236.
311 Gross herm haben kleinen gewalt. — Fmd,
/, 117*; Lehmann, II. 232, 178.
312 Gross herm können nit vnrechtthun.— Qniter, 1,45,
313 Gross herm lassen sich messen. — Fronoi, IT, IM ^;
Gruter, I. 45; Petri. //, 359; Körte. 2782 u. Um.
314 Grosse herren, alte vnd weit gewanderte fiegen
mit gewalt. — Franck. I, 77*»; EgatutlF, »••;
Lehmann. II. 2S2, 178.
316 Grosse Herren bedürffen armer Leat UUffvad
rath wol. -< Petri, II, 358; Hmtidk. U9, lt.
549
Herr
Herr
550
3 IC Grosse Herren begehen keine schlechte Thor-
licif. — Liihinann , m . 'JS.
Dan.: Store herrer bcgaae ingcn alet daarskab. (Prot,
.ian., Asn.;
317 Urossf' Herren brauchen ihre Diener wie der
Handwerker sein Werkzeug; wonn es abge-
nützt, wirft er es weg. — HiiuJL/<r, A'/r, sy.
310 Grosse Herren brechen etwa ein' Uraach ab
dem Zaun. — Eun'itw. 655; 6'imrot-fc. 119^3.
319 GroBPe Herren dürfen mit Heiligen scherzen. —
EMudtin. 295: Simroik. 44<J1.
Kn<jl.: Grcat men niay jeit with laintB, 'tis wit in them;
in the Ivas, fuul profanation. (Kitftein. 2Vb.)
320 Grosse Herren erzürnen, ist gefährh'ch.
Lttt.: Pcriculo» potentium üffenaa. (Quintilian.) (Philippi,
II, üi.)
321 Gro8><e Herren fehlen auch. — .svybn/rf, 474.
Lat.: (juaudoquo bonu« nietat DomoHtheneH. (S^i/bolJ, 474.)
322 Grosso Herren geben gern grosse geschencke. —
/V/r», II, 358.
Dan.: 8turre horror haanei ved at giva iinaac gavor, og
ville «i give itore. (Vruv. dan., 'ii6L)
Lat.: Moa UHt praelatii, praebeudaH nun dare gratit. (Bin-
Uer //, ilWö; Oartwr, 31.;
323 Grosse Herren geben kurzen Bescheid.
3S4 Grosse Herren geben nicht gern. — /'«»n. //, 358.
325 Grosse Herreu gcdencken lang. — .lynco/« /, 338;
h'rantk, II, 63"; Tappiiis. 74**; Etjenolff, 184*; Guttcn-
ulrtH, <U>. Oy; Vvtri.U, .358; Üruter, /, 45; Lehmann,
II, 232. 179; llfiiunh. «78, 52; Schutlel, US*** u. 1144*;
SutuT, S04: Eiselt'in, 30.1; Körte, 2786; Simruck, 4649.
DÜH. : Storo herrer liavc lang hakummolae. (Proo. dan.. 310.;
»-.■..- <^ui mangu Tuie du roi, Ji cent an« de I& en chie la
plu»e.
Holl.: Uroote beeren gedenken lanii. — (Trooto beeren
houden lang ivts iu gedachten. ( Jlarrfhunn'e , I, 294.;
Lat.: Mauot alta inoute repoiitum. (Eiti-hin. 3u3^
SptiH.: Quion come la vaca del rey, & uien auos paga
los hueaos. (KOrtf , 2786.^
326 Grosse Herren gehen schlecht (schlicht, einfach)
herein. — Henisch , 789 . 27.
327 Grosse Herren, gross Glück.
Böhm..' Velk^mn p&nn vzdy kostka dobfo scdil. (Ceta-
iutik», 2bu.;
Pidn.: Witlkiemu jianu zawtzo koatka dobrxe pada. (tf'
taJioeikff, 2S0.;
328 Grosso Herren, grosse fehler. — Lehmann, 508. 75;
Graf, 516, 311; ^wlor., IX, «3.
.,l)ie achüuato tagenden aeind mit falachen, färben
achuttirt.''
329 Grosse Herren , grosse Gefahr. — Gottfried , 474.
HtM.: Groote beeren, groute kleören. (Uarrebomee, 1, 294 ^.)
330 Grosse Herren, grosse (jeschäfte.
331 Grosse Herren, grosse sorge. — Pciri. II, S59;
ISator., r, 79; Cra/", 516 , 307.
332 Grosse Herren, grosse Thorheiten (Streiche).
333 Grosse Herren, grosse Tugend; wenig Wort,
aber viel KraflFt. — l'ctn, 11, 359.
Dan. : Store folk, atore dyder, sture lyder. (Prov. dam., 533.;
334 Grosse Herren haben auch furcht. — Petri, II , 359.
335 GroNse Herren haben die Uhren bei den Füssen.
— I'arömiakon. 12<)1.
Wer bei ihuen Gehur finden viill, soll «ich dembthigen.
336 Grosse Herren haben ein kurzes Gedachtniss.
337 Grosse Herren haben empfindliche Ohren.
BGhiii. • V&ui (kr&lov^) dalcko vidi a alyll. (Ödakotsky, 331.;
t'r:.: II u*a ne sena , u'entendemeni, qui Ta parier dei
seigneura granda. (Liroux , II, 11.)
338 Grösse Herren haben gros.se Engel. — llerbergert
11.2. 187.
/a»«..* Htorc herrer have atore engle. (Prot, dan., 383.;
339 Grosse Herren haben grosse Gefaihr. — Sq/Md, aa.
[ al.: Praeoipitea regnm caaua fortuna facit. (Seffbold, 452.;
340 Grofie Herren haben lange Arme. — tiaaipioao:
l.'r-nnHf, 303^.
Auch in der Ferne künnen aio acbadcn.
hr:.: Loa granda ont lea brai longa. (8tar»cked*i , 406.;
JIvtt.: lirnute heereu habben lange Unf« armen (banden).
(UurrthoHi^e, I, 294.;
//. : I principi hanuo le braoeia lunglaa. f Gaal, lOMk)
Lat.: Kegum aarea, atque oculi nulU. (Sej/bUd, 596 J
341 Grosse Herren haben lange Hände. — Cnf*
»23. 37S: K6rt«, 3785; 5tfiirodk. 4650; Bravai, /. UQS.
bShm.: PAni daliko lAh^i. (CelokowMkf, 331 J
EngL: King* baTe long handg.
Fr:. : Lea roia ont lei maina longuea.
Kruat.: Vellkaai imaju dug« ruko i velika Tuha.
Lat.: An noacla, longaa regibua caae mannK. (Öclakootky,
321.;
PolH.: Panowie 1 krölowie daloko widza, wicle alyia^.
(Cflakorxky, Wll.)
342 Grosse Herren haben lange Hände; sie reichen
aber nicht bis in den Himmel. — Wmckler,
II, 35.
Dan. : Storre herrer have lange hender , men de naae ikke
tu hiinlen. (Bohn I, 399.;
343 Grosse Herren haben lauge Hende vnnd greif-
fen offt zu, da es jhnen nicht befohlen ist^
nemlich Gott in seinen Augapffel oder geben
manchem einen IStirnnickel, das jhm das Blut
vnd Gut hernach gehet. — Pvtn, II, 359.
//.: I proncipi hanuo lu oreccliie molto delicate, e gontili,
porch^ nou ]i<)afiono udirc, chö le cokc, che ioro piacciuno.
(Pazzaiitia, 304, 1.)
344 Grosse Herren haben Lustbarkeiten, aber das
Volk hat Freudon.
345 Grosse Herren haben viel Egeln, die jhnen an-
hangen vnd jhr Blut saugen (oder: sie auss-
saugen. — L<?hm\wn, \6, 59 u. 657, 64.
346 Grosse Herreu irren auch. — Oiwl, 373.
347 Gro^jse Herren kommen am sichersten in den
Himmel, wenn sie in der Wiege sterben.
(S. Fttrat .S3, 130 u. 153.) — Ä'Nf or, 198; Einfdlle , 4iO ;
Eiselnn , 303; Simnuk . 4658.
Lat.: Faciliua eat camelum per forawen ^acus intrare.
(Sutnr, 198.; — Quem dii düignnt, adoleaeen« moritur.
(Plautu^i.) (Bindvr II, 2746.;
348 Grosse Herren können armen Gesellen wol reich
machen. — Iktn. Il, 359; lletiinch, 1555, 67; Luther'*
riKchr.. 471*.
349 Grosse Herren können auch dem Tode nicht
entlaufTen. — llcrhcrger, I, 658.
350 Grosse Herren, lange Pfeifen.
351 Grosse Herren lassen sich die Mücken abweh-
ren, aber nicht die Ohrenbläser.
352 Grosse Herren lassen sich nicht vexiren. — Su-
tor, 999.
353 Gro.sse HeiTu lassen sich niesen (genicsseu),
aber man soll sie nicht ganz fressen. — Leh-
mann. 15, 42.
354 Grosse Herren lassen sich nützen, unter reichen
Leuten ist gut sitzen. — lllum, 758: Simroik, 4657.
355 Grosse Herren lohnen übel.
Fra.: De grand maitro mauraia loyer. (Kritzinger, 430^.;
356 Grosse Herren Lügen strafen ist besser, als um
ihretwillen die Wahrheit verschweigen.
357 Grosse Herren machen auch wol einen Bock-
streich.
Lat.: Quandoqnebonui dormitat Homerua. (Iloraz.) (Bin-
drr II, 2736; Eyena, 239.;
358 Grosse Herren machen nicht viel Worte. —
Seybold,4lii Simrocfc , 4646 ; £.'ue/nn, 503; Lohrengd,
I. 338.
Lat.: Omnia herua servo monosyllabna. (Binder II, 3413;
Buchler, 46; Stjfboid, 415; Eitelein, 303.;
359 Grosse Herren meinen, die Uöll sey nur vor
die BawTcn gemacht, vnd diese halten das
widcrspiel. — Lehmann, 745, 84.
360 Grosse Herreu müssen das Dintenfitsa auff jhrem
Tische haben vnd die Federn oben auff den
Hut stecken. — flrtii, //. 159.
361 Grosse Herren müssen grosso Schollen haben.
Ala Im J^re 1557 Melanohthon Ton einem erfurter
Rathaberm gefrafft wnrde, wie ihm der Klang der
groiaen Glocke (■. Boaannn) gefalle, antwortete er:
„Magno« aagna deeenL" (BtrckMmnitr , 308; DtuttcAt
kamMUtthmg, IU, 41, 5fil.;
38S Grosse Ueiren mflssen yiel Terxehren. — Petri,
ir.tu.
868 Grosse Herren mfissen viel von sich reden las-
sen. — PUor., IX, AT; Simrock, 4647.
Imt.: Lna aldaairaa fati occultum nihil eaae linit. (Binder
II, 1723.;
364 Grosse Hcitcd reden wenig, aber CentaerworL
X«/.: Domlnonun dicta brevia luot, aed emphatica. (Seu-
MJ, 1S4.;
36»
551
Herr
Herr
552
365 Grosße Herren reden wenig vnd bedächtig. —
Petri . n , 359 ; Uenitch , 230 , 1 .
366 Grosse Herren riechen auch nicht nach Weih-
rauch, wenn sie todt sind.
Die Ruseen: Des tüdtcn Kaisers Gerach ist übel.
(Altvtann Vl.iSO.)
367 Grosse Herren schämen sich, wenig zu geben,
und viel zu geben, weigern sie sich.
Lat.: Magnatca dare parva, palet, dare magna recasant.
(Mant.) (Pbilippi, I, 234.;
368 Grosse Herren, schlechte Zahler. (Steiermark.;
369 Grosse Herren sehen die Wahrheit nur im
Spiegel.
Engl.: The eyes of the great ar"!B dim.
370 Grosse Herren seind am meisten schuldig. —
GruUr. Iir. 46; Lehmann. II. 239, 90.
371 Grosse Herren seind leicht zu versöhnen. —
Sutor, 240.
372 Grosse Herren seynd so rar im Himmel als
das Wildpret in eines armen Küche. (8. Purst 83.)
r- Sator, 223.
373 Grosse Herren sich lassen messen ; grosse Bäume
%i geben viel Spriessen. — Ei^Wein, sos.
374 Grosse Herren sind die Zielscheibe böser Zun-
gen. — Eiselein. 650.
375 Grosse Herren sind fürchterlich, auch wenn sie
Geschenke bringen. — Mittelrhcinviche Zeitung, 1863,
Nr. 181.
Lat. : Timeo Danaos et dona ferontes.
376 Grosse Herren sind kurz an Worten.
Sie bedürfen nur eines Wortes, am zu erlauben oder
zu verbieten: ja oder nein; so will ich'i, so befehl ich's,
mein Wille ist mein Qrund. Untergebene mOssen viele
Worte machen, am au erbitten und zu ttberzeugen.
2rol/..DerheerenIiedi8eenkortgebied. (Harrebomee, I,294\)
377 Grosse Herren soll man zu Freunden, aber
nicht zu Nachbarn haben.
Böhm. : Yeljkö p&nj, mij pr&tely, ale ne sousedy. — Konn^
pe^Imu nenf spolecnfk, a velk^,pän ob pokoj.neni sonsed.
(Celakonhy, 413.;
378 Grosse Herren sollen gnädig sein. — Seyhold, 629.
Lat.: Rex apum solus aculeo caret. (Seybold, 529.;
379 Grosse Herren sollen stets gleserne Trinkgeschir
auff ihrem Tisch haben, sich anbey Mensch-
licher Gebrechligkeit zu erinnern. — Petri. n, 359.
380 Grosse Herren tanzen auch wol den Betteltanz.
381 Grosse Herren thun grosse Streiche.
Frt.: Plus le coup vient d'en haut, plus le mal est grand.
(Kritainger, 705'>.;
382 Grosse Herren und grosse Ströme sind schlimme
Nachbarn.
Moll.: Qroote rivier, groote heer en groote weg zijn drie
kwade buren. (Marrebomtt, I, 294.;
383 Grosse Herren vergessen armer Leut bald. —
l*etri, n. 859.
384 Grosse Herren verstehen keinen Spass. — yiayer,
U. 111.
385 Grosse Herren vnd reiche leut können nicht vn-
recht thun. — Petri, ll, 359.
386 Grosse Herren wollen gebeten sein.
387 Grosse Herren wollen geförcht vnnd dabey ge-
liebt sein. — L^mann, 980, 18.
388 Grosse Herren wollen nur bey den geringem ge-
winnen vnnd nichts auffsetzen. — Lehmann, 5.s8 . 14.
389 Grosse Herren wollen viel nemen vnnd Arme
leut können wenig geben. — Lehmann, 54«, 86.
Dan.: Store herrer ville have meget, og fattigt folk kan
lidet give. (Biihn /, 399; Prot, dan., 284.;
390 Grosse Herren wollen vngestraflft auch vnge-
vexiret seyn. — Petn , //, 359.
391 Grosse Herren zürnen nicht umsonst.
393 Grosse Herrn geben jhr Lehen darumb nicht
Vmsonst. — Grulcr, III. 46; Petri, 11, 359; Lehmann,
//,239.89.
393 Grosse herm haben vil ohm vnd äugen vnd
lange händ. — Egenolff, 302*»; Petri, II, 859; Leh-
mann, II, 282, 180; Sdiottel, 1122^; Seybold, 525.
Dan.: Store herrer have mange 0yene, §fnx og arme.
(Pro», dan., 284 u. 533.;
ffolL: De heer des lands faoort, aiet en reikt ver. (Harre-
bomee, /, 294 ».;
Lat. : Mttltae regum aurea et oaali. (Binder IT, 1921.;
394 Grosse Herrn schämen sich, wenig zu geben,
das Grosse aber schlagen sie ab. — Stdor, &.
Sie Bind nicht von „Schenkendorf'*. In Aegypten:
Herr, sagte er, gebt mir die Melonenschale. — Dein
Herr isst die Melone samrat der Schale , antwortete er.
(Burckkardt , 522.; Die ägyptischen Bettler pflegen alle,
die sie vor den Kaffeebaden oder auf dem Markte Me-
lonen essen sehen, um die Schalen an bitten, die sie
essen , wie auch alle hungrigen Bauern zu thun pflegen.
Lat.: Magnates dare parva pudet, dare magna recasant.
(Sutor, 69; Seybold, 290; Binder II, 174.;
395 Grosse Herrn thun mit Kriegen ofll grössere
Thorheit als trunckene bawem, die sich vmb
ein zerbrochen Glass rupfFen. — Lehmanni^Ui. 161.
396 Grosse Herrn thun nicht unrecht. — Schouel. iia**.
397 Grosse Herrn thun viel verzehren. — Gruter. I, 46.
398 Grosse Herrn wollen ihre Lust haben. — CWer, 476*.
„Staltitiam patiuntur opes , sagt jener.'* (Coler, 476^.;
399 Grossen Herren, Fremden und Alten pflegt man
eine Lüge zugute zu halten. — Eifelein. 4M;
Simrodi, 6650; Körte , 3969.
Lat. : Senes et qui longinquas regiones peragraTemnt per
vim mentiuntur. (Eiaelein, 436.; — Sunt homines txini,
Domini, vetercs, peregrini, qui commendantur quamuis
mendacia fantur. (Seidel, Paroemiae , Ethicae; BI.Dd?*.;
400 Grossen Herren geziemet gross geschenck zu
geben. — Petri . II, 361.
401 Grossen Herren ist übel borgen. — Eitelein , woi :
Simrock, 4654; Uraun. I. 1324.
Fn.: Ne prfitez point votre argent & un grand ««ianear.
(Bokn 1,40.) » «•
402 Grossen Herren möchte man die Worte ab-
betteln.
Lat,: Omnis herus monosyllabicus. (Philippi, II, 73.;
403 Grossen Herren muss man nicht (kein Geld)
leihen.
,Ein augsburger Kaufmann pflegte zu aagen: Wer
wollt, 11
Fürsten und grossen Herm gelt lehnen wol
sich zuvor mit dreyerlei art Leuthen bekannt 1
mit einem Bechtsgelehrten , Theologo und 8
Mit dem ersten, dass, wenn der Herr nicht zahlen will,
er ein Urtheil wider ihn aufbringe; mit dem andern,
dass derselbe dem Herrn das Gewissen rühre; mit de»
dritten, dass er ihn mit-Qewalt zur Zahlung brüige.**
(Welt und Zeit, V, HS, 86.;
404 Grossen Herren sind arme Unterthanen keine
Ehr'.
Dan. : Herremes ssre ere riige undertaatter. (Prot, dan., 2&5.;
405 Grossen Herren sol man nicht za nahe kommen,
noch zu fem treten. — Petri, ll. seo.
Holt.: Groote heeren zal men groeten, xnaar seiden ont-
moeten. (Uarrebomie , I, 294.;
406 Grossen Herren soll man seine Noih mit wenig
Worten klagen.
Lat.: Coram rege sua de paupertate tacentet, plu« pos
cente ferent. (Boraz.) (Philippi, I, 93.;
407 Grossen Herren und schönen Weibmi mnss man
nichts Unangenehmes sagen.
Die Bussen: Grossen Herren muss man die Wahr-
heit oder die Freundschaft opfern. (AUmattn VI, 4M.;
408 Grossen Herren und Wanderburschen matt man
eine Lüge zugute halten.
Holt. : Grooten heeren , vreemden en den ouden pleegt men
eene leugen voor goed te houden. (Harrebomee , I, 294.;
409 Grossen Herren vnd schönen Jongfrawen soll man
wol dienen vnnd übel (d. h. wenig) trawen,
dann jhr Liebe hat Sonnen Art, faUet so bald
auff ein Dreck als ein Kosenblatt. — IVfh.
lll. 6; Froschm.. AaVII; tiruler, III, 46; Mmweft, 119«, 88;
Lehmann, 380, 10; Lehmann, II, 239, 91; Latendorfll, 15;
Eifelein, 304; Körte, 2783; Simrock, 4641; Bratm, l, 1804;
Lnhrengcl, I. 389; lleinxberg I, 25.
Län.: Store herrer og smukke quinder skal man ti«ne vel
ogtroeilde. CiVo». da«., 283 J
410 Grossen Herren, Weinstöcken, verliebten Her-
ren und Frauen ist nie in ihrem Versprechen
zu trauen.
411 Grossen Herm legt man alles wol aus. — LA-
mann, II. 232, 181; Kürte, 2788.
412 Grossen Herrn schadet kein klein Ynglück. —
l*etri , II , 296.
413 Grosser Herr, gross Recht; kleiner Knecht,
klein Hecht. — Lehmann, 635. 81.
414 Grosser Herr, wilder Bär. — Le*m«»m, Mi, Ji.
553
Herr
Herr
554
415 Grosser (guter) Herren Bitte ist ein Mordgeschrei.
— Eiiftein aoa Simitiri Hin.
lat.: Sitqa« toguts dncDm spocioa violcnta prccandi.
Kiiflein 303; Bindrr J S^5 Sr^fbalJ, ISS u. 290.;
416 Grosier Herren Bitten iit befehlen (o«ler: sind
Befehle}, PUtof., II. 92; Si-yhüUl. 153; Simrock, 1109.
2/än.: 8t<yrre lierToi bogirriog er befuUniuf,'. (Pruv.
Han. Ä330
fri Lei con^oUs (ips BapÄricar»! ont un caract*re de com-
mandement pour les intVrfeur«. (Krittinffert ll>7'^J
Holt.: Heeren bidden ia (?obicd«ti. ( fhitrffivmite , I, *^.J
iat.: Efltqno rogaro du^um pcoic» violDnln tireeandi
(Thilippi, I, 1S7.;— Matfn&tuffl prec«« imperia, O^i^jf-
hold, IM; Fhilippi, I, 234; Binder II, [T43.J — Prec«
«nnatae. (Seyhold , 4bb.) —- Prcfias xanfitiAttiiD (poten-
tom wiastae, (tiiniitv IJ, 7*3 tttiUppi I li\(,.) —
Frinolpum p#tftioAPi savt eüactioa^i, {Bf^botd, Ahl.)
417 Grosser Jerren Brieffe pfleget man dreymal zu
lesen. HfThfr^r^ 2, 587.
418 Grosser Herren Bücher sind schwer zu Jesen.
Ihre Abflichten, Gedanken, Flaue Bind achwor zu
erforochon.
lt.: 1 libri lic' Padroni Bono difficili per imparare. (Puz-
zagtiti, ly7, l'J
419 Grosser Herren Fehler sind der Uiiterthanen
Busse. — W'imkln'. VII, i4.
420 Grosser Herren Gnad^ ist nur ein Schneepfad,
den ein kleiner Wind verweht. — Parömiakm, 967.
V«r3iUB dJöh nicht vat die Gunst der GrniBen.
421 Grosser Herrei] Gnad vnd Gunst währet nicht
lange. lehmafm IJ, 232, 177.
It.: CoBi taito obfl PafTetto dcl prencipo prende l'aria
422 Grosser errea Gnaden seynd nit mit Käglon
aBgehefll, sonder our mit AVaclis angeklebet,
welches leicht zcrschtneltzet. — Sniur, s2.
Lat.: Qui«quifl maffna dedit, voluit uibi maßna rcmitti.
(Sutvr, «2.;
423 Grosser Herren Gunst ist Dunst.
424 Grosser Herren Gunst ist ein ( rcisei'ortiger)
Höfling, der allzeit mit dem Hute in der
Hand steht. — Mjii.k/rr. r. 27.
425 Grosser lerren Gunst ist ein Hiedstab, der leicht
knackt. Winckier r, 27.
426 Gross ef Herren Uunst ist ein unbändig Pferd,
auf dem sich niemand halten kann. — W'inckicr,
Xiv. «0.
427 Grosser Herren Gunst ist oft umsonst. — Su-
tor, VI,
Lat.: Gratiamaffiiatnm ncscit habere Btatum. (Sutor, Tl.)
428 Grosser Herren Hand reicht ins weite Land. —
l.'dfi/. 113».
Man ist ancli im Aaelandc vor ihren Verfolgungen
nicht ftichcr.
429 Grosser Herren Hass ist kleiner Leute Tod.
Jioll.: '!'>«> haut vun den lieer is du dood van den mau.
(ilarrrhninif , I, 27'\.J
430 Grosser Herren Hennen legen Eyer mit zwei
Dottern. — Pctn. II. 3tU; llcnuch. 733. :»ü; Schottel.
lli'i''; Cna! , 4',*',i : A<m/i', 27S7; Simrmk.ieii; Itraun,
I. 13U5.
431 Grosser Herren Huld und Nelkenwein verriecht
über Nacht. Sitmvck, 4f.29; K6rle, 2780.
432 Grosfler Herren Kinder gerathen selten wohl.
iS. L«'iittf.)
L'it.: TVirrn a .love at'jue a fnlmino. (Erasm., 831; Top-
pi.t*. i.u >.;
433 Grosser Herren Krankheit ist kleiner Leute Ge-
sundh«'it.
h-'hin.: I'auikdnrmoc. chudubut-hnzdravl. ("C"« Inknnl'j, tJd.)
Pi/xi.: l'dii^ka nhoroba, ubogicgn zdrowiv. (Lelakoeiky,
i ".*. '
434 Gr"> or Herren Leute lassen sich was bedünken.
X'.'.' J--vi)> fsandalinm. (Pitilippi. /, L'li*.> — Maxima
■jutv'i'ie «l«.imui »prvit est plfna BUperbia. (Juvenal.)
;h- :,.•■: II. l'll; t:i^:'.-iH. ai»:ij
43j Gmssrrr Herren Pracht ist armer Leute Ohn-
macht.
436 Grosser Herren Sachen sind iStirgen und Wachen.
4:;7 Grosser Herren Söhne sind Taugenichtse.
408 GrustSfT Herren Staat i(>t von Arbeit gesponnen
und von Gefalir gewebt. — Wwckltr, v, 84.
439 Grosser Herren Thüren haben einen schönen
Eingang, aber wie kommt man heraus!
Dan. : ncrrc-dxrcn er riid ind og frem.
440 Grosser Herren und schöaer Frauen Liebe hat
Sonnenart, sie fallt sobald aof einen Kuh-
dreck, als auf ein Bosenblatt.
441 Gro>ser Herren Vberpracht, armer Leute Ohn-
macht. — Wtsii.hnl, Ihfftirhtt'ujli'l , hu Thvatrurn Dia-
Imlonnn , 385 *,
442 Grosser Herren Woile sind kein Evangelium.
Di K]«ifiiriifi««n sagen ironiach von der ZnverlSaBig-
keit ihr«r VerHpruchunffsn Ucf Herr hat ihm einen Pela
versprochen , ttl)cr auch i«iii Wort is wurm. (Reinabery
^ IV. in.) ^
Frz. : PromeBse de grand nVitpfeA h^ritit^e. (Lendn-y, S69.J
443 Grosser Herren Zorn ist ein Donnerwetter. —
Ei-rlrin. 302.
Mhd Wetiti YlLrbrii'ht der herreu zorn , bo sint die armon
gar erloro. BTttir.) (ZittyfFU, fM.)
Lat. , Teiaptism« gi-HUdil Cflt indigiiatfo regi». (Kindfin, [{09.)
444 (irosaer Ilerni frrundtschafft hat viel vmbs Leben
bracht. -- Pitri, ll. sai.
tut Poteiitum amicitiue sunt periuuloiiap. (fiaal, 892.J
445 Grosser herrn ist gut müssig gehen. — Franck,
7/,9u*'; f;.;f'H«l/jf . ya » ; Cruter . 1 . 46 : Kisi lein. 304; Sim-
rock, 4643; Körlr, 2773 u. 3442.
/Jäfi. Herre-bgra ril ei altid lykko*, (Proe. dan., 287.;
Laf, H«Qum fUii »OXJIB. PhHipp*, I, 17.'»; Tapniu», 77 b;
446 Grosser Herrn vntl Jungfraw wort pflegt kurtz
zu sein. — Mathmstiu» mtQm,\\\\^.
447 Grote Herre, lange Pipe. — Fruchbxer^, 1585.
448 Guter Herr, [ruter Diener.
Frz.: Bo» in*Urü, Lr^-j «r^i vUevir. — Loa bona mattroa fönt
les bona vmlet« Kritiingfr. 43«» u. 4:iOb; uaul, 879.;
449 Hält unser Herr, so Kalten wir auch. — Pintor.,
X, 2; Graf. :)24, 312.
450 Hat der Herr den Schnupfen, so niesen die
Knechte (Diener, Bauern).
Bvhui. ; V&M mA r>^mu , a reUdka k^chA. ( Celakotiky , 326.;
PolH.: Vtkuu ryma, paui<(j sapka, a czcladci parakot. (dt-
lukoeik'j, 326.;
451 Herr gewest, ist ein schwerer fall. — i/cnwih,
702 . 50.
452 Herr ist ein jedweder in seinem Hauss. — Lvh-
mann, II. 264. 31.
453 Herr oder Knecht, die Mode behält ihr Recht.
Roll.: Ofheer, ofbi^dc, elk volgtdemode. (Ilanfbcmic,
I, 2'.«6.;
454 Herr oder Knecht, Recht ist Recht.
HvU.: 1« 't beer, is 't knocht, daar valt regt. (Harrt-
bo)ue>-, I, 2i»5.;
455 Herr sein 'st besser als Knecht, wenn Gewalt
mehr gilt als Recht.
456 Herr und Freiheit können nicht zusammengehen.
457 Herr und Uuterthmi soll stehn für Einen Mann.
B'hifi.! P&n atoji poddav^f, a poddanf pAnem. (Öela-
ko**kjf, Ä23.;
Poi«..- ¥Mi. f^oddan^iDl , a poddani panem atojt. (Cela-
kortltf, 35:y
458 Herr vursurge mich mid am Magister, ich
arbte nich garne (betete die f&uie Magd).
(.Schltg.J — Frommium. III, 417, 639.
Veraorge mich mit einem Magiater (Fastor, Pfarrer),
ich arbeite nicht gem.
459 Herr vertrawet mir, was jr wölt, nur kein
heymligkeyt. — Etjmolff, 23*»; Lehmann. II, 262, 15.
460 Herr, wir sind alle Schelme, sagte jener Bauer.
461 Herr zu sein, geht nicht, und arbeiten möchten
wir nicht.
4G2 Herren bedörffen oflft vieler Diener nicht, aber
die Diener bedörffen der Herren. — Lehmann,
380, 19.
463 Herren bleiben herren vnd wann sy schlieSen
bisa KU mittag. — AgricoUin,in; Egtuolff, 19^:
Petri , 11, 376 : Heniick, 414 , 7 ; Ldkmanii. t80. 11 ; Leh-
mann, n, Kt, 17; Latendarfll, 17; Sauer, Mi; fiüfv
Irin. SOS; JTdrte.ani.
fjlexrn bleiben Herrn avcb for nndftir, lehliffen tie
auch bisa vmb zwülfl Thr." (Waldü, IV, 5S.)
464 Herren, die viel donnern, blitzen wenig. —
AHmnun 1', 8j.
003
Herr
Herr
556
4oö K-?rr-;:i ^eben H-?rr':::ilohn. ;
Uli... r£e«".r*ii. •^ev'sn Li^or-in-i ioa. Hirr-^'.if'. I, 439.; j
49 7 Herren h;i'.ea eir.s:: il^rrn im Himnxrri. — A"-/i.
4.1. .V.W:.;, i:*. ;
4cä fierr-rs. h.'.ben iiijn^-r ii-rb, die Stelen mehr den |
an-i'rr iiob. — ' h--i, II. a::. liffm»i.h. 6n. 5>i.
40 i Herrrc iiah'^.i v.el <-»hre!i and Augen.
r -J. . ■_
47 > He/re:. haljea viel Ohren vnd lange Hand. —
.1 .via.ir.. a-l. 44.
/^. !.. ; H^«r?n hellten Un^-e -iiirec f H-j.rir'h'ju ■»«, /, ?J5.J
471 Herren haben vil zu 3;igeti. — ll<i.kt.: , Küj.
4T2 Herrrn habens gerntr, dis man kur'z mit (von)
ihneii rsde. — /Vfn, /.•. Tri.
473 Herren, Hof ^-nd gelt iehn.'U die leuth ttI
Schallcheit vnd betrug. — /wri, //, 377; //mutA,
U74. 17.
474 Herren können lange denken, aber übel ver-
gessen.
475 Herren können wol Schaden, al)er keinen
Sthinipf leiden. — I'mi'-^t. , IX. 7 ; >jmr l^: . 4»:äj.
476 Herren kündigen woi einen feyertag vnd lassen
fejren wer wül. — l'Un. ll. .t77; /k»iw .-i , iot»i , ii.
477 Herren la.-..-on üich die Mücken vorm gesiebt
wehren, aber nicht die Heuchler vor den
Ohren (Ohrenblaser). — Lthmann. 3^3. 2i; Eue-
.•:in. 303: .Mnrüdt, 44-:53 , liraun. I, I32ii.
478 Herren lassen sich gern schenken.
Die Kueaen : Hut du den Herren dM Mehl geschenk'.
and der Frau nicht auch die Eier, »o hut da keinem
wu geichenkt. (Alt mann r, 77.y
479 Herren lohnen offt jhrem trewen Gesind, wie
die Welt pfleget zu lohnen. — JVm, /f, 377;
lieTiuch, VAZ. 84.
480 Herren muss man nicht auf dem Maul trom-
meln, noch auf den Rock treten.
48i Herren müssen Diener haben. — Pt:in, ll.zu.
482 Herren ohne Knecht sind gar arm Geschlecht.
— Hetüsch. 701, 57; HttOutiu» , Sarepla , CLIII^.
Dan.: Store herrer aden Brenne er intet Taerd. — Stör
herre aden rrenne er lidet Terd. (Prot, äan., 3^1 u. 533.^
483 Herren recht oder bald des Dieners Knecht.
Dan.: Knten «kftl man herre Ttcre, eller herre tiene. —
Heller herre end tiener. (Prot, dan., JSl.j
484 Herren, Richter, Pfaff vnd Bader verderben
keinen Zanck noch Hader. — Pein, Hl, i-, Ifc-
nuch , \6'j, 'J.
485 Herren setzen Eide ab, die sie nicht halten
wollen. — Peiri . II, 377; //tni lach, 823. IJ.
486 Herren .sind Herren vnd haben Herrensinne, die
muss man ihnen In.ssen. — h-iri, II. 377.
487 Herren sind Katzenart, streicht man sie glat
den rucken ab, so recken sie den schwantz;
streicht man sie zurück, so funckein sie. —
Gruter, III, 49 : Lehmann, 380. 16; Lehmam, II, 2$4. 30;
Eviflnin, 303.
488 Herren sind keine Spielkameraden.
Frt. : 11 ne faot pas ic jouer 4 son inaltrc. (Cahier, lüül.^
489 Herren sind vnd bleiben Herren. — Piiri, 11. 377.
490 Herren soll man für Herren kennen vnd nen-
nen. — /Wri, //.377.
491 Herren sünd Hen-en, säd* d« Kohhöder, un slög
Up'n Swinhöder. (Mecklenburg., — IlMCfer, 653.
492 Herren thun, wie Herren pflegen.
Dan.: Herrer have herrer fore, saa de ringe, saa de itore.
(l'ro9. dan., 2<»3.;
493 Herren und Birnen faulen leicht.
Die grOaite Herrlichkeit iat der Vergänglichkeit on-
terwnrfen.
UolL: Heeren en percn rotten. ( Harrthomit , I, t^h.)
494 Herren und Heilige gehen über alles. — Pinor.,
X, 29; Einmharl, 426; Entor , II, 381; llerxiiu, 1.93:
roiAmor. 356. 264; IhUebrand, 102, 185^; llaul., 52;
Graf, 282 , 3*6; Simrock. 463U.
Von dem Vonagarecht , welche« die herrsohafUlehen
Schulden and die milden Stiftungen bei einem ent-
Hand,
itandenan Coneuxe vor andern Gläubigem haben. Vnt«r
den Herren i:nd Tor allen die Landesherren (Fiaeni?)
an.d unter den Heiligen die Eirehen in Teratehen.
496 Herren und Heilige gehen vor. (S. Gutiherr und
Herrenftchau.; — Graf, 382. 342; Ettor, l, 39. 90:
H'i^nl.. 32.
496 Herr'jn und Haren sind von einer Folircn.
HuU.: Heeren en Loeren zijn ran eener voeren. — Heeren
en hoeren Tenchilt maar ivae letter. — Heeren xijn all
de hoeren, zij hauen met molkander. (Harreii>iHe*f
I. 2i'5.;
497 Herren und Knechte stehen in Gottes
besonders aber die Herren.
In P'^rtugal eagt man: Erat achnf Gott den Portn-
gietcn. dann den Galeco, ihm lu dienen. (Magazin für
fiit Lit<r.itur 'ifi A'tilmUe^.j Galego iat ein Alenadi
der dienenden Klaa^e am der ProTinz Galicia.
49S Herren und Mannen talscher Rath gleicht wol
ungetniuer That. — Gm], ssti, 12.
JfA'i.: Herren rnde mannea val^cbe rat geliket wol si^
getrawer dat. 'H'jfney^r. LehnreK.ht, 76, J.^
499 Herren und Narren haben frei reden. — £ue-
'.ctn. 3-Ji: Simr.tck. 4637; A'örw. 2812.
Din.: Herrer og narre bare frit aprog. (Bohn l,'iH ; Pra9,
dnn.. i'lO u. i-^S.)
50<> Herren und Narren thun, was sie wollen.
B-':un. .- Püni jak bl4zni , co chtl , to cinL (C*.Uxkor$ky , 170 J
501 Herren vnd tiirsten helffen manchem armen Ge-
sellen uuff die bein. — Pein, II. 377; Hnicek.
25-.*. C3.
502 Herren weichen nicht gern. — Petn, ii, 377.
503 Herren werden vneins vnd wieder eins; arme
Gesellen bleiben arme Gesellen. — Petri , il, 377.
504 Herren wollen vortheil haben, den sol man
jhnen gönnen. — Ihtri, 11, 377; lleu-teler, S09; Lek-
mann, 5>)0, 42; Simrock, 4632; Körte. 2767.
Schlieasen gern Lüwenrertrftge.
505 Herreu ziemt Gnade. — Graf, 3*7 , 607.
506 Herrn helffen o£ftermals den vntcrthanen, dx
sie zu Eseln werden vnnd es jhnen gleich
gildt, es Reitte sie ein Teutscher oder Spa-
nier. — Lehmann. 841. 2.
507 Herrn machen dass Mess jhrer Gerechtigkeit
jmmer weiter vnd den schwechcrn desto enger.
— Lthmann, 934, 11.
503 Herrn thun, was jhn gefält, vnd wollen, dait
auch die Leut reden, was jhnen gefUt —
Lehmann. 657. 61.
509 Hier sünd so vel Herren tö naschen, säd' de
Pogg. dar glitscht (gleitet) de Adder (Otter)
öwer er Liw. •HamhuT>j.j — lloefer, 849.
510 Hoöertige Herreu haben hofifertige gesinde. —
Ajruula II. 314.
511 Hoffertiger Herren Diener hören die armen
nicht. — .4i/ricgia /r , 316.
51*2 Ich bin der Herr, hat der Mann gesagt und ist
in die Hehnersteigc geschloffen (geschlüpft).
(Oberö*terreick.y
513 Ich habe den Herrn um den Knecht vertauscht.
— S<-ybold . 386.
Lat.: Nucleam amiii, relii|ai pignori patamina. (Ptam-
tus.) (i-hUippi. II, 4»; Sevt-ltt. 386.)
514 Ich Herr, du Herr: wer wird die Stiefeln putzen?
Die Odmaneu aagen : Ich bin ein Herr, du blat •!■
Herr, wer wird nun ein Pferd atriegeln? (oder: war
wird das Vioh abwarten? ) fSchitchta. 'JiH.) InFiimland:
Ich Herr, du Herr, wer von una wird daa Bäasel tiageaV
515 Ich will meinen Herrn erheben, so lange ich
Hans heisse, sprach der Pfarrer, welcher Chri-
stus auf einem Pferde einreiten Hess, und der
Küster rief: Auf einem Esell Esell — fiiat-
lem . 2S1.
516 Ick bün Herr, seggt dei Mann, da lett hei
ünnern Disch. (Mecklenburg.) — Adoi«. 75; Mh-
jer, 725.
Ich bin der Herr, sagte der Mann, da mm tf oh
term Tiache. {Simrock, 4666; Reituberg t, ITOJ
517 I-ek Här, du Här, bai sali de Süege hauen.
(be}li>hn.J — Woerte, 70. 133.
Von Bauern, die Tiel UeberflOaiif« giltmi kakea*
aber daa ihnen Köthig« Hiebt wiuMi oder M awnwao»*
den Terachrnfthen.
657
Herr
Herr
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l 537
h
I
I
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\ U8
i
l 539
540
Ik heff den Haren (Herrn) söcht und befi 'n
narn ^ funnen.
») NirKenda , aber »uch Narren. Hamburger WorUpicl,
wo der Beim in der Mitte sitzt. Wenn man jemand
lan^e inchte und am Ende oder nirgend« fand.
In geistlichen Hären Länner is de Rock am
Ellenbogen territten, in weltlicher Hären
Länner unter den Armen. fSauerland.)
Ist aus der UerrCf so ist aus die Ehre; ist aus
die Frawe, so ist aus die trawe. — l*auli,
PoftiUa, I, 198*.
Ist der Herr ein Rosskaram, so schachern die
Knechte mit Mähren.
Ist der Herr ein Saw vnd die Fraw ein Saw-
mutter, so bekommen sie vnflätigo, vntrewe
ynd Sawisch Gesinde. — Pctn , u, 4ü7 ; lunisch,
1197 . 54.
Ist der Herr geitzig, so sind seine nechsten
reissig. — Petn. u. 407.
Ist der Herr gerecht, wird der Knecht nicht
schlecht.
Ist der Herr im Haus, ist er König; ist er hin-
aus, gilt er gar wenig.
Ist der Herr nicht da, so stellen die Diener
die Stühle auf den Tisch.
Fn. ; VoyaRc de maitro , nöce« do ralets. (Kritsingtr, 4791».^
Ist der Herr zu gut, nimmt (ihm) der Diener
den Hut.
Ist's dem Herrn recht, ist's auch erlaubt dem
Knecht.
Vom Dciapicl der TIf>hom.
Je blinder der Herr, «lesto besser sieht der
Vogt. — Syrich'cürterynrten. 2S9; Siinrmk, 4602; liraun,
r, 1301; AVfC.2769,
Aber meist nur tarn Besten dos eigenen iJeutels.
Jo grösser herr, je grösser thor. — Zrythuch,
CILII *.
Je grösser Herr, je wilder Beer. — Piftn, ll, 891;
Gruter, /. 49; Latcndurfll. 18; llenüich. 172, 13; Eine
lein. 3<.U; A'lr/r, 2771.
Je grösserpr Herr, je gottloser Gesinde.
Je höher der Herr ist, je werdcr man seine
diener helt in der Welt. — /V(n,//,S9i; Ih-
nuch . 701 . 61."
Je mehr der Herr trinkt, desto mehr dürsten
die Pferde. — Lohrengd, 415; SinichwOrtinjarten , 262.
Ein betrnnkcner Herr ist nicht im Stande, sein Ge-
sinde ffehürig zu beaufsichtigen, das bald gunng seine
Pflichten vomftchläsBigen wird.
Jedem Herrn seine Bratwurst.
Fn. : A tont seigneur tout houneur. (ßofm 1,6; Leroux,
II, 7«; i'ahier, ^Vi.)
Jeder Hirr des Hofs hat Gebot und Verbot. —
r,raf. 408 , 45.
Sobald der Gutsherr lleichsstand geworden war, so
war er für die hörigen Bauern vom Landcsherrn kaum
ra nntcrüchciden , Aa er das Recht, auf seinem Gebiet
Gesetze xu geben, Beamte anzustellen und zu entlassen
u. 8. w. erhielt.
2lkd.: Eyn yecklic her den hoflTs hat gebot xnd verbot.
(t.wrimm. Writt/t., II, 555.;
Jeder Herr hält sich für einen Gott in seinem
Dorfe.
BT.hvi.: Kazd^ pftn stou milost chrftli, a naii slnibn la
nie v4/I- (V'iakntuku . \i2A.)
Jeder ll^vr ist Kaiser in sciinem Lande. — Kw-
feiji . :i.'ii.
Jeder Herr ist Papst in seinem Lande. — Kute-
Inn. 502.
Jeder ist Ht-rr in soineni Hause. — Graf, 4ir6, 74 ;
littvshi-rij 111, in».
Die Araber: Jeder ist Herr seines Bartes.
B''\»A.: Doma jac chci , u lidf Jak k&icf. (Crlakovaky , 374.;
Di'*.: EnhTer er bonde i loven og i sin egen ng. (Pro9.
fian., t>l.;
Frs.: Chacuu est maltre chei loi , dit lo charboaiilar. (L»-
rvwx, //. 2.; — Chacuu est maltre au ■» nalsan. —
CliaTbonnitfr e«t maltre cbez soi. (Gaat^ 17>8j~Tont
homme satp »^ de raison, doit 6tre maltr« ea n aiai-
. (AtiUiHgtr, 4301*.;
Jhli.: Een ieder is moMCcr In xija «igen hnii. (Bok
J, 314.) — Iflder Is beer (mtester) ran taet aUn«* (Mmrri
bemrt. I. 395; Bohn /, 314.J
Ist.: Hy»t er herra i sinu hüsi. (Jonsuyni, 158.;
PulH.: Doma jako ohcesz, u ludzi jak przystoji. (6tla-
koTiky. :a4.)
Span. .- Mientra en mi casa me estogy , Hey mo soy. (Öela'
kooaky. 374.;
{7ny.; A bagoj is \t\r^ maga bBrlangjAban. — Szabad a
gazda maga hüt&nkl, ha a> Agy al4 fekszik is. (Oaal,
172S.;
541 Ji Herren von Ctimmin ät Kes tum Win; an
do Win in Cammin schmeckt so god as de
Win in Stettin.
Ks hatte sich nämlicli ein camminer Kanfinann be-
schwert, dass der ihm von Stettin geschickte Woln,
welchen er selbst dort geprobt, nicht denselben guten
Geschmack habe, worauf der obige Reim als Ratb folgte.
542 Jo grötter Hären, jo mär Beswären, sach't oll
Wif in Hagen. — llnrfrr, 1115; Wiwflc, «2, 14.
543 Junge Herren, alte Bettler.
HoU. : .long een hoer , oud eon boef. ( Httrrft'umr^ . 7, 363 *>.;
544 Junge Ileiren vnd junge Pferde endern sich
leicht vnd oft't. — Pitri. //,4io.
545 Jungen Herren ist man hold. — A\}riroU\ ll, i9i;
Egeiiotfl, 20^»; Sfyhnld. 444.
646 Jungen Herren ist mim von Natur holder, denn
den alten. — Pctri,ii,uo.
547 Kann der Herr i-egieren und der Knecht pari-
ren, so stehefs wohl im Haus.
Dan.: Hvor herren veed at regere, og folketat lyde, der
gaacr det vel til. (Prot, da». , 470.;
548 Kein grösserer Herr, als wer sich selbst be-
herrscht.
Lat.: Imperare sibi maximum imperlum est. (Schonhtim,
, 7, 8.;
549 Kein Herr kann seinem Manne den Herrn nie-
dern. — Cr«/, 558, 47.
Der Lolinsherr war zwar befugt, das Verliilltniss mit
seinem Lehnsmann aufzulösen, seine Rechte sammt
dem Gute, worauf sie ruhen, an einen andern zu Über-
tragen -, aber dieser musste ein ihm ebenbürtiger oder
höherer Herr sein. CS. Gut 227.) In Augsburg: Kz
cnmug auch chein Herre siuem man sinen Herrn ge-
niedorn. (Frftjfiffj.)
550 Kein Herr, keine Khr*.
IIMK: De beer uit. de eer uit. ( Harrebniu''^ , I, 294».;
551 Kein Herr soll erben seiner Eigenleute Eigen.
— Graf, 195, lüO.
Das liOrige Gut fiel unoh dem Tode dos Dienstmanns,
wenn auch in seltenen Fällen, falls nämlich nicht
Frauen und Kinder oder Glilubiger vorhanden waren
(s. Schulden), an den Hof- oder Lehnsherrn zurück,
aber nicht dessen wahres Eigen ( s. d. ) , das dem natür-
lichen Krbgange folgte. In Winterthur: Enknin herre
sol erben sine aigcner luto eigen. (Uaupp, 138.;
552 Kein schärfer Herr und Gebot als Mangel und
Noth.
Holt.: Geen beter mecsters dan armoede en nood. (Bohn
/. 318.;
553 Keiner mag Herr sein , o.r sei denn zuvor Knecht
gewesen. — Simroc*, 46oo.
Muil. : Geen goed beer, of hij was te rorcn knecht. (Harre-
homee. I, 294».)
554 Kleiner Herren Zorn macht nicht viel verworren.
bühm.: Z malöho päna mal^ strach. (Celakoetk^. 326.;
555 Lachenden Herren und heiterm Himmel ist nicht
zu trauen.
Bvhm.: Panskämn smfcha a Jasn£mn nebi nikdy nevef ;
chrilkou se zmenl. (6etako9»ky, 245.)
556 Laiber e kli Här wai e grüs Knecht (Siehenbürg.-
sächf.J — Schuster, 844.
557 Lass den Herrn jhr Wildprät, den Bawem jhr
Kirchweyh, den Studenten jhr Mommen-
schantz, wiltu dein Hans behalten gantz. —
r;nirrr, 111,(3: Lehmann, H, 376, 8.
558 Lass grosse Herren Herren seyn, du würdest
sonst ihr Narr nor seyn. — Aitor. 22s.
Lat,! Non envM jvTcnls nniltnm, qn« Teste tegarisi in
rmKUmmai» aon Mt lapiMitüi aentta. (Sittor, 223.;
569 Lara Herren Herren seyn. — Peiri, ll, 4sa.
660 Lieben Herrn, ich höre nicht wol, sagte jener
gute Mann, da jhm die Rede missgefiel. —
Hertterger, f. M9.
661 Lieber Herr ala Knecht -> Schouei, im*.
XMLt Cuotl teftaatnr , ftUeei qni donlDantnr. (Sutor , 895.;
66S Lieber vom Herrn gekauft als vom Knechte. —
Ei$elein, 301; Simrock, ißOS: Braun . I. 1321.
559
Herr
Herr
560
563 Liebt der Herr die Karten, so werden die Die-
ner der Würfel warten.
564 Man hat an Einem Herrn gonupf.
Lat. : Est unum e domlnia domeruiBso satia. (Seybold , 154 J
565 Man kan die Herreu nicht besser betriegen,
man sage jhnen die warbcit. — 5acmi«,499.
566 Man kan die Herren nicht besser tcuschen, man
geb jhnen, wass man jhnen schuldig ist. —
Pf'tri',jr, 453; ilathcmu, PngtUh, CCXCVI^'.
567 Man kan ehe einen Herrn reich machen als viele.
— Iktri, II. 455; 3/.i(hi'«iiw, Ihslilla. CCXCVl''.
563 Man kan Herrn vnd Fürsten zwingen, so zwingt
man jiuch wol geringer Leut. — Petri. 11, 455.
569 Man kan nit zweien herren zugleich dienen. —
raj>j>iH«. 133**; Lebmann. //, 402, 21; Körte, 2805.
Lat.: Nemo potedt dominis Btmul inservire daobui. (Tap-
piui, 133 aj
570 Man kaufft lieber dem herrn dann dem knecht
üb. — Framk. 11, 154*; Petri. IT, 457; Gruter, I. 57.
571 Man lass den Herren jhro Willpert, den Baw-
ren jhre Kirwen , den Hunden jhre Hochzeit,
so bleibt man vngeraufll vnd vngebissen. —
Lehmann, 586. 20.
572 Man muss der Herrn gunst vor die gab nemen,
die Wort vor die werck. — LiJwmmrr , 788 . 23.
573 Man muss jedem Herrn nach seiner Weise dienen.
674 Man muss nicht Herr sein wollen , w^o man Die-
ner gewesen ist.
Böfi7ii.: S p&ny rttkama so nemor, m&s-li delsl, odsekoa;
mäs-li kratai, vyt&huoa. (C*'lakov4kt/ , 325.>
Span.: Dondc fuiste pajc, non seas escudero. (Bohn
I, 214.;
575 Man sali sick vor herren vnd könige hoeden,
want sie hebben lange arme. — Tappiw, 9i^.
576 Man sol der Herren gemessen, dass sie auch
bei brodt bleiben, sagt jener, stoll scim hem
die kleyen, sonst het er das mel genommen.
Diese apologische Form des in Nr. 577 gegehenea
Grundtextcs des Sprichworts, welclie eine treffende
Charakteristik solcher Diener gibt, die ihren Herren
nur in gewissen Grenzen bestehlen, nimlicb nur so
weit, als dadurch ihre eigene Stellang nicht ersohüttert
wird, rerdanken wir der Mithoilung Fr. Latendorf»,
der sie nebst andern Bandschriften, die sich in seinem
Exemplare der KgenolfncYi^n Sprichwörter befinden,
in den Neuen Jahrbüchern für Philologie und Pädagogik,
1867, Abth. 2, Hft. 5, 8. 266, verOffentUcht hat.
577 Man sol der herren gemessen, dass sie auch bey
brodte bleiben. — Agricola I, 285; Franck. II, 87**;
Tajnnu», 118»; Joe, II, 137; Egvnolff, 170»; Eymiiy,
///, 214; CäTUleT, I, 58; Henitch, 517, 64; Latcndorf II,2i;
Scholtel. 1133*' ; Eiselein , 303 ; Simrock, 4634; Körte. 2791.
Für ihr Bestes, wie fürs eigene sorgen, so dienen,
dass sie nicht dabei verarmen. „Man soll der Herren
geniesen, soll sie auch bei Brot lassen." (Mflander'a
Jocoscria,)
Soll.: Men zal met heoron omgaan, zoodat sij ook bij
den broode bliven. (Harrebomee, I, 295.;
Lat.: Nee omnia nee passim, nee ab omnibus. (Tappiui,
118».;
578 Man soll den Herren keinen Zug abschlagen, es
gehet doch wol zunicke. — llenisch , uib . et.
579 Man soll einem Herrn mit guten rhat weisen,
aber nicht verweisen. — f-phmann, 599, 89.
580 Man soll keinem Herrn ein Reiss abschlagen,
dann sie gehet ebenso bald hinter sich als
für sich. — Gruter, III, 67; Lehmann. //, 409. 34.
581 Man soll keinem Herrn zugleich Gut vnd Blut
vertrawen. — Pein , II, 466; Ilenlsch, 1799, 13.
582 Man zählt nur die Herren; die Mönche und Hu-
ren nimmt man überhaupt, wie beim Concil
zu Konstanz. — Kloatertpiegcl , bB , U.
583 Mancher Herr helt mehr auff einen frembden
Esel als auff ein gut Deutsch Ross im Stall.
— Lehmann, 123, 22.
584 Mancher Herr schreit sich auff der jagt Heiser ;
wenn er einem vnderthanen soll besehe id
geben , so ist er Stum. — Lehmann .402,8.
585 Mancher Herr sein Land vnnd Leut verliehrt,
die weil er vbel hat regiert — Cmter, 1//, 67;
Lehmann, II, 410.42.
586 Mancher Herr will lieber ein dapfferer geschick-
ter Jäger als ein löblicher Regent sein. —
Lehmann , ¥iZ , ZI.
587 Mät gi-issen Häm äs licht Kirschen iessen, de
Kam schpräzen enem kern Gesicht. — Sdm-
ster, 896.
588 Mein kind fürchte den Herren vnd den Künig
vnd menge dich nit vnder die Auffrhürischen.
— Aijricola II, 239.
589 Met grauten Herens ies nit gued Kcarssen eaten *,
se smeyteteeme de Steiner int Gesichte. (Knif.)
590 Min Heren dat Geld un ik de Schlage, see de
Jode. (Osifries.) — Durren , 969 : Iloefer , tö7 : llaiu-
kalender , III,
591 Mir gilt ein Herr wie der andere, sagte der
Esel, ich muss bey jedem ein Esel aeyn. —
Lehmann. 127, 81.
592 Mit den Herreu ist nit gut kirschen essen, dann
sie schiessen gern mit den steinen. — Te^
pius.ii'^: Egenolff,19^.
593 Mit den Herren ist nit gut kirschen essen , denn
sie wollen die ei*sten vnd die letzten in der
schusseln sein. — Tappitu. 22* u. 132»; Gmltr.
/. 59.
594 Mit des Herrn Zunge darf man die eigene nicht
messen.
Der Herr kann viel sagen, was dem Untergebanea
nicht gestattet ist und ihm ttbel bekommen wtlrde, wen*
er es thi&to.
BChm.: S pansk^^m jazykem svöho nemn: bude-li delat
pfikr&ti hoi bude-li kratsf, pooyt4hnou. (ÖeUtkovtkjf, 325.)
595 Mit grossen Herren ist nicht gut boxen.
Böhm.: Nenf dobre s p&ny sa prsty se t&hati. ^drio-
kovskg, 35U.;
Fn.: A ton maistre ne te doisjouer, ny k plu« haut qne
toy frotter. (Leroux, //, 68; Kritsinger, 430*.;
596 Mit grossen Herren kleine KondscliAft. ~
Schotte}, 1134 »>.
597 Mit grossen Herren rechten , ist mit zehen Man-
nen fechten. — Körte. 2798.
PolH.: Nie macij sif kotku na nlediwiedziu.
598 Mit grossen Herren und Narren ist nicht gut
scherzen.
Dan.: Skiemt ei med hi«ge herrer, «ei heller med for ge-
meeno foLk. (Prot, dan., b06.)
599 Mit grossen Herren und starkem Wind die
Händel (Kämpfe) eitel (nutzlos) sind.
Böhm.: S vStrem a p&nem daremn^ x&pas. (Öelakovskff , 324.;
Lat.: Cavendum a potentiore. (Phüippi, I, 78.)
600 Mit grossen Herrn ist nicht gut lang gespräch
halten, wenig vnd gut hat das lob. — LA-
mann , 696. 59.
601 Mit grossen herrn ist nit gut (aus einem hate)
kirssen essen, sie werffen eim die Stil ann
hals (ins Gesicht). — Franck, 11,90^: Guttenstein,
1. 11 ; Egenolff, 19*» ; Petn. 11, 499; Gruler, /, 59; HoUni-
hfry, //, 53; IlcusAer. 206 u. 451; S(^ua, llM*»; Sqf.
6old , 99 ; Suior, 566 ; Pistor. ,X,A; Blum, 638 a. 639;
Siebenkees, 235 u. 236; SiiilL'r,287; Eitelein, 379; Sim-
7wfc, 4644; Körte, 2772 u, 3441 ; Draun , I. 1300; Fritek-
hier, 312; Fri8chbier\ 1581; Lohrmgel, /, 531; Rei»'
bcig III, 122; Kehrcin. YH, 109; für Düren: Firmeniek,
I, 484. 96; für dachen: Firmenich, /, 493, IQi; fir
Strasburg: Firtnenxch, II, 527; für Henneberg: fVom-
mann. II, 412, 157; für Hannover: Schambach, 397; tat
Rheine: Firmenich. 1,29b, 6; schleaisch b«i Frommoiai,
///. 409. 347; Schulfreund. 86. 69.
„91it herren ist bUae Kirschen essen.'* ( (FoMm, l, biiü^
„las nicht mit Herren Kirschen." (Z«ftbuekt ZXIX*J
Ein irisches Sprichwort: Halte keine BxildnwkMl
mit Königen. Die Osmanen sagen in denselbeB odarllw-
lichem Sinn: Aus des FUrsten Bnuinen eohOpIt lüebL
(Schif.chta, 156 J (Vgl. auch ttber 8eher»e 4sr €h*»MM,
Bretlauer Erzähler, IffOH, S. 786.} Def Töpiraulk^»
Umgang mit Höhorgest«ltten hat «eiiis «igenthlUQlicIiea
Oetehren. 'Diih.et Bürger; „MltÜrtan nnd gTü««aD HttTfi
ess' ich wol kein« Kinohen gern, li« werTea eiaen,
wie man spricht, die BtleV und Si«in^ üu Alifwiiih«.'*
Auch die Bossen lagen: Im nicht Ktricbon mit C^ros»
■en, mit den SteiiiMi w^rfna «ie die Aug«« aa«. DJs
Setben : Si tat nloht gut, ait bt^hcu Esrrva »lu «iaf
•j
561
Uöir
Herr
562
SchUd4ol Kirflchou eisen. I'diI die Polon : Knacke nicbt
NUbüc mit dem Teufel. (Rfinibery lll , \Ti.)
Mhd. : Und i<tt iiilit guot mit hcrren krieiün czzuo. Si hant
sich des vermczzcn. Der sich da nicht liUcten wil , liio
werfen im der krievin »til in die ou^en. (Hont-,-.) (Zhi'
S'-rlf. VI.) — Wer mit harren ozzen wi'l kiraeu, dem
wArden gern die etil geworfen in die ougon. (Kflhr.)
(XiHyrrl'!, »S)
B-jhftt.: S vvlik^mi p&ny nonf dobfe tfesuf Jiati. (Cela-
k-rsHy, M5.;
£)dn.: Aed ei kirsobwr mod störe herrer, de küBtc dig
tteeoene i nfeseu. — Det er ondt kt plukke kiracbKr med
d« Btore. (Froe. dam., 7 u. 34.^0 — I^et er farligt at
aede kiraebsr med störe herrer, de kaate een stenene 1
horedet. (Bahn I, 3M.)
Eny{.: Thoao that eat cherrics with grcat pcrsons, ahall
bave thoir eycs splintod out with the stonea. (Kiie-
teiH, 37; relakoMkif, 3L'8; Gaat, «82.;
t'rs.: 11 eat dangoreux de »e familiariacr avoo Ics grands.
— Nc mange paa des ceriaes avec Ica grands; ila t'on
j^ttoriiieut la quoue au visago. (f'ahitr, 823.;
iI"U.: Ilct iü kwaad kernen eten4net <le ifruoten; want zij
tas!t'n naar de rijpete, on gonijcu met de ateencn.
(Uurr'hiuitt'f, I 35»»i"*».; — Tis mit hercu (|uaet keraen
etcn. (TiiHn., 23, 14.;
Krain.: S velikinii go«ptjd: ui dobro creänje zobati. CCVr.i-
kvetkii. 32:i.J
Knut.: Z velikum gupodum ui dobro creäeü zobati. ftV-
l,ik.>r*kH. :vih.)
tat. : Ceruaa praudero «lobca cum dominante timere. (Fiillfn-
if'i^ i , üG'.K) — Corasa pranderu acio cum dominante ti-
mere. — Cum doniiuo ccraaum res eat mala niaudcre
servuni. (lUmlfr 1, 2.VJ; // . «42; FroUn., U."!; finrt-
nrr, lii»;,- ini,jl,iyA->: Philippi, /. 102 : ÄVy^y W , yy ,■ Am*.
Iriv . 'A~'.*.) — Cum principe non pus^nandum. (ttimltr
II, CiS,- Fn-iftiii», !ti.) — Huud tutum e»t cum regibus
fACOtiis ludere. (Phili/ijii , I 174.; - Leouina societaa.
(Itind^i- II. 104«; VhUii>pi, I, '.'«3; Kra^in.. «41; i>u-
tut-, .'iii>:.; — Mandere cum dumiuia uuu auaden ceraaa
aervis. (lliH,l>;r II. iTS«; Xi'umifr, 'J'.fl.) — Majorem
virum cave. iliiniirr I, 751; (ifrmbrry, I, 11.) — Non
bene uonv-eniunt u<'C in una acdo morautur Majeatas
et amor. (orid.) (liind'fr I, UM.) — Xon bene cum
Bocii» rettiia Vonusqno manunt. — Xun>|Uam «st tidelia
cum pi>tciiti> Mocicta«. (I'luvdrn*.) iBind-rll, TMO; I'hi-
lifipi, II, ■'■•).; — I'iitenti iraaci, sibi porioulum eat inquae-
rcre. (rhHij-pi, II, lo3.; — Tu cede potentia amici lo-
uibuK iinperiia.
Ung.: Nagy Urral ogy tilbitl caereanyet ne egytfl. (Oaal, 8S2.;
602 Mit grossen herru ist iiit gut schertzen. — Fuuwk,
II. 'jo*\
603 Mit grossen herrn soll man nit lanjr spräche
halten. — Ttij»;»«*, i:«''.- Kyiring, UI, 33-* u. 392;
Lll«. i'ior/ //, 23; Lehmann. II. 405, 79; S(Tfbithi , bSi.
lat.: Sacra celoriua absulvcnda. (Sfjhold, 534; Tap-
piti-s, irö**.;
€M Mit «TTOüscn Herrn soll mau selten, oder wenig
vnd angenenies roden. — Lt-hnumn , zsü . \.
Dfin. : Med Store hcrrur akal man tal« lidt og behagligt.
(I'rue. dun., 2t«a.;
606 Mit grosser Herren Zorn bleib unverworr'n.
Die Pulen geben die Lehre: üpiele nicht mit dem
Herru Karten, lasa dich nicht mit ihm in Wetten ein
und leihe ihm kein (reld. (Ii,.-in.'Wrg I, 122.)
Lat.: Pertculoaa poteutum ofTensa. (i<^ijhuM, 437.;
606 Mit grot Herrn is nidi god Kirschen äten, sc
langt ünimer na de gnitslen. — s-^hiUrr, lll, 85*;
.M.>.„'\ .Wi.v.fl.r. /, 2ya; ///, 31.
Lot.: llaud tutum e-ji cum regibuä facetii« ludere. CS»'y-
0..td, .Vi«.!.;
607 Mit gröl Herrn is nich god Kirsohf-u äten, se
spigon cnen ile Stengel (Siten) in de Ogen.
<>08 Mit grote Herren is nich got Kassebeern eten,
se 8i)iget Kr.n de Steene in de Ogen. — Eich-
vahi. 773.
609 Mit Herren ist nicht gut spielen.
e'rt.: A aon maialre <'>n ne' doit jouer, nt plus hault que
»oy ae frotter. (Bovin, III, Wl.;
Lax.: Uaud esse domiuu, Tel magiatro colludendum. (Bo-
r»«. ///, *M.)
610 Mit llcrrcn, Xarren vnd Wölff ist nicht gut
Sch'TtzCn. — /Wri, //, 477.
611 Mit Herren soll mau nur seidin Wurt reden. —
/.WimaHN, 387, l: f'ueli'm, 301. Simrurk, 4(545. Uraun,
l, 1327.
Di« Osmmnen warnen aaoh d«Tor, GMchlfte mit ihnen
an maehea. (8ckl*ckta, SM^
eis Mit Herrn iit bös Kirschen essen Hafdü. t. 5:
/laMffT. 77.
413 Mit jungen Herrn ist ▼mbsusehen wie mit jun-
gCD Lewen; wenn jhnen cue Erallen wachsen,
KTaB-LaxiKO«. U.
so mag man sich wol fursehen. — A,'/ri , II, 478 ;
Mitlhi'xy, 53 \
6U Mit plumpen Herren ist nicht gut handeln;
rotlen sie nichts zur sach, so reden sie nicht
dawider. — Lvhmann, 350, 2.
G15 Mit solchem Herren ist es aus, dem feindlich
ist sein eignes Haus. — Ilacmdstcr, 52.
C16 Müssige Heiren im Land bringen die Weiber
in JSchund'.
Fi-s.: Privtfa airea fait fni damoiael. (Lfraux, tl, 80.;
617 Nachdem di?r Herr ist, so brät man ihm die
Wurst.
Fr:.: A tel aeiguour toi lionnour. (I.tiunr, II ^ 1««.;
618 Keben grossen Herren und grossen Flüssen
lau.ss man sich st.in Haus nicht bauen.
Frz. Schur iz: Däcou^cht^ le gr«\ et 1« riö nc beta paa ton
oshau. (Schii-!i:. //, 2i:i, ."<:.'.;
C19 Ne't; Hrren scttcn ne'e Wetten. (HnshtU'.) — luif.
reu , 9u.^; llauskalrmUr . I.
620 Neu Herr, neu R««clit. — Körie, 2<tii.
BvkiH. • Xovy pAn, novo pravo. — Nov4 spr&va, noTÜ prira.
(Ctliikoetkij, 3:jn.;
Di't».: Ny liL-rre, ny lovi uligc tiid, uli>{0 forordninger;
uligc vind, ulig akibafart. (I'n.ie. dan. , \VM).)
621 Neue Herren machen neue Wetten (Gesetze).
— iirüf, 17. 208; A'imntiJk, 4»5€7''; IU'i»ithenj lll. 119.
Eit'jl.: New kings, new laws. (Oaal, «02.;
Frz.: A nouvcaas seigneurs nouvelles Inis. (Bolm I, 4.)
— De uouveaa soigneur nouvelle mesnye (maison).
(LeroHX. IT, 7«.;
Uoll.: Nieuwe hoerun , nicuwe wetten (kourcn). (Harre-
hi.iiuf, I. 'jy«.;
//.; NuoYo r^, nuova legge. (Pat:a-jlia, 171, 5.;
Lat.: Norua rex, uova lex.
622 Neue Herren, neue Knechte.
IIoU.: Nieawe beeren, nicuwe dionaara. (HarrtbjiHff
I. 29«.;
623 Neue Herren und neue Schuhe hat man lieber
als die alten. — Simmck, 12329.
624 Neuen Herren ist man hold. — tiaal, iso.
625 Neuer Herr, neu Beschwer'. — Körte, 2811.
626 Neuer Herr, neu Gebot. — Sailer, 6$.
627 Newe Herren, new Regiment. — l'eiri , II , 403.
628 Newe Herren, newe funde. — Pdri ,//, 493 ; Sim-
rock, 4t5»;7.
629 Newe Herren, newer .Tammer. — /Wri,//.493.
630 Nichts „Herr", nichts „Schelm"; ich bin ein
ehrlicher Meister, (yürnbcrg.)
Als der Name „Mciater" noch ein Ehrenname war,
Jetzt zieht man die Bezeichnung Herr ror.
631 Nie Hären, nie Fünte. — Sciumhavh , ir. 3S6.
632 Niemand darf wider seinen Herrn den König
Kämpfer führen. — Graf, 557, 14.
Die Lehnsleute waren nur schuldig, das Land auf
Ihre eigenen Kosten xu beschirmen, also nur in deut-
schen Landen zu dienen, aber nie gegen den Kaiser,
den obersten Lehnsherrn.
Alt/ries.: Ther ne thor nen huakere wither sinne bora
theue kening kewpa leda. (Ilctteutu , 34.;
633 Niemand kann wol Herr sein, er sei denn yor-
her Diener gewesen. — Körte, 4555; K6rte\ 5720.
634 Nitmand kann zwen herrn (zugleich) dienen.
— .Nach üatlh. 6, 24 und Luc. 16. 13; Tappius, 231 '';
/V(h, //, 495; Lfhmann,II, 433,64; Sutor, 221; Sey^
hold. 339; Gaal. 883; tiraf, 517. 250; Zrhncr, 423; EiM-
lein, 304; .Schulze , 134 u. 189 ; Körte. 4559 ; .Simrock. 4618 ;
llüchmnnn, 158; llraun, I, 3040; Giial, 833; lieinstterij
n, 113,
Man sollte glauben, wenigstens dann nicht, wenn sie
ganz Terachicdeue, vielleicht gar entgegengesetzte Dinge
ansiroben. Dennoch schreibt Juttas Möner an seinen
Freund Kicolai: ,.Ich kann mit Wahrheit sagen, daea
mich in den ftinfzig Jahren vieles erfreut, wenig betrübt
nnd nichts gekränkt hat, ungeachtet ich jn sehr be-
■undem Verhältuiaaen stehe, indem ich Herren und
StAnden zu gleicher Zeit diene, für diese die Ileaohwer-
den, fUr jene die darauf zu ertheilcndon Resolutionen
angebe und vice versa." (Vgl. Juxtu» Moafr von Jir^ysm';/.
Berlin 1957, S. 10.) Als Bonifaciua nach DeuUoh-
land kam, fand er Priester, die dem Gott der Christen
und den (lötteru der Heiden zugleich opferten. ( Wayfn-
»eü, Anhn'hf'"f, 6, H.) Daa iat ein persCnlichea Kunat-
fetttck, das im allgemeinen auch andere Völker für
unmöglich halten: denn die Ruasen sagen in demselben
Sinne: Man kann nicht in zwei Schlitten cogleioh fahren.
Die Türken: Mau trügt nicht zwei Wassermelonen unter
36
563
Herr
Herr
564
Einem Anne. Die englisclien Neger: Der Hand hat
wol vier Boino, aber er lauft nicht auf vier Wegen. Ein
afrikanischer Negerstamm: Man hat zwei Augen, aber
sweier Dinge sieht man nicht. Man hat zwei Ohren,
doch hurt man nicht zweier Dingo. (RuinahTg IV, W'i.)
JUhd.: Der zwein herrcn dienet wol duz »ix beide muezeu
bän verguot , der muoz vil vrüe üfstftn. (BoMr.) —
Zwein ein manniht dienen kan. (Hohen/eis.) — Zweyen
herren nicht kau dineu ich. (AmbroK. Lb.) — Niemant
zwain hem gedienen mag schön und eben nacht und
tag. (Rintj.) — 8ö hürt ich bei der ersten sa?: niemant
zwain gedienen mag. (Ring.) (Schulst, 134: Zinjerlt,
fi7 n. l'JC.J
Böhm.: Nikdo uemuze dTema p&nnm sloaziti. (Öela-
Dan.: Ingen kand tiene to herrer til takke. (Prot, dan., M^.)
Frt. : Nul ne pent bien k deux maltres servir et la faveur
de tous deux acqu^rir. (Kritzinger, 430'«.; — Nul ne
peut serrir deux maltres. (Leroux , //, 6».) — Fersonne
ne peut servir k 1» fois. (Leroux, II, 371; Oaal, 683;
Krittinger, 430»».;
Holt.: Men kan gcene twee beeren te gelijk dienen.
CHarrebütnee, 7, 295.;
It.: Chi due padroni ha da servire, ad ano ha da men-
tire. (Oaal, 883.;
Kroat. : Ki bi rad dvem gosponnm sloiiti , nijednomn nemre
vgodlti. (Öelakovtky, \9.)
Lat. : Sorbere simul et flare difficile. (Tuppius , 231 ".; —
Nemo potest dominls pariter servire duobus. (Bindrr
II, 2051; FasiHun, 161; EiseMn, 304; Phüippi , II, 16.;
— Nemo simol dominis par est servire duobus. (Bin'
der II, aai6; Egena. 153? Gaal, 883; Seybold. 339;
Monr, AnseigiT, VII, 5W»; Zing^rle, 67.) — Utiliter servit
nemo duobus heris. (Binder II. 3459.;
Dng.: Nehöz köt ürnak szolgälui. (daat, 883.)
635 Nigge (neue) Hären, nigge Hecke (Zäune). —
(Soest.) — Firmenich, l, 348, 17; für llattede : Firme-
mch, III, 27, 31; für herlohn: Woesle . 74. 224.
636 Nigge Heren, nigge AflTdren. (Düren.)
637 Nigge Herens, uig^e tiyen. (Wen[.) ^
638 Nije Herren, nije Funde. — Eichwald, 772.
639 Nije Herren settn nije Wetten. — Eichwnld.m.
640 Oek (ich) Herr, du Herr, wer ward Löschke *
dräge. — Frinchbier, 310 : FrisMner^, li8&.
LOschko = Lischke, ein au« Bast geflochtener Korb,
der an einem Stricke, nach Art einer Beisetasche, um
die Achsel gehangt, getragen wird. Htnnig (8. 148)
bemerkt: Vielleicht kommt Lisohke von Lasche, seg-
mentnm corii, oder auch vom litauischen Langii=:ich
breche, nftmlich den Bast von den Blumen, oder von
Lai8kas = ein Blatt oder Zweig. Auch litauisch: loh
bin ein Herr, du bist ein Herr, wer wird den Korb
tragen.
641 Omnis Herr Monosy Ilabus. — S\aor , 232.
642 Onse liewer Heer het völ Spähllüd on Muse-
kanten. — Firmenich, l, 403, 172.
643 Redet der Herr vom Stehlen, so spricht der
Schmeichler vom Klauben. — Parömiakon, 8057.
644 Reiche Herrn, arme Vnterthanen (Knechte). —
GrutcT, tu, 76; Lehmann, y7,53Ä, 17.
645 Rike Herens hewt fette Katten. (We$tf.)
646 'S isch nid guet grossa Hera Chirsi z* ässa; si
p&nggla (werfen) eim d' Steine n' alli i d'
Gleicht. (Rem.) — Ztfro, 100.
647 Schläft der Herr, so träumt der Knecht.
648 Sein eigener Herr sein, ist besser als Gold.
649 Sein eigener Herr sein, ist das Beste.
650 Sein selbs herr sein ist die grösst herrschafil.
— Franck, /.161 ''; Lehmann, II, 568, 64.
651 Seinen Herrn betrügen, heisst noch nicht Rom
erstiegen. — Peiri, li, 518.
652 Seinen Herrn soll keiner schelten.
3lhd. : 8tn lant nieman schelten sol , noch einen herren ;
dax etat wol. (Freidank.) ( Zingerle , 13i.)
653 So as de Herr is, so is ok sin Koreth (Kutsche).
(Ukermark.)
Die Russen: Furchtsamer Herr, scheuer Knecht.
(Altmann VI, 456.; Wie der Herr, so der Werkmeister;
wie der Werkmeister, so die Lehrjnngen. Langsamer
Herr, fanler Werkfahrer, stinkender Lehrling. (Alt-
mann VI, 462 u. 466.;
Dan.: Born herren, saa tiencren. (Celakoe^ky, 376.;
Engl.: Like master, like man. — Like flir, like son.
(Gaal. 82.;
Fr:.: Tel mattre, tel valet. (Lendroy, 955; Lwohx, II,
69; Bahn I, 58; Oahier , 99<J.)
EoU. : Zoo de heer is , zoo is het huisgezin. (Harrebom^e,
1, 294.; — Zoo de heer ii, zoo is het volk. — Zoo
heer, soo knecht. (Harrtbam^e , I, 996; Bahn I, 345.;
//.: Tal padrone, tal Mnritore. (Sohn /, 127.;
Lat.: Qnalis dominus, talii et canis. (Binder ^1^3.) — In
vutgus manent exempla regentam. t(Binder II, 1487.)
Mobile mntatnr semper com principe vulvae. (Claudin.)
(Binder II, 1877.;
Port.: Tao bom he Pedro como sea amo. (Bnkn. 1 , 29h.)
654 So die Herren sündcnd , müssen die Diener die
Buss tragen. — Stumpf, II. 237*.
655 So lange kein Herr, so lange kein Knecht. —
Eiseirin. 701; Simrock. 4597.
656 So oft der Herr in den Stall geht, fällt ihm
ein Groschen in den Kasten.
657 So viel Herren, so viel Zähren; so viel Honig,
so viel Gall; so viel Freuden, so viel Leiden,
so ist's hier und überall. — Hertz, 15.
Hausinschrii't in Wiirtemberg.
658 Stöt d Uerre mi man dal, säd' de Diern, wat
do ik 6k in'n Herrn sinen Arftenslag. (Harn-
tnirg.) — lloefer, 222.
659 Strenge Harens du richtet nitt lange, (herlohn.)
— Woeste. 78, 316.
660 Strenge Herren machen gute Knechte.
Soll. : Bij hardo beeren worden de knechten goed. (Harre-
bomee, I. 294.)
661 Strenge Herren machen nicht viel Worte.
662 Strenge Herren regieren nicht lange. — Graf,
524, 304; Ei feiein. 303; Lohrcngel, I. 25 ; o/ttfriesitch m
Ilauskalender . /; Bueren, 1067.
Anf Sylt: String hiarcn ragt eg lang. (Haupt, Vllf,
3bi, 54.;
Isl.: Strangir herrar rikja ^jaidan leingi. (Jontsyni, 333)
Lat.: Inviia imperia nunquam renitentur diu. — Nihil
Tiolentum diutumum. (Philipp!, I, 209.;
663 Strenge Herrn regeert nich lange, darum si bei
schnellem Fruost nich bange. (\Ve»tf.) —
Boebel, 184; (ur Hannover: Schamltach, 323; für Sftt:
Haupt. VIII. 354. 54.
Hall.: Strenge beeren regeren niet lang. (Harrebomet,
/. 296.;
664 *T is quaad, mit Heeren Peren eten, sy tasten
na de rijpste.
665 Thörichte Herren gehen mit närrischen Hän-
deln um.
666 Träge Herren, faule Diener.
Aehnlich russisch Altmann VI, 428.
667 Trew Herr, trew Knecht. — Petri. U, so»; Sm-
ler, 253.
668 Ueberall ist ein Herr: ist er nicht z' Haus, so
kommt er noch z' Haus. (OberMerreidt.)
669 Um einen Herrn steht es gut, der, was er
wünschet, selber thut. — Simrock, 9486.
670 üense^ Hcar (Herrgott) lässt eahm (ihm, sich)
nit ei di Kast'n (Karten) schaug'n; e mischt
s' wie 's eahm passt (Innsbruck.) — Frommann.
VI, 86. 48.
671 Uense Hear woa.ss schoa was fuar a Goasz as
e' krümb'n muass. (hmsbruck.) — FVamnMin.
VI, 35 , 36.
672 ünse leve Hers Barmhartigheit un Papen Be-
gerlikheit, de düürt van nu bit in Ewigkeit.
— liueren , 1190.
673 Unsere Herren und Helfer liegend in den Hor-
sten; nach dem Kaiser und dem Adel soll
uns wenig dürsten. (S. Helfer 4.) — KirOihofer,
62, 30^
674 Unsers Herrn Recht ist schlecht. — Graf, 17, ti»;
Schmeller. III. 430.
675 Viel Herren dienen ist schwer. — Atentin, CCCT*.
G7G Viel Herren, schlecht Regiment. — ftfrie, S8M:
IHum, 671; Siebenkees, 191.
Lat.: Mnlti duces Cariam perdidemnt.
677 Viel Herren, viel Risse, sagte die Kröte, ab
die Egge über sie ging.
Fr:.: Au diable tant de maltres, dit 1« enpMid Mimi U
herse. (Cahier, 974.;
G78 Vierley armer Herrn sind in der Welt: ein
Landsherr ohne Land , ein blutarmer Edel-
mann, ein Priester im Spital vnd ein Apt
ohne Gülte (Einkommen). ~ GnMr, JV. fl:
LfhmaTin , if , 802 . 93.
565
Herr
Herr
566
679 Vil Herren, vbcl regiert. — Agricnia II, 185; Ege-
Wilff. 2i^: VelTi, U, 57a; V.ruf . 522,268; SiniTnih , 46fi2;
Körte , 2604; Rraim, l. 1312.
BöhiH, : &»du neinuoho, kde i)dniiT innoho. (Öelakoeaki/, HIS.^
PniH. : Kx^du nivwiule, gdzie pauAw wiel«. (delakot^ky, 31^).;
680 Vil Herren, wenig huussbalter. — Stumpf. II, 40l^
681 Vil berm buben nie wol regiert. — Franck,
II, losl» ; Ehering, III, 349; Gruier, l, CA ; Graf, 522, 267 :
E\»ciein , 308.
tat. : MaltJ duees deperdidor« (Jariam. — Multoa imperitare
malnm est, rex unicut eato. (Kisttein, 303 J
682 Vndcr grossen berrn ist gut reich werden. —
Franck. //. 306*'; Gruler, I, 70 ; Gaul, 1233; Simrock, 4656.
It.: Chi ata appreaao il l'uoco, ö fora« che si acaldi.
(Uaal, 1233.J
683 Von grossen Herrn halt dich fern.
Bubm.: S relik^m p&noin ncnf dobfo na bratratro. (Ceta-
kuüiky, 324.;
Holt.: Het i« genoeKolijk nf gcvaarlijk dat nien veol go-
mecnzaamhcid m«t (jrrunte beeren heeft, want hunne
gunst maakt groot, en hunno toumigheid kloin. — Alot
groote beeren kleine kennia. (Harritbomfe y l, 295.^
Lat.: Dulcie inexpertia cultura potontia amici, expertaa
metuit. (Jloraz.) (Binder II, 860; Stiifbotd, im.)
68-4 Von grossen Herrn suU man schweigen oder
löblich von jhiien reden. — Uhimnn. 675, iss.
//..- De' grandi e de' morti o parla beue, o taci. (Hohn
I, HO.J
685 Von nichts wird kein grosser Herr.
Die Voneticr nagen: Um zu tlerren au worden, musa
man keine Furcht vor dem Teufel haben. — Man wird
nicht viin einem Augenblick xum andern mit niühtH zum
Herrn. — Wer stiehlt, wird ein Herr. — Wer nicht stiehlt,
hat nichts, (litititbfr'j tl, 118.;
686 Vor grossen Herren kann man sich leicht um
den Kopf ri'den.
liän,: IIiiH hcrrer tael sagtmodig, \\»t talniodig. svar
klogmodig ; thi det er ondt at talo hoa dem som künde
tale til de dtfde. (Proo. dan. , 284.;
687 Vor grossen Herren soll man sich tief bücken
und sie süss ansehen.
Dum.: tjtore herror Tille baado frjrgtes og elskes. (I'ro».
dan., iSi.)
688 Vor grosser Herren Pforte kommt die Wahr-
heit selten zu Worte.
l>än.: Store herror Bom ha%'e alting, fattes dog cot: den
•<im ttfr og kand sige dem aaudhed. (Proü. dan. , h'A'i.)
689 Vorzeiten hat mau grosser Herrn zusag vor
gewisse warhcit gehalten, itzo hclt mau sie
vor giiedige wort. — Uhmmn , 928 , 17. '
690 Wü derllär, esi det Gcsäinjt. (Su^tnbürg.-tdchs.j
— Svhuiter , il6.
691 Wa Herren sein, da seiud Decklaken. — Agri-
cnla II. 175.
692 Wann dt' Häer iut diäm Hiusc gciht, dann böürt
de Ruiens deän Start op. (Sauerland.)
693 Wann die Herren uins Diebs bedurffen , so nc-
raeu sy Jn vom Gulgen, wann sy sein nim-
mer l>edürifen, so hencken sy jn wider daran.
- A'jrunUi II, 162.
694 Wann die heneu einander reufl'en, muss der
arm man das har darleihen. — i-ranc*. //, 3«**;
7'fj;ipiiu. 199 •>; Griilir. I, 72.
695 Wann die Herren können regnen^, so können
die Diener auf holtzschuhen gehen. — J/cnücA,
7ul, 67; Petri, II. 643; Mathrntu, ISulilla, CCXVIH^
') In einer mir zugegangenen Handschri ft steht dafür
rcchucn. Ist das Schreibfehler, uder aoU es heiasMi:
Miigvn die Ilerron noch so gut rechnen, die Diener
wissen schon auf Holzschnhcn Über die Ziffern hinweg
oder durch sie hindurch an kommen?
696 Wann du bey grossen Herren bist, so stich dir
ein Messer in die Kohle. — Sntur, 230.
697 Wann du sitzest vnd issest mit aiuem Herren,
so mcrcke, wen du vor dir hast, vnd setie
ein Messer an deine keele, wUtu das leben
liehalten , wünsche dir nicht seine speyse, denn
es ist falsch Brot — Agricüia ii, i»l
698 Wtnn ein Herr seine Vnterthanen strafft, so
heissts, es ist Gottes will gewest — JMsmm.
IM,».
699 Was bleibt für den Herrn, wenn der Knecht
■ müssig geht.
Dan.: Hvad skal ikke harren gi«fre, naar svennen saa maaef
(l'rw. dan., 283.^
700 Was d' Herre verbreche, müend d' Bure wieder
mache lo. — Schvnit. I, 316, 140.
701 Was den Herrn nutzt, das ist der Vnterthanen
Schad. — /y(.>/im(inn, 657, 60.
702 Was der Herr befiehlt, muss der Knecht (Die-
ner) thuu.
Dan.: Herrer have at byde, underdaneme at lyde. (Pro»,
dan. , 'JS3.)
703 Was der Herr für Wetter macht, hat der Ka-
lender nicht bcd:icht.
Die Pulen sagen: £b weiss nicht Herr Niewieski, wa«
der Herr im Himmel macht. ( Niezgadnio Pau KiewieaU
CO rubi Pan Niubie^ki.) StanisluuH Niewiudki war in
Polen ein bekannter Kalt^ndormachcr, der eicli aber,
wie es diesen Leuten auch in andern Ländern ergangen
ist, in seinen WitterungsvorauiBugungen oft sehr er-
iieblich geirrt hat. ( Vgl. Wurtbach I, l-SS.;
704 Was der Herr guthan haben will, muss er sel-
ber thini.
705 Was der Herr männlich leihet, steht auf des
Mannes Treue. — Graf, h36. 7.
Von der Treue, die der Lehnsherr dem Lehnsmann
Hcliuldig ist.
mkd.: Swat aber do horro mannlike liet , dat etat uppea
manne« truwe. (Spangenberg, 226, 401.;
706 Was der Herr nicht befiehlt, kann der Diener
nicht thun.
Dan. : £n herre skal el have djr tid paa ord , men «ige
hvad og hvorledcs tieneren «kal gi^re. (Prot. dan. , 261.)
707 Was der Herr theuer verkauft, gibt der Diener
(Knecht) nicht wohlfeil. — .S'itf or. 897.
708 Was der Herr thut, ist immer gut — FriMch-
bier ^ 15S9.
Lat.: ludigna digna habcnda sunt, heru« quae faolt.
(Ptautui.) (Philippi, 1, 193.;
709 Was der Herr thut, ist wohlgethan; was die
Frau thut, geht auch noch an; aber der
Junge muss Prügel hau.
710 Was der Herr will, muss der Diener thun. —
Luc. 7, 8.
Ifokm.: Kam pin chce, tarn aldha jde. — Pinveli, alüh»
musf. (Cflakovtkffy 20.;
711 Was des Herrn Schuhe zertreten, wächst hun-
dertfältig wieder. — Sprichwörtergarien , 257.
712 Was die Herren erfrewt, das thut den Vnder-
thanen wehe. — Lehmann, 6i3, 19.
713 Was die Herren nicht essen, wird den Dienern
zugemessen.
Böhm.: Pansk6 nedojedky dcibr4 pro cel&dku. (Öela-
k'jftkjf, 378.;
1*0(11. : Co drugiemu « w««» «padlo , to musi» jüi
(Ö«la-
kovtky, 378.;
714 Was die Herren sünden, das büssen die armen.
— /Wri. //, 639; t'.ruier. I. 75.
715 Was die herren sünden, dz büssen diebawren.
— Tappiut, 199 ^ ZeutbwA , CCL\ * : Hauer, M»; He-
nuch, 570.
Lat.: Hegiim delicta «nbditi dependant (Tappiu*, 199*.;
716 Was die herren sünden, mness ainer zalen, der
die schuech mit past bindt — Hauer, Mü.
717 Was die Herren sündigen, das müssen die Vn-
derthanen büssen. — Ldimann, 179. 5.
718 Was die Herren thun, muss alles recht sein. —
Lehmann . J/ , 864 , 64 ; Gruhr, III, 98 ; Eiselein , 203.
719 Was die Herren watschen, müssen die Diener
beklatschen.
HoU.: Wat de heeren wijsen, moeten de gekken prijxen.
(HarreboiHtie, I, 296.;
730 Was die Herren zersohUgen, müssen die Her-
ren bezahlen.
Biikm. : StAJ p4n ^b^e , btuJ pto nahndL (Öelakotuky , 319.;
721 Was ein grosser Herr nicht kann, das thut ein
armer Mann.
Dan.: Der er meget, som «tore herrer ei dum« gi0r6, og
de allarrlngeste maae gi^re. (Prot, dan., 284.;
ISS Was ein Herr leihet, das soll er nicht brechen.
— A'{iR0«fi . 37"; Graf, S5S. 43.
Der Herr soll dem Lehnsmann fSr den wirklioheB
LehDagenusfl einstehen und ihn darin ichtttien.
»6*
567
Herr
Herr
568
723 Was grosse Herren nicht verstehen, das wissen
ihre Räthe.
724 Was grosso Herren sagen, das muss alles recht
vnd wahr sein. — l'ttri , II. 597.
725 Was grosse Herren thun , ist immer wohlgethan.
Soll.: Wat grooto beeren cn rijke lieden doen, dat Staat
hun altijd wel. (IJarrz-bomee, I, 2^6.;
726 Was grosse Herren verschulden, müssen ihre
Räthe dulden.
Wid. : Ein wort daz ist in algemeine vrol bekannt : raisse-
tuot cinberre, seht, man sprichst zebant, stn rät der
habe die bösheit in geldret. (Hinnenberger.) (Zin-
grrle, 67.)
727 Was grossen Herren gefüllt, das soll allen ge-
fallen.
728 Was Herr vnd König selber thut, dem folgen
all mit frischem muth. — llenisch , ii7i , 53.
Lat.: Begis ad exemplum totos componitur orbis. (Hc'
niscfi, 1171, 57.;
729 Was Herren sind von hohem Stand, die reichen
weit mit langer Hand.
730 Was man dem guten Herrn freiwillig thut, ver-
weigert man dem schlimmen, auch wenn er
es befiehlt. — AUmam v, 83.
731 Was soll ein Herr, der seines Amtes nit waltet!
732 Wass die herren thun, ist alles recht — Hauer, Kiij'.
Die Rassen: Des Herrn Wollust ist keine Sünde.
(Altmann VI, 436.)
733 Wass grosse Herren wollen, das soll allen ge-
fallen. — Lehmann , 309 , 72.
734 Wat de Herre schitt, dat stinket nich. (Braun-
schweig.J
735 Weiser Herre gerne hat weiten Freundeskreis
und engen Rath. — BacmeUter, 53.
736 Weit vom Herren vnnd nahe bey Freunden woh-
nen, ist dass best. — Lehmann, 527, 84.
737 Welchem Herrn du dienst, dessen Kleider du
trägst — Kirchhofer, 80; Simrock, 4619; Körte, 277C;
tiraf, 517, 235; Braun ^ I, 1306.
Weil grosse Herren besondere Farben haben , in die
sieh ihre Diener kleiden mussten und woran man er-
kannte, in wessen Dienst er stehe. Vom Kleide wurde
dann das Sprichwort auf die Gesinnung abergetragen.
738 Welcher solchen Herren dient, die es nicht werth
seyn, der hat ein schweren dienst — Leh-
mann, 127, 72.
739 Wem's der Herr gibt, dem gibt er's mit Haufen.
Lat.: Dantur opes nnUis nunc nisi diritibnt. {PhiUppi,
I, 110.;
740 Wen der Herr lieb hat, den züchtigt er. —
Spr. Sal. 3« 12: Uebr. 12, 6; Büchmann, 154 u. 165; Phi-
Uppi, II, 135.
Lat. : Garissimus Deo flagello proximnt. (Binder II, 443.;
— Non amat hie puernm, qni raro castigat istmn.
(Philippi, II, 31.; — Quem diligit dominus, corripit.
(Schulte , 45.;
741 Wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, sagte
der Spitzbube, als er Streiche erhielt
742 Wen der Herr sauer ansieht, den werfen die
Diener die Treppe hinab (zum Hause hinaus).
Die Bussen: Wen der Herr nicht leiden mag, den
hassen die Diener. Wem der Herr Böses wanscht, dem
flucht der Diener. (AUmann VI, 4»2 u. 511.;
743 Wen der Herr verderben will, den schlägt er mit
Blindheit.
Lat.^ Quem perdere rult Dens, print demcntat. (Binder
II, 2747; FaaeUus, 214.;
744 Wen die Herren hassen, der muss Federn lassen.
Holt.: De haat van den beer is de dood van den man.
(Barrebomef , I, 294.;
745 Wen ein grosser Herr bittet, der muss dessen
Narr oder Packtrager sein.
J>än. : Naar cn h0g bcder en ringe , maa ban enten vsere
en nar, eller baere B»kkeu. (Prov. dan. , hl.)
746 Wen geringe Herren miethen, der kann als
Diener mit gebieten. — Seybold, 432.
747 Wenn alle Herren sein werden, wer wird die
Körbe tragen?
748 Wenn alle wollen Herren sein, wer wird das
Holz spalten klein.
Dan.: Alle vüle herrer viere, logen vil paa saekken baere.
(Proe. dan., 284.;
749 Wenn ausbricht grosser Herren Zorn, sind arme
Leute gar verlor'n.
750 Wenn de Her ut dem Huse geit, dann bort'
de Rüens (Hunde) den Steart up.
') Boren = heben; hochdeutsch baren, tragen.
751 Wenn de Herens de Koppe tohaupe häPt, is
dat Volk üewel deranne; wenn dat Volk de
Koppe tohaupe streckt, is de Herskop (Herr-
schaft) üewel deran. (Büren.)
752 Wenn der Herr beim Knecht (die Frau bei der
Magd) Geld borgt, so ist er (sie) ein Lump
oder will einer werden.
753 Wenn der Herr das Bett hütet, das Gesinde
faule Eier brütet
Böhm.: Kde piu uz v posteli, sluLa jeste vesel;^. (CeUx-
kooskij, .%o.;
754 Wenn der Herr die Hand nicht mit anlegt, ist
vergeblich bauen.
Frt.: Si la seigneur n'y met la main, Gelangest que bitlr
en vain. (Aritzinger , 700^.;
755 Wenn der Herr fährt, springt auch ein lahmes
Pferd.
756 Wenn der Herr fort ist, ist das Haus todt
HoU.: Daar de meester uit is, is het huis dood. (Harrt'
bomtfe, I, 33y.;
757 Wenn der Herr friert, so zittert der Schma-
rotzer, war' es auch mitten in den Hunds-
tagen. — Parömiakon, 3058.
758 Wenn der Herr hinkt, so geht der Diener krumm
( lahm ). — PariSmiakon , 197.
Der, so sich beliebt machen , einschmeicheln wilL
759 Wenn der Herr kommt zum gemeinen Mann,
so will er was han.
Böhm.: Kdyz p4n nadch&zf sprostdho , jistä cos cftf u nebo.
(Öelakovak'/ , 324.;
760 Wenn der Herr kurzsichtig ist, so ist der Knecht
gar blind. — Simrock. 4600; Körte, 2808; Brom,
l, 1320.
761 Wenn der Herr lacht, so singt der Diener.
(S. Frau 606.) — Winckler. XV, 12.
Böhm.: Kdyz se p&n smoje, cel:^ dvur vesel b^rA. lüela'
kovsky, 376.;
762 Wenn der Herr mit dem Knecht spielt, so ver-
spielt er den Herrn.
Böhm.: P&n s sv^m sluzebnikem nehraj, a sluaebnlk pisn
nel^. (Celakoeskg, 324.;
763 Wenn der Herr nicht da ist, halten die Bedien-
ten Hochzeit.
Frz.: Qnand les mattres sont absens, les valeti Tont
gogaille. — Voyage de maltre, noces de valet. (Ca-
hitr, 093.;
764 Wenn der Herr nicht daheim ist, so kan er
desto mehr seines Dieners trow erkennen. —
Lehmann. 124. 41; Winckler, XIX. 48.
Fr:.: £n l'absence du seigneur se cognoist le sarriteur.
(Leroux, II, IC.)
It. : In absenza del padrone si conosce il serritore. (Poi-
zagtia, Z^tO, 8.;
765 Wenn der Herr nicht mähen hilft, gibt es nicht
viel Bund.
Die Bussen: Wo der Herr nicht beim Milien iit,
gibt es eine reiche Nachernte. (Altmann VI, VH.)
766 Wenn der Herr nicht zu Haus, halten die
Knechte Saufaus.
767 Wenn der Herr nicht zu Haus, ist niemand zu
Haus. — Beinshcrg III, 35.
Wenn selbst hundert Sklaven da sind, sagt man in
Hindostan, ist der Herr nicht daheim, so ist dM Hans
leer. (Heinsberg III, 35.;
768 Wenn der Herr nicht zu Haus, steigen die
Tische auf die Bänke.
Lat.: Perstrepunt, ubi domini absnnt. (Ttrtn*^ (SelaU-
blau, 486; Faseliua, 200; Binder II, 25^1; Pküippi» 9t)
769 Wenn der Herr sagt: Hühner sind Tauben , to
muss (mag) es der Bauer (nur) glaobeai.
770 Wenn der Herr schläft, so wachen die IMoner
(Knechte, Lehnsleute).
Das folgende franxösiicha Sprkliwii^rt baiivlil cieb
haupUftchlich auf das VsTtiDtiilM cvriä^heu L,«bJilbAZT«li
und Vasallen. Wenn jeoer flsloe Beebte niiOit «usQlilt
so macht dieser sich diese KacblAssIgkeü «u Xutae osd
umgekehrt.
Fr:.: Quand le seigneur äoti le Tftnad vfiüle, U s«Jffl$fiir
veille quand le Tassal aort. (Lt^drv^ , ISS2 ; C*H*r. 1(Ü^|
5C9
Herr
Herr
570
771 Wenn der Herr schläfert, so fängt sein Schma-
rotzer (ächmoichler) nn zu gähnen (zu schnar-
chen). — htrömittkini , 19') u. 3057.
772 Wenn tl<T Herr selbst flieht, bricht niemand
seine Treue. — Graf, hhi . ii.
Per Lehnnmann hatte gelobt, flcineii LcbnBherrn his
auf» Aensterete xu vertlipidit^oi). Dhh (ii.-li;bnii>rt dur
Treue ging mitunter bis zu der lieBtiininung: „Sähe ein
Lehnsmann Meinen leiblichen Vuter und «einen Herrn
in Kleiclier Gefahr, ki>nnte aber nur einem helfen, 80
miiMütu er «einen Vater verlaHsen und dem Lehnsherrn
helfen." Dan obiue Sprichwort aa^t nun, daus die
l'Hiclit der Treue dann nicht gebrochen wird , wenn sich
der Lelnifmann zurückzieht, nachdem der Lehnsherr
gelbbt die Fluclit ergriffen.
Mf.'l. : So Aber der hcrr selb« fleucht , »o i>richt nyemand
»ein trew. (M,iur,r, l. 3n.^
773 "Wenn der Herr sitzt in der Schouke, verliert
das Pferd die Tranke.
774 \Venn der Herr spricht: Mich friert's, so schüt-
trlt es d'-'U Knecht, wenn es auch Juli ist. —
Von Scbineichlem nnd Launenaklaren.
775 "Wenn der Herr stolpert, so bluten dem Diener
die Zehen.
Aehnlich die Küssen: Strauchelt der Herr, so fiUlt
der I»jiMu;r. {Mtiminn VI, VM.)
776 Wenn dir Hr-rr trauert, weint auch der Diener.
Der 1):euer almit in allem gern ditm Herrn nach.
Der Vicokunig von Irland, Lord Alulgrave, liebte die
ichune Literatur und hat selbbt einige k'utc Romane
geKvhrifbrn. Natürlich waren nun Herren und Damen
nm iri:'chvn Hoff nntflchiedeue Freunde der Uelles-lettres
und dicliti'ten, echriebcn und versi-lti-n nach Leibes-
krafttn. Das ist immer so. I^t der Herr ein Trinker,
HU und die Knechte SUnfer; liebt er die Karten, so
sind «ie rrouv>*^ri'; und i«t er Freun-.1 der ITirde, so
Sind sie UoH^kuiiime und Stallkneclitc.
777 Wenn der Herr trinkt, so faufeu die Kiieohte.
Die Ruüseu: Tiiukt der Herr, bo zeclit der Diener.
(MUnimn VI . 4ol.;
778 Wenn der Herr verdampt ist, so {rehen die
Diener selten vngerissen auss. — Mnihi .tw , /w
./ifJ.i . (XVii '•.
779 Wenn der Herr vi;rrcist ist, tanzt das (iesinde
auf Tisch und Bänken.
780 Wenn der Herr ver^o^gt ist, muss iuuh der
Esel srin Futier kri«'p'n.
781 Wenn »ler Herr vom Knecht, die Frau von d« r
Magd lernen soll, so ziehet <lie Nahrung die
Füss zusammen. — .suii.r. as6.
TSa Wenn der Herr vom Knecht lernen muss, ^o
steht der Handel übel. — Sn/Md . 2'.<3.
Inf, ; Male ajritur cum domino . tjuem villicu« docet. ("*'< y
C-l'i. Vi'.l: li.a.i.r II. 17«3,- Sdi-nlnim, M, .1.;
783 Wenn der Herr das Land (sein Gut, Feld) ver-
zehrt, so verzehrt das Land din Herrn.
liäi.: Naar haudel opivdes af «in herre, laiigveys handel
o^ceder ain herre. (I'r-jv. dau., 'J7I.;
784 Wenn der Herr will, so hat «1er Diener leicht
rechnen.
i'«,;i.; Sn:idna wiu.A, frdy l'an cbce. (Lompa .V.*.)
785 Wenn der Herr will, so nützt dem Knecht das
Wijinen nichts
(i^Kcn die N'ithwcndii{keit «ehUtzen keine Tliranen.
frz.: l'e ijtie m.iltre %'eut et valet jjleure . s<>nt larmes per-
d-ie«. 'Lrn-tny, W^; ''«iA.»#-, UVt. ; I.- i'»nx . I. '•^.)
786 Wenn der Hi-rr wird zum Knecht, «o steht's
um die Pferde schlecht.
Ii-ii- Hvü der tager licrrer til stald-flvenne, faaer brodne
■a>lirr. li--e. d-in. , .'»"_'■«. ^
'ihl Weüii die Hern n bauern und die Bauern her-
ren, s«» gibt's Lurnpen. — Simi-fh. cc-'O-'; AVirf.-,
188 Wenn die H-'rron brawer vnd beoker sind, so
cehet es vber arme leut. — rvfri, 7/, C43; //r-
fii«./i,t»S7, l-i.
"W Wf-nn die Herren (Schwar2-)Brot sclicnken, wol-
lun sie SeDimel (iWeissbrot) wiederhaben.
790 Wenn ilic Herren einander raufTen, so mfiuen
die Vndenhanen das Haar darleihen (aus-
than, die Haare lassen). ~ Zryibuch, CCLV*.
Sihttitl, 1117^; Snüir. SM: SimnA. 4A09.
BUtm.' Ptal «a diu u ptinj, a MiUAkAm hlavy «ml.
— PA&l 1« bndira rvMi, NdlMl p^ite v1m4t. — Püui
Lat.: Quicquid delirant reges, plcctuntur Achivi. (Horaz.)
(Vkiiippi. II. 127.;
Poln,: (idy panowiu za Iby chodz^, a poddanych wlosy
tr7eszcz%. (Cflakorxki/ , :i'2yj
SlvH-.: Ked'.su piini ividii, sodläci sa musiA za vlasy
rAvat". (C,l,tkt>eiiky, IfJi.)
791 Wenn die Ik-rren eines Diebes bedürfen, so
luhnien sie ihn vom Galgen; und wenn sie
seinor nicht mehr })edürfen, so hängen sie ihn
wieder daran. — SaücT. iü8.
792 Wenn die Herren rsaen, singen die Narren. —
Fri«f»i/iin". 15M.
JIüH. : Ali» de Jie»'ren eten , dan zingen de gckkcn. (Jlarrt-
f'Oiine, I. L'tM.J
793 Wenn die Herren nicht z'i Haus, halten die
Diener KehnSauf-jau.«!.
794 Wenn dio Herr.Mi i.iclit zu Haus, leben die
Knecht' in Saus und Braus.
795 Wenn dir Herren schiessf-n wrillen, so B]>annen
die Knechte. — M„tUrMUf , lliKtnnu . \l\\^.
796 Wenn di«' Herren sich jucken, blut« t den Bauern
der Rucken.
Br,/ti'i. • Cu pini zkfivf , uedl.Ui i.latilkrvf. («'•/uii-rWy. 326.;
Kniin.: Kar gospoda Btori krivD, kmeti morjr> placaf zivo.
Crv/.ijlr,r.»*j/. Mä«;
Krönt.: Kaj veliki zakriveju, roali platiti moraju. (Cela-
kotshj, Aid.)
797 Wenn dieJIIerren sich raufen, müssen die Bauern
die Haare verkaufen (dazu hergeben). — A«fiir.,
/.¥, 12. (.ruf. .VJS, »l; ÜraunJ, 1325 : Ihnigch.ilZ. U.
Hol!.: Als de jonkor« malkander plukharen, dan mootcn
de beeren han haar lecnen. ( IlarrtboM'-': , /, 26S.;
798 Wenn die Herren sich rouflFen und trecken,
müssen die Hawren ihr Haar darstrecken. —
Irittihm. , Vjiii.
799 Wenn die Heiren sich schlagen, bekommen die
Bauern Beulen.
B''ihm.: P4ni se klou/.ajf. sodlflci fii nohy Idmou. (C'-lu-
kor»k-i. .126.)
8()0 Wt-mi die Herren tagleisten, so wart der Bawer
seiner Kuh. — iVfri, //. MS. Umidh, 214, sc.
801 Wenn die Herren trinken, so dürsten auch die
Diener.
802 Wenn die Herrtn vn^ins werden vnd bitten
frembde Gast zu sich, so gt'hen die König-
reiche vnter. — Mri. Il.f43.
803 Wenn die Heiren vom Rath aufgestanden, seynd
sie allzeit klüger. — .Sii»or. lao.
804 Wenn die Herren vom Ratiihaus gehen fällt
jedem guter Rath ein. — KUrh-. 2W)C; Gnni, lass.
I.ut.: Bvhu* peractis (riecin est Prometheus. (Haal, 1283.;
805 Wenn die Herren vom Rathhaus kommen, sind
sie am klügsten (gescheit). — SaUer, 163; Sim'
UH-k, M3:>.- Soijhiild, 450.
806 Wenn die Herren vom Rathhaus kommen, sind
sie klüger, als sie hinaufgingen. — Körtti. 2806
u. 3481 ; llraun. I. 1313; lliilippi . I. 149.
Der AU-yiitfi/ii- Amn.j^r »/<?/■ Deutuchtn (Gotha l«:i6.
Nr. 74) meint, dies Sprichwort komme ans den Zeiten
her, wo auf den lUthhäuaern noch Bibliotheken gesam-
melt und von den Kathslierren fleissig studirt wurden,
während die Ratlidlicrren der neuem Zeit, die ttber-
die-« zu Stadtbibliiitheken kein Geld mehr haben, dai
Studiren nicht lieben aollen.
Luf. : I'Obteriores cogitationes meliores. (Stybold . 450; Äu-
tnr, 121.; — PoHteriürcs cogitationes sapientiores. (Cicero.)
(Bimlrr II, L'»>27 ; Fhilippi , II. 102; Schonh-iim, P. \*\.)
— Secundac cogitationes semper innt meliores. (i^vj-
buiii. .-.40.;
807 Wenn die Herren zanken (sich rauffen), so muss
»1er ariue Mann das Haar herleihen. — Mri.
II. 643.
808 Wenn die Herrn anfangen zu kriegen, so fan-
gen die Leute an zu liegen. — Lrhmann. 443, iis.
809 Wenn dir dein Herr auch nur Sand gibt, so
stecke ihn artig in die Tasche.
810 Wenn ein Herr gegen der geringern rrcht vnnd
freyheit sich verlieljt, so verlieren sie ihre
Jungfrawschaftt. — /.«-fcoidrni, 844. 31.
811 Wenn ein Horr nirht 2 Früling, 2 Sommer,
2 Erndtrii vnnd 2 Herbst machen kan, so
<idl er seinen vnterthanen auch nicht in einem
Jahr 2 Schätzungen autflegen. — Uhmonn, W6, 4!».
571
Herr
Herr
672
812 Wenn ein Herr zum Bettelvogt wird, so zielen
die vnterthanen Leuss. — Lehmann, 6i6,ii.
813 Wenn ein yngetrewer Herr von einem getrewen
Diener mit gleicher Müntz bezahlt wird, so
ists wett. — Lehmann, 127, 7«.
814 Wenn einer zum Herrn wird, so kehren sich
Lung und Leber umb. — Petri, II, 651; Lehmann,
330. 12.
„Wann einer zu einem herren wirt, ao kert sich lang
Tnd leber nmb ... er redt nicht mehr sein sprach, er
hebt an, sohwebisch an reden u. a. w.^' (I'auti, Schimpf,
LXXIJL\)
815 Wenn es one die grossen Herrn were, so fressen
ofift die kleinen jhrc armen leut (mit Haut
vnd har) gar auff. — Mathesivs , Po»taia , GC^^ ;
Sarepta, LXXXII^.
816 Wenn et op der Her reut, dan dröpt (tropft) et
op der Kneht. (Aachen.) — Firmenich, I, 49%, 27;
hochdetUsch bei Simrock, 4607; Riehl. Familie, 153.
Dae Gesinde soll im ganzen Haue sein Sohiokaal
mit dem des Herrn als ein und dasselbe erkennen.
Viel Behenigenswerthes sagt darüber RieU (Natur-
ge$chichte de$ Volks, Bd. 3: £He Familie. Boch 2, Kap. 2:
Dai ganze Maus) , doch hat er das Verhältniss der die-
nenden Personen zor Familie in alter deutscher Zelt
sehr idoalislrt. Was er als historisoh bezeiehnot, ist
vielleicht richtiger nnhistorisoh, wie dies auch Joh. Mül-
ler in seiner Abhandlung Das deutsche Gesindewesen
von ehedem nachgewiesen hat. (Vgl. Deutsches Museum,
Leipzig 185ä, Nr. 15, 8. 539.;
Holt.: Als het in de kajuit regent, dan druipt het in de
hut. (Harrebomee, l, 374».;
817 Wenn grosse Herren bawen, so gehets vber dess
gemeinen Manns beutel. — Petri, II. 657; Henisch,
356 . 50.
818 Wenn grosse Herren Feuer verlangen, muss
man Wasser bringen.
Dan,: Store herrer viUe ofte eet, og befale eet andet.
(Prop. dan., 533.;
819 Wenn grosse Herren knien, so liegen Polster
unter.
Die Bussen: Wenn ein Grosser auf Latten läge, so
würden die Latten sich krumm biegen. (AUmanu
VI, 480.;
820 Wenn grosse Herren raufen, müssen die Bauern
Haare lassen. — Eyering , 1 , 4B5 : Pittor., IX, 12;
Latendo'rf 11.30; Körte. 2797.
Leu.: Canis peccatum sua dependit. (Seubold, 65 J — Hu-
miles laborant, ubi potentes dissident. (Fhaedrus.)
(Binder II, 1348.; — Quicquid dollrant reges , pleotuntor
Ach l vi. (Seybold, 482.;
821 Wenn Herr vnd Knecht miteinander in irrung
kommen, so kau hierin der Herr so wenig
Richter sein als der Knecht. — Lehmann. 9U. 9.
822 Wenn Herren weiss sind, so haben jhre Heuser
einen festen Giebel. — Petri , II , ets.
823 Wenn jeder Herr ist, wer bringt aus dem Stalle
(oder: fährt auf den Acker) den Mist.
Böhm.: J& pin, tj p&n, kdo bude svine p&sti? — J& p&n,
ty p4n, kdoz bude pytle uositi. (Celakovsky , 326.;
Lit.: Asz pon'a tu pon'a , kas aix» kaaaölf . (Celakovsky , 326.;
Tschud.: Mina herra, ainna herra, kes pOrgel kotti kandja.
(Öetakotsky, 326.;
824 Wenn man dem Herrn den Zins versitzt, so
fällt das Gut an den Herrn zurück. ( S. Zine.)
— Graf, 77, 92.
Wenn der Besitzer einoa zinapflichtigen (Lehn-)G'Utea
die Zinsen nicht zahlte, ao wurde er unter gewisaen
Bedingungen (s. Jahr, Zins) aus aeinem Besitz ver-
trieben, das Gut fiel an den Lehnsherrn zurück. (Vgl.
Grimm, Weisth., I, 339; Schreiber, I, 81 n. 131.J
825 Wenn man einen nicht gern einen Herrn heisst,
so ist er gut zu einem Monsieur. — Oftd, 877.
826 Wenn man mit den Herrn Kriesi (Kirschen)
isst, so rührends einem d' Stein in den Grind.
(Schweiz.)
Wer mit reichen und mächtigen Leuten anfingt,
sieht den kurzem.
827 Wenn man newen Herrn vnd neue Müntz kieset,
■o hat man für der Hand verlorn. — Petri.
//,668.
838 Wenn man zu grossen Herren kommt, muss
der Diener draussen bleiben. — l*ar6miakon , 8144.
Die Wahrheit iat ein Diener, den man bei groaaen
nicht mit „ lilueinbrlngeii darf".
829 Wenn sich der Herr an den Fuss stösst, müs-
sen die Untergebenen hinken.
lt.: De peccati de grandl fanno i poveri la peaitenss.
(Pazsaglia, 277, 3.;
830 Wenn sich die Herren raufifen, so müssen die
Bürger vnd Bawem Haare darzu leihen. —
Mathety, 374".
831 Wenn sich grosse Herren raufen, müssen die
Bauern das Bad aussaufen.
832 Wenn sich Herren vnd Fürsten raufifen, so
müssen die Bawern jlire Haare lassen. — ihmU,
PosliUa. i.l2*.
Lot. : Humiles laborant, ubi potentes ditaident. (Phaednu.)
W'Philippi, I, 183.;
enn sich Ilerren zu viel demüthigen, so gilt
ihr Ansehen nichts. — Petri, II, 673.
834 Wenn's dem Herrn recht, so geföUt's auch
dem Knecht
It.: La Corte tien per buono tutto ci6 che tä U padrona,
(Paxsaglia, 70, 8.;
835 Wenn's der Herr befiehlt und selber thut, so
ist's wohlgethan.
Poln,: Kazat Pan, musial aam. (Lompa, 15.)
836 Wer als Herr sich früh will brüsten, muss sp&t
als Knecht die Ställe misten.
837 Wer auf grosser Herren Gunst baut, verliert
seine Freiheit.
838 Wer aufiF grosser Herrn zusag trawet, der reit
aufifm Krebs nach glück. — Lehmann, 324, 58.
It.: Baldanza dl aignor, cappel da matto. (Bohn. I, 74,)
839 Wer bei grossen Herren (sein) Recht sucht»
der kann lange pochen, ehe man ihm auf-
macht.
Sie aoUen nach dieaer Seite sehr nnempfindlioh «ad
■chwerhörig sein. Die Bussen behaupten gar: Den
Grossen kann man einen Keulenaohlag geben , sie Mg«
doch nur, aie hätten a ich gestossen. (AUmann VI, 38&J
840 Wer bey Herren wohnet, muss dienen, bey nahett
Freunden hat man hilft' vnd trost. — Lekmam,
527, 34.
841 Wer dem Herrn das Schermesser gibt, der gibt
ihm auch die Wolle der Schafe. — Attmain F.
842 Wer den Herren bringt, ist willkommen.
Böhm.: Ai budeä pänem, doatanea vsecko darem. (Öilm-
kuvsk», 324.;
843 Wer den herren zu nahe ist, der wil ersticken,
^Tid wer weyt von yhnen ist, der wil erlrie>
ren. — Agricola I, 270; Franck, 11, 90**; Tappius, 18»*;
Egenolff, 166*; Petn, II, 691; Gruter, t. 79; Heniätk,
1072, 9; Eisclein, 304; Simrock, 4640.
Als Dr. Stabius, der Mathematiker des Kaiiera Maxi-
milian , auf dem Beichatage zu Augaburg 1517 viele Hof-
leute, die an Mittel dachten vom Hofleben loasnkoM-
men, klagen hörte, wandte er daa obige Sprichwort an
und fuhr dann fort : „Wäret ihr nicht am Hofe, ao hättet
ihr keine Buh, bis ihr dran kommt; itzo, da ihr dna
seid , habt ihr keine Buh , bis ihr davon kommt.*' f£ia*
fälle, 439.;
Böhm.: S p&nem a a dvorem jak s ohnäm: z blfika at
apälis, z daleka neohr^eä. (Celakovsky , 321.;
Dan. : For langt fra herre-gunat fryaer , for nmt braendar.
(Prov. dan., 282.;
Poln.: S panem a s dworem jak aogniem: m blizka sSf
aparzyaz, z daleka niezagrzejeaz. (Celakovsky, 321.;
844 Wer den Herrn auffs Maul schlegt, der wird
den Knecht nicht feiren. — Luther'» Werke,
VII, 159*.
845 Wer den Herrn erhebt, der erhebt sich. —
Sprichwörlergarten, 484.
Segen würdiger Gottes Verehrung.
846 Wer den Herrn ihr Wildpret lässt und den
Bauern ihr Kirchweihfest und ihre Hochzeit
den Hunden, der hat selten Streit gefunden.
847 Wer den Herrn kennen will, sehe seine Diener an.
/(. : Vnoi cnnoacer il padrone , guarda al aervitore. (Po»'
taglia, «9, 9.;
848 Wer den Herrn lieb hat, schmeichelt dem Hund.
„Ilir Hund ist sehr freundlich mit tausend Schmeiehel-
reden von mir bei^ast.^' (Bettina an Vamhagtn ro*
Ense, S. 349.;
849 Wer den Herrn liebt, der liebt auch dessen
Hund.
Frs. : Oui aime le maltre, aime son cbien. (Kritnngert 139^.;
— Qttl m'aime, aime mon ohien. (teniroy, 39NS; Xt-
573
Herr
Herr
574
rouXt /, 108.^ — Qul aime aaint Boch, ume lon chi«n.
(Cahier, 1,^61.^
^an. : Quien bien quiere A Beltran , bien quiere A >a can.
850 Wer den Herrn nicht hoficreu kann , der muss
bleiben ein armer Mann. — Cmter, 111, 104; Leh-
mann. /f. 871, 155.
851 Wer den Herrn nicht sieht, macht dorn Diener
den Kratzfuss.
852 Wer des Herrn Gnade hat, braucht für Güter
nicht zu Borgen. — tiraf, 557 , 19.
Die Herren belohnten die geloistcteu FoMdionite der
Bitter mit Verleihung von .Lehen, da ihnen der Beich-
thum an Liegenschaften dies gestattete. Wer also so
glücklich war, sich die Gunst eines Herrn zu erwerben,
der war, so lange er lebte, mit UUtom rersehen, die
allerdings nicht auf seine Erben Übergingen (s. Horren-
hnld), zuweilen sogar noch vorher entzogen werden
konnten.
853 Wer dess Herrn Gunst hat, der hat alle Tugend.
( 8. Herreugunst.) — Lfftm/inn, 942, 21.
854 Wer die Herren hereinbringt, soll sie ohne
Schaden der Gemeinde wieder hinausbringen.
— Graf, 426, 887.
Damit nicht der Gemeinde aas ihrer Bewirthnng
Kosten und Lasten erwachsen. (S. Lehnsmann.) Begel
bei ausserordentlichen Einsttgen. Auch im Bechtsrer-
fahren in dem Sinne, dass der Antragsteller die Ko-
sten Torzuschiessen , der Hachflüligo Theil sie ichliess-
lieh zu zahlen habe. (S. Hauptsache und Sache.) >-
„Wer die horren herein bringt, der soll sie ohne scha-
den der gemeinde wieder faiuausbringen. '' (Grimm,
III, 89«.;
S55 W^er einem bösen Herrn dient, hat die Hölle
auf Erden.
iMt.: Se misere servire sciat, qui servat iniquo. (Hin-
der II, .1054.;
856 Wer einem bösen Herrn dient, hat schlimme
Tage und wenig Lohn.
t\rt.: Qui mauvois signor sert son loier pcrt. (L^rotix,
II, 301.;
857 Wer einem geitzigen Herrn dient, der hat davon
grösser Bcschwemuss als von Zahnwehe. —
LffhiTMinn, 126. 165.
858 Wer einem guten Herrn dient, bekommt guten
Lohn.
Jjrc. : Qui sert hon maltrc , bon loycr en re^oit. (Krit:in-
er einem Herrn dient , der es werth ist , dem
ist sein Dienst nicht beschwerlich. — Leh-
maun, 127, 75.
860 Wer einem Herrn dient, muss sich nach seinem
Willen richten.
Fr*.: n te convient par estouvoir (raison), si tu venz faire
ton devoir, laissier tuute ta Tolentö , pour ton scigneur
•«rvir en gri. (Leroux, II, 77.}
861 Wer einen gnädigen Herren hat, der kriegt
gemeinigklich einen vngnädigen hof oder
fltarck wderpart. — l^tri, II, 701; Henüch, 1670, 41 ;
LHirnann, 391, 6.
863 Wer einen Herrn hat, der hat auch einen Mei-
ster. (S. Geselle 57.)
Frx.: Qoi a seignour si a maistro. (Leroitx, II, 77.)
863 Wer einen Herrn hat, soll ihm auch treu dienen.
Frs,: Si tu a* maitre, sors le birn, dis bien de Ini , garde
le sien, c^le son secret quoi quMl fasse , et sois fidile en
toute place. (Kritzinyrr. 4.10 ''.J
864 Wer einmal gnädiger Herr geworden ist, be-
kommt alles umsonst. — A'i«Jt<^rcf(cr, 29.
865 Wer inie wil ein Herr sein, der mus im Alter
ein Knecht sf-in. — Mnüwyy . 2[*^\
866 Wer früh will Hon* sein, mtiss lange Knecht
sein. — h'Cirtr, 2795.
Däm.! Hvn aarle vil vterc herre, blivc-r licngio svend.
//*rf;r. 'tan., 4.)
8(>7 Wtrr für dtn Ht-rrn vi«?l zu thun hat, der ist
bey ihnen uiiwerth. — P-tri. II. 7i'9.
868 Wer gro.sse Herren lobt, sagt, ihnen, wie sie
st^in sollen.
869 Wer grosse Herren sol slraflon, d*>ui geliets, als
einem, der einen wil<len IJiiren wil ins Ohr
bluBCIi. — Ht-Thn-ii-r , II. 'JOS.
870 Wer grossen Herren die Wahrhoit sagen will,
xnuse ein süss Brühlein daran machen.
BöAm.: NesaadniTecniluvitip&uümpravdu. (i''tlakx,viky, 65.)
tot».- l'aDom trndno prawd« möwic. (fytaUesky , 65.;
871 Wer grossen Herren dient, hat gut Brot und
seine Noth.
Port.: Servo a senhor, saberis que he dor. (Bohn I, 894.^
Span. : Sirve A seiior , y sabr4a quo es dolor. (BoHh 1, 357.)
872 Wer grossen Herren leiht oder mit ihnen spielt
(wettet), der hat einen Wurm im Kopfe.
Böhm.: 8 pAnem v karty nehraj • v lAvod se neponit^,
peuvz mn nepujcuj. t CHakoexkjf , 325.J
Poln.: S panoni l[.irt niegr^', w cawod sif niepnszcaaj,
pieni^dzy mu niepoiycx^j. (Öelakovxky, iii.)
873 Wer grossen Herren wohlgef&llt, ist werth und
glücklich in der Welt.
874 Wer grossen Herrn einmal gibt, der muss mehr
geben. — Le/imdrin, 19. 53.
Sie machen sofort ein altos Herkommen (Obserrans)
daraus. Die Russen : Schenkst du dem Herrn das Pferd,
so schenk' ihm auch den Sattel. (Altinunn VI, 80.;
875 Wer grosser Herren Gnad will han, muss gut
mit ihren Dienern Ktahn.
Die KuH^on: Verscherze die frunst des Leibdieners
nicht, hoffrit du auf die (}nado des Zarvn. (AUmann
VI, 473.;
876 Wer grosser Herren Lächeln traut, der hat auf
Sand gebaut.
M/nl.: Swann dich dtn herre lachet an, so laz dir sin
gedrüuwen. (Colm.) (Xinytrlf, i\(,.)
Span. : Quien bien quiere k Pedro , no hace mal A sn perro.
(Cahier, 3674; Huhn I, 246.;
877 Wer Herr mag sein, der sei nicht Knecht —
EiKelein, 301.
„Wer sein kann sein, der dienet keim. Der Zaun-
könig ist klein und schlecht, noch bleibt er Herr, wird
niemands Knecht.'* (Frotchm.. XVII.;
878 Wer Herr sein will, diene Gott
Die Bussen: Wer Gott recht dient, ist kein Diener,
sondern ein Herr. (Attiaann VI, 430.;
879 Wer Herr sein will, muss Hofdiener werden.
880 Wer Herre dient , gricgt Herreloh , treit z'letzt
des Teufels Dank dervo. (Frickthal im Aargau.)
— Schweiz, II, IM, 20.
IIoll.: Die beeren dient, kriigt heeron-loon. (Hancbomee,
I, 294.;
881 Wer keinem Herrn dient, ist selbst Herr.
882 Wer klainen herren dienet, der ist selbs herre
mit. — Agnailn, 188; Eyeuolff, 21»; Petri, i/, 729;
/^i?/imu>in, //. 842, 28<'>; Scybold, Ail; 5u(or, 234; £i>r-
Icin. .103; Körte. 279'.>; Simrock, 1622; Wiirzbach 11. 179.
Dan.: Hto som tioner smaao herrer, boIt TSre herre med.
(Frov. dun., 283.;
Lat.: Paupcrioris heri servus conrognat eidem. (Seybold,
431 f Binder II, 2504 ; Buchter, 104.;
883 Wer mit dem Herrn ringt , kann sich leicht die
Hüfte verrenken. — i Mos. 32, 24.
Soll.: Die daar wel worstelt met den Heer, al breektzijn
henp, hij wint te meer. (Harreboiuee, I. 293.;
884 Wer mit den Horren Kirschen isst, bekommt
die schönsten nicht
Bali.: Die met xijnen heer peren eet, kiest de sehoonst«
niet. (llarrebowee, I, 2»4.;
Span.: Chi mangia peri ool sao signore, non sceglie i
migliori. (Bohn I, »i.)
885 Wer mit grossen Herren jagen will , zersprengt
sich die Hosen.
886 Wer mit grossen Herren theilen muss, denke
an den Doctor mit dem rothen Baret.
Erkl&rt sich aus einer Fabel, die Luther ersählt.
„Ein Lowe , Fuchs und Esel Jagten miteinander und
fingen einen Hirsch. Der IjAwe hiess den Esel das Wild-
pret theilen. Der Esel machte drei Theile. Dess ward
der Löwe zornig und riss dem Esel die Haut Aber den
Kopf, dass er blutrünstig da stand, und hiess den Fuchs
das Wildprct tlieilcn. Der Fuchs sticss die drei Theile
zusammen und gab sie dem Löwen gar. Dess lachet
der L<''Wo und sprach: Wer hat dich sc» lehren theilen ?
Der Fuchs zeigt auf den Eael und sprach: Der Doctor
da im rotheu Darett." (Hfmelur. 209.;
887 "Wer mit Herren im Frieden will leben, muss
hören, schweigen und nachgeben.
Ildtl.: Die met beeren in vrede wil leven, moet hooren en
stilzwijgnii. ( Harrt f'i'turf, I, 21)4.;
888 Wer mit Herren prores.sirt, seinen Handel meist
verliert.
Fr2.: Jamal II hommc ne gaigno qui plaide k son maistre.
(Liroux. I, Uib.j
889 Wer mit Herren sitzt zu! ische, bekommt die Kno-
chen vom Fleisch und die Gräten vom Fische.
Bvhm.: B pAnykdo jldA, nepfcjfdA-, oni, co se slusf, Tddf,
kosti nechajl, maso snedf. (Celakovsky , SU.)
Ö75
Herr
Herr
576
890 Wer mit Hennen will lang vmbgehn, der thue
als fliehe er vor jn, dem laufien sy nach; wer
sich aber zu jn tringet vnd nötigt, den ver-
achten ey. — Aijruoia 11, 192; Lehmann, 11, 842, 293.
5imrocfc, 46(50. Eijenolff, 22*; Uenüch. H53; Pein, II. 780.
891 Wer mit seinem Herrn isst, bekommt die besten
Bissen nicht.
Frz. : Mal partir fait ä aou «eigneur. — Qui avec aon
seigneur menge poires, il ne choisit paii des meillenrs.
(L'-roux, II, 77.;
892 Wer muss bei bösen Herren seyn, hat schwere
last vnd grosse pein. — Peiri, 11,226.
893 Wer nicht ein Herr kann sein, ist billig, dass
er Knecht sei.
894 Wer nicht Einem HeiTn dienen will, ist bald
der Knecht von vielen.
It.: Chi uon vuol aervir ad un boI signore, a molti ha da
serrire. (ßohn I, 84.;
895 Wer ohne Herren leben kann, ist fürwahr ein
glücklich Mann.
Hhd.: Ein herre, der aln aelbea iat, an dem Itt tröat, nnt
rieh geniat. (Frauenlob.) (Zingerle, 66.;
896 Wer sein eigener Herr sein kann, der gehör'
nicht andern an. — Graf, 4i . 125.
897 Wer sein eigener Herr sein kann, sei nicht an-
dern unterthan.
Böhm.: Kdo o avä ruce bjti muz, nebud* pod oiz(. (Öela-
kov*hj, 377.;
Itl.: Tudj nikad ncka uebude, kui isvoj biti moze. (Cela-
kovikij, 377.;
Lat.: Aiteriua non ait, qui auua eaae poteat. (Fiicher,
9, 14; FroUry, 20; Fhilippi . I, 22.;
898 Wer sein eigner Herr kann sein, geh' keinen
Dienst bei Herren ein. — Murner, Xb., 54; Sim-
rock. 4622; Körte, 2770.
Frt.: £tre aon maltre, Taut de l'or. (Cahier, 998.;
899 Wer sein Herr kann bleiben allein, der soll
keines andern Diener sein. — Froschm. , Nil.
Lat.: Aiteriua non ait, qui auua eaae poteat. (Owen, IV,
1, 13; Binder I, 41; //, 139; Egeria, 5; Seybold, 21;
thilippi, I, 22.;
900 Wer seinem Herrn nicht treu ist, der ist nie-
mand treu.
Dan.: Den aom er tin egen herre utroe, bliver aldrigsine
hof-brpdre tro. (Prov. dan.. 281.;
901 Wer seinen Herrn als Tyrann furchtet, wird
ihn zuletzt als seinen Wohlthäter lieben. —
AUinann V.
902 Wer seinen Herrn schulmeistert, hat wenig
Dank davon.
Fr».: H ne fant paa rouloir en remontrer k aon maltre.
(Cahier, 1003.;
903 Wer sich auf den Herrn verlässt, wird be-
schützt. — Sjn: Sal. 29, 25; Schtdze, 104.
904 Wer sich zum Herrn träumt, steht als Bettler auf.
Dan.: Den der dr«immer aig en ator herre, Togner tit en
atakkela betlere. (Prov. dnn. , 123.;
905 Wer vor den Herren fleucht, dem laufen sie
nach; wer sich zu jhnen nötiget, den ver-
achten sie. — Pfilri, II, m: HenUch, 1153, 19.
906 Wer weiss, lieben Herrn, wer mit dem andern
isset, saget jener ehrliche Bürger. — Maihenut,
Pottilla. CCX*».
907 Wer wil früh Herr seyn, der muss lang Knecht
seyn. — Petri, ll,119.
908 Wer wil seyn der Herrn Hofgesiud, der rieht
den Mantel nach dem Wind. — Petri, II, 780.
909 Wer will bei grossen Herren und schönen Wei-
bern was gelten, muss sie nicht schelten.
Beide wollen nur Angenebmea hören.
910 Wer zu grossen Herren geht, muss sammtene
Schuhe tragen.
911 Wer zu Herren wird gezahlt und selber hat
keine Gewalt, der ist nicht Herr, der ist ein
Knecht. — Euclein, 301.
912 Wer zween Herrn dienen wil, der dient keinem
recht. — Petri, II, 785; Goal. 884.
913 Wer zwei Herren dient, hungert bei einem und
friert beim andern.
Bvhm. : Slnha dvoa plvAr ehodi bei kaftann. (Celakovikf,
tu.: Madja dva bana menl gola gUT». (Öelakottkg, 381.;
914 Wer zwei Herren dient zur Hand, der hat einen
schweren Stand.
Mhd. . Swer zwein herren dienen aol , der bedarf gelUckea
wol. (Freidank.) — Er bedarf nomaoze wol awer zwein
herren dienen aol. (Hartmann.) — Und wer zbain herren
dienen aol und die ungunatUch aein iu eyn, zw4r der be-
darff gelukkea w<>l, daa er aein dienat nntzlichea Uin.
(\Volkni$tfin.) (Zingrrle, 66 u. 67.;
Fr:.: H va en aou vivant en cnfer qui par avarice L denz
hoatela eert. (Leroux, II, 240.)
915 Wer zweien Herreu dient, erntet von keinem
Dank.
Lat.: Deficit ambobua, qui vult eervire ,duobua. (Binder
21, 726; tiaal, H84; Searuler , 274.;
916 Wer zweyen Herren dienen sol, der darflf gut«
glucks wol. — llenixch, 699, 60; Petn. 11, 785; Uae-
mcister. 35.
917 Wer zweyen Herren dienen will, dienet keinem
recht (oder: der verdirbts mit beiden). —
Gruter. III. 113; Lehmann. II. 853, 373 u. 880, 275.
Jiihd.: Hant zw^ne hfirrcn einen kneht, er dienet bAdea
aelten reht. (Freidank, .M), 7\)
It.: (?hi due padroni ha da aorvire, ad uno ha da mentir«.
(Bohrt I, 80.;
Sj)an.: Quieu & doa aennres ha de aerrir, al uno ha d»
mentir. (Hohn , /. 245 ; Cafiier , 3708.; — Quien k mnchot
amus airve i alguno lia de hacer falta. (Hohn I, 246.;
918 Wie der Herr, also das gesint. — Egenol/f, i04*;
Pelri,ll. 787; Gruter. /, 84; Ih'nisch, 1563.
Böhm.: Jak^ p&n, takovft ceUdka. — Jak^ dfad, Ukori
oa&dka, jak^ hoapod4f, takovA cel&dka. (ÖelaJto»tkf,ßli.)
Frz.: Tel aeigneur tel page et aervitear. (Leroux, II, 78^
Krain. : Kakorani goapod&rji, takani ^o*\i. (Celako94ky , 376^
Kroat.: Kakvi goipodari, takvi poali. (Celakovtky , 376.;
919 Wie der Herr halt (hält) das Hüntel (Hünd-
lein), so halt es ganze Gesintel. (iüd.-Ae\u»dk.
lirody.)
Geainde und Dicnorachaft richtet aich nach der Herr»
achaft.
920 Wie der Herr hinter der Mauer, so ist im Felde
der Bauer. (E»tn.) — ncinsherg 1, 108.
921 Wie der herr ist, so ist auch der knecht. —
(S.Frau 708.) - Ta)ipiw. 175*'; Petri. 11.788: Kirte.fJtS.
Dan.: Som herren er, aaa holder han og avenne. (Pro9.
dan. , 283.;
Lat.: Quali« herua , talia et cania. (Schulblatt, 466.) —
Qualia lierua, talia serrus. (Seybold, 472.;
922 Wie der Herr ist, so sind auch die Vndertha-
nen. -— Buiüing, 11.130: Pauli. Poetiüa, 140*; Sejh
hold, 443; Graf. 324, 316.
Böhm.: Jacl p&ni, takovf poddanf. — PAn pifkladn^ pod-
danym zivö pr4vo. — Za p'rf kladem av6ho kr&Ie jde ob«e
i deti mal^. — Za prikladem ayö vrchnoati jdon domief
Uk« nhati. (Cel,ikov»ky , 222.;
Frt.: Tela que aont lea princea, tela aont lei atijett.
(Kritzinger, 671 ''.;
Lat.: Qualia rex, talia grex. (Seybold, 472.; — R«gia ad
exempium tntua componitur orbia. (Binder II, 2943^*
Schonheim, H, 3; Seybold, 524.)
Poln.: Poddany jidzie za pany. (Öelakovsky, 322.J
923 Wie der Herr ist, so wird er besungen.
Frz.: De tel aeigneur tel lonier. (Leroux, II, 16.)
924 Wie der Herr pfeift, müssen die Leute (Diener
Bauern) tanzen.
Böhm: Jak hotpodif plaki, tak celed* ak&ce. (Celakovtky,
376.; — Sk&kej , rraze, jak p4u k*ce. (Öelakottky, 324.;
926 Wie der Herr, so der Kmra. — Reinsberg III. 62.
926 Wie der Herr, so die Karret. — Fri9chbier*. im.
927 Wie der Herr, so ist auch sein Hund.
Dan.: Som herren er aaa fßlge liam arende. (Bohn /, 39S.1
Span.: Cualel dueÄo tal el perro. (Bohn I, 243; Cahier, 3400.)
928 Wie der Herr, so sein Haus.
Frz.: Tel aeigneur teile meauye (maiaon). (Leroux, It, 78.)
929 Wie der Herr, so sein Land.
Frz.: Tant vaut le aeigneur, tant vaut aa terre. (L^ramx.
II, 78.;
930 Wie der Herr, so seine Krone.
Böhm.: Jak^ pän takoyf kr&m. (Öelakoraky , 376.;
Poln.: Jaki pan , taki kram. (Celakotiky, 376.;
931 Wie der Herre, so das G'scherre. (SwUngen.) —
Lohrengrl. 872; für Sachen: ÜoebH. 141.
tio viel der Herr werth iat, ao riel lat a«in Oat werth,
aagen die Frauzoaen. Nach den Netzen kann man den
Fiacher beurtheilen, die Buaaen. Wie d«r Zimnivr-
manu , ao die Spttno, die Engländer. (Reinzberg III 1 62.;
Böhm.: Dubrou rukou dobr& zbran, kd& Jesdoam, trojikw
▼ddcem, poddanf krAlem^ atatek hoipodAzem. (Ö^a'
ko9»ky, 376.;
FTprr
Herr
57«
t'iiin. Dübrj rek-t diibra Liroii , tun j-vJcpin, wojslio oefc-
m*n«m» i/odüikui kr^lom, taaji^taoiic gijivpodttKi^nt. (V«-
Jakowiky, ;t7d.J - Jak) Pm, Uki krwn. fLompa, tSj
gut ein Herr iat^ da* erfährt man, wenn
ein Jtthr vnd läoger den Hut vor jhme
i>M./lHHPKilSt livor god «Q ti*rr« er, uiut mao havor
)a af «t aar for Laanem. (Prut- dan- , 'iH)
933 Wie (der) Herr, so (ist seine) Ehre. — Evfnn^i.
W m. 5W. n'mikler, XYlir. la. 5imrot*, 4W5; Uraun.
H t, 1299.
^H tfoU.: Da «er wkjit d«n beer. (Uarrebom**, /. I72.j —
^B Zaike h<>0f , «ulk« «er. (Hi^rr^HiH^, 1, "i^)
^H /f.. QuaI signor« Ul huDor«. {Pa^tagita. 170, 11.^
^bä4 Wie Herr, so Knecht ( Diener). — t*fcmrtnn.
^B 373, 144. il0l<4^<T{), /. 9. /^>r(}rMtilk«m , &J; £or(L'. 3768
^m Cttrizt. zn, SH».
^H Ntehc »o titngekehrt. Man darf sich nicht über d)a
^H !$lii' ' ^ der niedera Stande ;wunde'rD, wcdd die
^H b" . ii^in einBusireicbiin Hi.>iai>id« v<jr«QK<vheQ.
^H (V. i r /InjWf»«^ rf**- /'»-«I^TArn, 1^3«, Nr, */*7,,>
^H Slip'"' i>oinc>rKt (Mit diesem Sprichwort; „Ich kenne tnaO'
^H oheu Diener, der mir Ueher ise al» «ein Uerr, und
^H mancb istubeiioiftdchen, dat mir lieber i*t al» die goA*
^H «lige Fran." (Vgl, leiiie MuriPtir^'rn SfjnchH'ürtfr,) —
^H .,Waa wundfrl'» dich , daM uni deu Thron dfr kleine
^H H^ftiD.? Vriiscjit, wenn oUeu drauü ««tu Schacb auf allan
^m M.mai. 'U liko man, (Haal , 87«.;
^^^ Will det lUvr Bpaxieren gehn . so lobt der Die>
^^^f uer *3 Wetter. — Wincktet . 17. 47».
996 Wir Bind selbst Herren, wie die Freien Beichs-
Btädto.
Mit dieatiin Sprichwort betelahnet man die Frvllielt
4ea Volk« im Catilou AppenieU.
[937 Wo dem Herrn eine Kirche gebaut wird, leistet
der Teufel Karrendienste. — An^eineiM Zeitmg
vooi 18. Jb«. 1064 . S. 379.
1934 Wo der Herr das Herr anfuhrt, muss der Feind
auf «ieben Wagen fliehen.
Wo d»'r Herr dem Schäfer die Schere nicht
bäklt, nimmt dieser die Haut
Wo der Herr lernt vom Knecht, da steht die
Wirthschaft schlecht.
941 Wo der Herr selbst Hand anlegt, da arbeiten
tvei mehr als sonst drei.
943 Wo die Herren nur besteuern wollen, da
■chröpfen ihre Diener.
943 Wo die Herren raufen, muss der Bauer Haare
tlnssen. — EurUtn , 3üS.
944 Wo die Herren reiten, da fticgt Staub, und
wo Boitler tanzen, fliegen Lampen. (Fne»j
Hott,.' Paar de beeren rljden, «uift het ttof-, d^ar de
I iMdelaAri danseu, atuWen de läppen. (Barr*6om4«,
^^P / 294 }
M Wo dii- Herren schlecken, will den Dienern 's
Broi nicht schmecken.
tVz.: De mAiitret gourmana. ■enrltenn et dUeft ont toa-
Jottrt fftim. (LtroHx, I, «>Ä.>
Lat.i DeÄoit ambobu», qui ifull »•rrtr« dvoViu. (Bindtr
II. riö: Standtr, Hi.J
■■ Wo die Herren aeyn, da sejTi auch die Diener
K — HtrbtrgtT, I,i.li1: U, iH,
m Wo die Herren seynd , da ist auch der HoC —
.Staor.^ü, iv/rt. U. «Ol.
948 Wo Herr - • ' 'la müssen auch Diener sein.
Xeh b. liworl oft ironi»ch aawebden, wenn
jMiik4Dd I ngen Ton andern begehrte, wo er
atob »oltK-r l.cKou nonnte und blue tu bequem dacu war.
949 Wo Herren sind , da sind auch Narren. — /vcn.
n. S06.
9M) Wo Herrn aelnd, da seind deckhiken. — Luüur»
II, S 7 f. ...j,i 1»^. |V<ri.//,«06. Ulunamn, n ,9i1,
441; Kl Mmri»dt, 46fi4.- Karte, »TSi.
1)^ j .! an tapeten, klaldem tvA aadem
eflÜuBttck g»iAiurct," (fftni4ck,<m, 61.)
951 Wo man nicht Herr lat, muss man nicht be-
fehlen*
li.f X<m coaandsf dora aoD sei padroae, (FassagUa,
Wo'unaer Herr eine Kirche hat, da hat der
Tfofel eine Kapelle. — S*»4t«f.tM-
DacrocK» 8taio«wö»T»»*L«Äi«oii. 11-
903 Wo zween Herren habt?!] einen Kn»?cht, der
mag jhu nimmer dienen J'ecbt. — Ihnn , li, 743.
954 Wohin der Herr die Krippe atellt, da wird dt?r
Esel gefuttert.
lt.: Chi aapettar puottt , vione a ciö che tuqIo. i Cahitr , 38U,J
955 Wol den Heren iho ua ys, de wyl ersticken,
unde wol Terne van en ys, de wyl vorlresen.
— /Jnn***. CCLVIIl-
950 Zu einem Herrn gehören zehn Bettelleute.
Will «a^n: Um cioen «Iluigen reioh lu rimcbeo.
mUsaen eehn verarmen.
Buhm.: Kdybf chud^, piau tied4Tai, brco bjr pka «deohnul.
— Nebji bjrs p4Deai, kJybj uebjl chlap ohlapeau (Öf
laictvsk'j, 327.;
Poin. : Kiedy hy ubogi paitti aieiawat , prffdko bjr pnn an*
botal {tdeobt). — Nieb>l byt. »aUchclceot , hy niobjl
cblop uhlopem. — l'atiowie dawnv by posdjrchaJi, by jim
«hiopkowi« niedawalL (ÖrUikuf$i,>j, .127.;
957 Zween Herren in eim-m Land und zween Karren
in einem Hause vertragen sich nimmermehr.
— Mutcidu*. Ehüleuffal Uli TtuHilrum I'toW/orvfn , 29S>^'.
ZitfA.: To herrer, to biauer, tg uarrer i et huua, kuune
ti Tel forligee. (Prot, tian,, 284.;
95 d Zvieeu Herren zugleich machons nicht auss. —
959 Zwei Heiren ira Haus, muss einer hinaus.
Unff.! Ulotlen kAt tnolnit egg/ malomban. (Uaal, 990.,;
960 Zwi Jor (Herren) am Hous am dr&te uor eraue.
ClittftffHltHr)f.'iüch*) — »chmtfr, 417.
* 961 Bai dam Herrn doarf me sich ni sir g'mäcke
macha^ a is koarr g'rita. — /v<*r.448.
Sich ulcht gtihen ls^»«en, sich nicht* hcrantnebmon.
•9(>*2 Bei ihm heiast's : Herr» in meinen Suck.
•963 Bei semem Herrn einen Dienst oder Hiischen
zu bekommen suchen. — ildth^ry. iw''-
*d(>4 Den Herren die Augen ausstechen.
•965 Der Herr bedarf ihrer, wie äanct-Matthüua
schreibt. — Maiih, ai.
Um «ine Ablefannnff oder ein Verlangen ru begründen.
ffotL: Het ia't errnngelie van E'almzondag : De Heer heefl
het «elf noodig. ( HarT^hvrfüf , l, 'i'i'i^O
*966 Der Herr tarbt einem den Pek; auch wenn er
scherzt. (Lu.
•967 Der Herr hat's befohlen und muaa et selber
holen. (Pit{n..
•968 Der Herr ist kein Bruder, (lu,)
•969 Der Herr steckt ihm schon im Kopfe. (Chtprmu»)
— Fnl'chb^ltT. 515. {■'nf.chbu'r^ , 1580. HintHtg. 108,
Er will eich nicht unterordnen; er will lioch hintue.
Von einem ileb ttberhebenden Knechte, Diener, Bur-
Boben, der mehr nach aeinem ala der Oienethetrecbafl
Willen handeln will.
•970 Dosfi am Harn ok nich ibel wert. (SMes-j —
Frutnmunn , fit, 944», 17L>.
•971 Ein Herr wie die gut Stund. — Su/or.4B.
•973 Er hat sich in der Herrn Holte yerjrret. —
Er tpielt jetxt den ^roaaen Herrn.
•973 Er ist der Herr von Habenichts und Kubdreck
ist sein Wappen. {HmtHbur^,}
Bvkm,: Hl« jakj ij4o) a veho koail«, t tohu i Kupaa. —
ävarnf panicek I a pr4xdn> ai^ek. — Yelikjr p4u , a jleli
neota CO. (Ö^akmtky, 9S.;
Fr**: &entilhomme de Beance qai rette au lit pendaat
qu'oo naooommode ••■ «hanaaee. (Bohn t, 19.^ ^ II eet
aeur de aon ba«ton. (Ltroux , ff, 331.^ — Seigneux de
paruhemin. (Leroux II ^ 76.;
iTen.: Het aijn beeren ran Kortrijk. (Herrehtymt*^ f, SSi ^.)
•974 Er ist ein guter Herr, ein schöner Herr; aber
er hebt die Feder auf und liisst das Bett hegen.
(Pmm,)
•975 £r ist Herr in seinem hauas. >— E^etin^, II, uj.
•976 Er ist Herr in «einen vier Pfählen, unter Leu-
ten kann er kaum vier zählen.
•977 Er ist Herr imd Knecht zusammen.
Ftj.: n reetemble an pr4tre Martin, ii ohante et r4pood.
(Lendrcy, 1305.;
Die fraoiOeleohe Bedeiuart heaieht aioh auf einen Pfar-
rer Namena Martin an Paaej, unweit Paris, einen Mann
von roraaKlif!^'''" riutr^Wtrtf und hervorragendem Oelat,
der elnv tu i die lateiaiiche Sprach«
Win die ."»ohri boaaea, das« er in aalneo
apkteru Jahr^.^ ....... . ^. mar CTmgebang faet nur
UleiaiacU apncb unü aie an eie ifedcbteten Fratfen
att«b ti^njit beautwortot«. Ebeutu liebte er die Vor.
37
579
Ilerrannes — Herrenauge
Herrenbaumgarten — Herrendienst 580
ändcrun(7 bei den kircblicheu WechBelgegängen. Es
kam daher nicht acltcn vor, daas das Chor seinem Ge-
sang nicht SU antworten wusste, in welchom Falle er
diese Antwort selbst Übernahm, was zur obigen Bedens-
art Veranlassung gab.
*978 Er ist im Herrn entschlafen.
*979 Er ist seines Herren nichts. — /•'rt*cW»i<T', 1579.
*i)öO Er kan zweyen widerwärtigen Herren dienen.
— ü-Vriii';. //, 379; Iletiiach. 696. öl.
Lut, : Ex oro callduni et frigidom offlare. fll^niscfi , 696 , ö'.'.J
•981 Er lest jhm die Herren abgewinnen. — l-:tie-
rimj , 11, 3;.i.'».
*982 Er muss nach seines Herrn Pfeife tanzen.
Puln.: Dobrze temu, co nie musi paüskiöj tr%by sluchai'.
*983 Es hat (findet) alles seineu Herrn.
•984 Es ist der Herr von Nirgendheim.
Die Küssen: Er ist Herr aller anentdeckten Länder.
(Altmann VI, .'iU.;
Frz.: i>eignciu: do nul liou & faute de {ilace. (Lf^roux,
II. 77.;
HoU.: Het njn heeren van Xergenshuizen in Qeonland.
— Hij ia beer ran het weggewaaide dorpje. (Harre-
bomte, I, 2W.;
*985 Es ist ein sauberer Herr.
Fr:.: Vou» -voili beau gar^on. (Lundro^ , S16.;
• 986 Es ist nicht jeder ein Herr.
•987 Herr, mein Fisch.
•988 Herr oder Knecht!
lIolL: Ticer of knecht. (IIarr"'.<>m>fe , I, 20:..;
•989 HeiT, wie du willst, nur keine alte! (Oftitrcrny.)
— FrixchUrr, 309; Frischbicr*. 1579.
•990 Ist der Herr da zerbrochen? — Grimmehhaugcu,
Voiirlni'ft , f.
Der Ton auf: d a. Ann zur Erklürong: Liegt der Herr
in diesem äpital krank V
*991 Ma muss da gute Harm nich für a Kup stas-
sen. — Gomolckc, 755.
• 992 Man kennt den Herrn an seinem Stiefelschaft.
Erinnert an die ehemals in Polen herrschend gewesene
Mode. Stiefeln ans farbigem, entweder aus gelbem,
grilnem oder rothcm Lcder zu tragen. Man bedient
sich der lledensart, wenn jemand in seinem Anzüge,
seiner Sprache, seinem Benehmen, mit einem Worte
in seinem ganzen Aeussem etwas Absonderliches , Uober-
triebenos besitzt. Wenn nämlich das Oberleder jener
bunten Stiefeln bereits abgetragen war, so schenkte sie
der Herr der Dienerschaft , die gewöhnlich an den far-
bigen Schaft einen Schuh von gewöhnlichem Leder
setzen liosi und in solelien zweifarbigen Stiefeln Staat
machte. (Wurzdach I, 137, 51,;
Poln.: Poznac Pana po cholewacb. (WurzOach I, 137.;
•993 0 Herr im Hemd, die P>au ist (ganz) nackt. —
Früchbier *, 15«7.
In Schlesien Ausdruck des Staunens, der Verwunde*
rung.
•994 Sei der Herr kein Doctor.
•995 Sein eigener Herr sein. — lfa//»«y, 330*'.
„Ich bin mein eigner Herr" , spricht zu der (iattin Er;
sie aber lispelt schlau: „Und ich meine eigne Frau.'*
•996 Wenn die Herren Wein trinken, leckt er die
Gläser aus (die Pfropfen ab).
BC'hni.: S p&ny redker jfsti, s praiaty s piti. (äeta-
kovsky, 325.;
•997 Wenn ich ein Herr war', so wären die Bettler
arme Leute.
Herraanes.
Herrannes, der gemeine Pöfel. — Zcytbuch, CVllP.
Herren (Verb.).
1 Es henet sich vbel, wenn man mit dem truncke-
nen Herren ein Thor aufiflauffen macht. —
Pelri. ll.ilH.
2 Weyt geherrt, vnd nach befreundet. — Agricola
II, 178 ; Sailer, 75.
Herrenarbeit.
Herrenarbeit geht langsam fort. — Pctri, 11,376;
llenisch, 1183« 41.
Herrenauffe.
1 Das Herrenauge macht das Pferd faist. — LeA-
munn«//. 56,35.
3 Det Härenäge mäket den Ossen fet. — Siham-
bach , II, 1P5.
3 Herrenaugen machen schöne ross. — Tappiiu. i7o''.
Hvlh : Ht>erenoogQn maken tchooDe paarden. (Harrebomtc, |
J, 29.-.)
Herrenbatungarten.
•Den Herrenbaumgarten aufsetzen und das
Schützenhaus obendrauf. ('iVÄifPir.;
Antwort auf die Frage, was jemand an Oalatagen
anziehen soll; also seineu grüssten Kleiderstaat anlegen.
Daher, wtiil der Herrenbaumgarten, wo die Armbmit-
schUtzen nach dorn Ziele schiessen , und das Schtttzen-
haas in frühem Zeiten die HauptvergnügungsArter der
SchafThanser waren, an denen sie nur im Glänze er-
schienen.
Herrenbefehl.
1 Häerebefel css Knäete Arbet. ,'D: dl.urg.)
2 Härenbefiäl es Knechte Wiärk. COmffchaft Mark.,
— HViiM/r, 70, 12b.
Herrenbefehl ist Knechte Arbeit.
U Hereubefel is de Knechte er Gang. (0*ifrie^.) —
Fromm am. VI, 282, 684 ; liueren, 510,
Herrenbime.
Herrenbinien ' rotten oder faulen nicht. — I*tir\
II, 376.
') Puires soigneur». — Ein Boohtssprichwurt, um aus-
zudrucken, dass die Beobte milchtiger Herren in der
Begel so sicher gestellt sind , dass sie schwer gekränkt
werden kiinnen.
Holt.: Heereu-rcren rotten niet, (Uarreuvm'e., I, S'Ji.)
Herrenbitte.
Herren bitten ist gebieten. — HcnhJi, 40i, 14.- 1^-
mann, II. '2ü'2 . 16; hürle. 3777.
L(hi.: lIorro-bHU er.befaluiug. — Herren bvder naar hau
Itcdcr. (I'r'jc. dun. . iib.)
It.: Icenni de' padroni souo comandamonti. (Buh/tl, 101.;
Lut. : Preccs armatao, — Preces priucipum urgent. — Pre-
oibusHue minas regoliter addit. (Ilrnhch, 401, 15.;
Herrenbraten.
Wer Herreubraten essen will , der muss ertragen
manches Spiel.
Dan.: Hvo der ril tedo herrcrd steejo, skal vtere i alle-
haande Icege. (I'roo. dan.. ü.)
Herrenbrief. ^
Herenbrcfe sunt düster ( dunkel ) to lesen. (Ott-
frics.J — fhiercu, 639; Frommann, VI, 28-', 686.
Herrendienst.
1 Alte Herrendienste und vertagte Schuldbriefe
sind von gleichem Werthe. — Winrkler, XI v, 57.
2 Auff dem Herrendienst arbeitet sich niemand zu
todt. — Petri, II, 23.
3 Der Ilerrendienst muss Gottesdienst heiligen.
4 Härendienst > on Vugelsank klönke schien on
daure nödd lank. (Trier.) — Laren, ISS, 57; Fir-
mrnnh. III, 546, 33.
') Hier wol in dem Sinne, welche Ton den Herren
erwiesen werden.
5 Herredenst geit väür Gottsdenst. C'^Umarh.J —
Datineil . 81; hoihdntt^ch bei Körte, 3816.
6 Herrendienst erbet (d. i. vererbet) nicht. —
.Agricold, I, 26«; Franck , I, 77 **; II, 179'*; Egmolff, 166*
11.236"; Grutcr. I, 47; Eisenhart . y*: UertiuB, 11,9:
imebraiKi,no: .SnifiT, 347; Seyltoltl , IS6 \l. 56^ : Graf,
44, 127; Köric. 2763 ii. 3437; Simrock . 402$ ; Würgback
II. 177.
In einem Stuatc , wo man die Aemtar nicht für die
Personen hat, sondern ilie Personen fiir die Aemtaraoa-
suoht, kann es nicht Regel werden, dass sie Tom Vater
auf die Sühno durcit Erbrecht übergehen , weil Talast
und Verstand 9ich nicht vererben, Nor gewisM Hof-
und Ehrenilmtor, die aber meist Ton der Ar« sfad,
dass von ihrer Verwaltung das allgemeine Wohl niebt
abhangt, sind Ichnsweise an gewisse Familien geboBden.
F/-Z.: Mort et mariage rompent tout liage. (L0p$el^ 474.)
— Service do grands (selgneors) n'eat pee hiil
(Bohn I, h6; rahier . 824; JCrÜzinger, 856°; Ui
f , MTV , Mtmr ■ ■■■ ,.
//, 78.; — Service (promeue) dei grandi n*eit pae Mri-
tage. (Undroy, 1371.;
Soll.: Herrenhulde en is ghecn erve. (Tumm. 19, BJ
It.: Servizio de' grandi non h erediU. (Bokm /, lÜJ
Lat,: FInxa ministerium res est beroia in koiit. (Bimr
der II, 1165; Seybold, 186.; ~ Oiftti» mnlftoraBi non
constans est dominorum. — Qratia ragall* ww Mt lea
perpetnalis. (Binder II, 1253; tftfrtaer, tl^ — Naedt
durare favor herilis tcio clare. (FmUtrtMmt 388,) —
Servire principi viro nallixui est haeie4itM. fSSqrMci, »4^
7 Herrendienst geht vor Gotteadienst. — Bbm, 8»;
EUelein, 803; Venedeff, 182; K6ri*,Ml$ ■• Mi9; 8km»
rock, 12388; Braun, 1, 1316; Fri§ehbter» U88.* für H'o/-
deck: Cmtze, 338, 151.
^'urda kann der Uerrendlenstdem AnRi«rliebanQAt(p"-
diensto vorgehen, wo er in wichtigem Pillen a'- It nh^
der Beobachtnng Knsserliclirr gutieadiensllicbi i uc-
581
Herrendreck — Herrenffebot
Herrengeld — Herrengunst
582
brauche suaunmen hi'stohen kann. Die Spitze des SimeU-
Worts geht wol aber auch gegen die Art und Weise,
wie die kleinen Ilorren ihre sogenannten Kechte von
Gottes Gnaden AUH7UUl>en pflegten.
Frx.: Le servico du maltre ilemande i>lu3 d'exactitude <{ue
celui de Bicu.
3 Herrendienst, Gunst vnd geneigter Wille erbet
nicht. — /Wri. //. :t7«.
9 HürreiH Honst, IIciTenlohn. — ^■'Ji^■r. «2.
10 Herreudiünst ist nicht stets (rewinst.
Im Dicnate ;;roBder Ileiren muclit man nicht stets
sein (fluck.
1 1 Herrendienst ist rund. (\^\wl. l.rituit:., — ober-
^./i/rMf./j l.ci Hrin.>.lnrii 111. \'2A.
1'2 Herri^ndieust ist unsicher.
Die Kflten i>agon: Die Dielen im Herrenhause sind
«latt. (R"inth»-ri/ in, 113.)
Hohn,.: Pansk«^ nluähy jaou kulovate. ;i>/,a-..pf/'/ , 'JJ.-i.;
«V»»«;.- Knjejukio slaxby su kulojto. (i^'lahtnky , 24.1.,
i;j Herrendienst niai:ht in einer Stund ::us Nflrren
witzige Lcut. — OjiW, 373.
14 Hern.'ndienst und Herrengiinst orbon nicht.
It. : Servi;;ji«i de' gmudi non ö eriia.sffio ; chi troiipii !»e no j
fida, uöu o saggiu.
1,'^ Hen-cii Dienst vnd pro'id orben i:icht. — Ltih-
mann. 128, -«Ä.
iG Herrendienst viül lepelwein rieolien vber nacht
anss. — 3/uf/i«*Jiis . .s.»r»'j)<ii, XMIll**.
In Wit-n : ll-.'rroudieust oder ein Neigcrl ( Gläsri Wein
rauclit liber Nucht uu».
17 Herrendienste sind keine Ehegelübde. — Eifvn-
hcirl. 11, •-'. 6; l'iKtur., Ill , :.i. r.rnf, 41, I2i; ; Sim-
roik . 4i'.35.
Wenn nun auch, vrill das Sprichwort e;igen, der Be-
^ diente zu »einem Herrn in einem engen uud festen
l>l«nstvorhande steht . so ist dies Verhiiltnisw doch niclit
so beschaffen, das« es nieht, wenn der H«'rr dem Ue-
dieuten inK-r ilieK«>r jenem den Dienst aufkündigt, wie»
der aufgehoben werden könnte, da eH sich auf einen
einfaclicn Vertrag gründet, wiihrend Khegelithnisve Zu-
sagen viel wichtigerer Art tut die ganze Lebunsdauer
enthalten.
liJ Herrndi<nst, Aprillen Wetter, Frawen Lieb,
wie Kosenbletter. — f'.rut>r. Ül. V.>: h'hmunn . II,
UM . 2fl.
19 Herrndienst erbt nicht, lieber Kittel, reiss nicht.
— I'urnmj, III. 14.
20 Wer bey llorrendienst ein (tauss isset , der muss
liissweih'n die Federn zollen. — l.riwumn, Mv, u.
|»1 Wer Herrendienst entrathen kann, der ist ein
^lück- (oder dreimal) seliger Mann.
..Woll dem. der -ich mit Gott und ehren, "hn grosser
Herren Dien<*t kan nehren; ja selig i^t der sei big Mann,
der Herreuguust entrathen kann.'* iFru»rl,m.. EV'.;
Lat. : Duice inexiicrtis cultura potentia amici cxpertui
metuit. - Porr.i a Jove atque a fuluiinu. {Fiit^lfin, 304.J
•22 Wer sich in Herrendiensten todt arbeitet, den
holt der Teufel. — W»fi>r., //, 34. /;r.//, M; sun-
rock, 4624.
Diese Ansicht setzten die Bauern den Scherereien der
(iutfiherren entgegen, wenn diese sagten: Weidou und
Bauern müssen alle Jahre beschnitten werden. (S. Weide.)
ITebrigcn^ waren die Bauern mit der Hofarbelt 10 ver-
traut, da^s dem Teufel nicht oft ein« Beute geworden
•ein wird.
Kevrendreok.
Herrcndrerk stinkt nicht. — Kartr, jtw.
HolL: Heeren-drek stinkt niet. CMarrebomi*, I, 29S.;
Bn (Malil).
•Es ist ein Herrenessen. — Kwlc\n,m-
Bei denRikmem: das Essen eines Poatifex Ibximiu.
Fr:,: Chtre de commissaire. (Lendrop.)
Lat.: Coena poutiflcalis. (tlüelrUj SM; Fattliu*, 41.)
Eerr«nfeaor.
Herrcnfeucr wärmt and brennt. — £<fleMii. 90>;
Stmnu'k, 4638; Bnm. l, 1313. RekMbtrq Hl, 191.
HarxMiilehan. -. . «.
Ucrrenflehen kommt theorer oft ala Herren-
befebl zu stehen. (TW«.;
SsTTsnifobot.
1 Hf rreogebot duert dre Dage iin en SehoSkid ^ —
FrammuiM . 17« 2^1 . 6U : iitAd»chmuU . M . JIik^-^i> . S«d ;
lUukkaienAer , U.
'1 Der Tag dcsArboitars h:i: tlt<-. ltuliv|iunkto: Dl«
Zeit de* FrUliittteki, d<s Mittac« und des Veiparlmti.
Der ArbeitsUff wird dadurch in vier TheUo ustbaUt
ii-.l elu solcher Vierteltag hellst 'd Schaft OBeliaff.
oder ftchnflid: Schaflfzoit). (Vgl. Brna. Wh., IV, TJ.i ;
S:kütz« , I\\ 87.) Mit diesem Sprichwort unterdrürkf
der olileul>urger Landmann jedu aufkeimende Opp«)-
sitinii gegen neue, ihm unliebsame Anordnungen. J'!r
meint, siü werden obneliin nicht von Dauer sein.
2 Herrengebot jrphet für Gottes jjebot. — Pein^
II, :W>: IhiiiKch, 1092, 2».
3 Heircnpfebot j-cht allen vor. — Pisiur., 17/, im.
4 Herren^ifebüt wehret drei Tage. — Pvt n , II , 2K.
*5 Es ist kein Horrenp'bot.
Man kann's thun , man kann's auch lassen; es ist nicht
so [>eiiilieli damit.
//'///..- Uet iii geen heeron-yebnd , mcn mag het doen en
inen ni.ig het l:(ten. H'iif'-i.uf'f. /. i.Kt.)
Herreng'elä.
Hrnen;:eld schreit vor aller Welt. — /.<«.'/'ih. :io4;
Siinnu'. . 4>j:i:<.
Herrengnade.
1 Ili'rnMijjfnad hat ein ^Tv^lSa M.iul, doch ihre
Iliiiiuf sfind «jrar t'iiul.
U'-.'.iii.- Milr»>t ii:kii-»ka be/ sti'ilroty nrcl» 80 klidf 7a ploty.
(■«.-.' JA ..*•.*.■•./. '.'4:..;
/Vi/«.; ha-'kapanska be/ datkii iiiu uiejeiit. (t'fi-iki-r »Ii/,24.'i.)
2 Herrerijfnad währet nirht iwig. — I.rhwaiin, II.
:'t'.2. I>l: .Sw/or. 72.
I'ih'.: Herre-hyld er snarl ut epihle. — Ilerre-hyld og papiirs
ild blaKser siiart ud. (I'n.r. ihm. , '^}>'j.)
Lat.: (iratia regalis non est perpetn.ilis. (Sx';'/-, 72.)
3 Herrengnad»' erbet nicht. — iV-./i»r., .Y, ai.
Mit ., üerrengiinHt oder llerrengnade" be/eiclinetc
man im Mittelalter alle diejenigen Belchnungen mit
Crütern au Hörige, welche nicht auf deren Kuchkommcn
aberuingeu, sondern mit dum Tode jedea eiuxelneu
Manne» immer an die Herrsehaft zurnckflolcn oder den
Bauern gar nur auf Huf und Widerruf geliehen wurden,
aleo zu joder Zeit wieder entzogen wurden konnten. Ans
diertein Vcrliiilmisd erklären »ich alle die Sj»richwürter
uud Uedensarten , in denen vnn der Uusuverlässigkeit
der Herreugnade oder Ilerrungun^t die Kode ist.
Knyl.: A king's favour is no inJioritance.
Frz.: Fuveur des grandK n'ust pas ht^'ritago.
4 Uerrcngnade ist kein Schade.
/>Jm.: Hcrro-hyldcst ür godt at havc. (i'rov. r/an., i^:-^.)
5 Herrengnade reitet auf Hasen.
J'ntn.: i'a'asku lii^ku ua ZilO<iCU jC/d/.i. (l.t,mpfi. 27.)
C Herrngnade, Aprilwettor, Frawengoust. — Lu-
Üu'i-^ M.<. , 2.
Horrenffrille.
Henengrillen kosten (verzehren) Hauern-
Sfhweiss.
Fr:.: Au mnnde n'a si graut dninmagc <iue de soigneur
& fol courago. {Lerrttix, II. !*'>.)
Herrens-tuiBt.
1 Auf Hen-engunst nicht bau', noch gutem Wet-
ter trau', das Wetter nicht besteht und Her-
rengunst vergeht. — SiIkuwI, 114.3*; .si7i/cr , 273 ;
Ihmsrh , :W2, 70; Lisdtin, 304; Lohrnnicl, 1 , 41.
Die Islünder sagen: Hcrrengnnst ipt eine Zeit mild,
die andere bringt sie Streit. Die polnischen Oberschle-
iiicr: Herroiigunst reitet auf einem scheckigen Pferde.
(nHmhtrg lil, 12.3.;
Bvhth.: Kdo si panskon l&sku chv&ll, cfmsi nejist^m se
s&lf. (Öilalcotiky, 244.;
Dan. : Herreguntt skal man agto htfgt, nien ei forlade Big
der paa. (Fror. Jan., 212.;
Lat.:iS>x. faxiii causa dominus mutatur et aara. (Bin-
der /, 1558; //. 1970; Eiitetfin , 304; ßfonft. Ansfiger,
VII, 5i^j; Zingerle, (>(>.;— Bldenti doniino et coelo ne
crede sereno, nam facili causa dominus mutatur et
aar«. (I'kUippi, II, 15^; Gaal, S»b.)
Foln.i Kto Ubkc pariik« iiacuje, col w tobie niep«wnego
oanje. (Celakortttf , 344.;
2 Besser keine Herrengonst erkoren, als Herren-
gnnst verloren.
U>an.: D«t er ondertlden bedre at forlnd« end forloare en
harre« gvnst (Prov. da*., 385.;
3 Hea^ngnnBt is übe* Nacht am. (TvnL) ■— From-
mann, 17. S3.41.
Böhm.: PuikA Uslu Jak lajtif ehrost kr&tk&. — Fanski
lAskft lOit« na n^aitm chrotU. — Pabski milost a vf no
T koBvi dhriui präs noc zvctrojl. (Ctlakueskij , 244
4 Hea'ngUDSt kost't (rOld. (Inaihruck.," — Fritmmann.
17. 35.4.!.
5 Herengunst is bonlle Uenimegunst. (y^Mif.)
6 Herregoiist, Aprölwedder, Oiwibenlaiix on Wese-
watcr de dnre uicli luug. — FriMthlncr*, la*),
7 HorregnnBt und Vngelg'aang isch gar schön,
aber dort nit lang. (Soi9tkm.j — 5rin7>i, es. ts.
37 ♦
583
Herrengunst
Herrengnt — Herrenkoch
584
8 Herrengunst, Aprilenwetter , Frauenlieb und
Rosenblätter, Würfel, Karten und Federspiel
verkehren sich, wer's merken will. (S. Füreten-
gunBt 1.) — Eiselein, 304; Petn , III, 7; Orakel, 409;
Gaal, 885.
Dan.: HerreganBt, April« veyr, ■paare-ild, quinde-kierlig-
heder abestandig. — Herre-gunst er af og tU som ebbe
og flod i havet. (Prov. dan., 282.;
Fn.: Amour de grands, ombre de boiason qoi passe
bientöt. (Bohn I, 4.)
9 Herrengunst erbet nicht. — Fifchcr, Pf alter , €07 . 4;
r.raf, 19:., 99; Eisclein, 302; /ierl<? , 2778 : Körte ^. 3447;
Braun , J. 1807.
bän.: Herre-gnuBt er ei arre-gods. (Prot, dan., 2S2.)
Engl.: A kings favoar is no inheritance. (Oaal, 86b.)
Frz.: Amour de seigneur Faveur des grands n'ost pas
h^ritage. (Leroux, II, 71: Starschedel , 407.J
It. : Serrigio de' Graadi non 6 eritaggio ; cbi troppo se ne
flda, non ö saggio. (Oaal, 885.;
10 Herren Gunst, Frawen vnd Jungfrawen lachen
verkehren sich in vielen Sachen. — Petri, lll, i ;
Heniich, 1194. 58.
11 Herrengunst geht nur bis zur Schwelle.
Böhm. : Pansk* laska po prah. (Gelakovsky , 244.;
Dan.: Uerre-gnnst er som Bolen om rinteren, gaar tit
snart ander. (Prin, dan. , 282.;
12 Herrengunst, gelt vnd kunst, Ehr vnd pracht
hat kein macht, vnd der Welt rühm ist ein
wisen blum. — lUnisch, 429, 55; Pelri. II, 376.
13 Herrengunst ist die grösste Tugend (zu Hofe).
— Opel , 372; Henisch, 760, 10 u. 942, 21.
14 Herrengunst vnd federflück verkehrt sich bald
im Augenblick. — Ilenisch, 1781, 28; Petri. II, 876.
15 Herrengunst ist fester als Volksgunst.
16 Herrengunst ist leer, Herrenzom ist schwer.
Böhm.: L4ska Telk^oh piniv jest lehif nez mech, a hnir
jcgich t^zBi nez oloro. (Öelaiovsky , 245.;
Potn.: Laska wielkicb panöw li^sza nii mech, a gniöw
jich cifissy nad olöw. (6«lako9sky , 245.;
17 Herrengunst ist wie Hurenliebe: der Letzte,
der Liebste.
18 Herrengunst — Nebeldunst — Schweiz, I, 24, i.
Böhm.: PanskA Uska honi na atrakattim (menaYdm) koni.
Pol«.: Laska paäska na pstr^m konia jeidsi. (Öelakovtky,
244.;
19 Herrengunst un Yogelsang, dat lutt gued, nn
duert nit lang. (Büren.)
20 Herren-Gunst und Aprillen-Water vergieht gar
bale. — Cwomolcke , 439.
21 Herren Gunst und Aprilwäder fällt af as Ro-
senbläder. — Günther, in.
22 Herrengunst und Aprilwetter währt nicht lange.
— ^'cue Monatischrift (Jauer 1801). S. 155.
Lot.: Brevis est magni fortnna faYoria. (Gaal, 885.; —
Oratia magnatam nescit, habere statum. (Binder II, 1251 ;
Gaal, 885; Xe ander . 283.;
Poln.: Laska Panska na pström konlu jeidsi.
23 Herrengunst und Glas, wie bald bricht das.
24 Herrengunst und Lerchen(Vogel-)sang (Lauten-
klang) klingt wohl, aber wehret nicht lang.
— Henutch, 1781,30; Petri, 11, 377; Sch^teU lUZ* ;
Sauer, 273; 5imroclk,4628; KöHe, 2781 ; Braun, 1, 1308;
Schulfreund, 86. 68; Gaal, 885.
Dan.: Herrea-gnnat og fagle*8ang, klinger t«1, uen ei
lang. (Prot, dan., 385.;
25 Herrengunst und Vogelsang kidet wol und währt
nit lang. — Eisclein. 804.
26 Herrengunst vnd aberellenwetter, frowen liebe
vnd rose bletter, ross würffei- vnd federspill
betriegen manchen der ess geloben wil. —
H. Bebet, Liber hymnorum, 1501.
Aehnlich in Ltuem Tgl. Schweii , II, 24, 2.
87 Herrengunst vnd geneigter Wille erben nicht.
— Lehmann , //, 262 , 19.
28 Herrengunst vnd Gnad hilfft nichts in todtes
Nöthen. — Petri, I, 55.
59 Herrengunst vnd Legelwein reucht (geht) vber
nacht aus. (8. Xittel.) — Petri, n, 377: Maihety, 76*;
Graf, 199.
30 Herrengunst wehrt nicht allzeit (lange). — Ckry-
tuux, Uofltcuffct, MD Theatrum Diaholomm,Ui*; Gaal, 885.
den
31 Hermgunst, frawenlieb vnd rosenbletter ver-
kern sich wie Aprillenwetter. — Franck, /, 77'*;
//. 90*»; Petri, II, 376; Cruter, I, 48; Henisch, 1194;
LatendorfU. 16; Körte, 2779 u. 8878; Reintberg I, SS.
Dan. : Herre-gunst er tit aom qrinde — kierlighed
sidste den kiereate. (Prov. dan., 283.;
32 Hermgunst und Aprilwetter ändert sich alle
Tage. — Frindütier ', 1589.
33 Was hilft Herrengunst, wenn das Licht ver-
löschen will!
Herrengunst kann vor dem Tod nicht echütcen.
Dan.: Hvad bielper faerre-gonst naar lyset tU alokkes.
(Prov. dan., 282.;
Herren^tit.
1 Herrengüter klimmen nicht. — Graf, 195 , 98.
Vom Heimfallarecht hofhöriger Oflter. Solche au
Onnst oder Gnade verliehenen Gttter fallen schon nach
dem Tode jedes einseinen Mannes «rieder an die Herr-
schaft, welche das Gut nur auf Lebenszeit des As-
bauers oder gar nur auf Buf oder Widerruf geliehen
hat. (S. Herrengnade 4.)
ifA<f.: Heerengoederen klimmen niet. (Kampts, II, 457.;
2 Herrengüter sind nicht dem, der sie verdien^
sondern dem man sie gönnet — Schottel, ii4i\
Heorrenbaad.
1 Herenhand reycht in (geht durch) alle land.
Franc* , 7/. 74 *» ; Tuppius, 91 ^ ; Egenolff, 66 ^ ; Byenng,
III. 15; /Viri, //. 377; Gruter , /, 47; LatendorfU, 17;
Binder 1,63: II, 169; Seybold, 28; Sutor, 230; Phüifpi,
1,32: ^Vuf, 522.275; Eüd^n. 304; Körte, HH: Sim-
rock, 1551; Braun, I. 1328.
Dan. : Herre-haand raeker til alle land. (Prov. dan. , 282.;
Frt.: Les grands ont du credit partout. — Les grands
ont le bra« long.
Lot.: An nescis, longas regibus esse manus. (OHd.)
(Philippi, I, 32; Seyhold. 28 n. 282; Binder I, 63; //,
169; Sutor, 230; Frohen., 26.) — Longae regnm raanns,
(Philippi, I, 228.;
2 Herrenhände reichen an alle Wände.
Hcrrenltorborfftt.
In Herrenherbergen zert man am wolfeylsten.
— Franck. I, 84» ; Petri, JI. 405; Gruter, I, 51 ; Lehman,
922. 10; Körte. 2803.
Wenigstens bekommt man für gutes Geld gute Suppe.
Herrenliof.
1 Herenhoff wil nen sparent hebben. — StraUtmier
Chronik ,1.69.
2 Herrenhof hilft manchem armen Gesellen loff
die Bein. — Petri , li, 377.
3 Herrenhöfe vnd Geld lehren die Leute viel
Schalckheit vnd Betrug. — Mathety, 852*».
HenenhöfUchkelt.
Herrenhöflichkeit reicht nur bis zur Schwelle.
Herrenhuld.
Herrenhold erbet nicht. — Franck, 11.90**; Gryu,
Fr. 23; Graf, 557. 20; Eiselein, 804.
Ist sehr nnsurerlftssig. Das Sprichwort gehört dem
Lehnrecht an. Die Herren belohnten die ihnen in ihttst
Kämpfen geleisteten Dienste mit Verleihung TonLiegea-
schaften, die aber nicht auf die Erben der BelehBten
fibergingen. (8. Herr 852 und Herrengnade 4.)
JJhd. : Herren hult cnerbet niht. (Diutitca.) (Zingerte , 66.>
Dan. : Herre-hyldest er ikke fattig mands arre-lini. (Pr99'
dan, , 281.;
Herrenkalb.
Ein Herrenkalb blökt freier als eine Baaemkah.
Böhm.: IPansk« teUtko rozumn^sf nez sedlak« difMko.
(Öelakotiky, 406.;
Herrenklnd.
1 Herrenkinder sind auch Kinder.
2 Herrenkinder soll man nicht erziehen wie Kin-
der. — Petri, 11, 877.
3 Hermkinder gerathen selten wohl. — F)mA,
11, 66*.
4 Mit Herrenkindern ist gut essen, aber nidit
gut spielen.
Dan. : Man skal «ede med herre-bf»ii, of tiUtgßmaiiam,
(Prov. dan., 281.;
Herrenkodi.
Herrenköche richten die Wahriieit nkhi obi
ein bitter* Brühlein za, tma Forolil, dkibr-
ren möchten sich sonst krank dunn <«miu
— Opel, STJ.
') 80 steht bei Opet, sout MW i*' kMliä-^'*»
sfi SB Brfihl«fn'* e«nstai.
58Ö
Herrenktiche — Herrgott
Herrgott
586
Serrenküche.
Hcrreuküche schadet dtiii Magen und bringt
den Rock um den Kragen.
Schadet der Üesundheit und QsterRriibt den Wohl-
stand dea Haniet.
Bökin.: Panski kuchyne kaid^mn neivedcl. (Celakovtky,
WeitH.: Bohatvoh kucheü küzdema njetyje. (Celakovsky.
'24:.. j
Harrenleben.
*Ein Herrenleben führen.
BiAL: MiJ heeft een beeren* leven. (JHarrfhoma-, I, 295^.;
Herrensachen sind sorgen vnd wachen. — leh
iimim, 875, 19. I
Herrenechftdel.
Wer kann den Herrouschädel im Boinhaus
kennen.
Böktu.: Pin se na Bluhn xa zivota jezi, apo emrti ▼ kost-
nici zaroven ■ nfm lezf. (Cfhikoetky , 'M'A.)
F'iin.: Pan sie na ^lugf za iywotajeiy, po vmierci röwno
■ nim w koVnicy lezy. (Önbikoviky , 'JVd.)
Herrtnschatz geht zuvor. — «ra/, 282 . 347.
Im Billieärderrfxht : „Der beren BCbatgeyt touoren."
(Lapy^-fibirg. 2:», 43.;
Herrenataub.
•Wenn der Herrenstaub kommt.
In UberüBterreich von der Zeit, in der man glaubte, die
Herren (Gutsherren) fortzujagen. (Autitauben^ fort-
jagen.) Dieser „Merrenstaub", meint man, werde
kommen , wenn einmal die Leute weisse und rothe HOte
tragen, wenn kein Schneider mehr einen Rock, kein
Schuster mehr einen rechten Schuh machen kann. Wenn
die Eisenbahnen alle fertig sind und rings Strasse an
Strasse geht. Der Menschen werden dann so wenig
■ein, dais sie unter einem Baum Platz haben und der
Fuhrmann sie mit der Geissei erreichen kann. ( Vgl.
Bauni'jart'-n . Pn^jr.. 16.) Mit diesem „ Hcrrenstaub "
hat es also noch Zeit.
Herreneünde.
Die Herrensünde müssen die Bauern beweinen.
Die Untergebenen mQsseu sehr oft die Vergehungen
der übern hassen.
It. : I peceati de signori fanno pianger i sudditi. (Pas-
iagliit. 272. s.)
Hwre&vorwits.
Herrn Vorwitz ist mit (iclde nicht zu bezahlen.
— H. von .'schwcinichen, III, 61»
RerrenwiUe.
Herren wille heisst Gesetz. — Graf, 524, 299.
N.: Herrer TÜja hacst sitja. (Jons$i/ni , 144.)
Hmoiwort.
1 Es redet mancher llorrenworte, der eines Bett-
lers Tasche.
BüAiH.: PAnI na nohou saflAn, a t kapse souchotiny. —
PanskA huba, iebrAckä kapsa. (Cdakvrskij . Vü.)
2 Herren- vnd Jungfrawenw^ort sind kurtz, man
soll sie aber offt lesen, — Matht'üu«, PusuUa.
m. LXM».
3 Herrenworte mästen nicht.
BdkM.: Praril p&n, kozich d&ra; zatfm slovo jeho tepl^.
(Ctlakvviky, !*3.J
* Von Herrenworteu stirbt man nicht.
Bül.: Heercn-woorden zijn gcene knodsen. (Harrcbotnif,
I. 29i.;
Sttftuom.
Herren Zorn vnd Vngnad ist schwer. — Pcm.
II. 377.
Hcmott.
1 Alles kann me nsen leiwcn Hergott anvertrug-
gen, man keine Deircus ( Mädchen ) un kein
, ureug (trocken) Heu. (^uerland.)
2 Äsen Härgot af der Zang, den Deiwel an der
, Lang. — .Sihitffer, 708.
3 Aier Härgod üs em jede Mädchen en Man
Oders toosend ( hangdert ) G&lde schäldig. (Si«'
hnburg.-^du.) — Schuber, 8&1.
4 Aier Härgod ftu schtark nch an de Schwachen.
, ^Süitvithürg.-«dchB.J — SckuneTf €05.
& Aier Härgot Ü8S rieh, hie git uch den Uorznen.
— SifkUMter. €1«.
€ Aier H&rgot fAlt nit mit der Dir än*t Houss.
. — Schwter, 61 1.
"* Akt Härgot git de Wäinchter, woa de Likt
det ha hnnt. — SAwirr . it
8 Äser Hiu'got huot iir är vil ze sorgen. (Sicba-.-
hürtj.'Michf.) — SchuxUr , 614.
9 Äser Häi"got kä Nimesten en Extra-Wurscht
bruden. (^iehvnbürg.-fachti.) — Schwier, 756.
10 Äser Härgot kit net äinjde mät dem Daner-
^ wäder. — Sihtixur, 631.
11 Äser Härgot let sich nit schpöten. '.sU'iifnbürg,-
Mchf.) — Schuner. 605.
12 Äser Härgot schilt nit met dem Kläpel. ,'Sif-
/»c«6Mrj/.-««ic/i«.J — Schuntn' , 610.
13 Äser Härgot sorcht fir de normen Wisen (Wai-
sen). — SihunH-r, »;i;..
14 Au d« r Herrgott kann's nid alle recht mache.
Luzirn.J — Si/iim: . //. 243, 27; f;i*dtiH , 305 ; Ä'J,--
hoUX , 337.
h^-hm.: Ani bub ncmüz v^echnem vyhoveti. — Ani p&n
bull se vbcm uezschfiYä. (C'-lakueska . 'JHO
Poln.: Paii b6g ludziuni niedogodzi, a cöi cztowiek. (Ce-
lukf.rfky . asr..;
15 Bann ous oiiser Harrgott d'n Täluh (Tage-
lohn) beschert, so lässt es net Nacht war.
;'Urnnehvrii.:
16 Bann unser Harrgott 'n Narr'n ha (haben) will,
60 macht «*' sich en Schneider. ,'Hvunnjaii.j —
rrommann, II. 409, 76.
17 Biän (wen) uese Hiär^uot well strafen am Liwe,
diäm giet hc *n Kuok arr 'ne KamerjufiTer
taum Wiwe. {heriohn.J — Firmeniik. III. 186,48.
WoiKlv, -y, 173.
18 Da unser Herr Gott dem Noah erlaubt, fleisch
vnd fisch zu essen , l>eschert er jhm auch einen
guten Dnwtrunck dazu. — Petri. II, n.
19 De leiwe Hergod is den Dummen ör Vormund.
— SchimUaih, l, 253.
20 De leiwe Hergod let de Böämc nich tan hach
wassen, damee se nich in den Himmel wasset.
(Uannwer.) — Schamhach, I, 140.
Gott weiirt dem Uebermnthe.
21 De leiwe Herrgott lätt de Nütte wol wassen,
owwer knappet se us nit. (Saucrland.j
22 Dei uese Heargoed teikent heat, dueget nit
viel. (Ituren.)
Das Vorurtheil nennt die, welche mit einem unge-
wöhnlichen körperlichen Uebrechen behaftet sind , Ton
Gott Gezeichnete; ihr sittliche^ Werth richtet sich
aber, wie bei allen andern Menschen, lediglich nach
ihren Handlungen. (S. Gott 1893 und Httten.)
23 Der Herrgott thut nüd, er weiss worum. fLuzem.j
24 Der Herrgott und die liebe Sonne können nichts,
wenn der Föhn nicht kommt.
Der Fühn wird in den westlichen Cantonen der
Schweiz, sowie in BUnden selten zum Sturm und ist im
Frühjahr fast überall sehr willkommen. Die Wärme, die
er dann mitbringt , wirkt noch nicht erschlaffend , und
dennoch ist ihre Wirkung auf das Schmelzen des
Schnees und das Hervorlocken der Vegetation wirk-
lich überraschend. Das obige Sprichwort bcuelchnet
nun diese günstige Wirkung des Föhns in der Oentral-
BChweiz. (Vgl. dartfnlMib« , 1«(63, Nr. 14, 8. 214.)
25 Dier alt Härrgott lieft nach. (Sitfbenbtirg.-fdcht.)
— SchMtrr, 604.
Wie Wodan und all« Güttervater wird Gott ron
dem Volke als alter Mann gedacht.
26 Et bieden är vil za äsem Härgot. — Schütter , eso*.
27 Et huod es guor in Härgot gemacht. — Schü-
ttler, 1118.
28 Et wuorden är vil aw äsen Härgot. — Schü-
tter, 630 \
39 Etliche reden von unsers Hergotts Sachen, wie
ein Schuster vom L<^er. — Facetiae fdcetiorum.
30 Fräst uese Heargoed im Grawe (Charfreitag),
dtnn früst et nau vertig Daffe. 'Punn.) —
FirtnetiHh. I, 361 . j.
31 Geht in vnsers JlErrn Gottes Küchen, da ist
vor jed**n!jfiii g^-kneht vnnd anpericht. — Uu-
rinihh . '■.'!3 . ^.
32 Ger'.'clitej' Herrgott, wie sohiiell bist du, sagte
jener BauiMnbiibe, als er statt eines (.'rucifix
587
Herrgott
Herrgott
588
eine Fuchsfalle küsste , die ihm halb die Nase
weg:schlug.
„Eine fromme Mutter aus Balderschwang (Altbaiem)
hatte ihr SOhnleiu ermahnt, vor jedem Crucifix die
Kappe zu ziehen nnd dasselbe auch womöglich zu küs-
sen. Der Bube sah auf dem Felde ein eisemea Ding
wie ein Crucitix und warf sich andächtig sum Kusse
nieder. Es war aber eine Fuchsfalle, sie schlug zu und
nahm dem And&chtigen die halbe Nase weg, der dann
in obigen Ausruf ausbrach." (Riehl , Land und Leute.)
33 Giwt use Herrgott JuDgens, giwt he 6k Bück-
sen (Hosen), (OidenburQ.) — GoUUchmidi , 52.
34 Herr Gott von Luxheim, welch ein lustig Leben
ist's in der Stadt , wo täglich verkehrte Streich
geschehen. — Eiselein, 104.
35 Hat mich Härgod eu Bäflischmad gemächt?
SOt der Zegim. (Siehenbürg.'fiächs ) — Schwier^ 2*7.
36 Kam unser Herrgott jetzt auf Erden, er müsste
erst ein Schüler werden. — Mumer, Schelm.
37 Kan vnser Herr Gott regnen, so können die
reichen (oder Bauern) auff steltzen gehii. —
Gruter, l, .'>2; Petri , //, 413: Am rocik , 8304 ; Körte, 2362.
Aber er kann auch zuweilen so regnen , dass sie mit
den Stelzen nicht fortkommen.
38 Lieber Herrgott, sagte der Tiroler, du hast
mich erschaffen, du rausst mich ernähren;
gib mir die Woche drei Gulden, ich will dich
nicht weiter beschweren.
39 Lieber Herrgott, sprach der Bauer, als man
ihm die Orden im Reiche zählte, mach' mir
nit zu viel Heilige, sondern erlöse uns von
dem Üebel. — Klostersipiegel , 45 , 22.
40 Machets vnser HERR Gott weis^ so wollen
wir Schwartz haben ; macht ers Schwartz , so
wollen wirs weis. — Pauli. Postilla.ll.z^i^.
1) „Als das Sprichwort lautet."
41 Man muss dem lieben Herrgott helfen, gutes
Korn zu machen.
J. Venr.dey^ Abgeordneter f&r Hessen-Homburg, als
Gcdenkblatt in der Paulskirche im August 1848. Das
Blatt befindet sich in der Antographensammlung , die
aus dem Nachlass des Qenerals von Radowita an die
königliclie Bibliothek in Berlin Ubergegangen ist.
42 Man muss unserm Herrgott nicht so hart in den
Bart greiffen. — Lulher's Twcfcr., 433.
Ihm nicht zu nahe treten, ihn nicht beleidigen.
43 Man muss vnserm Herrengott nicht vorgreift*en.
Henisch. 1709. 30.
44 Mau mutt uns Herrgott ni in*t Handwerk fu-
schen. (Bmdtburg.)
45 Man sol vnsem Herr Gott in seinen dienern
zufrieden lassen. — Henüch. loo, 40.
46 Man soll mit unaerm Herrgott fürlieb nehmen.
— Sailer, 219 ; Simrock, 3964.
47 Mät äsem Härgot let sich ned schpasen. (Sie-
Itmbür^.-idchg.) — Schuater, $20.
48 Mer kann ongsem Herrgott nex wis mäche.
(DedbuTii.)
49 Mer kann ongsen Herrgott vill avbedden , evver
nex avnemmen. (Bedburg.)
50 Mit unserm Herrgott ist nicht gut scherzen.
Lat. : In annulo imsglnem Dei ne circum feras. (Sepbold, 234.^
51 Nor äser Härgot verlet dich näkest. (Siebenbürg.'
»dchs.J — Schuster, «13.
52 Ongse Herrgott liest ene senken, ewer net ver-
drenken. (Bedburg.)
53 Ongsen Herrgott hat allerhand Eossgänger.
(Bedburg.)
54 Ongsen Herrgott rieh' lang, ewer h& strof
stranff. (Be^urg.)
55 Onser Herrgott hoat der Gähs den Schwan2 nett
ze länk lass wass. (Henndierg.)
56 Ösen Herrgott recht wal, eflFel he sprecht net.
(Aachen.) — Firmeniah, I, 493, 113.
67 Ösen Herrjott hat allerhand Kosjänger. (Glad-
bach.) — Firmetiich. III. .M6, 31.
Um zu sagen: Es muss anch solche KAnse geben.
HoH. : Gaze Lieve Heer heeft tooh wonderliike kostgangers.
(Harrebonnfe. I. 293.; -^ o o
58 Sitze fest, lieber Herrgott, sagte Peter, Bonst
nimmt dir Rudolf seinen Stuhl auch noch.
Der Bischof Petras Yon Basel hatte riel Streit mit
«einem Nachbar, dem Orafen Rudolf von Habsborg, der
immer mehr Land und Leute an eich brachte. Als
nun der vom Orafen Rudolf belagerte Bischof Peter
dazu veruahm , dass der G-raf auch noch zum rOmi-
mischen Kaiser erwählt worden sei, machte er seinem
Herzen durch die obigen Worte Luft. ( Vgl. Zinkgref,
1, 8.;
59 So lang der Hergot nimmt, so nim ig au. (So-
lothum.) — Schild , 62 , 72.
Sagen Witwer oder Witwen, die wieder heirathea
wollen.
60 So lang d'r Herrgott labt, wird der Tüüfl nid
Meist'r. (Bern.) — Zyro, 82.
61 Ucse Heargoed giewt de Källe (Kälte) noa den
Kleiern. (Büren.)
62 üese Heargoed head den Dumen ( Daumen ) der-
mauke steakeii. (Büren.)
Er hat geholfen, Gedeihen gegeben.
63 Uese Heargoed heat niggelicke ' Kostgänger!.
(Buren.)
') Wörtlich: neuliche, hier: sonderbare.
64 Uese Heargoed het nich Heärmen; hei hat leiwe
Herre, un wet woel totegripen. (Büren.)
Sinn: Gott übt nicht lautor G(ite aus, er straft aocli,
er weiss wohl zuzugreifen. Man meint, dass hier Hearmen
(wie nimmäueken, s. Zeit) der alte heidnische Gott
Hirroin, Irmin sei , dessen Cultus namentlich in West*
falen stattfand. Der bekannte Keim: „Hoarmen, sloa
dearmen ; sloa Piypen , sloa Trummeu , de Kaiser wiU
kuemen mit Hamen an Tangen , will Hoarmen uphangen'*,
der flberall in Westfalen gehört wird, ist wol irrig auf
Arminius und den römischen Kaiser gedeutet. /. Grimm
(Deutsche Mythologie , 2U) findet eine Tradition aas der
Zeit, wo Karl der Grosse die Irmensäule zerstörte , niebt
unwahrscheinlich. Die in Finnenich'a Germanient Fol-
Verstimmen mitgetheilten Reime sind nur zum Theil
echt; unecht sind namentlich diejenigen, die ron Vans
u. 8. w. sprechen. (8. Hermann 1.)
65 Uese Heargoed is aller Gecke Vormund. (Bürtti.)
66 üese Heargoed lätt viele jung weren, ower wei-
nig upkuemen. (Uüron.)
67 Üese Heärguoad harre minem Vär gläek^
düar de Mürte (März) holpen, doa hoalere
'ne der Döüwel nog im April, har de Junge
saght. (Ualver in der Grafuchnjl Mark.) — Frommtm,
in . 257 . 77.
Unser Herrgott hatte meinen Vater gldcklich dank
den März geholfen, da holte ihn der Teufel noch in
April.
68 üese Heärguoad heäd de Weld in säis (sechs)
Dägen mäked, se es der ok noa woaren, hedcie
de Bür saght, doa hadde sik den Beärgh 'rop
kweäled. (Hagen.) — Frommann , III, 258. 86.
Der Bauer meinte , wenn der Schöpfer etwas Uagv
daran gearbeitet hätte , so wtLrdo sie wol ebener Mi-
gefallen sein.
69 Uese Hiärgott ricket ( rechnet ) , wo hei nidit
spricket (spricht). (Soest.)
70 üese Hiärguoad wäit alles, oawer min Vucgd-
neat wäit 'e nit; dat sittct im Doarenbw9
(Dornbusch), sach de Junge. flfcijMr i» *r
Grafschaft Mark.) — Frommann , Hl, 55 , S8.
71 Uese Hiärguot hiät delunge met 'ne
(Iserlohn.) — Woesle , 83, 47.
Bei einem SterbefalL
72 Uese Hiärguot hiät so wuol gegiewen
giewen. (Grafschaft Mark.) — Woeale, 70, ttt.
73 Uese Hiärguot stü'ert de Börne, datt i
in'n Hiemel wasset. (Grafschaft Mafk.J< —
69,105.
74 Ueso Hiärguot verlätt kainen DütdGeB>
he men en bietken Latin veniet. ^
— Pirmenich, lU. 196, U: TToetfe, «T, III
bei Beinsberg V, 58.
75 Um äinjt, do äser H&rget waii^ikt <^
ster , 628.
Zttletst, am Bnde, wenn anser Herrgott trtakfc» ^
76 Unner Herrgott hat *n Flachs so gern Wio
Garn. (FrasAen.)
Zu einer fleissigen Spinnerin, die an aplnnvn anJüaA^
soll.
589
Herrgott
Herrgott
590
77 Unncr Herrgott hol allcrlü Kostgänger. (Ha):.)
— Lohrcngel. //» 47ti.
78 ünuer Herrgott lässt die Leiit' frieren , darnach
sie die Kleider anhaben. (Franketi.j
79 Uns Herrgott is du beste Mann. (lUmdsUari;.)
60 Uns* Herrgott ist ken Kiilnsliig'r, he iss'n Nao-
dr;ig*r. — Ihinneil , 2or..
<ioU cchliigt 2war nicht kIcicIi mit Keulen drein,
aber er stni't endlich ducfa.
81 Uns Herrgott kikt (sieht) ni nii'n (nachdem)
Rouk. (Rendshurg.)
82 Unse Herrgott delt sine tjaben wunderbar, den
Encn gift he Land und Sand , den annern en
Knüppel in de Hand , und knurrt und brummt
man daw«jdd»'r mal, so smitt he en' (.Jraben
hendal. — lUnmisncu, 20i.
83 Unsi; lltirrgüti hai versclicden«.- Brotranzcls U}»
de Wrlt. (nnjnrs.,. — U,iHsli-:lnidrr , IV.
84 Unse Herrgott is ken Bedreger. iOsi',n,6.} —
Ilaiiskahiider. fV.
85 Unse Herrgott is ken Richter tor Stünn\ (ihK.;
— SchuCf, II. 59.
Der wt-ItgoBcliichtliche üerichtBuct ver/.ieht sieh oft,
aber er kommt niclior.
Fol».: Pun Iiüg iiierychliwy alo immittliwy. ('/,</»»/ /jti. J7.)
86 Unse Herrgott is \vund»'rbar; ut en Ossen (Och-
sen) makt he en Karkens war ( Kirchgeschwu-
rcnen, Kirchenrath). flluhi.; — Schiiur-, IV. 3i>(i.
87 Unse Herrgott will ok kine Darren bi sick hi>b-
ben, sagte der Bauer, als man ihn berlauerte,
dass iliin ein kluger Knabe gestorben sei.
((HdenIntrtj.J
Sd Unser Harjet ist a gleicher lichatohon^ (Ji*d.-
deuLuh. Hi'chtni)t:n.J
■) Klippler, d. h. er fii(rt gleichartige Tertonon za-
aammcn.
89 unser Harjett borgt lang. — Trudlttu , 'J39.
90 Unser Harjett guckt lange zu. — Taidian , ^.ii.
91 Unser Harjett hot c Narronhaus. — l\ndiw. 703.
Jeder Monscli hat «eine Thorhcit, aoin Stockouprerd.
Engl.' No man ii« alwaysafool, but wc-ry mau üumetime^.
93 Unser Harjett is der beschte Roof'e (Arzt). —
Tcndlitu . HO.
33 Unser Harjett schickt stäts die Rephue (Arznei)
vor der Macke (dem Schlage). — rfudlnu . 946.
}iocb rhc ein unf^likckliclied Hroigniss eintritt, iit
flkr Linderung uml Heilung vnrgestiheu.
94 Unser Herrgott hat allerlei (schnurrige, wun-
derliche) Kostgänger zwischen Himmel und
Erde. — Eindcin, 3it4; Simroik. :»H6.
Um zu sagen: Es gibt doch seltsame Monsohcn in
itt Welt.
95 unser Herrgott hat den Schweinen keine Hör-
ner gegeben, sie stiessen einander die Au-
gen ans.
fMn.; Nie dal I'au l)6g äwini ro({'^w, bubj nie mi bardzo
bodla. (hompit. 2r..,i
M Unser Hen-gott hat noch viel mehr als er je ver-
schenkt hat.
htn. : JcszCM Pan B6g wi^cöj ma. jak rüzdal. (Loinpa . 14.)
97 Unser HErr Gott ist bisswcüen der Narren
Vormund. — V(Air, loao^.
91 Unser Herr Gott ist der trcwe Eckart. — Mathe-
itw. Pomiii*, r.<:xv*'.
99 Unser Herrgott kann es nicht ollen recht machen.
— Simrock, 4C7'j.
100 Unser Herrgott lässt der Sau den Schweif nicht
lILnger wachsen, als sie ihn ertragen kann.
(SMnirterreich.J
101 Unser H<:rrgott lüust sein Bescheren nicht
.._^'^"^ol>temer, wann ihm onarwaitste H&Uli sa-
Uieil wird.
lOJ Unser Herrgott macht viel Narren, aber wenig
macht er klug. — ftprielueMertae , 8. »7.
^^''" Sprichwort soll Philipp MaUaehthon's Verleinn-
J*\Jf*j;*"?* "*"*»*»• «in« •^■«f Schüler, Johann Hi^or
„.,7*"*Ql>erg, in der Form eini'-i uachgctchilelMaan
3! A .*'*'*n»«egeb<.n h.it. Au« diesem hat Ami/mm
^»« a" *■■?¥ " •«'Intr Sprichvörtfrlrir {9. ISa—tM)
w^rt-,'"*^'.**' *<>" Mulaachlhon gabrauebtnr '
103 Unser Heirgoti macht's ^ wie die Weissgorber ',
die «'in gur.es und schlechtes Kell zusammen-
binden. CV-tt'^fmry-J
■) Namentlich mit den Eheleuten. -) Wenn sie zwei
Fello verkaufen.
104 Unser Herrgott muss in iler That allwissend
(allmiichtij;) wein, wenn er das versteht, sagte
ein Bauer, als er «lie Möiiche im Chore hörte.
— Ä.7ii»I»T«iiifv;d , 29, 11.
105 Unser Herr Gott muss »meinen Himmel mit Kin-
dern vnd albeiinMi lullen. — Ih'tri. l, 85;
SiholUl, 1144*.
IOC Unser Herr Gott ]>tligt die Kpikurer und Mast-
sewe zu mesten in diesem Leben zur Schlacht-
banek. — Lutlur\ Tixt /«»■., 251 '*.
107 Unser Herrgott richtet viel Handwerke auf ein-
mal ans; ohne Mi'uschenhülle |»tiüget, säet,
onitrt. drischt, mahlft und backet er. —
SittUr, 2L'y.
108 Unser Herrgott schütz mii-h allezeit vor henke-
rischer liarndierzigkeit, wie vor der Bader
Schienen, vor Zahuschmerz und vor Weiber-
strei;. und vor der Ailvocatcu dienen, vor
"NValdiieiiii und dem Lazareth und auch vor
jedem lilatr, wo Sola und Laus Deo steht.
109 Uu^er HerrK»^tt wän- gut, holte nur der Teufel
die Apostel einen Thcil weg.
110 Unser Herrgott weiss, warum er den Fröschen
keine Zuhne gegeben.
111 Un.oer Herrgott weiss, was er thut; er hat
keine Frösche gemacht mit Zähnen.
It.: Domnueddto neppo ([ucl che fcce, a non farci deuti
alle raiie. (<ia:tt, IM»4.;
112 Unser Herrgott weiss wohl, warum er der Oais
de Schwanz ni«ld het wachse Ion. (StrasburQ.)
— Finnmich , II, .'i27.
113 Unsi-r Herrgott will nicht, dass Wyssbrot (Weiss-
brot» urt" de Bi'ium waehsv. (Strasburg.) — Fir-
niviudi. II, .')27; hocbdt^utsch bi'i Simroik, 4673.
114 Unser Herrgott wirft seine Gnade nicht in die
Grabschen.
Holt.: Mocu jij, dat ouzo Liovo Hcor zijnc gonade te
grabbcl gooit, zci de iiastonr. (Ilarrebumve , I, 2a3.J
115 Unser lieber Herrgott hat viel Spielleut' und
Musikanten. — Simruck , i9«».
116 Unserm Herrgott muss man ein Licht anzün-
den und dorn Teufel zwei.
In Nikmberg, wo sich der Magistrat zu üSnde des
17. Jahrhunderts auf eine alle Begriffe lkber«ohreitende
Weise vorhasst gemacht hatte, sagten die Aelteru zu
ihren Kindern: „Wenn ihr bei einer Kirche Torbeigeht,
■o betet ein Vaterunser-, kommt ihr beim Rathhanse
vorbei , so betet zwei.'' Manche machten Jahre hindurch
Umwege, um nicht beim Kathhause Vorbeizugehen,
indem sie sagten : „^ l>t besser den Galgen als unser
Batbhaus sehen." ( Vgl. AnnaleH der teidende» iltntch'
heit, i7yy, Uft. i, S. 51.)
117 Unser» Herrgotts Fuhrwerk geht langsam und
wohl. — Sailer, 53; Simrodi, 8910.
118 Use Heargoed stugget^ de Bäume , dat se nit
in den Himmel wasset. (DArenj
*) 8tuggen= Btanen, steuern.
119 Ose Heargoed verlätt keinen Düaken, wanno
ment en Spierken > Latin versteit (Büren.)
>) 8pi-ei|=ein Halm, ein wmig. " In Böhmen sagt
~ ~ t vmlftiat denOaeohen
man: Dn cKsrxKv»» Tvr«»««« uauwawwva «•>««•*,
•r sieh Mlbtt nleht mf^lbt. (lUintbtrg 71, 35.)
120 Üae leiwe Hergod BtriLfet den einen sau gaud,
as den andern. — SAamhaeh» U, S84.
Um m W8«B, dan Tor 0«tt kein Stand and Bang,
Bbtrhanpt k«la Vatenchied der Person gelte.
ISI Üm Uwe Hergatt het us den Tr echt er vnner
der Niftsen uioh vor nicks uii wier nicks e
giewen. — Lyra,4S.
ISS Üee luve Hergatt verfiritt ninen Düütsken, un
wann ho ^n nich eiMcon will, lät he 'ne pit-
aken. (thMaUrück.) — lirmeniek, Ul, ICf . T.- Lyra. 118.
***** vufiMt ksiam Dantuhta, w«bb ar ihn niekft
m kau, iMst «r iliB paitsehn.
591
Herrgott
Herrgott
592
133 Vnaer Herr Got hat vil Mirakel ffethoa, Aber
nye kaine N&rreu weiss gemacht. — AfHeola
II, 66.
124 Vnser Herrgott gibt einem bergmann sein fewr-
zeugf magneteii vnd quadranieii, das er auch
vnter der Erden seine lichter vnd wegweiaer
bab TTid nicht in'e fahr. — //mut/i. 29i. .ü.
125 Vnser Herrgott hat ein brotkammer auffgeachla-
gen alsbald in fler SchöptTuDg, die ist noch
üicht ledig. — lleuutch, Hä. 61.
126 Vnser Herrgott ist der beste Artzt. — Pf in.
n. 56t.
127 Vnser Herr Gott ist der rechte Kuchenmayster.
— f\'tri , 11. äfil; llenurh, 1711. 3ti,
138 Vnser Herrgott ist der Thoren Vormund. —
LmendarfU, i7.
129 Vnaer Herr Gott ist ein guter Kauffinttim vnd
gnädiger Handler. — Heni*cb. I7ii. i.
„Kr verkaufft vn* Lcbea Titib Todt » Gerechtigkeit
rmb Sdad, vnd legt dafttr eine Kr^nckbeit o<l9r zwo
eine« Au^oubLoki IttDQ tax aiuit »AB, zum seu^niBi
dAs 9n wol wider snhi tuJ leuger borget »Ib die Fugger
VBd Heodler Buff Erden thun." (Pf tri, I, «J
130 Vnser Herrgott ist viel williger zu geben, denn
wir sind zu Vjitten oder zu nemen. — fvirt. /, m.
131 Vnser Herrgott theilt seine Amptgabeu auas,
nit da£s man aie im Schweisstüchlein behal-
ten oder in die Erde vergraben sol, sondern
dass man sie nützlieb anwende. — /wn, //. *6t.
X32 Vnser Herrgott weiast allen Kindern rath, wenn
ihrer gleich noch so vil wereu. — Haiutch, im. 37.
133 Vnser Herr Gott utU sein willen vnd sein thetl
auch haben. — Hnmch, 1713.67.
134 Vnser Herrgott wird nicht so vbel an mir thun
und ein Mörder an mir werden, sagte jener
Kranke. — Laitiudorf n, ig.
135 Vnsertn Herrgott ist gut der Kirehweih kauflfen,
er gedenukt lang vnd vergilt reichlich. — >
/Vln. ii.r^i.
136 Vnserm Herr Gott ist nicht zu traweti, sagt
jener Bawer, der samlet Hew am Sonntag. —
Lolend^yri II, 27. Iht-fer . 172. Stmroak. 9599.
la Mecklenburg: Unsea Herrgott ia mth t»a trasa,
iftggt Jen Bur, an flbrt aia Heu ta'a SUnndag 1a.
(Raobf, 33 ,)
137 Vnsers hergots esel soin vnd got mit gedult
tragen, «igt wider alle feind. — Fraaa. l. 58*.
138 Vnsers Herregotts Wunder erben nicht, sind
auch nicht vnser eigen. — hin, U. bei,
13t* Vniera Herrn Gottes fuhrwerck geht langsam
fort. — Petn. II. Ä6S, Nmuch. 12S3, 49.
140 Waa man vnserm Herr Gott nicht will geben,
das gehet doch sonst 2um TeufFel. — /vm,
//, SD«; lltm^^ch, 1707. 43.
141 Was vnfter Herr Gott nicht will, das führet der
Teuffei heim. — tiruwr, III, HK); Lfhmonn.JI, 966. 93.
143 Wat onse Härrgott weit erhäln, det net verryfe
nauch Verkaln. (ßwrr'n.' — firmmmh, l.iS4, i>8.-
für Sediaui'm: Fimieiuvlt , III. 12S. ii.
Kt kman weder durch BlMe noeh dtiroh Kitt« za
O ran de gehoc
143 Weane uese Heargoed stroafen will am Liywe,
deam giet'e ne Naggerske (Näherin) tom
Wiywe. fBürm.j
144 Wen ueae Herrgott Kinner gif, dem gif he
auk Buxen. (MüHH&f.) — ¥nnnmami, Yl.Ui, lüi.
14^ Wen unser Herrgott verderben will, den macht
er 2u einem Narren. (Wv-n.j
146 Wen uae Herrgott strafen will am Leive^ dem
gib' hei eine Kammegumfer oder eine Pa-
penkok l Pfarrköchin ) taum Weive.
147 Wen UHe Herrgott stiufeu will am Lieve, dem
gift hei eine einzige Dochter taum Wiewe,
(SawriMt4,)
148 Wenn iuser Herffoat en Naar'u hebben will^
s&öu lädt beo den aalen Keerl datWuifstex-
ben. (Lvppe.) — t\rmeKich . /. «71 : für Frankn : Ft4m^
mnnn, VI , 321, 287.
In Siebenburgen: Wun ««er HSrgot en Kar» brOelit,
■e 16t • 'em 41de BUn de Frk tchtAfwen. (S^kutter, ioa)
149 Wenn unser Herrgott die Ameise verderben
will, 80 lässt er ihr die Flügel wachsen. —
«uaiArirdi. li.
Die plützliobe Erbebang eine« Meneehen in «ine
SteUang, der er ia irgendeiner Uinucbt nicht gmräOlusa
iBt, fÄlirt «u teine'm Verderben.
160 Wenn unser Herrgott die Bauern strafen will,
so gibt er ihnen eine böse Obrigkeit.
151 Wenn unser Herrgott eine Thür zuschliesst,
macht er eine andere auf.
Dan.: Lokkcr Tor Herre es ditr, ann Inder hma cn «od«s
op. (PioT. f/a«., 11 7. J
152 Wenn un&er Herrgott einem begegnet, soll man
ihn grüssen, und wenn er grusst, danken. —
Facttiae iaceUorum.
15a Wenn unser Herr Gott einen grüsset, so sol er
jm dancken. ^ Lulherx Tm-hr., iw^,
154 Wenn unser Herrj^ott einen strafen will^ so
lässt er ihn zuvor blind wi^rden. — Tcrndtou . 941.
Lot.: (^uem Deuü volt perdorc, priui demeoUit. (Ki$p^
Mn, Sil.) ,
155 Wenn unser Heri*gott nicht schwimmen könnt',
die Pfaffen hätten ihn längst ertrankt.
„Sihe , wie war itt da« alt äprichwort , weicht ich vor
Tiortxig Jahren ghort, wo man em trtincken Pfaffra
•Acb, da« bald der gemeine POfel sprach: Wenn vnaer
Herrgott uit köntachwimmea, ao wer er langoatkommea
rmbe , vnd wer lenget vom Pfaffen ertrenokf t iü Ji
Bier vnd Wein versenkt." (Waittii, IV, 31, Öl.^
156 Wenn unser Herrgott nicht wäre, so w&rd
niemand billiger als unser Graf.
Beaieht licb auf den wartembergiecben fiersog, vot-
Bola Grafen Eberhard mit dem Barte (1445— M).
157 Wenn vnser Herr Gott sagt fiat, so safft der
Teuffei fuat. — Uenuch. l»7l. l. CoUt. 4€3".
158 W^er unsers Herrgotts nui* halb ist, der ist des
Teufels gamj. — (i^d, 3*0.
Denn die, welche wed^r kalt noch warm cinil, will
der Herr aainpeiea ans seinem Mtiude.
169 Wiem üser Härgot gat wäl, «iiem let e uch de
Isse külwen. { Sw^twnfcrira.-Jdfte,; — Schwttcr , «1»,
160 Wier huod äsen Härgod un der grisser Zin?
(Siebenbur^i.-näflui.) — Sduuter, 630.
161 Will un^ier Herrgott einen Narren, so macht
er einen alten Mann zum Witwer. — äi»-
rook, U6.
162 Wo vnser berr Gott ein Kirchen hyn bawet, da
bawet der Teuffei auch ein wirtsshauss (Ka-
pelle) daneben. — Atjncolu I, U: Lehnuinn, //.
835, T. für Auiri: Art/inhc/i , /. 474, UO.
In Bedburg: Wo ongsea Herrgott «ich en Kirch baot^
hit der DUfel glecb ae Kapellcbe. Die Kapetla möcbi«
biagchuu; oft baut er aber hohe9l«aem um daa KUtli-
Idin , damit kein Liobt mehr hinain kann nnd letst von
Dachfenster docU einen weitarmigen OTosBrateratnlil
um auch den letrten StrahJ abaoaottnefden. — „Wa
der gute Geschmack seine Standbilder ftufcteckt, da
pflanxt der Ungeiohmack eeitie FratEeu daneben ; dif
Tborheit holt ihre Cnpimusohlneti und VervielOl«
tigungtspiegel , damit anch Kinder und Narren sieh «f»
lustigen , and selbst den Bettelleuten vom asta«tiacb*B
Qaatmalil etwa* abfalle."
Potn.; Odxie Pan B69 ma koiciöi, t^s i djabel swoj? k^
plict (.kAroamf). (I^nnpa, \2,)
163 Wohl dem, der unsern Hen'gott täglich und
seineu Gutsherrn jährlich nur einmal sieht
(8. Gott 33M.)
Dnn.; Vel den aom taler med vor herr« bver (lag* dgtMd
Bit hcrtkab knn engang ora aaret. fProp. Aia., Sil.)
164 Wun äser Härgot de Kitinjt wiU schtrAfe, gil
e *n en Schtofmoter. {Siein>nbwr9.'*(idnj ~~ SA^
9ler . 407,
*165 A stiehlt unserm Herrgott a Tag ob* ^ A»*
bimon, i(;s.
Der Tagedieb.
*166 Da hat unser Herrgott das Maas verioron.
CTroppau.)
Von «Uiem ungewöhnlich grosien Hern
•167 Da ist unser Herrgott gerai- n
Welt gewesen, rr«'«»», i-^
593
Herrgott
Herrgott
594
168 De is uns Herrgott sin Nix (ihUt.j — Schütze,
Dieser Mensob ist eine Null in der Schöpfung. Aach
sagt man e« in Städten von UbriffenB guten und geschick-
ten aber unbeamteten und unbemiitelton Menschen.
•169 Dem Herrgott die Füsa' abbcissen. (überMer-
reich.) — liuumgartni.
Von denen, welche die FusBwuudenmale des Cruciflxei
hftuflg ktttsen. Die Bedensart wird aber selten gebraucht
ohne Heimischung von Spott oder Mistrauen in die Echt-
heit der Frömmigkeit.
•170 Der Herrgott hat daa Kind gepflückt
So sagt man in Preussen bei dem frUhen Tode eines
Kindes.
•171 Der Herrgott in Schaff hnuseu. — Eitelein, 543.
,.Ihr hunt scliaden uude Spot, sam mir vnn Sohaf-
husen der grosi (jot.*' (Lifdenammlung, II, 5'i6J
Ueblichor: Sam mir von Schafbuaen der gross Hergot.
Ks war ein Staudbild von ILols, bemalt und 27 Fnss
hoch. (S. Ueilund 8.)
• 172 Der liebe Herrgott reicht ochou wieder aeinen
Arm hcruus.
*173 Der schwartze Herrgott zu Dressdeu. — Ma-
£ft«'»y.286".
„Aber im Itapstthumb ist dieser Grewel vnd AbgUt-
terey gar gemein guwust, da ist mau su Bischoff Ben-
ncn vud schwartit-n Herrgott gen Dressden gelauffen*'
u. s. w.
• 174 Du miüns ok, uese Hcärguad hedde Heärmen,
nei war di, hai het laiwe H&re. (I*erluhn.j —
Frommann. T, S.M.S**.
Zur Bezeichnung des (iegonsatses von heidnischer
und christlicher Sinnesart. Vgl. IVoette über HdArmen
(Hermann), Armin, Hirman , Irmin bei Frommann,
V, 351, ü*^.
*175 Du mains ok, uese Heärguad hedde Hcännen
un BJite oppem gnlencn boumc. (8. Uermann i.)
— FTinumann , VI, 851, 8 ".
•176 K diiikt, V hat äsen Härrgott un der ducken
Zin. CSirbcnhürg.'sdcha.J — Frommann, V, 34.
Er bildet sich ein , uusem Herrgott an der dicken
Zehe lu haben; ist sehr stolz.
•177 Kr accordirt mit uuserm Herrgott
• 1 "d Kr beisst 'n Herrgott d' Küess ab. COberö$terreich.j
Von einem heuclilcriBchen Andftohtler oder Betbruder,
der iu der Kirciie gern die Cmcifixe und namentlich
die VUsse derüolbon küsst.
•179 Er gehört zu unsers Herrgotts Mästs&uen.
UrdensbrUder, Münrhe. „Wir sinnd vnaers Herr gots
mustsUwe." Itcr hrüdur vrd>-n in der achelmen tunft. (Je-
truckt zv Strauburg 1516; fiecta Monopolii, Anno MllXX.V.
(S. Wirtlmhaus.)
UoU.: Dat ziju ouxea Heeren braadvarkens. (Harrehomh,
I, 2n:i.;
•180 Er hat unserm Herrgott die Hand gereicht.
Ist vtrgantet wordeu.
• 181 Er hat unsem Harjct bei de Fübs. — TenMau. 685.
Vou eiuem, der durch seine Frömmelei Gott in seiner
Gewalt zu haben glaubt, wie etwa Pastor Appukn in
■einer Mistivnsprtdifft (Berlin 1847) sagt: „Wir können
durch unser Uebet den Herrn zwingen.**
•182 Er isch em llerrget e-n-arme Ma Bculdig, nid-
weders (entweder) muess er em eim stelle-n
oder er muess e selber ey. CSoicOwini.; —
.Schild, 84. 309.
Wenn einer seinem Vorderben und Elend (planmiislg)
entgegengeht.
• 183 Er ist auf unsers Herrgotts Welt nichts. (Nür-
tingen.)
*184 Er last vusern Herr Gott ein guten (braven)
Mann seyn. — Oruter , in, es.
*I85 £r macht mit uuserm Haijet Peschöre (Ver-
gleich}. — Tmilau, 664.
*186 Er stellt den Herrgott tot, wie der Mönch au
Norüieim auf dem höUemen £seL — Mietitr-
sptC0*l, 71, S4.
„Bei der Proeeielon am Sedefeeto i
Pater uniaff Oea«ng nad Geleit des gßju*
■sf einem hOlaenea XmI ia dar
itedterjtagrttt
Volkes
gesogen weiden.'
* 187 Er stiehlt nnseim Herrgott den Tag (die Zeit) ab.
*188 Er wül unserm Hen|;ott einen strohcnen Bart
flechten. (8. Oott ss?.)
HiM.: HU wll onzen Heer eea* ▼lassen (strooijaa) haard
maken (aaanaaUen, vleoklan). (Barrtbvmit, /. IN.)
n...-.£^'rip« HftmtnwwAaraa-IiaxiKoa. 11.
*189 Er will ansem Herrgott schulmeistern.
MoU.: Hij wil üod ter sehool taten gaan. (ßarrebomd«.
I, 244.;
* 190 Er Wll vnserm Herr Got die knie abpeissen. —
Franck, iStradoxa. 118*.
*19l Es wer gut hergot nach jm schuitzlen. —
Franck. II, 7Z^: Ki$elHn.aOi: Simrock . 46n ; Rraw.
I. 133.
„Brauchs so du oinn abgemergelten mensoben will
▼erstelin, der nicbt dünn haut vnud beja an Jm hat.
Wir sagen auch: Er ist in der Schneiderzunfft. Kr
Bihet als were er ein jar an galgcn gehangen. Oder
brauohs pcrlrouiam, su du wilt eiuen grossen fejralea
menschen stupffen."
*192 Et CS onsen Herrgott sin Dussoldier (Tram*
peilhior). (hteun.) — /•'irmenic/t , I, 4U3 , 1&7.
•193 Et is eil knäkem Herrgott. (MmkUnburg.) —
Dr. Sihillir.
Kin »elir magerer Mensch. ( ä. Iloilaud 1.)
•194 Et is en Puptit Herrgott. ClMst.j — Schutte. 11, 69,
Man bcxeicimet damitcinün wolilgenfthrtnn Qeistlichen ,
•195 Hai Büht balle unsen iliargoud tiiir sines gliken
an. (Atlendorn.) — /■'irin«?»(uft, /, 3.'»7. 122.
•196 Hätt's unser Herrgott eh' gewusat
Zu einem Klugling, der ihm Kath geben will.
•197 Hei säuket unsen Herrgott upp'm Grunde.
(Wahleck.J — Curtzfi, 360.
•198 Herrgott bchfit vnsl — /loHwagrnbuchletn , VIL
Als Name fttr sauren Wein. Herrgott behut uns , wie
ist der Wein so suuerl
•199 Herrgott vo' Dachsbach. (Franken.) — From-
mann, VI, 316. 175.
Weitverbreiteter Ausruf der Verwunderung.
•200 Jetzt thuat insa Hergot scinö Stockfisch w&s-
särn. (t)berü(ttvrrrich.) — llaumgarlen , 37.
Schershafte Bezeichnung des Hegnens.
*201 Last vusern Herrn Gott einen guten Mann
seyn. — Lehmann, 11. 876, 13.
*202 Nu Bünn wi uscn Herrgodd Mester. (OUenburg.j
— fioldichmidt. 34.
Nun sind wir Gottes Meister, er kann uns mit seinem
Beiden jetzt nicht mehr schaden. Diese Kedeiasart wird
hjtutig gebraucht, wenn bei regendrohendem Himmel
da« Moor gebranut werden soll und es den Leuten ge»
lungeu ist, eine grosse Utrecke desselben gut brennend
su machen.
'K iesst unsem Harr Gott 'n guata Mann say.
CiVürtbwrg.) — Sartoritu, 162.
Sr ist leichtsinnig, lebt sorgenlos in den Tag hinein.
*204 Sie kriegen unsern Herrgott bei den Füssen
und taugen dem Teufel im Arsche nicht. —
.Simrot'k, 4018'^.
• 205 Uese Heargoed heat deitunge medeme * hallen.
(Wenif.)
') Zusammengelogen aus: mit ihm. — Br ist ge>
storbon.
•206 Uus' Herrgott hett Heudage. (HoUt.j — Schütte,
IU, 333.
Sagt man bei trockenem Wetter in der UemeiBt«,
wenn das Heneinfabren beg&nstigt wird.
•207 Unsa Ueagod g*seg'ng eng's. (Niederöeterreisk.) —
frommaim, ///, 390, 22.
•208 Unser Herrgott hat keinen Platz für ihn. (Kür-
tingen.J
Von Jemand , dessen Tod erwartet wird , aber nioht
erfolgt.
•209 Unser Herrgott möcht' ihn ins Brot nehmen.
C06erfaii8i<r.;
Von einem Menschen, der niehtsau leben hat, meist
aber Ton einem solchen, der fOr die Oesellsohaft aber-
flSsslg erseheint, dem man damit den Tod wOnsoht,
weU er Ustlg wird.
*S10 Unser Herrgott wird wol auch noch das Klink-
b&ndel Feinziehen, fotorlawtfs.^
Der Mlaganstiga sprieht damit dem Olttokliohen den
daaarhaftea ■rrolgab: „'S wird wol nicht so fortgeben",
will er sagen, i,*i wird alle werden: 's Bindel wird von
dar Klinke herelngeaogen werden.**
*811 Unserm Herr Gott das Fette von der Suppe
fressen und ihm die Brüe davon geben. —
203
LvOur'* TuchT.,m**.
•SIS Unserm Herrgott und der Braiten^ absagen.
— Eieeleiu, »3. Gnmm. Jfylft.. OS.
') Bniiwi»PerahU, Barhta. Ar Matter (>oltos.
Herrgottbeisser — Herrnhuter
Herrschaft
596
•213 üngem Herr Gott zum Fenster hiaaaswerffen.
— Luthn'a TU(hr., »94*.
Die Achtung vor ihm an* den Augen fltitxca,
•214 Use Ilearpne«! kJwt (keift). fBthen.)
Wenn'» üouucrt.
•21» Vuseni hen'got in die «chal fiiren. — Franck,
Ktwn» iolir L*cbprfla.Hi{^i thun , was aueb durob die
!;■ ' I •; .1 - drückt wird u Oeiit reJen,
L ii , den FiBL-i u luhreD, den
li.'ivr- '\'- ■^rdwanz.e auf -. Aal 21 und
Froacli S7.)
•21C Weuu ihn nur der Herrgott ins Futter nähme.
utn, ilCTVti XulülJcbkeU für die menBcbUolie
fra((ljch oricliaint.
'217 \^\:uu uiiäer Herrgott nur einen schonen Engel
brauchte, fyurtinuon.j
Jrotiiscli von jein&uil , deiien Tod nuui wünscht.
•218 Zu viisenn Herr Gott gehen. — j/k/Mim*» Po*
Hiih. in. (;v|u^
,,\S'ia dio alteu Püttiachea vom Kaebtuial reden."
Her rj^ottbeisB er.
•Kr ist ein HeiTgottbv'isst'iv {naiem.j
Ein Aiutachtler, welcher il.?ni Cruclfix gleich s*ra di«
Fds&e abbeitacn wilL lue Fratiione» %ftgt;u Cfociflx-
nnd die ItoUener PaT«di«»freftaer.
Hergottel.
•1 Ks wäre gut, Herrgottel uacli ihm zu schnitzen.
•2 Wie dtrr polschc Hirrgottel auf dem Neuinarkte.
Bftmit Torgleicht rnfta in Brctliiu elneo «leifen
MeuBcUrn.
Herrirottlelxi.
Lieh Hcrrgottlein, dir sei's geklagt. — Eüe-
Herrffottsfreaaer.
•Es ist *i\u Hen'gott^fresser,
„Ein vamehnicr Herr anm dem nitterstabd der Gü-
littoben Rittortcluifft fftigt «iueo Mancb auts dem Kloster
Aldcnb«rg im Rer^lscben Land, w&riinib iiar ein Gott
und Bo Tiel Tfufrl wB.ren. Der Mdnob «chvrieg, weil
er detaen kein Ursach kont« anüeigen. Der Herr «agte:
Das koinpt dabcr^ diewoil ihr Ocittliche alt» Tag lo
viel Herracatten iu eoro M«j»ü fre«»t, al#cv dos« Wunder,
das9 noch ein Herrgott übrig ist, die TcufTel aber laust
ihr wohl ungefreu^Q , dariimb luynd ihr noch lo viel,"'
(ZinkgrfJ. 11/. fiy.j
H*rcKottsfirüh.
'En nller Hii-rgotlsfröh hat hä nid gebagert ' un
gekross*. fJfrWrt.; — Finnenuk , i . m , aft9.
') War er ichün auf den Beinen and angetlrengt
tbaiig- ■*) Emsig gearbeitet.
Heireottewelt.
•Er ist auf der IlexTgottswfilt nichts nutz. Aur-
Herrin.
l Man soll nicht Herrin und Dienerin zugleich
Heben.
t^t.: SoD potett Thetldem «imal et GaUtcam amare, fFu-
ttUM», 173.;
Ä Wenn die Herrin lauft au«, so ist nur für die
Hunde gut das Hau». rthnio*taaJ
3 Wie die lltmn, so das Hündchen.
4 Wie die Ht-rrin, so die Dienerin.
Die Rutsen: Ist die Herriu im Hemd, lo orscheiut
die Magd oackt Tor Ihr, (MtmitHn 17. 44V
lt.: (^aal ^ l* tignora, tal k la c^t^gnuola. i*fQul, ih<i.)
*b Die Herrin hat viel Muhmen. ,'U>iid. Lumuz.j
1 Herrje, ik krige de köle Pisse, 84' de Voss, da
schölle hnnget weren. iLiiiufbing.)
•3 Ach Herrjo, min (Jelgeglas. — FriMchhUr*, un.
Berrllchkeit.
1 ürosse HeiTÜchkeit, grosse BeschwerüichkeiL —
Suior , 324 ; SeyfcoW, m u Ml.
a Herrhcbcit dariff vii. — Franck J , ift« '*;: JVfri , IL 37« ;
Gmer, f. 41; Sailer.iU: EiMeiH, 80»; Simnck, 4977.
Z Herrlichkeit — Fahrlichkeit.
/>ü/t - - - 1- -1 -' 1 V ' - tor farUghed. (Pr^t, rfn»., imu)
4 W likeit niit Butter «chiaicrt,
' : — -- -. - ii.md.
Herrnhuter.
Hennhitten Hmidsvittt^^r,
V„\rT ii\r T r KrtJe*
•iJti*l. T)»l'i rtbrIU.
Tir\ dns pin;:!? frnmmp Gpi'Ttipp dfr Htnrmh'nteT in Hal-
1 . .«ky, der
:&ea Ort«
i>g gehabt
• .aüun iü stMur'-Ti k'.'-i'ion Wageu
tuifgeio. Der KisDeihmeram be*
:. >rä badc daher teia besonderr«
.\.iiKtXirutTk auf iUij, und liebte ee, sich selbst rnituoter
m ubencugeu , das« der Bote, vie derselbe meist tcT'
fieberte, nicbis Stcaerbarf* bei »icb fu^u-c Als der
Beamte &ber dteier Versicbening angeacbtet eine Qaaii'
ti»rtt Ornnjien fand und der Bote rait frommen Redeni-
:irt.T, i| .1- üei alt nmi der Ui*rr Ij.»)*- -.in «reMiichtniM
10. i. w.) «ic)! • #r-
r Einnehmer oljir. < in-
TOfBommeo unil »tet
wkiT^xa. £« gilt rotithm^ «^4 ündürw^t« ab«r allge-
meine Urtbeile der Art gütagt ist. (8. t. B. AdTocat
1 , Hniier 3 u. r. *.}
Herrschaft.
1 Alle Herrschaft nimmt einmal ein End\
/•df.- Nuiiapotentia longa est. (Ot»4.) (PhiUppi, th
% Die Hirrachaft das Fleisch, das Gesinde die
Knochen.
B>>hrn.' M&eo p&onm,, koiU «lohAm. (CeUihs^roky , ViB.)
^ Dit' Herrschaft ist ein lebendiges Gesetz and
das Gesetz ist eine »tuinmo Hcrrsch*ft.
i
Wenn es mirghch wir^
!en unil liansTiter et
J(»euft st«m. Deun dir
eotfe recbt und W'>l:l »i
Kunil. denn gu*
haben auch dit
lex, et lex mütu^
Die Herrschaft ist
I.nthfr. talltea B«e«ds-
\ brttham . äaloaou,
1 und utltallchen Gr-
I r. nicht eine geringer«
I Ueu oder mdcben. Darftm
-Igt: Ma^etratTii est viva
cm Wirthshaus, ans dem
kommen wenige nüchtern heraus.
.^ileld and Gewalt, dat ict eilte bekannt« Br&hrttag,
berauschen wie tUrker Bruxntwein,** (W*il mnd Itiu
Y, in, 49.;
5 Ein Ht-n-8chafl\, die das böss nicht strafift» ist
eben so gut, als der es thut. — i-fAmmm. 7», R
6 HeiTSchaft duldet keine Gemeinifchaft.
tat,: Nalia fide« regni ifK-iia. (Lucannt.j (BiHdrr tl^ SS7f.;
— Nnlla reKni eocieu«. (OUujh.) (Bindfr II, iiSaj^
Nnlla sancca »nci^'tas nee fides regni eit (BfmUt* IL
li^^'i.) — Umni» pi^t*6t»a impaticn« c«m eortia. (Lmemttmt.J
(liimlrf JI, 3417.J — :^amma potettai non patätar i>Iai««.
(l'oiin-jffv.j (Üirtti^r II. ;iJ37J
7 Hi'n-ychaft ohne Gnad gut nicht in Gotte» Kath.
/>««♦.■ N*Ade-li/*her«kab erekioltfürgud. (Ave. ^an. . SSS^
8 Hen*Bchaft ohne SchuU, Reichthum ohne Not«;
Richter ohne Recht, Lotter* und S 't';
Baume ohne Frucht, Frauen • bt;
Adel ohne Tugend, unverschiml-. Ju^^tüd;
hnclimüthige Pfaffen, Buben, so nur kliiffeo;
unartig Kind, faul Gesind> geizige Platten*,
der ist leicht zu eiitrathen. — FmfaUe, KU: te-
th'-r't TikLhr. , 437,
*) Lotterbnbeu, d.i. faule, nanilUe Buben. ') Spitc*
hüben. *) MOnche = Capite ra«i.
9 Herrschuft oirne YerstAnd hat nicht lange Be-
stand.
tu/..' Mile impirrando «ummum imperiu)» axoittetar. fPJ^^'
10 HeiTschalv fiber Schafe bringt Wolle, aber kdee
Ehre.
„Je roher und dümmer die Völker s!»4 , je wentfcr
Ebre kommt bei ihrer T- ' " ' ' t^i»
wAre für «in UnteriCii itf
PesvherHbB and eioew > "«1*
eher einem «ufgeldiirteu , fr-M'-u und 1 kiiI'^vu V'^tkt
tfebicteit» bat ein Hecht stolz anf «eine Herractuifl s«
<B]n," (W*!( uh4 Zeit, T. 337, IW.i
11 HoTTschafl und Liebschaft dulden keine G^
meinschaft.
Lot. ■ See rcgna «ocium ftrre, nee laedM tcitml. ffcMT«^/
(Btn-Ur II, IW-".;
12 Herrschalt wirtl niclit gefunden.
Lat.i Kemü alleri conc«dJt imi^criom ««I«as. f
II. 1.1)
13 Htrrschaften haben viel Augen ttnd Obren.
^,tmnfcK. 4670.
14 Herrschaften sind H- -: ' - ^
der Haut ablegt. —
15 Ist die Herrschaft zu j^- ,.«.., .^...^. *" nlU^
(faul) Gesinde.
16 Je grösser Herrschaft, je ^»^f»^-'
— Gnävr, ttt,S&. UKnuitti\
TüB nur cüt
5li7
Herrschci: — Herrschsucht
Hersagen — Herumdreheu
598
IT Jf ivichir die IK rrschaf:«. ii , dcstn dinier die
Uiiterthanen. 'W>»*'i. I.aiuii:.-
IS Jcdf HorrscLiiit hat oiru- Givuze (ein Mass, ein
En.lf).
Daher die RuBson: Die Herrschaft Über das Meer gibt
Gott dem Zar nicht.
l'J Kt'ine ni'n>schaft ist vollkommen. — simunk. ieji.
20 Neu«' HiiTseliaft, neue Lehrziil. — iinnimk, ii^'<:
A'i ».•'-•. SS 17.
21 Schlimme IlriT&chaft hat auch ein Eud'.
IhiH.: Undt hcrstkab i-Aaer vel «ndc, men ikke ou ond kom-
inark. f/V-^r. «/-i-»., -'>5.;
*!2 Vei-siiiumt di»; Heii-sehaft .hihi* und Tag, so ist
ihre iieivchtigkrit aus. — r.raf, 124, M*.
Aut Kusfcn: VorsUiiiet do Hcrrschop Jahr uud Dach,
die «erecütiHkeit dieifulld ist vthu. (Xorvuin, ^62, »».)
Urui-kt dm kurze Verjahrungsfritt fikr »iclit orhobeneu
Zfhntmi au«. Wua nach Abiaut eiuea Jahres nicht ^e-
leistet <ider vrhobcn worden ist, eull vorfallen sein, bu-
dnus bei tnrt^tesetzter V'er-lütimniri« sulotzt die Ansprüche
vrol ut'drhaupt liinfitllii; werden konnten.
•Jb Was hilft mir Herrschult und alle List, wenn
doeh ein Floh mein Meister ist! — Wm mritier, ys.
'J4 Wenn die Herrsehat't nicht zu Hause ist, haltrn
Hund und Katzen Huf. — (;i(/:il:ii»- , nuttr vom
fi-J^l. /. IH7.
H«rrscli6xi.
1 Hen-sclien freundlich und mit Willen macht viel
Zwist und Hader stillen. — .sihor.'d. ii33\
•2 Ueri-sehen und Dichten ist zweierlei.
Der beste Dichter kann ein schlechter Minister und
Ki'.uifT sein.
3 So du wilt herrschen dermalein, lern dienen
vnd demütig sein. — //.viim/i, ü74, eo.
4 Wer i^ut hi-ribciien will, muss dienen gelernt
haben.
Dan.: A{;tor du at bl:ve cn (;ud herre, her furat at vKre
cn g'>d tii'inT. i'/'/VF. J't't.. 2r'.;
5 Wer herrschen will, der nmss Xeiil und Mis-
gunst hiden können. — .s«for, 221.
Lüt.: Ars beue regnandi prima ]>oidc iuvidiam pati. fSu-
0 Wer wenig herrscht , erhält viele zu Freunden.
— ••'lii,*', '•>'i\\, 2i>ö.
Herrscher.
1 Ain Herr.'-chi r, der sieh fiillt mit Wein, duuckt
andere Narren witzig sein. — liruh-r, lll, 7.
•2 l>ie Herrscher wechseln nie, es wechseln nur
div Numen. — /.is» /'•<«, 3o:>.
Die Kassen bemerken mit Recht: Kiuea Herrschers
Miicbt rricht noi-h tiber seinen Tod hinaus.
Lat.: In principutu cnniniutaiido civiuin uil praeter domini
uomcn iiiiitaiit pauperes. (l'ftadr.) (EiAitUin, 'M*bi Phi-
Upi-i . I. -JMS..
3 lUe ilerrscher wechseln und die Lasten (Steuern,
bch'.rcr) bleihen.
4 Ein Herrscher füllt eher (vum Throne) herunter,
als daft> er heruntersteigt.
Lat.: In bvrTitutem cadere de rcguo gr^ve est. (l'hilippi,
I. »•;».;
5 Ein Herriicher muss zuweilen ein Auge zu-
drücken.
C Ein weiser Herrscher will mehr erhalten als
vermehren.
Lat.: ünavüruin imperiuai servarc est iudupcrandtun. (Phi-
lippi. I. 1.;-.;
T Geht der Heirscher voran, dann folget willig
jedermann.
8 \Ver ein guter Herrscher werden will, muss erst
ein guter Gehorcher sein.
Wer erst fremden Befehlen geborcht, schon frtth
Harr seiner Leidenschaften wird, der wird einst Ter»
■Uuftig über andere gebieten. „Ein wahren Hemchen
lernen wir rom Dienen." (K. Gutzkow , Philipp und
Ptrfi.)
9 Wie der Herrscher, so das Volk. — caai, 886;
A.; 4aal,li ii rttiore. Uli ton gl! popoli. (naui, 98A.;
'■af.r Begl« ad Menplnm totaa componitur orbia. (tiaat,
j^^J^lliaJ n Uimly, oljan • n£p. (Oaal. f»H.;
Hemchsncht und Eigennurr s[i.d die närlisten
Verwandten .
Hersagen.
•Er s;»gt'9 her, wie die Nonne den Psalter. —
kl-ytn:^pif'jil , 5. H>.
Den l.itciuischen; d.h. gedankenlos, ohne Sinn und
Verstand.
Herachauen.
•1 De schar.uft Jiear, as wenn e' mit de ganz*u
W<»lt in l'fried war. (l'nitrinnihnl.,'' — Frvm-
nunin , i7, a7 , si.
••2 Herschaug'n wie der Bock um neun. — .<?,/.»}:/, 595.
D. i. ganz verblüfft.
Herschelssen.
Schuit hci-, ick lochte dir. '. SmvrinnA.;
Du wirst was ausrichten! Ironisch, verächtlicli.
Heraeiu.
•1 Duoiis eis schau har, sett jerr gehflen haut.
(Sin'nttiiu.) — /'inHrriK/i , //, 3h<.S. 7.
Da-» :st schon lanjfe lior. seit jeuer i;epfiiTen hat.
•2 Er ist nicht weit her.
S.iKt man in Deutschland, um xu bo2eichnon, daas
etwas nicht \icl wprth sei, a,U wenn nur von der Ferne
Heil uud Segen kam«'. In dieser lU-deubart liat sich
iinfer nationale«« Krliilbel. die Auslänilerei, zu unserer
I)e«chüuiuni{ niedertfclassHU.
•3 Sie ist dort her, wo die grossen Reisken wach-
sen mit den langen Stielm.
Heratehen.
♦Dar steit he her un hett de Tunge inn Munn.
— KichwiM, l!»:i8.
Heratellen.
•Einen herstellen wie das Kind vor tlen Dreck.
— Sfhiiiif, w.
Ihn auf eine sehr starke Weise beschämen.
Hertenkamp.
•In Hertenkamp Kiviten hüten gehen.
In Xanten, um 7:0 sagen: Ein Hagestolz werden.
Hertha.
Die Hertha gift (ütis und füllt Schür un Fat. -^
UiiUis.hf LUnatur:rilun,j. IS'iS, S. 375.
tiiiniiu (Mtfthtilfji'', &}A) bemerkt: ,, Schon der un-
Bächsisclio Keim: Uras, Fat, verkandat das Machwerk,
welclies nlfeubar nach der Daucrnrogol: Mai kUhl und
nass i'uUt Scheune und Fas», achlecht ersonnen ist."
Nach dio'ter Ansicht mUsste der Volksgcist Jedem Aus-
spruch , dem er i^prichwurtliclien Charakter KOben wollte,
Euviir bei irgendeinem deutschen Professor abstempeln
lassen. Wie viel Hunderte von Spricliwörtern miissten
gestrichen werden, wenn man bei Jedem fragen wollte,
IIb es nach irgendeinem gelehrten Regulativ geboren
und erzogen worden sei. Einem Sprichwort genUgt es,
da 2U sein und als solches erkannt zu werden. Auf seine
eheliche oder adelicltc (reburt kommt dabei wenig an.
Herthun. „..,„ .
Thut her nur, was euer niU' ist. — sch\v»vuj-
hoht. Jahrli., IV. 120.
Hertra^en.
Trag her, mehr her, gebt mir, mangelt .ihr; also
lauten der betler glocken. — //imv./j , 846 , 3i .
Siiilrr, 110; Simruck, 1057.
Herüber.
'Rüber und 'nüber wie Achrimon (?) seine Weste
(oder: wie dem Leau'scheu(?) Cautor sein
Hosenlatt).
Ich ersuche die geehrten Einsender, Sprichwörter
dieser Art (local, aus dem Vnlkimunde geschöpft uud
noch nirgends erkUrt) wenn irgend möglich mit einigen
erliiuteniden Bemerkaugen an begleiten, die Über Ent-
stehung, üertlichkeit, Personen, Anwendung u. dgl. Aus-
kunft geben.
Heraber^ucken. , . ,
Gucke hcniber, gucke hinüber. — simroi k , 40i2.
Heraberkommen.
•Er kann nicht herüberkommen.
Im Sauerland, um zu sagen: Er kann nicht besä hlou.
Heramdrehen.
1 Herumgedreht ist auch gcfaluren. Cf't'terfrnnkrn.j
Von Aenderungen, die nichts bessern. Wenn der
gtamtiwagen blos umgedreht wird, so zeigt dies zwar,
dass die Lenker fahren, aber noch nicht, dass sie gut
fahren. Auch kann beim Umdrehen die Deichsel ab-
brechen, der Wagen kann in abschüssige Bewegung,
in Silnipfe gerathiMi.
2 Wer sich Z'\ oft herumdreht, fällt leicht zu
JUodeu.
Fr:.: Tiop ti-.uriier faict a terre tomber. (Boriii, III, 'H.)
Lat.: Xiraii» corpDri* circnmacti-j virum prosteruit. fHo-
riu. tir, 91.;
38*
599
Herumfahren — Hemmklackem
HeromkommeD — Herumschiessen 600
*3 Der dreht sich herum, wie der Forz in der La-
terne. (Bredau.)
Von «inera tappigen, nngelenken, iinbeb1llflieb«ii
MenMhen.
•4 Er dreht sich hemm wie ein Mörserstössel.
Werimmer in Bewegung iit, und nichts vor aieh brlagt.
*5 Ma dreht's rim , ma dreht's nimm, 's hot hinda
an vurne ke Ende. (Hinchöerg.)
Hemmfkhren.
•l A fährt rim, wie der Furz ei der Laterne. —
Bram, II, 447.
Der Unstete« der nicht weiss wohin.
*2 Der fahrt herum wie der Büssende (jüdisch:
Bal-tschuwe ). — Tendiau,433.
Von einem onmhigen, unsteten Menschan.
*3 Er fährt drin herum wie e Fu2 (Furz) im Sieb
(in der Reiter^). CRotumburg.)
') Stehendes Oetreidesieb. ( VrI. Camp« . TK6. , ///, 819.;
— In ftngstlioher, kopfloser Hast.
*4 Er fährt herum wie der Teufel im Buche Hiob.
— EiseUin, i99 :Jer. Gnttketf, Mehter, S. 310.
*6 Hi fert ambi üüs't ian^ Jil. (Amrum.) — BoMpt»
Vm, 368. 999.
Br f&hrt herum wie *b arge Feoer.
HemmiUeiren.
• He flo^ hemm as 'n Hahn sünder Kopp. (<htfrit$.j
— Hauakalender . IV.
Heramsrehen.
♦1 A git rem wi a Läamtrater. — Peter, l, 446.
•2 A git rem wi a Toanoalp. — Peter, I , U6.
•3 A git rem wi Poat Lähmsäk. (Oeeterr.-SchUe.J
— Petfr. 7,446.
Oedankenlos, betrfibt.
•4 A git rem wi Tripstrill. — Peter. /. 446.
Blöde, betrübt, gedankenlos.
*5 Er gehet darumb her, wie die katze vmb einen
heisBOn Brei. — Tappiut. 203*>; Seybold.^: Mofer,
1, 1D9 ; Körte, 8298": (Qr Siegen: Firmenich, 1, 520. 21 ;
für Steiermark: Pirmenidt, 11, 770, 1S9; fiir06«rMerrnch;
Baumgarten , 89.
In der Altmark : He seit rflmm as d* Kalt flmm 'n
b6ten Brl. (Dtauuil, 25.; In Schlesien: A gieth mm,
wie de Kotse um a heese Brey. (Robinson, 90; Gomolcke, 30;
Frommann, III, 244, 82.; Sich nicht herangotraaen, die
Sache nicht anzugreifen wissen oder wagen.
Jid.-dentteh .- Geht immer um die Miaroche herum. (Tend'
laM.184.)
/>*.: Toumerautourdapot. f JTör««', 3298; 8taraehedel,4<n.)
Lat.; Csnis oircnm intestina. (Binder I. 160; //, 416;
Ereum., 804; Sfybold, 6ft.) — jiiupus oirca puteum saltat.
(Apoatot., XII; Binder II, 17l4.; — Lapns oircum puteum
ohorura agit. (Erasm. , 337 ; Tappiui , 202^' ; Seybold , 283.;
•6 Er geht herum wie der dresdner Mönch.
Der naoh einer Sage mit dem Kopfe unter dem linken
Arme und einer Laterne in der rechten Hand umher-
spnken soll. jtf. üilscher «agt ttber den dresdner Mönch :
,JSr ist bei den Furchtsamen ein Qespenst, bei den Ein-
illtigen eine geglaubte Sache, bei den VerstAodigen
eine Fabel und bei denen , welche den Leuten gern wa»
Neues zu schwatzen pflegen, eine Vezirerei." Ob diese
Sage mit dem Mönehssteinauf dem Frauenklrohhof. einem
dresdener Wahrzeichen, im Zusammenhange steht, ist
bisher nicht nachgewiesen. (Vgl. darüber Illuttrirte Zei-
tung, Nr. 723 Tom 9. Mai 1857.)
*7 Er geht hemm, wie eine Maus im Bettelsack.
* 8 Er geht herum zu Gast fressen j wie der Hirt im
Dorfe.
*9 He geit'r herum as de Flege um den hiten
Bri. — EichwalA, 526.
* 10 He geit'r um to as der Kuper um de Tünne. —
Eichwald. 1144.
*ll Herumgehen wie der Schatt an der wand. —
Zeytbuch.lL.
*13 Sie geht hemm, wie nasses Heu um die Schuyte.
(Friee.)
Ist Mfa* Tsrliebt.
*He hüppt herum as en Heister > up en Eo-
panns '. (BoUt.) — Schütte, II, 174.
*) Bister. *) Kuheingoweide. — Ton albsxa« OefObBf-
«igk«it.
Hsnunkliielcem.
*üm Een hcrumkluckera. — Eichvold, io«5.
*1 Et kämt weer rüm, segt de WindmäUer. —
Sduimbadi, II, 191.
Es kommt wieder herum, sagt der WindmOller. Witd
▼on einem Oemishandelten gebraucht, um die nioht aas-
bleibende Vergeltung drohend anzukündigen.
*2 He kummt hcrom asn Spolrad. — Eichieald, isii.
* 3 Olles kümmet rümme osse dat Küddebieten nit
(Waldeck.J — (}urtze, 353 , 478.
Büdde=der Hund, angelstohsisoh hrydda, althoch«
deutsch rudeo, mittelhoehdentsch rüde. {Frommamm,
III, ia, 87; SchmeUer, III, 58.;
•4 Wann't rümme un dumme kümmet (Waldeik.)
— Vnrtze, 859.
Henixnlaufian.
•1 A lecfft rüm wie e strumzoiliger(?) Hund. —
Robinson, 568; Gomolcke, 163.
*2 Er läuft hemm wie ein Hund ohne Schwanz.
*3 Er lauft herum wie eine Windmühle. — fleilcr.
NKh. . 66.
•4 Er läuft hemm, wie mit der Wolfshaut um Weih-
nachten.
Diese Bodensart wird jetzt nur angewandt, wenn
jemand in eigennütziger Absicht eine Nachricht oder
sonst ein Gerücht unter die Leute bringt. Ihren Ur-
sprung hat sie in der seit dem 16. Jahrhundert in Polen
herrschenden Sitte, am Weihnachtsabende als Wolf Tw-
kleidet in die H&uAer zu gehen. Früher führten cwei
Knechte einen dritten, der in einen Auerochsen rer-
kleidet war, an einem Seile. Der Kopf des Auerochsen
war aus Holz geschnitzt und so eingerichtet, daas er
geöffnet und geschlossen werden konnte. Aus dem
Munde hing eine Zunge aus rothem Tuche. Der Zog
begab sich unter Uesang und Spiel in die einselnea
HAuser, wo er bewirtbet wurde. Die Stelle de« Auer-
ochsen wurde manchmal durch die Maske eines Wolfs
TCrtreten, indem einer eine Wolfsitant ttber den Kopf
wirft. (Wurabach-I, 55.;
*ö He löpt darbi herum as de küper um de tnnn.
— L&fben.
*6 He löppt hemm as en kopplos Han. — Bicheft it4;
hochdeutteh hei Beinnberg IV, 151.
Von einem unruhigen, unsteten Menschen.
•7 He löppt um as en Krüselding (Kreisel). (Uoltt.j
Von einem nftrrisohon Menschen, der im Laufen
brummt.
*8 Hi lept'r trinjam, üüs an Kät am an hiaten
Brei. CAmmm.J — HatqH, VIII, 357, 98.
*9 Sie läuft herum wie eine Henne, die verlegen
will, (yürlingen.)
Herumreichen.
^Rcck mer in cns eröm, dat ich inn och ens
bütze. (Köln.) — firm«iiic/i,/, 477, 980.
Scherzwort beim Absohiednehmen.
Herumrennen.
* 1 Er rennt herum , wie der Hirach in der Brunst.
•2 Er rennt henim, wie der Teufel in der Scheune.
Nach dem Volksglauben der Litauer wohnt der Teufel
vorzugsweise in alten Weiden. (S. „Vorlieben*^) Ausser-
dem soll er sich aber noch gern in verwittertem Heise,
in dem Flachsbreohraume und in alten Scheunen auf-
halten. In den letztem treibt er besonders sein Un-
wesen, spannt Pferde aus, streut Heu und Getreide
herum, schreckt die Herbeieilenden durch ein dnr^-
dringendes Pfeifen und spielt jedem einen äohabemaek.
Man wendet das Sprichwort auf diejenigen an, welehs
durch blinden Haas und Mangel an Üeberlegong andsro
Verdrues veranlassen. (Wurxbach I, 69.^
* 3 Sie rannte herum , als wenn sie sich den Arsch
abbeisseil wollte. (HirschbrrgJ
Die Redensart wurde auf eine Person, die in grosser
Aufregung umherlief und vor Zorn nioht wosste, was
sie machen sollte. Das Bild scheint von Himden est-
lehnt , die sich oft im Kreise herumdrehen «aA sieh in
den Schwans zu beissen suchen.
Hfltrummtaolien.
•1 Yil erämrutsche' macht den Morsch bU». (W^
btnbürg.-eäche.J — Schuster, 834 *'•
*2 Yil erämmtschen macht Hosen raiuen.
bürg.-$äch$.J — Schv$ter,8H^.
HenunschleBsen.
*Heram8chiesse wie der Fist fin der
(OberiMterreich.J
Veberhastlg, bald d«, bald dort nin, ^Om *m tl^ —
in der Schweins- oder andern Blas«. T
601 Heromschlcppen — Hcrvorgncken
Hervorkommen — Ilerz
602
Herumschleppen.
*1 Ar sohK'ppt's rüzum wie diu Katz* ihr Jungen.
(Frankrtt.; — Frommanu, 17,318, 218.
*2 Er schleppt sich ilnmit lierum wie das Schwein
mit drm Fladen.
Herumalnffen.
• Ei neu herumfiingi:n.
Vm icincii Vortboil bringen.
Herumaprinffen.
*1 Er sprin<rt hemm wie ein Knrpfen auf dem
Boden.
JIoU.: Hij raast ah een karuer oii zuldcr. (llarrebomee.
l. 3v:i\
* 2 Ur sprin^rt herum us i\v Düvel im toreten Nette.
— /Jii/i(y. 174. Sthützc, in, UJ.
Kr stellt sich wild uutl unuebenÜKt
*3 He springt herum asu Hahn, de de Kopp nfis.
Hlc'lH'ilId , 7<M.
•4 He hprinfjTt herum us 'n bcliitterich (dreckig)
Oskulf. — UiMini.
Hemxnatel^en.
• 1 Er steilst herum wie der Hahn im Werch.
•2 Er steigt herum wie <ler Storch in der Salate.
CSihh *., — Ui'i»/i<./(J . W.
Heniintrasen .
*Er thtiirf.x herum wie die Kat/e ihre Jungen.
Herumtreiben,
•l Er treiltt. sich lierum wie ein bunter Hund. —
Friythhu'i-, 17'.'0.
•2 Er treibt sich hemm wie ein Pusoirzettel. —
— Kiirtr. 4i;:il «l. &HV2.
•3 Er treibt sieh herum wie ein schlimmer Pfennig.
— Uvi'k.
Villi cinom Meniclion , di<r überall ist, wo man ihn
niclit hiibou will udor dvMen man bu wenig los werden
kann, als oiuc ungUltiKe MUnso.
Lat.: <jui pliira umbit, male aatrinKit. (Botiü, I, l\4.)
•4 Er treibt sieh herum wie sauer Bier.
Der Tagedieb.
Herumwaten.
•Er watet drin herum wie der Gockler ■ im Erb-
senstroh. { yurtiii'jrn.j
M Scliwahivuh fiir Halm.
Herumziehen.
Viel Herumziehen macht nicht reich.
Herunter sein.
• Er ist trunz herunter.
i^vin VormoKCD ist weg; odor : er ist körperlich, auch
g«istii{ tfiiuz rcrkiiuiinen. In Wttrxbarg: 'U is ganz hunta.
(Saitfitut. h'..s.;
Herunterhängen.
• Es hiinjrt 'runter wii' ein Quargsaek ^ fSchh-t.)
') Kin Sack, worin <^iiark geprr^st wird. Wahrschein-
lich Mt aber i'iu (juer- oder ZwerL-Imuck gemeint. —
Vun nachläiisigcr Kloidang.
Herunterkommen.
L Herunterzukommen pibt'.s viel Wege.
•2 Da kommen sie' herunter vom Drachenberge.
■) Piu hVimlc, (leifner. — Wenn |iliiUlich etwas ander«
ki>mmt, als man erwartet. Im Kartenspiel glaubt z.B.
jemanil Hämmtliche Stiche oder wenigi>ten8 mehrere la
machen ; il<>r Gegner aber spart die Mehrzahl der
Trümpfe, Sudans er nach dem Herausziehen der TrUmpfe
den letzten Trumpf behttlt und nun eine Zeit lang Drei-
blatt spielen kann, wodurch er Oewinner des Spiels
wird, wubci die nbigo Redensart angewandt zu werden
pflefft.
*3 Er ist heninterfjri'kommHn wit^ Goethe'« Schäfer.
Dieser singt: ,.Ich bin heruntergekommen ond wein
doch iulber nicht wif."
Herunterlaufen.
• Ar hat 'n 'nmter lafn lass*n. (Frankn.j — FT4>m'
rnmii. 17. 31'.<, 249.
Kr hat ihn tüchtig ausgwcholtea.
Heruntermachen.
'Einen heruntermachen wie kein Landvogt (Land-
nith) kann. ^ Jcr. iSutlhetf, Kdlhi» S. 55. '
Barunterrelaaen*
*He reit ne herunnerf dat kein Hund cd Stücke |
vannne niemen soll, (ükrenj '■
Hervordr&nffen.
Man nnim sich nicht hervordrängen, so lange !
bei der Thür Plati ist.
B'iAm.: NetUe la ku pftdn, dokud «afsta a dverl. ^l\.'..- .
^ ko9*k^. 96.;
Bervoitfuckm.
" Fx guckt hervor \\ ii- d»r I*^ vi .itis der Löwenhaut. I
Hervorkommen.
•Er kommt hervor wie Ziethen aus dem Busche.
Ich habe nicht ennittelu kAnnen , ob diese Bedensan
schon Tor 1S13 da gewesen ist und sich auf einen Vor-
gang unter dem preussischen üeueral Ziethen im äieben-
jAhrigen Kriege besieht. Wahrscheinlich verdankt sie
aber ihren Ursprung dem unerwarteten llerTorbrechen
des preussisnhen (ienerala Ziethen in der Schlacht bei
Kulm am :iO. August 18i:i. Dalttr spricht die Stelle in
dem „Ziethen" überschriebenen Liede, wo es in Be-
zug auf die Franzoten hcisst: ,.Er (der Feind) athmete
schon frei dio Luft und glaubte sich geborgen. Er
hQpfte hin und her, huAuh , husch...., da kam der
Ziethen aus dem lausch, hieb ein von hinten und von
vorn u. B. w." (Vyl. Aoft- ufi SpoUtifder won der
Sehtttcfif hei kutiu, funjtig Jährt »pättr yetunpen von
Fr. Ar»fUd, Leipzig IHkH, S, 71.;
Hervorschwingen.
Wer sich will vor uudeni herfürsehwingvn, der
muss sich mit frembden Federn tlück machei:.
— I.i'hmunn, 37». i.
Hervorthun.
Wer sich nicht selbst hervorthut, wird leicht
übersehen.
Span.: (juien uti pareco. iterecf. (Huhn /, l.'.M.;
Hervorwerfen.
*Sich hervorwtirfeji wio das Böse iii einer Wanne.
— (i'rirfirH('(j(/ifiui('fi, Vogctnr^t , II.
Herweg.
Wer den Herweg und den Querweg lüsst, denkt
näher zu gehen und iriaeht einen Umweg.
Hers.
1 Ac frühlich Hatz, en freschc Moth magd Scha'
(Schaden) wier jod, hülpt ouch noch witt
eiin schlutü Zitt. {.\acht;n.) ■ - Firmenwh. III, 232.
2 Auf einem traurigen Her/en sieht kein fröh-
licher Kopt. — llrweli;!. »3.
Dan. : Et sorritrfuM hierte er sieldon glad. (Irot. dan. , 291.;
3 Aus einen» engen Herzen kommen keine gros-
sen Gedanken.
Fre.: Coeur ötroit u*est Jamals au largc. (Cahier, y^ti.)
4 Aus einem fröhlichen Herzen kommen keine
Seufzer.
Dio BusFen: Wessen Her^ eine Bote ist, dessen
Mund wird auch duftige Wurto sprechen.
ban.: Sieldvu »ukker glad hicrtc, men tidt leer sorrigfuld
round. (Hi<hfi /. H97.)
5 Aus einem kranken Herzen kommen keine ge-
sunden (Tcdanken (Worte).
it.: La lingua ö saua, quaudo il cuore hä la febbre.
(Pa:saglia, 182, 10.;
6 Aus einem schmuzigcn Herzen kommen keine
riineii Worte.
Die Chinesen: Verdorbenes ilerz, riechender Mund.
(Cahifr, 2U7*2.;
7 Aus einem trunckencu Hertzen gehet kein nüch-
terner Rathschlag. — ivtn, //, 2b.
8 Aus kaltem Herzen kommt kein warmes Woi-t.
Die Bussen: Ein kupfernes Herz spricht gern goldene
Worte. (AllmaHn 17, 45&.;
9 Behalt ein standhafft Hertz vnd lasb dem Glücke
seinen Scher tz. — Petri. II, S2.
10 Bei bekümmertem Herz«n ist übel scherzen.
11 Bekümmerten Herzen vergebt das Scherzen.
12 Betrübte Herzen sind Gefüssf, in denen alle
Getrdnke versauern.
13 Blöde hertzcn bulen keine hüpsche frawen. —
TappiMM.\2*: ttcmuch , AVi , AA : Äimrof*. 1159; Venr-
deif,i1: K&rU,29ai: Brau», I, 1835; /teiMÖw» /. 73;
//, 97.
Die Weiber lieben Mnth, dat ktthne Wagen} Zag-
haftigkeit kann keinen Mann bei einem Weibe empfehlen,
•ine BrCahrnng, welche bei allen Völkern im Sprich-
wort ansgeaprochen ist. Kin Furchtsamer, tagen die
Polen, iit in dar Liebe nie glücklich. (Reimbtry 1, VA.)
Böhm.: Nttm^l« trdoe horiS uti tlod^J. (C^laiorakf. 117.)
EnaL: Faint haart nevtr won fair lady. (Gaat . 1654 ; Bo'm
w. w.;
!>•..• ItB hoBtenx n*eut Jamals belle a;riie. (Kn.t^, '.'S'.'!.;
14 Blöde hertzen Bch1i*>ßi.-n nie bei schönen frawin.
— ruppni', 12*; Hetnsit\. 42--', 41; l.vhmntui . W, 4», 50.
IH;. HiiioJi« iiikrti-ij iiiiiMirii nooil i>)iiiT: slicpeii nnoit
bij i ii:lii)>>uo vrouwca. - £cn scliroüm r.illig hart uooit
rt-u«; »chiioiii- hrnid. (ffurreb •miv . I, 2m;.^
Lut. : Timidi nuui(uam «taiuere Iniparum. (Ikilippi. 11, "iWi
Hvni*i-h. 421'. 4? ■ 7ii;:M.v*. la^' : »vh'i II. lH ; Sfti-
603
Herz
Ilerz
604
15 Das gut hertz sieht in allem vbel. — rrnnrk, 11, e***.
16 Das hertz am holtz das ]>0Bt. — //rn».v./» . s36 , 43.
17 Das hortz denckt offl vil anders als der rauud
rod<'t. — Hcnixch. 673, 31. /Vfn . //, 64.
18 Das Hertz ist, wo der schätz ist. — l.chmaun, 466, 87.
19 Das Hertz kann es nicht hissen, Uen's furchtet,
muss es ha8.««on. — /vm, n. isi.
30 Das hcrtz (vnd gewissen) leugt nicht. — Irawk.
II. lu''; Uriniix. 24"; Eijenttlff ,' 335^ : Crutir.l.U;
Lthniuim, II, 75, 15; SchotWl , 1114" ii. 1127*; W'iw-
di'H . "«O ; Sfißnld , 84 ; f,'i*r/fiii , 30.'> ; Simroik , 4679 ;
A.)i7«". as2".; Kvrie^, 3&«1.
Da« naturliche (befahl In Betreff dei, was edel oder
unedel ist.
IIolL: AI liocht diu mont, dat liert lieuht uiot. CTunn.,
2*», •*, u. --'2, l.J; Ilarrfhoiu^e , I, JW; hvhn I. 3J->.;
Lat.: Cot nnn miftator, licet oa mendacia fatur. (FalWra-
l^bi-H, 14 u. 620.;
21 Das Hertz leugt nicht, ubschon der Mund lauget.
— Vvlri. II, 6i.
22 Das Hertz schlägt den Mann. — linuer. in, is;
Lehmann, 11, Ii, 14.
„Sie wiesen nicht, das» es in unsern Tagen nur das
Herz ist,! welches siegt und erobert." (Bürnt-, Htsam-
melte Sckri/txn, VI. 107.;
Fr».: Le cocnr fait rocuTro, non pas les grans jours.
(Leroux, II, 247.)
23 Daa Hertz sitzt manch^'m höher, den er ist oder
wenleu mag. — h-in, ll, 64.
24 Das Hertz vnd die Augen kan niemand füllen.
— h'lri. 11,64.
Jfoll.: Dis meuschon hart is onrerzadolijk. (HnrrebunU-e,
1, 2M6>'.;
25 Das Herz ])iudet fester als das Blut
Kiiie Freundschaft, die auf STOipatbie der Herzen be-
ruhi, ist inniger als ein Verwandt«chaftBTorh&ItniS8.
Diu Itcrgamaskc-u sagen: Das Herz ist mehr als das Blut.
(IUin*btrtj ff, 21.;
2G Das Her/ darf sich nicht putzen.
h\K* soll odcl, ohne Heuchelei sein, und die Rede der
Walirheit einfach.
27 Das Herz der Frauen hat Fächer wie der
Mohnkopf.
In Bergamo sagt man: Das Herz der Frau ittt wie
eine Meluue. dem gibt tie.cine Scheibe und dem einen
Bissen. (Rfi!t*bfrg I. .13.;
28 Das Herz des Menschen ist ein wetterwendisch
Ding.
Lat.: l'tfctoribus mores tnt i«unt, <iuot in orhe flgurae
(n.Hippi . fi. s«<.;
29 l>as Herz des Thoren ist auf f^einer Zunge , die
Zunge dos Weisen ist in seinem Herzen.
30 Das Herz hat öüvr schworer zu tragen al.*> der
Rücken. . Wend. Lawtit:.^
31 Das Herz hört feiner als die Ohren.
Ki vornimmt oft mehr als ileu gewöhnlichen Wortainn.
üJA/ii. : Srdco ro4 usi. (CriuloeU-tf, 2v.'i.;
32 Das Herz (erkennt man) im Wein, die üestalt
im Spiegel. — Sailer. 173; Simrnri^, 11431.
33 DaK Herz ist bald vorloi'cnf wenn luau es im
Munde ti-ägt.
34 Das Herz ist die Quelle, die Zunge die Kinne.
35 Das Herz ist ein Kind, es hofft, was es wünscht.
Wie einfach und natürlich sind die Bilder, unter
dem das Sprichwort das menschliche Hers darstellt,
gegen die Vergleickungon gewisser theologischer Schrift-
^ stoller. Skrirer z. B. eairt : „Das Herz ist eine rergiftete
Suelle, ein vertluchtor Acker voller Unkraut, ein
auiiennest voller böser Ijüste und scliändlicher Be-
gierden, eine Mördergrube, cm Diebswinkel, ein Götzen-
tempel, ein LUgeukram, eine Workstätte aller Bosheit.'*
36 Das Herz ist ein Papier, das durchschlägt. —
37 Das Uerz ist ein verborgen Ding.
HoU.: De viaschen bewonen de diepten der zee, de aren-
den ^weTen in de lucht. men kan de eerste met een*
haak, de Uatete met ecn' pijl treffen, maar 's menschen
hart ia op geringen afstand niet te doorgronden.
(Hiirrebom^, I, 967".)-
Lat.: In anlmls homlnnm moltae innt latebrae moltique
recessus. (PhUippi. /. i;»l; Seybold, 234.;
38 Das Uerz ist gewiss betrübt, das nicht mehr
trinkt und nicht mehr liebt,
i.d.'. - Miserum est. nequ« amori dare ladum neque dnlci
niaU viuu levare. i"i.'i>/'». /. »^2-;
39 Das Herz ist mehr als die Hand.
Lat.: Pectora sunt potiora manu. (üeyb'M, 4S3.;
40 Das Herz ist nur ein kleines Feld, aber es
wächst alles auf ihm. i\s\'nd. LiwtUz.)
41 Das Herz ist reich oder arm, nit die kist. —
ri\iuc):. /, l'".!".- l.ihn.aiw, Il.bj.i6: Simrock , 46ST :
Vt'Ufdi'n, W u. A9; hörh\ 2a2ö ; Uraun, I, 1339; Rfins-
bcfj 1, 113; II, 114.
Die Russen: Das Herz birgt den Keiuhthum, die Börse
nur die Rubel. (Alf/nann VI. 41SJ
42 Das Herz ist stiirker als der Kopf.
Fn. : Le coeur fournit plus ä ia couversation, que Tesprit.
(rahif,-, 44<.;
43 Das Herz ist trotziiif. wenn's verzagt, und ver-
zagt, wonn's trotzig sein .sollte.
44 Düs Herz ist wio ein Kind, was es sieht, wilJ's
haben. — SiUk-rkta . 4io.
45 Das Herz läuft mit dem Kopfe davon.
Ganz besonders wird die Jugend durch edelmathige
Gefühle zu solchen L'cbereilungt-n Liu:jcerissen i auch
begegnet es philantropischen Schwärmern.
46 Das Herz macht beredt.
Lat.: Pectus est quod disertos faeit. (Ej^ria. 215.;
47 Das Herz macht frui.
,.Frei «>cin wollen, heisst frei sein.-' B-Zme (lirtam'
iinU.- Schnr'ii, VII. l?4^: „lu unsern Herzen ist hol-
lundiache Sehleimblütiijkeit, reiuu Borgluft behagt ihm
nicht. Traurig, ila^s es to ist; denn nicht der Geist,
das Her/ macht frei."
48 Das Herz macht Freud und Leid.
Fr:.: Qui ne peut fatre sou salut par coeur ne le fera par
livrc. :Bohn I, 50.;
49 Das Herz muss rein und sauber sein.
50 Das Herz muss sich erst abkühlen, ehe es mit
dem Kopfe spricht.
51 Das Her/ siegt oder bricht.
Es bricht oder stählt sich, sagen die Franzosen.
fÄM-nfrTj/ ir. 116.'
52 Das Herz sieht schärfer als die Au^jen.
Die Blinde lucht ihren Gelirbtt^n mit dem Herzen,
da sie mit den Au.{on ihn n'clit selten k.inn.
53 Das Herz sitzt nicht im Rock (steckt nicht im
Kleid ;..
Fr:.: Lf coeur n'e?: niic ni uu vair ni au gris. mais est
au vcntre. nü Dien l*a lua. 'C-titiir, HVl.)
54 Das Herz thut's.
Lat.: (juic'iiiid aguut homiucs, luteiitio judicat omnes.
(Uin.irr II, i^iO.)
55 Das Hei-z und die K:istcinien müssen einen Schnitt
bek'»mmen. wenn sie gut werden sollen.
56 Das Her/ verräth sieh im Uesieht.
Span.: £1 corazon no e« traidur. B- '.n /. 210.;
57 Das Herz vorsteint, wenn's ausjjfeweint.
58 l)as Herz weiss nicht alles, w;i8 dtr Mund redet.
It.: Nun peusa il cor tutto quel che (t:ce Ia bocca. (B-jAn
I, HJ.;
59 Das Herze fröhlich, der Muth recht ehrlich: die
Uetle züchtig, die Thuten richtig: das sind
die Waffen, die Frieden schaffen. — Hf-nr, «4.
60 Das kälteste Hertz ist w«rnier den das werm-
ste (.iehirn. — /'»in. II, "A.
,,Si> lange bei einer Uuterrednn.1 der Intellect allein
thätig ist. bleibt solche kalt. Krst wenn der Wille
ins Spiel kommt, ist der Mensch wirklich dabei; jetzt
wird er w.irm, ja, es a^eht oft lieiss Iier.-- (S:\opii\au*r,
Hv/r n/t Wüit, If, r^^.)
61 Dat Hart will'n Klager hebben. Oyifrttt.. —
l'rfmin'.iiin , II, bZC. 136; Eu-knald , 746; Btu-rtn. 95;
//aujcJL-(i/fni2t-/' , /; .'<t hmnhach , 11, M.
IIoll.: Het liart wil een* klager hebben. { Harre^^nnte,
I, 2^Ji>.)
62 Dat Harte mot en'n Fründ hem, un wenn et
ok mant en Tunstake is. ■ tn/itmitit.; — Sdkarn-
hach, 11, Vj: lircnur SmHlaa$hl.. 1S55, 4.
Das Herz will einen Freund haben and aollM M «aek
nur ein Zauupfahl sein. Wenn in heirathaflhlgVB Mid'
chen der Wnnfch, sich zn rerlolMn, elBMftl «rwaolu
ist, so nehmen sie es mit der PenOnlioiikctt An Bt>
werben nicht sehr genaa.
63 Dein Herz, dein Rath. — St»iitr,t».
64 Dem Hertzen hilfU, wan der Hund die Noth
klagt. — .s<Ao«ri.^l»^
65 Dem Hertzen that*s wohl, wenn der Hvnd feuw
Noth klagt. — Simnck, sno.
605 H*rr ii-:r. fr'Wi
66 Der:» Kerii:: 1=: i.:.::: £".■:« ;-:5:::_l. t:j 5-.**£ ."■? E-i. :':. -::i. lie::: :*: .:r#s Mtns/i.i-z Lei ts. v:..l
67 Der Li: r^ r-=
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\V',r '^.^:J'. i^L l-.-.iLr'L TL, ~f -rl.. vItT iläH
v.^: '-. . . -..1 i.-..: — V, . -. s:. 4.
69 Dets HerSin i Cr-l .- r^ir: :-:_ Mi-. ...f«.
70 Dcss H-r.zr:: stlz.. - ! '^•Trik :.:-.:i.: •: .z ".. 1-1 E-- :"^r.>.:ä\:.. ii-.::z ■:>.;:;. k-,: .»..:. :.r rinii.
— ; •:;•::: .--.rv:. ^ r.n-.'.tr.. — . ■ ■ :<*
71 De?-^:. K^:- _.:: N.: 1 v-^^Li. ü^. :..t.I: vIL 1v2 Ü;r vz.'-^xr:. i: :.• .v: .:. :..^r ::. y^'..:..T.
Nar: zu -..■::: ^:-_.:. -■••. .■.', t:. {. " - :-.*';*"■ «--.i.rr r-i:.u
72 Die Bi. i:eJ r.'.itLTL Htt.tl ri^'-r-. i". l--zz.
73 Di- il-r:-:. :>S^ -:- *-ir ;i:= :- BC-eL.
74 I»rt: ar.: Iri Ltrz-i. -.verj*:: r? l«.** ^?l-i.:
fc!L :. ::?r.Tr7. • ::. ZTr.fiii, j.crr-, ein '= -?es
v:.- ---^Li j. j- :.^r::. — >. .- ' :V».
75 El-.- ir:*-- • ::.•: ' Tz:.-r'. :...L:. — : .>■■• lOT E;l sr:*- i-r-:.-. ist tLJ-T:;\v. :::.. - • ■.. .....: .
■^'■. i- los £;a :r-:t5 Herz :&: Lesi^fT öl* ^.z. s^'l -v* o-:-
70 Ehr-icL-r L-:r:ztii ktL--i. *:.::►:•— th eiii Lirt w-.r: sich.:.
77 Ei^y'^r. Ii->rz :-.. L:
tw*:-». ui. i ^-.ir T*>-t:. sl •.*:-:- •:« £*_::. Z*«..- II'' K::. _•.'.-••= lltir .ir^"! Mt li! i:r. B Ul.
78 Ein i.r„'- s H« rz wir- .r: i: i.^T.^Tr.. _-'.' :•
P.-rr. ■ I "r»-,!" 1-=; --:• . :.L • . ... -i =,i;ii:*.' i. -^ k .'. 17.:.. Hl E::. iTU'.e» IltTZ mäoL: v".'.. sobtO LiiS-chl.
fach«:?: fvi.isr;:: tLjt. — .m' •...'.'.. üTt. »j?.
80 Ein Mm-}*:» IUtz :':«•:: k*:!.«- sL-b-iir.e l-'rij.
* "■■■ -*■
112 Eil: Her:z vi.d viv"; Häciie i«:s 1 es:. — i'«."*.
/.'. 1.-7.
113 E:t: :!*r.'. jjip Kr.'ciicn b:H. vfrMäsi nicht jeder
w.r.:.
Sl Ein l'.i«irs li--:/ :-ä- h: f-ir Wvh^-.iÄi .^viiiii-rz. i- l.;-s- 1-; fvi-.t:: Ch»rAkttr.
..Ei:. ■ ji-.i H»r:r f-r----:*: »c::«=i o^i ^■_-. ü:; g=:«a 114 K::. HtT.:. .i;-.> Ti.Iü UriJcri: sprlvLt. ic^lürf eici-S
&2 Eiii l..r.>ch_IIrr-7.^^:i. bd^isch K:-ij vrd G- „5 ^^'u^^^^l^ ^h'dos K(vh:ä brwu«:. Jach:
.^ t--*'^^'V- Ti ' ' '• "'■"'^: . ^.. . ui-.-:* erso&ueij»' Lueen.
&,« l:.IIi -vir: 11- :z *:•: :.: tCe.Le l -CfCe. ^-.r .. yedbi aic enlce CID ft=« u l..i»ke M^ci xlovtne.
84 Eia fcdeiCi^-.i.:^ UrT.'. j?: imI: weaiir Oara zu A x« pii^-. 2^.;
iAIi^K'T.. »■ ;•■ - - ' . .1 •' 71. " / ..'S. ■ N:(-dl.i cic itrc« cao:l:we r» icfwj- V.; »i k:e liotliwe.
SJ Eiu ehrlich h^rz i'*:!-.-: za hert7.-n. — /f- ■.:«.■.. ... i.-.''"ij' "^^ * •'!.-■■ '^'c-
, . _.*^\^V' '; 1; '' "-'■ , . -, . X.U1.: K^i S.icrie. een »unge. T .r. ■.»:;.. ■..-!-
8ti Elu ^hr.x-ti Utr-s v:.d ie*ter mutn l.:ivh: mehr 117 £1^ jferz hat auch das Thüv.
ein w.rl;.-:. dei.ii d:- rath. — //....%. ■.:4. M. ^g ej,, Herz i^; besser als z-.hn BajonnrV. — .Sn.«..
S7 Ein faUch herj: i-s: wi- ^:n Lockvogel auff k-...-;. ...:ri,t:. sss.
dCLI kUbrTl. — H-f.:- K. »'1. ' ■. /■.-i. .'/. l'l'. Em g::ter Ftfldherr er»«Ut ein« faalL« Arir«e.
88 Ein falsches l.erz L.frhre: VniTiÜLk.— /':-.. //,i5i. 119 Eiii Ht-rz i&t des andern Spiegel.— *..«». jsiv ;
Hfl.. ■., jf.*3. il, .Nifi.r-L«.. 4<'»'i.
S9 Ei:i fr;srhrs Herz '«•c=. •.;.': d::. S'.hmerz. I2n Ein Herz i?t schwer, wenn ts vill ist.
.tii.in._E-ieacora/-,!i ,;-*.-,r»iÜ :::*:» vea-.ar». A , /. r-^.^ 121 Ein Herz ohne Arjr ist bald « loichl ; betropcu.
90 Em fri>hf< IKrz ist t^-.^er als» »^ine V..^i.e B-jT*.-. m^ Ra.wn: Das Hew .!#• Edelmüihigen Ut tfhoa
Bjh'-i.: F'-k-rLe iti.ii-;^ k.'j.-? li^.'Teti» i-vkijui. ^Cf»^- n:t ^.'tfrixi^er Litrt<e zu fA&fT'^D, das H^r/ des (.TOttloaia
Ä'.rii;'. .-'•.,■ . uar u:: vitier S^chmtfichelei. .-iirntijJKi VI. i^.'
i!v l'iS.:" u*r; K;:;'::.ilit »^■^/SÄ'V^.^ 122 Ein Herz soL! ,iar.n haben Kr.ud\ se»u Brot
91 Ein ir-hfä II- rz ist ein :k-lich Fe^lmahJ. ^.^",t"®^^ ""*' Dankbarkeit. — Hu.-. 70.
/«;■».. ijiii a^otd ereid*ixgtffe*te b-ii. ./^r^r. -iai.. äV> 123 E;n Ilerz versiilit das andere.
92 Ein frohes Herz ^])i^J^It nii: Lust. ^'J^ •'» Ktrsranaikischen «lle Schnauzen Solivriifm
B"»./«.. Vtiele irdce • kairie i-fede. i^.jivrf'y. 2?.'.; "•''f"^-. *^ •■**?;'° 'M" »■'"••"••':■-: Alle Her/ru ssr.d G*--
93 Ein fr^^hlich Herz arzneiel wohl. . ,, ^ dn.>:^ri.n r.xumf. -V..*-.;.. s'.-
94 Ein fr*>hlich Herz, ein Iust8ferMuths:nd dachen, 124 Ein hui.^i^t-s= Herz hat oft einen voIUn Ma-
die Oott geben ihut. „en zaiu Nachbar.
'P^^JÄ T*?"^ "*'*' '" '*""'" " ""'"'*'* '**''"** 125 Ein jiinge« Herz lacht die panz.- Wolr i^n.
95 Eu» fruhlich He« ist der grössie Rßichihaiü. , ,^ iL': ^,«},"''''- Vr"" *'"" t '';T'-\' '" ' '*" .
9ö Ein fröhlich Herz macht rulho Wanzen. — i-ir t .».in ■..•.. .1--.:. w.i ^,::. it.T.-. .r«.:t.:». ^ = r-
^. , ., * en^-'n >i':u)>n Mund. ; ..• . :'.•>'..
>|.r. .soMS. 13. ^V.-.: A c- -r -....1;^:.:, r.-n .lim, **.i:... .■,.•-.■. i.l
Sul».: E*n TroUjk hart treart B^'-it. f^ ■'•. - * 5 .^ . / . 2?r. j . 1 7 ;
9" Em fröhlich Herz ziert da«i Angesich:. 127 Ei:; k .:ir.'- il- r;; ::.a. :.• >:■/'- K:^>e.
Fri.; Cjw jojiiuE naLftli: la f.i.;e. 'A' .■^. ,^..-. I'.. ' .. //..Er.*: .:: i...: :..-a*: i:vth;rj Inr-n. .V,-. -.
— Joia aa cccsr fa.t !.*4i t- :■: -1 - .-. .;, i-i.-. ;. -•:
607
Herz
Herz
608
128 Ein leichtes Herz kennt keinen langen Schmerz.
BolL: Lifirt hart treurt niet. (Harrebomie I, a89.>
129 Ein müssig Hertz, flache Hand, neschig Meu-
lin vnd leise trittlin gestehen viel im Haoss
zu halten. — fctri . ii . 2i6.
130 Ein muthig Herz ist der beste Reisegefährte.
Frs.: Le ooour ineoe ot il tu. {Bohn I, ü.)
131 Ein muthig Herz geht seinen eigenen Weg.
Port.: CorftQAÖ doterminadn , nio soffre oonaelbo. (Bohn
I, -in.)
132 Ein mutlii«j (kühnes) Herz überwindet ein böses
Geschick.
HolL: Gooilon tnoed in tegouspoed. (Bohn /, 320.^
lt.: Cuor forte rompe oattira sorte. (Bohn 1, B9.)
Port. : Boin oora^^ö quebrauta m4 rentura. (Bohn l, 370.^
133 Ein neidisch Ilcrz hat Qual und Schmerz. —
Simiüi-.';, 7467.
lt.: L'iuvidioBo non da a nesiano maggior tormento, ohe
a se stosso. (üomI, VilO.)
134 Ein recht deutsches Herz trachtet nicht nach
Keichthum, sondern nach Ehre und Glimpf.
— Kaiser FriedrUh der Itothbart ; Heinsberg Ki, 122.
135 Ein redlich Herz furchtet keinen Betrug.
tyz.: Co«ur de rarre, ooeur loyal et oarert. (Leroux,
II, »03.;
136 Ein reines Herz und froher Muth ist besser als
viel Geld und Gut.
137 Ein seufzend Herz hat nicht, was es wünscht.
Kr:.: Coeur qni aoupire n'a paa cc qu'il disire. (Lfndroy,96;
Cahier, :i93; firiltins/rr, ISll»,- Uroux, II ^ 204.;
138 Ein steinern Herz blutet auch von einem schar-
fen Dolche nicht.
139 Ein steinhart Herz ist schwer zu erweichen. —
Eiitdein, 305.
Lot.: At tibi perpetuo cor «axo duriuB omni est. (Eite-
lein. 305.;
140 Ein tapfer Herz besiegt den SchmeriS.
Z>äii.: Mandigt hierte vinder. (Prot, (/an., 410.;
HoU.: Epn mocdig hart verwint de amart. (Uarrfhomee,
I, 2S7.;
141 Ein tapfur ll«>rz ist seines Glückes Meister.
BoU.: Ken kloek liart is meester van de fortain. (ffarr^-
6oWH<-, /, 387.)
142 Ein ta]>fer Herz verzaget nicht.
hYs.: Uou cueur ne peut mentlr. (Rrittinger, I50i>.;
143 Ein traurig Herz ist immer durstig. — lüehl,
Familie;, 241.
Bei den douiaoben Leichenschrattueeu und Begräb-
niMen inu»t daher anoh etwas getrunken werden. Die
Bretiauer XHtung (1864, Nr. 32:i), welohe eich (S. 1866)
auf diel Sprichwort beruft , fUgt hinxu: „Und ein deut-
Bchee Hera iBt immer tranrig**, was hier sagen will:
durstig.
144 Ein trawrig Hertz kan nicht froliche reden thun.
— IhnxKh . 1249. 61.
145 Ein treues Herz muss man nicht verletzen.
Dan.: Den der laaner dig et fast hierte, gield harn ei
med eu !0b tunge. (Prot, dat., 291.;
146 Ein trew Hertz bringt ein gross Gewicht zum
geschencke. — Petri. ll, 2So.
Mtia.: Swer ein getrinwei herze hat, der ist riebe an aller
etat. (Krnner.) (Zinftrle, 151.;
147 Eintnicken Hertz, ein weiss Hertz. — IViri, ll, m,
148 Ein unruhig Hei'z und ein guter Schlaf wohnen
nicht unter einem Dach.
ßoU.: Ken rngeraet hart tlaapt seiden wel. (Harrebomef,
I.Wl.)
149 Ein verliebtes Herz träumt an einem sommer-
langen Tage viel.
HoU.: Ken rerilefd hart is doratig. (Harrebomet , I, 287.)
150 Ein verstocktes Herz ist schwer zu bessern.
Verstockten Herzen hilft keine Lehre, sa^n die Fran-
sosen. (Kfinsbers/ III, 128.;
151 Ein verwundet Herz ist schwer zu heilen.
Fr».: Coeor blesstf ne se penlt ajder. (Boeill, 11,93; Le-
roux, 203.;
Lot.: Gor laasum imaedicabil«. (BomSU, II, n.)
153 Ein versagt hertz holt nymmer keyn tchön
weib. — Frmck. ^50*;//, 10» : Ehering. //. 198;
Gnttr, I, 699,
Dan. : Bange hi«rte vandt aldilg fafer b0. (Bokn /, 348.;
FrM.: Le couard n'aara bdle amia. (Bokn II, 91.; — ün
honUnx n*tmt Jamals bell« amta. (Bo*n I, 27 J
fpaa.: A loe osados ayvda la fortnna. (B^km //. 91.;
An vnzüchtig Herts tat den Teoffelz Wannen
bad. — Fi'*-fnn. so«.
154 Ein wacker Hertz vnd ernster Muth hat Gottes-
furcht in rechter Hut. — Petri , l, 33.
155 Ein wanckelmüthig Hertz ist ein Taubenhauss,
ein Ding fleugt ein, das ander auss. — Petri.
11.229.
156 Ein warmes Herz sitzt um liebsten auf der
Zunge.
Böhm.: Vfeffkasd^mosrdcepojazykueväm. (Öelakoetky, 227.;
157 Ein warmes Herz und ein hässhch Gesicht ver-
tragen sich nicht.
Bin warmes Herz ist sehr liebebedQrftig und ein
hässiich Gesicht ladet zum Lieben nicht ein.
Böhm.: Toho p&n buh ovsem tesce k&fe, komu dal hork<
srdce a nehezkö tv&re. (Cflakoetky , 240.;
Poln. : Tego pan bog nie pomalu troskce , komu dal sipeina
twarz a mitosno sorce. (Celakovtky, 240.;
158 Ein weiches Herz ist leicht zu nehmen.
Frz.: Coeur faoile k donner, facile Ji öter. (Cahier, 399.;
159 Ein weises Herz und guter Muth sind köstlicher
als Geld und Gut. — Bücking. 168.- Goal, 1174;
Mayer, 11. 58 u. 149.
Enyl.: Be morry and wiao. (Oaal, 1174.;
160 Ein williges Herz macht leichte Füsse.
Engl.: Where the will is ready, the foot are light.
//..• Dove la volonte 6 pronta, le gambe sou leggieri.
161 Ein wundes Herz blutet leicht.
162 Ein zufrieden Herz ist ein reicher Schatz.
In yrianl sagt mau: Das zufriodcno Herz gilt mehr
als alle« Gold der Welt. (Reintb^g II, 115.;
Frz.: Coeur content, graud talent. (Cahier. 441; Leroux.
II, 2i»3.;
163 Ein zweifelnd Herz schwankt hin und her.
Frz.: Coeur pensif ne seit oü il Ta. (Leroux, II, 204.;
164 Einem fröhhchen Hertzen schmeckt alles wol.
— Ilenisch, 1249, 47.
165 Einem frölichen Hei'tzen ist alles frölich, was
es Sihet — I'etn, ll, 176; Heni*ch, 1249.48.«
Lat.: Gandium plennm est cor pcrenam. (Egeria, 86.;
166 Einem frommen Hertzen gebührt, dasa er seine
Ehe halte. — A-fri, //, 176. ilenisch, 801, 68.
167 Einem hertzen zu enge, zweyen gerecht, dreyen
zu weit. — Mathctti. 178".
„Saget man im Ketzei von rechter frenndschalft.''
168 Einem kühnen Herzen ist nichts unmöglich. —
Heinsberg 111, 103.
frz.: A Coeur vaillunt rien impossible. — A coeor rail*
lant, et voulaut rieu niolaisi^ ui pesant. (Kritzinger, lfA\)
Span.: Corazon determinado no sufre eer aeonsejado.
(Bohn I. 209.)
169 Einem inutliigen Herzen hält das Glück die
Hand.
170 Einem muthigen Herzen ist das Glück hold.
Böhm.: Edo si srdce dud&v&, b stestim se potkiri. (tt-
lakottky, 117.;
Pob^: Gdzie sercc, tam i szozfscie. (Celokortkg, 117.;
171 Einem zufriedenen Her/en scheint die Sonne
überall.
J^rs.rCoear content etmanteausurl'^paule. (Leroux, II,iOi.}
172 Eines betrübten Hertzen gebet ist der lieb-
lichste Gesang in Gottes Ohi-en. — l'nn, /, S2.
Ilenitch, 1387, 59.
173 Einfältig Herz wird oft betrogen.
Soll. : Een eerlijk hart heoft rcel te Ujden. (ffarrtbonu^,
^ I. 287.;
174 En trorig Hart is jümmcr hellig. — Eiehwald. 744.
175 Es gehet nicht von Hertzen, wenn ein traw*
riger lachen vnd ein frölicher weinen sei. —
Petri. ll, 246. Ilenitch, 1250, 55.
176 E& ist besser ein betrübt Hertz als zwey. —
tlruter. 111. 32; Satler. 112.
Erwecke nicht unnöthig Mitleiden.
177 Es ist kein Herz so hart, die Liebe Bchmilzte«.
Die Bussen: Kein Herz so hart, dasa da« Meaaer 4«
Versuchung nicht lilneinsohnitte. (Altmamm VI, tM^
178 Es ist oil ein gut Herz unter einem schlechten
Bock.
Dm..- Ofte er skarlagens hierte ander tvnm kaaba. fJW*
/, 393.;
179 Es muss jhm offi einer ein Herta
Afiri, //, 287.
180 Es müste ein hartes Herti a^y
durch rotes Geld nicht
fVln. //. 290.
609
Herz
Herz
610
181 £s wird dem Herzen leicht, wenn der Mond
seine Noth klagt.
lIoU.: Het üoot het harte goed dat de mond lijoen nood
klaagt. (Hiirrrbvmee , f, i-*8.)
183 Falsche Herzen und untreue Hände findet man
aller Ende.
183 Finstre Hertzen, leere Kirchen. — Petri , ll , Sil.
184 Friss dein hertz nit (S. Fingerlein.) — Franck,
//. 86*; /ffnisth, 45ß, 3; Blum, 485.
Quäle dich nicht mit unntttier Sorge. Erfülle deine
Pflicht, allei andere kttmmere dich nicht. Bei Beniick
mit dem Zusatz: „Lam lorgen, die tu« borgen."
Bvtim. : Srdce sT^ho ncjes ; pret^nkn flxk€hu nenoi. f Je*
takovakij, 185.;
185 Gät Härz, vil Schmärz. — Sihu$ter, 1089.
186 Grosse Herzen finden sich.
187 Gut Herz und böse Zunge reimen nicht
iJäm.: Silke tunge og blaargams hierte fplgcs ofte ad.
(BohH I, Ml.)
188 Gute Hertzen ziehen sich selber. — Herberger,
II, 107.
189 Gute Herzen, schlimme Köpfe.
190 Hab ein gut Herz und lass den Bauch Sauct-
Velten haben.
191 Ham kent föl Harten bi mana ki^. rimnim.j —
Uauyt. r;//. 364, 234.
Man kennt Tiole Henen bei dem eigenen.
192 Hertz vnd Mund ist nicht ein Ding. — rmn, 11, 378.
193 Hertz, wo Gelt. — Lrhmann, /;, J62, Sl; Sa««r, 66. •
Kw'U-in, 321; Simrock, S^JCS; iLÖrff , S82S.
Lat.: Pecnnia enimanima est miieria mortalibna. (Eiat"
Itin, 2il.)
194 Hertzen lieb , Hertzen leid. — Petn. ll, 378.
195 Hertzen sehen Hertzen. — Mri, ll. 378.
196 Herz, hast du Muth, so hast du Gut.
J97 Herz ist Trumpf.
D. i. Kühnheit und Muth führen oft lom Siege.
198 Herz macht iSchmerz.
199 Herz, schweig; Maul, rede! — A'Jrtr.2«».
Symbolnm der Uenchier und Schmeichler.
200 Herz sucht Herz.
HvU.: Ecn hart loekt eon hart. (Harrfbomee. I, 387.)
201 Herz und Kind will haben, was es findet (sieht).
(S. 44.)
208 Herz und Kopf sind die Schwimmblasen über
den Lebensstrom.
203 Herz und Mund stimmen nicht allzeit überein.
BM.: Hart en tung moeten accordercn. (Harrtbomit,
I, 287.;
Fr».: 11 a üit de buuche, mais le ooear n'7 toache.
(Kritzinger, 238 ^.J
Lat.: Aliud in ore, aliud in corde. (Seybold, 19.)
204 Herz und Muth die Arbeit thut.
Frn.: Coeur et courago fönt ToaTrage. (Leroux, II, 3oi
u. 247; KriUim^er, Ijl'».;
Moll.: Ken moodig hart leed nooit armoede. (llarrtbonu«,
I, 287.;
205 Herz und Schnee werden erst hart, ehe sie
schmelzen.
206 Herz und Zunge sind klein, aber sie zeigen die
Grösse des Mannes. (Türk.)
207 Herz, was begehrst du? — .fimrodk« 4691.
BitiL: Het ie: hartje, watlnetje? mondje, wat begeer JeT
(Uarrebotni« , J, 288.;
208 Herz, wer nit g^schnuppe (schnaufen) ma, da
bärz. (.Soiothum.J — Schad.U,ni.
209 Ich habe heut^ ein warm Herz, sagte Harpax,
der Doctor hat mir zum Schwitzen gegeben.
Jltttl.: Het ii warm op mUn hart, Eei Joris, of er een
ekiter op geach.... bad. (Barrebvmie, I, iS6"J
210 Ich habe mein Herz erleichtert, safte der Schnei-
der, und er hatte seinem Stuhl einen Seufzer
anvertraut.
BoU.: U» awariglieid i* van*! hart, Mi Kwak, «n hlj
looede eenen raohl, die Taa IwÜMiwdlMit MktOTvil
paiMerde. (Bturtbcmit, l, 387*^
lil Idi hatte anfr Hen geflüslt, B>fl[te der Pfiurer
man. Baner, als dieaer nach der Predis[t anari^:
Hent' haV ich was auf die Jacke bekommen.
JULt eu bebt oai ta«d«i Mdoobt wat «t btft Jvk fs-
■ma, doalBil DM ipUt mil imt, anf
yiA<**"»*i «wharttoaälan treffen.
antwoordd« des«,
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TömrmM'hMxxMow, IL
212 Im Herzen ist Himmel und Hölle.
Es iat daa Hen, sagt ein afirlkanischer Negentammr
das uns su Feuer oder Himmel trtgt. (Heinsberg II, 33.;
Böhm.: St4 myal peklo i raj. (Celakotsky, 37|.;
213 Im Herzen Muth, Trotz unterm Hut, am
Schwerte Blut » , nur so wird's gut. — Spruch
der Preussvn aux den Jahren 1813—15.
') Alan achon damala „Blut und Eiaen" und keine
Bieraeidel und Phrasen.
214 In deinem Herzen zu jeder Frist habe den
Herrn Jcsum Christ.
Frz. : Aye toujoura d^dana ton coeur la oroix de a6tr«
hon aanveur. (Kritzin'jfr, VtO'.)
215 In ein Herz voll Zuuder muss man keine Fun«
ken werfen.
Die Ruaaen: Wer ein Hera roll Pulver hat, dem reiche
nicht die Kerien dca Zomea. (AUmann VI, 471.)
21G Inn einem geitzigen Ilcrtzen erstickt der glaub.
— llenisch, 1634. 36.
217 Ins Herz kann man niemand sehen, nur daran.
— Sivbenkecs. 85.
218 Ist das Hertz klein, so ist alles klein; ist dai
Hertz gross, so ist alles gross. — Luther, Kir-
chenpoflUle , IV,
219 Ist das Herz auch noch so kalt, Lieb* erwärmt
es bald.
it.: Scaldo piü »more che mille ftioohi. (PastagUa, U.)
220 Ist das Herz gut, so ist alles gut.
Holl.: Het harte goed, al goed. (Harrebomie, I, 288.J
221 Je ärmer Herz , je reicher Kasten. — Sprenger, 309.
222 Je edler das Herz, je bescheidener der Hals.
BolL: Hoe edeler hart, hoe bulgsamer hall. (BarrtbomH,
I, 289.;
223 Je enger Herz, je kleiner Gabe.
224 Je feiger (kleiner, matter) Herz, je kühner
(grösser) Zunge. — Winckler, VI, 74.
It.: I>ove i manoo cuore, quiri ö piü lingua. (Bohn I, 94.;
225 Je gröber Hertz, je tolpischer Maul. — Herberger,
II. 31.
226 Je schrer mau in ein hitzig Hertz bleset, je
heffliger es anfahet zu brennen. — Petri, //, J96.
227 Jedes Herz hat (kennt) seinen Schmerz.
EoU.: leder hart kent sijn emart. (Harrebomie, i, 389.;
228 Junges Herz und froher Muth sind gern bei-
sammen.
Holl.: Een {tmg hart trenrt niet. (Harrebomie, t, 387.;
229 Kein zaghaft Herz gewinnt den Preis.
Böhm.: Keam^ld srdce cti nedoch&ef. (Öelakovtky, 117.;
PolH.: Nie^miale seroe ciol niedowodti. (Celdkovtky , 117.;
230 Liebes Harz bis (sei) mäuselstill, wenn d'r woas
de Quare gibt ; west de nich , wic's im April
ruth und schwarz geschrieben stiht: Heute
reint's und schneit^s, dass's pufit, mnme
hone mer kloare Luft, (yiederiausiu.j — Orakel, 407.
231 Man kau kein Hertz in dem Menschen sehen.
— Pauli, 93*.
232 Man kan niemanden ins Hertz sehen. — Pauli,
Schimpff. 93»; 3layer, ll. 148; Braun, II, 537.
233 Man muss nicht das Herz auf der Zunge haben,
sagte Breimaul.
234 Mau soll nicht sein Herz im Kasten haben.
Lat.: Deapicere oportet, quod posels perdere. (PkilhtpL
II, 1181.;
235 Mancher hat sein Hertz im maul, mancher hat
sein maul im Hertzen. — Leftmanii,7i5> s.
236 Mein Herz ist voll und doch nicht schwer;
mein Herz ist leicht und doch nicht leer.
237 Mein (dein) Herz, mein (dein) Rath. — JDtndtfr
//, 1640.
Lat.: Mens euiqne dem. (Seybotd, 303; Binder II, 1840;
Pkiiippi, I, 346.;
238 Mein Hers on dein Herz sem zwaai Klomben;
mein Himmd (Hemd) on dein Himmd sein
iwaai Lomben. (Trier.) — Firmenich . Hl, 547, 46 ;
toMfi. 186, 76.
Wird getagt, wenn zwei Leute lich heirathen, die
beide aehr arm eind.
239 Mit einem guten Herzen gewinnt man kein
Spiel (oder: keine Partie Schach).
Daher , tagt Cham/ort, mttfMa die Meniehen mil den
Kopie regiert werden.
39
eil
llcrz
Herz
612
240 Mit nziinitem Hcrtzen ist nit gut bandeln. —
Sutiir. .11.
•241 Miitliijr Hf»'z Mcibt nicht diiliiiiton.
24-J Mutliip Herz liält niclit laiigi^ Ruth.
243 Mutlii^ Herz kounnt weiter als volle Börse.
Fr:,: Le cnour ini|<(irti> pliis <|Ui» lu iniii«.». (C'thirr, :Vi*6.)
244 Nug dir di-in Ilcrtz nit M'llier :il). — Suinr, n;7.
245 Miinui 's Herz in beide Hand' und wag'ji. —
M<tyn\ II. .-.8.
24G Iwi'ini's Ib'iz und iVolior Muth stehen zu allen
Klfidrni gut. — Strhjrr, .«. AV.rf«', L*e:ii>; Simrock,
4ti^^: Hill an, i, 133J.
247 l\iin\ Iluartlt, klaar Kimniing. — S'jtur Tnnk.<tfiruch.
(T<-r:iiiuii^ lU-rz, klarer Horizont.
248 'S Herz inusis ün Kreiud hau, un sollt'ß ach ä
Basen.sciiticl sein. Cf'btrlMn.J — Loltremjel, l, 607.
249 Sein cifri'ii llirtz vhorwinuen ist mehr denn die
feinde Bchlafjren. — iv^n, //. 518.
250 Steiiit'rne H('rzen machen keine nassen Augen.
(S. IMaiflir und Wollen.)
251 Treue Herzen sind selten.
Engl.: Fow lioarU tliut arc out doublo, few tongnes that
are not cloven. (Hohn H . '^'^■i.)
252 Treue Herzen stehn wie Mauern.
,,Alte FrcuudBchuft rostet nicht , cliriich inufls am liini?-
flteii (laui-rn; troue Ilvrizcu sioliii wii- Muiiturn, Kedlicb-
koit halt ulfioh aowic-ht." (K'll-r. l."ȟ''.;
253 Vereinte Herzen mnelien stark.
Dil» TlindiiS «:ii,'rn: >\>un zwi-i Ilfrzen i-iuh vcrviuig-
ton, witr<U>n sio riuon livnt (IuiiioiIerst<ir7:ca oiid eine
Ma^^u Vulks JD ViTwirruni} hriu^oD. (liL'insdi'i'j /, 1».'».^
254 Verzaj^t hertz l'reilict kein sehöne l'raw. — Kgr-
»<ilH\ 14-'; ^VM^r. /. r.flO; l\.lii. II, 569; KiirW, 1'830;
Simrixli . injqs.
265 Verzagt Hertz hütet wol. — iVfri, //, 564.
25G Verza«?tes Horz im bbiden Leib buljlt nimmer-
mehr ein sehönes Weib. — fCyruuj , J , c(j3.
Frz.: Vn hontoiix ii\<ut jamaiK hoUc amie.
257 Viel Herz, viel Schmerz.
Dan..- Don der har hiorte til at stridc, belipver meere
liierte til at B.yv. (Fror. dan.. 2'.*i.)
258 Viel Herzen, viel Thräncn,
Bvll.: Daar voel harten zijn, daar wordt Toel gohuild.
(Uarreboin^e , I, 2h\\,)
259 Volles Herz macht beredte Zunge.
Lat.r rectua diaertum facit. (Fa^rliui , l'.t6.)
260 Vom eigenen Hei*zen schliesst mau auf das
fremde.
JfutL: Klk mpRt cena ändert hart af naar het zijne. (Harre-
t^mirf, 1, 'Ml.)
261 Von hertzen beten vnd armer leut klagen rich-
ten ein solch geschrey an, dass es alle Kugel
im Himmel müssen hören. — Ihnifch.ns, 6b.
262 Von Herzen gern, sagen die Bauern, wenn sie
müssen. — EiKchin , Z06 : llorfer, 158; Simrnck , 4689.
263 Waim sich Herz on Mond erlaben, mus die
Nas wol auch was haben; darum labed Herz ond
Mond , fier de Nas e ganscs Pond. (Trier.) —
Firmenich, III, 548. 75; Laven, 1Ö6, 134.
264 Warmes Herz und kalter Koi>f sind gut bei-
sammen.
Loidcnachaftlichc Aufwallungen aoUen durch den ruhi-
gen Veratand gesagclt werden. Da« VerhAltniaa beider
aoU nicht sein . wie ob eprichwörtlicb Ton den Czechen
hoiaat: Daa Herz aua Zttndachwamm und im Kopfe einen
Stein; ein Schlag, und die Flamme iat da. (Reinnb^rg
265 Was aus dem Herzen hinaus, trübt das Auge
nicht mehr.
Bvhm. : Co «e ardce vyrrxeno , toho ardcl nenl toi. (Cela-
kovtiy, 244.;
Füln.: Co aic ras z aerca wyrzuci, to ntracic cniexaamuci.
(Ctlukovrtk-j , 244.;
266 Was das Hertz gedenckt, daes redt der mund
(redet die Zunge). — Lehmann. 647. 74.
267 Was das Hertz yoU ist, davon lanfft der Mundt
vher. — LrAmnrin, 643, 5.
268 Was das Herz Terschliesst, ist ärger, als wenn's
die Hand verschliessL
269 Was dem Herzen beliebt, ist den Angen schön.
HoU.: AUeon wat In het hart diepgeiet ia, li waarl^k
■choon. (Harreboni^j I, S86.;
I 270 Was dem Herzen gefällt, das suchen die Augen.
! — Clin/, 133; Siinroik. 4»;84 ; Körte, ii2d: Hraitn, /. 1.1.1S.
Das Au30 vcrräth dio golieiuicu Empfindungen dca
Herzoup.
It.: D«iv' 6 ramorc, Ih, « rocehio. (Ganl , l[i3.)
£«/. .■E^toculogratuiiiBpociilaripenipcraniatiim. (ilaat.liX}
271 Was dein Herzen gefällt, genUlt auch dem Auge.
272 Was einer im Hertzen ln'hält, das ist verschwie-
gen. — Lrhmann, 714, 47.
273 Was in Herz und Beutel ist, muss man keinen
wiBsen lassen.
HÖH.: Lad iucrcn vidc hvud der er 1 dit hierto og pung.
(l'rur. i/fiN.. 4T'J.)
Fr:.: Ta cheinise ne ftache ta guise.
274 Was ins zweite Herz kommt, das kommt auch
ius dritte.
275 Was kompt in das dritte Hertz, das bleibt
nicht, das bricht bald ausswertz. — Ayrer,
II. 1244, 9.
276 Was man auf dem Herzen hat, muss abgeräumt
( abgeschüttelt ) werden.
JIoll. : Wat men op het hart hceft . moet er af. (JTarrt-
bfimt^f. I, 290.;
277 Wa.s man einmal im Herzen hat, vergisBt man
weder früh noch spat.
278 Was nicht von Herzen kommt, das geht nicht zu
Herzen. — Mültrr, 13, 2; Lixrlem , 30b ; .s'imrocit, 4t;86.
Die Araber: Worte uu^ dem Ifcrzen gehen zum Her-
zen, Worte der Zunge huciisleus bia zu den Ohren.
(Cuf.iff, ■j;{4l.;
279 Was nit vom hertzen kompt, das kompt nit
darein. — rramk, II, 6 7'*; l'ttri. II, 606; Cruttr,
t, 7G; Sfhitttrl. 114.s'*; Stilnr. 342; Gnal , SSi».
It. : Mal si balla bene, »e dal cnor nun vienc. (fJaal, SW.)
Lat. : Poctus eat , (juüd disertoa facit. (Kiatlein , 7Mh; ScMiti'
Natt. 4t;»;.;
280 Was Süll zu Hertzeu gehen, das muss von Hertzen
kommen. — Ik-tri. /, «Jl; llenisih, 143«, 38.
281 Was übers Hertz kompt vnnd zum Augen hcrauss
quellet, das ist kein tiefl'er Schmcrtzen. —
I.i'liiniiini, 82, t>3.
282 Was vber zwey Hertz kompt, das kompt aussi.
— Pelri,II.m: llrntsch . 647 . U : .SaiJtT . 281 ; Am-
rorfc, 12237; Kürte, 2r*l.S ii. :m92 ; Riinuhcnj III. 77.
Was UeheiuinisB bleiben buU, daa bclialta bei dir.
Als dorn römischen Sf'nator Mctellua jemand ein Ge-
heimniRü abfnigen wollte, aiitwurtotc er: Waastc ich,
dass c8 mein Tlcmde erfahren bitte, so verbrennte ich
es auf der Stelle. Der Chiaese aaift: Nur das Gebeiu-
nisB iat wohl verwahrt, was man niemand rcrtrant.
HoU.: Het blijft niet ver/ wegen. w.it over tweo harten in
het derde komt. (Ilarrfhonife, /, 2;i&.;
283 Was von Hertzen kompt, geht wider zu Hertzen.
— Mri, I. 92; Orvti-r , III, lw>; Li-hmann, II, 806. 94;
Tvnilau, 954; Einflfiin, Sü5; Körte, 2827; Rinder II, 2515;
fiir Haue.nftcin im Aargau: Sihweiz, IT, 184, 3.
Empfindungou des« Horzena hei dem einen erwecken
khnlicbc Em]itindungeu bei dem »ndi^ru. Die Rf'imer
sagten: Dio Brust lut es, dio uua beredt macht.
Böhm.: Co zo ardce nejde, y [ardcl ae noujme. (dda'
kovsk;/, 23H.;
JlolL: Wat uit het hart kumt, gaat ook tot het hart.
(Ilarrebomee, I, 2S»0.;
It.: Ciö, che volontariamente a^offeriace, valo U doDPio.
(Paiznylin. 251. \.) "
Krain.: Kar iz acrdvu no prijde, ae aerdca no pr^me.
(Celakotily , 238.;
Kroat.: Kaj iz aerdca ne izhadja, k aerdcu nedojadia. fCt'
Inkovskfj, 238.;
284 Was von hertzen kompt im beten, das gehet
auch Gott zu Hertzen. — Petri. /, 92; Uenisch,
338, .«»7.
285 Was von Herzen kommt, glaubt das Herz.
•SimroiA , 1233ü.
286 Wat vou'n Harten is , dat geit taim Harten. —
Schambach, 11,443.
287 Wem das Herz fehlt, dem nützt der Degen
nichts.
It.: Non aerron Tarmi dOT« manc» il cnoM. (Pmaa^Ua,
76, 5.; ^^^
288 Wem das Herz voll ist, dem geht der Mimd Aber.
FrM.i La bonch« parle de l<aboiidaaM ds «ootiv (Cw
hier, 246.;
G13
Ilerz
Herz
G14
289 Wem Ilerz uiui Dooren iiirlit gfuügcn, der lasse i
Laiiz' uiul Panzer lio^jvn.
Sjum.: A quii'ti um ii* li!t>ta «:-i]>'.i«1:i y Oiira/.i)ii, un le ba<
dtarän ci>ra/.us y l:iii/i.iu. .'''ol.i-T, •.'.T.!.)
290 >Veiu kein llnz im Dii.scu schläjjt, der wird
durch Thriincn iiiclit bewegt.
Lat.: Crudt'Uti lai-ryinis pascitur, uuu rrantrimr. (Pfiilipjn,
/. H'.'.;
291 AVeri das Herz licljt, der i.st der JSehöustc. —
>'( Ui i hUi , 4UU.
'l'd'l Wfiii;: ilerz, weni^' Kopf.
l)-tn.: Lidiit liiorto, nunilru hu-ruo. ^rme. tlut., 'J^l.)
2?3 Wenn d.is Hertz hi-küniniert i.st, so feit auch
dt-r Mutli. — hin, IL «ISO.
29-4 Wenn das Hei't/ rfftruflen wird, so lest siehs
niereki-n vnd rührt sich wie Waehteln im
Kurn. — l'rtii, II. tv.u).
296 Wenn da.s Hi-rt/ ginulK-t, so redet der Mund. —
l'tsihir, J'jtiillfr, r-f.'i, 1.
296 Wenn ilsis H«'rtz nicht bi-tet, .si^ ists mit des
iinindi.-s lu'ten ni(:lit>. — //«Hisf/i. :i:in, »>l.
*^97 Wenn d:ts lli.riz tniwri^ isi, .so hilttt kein eus-
serliehe Frewd. — ;'<7ri, ;/, cao.
In V,iiitii.-n: K<^ninil'd niolit au* dorn Herzen, so
kann riiari iiulil ?iii^'i'ii. (l!'-iii\f--r;/ ///. f«yj
298 Wenn das Merz hrt-nnt, muss der ivoid* Wasser
hiilen. — Sinn hiniitvi-.i-irtiu, Uli.
299 Wenn d.ts Jlerz das iielier hat, ist uurh die
/unoe krank. — WiurU'r, V/, 8».
vKlrr: so krtiin di«-- Zuii*?p ujclit wohlanf tv.in.
300 Wenn das llorz <lt'n Stn-iter führt, so führt
der Arm die Hand.
301 Wirnn d;is Herz dictirt, spricht die Lippe (wird
die /unjri.) juicht.
302 Wonn das Herz l'rolilich isi, so freut sich der
Leib mit.
303 Wi-nn das Herz reiu ist , lass die Leute reden.
^S. (iowimirn 17'.>.)
304 Wenn das Her/ weint, sind die Thräucn echt.
— >'j»n 1 h ii'ii rti T; tirt III, 411.
30Ö Wenn dat Harte vul is, sau jreit dat Miil ower.
nhuinoicr.J — .SV/».if;i/M/i7i. i, 274.
30C Wenn di«« Herizen ^a-trennt sind, »«> gehen die
Hend aiieii von einander. — /Viu, 7/. wa.
307 Wenn die Hertzen wid«n-pennli^ sind, so wil
sie der himudiseh Magnet nit haben. — l\iri,
II. «J3.
308 Wenn dir Herz«n am reinsten sind, so kompt
der TeulTel vnd scheist darein. — LutUtr'$
7iMhr.. 111*.
309 Wenn du das Herz mit deinem Feindt« theilst,
jäo theilt (lutt mit dir drn Himmel.
310 Wenn ein^s Hertz vnnd dess andern Zung wider
einander seynd, so ist kein überreden zu
hoiVin. — l.itliin<nin. 7^■*^, 18.
311 Wenn Herz und Kopf streiten, hat der Ver-
stand das b\nv\ verloren.
312 Wenn man das Hertz tritft, so guekt'a herfür,
tnrtl mann die Au«(en, so gehets Wasser her-
auS9. — LiliWiinii . HJ , 'i<i.
313 Wenn «ich Herz und Mund erlalien, will die
Nase aueh was haben. — .siinrufA, 7423"*.
314 Wenn 't Herz man (nur) schwärt (schwarz) ia,
6är dl' Koster, dou ha he ken sehwarten Liv-
roek :in. f.s'/i-Ji/.-.y — 7'umi'iiii/i. ///, 74. ll».
Avtiiihuh der Frnljcrr von Kyau, Cominaiidant der
»-tunif Kiini^i-li'iri, der, vhu -leiiion Ft'indfti bettn
KurfurBicn auK^HCbwÜrzt, litii einer Hnftrauor , lia allua
vfiiwar/. frucliii-a, allein umumi r<ii>iou U'ick tru^, und j
dtr^hulb vi.m Kurfur^U-n aar LU-du Kt'zoRvn antwortete:
..Ivli bruiiche mich nicht ■uliwari anicuaiclien , denn ich
bin ivci Kw. Murrhlauoht »cbun achwar« Rvoiii^." (Vgl.
JtriiH, Bihliothfk drtFroluiH»», Stuttgart 183«, Hft, 3,
Kr. 7.J
315 Wer ain trew Hertz Tiid liebliche rede hat, des
freund ist der Küatg. — Agncvila 11, 247.
S16 Wer das Uenc auf der rechten ' Seite bat, fürtdiict
■ich anch Tor einem Hunde ohne Zfdine.
■> D. h. also aaf der umchl«n. — Wuriapidl mit dem
317 Wer da.«; Herz auf der Zunpe iräjjt, dem kommt
es leicht zwischen di«' Zähm'.
318 Wer d;is Herz hat, der hat alles.
»:.; l/iii :i li> (.-ult oii nu coniuudv uutragouB 06*. (jui plua
dfiii.tU'it.-. [l.-ruiij-, U, 'J<\*.'!
3rJ Wer <l:«s Herz hat, der hat auch die Uiirse.
Fr:.: (^-.li .1 \v?. iwtvwx". il a TuiMir. {t\$!,trr. 4nii.)
020 Wi-r i.'\\\ aTiil'ies Herz will vers-teheu, muss ins
eit,'ene M-iten.
U:U.: Alli- liiirti'ii l.ij .ii- ei;;-«ii. — In uw hart k«-nt jjij alle
h.iiti'ii. - Mi'ii iiiiifi :>lli- liurti'ii hij /ioii zelvvn denken.
(11.1,1 -.t- >;,.■, /. •J^...■
021 Wer ein Ix.t.-s H-. it/ mit ^lüen \\\irl»'n stralVen
will, der ii.ae.hls mir är;,nr. — /'»■.'m. //. ti'.'8.
322 Wir ein ;:ui lli-rze iiat , niu.ss einen gri'sj.en
f iejill>i-liU-i halirn.
323 Wir «in kurz lieiz hai , muss lan;L:e Küsse
lialirn. - \M,..Un . Mll. i»hi.
Ü24 Wer »-in M-liwaelies Hei-z h:it , nius>5 seine Au-
g<'U UM /'iiim h-.ltoti.
D.f eiii:,.->i.u ^.lLr■■n r \\ i-r .i la Uitz kontit, mißtraut
:-«iiii II Aiiui'ii. /'.i.'-.'V, L'll'r.'
323 Wer tiei .'•idi iiült S' in Her/ mal ^Innd. lebt
«jful litid kiuiiMit ü-.mW iti den (irnnd.
/■;■:..• ('•iiiJ-iTMT liliri.' ««ri'iilt.*, i--v<'ur iM iriiiu. tan It« doux
vnri' i-l if 111 lunr n-n-in. t'.i'ihr, l:.'i:i..j
326 Wer im hertzen erlaubet, der bekennet mit dem
Mumie vnd jioite es lauter S^hweinspiess vnd
HelU'parien sehneycn vnd regnen. — .Muthrsyt
l'.>si,Ua. II.W'K
327 Wer in das zwe>i Hertz kompf , koinjit nueh
ins dritte. — r.nihr. in, lu7.- I.rlniuinii, II, 873, 194.
328 Wer kan eimm yj,diehen yun das hertzc sehen !
— Auin.'la I. 1;>m; li^uhli. I, .'iS. hJjniullf.Ul^: Mri,
II, 727; r.ruhr. I. Mi; Siitnr, 7ii2.
...Mit V..11.1II li.vh:-, saut .s" hup-iihamr (W.ft ah hille,
II. '-'-.-V. .-i^t ■':'-'* Hi-r/. liifi-n luiinTiiii inoliili' dcithie-
ri'rlicii I.tiifiii, yiiiii S\iiili<il. ja /iiiii hynoii.viii des
Wllh■ll^, :il» do:) l'rkiTiiA unTfiT KrscluMiinnif ({cwähit
v.irifn und I>t;7.i'ii-]iii('t di>-M'ii im <ick'<>iisai/ di-s liii«>l-
li-i:i!<, dtr III t di-ni K>i|'^^' Ki'radc/ii id>uti-fh iflt. Alltfü,
^^al; im wiMti-.uti'ii .'<iiiiii' ^a<.■ll(' «Ivk W.Uciiii {-«l. wie
■\Vniisi.ii. I.tuli'ii-'chaft . Kri'udo, Si'liiii«-!/, JiUle. IJod-
JK'it. .lucli w:is iii.iii uiitiT <■ (M'inUtli '• /.ii vcr-tteiivn
j'lI-.Vt. \%ii<i iK-iii tl'.-i7i-n lii'iui-lrtit. I)i-nitovli -latii mau:
ür liii i'in Hi-lili-i-liii'M Hfiz; or hiitui hi-in Jit-rz an
dl«--*!' Sarhi': vs prht iliiii m>ii >|i-r/.<'ri: v* war ihm ein
Stich in» Her/; es hru-ht iliiii lia-i Mrrz; pi-in lic-rz
hlijirt; da:. )ler/. liiiptt vi>r l-'r^^mit-; v\it kann den Mun-
selii'ii in- liiTK «i-iirn! K» i->t hfi'/./i-rrci6<?iid , h»*r//ur-
nialinciid , lier/lirvchouil, iiiTZ"rlii-hi!iid . horzrahn-nd;
Ol ixl lierzL-iiij^iit, haithd/iu. hfrzltii«, hi-izliufi. l'ciK-
hiTzitf n. u. w. liaii/ ^|i>-ci«-li alior htM"<<fn ]jiel)0!>iiäuilel
lIifr/-n$aiiv>'li.'L;cuhciii-n , atTjire« ite cin'iir.*'
Iloit.: Wii« kau eon ii'^elijk in Iwi haric xien. { lliirrt'fnunef,
/, 2iHi.;
329 Wer kein Hertz zu Guttes Wurt hat, der thut
nieht lan>^ die Uhren vnd nmnd darzu. —
l'rtri, I. l'i:,; //«him/i. I7i»2, 25.
330 Wer kein Herz hat, dem ist Maelit kein Xütz.
/.'..• Ad uu cuur vile for^a nun giiiva. {I'a:iti!/liu, l»;», l.^
331 Wer kein Herz hat, muss gute Beine haben. —
WiniUvr, A»7/. 5.1.
JHoU.r Die hol hart uiet hccft , hcbhc do beencn. (Ilarrtr-
332 Wer kein Herz h»t, sieh eines starken Feindes
zu wehren, hat auch kein Herz sieh eines
seh wachen zu bemiurhtipeu. — /»/w/. 3«9.
333 Wer kein Hera hat, wie kann der herzlich sein!
334 Wer sein eij;en hertzc sieht, der redt von an-
dern ai'^^es nii'ht. — Ihnixih. 82«, ly.
333 Wer sein Herz nieht hütet, dem kann's leicht
verloren geben.
IHi! Jnknt(>n : Wer aein Ilerz in die Lcnu wirft, darf
»iuli nicht wundrrn , wi-nn i>.-i im Nurdmeer Jjorausuo-
flduht wird. Kin iirrik»ni(-i.-hvr Ni-i{orsiainni (>in[iiii-hlt
namentlich, «■••in llor/. vur <l<!n F aui'ii zu hi'wuhn-n:
(Jib dap H«'rx oiner Kran, faai tr ••pricliwüillich, nie
wird dich tüüU>n. (li-'iH^'M ly I, :>'.*.)
336 Wer »ein Herz öflnet, gibt sieh gefangen.
Holt.: l>ic xijn hart viinr i^itnini vrii-nd opent, dM«)dt d«
smart. (H,irr-hi,ii,'i- , l, "i^l.)
337 Wer ^iieh auf das H'i'Z einer Frau verlä<!st, will
den Wind mit Hecken fah'n, will Wasser be-
hacken und auf dem Kücken durch die Stras-
Bcn tra'n. (ticrgumu.}
39*
Herz
Herz
338 Wer sich auf sein Hertz yerlest, der ist ein
Ntirr. — Pctri. 11, 7S7.
339 Wer vor seinem Derzen eine Glaaihür bat, dem
"Wirft jeder die Scheiben ein.
340 Wer *b Hotz hat, hat auch den Bart.
Ale man einem jungen Mause mit Kopf, der iich um
einen wichtitien Pötten bewarb, vorwarf, dafls er noch
keinen Bart habe : erwiderte er, beleidigt: Wono^a dar«
auf ankommt, so will ich einen Ziegenbock herschicicen)
dem felilt'a an Bari nicht.
S4l Wes das hertz vol ist, geht der inund vber. —
Maith. U, W; Franck. Mia*»; Pclri, 11, 7S5: Uaii»ck,
1436, 4a; Lalcndorf 11, 30; Lehmann, II, 8M, S8S; Sim-
rock . 4(>$1 ; Oa<(l . 687 ; Nett . 482 '^ ; iVeiu . 4,6 : Blmii , 460 ;
Sdiltrr.lSl; EUelein . il& ; Schulze ^iU; Zaupttr , 4^;
Karte, 3SS4 \u 3499; TtUfir, m. Braun, t, 18S4; neiM-
hertj m, T5.
Pnroh Worto wird die Gestalt des Hencens (dor Seol«)
•iebtbar. Die Etitoa: Wotod das Höre toU ist, davon
•ohAumet der Mond. Die Bulgaren: So imHenen, *o
im Munde. — Waa im Tapfe i»(, daa kommt aocb in
die Schöpfkelle, sagen die PpTäer. oder: in die Scböa-
lel, die Hindna. Wer etwa« liebt ( oder hasat) , iat reich
an .It'i-?!;« Erw^Ulon. (Kcmtbcry III, Th.)
Mfi" ichit oiemannet mant wan als in zln herae
\ ! i.) — Wan wea das her» beercrend isl, der
ti <)ioke tagen. (Monf/ort.) (Zingerlc,^ 104.>
BüAwi,- CuiL srdce je«t ttndchnatü (jireplneno), tun Aata^aoa
DAploena rpfvtdkaji). — Co v srdoi rfe, v üateob kjpf.
— Co na ardci, to na Jajiyku, ( (}efa*oej*y ^ 80 n. 69.J
— Co hoho t6«{ , o lom i lid wluvj. (VelutoPtkif , 70.^
Xngi.; Wbat the hcart tbinks, the mouth apcaka. ((Jaai, SSf.)
FrM.t Do I'abondanco du cocur 1» boncbe ^laagne) parle.
(Ltftärcu, C; StaracheJel, 4i}7; Aritsin/jer , 3; Ler&ux,
Jf, WWj — J>*un tac Jk cbarbcn Ü ne aanratt aortir de
^'^-r—tie larjne. — La faouche parle de Pabondanc« dn
(G€ialt f<S7.J — Le oooor a sea raiione qua la
ignore.
xj. I* . i>i4Ar het hart vol ran t«, loopt de mond Ton OTer.
— Vit den overloed des harten sproekt de tnond. (Harre'
bam^4t /« S66 a. 390.^ — Zijn hart ligt hem op te tong.
/(, .- Per l'abbondonca del oaore la bocca parla. fPoisagtia,
364, 37; Gaat, 887.;
Zat.T Ex abTUidaotia cordis oa loqnitur. (Stybold. 1€0;
Nocarin, hd2: tiinder II, lOliJ — ümne «npervnanum
pleno de pectore numat. {Boraz.) (Gaal, 8B7,- Uinder
II, 23711 ; Pfiitiftpi, If, 68; SryhM, 4mt Eistttin. &06.)
— 0«teDdit sormo mor«s animtun qae latentem. (Bin»
der 77. 2453.J
Potn..- Co na sorcu, to na j^ykn. (Lorttpa , 7; Ce/o-
lurfly. ?S*J — Co w serou, to w uiCeiecfa. (Celaiovtkif , 619.)
— Co we dnie kto w glowle warxj, otym li? mu wnoc
marcy.
Slow,'. Ceaar je poluo eerce, to iis uat gre.
349 Wessen dm llcrz ist gefüllt, davon es spmdelt
und <i — Eürtein . 30e ; f/rown , 7, 1331.
Von 1, aber auch »cbwatxhaften Leuten.
It.T Ogni e.ljfift toraA. (Utial,^«»!.}
Krcat.: &aj na Berdcu, to na jexiku. (Celakv»tk>f , 33SJ
343 Wessen das Herz voll iat, dess geht der Mund
über, sagte Grölzer und lot (entliess) einige
Magentriller.
344 Wessen Herz ein Blitzstrahl triflt, dessen Ohr
bleibt vom Donner verschont. — AUiuann V, ua,
345 Wie das hertz deuckt, so spricht der mund. —
Petri. n. 736; H<much, 678. 68.
346 Wie das Hertz ist, so sind auch die Gedanken.
— iVln, //, 7Ö7.
347 Wie das Herz, so die Werke.
348 Wie das Herz, so sind die Reden,
Bohtn.: JakA snlce, taknr^ i ja{fk. — Jak4 srdce, ta-
koTft i Osta, i jazyk, ÜTot. (Celakottk*; , fi.)
It.i La booca tbocca loreato eiö oh' il onar giudioa
ee«tite. (Pas^agiia^ S4J
349 Wie Hertz, so Mund. — Pvtn^U, 7w.
350 Wie Herz, so Dank.
351 Wie'a das Herz gibt, so viel ist es.
352 Willig Herte makt lichte F&ttte (Fasse). (L*f^B,)
— t'irmtmich, t, S70; k<KkAm9ch U\ SaiUrr, 153; Sim-
rock, ll$3«{; Caal. ITS6.
MnifL .' Where the will x» ready, tb« feel AreÜAbt. C<Jaai, 1736.;
//..- Bovo la voglia h pronta, 1« gamb« aun loggiere, (linhn
I, Vi.) — Pove 1» volonte 6 pronta, 1« gambe aou
leggieri. (Oaal, 1726.)
353 Wo U Hätz van vol es, dö lOöf dV Monk
(Mond) van övver. (Vürm.) — Firmmich, /,4«t, «.
354 Wo das Hertz gut ist, darffs keins zwang«. —
Uetberger. t, m.
355 Wo das Hertz vor Lieb sich hinzeugt, dahin
das Aug vor Lieb sich neigt. — Gmei, W, lU;
Li'hmann, II. sas. Si2.
356 Wo das Herz gut ist» da folgen feine Sitten. —
Herhrr(/<<r , /. 2 . 707.
357 Wo das Herz liegt, dahin das Auge fliegt.
BöAtn.: Kde srdo© lesf, um i oko beif. (Ö'Flalotik^ , JS",;
358 Wo das Herz mitspricht, ist die Zunge beredt.
— Ilindn IT. 3515» ,
359 Wo das Herz redet, rnnss die Zunge schweigen.
It.: Tacda ta Jiogna, ove parla U cuore. (PaitagUa,
tlW, \b,}
360 Wo dein Herz^ da dein Gott. — Pvtrt. ll, soo;
IVnetk'y , 89; Simrnck, 4683; Kärtt, 2883; ttram, L UU,
361 Wo dein Herz, da liegt dein Hort. — Stm»
rt)ck . 46S2.
Mkd,: Est ein alt goiproohen wort: ewA dtn bormt wont,
da llt dln hört, ( Winter ftettm.)
362 Wo die Herzen durch Untreu getrennt sind, da
laufen auch Händ^ und Füsse bald aoseiii-
ander, — Opel. S94.
363 Wo ein Herz spricht, da hört ein Herz.
364 Wo en ander et Hart let, let di jennen Sten.
fDeunJ
365 Wo Herz ausgespielt wird, da muss man Herz
zugeben.
366 Wo Herz, da Auge.
EotL: raar het harte , daar de oog«o. (fJarrehotH^t , I , it6.)
367 Wo sich Herz und Herz verbinden , wird Gluck
sich in der Ehe finden.
Die alten Polen liesacn sich den Spnioh in Ihre Tra«>
ringe graben : Serce moje i twojo, böte, poti|«« oboje.
(Öeiukovtky, 382.;
BÖhtu-: 8rdae mojo a tvoje «poji«, boee. to dTOje. (Ö^U-
kotiMkjfy 383.;
368 Wohin das Herz fliegt, dahin der Verstand
kriecht.
369 Woran das Herz hängt, das macht die meiste
Sorge.
Weil man stets furchtet, es k^nne ima estiinni
werden.
BöKm . .- Co V srdci nonfme , o to se bojlme. (C^taicmihf . 9SL}
Fvliu: Czego bardao pragniemj, o to lif bardao SoJiar.
(Öelakot»ky, 288.;
370 Wovon das Herz voll ist» davon geht der Mund
über, sagte jener , der eine Schüssel Kalduu*
/ nen gegessen, and fing an zu kotzen.
371 Zum Herzen führen viel Wege.
372 Zum Herzen führt der beste Weg vom Honeii.
— !>chlec^lt^$ , 494.
373 Zwei Herzen liegen einander nahe, wenn kern
Laster dozwischenliegt. — Körte, 2S3i.
•374 A kans nicht übers Hartze brengen. — (^
molvko, 143.
*375 An meinem Herzen hat sich nichts angel
(ist nichts hangen geblieben).
Um die Unschuld zu reraicbcm.
•376 Aus deutschem Herzen«
FQr: ohne Falfteh. Aach in Belgien gilt diea« Redens-
•rt dem WalIotil»cbon und FrnnxOslsohen gegcnaber
für aufrichtig und wahr, wie auf vUmisoh „plattdeutaeh
■prechnn'" soviel wie achlicht deutsch reden heisst.
•377 Da hat et HäU op der Zong. (Bedburg.)
•378 Da ist ein Herz und eine Seele.
•379 Da raÜBst« mein Herz ein Bauer sein. fSchletj
•380 Da müstc einer ein steinern Hertz vnd gle-
»erne äugen haben. — ilathf «iu», Püntuia, ccixi**.
Wenn er brer kein Mitleid haben soUle.
•381 Dar kon em a's Harze rädec. (Schiei.j
mann, lU, 411. 413.
•382 Daran hangt sein Herz.
HoU,: Daar liangt siju hart aan. (üatrtbomit, /. SSd.J
•383 Das bricht ihm das Herz.
BolL: Dat brockt mtj het hart. (Barrebomitt t, 28«,^
•384 Das bricht mein Herz nicht.
HoU.: Daar becft mijn liartgoeno pijn «AQ- (Sarrt^^m^i»^
/, 3S0.;
•38Ö Das frissl jhm das Hei-tz abe. — üaihffi, »T*.
•386 Das hat mir 's Herz schwer gemacht
•387 Das hertz hupflfJ. ihm vor Freuden wie «q
Kälber-Sobwintidein. — .Sim/i/n., //. «,
>h4»M
617
Herz
Herz
618
*388 Das Hertz im Leibe mit jhm theilcn. — J7er-
berger, I. 18».
♦389 Das Hertz im leibe will jm darüber brechen.
Mathenus , PotHlla , CCXXXIII *>.
HoU.: Zijn haart wipitaart als eene koe, die een doom
onder den staart gebonden. (Ilarrebomee, /, 286 ''J
*390 Das hcrtz ist jm in die brach (Hosen) gefal-
len. — Tappius, 40^; Eitelein, SOS: Frischbier*, UH;
Mayer, I, 130; 11, 20; K6rte, 2831 S; Braun, 1. 1341.
Von jemand, der bei einer bestimmten Yeranlaaiong
den Math Terloren hat nnd eiah forohteam and Ängst-
lich bewiesen. Mathlosigklit and Angst wirken an-
angenehm auf die BchliesBmaskeln des Dannkanals.
Schon die alten Griechen sagten: »^Das Herz ist ihm' in
den Unterleib gefallen."
Frx.: Lo cooar lai devient foie. (Körte, 2831".;
Lat.: AnimuB in pedes decidit. (Erasm., 923; Philippi,
I, 32; Tappiwty 40 b ; Seyboid, 28; Binder J, 62; II, 177 1
Wiet/and, 884; Faselius, 16.;
•391 Das hertz lag mir gantz in den knien. —
Franik,II, 47**,; Tappius, 40^; Kehrcin, V!1, 109; From-
mann, lU, 354.
Lat.: Totas animas mihi erat in genibas.
* 392 Das Hertz steigt jhm fiir angst aus dem Mund.
— iHiidi, AwlUla. 11, 446*.
*393 Das hertz zu beiden henden fassen.
„. .. Fanset wiedcramb das hertz za beiden henden."
(Rollvsagenbüchlein , IV.)
•394 Das Herz ablachen. — Schouel, iii4» a. 1125**.
„Wan man einem mit einem Humschmotsen freund-
lich anlachet, und also ins Hertze lachet, dass man
mit lachen einem das HerU abgewinnt.'«
•395 Das Herz ablaufen. — E^iering, l, sie.
•396 Das Herz auf dem Rücken haben.
Von denen , die wegen eines sie bedrohenden Uebels
besorgt sind , a. B. die SklaTcn, die Peitsche fQrohtend.
•397 Das Herz auf der Zunge * haben. — Körte, 2831^;
Braun, i, 1345.
■) In einigen Gegenden auch: Lunge. — Alles, was
man empfindet und denkt, sagen.
Frt.: Avoir le ooeur sur le bord des IdTres. (Star-
sckedely 407.J — Avoir le ooeur ä la bouche.
Lat.: E perforato poculo bibere. (Philippi, I, 153.; — In
labris prirais animam habere. (Binder II, 1437.;
•398 Das Herz aus dem Leibe verlieren.
•399 Das Herz bricht ihm.
Ein hoher Grad von Wehmnth, Oram nnd Kummer
bemächtigt sich seiner.
*400 Das Herz fallt ihm schon drei Tase vorher in
die Hosen, ehe er den Feind sieht.
Lat. : Ante tubam trepidare. (Feuelius, 18.)
•401 Das Herz geht ihm Galop. — FrisdMer *, 1584.
•403 Das Herz hat Knochen.
um Fettigkeit des Charakters zu bezeiohnen. „Das
Hera eines echten Mannes ist nicht ohne Knochen."
(Borne, Oetammelte Schriften, Hamburg 1840, VH, 80.;
•403 Das Herz im Leibe dreht sich um.
Soll. : Het hart draait n^j in het Itff om. (Barrebonue,
I, 288.;
*404 Das Herz im Leibe zittert ihm.
Vor Ängste, Kftite u. s. w.
•405 Das Herz im Munde haben.
Frx. : Coeur en bouche , bouche en coeur. (Leroux , II, 203.;
Sott.: Het hart sit hem in de keeL (Barrebomie, II, 288.)
•406 Das Herz in den Händen tragen. — Pardmia-
km , 1582.
•407 Das Herz in der HosentaBche (im Beutel) haben.
Aehnlich russisch AUmann VI, 517.
•408 Das Herz ist im Bade gewesen. — Mumer.
Er hat bei dem Gebet, bei der Rede niohts gedacht,
empfanden. »Wenn sie schon beten oder lesen, so ist
ihr Hera im Bad gewesen."
*409 Das Herz mit einem theilen.
All««.
•410 Das Herz möchte ihm springen.
Vor Gram , B«trabniss.
•411 Das Hers schl> ihm wie ein Düttchenbrot
e — Friukhiar\ 159S.
•413 Das Hera sitct ihm in den Hosen. — Friteh-
k%er *, 1594.
•418 Dm Hen wird sn Wasser. — ;^nM,7«9: Fo-
hriäm^n.
*4]4 Das HeiM hdit mir im Leibe. <B. HadOohäMn.)
*4lft Du ist m'r niolit aas Hen gewachsen.
*416 Das mir's Hartze am Leebe* lachte. — G<rmolcke»
290 u. 347 ; Rf^nsun , 43.
') In welcher Gegend Schlesiens man: „am LSebe"
statt: „im Leibe" spricht, ist mir nicht bekannt; ich
habe diese Aussprache noch nirgends gehfirt. — ■ Be-
zeichnung grosser, oft rerborgen gehaltener Freud«.
•417 Das stösst mir 's Herz ab.
Frt.* J'ai nn mot, qui m'ätrangle. (Körte, 2831.;
•418 Das thut meinem Herzen wohl.
Hoü.: Dat doet mij goed aan het hart. (Barrebom^,
I, 286''.;
•419 Das war aus dem Herzen gesprochen.
BoU. : Dat was uit het hart gesprokcn. (Harrebomie, /, 286.;
•420 Das wird Herz und Leber (Nieren) stärken.
Soll.: Behalven dat hert endo de lover Btcrct den ingh«>
weide dat ander, (llarretomee , /, 286*.;
Lat.: Preter cor et epar confortat qnodque suum par.
(FatUrsletten, 137.;
•421 Dat genk iäm buawwer diäm Hiärten hiär.
( Sauerland. J '
Es war kein Ernst in der Sache.
♦422 Dat Harte fallt em in de Boxen. — Eichwald, 747.
Boll.: Hei hart zinkt hem in de schoenen. (Barrebom4e,
I, issl)
•423 Dat Ilearte blött (blutet) eame. cnünm.)
Er wttnscht schmerzlich, an dem Besitz, Genuii,
Gewinn eines andern Autheil zu haben I
•424 De hett 't Hart baven in de Kopp Sitten.
(Oelfrief.) — Hawkalender, IV.
*425 Dem gepressten Herzen Luft machen.
Das beängstigende Uebel wegschaffen oder es zu lin-
dem suchen.
•426 Dem ist das Herz in den Stiefel gefallen. —
Lvhrengel, II, 99.
• 427 Der hot e Herz vun Marmel (Stein). — Tendlau, 295.
• 428 Det Harz zedert em wä em Gimpel. (Siehenbürg."
sächs.J — Frommann, K, 326, 283.
Das Herz zittert ihm wie einem Gimpel, auch: wie
einem Gieling (Goldammer).
*429 Die Herzen von sich wenden.
Sich verhasst machen.
Frz.: Aliener les coeurs (oder: las affection« de soi).
(Kritzinger , 18.;
•430 Die weiss einem das Hertz im Leibe vmbzu-
drehen. — Uerberger, 1! ,5i7.
•431 Dos ged'n ze Heatzn, wiar an Jousddl *b
Schmolzkouch. (Steiermark.J— Firmenich, 11,770, 171.
Das geht ihm zu Herzen , wie dem Joseph das Schmalz-
koch, d. i. SohmalzmuB.
•432 Du liegst mir im Herzen, du liegst mir im
Sinn. — Eiselein , 305.
Aus einem Volksliede.
•433 Ein Herz und eine Seele mit jemand sein.
So empfinden, denken und wollen, wie er.
Fr*. : Ce sont deux t^tes dans un bonnet. — Hs sont comme
les deux doigts de la main, ce sont les deuz doigts.
•434 Ein Herz wird doch jeder haben.
Beim Kartenspiel. Wer cufUlig nicht Coeur hat, sagt
dann, mit Trumpf stechend : aber nur Im Leibe.
BoU.: Hij grijpt hem in het hart. (Barrebomäe, I, 288.;
•435 Einem (mit etwas) ans Herz greifen. — Braun«
/. 1S46; /iörtc,2881;*.
BoU.: lemand in het hart tasten. (BarrebomiSy 7, 289^)
•436 Einem auf das Herz treten. — Scfcotrcl, 111«».
*437 Einem das Herz ausreissen.
Frz.: Je lui arracha le coeur du Tentre. (Startchedel, HO.)
•438 Einem das Herz erweichen.
Empfindungen des Mitleids und der Wehmath in ihm
erwecken.
439 Einem das Herz rühren.
*440 Einem das Herz schwer machen.
Traurige Empfindungen in ihm erwecken.
•441 Einem das Herz stehlen.
Beil.: lemands hart Stelen. (Barrebomiet I, 289.;
•442 Einem Herz machen.
Frt.: n lui al mis le ooeur au Tentre. (Startchedel, MX.)
•443 Einem ins Herz greifen.
nun io zureden, dass er es sich zu Herzen gehen Usst.
*444 Einem sein ganzes Herz ausschütten.
Ihm die Terborgensten Empfindungen und Gedanken
mittheilen.
Frz.: D^filer son chapelet. — Dire k quelqu'un ce qu'on
asur le coeur. (Kritzinger, ibW)
•446 Er bringt*8 nicht übers Herz.
•446 Er frisset seins hcrtzen blut. — Tapp%us. 110 **.
Von ttbennftssiger Sorge.
619
Herz
Herz
620
•447 Er fiisst (nagt) sein hertz ab. — Franck. I. 86*.
Jlotl.: llij cnt zijii hurt op. — IliJ knaagt aan ziju eigen
hart. (Jlurrffjoim'e, I. 2SS u. '^60.)
♦448 Er g'würrut'g Herz wie d' ehniuger Krümerin.
C^urtiuiji'u.J
Stellt «ich niil dem BiUkcn :in »Ion Ofen.
"449 Er hat das Ihrz nuf der rochten Stelle.
Jioll.: llij lieeft luit Jiart op de regte plaats. (Ilarrebomi«,
l, 2.SS.;
•450 Er hrtt fin gut Herz.
,.\V«'nii vnii «.-inini Men?chou goiiupt wird: -Er hat
ei» giiti'rf lltTz, wiewDl einen schlechten Kopf», von
eiiiL-in andi^ru siber: 'i Er hat einen sebr guten Kopf,
jedoch fiii flchluchtb.s I1«tzi., ho (dhlt jridor, daiis beim
er;)ti'rn das Lnb den Tadel weil überwiegt, beim andern
uingokelirt. J)i^m entii)irechend scheu wir, wenn jemand
cinu (-cliU-chte ILindlnng beguiigon hat, eelue Freunde
umi ihn selbst burnilht, die Schuld vum Willen auf
den Imelluet r.u wälzen und Kchler des Ilerxcns fUr
Fehler des Kopfes auszugeben.'' (Schoptnhauer , Weit
ah nUl^, II. -Ihi.)
Lat.: Supercilium ealit. (Sfsfboltl , bdO.)
•451 Er hat ein hertz im leib. — Franck, 11» 9i^.
•452 Er hat ein Hertz wie ein Thurn. — Eyering,
lJ,2iO; Körte, 2831*.
•453 Er hat ein Herz von Spiegelglas.
Fr:.: Coeur de venrc. (Itoeill , 1, 6«.)
Lat.: Cor vitrcura. (BoriU , 1 , 66.)
•454 Er h.tt ein Herz wie ein Sehnebersbrot. —
Eixelriu, 553.
Oroitchenhrot von Scliueobcrg um da« Jahr 1531.
•455 Er hat ein Herz wie ein Stein. — Dmun, 1, 1343.
•456 Er hat ein Herz wie ein Stint im warmen
^Vasser. — Fnsc\ihw-,Zi6; FmchUiit^.li^b.
Ist feig.
♦457 Er liat ein Herz wie eine Drossel. (Oüpieuu.)
— Frischbitr, 'A\l ; lU'nnig, 102.
Von einem feigen, inuthlosen Menschen.
♦458 Er hat ein Herz wie eine kalte Wassersuppe.
— Fxschiirl, Troslb.
•459 Er hat ein Herz wie es Tubehus. — Jcr. Gouh>»lf,
Knechi. S l'37,
•460 Er hat ein junges Herz, aber einen alten Arsch.
Jloll. : llij heef t eeu jong hart en een' ouden slart. (Barre-
bomee, 1, 2H8.;
•461 Er hat ein weites Herz.
„Es gibt Männer und Weiber, die so bequeme Her-
zen haben, dass die das ganze weibliche und m&nnliche
Geschlecht durein logiren küunen.'*
•462 Er hat es ihm aufs Herz gebunden.
HulL: Hij hcoft liem op 't hart gebonden. (Harrebomee,
f, 2JiH.;
•463 Er hat ihm ins Herz gegriffen. — Mayer, 1,68.
•464 Er hat kein Herz im Leibe.
So'l.: HU heelt geen hart in't lijf. — Hij heeft geen hart
meer. — Hij hceft zijn hart verloren. (Harrebomee,
J. 'J8H.;
•465 Er hat mehr Herz in den Füssen als im Leibe.
„Aber es befand sich, da-is dieser trasunisoho Eysen-
fressur mehr lierU in den Füssen als im Leibe hatte.**
(üoltjr., Hij7l'.;
•466 Er hat nicht so viel Herz, um bah zu sagen
(um zu muxen).
Wer aus Furcht nicht den Mund anfzuthun wagt.
Die Griechen sagten: Er wagt kein My (m) aasza-
sprccheui weil dies der etimmarmste Laut ist , der auch
vun ilen Stummen hervorgebracht werden kann.
•467 Er hat nieht so viel Herz wie eine Grille. —
Ui«i'/i/.'r,.Yr, 78.
•468 Er hat nichts auf dem Herzen.
Fr: : Ne prendro cho*e ä oeur. (Botill, Ilt , ii.)
Lat.: Kern a corde habere nuUam. (BvtiU, Hl, 54.)
•469 Er hat nur Herz in seiner Karte. — Parömia-
kon, 186C.
Vim tapferu Soldaten, überhaupt zur Bezeichnung
des Muthigen, Unternehmungslustigen, Oofahrrerach-
tcndon.
•470 Er hat 's Herz auf dem rechten Fleck.
•471 Er hat 's Herz auf den Ellenbogen wie die Hu-
saren.
Die dort einen ledernen Boiati in Form eines Heneni
tragen, um das Tuch nicht so b&ld darchcnsoheaem.
• 472 Er hat 's Herz auf der Zunge.
/>«.: Coeur en boQohei bouche on coeur. (BotiU, I, iOi.)
JIoU.: Het hart ligt hem op de lippen (op de tong). (Harre'
bum^ . / , a«8.;
Lat.: Cor in ore, oi In oorde. (BotiU. I, 904.J
♦473 Er hat's ihm vom Herzen gerissen.
JIoU.: Hij heeft het hem van 't hart gereton. (Marre-
bomee, I, a«iS.J
•474 Er ist ihm ans (ins) Herz gewachsen. —
Körte, 2831 •".
Er ist von ihm unzertrennlich , er liebt ihn wie sein
Leben.
♦475 Er ist nach seinem Ihrzen.
•476 Er ist wie Bruder Herz, (lierlin.) — Körte, 747.
Albern und widerlich vertraulich.
♦477 Er kann im Herzen lesen.
Uoll.: Hij kan lemaud in het hart lezen. (Harrebomee,
I, 2st».;
♦478 Er kann nichts auf dem Herzen behalten.
♦479 Er kann's nicht über sein Herz bringen.
JIoll. : Hij kan het niet orer zijn hart kriegen. (Sarrt-
butnee, I, iS9.)
•480 Er kann^s nicht vom Hertzen bringen. —
Schotttl, 1117*.
*481 Er lasst jm das hertz abgewiimen. — Frandi,
//, 72 ^
Diese Redensart gibt Franck für die lateinische: De
gradu dejicere; wofUr er, wenn man einen entrUstet,
die verwandten betfügt: Einem die steg hinabwerfen.
Er ist gar auss der nuss, auss dem sattel gehebt.
Dagegen, sagt er, so man wider slilt: Ich hab ji> wider
in die nuss bracht, in sattel gehebt, auff die steltsea
brauht.
♦482 Er leert 's Herz aus vor ihr. (Routntburg.j
♦483 Er macht aus seinem Herzen keine Mörder-
grube. — Kürte, 2831^: Braun, 1. 1334.
*484 Er nimmt das Herz in die Hand.
•485 Er rührt mir das Herz.
JI^U.: Hij roort mij het hart. (Harrebom4e^ I, 29,9.)
♦486 Er sieht mir das Herz im Leibe nicht an.
(Meiningen.)
*487 Er trügt das Hei-z im Gesicht.
Hott.: Hij draagt zijn hart in zijn aangezigt. (Harrt'
fiomee, I, 2ö8.J
•488 Es brennt sein Herz wie eine Kerz.
•489 Es drückt ihm fast das Herz ab. (BfAtevimrg.)
Der Schmerz.
•490 Es geht ihm nicht vom Herzen.
HiM. ; Het gaat niet van harte. (Harrebomee , /, 28S.J
*491 Es geht ihm vom Herzen herunter. (Roiienburg.)
Gibt's ungern.
•492 Es geht ihm (nicht) zu Herzen.
HuU. : Het gaat hem ( niet ) ter harte. (Harrebomee , I, 2S8.^
•493 Es geht von Herzen, wie wenn die Banem
mit Stuhlbeinen scherzen.
D. h. einander die Kopfe blutig schlagen.
•494 Es hoat mer im Hartzen gutt gcsuhinackt. —
Gonwlcke, 389; liobinson, 42.
♦495 Es ist ein ehrliches Herz, der Teufel weiss es.
Holt.: Eerlijk in zijn hart, maar de duivel kent cijae
atrekon. (Uarrtboinee, l, 287,;
♦496 Es ist ihm ans Herz gewachsen. — Braun, I. 1347.
♦497 Es ist ihm nicht ums Herz wie ums Maul. —
Simrock , 4685.
♦498 Es ist jhm nicht vms Hertz. — llcrberger. I. 2, I17.
♦499 Es ist mir auf dem Herzen (auf der Zunge),
aber kommt nicht auf den rechten Fleck (fiült
mir nicht ein). (Lit.j
•500 Es ist mir durchs Herz gegangen.
•501 Es liegt ihm um Herzen.
BoU.: Hij ligt mij na aan het hart. (Harrebomee , I, 289.J
•502 Es liegt ihm am Herzen wie den Weidbuben
der Stamm des Baums, an dem sie hinaof-
klettern. — l\'8talo:ti.
♦503 Es liegt mir auf dem Herzen wie ein Stein.
HoU. : Het viel mij op het hart, zoo koad alt een itiik
ijs (of : ZOO zwaar als een steen). (Harrebomee, I, SSAJ
♦504 Es möcht ein steinen hertz erbarmen. — FrwuA,
II, 74*.
ßoU. : Een steenen son er van breken. (Harrebemie, I, Vt,)
♦505 Es stosst ihm ans Herz. (Bottenbur$.J •
Einem Kinde nach heftigem Weinen.
•506 Es thut mir im Herzen weh.
•507 Eb will ihm dasUcrs abatoBBen.'
FriMchbifr '.1596; lletmig^ lOI.
Bs drftngt ihn sehr, «in
otwaa Vernonunanei miUnthaU«
Frm. r J'aI an mol qol m'4U»a|^
621
Herz
Herz
622
*Ö08 £t geit em so to Harte wie dem Schöpper
de hete Brie. (Samland.) — /'mtW/itT«, iwa.
•509 Etwas auf dem Herzen liaben.
Das BedÜrfniBS fühlen, jemundem etwas mitsuthoilen.
JIoU.: Hebt gij wat op 't hart. {H<irr>homi'<! , /, 28s.;
*510 Etwas nicht übers Herz briiij^n.
Seiuo Gefahio nicht zu beherrschen im Stande sein.
•511 Etwas vom Herzen räumen. — Aür/c,2Mi*'.
*512 Etwas zu Herzen nehmen. — AVtitc. 2t*3l^; liraun,
/, 1342.
• Davon anf eine anhaltende Art fferOhrt werden.
UoH.: liij neomt het niet ter harte, (liurrtbumee, J, 288.^
•513 Fild ok, wi mcr'sch ILirze schiät (pucht).
(ScMtK.) — Frommann. III, U9, 'JOh; Comolckt', 39f.
•614 He dregt 't Hart in de Bilx (Hose), (fhtfrics.j
— Frommaun, 17, 285, 647; ItMrvn, 642.
• 515 He hi't i't Htit t»p de Tonp on de Deuwel en
do Mag(en). (Mvurs.J — Finnmich, 1.406. an.
•316 He hett en Harte aan Musekütcl. — EichvaUl. 74s.
•517 He hett eu sund Hart aver klcvrigc Finger,
(IhlKtJ — Schützo. IV. 225.
Von jemaudem, der das Dicbahandwerk aus Gewohn-
heit und im kluiuon truibt.
•518 Ue milkt van sin Harte gen Morkuhl. (nutfrirf.j
— Ijiurnt , 5.')4; Unuykulcnder , 11; FirhfPiüd, 743.
•519 Herz aus dem Leibe.
Kino (in Pumiucm) beim Karteuipiel guhranchie Re-
densart, au88«<r welcher beim AuMspirlun der betreffenden
Karte auch uucli folKeude Keden^iarteu sprichwürtlich
augowandt werden : Ilcrz-mich , dast ich loche. Horx-
Mutter , dtit Kiml hott kackt, flrrz-lich ist nicht schäud-
lieh. Kerz-lich tliut micli verlangen. Wenig, aber
herz-lich.
•520 Herz und Mund sind bei ihm weiter ausein-
ander als Passau und Erlau. — Ikirömiakon , 22.S4.
Von einem, der es nicht su meint, wie er spricht.
•521 Ich hab's ilim aufs Herz gebimden.
MuH.: lemand iets op het hart binden. (Harrebomer,
I. iSv.)
•622 Ich kenn' ja dein Herz, es handelt ufn Heu-
marcht mit Aepjicl. (Stettin.)
Fr. UaacHo» , dem ich eine worthvolle Sammlung
pommerichen Sprichwörter aus dem Volksmunde ver-
danke, bemerkt hierzu: „In der Zusammenstellung des
Heumarktes mit dem Aepfelhandel liegt nicht auch ein
Witz; der Heumarkt ist vielmehr in Stettin wirklich
der Platz, wo Obst verkauft wird. Die Verkäuforinnea
(Hökerinnen, Zcmplerinnen ) sind aber gowöhnJich
niclit die bevtcn Vögel. Der unschöne Jargon der nie-
dem Volkskla«8en in pommerschen und mftrkiitehcn
Städten , der weder hochdeutsch noch plattdeutsch ist,
muss doch wol, wie er einmal gesprochen wird, beibe-
halten werden. Für Stettin in«bosondcre spielt noch
berliner Einflus« eine Kullc dabei, wÄlirend andere
Elemente das Schiff^ivolk zutrügt."
•533 Ich konss nich überss Hartze brengen. — Ho-
biMnn. 593; Gomolckc , 537. Fmmmann . HI, 410, 389.
•534 Ich will ihm aufs Herz pissen, dass ihm die
Leber wächst. (Tolkemit.) — Früchbier ', 1597.
•525 Ich will mir das Herz abräumen.
Mich ganz offen darüber erklären.
Frt.: J'en aurai lo coeur net. (L^ndrufj. 450 u. 1068.;
• 526 ich wollt das hortz im leib mit jhm teylen. —
Frmck. U. 74''; Sailvr, llt«.
•527 Ihr Herz ist nicht mehr frei.
H:IL : Haar hart if niet meer vrij. (Harrtbomee , /, 287.;
•528 Im Herzen nüchtern sein and auf der Zange
voller Wein.
SlQV. : Na serci tresnih , na jesiki pjanih.
•529 In sein eigen Hertz gehen. — Eyering. m, 104.
•530 Jemandem Herz machen.
Math einflitsien.
•531 Jemandes Herz gewinnen.
SM.: Icnaada hart winnen. (Harrebomte^ /, 289.;
•632 Kein Herz im Leibe haben.
Dar F«lge.
"633 Kein Hers za jemand haben.
MangBl aa Tertnaon.
*I84 M» siedem wohl oft Herz, aber nüd is Herz.
Mail bftrt wol mIas Wort«, kennt ab«r Min« Oedan-
*Uß Hn Hart» aiaht ans aase enc gebacken Birne
oder a WÜok Battig. — Der nrfaXfe AuhmveM
imJL
* 53G Mein hcrtz im leib zappeln thut , wie eine iauss
in einem filzhut. — .lyrtT, ///, 20C7, ao.
*537 Mein Htrz schlägt wie ein Pferdefuss in mei-
ner link«'n Wade.
•538 Mit dem Herzen betrogen sein. — Lohnmgri. n. J84.
•539 Oeek wer ini dat Hart utrite on et fer de
Höhner krümle. — FH*fh{ii>r *. 1599.
Zur Verspottung der eigenen BetrUbniss.
•540 One hertzc lachen. — Aijhiola li. 9«.
•ö41 'S Herz geht im wi'-rii Lumhertschwoaf. (Ober-
lifterreich.) — H-tiinujurtni.
Isft in hcftif;<>r l!t'w.'ffung und Aufregung.
•542 'S Herz im Lcif» dreht sich einem um.
Vor AiTtfiT. Mitli'iil u. ««. w.
•543 'S H»Tz vor jeiiiimd ausleeren.
//••/;.: llij h«-cit xijti hart vonr ie^ler ojion. — Hij zogt al,
wat hi'm <i|» h«-t li;irt lifit. ^Il-irnf-m'' . /, '^X'.'.)
•544 'S i»'s'ni inis Hat/ wie am Kontor im Matz.
Ks iHl ihm um» Her/, wie einem Kalor im Man;
doiii Vorliebti-n.
•54j 's iscm nich :i sii inis Hartze wie ims Maul.
(Sihli'x.J - fiDitwlckf. H^H; liithtnum, ö'i'j , Frummann,
Ill.JiC. IW; KflUr. i:.7''.
•546 'S möehten's Hartze ohilrückcn, wenn a schun
WOas we«8H. — Gomidcke, HH)3.
Bei Ki'Ut ( lß4 '') »i>rjcht ein Vater bei (ieloffonheit
der I'rüfiniK seiner Kinder ••eine Freiidt* über deren
Fortsclmtte aus: ,. .Sieht und hirt ma sich doch recht
beine Fröde. Wenn sie woa wissen, wos ge Refrofft
werden, hu wirs'n fost 's hartze obdricken. Ich tro
ftewiss Sitri;-', nie warn a (ruckuck nich rffto singen
hiron, sie sein Ja achun gor in klu»;.**
•647 Sein Hertz fuhr jhm auff dem Schlitten. —
UiiUiciiijrnbwhInn, V.\i.
•548 Sein Herz abräumen.
*549 Sein Herz an etwas (ans Geld, an eine Per-
son oder Sache) hängen. — KOrte. 2831 •'t liraun,
I, IMO.
Alle Begierden auf sie richten.
•550 Sein Herz (vor jemand) ausschütten.
•551 Sein Her/ hängt daran.
I/oU.: /ijn hart hangt er aan. (Ilarrebom^f , I, 290.;
•552 Sein Herz hat eine doppelte Hornhaut.
Litt.: Ci>]lum duccre (nbduceru, iuducerc).
*553 Sein Herz ist gebrochen.
Hol'.: Ziju hart is gebroken. ( Harre bomee, /, 2W.)
•554 Sein ilerz ist schwarz wie Tinte.
Tttckisuh, duckmäuserisch, von Verbrechen bedeckt.
•555 Sein Herz ist so bedrückt, als ob ein Mühl-
stein darauf läge.
Boll.: Zijn hart is bezwaard, als of het tusschon twce mo-
leusteeuen lag. (Hiirmbo/nee, l, 2'JO.;
*556 Sein Herz ist weich wie Wischlappen.
Lat.: Spongia mollior. (Philipp! , II, iVd.)
•557 Sein Herz lodert wie 'ne Kerz. — F.i»e\ein. 306.
*558 Sein Herz pocht (schlägt) wie ein Mühlenzeng.
Uoll.: Zijn hart slaat hem als ecn amidswerk. (Barrt-
bfiinit. I, 290.;
•559 Sein Herz und seine Zunge sind weiter aus-
einander als Scha£fhaa8en und Eitzbüchel. —
Parömiakan, 3046.
•560 Sein Herz vor andern verschliessen.
Keine Theilnahme fOr sie empfinden.
•561 Sein Herz weiss nicht, was sein Mnnd redete
Frzi: II le dit debouche, nuÜB le coenrn'y tonche. (Ltn-
droy, 203.;
•562 Sein Herz wie Wasser vor Gott ausschütten.
,,...Vor Gott mein Herta wie Wasser aaeesehtltten
solte, nicht Wein, da der Geruch, nicht wie Milch,
da die Färb, nicht wie Oel. da etwas Fettigkeit , auch
nicht wie Honig, da noch der Qeschmack im Geschirr
übrig bleibe." (OrimmrUhautfn, Voffetnnt.II.J
*563 Sein Herz zappelt wie ein Lämmerschwanz.
MoU.: Zijn hart klopt als een lammeren-staartje. (Harre-
bomee. I, 290.;
•564 Sein Herz zum Taubenschlage machen.
Ununtcrttrochenon Wechsel der Begierden, Neigungen
nnd Bestrebungen.
•565 Sich alle Herzen verbinden.
Die GemUther aller Menschen, mit denen man in Be-
rtlhrung, für sich gewinnen, an sich ziehen.
•Ö66 fiich in sein Hertz hinein Schemen. — Zeytbuch.
CCXXX": thrnmchlriw. XXV. l*.
623
Herzbändlein — Herzen
Herzensfreund — Herzwarm
624
•567 Sie sind Ein Herz und Eine Seele.
„Sie siod ein Hertz, ein Wille, ein seele.'' (Matht"
$iui. Bist. Je$u, cxini\;
Frx.: Ce BOnt les denz doigta de la main. (Lendroy, 619
u. y«.;
Lat.. Novi Simonem et Simon me. (Philippi, II, Ai.)
*568 So lange das Herz iu mir schlagt!
Frz.: Taut que l'ame me battra dans le corpg (dam le
yentre).
•569 'T Hart puckert (pocht) hüm as'n Lämmer-
stäärtje. — Slürenburg, 186*.
•570 Vom Herzen wegreden.
So reden, wie man denkt und empfindet.
•571 Von Herzen lachen.
•572 Wenn dat nich tau Herze geit, mot e atenerne
Norsch hebbe. (Samland,) — Frischbier^, 1600.
•573 Wer kan einem jeglichen ins Hertze sehen. —
Schonet. 1146*.
Herzbändlein.
•'S Herzbänderl möcht' einem zerspringen. (Roi-
tenburg.J — Simrock, 8713.
Vor Angat, Sorge, Kummer u. t. w.
Hermb&nkleln.
•Es ist ihr Herzbenkerl. (Wien.) (8. Augapfel,
Herzpttnktlein n. Herizipflein.)
Hersblatt. "
•Du bist mein Herzblatt, wenn ich dich sehe,
bin ich dich satt.
Herzblnt.
•Sein eigen Herzblut fressen. — Körte, 2S3i^.
Herzeben.
Herzke , du wetst , Kafifee mot sön , sewe Bohne
vertie Tasse. — l'rischbier, 1854.
Herzdrücken.
•Er wird nicht am Herzdrücken sterben.
He^egro'wlna.
1 Die Herzegowina hat die ganze Welt bevölkert
und sich selbst menschenarm gemacht. —
Reinsbcrg M , 68.
2 Wenn die Herzegowina hungrig ist, so ist Bos-
nien nicht schuld. — Reiiuberg VI, 68.
HerseL
* 1 Du Hartzel werst a Lammel. — Robinson . 683 ;
Gomoldie, 313.
*2 'S drücktem bald es Hartzel ab, wenna wobs
wces. — Robinson, 343.
Herzeleid. , , ,
1 Dass dich das hertzeleyd bestehe l — Agricola
1, 474; Schottd. 1137».
Gehört mit zu den sprichwörtlich von Agricola auf-
geführten Flttchen und VerwOnBchungaformeln.
HolU: Harteleed is de diepste pijn. (Harrebomee , I, 287.J
2 Dass dich das Herzleid ankomme, sagte der
Teufel zum Schelm, und gab ihm eine Maul-
tasche, dass er ihn eingeladen, den Hintern
zu küssen und dann ein Kreuz davorgemacht.
3 Drei herzleide verterben einen Mann: ein Vn-
gezogener Sohn, ein Nerrische Tochter, ein
Muttwilliges Weib. — oiiow's Mt.
4 Es ist kein grösser Hertzeleid, als wenn die
Kinder vbel geraten. — Pe/n, //, 267.
5 Es ist kein grösser hertzleid, als wenn das
Weib vbers böglein schreit vnd frerabde fisch
in jhres Mannes teich setzet. — Petri. II. 267;
Henisch, 445 . 69.
6 Hertzeleid ist der Tod. — Petn. II, 378.
7 Hertzleid vber alles leid. — Mathesy. 159*.- Pauli,
PottiUa.m^.
8 Wer Herzeleid muss tragen , der hat von grosser
Noth zu sagen.
*9 Einem alles gebrannte Herzeleid anthun.
Brennende, hOchtt empfindliche Beleidigong. Weber
in «einer Mönckeret (II, 342) Termathet, dsis diese
Bedenasrt Ton den tenflisohen Ketserrerfolgungen der
Dominioaner herrtthren kOnne.
Fr». : Pen^oater quelqu^nn 4 outrznce. (Mritunger, 496 V
1 Hertzen obn Last, Trincken ofan Durst, Be-
ten ohn Innigkeit sind drey verlorene Arbeit
— Petri, fl, 178.
2 Herze mich und küsse mich un kränkle meine
Krause nich. (OMpreuu.)
Bedensart heim Boetonspiel, wenn mit der Dameg«-
•tochen wird.
3 Man herzt einen Ofen, der wärmt
4 Niemand Hertzt ein kalten Ofen. — Lehmann,
143 . 60.
5 Was herzet, das schmerzet; was liebet, betrübet
— KOrte, 2831 ; Seybold, 466.
Lat.: Amor et amaror. — Quae ardenter diligimnie» fftz-
▼iter ■UBpiramui amissa. (Seybold, 465.)
Herzensfreund.
•Es ist ein Herzensfreund.
Lat.: Amicns nsque ad aram. (Seybold, 24.)
Herzenzfröhllohkeit
Rechte Hertzenfröligkeit wächst auss Gottes
wort — Lehmann , im , 6.
Herzenaffrond.
1 Deines Hertzensgrund mach niemand kund. —
Pelri,II, 72.
. 2 Hertzgrund quillt im Mund. — Herberger, I,t,W7
u. 793 : II, 333.
D. i. wesB dae Herz toU ist, dess geht der Mnnd aber.
3 Nicht alles kommt von Herzensgrund, was schön
und lieblich redt der Mund. — Sutor, 19.
4 Was tief im Herzensgrunde, muss man nicht
sagen jedem Trüffelhunde.
5 Wie der Herzensgrund, so redet auch der Mund.
•6 Aus Herzensgründe lachen.
Herzenslust.
•Nach Herzenslust. ^
Herzenzthränen.
Hcrzensthränen sind besser als Wimperthränen.
Herzffemein.
Mit dem du nicht herzgemein bist, mit dem
werde auch nicht handgemein.
Vermeide den vertraulichen Umgang mit solchen Per-
sonen, bei denen du blos die BoUe der Freandaehsfl
spielen maistest.
Herzhaft.
1 Der ist Hertzhafftig, der nicht forchtsam vnnd
nicht kün ist. — Lehmann, 384, 5.
2 Wer hertzhafft ist, verlest sich draufT, wie ein
Ochss oder Bock auff seine Hörner. — Leh-
mann, 446. 7.
Herzhafter.
1 Dem Herzhaften naht sich das Glück.
2 Der Hertzhafft ist wie ein Amposs, er firagt
nach keinem streich.
Er achtet die Streiche, wie der Ambosi dea Schwiedi
Hammer.
Herzhafti«keit -^
Ein Loth Herzhafbigkeit ist oft so gnt als ein
Pfund Geschicklichkeit.
Herzlich.
Herzlich thut mich verlangen. (S. Hen 5i9.)
Bedensart beim Kartenspiel auch mit dem ZoMts:
— nach meiner Schwiegermutter Oeld.
Herzog:.
•Hätt' ich Herzog Jörgen von Baiem Got
( S. Georg 9.)
Herzpünktletn.
♦Das ist gar sein Ilerzpünktlein.
Sein Liebling, auch unter mehrem Kindern daiUebltt.
HoU.: Uet is lijn harüapje. (Harrebomie, I, 388.;
Herzstoss.
•Einem den Herzstoss geben. — Ei$e\ein, 806; Btom,
I, 1332.
Diese Niederlage hat den Atheniensem den Hsrti-
stoss geben. (Gott/r., 141».;
Herzuziehen.
•Er zieht das Unglück herzu wie der Nordost
die Wolken.
Wer selbst Veranlassung sn Streit und üaiMedfli fikt.
Von der Natur dieses Windes entlehnt.
Herzweh.
1 Herzweh geht über Baach(Zahn-)weii.
MoU.: Hartseer i> oeen buikpiJB. (BambomM, I, Mt>i
2 Herzweh und Zähnepein vertreibt nun inoM
durch Spiel und Wein.
Eoü.: Hartseer ea pU& efean TlMMhaAUoei. (i
bomie, I, 288.;
Hei'z w uxm.
•Der Herzwnrm beseioht mich. —
Wird geragt, wm
im HsUe aontelgt
€25
Herzzipfiein — Kessen
Heste — Heu
626
Herazlpflein.
•Es ist ihr Hcrzzipfele. (Mirtingt-n.)
Ihr liebstes Kinil.
Haschen.
Dat sali wül wat besehen, süd' et Niclöschen,
do fei er mit der Köz^ Eier den Ilartberg
heraf. CIUirtnlarnl._ — llotfer. TJO; Simrock, 1691.
') In der kölner Gcgeuil ein Traykorb.
1 Die Hessen, die besten. — IHftor.. IX. i: Eüe-
h-iu, 307; Küric, 2ä36; nein»brrg V. 63.
Krii>gsruUiu im DreisBii{jührii;en Kriege.
2 Die IIe»sen haben grosse Krüge und saucm
Wf'in, wer wollte gern im Lande der Hes-
sen sein !
U Die IIe>*sen haben weder zu sieden noch zu
braten, wenn dii' Schlehen und Holzäpfel
nicht gerathen. — Emlfin. 'Htl.
4 Die Hes»;eii können vor neun nicht sehen. —
Siiiiftnk, AA'jG: Körti', 2837; linnitbt'rij V, 63.
5 Wann ein Hesse in ein frenibd Haus kompt, so
zittern die Nägel in allen Wänden. — Oniter,
III, *Jb: Lilinuwii, H,Wl, 'JU: Snurutk. i894; lleitu-
'>vig V, «3.
Sc}iildi>ruii^ (leb Hpnelimeiis der hcssiicheu Krieger
im Ureiniii^jäliri^rn Kriege, sobald sie alt Einquartie-
ruug Oller iilündcrud iu ilie Huuaer kameii, wahrackein-
liuh iiisbuBuiiderc, wo sie als Fciude eindrangen.
li Wo Hessen iiml Huliiinder verderben, wer wollte
da Nahrung erwerben. — livrckcnmeitfir . 249; Ei$e-
lein , .')iii ; Simrwk , 46\i3 ; lU-tnshvry V, 62.
lUn Wort, das ihrem Fleisae \rie Direr (reiiUgsamkeit
und Spardumkcit gleich »ehr zur Khre gereicht.
•7 Blinn Hess, kannst 'n Pötten nich sehn? (I'om-
Zum AnreunondoD, Stolpernden.
• 8 Es ist ein blinder Hesse. — Eisetein. 307 ; l/raun.
/. 13.'>u; Kurte. 2837*.
J. ti. Hoii**fait meint: „Die Hesiten heisson deshalb
blind , vreil sie stets klibu und unverrUckt iu die Scltlacbt
gingen. Und iiire Tapferkeit bat sich anch bei ver-
sohiedcnen ( iclcgenlieiteu bewährt. Oder vielleicht auch
deslialh, weil sie nicht fragen, wofür sie in den Kampf
gehen, ob als verkaufte äoldner oder als Kämpfer für
die hoclisteu UUter eines Volks V* (Vgl. über die Ke-
densnrteu Wn'jnirr iu der AU-jf meinen SchuUeitung , Darm-
ritaUt l'i.'ii, Nr. 110, und Wnf/nrr , Deuttch«* Le*fffuek,
Stuttgart ls64, 6>. 7ü.) Bvrckrmwytr (24») fUhrt den
Vers uu : Inter (icrniunam varie cognoraino gentem,
C09C0S esse Iles^os per Jora Tulgus ait.
Lat.: Talpa caecior. (Hanzelu, M; Hauer, Kiij*; Philippi,
11. 21 lt.;
*9 He öss e blinder Hess. — Frisihbicr\ leoi.
Hesaebit.
'Ne Hessebit. r»».-.w/.^
Von einem länkischen Frauenzimmer. Hessen, Hil-
seu=: hetzen. Hess, liess, ist ein^Hctzmf.
1 Das Land Hessen hat grosse Berge und nichts
zu fressen, grosse Krüge vnd sawren Wein,
welcher Teuttel wil im Lande zu Hessen sein.
— Lehmann, 11, 27M, 42; lifrdieniavyvr , 249; Ewe-
rtiii,3M7: Si mit*« iL, 41^92; Ko rfc, SS33; 7/raun. /, 1848;
Hdn^hvr,! V, «2; Ueutxchf lltunanzeilumj , Hl. 40, 314.
2 Hüte dich vor dem Landgrafen von Hessen,
willst du nicht werden aufgefressen. — Sim-
Tiuk.A^b.
3 Im Land zu Hessen ist schlecht zu saufen und
wenig zu fressen, dünne Bier und sauer W^ein,
der Teufel möchte in Hessen seinl (S. Haten.)
4 Im Lande Het^sen gibt*B grosse Schüsseln und
wenig zu fressen. — Körtr, 28».
Die Franzosen haben Ton einer ihrer Stttdte den Bpott«
reim: „Clermont hat klaren Wtn, groaae HiOMi, aber
nichts daxin.** (Reimtbtrg V, LtO.)
5 Ist in Hessen nichts mehr da, siehn wir nach
Amerika.
Sowie nach AroAo die Klnwolintr Ton Faoi,' ala ■!•
die Sohnaeh dar Ptraar niaht mahr ertragt» konnten,
Ihre Stadt TnüttMa ud naeh Abdara In Thraslen
«Man. El fiUt Bla an alner ZnAuchttatStie gagea
Draek.
XflI.r Ahdtra pilohn Tejorum culonia. {Era9m,t SlS;
Cprrta^ , /, m.)
Sri:ICUWOSTIg-lJEXIX05. IL
Heate.
1 Magre Heste, Sorte Pötte, danske Fräste. (IMfi.)
D. h. magere Gäule, schwarze Töpfe (ein beliebtea
in jUtland verfertigtes Kttchengcschirr) und dinische
Pfaffen. Dies erhält, wie das Sprichwort sagt, der Sohlea-
wig-Holstoiner ans dem Norden, von den Dänen, hunger-
Ibideriäche Beamte, ungerechte Bescripte und andere
derartige (beschenke. Es wird damit auf der einen
Seite der Widerstand gegen die Verdänung, auf der
andern die Hinneigung zu dem Baden, d. i. zu Deutsch-
land, woher man (rewinu und Bildung empfängt, aus-
gedrückt. (Vgl. (irenzbvUn, Bd. 15, Hft. 2, S. 37.)
2 Wat vura Hest gebuoren üs, blift Filen. cSieben-
bürij.'SÜchit.) — .Schuf>li'r , 179.
Hesterel.
•He h«'tt Ilestereier eten.
Klstercier; er kann nicht schweigen.
Hätscheln.
Wer mit hetschelt, muss mit an den galgen. —
Framk. WcUbuch, XXXIX •'.
Hetschen.
Wer mit hetzschot, der muss mit hangen. —
l'vtri, U. 736.
Hetse.
Eine Hetze' sitzt gern bei der andern. — Kvrtp.28i8.
') Kin Beiname der F.lstor, die in andern (regenden
aui-h Aextcr, Exter, Atzel, Actzcl, Gatze, im Ober«
deutschen Aglastor, Alguater, Agcrpt, im Kiederdeot-
flclion Uogoster, Hoster, in Schlesien Hchalaster beisst.
Hetsen.
*Hä hetz den Honk un hält den Honk. (B-^ilburg.j
Hetxer.
Der hetzer ist wie der Jäger. — Lehmann, 40s, 87.
Wer das Wild zusammentreibt, hat so viel Antheil an
dessen Tode, als wer es erlegt. In guter und Qbler
Bedeutung.
Hetsxnelster.
Einem Hetzmeister braucht man die Jagd nicht
zu lehren.
Frz.: II scet trop do cliasse qui estä vcneur. (Ltrouz,
II. 5».;
Heu.
1 Alt Heu, alt Geld und alt Brot schätzt vor
vieler Nuth.
2 Altes Heu ist schwer anzuzünden, aber noch
schwerer zu löschen.
3 Besser Heu als Grummt.
4 Beschisseus Hew vnd faules futter, faul Eyer
vnd stinckend Butter. — Kyering. 1, 186.
5 Dai möch viel Hau hewwen, da jedem 't Mul
woll stoppen. — Uow/r. 70, 126; hochdeutsch bot
Heinsberg IV , 85.
6 Das Heu einzufahren ist beschwerlich, aber im
Winter es zu raufen leicht und sehr emährlich.
7 Das Heu langt für die Kühe.
HulL: Daar is «og hooi voor al de kooijen. (Barrebomie,
/, 330.;
8 Es ist jetzt Heu genug herunter.
Lat.: Clandite nunc rivos, sat prata biberunt. (Virgil.)
(Binder II, 503.)
9 Es wäre viel zu wenig Heu und Stroh gewach-
sen, wollte man ailen Verleumdern die Mäuler
stopfen. (Eifel.)
10 Et äs niche Fäder Ha esi hi geladen, dat nit
noch en Gafel v61 draf gii ^ .svAiwfer.soi*.
11 Et es kenn Heu genug gewassen, öm de Lud de
Mond tc stoppen. (Mmn.) — Firmenich, /, 404, 237,
12 Fuls Heu, längs Habcrstrau. (Soluütum.j — Schild,
106,65.
13 Häw gehet, Haber und Hexel durcheinander ge-
menget, trabt, aber Haber läufft. — Coiei-, U9^.
14 Hei up, Köh död. (Oslfnes.) — liueien,632: Fir-
metnch, l, 19. 23; Frommann , 17. 288, 691; llauskalcn-
der. in,
Dan.! H^et oppe, koen di«d. (l*rot,iian., ^A.)
BoU, : Hct hooi op , en de koe dood. (Harrrbomee , I, 'iM.)
15 Heu in die Ochsen, Buben in die Bauern, Wein
in die Mönche. — Klosterspiegel , 15 , 19.
16 Heu und Gras kommt Kühen und Pferden zu
Pass.
EoU.: llooi en gras komt weflr te pai. (Harrebomfet
I, 331.;
17 Heu und Stroh machen mich froh, sagt der
Bauer.
40
627
Hea
Hea
628
18 Ileu und Stroh sind gern beisammen, aber eie
sind nicht gleich.
Soll. : Dat ia een Todr hooi , zei Jorden , en het wai
een wagon vol stroo. (Uarrebomie, I, 330 J
19 Je nasser Ileu, je besser es brennt.
20 Jeder macht Ileu, so lange die Sonne scheint.
21 Langes Heu ist gut laden.
22 Mache Ileu, wenn die Sonne scheint. — Sailer, 279;
Eiselein, 307; Simrock, 4699; Braun, I, 1354.
Die Wahrheit, daat jedes Oesebftft besorgt werden
müsse, wenn sich die selten wiederkehrende Gelegen-
heit dafür bietet, findet sich sprichwörtlich auf die
mauniohfachate Weise bei allen Völkern ausgesprochen.
Trinke dein Bier, ehe es schal wird, sagen die Friesen.
Die Kleinrnssen : Wenn Meth da ist , muss man löffeln.
Die Holunder: Zieh an, wtthrend das Fischchen un-
tertaucht. (Reinaberg III, 9.; (S. Eisen 36.)
Engl.: Mako hay, whila the sun ahines. (Oaal, 890.;
23 Machet junges Heu und alts £nd, wenn ihr
viel Milch wend (wollt), (luzerru)
24 Man braucht viel Heu, am allen Leuten das
Maul zu stopfen.
Holl. : Men behoeft veel hooi , cm allen man den mond te
stoppen. (Harrebomie, I, SSlJ
25 Man darf auch nassem Heu nicht trauen; wenn's
zu dicht liegt, es brennt.
26 Man kan einen Schober Häw nicht aufif einmahl
tragen, sondern ein Arm voll nach dem an-
dern. — LehmoHM, 934, 13.
27 Man muss das alte Heu nicht eher verkaufen,
bis man frisches Futter hat.
Dan.: Vee er den som h0 8»lger, naar viben konimer.
(Prov. dan., 304^)
28 Man muss das Heu nicht über den Balken werfen.
Nicht verschwenden.
29 Man muss nicht zu viel Heu auf einmal auf die
Gabel nehmen.
Nicht SU viel auf einmal anfangen.
30 Nasses Heu kommt leicht zum Brennen.
BoU.: Nat hooi raakt ligtaan hetbro«iJen. (Harrthomie,
I, S31.;
31 Unter einem Fuder Heu erstickt keine Maus. —
Simrock , 4703 u. 6918.
In Hecklenbnrg: Unnem Föder Heu is noch kdn
Mfts stickt. (Sc1alUr,in^i^.)
32 Viel Heu, weniff Korn.
Bin Jahr, in dem viel Gras wichst, ist ein regen-
reiches und darum der 6etreid»emte naohtheiliges.
Fr».: Ann6e e& foin fertile, Annfe, h^last sterile. (Ca-
hitr, 734.;
33 Was man am Heu spart, muss man an der
Peitsche zulegen.
HoU.: Wat men aan het hooi bespaart, moet men aan de
Bweep weder toe geven. (Harrebomte ^ 1, 331.;
34 Was man nicht am Heu hat, das hat man am
Stroh. — Simrock, 4700; Körte, J839; Brom, /, 1351.
35 Wendt Heu, spendt Heu. ((Mfriet.) — Eueren, 1270.
36 Wenn das Heu dem Pferde folgt, dann wilPs
gefressen sein.
Man soll das Oute nehmen, wo sioh's bietet, die
gOnsüge Gelegenheit ergreifen. Das Sprichwort wird
aueh auf heirathsflhige MAdohen angewandt.
MoU.: Als het hooi het paard Tolgt, dan wil't gegeten
a|)n. (Barrtbomee, I, SSO.; — Dm das GegentheUaos-
andrfloken heisat es : Het hooi Tolgt den beugst niet.
37 Wenn Heu in der Krippe ist, muss das Pferd
(der Ochse) fressen.
BoU.: Het hooi is In de kribbe, het paard sal weldra ge-
stald BiJn. (Barrebomte, I, 841*;
38 Wenn Heu und Stroh beisammen sind, so brennt
es gem. — Sauer, 61: Simrodk, ISSS; SdnUfremd,
87. 101.
Jagend und Liebe sind einander nicht fem.
39 Wenn ihr mir Heu gebt, sagte die Kuh, so geb'
ich euch Sahn'; gebt ihr mir Stroh, so geb'
ich euch kän* (keine).
40 Wenn kein Heu mehr in der Kaufe ist, schla-
gen sich die £sel.
Nahrungsmangel bringt Zwist in die Ehe.
FrM. : (^uand fl n'y a point de foin a« ratelier, lee 4net
se battent. (Cakier, 733; Lendroy, 37; Oaal, 1100.;
41 Wenn man blos Heu fattert, wird das Pferd
von keinem Hafer fett
BoU.: Daar het al bool is, wordt het paard vi
li»ver vet. (Barrebotnie, I, SSO.;
42 Wenn mir das Heu verdirbt, so geräth mir der
Kohl, sagte der Bauer, als es ein paar Wo-
chen in aer Heuernte regnete.
BoU.: Verrot mijn hooi, coo wast mijne kool, zei debo«r,
toen het regende. (Barrebomi«, I, 331.;
43 Wenn zu viel Heu übereinander liegt, so brennt
es leicht.
BoU. : Te veel hooi over hoop gehaald , doet het broeijen.
(Barrebomee. I, 331.;
44 Wer Heu haben kann, lässt das Grummt liegen.
Wo es noch Jungfrauen gibt, tanzt man nicht mit
öffentlichen Dirnen.
45 Wer im Hew nicht gappelet, im schnitt nicht
zappelet, im lesen nicht früh auffsteht, der
sihet wol , wie es im Winter geht. — ifenüdk,
1334, 54; Petri,II, 721; .Ya*«. SchtübL, XIV, 5; TtA>'
ler. 209; für Oesterr.- Schlesien: Peter, 447.
46 Wo Heu mangelt, muss Stroh aushelfen.
BoU. : Heb ik niet veel hooi, dan krijg ik toch waat stroo.
W'BarrebonUe, I, 330.;
o kein Heu ist, fressen die Pferde Grummt
48 Wo man Heu abladet, sieht man vor Staub die
Mücken nicht.
49 Zu seinem (eigenen) Heu kann jeder Stroh
sagen. — Eisern, 307; Simro<^, 4701.
Mit dem Seinigen kann man nach Belieben rerfAhren.
Die Bussen: Wer sein eigen Heu Stroh nennen will,
der thue es. (AUmann VI, 423.;
♦60 As 't Höi blöit (Kleve.) — Fimwnicft,;, S83,S3.
Um zu sagen; niemals, weil das Heu nicht .blttht.
(8. Nimmerstag.)
♦Öl Da wird kein Heu dürr. (Schwaben.) — Eise-
lein, 807; Körte, 3888; Braun, 1855; yefflen, 455.
Dort, oder unter solchen Umständen gelingt es nieht.
Man gibt sich da vergebliobe Mtlhe.
♦62 Das Heu auf dem Ofen trocknen.
Aehulich russisch AUmann VI, 520.
♦53 Das Heu zwischen die Homer legen.
•54 Das ist kein Heu von meiner Wiese.
Boll.: Dat hooi is op mijne weide gegroeid. (Barrebomde,
I, 330.;
•55 Dat Heg öss so'got, dat et de Plaschker » Farr
to Möddag eten kann. — FrisMier *, i«02.
0 Plaschken, ein Kirchdorf im Kreise TUsit
♦ 56 Er hat Heu am Home. — Körte, S8S9 •» ; Braun, i, isiS.
Nach einem Poiizeigesetz im alten Bom mneste Jedem
Bttlok Hornvieh, welchem wegen seiner Wildheit nioht
au trauen war, beim Austreiben eine Hand toII Heu
um die Homer gebunden werden, damit Vorübergehende
sich fernhalten und vor Gefahr baten konnten. Also:
Hüte dich ror ihm; es ist ein gefihrlioher Mensob.
Lat.: Foenum habet in oomu. (Faselius, 93.;
•57 Er hat Heu in den Stiefeln.
Er hat sich besackt, seinen Schmuh, seinen Sohaitt
dabei gemacht.
Frz.: II a bien mis du foin dans ses bottea. (Leroux,
IIj 113.;
•58 Er ist besser als Ung Heu zu laden. — Grim-
meltihawten, Vogelnest , IL
Er I&sst sich leicht zu etwas überreden, Pii einen
Zweck gebrauchen.
•59 Er nimmt zu viel Heu auf die Gabel. — Revu-
berg IV. 114.
BoU.: Hij neemt te reel hooi op zijne vork. (Bmrebomde,
I, 331.;
•60 Er weiss das Heu auf seine Gabel zu brinf
BoU.: HiJ sal dat hooi wel op zljne gaffel krijgen. (i
homie, I, 331.;
*61 Es frisst kein Heu.
Blau kann es ohne Kosten und Gefahr aufheben, b«>
wahren.
♦62 Es geht nichts ins Heu. (Wettf.)
Es ist keine Schwangerschaft zu erwarten. (S. Heb-
amme 11.)
•63 He hett dat Heu um de Föten. (Onfriu.) —
kalenier,!!: Bueren.lVn EickvalA» 588;
F, 439« 517.
*64 Heu und Stroh im Kopfe haben.
Sehr dumm sein.
•65 Heu von Nachbars Wiese holen. — Aürnnm. Wl,
*66 Ich hab' Heu genug auf meiner OaboL
BoU.: Ik heb hooi genoeg op inline Tock. •"-"
*67 Ich' wiii ihn noch Hea fressen lehren. (B. s»j^
Warum sollte es nioht möglich stfn, ^
endlich gl*^uben au maohen,
Kopfkohl sc
629
Heubaum — Heuchler
Heuchler
630
Torsagto und sie zwttnge na nachzusagen? Der Fran-
tcine FoulloH lieliauptettt : ,,Wenii ich Miniater w&r«,
Ich würde die FraoKoscn Hon essen leliren.'* (Gu*t. von
Utruvr» RKrvtntion%:riia(hr, Neuyork ISJ'.i, Hft. 1, S. 43.J
•68 Jetzt ist fjenug Heu unten, auch Ochmd *. (IM-
tenbunj.j
■) D. i. Grummet. — Nun genug Ton dem, etwN
änderet».
•69 Jetzt iat Heu genug herunter. CMirtingiii.)
Genug doniit, ich habe es satt.
•70 Sic können ihr Heu Stroh nennen.
Sie nühm(>n vinauder nichts Uhol.
•71 ^Vi niött nicht in 't Ilügg (Heu). (Lippe.)
I). h. nicht sü eilig, wie es beim Heuen lu weilen
nothwendig ist.
Heubaum.
Wenn der Ileubauni klappert, schreit der Kukuk
nimmer. (Tiankvn.)
Heuch«lel.
1 Heuchelei bekommt *8 Geld, und Wahrheit geht
betteln.
2 Heuchelei ist des Fanatismus Hure.
3 Heuchelei iHt Trumpf.
4 Heuchelei und Oleissnerci sind des Teufels Li-
berei.
5 H<'uchelei uud Sehmeichelei sind der Freund-
schaft llenkerei. Cl-iunienj
Litt.: In ainiuitia ixMtis iiullu major, quam adulatio et
blanditiae. (Sfjf.oN , 2:U.;
6 Heucheley ist die ^rösste Büberei.
Der Tnif. Thotuck aus HuUe »iirach auf der Prediger-
versainniluntr zu Zürich ( H-'l-S. August Itküi) die Be-
hauptung uuri: „Div ilcuchvlri habe auch ihr Gutes."
(Vgl. UUU'h, SoHHtasfuhl-tU , IHOO, S. MVA.)
Frt.: L'hypocrisie est 1« niautcau de la scöl^rateiso.
J.al.: Honitutis vorba imituri umiur malitia o>it. (Kranck,
7 Heuchcley vnd betrug haben kurtze Flügel. —
Lehmann . 381 . 1.
Heuchelmann.
Heu«:helmnnn ist am besten dran. — Lthmann,
3t>3, 1»; Simrnch, 4704.
Heucheln.
1 Ks heuchelt niemand, er wolle denn täuschen.
//. IhiHi- (Rfis'hihler, Hamburg 1S34. IV, »s»; sagt:
,.Ich luubS uiciuur Sicherheit wegon Joizt dcvüte Ge>
»iclitrr oflinoideii, «oniit gibt er mich an bei seinen
Alithvuclilvrn in f'liristo, die mich in cfHgie verbrennen,
du die Polizei uipuh nicht erlaubt, die Personen selbst
ins Feuer /u werfen.''
2 Heui-heln und Lü^^cn mag Gott nicht betrugen,
aber des Teufels Acker pllügen.
3 Wer heucinln kan, ist wol daran. — A?rn, //, 718.
4 Wt^r heucheln und schmeicheln kann, ist ein
gemachter Mann. — l\irömiaktm. 2i7i.
5 Wer htiuehelt, dem gelingts, aber nur eine zeit-
laug. — /'««n. y/.7I8.
6 Wer nicht heucheln oder schweigen kan, der
kompT selten fort. — ivm. //. 740.
Fort kommt er wol, aber niclit in der von ihm ge-
wunHchtüu Weise.
7 Wer nicht heucheln und schmeicheln kann, der
ist nicht der Leute Mann.
Lot.: ^i via laudari , si vis carutque vocari, discas adu-
lari, nam tales sunt modo cari. (fiaul, 411.,^
8 Wer nicht Heuchelt, der taug nichts, saigt Claus.
— Lrhmanti . 383 . '24.
Henchelstab.
Bei dem lii^uchelstab gewinnet man Ehre, gunst
vnnii hab. — Ltltnuum , na . 19.
Heuchler.
1 Der Heuchler demut ist zwifeltige hoffart. —
hlri. n,V3; Hfni*ck, (>7A. 64.
2! Der Heuchler geht auf dem Wege zum Para-
diese ins Fegefeuer. — Kinfaliif, 478.
3 Der Heuchler gleisst (glänzt, suheint) ohne Geist.
Es ist uiehu W«hrai, Wlrkliobei, nar Ttnichnng.
4 Der Heuchler ist ein frommer Mann, der nck
in fetten Pfründen mäBten kann.
5 Der Heuchler kann dus placet Lied lingen. —
Lehmann, tn, IB.
6 Der Heuchler will das Licht ein andern lassen
butzen, furcht er letche ea aosi. — Lehmann,
MS.lt.
7 Der Heuchler will den Herren rosen vnter die
füss legen. — Liionann. 38S, 18.
8 Der Heuchler will den Teufiel nicht erzürnen.
— Lchmunn, 382, 17.
9 Der ist ein heuchler, der einen vnt4?r Augen
lobt. — Lf'Intutnn , 'iSi , 13.
10 Der ist ein hou(rhler vnd Schmeichler, der mit
betrug vnibgehet. — Lvhmann , 3Si ^ 12.
11 Des lleuclilera Thränen sind nicht echt.
It.: Ij*hi]iocrita 6 frattttllo del ooccodrillo. (Pattaglia,
lOs, 1.;
1« Dess lleuclilera red sind GilTt vnd Gall, hütte
dich, sonst liringt er dich in gross vnfall. —
Lehmnm, 383. '29.
DÜH. : liyklers lale er ligesom slierncrne, der tviugor ingen
til nt iroc Hig, men bovai-gi^r kun dor til. (Prot, dun., 3^.J
lt.: Chi rita HOttu la frusca, ha iiuvUa che riovo, e iiuella
chn c.iDca.
13 Ein Heuchler ist die höchste scuch auff Erden.
— V.'in. n, ly?.
Wie im Vorgefühl öCinuH eiuitaninn Kuties in Hyrakus
achlosrt l'i-ilen eines seintT polniniiten Lioiler mit den
Worten : ,,lJnd sollt' icli i<ti>rb--ii eiubt wie Ulricii Hütten,
verlassen und allein, ubxiehii den llüuclitcrn will ich
Ihre Kutten, nicht lohnfs di>r MUhesrhlucht :<u sein.*' —
,,Iu Ifautt'» Hüllt', gehen diu lleucliler in bluiomt'n MAn-
teln mit vorkohrtum, zurüekt{ebogoui*ni (jcsicht umlior
und kommen nicht von der Mtelle, scheu immer rück-
wärts mit verrenktem Ilalso und sohcn nichts UoescroB
als ihre Verkührthcit." (Jachmann, Ri'liijitii'H, 111,166.)
14 Ein Heuchler ist ein böser Schalck, ein Hur
diibey ein bösi-r Dalg. — Pctri, U, 197.
15 Ein Heuchler scheint wie ein Johauniswurm,
brennt aber nicht.
16 Ein Heuchler schmeichelt vmb das Brot, ein
Feind besteht nicht in der >i'oth, ein Hur
schmückt sich zu keinen ehren, ein böser
Mensch lest sich nicht lehren ; wer diese Uott
will vmb sich hau, der bleibt stets ein ver-
dorben Mann. — Pitri, 11. i9«.
17 Ein jeder ist jhm selber tun Heuchler. — /Wri.
//. 200.
18 lleucliler b;uien das Nest und Schmeichler brüten.
19 Heuchler gelten für Engel und sind des Teu-
fels Lieblingsjünger.
//.: Chi ^ trihtn o per tal non 6 teunto i|uclIo che fil di
mal non 6 croduti>. (VaaayUa, :»7a, \.)
20 Heuchler haben einen vergiflten Athem. — /.*?h-
mfinn,3Sl. 3.
Fr:.: Habit dc bäat a sonvent ongles de Chat. (Leroux,
1, 3.;
21 Heuchler haben einen vollen Mund, aber eine
leere Hiind.
22 Heuchler können tlic Wort<j dünn schnitzen.
23 Heuchler loben unter die Augen.
24 Heuchler — schlechter Freund. — AVJrte , 2840.
25 Heuchler seynd ärger als die Raben, die fres-
sen nur den Todten die Augen aus ; aber sie
blenden die Lebendigen. — Suior, 722.
In einem gan» besonders Übeln Bafe stellen bei den
Hindus die sogenannten frommen Pilger, wie die fol-
genden Sprichwörter zeigen: In Bcnures (lUauptwall-
faljrtsort dar Hindus) hutet euch vor den Weiborn,
den geweihten Stieren , den Stufen und — den Frommen.
Ferner: Die Heuchler von lihagulpur, die Rtrasson-
r&uber von Kahalgaon und die Bankrottirer rou Patna
sind berüchtigt. (KrinsOerg VI, 106.J
Dan.: Ilyklorc er som krager, der flyve ei ridt fra siedet
dc f0de» paa. (Pruv. doH. . 3'20.)
Lat.: Praeseiiti blandiris in ns, malcdicis amico absentl;
peroat talis amicitia. (Sutor, V£i.)
26 Heuchler sind des TeufiFels brüder. — llerberger,
i.S2U.
27 Heuchler sind heilige Schälke. — .saijrr. 348.
Ein Wort des Malers I^ukas Kranacb. „Uott auszu-
beuttn M gemeiner und baasenswerther als ihn leug-
nen; nicht Don Juan, sondern Tartufe ist der cigent-
lleho Athiest." (Magatin/ür die Literatur df% Analandetp
1854, Nr. 8.;
38 Heuchler sind Schafe, die lauern wie ein Fuchs
im Schlafe.
29 Heuchler uml Schmeichler gehen mit Betrug um.
30 Heuclher vn Münche bleiben wie sie sein. —
Staihtaiuif, lh*lvTia Jcni, XVII".
40*
C31
Heuen — Ileuken
Heukenhalteu — Heuloii
31 Heuchler vTid Huren bringen keinen guten g^e-
win. — Ueiusch. 16U0, 70; Pmi, U. 379.
32 Heuchtcin und Tischfreunden kann man ^auen^
Bo lange die Sonne scheint.
Län.: tlj^klertr sota lüvaleu er hos ot am aommereB« id«d
borta om vititfrcn, (Pror. »/.«m,, 330.J
33 Wenn oin Heuchler Friede predigt, so glaub*
e3 nicht!
Heuen.
1 Die gut heuen and gut streuen, können sich
über ihre Kühe freuen. .
Die Bnaaen nagen: Mas muat nicht bloi beueu, maa
muii ikuob ttreaan. (AUmann tV\}
2 Wer nicht heuet, nicht gabelt, in der Ernte
nicht zappelt, im Herbste nicht früh ttuf-
Bteht, seh' zn, wie^s ihm im Winter geht. —
Orakei, 1111.
Heuer.
1 Heuer geht vor Kaul*. — Drcslauer Zcitmg, 1564.
Nr. saa, s. ia52.
Die« Sprichwort entbUt den Gnmdiats de» deatccbon
R<Kibta» wonach ein Mietbirvrtrag durch Verkauf dae
Grandttacks nicht aafgehoben wird: ein Grandvata,
der »neb ine prensaieob« Beclit aufgenonimen ist, mit
der BescbrÜnJcung jedoch, daas der Miether beretti im
BeeitEe der gemietboten Locale sein und dadaroh ein
dlngliebea Recht aaf dietetben erworbon haben nto««,
wenn »ein Miethtvertrag trots des Yerkaufft des Omiid-
•tUck« bcäteben blcibcu aoIL
2 Hür un Intresö schlöppt nich. (0$tfne«.) — tlaus-
kalender , A
Heuem.
1 Hedst du mi jistar huürd, do hedst mi dälangh
hed. (Amrwn.J — Uauyt, VIU, 364, 222. Jahattwn . 96,
BAttMt da mich ^c«tam Roheaert (gi'miethet) , ao
hfttteitdn mich bente gehabt. Heuern — miotben. (Campe,
ll'ft. , 11. fM; n'eiaiMd, 1, 503.; Holitoimaob: kürtu,
(Schützt. II. 17S.;
2 Huret über e Bfiat, ao weiae wer sie ist (Lumm.)
— Schitea, 11, 2«,e.
Heuernte.
Wie die Heuernte, bo die Kornernte. — Orckd. um.
Heuet.
1 We nie im Ueaet g^eebd eine', muss me im
Herbat laufe mit der Zeine '. (Lment.)
') Wer ciuoo Apfel im Buum« geiobLin hm, ') Oder
Z&iue, eia Korb, geflochten aus iiutbeu, (Verteil, d.i.
Zainen, oder in der mOeogothitühen Unndarti Tainen.
W'Staltier, //, 468.^
er im Heuet nit gabelt, i der Aemt nit za-
pelt, im Herbst nit früe ufstoht, cha luoge,
wie sem im Winter goht. (8. OabeJn und Sommer.)
(SülollMTn.) — Schtn:. 11, IJ, U: SckM, tW. M;
Ettelew, S70; Ifoettd . IUI.
HeuAüe.
Ucufalcn un Tüg kamen wol hen. (Ottfr\e$.) —
l/4M<ik;<ilcnd(>r. ///.
Hensabel.
1 Mit einer Heugabel ist schlimm Kitzeln, fnvnit.
2 Of Uegoawan neind ar ni, oan of üfagoawan
getr aus. (OrnterT.-Sekienien,) — l¥(cr. 447.
S. 447^ — 44d Bind bei Pefer doiipelt. — Wenn eine Red«
mtiveratandeu und fal«cb weiter berichtet wird.
Heujahr.
1 Heujahr — Scheujahr.
Jahrgtnge n in denen viel (Iraa wfichAtu alsd, weil
iiaaae, ala unfruchtbare gefOrcbiet. (3. Heu M.)
2 He^jahr — Spreujahr.
D. i. Njohtitjahr.
Fn. SchVftiM.' Au d« fin, an d« rfn. (Schien», It, 213, 36.i
Henken.
•l Da wess de Hök no'n Wedder ze hangen*
POt die«« elaatitchen Naturen, die «ich nach Jedem
Winde drehen, in jede Form achmiegen, jeder Anaicht
beipflichten , jede Suppe gaumenrccht eaUeu . ku kriechen
wi«a«n, wenn da« trc heu unvortheilhaft erechemtu. t.w.
bat man dort noch foigeade Kedeniarteu : Da kann met
enem ag krieachen un m'en angre lAchen. D4 IcrOmp
•ich wie ne Wurm. Dat eaa^De ttOhnegrOfever. Uli eai'ne
I>umaQdri«her , 'oe DoakTerd«ner, 'no ScbolderdrAger.
•2 Den heucken nae dem winde halden. — Top.
M^'U. HU hangt de httUc nur den wind. (Sarreöom*^. T. SSS^.J
3 He dregi (trägt) de Henken up beide ScbuUers.
— S^Kulzt, U,tSS: iTicAcp. M. £*'--.'.( r*7; iJue-
ke. Hok,
Ueukes.
W.ftee
Be-
.ea
,M.i:iiUigcr
deo
L'hl
.eU,
utel
fi'fi* 641; Fromm aflii, l/.SfiS, 646. Sthtthr.lil, 10*.
B*ft:. Ilutn-Ktnuitcn, A.V. 29
L'eber die verschtedii.
Hr»ck, Hok<Mj, H<>ke, J
l[i vkc , Heike u. i. w. ) >
, rir, i*^ fg., wueiueil
i •rjifogeben aind. Nach <
/ I l't. 'Ji > biMteicluiet da«
liuLluii«.ut oiDüD Mautel. £« böigst d<
gdth heria mit S7a<.'n rpff^l^lAaenea Gosebuke Tnde
groton krUael van kbatUken Ljunenwandte tho aamenda
gerfUlet rode gekruUett atendert de Ilende in de Sjdea
Tude droht de Mantel edder den UOyken rp einer edder
beiden «chalderen aiolt prangiach daher." Einen na-
•uTerläaaigen TerAndeTlicben Mena«hen nannte iBMt
auch Wandehuik&n. (Irifie (Fr. 3l ), aprioht von ,:
melukeacho Wederhanen mde Wendehovk.m. »
Mantel na dem Winde keren'*. Nach &rAM^.
blo« Deberwurf oder Mantel, aondern .
p«n xait hinten herftbhfcngeuden montel >
Wenn, wie io der obigen Redensart gr
Menacheu vorgeworfen wird: Er trtiL'
auf beiden Schultern, „to wtMcu wir kUv , =-,
üiuenow in «einen äfmchLUdtrH (Hmar, li»6Si Nr. i^
6. ^>>, „da«a wir vor ihm uub hüten aollen, daae eres
mit keiner von zwei Parteien verderben wUl, und daher
jede derselben ihm nicht vOllig trauen 6Mxt. Aber
eigentlich iat d«a hentcutage doch ein nirritoiieT
Vorwurf, denn ea pBegt ja ebeo Jeder, der aicfa eüae«
Mantel« bedient, ihn auf beiden Schnltem ra tragen.
Nur war da« nicht immer der Fall. Im frftheu Mittel-
alter hatte der Mautel der Männer noch die griechiadie
Form, ein viereckiges Tuch, vnu dem zwei Zipfel eiser
Seit« auf der rechten Schulter mit einer Spange oder
Agraffe zu^ammeugebaUeu wurden, daa alao iu d<ir Th*t
•nf Hiuür Kchulter getragen ward. ^Karl der Groaa« *. B.
trug ihn noch ao. Der rechte Arm blieb dabei frei und
in «einen Bewegangen ungehindert, worauf man g«wi»a
Werth legte. Die Frauen dagegc^u zogen ei vor , deu
Mantel, wie die Römerin ihr Pallium, auf der Bruot tu-
aammenauholton dureli eine tipange, deren Nachkom-
men wir heute noch in der Erooh« «eben. So ruhte d«r
Mantel auf beiden äohultarn; und ala diee« weibHohe
Modo auch auf die MAnner fiberging, da ta»a; wol
moboher die upue Mode ala unmAnnlicn beepOttelt and
einem, der «ieh ihr beqQemt«, mit obigen Woitea (pe-
bOluxt haben. Bei jener Form des Mantel« and der Alt
Um omaulegen , war'« auch noch buchaUtblicb mogUeb,
Ihn (■.2) noch dem Winde «u hängen, waa wir gleich-
Calla einem unauv> Utick^jikger noch beute vt3r-
werfton, obwol au'. Anbeqaeinen;una dte heoti-
gen Mantel nioJii Anechauung liefern.** — Bei
>i '-/"'/ ( ä4 ) ist Wüiidchcukt .^ Wettertialui. atirtmhmrf
r '> «chroibt Hock, Hocke = Mantel, oeffrieoteeli!
KiyynliliBd.
äoU.: Uij hangt de huik naar den wind. (Barf*h
I, 39it.;
Lat,: Duabua leUia aedere. (Tappiut ^^'.J
Heukenhalten.
Hir helpt keu Heukenbolen. — /ticAey, M.
Sogt man, wenn einer «ich nicht wiU anfhaltea la»>
len, wenn man üin gleich beim Kleide a&grilTe.
Heulelter.
•Mit Heuleitern hören.
Ana Zeratreutboit gar nicht i>dor faUdi h&ren« lUe
Vemammeno nicht merken n. «. w. ,^Btw»a mit Ke^^
leitern vernemon vndaafrm helmwag vergeaaen— erleeeet
ea uur in die ohreu aohallen.'* (MatKttitu , P^tUtt*.
l. XXX1II''.J „Wenn die predigt einem xn einem ehr
eiin, md tum andern wider auaa gehet, ao vemlmpt
mau mit hewleytem." (StalftcuH^. Sarf}>i" -\C^' B«4
Krlh;r «ohildert (ItW") eine brealauer !■ ne
faule Magd in aohleaiachen Sprichwort' ilt
och ergi^r a« ae leiffi, und wonn ae a ^. .
derwurgt witr', aie labte lange nioh meh. Fron
au hurte ae mit helittcru , dua raer ollemaul vor
Uhren achobeu migen.'"
Heuleu.
1 Es ist nicht vom Heulen der Hunde, da» die
Kälber sterben.
Widerspricht dem Aberglanboo, doaa da« HasA^
gebeule Tt^desfitlle anzeige.
2 Heulen gehört zur öpracbe des Windes.
3 Hcuieu gilt nicht vore Sterben.
4 Wenn du selber heulst, ao schrei nicht: Wulff
5 Wo einer beult, da heulen bald \'ielt?,
Uuter dem l^- Occ. 1k41 «chrieb Viirnh^fj*^ ran F***
in «ein Tagrbuch: „Hnmldodi Mfft HeulwiuU Wte
hier »ehr augenommeni als r~ -> -^ - --^ l...»^^
einige, jetat. ti^ch «einer W • <<•-
*itr tKm üumfjoMt's itrie/t un » «f
IB«>, S. 105.;
•6 Er heult, dass es Rotz und Wasser git
tenliHtft.J
*7 Er heult ^ weint), dass man dt« Uindo ünnUr
waacben könnte.
1
G33
Heumonat — Ileusden
Heute
634
•8 Er heult mit den Wölfen im Busch und blökt
mit den i?chafen im Felde.
•9 Er heult Rotz und Dreck. 'yünitKjf,:.,:
•10 Er heult wie ein Oderwolf. — Wvinhold , C6.
•11 Er heult wie ein Schh)S8erhuud. fltotunburu.)
Wie ein Kettenhund; ScliloMliund. (liurttnij<n.)
•12 Er (sie) hcuIt wie eim- Hcllerhure. (SchUs.j
• 13 Et hulet Uli süset as de Jöljägger mct siner hels-
k* n Jagd. — Lura, w.
• 14 Haulet Jn dach uiclj mehr up hi dat wat krüpt,
wenet ju to dat, wat flü^t. — /.V'», s«.
•15 He hüIct as en Slots-Rüe (ilund). r»v*</.;
•IC Heil'n wie a Ködnhund. (OhcrvfUnfUh.^ — /yiium-
•jurlt'ii, bo.
•17 Sie heult Rotz und Knobelich (Knoblauch).
Heuznonat.
Fault im Ileumonat eine Bürde Heu, so wächst
eine Fahrt Trauben zu. i/ii/t/./ — Schulirvurnl,
ÖJ, 7.
Heumond.
1 Wer im Heumoml nicht jrabi'lt, im Kornschuitt
nicht zabilt, der geht im Winter mit dem
h>*ir(*hstil und fragt : llubt ihr Stroh und Heu
fi'il? ( S. «labelno
2 Wer im Heumond nicht gabelt , im Komschnitt
nicht zabeit, im Herbst nicht früh aufsteht,
mag sehn, wif's ihm im Winter geht. —
S.'iulfTChnii, •i'J, 38.
Hennt.
•A guct'n Heunt. — Lindcnn.in:
(Ich wanach(>) oiuen guten Moriten.
Hexmtraube.
Wer Heuntrauben ' isst, darf sich nicht zu fest
riunesteln. — -Vn«. SchuWl., \iv, :».
') Eine vuu den Hunnen im .lahre ifub eingeführte
Weinaortv, deren tienua« Hehr durchschlagend wirken boU.
Heuochs.
*Es ist ein wahrer Heuochs.
Ein grobe* , plumper Monscb. - fiMc/iart (Gnich.}^hikt
Heydochs, Ij,ih»rrt : Heu-Ossc, Schambach: Hünosne,
HfiroaHe. Bei .\>«ji'<'rK.« (11. :,t\\) heiMte^: Se mit einem
«cbimplickon Affnahraen (Schimpfnamen ) HtteroBien ge-
achuldcn (geecholten)."
Heup.
In einer kleinen Heup (Bienenkorb) sitzt oft
t-ine gute Biene, rti/r/,^ — >j*t4/;reurtrf, so, 17.
Heupferd.
•l>\i bist ein rechtes Heupftrd.
Fr..: Cheral de foin, chcval de rien. (Cahier, Z37,)
Heueack.
•Du hast keinen Heusack daran. — Frtfchliei*, I609.
Keinen Schaden oder Verlnat.
Heuachober.
1 Der Heuschober soll den Komschober dalenga
klUH. fOitrniikterriiili.) — Haumg'irtcn , 49.
2 Wv.r am Houschobcr steht, priuckt davon.
Hvil.: Die aan den hooibcrg ataat, plukt. (Jlarrebomte,
1. ;i3i»-;
Heiuichrecke.
1 l>ie Heuschrecke hat ein Pferdegebis? , einen
Wulfshunger und einen Straussenmagen.
2 Die Heuschrecke merkt's , wenn ein kalter Wind
kummen soll.
3 Eine Heuschrecke ist besser als nichts.
4 J'.de Heuschrecke halt sich fiir eine Aeg^^te-
rin. — Mtmann VI . 49S.
5 Was die Heuschrecken sparen, fressen oft der
Kauptn Scharen.
•6 Eher werden die Heuschrecken das Strassen-
pfiabter fressen.
Lat.- Pviat locnat» bovam partot, quam hoo flat. (FoH-
Hut, 30».;
•7 Heuschrecken beschlagen.
•8 Heuschrecken sonnen. — Jlunur.Hb,,».
Leichter all tine Fraa htttca.
Swaden«
Heusdeo mein, Hecheln dein.
All Johann tob Bimbant und dar Graf tob FUndam
Sbtr den Btiita von Maohain itritton, that der Bohlodi-
rlchtar den Anaopraoh, daai Uenid«B(TMtnn8 an der
Mama) in Merdbmtent, bühor im Bodts des hoUaa-
dlaohan Uralba md dar Uoraog« von Brabantt an doa
Orafon von Holland abgetreten, Mcchcln dagegen dem
Horzoff von Brabant xugcwieaen werde. Seit dieser
Zeit tfird daa Hpriohwort vnu denen gebraucht, dio auf
ihrem Recht beatehen.
Heute.
1 Bt'Bser lieut als morgen. — Ei^riviu. 308; 5im-
Tork. 4711.1 ; ftraun. I, 1S57.
HAd. : Hiute lieber, denno geater. (Hfidin.) fZingerle, 69.)
2 Besser heut als morgen, sagte Melcher , als ihm
der Henker den Strick um den Hals legte.
Holt. : Beter vaii daag dan morgen , sei Krelia Louwen,
en ile beul »loe? liein den «tn.p om de keol. (Harrt-
bonir>'. l. :>l.)
3 Besser heut ein Ki nls morgen eine Henne.
HC'hiii.: LepsJ ilnea kus, nei zftra lina. (t'f-htkorskjf', 256.J
4 Ein Heute ist besser als zehn Mnrgen. — fia-
mai\n, l. I'nd. . 11. 3; Simitnk , iTJ4 ; Sihh\hla , IH;
Kurlr, 'JKfl7; liniiKh,i,j Hl, :,; h-Uirthji^l , /, 22«; llrnun,
l, I3«irt.
Hi'ute ist der Ultoro Bruder von morgen, aagen Neger
Alrikas. ^
Bi'i/.'u.: Loj-Hi joJno duü-»,;nL-i dvojo iitr.». i'c'. lak"eii.ij , \ib1.)
Sltiir.- JiCi>iii bol, ni'i üt'lml. .'(,^<ft,i«)r-Ay. L'.'m.J
5 Hegt am 't (jield, morrn umsonst. (S. Geld 7M.)
G Hegt u mir, nioren un dir. -, Siii„;nliürg.-i,dths.) —
Sihusicr, 538.
7 Hekt miissret et, morn geret et. — sjmsur.dsi.
8 Heut an mir, morgen an dir. — l'ranck , i , eo*
u. 93*. Kgvniilff. 3'J6^: Giutcr, 111,42: Lahndoifll, IC;
Si.hvlU\. lias''. Mtitjcr. //, 136; Saihr.Gi.
9 Heut an mir, nächst an dir; allzeit sei bereit.
— Uvriz , 80.
Orabiuachrift zu Kloater SchOnthal in Wttriemberg.
10 Heut dor erden Herr, morgen der erden vnter-
than. — ihms.h. n», 3.
11 Heut ein Betrieger, niorgcn ein Betrogener. —
Lehmann . //, 2^:5 . AO.
12 Heut ein Ehemann, morgen ein Wittmann. —
Lihm.um. II, 26b, U.
13 Heut ein Freund, morgen ein Feind. — Lih-
mjiin, II. 26:., 43; Rnnxbrrg II, 125-
14 Heut ein Herr, morgen ein Knecht. — A?fri.
//. .3Mi; hltnimin. 11. 265; .SriW^r, t'.:i; Stmroik. 4717.
Der Wechsel zwiachen Ehre und Schmach , wie in
nehrernrandern hier unter „Heute" angeführten Sprich-
wörtern.
Fr:.: Aujonrd'hui maiatre, dcmain valet. (Lcroux , 11, 176;
Kritiin-jrr, A6^.)
15 Heut ein Ritter, morgen ein Leichenbitter.
16 Heut ein Schuldner, morgen ein Zahler. — Leh-
mann, II, 26«:, 53; Sailer, 63.
17 Heut ein Zahler, morgen ein Schuldner.
Der Wechael zwiachen Reichthoin und Armnth, wie
in vielen andern.
18 Heut erfahret man, das man gestern nicht ge-
WUBSthat. — IlenifJt, 1575. 46; Simroik, 4721; Braun,
I. 1361.
19 Heut etwas, morgen nichts.
JJolL: lieden ieta, morgen nieta. (Ifarrebvmte , I, 2\i2.)
20 Heut Fried, morgen Krieg. — Lehmann. //. S56. 49.
21 Heut hesslich, morgen gresslich. — Pctri, II, in.
22 Heut hier, morgen anderswo. — Leiimann, II, 265, 3S ;
iirvter, III. 49.
Bührn. : Dnes Jame ide , a zftra kde. (öelakovsley , 310.;
23 Heut hoch vnd gross, morgen nackt vnd bloss.
— f*itri, II, 380.
24 Heut* im Putz, morgen im Schmuz. — Sim-
roik . 4714: Kvru, >842; Brom, I, 1358.
25. Heut in Frewd, morgen in Leyd. — Lehmann,
II, SS5. 46.
26 Hent in Gnad, morgen in Vngnad. — Lehmann,
II, SCS. 4S.
37 Heut' in Pracht, morgen verachtet. ^ l^römia-
ftoa.lOBS.
98 Hent' in Sans und Braus, morgen im engen Haus.
Frs.: Aqjoord'huy en chSre, demain en bi^re. (leroux,
II, 176: Vakirr. 3s7.J
39 Heut' ist der Mann. — fWitin, 3ü6.
30 Heut' ist der Tag. — Simruik. 4719.
81 Heul ist die beste Zeit. — Pttn, II, sso.
Heute
Heute
638
morgen vnten. — Lehmann, n, 2«5, 51;
Hmrock, 4715; Heinsberg II, 124.
n hoogbeid Terheven , morgen onder deT
rebomee, 1, 292.)
>r, morgen Geprellter.
'huy trumpeur, demain tromp6. (Leroux,
, morgen eine Leich'. — Pred. SaL
r. III, 4» ; Lehmann , // , 265 , 39 ; Sailer , 63 ;
Sunrück, 4712*; Äörle, 2848 u. 3528; Pa-
•34.
a man, to morrow a monse. (Oaal, 692,)
iiui arai ( Chevalier, en chire, mari6), de-
( vachier, en biöre ). (Körte , 2847.^
jk, morgen arm. (Harrebomee , I, 292.J
morgen todt. — GrtUer. ni. W); Leh-
15,40; lluUenbiTg. 1,33: Latendorf 11, 17;
16; Müller. 6i. 1; ßinder //, 3520; Brem-
ler, 63; liücking, 2'j:>: Parömiakm . 1792;
267; Simrock. 4708; A'<Jr/e, 2843; Ifraun.
nger, .^chvarzcK Gespenst ; für Waldeck : Fir-
, 30; für Steiermark: Firmenich, 11,711, 185.
morgen tod , heat starck, morgen im Sarck,
d morgen in der Erd." (Fischer , Faalter,
0 iat schoeno ande kl&r, der iat morgen
der erden gliche. (Alexander's Leben , S. 50,
Wer heut lebt, der stirbet mom. (Ring.)
6.;
dnes, a zitra cem4 zeme (prach a popel)>
310.;
g, i morgen dig. — I dag r^üd , i morgen
</««., 480.;
ai vif, demain mort. (Kritzinger , 4/6^^.)
X figuur, morgen in het graf. — Heden
dood. (Harrobom^f, I, 292; Bohn I, 321.;
esmo, a sjutra njesmo.
uom mane dieB suspexit orantem, deapieit
»pere aacpo dies. (Oaal, 892.; — Veapere
)ai risit mane 'aereno. (Binder II, 3520;
— Vita licet vigeat, aemper contermina
nt.) (Philipp^, II. 257.;
niemy, jutro gnijemy. (Lompa, 10.;
, morgen Ernst.
&s, einem angeaohenen Griechen, wurde
'8 GaatmahU ein Brief gebracht mit dem
n bald au lesen , weil er Dinge von Wich-
te. £r aagto aber lachend : „Daa Emate
1 morgen !.'• Dies aoll xu dem Sprichwort«
gegeben haben.
.US, morgen Grans.
und klar, morgen auf der Todten-
und morgen trüb'; heute fromm
n wieder ein Dieb. — Parömiakon, 507.
nd morgen Getümmel, heute ehr-
Qorgen wieder ein Lümmel, so
.n nicht in den Himmel. — Parö-
en kehren aich zuweilen zom Quten , aber
ist nicht aittliche Kraft genug, auf der
fend auazuharren. Zur Zeit der Anfeoh-
e ab.
ad morgen sauer, heut' ein Heili-
orgen ein Lauer. — Parömiakon , 503.
E, morgen süro. — lliute frl und morgen
(Titurel.)
morgen im Grab. — 5imrock, 4718;
morgen Schmuz.
hlt, morgen gequält. — Heinsberg
', morgen auf dem Gottesacker.
morgen kalt. — Lehmann, //, 265, 49.
iu bei mir im — Fegefeuer sein,
1 in Kom. — Fischart.
morgen weh.
niht gewiasos mfi, wan hiute wol and
Inn. Ueinr.) (Zing^rle, 68.)
lorgen Schmier. — Parömiakon, 2797.
Ustopfen , morgen zum Ausklopfen,
iff T Jtae, a eftra nenl iim hvhj potfiti.
»•;
noch, hiedc geit et noch, awer
IVarkeldag. — Frischbier*, 1606.
— Fritchbitr^. 1C07
108 Hock bützen an lecken, moer Klöppel an Stecken.
(De^urtJ
109 Hück geit et fidomm, morge lige mer kromm.
(Köln.) — WevieH, 11, 5.
110 Hüden ys he pesslick, morgen ys he hesslick;
hüden redt, morgen dodt; hüden starcki mor-
gen im Sarck. — Grf$e , Fr. 51.
111 Hut gift'n heiten Dag, s&r dei Hex, da süll sei
brennen. (ilecklenburg.J
112 Hut nit hei, mom nit hei, es git e l&ngi Wache;
u wenn mer nüt meh z' esse hei , su wei mer
Eier koche. (Dem.) — Schweiz, II,U»,li.
113 Is et nit hüdde, sau is et morgen. C^Valdeik.) —
Curtze, S35, 266.
114 Ist's heute nicht, so ist's morgen. — Demokritoa,
/. 47.
Hhd.: Vftlt ea mir heut, ca trifft leicht mom. (Ring,)
(Zingerle, 196.;
115 Kümmest du hüdde nit, sau kümmcst da mor-
gen. (Waldeck.) — 6'«r/re, 335, 268; fcocftd<iiKcÄ bei
Reimberg W, 4.
116 Lieber heut' ein £i, als morgen ihrer drei.
117 Lieber heute ein Ei, als morgen eine Henne. —
Lohrengel, I, 368.
i>äfi. ; Bcdr« «gget i dag end h^nen i morgen. (Bohn I, S49.;
118 Lieber holte ass murgen. — Robinaon, 789.
119 Man mass heute yerthun, dass man morgen
auch was habe.
Die engliaolien Neger in Surinam: Dn aiehit flr heut«,
aber nioEt fOr morgen. (WulltclUägeL)
120 Man soll sich nicht heute den Kopf einstossen,
weil man morgen Zahnschmerzen haben kami I
Die Pener^aagen: Da aoUat nicht heat' den Kammer
leiden , der dem morgigen Tage angehört. Die Hebr&er :
Aengatige dich nicht Ober die Leiden Ton moif^en ; denn
du weiaat nicht, wa» daa Heute erseagt. Die Englin-
der: Det Tagee Hoth ist genug fOr den Tag. (Heins-
berg II, 80.)
121 Von heute bis morgen sind noeh viel Standen.
Aber nar fttr den, der mit Sicherheit aaf ait;reohaen
kann.
Fr*.: De demain 4 d«main le tempe a*en y% bien loin.
(Böhm /, 14.;
122 Was der eine heut ist, das kan der ander mor-
gen werden. — Petri, ll. 588.
123 Was du heute thun kannst, verschiebe nicht auf
morgen. — Simrodk, 4726.
Denn, was du heute vorabergehen ( entachlttpfen )
Itaat, daa erlanget du morgen nioht, lagen die Polen.
(Heinsberg III, 5.;
Fr*. : Ce qai eit fUt, n'eat plaa k faire. (Qaal, 891.; ->
n ne faut Jamals reinettre la partie aa le&demain.
(lUcueil . 4.) Toat oe qui peat Atre fait an autre jour,
le peat ^tre aqjoard'hai. (CoMer, 149.;
lU: Chi ha tempo, non aapetti tempo. (Oaal, 891.; —
Önel che paoi ftur oggi, non diffexirlo a domaoL (Ca-
kier, 28».; , ,
Kroai.: Sto te danae moie aäniti, ne octsTljaj sa ajatr.
124 Wer hent feststeht, der kan moigen liegen. —
/Viri, «,718.
125 Was heat ist lieb, wird morgen leid. — Petri,
U. 598.
126 Was heat ist new, wird morgen alt. — iViri. U, US.
127 Was heut nicht will geben, soll man ruhen las-
sen. — LehfiMum, 801, 12.
128 Was heut nicht wird, kan morgen werden. —
Petri. U, 598.
129 Was heut' noch frisch (grün) im Felde steht,
wird morgen schon hinweggemäht.
130 Was heat soll geschehen, moss man nicht auff
morgen verziehen, denn ein verzug bringt
den andern. — l/«fct?uifMi, 366, 26.
131 Was heut wird, muss morgen dran. — Franek,
//, l5«^
132 Was heute nicht ist (geschieht), kann mor-
gen sein (geschehen).
Lat.: Qaod hodle non eit, craa erlt. (PhiKppi, II, 142.;
133 Was heute wird gethan , brummelt uns morgen
nicht an.
134 Was man heat* thut, hat man morgen Rath. —
COberöMterreich.J
639
Heu wagen — Hexe
Hexe
640
135 Was wir ht^ute haben gethan, »las wolle vns
Gott, vergeben ; morgen wollen wir wieder
heben an, gont vns Gott »las leben. — P>>iri,
m, 12.
136 Wat hüte nich is, kann morgen wären. —
Sih>itnUn>h , II, A-i:y; Dnuiwil , 243.
Wa» litfuto nii-tit ist, kanu inorgnu werden. Der fol-
({ciiiio 'Pag kann bringen , woran wir den vorhergehen-
den nicht ;^edacht hüben.
137 Wer brüte h:it getrunken, der will morgen
saufen.
138 Wer heute mit rudert, soll morgen mit fahren.
— SimroLk, 472«; liraun , I, 1362.
139 Wrr hi'ute was spart, wird morgen was haben.
JIoU.: Ifiu hcdeu wat Bpaart, heeft morgen wat. (Uufre-
HO Wer sieh heut' nicht bessert, wird morgen ärger.
— liraun, l, W06.
141 Zwisehen heut' und morgen liegt eine lange
Frist ; man muss drob schnell besorgen , wenn
mau munt^T ist.
IIuli.: TusNchen bedcu cu morgen kan nog veel gebeuren.
(Harreboiiu'c^ /. 2i>3.;
♦142 Heute geht's nieht. — /;*«!/ci»t, 308.
tat.: llodio nihil Buccedit. (Ki-ttlein, 308.;
•143 Heute will ich ihn nicht um seine Tochter
bitten.
♦144 Oeck fii nich von hiede, ok nich von gistern.
— / ; IS' hUirr 2. 1608.
•145 Von hiede op morge. — FriuMnur ^, leoi).
\Vaa «Ohr vurUburgcltend iat.
•14C Wi sünd uk nich van hüt un gistern. CPommeTn-J
Heu wahren.
1 Ortit de H<:uwage in'n Drecke, sau geit de Ame-
wägen kecke. — Üchambarh , 11 . 63i.
Geht der Ileuwagen im Dreck, ao geht der Ernte*
wagen keck, d. L. er rollt auf trockenem und fettem Bo-
den leicht dahin.
2 Wenn de Heuwagen geit kecke, sau geit de
Arne wagen ni'u Drecke. — Sduimbaih, 11, 634.
Ist 9EUT Zeit der Heuernte da-i Wetter trocken und
Bchün, ao iat ea cor Zeit der Boggenernte regoicht, und
umgekehrt.
•3 Einen ganzen Heuwagcu voll. (Mirivujcn.j
Um grosHon Yorrath von utwua auszudrücken.
fiev«lke.
•Herr Hevelko, uu gohne se mott emm. fKönigt'
hrnj.,1 — Fnmhtiicr, i2i): rrm.hhiir-, 1167.
Zwar achon oben unter „Gehen*' 'M aufgeführt. Da
aber später noch eine ergiknzende Erklärung einge-
ii- V gangen , bo folgt sie hier. Die Seue» l'ri'ussUcl.en Pro'
vinzinU'liitbr (i:}46, I, 150) ontbalten über dies echt
künigabergcr Siiricliwort Folgendes: „Ilcvclke'* liicsa
ein kijnigsberger Kaufmann, der etwa noch vor
70 Jahren hier lebte. Wenn die Speicharbeiter abends
in sein Coraptoir traten, um ihr Tagelobn in Empfang
zunehmen, meldeten sie sich gewöhnlich mit den Wor-
ten: „Herr Hevclke, nu guhne wi'', d..h. nun machen wir
Feierabend. Diese Bedeuaart hatte sich der Papagei
des Dienstherrn, der in demselben Locale seinen Plats
hatte, abgelernt, und als eines Tages die Katzo ein-
drang , den armen Vogel erpackte und mit ilim die Treppe
herunterstürzte, nahm er alle seine Sprachkenntnisse
zusammen und schrie aus Leibeskräften: „Herr Hevelke,
nu gohne wi.*' Diese letzten Worte dos Todescandidaten
sind seitdem in Königsberg Bprichwürtlicli geworden,
um zu aagou : ,)Knu int es aus mit Uim Cmir).'* Da man
aber nicht gern «ein eigenes £nde beredet, sagt man fast
imuK'r: „Herr Ilcvulke, uu gohne se mütt emm.'*
Heven.
Wenn de Heven fallt , so ligg wi der all unner.
(S. Himmel.) — Sihvlzc , U . UZ.
Hevenwunder.
♦Een grot Heven wunder * derut makeu. — Rxciic^j. 94.
■) Wunder am Hiramel. — Etwas herausstreichen,
übertrotben.
HewUn.
Fünfi/ebn Hewlin gehen auff einen Bissen. —
Herber ^tr. II. 7.
Hexe.
1 Den Hexen hilft das Leugnen nicht, mau er-
kennt sie am Gewicht.
Im Jahre \WA wurden noch den Berichten Kaymlfn
("Forts. XK'utiicr Rfisen) xa Segedin in Ungarn der Sudt-
richter mit seiner Frau und 34 Personen labendig Ter-
bräunt. Der Stadtriohter war mit seiner Corpulens auf
eine Wage gelegt and fUr so leicht orkllrt worden.
Man sagte, er habe kaum 7 Loth gewoirou. So bekla-
genswerth diese Verirrung des menschlichen Verstan-
des ist. so hat doch ein Gelehrter, A'i. ScrUfQn (in
seiner Epist. ile furgalhnif Sagitn-trum guptr aiit/ain tri-
yidam jirijjfctaruiH}, als unzweifeihalt bewiesen, diaaa
Hexen und Hexenmeister von leichtenu Gewichte seien,
weil der Teufel als (reist seine Bundeitfreunde auch
geistig, d. i. leicht mache. ( Vgl. Z.-i!„„'j für die f^lfgante
»rw. Leipzig la27, S. 1518.;
2 Eine gescheite Hexe kann auch ohne Besenstiel
tanzen.
3 Es isr keine Hexe so alt, sie sieht nach dem
Besen in der Walpurgisnacht.
Dan.: Aldrig er saa gammel en kierling, at kommer der
ild paa heude , hun Springer jo. (Prov. dan. . 'Ain.)
4 Es sind nicht überall Hexen, wo eine Ufen-
gabel licfft.
Ofengabel, Besenstiel, Spinnrocken oder auch ein
schwarzer Bock, woran! sie sich setzen, dieueu den
Hexen, wenn sie in der Walpurgisnacht durch den
Schornstein hoc?i durch die Lüfte sich auf den Blocks-
berg zur Conferenz begeben, wo der Teulel ihrer wartet
und den Vorsitz führt. Nacli dem Concert . wobei teuf-
lisciie Thierc die Mu^ik beeurgeu und die Hexen uu
ihr überliaupt tanzen, findet ein Festmahl statt, wobei
Toaste ausgebraclit und loyale Beden gehalten werden.
Jede Hexe versichert dem Beelzebub ihre Treue. Um
Schlag Vi seht alles auseinander in der Weise der
Herfahrt. Zu München liess im Jahre 177u der Licen-
tiat Mufl^l ciue Abhandlung drucken, worin er mit Ernst
und Eifer zu behaupten sucht, dass man die Auefahrt
der Hexen glauben müsse, was aucli für den, dessen
Vernunft sich auch nur in Einem Falle dem Glauben
unterworfen hat, nicht scliwer ist. (Vtfi. über Hexen
und Hexenmeister Braun, BiMioffirk (/?'^ Frofifinn*. Bd. 4.
Hit. 2, Nr. 2.'. fg.)
5 Hexen haben allzeit Unheil im Sinn.
Wie auch //. Hein*' in seinen Hi i»v*.il:ttm (IT, J4)
behauptet.
6 Hexen weinen nicht. — Eixtnhml, 606; //l•^/^u^, /, lU;
I'istcr. , X, 48 : Simmck , 473.3.
Gehört zu den phy^iognomischcn Spriohwürtem, und
ist eins von denen, welches in der Blütezeit der Hexen-
procesje auf das richterliche Urtheil nicht ohne Ein-
fluss war.
7 Ist die Hexe fertig, so sind auch die rothen
Augen da.
Die Russen: Von der, die als Hexe gilt, sagt jedei^
sie haben rothc Augen. i.W.umnn VI, ii<2.J
8 Ist die Hexe verbrannt, wird Ruh* im Land.
Weil sie angeblich Hagelwetter, Stürme, Ungeziefer
u. s. w. (s. Hexe 1' und Hexen 2); hervorbr.icbten. In
der Blütezeit der Hexenverfolf^ung war in England da-
her ein Preis von ju Schilling auf das Auswittern einer
„Verbündeten des Satuns" (»-edetzt. Ein schottischer
Denuuciant, apkter wegen Meineides gehangen, bekannte
selbht, d:iS8 er 32<i Frauen auf solche Weise ums Leben
gebrachthabe. (Onnzdoten. XV. 1, itil.^ Mau scliktzt
die Zalil der als Hexen und Zauberer hingerichteten Per-
sonen auf :".■, MiUi".>n. (.Vgl- Pi'-r'-r, L'nicer$al-LexikoH.)
Der Bischof von Bamberg liess allein innerhalb fünf Jah-
ren H«)0, der Biscliof von Würzburg '.Hju Personen ver-
brennen. Cfrfju/i^t'An/Vrr, Magdeburg irS4.^ Doch blie-
ben unsere Bischole' immer noch in ihren Leistungen
hinter den Wazarumos (.ostafrikanischer Negerstamm)
bedeutend zurück, welclie nicht nur die Hexen, sondern
auch deren Kinder verbrennen , um das ganze anfsprie-
sende Ueschleciit auszurotten. (AuiiaHd , 1.'460, ti. 724..)
•9 Do es eu Hex en de Kerk. .Meuts. — Fume-
nich . / , 4Ü7 . 422.
Im Sauerlaude: Do was 'ne Hcckee in der Kerkec.
Um Ungohuriges zu bezeichnen. — Auch ausserhalb
Deutschland^) »piolt die Hexe ihre Aolle. Die Bcwuhner
der Ebene vun Breäuiu lürchtcn die Stria (Hexe) tuid
vccia (Alte), denen «<ie alle? Unkraut, jedes der Cultnr
unfähige Land, die Krankheiten der I'flanztu undThiere,
sowie die unauflösbaren Kni/teu in den Mähnen und
Schwänzen der Pfeide ?uiüiiroiben. In den ersten
warmen FrühlLngstai^'en a^iX mau: Auch die Hexe ist
herauHgekommcn ; und wenn bei grosser Trockenheit
auf den Feldern Dünste aufsteigen und sich zitternd
hin- und hcrbewegcu, hciadt es iu der t<:anzen Lom-
bardei: „Die Alte tuuzt*', weil man glaubt, sie drehe
sich iu der Erde um , wenn Kälte eintritt. Die «chmuzig-
gelben Kreideschichten, das Anzeichen ehemaliger
Sümpfe, auf die man beim Graben häufig stdiit , nanat
man das „Bett" oder „Nest der Alten '<; nnd wenn di«
BaumstAmme knistern oder ,, seufzen 'S so spricht man:
„Die Hexe weint." In den Gebirgsdürfem hiUt man
besonders hohe nnd alte Bkume für Ta&xplAlM der
Hexen bei ihren nächtlichen ZtuammenkOnflcn. fTgL
RfituUrg, Ft-ftgebniuchf in übtrHaHm In dan BmU'
blättern, Stuttgart ISG.'S, S. 305 fg.>
10 Es hat ihm eine Hexe aufs Pulver gepiasL —
EtüefWii. 516; Simrucl, 6029.
„Der Teufel kann nicht mehr lofdrüolnn, itfit Um
eine Klosterhrxe aufs Pulver gepint hat.** {FI*dkwH,)
641
Hexen — Hexerei
Hcyse — Hieb
642
•11 Es ist eine alto IIcxo. — FAifrihn, 3oi>.
Lal.: Foomina TlieKsaU, Tliossala mulicr. (ScuhoUU 1^7
n. &).•).;
•13 Ks siiifl eben Ht.'X»» (tohanncheri und Seibart'fl
Kathrci (Katlirine).
In Marburg und UniKOirond von uunrdcutlicbcn Leuten,
■chlechteu lluuiihultcrii und beauudcrs von zünkiscJicu
Eheleuten.
•13 ils sitzt ilim eine Hexe bi'irn Topf. (S. Aalk.)
Hexen.
1 Bai'et IliilcRim cninoanl kann, dai vcrlürt et nit
wi'er. (Grafsrluifl Mark.) — M«>i'*rr, C9, 112.
2 Hexen ist nicht jedermanns SacLe.
Ks beruht vielinohr nach dem in früherer Zeit all^c-
iQGin vi'rbri'ittftcn Wuhno auf einem IlilndnisB mit dein
Teufel, durcli welchem din betruflTendn Perduu (weiblich,
llexc; niiinnlicli , lli'xcunieistiir), da» Vonm'>({cn er-
liftlt, auf MeuHcben, Tliiure oder auch lebluau (ie^tcn-
titilnd«) tihcrnatUrlicii und KWiir holiüdlii-b, einzuwirken.
.Solche FiT.-4oncn kunnton niubi nur unter dcui Iteiitundo
de« Tuufela wu)ir<iiit;en , Muusi! und rnjirziefi-r horv^r-
brinKon, durch bliibhCi Anhauchen oder lierühreu .Mcn-
achen umi Vieli krank. Männer zeuguu^sunfüliig, Wei-
ler unfruchthnr machen, Kondern auch (lewitter und
lLa({clwcttor erregen, sieh in Kutxeu und andvre Thicrc
verwandeln. Die Franzosen »agen von vinem aulchen :
Kr hoxt wio der Pfarrer von Candur , der in dem Kufe
stand, Zauberktlnflto xn treiben.
Ilotl. : Hckscn iu geen nllomans werk. ( /Inncbomfc , /, 2yv>.;
3 Woi 't lleksfin kann (versteht), vor dean ics
et keine Kuusjt. (liüren.j
Hezenfett.
*£r iflt mit Ilt-xenictt geschmiert.
Der Kchlaukiipf.
Hexeoffold.
Hexengoid und Musikant ensold vei-fliegt über
Nacht. — WiV^i/, A'i»i-i'l/i-n, 233.
Hexenkessel.
•Der Hexenkessel kocht.
Hexenmeister.
1 IJf xcnmeister und Bürgermeister sind nicJit eins.
Im deutschen Volksglauben sind auch keine Spuren
Turhanden, dass man die Bürgermeister für Hexen-
meister halte. Von dem Zauberer und Hexenmeister
Döblcr wird allerdings berichtet (Jtihr> ^:oiten, liam-
hurg U*.v.'. S. ;iS4), dasü er in einer steiermärkiBchcu
Stadt KUrgermeistfr geworden sei, aber auch hincn-
gefligt, das« t-r gleich/vitig seine Hexerei an deu Nagel
gehftngt habf, M-oraus man ersieht, dasa ein ßitrger-
meiiitvT keim« Hexerei treiben darf.
•*2 V.v ist ein (oder: kein) HexiMim^istcr.
Ein Ufßzivr scbrieb an den Minister Lmivois und
klagte jemand der HoTorol halber an. weil er donsolbon
einiger genchiokton Streiche wogen fOr einen Hexen-
meister hielt. lionvois antwortete ihm weiter niclita aln :
„Aus Ihrem Brief emehe ioli /.iir tlenilge, dass Sie kein
Hexenmeister sind.'- (:i,-^-:i.i:l,.iftfr , Magdeburg 17,s5,
IJl , Cj.;
•3 Ich bin kein Hexeninoistor. — TnuUau, isy; Sni-
Irr. auö.
Fi:.: il u'u't pas grand clerc cn rette matiure. (Ltn-h-jy,
it'rl.^ — II n'eai pas un grand cli>rc.
Ihtll.: Hij is ireeu hekHennii*ei<ter. (Iiurri',i»iirt\ 1. J'.'i».^
Lrf.: Davuü ;<um. non Oedipus. (Tf/e>t:.) (üintifr 1.2^7;
11. «9«;,- miippi. I, 11 1 : Se'jholü, lU.)
Hexenwerk.
1 Das ist kein llexenweik. — J/uytr. //. 22.
•2 Er cha *8chli Hexenwerch und 's git>38 treibt er.
n.uzrrn.)
•3 Er kann 'a kleine Hexenwerk und 's grosse
treibt er. — Eisiicin, 309; Simnck, 4739; ßraun,
I. 1367.
Hexerei.
1 Hexerei und Schelmerei ist des Teufels Liverei.
— Fixilrin, i9i ; Simrock, 10165.
Alles Ausser-Naturgesetzlichn, waa auf dem Boden
der Kirche };cschjeht, heisst bekanntlich Wander und
wird (lütt odor den Heiligen xugesch rieben; alles an-
dere dieser Art heisat Hexerei und ist Tenfelswerk. So
sagt Dr. S^hinJlrr: „In Betreff der Ordale Torfuhr die
KirchR wio aberall; sie nahm die Einwirkung Gottes fUr
sich and ihre Priester allein in Ansprach, leugnete sie
aber ausferhalb derselben jnnrfar aie cxittirte das Wun-
der , ausserhalb der Kirche gab es nur /.aaberei." ( Vgl.
tiunioK, L'nterkaltunfffH am häuKtickfn Herd , den Artikel
l'fbfr Uoti€»Hrth*ne , Tieue l>'olge, IV, 3fftl.)
BökiH. : Kdo Ter! T v4ry, (oho Tosme (fsbal ttar/. (Ce-
lakortkff, li.)
Ata.; Kia nienj w oisrj, tago weiiuie disbel ttSTj.
Dnmcna SnucBwöaTGii-TiBu»>5. II.
2 Hexerei ist kein Spass.
Um eine grorsthnendc, aber gcringfQgige Geschick-
lichkeit lächerlich zu machen.
Jä-l <l-'utich: Kischücbef is kaau Ketoowcs. (Tindtau, 151.;
•3 Das ist keine Hexerei,
UuU.: liet is gcen hckscnwerk. (Jfurrebonm' , /, 209.;
Heyse.
*Kr hat seineu Heyse inne.
Ist mit der deutschen Spraclilehro gründlich vertraut;
weil Dr. J. '''.. .1. y/f»/..p' gute und sehr verbreitete Lehr-
bi)clii>r der dl■ut^!c]lun Mprachc geschrieben hat, wio
.1. rhr. Adelung (s. d.) im vorigen Jahrhundert.
/loU.: Hij moct zijiic grammatica verstaan. (Ilarrehumet,
Hez.
Ucz «)(kr W'.vA uc'li Mt-iz iis Kaz. — yi/iti'/.r, ii28.
Hicke.
1 Wut iiiie Miickct =, itiot ;iuk mlc bicken •'. (Uü-
linr\}.' — /ir;iM7ji(7i. /, ;;r.2, LM.
') Mio :ius midü mit. ') Hickon, mit der Hicke (bei
d«Mi .Mulierii eine mit wiiu-m ILiken vorscbenc Stangti
rmw rmwcudcn des (ietreidcB) urbciten. »j Kdsen. —
Wa» mit arbfiti't, darf auch mit usi^en.
•'2 T is up't ilickeu. — //«nvn . ii3y.
Hieb.
1 An alte Hiebe niuss ninn nidit denken.
Alte Hiebo hclimerzcn aur4 neue, wenn man ihrer
gedenkt. .Allniauu tV. ^X'i.;
2 Auf Einen Hieb fällt kein (Eich-) Baum. — IM-
l('ii/>ery, /, 44; SchU-chtu , Idi* ; Li>hn.'ngel , I , iy , Itnns-
berg III, bl.
Kmpflehlt Beharrlichkeit and Ausdauer in einem be-
Sonnencn guten Werke. „Auf Einen Hieb füllt nie ein
aum, der schwankende der Freiheit kaum ; Ein Trunk
erschöpft noch keinen Bronnen, ein Bchusi macht keine
Schlacht gewonnen; Ein Kftuber ist noch keine Üautb,
Il'tm nifht in Einem Tag erbaut; Nicht Sommer wird's
durcli Eine Schwalbe, ja, nicht einmal durch sndert-
halbo; Ein Wölkchen luscht noch nicht die Sonne, Ein
Kindchen macht noch keine Nonne ; Ein Seufxer keinen
Kuuteuthron , Kin Sclial'skopf keine Nation ; Ein Sklave
keinen Arrhidux, Ein rothea Haar noch keinen Fachs."
(Meuer H'-imk'- F»s:h^ vnn til'iitbrrtmKi , A. Aufl., Leip-
zig lS6b, H. »ci.;
Frz.: Du premicr coup n'ccJict pas Tarbre. ( l'enedet/ , 70.;
— (>n n'ahat pas un chdno d'un «cnl coup. —^ Paris n'a
pas 6t& bAii cn un jour.
3 Der erste Hieb der beste.
4 Der Hieb ist die beste Dockimg.
Angeblich der Wahlspruch des proussischen P'eld-
marschalls Wrangfl. (Vgl. Je/, b'tahr , Li^ prißutsische
Hteolutiun, S. 4Ü1.;
5 Ein Hieb in eine alte Wunde schmerzt doppelt.
Jlvll,: Twto houwun in £önc wondo doen dubbolo amart.
(ihtiicbf.int.-, I, :i;i7.;
G Ein lliel) mit der Zun;j:o ist schlimmer als ein
Hieb mit der Lanze.
7 Gelinge Hiebe fällen auch die stärkste Eiche.
8 Kleino Iliobi' fällen oft grosso Eichen.
9 Ohne Hiebe lallen keine Sjiäne.
10 Vom ersten Hiebe fällt der Baum nicht.
Es kommt darauf an, wio gross der Baum ist und
wer dun Hieb fuhrt.
Frz.: Kn un uuup <>e feud la bille. (Lerour, II, 113.;
11 Von vielen Hieben wird die beste Axt stumpf.
12 Wer sich vor Hieben scheut, der wird kein
Held in Ewigkeit.
13 Wo es Hiebe gibt, kommt's auf einen mehr
nicht au.
Frz. : A u tant vant bicn batta (|ue mal battu. (LcHdroy , 60.;
"l^ Auf Hieb und Stoss gehen.
•15 Einem einen Hieb beibringen.
Von schneidenden Ausdrücken, welche die Aufgabe
haben zu beleidigen.
•16 Er hat einen Hieb.
Einen Rausch oder auch : Ist nicht richtig im Kopfe.
Es ifit charakteristisch für die deutsche Sprache, dass
«LU nicht nur eine grosse Auzahl von Ausdrucken zur
Bezeichnung des Trunkenscins , eines Itausches besitzt,
sondern dass sich <larunter ein jedem Stand und Be-
ruf entsprechender (bezvirliuender, chariikteridirender)
findet. (S. Ansehen 29 und Buden :!i:<.) Man kann von
einem Advocaten sagi-n : er appi-lirt; von einem Aatru-
uomen: er sieht zwei Sonnfu; von niuum Baumeister:
er hat einen Giebel; von einem Urüutiuaju: ergeht auf
Freiersftlssen ; vnu einem Buchhikndlcr: er ist wieder
■olide; Ton einem Elegant: er hat einen achünen
Stiefel ; von einem Fischer : er hat einen guten
Zug gethan; von einem (vcometer : er misat die Strasse;
von einem Hundctrcunde: er hat einen Spitz; von
einem Hausbeftt/cr : er hat ctwaü im Ubersttthchen ;
41
643
Hiebfest — Hildesbeim
Toa ejneni Jfi{f«r: et hut olnu gute Ladung; von eiaem
KKteenfreuDdo : er hat KatKOoJammeri Ton einem Kauf-
uanii: er lagt sich an deo Ladfln; von eiuein KcUoer:
ur hat die UoBto g«sanunelt , von olnci« KaUcber: er
hat gut geachmiert; von «{ueia Magister : er hat einen
Haarbeatel; roii einem MathomatikBr: er macht Cir-
kel; Tun einem OCäkier (Boldaten): er hat elaeu Iliob,
Bchoai, Stich; von elnotn Philologen: er lat bencb«U,
von einen Schneider: er bat die Jack« voll> von einem
ScbriftBeUter: er aielit die Bnchstabfin doppelt; von
einem Seemann: er larirt oder er aegelt mit ToUeu
Segeln; Ton oineta Seiltinxer: er tUuicirt; von einem
Tambonrt er ecbUgt Wirbel; von einem Tlttirmür: er
weies, wo die Glocken h&ngeni von oinom Todten-
griiber: er ift begrabeti.
Frl.: Cet hömme a nn coup de haoLe.
* 17 Er hat einen Hieb davon.
D. I. einen Betriff.
•18 Es ist um jeden llieb schade, der daneben
geht (vorbeifallt), — FrUchbier K i6io.
•19 Hiebe austheileii.
Stiobelafen.
Ft:.: Donn«r des coupe de palte.
•20 Scbad' om en Hieb, de farbi füllt. (SiaHupünm.j
•21 Ueber dem Hieb den Stosa vergessen. — Mimann
»7, 417.
Hlebfest
•Er ist hieb- und stichfest.
tat,: L&areuui bacuiora getto. (Philippi, J, tXi.)
Hiefhom.
*his lliefhorn Stosaen. (8. Zinken.) — Eüel«rin, G59.
Hlemc.
•Er sieht einem Hienzcn so äbnlich wie ein
Tropfen Wasser dem andern. — Idwt. Awftr. , sa.
Von «Inem einiUtigen Manacben. Einen bionKen,
aulbienaan =s janumd Terlacheo ^ vesspotton.
1 Ein Hier ist besser als zehn Dort.
Fr*,: Lea prAacna vaiant mionx quo loa abtens.
2 lleut hie vnd morgen dort. — Eftorins, ti, 3.
3 Ik hän all hier, sagte der Schweinigel, als er
mit dem Hasen Wettlaufen war.
Spott auf die^ welcbe siob sehr juiatrengcn masBen^
tun etwaa xa erreichen, waa andern ohne Mtlhc cnfJUlt.
i Je l&nger hier, je später dort. — Ciaal, mic; Hol-
lenberg, II. 26; llarmt , 170; Schamhuch , U , 3&0.
Zur Anipornang dea Zaudsrhaften , aein Werk fielaii-
g«T SU betreiben und früher cn boMihaffen; den Sehltfer
auA dem Bett, den Langaaraeo in Schritt «u bringen.
5 Wer hier will sevn vnd anderswo, der ist recht
weder hier noch do. — ihnri, ii, 7i8; Körte, 67i&.
6 Wir können nicht hier und dort zugleich sein.
— Eüelein, 30V.
7 Wir sind hier, un hier sind wir, seggt der Bür-
Vagd. (UoUl) — Ilagen. 100. 56; Schütze, IV, 296;
Iloefvr, 9T.
Soll anf einen lich in Aneoiien und in Uochdeutsoll
werfenden, au Bauern redenden Vogt geben.
•8 Hier, Vedder Kohlstrunk. (Ottfrie*.) — llaya-
kalpttder, !L
*d Ik bau hier as de Üle mank de Kraihn.
Biorber.
Hierher, mehr her, klingen des Geizigen Glocken.
^än. : Her hld , mecr tüd , lyder den gierigea kJokko. (frav.
dem., M7,J
Hier stehen.
* Er steht hier, als ob ihm in die Hand geschis-
sen sei. — E\»dew , ST9.
Li^.: Neseiua quid agat »nt quo ta Tertat. (FhHein, 1i79.)
Hierum.
Ilieram und darum gehen die Hühner (G&nse)
barfuSS. — EUeleiu, SOfJ: Simrock, 47S&; Kürte, 29S6;
Bnwi. I, IM».
Frs.: C*n\ partotit oommo ohea nout.
HUdebrand.
Hildebrand — Höllcnbrand. — Piner,, IV, w.
Von den hierarohiachen Aamaaatuigen dea Papstea
Gregor VU.
HUd«abelm.
Hildesbeim is det hoge Fest, Hameln is det
Rattenneat, Einbeck is det Rawenuest, Kör-
ten is de Änijenpaul (oder: det Drecknest),
Göttingen is de böge Schnur.
Dieacr Sprnoh lohildert die Eigentliaxnllcbkeitea TOn
fllnf hannoTertchen Stidten , freilich nicht mehr gani
KUtretTend, lat alao nur von litiioriiolia& Wenlia.
Hill ( Adj. o, Adv.) — Hillenkiker 044
Warum Hjldoebeim <odDr Hannover ) t,dat hoge feat^'
t^euiLUut wird , welat Sckurnffac/t nicht xu crkllKU.
(ä. Detmold.) Bei Hameln denkt nuin an die Sag«
vom immelnicben BattenfBi^ger. In £inbeck aoUen bia
cn dem gToc*<xn Itrande im Jahre läS6 aobr Tiel Dohlen
(also richtiger nolilentieit) gobauaet haben. Zwpifel^
baft lat ea, ob die Wr.rte: „die LAgc Scbaul'% aioh anf
die UnivortitAt oder nur daa daeolbitim IG. Jahrbundt^ri
gogrUndtite Padaguj^ium belieben. Prof. Hasaler vou
Ulm nannte Hildeaholm, ala im Septcvxber VtAü die
JahraaTeraammlnng der deataehen Oeaehiehta- nnd AI-
terthnnurereiso dort itattfand, eine ..poetlach atiU«
Oaae in dem proaaiich tlrmenden Tr«ib«n der W""-*^
HIU (Adj. und Adv.).
'1 Et bilde ^ un drock* hebben. — Eichwald , in^
*} Hilde oder tuIt = boeoh&ftigt, geaohaftig, dringend.
HUd hebben = aehr beaohWUgt aeiu ; de hüdate TU = die
Zeit wenn in einer Winhaehaft am meiaten za thnn
tat. Hille Ar hei» s^dringendo Arbeit. < Vgl. Riehen . »i .
Stärmiturff , Hl'K) *) Oeaob&ftfg, mjt QeaohJtften Aber-
häuft: H ia *n drock Harkt, ick hebb't drock= eilig.
(Vgl. StürvHlfUri/ , :W'.)
•2 He hett et so hUd us de Müs in de söss Wekn.
— EiJueald, IJSS; Schülir , W, »^.
• 3 Hei het et so hillc wie teino, de einem wat tau
äten koket (llramiMchwetg.J
•4 Je hiller , je düller. fOUlenburif,} — WeserzHtmg, 40Ar ;
Schamt'<uft, 2li: für Srchautien: Ftnnvaieh. II, IW» 13.
Je eiliger, desto toUer. Man Ihut wohl » davon luoht
XU viel «n Ubomebmen.
•5 Se hett et so hild, as de Mas im Kindelbedde.
— Ihcheg, 95; Schütze, 11. 1157; toArengrl, //, 31».
Hat aehr viel xu aeliaffen.
*G Sc hett et so hild as Mannsmöm. — AtcVy, 9&.
Schültv, 11, 137; ///. 11)9.
Ist ao geachüftJg &la Mannea Matter. — Auf der notd*
frioaiachtiu Inaol Amrum aagt man , am anaaudrückien,
daaa man telir vio) xu thtin habe, nan aei mit 6c»
•chaflen so Qberhä.uf\, wie in der Kornernte: Pnan ttali
nun kaarahOrd. (Jofmmfn, dl.)
•7 Se hett et so hild as Metj, <lo dre Uönen to
Für hett an sik nig Tid lett, en to pniven.
(thlMt.) — Schuhe. /, ISO; //. 137; llttyen. M. ua . 12
Sie iat ao beachüftigt , wie Marn^arctlia , die drei Dubnan
am Feuer halt« nnd aich nicht Zeit licea , eine au koalen.
•8 So hill un glatt as'ne krütsche Katt, de soven
gi'ote Pütt mit ens to shcken hett — i><w-
miism . 71 ; Lyra, IM).
Von Leckerei.
Hlile, HUde (Sabat.).
• 1 lle hett wat in de Hüll K — llamkalcnier , ül: ßw-
TCTl , 683 .
*) Hille, aaalmilirt ans HUde, bcxeiohnet den Baiaai
unter dem Dache In dem AngebAude eloea BAaer&hJaaaaa
oder in ViehatlkUen , wo doa lauge Falter ani düunrn
UoLutlauuen über dun Batkun liegt. (DäkHert ^ IM.
Frümmann, 11, 540; VI, i.<>ü u. üVi.) In Meeklenburg
bneichnet Hill, wie o« aobcint, etwas davon abweieheiüC
den mit dünnen Baumatammeu (Ölöten) belegt«u Bodaa
aber und neben der langen Hnnadiele in den Bancm-
haiiaem. (Vgl. Schilier , Zum Thier und Krä^itrbu^k,
III, 21«; JJuatHtt4 im Mtckt^turg. Jahrbuch, //, I18.J
StüreHbttg {^1^: Hille oder Hilde^der mit loaea
Bt«iani belogt« Boden aber dem Vichatall , wo da.a Land-
«aiada wol bei Tage «ehUlft oder KunwaU UeJbt. 'N
Da^ up de HIU = ein geachikftaloaer , vertoreaer Tag.
In andern Maudarten Hiele, Ililpe, Htlpe — Aliaa
zArtUctieu iiruutlentca pdcgtinan damit Euxurofen, etwa«
van ihren Zärtlichkeiten für den Ehuatand aulkubeben.
Auch: Er bat «ein Bohaflein ina Tiookeno gebracht.
•2 He will fiick up de llillen lachen. — Lp-a. ts.
So vergnügt ist er.
•3 Kloken Iliüen er Sohn. — EirfcwuW. 779.
♦4 Prot Hille, prot Mette, pröt olde Trumpette, —
üwfvm, 978.
•5 Stäkt jüg wat up de Hill. (Mtdikubw^j
*C Tänlose Hille. — EüoktBali . I9i,
HiUemont.
•0 Hillemont, du edler Berg, zu dir gehören
achtzehn Berg.
fkDleaoa Spricliwort soll «chon am die Zelt Karl'a des
Uroeaeu entstanden neya , alu de«aan dritt« G«ma}üin
HUdegurdla ^kh auf dem Uillburge bei Kempten auf-
hielt, «ind - i . KU dir geboren rlela Sehldaacr^
womit aioJI henkt hatte." (Oruiiu» , Sciw^
Utc/ie Chrv . - ■■ 'J
Hillenkiker.
•Hei is en Hillenkiyker. fw^nfj
Ein hochgewachsener MesBL ; he litt}«,
Hilte (eis« Kamme» od«r u m« in Ba
hAuaam Ub«r daa St4Ucn Uci- ' < «ann.
Hüpertßgriff— Himmel
Himmel
646
1 Es Bind Hilportagnffc.
SchrnfUtr (Tf, 1*3; orklirt di««o frtlhar in Frukea
betmiiiohci , In Kobur^ noch ClbUche SedBtiB&tt mit
„•oblocbto&ftoko", ..AdvocttteDitrelobe". Frisch leitet aio
vom DltHleraÜchilBclioa HU]poTedO| d.i. Auftducht, leere
K&tachuldignng ab, wctmit Adolung abttrftiostimntl, jo-
dnob dio Vemiutbuiig blnsufUgt, dAst AtM Wort Boob dm»
Ande&kon elnea rinkavolleo MAnaes erhalten köono, d«r
HUpor gohoinen and vroftLr tod «iDigen der P&p*t
Uüdebrand gobaUoo w«rde, Di» loiitor« £rkl&niiig
findet dich tchän in der G^ichichta de» BiitJtutna Würt-
bHrg ft>n Lurfni Fritit (gcstorboD l^S^O), d{e oloen bo-
■andi^rn Abichnitt : ,,Vnn dorn Sprichwordir ea ««iu ILiit-
pr»DtB|rriff'\ esth^lt. Mao verbnllto dio TUcko dc<<
F»p«t««(Ui]to|rraut>iiutdem WOrlclien „Griff"; iindHilt^
pnml's UrlfT b(ii4«t seit dicBor Zait apriuhwürtlich Jode
ufiobrlloho liAudlung , weloho unUr dorn GlcisuiortcbDin
▼on JUchtmüwigkoit aus f^eubt wird, (FrumvusMn , //, 20.;
~- „Dh sind beut bu Tage die rocbtea HUpcrsgrifl in
d«r Welt beym Adel, dftioit «aiiget einer de» uadem
ma«.** (Coler, 318 ^.> ,,HUp«riigrieffe keauen." (Avrer,
V, »977, WJ
*S Mit llilpertsgriffen vmbgehen. — Fwcäpt, Aki/-
ittr» 700*.
*3 Mit ililpcrtsgrifieii und faulen Füicben vmb-
gehen. ^ MiühMim. PoattUa, CGXCIU*.
Auch in Maihvtiu», tlUiori^i Jv.\u , />0I^: „^^i^al«) fl>Qb
md «rge ren«k Tud bilporlBgrifT.«'*
•4 Sich mit Hüperagriffen vnd besondem Practicken
bcholffen* — Fueker, P$aUtr, 7M^
KlimneLl
1 A Ilemmel hing bat nn an sitb ncn Thriad.
(Sort^riet.J — Lappmkorb ; Firmemrh , llt. 7 , 100.
Der Himmel hingt an einem aeideneu Fadeu. So
•ftfften die «Iten FriM«n bei BoivaeufiAttoraltteu» die
8chailterittuou uabmen ihre äichei iiud oUien beim.
3 AlcB wad an lleinel kid, äss gat (mir eesset
ug no en färe Wäirijkl hingder Gotes Age-
Blüht). — SchwileT , 62fi.
Der KUamortaU i*t oiao ironiicbe Zagabe« dlo lücbt
»tetf aar Anwendung kummt.
Also gehet der hymmeJ vmb, also regiren die
IManeteo. — Agrkota /, &03. E^foring. I, »T.
Wird y nach Affncola^ geaagt , wenn jemand aicb einen
got«u Biaaen »oelgBen will, der •n der HteUa einea
Midetn lo der Sobftaael ll«gt. Da« Spriobwort aoU da-
4«reb entatanden aeln, daaa ein Sebalk aicb etwa« In
der SohaaBel bat tneignon wollen, waa nicht vor ihm
lag und er die tschüaael mit den Worten boramgedreht:
„Alao gebet der Illmm«! um"; «ia uid«rrer ab«r, den
ea renfroaeon, die Sohüaael genommen and tbm mit
den Worten „und also regieren die Plaueien** Ober
den Kopf geetCLrtt habe , w«£l man früher meinte , wonn
e« ragneto und acbloaaie, dl« Planeten aohUlgen alob.
Anderer üimmel, ander Glück.
Auoh die Italiener »agen : Oft w«chi«it man mit dum
Himmel daa Oldok.
h Ab den Himmel infelll, sind alle Mössen (S[>er*
ling©) död. (KVet'v.) — Firmenkh, i, 38». 18.
6 Auf heitern Himmel und lachende Frauen ist
nicht zu bauen.
Die BTUii«n aind weniger mXatrauiach , i)o aag(»n : So
lang« der Hinunel blau, aoU man keine Wetterwolken
(drehten. {AUmann VI, 4A7.J
7 Aus hellem Himmel blitzt es nicht.
Böhm.: t'itt« nebe nebojl w an! bloakn aoi tfeikn. (Ö^a^
h»9$ky, S73.;
i Bei heitcrm Himmel sieht man keinen Stern. —
Svtor. 176.
9 Bei heitcrm Himmel und Sonnenschein ist gut
fr«hlich sein.
LM,t Cai foftona favot, rnltaque arridet amoano, Uli
latrtitiae fa« dar« algna tuao. (FkHippi, I, LOOJ
10 Besser einmal im Himmel drin, als zehnmal
dmTor,
Bali.: Beler •«&• in den hemel dan tionmal aau do donr.
{Barrtb4nm4i, l. »ü: ßo^m /, 3ül.;
11 B€saer unter freiem Himmel wohnen^ als mit
dem Igel unter einer Docke schlaieo. — sprich-
wtrtfrf arten, IBS.
la Bociig aaf den Umgang mit Slnkiachen.
IS Da« verhüte der Himmel» tagte der FfafiTi als
er rur Hölle fuhr.
Mm. 4 Dat verboed« d« hemal, a«A Coo^a, «n hlj d«ohi
«An oa»«n Ueven Hoer ofet. (ffitrr*bvtMt, t, 30QJ
13 Den Himmel , Krd vnd aÜe Ding misset Gott
mit einem Druyling. — /vin. /, ii.
14 Den Himmel in'n Augen, die Welt zu'n Füssen.
Im beaaom Sinn tagt ein tamnliicbei 8priohwori: Der
Himmel hat mich bervorgebraoht , die Srd» tragt mlah.
(Htinthtrsf It. 15.;
15 Den Himmel kAnn man mit Gold nicht kaufen.
Lat.: Nulla ooelam reparabUe gaia. (Bt^bold, iSl.)
16 Den Himmel möchte mancher erben, aber er
will's auch nicht mit dem Teufel verderben.
17 Der Himol ist hocli vnd die Erde tieff, aber
des Königes hertro ist vnerforschlich. — Aqn-
coia U, »34.
18 Der Himmel behüte des Herrn Kummet, damit
mir mein Gaul bleibe* (Moxkau,)
19 Der Himmel bt-wahrc mich vor meinen Freun-
den, vor meinen Feinden werde ich mich
selber schützen.
20 Der Himmel des Engels ist die Hölle des Teufels.
21 Der Himmel gehört nicht den Gänsen. — Ei**-
lein. 310,
23 Der Himmel gibt den Winter nach den Kleidern.
33 Der Himmel bangt nicht alles voll Geigen. —
Ei»eteint SIC.
Eitettin fragt, ob bei der (VUhern Sohrefhweiaa „Oigeo*"
daa Wort „Giege*' (fatoua, Narr, Tölpel, Thor)
uder „Qaigo'* (VioLino) gemeint iit. Dia eratwe An-
nahme aobeint dem Sinne nach mehr fUr aleb su baben,
da aich die Thoren, denen die Brde in aobJecbt iit,
gern an den Himmel hangen. Auch Mtf/trie entaebeidet
•ich für sie. iod«m er eagt: „Dor Himmel bangt roll
Zeigen, atultoruin plana tuut omaia.*^ Indoaa apricht
ein anderea Spricbwort, daa ron Baaagoigcn redet, Tdr
dlo letatere Annahme.
34 Der Himmel hat swölf Unzen Ehrbarkeit über
die Erde ausgestreut; davon haben die Wei-
ber elf aufgelesen. (Coraica,)
36 Der Himmel ist bloa^ 's sind andere doa. (^nr-
tvng<m,J
NAmllcb andere MAdohen.
26 Der Himmel ist den G&nsen nicht erbaut, den
Gottlosen auch nicht* — I'rtri, II, »j. iimueh,
1497, 8; SchoUel, 1120*".
Aber (Ur welche YOlktr? In Frankreich aah man
noch im vorigen Jahrhnndart ein Gomkldo, daa den
Himmel ▼oritallt . und auf dem die Eugcl aur Verrieb-
tung ihrer Andaunt anf Kiaaen knien, iu die daa fran-
£Öal8cbo Wappen geatlckt war. (Der {ie^tUickafttr,
Magdeburg 1784, 11 , 16J
27 Der Himmel ist den Thieren nicht gemacht. —
i>atiff Teuffei im Theatrutn Ihaboloi-um , 388*.
AJao »uüb d«n tjcbafon nicht, „Wer wttrde oioht tttr
beaaera UoseiUchaft in dor Hollo gehOren wollen,
wenu alle dummen und laugwbiligen KopfbAngur, alle
Haorhlvr tind frümmelndeu Ijuburkirn die «raten PtAta«
im Uinunel oinnclunen wollten)*' fHVf/ uml Zeil, III,
28 Der Himmel ist der Armen Sparbüchse.
39 Der Himmel ist doch blaw, obs schon einer
nit siliet. — Lehmann, 97, 16.
30 Der Himmel ist hoch, aber wer hinein will,
muss sich bücken.
Die SoMon ; Am Himmel hat aicb noch niemand den
Kopf aaratoaien. (AUmimn K/, 40S.;
31 Der Himmel ist hoch, die Welt ist weit vnd
ist manch Schalck darin. — Pctri, 11. 94.
32 Der Himmel ist hoch, man kann sich nicht
dran halten. — Peiri, m. 3: Mdne. ises: £tm-
rocJt. 4T43.
33 Der Himmel ist hoch und der Boden hart. fLitj
Ueber die Unergiebigkeit dea Bodeoa and die Ungunat
de* Klimaa iit niom"""! i..'t<..,iLiiL}tx-»r m kiui^nit »,u Aftr
litauiaohe Bauer , <<
der Krde kaum s> i<t
bänalioben Bedarf u.-^.„ ..., ... ..... ^..... ,...., v.vu
Beschaffenheit dea üodena maoboo nur einige tjtricb«
eine Aaaaahms. (Wur»b<uh l . VkJ
Di'iim,: 3S«aii trrda, a nah» vyeoko. (C*lAko9*ky , IM.)
34 Der Himmel ist hoch nnd der Kaiser weit. —
«ry^okat do > ,
/y
647
Himmel
ffimmel
648
35 Der Himmel ist keine Bubendecke.
36 Der Himmel ist nicht für die Gänse erbaut. —
Parömitüion. 167« a. 32U; Simrock, 4750; Mayer, I. 218.
Dient h&aflg solchen zur Antwort , denen man wegen
ihres nnsittlichen Lebens den Himmel abspricht. Abra-
ham a Sancia Clara fügt hinzu: „Aber auch nicht
für die Wölfe , die FresstaÄo für Festtage halten." An
einer andern Stelle: „.la, freilich , meine Jungfrauen be*
ffonders nicht fQr die LöfTelgans; besonders, ihr altou
Weiber, nicht für dif> Sclmattergänso; ihr Stadtdocken,
nicht fQr die Schneegänse; ihr Raufer, nicht far die
wilden Gänse."
37 Der Himmel ist nicht immer heiter (blau). —
Parömiakon, 3032.
Aehnlich russisch AHmann VI, 451.
Frs.: Ciol immobile on ne cognoist. (Lfroux, I, (ah.)
38 Der Himmel ist nicht um Nussschalen (oder:
faule Eier) feil.
Er will verdient sein.
Böhm,: Neijde napfed nebe ale sAsluho. (Celakovsky, 127.;
Poln.: Nie wprsöd niebo, ale wpnöd jidiie soslugo. (6$'
lakottky, 127.;
39 Der Himmel ist noch über alle. — FMeUin, 310.
Lat.: Nondom defessns proTolyere dosiit aether menses
»tque annoB. (KiteUin, 310.;
40 Der Himmel ist schwer zu verdienen.
41 Der Himmel ist schwer zu Verdienen, sprach
der Abt, als er vom Bette fiel und die Nonne
ein Bein brach. — Fischarl; IIoefer,l: üimrock,
4748; Evselein, 310: Kloslerspiegel, 22, 20.
Lai. : Tollt Yentts contingat hostibus meia. (Eiself in , 301.)
42 Der Himmel ist um kein ander Geld feil, als
um Kreuzer. — Parömiakon , 1098 u. 2497.
Ausdauer im Kampfe mit den Widerwärtigkeiten des
Lebens, Beharrlichkeit in der Ausübung seiner Pflicht,
auch wo sie schwer ist, erhöht den sittlichen Werth
des Menschen.
43 Der Himmel ist uns überall gleich nahe. —
Eiselein, 311; Simrock. 4742; Heinsberg II, 73.
Die Letten : Der Himmel ist sichtbar fttr jeden. (Heins-
berg II, 73.;
Frz,: Le ciel est bleu partout. (Cahier, 1282.;
44 Der Himmel ist uns unversagt. — Suior, 282.
Lat.: Si terra noncapit, coelum capiet. (Philippi, IT, IUI;
Sutor, 282; Seybold, 570.;
45 Der Himmel ifft zu klar, als dass es morgen sollte
Beichsthaler regnen. — WinMer, II, 62.
46 Der Himmel kümmert sich nicht um das Gebell
der Hunde. — BurckhnrdI , si.
Von der Oleichgttltigkcit der morgenlAndisohen Be-
gierongen gegen die Klagen der Armen , oder Ton der
Theilnohmlosigkeit der Beichen und Grossen an dem
Elende der BedfLrftigen.
47 Der Himmel lässt der Ziege den Schwanz nicht
zu lang wachsen. (S. Gott 82.).) — Simrock, 12100.
48 Der Himmel mag nicht frolich sein, wenn der
Teuflfel da regiert. — Petri. tl. 93 ; liemsch. 1250, 34.
49 Der Himmel schütz' uns vor kleinen Feinden,
vor grossen nehmen wir uns selbst in Acht.
— Steiger, 468.
50 Der Himmel schwitzt, sagte der Fuhrmann, als
er aus dem Platzregen in die Schenke kam.
(Görliiz.)
&1 Der Himmel wacht, wenn wir nicht dran ge-
dacht.
Die Bussen: Der Himmel hat viel Bitaen, durch die
Gott lehen kann. — Wo der Himmel wacht , sind irdische
Vorposten unnöthig. (AUniann VI, 4ti0 n. 474.;
52 Der Himmel wird nicht einfallen.
„O meinstu, das der Himmel einJRallen werde ? '* (Fi-
scher, PsaUer, 2«!.;
53 Der ist dem Himmel am nächsten, der sich am
wenigsten um die Erde bekümmert.
Soll. : HiJ is noast den hemel , die zieh minst bekommert ,
wat banden de aarde is. (Harrebomee, I, 3u3.;
54 Die den Himmel mit disjputiren wollen erklet-
tern, die stürtzen den Hals. — Lehmann, lu, t5.
55 Da steigst nicht in den hohen Himmel hinauf,
nicht in das feste Land (die dichte Erde)
hinab. (LH.)
Um BV sagen, doM taan nicht da« Unmögliche Ter-
■aehen tolL
56 Ein Himmel ohne Sonn', ein Garten ohne Bronn',
ein Baum ohne Fmcht, ein Kind ohne Zucht,
ein SÜpplein ohne Brooken, ein Thnrm ohne
Glocken, ein Soldat ohne Wehr und ein
Mann ohne Ehr' sind alle nicht weit her. —
Parömiakon, 2567.
57 Ein milder Himmel macht Seele und Körper
frisch.
Lat.: Temperie coeii eorpnsqne animusque juvantar. (OHd.)
(Philippi, II, 213.;
58 Es feret keiner für den andern gen Himmel. —
Malhesius, PostUla, I, CCXV«».
,,£s kan keiner fUr den andern gen Himmel oder Helle
faren." (Mathesiua, Bistoria Jesu, II, XXXV «.;
59 Es gehört mehr zum Himmel, als aus dem
Ganges trinken. (Morgenl.)
Von den Indiem, welche ihres Himmels gewiss zu
sein glauben, wenn sie aus dem Ganges trinken oder
darin sich baden, oder ertrinken.
60 Es kan keiner zugleich gen Himmel vnd erden
sehen. — W«ii«ch.9i7,63; &*o«H, 1124'».
Mit einem Auge auf-, mit dem andern abwirta.
61 Es kommt nicht jeder in den Himmel, wer auch
in einer heüigen Stadt stirbt.
Wie die Indier glauben und wovon ihre WollCahrtes.
63 Es muss etwas seyn, das den Himmel helt. —
L(!hm<inn, //, 157, 174.
63 Es sieht mancher gen Himmel und weiss nicht,
wie 's Wetter werden wird.
Die Russen : Es lässt sich am Himmel sehen , wie das
Wetter ist, aber nicht, wie es werden wird. (AUntan»
VI, 494.;
64 Es soll jetzt im Himmel auch nicht mehr so
sein, sagte der Bauer zum Pfarrer, als dieser
ihm schilderte, wie gut er es dort nach den
vielen Mühseligkeiten der Erde haben werde.
65 Et äs f&r bäs an Hemel. (Siebenbürg.-säckt.) —
Schtister, 621.
Die Walachen sagen: Ach wie weit ist der Himmell
Von der Hölle trennt uns nur ein Zaun.
66 Et kit niche far an Hemel. — Schuster, 513.
67 Et mes äinjdeu äst sen, wat den Hemel hält,
dat e nit eruower fält. — Schlüter. 629.
Die Bussen : Man brauchfaden Himmel nicht zu atatsen,
damit er nicht auf die Erde falle. (Altmann VI, 416.;
68 Fällt der Himmel ein, er kann Pinsel decken,
aber nicht schrecken.
69 Feilt der Himmel , so bleibet nirgend kein Stuhl
noch Stecken stehn. — Petri. 11, 310.
70 Feilt der Himmel , so stirbt alles , was lebet. —
Petri, //, 810.
71 Feit der himel, so bleibt nit ein zäun steck
stehn. — Franck, II, 193*; Grutir, I, 40.
72 Gehet es im Himmel zu wie am Hofe, so be-
gehr' ich nicht hinein , sagte der Hauptmann
zu Bretten. — Herberger, II, 146.
73 Heiterer Himmel, geschrumpftes Obst und ge-
schminkte Frauen sind nicht von langer Dauer.
Frs.: Temps pommelä et femme fard^e ne sont pas de
longue dur4e. (Lendroy, 716; KrUzinger, 145*.;
74 Heiterm Himmel und lachenden Frauen ist nicht
zu trauen.
75 Heitern Himmel und helle Gesichter liebt jeder-
mann.
76 Himmel, Himmel, hette ich gelt vnd meel, wer
weiss, wie es dort gehen würd, ist der Gott»
losen Spruch. — Lehmann, 385,15; Petri, III, IJ.
77 Himmel und Erde sind nicht an Einem Tage
gemacht.
Soll.: Hemel en oarde zijn immers niet op d4nen dag ge-
maakt. (Harrtbomee , 1 , 3ü3.;
78 Himmel und Hölle haben ihren Sitz im Herzen.
Die llussen: Wer die HöUo im Himmel sncht, maa
das Paradies in der Hölle suchen. (AUntanss VI, 4MJ
79 Ich komme in den Himmel oder in die HöUe,
ich werde Gesellschaft genug finden. — PttH»
III, 7; Henitch, 1558, 49.
80 Im Himmel ist gut sein» da gibt es Kochen
und Wein.
Die Bussen: Der Himmel ist der Faulen ZaTerdehl,
die Erde der Fleissigen Erbe. (AUinamm T/, 480J
81 Im Himmel muss mau keinen Müller suchen and
beim Schinder keinen Kuchen.
649
Himmel
Himmel
650
82 Im Himmel sind eitel Kngcl vnil fromme Leut,
in der Hölle oitel Teuffei vnd Gottlose; auff
, Erden sind fromme vnd böse durcheinander.
— A'/I-i, y. 160.
Dahrr wol W. Müller : „Zieho dem Himmel ein scliiofc«
Gcaicht, iiud die £ugel, sie achtcn'A nicht; spuck einmal
in die Hölle hinein, wa* das wird für ein Zischen Hoin."
BCAiii. : IMna jsou ucbcsa eUvy bo£[, a zcmö focf lidskych.
(Celakor^ki/ , 107.;
83 Im Himmel und in Deutschland sind alle Dingo
möglich. — I.ahrir lUukiuuUr Hole, ISCT. Nr. Si».
81 In den Himmel fiihrt kein Sammetwcg.
Die lUisaou: In ilr-n Himnii'l hinauf Ribt es keine
FlUKoI , über in die Mrdo iü der Weu nahe. (AUinann
y, 7ii.;
Böhm.: l)o nebe ktidcl ncnf, ft do zeme coflta bifika. (Ö«-
luh.rsk'f, ist.j
ffptiH.: Xo so va al cielo en coche. (Cuhit-r, 3207. J
85 Ist der Himmel dein Vaterland, bo ist die Welt
nur kurze Horljcrge. — Suior. fiiß.
I.at.: (ToelcHtia somper spectato, illa hum.tna contomnito.
[rhilijipi, I, »:,.) — Dumus auima, Domua optima. (Su'
t-r, 61»;.;
8G Ist der Himmel roth am Abend und weiss am
Morgen, sei darf der Pilger nicht tür gut
Wetter sorgen.
87 Je mehr vom Himmel hcralikommt, desto we-
niger steigt 7.W ihm hinauf.
Wenn oa den Menschen zu wnlil ^^cht, vcrgesBon sie
die l'dicht der Dankbarkeit.
Eh'jI.: Krery thiuf; which conios frnm heavcn, thd oarth
leceivvs it.
68 Je milder der Himmel, je süsser dtT Wein.
89 Je näher zum Himmel, je sttiler die Berge.
00 Kein Himmel ohne Wolken. (S. Haus »nc.) — Pa-
ruminkon. 30J.
91 Klarem himel vnd lachenden liern st>l niemant
trawcn. — Fraiuk,II, ITJ^ ; /V/ri . //, 422; f.rii/iT,
///,3a; Li'hniann, Jl.SiJ. 73; Latvndnif II. 20; Sim-
rnik , 4ti4:i ; Kürte , 2Wi.
92 Kommen wir nicht in den Himmel, so kommen
wir daneben. — Ki»eU-in. 310.
93 Liessc der Himmel nicht AVasscr regnen, so
wäre kein Wein.
94 Man gibt nieht /.ween Himmel für. einer Thür.
— Snrglnifld im Thratrum Diuhithrum , 3Su*.
95 Man kajin sieh an den Himmel nieht halten. —
lluicHti:ulfi>l IUI Thetilrum IHabolorum . 3tn^; MeUnrr, 4.
M>'S ist ein Sprichwort: Wer ki\n sicli an den Him-
mel halten, man mnss Ja bistweilen sich verlUstiren.'*
(Hun-nt^ujf'l, im Theatrum lHai>nlnrum , 3iW".J ,,Man kan
sich ja an den Himmel nicht halten, sagen die, do die
Hurerey entschuIdiKen vrollen. Wer nie fiel, stilnd«
nie wieder auf.'* ( .s'tir-.vr «w« . Hirti^tthtu-h, Xth.)
96 Man meint offt, der Himmel hange voll Gey-
ffcn, soll mau recht sehen, so sind es kaum
Nussscbalen. — r.vuln, lU, na. L^hrnnm, 11.408, u.
97 Mau muss dem Himmel nicht eher entgegen-
fliegen, bis einem Adlcrschwingen gewachsen
sind. fAhy^-'inini.J-
9S Man muss den Himmel nicht zu wohlfeil machen.
— I'etn . II, 4:.9.
99 Mancher wollte den Himmel stützen, aber er
kann keine Haiken finden.
Aebnlich russisch AUiuann VI, 476.
IC>0 'S musvs öppis si, das den Himmel troid, Bunat
WUrd er ifallc. (luzern.) — tnekhen; für ScMe-
MCn: Fritmmann. III, 414, 531.
101 Sollen die alle gen Himmel fahren, die lange
Bart haben, so bette niemand besser Glück
als diu Cieiss vnd Bock. — /;rMifr, ///, 8t; Leh-
mwnn, //, .^78. 90.
K*2 bolt auch der Himmel fallen ein, noch wird
verlassen nicht der Mann, der Gott im Creutz
vertrawen kann. — Ihin, I, bu
103 Unter freiem Himmel biegt sich kein Balken.
— A'ir«.', 2559*; Simnik, 4741; Draun, I, 13«7.
104 Viele drängen sich so zum Himmel, daas sie auf
den breiten Weg kommen. — oprl, ss».
105 Vom Himmel herab hat noch keiner das Brief-
lein gebracht, dass die Mönche selig werden.
~ Kloitertpiegel,9M,Ü.
10(> Vom Himmel hoch, da komm' ich her! sang
Stüfke, da fol he von'n Schündack. — iioefn, 1015.
107 Wa schul de Häwe wnl uutseen, wenn hc nich
bliiu uutscc*ch ! (Südcrdiihmarwhca.J
Wie wUrdu der Himmel wol auisehen, wenn er nicht
blau auasiOie.
108 Wan a lienimel feit, lei wi'r altemäl unner.
fAmrum.J — Haupt. »7//, 355,73; Lappcnkorh; l'ir-
mcnuh, III, 2, 16; JiiluiiiKvn, C7.
Wenn der Himmel fitllt, liegen wir alle darnnter.
])ii> Spitze diCHür Spriehwürter ist gegen solche gerich-
tet, welche voll kleinlicher Jiedenkliclikeit und eng-
herziger Aeugstlicliküit sind, immer ein Dutzend on-
niitiur Wenn und Aber in llcrvitscliaft haben, und
kleinmüthig und ängallirh auch da ( refahren wittern,
wo der Muthigo und riihii; Ketruchteudo keine gewahrt.
109 Wann der himel feilt, so würdt er all alte hiifcn
zerschlagen. — Frumk, I, 78*'.
110 Wann der himel fiel, so blieb kein alter haf vnd
bäum. — Framk, II. 193*; Ih'tri.ll, 635.
111 Wann der himel tiel, so ersehlüg er mehr ka-
eheiii dann öfen. — framk. II, ii»3*; Vcui, II, 635;
lirula; /,7l; Snlor, 274; ^i>.i/fiH , 311; Horte, S869;
liunin, I. 137».
Lat.: C'oelo cadentc oUac Toteres frangeutur omnea. (Kiie-
Ifin, 311.;
112 Wann der Himmel zcsammenfälld , brächen all
Döbbcn (Töpfe) ön der Wcld. (Trier.) — Fit-
menich.lll, 548. 73; Laren. 196, 133.
113 Was der Himmel geben soll, kann kein Exe>
cutor eintreiben.
Mancher wUnüclit diese und Jene Talente, Kr&fte
n. B. Vi., aber tiutt theilt seine Uaben nicht nach der
Menschen Willen und Wduschen aus.
114 Was der Himmel gibt, muas die Erde nehmen.
Span.: l.it onli-nado en el cielo forzoso se ha de cumplir
en el «ui-lo. (Vahiir, ,rjy»i.;
115 Was fragt der Himmel nach der Erde.
Verachtung gegen das Niedere, Schwächere ans-
druckend.
116 Was im Himmel feilt, das ist tcuiflisch, was
auff Enlen strauchelt, das ist menschlich. —
lulhifs hüihr., 129*; Pclri , /, 90; Sauer, 338.
117 Wa.s vom Himmel fällt, bleibt auf der Erde
liegen.
Und die Perser sagen : Wud nur vom Himmel kommt,
hält die Knie aus. (Rrinnh^nj VIII, .'»9.J
118 Was vom Himmel kommt, empfängt die Erde.
— Schlechlii, 408,
119 Was von hymmel feilet, das schadet niemands.
— Auriaüa I, 6; Franck, l. 141*; ICijenolff. 4*' u. 376»;
Ftfcring , Jll . 427 : l*elri, 11,611; llrttltr . 1 . 76 : llcnüch,
1063, 56; /,Wimaw«,385, 8; Sulnr. «2 u. 913; Fiacher,
PtiftUer , 566^ : //Ir/m,l9; Rueking,8d; ifimroek , 4136 ;
I^uelein, 310; Kurte. 2861 ; Siirithwurtnxihatz, 72; ttdiu-
herg VIII, 59.
So sprechen die Kinder scherzweise, wenn sie einen
Stein in die Höhe werfen, vor dem sich die andern ▼er-
sehen sollen. . , .
Bvhm.: Co z nebe praf, to zidn^mu neskodf. (Cela-
kovikit. 11.;
HolL: Wat ran den hemel ▼«!*, dat icbaadt niet. (Harrt-
bonif*', I, 304.;
Lat. : Spes bona dat vires , animum qnoque spes bona firmat.
— Tivere spe vidi, «ini moritnms erat. (Sutor, 913.;
1*20 Wem's der Himmel nicht beschied, dem keilt
es auch nicht ein der Schmied.
Rntk.: Koma Boh rozumn ne daw, tomn i kowal ne nkt^«.
(Wurtbaek.)
121 Wen der Himmel hebt, den l&sst die Erde nicht
fallen. — Altmann VI, 188.
122 Wen der Himmel fällt, den kann kein König
Btützeu.
133 Wen der Himmel yerläMt, dem helfen Magnet-
nadeln nicht.
80 Mtei dn FoUttn ilebnor als der Kompasi , diMtr
waloht Tom Mordan ab, jtnar nioht.
134 Wenn de Himmel daffallt, fallen alle Fmken
mit dodt. (SiderwUtdL) — IMwvkJrMii von 0. Slagau
In der Natiimalteümg CBerlin 1865).
135 Wenn de Himmel infallt, so Jcrig wi cn groten
Kükenkorf. — LuhnaUt, 7äi.
136 Wenn der Himmel einfiillt, sind alle Sperlinge
todt — Pri»chbter*, ISW.
Uimmei
127 Wenn der Himmel einfäillt, bo bleibt kein Stuhl
stehen. — Suior, sse,- KGrto, 2^eo; finmbcrQ tv. ny
UM,: Valt dcnkemel, daor euM h« itoal f t&oiL
(Tann., Ü, 9; 31 , 15; H>ifTr' i >
L^t,: Dom coclum cadit, bo» b^ . t et nns. (Fal-
ttrtUben, i^t.) — Ooölnm qoandQ cadit, lotatn brodiam
toale Todit. (Suior , 630.) «^ Si coluin cadctßt , bUr« Mdec
nuUa nwneroi. (FatleraUiötn , 73»; .S'w/vr, 3S6.;
138 Wenn der Himmel einfallt, bo können die Vögel
keine Nester baaen. — Lehmaan. H, I7i,fi; Sai'
Icr, 103; Simrock, 1738; neimherg IV, 155.
139 Wenn der Himmel einfallt, so kriegen wir einen
grossen liübnerkorb. — /;«'in»6rrg iv. m.
130 Wenn der Himmel einfallt^ so liegen wir alle
darunter begrabcr. — GaaLsn.
lu Bremen: Wfliui do llimiuol initOirt, coUggo wi kll«
•IrQnaer. (Köiter^ 2b'^.)
B'iU.-. Viel de herael, d*n wm immen allOf varlorou.
(Uarrfbf'mee , J , 303 .;■
i/uU.: Celum ciiiando cftdit, ^totntt btodlnjn mtlo radit
ClttlteraUbem, T40J
131 Wenn der Himmel «infällt, so sind alle Töpfe
and Bäume ^e^8chlagen, — Sauer, 103; Sim-
rock . 4737 .■ /Irwwrfii f f/ (V, IM,
132 Wenn der Himmel einfiel , so blieb kein Kacbd-
offen gantz. — Lehmann ^ i^i , B*
133 Wenn der Himmel einfiele, Bässen wir alle im
Finsteni.
134 Wenn der Himmel einfiele, so bliebe kein Zaun-
stecken stehen ( gerade » ganz). — Saikr, los,
SiUiir, -151; SitnrwJi, 4740. tlciwlienj /K. 154.
Spott AoX thbrichio Voraasaotsuagreti.
ffoU..' Als da hcmel vftlt, blüfi ur goon lulatU^k itaAD.
(ilarrtbrnnt«, I. 3012.)
Lal.t Quid li coclam ni»l? (Hautr, L* ; PMUppi , tt. 131;
htjfboUt, 4S70
135 Wenn der Himmel fallen will, so wird ihn nie-
mand halten.
Span.: 8i el cielo le coe panule Im manoi. (B^hn /. 35C./
136 Wenn der Himmel fällt, bctt« ich mir in den
Keller.
HoU.: VaII de beniel, dan ga ik ondor do WMChkuip wonau.
(üiwrtbumt«, J, 303.J
137 Wenn der Himmel fällt, dann werden viel Ler-
chen gefangen. — ReiiubvrQ IV. i.w.
138 Wenn der Himmel Tüllt, so bleibt kein Topf
ganz. — höile , 2860; RcinitbeTg /V» 1^4.
Dün.i FAliior himmelon, da brpito der maugi) loor-^gryder.
rrror. dan, , |o."l u, T^i,}
Iloti.: V»l( den homol, so eoblijft oärgliens pol beeJ.
(Tnnn,, «4, 14.^ — Viel da bomul, dan bloof er gecn
aardejQ pol of pmi beeL (Harrehomt« , /, 30.1,^
Lat.: Ulla oadvnt« polo völui omoi« fraugitur illo. (Fat-
l«rttehtn, 737. J
Stt'tn.i Si Ol oiolo se cao, «ixiobrarao hau las oUaH. (Boh»
139 Wenn dir Himmel fällt, so gibt's einen grossen
Vogclküfig ( oder : was würden wir für Vögel
faugen). — IfinrA/rr. 177, 79.
140 Wcun der Himmel fällt, bo iat^a um die armen
Sperlingp ;:jearhchf*n.
Die ■ .m. I8fi8 bemerkt zu
d«m > ^' iich in ei Dem go-
dnvckii > . 10 ist tiicbu »u
mach CD."
JIoll. • Als do hemel ralt, iljn *Ue rauMcbcn dood. (Harrt-
bornet , I, 302.)
141 Wenn der Himmel fallt, ao kriegt die Erde eine
grosse Hanbo (Kappe).
Jtoli.!^ All do hcmel ralt, krijgt do a&rdo ecno buik. —
Als do Uemel valt, krijgt men e«De blaauwc elaairumtii
of>. (Hctrrtbomfe , I, 302 J
143 Wenn der Himmel fallt, so stirbt alles, was lebt.
ItoH.; Alftde homol trH^ «ijn wij altemaat dood. — Als da
heniel vatt, muet Imt al Bterven, — Valt di« bomel, ko
fltorvet al. (Harrtftomi« , I, JOS.J
143 Wenii der Himmel feit, so sind alle Vögel ge-
langen, vnd ist ein gross Vogelbawer. — Ihmi^cH,
1063, M; SrUirr, 274; Hettubrrg IV, 155,
£h^..- irtUeskv fall», we ghall catch l&rka. (Haut, f)94.J
Frt.: Si I« oi»l tombail, 11 j xursül hlim dsi alouott««
da lifltHi, (Lcn<ir>,y, 23; Bvhn /. 56; GoiU, 89i; Arfdii*-
yrr, Hl ^ i Cufmtr , ;i«5,- Lfrvux, I, »b.)
SotU: Viel do bumcl, dan loxideii er ve«l ItoawAriken
(kwftkköloD) BDTÄngoa worden. (Mwr^bvmi« » I, 303.J
Himmel
652
6Ui.;
' rovinaaso , ai yigUenbbon di oiolli ucotUf
t codlum , mnlta« cspercntiir alaudM- (OfmK
144 Wenn der Himmel fiel, so blieb kein alter hafen
gantse. — Ikninrh , 9S3 . i1 : Svtor . n<.
145 Wenn der Himmel heiter ist, singen alle Vögel-
lat das Hen vergnügt , su UcUt «n« dio gantfi W*U ao«
146 Wenn der Himmel lange blau gewesen, freut
man Bich aucij über eine trübe Wolke.
147 Wenn der Himmel Milch regneu liesse, so wür»
den nur die Reichen Krüge zum Füllen haben.
— AUmnnti V, SS.
148 Wenn der Himmel sein Aug aufthut, so sei der
Me lisch sein Aug auch aufithun vnd zw Ai^
beit gehen. — lYui, II, cas.
149 Wenn der Himmel sein Aug zuthat, so sol der
Mensch seine Augen auch zuthun vnd schla-
fen. — Petri. //. 634,
150 Wenn der Himmel sich umwölkt, nimmt der
Kluge dea Mantel um.
151 Wenn der Himmel spricht, hört man auf Men-
schen nicht
Lat.: Diviun dueimt qtta Jussa aeqitamar. (Virgtt.) (Pki*
lippi, f, m.)
152 Wenn der Himmel trüb ist, sieht man keinen
Stern. — rnnwittlmn, 440.
Der BetrObto hat keinen Sinn fUr Fronde.
153 Wenn der Himmel wird eingehen, bleibt nir-
gends ein Stuhl stehen.
154 Wenn jemand vom Himmel auf die Erde müsate,
8i> würde or sich Berchteagaden wählen«
Dioa S>)richwort, welohfw xor Zeit, ab Berchtctgadea
noch unter der Hcrrachsft dea Kramtnit»beii ataad , im
Volkamimdo lebte, sefaeint jetst gana vorgeaaen an aela.
aber wm ea auadiitakt, «»gi Ad. Ztüing, 01t tUMll
henu» mit d^Ti^vfilben Becbte wie damals, wenn mok
in anri — ^'' - r. Die fetten Pfrttnden und dMM 11pp4|a
Wol. liftihcrron nnd Beamten, aaf dJ« jeaer
IjoI:, " vorxti(7«woico f^omtliist w^r, ick jMis
versciiwiHMivn, :i ' ' II 8tüh mit ihnen aneb dle-
JeuigßD , dio nar ' audon einen Vorgeadunack
der hiintnUscheti la. finden wisaea, -nm hlw
auf- und daTongcmaout ii.ii>od, ist auch die dem BpviolH
vori naohhlnkendo Frophesolung: .,os werde dae Seil
kflfnnicn , da ans Berehtesg»don krioohen
1 -' u k*au",ingo»ri»wm*jinnbereiU
•-m besitzt das bcrchtocgadenor Itlai
^^r der Beixe und äcbOnheiteo noo
e» viele, dasB ci auch Jetzt als einer der ao
Punkte der Krde erscheint, (Vgl, üorgenbiatt
tikol; Ein S<immerau/<-tUkuU in B^rcAittgaätm
gart 18^8, S. 2D4.)
165 Wenn sich der Himmel wülket, so wil es
nen. — lirvtcr. Ul. 1U3; Uhnxann, 870, 137.
Die Venetier: Der Hicunel mit Soh&fctieo Tamiirlclxt
dnen sehOaon Morgen, äio sagen auch: Woon der
iümmel gesurfter Wolle glotoht, lat auch der Begen
nicht mehr weit. Die ToscoAor aber bahaupt«n: Da-
niel mit Scbii.rühen, Waaser im ScbfclTchen. Die X<a».
bardon: Wenn die Wolken wie Wolle sind* ns>«t**
nicht hento, so regnet^s geschwind. Die EnglAader: Sind
die Wolken auf den UUgeln, kommen tit wieder bal
den Mfthlen. (Reimberg VJIJ, 47J
156 Wer dem Himmel dient, dient sich aelbgi.
Howie der, welcher sich selbst auf die retihte
dimt, gewiss dem Himmel auf die witfdigaia
opfert.
157 Wer den Hünmtl errungen, soll die Erde
mit Steinen werfen.
Döhrn. : Kd ji b udlci V nobi , notrus D a D As ■ ( CtkJt09*kf . li^
158 Wer den Himmel in sich trägt, ftirchtot die
Hölle ausser sich nicht.
159 Wer den Himmel will erben, muss es mit dorn
Teufel verderben.
160 Wer ewig will im Himmel sein, steig' lebend ÜI
die Hölle ein. — ParömiakoiK 32di».
Ohue Kiimpf kein Siog.
161 Wer gegen den Himmel sieht, voimohtet dk
Erde. — Winckler. XVn, i2.
162 Wer hier schon will im Himmel sein, der werde
vor ein Engel fein.
163 Wer Himmel und HöUo zugleich schon wiB,
reise nach England.
164 Wer in den llimmt*! kumnieo wiU, mitM Imdoft
ohne Massund Ziel. — SryMA, w; Farimiakm^im.
noob
reg'
EiiDmel
Hixnmel
6&4
Wer in den Himmel komineii will, tnuss zavor
einen Sturin aussteben, — VanUniakon . 9i8.
Wer io den Himmel steigen will, musä die
Welt niit Füssen treten.
Etwa« aiiderfl siclit der Dichter dls Bache» od: i,1)er
Hlmniül lit fOr frohe ErdenklndoT , die Höllo fttr die
Iromxuoü iSünder." (Ltrder der ttt.jenictrt.J
i67 Wer in den Himmel will, muss sich bücken. —
l\tr6miak(fn , SefL
Ältraham a Setncta Clara behftaptet, e« aiil eine ui»*
driga ThOr iA dem Himmel, Grata* und Hohe küanen
iü«hl tünein.
168 Wer nach dem Himmel speit, dem fällt der
Speichel in den eigenen Bart.
böhm..' Kdo do oebo plijo, a» Jcho vlutnf tvAf iliiia bjje.
(i!Utakottky, U.J
t'ntfl.: Wbo iiiita ngkinat haftTen^ ii fkUs ia lii« fMe.
(C^taKotsktf, U.)
Frl.: Uni cracbo en TÄir, U re^oipt lo crmchat »ur aoy.
(Bovilt, 11, 163J
JJuU,: AI« iouund Uigeu den honitil apoawt, dan ralt d«
kyriil in liju^ eigen' board. (Ifarretutmet . l, 3oi.)
iL: Non nupie« ad an cholu, qua tl qna rant i« buuca.
L«t,: äpucna in «crem auom rcelpü apotamen. (äotiit,
IJ. lej.)
Span,: (Jaion al clelo cnp«, en la oara le caO. (Ctla^
Wer nicht in den Himmel will, braucht keine
Predigt. — EuKliiii. an . Nimrodk. 474i ; DrauH, U 1S8Ü.
Knjfl. : He that «rill no bo aavod , ucod« ao preacher. f&'u^-.
Utm, m.)
170 Wer nidit ist im Himmel gewert wie S. Paulus,
vnd auff den der heilig Geist nicht ist ge-
Besäen, wie aufif den Aposteln am Pfingstag,
der wird nimmer so heilig wie die Apoatvl
vnd H, Paulus. — Lehmann, 193» 34.
171 Wer nicht ist wie der Himmel, den holt der
Teufel auf seinem Schimmel. — l*Qn>miakon, ICfif.
Von der schniobaron IJowrguniir <^^b Hlnunsla mit Ito-
«ng auf Ax* Wachaen iu der Erkeuatnlaa, ^Veratohe
aiao, di« Uimra«! ateh«n nl« atiil, aortdem wordon fort
und fort boweifet. Hin echter katholitcber Chrtat dar
nraaa Immerxu wachaun ^ von riner Tagend au dor andern
■flhraltao.** (Heim Dich, ich lass Vieh, baliburg |7M.;
iia Wer nur nach dem Himmel sieht, fldlt leicht
mit der Nase auf die Erde,
Dlo Vcnetlor: Worden niiTunclamfangien will, amfaaat
d«t WUtd. (IUimte7:f IV, llüj
IbiAin. .' Kdo^do uebo hladf a po aoml cbodli auadno ae
ahodl. (L'etttioviJhf, Wl.J
173 Wer sich an den Himmel hyt, der hat kein
Glück auf Erden.
174 Wer wil zum Himmel sein erkoren, den stechen
tüglich Distel vnd Doren. — Pctri, i, iio; 5iiior«ii.
Bei li^f^bold: Den ateohen oft die Kreuaeadom.
La(.; Üoa eat e tcrria niollia ad imUa via. (Sutor, %H.)
t7& Wer will zum Himmel fahren, muss sich mit
der Taufe bewahren. ^ Graf, 548 , 74.
itcruht auf der nnr noeh in den Xöpfeu b«achrftnlcter
Th«ok>^«n and deren Olftabigreiä Torliandenen Anaicht,
daa« niemand leliH wurden IcOnnft, der nicht dnrch diu
Taufe in dio chriAtlicIio Kirche aafgonommon worden aei.
JtfAci. * Wer an eu hemyl wolle vam, d*r aal aicb mll d<sr
thrffe bewarcB. (AJAf-rr, //, 498.;
fn€ Wer 2ttm Himmel emporspuckt, bespuckt sich
eelhsU
Die Roaaen : Wer wider den Hlmm«! ipeiet, Kot deit en
HAOpi f&llt 6S. (AUftionii VI, *i6.)
177 Wer «um Himmel ist gebom, den sticht alle
Tag ein Dorn. — Lrhmann, //, 853, 37. hortf^ iSM;
S%mrork, 471«.
178 Wie der Himmel, so die Luft. — i'anitntakt^, i»3.
V-'- ■'-'■- •= ^inieiohlem, die aioh ^'"■' '^ ■ •'• ■^"'^ v-<.^L.n.,
Ihi. iiten. „lat ^r k
«MI »«Arin. I)l0M» Kic
IMI tl<Tl .-^V IIIIIl I ' ' " 1.»--
||#rrn Sfetgnn-
*1H *l*r Schui^
Himmel »teigen, so muist du die Welt
Wo
an.
W^o ol i«t, da iBt die UöU« nobonu.
Zwu iiauiuiii oik Jüin Uttbet, rotn Hu od ge-
183 Zwei Himmel gehen nicht aufeinander. — /'('<»<■
gartm.
•184 Am "■nnzoii Himmel hrnrntlrron "wnr-,
iliriiu L:iuf «hiLiuch ii^litcu.
Lut.; Toto coclu «irT&rc. (UuHtHiHt , tj
•185 An hjiuel halten. — i .."-'. j/. , u.
*\SG Aus dem Hinmiel in itj;c, — TftiutUmi,
Ana dor grOntcn liwhr ,; tu TnninU, Audi
wenn jemaud ohne ZOguru bula clvv <
•187 Aus sieben Himmeln in einen 1 r fal-
len. — Scttia». Mtttifcnbt, (lUt>i\»xk l-i..';. i»i, .w.
•188 Bän e4m is gleich ön Himel dÄ Bo^n aus.
(OhfTMlerrLHcb.) — flnumtjurten , 71.
IJoi ihm lat itlcicb dütn lliininul der B4>d<>n«ua, d. ll.
Jede Kleinigkeit bringt ihn aofort aua dor Faaauug.
•189 Da ist freilich der himel in einer färb, der alt
tautsst. — Franck. /, 22».
♦190 Das nur der hyinfd nicht niderviUl.
•lOl iJaa weiss der lliinmel.
IIulL: Bat weet de homd. (Jlarrrbomr:,', I, 3«2J
•102 D)ia wolle der Himmid verhüten.
Lnt, .' irrocul »b auribni uutiiiua vcnlat. (thilippi , II, 109.^
•laa De Himmel fangt eu biljon au to sw^ten.
(HoltL) — 5iAtilw% /r, S34.
Von oinon loioliicn liegen ; acberawcia von atarkem.
•104 Dom Himmel Ohrfeiffcu geben. — Wuukler, XX, 70.
•195 Dom wird's im Himmel auch nicht hossci' gehen.
• 196 Den Himmel stützen wollen.
Von gana Qbcrllüetfigor Voraicbt,
•197 Den Himmel unter den Füssen suchen. — Mi-
maim IV, 520.
•198 Den Himmel zum Dach machen.
Frei Couchor * la bcUo «to»o. (Lm*iroy, SlO,;
•199 Der hat seinen Himmel hier.
Prt, : IIa fi*Dt Icur Panulia en ce nionde. (Kritiingtr , 60S ^'.)
•200 Der Homol het net äinjdo vul Biiäsg^en, —
Üchvattr, «W.
•201 Der Himmel hangt bei ihm immer voUor Gei-
gen; wenn man aber recht sieht, sind es
kaum Nussschftlen. — Sitnroc^ , 47S2.
In Schleaion: Bcy du !< r
Uacgen. (tianuAke ^'IHxiu.
nldit tagtügllcli voller (ii i -i
UBd wann an den vfrrgnüguii Uuitiuii." (KUhr. iri^',)
•202 Der Hinmiel hängt ihm voller (Ba88-)Geigön.
— fe'iLreit'tn, 816; KürW , »8C4; i?imruc* , 47ÄI ; lirauu.
I, iS7&; Ua^ei\ I, aiS; lahr^ngd, U, 131: achU*iach bt-i
/Vominanii, ///, »49, asi.
Dio Bretlautr ZHtvng (litC£, 8, S799) nmokto nach
den Dr<$Hner Sachrichten auf die Aodenaarttti aufmerk-
aaiD , die atoh auf Maalk bedohon und fikhrto mit dtun
Wunaohe der Krgaazang auaaor der Toratehondcn noch
folgende an: Die erato Oelge (VioUneD apü'li^^n. X:iih
Heiner Pfeife tauten. Die groaao Glocke i < •
groBBO Puaaune bUaen. loa Poathom Ulaaf m i
tat ItOten gegangen. Pfeifen ana dem Rohr-
Aas csinom andern Ton« roden. Trabaal biii*cu. Alle
Kugel aingou bOreu. Andere Blüten anfaiehen. Wo du
nioht biet, Herr Organist, da achwoigau alle PlOten.
Hier sitxait die Huaikauten (an dlo volle Oeldtaacha
acbb&gend). HIerllegt ein Mualkant begraben. DiooltoU-
tanoi« Dor Knkuk und aoin KOator. lab kann aucb
6in Lied davon aingcn.
Fr». .• II n'criKBndre point de mAlaucolie. (Kritsinifer , 372 •». j
Litt.: Nanoiilo advonit Datidiacanlüena. (Phtlippi, II, Ä:i.)
— Öpouti Vit». (i'hiUppi IT, lit9.)
*20Z Der Himmel hat es ihm im Schlafe beschert
Frt.: Cela lui e»t veu
•204 Der Himmel is \
hocitiicuitch Jfn ''"
£« berraohr
IV*. ,• n nnffp en i
•205 Dn "
*}or, 1
'. cu du Diou.
'■:'^. — baumgariea , ll.
Totti lal tit ^rbanre <in'U «ft.
1 der llintmei irüib<in wil,
U ei gen b^ngt; aber icU
cli melDK Bieben Hacben
.,-i,.>rr..
Tden,
207 D
lai ttavon biab« aalchi «tt^
655
Himmel
Himmel
656
*208 Der Himmel wird seinetwegen kein Loch
kriegen.
•209 Der Himmel wird's ausgleichen.
•210 Der wird auch im Himmel einen schlechten
(keinen guten) Platz kriegon.
Poln. : Aui diu w niebic lepiej nie bf dzi«. (OberachlexieH.
Loiiipn , b.)
•211 Der Uymcl wird auiTdich fallen. — Uuhn's Us.,
S. 2.
•212 Du kommst in den Himmel, wo die f^nglein
Wauwau schreien.
D. i. in die HöUe.
•213 Du lieber Himmel!
*214 Eher möchte der Himmel einfallen.
Lat. : PriuB locasta bovem pariet , quam hoc fiat. (Ennius.)
(Binder IT, 2656.;
*J215 Einen bis in den dritten Himmel erheben. —
Lohrengel, U. 222.
Grosaes, übertriebenes Lob.
Frz. : Elever un hommo jnBqu'au troiaiirae ciel. (Krittin-
lier, 145".;
•216 Einen in den Himmel schicken (wünschen),
wodicAepfel auf den Simsen braten. (8.228.)
— Criler. iSsch., 38.
In die Hölle. Ceiler spricht von Kranken , die Hälfe
bei Teufelsbeschwörern, Hexen u. s. w. suchen und
sagt dann: „Diese künden soll man mit sampt seinen
Artzet in einem fewrtgeu wagen gehn himmcl schicken,
da die üpCTel auf! dem Simbsen bratten." (KlnKter,
I, 432.;
♦217 Er berührt weder Himmel noch Erde. —
Iför/P, 2865*.
♦218 Er flucht den Himmel herab.
•219 Er hält den Himmel für einen Dudelsack. —
Frischbier. 324.
Ist betrunken.
•220 Er hat den Himmel auf Erden.
BoH.: Hij geniet oenen hemel op aarde. (Harreboinie,
1, 303.;
♦221 Er hat Himmel und Hölle gestürmt.
Er hat alle Mittel angewandt, hat das Alleräusserste
gethan.
Frz.: n B remn£ ciel et terre. (Kritsinger, 145".;
•222 Er hat im dritten Himmel studiret. — Ncr-
berger, 1,2, 755.
„Ist ansbflndig gelehrt md weise."
•223 Er hebt*s in den Himmel hinauf.
Lobra aber alle Berge hinaus.
•224 Er ist aus seinem Himmel gefallen.
•22& Er ist im siebenten Himmel.
•226 Er ist wie der Himmel alle Tage stemvoU. —
Parömiakon, 274.
Kftmlich betrunken.
•227 Er ist wie vom Himmel gefallen. — Braun,
I, 1371.
•228 Er kommt in den Himmel, da Meister Häm-
merlein («. d. 4) Abt ist. (S. 236.) — Herber-
ger, [, 814.
•229 Er meint, dem Himmel sei der Boden aus.
(RotlenburgJ
•230 Er meint, der Himmel hangt voll Geigen, und
es sind nur Eselsfcigen.
•231 Er meint, der Himmel sei eingefallen. (Rot-
tenburg.J
•232 Er möcht gmahlet am Himmel stöhn. (Luzem.)
•233 Er sieht den Himmel für eine Bassgeige an. —
Miiyer, II, 187."
JIoll. : Hij ziet den hemel Toor een' doedelzak aan. (Harre-
bomee, I, 303.;
•234 Er sieht den Himmel voller Geigen, aber es
sind nur Strohwische. — Geiler, Nach., 72.
„Solche HofTer Narren werden offtermals dermassen
am Narrenseil gefahret, dz sie rermeinen , der Himmel
hang gants Toller geigen; wenn maus aber beym lieoht
besiehet , so sein et nur strow wttsche.*' (Ktotter , 1 , 562.;
•235 Er thut, als wäre dem Himmel der Boden
ausgestosson. — Wurzbach 11, 182.
Als wAre das grOsste, letxte Un^Ack pasairt.
•236 Er weiss weder etwas vom Himmel noch von
der Erde.
Jfoll.: Hij weet Tan hemel noch aarda. (Harrehomet,
/, 303.)
•237 Er will den Himmel mit Lothen ausmessen.
•238 Er will sich in den Himmel flachen. (Leifn§.)
♦239 Es ist ihm, als wenn er im Himmel wäre.
So wohl; er fahlt sich, nach tJeberwindnng der Un-
ruhen, nach Entfernung der widerw&rtigen Personen^
■ ausserordentlich glücklich.
♦240 Es ist nicht an den Himmel zu malen. (Roi-
lenbiirg.J
Wie Tiel er getchwfttxt , wie stark er gelogen n. 8. w.
hat.
•241 Etwas bis in den Himmel erheben.
IIoH..' lets tot in den hemel toe prijzen. (ffarrebomte,
I, 308.;
♦242 Fiele doch der Himmel ein. — Eiselein, zit.
•243 Freilich kommst du auch in den Himmel, du
darfst nur in die Hände spucken und am
Seil hinunterrutschen. (Nürtingen.)
D. h. du kommst in die Hölle. (S. 228.)
♦244 Gegen den Himmel spucken.
Frz.: Contre le tonnerre ne pette. (Leroux, /, 85.^
♦245 He sühd den Hiemel füäm Twegroskcnstücke
an. (herldhn.) — Frommann, V. 44, 130.
♦ 246 He süt *n Himmel vör'n Dud'lsack an. — Dan-
neil, 277; für Iterlohn: Frommann, T, 74, 128; Aorfc-
dcutach bei Lohrengel , II, 105.
Frz. : Prendre son cul ponr ses chausses. (Lendrojf , 3S3.^
♦247 Himmel und Erde (Hölle) bewegen. — Lohr-
engel , II, 320.
Alles in Bewegung seUen, alles aufbieten fOr irgend-
einen Zweck.
Frz.: II a emplojö le vert et le sec. (Lendroy.) — SCettie
toutes les voiles an vent.
Uoll.: Hemel en aaxde bewegen. (Harrrbomee, /, 903.;
Lat.: Omnem moTere lapidem. (Pliniuf.) (HanxeLv, 110.;
— Omnem mdontem movere. (Philippi, II, 66.) — Lu-
I nam detrahere. (PhHippi, I, 230.;
♦248 Himmel und Erde mit Einer Farbe malen. —
Allmann III, 517.
♦249 Himmel und Hölle mischen.
Alles durcheinander werfen und verwirren.
Lat.: Goelnm terrae miscere. (Philippi, I, 86.;
♦250 Ich deck den himel drüber. — Franck.II, iic**;
Eisclein , 311.
„Wan wir wollen sagen, das gehe vns nichts nn, ee
hab andere, den diss befolhen ist.** Franek gibt diese
Redensart fUr die lateinische: Curabit praelia Conon;
und fügt als sinnverwandt noch folgende denteche bei:
„Was gehet das Graf Ego an, wir lassen Conon Borgen
wie er kriege. Das wollen wir den gelerten befehlen.
Wir wollen das die gelerten lassen aussrichten. Dm
gehört in die schul. Lass gots wasser rber gote land
lauffen."
Lat.: Quam lato coelnm tegit terram. (KiseMn, 311.;
•251 Ich hette mich ehr des hymel falls versehen.
— Agricola II, 436; Franek, 1, 98; Egenolff", SO»*»; Brem-
«er, I, 1379; SchoUel, 1186 ■; Bücking, 212.
Wenn uns Dinge begegnen , die wir gar nicht erwartet
haben.
Frz.: J'aurois piatöt attendu qne le ciel tombAt. (KriixiM-
ger, 681 •>.;
EolL: Ik had eer den hemel val roorsien. (Harrtbomüe,
I, 303.;
Lat.: Sambucam citius caloni aptaveris alte. (PernutJ
(Binder II, 3014; Fazeliu», 227.;
♦252 Ich war wie vom Himmel gefallen!
♦253 Ich wiirs dem Himmel anheimstellen. — Brawm.
t. 1378.
♦ 254 Ich wollt im Himmel nicht gern allein sein. —
?etH, II, 398.
♦255 In den Himmel kommen, da die Engel mit
Keulen lauffen. (S. a«) — Herberger, /, «06; Sfid-
ieuffel im Theatrvm Diabolorum, 435 **.
•25G In Ilinmiel kommen, wie das Kameel durchs
Nadelöhr. — Herberger, I, 506.
•257 In Himmel kommen, wie die Kühe ins Mftiue-
loch. — Herberger, I, 506.
•258 Klaren Himmel machen.
Die Ursachen und Veranlassungen ra BeUmagwi vmä
Verstimmungen entfernen.
•259 Nun mag der Himmel Kartoffeln regnen. —
Eit^ein, 363.
♦ 260 0 Himmel schick Pasteten nnd- nur der grSito
Bitz (Stück). (SoMhum.) ~ SaUU,tt«ail»
Ansrnf bei Freudenbeceignnffen.
•261 Potz Himmel! — Fromwunm, ir, 464.
657
Uimmelblau — llimmclfalirt
Himmelfahrt stag — Ilinimelsvater 658
• 202 Potz nimmel an der Bettlade. — Frommann, IV. iu.
Hc-iJe Kedeiiaartcii gehören wie «IcrAniinif: liimmfl«-
rtcrii I XU den frülior erwähnten (ilimpffonncn und Ver-
kl'-iiluuifeu. (Froiumann, II, .'»Ol— .'iiW u. /!'. 4G-*— 4ß-lJ
(S. Deutscher l— .•», Bonner 3U, Hammer -'?*.)
•2G3 Sich an de« Iliiiiuicls pstiru vud an dorn fir-
niaiiicnt verirni. (H. iJU.) — Kycrinij, 1, jyy.
*2ti4 Sie führen in Ilimmel, da es zischet. (H. 2:i:>.)
— Eiselvin, 311.
*2Ü5 Sio sind wie Ilimmol nnd Krde.
f}u Bchr voneinander untorachiodon, bilden die üusser-
Kten Ougensiitzc.
•2CC Sie träj^ft den Himmel i miner im Ciesicht.
Ixt blau TOD den Mirihaudlungon ihres Mannes.
•2C7 Sieli pen IliuiTiiel uauf und lach nit. — S^ur, 917.
••JUS So weit der Himmel blau ist.
•2ü9 Stundest am Himmel, würden die Bauern zum
Wetter leuthen. — SuUir, ley.
•270 Und wenn'a am Uinnnel hangt (iiiuss es her).
(Surliniji'n.)
•271 Vom Himmel bis zur Krde.
•272 Wjw Himmel und was Hölle! — Kmh'in,:^n.
Lat,: Xcc pneri creduiit, nirii ijui nondum ore lavaulur.
~ Quiie apud inforus. (Kitelein, WH.)
•273 Was Himmel V wor sie wol hätte 1
„Da« ist der (iottloteu iutent vnd mcinuiif;, das ist
jlir cckorl ein Paradies vud Himmelreich, diis sie ewig
hie bleiben vnd stets in ehren schweben mögen. ^Wenn
siclis nur wol luibetc, es würde sich dort wul leelen.*'
•274 Weder Himmel noch Krdo berühren.
•275 Wi'der Himmel noch Knie sehen.
Von undurrhdringlichcr Finstorniss.
•27C Wenn der Himmel einfüllt, wird's geschehen.
1). h. nie.
•277 Wenn «liese alle gen Himmel fahren sollen, so
hat niemand mehr Glück als die Bücke.
Sjiott auf Grube, Zünkischu, WliHtliugc.
•273 Wi'v wtilt dafiir im hymel sein? — rtipyiuf, I9i".
y.f'. ■ In uoelo esse. (Tuppiut, VJi'^; Erasm., Vit.)
•270 Wider den Himmel 8|>eien.
Fr:.: Cracher contro lo ciel. (l.fHtlroif. 53?* J
•280 Wie hoch ist der hymel. — ^f/nV..rn /. Mä.
So fra«t man «clH'rxhaft den, der sich z. U. au einer
lioissen Speiüu verbrannt bat und vor ächmeric zum
Himmel aufsieht, als ob er ihn messen wollte.
•2Sl Wie vnni Himmel gefallen. — Kirt^lrin.sio.
loh war wie vom Jlimmel xufullou.
•282 Wir wullon es dem Himmel anheimstellon. -
liut'hin, Sil.
•283 Ztim Himmel findet er keine Treppe und auf
der Krde keinen Sitz.
•284 Zum Himmel schreien. — [traua.I.im.
•285 Zwischen Himmel un Ardeu butenweis giehn.
— I.nhnnijrt , //, 524.
Himmelblau.
1 Wer Himmelblau haben will, muss es sich was
kosten lassen. — stahl, .s>imiVm (Lei|t/iir is06\ //, 34.
•2 VAiu-u Himmeiblab schlagen. — tym . ///, I79y, 3i
II. iWb . W,
Himmelfahrt.
1 (iröst Himmelfahrt e Bitr den Pölz verwahrt,
up Juhanui titt hei eni an. — FriscMnt^r \ if.i4.
2 Heut ist meine Himmelfahrt, sagte der Dieb
(schwarze C'hristoph), als man ihn zum GaU
gen fuhr.
t.at.: Sir, inquit, petitur coelum? — i}io itmr ad astr»
ascendons furcam lur LablvnM ait.
3 Himmelfahrt Maria Sonnenschein bringt guten
Wein. (Oi'stcrreich.) — Jttiiubcrg YIII, 16«.
4 Maria Himmelfahrt bringt viel guten Wein.
5 To Himmelfahrt Pelz onn Handschke verwohrt;
to Johann toh se wedder an. — FritclMer*, 1616.
Zur Charakterisining des ottpreasriiolMii Klimai.
( h. Pclx und PreuHse.)
C Zu Himmelfahrt Sonnenschein bringt viel guten
Wein.
In lllyrieu: Wenn Lfturansl- and dar groiM Fnun-
tag schüu Ist, werden wir ein« aehön« nnd angaiielima
Weiulcsa haben. (Reintbfrg VIII, 16e.J
* 7 Der macht auch einmal eise dreckige Himmel-
fahrt.
Ka wifd mit ihm einmal aln achllmraa« Ende nahaua.
ilhLIBCBU äl>MICHW0BTn-LKXXKOK. 11.
HimmelftOirtstaff.
Wenn es am Himmelfahrtstago regnet, fürchtet
man eine schlechte Heuernte. — OmM, I04.i.
In HrcHcia sa^t man: Wenn es am Ilimmolfuhrtstago
regnet, hürt es vierzii; Tatje nicht auf. (KriHxhi'nj
IUI, 1.1:1.» In lier^junio: Wenn es am ilimmelfahrts-
tage regnet, sieht alles schön aus und ist nichts gut.
In Mailaml: Wenn es am KimmulfahrtHtugu regnet,
gibt's Rpiirlich Ilrot. In Venedig: Wenn oh am llim-
mell'ahrtstai^u regnet, wird viel Stroh un«l wenig Sa-
men. In Tutfoaiia: Wenn es am Himmelfahrtstago reg-
net, verdirbt alles. (Oiaktt, loHU— 44.;
lt.: .Se viiive per rAHcenHiMiu' ra ogni cosa in {icrdixione.
(Ontlfl, b)H.)
Himmelgiicker.
•Hei is en Heawenkiyker. (W'cstf.)
Von einem, der den Kopf sehr hoch trügt.
Hlmmelhageldick.
*Hoi is hienielhap^cldicko. (Westf.j
stark betrunken.
Hlmmellanfi:.
Her is himmellan^, ))litzdünn und slroahldumm.
(Surnhfiy.) — Froniiiuiun, VI , iVt. li.
IJcbor die versturkouileu /usummeiisetinugeu Im
Deutschen vgl. TvffUu- in FrommanH , l', 5 fg.
Himmeln.
♦1 Er himmelt.
Wird ohumäühtig, geht iu den Qünsehimmel (a. d.).
•2 Er isch ij'himmlet (gestorben). (Soloihum.) —
Sthitd. 85. 315.
Himmel reicli.
1 Das Himmelreich p^ehört den Giknsen nicht zu.
— Simntck, 474».
2 Das Himmelreich, Kleider und Brot, was ist
dann noch für Noth!
llutl.: Ko«t eu kleercn en't homelrijk, eu dau niot meer.
(lltirr^hoiHt-c, I, 442.;
3 Es hat keiner zwey Himmelreich, noch zwo
Helle, -- h'hi.ll, s'M.
4 Es ist wol ein halb Himmeli*cich, wo frled ist
— /Wri, in, 17.
5 Man reisst sich ums Himmelreich wie zwei Karme-
liter (Tfaflen) um eine Hure. — Fischart:
hhstrrspinjrl , 30, .'i; Eixvli>in .311.
C WtMin das Himmelreich der Annen ist, musa
man sie arm behalten.
7 Wer ^ibt das Himmelreich vmb mist, der ist
ein Narr, so viel sein ist. — /v/h, /, loi.
8 Wrr ins Himmelreich pohcn will, muss zuvor
■ leiden ohne Mass und Ziel.
Lat.: Per vnrios casus, per tot discrimina rcrum, tendl-
niua in eotilum, sedes nbi futa quiotus nstcudunt. (l'ir-
yil.) (l'hilip^d, I, l»4.;
9 Wer zum Himmelreich ist erkoren , den stechen
oft Disteln und Doren. — Spylniid, scs.
Dxin.: Hvo som til himmcrig er fodt, maao veute aig mod
gang og sind. (Prot, dun., 'J'Ü.)
Himmelspass.
•Dem will ich den Himmelspass visiren.
Es sind aucii von Priestern im bachstAblichen Sinn
ilimmelHpässo ausgestellt worden. Noch im Jahre 1764
wurde in einer deutseben llniversitfttsstadt ein Mensch
zum Galgen geführt, der in der einen Hand eine Ci-
tmne, in der andern einen versiegelten vom Pater unter-
schriobencu Pasa an den heiligen Petrua hatte.
■ Hlmmelspforte.
Die llimmelspforte ist eng.
BChiH.: T«sn& Jsoa dvffka k nebl. (Celakortky, 15.;
roln.: Ciasna fortka du nieba. (Ctlakovky , 15.;
! HlmmelBschnlttchen.
•Einen mit Himmelsschnittchen bowirthen.
Ihm Uimmalaachnittchen auftragen, Tonetxeu. Ihn
mit Hoffnungen, sttssen Veraprochuugeu nAhren. lu
Brasilien versteht man nnter Himmelsschnittohen feines
Brot in Milob «ofgewaioht nnd dann iu eine heisse
lUaohang ron Knekar, ZimBt und lüidottarn getaucht.
BlmmalBtropitei.
Bin HimmeUtropfen ist besser als eine Erdenflut
yrM.: Mleslx TMÜk In oandre dlTine, qva du monda U
fttiM» (Ltnms, /. 4.;
Der Himmelvater schflttit Konm in Grant K —
Frommann, U, 347.
■) Onintsrdcr rnwille, Zorn, grantlL^z>jrnig, ver-
drifsplfch. In Huieru l>czeichnet der Grand ein Uehält-
uiss fUr FlassigkeiUn. (SchmHlfr, 11. 114; — Im
Laaeehthala (Xämtenj, um ta aasan: Ea doimart.
42
»d
HimmelsTveg — Hin
Himmelarweer«
1 Auf ilem Hiiniüelswege steht kein Korn, da
wäcbBt nur Disteln und Dom,
2 Der Himnielsweg geht durch Kreuzdom.
Die£tiglAoder •«gea : Zniu Himmel kannniaji iu keiuem
FederbeU geben. Der Weg zum Mimiöol liegt nicht
ttuf DAnne&bottcn, er fubit heim Tbr&uenkrag vorbei,
üud die Bnsion: Wer der W*lt nicht den Kampf bie-
ton kann, wird aiobt xntn Himmel gtitaugeo, (Rrint-
btry II , U'l.}
Hlmmeltato.
•Der Himnieltat« greint.
Iu KArntCB n»cL Utbitr/tlder fUr: l^a donacrt.
Hünpen.
'Xcn Himpen voll tau sciiiten, dat is keine
Kunst, aber up 'ein Matier* tau ecfaiten. dat
nist herunder loppet. cWulfculiüitel.)
■} Eia VierpfvtinigstQek.
Himphamp.
'Dat ifl en Uimphamp up de Oelgekruke (oder:
in de Oelgemüelle ). (Üüren.) — Für herlohn:
Woetle, BS, %.
Wenn jemAod mit der WabrUeit nicbt hctntua will.
£« alud blosse Atisri!d(?Q, Anaflachto. HimpUamp (vgL
dAJ eiiglicohti to hamper ) ist eine yerwickelt« , Terworrenir
Sftcbe. KftcU kichry (8. 1*5) «in weitltuflgai Oo«ttdlc,
0«biade, Machwerk, d&s viel Baum oiniiitnmt, aber
wenig ättrke und NaUeu hat.
flimphamperie.
•Et 18 luter Himiihamperi danult. — EUhwaiA, 783.
1 Es idt 80 bald hin als her. — Ltthmixnn, eio, 2t.
2 Hen xm här is Üke wit. (HaaieAe,) — Fimentch.
ill, K, 89; rar Altmerk' [iannetl, 276; für Bremm:
Kötttr , S&3.
3 Henn un wedder um ia glik wit (Ot^frie*.) —
HüU$Utmder, lY.
4 Hin iet der Welt Gewinn. — Parimiakon, 1S7A.
NiohUgkeit ixdieoher Gator und Freodeo.
6 Hin igt mn. — Hmer,U\i^: EüHem,Zn.
Die Ciieoben tagen: Wa« goecbeben i«t, kann nicht
angeMhehen gemacht werden. Dia Kleinrusten: Wae
geweian ist, da« iet mit dem Wind auf dem Wa«ier
fortgeiohwommcn. Die SioUier : Die veraangenen Dioge
■ind tine die Todien. (Ränaberg III, '22.)
£ngl.: Bjr'goueB be by-gonea aud fair play for tbe Linie
IU.' Qnel che f&, e che non 6, li stima un nulla. (Fttf
tafiUa, 106, 3.;
6 Hin ist hin, auss den Augen, auss dem Sinn. —
Lehmnnn , 54 , 24 , EiAelein, 46.
7 Hin ist hin, da leihet kein jud mehr vff. —
Fronck, II. 14*. Enenoiff, 107**; Eyenng , ill, 26; /Wri,
//, 381; Gruter. l. 43; Lchtnonn, 793. 1; EUelein, 350;
Binder Ih 1334 . Simn^vk, 4753 ; Kürte, 2867 ; Braun, 1. 13^1.
8 Hin ist hin, es kann doch nicht anders werdeoi.
— Petri, Ihm.
tat.: Irieotiperabiliiiro rernm remedinm Mt obliiio. (PM-
lippi, I, 212.;
9 Plin ist hin, hilft kein Sorgen mehr. — Suior. \u.
Mhd.i Hin hin, waz iet beHohalTen das kan doch nieman
wenden. (Labert.) (Zwfferle, &U)
Lut.: Corel lepone pro rerum perditione. — Praeterila
reroearl non posaunt. (8tUf>r, l64.)
10 Hin ist hin, sonst wer ich reidier denn ich bin.
— Lehmann, 793, 9.
11 Hin ist hin, verloren ist verloren. — Kürte, sa«6;
Ifroirti. /, issa.
Yergaagona Zeit, verJarene Unaobuld. vortorenea Ver-
treuen, entHohcner i)ilaub(i und ventobercte Aohtung
kehren nie wieder zurück.
Lat.: Facttuu Infectum flori neqnit. (Sckonh^im , !■'. l;
Sqfbold, 171; Frob., 252.- Philippi , I. 149.) - Factum
depone pro rerum perdltlone. (Binder II, 1700/ Gart-
n*r, H.)
19 Hin ist hin; war' hin nicht hin» so w&r^ ich
jünger als ich bin. — Sxmrock , illti ; Körte, ^MA;
Lntendorf II, 17,
Jjaea die Vergangenheit vergangen acinl
13 Hin lass hin sein, leiht kein jud mehr drauE
— Franck, U, n^ u. Il5»; üoncherotch, Wl; Suior , 183
u. 499; Sutor, SSO; Reinftberg V, 3S.
£a/..* Nee, qnae praeterüt, oorau rerrocabilnr unda; nee,
qua« praeteriit, faora redire poteat. (Otid.) (Hilippi,
II. 11.J — Quod faotoin, infeotum fleri nequll. (Su-
tor, 183.;
14 Hin und fort ist einerlei. (Maim.j
1
Hinauf — Hinausfliegen
10 Was hin ist, dz ist liin. — Zc^htich , Xll\^ . H^^
berger, l, 2. 5H5.
Bühni.: Co uapfod, to napfed. — Co prec, to tarn, oo lam«
in bnj prec. — €o Um, to tani, o to hlaTj notaaa.
(Öctakorihj, 19t.J
Potn.: Co minrlo, jui aiv oiowTi''ei. — Coaglnglo, ztflntlo.
(Öclakvrtkt/', [JH.;
16 Was hin ist, kehrt nicht wieder. — S4htfihitt,(».
17 Were hin nicht hin, m were ich noch, der
. ich ehe gewesen bin. — /Vfri » //. asi.
18 Wer© hin nicht hin, so were ich reicher (oder
jünger) als ich bin. — l'tirt. lt,09T.
•19 Das ist hin wie her.
•20 Er ist also hyn. — .lypico/a 1, iQ9.
Et ist 90 eo. £b mut« gat »ein , wenn'a nieht be««er Iet.
•21 Es ist hin, als in den Rhein geworfen Korn. —
Eintlrin. 52S; linnsbirg Y. l\)U
♦22 Es ist hin wie des Juden Seel'. — Ki»etnH.iaa,
licintbirij r, 33.
UnwiedorbrinRlich verloren , wie die Seele de« J
dem ma« in der Blotefeit der Intiuisition , der iJiau
verkotzerungon u. a. w. die Scjlgkeit absprach ,
er iich uicbt bckolirte adei wcnigatena den Scliein
Bflkebnuig annahni.
*23 Es ist so weit hin wie her (so lang als breit
Hinauf.
1 Hinauf ist mein Lauf. — l'arämtnktm, v».
Alter WahlapToch.
2 Ik wil hog nup, Bär den Büren sin Soän (Sohn),
uu k(^m ÄÜ^n Galgen. (Stretitz.J
3 Je höher hinauf, je freier (weiter) die Aussiclit
Böhm.: Cfm Yji« vyatottpifl, tini atnir rosblod. (CtUt'
kortli/. 215.;
HVn./.. Wuie ktupa«, dale widÜii. (Cetako^ihj , StA«;
Hinaufbringen.
Wer nichts hinaufbringt (auf die Schule, Uni*
versität), bringt nichts herunter. — Sitwotk,
10707.
Hinauffahren.
• Sie fahreu aneinan<ler hinauf wie «wei (röckeln *.
(Hoitenhiirg.)
•) Schwäbisch für Rkhne.
Hinaufklettern .
Man muas nicht hinaufklettern, wenn man oben
nicht stehen kann.
ffän.: Det er daarhgt at byde sig til al kljog« biro» UMl
Ikk« f»at henge. (Pf09. dan. . lOl,;
Hlnaufstei^n.
Wer hinauf isteigen will, muss unten anfaxigen.
— SiebniUfs, 246; Simrwk . »8S9; fiaal, 14i9.
Iu Knrdafrika nagt man: Das UiDKufatelgeu, tun «a
einem Froande »n geben, ist ein Hinabsteigen.
£ngL: He that will tread » ladder tme, raost begin a« Ihe
flnt «lep. (ifaul, 145».;
Hinaus.
1 Hinaus, was keinen Hauszins gibt, (nournburfi^
Wenn man einen Hand u. e. w. binauijafft.
2 Hoch hinaus und nirgend au hat selten gut jge-
than. (S, Noxen.)
3 *Kaus mit, was keinen Hauszins icahlt, sagte der
Bauer, und liest einen streichen. (Sekunden.) —
lliMffer, 111.
•4 Er möchte hinaus, wo kein Loch i«t. — Ein-
iein, 432. K<Jrte, 3939*.
•5 1 könnet glei naus , wu ke Lonch it, (Franknuj
I(>hk0^nute gleich hinaus, wo kein Loob lal. tJadM
hOobateu Grad der Aufregung au beaeichnen.
•0 Ich möchte oben hinaus. (Nürtingen.)
Nämlich Tor Aorger, Unwillen, Zorn.
♦7 Ich weiss nicht, wo hinaus.
Lot. : Sum in tiirlo. (Stjfbotd. &m.}
*S Nur fiuchs hinauss, was nicht bleiben wtU» hit
helt keiner den andern. — Pelri» W» Wl; tttnMk^
•9 Wu 'naus und uf ke' (kein) Dorf? (Frankf»,) -*
— Frommann, VI, 6«, fiS.
8oherBha(tor oder epotteadex Zuruf 1»«i fro«s«r All*
oder kupflosem Bennen.
Hlnauafiiegen.
•Du wirst ärschlich und hablich hinaQBdi«gf!ii.
(Kamnüt in Nordböhmen.J
JjrobttDg, einen an. die Luft aei*«a an waQ«a.
681
Hin ausgehen — Hindern
Hinderniss — EQneingehen
662
p
r
Pu darfÄt ja nnr hinausgehen, a1>er ich musa
wieder zariieJc, sagte der Henker zum Diobe,
als er über achlecnte» Wetter klagte.
•? Dris soll ihm nicht fiir voll hinatiBgehen.
LiU.; tlippArchoram iAbuim. (PhiUppi, I, 177 J
Hia«u»konunen .
1 Der nto hlnaufls kam, kam auch nimmer haim.
— Gruter, lU, 18; Lehniann, If , 81. 108; Slrwr , 6,
S Ks kommt auf eine hinaus , drauasen oder vor
der Thür. — Hani . 947.
3 Ich komme nicht Innaus und wenn ich zwei
kriege, sagte der Schul theiss zu den Bauern,
die ihm eine Ohrfeige geben wollten-
Vur dora Haute einei wtt.rt«inbGrgiicben Hohulthei«««!!
twtten lioh die uazufri<^defion Bftueni v»ritainni«lt. AU
er <r«riuihffl , er actllte hiuAuskomiDcii , um eine Ohrfeige
zn empfangen, gab er ibaeu die obige aiirtohwOriLich
aeworöene Antwort.
Hlnaiualaiiten.
*£b lauft auf ein Lami ( ■■ d.) hinaus.
Auf Klagen und Lamonliren. „let", «Agt ein alter
Auftlegfr, ituns dort nuti« muidcla: nt re mt fa toi la
tu erWartiü/'
Hlnan»llegen.
Was Über uns hinausliegt, geht uns nichts an.
Hinauslüire.
£iuc Hinauslüge ist drei Batzen werth.
HinausBchlosen.
1 He sleit hiunüt as^n Honnigkok^npärd'« (AU-
mark.J — Uonwil , J79.
Er kann nicht grotie Sprflnge mooben.
2 He sleit hinnüt as'u lütt Gössel. — Dan*»*»/ , tT9.
In Mecklenburg iaatot die Bedonsart nach Oüit^ff
{M^kUhbHrgtr Jahrbuch, Vlll, l'J^»}: «,Du eleiat tiin'nAt
M'a lahm QOiflel." (Vgl. aaoh ScMUr , /, 7**,)
♦3 Ar achlöcht naus wie a Bruatgans. (Fmi^tn.)
£r B«blAgt hinauf wie eine Brutgane; wird Ton ko-
miaetter LuitigkeU gesagt.
•4 Einen hinausschlagen auff die haberweit. —
Kyrer, II, 3506, 5.
Ihu dem Verderben aberlaaven. (Sekmeütr^ 11^ 1S7.J
Hinausschlelciien.
•Hinaussflchkichen wie ein Kata aus dem Tau-
benhmuBB. — Avrer, tu. i9H, 39.
Hliuiuaapriiiffen. - l j«
Wer 2u Jäh springt hinaus, der atÖB«t sich die
Augen aus. (Ulj
fiüiAuaw erf exk.
Soirs hiiiaasgeworfen sein , dann ehrlich die Stie«
gen hinunter, aber nicht zum Fenster hinaus.
His*uswollen.
1 Einer wü da, der ander dort hinauss. — Aren-
tirt.CXI».
2 Wenn einer hie, der ander dort hinan» wiU, so
kombt keiner fort, — Lehmann, ei4. i9.
3 Wo einer hinauswill, da ist er vor gewesen.
— Körtt'. 69 la.
HlnbAhelfan.
Henbebelpen is kein Wolleben. — Schamhach,
War nur eben «ein dOrftige« Auekommen hat, kann
«ich noch keines Wohtlvben« erfreuen, wo<n Wohl»
■t»«4l gehOrL
Blabrtoff«n.
Bringe mich hin, wo etwas iat, ich kriege mein
TheU.
Rlodaalcen.
•Wo du hindenkst, bin ich l&ngst gewesen* -^
trUcKhi^ *, W17.
t Die etwas hindern wollen, die werfen StuhP
und Bänke drein.
3 Es hindert niemand, das ein armer Canrad*
beist. — JbMMft. IM. K>; JVtH. U, t&3.
•) MUt«lho«lid«iUf«li IciMAnt = koha aa Bath. (Vgl.
Wtiffamd, (l'fr., /, 6».)
3 £• hindert rns keine Fliege jenseit dem Bein.
— Iknitch, 114«, y ^ ■ ■HS.
4 He hindert wol, d u kann. — Kdrtt.tnt»
5 Oft hindert, wer hk m niuen kann*
6 Was man uicht hindern kann, mois man gc-
echehon la'n.
JVr.i C« ^u'OD tui ptot
7 Wer hindern kann und nicht verhindert, der
sündigt wie (ebenso wohl als) der andere.
Frt.: Ooi peat ocnpfleher ot D'emp^ohc. loul aasai bien
que rantro il pAobe. (Kritiingtr^ 26.S".J
HlndemlBs.
Hindernisse lassen sich leichter beklag^cn als be-
seitigen.
Hindertlt»
1 Hinderüt klciet de Hoiner. — scUmbach. ii ,m.
HintenhinauH scbarran die Hühner. Kiu «oUarrendee
Hahn hat bald einoo Haufen anBoinandergsi'Charrt, «er-
Btroat. So senticbt nnd Terftiegt da« Vermögen des
Vertchweader«.
*2 Bi dorn geit et hindorut as de Hoiucr kleiet.
— St/iamtfldi, //, i34.
Hindrlnffen.
Wo nicht hindringen die Frauen, da ist auch
der Teufel nicht zu schauen.
Hindurch.
*1 Der ist herdurch (hindurch) und weer (wieder)
herdurch. (Tn^-j
Von einem darchiriuben«sn und verschlagenen M«B-
»oheo, der sich Qberali durcbzubeittica woie«.
•2 Er ist hindurch, ein anderer kumm bald her-
nach. — ander, Ul. 30; Uhmmn , II, 1.13, DO.
•3 Hindurch in Gottes Namen. — Statntnbuch.
•4 Hindurch mit Freuden. — Eütltin, 311.
•5 Ich wil hindurch vnd soll ich mit dem Kopflf
drin hangen bleiben. — fivwnjj, lt\. 7ä.
*6 loh wil hindurch vnnd solt ich den kopff dahin-
den lassen. — Framk, /f. 89*.
Hlnduxchlanfen.
•Er lauft hindurch wie die Katze durch den He-
gen. — Eixdmn, 311,
„Was loll der von einem Lande wUsen, der hinduroh*
laaft, wie die Katse doroh den Regen."
Hinein.
Hinein vnd daneben gehet viel. — GvMivr, Ul, SO;
Lehmann , U , 3Sl) , 5(5.
Hlnelnb elsaen ■
• Er hat hineingebissen wie der Storch in den
Frosch.
HineüLfohren.
•A fährt nei, wie der Pauer ei de Schtiefeln. —
(Schiet.) — Fmmmaan, lU, J44. 97; Wofcnwon, UO;
Gomokktf, MS; ha<Mgul*ch bei Simrnck, 831.
J?en.: H^ Talt edn, als eoa boer in de kousen. (H^r*-
h0mi4, I, 44i.J
Hineinfielen«
*1 Et fällt hinein wie der Kons in die Nüsse.
•2 Er füllt hinein wie der Nagel ins Butterfass.
•3 Er fällt hinein wie die Kuh in den Graben.
IJott.: Blj Talt erin als eeoo koe in de sloot. (Uarrtbomef.
I. \2i,)
•4 Er fällt hinein wie ein wild Schwein.
*ö Er ist tief hineingefallen.
Sehr stark in Sohaldea gerathan,
Hinelnfreaaea.
•1 Er frisat es wieder hinein wie der Hund das
Gespieene. (SchUa.)
Von denen , die suritokaehmen oder ableogaan , «raa
sie gesprochen haben.
Lat.: Palinodiam casor«. (Kra*tii.. S&7 : Tappiu», lAO'.j
•'2 Er frisst's hinein wie der Schimmel *a Heu.
CSürtinjim,)
Hlnain^eliexi.
1 Ick gab woll rin, segt de Bür, awer ierst matt
dat Best rüt.
Um diejettigeo «UTerspotteu, welche etwas au« führ eo
woU«n, nachdem all» Schwierigkeiten und Oefahren
be»citi|j[t «lad. Ein Menageri«be«iti«r hatte demjemgon
bondert Thalur «ebotet», der in d4>ri Kaflg de« Loweo
gehe. Km oldanburger Baner kam. tr" - - 1 .u.,u,.^^^
SU venUeaea, TcrLuigie aber mit U*
wörtticb gawordeaea Worten, da^ ,yn
irothm bemvsuS'lim«. {Vol. Attgtii«:^-^' .uc> »r»ici:un'7.
Latyatff 1»S3, Kt. 4S, & SM.)
2 Wenn man hineingehl, glühen (glimmen , schwe-
In I die Augen, wenn uiau neratugt^t, da«
r.. , ..■V
:i \\ luncingebt» »» gel
-.nan
j if '
/
■iti" u ^t'D "; Ff'»" ^
intheilen — Hingehen
Uingelöbniss — Hinken
666
ich hinein, wie die Ranbvögol ins Aas.
Dcalu« yorot, oanis intestina, caetera mcm-
(FateliM, 32.;
3 hinein, trag' nichts heraus , so ist
le stets im Haas. — Ihru, i3.
irift im Untorinuthal.
i hineintreiben, wie der Teufel die
n in die Hülle.
., wie Guts Wort ei de Studenten.
■)
i. gesagt , wroun das Leder gut die Schmiere
bcn un wi heft dat Nakiken. (lloht.)
tu bicb einen Vortheil oder ciue Lust ent*
t keine Schande, aber liegen bleiben.
eu: iliiifallen ist erlaubt, aufstoLcn aber
'^Attinana VI, 12:..;
1, ehe die P'linte abbrennt.
i ante tubam. (I'hilippi , II, 223.;
wie ein Nusssack.
ng vor den Hergang haben. — Grim-
, Tf'ulsvhvr Miihl: Simplic. , 1 , 4iO ; Mnyn-,
ebnung eines erfolglosen , nutEloien Ganges.
Efätt, gätt ah wink hi. (Ilenntbcrg.)
binftebt, »eht auch wenig hin.
.'i hen, mit Mester Markes. (Oldm.
Fromnuinn. II. 530. 113,- Hausknlmdcr , //;
277; Durren, 200.
licu, sii de Junge, dö let he *n Lüs
(OMfries.) — /•Vüni mann, //, 536, 124; Eich'
Ituaen, 332; lloefcr, SIC.
heu, sä mall Jan, do hadd he sin
• de IMoeg. (OstfhCf.J — Hatukalemler , IV.
(hurtig, aclmell, stracks) hengoit,
lig weddcrkamen. (Holst.) — Körte, 3694.
i her, sagte de Kreie, da hadde ee
£ int Mul. (Uiiren.)
let liyn, komme aber (zum andern
icbt wider. — Agncula I, 341 ; Theatrum
, 2VJ^: r.ntler. l, 26.
; Tor Wiederholung einer Uandlung, die
I mit Uebereilung entschuldigt.
ich hin vnd kom bald wieder. —
2«J.
werd ein kramer (ein schalck), sagt
;ker zu seinem knechte. — Agricola
iltT, /. 42; Uorfvr , Aza.
, ihr Verdammten, in das höllische
lagtc der Pfafl*, als mau eine kurze
ron ihm verlangte. — Suior , 696.
;ht und wiederkommt, macht eine
se.
ritorna ik buon viaggio. (Patzagtia, 15, 1;
am hingeht, kann langsam wieder-
, — Heiiixberij III, 13.
;h bin (um sie in Sicherheit zu essen),
i armer Beduine , der eine weggcwor-
tel fand. — Hurckhnrdl. 137.
• hin und singet nicht, (Köthen.j
8 alle hin, sagte Scheissinsbett. —
1919; florfer, 907.
I hen, as de Hund an Swans. (lloUt.j
8 , //. 172; /r. 232.
an- oder weggekommen.
im nicht so hingehen.
le hen an singt nich moal. fStraUx.)
tic*. !U, TU. 15.
binguD» vou da Pfeffk woxt (Steitr'
\, II, TW. M.
*20 Er geht hin wie die Braut zum Tanz.
Lustig und woblgemutb.
♦21 Er geht hin, wohin er geschickt wird. — Teni-
lau, 356.
Zur Beseiehnung eines aUer Selbstindigkeii eni-
behronden Menschen.
•22 Es geht hin als her. — Franck, /, 58** u. iw"»;
//, 95* u. 101».
•23 Es geht wohl hin wie ein alt Weib am Stecken.
*24 Es mag einmal hingehen.
Fr:.: Passe pour ooht Je le toux. (Krittingtr, h\i^.)
♦25 Ga hen, ,föhl de Höner, of se *n Ei heft, un
danz' mit de Ilan! (OMfncs.) — Fnmmann,
Y, 428, 478; Buercn, 488; llauskaleitder . III.
•26 Ga hen na Horsten, un leer 't beden. (Ortfries.)
— Frommann, V, 428, 476; Itueren, 4»9: llautkalen-
der, III.
♦27 Ga hon un floit de Aanten wat vor. — Dierfni$'
ten, 140.
Um Jemand abzufertigen.
*28 Ga hen un gifF de Katt 'n bäten Heu. — Schülgr,
///, 6^
Um Jemand sn entfernen.
♦29 Ga hen un lüse die in do Legde (Niederung),
dann best du ken Not, dat up de Högde
(Höhe) di de Lü(de) set. (Ostfries.) — From-
mann, V, 428, 479; Bucreti, 491; Eichwild, 1343; Uom-
kalcnder , Hl.
*30 Ga hen und leere dat Weven , dann kannst du 'n
Amt. COstfrie$.J — Frommann, K, 428. 477; But-
ren, 490; //aiailMileNdi>r , III.
*3L Geh hin und sprich: Du bist dagewesen. CUei'
ningen.)
Um lu sagen: Uoh, Alberner, gehl
•32 Geh hin, wo der Pfeffer wächst. — Binder II, 1444.
♦33 Göh hen un piss d!n Moder up'n Kos, dat he
frisch bliwt. (Ptmtncm.)
Abweisung eines Zudringlings, der sich nm Sachen
bekümmert, die ihn nichts angehen.
Hlnerelöbniss.
Uingelöbniss vnd hoimfarth sol man nicht lange
lassen anstehen, denn der Teuffei ist vnledig.
— Petri, //,381.
Hin^essen.
Wenn man hingiesst, wo es schon nass ist,
wird leicht eine Pfütze draus. — Simrock, 7922;
Körte, 4807.
TTIti yn denn.
♦Er guckt daran hin, wie eine Kuh an ein neues
Scheuerthor. (RoUcnburg.J
TUxih&ngexim
Henge ymer hin. — Lmher's Ms. , S. 5.
Hlnkacken.
Kacke du man hen, et isV ganz reine, segt de
Frü Wase. (Ihldethcim.) — lloefer , 1106.
Hinkebein.
Hinkebein spielt den Mann. — Exaflein,ii%i Sim-
rock, 4757.
Lat.: Claados optima rlrom a^t. (EiicleiHf 902.)
Hinkehren.
Wo man sich hinkehrt vnd wend , da seynd falsch
Hertzen vnd vntrew H&nd. — Lehmann , ^ , a.
Hinken.
1 Am Hinken erkennt man den Lahmen.
Lat.: B naero oognosoere aliquem. (FMelitu, 59. J
2 Auf das Hinken der Hunde und die Thränen
der Frauen ist wenig zu bauen.
3 Besser hincken als gar auff Krücken gehen. —
Pctri, II, 87.
4 Besser hinken als sinken. — Eisciew, 312.
5 Es hinckt keyner an eines andern fuss (Wehe,
Geschwür oder von fremdem Schaden). —
Franck, I. 8**; Egenolff, 344 *»; Crutcr , I, Sl; Pctri,
II, 258; Gfloi, 1481; SU-igcr, 217; Gttnlhtr.Ji: Winckler,
XV, 72; Sauer, 184; iCisdcin, 199; Körte, 2869; 5»m-
m.-fc,4755; Schottet, 1127^; !/niun , / , 1383 ; Beinsberg
IV, 103.
Im JererUnde: 0er hinkt Nttms an sin Naber sin'
m B8n. (Firmentch, II J, 13, 15.;
667
Hinkender
Hinker — Hinnebrflter
668
Fr».: Mftl d'autrui n'est que longc. ((Saal, 1581.;
HoU.: £eu binckedo nyjnman van oins anderen pians sweer
(Frov. comm. , Bl. ci ^.) — Ten hincte nieman Tan eens
anders «eer. (Tunn., 21, 2.)
tat.: Claudicat alterius nemo dolore pedum. (Binder
If, 501; Buchler, l()2.; — Loditur Urbaans, non Clau-
dicat inde Bomanus. (FaU>rr »leben, 634.^
6 Hinckcn schadet am beten nicht. — Petri , U. 381;
//«fnMch,339, 86.
7 Hinkt er auch, so ist er doch ein Mann, sagte
die Witwe, als sie mit einem Lahmen zur
Kirche ging.
Fr».: Los boiteux aont de bona m&lei et rigonreux en
amour. (Krittinger , 16^.)
8 Mau muss nicht hinken vor dem Lahmen.
Man muBB niemanden wegen seiner natürlichen Fehler
Terletsen. Auch: Vor Sachrerst&nd igen muss man sein
Wissen nicht auskramen.
Fr».! II ne faut pas clocher devant les bolteux. (Len^
droy, 174; Leroux, I, 137.;
Boll.: GiJ moet Toor mijnietmank gaan; ik heb al mijn
leren in de krenpelstraat gewoond. — Het is kwaäd
bincken voor den kreupele. (Harrebomie, l, 449.;
9 Niemand hinckt an einem andern Geschwür. —
Henisch, 1349, 31; Lehmann, II, 436. 83.
10 Niemand hinckt, wann einem andern seine
schenckel schmertzen. — Lehmann, sso, lo.
11 Niemand hinkt von fremdem Schaden. — Sim-
rock, 8781; Goal, 1581.
12 Wenn alle hinken, meint jeder, er gehe recht.
— Simrock, 4756.
13 Wo alle hinken, lacht man über gesunde Füsse.
— Sprichwörtergarlm , 324; Schulzeitung , 397.
Die fipheser verbannten daher den weisen Uermodorns,
weil er sie beschämt haben wUrde , indem sie sich alle
an Schlechtigkeit gleich sein wollten. In einer thö-
riohten Welt müssen die Yemanftigen wie die Ein-
siedler leben. (S. Glied 21.)
*14 Er hinckt nicht, wann ein ander sich stosst. —
Lehmann , 731 , 1.
*15 Er hinkt am Gehirn.
*16 Er hinkt auf beiden Seiten.
Er hftlt's mit aUen Parteien.
Dan.: At halte paa begge beenene. (Prov. dan., 269.;
•17 Es hinkt auf die andere Seite. — Ei»elein,zii.
Lat.: Verum Claudicat inque pedes atrosqne raolllat.
(Eüelein, 313.)
•18 Ick hefif dat Hinken in de Schinken. (lloM.j —
Schütze f l, 80.
Von denen , die langsam auf den Beinen sind. Sehen-
baft fttr: ich kann nicht gut gehen.
Hinkender.
1 Ein hinckender kompt ebenso weit, als einer,
der gi*ado füss hat, ohne dass er langsamer
kompt. — Lehmann, 451 , 1.
2 Vor einem Hinkenden moss man nicht hinken.
— Hollenberg, UI, 16.
Man soll nicht mit seinem Wissen und Können vor
denen hervortreten, die mehr darin leisten; wird aber
auch gegen die angewandt, welche sich gern Aber
körperliche Gebrechen anderer lustig machen und sie
spottweise nachäffen.
3 Wer eines Hinkenden spotten will, muss selbst
gerade sein. — Simrock , 13333 ; Reinaberg IV, 55.
In Aegypten sagt man: Ein wunderlich Ding ist ein
Augenkranker, der ein Augenarzt sein will. Und: So
lange du selbst unbärtig bist, verspotte nicht den mit
dem kursen und dünnen Barte. Die Basken: Wer ttber
krumme Beine spottet, muss selbst gerade haben.
(Heinsberg IV, 5.S.;
SöAm.: Kdo se chce kulhav6mu smiti, mnsf sAm rovni
Stäti. (delakoriky, 273.;
Fr».: Qni veut guArir un boiteuz, 11 laut qtt*U marche
droit. (ÖelakovMky , 373.;
Lat. : Qui claudum subsanare mit, reotus incedat oportet.
(6elako9»ky, 373.;
'er mit Hinkenden umgeht, lernt hinken. —
Heinsberg II, 65.
It,: Chi pratica col xoppo, impara a soppioare. {Pat-
»aglia, 3U1, 2.;
Lat.: Ciaudo vicinus claudicaro disces. - Clando vicinus
Claudicat ipse brevi. (Seybold, 77.; — Laeditur ürba-
nms, non Claudicat inde Hadrianus.
5 Wer anter Hinkenden aufgewachsen ist, dem
ist das Geradegehen ein Greuel. (S. GUed 21.)
Holt.: Gij moet voor mij nlet mank gaan; ik heb al mijn le-
ven in de kreupelstraat gewoond. (Uarrtbomee, I, 449.;
*6 Den Hinkenden abwarten.
Dm Widerwirtig«, wm aooh kommtn kann.
Hinker.
1 Ein Hinker geht nicht gern mit einem Hinker.
Fr:.: Un boiteux ne veut aller aveo un plus boiteux. (Le-
roux, II f 137.;
2 Ein Hinker holt keinen Adler ein. — Sprich'
Wörtergarten, 46.
3 Hinker spottet über Dickohr. — Spriehwörter-
garten , 438.
Ein .Gebrechlicher Ober den andern.
4 Vor Hinkem, Schielern und rothen Haaren möge
mich der Herr bewahren I
Böhm.: Kulhavf, chrominejvetsf hromy. — Kulhav/ £«H
nejhorsf. — Prstem mluvi, okem mhouri, nohou dupA^
varuj se. (öclakovaky , 271.;
Wend.: Khromy ccrt Je najhorii. (Öelakottky , 271.;
Hinkommen.
1 Du kommest wohyn du wilt, so wirst da den
wirtt daheymen finden. — i4j;nci)to /. 714; Ege»
nnlff, 290*; Gaal . 1728; Sailer , 120.
„Wo du hinkömpst , flndestu den Wirt vberal daheim,
vud ist er nicht da, so kömpt er ja doch bald. (Fitcker,
Ptiilter . 239 ^. ) Man wird nirgends Menschen finden , die
sich alle WiUkttrlichkeiten gefallen lassen.
2 Wer Überall hinkommt, findet auch überall
etwas.
3 Wer überall hinkommt, ist nirgend willkommen.
Dan.: Hvo allesteds kommer er slelden Telkommen.
(Prov. dan., 3h'i.)
4 Wo du nich henkümst, da steck n^n Pflock hen.
— Schambach, I, 179.
Wo du nicht hinkommst, dahin stecke einen Pflock. —
Kann man in seiner Arbeit durchaus nicht so weit
kommen, als man gern möchte, so soll man sich dar*
Über beruliigen und getrost innehalten.
5 Wo einer selbst nicht hinkompt, da wird jm
der Kopff nicht gewaschen. — Mri, II, 803.
6 Wo ich hinkomm', find' ich eine, wo ich weg-
zioh', lass ich eine. (S. Flandern und Städtchen.)
Einelein, 576.
7 Wo ich hinkomme , da sind alle Huren fromm.
— Mri , n, 806.
8 Wo ich hinkomme, ist das Glück schon gewesen.
9 Wo ich hinkomme, ist die Kirchweih schon ge-
wesen oder soll noch sein. — Jfoir«-, //, 140;
Simrock, 5691.
10 Wo ich hynkum, da ist es gut gewesen oder
will bald boss werden. — Agricda I, 411 ; Ei»*'
Ifin, 89; .Simrock, 3588; Körte. 6919».
Von einem, der sich beklagt, stets das Glück an Tar*
fehlen.
*11 Komm nur hin, du wirst an raichten Scheller
kriegen. (Schiet. J — Bemdt. 123.
•12 Wü a schund hikimmt, is es am besten ge-
wäst. (ScUcs.J — üomolckc , 1100 : Frommann ,111»
343, 6 ; hochdcuUtch bei Braun, I, 5336.
Hinlaufen.
1 Du lauffest hin, wo du wilt, so wirstu den
wirth allezeit daheim finden. ^ Gnter, lll, et;
Lehmann, i/, 73, 95 u. 376, 15.
2 Lass hiniauffen , was man nicht ändern kan. —
— Lehmann, II, 370, 33.
3 Wer fern hinleuflfl, der wird nit allzeit der
weisest — Petri, 11,101.
•4 Er Iciiffit drüber hin, wie ein han vber heisse
kolen. — Eymny, //, 395.
♦5 Er lauft hin, wie das Schwein zum Troge. —
Scybold , 228.
Holt. : Hij loopt daar heen als een dol koiken. (Beure-
bomee, I, 458 *.J
Lat. : niotis pedibus accodere. (GeUiut.) (Binder II, Uli.)
Hlnleven.
1 Was du nicht hingelegt hast, das lass liegen.
Lat.: Quae non posuisti, ne toUas. (Binder II, 2704;
Philippi, II, 118; Tappitta, 181»; Seybold, 468.;
2 Wohin du nicht gelegt hast, heb nit auff. —
Fninck, //. 116*; Körte, 6915.
Hinnebrüter.
*A iss a rechte Hünneprüter. — Comotckc, 13«.
Ein Mensch , der unthitig in der StubeStitsi. MOatte
r nach sohlesisoher Aussprache geschrieben sein : Hinne«
brdter.
669
Hinnehmen — Hinskirche
Hinstehen — Hintendrein
670
Blxmeluxioix*
* 1 £r muBS es binnehmeD , als wenn ihn ein Hund
gebissen hätte. — Eisenhart. 495; Hlum, 399; Sim-
rock, 5068.
Nicht um jeder Beleidigung willen soll und kann
mitn Klagen erheben ; man masa bisweilen mit (tednld
einen Schaden ertragen , der nicht füglich enetzt werden
kann. £s ist dies Sprichwort daher von alle den an-
angenehmen FAllen lu verstehen , die man als eine Be-
leidigung ansehen konnte, wenn der böse Vorsatz zu
beleidigen rorhanden wftro. Man hat es daher liin-
zunebmen, wenn Kinder, Blödsinnige und Irre sich
Unbescheidenes gegen einen erlauben oder uns jemand
aus Versehen Übel begegnet. Das Sprichwort ist ans
dem iQbischen Hechte entsprungen, nach welchem je-
mand, der in eines andern Hanse Ton einem Thiere ge-
bissen wurde, keinen Schadenortatz vom Besitzer des
Thieres fordern konnte, wenn diesem nicht die böse
Art des Thiers vorher bekannt gewesen ist.
*2 £r nimmt es hin, als hätt^ ihn ein Esel ge-
schlagen.
Der wttthende oder dumme Mensch kann so wenig
beleidigen als ein unverntinftiges Thier.
Hinp&rren.
Wo man blnpfarrt, da wird man verschairt. —
Graf, H9, 89; Braun, I, 3SS4.
Hinreffnen.
Wo es oflft hinregnet, da wirds nicht trocken.
— Lehmann, 806, 8.
Hinreichen.
Was hinreicht, ist genug.
Frt.: Ce qui sufflt, ne sufflt pas. (Cahitr , 1(1680
Hinsobeissen.
*Wo ich hingeschissen habe, hat er noch nicht
hingerochen. — Frinchbier ', 1619.
Hinaolieren.
* Schär a sich ok hi , wü a is härkuminen. (ScMcs.)
— Frommann, III, 34S, S.'>; Gomoldte, 878.
Hlnachieaaen.
*1 Furem Hiesohüssen fercht ich mich nich, ock
fnrem Uärschissen. — Robin*tm , 850.
Spott auf feige Soldaten.
*'i 'S Hinschiessen ging schon an, wenn nur das
Herschiessen nicht wär\
„Ach'*, antwortet eine Mutter, der man den Bath
gibt, ihren ungerathonen Sohn ins Feld zu schicken,
„diess wird schwer hergeben; denn vor dem Hinsohies-
sen fürchtet er sich nicht, wohl aber vor dem Her-
schiessen." (KtlUr, 149'».;
Hinaohlagen.
i Wo er hinschlägt, da wächst kein Gras.
Er Usst seine Faust fühlen , wehrt sich Upfer.
Fr».: II n'y va pas de main morte.
*3 Dat slait hen as Hagel in't Finster. — Diermis-
aen, 95.
* 1 He smitt nich hen , wo he hen wenkt. — llau*-
kniender. Hl. Günther, II, 199. 30.
Er schmeisst nicht hin, wohin er winkt, zielt; er ist
ichlau, falsch.
•2 Ich wär*n hinschmeissen , doss'n (da88ihm)der
Säk brummt. (Schles.j
Stnaobnattem.
*Sie schnattern es ^ hin, wie die Gänse im Ha>
berstroh. — Luther.
') Z. B. das Gebet.
1 Setz dich hi, bu (wo) dl Kaisere sass, bi (als)
se e Braut wäer. (}leininaeH.) — Frommann, II,
409,54.
Euphemistisch umschreibende' Antwort auf die Frage,
wohin man sich setzen solle, die weniger verhOllt im
Namen der folgenden Redensart erscheint.
2 Setze dich hin, wo Anne Rosine Scholz sass,
da sie Braut war. (S. Setzen.) — WeinhM, Wb., 6^
3 Setze dich hin, wo die Grossmutter sass, da sie
Braut war. — Weinhvl^ , 6.
Im hirschborger Kreise habe Ich in früherer Zeit statt
,. Grossmutter** gehört: wo die „Pnmpelhozt<J«m*'iMi,
als ble Braut war.
BUmincen.
•Kr ist hingesungen. (Käthen.)
So viel wie verloren. Von BegribniBSOi mtUbiit.
Hinakirobe.
*Man muss in der Hinskirche für Om betOL
l Marburg.)
Von «inam albernen VensehMi. Di« ffiaakinke M
eine alt« serfUlena XapcUe in d«r Vlhe vm
«in« int«res«ant« Bvin«.
Einstehen.
Wo willst du hinstehen, auf einem Bogen Pa-
pier oder auf geronnene Milch?
So fragt der Schweizer jetlen, der über seine Kräfte
etwas than will.
Hinstürzen.
•Er ist hingestürzt wie eine Krott (Kröte). (Mir-
tingen.)
Hintan.
1 Was weit hintan, das last man gahu. — Petri,
II, til2; Grutcr, 1,11; Lange, 168; Eiselein. 312; Sivt-
rock, 6480; Braun, I . i;{84.
Lat. : De minimis uon curat praetor. (Einelein , 319.^
2 Weit hindan ist für die schüss gut. — Eyba,
SchimpfJUche Comedien l*tauti.
Hinten.
1 Hinten hüte dich, siehe liir dich. — I'etri, II, 381.
2 Hinten und vorn besehen ist einerlei. (Leipzig.)
3 Was hingere-n-isch , isch g'mäit. (Soivthum.) —
Schild, 62. 74.
•4 Der ist hinten lange nicht so wie vorn. (Trier.)
Er ist anders , als er sich zeigt.
•5 Er hat hinten auch Augen.
Lftt.: In occipitio quoque oculod gorit. (Scybold , 246.^
•6 Er hat nichts hinten und nichts vorn.
•7 Er weiss sich hinten und vorn keinen Rath.
(Scldeg.)
•8 Etwas von hinten und vorn ansehen.
Von allen Seiten betrachten, untersuchen. In dieser
Hinsicht bildeten die Alten den Janus mit zwei Ge-
sichtern ab. Die KOmer sagten dafür: A fronte atque
a tergo. (Fasrliua, 2; Eraam., S.)
*9 Hinten müss's *naus, wenn's vorn nicht 'raus
kimmet. (ttott-Thal bei Pastau.)
Vom Schwitzer, der nichts, was er woisa, bei sich
behalten kann.
•10 Hinten schenkt man W^eissbier.
Scherzwort in der Nioderlausitz , wenn einem Knaben
das Hemd hinten herausguokt.
•11 Hinten vnd vornen. — Franck, ll,si^\
„Eins Dings fleissig wamemen vnd das gegenwertig
mit dem zukünftigen vnd vergangnen vergleichen.'*
•12 'S is m'r hinne wie auf dem Rick. (Nauau.) —
AV/ir«>i , 17, 28.
Es ist mir hinton wie auf dem Backen, d. h. einerlei,
gleichgültig.
•l3 Sie lüsst ihm hinten offen. (Ilottenburg.)
Sie wiU ihn nicht.
•14 Sie möcht' ihm hinten hineinschlupfeu. (Bot-
tenbury.)
Vor Liebe und Zärtlichkeit.
•15 Sie thät's ihm hinten hineinschieben.
Möchte ihm alles geben.
Hintenab.
•Er muess bingerab na. (Solothurn.) — Schild, Sö.siff.
1 Hintenan hat keine Ehre.
2 Hintenan ist auch ein Mann.
Hintenanbleiben.
Der muss bleiben hintenan, der nichts weift,
nichts thut, nichts kann.
Hintenaua.
1 Hintenaus hat keine Ehre. — Eiselein, 312; Sim-
rock, 4761; Braun, I, 1386.
Lat.: Postlco dioedere. -~ Fostico fall« oli«ntem. (EisS'
lein, 312.;
2 Hintenaus verderbt das Haus. — Eiaelein, siS;
Simrock, 4760; Braun, 1, 1385.
•3 Hintenaus wie die Kühe seichen. — Fischart, Gesch.
•4 Hintenaus wie die schwäbischen Bauern die
Spiesse tragen. — Sdiuppius.
„Ja, wart ein weil, Jetzt komb loh echir, hindenanss,
wie di« Banarn die spi««« tTag«n.*< (Äprer , /F, 2583 , 21.;
•Da möofate man hintenaossoharren wie die Hüh-
vt M Hl Iilim Gtesel. (MtckUit*
4Kllbti~
reiit di« «Mdte Undiel (Urrala).
«.dsL
671 Hintendreinkommen — HintennachzaddGn
Hinteaiun — Hintere (der)
672
Hintendreinkommen.
• Er chunit hingerdry wie die alti Fassnacht. (Solo-
Ihum.J — 5cfti7(I, 81, 269.
Hintenein.
Uyndeneyu hat kein ehre. — Agncola 1 , 392 : Leh-
mann, II, 267, 73; ICisclein, 312.
Von Bolcbeu Handlungen, die, würden sio öffentlich
vollbracht , Schande machen würden.
Lai.: Potost fortasse referrl qaoqao ad praeposteram
Venerera. (Eiselein , 2V2.)
Hlntenheram.
1 Von liinten herum schenkt man Weissbier. —
Frischbier ^, 1620.
•2 Er geht (kommt) hintenherum wie die Frau
von Bensheim.
Vgl. Franck, Beiträge xur Geschichte der Einlagerung
von Bensheim im Archiv für hessische Geschichte und
Alterthut/iskumle , Bd. X, 3, 8. 413.
• 3 Wäj'r dir graif ich m'r ni henda rem. (Oetterr.-
Schles.J — PfUr, 447.
Da bist mir zu unbedeutend, um auch dai Geringste
deinetwegen zu thun.
Hintenhinein stecken.
*Wenn se mer'sch hätten kinncu hingen nei
schtecken, se hätten's getoan. (SiMes.) —
Frommann , III, 413 , 509.
Hlntenna«h.
1 Uindcn hernach kam der best forn. — Eyrring,
111, 26.
2 Hintennach wie die von liensheim, so besprengt
keiner den andern. — Fischart , Prakt.
3 Hintnach ist leicht red'n. (Obrrvuterreich.j
•4 Du kommnt hintennach wie die alte Fastnacht.
— Sirtiroik, 7336*^.
•5 Hintennach wie die welschen Hagelgänse.
Hintennacliibhren.
Hintennachfahren ist auch gefahren.
Hlntennaohkonunen.
1 Hintennach kommt Klotzmann. — Froberg, 241 u. 499.
Ein Deutsch-lateinisches Wörterbuch , das mir Fr. Ilase-
noiß zur Einsicht gewährt hat, enthalt nach Seite 256
eine Sammlung von 602 lateinischen Sprichwörtern, die
sich fast alle bei SeybolU und Philippi finden. Nur unter
den deutachon sind einzelne, welche mir sonst noch
nirgends begegnet sind. Dasu gehOrt das obige, das
Kur Verdeutschung des lateinischen Extremnm occupat
Scabies gebraucht ist. Da das llaupttitelbl&tt in dem
Exemplare fehlt, mir also der Herausgeber unbekannt
ist , Bo führe ich die Sammlung unter Froberg auf; der
auf der Scblussseite (gedruckt bey Christian Sigmund
Froberg) als Drucker genannt ist.
2 Hintennach kommen die letzten.
3 Was hingen a noch kimmt, das frassen die
Hunde. — Comolcfce, 453; Fromma»n, ///, 846, 161;
hochileuisch bei Herberger, II, 190.
4 Was hintennach kommt, schlägt die B'ersen nicht
entzwei.
5 Wat hengenoh kümmt^ schlet de Fäeschte net
av. (Bedburg.)
6 Wer hintennach kommt, hat nichts davon. —
Graf, 130, 392.
Im aMgemeinen: Wer sn spät kommt; findet nichts
mehr; im besondern in Bezug auf herrschende Jagd-
freiheit, wo der, welcher erst kommt, wenn das Wild
erlegt und die Vögel weggefangen sind, leer ausgeht.
(8. Vogel.)
Dan.: Bag efter kommer tyedt ^U. — Graabeen, du kern alt
for silde til St. Bentes Gilde. (Pro9. dait., 44.;
*7 Er chund binde noche, wie die ale Fassnacht.
(Luxem.)
JIvU.: Hij kümt achteraan als de klooten ran de arme lui.
(Harrebomee, I, 417'».;
•8 Er kommt hintennach wie der basler Bote.
Holt. : Uij komt altijd achteraan als koppen ( of : het
Boheepje met de schollen). (Ilarrebomie , I, 439«.)
Lat. : Dopugnato proelio Tenit. ( Plautua.) (Binder Ily 743.;
• 9 Henna noha cho wi der Hondwiler. — Toblcr, 273.
Er kommt hintennach wie der Hundsweiler. Kirch-
htifer (331) bemerkt: Welche Langsamkeit Uundwyl ver-
schuldet, ist unbekannt. In der Zeit der Glaubens-
trennung ging diese Gemeinde den ttbrigen voran.
Kach Tobler kamen die Ausdrtteke Hondwilerei und
Hondwiler durch die Landgemeinde rom Mürs 1833 auf.
Hlntennaohaadden.
Da zaddest hintennach wie der Hund. (Thwvi'
gm.) — nichmrd, 392, 8.
Von einem Leisetreter, Sohleicher. Kommt von den
SchAfeihnndeOt die hinter der Uende henchleicben.
Hlntennm.
1 Hindcn nüm stirbt am Durffe. — RofriiuoB. 416.
*2 Er koan mi liint' nmi heb'n. (Sieiermarlt.)
Er kann mich hintenum, hintenhinaber heben. In
der Bedeutung von Ellenbogen 6.
Hintenomsolianen.
*Er liut sie hintumi schaun lassen. (Rou-Thal bei
Passau.)
Er hat ihr die Ehe in Aussicht geatellt und sie nicht
geheirathet.
Hinter.
1 Besser hinder sich gelauffen, den vnrecht forth'
gelauifen. — Petri, II, 37.
2 Besser hinter sich als unrecht vor sich gehen.
— Sauer, 112.
3 Sieh hinter dich, sagt der alte Mann zum jun-
gen, so wirst du was sehen.
Erfahrung gibt Lebensklugheit.
4 Um das, was hinter mir vorgeht, bekümmere
ich mich nicht, sagte Klaus, als er eine Tracht
Prügel erhielt.
5 Was hinter ihm ist, ist gemäht
6 Was hinter mir vorgeht, kümmert mich nicht,
sagte der Kerl, der eine Tracht Prügel be-
kommen, als man ihn fi-agte, wie er sie habe
ertragen können, ohne zu mucksen.
7 Wer hinter sich geht, trägt dem Teufel Wasser
in die Küche. — Simrock, 10317*.
Ist wol zunächst nur ein alter Volksaberglanbe gegaa
das Bttcklingegehen gerlohtet, der aber einen sehr rtr-
nünftigen Grund hat. Denn wer die Augen nicht da
hat, wohin er geht, kann leicht einen Unfall nehmen,
was ja eben Wasser auf des Teufels Mtthle ist. Aber
das Sprichwort wird noch zutreffender, wenn man ei auf
die KOckachritte im Gebiete des Geistes anwendet. Die
Bückgaugspartei ist des Teufels Wassertrttgerin.
•8 Er kann weder hinter sich noch vor sich. —
Seybold > 9.
„Es geht jm vbcl , er kann es weder hinder sich noch
für «ich bringen." (Mathetius , Postitla, /, LX^.;
•9 Er kann's hinter sich und vor sich wie die
Sägmüller. — Fischart.
*10 Er wächst hinter sich wie ein Schürstock. —
Seybold, 215.
Lat.: Hie Jnvenis croscit, Teluthoo, quod oreseere neicit
(Seybold, 315.;
*11 Es geht mit ihm hinter sich, nicht vor sich.
Lat.: ßubulcus antea nunc caprarius. (Seybold, 60.;
*12 Es get als hinder sich. — Hauer, 62 u. 134.
•13 Es ist hinter sich angestellt.
Lat.: Gervus canes trahit. (Seybold , 74.;
♦14 Hinder sich wie die kreps gehn. — A*«, 197*>;
Pauli. PostiUa, LIU^
*lö Hinter sich scharren wie die Hühner.
*1G Hinter sich, wie die Bauern die Spiesse tragen.
• 17 Ich wollte lieber hinter sich gen Rom. — S«m-
rock. 8519.
*18 Man kann's hinter sich und vor sich brauchen,
wie die pragischen Würfel. — FischarL
*19 Sie sind hinter sich und vor sich wie die Säge-
mühlen.
•20 WirPs hinter dich und sieh dich nicht um. —
Eiselein, fi45.
Lat.: Transque Caput Jace, ne reipexeria. (Eisettin, 645.;
Hinterbacken.
Es sind verwegene Hinterbacken, die von Glas
sind und sich vermessen, auf spitzige (eiseme)
Planken zu setzen.
Hinterbeine (s. Hinterfüsse).
•l Auf die Hinterbeine treten. — Frischbier, iil.
•2 Sich auf die Hinterbeine setzen (stellen). —
Frisrhbier, 327; Frisdibwr ', 1621.
Hinterdrein.
1 Hinterdrein wie der basler Bote.
Der auf den bekannten Volkskalender unter dioMm
Titel als Stclxfuss dargestellt wird. (Heinsberg VI, 123.;
2 Hinterdrein wissen ist kein Witz.
Hintere (der).
1 Dem Hintern hilft alles Waschen nichts.
Von denen, die sich selbst aus einem Uebel iaa an-
dere Sturzen und denen also nicht geholfen werden
Hintere blander — Hinteres
nintcrfass — HinterthO r
674
3 Der hinderset^t sich zuerst nieder. — Lrii«»ahrt, »11,3.
3 Der hinter ist ein ver;i,chtlich Glied; vnd der
Mensch dai-ff dessen mehr als Augen, Ohren,
Hand vnd FÜSS. — rchmnnn , 264 , 60.
4 Der Hintere hat gejuckt, das Salz wird wohl-
feil werden. — Fmchbter'^, i63t.
5 Der Hintere juckt» «Icr Braut wachsen die Zähne.
(Lii.j — Friichhvr '^ liä».
6 Der Hintere Juckt, die Grossmutter bekonuiit
Bftckenzühne, — Fnm^hier », lej».
7 D«r Hintere juckt, die Gi-ütze wird am einen
SobiUin^ zn haben sein. (LH.)
8 Der Hintere juckt, es wird ein Töpfer jung. —
f'rufhfcjVr', Ib'JS.
9 Es ist nichta, wenn einer ans einem armen
Hintern einen reichen Drcck schetssen will.
— Kirchhofrr, i49.
10 Es taog kein hinder ohne Zwang. — Peiri, ll, 300 :
LtKman» , tl . \:i<t. 113,
11 Im Hintern gekratzt, ist auch nicht gefeiert,
sagt die faule Magd.
1 2 Man mag den Hintern schminken wie man will,
ein ordentliches Geeicht wird nicht daraus.
13 Man kann doch mit Einem Hintern nicht bei
zehn Hochzeiten »^itaien. iSifüM.)
14 Mit eines andern Hindersien ist gut vber die
Kolen zu rücken, — yv/n. //, 476.
16 Seinem eigen Hindern ist einer keine Stiefmut-
ter. — iVrri. /;. ATS,
IC Wem der Hintere juckt, der wird bald Gevatter
werden,
17 Wer den Hindern weglehnt, der maga diircb
die Rippen hüffieren. — Grvtrr, III, tg; Lthmam,
//ȆTI. 156.
18 AVer KJch den Hintern verbrennt, mussauf den
Blasen sitzen. — itohn 1, an.
•19 Am Hintern nackt und Parfiimerien daran.
Det B*UdI*tob.
•so Den hindern mit heffen wischen, — Ftmck.
11, in^; li>>nny, /. 399.
„Wftnn »in Tall*t «ich mit dem aadtra wil tehön
macben, md ■«g'i ; thut ea da«h dor vad diätem. «« w,"
1a dfttni«Ibeu Sinn: ,,Bicii vaii kolon wate« wnchin.**
(8. »ttch lireöjt 163.)
'%i Den hindern zeigen. — Eycring, l, 401.
Der Hingern gibt ehni mit (irund-Esc — Co-
motcim, Jt50.
•33 Der Hbgem wÄchat ehm nick von Tilljauche.
— Umnotcke, 3Ä1.
* 94 Einem mit dem Hindern ins Angesicht laufen.
— GrimmeLtkautm . Spunv^ntfeld.
•25 Eüien in Hindern werffen. — Luihct*» Tifthr., mK
Iha mut* tisfata TorAohUD.
•26 Einen nicht einmal mit dem Hintern anseilen.
— h'i^McUifr *. 16JS.
•8T Er möchte ihm in den Hintern sclilupfen (krie-
chen). — EiMrlnn, m; FrUchbii'T^.lGH.
•2$ Er will mit dem Hindern ein Nuas au^eisaen.
— L*'htiiitna , 77C, 1.
•29 Man konnte ihm den Hintern mit einem Hirse-
korn xuHtopfen.
So t«hr fiii. \Art «r lieh.
f)rt,i Ob 1< .t 1q txo« da oft d^iui gnixi d« miL
•30 Si« w*eeiict a. i^uiger mächtig xn renoken. —
Gotmtckt, 916.
*3l Of ft TliTTWöT^^ tirtt mAo*^« Xf')*tcr soaas dose
ati
r
wo mAß*
wonr. —
«11« FT»ffe , »^
;KiAOdf«tiao «nU
£«1k<b-
linder wie die Koppelpferde.
I n hintereinander wie di« Enten (O&aa«)«
Hintere horror, wenn man den Fosf naieh
i^m Leiaten richten will»
^t Das BiDtersie zum Vorder«tcti
iMm ttakabnu,
DvtrMCKBa SriiQowoaraa-üxisoii. u.
Hinterfaaa,
ich will ihm aus dem HinterfaEse auch einen
Trink Bartl einschenken. — Dtr pfdantitrh« Irr*
thum drt übtfrifitrigen. doch teiir bftf^^genm Sehulfuchiet
(Kappiirswjl ICU), S. tl4; Gnmm , I. tt45.
EUnterftLsae.
*1 Auf die HinteriiiBse treten.
Kine rückgängige Bert- -- - - fion.
Ifit.: In pe^dö» retroeodit /, 201.)
•2 Er Stellt sich auf dit> j sc. — T^dr;.iu. J9i.
ßroiirt. 11, 44«; für Franh>'ii: i fommaiin , VI. 316. 176.
Macht *icli kr»n«isr, pocht »nf Ant|*raab«, ]«Ut«t
^V't"-* T-f, TroU. Wie «. B. der iikt, weau »r aa»
tu! ii< Bt&ndajo.
BlnterL^. . i..vw<>iuen.
•l Hiliujdi'ihn r kit de Rechnung. — Schwier, 9Gi.
*2 Hiürijtleihier kit det Bezuoleu. — Sehmter, ms*.
•3 Hinderheerkomen as Heros Hund. CGmtngm.)
HintorhorkodBOMa wie d«« llirtea Hund.
Binterliut.
•Ar liutHinterhuat. (Frankm.J — Fi-^mmam, r/.9te.tn.
HiivterUst,
1 Hinterlist und Neid verfolgren uns allezeit.
HÜHm..- Olemetufk UoUotX a silvi»lulk rftd by po nohjr
2 Voll Hinterlist die Welt jetzt iat — /%<H, n, m.
Hintorllitl4r.
*Kr ist so hinterlistig wie Schmid's Katise, (Nif*
deriautiU.)
Hinterpförtchen.
*Kin Hintcr}>fürtchcn offen lassen.
Hlnterp o nuner n .
•Mit Verlüwt, ick bün üt Hinterponmiorn.
<i«hürt SU (k'ti SiTu-rt-, Sj-olt- utid ll4ichc»)iprU<?h(iO,
dureh w*lch> r oder gaoto li&ad-
•ofaAtfteU g«U :taJur OUten. VUl«
deraelboji tin . •> tg,
HlnterquartldT.
Das Hinterquartier (Podex) juckt ihn.
f,D«ii na ehr und bATen an wUeni, Jök«t dat lund«r-
quiut«er.'* (Laitrtrmberg^ JII, 4M.)
Hlnt«rredeiL.
Wem Hinterreden wohl behagt, der soll dea
Tisches müssig gan und uns in Fried' und
Kühe lau.
Hinterrüoka.
Hind^rruük mich mancher verspricht, wer ich
zugegen, er thet es nicht. — Loci cnvim , S, ao,
MiiU,: Achter roggfae loort mea beeit kenn«u. (Fro9.
coinm., üij".)
Lat.! Dicilnr abientc me , quod Boa me raiidenti. (Loci
C9n>m., 'iHi.)
HinteraeU.
Hinderselen aind tei Ledder. (Brtiunfchvung,)
HintorMile Bind zähes I.edcr. Einmal gemacht« Stibu-
den liDd ipatet tehr schwer abtaaahlen.
HinteiTBtea.
•l Das Hinterste zu vorderat ungreifen.
Leu.: Clave Aodera Hgua, ««ourt for«» «perira. (thitippi,
I, H.)
*'2 Das Hinterste zum Vordtnn drehen.
,,Dto Unromonfft, dio oiuen Sparo xa Ttol iu ihrem
Kopffc hat, nil»cbt «ich «war offt in« Spiol; jedoch
kommt ot r.uT Tbat, liebt man h«y ihr die ZuofTt tüh
denen, die >ich leicht das Maul verbrenucn, dlo in«
VordCTbon rennen, die ateta dio Schnupfe plagt, die
leicht dl« Ueberfabrc vor^obten, da< hintctite «um vor-
dcra drebn, die mau gar bald Qber einen Tölpel werffen,
diP tütJtti laaBen gerade k»jrn.'* (Kilitr , 1S0*.JI
fiinterthüT,
1 Die Hinterthiir Idss offen Ftehn und den Doctor
seiner Wege gehu. — Stmrock . m^.
2 Eine HindcrLhür v->'i.-i-i *-r das liauaa. — Leh-
mann . 367 , 33 ; S/i ^''ock . 47&9.
Wtijn *ia mehr Ui ' n wird, all »ttjr Vorder-
V> iramL
Di„- ! Mrdmnrer bituaet. (Piw. da>n., HJ
j/^U 'iren MkA de hnisea aooveel al« open liaiteii ,
— Ittt ttcliUrpoort nnt»«r1 luvt hmi. (Ilarttbvtnit, I, SSV
-j '/.. Ti;r.t4.rri..,r4r. xiü.l dwi Haus hinausgetragen.
•i . — Uahk, »wo.
»j ''iuliui^eii . was man an
-tidt, •»♦ftfr«
L
675 Hinterthürlein — Hin- und herhüpfen
QinandheiTennen — Hinwollen 676
*6 Sich die Hinterthür offen behalten. — Bnm,
I, 1888.
HlnterthOrleln.
1 £s geht nichts über ein gutes Hinterthürlein.
2 Mancher weiss immer ein verborgen hinder-
thürlein. — Lehmann, \8i, 37.
3 Wer das Hinterthürlein pffen hält, derbraucht
den Apotheker nicht zur Vorderthfir hinein-
ssuschicken.
•4 Der hat etwas im Hinterthürle. (Oberfranken.)
Er Iftsst seine -wirkliche Absicht nicht merken.
*5 £r behält sich immer ein Hinterthürlein offen.
— Eütelein, 312.
Er weil« immer eine Anaflacht m finden.
Lat.: Beperire rimam. (FasfUus , 2i4.)
Hintertreppe,
•l Die Hintertreppe hinaufgehen.
Anf Umwegen ta Titeln, Orden, Aemtem o. i. w. ge-
langen , etwa wie Lasparson, der durch den Landgrafen
Friedrich II. von Kassel infolge eines Lobgediohts,
das er diesem durch den specieil fUr einen geheimen
Ort angestellten Assistenzrath Übergeben liess. «am
ordentlichen Professor am Karolinnm ' mit Bauatltel
ernannt wurde. (Vgl. ff. Koenig , Selttame G«$ckieA-
ten, Frankfurt a. M.)
♦2 Es sind Hintertreppen da.
Hintervlertel.
•Dat is ein recht Hinnerviertel von *n Satan.
(Mecklenburg.)
Von bOsen, zänkischen Frauen.
Hinterwasser.
•Ins Hinterwasser kommen.
Hlntlxun.
*I wäss nit, wu i'n hiethue seil. — Sarioritu , 166,
Ich kenne ihn, weiss aber seinen Namen nicht; ich
habe ihn schon einmal gesehen, weiss mich aber des
N&hem tiber ihn nicht m erinnern.
Hintragen.
Man trägt eins nach dem andern hin.
Z^af..« Omneseodemeogimur. (Sorax.) (Binder II, i38i.)
Hintrecken.
•Dat treckt sick hen as'n Strump. (Pommern.)
Das zieht sich hin (zureoht), wie ein Strumpf.
Hintropfen.
1 Es tropft gern hin, wo es vorher schon nass ist.
Fr*.: Le bien cherohe le bien.
2 Wo es stets hintropffet, werden die Stein holl.
— Lehmann , 197, 14 u. 681 , 4.
3 Wo es taglich hintropfft, da verseita nicht —
L^mann, 560. 33.
Hinüber.
Wer hinüber ist, der soll die Brücke nicht ab-
brechen, wenn andere auch wollen übers
Wasser nachfolgen. — Petn, li, 7i9.
Hlnüberkönnen.
As (wenn) man nicht kann hinüber, muss man
hinunder. (Jni.-deuUch. Brody.)
Man muss sich in Zeit und Umstände fügen.
Hin- tmd herfkliren.
1 Wer oft hin- und herfahrt, der bekommt nichts.
Lat.:, Nusqnam habitat, qui ubique habitat. (Seybold , 397.)
*2 Er fährt hin und her wie die Bulge (Blasen)
auf dem Meer. — Luiher.
„Es soll ein Jeder wissen, wie er mit Qott dran ist,
und nicht hin- und herfahren wie die Bulge anf dem
Meere, da keine Buhe nimmer ist.'* (Luther*» Werke,
/, 510.)
Hin- nnd hergehen.
* 1 Er geht hin und her wie der ewige Jude.
Frt.: Cet homme va et Tient comme pois en pot. (Len-
droy, 1230.;
Lat.: Perpetuum mobile.
•2 Er geht hin und her wie des Wälders Hosen-
latz. — EiseleiH,n2,
Ahs der Zeit, als die SchwanwAlder noch gcfUtelte
Hosen trugen ohne Lata.
•3 Er geht hin und her wie ein Weberschiff,
Frx. .«Faire la navette , fatro faire la narette. (Lendroy, 1065 .)
• 4 Hin- und hergehen wie ein Rad. — ParUmiakm, 962.
Frt.: G'est comme les cloches d^Alonville, quand l'une
s'en Ta l'aatre rerient. (Leroux, I, WS.)
Hin- tmd herhüpflan.
*Er hüpft hin und her wie ein (feuriger) Draehe.
Die LiUner lagen, wie ein Altwar, womit lie d«n
fliegenden Drachen b«MfeIia«B* ,
Hlnundherrennen.
* Da ist ein Hmundherrennen wie auf einem Amei-
senhaufen, in den ein Bube gepisst hat. —
Janm , Neu7ork vom 39. Sept. 1858.
Hin- und hersnchen.
*£r sucht hin und her wie ein Wachtelhund. —
Parömiakon, 1295.
Hlnnndhermlehon.
Viel Hinundherziehen zieht 's Geld ans dem
Beutel. — Svtor, 417.
Hlnnndwlederdenken.
Was hilft das Hinundwiederdenken, wenn inan*8
doch nicht ändern kann; wer da dient, der
dient. (Flatove.) — Frwcfcfcter*, 162«.
Hlnundwlederffthren .
Wer hin und wieder fahrt, bekommt nichts. —
Phüijtpi, I, 265.
Hlnundwlederlanfen.
Er lauft hin vnd wider wie Quecksilber. — Leh-
mann , 608 , s.
Hinunter.
1 Hinunter, ihr muthwilligen Thiere, schrie die
Köchin, als sie die lebendigen Aale in der
Pfanne auf die Köpfe schlug. — Eieelein, 3il.
*2 Es geht hinunter wie Hamm'sches Heu. (Sauer-
land.)
*3 Es geht hinunter wie junge Mäuse.
Auf dem Hellwege.
Hlnunterlaasren.
*Da8 ist zum Hinunterlangen und nichts hervor-
bringen. (Xürtingen.)
Halb aas Aexger, halb ans Stann«D.
Hinunterlaufen.
*Da8 läuft hinunter wie eine barbse Katze.
Hlnuntersohlucken.
*£r schluckt's ganz hinunter wie der Storch.
(Nürtingen.)
Hlnnnterwttrgen.
•Er würgt es hinunter wie der Bauer den Senf.
(Käthen.)
Hlxiwachsen.
*He let et hinwassen as de Borke am Born. —
Libben,
Er kUmmert sich um nichts.
Hlnweff.
1 Was hinweg ist, da soll man sich nicht vmb
bekümmern. — llenisch, 272. 86.
2 Was hinweg ist, lasse fahren, thu dich nicht
vnhübsch drumb gebahren. — Mathesy^a^.
Lat.: Crede parnm, tua serra et quae periere, relinquc
(Mathety, 25»; PhiUppi , I, 97.;
Hlnwefflanfen.
Lauffstu weit hinweg, so hastu weit wider umb
nacher Hauss. — Uhrmm» U,Z77,16.
Hlnweffsetaen.
*Sich über alles hinwegsetzen. — Lokrengtl, II, isa.
Hinwelsen.
We euer hennewis't, dar sleit'r nich henn. —
Danneil, 878.
Hinwenden.
Wo man sich hinwende, sind falsche Herzen
und untreue Hände.
Hinwerden.
Heut* muss noch einer hinwerden.
Man enählt sich von altbairischen Orten, wo «ine
Kirmes nicht für eine recht lustige gilt, wenn nicht
einer wenigstens im Haufen todtgeschlagen wird. Sie
rufen wol aus: „Heute ist's sakrisch lustig, heut muss
noch einer hinwerden." (Rieht, Land und Leute.)
Hinwerfen.
1 Mau wirft hier mehr hin, als man dort hat,
Lat.: Plus hio nnguenti, quam ibi olei. (Sutor, 610.)
2 Wo man nicht hinwirft, da wirft man nicht
her. (Rott-Thal bei Pattau.)
*3 Etwas hinwerfen wie alte Kartenblätter.
Hlnwlnken.
Wo me henwenket, do Schmitt me nitt heo.
(Sauerland.)
Hinwollen.
1 Ich will doch gern sehen, wo es himriUi ttgt
eine gute Schwester, und braust iai .Bett.
(OberteterrHehJ
677
Hinz — Hippenbabe
HippenbQben —Hirngespinst
678
2 Ich will hin , und wenn ich auf allen Vieren
hinkriechen soll.
3 Wo einer hinwil, da thnt jhm das Glück die
Thür auff. — Pari, II, SOl: Uenueh, 166S, IS: Sim-
rofk, 3779; Sutor, S54: Körte, 3984: Bram, I, 869.
1 Hinz, halt ^s Licht, sagte Kunz, ichmuss husten.
HoU.: Karat, houd d« Untaam, mI Joiit, ik moet eens
hoesten. (Uarrtbomdt ^ I, 383 *.;
2 Hinz hat es angezettelt und Kunz muss es aus-
baden. — EiMelein, 313; Simrodi. 47(4: Bratui, 1, 1389.
Lat.: Hoo oalceamentom oonsnit HistUens, AriätAgoras
indoit. (tkUippi, /. 176.; — Uli axfldendam, qoi bod
intriTlt. (EiieteiUf 313.;
* 3 Eb sei Hinz oder Kunz.
Troer oder Butuler.
Lat.: Troi Batuloare tru^t. (Virgit.) (Binder It, 334S; Fa-
MeUui . 239.;
•4 Hunz und Kunz. — Luß. rdiot.
Soviel wie Krethi und Flethi.
*5 Magst du Hinz oder Kunz heissen, du bist ver-
loren.
La'.: Seu tu CyllndruB, sea Corlendma, perieria. (Plau'
tut.) (PhiUppi, 11, 181.)
•6 Von Hinz zu Kunz, von Pontius zu Pilatus. —
Eitelrin, 313: Simrock, 4765; Braun, /. 1390.
Lat.: Ab Herode ad Pilatum. (thilippi, 1, 3.)
*7 Was gehen mich Hinz und Kunz an.
Fr». : Je me soucie pea da qu'en dira-t-on. (Startck^dtU 409.)
Hinziehen.
1 Zieh mich hin, wo etwas ist, sagte der Blinde.
— Ihefer, 65.
•2 Wenn er hinzieht, zieht sie her.
Binsulan/en.
Jeder läuft hinzu wie zur regensburger Wall-
fahrt. — Kork'. 5007*.
Besieht sieh auf die Prooeeeionen and Wallfahrten,
die namentlich frtthor in Begensbnrg and dahin «tatt-
fanden. (Rtitubirg V, 100.;
Hieb.
1 HioVs Plage war ein böses Weib. — Eitelem, 313;
Simrvck, 4766: ttcimbery I, 164.
•2 Den Hiob singen. — Simplic, I, 71.
•3 Es ist ein zweiter Hiob.
Dan.: Den anden lob. fPror. dan., 326.)
MnU.: llij klaagt lubi klagten. (Harr^twnit, /, 363*.;
* 4 Trost di mit Hiob un smer di mit Sirop. (HoUi.)
— Schütze, II, HO.
Hiobspost.
1 Die Hiobspost kommt nach. (S. Bote 4.) — Ei$e-
lein, 813; Simrock, 4767; Rcinaberg II, 83.
•2 Eine Hiobspost bringen. — Braun, l, 1391 ; Lohr-
rn^rl. //,803.
HoU. • Hct iB eene lobi tljding. — Hij i« een lobe bode.
(lIarref>ONife, I, 36»».;
Hiobiffedold.
*£r hat eine wahre Hiobsgeduld.
ira/;.:Hij üeeit lob* geduld. (Harrtbamt«, I, 36S*.;
Hippenbube.
1 IDppenbüben, Würfelleger, Freihartsknaben,
Sackaufträger sind ein Orden und darin viel
Jünger worden.
liippenbubon oder Hohlbipper aind die Terklufer dei
unter dem Namen Hippen, Hippelein, Hohlhippen be-
kannten Backwerks, die lich durch loae Streiche and
f^egentpitiges Schimpfen einen Baf erworben haben
mUsteii, da üo sprichwörtlich geworden tind. Ein
Hippenbiib iet eine Person, die andere 8chmiht;hippen-
hiibisch = scbmfthsuchtig. In Luther'» Schriften (jenaer
Ausgabe, Ild. 1, 163*) heisst es In Dr. Eekent Anttcort
auf Ilr. M. Luther't und KarMadCt Sehrtihen: „AU ich
jetzt anf seine vergiffte Hippenbflbleche Schriffl drey
mal geantwortet habe'*; nnd obend., I, 147'' sagt Eck:
„Nicbt ein Hippenbub , der allein di« Leut ▼ermuthet
zu schmähen.'* (Vgl. in Iturner'a Sekeltatnaunft den
Ilippenbttbenordea, KloUer, /. 843; Frommann, VI,
337— 3:18; aber Uippenbttbisch SckmttUr, II ^ Sai; ttber
Ausholbippeln u. s. w. Griiinn, Wb., /, 888.)
•2 Einen Hipenbuben vertreten. — Mumer, Ob der
König ron EngeUand.
„Ich acht de* kflnig« buch.. ..; ei hat e« »neh noch
kaln gelert man ia geaeboltaa , aber do muat den firnmmen
woMU darumb also Tsirichtta , daa man wabs da da auch
«iB hipenbab«B imtratan kannst." (Eloattr^ /F, 945.;
*3 £r ist aus der Hippenbüben Orden. — Mnmer,
SAdtn, , IS.
nB;jpp«%«bea Iit da Ordso, wv daria Ist Hellt«*
■ertei, 4er kam etfhilleB, wenn «r wm «mi wid«r
heisset den kttnig
loben nur sa Tiel. Wen sie Iob«n, der ist g«soh«iid.*'
(KloMler, /, 843.;
Hippenbuben.
•Einen hii
„Nun hattn doob den fhuaea kflalg wol Tssgericht
▼nd gehipenbabt; «b manglet nur eins der dich mit
Dreck besehttthet." (iluriuir. Ob der £6mig von Engtl-
iand a. s. w. in Elotter, IV, 903.)
Hippe.
En aul Hippe löst ^ auc}i nog e grön Blätschen.
(SfAingen.) — Firmmich, /, 442, 10.
<) Eine alte Ziege Ittstet.
Hlppenfttee.
* Etwas zum huppen fass vnd gauckcl machen. —
l/ujfier , Vom grossen luth. «Ytirrmi.
Hippenoxann.
•Es ist ein Hippenmann. — Mumer. Oh der König ron
EngeUand 11. n. vr.
„Der Luther, unser hippenman,
aber liegen." (Kloster, IV, 930.;
Hirn.
1 Das Hirn ist nicht wie die Stirn. — Lehmann, as.'s, 46.
2 Das Hirn sihet (erkennt) man nicht an der
Stirn. — Lehmann, 18, 34; Eisclein, 317; Simrork, 4768;
Braun, I, 1393.
EngL : E^ery one*s fanlts are not written in thcir forebaada.
Lat. : Frans, oonli, Tultuc persaepe mentiuntar. (tiaal, lilb.)
3 Der hat ein warmstichigs Hirn, der jedem will
auss einem Haffen anrichten, da die Personen
vnd Complexionen vngleich. — Lehmann. 331, 95.
4 Ein mussiff Hirn ist des Teufels Krambude,
schrieb der Novize über die Klosterzelle, und
kniff aus. — Kloslerspiegel, 13, 3.
5 Ein schwaches Hirn kann keinen starken Woin
vertragen.
6 Kleines Hirn und grosses Herz kann grosse
Dinge verrichten.
Dan.: Liden hleraen og dristigt hlerte, udrettar stör«
ting. (Prov. dan., 384.;
7 Man sieht das Hirn nicht an der Stirn. —
Goal, 1475.
//.: K mal gindicar gli aomini alla oiera. (Oaal, 147&.}
8 Sori, mein Gori, wie singt dir dein Hirn!
Lat.: Credideram, placido somnos te carpere lecto.
9 Wenig hira vnd ein dapffer Hertz kan ein grosse
Sach verrichten. — Lffcmann , 447 , 2».
• 10 Aus seinem Hirn spinnen, — 5cfco«eJ, iii9*.
•11 Aus seinem Hirn wären gut Paioscn * zu backen
für die Lappländer.
') Eine Art kleiner Elösse.
•12 Das Hirn ist ihm im W^inter erfroren, dass er*s
in den Hundstagen nicht wieder zurechtbrin-
gen kann. — Ädii«?, 2870**.
•13 Das Hirn liegt ihm nicht recht. — Köru, 8870 <';
firaun, /. 1393.
•14 Das Hirn schwindet (sinkt) ihm. — körte, ^hq^.
• 15 Dat sali am noch lang in d' Häörn dräön. (AH-
mark.) — üanneü , 3i>.
Er wird noch lange daran denken.
•16 Dem fehlt 's Hirn, (fiüningen.)
•17 Der ist nicht aufs Hirn gefallen. -(^ürKingen.)
SoTiel wie auf den Kopf.
•18 Er hat keyn him im kopff. — ro/ipim, 2ii*;
Eyering, II, 282.
Lat. : Caput vacuum cerebro. (Eratin. , 437 ; Tappiut , 211 *-^
•19 Er hinckt am Him. — Lehmann, ns, i.
•20 Er ist im Hirn verrückt. (Xürtingcn.)
•21 Er ist nicht aufs Him gefallen.
Ist nicht dumm.
•22 Er mag sein Him in die Wäsche geben.
„Der muss sein Him in die wAsoh geben, oder mit
einer Kratzbflrsten lassen aussreiben, der meint: davon
Krankheit kompt, davon vergehe sie.'* (Lehtuann , M , 5ü..'
•23 Er rennt (schiesst) ihm fast 's Hirn hinein.
CAuriinyen.;
•24 Kommt dir's endlich durchs Hirn herab? P'«»-
tingen.)
•25 Schreib dir's aufs Hira. (OberöJttcrreich.j
Zum VargessUchon.
HinurMpin*t.^
•Hirngespinste ausbrüten.
Orillwi fangen.
Frt.: ZI «onge cr«az, il no falt que iong«r creax.
43*
679
Hirnkastel — Hirsch
Etirschbock
680
Troppau.)
HinUuMteL
•Sein Hirnkastel ist leer.
Ist unwissend , dumm.
Himknackiffer.
•Das ist ein Himknackiger (Bockbeiniger). fRoit-
Thfü bei P(u$au.)
MixuBcbale.
Jeder muss in seiner Hirnschale bleiben.
(S. Haut «) a. 68.)
Da zuletzt alle Wahrheit auf Anscbaauoi? beruht,
die nicht mittheilbar ist, die vielmehr jeder selbst
machen muss.
Hlrrllirspoor.
Er ist im Hirrligapoor. (Schweiz.)
Hirrlig'spoor bezeichnet einen Znstand der Seele , in
dem man sich, der Sinne nicht mehr mächtig, aaf einem
sonst bekannten Wege Terirrt. „I bi imene Hirrlig'-
sporr g' sy" heisst; Es war mir bei allem Kachdenken
unmöglich, den rechten Weg zn treffen. Elnflltige
Leute meinen, es sei dies ein Werk der Hexen und
Kobolde. Das Wort ist vermuthlich sosaramengezogen
aus irrli , irrlich (verirrend) und G^Bpoor (Spur) , d. h.
auf einer verirrenden Spur. (Stcdder , JI, 45.;
Hirsch (Name).
Hersch heisste, wie Fuchs siste aus, und e Hund
biste. CJüd. deutsch. Pommern.)
Hirsch.
1 Besser in einem Heer und hauffen der Hirsche,
da ein Low oberster Feldherr ist, denn in
einem Heer und Hauffen der Löwen, da ein
Hirsch Oberster. — Lnther's Titchr. , 298.
2 Besser viel Hirsche vnter einem Lewen, denn
viel Lewen, da ein Hirsch Obrist ist. —
Petri, II. 40; Sauer, m.
Böhm.: Lepsl Bt4do jelenAv podlvem vAdcam, neilihonfy
Ivdv pod vndcem Jelcnen. (Öelakowakp^ 367.J
Frs.: Plus terrible est la compagnie des eerfs des quela
le lyon est chef que des lyons des quelz le cerf est
Chef. (BopiU, II, 157.;
Lot.: Melius duce leone agmen oeruonim quam duce ceruo
grex leonum. (BoviU^ II ^ 1&7.;
3 Den Hirsch kennt man. an seiner Fährte.
Trt.: On connait le cerf par ses abattnres. (Cahier, 281.}
4 Der Hirsch droht dem Jäger, der Jäger dem
Hirsch. — WulUchldgel.
Von sweien, die einander nicht leiden können.
5 Der Hirsch entrinnt oSt vnd bald des Jägers
Gewalt. — Petri, II, 98.
6 Der Hirsch lässt das Laufen nicht.
7 Der Hirsch reizt die Hunde.
Geht vor ihnen, macht, dass sie ihm folgen. Ver-
kehrt ist's, wenn der Hirsch die Hunde jagt.
8 Der Hirsch will sein Gefährt (^pur) verbergen.
Frt. : Vng cerf les eignes de ses piedz abolit pour mieuU
se müssen (Boviü^ IIi 75.;
tat.: Sua ceruus vestigia delet. (BotUt, II, Ib.)
9 Ein Hirsch, den schon viel Hunde gejagt haben,
ist schwer zu fangen.
Fr».: Ung cerf les eignes de ses piez abolit pour mieux
se musser (oacher). (Leroux, I, 98.;
ffoU. : Ben hert dat lang voor de honden geloopen heeft,
is kwaad te vangeu. (Harre bomee , I, 307.;
10 Ein Hirsch wird nimmer zum Lewen. — Petri,
II, 198.
11 Geht der Hirsch in die Brunft (1. Sept.), so
säe Korn mit Vernunft. (Westpretus.) — Bod)cl, 44.
12 Geht der Hirsch nass in die Brunft, so kommt
er trocken heraus. — Doebel. 43.
13 Hirschen haben grosse gcweihe vnd hörner vnd
doch feige hertzen. — llenisch, 1042,38.- Petri,
II, 381.
H Ist der Hirsch den Hunden preisgegeben, so
steht es schlimm mit seinem Leben.
Fr».: Cerf bien donn6 auxchiens, est k dem! pris. (Co'
hier, 283.J
15 Je älter die Hirsche, je mehr Zacken (Enden)
bekommen sie.
Je ftlter die Klapperschlangen, desto mehr Klappern,
und daher klappern die Alten am meisten.
16 Man muss die Hirsche schiessen, während sie
noch im Busche sind.
17 Mancher meint, er habe einen Hirsch gefangen,
und es ist kein Rehbock. — Pein, li, 3S€.
18 Mich jammert des Hirsches, sagte der Jäger,
als er fehlgeschossen. — AHmann Yi, 4S9.
19 Was Hirsch, was Hinde, Crott ehr* die Saw mit
ihrem Kinde. — Froeehm. , VtIV.
20 Wenn der Hirsch an einem schönen Tage in
die Brunft. tritt, so tritt er auch an einem
schönen Taee wieder heraus.
D.h. istEgidi ^t Wetter, so h< es vier Wooh«s aa.
21 Wenn der Hirsch nat up'n Brunnen tat, sau
tut et er äk nat weer von. — Sckambach, II, 666.
Wenn der Hinch nass aof die Brunst sieht (geht),
so sieht er auch nass wieder davon. (S. Hirsdi 13,
30 u, 24 und Oswald.)
22 Wenn der Hirsch spät in Brunst tritt, folgt
auch der Winter spät — Orakel. 752.
23 Wenn Hirsche nicht kommen , sind Hasen auch
gut. — Jer. Gotlhelf. Käthi, I, 130.
Die Neger in Surinam sagen: Kannst da keinen
Hineh erlegen , und du erlegst ein Kaninchen , so ist's
auch gut. — Etwas ist besser als nichts.
24 Wie der Hirsch tritt in die Brunst (Egidi,
I. Sept.), so tritt er auch (Michaeli) wieder
heraus mit Gunst — £(um. 29i: Boebel, 44; S\m-
rock, 4769; Petri, II, 787; Orakel. 751; Reiiuberg VIII, 171.
„Wie der Hirsch auif die bxunnst tritt , so gehet er
wieder damon , ist der bawren prognosticon vom wetter
vmbEgidij.« (Heni»ch, 793, 22.) Vier Wochen später;
' SU beiden Zeiten soll das Wetter gleich sein , was durch
die Erfahrung wol schwerlich begrOndet werden dtirfte.
Auch will man einen späten Winter weissagen, wenn
der Hirsch spftt in die Brunst tritt.
25 Wo der Hirsch hingeht, dahin kommt die Schild-
kröte auch.
Eile mit Weile fahrt auch xum Ziel.
26 Wo is de Hirsch wenn't Gras wässt! — Sch^u.
II. 140.
27 Worauf der Hirsch stolz, das ist sein Unglück
im Holz.
I>än,: Det hielten forlader sig meest paa derved langes
ban. (Fro9. dan., 292.;
28 Wun emol der Hirsch ^ an de Bach gepischt
huot, derno äs ed ouss mät dem buoden. —
St^uxter, 28'».
*) Bezieht sich auf die Zeit um Sanct-Laorentiustag,
weil der Hirsch das Attribut des Heiligen ist.
,*29 Da fangt der Hirsch die Hunde.
Lat.: Cervus oanes trahit. (Philippi, I, 81.;
*30 Den weissen Hirsch jagen.
Von erfolglosen Verfolgungen. (Tgl. das *o» Tippet»'
kirch'tcho VolksHeitt von 1848.) In einem dortigen Gleich*
niss wird erz&hlt , dass der in einem grossen Walde von
einem wilden Jftger und seiner Botte gehetste Hirsch
seinen Verfolgern stets entgehe. Der Pastor Vettar ia
Jenkan (Schlesien) meint in Nr. 6 seines Centrat'Ent'
haUsaniieittbericht» (Jeukau, Juui 1318, S. 47), das*
unter dem weissen Hirsch die Kinder Oottes sa ver-
stehen seien, die von der Welt heftig verfolgt würdea,
aber diesen Verfolgungen entj^ehen, weil die klagen
Kinder der Welt nicht wissen, wie die (Gemeine der
Heiligen aussiebt. Man kann sich unter dem „ weissen
Hirsch **■ wol aber ebenso gat gehetzte Freigemeindler
und Demokraten denken , deren Gegner auch selten wis-
sen, wie Vernunft und Freiheit aussehen.
•31 Er meint, er hab* einen Hirschen gefangen, do
is kaum ein Rehboek. — iioUwagenbuchieiH, XLOL
•32 Er traff den hirss (mit einer Kugel) zum hin-
dern klawen hinein, das jm durch bede oru
hinaussgieng. — Franck^ I, 52; EyerinQ, II, 447;
Eiselein, 313; i>imrock. 4770.
•33 Es ist ein Hirsch oder eine Lerche.
„Ein einfalt sähe von fem ein Antvogel md sagt, es
worc entweder ein Hirsch oder Lcroh.** (Lehmann,
826, 4.) Wenn jemand Dingo verwechselt, die gar
keine Aehnlichkeit miteinander haben. (S. Hirsohbock.)
•34 Wo die Hirsche ihr Geweih abwerfen. —
Körte, 2870''.
Um einen entlegenen und verborgenen Ort an beseich>
nen oder zu sagen , dass man etwas nicht flndssi könne,
weil die Hirsche, wenn sie ihr Geweih ablegen wollen,
sich in sehr rauhe und unzng&ngliche Oerter begaben.
Vielleicht in dem Sinne von Fuchs 358.
Hlradibook.
•Wenn's kein Hirschbock ist, dann wird's wol
eine Turteltaube sein.
Spott, wenn jemand aus Unwissenheit ia derBnUxs*
mung eines Dinges in grellen Gegensätsen soltvaakt, adit
wegen des schwankenden Charaktait der Saeke aicbt
bestimmen kann. Das Wort ftthrt auf tiSMOL Mhwaak
des Volkswitzes surttck. Die Thadenet im <
(Schleswig-Holstein) hatten beimi
gefunden, das sie nooh nicht
a
6dl
Hirschfuss — Hirt
Hirt
682
ein Froacb. Sie Bcbiokten lum Banemvogt, der eg
iLaon bezeichnen sollte. Er betrachtete es lange auf-
morksam, und sagte dann: „Ich bin wirklich zweifeU
haft. Wenn es kein Ilincbbock ist, dann wird's wol
eine Tarteltaube sein."
HlrschfüBB.
Hirschfüsse sind besser als Hirschgeweih.
Das Nutzliche ist stets dem Schöben Tonusiehen.
Hirschgeweih.
•Kiuem ein Hirschgeweih aufsetzen.
Froher, wie auch der Eselssattcl , ein Zeichen öffent-
licher Brandmarkung. Vielleicht kann daraus auch die
Uedeusart: „Sie setzt ihrr.ni Manne HOrner auf", am
besten crlclArt werden , dati« hier oben das Uild fUr die
Sache genommen ist, fQr den dem Bilde entsprechenden
nJKuutlichtfn Sinn: sie brandmarkt, prostituirt ihn
uffentlicb. {Braga und Uennode.)
Hirschhorn.
Hirschhorn schabet man nicht gern, wie man auch
den llasenkopff nicht gern streifft. (S.Uasej9.)
— i'ctri, 11, 391.
Hirschhönüein .
Hitjchhönle , Lntenlo.
Hin Neckwort in Bezug auf die Hirschaner (s. Gliud'Jl),
die angeblich kein r anssprochen und statt: Uerr Hirsch-
wirth, sagen: Hco Uiscliwitii. Ihnen, wie den Beutlin-
grrn , deren Aussprache an demselben Fehler leidet, ruft
mau flput:cnd xu : Hlbchhunle, Latonle (Laterule).
(Rti'i i'Crg V, ».-i.)
Hirschkopf.
Wer Hirtchköpfc hiiben will, mjss Hundsköpfo
daran sct'icn. — Ihmhuf, 54.
Hirse.
1 AVie der Hirse den Buchweizen hasst, so hasst
der Buchweizen den Hirse.
2 Wer Hirse säet, erntet Ilirsc.
•3 Den Ilirsc drechseln (oder ausbohren).
Etwss Scbwieriges, aber Unnützes, l'ngercimtes thnn.
Der llirBO ist so klein, dass sich nichts mehr ab-
drehen Usst. wenn er überdies nicht schon rund wäre.
* 4 Kr passt auf fremden Hirse auf und lässt seinen
eigenen die Sperlinge fressen.
Hirsebrei.
i Ilirschenbrei steht ein Arweitsniann bei. i'M'.iJ-
dt'L'k.^ — Curl:e , 361 , WJ.
2 Wer sich am Hirsebrei das Muul verbrannt hat,
der bläst auch geronnene Milch.
•3 Banu's Hierschbrei rent (regnet), honn sc kenn
Jiefl'el. 'Ilninrhcfg.;
*4 Er hat Hirscbrtri gegessen oder Euttelfleck, das
Maul stinkt ihm nach Dreck. — Fuchart.
* m) Hirsebrei, sacke di. { Maricnburgvr n'crd^r.y — l'nuh'
hl^r^ hVil.
WAhrond der Mahixcit, Aufmunterung zum Eusen.
•6 Sein Jlirjiebrei brennt an (ist angebrannt).
Hirsekorn.
•Es i^t ein Hirsekorn in eine Kselskehle (in den
Bauch eines Esels).
Hirt.
1 Auch dem besten Hirten frisst der Wolf ein
Schaf.
Alles Uugeiuäch, jede Ungehörigkcit kann die wach-
samste Aufsicht, die kraftigsto Ucgierung nicht ab-
wcudi'n.
2 Auch ein lahmer Hirt weiss geniischigc Ziegen
zu lassen.
3 Bei viel hirton wirt vbel gehüt. — Fmnck. II. lOs''.
Uiuirr, 1,7 : Ik'nxKih. 5u5. 51; Ärhof/rl, 1123^; Lehmunn,
iP9, K 11. C07, U'; .SiVV.j/..v.v, I99; .S'H(ur,232: Am«7I-
hart. II, Tl'; nu.Kimj. L'i; /»'.'»'«, 670; Hrtyiirr, M; ^raf,
t*y , oa; HiKfIrin, 31.1.
„Hey vil Hirton vnd Künigcn wirt ailcweg vbel gohat
▼ud g'.kocht." (Ze:/tf-H':/i, CXXXI''.; „Seilen wol go-
1ilit«>t wirilt, wo viel Hirten seyn, wia das grmoinn
^i|lric^.w.Jrt ist." (At-ntiH. t'OCXXXIX".; Weil sich
einer auf den andern verliis«t. Das Sprichwort wird
also überall du iieino Anwendung Anden, wo ein Ge-
echafl muhrorn PerAuni-u zugleich aufgetragen wird,
weil iiritPr vii>Ii*u s') Ivicht ein Mi&versUndniis oder
eine l'uuinigkfit entsteht. — Die L'hincscn siigcn: Die
xn itrnfio Zahl der Hirten schadet der Ilecrde; aio
vf^rirrt sich rivl woniger, wenn ein einziger sie führt.
Di« UuR^rn: Dci «iebcn Hirten kvine Heerde. (Krinx-
l'fj Hl. 140.J
BtlL: Vcel herderk Wj d« aohapen zullen oaar ie langer
slapen. (Harrflftmtt , l, 30ti.j
\t.i Multitudo imp«nitonui Caitsm psrOMU. laemite»»
V», »; LiMitim, W^ - Atoltgi inpfifitus Bslsm: m
unicuB esto. (Binder II, 1936; Philippi, I, 2Ki.) —
SegniuB expediunt commissa negotia plurcs. (HiHittr
II, 30.>«; Lthmann. 5G9; Srybold, 547; t/alifpi, II, 172.J
4 Böse. Hirten verderben die Heordc.
Ein unachtsamer und sorgloser Erzieher verdirbt den
Zögling. PasBvIbo gilt mit Bexug auf Lehrer und
hchuler, wie von Fürsten und Volk.
5 Das sind böse Hirten, die sich nur selbst weiden.
6 Der Hirt hätte einen geringen Vortel von seiner
Ueerde, wenn er auch wie das Vieh Gras
fressen müsste. — Grimmflthawcn . Vooelttvft, l.
7 Der Hirt muss wachen, wenn auch die Heordo
schläft.
8 Der hirtcn not ist der schaf todt. — 1 tmuk,
l, 7«*'; Lvhmam. II, 63, 123; SuxlcT , 71; S.mrjt'., 477-';
Kürte. 2875; Wniiin. /, 13i»7.
0 Der muss den Hirten schlagen, der will tlio
lleerde verjagen.
10 Die Hirten hal)en überall das Ueleitc. — ''''/f.
497 , 'J5.
Sie gtuiessoii wie l^andwegc nnd Straeeon , wie Post-
wagen un.l -Häuser desbcRondirn «oKotzlichrn Sehnt J!<*s
(Konigsfrifden). Auf lliigoii: Du Horden hi;bben des
Guloide, in womcu Uudo so huoden. (Kw.ifi. 'Ji'o, -I.1.J
11 Die hirten schlachten die schafle vnd achten
jhres bleckens nicht. — //tnw /•. 4ii. 2:».
12 Ein böser Hirt, der seine Schafe auf der Fleisch-
bank Opffert. — Fischer, /VnUrr, 37 <^.
13 Ein guter Hirt kennt seine Schafe.
14 Ein guter Hirt lässt das Leben für die Schafe.
— Juh. 10, 11; Eisclein, 31 S.
Uotl.: De govde herder waagt zijn leven vour de schapon.
(ffarrfboHifr, I, 306.^
15 Ein guter Hirt scrliiert die Schafe, aber er
schindet sie nicht. — Lnhirngcl, I,'J2ü.
Wer die Hnaro odor Wolle nimmt, muss wenigstens
dus i'tll lassen. Die Wolle wuchst wieder, aber das
aligozogeuo Fell nicht mehr.
Frz.: Le bon pastcur, dit un cmpereur, tund aou troupeäu
saus Tescorcher, ny grüin toucher ne cuir no poau.
(Leroi'x, /, 132; Kritzin'j,u-, 51G»».;
IfoiL: Ken gocd herder xal de scliapcn wol sclicrcn, maar
niet Villen. (Ilarrehomre , /, »06.;
It.: 11 buuu pustor» tosa, ma non srortica mai le suo
pecorc. (l'tittuylia, 311, 3.J
Lat.: Boni pastoris est tondere perne, non deglubcre.
(Swtvn.) (Üinder II. 3:>:<; Faniius, ">A ; l/ntijij-i , /. 62:
^Vy6c»/./. .'16; IliVyuHrf, 1013; Ilenhch . 4'2:\, -14; ^ite-
Uin. 313.;
16 Ein guter Hirt schiert die Schaf«;, ein böser
zieht ihnen das Fell ab. — /:.m7/jii. 3i3; Sim-
rock . 4777; l'.taf, hü, 70; Brunn, I. IJiU.
IltiU.: Ken gocd herder zal de scharen wol fichrrcn, maar
het vel taten houden. (Harrtboiu'''', 1, 3('»>.;
17 Ein guter Hirt soll die bchaÜ' blossen, aber
nicht streiiTen. — //«»«i^f/i , 4'J3 , 43.
Böhm,: Dübr^ pastyf ovco strizo, alu küxc uendirA. (Cda-
kvenk;/ . S'Jli.J
18 Ein liirt, der sich vorm Wolf fürchtet, gibt
auf seine Seliafc nicht Acht.
Furchtsamkeit hat auf Pflichttreue sehr oft einen
ftusflorst nuchtboiligen Einfluss. Der Mensch mus4 «tets
das üechte wollen, aoTiol als müglion anslührcn nnd
alles l'cbrigo einer hühern Leitung anheimstellen.
L'njT. : A Ligy pAsKtor alatt gyapjat rüg afarkas. (düuHKü.)
19 Ein Hirt muss seine Schafe kennen. — Z^.«*''-
UiH , 313 ; Simrodi , 4771.
Lat.: Principis est virtus maxima nosse mio«. (Marüal.)
(i'hiUppi, II, 107.;
20 Ein Hirt regiert eine jxrosse Heerdc Schafe.
Dan.: Hvor skuldo en hyrde regiero en stcir faare-hiord,
dursom naluron ikko havde giort dem udiin ►kurpe
tKnder, kloer, liorn, furslaud. H'mt. tixin., 3L'0.;
21 Ein Hirt soll bcy seiner heril sein. — lihmunn,
217. 35.
22 Piinein guten Hirten holt der Wolf nicht leitiht
ein Schaf.
23 Es ist ein böser Hirt, der die el^i'ricii Schafe
frist. — llrmKcli. 830, 62.
Die linsst-n: £s i<t ein biincr Hirt, der die Schafe
dem Wolf »eiber zutragt. (Aitmaiin 17. ■>:>.'•.)
24 Es ist ein höser Hirt, der \\o\( und Schaf zu-
gleich weidet.
„Ich mag zwar nit eins solchen Hirten, der mit den
Widffon hat gefehrton." (W.ildlu /»'. 4»i.;
/(..• II pastor che loda il lupu, ha in odio 1 1 pccora. (Ca-
. Af'er, SdüS.;
683
Hirt
Hirt
684
35 Es ist ein Hirt, der nicht hütet.
Der PfliohtvergeBsene.
26 Gate Hirten gehen überall voran.
27 Ich bin ein Hirt, kein Prophet, spricht Arnos.
Das ist mir zu hoch, ioh bin kein Doctor, kein Ge-
lehrter.
28 Ich bin nicht blos Hirt, ich bin auch Schäfer,
sagte der PfafT, und küsste die Maid.
29 Irrender Hirt, irrende Schafe. — Coal.sw. Graf,
535, 7. Simrock, 4774; Körte, 2873; Heinsberg III, 61;
Braun. I, 1400.
Die Bässen: Ein trunkener Hirt macht eine irrende
Heerdo. (AUmann VI, 446.) — Geizet er, sie eeisen mit
ihm alle; lüget er, sie Itlgen alle mit ihm semen Lng;
und trüget er, sie trügen mit ihm seinen Trag. So
kommt der neue Judas gleich dem alten dort fu Falle.
(M'alther 9oa der Vogelvceide .)
30 Je besser Hirt, je grösser Heerde.
31 Je mehr Hirten, je mehr Zanck. — Petrx, II, 394.
32 Je mehr Hirten, je vbler Hut. — Peiri, II, 894.
Dan.: Jo fleere hjrder, jo vasrre vogt. — Jo fleero lov-
kyndige , Jo merre tr«<.te. — Mange hyrder Togte ilde.
(Prot, dan., HO.) — Mange kokke forsalte snppen.
(Proe. dan. , 320.;
33 Je mehr Hirten , je weniger gehütet. — Herberger,
II , 516.
34 Je mie Hirten, ie übler gehütt..— Robimon, 4i9;
Gojnolcke, 463.
35 Je schlechter der Hirt, je besser speisen die
Wölfe.
ßoll. : Kwade herders maken vette wolven. (Harrebomie.
I, 306.;
36 Jeder Hirt lobt seine Keule. — Simrock, 13338 •;
Petri. II, 200.
37 Niemand darf seinen eigenen Hirten haben. —
Graf, 69, 53.
Weil bei viel Hirten ttbel gohtttet wird : fOr die all-
gemeine Weide der Gemeinde war nur EUn Hirt sul&ssig.
„Niemand**, heisst es im Schwabenspiegel, ,,darf sich seinen
eigenen Hirten halten ausser die Gotteshäuser und die
Herren , die ihre gesonderten WeidepL&tse haben.
Jdhd. : Kieman mag einen eigen herter gehaben. (Schwaben-
Spiegel, 179, 2.)
38 So der Hirt, so der Hund.
Holl.: Zoo herder, zoo hond. (ffarrebomee, l, 306.;
39 Viel Hirten hüten nichts guts. — Seybcli, 336.
Lat.: Negotia pluribus commissa segnius ezpediuntur.
(Seybold, 336.;
40 Viel Hirten sind so schlimm als keiner.
41 Viel Hirten, übel gehütet, sagte Kyau, als die
Kirche Allerheiligen einfiel.
Nach Braun (Bibliothek des Frohsinne, Stuttgart 1836,
Bd. 3, Hft. 1, Nr. 8; sagt Kyau: „Wenn die Kirche
einem einzigen Heiligen gehörte, so würde der sie längst
haben repariren lassen, so aber rerläast sich immer
einer auf den andern."
42 Vil Hirten, übel gehüt. — Agricola II, 184: Eyering,
III, 349; Pelri. II, 573; Steiger, 279; irörtc,2879; Sim-
rock, 4776; Braun, I, 1394; für Franken: Frommann,
VI, 316 , 178.
Die Bussen: Wenn zwei Hirten ein Schaf hüten, geht
es verloren. (AUmann VI, 419.;
Lat.: Multi duces Cariam perdiderunt. (Oaal, 846; Bin-
der II, 1923.; — Segnius expediunt commissa negotia
plures. (Faseliui , 231.;
43 Wachsamer Hirt, wachsanier Hund.
Die Süssen : Ein fauler Hirt macht einen verdrossenen
Hund. (Altmann VI, 452.;
44 Während die Hirten schlafen, stiehlt man die
Wolle den Schafen. — Varömidkon, 1990.
45 Während die Hirten zanken, so frist vnterdess
der Teuffei » die Schaff. — Opd , 865.
') Nach einer andern Ausgabe: HöUenwolf.
Lat.! Dum pastores odia exercent, lupus iutrat OTÜe. (7a-
aeliu», 70.;
46 Wann der hirte irret, so irren auch die schaff.
— Tapjmu, 194** ; Lehmann ,11,^1, 27.
47 Wann es dem hirten vbel geht, so sterben die
SChaf. — Pranck , I, 76**; Lehmann. II, 829, 62.
48 Was dem * hirten (zu Leide) geschieht, das ge-
schieht den Schafen (zum Schaden). — Franck.
I, 76^; Lehmann, 11, 882, 103 ; Simrock, 4775 ; Körte, 2878 ;
Braun, I, 1398.
*) KjUnlich dem gewiiaeahafien, pfliohttrett«ii Hirten.
49 Was der Hirt in der Hut verliert, das soll er
(ent-)gelten. — Piator., VlII. 96; Blum, «78: Eisen.
fcort, 398; Eslor, l, 48S; Hillebrand, ,111. ISO; Sim-
rock, 4779; Körte, 2876.
Gelten heisst hier in mittalalterlicher Bedeutung ao-
▼lel als einen Sehaden ersetcen. Der Sinn des Bpiicb-
worts ist also der: Wenn der Hirt ron der ihm an-
vertrauten Heerde eiu Stück durch seineiSehnld rar-
liert, so muss er dem Eigenthümer den Schaden ver-
güten. Was dagegen durch irgendeinen Zufall wfthrend
seiner Hut verloren geht, bat er ohne eine besondere
Uebereinkunft nicht zu ersetsen.
ifhd.: Svat die hirde binnen einer hude verlniet, dat sal
he gelden. (Gengier, 180, 3; Sachsempiegel, II, 48, 1;
Fieker, 115, 161.;
50 Wenn alli Hirt*n starVn, arb'i'kan Stacken.
(Franken.) — Frommann, Fi, 316, 179.
Klage eines, der sich vom Glflok übersehen und ver-
nachlissigt glaubt.
51 Wenn der Hirt auf die Heerde zürnt, gibt er
ihr einen blinden Hammel zum Führer.
52 Wenn der Hirt auf die Schafe zürnt, so hetzt
er den Hund auf den Leithammel.
Ein hebriUsches Sprichwort sagt: Zürnet der Hirt auf
die Schafe, so macht er den Leithammel blind. (B. Koma.)
53 Wenn der Hirt die Heerde Terlässt, so zer-
streuen sich die Schafe.
Dan.: Naar hyrden er borte, adspredes faarene. — Naar
Visen er borte fljve bierne vilde. (Prot, dan., 320.)
54 Wenn der Hirt nicht mehr Freiheit hatt« als
das Schaf, so müsste er auch Gras fressen. —
Piflor., IV, 75; Blum, 663; Simrock, 4780; Körte, J877.
Sowol Satire auf die Freiheiten, welche sich die
Hirten an vielen Orten nach dem leidigen Herkommen
nehmen, wie, im Munde der Hirten dasu dienend, Uuen
Unfug au beschönigen.
55 Wenn der Hirt schläft, so sind die Schafe in
Furcht. — WincUer. XV, 95.
Holt.: Als de herder zlaapt, is het sohaap in de vreese
(Harrebomie, I, 396.;
56 Wenn der Hirt selbst die Schaf metzelt vnd
frist, so werden sie nicht von Wölfen ver-
rissen vnd gefressen. — Lehmann. 578. 126.
57 Wenn die Hirten den Kopf verlieren, müssen
die Schafe mit sich selbst zu Rathe ^ehen.
58 Wenn die Hirten die Schaff nicht mit jbrer
Pfeiff vnd Hirtenstab regieren können, son-
dern mit eim Regiment hund in gehorsam
halten müssen, so wird die Woll vnd der
Käss thewer zu Hoff. — Lehmann . 846 , 53.
59 Wenn die Hirten sich zanken, hat der Wolf
gewonnens Spiel. — Simrock, im-. Körte, ms ;
Braun, I, 1395; Lohrcngel, I, 777.
Vgl. auch Das Sprichwort und die Prediger in Guta-
kow'» Unterhaltungen am häunlichen Herd, Bd. 4, Nr. 1,
S. 374.
ffoll.: Als de herders twisten, dan dringt de wolf ge-
makkelijk tot de kudde door. (Harrebomie, I, 906.)
60 Wenn ein guter Hirt redet '(erzählt), so ist's
von seiner Heerde.
Die Bussen: Wenn der Hirt von Thieren redet, so
meint er Kühe. (AUmann VI, i96). Und: Wovon sprich«
ein guter Hirt lieber als von seinen Ziegen I (AUmann
VI, 40Ü
61 Wenn Hirt und Wolf eins sind, ist's um die
Schafe geschehen.
Dan. : Naar hyrden og ulven er eens , da haver hiorden
tabt. (Proe. dan. , 320.;
62 Wenn sich der Hirt verirrt, so verirren sich
auch die Schafe. — winckier.XVll,39.
Holt.: Als de herder doolt, dolen de schapen. (Hatre-
bomie, I, 306.;
63 Wenn*8 dem Hirten übel geht, geht's den Scha-
fen nicht wohl. — Petri, II. 671; lletiisch, 1435, 15;
Körte, 2874.
Holt.: Alst den herdo misgaet, misgaet den vee. (Tunn,
3, 17; Harrebomie, I, S09.;
Lat.: Dum male pastori vadit, vadit male gregi. (Ftdlers'
leben, 40.;
64 Wer dem Hirten das Grass abmehet, der thuta
jhme zu leid, den Schafen zu Schaden. —
Lehmaim , 693 , 47.
65 Wie der Hirt ist, so gedeyon die Schafe. —
llerberger. I, 818.
Durch die Güte de« Hirten, sagen die AttUofter,
wird die Heerde gut. (Reinsberg fit, 61^
685
Hirtenbrief — Bist
Historie — Hitze
686
66 Wie der Hirt, so die Heerde (Rinder). — Ha-
mann, l Pred., lU , 9: Steiger, 338; Tendlau,39T ; Airö-
miiüion, Sh; Simrock, 4773; Körte, 3871; Hraun, I. 1399;
Ueinnberg III, 61.
Wie foUte et bei der Heerde bcseer aussehen , wenn
ein Hirt derselben, Johann XXIII., vom Concil zu
Eonstani schuldig befunden wurde, mit seines Bruders
Weib die Ehe gebrochen und au 300 Nonnen entehrt
SU haben; wenn ein anderer, Alexander YI., durch Oift«
miscberei, Ineest mit der eigenen Tochter und allen
sonstigen Orgien , UnterstUtxung der Gewaltthfttigkeiten
und Mordthaten seines Sohnes Cftsar Borgia sieh nnsterb-
licli machte u. s. w. (V«l. Kirch fnglaul'« und Erfahrung
von Rumpf, Stuttgart 1854, S. 86.
Bühn. : Po TÄdcl Tojeko , po past^fi ovce. (Öflalotulif . 334.;
Lat.: Qualis rex, talis grox. — Begis ad exemplnm totus
componitur orbis. (SchutOlatt . 463; O^c. lur., Hi.)
üng.: Minü a p&sztor olyon a Juh. (Oaat, 9»!t.)
67 Wie der Hirt, so sind die schaf, und wie die
Stürtz, so ist der haff. — Egcring, /, 576; Pctn,
II, 787.
68 Wo die Hirten sich schlagen, da werden die
Schafe gefressen.
69 Wo viel Hirten, da wird übel f^ehütet. — Saiier, 249.
70 Zwischen dem Hirten und dem Wolf ging das
Lamm verloren (zu Gnmde).
Gegen lange Vorhandlungen und Prooesse. (8. Heb-
amme 9.)
•71 Da ist Hirt und Heerde.
JToiL: Dat is de herder met sijne schapen. (IIarr«bomef,
I, 306.;
• 72 Der Hirt berath sich mit dem Ochsen, (üitburg.)
— üiwlnl . 146.
*73 Der Hirt ist zum Wolf geworden.
•74 En Hitt un cn Hierd. (Mcvklmbur,j.J — Frommann,
II. 37.
Das Plattdeutsch hat sich hier der Bibelspraeho und
der Alliteration gefügt; denn für Hoerdo heisit der
mecklenburgisolie Ausdruck Ilcod und das hochdeutsche
Hirt wird durch „Schlifer" (fttr Kuhhirt z. B. Kuh-
scbäfer) ausgedrückt.
•75 Er hat, wie der hcmer Hirt, zwei Stöcke und
ein Schwein. (Iserlohn.)
Mehr Anstalten und HUlfsmittel als nethig.
•76 Es ist ein Hirt, der nicht hütet. — Pardmiü*
hm, 4ol3.
•77 Mier huet da Hücta rech. — Zanpuer.
Mir hütet der Hirt recht, d. i. mir ist alles gleich.
• 78 Wie der Hirt im Dorfe zu Gast geht. — A'örte , 287» *•.
Abwechselnd der Reihe nach, tob Haus i« Haus.
• 79 Wie sie df» r Hirt zum Thor 'naus treibt. — Eiw-
IWti.31.'); A'dr(f.2S79*; .Vtmrut-fc« 47äl>; Braun. I, 1346.
Alles durcheinander an Alter, Farbe, Grösse und
Güte.
Hirtenbrief.
•Er hat einen Hirtenbrief erhalten.
Von einem Beamten , der von einem Vorgesetsen eine
schriftliche Lection erhielt.
Hlrtonliom.
Wer nicht ins llirt^horn bläst, bekommt auch
keine Milch.
Hlrtonhütte.
In t?iner Hirtciihüttc können nicht viel Freunde
(zur Herberge) seyn. — /.pftmann, //, 279,53.
Hira«flrs.
•Er ist ein rechter Hirzefirz. — FrijrcA^i«r '. 1628.
Kin scheinbar Vielbeschftftigter, ein Ueberall und
l<iirgends.
UlMeblUe.
•'Ne Hisscbille. (W'estf.)
Ein dummrs , albernes Frsneniimmer. HiBi«= Ziege.
HlsseblMe.
•'>i'e Uissebisse. (Wcttf.)
Hin furchtsames leicht erschreckendes Fraoensimner.
niaa«bjssen, erschrecken, fortlaufen. Bissen =£: laufen,
rennen.
UlBsen.
1 lek hisse di, un du hlüses mi, dann siffe van
ulli^n SiVn fri. (Grafschaß ilark.J — MoetU, 99, 109.
* S Ho lett sick nich hissen \ nich locken. (Hanäw^.)
') Betxen. — Es ist nlohte mit ihn aanAagaa, will
er donun oder au aigmiiBiiig Ist.
Uiflt.
1 Das ist nicht hist nnd nicht hott. (WüfrtiiiiJ
Kichi kalt vad mieht wum.
3 Huscht e weg, hott bi-n-i schuldig. (Sohthumj
— Sdnld. 86, 327,
Bo sagen die Fuhrleute, die bei einem Wirthshause
Torbcifahren wollen, wo sie schuldig sind.
Historie.
1 In Historien findet man alle Lehren lebendig
in Lehren und Gesetzen alle Historien todt.
— Einfälle, 175.
*2 Merck alle Historien alt vnd new, zuletzt hat
Bossheit Galgen Reu. — Pitri , II. 472.
•3 Ein Historien von allen ehegcsteru sagen. —
Mathcuun, l>ostHla, II, CLXXXVII«'.
• -k Eine fast kurzweilige Historie. — /.Mr/nn , 313.
Ironisch, um etwas sehr hangweiliges xu bezoichuen.
Hitsche.
•1 Einem vollends von der Hitsche herunterhelfen.
Ihn helfen sn Qrundo richten , an den Bettelstab brin-
geu. Arifzinger (13'J^) hat dafür von einer Frau, die
ihren Manu um sein Vermügen gebracht hat: Elle l'a
mis en chcmiso.
•2 Er ist herunter von der Hitsche.
Er ist amt-, arbeite-, dienst-, erwerblos.
Frt.: II est Talot k louer. (Kritiitiger, A'IZ^.)
Hltte (s. Ziege).
1 An är Hitte * un an 'n Schwein is nit vill dok-
tern. (Saucrland.)
*) Ziege, in der westlichen Mark: Ilippo, Hessen:
Hit«. Nach (irimw (Genchichte der dtutachen üprache.
I, 36; soll Hitte das im Umlaut verschobene Kitti sein.
Hippe tritt dafür nach einem nicht seltenen Mutcu-
weohsel ein. ( Vgl. ferner über die Ziege nnd ihre Ka-
men FroiMHann, III, 262, 68 u. 463, 6; /)*, .Mll, 4.)
2 Bei 'uer Hitte mo me ümmer 't Mess Öwer der
Dör hangen hewvveu. (Sauerland.) •
3 Wat de I litte fär hat, dat frittet se gären.
(Sauerland.)
* 4 Hei frittetmit dcrllitte iut der Raupe« (Sauerland.)
Blttenbook.
Aet geiik, äs mit de siewen Hittenböcke: eine
verleit sick opp'n annern, un de Hilto bleiw
güste. (Saucrland.)
mtie.
1 Auf grosse Hitze grosse Kälte.
In der Natur so oft wie in der Liebe.
2 Auf Hitz* und Regen folgt Gottes Segen. —
l^römiahm, S09S.
3 Das hat a Hitz, hat's Mensch g'sagt, hat an
hal baten * Tanz kriegt. (Ober Österreich. J
') Sin hat einen halben Tanz gekriegt.
4 Das hat Hitze, sagte Elias, als er auf dem
feurigen Wagen sass, aber es geht zum Him-
mel. (9. Tag.) — lloefer, 234.
6 De Hitte bringet de Witte (Weisse) auf der
Bleiche. (Uannorcr.) — Schambach, l, 3i6: für die
Uraffchaft Mark: Woeitte, 09, 110.
Bath der Hausfrauen , beim Waschen nicht xa sparen
und stets heisses Wasser sn haben, um die Wäsche
weiss SU erhalten.
6 De Hitte geit met den Rake up. (Göttingen.)
Die Hitxe rerfliegt mit dem Bauch. Das erworbene (leld
wird sogleich wieder ausgegeben, sodass nichts abrig-
bleibt.
7 Die Hitz gehet endlich mit dem Rauch aufif. -^
Petri. II, 32.
8 Die Hitze des Bades kennt niemand, als wer
darin gewesen ist.
9 Eine Hitze vertreibt die andere. — Frifchbier*, 1629.
10 Es muss doch eine Hitze sein, wercn die Ko-
len noch so thewer. — Theatnon IHabolorum, 226^.
U Grosse Hitz vnd kälte leidet sich nicht bey
einander ohn schaden. — Petn, ii,3&9.
12 Grosse Hitze, harte Krume.
Vom Brotbacken entlehnt Wen eine Menge harter
SeUoksale treffen, der wird selbst abpreh&rtet.
13 Hitz im Rath, eyl in der That gcberen nichts
dann schad. — Lehmam, 61> 14; Simrock, 8083.
14 HiU' ist kein Witz.
15 Hitz' macht Witc, und Witz macht HiU*. —
Gmn, Hl, 50: lAmam, U, SM, 11.
16 Hiti* um Sanct-Dominiciu (4. August) ein stren-
ger Winter folgen miua.
17 H&e m6t Hitze verdriben. (öidenburq.) _ Gold-
; B, M.
687
ffitzel— Hobel
Hobelbank — Hoch
686
18 Was dio Hit^e thut, ist nicht immer böser Muth.
Frs. : Leg choees qui se fönt k la chftude sont excusables.
(Lendroij, 349.;
19 Was nicht in erster Hitz geschieht, geschieht
oft gar nicht. — Lehmann, 802. 3-
„Saohon seind also beBcbafTen, so aie nicht In erster
Lit2 werden geHchmidt, so bleiben sie liegen."
20 Was wider die Hitze gut ist, ist auch gut gegen
dio Kälte. — Bücking , 302.
Die Naturlehre bestütigt in dem Abschnitt von den
schlechten Wärmeleitern die Wahrheit dieses Sprich-
vrorts.
21 Wer nicht will in der Hitze arbeiten, muss in
der Kälte Hunger leiden. — mncfcler, JC//, sc;
A'A'. 66.
22 Zu viel Hitze verderbt den Braten.
JIolL: Het gebraad» dat door de hitte t'o veel aaogejaagd
woordt, verkorst, eer het mnrw wordt. — Te veel hitte
Terbrandt eu bederft de rlado. (Harrebonüe, /, 308.^
*23 Diese Hitze hat das Gras zu Heu gemacht.
Das ist die Ursache davon.
• 24 Dös mosst' mer mit Hitz* und Fronst ou' kumma.
(Franken.) — Frommann, VI, 816, 180.
Ich habe wenig Neignng dazn.
♦25 Er hat übersteigende Hitze.
Im Sinne von: Er ist nicht bei sich, nicht recht ge-
scheit, nicht recht bei Tröste. Er ist ausser sich,
von sich; es ist nicht richtig mit ihm. Es spukt ihm
im Oberdttkbel.
•26 Er lässt mit der Hitze den Gaul durchgehen.
*27 Es geschah in einer Hitze.
Im ersten Eifer.
*28 Hei kröggt opstigende Hött. — /-'mcWtw ». 1630.
>29 Lemle, in der gröschte* Hitz'? — Tend/fl«, lOis.
Wenn jemand sich auf eine gar au l&oherlich« Weise
rerbiaffen lässt. Lemle (Verkleinerungsform von Lahme)
wurde gefragt, wenn er seinen Geburtstag habe. Als
er zur Antwort gab: Im Juli, rief ihm ein neokisehes
Mädclicn die obigen Worte xu, was ihn gans verdutzte.
• 30 Nu krigt he 't mit Hitz uu Frost. (Pommern.)
Kr fängt au Unsinnige« eu reden oder au thun.
Hltzel.
•Dass dich der Hitzel ! ^ (Sch\e$.) -^ Wcifüwld , «c.
^) Wol eine Verhüllung fttr Teufel.
Hltziff.
1 Die Hitaig vnnd Fewrig sein, die verzehren sich
selbst. — Lehmann, 889, 93.
2 Hitzig ist nicht witzig. — Utsclein. 313; Ädr/f, 2880
u. 3578; Simrock, 4782; Braun, /, 1402.
3 Zeuil hitzig seyn ist schädlich. — Siumpff. 112 *.
♦4 A is goar hitzig ufi da weecha Quork. (Schiet.)
•5 Er ist hitzig vnd heiss für der Stirn. — Sarce-
riiM, 39; J/oXhc«y, 65^.
Hitskopf.
1 Vom Hitzkopf wende dich einen Augenblick ab,
vom Duckmäuser dein ganzes Leben.
•2 Er ist ein Hitzkopf.
Dan.: Har en hidsig lever. (Prot, dan., 243.;
Frs. : II tuerait un mercier pour un peigne. (Ltndroy, lOOO.j
HiwöiM.
Hiweiss ^ — Getschescheisa. (Siehenbürg.-tächs.) —
Schuster, 64.
') Eine siebenbllrgische Traubengattung oder Wein-
sorte. (Vgl. darfiber den Anfsats von JoA. FabinU im
ilfdwiatcher GynvMuialprograinm, \S6fi.)
Hm.
1 Hm, hm ist ein gutes Sommerwort, dass einem
keine Fliegen ins. Maul kommen. (Schlot.)
2 Hm, sagte Steffen, da wusste er nichts anders.
— Hoefer, 1005. Simrock, 4783.
3 Hm, segt Strem, doa lewt he noch*. — Hw-
fer, 1012.
■) D. h. als er noch lebte.
HoASt.
Wat vum Hoast* gebuem äs, bleiwt Fellen.
(Schdstbur'j.) — Firrtumich, III, 425, iß.
') Steht hier filr das Gattungswort Pferd, ist aber in
der siebenbargisch'Sächsischen Mundart eine Zusammen-
Ziehung aus Hengst — Hoangst, die (hier, wie in
einigen andern Wörtern, i. B. Foaeten fttr Pfingsten,
das ng verschwinden lässt. (Vgl. Frommann, V, 363.)
— Was vom Pferd geboren ist, bleibt Fällen.
Hobel.
1 Man muss dem Hobel nicht zu viel Eisen geben.
— Simrock, 4764; i^nnin, /, 1401.
Dio Arbeit wird sonit sn grob.
2 Man musa seinen Hobel nicht mit Gold einfas*
sen, man kann ihn sonst nicht mehr zum
Hobeln brauchen.
3 Was unter den Hobel kommt, muss Späne las>
sen. — SprxchmiSrterQarten , 431.
Man soll sich hüten .sich in den Mund der Schwltser,
Zungendrescher und Verleumder zu bringen.
4 Wer den Hobel pflegt, den pflegt der Hobel.
Wer seinen Beruf in Ehren hält, den wird ar wieder
in Ehren halten.
*5 Blas mir den Hobel aus. (8. Bohrspan und Ellen-
bogen 6.) — AUeriei (Bunzlau 1797), 894; ^Melnn , 310 ;
Braun, I, 1403; für Tirol: Schöpf, 268; für die Pfalz:
Klein , /, 198.
Die Redensart ist von Tischlern und verwandten Holz-
arbeitern entlohnt, die durch Ausblasen den Hobel
reinigen. In der Schweiz : Du chast mer chö de Hobel
gen' usblosa. (Tobtet, 269.J' In Steiermark: Kr kann
m'r 'u Hob'l ausbloasen. Verhüllender Ausdruck fUr
das, was GOts von Berlichingen dem Herold an den
Executiunscommandanten au entrichten anfgibt. iV-
ter (1, 447) führt für denselben Gedanken aus Oeatar-
reichisch-Schlesien folgende Redensarten an: Femfan,
doass em s&xe Fai'r6w 'dis. D&nka wi Goldaehmids
Jonge. ZnrKerm's kumma. Sich schln maches faftate.
•6 Dem Hobel zu viel Eisen geben. — Eitelein, 3is;
Körte, 2961.
Dann macht er zu grosso Sp&ne ; eine Sache rauh be-
handeln.
*7 Einer den Hobel machen. (yürHngen.)
•8 Er hat den Hobel im Kopf. (Süningen.)
Ist närrisch, wie nach dem Volksglauben die meisten
Tischler.
*9 Er kommt unter den Hobel.
Verliert durch leichtsinniges oder verkehrtes Verfah-
ren sein Vermögen und geräth in Armuth oder Unglüek.
Hobelbank.
*Hei mot noch up de Hüewelbank. (Büren.)
Von einem Ungehobelten.
Hobeln.
1 Wenn einer auch hobeln kann, so ist er noch
kein Tischlersmann.
2 Wo gehobelt wird, da fallen Späne.
EoU.: Waar men schaaft, daer vallen krnllen. (Harre-
botnie, J, 455.;
*3 Er hobelt in der Schenke mit seinem Sieisi
die Bänke.
Der Wirthshausheld , Kneipier.
*4 Sie hobeln darauf los.
Sie arbeiten für einen bestimmten Zweck.
HobeLspan.
*1 Er frisst Hobelspäne und scheisst Tannenbord.
— Simrock, 4785.
•2 Er hat Hobelspen im Kopflf. — Lehmann, sis, i.
Kein gutes Zeichen; man legt sie den Todten unter
den Kopf. Lehmann gebraucht die Redensart von einem
Menschen mit schwachem Verstände und fügt noch fol-
gende sinnverwandte Redensarten hinzu : Kr hat einen
Köpft wie ein aussgeholter Kirbs. Er hat kein Liecht
in seiner Lucema. Er hat keine Liechter feiL Er stehet
nicht weiter alas sein Nass lang ist. Er hinckt am
Hirn. Er hat lange Ohren. Sein Kopff Ist mit Kalbe-
him gefattert. Wenn jhm ein anderer nicht eine Fackel
vortriege , so sehe er bey seinem Liecht niohta. Er fUlt
mit der ThUr ins Hauss. Er ist auss der Plumpaxdey.
Er platzt drein wie ein Saw in Rubenacker, wie ein
Pfeiffer ins Wirthshauss. Man weiss nicht, ob« tag
oder nacht bey jhm ist. Ein Muck hat mehr Blut, als
er Veratand.
*3 Es seynd grobe Hobelspänn. — Lehmann, 349, &.
Von „vngeschickten Beden und Sohrifften**. LAmann
fuhrt fttr diesen Zweck noch die folgende an; Es seynd
grobe Brocken, die ein starcken Magen an Tcrdawung
bedürflen.
Hobelstoss.
*Er kommt nicht zum letzten Hobelstoss. (BretXau.)
Zum Absoblosa, sur Vollendung der Sache.
Hobler.
Je mehr der Hobler Wein, desto besser wird
das Kraut gegoren sein.
Sprichwort der Montavaner Krautschneider.
Hooh.
1 Dat wer wat riklich hoch, säd' de Jung, do
harr he in de Kamsoltasch schäten. (tkütUj
— //op/tT, 644.
2 Der hoch sitzt, hat viel neider. — Peiri. i/, m.
3 Der müsste hoch stehen, der sehen wollte, wo
morgen der Wind lierkommt.
Dan.: Den akal staae paa et h«it bierg, der elal ■•• da
skiebne tU ende. (Bahn /, 355^
Hoch
Hoch
690
4 Die hoch stehen, müssen viel übersehen. —
Graf, ia'i , 279.
N«t!h Zinkyrt!/ (I, 352) ein Wort von H. Livitiil^nck
Yoti Orau.
5 Die höher stehen, sehen weiter als die nieder
steilen. — Graf, SJS, 277.
6 Die nicht hoch genug sind, muss man hoher
oder kürzer machen. ^ Kueiein, su; fiimmdk, 4742.
7 ÜOÄ gelit't wo! Loch her, doa eten twe ut ene
Schotte!. — 0. Fockt liüqetiMth-'pofnnienck» ü^ckieh-
tmt,in, 102.
FQr gewOtinltch üH»en mohrpra ans Einer Schduel,
bei fflierlicbon tiiileffeiiheitcn aber Dar cwel.
8 Es ist nichts so hoch, das man mit Gelt nicht
feilen müge. — Lehmann, tl. hg, bi; Karte, mc.
9 Fahr nicht so hoch her» stolzer Mann, noch
hast du 'a letzte Hemd nicht au.
Di« boob obenliinAu» wollen , komoion gomeiniglioli
nirgends an. Livias Finck verglich dioio Leute mit
„■ineta Feurworek od» Baclietlein, das hock In die
Hohe flkhrl uuJ Joch weder den Himmel erreicht, aooh
wider «ud die Knie kommt, tonderu in der Lufft cor-
kn»llt.'* (Zinkgref, /, 258.;
10 Hlkv^ di hoch, secht Petermann, un sweng'tsik
'n Ilairürtel Mat Haferkli up 'n Pückeh —
nagen, 97, S.
11 Hebe dich hoch, segt Pietschmann, un swengt
sich'n Matt Weitklie (Weizenkleie) up. —
thffiT, «46.
12 Hoch genug ist gut für den schusa. — EQmolff. 14*:
Gruiir, I, 4&; Körte, Ui8.
Fnjfl,: Praito tbe lea, bnt keep on land.
13 Hoch genug macht üchwindehg.
14 Hoch genug und weit darvon, ist gut fiire tref'
fen (für den Öchuss). — Ao*, W6. 5<Ao<m, lu»*
15 Hoch gnug macht alt kriegsleut. — Franc* , //, 83 ^ ;
GrutfT, 1. 4S. EitcUm, 397. Simroci, 4796 . Körte. 356ft.
^16 Hoch hergetretten, der Schmuck vnd Hoffart
ist ge betten. — Hoffartt Ttuffel im Theatmm DiO'
L bohrum, 379*.
|r Hoch hinweg, nieder kann man allevreil. fSür'
11 Hoch kompt man nit gah. — Framck^llt^i*.
19 Hoch macht scbwindlicht. — Habmvr , Sotirm , IV,
In der Zuoignan{r«cbrift an die Eitel.
20 Hoch op , Herr Sänke. (Danagfr XehrmgJ — FHich-
Mrr '. 1634,
31 Hoch schwören zeigt tiefe Lugen. — Simrovk , 9434.
3^2 Hoch wird tief gestürzt.
»23 Höher up, segt Sanners. (Hamburg.) — ßuerm, esi;
namtkniendfr , lU. Uoefcr , 8S9.
JltALt Hoo«r»ruiet, Hariinger miau (Harrthomit, /, 385.;
24 Ich will hoch hinaus, sagte das Mädel, da nahm
sie einen Essenkehrer.
25 Ick will hoch hVup, säd den Buren sin Soen,
un kern an'n Giilgen. (StrtUti,) — Firv\enitht
IIL ?J. iß; /Mor, 991.
£6 Je höher, dem Falle je nüiher. — Gruitt, ai,bi:
Lthtmtnn. 11. 2£?. 26.
37 Je höher du bist, je mehr demüthige dick
■ Im/.: QoAiito iuperiorei «omu«, t«nto no« tubm,i««ioi g«-
raaus. (acrro.) (tkilippi. II, l«.;
28 Je hoher da bist, je mehr du dich so furchten
hasL — JVrn. W. 39».
39 Je höher einer erhoben wird, je näher ist er
dem FftlL
/,<!'..■ ToUitntor to «Itnni ut lapm (rrftTior« roMit. fCiau'
dialt.) (Frobrrg . iW ; rMijtpi , ff, 711 .• SckoJitKim , T. 12.;
SO Je höher einer steht, jo tiefer er fallt. — JLofcr-
^ 0mgßl. I, 419.
^1 lai.: Si endo* eat a]tua. «rftvior fioi Ubl Mita«. (»in-
BP ■'" '' '•'■ ' ^•''
. p herab. ~ Airi* W, »vs.
üiw. i/, si3.;
. je niederer, je sicb^fer*
cn Anfwinwlreiwn »b>
i eb«nd«B all S«M«d«Q«
0Kjc>rw6aTBJt*I*«xni0Ji. O.
33 Je höher, je jäher (oder: je mehr Schwindel
eher). — GtiUrr, ///. ^.1. Lehnuittti. II. MS. S7.
/af,; Im* tenent paccni, porfliwi lUUttim» tcoÜ. CS' •
tor, W8; Sgyitotä, '22V,)
34 Je höher, je unseUger. — PBtri, /f. 39S.
35 Je höher und grösser, je demüthiger und be-
scheidener,
36 Je höber wir sind, je niedriger wir una halten
sollen.
Lat.: QuAnto ■aperioreB ■otoiia, Unto no9 tahmlMtu« gO<^
mina«. (Styttoid. 47&0
37 Jeder will gern hoch hinaus,
lai.: Naturft aablimitatii arid». (St^hoU , 330.;
38 Mach dich nicht zu hoch, die Thür ist niedrig.
— Simrifck. 10318; Kürte. «&iS.
39 Was dir zu hoch ist, das lass tliegen. — £ii«-
lein. 314; Simroek , 479a. Ürnun, 1 , 1407.
tat.: Ad aecreta poli.earafextendere uoU. — Qaod e*t äü*«
pede» o«D0 attftotat, ooeU »orut&utui |kl««fti. (k^itt-
Uin. 314.;
40 Was hoch ist, das ist Gott zuwider.
D. h. das Uoffftrtige, Eitle, Yermesaene.
41 Was hoch ist, hat Gefahr. — s&\ihoid.in.
Die alten Grieoben lagten : Die liUtxe de» Zeui trefftu
den £rhabeaen xumeiat.
42 Was hoch ist in der Welt, das bat kein be-
stand. — Hniiich. 330, «9.
43 Was hoch ist in der Welt, offt bald in huy
hinfällt — Lrhmatm, .108. 47.
44 Was hoch ist, steht nicht lange. — LutKer^iSS:
Froichm, . MSl^ : l^iuli. IV*(»«ü, ///, 173».
45 Was hoch ist, stürtzt gott. — Iknißch, 17I0. Sl.
4G Was zn hoch wachst, muss man stumpffen. —
Lrhmannt TjO» 4<»,
47 Wenn's am höchsten ist, versiehe dich des Falles.
— ÜHlor, .104.
tat.: Beneflaiam acclper«, «it lib«rtalem vendtre. (Su-
tor, 304.;
48 Wer am höchsten schwebt, stösst sich nicht an
den Kopf,
Aber TicUeicbt so an di« Knio, dut d«r Kopf naeb-
puraelt,
^49 Wer hoch klimmt, der ftÜlthart. — EUelein, 113.
Simrock , 4797 : Braun. I. 140ß.
Fr«. .' Celol qttl ■'iliTeeitinJDtfctorobor. (Star»eh€4tl , 408.j
50 Wer hoch stehet, den sihet man weit, — Ld>-
fflflfiN.660>t: Eittltin.iU: Graf. Alti. il3: jümivclt,
478«; yraun.l. 1405.
J>dM.: Hro der itnAer buit, den teer ma& Tidl. fSokn
I, 377.;
51 Wer hoch wil sejii ans Fürsten Saal, der merck,
dass er nicht herunter fal. — Vriri.u, 7i9.
53 Wer nicht zu hoch steigt über sich, braucht
nicht zu fallen unter sich. ^ Simrock, 478».
53 Wer wil hoch am Brete seyn, muss den Fuchss
wohl lernen streichen. — &eit«r. lis*.
54 Wer zu hoch anfängt im Singen, langt nicht
aus. — Go(tl , *H.
55 Wer zu hoch 6eugt, dem muss man die Flügel
beschroten.
ö6 Wer zu hoch fleugt, verbrennt sich die Federn. —
lulhera Tvtchr,, 2€5**; Halhenm . Ilutorta Jetu . LXXX*».
Die Kulten: War dem Hoben allznaebr atiatrebt , kann
leicbt an den Oftlgen gel&nifen. (AUmann VI, MO.;
57 Wer zu hoch hinaus will, stösst gewöhnlich
oben an.
Lat.: Qai «luaerit lUu, ia mulcuB vidctar QOMror«, (tfn-
Uppi, fr, 136.;
58 Wer «u hoch langt, verrenkt sich den Arm.
59 Wie hoch die Ger ttes sind, kann be-
greifen keiu M' iL
*60 Da» hat nicht hoch gaegen.
I«l gcalohleu.
•61 Bn" •"* * " ' ^'1 hoch. — thmimtuu, n^3f>4.
•63 Er
tiocilt rnd rbertrtlTeDlJeli.^ (Qtfler
r Atr »*Kh iitt^at, BitKibttri II^K
fiif ibn.
vich aber niedrig sotciMi
691
Hocliblasen — Hochheim
Hochhinaas — Hochmiith
692
♦64 Er geht hoch einher wie der Storch. — Eüe-
lein , 580.
*65 Er hat sich hoch gesetzt, die Krähen sollen
ihm nicht auf den Kopf kacken.
HoU. : Hij zit hoog en droog , de kraftijen sollen hem niet
op bet hoofd ach (Harrebomee, I, 4i6.)
•66 Er hat zu hoch angefangen. — Tendlau.üs.
Wenn jemand bei seinen Ausgaben, Einrichtongen
n. t. w. über seine Mittel binrnnsgeht.
Böhm.: YjBoko podnal, nfsko pnstil. (Ötlakovtky , 292.^
•07 Er ist hoch am Bret.
Stebt in grossem Anseben.
Fr f.: II nage en grande ean. (Startchedtl , 40S.)
*C8 Er will hoch hinaus.
•09 Höher als der Chimborasso.
Der einmal fQr den böcbsten Berg galt.
Lat.: AltiuB Oromedonte. (Philippi, I, 23.)
*70 Höher als hoch. — Eitelein, 313.
*71 Höher dann an Galgen. — Ayrer,II,no.
*72 So hoch als der stargarder Marientharm. —
Jubeltchrift , 28.
Die Franzosen: So hoch wie der Glockenthorm von
Ailly. (Reinsberg Y. 137.^
*73 "Wie hoch ist der hymel? — Agricolal, 505.
Wird gesagt, um Aber jemand au spotten, der plötz-
lich in die Höbe siebt, weil er zu beiss gegessen oder
getranken und sich dabei verbrannt hat.
Hochblasen.
•1 Du kannst mich hochblasen. — FritclMer, 328;
Frischbier \ 1631.
• 2 Kannst mi hochblase, wenn öck war leg (niedrig)
sötte. (Klhing.) — Frischbier *, 1632.
Hochbord.
•Er hält sich ans Hochbord.
An die Schiffsseite, welche am höchsten Ober dem
Wanser steht und vor dem Naaswerden am meisten
schützt. Von denen, die ihren Vortbeil rersteben.
Hoolidentsoh.
•Hei kuiret häudäuitschk , äs ^de 'Kau spansk.
(Snuerfand.J*
£r spricht hochdeutsch, wie die Kuh spanisch.
Hochehrwürdifirer.
•Es ist ein Hochehrwürdiger.
An vielen Orten zur Bezeichnung eines evangelischen
Geistlichen, welche diesen Titel führen.
Hochfireboren.
1 Hochgeboren ist nur selten hocherkoren. —
Körte, 2882.
2 Mancher ist hochgreboren und nicht hocherko-
ren, mancher hocherkoren und niedergeboren.
— Simrock , 4798.
3 Mancher ist hochgebom vnd nit hocherkoren.
— Lafendorf n,iZ.
4 Nichts ward so hochgebom, das nicht dess
Glückes Zorn yntertruckt vnnd schlug zu Thal,
je höher Baum, je schwerer Fall. — Lehmann,
II, 433 , 55.
5 Und bist du noch so hochgeboren, lass doch
den Esel ungeschoren.
Hoohffehenkt.
Hochgehenkt werden gilt den Dieben für keine
Ehre. (S. Hochzeitstanz.)
Hocbffelehrt.
Der ist hochgelert, der sich selbs kennen lert.
— Franck, U, 126*; Gr^Her, I, 314.
Hoohfferloht.
Das Hochgericht ist für grosse Diebe nicht-
Hochffeschoren.
Wäre ek doch sau höchgeschören, wi min Brau-
der von vören, so solle de Pot vorne koken
un hinne freisen, segt der Februar. — Scham-
bach, 77,682.
Das „Hochgeschoren" scheint im Mittelalter ein
Äusseres Zeichen von Vornehmheit gewesen zu sein und
auf einen hohem bevorzugten Stand hinzudeuten.
HoohffeseBsen.
Bist du hoch- und wohlgesessen, lass Bedünk*
lein nicht vom Teller essen.
Hoohlieixn.
Zu Hochheim an dem Maine, zu Würzburg auf
dem Steine, zu Bacharach am Rheine, da
sind die besten Weine. (S. Baohaiach, Edoiwein
und Frankenwain.) — DevUch* homoMtHuag (Beriio
1866), Nr. 40. S. 314; Besekia, 9.
Hoohlilxuuu.
Herr Hochhinaus und Herr Habenichts passen
nicht zusammen.
Hcohkommaf.
Den es van Hochkommaf, sin Yader wont op
'n Solder. (8. Abkunft 1.) (Meun.) — Firmeaieh,
7, 404» 341.
Hoohmuih.
1 Der Hochmuth ist des Stolzes Bruder. — KMner.
Sätze und itulerslücke.
2 Der Hochmuth ist unter allen Beichtvätern der
gefährlichste.
3 Der Hochmuth will überall die Hände mit am
Pflug haben, vnd meynt, man könne kein
Esel satteln, er müss dabey seyn. — Lehmaa«,
26, 31.
4 Hächmaud doit nimmer gaud. (Uannmer.) —
Sehambach, I, 141.
b Hochmut kompt nit von armut. — Frantk,
1, 141 *»; Lehmann, IJ. 267, 77 ; Simrock, 4799.
6 Hoclimut thet nie kein gut — Franck, I, in^
u. 141**; Uhmann, II, 267, 78; Latendorf 11, 17; Sai-
ler, 71.
„Wie denn das Sprichwort tagen thut, Hochmiitder
thut nimmer kein gut." „Hochmut bringt aolten gut."
(B. Sachs, V, CXXI, 1, 2 u. 9.;
HoU.: Hoogmoed deed nooit iemand goed. (Harrebatnit,
I, 330.;
7 Hochmuth bettelt mehr als Armuth.
8 Hochmuth bindet jhr selbs ein ruth. — Pein,
II, 384 ; üenisch, 387, 60.
9 Hochmuth führet in Armuth. — 77eni<cft, iie, 70.
10 Hochmuth geht voran, Spott und Schaden
(Schande) folgen nach.^
Bökm.f Kde p^cha, tu i pohanenl. — Kdez pfijde p^cba,
tndfz za nf priUuse hanba. — Na pysneho ^k4 d^ek,
a na kvapn6ho külek. — Za p^chon palice cbodf. (6e-
lakovskff, 19.;
Dan. : Hofmod gaaer for fald ; spot og skade folger dan.
(Pro9. dan., 195.;
Fr*.: Korgueil marche devant Töcrasement. — Qoaad
orgueil cbemine devant, honte et dommage saiTvnt de
bien prfts. (Cahier, 1206.;
Poln.: Na hardego rdolek, a na r«czego kolek. (Öela-
kotsky, 97.;
IL Hochmuth hat immer Schmach hinter sich.
12 Hochmuth in den schönen ist, vnd folget der
schön zu aller frist. — Petri, 11,364.
13 Hochmuth ist allein klug.
Frz.: Orgneil ne se daigne aviser. (Cahier, 1207.;
14 Hochmuth ist des Teufels Affe.
Die Bussen: Hochmuth ist ein Sumpf, der fJMle
Blasen anfwlrft. Hochmuth ist eine Pnanze, die Im
Garten des Reichtbums wuchert. (AUmann VI, 444 u. 481.;
Böhm.: P^cha peklem d^ch&. (Öelakovsky, 97.;
15 Hochmuth ist Dummheit, Demuth Weisheit
16 Hochmuth kommt (geht) vor dem Fall, — tfd-
lenberg, 7, 62; Beyer, II, 46: Sprichwort, 16, 18; MüUfr,
31, 1; Neus, 18; Steiger, 320; Siebenkees, 112; Teiler, 778;
Körte, 28S9: Simrock, 4797; Braun, I, 1408; PürSmiü-
]Eon,979; Schulze, 70; Ramatm, II. Pred., II, 245; Ao-
mann, Unterr., I, 32; auch ist dies Sprichwort als Lust-
spiel frei nach dem Eoglischen bearbeitet von £.. Kühne
(Mainz 1835); für Hannover: Schan^ach, 7, 14t; für
Waldeck: Curtze. 298.
„Hochmuth kommt vorm Fall ; doch bei Suschen kam,
seit Oraf Dorival sie zur Freundin nahm, Hochmuth
nach dem Fall.'< (P/effel.) l£in gelehrten jadischen
Kreisen angehörendes Sprichwort heisst: Achar« Daärgo
— T'wir. (Tfn^Uau, 710.; Dargo und tewir sind die Ka-
men zweier sich folgenden hebräischen Accente, wovon
jenes im ChaldSischen Stiege, Stufe, und dieses Bruch
bedeutet. Also: Nach (achare ) Stiege (Jcommt) Bmeh.
(Vgl. Ttndlau, 661.)
Jihd.: Unm&szo und hochvart die mttezen dicke vallm
hart. — Swer höhe vort zallor zlt , wizzet , dju er nider
Itt. (WeUchfr fraxt.) — Ze höhe niemen vam sol: de
vetich h&t ein man nibt die in ze vliegen helfen iht,
d& von muoz er vallen hart nider von sluer höehvairt.
(Welscher Oast.) (Zingerle, 69.;
Böhm. : Kovcd? si pysno , by na zlö nevyslo. — Tfchtk plad»
ohAzi p4d. — P:^oha pred pidem, jitOnl pfad hMißm,
(Öetakovsky, 19 a. 97.;
693
Hochmuth
Hochmüthig — Hochsommer
694
(ITarrebomSi, 1,330.)
- Cilij ii^uomiQl» fit
ir •a|/orbot
KWi; Phi-
dit catiun.
I
Bnül..* Prid« goot befora» and «h^me fotlowa afl«r. (Goal,
HdT.j ~ Prldfl goet tMfors th« falK (A'Crtf, 28^2.)
/Vf,.- L'OTgüoil Ott l'ftrtnt-coaretu- de !• chute. (3tar-
tühtdtl, 4U8.;
tfotf..- HoogiDoed kamt v66r den ral.
X«f. : Anti* minani i'xtilUitQr o<jr.
BUP«rt)l i;.' ' ppi, I, 83
uJloe * (Seneca.^
lippi , II . , SH7.J
i»t CLX4lt&uu ruiujjii. — Sdperbl oxiuUüuUa villi montU
auperciliuro »ouU. (fiwilt, /, 31.;
Potn.: Pyob« prsed apadkiem Idiie. (Lompa, iB.)
17 Hochmuth kommt vor dem Falle, nach dem
Falle kommen Leiden. — Lohrmgci, i, 370.
IS Hochmuth liebt Demutb.
• Näialioti b«i Mtdern. Wtttndonk , MUgltvd d«r Daot-
ehcn Natinnolvorsainintang £ti Frankfurt a, M. , «ehrieb
in da« Stammbuch Jo« Club .,DouAi»iib«rg": ,,Der Oro4-
*«n llucLmutlj. wird sicli Itiifeu, weou «ur« Knetiherei
*»ch legt.'' ('»VKrf^uficA* üfttanff, I9*r}, K|. 67.J
19 Hochmuth macht^umm.
£tl^.-A.rrof•&UaCKcitnult1UQ. (Chrytott.) (Binder 11, %3».)
20 Hochmuth ohne Mittel endet im schlechten
Kittel
if.; 6up«rbia iten^a avcre, ni&la viA «tiol* tauen. fOAa<« BSKIJ
21 Hochmuth Schaden thut.
ithd.: UtLrcht«r böchmnot dem rnjuut* ttht#»«h*de& Uiot.
(Erec.) (ZiH'jtrle, 70.)
2'2 Hochmuth ecbäadet alles. — St^boid,us,
/fuU . H'Wjrmoftd , g«paant m«l ▼•!• dcngdon» TeriUkt dis
alle, (üarrfbom»«, /, 390.^
Lat.: Iti<iulnat ogrcgün« jadjuact» auperbi« more«. (i'hi-
hppi. I, '20'J; SetjboUi, 'iM.)
T4 Hochmuth steckt im Sammtrock wie im Kittel.
/>4n.- HoficDod find«« ■•» uk^rt uudor vi^dmolUoft^r •om
l!lil/«laklert«les. (Prot, dam,, 1tti.)
24 Hochmuth thaurt von der Veeper bis die Hüncr
ftttfäiegen. — Sutor, 9S0.
Bi^^m.; Vjchy &«dobry könne b;^r&. -^ 'Pyiaimtu oblapu
zB uohi'in hrexda rychici» • xa p«tou capadd». (ÖHa-
ffs.i La i;lotrci qal dine de Torguell, fait ioo fouper du
nidurli. (Cafiirr, ViOB.)
lU.: Obolu «obru nftohas^osdit litjei«, aoapeti uhodi.
(Ctktkovtkj/ , 9B.)
Lat,i <;)ttioun<].tt« ftultu« ««t io oalp*t *^^ tapioni in
p««tia. (Satvr, »i'üj
IVlrt, P/chj aiodobrj koni«] bjrwa. ((Mako9$k<ii ^ %'.)
35 Uudimuth thut nie kein gut — PttH, II, iU;
Franck. II. Ll'i; Sitnr*ick , 47DG.
,,E> Icl>cuGuiter, di«d«tiHochiuatbrikohen.^'— ,.Haob-
■ . wodurch die £iigel flelaa« wonua der Hollea.
Manschten faaet.*» (SckiUerA
il oSjtrtni« gut bftt getan. (AmArof, L6.J (Zin-
Lat.t Poue tapereiUom frangit deiu omiie luperboxa.
(Bind fr II, 2606; 8tybotd , 449^ — Ssperbia nonquaio
aioe uoxa. (Oaat , 8t)7;
\ S6 Hodimutb und Stolz finden aach ihr Pru^relholjc.
In drn dro itaiger Jahren faad ich ia eiDorZoiCichrift
foiff«nda ZuBammen>teUm)g: „Dar Hochmuth ■«•» auf
•i«ii]T!iri<u, d» Waak«lmuth war lein RaUi|uteber, L'ober-
: Met»t«r, D«aiQth und WeUmath waT«o «eine
isok, yreiniulh war wegen kubner B«da fOr
t Am dem LAn4« votbannt, äaaftoittth und
^jclAtulL mnutea ihm ina Kxil folgen. Mit A&mulb
woaata der Adel ongelieuanv äanuDea Tom Lande su
«rpreaeen und so rerpraat«!}, wedurch e« in Armutb
gerielh. Kndliob war di« Laotfinutb dea Volks or-
eebopfl und hoher Uolottih erfDllt« et. Et achilttelto
die irubo Srli\v«rmuth und den unm&nnlicbcn GImoh-
wnt:'. und eroborte üob, ^ou d«m aurocdc»
«ek* uiLitb antfflfQbrt, aeLu Boclil ud<I •eine
Ft«ii i!)iutb orfuljie die aoiitt «o Uuchtoaihl'
gen. Aulg«ii>al lo Wuichniulh, baten sie utn ihr Labsi},
d*a Volk Übt« Oroaamntb/*
#>«.. Bon fait batlre rurgaeiUoux qitatid U eeleetO. (Ito.
9m, t. 221.;
LcL: TepuUt aDperboa Uspaue aolae. (BoriUt /. ^2i.)
Hochmoth und Stohe wachsen üuf einem Holz.
— fiat^Uniakttn . SAH.
" ' puet a p;fobji ua Jednom draifi toatoa. (Ctia-
.^Jg »• c4At«leQa«g teil? ^r at7»a*k« (Qtiat, tjik.}
und Tand hab«n kuiura Bestririd.
n> nnn fatla. mlaura aou caJa, vupcrhl« tioxi
9t> I!
er, borg' mir
.,.,., ....... .. ...-,, — ... -- ....^.-iffl.^
tu >!>« i'rablfr*! SU v»rti<aii«B4 hinier dar eieh livttlair»
•flUttUi rarbirrt.
Arm bof tnod ftl «kro]ipe og iTctM. (Ptvt. dai«.. UpJI
30 Hochmuth wirft die Nase auf;
„tioohtanth lat ein atitl wirkender Branntwetii , In
w«}choin eich gemeine Beelen gern beUnliob beraiUaobea.^*
(Welt tämd. Zeit, \\ 21H, 31.;
31 Huughmud as föör a Fäl. (Xmrum.) — HanfU
VIII, i68. 279.
Auf SjU: Hoogmud kumdl funr en Fol.
32 In Hochmuth und in Brannteweiu beraum ui,
sich mancher xum E«eltün.
33 Tritt Hochmuth in ein Hau«, treibt er doA Gltick
(den Segen) hinaus.
Lat,: Cum baue pugnabU« cum cunct« eubacU patabla^
quae magia Infoatet, nincenda tuperbia reetat. (I^oct
eomm. , 191.)
S4 Wann der nochmut vflgeht, bo geht daa glück
nider. — Franck. /, 70*; Fgcmllf. iU^; Gndfr. 1.7%,
l\-iri. II ßS9; ll^iAch. Un. AI, SchaM. im* ti. lU*»»;
te/kmann. 3^3» ta. W'mckUr, 1,91; i9nt,WNk; Sim»
rvch. 4798; ßraun. t. 1109.
Dan.: Naar hofmod ttiger op, gaaer lykkotJ ned. (Pnt.
4 an,. 29ß.;
Ji,: Quando la tuperhl« galloppa, la tergogna te siode In
grnpiift. {(rrtfii, Si»7,;
Int,: Felix ao erigetido fulicitaleni amittot. (Htni^tih,
1432, 43,* Sri/txiiJ. V9,) — Snperbla uriefite oooidiC ffU»
oltaa. (fJiiul, »iJ.)
US Wen Hochmuth aufgebiälit, der kommt leicht
nach Platzenheim.
Dan,: Lad hofmod el ophog« dig, og Mehed el iuider<
trykke dlg. (Proe. da». , StW.;
36 Wenn Hochmuth im Oalop fahrt, setzt sich die
Scbande hinten aufs Pferd.
37 Wer vor fremdem Hochmuth Kkel hat, der
gibt ihm im eigenen Haoso keine Herberge.
Dan.: Tag of andres bofmod aoadan vasuuelnei, at du vi
diu «geo kand faae eo kh^gelie. (Prow, 'Uin, , 'JülL)
3ft Wo Hochmut xunimpt, da niiopt Gluck ab. —
[\nn. II. mi,
•39 Der Hochmuth ist ihr von bintenher gewach-
een. — Ihirönuakon^ SU.
Sie ist buckelig.
•40 Der Hochmuth sieht ihm aus den Äugen.
Frs.: L^orgoeil brillo de son vlaagc. (Kritiinifff, ^*.)
•41 Einem den Hochmutli benehmen.
fra.:ll lui faul abattre Ica coruea. (Kriliin<jtf. 9*J
*42 Kr hat einen Hochmuth, wenn das Bettelaack*
lein an der Wand gumpet. (Schwt/ix.)
*43 Er hat einen Hochmuth wie ein Affe, dem man
ein rothes Röcklein angezogen hat. — irr.
Giilthitf, Lritkn uwd Frtuilen (Berlin 184«), /. 91.
"44 Er hat einen Hochmutli wie ein Katksherr. —
Jcr. C^tthelf. Kaihi. 11. IM*
•45 Er hat einen Hochmuth wie ein Wiodehopfc —
Jrr. r,otthi4f, Leidm und Freudim, t , 91.
•46 Er möchte vor Hodimuth plataen wie der Frosch
in der Fabel.
♦47 Man hat sein hochmut gelegt. — Franc*, /, i«o*.
•48 Vor Hochmuth stinken.
Frz.z II «ai gloneox oomme na pet. (LtHdroff, U94S.;
Hoohmtithlff.
1 Hochmüthig im Gluck, vri'^-'r- im Unglück.
Ddn.: \mt ei bofoDodtg i mv>\ t gi^r dig u»»al-
modfg i njodgaog. (Prot.
•9 Er ist hochmüthig wie tm b.uLiiorhund.
Die ButB«n: Er iat ao hitohßUitbi? wie ein Vlohy d«r
auf der Spitze dci Fachivchwanaos aitzt. iAUtnann
VI, bXJ.)
Hochmüthiger.
1 Den Hochmüthigen muss man mit stokem Sinn«
r.n Faaron troiben.
Dieae r' " ' r ■ r - - ~ ■ -rb ein
BolcberM H f«h-
mnth «II ■.
/ ' iit jouuu [urestpux et
2 i iiipfriger Bahn.
i>,4H.: V*><r Ukw b><tu2«'diM. loculOiCt dig. (Prüt,daM:,2'JV-}
3 Kochtitüthigc und Blinde tragen die Nase hoch.
Ho«LJi k«lt.
iitigkeit thut nie kein gut. — C«kr^ tH*.
Hocns om m n r .
Im Iloclisommcr }ialto dicU von Frauen f<ri>
"•■'1 ^ ■ '"■•• Hunden, ri/mlaadj
44*
695
Hochsteiger — Hochzeit
Hochzeit
696
HoohBtelfirer.
1 Hochflteiger fallen gern, gute Schwimmer er-
trinken gem. — Sailer, S06; Winckler, II, 12.
It.: A cader rk chi troppo in alto aale. (Pa$$afflia, Z8.)
2 Hochsteiger und Tiefschwimmer werden selten
alt. — Winckler. IV, 2.
Höchstes.
1 Dat kümmt jitzt alls up't Höchst, seggt dei
Bur, da krög em *ne Lus an*n Haut (Hut)
rüm. (Mecklenburg.) — Raabu, 10.
2 Es kommt alles aufs Höchste. — Mayer, I. 214.
:i Es kommt alles aufs Höchste, hat der Bettel-
mann gesagt, als ihm die Läuse auf dem Hute
herumikrochen. (Baiem.) — Eüclein, 314; Sim-
rock, 4795; Uoefer, 56.
Wenn ein nnbedeatender Mensch einen hohen Posten
erh<. In einem Flugblatt ans dem Jahre 1621 heisst es :
,JSinea Sprichworts ich erinnere mich« welches man wol
für sehen hundert Jahren hat pflegen zu sag'n: Miehs
Wunder nimmt. Jetzt alles Ding aufs höchste kömmt
Yordes voll Butter die HOselein (I&ngliche Fftsschen,
noch jetzt im Obersftchsischen Butterhose) tief stunden
in den Keltern mein, jetzt stehen sie als wichtig Sach
Toll lauter Asch hoch unterm Dach.*' (Ovel, 117, 180.;
•4 Was bis aufs Höchste gestiegen ist, kommt wie-
der herunter.
DäH. : Naar noget kommer pa« det h0f eato , saa nemmer
det af igien. (Prot, dan., Zbi.)
5 Wer stets nach dem Höchsten strebt, wird we-
nigstens das Hohe erreichen.
Hochverratli.
•Es ist noch lange kein Hochverrath.
Frz.: Cela ne mord ni ne rue. (Lendroy, 1335 J
Hochseit.
1 Af der Hochzet wech Brit, nö der Hochzet
Koamer uch Nit (Sititenbürg.-mchs.) — Schu-
ster, 263.
2 Aufif Hochzeiten soll man frölich sein, wenn
man zu grabe geht, so ists wainens- vnd traw-
renszeit. — Henisch, 1723, 15.
3 Die erste Hochzeit ist ein lieblich Din^, sie geht
durch die Brautschaft; die zweite ist ein bit-
tersüss Ding, sie geht durch die Witwen-
schaft; die dritte ist ein Din^, vor dem be-
hüte Gott jedes Menschenkind.
4 Die Hochzeit findet Kleider, die Arbeit Gro-
schen. (Lit.)
5 £d öss kaan Hochzcid essu klaan, ed michd
sich nög aan*. (Trier.) — Laxen, 180, 37.
Es ist keine Hochzeit so klein, es macht sich noch ein*.
In Köln: Kein Huhsiok es esu klein, sei brengt er
noch ein. (Wttfden, II, 6.)
6 Eine Hochzeit macht die ander. — Gnüer. Itt, 27;
Lehmann , II, 148 , 33 ; Simrock ,4801.
7 Eine Hochzeit wird nicht leicht vollbracht, eine
andere wird dabei erdacht. — Simrock, 4800;
Seybold, 397; Braun, 1, 1410.
Dan.: Det er et skarns brjllup, hvor der er kun en bmd. —
Et brjllap gi^r det andet. (Prov. dan. , 93.^
8 Es ist eine Hochzeit, da man nirgend einen
Rauch gesehen.
9 Es ist eine Hochzeit nie so kli, es gibt auch
ein Bräutli dabi. (Schweiz.)
10 Es ist keine Hochzeit ausgericht't, wo nicht
eine zweite ward ausgedicht't. — FriscfUner^ 1636.
11 Es ist nicht alle Ta^e Hochzeit.
//.: Ogni giorno non si fo nosze. (Pazxaglia, 246, 1.)
12 Es ist nit iederman auü die hochzeit gela-
den. — Franck. II, 40*; Simrock. 4805; Rein$berg IV, 19.
13 Es ist noch keine so köstliche Hochzeit ge-
wesen, dass nicht einer über schlechte Be-
wirthung gekla|rt hätte. — Winckler, XV, 40.
14 Es ist noch nie eine Hochzeit gewesen, wo sich
der Teufel nicht zum Brautdiener erlesen.
15 Es kommt mancher zur Hochzeit, der am we-
nigsten daran denkt. — Parömiaken, 992.
16 Es wirdt kein Hochzeit je vollbracht, es ward
ein newe darbei gemacht — Petri,U,dOi: He-
nisch, 1482. 50; Sutor , 462; KSrte, 2687.
Lat.: Nuptiae nuptiamm sunt ooeasiones. (Sutor, 462:
Sinder II, 2328; PhiU]^^, U, 57; Be^Md, 991.)
17 Frühe Hochzeit hat niemand gereut — Eiser
lein, 314.
18 Frühe Hochzeit, lange Liebe. — Eiedein, 114;
Simrock, 4802; KMe,i88i; Braun, 1, 1411.
19 Glänzende Hochzeit, schlechte Ehe.
In Nordamerika liebt man Hochseiten , wie solche in
Deutsehland , ja ganz Europa üblich sind , nicht. Durch
das obige Sprichwort wird das sehr TerbreiteteVomriheO,
das man gegen glinsende Hochseiten hat, ausgesprochen.
Brilliant nnptials, wretohed marriage. heisst es; and
wiewol der Amerikaner nicht aberglAubisch ist, so
sucht man doch das Omen su rermeiden. Wenn über-
haupt eine Hochzeitfeier stattfindet, so pflegen nur
Aeltem und Geschwister daran theilzunehmen. (lieber
amerikanische Hochseiten vgL Frauen im Amerika roa
Dr. Kolatschek, Wien 1864.;
20 Heimliche Hochzeit, öffentliche Schande.
Dan. : Oi0i|da dit giflermaal henunaelig, da bliver det oljit
offentlig. (Prot, dan., 231.J
21 Hochtid g§ji, Yadder stän' un Fenster gevcn'
het mennig Bür von%de Plats' afdreven.
(Ostfries.) — Fromm€tnn, VI, 282,693; Bueren, 571;
llauskalmder , II.
*) Qevatter stehen. ') Besieht sich auf den nord-
deutschen Brauch des Fenstetschenkens und des darauf
folgenden Fensterbiers (Finsterbir). Es ist dies ein
Festgelag beim Schenken der Fenster in ein neugebaa-
tcs oder ausgebessertes Hans. (Frominamn, Ki, 286, 693.;
>) Stelle, Landgut. — Stirtnburg (307) hat statt; Fen-
ster geyen, Kinddop gtren.
22 Hochzeit, Begräbniss und Kindtaufen machen,
dass ich muss zum Thor 'naus laufen.
Aus dem Handelsbuch eines breslauer iTAnfmaimf
(BcMesische Provinzialbldtttr . 1862, S. 567^
23 Hochzeit gehen, Kinder heben ist ein Ehr*, macht
aber einem den Seckel leer. — Gruter, ui, 50;
Lehmann, II, 256, 58; Sailer, 72.
Die Annahme dieser tfaeuem Ehre wird Ton Bekannt-
schafts-, Ycrwandtsohafta - und andern Bttcksichten
geboten. Die HoU&nder sagen: Bei Hochzeiten und
Kindbetton unterhalt man die Freundschaft. Die Fran-
sosen und Italiener: Bei Hochceiten und Begritbnis-
sen erkennt man Freunde« und Verwandte. (ReUuierg
VII, 23.;
24 Hochzeit haben ist besser als Todten begraben.
— GnUer, III, 50 ; Lehmann , II, 256 . 59 ; Simrock , 4808.
25 Hochzeit ist eine kurtze frewd vnd lang^ vn-
lust — Petri,II,SM.
Ein hebr&isohes Sprichwort sagt: Mancher gebt xur
Hocheeit und weiss nicht, was ihm die Zeit aufbebt.
(Cahier , 2475.) Die Taniulen sagen: Auf die Hochzeit
folgt ein Halbjahr Hunger. Die Hocixseit wird nia-
lieh bei den Tamulen Überaus pr&chtig hergerichtet;
da man aber mit blinder Lust in unreifem Alter und
ohne Mittel den Hausstand su beginnen pflegt, so muss
man, bei einem üblichen Zinsfusso von 12 Procent, aalt
Schulden anfangen, die nach der Hochzeit grosse Ent-
behrungen auflegen. (Vgl. ßtsger, Ergdnsung*-Con»er-
saiiontlexikon , XII, B. 724.;
26 Hochzeit machen ist win^ (wenig), aber haus-
halten ist ein theuer Ding.
Däm.: At holde bryllup er let, at holde huus siden er ei
saa let. (Prot. dan. , 93.;
27 Hochzeit macht eine Woche glücklich.
Böhm.: Dobr4 svatba t^den trvA. (Öelakopskjf, 383.;
28 Hochzeit macht Hochzeit
29 Hochzeit macht man nicht von Pflöcken und
Ehre nicht von Zaun stecken. (Estn.)
30 Hochzeit und Begräbniss sind oft nicht weit
auseinander.
Böhm.: Ede svatby, tu i pohfby. (Öelakotakg, 312.;
31 In Hochzeiten vndKindbethen erhelt man fireond-
SChafil. — Pelri. II . 405; Uenisch, 341. 35.
32 Keine Hochzeit ohne Brautwerber.
Die Polen fOgeu hinzu: Kein Leichenselunaas ohne
Bettler (oder Grossvfiter). Der erste Theil dieses Sprich-
worts bedarf keiner Erklärung, der andere besieht sich
auf das wohlorganisirte Institut der Bettelei in Polen.
Die GrossTäter sind Bettler, die sich an Feiertagen
oder andern feierlichen Gelegenheiten, wie Hochseiten,
Wallfahrten u. dgl. in ganzen Schwärmen su Tersain.
mein pflegen. Sie stellen sich dann in langen , dichten
Q Beihen ror der Kirche auf und fangen nicht selten
Schlägereien an, wobei sie sich ihrer Krttcken und
Stücke als WafTen bedienen. Es gibt darunter fitan-
liche Bettlerfamilien, die sich Ton Geschlecht an &••
schlecht Yennehren und ihre gesunden Kinder saihram
Stande ersiefaen. Des Weitern Tcrweise loh auf die
oulturhistorisch werthvolle Behandlung dieaes Spokh*
Worts bei Wursbach /. 60.
Poln.: Nu kasdym weselu swat, nft kMd^l tknia
(Wursbach I, 60.;
697
Hochzeit
Hochzeiter — Hochzeitrecht
698
39
45
4C
-•7
43
49
60
Keine Hochzeit ohne G^aangr, kein Begriibaiss
ohuo KJang, — mncUer , xii . le.
IL: N« nom ««nza casto, nb mortorto lenx« pi»nio.
(FatmfUa, »16, 3.;
Man muBs der Hochzeit ihr Recht lassen.
Lufhfr fKirckenpoffUUe. 9. p. Trin.; : „Wo oi »tlcbHg
lugAlivt , latte ich der Hochzeit ihr Becht und 13»neh
tt&d Tan* inunerhio."
Man aoll nicht ungeladen zur Hochzeit gehen.
/n.. L'on ne doit point allor aux noooi um u'jrott eon-
voyi. (Ltruujt, il, 35«.;
Min SÖän % wenn du 'n Höügen ' lauk geist,
ätt langsoiim , dulüöwst' nich, watt du deun
riß Bchlagüu kannst» (SirdMi.) — Firtntnich,
in.n, 30.
•) Sohn. ») Uoelitöjl. M GlAubit.
Nach der Ilochxeit orkennt (sieht) man des
Weihe» Bosshcit oder frombkeit. — /v/n. //, ^86.
Xhtt loldor nir doa eraloo FaU aa «pAt. ;
Nftch der hoctizt^it crkcnt man des weiba bos8>
heyt (bchalkheit). — Franck, 11, 71*; GniUr» I, 60;
SMlor. e>*: Pw/.'iFi'. 68»; Stmivfk. 4m4.
hDahd Draiil mit :! T, dl« L&tt«
▼cm der t, legt Gr^ mlden Biuti
miiihroM ir;uii» liiD." i'ioAtgjpt«r
itUfk^n Ucus> :b. u ijrcdxnkea dsrch du« b;' rieh wort ftoi:
Vtaadie Uochcciii mit ihrer Soppe (mJt dem Bcbmau««)
bMehlOta«Ti jst, legt j(Kl»r lein« Liunpon an. ( Burdt-
hmr^t 4*'v) I>«r wftUro Charakter wird wieder ang«*
aoiMMn, Wfrnn dl« V«nt«Uaiig uiobt inabr üötLlff odtt
niobt mehr vorthütlhAft ist. D;kker, weil aueb dio
Jtrmttea Lcat« tu aiacr Hochzeit «chOtte Kl«iiler aa-
siehtm, «elbtt wenn aio aicb dietalbao daau l^urgea
koUtea.
Xu^- ä«|i«re poit faciuBi. (Sutat, ic9.) — Simul oum
amictu corporis pador pouittir. (Kü^lfi». (^2.)
Nach der Hochzeit hehbct de Männer öre Früen
sau kif, als dat Wäter in der Kipen. fUan-
ijowT.^ — ;SVh/lm^lI^h, /, 3ü, 4.
Hin» Klikga der Frauon ttbcT di« HlUnuor.
Schrd »vi VÜr de Hochxig Juch! (HennettergJ
Vil hochzeit haben nit ehr. — Fraack, /,«»'*; Sim-
rodk, 4«03, kc<rh'. n»6, Uraun, l, 1412.
Vor der Hochzeit fegt das Madohen selber dio
Balkono und nach derselben ruht der Staub^
sie i^st als Frau Makrone. (ß^Tgümo.j
Vor der Hochzeit gibt's Küsse ^ nach der Hoch-
zeit Schmisse. ,'ElHn9,f — Knfchtmir^, 1W9.
Vor der Hochxeit soll jeder drei Jahre narriuch
fein. ('A>/iij
Daj ilvccpi wjlre aohr guif wenn dio BcfolguDg dea«
Mtbeo vor dem Nkrtiachtttiü oaolii deiHooltscit «chiiitto.
Wenn die Hochzeit aus, gehen dio Gast« nach
Haus.
Dio Buaaeu (ügtn hinaa: und di« Tum&MteD Ini
B«tL (AUmann Vi, 473.;
Wenn die Hoclizeit ein Jahr vorbei, dann kennt
man der Ehe Litanei.
X>«n.. Um aarot «ftw kaod naa tftnt tlge, hrmA det «r
Wer Dut der Hochzeit eilt, gewinnt Zeit znr
Reue.
Dan. • [>e »am kaate med ^ilVennaaJ , bar« lidon tiid nok
at rortrjde det. (Pfov. dan. , 'Hl .)
Wer £ur Hochxeit geht nneingeladen, geht roth
(flchamroth) davon zu seinem Schaden.
Wie die Hochzeit, so der Kuchen.
2' Hochflig goh uud z' Gevatter stob is cn Ehr',
aber es njacht den Geldsack leer. (Schwm.)
Zu Hoch::eiten und Taufessen muss man nicht
uucingeladeu geben.
Em^fL : Go oeithsr to a weddiag nor a ehriaiftDiog wltbotit
ISTitatioo, fßoA* //, Ml.J
Zur Hochzeit soll man die Freud auf Leiter-
wagen zusammenfuhren, weil bald koan Buch-
kan * davon übrigbleibt. (Ob€H*tentick,} —
>> nie «tTohffffloaht«««« SobttaaeLii, in w«lch« di*
bO<h (iUäl«lM«kea«o «b»x gafonnteo It»ibe gebracht
wordrn.
Auf dieser Hochzeit hat mau mit Klösscn gc*
laden und mit Bratwurst geschossen. (^Md*
£«w..
Auf et&ri hzcit taoieo.
*hb Bei seiner Hochzoit hat Arrr -^'i ^-^ Trauten ge-
schlagen und Elend dazi i
•56 Das ist eiao schöne Hot.i. , . Imsne). —
TenHUiM , 99$.
Zur ß«xeiebtitini7 j«d«t toUeti Linni. D« d«r alt«
Judo daa Wirthahaiit nioht|b««acht«, »o war eiuo Hoch'
Ksit fast die eiuzig« GiilflgoDbeit, einmal „aber dia
gchnar ru büuen".
•&7 Der sclireit vor der Hochzeit Juchl fftmm'hvri/,)
£r ■chreit vor der llüoUaelt .«Juolihe*'; *r njoiiul
die nattaang tat diu Wirliiiclikoit.
• &8 Di lis Üngden (immer) af der Hochzeit. fSUhcn'
i)»r|/.-«flc/tf J — l'fotHftmnH, V, $'* , fj3.
• 69 Die Hochzeit andingen. (Otn't-Mfrrfirh.)
Am vorletzten Sonntag vor dorn H ■ihtiiititapn wird
».aufodiiifft", d. h. «« wird mit do" m
die Hoobioit gpha.U«D wvrdott »oü, i
Terhaodelti die Zahl der G&ftc ihm ec'K, ,, ,, ',
*60 Di© Hochzeit hat ein LocIl fFrankenmiUlJ
D. h. tio tat SU Endo.
*61 Einem Hochzeit macljen.
lim duTcbprUgt^lo. „Krwiacht ein icolban groM und
acbwer, thot jra damit «in tioohatit iBACb«tt." (Wtti
•62 Er dingt die Hochzeit an, eh' er ein Weib
nimmt. — Kuiu.idas*.
•tJ3 Er hat seine Hochzeit verloren.
Wenn jemand pctAuscht, Muh* und Geld vi i i
Ton JaiiiAiidru. der, ata «r alloai«ur Hooluuit «ui- > -^i
gemacht iiutte , nicht dacukam.
*64 Er hat zu früh Hochzeit gemacht.
•B6 Er macht Huchzcit mit einer S ■' -'' 'iteir in
einem Hiiu^u rriiL vior Smileu. ". 3i4i
Stirbt am lialgon, (S. Feldbiachof , i: ,-iiia« uud
l^eileratoohter.)
*6ti Es ist eine Hochzeit^ bei der man nirgends
Rauch gesehen. — lißrte,iSi^; Braun, t, 1411.
*67 Es ist eine üble Hochzeit.
•68 Es ist Hochzeit und Beschueidung zugleich. —
Blum. 44!.
Uro ein« UeborfUlle von Freude in beieiohnen.
•69 Ich werde auf deiner Hochzeit tanzen. — Fmth-
btfT^ 1637.
Als Kotaohuldigang gebraucht, wenn mftn «Inen an»
dem auf den Paaa tritt.
•TO Ich will ihm auf die Hoch:'' ' " nen.
„Wenn loli Jio aujff die Uor. . wtl ioh de«
alten Narrn nicht fehlen." (ü VJ« und yuf
».■Awrnc*. XXXlJ, 1.;— „Ir DiUpo, jr In*»-» tulrn Fey-
h<>l <V<?Ucben) genommen-, loh wil auob auff die Hoch'
seit kommen." (H. ÄacA* , LI, 2)
•71 In die Hocljzeit tragen. (ObpräsUimch,)
Die Braut wird vor der Hoobxelt von den VorwAndt«D
betncbt, die ihr allerlei Oeichenke mitbringen, waa
man durob die obige Bedenaartbeaetchn^t. {Bntoniftft*w.)
•72 'Ne Hochtit oppen Stall sloan. ( /*t'ii>lin. j —
IVoc^r, 90, 130.
Sie Hiebt beaucben.
•73 Welsche Hochzeit und stumme Stind*. — £u*>
krtrt. 6SS.
fioohaeiter.
1 llocliiiter und Brut esset gern Krut; sie neh-
mets uf Gabel un schoppets in Schnabel.
(Stiaftit,)
2 Wenn Hochzeiter und Braut beisammen sind,
hat der Teufel Fastnacht — S««i«w*. itSSl.
Hochzeit«-ehfln.
Hoc}u:eitgehen und Kinderheben ist eine Ehr",
macht aber den Seckol leer.— S»mrodk , 4o»7.
Hoobceltlein.
Et es ke Höchzichlc ze klA, es kömmt e anne-
res Widder off di B& (Beine). (ih-nttrheTg,; —
/Yft#nmfi/iii , fl , 4JQ, 9.
<it, wi« klein aio auch lei 1 gibt ••
t ;*.ft; „M kusiBt «ifio andere dAbel
»•
Hoobaeltlöut«.
Wie können die Hochzeitleut Leid tragen, so
lange der Breutgam bei jhnen ist. — Mn, /, iii.
Hochxaltrecht.
Die«e* ist dn« " ' - •*recht: du musst sein hin-
fort dor ( ' lit — Kortr . i996.
Xiatt «iaiadu-- „— ...üt lar beimütaloatlge Männer.
J
699
Hbchzcftggabe — Hocken
Hdeker— Hof
700
HrjcnzerLsgaben aünd man leimde Göder. "Rfadt-
•mn.j
Hochx«iugah4n ifad snr :i«Iiefa«ii« #at«r. Xam wird
dartarch ▼*rpdlcht*t, apAter ebcxuo wenhroUe GcgOr
9n«eh«aka su nukchiin.
Wenn 'iie Hoch^eitsf^te fort sind, fingt die
Hochzeit filr die Braatlente an.
Di« Rusea: Ftir di« G^tate üt da« V«t aiu, für di« i
7eT7nählten fibigt es an. (AUmamn. VI, 473.; !
Hociuetklider och firhklid<*r ha sich noch ainjde
S^efan^den. (Si^>ettbmrq.-«ädui.) — Sckmum, 789.
BoohaeitBfcacheiL.
Hochzeitüknchen kann man nicht ans jedem
Mehle backen.
Hflfihxgjflled.
Hochtidalied — loatge Lied; ole Lied', be-
schäten Lied- — fnjdkfrwr?, 1639.
Hnrhieritgniahl,
1 Vom Hochzeitemahl geniesit die Braat am we-
nij^sten.
dpan.: Ea I» bod« qmea menoa eome es la noTia. (BokM
/, 23l;
2 Za Hochzeitamahl and Taofe nicht angeladen
lanfe.
*7 Hei hnckt (sitt) wie op de dodge Eao. — Jmdb-
bvT \ 1673-
iemaBd aBverdroiien Flsias auf di« SaoIm aa.
•8 Sei hackt wie e Elnck. — FiifcÄW«-*, 1685.
Wie ciiw GlseUuniie.
•0 Wo hei hackt, da gackt heL — Fnukbier, «7;
FriacMüT* 1606.
Dar Trige.
£• war noch nie ein Hochzeitaschmaas, der
Tenfel wollte die Sauce dazu machen im Haas.
HöchxeitMtdrL
*Man will schon Hochzeitsstori backen. (S. Hei-
rathabroC.j
ütüri heia^t in einem groiaen Theüa Obexöatemielis
ein für Weihnacht gebaekenea Featbrot asa beaacm,
feinerm Xehle, im ttbrigen ron gewöhnlichem Haoabrote
nicht anter schieden. Jeder im Hanae bekommt daron,
snweilen sogar einen gansen Laib. £• gflt aach flkr
eine besondere Ehre , wenn man die 8töri anschnetdaa
darf. MiUichen zeigen dadurch, weichen Barschen sie
begünstigen. (ßauJH'jarten.)
Boclueitstagr.
1 Am Hochzeittag flindert die Haaben, darnach
fladert sie.
„Aafr Hochzeiten wird manche« darehgsbraeht, dna
hem*eb ein lange Zeit an beaalaa iat.** (Matkaiutj
PotfiUa, /, LX«.;
3 Hochzeitstag and Ungläckstag haben Ein Datam.
Die Basken sagen: Der Uoehxciuug ist dir daa Mor-
gen des letxten Tagea ohne Sorgen. (W«$t*rma*n't
MonatMhtifit , IV, i»1.) Ein anderes spaniaohea Sprich-
wort laatet: El di« qne te casaa , 6 te mataa ö te snnaa.
W'Bok» I, 217.;
enn ma n'am Höstigtag ke goet Wetter hed,
so geds ke gaete £b. — Tobier, m.
Stoohseltstaas.
*I>en Hochzeitstanz in der Laft halten.
GehAngt werden. Der Tod am Galgen hatte fftr
classiache Spiubnben in der Galgenperiade sehr Tial
Ansiehendes und Poetisches. Die oberste Sprosse der
Galgenleiter war das Strebziel ihrer Laufbahn. Sieh
h&ogen lassen, hiess bei ihnen, Hochzeit halten. Der
Delinquent war der Br&atigam, der Galgen die Braut,
der Henkersknecht der Kranseiherr und der Henker
der Pfarrer, der mit der stArksten Copala, dem Strick,
copnlirte. Der Tanz in der Luft der Hochzeitatanz.
(Vgl. Hithl , Getchiekt« aus alter Zeit, Sattgart 1863,
I, 140.) ^
BoduKeltswebi.
Hochzeitswein wird Thränenwasser.
Bocke.
*i Einem die Hocke voll lügen.
•2 Hocke wie Hose.
Hocken.
* 1 Er hocket ufiTem höhn Ross. (Sototiam.) — Seküd,
83, 318.
*2 Hei hackt drop wie do Dod op de Eaa. —
FrUchbuT *, Iß78.
•3 Hei huckt op sin Eigenes. — FrucMner*, i67fl.
Ist in einer natQrliehen Aasleemng begrübn.
•4 Hei huckt wie e Pracber ön c Schettcl. ("/«»/cr-
bur^.) — Fruchbier \ 1682.
•5 Hei huckt wie e Täpke Mues. — FrUckbier^ 16«3.
Traurig und betrftbt.
•6 Hei huckt wie en Hapke Onngluck (Häufchen
Unglück). (Otfreuu.J — Fruchbier, 836; Futch-
hier » 1681.
Ein Höcker ist seinem Herrn nicht schwer.
3Eaa gansrülini «ich an alles. Die Bnsean: Den Germden
dzAekt dea Krummen Höcker nicht. (AUmoMm Fl, 4ü.)
L4U. : Debita pro meiitia giatia nnlla redit. — Omnia anat
ingraxa, nihil £aciaae benigne est. (SiUor, 306; Se^-
bold, AVI.)
TTiVrkeirigfT-
1 Den Höckerigen macht daa Grab gerade.
3 Der Htückerige sieht den Buckel nicht, den er
aof dem Röcken trägt.
Bodkzic.
Das geht hockrig wie aof einem polnischen
KnitteHoder l&öppel)damm.
1.
Wat net hoddelt, dat jofüert net (Jiaämu) —
Firmaiick. t, 499. 38.
Waa nicht lumpt oder ftafttert, gibt kein ▼omehmea
Aw^hTi. — Hodda=in Fetzen zergehen. TOn Klei-
A n iip««tft««iraii • ■»!<»*» Ton «^**'» p^Hf^mdeii iriittczpiitaa
* Er ist hodenbrüchig bis an den Hals. — Köru, 2M3.
*£r hodowet^ um, wie aus dem ArceP. (Jüd.'
dewtxh. Broäf.J
>) Aetzt, spelait. *) AenneL — D. h. er Hast ea an
nichta fehlen.
Sat.
1 Acht Stücke sind zu Hofe wohlfeil: grosse Lü-
gen, rerdrehte neue Zeitung, verlorene leicht-
fert^ Weiber, fisüsche Freunde, steter lieid,
doppelte Bosheit, eitle Worte und Yergeb-
liehe Hoffiiung.
RaüelaiM, entrOstet üJ)er die Laater der HOfe, rief
aas: „Aber warum zu allen Teufeln, habt ihx denn
auch Hofe? » ( WeU und Zeit, HI, 36, 13.; Und Lmtker
sagt: ,, An manchem Hofe wird ein gar gottloa Saal^en
gefOhxt, sodass man daran um Leib und Seele kommt.*'
3 Allzeit bei Hoff vnd Herren leben. Ehr, gut
vnd blut in gfar muss schweben. — Uemitek,
ilZ, W; Petri, II. 8; hrtuckm.. EF*».
Beranger achrieb daher: „Nein mein Freund, nein,
ich will nichta werden; gebt andern Wttiden, Titel,
Sterne; der Herr hat mich fftr Höfe nicht gemacht.**
3 Am Hofe gelten Tugend und Demuth selten.
Fotn. : Cnota i pokora niema miejsca u dwora.
4 Am Hofe hat man keinen Freund als sich selber.
ffoU.: Aam 's konings hof is elk Toor zieh zelTcn allecn.
(MarretH/nue , l, 313.)
5 Am Hofe leben, heisst frühen Tod sich geben.
It.: Chi disse corte diese morte. (Paszagiia, 70, 19.;
6 Am Hofe muss man thun wie am Hofe.
Etwa: Wer unter den Wfilfen ist, musa mitbeoleni
man soll aber Termeiden unter die Wölfe zu gehaa.
7 An grosser Herren Höfen ist die Eingangsthür
Ton Pfefferkuchen, die Ausgangsthür von Na-
delholz.
Böhm.: (Do panskäho droru Trata siroki, ale ren OskA.
(Öelaiot*kif , 378.; — Siroki nata ke dront, üakA aaapeu
(Öelatottkg, 323.;
Dan.: TU hove 80d indgang, men suur ndgang. (Pro»,
dan., 281.;
8 An grosser Herren Höfen werden dreierlei Leute
gefunden: Fuchsschwänzer, Misgönner and
Verleumder.
Und zwar mtUsen die FuchsschwAnzer in beeoudeii
grosser Anzahl dort rorhanden sein, denn Racim* be-
hauptet: „Die Fürsten haben an ihren Höfen aeehr
Schmeichler als Fliegen in ihren Gärten.**
9 An Höfe und auf hohe Berge kommt man schwer
und ist allda in steter Gefahr.
Dan.: TU hovc er som paa et h^gt bierg Tanskeligt al
komme, men farligt at bliTe. (Pro*, da«.. 3XAJ
10 An Höfen bekommt man eher einen Trank zum
Versuch als einen guten Spruch. — F%»dtaru Gmdu
11 An Höfen fallt es schwer, hoch Alter xa er-
reichen. — Simrocfc, S5S.
701
Hof
Hof
702
,13 An Höfen gibt es mehr Ahiiophel als Josephe-
— Sailer, TU: Simrock, 4809.
Frt.i A ohisqtje court ion traiatre. (L^roux, JJ, fiO.J
13 An Höfen ist jeder für äich.
Fr:.: A 1» cour du roi ehacun e»t pour loi. (Krittin-
14 An Höfen muas die Tugend betteln gehen und
Wahrheit hinter der Thüre sieben,
Bühtn,: Ctnovt ft pc>kora neml mitta n drora. — Ctoofll
■i Doha aü&maJa, prarda <loo vypadlo, a rrdco upfi-^
mnotii Q dvora rjcbUdlo, (Ctlakorgtc^ , tVi.)
Potn.: Cnota nogf staroaia, > prawd; duo wypadio, a
■ici^roicl u dwom jui b&rdto nadbladto. — Caotn , po»
kora nicma Tniojica u dwora. — Prawda, »miroic a po-
kont niemiewa mi^Kca n dwora. (Cflakortkif , ZTJ.)
15 An Höfen und in Klöstern bringt man einem
eher einen Trunk, das» er ihn versuch', als
ein Buch, dass er einen guten Spruch such'.
— hfoftf^ripiegel. »55. JS.
16 Bei Hof hilft ein Quintlein Glück xaehr als ein
Pfund {Centner) Witx.
17 Bei Hof ist alles, wer's nur spürt, rait Falsch-
heit austapezirt.
/(,: Neu« cortl Ja canU 4 eiUata, « non n* A amioisia sa
not» flnta. (PaitajßUa, 7ö, 1».;
ilB Bei Hof ist Gunst im Maoi, Mistrauen im Ber-
sten. — SimYQcK^ 4810.
L»tt.: Fr»ua ■ablltni re^ai in aala. (E-utlrin^ 315.)
19 Bei Hof ist viel Händereichens und wenig Her-
sens. — /ÜMWei». SIS.
20 Bei Hof iflt's, wie man eine Hand umkehrt.
tFrs.: La ootir a »es LauN ot ba». (Krittin^tr, ISI ^.)
21 Bei Hof verkauft man oft Rauch ohne Feuer.
Variprioht riel, ohnd ei xo balteo.
BftjBei Hole denkt jeder zuerst an sich.
^m 9r:.? En la vour <1*u rol cbaouo y vti pour tot. (Sohn
/, IT,- LuruitT, 11. &0.J
23 Bei Hofe dient immer einer dem andern, aber
jeder sich am besten.
tlCtiOi.: ViAj u dvara deaet na jednobo lioaif. (Ctto'
kor*lcu, W2j ,
Faln..: Zawcxe u dwora dxic«it<2 na jednoiro •laif. (Ceta-
koraktf, Sl'L)
24 Bei Hofe donnert's oft bei schönem Wetter. —
35 Bei Hofe donnert's oft und schlägt ein bei hel-
lem Himmel.
Häm..: Til hofve tordaer det oll«, Off •tft««t D«d i klart
▼•ff, jT/'/of, dan., 2WI.J
26 Bei Hofe fehlt's nicht an guten Bissen.
Pnh^r »ngtf) wol auch Ariitlpp xu Dlogeoea: „H&ttMt
|dii ^ ^ •, Königen umsugeben, ao bmaobteit du
ke . f reiten,"
27 Bei li « wunderlich an. — A'ritxinpfr. 181°,
'i8 Bei Hofe geht's eu wie am Hofe.
Da*,: Det gaa«r altid eena tU i kongeng gaard. (Prvv.
*i9 Bei Hofe gibt man keine Beine. — Simmck , an.
30 Bei Hofe gibt man viel Hände aber wenig Her-
ren. — Simrock, 48U.
Itän.: Til hör« girai mange hsndar, men faa kicrt«r;
taler uct, og gl«rr et andet. (Prof. rfax,, üOi.
tl Bei Hofe haben auch die Wände Ohren.
/t.v Nelle corti le muraglie batmo or»OQhl*. (Pa*t9gtia^
32 Bei Hofe hat man fär einen Centner Last em
kQuentlein Lust.
Üvü,: Aao 't hof: Toor klolnan iuat real moatU «n weinjg
ruft. (Uorrfbomi*^ /. 313J
33 Bei Hofe heisst'B, auf beiden Achseln tragen.
34 Bei Hofe heisst*8, nicht blöde sein.
It.i Paggio TergogBoao, 11 diavolo lo portö alla Corte.
(PaMtajfUa, 402, 1.;
35 Bei Hofe ist Inr die Knie immer Fastenzeit,
Paa Flectainn« genua (Kniebeugen) ist iteU in Uraacli.
36 Bei Hofe ist Klaus Narr am glücklichsten.
/f..' |9«Ue oorti niuno godc pta de' bufToiü, (Fimajfiia,
»7 Bei Hofo ist tÄglich Fastnacht, denn jeder ist
yerlarvt — W'wfW*t. Jiv, «e.
den n.jfcu IfJ^it rn&n In rwjjrm FastnacHtutpirle.
tum «lOM ffr<
«fl7 IHI. Jll
11.« Ic .li.j i:.fln^li-
werdati." (WeU
38 Bei Hofe kann man sich wol wärmen, aber
auch verbrennen.
39 Bei Hofe muss man blind, taub und stumm sein.
ßftlajf Mglo: Wer am Uote loben und aicb in Catttt
erhalten will, der mtiiä lange Zolt blind, taub und
•tomni »ein. (Welt und Jfei/J
40 Bei Hofe muss man mehr denken als sagen,
„Icli bin wAhrend tufincr Retao''. r:viirt Frui(n.:'ti »nn
Gagam in gciaem NachlastP, , -
Hof« gewesen. iod*iiB iclj g-
Iredankes dieUOrner abKQ«Sgeu> U -^ . , -;. .,..„j
raatl geworden."
Frt..* En la cour ü faot pln» pantar qtia dtr«, (KrttHn-
41 Bei Hofe muss man so geduldig wie Hiob und
so verschlagen wie Ülysaes sein. — H'tncAl<T,
xin , 74.
Frl.: On doU cocnmo Job eu la ootiT, trAt mi«£ral»le j
entro: , eomme Ulieie j demeurort en aortlr oonuaie da
l'amour (Leroux, JI, (U).J
42 Bei Hofe schwatzt ein einziger mehr als zehn
andere verschweigen.
43 Bei Hofe trägt der Wolf ein Schafskleid.
/f.; Kelle corti »' b ietnpre qaalobe lapo eotto pall« di
pecora. (Paitaylia, 70, 10.;
44 Bei Hofe verkauft man seine Freiheit.
lidn.; Til bove bar man «olgt «in frlbed. (Prot, dan., 301.>
45 Bei Hofe wäscht eine Hand die andere. ^ Fwc-
hin. 31fi.
KrfoL: At court OH« kand will iraah t^ia other. (Ei^e-
Mn, 3I€.;
46 Bei Hofe will man kein Schaf ohne Wolle.
Fn.: Gour de France et 'cour ron>alDone Teulent de brcuii
aani laln«. (Ler&ux, II, f.i)J
47 Bei Hofe wollen alle sich wärmen, aber es kann
nicht jeder zum Feuer kommen.
Dan.: Hrer rüde Tel gieroe »arme >ig til hoY», Ben kuad
ei alle komme til ilden. (Prot, d«n. , 3:03 J
48 Bei Hofe zahlt man titulo pro vitulo. — Ritc-
(Wn. 31G.
49 Bei Höfen und grossen Herren ist die Wahr-
heit etwas Seltsames. — ParCmiolm, iw.
„Zu Hof, wo die I'olitioi nisten'«, fagt Abraham a
Sancta Clara, t,i»i die liebe Wahrheit irurbannt, ala
Labe lie die Fett, und ao ato aaoh ein Foede vom Him-
mel h&tte, HO Ittutt miin sie dennoch kaum ein«" Uo-
aere jetaigen Sofprodiger lind doch in der Cultur gegen
den Pater Abraham bedeutend vorgeacb ritten.
50 Bei Höfen und grossen Herrn ist die Wahrheit
ein seltner Stern. — Panhniakon . no.
,,An den Höfen i«t alle» Tertcbfforon, den Herrachor
tu belogen ; und es gibt irieltelcht keinen Fdrnten , welcher
ianuUi von toinon Umgebungen ein walire« Wort ge-
hört bat." (Weit Hitd Zeit, U, 86, 74,;
51 Bey Hof hiLfft ein quintloin glück mehr als ein
Pfund Witz. — Lehmann , 301 , Cd.
52 Bey Hof werden viel gerechte saehen verloren
vnd vngerechte faule Händel gewonnen, —
Lehmann, 391, 69.
JL: OraSarl della corte non roarciano sempre col paivo
da' detlderli de' pia affetuoat aelauti. (Pusiaph'u, i2, L.)
53 By Have gyfft men vele hende und weynich
herten. ~ Reinehe, CCLXr.
54 Dem, der äu hof auf den Tisch hofiert, vnd dem,
ders wieder auspoliert, all beiden gleicher
Lohn gebiert. — Petri, ll, ra.
55 Der bekommt bei Hofe schlechten Bescheid,
der nichts hat als Frömmigkeit.
56 Der Hof ist eine Vielhandwerkerzunft: da sind
Fechter, die über die Schnure hauen ; Fischer,
die mit faulen Fischen umgeben; Schneider,
die einem die Ehre abschneiden; Drechsler,
die eine Nase suchen zu drehen; Fuhrleute,
die einen hinters Licht fuhren; Köche, die
einem die Suppe vcrHalzen ; Geiger, die einen
zu stimmen suchen, und viel Künstler in Er«,
als £rzscheLme, Erzdiebe n. s. w. — Mrgerlfi.
Dan. T TU boTo flndoi hemmeUgo,tfretudcre, liatigc hyklerCv
, . ...... . rQ^fo, (Prof, dan.f 301?. J
Pr>i wTota do dworu, ale wqzkie ae dwora.
hl Der Hof ist Hurenart, gibt einen für den an-
dern. — Euetew, SU,
703
Hof
Hof
704
58 Der Hof macht kluge (bofliche) Leute.
Frs.: lA cour därooille lea gons. (Kritzinger , 131 **J
59 Der Hof trägt wol gute Früchte, es sind aber
wenig, die sie gemessen. — WincMer, IV, 43.
60 Der Höfe Glanz führt das Volk zum Betteltanz.
„Der Glanz der HOfe ist die unnfltze Flamme, welche
das Mark der Völker venehrt.'« (WeU und Zeit, III,
42, 52.;
61 Der Höfe Kostgänger sind Kauzenstreicher und
Suppenfresser, Tellerschlecker und Speichel-
lecker.
Jemand Tezglich dai Hofgesinde mit einer grossen
Monge Schaben, welche sich in ein zusammengeflicktes
altes Kamisol eingenistet hatten, und den es im Traume
nicht einfiele, daas ihre Herberge einst ausgebflrstet
und ausgeklopft werden könnte.
Dan. : , Smiger og l0gn findes red alle hoffe. (Prov.
dan., 3S09.;
62 Der ist zu Hofe am übelsten daran, von dem
man weder Gutes noch Böses redet — Winckler,
XllJi 51.
63 Der muss des Hofes sich begeben, der gedenket
fromm zu leben.
64 Die kleinen Höfe sind der grossen Affen.
„Die kleinen Höfe ahmen grossen Momarchien mit
oben dem GlQcke nach, mit welchem ein Schubflioker
auf dem Theater in Berlin den Hamlet spielen wdrde.'*
(WeU und Zeit, II I, 68 j 13.;
65 Die zu Hoff am meisten arbeiten, die haben
am wenigsten. — Lehmann, 393, 71.
66 Die zu Hoff einander am freundlichsten zu-
sprechen, die trachten einander zu schaden
(oder: die möchten einander gern den Hals
brechen ). — Lehmann , 391 , 59.
X>än.: TU höre tale de renligst, ok tkade meest. (Pro»,
dan., 301.;
67 Du must zu Hofe yalthafft sein. — Agricola 11, 317.
„Wer nicht ist yalthafft vnd spitzig auff bOssen ge-
win, der ist nicht witsig.*' Agricola fahrt a. a. O.
diese SteUe ans Renner an.
68 Ein grosser Hoff muss viel Knechte vnd Megde
haben. — Petri, U, 361.
69 Ein Hof in der Mitte des Dorfes und ein Nuss-
bäum in der Mitte des Gartens verderben
alles um sich her.
70 Ein Hof ohne Tugend ist eine Nacht ohne Stern.
//.: Corte senza Tirtü i notte senza stelle. (Pat$€tglia,
63» 3.;
71 En Hof kann versinken, awer nich verdnnken.
— Schambach, II. 143.
Ein Bauernhof kann dnrch schlechte Bowirthschaftung,
durch Misjahre und andere ünflül© wol tief herunter-
kommen; aber er kaim nie ganz verloren gehen, er
wird sich vielmehr immer wieder erholen.
72 Es gibt zu Hoff viel Knechts Knecht. — Petri,
II, 249.
73 Es ist zu Hof viel Leckerei und sagt niemand
die Wahrheit als: ja, ja. — EiseUnn , zis.
74 Es wil zu hoffe also sein, wer da wil faren, der
muss schmieren. — Sarceriw , 44.
75 Graut is de Haf , graut geiht daraf. (Osnabrück.)
Wer viel hat, Iftsst viel dranfgehen.
ifoM. .-Groot ishethofyveelmoeterof. (Harrebomie^ /,Si3.;
76 Hof, Liebe und Jagd sind drei betrügliche Dinge.
— Winckler, XX, 35.
77 Hof um de Man (Mond), dat sali wol gän; Hof
um de Sün(ne), dar schreit Schippers Wii um.
(Ostfries.J — Eichwald, ^049; Frommann, VI, 282, 69i;
Bueren, 574: Hauskalender , IL
78 Höfe sind Vorstädte der Hölle. — Winckler, XIV, 58.
„Jeder Hof eines Königs ist eine Soblangenburg.^'
(K. II. Arndt , Meine Wanderungen mit dem Freiherm von
Stein, Berlin 1858, S. 251.;
79 Hoff wil schlete hebben. — Petn, II, 383.
T>. 1. „hansshalten gehet ohn Vnrath vnnd vnkosten
nicht ab.*«
80 Ich bin auf dem Hofe aufgewachsen und weiss
wie man mit Rindvieh umgeht, sagte der
Ochsenjunge.
BolL: HiJ is aan het^hof van Jan Vlegel opgevoed. (Harre'
bomee, /, 356'».)
81 Je länger am Hofe des Edelmanns, desto län-
ger m der Hölle bei den Teufeln. (Lit.)
82 Jeder hat in seinem eigenen Hofe genug zu gäten.
83 Jung zu Hof und alt zu Helle ist ein gewisses
vngefelle. — Petri, U, 4I1.- Latendorf U, 19; SMor, »8.
Die D&nen empfehlen alt für den Hof and jang ins
Kloster: Du skal vnre ganunel :tü hofr«, Off nag til
kloster. (Prov, dan, . 296.;
Lat.: Begum sollicita, quicunq; senescit in aal», aut fiiit
ant semper postulat esse miser. (Loci comm., 17.;
84 Keiner fiült bei Hofe härter, als wer in seines
Herrn Ungnade fallt.
85 Kleiner Hoff, kleiner Verlust — Petn, ii, 484.
86 Lang zu hofe, lang zu helle. — AgruxAa l,tsi.
Franck, 1, 139*'; Egenolff. 162**; Eyering , l , 20 : lU, 166;
Zeytbuch, CXLm^: Peiri, II, 431; Gruter, 1, 54; Simptic..
/ü, 453; Luther, 132: Guttenstein, II, 48; Mm1..611:
Eiselein, 316; Sailer, 244; Simrock, 4813; Körte, 2S89;
für SMesien: Frommann, III, 416, 612.
„Wie denn an manchem Hoffe gar ein Gottloss Sau-
laben gefOhret wird, und man davon um Leib and Seel
kömt, daher denn auoh das gemeine Sprichwort ent-
standen : Lang su hofe, lang an helle." (Luther, Werke,
Isl. L. 291 b.) _
Böhm. : Dlouho pri dvofe, dlouho v pekle. (CeUikovshf , 321.;
Lat.: Bzeat anla, qui volet esse pius; virtns et summa
potestas non coSunt. (Lucan.) (Philippi, I, 142 ; Schon-
heim, E, 12.; — Ezeat aula, qui vult esse pias. (Binder
II, 1031; Seybold, 161.;
87 Man kennt zu hoff nichts bessres dann gelt. —
Pctri, II, 457; üenisch, 1474.
88 Man muss bei Hofe viel einfressen.
Frs. : n faut avaler beauooup de oouleuvres 4 la cour.
(Kritzinger, 43.;
89 Man weist den Hof so frei als die heilige Kirche.
(S. Hau» 289.) — Graf, 497, 85.
90 Me löpet wuol vam Huowe, awer nitt vam
Truoge. (Iserlohn.) — Firmenich, III, 186.
91 Mott de Eene va*m Hof, dann sägt de Annere
Goddlow. (Waldedk.)
Wenn der eine vom Hofe, d. h. sein Gat Tetkaofsn
muss, so freut sich der andere darüber.
92 Niemand bleibt zu Hoff fromb. — Lehmatm, B,
427. 198.
93 Oft sitzt zu Hof und in einer Stadt einer im
hohen Amt, den zwanzig Bauern auf einem*
Dorf nicht für einen Schultheissen würdig
hielten. — Seyboid,Z\9.
Lat.: Mnltis confertur dignitns, non aptitado. (Sef
bald, 319.;
94 So mancher Hof, so manches Besthaupt. —
Graf, 50, 177.
' Besthaupt (Cormut, jTodfall) ist eine Abgabe, die
der Erbe eines nicht völlig freien Gutes beim Tode des
Besitzers an den Grundherrn zu leisten hatte. (S. Fall 6.)
So viel Höfe oder HerdstAtten, so viel Besthanpt.
Mhd.: Als manich hove, als manich besthaupt. (tirimm,
Weisth., I, 587.;
95 Selten ist zu Hpff geblieben, wer einfeltig ist
vnd nicht durchtrieben. — Petri , II, 520.
96 Upm Hoewe mött twei Liypgänger siyn: de
Buer un de Rüe. (Westf.)
|97 Van en grot Hof geit völ af. (Ostfrict.) — Bue-
ren, 1193; Hauskalender, II.
98 Viel Höfe, viel Fäulniss.
Böhm.: Kolik dvordv, tolik pover. (delaiovtky, V.)
99 Vom Hofe fern ist das beste Leben.
Frs.: On a plus do mal k suyvre la oourt qu'ftse «aaver.
(Leroux, II. 60.;
100 Wann zu Hoff zween zusammenhalten, so ist
der dritt jhrNarr. — Lehmann, 389, 36; Einfälle, 442.
Dan.: Kaar to holder sammen til hove, maule den tiedie
vasre nar. (Prov. dan. , 302.;
101 Was lernet man zu Hoff nicht — Gruter, m,n;
Lehmann, II. 865. 77.
Dan.: Det er fortabet man til hove Issrer. (Prot, rfait.,
187 u. 302.;
102 Weit von Hof hat wenig Verdruss. — Eiselein, «6;
Simrock. 4814.
Böhm. : Baddji ohoi sto mil jiü, nei bezdäk u dTOMb^
(Öflakovskif, 322.;
EnffU Far from oourt, far from care. (Oaal, 70L)
It.: Coutro rinsidio della cortenon feil mJglior liaMAo
che la ritiraU, e la lontananza. (PasfOffUa, M, IJ
Lat.: Dormit secure, oui non est fnnotio oUft«. ffSet'
lein, 316.; - Vivo tibi, quantumqo« potM, jniilitHil
Vita, saevum praelustri falmea sb MM väatt* fPrirft
(Philippi, ff, m.) 1''—-»
706
Hof
Hof
706
103 Wem der Hof gehört , dem gehört auch das
Böhm.: Cf dvdr, toho i stavonl. (Celakoviiy , 344 J
104 Wem's zu Hofe soll glücklich gehn, der muss
sich (wie der Wetterhahn ) uach allen Seiten
drehn!
105 Wenn der HofVorrath* hat, kommt die Liefe-
rung nicht an Bürgersleute, sagt Vater Miller.
— Schüler. Cabale und Liebe, II , 6.
') Z. B. an Bublschaften, Intrignen u. dgl.
IOC Wenn es zu Hofe nicht regnet, so tröpfelt es
doch.
Fr».: A U cotur, i'il n'jr pleut, U j d<goate. (Lendröy,
571; Gaat, 1562; Körte, S896.)
107 Wenn gen Hofe kompt ein armer Mann, sein'
Red' er kaum fangen an, man siehet, ob er
bring' krumme Hand'; wo nicht, eh' er seine
Rede voUcnd', weist man jhn heim auf be-
dencken, schiebt auff die JSach' mit losen
Rencken. — Gruter. III, »5; Lohrengel. I. 698.
108 Wenn zu Hofe gegessen ist, sind die Schüsseln
leer. — Simrock, 488S.
IfotL: AU ten hove ReKetenit, sijn er Teel ledige schoteis
(ijdele v»ten). (Harrebomee , 1, ZU.)
109 Wer am Hofe ist, muss anbeten, was er ver-
achtet und verachten, was er anbetet.
Macaulay (Kleine geachichtUche und hiographitcke Sekrif'
ten, III, 44r; aagt: „Der Einflasi des Hoflebens ist
mit geistifcer Oesundheit so unTertrftglich, wie die
Luft der PontiniselieD Sttmpfe mit körperlicher."
110 Wer an grosser Herren Höfen zu thun hat,
muss einen Hopfensack haben voller Geld und
zwei voller Geduld.
111 Wer bei Hof will erlangen gut gemach, der
trete sauft und sei nicht gach.
tat.: Commoda si qatfris, ne principibus socieris. (Loci
com»«., n.)
112 Wer bei Hof will Gunst haben, muss, wenn
man ihn fragt , ob das Wasser bergauf laufe,
stracks sageu: es ist schon oben, ich hab' es
laufen sehen. — SaUer,3ii.
112 Wer bei Hofo dient, muss gehend essen und
stehend schlafen.
Böhm.: Pfeteilc^ bydlo pansk^dvdr: chodi najii se, stoje
Tjrspls se. (Öelakovaki/ , 378.;
114 Wer bei Hofe etwas ausrichten will, der muss
Hans Schenk als einen Anwalt mitbringen. —
Eudfin . 316.
Lat.: Clauditur oranti, aed paaditar aola ferenti. (Eise'
lein, 316.;
1 15 Wer bei Hofe keine Feinde will han , muss im-
mer spielen den Lobesnn.
//.: I«eUe corti per non isdegnar chi domina 6 bisogna
applaodirlo, 6 tacere. (Pa:*a<jlia, 70, 'd.)
116 Wer bei Hofe lange stehen will ohne Wanken,
muss viel Unrecht leiden und sich noch be-
danken.
117 Wer bei Hofe nicht will auf den Achseln tragen,
vrird nicht weit kommen mit seinem Wagen.
118 Wer bei Hofe will alt werden, der muss schmei-
cheln können.
119 Wer bei Hofe will durchkommen, ehre jeder-
mann und traue niemand.
120 Wer bey Hoif dienet, der muss böse Wort hören
vnd dieselb mit dienst vnd danck belohnen.
— > Lehmann, 387, 7.
121 Wer dem Huf zu nahe ist, der schwitzt, vnd
wer fem davon ist, den freuert. (8. Feuer 309
u. 311.) — Lehmann, »1, 57.
122 Wer den Hof verlässt, den verläisst der Hof.
Fr:: Qoi s'eiiloigne^de la cour, I» conr s'esloigne de Ini.
(Leroux, II, 60.;
123 Wer gen Hof kommt ungemfen, musa sitsen
auf den Treppenstufen.
Dan.: Hvo ei indbnden er til hoTe, bag djlKtB lidde skal
og soTe. (Pro9. dem. . 302.;
124 Wer gen Hoff will sehen naschen, der trag
Meater Tnd LOffiel in der Taschen. — Cnoer,
ar. 107; UkmuM, B, STS, IM.
WitaaHrtlwtt MMta», d«r d«ff ttm LMEils Im
der Taschen; md wer sein recht bald will fortbringen,
der lass die gidten im seckel klingen. (Ayrer, I V. 2607, 1.)
Böhm.: 8 dvorem jak s ohnim: ani nebyvej pfllil daleko,
ani prllii blfsko. (Celakoviky , 331.;
Dan.: Hvo til hove vil naske, skal bnre en skal i sin
Uske. (Prot, dan., SOi.J
125 Wer jetzund gen Hof wil gan, muss Frömmig^
keit zu Hause lan.
8ü sehr hat sich die Welt seit jener Zeit umgewan*
dclt, dass es jeUt wul kein besseres Mittel gibt, an
den Huf eu kommen und dort beliebt su sein als —
Frömmigkeit.
Lat.: Vita palatina dura est animaoque ruina. (Loci
comiit., 18.;
126 Wer lange will bei Hofo sein, leide Unrecht
und rede hübsch fein.
Dein.: Vil man Tsere laenge til liovc, da skal man lideuret
og takk til. (Prov. dan., :W2.)
127 Wer lange will zu Hofe reiten, muss den Baum
tragen auf beiden Seiten.
„Als auf einem Schiessen in beisein ctlicltor Herrn die
Iluf-ilurHch viel KapponrQckons, FussBcharrcns und
knappen», bald mit dem rechten, bald mit dem linken
FuBMe machten, sagte dur Pritachcn Potvr zu Heydel-
borg (Hofnarr des Kurfürsten Friedrich IV. von der
Pfalz ): «Die Hinckcudon in meiner Uassen Itnappen
nur auf einer Soitheu, hie sehe ich wohl, man knapt
SU beiden Seithen.»" (Zink'jre/, I, 325.;
128 Wer lange will zu Hofle reiten, hänge den
Mantel nach beiden Seiten. — /"tefn, //, 7si; Ew-
lein, 316; Simrock, 4M0; Körte. 2892; Uraun, l, 1419.
129 Wer nicht darf bei Hofe leben, darf auch nicht
in Aengsten schweben.
130 Wer sich so lang' dem Hofe traut, bis dass ihm
Kopf und Bart ergraut, wird auch bei guten
Bissen gar viel vom £lend wissen.
131 Wer sick to Hav (im Frondienst) dod arbeidet,
kommt nich in Himmel. (llendKbHrg.)
132 Wer wil gehen zu Hof naschen, der schicke
sich auff ein volle Taschen, — /v/n. //, 779,
133 Wer will bei Hofe sein und kann den Fuchs
nicht streichen, muss arm von dannen weichen.
Frx.: Ne soyes i la cour, si vous voules 7 plaire, ni fade
adulateur ni parlenr trop sincAre. (Cahier, 1385.;
134 Wer zu hof am maisten arbeitet, der geniessts
am wenigsten. — Pelri, II, 783; llenitch, 1495. 65.
135 Wer zu Hof am meisten thut, hat den wenig-
sten Dank.
l>ün.: Oü Rom arbeyde moest til horo, havo mindst. (Pro9.
dan., 302.;
136 Wer zu Hof ist Wartemann, kann manch Gnad
empfahen.
Böhm.: Va velkäm dvofe hojnost vsoho, jenom ce kati
tfeba. (Celakovnky, 32'J.)
Poln.: U wielkiego dworu bfdzie wszystkiego s potrscbf
tylko trxeba poozekaj. (Ceiakottky , 322.;
137 Wer zu Hof sein Glück will machen, der muss
(wie ein Hund) jedem die Pratzen (Pfote)
g^ben.
It.: II bnon oortigiano per aoquistar aerito serve con pon-
tualitJt, e modestia il suo signore. (Pmtzaylia , 70, 17.;
138 Wer zu Hof will glücklich sein, braucht mehr
Schaum als Wein.
139 Wer zu Hof will leben, muss kalt und warm
aus Einem Munde geben.
„Wer sich gen Hoffe siebt, muss kalt und heissea
kennen; an Fürsten Talrein kau sich einer bald ver-
brennen.*' Ein arabisches Sprichwort saut: Der Könige
Speisen verbrennen einem das MauL (Gryphiut , 3S.J
Lat.: £mnnctae sit naris homo, qui degit in aala: regum
iRnara solent nrere labi» dapes. (Binder JI, 949;
Tsdierniny, 33.;
140 Wer zu Hofe denkt zu leben, muss nicht allen
Glauben geben.
141 Wer zu Hofe nicht heuchlen kan, der muss
weit dahinden Stahn. — Petri , II, 783 ; Laiendorf
II, 31.
142 Wer zu hofe tüglich ist, den treibt man zu
tode, der vntuglich ist, der muss ein narr
sein. — Agricüla /, 273 ; Franck. II, 90** ; Tappiwt, 182 ^ ;
Pclrt, II, lUi (IruUr. /. 84; Eisvlein, SlG ;Körle, 2891;
Simrock, 48-'4; Uraun, I, 1418.
Dr. Staliui, ein Bath des Kaisers Maximib'an , sagte:
„Wer die Freiheit liebt, hat eine Abscheu vor dem
Hofleben. Ben Ttlchtigen treibt man, den Untaog-
liolMa TMirt naa aa Tode." (EinfälU» 440.;
46
e
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Hof
Hof
708
143 Wer zu Hofe sein wil, der mus Pflaumen strei-
chen und Fuchsschwenzcn können. — Pauli.
Pojstuia, I, 575''.
144 Wer zu Hofe sein will, muss itzo oben, bald
unten liegen. — Hans von Schvdnichen , III, 105;
Simrock, 4815: Kürte, 3804; Braun, I, 1417.
145 Wer zu Hofe überwintern will, muss einen guten
Fuchspelz tragen und die Hofgnade wohl da-
mit bedecken, dass sie nicht erfriere.
14G Wer zu Hofe will lange leben, muss keinen
fragen und niemand Antwort geben.
lt. : Alle corti de r6 ogn^ ono f* per »e. (Pattaglia , 70, 13 J
147 Wer zu Hofe will sein ein guter Knecht, der
muss jede Sache heissen billig und recht.
It.: Chi Don mol perderai nel fosco bosco delle corti
B*Allontani dalle faxioni. (Paztagtia, 68, 1.^
148 Wer zu Hofe wohl dienet, der hat bald Neider
und Hasser. — Luther; Eüelein, 315; .S'imrocfc , 4817.
„Da capias quaeras : plnrima, paaoa, nihil, heisst
wol «u Hof dienen." (Melanchthon.)
149 Wer zu Hoff böss ist, der ist in der Höll. —
Pclri , U. 783.
150 Wer zu Hoff die erste klage bringt, der ge-
winnt. — Sarccriux, 498.
, Jit ein alt Sprichwort.'«
151 Wer zu Hoflf dienet, der hat sein freyheit ver-
tauscht. — Lt'ftman», 391, 62.
Denn „er mnas reden, thun, lassen vnnd wandeln
wie sein Herr vnd ander Leut wollen**.
152 Wer zu Hoff dienet, der wandelt in Garn vnd
stricken. — Lehmann, 301, 62.
153 Wer zu Hoff fromm, ist im fegfewer. — Petri,
II, 783; Henisch, 1257, 66.
154 Wer zu Hoff nichts thut, der kriegt fast das
meiste. — Petri, ll, 783.
155 Wer zu Hoff nur from seyn kann, den sihet
man fiim fantasten an. — Petri, ll, lu,
156 Wer zu Hoff (oder in Stetten) sich wil erneh-
ren, der muss vil flicken vnd wenig zehren.
— Petri, II, 784; Henisch, 1145. 8.
157 Wer zu Hoff tüchtig ist, der muss Wasser (und
Holz) in die Küchen tragen. — Petri, ll, 784;
Eitelein, 336; Simrock, 4825.
158 Wer zu hoff vnd in grossen Heusem wil na-
schen, der darffein ^eundlich auffsehen, dass
er nit ein Sperber für ein Häphun, ein Habicht
fürn Haselhun esse. — Petri. II. 784.
159 Wer zu Hoff vngebetten geht, biilich hindcr den
Thüren steht. — Lehmann. II, 8Ö3, 379; Petri, II, 783.
Lat.: Retro sodet ianuam, non inuitatas ad aulatn. —
Stabit post aaluam, non inuitatus ad aalam. (Loci
eonm., 18.)
160 Wer zu Hoff wil naschen, der muss den Leffel
tragen in der Taschen. — Petri. II, 784.
161 Wer zu hoff wil Suppen essen, der sehe zu,
dass er so tief genug esse, dass er sie nicht
wiedergeb. — Petri , II, 783.
162 Wer zu hoff will hoch ans brett kommen, der
muss zuuor ein andern herunter stossen. —
Pclri, II. 784; Henisch. 504. 45.
163 Wer zu lange zu Hofe lebt, stirbt auf Stroh.
— Winckler, XVI. 50.
Weil sich gar mancher darch übermässige Aasgaben
cum Bettler macht.
//.•- Chi Yive in corte muoro sul pagliaccio. (Patzaglia^
70, 18.^ — In oorte la speraxiza h corta, e la servitft
longa. (PazsaffUa, 68, C.)
164 Wo zwei zu Hofe zäunen, sollen sie auch zu
Hofe lesen. — Graf, K. lii.
Vom Ueberfallsrocht ; wenn swei Kachbarn den Zaun
gemeinschaftlich errichten, so sollen sie auch die
FrQohte, die auf den Grenzlinien wachsen, gemein-
schaftlicn geniessen.
J/A(i. : Dar twe tho hope tunen sollen ock the Lope lesen.
(Orimm, Wei»th.. III. 48, 18.;
165 Wohl daran bei Hofe; es wird ihm nichts ab-
geschlagen, als worum er bittet.
166 Zu Hof feit keiner härter, als der ins Herren
Vngnaden feit; da will jedermann Holtz auff
ihm hawen. — Lehmann, 393, 70.
Böhm.: {Komoi odpustfoieod dvora daditf, na tobo Yriny
iLrUU (Öelalowtkv, 333.)
167 Zu Hof gedencken auch die jungen Herrn lang.
— MatliesiM, Pottilla, II, r.CXCVII*.
168 Zu Hof ^edcncket man lang. — Mathexiu», iKstoria.
I, LX1II«>,
169 Zu Hof gibt man einem Brillen; wer sie auff-
setzt, der meinet, blaw sey weiss vnnd das
weiss sey blaw. — Lehmann . 3W , 49.
HoU.: Het hof is eenehoer, hetbedriegt, of wilbedrogen.
(Harrebomie, I, 313.;
170 Zu hof gibt man vil haude vnnd wenig hertzon.
— Agricola I, 277; Franck, I, 139 ''; Egenolff, 1C7'»;
Pauli, PMtiÜa, I, 189*; /^Aimwn, 290, 50; Winrkhr,
IV, 15; Schottd, 1133^; Körte, 2890; Uraun. I, 1414.
Das Hers gibt sich auch nicht so leicht weg als eine
Hand.
HoU.: Ten hove geeft men reel banden, weinig harten.
(Harrebomie, I, 313.;
Lat.: Adulatio est hamns, quo magni capinntar pisces. —
Complimenta non sunt cordimenta. >- Frans sublimt
rcgnat in anla. (Sencca.) (Philippi, I, 163.;
171 Zu Hof gibt's mehr PLauch als Feuer.
Don,: Til hove saalges megen r^g ndenild. (Bohn /, 401.;
172 Zu Hof hat man Spiegel, darin man gar nahe
vor sich sieht.
Grosse Belohnung und hohe Aemter sind ttber weiten
Bergen gelegen, da man gar selten dazu gelangen kann.
Die Bussen: Zu Hofe hat mancher hundert Angen,
der im Hanse nicht eins hat. (Altmann VI, 511.;
173 Zu hof ist gefehrlichs Brodt, das manchen bringt
in Angst vnd not — //. Sachs. V. CXC, 1.
174 Zu Hof ist Hoffnung zu Brot und Gefahr za
Tod, ~ Sutor, 833.
175 Zu Hof ist jederman vermumbt. — Lehmann, S90, si.
Dan.: Til bore er enhver formnmmet. (Prof. dan., 301.;
176 Zu Hof ist mit der Naschbarten gut zimmern
— Fac. facetiorum.
177 Zu Hof ist recht, was dem Herrn gefallt.
178 Zu hof kan man sich wol wärmen, aber auch
verbrennen. — Pistor., V, 6O, Simrock, 4819.
Lat.: In aula calefleri et simnl etiam exuri possumns.
(Loci eomm., 18.)
179 Zu Hof küsst man (zuweilen) die Finger, die
man lieber abbeissen wollte. — ^vinckler , iv, n.
180 Zu Hof muss man hören vnnd sehen vnd dabey
Stumm, Taub vnd Blind seyn. — Lehmann, 890, 46.
ßäa.: Til hove skal man moore tio end tale. (Prot,
dan., 301.;
181 Zu Hof muss man viel dulden vnd wenig trauen.
— Lehmann, 391, 67.
Dan.: Til hove skal meget lides, og lidet troes. (Pro»,
dan., 302.;
182 Zu Hof redt (thut) man eins vnd thut (redt)
das ander. — Ldimann, 390, 53.
183 Zu hof seind nit Schaf. — Franck, /, 139'»; Petri,
//. 834; Cruf^r, IH. 119; Lehmann, 390, 53; Lehman».
//, 905. 15; Ä'ört«?,2895.
184 Zu Hof seynd die Gaben nit denen Verdienten,
sondern wem 's Glück will. — Stuor , 229.
Lat.: Machina perpetno coclostis ab ordine pendet —
Ordine scrvato mundus servatnr, at illo neglecto, peisnm
totus et orbia abit. (Sutor, '229.)
185 Zu Hof sind alle Dinge kurz, ausgenommen
Bosheit und Neid.
186 Zu Hof sind drei Dinge wohlfeil: Hände, Sup>
pen und gute Worte.
187 Zu Hof sind viel Stufen zur Ruh und Ehr';
aber Sprössl zum Fallen noch mehr. — Sutor, 233.
188 Zu Hof und in Kanzleien ist nichts schädlicher
als die Jungfrauenkette. — Einfälle, 887.
Luther wollte damit sa^en, dass eine Begier nng sei«
ten gut sei, wenn der FUrdt nicht durch sich regiert»
sondern durch seine Btttbe u. s. w. beeinfluast werde.
189 Zu Hof verheisst man Gunst, doch gibt man
nichts als Dunst.
190 Zu Hof will man Narren haben.
Holt.: Het hof moest zijnen gek Iiebben. (IlarrsboHkdf,
I, 313.;
191 Zu Hof wird oft ein unverdienter Zwerg «in
grosser Riese.
192 Zu Hofe bey den grossen Herrn leydt mftn äf9^
gesindt nicht al^ugcm: die ärtst| irdok Ml^
709
Hof
Hofamt
710
I
VJb
196
198
19D
200
301
S0€
207
315
Si6
317
■OD measi^ leben; Propheten, die gut räthe
geben, vnd Pfarhcrrn, so von Busse lehre«.
tat.: Kos vaihi cit teruui taoüicut, prophoiK, skoordoi,
(Loa corntti,, n.)
Zu Hofe bindet man eich nicht an die Ulir.
Zu Hufe braucht man vier: Weise im Rath,
Narren bei Tische, Stockn&nen ziun Hitzen
und Soldaten das Land ku beschützen.
Zu Hofe dient man nicht um des Herrn, aber
am der Suppe willen- — Emhin, ii6; Ä»m-
roflt, i8J2. Körte, 8896 , i/roMH. /, 141*.
Fri, t A la cour , a'\l u'y pleut . U y dtfgoutt«, (Kort*, S896.)
Zu Hofe ^eht des Ksels Sprache (ia, ia) allen für.
i^Viol EiiprAchou rotJon kounon, iit oinei Hofmftoo«
htor i doch WM der EsqI redet, gebtiUlon fQr.'* (Logau.)
Zu Hofe gilt er nicht ^ wa er nicht lasterlappen
kan yederman anechlagen. — Anneota U, sis,
,.Diii Uutot Ton hoffertlgen Ilem HafgcsiiDd«." ]
Zu llofe hat der Keid den Sitz seiner Herr»
schall. — Wincklci , VI, 57.
Zu Hofe holt man sich wo! Futter, aber Beine
gibt man nicht zu Hofe.
Albort, £riihersog und KarfQnt iu Mainz, Itutt« dlea
Wort im Mundo. Wenn er einen seiner Oionor lange
■tehon aab, lagtoer: „äotxe dich nieder, Beine gibt
man nicht bei Hof." Seitdem wird daa Wort Ton der
Aufwartung bei Koro gebraucht.
Zu Hofe hütet man keine Sc:hafe, daa erfuhr
Petras.
Zu Hofe ist eine Gunstatunde beaser als zehn-
jährige Dienste, — Wynrklcr . I\\i9.
Zu Hofe kommt der am besten au, der keinem
traut und ehret jedermann, — smnr.m.
Zu Hofe kommt kein Esel, er trage denn Säcke.
Itdn. : Aeonet kommer ikko tll höre adeu for «t bnre «»kk«n.
Zu Hofe muBB man Moses mit den Hörnern
eetxen, nicht Christus. — tMher,
Za Hole sitatt der Teufel obenan.
„Wae luche ich rüstiger AichonbrOdcl «n KAnlgi und
Vilrttuu Höfen, da ich doch vreiJt, data der TeuJel
obaii ao eitaet." (Lnlktr'» Wtrkt^ Hl, 364 ».J
Zu Hofe thut die krumme H&nd das Beste, —
Herberner, II, I5fi.
Zu Hofe treten gemeiniglich diejenigen den
Herren die Schuhe aus, die ihnen am nach-
aten nachgehen. — Opft. «7».
Zu Hofe und bei grossen Herrn, gibt man^s
nicht mit Scheffeln, so kriegt man^s doch
mit LöfTeln.
fi"!.: A la ooar et aapr&t de» grandt, t'il n'y plent, il y
dAgoutle. (Kritiingfr, 210 ''.J
Zu Hofe und bei grossen Herrn, wenn es nicht
regnet, ao troplt'a doch.
w«n& kftln bedeauodea GlUok au maohan i«t, to
gebt V« doch nicht ganx leer ab.
Zu Hofl" altet man selten. — /v/ri. //, sw.
Zu Hoff donnerte's oft vnd schlägt ein bevm hel-
len Himmel, da doch kein Blitz vorher ge-
gangen. — Lehmann, 388,19.
Zu Hoff tindt maji wenig Joseph vnd Daniel. —
iVlri. //, 85s. tlenu,h, 645, 64,
Zu Hoff gehet mau auf Dechero, Thürmen vnd
Spitzen. " A*n. 11. «S3.
Zu Hoff geht man mit Leuten vmb wie Kinder
mit Poppen. — Lehmann , 887 , 6.
hDIo tio bald tohottkem, vnd liebeln, bald ecblagen.
■obclten vnd woigwerffen, hoinaeh wiederholen md
wieder Uebaln,'*
Zu Hoff gibt man ainem eben so viel vnd gilt
Sleich, der ein vnlust in die Siub oder hin-
er die Thür macht vnd der jha auiisfegt. —
A«n.//. 823.
Za Hoff gilt ein t|uintlein (iuust melir als 20jäh-
rige ffroBse «rbeit. — hihnutHa. aee. 21.
/>««,.' *J^ bor« gtelder et qulutln gnntl maef« eud tjrre
aart livaaet«, ao Umot lykke meere euU et aa/a forf taiid.
Zu Hoff gilu gl«ich, der Linder die Tliiir thut
(hofirot) oder ilfir e» ausskehfet, — Onttrr,
I, liU.
318 Zu Hoff ist es schlupffrig. — Arirt, //, MS,
219 Zu Hoff ist falsch Brot; je mehr man begehrt,
je ferner es kompt. — Mn, tl. »34.
220 Zu hoff ist man der Warheit nicht gewont. —
/Vfri, II, 834.
221 Zu hoff ist viel hendreichens, aber wenig hcrtzcn.
— nruter, /. S«. /Wrt, //. 824. Sutor. 317. SniliT. 343.
222 Zu hoff ist viel küascns vnd wenig hcrzens« —
Fischer, Ptalier, 535 ^
223 Zu hoff sitzt der schmeichel Hund beym Her-
ren am Tisch; Gaul, Ochs vnd Esel müssen
arbeiten. — Lehmann, 3ft», 16.
Und wenn tlß (die leittera) dem H«Tra xn nahe
kommen, tind Prüget ilir Lohn. „Zu Hofe rodet «in
jeder, was ich gern" höre", tagte Horaog Friedrich von
Oeeterreioh, ,,bei den Banem aber, anerkannt, tagt
man mir die Wahrheit,'* (J-'-t-iflrm, Mf,,)
HvU.: Wat ia ton höre H grc^ottto kwaa<lt Do fkluimatrlj-
Kcnile vo« niot cijncn raad. (Harrthnvief ^ I, 313. j
224 Zu hoff eitüt man zu halbem Munde. — /Vtn>
//.«J4.
225 Zu Hoff sol man was liebliches oder sehr kurtzo
Wort reden. — PitH, u, W4.
226 Zu Hoff stehet man auff schmalen Fasson. —
Prlrx, 11. 834.
Böhm.: Nenf llrokä ouby n dTora. (Ctlttto9$kv , 145.J
227 Zu Hoff straffl man nimmer so scharpff, man
verkaaffl ein fuchssehwanU darneben. — l^tri,
II, 834. Ilenurch. 137S. A3.
228 Zu Hoff tragt jedermon eu vnd jedorman trügt
ab. — Lehmann, 389, 8J; rJjM«/. i72.
229 Zu Hoff vnnd im Regiment muss man den staub
vnd viirhftt mit Fucbssschwentz abkeren. —
Lt'hmar%n, 341, 9.
230 Zu Hoff wie im Vogelbauer, leiohtlich kompt
man hinein, aber schwerlich wieder horausa.
— l\ftrt, II, 834.
•331 Das ist der Hof des König« Peto.
Man bueichnot damit , ▼orbemobeod wol in Frank-
reich, einen Ort. wo alle« unordentlich sngeht, jeder-
mann den Herrn »pielt, und man nicht weiit, wer Koch
oder KeUuer iat. Be^ondora wendet man die Bedeniari
auf ainen Haufen Bettelleute an. die einander alle gleich
aind and jprto bitten oder betteln bereichnet.
Fn.: O'ett La cour du roi Petaud, oft tuüt le moude eet
mmttro. (Krittingtr , 181 ''; Siartchedei, 125.)
*332 Das ist nicht auf (in) seinem Hofe gewachsen
HoH.: I>at komt nit nwen bol niot. (Uarrebomit, l, 313.;
•233 Einem den Hof machen,
Fn.: Faire le pied de grue. (Lmdroy, 1306.;
•234 Einem etwas zu Hofe schenken (oder: gen
Hof gehen lassen).
Yeneihen, inigute halten.
♦235 Einen Hof mit Wuun und Waid vorkaufcE. —
Einflnn, (i53,
D. h. mit dem, was durch die Kmto darauf xu ge-
winnen (Wann) itl, und dem braobliegcnden Felde.
• 236 Er helt offen hof. (8. aaiso 27.) — Fmnck, 11, ca''.
ßü*.: At holde konge Artua bof. — Kong Artaa hof gtk
ende , dog de rede alle dortil. — Ve tige ogeaa om kong
Waldemart bryllup, at alle dinge til, og ingca fra.
(Fro«. da«., 3fi,;
Lat.r Haud unquam arcet ottium. (PhUippi, !, 174.>
•237 Er ist am Hofe von Flegelheim aufgewachsen.
•238 Er macht seinen Hof.
Hulh: Ul) niaakt daar zijn huf.
•239 Nacher Hof bist du zu kurz und aufs Land
zu lang. — Sutbr, 313; Körte, 2897.
Der Verbildete, der in keinen Beruf, in keiu beelimm-
tei Lebeoaverh4ltniBt Faltende.
tMt,: Si brevla et tedeas, ue itaut Tidear« eed«re. (Su'
tor, 313.y
•240 Vom Hofe leben. — Agricola II, S7,
•241 Wenn yederraann eu Hofe von Sachen woisa, so
waiss ers nicht. — AgrictUa II, 3oo,
•242 Zu Hof viel blech ftttffaclüagen(?). — Mo<>nheim,
Spieqä «Ic* llc^xmcntt, 1515.
Kofttmt.
Hof-: ..■ .' ' -t.
^>ih ein Schabflioker etwai, wenn er
H • '*"t- SnphokUn behauptet: „Wer su
'!«» llc:r:..cti.urs T huren äingegangon Iat, wird detMs
»klare, woou er «ucb all Freier kjuo.'*
4ft»
711
Hofarbeit — Hofdienst
HofeMl — HoiEurt
712
Hoflurb«lt.
1 Hofarbeit ist Todtschlag der Zeit.
Von den Frondiensten. Menschen und Thiere wett-
eiferten mit49inander darin, an einem Tage to wenig
all mf>glioh zu thon.
*2 Eine Uofarbcit thun.
UneiKcntlicb gezwungen, daher oborflAohliche,
sohlechto Arbeit; scherzhaft auch wol von Verrichtun-
gen, die mehr aus Anstandsrttcksiohten n. dgL als aus
Neigung geschehen. 8o nennt man es in der Nieder-
lausitz „Hofurheit^*, wenn jemand auf Bällen wieder-
holt mit seiner Frau tanzen mass.
Lat.: Jiovi clitellas imponore.
Hofiurt.
1 llofart ist freundlich mit Blicken und den Teufel
im Kücken.
Dan.: Olontieneste er hofmands art. (Bohn I, 394 J
2 llofart ist, Gold auf den Hosen und keins darin.
Hofbauch.
Honjäucbo wollen Hofliräuche. — Parömiokon, 243.
Hofbescheid.
1 Hofbescheid ändern sich von jzestem zu beut*.
„Ilufbescheid... die sich bisswoilen offt verenderu."
(Avrer, III, SüM.J
•2 Er hat einen Hofbescheid bekommen.
Frt.! f>n lui a r^pondu en normand; on lui a donn6 da
Teau b6nlte do la oour. (Starschedel, 409. j
HofbUck.
* Einem Hoiblicke g^eben. — Mathcsiw. Pottüia,
II, ccvi ».
Hofbrant.
•Einem ein Hofbraut anbieten.
„Saul, der falsche Mann, heut dem Darid auch ein
Ilofbraut an, und setzet jn an seinen tisch als einen
Hoben Kydmann." (Uathcsius, Vo^tilla, II, CCLX ».;
Hofbrei.
Hofbrei essen und Maul verbrennen sind zu-
sammen wie Hahn und Hennen. — Parömia-
kon, 1990.
Hofbube.
Hoffbuben — böse Buben. — Peiri, ii, ssi ; Maihcsiw,
Uvttoriaicm, Lll^.
Hofbursche.
Wenn die Hofburschen dem Teufel dienen , kann
ein ehrlicher Gesell unserm Herrgott Vortrag
halten.
Zinkgrff (I,334)enfthlt: „Bruder Deumling, ein BOhm,
ging das gantz Jahr ttber nit in die Kirche , ausserhalb
in der Fastnacht. Als er nun gefragt ward, warumb,
sagte er : Jetso hfttto er den besten räum hei^unserm Herr
(tott, weil jetao die Hof-Bursoh und fast Jederman dem
Touffel diente, sonsten liessen sie unsem Herrn Gott
das gantze Jalir über nicht so viel der weil, dass er
einen armen Narren und sein Gebet vor ihrem grossen
Goträng und Uberlauff hOren kündt«.«
Hofbavalier.
Hofcavalier seynd Luxusthier.
Bogotiky in seiner Stlbatbiographie sagt: „Ein gewöhn-
licher, eitler Hofcavalier thuo nichts und dürfe nichts
thun, als essen, trinken und weltliche Dingo schwatzen.'*
Hofdank.
•Einen Hofdank verdienen. — J/o/hwy, 134*.
Hofdiele.
Hüfdielen sind glatt
Das Leben am Hofe ist gefährlich.
Hofdiener.
Hoffediener sagen , wie man zu hoff gern höret.
— I'ftri, 11. 381; llenisch, 701, 1.
Hofdienst.
1 Du üick in'n Hofdenst to Dode quält, kumt nich
in^l Himmel. — Gold$chmidt, dS: Eichtrald, i9T :
Frommann, IV, 141, 813; Tür Bremen: Küster, 255.
Man hat auch kein Beispiel, dass sich jemand in
diesem Dienst tu Tode gearbsitet hfttte. Hoftage thun,
heisst noch Jotst, halb müssig gehen. Damit die Fron-
dlouRto nicht durcli Hürte anerträglieh wurden, hatte
man Hio mit schützenden Bestimmungen umgeben. So
konnte in iler Srnte jeder dem Schneidtage rontehen,
wer eine EUtgo lur Saat leiten kann; der Schnitter
muss nur tapfer genug lein, neun Halme Mif dem
Bücken zu sfthlon und mit der Sichel zu durchschnei-
den (ürimm, U'eit/A. . //, 413;, und ein PflOgar flhrt
so langsam , dass der Fink auf den Badfelgen seine Jun-
gen zu ätzen vermag; glelchwol müssen die Fronder or-
dentlich beköstigt werden; erst wenn sie eatt sind, ist
der Dienst fertig. (Grimm, Wristh,, //, 237.; Der Meier
gibt schliesslich jedem beim Fortgehen einen Stab in
die Hand. Thnt er es nicht und der arme Mann flUt
sieh einfBeiit entxwei, so moas er ihn in den Hof cu-
rttekfohren and auf eigene Kosten aimneien lassen.
(Orimm, Wdtk,, t, «Bft.; HuelM Dienste wann auch
an sich nicht so aastTeagMider Art, um di
bedrohen. So mossten in einem Dorfe die Weiber ab-
wechselnd der Gerichtsfrau und ihren TOchtem den
Bücken krataen und alle Morgen die Flöhe ans den
Betten suchen. (KindÜngtrt 209 fg.; KUngner, /, 138;
Graf, 56.;
2 Hofdienst erbet nicht — Matheghu. Po^tOla. I, LV».
3 Hofdienst ist ein glänzendes Elend. — Eiete-
vctter, 6.
4 Hofdienst ist neiden, beugen und hoffen, und
der Lohn Reue.
Zuweilen wirft er auch wol etwas Besseres ab. Die
Bretlauer Volkaieü umg {1857 ^ Nr. 7 Sonntagsblatt ) theilt
mit, dass der Friseur der Königin Victor!» von Kng-
land ein Jahigehalt von SOOO Pfd. St. erhAlt, ob-
gleich sonst diejenigen, deren Beruf die Cultur des
Kopfes i«t, in der Kegel nicht so gut bezahlt werden.
5 Hofdienst und Rang sind glänzender Zwang.
6 Wer Hofedienst sucht, hasst seine Freiheit.
Lat.: Si curiam curas.pariet tibi curia curas. (Egeria, 369.;
7 Wer sich im Hofedienst zu Tode arbeitet, ist
des Ausläutens nicht werth.^
Böhm.: Kdo se t pansk6 pr&ci (sluibd) pfetrhne, neza-
sluhuje, by mu zvonilL (Öelakovaky ^ 133.;
Hofeeel.
1 Hofesel zu sein, ist mühe vnd arbeit. — He-
nisch, 940 , 59 ; HeuseUr, 340.
Daher bat wol auch in den neunziger Jahren des vori-
gen Jahrhundert sein zwanzig Jahre dienender, noch un-
besoldeter Bath bei „dem betrübten Ableben des hoch-
fürstlichen LeibelefJanten um dio vacante Eloüanten-
stelle oder -Besoldung." (AnnaUn der leidenden Meiuck-
heit, 1799, Hft. 1, S. 404.;
2 Wo Hofesel nicht thet, so würde Hoffegaul vnd
Hoffemanl nit so vberflüssig fressen vnd müssig
gehen (und spielen). — Petri,II. 805; Hettteler, StO;
Lulher's Werke, VI, 166*».
Holfiirt.
1 Am besten geräth uns immer die stinkende Hof-
fart, sprach der Hofnarr, als eine Frau den
Flor im Klostergarton rühmte. — KlMtertpiegel,
63,7,
2 An arme hofiart wischt der teifel den ars. —
Moni.. 183; Körte, 2903; ßratm, /, 1425.
„Wo hoffart ist beim armen man, wischt derTenflU
den hindern an.'^ (Waldi$ , II, 28.) „An solche Hofiart
saget man, wischet der Teufel seinen Hindern; dmui
es ist in der Warheit alles eine arme elende , stinkende
Bettelhoffart.<' (Luther, HampostiUe, F. visit. Con. 1.)
Mhd.: Armiu höohvart deist ein spot. (SpervogeL) —
Armiu höchvart ist ein spot rtche dömuot minnet got.
(Freidank.) — Mich wundert armiu höchvart, und ist
alter man unwls. (Mumer.) (Zingerte, 70.;
Holt.: Aan arme lieden hoovaardij vaagt de doivel sijn'
aars. (Harrebomee, /, 333.;
3 An Honart wischet der Teuffei den Hindern. —
Pavii, Pwtüla, 111, 236^.
4 Arm Hoffart soll Eyer legen.
„Wann einer will hoffertig seyn vnd nicht mehr hat
zu brocken eyn , den trifft das gemeine Spriahwort der-
gegen die arm Hoffart soll eyer legen.'* — „Fand man doeh
anderes nichts zuletzt, denn dass sie geschissen hett
ins Nest.'* (Kirchhof, Wend Ynmutk, 1602.;
5 Arme Hoffurt ist ein Spott, reiche Demuth liebet
Gott. — hacmeister, 18.
6 Auff hoffart kommet grosse plage nach gachriffi
vnd aller weisen sage.
Lat. : Sst verum verbum, frftngit Dens omne soperbom.
(Loci eomm,, 191.;
7 Aus Hoffart macht der Teufel Hoffars. — Fü
schart, Gcfch.
SoU. : Bens armen mans hoovaardij is niets waard. (Harre-
bomee, I, 333.;
8 Die Hoffart der lieben Christenheit ist braun
vnd blaw vnd ein blutiger kopff. — Afoikestiu,
l/üt(ortii;e«tt. XU**.
9 Die Hoffart geht in Himmel, wie einer, der mit
vbcrrwercher stang in die Kirch geht. — LA-
lt.: La superbia non ttü bene ni in cielo, n6 in terra.
(I'Ms.igtia, 366, IJ
10 Die Hoffart ist den Menschen angeboren.
Und %i* stut mcht bios in der Hant, sondern tiefer.
Die Holländer «»«Mi: De hoovaardij is in den aseneolii
was h«i in h^t xark«n , nten rou bet er nit — ^f
(Hanrftii^jHrf, I, 3M.t
11 Dio Hotfiirt ist si^ hoch erkorn, dM ne «Ott
Kctxer gobora. — .«wThNit.stt^
713
Hofart
Hoffart
Tli
i
IS Die Hoffart misst sich nach der langen Elle. —
üimrock , 4845.
WAhnt Hohe« tod Btoh, — „Der ffroaae Mann bleibt
McQBcli, SL<lb«t wcan er AnmirrnracDtliohos gelcUtot
h»t; usd gerad« ■ein Memchadn muchl ihn «fhAbcn
tri Ifohoit und Hehrheil." (l,. Jahn.)
13 Die lloflkrt muss viel leideu. — Jtiaifn. /, yi4,
14 Dm lloflark Bieht nicht auf den Fubb, clftrum
sie öfters fallen iiuisb. — ItfumeUtcr. 19.
15 I>io rioffart steiget in die Höh', damit man ihren
Hintern aeb\
,fT>ip Iloffarl stoigot inaiichen T»g, bi« flie nicTit hbhot
kuramon mag; «o mut« nie wieder fhlleo; dio lichro
«iLg* Ich &Uou.'* iHacmti*ttr, \t.)
16 Hfiuffarth inot Twtink lien. — Lv^ü, im; hochtiexüKh
\m ttramt, i, U37.
1 7 Ilnchfart ist die muier aller süiide. — Ayticata
Ih 3T7.
t^Dte HoftATt ttand, lo viel mir kund, uie mit dem
hDirgen <Joi«t im Bund," (ft,ii:tnffiit*r. IV.)
IS Ilochf&rt ist in vilen ettick^n, d^ mans nicht
mniuet. — Ayncola tt. 303.
19 Ilothfari kundt im himel nit bleiben. — A^ri'
rnla t\ , 304.
SO Hochfart wirdt alKvcg gerochen. — Agncota tt, 319.
21 IIofTart altot vnd stirbt auch nicht. — Lrknimm,
sw. 1.
23 riofi'art batit an die Gtiaaen. — llaffaruieuffvl im
23 Hoflnrt boßiidclt alle Tugend.
24 lIolTart betriigt allezeit inron Herrn.
Frt. : Orgucil dogoit toüjours aon iniülre. (Kriitingtr. i\H ^^.}
9!b HoflTart bringt Armnth. — UiheT* iVrritf. XXt\\ i.m
W Hoffart denckt etct« vber sich^ obenanss vnd
nirgend an. — trhirifiun. »931. »«,
27 UoR»rt fallet »ich selbe!.. — Lvhmtmn . -am . 21 .
Die Bueteo: Wor üuf d«<r Sch*ukcl der Hoffark ■fl^t,
k»ti« leicht hcrabfAlleu imd oluh Ann und Belno brechen.
Lat,: llie«a« oaduat, loflAta urep»&t, kumofftolft pre-
mnutur.
t!H Uoffort, Frechnmth, Stolz und Pracht hat nie
gutes Knd' gebracht
^Hoffari war der erite Fall ron HinunelihOho inji
Rrdfiuthftl." (Bucineittifr, l^J Bezieht tioh aal* den
Stur« Luclfer'a.
29 HoSart filhrt allein das grosse Wort tind höret
nicht.
30 Bofi'art geht voran, Schimpf tritt (Schande
kommt) nach. — Winckltr. XV. 55.
i/Ad.: Wer rieh von bOchvart abertreit wirt der le «]K>t,
«fem li das leit. (Howr.) — Ich «ach ie, ewar bo b6he
ftrobt I daz er dar nAoh mit Bchanden tas. (SpertofftQ
(linfiftU. 70.;
31 Uoffart geht vorm fal her. — Lchmanm , tau . i&:
LUkmann. //.35<(,60; l^tri, tl.3^l; GmUr, iU. M: IteaU^
969. 4^; Ifaypr, /, ÄU.
^Salumon tprtcbt , die hoffart schwer geht vor d«B
Verderben her." (11. Sacht, T, CCCXXV, 1.)
Uhd.: HAchrart «tiget mancgen tao, oiik ei nibt boelier
komen ma« ; lo muos il alder rallen. (freidank,) —
I Darob hdohvart mausiger Teilet, der «ich aoo ir geaeitet,
f Freidank.} — Uoffart dem nieotechen aogeviget, des
Iniaipt er zao dem rallen. (MuseaiMyi,) (Zimg^rl», 69.)
5$ HoflTart guckt aus Werch wie aus Seide.
„Die HofTdrt m*nrltc T.iül erfand ^ ele eehlO^ft in am-
kticbe» <>«w iQO darinne gar ohne Goktai-
mioiiu.*'
Bi'U.: De h- loow«! in wollen Laken all
in tijdcu tUiCcii, iiiOiur echaamte moet dakeol hebben.
Hoflart hat arbeit. — Ptin.li.m.
34 HoSart hat des Kranichs Schritt. — Emtmn.iU,
35 Hofiart hat kein gut Auge.
Frt,, Orgiietl n** hon ooil. (kritsingv, 4W*.J
36 Hoff&rt hat viel Beschwemiss.
37 Hoffart hilfft nicht für die Straff. — /Wn, u, 383.
39 Hnffart ist allenthalb sünd, sie hab dann ein
hclmlin aaÖ" vnd trag ein fomen (F&hnlein).
— fVanck, /. B3*. rwn, //. t83; Grmer, I.tBi He-
mMch,9Vl,i: Lehmann . 11 , i&l . m : SaiUr^ ii; Eiac'
Itfia, tU; Sttnrock, iUi, Karte. 2901.
„Ais OMo TOD Vohenetelu gettttgt wurde , waoA Hof-
£att eiaShr t^jr, antwjrtui« er: wann Fahuea Itn Feld
(Ximk'jfi/, l, H7J
I
39 Hoffart ist allenthalben Sünde ^ aber in Augs-
burg ist sie Wohlstand. — Kirit» »00, üim-
fftfk, 4843; llrnm, I, 1426.
40 Huffart ist auserkoren, Geduld hat den Streit
verloren.
41 Iloffart ist bald arur Hellen gebracht — rwnV
II, SAl.
42 Hoffart ist der Edelleate Erbsünde.
/yjw.* Hoffart er adele arre-iygdom. (Frop. dan,, i,}
43 Iloffart ist der Vemunflt Geschwulst vnd Was-
sersucht — t.chmnun. 393, 9.
44 llofiart ist der Weiber täglich Brot. — Pitr/imio^
45 Hoffart ist des Dünkels Wassersucht ^- Saücr, Vb t
Simrock . 4846 . Km» . S9(M Q. 36 IQ.
Ist windig.
nän.: Hoffart er fomwflen« rattersot. (Prüt, da«,, 2S4J
//,.' La luperli^ia 6 Aglia deir ignoraaxa. (iiaat, 698.;
4ü Hoffart ist des Reichthums Motte. — WwcMer,
xvni,u.
47 Hoffart ist dess Touffels Äff (oder Maheichen).
— Lt'hmmtn , 392. 4.
„Dc«rieufeli liobetea let alleteit die Hoffart, Bnhierel
und Ncldj die Demulh, dio Geduld, die Treue, die aiod
doe Teufels grOaite Beue." (Bacmfi^t«r , 18.J
48 Hoffart ist jäie erste vnd gröst Sund. — left-
mftnn, 393, 3.
Dnn. : Det hoffardighed er for laateroe er ydmrghed fbr
dyderne. (Prot. dan. , 3»i.J — Hoffart fifrito og «tjirite
»yild. (PrüV. dan., 30S.JI
49 Hoffart ist die Tochter der Unwissenheit
Die Rueaen; Weou Hoffart eine To«htei hat, »0 haieat
Bio Veraehtang. (Attmann VI, 466.;
DnH..- Hoffart er uTidenhedc dotter. (Proit. den., 3$4,;
50 Hoffart ist dreyerlei; ein Geistliche, kindische,
bäwrische. — Ichmann. 394, 39; Eitelfin , 114.
fiHofliart Itt ein gemein Laiter und regiert In allen
Sünden. Ein Tagelöhner wetaa nicht, wie er atch «oil
heaohUten gmug macbou, wenn man aein darfT."
(Luthfir, Hounpo*tiU€,} „K« mag wol «ein, daaa ein
Bctier in einem grauen Kils und laugom Barte einen
hoffurtigem Geiat haben kan» den» etwa «ehn FUratcu
in gttldenoD Kleidern." (Lulhtr » Wtrkt. /. 403'.;
51 Hoffart ist ein Bärenstecher.
52 Hoffart ist ein süsses Leben. — L^mnm. IL ÜG. €9 .
Simrock . 4834.
63 Hoffart ist ein Ungewisses Gut
b\ Hoffart ist Höllenfahrt
55 Hoffart ist im Himmel geboren, aber herab-
gestürzt worden.
DvnaxD bangt «ie aieh an die, welobo atti Höolmulli
wfedar In dio Höhe iteigon woUon,
56 Ho£^ ist leicht gelernt, aber schwer vergessen.
67 Hoffart ist leicht gelernt, kostet aber viel txl
unterhalten. — Müller, ii,&, \Mnmer, Mih 'n;
.^ Simrock. 4S39; Köne . 2903; Braun. 1. 1434.
HoU.: fiooraardij ii ligt aan te leeren, bat koat achter
reel, haar te onderhouden. (Harrebomte . t, 8330
58 Uoffait iüt leicht zu fassen, sie pflegt den
Schwanz übers Nest hängen zu lassen.
59 Huffart ist nur eine Ehr , wenn Fahnen im
Felde Kiegen.
yacb ZiHkgrtf.I, (67 ein Wort detOttoron Vohcnitein.
^0 Hoff'ai'L ist überall tSünde, sie hab^ denn ein
Helmlein auf oder trag' ein Fähnlein.
Denn wer eich im Kriege am ineitten hcrvnrtiiut, am
meiaten nach Aueaeiohnung atrebt, der wird am mol-
aten geehrt.
61 Hoffart kann grosse Bäume ausreissen.
62 Hoffart kauft noch grosse Schüsseln , auch wenn
sie nichts zu essen hat
„Hoffart wird gar leicht golemt, eher a«hwer Tcr-
geaten; groaae ScbllaHein kauft alanoeb, Hat ale nichts
■a eaean." (W. HüH^r. 43.>
63 Hoffart kommt vor dem Fall. — XeiUer, 499; /Vi-
rdmiaJkon, 3177; Sailwr . 175 ; Eitdntt , 314.
E»gL: Pride go«« befor«, aud ahamr foUowa aftar. ^- Pride
goe« bafore Ihe fall. fKitclfta, .114 J
J).; Qnando la anp^erbia comlnoia adalaarel, comincia ad
abbaatarai la fortona. (Panagiia, 366, U.)
64 Hoffart I&sst vor der Nase den Kopf nicht sehen.
65 Hoffart leidet Gewalt
Mag mui «ich noeh ao beengt «m Knpf , Halt, Brnit
Laib, VlMS ftlün, wasa nur allea bo^idi natt iit.
715
Hoibrt
Hoffart
716
66 Hoffart löscht das Feaer in der Küche ans. —
Simrock, 4M1; Körte, 9906; Braun. 1, 1422.
It. : Verme delle rioohene i 1» raperbU. (Peu»agUa , 966 , 4.;
67 Hoffart macht anss engel Teuffei. — Petri,u,36i ;
Heniadi, 896.
68 Hoffart macht Menschen zu teuffeln, demuth zu
Engeln. — Lehmatm, 392, 5.
Dan.: Hoffardighed gi^ menneikene til dierl«, ydmTg«
hed tu engle. (Prot, dan., 294.;
69 Iloffart macht mürrisch.
70 Hoffart meint, jhr rauch sey heller, als eines
andern fewer. — Lehmann , S9Z , 2o.
71 Hoffart meint, Stüel vnd Benck sollen vor jhr
auffstehen. — Lehmann , i93 , iO ; Sai/cr, 175; Sim-
rock . 4836.
72 Hoffart misset sich nach der langen Elen. —
Lehmann, 392, 1; Sailer, 174.
73 Hoffart mott Pinn lien. CMeum.) — Firmenich, I,
406, 375; für Köln: Firmenich, /, 473, 75; für Waldeck:
Curtze, 338, SOG; für Oldenburg: Firmetiich, /, 232« 31;
für Altmark : Danneil , 155 ; ostfriesitch bei Eichwald , 785 ;
Stürenburg, 178*; Ilauakalendcr , 1.
In Bedborg: Hufat lack Feng. (Bueren, 511.;
74 Hoffart muss Noth leiden.
Frz.: Le fastueux est sujet k la g6ne, k manquer quel-
quefols du uäceasaire. (StarschedeP, 408.;
76 Hoffart muss Pein haben. — Simrotfc, 4883.
HotL: HoovaardjJ moet pijn lijden. (Harrebomee, I, ZiZ.)
76 Hoffart muss vntcrgehn. — Pein , 11, 382.
77 Hoffart muss Zwang leiden. — ü/oltenfcerj, /, 68;
Büdking, 252; Müller, 31 . 9 ; Sailer, 175; Ei$de\n, 814.
Der Hoffftrtige huldigt einem trrsnniflohen Qötzon,
der ihn oft nur mit Armuth und Noth belohnt.
78 Hoffart muss Zwang leiden, sagte Lips (Trine),
als er (sie) mit einem Ring um den Arm an
der Schandsäule stand.
HolU: Uoo kwelt mij datharnas, xoi de boer, en hij had
eene malie op sijne mouw. {Harrebomie, /, 286 J
79 Hoffart mut (will) Rn (Twang) liden. (ttoUt.)
— Schulze, II, 140; für AUn\ark: Danndl, 83; für Han-
nover: Schambach, /, 146; für Oc»*crr.-ScWc«icti : Peter,
I, 447; hochieutich bei Körte, 2908; Simrock, 4832.
Von denen, die au« Eitelkeit sich selbst Zwang auf-
legen, z. B. unbequeme Kleider anaiehen. Anoh um
Klagen aber su enge Kleider, Schuhe u. 8. w. surUck-
znweisen.
80 Hoffart, Neid und Hass geben manchem Ding
ein Das.
81 Hoffart nimmer gut ward. — Ucrberger, I, 740;
U, 142.
82 Hoffart nimpt ein böss end. — l*etri, II, 382.
83 Hoffart ohn rcnte ist weise potente. — Petn,
II, 382.
84 Hoffart ohne Mittel — Winter ohne Kittel.
HoU.: Hoovaardy conder goed is een ligcham zonder
Toot. (Harrebomee, I, 333.;
85 Hoffart stinkt.
86 Hoffart stürtzet das Hohe. — Petn, II, 382.
87 Hoffart streckt den Hals und geht auf den Zehen.
„Blanoh Meiner Mann den sie gefangen, kommt auf
den Zeh'n dahergegangen." (Baemeitter, 19.)
88 Hoffart streckt den Schwanz vbers Nest. —
Lehmann, 394, 26; Sailer, 175; Simrock, 4837.
89 Hoffart thet nye kein gut. — Agricola 1,50; Franck,
I, 141*; II, 92; Efjenoljf, SO**; Eycring, 717, 29; Grvter,
I. 48.
90 Hoffart thet weder auff erd noch im himel gut.
-— Franck, I, 127; Uruler, I, 48.
Dan.: Hoffart fordierver alle dyder, og sig selv med.
(Prot. dun. , 2»3.;
IloU.: HooYaardij mag in hemel noch op aarde. (Harre'
bomit, I, 333.;
91 Hoffart trägt oft auch einen groben Rock.
92 Hoffart und Armuth (Kleinmuth) halten übel
Haus. — Müller, 31, 10; Sailer, 175; 5tmrocJk , 4838 ;
Körte, 2905.
Entl.: A prond mind and a beggar's purae agree not well
together. (Oaal, 899.;
Fr».: L'orgueil et la paurreUS fönt maurais manage en-
■emble. (Star$ckedel , 408.;.
It,: Snperma Mnia tkf&n, mal« ria laole lonwe.
93 Hoffart und Armuth reimen sich übel zusammen.
Dan.: Biet hoffart naar man ei kand sove for hungar.
(Proo. dan.. 87 u. 293.;
Frs.: L'orgneil et la paurrettf fönt manvais manage en-
semble. (Kritsinger , 494 ".;
94 Hoffart und Motten bekommen nur Flügel, um
sich desto eher zu verbrennen.
Lat.! Vnde snperblmus? Nescimus quando primus. (Loci
comm., 65.;
95 Hoffieirt vnd ehrgeitz ist ein Zünder alles vbels.
— Petri, II, 382; Henisch, 809, 24.
96 Hoffart vnd ehrsucht ist ein Mutter aller ketzc-
rcicn. — Petri, 77, 844; llcnisch, 810, 68.
97 Hoffart vnd Geck kennet sich nicht. — Pfin, 77. 382;
SchoUel. 1120^.
98 Hoffart vnd Lassdnnckl ist aller Ketzer Mutter.
— Schütz, aai*'.
99 Hoffart vnd Müssiggang sind vieler Sund an-
fang. ~ Petri, 11, 382.
100 Hoffart vnd Yermessenheit ist der alten Schlan-
gen haupt. — 7Vlrf, 77, 382.
101 Hoffart war nie guter Art — Eiselein, nt; Sim-
rock, iSSl.
Lat. : Nihil aliud est insolentia quam specios magnitadinis
falsa. (Seybold, 347.;
102 Hoffart weret die lenge nicht. — Mathesy, Sa-
repta, XLIX.
Lat.: Culta puella nimis, oasta puella minus. (Mathetiut,
Sctrepta, XXiIX.; — Cur non prana sinis? polnis es
atque oinis. (Loci conviu, 62.)
103 Hoffart wil nngemeistert sin.
Aus dem Jahr 1521. (Schade, HI, 65, 18.;
104 Hoffart will Pein haben. — Simrock, 4883; Körte, S90S.
105 Hoffart wird drumb erhöhet, däss er dess här-
ter fallen SoL — Wetlfhal, Ihß'artstcuffcl im Thea-
trum DU^olorum, 865*.
106 Hoffart zieret ein Weib wie ein Bemhant. —
Lehmann, 392, 8. /
„Einer klagt ttber seiner Fraw hoffarth beym Pfarr»
herr; der gab jhm zur Antwort, wenn Uoffiart Tod an-
dere Laster in eine gowohnheit kommen, so darff mau
sie nicht mehr straffen." (Lehmann, 320, 82.;
107 Hoffart zwingt den kleinen Mann, dass er muss
auf den Zehen stahn. — Körte *, 8605.
Md.: Höchvart twinget kurzen man, daz ermnoz ftf den
sehen gAn. (Freidank.) (Zingerte, 70.)
108 Hoffarth ist ein Aussruffen eygener Thorheit. —
Gruter, III, 50; Lehmann, II, 256, 61.
109 Hollen mot noch von Hoffart undergän, 8e(de)
de Paster , as dar all wer ^ en Bür mit n^
Holsken* in de Karke quc^n (kern). (Oetfrim.)
— Frwnmann, IV, 282.
0 Schon wieder. '} Neuen Uolzsohuhen.
110 Huffat koss Ping. (Köln.) — WVrydfn, 777, ll; für
Aachen: Firmenich, I, 493, 83.
Hoffart kostet Poin.
111 Ich kann einmal die Hoffart nicht leiden, sagte
der Soldat zum Hauptmann, als dieser ihm
vorhielt, dass seine Kleidung nicht so sauber
sei, wie die seiner Kameraden.
1 12 In Hoffart sich rühmen bekommt vbcl. — 7Virt,
77. 405.
113 Je grösser Hoffart, je grösser Narr. — Petri,
II. 391.
114 Man darff hoffart nit pflantzen, sie wechst vou
jr selber. — Her hUnde Fürer (Strasburg 1526), 2*.
115 Newe Hoffart, newe Schande. — Ucrberger, l, 162.
116 Röche Hoffart wohl, er wäre lauter Bisam. —
Pelri, II, 6ia : Schuttel.nn^: Eiselein, 3U; Sailer, 208;
Simrock, 4850.
117 Schmeckete Hoffarth wol, so were dieser eytel
Bisse (Bisam). — Lt-hmonn, 77, 566,34.
118 Steckt Hoffarth nicht im Gut, so steckt sie doch
im Muth. — Petri, II, 540.
119 Thet Hoffart wol riechen, wer der bisam nit
so thewer. — Gnuer, lU, 84.
Dan.: Lugtede hoffmrdighed vel, da rar daBsmor oi saa
dyr. (Prov. dan., 29*.;
120 Vebrige Hoffart wehret nicht lang vnd gewinnt
einen bösen Nachklang. — 7tin, 77,554.
717
Hoffärtig
Hoff&rtiger — Hoffen
718
121 Wtuin Hof&rt ein Kunst wäre, was würden wir
tur Doctorcs haben. — Petri, ll, «58; Lehmann,
11. 86», 28; HenUch, 722. 32; Winckler, XVI, 52; Eüe-
letn, 314; Kürte. 2908*.
122 Wann Hoffart ein Kunst wer, so wer mancher
ein Doctor. — Grutcr. UJ. 96; Simrock, 4849.
123 Wäre Hoffart eine Kunst, so wäre die Welt voll
Doctoren. — Petri, ll. 658.
/)<<n.: Yar hoffnrdighed en kunit, var dermange doctore.
(tro9. dan., 294.T
//..■ Se la BuperbU foise un arto, moltl vi Barebbero
Dottori. (Fataaglia, 366, H.)
124 Wenn die Hoffart in Seide stirbt, steht sie in
Wolle wieder auf.
125 Wenn Hoffart aufgeht, geht Freundschaft unter.
120 Wenn Hoffart aufgeht, so geht das Glück unter.
— Sailcr , 175 ; Simrock , 4840.
Sie macht blind und bereitet den Stars vor.
Holt.: Ale de hoovaardi) aanwast, dan vermindert het ge-
luk. (Ilarrebom^e , J, 333.;
127 Wenn Hoffart eine Krazikheit wäre, würde man
viel Leichen haben (oder: so raffte sie mehr
Menschen weg als die Pest). — Lehmann. U,
863,28; W'inckler , X. 64.
128 Wenn hoffart kompt ins Regiment, so lenckt
sich alles zum bösen end. — L^mann , 393 , 19.
129 W^enn Hoffart und Dummheit einander heira-
then, so haben sie ein Töchterlein, das heisst
Narrheit
130 Wenn Hoffart wohl röche, so wären alle Dör-
fer und Städte voll Geruch.
131 Wenn man hoffart veracht, so hengt sie die
Flügel. — Lehmann , i^i , ZZ.
Dan.: Foragter man hoffart, laa hienger den strax med
vingeme. (Prot, dan., 293.)
132 Wer auff Hoffart borgt, der tregt zuletzt ge-
flickte Schuh. — /Vtri. //, 685; Körte, 2907: Sim-
rock, 4842; liraun, l. 1423.
133 Wer die Hoffart tödten will, muss sie verachten.
„Verachtung ist der Hoffart Tod."
134 Wer Hoffart ein Krankheit, so weren schon
viel todt — Perri. ii, 6ö8; Schotlel , niX.^ : Gruter.
in, 96: Körte. 2908^.
Dan.: Var hoffaardighed en sygdom, vare faa innd. (Prot,
dan. , 2'H.)
135 Wer in Hoffart galopirt, Schande hinterm Sattel
führt.
It.: Quando la suporbia cavaica, la rovina e la vergogna
le vanno in groppa. (taztaglia, 366, 5.^
13G Wer sich der Hoffart nur beflcist, (den) der Fuchs
in keiner arbeit beist. — //tf«i«ch , 266 , si.
137 Wer sich vor Hoffart hüten mag, versetzt dem
Teufel einen schweren Schlag. — Bacmeitter, i9.
138 Wer über sich mit Hoffart will, der verfehlet
gar sein Spiel.
139 Wo Hoffart aufgeht, geht Glück unter.
140 Wo hoffarth ist, da ist auch schmach. — Ehe-
ring , III. 29.
• 141 Er weiss nicht, wie er vor Hoffart einhergehen
soll. — Mayer, I, 214.
• 142 Er weiss vor Hoffart nicht, wo jm der Ars
stehet. — Westfhai, Hoffartatetiffel im Thealrum Dia»
bolorum. 379''.
*143 Es ist stinkende Hoffahrt. (Oberiftemich.)
D. i. «ehr grosse.
• 144 Wäre Hoflart ein Wohlgeruch, er wäre eitel
Bisam. — Körte, 2908 <:; Braun. /, 1428.
*145 Wäre Hoffart eine Kunst, so war* er längst
Doctor. — Schotlel, 1121*; Sailer. 303; Körte, 2908».
„Wir ■chelmen, «o bald einer ein Oriechiach Vocabel
kan, wissen wir vor Hoffiort nicht, wo wir bleibensol-
len." (Luther, Hautpottme.)
HoJRrtfg-
1 Du bist hoffertig, ich glaub, du kompst von
der hohen Schule her. — EyerinQ , I. 787.
2 Er ist so hoffärtig, er möchte Milch geben,
und meint, er hab' ein Kind ins Kloster ge-
than. — KlotterMpiegel , 5, 17.
3 Es ist nichts hoffertiger denn ein armer Mann, I
der reich wird, — fwri, //, 275.
4 Es will niemand eem hoffärtig heissen, aber
man trägt die Nase gern hoch.
Dan.: Ingen vil hede hofferdig, og Ingen kiendea ved
ydmyg. (Prop. dan., 294.;
ö Sei nicht hoffartig im Glück, und im Unglück
verzage nicht
6 Wer einen hoffertig nennt, ist eben so viel, als
ob man jhn einen Narren gescholten. — Leh-
mann, 394, 37.
•7 Hei is so häuferdig ässe der Duiwel. (Büren.)
•8 Hei is so häuferdig, dat 'e stinket. (Büren.)
Dan. : Saa hoffnrdig at han stinker ; kiendor sig ei selv.
(Prov. dan. , 294.;
Hoflärtiffer.
Der Hoffartige keifet immer. — Körte, 2909.
Hofiärtiffes.
Es ist nichts Hoffartigeres als ein armer Mann,
der reich wird.
Engl. : Thero is no pride to the anriehed beggar's. (Gaal, 900.;
Erz. : 11 n'est orgaeil quo de pauvre enrichi. (Qaai , 9\M.)
Ung. : A ssogönybol lett gasdag leg kovälbyobb. (Gaal, 90U.;
HofBartsnarr.
Zwei Hoffartsnarrcn haben auf Einem Esel nicht
Platz.
HoU. : Twee hoovaardigen können het op Mnen nel niet
uithouden. (Uarrebmnie, /, 333.;
HofflurtMohlM.
*Et äs en Hifertsschäss. (Siehenimrg.sächt.) — Fnm-
mann, V. 34, 54.
Hoff- auf- den- Tod.
Höp-up-den-död kan ök enmol starwen. — Seham-
hach. II, 236.
Wer auf den Tod eines andern hofft, stirbt nicht
selten eher als dieser.
Hoffen.
1 liesser zu Tode gehofft, als zu Tode gezweifelt
2 Der hofft, verlest sich offl auff ein Ding wie
der Bock auff seine Homer. — /.fffcmann, '897, 40.
3 Es ist ungewiss Hoffen auff vngelegte Eyer. —
Lehmann, 11, 136, 61.
4 Hapen un Harren mäkt manken to'n Narren.
— Ilauskalender . I.
b Hoff' auf Gott in aller Noth.
6 Hoff des bessern vnd warte desa ärgsten. —
Lehmatm , 395 , 6.
7 Hoff nicht zu heftig auf ein sach, dir wird sonst
zuviel vngemach. — Petri, ll, 382.
8 Hoff, was zu hoffen ist. — Frandi, /, 157*.
9 Hoffe auf fremden Brei, aber sorge, dass dein
eigener im Ofen sei.
10 Hoffe nicht auf eitles Gut, so behältst du guten
Muth.
Lot.: Mitte leves spes et oertamina divitiarom. (Sey-
botd, 309.;
11 Hoffe, vielleicht wird's morgen besser. -- Leh-
mann, 11,267 , 79.
B5bm.: Netraff nad^e, kdjiseBle deje. (Öelakovtky, 108.;
Dan.: Haab, i morgen bliver det bedre. (Prov. dan. , 263.;
It.: 8pera bene, che bene haveral. (Piutaplia, 362, i.)
12 Hoffe, was du wünschest, und leide, was du
musst 1
Dan.: Man man haabe og ^nske hvad num vü, men lide
taalmodeligen hvad vederfares. (Prov. dan., 263.;
13 Hoffen darff man nicht kauffen. — Lehmann, 395, 9.
14 Hoffen ist ein süss leben. — Gruter, lll, io.
15 Hoffen ist ein süss Leiden.
Lat.: Speramus, quae volnmus, sed qnod acciderit, fera-
mns. (Cicero.) (PMlippi, II, 197.; - Spee miseria est
dalclSBlma. (Eroberg, 575; Seybold, 579.;
16 Hoffen ist ein vngewiss Gut. — Lehmann, II, 256, 64.
17 Hoffen und Träumen lässt vieles versäumen.
18 Hoffen und Wünschens geht viel in einen Sack.
19 Hoffen und Zweifeln kommen aus Einem Seckel.
Lat. : Dum Spiro , spero , sed dnbito deinde, quis ero. (Bin-
der II, 978; Gärtner, 188.;
20 Hoffen vnd harren macht grosse (manchen zum)
Narren. — Eyering. III, 33; Pein, II. 382; Gruter, 1, 48;
///, 60; Lehmann, 395, 16; Lehmann. II, 256, 63; Loten-
darf II, 17; Fischer, Psalter» 67*^; Blum, 64; Pislor..
F,61; Hüller, 30, 1; Eitelein, 317; Seybold, 172; Vene-
dey,73: Simrock, 4862; Körte, 3910: Parömiakon, 2994;
719
Hoffen
Hoffetod — > Hoffiouumstropfen 720
Uavtr I, 99 o. 118; Lokrtngd, 1, 371; Reiniberg II, 173:
Braun, /. 1439; fär Waldeck: Curlze, Hi, 878.
„Hau sagt, dM boffm Tnd dM harren macht mancben
waUen mann anm narren.« (Waidia, I, 4, 33.; „Wie
man denn ipricbt, hoffen md harren da« macht manchen
grossen Narren.*' (ff. Sacht, II.LXXll, l.) Letting
(XI, 2, 3Sa) hat: Hoffen und Harren macht grosse
Narren. — Man kann leicht an viel hoffen , wie das Mftd-
oben mit dem Milchtopf; aber „etwas hoffen und sorgen
mass der Mensch fDr den kommenden Morgen, dass
er die Schwere des Daseins ertrage nnd das erdrückende
Gleichmass der Tage". (SchUUr.) Die Bussen sacren:
Auf der Wiese der Hoffnung weiden viele Narren. Und :
Mancher, der mit dem Hoffen fertig ist, legt sich anfs
Harren. (AUmann VI, 388 n. 474; Heinsbery tl, 1.3».;
Dän.i Haabe og vento er giekkesrente. (Bohn I, 373; Prot,
dan., 263.;
Fr».: On est souvent dupö par l'espoir. (Goal, 901; Star-
schedel, 408.;
It.: Chi uccella a speranza, prende nebbia. — La speransa
molte Tolte inganna. (Pattagiia, 368, 1.)
Lat.: FalUtur augurio spos bona saepo sao. (Oeid.) (Bin-
der l, 511; //, 1084; Fischer, 8!), U; Kruse, 302; 8ckol^^
heim, F, 2; Gaal, 901.; — Spes alit et fallit (Qaal, 903.;
— Spes reficit dominum, fallit et ipsa suum. (Binder
I, 1679; /y,3195; Ü artner , 189; Seybold, 580; PhiUppi,
I, 198.;
21 Hoffen vnd meinen trösten wol, gereth doch
selten, wie es soll. — Petri, n, 382.
22 Hoffen von dreien ist verloren: ein Edler vom
Schlechten, ein Frommer vom Ungerechten,
der Weise vom Thoren.
23 Ich hoffe noch und zweifle doch. — Lehmann,
277,23; Simmck, 4863.
24 Ich hofft' und ich dacht^ hat manchen zum Bettler
(Narren) gemacht.
B<M.: Hopen en dnchten doet velen ▼enrachten. (Harre-
bomie, in, 33.;
25 Man hofit auf Besserung, aber es wird immer
ärger (schlimmer).
26 Man hofft gern, was man wünscht.
27 Man hoffte^ wenn der Baum noch blüht, er werde
grute Aepfel geben, aber er hält nicht Farbe.
Böhm.: Yidjckj se ned^Je, jak se kdo nad^'e. (Cela-
kotsky, 198.;
28 Man hofft, so lange man lebt.
Die Bussen: Wer der Hoffnung entsagt, entsagt auch
dem Qiack. (AUmann VI, 452.; Die Hindus: So lange
Leben da ist, ist die Welt vor mir. Die Perser: So
lange die Wurzel im Wasser ist, ist Hoffnung auf
Frucht da. So lange Athem ist, ist Hoffnung da. In
einem Athen sind tausend Hoffnungen. Die Venetier :
Die Hoffnung ist das Letste, was stirbt. (Reinsberg
II, 140.;
Böhm.: Doknd ^lovek üsty xiv&, nech Tseho nadeji miv&.
— Donfsj sm^le, dokudduiey tele. (Öelakovsky , 198.;
Dan.: Saa Innge der er lir, er der haab. (delakottkg, 198.;
— Man skal haabe til biertet briiter. (Prot. dan. , 264.)
Bngl.: While there is Ufe, there is hope. (Oaal, 901v)
Soll. : Zoo lang er leveo is, is er hoop. (ffarrebomee, I, 332.;
/(.; Insin che t'ö fiato t'ö speransa. (Goal, 904.;
Lat.: Dum Spiro, spero. (Egeria,'A; Binder I, 384; II, »78;
Faseliua, 70; PhiUppi, I, 128.; — Sperandum est vivo,
non est spes ulla sepultii. (Binder I, 1677; //, 8190;
Seybold, 578; PhiUppi, II, 197.;
Poln.: Föki Jedno cstowiek siewa, wssystkiego si^ niech
spodxiewa. — Spodsiewaj sif jmiele, pöki dusz« w ciele.
(Öelakovskyy 198.)
29 Man muss allzeit das beste hoffen vnd dz böse
gewarten. — Lehmann, II, 408, 15.
30 Man mutt't beste hapen, 't schlimmste kummt
an dat wohl. — BvoTen, 833: Ha\ukaUnder, I.
31 Man soll das best hoffen, das böss kompt wol
von sich selbst. — Lehmann, 396, 86.
Dan. : Du skal altid haabes til det best. (Prop. dan. , 293.;
32 Man soll das Beste hoffen und das Schlimme
tragen.
Ftm.: 8'attendre n*est pas le bon moyen de s'entendre.
(Cahier, 141.;
lat.: Speremus, quae volumusi sed quod acoiderit feramus.
(Seybold, 578.;
33 Nichts hoffen und nichts scheun soll des Ju-
risten Wahlspruch sein. — Einfälle, 407.
34 Viel hoffen und das Wenige halten.
Böhm. : V nadfji mnoha m41a se nespoustij. (Öelakovtky, 199.;
Poln.: W nadsiejt wielamalanieopussosaj. (öelakovtky, 199.)
35 Von hoffen hat man weder zu essen noch zu
trinken. — LOtmann, S96, 26; Binder II. 3383.
Die Bussen: Die Hoffenden titsen an Fassen der
Habeaden. (Altmann VI, 453J
36 Was man am ehesten hoffl, geschjeht am we-
nigsten.
Lat. : Ubi maxima spes , ibi minima spes. (Binder II, 3383 ;
Lehmann, 395.;
37 Was man am meisten hofft, geht am ersten fehl.
Dan.: Det man tit haabes, meest skeer mindst. (Prof.
dan. , 273.;
38 Was man hofft, glaubt man gem.
Lat. : Hoc facile credunt , quod nimis miseri volunt. (Phi-
Uppi, II, 178.;
39 Was man hofft, schickt sich oft.
40 Wenn man's am wenigsten hofft, liegt ein Fisch
in den Reusen.
Lat.: Que minime reris do gurgite pisce frneris.
41 Wer hoffen kann aus gutem Grund, der find
sein Trost zu aller Stund. — Petri, 1, 104.
42 Wer hoffen und harren kann, der ist (bleibt)
ein unverdorben Mann. — S^or. 910.
Lat.: Bebns in adversis animum submittere noli ; spera
retine. (Cato.) (Binder I, 1537; //, 2930 ; Fitcher.Vif*,^)
— BebUB in adversis melius sperare memento. (Fischer,
199, 6; Seybold, 522; Sutor, 910.;
43 Wer hofft auff die Chulle (Erlösung), is bald
mechulle (verarmt, verdorben). — Tendinu. 915.
44 Wer hofft, das er nit haben mag, macht sei-
nem Herzen grosse Plag.
Lat.: Cum spes f^ustratur, non spes, sed poena rocatur.
(Sutor, 911.;
45 Wer hofft, einen Stein auf eines andern Grab
zu legen, der legt ihn auf sein eigenes.
46 Wer hofft in Gott, wird nicht zu Spott. — Htm:, u.
Hausinschrift in der Schweix.
47 Wer hofft und meint, er hab*s schon ganz, der
hat den glatten Aal beim Schwanz.
Die Walacben : Wer hofft, so lang er lebt, stirbt arm.
(Heinsberg II, 139.;
Dan,: Jeg haaber nok, men tvivler dog. — Pik paa kubcn,
hun giver rel end nu en svatrm. (Prot. dan. , 863.;
48 Wer nicht hofft ein Gut, fürchtet kein Uebel.
— U'ificW«r, XIX, 38.
49 Wer nichts hofft, dem geht nichts fehl.
It. : Chi nulla puö sperar , nulla disperL {Pastaglia , 362 , 8.;
50 Wer nichts hofft, fiirchtet auch nichts.
It.: Disperato dolor, chi non sa prode. (Cahier, 3900J —
Nulla teme, chi nulla spera. (PastagUa, 371, 9.)
51 Wer viel hofft, der muss viel sorgen, es gehe
zurück heut oder morgen. — Ldtmann. S9i, 14:
//. Sachs, LXXII, 1.
Dan.: Hvo meget haaber haver sorgen, det gaaer tilbags
i dag eUer morgen.
52 Wer viel hofft, täuscht sich oft.
53 Wer will hoffen, der muss wagen.
54 Wer's hofft \ der hats wie der Aal beym Schwantz.
— Lehmann, 396, 27.
>) Nämlich irgendein grosses Glttck.
55 Wir hoffen, Gott gibt's.
56 Wir hoffen, so lang uns der athem im leib. —
Tappiu$,m^: Lehmann, /7, 856, 423.
tat.: Aegroto dum anima est, spes est. (Erasm.: Tu-
pius, 218 b.; ^
•57 Er hofil noch Papst zu werden. — Mayer, l, 99.
*58 Ich habe drauf gehofft, wie das Kind auf den
heiligen Christ.
Hoffetod.
1 Hapedöd levt am längsten. (Ostfries.) — fVwH-
mann, Y. 429, 513; Eichwald, 327; Bueren, MO; Bam-
kalender, HL
2 Hoapedäutstierwetnit. (Soesuj — Firm«n(cft,/,S4S.4;
für herlohn: Woetle, 69, 117; für Walieek: Cmtte,
345, S89; für den Harz: Lohrengel, I, 372.
Hoffetod stirbt nicht. — Einer, auf daaien ^«d j^
mand hofft.
3 Hoepedäut head keine Näut (Bären.)
4 Höpcdöd lewet wol. — Schambach, U, SS&.
Gehoflter Tod lebt wohL Deijeniga , auf fla»s>ii Tod
gehofft wird, lebt lange, Jedenfalla U&ctt all «ik
welche seinen Tod wOnsohea.
Wer viel Uoffmänner hat, wird alt (^tQ
HoAnaxmstropfen.
*Sei hewwt Hoffinaimsdröppe gednmke. (ün/rmmj
— FriteMier , 9».
Zur Beseiohnuiur dar nntiwsngarsrtiafi AbA #rfb
sind eüM Mang« fiadenaartta TPriiaMsw» ^iIb iIs.sm
I
Hofttitiiig
Hoffnung
722
▼«no%teden«ii Anffatinogen, Siimmungan und BUdnofi-
mVoten hervurgreffAtisen alud unti üugewmdt werdeti.
Einet Toir liaodtichrit'tlioii zaRcgangoiiVD Sammlung L>nl>
D«l3ni« icb foigeodo: Em aind Autaiciitea bei ilir rot-
baaden. Sie h»t atifgcnouimen. Sie hnt «miifaniicn.
Sio seht Ibrtr £atbiQrjuu^* cntKO^^n. S<« liftt gofiiDwen-
Sie limt gfllsdeu. Sie t:«ht oiclit mehr Uii|ic. Sie wird
ibrem Getten oinen Erben echcnkcn. Der heilige öeist
bskt lie geic^Dct, Sie iat in guter UofTnaDfr. 8if^ iit
ku|t«lrtuid. 8i« wird io» KluJbett koromeo. Sic ar-
beitet «m Kiodcnouge. Da« MatterglOck lücbelt ihr«
Sie siebt ihrer Niederkunft entgügen. £■ wird Nuoh-
kommAQacbfrfi gebon. Hi& bat eino I •■'-""■'■ < nnbuugcn.
Hie iat autu Taiuboar gewurdt'D. *^ ! Uetl. äiii
iit (n Bvai;Rn«t«n i ibt«rotsiin(PU j ^ie foM
In dl* Wo'-» ' • '^''» iit i.. .M.I ...=. .Vaajor gtf*
gangcin. " lor) »nbloini. Wie i«t hops.
Iat »ufdttni null •- " ,-T 1 . r-: Sio geht
Dftch Hioicben ' ' nach der
H«rbergt Bei , uoch: Sie
hat auf die Angel K<-'L"^^<'<i- -^i' iwst um Aj'inu^ 8io Iat
befallen. Sie iat su Fall gekommen. Sie iat schwer au
T\xn. äle geht (Unat) nicht mit eich allein. Sie hii.t
•in Quellkoru rertchluokt. Bio trftgt etwfti auter der
SohOn«. Sie iat in« ärjintDcrli^Id gesprangen. (In Erm-
I»n<l, um Schwangerauh aft vor der Ehe xu beaeichiieuO
Mit ikr Ufa unHchti;;. Sie Iat rerbuLauat. 8ia tat auf
ftitder Wetter. £lr Cea wat ongodreUt. de 6ss lo. S«
Om not gode Dag, Se i^*% ter Ouhall gekain«. Se ösi
%Q wit alt «le Muttflrkf «Ud. Hi ehr ö»» togeeigl. Um
sa B^gen: Sie iat «chwangcr , boiaat ea in den Mlune-
ilkUgern: Sin apHct Ki Im r umb« Urimcl « dann« alu apDle
nmbe Boueo. ( i' Aelmliuh redeu die Kran»
Msen, am die M' iift einet Frau nnatidoinen,
Ton „Ti*r Füi».- ^<Jiuhcn". Oder tin »itgo« .
Sic Iat betAdoo. bii tH!. k*^**«™"«*. Sie laat ftir awfi. In
Italien heUat o»: Hie hat »wci Fuaae in einen Sohnh
^•eetJif. In Toarana: 8io loirlot an d«ppetter MiU oder
AD iWBl Oeachlingen. In MuiUud : Sie iat xä Fracht
gekommen. In Spanien : Siv>^ Iat roll. la J^urtugai: Sie
iat gehindert, (Hfin*tHrnt V/t, Vi.)
/>d>i. ■ UuQ lod ain lykko akee. (Pr&9. dan,, 401.J
fioAttuos.
tl A 1160
VIII.
Die
S An Hol
Frt.: Vi!
8 Bey U
3»S.
ööbli 88 alt lung^h Sial. (Amrum.) — Haupt,
VIH. U9. sao. Johamm. 151-
Die HuffMiing iat ein l*ug«t 8««.
S An HoffnuniT und gespannlem Tuche gebt viel ab.
Frt.: Viii vtiiad n'eat paa avald.
S Bey Hoffnung ist all weg zwexffel. — Lehmann,
jy&. 12.
4 Der Hoffnung Licht verlischt dem Griten nicht.
n,.' L'vütlnta co$A oh'ahbandnoa l'huomo 6 la speranjea.
(FiU*uj;Ua. Mi, «.;
l0t.: quid onu ap«r«mtta aoutntta. (VirfO.) (Phiti^l,
5 Die Hoffnung auf tiott Sieg rnnuthigt den
Kämpf'-T,
Ffi.- 1 ' " '^ • -^ "■* renot soulAge Je dar Labeur do
tont r, J, aiS.J
/«. : itr Wj' ga«rr{«r! U »oU ■penuiaa della
Tittoria 1 / <r- " rM,p 4ii^ ij
6 Die Uoffnutig der Frommen fehlet nicht, denn
was Bii" gliiuben, '1'^ <'.-.rl,icbt.
„DleHofftiuttgcngrit. «indProphejeiungen;
die Beaorgnixiie nr.hlr ts auch." (L. It6rȴ,
7 Die Hoffnung hat im Tod nicht statt.
^ 8 Die Hoffnung hat raKche Pferde, aber sie brm-
■ gen keinen Mistwa^^on von der Stelle.
^^^_ Die Kiiitpn: I>iü IJiiale der HofTnnng traben, dicT«-
^^^L^1«V* «her bleibt am Ort. (AUmaHn Vf, iV3i.)
^^^■)ie Hoffnung hat viel BeeiUungen über dem
^^m Meer.
^^^H, Dte Hoffnung bat voruehuie VarwAadUit, layao di«
^^^F" BoM«n. (MtmaKH V!, fMt.)
10 Die Hoffutmg iat der Trikghdt (nnfruchtbare)
Tochter.
11 Die Hoffnung i«t der Tratan eiueii Wachenden,
8o erkliute icbbU AriitotelM die HvSnunij. (EiH'
If T lüg ist des ßaut?rn Schüttboden.
\ l>. . ; fader agenBaAdei» <bonden). (rto». (tun.,
JM ijt u. -HA)
HIs Die n'><'TrHMirT i«it i'iri V.l. viJit dem einer die
MT Sei . iaso and wenige
V der, -T./fl.W.
U Dif 11 1 I "üt et« bnu S««!!, dnrun aich viele
(wir Uli' i*lle) ru toät riehen, — Lthmiwn.
Die Ruaaea aagen: Uii«or.' loUi«? nr.flTaung iit imioPT
dA« Orab, - Bie Hott': n, »n deto
mfkn iicli XU Tode v. i u. ifi'i.)
Die Rh wen : Hoffnung <i viel Nar'
ren tanaeu- (Atlttiann ij, IIb... iJor liüilende gleicht
«itieni Niu-ren, der QnabUaMg an eincra ä«ile siebt, am
dem nohwereu KJOpfwl t-ujtr KiL-*i<iJulocke ru bewegen.
(AUmaftH yi, <dßj ' "iieu «ine durch
nichta xu eriohatiertj Uretagoar, von
dem akben «ilaaben .,-. -., ulit ibrea Kötilg«
Arthur, deaaen Tod ai« iiuch immer üeaw»if«lu. (Hrin*-
b*rg 1% 12» J
Dan:- fl&ikhtft er et aeg hvoraf oos tnaat btomxnen, «n
auficii viden, on tredie akallou. (Bokt I. 872l.>
tat.: Credala vitam apea fovet, et meliut orM (ore t«»'-
per ait. (Gaoi, ^Ot.)
15 Die Hoffnung ist ein *«fis8C8 Leiden. — Sej/bM, 57».
Iti Dcää Hoüiiung ist uiiisuntt, der sich verl&^at
auf Toi »eis Gunst. — SiijUtd, ira.
tat.: Foliitur aut fklUt, qui vuigi poQiJet ab OT«. (S^jT
tn<til. 171»,;
17 Die Hoffnung ist unser, der Auagting Gottes. —
Sniifr, 21S. SimrtKk, ««77; Hörte. 2«19.
Iat,: Spee lo nobia, in Doo axitu». {liffiHa, SSO; Phi-
lippi, !f, lya.;
Id Die Hoffnung mancher Leute feilt in Bnumen.
Hü.. jo4.;
19 Die Hoffnung lä«st keiner fahren, der ins Exil
geht. (MiQT.)
20 Die Hoffnung sAttigt nicht.
Fr:. : Follp espärance de^öU rhommc. (Irrtra-r , //, 334,*
21 Die Hoffnung trägt die Beute dahin.
LtU.z Spp» eerrat »fflicto«. (fiaaX, 902.)
Vng,: A remdnyeifrg tartya ax embert, (Oaat, W2.)
22 Die Hoffnung wird leicht zu Wasser. — Mcking, sis.
Fr:.: T.'üapoir oat riebe eu illusioua. — Tonte» cea belle»
oapär^nceB «e «ont enrol^ea.
33 Die Hoffnungen der Schurken sind eitel faule
Gurken.
X-a/. - Improba nunquam apea laetata diu oat. (Oant, SOO.;
*j4 Durch Hoffnung tliu begehren» du wolst ein
Sfüldiü Wagen han, dir wird doch kaum ein
{ud darvon. — Gruhrr, lU. 24, Lehmamt tt, 8», J98.
2a Eitle Hoffnung ist ein grosser Gewinn.
//..- Aaaai guadagna ohi vauo «perar perdo. (('ahifir, 3ttS.>
26 Es gehet nicht einem jeden auch »einer hoff-
nunijr (oder: wie er gern wolt). — flmhch,
tsia.ßö.
27 Für Hoffnung vil geben, ist misslich. — lleniMth,
13trS. 47,
28 Gute Hoffnung ist besser als schlechter Besitz.
— /(rirwfrrrj/ IV, 9.
Eine gehofft« Erbacfaaft iat wonig-ittns angniiflimt-r als
eine gewouneDo Sebuldonlait. vt f »nig*
aumtuel aüaeer iitalB«iiieerhalteii> ' i,;b.)
//.;/. . Eni«! goede h<mp 1« Ueter dan Hing.
..r^, /. .1.12.;
mae buen« eaperaua« qu» min pnaesioD. (t^on
29 Uet mich hoffnuug nicht ernchrt, amiut hct
mich lung vcrrerth. — LaitudoT] in Scue JahrL.
1S67.S. X66.
30 Hoffnung auf Gewimi macht die Fasse leicht.
Lai.: Ex praemtl spe labarit Üt aolatiani. (PhiUppi.
I. 145.;
31 Hof&iuug beredt sich selbst, der alte Wolff
werde noch fromb werden. — JLtA »*«»«, 395, 8,
32 Hoffnung hetreugt^ witz vnd veraunfil. — lefe-
33 Hoffnuni: bringl Frewd vnd muth. — P«m, i/,8M.
t" L^en: Bei gntet HofTnung hat auob
du- Jg«n. (Erdmann' t Reiten im Inntm
«u« 1 liii.}
34 Hoffnung bringt kein nxktt ins Hauss. — Uli,
mtimt. m. 1%
35 Hoffnung darff mau uit kauffeii- — /Vrr» . // , 3S2»
tlrMler. f. *«. »rnwcA, 6iS, U, Simmck , 4>i7i , Urawt,
r. UM, Kfirtf, »I».
30 Hoffnung dotf ton» iiiacht die arbeit leicht. —
rruadl. ;««$*, L«Jttn«tnn. O» MT. 4L
46
728
HoffhuDg
Hoffnong
724
37 Hoffnung erhält, wenn Unglück fallt. — Sim-
rock , 9876; Körte, 2914.
D«r Graf Wilhelm Ton Bttckeburg hatte iicb aus dem
lateinischen Spea den Denkipmch 'gebildet: Silence,
Patience , Eapennce, SonmiMion.
ffoU.: AI i« hoop wijd, coorage hoopt altijd. (Harrt-
bomee, I, 332.J
38 Hoffnung ernehrt mich für vnd hin, ob ich
gleich ofil im vnglück bin. — Petri, 11, S88.
39 Hoffnung fährt so schnell, dass ein beladener
Bauemwagen nicht folgen kann.
Die Bntsen: Die Hoffnnng iat eine Trojka, die mit
raseben Pferden dahinfli^; kommt sie am Thor der
Erfallongan, findet sie'i meist Tertchloeten. (Altmann
VI, 464.;
40 Hoffnung hat einen tiefen Grund.
Böhm.: Nad^je m& hlabok6 dno. (Ötlakovtky, Idü.)
41 Hoffnung in Gott kennt keine Noth.
Böhm.: MÄj ty nadeji t bo*e, a chUb prote t To«e. (Ök-
lakovtky, 198.)
42 Hoffnung in Leiden, Demuth in Freuden. —
llerU, 72.
43 Hoffnung in Noth ist der höchste Trost. —
Pelri, I, 46.
44 Hoffnung ist das Brot des Elenden.
Auch die Bniaen sagen : Die Uofbang ist mehr eine
Speise der Armen als der Reichen. (AUmann VI, 388.;
Frz.: L'espörance est le pain des misärables. (Kritzin-
ger, »86.;
Holl : De hoop is het brood der ellendigen. (Harrebomee,
I, 332.;
It.: La speranza 6 il pane de mlaeri. (Goal, 904.; — La
spersDsa il patrlmuuio de^ bisognosL (Paszagtia , 362 , 3.;
45 Hoffnung ist der Geduld Blasebalg. — Sutor. 998.
Frz.: En esp^rance et patience fait hon Tiyre. (Leroux,
I, 218.;
46 Hoffnung ist der Seelen Speiss. — P^ri, I, 56.
Die Ferser: Die Hoffnung ist besser denn Speise.
Dann sagen die Venetier: Die Hoffnong ist immer grUn.
Die Bussen : Im Belebe der Hoffnnng gibt's keinen Win-
ter. (Heinsberg II, 140.; „Nicht das Ziel, sondern die
Bahn macht uns glücklich. Auf dieser begleitet uns
die Hoffcung, aber ,an jenem erwartet uns Müdigkeit
und EkeL Daher prallen wir immer, gleich den Engeln
auf der Kegelbahn, Tom erruichteu Ziele au einer neuen
Laufbahn zurück und prinumeriren auf neues Glück
durch Ekel am alten." (Jean Paul, detsen Lebfn von
Döring.)
47 Hoffnung ist der Wachenden Sorg. — Lehmann,
II, 266. 65.
48 Hoffnung ist des Armen Reichtlium.
Dan. : Jeg giffver ikke mit haab für hundrede mark. (Prot,
dan. , 23U u. 263.;
49 Hoffnung ist des Lebens Zehrpfennig.
Sie theilt unsere Wiege, flattert vor dem Knaben her
wie ein bunter Schmetterling, gebt dem mntliiger stre-
benden Jünglinge zur Seite bin . ihm auf heitere Femen
deutend, und umwindet mit Blumen den Wanderstab
des Greises; sie lebt daher in den Sprichwörtern aller
Völker. Hoffnung liat einen tiefen Grund, sagen die
Czechen. Die Welt ruht auf der Hoffnung, die Perser.
Ein afrikanischer Negerstamm sagt; Hoffnung ist der
Pfeiler der Welt. (RftRsberg II. 140.;
Böhm.: Nadeje t prftci poteoha. (Öelukovakg, 1^8.)
Poln.: Nadzieja w pracy uoiecba. (Öelakovtki/ ,1199.)
50 Hoffnung ist die beste Arznei.
Dan.: Hvor der er haab til livet, er vand Isgedom. (Prov.
dan. , 263.;
51 Hoffnung ist die (unfruchtbare) Tochter der
Trägheit.
52 Hoffnung ist ein faul (mürb) Seyl. — Lehmann,
395 , 4.
53 Hoffnung ist ein gutes Frühstück, aber ein
schlechtes Abendbrot.
Böhm.: Nadeje dobrö snfdani, ale zl& Teuere, (öela-
kuesky, lyS.;
Enyl.: Hope ia a good breakfast, bnt a bad supper. (Öe-
lakortky, 198.;
54 Hoffnung ist ein pein: wart biss ein gebraten
Lerch ins Maul fleucht. — L^munn, 896, 32.
55 Hoffnung ist ein Schiff mit einem Mast von
Stroh.
56 Hoffnung ist ein Seil, auf dem viel Narren tanzen.
Der HoffnungsqueU der gutmttthigen Einfalt ist nn-
veraiegbar.
57 Hoffnung ist ein süsses Leiden.
Dan.: Haabei tr tt i^d« Udande (patiio doloit). (Prot,
dan.,26t0
58 Hoffnung ist ein Traum der Wachenden. — Leh-
mann , 395 , 4.
Die Bussen: Die Hoffnnng ist eine gross« Dichteria.
aber ihre Verse kommen nicht auf die Naohwelt. (AU-
mann VI, 511.;
59 Hoffnung ist eines wachenden süsser Traum. —
Petn, U, 383.
Die Bossen-: Hoffnung malt immer mit Goldfarbe.
(AUmanm VI, 455.;
60 Hoffnung ist im vnglück der beste trost — Leh-
mann, 396, 24; Strme, 21.
Die Spanier: Hoflhong ist der Zehrpfennig der L'n-
glflcklichen.
Böhm. : Donfej , nesonfej, bdh tr^j B tebou. (öetakovsky , IS^.J
Dan. : Haabet er modgangs jderste tr0st. ^/Vo«. dan. . JCi.j
Holt.: Als de hoop ons de band biedt, dan verdriet gooue
kwelling. — Hoop ia leidens troost. (Harrebomee, /, Xii.)
(Ist im Hollindischen doppelsinnig, da man auch an
das Unglück der Stadt Leyden, 1574, denken kann.)
It.: L'afflizione colla speme si eonsola. (Paszaglia, 4.;|
61 Hoffnung ist leidens trost. — Petn, II, 983.
62 Hoffnung ist vnverschambt vnd blind, darnach die
Leut gefangen sind. — PetH, n, 383 : Henieck. 406, 24.
63 Hoffnung ist zu allen Dingen gut, auch dem
Feigen gibt sie Muth.
Lat.: Saepe ignaTum feoit fortem spes et extpectatio.
(PhiUppi, II, 162.;
64 Hoffrmng lasset nicht zu schänden werden. —
Lehmann, II, 266, 66; Rom. 5,5; Teuer, 376; MüUcr,
80,2; Reche. 1,16; Teller, »16: Stmrodc. 4674; KOrte,
2913 u. 3623; Braun, I, 1435; Ramann, l. Pred., II, 4;
Rnasberif II, 140; Gedaakentpdne au$ der Briefta$che eine»
von der spanUchen Inquisition Verurtheilten (Beriin 1795),
Nr. 117; für Waldedi: Curtze, 344. 375.
Engl.: If it were not for bope, tbe heart would break.
(Oaat, 902.;
/V«.: L'espöranoe est le pain des malheureux. — L'espoir
ne confond point. — L'espoir soutlent tonjoors. (8t€U-'
schfdel, 408.;
It.: Chi Tire a speranza, fa Ia fresca danza. — La spe*
ranza ö sempre Terde, e'I desiderio mai non manca.
(Gaal, 902.;
Lat.: Sola spes inter homines hon um est numen. (Phi-
Uppi , II, 194.; — Spes laqueo rolucres , spes captat amn-
dine pisces. (Eitelein, 317.; — Spes serrat afflietos.
(PhiUppi, II, 198; Seybold, 580.;
65 Hoffnung läset die Steine Brot werden und die
Ochsen kälbern.
66 Hoffnung macht den Schwachen stark.
Dan. : Haab gi0r tit feg mand k«Bk- (Prov. dan. , 263.;
67 Hoffnung macht die schwerste Bürde leichter.
Dan. : Haab om bedring gipr byrdeu let. (Prov. dan. , 263.;
68 Hoffnung macht graue Haare.
69 Hoffnung macht lang Zän vnd ein wässrigs
maul. — Lehmann, 395, 13.
Lat.: L'bi maxima spes, ibi minima res.
70 Hoffnung ohne Gott wird zu Spott.
Dan.: Vi Icve alle i haabet; men haab og tillid uden Ond
duer intet. (Prot, dan., '264.)
71 Hoffnung stösst vielen das Hertz ab. — Leh-
mann , 396 , 81.
72 Hoffnung treibt das Schiff der Narren.
Dan. : Forgieves haab gi0r narren stolt. (Prov. dan. , 263^
73 Hoffnung tröstet vnd erhebt viel traurige Hertzen.
— Petri, I, 56.
74 Hoffnung übergibt uns dem Todtengr&ber.
Lat. : Spes alant exnles. — Spes etiam Talida solator ooas-
pede vinctum, orura sonant ferro , sed oanlt inter opu.
(TibuU.) (PhiUppi. II, 198.;
75 Hoffnung überredet sich, der alte Wolf werde
noch fromm werden.
Frz.: En espörance d'avoir mieux, vit tant le lonp qn*U
devient vieux. (Kritzinger , 286*.;
76 Hoffnung und Mutti helfen über manoheii Gra-
ben. — Unterhaltungen im Plauder^übehen (KaiseralM-
tera 1846), S. 82. 2.
77 Hoffnung und Muth sind allzeit gut
Holt.: Hoop en moed is altijd goed. (Harrtbomie, /, SSfJ
78 Hoffnung verzuckert (versüsst) alle Arbeit and
Beschwerniss. — Lehmann, 395, 8; Snrmt^ML
Dan. : Haabet fors0dor all besvsrlighed. (Prm. Am. , KM.;
79 Hoffnung zu Hoffe ist ein vergüMeter Bitte-
balg. — Pe.tn,II,S9S.
Die Bitssen: Hoflhong ist der Narx«n GOta«. '£•#•
nnng ist eine Zitze, an der der Nur ttaa
zieht, ohne daie doh dae Melkflut uKk
(AUmann VI, 431 n. 441^
725
Hoffnuag
HoflFnnng
726
I
so Hoffnongen machen den Mund gross, Errali-
rungen machen ihn klein.
81 Hoßbungen and Aepfel um Oetern sind selten
ohne faule Flecke.
Di« Buken •»^en: AU« Hoffnmiff iit afl^faull.
(WttUf mannt Monatthtftt ^ IV, 586J
S2 Ich 8et2^ meine noffnung auf das Anker, tagte
Hans Quast, als er ins Schiff trat.
Sau, : Ik li«! tniJDe boop op b«t anker , jebI d« man , toeo
brt scblp vergio^. (Bamhami^f , I, XXi,)
83 In Hoffnung schweben macht süsses Leben. —
Simrock, 486». KöHt^, 2918. KörW^. 3ÖS8. HptU , «6;
Bfnm^ I. 1403,
Hkd,: Oedinge fröwtit niano{t«n mto , der doch nie b«r«*
liep gev«a. — Gedinge un*. ^ro«z«r frr»ndA glt, duine
«Dl gebe dia tomeralt. (Frttdank.) — Gedingen freuet
ouingeo kri«t und det m« bertMU tinb gefreit. ( Hol-
84 In Hoffnungen berauschen sich mehr als in Wein.
65 Lange Hoffnung, lange Marter. — /Vtn, //. 43i
86 Lange Hoffnung, langer Schmer*. — t^-tri, U, 431.
87 Man gibt nit viel umb d' Hoffnung. — Nuior, 9iJ.
88 Mao muss kleine Hoffnungen nicht eher auf-
geben, bis man grössere hat.
89 Mancher Lout Hoffnung fällt in Brunnen. ^
U^tnann. U, 410, 47.
90 Mein Hoffnung zu Gott allein, dann Trew vnd
Glauben ist worden klein. — Gruuir^ tu. «8.
L^monni, //, 4t t. 63.
91 Meine Hoffnung ist auf Gott gestellt, drum
acht' icb nicht die Ungunst dieser Welt. —
llerts, 4.
HAuetneehrift: in Kiedersaubien.
92 Mit der Hoffnung wäehnt der Muth.
•. Im bp** addit« ■aeciMi Iri«, ( Virfftt,) (t'Aihftpt . // , 197.;
93 Ohn« Hoffnung und Brot leidet der Bauer Noth.
Lai. : 8p«i allt urrlcoiM. (Tibutl) (nUippi , 1, 107 ; Sohon-
A4im, S, K.)
94 Unser iat die Hoffnung, bei Gott ist der Aus-
gang.
^Bs die
95 Was die Hoffnung malt, halt nicht Farbe.
Di« BuMan: Die Hoffnung diaU mit prtcUtig«n Fat-
beo, »bfir cie verlOichen fohoeU. f Alimann J, 4Ü1,)
96 Was Hoffnung gesponnen, ist leicht zerronnen.
97 Wen Hoffnung nicht hält, der ist arm in der
Welt.
ffolt.: Wien bot md hoop ontbreeitt, ia dearmat« Eunop
Mrde. (ffarttbeihdi, I, 53J.J
L«t. : Qui nil poteet iperftr« , deeperot nihil. (8«vMd , 492.)
98 Wenn Hoffnung nicht war', so lebt* man nicht
mehr. — Simrock, 4871.
Lat.: Spee bone d«t rirfr« , ■.nimum qaoqne apei bon* Ar-
mat, viTero ape vidi, qal morituni« ernt. (FhiUppi^
II. 19a.;
99 Wer auihoffnung Jagt, der fengt Nebel. — Leh-
mann, 403. 1 . (imdtr 11, aSftS.
Fri. ■ l.'of poWile. — Boue tonjiours Tolable. (BoriU, It,i.)
Lai,.- Auram poUiblle. — Rot» temper Tolnbilia. (Bi'tilt,
lt. 6.J
100 Wer auf Hoflimng lebt, macht den Tanz frisch.
101 Wer auff hoffnung trawt, hat auff ein Eyss ge-
bawt. — U'hmam. }!)5 . 1&. Eitdcin, 317.
,J)«nn wer »uff mich, die Qüflnoag, trawt, d«r«elb bi^t
•off ein EfBB gebawt.** (H. Sacht, £)*r ander The^
rtm Tu,^"td iw.t/ LatttT, Nltrnb«r|r IMO, LXXH, 1.;
Xj 1 a«bet iToer , pkA iji b«n boer . (Prot., dan, , :l6i^)
I L jret, et mcliua erat furo a«iBp«r ait. (Eil«'
h
Wer diL- Hoffnung nimmt, raubt dem Armen
seinen letzten Pfennig.
IK: La aperans» h 11 paoe de^ miterJ.
lOS Wer immer nur auf Hoffnung steht, will leben
^ von Korn, das noch nicht gesät; er sieht
B^ seine Kinder beim heiligen Christ, eh* er noch
^^^^ ein H.-.i.iVvtTn ist.
^ToTW^r m Unünung lebt, tanzt ohne Mnsik. —
ffrawi . /. 1481.
IM Wer i *' " fahrt» hat die ArDiaih
»fri« . (iToun
106 Wer nach der Hoffnung jagt, der fingt nebal.
— Uhmann. 395, i, Simrot* . 4A6» ; Ormm. r. 1434;
Hütte . «9U.
üng.: A rsraAnyaeg olljr is Icl el foljr mint a*rfjt. (GnaX^ 903.;
107 Wer seine Hoffnung auf Gott setit, wird mohi
zu Sohanden. — ^w^*h9r9 f, S.
108 Wer sich mit hoffnung auffhelt. der ist wie
einer, der im srhlaff träumt, als hette er wol
getruncken, rnud wenn erwacht, so dürstet
jhn noch. — lt^mani\, »i. ii,
BiKm-, : V oixi nadejl hra«ba neToi ( uemli-U donia alaala).
W' G«it\ko9*ky , 108,;
er von Hoffnung lebt, stirbt am Fasten (oder;
vor Hunger). — MüIUt, 17.11,- linmnna, Vnlen.,
IV, K, ScMevhia . 7$ : Sailn^ , 157. KArtr , 2S16. Stm-
ruck, 4«e4. Braun, I. 1433, ^'mc/ii«ier ', 1643, flvxMbfrg
U , 139.
Dia Buaaen: HoffQungaapeiae macht keinen fbtt. Hoff*
nung apeiaot wol, aber al« aSttigt nicht. (Alimanm
VI, 49S tt, bK)^.) Die Letten r Wer aiu dem Beoher der
Hoffnong trinlct, der wird vencb nachten. Die Wa-
lachen: Mit Hoftiung gelebt^ mit Sehnsncbt gestorben.
Die Peraor: Wer auf dem Wagen der Uoffuang fahrt,
der hat die Ansatb aar Goflüirtin. Nor von dem Raichen
behaupten die Buaaen , wenn aie aieh in den Wagen
der HoffnuDK setzen , pflege atcb d«a UtUclc dttmaetlhaa
vorxDtpannen. Di« Venetier: Die Hoffnung ist wie die
Mitob, hebt mau «ie auf, wird sie »aaer. Die Arabtrt
Wer von der Hoffnung lebt, IKuft (icfahr Hungere au
•terben. (Rrii^ihrrg II, 139.;
Bühni • KAr. ,»€* truity ÜT, bude-li bohat« bade dir. (Ce-
lo''
Enal. < ums nialiO inen awakehungry. C^aat.^3.)
Holt,. .;.< .;j op hoop lecfl, «terfl vau hoager. — Die
op hoop leeft, loopt geraar, van iu hct gaathnJa te ater*
▼en, (Horrtbotnee, I, ,I3'.'J
It.: Chi rive a aperanaa, munro nello apedale a atento.
(Fanagiia. 362, :■ ,- (fnnt , W!»,;
Fein.: Kto nadxiej« iyw, w&kora<U , bfdvie wieiki dsiw.
(6eiaK^9»k!/ . 199.;
9pan.: (^uien ma&o «gvoa Mper», mal 7»nt* j peor o«iia.
W'Bohn I, 'iA.(>.)
ir glebeu all der Hoffnung, es werd einmal
ein guldener Schnee fallen vnd gelt regneu. —
Ih-nuch, m^, r.9,
111 Wir hüben die Hoffnung, bei Gott steht der
Ausgang.
112 Wo Hoffnung einschläft, da wacht Hoffnung auf.
113 Wo Hoffnung wohnt, da ist immer Frühling.
Die Buaaen: Im Belobe der Hoffnung gibt «t keinea
Winter. (AÜmann VI, 406.;
114 Wo keine Hoffnung zur Gesundheit ist, soll
man die Arznei sparen. — Sc^hot&t iso.
Lat.: DeaperatlB btiam Hippoorstes Totat adhib«re in«dl>
cüuun. (Cictrv.) (Seyt>oU, l'i^.j
*llö Die Hoffnung ist in Brunnen gefallen. — S/iy-
bald, 604; Mayi/r, f. 318; Itram, l. 1438.
Lta.: Spee eadlt in irritum. (Seyiold, h79J
•IIG Die Hoffnung ist «u Wasser geworden. — Braun,
I. i4S7.
Lat,: TheaauruB carbonoB erant. (Binder I, 1740; II, S$S3;
Sucfilrr, W»; Bamely , 122; FhÜipfii, fl , »19.; — Ooa-
clamatum eat. (Seybofd, 69.)
•117 Er lebt am Cap der guten Hoffnung.
Soherxweiae von deoeo, die «ich begrilndtter oder un*
begrftndeter Hoffnung aberlasBen.
•118 Kr lebt in der Hoffnuhg wie der Schwäre«
beutler.
D. l. der Bentlor Schwara. So ungte man aoiut im
aScfaalichen Bnigebirgc, wo ein Bentler dieae« Namena
lebte, der nngeachtnt aller widrigen SchlokRalo , die ihn
betrafen, doch uititnali die Qoffjiuag verlor.
•119 Er wollte nach dem Cap der guten HoÜnnng
und kam ans VorgyV»ii'>(e der Angst.
*120 Hoffnung nicht vmb gelt kauffen. — Bv^ring, J, S08.
•131 Hoffnung vmb Geldt kauffen. — Eyennj, ///, sa
a. S14.
•122 Le»'r'» Tl<>rf„,(tjgen hegen (näiiren).
•123 Sei ug ist in den Brunnen gefallen. —
Sui . •lein, 99 ü. S19. Simrock , 1361; Paröima-
ton. 708 U. 13T3.
~ i?-li. — Do hoop
•r;
M» Asifesti We>r da» Wagsn
nren. — Sncm,
ir>attn d« rlaadea oretM««. (L4n4r9f, 1440.;
727
Hofoungtfeld — Hofhund
Hofiren — Hof leben
7S8
*126 Sie i«t j^ter Hoffimng.
SohwMtffer.
•126 Vor lauter Hofifnung werd* ich noch toll (jüd.:
meschuche). — Tendlau, 6t9: Spridm.,lZ,ti.
HoflhtmffsfekL
bau' HoflFnunßrsfeld mit Gebet und Fleiss, sa'
drein Geduld; trägt Ehrenpreis. — Kirte, 2990.
Eoflhnngwwck.
Hopesack on Topesa^ck öss schwer gefollt.
(Oftpreust.J
Hoffreundsohaft.
1 Hofffreundschafft geht bald aafif HofifTeindschaft
— Artri,//, 182.
2 HoffrreundBcha£ft hat die lenge kein Bestand.
— Pari, u. «2.
HoÜrarten.
Im Hofgarten kann auch wol eine LDie blühen.
Fr». : II avient toTent ft court qui a« p6ehe »i enoort. (Le-
rowe, II, 69.;
Eo^^td.
Hofgaul yud Hofmaul ist gut sein, aber Hof-
esel zu sein ist müeh vnd arbeit. ( 8. Hofetal i.)
— HeniMch, 1374. 56: Petn, II, 381 ; Luther'» Werke,
VI, 166; Heu»eler, 33».
Hoügresinde.
1 Es seynd drey stolze Hofgesind: ein Laus im
Grind, ein Schneider uff ein Boss und ein
Hur uff ein Schloss. — Welt und Zeit, V. 87, 35,
2 Hofgesind hängt den Mantel nach dem Wind.
Mhd.: Wer «ei der herren hofgesynd, der henck den nuui-
tel nach dem «rnd. (Uoritheim.) (Zingerle , 98.^
3 Hofgesind ist Wildprut im HimmeL
„Ist ein Fttrtt (■. d. 83 a. 119) WUdpret im Himmel,
so werden auch freilich die Amtleut oder Hofgesinde
vielmehr Wildpret drinnen sein.** (iMtker*» Werke,
VI, 165 to.;
Eofklanz.
Hofe^lanz verdirbt des Volks Finanz.
„Der Glani der Höfe ist die unntttxe Flamme , welche
da« Mark der Volker renehrt." (WeU und Zeit,
III, 41, 52.;
Hofirnade.
1 Uofgnade ist kein Dauerobst.
B5hm.: Dvorak« It^stf na tenf&kd paTn2ln6 riaf. (Öeltt-
kotiky, 245.;
Dan.: Tit den der f^des i hof-na»de, maae d^e i n&aade.
(Prot, dan., 293.;
2 Hofgnade will wohl bedeckt sein, sonst erfriert sie.
1 Hoffgunst weret ofit so lang als Wein in der
Flasch. — Lehmann, 944. 46.
2 Hofgunst ist eitel Dunst.
Böhm.: Dvorenin v lisee pansk« jako koeonr na ledj, a
jeM T o^echortoh st^evtökAch. (Ötlakovtky , 245.;
3 Hofgunst ist niemoln mit Nägel oder Holtz an-
geheflt, sondern nur mit wenig wachss an-
geklebt. — Lehmann, 945, 61.
4 Was hilfft Hoffgunst, wenn dass Lieoht ver-
leschen will. — JLchmonM, 944, 49.
Hofhalten.
• 1 Alle Tage König Artus vnd Crösus Hof halten.
— Mathety, 236 ^
•2 Er helt offen hof. — Tappiut, 70*.
* Lat.: Hand unquam areet ostiam. (Eratm,, ZVlt Top-
pius, 70».;
Sofhaltuxkff.
Wo Hofhaltung ist, da ist auch Zufuhr. —
Petri, //,805.
HofhBud.
Hofhände haben keine Herzen.
Sofheixn.
*£r spielt neun Zehntel Hofheim.
Hofhund.
1 Hofhunde vertreiben (bellen) die Baucmköter (an).
2 Hofhunde werden gefüttert, dass sie bellen.
Denn: West Brot ich esse, dM« Lied ich singe. X.
Börne (Oetammelte Sehri/ten, VI, ISi; sagt: «Ss ist die
Bestimmung der Hofhunde, dass sie bellen , dafür wer-
den sie gefattert.** Aber ^egen den eignen Herrn sollen
sie nicht belfern; denn dielUsean sagwi: Bin schlech-
ter Hofhund, der den eignen Hesm anbellt. (AUmemn
VI, 511.;
t Hofhunden ist nicht zu trauen.
Sie kommen auch oft plOtslioh ans irsandeinem Ver-
steck lutrvorgeipiciutgen «nd fahren in die Beine, ohne
dass man «ie Torber bemerkt hat. «■• i>* •*>• «Ite
Geschichte, die ewig neu bleibt, dass war Misbrlnehe
n. B. w. bekimpft, die Hofhunde mit Jedem Sohxitte,
den er Torwlrts thnt , aas ihrer Bube sehreekt." (Er-
heiterungen, 1860, Hfl. 16.;
4 Wenn der Hofhund nicht bellt, so firisst er das
Futter umsonst — SfriOiwörtergartm , 66.
ö Wer von Hofhunden (Hunden am Hofe) gebis-
sen wird, dessen Wunden schwären (eitern)
lange. — ParUmiakon, 103.
In Besag auf die B»che der Höflinge.
1 Es hofirt kein Vogel ins eigene Nest
2 Hofire mir nicht in den Kram, ehe ich ihn aus-
gelegt!
Unterbrich mich nicht in dem, was ich sagen will;
lass mich ausreden.
3 Mancher hofirt dem andern, ob er kondt einen
Riemen auss dem Evangelio schneiden. —
Pein, II, 450: HenUch, 954, 27.
4 Wenn dir jemand sehr hofirt, so hat er dich
angeschmiert oder will dich anschmieren.
*5 Er hofirt in sein eigen Nest, wie der Wiedehopf.
•6 Er hofirt sich ganz allein. — EUelein,m.
Lat.: Ipse sibi plaudit. (Eitelein, 317.;
Hofirer.
Hofierer kommen hernach selten zu ehren ; er
gewohnet des Bierkännleins. — PMri,U,zs»:
Uenisch. 816. 30.
„Was boflrer seyn, sagt das alte Sprichwort, die
kommen hernach selten an ehren; er gewohnet des
BierkAnnleins." (Mathety, 216*.;
Lat. : Publici cantores raro ad faonores peruenlnnt. (Ma-
the$y, 216».;
Hofkittel.
Reisst der Hofkittel einmal, so ist er schwer-
lich wieder zu flicken. — Malkesiu», Oiaori;
II, IXIl«».
Hofknohen.
Hofkuchen sind eitel Teig oder verbrannt
Dan,: Hof*kagea er euten blank eUer brsndt. (Freie,
dan., 295.;
Hofieben.
1 Das Hofleben ist der Füchse Paradies, der Ein-
fältigen Hölle und der Reichen Fegefeuer.
2 Das Hofleben ist der Hölle Vorstadt
Frz. : La cour est le fauzbourg de Tenfer. (Krittinger, 181^.;
3 Das Hofleben ist der schönste Weg zur Hölle»
Dan. : Hof-leraet er ofte helvedes gienyey.*(Trov. dam., 293.^
Lat.: Bxeat aula qui Tolet esse pius.
4 Das Hofieben ist ein Meer voll Klippen.
it,: lok Corte 6 un mare d'ineTitebili soogli. (PatMOfUa,
5 Das Hofieben ist ein Spital der gekränkten Hoff-
nung, ein Element des Neides, eine Schule
des Ehrgeizes, ein Markt der Falschheit
6 Das Hol leben ist eine adeliche Sklaveroi und
ein glänzendes Elend.
Dan. : HoMcYnet er eu herlig elendigbed. (iVoe. dan. , VL)
It.: La Corte b nna nobile sohiaTÜü, ed una splendid*
misera. (PatxagUa, 68, 7.;
7 Das Hofleben ist eine Badstube; die darin sind,
wollen heraus und die draussen sind, wollen
hinein. — Einfälle , 440.
8 Das Hofleben ist eino gl&nzende Dienstbarkeit
r. Die Kaiserin Anna liebte die Grftfin Tschemischaw
ihrer heitern Untcrhsltungsgabe wegen. Als die letalere
spater an geschwollenen FUssen litt, die ihr dM I
sur Pein machten, ward die iOonst der Kaiserin ela
wahres M&rtjTerthum für sie, da dieselba nicht begrei-
fen konnte, dass Untertlianen mftde werden kanae».
Anna nahm lange keine Notls von den Qaalea d«r Orl»
fbi, bis diese einmal der Ohnmacht nahe war. Jetrt
erlaubte sie derselben, sich auf den Tisch sa sttttsea
und die wittige heitere Unterhaltung fortnaetna. D»>
mit aber die Kaiserin die ungehörig« Baltaaff mitM
sähe, mnsste eine Kammerfrau Toxtrele». (▼iL_JC>-
moiren der Fürstin Daschkow Ton AUs, Bermm,
bürg 1857.)
Böhm.: Dronkf civot, stkrel« otrocfetf. — Zlvoi
sladkohofk;^. (CetakoPtky, 321.;
Fr$. : La cour est nn brillant eselaTage. (Mrtlitmmm, 10 V
Lat. : AuUoa Tito splandida miseria. (Bin4*fl, tMf XT^f
Buehler, 39; Froberg. 44; FhiUppi, I. 49 t Mti'
Poln,: Dworski ijwot, swieto» niewota (J&QOHII» ^
dwonU ilodkogonkl. (Ctlako9*i^t9f^..* '
Bofleate
9 Dm HoOeben ist gleich den Tragödienbüchero,
die sind schon eiDgebundeu und inwendig
voll Jammers. — Luthrr'f Tiichr., 4S7; Eitehin. 31«.
Die Rotaeo: Heuch«l«i Ui «tu« Tochtcir de« Bof»
l«b«n«. (Atlmann VI. 4f«6.j
10 Das Hofleben ist nichts bIb eine Schwitzbank.
— Wincklrr. XtU . h^.
li Pas llofieben ist von fem am schönsten.
Dan.: Bwlr« om hof-leTutt »t birre, «od leliv M fon^g*.
(Prot, 4an., X93.J
13 Das Hofleben kennt nur, wer am Hofö gewesen.
Dan,: Jlan kiender tant boffot, nuir man gaMsr derfrm.
(Prot. dan. , VH.)
13 Das Hofleben vermeide, eh' ns dich beneide!
14 Es ist vrob das boflcben gethan, eben wie vmb
die huener, die yra korbo sitzen vnd die
draussen frey gehen. — AgrUota L sil ; l'rmck,
I, IS»*». Prln. n. 27»; Ichmann. II, t36, S9. Körte, 299i;
ÄVJr«#,' J638. EtteliriH. 31G; Urnun , l, 1180.
Dia h»UMej]ig«li0D, woUliu liin«io, und di* drin »nd,
«olle>n b«raaf.
15 Uodlcben ist beschwärlicb, Uofifiterben ist ge-
»fährt ich. — Uhitian». . 3«9 . 3 1 .
16 Hoffleben — Sewleben. — />Mn./f, s«i.
17 Hofleben genährt und gelehrt.
IS Hofleben ist an» Leben, ausser dass es einen
n grossen Schein hat. — XiV»«Jil,46.
H All Kriksmui too Bottard«in 1510 an den Hof Hein-
^^^^ rich'i VIlI. btfrurvD ward«, wo or di« *iis«bttliobtt«ii
^^^^K f»t*Uttu erUalleu kntiot«, «chiug er nie all« »ut, iodein
^^^■^ Ar «affta: ,,GlUck ain Hof«i«t «ia gliLoacnd«* Elend und
^^^^H eitt« Larva vun ZufrioileDhcit.*' Auch Frans I. Ton
^^^^ft Trankreicb, der ihu e)i«uf*Ua «a ■einen Hof einlud,
^^^H dftBkia et fUr die Onäd«, indem er ihm »cbrieb: £• »ei
^^^^V mit tfoIelirUn Leuten ^^-ie rait ecbCner Tapeserio, die
detto »cboner aaiaaehen, je weiter tie von dem (•etieht
entfernt; «renn man ai« nah« bofoliau«, dunko «io «ioem
I
Diebl «cbOa. (Kim/ttUr, Ul—WJ.j Merck war achr Ar- I
geciinh darObsr, daai lioetbe an den Hof au Weimar '
ging. „Waa Teafel f&llt dein Wnlfgang «in**, rief or
an«, „au Weimar am Hof« h«rtunxaacbrAns«n und
icherwenaen, ander« tn badelu oder lucb hudeln au
laaaen." (AU;;fritfine Atod''ntntung. Leipxig 1557 , 8. 108J
19 Hofleben ist ein herrlich Elend. — Pttri, ti. 38i.
IhnUirK. 672. 62. J/fW/iray, 51 ^
20 Hof leben ist ein sauer Leben,
31 Hofleben ist ein Stammbaus des Betrags, ein
Vaterland der Laster, ein Fegefeuer guter
Sitten, ein Paradies der Wollust und die
Holle der Tugend.
.. , Jt'! Saoa di cort« chi ad e««or eanlo aapin. (t^tagUa,
^ 78, 70,)
wk Wer das Hofleben tadelt, bat die Ungnade der
Hofschranzen zum Lohn.
99 Zum Hoffleben wie zum Fewer niabt so nahe,
noch au weit; das iat das best^ — iVN, /l. 6tt.
BoflAut«.
1 Böse Hu Acute machen aus Nacht Tag und aus
Tug Nacht.
2 Da sind wir Hofleutei, ragte der Teufel, da ritt
er auf einer Sau.
3 Die Hoflcute tiedern die Bolzen und die Nar-
ren müssen sie verschiessen. — HtrfcwjitT. /, i. 319.
4 Die HofJente können sieh st<rlleU| wie man sie
hftben will.
6 Hofeleute, geschwinde Leute. — tttrher^ifr. lt. 4te.
d Hoffteut sind wie Uecbeniifenning, gehen bald
yiel, bald wenig, bald gar nichts, dÄniiich
«io ffeseUt werden* — LeUmemm, asa« **.
Am..' Hof-folk er« aom n!gn»-penge, glelder nn bogt, no
114«« , a« riM*. Ug«aom d« bü^ •*!««. (Prot, Ai«. . 39S,J
7 Botttot YvA MiUler hören das Hiba gern. —
^rtrt, W. S«i-
• Bofflcttt — wunderliche Ltjut — Pht%, iUUu
ft BoDcotb spielen mit jhrem Färaten wio mit
einem Ballen* — Lthrnttm, 3S7. u
10 Bofleut' Bind verkehrt« Leut^ »t« mtlcheo ans
T>*- irid aus Naclkt Tag.
JV» ' 11» de U tiiut 1« >oi»t «1 da Jonr la a«il.
II
f4/
alle Augmblicko «in ander Ge-
!^a ost dt« viiaag*« qut ■• Atmr.t
12 Hofleute lieben das Vaterland, wie Sperlinge
die Kirschen. — WeU und Zeit, III, tu. »cK.
13 Hofleute machen ihre Herren zu Göttern und
alle Grossen zu ihren Vettern.
14 Hofleute sind Brennspiegel, die ihre Hitze von
der Sonne empfangen. — mm-W/r, vtlt» ts.
ih HoHeute sind des Teufels Festtagsbeute.
16 Hofleute sind Tbiere mit zwei Zuoffcn.
lt.: La piA part« de oorleflianl lono moitii ooo du« liD'
gu«, 0 con da« cuorl. (Patgagtia, 70« lA^
17 Hü Heute streuen einander gern Erbsen auf den
Weg.
D«r Freiherr ron Knlgg« ging noeb weiter; er lleaa
Attr«b E«t(elkiader LAiue *ainm«ln, lo Federapulen brin*
g«a «nd blie« ale den Hofdesneo in den Ahendg««^!)-
•ohaften unter Ohrgeflüater in die Friaur. (Vgl. U, Kot-
mg, 8Httam0 GtrehMckttn, Prankfart a. M. ll^h(^.}
18 Hofleute und Misgunet sind beieinander wie
Mist und Gunst.
19 Hofleute werden (meist) mit Rauch gespeist und
beim Feuer von Angst und Sorgen gebraten.
^ U'ifirWfr, 17//, J6. •
20 .Tunge HofTleut sind hungrig. — /V/ri,lf, 4i0.
fil Wenig Holleute trachten gen Himmel. — Agri-
tiflo 11. 319.
22 Wenn die Hofleute dem Teufel dienen, kann
ein armer Schlucker zu nnserm Herrgott
kommen. (B. Hofburacb«.)
HAfUoh.
1 Gar SU höflich ist halb bi^aerigcb (grob). —
HitUrnherg , I, JS. Simutck, 4A^S,
Fn.: Trop d« drllitA eti^cndreimportnnltl. (Cahüt, 887, j
2 Gar zu höGich sein, ist auch ein grobheit. — Pi*ri,
II. SU; MmtücH. 174», 16,
Und wenn kein.« Qrobhsft, viellsiobt «ine LaeberUvh-
kalt. Od«f i«t e« nicht UicherDob, '^ ^i"- Tag«
«tls Tomebmer Perser aum franaOiiacli' ' kam,
,^nm Ibn weg«D der achleobten W:t Vrr-
solTlunffm bitten'*. Zeugt ea ron geauunrui . pr«i«nde,
wenn Cbeaterfleld ein« Banknote ron 10 Pfd. 8t. an.
zündet, um einen Lord sa leuobti*ii , dem «iti« Gnloe«
hinuDtenrofallen lat? (Jachmann, Rth'quffn, I, 947)
3 Höflich gegen alle, aber mit wenigen freund
(vertraut).
ßiUktn.! 8 kaidmt p^kni, « RHtnaoh^ AArini, (Ctlt^
kot*ky, 947,)
Dnn,.' V*r belevon mod ald«, men van m«d faa. (P}ov.
dan., n.)
4 Höflich mit dem Munde, hurtig mit dem Hut
kostet nicht viel und ist doch sehr gut
Urs.: Cnurtoi« «le houohe, main au dbapsaa, p«D wdf
et bon eat, — Courtoia de Imaob«, promt du ehavean
ne eoüte gu«re, et eat fort b«aii. (KriUinger , 1S(*.)
5 Höflich sein und gut« Worte geben, bricht kei-
nem das Maul ab. — Eitdein.tvt.
6 Zu höflich, iat tolpisch. — Ei»«imn^lV: Simrudk, 4ft5T.
•7 Er ist höflich wie ein Kamel. — /^rdmidto«, JflTS.
•8 Er ist höflich wie Kain^s Keule. — Par6miA-
kern , t7S7.
*9 Er ist 80 höflich wie das Hintortbeil einea
Schweins.
•10 So höflich wie die Parnosim (Gemeindevor-
steher) zu Worms. — rmdiou. lojs.
Wena awoi oder mehrere Peraonen iu ihren g^genaei-
tig«a Begrüeaungeo k«ln £ndo &nd«u können. Von
d«n woraaer GeiBeit»d«4rontcb«rn wird eraäblt , da«« «ifl
nach einer Sitsaog «leb g«gonitoitig dl« «anae ;<»cbt bia
an den Morgen xa Hau«« beuleiiet haben, well keiner
•ogeben wnQt«, da4a dar at^aet« an auuier Tbiir allein
fortifotkeu Bullte.
tn.: Courtoia comow aa Pouloigaoiä. (L4ri^¥X, /» l'J7.y
iohe Cd«rj.
Bey dan Höflichen erlangt man Lob. — P^ru
II. «3.
H6fHchkait.
Eine Höflichkeit erfordert die andere. — fl^nthi^y
m , >7.
Bokm.r nfeiJn» rdri-rfnctt tfmboo «tni*. iOtUikonley. ••.)
»-2.. Mi qu« d'ung coiiiA n« p«(ilt
l-n r,ff. IHH»; ßoKn f, U.)
2 Eiii' t andern werth. — Stm-
rs»A,4v- a.
JV. ; r n a o. ' ( **} tra (t^t<t0m, T» , I f «iwü, si 8 J
Feint? H« ": ^izucht hat jhr Lob
vnd P- n. — /virt.//. 310.
731
Höflichkeit
HöfUclikeit
7S3
4 Höflichkeit geht vor Schönheit.
Voltaire laift : ,,Die Höflichkeit ürt für den Oaiit,
WM di« SchOnbsit fttr dju Geaicht i«i.'* Montaign* be-
hanpt«t; „Höflichkeit iit dl« aauUobtt« WUientcUfr't
and nimmt sofort, wie Soh6tibeit und Aojnatb, für «ich
eio." Mu-quiie «on Lambert: ,, Höflichkeit hllt die
GosetUohiit rai&mmen nnd «rbllt den Frieden. Sie ist
die Kantt, in aaif«u&fam«r Wei«e diu m rerfliolgen, wm
mui «kodero and jene«, w&s diad eich selbit «cbuldig
iat."' Joubert „HöHicbkeit gUttet die R»uhigkeiten aa-
■ert Cbur&ktera und verbiudert, dais andere liah daran
Ter wunden," La BrU'fr^i „Die Höflichkeit ist da» Be-
streben, durch anaer Reden und uneer Bf" '■'"•-"' -«
bewirken, dasB andere mit uns und mit u!
frieden sind.'* Rockf/oucautt: „Die Höflicljj:. \^
Al« dOiT Wonach , b<^nicb bebaodeU tu Wtirij.u '^m« iut
höflich SU galten." C/it*terßelä: „Oboe Köflicbkeit nUtsen
alle Tugauden und Talente nicbta. Sie iit daa Beenl-
lat eine* gebildeten Veritandes, ein gewiAeea Entaa«
gen *«ia«r telbst so, Gunsten anderer, um toq andern
Aehnliobee ao erlangen.''
Frt^: Coartoisie paite beauM. (Ltroux, 11 ^ 9060
5 Höflichkeit ist der Verstand ond die Müiuce der
Hofieute. — We^l »nd Zeil, lll. Ö9. 23,
6 Höflichkeit ist die 4e8te Grobheit.
HAfUchkelt, die im Mittelalter fast nur au HOfen
xa flndeo war, wie e« icbon da* Wort «elbit «agt, iit
ap&ter nach und naoh , wenn auch in dem einen Lande
mehralain dem andern, Gonieiogutg(wi:»rden. Daxumal
aber waren die fttratlicben Hufe DeutBchlandi als haunt-
MohUobe PflanaatAtten der Poesie , wie fetr die Spraane
•b«rbanpt massgebend. Man hat die in der mitcclhoob-
deutaeheo Zelt (Ende dea 12. bis ins 14. Jahrhundert)
vnter den höhern Standen, an den Höfen und in den
Sichtungen hemchende Sprache Hofaprache genannt,
im Gegebeatz zum Althochdeutschen Zeitraum , wo nur
die Dialekte hcrracbien, auch zor Cntertchaidung von
den Volkainundsrtun , die hoflaohe. Unter böTiMsb,
hoTelicb, hovebiLre, hovisobelt versteht man, was dem
Hofe, den l>oh«m Kreisen der Ge«ell«cbaft gem&ss ist,
•Jao feine Bildung, Adel der Gesinnung, der Sitte, der
Bade. Das Gegeutheü davon ist unhüviach « unhovelich,
usböviachoit, d.U. alles, was dorn Hofe nnangemeasen,
der feinern Bitte und dem Anstände zuwider istt Uo-
bildung , Bokett, Gemeinheit im Thun und Lasten. 9Üt
letaterofl hatte das Mittelalter noch einen andern, Tom
Worte dorf gebildeten und dasielbo besagenden Aua>
druck: dörporiich idtir\*i>t, dörporheit), womit, ebeo&U«
im GogeDsat2(^ «uro Höfischen, das Fle^l' und Töl-
pelhafte, DorfiiiAsslge, kurs das B&nensche beseich-
nat wurde. Höüscb nnd unhöftach oder dörperlloh eni-
sproohen genau den frfrn<Osiscben Wörtern conrtoia
und vilain , and von dort her, aus Frankreloh. sind Wort
und BogrifT xaglelcb mit der Hofpoeaie nach Deuliob'
land gekommen. Waa demnach in gebUdeteii Kreiaen
für roh, gemein, pöbelhaft galt, wurde auch für nn-
sobicklicb und unhOflsolt g«haluin. (Vgl. Freie For-
tchung. Kleine Schriften tw Getckickte der deutecAen
Literatur und Sprache Ton Frani Ffeißer, Wien 1867.
Und daraus: Ünhöji$ch« Worte in der Europa, I^tipcig
1»6T, Nr. 33, 8. 1IX>2.)
7 Höflichkeit ist ein geringer Aufwand, grosso
Sachen au erhalten.
JuUua Cäiar sagt : „Einen grossen TboU der Erfolge in
meinen achwierigen K&mpfen Terdanke ich meinem Be-
stmben, mich dtiu Leuten auBcnehm an machen.'* Und
HuekiHffham ; „loh gelaugte cum Gipfel dea Glücks ond
der Macht nicht towol dnrob meine Verdioaste a1«
durch mein höfltchea Benelunen; nnd König Jakub hat
mich bei kein<yr Gelegenheit ftir einen grossem Miniater
gehalten , als da ich aum erttonmal in einem Brief an
ihn schrieb r Your elave and dog." Wer «ich bbrigena
als Sklave und Uciad nnterxe lehnet, ist ea oder ver-
dientes in sein.
It. .' Curtesia dl oapeUo e bocca assai vale e poco oost«.
(Pasjapiiti, 72, S.)
j8 Höflichkeit ist ein herkömmlicher Betrag. —
Eutlftn , 660.
Pa*cal behauptet: „Von Xaiur haaaen alle Menaohen
efnander; um ein Balaamtnenlaben möglich ku maohon,
ransate mau ein Scheinbild der Liebe erfinden — daa ist
die Höflichkeit.»« Sckopnhauer (Welt alt Wille, I, 4S5J
aagt: „Höflichkeit ist Klugheit, fülglich ist Unhöflich*
koit DumrabeU; aieh mittels ihrer unnöthiger' und
muthwilligerweise Feinde miichen, ist Raserei. Höf.<
lichkeit ist, wio die Recheniit'FUuige, eine offenkundig
falictie Münze; mit einer «olchen »panam xueein, be-
weiset Unverstand i hingegen Freigebigkeit mit ihr Vvr-
itand. War hingegen die Höflichkeit bia zum Opfern
realor Interotsen troibt, gleicht dem, der «cihte Gold>
«tOoke «tatt Rechenpfennige gAbo.'^ Ma^tt (.1,220) bo-
nferkt, da die meisten HöfUehkeitabeieiguugen nur
falsche Münae ohne Innern Oehalt aeieu, womit die
Unerfahrenen betrogen werden, ao wSre em Wörtor-
baoh wttnschenswerth , in welchem die HörUchkcits-
apraobe naoh ihrem wahren Sinne verdohnetaobt werde.
Dat Spanier Qnevarra habe den Gedanken schon ge^
Imbt, *bfr nicht atasgefttbrt,
9 Höflichkeit ist halbe Beaahlung,
Manche bexahlsn bloa mit diaaer Mttnae. Die prak>
tischen EngUnder »agen daher- Weniger von enrer Höf-
lichkeit und mehr von eurer Bönie. ;7ir'rrt6«#4/ tV , 7>.)
Frt.: H fant payor oo agr^er. (Cahier, IStKJO
It. : Hiele in bocca , guarda la boraa. (CaAier, S98&.J
10 Höflichkeit ist nicht Schuldigkeit. — Kdrie, m\
u, 3634. :s»mrocA, 4851.
11 Höflichkeit lasst eich an keluem Probir Stein
streichen, ßie möcht in schlechten Halt be-
stehen. — SiMor. 725.
12 Höflichkeit schadet nie. — iftttvr. /> 2t».
13 Höliichkeit lüdtet die Zeit
„Den Chinesen iit die Hi^flichkeit angeboren and sie
verkoiicen und verbßcklingvn zwei Drittel ihrer Tage«*
seit mit Auiübung dieser National lugend," (ff, Heine.
VemiuKMe ÜeArt/tfri , 11/ . 47. j
14 Höflichkeit aud Ehrlichkeit sind Schlüsael tu
aller Menschen Herzen, — (UiqI.H».
Ohne Zweifel ist dann der zweite KchlUssol der bessere,
wenn er nberbaupt in ein Hnn paaat, daa mit dem er-
•tem geöffnet worden kann.
15 Höflichkeit und gute Sitten machen wohlgelitten.
Frt.: La complaiaanoe fait connaltre ramitiA, la ^-anchia«
eugendre la haine.
BolL: Beleefdheid geeft veiligheid, maar hoogmoed vijaji-
den. — Beleefdheid ia da raoeder van gvnagoohold.
(Harreboutre . I, 46.)
16 Höflichkeit und reine (treue) Hand gebt darch
alle Land.
Doch findet L. BSme (^ttommettt Schriften ^ Haat-
burg IMO. V, 16), dass di« Fraaxouu hOflieh«r aind
als die Deutaofaen. „Je vnmeltmer ein Fraoaoao", aagt
er. „desto bdflicber behandelt er den Niedrigen. Der
Deutsche ist nur gegen Vornehmere höflich. Wie eüna
Sphmx lächelt er freundlich üben und gebraucht nach
unten die Krallen. Hat er eine Schmeichelei in« Soll
gesetzt, so schreibt er schnell eine Grobheit iua lia>
ben." J- Ruge(Z*cei Jahr« in f'aht , LeipEij^ 1846, I, 3>7J.-
„In Paris wird man mit mehr BQckaieht xnm Thor
hinausgeworfen, als in Deutschland cum Hoftalh «t-
nannt.**
Dan.: En htKrisk mand og to reene hender gM«r igion-
nem alle lande. ('/Vor. dan., 308^
17 Höflichkeit und Treue' bringen nimmer Reue. —
Gaal , M8 ; Ki^rie , «934 . Simr^ck . «SiS . flraun , i , 1440,
>> Attoh Treue gegen die eigenen GrundsAUe, aotora
man deren beeilst. Di« polniaohen ObertohUaiar drU^eo
dies »ehr bfselobnend durch die Bedeneart aue: fir ver-
beugt sich bis lu den FOaaen nnd ateht wi« ein P&hl:
Klania sipai do aamyeb atöp , a vtoi jak köl. (L^mpa, 11.)
Höflichkeit und Wahrheit schicken sich wie Pil-
len und Vergoldung. — Karte, 2922.
Höflichkeit ist der Veratand und die Mfinae der Hof-
leute. Compliniente aind eine Art falscher Munt«,
I d«r«n Wertii die Klugen lAngst kenuen, woimit aber die
Pioael täglich betrogen werden.
Fr».: Conrtoisie valt nionlt coniro veoiö (nia#) eimeai
(LerQM, II, 207.;
19 Höflichkeit von Einer Hand hat nicht lauge
Bestand.
20 Höflichkeit ziert den Mann und kostet mchts.
— Siinrotfc , 4853.
Auob dleBpaniüT sagen: Höflichkeit dea Mandaa gill
viel nnd kostet wemg. Derselben Ansicht ist man a«f
Sicilien. (R^iiubirg lU. '^.)
Böhm.: JSdvofiif^BtJ nozbfciis. (CelakfirnKy , Hf>.)
Dan.; HtfvUi^hcd kootcr intet, og man kand derred baa4«
fnae lykko og ulykko. (iVü*. dan., Sm.)
Poln.: Ludxkoscia iaden mezgrJseiJtr- (Ctlukkotiky, S6.J
^1 Ist die Höflichkeit zu gross, sitzt der Teufel
ihr im Schoss.
jyän.: Bedre at fortee aig inod hufligbcd end mod »in haIot.
(Prov. rian., bi.)
Engl.: Füll of oourtoay, füll of cnift. (Gaal, 17W; ßokm
II. PI.;
I It.: Chi te fa piü careaza che non vuole, o inganmlio «Hka
o iugannarte vuole. (HcMh II. 82; Cahier, 2M6J — 1«
muUa curtesia fü temcr ch'ingannu via sta. (PaAntfUm^
177,6.)
l.at.: McUtis pecoare in ethicam quam in phyaioam.
22 In Höflichkeit und Hutabaehen soll mim koine
I Theueran^ machen.
I 23 Mit Höflichkeit kommt man durch die Welt.
lt. : Viijce piü corteala che fona d'armi. (PataaffUa ,'i,t^
O Höflichkeit verloat mi nig, wenn nu de gmtm
(grobe) Knüll anficht, {iMxi,)
Spruchrelni , den man als Lehre grobou :> >L
Gravo E null, sonst Grobian, FiLs, ist hi<.> lu-
fli^rte Grobheit. // Uein« (tLeitttAUtr , Hl. SJ liAtl*
18
733
Hof lied — Hofmann
Hofmeisterin — Hofrecht
784
dieie Herrschaft gewonnen, denn ergibt lich da« Zeng-
nina: „Ich bin der höflichBte Mensch tob der Welt,
Ich thue mir was darauf zognte, niemals grob gewesen
7M B<tin auf diespt Erde, wo es so viele unerträgliche
Schlingel gibt."
•25 Von grosser Höflichkeit ist Betrug nicht weit.
•Jü Wegen Höflichkeit ist noch niemand gestraft
worden. (Steiermark.)
*'ll Er heisst sich an der Höflichkeit keinen Zahn aus.
Huit.: iiij i» ZOO Tül beleefdheid, als eene koe toI mas>
kaat. (liarmbiifuee , I, 4B.J
Hoflied.
Jloflied fengt also an: Placeto Domino. — Leh-
mann , 387 . 13.
Höfling.
1 Der Höflinge Freundschaft hat Wiudfahnenart.
„Höflinge lieben sich nicht untereinander, wie die
Windfahnen sich niemals gegeneinander neigen." (W.
Mrnzfl, Slre-ihs^ne , 2*_»0.;
2 Ein Höfling, der nicht schincicholn, ein Soldat,
der nicht schnarchen, und ein Krämer, der
nicht seine Waare lohen kann, kommt nim-
mer obenan. — liann Sachs-, Zinkgrcf. Ill , 211.
3 Höfling, Aerzte und Juristen haben ihren Gott
in Kisten.
4 Höflinge sich gerne ducken mit Verbeugung und
Achselzucken. — Eiselein, 317.
„Höflinge, die ihren Nacken krumm gebogen, deren
Haupt keine Funken xeigt des Feuers , das Prometheus
einst (ieraubt." (fipa:ier'jänge eines wiener Fosten , Ham-
burg 184(;. 8. 107.;
ö Höflinge sind su gezogen, wer ihnen glaubt,
der ist betrogen.
J>er österreichische Staatrtk:inxler, FUrat Kaunitt, ist
durch seinen Kummerdieu«>r und eine wiener Geheim-
wfi<tchcrin zeitlchenn in d.-;n (rlaubcn erhalten worden,
seine Heradon mit don brUssrlcr Spitxcnmanschetten
seien zu Paris gewaschen worden. (UuUkow, Unter-
hnltungt-n am ftauilic/tt-n H^rd. IMß, S. .1470
G Höflinge und Besen wirft mau weg, wenn sie
abgenutzt.
HC'hm.: Story drof&k, hotoT^ sebrAk. (Öelalotaky, 322.;
Moll. : De jonge hoveliug wordt cen oud verscIiOTeliug. —
Heden hurollug, morgen vorschoveling. (Ilarrebomee,
I , 'Äil.)
• 7 Sich zum Htiflinge mfichcn.
Sofluft.
Wo Hofluft weht, ist nicht gut wohnen. —
KxiwUin, 317; Simrock, 48A8.
Die Kus<cn: Die Hofinft iüt eine Schminke, die die
Grossen so zu färben pflegt, dass wir ihre Züge su
erkennen gar nicht im Staudi> sind. (Altmann VI, 467.^
„Wie dem Fischo nur im Wasser, dem Vogel nur m
der Ltift, dem Maulwurf nnr unter der Krde wohl ist,
so jedom Mi'Usclivu nur in der il>m angemei*seneu At-
mosphäre , w*o denn /. IJ. die Hofluft nicht jedem re-
spirabel ist." (Sck-penAin-r , Witt als WiUe, I, 358.;
Hofina^d.
Holfniägd, Ijademägde, Hureu vnd Ammen ge-
hören zusammen in einen Stamm. — iwri,
//, 3t>l. Facet., 498.
Hofinanier.
1 Hofmanier führt irr'. — Simrock, 4829; Karte, 2S99;
liraun, I, 1421.
••J Er hat Hofmanier gelernt.
]Boflxiui2i.
1 Der Hofmann ein vornehmer Sklave.
BCkm.: Dvoroniu bez puat ntrok. (Öelakovskjf , 321.;
Poln.: Kto prxy dwune, bea p«ta niewolnik. (Cela-
kue^k'j, 3*.M.;
2 Der kan nicht lang sein ein Hofemann, der
nicht versehen vnd verhören kan. — (ktom's Ms.
3 Ein alter Hofmann , ein altes Schiff. — Zeültr, 55.
4 Ein Hofmann ist ein geplagtes Thier und sieht
auf den Bauer stolz herfur.
Frt. : Mienx vaut un conrtois mort que rllain Tif. (L«-
roux. II, 82.;
6 Ein Hofmann muss kalt und warm mu Sinein
Munde blasen.
„Viel Spraoh«a rtden kSanen, ist ^bot Hotauan«
Zier; doch, was d*r SmI redt (Ib« i»)* isMallMi aa-
dara für. (Lofau,)
Fr:.: Vn eourtiiaa doit Hn mub hOBfor «t SMi»
(Bo*n I, 61.;
lt.: Dlscnrrcr oon dcstmu »d oprur «ob pnalMi
cortiviaBO. f^Mt««««, «, 4.) , . .
6 Ein Hoftnum und em Reabtnpnnuug gelten
bald Tiel, bald gu nioliti. -— Q|Mi,m.
7 Lass dem Hofmann seine Tressen, dem Bürger
seinen Kram, dem Bauer seinen Pflug und dem
Soldaten seinen Sold; so hat jeder genug
und bleiben dir alle hold,
^cin. .• Lad hof-tieueren baye beatUlingar , Soldaten besold-
ning, borgeren ki/fbmandskab og bonden avling. (Pro9.
dein. , 296.;
•8 Ich bin ein Hoffmann, kan Senff essen vnd doch
nicht weinen. — Fischart. Gesch.. in Kloster, YUl 30;
Welt und Zeit, V, 357, 233.
Dan. : Jeg er hof-maud, kand vel »de senop, og ei grade.
(Prot. (lan. . S95.;
Hofiuelaterin.
Hofmeisterin ist bald (halb) Herrin und bald
(halb) Dienerin.
Ihim. : £n avar hofmeesterinde sora vil heller regiere end
rcgiercs. (Prov. dan., 295.;
Hofineistern.
•Einen hofmeistern.
Hofinesse.
Zur Hüfmesse wehret der Tantz nicht lang. —
Mri, II. 826.
Hofinönch.
Hofmönch und Klosterritter taugen nicht; halb
Fisch , halb Mann , ist weder Fisch noch Mann.
— Klostersitiegel , 43, 2.
Hofiiarr.
1 Die Hofnarren sind oft die klügsten Leute am
Hofe.
., Vor selten hatten die Ftlrtton Hofharren, welche
suweilen treffend die Wahrheit sagten, wosa sie das
Vorrecht besasseu, weil die Wahrheit doch der Narr-
heit gleich galt.** (Jachmann, Reliquien, /, 248.; Chri-
stian IV. von Dänemark wollte keinen Hofnarren am
Hofe haben, sondern sagte: „Wenn ich Narren haben
will, saufe ich meine Hofjunker toU, so habe ich Nar-
ren mehr als sn Tiel.» (WeU und Zeit, V, W, 79.;
*2 Kr hält mich wol für unsers Herrgotts Hof-
narren.
Ob aus der Urabsohrift entstanden, die sich der la
LO wen borg gestorbene und daselbst in der Kapelle des
Franeiscanerklosters begrabene Pfarrer aus Steinkiroh
(Konrad von Aurinfurt) setzen liess? 8ie lautete: „Da
wollst das ewige Leben , Herr, deinem Sohalksnarr ge-
ben; einst macht er Lieder sum Singen, die fein und
lieblich klingen."
Ho&eld.
Hufneid hat scharfe Zähne. — Parömiakan, 105.
Hoft>ferd.
Aus Hofpferden werden auch Ackerg&ule.
DÜH.: Hovmands best kommer og til harve. (Prot, dun., 302.;
Ho^redi^er.
1 Ein Uofprediger, der die Wahrheit nicht thut
kund , ist ein gelber Suppenfresser and stum-
mer Hund. — / V. Sparer in einer Predigt, erste
Hälfte des IS. Jahrhunderts.
2 Hofjprediger sind GnadeiiBchnapper.
Z Wenn ein Hofprediger will die Wahrheit sagen,
so hat er bald die Abschiedssupp' im Magen.
Hofirait.
*A bot anne grusse Hofirait. (SdhXes.) — BermH, 59.
Hofrath.
l Ein Hofrath ist ein Mann von Distinction.
Ein Gelehrter, der ..Herr Professor** angeredet wurde,
sagte berichtigend: „Ich bin nicht Profeasor, sondern
Hofrath. Jeder, der Colleglen liest, Iftast sich Pro-
fessor nennen, und ebendeswegen hat der KOnig Leu-
ten Ton Verdienst Distinction Teiliehen.** (OessUsckaf-
ter, Magdeburg 1783, I, 14«.;
3 Hoffräth gehen offtmals dahin, ob sie jhre Foit
in dess Herren Schuhe möchten stecken. —
Uhman», 389, S2.
1 Es bleibt ein Hoffrecht, wer ind stab scheyst
und den ausskehrt, sein beid eins lohns und
Ehrenwerth. — Froschm., Pvni.
S Es darf mir keiner ein Hofrecht in die Stube
machen. (S. BaaernreieL) — Eiseletn, S17; Sim-
rock, 49tO,
8 So lange man Hofrecht nicht gewinnt, kann
man es nicht geniessen. — Graf, ii,isi.
*4 Ein hoffrecbt machen, dass ein sau mit zu spey-
sen war. — Agrer, V, sisi. la.
•5 Einem ein Hofrecht machen. — Aventi», CCLvnic
7S5
Hofiroek — üofireUiwasser
HolWflise — Höhe
td6
*6.Er ODftcht Hofrecht, das die Hände attffreuen.
FtBHCk.
Von einem, der eich ia Soff und VoUetei fiberladen hat.
Hofrook.
Wenn der Hofrock anfahet su reissen, so lest
er sich sobald nicht wieder flicken. — Petn,
//, 634.
KoÜMhnupfiBn.
•Er hat den Hofschnupfen. — Eurf«n, si 7.
Hoftwhran«.
1 Eines Hofschranzen ganze Kunst ist, wohl an
sich halten.
2 Es verdreusst die Hofschranzen, wenn vor ihren
Augen der gemalte Christophel (Schreiber)
zum lebendigen Ritter Sanct>6eorg wird. —
Luther; Eüelein, 108.
3 Hofschranzen und Schmetterlinge sieht man nur
bei schönem Wetter.
Hoftohranaendlenst.
•Hofschranzendienste thun.
„Der Inka Atahoalpa, um Minen königlichen Speichel
nicht auf die Erde fallen su lasten, apie nie anders
alt io die Hand eines seiner Hofschransen. Aber warum
gerade in die Hand V" (Jachtnann, Helinuien, III, 330.;
Hofsoime.
1 Auf Hofaonne ist kein Verlass.
2 Was die Hofsonne bescheint, hat viele Freund'.
„Seit der berliner Hof die Vorlesangen des erange-
litchen Vereins besucht, gehört es für das Hofgesinde
im weitesten Sinne des Wortes sum guten Tone, sie
ebenfttlls zu hören. Als die Hofsonne ttbor die Vor-
trage des wissenschaftlichen Vereins aufging, ging das-
selbe • Uesinde o dorthin , wodurch aber weder auf der
einen Seite etwas genommen , noch auf der andern ver-
loren wird."
3 Wen die Hofsonu« bescheint, der hat jeden
Esel zum Freund.
HoflipieL
Ilofspiel ist, arg meinen und höflich scherzen,
viel küssen, wenig herzen.
BofUtftU.
1 Die niedere Hofstatt muss der obern den Fried
geben. — ßraf. 84, lOS.
Der niedem Hofstätte lag die Verpflichtung ob, ge-
gen die obere den Zaun herKustelleu.
Uhd. : Es sol dl nider hottat der obern frid gen. (Orimm,
l\'ei$th., I, 134.;
2 Wer eine Hofstatt hat, darauf er den Wagen
wenden kann, geniesst voll Landrecht. —
ßro^44.
Die Grosse des Ontes hatte auf den VoUgenuss der
bttrgerliohen Freiheit keinen Kinflnss ; denn schon „um
Bobatteslang und Schildesbreit thut man ein volles Land-
recht«*. (Richthof en, 567, 1.)
Boflnippe.
1 Hofsuppen haben harte Brocken. — Parömiukon, 965.
3 Hofsuppen sind gut, aber man verbrennt sich
leicht den Mund daran.
Böhm. : Dobr* poUvka pfi dvofe, nes Tysoko sk&kati. (06-
lakovikf, 822.;
3 Hofsuppeu sind niedlich (lieblich) zu essen
(lecken), werden aber bitter gewürzt. — Prtn,
//, 383; Itmisdt, 403, tt; Frotchm., G, \\^; Körte, 3»i>6;
EistUiH, 317.
*4 Um eine Hofesuppe betteln. — Luiher's Werke, iv, 459.
• 6 Vmb einer Hofsuppen willen. — Sareeriw , 499.
Zu ergAnaen: irgendetwas thun, s. B. loluneioheln.
Koftana.
Wer hinter dem Hoffetantz stehet, der weiss
nicht, was er für Verlust hat — Atn, //. 718.
Hoftreppe.
Hof treppen sind glatt (oder : haben glatte Stufen).
Mn.: TU bofve are glatte tri4>per. (Pro; rfa«., 296.)
Hofwasser.
•Einem Hofwasaer zu trinken geben.
Iieere Versprechungen.
Fr$.: L*eaa b<nite de eour. (Lertmm, II , 60.;
Hofwelbrauch.
Es ist Hofweihrauch.
Hofwolhwasser.
1 Hofweihwasser ist gut.
Der Narr sagt saKOnig Lear: „0. OeTatter, Hofwelh-
in einem troekenaa Hause ist bester alt Begen*
auf der Gatt«.**
*S Einem Hofweihwasser reichen.
Viel rerspreehan nnd nichtt haltaa.
EnfL: Court holj water.
Frx.: Donner de l'eau binite de oonr. (Böhm I, 16; Le-
roux, /, 17.;
Hofwelae.
•Er kennt Hofweise und Hofspeise. — Parümia-
kon, 143.
Ist ein ToUendeter Hoftaann.
Hofwind.
1 Der Hofewind weht nicht allzeit gleich aus« einem
Loch. — Mti, n, 9j.
Aber er entscheidet, wie die Chineten aagan, fiber
alles. (Cahier, '^161 J „Alles muss nach uns «ich drehen,
wie der Hofwind pflegt xu wehen." (A. Seknetter, Salt'
WI€rieht9ordtutHff.)
er mit Hofwind schifft, denkt weit zu fahren
und bleibt auf der alten Stelle.
Wer dem Hofisauo am nechsten ist, den spricht
man am ersten an. — Petri , 11» 690.
Hofklna.
Hofzins ist geordnet Lohn. — Graf, 76, 76.
Br war naoh Art, Ort und Zeit der Verabreichung
Toraus genau bestimmt, und auch in Betreff seines
Fortbestehen» geregelt.
Jlkd.: Hofcxinx ist geordueU Ion. (Rauch, III, liS.)
Hoteom.
*£in Hofzorii wagen. — Uatketitu, PostiUa, U» \\y^;
niHoriaJean, LVHI*.
Hoftucht.
1 Die Hofzucht bringen die Franzosen. — Eüe-
lein. 316; Simrock, 4H61.
Man parodirt es auch so: Die Hofsuoht bringt die
l^ranaoteu. (Alal Je Naplcs.) (Küelein, 316 J
2 Hoä'zucht aiu Tische stehet wul. — Pctri, II, Ui.
•3 Einem die Hofzucht lehren.
Höffcarl.
•Em guts Heccarl.
„Nach König Brenner find ich, das« sein 8on, der
Held UOgcar regiert bab Diesen namen haben die
alten Bejem geru Tnd offt jren Kindern auffgeaetxt ...
ist ein weidliöher Tud redlicher Held seines Leibs ge-
wesen, davon naoh dem, der jm in dem Maul nieht
Tmb laset gehen, der gemein mann spricht, wäre ein
guts Heccarl, entsprungen ist. Den Hogoar oderHeo-
Card haben die alten fUr ein Richter vnter dal Thor
der Hellen gesetzt, der die Leut gewarnt vnd gelehrt,
wie sie sich in derselben sollen halten; ist noch ein
Sphcliwort, als: der Troisch Heocard. Wir haben
noch iwei gemeine Sprichwort Ton den Troien, Hee-
card Tnd Bundsuch, vnd eine gauue Teutsche Historie
mit Keimen, vnd schlecht ohne Reimen, doch nach
poetischer Art vnd der alten Brauch beschrieben. '< (Aveth
tiH, LU*.;
Höhe.
1 Des einen Höhe ist dem Neidischen ein Wehe.
— Parümiakon, 65.
2 Die Höhe lobe, aber bleib' auf der Ebene.
3 Die Höhe thut kein gut.
4 Die Höhe thut kein gut, sagt Ikarus. — Pari-
iniakon, 1648.
5 Endlich kömmt man doch ön e Höcht, säd de
Ciringel ', wie hei an e Angel huug. — Fruek-
hier », 1635.
') Orttndling (Cypriuus gobia). — Endlich koamt
man doch in die Höhe, sagte der Gründling, ala ar
mit einem Angelhaken aus dem Wasser gesogen wurde.
6 Grosse Höhe, viel Wehe.
7 Höhe ist dem Neidhart ein Wehe.
8 Höhe ist selten ohne Wehe. — Parimiako», 19M
u. 1937.
9 Höhe macht Schwindel.
Holt.: De hoogte doet duixelen. (Harrebontie, I, SSO.>
10 Höhe thut nicht gut, sagte die Rakete, und ser-
platzte.
11 In die Höhe geht's nicht ohne Wehe.
Lat.: Kon est ad asUa mollis e terris via. (S«y««M« Wk)
IS Von der Höhe geht's ins Wehe.
Brlnnert an die Gefahr dee Falle. Dia
sagen : Wer die Höhe hinaufsteigt, dar sialit
hang. (Rmiub*rg II, Si^
13 Wer in die Heech speit, dem fallt der Bf«|ak|Bl
ins Ponim (Gesicht). — TuMau,
14 Wer in die Höhe kleUert, wird tekirt iir.ÄR
Fügten gelasst.
7S7
Hohe (der)— Hohlbölirlein
115 Wie diö Höhe, so der Fall,
Aehnlieh »rebieoU. (CahUr, J3l7».J
Fr».i De gncdo moaK<e, gmude cbnto. (BvJtfi l, \h.)
Span.: A gran ulida, t^nn cald&. (CuMtr, 370i.J
Iß Das ist (hat) die rechte Uöhe. kothen.j
WeaQ niui vnu «itiBr ubieu oder varkcbrieo Mas»»
reg»l «pricht. lu Wurabnrg: Dt** it die rAchta Hüti.
(SatfK>ri¥*, ItM.) Die tiavtj« hat ihrea Culiuiuttliou«-
^^ o4«r Kntiohelduugiptuikt erraicbt. Ji*r Pocter hat Mo-^
^^ »«hat T'rtebrieb»; daas (• die rllchU U6h. Atit Sobwa-
^K bon arhiAlt ieb diMulbe U«deuBan tail d«r Krkliiruiig;
^■T Da gebt'» lu«tig lu ■. w. gouog «u.
Hohe (der).
1 Dem Höhern nachgeben bringt detn treringern
keine Schande.
t'ri.: Areo t«i granda lo plui i6r etfc du calAr la Toile.
(Gaai, 1183J
/.Ol. : Ced«ie majori Don cit pudor infertüri. C<?«iiif . Il»3.jl
2 Der Hoch rümht ßich aciuer niedere. — /-*/»-
3 De» hohen vnd reichen scliont Jederman. — htti.
IJ, 117,
4 Ueher dem Hohen gibl'a noch einen Hohem. —
TnuUau.^ 'H4.
XU Trost gogun MUbraufih der tlowait.
5 Wenn die höheni die geiingem neben aicii
setzen oder jhnen melir Khr anthun, als eich
gebührt, 80 müaaen sie jhnen gelt oder Vortel
geben. — Lehmann , »61 . ti.
G Wenn die hohem die geringern su gfiat luden,
ao müssen sie Nanen seyu oder Säok tragen.
— Lthttiatin ^ 859 . 7.
Hoheit.
1 Hoheit hilfft nicht für Thorheit. — fetri. n,m.
2 Hoheit schätzt nicht vor Roheit.
Hohexiack.
D*r Hohnack lejt 's Lindut^ch* ab, 'a Frijohr
kuramt. — Frommmn, ///. 486.
') Lflutucb; Bo hctiticin breitor tfcbudcfleck, der auf
dorn Holieuack oft bis Eude MaJ> livgeo bleibt. Maa
K braucht imKitaM die obige Eedemart , am au aagen,
a> diinclbe »Obttiilat.
Uohenbohrau.
Hohenbohr' ^ und Kurolathen -^ fetter Kien und
wen'ge 8oaten (Satte). — äVM«. l*Tnnu:ntlhl..
18<a, S. 569.
>> Hobaobubtaa fat ein aohleaiaebei I>orf (Eegierungt-
bewirk Liegoita., Krei« VroiatorU), daa nacb den Sprieb*
y^ott in eiiior wenig uaiirh«fl«it ÜegeuJ Uegc — Daa
Sprichwort kummiauckQucüiuolDcr ändert) i^aaeosg vor.
Hohexüuuaeln.
Wl sind TÖr Haageinhameln nan nick heer.
I Nach einer handacbrirtlichen Miltheilnng ioll unter
' Bobenh&mtila hier Klüt, früher oinu Feetaug bei Ha-
tnetn, gemeint sein. Hiun: Noch aind wir »Uer GeMiT
nicht entrönne».
Bi6b«aurauQh.
Höhenrauch im Sommer deutet kaHen Winter an.
— ßoir. IhutMtMk'Hdef ; Or«k^, «89.
Bohesisolldm.
Die Hoheozollem und ein ?utcs GedächtnisB
fflsuen leicht und behalten lange.
Hohl.
1 Je hohler der Boden, desto lauter dcf Schall.
*3 Er ist liohler ala ein Luftballon.
•3 Ef ist hol bis an die zeeu ( Fnassohlen ). —
Fntnck, JI, 69*; Schotul. iij«»; £Me, TOW*; Sm-
rii£i.«C79. ilitift^, II. 145.
„Die »• i K'eltcTund rräfeöe »«riii^t ' ' '^
nlainau'J sj." framci: drück! da,*
t«lr<lxrt Tnf-TtilebiK* doUunt sr. ^
et ''■-'-' beifllfft;E
*ri Kr geo t'ii
iri. II bcMleD. 1 ^
J L i, i^UUd«ntMU; „Liu i» t \u.h\v
Höhle— 'Hohnstein
788
0 Hack,
FriMhbtrr '. lOJ.
£r iet iiuUi bie lu die Fcfee. Von einem aebv itarkca
der Boden nnt<T den Tyrannen.
wird nicht «att, wmm er aneh mit
Vorli'^oldÖcln ifst» — üfiruhii^rittfnrlm , tc^^,
SohlbOhrl^ln
Hdhle.
1 Bis die Höhlen dreimal mit Schnee geÜillet sind,
weht immer noch der Winterwind, (h'ifel.j —
Schulfreund . !»S , 8.
2 Man muss erst in die Höhle lenchteu , ehe man
hin eintritt, — Attmüm 17. 170.
3 Nahe seiner Höhle raubt (stiehlt) der Fachs
nicht
* 4 Es sind keine holea für neue pegi. CX9rdam*nka.j
Dieae Badonaart iat w;if — > . . Kriegea der Union
gegou den AufabLnd der .vi u entaUnden. £§
wird onAblt, der Friiidfü Nabe, angegangen
auch einigen dent»ehen Ofiunuoii i. orainandoB %m Heere
iju crtbeilän. In aciner wiuciffen Weiae geantwortet, «i
fehle «ur Zeit uii hulea lUr neue pega. Dieae Ant-
wort, aofort durch dio Presae in der ganaen tJniou rer>
breitet, wurde bald eine itehende Redenaart in lietug
anf Anatellungeu ttn (Staat adlenat, Ro heiaat oa in A.
HfinwHs fiannir r ( Ho»iou} vom 82. Jnll IWS, S. ♦;• „In
itor Scblaobt bei Oottjaborg wnrdaa darrh Tod und
Verwundung awei Oorpa-Coramaudoe vsoant, alao iwti
hole« far neue pega."
"6 in die Holde des Löwen gehen.
Hohllilppler.
* Du bedarffst hinfort keines Hohlhipplers. ( S. Hip-
ppnbube,) — Lulher's \V- yi-- i ^j''
,,Wir nchmcD die Ver> M ander» an, ala
heilte OK nicht Gott, ji<^«i i i> Ooiiokror, L»t-
it^rbab oder ein toter ^' " .» ,. iVrri^,
l. :>ir-\) ..Manhti: u ^ ala
hütt es irgend ein |. Wetk^,
V i i t'SS.J ifKmicr ruuuvt xu-n, er urmu nieui liulhip*
peln leiden.'* (Luther'* WtrU t.i\i>} '
HohlUcht.
•Jet«t kommt's ihm durchs Hohllicht herab.
(yürtiHtjFn.)
Ea ffeht ihm ein Licht auf,
Hohlrln^r*
Der Hohlring hängt dem Kessel und nicht dem
Hause. — C»raf, 86 . IH,
Waa niet- uml nucflf^'tt iat« geh^id BJ^fnilu li rüm
Hauac. (S.Sr- ni» 552.) Da« obi^ t
edheinlmitdii ^Uein WidnrB]iru>
folgt aber dem < htautze, daaa gesv n
vermöge ihrer botituoinng oder ihres Abhäütgit^keitH-
▼erbiütnliaea alt ZubobOr anderer aurgefa^at werdec.
Wenn nun »noh der Hohliing uingcruanert iat, ho ist
er doch kein lleatandtbeil dos HaasaB, aondem ein Zn-
bebor doa Kcaselt dor oline denaclbou ulcbt zu ge-
braueben i»t. (tiiiij , Öl, 12.;
1/Xil..- Dr holringe Ist demo keaBole gehuigen ande nieb
demehttae. (Ortlof, l^ 158.JI
HoMAohltuig'.
*]Ie ösa e HoUschluiik. — /VMcMri^r*. ims,
starker Eaeer, ViclfraBv.
Holüweff.
1 In Hohlwegen iat weder Freund noch Bruder,
— IhiniihafiU , ^Vi,
In gef&hrlichen Lagtsn tottsa outa au&achat Mif aeiae
eigene Bettang bodaebt sein.
• 2 Er steckt im Hohlwege.
•3 In Hohlwegen aufwarten. (SehleaA
Von ätra«8«nräubem.
Hohn.
1 Hohn fiir Lohn, Stank für Dank. — *iml, I566.
Eindein. 317; 5iwroc*,4Ji$l, K»TU\^%i: lirom, /,144l.
„Thntman der "Welt gleich wohl, verdient man keinen
Dank, ftir Lohn bekuninit mau Hohn, nnd für den
Dank — Oeatank. Weil Undank Überall au Haue;, ricbt't
man nnt Wohlt^iat wenig au».*'
2 Hohn rümpft die Nase.
•3 Hans Hohn.
SprichwürtlJcUNon raoberUobep Soldaten. (Vgl, Hu-
iHrOuiiH, ßetchr4it'ung 'ter Urttfm tan Old-nvburg un4
Dftnunhont , IJWi S. 37^1; L(i]ip€Jififrff zu Laurtunbfrjf im
Namtinregiater.)
Höhnelaen.
* Einem ' iseu anhängen.
^Ui -^elne ateTcke, bei aelner eitrnen that
.M Ml, --■. .. ..... ..-.r ..i,.i»l. ...,..:. = .U t.lt
awijßmkt.*' (Wauttt, tV, 3«, U^
HolmBteln.
W^T da kommt nach Hohnattfin, der kommt sel-
ten ^^irnl.'t llfim — fU'ini^ht>r^ \\, l'Jf,,
' '.rhainchün Seliwal«
haatcln waren vb«.
UmTn (noi amunnroaTn •iasuov. 1 1 >
47
739
Hoho — Hölekr&schen
Holen— r Holland
740
Hoho.
Hoho, fall er man nich um, sagt Tackermann.
— Hoefer^ 1081.
Holke , 8. Heuke.
Holneken.
Hoineken * wut du äicn, Bau musst du krimmen '.
(Oherharz.) — Lohrengel , I, 374.
■) Hähnchen. *) Kratien, acharren.
Hojappen.
Hojaan * man gegen 'n Backaow^n an, dat helpt
di nicks. (AUmark.) — Dameil , 83 u. 263.
') Hojapp'n oder hojaon=:g&hnen, hoch jappen.
— Gfthne einmal gegen einen Backofen (s. d).
Hök.
• He kummt nich in de Hoken * un Roms. —
Stürenbvrg,90^.
') IT6k=Ecke, Spitze, holl. boek. — Er kommt nicht
in die Ecken und Winkel, d. h. nimmt es beim Bei-
nigen nicht genau. ^
Hök.
*De Hök noh et Weer hange. (Aachen.)
Den Hantel nach dem Winde. Hök iit hier ein shawl-
fthnliches KleidnngatQck der Franen, das «chleier-
artig Über den Kopf gehangen wird, hinten die ganze
Taille bedeckt cmd Tom in Falten hinabfallend bis an
oder Ober die Knie reicht. (S. Henken 8.)
Hökeranöker.
ik denk Hökersnöker to werden, över de Dör
to kiken und nt 'ne lange Pip to smöken,
sagte der Junge, als man ihn fragte, was er
werden wolle. — Diermiuen. 228.
Höksch.
*Es ist hoeksch und kabeljauisch. (HoU.)
Da ist Zwiat and Zwietracht.
Hokuspokus.
1 Das ist kein Hokuspokus, sagte der Quacksal-
ber, und schnitt den Braten kreuz und quer.
2 Das ist nichts als eitel Hokuspokus.
HolL: Hocna poona pas, sei de kwakzalver; die niet en
ziet, ia blind. (Barrebom^e, I, 462.;
*3 Hokuspokus machen (treiben). — Ei$e\ein. sis;
Bram, I, 1442.
Eixelein a. a. O. bemerkt: ^''Ulotaon, tind nach ihm
Kant , leiten dieaen Auadmck aehr gezwungen und irrig
von dem Worte der Conaecratton des Abendmi^ila der ka-
tholiachen Kirche hex : Hoc eat corpus n. a. w. ; allein
ea tat ohne allen Zweifel, wie Zirliwirli ron zerren und
murren der Katzen , Ton hoken und boken der Knaben
entatanden, gleich Hoher und Folter, Huckepack, Ho-
zelpozel, Gimpelgempel u. a. w. und wird müaaen ala
toniache Dnplication betrachtet werden." Wtifand da*
gegen , der e»(n'b., I, bli) durch Taachenapielerei , Oau-
kelapiel, Gaukelwerk erklftrt , betrachtet das H nur ala
vorgetreten. „Denn" sagt er, „bei Joachim Baohel
(1669) 8, 144 heiast ea okeaboka, bei Schuppina Ockea
Bookea von Taac^enapiel und Scgenaprechen Ober WQr-
fel und Karten beim Spiel. Hollandisch hokua bokua.
Unverat&ndliche Wörter, in denen Ocha und Bock ala
Namen von Opferthieren stecken konnten."
üTo//..- Hij speelt hocus poous pas. (Harrebomie, t, 308.^
Hold.
Wem man nicht hold ist, steckt man keine
Maien. — Simrock, 6764; Mayer, I. 113.
Holder.
1 De Holder kummt de erste Drunk to.
2 Wie der Holder blüht, so blühen auch die
Reben.
Holderdlpolder.
*Es geht holderdipolder,
ÜeberHala und Kopf , in groaierEile, aber auch mit
vielem Geräuach.
Holdennäimchen.
* Holdermännchen sein oder spielen. — Eiselein, 3i8.
Geputzt, geleckt und wie aua dem Ei geaohilt, aber
ohne Saft und Kraft, um auf eigenen Füssen zu atehen.
Holdsellff.
Holdselig ist besser als goldselig. — Parömia-
kon.2i8.
Eine tugendha£ttt Frau hat hohem Werth ala eine
reiche.
Holdseligkeit.
Holdseligkeit gebieret newe Liebe. — Petri, ii, 384.
Hölekr&schen.
Wie Aaner gehalkräscht is, so hässt er. —
Tendlnu. 702.
Tendlau a. a. 0. gibt Aber dies Sprichwort folgende
Erklirung: In frObetn Zaitoi war es gebr&uohlich, dem
neugeborenen Kinde, nachdem es vier Wochen alt ge-
worden war, an einem Sabbatnachmittage seinen deut-
schen ( chsl , profanen ) Namen zu geben, neben dem he-
bräischen (heiligen, kadoseh), d«n der Knabe schon bei
der Beschneidung erhielt, ss geschah diea dadurch,
daaa man die Wiege aammt dem geputzten Kinde von
dazu eingeladenen verwandten und befreundeten Kin-
dern feierlich und fsstiich umstellen und, nach dem man
einige bestimmte Verse aus dem Pentatench lant herge-
sagt, dieselbe dreimal in dieiHAke heben liess, unter
dem jedesmaligen Bufe ( Krisch von kreischen , crier) :
Wie soll das Kindlein belesen? Antwort: K., worauf
unter die Kinder allerhand Sflasigkeiten Tertbeüt wurden.
Ans diesem Chol= kreisch bildete aich dann das Substan-
tiv: Hölekr&aoh, ao wie das Yerbnm: hölekr&sohen (krei-
achen). Der Sinn, in dem das Sprichwort angewandt
wird , iat alao : Der Name , den einer einmaT, sei es ein
guter oder bOaer, erhalten hat, bleibt Ihm , ob mit Becht
oder Unrecht, weil die Menachen zu trige sind, ihr
einmal gefllltes Urtbeil zu Andern oder zn berichti-
gen. Es soll aber auch durch das Sprichwort die Macht
der öffentlichen Meinung einen Ansdmck erhalten."
(S. Ding 948-949, Esel 344 n. 447., Eselsohren 3 und
Oeplirr.)
Holen.
1 Geholt ist nicht gebracht. -— EiteUin, 23».
2 Was man fem holt, ist süss.
*3 Der holt's und wenn's hinter sieben Mauern
verschlossen w&re.
Ctowandter Dieb.
•4 Hoel em de Lichtig (Lichting). ((mpreuu.)
Dem Sinne nach soviel wiei: Hol ihn der Kukuk.
Ob Lichtig oder Lichting eine YerhOUung fUr Blita oder
Donner ist?
•5 Hol dich der und jener!
Nimlich der Geier, Knckuk, Henker, Schinder, Teu-
fel, das Wetter u. s. w., wobei wol fast stets der Tsofel
gemeint ist.
Holfisch.
Köp kSn Haifisch öt, er du se hast. (ttoUu)
Bufe nicht: Holt Fischet biat du sie hast, d.i. rtthme
dich keiner dir ungewiasen oder mangelnden Sache.
Holke.
*£8 ist ein blinder Holke.
Ein roher grausamer Mensch. Im Dreiaaigjahrigea
Kriefre einer von den Leuten dea Kaiaerlichen Oenerah
von Holk , der aeinen Weg mit den achrecklichsten Ver-
wtlatpngen bezeichnete und infolge aeiner Ansschwai-
ftingen zu Adorf starb. ScküUr fOeiKkiekte de» Drrit-
sig jährigen Kriegi) ers&hlt: „Schon vor dem letzten
Stillstand ( 1633 ) , war der General von Holk von Böh-
men aua in daa Meiaaniache eingefallen , hatte allea , was
auf aelnem Wege lag, mit Feuer und Scbwert verwflstet,
den Kurfürsten in seine Festungen gejagt und selbst die
Stadt Leipzig erobert." (SämmtHche Werke in einen
Bande, Stuttgart 1834, S. lOOt.l
HoU.
1 Das ging alles holl über boll. — Friwkbier *, i644;
Hennig, 103.
Sehr eilfertig.
2 Dat is holl un boll. ( Mecklenburg. J — Fnmmann.
//. 228.
Z. B. von Stellen, die von Maulwürfen, fiUlnaen u. a. w.
unterwühlt aind; auch von unterköthigen Wanden hat
Laiendorf die Bedensart gehört.
3 Siehe vor dat Holl ^ hudete ik mi nich, segt Si-
mon Tode. — Sastrotc's Chronik ; üoefer, 1075.
') Hohl, Höhlung, Loch.
Holla.
1 Holla, Schelle, beiss dich nicht. (RoUenburg.)
Warnung vor Selbsttauachttng. (8. Entendreck.)
2 Rof net Holla, bes du eruwer bess. CBedhurg.j
Holland.
1 Holland hat keine andern Grenzen,. als welche
Gott der Herr der Welt selbst gesetzt hat —
Deutsche Romanzeiliing , W , 47, 868; lleukiel, iS.
Ea ist damit die Ausbreitung dea Welthandels gemeint.
2 Holland ist Europas Kornhaus. — DeutstAM Ro-
manteitung, 111, 47 , 8G8: Uatekiel , 53.
3 Holland — Volland. — Franck, Weltbuch.
„Nach seim vberawal, allerley Visch, Thier, WUd,
frucht, billig also genant." (Franck, Weltbtick, ItX^^
4 Holland's Goldbergwerke liegen im Meere. iS. He-
ringafang.)
*ö Das feit so weit biss in Hollant. — Schade,
/, 120. 29.
*6 Einem Holland und Brabant versprechen. —
Tendlau. 523.
Einem die grOaatcn Versprechungen macbeo , ma uin
Lust zu erregen und seinen Willen au besHwi— n
Auch : Er verspricht sich Holland und Brnbaat, d. L
macht sich grosse Hoffnungen. „Dastlbst (nftaUeli in
Holiänder — HoHänderei
Holltndern— Hölle
742
MJIftolMia) vortpneh Iman mir Holland uod Bi-»bati4."
Au> dorn iVVirA^M« VttmAas/fn't ton Kn$ef he»tt»g«gcbcn
von LuiSnttUa AniMtj , Leiinti« 1665J
7 HoUaud — iiübl Luitd, Zeeland — kein Land;
ich hall^ e» mit dem Heidekant. — Heintherg
VI. AiS.
So ■4^011 betondcra djo BrikbA&tor. Die HolUndt-r
lelbat dduiea dAinUaul'dJ« EatftU'hung ihro« Land«« lijn.
UvU,: Hollaud — tiul lAudj iSeelnnd — gecn laud; ik houd
liel aul den hcikunt. (flarnftuM^e, 7, .iib.)
8 Hüiiand ist iii Noth. — tlauMkiüenärr , I; üwrm. iJI;
Stmrftck, 4W2; Kötie, tWS*^; Bruva. i, 14«.- /.«Ar-
tn^fl, n, IM.
Nun ■Jflbr« Brlilfmm »uh; < hb sigcnpr
JMxcht *u Uell'cu. BoHjukI i »vml^rti
tiD IcOUitllictie« Laud. f^ir ' liinen diu
Schitftir »ut dundAji!4«I)>i k tnlcn stri>mea,haben
das Krdreich dem Me<^ < n und sich nach uud
jiiwb DimiöB trb»ui, «i:- ivvBcbon Schulz g«Hou
di« Gowalt de» Meort^ «'■'"" 1 8, Uott 57y.> llii>60
Mftuero kostoD viol ; «her xutch crliieltun aie nicht dio
Unbeiwingbarkoit dvachiDPüiiftobcin Wftitee, indem Flau-
und MFerevwogea »i« öfters nit^doiTiBscu und groMC G«-
biatfllbrilc antcr Wjutor toUtoa. Wenn dies gdicliab,
•o nagte man: Holland Ut in Noth, wtl. b. R. T<U(,.irt
ia ein Siirichvrort uborgiiiff, um ein<^ <-' 'u
biuieichtica. (V«!. Tfuxtl, lint(e aus t -H,
1, ftfi.) UicUcticuean wirdjpUt niohi i ■.b-
IfeDd , «ondeni In den KiiuKuii I<ii< Ij.i1i1 im
ICrntt, bald im Scborx grbraurtil , ' uam»ut-
lieh tat dicjCDigon, weJcb« yud I m^iou wiT-
deu,, dcrberküinnilicihBto Auadruck Ibicr gubuimcalMiMCC.
(R^itnib^i, VI, H.)
>>»..- Uy* du liangar, du peril. 1« mal «•! pr^vtnl, (Rtar-
ichfiiifi, Am,}
il'4t.. Ma Uem eeu« yloo bijt, ii HolUad io ImU (Harr«-
hnmif. f. Sit.}
9 lu Hojlaud sein (oder: Na*:h Holland reisen).
Deutet in 8t«Uin anf den Srhnld«TT<>»t In neuitrer
Z«lt btslasl«« dAfurmci-^r '' ' " ! '- — i^^ bchuJd-
irvUiigoiM wai au eiiiui < iegou^o.
Uu^■t in die stallt K «ut der
Tnrdcm eine bollaiidi»oli. ^^ iiiirnuM i. cc^tati'lcu hatte,
üf«- Nawo „liüUiuidiaühe Wiudmuhlo" blieb an dem
i^lock haften und giug auf da« ^cbuldgfi^iuglUi• ttber;
dann wurde Ilollnnd daraus. Jct^t int das aito (le-
bftode abgediien, der HchuIdarreRt Inda« neue Kreia-
garlcbtBgeibibndc verlegt; dalii«r Netiholland, Hoch hört
»afta navii viutfach Holland, ja l im Wind-
mühle, auch ,,auf den Holländer i ^o Wind-
rniiMf ) fciitnmen **. Ja, mit nocb Metapher
/t^r AnjiiMPluog beiait e« vuu •;<iicm, dor iti
altst; „Kr iaet hoUAndMoluD KAse." Wer
^< •< "^inn davon erratbeii, wftao nicht d«r locftl-
^l> (rxprunK fostiländ«. — Don FransuNen
Holl&uü, da« „Land dei KAtcB und
!'■ . -lIh da» eurupAiaciie l'alilornieu, wkb-
T«sd Ulli) Ikl^ica fAr das Aejl allf>r tod Ulkabitfem
verfolgten Gi<»chAft«leut« gilt. „Ich brauche nur nauh
Holland tu s^cheu, und mein Gluck ist t^emacUi", ant-
wortet der Frauxot« dmeu, welche Tiel lewo Ver-
• aprechungeo machen, wahrend man tod jemand, der
wegen Zahlungsiuiffthigkejt g«äuchtet i«t, Baftt: „iSr bat
«in« Tour nach Belgien gemacLL" (Reinsburg V, 2h.)
10 No liolland kikeu, wenn ^i en Brobaiid brannt
(briiiintl, fMtfur».) — FttmtMik, t. iOO, 131.
>U&jider.
1 De Holländer kommt met de Sluapmuta (Scblaf-
miiize) op tle Wereld.
Im Widereprach mit d«m gräatton Arsto Holland»,
der di« Paeie warm aud d«n Kopf kalt verlangt« , hnt
der UolLUider Aberall, telbel am warmeD Ufeu, »einen
Kopf bedeckt. Man »lebt nicht aUeiu dja Kinder, »elbit
im bette, mit doppelten Mütsen auf dem Kopf«, lugar
im Sommer, eondern «elUit die Jangon und MHaoar
tragen dicke baumwollene ScblafiniaiciL. I»«» ubige
Sprichwort dient all Enucboldigur/ c/i-
u-oft Mnti doj Ltfjtn in den Jahm . ^i^,
Jit. i"«.; Die Holunder charitk . lij§t
i folgcDdo Radeaiarteu oot* Hol-
en. — Dat i» en tegt- . — Ken
^ ^ 11 ..milder k .,. (oder p .. ♦> . 1- ....vwii, iUture-
*F9mn, i. Üb,)
Q Die Hollünder ersticken in der ßutter. — Iteuhche
3 HollAnrltT und Vlamen sind nicht gern bei-
»ammcu.
i/iUi,: Kro regtge*afd Hullauder laa< »ich door g*«o
Balg twl »laaf makan. ( ffarrw^mif , l 1\:.*.}
A Wenn dio Holländer von Ken iurclien»
tUrin prahlen die Fritiaeu v,
Hollttudar ran Kenan piig'.hrMj >l«itpogqb«B
ran Bauok (tlaffti^oinr* , /. IWV
b« iit^u 'n« d>« HollAnnorio. ^ttt^ikahwfi.)
£iM «oU« Brael.
HollÄndem.
*lte hell uthollandert (a:i dort).
D. i. er hat nuaeewirtfah. h durch Akono*
DUicbe Till ■' >— -ti totii,... ^ ..uA. UolIaDdem
beiiftt im . hen uli^ei wuihtcliaften. HoUoo-
dereiflov' >obt und Hultaudur i»l oiuec, der
diu« GOMciiuiL iJL'iri'iot.
HoUändiach.
lloilündisch verstehen und holUndisch sprechen
ist aweierlei. iSutiintm,)
WiAf en uad Thao , Tbeoiie und Pnuüc tiiul traraclü*-
dene Diugc.
Holle.
•Fruu Holle niackt ihr Bett.
Vm xa sagen: K« »obueit. Ueb«r Fran UoU« vgl.
Deutiche Mffthoioffi*.
JfoU,: D« engelen schudden hon beddsken uiL (Rarrf^'
t^otnen, 1. IH.)
HdUe.
i Aus der UmIIc her kommt man tiü ' r.
K« iet aeür wot mnitlioh, da»« die S^ i :iiuh
im Pfuhl ii - I ■ » 1 --icü <u ........ ". .^;h»n
Grad« xu < , da«» «le »ich »u aller-
laut «eil' iimt, d. h. «othtt gar
iiicht mt*iii tioii iji. .11'- ^iiiMLr.kciir«!! will.
liöltHt.: Vi'enA vÄü horoucf pcklo. (<^ti,tJt:urii.if, XS.)
'1 Aus der iiuUe knpu kein Advooat retten,
»r.: Si enfer n"««! plein Jamal» n^j aurft d'adTOC«%t mutIi.
(Irruux, Jl. 90.;
3 Ana der UöUe kommt niemand zurück. — Wa*-
hi'ti, 2.1. Siiiutu). tu
Dl« Bugnen Au» der Holle and au« Hibirien koioat
kvlaor «uruck. (AÜmmitn >'. IVJ; Rrtnjtberg 17, HoJ
Dan.: Af helvedo i*r ingeu forltituing. (tfvt. ätnt,^ 3T9.J
tat.: Panditur ad unlla« jauua nigra preoe«. ^Fraptn,)
(mUpfii, n.BKi, *Vir/S>fd, 42.5; Htmltr /, i:i2fj; //, •24^.)
4 Bfti Vor der Heile wnent (Schildwacüt steht),
mant denDüvel„IIttr** haiten. — iVü4*/r. tsa, uä.
5 Besser zur Hellen geritten, als z\i Fm&e ge-
gangen. — llrrbrrgiv, I. Jl, .*iJ7.
6 Du musa doch die Hölle einen Riae kriegen,
»a^e der Fübrtaann, als er umwarf. {Uber^
7 Dai et in der Helle ge wnent es, diilm es et
niene Finn* \Ur<i{nhajt Mark ) — Moetlc, 6v, 107.
8 De vor de UOll uahut, möt'n Diiwel to Frün'n
hoUen (halten). iMe^^Menburg.) — Gimlhtr^ II, 200, M,
für thhU^n SchuUc , t, 279.
9 Dem wird die Hölle heisa, dem zwei Teufel da«
Feuer schüren.
10 Der hellen qoal ist bitter gaU. — Mr\. I. te.
Li Der höilen luigst ist gresser, denn aller Welt
frewd. — fvfn, t. iß.
12 Die Hell vnd der Oottloeen boesheit sind vn-
ergrüudlich. — /^m, /J, i3i,
13 Die Helle ist mit Mönchskappen, Pfaffenplatten
vnd Pickelhauheu gepflastert. — iVfn, //. isi.
//cni.n*«. 407. 7.
14 Die Helle ist nicht so haiss, als ny der Pfaff
machet. — AqriaAa II, X.S6. /vir». Ifl. 4; l'ijidi . /V
•liad. U, .12**. lierbvr^er, I, 566; /. Hücker. U«r TeufftA
telhp. im ThMtrHm IHaMorum, 1*, Sebadft /. M. IM;
Por6mtäkon , 733.
15 Die Helle mag nicht betrübt sein, wan Gott
darin regiret. — Mn,l,'£y
16 Die Helle were nicht Helle, wo man darin zu
Gott 8Chlf-v. — Pelrf./, &5.
Die heil erkUri die Hall« als d«Djenig«n
t.trt, wo t 'bt. ( WitM»4nb»rf/ , Vrb&r <SH,'A«rar-
n Die li der Himmel.
V ()«»'r IJMOtfe di«
TT ■,- , ■ • = q Ito^
lasu
ifi i'u - ^ ........ ,^.,..,,. Mei-
uiiijg<?n, Voriiitj:cn f gepHastort. — wun^l^r.
743
HöUe
HöUe
744
Engl, : Hell i« fall of good meanings and withes. (Haal, iti.)
HolL: Do hei is toI Tan goede moeningen. (Harrebom^e,
1, 29».)
It.: Di buona TolonU eta pleno rinferno. (Bokn I, 'Jl.)
Port. : J^e bons proporitos e«t4 o infemo cheio. (Böhm 1, 274 J
f^an.: El inflcrno eeU Ueno de bnenai palabras. (Bahn
/, 218.;
13 Die Hölle ist mit Rüben besäet. — s^iMd. 5«2,
Lat.: 8taltitia est JoTem patare eise. (S^gbold, b9i.)
20 Die Hölle ist mit Undankbaren besetzt.
Holl.: De hei is vol ondankbarcn. (Harrebomie, /, 2in».;
21 Die Hölle kostet mehr Fleiss und Mühe als der
Himmel. — l^irimiakm , 1«96.
Die Bossen: Mancher h< der Hölle die .Treue, die
er dem Himmel venprochen hat. (Altmann VI, 421.^
22 Die Hülle muss viel saurer verdient werden,
als der Himmel, und der Teufel hat j^össere
Märtyrer als unser Herrgott — Saiier, 338.
„Wir leiden mehr MAhseligkeit der HOll zn lieb und
gröseeres Leid, all wir es thnn fOri Himmelreioh , und
ist ihr Lohn doch wenig gleich.'* (ßacmeittar, 48, 66.^
„El wird die Helle, spricht man, dem Teufels Mer-
torem aaarer an veraienen, weder den Merterem der
HimmeL** (Luther* Werkt, Jena 1581, VII, 386».;
23 Die Hölle steht wagenweit offen. — Euaein, 318.
Die OrAiie denelben hat der Jesnit Cornelius Lapide
nach Maith. 7 berechnet. Kr sagt: sie iit nach allen
Seiten in die Breite und Tiefe 16U0 Stadien oder 200
italienische Meilen gross, was er aus Offenb. Joh. 14, 20
beweist. £r halt sie aber dennoch fflr die Menge der
Ketzer zu klein. Schon seien die Verdammten zusam-
mengepackt, wie die Heringe in den Tonnen. Eine
genaue Beschreibung der HöUo und Lncifer's, um-
geben Ton seinem Kriegsheere, ändet sich in der Wett-
deutschen Zeittmg, 184V, Kr. 68.
Böhm.: Peklo Tcdy oteW eno ; pouitejf i o p&lnoci. (öehf
kovtky, 15.;
Poln,: Pieklo aawixe otwarte, pusiosf i o polnoey. —
Wolno do piekla, by chcial o pölnocy, otworem itoJt
przeklfte mocy. (Öelakovtky, 15.;
24 Die Hölle und der arge Wahn werden nimmer
satt — Körte, 99».
25 Eben so mehr in die Hello gerand, als hinein
gangen. — Grvter, m, J5; Mri, IJ, J77; Uathenius,
IlülonaJetu, LXXXVI*; Lehmann. //, 146, 3; Fischart
in Kloster, Vllt. 177.
„Viel Bai in die Helle gerant, all hinein gedrabt.
(PauU, VottiUa, II, 449».; — „Wer Ja hinein wU rnd sich
nicht warnen leit." ~ ,. Ei iit so gut ind hei geiprun-
gen , all mit ratschen oreln gCTungen.** (Murner, Vom
luth. Harren in Kloster, X, 176.;
2G Ein jeder hat seine Helle mit sich, wo er ist.
— l*etri, //,200.
27 Einer zeigt den andern zur Holle.
38 Es darff keiner für den andern in die Helle
fahren. — Petri, II, 24t.
29 Es ist besser in die Hölle gerannt, als in den
Himmel getrabt. — Luther'ti riwfcr.,451*.
Sede derer, die nicht den Muth oder den Willen
haben, sich au besiem.
30 Für der Helle stehet ein Galge, daran werden
die gehengt, die Wittwcn vud Waisen reoht
thxm. — Potri, IN, 6.
Petri hat im dritten Theil leiner Sammlung die Sprich-
wörter luiammengeitellt, nach denen gewiiienloie, un-
■itüich«, lohlechte Leute >u handeln pflegen oder zu
handeln icheinen, und zu dieien gehört dai Tontehende.
31 Hell vnd Fegfewer sind vor zeiten zweyerlei ge-
wesen mit einer dicken Wsmd vntorschiedcn ;
nu aber hat das hellische Fewer so lang ge-
brent, dass die Wand weg ist vnd auss lei-
den eine Helle worden. — Petri. ii, 876.
„Also", l>«'°>^^^ P'ffii M>POttetnian der Papiiten mit
ihrem Fegfewer."
32 Hell vnd Fegteuffel hat der genag, wer zeucht
mit bösem Weib im Pflug. — Petn, II. 876.
33 Hölle, Geizhals und Meer wollen immer mehr.
Dan.: Helrede, havet og den gierrige fiMer aldrig >ok.
(Pro9. dan., 4».;
34 Ich mach* mir nichts aus der Hölle, wenn mir
Gott nur guten Trank und Gesundheit schenkt,
sagfte der Pater. — Schaiijakr. IL
35 In der Hölle gibt es keine Fächer (Wedel). —
AurdEftardl, «61.
36 In der Hölle gilt kein Stimmen sammeln. —
Simrock, 4866 ; KMe, mi; Uroim. /. 1450.
37 In der Holle kftnn mau keinen Lasanu mit einem
nassen Finger antreffen. — Fi$chaH, Getck.
„Aber der ron Brandenberg rnd DurstUngen wohnen
allzeit drinnen, Tiid welohee da« ärgst ist, nan kan kein
Lazanun mit eim ■■neu Finger da antreffen.*^ (Kloster.
VITI, 177.; In Frankreich predigte ein Miwioiiar ttber die
Hölle und venieherte, es ständen dort Millionen Kessel
roll siedenden Wassen, dasn bestimmt, die rerdammien
Juden, Proteetanten, FhÜosophsn und Literaten darin
weich sn aleden-, die Wände der Hölle aber wären mit
feuriffen Zungen böser Weiber anstapesiert. Der Je-
snit Kadems rersicherte seinen Zuhörern, daaa wenn
sie ohne Dispens Fleisch äesen, in der Hölia sieden-
des Pech ihre Suppe, Basilisken, Krokodile und Dra-
chen ilir Kindfleisch und Braten, Schlangen ihre Fo-
rellen sein wttrden.
38 In die Hölle ist es überall gleich weit — £üe*
lein, 318; ^'imriM*. 4885 ; Singer, 88; liram, I. 1451.
In Maoao aeheint man lie indess gana in der Nähe
SU haben. (S. 53.)
Leu.: Undique ad inferos tantnndam est riae. (Binder
II, 3410; Seybold, 649; Sutor, 191.;
39 In die Hölle kann man leicht kommen, aber
schwer heraus.
„Zur Höh man leichtlieh kommen mag, sie stehet
offen Nacht und Tag; ron dannen iül>er wieder her cu
kommen ist dir riel au schwer.** (Se^bold, 169.;
40 In die HöUe kommt man mit grosserer Mühe
als in den HimmeL — Stauer, 96.- Simrw^. 4884;
KMe, 2928; ilarömidkon. 1626; Hraun. l. 1447.
41 Ist irgendeine Hölle, so muss Rom drauf ge-
baut sein. — Eiselein, 533; Simrock, 8574; Heinsberg
VI. ZI.
42 Man kann überall (leicht) in die Hölle kom-
men. ÜUXOT , 191.
Lat.: Faeilia deaoensui Aremi. (Virgil.) (Binder II, 101 1;
Froberg, 854».;
43 Man muss auch der Hölle ihr Recht lassen. —
AUmann VI, 404.
44 Man muss auch in der Hölle einen guten Freund
haben.
Böhm. : Dobrö joit i ▼ peklo mlü pfitele. (Öelakovskif . 254.;
45 Mit der Hölle isf s aus.
Mit der eingebildeten und theologischen Tielleicht,
aber nicht mit jeder, und manche brennt wieder, die
man fOr erloschen hielt. Ali Squier im Jahre 1850
Maisaya (Oentralamerika) besaohte, sagte er: „Die
Hölle Ton Massaya ist erloschen", weil der dortige
Feuerberg sich eeit 80 Jahren ruhig rerhalten; aber
schon im April 1853 begann er seine energische Thä-
tigkeit wieder. (Ausland, 1856, S. 556.;
46 Noch sind wir nicht in der Hölle. (i-HJ
Damit trösten sichXdie Litauer, wenn es ihnen sehr
traurig ergeht ; sie meinen , es sei Ja noch auasnhaltea
und könnte noch schlechter sein.
47 War vor der HölP wont, dei mot den Düiwl
to Fründe hooln (halten). CSüderdilhmarscken.)
48 Was hilft mir's, wenn ich in der Hölle sitze
und ein anderer hat meinen Rock an 1 (Mei-
ningen.j
49 Wei vor der Helle hnset, mot den Düwel tom
Frünne waren. (Büren.)
Im Harz: War vor d'r Hell wnhnt, rausa d*n Teifel
aum Freind behalten. (Lohrenget, I, 70Ü.;
50 Wei't in der Helle gewnent is, dei heat der
keine Piyne mehr inne. (Büren.)
51 Wen vor der Hölle graut, der muss nicht zu
Hofe gehen.
Dan.: Hvo der ei tu til helrede, kommer ikke tU höre.
(Bohn I, 376.;
52 Wenn die Hölle nicht wär% wo käme der
Teufel her.
Die Russen: Wenn die Hölle nicht wäre, dann hätte
der Teufel gewonnenes Spiel. (AUutann VI, 475.;
53 Wenn eine Hölle ist, so steht Rom darauf; and
^enn es einen Teufel gibt, so ist erimlQo»
stcr daheim. — Klttslerspiegel , 9.8; Simrock. 4887;
Körte. 2930; Braun, I, 1449.
Um die ausierordentliohe Hitse xa «ohildeRi, dis te
Sommer in Maoao und dessen Umgegend herraoht, sagM
die engliiohon Matrosen sprichwörtlich: Die HOU« Jil
von Macao nur durch ein Blatt Papier gMebiad«».
54 Wenn in der Hölle Kirmes ist, kann der Teoftl
nicht auf dem Kirchhof (bei der KiroiM) mib.
Holt.: Wanneer de rooster in orde la, däBMl 4s <MWi «Hfl
op het kerkhof komen. (ffarnbomi*^ /« MV
745
HöUe
HöUe
746
66 Wer an dio Höllo gewohnt ist, für den ist sie
keine Qual.
66 Wer der Hölle gewohnt ist, der meint, es sey
Kirchmoss drinn. — Pein, n, 693.
67 Wer die Höllo verachtet, entläuft ihr darum
nicht.
58 Wer einmal in der Hölle ist, kommt nie wie*
der heraus. — rhüippi. u, so.
59 Wer einmal in die Hölle kommt, moss darin
bleiben.
Holl.: Di« 8«n8 In d« tael komt, moet erin blijTra. (Harrt'
60 Wer ftir der Helle wohnt, dem deuchte nicht
pein seyn. — Petri , II, 709.
61 Wer für der Helle wohnt, der muss den Tcuffcl
zum Freund haben. — Pctn, ii, 709; KOrtc, 5888;
Simrock. 10168; Ma^er, II, 17.
Man soll oa mit böun Menichon, mit denen man in
naher Verbindung iteht, nioht gani verderben.
62 Wer in der Höllo ist, hält das Fegefeuer für
ein Paradies.
Um die Schrecken der IlOlle su schildern. L. Weckher-
lin (Uraltes Ungeheuer, X, 69) bemerkt: ,,Der Tartarus
der Alten hatte das Bohreckliche anierer Hölle nicht.*'
63 Wer in der Hölle ist, weiss nicht, wie im Him-
mel gespeist wird.
HolL: Die in de hei sijn, weten weinig, wal er Tan den
hemel is. ( Harrebome« , /, 299.J
64 Wer in der Höllo, weiss viel, wovon der Him-
mel gebaut ist. — WincUer, VIII, 86.
65 Wer in der Hölle wohnt, weiss einen Teufel
wie es in dem Himmel zugeht.
//..- Chi 6 infemo non b4 oi6 che ti» oielo. (Bohn I, m.)
66 Wer in dio Hölle fahren will, braucht keinen
Ablass.
Und wer in den Himmel will , wol auch nioht.
67 Wer lange genug in der Hölle ist, der hat den
Himmel vergessen.
Dan.: Man kand vaero saa Innge i heWede, man Teed el
at himmelen er tiL (Prov. dan., i19.)
68 Wer nicht zur Hölle bestimmt ist, dem entgeht
der Himmel nicht
Aehnlich rassisch AUmanm VI, 403.
69 Wer sich vor der Hölle fürchtet, der fahrt hin-
ein. — Körte^, 3926 u. 3641; Bram, I, 1445.
Luther in der Auslegung der vierten Bitte, wo er
sagt: Denn wahr ist das Sprichwort: VtTor sich u. s.w.
Also : Wer sich fürchtet vor dem Tode , den verschlingt
der Tod ewiglich. (Ueuteler, h.)
70 Wer vor der Hölle woant, mott siek den Duiwel
täom Frünno wahren. (Lippe.) — Firmenich,
I, 970; (für Minden: Firnumich, /. 359. 1; für Sechausen:
Firmenich, 111, 129, 29; flir die Altmark: Danneil, 206.
71 Wer vor der Hölle wohnt, muss den Teufel zu
Gevattern bitten. — Winckler. 17/, 44; Ei»i'lcin, si8;
Simrock. 46Si: Äöric, 1*927; Ihraun , I , liiS : Lohrengel,
I, «62.
Wer böse Nachbarn hat, muss suchen, in gutem Ver>
nehmen mit ihnen su bleiben.
72 WQtu in die Hell, so thu es vmb Land vnd
Leut — Petri, III. 15.
73 Wo man auf der Hölle steht, tritt man dem
Teufel leicht auf den Kopf.
• 74 Aus der Hello gaun. — Xeffient 451.
sterben, diese Welt verlassen. Yen Leuten, auf
deren Einkommen , Erbschaft man mit Behnsaeht harrt
•75 Aus der Hölle ins Fegefeuer.
*76 Aus der Höllen und dem Teufel aus dem Hin-
tern farzen. — LythcrS TUchr. , 44« ^
*77 Bist in der Höllen gastfirey. — Sutor^in.
Lat. : In aula Plutonis bospes. (Sutor, 195.^
•78 Da brennt die Helle. — lleHH^ger, /, 1, TM.
Sinn: D« ist Feuer im Dach.
•79 Da ist die Helle gar angezündet vnd brennet in
allen Gasten. — Tams-TtMffH isi AMintm Ufo-
iwIonim.SlB*.
•80 Da moss doch die Hölle einen Bits kriegen.
(ObtHatuiUj
Anamf btf l^gsfUohta ToigiatSB.
*8X Dms du brauest in der HOUel — EMUu, üb.
*82 Dem brennt die HöU' aus dem Kopf.
In Bott-Thal bei Passau von Jemand, der rothes
Haar hat.
•83 Der isch i der HöU und im Himmel z* Kost
gsL — Schwei:. /, 144. 49.
• 84 Der ist aus der Höll auf Urlaub kommen. (Ober-
ötterreich.)
*85 Deshalb werd^ ich mir nicht in dio Hölle betten.
*86 Die Hölle ist geborsten.
Hott.: De bei is er opon gcbroken (losgobarsten ). (Harre-
bomce, /, 299.)
•87 Die Hölle pflastern. — Schöpf, i99.
Sie schauerlich darstellen.
IIoll.: Do hei buuwon. (UarrebotnJe, /, 29D.;
♦88 Einem die Holl hoyss machen. — .lyror, v, 3i64. 4;
ViicmuUiw, III, 122; Sdiottel, 1116*; I\ir6miakon, 108;
llraun, l, 1446; Lohrrngel, II. 194.
Bei ihm Furcht und lioeorgnias orrogon , ihn mit Vor-
stellungen , Ermahnungen u. s. w. susetzen , ihn dadurch
mUrb und reuig zu machen suchen. In Wttrzburg: 'r
hot'u dio Hüll rAoht hAss gamaoht. (Sartor iut , 166.;
Fr2.: Donner la Bu4e k quelqu'un. (Kritsinger, 663 ".^ —
Je le ferai donsor san« violou. — Ou lui a donn6 chaud
commo braise. — On lui dunuera bicn du fil 4 retordre.
(KriUinger, 89" u. 611 K;
HoU.: De hol is hom diop gonocg gemaakt. — De hei
wordt daar te warm gestoukt. (Harrebumtie, I, 299.^
•89 Er hat die Hölle auf der Welt.
Fr», : II fait son purgatoiro sur ce mondo. (Lemlroy, 1263. j
•90 Er hat die Hölle im Hause.
Hall.: Zij is eene hel in huis. (Harrebomie , I, 300.)
•91 Er hat Hell vnud Fegfewer im Hauss. — t'yo-
riny, I, 292 u. 30S.
•92 Er hat sich in die Hölle gebettet.
•93 Er ist auss der hell kommen. — Egentilff,3XKt^,
•94 Er ist auss der Höll cntlauiTen. — Lehmann, 825. i.
„Von einer rngostalteu porsun.'* Lehmann hat, um
dies auBsudrUcken , a. a. O. noch folgende Redensarten
beigefügt: „Kr ist mit den Kindern Israel durch die
Waste gesogen. Ks waren gut ToulTel nach Jhm zu
mahlen. Stund sein Angesicht an einer kttchen, es
würde kein Hund hineinkommen."
•95 Er ist nicht in der Hölle, wo es weder Wasser
noch Bäume gibt. — Bwclüiardi, 588.
Denen als Antwort, welche ohne Urund das Schick-
sal anderer beklagen.
•96 Er kehrte in der Hölle ein, weil sie ihm gerade
am Wege lag.
Potn.: Wsttpii do piokia, po drodse mu bylo. (J^mpa, 33.)
•97 Er macht ihm die Hölle hciss und den Teufel
schwarz. — Mayer, I, 130.
•98 Er sieht die Hölle für einen Tanzsaal an. —
Jcr. Gnllhelf, Jakob, II, 233.
Ks geht ihm sehr schlecht.
*99 Es muss in der Hölle Jahrmarkt sein. (Kö-
niijsbcrg.J
Wenn etwas Absonderliches geschieht.
•100 Es war mir, als ob ich aus der Hölle in den
Himmel gekommen wäre.
JIoll.: Het was, als of ik Tan de hel in dea
(Marrebomee, I, 300 J
•101 Er würde die Hölle stürmen.
Holt.: HiJ sou de hel oTerrompelenXlnnemen). (Barre-
bomde, I, 300.;
•102 Etwas in der Hölle finden.
Von unrechtmjissigem Erwerb , wie s. B. der Schnei-
der die Fetertfleoke , die er hineingeworfen hat.
•103 Hölle, gölle. (Küniqihtrq.) — FmcWitfr», 1645.
Eine Redensart, mit der man sein Bocht auf Gewinn
su wahren pflegt; Ton einem Spiel der Knaben, dem
„ Knopf ansohmeissen'S entlehnt. Trifft der Anwer-
fende zwischen zwei oder mehrere der liegenden Knöpfe
(also in die HOlla) und glaubt er ron dem seinigen
nach Jedem andern die Torsohriftsmüssigo Spanuc aus*
messen zu können, so ruft er, um seinen Gewinn zu
sichern: HOUe, gOlle.
•104 Ich will ihn in dio Hölle spedircn.
„Und will in mit gehn belle flihrn zum Danze in das
Kobisshauss (s. d.), do sohlegt ims fcur zum gscs hi-
nao« md wurd Heulen md Zehnklappon.*' (.lyrer,
F, S19t, 8.;
•105 In der Hölle Rachen mit dir. — Eiteiexn, 3i8.
•106 Potz Helle 1 — Frommann. /K, 463, 5.
Dieser Ausruf ist eine Verkleidung fUr Teufel (s. d.)
nad Henker, Schinder. Man sagt auch: Potz Helle-
gaU^e.
•107 Sich nicht vor der Hölle fürchten.
X«f..* AelitnwteD pedibos •ubjicere. (Segbold, i.)
hemel kwmm*
747
Hollen — Hollander
Hollanderfreandschaft —Holz
748
*108 Sie ist aus der Uölle cnUaufen, als der Teufel
schlief.
BoU.: Hij is ait de hol gckropcn, toen de duivel eliep.
— Zie is ait de hei gedeserteord, toen de daivel Schild»
«acht Btond. (Harrebom«(, /, 300; Bohn I, 326.;
♦109 Wenn die Hölle nicht ganz voll ist, kommt
(d)er nicht in den Himmel.
Fr:.: Si enfer n'ost plein, Jamals n'y aura d'avocat sauvö.
(Bohn 1, 56.;
Hollen.
Hollen mot noch van Hoffart nndei^än, 8e(de)
de Paster, as dar all wer* en Bür mit nee
Holskcn' in de Karke quam (kern). — From-
mann. VI, 282, 696; JJuercn, 572; Hoefer , %V0 ; Haut-
kalcndcT, IL
>) Schon wieder. ') Neuen Holsschuhen .
Höllenangvt.
• Höllenangst haben. — Mathmus, Historia Jesu, I.XXXllI \
Höllenbock.
♦En Hellebock. (\Tcstf.j
Von einem angezogenen Kinde, das im Zorn nach
andern spuckt. Der UöUenbock ist eigentlich der Teu-
fel. (Vgl. Grimm, Myth., 557.;
HöllenbraxuL,
♦Es ist ein wahrer Höllenbrand (auch Höllen-
brcughel).
„Böse Buben vnd Uellenbrende." (ifathesius , Postüla»
IX'*.;
Höllenhaus.
Wer einmal kommt ins Höllenhans, den bringt
kein Bitten mehr heraus. (S. Nobiahaus.) —
Srybold. 425.
Aus dem Grabe ist keine Rückkehr.
Lat.: Fandltur ad nullaa janu» nigra preoes. (Prtpen.)
(Seybold, 42b.)
Höllexihündleln.
Die drey Hellenhündlein heisson: stoltz, neid
vnd rachgier. — MaOienus, Postilla, III, LIU*».
Höllenaual.
1 Höllenqual ist bittergalL
♦2 Das ist eine Höllenqual.
In Peru besteht die Qual der Verdammten darin, dass
sie den Appetit eines^ Haifisches und einen Mund Yon
der Grösse eines Nadelöhrs haben. Die Vorstellung
deutsch-christlicher Theologen weicht davon wesent-
lich ab. Der Hülfsprediger bei Hermhut citirte im Fe-
bruar 1959 folgende Strophe aus dem alten Zittauer Ge-
sangbuch: ,yDte täglich hier gesoffen, einander ange-
troffen an manchem sohlechten Ort, die werden ( dort )
sich zorreissen und wie die Hände beissen, zerschlagen
fort und fort.« (Breslauer Zeitung vom 2. März 1959.;
Höllensakrament.
Du Höllensackerment , sagte der Meister zum
Lehrburschen, als dieser auf die Frage, wie
viel Sakramente es gebe, antwortete: drei,
Kreuzsackerment , Sternsackerment und Him-
melsackerment.
Diese Bezeichnungen hatte der Bursche n&mlioh täg-
lich oft genag vom Heister gehört; und als er daher
von demselben nach der Zahl der Sakramente gefragt
vrnrdo, so nannte er gerade diese.
Höllenspeotakel.
♦Das gibt einen Höllenspeotakel. (yüriingen.j
Höllenwee.
Der Höllenweg ist breit. — Maith. 7, 13 ; Schulze, 1%.
Böhm.: SirokA brAna do pekla. (Celakotsky , 15.;
Poln.: Szerokie wrota do piekla. (delakovskuy 15.;
Höllküohleln.
Die Höllküchlein manchen verderben, das er
kan eigen erb nicht erben. — i/ent<rh, 908« 8.
Bei Hans Sachs (II, XXXVn, 1) heisst es, mir nicht
verständlich: „Schaw, das du nimand dise Wochen
mit eim Helkttchlein habst gestochen.'*
Holltmder.
1 Der HoUunder ist kein seltenes Holz , er wächst
hinterm Hause.
Um jemand zu sagen, dass man seine .Herkunft
kenne und dass er gar nicht zu den ausgezeichneten
Persönlichkeiten gehöre.
2 HoUunder, wenn die schwarze Kuh schcisst,
halt 's Maul unter. (Schiet.)
"Witü gesagt, wenn wirklich vom HoUan4er selbst
die Bede ist, aber auch zuweilen auf die Frage: Was
ist das? als scherzhaft abweisende Antwort gegeben.
3 Vor dem HoUunder soll man den Hut abziehen
und vor dem Wachholder das Knie beugen.
— £wc/«n, 318; Simroc*, 4890.
Würdigung des bansanneitiohen Werthes. „Uta
KxftuiBmttnfltex sagt man von der HoUimderstaad«, man
soll vor ihr den Hut abnehmen, weil alles an ihr gat
sei. Bttcklings zn ihr treten, hilft sohon gegen vtele
Krankheiten. Man findet sie daher auch häufig in der
Nähe der Häuser und Ställe.** (Vgl. Baumgarten,
Progr. , 37.; Ptimut behauptete , dass es bei den MsLsem
sehr gut sei, den Kranken mit Holiundersweiffen xu
schlagen. Zar Zeit des Hexcnglanbens meinte man auch,
dass Salz auf einen HoUunderstranch gelegt, denjeni-
gen blind mache, der es ansähe. (Gentit, I, 324.;
4 Wie der Hollander blüht, so blähen auch die
Beben. — BoebO., 98.
•5 Der HoUunder blüht.
Wird in der Niederlausitz als Erklärung gesagt, wenn
sich jemand zur angewöhnliehen Zeit schläfrig ffthlt.
Sagt jemand: ich bin so schläfrig, so erwidert ein an-
derer: es ist kein Wander, der Hollander blttht.
HoUanderfrccondsohaft.
♦Das ist eine Hollunderfroundschaft
Leicht zerbreohliche. ( VgL P. Hebel, Von der Freund-
schaft.)
HolBke.
He het Holsken ^ an, man hört di wol gan. —
EichsDoid, 801; Fnmmawi, V.
') Auch Klumpen, Holzschuhe.
Holsteiner.
1 Dei Holsten har ein Has ut Dithmarschen rütjagt.
Volkswitz. Als die Holsteiner einmal die dithmar-
sischen Bauern mit Krieg Überzogen , soll den Vordem
ein Hase über den Weg gelaufen sein. Ein deshalb
erhobener Ruf wurde misverstanden und gab zur Flucht
der Hintern Yeranlassnng, worauf die Holsten geschla-
gen wurden. (Vgl. Haabe.)
2 Die Holsten vertheidigcn ihr Recht mit dem
Schwert. — Pistor.. V, 63 ; Graf, 4». 134 ; Simrock, 4889 ;
Heinsberg V, 63.
Holter.
Dat geht holter de polter. (Waldeck.) — Curue, 359.
D. i. über Kopf und Hals. Vgl. Frommann, IJ, 180
u. 225 über Assonanz. Auch Hulter de polter (Eich-
Kald, 832; and Haster de buster (vgl. Mdrhiscke For-
schungen, I, 152;.
Sott. : Het is holder de bolder (oder : hol over hol). (Harre-
bomee, J, 314.;
HollJes.
Nu sunt et Holtjes un denn sunt et Smoltjes.
— Eidtwald, 808.
Hols.
1 Alle krummen Hölzer sind quaat (schwer) ta
richten. — SchotM , iizz^.
2 Alles da, Holz un Torf, die Mieth' wird abge-
danzt, dremol um'n Ofen^ is ein Monat weg.
(Stettin.)
') Der Ofen steht nämlich dicht in einer Eoke.
3 Alt dürr Holtz ist besser denn grünes zu drehen
vnd zu bawen. — Lehmann, 7, 11.
4. Alt Holz brennt besser, als junges. — Sim-
rock, 4900.
5 Alt Holz lässt sich nicht biege».
6 Alt Holz und alt Geld schätzt man in der Welt
HoU.: Oud holt, oud goud. ( Harreboinee , I, 336.;
7 Altes Holtz gibt gut feur. — Lehmann, 144. 69;
Simmck, 4901.
Dan.: Q«mmelt trn giver god ild. (Pro9. dan., 217.)
Lat.: Sed ;rem non nouam aggreditur qui vetulam dnoit.
(Lehmann, 144. 69.;
8 Altes Holz ist leichter zu drehen, mit dem
grünen wird's schwerer gehen.
9 Altes Holz zum Brennen, alten Wein zum Trin>
ken und alte Bücher zum Lesen.
10 An gestohlenem Holze wärmt man sich nicht
lange.
11 Angebrannt Holz geht bald wieder an. — Store*.
Der Freiknechl (Golba 1830), /. 340.
Von verwitweten Personen.
12 As man int Holt roppt, so roppt hett wedder
herut. — Eichwald , 806.
13 As me in't Holt raupet, so krigt me Antwort
(Büren.)
14 Auch grün Holz brennt endlich, wenn man et
mit dürrem ins Feuer legt.
Macht der Verführung.
15 Auch nasses Holz kann in Brand fferathen.
16 Auch trocken Holz brennt nicht ohne Feoer.
Frz.: Si tu n'aUttmes pas le bois, il ne brfilecäpM. fCs-
hier, KM.)
749
Holz
Holz
750
17 Aufif ein ästig boltz gehört ein stahlen (starcker)
keil. — Mri, II, 23: Umütth. 1439. ii.
18 Aufif ein grobes Holz gehört ein grober Keil. —
Schuppitu.
19 Aus demselben Holze zimmert man Sauställe
und Kirehstühle.
Böhm.: K jedDoho dfeva socba ilopaU. (Öflaloviiky, 2li.)
IIoU.: Vau een hont maakt nieu een kaluiuis en eene ta>
fei. (Uarrebutnit, /, 336.;
20 Aus dürrem Holz ist gut drehen.
D«r alte Mann gehurt in den Bath.
21 Aus einem krummen Holz wird kein grader
Stock. — E^enng. I, 143; ///, 428.
Bvhin.: Zuvlfeld dfevo teiko lO xpfimf. (C*talo9*kij , 222.^
Dan. : Man gi0r ikke gierne ret stock af krogot tns. (Prov.
dan., &32.;
22 Aus (klein) gespalten Holtz wird ein gut fewr.
— Pviri, //. 29.
23 Aus Holz lässt sich eher Kohle machen, als aus
Kohle Holz. — AUmann VI, 404.
24 Auss Holtz macht man grosso vnd kleine Hei-
ligen. — Lehmann, ATS, 84; Simrork, 4906; Eito-
lein. 319; llruun, 1. 1404.
Lttt.: Ex li^no flt divus. {^Lehnutnn, &73, 84.^ — Olim
truncua eram ficulnn«, inutile lignum, qaum faber in-
rertuB, acanuium faceretne Priapam , maluit eeee deum.
(Uorut.) (Einetein, 319.;
25 Auss Holtz vnd erd schmeckt die speiss auch
WOl. — Mri, II. 29; Henisek, 917. 42.
An« hülaemcm und irdenem Oeevhlrr.
SC Anas Holtz vnd Steinen kompt Menschen Nah-
mng. — Petri, II, 29.
27 Bat dat Holt hardo es, sach de Osse, den
slaug he mettem Starte anncn Beum. (her-
lohn.) — Fromnuinn. III,2i6, 13.
Wai (wie; das Hüls iiart iit, sagte der Ochss, da
schlug er mit dem Schwans an einen Baum.
2b Bei grünem Holz, warmem Brot und jungem
Wein kann die \Virthschaft nicht gcdeihn.
Hiill.: Orofn huut, heet broud en oieuwe wiju, dat kan
voor 't huis niet dienstig siju. (Harrröoiute , I. 'A'i,'*.)
29 Boa me Holt häupet, flaiget Späne. (CrafKchafi
Mark.) — Woeste. 69. 113.
30 Böses Holz gibt böse Späne.
31 Das Holz gar tapfer ist, wenn es sich mit Eisen
misst.
32 Das Holz ist gut, wenn'S nur zum rechten Zim-
mermann kommt. — Eifdein , 319 ; Simrock , 490j.
Frz.: II est dn bois, dont ou le fait.
Lai. : Froba est materia sl probum adhibeas fabrum. (KUe-
lein, Siyj
33 Das Holz muss i)fleglich gehalten werden. —
twAi/ifl rl, 259; //iHrtrnnd . CO . 87 ; /"wf or. , 1'. 64 ; Graf.
130. SaO; Simrock. Audi: Eiselein, 319.
E4 liegt im allgemeinen Interesse, dass die Waldungen
1 Holzaugen) nach den Kegeln der Hanshaltungskuust
und den Vontordnungen gemtes gepflegt und genntst
werden, nicht blos um künftigem Uolzmangel vunu-
bengen , sondern auch um das Land ror Ueberschwem-
mungen su bewahren und die erforderliche Regen-
menge ^u erzeugen, wie deren richtige Yertheilung sn
befiirdern.
34 Das Holz, welches das Feuer nährt, wird von
ihm verzehrt. — l'arümiakun, 21ü.
Dasselbe erfahren häufig Aeltem von ihren ' undank-
baren Kindern.
35 Das Holz zeugt selbst den Wurm, der es her-
nach benagt.
36 Das nasse Holz verbrennt mit dem trockenen.
37 Dat was man^n lütten Holt, säd* de Bor, trün-
delt (rollt) von'u Barg^ un hei sich au'n Strö-
halm. — Huefer , 73.
31) De göd in H Holt röpt, kriegt en göde Ant-
wörd. (Holst.) -> iichüt:e, U, US; Mint, S942.
39 Dein Ilobs xu Spänen hack*, dein Mehl n Ku-
i>hen back*, dein Sohwein su Wünten hack',
dann greif zum Bettelsack. — OUrafr. Ytlktk.,
JT. S3.
Kur, wie Fr. Hastnow In Minen (sptlohvSrtcmiolMB)
mficA'a SprmehWdtm {Bmämr, IM?, Nr. flA, 8. IIS; be-
erkt, «ine andere (omMmralbwidB Mngere) Form für dM
l>*utseh
merkt,
bekanntere
,Woh1felunack briagt BatltUMk.'*
40 Der eine hackt Holz und dem andern fliegen
die Späne an den Kopf.
Aehnlich russisch AHmunn V, 7U.
41 Die hat Holz vor der Herberge, da brennt's,
predigte der Karmeliter von der Nonne The-
resia. — A7utrtTS)iie0<>/^45,2O.
42 Dürr Holz brennt (wärmt) besser als grünes.
— Eitelcin, 319; Parömiakon, 1536.
43 Dürr Holz gibt gut Feuer.
itkd.: DUrrex hols machet roat. (Krone.) (Zimyerle, 71.;
44 Dürr Holz unten im Feuer, tVisst das grüne
obenauf. — Simnn^. 1739.
45 Düri'es Holz ist stolz.
Biegt sich nicht.
46 Dürres Holz lässt sich nicht biegen.
„Die grünen Zweige kennst du wol gerade machen,
an darrem Holze hilft dir alles Richten nichts." (Üa-
tli's RoneRijarten.)
47 Dürres Holz wird nicht grün, wenn »»an es
auch begiesst.
Frz.: Arrouser le boys mort et see. (Hoeill, JII. II.;
Lat.: Aridum irrigare lignum. (Bt>eill, JII, 11.)
48 Ein faul Holz ins Feuer gelegt, macht einen
bösen Geruch, ein heilloses üesind im Haus
ein böses Gerücht. — Saiier.zii.
49 Ein holtz so zuvor beim Feuer gelegen, brent
ehe alss ein leichter anders. — Lehmunn , 144 , 6i
U. 873.91.
50 Ein Holz allein kan nicht lang brennen. —
Pein, n, 198; Ui*ni*ch, 502, 2.
61 Ein krumb Holtz gibt keinen Bildstock. — Leh-
mann, 509. 8.
52 Ein krumb Holtz gibt so gut Hitz als ein ge-
rathes. — Lehmann, 149, 133 u, 327, 36.
53 Ein krumb Holtz kan man brechen, aber schwer-
lich gernd machen. — Lehmann. 129, 18.
54 Ein krumbs Holtz gibt so wohl Kohlen als ein
grades. — Mri. II, :>10; Ilenigch, 1504. 21; Sutor. 114.
Jtoil.: Also wcl braut een crom holt als een recht. (Tunn.,
:>, ifi.;
Lat.: Kque pars ligni eurri ac recti valet igni. (FaUfrt-
Uben, lü»; Sutvr, 114.;
55 Ein krumbs Holtz taugt wohl zu Löffl. — Su-
tor. 117.
Lat.: K fimbria de texto judico. (Sulor, 117.;
56 Ein krumm Holz ist übel gerad zu machen. —
Scyliold, 27».
57 Ein krumm Holz wächst nimmer gerade. —
Eisbein t 219.
58 Ein krummes Stück Holz brennt ebenso gut
als ein gerades. — Parömiakon. 133.
59 Ein Scheit Holz gibt kein Fewer, die Stuben
zu wermen. — Lehmann, 167. 13.
60 Em drit dct Hülz net an de Bäsdi. — Schütter, 969.
61 Eunelng^ Holt dragt swär, 8e(de) de Snider,
dö Btonde ' he sick np sin Ellstock. (0$tfrie$.j
— Frommann. IV, 2S7, 444; Eidneald, 1773; Bueren. 457 ;
lloefer, 94».
') Endlings, ennlank, senkrecht aufgestelleltes ; auch :
>Uikelt Holu *) ätttUte.
62 Es gibt kein besser Holz zur Himmelsleiter als
Bettelstäbe. — ParömUikon, 1893.
Abraham a Sancla Clara will damit den Segen der
Wuhlthtttigkeit gegen Arme auadrUcken. Nur in die-
sem äinn untbält das Sprichwort Wahrheit; in jedem
andern sind gerade Bettelstäbe das sohlechteste Uols.
63 Es gibt mehr krummes als gerades Holz im
• Walde.
Bikm.: Kriv«bo dfM (krivek) ▼ lese ueJTtce. (CWci-
hMskf, 31.;
64 £• gibt nicht jedes Höh einen Schlägel. —
Sulor, 540.
Lot,: NoB wt «■• OBBBittm Ikciee. (Sulor, 540.;
65 £• hat ichon oSt ein krummes Holtz zu einem
Löffel getaugt. ~ Sutor, »i>.
66 Es ist ein hfibMli Biisel eisen Holz, sagte Hans;
da luitte er einen Schiefer (Splitter) aus dem
Finger gezogen.
BoU.: Ik heb klei aanimljn gnt, zei de boerin, kernende
«U «na sloot aekni|i«ii, en lij had wol noch webbe.
(Murrtbomie, /, 73.;
761
Holz
Hol!
76S
67 Es ist des Holtzes nicht, daraus man (solche) |
Bilder schnitzen kann. — Ehering, U IM; A'»rte,8937.
hat. : Non ex qaoviB ligno fi&t MercnrioB. (Binder II, 2168 ;
Schonheim , X, U.)
68 Es ist kein Holtz so dürr, das nicht einen
Rauch von sich gil^t, wenn's beginnt zu bren-
nen. — llesbtuitu, Pottüla, I, 887.
69 Es ist kein Holtz so dürr, es raucht, wenns
an fewer kompt. — Pelri, II, S68: Henisch» 778, 3.
70 Es ist kein Holz so grün, es brennt.
Frz.: 11 n'est bois »i Tertqni ne «'Idiome. (Cakitr, 23%.)
71 Es ist kein schwerer Holz, als der Bettelstab.
— Parämiakon , S560.
72 Es ist schon manch krumm Holz gerade ge-
worden.
73 Es ist wol (schon) ein so krumm holtz zu löf-
feln worden. — Franck, //, 107*»; Tttpfnus, 128 •;
Petn. II, 279: Lehmann, ii« 186« 63; Eüelein, 319: Sim-
rock, 4898: Körte, i9S6.
74 Es lässt sich nicht alles Holz zu Bolzen drehen.
— Eüelein, 98; Simrock. 1197.
Prz: L'en ne peut faire de boii tord droiete fldche. (Le-
roux, II, 255.;
Hüll.: Alle hoat is geen timmerhoat. — Van alle hont
kan men geen lepels maken. (Harrebomee, I, 335 n. 336.J
75 Es lässt sich nicht aus jedem Holz ein schön
Bild (Marienbild) schnitzen.
El lasat sich %. B. nicht jeder Knabe snm KOnstler
bilden oder für die Wisaentchaft bestimmen.
BoU.: üit alle hout kan geen Mercorius-beeld gesneden
worden, (ffarreboniee , I, 336.;
76 Es mos am Holz seh, wenn^s will Pfififa ge. ^-
Tobler, 45.
Es mnas am Holi e^n, wenn'* eoll Pfeifeii geben.
Aue nichts kann man nichts machen.
77 Es muss ein schlecht vnd geradt Holtz sein,
dass man drehen kan, sonst ist Eysen vnd
Arbeit verloren. — Lehmann, 455, 26: Sailcr, iS9.
Lehre ohne Talent bildet nicht.
78 Es muss grade Holtz seyn, was zu drehen die-
nen sol. — Petri, II, 289; llenisch, 741, SS.
Doch enthält gar maneher Knorren im Innern herr-
liche Maserflg^ren.
79 Es muss starkes Holz sein, das Pfosten geben soll.
BoU.: Van dUc hont zaagt men planken. (Harrebomee,
I, 336.;
80 Es wird nicht alles Holz zu Bretern versagt. —
Rein*berg IV. 21.
81 Faul Holz leuchtet wol, aber es wirmt (glüht)
nicht (brennt schlecht). — Parömiakon , iSiO.
82 Frisches Holz macht gutes (lustig) Feuer. —
Winckler. 111. 89.
. Zu Gunsten zeitigen Heirathens.
Frs. : II n'est feu que de bois, que de gros bois. (Star-
schedel , 50.; — H n'est feu que de bois vert. (Len-
droy, 733; OacU, 905.; — Verde bftche fait ohaud feu.
(Leroux, I, 47.;
HoU.: Oroen hont maakt heet vunr. (Harrebomee, I, 335.;
83 Genug Holz und gute Aschen hilft faulen Wä-
schern waschen.
84 Gespalten holtz gibt das best fewer. — Lehmann,
812, S.
85 Gespalten Holz fahet gern Feuer. — Eüelein, 232;
Stmrodk. 3541.
Lat. : E fissis Ugnis componitur optimus ignis. (Eiselein, 232 ;
Binder II, 900J
86 Gestohlenes Holz brennt auch.
87 Gibt ein grades Holtz gut Kol, so thuts ein
krummes gleich so wol.
Lat.: Aeqne pars ligni curvi ao recti ualet igni. (Germ-
berg, 324.;
88 Gibt man jhm viel holtz, so macht er viel
spänc. — Ltfitmann, 822,49: Simrock , 4S0ß.
89 Glatt Holz ist gut spalten.
Mit guten Leuten ist leicht verkehren.
Dan.: Reen vedd er god at kl0re. (Prov. dan., 4C9.;
90 Grobes Holz gibt das beste Feuer.
Frz.: II n'est feu que de bois vert, que de gros bois.
(Star$chedet, 50.;
91 Grün Holz gibt mehr Kauch als Wärme.
Ifän.: Urfinne trse giver mere r0g end varmo. (Prov,
dan., 553.;
92 Grün Holz verzehrt das dürr obenauf. — Eise-
lein, 319.
93 Grün vnd dürr Holtz brennen viigleieh, wenn
dass Grün erhitzt, so ist das Dürr verfladert
— Petri, II, S«9; Lehmann, 146» 87; Sutor, 461 ; Eise-
lein , S19.
94 Grünes Holz, grosse Hitze. — Karte, 294S: Sim-
rock. 4902.
Viel Bauch gibt es. Gewiss soll aber danmfcer die
Frische des Holzes beselehnet werden , im Gegvnsatae
zu morschem, ersticktem. Wahr in Bezug auf die
hitzige Jagend. Die Englinder: Ortines Hola maeht
gutes Feuer. Die Serben: Kurs Holz, rasohe Kohlen;
spite Kinder, rasohe Waisen. (Reimberp I, 129.;
95 Grünes Holz läuft krumm. — SprichwSHergarten. 488.
In Bezug auf die Jagend, wenn sie nicht gehörig ge-
leitet wird.
96 Grünes Hok wirft sich.
Die Venetier behaupten flberhanpt, dass Holz und
Frauen sieh niemals gleich bleiben, well Holz naeh dar
Witterung sieh ausdehnt oder ■asammensohrompft
(Reinsbera I, 31.;
97 Gates Holz fressen keine Würmer.
98 Hartes Holz will eine starke Axt.
Heftige Krankheit, starke BDtteL Auch: Auf groben
Klotz gehört ein grober Keil.
99 Hoggt ^ Holt un snien Braud * is riywe Waare.
(Büren.)
>) Gehauen, gehackt. ^ Geschnitten Brot.
100 Holt hacke 6n Wata lacke, dat göft schmale
Käschbacke. (üatangen.) — Fmdb&ter, 651.
101 Holt an Schad wässet alle Dag. (Bürtn.)
102 Holtz, das man in alten Monden feilet, das
brennet gerne, aber es wechst nicht gern
wider aus. — Coier. iss.
103 Holtz, Haar vnd Vnglück wachsen überNadit
— Gr%ler, Ul, 50; Lehmann. II. 266, 67; Simrock, 4915.
Lat.: In proclivi mala. — Mala ultra adsont.
104 Holtz im Hause ist so gut als Gold. — Petri,
II. 384.
105 Holtz lass dich ha wen gern, dise statt soll heis-
senBem. — Etterlt/n. XXXIIU; Pistor., 11, 74; KirA'
hofer. 58, 24.
Froher war da, wo jetzt Bern steht, ein grosser Eieh-
wald. Viele Häuser wurden ron diesem Holze gebaat.
Obiges Sprichwort soll bei dem Bau (1191) der Wahl-
spruch gewesen sein , mit dem sich die Bauleute gegensei-
tig zur Arbeit ermuntert haben. Da die Zimmerleote
einen grossen BAren fingen, so nannte man die Stadt
danach, gab ihr einen B&ren zum Wappen und fütterte
auch etliche Bären zum Andenkon. (Deuiseke Roman-
»eitung, III, 44, 632.; „Als man salt ron Christas tb»-
sers Herren geburt, tusent, hundert vnd nftatsig ejn
Jar, tmder vnd by zytten keyser Heinrichen des Sechs-
ten, als er erst an dass Bych kommen was, ward die
fürstlich statt Bern angef^gen ze buwen, ... da wur-
den die ersten hflser gemacht von dem holtz so vff der
hoffstat stund, vnd war domalen ein gemeyn sprüeb-
wort holtz u. 8. w." (Ktterlyn, XXXIIU; Mickmel Stett-
ier, Schweizerchronik, Bern 1627, I, 5*.;
106 Holtz schneidet nicht Eisen. — Gruter. lu. 50 ;
Lehmann, 11,266. 68.
107 Holtz spalten vnd in den Wald tragen ist ver*
ffeben arbeit. — Peiri, II, 384.
108 Holz brennt nicht ohne Feuer.
109 Holz, das biegt, ist besser, als Holz, das bricht
HO Holz, das nicht willig spaltet, treibt man mit
Keilen auseinander.
111 Holz, das schon einmal sich beim fewer ge-
wärmt, das brennet desto leichter. — LHk-
mann, 771, 21.
112 Holz, das zuvor beim Feuer gelegen, brennt
besser. — Eitelein, 319.
Dan.: Det trae som f0r var varmed ved ildea, bramdar
snarero ond et andet. (Prov. dan., 553.; ^
113 Holz her, sagt der Zimmermann.
114 Holz ist besser als Binde.
115 Holz ist Holz, aber Linde und Eiche forden
verschiedene Streiche.
116 Holz muss man im Sommer kanfen.
Holt.: Als het vreest, moet men geen hont koopett. {Biam'
bomee, I, 335J
117 Holz und Feld kommen nicht zasammeiii sbflT
die Leute.
118 Holz und Fraa bleibt sich nienMls jjieieh»
Nach der Witterung dehnt siob 4M WV Mii «Ü
sohnunpft
753
Holz
Holz
754
419 UoIk und liaar düngen sieben Jabr. — ScbuU
(rntml, (il, ä.
ISO HoU und Leiid (Schaden, Unglfick) stichst ölla
(alle) Tag. (hittmrt/.J — Ftmtnmk, U, Vli; für
W'aUeck: Cur/.-r, 348. 367; «iitf«?f. //. IW» /'diS . fl.»S4.
Wird bAuflg erwidert, wotLu «um Uulxsiiareo »rtufthut
wird.
121 Holz und Säcke labrt man nicht auf Einem
Wagou. (LH.)
122 Hok und ünkraat wäclist für alle Menschen^ —
Htliebrami, 6ü, S5. Graf. G7. äS; Sciieikk , llandhuh uhtr
l'ur*trvcht, 306 . tinutm, l!echUi(U,. il4.
Aq« der AotchautuiK, das« alle«, was die Nalnt an
OUt^m horvorgabmcht hat, Oamain^ut tad, aaf daai«-
dar in gleicbom Matio Aiiiri>ruob bab«, liM «ich dar be-
griff i^Almendc" «ntwickolt, auf den stcl* das Spricb-
«otl baiiaht, das aber schon l&ngit keine Wahrbi^U
rnabr eutbiüt. |;BeUi«t da« dinsiiendc! Waaaerf das von
Joh(T zur AlQieude gerecbnAl wurd«', tritt tu gcwlateu
FllUcn «chon unter die Hitrmohaft des rrivatoi^on-
thum«. Auf »cliwibiich'alemttnniiieheiii (Iruiid ud4
Bodan bafk»l di« l}iti»a«inu»g an lebcudigatmn and gilt
dort rar UetnainweidoQ und TrifU;u. ( Vgl. UarUb^r wia
Ober die Ableitung des Wort« Grtm»'i , H 6. . J, Hl.)
123 Uölz«r und Hecken haben Ohren und Augen.
(Franktni.)
124 Im Hol£ wachsen Würmer, die e« freftseu. --
Sauer, 149, <Simrodk . *S»S.
Im MeniohDu KiankbiittB and büae LUata, die ihn
TVnchceo.
^J2& In hartes RqU gehurt ein eoharfer Nagel. —
nfin$bifrg Hl, SS.
136 Je edler das HolU ist, je ehe lest ea sich bie-
gen. — ütftMdi, 3W. 6fi.
ILttl.i Vuo c|ui«(|tte CHt moUor, uiatfbi est ulaoabili« itae et
fabtlos niotua maai generoia oapit. (ntmtch. Vji^ 97,^
^37 Jo grüner daa Holz, je dicker der Hauch.
126 Je krmmner holtz ist, je besser krück, je ärger
schaU'k (hur, mensch, siuuk), je hesser glück.
— Hmi»ih. S19.S7, iVfri. H. SM: J/.«Mnrr , 9» ; Sey*
Md, Si7. r,aal.U9: K6rtr,i9U: >Vhir<'ir. /. 144. 78.
Ämrofl», 4894. für Köln: Meydm, HI, 10.
M^U.t Uoe krommur hout, ho« bator krnk. (Harrtbomi*,
Lat.: Miipwi Nisa tiatur. Fürtuua fovettgitaTOa. (HrnittU,
Slli), ^K.JI — Quo uequani |)eior. tanto lors m\ aini maior.
(SridrL) — l^uu qui» tU^q,uior, W> foitUVatior. (Seg'
bald, *Ji6.)
I
120 Je mehr Ilolt2, je grösser das Fewer. — /Via
//.S94.
130 Je mehr raan Holtz zum Fewer trÄgt (anlegt), je
stercker ea brennt. — Lehmann. 99,9» u, 775. S3.
13L Je mehr man leget Holtz darein, je gröeter wird
das Feuer sein. — c:>i<U , 447.
Fr:.: Lo feu o« ■*^t«mt poini »»oc le fan. (tiaai, 447.;
//.; II fttoco uou ft'eiUngn« col faoco. (üQOi, 447.J
t<ti,: Igni» non «xtlnguitur igno. — Per|)etoollg&ia cr«»c|t
crotecutibus ignis. (dual, H'~)
13'2 JedcT legt dos Holz unter seinen Kessel (seine
Pfttnue).
Iä3 Jedes Holz hat seinen Ast (seine Knoten, Knorren).
Jeder Mensch hat seiac acbwacbe Seite, Jede« Ding
««ia« Feblor-
Fn,: Nul boi« «ani escoroe. (Ltroas, t, 4tt.Ji
i^ Jedes Holz hat seinen Wurm und jedes Mehl
seine Kleie. — dimroct, 4ei&a; AiJrt^.aMS. /Jiutf».
I. H^^.
135 Kauf Holz Johannis, willst du es haben Mi-
chaelis. — Simrock , 8«24.
136 Kein Hotz ist schön, wenn man daran hangen soll.
tat,: De pulcbro ligno t*1 ttrangulartt. (Tafpittt, I4i*.)
137 Klein Hol« gibt gut Feuer.
Fn.: l>o meno* «opeans oo faitbonfeti, (lü^ti^fftr, 171».;
13C^ Knurrig Holz ist gut zu fassen.
HaU.: Aas kwaaUg boul kau uifn oti b«TM}»Wn. (Il<arf4'
139 Krumb hvlt« gibt auch gute koleu, — Lthtmam,
«ISA, U.
Auoli unaniahnliciho f.euln kOnoeu Vartland li.al>*n.
^.Oilii 111 iti^l.* Iiulta gut koJ, sft thrtts ein knunmes
* hon fsn. /Ar»ijn»yrt", fl''; »«»*■
I ftelM fall i'rrk Atoii TfUi (t,tTuUt,
. kti ll^rnl, oufBl ac tl**t
«1
Frt
J.
/.
OrvT*c:ii«a tt»»f6»wOBTaa-Zjazixoii. U.
140 Krumm Holz brennt gut.
Itnll,: Man kan ran krntame bowten nog w«l een ragt Tuur
•takan. (Barrföi^tHH, /. IW.)
141 Krumm Hob gibt keinen geratleu Stock.
/JoU.: Van een krotn hont In 'i goeüUpeJ wakou. — Van
«^ou krom boiit Vwa ßooit Tflgt« atäftk. (ffa>Tetrom*f,
l. .1S6 u. M7.J
142 Krumm Holz hat viöl Glut — BM<4i». we; Siw-
rofJlt , 4«y:^
143 Krumm Hok ist wol ehe zu Löffeln gediehen.
144 Krumm Holz wächst nimmer gerade. — *.'*«»-
lein. 319, Ornun, /, 14«].
ivu/..' Ingpnia prava verlc^ro haud procliro est. {Ri»»-
(ein, S19.J — Lignom tortum haud uu<4ua«u raolum.
(Tafipiu-t 337''; Kran»., 4I1.J — Nutiquatn rectum |or«
tllo lignum.
Hb Krummes Holz brennt ebcuso gut als gerades.
— M'mrocil . 4«96 : kürtf . i^ü ; liraun . I , im.
ßuhM.: Kfivö dflvl, aJe romi bofi. (CflitlofAky, Ki,)
UutL .' Ken krom hout brandt xoii wel als «au regt, (liarrt-
iH/mff, I, ny)
146 Krummes Hobs gibt auch gerades Feuer. —
Simiuck. iS^l, liruun, l, i4«S.
147 Krummes Hol/ gibt ebenso gute Kohlen als ge-
rades. — K6Hf. »MS.
148 Kurzes Hub ist des Bauern Stolz. — SinjirtrA.eiii *.
149 Kurzes IIolz, niache Kuhlen; späle Kinder, frülie
Waisen.
150 Loat moal Holt tn Aske brennen. (Düren.)
Man miisa di« Zeit abwart«>u.
151 Man kun nicht alles holtz zu boltzeu drehen.
— /Wri. //. 4&G: Ht^tKch. 450. «7-
Jlia Kujisau: Mau kaoti uicht all«« RoU tn Br«ft«itt
schuoideu. (Attmamn 1', 7^.^
fn.: Tuui buis u'ost |>A6 bou & faire flö«be. (ävhn l, S9;
L^dntp . WA ; Cufiirr . 23».)
163 Mau kan nicht ausn einem Jeden holtz ein ( sub-
tiles) bildlin schnitzen. — Unmch , i»o , *^ . Mh,
H, 456. Jtfürtwy. tJI*».
Lat.: Koc u i{uoviB ligou Mtircariua. (K.i»mliiim, Sltf; Bin'
drr l. Il7u, JI, ai(;rt ; ScAanAeim , iV. 3M ; PkiUppi, H, 36;
Sf^bvlä, 370.;
Ibti Man kann ein krummes Hok wol brechen, aber
nicht biegen.
154 Mau kann ein Scheit Holz fein ankleiden, aber
es bleibt Holz.
„Kleide eine .SAuIe , «i« »tcht wie ein Pr&ule." ((iortke.)
Bf'hm.r Oblec pcijeno, dqj niu 1 Jmeno, nebude clov^k.
(^tlaXovik^, n*.)
155 Mau kann nicht alle krummen Hölzer gerade
machen. — Sailisr, 374. Simrtfck, 5990.
lioii.: Het ii kwaad alle krom hout rogl te makou. (Harr*'
156 Man kann nicht aus jedem Holse Heilige
schnitzen.
BvAm.: Ne B kaidftbo dreira neb kamene iv. YAcIav. i'C'<*
(oJltrctiby. ni.)
157 Man kann nicht aus jedem Holce Pfeifen schnei-
den. — llittder II, 4165.
lb% Man mag wol altes Holz unter den Kessel
stecken, junges Fleisch damit zu kochen. —
UinfikleT. IX, 12.
1 59 Man muas aus jedem Holze Pfeile machen können.
Mao muaa »ich stets Kath wissoQ, t)ber«ll Mittel au
seiuvr Vortbeidlguug fkitdeii.
läO Man musB das Holte krümmen bey Zeit, das
ea ein guten Hacken geit. — Kfieiitm , I , uo.
IGl Man musB das Holz hauen (schnitzen, zimmern),
das man hat.
äolL: Van auUc hout, «1« naon haeft, maakt tnen pijleo.
(Uurr^bom^e, I, SS7.J
162 Man niuss das Holz nicht schon klaftern, ehe
mnu den Wald gekauft bat,
163 Man mua^ das Hob iiioht verkaufen, ehe man
den Wald hat.
Dtoüuiscii: ijiteni nldil, ab« du den
Wtld ba«t.
IG4 Mftf' '""•' .... (1, wenn man keine
: .. 17. 477.
lüO Mn :. _Uea Holz auf einmal vet-
9Vj uf« vi« <|«l dttrs. (Imärvfft 634.)
48
765
Holz
Holz
71^6
166 Man muss nicht Holz aof sich bauen lassen.
PoU.: Nie daj n« »obie drew r%b»r'. (Lonapa, ti.)
167 Mau mu88 nicht Holz vom faulen Baume neh-
men, wenn man die Flamme schären wilL
168 Mancher, der Holz auf dem Markte kauft, hat
eigenen Wald.
169 Me sell's Holz schleipfe , wie me cha-n-und ma.
CSütolhurH.; — Schild , 6i . SiO.
Man soll eine 8«ehe n»oh Krftften autflUiren.
170 Mein holtz kan mir niemand verbrennen. —
llenitck. Ml, 34: Graf, 9». 1S5: Blum, 15; BAcking,i58:
Siinrock , 4999.
Um zu flauen, das« niemand auf eines andern Gute
HoU schlagen, noch Fntter nnd Getreide abm&hen
dflrfe, weil dies ein Eingriff in fremde NaUongsreohte
wäre.
171 Mit altem Holz kann man junges Fleisch kochen.
— AUnUMH 17. 467.
172 Mit dem dürren Holz verbrennt auch das grüne.
BCbm.: Yedl4 snch4ho drevai seien« (mokH) shoff. (Ö9-
laiortif, 40.;
lU.: Cs sulio d4rTO i siroro gori. (Oelalo»Mky, 40.)
Foln. : Mokre drxewo prsjr sneMm sgore. (äeUiko9*kif , iO.)
173 Mit dürrem Holze baut man besser als mit
grünem.
Vonug des alten, erfahrenen Beamten vor dam jtin-
gen, eifahrongslosen.
174 Mit geringem (kleinem) Holze zündet man ein
Feuer an, mit grossem unterhält man es.
Frs.: Petit bojs allume le feu; le er^ros hoj* le nonrrist.
(BoriU, II, 152.;
Lat.: Exilibas lignis acoenditur ignis; maioribu alitar
et foTetar. (BotiU, 11^ 152.;
175 Mit Holz lest sich das fewer nicht stillen, mit
Wasser lest sich die £rd nicht füllen. — Peiri,
II, 477 : lleni$eh, 138S, S6: WaUu. IV, 92.
176 Mit Holz zuwerfen löscht man kein Feuer aus.
177 Mit kleinem Holze zündet man das grosse an.
Im Talmnd heisst es: „Das Feaer brennt an einem
Htttck Hols nicht fort, so hat das Studium dessen kein
Gedeihen, der es fttr sich allein betreibt. Wamm wer-
den die Worte des Oesetses mit Holx Terglichen? So
wie das kleinere Hols das grössere anzftndet, so schär-
fen die jangem Gelehrten d«n Verstand der altem.*'
(Tauith.)
178 Mit versprochenem Holze kann man keinen
Ofen heizen. — i4üfn<fiui VJ, 391.
179 Mit wenig Holz kann man einen kleinen Ofen
heizen.
ffoU.: Weinig hont is genoeg TOor een* kleinen oren.
(Barrebomee, I, 337.J
180 Morsches Holz gibt keine festen Balken.
MoU. : Van vermolmd hont kwam nooit goede staf. (Harre-
botR4«, /, 337.;
181 Nasses Holz gibt schlecht Feuer.
MoU. i Daar is geen Termakelijker brand dan nat hont en
berroren tnrf, sei Fieter, want het hont siogt, en de
tnrf luistert emaar. (ffarrebomet , I, 87.;
182 Nicht aus jedem holtz wirt ein guter boltz. —
llem$ch. 451, 21. Sitnrock, 4903; A'drt«, 3938; Braun,
I, 1484.
Bolsen müisen ganx gerade und ron einer bestimmten
Schwere sein.
183 Nicht aus jedem Holze kann man Pfeifen schnei-
den. — Eiselein, 319; Simrock, 4904.
Die llAmer sagen : Man kann nicht ans Jedem Holae
einen Mercnr schultsen: Non fit es quoTls ligno Mer-
cnrius. (Fateliu», 171; Schulhtatt, 478.;
Dan.: Det er ei hrert slags trsa som dn«r til trsskoe.
(BohH /, 368.;
184 Nicht jedes Holz ist Löffelholz. — Phüif>]n„ U, 8«.
Böhm.: Ne kaidömn diem dostane se hfü flAdrem. — Z
bukoT4ho dfera neadilisflAdrorAlifce. (6elako9»k\f , 213.;
Ong.: N«n minden botböl lassen borotva.
185 Nicht jedes Holz losst sich zu Bolzen drehen.
— Körte, 2989.
186 Ol Hout en is ge Tummerhout. (Franz. Flandern.)
— Firmenich, III, £»8, 17.
Alles Holz ist nicht Zimmerhols.
187 Osse me in*t Holt röppet, so röppet et wider
rout. (Paderborn.) — Firmenich, l, 363. 19.
188 Hnf&t gut gelaut ins Holtz, so hörstu gut ge-
laut wieder herauss. — Peiri,ll,bib.
1*89 Runne Hölter ' un veireckige Knoken ' hewwen
schon mannigen Büdel broken (zerbroohen).
(Oberkan.) — Intrwfrf, f. 57C : fir StnlUz:
III, 70. 8; hoekdeatatk bei EtMiieim. 310: MMe, 5657.
*) VierMddg«
gerade«, glattes, das kaise Knor-
(Binder
') Bande HölMr=Kagcl.
WtlrfeL
190 Schlechtes > Holtz ist leicht zu spalten. — Lek-
mamm,4b2, 8.
*) D. h. sehllehtes,
ren hat.
191 Schlechtes (schlichtes, gering geachtetes) Holz
bringt oft g^te Frucht
Firz,T Bois inntiie portefraiet prteieax. (Leraux, I, 39.;
Lai.i Inntiie Ugnom pnäomnm parit llnieMua. (BotiÜ,
1, 132.;
192 Seid ich Hulz in a Wald troan, wusen vür ge-
nunk drinne is? (Sekleg.) — Fnmmamm , lU, 243, 48.
193 So as man in *t Holt roppt, so kiicht man Ant-
Word. (ttoMteie.) — Firmtmick, UI,U,M.
194 So as 'n in*t Holt rin schreet, so schreet et
werrer rüt. — Sckam*, 78.- DanneU, 377; (ör her-
lohn: WteHt, U, 268.
195 So lange man das Holz nicht behaut, fallen
keine Späne.
Ohne Krfahmng kann man nicht vrtheüan. Probirtn
geht aber Btudiiea.
196 Solch Holz gibt solche Asche.
MoU.: Znlk hont geefl solke asch. fffarrebvmd«, l, 337^ [
197 Trage Holz und las« 6oU kochen. — Hitkari,
399, 9: Simrock, 12316.
Thne das Deine und Tertrane der Yonahong.
198 Trocken Holz gibt lustig Feuer.
Dan.: Tßt Ted gi0r lask Ud. (Bokn /, 401.;
Malt.: Van goed hont maakt man het beste vnor. (Harre-
bomfe, r, 337.;
Lat.: De sioeis lignis eomponitnr optimns ignia.
//, 719; NeandtTf 273.;
199 lieber das Holz zu springen, ist Spasa, sagte
die Schildkröte, aber ich kann nicht vor lauter
Lachen.
Zur Beseichnnng Ucheriicher Ausreden, welche be-
stimmt sind, das UnrermOgen m Terdeofcen.
200 Viel Holz, gute Aschen hilft den faulen Wi-
schern waschen. — Simrock, 11213; körte, 6507.
201 Viel Holz vergrössert das Feuer. — Epkr4m,»t
202 Viel Holz, wenig Frucht.
Wenn die B&ume sehr stark ins Hols waehsaa, so
tragen sie gewöhnlieh nicht oder nur dflrftig.
HoU.: Weinig houts, reel rrnohten. (BoAn I, »43.;
203 Vi! Holtz am fewer machte vngehewer. — iVih.
II, 573; llenisck, 1088, 48.
204 Von gespaltem Holtz wirdt das beste fewr ge-
macht — llenitch. 1082, 12.
Lat.: Ezflssis lignis componitur optimns ignis. (Ueniaek,
1082, 13.;
205 Von kiefem Holze fallen keine eichene Sp&ne.
— Huidkter, //, 34.
206 Von kurzem Holze lassen sich keine langen
Stücke sägen.
MoU. : Wat kan men van kort hont sagen. (Harrebcmdt,
I, 337.;
207 Von solchem Holtze fallen solche Sp&ne. — Pntri,
II, 581.
208 Wann Holt un Füer bisammen kummt, dann
brennt et. (Büren.)
209 Wann man Holz zutregt, so leschen die Afiek-
ten nicht. — Lehmann, 5, 34.
210 Was krumm Holz werden will, das biegt sich
zeitig.
HoU.: Dat tot krom hout dienen moet, bnlgt aioh tüdiff.
(Ilarrebomee, I, 335.;
211 Was man thut am grünen Holtz, dass muss mehr
sich das dürre versehen. — Peiri, II, 604.
212 W^eichs Holz nimmt man not zu einem SchUgL
(Ron-Thal.)
213 Wenn am grünen Holz die Flamme frisat, wit
erst am dürren Genist.
214 Wenn das alte Holz rappelt, wer wird dem
jungen Volk einen Tanz wehren. — Barm, Sjfim'
ttube, 1867, 16.
Ich verstehe dies so, dass wenn alter« Lool«
werden, dies am so eher den Jftngen gestattet mIb I
Haoh einer handscbriftlioh beti
len aber unter dem „dttrren
Instrumente , die cum Tarn «i
'■Sfl
757
Holz
Holz
758
215 Wenn das am dürren Holz geschieht, was erst
am grünen! — Eüelein.ais.
216 Wenn das am grünen Holz geschieht ^ was soll
am dürren werden! — Tendiau, »so.- Körte, 2944 **;
Braun. /, 1457.
B<M.: Im d«t in het groene homt, wftt lal in het dorre
»iin. (Harrebomett i, 386.^
217 Wenn das grüne Holz anbrennt, was ist vom
dürren zu erwarten.
218 Wenn das Holz brennt, muss man die Sappe
kochen (den Brei wärmen). — ttenuherg lli, 8.
219 Wenn das Holz nicht zu Pfeifen grerätb) so ge-
räth's zu Bolzen.
220 Wenn das Holz zu lustig brennt, wird es bald
zu Asche.
221 Wenn des Holzes viel ist, so wird dass Fewer
desto mehr. — Pctri, ll, 641.
222 Wenn dürr holtz vnten im fear liegt, so frisst
es dass grün. — Lehmaim, 145, 72.
223 Wenn ein Holz sich in der Wärme nicht beugt,
was wird^s in der Kälte thun! — //arms,3.
224 AVenn es an Holz fehlt, muss man mit Stroh
heizen.
Die Keger in äurin«m sagen, um den Oedanken ans-
zodrttoken, man mais eich in helfen witien; geht'* nicht
auf dem einen Wege, man et auf einem andern gehen:
Wenn kein Hulz da ist, werT ich Tau (BohlingpfUnxen)
ins Feuer.
225 Wenn Holz und Feld einander hilft, so gibt's
ein gutes Jahr.
ToOler (272) hat dies Bpriohwort in der Form: Wenn
Hobt ond Feld enand helfld, so geds e gneti Jahr.
226 Wenn krumb Holz wird schlecht, so wird zu
Rom fanden gut Recht — Affrt, //. 667.
327 Wenn man das Holz nicht anstreicht, wird's
wurmstichig. — Parömiakan. 9172.
Vortheilhafter Einflns« der ftnBsem Bildung auf die
innere Uetittung.
228 Wenn man das Holz vom Feuer that, so hört
es auf zu brennen.
229 Wenn man Holz haut, da gibt's Späne.
230 Wenn man nicht holtz anlegt (oder: wenn nit
mehr Holz da ist), so verlischt das fewr. —
iVfrt, //, 67U; Lehmann, 466. 92.
231 Wenn man truckeu Holtz hat, so kan man
leichtiich fewer machen. — //«iwcfc. loss, 6i.
Lai.: Ligna arefacta facile ooncipiant ignem, vel flmm-
niam. (H^ninch, lO^H. iSi,)
232 Wenn's i's blutte Holz donnert, so git*8 e dürre
Summer. (Solothum.j — .ScAi/d, iio, 89.
233 Wenn's i's blutte Hob: donnert, so schnei't i's
grüene. (Soiothum.j — 5ihi/d, uo, ss.
Wenn et im Frbhling donnert, ehe die Blätter trei-
ben, so folgt noch ein Kachwinter.
234 Wenn's nicht im Holz ist, so wird nichts.
235 Wenn's nit im Holz isch, so git's kei Pfyfe.
(Sotothum.) — Schild, 62. 76.
236 Wer allerlei Holz aufliest, hat bald einen Hau-
fen. — Simrock, 4914; Braun, I. 1456: Kirle, S940.
237 Wer faul holtz anlegt, der macht ein (grossen)
Rauch. — Lehmann, 181.8 a. 855, 19.
Von ichlechten Entechuldignngen.
238 Wer faul Holtz ausklauben wil, find bald ein
Arm voll. — Gruter. 111. 106; Lehmann. U, 879. 182.
239 Wer gut ins Holz ruft, erhält eine gute Ant-
wort. — Stmritck, 4912; RiHnxberg llt, 57.
240 Wer Holtz spaltet, der wird dauon verletzt. —
/Vfri, //, 719.
241 Wer Holz hackt, darf kein Fleisch hacken.
Arme Leute verdianen selten so viel, data da* Fleltch-
essen bei ihnan gewühnlioh sein loUt«.
242 Wer Holz hat, kann bald Späne machen. —
WincUer.XVlUtU.
it.: Chi h:^ delle legna pa6 &r dall« eehiggfe. (Ptw
MOi/Ua, 166, 4.;
243 Wer Holz haut ohne Acht, hat leicht einen Hieb
ins Bein gemachL
JDtM talM vi« «taa dirHolti will brnraa, vad that
nit flaiarif tw sisli Mlwwm , linwt aleh ta MtaaB Sehen
•kal adb» hott dtBBMhl ta dw Haad daa
tfa. /F, 31.;
iBvIb.- (Wat-
244 Wer Holz lesen will , muss in den Wald gehen.
Auch russisch AUinann VI, 423.
245 Wer Holz will fällen, darf die Axt nicht ver-
gessen. — Rpinttherg III, 94.
246 Wer im Holz arbeitet, wird nicht reich. — Sim-
rock. 4909.
247 Wer kann alles krumme Holz gerade machen.
ffoU.: Wie knn alle krom hont regt maken. (Harrfbomif,
I, 337.J
248 Wer kein Holz hat, kann keine Scheite machen.
Die Bussen: Wenn Hole fehlt, dann fehlen auch die
Scheite. (Altmann VI, 48H.J
249 Wer mit Grünem holtz einwermt, der macht
mehr rauch als hitz. — L^mann, m, 64 u. im, 17;
Sniler, 191: Eitrtrin, .119.
Vorsicht bei der Anstellang Junger Personen zu ein-
flussreicben Aemtern.
250 Wer sein Holz z' Spen hackt, enn sein Brud z'
Platz backt, emi sein Lerra (Leder) z' Rieme
Rchneidt, der wird ball sein Sach geweiht.
(Sa»MU.) — Kehrein, ]V, .10.
251 Wer sein Holz zu Spänen hackt und sein Mehl
zu Blätzcn* backt, der sammelt sich Tuch
zum Bettelsack. (Kifel.} — SthnlfremA, 5.
'> Kuchen, kleine Brote.
252 Wer sich vor dem Holze fürchtet, wird auf
£isen fallen.
Um einem kleinen Uebel sn entgehen, l&uft man oft
einem grOssern in die Arme.
253 Wer soll holtz tragen in den busch. — ivtrt,
II, 767; Uenitch, 568. 55.
Lat.: AlJquem iis rebus angere Teile, qolbns ipse maxime
abnndet. (Htnitch, iM^ iA.)
254 Wer viel holtz anlegt, der macht das fewr
grösser. — Lehmann, 181, 9.
Viel Entschuldigen Tcrsehlimmert die Sache.
255 Wer viel Holz haut, macht viel Späne.
t üng.: A kl sokat fkrag, sok forgiesa ragyon annak.
(tiaal, 3S5.;
256 Wc's i d's blott Holz* donnert, so gits gärn ä
Rüüch*. (Bern.) — Zyro,i2.
') Zn einer Zeit, wenn die B&ume noch keine BlAtter
getrieben haben. *) Harte, kalte Witterung, Beif. Schnee.
257 Wie das Holtz ist, so gibts Späne. — Lehmann,
572. 77; Heintherg VII, »9.
258 Wie das Holz, so der Nagel. — Reingberg ///, 58.
ßoAin. : Do hmb4ho dreva hrub^ oyik d4ti tfeba. — Jak«
dfevo, tak^ CTik. (Celakoviky, 81.)
259 Wie das Holz, so die Asche.
260 Wie man ins Holtz (hinein) ruflfl (schreit), so
rufift man (schallt es) wieder herauss. — Petri,
II, 791 ; llerberger. 1, 9, 541; Bücking , ISS u. 208; Sim-
rock . 4911 ; Reimiberg III, 57.
Das Betragen und Verhalten anderer gegen uns wird
durch unser Betragen gegen sie bedingt.
Fr».: A bean jeu, beau retour. — Teile demande, teile
r4ponse. — Tel son, tel 4oho. (StaracheH^, Wi.)
Lot.: Contumellam qni dioit, andit. (Oaal, 16b2.J
261 Will dass holtz nit zun pfeiffen gerathen, so
geraths zum boltz. — fiarg., XXXIII. in Klofter,
im. S97.
262 Wir sind auch Holz, sagten die Dornen, und
knisterten sehr.
263 Wo altes Holz ist, da ist auch altes Geld.
(RoU'Thal.)
264 Wo das Holz Risse hat, ist es leicht, Keile ein-
zuschlagen.
265 Wo es kein Holz hat, da gibt es keine Pfeifen.
266 Wo Holt ehacket werd, da inötct äk Spööue
placken (oder: da fallt äk Spööne). — Scham-
bnch, I, 975.
Im Hara: Wu Hols gehaokt wftrd, fallen ich äohpin.
(Lohrmtget, /. 988.;
Dan.: Uagg« >M fahler spaaner. (Bohn I, 37'.>.;
267 Wo Holz brennt, (da) steigt Rauch auf. </:«(».;
368 Wo ken Holt haugen (gehauen) ward, fallen
k^n SpÖÖn. (MerUmhurg.) — Firmenivh, /, 7.1, 12.
S69 Wo man Holz hauet, da fallen Späne. — sim-
ruck. 4907; Aörfi), 2944; Braun, I, 1455.
B«i Streitigkeiten pflegt es nicht leicht ohne Scliimpf-
ndwaand Verwnndnnganabiugehen. Auch von Aemtern.
48*
769
Holz
Hofas
760
£b ist wohl gesUttet, 'die Späne sa samoielD, die fal-
len ^ aber nicht, alles in Spftne so baaen, um KAppchen
SU machen.
Pol».! Gdsie drwa rabi^, tarn trsaski lecf. (Lcmpa, 12 J
270 Wo man Holz scblägt, da fallen Späne, un
wenn man uf £i8en beisst, dann kost't et
Zähne. — Brenncke als berliner Landvehrmann im
Krieg$zuMtande (Berlin > , S. 16.
271 Wo man Holz nmb Weynachten, Korn umb
Pfinesten und Wein umb Bartholomäi (24. Aug. )
kauft, da wird Schmalhans Küchenmeister. —
5cAu|)}ritix, /, 121.
„Dies Sprichwort", sagt Tl'. Wackernagtl in seinem
Artikel Di« deut»ek«n AppeUativnamen (Oertnanta, Y),
„hilft (?) die Redensart erkUren: Er weiss, wo Barthel
Most holt. Denn wer weiss, wo man um Bartholomli
sogar schon neaen Wein kaufen kann , der weiss unter
allen, auch den schwierigsten Umstanden sich au zathen.**
272 Wo man in't Holt röpet, san schall (sehnt) et
weer rüt. — Schamhach , l , i9.
Wie man ins Holz ruft, so schallt es wieder heraus.
273 Wo me Holt högget, da fleiget Spoacne. (Büren.)
— Eichwald, 809.
274 Wo viel Holz ist, wächst wenig Korn. — Orakd, ii34.
It.: Dore h abbondansa dl legno, qnivi b carestia di
Wade. (Orakel, 1135.;
275 Wohl geklöbert Holtz gibt bald gotes Feuer. —
Sutor, 419.
Lot.: Exfissis lignis componitur^optimus ignis. (Sutorfild.)
276 Wurmstichig Holz fault noch lange nicht.
Krankheit - Tod.
277 Zu gutem Holze gehört auch noch ein guter
Zimmermann.
Die Anlage ist da, wenn sie nur recht entwickelt
wflrde. Das Talent ist glttoklieh , wenn es einen tttch-
tigen Lehrer findet.
278 Zu Knorrigem Holz gehört eine scharfe Axt.
Fn.: A hois noueux, h*che affil4e. (CaUer, 1905.;
279 Zu yiel Holz im Ofen gibt schlecht Feuer.
Dan.: Naar kakkel ornen faaer meest brande. giver den
snarest stank. (Prop, dan. , S31.;
280 Zu viel Holz löscht ein klein Feuer aus.
Dan.: Megen Ted alnkker tidt en liden ild. (Prov,
dan., 560.;
281 Zwischen Holz und Rinde muss man nicht die
Finger legen.
Man muss sich nicht in den Streit swisohen nahen
Verwandten mischen, nicht Schiedsrichter swischen
Freunden sein.
*282 An schönes (theueres, kostbares) Holz gehängt
werden.
Ein ünglttek ist ertrftglioher , wenn es Ton Schande
frei ist. FOr den der hingt, dürfte es allerdings kei-
nen schönen Baum geben; eine hohle Weide mbchte
fttr ihn wol mit einem Lorberbaume in gleichem Range
• 283 Auf dem darfst Holz kliebn, der leidts. (Ron-
ThaUJ
*284 Aus demselben Holz geschnitten.
Gans Ton derselben Art.
Lot.: Ovo prognatuB eodem. (Horaz.) (Binder I, 1319;
//, 2462.;
•285 Aus jedem Holze Pfeile schnitzen.
Alle möglichen Mittel anwenden, alles aufbieten.
Frz.: Faire flache .de tout bois. (Startchtdet, 50; Len-
drojf, 166.;
•286 Binand fish tesken Holt an Buark. (Xordfries.)
— Johan$en, 72.
Beklommen wie iwisohen Hola und Borke, Binde.
• 287 Da will ich doch lieber mit nassem Holze ver-
brannt werden.
Boll.: Dan liever met nat hout verbrand worden. (Harre-
b<mee, I, 335.;
•388 Das fahre ins Holz, — Fritchbier, 1647; llennig, 104;
Bock , Idiot, piiMX.
So sagt man, wenn man Ton einer Sache schweigen
will. .
•289 Das Holz hat ausgedient.
In Oberösterreich, wenn ein Oebftnde abbrennt, ohne
dass die Entstehungsursache de« iFeners su ermit-
teln ist. Es geschieht dies namentlich , wenn cum Bap
des Hauses eüi Fenerbaum verwandt worden ist. Für
einen solchen h< man einen Baum , in den der Bliti
gefahren ist, ohne ihn su aersplittem. Wird er ge-
füllt und aom Bau eines Hausee verwandt, so fingt er
uach dem Volksglauben nach einer Belhe von Jahren,
welche jedoch niemand rorherbestimmen kann, von
selbst an au brennen. Die Zimmerlente erkennen die
Fenerbftome beim Behauen, es ipringen nimlieh Fun-
ken hervor. S
aber nicht mehr als drei; ist unter dem Banhola ein
vierter, so lockt auch das Bell keine Funken mehr
heraus und es ist dem Hamae eimmal ein Feaerbaum
bestimmt. Nicht jedes Haus hat einen Feneibaom; das
aber , welches einen hat , muss einmal abbrennen. Ueber-
haupt verschenkt man demjenigen Baum , in den der BUtx
Sesehlagen hat. Bringt der Eigenthttmer da« 0«iiiigste
avon in sein Haus, «o sohligt der Blits eben in die-
ses StUok Hol« eia, nnd da« I&u« brennt ab, wahrend
einem andern der Baum, wie (er ihn auch verwenden
mag, keinen Scliaden bringt. (Tgl. Baumyartem , Pro-
oramm^ H.)
• 290 Das Holz nach den Kohlen benrtheilea. — au-
VI, il5.
*291 Das ist Holtz ins fewer. — UenUch, 1082> 66.
„Ist geredt von dem linkischen vnd OhrenblaMr.**
•292 Das ist Holz dazu.
Die Sache, die Person ist fOr den Zweck geeigneL
Fr*.: n est du bois dont oa le« flut. (Ltrvuz, I, 39.;
•293 Das ist knorrig Holz.
BoU..- Het is een kwaetig hoa^e. (Harrebomee, I, 336^
•294 Das ist krumm Holz zum Löfifel. — Soüa-. 83.
•295 Das ist viel Holz. — Fri^chbier*. I6i9.
D. i. viel Geld. Um einen theuem Preis au beseichnen.
• 296 Dein Holtz kan dir niemand verbrennen , wann^s
schon ein anderer abbauet und heimfubret.
— Sutor, 277.
•297 Di let nch Hälz af sich hän. (Si9benbürf.-$6ckM.)
— Frommam, V, 34, 52.
Ist sehr geduldig.
•298 Ein grob Holz, es wäre gut ISautrögo daraus
hauen. — Cudeia, 319; KMe, tHi^; Braun, I, 1453.
•299 Einen bei kaltem Holze wärmen.
„Fehlt dir's in Magen oder Dirmen, wU dirs bei kal*
tem Hol« wol wirmen." (Waldis, IV, 19.;
*300 Er bohrt kein hart Holz.
Von einem energielosen, anstrengungssoheuen Men-
schen.
• 301 Er bohrt nicht gern ins harte holtz. — fc'ymaff,
/. 803; FoHf TeMffel im TUeairwm. Diabohrum, 358*.
• 302 Er darf nicht ins Holz kommen , er hat einen
Ast gestohlen.
Vom Buckeligen.
•303 Er hat hartes Holz zu hobeln (bohren).
Schwere Arbeit su verrichten.
• 304 Er hilfft Holtz zum Feuer tragen. — SchouH, iiis*.
•305 Er ist aus krummem Holze gedreht.
mu.: Hij is ult een krom stuk hout gednudd. — HU is
van groen hout gemaakt, dat in de son is krom getrot
ken. (Jlarrebomie , I, 336.;
•306 Er ist desselben Holzes.
Ist eben des holts. (Bauer, Liij.; — „Bin ich dock
auch des Holtaes, da manBClrgermeister draus schnitset"
(Herber ff er, /, 2, 273.;
Lot.: Ovo prognatns eodem. (Horat.) (Philipp», //, 79;
Seybitld, 424.;
•307 Er ist kein Holz, aus dem sich alles schnitzen
lässt.
Lai.: Non statuar leaena in machaera. (PkiUppi, II, a.)
•308 Er ist von dem Holze, woraus man Flöten
macht
Er lisst sich alles gefallen; man kann mit ihm na»
ohen, was man wilL
Fr*.: ll est du bois dont on £ait le« flfttes. (Ltnmx,
J, 40.;
HoU.: Het is van het hont, daar men de flniten van maakt.
(Harrebomie. I, 336.;
•309 Er ist von demselben Hob: wie die Absätze
von Weiberschuhen. — Sutor, it9.
Die angeblich von dem verfluchten Feigenbaum ge-
macht werden, der keine gute Frucht bringt.
•310 Er ist von Holz.
Durch und durch.
Fr:: II est comme galoche dedans et dehors. (Leroux,
11, 34.;
•311 Er ist von Holz, der Henker würde keine
Scheite davon kriegen. — Parümiakm, isTS.
Der vollendete Grobian oder Schurke.
*312 Er ist von Holz, woraus man Minister mftdii
*313 Er lässt Holz auf sich hacken (hauen, schei-
ten). — Sutor, ih; Tendluu,A\i: Bramt, I, IMI.
So nachgiebig, mehr im tadelnden als lobeaden StaMb
ist er. Lisst sich mehr als billig ist, von aadtta gi*
fallen, gebrauchen. ,,Allön, wens Inda sa fihtt utm.
SU wulte ich lieber hoits lussen uf mer haoktn.** fJW-
ter, 160».)
Fr*.: £tfe doux oonnne un agaeaa (moakm).
ger, 249«.;
(grW»-
761
Holz
Holzapfel — Holzbaracke
762
I
*3i4 £r Bull buld scLea, von was fiir Holz ich bin.
Fff„' J» voui feni roirde qoel faois ]« m«ch»ufre. (Lfn-
•315 Er thut'B dem Holtz vnnd «toineu sagen. —
— E}/triHif. /y, 503.
•316 Er trügt Hob in den BuscL
In Afijfypt«n ttfit mma, um KUuadrUok«n, Atta» j«>
mMüd olwM UeberflütEJge« thuß. Er kam xb den Gott-
ln»ai] , am tu l&atern , ilio Ja bereit» das ■«Iber tKuu.
*317 Er weisa noch nicbt^ von welchem Holze meine
Klop&tecken sind.
Fn. : Montr«r de quol boii oti t« ekiftuffe. (LtrmtM', I, io.)
•3 IS Es geht über meni Holz.
MoU,.' Hei gaat over »ijiii houl, { Särrehome* , J, Mb.)
•319 Eb iBt, als weim er in ein Holt« redt, — Ehe-
ring, //.so».
•320 Kl isif als wenn man z\i elDem Stück Höh
redete. — FrucUttT^, 164«.
•321 Es (er) ist des holtzes nit, da man solche bild
aossacnnitzet. — Tfip/n«*. n4**; Nai/n. »>a.
Lal.: Mercuriu» non o quorii llgno fingitur. (Tappiu», Hl ''.)
•334 Es ist grün Holz.
Von anbraucbboreo , anerfAhroocn Lentco.
Fn^i Ca «ont boia vort«. (Leroux , /« 40.J
*323 Es ist grünes Holz^ hintemi Ofon getrocknet.
— Äflrtr. »44«
Von vIdoid Krnmm - oder Sabelbfllnlgent deairn Bein«
In d«r Ö«f«iid >il«t Kniet uDtwoiIor t>ia« ■>d«r »««wikrta
efnen Bogen mtaben.
•324 Es liegt nicht am (ist nicht im) Hok. — Ei*e^
Mn ,3t».
•326 Es thut's auch wol ein schlechteres Holz. —
Karte, tH4.
Ho erwidort« eine NCbOne Fraa eltiom Ho«ht<ckndidAl«ii,
der aiah d«o freoheo Wiu erlaubt hatto , ku benicrkeii,
■i« g&be> «in •chOnes Pu]l, tciu Corpu« (erg. juri« ) dar-
auf ko legen.
•326 Es wird sich zeigen ^ von was fiir Hol« er ist.
y^.: Nuas rcrrons de quol boia cut bomme t« chäuffo.
(Ltmdmy, 162. j
•327 Faule» Holz dreschen.
Bo viel wie: leeres Stroh.
•328 Hartes Holz hobeln. — flommiato». 1«17.
,.Jo»«ph hat taUaaaa gar )uut«a Hol« hob«1n, «he er
•si Biet gekommen ist."
•329 He kann üt dat Holt kiken. (noi»\.} — schüttt,
IV, «34.
Von DinAU hoobgewaohacnen PrAdiger^ det wfitaber
die Kanzel Torragt.
•330 HoltÄ in den Busch (Wald) tragen. — Eyerinf,
m. S7. //iviiiih. MS, &a. Smor.eii: Köri0, 2M1; Braun,
„Vergebeni itt**^ dM twn Holti epalt, Tnd trogta
sniUTberflaa« in WaldL" (WaUü, tlU til , 44.J - Den
relüh^r machen, der f elbet Ueberflnsa hat. ^^lah wQrde
nur HultE iu d«n Wald tragen, wenn ihren kräftigen
Bewriäe-Qrllnden ioh noch andere beyfttgen wolto.^'
fH,t Porter do» crocodillet en Egypte. (Ltraux , / , l»l.^
BoU.; Hout in h«t t^uache dragen. (Harrt<t(tm4<i , I. 996.)
tat,: In aylvam llgua ferrft. {üeni^cA, 568, 32; Eram*^
404; Tapfim*, It»» *.) — Sydera ooelo adder«. (Tap^
piui, 224*; Ermm,. »1; Pkiiippi , II, lU.)
'331 Holtz vffm Tisch hauen. — Ukmnnn . i3i . i6.
/.fAnto»» rechnet dlee xu den Arbeiten, ron denen man
wie den folRendeo: „Immen ins Bett tra^n, ein kieid
mit Ol wAeohen. «in Ulaae jnit Nuai»sehalea tchwencken.
A-noi»en in» Bett Btrewen*% keinen Dank hat.
*332 HobB vor de Kcnstera ha. (8.S4i.) — Tobier, in.
•333 Holz zum Feuer tragen. — Luiktr'» Tuüir., S6i.
Den Unfrieden vermehren.
l^t,; In flammam flanima«. (Seyhvtd, SOiSlJ
•334 Htib au de B&sch drün. (^itbmlmr9.-»äch:) —
Frotn munn, V, 334, 237.
3d& Ich kann dies (solch) Hok nicht Ucissen.
l>io 8aoho bbentoigt meine Kräfte,
JloU.: DaI UvvA ia u tti bardf on araan tr hjiten. (Uarrf-
*33tf Ins Holz geben ohne Axt.
Aehulinta maaleeh AUmttMi Vi, i^ü-t
fn. . n vcut aller au boli iftae oognV^». (XrUU^9*r, l&l*.^
331 Ins Hobt wachsen. (Ohtnu^rrmk,)
Hfllaem m Maote«^ und Beuahnieii, 10 die Flegel»
>«hi
33S Im
*339 Man könnte Hob; auf ihm spalten. (noUe»i'u,,j.j
So fett «clüäfe er.
•340 Man nniss noch Holz auf ihn legen. (Eifei.)
Et verdient noch ZUchtignn^.
•341 Schlecht bei Holz. — Schürf, 274,
Von maalkaliachvn Tnalrnmt'ntL'n, daun vuu magern
Feraoneu, wie Holx bei der iWaud Ftülo bet Krauen
•ttMlrttokt. <VgL auob SchmrtUr, II, l^.j)
•342 Seil ich Hultz en Woald train, wuson * vor is.
^- liomolclu'^ SS7; nobifittm, 66; l'romwann , 111, 34S,
•> Wo deasen.
•343 8toh das Holz selber zum Fener tragen, worin
man brctinen hoU.
*344 Sic hat Holz vor dem Hause (hei der Wand,
vor der Thiir). — Draun. l 1
Von Tollbrüatiffen Frauen. — »varme-
tltorrredignr aiellle die uaBBOriir > It-rbei-
Uyen Nonne Thoreaia gegen GcU luit licu Wollen dar:
Ml>aaehtauf da« Her« de» heiligen Thcrvaui. li»hr*-nrii'a.
die hat ItoU vor dar Uorberg. Da apUrl Ihr HrJtuU-
gam Juaua Chriatua keinen Winker nil.'* (An Datfriu
Prtdit)*r , 16.;
•345 8ic bod Hoiz bei da Herha. (S. 34*,) (ttiuim.) —
Ktetn, I, 201 , XiiU}isn , Idiot., .ts.
•34K Sie sind aus demselben Hole geschnitten.
ffoli,: Zij aiJB ttit hotaadfde hnttt geaneden. (Uarrtbomife,
I, m.)
•847 Weld ich doch lieber lossen Hultz iif mer
hacken. — flobtmm, &iH, UuchAcutMk liri t'ju*/rt«, 3li*.
•348 Wenn mau ihm viel llola gibt, so macht er
viel Spüne. — Smh-r, i67.
Ber Ungeichickto.
•349 Ztt Höht sohiessen. — ivilrt- nn^ Win4ma»nantdfr
(Uipiig 16«3)^ S. l&l.
Sagt der Weidmann , aobald ihm ein augnichuaiane«
Wild entgeht.
•350 Zu Höbe gehen (fahren). — Eitdnn.z^.
HolaapfeL
1 Aus einem Uobsapfel wird kein Ananas. — >>>ii<v»-
ftönergarien , 1140.
2 Ein Holzapfel schmeckt wie der andere. — £Mt-
lein. 320: Simrwk , 491!>, Itraun, /. 14l4S.
3 Geben Holz&jifel keinen Most, so geben sie doch
Essig.
4 Holzäpfel sind auch Aepfel.
5 Meine Holzäpfel sind mir lieber als meines Nach-
bars Pfirschen.
Da».: Bedxo er eeni krogot, end en anden« ret, «om man
fiiacr InhBt af. f/Voe. littn. , .Mi.;
6 Nach Holzäpfeln wässern einem die Zähne nicht,
7 Von den Holzäpfeln, welche die Aeltem esyen,
werden den Kiaderu die Zähne stumpf.
•8 Er hat Holzäpfi'el gessen. — SchiUid, 1126 \
8ieht aohr aaaer.
•0 Er wird noch lernen Hobsäpfel esaen.
Der in Speisen W^hleriaohe,
•10 Hobtipfel im Hintern haben. — W>i»AflW,6.
•11 Man hat ihm Holzäpfel ungericht. — Lehmann,
so, 24.
J,ithma»n hat n. a. O. am tu aagen, dait jemand mit
irgendeiner Beachwerde geplagt, vun einem Ungemaoh
heimgeaucht worden, aujacr der obigen noch folgende
Redenaarten anaammengetteUt: Kr tigt in der hita. Man
hat ihm ein heiaa bad vbcrgehenckt. Alan hat jhn ge-
halten wie den Jndaa in der Charwoeh. Man hat Jhn
beim Ohr. Man hat jhn Awiaohen dun sporn. Man liat
Jbra den Kerab gemacht. Mati hat Jhn wliat abgestrelt.
Man hat jhm dio Hürnef geachabt. Man hat jhm ein
rauch ins haaaa gemacht. Mau hat jhm «iu spilincg'
lin durch den «chucli geaohlagon. Man hat jhm ein
WolCT »uf deo nioken , ein Flucb in« Ohr geactist.
HolK&pfeloheai.
• Er i.'it immer Uolzapfelchen obenauf. ^Vnrtiiigm.;
Holsastt»
1 Mit der Holzaxt lost man kernen gordischen
Knoten.
•2 Er (sie) ist (wie) mit der Hul?axt zugehauen.
Kfi. ■ Cala eat faJI * la iierpo, uu ru ferait aulrnnt avoo
uaa eerfi«. - CelJe fest f-»»- - --i 'i-i' Ktilzt*
fftr, 29««.J
lT«3l«bn7-tir>»»,
'•'ncr Hokl>4ir.ickc ^& m des Cruts*
763
Holzbirne — Holzfackel
Holzfachs — Hölzlein
7S4
Holsbime.
•1 An einer hänfenen Holzbirne erworgen.
*2 Einen mit Holzbirnen tractiren. — Parömiakon , in.
Mit Prttg«ln.
*3 P> ist von Holzbirnen Art. — Meyertt. EUelein, ao.
Die lange liegen mtusen, ehe sie geniessbar werden.
Holsblock.
*Da8 if>t ein rechter Holzblock, (htundmrg.)
Ein unenpAndlicher Menseh.
Holsbook.
1 iioltzliöcke vnd sawertopffe vnd was stets das
kühlmaal anhengt, gehört in wilde Klausen,
nicht in ehestanu. — llenUi^. ¥», 48; Pttri, il. 184.
*2 Dem rindert* der Holzbock auf der Bühne.
CIMtenburg.J
') In NOrtingeD : kUbert. — Von dem , der aimerordeni-
liche« Glttck hat, den selbst der Holabock Jonge bringt.
*3 Ks ist ein wahrer Holzbock.
Zar Bezeiohnang eines Meosohen, den buhb nicht ron
der Stelle, nieht siun Beden bringen kana. luther ge-
braucht des Wort aber anch, nm nmrisseBde, unge-
schickte, unbrauchbare u. dgL Leute an beseicbnen.
8o sagt er: „Kinder, die nicht in die Schule geschickt
werden, bleiben eitel HolsbCcke, die weder hierron
noch daTon wissen xu sagen, niemand weder rathen
noch heliren können. (Luther' t Werkt, ti, 4M.) und:
„Pa werden gar nngenieeige Menschen und Holtz-
b4^»cke draus, wenn man die Hand «urttekseugt und
dem Neohsten nichts geben will.*' (Luiher't Kirche*'
poitilU, 34«''.;
*i Hie ist ein Uolzbock vnd wilder Reoschel. —
Maätea9,i6*.
Zur Beseichnong eines sehr lebhaften Mldchens.
Holsblisohel.
£in Holtzpüschel kan man nicht brechen, aber
ein stedcen nach dem andern gar leicht —
Leftmatra , 815 , 38.
Hölsohen.
1 Ut en Höltchen werd sin Lewe kein Rejyenet-
tenappel, segt de Oamer. (llUdeaheim.j — Mee-
fer, 386.
*2 Einen zum Hölzchen machen.
Zum Spielseng, zur Zielscheibe des Witzes, ihn snm
Karren haben.
*3 Er läuft mit dem Höbsohen. (S. Latte.) — Sim^
rock , 6310.
Im Sauerland: Hei löppet mit en Höltkan.
•4 Ha lauf mem Hölzche. (Köln.) — Firmenich,
I, 474,140.
Um an sagen: Er ist yerr&ckt
* 5 Hei küemt vam Höltken upt Stöcksken. (Büren.)
Von einem aufs andere.
*6 Wat get mich das Hölzche' an. — Tnuüau, i040.
Um zu sagen, es kommt bei einer Sache nicht so-
wol darauf an, welchen Eindruck sie auf andere, son-
dern darauf, welchen sie auf mich macht. Ein alter
Mann in der Krankenanstalt klagte Aber Kilte. Der
Vorsteher ging snm Thermometer und sagte, es seien
16 Qrad Wärme, worauf der Kranke obige Antwort gab.
HoUdleb.
1 En Holtdeiw heat Guod leiw, awerin den Hie-
mel küemt*e nit. (Büren,) — Für die Grafachafl
Mark: Woeate. 70, 124.
2 Holtdeif wäd nit hangen. — CSouerland.;
Höls«l.
1 Hölzel und Pölzel. — Frommann, VI, 64.
Kleines Holz und Bolzen. ,,Al8 halt gen hof neu
mftr Wirt bracht (darauf wider darflir heftig seheucht,
Ilolzel Tnd polzel zu holen weit), so beruft man
mich Til armen man." (Sehade, I, 145, h.) ...leder
darfftr heftig scheucht, Hölzel und Pölzel zu holn
weit.'* (Schade, Saiiren und PaaquiUe, HannOTer Ig&K
-58, I, 145, 5.) „Sie mtlst mir von efan haoss zum
andern holn neue mär und pölzelein.'* (Hana Sacha,
lll, »«*.)
•2 Zum Hölzel werden. — Aman, i, la.
Vor Erstaunen steif werden, sich ttber die maasen
wundern.
Holaen.
Wen man einmal holzen lässt, der bringt die
Axt nicht weiter von den B&nmen.
HAlsem.
Meinst du, dass ich hölzern sei?
Holsteckol.
Die eigen Holzfackel leuchtet besser als geborgte
Kerze. — Beinaberg lll, 107.
Schan, dass dich der Hokfochs nicht holt. —
Barnn^iurUn , 77 a. Progr. , ti.
Sagt ■■■ im IwBTieitel an Jenaad, der dureh eiaen
Wald mnss. Auch den Kindern droht man mit deas
Holzfneha, wenn sie in den Wald laufen wollen; er
erwische und ttmm sie, heisst ea.
Holnsnc*
M>en holtcgang gehen. — LaOer*« WerU (Jena U81).
17/, 435 ^
Kolshackar.
Wer beim Hobshacker steht, hat einen Span im
Kopf zum Lohn.
Dan.: Hto der staaer ved huggeren nssr, fkaer eoi spaan
i hoTedet. (Sohn /, SH).
Holahanen.
1 W&r Holzhanen ein Orden, man würde wenig Brü-
der darin finden. — HindU^, IV, 17; K6ne. sms.
2 Wer holtxhawen vnd dreschen ein Orden, so
weren nicht so vil Münch (oder: so weren
weder Mfinch noch Nonnen) worden. — Be-
mach. 750, 67; PMri, I!, 697: LOmoMn, 11, 833, 96;
Eüdein. 47D : Sauer, 333 ; Simrodk, 4918 : Aroim. /. 1459.
Riekl (Deutaehe Arbeü. VIT, 8) meint: ..Dieaer Sprvoh
sei den Klöstern Teraerblieher geworaen, als ganze
Polianten roll dogmatischer, Staats- und kirohenreeht-
Uoher Polemik.**
Holt.: Was hout houwen eene orde, menzou zooTeelmo-
niken niet vinden. (Harrebomie, 1, 33T.)
Lot.: De fera eomadisti. (PhUippi, 1, 113.)
*3 Einem kein Holzhauen aimegen. — Luiker'a rwcfc-
reien, 191^.
Ihn nicht mit schweren Arbeiten ttberbflrden.
Holahaoer.
1 Einem faulen Holzhauer rostet das Beü —
Beioiberg lU, 183.
2 Grobe Holshawer machen grobe Sp&ne. — Fnn,
U. 887.
3 Holzhauer sind auch Leute.
BoU.: Daar moeten ook waterputters en honthakkers
zijn. (Harrehomie, J, 363.^
4 Wenn der Holzhauer stark ins Holz haat, so
kann dem Zuschauer leicht ein Splitter in den
Kopf kommen.
5 Wer beim Holtzhauer stehet, der hat einen span
im Kopff zum Lohn. — Lehmann, 861, 81; Sim-
rock, 4910; Sauer, 134.
Dan.: Hvo der staaer Tedhuggeren nnr, faaer en spaaa
i hovedet. (Bokn /, 377.;
•6 Ein Holzhauer ohne Beil und Keil.
Die Bussen : Ein Holzhauer spricht tou der Axt oder
denkt an sie. (Attmann VI, 487.)
HolKkAfer.
•Er ist ein Holzkäfer, er nagt im Verborgenen.
Von einem UnaufHchtigen, der unter der Hwd Un-
heil zu stiften sucht.
HölBleln.
1 Ein Hölzlein erhält das Feuer nicht.
JJoll.: E6n hou^e aan 't vuur is niet genoeg, het wil gesel-
sohap. (Harrebomie, I, 335.;
2 Es ist schon manch krumm Hölzlein gerade ge-
worden.
3 Es thut dirs wol ein schlechter höltzlin. —
Frandt, U, SS*»; Eiaelexn, 330.
i Wer kan alle krumme Höltzlein grad machen.
— Lehmann, 770. 4: Petri, U, 737; Heniack, 784, 18.
•6 Aufs Höltzlein steigen. — Jfo/fc«t», 304*.
Auf die KanzeL
*6 Danck dirs ein spitzigs Höltzlein. — JTosdk*-
roach, 343.
•7 Ein grob höltzlin. (S. Klotz.) — Frandt, X/, 49»;
Mathea^, 138*; Se^ld, 55.
Um einen groben Menschen zu bezeichnen, woftr
Franck unter Cescon habitas noch die verwandten Ba-
densarten aufführt: Ein grober alb bawer. Da hiat
anss dem Schlanraffenland. Es were gut sewtrtg nam
jhm zu hawen. Du bist von Dattiohhejrm (s. d.)
•8 Einem 'a Hölzel werfen. (Oberöatetreitk.)
D. h. ihm willkommenen Anlass geben, au mdta «4«
etwas zu thun.
* 9 Einen auffs höltzlein bringen. —
/«w.LXXXV*.
„Ach Oott. was fallen grosser laut«
enUwey, wenn sie der Teuffel waM dl» liaasa aMr
auffs Höltslein bringet, vnd daa ite ftlSA» iaasls.
Pflswenspiegel haben."
766
Holzleate — Holzstrasse
Holzweg — Honig
766
*10 Hölzle spitzen.
Aach Hafen ipiticn. In kleinen Sachen vergebens
arbeiten.
* 1 1 Mit einem spitzeten Hölzl rühret er b' not an.
fllott-Thal.)
Um YerMhinng gegen eine Fenon aussadrUoken.
Holsieute.
•Wilde Holzleute.
lodern Fitchart (OetchichtiklUterung) das Faetnachti-
leben schildert, sagt er: „Dagibtt wild Holtsleut , tra-
gen ein Dreck anff eim Kissen hemmb, ein Pfaff
drinn" v. s. w. (Kloster, VIII, %.)
Holsmacber.
Jeder Holzmacher hat seine Keile.
Holspantoffel.
Die Holzpantoffeln mit Sammt besohlen.
Holss&ffen.
Hoizsägen vnd Wassertragen wird mich noch
auBS der Statt jagen. — Pf tri, lU, i.
Holssohere.
*£twaB mit der Holzscber beschneiden. — Fi$cKer,
Pmlter, 87*.
Holssohläffel.
*1 Den könnt' man mit einem Holzschlägel nicht
erschlagen.
So sagt man im Bott-Tbal bei Passan von einem ge-
sunden and kräftigen Menschen.
*2 Der Holzschlegel chalberet em ufi'em Esterig
obe. ,Solothum.J — Schild, litiSl: hochdetUsch bei
Binder II, 1&89.
Es geht ihm alles nach Wunsch.
Lat, : Jovis taxilli semper feUciter eadant. (Binder 11, \l^%)
* 3 Ks gibt nicht jeder Holzschlägel einen Beamten.
— Sutor, 540.
Lat.: Non ex omni ligno fit Mercurlas. (8utor. hiO.)
*4 Man muss ihm mit dem Holzschl&gel winken,
(ä. Scheanthor.) — Für Franken: Frommann, VI, 323, 335.
Einem eine Sache, die er nach amstttndliohen Erklä-
rangen nicht gefasst hat, noch handgreiflicher machen^
ihm plumpe, fassliohe, leicht verstAndliohe Zeichen
geben, auch wo! ihn durch SchlAge su gehöriger Aaf-
merksamkeit ermuntern.
*ö Man muss ihm's mit dem Holzschlägel dute.
(Luzem.J
Holsschnh.
1 In Holzschuhen ist nicht gut tanzen, aber sie
halten die Fasse warm.
Holt. : Klompen geven warme voeten. (JTarrebomee, /, 417 \)
*'2 De hat 6k iiolschen an, hörst du'ue wol gähn?
(Wollcnbultel.)
Wenn Jemand ungeschickt zu sticheln versucht.
*3 He freit up Iiolschen.
Er verrath seine Gedanken und Pläne von fem.
*4 Loat di nitt in dine Holsken pissen, iliraf-
Schaft Mark.) — Woesle, 85» M.
Ijoide nicht, daas man sich in deine häuslichen An-
gelegenheiten mische.
*5 Mit liolzschuhen aufs Eis gehen.
IIoU.: Wat doet de man met de klumpen op het ijs.
(Uarrebomee , /, 417«.;
*6 Mit Holzschuhen auftreten. Oberösterreich.)
Derb, ungeschlacht, roh.
*7 Wann se opp^n Holsken steiht, kann se de
Kluxc in^n Mas kikeu. (Sauertand.)
Kolssohoher.
*K8 sind Holzschuher.
Arme oder ungebildete Leute, frOher wol mehr von
den Mitgliedern eines frommen Ordens; denn Luther
(Titchreden , 266"; sagt: „Die MOnehe and HolUschuher
wurden von den Forsten in Ehren gehalten."
Holssohohmachen .
Das Holzschuhmachen versteht der hundertste
nicht. — Fabricius , Jugendzfütmg , 1861.
Im Banerland: De T«inte (Zehnte) varsUH sick nit
op't Holskemachen.
Holsstock*
'Kinen Holzstock für den David ausgeben. —
ParömiakoH, 1913.
Von Tänschangen oder Betrttgereicn.
Solsstoss*
'Kr riecht nach dem Hohtitoss. (HM.)
Naoh dem Seheiteriuwita» d. h. er lat dn Kfttaarel
verdächtig.
*£r geht die rtoim Holuiratw.
.^hiUppv (ML 14) «Olli« HWh &b
sBd dMvYaHr ohM GMIsbmmImi
r» W4i».;
(Utktfi
ißs.
Holswegr.
1 Wer sucht einen Holzweg, wenn die Strasse
gut ist?
•2 Auf dem Holzwege sein. — Kürte, i94i*; Wunbach
Ih 188: Braun, I, 1460.
Auf einem Irr- oder Abwege.
*3 Den Holzweg ausfahren.
„Zu beiden Seiton den Holttweg aussfahren." (Saree-
riut, Hirtenbuch, \\i.) • *
•4 Den Holzweg gehen. — Eiteiein. zw ; Körte, tm.
Weil die Holzwege in Wäldern und Gebirgen schmale
und schlebhte Wege sind and vom Haaptweg in der
Begel ins pfadlose Dickicht abfuhren. Die Bedensart
wird daher gebraucht, um zu sagen, dass sich Jemand
in ttbler Lage befinde, hauptsächlich aber, wenn je-
mand in seinem Urtheil bedeutend irrt oder eine ganz
ungegrandetelVermuthung hegt, etwas verkehrt anfängt,
oder die Bede eines andern falsch versteht. ( Vgl. From-
mann . in. SS.'i.) Bei Tristan ist Holsweg ein wIbr durch
den Wald und ein verbotener Weg. „Die Welt will
immerdar den Holzweg gehn, gar nichts tUun oder
nichts glauben." (Luther's Werke y IV, 56.;
Lat.: A lineis ezoidis. (TerttiU.) (Rinder IT, 10.; — A
signo 1. scopo aberras. (Luerez.) — Avius a vera longe
ratione vaitaris. (Luc res.) — Quis aberret a januaV
(Philippi, I. 136.) — Toto coelo erras. (Maerobius.)
(Hanselij, 1.; — Tota erras via. (Terenz.) (Hauer, K^^;
Hamettf, 1; Philippi, II, 2Jl.; — Tota regione erras.
(Lucrez.) — Viam in fonun Ignoras. (Lucrez.)
♦5 Es gehet vom Holtzweg in das Lerchenfeld. —
Luther'» Tia(Ar.,SS4^
Von einem sckechton Wege auf den andern.
•6 Offen Holswäk sein. — Lohrengd , 11 , 4ia.
•7 Te büst af dem Hülzwig. (Siebenbürg.-aächs.) —
Frommann, V, 325, 263.
Holswurm.
1 Der Holtzwurm ist kein guter Würzkrftmer. —
iWri. //. 93.
2 Die Holzwürmer haben auch Ohren.
Aach wo man niemand sieht, kann man belauscht
werden.
3 Ein Holtzwurm schadet dem Holtz, darin er
ist, vnd sonst niemand. — Lehmann, 694. 63.
Dan. : Tr« ormen skader ingen uden traeet hau er i. (Prot,
dan., 500.;
4 Was der Holzwurm durchfrisst, gibt schlechte
Balken.
•5 Er ist wie ein Holzwurm in der Wand.
Von denen , die alle Augenblicke ihren Platz ändern,
bald hierhin, bald dahin ziehen; sowie der Holzwurm,
wenn er ein StOck Holz aasgefressen hat, iu ein an-
deres zieht.
Homer.
Es ist ein anderes, wenn Homer schlummert
und wenn Chörilus schnarcht. — Eiseicin,32o.
HoiUff.
1 Aussen Honig, innen Galle.
Mhd. : Üsen hOnik und innen gall. (SHchenwirlh, XXIV, S3S.;
2 Das ist schlechter Honig, den man erst mit
Zucker süss machen muss.
3 Der bekommt keinen Honig zu lecken, der sich
von der Bienen Stachel lässt schrecken. —
Frosekm., ViX.
4 Der beste Honig verdirbt im unreinen Glas.
5 Der Honig des Reichthums kommt aus dem
Bienenstock des Fleisses.
6 Der Honig geht schwer ein, wenn man ihn
essen muss.
Die Bussen: Bauer ist der Honig dem, der ihn essen
muss. (AUmann VI, 465.;
7 Der Honig im Bienenkorbe des Glücks wird
leicht sauer. (Arab.)
8 Der Honig im sprachhause sucht, des lohn seind
benssene hende. ( um das Jahr 1524.; — schade.
II, W, 11.
9 Der Honig ist für kein Eselsmaul.
10 Der Honig ist nicht weit vom Stachel. — Fiae-
lem. 330; Simrock, 4927; Braun, I, 1467.
Mhä.: In stme efteien honege llt ein giftig nagel. ^Ila^
iker.) — Des hongea sttese waere guot, wan daz sin
angal we tuot. (Freidank.) — Nu seht, das hone,
■wii flttete ei st , da ist doch Ithta ein angel bt. (Zin-
gerU, 11.)
767
Honig
Honig
766
11 Der Honig ist thewer, den man anss Domen
niusa lecken. — Ltkmann, S8, 4l: WütcUer, VI, IS;
Eitdein. 330; Üimrock, 4988.
Fr».: Cher est le miel qu'on lieh« ■nr ^pines. — Trop
aohatte le miel qui sar leapine le lesehe. (Leroux^ /, 52 ;
üahUr, 1093.;
BolL: HiJ koopt den bonig wel danr, die se ran de door«
nen moat lekken. (Bohn I, 327.J
12 Ein Löffel Honig lockt der Fliegen mehr als
zwanzig Tonnen Essig her.
13 Ein Tropfen Honig macht das Meer nicht süss.
— SpriiAwörtergarteH , 10.
14 Erst schmieren sie dich mit Honig ein, dann
fressen sie dich hinterdrein.
15 Es ist kein Honig so süss als der ans Nachbars
Bienenstock. — Altmamt v, 121.
16 Es ist nm den Honig geschehen, wenn der Bär
ihn hütet.
17 Es wird offt Honig geseet vnd gehet Senff auff.
— Pein, //, 306.
18 Fremder Honig ist am süssesten. — (WenA. Laugitz.)
19 Oibt's nicht Honig, so gibt^s doch Wachs.
Die Bauen: Es ist immerhin ein ^tei Jahr, wenn
man an Wachs gewinnt, was man an Honig verliert.
(AUmann V, 104.;
20 Halb Honig, halb Essig.
Frt.: Moitlö guerre, moitid marchandise. (Lendroy, 97S.;
21 Honig anf den Lippen, Galle im Herzen.
„Das Honig aufT der Zungen, aber die Oalle bey den
Hertsen haben, als das Sprichwort lantet.** (Pauli, Po-
»tiUa, II, 43 »> u. 43".)
Lat. : Impia sab dulci melle venena latent. (Otiä.) (Schon-
heim, J, 9; Binder II, 1390; Stvbold, 231 J
22 Honig auf der Zunge macht den Mund nicht süss.
Der versprochene Honig macht keinen attssen Mund.
23 Honig auf der Zunge, schau* nach dem Beutel.
— Windder, XIX, 69.
24 Honig bald (frisch), Wein alt (gelagert).
Dan.: Ny honnmg og gammel viin. (Prot. tlan. , 315.;
2Ö Honig essen ist gesundt, zu viel essen macht
speien. — Petri.U, iSi-, llenisch, 1488,29; Gruter,
1,49: Euelein,3iO; Körte, 3946-, Simroek, iSW . Braun ,
I, 1469.
Der Philosoph Fythagoras nährte sich hanptslchlioh
von Honig und beliaaptete, dass er blos durch den
Honig ein Alter von neunsig Jahren erreicht habe, und
dass er ohne Honig vierzig Jahre frflher gestorben sein
würde. Und der lachende Philosoph Demokritos ver-
schob auf Bitten seiner Töchter, die gern am Feste
der Ceres tanzen wollten, durch Honiggenuss die
nahende Sterbestunde bis nach dem Feste. (Garten-
laube, 1855, Nr. «.;
Jlhd.: Yil honiges gezzen enist nit gut. (Morolf.) (Zim-
g^rle, 11.)
26 Honig folget nicht den Bienen. — Graf, 110, 955.
Der Honig gehOrt dem, der die Bienen im Stocke hat,
d. b. sie hegt und pflegt. Fliegen aber die Bienen ttber
die Qasse oder Über des Nachbars Zaun , so sollte man
ihnen nach der einen Bechtsansehaunng nach Verfluss
von drei Tagen nicht mehr folgen können; nach einer
andern war es dem Herrn der Bienen erlaubt, denselben
mit Klopfen und Liuten zu folgen und sich, wenn es
ihm gelang, den siehenden Zag aum Stillstand zu brin-
fren, sich wieder in Besitz desselben zn setzen. Ter-
or er sie aber ans dem Gesicht, so war der Zug dessen,
der ihn fand, aber der Honig, den sie im Stock snrttok-
gelassen, folgte ihm nicht als natttrliohes ZubehOr,
wie etwa das Junge der Mutter, sondern er blieb dem,
unter dessen Zucht und Sorge ihn die Bienen frtther
gesammelt hatten.
Mhd.: Honing volget nicht den bahnen. (Daniel», 119.;
27 Honig hat heimliche Galle. — Petri, II, 364.
28 Honig im Mund, Gall im Schlund.
29 Honig im Munde, Giffl (Galle) im Hertzen. —
Pelri, II, 572; Gruler, III, 50; Ldtmann, U, 266, 69;
Sabbathsleuffel im Thcalrum Diabotorum, 485^; Eise-
lein, 320; Simrodc, 4931 ; Par^miako», 399 u. 3155 ; Braun,
1, 1468; für Waldeck: Curtte . 348« 431.
Jihd. : Wan der treit alle stunde daz honec in dem munde,
daz alter, d& der angel llt, d& blaet der eitertne nlt dem
vrinnde misselinge an iegelichem dinge, daz er gehoe-
ret nnde gesiht und enhttetet niemen vor im niht.
(Trittan.) fZingerle, ll.) — Mir grftset sA mich laohent
an die lechelaere, den die aunge honeget und daz herze
gallen hat. ( Walther.) (Zingerte , 72.; — Die minn ward
ir gevallen , die hönioh gemacht aus gallen vnd darnach
aus dem hOnich gpirt gallea , die ae pitter wirt. (Bing.)
fZingerle, 194.;
Fr$.: Bouche (Langne) de miel, coeur da fiaL (Bokn I, 30;
marKhtdel, 409.;
(Pauaglia, 9SS, 9.)
It.: Kon vi k miele sensa fiele.
Lat.: Impia sub dulci melle venena latent. (Owid.)
heim, 1.9; PkiUppt, 1, 189.; — Mel in ora, verbslactis,
fei in corde, ftrana in fisetis. (Qadl, 411; EgerU, 133.;
Port.: Booa de mel, eorafzo da M. (Bokn I, 269.J
apan.: Boca de miel, manos de hieL (CaSUr, 3943.;
30 Honig im Mund, im hertsen gall, ist jetzt
breuchlich vberall. — Ptiri, II, tSi; ünicdk.
1339, 57.
nWer das Honig fahrt im Mond vnd hat die Gall
baym grund, den halt loh für keinen frund, aohwnr
er gleich zu aller stund. (Heniach, 339, 63.;
31 Honig im Munde vnnd ein Schermesser in der
Hand (im Gürtel). — Lehmamn, w, 59; WinckUr.
VI, 73; Sailer, 178; Simroi^, 4922.
32 Honig ist der Mücke Tod. — Sailer, 17€; 5««-
rock, 4932.
33 Honig ist doch süss, wann er schon einem
Erancken bitter schmeckt. — Ldmamn, 819, 10.
34 Honig ist kein Futter (keine Kost) fiir EseL
Frz.: I<e miel ne fut pas fait ponr la gnenla de TAna.
(Cahier, 1094; XrUzinger, 459».; — La mial n'aat pas
pour les ftnes. (Bokn I, 32.;
BM. : De honig is voor de zeugen niet. — Wat aal eea
ezel honig eten. (Harrebontie , I, 834.;
Port.: Nzo he o mel para a boca do asno. (Bokn I, 285.;
5^011.: No es la miel para la boca del asno. (Dom (imixote.)
— No le hizo la miel por la boca del aano. (CeMer,
3540; Bokn /, 237.;
35 Honig ist süss, aber die Bienen stechen.
„Sim jeden schmeckt der honig sttss, doch fUreht
man stets die binen flUs." (WaUi*, /K, 58, 45.;
Fir»,i La miel aat donx, mala l'abeUle pique. (Bokn I, 32;
Krüainger, 68 \)
Soll.: De honig is zoet , maar de bij steckt. (Bokn I, 305.;
36 Honig ist süss, aber theuer.
37 Honig mnss man blos mit dem Finger kosten,
nicht mit hohler Hand essen. — Einfälle, 131.
Frs.: Simiez (est) fait pour c^on le leecha. (La miel est
fait pour qu'on le Iftche.) (Leroux, I, 52.;
38 Honig ums Maul und Dreck darin. — Eitann, 454.
39 Honig, Zucker und Mandelkerne essen die klei-
nen Kinder gerne.
40 Ich will nichts von deinem Honig und nichts Ton
deinem Stachel. — Tendiau, 913.
Als Bileam (4 i/o«. 22, 12) sagte: „Wenn leh d«i
Volk nicht fluchen darf, so will ich mitgehen, um
dasselbe zu segnen ** , erhielt er von Oott obige Antwort
Zum bOsen Menschen sagt man: loh mag weder dein
Gutes noch dein BOses.
41 Ist nur Honig da, die Fliegen kommen von selber.
B5km. : DeJ Jenom med , a mnch dosU pfOne. (Öde-
ko9»ky , 154.;
42 Jimieh euer sich met Hunnig anstrech, desto
ärger kummen de Wespeln on enen. (Bedbwt)
43 Kein honig on gallen. — Franck, II, 20*; Eise-
lein, 320; Simrock. 4924.
Frz.: Nttl miel sans fiel, (leroux, I, 1893.;
44 Lauter Honig verdirbt den Magen.
45 Man isst den Honig und fragt nichts nach den
Bienen. — Scklechta, 134.
46 Man kann lange von Honig reden, ehe das
Maul süss wird.
Der Türke sagt: Nicht wenn man Honig, Honig sagt,
wird der Mund sttss. (Sehlechta , 130.;
47 Man mag Honig rufen soviel man will, man
wird kein süsses Maul bekommen.
48 Man muss den Honig nicht in Essig weichen.
Wohlthaten z. B. nicht durch die Art, wie man sie
erweist, verkümmern.
49 Man muss den Honig so aus dem Korbe neh-
men, dass den Bienen auch was bleibt
Dan.: Tag saa honning at bieme have nsring. (Pro9.
dan., 315.;
50 Man muss nicht allen Honig selber easeo.
Die Bussen: Bereite Honig, mein Sohn, sei abar nicht
so verUebt darein, dass du ihn selber issest. (Mtmann
r, 118.;
&1 Man schmiert mit Honig das Glas, dass der
Wermuth eingeh bass. — Fi$duirt, Geedu
Böhm.: Pod sladk^m medem irkvt lid< lidi jadem. CGiia»
kovaky. 43.;
52 Man streicht ofil einem den Honig vmbi IImI
vnd den Dreck hinein. — Grttter, lll*Cf; U^
mann, 767. 8; Lehman», II, 410, 37.
53 Mancher sucht Honig und findet GallOi
7G9
Honig
Honig
770
ö4 Mit einem Tropfen Honig fangt man mehr Flie-
gen als mit einer ganzen Kanne Essi;;. —
Schlechta, 256; Simrock. 2:>42: Körte, 2M7; lleiiinhrg
in, ai.
Mit Ulimpf und (R>lindiKkeit richtet man motir tum
all mit Hfirto und Ucborniuth. Die Kuaien : Mit lIoniR
füDfft man nicht nur Flieften. sondern auch Duron.
(Alliiiann VI, SM; H^inatnirij lll, Dl.;
Fn.: Ou prund plus de mouchea areo du miol «in'avec
du vinaiffre* {Hohn /. 4:i.>
55 Mit Honig schniicrt man das Giflfl. — VtXri, II, 477.
M/iil.: Dax lioneo d& in galleu rin. (¥rauenloh.) (Zin-
f/vrl,' . 71.;
OG Nach Honig schluckt man, nach Wcrmuth spuckt
man.
57 Nicht aus allem Honig wird Moth gemacht. —
Mttnuun V, 113.
5S Such nicht /.u viel Honig, dass dir nicht Gallo
drauss werdf. — iv/ri, ll. 543.
5^ Unter süssem Honig ist ofiTt der schedlichstc
Gifll versteckt. — Ikiri, II, SM.
tiO Verl>otcnor Honig wird zu Galle.
Gl Vil haben das Honig im Mundo vnd die Galle
beim hcrtzen. — lleiMch, 1339, n.
hat. : Ex ffutta mollia gencrantur flumina fellis. (daal, l ri.'i.;
G'i Von Honig reden macht den Mund nirht süss.
Diu KuBHcn: Wer immer von Honig iprickt, hat keine
Zoit Houiff zu csBvn. (AltmuHit VI , 422.;
Co ^Vüre dor Honig nicht süss, man leckte ihn nicht
lt.: n mi«lu «i f& leccaru perch6 ö dolce. (taaiaiflia,
Äo , 4.;
G4 Was Honig der Biene, das ist Liebe dem Men-
schen. ;/■'!««.;
05 Was nützt es Ilunig bauen, wenn man ihn sei-
bor isst.
CG Was soll der Honig in des Esels Maulei —
KorW. ZU.'.l. Iti'timbrnj lll . &\
€7 Wiit schall Honnig in doTheerbütt! — lihbw, viil.
'* Was «oll IloniK in der Pechtonne I
GS Weisen des süssen Ilonifjrs lecket die Katz die
Schüssel. — ISitn . II . 613.
C9 Wem der Honig schmeckt, der schelte nicht
die Bienen.
70 Wen (wer) den Ilunneg eten well, mott ock
licn, dat ün de Beien (Bienen) steken. (ileun.j
— f irfiit'nic-h , /, 401. 54.
71 Wenig Honig versüsst viel Bitterkeit.
TJ Wenn iler Honig aufgetragen, muss man rasch
zulangen.
H''hin.: Kdyi med, bcr lifel lined. (Cyialveiky, 260.;
7o Wenn der Honig fertig ist, vertreibt man die
Bienen.
74 Wenn du Honig findest, so geneuss es mit Mass.
75 Wenn nach Honig gelüstet den Fliegen, bleiben
sie auf der Leimruthe liegen.
,. Dan vaiin nach 1Ii>ui){ »lurit tuh Flügen, diirffen
wir wid inn d Ijeimrut tlltjcn.*' (Fisehart, t'lühh., in
Kl-ft-r, A', 7'.i'.«.;
70 Wenn nur Honig da ist, ein Löffel findet sich
bald.
77 Wenn's Honig regnet, do ho ich kenn Löffel,
und wenn's Dräk (Dreck) regnet, do späir'
ich 's Muul uf. (XH-icknuJ
Wenn jemand kein (Uück 211 haben Tcrmcint, oder
kein (■«'rti-hick busitzt, ci ku tirfataen.
73 Wer den Honi;r kaufen muss, dem schmeckt
er nicht su süss.
Die Oamanon aagcn: Andcra iat dvr Honig, andan sein
rieiü. (s..i,h:Ltu, i;u.;
7y Wer den Honig mit dem Bären theilt, bekommt
stets das wenigste. — UiinWw, .Y.Y. Gl.
//.: (.'hi divido il mielo con rono ha ia minor parte.
S«.> Wer den Honig von den Dornen lecken mosB,
der bezahlt ihn theuer.
Frs.: Trnp achAto le'miol qai 1« liehe lur lee «piaea.
(Jtu/.H I, dg
//..{/.: Hij koopt den hnnig welduur, die M TM de doOT'
n<-n moct lekkeu. (Barrfbomee , t, 324.;
Sl Wer den Honig will, muss der Biene SamBam
leiden. — Eiu\ei%,ian;Simro€k,4SM.
Lat.: Feraa quodlaedtt, ent quod prodeat rwfsm> — K*~
que mal, aeqae apei. (EUOtlm, 310.;
Bhtioh» BFBiCBwOBna-Lizixoir. U.
82 Wer des Honigs will geniessen, der muss sich auch
Bienen stechen lassen. — Fitcher, [*9nlter. 708*=.
83 Wer einmal Honig nascht, heisst immer Honig-
mnul.
J)in Letten Ragen: T)er Hur naiehte einmal Süstei,
nun heiHRcn soiuu Enkel Hunigfrctscr. (Reirnnbery II, il.)
84 Wer gut Honig will haben, der mnsa der Imcn
biss gowertig sein. — Lehmam. I!,'i50,4.
85 Wer Honig essen wil, der muss leiden, das jhn
die Bienen stechen. — Pttri. II, 719; llcnüch, 371, 45.
T)io Oimanon sagen: Kein Honig ohne MUhe.
(SMrcAla, 217.;
8C Wer Honig genascht, beleckt sich die Finger.
87 Wer Honig lecken will, muss den Stachel der
Bienen nicht scheuen. — h'öric, J925; Siiiidftfund,
H.s. 131. .Simrock. 492t; : liram, I, 1472.
Die ItuHscn: Wer den lIoniK nicht «trafen will, rcr*
klage nirht dio Hienon. (.iltmnnm 1', )S».}
Mhii.: Ix ist ein Awicltcher val, iwor das honic bfttct dar,
d& dor angel acharf vor war Inno Ut Torborgen. (Jlti'
riifidrjjfH'lr.)
Dätt.: IIvci di>r vil honning slikke, maa ikko rteddoB for
hier. (Hohm I, 37K.;
KnuL: Tlio honcy ig awcet, bnt the bco ntinga. ((fnal, 2l2.;
JIvIL: Die den honig wil uithnlen, moot hct iti>kon der
büen nndergaan. (Ilarri'honut', /. 324; Bohn 1, .S08.;
It.: Non 8i pn6 nver 11 mele scuKa le pccchie. (final, 312.;
Lat.: Feccm bibat vinnm qai blbit. (Seyfn'ld , nh.) — tiuii-
quis apofl, undasqae timet, spinasqne roeoti. non mcl,
non pitces, non feret ille roiaa. (Oaaly 2i2.;
88 Wer Honig sammeln will, muss zur Biene in
die Schule gehen.
Die BuHBen: Willat du Honig bereiten, dann nimm
dir dio Biene lun Vorbild, nicht die Wespe. (AUmann
17, 475.;
89 Wer Honig sucht, findt Gnll. — Svtor, 1002.
Lat.: No qnaeras mollia, et contingant dura. (Sutor, 1002.;
90 Wer Honig will sammeln und Rosen will bre-
chen, muss leiden, dass Bienen und Domen
ihn stechen. — Lohnmgvi, i, «15.
91 Wer kann Honig 8])eien, wenn er den Mund
v(dl (ialle (Wermuth) hat,
Ihln.: rot er ondt at slddo Imellem to ilde. (Rohm T, 3A1.;
92 Wer keinen Honig im Bienenkörbe hat, must
ihn im Munde haben.
93 Wer mit Honig umgeht, dem bleibt auch etwas
an den Fingern hängen.
Die Küssen: Wer sich au Honig macht, den belecken
dio naren. (AUmann VI, 4.'kl.;
HvU.: Die mot don honig omgaat, hom blijft altijd wat aan
de Tingers hangen. (Ifarrebom^e . I, 234.;
94 Wer mit Honig umgeht, leckt auch einmal die
Finger. — Goethe'» lleineke.
Frl.: Celni gnuveme bien mal In miul qui n'cn taste et
SOS doigts nVn lAcbe. {Rohn l, 'i.)
Hüll.: Die honig eet, mag wel xijne vingers Ickkcn.
(Marrelomrf. /, 324.;
95 Wer mit Honig umgeht, mag wol seine Finger
lecken , er muss es aber nicht zu grob machen.
— Winrfcicr, IV, 68.
Span.: Quion U miel menea, siompre se le pega de ello.
(Bohn I, 249.;
96 Wer ofil Honig isset, der wird sein vberdrüssig.
— Mri.ii, 747.
97 Wer seinen Honig auf den Markt bringt (oder:
in Kuchen verbäckt), kann ihn nicht auf
Semmel streichen.
Aehnlich die Bussen AUmann V, 131.
98 Wer sich selber zu Honig macht, wird von den
Bienen aufgefressen. — mnekier, v, 87.
Üohin.: Kdo rukama med mfcbi, prsty ollio. (Cela-
hot%ky , m.)
HoU.: Die sich telven honig maakt, wordt van de bijen
opgegeten. (Ilarrebom^e, I, 324; Böhm I, 3U.)
99 Wer sich zu Honig macht, den benaschen (fres-
sen) die Fliegen. -^ A'drle,39S0; Araan, /. 1471.
Simrock, 49S3; Reituberg lll. 145.
Die Bossen: Wer sich sam Honigfass macht, an dem
will Jeder leoken. (AUmann VI. 442.;
Engl.: Daub yoursclf with honey, and youUl nevcr want
flie«. (Uaal, IM».)
It.: Fatti dl niiele, ejtl mangoran io moscho. (Rohn I , i)x.;
r>,rt.: l-':i/pi-vos mel, comcr-haü as rouscas. (Bukn I, 277
n. iM.)
Span.! A qnien se liace miel, mnsoaa le le eomcn. — Ha-
ceoi miel 7 paparoa bau las moscas. (CaUer, Hi'iif.)
49
771
Honig
Honigbemme — Honigknchen
77«
100 Wer sich zu Honig macht, der hat gut Fliegen
fangen.
BoU. : Beameer a met honig, soe rangt gij Tlijgon. (Harre-
bome«, l, 384.;
101 Wer sich mit Honig schmiert, den fressen die
Fliegen.
It.: FateTi miele, che le motclie vi mangieranno (Pas-
zaglia, 225, 1.;
102 Wer viel Honig leckt (schleckt), muss auch
viel Wermuth schlucken. — Saüer, [158; Sim-
rock , 4930.
Folgen der Unmftssigkeit.
103 Wer vil honig hat, der honigt auch sein brey.
— Henisch, 706, 8.
Die BnsMn: Wer genug Honig hat, schmiert seine
Bäder damit. (Altmann VI, 440 J
Böhm.: Badei4i med, allü t£; bades-li jed, roiplvajf ti.
(Öelakotsku, 85.;
104 Wer will Honig lecken, muss nicht vor Bienen-
stichen schrecken.
105 Wer will Honig schneiden, muss den Kopf in
eine Kappe kleiden.
106 Wer zu viel Honig isset, der speiet. — Spr. Sal.
ii. 16; Schulze, 90; Zaupser, 151.
Uhd.: Des honges aüese verdriuzot, aö mana zu vil ge-
ninset. (treidank.) — Daz stteze honoc ist bitter einem
jegeltohen man der es niezen niene kan. (Greffor.)
Lat.: Habet et mel satieUtem. (Seybold^ 207.)
107 Willst du guten Honi^ haben, so musst du der
Bienen Biss gewärtig sein.
Dan.: Hto hunning vil slikke, maae ei reddes for hier.
(Prov. dan. , 315.;
108 Wo es Honig gibt, da ist auch Gall bey. —
Gottfr., XXn.
Dan.: Honning giver vel sKdhed 1 munden, men galde
ndi blodet. (Prov. dan., 299.)
Lat.: Ubi mel, ibi fei. (Wahlspruch Luther' $,)
109 Wo es Honig gibt, da sammeln sich die Flie-
gen (Wespen).
„Wo Honig ist, da aamJen sich die fliegen, wo Kin-
der aind, da aingtman vm die wigen. (Rochhota, 3U0;
Fi$ohart, Trostb., im Kloster, X, 729.;
Dan.: Hvor honning er da aankea flaer. (Prov. dan., 288.;
It.: Non si dk mleie aenia moache. (Pttstaglia, 225, 2.)
110 Wo Honig feil ist, fliegen Imen vnd Mücken
zu. — Lehmann t 401, 60.
111 Wo man Honig verkaufit, da fallen die Fliegen
zu mit hauffen. — IJenüch, im, 7; r^tri, n, 812.
„Wo man Honig tbut Terkanffen, fallen die fliegen
SU mit hauffen." (WaMü ,11, 89, b.)
112 Zu seinem Honig legt der Teufel einen Löffel,
zum fremden zwei.
113 Zu viel Honig essen ist nicht ^ut — Petri, II, 828.
114 Zu viel Honig ist bitter (bekommt nicht). —
Lehmann, II, 905, 28; Grvter, III, 119; PetH, II, 828.
Alles ZuTiel schadet. Zu viel Honig , aagen die Bus-
aen, a&uert den Magen. (Altmann VJ, 411.; Und die
Neugriecheu: Auch der Honig erzeugt Ueberaftttigung.
^Reintbtrg 111, 139.;
Dan. : For meget hunning amager bitter. (Prov. dan. , 315.;
Frt.: Au doagoutö le miel amer est. (Leroux, l, 57.;
Lat.: Mel inreniati, comede quod sufficit tibi, ne forte
satiatua evomas illud. — Sicut qui mel multum oome-
dit, non eat ei bonum. (SchuUe, 90.;
*115 Aus Honig eitel Essig machen. — Luthcr's Tüch-
redeH,a\
*116 Das honig vmb das maul streichen. -> Eyering,
I, 186.
Auch maaiach Altmann VT, 520.
•117 Dem Honig verkaufen, der Bienen hat.
Frx. : Yendre du miel k celni qui a des ruchea. (Krittin-
ger, 457».;
lt.: Yender il miele a chi ha le api. (Bohn 1, 131.;
Port.: Yender mel ao colmeiro. (Bohn I, 295.;
*118 Den Honig mit Zucker bestreuen. — Altmann
VI, 520.
*119 Den Honig vom B&ren kaufen.
Die Buaaen: Der Honig, den der Bär rerkauft, ist
bitter. (Altmann VI.)
*120 Der^ hat immer Honig im Maul.
>) D. i. dieser Menaoh.
•121 Der (= dieser) Honig ist nicht ohne Galle.
Uhd. : In diner apta Itt gaUen tU. (Boner.) (Zingerle . 72.;
•122 Der (= dieser) Honig ist nicht von Dauer.
Die* glttckliolM YerhältniM wird keinen Bestand
haben.
• 123 Du kannst ihm Honig vorsetzen, er wird dich
mit Galle speisen.
•124 Du streichst mir honig vmb das manl vnd
streichst mir dreck drein. (S. Eiter 2.) — Franck,
ir, n^: Tappius. 44»; Lehmann, lt. 74, 101; Frisch-
6itT», 1652; Aorte, 2952»; Braun, I, 1473.
JIvU. : Hij ameert hem honig om den mond. (Sarrebcmee,
/, 324.;
•125 Einem den Honig nehmen. — Jer. Gotihelf, Er-
zählung, V. 316.
Einen tiber den I/öffel barbieren.
• 126 Er hat das honig im Maul, die Gale im Hertzen.
— Eyering, II. 263; Ilenisch, 1339, 51.
•127 Er hat Honig gesäet und Pfeffer ist aufge-
wachsen.
• 128 Er nimmt's Hungg d'rab. (Soloihum.) — Schild,
89, 358.
Er nimmt den beaaem Theil, den Yortheil rorab.
• 129 He schmert em Honig um den B&rt fHolst.) —
Schütze, II, 153; Eichwald. 70.
Frt.: Tenir qnelqu'un en abboi. (Krütinger, 2.)
•130 Honig im Maule und ein Schermesser in der
Hand.
Frenndaohaflliche. Gesinnungen heucheln und Ha» im
Herzen hegen.
Frz.: Boucbe de miel, coeur de flel.
HoU. : Honig in den mon den een acheermea aan den riem.
(Uarrebomee , I, 324.;
It.! Tal ti fä il bellino, ehe ti mangerebbe il euere.
•131 Honig im Sprachhaus (Abtritt) suchen. — SenA-
brief von der Messkrankheit.
•132 Honig ins Maul nehmen.
„Wie hab ich HOnig inas Maul genommen." (Ayrer,
I, 598 , 8.; — „Der Monittur hat wieder Honig fUr Italira
im Munde." (VontUche Zeituny, 18(>8.;
*133 Honig ums Maul und Hühnerdreck hinein
schmieren. (Siederrheiu.)
*i34 Jemes (jemand) den Hunneg öm den Bart
Bchmeren on den Dreck drou. (iteur*.) — Fir-
meni<^, I, 401, 69.
•135 Man muss es mit Honig versüssen.
Mhd.: £ wolt ich gebttezen, ob amers vluz waere galle
gar,mithonecezttber8flezen. (Fraueiüofj.) (Zingerle tl't)
•136 JSiu will der Honig in Theerammer kam'n. —
Eichwald, 810.
•l37 Sein ganzer Honig ist sauer geworden.
Mit dem Olttck iat*a zu Ende.
*138 Sein Honig wird zu Galle.
Mhd.: Ir honec iat worden zeiner gallen. (Walther.) —
und machte zeiner gallen äaz vil honiczüese apiL
(Engelhart.) (Zingerle, 12.)
•139 Seinen Honig dem Bienenvater verkaufen.
Die Buaaen: Suche deinen Honig dem anzumarkten,
der keine Sienen hat. — Dem brancbat du den Honig nicht
zum Kauf anzubieten, der aelber Bienenatöcke beaitzt.
(Altmann VI, 430 u. 446.;
•140 Sich ganz mit Honig überstreichen.
Ein aOsaes und angenehmes Leben fahren.
•141 Wenn er Honig aufschmierte, es wurde doch
stets nach Theer riechen.
Honlffbemm«.
Honigbemmen darf man nicht lange ausrufen
(feiltragen).
Dennoch haben die Buaaen das Sprichwort: Mein Sohn,
willst du ein FfOndohen Honigaeim verkaufen, so musat
du ein Pfund Worte reden.
Honifirblme.
1 An einer schlechten Honigbime nagt die Wespe
nicht. (Wend. Lausitz.)
2 Honigbirnen duften jedem angenehm. C^Vend.
Lausitz.)
fionlffbisaen.
Auch ans Ilonigbissen kann man Galle saugen.
Höni^en.
•Er honiget und gället — Eisclein, 320.
Honiffgrenuss.
Theurer Honiggcnuss, den man aus Dornen
lecken muss.
Honltfhäflein.
*Er hält's für ein Honighäfele. (Süninten.)
Honigkuchen.
•Man wird auch der Honigkuchen überdrOnig* — >
Heinsberg III, 139.
773
Honiglecken — Hopfen
Hopfenfreund — Höpping
774
Honlffleokan.
*hs ist eben kein Honiglecken. — FAseiein , 320.
Kein UlUok, kein Pruat, kein iSrhlockkauf. „Die
Schttimeitterei in ko Ilunigläcka." (Üart-Tius , ICH.)
Honierede.
1 Eitel honiprrcd scynd nit on gifft. — Frnmk. 1, «a ■;
/V(rt. //.'.'39: Lehmann, 64A, 37; Grutcr . l. 28; Sih»ttrl,
1143*; Körte, 4953; Kitelein. ViQ: SimUKk, 4923.
SlhL: In honrc biute ich fallen. (FraufnUih.) — Ir wort
liAiit Iiongp« Rüezekcit, ir werk der galleu bitterknit.
(HiiH^r.) — Kin »ngel diu iiilne Ireit. (Boner.) (Zim-
'jert-, 71 u. VI.)
Dan.: HonningH nord rre ofto gift n« mord. (/Vor. da»., A7f}.)
— Tidt er gift og galdo ander liouningtale. (Huhn
I, 4(»0.J
Lut.: Ilubct et Buum Toncnam blande oratio. (S^ybold ,'i{i'&.)
— Mel in uro, rerbalavtis, fei in oordei fraui in factie.
**2 Er führt eitel Honigreden und hat Gift im
Herzen.
Honiffschlecken.
1 I lonigsühlccken ist kein Eselsfatter (keine Ksels-
arbeit).
Enijt.: It ii n<tt for aiaca to lick honcy. (Oaat, 1168.;
*'J Er hält's iür ein Houigschlccken. (Wien.)
Honinelm.
1 Honigseim verdricsst, wenn man sein zu viel
geniesst. — SchnUc, 90.
*'2 Kr hat Honigseim auf den Lippen.
Honl^emmel.
*hine Honigsemmcl in die liärengrube werfen.
HoniffaüBie.
Houigsüsso verdricsst, wenn man sie zu viel
goniesst. — Sihulzv, 90.
Honigthau ist nicht der beste. — Nj»ntftirur/fr.
j/drfcn, 164.
Er iat rin für da» Codoibcn der Ptlanzpn aebr iichid-
lieber Thau. Vcrdurbcud, wioer, Hind die Scbnieicliler.
Honig'wabe.
lloni;j:wnben sind liebe (willkommene) Gaben.
Bonlffwort.
Ilonigworten iüt nicht gut glauben.
Honnet.
•Honett un power sein. — lohremjel . 11 , zk.
Hopfen.
1 Di"r Hüpfoii liiit die Maische durchdrungen. (Ut.)
Auch der Sanflmtkthignte kann lulct^t zornig werden.
2 Kr int ein schlechter Hopfen, den man durch
\VtTniuth bittern miiss. i.Miwfc/iuj
3 droben Hopfen sackt man in grosse Dallen,
edel (Tcwürz in kleine i>ückleiD. — WinMer,
II. 56.
4 H'ipfen siml liupauf, hupab. — Hix.hin , 321.
\'m dvu sclir verilndcrlicheu Trcie der»clben anzu-
deuten.
5 Hüi>fcn veredelt diis Bier aber nicht den AVein.
— .4/ff;iiiiiH 17, 3i>^.
Ü Hopfen, Wind' und Wein wollen stets gegängelt
H'liin.: I^'ibfe chineli, kdyx »e X\ cky drz(. ( Cilnk:>r^k-j , T.*'l.)
/'i?i. ; I)«.]»r»:o cliiiiivlowi . gdy »iy tyki tr/jnia. (Cfln-
komkii, irj.)
7 lloptVou ohn nieithau vnd bctler ohn h.-usc sind
scltiMi zu linden. — 7/ciit9rh.346, 2u; l'elri. II. 384.
8 Ohne lloi>fen kein Bier.
Jl'ill. : Zundor hn]i kan mcu geen bior brouwcn. (Ilurrc-
'.i;/..-.-, /. 3;U.)
y Viel Hopfen, viel Iloggen (im nächsten Jahr).
— Ki>tti'. ivyj; SimriHli, ^935.• Oiakel, UM.
Man will livnu'rkt hüben, dasn nach reiclior Ilopfcu-
crntc jedoHUial i'in Htrvngor Winier und ein reiübea
K'irnjiihr uvkuiniiiüU sei.
• 10 An den is lin|)jM.n un uu>lt verhircii. — Üuhneri, vm,
"ii Ik'i dam i.-« lluppr und Mal/ vcrtui'bcn. fSchlc».^
— trfinini::ni . ///, 581; tinnu^ikr , 2t 7.
•rj Dar is Hoppeu un Molt bi verlaren. (iUmtrity.) —
7'irm<'Hi'7i, 1/7, 2^3. 83; fTirA'ra/ii . 811 ; Ae»rftdrH7frh bei
.MmriuA. 4936.
*i3 K» ist jhni Hopft' vnd Maltz verdorben. — Kye-
ritvj, II. .'•4Ü; AWfi', 29:i4.
,.I)aa<! «ein gemeiniglich Leute an den hopffen und
MuliA und alle gutthai Torluren iet." (Coter, i»».)
*14 Es ist Hopfen und Malz daran (oder: au ihm)
verloren. — Sailer, 300; ffMCfriii, 391; Araw. 1. 1474.-
Mayer, 11, 7«; Fri«A6i>r*. 1653; für FniHJben: Frorn-
nuinn, 17.316. 181.
Allel. Trifft aber nicht immer ein. 80 nagte der Oo-
nersl IgoUtriVm oft ron nolnem Pflegling Seumn, wenn
er sich ▼ergeblieh bemühte, den Stoitchen etwas an
glätten. — „Verloren ist Ifnpfen und Mala, die Butter ist
weg, Uott geh' uns Salz." In einer Diebtang aus der
Zeit des DreirtsigjAbrigen Kriegs. (Uprt, 344.) — „Wer
einen Zigel weis« will witschen, das leere Stroh im
Tonne dresrhon, dem Wind das Weiten will rerbie-
ten vnd einer vukeuHchen Frawen hüten, ein fliessend
Wasser wil verstopffen deshalb verlcusst beid Malta
vnd Hopffcn." (Wnldi*, II ^ HS, 3S.) — „Ist einer ohn
sehen ein Bruder LUderlich, der in der Schmausorey
allein nur hält den Strich: si» spricht man: an ihm ist
B<i Ilopp als Schmultz vert«irbon." (KfUfr. \^3^.)
Frz.: A lavcr la tAte d'un Mure, <>n y perd la lesiire. —
Voil& chasse mortc.
Lat.: ¥.t operam et rotia pordcre. (Fisrl^in . 331.J — Oleum
et oporam pordidi. (l'ltiutu*,) (liinder I ,V\il\: II, 'J3t".;{;
(\)Ur, ß88'»; Oer. rur. , «'^4; Philippi , II, R4; Fro-
ht-nj. 6(1.1 J — Pcriit sus et talentum et nuptiae. fi'Ai-
lippi, IL »2.;
•15 llopft' vnd maltz ist alles verloren. — Tainmu. 243''.
X,a^.- Periit sus, talentum et nuptiae. ( K rasm., 3[t7; ru/>-
/;i»/t', a4:i.»»; liiHdtr II. 2554.)
Hopfenfreund.
•Kb ist ein Hopfenfreund.
„Polstennachor, FuchsschwAntser, Loisetrcttor, Sup-
pen» und liopCTenfreunde.** (lIcrhKry^r, I, Ü, 31.^
Hopfenhacker.
♦Es ist ein Hopfenhacker.
I). h. ein Politzer. Die Ktadt treibt nkmlich Hopfen-
bau. Ihre Bewohner fahren aber auch den Spitznamen
Sandbüdel (Sandbeutel); warum, ist nicht erklilrt.
(Vgl. Schmidt, JubfUckri/t , 23.)
Hopfenreich.
Hopfenreich und malzarm, ist ein Bier, dass
Gott erbarm, \lkuiniu.) — Schle», Zeitung, 1867,
Nr. 29.
Hopfensack.
•1 Der Hopfensack hängt vor dem Fenster.
Kine Kedensart, mit der man in der Altmark, Ge-
gend von (lardelcgon, Ornssprahlcr abfertigt oder zum
Schweigen bringt. Die Kauei-n sollen dort vor alten
Zeiten einen pralilerischen Junker, der ihnen mit thü-
richtcn Drohungen zu Lolbo ging, in einen grossen
llopfeuBack, der im zweiton Stock aus dem Fenster
hing, gcKteekt, den Sack dann zugebunden und den
Junker zur allgemeinen Froudo der Einwuhnorschaft
so lange im Sacke liaben r-ippeln lasten, bis sich seine
Hitze gelegt hatte, liftxst sich seitdem ein unberufe-
ner (rniBssprccbcr sehen, so hcisst es: „Der Hopfen-
sack httngt Hchnn oben."
•2 Kr ist ein grober Hopfensack. — l'rwhbier^, im4.
Hopflenatanffe.
•Er (sie) ist eine wahre Hopfenstange.
Von einem langen hagern Menschen.
Hopp.
1 Hopp, hopp, et Hemd es linger as de Rock.
'itturs. — Finm-nUh . /. 4©4 . 271.
2 Hopp, hopp, öwerniorge öss Johrmarkt. —
Frischbier, 334 ; FrUchbivr «, 1646.
3 Hopps, David, öss e Grawe. — Fruchhicr-, 16.S7.
Ein Blinder dieses Namens , der sieh durch Violin-
spirl emihrte, hatte einen Fdhror, der ihm manch Stttck
des erbettelten Specks verzehrte, es aber, aur Heda ge-
stellt, leugnete, worauf David erwiderte: „Oock heob
et ja gcschn." Der verletzte Führer führte ihn jetat
gegen eine Scheune und sagte: „Hopp**. Der Blind«
machte einen Sprung, stiess jedoch so heftig an eine
Scheune, dass er auf den Rücken fiel. Als der Blinde
ihm wegen Solcher Bosheit Vorwürfe machte , sagte or:
.,Du hast doch gesehen, dat Ock Speck gegoten hcbb,
worom sachst uich ock de SchlnV'*
4 Mau muss nicht Hopp sagen, bis man hinübcr-
gC8i>rungen ist.
Böhm. : Kdo la dvermi pOilouohA, a^m 0 aobc «l^chA. (Ccta-
koetiu, iA-i.)
Ruth.: Ko kaiy hoC| poky ne pereakoczysa. (Wurztja':h
b Necht Spruch Hop, posz de nCcht duban (drü-
berfain) pirt. (Vngar. IfergtoHd.J — Schröer.
«B Er i*t hopp. (I*fait.j — A'Wii./.22a
El lat mit Minem Vezmögen au Ende.
7 Hoppl hinter dem Graben. — Heinsberg ii, 86.
oppesack on Papcsack öss schwer gofoUt. —
Fri^chbwr \ 1655.
KAppinp.
•A ret'hto ilupping. oherästermh.)
Elu Scbimpf-, aiier auch ein Sclicra- uud Kusowort.
49*
776
Hops — Horcher
HOrder — Hören
776
Hops.
•Sic ist hop8. (Schwab.)
D. i. «chwABger. (S. Hoilmaniutropreii.)
Hopsa.
Man 80II nich Hopfla (Hopp) schreien, che man
über den Bach (Graben) ist. — Schulfreund, 88, 135.
Hopsasa.
1 Man mnss nicht zu früh hopsasa schreien. —
EitOein. SSI.
Lat.: Ante TiotorUm encomiam oanis. (Eitelein , 331 ; Fa-
M/ttM, 18; Philippi.I, 34.;
2 Von Hopsasa nnd Fröhlichkeit ist das Elend
niemals (selten) weit.
Horaz*
Uorax dax, nimm's bei da Hax. (Baiem.) —
Klein, I, 202; Zuupstr, 38.
Ein Ermanterangupmch der Landbursohen beim Tans.
Horohen.
1 Horch, horch, et schitt de Borg; hör', hör', he
schitt ömmer mehr. (Elbing.) — Frischbier^, 1658.
2 Horch na't Enn, säd' Kotelmann , dor kreeg
he enuntwintig.
3 Horch na't En'n, sagt Kotelmann, morgen kri-
gen wir's zu wissen. — Frits Rentcr, Vi nunc
Slromtil , II , 265.
4 Wer horcht an der Wand, vernimmt seine
Schand'.
Fri. : Qui 6oonto aux portet , cntond plas qa'il ne d^sire.
(Bolin I, 49.;
Span. : Esouchas al agajero i oir&s de tu mal y del ageno.
(BoAn I, 222.;
5 Wier de horcht un de Wäiiyde hirt sich lüem
uch schäinjden. — Schuster, 938.
Fra.: Eacouter m'a mis k honte. (Leroux, II, 222.;
*G Er horcht, ob das Gras wächst.
noU. : Hij luistert, of het gras groeit. (Ilarrebomie , I, 257.;
* 7 Er horcht, ob er es zu Köln kann donnern hören.
Harrebomi« (1 , 398 ^) hat die Bedensart in folgender
Fassung: HiJ etond te kijken, he het te keulen had
hooren donderen, nnd sagt sar Erklärung: Zn Köln
bestand ehemals der grOssto Theil der BevOIkemug
aus UeiBtllchen; Kirchen und Klöster waren so sahi-
reich , dass die Stadt in den Oeruch grosser Heiligkeit
kam und das deutsche Rom genannt wurde. Bei hef-
tigem Gewitter liess der Aberglaube alle Glocken der
Stadt IftuteUf und da deren nicht weniger als 800 waren,
worunter die vom Dom, welche 25000 Pfund wiegt und
von 12 Mann gesogen werden musste, so entstand da-
durch ein solch ohrbetAnbendes Geläut, dass man den
Donner nicht vernahm. Hörte man ihn aber dennoch
durch das Brausen dor Glockenklänge, durch das man
ihn hatto Tertreiben wollen, hindurch, dann war der
Schrecken der abergläubischen Kölner aufs höchste
gestiegen. Darum wird das Sprichwort angewandt, wenn
jemand infolge einer natürlichen Erscheinung unnütze
Furcht seigt.
•8 Er horcht von weitem.
Lat.: Ab alno spectat.
•9 Er horcht, was die Münchencr auf dem Rath-
hansthurm sagen.
So sagt man im Frankonwalde Ton jemand, der in Ge-
sellschaft schläft.
•10 Er horcht wie ein Barch (Schwein), der ins
Stroh pisst. (Eifel.)
*11 Horchen wie ein Zeisske. — lierbcroer, i, 796.
Horcher.
1 Der Horcher an der Wand hört seine eigene
Schand'. — Pistor., VI, 86; Müller, 32, l; Steiger, 261;
Eiselein, 321; Simrock. 4937; Körte, 29bG; Braun, I, 1475 ;
Mayer, II, 62; Lohrengel, I, 150; für Walilrck: Curtze,
427, 368.
Mhd.: Es hoert ein lüzen aere vil dicke leidin maere.
(Freidank.) (Zinf/erle, 73.)
Engl.: Ho who peeps thro' a hole, may seo what will tux
him. (Kiselein , 331.; — Listeners seldom hoar good of
themselYes. (Goal, 906.;
Fr»,: Celni qui est aux öcoutes , entend souvont sa propre
honte. (Goal, 906; Startchrdel, 408.; — Qui dcoute
aux Portes, entendra mal parier snr son comptc. (Ca-
hier. 601.;
//.; Chi dinasoosto ascolta parlar di so, non odo sovento
la sna lode. (ünal, 906.;
Lat.: AppeUes posttabulam. (Binder II, 198; Faseliut, 18;
Wieffand. 792.;
Span.: Quion escuoba, su mal oyo. (Bohn I, 248.;
2 Der Horcher macht den Wäscher wie der Hoh-
ler den Dieb.
Frz.: L'<cont«Bt fUt le mödituit. (Bohn I, 32.;j
3 Einem horcher an der Wand gibt man einen
Dreck in die Hand. — I*eiri,ll, i76.
4 Horcher vnd Laurer sind dess Friedens vnd der
Einigkeit Giflft vnd Pestilentz. — /"Wri , //, 3S4.
Hörder.
Ka 'n Hörder kummt 'n Böhrder, na 'u Heger
kummt 'n Feger. (Bremen.) — Kösler, 254.
Nach dem Sammler kommt ein Zorstreuer. Hürde,
ein Gitterwerk aus Weideusteckcu. (Bichey^ ^S.;
Hören.
Die Hören der Mönche sind nicht umsonst zur
Ernte- imd Herbstzeit kurz und im Winter
lang. — Klosterspiegel, 67, 18.
Hören.
1 Besser hören als iuhlen.
Dan.: Bedre udi tiden at bore, end efter tiden at erfare.
(Pro9. dan. , 57.;
2 Besser viel hören als viel reden.
Wenn ich höre, sagen die Araber, hab' ich Natxen
davon; wenn ich spreche, haben ihn im besten Falle
andere. (Cahier, 2404.;
'A Besser zehnmal hören, als einmal sprechen.
4 Das lässt sich hören, sagte der Taube, da kriegte
er eine Ohrfeige. — llom, Spinnstube, 1852. S. 23;
lloefer, 1018.
IIoU.: Dat Staat mij heel schoon, aei de fllosoof, cn hij
Eou een' klap voor zijne koon krijgen. (Harrebomee,
J, 434».;
5 Das lässt sich hören, sagte der taube Lieb, als
eine Kanone neben ihm abgeschossen wunle.
6 Dat hcbbe ik hört, see de dove Geerd. (lloUt.j
Ich höre wol , sagte der taube Gerhard. Wird gesagt,
wenn einer auf das Gesagto nicht achtet.
7 Dat lett sich hören, säd Jenner, 6n krcg fert
Ohr. (Danziger Nehrung.) — Frischbier^ 1664.
8 Den man nicht gern hört, dem nutzt sein woU-
redcn nichts. — Lehmann, 644, 21.
9 Du hörest vbel, ich muss dich einmal zum bade
fuhren. — Agricola 1, 177.
„Also straffen die herreu ylire diener, wenn sie m-
fleiasig sind su boren, was yhn befohlen wirt. Zorn
bade fnron hoisst straffen vnd zuchtigen."
10 Erst höre, dann rede.
Oft auch: Erst hiire und dann rode — nicht.
Dan.: Vsar talmodig udi li^ren, og fornuftig udi ivaron.
(Prov. dan., Hl.)
Fr:.: Econte avant de parier, et pout-fitre vorraa-tu qa*il
faut te taire. (Cahier, 1266.;
It.: Sl pronto ad udire, e tardo a parlare.
Span. : Entienda primero , '.y habla postrcro. (Böhm I, 2il)
11 Es gibt viel zu hören, aber wenig zum Weiter-
erzählen. (Lit.)
12 Es hören nicht alle, die Ohren haben.
13 Es hören nicht alle, die Ohren haben, sagto
der taube Kunz.
14 Es ist nicht gnug, wer höret viel, wers thut,
der trifiFt das rechte Ziel. — /Wri, //. 274.
15 Hör, biss nit tawb, doch langsam glaub. —
V Franck , I, 105 ^ ; Pctri, II, 384 ; Eisclcin . 321.
Dän.T Vscr snart hörende, men ei soart troondo. (Prot,
dan., 307.;
16 Hör und schweig. — Schotiel. 1125*'.
Dan.: Brug holler 0rene cnd tungen. — Hßt meget, t«i
lidct. (Frov. dan., 306.;
17 Hör vil, red wenig, traw noch weniger. —
Franck, l.lOi^: Prfri, //, 385; Grutcr,I,i9: UcHisch,
1636, r>5; Simrock, 4943.
Ein hebräisches Sprichwort: Höre tausendmal, sprich
nur cinmall (Cahier, 2598.;
Böhm.: Mnobo slyseti — vcc buzpcvni; mnoho mluviti —
vcc vsotecnA. (Celakottky , 11.)
Engl.: Wide cara and short tungue is best. (Goal, 907.;
Fri. : Entend premier, parle le dvrnicr. — Escoute beaa-
coup, parle peu. (Leroux, II, a.'l u. 222.; — Oi, voi,
parle poi (peu), se tu parles garde-toi de aui tu parlas,
et de quoi. (Cahier, 12.58.;
Lat.: Multa audi; die pauca, tego abdita; disoe minori
parcere; mejori cedere; ferro parem. (Oaal, 907; Bff
(>oM, :ii5.;
Poln.: Wiolo sluchac rsecK boEpicczna; wide möwie nici
WBZoteccna. (öelakotskif, 77.)
Ung.: Sukat hally, de keveset szOlly. (Gatü, 907.)
18 Hure alles vnd vrteyl. — Franc* ,//, UT ^
Lat.: Audi multa, loqacre tcmpestiv». (FhÜianßtw /« Hj
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Koro, bis8 nicht taub, doch langsamb glanb;
dein glaub' sey taub. — Gruter, lll,so: llcm$ch,
163«, 64: Lehmann. II. 366, 70.
Frs,: Qui croit qnauqne il ot (tout ce qu'il entcnd), il est
inusart et sot. (Leroux, II, 294.)
Lat.: AuBcult» et perpeodo. (Fcuelius, 25.)
llöro den, der vier ohrn hat. — Franck, //, 94"-
Franck bemerkt: „Apollo, des onuml ffir allen war-
liafTtig ward erkcnt, was bei den altes mit vier hen-
düu rnd Tier om gemalt, dmmb data er alles höret
vnd thct was ye alle geredt vnnd thon haben.*'
Höre, lerne, schweig, nicht streite, also lieben
dich die Leute.
Höre nicht allein, überleg' auch feini
Höre, schaw, schweig und leid, so hastu fried
allzeit. — rnrt, /;. 3H5: J/(i/ftesy, 26*.
Lat.: Audi, vido, taco, si vis vivere in paco. (M.tthr»>j,
'J6=» u. 114».;
Höre , sich' und schweig', so bleibst du frei vom
Streich. — Füelnn, 321.
Dd».: Ht«r , see og tio, saa bIfTer du for troetto fri. (Prot.
dan.y 'im.)
Lat.: Audi, Tide, sile. (Fatelius, 24.;
Uurc, sihe vnd schweig dazu, wiltu anders haben
ruh. — /V/rt,//, 384. J/«lftf«y, 114*.
Frt.: Ouyr, voir, et so tairo de tous, fiait l'hommo ostre
bicn Yonu partoat. (Leroux, II, 277.; — l)y, voy, |et
te tay, si tcux TiTre on paix. (Bohn I, 44.;
Port.: Onve, ve, e calla, se queres Tirer «m pas. (Bohn
i, aihi.;
Span.: Oir, rer, y callar; recias cosas son de obrar. (Ca-
hier, 32fi9.;
Höre wol, rede wol. — Pctri, II, iSi.
llören, sehen, schweigen muss der man, der
auff erden will frid nan.
Lat.: Audi, ccme, toce, sl cum uis uiuere pace. (Loci
comin., Ibl.;
Hören, sehen und schweigen ist nicht jeder-
mann eigen.
Hören, Sehen und Schweigen sind drei schwere
Dinge.
Hören , sehen und schweigen verhütet manchen
Krieg.
Engt.: He tliat hcars much and speaks not all, shall be
welcnmo both in bowor and hall.
//. .• Odi, Tcdi otace, se Toi TiTer in pacc. (Ei*elttin,M\.)
Höret, sehet , schweiget vnd vertraget, so weiss
niemand, was jhr jaget. — Pvtri, II, SM.
llörst du schon viel, doch wenig schwatz ; dess
G'ringern schon, gib Griwserm Platz; was
heimlioh ist, bring nicht an Tag; mit deins
gleichen dich vertrag. — Ä-y/wW.sis.
Hört da von grossem Wunder sagen, man hat
der Elster ein Ei enttragen.
Ich hab's gehört, sagt Marie Wasch.
Von einer Schw&tierin.
Ich hab's gehört, sagte der taube Johann, als
er den Krug zerschlagen.
IlnU.: Dat lioor ik, xci doovo Jan, en hij smoetzijn moo-
ders purselcin aan stukkeu. ( ilarrebomre , I, ih'J^'.)
Künn ick hüren, künn ickseen, biten wuU ick
(lörch 'n Flintensten.
Diese Drohunt; legt das Volk der Blindschleiche in
den Mund, die bul ihm in einem Übeln Rufe stobt.
Man Halft ihr nach , daiis sie blind , taub und giftig sei,
mit der Zunge, in der sich Gitt befinden soll, steche,
dasd man nchon durch ilire bluaeo Berührung Tergiftet
werde, dasii ihr ächwanz einen Stachel habe, womit sie
steche , daHB die zerbrochenen StUcke wieder zusammen-
wachsen u. B. w.: alles Dinge, welche zeigen, wie wenig
riclitigo Kenntnisse von der Natur im Volke verbrei-
tet sind. Ueber den in Bezug auf die Blindschleiche (An-
guis fragilis, die auch llartwurm, Blennling, in Meck-
lenburg Sanndrang, d. i. die an die Sonne Dringende
htiisst) herrschenden Volksglauben und die bezOgliehe
Literatur Tgl. A*. SchiUer, I, 2.
Kurz hören und abschlagen ist der Richter
Morgenimbiss. — Binder II, 1866.
Lat.: Minus daoipitur, eni dta negatar. (F«6I. Swr.)
(Binder II, 1866.;
Man höret oft an Einem Tag, was man das
ganze Jahr nicht sagen (¥rinen) mag.
Daii,t Undertidea k^m dm dtl i em dag d« «aakad« ai
al Tide et haaH aar. (fr^. dam., 30«.;
Man hört aar bald, wann einer ein Schwab
oder «in Baiar iit — Simnek. »sir.
40 Man muss auch hören, was der andere sagt.
Engl.: One tale ii good, tiU an other ia told. (Oaal, 910.
41 Man muss erst hören, ehe man antwortet (ur-
theilt).
Dün.: Hiir en mand f^r du STarer, hyrr flero t0t du dum-
mer. (Bohn I, 375; Prov. dan., iW.)
42 Man muss hören und nicht hören. — Simrock, 4941;
FrUchbier*, 1660.
Dan.: At hjfre ildo eller vel, itaaer til dig seW. (Prov.
dan., 307.;
43 Man muss nur hören, was aus dem Herzen
kommt.
Die Kede der Kchmeiohler und Heuchler bat ihren
Sitz nur im Munde.
44 Mau muss (kann) viel hören, che ein Ohr ab-
fallt. -- Ä'im rof*. 4942.
Wer ein gutes Uewissen hat, kann des Verleumders
(teschwätz ruhig und lange anhören, ohne dass er viel
für seine Khre fUrchton wird.
Dan.: Man skal meget h^re tpr 0rone faldo af. (Prov.
dan., 307.;
It. : Ua pajo d^urecchj straccherebboro mille lingue.
(tiaal, \m.)
45 Man soll alles hören, dann bewähren. — Mapr,
II, 6Ä0.
46 Mo kann viel haeren, är iäm en Ar aflallt.
(Iserlohn.) — Firmenich, III, 186, 45; U'omIc, 70, 133 .-
hochdeuUch bei Körte, 4657.
47 Mer muss der ]^n hüm un og der Angro.
(lifdburg.)
Nicht einseitig urtheUen.
48 Sei schnell zu hören und langsam in reden.
Die Basken sagen: Sei der erste beim Hüren, der
letzte beim Sprechen. Die Serben: Rasch sei zum Hü-
ren und sachte zum Sprechen. (Heinsberg III, 80.)
Böhm.: Kjchl^ bud k slysonf, ale zpozdil^ k mlnvenf.
(Öelakovfky, 11.)
49 Viel hören, viel sehen und wenig sagen, ist gut
und nützt zu allen Tagen.
It.: Paria poco, ascolta assai, e nonfallerai. (Gaait 901.)
50 Viel hören vnd nicht mercke sind verlorene
Wercke. — Ptftn. ii, m.
51 Viel hören vnd sehen vnd wenig sagen, das
gehört zu guten Tagen. — Pttri, il, 573.
52 Viel soll man hören, aber wenig nachsagen
(reden).
Lat.: Andi, sile. (Sfybold, Ab.)
53 Vil hiren, winich gliwen. — Schu$ier, losi.
54 Vom Hören lernt man lügen. (Pitsen,)
55 Vom Hören und Sagen wird mancher aufs Maul
geschlagen. — Eisenhart, 491; Toh-ftmar, 359, 313;
Eisdein. 321; 5<h7<t,-252; Frischbier ^, 1659.
Enjfl.: They say, or I heard say, is half a lie. (Eitt-
tein, 321; Oaal, 911.;
56 Vyll hören vnd wenigk sagen, nicht verantwort
alle fragen, borg wenigk, bezal bar, gered
wenigk vnd halts gar. — Latendorf, Neue Jahrb.,
1867, //. 263.
„Auch in den K<>pfen sollen sich Einnahme und Aus-
gabe wenigstens das Ulcio bgowicht halten. Wer viel
spricht und wenig hört, ist ein Verschwender; wer
mehr hürt als er spricht, ein guter Wirth." (Welt und
Zrit, I, 117, SC.)
57 W^as man gern hört, glaubt man gern.
Böhm.: Co lid4 r&di sljrsf, toma snadno Terf. (Cela-
kovtktf, 102.;
Dan.: Det man gierne hi<rer, troer man snart, og trert
imod. (Pro9. dan., 808.;
Poln.: Co ludzie radzi slysz) temu taono wicnu|. (Celtf
koeski/, 102.;
58 Was man nicht alles hört.!
59 Was nützt das Hören, wenn man's nicht versteht !
It.: Tanto 4 non intendore, come non udire. (Paztaylia,
m, 4.;
60 Was nützt das Hören, wenn man's nicht ver-
steht, sagte die taube Frau, als sie aus der
Kirche kam.
61 Wass man gern hört, dass thut man gem. —
L^mann, 644. 19.
62 Wat nn)t man nich alle hören, see döwe Jakob.
fOtlfriet.) -^ Uoefer,4il: llauskalenicr , II , GIZ : ffw-
rm, 1S89.
119
Hören
Hören
780
Oa Wat skul'ui hiire, won'iie sLeept? Miarmj —
llttuyl, r/M, :'.74. J.
Wa« kauu uiiui liuran, wann nun schl&ft.
04 Wiji luaii iiiulit ^ni Uürut, dem nützt sein
>Yoliirtideu nichts,
liö Wo im >lxk gut liureti willst, so verstopfe dir die
Ubi-611.
Gt> Wciku <lu bür^t, was einer klagt, so hör' auch,
waD der andere sagt. — Simrock, 5709.- Graf,
US, »9.
lt.: Nr>u Kiudicar p«r l»3ge, aö per carte, ae non »soolti
l'uii o I'aJtr» pttTt«.
Ü7 Wouii man einen gern hört, soll er bald auf-
hören.
ü8 Wenn man wat hören will, so mot man na'n
haiiiborger Stintniarkte gähn. (Win*en an der
Lulic. .
üU Wor auf jeden hört, ist ein geplagter Mann,
\ver aiif niemand hört, noch übler dran.
Hl-Aui^: Kdo küidvho putluaclük, sie cinf, » kdo nikoho,
iv >Vor einen hört, weiss ein Ding halb; wer zweie
hört, weiss es ganz. — Winckler, 17/7.60.
Liit.: ijui itutuit aliquid parte inaudita altera, aequam li-
col Htaluerit , liaud aequae fuerit.
71 Wer gern hören will, dem ist jeder Eingang
KU lang.
Lut.: Louyum prooemium audiendi cnpido. (Pkilippi,
//, sw.;
Vi Wer gern hört, dem ist leieht rufen. — Kme, 6730.
7a Wer gern viel hört, der hört viel, das er nicht
gern hört. — /Viri, //, 712.
7-4 Wor gut hört, braucht nur ein Wort.
KmjfL: A Word is enoogh to tbe wise.
»j.; C>«»t atsex dit ii qui entend. (Leroux, I, 192.;
tu/.- Hapivnti pauca.
75 Wer hört es nicht gern, dass man ihn lobt.
7l» Wer nicht gut hört, reimt gut. (Siederösierreich.)
77 Wer nicht gut hört, ruft herein, wcnu's don-
nert. — Schlf*. l*rotinz\a\b\, , 1862, 570.
78 Wer nicht hören will, muss fühlen. — iV««, 7;
//«uking, 341; ilüWer, 22, 3; Extc\nn,Z2V: Sprichwörter-
sihüU, 2952; Hamann, Vnlerr., II, 10; Simrock, 4939;
liraun, I. 1476; Mayvr. //, 222; für //annoctT; Scham-
biuh, l. 164; für Euskirchen: Firmenich, /, 509, 3; für
U«l(J«'(fc; Curt:c. 318, 57.
„Aber, wenn man die Vorschriften der Vernunft wie
Uuthen xueammcnbiuden nnd die Thoren damit täglich
blutig peitichcn könnte, so würden sie doch um kein
lluur kluger." — „Viole Thoren begreifen so lange nicht,
dass US titücko und Peitschen in der Welt gibt, bis sie
Prügel und Hiebe damit bWtommen." — „Menschen nnd
VvUker, welche weder lieben noch hassen können, dürfen
aioh nicht wundem, wenn sie mit Fusstritten regiert
wurden.*' — „Nur der Platzregen und Hagel auf dem
UUckcn kann die Beschränktheit überzeugen, dass ein
Uewitter im Anzüge ist.«« (Welt und Zeit.)
Itühut. : Kdo nechoe slysett , musl c(ti. (Celakovshj , 292.;
t'n.: l'vlui qui ne reut ^conter les conseils de personue,
•'instruira ü scs dÄpens. (Uaal. 909; Stanchedel, 409.)
— (jui n'£coute la raison, doit se conduire au b&ton.
(Vahitr, 1507.;
lt.: Chi non vuol ascoltare, deve provare^ ...gli con-
verra provaro. (Uaal, IKW; (Jahier, 2812.;
Lut. ! Mens est in tergoribus. — Ubi Tivos homincs mortui
incur»aut boves. (Kiaelein, 321.;
l'oln.: Kto nie chce sluchac, niechie czivje. (Lompa, 17.;
UV«(/.; Chtoz lioco slusa», ten dcj cns'. {Celakot$ktj , 292.;
7i) Wer nicht hören will, wenn Gott schreyet, der
wirdt einmal schreien, das Gott wider nicht
wirdt hören. — Pctri, /.lO"; lleni»ch, 1710, 66.
80 "NVer nicht rechtmessig gehört ist, der wird sehr
uurechtmessig verdampt. — Lehmann, 569, 45;
Sxinutck, 4945; Körte, 6756.
81 Wer nicht wohl hört, der reimet wohl.
Hühm. : Kdo nedoeltSchA, nech se domysU. (Celakotskij , 288.;
82 "Wer recht hört, wird belehrt.
FhjL: From hearing comes wisdom, from speaking rc-
peutance. (Bohn II, 359.;
83 Wer schlecht hört, reimt leicht. — Äor/r, 6778 •'
Simrock. 4944.
Der Schwerhörige geht, versteht und deutet nach
dem Glfichklangc ; wobei er denn zuweilen auf sehr
schwierige Keime kommt
84 Wer" schnell hören und langsam sprechen kann
ist auf dem Wege zum weisen Mann.
85 Wer sich lest hören, so er was gethan, der
WOlt es gern wider han. — Gruter, lU, llO; Leh-
mann, //,877,238.
86 Wer vbel höret, dem sol man ein Ding zwey-
mal sagen vnd starck einschreyen. — /vin.
//. 770.
87 Wer was nicht hören wollt, hör* hernach. —
Kirchhof, }\'cndunmuth , VI, 88.
88 Wer wohl hören kann, wird ein weiser Manu.
„Das Gehör weckt aus dem körperlichen wie geisti-
gen Schlafe , und mit der Fähigkeit zu hören , hält
auch die Ausbildung der Sprache gleichen Schritt. Das
Wort erachllcsst das JELeich der Geister. Mehr als das,
was wir sehen, äussert das, was wir huren, einen nicht
zu ermessenden Einflnss auf den innem Menschen.'*
(Clement., \V<ber «teUvfrtrffemdf Thätigkfit der Sinne in
<iut3kov>'s Unterhaltunffen am häuMlichen Herd, 1856, Nene
Folge, I, 706.;
89 Wer zu hören weiss, dem genügen wenig Worte.
Fr».: A bun entendeur il ne faut qu'nne parole. — Qui
n'entend qu'nne partie, n'instruit paa les procös. ((Ja-
hier, 624.;
90 Wer zu viel will hören, kann sich der Lügen
nicht erwehren.
UoU.: Die reel hoort, hoort reel liegen. (Bohn. I. 311.;
91 ^Villst du nicht hören, wer du bist, so sag* nicht,
wer dein Nachbar ist.
Lat.: Audit qnod non Tult, qui pergit dicere quod Tult.
(Binder II, 283; Seybold, 46.;
92 Wo einer nicht hören will, da ist alles Reden
(^Rufen) umsonst.
Fr».: II n'est pire sonrd que oelui qui ne veut pat en-
tendre. (Starschedel , 409; Bohn I, 24.;
♦93 A hiert hoite mit Hee-Littem. — itnbiiuoH.iU;
Gomolcke, 510.
Mit Heuleitem, die sehr weite Sprossen haben, «lio
viel bindurchlassen.
*94 A hiert nicht, a höt die Schnuppe. — Gomotctc, 6i
•95 As sik hört un bort — Eichteald, 822.
*96 Das hört er gem.
Frt.: On lui bout du lait, quand on lui dit coU. (Len-
droy, 209.;
• 97 Das läSSt sich hören. — Eieeiein, 321 ; Braun, /, 1478.
• 98 Der hört'n hupen to't Soltfatt. (Ostfrin.) — i/aai-
kalender, L
•99 Dir koon 'm hiire dat hem de Sküüre knippe.
(Sordmarschen.) — Haupt. VIII . dli . 21.
Da kann man huren, dass ihn die Schuhe drücken.
• 100 Du hörst wol heut mit dem linken Bein nicht
gut. (Kamnilz.J
*101 Er hats von jm selbs gehört. — Tränet, /, ss**;
Mayer, II, 42.
Umschreibung für: Es ist nicht wahr, die Sache ist
von ihm erfunden. ( 8. Gramanzen.) Feine Art, jemand
der Unwahrheit zu beschuldigen; es ist eine Lüge oder,
wie die Franzosen artig sagen, eine freiwillige Unge-
nauigkcit.
*102 Er hört, als hätt' er sich erst die Ohren aus-
gewaschen.
Sehr fein; denn der Schmus in den Ohren verhin-
dert das scharfe Hören.
*103 Er hört gern mit der Sauglocke läuten. —
Simrock, 8748.
♦104 Er hört gern von jm selbs. — Franck, II, 36*.
*105 Er hört gut, aber behält schlecht.
Dan.: Hans hiorte er fuldt af huUer, kand nok tage i
mod , inen ei beholde hvad han hnrer. (Prou. datt. , 158.;
Lat.: Audio, haud ausculto. {FastUun, 26.;
• 106 Er hört ihn, wie den vorjährigen Schrei. (Jud.-
dt'utitch. lirody.)
•107 Er hört mit Scheunthüren. — rmchbicr', leea,
♦108 Er hört sich sein blaues Wunder daran.
•109 Er hört wie ein Esel auf die Leier. (Mtröm..
Von denen, die wegen Mangels an entsprechender
Bildung kein Urtheil haben.
•110 Er kann nicht hören. (\Vc$tf.!
Er thut, als ob er das Mahnen nicht hörte, weil er
kein Geld hat.
• 1 1 1 Er lässt sich hören wie die Glocke im See. itt.)
Die Entstehung der Kedcn^art wird v<>u irur.-'..i<.-4
(I, 47) auf folgende Weise erzählt: ,.Man fdhrt» einit
im Winter non gcgosRone Glockon iiicb Warna uuil
schlug den Weg über den zugefrorenen See Zukfpa
ein. Das zu schwache Eis brach aber au einer Stelle
781
Hörensagen
Hörer — Hom
782
und eine der Glocken Tenank. Nach der Sage Iftait
sich nun, wenn die eine geUatet wird, die andere am
Gmnde des Sees auch hören. Besonders soll man beim
abendlichen LAnten den Zamf „Brnder, Bruder'* ver-
nehmen.
119 Es vergeht einem Hören und Sehen.
Die Hoffart „ thnt die lent so gar betOren , das jn ver*
geht beid sehn vnd hören." (Watdii, 12, M, 29.; „Ich
hoa mich iber eie a in geärgert, dos« mer hiren und
soahen rergangen ist.*» (Keller, 166*.;
113 He hört de Hehner fiste. — FrUchbier^ lecs.
114 Hei hirt möt Schulte Schindähre. — Friach-
hier*, 1663.
Hit Schulzens Bcheanthor. Er hört ungenau, falsch.
115 Ich höre es nicht gern, es ist mir nicht lieb.
— j4 yrico/a /, 580.
Zu Agricola't Zeiten der Ausdruck des Bedauerns,
wenn jemand etwas Trauriges begegnet war, besonders
Ton einem der Angehörigen des Bedauernden.
'116 Ich höre, wie viel der Zeiger geschlagen hat.
— Herberger, I, 572.
117 Ma hird awa mit nischt me, wi mid a Um. —
Peter, 455.
Ausdruck der Verwunderung.
118 He kann viel hären, ehV em cn Ahr awfallt.
(Büren.)
'119 Nu hör na em, he is so klök as an Minsch. —
Biemattki, Volksbueli.
120 Se hiren ^ wa de Schweng^ &m Renwädder*.
(Siehenbürg.-adchs.) — Frwnmann. V. 175, 170.
•) Folgen. ») Schweine. ») Begenwetter. — Sie fol-
gen sehr schlecht.
121 Was man alles hört! — Eiaelein , &is:^
122 Weder hören noch sehen. — Euelein. 32i; ihram,
I, 1477.
Lat.: Nee aures habeo, nee tango. — Neque audio, neque
Video. (Eiaelein, 331.^
BUrensaven.
1 An h(>ren sagen leugt man viel. — Lehmann.
r/,S8,50; Kdrr«.2962.
2 Auf Hörensagen darf man niemand das Seine
aberkennen. — Graf, 457, 521.
Ein Zengniss hat nur dann beweisende Kraft, wenn
es auf eigener Wahrnehmung beruht. Noch so viel
Zeugen würden vom Hörensagen nur ein Gerächt be-
gründen, aber nichts beweisen können.
Uhd.: Man sol nieman das sin abkennen vf hörsagen.
(drimm, WfUtA., 1,201.)
3 Auf Hörensagen ist nicht gut zu fussen. — Petri.
II, 26.
4 Auf Hörensagen soll der Mann die Frau nicht
schlagen. (Eifel.)
Mhd,: Swem sin wlp xe liep ist, der vrftge Itttael von ir,
wan ime wehset danne xwir leit, kumber unde klage,
von slner rrftge und jenes sage. (Krone.) (Zingerle 169J
5 Em moBs net vunn Hiresön rieden. — Schlüter, 663.
6 Heansögn is hoal d'rlogn. (Steiermark.) — Firme-
nick, II, 966,64.
7 Hörensagen ist halb erlogen. — Petri, II, S84;
Lehmann, 301,15; Laiendorf II , 17 ; Goal, 911; Graf,
457. 523; Simrock, 4946; Körte, 2960; Braun, I, 1480.
In Aegypten sagt man: Hörensagen ist nicht mit
Augen sehen. (Burckhardt, 57.)
FrM.: A voir oul dire, c'est moitiä menterie. (Oaal, 911.)
Holt.: Hooren ceggen is half gelogen. (Bohn 1, 329.)
lt.: Aver aentito dire h mezza bugia. (Gaal, 911; Ca-
hier, 2895; Bohn I, U.)
Lat.: K relato referre mentlri est. (Binder 1,4,79; 77,909;
Seybold, 165.;
8 Off Höresoan soll de Mün sein Frä nöd schloan.
(Trier.) — Laven, 188, 88.
9 Vom Hörensagen kommen die Lügen ins Land.
— Simrock, 4947; für Köln: Weyden, iV, 16; fürlfnir»:
Firmenich. I, 404, 244.
In Bedburg: Vom Hüresage kumme de LQege.
Frz.: Ouir dire ment souvent. (Kritzinger , 495.) — Otgrr
dire va par ville. (Lernux, II, 2T7.)
10 Vom Hörensagen lernt man lügen.
1 L Vom Hörensagen lügt man viel. — Pi^tor., Vlll, 95;
EiAenhart. VI. 2. 11; Eiulein. 321; Schottel, 1136"; Sim-
roik, 494«; Körte. 2961; Bram. I, 1479.
Gehört zu den Bechtssprichwörtern und will als sol-
chen sagen , dass der Richter einem unbegrtLndeten Ge-
rüchte keinen Glauben beimessen soll; dass femer in
peinliclien Sachen alle Zeugen zu verwerfen sind, welche
nir ihre Aussagen keinen andern Grund anzuführen
wissen, als den, es von andern gehört eu haben. Wer
einen tüchtigen Zeugen abgeben wiU, musi selber ge-
sehen und gehört haben.
Dan.: At hure slges, er halv l0yet. — Efter höre siges
bliver meget l0get. (Prot, dan., 394.)
Holt. : Van horensegghen liecht men vele. (Tunn, , 20, 10.)
L(it.: £x auditis referre ferme mentiri est. — Oculis ma-
gis habenda, quam aurilius, fldea. (l'hilipjn, II, 61;
Schonheiin, 0,4.) — Qui andiunt , jaudita liicunt; qul
vident, plane sciunt. —Qui famae credit, saepe mcn-
titnr cum famn. — Quod male mentitur, audita loquens
reperitur. (Falleraltben, 730.)
12 Vom Hörensagen und Wiedersagen wird man
mit Recht aufs Maul geschlagen. — Körte. 2963 ;
Simrock , 4949; Lohrengel. I, 688 ; Bram. I, 1481.
13 Vom Hörensagen wird mancher aufs Maul ge-
schlagen. — Graf, 332. 413.
Lat. : Ocäatus testis nnus plnris est, quam auriti decem.
(Philippi, II, 61.)
14 Von hörensagen wird grosser lug oft fÜrgetragen.
Lat.: Quod male mentitur, audita loquens reperitur. (Loci
comm., 63 u. 115.)
15 Was von hörsagen kommet her, das ist wol
halb erlogne m&r.
Lat.: Est medium nugae, quod ab audito loquor ipse.
W'Loci eomm.t 63 u. 114.)
em Hörensagen genügt, wird betrogen oder
betrügt.
Lat.: Famtur ant fallit, mlgi qui pendet ab ore. (Ege-
ria, 71.)
•17 Ich habe es vom Hörensagen. — Agricola 1.179.
Die Sache ist noch iweifelhaft.
Frz.: Apprendre nne nouvelle par cascades. — Cette nou-
veUe est venu« par ricoohet. (Lendroy, 277 u. 1316.)
Hdrer.
1 Dem Hörer, fein und klug, ist wenig schon
genug.
Fr;.: A bon entendenr pen de paroles. (Gaal, 912.)
It.: A bnon Intenditor poche parole. (Goal, 912.)
2 Ein fleissiger Hörer ermuntert den I^ehrer. —
SetfinU, 161.
Lat.: Ezcitat auditor Studium, laudataque virtns crescit
et immensnm gloria calcar habet. (Seybold, Idl.)
3 Ein verständiger Hörer braucht nicht viel Worte.
4 Einem Hörer an der Wand gibt man einen
Dreck in die Hand. — Petri. II.
5 Fleissigc Hörer machen fieissige Lehrer.
Lat.: Excitat auditor Studium. (Ovid.) (Binder II, 1030;
Sc/tonheim, E, 11.)
6 Viel Hörer, wenig Folger.
Frx.: Beaucoup ^content et peu ob^issent
7 Wie der Hörer, so der Lehrer.
Auch wol umgekehrt.
Dan.: £n d0v H0rer gi^r en galen Svarer. (Bohn I, 365.)
Horesmores.
•Einem Horesmores lehren. — Eiselein , 381.
Horlsont.
•Das geht über seinen Horizont — Lohrengel. II. 69.
HoU.: Hetgaatbovcn aijn horizon. (Harrebomee . I, 334.)
Lat.: Quae supra nos, nihil ad nos. (Binder II, 2707;
Schonheim, Q, 1; Weber, Append. 7.)
Hork.
Ein Hork bleibt ein Hork.
Keller (155 b) Iftsst einen Landstreicher in der Gau-
nersprache auftreten und sagen: „Das wttr' ein andrer
Bagenwnrm (= Wurst). Nein , ich weess einen bessern
Sohacherfetaer (= Wirth) su suchen. Ein Horok
(= Bauer) bleibt ein Horcke."
Hom.
1 Am Hom fasst man den Ochsen, beim Wort
den Mann.
JIoll.: BU de hoornen vangt (vat, bindt) men den os, bij
het woord den man. (Sarrebomee , I, 334.)
2 Am Hom merkt man das Hirn. — lleyl, 439.
3 Besser bei den Hörnern festhalten, als beim
Schwanz fangen wollen.
Das Vermögen durch gute Wirthschaft erhalten ist
besser, als verlorenes wieder erwerben wollen.
Böhm.: Upustice za rohy üsilno jest za ,ocas ohv&tati.
(Celakovtky, 261.)
4 Die Homer machen keinen Ochsen.
5 Die Homer stössiger Ochsen sind kurz,
6 Ein hohles Hörn ist bald abgebrochen.
7 Einer hält die Ilörner, der andere melkt.
8 (rrosse Hörner, schöne Ochsen.
9 Hörn und Hirn wie reimt sich das! (Satsau.)
10 Hörner sind keine Last für den Ochsen. —
lieiwberg 177, 5.
Frt.: Tel porte corncs que Ton voit, et tel en porte, qui
ne le croit. (Kritzinger, 174 ^)
783
Hörn
Hörn
784
11 Homer wachsen den Jangen Thieren am Eopff
vnd den Menschen im Hirn. — Lehmann, 4io, S3.
12 Man muss das Hom erst stimmen, ehe man
darauf bläst. — AUmann VI, 390.
13 Mancher trägt Homer, die man sieht, und man-
cher trägt sie, der^s nicht glaubt.
Frs.: Tel porte comes quo Ton voit, et tel enporte, qui
HO le oroit. (Krit tinger, 174*0
14 Nicht alle, die Hörner blasen, jagen Hasen.
15 Vor Hom und Huf muss sich jeder selber hüten.
— Graf, 294.
Ein ans dorn Orangani entlohnter Bechtsspmch, der
den Herrn der genannten Thiere nicht (in allen FftUen)
far den Schaden derselben TorantwortUoh macht.
1(5 Was Hörner hat, will stossen.
Macht will sich xelgen.
BoU.: Wat hoomen heeft, wU stooten. (Harrthomi*,
I, 334; Boh» /, 343.;
17 Wem Hörner wachsen, der lernt auch stossen«
— AUmam VI, 400.
18 Wenn auf einem silbernen Home geblasen wird,
80 hört man es weit.
19 Wer andern Hörner gesetzt, verschmähe nicht
eigene zu tragen.
20 Wer die Hörner in dem Schos hat, muss sie
nicht auf den Kopf setzen. — WinMer, XIV, 93.
It. : Chi hk le coma in seno , non le metta in capo. (Pax-
zaplia, 847, 2.;
21 Wer Hörner erben will, für den stirbt der
Teufel alle Tage.
22 Wer Höraer im Busen hat, lässt sich kerne an
seinen Kopf setzen.
23 Wer wird die Homer halten, wenn ein anderer
das Fleisch abschneidet?
Wenn einer die Arbeit und ein anderer den Lohn hat.
24 Wie man ins Hom bläst, so schallt es.
•25 Darüber lass dir keine Hörner wachsen. — Uer-
berger, I, 2, T97.
*26 Das Hom von Uri blasen.
•27 De duUen Hören aflopen. — FwfcwoW, 820.
• 28 De nimmt sick vööl up de Häöm. (Mtmark.) —
DatMeil, 278.
Er nimmt sich viel vor, bflrdet sich viel anf.
•29 Dem sind die Hörner nach innen gewachsen.
(Ifanau.)
•30 Dem wachsen noch Homer, (tiauau.)
•31 Der hat sich ein Hom aufgesetzt. (Nanau.)
•32 Die ersten Hörner yerstossen haben.
•33 Die Homer dem Esel aufifsetzen. — //. Sach», IV,
Fabeln vnd gvte Sckwenek, XXX, 2.
•34 Die Homer der Ziege melken.
•35 Die Hörner einziehen.
Frz.: Bentrer dans sa coqoille.
•36 Die Hörner sind ihm gewachsen, er ist bock-
stolz. — Fritchbier *, 1670.
„Seit wann sind euch die HOmer gewachsen, dass
jhr also Bockstolts seyd?" (Fitchart, .Geachichtklitte-
rung, in Kloster, VIII, 366.;
•37 Die Homer sollen ihm geschabt werden. —
Eiselein, S22.
•38 Die Homer vom Satan erben.
•39 Die Homer werden ihm bald bis an die Ohren
reichen. (LH.)
D. h. bald kleiner, bald gestntst werden.
•40 Die Homer zeigen. — Ei»aein,9Xi.
•41 Einem die Hörner abschlagen.
.«Daher von alters her der brauch in Schulen md
Kirchen geblieben , das man den Teufflingen Tnd denen,
so die HOmer in der Deposition abgeschli^rsii* 'f^^
die man bansen will, saltz eingestrichen hat." (Ma-
thetius, Sarepta, OXXXn*.;
•42 Einem die Homer austreiben. — Fri$chbier\ 1666.
*43 Einem die Hörner stutzen.
Ftm. : Abattre l'orgneil d« qudqu'nn. — II Inl fiaat abattro
les oomes. (Krittinger, %.)
♦44 Einem die Homer weisen. — Köru, 2963 •*; Brom,
/. 1483.
Die Spitze bieten , sich ihm xu widersetsen drohen.
Frt.: Mo&trer le oome k qnelqu'an.
*45 Einem Homer aufsetzen. — Kürte, 8963^.* £%»€-
lein, 322; Wurtbach II, 184: Bram, 1, 1486; Ukrengd,
II, 206.
Die Oattin desselben cur üntrene verfahren. Diese
Redensart soll dem griechischen Kaiser Andronieaa
der 1183 zu Konstantinopel regierte, ihren Ursprung
Tordanken. Da er mit den schönsten Frauen seiner
Besidens im vertrautesten Umgange lebte, so verlieb
er den MAnnem derselben die Jagdgereohtigkeit. um
mit jenen desto ungestörter allein zu sein. Ueber die
HAnser der also beschenkten Mftnner Hess er ein Hirsch-
geweih setzen. (S. &eweih 5.)
Frs.: Döcorer le front de quelqu'nn. (Krilzinger, 295.; —
Faire Jan. (Krittinger, 385*.; — La Cemme l'a fait
eocu. — PUmter des oomes k qnelqa'nn. (Kritäi»-
ger, 541 a.;
•46 Er hat sich seine Homer (noch nicht) abge-
laufen. — Fri$chbier\ 1667.
Frs.t II est encore an mdiment. (Lendroy, 1330.;
BoU.: Hl) heeft zijne horens nog niet afgestooten. (Barre-
bomd«, I, 334.;
•47 Er hat sich's auf die Hörner gesetzt — Fruek-
bier\ 1668.
• 48 Er lasst jm die hom abgewinnen. — Franck , II, n\
•49 Er nimmt es auf seine Homer.
• 50 Er nimmt (zu) viel auf seine Hörner. — Bücking, 224.
Ueberladet sich mit Arbeit. Von denen, die ihren
Kr&ften viel und vielleicht mehr zutrauen, als man
glaubt, dass sie werden dam|t ausrichten können.
BoU.: Kij haalt te veel op sHne horens, CBambom^t
/, 384.;
•51 Er steckt die Homer auf. — Büdsing, 224.
FAngt an zn drohen.
BoU.: HiJ steekt de horens op. (Barrebomie , T, 334.;
•52 Er will alles auf seine Hörner nehmen.
Von einem , der seinen KrAften zu viel zutraut. Voa
Stieren entlehnt, die sich auf ihre Ilörner verlsMsen.
•53 Er wird sich die (tollen) Hörner ablaufen (ab-
rennen, abstossen). — ilalhesy, 156*; StUor, 288;
Eiselein, 822; Körte, 2963*'; Braun, 1, 1485; üaycrjl,!».
Aufhören Jugendlich wild imd unüberlegt su sein und
zn handeln.
•54 Er zieht die Homer ein.
Boll.: HU trekt de horens in. (Barrebom^e, I, 334.;
•55 Es fehlen ihm nur die Homer, dann war' der
Ochse fertig.
Ach, wenn du nur noch Homer hättest!
Kroaten. (Reintberg IV, liä.)
•56 Etwas auf die Hörner kriegen. — Früdibier*, leo.
Etwas mit Nachdruck nnd Aasdauer verfolgen.
•57 Etwas auf seine eigenen Hörner nehmen. —
Körte, 2963^; Braun ^ /, 1484.
Etwas mit eigenen KrAften ausfahren wollen, dil
Verantwortlichkeit einer Angelegenheit übernehmen.
•58 Homer tragen. — Eiselein, 322.
Eine untreue Frau haben. Zur Beruhigung der also
begabten EhemAnner erzAhlt uns Lamartine in seinea
Reiten in den Orient, dass in Harana (Gegend des
Libanon) die verheiratheten Frauen ein silbernes, oa*
gof&hr 1— ly, FuBB langes Hom tragen, welches aieaaf
ihren geflochtenen Haaren befestigen nnd das sich in
etwas schiefer Bichtung ttber der Stirn erhebt und, we-
nig FAlle ausgenommen, von ihnen niemals abgenom-
men wird. — AbraJiam a Sancta Clara will wissen, dss
Geschlecht der Coraelier sei gross ; da gAbe es CoraelU
Taciti, Comelii Pnblicolae, Comelii Severf, alte lusd
Junge Comelii.
Frz.: £tre encom4 des denx bonts. (Kritzinger, 370.;
•59 Ich mag's nich uf meine Höraer nahmen. —
Aobinson, 156.
*60 In Ein Hom blasen und zu Einem Fähnlein ge-
hören. — Eiselein, 321.
Dieselben Absichten mit jemand haben oder dieselbe
Sprache fahren.
Frs.: Chanter sur le mdme ton. (Starachedel , 409.) — III
accordent bien leur fleutes. (Moseheroach , 343.; ;— Se
chauffer du möme bois. (Starachedel, 409.;
*61 Man hat ihm die Homer geschabt — LekmoM,
80,24; Lulher's Tiichr. , 309 ».
•62 Mit einem in ein Hom blasen. — llenisch, 405, 42;
Mathesy, 75»; 178* n. 262"»; SchoUd, 1112».
•63 Schimsche (Schim schön, Sim san) Hom: Aan
Un siebzig. — Tendlau, 1033.
Eins mehr, eins weniger. Als Trostsprnoh bei einen
kleinen Verluste, den mau erlitten, einer Ansgabe.di*
man machen muss. Unzweifelhaft nach einem
der so zn sagen pflegte.
Hörn — Uorniss
Homissennest — Hornang
786
bloaaen in e Ilürn. (Ftaukcnj — Fromnum»,
VI. 31«, 18S; UüchdcHtMk l>«i itrttun , i , 1447; lkrbn'\/er,
I. a. 101. Körie, -ma.
Sie Btimmcu xaMUUiueu, IiüLTtiu
Cd Sich <k' Ilüriier öflüfen. ('Ä*6imMru.-MVf»*J —
frinmaHn ^ V, Mb. 174.
'66 Sich die Iltirner abrennen. — Hiow^n,
'C7 Sie setzt ihm Uöruer auf. — Vu^er, /. «6.
Um,: zu «ot hpm iiooruou üp. ( Uurrebufn^t , I, 334,j
'G8 Wiknn^a Hern'r hatt, mcicht-a tlicii sobiüiso.
(Tr*)\iyüu.) — iV/cT. 447,
Wenn JeniAiid otwaa auaht, wjia gAoa in leiaer Nftli*
lJ0«t.
'C9 Weim er ilaörn har, denn Btött*r. (AUrnntk.) —
fir wOfd« ■loaieo, woon «r H<.<rn«r hiltte; «r i«t och-
■•Ofrob, «■ ist kela Aaskominsii mit ihm.
Böm.
1 In de llörn^ bi't Für sunt de Hanaken up*t
I warraste. — FrommoHH. vi, 284, 735»; UwruH , l^i.
') ilorenoilor Ht>rii, AUadein tläoitchou hi(»rue='K<!k«,
Wiakel , Ki«i{«, weil ea, wri« ein Hora gebuu:eit, (lftlt«r
im £ugUaühen oorttor. Im Holatoiaiacheo namentlich
ein« Ecke ftm K&min oder lierdo. IIu aittot iu der
Uürn ='er silit iu d«ir IScke.
2 Wer iu de Uorn aitt, wart am duUatün knepcn.
(IhUt.)
Auf dan De<lrlkii4;teu ttOriBt und hihOkl alUis »to.
Hömohan.
PDas Uornche' lässt sich höre'. — Teniünu. »cc.
Dk^UcirbaUäiil bcn^inut, woil nach nkhbini»ohem Brauche
achuo Yi«r Wuohnn TOr dem liudAahtulaataff«, don Mo-
iiftt Saptcinbor ( Plul ) hinduroh UgUel» morgeua lit der
Sjaaguga gebltt»«t> wird,
Bomen.
'Er cha goh hörne. CS^lutburn.J — Schild , 6i . in.
Kann fQr etwa« uacliaehen. Da« Wort ,«bonifln'*
^L kommt in diir Sohwoi« in aohr verachlcdfloer Bedeotnuir
^K vor. Zioitdioh alifieuidia heiatt «a: du Hoio od«r auf
^^^^ dam 'Uarue hlastn ; im ßcrnor UborUnd«: auf «lii«ii)
^^^^^ Schütten führen. In Ajarg»u, Bern und WalUa be-
^^^^^M aaichnet niiu damit: weinend ein atarki« Goachroi er-
^^^^r huben, iHiaonderi von Kindern. In Itiuern und Olaroa
^ ff«braui.'h» man ea für atark achoelvn und atOraiaa. (Vgl.
^m itiaUUr, II, y^.) Für äolothum Toblt dort eino t>«8ou«
^r dorn Angi^Ve.
Hörnern«
Uomcrta nid im Homer, ao homerts sp&ter.
W«ao dar Wintor nicht Im Horaung kommt, »o kommt
«r ipkter.
Frz.: J'on; le ^rctienx h^'ver loqnel dlaoit au labonmur;
J« na manqooritv «fAniver au plui tard 4 la ohanddour-
(LrroUT, I. CS.)
Hömarträyer. ,, , .
1 y er zum nörnorträger geboren ist, dem bleibt 'a
k Geweih nicht aus.
IfaU. ; Die tot een* koekook gebor«a it, aal d« tiorena niei
g«iuakkelljk oulgaAn. (Harrebomit , /, 427^.^
Xr ist ein Hornertrltger. — Kitte» S963 u. aCM;
Dniun , / , 14&S.
U»U.: HiJ U «en horandragor. (Harrtbomie, I, Zu.)
BonxlM. , , ,
1 Die Hornussen vnil grossen Bremen faren durch
die Spinnwupp, die kleinen Mücken bleybciid
darin n hangen. — sittmitff, xai*.
2 Eine Horniss vertreibt viel Fliegen,
hähm. f M4lo arJnuv mnoho WQch upouai. (L'elaktittkft, 36»./
3 llomiaae muaa man nicht reixen.
»4,.' n 110 faut pa« ^mcravolr l«a frilona. (Lendrof, 0i4;
UrvuT. i, \^^.)
Jluü.: Men moet de bontoloa Diet tergao. (Hau-reltomte,
f. yy.K)
4 Neun HiruHön erstechon ein Pferd. (:i^*rAUhmtn.)
b Wenn luan lliuuusaen ans einem Baume ver-
treiben will, »o muaa man ihn umhauen, sagte
der alte Manu, als man die Klöster im Aar-
gau aufhob. — fiioMti^fitgel,ee»io.
C Wer sich neckt mit lIomiBsen, der vrird gebiaaen.
/(.: Nim d ben« di atussicar U vMpaJp.
•7 Das i»t eine rechte Humausa.
WUdff« MAdcben.
•8 Einem den Homaen ausslossen.
„Aber gleich wnl iat 8aU>mnu ein klug«r Bargnutna»
ob ar »cbon ui framda aechan «iugefaran nii<l »«ine
walbar im den Hunitaa bAbon au«»golaaaca.^* (Matht-
»itti. &mrrpta. %XS1K)
OäOTtovKi BraioawamTaa-Lazuco». Q.
•9 HorniBsen unter die Bicnenstöok« schickon.
•10 Ich werde dir die llorneachen stochon. (Kifd.j
Dia HornUaon itoohen oder «.ufbctcen.
Hornlasenneat,
*In itin Hornisaennest greifen (stechen). — W«-
„So nahio im folgenden Jahr (1511) d«» Vrantzoit
•ich an dem Fapat an r&ohen» die Stadt Bononiam ein.
Aber d*a hieaa in da« Homanaien NMt gegriobelt/*
(fJoU/r. . GUi \}
Homsteohal.
Dem Uornatechal ' gab Gott kurze Oeren '» —
EuatMu, S2S.
') Comopeta. ^) Spitzen der HOrnar,
Lat.r Dat den« inmlti cornoA ourU t>0Ti. (StttlHn, 3t3.)
'H.omvaag,
1 Beim warmen Hornung apar' das Futter, denn
gern wird dann die Uütern weiss und holt
der Senn' zu seiner Butter ganz ualt statt
Wasser Schnee und Eis. — f>roM.S39.
2 Das He'nl soll mit Saus und Braus eingehen.
(OlMtrwtterrrich,) — BatimturteH , 44,
3 De Häring schleit möt em Zagel op't lis. (Qtf^
nyfH.) — FriMchttter^^ UMl.
Wenn der Höruliiif, Horunng oder Februar neuen
ituil atArke^n Frnat bringt. Nach FriacKhirr muaa man
In dem angciUbrien Orte Hftrlng fQr Hornung aprechen.
■4 Der Homer hett mit eme hörnige Schnabel cho
und mit eme guldige Wedel goh. (^tMf.ni.^
. Der Tlomuug iat mit ttürmiachem WTetter gekomnea
n»d mit HouueniciiQiu gitendtit.
5 Der Horning nxacht den Zagel kraus. (Tifikemti.)
— /V»>cW»n!r', 1671.
G Der Homoug macht Dreck und Harz holt ihn
weg.
Frs.: Jji f«vrier ne founrojre , f<Tr(«r doit rooipUr t«« Immm ;
mar« lei doit rendre aeea. (ttrvuXy I, ^66.)
7 Der Hornung muss die Homer abstosseu.
8 Der kleine Hom hat grossen Grimm.
Fri, : FÄTrier le plua oourt el le pira de toui. (Ktittin*
ger. Mi»)
9 Der kleine Hörn * spricht zum grossen (Januar):
Hätt' ich die Macht wie du, ich liess erfrie-
ren das Kalb in der Kuh. — Orakel, S3«, Ein»
leiH, 339; Simrock, 49M>.
>) Abkar«Ti»g von Tlornung • de« deatscben Nameni
fQr FobruAT, mbd. und ahd. homunc, d. J., naoh Wei'
gand (Wh., I, 337^ entweder Uomtritgor, GebOmtor in
aymbuliachtir Anwendung dea Woriea Hom(f) oderi
dem altnordiscben homöngor — unehelicher Sohn ge-
miaa und in Aunebung, daaa der Monat noch d»a kleine
liom genannt wird, „unechter Muuat'* dem Jannar go-
genOber, welcher daa groaao Uorn heiaat^ Noch iat die
HaohedunkeU r/riwir/t (11, :U;4->) bekennt: „Welchen Sinn
Hom hier hat, welaa lob nloht>" Lribnit leitete den
Xuiien von Kemunno, dem (i^tt der Celten , ab; ee
wurde ihm »hur aeinerxeit eiouewanih, daaa er von
de& Mömcm herkomme, wolohe die heidaiachon Vor»
fahren Ende Januar und Anfang Februar bei ihren
Trinkgelagen auikuaetxen pfiegtun. (QetfUteha/ter , Mag-
deburg 17 A4, II » 27.;
/->*..- FebvTior le oonrt lo piro de toua. — V^Svrier antra
tou« le« moia le plua court et lo moina courtoia. {X*>
rüux , I , ftfy,)
10 Der kleine llüm spricht zum Crossen : Ich wollte,
war' mir deine Macht bescnieden, recht vorne
frieren, hinten aber sieden.
11 Der kleine Hom und der Mai sind keine Kach-
bam.
12 Der kleine Homang ist der schlimmste, —
Grakd. 24S.
13 Ein kurzer Homung, sagt der Bauer » ist ge-
meiniglich ein Lauer. — BueM, 79.- Ihefn. \to:
Ulum. 27»; Ornkei , 346; .^imrodt. 49AI.
IHeKiltc acheint auf den folgenden Monat glelcbum
au lauem, wenn ea im Februar nicht gehörig friert.
U Es iat nünt, wenn^s im Hornung nit stürmt,
daas em Stier de Homer im Kopf gewackelt.
(Sekvtrit.J — K&ne,t»6A.
Ib Friert es nicht im Hornung ein, wird's ein
Bchlechtca Kornjahr sein. — Butr, üauskalmder,
16 Geht^s He^nl x*in mit Saus und Braus, so haldens
Mann und Ross leicht aus; geht'a aber ein
im OstOl, so hab'n Rosa und Mann nöd viL
(Otm^lerrtidk.J — Bawngartfn, 44.
60
787
Honmiig
HornangBlamm — Hosen
768
17 Gibt's im Herodl ein Tröpfl, gibt*« im Mai ein
Schöpfl. CObervdtrreUii.) -— Atumf arte» , ü.
B«gen im Homaag, SohiiM im M^ 0
18 Horings Floth (Regen) hefl en sülbern Hoih
(Segen). (Wetf.) -~ BoeM,n.
19 Homung hell nnd klar, gibt ein gnt Flachsjahr.
(nheinketsen,)
90 Homnng nnd Jenner haben Mnth, leeren Kä-
sten nnd Scheuem, oder füllen sie gnt
21 Im Homer soll's stürmen, dass dem Stier die
Homer im Kopf gnappen^. fLuzern.) — stalder,
f, 458.
') WadEeln, schwanken.
22 Im Hornig gseht m' liaber a Wolf cho, weder
a Ma oni Chntta. (Bem.j — Zfn, n.
23 Im Homnng hat's der Baner lieber , wenn ihm
der Wolf zum Fenster hineinscheint als die
Sonne. ((Hterösterreick.) — Bamngmiiem, 44.
24 Im Homung sieht der Baner lieber einen hung-
rigen Wolf als einen Mann im Hemde anf
dem Felde arbeiten. — DotM , 75.
25 Kimt's He'nl mit Saus nnd Braus , Bauer, trag's
Uräs aus'n Hans; kimt's aba ganz stül, lass's
drob nat in da JDül. — IkMmnuTten, U; Schiller,
Ul, ao^
Ein stflnilischer Febnuur yerheiut ein xeitiges Frfih-
Jahr und frisohei Fatter, ein stiller freondUcher ein
spätes nnd droht Futtermangel. In Jenem Fall' kann
mau das Ur4s (übrige Fatterstroh) vertreten lassen,
im letEtem soll man es wieder auf den Boden (Dttl)
tragen. (8. Licbtmesstag und Mitokeo.)
26 Kimt's He'nl sanft und gstul, moes mer s* Uras
sauba zsam puza und affotragn ö d' Dül;
kimt's awa mit Wind und Wah', de'f ma 's
Uras in'astr'an. — Baumgarien, 44.
27 Linder Homung ist ein Lauer, sagt der Bauer.
(WMtfreuM.) — BoeheU 76.
28 Me g'seht im Homer lieber e Wolf umm laufe-n
as e Ma ohni Chittel. (Soloihwn.) — Schild, 112. 11a.
29 Nimmt der Homuns Schnee nnd £is, verdient
der nächste Mai den Preis. — Bair. HauMkalender.
30 Oen He'nl vül TröpH, ön Moa tuI Knöpfl. (Ober-
österreich.J — Baumgarten , 43.
Viel Begen im Homung, viel KnApfe im Mfti.
31 Sei in dem Homung warm bekleidet; purgir',
bad', schwitz', nun ist es Zeit; trink' Alant-,
Wermuthbier und Wein, es wird dir nun sehr
dienlich sein. — Orakel, 255.
32 Spielen im Homung die Mücken, baut der
März uns Brücken. (Oberiawitt.j — Boebd, 78.
33 Wan 's He'nl denGwalt het als da Jena (Janner),
so that's s' Kaib'l ö da Kuah d'abrena. (Ober-
österreich.) — Bttumgarten , 44.
34 Wan 's He'nl Idmt mit Sans und Braus, Baur'
kim mit'n Fflneg heraus; wan 's ab'a kimt
ö d' a Gstül, Mensch'a, tragt 's Ura's afifö ö
d' Dül. — Bawtigarten, 44.
35 Was der Homung nicht will, das nimmt der
April. — /er. Gotthelf, Kdthi, B, 22.
36 Wenn der Homnng gar zu gnädig, der März
alsdann zu Frost erbötig. — Boebel , 77.
37 Wenn der Homung kein Fieber macht, liefert
März gar manche Schlacht.
Fr»,: Si F<Trier ne fait des flivres, Mars Ini lirre nne
gnerre ftdre. (Kritsinger , S12*.^
38 Wenn der Homung nicht wintert, so kommt
Kalte nach Ostern. (Luzenu)
39 Wenn im Homer d' Mügge fliege, muss im
März der Schlitte gige. (Lutem,)
40 Wenn im Homung die Mücken (Schnaken) gei-
gen, müssen sie im Märaen schweigen. —
Bo^fA, li: Ornlr«l,24».
41 Wenn im Homnng die Mücken. schwärmen, muss
man im Mäns den Ofen (die Ohren) wärmen.
~~ Sbmrock, 4MS; OrtM, 244; AirM, 76; Bekuberg VW.
4 0.80.
42 Wenn im Homung schwärmen die Mücken,
niusst dich im März zum Ofen bücken. (Sach-
ten.) — BoebA , 77.
43 Wenn's der Homnng gnädig macht, bringt
der Lenz (Mai) den Frost bei Nacht — A'm-
lodi, 4952: Orakel. 241; BoeM . 75; Beitutherg Vlll. 80.
Homu&gralainiiL.
Horaungslämmer taugen nichts. (StrekUn.) —
Boebel, 78.
Bontrleli.
1 Halte dich ans Homvieh, aber nicht ans Korn-
vieh. — Simrock. 4954.
Lieber an Ktihe als an Schweine.
2 Hornvieh ist besser als Komvieh. — Körte , 2964.
3 Ich kann das Homvieh nicht leiden, sagte der
Schneider, und warf ein paar Schnecken über
den Zaun.
BolL: Voort hoombeest, sei Frans, en hij sohopta eene
slak weg. (Harrtbomit, I, 3140
HöraelbttTir.
•Er steckt wol im Hörselberg. (Waaumgen.)
Wenn Jemand nicht hören will. Der H<Vrselberg liegt
bei Eisenach. (Vgl. darüber Bech$tttn'a Bagemekatt.)
Hörsmann.
Ein guter Hörs Mann gibt ein gnten Antworts
Mann. — Petri, 11, 193.
Horsten*
6a hen na Horsten un lehr 't Beden. — Eieh-
waU,82l.
Ob eins von den vier bannoTetschen oder eins tob
den beiden holsteialsohen ,, Horsten** gemeint ist uad
welches, kann ich nicht bestimmen.
Höseln.
Wenn's nnme höselet, gäl wie'n es p£oselet*. —
Schmeit, I. U, 12.
') Eigentlich bei den Hosen nehmen; dann auch: die
Krankheft wird ihnhOselen, d.i. wegraffen; in Lusem
=flbel riechen, in Appensell fSr beisehlafen n. s. w.
(Vgl. Slalder, II, il.) — Von verliebten Mldchen.
1 Alte Hosen und nen Wams stehen übel za-
sammen.
äoll.: Komt de nieuwe broek aan het oude wambnii,
dan schenren de retergaten nlt. (Barrebomie, J, 9I*.)
2 Das sieht man an der hosen baldt, wo das bein
ist entzwey gespaldt
Lat.: C^mltnr in caliga, ernris qno fraotio fkcta. (Loci
comm., 207.;
3 Dass weit an Hosen tregt mann jmmer oben.
— Lehmann, 87, 13.
4 Die Hosen müssen tanzen, wie die Hanbea
wollen.
EoU.: De broeken moeten daosen, soo als het de kesjt
belieft. (Sarrebomie, I,9i\)
5 Dos sein de nämlichen Hosen , sagte der Bauer
zum Richter, die iech oahotte, os ich benner
(bei ihr) wohr. (Oberiauaitz.J
6 Ein Paar Hosen in der Hand sind besser als
ein Herzogthum im Kopfe.
7 Es alts Paar Hosen, keis Unterfaeter, ha d's
Oeldli versofiFe, o liebi Muetter. (Bern.) —
Schweiz, II, US, 17.
8 Hosen, eng unbändig, Hemd am Leib bestän-
dig, Federn am Hut auswendig, Laus im Pelz
inwendig zeigt Nationalgefolu ungarisch le-
bendig.
Dieser Spottspmch anf die Ungarn steht in dem Oe>
denkbnch des Gasthauses, das sich in der Vihe des
Kirchleins Sanct-Urbani anf der Höhe in den wlndi-
sohenBttheln, unweit Marburg (Steiermark), b«fliidst.
9 Jederman zeucht lieber newe Hosen an, alss die
ein ander verschlissen. — Lefcfmiiw.i4S.ft8.
Lthmann hat dies Sprichwort unter der Ueberschrift:
„Ob einer besser thn, so er ein Jungf^w Heynt oder
ein WiUb.«<
10 Knrtze Hosen, langes Wambs. — Cnur^ itt,a;
Lehmann. 325, 111.
Span.: A cal^a« oortaa ohnpeta lacga. (Sokn I, inj
11 Lederne Hosen dauern lang.
12 Leinen Hoseken vnd ein Stroblmi iit im Win*
ter ein armer Hochmutb. — Mi.» iE*.|M.
HO90D
Hosen
1»
I
13 Mhd sieht's au den Hosen, wo dits Bein ent/wey
ist. — EyttriMs; . 1 , 99 : Wf nwt h . 1262 , GS ; Lt-hiu<im,
tl. 4U3 . 44 , Stmntck , <9,W ; körle ^, 2^6^ , /fraiti» . 1 . 1481».
„Ua<l le*»l «iob «n der boi«t} «obn, wo dcim acbenckol
Ui leidt guioheh»!.** CM'aW»'. ^. 43, U.J
IMii,: Dflt kcD(l«c paa Uilen, IiYot Inden er raadea. — Plt
koDdvr paa hoBfn hvor heunotorlinidet. (Prov. dan,, ^^h^J
ffail.: Men liobt waol non dia hote i iirftort b«en ontwoc
1». (TfHm., 18, 3; Jlurri'bvmee , /, 93*».;
Zir/..' Cernllttr in caligm, crurla quo fractio facta. (Fat-
Ur»Uhfn , bO'J.)
14 Mau tr&^^t lieber neue Uosen. — Pariminlum , ^6eo.
15 Me löijct iiit Bo lüot Huoaeu mi Schau in'«
üiemd. ( Graf »chafi Mark. j — injcuM . CT . 102,
Mit Hoson and Schaben gabt man nicht in don HimmcL
tto bequom i«t es aicbt, e« kofttcit Kanipl luid Opftir.
16 Neue Hoseu zieht jeder beber an.
17 Nur leinene Hosen gieren den Galgen. — Wdt
und Imt, 1, sm, 'il>l.
Die Rcfvpiela ■ind svltcn, Jab» eilt Dieb, «otobar d«n
Ysntand hei«aiieu bfttto» Miilionen xa etohlan, geban-
gan worden w&m.
\% Ob man die Hüsen ans Wams oder das Wams
HD die Uosen binde, das ist die Frage. —
ID Hothe Hosen putzen dcu Kerl.
l>le Ho4eu ^btjureti xu doQ Kklduugd^lUckein , deren
atcb uiulil Jiuf die Mode in dei veracbiud«ilfilfrn ßicb-
tuQg bemächtigt bat, «oadunt dlo auch «inubiliUJob
der Volktanscbauuug aum Aufdruck dienen. Bei den
Deat»cbvb «iod «le da« Sytnboi der Ilerrtobafl im JlAtii«^.
Bei den Juden trugen our die rri«ater HoBen, und
auch diese nur, wenn sie ia die Stiftehatto gitiijen
oder zum Altar, nm in opfern. Voi den Partern trugen
aneb die Damen Moaen. Di« Vuruohmen haiton «ie
vidlfurbig, wie bei una etwa die Fiuituacbtanarren. und
dreifach Übereinander. Die Suitcub/ttcn predlRteu die
JSiiibeit und aogen daher, wie W. UtfutH ( Slrtck-
v«r4«, 63J betuerkt, den DualiamuB der flo«en a»*. —
D«r Ohnhoaigkeit eteht die Vielboeigkeit gegenüber.
Frz. ijebuoh bracbto einmal einen Buiiendou auf daa
breilauer Theater, dorn er, als HAuber, cwCtLf Paar Ho-
•en aaazieben Leek. (Brettantr EnaJthr . 1800 , Ü. 444.;
Auf KapitAn Bnrton'a Beu« in OaUfrik« fragte ein
•inbflimiacber Ftüirer in einem dortigen Dorfe die gaf-
fenden MAdeben, ob aie die Weiaaen (die ttinvnätfn
KuropAer) au MÄnntm haben wülltca? i,Ilüt »olchuu
IHngam (nAmlicb Hoaen) auf ihren Beioen'f Tiivht am
nllo Welt;*, antworteten aiu. (Attalaml^ lü&if d. 7:j'_'J
20 Sammtne Hoseu tiiidcn leicht einen gepoister-
teft Sluh!.
Bull,: De pija brook vindt xolden eeo kuaaeo rm hareu
aftra^ de fluweelen vindt hct orerai geachud en gereed,
21 Was wollt ihr hinter den alteo Hoseu sucheu,
fragte ein junger Prediger saiiie Nonnen. —
hlMtertjiicgtl , 4? . 33.
Af>rafiarM n Snncta Clara predigt« den Können in
Wien, dt« ihm vom IIüaoittr4tun«n gebeiobtet hatten;
„Waa, ihr wollet Dranto Cbrinti aein? Cbriitu« liatte
keine Hocen. lat aber euer Brlutigam ohne Hoaun
and ihr deukl aö Hmen? Geht bin in daa ewige Feuer,
Ji^ werdet ihr Huaon aehen, feucitj« IIusuu ; diuiPt? wer-
dfst ihr ani^t.'if.n mul anaieJiOD mttsNcn. Was iat denn an
einer llo>' nicht« iat hinter einer alt*>,u Iti.iae.
Der Mei! nicht aus der Iluve, «oiidt^rq aua
ntcüia. I' 4''J^t holtet die Hoae für ciue wun-
deracht'Qci Saclii., me «tinkt, sage iob euch, win ein
Hoek, nud ihr wurdet erachrecken, wenn ihr eine alte
Uoae iu ihrer wahren (icilalt aohen aolltct" (hi'Uftr-
tpiei/tl, i3, 1.)
^Weisse Hoseu, schwarzer Frack, Strohhut tmd
kein Geld im Sack. (tihi!i9ha$fvn.j
Wem die Hosen bcym kOrtzten seyn , der steck
desto lenger Nestel drein. — Seidti, /\tn»m. Kth.,
Bl. libs*».
lai .' Si breoia eat caliga, tonglaa haue reUgft. (S*id0i,
turaetn. Eth, , Bl. Bb.1«'.;
Wetrn Eine d' Hose denide het, giib e FauE mch
üdcr weniger, i S\.<Utthurn , t — srAtiff . 6J. J5.
Wenn einer vom SoliicksaJ vcrf'dijt wird, so kommt
»• aaf niu Toglüek mehr oder weniger nicht an.
rWcr alle Hoseu wenden Isiast, niuss fiLr neue
Geld TUT Hand haben,
fo/a..- Kto da atarr inknif ntcowa^.. mttai na nowf groas
gOfiwiM^. ( if'fffia , 18 J
VfVr •' Husen hat, niuss still stteen, und
w< • Aermel hat, rnnm die Anne *u
■■ ■■ !\, 14.
coft, mocl ilU bUJvon
♦97 A hat a sitüftde Hose. (0^ef^»urtMch,)
Er bleibt gurn lange hooken, wo er tum Sfitceu komuil.
• 28 A bot schrecklich vil Hosen ze woscheii. CSchlrK.)
— Frommann , /M, 416 , 615.
•29 Dar hoat Hose oah. (iHrickbrn^,)
Iat ein Mnnn ron Binflnss, Bedeutung.
*30 Das sage dem, der die Hosen mit der Beiss-
zange hinaul'/ieht. {yuriittgen.J
^iimljoii eiu^m Dummen.
*3l Dem wili i dieHous'u g'roacbtmoachen. ct'rttnkm.)
Dom will ich die Hosen goreght wnolieo, anpsaatn,
den Melator k eigen.
•32 Dem will ich die Husen spannen.
Für durchprügeln.
*33 Der koh durch neu Poer ladem Hosen ge-
gloatz. {Ilennebtrg.J
Von einem, der ein aokr gute« Oaaicbt bat ,, waa daaa
gehört , wenn Jemand dnroh neun VtJue lodame Huaeu
aübtiu (glutxou) BolL
•34 Der sollt© in meinen Hosen sitzen.
D. i. in moioor Lage eeln.
•36 Die grossen Hosen anziehen-
lu der »raftobaft Mark fllr: Grrattor atelx-n, i .uuc
werden. (Ki-tni(M:rp VII, 22.)
•36 Die Hosen anhaben. — LuhrcwgW. //. ii4.
•37 Die Hosen dicken und den Zwirn dazu geben.
•38 Die Hosen fürs Wams ttufsetÄen, — Lutiwr'ä
Tuchr., IM».
Die Sache umkobren.
' 30 DiiO Hosen Hegen ihm hart an.
Er kann sich nicht rühren, lobt in aehr bnenglan Ver>
haitniBHieu, in drUckeudcir Lage.
•40 Die Hosen umkehren,
•41 Die Hosen vom Leibe verkatifen*
In Kamnita ( Nordbubltien): Ha rekttlt üic iM.:ii-ii
n^itel vom Leibe.
*42 Die Hoseu werden ihm zu eng.
1S.B wird thm warm, nugel, die Sache wird emat.
•43 Die Hosen ziehen Wasser. iHrr»!»«.!
WcuD jetnand ao lange Beinkleider trSgt« daag lie
faltig «jtren.
•44 Drei Paar Hosen Eines Tuchs. — EuieUnn,22i.
,,Maulohriaten, Roin&niaten und Beligioaeu aind Einea
Tucha drei Uoaen." (Uam Sachi.)
•4Ö Ein Paar Hosen aushängen. — Fr%sckb%er^,m'i,
Von ctuem Witwer, der aioh bemaht, am« Fnn an
bekfrmmoD.
•46 Einem böhmische Hosen anziehen.
Seine Freiheit beschnknken. Unter Kftrl YI> fing der
MinJBter von t^imcndürf an, durch Eiofiibrung von
SSoUen und andern Auflagen die biaheiige Freiheit der
Tiroler lu htieohrAnkon. Ein BQrgenneiater , Namen»
tiunner, welirte aioh ao entsohiodon djtro^^oit. <1»Bn er
naeh Wien b«ruf«'u ward, wo er «ehr lo.h be-
liiuidelt wurde. Man wird caoh „bul ' n ao-
aiehen mOBBen *', biea» es; Uunner er ,^Lhwoi-
lerboaen wurden unt beaeer atehon.** iU^r Ucieiischa/-
ur , Magdebozf 178Ä, IU, ViX)
•47 Einem die Hosen anmessen (spannen).
Mit dem Stecken.
UiAt.: Ik «al er hcm eene brottk van aanmeten. (Uarn-
•48 Einem die Uosen anpassen (gerecht machen).
*49 Einem die Hosen ausklopfen.
£a möge hier nach Fritchlnrr'^, eine Zoaammen Stellung
TOD Beoenaarten folgen , durch welobe man mehr oder
weniger rerbailend, eruat oder ironiach aaadrttokt, da«A
Jenumd geaohlagen wird, oder durch wclahe üun,ijahlJiffo
angedroht worden. Man angt : Kinoni trockenen Aal , ein
troekiTO Abendbrot geben. Kjnem «in Andreaakreua
auf den Bflcken machen. Einem vtwa« au« der Armcn-
kaaao geben. Rinem eine Hand voll ungebrannter
Asche auf den Buckel streuen. Diro mit angebräunter
Asche etwas aufachaben. Ihn mit ungebrannter Aaobe
einreiben. Einem dou Buiscn unter die Naae reib«n.
Einem die Birnen aobUttelu. Einem auf den Buckel
steigen, ihm den Buckel boaehen, nufa Genick »leigen,
ihm da« F«ll aasklopCeo. Diu mit IJämpul aohuüoren.
Einem H&mp^d geben. Einem die noutite Haut suchen.
Einem den Hintern voraobit:n. Eijtum da« Uiuterthed
meaacn. Einem das llutmachurgeacheuk geben. Einem
den Kopf lauaen. Einem aufa heilig« Ktena steigen^
Kinem die Jacke autidopfen. £in«m Jankofett geben.
Klnpin Ah' yvA'.-n an^frmhfn, Kinem die Ohren lausen.
Kill i ''iJideuPclxaiiswasohen.
t I tiraa den Attoken messen
(u r : ATit drm R&ekun her-
haltvn iT3ii,Mt.ui, Eiiiim Siliii.iit hiebt bekom-
men. Biuem etwas vom Liept^ ' d erAitblL'n>
Einem Stockdaebo geben. Etv) v «a rieübeu
Jeben. Einem Wfobse gnben. Einem et wae unpaaaen , au(-
reaohen , aufsenkeln , aufspielen , auftakeln, aufwackoln,
aafwalken , sufwaraito, aufwateben, aufwichieit. Kinen
50 ♦
791
Hosen
Hosen
798
•50
•61
•52
•53
•64
•55
•56
•57
•68
•59
•60
•64
•65
•66
•67
•68
•69
•70
•71
•72
ansklopfen, aoMtAwem, aaiwftokeln, bilgen, dresoh»-
ken, dnlkaen, durchgerben (b. d.) t durchpelxen , dareh-
plftstem, gAngeln (= einen Gang mit^ihm machen), einen
Icaatsohen, prucken, preschen, schmieren, tagalen,
waiken, wamsen.
Einem die Hosen enge machen.
Dieser Gl&abiger hat mir, als er Geld ron mir ver-
langte, Tiel BU sohaifen, die Hosen enge gemacht.
(Kritsinger, 66».;
Spaiu: Verse algono en oalzas prietas. (Bahn /, 261.;
Einem die Hosen hinanfbinden. (Rottenburg.) ^
Ihn wegjagen.
Einem die oacha (eichenen) Hosen anlegen.
(Baiem.) — Klein , /f 30S: Zmtfwer« Miot., Nachlese 23.
Ihn zur Strafe in den Stock legen (schlagen).
Er hat ausgethün (ausgezogen) die Hosen. (Jüd.-
deutsch. Brodfi.)
Er hat sein ganses Vermögen Terloren.
Er hat die Hosen ans Y^ms genestelt.
Von einem nnschnldlg Bestraften.
Er hat die Hosen bekommen ohne den Arsch.
Er hat die Hosen voll.
Ist in grosser Angst.
Holt.: Hij sohijt haar. (Harrtbomte, I, 269.J
Er hat in die Hosen hofirL
Frtmck in seiner Schrift: Von dem grewliehe» Latter
der tnmckenkeit (Strasburg 1539), gebraucht die Be>
densart Bl. 9^, um Trunkenheit an beseiohoen, wobei
Wirkung für Ursache steht.
Er hat keine guten Hosen am Leibe. — Parö-
miakon, 1025.
Ist Ton der nothdttrftigsten Kleidung entblösst.
Eon.: HiJ heeft geene broek aan den aars. (Uarrebomeet
I, 98«.;
Er hat seine Hosen lassen müssen.
Hat sein Leben dabei edngebOssk.
Er hat sich die Hosen nehmen lassen. — Eiee-
lein, 839: ATdrftf, 9966^: Brmm, /, 1490.
Das Hausreglment. Die Frau suchte nlmlioh, wie
EUeiein bemerkt, ehemals ihrem Mann in der Braut-
nacht Hemd oder Hoeea >a entwenden, um darain au
schlupfen, in der Meinung dadurch die Oberhand im
Hausa zu erlangen.
Er hat sich schon in die Hosen geschissen (ehe
er den Feind sieht).
Moll.: H^ bedr... zljne broek, eer't aan den knoop gaat.
fHarrebomie, /, 421«.;
Er hat viel Hosen zu waschen und wenig auf-
zuhängen.
Er hot a Hos'n kriegt (O/berötterreich.)
Wie man von dem, der eine Hoirath wirklich ver*
mittelte, sagt, er habe sich einen Knppelpels (s.d.) Ter«
dient, so hiess es ron dem, der die Verbindung nicht
SU Stande brachte, er habe Hosen bekommen. Es wird
Jetzt aber auch die Redensart auf die Bewerber selbst,
nicht blos auf die Mittelspersonen (Kuppler) angewandt,
sodass man von einem M>gewiesenen Werber sagt: Er
hat schon Hosen genug bekommen.
Boll.f HU heeft seae folpen broek Terdiend. (Harrebomee,
I, 93«.;
Er is a mascldiger Hus. (JM.-deutech. Brodtß.)
Er ist eine glttekliche Hose, d. h. im ironischen Sinne,
ein Mensch', dem alles, was er beginnt, misllngt.
Er isch i-n-angeri Hose g'schJoffe. (Soiothum.)
— Schüd.Sb. 333.
Er hat sich wieder rerheirathet.
Er kann sich kein Paar Hosen an den Arsch
schaffen.
Fr».: n n'est pas foumi pour aroir des gargnesques.
(Krittingery 344».;
Er kauft wol drum zwei lündsch par Hosen. —
Schade» II. 319« 833.
Er sitzt ihm in den Hosen. (Rouenburg.)
Spornt ihn ununterbrochen im stillen an.
Er verliert die Hosen. (Brodt.J
D. i. den Muth.
Er weyss nit, wo er in hosen steckt. — Franck.
/.so«»; Artfrffl,3966».
Er wird noch die Hosen verlieren.
Von einem Gedankenlosen, VergessUchen.
Es seind vier hosen eyns tuchs. — Tappitu, 227*»;
Franck, 11, 181 •; Egenalff, 148^; Gruter, 1, 69; Cnwt-
meUhaugm, Springinefeld : Eferingf II, 535; Sutor, 567;
llenifch, 1874. 85; Klein, I, 203; Mafcr, I, 196.
„Wenn einer swey dlna Tor ihm sieht, deren eins besser
danns ander nicht.** Henitch fUgt als gleichbedeutend
bei: ,,Ks ist gurr als gaui, ttig als faul, hanokes,
mauckas. Mali thripes,maUipes.*' ...,. Eine Magd, die
mit mir Tier Hosen eines Toohs war." (OrimmeMauten,
•73
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91
Courage.) „Das ist alles Vnnm et idem, Tiel H<
Tuchs.** (Job. Schütz, Serptn* Antiquu», Sisleben 1590,
36 ".; Ans dem Jahre 1521 : Es Ut gleich Tier Hosen eins
tuchs. (Schade, II, 139. 1.; Ans dem Jahre 15:»: Da
eint Tier hosen eins duchs. (Schade,. II, 54, 10.; „Kit
weis ich wie's den Spitzbuben gieng mit den Geldt,
glaub dass aller Ding auch drnmb kamen, gameas des
flnohs; wir waren drei Hosen gleich eins Thnohs."
(ff. Sacht, III, Fabeln vjwf gute Schwenek, LXKX, 2.)
Lot.: EJosdem est farinae. (Segbold, 145.; — (^robjli juguni.
(Tappius,TJ1\)— Uljssis remiglum. (FkiUppi, 11, 233^
Es smd hirschlederne Hosen von Schafleder.
Es sind Hosen ohne Lenden.
Worte und Phrasen ohne lebendigen Geist.
Et en de Hosen schieten laten. (Mcnnj — Fir-
meniek, /, 403,199.
Es in die Strftmpfe schiessen lassen.
Et h&t neks in den Hos. (Daut.j
Ist bedentnngs-, werthlos.
Ich habe noch allerlei Hosen zu waschen.
Ich werde noch die Hosen verlieren.
Sagt der unglfickliehe Spieler.
In walliser Hosen gehen.
D. i. baatbeinlg, weU die WalUser, wie die sehotti-
achen Hochländer, keine Hosen tragen. (Reintberg
VI, 129.;
Ja, aber nicht in diesen Hosen. — Ei$elein,n3.
Mail hat seine Hosen die Treppe hinunterge-
worfen, aber er steckte noch darin.
Man meint, er habe die Hosen voll.
Nach seinem <}ange oder seiner Verlegenheit au ur>
theUen.
Mit hosen vnnd schuhen. — Tapftiut, 2io.
Mit Haut und Haar, Stiefeln und Sporen.
'S is hock m'r d' Hose oan fleck mV d' Metze.
(Oeeterr.'Sdäeeien.) — Peter, 448.
Im Sinne Ton Dreisslg 2. (S. Jacke.)
Seine eigenen Hosen vergessen.
Sich in cue Hosen scheissen (saichen) vor Angst
Sie hat die Hosen an (er den Rock). — Part-
miakon, 2167; Braun, I, 1491; Frischbier*, 1673; fsr
FraiOien: Frommann, VI, Sie, 171.
Maria, Königin Ton Ungarn war eine solche. Sie
liess sogar Geld schlagen mit der Ueberschrift : Maria
Rex Hungaria, KOnig und nicht Königin TOn Ungara.
In Schwaben nennt man eine solche Frau SiemandL
VgL Aber diese Bedensart, mit der man sagen will , dass
die Frau das Begiment beaitst und führt, Schöpf s. t.
H6s, dasu Simplic, III, 2U1, 285 u. 301, und die er-
Setilichen Scenen in den Fattnachttapielen , 976 fg. (Dr.
'. SchiUer Ms.)
Frt,: Elle porte le haut-de-ohansses (la onlotte).
JIoU.: Het wijf heeft de brock aan. (tiarrebom^e, I, 93*^
Sie will die Hosen haben.
Die Herrschaft im Hanse.
Sitz ihm in die Hosen. (Rotienburg.)
Treib ihn an.
Ueber die Hosen des Königs Pharao streiten.
(S. Bart 100 und Esel 650.)
Ein Antiquitfttenhindler in Paris, Kamens Collard,
der ein Lager der seltensten Dinge fOr Alterthumsnar»
ren, die Tiel Geld und wenig Verstand haben, hielt,
in welchem sich s. B. ein Haar aus dem Barte des
Cid, ein Schlafrock Ludwig des Heiligen, die Fan-
tolfeln des Papstes Sixtus V. , die Tabacksdose des hei-
ligen Virgilius, die Schnurrbarthaare Cartouohe's, ein
Paar Strumpfe Napoleon's I., eine Maultrommel Bobes-
pierre's u. s. w. befand , hatte einem Englinder ein Psar
Hosen des Königs Pharao für 25 Pfd. St. Terkanfl,
die aus grobem Wollenstoffe Terfertigt waren, deren
Farbe aber unbestimmbar erschien. Der Engländer,
Mr. Hill, war mit einem deutschen Archäologen aas
Göttingen snsammengekommen, der ihm aber bewleaen
hatte , dass er grtlndlioh betrogen worden seL Die Hoaen
enthielten Baumwolle, deren Bearbeitung die Aagyptar
sur Zeit der Pharaonen nicht gekannt hatten, aie eeiCB
ursprünglich indigoblau gef&rbt gewesen, und den In-
digo hfttten die Acgypter Jeuer Zeit ebenso wenig ge-
kannt, wie Seido und Zwirn, mit denen die Hoaen ga.
nSht seien, überdies hatten die Aogjrpter gar ketea Ho-
sen getragen. Der Gerichtshof liess sieh awar aaf
diese historischen Grttnde nicht ein, aber «r hielt da-
für, dass sie den Hosen sehr fthnlioh aSh«!, walohe
die Soldaten unter Napoleon I. getragen, daaa asakder*
gleichen bei jedem Trödler für V, Franken heJrnwMn
könne, und Terurtheilta den Anttqnitateahladlar Col-
lard zur Zurüokaahlung des Kaufgeldea WBd im dil
Kosten, weil eine Laasio nltra demitinm (Vadatc
aber die H&Ule des Kaufwerthes) TorliagS. {Y^
ToUstandigem Bericht im SomntageblaU aar S»ti$m
Staat »Zeitung vom 8. Not. 18S3, 8. 7.)
Um die Hosen des Fürsten sohiisMeiu fBtkmtJ
Ehemals gaben dieHersoga ToaBaiff
und Mirkten jShilich auf BtehaoBC.
793
Hosen — Hosenträger
Hosianna — Hott
794
'92
ohne
Ei*e-
Tap-
ledcme Hoaen zum Roheibenschieasen , am die
BttrRSr dadurch xur Landfahne aufxumuntern. In nene-
r«r Zeit ist dietor Brauch abgeichafFt worden. (Zauptrr,
Idüjt., NaohleM 33.;
Von rothen Hosen erzählen. (Schwi:.)
Viel Wort« Aber niohti maohen, niohu tagen,
mit seinen Boden au Knde au kommen.
*93 Vorerst noch die Hosen umkehren. —
lein, 333.
*94 Zwo hosen eines tachs. — Franck, n,io^;
piiw, 13* ; Eyering, W, 849 ; Lehmann, II, 903, 41 ; Kiite
Irin, 3»; Simrock, 13S57; Kßrtc, S9e6.
„Die Werke des Bapitei und dee Türken lind xwo
Hosen eines Tuchs." (Tiaehr., X\)
Frz.: Oens de mAme farine. (Körte, 3966.) — IIs Boni
tuus deux chaussAs k mftme point. (LenUrot/ , 956.;
Hdsen.
Heest nian Uöösen an Skur, luup barfet cfler
a Diiwol tu. CAmnm.J — Uauitt , 17//, 366. S66.
Hast du keine Strflmpfk und Schuh', lauf barfnit dorn
Teufel SU.
Hosanbftndel.
Hoscnbändel geben auch gute Feldzeichen. —
Fifchart, Gmch.
„Wae gehen mioh ewere Faltsensehindelon an. loh
mag euch die Valten nicht weiter Tcrruckoo. Gartet
dafür dm Dogen auffs Milts, Hosenbendel geben auch
gute Keldseichon." (Ktotter, Vlll, 2U».;
Hoaanbrunnen.
•Ks i8t Uosenbrunner. Cswiw^tn,)
Kine schlechto Woinsorte.
Hoaanhuater.
*Ks ist ein alter Uosenhuster. — A'ni:inyrr.
Hoaenknopf.
*Er ist der Hosenknopf dem starken Mann.
Koaaxüata.
Unter dem Hosenlatz ist kein Verstand. — Kuc-
/n'fi. 440.
HosaxunamselL
*Eino HusenmamRell. r rroji^Mu.;
Auch }[osenliebchen , CoUeglafirenndin, Magneten«
Compagnunin.
KoaansohAlBBar.
•Et äs en Huesescheisser. (SvAcnhwq.-taeh*.) —
fromm<inn, Y, 84, 43.
Ein ängstlicher, feigor Mensch.
HoBsnteufel.
Der Hosenteufel findet statt seit Adam's grünem
Feigenblatt. — EucXcw, 9; ^imnxk, 76.
Da« Wort Hosentcufel ist hier aber nicht in dem
Sinnu genommen , in dem es der Suporiniendent Andr,
MutiCulH» SU Frankfurt a. O. in seiner 1.S&6 erschienenen
l'redlgt Tom Uosentfufol nahm , welche den Titel fuhrt :
Vom zuindertrn Zucht- und .ehrverweyenfH pludericht<ni
Ho-ientetiM VnrriKihmtng unti Warnung, und gegen dio
in der ersten liAlfte des 1»;. Jahrhunderts aufgekomme*
non Pluderhosen gerichtet war, la denen, wenn sie
ihre vollkummene idohönheit haben sollten, nicht we-
niger als 13» Kilon Unterfutter nOthig war. Die Trosse
hatte damals gute Zeit, denn die Ueistliohen und die
Polizei hatten vollauf mit Bokilmpfting dieser Hosen
oder des Uosentenfels cu thnn. Der Künlg von Uftne.
mark, Christian UI., der noch kein Aergemiss mit
»ohleswig-Holstein hatte , erriditote eine besondere Po-
lisei, welche die staatsrettende Aufgabe hatte, jedem,
ilen sie damit antrafen,* die Hosen entsweinusuhnei-
dcn. (UrMrIhrhafter , Magdeburg 1784, II. H»^ Der
Kurfürst Joachim II. von Brandenburg lioss sogar
einem Edelmanne, den er In der berliner Domkircbe
sab , den Hufcngurt auf sclineiden , dass die Hosen her-
unterfielen und der Bitter sur heitern Erbauung der
UUubigen, den Hosentenfcl haltend, nach Hanee gehen
musste. — Die Personalien des Hosenteufels betreffend,
so vorsichert Mutculu» in seiner Predigt, derselbe sei
fiOOü Jahre in der HöUe verhaftet gewesen , sei an jener
Zeit entkommen und den Junggesellen In die Hosen
gefahren. Er hält diesen Teufel, wol irrtfaftmlieh , für
den leuten Teufel vor dem Jüngsten Tage und legt
ihm acht Sünden sur Last, die er In ebenso viel Ab-
■chmtien seiner Predigt behandelt. Br erhebt sieh in
dem Wunaehe, „dass die Jungen auf den Oaseen sie
(die Trftger solcher Hosen) mit Dreok und die Maid
mit faulen Eiern werfen möchten". Vor dem BQchel-
cben ist ein Holnohnitt, einen Janker darstellend,
der von ein paar Teufeln geaanat wird. (Ygl. der Ho-
arninf^l In BrtMlauer KnaUtir, tSOA, IV, 1S& fg.;
Za/..- Ob teztorls erratun lartor v^olavlt. (ßindtr
II, 2333; Kitdeim, %.)
*Ar mosa UonaathörieKina (Alimentengelder)
rohrn. (Prtakam.) — Frommam/Vl, Il6. 184.
*£• ffobührt ihm ein hölxemer Hosenträger.
Kr iak Nif Ar dta aalgw.
Koiiianna.
Heute heisst es Hosianna, morgen kreuzige ihn.
— SUujer. 467.
Hösleln.
We n eina tannegi Hösli het nnd hagebuechig
Strumpf, SU ma nV tanze , wie Vr wil , 's git
ihm keni Kümpf. (ttvm.) — Zyro , 24.
Hospital.
i Kin Hospital ist nicht für alle Kranke.
Dan. : Kr et hospital for aide sygc. (Prot. dan. , 21.;
*2 Kr liegt in demselben Hospital krank.
Hospltluxn.
Hospitium vile, swart Brodt, suur Beer, lange
Milc, haoc sunt in Wcstphalia, si non vis
credere, loeji dar. (8. Westfalen.) — snuiwum,
IMy. S. 2U3.
Houen.
•Es will nicht hosscn. — .\tjrunUi l, «20.
„llossen'S sogt Ayricola, „hoyst gloyten, weichen,
fortgehen. Was nun nicht fort will, vnd da kein
glucke bey ist, das kann nicht hnssen. Wenn wir was
für haben, daran wir verswoyffelu, sagen wir: es will
nicht hossen." Im Begister lautet indess die Bedens-
art: Es will nicht hotten. Es ist die« Übrigens nicht
d«f einiige ifall, in welchem der Text mit dem Inhalts«
verseiclmiss nicht Überoinstimmt; es kommt dies sehr
oft vor. loh habe aber erst sp&ter diese Abweichungen
bemerkt und von da ab nach dem erstem citirt.
Hoatrup.
*Ga na Hostrup nn lat di den Das utschnion.
In Hostrup gibt es nach dem Volkswits eine eigene
Scheuer, in die alle Dummheiten kommen. Das Aus-
schneiden mag freilich seine Bohwierigkeiteu Jiaben.
Schwabenstrelche sind überall xu Hause. Kine gute
Anzahl lustiger Htroiohe dichtet der Volksmuud auch
den Kussaueni bei Plön, den Neuenkirchnem an der
Eibmündung, den Kisdorforn bei Bramstedt, den Fock-
beokem bei Bendsburg, den Bishorstern in der Haseldor-
fer Marsch und vor allen den BUsumcm (s. Streich) an.
Eine Zusammenstellung von (»rtschaften in Nieder-
dentsohbusd, denen dergleichen sugesohriobon werden,
flndet sich bei Raabe, 209.
Hott.
•1 De Een geit* hott un de Anner geit hühl. —
Fntmmann, II, 37.
<; Auch treckt, d. i. «ieht. — „Ein von der Land-
wirthschaft entlohntes Bild. Hott ist der Zurnf, wo-
durch beim Pflügen das links angeHchirrto Zugthler
gelenkt wird , während das andere bei den Wendungen
von der Bochten sur Linken auf dun Buf hUhl zu ach-
ten gewöhnt ist.'* (/.tUeniivr/.) Zur Bcxeivhnung eines
schroffen Uegensatxes.
//()//..• Deze wil liot, geene haar. (/Farreb*>tnt'« , I, 335.;
•2 De cne will hott, de anner har. — Urem. \vb.,
11,661.
•3 Der eine hoddcr^, der andere schwodder. —
Frigchhirr*, 1640.
') Hott = rechts, sehwod=: links. — Buf der Fuhr-
und Ackerleute.
•4 Einer will hott, der ander wüst — Gruhr, 111, 30;
Lehmann, n,lil,Bb.
*5 Er weiss weder Hott noch Hist (schwodde).
Die Iteche nicht aniugreifen vorstellen. Kitmbach in
der Kriämtfrung der Iiutitut. hermeneut, (8. 1US> schreibt
Hott und Srade und leitet es aus dem Griechischen her.
•6 Er will entweder Hotte oder Schwode hinaus.
— Luthtr'x Werke. VI. 161.
*7 Es geht hinten hott (rechts) mit ihm. (Xür-
tinijen.J
*% He wct nich von hot OVer hÜl. (Mecklenburg.) —
Frommamt, II, 223.
Er weiss von nichts; eigentlich, er kann nicht rechts
und links unterscheiden.
•9 He wet nig von hott noch van har. — Sihüue,
II, 164; Kü-kwald, 825.
Anoh: He wAt nioh hott noch hü. In WOrxburg:
'B wies ntt hott und nit wist. (Rartoriu», \e,T.) Zur
Beseiohnung von Bathlosigkeit, auch wul ratUlose
• 10 Hö will nich hott hfiren. (ilecklenhitrg.) — Schiller,
II, h.
Von einem Ungehorsamen.
•11 Hott Unn wist ZCgleich. (llUHhurghawen.)
Diese Bedensart riehtote Im Jahre IMC wbhreml des
Pflügcus auf dem Felde im C{>minanduuifer ein Mauer
(in Nchaukfndnrf Iie.i Ilildburghauson ) an neine Ochsen.
Von einem andern Bauer vernommen und weiter er-
Kählt, gab dieser Vorfall Voraulassuntf , diuxr Bodens-
art bei einem uuuweudcu , der swei verschiedene Ar-
795
Hotten— HflbBofa
Httbsehheit — HOer
79S
beiten oder zwei entgegeAgeietste Dinge glelehseitig
verriohten wilL Man sagt: Bei dem gehVs Hott und
Wist zngleioh.
*12 Man braucht mehr als Hott, um zu fahren.
Zur Begründung eine« guten Hauswegens gehOrt mehr
als eine Taschenuhr oder ein Schleier am Hut.
•13 'S ging holte* nim'. (Sprottau.) — Firmenich,
7/. 296. 36.
') In der Fuhrmannspracho rechts. >) Hinwn, d. h.
verloren.
*14 Wenn ick will hott, so will ee hÜl. (Mecklenburg.)
— K. Schiller, H, 5.
^ Von uneinigen Eheleuten.
Hotten.
* 1 £8 will damit weder hotten noch Schweden. —
Malhezxw, j^artrpto . LXXXVU *> ; Eiselein, 323: AT. Schiller,
II, b.
Weder rechts noch links gehen.
Lat. : Neqne onrrimus nunc , nee Juvamur remige. (Eite-
lein, 313.;
*2 Es will nicht recht hotten. — Eiaelein,i2S; für
Alltnark: Danneil, 85.
£■ will mit der Sache nicht recht fort.
*3 Wils nicht hotten, so mnss es schwuden. —
Mathety,ni\
Hottentotte.
•Hottentotten lieben und seinen Nachbar hassen.
In Besng auf solche, welche ihre Httlfe in ferne
Länder tragen, aber für das Elend in der Nähe gleich-
gültig sind.
Hottentottenvolk.
•Es ist Hottentotten Volk (oder: *zeug). — Frisch-
bier\ 1674.
Früher: Hollotenzeng, wie es sich bei Pitanskt in des-
sen Nachträgen und bei Hennig (104) findet, aber jetzt
nicht mehr gehOrt wird , von den polnischen Holota
(Pöbelhanfe). Das Wort bezeichnet den Abschaum
des Pöbels.
Höttke.
•Dat 088 Höttke möt Möttke. — Fri$ch!lner\ 1675.
Krethi und Plethi.
HotaenplotB.
•In Hotzenplote, wo die Pfütze über der Weide
hängt. (KamnUt.)
Um zu sagen: nirgends.
Hu.
•1 Hu! sag se, da lag se; twei wollt so, drei
brachse. (Sauerland.)
•2 Hu, seggt de Mollheier, on füll vom Stohl. —
FriMhbier*, 1676.
Zu einem Erschreckenden.
Hnber.
Der ist ein Huber, der wohnt im Glockenklang
mit Feuer und Flamm*; eine Furche Felds
auf, die andere ab; Schlag auf, Schlag ab. —
Graf, 502, 108.
Wer als Mitglied der Gemeinde gelten und an den
öffentlichen Bechten theilnehmen will, muss eignen
Herd und, wenn auch noch so kleinen, Grundbesitz
dort haben.
Mhd.: Wer wonet mit ftier vnd flamm im glokenglangk,
ein fhur feldts rtt die andre ab , schlag off, schlag ab,
der ist ein huber. (Grinun, Weisth., II, 46.;
Httbaoh.
1 Bin ich nit hübsch, so bin ich dannoch freunt-
lich. — Tappiiu , lii*.
2 Bist du nicht hübsch, so thu hübsch. — Sim-
rodi, 4959; Körte, 8967. Braun, I, 1494.
3 Hübsch ist, was gefallt.
//.: Non h hello quol che i hello, ma quel che place.
(Bohn I, 112.;
4 Was hübsch ist, liebt man.
•5 Es ist so hübsch wie Rossach. (Stkueiz.)
•6 Hübsch genaug het sin Lewe noch nich edocht.
— Schambach, II, 131.
Hübsch genug hat im Lob«n noch nicht getaugt.
(S. Gutgenug 1 n. 2.)
* 7 Hübsch sitt anders ot — FrisMier^, 1677.
•8 Husch CS net husch, bas (was) em gefallt is
husch. (Metningen.J — Frommann , II, 415, 113.
•9 Se äs hiesch wä der Doag. (Siebenbürg.'wchs.j —
Frommann, V, 81 , 9.
•10 Se äs hiesch wä e Birreschoasselt'. fSi^tenbürg.-
sächt.) — Frommann , V,Sl, 11.
') Wie ein Bimensehettsal, «ine Yogeltoheaehe.
•11 Se äs hiesch w& e Ferschel^ (Sicbenbiry.'tädu.)
^ Frommann, V, 81. 11.
') 8chreeksal,f Scheuche, vom sächs. erf6r«i= er-
schrecken. — Also Ton einer häesliohen Person.
*12 Se äs hiesch zem KängdöfspSnen^ (Siebenirürg,-
tdcht,) — Frommanm , V, 31, 11.
OFZumS[inderabgewOhnen, also so hässUoh, das« die
Kinder sich vor ihr fürchten. Ofsptinen Ton mhd. ape-
nen = säugen, abspenan= entwöhnen. SpttnnesMot-
terbrost, ahd. abipenstig=Ton der Mnttemüeh ent-
wöhnen. Ueber KängdssKind, Hängd— Hvnd vgL
Frommann, IV, 406, 1 und den Anfsats über die Eigen-
heiten der tiebenbürg.-$dch*i»ch«n Mundart im ArcUm für
die Kenntmet von Siebenbirffene Vorteit und Gegenwart
(Hermannstadt 1841, I, 311).
Kftbscliheit.
Ybrige hüpschheit vnd sabtflität zerbrechen
gern. — VgolinL
Hucke.
1 Je höcher de Hucken, je gröter de Ere. (8. Hau-
fen 12.) — Sdhambach, II, 247.
2 Wei de Hucke* schliuken well, mot se nit lange
anmnilen. CSaucrland.j
') Pog^e, Pedde, lTizes= Kröte.
•3 Einem die Hucke volllügen. (SeMe*.) — Wein-
hold, 36.
Hucken.
1 Wo er huckt, da huckt er. — llennit,i&6.
• 2 Hei huckt wie e Mad oma Speck. — Friachbier, 48i.
Huckwortel.
•Huckworteln planten. (S. Winkeiwnrst.) — AJdkcf« ff.
Hud.
Hud an Schud. — Eichwald, 877.
Hftde.
•He hctt göd watt in de Hüde'. — Stürenbmrg, 91".
') Auch Htte= Höhle oder Versteck im Hea zur Auf-
bewabrung von Obst ( in Schlesien : Maoke; in West-
fialen : Muke ; vgl. Woeete, 102) ,uneigentlioh für Bpeiob«.
Hudel.
1 Hndel findet Hudel. (S. Lump.) Ctfvrttngen.)
2 Hudel findet Lumpen. (Schwab.) — A'tfne,2i87.
Ein liederlicher Mann gesellt sich auch gam «in Ihh
derliohes Weib zu.
3 I de Hudle» erzieht me d' Pudle. (SotoOmm.) -
Schüd, 62, 77.
') Hudel, in Luzem Kindswindel, wofür in Ana«
Hnttel, damn Lappen, besonders alter Immpen tob
Leinwand, uneigentlich lumpiger Mensch. Hudelrolk
=LumpenTolk, Hudelw»are= Sachen oder Leute ohne
Werth. — Liederliche Menschen In lumpigen Kleiden
gross gezogen. (VgL Stalder, II, 50.)
•4 Es ist ihm nur ein Hudel.
nWir sollen unsere Werke einen alten Lampen und
Hudel seyn lassen." (Luther ^ HauspoetiUe^ 35*.;
Hudelmann«
1 Das ist hadelmans gesind, werckt Umgaamb, aber
/ trinckt geschwind. — Grvter,lll,a.
Ebendaselbst auch: Das ist recht hudelmans gesiad,
das langaamb schafft md trinckt geschwind. „Kn
gross KnegSToIek, allenthalben zusammengelesen, He-
delmannsgesinde, so ohn all Ordnung daher zeugt.**
(Lutker't Tiechr., ilh".) „Es mOssen aber »of das
Oonoilium nicht alle Bisohöffe , Aebte, Mönche, I>ooto-
res und des unntttaen.Haddelmansgesindlin und gross
Geschlepp kommen.** (Luther"» Werke, VIII, IsL 278.;
3 Der ist Hndelmanns art, der meint, jeder soll
seines Feinds Feind sein. — Ldunan»,i96.H.
Hudeln.
1 Hudeln (streiten) macht keine Nudeln. —
Boebel, 146.
*2 Er muss sich hudeln und pndeln lassen. —
Eiselein , 516.
„In Frankreich wird man auch gehudeli, eher man
hudelt die Hudler wieder.*« (L. Börnes ~
Schriften, VIII, 66.;
•3 Soll ich mich a su hndlen loahn?
Die breslauer Kräuterin: „Me Banth war*a Miob, aw
liesse sich nich a sau hudeln.** (Keller, 151 •.;
Hüder.
Na *n Hüder kummt*n Rüder. — Stinmtm§, fi*.
Auf einen guten Haushalter (Httter) iaHgb iia Wu-
Bchwender.
Hfter.
1 Hüer^ un Interesse (Zinsen) slöpt mdb. (^«i^MM
— Frommann, VI, 698, 38S ; Buerett, 5ia ; Hiwliilipl»^ L
>) Miethe. Pacht, Pachtgeld, von
(Schütte, II, 175; Danneil, 87.)
2 Hüre geit vor andern Schulden. —
III, 1941.
r
I
79T
Hof— Bufochmied
Hüfte— Huhn
79ö
I
3 Hüre is iiister als Kop. — Buerm, m$: ihntukuUti'
dir, m.
i llüür slöpt avn Ueür '. — i^ucmi. 513.
<) l'uUr — Hlande. Miethe nod Bento vsrachllfl die
Btnadi« nicht, t Vgl. StHnntmru , ifJS.J
Huf.
1 HufTf Büd Lieixy on hat die Kobbel ant Obiv
Huf, Bftgte Uxot, und fätate die Stute beim Ohr.
^t Er ist unter den Huf gebracht.
Unterworftio« wldereUndsl«* gomaclit.
HofiB.
1 Die Hufen ^ sind des JunkerB Eigen und des
armen Manne» Erbe. — ilmi. ta, 79.
M D, h. die Hofe, die Lehn- oder Klaigttler. CH.
Klguoachaft IJ
IfAif. .* Die hubo linl myii» jiwgliernB ejrgen raä des M-
mcii m&nn«! erve. (Grimm. Writth., lit, 478.;
2 Kine halbe Hufe ist ein Wergeid <b. d.) werth.
^ Graf, 323. »93.
8o Tiel mJl« jensiid sie EnteclitdiguDg für die Ti^dtuD({
emo« Meuaüben ma deeaen Familie eti xnhlen liabo.
JtfArf.; £uu halTO boTe ii aniii wer^cldia wert. (Uomiiuer,
I, AA.)
S En volle Hov is enn guden Lackvagel. {ttfnAtbw^,)
*4 Hafi ist nicht auf solner Hufe gewacbseti.
•6 Er isch 'em alte Hofe zue. (So\othurn.) — SchtU,
IM, 15C.
Kr ist alt.
Hufelsen.
1 Dem Hufeisen , welches klappert, fehlt ein Najycl.
2 Mail muss die Hufeisen dranwagen, ura diis
Pfertl zu retten,
3 Vmb eines Huffeysens «rillen verdirbt nffl ein
Reitpfeni (H. Ncfrei.) — /.Wohuhn. 363, S9; f.W-
lein. S33: Stmrvck, 49<tl: ftrmm. t. WX»; JHiwUrir llh 19.
•4 Eij» Hufeisen in einen schwalxen.
mM an noai uy vorhJa idiI gelt Halb«n , denn wcrd^Hid
■y »0 lind, dl man ein nmnoytwvt In ny acbwUixio.'"
(tSrmdbrie/, Satir* gtgen 3tHin<r, in Ktutli^r. Ä, »6b.)
• & Einem die Hufeisen abreisseu. — A^rf«-. yj«?*.
Ihm da« Htorbatakramrui r>tc)i«n, «bor »iioli : Ihm dos
Amt nehm«u. Iti \\ ' lUe Hufiu«» eenn^in ab-
gariiita worn. Von eullohnt, drnrn man
noch vor demTodtM. • HufciitMj nlniimiit, du-
mit nie der Abdecker Dicht «ich /.ueigti' ','"<'}
Die Reden »Art wird Aber auch indem iindt:
einen aoüiea Amta entart^.en. Dpon M . \ ftthrt
•le unt«r der Ueberftchrift Amt atif uud »tfiit «ie mit
der Bedonsart: Kinun au« dem batlul hoben, «iivam-
men. Auch Kürte erwfhnt lie in di<»4er Hvdeutung.
•6 Er hat *» Hufeisen verkehrt aufgeschlagen. —
B. IViillmmm. ihr devtsdie Bauer (l.ei\>iis l^l^j, S. iL
*7 Er kann Hufeisen auseinanderreisaeu.
•8 Er könnte wo! Hufeisen verdauen. — Binder
n. lU/S; KtiChin, 383; tlvüun, I. I4<i9.
ßoU.: HU sou we) een hoerUtet opoteu. (Barrtbomff,
laf,.- Jftiam lloetfluB devotarat. (Srybold, UdJ
8e hett'n lloßsen verlUr'n. — Sfutrw'» Ltben roa
yahrnkt. I ,n.
*I0 tiie hat ein Hoifeysen abgeworben (verloren).
— U<rberffir. /.a. laS; Kdrte. 29«7^. ihraun, I. 1497.
VüD unTorheiratlietbn Frauenvpcnonen, die bereit»
Mn Kind gehabt haben. In Wortemberit' Se liAt a
HitafeiMi Terlaura, (Xtfitn, 4ttA,) im Han; Ac II wf-
elasB verlaren hao. (lohrtngtl. 11^ 4.)
Ffs.; Cell« Alle a fait faux bood k ton bonnaar. (t.^^-
drojf , l*i.; — Elle a fait an popolo. (XrittUnffer, 5Vl»J
JSlJe a fait uu pot k v iu«t op^Im. (KM«, S967 : Arifir^a-
j,*r, 4\H)\) — £tle a l^Ut«« lallet U obat aa fronukge.
— J&lla a perdn •*• gaota.
If^iL: Zieh e«n huefljiar aaadoen. (UttrrthontM* I, XU.)
•ll Sie hat ein Hufeisen ab^eworifen vnd ist zum
Ki»c}i1iauni geworden. — llrrturtgn , ü , 9^,
„Ble bat etua^ swei, drtijr llufelaaii aliaewoHFen. "
HnCichla«.
l xjen l'-f r.'.t...- «...>.» ^.. ^ruter Acht, so wirst da
ni »cht. — Sutor. 611.
ij 1,1 ; lUnJfi !. IT..;
da« Brfolg atohl gadaeki «aydaa.
ue«cJijii£« uurcu
2 Wenn man einen Hufschmied v&i-laeat, lausa
man das alte Eisen bezahlen.
Die bisherige Hcohuuug.
*Ü Er ist bei einem Hufschmied in der Lehre ge*
Wesen und will Tan/.scJiuhe machen.
(HeichBam Men*L >^'en. Diu Augyiiler aagen:
Kr hat aU Hnf^cl .iri:t) an den Eauln der
Kurden ge^lernt. I> i<im den K<it*t> n *<'Fir \iv-
acbtete Thiere »ind, !>ii «U'ht ta UHBcrm: ,, A iio
der Narren lernt man acUeri>n ", in einer
geilen. ( ttttrHImrin . T.'.l.) H« t 8«im l r
dahlu, daea eatbiir. .n
nicht gritndllch ^'
was ander« ala Ebi i r-
Stellung vun Tanziiuliulicu wcutiutiicU Vk>u dvr VvJlor-
tigoBg vaa Uufoiaeu untcrBelioidct.
Htm«.
1 Die Hüfte verwest von innen hemus.
*3 Man muss ihn über den Hüften fassen.
UOftaohmerx.
An fremdem Höftachmerz hinkt man nicht
Die Kaa»en: Wer an fremder UQfte lahmt, delian
Fuaaübel i«t leicht «a bellen. (AUmant Vi, 462J
Hü«el.
1 Besser eiu grüner Hügel als ein kahler Berg.
2 Der Hügel mochte giir zu gern ein Bci'g sein.
Die Itaitcn: lUo IliVgol »pr««hea am Uebetau von
den Bergen, (Altnmnn \\ |%(,^
3 Der Hügel nützt dem Bauer oft mehr als ein
Berg.
Die Buiaen aatreu t Die HO^el tielHsu dem Zar, waa
ihm die Berife varaotieu. Denn die liocbalau iSortfe
■ind oieJit iteta die urercidiatuu.
4 Der Hügel will mehr hochen als der Berg.
Kaatvbt abel, wenn »ich die Niederu aber die Hohem
erheben.
& Die hügel werilen die Berg nicht vmb. (S. Stande.)
— Lehmann, Wi , h . SoiUr. ioi, Simrtuk , iitCS,
6 Ein kleiner Hügel hat auch sein Thal.
/r. : 0\iul jnunio ha la aua rolle. (lU-hn J, UU.J
7 Ein kleiner Hügel in der Ebene dünkt sich ein
grosser Berg. — SMnhUi . m.
UoU,: Up eon vlak land ooemt men een' Vlelnen heuvftl
al een* grooten berg. ( Hurrrbum^t , l, SU7J
5 Ein kleiner Hügel mit Erz (üold) ist besser
als ein groseer Hundberg.
9 Ein kleiner Hügel trägt oft mehr als ein grosser
Berg.
10 Es gibt mehr Hügel als Berge, — AUmam Vi, a9Ä.
1 1 Man kann oft vor Hügeln den Berg nicht sehen.
Die Hnaaeo: Die Httgel aind ea oft, die den Berg ver-
decken. (AUmamn VI, 47&,;
1% Wer nur ^um Hügel kommt, wird auch Kum
Berg gelangen.
IS Wer vor Hügeln erschrickt , darf keinei» Berg
besteigen.
• 14 Am Hügel versuchen wie sich der Berg ersteigt.
— AUmam VI. hV%.
*15 Aus einem Hügel einen Berg machen.
•16 Einen Hügel suchen und einen Berg finden.
Aohnlich ruaaiach AUmann VI, 530.
Hugrenot.
•Er frisst todte Hugenotten in Pasteten. —
Fitchart,
KTach dem Geiohichttchroiber Thuamu (d. i. Ja^uts
AttgtfU dt Thuu, ifeburen 15SS au r*rns. cdatorben 1617),
der aach das Kdlct von 'Üv-- «r-n, hat der
Name llugenutten einen Mlgänt lapmng. lu
der Stadt E'.jura hori*v liii. u.iij, jUmbt*, d««»
dar um daa Jahr < nacbta
ala Qaapenat dar*;. leamal
dtirrli liaM «.iLfi»!!'»!. . :,an ver-
•;l Ii im Anfang
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die Höq-Icin nieJrifr nind, da steigt man
I £a ist nieht joder ctin Huf«chi>
schwarzes Gesicht hat. ^ ^ar.
Sabn
jL^iir ifiosa odiiü Ilüi&«£ aftiwer tmnpen.
799
Hahn
Hohn
600
2 Ae 1Ü8 (kluges, pfiffiges) Hohn läät og alt ens
eil de Bröönässle. (Üüren.) — Fimtemdt, /, 488, 31.
3 Alte Hühner legeu nicht mehr.
4 Alte Hüner, die nicht scharren , jnnge Gesellen,
die nicht nairen, ein alt bös Wölb ohne Wort
hab' ich mein Tag nicht nennen hört.
b Aeu krähend Huhn äs nit gat. (WaUeck.) —
rurtze. 864, 597.
6 Au kluge Hinder schäissen sich äs Näst. (Miliuch.j
Wenn kluge Leute irgendein Venehen mftohen.
7 Auch das welsoho Huhn legt die Eier nicht ge-
braten.
8 Auch ein gescheites Huhn läuft manchmal in
die Brennnesseln. — Hiehl, Novellen, 192.
9 Auch ein schwarzes Huhn legt weisse Eier.
Fr*.: Noire geline pond blMios oeofi. (£rU*iitg^t MG^.)
10 Auf das, was die Hühner ausscharren, muss mau
nicht vun vorne harren.
11 Aus einem Hohne brät' kein Speck, es lieg' in
Golde oder Dreck.
Aehnlich rusBiech AUmann VI, 389.
12 Bai met Häunern to Berre (Bette) gait, stait met
Floien weier op. (Arnnberq.) — Firmenich, l, 353, 18.
13 Bei den wilden Hühnern ist das Beissen Brauch,
aber die /.ahmen beissen einander auch.
14 Besser heut* ein Huhn als morgen eine Gans.
— ScMeclUa, 1G7.
10 Böse Hühner, böse Küchlein.
ifoU.: Kwaod hoen, kwaad kuiken, kwaad ei, kwaad sai-
pen. (Harrebomiü, /, 311.;
16 D' Hüener göh gern y (ins Hühnerhaus), 's git
schön Wätter. (Solotlmrn.J — Schild, IIS. 16S.
17 D' Hüener göh nit gern y, 's git wüescht ' Wät-
ter. (Sololhurn.J — ikhüd, 119, 169.
') Von wUBt = unansehnlich , ichlecht.h&sslioh, i.B.
wttst thnn=Urmen, sanken; ein wüites (d. h. abge-
uutstee hassliohee) Kleid; wüate , d. 1. sohmusige Httnde ;
wenn der Himmel »ich ttbenieht, sagt man: os wttstet.
(Vgl. Stalder, II, 461 .J
18 D' Hüener si uff de Bäume, 's git wüescht Wät-
ter. (SoliHhum.) — Schüd, 119,110.
19 D' Hühner und d' liebe gänd nüd vergebe.
(Luzem.) — Schneit, 11, 243, 68.
20 Das erste Hohn find (bekommt) das erste kom.
— Uenisch, 931. 12.
21 Das Huhn des Nachbars ist eine Gans.
Was .andere besitsen, ersoheipt meist grösser und
besser als das eigene.
22 Das Huhn im Getreide scharrt mit dem Sporn
und auf dem Miste sucht es das Kom.
Poln.: Kokoss wleciawssy na iyto rosgrneba, a w smie-
ciaoh Jednego siama siuka.
Hulh.: Kurka sbi^e roxhrjabuje aw smitja serna ssakuje.
(Wurtbach /, 227, 116.^
23 Das Huhn legt gern ins Nest, worin schon Eier
sind. — Eiadein, 324; Simrock, 4969.
24 Das Huhn soll nicht krähen vor dem Hahn,
das Weib nicht reden vor dem Mann.
Frt. : Ma poule no doit pas ohantor devant le ooq. (L€-
roux, /, 127.;
25 Das Huhn und den Aaren muss man nicht paaren.
26 Das Hun scharret, obs gleich klawloss ist. —
l'etri, //, 64: Lehmann, 11, 87; Sutor, 544.
Hell.: T hoen schert, al ist olanwen loos. (Tunm., 24. 8.;
I^at. : Kx Ti naturae bene verret qni caret Tngue. (FaUera-
ieben, 713.;
27 Das kleine Huhn bleibt (scheint) lange ein
Hühnchen.
28 Dass die schwarzen Hühner auch weisse Eier
legen, sagte die Nonne, da sie sich wunderte,
dass ihr Knäblein kein schwarzes Benedicti-
nerlein sei. — A'lo«ier»jii«yrf,4», ii.
29 Dat Haan, dat sick sülwon wat kleit, dat het
wat. (tirauna<^tweig.J
Das Huhn, was sieb aelbst was aofioharrt, hat was.
30 Dat Hohn leggt dorn Kropp un de Koh melkt
dorn Uals. — Eiehwalä. 795; l&r Utamofer: Scham-
bach, II, a.
Frt.t Les poules pondent par le bec. (Cahier, 1439^
31 De Hauner fliegt mit'm Strohhalm, et giet gncd
Wear. (Büren.J
32 De Hönder, de am miezte kakeln, l&gfe nit im-
mer de bäfiste Eier. (Kan.j — Firmtmch, /. 471 . 45.
33 De Höner so im Korbe syn, weren gerne hemth;
de öuerst dar baten syn, weren gerne henn.
(8. 51.) — Gryte,¥r. 3.
34 De Hönere leget de Eggere * un de H&kens
sänket de Frigger^ (Waideek.) — Cwtte, S26, 14>.
Firmenich, I, 335, 6.
■) Eier. *) Midchen iueben die Freier.
35 De klaoken (klaffen) Heiner legget ok in de Ne-
teln un verbrennt sek den Nora. (Goumten.)
— Schambach, /. 249.
36 Der Hühner Gackern leidet man um der Eier
willen. — Eiselein, 324; Körte, 2981; Brown, /. 1M6.
37 Die gezeichneten Hühner nimmt der Fuchs auch.
38 Die grössten Hühner legen die kleinsten Eier.
— Fritchbier*, 1689.
Kann wol nur ansnahmsweise vorkommen.
39 Die Hihner, die so frih gätzen , stisst der Hopcht
(Habicht) gäme. — Curlze, 863, 594.
40 Die Hühner des Edelmanns tragen die Schwänze
hoch.
Die Bussen : Die Hausbahner auf dem Herrengnt sind
stolser als die Kalkunen auf dem Bauernhof. (AUmattn
r, 119.;
41 Die Hühner fressen kein Heu.
UoU.: Het is tegen de natuor der hoenderen, hooi to «tM.
(Uarrebomie, /, Sil.;
42 Die Hühner gehen überall barfuss.
UoU. Hierom ende daerom gaen die hoener banroet«.
Lat.: Igitur et ergo vadunt polli pede nudo, (Falierf
leben, 412.;
43 Die Hühner grosser Herren legen Eier mit zwei
Dottern.
44 Die Hühner hören am liebsten den Hahn sin»
gen. (Wend, LamUt,J
45 Die Hühner im Stall furchten den Habicht nicht
Die Russen: So lange die Htthner im Stall sind, fOh>
ren sie «inen tapfem Krieg mit dem Habicht. CJ/f-
tnann VI, 434.;
46 Die Hühner legen gern, wo sie ein Ei sehen.
Man heirathet gern jemand, der etwas beeilst.
EM.: Die hennen leggen gaame, waar «y een «i siea.
(närrebom^e, I, 304.;
47 Die Hühner legten gut, aber sie haben alle
Eier aufgefressen.
Die Aeltem erwarben viel , haben aber alles anffs-
zehrt.
48 Die Hühner scharren überall rückwärts.
ffolL: Hoenders soharrelen (sohrabben) al aohterwaerts.
rUarrebomie, I, 31U
Lat.: Si queris quorsum, vertit gallina retrorsom. (F^
tertieben, 418.;
49 Die Hühner sind umsonst zu theuer, die daheim
fressen und auswärts legen die Eier.
öO Die Hühner suchen es mühsam und geben ei
reichlich.
61 Die Ilüner, die vnterm Korbe sind, weren gern
herauss, vnd die draussen sind, weren gern
hinunter. — Pauli, PoatiUa, 111, iO*: Petn,U,m:
Luther, 414 : Uenisch , 744 . 4 ; SchoUoK 1128^.
Von 'der Neigung der Menschen , sich gern in die Ter«
hftltnisse eines andern versetst zu wissen. Ss Ist B«l>
ten jemand mit seinem Stand aufrieden.
Lftt.: Optat ephippia bos piger, optat arare eaballns. (fh-
ras.) (Binder I, 1298; //, 2498; Hansetf, 153; Fki»
tippt, II, 75; Schonheim, 0, 19.; — Sua« qaemqne for-
tunae poenitot. (Cicero.) — Suam qnieqo« ooamtioMB
miserrimam putat. (Philippi, II, 203^
52 Die Hüner legen Eyer durch den Eropff. —
Petri, II, 132; Simrock, 11834*.
Sie rerlangen gntei Futter , wenn sie Eier legea «oU«.
63 Die Hüner sol man todtschlagen, die heim etten
vnd anderswo Eyer legen. — Petri, u, itl; to-
ther, 254.
64 Die jungen Hühner legen die Eier nnd die alten
Kühe geben die Milch.
„Die ^ten Ktthe geben mehr Mileh deoa dto Joagea,
und die jungen HAhner legen mehr Kyr dmus dto at-
ten, wie man im Sprichwort sagt." (Coler, Mf ».^
66 Een blinn Hahn find bischar'n (saweflen) ok MD
Kom. (Rendsburg.)
801
Huhn
Halm
802
56 Eigne Hühner, (lieure Eier; eigne Glocken, theuer
Geleier; eigne rferde, theure Fnicht; eigne
Hunde, theure Jagd. — SimriKk,i9u.
57 Ein biindt Hun ündt auch w(»l ein Korn (ein
Erbeis). — /Wri. //, n;y; JlitHnibcry, II. il. OiUri
Viüenilnr.. l«»4; Fnnnfmt., Vt^rf.liinkmg, 376; Itlum, Jus);
Simrvck. a435; KurW, 2i>7«; Sailrr. 113; liraun. l. l.'iOä ;
FnSf/ifcirr», 1688; für I hl swiii : ScItuUc, I. lU: tvlfrie-
^}xih Jii'i lluvii'H.yoii llitufkahmUr . 1.
£in blindes Huhu fiudpt binwvileii ein ffutoti Kürn-
Itfin in oinpm gruSdcu Hsuffüi Saudi'ü. (Jjutrii/n, ötili
Hinponiri »der ToUniiimliii^n Tdi/iUiitr/i il^i jelii^ffn »pa-
nisc/fit AViVf}»-.«, 17i;i-W, Ilalbör.itadt 17o7.;
X.af..' Invenit iutcrdum cacca coliiinbu pidum. ('ia»l, 9li.)
Uh</.: X4?hu a vuk |iujka ia inoK Mi a iua(fol. (Haut, 'n,i.J
58 Ein tieissig Huhu findet auf jrdem Miste zu thun.
NÄnilicli Körner zu Icaen.
59 Ein riiiissig Huhn kratzt es uus dem Miste.
öO Ein geschenktes Huhn schmeckt besser als ein
gekHut'tcS. (S. Hon«« ".».>*,) — Winckhr, XII. l-^.
It.: (iHllina donuta vul i>iü chu cooipruta. (Poszti'jlut ,
146, h.)
Gl Ein gutHuu legt bisswoilen ein vnaussgebsjciien
Ay. — /.«/immiH, ai8, aa.
€2 Ein gutes Huhn buisst den Hohn nicht, der
ihm Kürner aufscharrt.
G3 Ein Huhn , das einmal gebraten ist, wird nie
mehr lcbün<lig.
<>4 Ein Huhn, das Knten ausgebrütet hat, hat viel
Sorge.
Vuu T.outeu. <lic Diiiyo untcruchmou, dortfu Durcli-
fülirunif ihre Kräfte überatviKt.
G5 Ein Huhn , das weit spazieren geht, wird eine
Ucute des Fuchses.
GG Ein Huhn, das zum Kömcrklauben bestimmt
ist, kommt mit keiner Taube fort.
67 Ein Hulm frlleugt wo! einen P'alken.
\o\\ d«r Mnoht dor Frauen.
Mhil.: ä<> L>rtliuii[i>t oincu valkcn ein umniithig buon. (Rfitt'
mar r/. ,1., ijifCi.)
68 Ein Huhn hat das Hecht über drei Zäune.
^S. llcnnc 77.)
L'cbpr duB Verhalten f;('(;eu Ilftliiicr haben die Od-
nohint-^or in W<*ntiifTik:i diii Sprichwort: Wenn ein
llulin da«) Kurn dcinci» N'ac-libarA IrisHt, treib cd weg;
i'iii aiKlernuil wiril cb dtif> deine frcBoen. ( Vgl. Khuientt
ilr.% Akn;ipiii,.J)iulrJif.i tirr iidtchinfjtr von //. .V. HUa,
BaKil is:,::.)
G9 Ein Huhn im Ofen ist besser als zehn auf dem
Huft'u. — miii>}ii. I, im.
70 Ein Huhn ist schwer zu impfen, ohne dass es
8(;hreit.
lu einer berliner (''nrrodj[>uU(icDZ der //•'•nji-'/i*'»! Mnr-
f/mifiti/u:/ (Juli Isi'iT I wird mit Iteziit« atiT dio Klagen
der Kurhoüson Über neuo Steuern ticliaiiptct: ,,Kin ilubn
zu rupfen . ohne dasd ca i<c-hreit . ist eine schwere Kunst. **
Dil' Fran/imeu icheiuen in dieser Kunst weiter zu sein,
denn biu HaijeM: 11 faut Puviiir plumer la poulc sann la
faire crier. (Cahör. \\W>.)
71 Ein Huhn kann mehr ausoiuanderscharren als
zehn zusanimenbriiigcn.
7*2 Ein Huhn kratzt mehr vom Häuf als zehn
darauf. . /•.i/'W. — ach\i]fTnind,\A.
73 Ein Huhn legt in kein leer Nest.
74 Ein Huhn liebt keinen Kapaun.
Fr:.: .)aniai4 gclino n'ainia chapun. (h^rvux, I, 9i.)
75 Ein Huhn und eiu Reben geben nichts ver-
geben. — Sitnrnik. 123.15.
76 Ein Hun kackelct vil bei dem kleinen Ei, die
Gans legt ein grosses vnd schweigt still. —
lli'un>ch. 963, 13.
77 Ein Hun kan des Tags neun Kröpfie verdauen.
— /Vjri. //, 838.
78 Ein Huu leget kein Ey ins Nest, es liege dann
zuvor eins drinn. — Lehmann, n, u.
79 Ein Hun triuckt so viel als oin Han. — LefcnMm,
75 ■> , 32.
80 Ein junges Huhn redet vom Habicht, tfter et
ki'nnt ihn nicht.
Die KuBMn: Ein Junge« Malin spricht viel Tom Ha-
lijcht. abdr ein alte« verbirgt sieh rot ilun. (AUmann
17, 4H7.J
8L Ein schwarz Huhn legt weiflse Eier.
tt.: L» gallisa nerm m'noTO litanco. ({•./:iapfitt, 348, ij
IJBCTICIIXS SrsicuwÖHTxn-LKZiKusr. II.
82 En bleng (blind) Hon fengt auch wol e Kö'nche.
(Amhrn.J — Firmimch, I, 492, 52.
83 En blind Haun finnet änk mangest^ en Kören.
CÜürtn.)
') Kiswcllcn, zwischendurch, tod mank, iwiachen,
mengen.
84 En blind Haun kan ok cn Koren finnen. —
Schamhuclt , II, 132.
85 l^n blind Huhn find ok wol ins en Korn. —
Kivhiriild, 7^6.
86 En kluk Huhn leggt ok mal in'n Nettel. (Meck-
Utihurg.^.
Auch dor Klügnte kann «lurch Vorsehen zu Schaden
konimnn.
87 Es fliegt kein Huhn über die Mauer. (S. iienno läH.)
— Eisrifiin , 32-t.
88 Es ist um die Hühner geschehen, wenn die
Füchse zu Rathe gehen.
89 Es sind btise Hühner, die daheim fressen und
auswärts Eit-r legen.
Län.i Onde hpns som mlc hieiumo, og legge u'goue anden
Bteds. f/Vop. rfcm., ;«i»».;
90 Es sind närrische Hühner, die in Nesseln legen
und sich den Steiss verbrennen.
91 Es sind schlechte Hühner, die viel gakscn und
wenig Eier legen.
9*2 Es wirfl't keiner gebraten liüner vbcrn /aun. —
lienmh, 481, S; i'tln, //, 307.
93 Es wird kein Huhu fett vom husch husch (schu
schu) rufen.
HoW.: £r is niet ccn zoo vcttc hoen, of 't hocft haar buur-
vrouw« gunBt van doon. (Uarrebomfe. I, .110.^
94 Feiste Hühner legen wenig Eier. — Eixelcin. 325;
Kürif, 2980; Wniiin. /, 1503.
95 Früh mit den Hühnern zu Bette, früh auf mit
den Hahnen zur Wette. — EiavU-m, .12j; lirawip
I, 15«il; Simruck, 496.S.
96 Gescheide Hünner lege ire Eier ach manchmael
in die Brönness'l. (llvnnvbery.J — Frommtinn,
II. 411, 146.
97 (J'schidi Hüner legid au i d' Nessle. jMtirtt.j
98 Hinger sich scharren die Hiner. — /Io/hhj»«», 320.
99 H<>iier bringen Findschop. fAUnmrk.j — Dimmtl, 278.
100 Höner hebbt inau'n lütjen Kopp, de slopt gau
llt. nulfnts.. — FnimmmiiyUl, 283, «97; Ihnrni. Ö49.
101 Hühner, die daheim essen und anderswo legen,
soll man am Bratspiess ziehen. — Eitdi-in , 325 ;
Simrock, 4972.
102 Hühner, die goldene Eier legen, muss man wohl
bewahren, es. Henne ii4.)
103 Hühner, die viel gatzen (gackern), legen wenig
Eier. — Sintivnki'eB, 230; Körle, 29t«2; Itraun, I. 1507.
Die am meifiten (ieräusch von ihrem Thun und ihren
Verdiensten macheu , leisten nicht selten am wenigsten.
Frz.: neaucc<u|i de paroles, pcu d'ofTct. — De grands von-
teurR, petita faiseurs.
Holt.: Het hucu, dat het moest kakolt, gccft de mooite
eijers niet. (Hambomee, /, 310.^
ün>j.: A melly tohl'n sokat bog, kevös tejet ad za.
104 Hühner gehen lieber in die Scheune als in die
Küche.
BChm.: Nerady sicpico na svatbu, alemusf. (Letakoetkij, 2fil.)
J'oIh. : Nie rady kury na wcselo, ale muszf. (Celokoetkj/ . 241.)
105 Huhner kann man mit Gerste fangen, aber kei-
nen Habicht.
Um zu sagen: Da« mache andern weiss , aber nicht mir.
106 Hühner können wol fliegen, aber man find sie
mcrertheil aufm Miste vnd Boden. — Lehmann,
194,1«.
„AJ«o üt manohar wi« ein Hon, .or könnte hrdier
fliegea, Moibt docli wie er tot.'«
107 Hühner legen gern in neue Nester. — Schottd, ms*.
108 Hühner legen kleine Eier und sind grosse
Schreier.
109 Hühner sind ihm erleidet, es gelte denn eins
drei Heller. — EineUin . 325.
110 Hühner und Hahnen bleiben Gespanen. — Eixr-
ff.'n. H\:i . Kult.' . 2:»>-; Simnnh, 4^66.
111 Hühner und Kapaunen essen macht keinen Bi-
schof. (S. Muhucrfrei-^cr.) — l*ariim\aiMn , 1333.
803
Huhn
Hohn
804
112 Hühner, welche die Eier in fremde Nester legen,
gehören in den Topf.
113 Huner, die duheim essen vnd andern Eyer legen,
soll ein haussvater abschaffen. — LehmaHn,iS4,4s.
114 Hüner legen keine Eyer ins Nest, es liege denn
eins oder mehr drinn. — Lehmann. S35, 6i.
Um KU sagen : wer hat, dem gibt man mehr.
115 Hüner vnd Hanen reisscn einander aussen muud,
was sie gefunden. — Lrimutmi, 894, is,
„Also thnn die, bo einem in die red fallen."
116 Ist die Hohn mein, so gehören mir auch die
Eier. — mUebrand, 49: Kirchhofer, i80: Körte, 2974.
Drttokt den bekannten Gmndiatc ans, dais die na-
türlichen FrQchte einer Sache dem Eigenthttmer der
letxtem lukommen; daher wird es aneh auf die Kinder
der Leibeigenen angewandt. (8. Henne 124.)
117 Je mehr Hühner, je mehr Eier.
118 Junge Hühner geben ein fein Mahl (oder: sind
ein gut Essen).
Die EngUnder behaupten, sie schmeckten nament-
lich im Januar sehr gut: If one but knew bow good
it were to eat a pullet in Janiveer, if he had twenty in
a flok , he'd leare but one to go with cock. (Bokn JI, ii.)
119 Junge Hüner, wenn sie brüten sollen, verder-
ben sie offt viel Eyer. — Lehmann, 410, so.
120 Kein Huhn hält sich zum Kapaun, sondern
zum Göckelhan. — Eüelein, 3S4; Simrock, 4967.
121 Kein Huhn scharrt umsonst. — Körte, S979; Sim-
rock, 4974; Braun, l. 1511.
122 Klok Höner sohlten (leggen) ok in'n Nettein'.
(il-xklenburg.) — Günther, II, 199, 29; Schilter, III, 14*;
Firmenich, I, 73, 11; für Altmark: Dantieii,!^; fär
Waldeck: Cwrtte, 334, 251; bochd«u(sch bei Blum, 118;
Bücking, 127 ; Müller, 84, 7 ; Simrock, 4974 ; Braun, 1. 1508.
<) In Brannschweig mit dem Zusatz: nn verbrennt
sick den Hindersten. — Der vorsichtigste Mensch thnt
einmal einen Fehlgriff.
Dan.: Kloge hjems gi^r og i nslder. (Bohn I, ZSi.)
Frs.: Le plus sage peut faillir (se tromper). (Star-
$ck«del, 409.)
It.: Auch* i piü prudenti alle volte sMngannano. (Pax'
taglia, \ll. 5.;
Ung.: A lud is meg-esik a jegen.
123 Kluge Hühner legen die Eier bei's Nest. (ToU
kemü.J — Frischlrier*, 1693.
124 Kreien Höner un fleuten Diems döägen beid*
glik Väl. — Schiller, III, 14»'.
126 Kupp'ge Hiener, pink'ge Löcher. CSMet.j
Wird sehr häufig beim Ausspielen der „Koppe'* in
einem bekannten Kartenspiel gebraucht.
126 Lässt man die Hühner auf die Leiter, so flie-
gen sie aufs Dach.
Fotn.: Dano karom grsfdf, a one Jessoze wyi^ chca.
(Lompa, 9.)
127 Laufen die Hühner nicht unter das Dach vorm
Regen, so bleibt er nicht lange zugegen.
128 Lüs Uönder* verlägen och ald ens' de Eier. —
(Köln.) — Firmenich, 41h, l^.
>) Kluge Htthner. *) Einmal.
129 Man darff den Hünem den Schwantz nicht auff-
binden , denn sie richten jhn selbst wol auff.
— Petri, 11.444.
130 Man fängt kein Huhn mit Schuschul
Hotl.: Men vangt het hoen met tijt- tijt- tijten, en niet
met gooijen en met smijten. (Harrebomee, I, Sil.;
131 Man legt den Hünem Eier vnter, ob sie brü-
ten wollen oder nicht. — Lehmann, sei, 36.
132 Man muss die Hühner nicht mit den Eiern
todtschlagen.
133 Man muss ein Huhn nicht rupfen, das man
nicht schlachten will.
Auch russisch Altmann V, 100.
134 Man muss wol auf die Hüner und nicht auf
die Nester zeigen. — Schouei, nie'».
135 Mancher ässe gern Hüner, wann sie nit so viel
kosteten. — Sutor, i48.
136 Mancher hat gebratene Hühner genug gegessen
und versteht doch nicht so viel vom Wetter
als der Hahn.
Dan.: Hangen aeder hjans baade steegt og S0den, kand
dog ei vide saa meget om veyrliget som bauen. (Pro9,
dan., 11.;
137 Manches Huhn gackert und legt doch mcht —
Schulfreund, 9S.l2i.
138 'N Hohn legt dÖr*n Kropp. (Bremen.; — Kätter, SSI.
139 Och et klögste Hohn lächd ald ens en Ei en de
Brönesseln. (Köln.j — Weyden, 11,7: tär Gladbaek:
Firmenich, III. U6, 26; für Strelitz: Finnenick, III, 72. 74.
140 Ok de kloge Höhner gähne en e Nettel ont ver-
brennen sick den Arsch. (Stallmpönen.J — Frisdi^
hier *, 1697.
141 Oll (alte) Höhner sünd tag (zäh), eäd* Hans,
dar harr he bi*ne Jungfer von tachentig (acht-
zig) Johr l^gen. (Hamburg.) — Hoefer, 414.
142 'S Hüen het eh 's Mass Hab'r g'frässa weder 's
Ross. (Bern.) — Ziiro. 112.
143 Sälb'r witzigi Hüenar lega n' öppa einisch i d'
Nessla. Bern.j — Zyro , 70.
144 Schwaifend Hüner geben bös bruthennen vnd
verderben alle aier. — Finchart , Tro$tb. , in KUmter,
X, 740.
145 Schwatze Hönder lägen de deckste Eier. (EtbL)
— Firmenieh. I, 476, 199.
146 Sieh auf die Hühner und nicht auf die Nester.
— Simrock, 4973; Braun, 11, 530.
147 Trittst du mein Huhn, so wirst du mein Hahn.
— Blumy 514; Eiienhart , 76; Etior . I, 155; Haithrmi,
19, 29; Eitelein, 324; Körte, 2973; Simrock, 4963; Brom,
/. 1498; Grimm, Rechttalt., 326; Grimm, Weiath., 1,4m:
III. 740.
Spricht den Bechtssatz »us, dass der fireie Mann
durch seine Verheirathung mit einer Leibeigenen bteig
wird, sich auf eine stillsehweigende Art Leibeigensohaft
zuzieht. (S. Hand 357 und Henne 124.)
148 Wä met da Hönder schlofe geit, da kann met
da Livverlinkchen (Lerchen) opstoen. (Ki»M.)
— Firmenich, I. 477, 283.
149 Wann de Hauner de Stiärte hangen loat, giet
et viel Klagen. (Grafschaft Mark.) — Woe$te, M, 9.
150 Wann de Hauner schuert, de Reagen nit lange
duert. (Büren.) — Für Iserlohn: Woeste, bS, 9.
151 Wann de Hauner upfleiget, mött de Kinner te
Bedde. (Büren.)
152 Wann ein Hun ins Nachbawren Garten fleucht,
ists doch dess Kochs messer nicht entwischt
— LeAmonn, 199 , 20.
„JAnn kans mit erlaubniss dess Nachbawem widerho*
len.'* Ob das Sprichwort fgewisse CarteleonveatioBea
im Auge hat, kann ich nicht sagen; aber es wird wol
erlaubt sein , dabei an «ie zu denken.
153 Was ein gutes Huhn werden will, sieht maa
schon am Küchlein.
Die Htthnchen , von denen man am sichersten erwartsn
kann , dass sie gedeihen werden, sollen die sein, welchs
schon vom Ei an pipen, worauf sich das ägyptisch»
Sprichwort bezieht: Ein echtes Huhn bewAhrt tiA
schon vom Ei an. (Burckhardt, 46.)
154 Was ein Huhn aufscharrt, frisst oft das an-
dere weg.
155 Was nützt es, schön's Huen, wenn's keini Eier
leit. (Solothum.) — Schild, 62, 78.
156 Was von Hühnern kommt, kratzt gem.
157 Was zum Huhn geboren ist, schändet nimmer
vor sich. — Simrock, 4975; Körte, 2977; Braun, 1, 150».
Frs.: Qui nalt de geline poule), aime 4 gratter. (Mritaim-
ger, 414K)
158 Weise HiUmer legen auch wol die Eyer in die
Nesseln. — Pein. II, 617.
159 Wem auch die Hühner Milch geben, der mun
reich werden.
Von denen, welchen alles glttoklich geht, sie mög«B
anfangen, was sie wollen.
160 Wen hunss gelüstet, der kriegt ein Kenl dar
von. — Petri, II, 624.
161 Wenn auch ein Huhn die Gans erzieht, sie geht
doch ins Wasser.
Macht der Katur über Ersiehung und AngewOlnai.
162 Wenn das Huhn sich mausert vor dem HiliB|
werden w^ir einen harten Winter huL
Engl.: If the cock moult before the hen« wa ihall bcv*
wcatber tbiok and thin ; but If the hen movlt b«ftn«
the cock, we sliaU have weather hard tm a blodk. {Bat»
11, 35.;
805
Huhn
Huhn
806
163 Wenn d' Hüener münd legge, ho muss mon e
au legge. (Ltuem.,
I>. h. m»n mugfl sie gut fQttcrn.
164 Wenn dai Ilauner optiaiget, maitet dai Kinner
to borre goan. (Ofllittijhuunni in WeMtfalen. '■ — Fir-
menich, I. 351, 5.
165 Wonn das Huhn getrunken hat, hebt's den Kopf
gen Himmel.
Böhm.: Kufitko pljo, a k nelii pohllif. (Öftakovakif , 8.)
tu.: Kokot pije, a na nebo ^ItHla. — Kokoa Tr>da pijc, a
na boga gladi. (Ctlakovtkij^ ^.)
166 Wenn das Hun kräht wider den Han vnd die
Fraw redt wider den Mann, wird jr ein Maul-
schell; nem sics an. — Kirchhof, nvnrf i'nmvth. 1602.
167 Wenn dat Hohn en Ei in Eerse hett, so is 't
all verpändet. — Eichvald, 793.
168 Wenn de Hauner in den Reagen gan, dann
h«lt de Reagen an. iliiimi.j
169 Wenn de Hoinern sau sohlten will as de Putjon,
sau passeit *ne det Arslok nich. — Schambaeh,
U. 46:i.
Wenu ilio IliihiiPr ho schciDBOn wollen, wie die Puter
ti. B. w. Uiiliomittelte heute, die es in ilirem ttuBBera
Auftreten tlvn Uomittelton gleich tliun wollen, machen
sich damit nur lüchorlioh.
170 Wt;nii de Höner to tirig kakeln, leggen 's up'n
Da«? Windeier. Mcckltnbtmj. . — SchilU-r. III. u*.
171 Wenn de HüoniT chriiie-n-uiid lüse, git's Rage.
(Suhthuni.. — .Sc/ii7d, 118, 1«?.
172 Wenn die hühner brütig sein, so sind sie be-
ging /U eyern. — Lehmnun, «<73. <;3. Eim-lfin, :V2hi
Sivirock, 4^76.
173 Wenn die Hühner den Habicht sehen, verkrie-
chen sie sich. — Parömiakun , SSM.
174 Wenn die Hühner Eier legen sollen, muss mau
sie nicht mästen.
175 Wenn die Hühner mürbe braten sollen, müssen
sie erst ein paar Tage gerupft sein.
176 Wenn die Hühner verdauen wollen, verschlucken
sie Steine.
177 Wenu die Hüner den Fuchs zum Schutzltcrrn
erwehlen, »iögeu sie jhre Haut in acht neh-
men. — f.fhmann. 70, U.
17S Wenn du dem Huhn versehleusst die Hand,
so verschleusst es dir das Kierland.
179 Wenn du die Hühner zu Tode fütterst , so legen
sie dir keine Eier mehr.
180 Wenn H6n to'm Hän kümpt, sünd de Küken
vergäten. M,ikli'uhur,j. — SvhilU'i , iii . u^'.
181 Wenn junge Hüner pipcn sehr, so kommet Re-
gen ohne gefehr. — (oUri Cnlrudiir. , 1604.
18*2 Wenn man das Hun schlachtet, so legt es nim-
mer Eyer. — Petri, //, Si3.
183 Wenn man dem Hun zu viel Euter gibt, so
hörts aufl" zu legen. — /.chinann, 1S4, 46.
184 Wenn mau <len Hühnern nicht zeitig ein Nest
macht , so legen sie in Nesseln. — Einelein , ya ;
Simrmli , 4U70.
185 Wenn man die Hühner lockt, versjiricht mau
ihnen (ier>te; und wenn sie kommen, dreht
man ihnen den Hals um.
Die Dtihmen machen cb mit ihrer Goldammer nicht
so schlimm, sie gi'hvii ilir nur Knüriohrfamen statt dos
Torsproclienen Weizens. Knorich = Ackerapergel, Sper-
gnla arvun^is L.; au<.h fülirt der Jährige wilde Knäuel,
das wilde Joliaunisblut (Scleranthns annaas L.) den
Namen Knürich. (ramp^, «*<.., //, 986*.;
IlöhiH.: Stru&dka kdyx rAbf, seminka iUbajf. % kdji Jim
sedi m^j koleucem xa rdek. (6*laJto9akif , 94.)
186 Wenn man einem Huhne za viel Futter gibt,
SU hört CS auf zu lesen.
1A7 Wenn man tausend Hühuer über die Eier seist,
80 brüten sie in acht Tagen kein Köohlein
aus. — Eisetcin. SOO.
>:« Ribt Oini^, die sieh aber ihre Zeil nicht bMciilen-
Ditfcu lassen. Bo lisst sich keinem Volke aaf einmal
ein gewisser höherer Orad von Oeitt««nire geben , and
wenn did Heilande und Propheten scharrnwcls in ihm
aufstanden. Bei geisti^n wie hol I><irt;MrliGheB Aavo-
luMt^nen mUisen, wenn Bio yt'liui^fii Aoiieu, die ■!■-
ment« im Volke da, es mnsi die „Zeit erfttUet" sein,
sonst findet weder der Bmtus, noch der Christas An-
klang.
188 Wenn sich die Hüner im Sande baden, so reg-
net s gern ohn allen schaden. — Coieri fnlen-
ilar. , i«ü4.
189 Wenn vel Häuner in ein Nest leggen, helpt *t
sich bald. (MecklcHburg.) — Günther, II, »00,48;
Sfhiller, III, 14*; für AHmm-k: Hanneil, 263.
Ks hilft «ich bald, wenn Ticle Hühner in ein Nest
legen; viele k&nnen leicht einem helfen.
190 Weun's den Hühnern an Wasser fehlt, so krie-
gen sie den Pips.
Holt.: l)ij gebrokvan drinkcn krijgeu du hücndere de pip.
(Ilanrt/uiuef , 7, 310.;
191 Wer de Hühnere d' Eier im Hintere zeit, geit
leer aus. (CUteraargau.) — Nfh»»'»«, /, 120, 29.
192 Wer ein Hun im llauss hat, der muss dess
Gat/eln gewöhnen. — Lehmann, «<7i. ii*> u. 559, 21.
193 Wer früe mit den Hünern auflfstcht; dem ist's
nicht zu verargen, wenn er mit jhnen schlaffen
gehet. — Lehmann, //,30;j. 19.
194 Wer Hühner fangen will, steigt nicht nach
Dohlen.
„Bei armen kan der Neid sich ohnedem nichts hob*
len; wer hOner fangen kau, der steigt nicht erst nach
T holen." (Kelter, 174«.)
195 Wer junge Hüner hat, der hat ein stettigs pipen.
-— Lehmann , 5S7 , 3.
196 Wer kann das weisse Huhn in der Suppe er-
kennen. — WulUdilägel.
Die Neger in Surinam , um zu sagen : Man kann kei-
nem ins Hen sehen, oder: Wie soll man den Thttter
unter der Menge herausfinden?
197 Wer keine Hüliner hat, braucht auch keine
(Hühner-) Körbe.
Wer kein (leid hat, braucht kcins lu bewachen; wer
keine Familie hat, far keine lu sorgen.
198 Wer mit dem Huhn spielt, dem fliegt der Hahn
auf den Kopf.
199. Wer mit den Hühnern zu Bette geht, kann
auch mit den' Hahnen aufstehen. -^ Körte, ns*:
Simruik. 4964; llniun. I, 1510.
2(K) Wer mit (unter) Hühnern lebt, lernt kratzen.
Frs.: <^ui faire les poules apprend U, grater. (Kritzin-
gtr, .■..■»4''.;
201 Wer sein Huhn allein isst, muss sein Pferd
allein satteln.
Fort.: Quem so come seu gal o so sella seu cavallo. (üvhH
I, ^XI.)
Span.: (juien sulo come su gallo, solo ensille su caballo.
(Bohn /. -Ji-i.)
202 Wer seine Hühner nicht schlachten will, muss
sie nicht rupfen.
203 Wer sich für den Hünern weiss zu hüten, den
bescheisaen oflPl die Küken. — Petri, li, 758.
204 Wie bald hat ein Huhn ein Ei verlegt (ver-
tragen). — Simrock, 18334.
205 Wie deine Hühner scharren, so die Weiber nar-
ren'. [IVaid. Lausitz.)
I ') T&uschen, betrugen, sum besten haben.
! 206 Wiese Uauner legget ank woel moal in de Nie-
} teln. ;''»Vr/.; — Finnrnich, I, 850,4; iw liriburg:
\ Firmenich. I, 362, 11; für l^aderborn: Firmenich , /,
; 36-i . 28 ; (ör Hatitede : Firmenich, III, S9, ISl ; für lloUtein :
«icApy, 97; SchiUze, 11, Hb; 111, 146; 09lfrie»Uch bei
Ituercn, 1260; Hawkalender, II.
207 Wiltu finden, was die hüner scharren, so mustu
forne nicht drsaff harren.
L9t.: 81 qnaerit, qoorsom awTil gallina» retronum. (Loci
co0<m.. 142.J
308 Wo das Huhn kräht vor dem Hahn, da geht
die Wirthichaft nicht bergan.
n^.: Toat rm mal, qoAnd U ponle chante devaut lo coi|.
(trUtingtr, »55»./
509 Wo die Hühner leiden Noth, geben sie keine
Eier mm Sod.
510 Wo sich das Huhn s<'in Nest gemacht, da legt
es seine Eier hin.
Und sie rachen nicht arUeu sehr Bigenlhümliche
PUue ans. Die Kegor lu Surinam sagen,
alles gewOoBt:
51*
drucken, dasi mau sich an
Wenn dna
807
Hahn
Hahn
808
Hohn lieh an die Bariwtoto gewöhnt hat, legt's seine
Eier mitten darauf. Die Barbatoto ist ein hnizemes
Gestell xnm Baachem von Fischen und Vögeln.
211 Zame Hüner beisseu (za zeiten) einander auch,
aber sie werden bald wider einig. — Petri,
II. 819: Heniich, 1230, 48: Lehmann, 206. 26; Sutw, lA.
„Also gute frenndt werden bisweilen der Sachen auch
wol ▼neins, aber sie rertragon vich bald ▼ntereinauder."
Lat.: Chari rixantur, per se quoque pacificantur. (Su-
tor, ItiU
212 Zehn Hühner und Ein Hahn, da kann ein
Mann drauf ledig (müssig) gähn.
In diesem Falle müssten die Eier sehr viel gelten und
die Hanshaltung Äusserst ökonomisch eingerichtet sein.
JIoll.: Zes hennen en een haan, daarkan een man op ledig
gaan. (Harr^doiHee, I, 305.J
213 Zehn Hühner und ein Hahn , das ist recht gcthan.
214 Zw^Ölf Hühner und ein Hahn sind nicht faul,
sie fressen so viel wie ein Gaul.
//.: Dodeci gallino et un gallo mangiano quant* an ca-
vallo. (FiuzaffUa, 14G, ».;
•216 A blinda Huah bot an Aerbas g'funna. — Sario-
rim . 167.
Jemand hat ohne sein Verdienst, durch einen glUok-
liclien Zufall, einen Vortheil erlangt.
*216 A bot wul egen under a Hindern geschlöfen,
doss a SU kluk is. (Schles.J — Gumolckc, 40;
Frommann , III, 245 , 133.
Zur Verspottung der Naseweisheit und Superklugheit.
„N6, nd, der bot wul egen hoite unter a hinern geschlof-
fen, doss a 8U klug is. Oder höt a vieleicht die Klug-
heit gor gefrasaen'f" (Keller, 143 1>.;
•217 Alle Höner. (Meckienburg.J — Schiller, III, U^.
Soviel wie: Aller Abschied, de ganze Bammelle.
Alle Nenn im Kegelspiel. (Vgl. VoUa- und Äiiuier-
apiele der Ufrsogthüiuer aehletwvj, BoMein und Lauen-
burg von Ueinr. Handelmann^ Kiel 1863, S. 13.)
*218 Da hat auch ein bliod Huhn eine Erbse ge-
funden.
♦219 Dar sind Höner. (lloUt.) — KGrte. 2989 ^
Von Wohlhabenden.
•220 Das erschreckt mir die Hühner nicht. — Eite-
lein, 324.
*221 Das Huhn rupfen, ohne dass es schreit.
Mit Geschicklichkeit und ohne Klagen xu erregen
erpressen.
*222 Das Hulin tödten, um ein Ei zu gewinnen.
Grosses aufopfern, um einen kleinen Gewinn an
machen.
•223 Das Huhn vom Ei anfangen.
*224 Das wird mir kein Huhn herauskratzen.
*225 Dass du mir die Hühner nicht erschrickstund
keinen Weiher anzündest.
*226 Dat aulc Hohn es dautc, dat de grauten Egger
leggete. (Lippe.)
Die alte Sieierfrau u. s. w. , die ihren Dienstboten oder
den Armen so reichlich gab, ist gestorben.
•227 Davon verrecken die Hühner. (Nürtingen.)
Spott auf schlechten Gesang und miserable Musik.
•223 Die gebratenen Hühner werden dir nicht ins
Fenster fliegen. — /. /toofeer. Der Teufel selb$, im
Thealrum Diabolorum, 58^.
*229 Die Hühner abschaffen und Eier dafür ein<
fuhren.
•230 Die Hühner äss' er wol gern, wenn sie nur
nichts kosteten.
•23L Die Hühner braten schon, aber nicht in dei-
ner Küche.
•232 Die Hühner haben ihm das Brot genommen. —
Frittchbier *, 1690.
Er ist betrübt, traurig.
Poln. : Tak mu jest 4 jakby mu psi krupy sjodli. (Lompa ,31.)
•233 Die Hühner lachen ihn mit dem Arsche aus.
— Fritchbier \ 1692.
•334 Die Hühner melken wollen.
EoU.: Do hennen melken. (Harrehomee , J, 304.J
•235 Die hühner verkauffen, eh die eyer gelegt
seind. — Franck, II, 50*; Henisch , 17S, 29; Sulor. 165.
Dan.: Beige h^nsene f0r Mgene blive giorde. (Prov.
dan., 496.;
•236 Du sast de Höner melken un de Duben Heu
upstäken. — LaUmdorf, 22ti; Schiller, III, 14^.
•237 Du wilt den büneren den schwantz auSbinden.
— Franck, I, 21*»; GeaneVt III, 457; Taypitu, 31»;
LuthcT's Ms. : Mttmer. Ab., 40; Sc/toHd, 1115» ; StUer, 4»:
Seyhold, 13; Einelein, 334: Körte, 2987.
Du machst dir aberfliissigo, unnüthige Sorge und
Arbeit; die Hühner tragen die Schwttnze ohnehin hoch.
iS. Aal 21, Adler 35 und Ueiss 49.)
*238 Ea sitzt mid di Hian auf Steinen. — Firmenick,
II, 769, 121.
EoU.: Uij gaat met de kippen op stok. (Earrebomitt
I, 408».;
•239 Ehe ein Huhn ein Korn aufpickt.
Holt. : Eer een hoen een koom oppikt. (Harrebom*e , /, 310. j
*240 Ein blindes Huhn hat eine Erdbeere gefun-
den. (Ruttenburg.j
*241 Eu Hon in't Flct (Kanal), da wöl wi morgen
en Supp up kocken. , üoUt.) — Schütte , II, 154.
Lakonische Antwort, die i*crsonen der untenteu
Volksklasde neugierigen Fragem geben; nichts ala ein
Huhn, das in den Kanal fiel, wir wollen morgen eine
Suppe davon kochen.
•242 Er geht mit den Hühnern schlafen und steht
auf, wenn der Bettler aus dem dritten Dürfe
kommt. (Obenchle$.)
Poln.: rbodzi spac raxem z kurami a wstaje, jak pia ftej
wsi dziad idzi«. (Lompa, 7.J
•243 Er hat an ihm ein Huhn gefressen. (Tolketnit.)
Einen Xarren.
•244 Er hat seine Hühner für den Habicht gemästet.
— Allmann VI, 518,
•245 Er ist vnter den Hünern gesessen. — Maihetf.
„Er ist ein Fantast vnd hat eigen drauff gemarokt,
wie Tnd was die HUner essen, vnnd wenn sie pissen
vnd nicht pferchen.**
*246 Er ist wie die Hühner, hat er viel Eier, so
macht er viel Schalen.
JIolL: Hij slacht de kippen, heeft hjj veel eijeren, h^
maakt veel doppen. (Ha/rebomee, I, 408 •».;
•247 Er steckt den Hühnern Heu auf.
*248 Er will die Hühner pissen lehren.
Frs. : Joerisse «lui meine los poules pisser. (Lerous,
II, 41.;
*249 Erschröck mir die Hüner nit — Sutor, i65.
*2dO Es ist als wenn die Hühner auf dem Papier
gescharrt hätten.
Von schlechter, unleserlicher Schrift.
Poln.: Tak pisano, jakby kura pogrzebla. (Lompa ^ ZV)
•251 Es könde einer ein hun nit bei jm ncren. —
Franck, II, 112.
Vom Kargen. (S. Geben 250.)
• 252 Es soll ihm ein gebraten Huhn ins Maul fliegen.
„...Ein treger schelm vnd fanler Henta, der sich
stets stechen leset den Glents, streckt sich dahin vnd
will nit thun , so lang Jm ein gebroten Hun etwan het^
fluh ins offen maul, den soll man werfen mit Ejera
fauL" (Waldis, III, 46.)
*253 Ga hen un fohl de Höhner, of se'n Ei hebbt,
un danz mit de Hahn. — Eichwald, 796.
•254 Gröt (grüsst) de Höner un vergett den Hahn
nich. — Schütze, II, 154; Volksbote, -Y, 156.
Scherzhaftes Schoidewort, meist abfertigende Be-
densart.
•255 He hett Höner. (MecMlcnburg.) — Schiller, III, u\
Fttr : er hat Geld. In derselben Bedeutung sagt bub
auch: H« hett Knöp, Placken, Schüfvümdam, Hnl-
schi per putschi. Bei Schütte (III, 250) : Putje bi PntJe.
• 256 He kröpt met de Höhner toglik under. — FrUek-
bicr 2, 1694.
•257 Hüner seind jm erleydt, es gelt dann eins drei
heller. — Franck, II, 85».
• 258 Ich kenne weder seine Hühner noch G&nse. —
Eitelein, 324.
Ich weiss nicht das Geringste von ihm and seinen
Umständen.
Lat.: Albus an ater sit, nescio. (Cicero.) (Sejßtold, 16;
Pkilippi, /, 17; Eiselein. 324; Binder II, 109; Ftuelitu, %.)
•259 Ik ha a Höön me di tu plaaken. (Amrum,) —
Haupt, VIII. 361, 171.
•260 Jag' mir die Hühner nicht auf.
Wenn jemand sehr viel Wesens von lioh machL
•261 Lat de Hehner kakle, wenn öck man de Eier
hebb'. (Tilsit.) — Frischbier \ 1695.
*262 Lid, nehmt de Hehner in Acht, de ZegAae
käme. (Samlaml.) — Frischbier*, 1696.
Scherzweis » wenn ein grosserer Besoeh fc««— ift,
•263 Lopt mank de [Höner. (Hamburg.) -- **<• 9amt_
Fort mit enohl Gebe deiner Wege.
809
Hühnchen
Hühnerarsch — Hflhncrfresser
810
*2C4 Mät de Ilinu schlüfe gon, miit den Hinen af-
f^chtön. — Scbustpr. 421^.
Emjl.! Uo tn bed witli tbe Limh, and ri«e with the lark.
(H;hH JI, TX)
•265 Me wäss uott, bärr sein Hünner onn Gans senn.
filnmeherij.)
Man wbisa nicht, wor seine Uuhuer und Uüuao sind,
d. i. er hat nichts im yerm<>gcu.
•260 Meiner Hühner halber braucht der Herr kei-
nen Hahn zu halten, iltreslau.)
Um mit einer unübertrefflichen Alliteration in sagen:
Meinetwegen brauchen Sie HJch keine Unkusten, dUr-
fvn Sie keine Umstäudc machen.
•267 Meiner Hühner wegen brauch* ich keinen Hahn.
(Kreiü Ximptuch in Sihlcaiim.J
•268 Meiner Hühner wegen können meine Gänse
l)arfuss gehen. (Iknmeborij...
Ohne sich zu Bchftmcn oder zu geniren, eine blosse
Umschreibung der Redensart: „meinetwegen".
•269 Mener Hüner holben doarff der Uoar sen Hoan
nich schlachten. — GomoUke. 784.
•270 Mit anderen hünern ins nest legen. — ov^nrr.
Hl. 457.
Lat.: Alienum arare fundum quod est cum alienis nxori-
bas rem habere, ((icnsn^r, ///, 457; Tappiut, 231».;
•271 Mit de Höhner to Wim* goan (Hegn). —
Danncil. 84; Eichnald, 794.
■) (jucrstango, Latte oder dtinner Balken, cum Auf-
setzen der Hühner, auch zum Speckauhängen u. s. w.
— Früh zu Bette gehen. (Riehen)
holt.: Met de hocndcrOes naar hot rck gaao. (IJarre-
home^, I, 311.;
•272 Mit de Hühnern z' Bett und mit dem Guggel
(Haushahn) uf. (Uaem.)
•273 Mit den Hühnern zu liette gehen.
•274 Mit den Hühnern zugleich auffliegen. — /Vt«ih-
fcipr». 1C94.
•275 Sc ment, diit hir de Hüner braden gat. —
/Iifht-y. 97.
Ulanben, datis es hier nichts koste, dass man aUes
ohne AuHtrengung voUfttif habe.
•276 Seine Hühner legen Eier, die zwei Dotter
haben. — A'i^rl^tn , 324; Simrock , 4977; Draiin, l, 1499.
Kr hat und weiss alles besser.
UoU.: Zijne hvnnen leggen altijd eijcrs met twce dojers.
( Harre bomve, I, 30.'i.;
•277 Sich um anderer Hühner und Gdnse beküm-
mern. — Draun , I , litOO.
•378 Sin Hiiuner leggen (iöseier. (Pommern.)
Sehr Tielfailtig angewandt auf den Aufi^chneider, den
Glückspilz, den Schlaukopf, halb Ironie, halb Neid
aud Bewunderung.
•279 Uth de Siet, de Höner willen pissen. o*ffri«.;
— Hatukalrndi'r t IV.
•280 Was die Hühner legen, soll er kriegen, nur
nicht die Eier.
•281 Wenn die Hühner vorwärts scharren.
D. i. nie. (6, Kimmerstag.) „Ja, wenn ich von St.
Jakob kum, dahin ich nimmer wandern will. Also
setzen die leut jr ziel." (»'{Uilii, IV, 3.)
HoU. : Als de henneu Toorwaarti scharrelen. (Harrebomit,
I, 304.;
Lal.: Cum mnla pepevorit fiet. ( Eravn. , Slia ; Fateliu* , !*i ;
tt i*-!fanfi, IM ; Fhilippi. I. 103.; — Cum Njbas coccyssa-
Tcrit. (Kramn., 677; I'/iilippi, I, IM.)
•282 W^?nn die Hühner werden Z&hne haben.
ErgJlnzt: wird etwas sein oder geschehen, d. I. auf
den Ximuierstag.
Hfihnchezi.
1 Das Hühnchen pickt Körnlein auf Kömlein und
wird ein Huhn.
BCktH.: SIepicka po zm^^kn kloTe, a tfm lyto *!▼•. (Ct'
lakoviky, IM.;
2 £n Häuneken, dat langsam gett, finget aok am
Bräudeken. (^aldeOi.) — CWf£«. 3SA, se».
3 Es ist kein Hühnchen noch so klein, übers Jahr
wilTs eine Henne sein. — KSru, s»78; Sim-
roek, 4968: Aram. /, 150S; Lokrrmgtl, /, 8C1.
4 Es lebe das Hühnchen, vcnn's auch den Pips hat.
Spam.: Viva la gallinft Mwqn« ■•» eoB ■« papita. (Don
Huixutr.)
h Hoincken, wut (willst) du eten (essen), sau
most dakrimmeu (kratzen, scham.'n). (Gmm-
gen,j — Sekambadt, Iß; Lulmn^jvt . l, 374.
6 Jedet Heneke wöll getrade sön. — Frifchhü'r*, irtsg.
• 7 Ich habe noch ein Hühnchen mit ihm zu pflücken.
— Inxchhier , MO : Frwhbur\ 1698 ; Itnnm, I, liH:
Uentwj, 105; yfrinim, 1R3; Kilrtc, 29K9».
Ihn wet{en ir^^endeiner Sache zur Bedo stellen müssen.
Frz.: Avoir niaille & portir (partager) avuc iiuelqu'nn. —
Vous 6tes sur nie« tablettes. (Shirnchfiirl, 4W.)
•8 Ik hef mit di en Hönken to plück<'n. — Sihüize.
II. IM; für Mtmark: Ihtnupü, 84.
•9 Is 't Häneken rein dod? — nuhcy, 97; .NV/iü/cr,
;/, 15.'..
So fragt man jpm.tnd, der in Gesellschaft weder an
rntcrhaltung noch Freude thciluimmt.
• 10 Jagt die Hüliiierchen wojf.
ScIhtz- cuK'r 8y<ittwcif>c zu einem hrruuetretondcn
LaiiiTM-iiliifor.
•11 Wi hchlit noch c Hühneki'n mit enaiider to
pluckru. — Eii hirtild. 70u.
HÜhnerarach.
•Hei ht'ft von e II«*hnL'rmarsc-h gofrete. — /''ri«i7i-
^|V•^^ I7ü<t.
Auch: ili'hniTi'liipv«^'", l^ntfiiarsc-h. (T(luBe]>ir/.el. —
Von jemand, der selir gCHchwilt/ig int oder ihm anver-
traute (lOheimniDse verrath.
Hühnerart.
•Se is fan de Höueraart, se tnttst jümmer mit
de Fööt achteniut. 'Siidvniilhmarschni )
Sie kratzt nach llühnerart immer mit dun Füssen
hintcnaus.
Hühnerauare
1 Besser mit Hühneraugen auf dem Stein , als hin-
ken mit hölzernem Bein.
Holl. : lieter met kakhielen tn Inopcn , dan zijne Tocteu in
het vuur te verbranden. (ilarrrhtiinef , J, 374'*.;
2 Wer Hühneraugen an den Füssen hat , ist leicht
einzuholen.
Bvll.: Wie met kakhielen gaat, leert sloffcn. (Harrebom^e,
I. 374.;
*3 Einem auf seine (bösen) Hühneraugen treten.
•4 Einem die Hühneraugen operiren.
Einem herbe Wahrheiten sagen, ihm seinen Stand-
punkt klar machen. In Bezug auf eine scharfe Pre-
digt säst der WiicAter am Krie (Cleveland, Ohio Tom
'.»4. Oct. 1807): „Ks muss den Frommen doch sonderbar
zu .Mutho werden, wenn bo ein Reverend ihnen auf diese
Weit>o ihre christlichen Hühneraugen operirt."
•5 Er hat Hühneraugen am Hintern.
Hühnerbauch.
•Er hat einen Hühnerbauch.
„Wie S. Petrus dem dicken Münclie mit dem IlUner-
bauch seine fUlIerey vnu trnnckcnbeit fUrwarff , jn einem
HUncrfressAr hioss vnd vom Himmel abtreiben wollte,
fuhr der Münch heraus vnd sprach: Lieber Petra,
schneide mir nicht den Bauch aatf , der Hahn möchte
sonst krehen, and machte dadurch S. Petrum fast
schamroth.'' (itathentj, 96».;
Htthnerbllnd.
•Er ist hühnerblind. — Frischbier-, noi.
Htthnerdreck.
*Du blitzblauer Hühnerdreck. — }YciHlwld. 15.
Hühnerei.
1 Ein Hühnerei thut niemand Schaden.
2 Was aus Hühnereiern gebrütet worden ist, das
scharrt.
It.: Chi di gallina nasco convien che nispi. (Pazsagtia,
146, 1.;
3 W^er wird ein Hühnerei nach einem Sperling
werfen.
*4 Da geht dem Hohnderei noh un Hess et Gäng-
senei leggen. (Bedburg.)
•5 Hühnereier in einem Eulennest suchen.
Holt.: Met den kaaimen hoenderoijeren gezocht in eea
uilennest. (Narrebomee^ I, 369*.;
•6 Nach dem Hühnerei sieht er und^die Gans lässt
er fahren. — Körte, »89.
*|7 Nach einem Hühnerei langen und ein Gansei
üedlen lassen.
Moli.: Het taennen-el griJpen en het ganzcnei verwaarloo-
t«n. (ffarrebomde. I, 304.;
•1 A ies a aalde Hüner-Frasser. — Gomoicke. 321;
ilo/iinxon. 857.
•2 Ein reicher Hünirfresser. — TUtnuiim Dinbolo-
rutn. 114 ''.
Die llühnervertilgiing scheint hauptsächlich zu den
Functionen der Priester zu gehören. ( H. Httfanerbauch.)
Noch bfuie nennt man, wie Dr. Ücherttr berichtet,
811
Hühnergatt — Hflhnerseil
HOhneraitz — Hühnlein
812
den Pfarrer in der Guieb^sprache ( Indiaoeritamn in
Gaatemala; Ki-sol-re-le-ak-fy, d. i. Huhnerauffrcflier,
waH davun herrührt, daaa die Indianer Ton diesem Ge-
flügel vielfach einen unerschwinglichen Tribut xu lei-
nten hatten. So mu»ate z. B. die 25000 Seelen starke
Gemeinde von Istl&TBcan jfthrlich 7U<iO Hühner and 150uO
Eier als Zelieut au den Pfarrer abgeben. ( tt'etti'nnanH't
Monat $»chrift y November 13.'#6, I, 164.;
H&hnergatt.
• Hei heffl von e Ilöhnerkatt getreten. Ontpreust.)
Der Schwätzer , der nichts verschweigen kann. (S. En-
tensteias.)
HtQinerfirekakel.
Da8 ist Hühncrgekakel , die Hähne lachen dar-
über.
JIuU.: Dat is kippetjes praat, de haantjes lagchen erom.
(Harrettomee, I, «W*».;
HÜhnergrlaube.
1 Hönerglob'n ', wovon de Haon nix wet. (AU-
mark.) — Itanneil, 9.
•) Für Aberglaabe.
•2 Es ist ein hünerglaube. — Coler, sio*'.
Hftlmerhaus.
Das Hühnerhaus taugt keine taube Nusa, wo die
Henne kräht und der Hahn schweigen muss.
It.: Triato qnel poUaro, dove la gullina canU et il gallo
tace. (Patzaglia, 146. 7.;
HQhnerkehle. .
Hühnerkehl' und Pferdemagen können viel ver-
tragen.
Dan.: H^nae-stmbe , heat-rom, kommer det ind, det faaer
Tel rum.. kommer det ind ad logen, det gaaer vel nd
ad porteu. (Prov. da«., 3ü6.;
Hülinerkläuchen.
*1 Da wüss et mem Hohnderkläuche zu kreggen.
(liedburg.)
Er weiss seinen Zweck aaf eine kluge Weise zu er-
reichen. Als verwandt sind daneben gestellt: DA hAt
im (ihm) et Föasche gekraut. HA bftt im Zocker geklopp.
HA schött em den Hahn. DA hat im der Hals lang ge-
macht. DA schmirt im Brei Om de Mul.
*2 Hä wel alles mem Hohnerklöche krige. (Kein,)
— Wcydfn, II, ft.
*3 Mcr möss dat esu mem Hönderklögche krigge.
(Köln.) — Firmenich. I. 474, IM.
Hühnerkr&hen.
Hühnerkrähen und Mädchenjauchzen lautet nicht
schön. ! Pataau.)
I.at.: Bellum haud quaquam lacrymosum. (Pkiltppi , I, hG.)
Hühnerkriefl:.
*Eb ist ein Hühnerkrieg.
Damit bezeichnet« man ursprünglich den unter Sigla-
mund,'I. (1M)7 — 48) stattgefundeuen Einfall der Mol-
dauer in Verbindung mit den Tataren in Galizien und
Kleinpolen, wo sie, da sie kein Wideratandaheer fan-
den, plünderten und raubten. Da sie nun alles, was
sie fanden, Geflügel, Hausthiere u. s. w. mitschleppten,
es also eigentlich kein Krieg gegen Menschen war, so
nannte man den Krieg spottwoiae den Hühnerkrieg
(auch wol Zwctschenkrieg ).
Poln,: Kokoaza wojna. (Wurzhach I, 26, 11.;
Hühnermaffen.
*Er hat einen wahren Hühnormagen.
HoU. : Hij beeft eone hoendor roaag. (ffarrehoinee, 7, 811.;
Hühnermlloh.
• 1 Das ist Hühnermilch.
Damit wurde von den römischen Scbriftatellem Jede
seltene oder gar unmögliche Sache benannt.
tat.: Lac gallinaoeum. (Krasm., 117 u. 811 : Fatelitu, 137.;
*-i Einer predigt (im Papstthum) von Hühnermilch,
der andere von blauen Enten (s. d.). — Lii-
ther'ii Werke. VI. 101.
Hühnerschen.
•Er ist hühnerscheu. — Parömiakon, 3168.
Abraham a Sancta Clara gebraucht die Bedonsart von
einem feigen Soldaten.
HtÜmarflehen.
E bot det Hienesähu. (Siebcnbürg.-sdch^.) — From-
mann , V, 31 , 13.
Er ist kunaichtig.
HÜhueraeil.
•Am Hühnerseil stricken. — Murncr , Ab. , io.
Etwas Unnütses und UoberflUssiges thnn, als wenn
i. B. eine Mutter ihre Töchter in der Putzsaeht und
im Kukottiren unterrichtet. „Noch find ich frawen
raiehel thvyl, die auch stricken am bttnerseyl, die Jbre
tüchtern lerent Sünden, den bünem Jre schwAats auff-
binJen." (fitoiter, 1\\ 745.;
Hühnerdts.
•Hei hewwt anderm Höhnersett gestände, ((ht-
jireufji.J — FriMMrier. 341; FriBMtier*^ 170t.
Ist sehr dumm , auch : ist angeführt wordtn.
HtUmerstalL
1 Den Hühnerstall neben den Fuchsbau legen.
2 Was hilft es den Hühnerstall schliessen, wenn
der Euchs die Hühner gestohlen.
Auch russiscb AUmann VI, 510.
ßä».: At Stange hfnse>hnuset naar revan har isdt h^-
s«ne. (Prov. dam. , 329.;
Httlmerstei«-6.
•Er is in der Höenersteitn*. — Idiot. Au$tr..9u
■> Das BebAltniss der Hiihner. — Ton «inem MAnne,
dessen Frau den Herrn im Hanse spielt.
HÜlinersteLM.
•Er hat vom Hühnersteiss gegessen. — Körte, 2983 ^
Bütanldin.
1 Das Hünlein wird selten besser als die Henne.
— - Uerberger, II. 127.
2 Ein Hühnlcin, das nicht kommt, wenn die Gluck*
es ruft, muss man dem Habicht überlassen.
Schickaal des Ungehoraams ; besonders der anfolg-
samen Kinder.
3 Ein Hühnlein, das nicht scharrt and blos guckt,
wenig Körnlein schluckt. (Wend. Launtt.j
4 Ein Hühnlein heut' ist besser als morgen eine
Henne.
Böhm.: Lepai dnes knfe, nez na l^to slepice. fäelS'
*or**y,256.;
Kroat.: Raj&i denes piice, nego k letu kokoe. (Celm-
kvttky, 256.;
5 Es ist kein Hühnlein so klein , es patzet so viel
als der Hahnen neun. — Eisrtein, 824.
6 Es ist kein Hünlein so klein, dass nicht vben
Jahr möcht ein Hun sein. — Ltfhmaiin, 412. fr
u. 871. 35.
7 Man würget gleich so viel junge Hünlein ab,
als der alten Hennen. — Petri, II, 470: //«wdk,
1646. 57. X
„Man sagt im Sprichwort : Man würget gleich so viel
der Jungen Hünlein abe, als der alten Hennen; denn
Jedermann ist alt genug zum sterben." (Math0tiu$ , iV-
»tiUa, cccxvi*.;
8 Wenn ein frembd Hünlein in den Korb kompt,
so beissens die alten Hüner wieder ans. —
Petn. II. G51 ; Uevisch, 1210, 15; Sailcr. 208.
Schiokaal dea Fremden.
9 Wer seine Hühnlein bratet, dem legen sie später
keine Eier.
Lat. : Ex cocto pullus nunquam prodncitur oto. (Pkilimpi,
I, 142.;
•10 Die Hühnlcin fliegen ihm gebraten ins Maul.
„Vnd flogen Jnen, wie man spricht, gebratne Httale
in das maul." (Aventin. XLIIlV;
•11 Die Hühnlein verkaufen, noch ehe die Eier ge*
legt sind. — Eitelein , 324.
•12 Die llünlein essen hau, vnd Pferdtti-eck sint bei
jhm gut Feigen. — Fischart. Uienenk., 1588: l?Hr-
fein. 324.
•13 Einem ein Hühnlein zertreten.
•14 Er ist wie ein junges Hühnlein. (Troppau.j
So harmlos.
•15 Er kan kein Hühnlo beleidigen. (Nürtingen.)
So gutmütbiK ist er.
•16 Er thut keinem Hühnlein was. (Rottenburg.j
•17 Es sind eisler (immer) Hühnli und Eili. (Sdueeit.)
•18 Man wird dir ein Ilühuli dui'chs Koth jagen,
du musst ihm 's Töpli (Pfote) schlecke (ab-
lecken). (Schveii.)
•19 Vertritt das Hühulein nicht! (SartiHgen.)
Spöttischer Zuruf an sehr sachte Gehend«, iMioniMt
aber an einen spAt Aufstehenden, der nOAh wl« iMlk
im Schlafe herumtrippelt.
•20 War hod *m denn a Hindel derträten, dost •
SU sauer sitt. (SMck.) — GotMicU, lOM; fina*-
mam . III, 411. 417.
•21 Wir haben noch ein Hühnlein miteiiiMifaA
rupfen. — Ewtein, 824.
•22 Woas ho ich oich ock für ä HÜael dertrabto,
dass er mer a su grom seyd. — fri^/ijn.i. •.*.i.
813
Hai— Hülfe
Httlfe
814
Hut
1 Aussen hui und innen pfui. — Parömiakon , soos.
2 Der dörff ner 8Ög*n: hui, näu sog* i scho pfui.
f Nürnberg.) — Frommann, VI, 416, 17.
3 Es darfif keiner Hui sagen, so lang er in dieser
schlipfrigen Welt seinen Lauff hat. — Pein,
II, 343.
4 Es soll keiner huy sagen, ehe er vber den
Graben, bach oder berg kompt — Heni$ch,
794. 66. Petri,II, S97 u. 468; Matheniwt, Sarepta, XVI*;
Latendorf II, 11; Simrock, 928.
„Dammb icbrei niemandt: ,,hie gelangen I er sei denn
ent hinüber gesprungen." (WaldU, 11, 74, 27.;
Lai.: Ne qaando jaotes , ni priaa perfeceria. (Seybold , 342 J
5 Heute hui, morgen pfui.
6 Hinten hui, vorn pfui.
Von bttsslichen, aber reiohgckleideten Personen.
7 Hui ist der Spieler Gott (sagen ,die Spieler). —
Spielteuffel im Thealrum DioM^trum, 439^.
8 Mit hui fängt's an, mit pfui hört's auf.
Holt.: Groot hart, klein itaart. (Harrebomee, I, 267.^
9 Oben hui, unten pfui. — LM. Idiot., 97; FrUckbier, &40.
Die Aegypter sagen, nm den Bettelstols an ittehtigen:
Das Haupt im Himmel , den Uintern im Wasser. (Burck-
kardt, 307.;
Fri.: Habit de Telonrs, Tentre de paille. (Goal, 1637.;
10 Üwa hui, onda fui. — Ptter, f, 4A1; hochdeutsch bei
Goal , 1637.
•11 Alle hui. Cfiottenburg.)
Soviel wie alle Aagenblioke.
•12 Er ist hui in allem. — Euelein, 825.
•13 Es ist in einem Hui geschehen.
Lat.: Citias quam formicae paparer. (Seybold, 709.;
•14 Hui und Pfui der Weit ~ EifeUin.iU: Bram,
I, 1515.
•15 Im ersten Hui. — ^renim, xcvi^
Hfkk (HAk).
•l De Hük is mi dal schoten. — Richey, 99: Stürm-
bürg, 93*».
Das Zäpfchen im Halse ist mir angeschwollen nnd
dadurch Terlftngert.
•2 Een' de Hüke lichten (holen). — Siürnburg, 9i^.
Einen betrugen, ihn aussieben. „Hfitiges Dages
scboll söckes wat es Torkuomen, dann scbolf'n de Hftk
Tor slker wuol lichtet w6ren.'* (Lyra, 29.;
•3 Einem die Huko aufziehen. — Fritchbier, 842;
Früchhier \ 1703.
Hnke = das Zäpfchen im Halse. Ihm seinen Stand-
punkt auf derbe oder schmenhafte Art klar machen;
auch: ihm emnflndlioho materielle Verlust«, nament-
lich beim Spiel, bereiten.
Hiüd.
Huld hat Geduld.
Hvldsn.
Wer zu hulden*, soll hulden. — Graf, ii6.».
>) Huldigen, die ErfOllung der Unterthanenpflichten
angeloben.
Mkd.: Wer Bu hulden hat, soll hulden. (Gnmm, Weittk.,
lt. 676.;
Hnldii^en.
* Einem huldigen.
Frt.: Venir baiser le rerrou. (Lendroy, 1584.;
Wessen Huldin schielt, der sagt, sie liebäugele.
— Eitclein, 825; Simrock, 4978; Brown, I, 1516.
Lot.: 8i qua straba est Veneri, si rava Mlnerrae nomen
damus. (Eitelein, 325.;
Bfilte.
1 Alle Hölpe bäte^, sät der Wonf, en achlacket
en Möck*. (Aachen.) — Firmenieh, /, «93. 31.
') Frommt. nfiUt. *) Wolf. •) Mflek«.
3 Alle Hölpe bäte, seit der Jong, de pischden 'e
en der Rihn. (8. Allbot und B«te.) (Glaikach.) —
Firmmich, lU, 116, M.
3 Alle Hölpe bmte, seit et Matsche, do spannden
et der (den) Hahn en de Schörkftr (Schieb-
karren). (GlaAmtk,) — flmiMiMk. m, ftl«, tO.
4 Aue Holpen (Be^ei) beten. rOwKJ
5 Alle Höipen baten, aei de Möck, do ptete te en
de Bh!o. (Wem,) — nrmmith':i. 403. IW.
C Atte Hülfe ist gmt, die hiia.
PoBoa eo poaoi, Ju kdys j«t k platnoitL (6*»
\n.)
7 Alle Hülff batt, sagt der Wolff vnnd fieng ein
Muck mit dem Maul. — Gruter, III, 4; Lehmann,
II, 83, 18.
8 Angebotene Hülfe hat keinen Lohn. — Sim-
rock, 4531; Körte, 2971; Braun, I, 1512.
9 Auf Hülfe, die von Leder ist, verlass dich nicht,
mein lieber Christ.
10 Brauch viler hülffe vnd wenig rath. — Petn,
II, 51; llenisch, 483,47.
Da».: Tag mange tii hielp og faa til raad. (Hohn J, 40u.;
1 1 De este Hülpe is de beste. — Schambach , ll, 43.
Wo Hälfe noththut, da soll man nicht säumea.
12 Der kombt mit seiner hülff zu spat, der im
Brandt die äach will IcBchen. — Lelunann. 375. 24.
13 Die Hülfe des Armen sind seine Thränen. —
Burckluirdt . 189.
Dient oft denen, die nicht helfen wollen, als Ent-
schuldigung dor Verweigerung ihres Beistandes; weil
der Arme nicht« anders kann, als das fremde UnglQck
beweinen, da ihm zur Linderung desselben meist die
Mittel abgehen.
]14 Die Hülfe kommt vor der Wunde.
15 Die hülff ist nichts nutz, die weder Ilitz noch
werm gibt. — Lehmann , Hb , a.
16 Ein Loth Hülfe ist mehr werth als ein Pfund
Predigt.
17 Ein Pfennig Hülfe ist mehr werth, als tausend
Thaler Theilnahme.
18 Eine kleine Hülfe ist besser als gar keine.
Frx. : ün peu d'aide falt grand bien. (Bokn I, 62.;
19 Es ist eine schlechte Hülfe, die einen vom Bett
(von den Federn) aufs Stroh bringt.
Dan.: Det er en ond hielp, at hielpe een fra dynen i hal-
men. (Bohn I. 3hO.)
20 Es ist eine schlechte Hülfe, die man bezahlen
muss.
21 Es ist niemand, der anderer Hülfe nicht be-
dürfte.
Lat.: Nemo sibi satis est. (Seybold, 2935.;
22 Gute Hülfe macht leichte Bürde.
Dan.; God hielp gii»r byrden let. (Proe. dan., 289.;
23 Hilff ist die beste vnd sicherste, die von trewen
Freunden entspringt. — /^chfn<inn, //, 266, 56.
24 Hilff ist gut', wan sie kein maul hat. — Leh-
mann , 378, 82.
25 Hilff schadet nicht; wen der Kellner liebet, der
trinckt offt. — Gruler, III, 50; Lehmann, II, 256. 55.
26 Hülfe ist gut, woher sie kommt.
Da».: Hveden hielpen kommer, saa er den altid god.
(Pro9. dan., 290.;
27 Hülfe ist überall gut, ausgenommen in der Bra-
tenschüssel.
i>äit.: Hielp er god, saa nier som i gr^d fadet. (Boh»
/, 374; Prov. dan., 290.;
28 Hülfe! rief der Pfarrer auf der Kanzel, als ihn
der Schlag rührte; und es war niemand mehr
in der Kirche.
|29 Hülff in der not ist nemen in got. — Frandi,
I, M*: ICdrt«, 2969.
30 Hülff thut wol, sie isset aber Brot. — Lange, 3S4.
31 Hülff vnd gnad hat kein warumb. — Franck,
I, 71 • ; Egenolff, 832 • ; Pelri , II, 385 ; Heniich . 1189 . » ;
Cruter, 1,49; Lehmann, 878, 65 u. 521. 16; Lehmann,
II , 267, II ; Goal. 458 ; Sckotlel, 1127* ; Sauer, 74 ; Braun,
i. 1513; £A-t0. 2968.
War helfen will, fragt nicht lange.
tat.: Dat bene dat mnltum, qui dat cum munere Tultnm.
(Siaor, 74.; — Misericordia non causam sed miseriam
TMpidt. Jpeneca.) (Binder II, 1872.; Zur Cbarakterisi-
rang der Hfllfe dienen auch die lateinischen Bedensarten :
AifMi»»^f arm*. (Sichere, gewisse Hälfe.) — Coriaeenm
auxillnm. -^ Fleiünum anzilium. (Schwache, dürftige,
«asttTtrllsaige Hülfe.) (Seybold, 5, 90 u. 181.;
83 lok möt HOlpe hebben, se(de) de Kerel, hal Ja-
nker (Gencver). (0$tfrie$.) — Bueren. 723; Hoitt-
fcolMifer. ///; Uoefer, 598; Frommann. VI, 283. 711.
83 Ik mutt Hülpe hebben, seo uuse Baas, Junge
h&l mi*n Ort Kurr '. — Uoefer, 31; Slürenlmrg, 129».
') Korn , d. i. hier Kombranntwein.
8i In H&lw &B de ander wiert. — Schvtier, 6M.
■int Hälfe ist der andern werth.
815
Hulk— Hüll
Hnllala — Hammel ( der )
816
35 Ist die Hülfe auch verschoben, ist sie drum
nicht aufgehoben.
36 Kleine Hülfe ist auch Hülfe.
Dan.: Liden hielp er og hielp. — Lidet muln gir og regn«
(Prot. dan. , 289.;
37 Kleine Hülfe zu rechter Zeit ist besser als
grosse Krankheit.
Böhm.: Lepsl malÄ pomoc, nez velk& netnoc. (Ötla-
kovaky, »Ol.;
38 Tägliche hilfif vnd mal ist besser denn ein erb-
gut. — Pelri, U. M4; Wenwr/i, 906,63.
39 Vieler Hülfe bringt zum Ziel. ( s. Haud 367 u. a.)
Viele Hflnde machen bald ein Endo.
40 Vieler Hülfe kann man gebrauchen, aber we-
niger Rath muss man folgen.
Dan. : Tag mange til hielp , ng faa tif raad. (Prot. dan. , 289.^
41 Vieler Hülfe, weniger Kath. — Körte, 2970; Sim-
rock, 4532.
Nämlich ist gut. Vieler Rath erichwert den Entschluai
und Terwirrt den Kopf.
42 Vugebetene hilff ist die liebste. — Lehmtmn. 378, 75.
Dan.: Ubeden hielp er kierest. (Prae. dan., 290.;
43 Wenn menschliche Hilflf auffhöret, da gehet Got-
tes Hilff an. — .V<j/ftc»ii«. rusiuia. xcv».
44 Wer hilff bedarff, der riiff zu Gott, er verlast
jhn in keiner not.
45 Wer Hülfe sucht im Glück, der findet sie im
Unglück.
Dan.: Uan finder hielp i modgang Bom soger den i med-
gang. (Proe. dan., 289.;
46 Wer kein hilff vnd Vorspann hat, der bleibt
dahinden. — Lehmann, zu, 9.
47 Wer mit fremder Hülfe wider seine Feinde
kriegt, verderbt sich selbst.
48 Wer ohne Hülfe aufstehen kann, der sitzt gut.
Dan.: Den sidder vel, som kan aeW reise sig. (Bohn
I, ro5.)
49 Wer sich auf anderer Hülfe verlässt, der ist
verlassen.
IIoll.: Wie op hnlp ran anderen sich verlaat, die mit
tegen cen* 2wakken muur jsonder grondreet. (Harre-
boinee, I, 346.;
50 Wer weder hülf noch rhat weiss (findt), der
ist mit Christo in der Wüsten. — Lehmann,
832 . 49.
51 Wo Hülfe noth thut, nützen Worte nichts.
Jt. : Chi da vero aiutar vuole . habbia piti fatti che parolo.
(Passaplia, 369, 4.)
52 Wo keine Hilff ist, da "darf man keinen Rath.
Frt.: Oü il n'j a point de rem^de, U n'eat besoin de con-
■eil. (Krittinger, 597 ''J
53, Wo noch Hülfe auf Erden ist, da kommt keine
vom Himmel.
54 Zu Hülfe, zu Hülfe, sonst bin ich verloren, sang
das Mädchen, du sie dreissig Jahre alt war.
55 Zu späte Hülfe, keine Hülfe.
Dan,: Forseeu hielp, ingcn hielp. (Prot, dan., 289.;
Frz.: Peu aide et rieu n'ayde. (Lemux, II, 281.;
*5C Er bringt die Hülfe, wenn der Krieg aus ist.
Zu ap&t.
Frz.: Le aecoura des Yenitiena, troie joura apria la ba-
taillo. (Leroux, II, 7.)
•57 Es ist Hülfe, als wäre sie vom Holz der Fei-
genbäume. (Altgr.)
Schlechte , unzureichende Hülfe; denn der Feigen-
baum hat ein mürbes nubraucbbares Holz.
*58 Es ist keine Hülfe mehr.
Lat.: Hudcna omnis disraptus est. (Seybold, 582.;
•59 Fremde Hülfe nicht mehr bedürfen.
Uulk.
He soude er een hulck verthercn, dan een Both
winnen. — Tappiu* , 79 *.
Hüll (B. Hille).
• 1 He hett wat in de Hüll *. (Ostfrie».) — Frommann.
V, 430, 530; Eichieold. 831.
•) Mütze mit Rauch werk. (Frommann, II I, 29.) Aber
auch Bettdecke. (Frommann, V, 254, 66; SchmelUr,
II. 174.;
•2 Ho wet' nich von Hüll oder Tüll. (Pommem.)
») WAt, wott, vrolt = weias (Ton wissen) kommt In
alleu diesen Formen In I'ommern Tor, Je nach dem Orte.
*3 Man kann em de HuU uppe Rippen hangen.
(Oldenburg.J — Weferieitung , 4077.
Es fehlt ihm die in Oldenburg sehr beliebte Wohlbe-
leibtheit. (S. Bippe.) .
Hnllala.
Hullala, hadde genne Junge sägt, van Dagn
(heute) &tt min Vä Wost, dann kriege ek
auch de Hut (Haut). (Waldeck.j
Sagen z.B. Dienstboten, wenn ihre Herrachaft einen
FestacbmauB (Kindtanfen u. a. w.) gibt.
Hfklle.
1 Die Hülle ist alles, der Kern nichts.
2 Viel Hülle, wenig Fülle.
•3 Er hat die Hülle und die Fülle. — Eüdnn. 325;
ÄniMn, /, 1517.
,,Hülle vnd Fülle, Bock Tnd EroplT, Joppe Tnd Suppe,
Kleider vnd Narung iat zu dieaem Leben gnug.*' (He-
ni'jcA , 1284, 34; Petri, II, 385.; Alles im Ueberfloaa, auch
aohenhaft: Wurst. „Gftld hot 'r die HOU and die
Füll." (Sartorius, 167.;
Lat.: Extis pluit. (Erasm., 117; Tappiu», 11*.)
Hülse.
1 Aus blossen Hälsen presst man keinen Wein.
2 Die Hülsen bleiben dem, der die Trauben aus-
presst.
3 Je bitter hölsen , je besser kern. — lhni$ch , si9 . M;
/Vfn,/f,390.
•4 Die Hülsen sammeln und die Erbsen liegen
lassen. — AUmann VI, 515.
• 5 Die Hälsen zeigen vnnd kein Kom drin haben.
— Fitchart. Bienenk., 161^.
♦6 Er hat Hülsen auf den Ohren. — Fri*chbier*, im.
Mag nicht huren.
*7 Er hat Hülsen imd hält sie für Weintrauben.
•8 Etwas durch die Hülsen ansehen. — Herberfer,
U, 90.
„...Welche die heiligen Zehngebote durch die HCl*
Ben auaehen." (Herbrrf/er.)
*9 Ich glebe, a sit hoite durch de Hilsen. (Schiet.)
— Frummann, Hl, 246, 172.
„Er aihet beatändig durch die Uilaen." (Keller. I4l'>.)
*10 Jemand die Hülsen lassen und den Kern weg-
nehmen. — Lulher's Tiachr., 300^.
Hülsenfraoht.
Ich bin kein Freund von Hülsenfrüchten, sagte
Keumaun, und liess die verputzte Frau stehen.
Htun.
•Hei säd nich Hum nich Ham. — Fritchbier-, ina.
Auch mit dem Zuaatz : nich Füat nich Handachke.
Humbu«.
1 Wer vom Humbug lebt, wird durch den Hom-
bug umkommen.
Sprichwort der Deutschen in Nordamerika.
Lat.: Victu ot amictu abnndare.
*2 Es ist Humbug.
Wort und Bedensart aind zwar nordamerlkaniachen
Ursprünge, aber xur Zeit achon über die ganse g«bU>
detc Erde verbreitet, wonigetcus in Deutschland, das
in einem so lebhaften Weclieclverkehr mit Nordamerika
ateht , allgemein bekannt. Darüber, waa man dort dardi
die Bedcnaart: It is .all humbug, bexeichnet, vgl. Haut'
blntter, Stuttgart 1S67 , III, 307.) Gehört nun aber auch
das Wort den Amerikanern an, die Sache aelbsl iat
auch in der Alten Welt bekannt. Eine neuere Form
dos amerikanischen Schwindels, aber vom Humbog
verachieden , heisst Bogna. ( Vgl. Feuilleton der S:kle-
»iachn Zeitunij, 1858, Nr. 219.) Zur Naturgeschichte
dca Hunibucta vgl. Mayaiin für die Literatur des Aat'
landes, Berlin 1868, Nr. 4.
Hummel (der).
Wenn man den Hummel' begräbt, hört die
Viehseuche auf. — Binder II, 482.
^) Der Hummel = Zuchtstier iat nach seinem Bmm*
men und Brüllen benaunt; daher Brummer (in Sehie«
aien: Bremmer oder Brömmer ) , BrtUler, BrUllochs und
Bull, Boll von Bellen (vgl. (frimm, Wb., II, 437, 4»
u. 512) wie die Hummel = das hummende, saauaende
Insekt bezeichnet. Im Oldenburgischen führt eine i '
Baaae Bindvieh ohne Unterachiod des Altere
nchlechta dieaen Namen, die sich durch
Homlosigkeit anazeichnet. (Vgl. darüber
///, 496; VI, 81) — Das oben angefOhite
sohwabiacho Sprichwort findet sich nnr bei
a. a. O., wo 08 in folgender Welae eiUAil tilrd. £■
Jabre 1796 wandten sich die Torsteher def irtrUBH
bergiachen Gemeinde Beutelsbach Im BemitfiBlaam tlMa
Vieharzt mit der Frage: wie aus «ol dtt ta On»
grassirenden .Viebseache, welche davA im «aa 4m
817
Hummel (die)— Humpier
Humstock — Hund
818
dorobmanchirendMi Oeaterreichem mitgeführte onga-
ricob« 8ohl»ohtTieh eingesohleppt worden w»r, am wirk-
•«nucen eine Uronae «eueo könne, woraat der Bchalk
ihnen den Bathgab, den eiusigen am Orte befindUohen
Zaobtfarren sa begraben. Da« arme Thier wurde wirk»
Uoh und iwar labendig unter die Erde gebracht.
Lac.: CeSMUte oau«a, ce««at eifectus. (Binder II, 483.;
1 (die).
1 Die Hummel fUngt sich nicht im Netz der Spinne.
Aohnlioh ruuiscb AUinaun VI, 459.
•J Die Hummeln fliegen durch die Spinnweben
hindurch, aber die Fliegen werden gefangen.
„JDrumb «ein die Politisch Gesetz ein Spinuweb vud
ein Fliegennetz, welches die VOgel freflicb auffbeben;
die Fliegen bleiben drinn bekleben.'' ( Waldis , IV, 44.;
Aos dem Jahre l.Sd7: „Ich gleich das weltliche recht
einer webe der apiu: grosse Jumeln roissen durch,
mucken bleiben drinn. (,SckaJe , I, Itil, 2.'i4.;
3 Die Hummeln sammeln den Honig nur iiir sich.
Die Bussen: Wenn du die Hummeln auch im besten
Baumstamme sammelst, sie werden doch keinen Ho-
nig bereiten. (AUmann V, Hl.)
4 Grouse Hummeln machen ein Loch durch das
Recht, die kleinen Hummeln behangen darin.
— Fifcher, Ptalter, 64, 3.
5 Hummeln vnd Wispen werden geehrt, die guten
armen Bieulein sind in höchster Verachtung.
— h'tri , II. 885.
6 Ich brauche keine Hummeln (Drohnen) in mei-
nem Bienenkorbe, sagte der Jesuit zum Ka-
puziner. — Klotleritpiegel , 28, 7; lii»elein, 324; .Sim-
rock. 4i)7y.
7 Wenn die Hummel auch am Jasmin saugt, sie
bereitet doch keinen Honig. — Altmann IIL
8 Wenn die Hummeln schwärmen , da geht's nicht
ohne Läl'men. (Oberfranken.)
Beliebt sich auf die Familienfeste oder Wirthshaus-
lusammenküufie der Landleute im Mistelgau (s. d.),
welche gewöhnlich Hummeln genannt werden.
•9 Dat üss (war) man Hummel ön e Haar. —
Friitrhhier^, 1707.
*10 Die Hummeln necken (reizen).
•ll Er hat hummeln hindcr obren. — Maihosius, Sw
repiii. CCXXIIII^
*12 Ks ist eine wilde Hummel.
Von einem sehr lebhaften Mttdchen.
Frz.: Cent une chdrre 6c>iappöe. (Krittiitj/tr, 134^'.;
*V6 He hefft vyle hummelen (Grillen, Meussnester,
Mucken, Tauber) im koppe. — Tapfhit«, 16S*;
Luther» Mn. . 9. Eyerintj , III, 60; Heiiisch, 1744, 6; llrr-
hrryiT, /. •-», 8S5; Kürt/!. 2989 ^
Mancherlei besorgnisserregende, vordriessliche Ge-
danken. — „Denn es um J. F. O. nicht gut sein war,
wenn .T. F. G. Hummeln liatteu." (H. ron ScAtr^Htchen,
f. 114.;
HoU.: Hij heeft den hommel in het hoefd. (Harrehoniee,
I, 315.;
Xa^■' Oestro percitas. (Toppiu*, 16.1^.- I'/iilippi, II, 61;
ErattH.. 54«.;
* 14 Sie hat Hummeln im Gemäss.
Ist unruhig, hat kein Sitzefleisoh.
Frx: Avoif le oft chaud. (Krittinger, is».'»'.)
HuBuneler.
•Ich hab' einen Huinmeler an einem Faden. (Sür-
tingeii.J
Antwort auf die lästige Frage:
hast ilxk't
Humor.
1 Humores peccantes muss man mit purgiren oder
A<lerlasH evacuiren. — /.eii»uinn , i9 , la.
2 Wer den Humor eines Burschen im Gebirge
hat, wird auch bei kleinen Bissen satt. (Kreis
.ViMipIsch in Schlesien.)
*3 Der hat einen Humor wie ein alter Kater.
C.Si(/t6ury.;
SunuMlixuum«
•Kr irtt ein Uumpelmann. (S. Hompler j.> — xgn-
eoUt I. 38$: Schottd, 1136".
•In.
ample nicht, ehe du lahm bist! — LohrrngeJ.
gröMten Humpoler uutcheu die nieit»ten
- iJJFV M* M. 10; PiMfr. . /, 48.
8rmi(nnrBttTBB-LBx»0K. II.
2 Hämpler, Störer, Sudler vnd faule kommen auff
kein grünen Zweig. — llenisch. loaa, 2S; Petri, il, 385.
3 Mit Humplem'/ ist nichts ausszurichten. — /V/n,
II. 477.
>) Humplor oder Httmpler, eine Person, welche hum-
pelt, d. i. eigentlich hinkt, gebrechlich von einer Seile
sur andern wankt; nneigentlich von jemand, der eine
Arbeit aus Unwissenheit und Ungeschicklichkeit ver-
derbt oder vorhOmpelt. Bei Handwerkern besonders
eine Person, welche ihr Handwerk nicht gehiVrig ge-
lernt hat, ein Pfuscher, «tümper. „Wir sind Narren
und elende Httmpler mit unsermThnn.** (Luther.) „Wer
einen Humpier dinget, dem wird's verderbet.** (Spr.
Sal. 26, 10.; (Vgl. Campe, Wb., II, 800 >> fg.)
4 Wer einen Hümpler dinget, dem wirds
derbt. — Henisck.no. ai.
ver-
•5 Er ist ein humpeler. — Agrwtilai,%9ü; Luther'» Ms.. 6.
Von allen Pfosohem.
*6 £s sind Hümpler und Stümpler.
„Es werden aber die Leistungen solcher Hümpler
und Stfimpler nicht leicht befriedigen." (Uoh, Üeber
Büchercurrectur, OOttingon 1852, 8.5.; Verwandt damit
die plattdeutsche Redensart: He gelt ok all (schon)
so stttmplich nn kümmerlich. {FrommaHa , II, 229.;
Bumstook.
Humstock un Pumstock. — »chüt:e, III, 943.
In Kolmar für: allerlei bOses Volk, Krethi und Plethi.
Hund.
1 A guate Hund veUaft se' nit^ u' an schlechten is
kua Schad. f (fntertnnfAoi.J — Frommann , VJ, 36, 63.
•) Verl&aft sich nicht. ') Vnd.
2 A klcnst'n Hond'na hengt mer di grössten Prügel
DU (an). (Franken.) — Frommaim, V/, 317.
3 A muar Hüünjen a thanner Släb. (.imrum.) —
llaupl, VIII. 354,53.
Je mehr Hunde, desto dünneres Gesöff.
4 Ach der godste Honk ka mer hetze bes hä kott
wied. Hedburg.y
5 Alle Hunde bellen: ams amma, amma! (Lit.)
6 Als man den Hund henken will, hat er Leder
ge&ss.
„Blan muss etwas erdenken, so man den Hund will
hencken; man spricht, er sei ein Lederfiress, der doch
nie keines gelsa." (Ltedersaal.)
Engl.: *'ris an easy matter to find a stick, to beat a dog.
(Goal, 917.;
Lat.: Dum canem oaedimus corrosisse dieitur corium.
(Eüelein, 330.;
7 Alt hund reiten auff dem ars. — Franck. ll, im*;
Lehmann. II. 27, 30. Simrock. 4993.
8 Alt hund sind bös zu bannen. — fronck, /, si"*:
//, 36**; Gruter. I, 4.
Mkd.: Swer altem hunt ein bant an leit, der verllust slu
arebeit. (Freidank.) (Zingerle, 73.;
l,at.: Canes vetulps loro non assnefacios. — Canis anti-
quus oatenae ossuefieri non potest. (Froberg, 69; fAi-
lippi I, 71; Seybold, 65.; — Ire catenatns nescit canis
inveteratus. (Sutor, 548; Loci comm., 181.;
9 Alt hund sind böss zu bendigen. — Franck, l. 87*;
Eyering. I, 34 a. 48; Saüsr» 193; Körte. 3o24; i^m-
UKk , 5089.
HiAt.: Het is kwaad onde honden aan banden te leggen.
(UarrebonUe , /, 31».;
10 Alt huudt lassen sich nit penttigen. — Hauer, L.
„Dass böss bendig lu machen soy ein alter hund,
idt ein alt gachroy." (Loci comm., 181.;
11 Alte hund sind nit gut bendig zu machen. —
Tuppitu, 8*; llenisch. 277, 60; Lehmann, 11,97, 29;
.Syrer. l\. 2631, 23; Coler. 470 ''; Schottel. 1113''; -Vfl-
thesy. 40*; für Köln: Firnnenich . /, 319, 73.
„.. .Bestüttige mit meinem Kxempel, dass alte Hund
schwerlich bändig KU machen." ((iriimuelshawen , (qii-
''»^(■J , . .
Böhm.: Stariho psa neue v povod. — SUr^ pes k retesu
uepüjde (nepfivykne). — Teiko sUreho psa uciti. (Ce-
takovtky. iidl.)
lloü.: Olde hont siju quaet bandlich to maken. (Iuh,,.,
20, 22.;
Lat.: Annosa vulpes haud capitur laqueo. (Seybobl . 2«.;
— Colla canum veterum durum est adsucscere lori».
(Binder II, 525; Schanieliu^, V, 190.; — Est anno»a
canis vix aasuefacta catenis. (Zingtrrle, 73.; — Nou
vult aunosuB canis in reste molosaus. — Nun vult
annosus forc teutus reate molosaus. (Fallfritleben , 576.;
>- Psittacus seuex ferulam negligit. — Seuex psittacus
negligit furulam. — (Henisch, in, 61; Srybold, :>!tl.) —
.Seuia mutare linguam. (Tappiux , 8 ««,; — Serum est canes
vetuloa adauo faccro loris. (.Seybold, 554.; — Tarduiu
ett aun(>s<>i di*cere viiicla canes. (ZingrrU', l?7.;
819
Hnnd
Hand
820
12 Alte Hund' und Afien, junge Mönch' und Pfaf-
fen , wilde Löwen und Bären soll niemand in
sein Haus begehren. — Büsching'i Wöchentiiche
Suchrichten, I, 334; Eiselein, 329.
13 Alte Hunde beissen auch.
Span..- A perro viejo, no le digas: qniz qniz (tas, tas).
(Cakier, 3758.;
14 Alte Hunde bellen auch.
Aehnlich rnsBisoh Altmann VI, 424.
16 Alte Hunde bellen nicht umsonst.
Böhm. : Starf pes , lUtr^ rektor (tiÜtel). (Öelakottkn . 306.;
F)rx.: Jaoiaia bon ohien n'abbaye k faate. — L'aboy d'an
▼ieux ohien doit-on oroire. (Leroux, I, 108.;
16 Alte Hunde haben stumpfe Zähne. — Sas$.
SchulbL, XIV, i.
17 Alte Hunde ist bös bellen lehren. — Simrock, 5008.
JIoU.: Oaden honden is kwaad baiten te l««ren. (Harrt'
bomie, /, 321; Bokn I, 336.;
It.: Can Tecohio uon e'aTesxa a portar collare. (Bokn
i, 77.;
18 Alte Hunde lassen sich schwer bändigen. —
Lulher. 128.
„So kann*', sagt Luther, „niemand alte Sohklk« fromm
maciien."
Lot.: Annoea arbor non transplantatnr. (Goal, 9S6.; —
Colla canom Tetemm nolnnt attingere lornm. (Schar
ineUuSf 190, 2.J — Senem oorrigere durum.
19 Alte Hunde lassen sich schwer täuschen.
Soll.: Onde honden hooren naar geen: 'wis, wis. (Harr«'
bomee, I, 321.;
20 Alte Hunde oft selber verschulden, wenn man
sie nicht länger will dulden.
21 Alte Hunde sind bös zu ziehen.
Engl.: An old dog will learn no trieki. (Körte, 3024;
Oaal, »26.; /
Holt.: Onde honden laten sich moeijelijk afrigten. (Harre'
bomie, /, 321.;
22 Alte Hunde, treue Hunde.
23 Alte Hunde und alte Freunde sind viel werth.
24 Altem Hund und altem Knecht ergeht es überall
gar schlecht.
Böhm.: Starämu psn a aiar^mu aluhori jeden plat. — Star^
ieledin, jako star^ pe«: pryc i drora, anebo pod laricL
(Celakoüskff , il9.)
Poln.: Stary sluga jak staiy pies. (CelaJcovtky , 379.;
üng,: Ag ebnek, vto uolg4nak «gy a fiMt««e. (Goal, S9S.;
25 Alter Hund lernt nicht aufwarten (tanzen).
26 Alter Hund macht gute Jagd.
27 Am fremden Hunde riechen die andern. — Eüe-
lein, 326; Simrock, 5048; Braun, I, 1520.
28 An alten Hunden ist Chrisam vnd Tauff ver-
loren. — Henisch, 6U, 12; Simrock, 5012.
29 An bäsen Hund geit mer (gibt man) zwä Brocken.
(Franken.) — Frommann, F7. 317, 190.
30 An bellenden Hunden sollen hohe Leut kein
Hundschläger werden. — Ldimann, 781,55.
dl An bösen Hünj mut'm an Stak Broad du, thatV
ean egh bat. (Nordfrips.j — Lappenkorb: Firme'
nick . ni, 2.
Einem bösen Hunde mnae man ein Stflck Brot geben,
data er einen nicht beisse.
82 An den Hunden liegt's nicht, wenn die Pferde
sterben.
33 An der hund hincken, huren (buhlschwester)
wincken, frawen weinen vnd krämer schwe-
ren Bol sich niemand (kein weiser an)keren.
— Franck, /, 75*>; //, SS*»; Toppiua, 102 •; Egenolff, 89'»;
Euering, /, 80 a. 749; Pelri , II, 15; UenUch, 1196, 56;
Gruter, I, b; Lehmann, 92, 59; Lehmann, U, 262. 26;
Pitior., V, 20; Blum, 892; Sauer, 148; Uraf, 47; Scy-
6ord. 440; Eiselein. 831; ParSmiakon» 3299; Körte, 3042;
Ä*1e«. 8779; Simrodk, 5070; Brom, 1. 1552.
Bei Fischart (Prakt.) heitst es: „Da aber Bolist dich
an der Hund hincken, der Metsen wincken, der Frauen
weinen, der Kinder greinen, der Krimer schwören nicht
ein Dimplein kehren.** — »Weist das Sprichwort: an
ftawen weinen, an hund hincken auff dreyen beinen
rnd dam aucn an Kaufmanns schweren soll sich kein
weiser man an kern." (H. Bach$, /. XXVII»».; Der
Volkskalender des Kladderadatsch (Berlin 1850) hat den
Spruch (Monat. Juli) in folgender Fassung: „An alter
Bummler Trinken, an Junger Hftdohen Winken, an alter
Weiber ZAhren und mancher Fürsten Schwören, da
•oll sich niemand kehren.**
Mhd.: An hundes hinken, frawen «ainea und krAmer
schweren, dA darffsich kain man an keren. {Faatnaehts-
spieL) (Zingerle, 75.;
Böhm.: Kdys pes spf, iid pfisahA, sena plA^, ner^f. (Öe-
takoesky, 393.;
Dan,: Kaar hude hinker, hören vinker, qrinder gnede,
kremmere sTsre, derom skal sig ingen ker«. (Prot.
dan., 292.;
HoU,: Aan der honden hinken, aan der lioersn winken,
aan des kramers eweren , en des wijfs b^eeren sal men
zieh niet keeren. (Uarrebornee, I, SU.)
Lot.: Phoenicum pacta. (Philippi, II, 95.;
Poln.: Kiedy pies «pi, iid priysi^ga, pijany sif modti, a
bialoglowa plaeze, rsadko wierzyc trzeba. (Wursbach
I, 210, IUI]; Crlakovskg, 393.;
34 An fremden Hunden und Kindern hat man daa
Brot verloren. — Pi*tor., IX, 85; Simrock. 2692.
„Man sagt , was man den frembden Hunden su gut
thut vnd den frembden kinden, das wirdt mit Tnlat
vnd mit stauck bezalt, dexm solchs ist der Welt danck.**
(Waldis, III, 47, 34.;
Lat.: Qui canem alitezterum. (Tappius, 6°.; — Qni ca-
nem alit peregrinum hnio praeter fnnioulum nÜül fit
reUqui. (Segbold, 480.;
Unfi.: Idegen ebnek kenyeret ne hAny. (Oaal, 9H.)
35 An Hünj leapt nimmer söwen Juar dol. (Nordfria.)
Ein Hund lAuft nie sieben Jahr toU. — Der Jimut des
Bösen hat sein Ziel, der Verbrecher bleibt in der Re-
gel nicht eine sehr lange Zeit unangefochten.
36 An kleiner Hond bellen sol man sich nicht
kehren. — Petri. ii, n.
37 Andere Hund sind Eum Hasen-, andere zam
BärenCangen. — Lehmann, 397, i.
88 Arge Hunde gehen stets mit zerrissenem FelL
Mhd.: Bl argen hunden hoert man arges sohallea. (Cokm.)
(Zinoerle, 7b.)
Lat.: Ossis jaotura non est canibus nocitura. (Mome, Je-
»eiger. Vif, 505; Zingerle, 75.;
39 Auch der böseste Hund wedelt mit dem
Schwänze.
Freondlichkeit ist keine Bdrgschaft fdr ÖOte.
40 Auch der Hund hebt den Fnss zur Hochzeit
41 Auch die Hunde der Herren werden zu Herren.
42 Auch ein Hund beisst nicht, wenn man freund-
lich mit ihm spricht.
Böhm.: I pes nehned ukousne, TUdne>li promluTii. fdf-
lakoosky, 85.;
43 Auch einem frommen Hunde muss man die
Hand nicht ins Maul stecken.
44 Auch einem Hunde, der mit dem Schwänze
wedelt, darf man nicht trauen.
45 Auch gute Hunde knurren, wenn man ihnen mit
dem Stock kommt
Böhm.: NepodAvej psu Tidlicek. fdektkovskp , 370.;
46 Auf des Hundes Biss Hundsnaar nit vergiss, und
auf viel Wein lass Wein das beste Pflaster sein.
47 Auf die Hunde, die heftig bellen, und Feinde,
die viel Prahlens machen , hält man nicht viel.
Lat.: Canes plerumqne, qui Tehementius latrant, et hostes,
qui multum hostilitatit denunciant, habentor Tiliorst.
(Segbold, 64.;
48 Auf einen stillen Hund und schweigenden Men-
schen gib wohl Acht — WiucUer. II, 19.
Aus dem Hunde, glaube mir, wird, wie er
wächst, doch nie ein Stier.
Die Bussen: Der Hund wAchst sich nie nm I«öwea
ans, wenn er sich auch noch so sehr streckt. (Altmann
VI, 42U.;
50 Bange (furchtsame) Hunde bellen viel.
Der Feind, welcher die meisten Drohungen ansstössti
ist nicht der gefAhrlichste. Weiber fechten mit der
Zunge besser als MAnner.
Lat.: Canes timidi vehementius latrant, quam mordent.
(Goal, 929.;
üng.: A f^Unkeb csakugat, de nem igen marhat. (Geust, 929.;
51 Begossene Hunde fürchten das Wasser. — £üe-
lein, 331 ; Simrock, 5058.
62 Bei Hunden sieht man zu jeder Frist, ob einer
Mops oder Pinscher ist.
53 Bei Hunden trinkt man keinen Wein.
64 Bei Hunden und Katzen ist Beissen und Kratzen.
Hhd.: Bl hunden und bt kaUen was blsen ie und kratata.
(Freiäank.) (Zingerle, 7h.)
bb Beifist der Hund, so wird er wieder gebissen
(oder geschmissen). — Lehmann, 6S9,i*
56 Bellende Hunde beissen nicht — troMi«, IL «^ »;
Eiaelein, 332; Simrock, 5001; Ldkrenffll. I. 9.
Da der Hiui4 «Ut
49
«21
Hand
Hund
822
Krd« rerbreitetiat, so erscheint es sehr natarlich, daM
auch die im Tontehenden tiprichwort benutite Wahr-
nehmaoff bei Tonchiedenen Völkern aprioh wörtlich ge-
worden let. 80 safft man im sttdlichen Frankreich: Ca
k qoi lajre non bou pae gnaoa, wie aoi der kanlich er-
schieneuen Sammlung der prorinsiellen Sprichwörter
de« sttdlicben Frankreich {Proterbes Bearnait r^cueillit
jmr J. HatouUt et E. Picot, Paris 186^, 8. 20; zu er-
sehen ist.
Mhd.: Orinunden bunt der nie gebeia sult ir hart« yflrhten
niht. (Httbting, VUI , bü,)
Engl.: Dogs that bark at distance, bite "not at hand.
(Kriuingtr, 18» b.;
Fr».: ühian 4ml aboie ne mord pas. (Bokn I, 13; Krittim-
gtr, lasi».;
MvlL: Blaffende honde bijten niet. (Bohn I, 501 J — En
baasende hond wil geen' hinder doen. (Uarrebomee,
/, »17.;
lt. : Can che abbaia non morde. (Bahn I, 76.; — Can che
abbaia non morde mal. (Kritzinyer, 139».;
Lat.: Nemo oanem timeat, qui non ilaedit nisi latret.
(Mone AH$fiyer, Vit. 505; Zingerie, 73.; — Nnlla rai-
n«oii taae linguae apud me est autoritas. — Si non
morderis, eane quid latrante vereris.
Port.: Ferro ladrador, nanea bom oa^ador. (Bokn 1 , 291.;
Span. : Ferro ladrador nunea baen mordedor. (Bohn I , 'i40.;
57 Bellenden Hunden gibt man Brodt, so bat mann
vor jhrem Zorn keine Noth. — Lehmann, u, 213. 28.
58 Bellenden Hunden stopft man das Maul mit
Brot. — Kiseiein, SS».
Engl,: Barking dogs never bite. (Eiaetein, 3S2.)
59 Bellenden hundt fürt kein ritter im schilt, son-
der einn hasen. — Franck, II, 106*.
60 Bellet Ein Hund, so klaffen sie alle. — Ei*e-
lein. S26; Simrock, 5001; Hraun, I, 1519.
61 Besser des Hundes Freundschaft als seine Feind-
schaft. — Körtf, f99i.
BoU.: Ic had liever den hont te vricnde dan t« viande.
(Tmjwi., 16, 4; Bohn I, 3Ü1.)
Lat.: Plus cania appeterem plausum quam ferre furorem.
(FolUrütben , 438; Loci cotnr/i., 94.;
62 Besser ein lebendiger Hund, denn ein todter
Löwe. — Petri, //, SS; Sniler, IM; Simrock, 50r.4.
Frx, : Mieax vjtut gonjat debont qD'emperenr enterr<.
JioU.: Bij mUne geestelijkheid , sei de psstoor, Jk was
lierer een lerendige kapitein in i»ene koraedie dan een
doode visier. (Harrebomie , I, 3S1 '».) — Een lerende
hond is beter dan een doode leeaw. (Uarrebomct, /, 317'*.;
63 Besser ein stummer Hund als ein toller.
Holl,: Beter stomme honden dan rasende. (Harrebomee,
/. 316.;
64 Besser einen Hund reizen als ein altes Weib.
„Kein Zorn ist furchtbarer als Weiberzom, besonders
wenn noch tu dem Fehler ihres Ueaohlechts das Alter
hinsukommt. Der Hund bellt nur, beisst höchstens;
aber das alte Weib bat aaf ihrer Zunge das Uift der
Verleumdung oder sie bereitet gar das achreckliche
Aqua tofana."
65 Bi da Hund begrünt, begrot er auch. (Ungar.
ttergland.) — Schüier , lll.i^ .
Wie er begrttnt, d. i. beginnt, anfingt, begraut er
auuh; fOr: Jung gewohnt, alt gethan.
66 Bissige Hunde fahren in jeden Stein.
Span.: Los perros de snrita, no teniendo 4 quien anos &
otros se muerden. (Cahier , 3643.;
Ü7 Bissige Hunde haben zerbissene Ohren. — IM-
lenbiTQ . n , 6b : »Sc/ioMel, 1118" ; 5a iirr, 208; Uindüer,
y, «; Simrock. .1027.
Aehnliclt ru>si«ch AltntaHn VI, 391 n. 478. Folgen
der Zänkerei und Schicksal zanksachtiger Menschen.
I>ün.: lld hund haver ar i nase. (Bohn I, 380.; - Onde
hundtf faae rcrne akind. (Prot, dan., ifyA.)
Fn.: Un einen hargnauz a tourjoura les oreiiles dächiröes.
(Lendroy. 397; Bo/,n /, 13; Oaal,V20{ Cahier, 363;
StartcAfd'l. 100 u. 411.;
ffoU.: Bitse honden krijgen hakkelige ooren. — Een twistsoe-
kende houd loopt nieest met geschenrde ooren. (Harre-
bomre, /, 318^
68 Böse Hund bellen von sich selbst — Lehmann.
i»4, 18.
69 l^öse Hund haben zerrissen (zerbissen) fälle. —
Henisok, 461« 48; Petri, II, 49; Sttiler. 208; Simrock, 5027;
Eis f Irin, 3S4; Ktirte, 3008.
l>mm.: Den huod son gieme bider, maa tit lade haar til
•kaden. (Pro9. dan., 312 J
It.: Vnu ringhioso e non fonoso, gnai alla soa pelle.
(Bokn l,.7l} Cahier, 3840; Oaal, 920.;
Lmi.: Canis qui mordet, mordetar. (Oaal. 920.;
70 Böse Hnnde bellen, auch w(>nn man sie nicht
neckt (reist).
JM» - Ba oad hvna g*«r og nden aarsag. (Prov. diin. , Sil.;
tl B0at Honda bewahren das Hans. — mnckier, r, a.
72 Böse Hunde furchten einander.
ffoU.: Twee kwade honden bUten elkander niet. (ffarre-
bomee, I, 322.;
73 Böse Hunde muss man kurz binden.
74 Böse Hunde muss man nicht necken.
BoU.: Kwade honden moet men niet tergen. (ffarrebomif,
/, 321.;
75 Böse Hunde sind gute Wächter, sang ein Bauer
von seiner Frau. — Eisdein , SS2 ; Winckler, IV, M.
76 Böse Hunde spielen mit dem Schwänze.
Holl.: Alle kwade honden speien met den staart. (Harrt-
bomee, I, 315.;
77 Böse Hunde, zahme Schafe. — Spridiwörtergarten,49l»
Strenge, wohl von ägyptischer FrohnvOgtelei su un«
tersoheiden, fahrt an Ordnnng.
78 Bösem Hunde gehört ein Knüppel (Klöppel). —
Kört f. 3005; Braun, I. 153«.
Fr».: A mtfchant chien, court lien. (Körte, 300.'» 3.)
HolL: Ten qnaden honden hoort enen olappel. (Tuna.,
21, 10 u. 2.^, 21; Harrebomee, I, 322.;
Lat. : Non desit baculns ubi vnlt mordere catellns. (Fat'
lertleben, 145.;
79 Bösen Hunden muss man Brot vorwerfen. —
irriger, 136.
80 Bösen Hunden weicht der Wolf aus.
Frz.: A manrais ohien on ne pent montrer ie loup. (Lii-
roux, r, 106.;
81 D' Hund bissid en und nid. (Luzem.j
82 D' Hund und d* Herrn lassen die Thüren offen.
(S. EdeUeute 9.) (Oberötterreich.J
83 Dar löpt ken Hund söwen Jahr dull. — From-
mann, //. 5S5, 91 ; Cald$chmidt» 169.
84 Darumb nagt der Hund ein Bein, weil ers nit
gantz verschlucken kan. — Lehmann, S98, 26
u. 306. 86.
Fr».: Le ohien ronge l'os pour ce qui ne le penit englou-
tlr. ?L*roMX, II, 247.}
Holt.: De hond knaagt aan het been, omdat hij het niet
door kan swelgen. (Harrebomee, I, 316.;
H.: II cane rode Tosbo perchft non lo puo inghiottire.
(PaitagUa, 40, 9.;
85 Das ist ein guter Hund , der einem Wild nach-
jagt. — Lehmann, 397, 4.
86 Das ist ein Hund von Gaul, sagte der Junge,
da ritt er auf der Sau.
87 Das muss ein schlechter Hund sein, der des
Pfeifens nicht werth ist. — Windiier , IV , 36.
88 Dass der Hundt nicht zur Hochzeit kompt, das
macht der Prügel hinter der Thür. — Leh-
mann, 266, 17 u. 728, 29; Eiselein, S26.
89 Dat geer de Hund sin Möm nich, wenn se ök
im Kindelbett läge. (HoUtj
So was Scfaleohtes gtbe selbst der Hund nicht und
wenn die Mutter im Kindbett Uge.
90 Dat is 'n Hund von 'n Pierd, se de Jung un
röd (ritt) up*n Segabuck. — Frommann, II, 5.TS;
Firmenich, l 18, 14; Hoefer, 504.
91 Dat kummt bi de Hün(de) ^r Wüntken mit to
paas \ dat de Kalver starven. (Ottfriee.) — Eieh-
wald. 8«4; Frommann, lU, 4SI, 209; Bueren, 277; Ilau»-
kalenAer, II L
>) Es kommt erwttnaoht, trifft sieh gut.
92 Dat ^8 'n woahren Hund van 'n Pierd, säd* de
Jung, dann red he up*ne Katte (oder Swin).
(Hecklenburg.j — Schiller, III, 6*»; Frommann, II,
538, 175; für Jeeer: Frofnmann, III, 38, 3 ; ontfricsitch
bei Hueren, 3Ö4; Eiehwald. 918; Hoefer, 504.
93 De den Hund tarrt^ möt de Bete (Biss) vörlef
(förlieb) nemen. (Otlfries.^ — Goldachmidi, im;
Frommann, III, 432, 262; Bueren, 117.
>) Tarren = serren, necken, reisen.
94 De fründlichsten Hunnen biten am düllsten.
fVkermark.J
Die Menschen , die sich gegen una so auaserordentlioh
freundlich stellen, sind in der Kegel die gefährlichsten.
95 De grötste Hund mot sek schämen. -- .sr/mm-
hacli, II, 303.
96 De Hungd beisse sich uch em en drech Schank.
97 De Ilün(dc) un de Adellü(de) mäkt ken Dör
(Thiir) achter sick to. Oxlfne».) — Frommann.
ni. 429, 248; Euhirald. H67.
5'i*
823
Hnnd
Hond
824
98 De Hund blifft alltid vor de Stert. COstfru.*.; —
Bueren. 297; Haunkalvndfir . lU : Stürenhwrg , 260*.
99 De Hund, de blafft, bitt (beisst) nich. — Oold-
schmidt. 94; Ituen-n, 337; Euhwald, 866; l'rommann,
III, 429, 347.
In ÜADnover: De Hund, dei bellt, dei bitnich. (Scham'
ba<:h , 52.;
100 De Hund, de een'n bäten hat, doavan mütt'n an
Hoar upbinden. — Schwerin, 4i; Danneil, 207.
101 De Hnnd, de sick Dägs gnabben, krabben sick
Nachts. — Büttover lluhc»tunden , II, 48; Frommann,
II, HG: Schüler, II!, i**.
102 De Hunn\ de am frundlichst'n swänzeln, de
bit'n teerst — Dnnneil, 278.
Dem Schmeichler ist am wenigsten in tränen.
103 De Hunne gat niren up Plan- (oder Vlän-)
schauen. — Schambach, II, 53.
Die Hunde gehen nirgends »nf Pl&ntchohen. £• sind
dies Schübe, ans leinenen nnd andern Lappen znsam-
mengenftbt, in denen man sehr leise auftritt. Nach
Schambach geht der Sinn dahin, dass der Anspmeh»-
ToUe und DnTersch&mte nicht auf weichen Socken geht,
d. h. nicht artig nnd bescheiden auftritt.
104 De irscht Hangd miss em än't Wasser schmeisse,
sonst wärde se rosendig. (Siebenhurg.-$äclu.j —
Schuster, 138 ^
105 De irscht Hangd schmeisst em an de Bach. fSie-
benbürg.-sächg.J — Schwter, 138*.
Schlüter bemerkt hierbei : Die von J. Grimm (Deutsche
Jlythologie, S. 46^ in Zweifel gesogenen Hundeopfer
sind durch dieses Sprichwort, das in seiner Beweiskraft
auch durch andere Quellen unterstatzt wird, minde-
stens für Wassergötter als beseugt ansosehen, snmal
wenn Nr. 105, das mehr Gebot des Aberglaubens als
Sprichwort ist, nicht ausser Acht gelassen wird; denn
es ist wirklich eine abergllubische Sitta , die Erstlinge
einer Httndin ins Wasser sa werfen. Den WassergOt-
tem wurden sie geopfert, die sieb sonst rächten, indem
sie, wie Nr. 104 sagt, die Terweigerten Opfer wttthend
( wasserscheu ) machten. Denn die Nixe sind tflekisch
und grimmig (grasn&kisch) wie das Element, dem sie
angehören. Wassergott und Wasserscheu in Baaiehnng
SU bringen, lag nahe. N&her ist Schütter in seinen
ilifth^ntrimm^m in dem Abschnitt von den EUriitchen
nesen , worauf er verweist , auf diese Sache eingegangen.
Die Irokesen verbrennen bei ihrer Neujahrsfeier einen
Hnnd. Der Geist des Hundes wird als Bote snm gros«
sen Geiste hinangesandt, ihn ihrer fortgesetsten Treue
XU versichern. Der Hund, der treue Begleiter des
Indianers auf der Jagd, ist das Sinnbild der Treue.
(Vgl. Neujahrifeier der Jroketen in der Deutschen Schneit-
poat, Neuyork vom "19. Juni 1851.) Als der Inka Pa-
chacutec die Indianer von Xauxa und Huanca, dem
jetzigen Thale von Huancaya und Jauja, besiegte und
gewaltsam xum Sonnendienste bekehrte, fand er gött-
liche Verehrung der Hunde unter ihnen. Die Priester
bliesen auf skelettirten HundskOpfen. Anch wurde die
Hundsgottheit tou den Gläubigen in Substanz verehrt.
In den peruanischen Grabm&lem der Ältesten Epoche
findet man bisweilen Hundeschftdel, ja Mumien von
ganzen Hunden. Bei den Mondfinsternissen spielten
die peruanischen Hunde eine eigene Rolle; sie wurden
so lange geschlagen, bis die Verfinsterung vorttbcr war.
Bei den Eingeborenen von Nordamerika in den Rock-
Mountsins wird den zu bewirthenden Fremden als Eh-
renmahl gekochtes Hnndetleisch vorgesetzt.
106 De mit Hünn' to Bede geit, steit mit Flöhe up.
— FAchteald, 837.
107 De 'n Hund hangen will, find't ok sacht'n
Strick. (Ostfries.) — Frommann, VI, 142, 353; Bue-
ren, 309; HauMkalender , III.
108 De 'n Hund smiten (slan) will, finn't 6k wol
'n Sten ( Knüppel ) (Mecklenburg.) — Bueren , 309 ;
FAchwald. 870; Schiller, ///, 4**; fSr Rastede: Firmenich,
II, 29, 125; Goldschmidt, 158; Frommann, fr, 142, 353.
109 De ollen Hunne sünd quäd tö bannigen. —
Schiller, iH, 4*.
Auch wol mit dem Zusatz: „Wat darin begrist, be-
grapt darin." (Büttover Huhettunden , XX, 31.;
110 De över de Hund kummt, kummt 6k över de
Start. — Sf«r«i6ttry,260*.
111 De sick vor een Hund verhüert, mot Knaken
Treten. (Ottfries.) — Frotnmann, lY , 14J, 831; Bue-
ren, 247; Eichwald, 869; UauOtalender , IL
112 Dei Hund, dei bett, dei leicht vergett ; awerscht
dei Hund, dei ward gebete, verr dem öss
schwer tau vergete. — Frischbier, S46; Friteh-
bier', ITJI; Seuc Preiuf. ProeinzialM., 184«, I, 14; Sim-
Tock , 5059*.
Der Hund, welcher beisit, vergisst leicht; dem Hnnd
aber, der gebissen wird, ist Vergessen schwer.
113 Dem bellenden Hund verehr ein brot, so hat
man vor seinem Zorn kein not. — Prtri, 1/, 73;
llenisch , 275 , 9.
114 Dem bösen Hunde wächst der Schwanz.
In dem Sinne: Je Arger Schalk, je besser Glflck.
Fr:,: A maovais chien la qneue lui vient. (Krittinger , 14l''.>
115 Dem einen Hund isCs leid, wenn der andere
in die Küche geit — Körte. 3022.
116 Dem guten Hunde ein guter Knochen.
Frt,: A bon chien bon us. (Ltroux, I, \<A)
117 Dem Hund die Wurst vertrawen ist Torheit. —
Petri, II, 74.
118 Dem Hunde das Bein abjagen, ist büs.
119 Dem Hunde, der Asche leckt, vertraue kein
Mehl! — mnckler, IV, 84.
Menschen, die eine Neigung sur Nasch- oder Iieckcr-
bafkigkeit haben, ist nicht gut, etwas ananvartraacn.
lt.: AI ean, che lecea lo spiedo, non gll fidar rarrosto.
(tasxaylia, 42, 15.;
120 Dem Hunde, der dich anbelt, wirff ein Stack
brodt dar, so schweigt er. — Ldtmann. S97, 10.
121 Dem Hunde ist der Schwanz gewachsen, dass
er damit wedele.
Aus der Schwanxpredigt des Wiesenpaters au
ring in Baiem, die er Ober den Text hielt: Johas
soll er beissen. Er legte darin den Bauern ans
sich itatt der Schimpfwörter immer diejenigen Naasa
sa geben , welche ein jeder in der Taufe erhalten habs.
Namentlich sollten sie einander nicht „Seliwaas**
schimpfen. „Der Schwanz**, sagte er, „istswaraa
rechten Orte eine rechte Sache. Denn wanam ist ge-
wachsen dem Hnnd sein Schwanserl? Dem Hand seia
Schwans ist gewachsen, damit er damit wedle loA
wackle, dass ihm nit fahren die Mucken ins Lock.
Und seht, wir Geistlichen sind erst die wahren 8flhwaa-
xerl; wir rnttssen wedeln und wackeln, dunit nit fahrsa
ins Loch der Höllen die Seelen der glilubigen Christca.
Also sollt ihr Ober die Schwans nit spotten und sis
nit brauchen gegeneinander sum Schimpf. Dalier ersteu
soUt ihr den Nächsten nit beissen Biberschwans, dss
selge ich im ersten Theil. Zweitens sollt ihr den Nieh-
sten nit heissen Katxenschwans, das zeige ich im swci*
ten Theil. Und drittens sollt ihr den N&chsten nit beis-
sen Sanschwans und das zeige ich im dritten AeiL
(äloatfrnpieffet, 83, 3.^
122 Dem Hunde ist ein Knochen lieber als ein Edel-
stein.
Jjän.: Hunden holder meere af been end af edelsteca.
(Fror. dan.. 58.;
123 Den alten Hund ist schwer Bellen lehren. —
Körte, 3223; Br,iun, I. 1543.
üng.: TL6%ö as agg ebet t4nsra tanitani. (Goal, 996.J
124 Den gebisseneu Hund beissen alle Hunde.
Port.: A cio mordido todos o mordem. (Bokn I. 283.J
125 Den Hund der Beugel bendig macht, zucht-
ruth der Jugend legt den pracht. — Crafsr.
III, 75; Lehmann, II, 77, 49; Petri, II, 78.
126 Den Hund schätzt man nicht nach den Haaren,
sondern nach den Zähnen.
127 Den Hund schickt mau nicht nach Bratwürsten.
— Simrock, 5025.
128 Den Hund schlägt man, und den Herrn meint man.
Die Chinesen: Wer den Hund schlagt, soll an des
Herrn denken.
Böhm.: Boj se Mkn, kdy psa bijf. (äelakoosky, ».)
Lat.: Coram leone canis castigatur. (CeUüuMskf, W.)
Poln.: Boj si« lewku, gdj psa bij«. — Odjr pieska bjj^
lewek niech si^ boji. (Öetakovsky , 96.)
129 Den Hunden ist böse zu betten, sie bezahlen
ihre Kammerdiener mit Flöhen.
130 Den Hunden schadet es nicht, wenn man sie
wie Vieh behandelt.
131 Den kleinsten Hunden hängt man die groasten
Knittel an.
„Man spricht: dem aUerkleinsten Hnnd
die grossen Knittel an; and ölten Haboi
den am allerw ehesten getluui.**
132 Der alte Hund ofit selbst venohiildi«
jhn länger nicht ^;eduldL — Ltkmm
133 Der beste Hund verkert saweiloi cl»
134 Der böseste Hund bekommt doi bertt
SolL: De kwaadsto hoad kffjgt *% k«st9 Witt/«i I
hond heeflTtd^ds gaan. (Mmtrrhomn, /. 31«.)
825
Hund
Hand
826
135 Der hoste Hond krijt dät zeressenete Fell. r5t>-
gnt.) — Firmenich, I, 519, l.
136 Der dem hund nit weret, der hetzt jn. — Franck,
I, 159*: Ukmann, B, 61, 93.
137 Der den Hund hetzt, bekommt nicht immer den
Hasen.
Die Rassen: Diesem gehört der Hand, jenem die
Jagd, der dritte aber schiesst den Hasen. (Altmann
VI, 478.;
138 Der erste Hund fängt den Hasen.
139 Der fei^^e Hund bellt wol, aber er beisst nicht.
140 Der feigste (furchtsamste) Hund belfert am
meisten.
tat.: Canes timJdl Tehementias latrant. (Fateliut, 39.;
141 Der frembd hund anfesselt, gewint nicht, dann
den strick. — Frondk, //,€*; Gruter. 1 , 82.
142 Der fremde Hund anfEeucht, verdient keinen
Dank.
Lat.! Canem alens ezteram praeter linam nihil habet.
(Seybold, 64.;
143 Der gebrannte Hund furchtet die Küche.
144 Der gute Hund bekommt nicht stets den besten
Knochen.
/>«.: Bon OS n*<oheoit ga^re k bon ehien. (Cakier, 375.;
145 Der Hangd g&nt seligen Brider en gäde Bässe
" net — (Siebenbürg.-9dch$.J — Schlüter, 144.
146 Der Hangd rieht de Broten. fSiebenbürg.^söcht.J —
Sdiutter, 13:».
147 Der Hangt schirlt sich vun de Schliejen. CSie-
benbürg.-$dch».J — Sihu»ttr, 186.
148 Der Heangd billt: harn, ham! und dinkt derbä,
e hat en Mäck (Miick) gefuigen. C''^chü*tbtirg.j
— Firmenich, Ul, 435, 27; Schwter , 137.
149 Der hinkende Hund kommt nach.
Botl.: De hinkende hond komt gemeenlijk aehteraan.
(Uarrebomi« , I, 316.)
150 Der Hund beim Topf schlägt sich leicht auf
den Kopf.
Von denen , die in ihr eigenes Verderben rennen , weil
der, welcher einen Hund tödten will, ihn dureh vor-
gehaltene Speise anlockt.
151 Der Hund beisset vergebens in den stein, da-
mit er geworffen wird. — llenitch, 266, 54.
Lat.: Canis saeaiens in lapidem. (Oenuck, 36«, 55.;
152 Der Hund beisst den Stein, aber nicht den, der
ihn warf.
UoU.: De hond bijt den steen, en niet, die hem werpt.
(Harrtbomt^,, I, 316.;
Lat.: Canis saeviens in lapidem. (Stifbold, 66.;
153 Per Hund beisst nicht in jedes Fell.
Dan.: Hnnde sie Tel hris skind de skulle rive i. (Prep,
dan. , 313.)
154 Der Hund beist (seinen Herrn) vors (Tisch-)
Brot. — Pelri, 11. 93; KruterJII, 70; Ueni$ch , 266, 61.
D:e Welt lohnt nit Undank. A. Schopenhauer, den
anf seinen einsamen Spasiergftngen stets sein Pndel
begleitete, schrieb im Jahre 1845 den Hunden su Eh-
ren folgendes Distichon: „Wundem darf es mich nicht,
dass manche die Hunde Tcrleumden ; denn es beschämet
zu oft leider den Menschen der Hund."
156 Der Hund bekommt nicht stets (oder: so lange),
wenn (als) er mit dem Schwänze wedelt.
Mhd.: Den hunt wirt kaom halp gewert, was er mit sei-
nem schwane begert. (Fattnaehttpiele , 538, 19.;
156 Der Hund bellet desto mehr vor seines Herrn
Thür. — Petri, II, 93.
157 Der Hund bellt, aber der Wolf geht seinen Gang.
158 Der Hund bellt den Mond an, aber der Mond
scheint fort.
Die THrken: Der Hund bellt und die Karawane geht
▼orftbOT. fCahiery 3571.) Der Hase Ist auf den Berg
bflse, aber der Berg trftgt^s ihm nicht nach. (CaAier, S«S5.)
Böhm,: P«a itekA, ale misfc nenrni. — Pes MkA, a p4n
(krAl) Jede. (Celak«9$kp, 91.;
Mm,: Hunden g^er og ad maaaen. (Pmm.^dan., 313.;
i>rtib.-Pie< SMBeka, a dwoxMainJedide. (C^kJwttg , 91.)
159 Der Hund bellt den Pottwagen an, der ruhig
weiter ftlut.
JtaM.' lfm hjMM, • irift«r nee«. — WAIn« aobacl 1 Ba
konoda brMhaty. (Wunkmh I.VHk)
IfO 0er Hund btUt gecren den Sonnengoheixi, und
.. düBiwoh lolidiit die Sonne rcio.
4Ml«f ]Nt biUM SA iniM, • eonce swHir«. (WurahmA
161 Der Hund bellt Narren und Weise an.
Aehnlich rassisch Altmann VI, 474.
162 Der Hund bellt nicht fürs Haus, er bellt sei-
netwegen.
Bühm. : NeitikA pes pro tcs , ale pro sehe. (Cetaiovtky , 57.;
163 Der Hund bellt nicht in seinem Hause. — Dwck-
hardt, 568.
164 Der Hund bellt schlecht, wenn er aus Furcht
bellt.
165 Der Hund bellt vor der eigenen Thür.
Ein hebräisches Sprichwort, um vor vielem Reden
au fremden Orten su warnen, sagt: Der Hond kann
sieben Jahre an einem fremden Orte sein, ohne einmal
EU bellen.
166 Der Hund benagt das Bein, weil er ^s nicht
verschlingen kann. — M'inckler. XX, 57.
167 Der Hund bezahlt mit der Haut.
168 Der Hund bleibt ein Hund, wenn man ihm
auch den Schwanz abhaut.
ffoU.: AI snUdt men den hond den sUart af, altijd blijft
hij een hond. (Harrebomre, I, 316.;
It.: Taglia la ooda al cane, e riman cane. (Gaal, 116.;
169 Der Hund bleibt treu, schlägt der Herr ihm
auch ein Bein entzwei.
Poln.: Bji swemu psu i noge ucisl, przecie sa toba
pöjdcie. (Wurtbaeh I, 2lW, 98.; ^
170 Der Hund darff für die Schuh nit sorgen. —
K'aidM. //. 31, 232; PelH, II, 93.
171 Der Hund, den ich aufgeluttert, beisst mich in
die Beine.
Frt.: Tel le chien nourrist qui puis menge la conrroye de
son Buulier. (Leruux , I, 109.)
172 Der Hund, der an der Krippe liegt, neidet den
Ochsen, der das Heu fressen will.
173 Der Hund, der auf dem Heu liegt, frisst es
selbst nicht und lässt es auch keinem andern.
Aehnlich russisch Altmann V, 70.
Frz.: II est comme le chien du jardinier, qui ne mange
pas de ohon et n>n veut pas laisser mauger aux autres.
(Lendroy, 411.;
174 Der Hund, der den Hasen ausspürt, ist so gut
als der. so ihn fängt. — Simrorft, 4987; Bra»m,
I, 1550; Körlf, 3026.
175 Der Hund, der den Knochen verdient, kriegt
ihn nicht
176 Der Hund, der einen beisst, leckt ihn wieder,
bis er heil ist.
177 Der Hund, der mich abends beisst, muss mich
morgens wieder lecken. — F. Schmidt, Bilder aw
dem Volksleben (Berlin 1848;. S. 61.
Wer abends gesoffen, soll morgens wieder saufen.
(S. Hundshaar.)
178 Der Hund, der mich gebissen, mag mich auch
wieder heilen.
So sagen die, welche die Folgen eines Bausches
durch einen «weiten Bausch heilen su meinen rnftssen.
(8. Hundshaar.)
SolL: Die Tan den hond gebeten is moet van het xelfe
_ haar daarop leggen. (Harrebomie, /, 316.;
179 Der Hund, der nicht getroffen ist, schreit nicht.
— KMe, 3019.
180 Der hund, ders hasen inngeweyd fnst, derselb
hernach gut weydisch ist. — Eyering, I, 93.
181 Der Hund des Gärtners frisst keinen Kohl (Salat),
er will aber auch nicht, dass andere ihn essen
(oder: und will doch die beissen, die ihn ab-
brechen). — Winckler, vi, \i.
Fra. : II est comme le chien du Jardinier qui no mange
point de ohonz , et n'en laisse point manger aux autres.
(Kritzinger, 141»; Startehedel , 102.)
Boll.: Des hoveniera hond eet geene koolen, en hij wll
niet, dat anderen daarvan eten. fHarrebomee, /, 316.)
n.: II «ene dell* ortolano non mangia la lattuga, n6 vuoi
che altri la mangi. (Oaal, 303; Bohn I. IG.)
Fort.: Cao de palheiro oem come, nem deseia comer. — .
O perro de hortelio nso come as versas , nem a outrem
as deseia comer. (Bohn I, 371 u. 289.;
Span.: El perro del hortelano, que ni come las berzas,
ni las deja coner. (Cahier, 3640; Huhn /, 219.;
182 Der Hund ehr Fleisch den Leder frist, der Saw
nicht viel vmbB baden ist. — Petri, U, 93.
188 Der Hund erzürnt sich nicht, wenn mnn ihn
mit einem Knochen wirft.
,.^.
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Hund
Hund
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184 Der Hund eylet, drumb wirffb er bliiidt jungen.
— Lehmann, 161, 5.
185 Der Hund fängt den Hasen', und der Jäger be-
kommt den Dank (das Schussgeld).
Ukfi.: Man apriobet: den hMen Tienc der man, so h&t
cz lihte d«r hunt get&n. (Wffinchfr Oast.) (ZinyetU,6i.)
186 Der Hund frisst dem Esel keine Disteln weg.
HoH.: Wat den hond paat, dat past den ezel niet. (Harre
bomit, I, 323.;
187 Der Hund frisst Gras, wenn er sich den Magen
verdorben hat.
Fra.: Le chion royonB du fin mAtin ceroher l'erbe contre
Tenin. (Leroux, I, S35.J
188 Der Hund frisst nicht alle Kräuter, an die er
riecht.
*Einen ühnlichen botanischen Instinct wio die Hunde
baben aach viele Völker, die , wenn sie die zahlreichen
Becepte ihrer politischen Aente wirklich gebraaehten,
schon ausgerottet wttroa. Olaoklioherweise sohiokt man
sie aber nur in die Apotheke, ohne die Arsnel einzu-
nehmen.
189 Der Hund frisst sein Gcspienes wieder. — Spr-
Sal. 26. 11. 8 Petr. S. 33; Schulte. 93; Zaujuer, 130;
ItUiun . /. 1546.
Alte Sünden wiederholentlich begehen; aber auch:
das Geredete keck wegleugnen.
Dan. : Hunde vender sig til siu spye og som til sin B^le.
(Prov. dan., 312.J
Fr3.: Lo chien rehume oe qni'I a Tomi. (Botill, II, 6S;
Leroux, I, löS.J
Hotl. : De hond keert tot lijn uitbraaksel terug. (Harre-
bom^e, I, 316.;
Lat.: Buum canis Tomitum resorbet. (ßoHU, II, 63.)
190 Der Hund frisst selten Braten, er hab' ihn denn
gestohlen.
191 Der Hund frisst wider, was er aussgespeiet hat.
— Petri, II, 93; Henuch. 12U, 36.
Lot.: Canis ad proprium Tomltum. (HeHitch, 1313, 37.)
192 Der Hund furcht sich vor dem Knüttel. — Oec.
rur. . 476.
193 Der Hund gehört untern Tisch und das Weib
dazu.
Ein sprichwortlicher Hebers , der durch verschiedene
Betonung doppelsinnig ist. ]>er richtige Sinn fordert,
dass der Ton auf unter und dasu gelegt werde: Der
Hund gehört unter den Tisch und das Weib zum
Tische.
194 Der Hund ginge bei keinem Kruge vorbei, wenn
er (f eld hätte. — FrUchbier \ 1729.
195 Der Hund hat den Braten genascht und der
Küchenjunge kriegt die Prügel.
Aehulicb russisch AUmann VI, 445.
196 Der Hund hat die Katze so gern, wie der Bauer
den Herrn.
197 Der Hund hat viel Läger und Beiläger. — Eise-
lein. 326.
J.at.: Compluria masculi canis cubilia. (Eitetein, 326.;
198 Der Hund hat wol vier Beine, aber er läuft
nicht auf vier Wegen.
Sinn: Man kann nicht überall sugleich sein, nicht
alles auf einmal thun, niemand kann swei Herren dienen.
199 Der Hund hat Zähne, wenn er auch nicht bellt.
*200 Der Hund heilt seinen Schaden mit Lecken. —
Kiselein , 326.
•201 Der Hnnd heult, wenn er sich die Schnauze
verbrennt.
•202 Der Hund hinket, wenn er will.
Wer nicht will, kann leicht eine Entschuldigung
finden.
//.; 11 canc xoppica quando vuole. (Pattaglia, 42, 19.;
203 Der Hund höH bald zu klaffen auf, setzt man
ruhig weiter seinen Lauf.
*2(U Der Hund in der Garküche erhungert nicht.
205 Der Hund ist am Schwänze und der Schwanz
am Hunde.
Wenn ein paar Mensehen in derselben Sache bethei-
ligt sind.
206 Der Hund ist am stärksten im eigenen Stalle.
207 ])er Hund ist dem Fleische hold, er nimmt
lieber Knochen als Gold.
Mhd.: F.im hunde lieber ist einbein. denn ein pfunt, das
plitnbe mir. (fhmer.) — Eins rindes Schenkel naeoe ein
itunt fUr rote« (foldes t&seut pfunt. (FrcidaHl,) (ZiH»
U^rlr, 71.;
208 Der Hund ist ein getrew thier, iedoch ist er
lieber bey dem, der jhm ein stuck Brodt gibt,
als der jhn schlägt. — Ukmann, as, 2».
209 Der Hund ist ein gutes Thier, eh* er beisst,
bellt er vor. — Sutor, 334.
210 Der Hund ist ein Löwe in seinem Hause.
//..- Ogni cane i leone a casa an*, (ßohn I, IIS.;
Lat. : Canis domi ferooissimus. (Seybold , 65. ;
211 Der band ist freydig auff seinem mist. — Franck,
i, 84^ ; n, 14^; Egeuolff. S4l''; Petri, 11, 93; Gnder,
I, li: Henüch , 332, 31 ; BUtm, 393 ; Körte, 3014.
213 Der Hund ist keck im eigenen Hause. (S. Hahn ts
u. 29.) — Eiselein, 128.
MAd.: Manec hunt vil wol gebftret, der doch der Uute vi«
ret. (Irndank.) (ZingerU, 73.;
Böhm.: Ksiidf psfk na sr^m dvofe smeleji stttkA. (ÖHo'
k09»ky , n^.)
Dm.: Hund er hiemme rügest. — Hund diervest for sin
egen d^r. (Prov. dan., 310.;
Frx. : Le oharbonnier est maltre ohez soL (Lendrog , 321./
— Tont chien est liun en sa maison. (Gaal, 843.;
It.: Ogni owie b lione a casa sua. (üaat, 843.;
Lat.: Aedibus in propriis esnis est mordador omnls.
(Qaal, 843.; — Cauis est andax juxta proprias aedes.
(EiaeUin, ijS.)
213 Der Hund ist kurz ohne Schwanz, mit dem
Schwänze war' er länger. (LH.J
214 Der Hund ist nicht schuld, dass die Schaf und
Kälber sterben.
Dan. : Det staaer ei til hund naar höre skal dßo. (Proe.
dan. 301.;
215 Der Hund ist stoltz for seinem eygen hole. —
Latendorf 11, 44; l\ftri . 11, 93; Henitck, 839, 23.
Lat. : Est audax amen proprium canis ante foramea. fHe-
nUch , 829 , 22.;
216 Der Hund ist tapfer (stark) auf seinem Mist. —
Simrock, 5033; Araun, 1. 1544.
Frt.: Chien sur son furnier est hardy. (Leroux, l, ICC;
Bohn 1, 13.;
Lat.: In foribus propriis canis est audacior omnis. (Munt,
Anteiyer, VII, bOi; Zinf/trU, 73.)
217 Der Hund jagt übel, den man am Halsbande
zur Jagd schleppen muss.
218 Der Hund kann keine Secke tragen, der Esel
kann nicht Hasen jagen. — Watdis, l, 13.
219 Der Hund kann noch vor Tagesanbrudi sieben
Junge zur Welt bringen. (Surinam.;
In kurser Zeit kann tioh vieles ändern.
220 Der Hund kaut keine Orangenzweige und hat
doch weisse Zähne.
Um KU sagen: Wem das Glaok wohl will, dem fällt
alles ohne Mühe zu. Die Keger in Surinam kauen ihrer
Zähne wegen dergleichen Zweige.
221 Der Hund kennt den wohl, der ihm einen
guten Bissen (Knochen) gibt.
Fr».: Le chien connatt ceux qui lui fönt du bien. (Krittin-
»er, 1.19".;
222 Der hund kent sein beyn (seinen Knochen) wol.
— Fianck, /, 84*'; Egenoiff. 344*; Gnder , /, 14; Pein,
II, 9S: Uenisch, 262, 67; Ülum, 384; Körte, 3018; Sim-
rock , 5039.
£s ist nicht anzunehmen, dass er seine für einekttnf-
tige Mahlteit aufgesparten Knochen nicht wieder finde»
sollte. So denkt der Mensch in den Tagen der Noth
an den frUher gesammelten Nothpfennig.
223 Der Hund knurrt, wenn er einen harten Kno-
chen klaubt.
Frz.: Si Tos est dure le chien est ennoyeux. (Leroux,
1, m.)
224 Der Hund knurrt, wenn man ihm den Knochen
nehmen will.
Frz. : Le chien se deffend quand ob Iny oste nn os. (Le-
ruux, I, lOtJ.;
225 Der Hund knurrt, wenn man ihm den Knochen
nehmen will, auch wenn er ihn nicht {hast.
Dort (224) Vertheidigung des £igenthttms, hi«r(3SS)
ide
Bild des Neides, der andern auch da« nicht
was ihm selbst nichts natst.
Ruth.: Pes na kosty leiyt, sam ne Jisf i dmhom« b« darf*
(Wurtbach I, 209.;
226 Dur Hund knurrt, wenn man ihn tritt.
227 Der Hund kommt nicht mehr in die Eüdi«, wo
man ihn einmal verbrüht hat. — ftrAniolnc tm>
80 klug sind wir Mensohen niobt.
228 Der Hund kommt nicht mehr nnterdoil
an den man ihn einmal gehängt bl^
839
Hund
Hand
880
399 Der Hond koinpt nicht bald wieder dahin, da
er einmal geschlagen ist. — Heniaeh . 845 , 56 ; Petri,
II, n.
230 Der Hund lässt das Bellen nicht. — Airömia-
kon , 517.
Denaelben Gedanken drückt daa Sprichwort in ver-
■ohiedenen Formen ans: Der Dieb lieat dai Stehlen
nicht. Der Daohs Iftsit das Graben nicht.) Der Geiaige
llBSt daa Scharren nicht. Die Sau Iftast das WOhlen
nicht. Daa Kalb l&aat das Blöken nicht. Der Flacher
Iftaat das Schwören nicht. Der SchUmmer Iftsat daa
Saufen nicht.
931 Der Hund l&sst ungern von geschmiertem Leder.
232 Der Hund läuft dem Steine nach und lässt den
gehen, der ihn geworfen hat.
„Der Uandt dem geworfhien Stein nachgeht, Terleast
den, dem geworffen hat." (Wedditt S|S.)
233 Der Hund läuft seinem Herrn nach, wenn er
ihn auch mishandelt.
„Ein frommer Mann , der stets einen Hund mit sich
laaffen hatte, ward gefragt, wamm er den Hand ateta
bey aich hfttta. Der gab die antwort: Dieweil der Mea-
acben vntreu ao gross sey, freue er sich, daas er doch
noch ein tren Thier Tmb sich habe.** (Zinkgref, I, 290.J
Böhm.: By ty STfota psa nohu afal, on aa tebon pobihne.
(delako9tky, 50.;
234 Der Hund leckt die Wunde, die er 'gebissen.
Wenn Jemand das ragefagte Uebel gut sa machen
sacht.
BoU.: De houd likt de wond. (Harrtbomit , /, ai6.;
235 Der Hund legt die Pfote wol auf die Bank, er
behält sie aber nicht oben.
Böhm.: NeTytrri paf noha na lavici, masl4saa pod lavioi.
(Öelakovsky, Mi.)
Potn.: Niewytrwa psia noga na {awie, masi byc pod law^.
(ÖtlakoMky, 152.;
236 Der Hund liegt auf dem Knochen ; er frisst ihn
selber nicht und lässt ihn von keinem andern
fressen. (Ruih.)
237 Der Hund liegt in der Krippen, weil der Low
vnd Bär vmb die Geyss streiten. — Grutcr,
in, 79; Lehmann, 11, 97 . 88.
238 Der Hund liegt überall an der Kette.
So angenehm manches Verhlltniss von der Ferne aaa
erscheint, wenn man ea näher betrachtet, ao hat «a
auch seine Schatttnaeite.
239 Der Hund macht sich oft umsonst müde Beine.
Da».: Hunden derfor bliver snart ganunel, for han I^ber
•aa mangen et rildt l0b. (Fron, dan., 318.;
240 Der Hund mag Geld scheissen, sagte der Bauer,
als der Knecht mehr Lohn verlangte.
241 Der Hund merkt sich wohl, wer ihm einen Bis-
sen gibt.
BoU. : De hond onthoudt wel, wie hem goed doet. (Harre-
bomit, I, 316.;
242 Der Hund murret, eh* er beisset. — Sutor. u.
243 Der Hund murret, wenn man jhn bey den Oh-
ren zupfit. — Lehmann, 924, 8.
244 Der Hund muss sehr elend sein, der nicht nach
Fleisch schnappt.
It, : Ad ogni tristo oane place la came. (Paataglia , 385 , 6.;
245 Der Hund nagt die Beine, die er weder be-
zwingen noch verschb'ngen kann.
246 Der Hund Reuel beistt die Leute oft
Von der Nachreue.
247 Der Hund säuft nur so lange, als ihn dürstet
248 Der Hund scheisst immer auf den hohen Stein.
— FTÜtMfxer*, 1711.
Gatgestellte , reiche Leute haben rorsugawelae Olflck.
Wer hat , dem wird gegeben.
249 Der Hund scheisst mehr als die NachtigalL (^ür-
Hngen,)
250 Der Hund schläft, wenn er will, und friatt,
wenn er was hat.
Svkm.f Pes api kdy chM, ale n«if k4j chee. CCai*-
kootkg. 135.;
251 Der Hund toUägt keine Bratwurst ans.
252 Der Hmid gchlingt wieder, was er ^^espien.
163 Der Hund schnappt aach wol nach einer Flieffe.
M^IL: Ben hoad umM muur •vut vllag. (BmrrH^M,
IM Dar Hund ■dkucppi 9hm nach dem Fleiioli «Is
255 Der Hund sieht ja den Bischof an.
Warum sollte der Niedere nicht Zutritt zum Höhern
haben, der Geringere mit dam Vornehmem sprechen
dürfen.
Fr»,: Un ohien regarde bien un irdque. (Startchedel , 100.;
256 Der Hund, so der Kuchen gewohnt ist, ist böss
wieder herauss zu bringen. — Petri, II, vi :
Uenisch . 1607 . 47.
267 Der Hund stirbt nicht von einem Floh- oder
Fliegenstich.
Pvln. : Nie ssokoda psa, kiedy go muchy ir%. (Lompa , 22.;
258 Der Hund tanzt ums Geld.
259 Der Hund trinkt Wasser : schlapp , schlapp ; für
sich, ja für sich.
Die Neger Surinams, um zu sagen, dass jeder sich
selbst der Nftcbste ist.
260 Der Hund waiss (kennt) seins Herren willen wol.
— A^ricola, II, 153; Egenolff. 85**; Pelri, //, 93; £mc-
lein, i'27: Hlum, 391; Simrock, 50U.
Er ist auf die Stimme und den Wink seines Gebieters
abgerichtet.
Sthd.: Man spricht: bunt weisz heren willen wol. (Mor$i-
keim,) (Zingerle, 197.;
261 Der Hund wedelt mit dem Schwänze nicht vor
dir, sondern vorm Brote. — WincUer, XX, 55.
Fr$.: Le ohien remue la queufl, non paa ponr toi, mala
poar 1« pain. (XHtsingetf 141 3.;
Jt.: Mnove la coda ü cane, non per te, ma per il pane.
(Sohn I, 110.;
Port,: Bole com o rabo o cio, nie por ti, aenio pelo pio.
(Bokn l, 269.;
Span.: Menea a cola el oan, no por tf, aino por el pan.
(Bvkn /. 232.;
262 Der Hund wedelt mit dem Schwänze, wenn man
ihm einen Bissen gibt.
Er bezeigt aich dankbar.
Böhm.: I pes pomnf, kdo ho krmf. — I pea pamatuje, kdo
mu dobrotuje. (Öelakotskg, 50.;
263 Der Hund wedelt nicht umsonst mit dem
Schwänze.
8pa:: Menea la coda el can, no por tf, aino por el pan.
(L'ahier, 3275.)
264 Der Hund wedelt so lange mit dem Schwänze,
als er den Knochen sieht.
Die Russen : Hftltst du dem Hunde den Knochen vor,
dann betet er dich mit Wedeln an ; hat er den Knochen
▼erschlungen, dann bellt er Flüche hinter dir her.
(AUmann VI, 447.;
265 Der Hund wehrt sich, wann man jhm will das
bein iiemen. — Lehmann. 896, 20 u. 894.6.
,',Der Hund, dem man sein Stück Flelach wegnehmen
will, wehrt aioh mit seinem lieben um den Besits des-
selben, wenn dieser auch ein TöUig unrechtmässiger
ist, und er ea eben erst aus der Kttche eines andern
gestohlen hat." (Vogt, Thierataate.n , 191.; Dadurch
unterscheidet er sich wesentlich vom Menschen, .der
sich seine angeborenen Bechte rauben l&sst, ohne sich
in wehren.
266 Der Hund weiss am besten, wo er das Fleisch
gestohlen hat.
Böhm.: VI pes, Ü s4dIo anidl. (Celako9iky, 372.;
Poln,: Kto Jada flaki (drStky, drnbky) möwi, i% kaldy
taki. (Öaako9$kg,2n2.)
267 Der Hund, welcher den Knochen verdient, be-
kommt ihn nicht.
268 Der Hund, welcher die Trüffeln sucht, darf sie
nicht fressen. — SfriAwörtergarten , 13.
Der Mensch soll nicht nar dann etwaa Gutea thun,
wenn er weia«, waa ihm dafftr wird.
269 Der Hund, welcher in der Küche liegt, wird
nicht verhungern.
270 Der Hund , welcher sich zu den Wulfen gesellt,
kann leicht mit ihnen erschlagen werden.
271 Der Hund, welcher unten liegt, wird von allen
gebissen.
Däm.: Naar banden ligger ander, bido hem alle. (Prov-
dam., 818.;
BoU,: All« honden biJtoD den hond , die onder ligt. (Barre'
bomie, I, 315.;
272 Der Hund wendet sich zum eigenen Gespei. —
Ki$tlein , 329.
tMt. : Cania reversus ad vomitum. (Eintlein , 329.;
273 Der Hund will von der Schwarte nicht.
831
Hund
Hund
832
274 Der Hund wird (dadurch) nicht ledig, ob er
BchüD in die Ketten beisst. — Lehmann, II, 82, 54;
Eiitelein . 327 ; Simrock , 4097 ; Itraun , 1 , 1533.
Kin Uebel wird durcb Murreu nicht geringer, noch
weniger abgewandt.
bän.: Hundeil bliver ei Ihb, om han end bider i Innken.
(Bohn 1. 37i>.;
275 Der Hund wird oft geschlan, auch wenn er
nicht ins Uaus gethau.
Mhd.: Der hnnt wirt zuwilen geBchl4n amb daz der lebe
hat get&n. (iforolj.) (Zinijerle, 7ö.)
276 Der Hunde Bellen hindert niemand. — Körte, 2998.
277 Der Hunde Bellen jagt das Schwein aus dem
Walde. — hörte , 2999.
273 Der Hunde Bellen macht'ä nicht, dass die Pferde
hinken.
279 Der Hunde Gebete reichen nicht bis in den
Himmel. — Winckler. XIX. 29.
280 Der Hundt bellt doch, ob man jhm schon den
Schwantz absehneid. — Lehmann, ioi,e4.
Was im Wesen eines Dinges begründet ist, dem wird
durch äasserc Abänderungen nicht abgeholfen.
281 Der Hundt schnappt nach dem schatten im
Wasser vnd verliert das Fleisch auss dem
Mundt. — Lehmann, 25«. 13.
282 Der liuugrige Hund fürchtet keinen Stock.
283 Der ist ein guter Hundt, der nur einem Wildt
nachjagt. — Lehmann. 902,30.
284 Der junge Hund schämt sich nicht, er trägt
den Schlaf (ünreinigkuit) in den Augen mit
sich herum (oder: er geht ungewaschen aus).
(SuriiMm.J
Von denen, die alle Bttcksichten auf den Äussern
Anstand aus den Augen setzen.
285 Der klügste Hund begreift nicht, warum die
Ziege Kohl frisst. — AUmann V, iio.
286 Der knurrende Hund bekommt die kleinsten
Brocken.
287 Der kranke Hund sucht schon frühzeitig sein
Heilkraut.
3Can soll nicht zu spät Hülfe suchen, sondern sich
bald au den Arzt wenden.
Frz.: Le chien an matin k l'herbe ra pour son Tenin.
(BovUt, III, 202.;
Lat.: It matntinus oanis ad herbam. (BoviU, III, 202.;
288 Der letzte Hnndt f^ngt bissweilen noch den
Hasen. — Lehmann. 451. 11.
Dan.: Den sidste huud fanger og ofte haron. (Prot.
dan., .112.;
Lat.: Praestat sero, quam non renire. (Binder II, 2640;
Lehmann, 4.S1, 12.;
289 Der löppt gen Hund söven Jahr duU. — Uue-
ren, 164: Haiukalender , I.
290 Der schlimmste Hund hat den schönsten Schwanz.
Frl.: A möchant chien belle quoue. (Lfronx. I, 106.;
291 Der schlimmste Hund kriegt oft die besten Beine.
WinckUr. IX. 2.
292 Der sünd mehr Hunde ass Bünke. — liueren, 166;
ilauskalcnder , I.
293 Der vorderste Hund fängt den Hasen.
Oft auch der leUte.
294 Des Hundes Bellen wird den Himmel nicht er-
schellen.
295 Dess Huniles bellen jagt die Saw auss dem
Walde. — Vetri. II. 118.
296 Diar an Hünj släu wal , fant sacht an Knappal.
(Sordfrie».) — Johaiuen. 144.
Auf Amrum: Diar an HUttnj slaau wal, kaan lagt
un Staak fiuj. Auf Sylt: Diär en Httn' slaa wel, di
tendt saagt en Stok. (Haupt , VW , 355, 80.; — Wer einen
Huud achlagen will, findet leicht einen Knttppel.
297 Diar lept nian Hüünj sööwen Juar dol of hi
fant sin Steed. (Amnnn.J — Haupt, VIII, 362, 181.
298 Die ärgsten Hunde sind die hinterwärts beissen.
299 Die eigenen Hunde, die eigenen Knochen.
Dan.: Vore egne hnnde skulle gnave yor« egne beene.
(Proe. dnn.. il2.)
300 Die ersten Hnnd wirft ma gern in' Boach. (Xie-
i/rnitfiTn'ii/i.
Kr6td VursucUe, erste Liebdchafteu u. s. w. mislin-
xeu meist. lu llecuj« auf :^i<> und :'\}l vgL oben auch
1 »4 und li»*..
301 Die ersten Hunde ertränkt man gern (werden
ersäuft). (Ober6sterreich.J
Beim Kartenspiel gebräuchlich , um zu sagen : Die an-
fangs gewinnen, Terlleren am £nde.
302 Die Hund, die die Wölff verjagen, sind so gut,
als die sie fangen. — Lehmann, 397, 14.
303 Die hund, die vil bellen, beissen nit. — Top-
|itiM, 39*; Latendorf II , 6; Lehmann , 135 , IS ; Binder
II, 8994.
304 Die Huud flohen einander. — Getsner. ThieH^uck.
LIIII ».
„Was dahin gedeutet wirt, so ein bOser bub ein
nichtsOUigen tropffen lobt."
305 Die Hund nemen den Kindern das Brot, nicht
den Alten. — Petri, II, 132; Henitck, 5M, 25.
306 Die Hunde beissen sich erst Wunden, dann
lecken sie dieselben.
307 Die Hunde bellen, die Wölfe heulen und die
Pfaffen lügen.
308 Die Hunde bellen wider die', so Stäbe tragen. —
Eitelein, 3Su.
I 309 Die Hunde des Dorfes beissen sich unterein-
ander; aber wenn der Wolf kommt, sind sie
I Freunde.
Wenn der Wolf kommt, sagen die Tataren, tbou
sich die (zankenden) Hunde zusammen und treiben ihn
zum Dorfe hinaus. >
I 310 Die Hunde, die am meisten bellen, beissen am
I wenigsten.
I 311 Die Hunde, die so arg bellen, sind lange nicht
die schlimmsten. — Schulfremd , 88 , 138.
I 312 Die Hunde fressen schw^erlich Bratwürste, sie
stehlen sie denn. — Simrwik^ 50sa.- K^ru, vä\:
I Braun, I, l.'>42.
'313 Die Hunde haben überall Zähne.
Soll.: Honden hebben tandeu in alle landen. (Harrt^
bomre, 7, 293; Bohn /, 328.;
I 314 Die Hunde heben das Bein auf und saichen an
die Wand, dass sie ihre Schuhe nicht besai-
i chen. — Eitelein, 330.
315 Die Hunde laufen nicht dem Manne nach, son*
! dem dem Knochen.
I 316 Die Hunde scharren hinter sich.
. 317 Die Hunde schwinden, wo sie nichts zu fressen
i finden.
I 318 Die Hunde sind nicht schuld, dass die Hasen
• sterben.
I 319 Die Hunde vor dem pfarrig seyn sollten, seynd
■ vielmals selber Wölffe. — Franck. watbudh. XLV*.
' 320 Die Hunde wären gut, aber die Jäger taugen
nichts.
I Oute Truppen, schlechte (feige, angeschickte, abel-
gesinnte) Anführer.
Frz.: Les soldats sont bons , mais lea chefh ne Talent riea.
' 321 Die Hunde wurden satt und beschenkten ein-
ander mit den üeberbleibseln. — hurckkarii, 357.
Die Aegypter gebrauchen dies Sprichwort, was uns
sehr unzart erscheinen muss , von der Freigebigkeit der
Paschas und anderer hohen Personen gegeneinander.
I 322 Die Hundt werden offt von ihren Herrn so ge-
j ängstiget, dass sie die Zähne gegen siV
bleckeu. — Lehmann, 805, W.
323 Die kleinen Hunde hetzen die grossen anein-
ander.
. 324 Die Majätzischen Hund sind nur gewohnt zu
bellen, aber nicht zu beissen.
„So antwortete der Ersbischof Arnold Ton Mainz um
das Jahr 1156 denen, welche ihn vor einem baldiflsa
Aufruhr seiner Bürger warnten.'' (Crutiut, I, 601''^
325 Die todten hund beissen nit. — Tappiu», n •*.
326 D'n Hond muss mc de Bä lass on d^n Bauer di
Kermes. — Frommann, II, 410, 114.
327 Dö ersten Hund trenkt ma ge'n. (ObeHMerrtuk.)
' — • Baumgarten, 80.
328 Dre Hunde an em Knocken verdräget sik wüXnu
(Waldeck.) — Firmenich, I. 395, 8.
:i29 E schliche (schüchterner) Huog iich ait^leifi.
(SMthurn.; — 5rAiUI, 63, Bt.
sas
Hnnd
Hand
834
330 Eh' de Hund schött, öss de Has' langst äwer '
alle Barg. — Frvschbier \ 1734.
Zum Langsamen, der sar Sache xu spftt kommt
331 Eher will ich den Hund fressen, als mich vom
Hunde fressen lassen.
Dan,: Ftfr ed«r jeg af hnnden, end hunden af mig. (Prov.
dan,, 1S4.;
332 Eigne Hunde, theure Jagd.
Holt.: Bigen honden , dnurkoop Jaagt. (Harreboine*, 1, 3180
33:i Ein alter Hund bellt nicht umsonst.
Kri.: Vienx chien n'aboie pas en Tain. (Bohn I, 63.^
lt.: Oane ehe morde (Cano vecohio) non abbaia in vano.
(Pazxaglia, 40, 7; Bo/in /. 76; Gaal, 'J23.;
ilolL : Ken oude hond hast niet xonder oorxaak. (Harre-
homi*, I, 318.;
334 Ein alter Hund geht traung an seine Ruhe. —
iVtri, //, 164.
335 Ein alter Hund gewöhnt sieh schwer an ein
Halsband.
n.: Can Tecohlo non s'avecxa a portar collaro. (Bohn
/, 77.;
336 Ein alter Hund ist schwer zu dressiren.
337 Ein alter Hund lernt keine Kunststücke.
338 Ein alter Hund lernt nimmer stehen. — Einf-
lein, 334.
Kntfl.: An old dog will learn no tricks. (Eisbein, 334;
Kritzin'jfr, 483=».J
Ung.: K4si» oz agg ebet tinora tanitanf. (Gaal, 'J2G.)
339 Ein alter Hund lernt schwer tanzen.
:J4U Ein beissiger Hund bellt, ob er schon kein
vrsach hat. — Lehmann , lOl , 66.
Dagegen dio Italiener: Can che morde non abbaia in
Tano. (Bohn l. 76.)
341 Ein bellender Hund taugt nichts zui* Jagd.
Port. : Cao que mnito ladra nnnca bom para a caca. (Bohn
I, S71.;
342 Ein bissiger Hund hat keinen festen Schlaf.
Frs. : Chien dangeroax sang meraude se couche. (L^rvux,
I, 105.;
343 Ein bissiger Hund kommt ohne Schwanz nach
Hause.
»«..• A maarais chien la qaene luy vient. (Ltroux,
I, 106.;
344 Ein bissiger Hund zeigt die Zähne nicht. —
Schlechta . 44.
346 Ein blöder Hund erhascht selten einen Knochen.
Lat.: Pndor ogcnti viro inatilis. (Philippi , II y 114.; —
Vereoundia inutllis viro egenti. (Seybold, 464 u. 6ii.)
346 Ein blöder Hund wird selten fett (feist). —
IUum,iU; DohnI,m; Eiselein, SSH; Simrock , i045 :
.Seybuld.36i: Körte. 3030; Uraun, I. 1M7: Lohrcngel,
l, 19T; für Waldeck: Curtte, 34S, 360; für Henneberg:
Frommann, f/, 409, 45; für Hannover: Schambach, I, 58;
für Preutgen: Fritchbier*, 1733.
Dasselbe Schicksal hat ein blöder Mensch, der da-
bei noch gans Ton Krftften kommen kann.
Dan.: Sielden bliver bin hund fed. (Bohn I, 3l»7; Prov.
da». , 310.;
Frs.: II n*y a que les hontoux qui perdent. {Gaal, 916;
Kritsinger, aiC*.; -~ On ne gagne rien k ttre hontenx.
(StarichtdH, 411.;
Holt.: Ben bloodo hond wordt seiden vet. (Hurrebomre,
/, 319.;
Jt.: AI poroo peritoso non cade in bocca pera mezza.
(Qaal, 916.; — L'huomo vergognoso molte cose perde.
(PaxsagUa, 400, 9.;
Lat.: Qai timide rogat, docet negare. (Seneca.) (Philippi,
n, 140.;
347 Ein bösen hund, der wil beissen, soll man mit
knütteln wegschmeissen.
Lat. : Non desit baoulos , si uolt mordere catellas. (Loci
comm., 300.)
348 Ein böser Hund beisst in jeden Stein.
Frs.: MaaTais chien ne troure ob mordre. (Lcroux,
i, 10».;
349 Ein böser Hund frisst selber nicht und läast
auch andere nicht fressen. — Schlechia , 479.
360 Ein böser Hund ist selten allein.
351 Ein britischer (englischer) Hund kann so viel
ausrichten als drei Soldaten. — Berokenmetfer , 8«;
DeuUcke Romanteitwtg , Ul. 47. 867; Hi'sekiel, 51.
Koeh ans dar Zeit, als die alten Briten ihr« Doggen
im Kriege benntstMi. So nahm Oraf Essez hundert eng-
lische Doggen nach Iriand mit sich, theils nm das La-
MT ni bewaehn , tlMÜs die yerkroehenan nackten Ir-
Uader la itarea Hohlen und Winkeln anfirasnehea.
9H fiin laoler Hnnd findt ofii ein gut itook Fleiiofa.
353 Ein fauler Hund ist voller Flöhe.
Span.: A perro viejo todas son pnlgas. — £1 perro flaco
todo es pnlgas. (Cahier, 3641.;
354 Ein feiger Hund bellet wol, beist aber nicht. —
Pein, JI, 188; Ilenisch, 266, 99.
365 Ein feiger Hund hat nie einen Wolf gesehen.
Frt.: Chien couart voir lo loup ne veut. (Lfroux, I, 105.;
356 Ein feister Hund achtet der Flöhe nicht.
Dan.: Tyk hnnd agter ei lopi)e-bid. (Ptve. dan., 311.;
357 Ein feister Hund ist ein schlechter Wächter.
358 Ein feister Hund taugt nichts zur Jagd.
Böhm.: Z tucnosti pes se kazf. (C'olakovjdi/, 152.;
359 Ein flüchtiger Hund wirft blinde .lunge.
360 Ein frommer Hund, der beim Fleisclie sitzt und
nicht kostet.
361 Ein furchtsamer Hund läuft vor dem Ilaseii.
Dan.: Becd hund f0r hareu lt»ber. (Proe. dan., 311.;
362 Ein gefleckter Hund meint (will), dass alle Hunde
bunt.
„Bill gefleckter Imnd ist begercu, das alle hund ge-
fiecket -weron; also wolt, der mit schänden ist umbge-
ben , das ydermaun geschändet wUrd in seinem leben."
(ttWdta, Biiij.;
363 Ein gut gezogener Hund jagt mit Lust.
Span.: Bl can do buena rasa, si hoy no caza, mauana
casa. (Bohn I, 216.; ^
364 Ein guten Hund wirffl man auffs wenigst ein
gut Bein vor. — Lehmann, 72, 9.
Dtin.: £n god hond kustor man i det ringeste ot godl beeu
for. (Pntv. dan. , 319.; — Kn gou hnnd skal have et godt
been. (Prov. dan., 311.;
365 Ein guter Hund beisst den eigenen Herrn nicht.
lloll.: Oeen hond bijt sijn' eigen' meostor. (Ifarrebome^,
I, 318.;
366 Ein guter Hund bekommt Hclten einen fetten
Bissen (guten Knochen).
Die Kassen: Der bessere Hond bekommt den schlech-
tem Knochen xn nagen. (ÄUmann VI, 416.) '■
F)rz.: A bon chien ii ne viont jamais un bon ob. (Bohn
J, 1 ; Kritsinger, 140''.; — Au chien qui d'aboyrr s'^gueule
Jette nnbon os en la gueule, in continont il so taira.
(Leroux, I, IOC) — .Tamais ä an bnn chien il ne vieut
bon OS. (Lfndroy, UIG; Gaal. 125.1; Lerwix, I, 10«;
Star»ehfd«l, 101.;
367 Ein guter Hund bellt niemals umsonst.
Fr;.:'^Jama>8 bon chien n'aboie cn vain (it fanx). (Krittin-
«/^-r , 130 « ; Bohn I, '21; .Star$chftM , 102; Oahin-, 10
u. 8«Ü.;
368 Ein guter Hund bellt nur zur rechten Zeit. —
llvilcnberg, I. 67.
Immerwährendes Bellen verfehlt seinen Zweck; so
das beständige Hofkneistem in der Erziehung.
It.: Can vecchio non abbaja indamo.
369 Ein guter Hund bellt sich früh(er) zu Tode.
370 Ein guter Hund find wol (überall) einen Kno-
chen. — Petri, 11,193.
Frs.: A bon chien, bon os. (Cahitr , 36ti.;
371 Ein guter Hund findet überall einen Herrn.
It.: A cane bonn non faltat padronn.
372 Ein guter Hnnd hält seinen Hof rein. (Posen.)
373 Ein guter Hund im Haus beisst den fremden *nau8.
374 Ein guter Hund im Hause lässt von fremden
sich nicht ausbeisscn. — Eiselem, 325.
375 Ein guter Hund ist seines Futters werth.
Dan.: Hunden er sagt beenene v»rd. (Pt-ov. dan., 312.;
376 Ein gntei* Hund jagt nicht allem Wilde nach.
377 Ein guter Hund jagt von Art (Natur).
Frt.: Bon chien ehasse de race. (Lendroy, 827; Leroux,
II, 58; Bohn I, 8; Cahier, 365.;
Span.: £1 can de buena rasa, siempre ha mientes de la
caca. (Cahier, 3276.;
378 Ein guter Hund läuft nicht jedem nach, der
ihn ruft.
Dan.: Hunden skal ikko Tsere hver mands som hvidsler.
(Pro9. dan., 8l2.;
379 Ein guter Hund macht seiner Art keine Schande.
Holl.: Een goede hond doet sieu ras eer aan. (llarrr-
bomf«, I, 317.;
380 Ein guter Hund scheisst nicht in seine Bude.
— FrixchUirr, 847; Friiichhier'. 1712.
381 Ein guter Hund, so die FührU' nicht verliert.
382 Ein guter Hund und a bravs Weib gehören
zum Haus. (lioU-ThaLi
383 Ein guter Hund verdient sein Futter wohl.
MoU.: Ken hond verdient den kost. (Harrebomie, I, 317.;
53
835
Hand
Hand
836
384 Ein hinkender (lahmer) Hund fangt keinen
Hasen.
Kommt immer za sp&t, findet stets leere N&pfe.
Frz. : II n'y a que lei honteux qui perdent. (Lendrotj , 874 J
385 Ein Hund an der Kette beisst eher als ein freier.
386 Ein Hund beisst dem andern den Schwanz
nicht ab.
Poln. : Pies psu ogona nie agryzie. (Lonipa , i«.)
387 Ein Hund beisst (beleckt) den andern.
Böhm,: Pet psa jf, oba neslechetnf. (OfJaloe$ky , 9'i.;
388 Ein Hund beisst den andern wol, aber er
schimpft^ ihn nichts
') Die Osmanen sagen: aber er friaat ihn nicht.
(ScAlechta, 397.^ — i^Einem Lumpenhunde geschieht aber
recht, wenn er von einem andern Lumpenhunde ver-
achtet wird." (Varnhagen ton Eme. Tagebuch . lAvpnig
1861, I, 41.;
Lat.: Cania caninam non est. (Binder II, 414.;
389 Ein Hund bekommt Prügel und kein Brot, den
andern futtert man mit Butterbrot.
Voltaire schreibt: „Ea gibt Hunde, die mau kämmt,
liebkost, mit Biaquit fQttert und deuen man schöne
Hündinnen zum Privatverguftgen hftlt; es gibt andere
Hunde, die man aushungern l&sst, tritt, echlAgt und
die culetzt ein Anatom an den Pfoten auf den Tisch
nagelt, um sie bei lebendigem Leibe langsam zu seciren.
War CS das Verdienst oder die Schuld dieser Hunde,
dass sie glücklich oder unglücklich gewesen sindV*
390 Ein Hund bellt den Bischof an, wenn er ihn
nicht kennt.
Böhm.: Pes i na svatöbo zastekA. — Voluo psu i na boha
Uti. (Öelahovsky, 91 .j
Frz.: Un chion regarde Wen un 6vSque. (Bohn I, 51.;
391 Ein Hund bleibt ein Hund, wenn er gleich alle
Tage in die Kirchen ging. — Petri, U. 198.
„Ging ein Hund tags tausend Stund zu Küchen, er
ist doch ein Hund.'* (LiedersacU.)
Frz.: Le ohien ne peut pas £'tre ch&vrc, ni le lapin de-
venir li«vre. (Cahier, 370.;
392 Ein Hund, dem warm ist, hat stets Haare genug.
393 Ein Hund, den der Frost schüttelt, bellt übel.
Holl.: De hond, die van vrccze blaft, blaft niet wel.
(Harrebomce . /, 316.;
394 Ein Hund , den man mit Bratwürsten (Knochen)
wirft, bellt (beisst) nicht.
Dan. : Sielden g0e hund at beens hug ( naar man kaster
been til hanem ). (Prot. dan. , 311.J
It.: Non si offende mai cane gettandogli le ossa. (Bahn
I, 114.;
395 Ein Hund, den man zur Jagd treiben (tragen)
muss, föngt nicht viel Wild.
Dan.: Den hund man skal ntide til skovs, beder ikke
mange dyr. (Bohn /, 354.;
396 Ein Hund, der alle Hasen hetzt, hat nimmer
Ruhe.
397 Ein Hund, der an einem Bein nagt, kend keinen
freund. — Lehmann, 66, 2S; 104, 7; 398, 21 u. 563,73;
Petn, n, 198.
HoU.: Eeen hond aan een becn kent goene vrienden.
(Bohn I, 314.)
398 Ein Hund, der Äsche leckt, leckt auch Mehl.
Holt. : Een hond, die asch likt , mag ook wel meel. (Harre-
bomee, I. 317.;
399 Ein Hund, der aus allen Sehü.<:selu frisst, be-
wacht kein Haus.
400 Ein Hund, der beisst, wird wieder gebissen.
401 Ein Hund, der bellt, fängt wenig.
Port.: Perro ladrador, uunca bom ca^ ador. (Bohn I, til.)
402 Ein Hund, der bellt und nicht beisst, hat keine
zerfetzten Ohren.
HoU.: Een hond, die hast en geen geweld doet, wacht
zijn vel. (Barrebomie, I, 217.;
403 Ein Hund, der das Haus bewacht, hat viel
Feinde.
404 Ein Hund, der den Wolf verjagt, ist so gut,
als der ihn fängt.
405 Ein Hund , der der Küche gewohnt ist , ist bös
herauszubringen.
406 Ein Hund, der die Rebhühner selber frisst,
nützt dem Jäger nichts.
Aehnllch russisch Altmann VI, 407.
407 Ein Hund, der einen Maulkorb trägt, kann
weder bellen noch beissen.
Die Maulkörbe, welob« Bfrasohan angelegt werden,
•Ind tehr Teraohieden, thvn aber dieeelbe Wirkung.
408 Ein Hund, der Fleisch hat, benagt keine Kno-
chen.
409 Ein Hund, der in der Küche aufgewachsen ist,
taugt nichts zur Jagd.
Gegen verweiohliohende Erziehung.
It. : Gan di cuoina non i mai buon da caccia. (Paszagliu,
40, 8.;
410 Ein Hund, der in jeden Stein beisst, raass viel
Zähne haben. — Sprichioörtergarten , 189.
Der Becbthaberlsohe , Streit- und Processsacfatiga
verliert in der Begel telbst dann, wenn tr auch Beeit
behAlt.
Dan,: Naar hunden bider i steenen, forbider han fcit ain
tand. (Prot, dan., 313.;
411 Ein Hund, der keine Koth, spielt mit dem
Brot.
412 Ein Hund, der keine Zähne hat, kann den
Wolf nicht abwehren.
Die BuBsen : Wer seinem Hund die ZUine atnmpfl,
schärft dem Wolf die Krallen. (Altmann V, 119.^'
413 Ein Hund, der lange genug aushält, fäi^ den
Hasen.
Port.: O galgo, a larga, a lehre mata. (Bohn I, 288.;
414 Ein Hund, der Lappen frisst, auch das Leder
nicht vergisst.
415 Ein Hund, der läuft, ist schnell gejagt.
Boll.: Een willige hond is haast gejaagd. (Sarreboutff.
I, 318.;
416 Ein Hund, der liebt Gekneif, bellt auf den
eignen Schweif. (Böhm.j
417 Ein Hund, der mit den Wölfen geht, wird mit
den Wölfen erschlagen.
Aehnlioh russisch Altmann V, 130.
Port.: Cäo que lobos mata, lobos o matio. (Bokn 1, 271.;
418 Ein Himd, der mit heissem Wasser begossen
worden ist, fürchtet auch das kalte.
Frz.: Chion, une fois £chaud<S d^eau froide, est intimidJ.
(Leroux, I, 106.;
It.: Cane soottato teme l'acqna fredda. (Paszaglia , 40, i.)
419 Ein Hund, der nach Schatten schnappt, verliert
das Fleisch. — Sprichwörtergarien , 469.
Ist aus einer bekannten Aesopischen Fabel entitanto
und wird durch diese erklärt.
420 Ein Hund, der nach zwei Hasen jagt, fangt
keinen.
Port.: Galgo que rauitas lebres Icvanta, uenhuma mata
(Bohn /. 278.;
Span.: Qalgo que muchas liebras levanta, linguna mata.
{Bohn I, 223.;
421 Ein Hund, der nicht auf Einer Spar bleibt,
fahet weder Hii-sch noch Hasen. — Eiseiein, m:
Simrock . 8921.
422 Ein Hund, der nicht friert, hat Haare genug.
Böhm.: Pes hunat, jemur. teplo , a sedUk bohai, jemni sjto.
(delaiovakij , 328.)
423 Ein Hund, der nicht wachsen soll, bekommt
Branntwein ins Futter.
424 Ein Hund, der rohes Fleisch gekostet bat, ist
immer lüstern danach.
Lat.: Periculosum est, cauem intestina gustaase. (T%t9-
kritos.) (Hamelg, 130; PhiUppi, II, 92.J ,
425 Ein Hund, der sich an eine Ziege gewöhnt hat,
lässt nicht von ihr, bis er stirbt. CSthmmz.)
It.: Cane imbizzadu a craba finza ad sa morte adHiat.
426 Ein Hund, der sich einmal das Maul verbmmt,
fürchtet auch kaltes Wasser.
It. : Cane scottato soffia in eorato. — II cane ecottato 4tiü*
acqua calda, ha paura anco della firedda. (0«di mj
üng.: Le forr^ott kutya ax esütül is f^ (ihutl. Mir
Äritzinger, 139 ^'.;
427 Ein Hund, der sich in die Küche gewöhnt Ittli
lässt nicht davon.
HoU.: Een kwade hond wil ninuner maat,
in de keuken gaat. (Barrtbomde, l, Sl7^
428 Ein Hund, der Wölfe beisst (jagt,
wird von Wölfen ge(er-)binen.
Span.: Ferro que lobos nata, loboc le mataa*. IM«
/, 240.;
429 Ein Hund, der zwei Thore bewadbi» ffaMM
sich nicht.
Böhin.t Pes dToJfcli Trat mfvi hlad. (Ctllltmtif,0ßi
430 Ein Hund erleafil ehe einen
Ochs. — Mn. n, IM.
837
Hund
Hnnd
838
431 Ein Hund findet überall dürre Knochen.
All Eutechuldigungen für seine Binke ist ein sublim*
mer Mensch nicht verlegen.
439 Ein hund iiöet dem andern (liest dem andern
die Flöhe ab). <8. Eisen 14 n. 15, Hand 122 n. m
und Traube.) — Eyering, II, 104; Gruter, /,2S; llcnigch,
1156. 11; EiKcfein, 328; Körte, .1009; Wurzlutch !l, 168.
433 Kin hund für ander wird gepreist, der seinem
hen'en trew beweist.
Lul.: Do oane laudando, quatuor boue disce prubaudi»:
est linffUA medicus, doni«ine fldells umicas , aedes cnstu-
dit, fUres latruudotiue prodit. (Ijoci covuu., lOj
434 Ein Hund hat keine Schulden.
Man will damit sagen, dass alle Leute Schulden haben,
nur ein Hund liabo keine.
435 Ein Hund hnt lieber (fressbur) Uebein aln kost>
bar (küätlich) Gestein.
Die Surgo fUr den Unterhalt idt wiclitiger als die IQr
GegenstUnde der Pracht.
UoU.: Ecn lioud liceft licver't gobeeut dan kostelijk gc-
steent. (nnii-^b'iiwe . I, ai7.»
436 Ein Hund hcisst (nennt) den andern Flöhpetcr.
Aehulich russisch AUmunn VI. 44.'».
lifilL: Do eene hond verwijt den anderen, dat hij vtooijon
heeft. (Ilarrebon^e , I, Slti.;
437 Ein Hund im Hauss Irst sich von frembden
nicht aussbeisscii. — Lehmann , ll , iS.
438 Ein Hund ist beher/.t in seinem Hanse.
ßihd. : Sö habt es wol gesehen vor, das ieder hund auf
«einem mist fUr ander drey gehener ist. (Riny.) (Zia.
gfrle, 197.J
/>:.: Chieu sur sou furnier est hardi. (Bokn J, H.)
HuH. : Die liont i« stolt voor siju eighcu hol. (Tuhh. , 13 , 13 ;
Harrebonu'f , I, 317.^
Lat.: Kst audax umen proprium canis ante furamen. (Fal-
hrtlebtn, 313.)
430 Ein Hund ist bös beim Schwiui/ /u lassen (halten).
tluU.: Men kan en geen' hond bij den staart doortrekkcn.
(H(irri'boJit4e , /. 381.;
440 Ein Hund ist ein getrew 'J'hier, iloch ist er
lieber hvy dem, der jhn iitzet, :»ls |der jhn
schlcgt. — Lehmann. 519, 24.
441 Ein Hund ist ein treu Thier. — /;ii<m , iü4.
443 Ein Hund ist gegen den, der jhn ernehrt, mehr
danckbar nls ein Mensch g»*gen Gott. — Lrh.
»uwn, 117, 2.
443 Ein Hund ist neidi.sch, wenn der andi^re in die
Küche geht.
444 Ein hund ist nit lang nn ein wurst gebunden.
— TnjipiHs. l»;i''. Simioik, 5024; Körte, 3080.
ili/lt.: Ecn hont er \s niet lanc ghobonden aen een wor«l.
(FaU^rsM'rn , 3-19 .• IIurrebviHfe , l. 317.; |
Lat.: Faoile mli>c« pyrura comest. (i'tauttn.) (Binder
n. 1072; l'/iilippi. /, V2l.) — y
tur. mordet ad illam. (FttU'rslefn'H, 349.;
.; — Nun canis ad liillam liga- J
445 Ein Hund kan allein nit lang bellen. — Ik'tri.
II. ll'S; Frütihhier^, 1713; Schamhach, 11, 113.
Wenn der Anflknger einer Händcloi , eines Zanks nie-
mand findet, der ihm etwas entgegnet, so wird er bald
wieder aufhören mQsson, sowie Feuer erlischt, wenn
kein Brenn Ktoff hinankommt.
446 Ein Hund kann lange bellen, bis der Mond zu
scheinen aufhört.
447 Ein Hund kann lange mit dem Schwan/e we-
deln, bis er satt wird.
Die Russen : Der Hund wird Tom Wedeln nicht fett,
sondern von der FQttcmng.
448 Ein Hund lebt wie ein Hund.
JTAd. ■ Ein bunt lebt als ein hnnt. (Morotj.) (ZingtrU , 1i.)
449 Ein Hund leckt dem die Hand, der ihm ein
Stück Fleisch hinvrirft.
450 Ein Hund leidet keine Gesellichaft.
451 Ein Hund lernt eher heulen, mls ein Wolf
bellen. — AUmann VI, 396.
452 Ein Hund liebkost jeden Herrn.
„Di« mensehlieha Hnndanatar ina«ht'i ebeiiio." ( Welt
und Zeil, r, 948, S65.;
453 Ein Hond lieft dem andern die Flöhe ab.
£ar.; Mvtniaa imdl Mabmak. (BepboU, m^
454 Ein Hund macht den Weg lehnmal, den er
nur einmal an machen hat
ITmatwklakriBMr In OOTOblften aiAahan es aocfa lo.
455 Ein Hond murret, wenn der ander in die Kuchen
gehet. ^ Uhnwm, W. is.
456 Kin Hund nicht laug behalten wirst , so da jhn
bhidest an ein Wursf.
tut.: 8i canis ex hilla religatur, mordet in illa. (OeriH-
^herg, U)
457 Ein Hund nimmt es nicht übel, wenn man ihm
einen Brocken (Knochen) zuwirft.
It.: Non si ofTeudo il cane gettandogli dol pane. (Paaaa'
glia, 250, |.; — Non si offende mal cane gettandogli le
OHsa. (Üohn I, 114.;
4o8 Ein Hund nirgend freudiger ist, denn in seinem
j Hiuise auf eignem Mist.
; 459 Ein Hund ohne Zähne kann wol bellen, aber
nicht beisseii.
I 46(1 Kin Hund riecht um andern, ob er den Pfeffer
I nicht habe. — Kisrhin , 3iW : Simroi-k , iOiO ; Itram,
I /. 1527.
Nacli dem Müi-clicn, dass bei den Löwen Hochseit der
Pl'cffor gurohlt Iiabe und oiu l{un<l ausgesandt worden
KCl, ilin /u holen. Da dieser nicht gleich wiederlcam,
hi4«iis der König iiilen ilunden ihn aufsuchen; aber sie
1 linben ihn bis beiitr noch nicht gefunden.
j 4(;i Ein Hund riecht dem andern nicht uns Maul,
sondern unter den Schwanz. — Eitelein , 326.
I 46*2 Kin Hund schilt den andern Kläffer.
Auch russisch AltmuH/t VI. 4U1.
463 Ein Hund schlägt keinen Knochen aus. — AU-
mann 17. 414.
464 Ein Hund schnappt nach einer Fliege. — - Sim-
roik, 502Ü.
Hüll.: Een hont snapt nac een rlieghe. (Tunn., 13, 1.;
Lat.: Vciter hiat modicam cupiena comprendere muscam.
(FalUrsleben, 332.;
465 Ein Hund, so der Kuchen (Küche) gewohnt,
ist böss wieder herauszubringen. — Sutor, 55i.
466 Ein Hund S])ringt vor Freude, wenn ihn ein
Erdenklos an den Kopf trifift, weil er's für
einen Knochen hält. (Pert.)
467 Ein Hund und ein Quetschebam (Pilaumcnbaum),
in zehn Jahren sein se krank und lahm. (Frank-
furt ti. .V.)
468 Ein Hund von guter Art ist bald dressirt (ge-
schult ).
Fr:.: I.o bun oiseau de l'ait de lui-mümc. (LtHdruy, 7ü3.;
46U Ein Hund wirft dem andern die Flöhe vor. —
\Vintk\er, VIII. «8.
470 Ein Hund zieht niciit so viel als ein Pferd.
In Kugland wurden die Hunde bereits durch ein Go-
si'iz vom '24. yilkn UM vom Ziehen befreit, da es ver-
bietet, aic dazu unznwenden. ^Vgl. Deutsche AWjemeine
/« #7//»;/ , S. 1»;.; Vielleicht erreichen unsere Thierschutz-
vercino Aehnuchos.
471 Ein Hungeriger hundt fragt nicht nach dem
stecken. — Leitmnnn, bb^.'ih.
472 Ein hungriger Hund achtet keine Streiche.
Frz.: Chien aflam« no craint le bdton. (Gaal, 946.;
It.: Cane alTamato non proiza baatono. (daal, 946.^
Lat.: Asinu« esuriens fuslem negligit. (Gaal, 946.;
473 Ein hungriger Hund benagt grosse Knochen
um wenig Fleisch.
Manche Commontatoren gleichen ihnen.
474 Ein hungriger Hund fragt nach keinem Stecken,
wu er findet, lässt er sich's schmecken. —
(fViu/, 94<:.
47Ö Ein hungriger Hund frisät auch dem Diebe das
Brot aus der Hand.
In Bezug anf blos sinnliche Treue der Menschen, die
ebenso wenig grossen Versuchungen widerstehen, als
die Treue des hungrigen Hundes einem dargereichten
i Knochen. Ein hungriger Hund wird nicht wttthcnd,
sagen die Osmanen. (Schlechta. 15.;
476 Ein hun^^er Hund frisst wol eine beschmuzte
(schmienge) Wurst.
ffoU.: HoDgrige honden cten wul beslijkte wursten. (Untre-
bonUt, 1, asi.;
477 Ein hungriger Hund furchtet keinen Stock. —
niivUer. .Y. 7ti.
DSm,: Hungrig hund og torstig host passer ei om hugg.
/>■•..• Chien affamu, de bastonnadc u'cst intlmidö. (Hohn
I, 13; Lernur. f. h)%.)
lt.: Can aHamato nnn \iü paura del bastene. (Puzzagh'a.
10, 4; Bubn I, lü.)
478 Ein hungriger Hund sieht nicht, wer (welche
Hand) ihn mttert
53 ♦
839
Hund
Hand
B40
479 Ein hungriger Hund träumt von Knochen.
Böfnti.: Psu hladov^rau vsecky dobrö koasky ve snu na
oci lozou. (Öelakotaky, l^l.)
480 Ein ieder hund ist freudig aufl' seinem misL. —
Iramk. //, 53».
481 Ein junger Hund jagt besser als ein alter Löwe.
— Winckler, XIX. 25.
482 Ein junger Hund muss boissen leinen. —
Körte, 3007.
483 Ein karger Hund bringt den andern.
Fn.: A rilain, vUain et demi. (Kritzinger, 7lh^.)
484 Ein karger Hund vergisst der freuudt. — Ueiimh.
1234, 18: Petri. I1.20ß.
485 Ein kleiner Hund bcisst in jedes Holz, ein klei-
ner Mann hat den gi-össlen Stolz.
Dan.: Stakk«l hund koldet ko, og iiden nuuid ere gierne
hovmüdige. (Hohn I, 349.)
486 Ein kleiner Hund braucht kein grosses Band.
Fr:.: A petit chien petit lien. fLerouXt I, 106.^
487 Ein kleiner Hund fängt (greift, fasst) oft einen
grossen Eber.
Auch der Mächtige soll kleine Feinde nicht Toraohteu.
Hiikni.: Caittokr&te psfock mal^ Telik^ho ropfe svalf. (Öe-
laLoTsky, 266.;
HoU.: AI schijut de hond uiet groot to zijn', nog vaugt
hij wel cen magtig »wijn. (Harrebomre , I, 3Vi.)
It.: Picclola pietra an gran carro riveraa. (datil. \*14.}
Lat.: A cano non magno saepe tcnetur aper. — Bn&cak
ingcntem ripcra parva l)ovein. (Gaul , 914.J
Ung.: Aprö a bors, de orös ös gyurs. (d'aal, '.»14._}
488 Ein kleiner Hund im Haus bcisst den grossen
(fremden) hinaus.
Dan. : Eu Iiden hund i hnui lader «ig ikke bide af en etor.
(Prov. dan. , 3lh.)
489 Ein kleiner Hund trägt oft einen grossen Klöppel.
Frz.: Petit chien, belle quene. (KriUinyer, 142 "J
490 Ein lahmer Hund behält noch zum Laufen drei
Beine.
491 Ein lahmer Hand wird keinen Hasen fangen.
„Mistrauischo Menschen sind lahmen Hunden gleich,
welche die Ilaseu nicht verfolgen können und nur die-
jenigen fangen, die ihnen gleichsam ins Man! laufen."
492 Ein laufender Hund findet bald einen Knochen.
493 Ein lebendiger Hund ist besser (böser) als ein
todter Löwe. — l*red. Hat. 9,4; Winckicr, 1,90;
Schulze. 123; Zaujwer. 297.
Frs.: Un chien vivant vaatmieux qu'un lion mort. (Kritiin-
per, 142"; Stanchedel, 101.;
494 Ein lebendiger Hund ist mehr zu fürchten als
ein todtcr Löwe.
495 Ein magerer Hund hat die meisten Flöhe.
Span.: xVl perro flaco, todo es pulgas. (Hohn I, 197.;
496 Ein magerer Hund ist gut für eine lauge Jagd.
' Sprichwort der JAgor im Westen Nordamerikae.
497 Ein müssiger Plund hat keine müden Beine.
üngl.: The dog that is idlo is nevcr tired of running.
498 Ein neidischer Hund misgönnt frenulem und
eigenem Schlund. (Böhm.)
499 Ein satter Hund si)ielt mit dem Brot.
„Gleichwie der hund spilt mit dem brut, wann er
satt ist vnd hat kain not," (Finchart, I^tb rftt Podagr..
in Kloster, X, 725.)
500 Ein schlaflfcndcn hund sol man nit wecktjii. —
Tappius, 87^; Wend Vtimuth, IV, l.">7. Schlcchla, 105.
„Du soholt nich grollen den huut, de de sohlapen
wcl in Jenniger stunt." ( t'acftus bei Fr. Wiggert, Zwtn-
te> Schf r/lein zur Förderung der KeniUni»a älteater dttui-
scher .Vundarten und Schriften , Magdeburg 1836, B. 19, 82.;
Frz.: EveillAnt le chien qui dort, s'il te mord, 11 n'a pas
tort. (Kritfinger, 141».;
lIoiL: Blapeude houden zal men uiet wakker maken.
(Boha 1, .-$37.;
//.: A cani magri mosche ingorde. (Puzzugüa , 285 , 5.; -
Non deetar (svegliare) il can che dorme. (Pazsaglia,
42. 12; Hohn i, 115.;
Lnl.: Ignem gladio ne fodilo. fBindt'r IJ , 1364; Buch-
ler, 1U5.) — Irritare canem noli durmire volentem. —
Malum oene conditom ne moveas. (EroAin., 614; Tap'
piuK, 87-'; Philippi, I, 'iZM ) — Temnlentus dormiens
non est oxcitandus. (PhÜippi, II, 2lC.)
501 Ein schlafiTenden hund vnd alten neid lass blei-
ben, sonst wird es dir leid.
Lat.: Irritare canem noli dormiro volentem nee monere
iram post tcmpora longa latentem. (Loci comm., 111.;
502 Ein schlimmer Hund hält das Haus rein. —
Frischbier \ 1714.
503 Ein Bchmnariger Hand beachmuzt den andern.
504 Ein thörichter Hund läufft selten vber neun
Tage. — Mathe99,W^.
505 Ein todter Hand beist nicht. ~ Petri, ii. »9.
;,Ein Toder hund kan niemand beysen.*' (Ayrer.
n, 829, 33; 901, 15; 485, 25; 1381, 38.;
Fjz.: Morte la bdte, mort le. venin. (Lendrotf , ItS.)
Poln.: Piea zdeohty nikoga nie ak%8i. (Lompat 28.;
I 506 Ein toller Hund beisst seinen eigenen Herrn.
Port.: O perro com raiva a seu amo morde. (Bohn J , 389.;
i Span. : £1 i>erro oon rabia a su amo muerde. (Cahifr , 3638. j
507 Ein toller Hund beisst viele.
lt.: La rabbia rin^uie txa'cani. (Gaal, 854.;
508 Ein toller Hund leu£ft keine sieben Jahr. -
l'ctri .11,229: Blum , 395; l*i»tor., X, 21.
Nicht lange; entweder die Krankheit oder die Men-
schen machen seinem Leben bald ein Kndo. Aach Ty.
rannen werden nicht alt. Aaf£allund grosse Verbrecher
beflügeln die Nemeais selber. „Ein torooht Hundt,
glaub mir vorwar, laufft selten vber sieben Jar." (Wai-
dia, II, 10, 31.;
Frz. : Chien enragä ne pcut longuement vivre. (Bahn / , 13 ;
Lerouz, 1, lO.*).;
HoU.: £en dolle hond loopt (raast) geen zeven jaar.
(Barrebomi^e, l, 317; Bohn /, 318.;
509 Ein .treuer Hund ist besser als ein falscher
Mensch.
„Mein Hektor ist ein vcirtrefOich Thier, unier den
iiunden ein Cavalier, von uobeln Bitten, von guten
Manieren, und flUirt er nicht, so läuft er doch nit Vie-
ren. Mau dürft' ihm bieten die schönsten Brocken, er
Hess sich nicht vor die Thttre locken ; ist treu , ist düik-
bar, ist verschwiegen, stellt keinem hinterrücks ein
Bein, verUstert niemand mit frechen LQgon, könnt'
allen Hunden ein Vorbild sein. .la, lernt' ich solch
einen Menschen kennen, ich müsst' ihn Freund und Bm«
der nennen." (L. Schücking, Welt und Zeit, 56, 231.;
Böhm.: Dohrf pes lep8f nei zl^ clovok. (Öelakortkg , ti.)
510 Ein tückischer Hund fuhrt plötzlich iu die Beine.
Frs.: Chien sonmois mord eu tapinois. (Cahitr , 1919.;
511 Ein verbrannter (verbrühter) Hund fürchtet sich
auch vor kaltem Wasser. — Winckler , 11,9.
Fr:.: Chien öohaudö ne revientpas en cuisine. (Cahitr, 374.
St arschedel, 100.;
//.: A cane sootlato Tacqua fredda paro calda. (Sohn
I, 65 u. 101.;
512 Ein {vortreflFiicher Hund, wenn es darauf an-
kommt, die Fährte zu verlieren.
513 Ein wüthiger Hund läuft nur neun Tage. —
Simnick, 5031.
514 Ein zänkischer Hund iindet auch seineu Meister.
Frz.: Chien hargnoux, proi de loup. (Cahier , 1917.;
515 Ein zänkischer Hund hat seine Zähne immer
gewetzt.
Frz.: Chien rioteur a volontiere les oreillei tirües. (L*-
roux, I, 106.;
516 Ein zottiger Hund stirbt Hungers und niemand
sieht's.
Wo äusserer Glanz das innere Elend verbirgt.
Dan. : Det er ondt at I»re gammel hund at kure. (Bok*
I, 361.;
Frz.: Le chien barbet meurt de faim et si personne ne
le voit. (Kritzinger, 139".;
517 Einem alten Hunde das Aufwarten lehren, lohnt
schlecht.
Mhd. : Twingst du den alten hunt in bant, sA mäht dn
hüeteu diner haut. (Morol/, 51».;
ff. : Cano vecchio non s'awezza a portar colüuro. (faz'
zaglia, 40, 2.;
Lat.: Est annoea c«ni8 nix assuefacta catonis. (HoMti
VI, 304, 13.;
518 Einem alten Hunde ist übel bellen lehren. —
Bücking, 229.
519 Einem allen Hunde pisst der Fuchs an den Halt.
Verachtung dos hulflosen Alters.
It.: AI cane che invecchia, la volpe gli pisoia. (Pas-
zaglia. 42, 17; Oaat 1740.;
Lttt.: AunOHO Iconi vel lopores iusultant. (Gaatf llUK)
520 Einem bellenden Hunde kann man ausweichen.
Bi'thm.: Mafavdho psa d&Io slyseti. (öelaiottkf, 61.^
521 Einem bellenden Hunde stupft man das Mul
mit einem Knochen.
„Dem bellenden Unnde verehr man Brot, lo hMatt*
von scim zorn keine noth." (Frotchm. , fiwrj
522 Einem bösen Hunde darf man den Wolf nkfct
zeigen. ,
Frx.: Au mauvait ohien l'on B« pwl
(Bohn I, 3.;
mmM
841
Hund
Hand
842
523 Einem bösen Hunde gehört eine kurze Kette.
Frs.: A rebelle chien ilur lien. (Leroux, /, 1060 — M<-
chant chien, oonrt licn. (Bahn t, 3A; Cahier, 376; Le-
nmx, /, 106.;
UitU.: Voor eanen feilen houd bchoeft mcn eeuuu loherpon
band. (Barrebomde, f, 322.;
524 Einem bösen Hunde gibt mau zwei Brote (oder :
gibt man zwei Bissen, gibt luau ein Stück
mehr).
525 Einem bösen Hunde kann man kein Bett zu-
rechtmachen.
526 Einem bösen Hunde muss man ein Stück Brot
ins Maul (in die Seite) werfen.
Wur8t udor Scliinkeu tliun noch bessere Dicuatc.
l/ün.: Käst den gi^cnde hnnd br^d oUer been for, sau
kummer du af med kam. — Man skal give en ond band
brod , saa stoppcs munden paa ham. (Pivt. c/du.. ;tiO.;
Jt,: Can latrante per acbetarlo bisogna imboccarlu. (Tu:-
zaglia, 40, 3.)
527 Einem Ireinden Hunde wirft man kein Brut vur.
528 Einem Hund, der will beissen, soll man Knittol
unter die Füfsse schmeisseu. — Suior, iie.
Lat. : Kon desit baculus , si vult mordero oatoUns. (Sa-
tor, 1160
520 Einem Hunde das Brot geben, ist oft besser
als einem armen Kinde. — Meüner. 127.
530 Einem Hunde, der Asche leckt, darf man kein
Mehl vertrauen.
Knyl.: The dog that licks ashos, trust not with moal.
(Oaal, 1560.>
It.: A cane cho leochi cenore, non gli fldar farina. ((ia<Uj
i:»60; Bahn /, 65; Cahier, 2291.;
53t Einem Hunde, der den Stock gefühlt, darf man
ihn nur zeigen.
Bnkm. : Bit6ma psn jedno bül ukaz. (CetaLovitky , 195.;
PolH.: Ritcmu psn dosy^ kij pokazac. (dflahtvsky, 195.;
532 Einem Himde, der einmal Leder frisst, stets
darnach gelÜBt't. — l'tHchurt, Tro$tb.
533 Einem Hunde, der immer knurrt, mus8 man
das Maul mit dem Bengel stopfen.
it/ij. : Man sol streichen vArnden hont , daic er iht ffrlno
zaller stunt (Freidank.) — Stillen sei men fraldigon
bund, das er nicht grein ruo aller stund. (Wolkcnsttin.)
(Zinijeile, Ih.)
534 Einem Hunde, der mit dem Schwänze wedelt,
darf mun kein Brot geben.
Busen Hunden, die beissen «Orden, wirft man etwas
Brot u. s. w. vor, um sie xu besänftigen i ein Hnnd
aber, der mit dem Schwänze wedelt, ist in guter Stim-
mung. So verwendet man seine Gcachenke, um Veinde
zu gewinnen.
535 Einem Hunde, der schläft, kommt nichts ins
Maul.
536 Einem Hunde träumt gern von Wurst
Lat.: ('anis panos somnians. (Seybold, 65^
537 Einem hungrigen Hunde muss man nicht die
Schlüssel zur Fleischkammer geben. — Stnich-
KÖrkrgartcn , 70.
538 Einem hungrigen Hunde wirf ins Maul, willst
du ihn haben zum Freunde.
539 Einem liegenden Hund löppet kein Hase in de
Mund. (Sauerland.;
540 Einem schlafenden Hunde ist bös trauen.
541 Einem schlafenden Hunde läuft kein Hase ins
Maul.
JtAd. : £z Wirt vil selten hirx erjoit mit slftfeudem hunde.
(Wiffaloi':) (Zin^frle. V\3.)
Vä*.: Sovnig hund fauger sielden hiort. f/Vor. dan.^ 523.;
Frz.: Henard qui dort la raatintie n'a pas la bouohe em-
plumt-c.
542 Einem tollen Hunde soll mau (zeitig) aus dem
Wege gehen. — IUum,l&i. bncking.^Z.
Auch mssisoh Altmitnn VI, 40.1.
//. ; A pignatta che boUc, nun s'accosta la gatta. (Oaal. 919.;
tat.: Dom furor in oonu est, ourrenti code furori. (Otid.)
(PMlippi, I, 127.; — Fnnuuitem nrsl nasum ne tentes.
(Gaai , 919.;
543 Eineu bösen Hund muss man kurz anbinden.
Frt.: A m^ohuit chien oonrt lien. CitoA« /. '-i; Kritzin-
g*r, 140«.;
It.t Aoattivo«Mie, oortolegam«. (Sohn I, 65; Pastaglia,
42. is.;
H4 £inen bunten Hund kennt jeder. — G^izkom, Ritter
wm Griff. IV, STL
H^ £inen fiMÜen JGbad kgt man an einen Stroh-
546 Einen Hund, der die Zähne stets bleckt, furchtet
man nicht
547 Einen Hund, der jagen soll, füttert num nicht.
Böhm. : PsuT nokrmlvaji , kdyz jdou na lov. (Cdakottky , 332 J
548 Einen Hund, der jedermanns Geselle ist, hat
niemand gern.
549 Einen Hund, der schlafen will, soll mau nicht
reizen (necken, stören).
550 Einen Hund, der zu weit vorgeht, i>aekt der
Wolf.
Böhm.: Prudk^ pes pfich&el vlku pod ;tub. (C€lakv9sk>j , IH.^
551 Einen Hund muss man sich nicht zum Feinde
machen.
552 Einen Hundt, der seinen Herrn verlest, soll
niemand aufnehmen. — Lpfc»Maim, 398, 39.
553 Einen magern Hund stechen die Fliegen um
meisten.
554 En äld Hund is nich lichte belisch to maken.
(llannorcr.J — Schamhaih , II , 37.
Ein alter Hund ist niclit leiclit bolliscli zu maolicii.
555 En büse Hond muss me e Stock Brud ince gu.
(Hcnnvberg.) — Fnmimimn, II, 415, 137.
556 £ln doller Hund rennt man nagen Dag. (Ouh'
ziger yehrung.J — Früchbier \ 1733.
557 En Hangd dien de schlift, säl em ned afwäkcn.
— Schwier, 140.
658 En Hangd hat de Schöf. (Skbenhürg.'Sächis.) -
Schütter, 143.
559 En Hund, de bluflFet, bitt nit. (Waldeck.) —
Curtte.UT, 414.
560 Ell lag Hund het en lag Mül. — sdutmhuvh, U, 150.
Ein magerer Hund bat ein freches Maul. Das Wort
Itg steht in swei verschiedenen Bedeutungen: mager
und frecli. Die Spitso bezieht sich auf die Volksmei«
nuug, magere Personen seien sungenfortig und freoh.
561 En Öle Hund is kwäd belln lern. ('6Md<jrdi«/i-
tnarschen.)
Einem alten Hunde ist bös Bellen lehren.
562 Es ärg:ert einen Hund, wenn er einen andern
in die Küche gehen sieht. — Riehl, Nwaten, 225.
563 Es beissen nicht alle Hunde, die bellen.
Die Russen: Alle Hunde bellen, aber nicht jeder
beisst. (AUmann VI, 399.;
Frz. : Tous les chiens , qui aboient, ne mordent paa. (Lfn-
dro'j, 8; Oaal, 929|,- Cahier, 9; Starschedtt, 1U2 u. 411.;
HoU. : Alle blaffende (keffende) bonden bUten niet. (Bar^e-
homie, I, 315.;
564 Es erbost sich kein Hund, wenn er mit einem
Knochen geworfen wird. — WinMer. Xii, 94.
565 Es gibt mehr als Einen bunten Hund. — Blum, 396 ;
Simrock, 5072.
Weil Menschen viel Inssorliche Merkmale mitein-
ander gemein haben können, so muss man vorsichtig
sein, um sie nicht miteinander au verwechseln. WeU
wir dies oder das an jemand bemerken, muss er nicht
uothwendlg der und der sein-, in solchem Falle sagen
wir mit dem Sprichwort: Es gibt mehr als Einen bun-
ten Hund.
Fnffl.: There are more mares in thc wood than GriscU.
(üaal, 935.;
566 Es gibt mehr (viel) Hunde, die Pudel beissen.
(ScMen.J
Wenn man eine Person für eine andere, ein Ding
für ein anderes hält.
Frt.: n 7 a plus d'un &no ä la foire qui s'appelle Martin.
(Oaal, 925; Undroy, 3«.;
Uoll. : Er Bijn meer hondjes , die Del heeton. (Harrebomee,
I, 318.;
Uiti;.: Nem tsak Eggy kutyilnak neve Fari. (Oaal, 926.;
567 Es gibt überall Hunde, die einen anbellen.
Port.: Nunca falta hum cäo, que vos ladrc. (Bohn I. 287.;
568 Es hangt nicht vom Hunde ab, ob der Schin-
der das Pferd bekommt.
Air.: Dct staaer ikko til hnndc, oaar bors skal dpc.
(Bohn I, 3«3.;
569 Es hilfil dem Hund nicht, dass er in die ket-
ten beist; er wird doeh niclit loss. — llenimit.
266. 59: fVlri, II. '2ii.
570 Es ist besser einen Hund zu reizen als eine
Hökerin.
It.: £ meglio stuzzicare uu cane che üna vecohia. (Bohn
I. 97.;
843
Hund
Hand
844
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580
500
501
502
593
£s ist besser einen Hund zum Freunde zu
haben, als zum Feinde.
Holt.: Betör cen hond tc vrieiid dun te vijaud. (Harre-
bomff, I, 316.)
Es ist besser hunds frcundtschafft , denn seine
feindtSChaflt. — /Vir», U, 256. IlmiKch. 32t, 49.
£s ist bös, dem Hund duR Bein abjagen. —
Simrock. 1SS41.
Es ist böss, einem bösen Hund sein Bett machen.
— Gmter, lll, 32; Lehmann. II. 154, 120.
Es ist dem einen hund leyd, dass der ander in
die küchen geht (geit). — Franck, U. es**.- Ta^
j»iitf, 77»; Pelri, H, 258; iWulfr, l,Si: Latendorfll, 11;
Lehmann, II, 130. 174; Occ. ntr., 47; Schollel , 1148*;
Eisdcin, 880; Simrocfc, .'.040; Steiger, 115.
Mkd.: Ek ist einem hunde leit, das der ander in die kuche
geit. (Diutitca.) (Zingerlp , 74.;
JIoU.: Het ig den ceneu bond loed dat d'ander in de kcu-
ken gaat. (Bohn /, 323.; — Tis den enen hont leet,
dat dander in die coken gheet. (Tunn., 23, 16; Harre-
bojnee, I, 318,;
It.: U cane dell* ortoluno non mangia la tattaga, nh vuol
che altri la mangi.
Lot.: Cania in prootepi. — Figulua figulo invidet,^fabor
fabro. (Tappiut, 76"; Eraain., 510.; — Uni quando cani
coous id dat, displicet altri. (FaUerslehen, 673.;
Es ist dem Hunde eine Arbeit, sein Bette zu
machen. — FAselein, 333.
Lai.: Magnus labor est cani lectum stemere, quoniam
saepius binc inde se vertit. (Eiselein, 333.;
Es ist ein frommer Hund, der beym stück
Fleisch sitzt vnd dess nicht geneusst. — Leh-
mann , 63 , 19 ; EiBeU'in , 826.
Beherrschung der Begierden.
Es ist ein guter Hund, der die Fährtc nicht
verliert. — Kisdein. 335; SimrOdk, 4983.
Es ist ein guter Hund, so nur Einem Wilde
nachjagt. — hW/nn, .126; ^'tmmdt, 4982.
Es ist ein schlechter Hund, den man zur Jagd
tragen muss.
Es ist eins, ob mich ein Hund »der eine Hün-
din beisst.
Frs.: Antant raut £tre mordu d*un cbiun que d'ane chienne.
(Lfndroy, 79; Starschfdel, \üO.)
Es ist gut, todte Hunde schlagen, sie beissen
nicht. — AWimami. //, 143. 167.
Es ist keil) guter Hund, der allem Wild (jedem
Hasen, Vogel) nachläuft. — /.r/»»nnnM, 902, 30.
Dan. : Det er ingen god hund der Über öfter alt vildt soni
forekomnier. (Prot, dan., 311.;
Es ist kein Hund, der nicht Flühe hat.
Es ist kein Hund, der seinen Hcnn venätli.
Nur der ]5Iensch verrftth WolUtbäter und Vaterland.
Es ist kein Hund, er knurrt, wenn man ihm
einen Knochen nehmen will.
Dan.: Ingen hund lader tage et been fra sig, at lian jo
knurrer eller bider. (Prot, dan,, 311.;
Es ist kein Hund so bös (elend), der nicht
einmal (noch) mit dem Schwänze wedelte.
//.: Xon t'6 si triste cano, che non meni la ooda. (Pa:-
zaglia, 379, 7; Cahier, 2841.;
Es ist kein Hund so bös, er wedelt einmal
mit dem Schwänze , w^enn er Brot oder einen
Knochen sieht. — }Vinckfer, VII, 29.
Die Baasen: Auch die bösen Hunde wedeln mit dem
Schwänze), wenn sie Krot in des Fremden Hand sehen.
(AUmann VI. 443.;
Ks ist kein Hund so klein, er hält (jagt) das
wildeste Schwein. - Eiselein. 328.
Lal.: A cane non magno Haepe tenetur aper. (Binder
/, 4; //, 3; Fuscfli. ;l; Frobcnj, 1; Philippi, /, 4;
Schönheit/!, A , *.) — Corporis exigui vires contemnere
noii. — Knecut ingontcm vipera parva bovem. (Fi-
mher, 1, 7.;
Es ist nicht der Hundt schuld, dnss die Schaff
vnd Kälber sterben. — Lehmann, ui, 9.
Ks ist nicht gut, den Hund am Schwanz fassen.
Die Bnssen : Wer den Hund am Schwanz bttlt, kann
sich leicht die Hand nftssen. (AUiuaan VI. 419.;
Es ist nicht jeder Hund ein Fuchsjäger.
l>äit.: Alle houde bido ikke reren. (Prot, dan., 312.;
Es ist nicht jeder Hund toll , der bellt.
Die wenigsten Hunde bellen aas Wath, die meisten
aus Gewohnheit. Mit dem Tftdel der m«i«ten Mentohen
ist's angefthr ebenso.
594 Es ist nicht leicht, alte Hunde an die Kette zu
legen.
595 Es ist nit noth, dass mftu die huiid mit brat-
würsten werfif, weil man gute bengel hat. —
Gruter, I, 36; 5i«or, 847; Eiselein , iil; Simrock. 5021.
Ar/.: 8i canis ex hlla religatar, mordet in illa. (Fite-
leim, 33t.;
596 Es ist schlimm, dem Hunde einen Knochen aus
dem Maul zu nehmen.
HoU.: Ont neem den hond niets uit sijn* mond. (Harre-
botnre, I, .121.;
597 Es ist schlimm für junge Hunde, wenn sie mit
jungen Bären spielen.
Dan.: lldt er rakke at lege med biomehvalp. (Bohn /. 88*.». J
598 Es ist schwer, Hunde bellen zu lehren.
Auch nicht nOthig.
599 Es ist törlich , vnwillige Hund zu jagen fuhren.
— Franck , Weltbuch , lAV.
600 Es ist Übel, alte Hunde an einem Stricke gehen
zu lehren.
601 Es kompt selten, das der Hund braten isset,
er habe sie denn gestohlen. — llenisch, 461,33.
602 Es last jhm kein Hund kein Bein nemen, er
murrt oder beist. — Lehmafm. 877, 27.
603 Es leuffl kein toller Hund vber neun Tage. —
Petri, II, 285; Latendorf II, 10; Philippi. II, 125.
604 Es liegt nicht allerwegen an den Hunden, dass
die Hasen (Pferde) sterben. — Petn, //,28«.
Mathcsy, 388** ; Eiselein, 383.
„Christen sollen sich des trösten, das es nicht an
dem Hund liegt, das die Pferde sterben.*' (Pisektr,
Psalter, 55, 3.; „Es ligt nicht an Hunden, dau die
Pferd sterben , sonst mflsten sie jhres geitxes halben allf
auff ein mal dran." (Theatrum Diaholonun, 557*.;
/.at.: Imputari mihi non debct, quod per me non etat, quo
minas ftat. (Seybold, 233.;
605 Es ligt nicht an der Hunde bellen, dass die
Pferde hincken. — Petri. II, 286; llenisch, 275. 32.
606 Es schadt nicht, wenn die hund bellen, wenn
sie nur nit beissen. — Eucnoiff, 337* : Henisdt,
267. 4 ; Lehmann. 185, 13 u. 700, 36.
607 Es schicket mancher seinen Hund, da er ihm
selbst nit getrauet. — Sutor, 990.
Lat.: Mittimns interdura , quo uolumus ire catellanu (8ti-
tof , 990.;
608 Es sendet mancher seinen Hund, wenn er selbst
nicht kommen wil. — /^'fri, //, 292; Lehmam.
II. 188, 98.
609 Es sind böse Hunde, die ihren eigenen Herrn
beissen.
Holt.: Het sijn siechte honden, die h an eigen volk bijtea.
(Harrebomee, 1, 319.;
610 Es sind nicht alle Hunde Pudel.
Fn. : Par le poil on nomme le chien. (Vahier , 1918.;
611 Es sind nichtswerthe Hunde, die, so man sie
anrührt, bellen und beissen.
612 Es sind üble Hunde, so man auf die Jagd tra-
gen muss. — Ei*t'/e»i» , 888.
Lat.: Invitis canibus venari. (Ei»elnn, 333.;
613 Es sind wenig Hunde, die einen Fuchs beiasen,
denn er beisst wieder.
614 Es steht dem Hunde frei, auch unseni Herrgott
anzubellen.
ÜM/A. : Wölno sobaci i na Hospoda breohaty. (Wurthcch
I, 209.;
615 Es wird mancher Hund in Ehren gehalten am
des Herrn willen.
616 Et giewt mehr bunte Hunne äs einen, mehr
bunte Koppe, äs eine. (Büren.)
617 Et is besser em kodde Hong e Knippchc gev-
ven, als m'em Sten domoh werpe. (BHkmrtJ
618 Et is en Hund vun'n Pearde, sagte de Junge,
doa ret'e up der Suegen. (Büren,)
619 Et is kein Hund sau old, hei geit geren ooeb
up de Jagd. (Wolfenhüttel.)
620 Et läupet kenn Hund siwwen Johre dull, hei
läupet sick an. (Waldeck.) — Curt:e.Zi»,4M: (hf
.tisch bei Haupt, VIII, 2; für Bremen: CMr r, 1S9; Ar
llannooer: S^ambadi, 225.
845
Hand
Hund
846
Et löppet (et gecit) kein dull Hund Bibben Joar;
bei wert einmoul schoeten. (Martbfrg.j
«21
menich, I, Hl. 30.
G2-2 Kt stett nit biein Hunde, wat hei frettcn will,
»ÜHs freit hei jiimm(>r wost. (Waldeck.j — ('hiuv.
341, 341.
G'23 Eyneni hundt betten, ist eine grosse arbeydt. —
I*auli, Schimiiff.mXW
Ü24 Faul hund legt man an einu strohalm. — /VniNk.
G*2d Faul hund seindt gut zu halten. — Fmuck, 11. 'ii-'.
ti'iO Faule Hunde reiten auf dem Arsch, wenn sie
Jagen sollen. — Nimm*. 5«).
6*27 Feige Hunde bellen viel.
Lat.: Cauet timidi veliomentius latrant. (t'iutiu*.) {Phi-
Uppi, I. 10.)
6*28 Fliehe den Hund, der dir die Zähne zeigt. ~
Intrlligemhlatt der Stadt llof \om 1. Mui W;«», s. 34.
G29 Fremth'm Hunde, fremdem Pferde und frem-
dem Weib truac nicht bei deinem Leib.
hihm.: C;ix[inn imu, lUImu koui % cid zeue nikdy ix'vef.
(CetakoVHk^, -»'oi.)
FvIh.: Cudivmu psu, cudioniu koniowi i cudsdj üoni« nie-
dowioriaj. (Crlakotaly , -ib'i; Warzhuch J, 204, k<<.;
G30 Fremder Hund nimmt den Strick /um allen
Herrn mit zurück.
t;31 Frigg man irst, säd' de Sc-hcper to sinen Hund,
sast'n Start wol hängen laten.
032 Furchtsam Hund bellen die Leut an, bujssen
niemand. — l.ehm»nn.2^.if<.
C33 Furchtsame Hund schlagen den Schwant/, vntcr
die Bein vnd drchi?n sich auss. — Lehmona.
'i'^, 83.
034 Furchtsame Hunde bellen am meisten.
Holt.: liloodc Jioiideii blatli'u vccl. (Uai-i'v*>omri , I, 31t>.^
/,'l^." l't (iuia<iui' iKUAvuH auimo, procax ori«. (l'hitippi,
II. -iW^.)
035 Furchtsame Hunde bellen mehr als sie beissen.
Ih'in.: Dl* rcddc huiidc (tue ultiil mceüt; gtic mcoro cud de
bidc. (Pi-ut. dar». . 'JUk)
G3C Gebrannte Hunde fürchten auch kaltes Wasser.
Ilotl.: CfObraiide liundcu vrcczeii ook koud water. (Harre-
bomre, 1, Hit.)
C37 Gemeniglich , wenn niu unter <lie Hunde wirfl't,
fc(» trifll ni:i eouen. — t'.HmuUkr, 404. huhdoittih
bfi Simrotk , .'lOlD.
038 Geschwänzte Hunde kann man stut/cn. — /vwr-
Irin, :>31.
Lat.: Nemo coraatu» , i|ui nou pracciditur. (FU^Inn. 331.;
C39 Gewehnt der Hund in die Kuchen, so ist er nicht
leicht davon zu gewehnen. — Lehmann, ia, 30.
G4U Gib dem Hunde Brot, so folgt er ohne Noth.
Fn. : Veux>tii quo le cbien te sniTeV Doniie-lui du »ain.
(CaAirr, 371.;
041 Gib dem Hunde einen bösen Namen und er ist
verloren.
EHt/l.: Give a dt»g au ill name, and bin vrork is duue. —
Girv a dng an Ul name and you may as well lians bim.
H\Al.: Geef eeuH ecn' boud een^ kwaden naani, dan nag
hij wel over bonrd apringcn. (Ilanebouüe , /, "ilA.)
042 Gib dem Hunde, uo oft er mit dem Schwänze
wedelt, und dem Kinde, was en will, so wirst
du einen guten Hund und ein bÖBes Kind
haben.
043 Ging ein Hund tags tausend Stund zu Küchen,
er ist doch ein Hund.
Die RuBien: Ein Hund reiset fort und ein Kaoehaa*
naffer kommt wieder. (Attmann K, 105.;
044 Greift man den Hund beim Schwans, so Inrnnt
er. — Eui-inH, 386: Simnck, 307»: A'nwf fdkwit.
Mwenm (Bartol 1865), V, 319.
045 Grode Hunn bid (beinen) nL (hmUbur^.)
SIhd.: Die gr6ten lmndebIa«ntnihtoI«i»ita«Bd«, sooua
Kiht. (Martina.) (Zingärtt, W.)
040 Gnte Hunde, böse Katsen.
Hott.. Ooed hondfl, kwud kats. (ffartebom^t I, 118^
647 Gute Hunde finden die Spur ohne Presrar.
048 Gute Hunde fressen nicht ans fremden Schfisseln.
649 Gute Hunde, gute Kinder.
Jfo«.: Ooed hondi, «oed Und!. (Beunhvmh, /, UlkJ
G50
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05C
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OGO
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676
Gute Hunde jagen von Art (ohne Lehrmeister).
Frz.: Bun chii-n chamie de mce. Ctr'au/, tt'.'; Sliirnchetiei, 100.)
Guter art Hunde vnd Pferde trawren vmb jhrer
Herren toilt. — htri. 11. 364.
Hab' lieber einen Hund zum Freunde als zum
Feinde.
Harn kaan an ilüünj wel so föl slaau, dat'r bat
(Amruin.) — //«M/if. VIU. 358, 113.
Ham mut belli mü thön Hünjer, tiiiur'm mad as.
■ (St>rdfvii's.j
Mau niui<v mit doii llundeu bellen, du man zwiHcheu iat.
lluni skul IUI Hüünj an Stak Bnutd du, dat'r
en V^ bat. (Mtmnn.J — Haupt, 177/, 3m, 38.
.Muu niusH einem Iluude ein Stück llrnt Ki-'biMi, daHH
er einen nicht bciuHt.
Hastige Hunde gcbiiien blinde Junge. — Winrkfrr.
Ul.n.
Hat auch <ler Hund Scham V
Su fragt ili'r Litauer, um Unvcrdcliänitlieit anzudeuten.
Hat der Hund ein Bein, so kennt i'r keinen
Freund.
Holt. : Ken iiond uau een bccu, kent \gticnv' vHenden.
(lliirrfhoiw-r. I. Ml.)
Hat der Hun<I Fleisch, benagt er keine Knochen.
Hat der Hund Fleisch geko-stet, Iä.ost er nicht
davon.
Hat der Hund je waa getlian, so nmss er Leder
gefressen han. — //c?ii*r/i, lau, .vi.
Hat der Hund keine Kost zu Haus, so läuft er
auf die (iasse hinaus.
„Wenn ein Lauter dich verUset, aatfC nicht: ich bab's
entla«ien.*' i' \V. Müller.)
Hütte der Hund nicht geschissen, so hätte er
tlen Hasen gefangen (erlaufen).
Ltit.: Dum iuKaue cani« raingit, fugiens lepua evadit.
(BiHdrr II. l>67; Sutarin, 73.;
Hiltten Hunde und Kinder g^nug Geld, so wä-
ren Wurst und Pfifferkuchen die theui-rsten
FHnge in der Wc*lt.
,..la, wenn die Hundt, Kinder vnd tlivgon (lelta k«-
nug bottrn. mü ich« nit liegen, wereu rfefforkuchen,
Honii;, Wurst so tliewr, das niemandt kaufTen dnnt.'*
(Wnidi^, i\\ :..-..;
Hinger sich seharren die Hunde! — timudike, 436.
Hinkenden Hunden i.«it nicht zu trauen.
Port.: Xno tiar de cäo, que niKnqueJa. {Buhn /. 285.;
Hund' sm der Kette und am SVügen sind zu be-
klagen.
Hund, auK der Küchel
Hund, beiss und bill, so man stehlen will! —
l-ASrlfin, 838.
Hund beisseu kein Einheimischen, so lang sie
ein Frembden haben. — GrutiT, Jil, 50 ; leh-
mann , 11, S67 , 85.
Hund bellen schadt nit, wenn sie nur nit beis-
sen. — Sutor, 9a.i.
Hund bleibt Hund.
Gewühnlicb In Bexug auf den (ioiahals ; im allge-
meinen vun einem niedrig gesinnten verftchtliohen Man-
sobcu, der sich nie ändert, wie sich auch Verhftltnlsse
und UmstMnde gestalten mögen.
Jid.-dfHisck: KeelcT bleibt KeeleT.
Hund bleibt Hund, auch wenn er vor der Kir-
chen stund.
Jikd.: Gieoge ein hant tfiaent atnnt a« Urahen, er wa«r
doch ein hont. (VirtidaMt^ (ZtmgerU . 75.;
Hund bleibt Hund, wenn er auch ein roth Hals-
buid trigt
Mm,: Two band, oe k«lm bnnd, dog tr hoad aom f^r«
Fr»,: Lavw ehl«, ftlcBiB ohim, tont«foif a'Mt ohl6D
«w oU«. (Bakm lilW
Hüd bnmtsen, wen sie wollen, md Weiber
weineoi so ofll lie wollen. — Lekmam, ns, 35.
Hund, d«r baissig, hat jederzeit zerbissene Oh-
ren. — UftlMM, II, 968, 9A.
Hnnd, der einmahl mit heissem Wasser gebrant,
förchtet aueh das kalte Wasser. — Lrhnumu.
Hnnd, der hungrig t achtet keiner Streich. —
'.ir.iM.iM.
847
Hand
Hand
848
679 Hund, der lebendig, ist besser dann ein todter
Low. — Lehmann, II ^ 268, 90.
C80 Hund, der schlä£ft, kompt niclits ins Maul. —
Lehmann ,11,26», 99.
681 Hund, die alt, sind böss bendig zu machen. —
Lehmann, U, 269, 106.
682 Hund, die an Ketten gebunden, seynd beissigcr
als andere. — Lehmann, 12, 8.
683 Hund, die forchtsam, bellen am meisten. —
Lehmann, II, 268, 91.
684 Hund, die jedermans gesellen sein, hat niemand
gem. — Lehmann, 259, 2.3; Simroek, .'.073.
685 Hund, die jhren Herrn vorlassen, soll keiner
annehmen. — fttri, //, 385; r.ruter, in, SO; Leh-
mann, II, 267, 86; Sutor, 431.
686 Hund, die klein, spüren vnnd finden die Hasen,
die grossen fangen sie. — Lehmann, II, 268. i03.
687 Hund, die vil (am meisten) bellen, bcissen sel-
ten (am wenigsten). — Franc*, II, a*; Blum, 110;
Siebenkees, 229; Sailer. 282; Braun. I, 1537.
„Die isrroBsen Bochcr schlagen nicht, beUend Hund
beissen änch nicht. Schedlicher sindt still beissig Hunde ;
still wasser haben tieffe gründe.*' (Walditi, 11, 36.; —
Ein Mensch , der Iftrmt und poltert, ist meist ungeAhr-
licher als der, welcher sich zu verhalten weiss, weil
man sich vorm letztern weniger hütet, als vorm erstem.
Bühtii.: Pes b&zliv^ vio stekä nez kouso. — Pes hor8f,*co
mlckem kouHe. — Pos , kter^ vclmi dtek& , nerad kouse.
(Öelak09»ky, HO.)
Dan.: Den band som bieffor meget, lian bider ikkun li-
det. (Prov. dan., 311.;
Engl.: Barking dogs nover bite. — Brag '■ a good Dog,
but Holdfast is better. fGaal, <J2i>.; — Dogs tfaat bark
at distance, bite not at nand. — The greatest barkers
bite not sorest. (Bohn II , 365.;
Fr».: Chaonn chien qui aboye ne mord pas. (Bahn l, 13.;
lt.: Cane oh' abb%ja, morde poco. (PaszagÜa, 40, 5;
Oaal, 929; Cahier , 2839.;
Potn.: Pies, oo bardzo szczeka, niebardzo k^sa. — Pies
gorszy, ,co milczkiem kfsa. — Nie kaidy kasa, co wf-
sem tnasa. (Öelakovsky , 270.;
Port.: üio que muito ladra, pouco morde. (Bohn /, 272.;
688 Hund her, so fressen die Wölff keine Schaff. —
Lehmann, 397, 18.
689 Hund in den Küchen, Pfaffen im Rath haben
im Newen Testament wenig gutes aussgericht
— Mathety , 272*.
690 Hund ist gehertzt in seinem Hanss. — Lehmann,
11, 268, 96.
691 Hund ist Hund, Pudel oder Spitz (weiss oder
schwarz). — Schlcchta . S3.
Dan.: Hund er Hund om han er aldrig saa broget. (Bohn
I, 380.;
692 Hund können kein gut wort sagen. — Lehmann,
101,65.
693 Hund leidet kein Gesellschafft. — Ldmnnn, //, 268, 98.
694 Hund müssen gute Zahn haben. — Lehmann,
II, 268, 89.
695 Hund na^ die Bein, die er nicht zwingen noch
verschbngen kann. — Lehmann, II, 268, 104.
696 Hund scheitzen vnd spielen so lang mit einander,
biss sie vber einander fallen. — Lehmann, 399, 16;
Eiselein, 331.
Zat.t Snfficit actus submissionis. (Eiselein, 331 J
697 Hund seind der Betlcr feindj der Neyd deren,
die nach ehr vnnd wolfart streben. — Leh-
mann, 545, 16.
698 Hund seind der Bettler feind und Bettler den
Hunden. — Eiselein, 333.
699 Hund und Hahn sind kühn auf ihrem Plan.
Die Araber: Jeder Hund bellt Tor seiner Thttr, jeder
Löwe macht sich breit in seinem Wald.
Frz.: Un obien et nn ooq sont fort« inr leur pailler. (Ca-
hier, 368.;
700 Hund und Hase laufen beide, aber jeder um
etwas anderes.
Der Hand, um Beute an machen; der Hase, am sich
tu retten.
Dan.: Hunden og hären lifbe relbaade, men ikke om eet.
(Prov. dan., 313.;
701 Hund und Katze, Huhn und Hahn ist des Un-
genossen Vieh. — Graf, fi9, 49.
Wer &ioht ToUberechtigtei, d. i. mit Hau« und Hof
•ngeiMSMie« Mitglied dar Oemeind« (Mark) war, durfte
nur nolches Vieh halten, das kein Gras frisst. Bin sol-
cher Mann war unwerig, ein Ungenoase; er genoss das
Gemeindegut nicht mit.
ilhd.: Ein hont Tndt katz ein hon vnd ein hain das aoll
sin vihe sein. (Grimm , Weisth. , II, 308.;
702 Hund^ und Katze ersäufen sich nicht, wenn sie
auch den Bach sehen.
703 Hund* und Katzen reisen selten miteinander. —
— Sutor, 574.
Lat.: Nee in una sede morantur. (Sutor, 574.;
704 Hund' und Sau' machen gross Geschrey, seynd
dannoch arm darbey. — Sutor, 479.
Lat.: Canire est stulti, tanquam barrire elephanti. (Su-
tor, 479.;
705 Hund vnd Katzen bewahren das Hauss. — i.Vn-
ter, in, 51 ; Lehmami, II. 267, 87.
706 Hund vnd Katzen taugen nichts beysammen. —
Gruter, lll, 51 ; Lehmann, II. 257, 88.
707 Hund vnd Sftw soll der Herr regieren, der nur
sein nutzen will nachspüren. — Lehmann, G57,54.
708 Hund vnd Sew haben gross geschrey. — Petri
II. 385 ; Eisdein . 333.
709 Hund*, Wildpret, Federspiel bringt kein Nutz
und kostet viel. — EUelein, 328.
710 Hunde au ketten seind beissiger vnd fallen
die Leut mehr an. — Lehmann, m, 8; Eisdein, 3S3.
711 Hunde behandelt man wie Hunde.
„'Es schadet euch zweibeinigen Hunden nicht, dasa
ihr wie das Vieh behandelt werdet." (Wetfitfu/tcbf
Xfitung , 1849, Nr. 72.;
712 Hunde bellen nicht, wenn Hausfreunde kommen.
It.: I eani abbalano a chi uon conoscono. (Bohn I, lOl.;
713 Hunde bellen nur die Fremden an.
Dan.: Hunde giüe ad alle fremmede. (Prot, dan., 197.;
714 Hunde bellen und beissen in allen Landen.
715 Hunde bellen, wo Arme schellen.
716 Hunde bittet man nicht zur Hochzeit, und sie
kommen doch.
717 Hunde, die beissen und nicht bellen, braucbcD
Schellen.
HoU.: Een hond, die bijt, maar niet en hast, heefl ook
den snedgste wel verraat. (Harrebomee , I, 317.;
718 Hunde, die beissen wollen, bellen nicht.
//.; n can che vuol mordore non abbaia. (Bohn /, 101.}
719 Hunde, die den Hasen ausspüren, sind so gut,
als die ihn fangen. — Pctri , II , zs^) ; Sailer , a.
720 Hunde , die einen Braten gerochen haben , wol-
len ihn auch gern belecken. — Simrodt, na»*,
721 Hunde, die ihre Herren verlassen, sind dei
Futters nicht werth.
722 Hunde, die jedermanns Gesellen sind, hat num
nicht gem. — Sailer, 286.
723 Hunde, die nicht mehr jagen können, hengt
man auff. — Pein, //, 385.
724 Hunde, die sich vorher berochen, beissen sich
um so heftiger.
Die bittersten Feinde sind die, so es aus Freuaden
werden.
725 Hunde, die viel bellen, beissen nit. — Fraad,
/, 75'*; Petri, II, 385; Lehmann, II, 268, 94; Lateniorf
II, 17; Günther, 48; Seybdd, 379; Körte, 900».
Je mehr der Hund bellt, sagen die Bussen, je we-
niger beisst er. (Altmann VI, 403.;
Engl. : Brag is a good dog, bnt Holdfast is better. (Körte, 3002.;
Fr».: Chien qui aboie ne mord pas. (Bohn I, 13; Leron*.
1, 105.;
Lat.: Canes qui plurimiun latrant parum mocdent. .(Hamer,
Miij'.; — 81 non morderis, cane quid latra&te Tercriif
(Sutor, 225.;
Port.: Cao muito ladra, pouco morde. (Bohn /, 272.;
726 Hunde, Fliegen und Ferkel braucht man nicht
auf die Hochzeit zu laden, sie kommen von
selbst. — Eisdein, 326.
727 Hunde, 1^'liegen und Posscnreisser sind die er-
sten bey lasche und die letzten wider dttvoo.
— (kier, 472 ^
728 Hunde fressen fremden Dreck.
Dan.: Hunde lede aaden maada «randi. (JVot. «Iot.. t^
729 Hunde haben viel Nester. — Ukmam^v^^n»
Von Mannetn , di« ia '^^'' *" ""
149
Hand
Hund
850
30 Hände, Kühe und Esel haben es zum besten,
die dürfen nur trinken, so viel ihnen beliebt.
— Opel, 881.
31 Hunde müssen auch emehret sein. — Lehman»,
II, 208, M.
Man mag aie so eohleobt fattern, wl« man will.
32 Hunde müssen Beine nagen.
Von handiaoher Behandlung.
33 Hunde, Pferd' und verliebte Herzen machen
Vergnügen, aber mehr Schmerzen.
Frs.: DeoluQns, oheTsnz, annes, amonr« ponr nn plaisir
mllle donloors. (CaAier, 350.;
34 Hunde pissen und Weiber weinen, wann sie
wollen. — Eüelein , 831 ; Simrock, 50&0.
iMt.: Canes, dam Tolunt, mingnnt; moUer dum rult flet.
(EiaeieiH, 331.; — Canea et mulieres mingnnt, quando
TOinnt. (Bindfr 11, 410.;
35 Hunde sind Bettler.
36 Hunde und Bettler sind selten intim.
Lot.: Canii mendioo auxiliana. (Eittlein, 838.;
37 Hunde und Edelleute lassen die Thür auf. —
Kirtfi, 3»90. Braun. !, 1A33.
38 Hunde und Herren machen keine Thür zu. —
EUelein. 3.34.
39 Hunde und llofsohranzcn kann man zu allem
abrichten.
„Wenn ein Vornehmer Luat h&tte auf dem Kopfe su
•teheu, ao wurden die Elenden seine FOeae nüt de-
mttthigen Worten anreden." Montaign* ersUilt ron
einem KAniRe, an deaaen Hofe ee Sitte geweaen, daaa
sogar jedesmal eine Hofdame die Hand hinhielt, ao
oft die Speioheldrftae der Majeatftt von Ueberflnaa ge-
plagt war.
40 Hunde und Höflinge sind Ein Geschlecht
Wenn der KOnig von Ceylon fragte, woher jeuiaiid
komme, an antwortete dieaer: „Dein Hand kommt ron
da oder dort." Fragte er nach der Zahl seiner Kin-
der, ao lautete die Antwort: „Deine Httndin hat dei-
nem Hunde iwei Junge geworfrn." (Iir«*lau^r Krtäh-
Ift, 1806, S. «02.;
41 Hunde und Katzen müssen bich bratzon. CKamnüz.j
12 Hunde und Katzen sind gern da, wo man sie
nicht ruft. — Schhchta. l»8.
13 Hunde und Kinder wissen, wer ihnen gut ist.
44 Hunde und Schmeichler beschrnuzen gern ihren
eigenen Herrn.
15 Hunde und Verleumder prüfen die Natur von
hinten. — KtMlnu , 33S.
Lat.: In oania podieem inapicero. (KhtMn, 333.3
16 Hunde, Vögel vnd Krieg seynd lieblich vnd an-
mutig, bringen aber grossen Schaden. — Uh-
mann, II. 268. 101.
VI Hunden, die einen anbellen, soll man ein stück
Brot fdrwerffen. — l*vtri. 11, 38.S.
18 Hunden ist böss das Bett zu machen. — l*etri,
II, 385. lieniKch, 343, Sl; Lehmann. II, S68, 105.
19 Hundes bellen hindert niemand. — Pttri, II, 885.
M) Hundt lausen einander die Flöh ab. — Leh-
mann, 16.'i. tl.
>1 Hnn^ge Hund vid durstige Pferd geben auff
keine Streich . . t,. — Lehmann, 6», 8.
I>ä».: Hungrige hunde og t«(r«tlge heete paase ei om hug.
(Pr>tr. dun., Sl.'i.;
^2 Hungrige Hunde fressen auch alte, riechende
Würste.
It.: Cani affamati luangiano boldoni imhrattati. (PasiO'
glia, 4.;
^3 Hungrigem Hund werffs ins Maul, yfiMa jhn
halten zum Freund. — Lehmann, li,ifi»,vyt.
M Hunn' pissen un Franslüd wen* , wenn *s will'n.
(AHmark.^ — lUtnneil , i^'i, i \\\t Jerer: Frommunn , III,
I»ö Hunn* nn Eddellüd laot'n de Däör aopen. (Ut-
mttTk.J — DeMHeil, 88: für Mecklenburg: Raabe, 7.V
M Ich habe den Hund lieber zum Freund als zum
Feind. — Simnck,9m.
JUA hab dea Hund lieber tum Freund, denn das er
Mlto Min nein Feiad.'*
f ti0,t Flaa oaaii wpataram planstm. quam fort« fororam.
nsHlnioawABTsa-LBxuioM. n.
757 Ich sehe lieber den Hund mit dem Schwänze
wedeln als die Zähne zeigen.
Dan.: Jeg aeer heller en hund logrer ad mig med halen,
end blder mig med tanden. ^Pro«. daa., 811.;
758 Ich sollte einen Hund futtern und selber bellen?
— Eitelein , 333.
Ei^L: What , keep a dog , and bark myaelf ? (EisHein , SSS^
769 Ich will mich nicht mit jedem Hunde beissen,
si^fte der Schafhund; ich muss meine ZÜine
für den Wolf sparen. — Hoefer, 89S; Sutor, IJ7;
Simrock , 4996.
760 Is man erst aver (über) de Hund, kummiman
ök woll aver de Stert (Schwanz). (0»tfriet,) —
Frommann. VI. 284, 741; ttueren. 709; HauekalenAer , I.
761 Ist der Hund nicht dreist, so wird er selten feist.
762 Ist der Hund todt, springt jede Katze auf ihm
herum.
763 Ist der Hund unter dem Tisch, so sieht er auch
hinauf.
Böhm.: Puaf paa pod stAl , polesa i na stAl. (ädOf
koptkp, 52.;
764 Ist kem Hund da , ho nimmt man die Ziege zur
Jagd.
Die Neger in Surinam: Man muaa aioh su helfen
wissen.
765 Ja leecher (abgezehrter, magerer) d'r Hund,
ja ärger de Fleh. (dbeHiart.) — Lohrengel, I, 894;
für Hannover: Schambadi, I, 814.
/(. .- Le maggiori tribulasioni renffono &* pift miieri. CPaa-
tcgiiu, 3R0, 2.J
766 Jag mit den nnnden, die vorhanden. — Prmtk,
11, 114^; Eyering, III, 198; Peiri, II, 409.
767 Jage den lauchenden ^ Hund nicht hinaus, er
soll sein Theil mit riechen. — Eitelein , 827.
') Fustenden, windenden (Crepitusvetttris edentim).
768 Jar a Hüüoj komt, as a Häs tu Haal (zu Loche).
(Amrum.J — llauiH , 17/7.855,81.
Auf Sylt: Jer di Httn» klaar und*, es di Haas tO Hol.
(Haupt, rril, 355, 81.;
769 Jarag Hüünjer luup altidj me rewlag Skan.-
(Ammm.J — Uaupl, 17//, 858,51: Johatuen, Si; Pir-
menich. III. 71, 111.
D. i. bissige Hunde laufen atets mit seraohundener
Haut herum.
770 Je betziger vnd schlimmer Hund, je mehr Flöhe.
— Petri, II. 896; 6'ruler, III, 53; Lehmann, II, 282, 28.
Da».: Jo bidskere hund , jo fleere lopyer. (Prot, da»., 70.;
771 Je grötter de Hund, je grötter de Knüppel.
CWe,lf.J
772 Je kürzer der Hund angelegt ist, je böser ist er.
— WincUer , //, 86.
773 Je magerer der Hund ist, desto mehr er frisst.
Der magere Hund ist hier ein Bild des Neides.
Lot,: Quo quis indoctior, eo impudentior.
774 Je magerer der Hund, je fetter (grösser) die
Flöhe. — Äürt«, 8013; Stmrocik, 5046.
775 Je mehr Hunde, je weher dem Bein. — Petri,
//f, 894; //enücft. 262, 67; /.eftmann, //, 276. 11; Sm-
rock. 5087.
Hoit.: So meer honden ao wee den been. (Faltertleben , 795;
Harrebomee, /, 821.;
Lat.: Ve sibi quando oanes reninnt o« rodar« plurei.
(FaUernUben, 19h.)
776 Je mehr Hunne, je mehr Flöhe. (Göttinnen.) —
SdMmbaeh, I, 256; für MeckXenbrtrg: Schüler. IIT. 4*.
777 Je mehr man den Hund prügelt, desto treuer
wird er.
778 Je schäbiger (beissiger) Hund, je mehr Flöhe.
— nium. 402; Kürte, 2993; Braun, I, 1539.
Je schmuxiger und pöbelhafter der ftussere Mensch,
je unreiner und gemeiner pflegt auch seine Seele, sein
Denken und Handeln su sein. In Westfalen : Je schöer-
wigar Hund, Je mehr FlAue.
UoU.: Hoe schurftiger hond, hoe meer vlooijen. (Harre-
bomde, l, 331.;
779 Je schlimmer Hund, je mehr Flöhe. — //cthmA,
lUT. 3.
780 Je nlleger ' Hund, je mehr Flöhe. (Meurs.j —
Firm«iiifft,/, 406,342.
') Elender, erbärmlicher.
781 Je unseliger der Hund, je mehr Flauh. (Saueriand.)
54
851
Hand
Hand
852
782 Je zahmer dcv Ilimd, desto griramigcr kommt
ilim dor Wolf vor. — «uuA/it, A'17, 94.
783 Jeder II und, der auf den Hof kommt, musR
bellen, (hmcn.)
784 Jeder Hund hat Flöhe.
785 Jeder lluud ist ein Löwe in seinem Haus.
lt.: Ogiij cauo c loono a casa 8aa. (Bohn /, 116.^
786 Jeder Hund schilt nau sin Mauer. — /'rw-t/i-
hicr \ 1737.
787 Jeder Hund sucht seinen Herrn.
Und, wenn die Vranzoscn richtiff beobachtet haben,
Konau In der Richtung, in der er zu flndon ist. Sic be-
hau[itcn : Um ihre Herren wieder r.u tludun , uobou die
Uundu der 2s'oruiandio nach oben, die der Picardie
nacli unten. Sic wollen damit sagen, die Xormandd
verdienten häufig gehangen eu werden, die Picarden
dagegen fiiudu man uft trunken auf der Erde liegen.
(Reituderg K. \3:^.)
788 Junge Hunde beifern alles an.
789 Junge Hunde haben scharfe Zähne.
Dan. : Unge hunde liar skari>e taendor. (Bohn I, 102.J
790 Junge iiunue mötet biten län.'U. — Scharnhach.
II. 259.
Junge Kunde mUsgcn beisson lernen. In der Jugend
mnxR man lernen, was mau fürs Leben braucht.
791 Kann der Hund den Knochen nicht bcissen , so
nagt (leckt) er daran.
Böhm.: Neinuzc-li pes koHti hryzti, bndu ji Ifxati. (dia-
kovxky, 1-22.;
792 Kein llund ist des Hasen Freund.
Dan.: Ingen hund er harens vcn. (Fror, dan., 311.J
793 Kein Hund lässt sich ein Belli nehmen, er
knun-e denn. — EiscUin , 326 .- Simrork . 5035.
794 Kein Hund triidct länger, als ihn dürstet.
79Ö Kein ;toller Hund läi^ sieben Jahi-e. — sim-
rock',bOi2.
„£a bleibt das aide Sprichwort war, es lauilt kein
toll Hund sieben Jar." (Aus dem Jahre 154-'.) (Wtl-
Icr, Anntilm, /, 35.; Im Oberhans: KU tuUer Hund left
siem Jahr. (Luhmyel, /, A'üd.) In Pommern: Kün dnll
Hund liipt iivor süwen Jar. (üähnerl, lyi»".;
Dan, : Ingen huud lobor gal i femtuu aar. fFruv. dun. , 'Ml.)
796 Kern ik aäucr a Hüünj, do kem ik uk aauer a
tStÖrt. (Amrum.) — Haupt, VIII. 853, 44.
Komm' ich über den Hund , so komm' ich auch Über
den Schwanz.
797 Ken Hund löppt uegcn Joar dull, hei löppt all
ihrer an. (Mvcklenburq.J — Schiller, III, 4".
798 Kleine Hund finden vnd steubom das wildbret,
die grossen fangens. — Lvhmiim,263. u.
Fr:. : Par petita c!)ien8 le lieuro est truuuo ot par la grandg
eit happo. (Boeill, 11, l.'>3; Ltrniix , I, l\\).)
l^t.: Minores leporum canos reperiunt, maiorcs capiunl.
(Bovin, II, 15M.;
799 Kleine Hund können nichts den bellen vnd
beissen. — LfAxmam, 427, 11.
iloU.: De kleine hoaden zijn houHt verbeten. — De kleinste
honden keffen 't mocst. (Harr>'hotiU(<, l, 331.;
800 Kleine Hunde beissen auch.
HoU.: Kleine hondjes bijtcn ook. illorfhumee , I, .121.;
801 Kleine Hunde bleiben lange jung. — /Vm/i-
t.i-r', 1723.
Kleine Menauhcn pflogt man für jünger in halten als
sie sind.
Dan.: Lidcn hund er Inngc racko. (Prot. dan.. 320.)
IToil.: Kleine hondjes blijven laug jong. (Harrehoiwe,
I, 321.;
802 Kleine Hunde bringen auch gi-össerc in Zorn.
Lit.: Mazi Ssunyczoi ir didcluss au jadrim. (^Vunhach
/. 2lrt.;
803 Kleine Hunde, kleine (schwache) Ifande.
UvU.: Vuor kleine houden kleine banden. (Hnrrfi.omrf,
1. 322.;
804 Kleine Hunde, kleine Halsbande; grossi- Hunde,
grosse Ketten. — Lehmann U, 268, 97.
805 Kleine Hunde machen das meiste (lauteste) Ge-
belfer.
„Kleine Hunde bellen laut, lauter als -rie sulltcu,
weilisie gern tu wollten, dass man andi nach ihnen
schaut." (L. S-hiö-kiii'j . Wtlt und Z'-if , SS, :>1.'..;
lat. : IJcUamovet ciiius cui dosunt oomua tanruf>. (Alan.,2;
Bi,id^r II, 322.;
800 Kleine Hunde, schone Schwänze.
Kleine Leute h»bon gowrvhnlich ticI ßeivt.
»3.; Petit chieu, belle queue. (Cuhier, 34i4; Leroux,
I, IIU; Startchidel, 101.;
807 Kleine Hunde und kleine Leute tragen die Naae
hoch.
Dan.: Btakket hund og kuldor koe, og liden mand ero
gieruo hofmodige. (l'rov. dan., 2iN>; Bohn /, S99.;
Lat.: Büro breves humiles vidi, aut lungos sapieutea.
(Pn,o. dan., 2t»6.;
808 Kleinen Hunden hengt man grosse Bengel au.
— r.rulet , ni, 39; Uhmann. II. 3'Ji , 84.
809 Kün Hangd bele gäru. (Sidtenbüry.'mchH.J — Schu-
flrr, 581.
810 Klin Hangd sc bess. (Siebcnhury.-wch.'iJ — Stfcn-
Ktcr, 580.
811 Komm ich ävver der llonk, da komm ich öch
ävver der fcJtärtz. {Bedburg.)
liull.: Kwam ik tot Kampen, ik kwam wcl over den Ij:ikei.
(llartfiöümrr, I, 378.;
812 Kommt ein Hund in Übeln liuf, so ist er tull.
Huil.: Kumt de houd in opspraak, dan is liij dol. (Harn-
l/uinec , I, a:ik.)
813 Kommt ein Hund ins Haus, bo geht oiu Hund
hinaus.
Frz.: Qni chieu s'en va ä Kome mastin s'en ravient. (Le-
roux, I, IW.)
814 Kommt man über den Huud , so kommt man auch
über den Schwanz. — miun, ii3 : Mai/irr , l , n .
UsilviH, 327: liüi-king, 320; Simrock . bübi ; Körte. 3045.
Iliuun, I, 15tiU; Sckullreund. 87. ^G; Wurzbach tl. :ioa.
oslf'rirxixclt bei Fmwnich, I, 19. 26; iürAachai: f'irin«*
uich, I, 493, 88; für Dünn: Firmetiich, /, 484, 93; (ur
hieve: Finneuich, I, 882, 31; für lhixscUlor\ : F\Tnwniu.k,
I, 438, 5; für Ä«>/«: Fimumich, I, 47:i, 170; lur den Ithn-
harz: LuUn'ngii , /,454; fur.Y««««: Kchrcin , 11, Vt;
dir Strclitt: Finnetttch , III , 71 , 4b ; für A/ciirs: Firme-
iiirk, /, 400. 31; für WaliU^ck: CurCv, 337. 28»; für »W-
preusgcn: Frucldticr. 348; Fri/tthbier ^. 1724; für SUndiä.
Finninlich. III. 132, 11 ; für .Ulinark: Uantuil. 86 ; für IM-
stein: Dicrmissen. 122; iür ilccklenburg : SchiUcr, III, i''
Auf der Insel Sylt lautet das Sprichwort friesisch:
Kumt cm aur HUnd, da kumt om uk a ur Sturt. In
Kleve: Kommt goi uver den Hond, dann kommt gci
ök over de Start.— Zur Ermunterung, das vollends ra
vollenden, wofür man bereits grosse Opfer gebracht bat.
üeberwindet man das grossere Hinderuiss, so wird
nuiu woi auch des kleinem Herr worden. — Luttu* Boail
soll, wie die einen sagen, nicht das Thior, sondm
das astronomische Sternbild Sirius, das Huudagestira,
gemeint sein, das die bukauutou Hundslagb (24. Jsli
— :i4. Auguut) mit der grüssteu Sommcrliitso brioft
Hat man diese ttbcratuudon, so ist die folgende leieH
zu ertrageu. — Nach andern ist ein Arm der tichelde, die
Wostersohclde, diu auch Hont gcuannt wird, danotsr
zu verstehen. Dieaor Ansicht i:»t namuntlich Uarn-
IfoHi'^:. der a. a. (>. sagt: „Wer die breite und hoch-
gehende Hont oder Weutencheldu mit seinem Fahixeug«
ilberschrittcn hat, der kommt auch wui oiiue Gefsiir
über die sciimalo und stille Scheide selbst, die im Sprich-
wort Üchwanz gcuannt wird."
Ft'i.: Quand on a avalö boeuf, il no faul pas s^arrdter *
la queuc. (Startcftfdct. 410.;
IIvll.: Komt mon over de hont, dan koml men uok over
den Htaart. (Harrebumcc , I, 'i'-ib.)
81Ö Kummandcer dien Hund un blaff sülfst. COstfrie^i
816 Kummt muii öwer de Hund, so kummt mau ok
woi över de .Slei>t. — Luhwald . 843.
817 Lass deine Hunde sich raufen, kommt nur keiu
fremder zugehiufeu. (Uoiun.j
818 LasÄ den Huml bellen, singen kann er nicht
BChm.: Pea neuml nez hafati. (Öelakocsiy j 1»1.>
Xroat.: Uücek nexna uego lajaU. (Cctukuc»ky, Jl.)
811) Lass den hund schlaficn. — Frauck, I. 74»; Hukct, 21.
820 Lass die Hunde bellen. — l'arömiakou, 1594.
Uonselben Oedankcn in: Lass die Günso schnattem:
Lass die Schale blärreul Lass die Leuto rodent
821 Lass die Hunde bellen, weiiii isie nur nicht
beissen. — i:<jcnoii\; 337; hui. //,2'Jti; .v/ii.«w, 1143".
Ilindvr II. 341*9 ; Sumvik, :.O06. A«ilr ', 3733.
Dan.: Hvad agtcr joy oni huudoglam mi« osrc, mou des
klaffer «kam. — Hvad skader dct at cn hund gior og
ei bidor. (Frov. dan., 'jo u. ;Ul.>
Holt.: Wat schadet des liouts buDacu, dio niet en bijt
{ Harmboinee . I, 322; FaUenlrbvii , 74<j.;
Lat.: Oderint, dum motuant. (fjaai , Ml«.; — 8i OOB «er-
deris, canc quid latrante vereris. (Fallfrdefji'H. 746.)-
Verba entern uou iauiant. (SviiOolit, W4.^
I'..it.: Ladre-mc o cäo, nüo me morda. (Bokn /, >?0./
.Span.: Lddremc ol pcrro, y no me mnerda. (BoMm /, :»}
Unj.: Kadd morogjon varga Päl, csak JA »arül vaijoa.
{'hial, 930.;
853
Hnnd
Hand
6U
8S2
8*i3
82G
»•27
8-28
S'iO
830
831
832
833
834
836
83C
«37
831»
840
841
Lass einen alten Uund schlaffen , erweckest du
jhn, so inustu sorgen, du könnest jhn nicht
leicbtlich zum Lager bringen. — l^rtri. //, M«.
Lans einen hundt soigeu, der bedarff vier
SChuch. — Aqncota /, 408: t'rmick, l, .«4''; /i, 85";
Kgenolff. iss'* ; llyerimj . ///, 167 ; llmmh, 230, ÖV» ; (iruhr.
1, :A; Fiitchr, l'nalti-r, 69*»'*; .S'c/io«fI , 1136 ' ; SmIop, 164;
Itluut, 4di; l-ASflciu, 333; .s'ÜMioik. 5060; Ikort«», 3030
u. 3769.
„Ich Uks ciucn Huiid HorKeii, «agten <Ii« Alten, der
hat vier KtlKvci wenn er Schubu trüge , hu rattaste or
alleseit xwoy paar haben , lia ich nur eins bcdarff. "
(Thfatruth DiaMorum , .'ij.'j 'J ...„Denn er lieHS die
Hunde iurt<un. die bedürfften vier Schnh." (Fi.i.hart,
(Jrtc/t., iu KloUrr, >'///, TM.)
HuU.: haat <h'n hond xorgcn, die nioct tweo paar uchnc-
neu hflbben. (Ilarrfbomee, I, .121.^
Lut. : Annnlnm anffuatam ue portato ! — Cor no cdito !
(llinJ-r //. 5Sn ; l'hitippi , 1,94; Tapph/i . 110''.; — Quin
cani curas roliuquc, in quatunr calc^iamentis ogot, in
■nlicitum et anxinm. (Getner, I, 235.;
Span.: Ti&drtfDio el perro, t no nomncrda. (Culihr, 3642.;
Laüst nmnn den hundt am leder kifon (nagen),
so lort ers essen. — Franck, II. 155 **; tiruter. I. W.
Laurmde Ihinde schnappen den Speck zuerst.
Lauf dem Hund nach immer, so beisst er dich
nimmer. — r.ruter, lll. 62; Lehmann, II, 376, 14.
„Iiit vinc ^uto Ucyluu}« für den llundsbiüs, laulT all
xeit nach dem liuud, so boisset er dich nimmer wand."
(Fi$ehart, <#>♦■:*.. in Klont »-r . VI II, 17H.;
Ij<"wer Ihind, wolis Rohe hun, mottst ön de
Spierlingsgasso gähn. (KUiimj.) — Vritchhifr'^, um.
Kin Hund, der rahig icinen Knocben abnagen will,
muM in die Spierlingflgasae gehen.
Liclier einen bösen Hund siufl)ringcn (erzürnou)
als ein alt Weib.
I.at.: Malu cauem, quam anani irritarc. — Praeatar canem
irritare, quam anuni. (l'hUippi, II, lu3 ; SirgbvU, 2*J5
u. 453.)
Liegt der Hund, so l)eissen ihn alle. — K**»'-
li-in, 328: Simrock. 5055.
Listige Hunde haben zerbissene Oliren, btisc
Hunde 7.crbi8S<*n Fell.
Mach's wie der Hund, lecke dich, wo du bist
wund. — Körtt'. 3027.
Mag der Hnnd bellen, «lor Ochs geht ruhig
seinen Weg.
//.: Cane abbaia, e bue pasce. (Hohn I. H\.)
Mag der Hund den ganzen Tag }»ellen, sim
Abend wtiss mau nichts davon.
ItühiH.: Na vitr psi ►tikajf. — Pc» itAkft, a vftr ndnäaf.
(ÖHakoMly, »1.;
/(/..- Sto pas loje, vjetar nosi. (Ctlukooak^ , VI.;
Huth.: Pos brcHiu, a witL-r nese. ()yurzb<ich I, fifj.)
Mag mich der llund beissen, er wird mich nicht
fressen.
Vän.: Ilaver en hund bidt mig, da bar han ikke sedt mig.
(Pnjv. ,faH.. 312.;
Man darf einen Hund nicht fett werden lassen,
sonf«t wii*d er toll, fltiur.;
Der rusaiHche KLuanxniinister Cancrin wandte da«
Hpriüliwort an, um damit die AnträKo und Wttniche
tUr Verbeaaoruug der La^o den Volk« zurlickzuweiiien.
Man darf nicht jedem Hunde trauen, der mit
dem Schwänze wedelt.
Mhit.: Mit sagcl weiget sumclieh hant Triimtliciien ftne
mäxe , der mich doch unverachaldei wtlen gerne bizzc ;
den muoa ich streichen, das er siner bOsheit nich er-
lize: er waeuft, da/, ich blner achalcheit niht enwixze.
(KiiintluHl.) (Zinyrlf, 'lö.) ^
Mau tind wenig Hund, die ein Fuchss beissen.
— W'nücch. 1272. 20; Lehmann, 3x7, 8.
„Dann sie beissen wider." (Lfhmnmn, :W, 1.)
Man futtert d«'n Hund um des Herrn willen.
IIoH.: Dikwijln heeft meu eon 00g op den bond cm des
meOBters wille. (Ilarrtbutif^. 1. 317.;
Mau gibt auch einem Hunde ein Stück Brot,
wenn er mit dem Schwänze wedelt.
/(.; Anco il cauo col dimcnar la coda bi guadagna le
sppsi'. (Buhn I, Vi.)
Man gibt dem Hunde nicht sn oft Brot, als er
mit dem Schwänze wedelt. — KOttc, 3M3; itraun,
1 , 1554.
Man gibt dem Hunde nicht so viel, als er wol
inlt tiem Schwaiits schmeichelt. — hrtri, 11, 446 :
6'ifliroti.5041.
842 Man gibt dem Hunde nur, was man selber
nicht mag.
H'iU.: Aris, geef den hund het spekl -> Neen modr, ik mag
hct zeir wel. ( Harre bvtnee, I, ilG.)
843 Man hängt den Hunden einen Klöppel an, dass
sie nicht vber den Zaun springen. — Fücber,
J*>alUr. 245''.
844 Man hat einen Hund lieber zum Freund als
zum Feind.
846 Man jaigt den Hund zu spat von der Wurst,
wenn er sie zwiäehen d<'n Zähnen hat. — Alt-
matw IV, 4H4.
840 Man kan keinem bösen Hund kein Bott zu-
rocht machen. — Ldmiunn, loi, 01.
847 Man kann «lem schlinunsten Hunde mit einem
Ijis'^eii brot (Knochen) das Maul stopfen.
Dan,: Kn ond linud k.ind slilles med et stykke briiil.
(rroF. ilun.. Ml.)
848 Man kann den Hund schwer von dem Fleisch
(von der Wurst) halten, wenn or einmal ge-
kostot hat.
IfuU.: Mcn kan den liund nict ran hct spek houden, als
hijerdcn smaak van buot heeft. (Ilumbvm^-, I, 321.;
840 Man kann den Huuden das Bellon nit;ht voi-
bicton.
850 Mau kann die Hundo mit Ketten binden, sie
werden doch wieder nach Hause finden.
851 Man kann einen Hund noch so gut füttern,
aber Speck gibt or nicht
ÜH'j.: Ncm Ir»nx as cbböl szalonna. ((Jaul, 1I.'»0.;
852 Man kann sich auch an eiiieni Munde vei-sün-
digen." — SUnrotk , 12339.
853 Man kennt den Hund nicht immer an den
Haaren.
Frz.: On ue congnuist pas los gcus aux robbes nc les
cbieus aux poilz, (Uivux. I, llü,;
854 Mau kommt oft leichter über den Hund als
über den Schwanz.
Die Beendigung einer Sache bietet oft die mointeu
ächwimukcitcn. (S. Ende 49 u. 50. 1 „Wenn nur mit
dem Fricdensüchlusso die schlcswig'holeteinisohe Frage
KcroQiMt wiire; aber es Kcbeint, das« man über don
Schwaux nicht so leicht kommen wird, wie über den
Hund." (HrKiaut-r Z»ituH>j . 1S64, Nr. .'lU?.;
855 Man Ia.«58e dem Hunde den Knochen, so bleibt
man ungebissen. — simrock. 5038.
850 Man lässt den Hund vom Wilde kosten (lecken),
aber das Meiste (Beste) bekommt er nicht.
857 Man liebkost den Hund, wenn mau ihm einen
Maulkorb anlegen will.
Die Araber: Kttsso dem Hunde die Schnauze, bis du
ibm den Maulkorb angelcKt. (Cahinr, '2244.;
85S Mau macht sich keinen Hund zum Feinde^ wenn
man ihm eLien Knochen gibt.
JIoU. : Men maakt gocu' hond gram mot cen beon. (Harre-
bomtf, I, 321.;
859 Man mag den Hund wo! anbinden, aber man
muss ihn idcht erwürgen.
860 Man mot faken 'n swarten Hund Swan beten.
— GlobuM, rill.
Man mosa oft einen schwarten Hund 8chwan licisaen.
801 Man muss dem Hunde nicht so oft (Brot, Fleisch)
geben, als er mit dem Schwänze wedelt. —
W'incktn. I, 89.
Holt.: Men behoeft den hond geen brnod ke geren, koo
laug hij nict den staart kwispelt. — Men geeft het
hundjo uiet äootcoI brood , als zijn staartje wel eischen
zou. (Harr^f''im'-e . I, 321.;
It.: Non dar del pane al cauc o^tni rolta che dimena la
codu. (Hohn /, 112.;
802 Mau muss den Hund erst an die Kette legen,
ehe man sich mit ihm neckt.
HoU.: Men muet den hond aan den band leggen, eer men
hem tergt. (Ilarrtf/'u/i' c . I, '.\2l.j
803 Man muss den Hund haben, wie er gewohnt ist.
804 Man muss den Hund loslassen, wenn er jagen
soll.
It^iM.: Rod bniidene for bauen hibcr, tlii da er dot for
bceut aadle Otrcud du rider. (i'ruv. ti'iH., 40tt.;
805 Man muss den Hund mit den Flöhen haben. • —
Lthinann, 02, 65: ihndrr- //, 1382.
Das Uebei muss mau mitnehmen, daü im Uvfolge
eines ans erwtin<:cliten Gutes ist.
855
Hand
Hund
866
866 Man muss den Hund nicht futtern, wenn der
AVolf schon im Dorfe ist. — Fritchbinr *, im.
867 Man muss den Hund nicht futtern , wenn er auf
den Fang gehen soll. — Kie$eweUer , 48.
868 Man muss den Hnnd nicht gleich hängen , wenn
er einmal Wurst genascht.
Frs.: II ne faat pat tner son chien ponr uno maaTaite
ann^e. (CaAier , 361.^
869 Man muss den Hund nicht in die Kirche betten.
Dan. : Glv ei hande det bellige , og kaRt oi perler for Urin.
(Prov. dan., ZU.)
870 Man muss den hnnd nicht nach Bratwürsten
aussenden (der Wnrst schicken). — Henuch.
480, 3; Petri, //,459: Blum, 1S3. Drau», 11. 531.
D. h. man aoU die ehrliche Seite einet jeden , mit dem
man an thxin hat, atudiren, and keinem mehr auflegen,
als er, der eigenen Sicherheit und seiner Tagend anbe-
sohadet, au tragen im Stande ist. Die Ehrlichkeit man-
cher Menschen kann in zehn FOUen die Probe halten
und ist doch fUr einen gewissen Fall ku schwach.
Dan. : Uiimeligt at binde banden ved polsen , betro ulven
&aret; alukke ild med olie. (Prov. dan., b66.)
It.: Nonbisognaraccomandarelllardoallagatta. ((j<ial, 9:j1.;
. Lat.: Canis canistri malus est castos. (Goal. 224; Phi-
lippi, I, 71; Fischer. 37-, 6; 8«ffbold, «5.; — Bgregium
Tcro oustodem ovinm, quod ainnt. lupum. (Fiteher,
37, 8.;
Uno.: Nem ebre bizt4k a hijat (a raarba mirigyet).
(Gaaly 5«1.;
871 Man muss den Hund nicht nach der Farbe
schätzen.
Län.: Man skal ikke agte banden eftcr haarune. (HvhH
7.389.;
872 Man mutts den Hund nicht zu weit in die Küche
lassen. — Petri. n, 459.
873 Man muss den Hund nicht zum Ibspector der
Fleischkammer machen.
874 Man muss den Hund ho fuhren, dass er nicht
auf den Strick tritt (scheisst). (Schle$.)
875 Man muss den Hund zur Hand haben, ehe man
den Hasen aufjagt.
Dan.: Ked hunden t0t end hären l0ber. (ßohn J, 395.;
876 Man muss die Hunde nicht eher auslachen
(schimpfen), bis man aus dem Dorfe ist —
LMhrengel, I, 503.
Die Rassen: Speie nicht eher auf das Haupt der
Schlange , aln bis es vom Rumpfe getrennt ist. (AUmann
KZ, 416.J
Frt.: n faut flatter le chien jasqu'4 ce qu'on seit aux
pierres. (CahUs', 357.; — II ue faut pas sc moquer
des ohiens qu'on ne soit bore du irillage. (Bahn /, 24 :
Ltmdrotf, 410; Leroux, /, 1(18; Oaal, 971; C<»Affr ,J377|;
Kritzing^r, 141«; Stamchedel, 100.; — Tant dolt-on le
chien blander (caresaer) o'on ait la voie passöe. (Lf-
Toux, 7, 109; Bohn 7, 58.;
877 Mau muss die Hunde nicht loslassen, ehe die
Jagd beginnt.
878 Man muss die schlafiende Hund nicht wecken.
— Lehmann, 69, 37.
879 Man 'muss einem bösen Hund ein Stück Brot
ins Maul werfen. — Simrock, 12340.
880 Man muss einen Hund lieber hängen, als ihm
einen schlechten Namen machen.
881 Man muss immer etwas für die Hunde in der
Hand haben, es sei Brot', ein Stein oder ein
Stock.
7/.: O sasai, o pani, biaogna aver quäl coaa in man pei
cani. (Bohn 7, 118.;
882 Man muss mit den Hunden jagen , die man hat.
— Ei$elein , 333.
883 Man muss nur mit eigenen Hunden jagen.
884 Man muss offt ein Hundt in Ehren halten umb
seines Herrn willen. — /.eftmatm, 155,88; Ewc-
lein, 316; Simrock. 5066.
Dan. : Der aom bau kand kun aeude ain hund til mig, vilde
Jeg gi^re den til gode for hans ekyld. (Prov. dan. , 312.;
F.ngl.: LoTe me, love my dog.
Fr*. : n Davt avoir ögard au chien k canae du mattre.
(Ki-Utingtr , 140".; — Qui aime Martin, aime son chien.
LuL: Baaiat armigemm foemina propter hemm. (Eitf-
Mh, 326.;
Span.: Quien bien quiere 4 Beitran, bien qulere & au can.
— Quien bien qulere * Pedro , no baoe mal d au perro.
(Bohn [, 246.;
886 Man muss sich keinen Hund zum Feinde machen.
Auch geringe Fainde aind geflihrlicb.
Dan. . Man akal el bar* an hund til aven. (Pro*, dan , 31 1.;
.; I
886 Man muss sich nach den bellenden Hunden
nicht vmbsehen. — Lehmann. 700, 36.
887 Man nmss sich nicht eher über die Hunde be-
klagen, bis man ausser ihrem Bereich ist.
„Wer Liersulande von Hunden aprieht, der apreehe
nur Ja recht leiae; drum, Liebater, aprlch ao Terfftnalieh
uicht, daaa dich nicht einer beiaae." (I-. Sckmcking,
Welt und Zeit, 45, 179.;
888 Man muss sich nicht selber zum Hunde machen.
HoU.: Niemant ai een hont om een Itlttel.
Lai.: Pro modico cari nolite cani aimilari. (Foltert^
leben, 547.;
889 Man muss sich vor dem Hunde hüten, sein
Schatten beisst nicht.
Dan.: Vxr dig for hunden, kyggen bider ikke. (Bukn
7.402.;
890 Man reizt den Hund so lange, bis er beisst
HoU.: Men tergt den hond aoo lang, tot dat hij eena bUt.
(Harrebomie, 7, Xi\.)
891 Man schmeichelt dem Hunde wegen des Herrn.
— WiHcUcr, XVI. 31.
Hund ateht hier für Ottnstling ; eweibeinifl oder Tiar-
beinig iat gleich, sowie ea auch keinen ÜnteracUed
macht, ob der Günatling mit Haaren oder Stacheln be-
I deckt, ob er ein WoU- oder Boratentrager iat, ob er
singt, spielt, bellt oder grünst. Der aohwmne Kaiiar
I Soulouque hatte, als er noch über Haiti herraehta, ein
I Schwein zu seinem Gtlnstling, mit dem er Zimmernnd
Mahl tbeilte. Dies Schwein wandelte eines Tags aaf
I dem Markt , steckte seinen RQascl in einen Korb der
I prJtcbtlgaten Bananen und liess sich dieselben treffUeh
I sobmeoken , wofttr es vom Eigenthttmer deraelben einaa
I krlfdgen Sohinkontritt erhielt. Dieae Beleidigung teiBea
GiinsUinga wurde dem Kaiser binterbraoht , der im ge-
rechten Zorn den unglflcklichen Obsthändler Terbaftea
liess, sofort Gericht Aber ihn hielt , worauf er, derMa-
jestfttsTerlotsung schuldig befunden , erschoaaen ward.
rVgl. AUgeineine ModenseitHng, Leipsdg 1867, Xr. 24,
S. 383.)
Böhm.: Nehled* na psa, ale 6l pos. (Cetakowkif^ 1G6J
Fn.: Qui aime Bertrand, aime son chien. (Bohn /. 48.;
lt.: Porta rispetto al cane per amor del padrone. (Fut-
^aglia, 42, 13.;
892 Man soll dem Hund nicht so viel geben, als er
begehret mit dem Schwantz. — Gnaer. HI. «l;
Lehmann, II, 4U9, 32.
893 Man soll Hund um Eberkopf goben. — Sim-
rtnk,i98i.
Mhd.: Man sol huudo umb cburs boubet geben. (PartML)
(Zingertr , 73.;
894 Man weisset wol dem hunde das brot auff dem
mosser vnd schlegt jhm mit der schalen aoff
das mauJ. — Ihmisch, 524, 53; Pciri. II. 410.
895 Man zeucht wi>l einen Hund auif, so zeucht
man auch wol ein Kind auff. — Peiri. 11,49.
896 Man zieh' dem Hund ein Rücklein un , so kennt
er nicht mehr sein Gespan.
Span.: Viöse el perro on biagaa de cerro y no conociA t
SU compajiero. (Cereantfa in Don (luixot".)
897 Manche Hundo bellen immor.
„Die Natur etlich Hunden git, dasa sie ums Gwoa
beUen allsit." (Brandt.)
898 Mancher Hund ist weiser als sein Herr and
gehet nicht mehr zu Hofe , da er übel tractirt
worden. — Eifdein, 327.
899 Mancher ist wie ein rasender Himd, beisst jede^
man , bekante vnd vnbekante. — LNtmamut 70i, 39.
„Koch lieber gehe ich mit B&ren um, wenn sie au
angebunden, als mit einem tollen Publikum Ton los-
gelassenen Hunden." (L. Schücking. Welt mnd 2rii,
45, 179.;
900 Mancher sendet seinen Hund, wenn (wohin) er
selbst nicht kommen (gehen) will.
„Mancher dahin scliicket sein Hund, da er hinUn
KU keiner stund.*'
HoU.: Tseint menicli sincn hout. daer bi seif niet comca
en will. (Tunn., 23, l.'i ; Hnrr^bom^e, I, »21.;
hat.: Mittimua interdum quo Toluniu« ire catellnn. (Fei-
ler$leben, 699; Loci comm.. 166.)
901 Me mot Hund oder Hase sin. (Wetif.)
902 Me nmess ome böse Hiing es btücki Brod i's Mol
werfe. (ÜoXolhur».) — Schild . 68 . 81.
903 Mein Hund und dein Hund sind zweierlei Hand.
„An deinem Hnnd mir ob nicht gefftUt. daaa er noch
immer mich angebellt; wollt' aber etwa meiner dich
beiaaen, wttrd' ich genial die Bestie belesen. •• (Z. Ssku-
cking. Welt und Zeit. :,:,'i.J
857
Hand
Hnnd
858
904 Men kan den grötRten Hund besch&men. —
Schambadi, 11. 7fi.
Selbst den Unvertohämten , wie hoch anoh sein B«ng,
kann man unter Umst&nden empflndlieh blossetellen.
905 Met unwellige Hongren ess net god Hase fonge.
(Bedburg.)
906 Mit alten Hunden ist am besten jagen (ist die
dieherste Jagd). — IhUcnberg, II, 83; Eüelcin. :«6;
Simrock. 4i»84.
Der erfahrene Manu ist iu soliwierigen Fftllen besser
zu gebrauchen , als ein Jfingling, der, wenn er auch
die erforderlichen Kenntnisse besitst, doch davon noch
keine Anwendung gemacht hat.
Frt.: II n'est ohasse que de vieux ohiens. (tiovill , III, 117;
Cakitr, 3Mu. 1S14; Leroux, /, 108 r //. SS; Bohn I. 24;
Stnrnchndel , 101: Lendroy, 413.;
HoU. : Met oude honden Jaagt men 't best. (HnrrfiMmf'',
/, 321.;
Lat.: Optima veteriun canum venatio. (Bopill, III, 117.;
907 Mit bÖHen ( grossen ) Hunden muss man sich
nicht necken.
UoH.: Oroote (kwade) honden is kwaad »arren. (Harre-
bomie, I, 318.;
908 Mit den Hunden, mit denen man läull, muss
man auch bellen.
909 Mit faulen (vnwilligen) Hunden ist boRs jagen.
— /V/ri. //. 476.
910 Mit gezwungenen Hunden ist nicht gut (ist übel)
jagen. — ttiwn, 308.
HuU.: Met onwillige houden is kwaad haxen vangen.
(Harrfbome.e . /, 331 ; Hohn 1 , 334.;
911 Mit guten Hunden ist gut jagen.
Frt.: Four faire bleu aller les affaires, il faut se serrir des
gens habilcs et de bonne rolont^. CStnrurh^dtl , 410.'
912 Mit Hunden fangt man Hasen, mit loben die
narren, mit Gelt die Frawen. — Lehmann. 489, st;
Eixeiein, 431; .Srti;^r,93; .Siwrwfc, 656S.
913 Mit Hunden kein Gast, mit Kinileni keine Gä-
stin. (LH.)
914 Mit jungen Hunden ist bös Hasen jagen. —
r,aa\, 928.
915 Mit jungen Hunden und Bären ist bös spielen.
Dan.: llt er rakke at loege med hiMrue-hrolpe. (Prot,
dan.. 72.;
916 Mit lustigen (begierigen, willigen) Hunden ist
gut jagen.
hat.: Voleutem bovem agito. (St y hold , 4SA2.^
917 Mit schlafenden Hunden erjagt man keinen
Hirsch. — f.i*fle\n, 333; Körte ^, 3767.
J/Arf. : Ex Wirt vil selten hin erjeit mit slAfendem hnnde.
( Wiyaloii.) (Zingerte, 75.)
918 Mit vil hunden ist sich böss zu beissen. —
Franck, U, 100 ''.
919 Mit vnwilligen Hunden fangt man nichts. —
Lehmann, //,40ä, 89; Körte. 3032.
920 Mit vnwilligen hunden ist nit gut (ist böss)
jagen. — f rrtncfc , //, 86 '' ; fappttw, Ilt>*; Lehmann,
193. 80 u. 397. 16; Lehmann, 11,406^88.
Wenn mtm Leute zu einer Unternehmung swingt, so
erreicht man selten «einen Zweck. „Es ist nicht all-
zeit gut, mit vuwilligen Hunden su Jagen.'< (Herberyer,
II, 469.;
Fr*. : La chastte va mal, quaud il faut y porter les vhieus.
JlolL: Mit onwillighen honden is qnaet jaghen. (Tunn.,
18, rt; Harrehomee, I, 321.)
Lat.: Impromptis canibus nil veuatur capit ollus. (Fat-
temleben , hU.) — Invitie canibus Tenariiliaud faoile est.
(Kraitm., 408; Tapptut, li:ib; Pkilippi, I, 209.;
9*il Mit willigen (begierigen) Hunden fahet man
bald. — Kgenolff.ani^: Schottet, llf»*-: Blum, fO»;
Parömiakon , mi.
Wer mit Lust dient, dient unter Qhrigens gleichen
Umstanden allezeit besser und getreuer als der, den
man mit Gewalt erHt su allem, was er thnn soll, nOthi-
gen muds.
933 Mötn Hund, motu Hund, he hett en Schinken
im Mund.
923 MuRS man den Hund zum Jagen tragen, so
wird man nicht viel erjagen (oder: so gibt's
eine schlechte Hetze). — PnrfmiioJton, 2258.
924 'N blöde Hund frett sick nich fett. (Mfries., —
Hatukulender . IV.
925 'N blöen Hund ward ni fett. (Oidenburg.j — Fir-
meniih. III. 13« 14: fixrJerer: Frommann. IB 39. 48.
926 'N klenst'n Hund'na hengt mar di grftsst'n Prüg'l
OU. (Franken.) — Frommanu, 17.317,189.
927 'N oirn Hund blaft'n lern , holtswaor. (.Mtmurk.j
— Danneil , 277.
928 Micht jeder Hund beisst, der bellt.
Frt. : Chacun ohien qui aboye ue mort pas. (Ltroux , 1, 107.;
929 Nicht jeder Hund treibt den Dachs (Fuchs) aus
seiner Höhle.
930 Nichtswertige Hund, so man sie anrührt, bellen
vnd beiflsen. — /.c/imun», S9l, 37.
931 Nimbt man den Hund beym Schwant/, .so murrt
er oder beisst. — /.«•hmam», 988, 26.
932 Nöd an ieda Hund hoast Brandl. ( t>bt'riMiterreich.)
— ISaumgartvn, HO.
Unter verschiedenen Benennungen, in verschiedener
Gestaltung tritt oft derselbe ilegenstand , der näm-
liche Fall auf. Brandl int umprUnglioh ein Name rother
Hunde.
933 Nur ein toller Hund kann dieh beisseu, sagte
der Mann, als seine Frau klagte, dass der
Hund, der sie gebissen, wol toll gewesen sein
möge.
934 Kur Hunde und Franzosen gehen, wenn sie
gegt'asen haben (oder: wenn sie satt sind).
935 Ob mich ein Hund oder eine Hündin beisst, der
Wundarzt fordert nicht weniger. — Körte, 8018*.
Fn.: Antant vaut bien battu, que mal battu. — Autant vaut
^tre mordu d*nn cblen que d'une chienne. (Bohn I, 1.)
llotl.: Of men van den hond of de kat gebeten wordt, U
het aelfde. (Harrtbomie, I, .«!.;
936 Obschon der Hund in die Ketten beist, so würd
er doch nicht lediff. — //e/i»Mfin. 398. 84.
937 Oft't wann die Hund meinen, sie haben den
Fuchs beym Fell, so haben sie ein Maul voll
Haar. — LfUmmm . 225 , 16.
938 Oft fressen die Hunde den .läger auf.
Dan.: Ifund vd tit Jiegeren op. (Prot. dan.. 311.;
939 Oft nimmt der dritte Hund da» Bein, woiüber
zwei uneinig sein (sind). — fia«/. 922.
(iilt Ton den meisten streitenden Parteien, die eine
dritte Macht auseinanderbringt, es seien Xachbarn,
(Gemeinden oder Volker; besonders haben es aber alle
kleinen kriegfahrenden M&chte lu ihrem grossen Nach-
theil erfahren.
940 Ole Hünn' sunt (|uad bänsk to niakn. — Eich-
wald. 833.
941 Oleii Hunden ist quad bl&ken to lehren. (Bre-
men.) — Konter, 254.
942 011 Hunn rid'n upp'n Aors. (Altmark.) — üan-
neu, 278.
943 Op vele Hund* öss de Has dodt. — Frisch-
hier*. 1784.'
944 Ous dem Hangd mächt em niche Bäflisch. —
Schwier , 139.
945 Rasende Hmid lauflTen nicht weit — Lehmann.
398 . 19.
Die sehr wUthen und toben, leben nicht lange; ein
WUthrich oder Tyrann wird nicht alt.
946 Räudige Hunde haben zähes Leben. — Mtmann
VI. 410.
947 'S isch uüt, wenn me-ne Hung muess uff d'
Jagd trage. (Solothum.) — .sdhild, 68, 88.
948 Sage zum Hunde: kusche, so hält er die Gusche.
949 Säinjd em den Hangd mät dem Schtocheise
geschlön hat, huot en nemi gäm. (Siebenbürg.-
sdcha.; — Schütter . 167 ^.
960 Schätzt' den Hund nicht nach den Haaren, son-
dern nach den Zähnen. — Simrock. 5007.
Dan.: Man skal ikke agte hunden efter haarene. (Bohn
I, 389; Prot, dan., 313.;
951 Schlafende Hunde beissen nicht — Winckier.
XX, 5«.
HoU.: Slapende honden bijten niet. (Harreboiitte ,\I , 'itü.)
952 Schlaffende Hunde sol mann nit auffwfcken. —
Franck, I. 79''; //. 41 '' u. 72''; Egrnolff, 65'» u. 888;
i^trt,//. 529; (iruter . 1 , 64 : Lf /«mann , 397 , 13 ; Eiiie-
letn. 333; Blum, 144, Sailer , 58; Körte, 3089; Sim-
rock , 5030.
»Herr, thnt kein schlaflenden Hnnd auflwecken."
(Hans Saeki. II I, ZLII, 1.; Ist doch der Meiuoh oft
859
Hund
Hund
860
(Hlbimj.)
h'tri.
1524.
Hasen Meister. —
vordriesiliob , wcdu or, ohno ausgesohlafen zu baben,
geweckt wird. — Reise den ruhigen Feind nicht.
Mhä.: Den alafenden hunt sal uytnant wecken. (}/oroif.)
(Xin'jtrle, 73.;
HöA/H.: Spfcfho paa ncm&s buditi. (Celalot»kij , lU.)
I),m.: SoTonde liund skal niand ei vekke. (Fror. dan. Vil.)
Kayl.: It ie not good to wake a »ieeping dog. (Oaal, 913-)
Frz.: II fait mal «veillor lo obien qui dort. — N'öveillcz
pas le Chat «lui dort. (Lfniux, l, 108.;
IloU.: Mcn inoet geene slapendc honden wakkor inakcii.
(Ilun-ebomef, I, 321.;
/^.• Non dratare il can che dorroe. (fiaul, 915.^
Krönt.: Spedc cucke ne treba baditi. (Velukur*kij , 114.;
Lfit. : Irritarc cauem noli dormire volentem. (Haat, "MbJ
— Igncm gladiu no foditu. (liinUer /, «187; //, iWWM
IhichhT, 105; Seißold, 'i^l.) — Sopitum cancm nu ox-
citu. (S^ubold. .S76.;
l'vln.: Kio ci^gnij psa sa ogou, bo ci$ uk^si.
953 Schii'ichcnde Hunde beissen am ürstcii.
HolL: Sluipcudo bouden bijteu bot eerst. (JJarrebotnef,
l. 322.;
1)04 SclileichcndG Hunde naflchen gem.
IfoU. : Slaipendo honden hcbben het epck alloreorsl weg.
(Ilarrebomie, I, 322.;
1)55 Schlinime Huing hewwe teiretnet Fell.
— Fruchbier , 1740.
95G Schweigender Hund .bei88t am ersten.
//, 533; Simrmh, 50ü4; Kürw . 30ü3; linuin. l
957 Schwerlich essen die Hund Wurst, sie stehlen
sie dann. — Crutur, IN, tiO; Lnhinann, II. 57.'>. 60.
958 Selbst ein Hund in der Fremde bellt sieben
Jahre nicht.
Wertb der Heimat.
950 Sieben Hunde sind
/v/n, //. 522.
9G0 So die Hund Grass speyen, die .Weiber vber
«lie Flöh schreyen, oder wie die Zähe jucken, ho
schwartz scheinen die Höltzer vnd die Hecken,
die alt Mauren schwitzen an ecken, die Braut
den Hafen scharren vnd lecken , soll sich ein
Wetter herzustrecken. — Fischan . Piakt. , in Kh-
aVr . VIII, 647.
9C1 So lange der Hund geht, jagt man ihn.
Jlutl.: Terwijl de hund guat, drijft meu hcni immer voort.
(Jlarrv.buvtee, I, 322.;
90*2 So oft die Hunde pissen gehn, so oft die
Weiber schwatzen slehn. (MniianCL.)
9G3 So viel Hunde, so viel Schwänze; so viel
Bräute, so viel Kränze.
9G4 Soll der Hund Schläge haben, so findet sicli
bald ein Stock. — r.aal , yi7.
Engl.: It's .an easy thing to find a stafT to boat a dog or
to find a Btoue to throw nt a di>g. (<iaa'., ^17.;
It. : ToBto ei trova il baatono, per dar ul cane. (Oaal , ^17.)
965 Still beissige Hunde sind die schädlichsten. —
Pctri. II, 541.
9CG Stumme Hunde beissen gern.
tat.: A cane muto et aqua aileute cave tibi. — Bruta ful-
mina. — Canis timidus vehemoutiuB latrat, quam mor-
det. - - Fulgor ex pelvi.
9G7 Stumme Hund(; und stille Wasser sind gefsihr-
lich. — Eiselein, 332; Simroik, 5003.
Litt.: Gare tibi a cane muto et aqua silente. (SftjholJ, 70;
I'Mipfn, I, 4 u. 77.;
968 Such dir einen andern Hund, wenn du keinen
bessern lüiochen hast. — A'diri«,3034.
969 'T gift mehr bunt' Hünn' as en. (Oidt'nhury.,) —
Pirmenich, HI. 13, 18.
970 Thu* wie ein Hund und leck' dich selber, wo
du wund.
971
/, u^.n, 13'
Todte hunde beissen nit. -^ Franck,
Kgenolff, 17*; Eyering. /, 726; Grvter, I, 66; Hlum, 112;
Sulor, 499; IHnder 11. 1324; Saihr. 185; Eiftelein. 333;
IHsluT., VI, 51; Wurthadi II, iOO; Körte. 3039 u. 3776;
Simrurk, 5056; Braun, I, 1548.
„Tod Hund beisten nimmer, sprach Antonius Commo-
du8, wenn man Jm saget, er boU nicht ein jedem vnd
ein jedes mit dem Tod straffen, sondern sonst am Out
vnd Leib ein straff anthnn." (Z^tjthio'h , CXXXVH''.;
,.Dio Todteu beissen keinen; aber wer unter die Le-
benden tritt, dem wird der Ko])f geschoren und bellt
ihn an, vom TagclUhner bis sum itUrgenueister, wenn
er einem von ihnen nicht iUe geiiOrigc Verbeugung
macht." (Frankfurter Bilder von Fd. Beunnann.) Mau
gibt dem Sprichwort folgenden Ursprung. Pompejns
war seinen Feinden in die Hände gefallen. Als diese
nun über sein Leben oder seinen Tod herathacklagleu,
rieth Theodoias, ihn dem Cftsar aufsuopfeni; dcaa,
sprach er, todte Hunde beissen nicht. — Böse, ausser
Wirksamkeit gcsotEto Staatsdiener schaden vns nicht
mehr. lu Pummeru: Dode llundo blteu] nicb. (Dah-
in;t , lyy^'.;
Ji.y,m.: Alrtvy pos nekousc. (Cektkovnky , 2.%.;
Jjan. : Biorne-skindet bids ikke. — D0d hund bider Ingen.
(I'roe. dan., Jll.;
Fiz.: Chien murt no mord plus. (Gcutl, 993.; — »Tort le
chien, mort le vcniu. (Krittinyer, 6»".; — Honune
niort, no- mort point. (KritsiHyer, 378*.;
Uoll.: Doode honden bijtcn niet, al zien ze leelijk. (Harrf-
bomve, I, 317.; — Doode honden biiten niot. fÄuA«
/, 312.;
//..■ Cane (uomo> morto non fa piä gucrra. (Uual, 933;
rtizza'jlia, 40, 1.;
I.at. : CaniH a corio nunqnam absterrebitnr uncto. — Ca-
nis murtuuB non mordet. (Eixciein, 33.1 ; Sulur, b04.j —
Homo mortuus non facit guerram. (Hindt-r II y 1324;
.S/rtMwyf/-. 19.; — Mortui non mordent. (Bindar II, 19U0;
ßHdder, 234; FUcher, 139, 114; Uaua, Mij; Phitifpi.
1, 257; Seybuld, 314.;
Span. : £1 muerto no mordiö.
Uny. : A düglOtt ob meg nem marja az cmbcrt. (Gaal , '.C3.;
972 Todte Hunde bellen nicht mehi*. — Ftisch-
biet », 1728.
Wird auch z. B. beim Kartenspiel gebraucht, ura zu
sagen, dass schon zugegebene TrUmpfe nicht zu farch-
ten sind. Die Hussen: Wenn der Hund gestorben ist>
BO hört dad Bellen aul. (AUinann VI, 391.;
973 Todte Hunde sind gut schlagen, sie beissen
nicht.
Wenu der Hund todt ist, steckt ihm jedes Kind die
Hand in den Rachen. (Attinann VI, A6i<.)
974 Tolle Hunde bellen nicht. — .s>n</müi7oyaj7.vi. ha
Der gcfährlichu Feind schreckt nicht durch Drohungen.
97ü Twei Uunue an einem Knoken vordreget sik
nit. (\Veisii.j
97G Ueber einen gebissenen Hund fallen alle Hunde
her.
977 üniu-rdess dat de Hund schitt, segi Johann
Jochen, is de Häs lang' to Busch. — Ituefer, 4«i.
978 Verzagter Hund bellt am meisten. — Eijuidn. 332.
Simrotk, 500:.; Braun, I, 1528.
979 Viel Huude fressen viel.
Dan.: Jo fltiore hund, jo vterre labe «le saad. (Prot,
dan. , 312.; *
980 Viel Hunde iest der Hasen tudt. — liobiimou , :«».
981 Vil Heangd sen der Hosen Hit. — .S€/»w*/cr. isj.
982 Vil Hond sain Huasens Toud. CL'mjur. iierylanA.,
— Schröcr.
983 Vil Hund beissen, da sie doch niemanden an-
geboUen. — Lvlimanu, 702, t)5.
984 Vil hund seiud der hasen toJt. — /Varu*. /, 75'',
84* u. Ü8»; II. 100''; Taiipius.lM^; Eycrin>j , I . i»
u. 418; ///, 351; EyniulH. 97^ i I\Hi. //. 573 ; Iftiii«*.
943, 55; i;ntler , /, Ü8; ÜLSiur. I. 71G; Lehmann, ä*7. 7;
/imd/T /^ 1931 11. 1997 ; Äc/. u/M, 1122*; Dückiuy, lU:
Ulum. 207 ; (kilur . 590*; Eisdeiu , 2s<2 u. 333; hCiilv. 3W0;
Simrock. 4986; Uhrengcl . I, 675; Mayer. I, 113; Brau»,
I, 1551; für Waldeck: FirmunUb . I. 326, 52, Curtzt,
355, 510; für Steiermark: Firmenich, LI, 766. 50; für
F.Ht'l: Schmilz, 184, 26; ftir MudvröMeneich : Fromman».
III , 391 , 42 ; für Ohrnlutcrreich : Baumijarten , 80 ; für .l/r-
mar*; hannnl, 275, nchlesistch b«i (lomnlckc, 1049; Frvm-
mann. ///, 243. 53; für llamover: Schambach. /, 131.
Der Menge von Verfolgern unterliegen zuletzt Hel-
den, nicht nur Huson. Viele über einen macht die
Klugheit selbst rathlus. Kino Zeit lang kann's einer
schon auBhaltcn, aber auf die Dauer ist der Sieg der
Mobrzalil. tiu unterlag >i'apolcuu ; nur Preussens Fried-
rich giug unbesiegt ans dem Kampf hervor. Aber da-
für hciüat er aueli der Einzige. — Die Bussen: Ünen
Herrn kann man eher cutiliehen als zwei Verfolgern.
(AUinann Vf. 496.; „Zwen hundt sein stets des baten
todt." (Wtüäia, IV, 1, 262.;
Ä.'Am.; Mnoho psüv (chrtuv), zayeclsmrf. (Öt^lako9ll^9,^6ä.)
Dan. : Mange hundo ere hurona d>(d. (Rohn f. 3«7.;
Fr».: Knfin on est accablö par le nombro. (StartcMedtt, 4UW
Iloil. : Do veelbeid der hunden is der wolvon doodL — Veel
honden zijn den hoas ziju dood, (Uurrebomcn, /. 322;
Buhn I. .343.;
It.. Cent* occbe ammazzano nn lupo. (tiaal, 928.;
Kroaj.: Nupruti tomu zaa. — Vnogo psov ruka zakolje.
((>takoriky, 369.;
Inf.: C.ivcniultow, »i slugulna non ttmes. (Fa^flia», 43.;
- ('edendum multitudioi. (Binder /. 186; //, 4i5;
FiafiH.. i:«; Fischer, 41, 24; üau^r, MU'j nUimi,
/. 78; S.yljold, 72; r.ippiux, UH'^.) - Ingvitti tum
Irunguntur fortia castra. - Loricam duram pouaiitpe-
861
Hand
Hand
862
iietrurc :*aff itUc. - (Afnn.) (Hintlcr II, WM.) — Miil-
tiit ictibuB (Irjicitur <iuorciii!. (Seiifn>ld. 31'.).^ — Mullitnclr»
uMium niorii ohI lüpnrum. (Kwt'-in, AM.) — No Tlor-
ciil»s «luiiicin atlvurHiiH iliin«. — l'raciia caiium lepus
e«t. (Uaitüfl.) (Itinritr II . 'nrxS.) Uiiim i-i.iiir:» nml-
t«>ii. (Hi'i'h-r II. :«4J1; /,*f/i;/. S7 ; S.'yf„.l,l. «.»i».;
PiUn.: liT'iuiudu pHöw, Miiivri-! /iijv'cza. (I>litht9*kij . 'M\'.^.)
t'urt.: \ vÄ>t iii')nliil'> todnii o imirilciii. (HoAh I, *.V,;j.j
L'ng.. Sok liAUi^.v.l ha orOK/.lftnt is mcK rmfs.-.ti. - Suk
lild a diBznöt in mo^ pyözi. (fiimf, 'XVJ.)
1»'./.»/. : Wjele paow jcnoho zajaca sngerc. (lii-lakottl ij , \W.K)
ysj Vil llirndu bcisHon cineu. — h:iri . n , 5U.
08« Vül llüünjer bitj a llas duad. (Ämrnm.) — /(«#«;./.
Wll, :<&4. 53.
Auf Sylt: KUul HUn*ncr bcu di Haus sin Dund.
0S7 Voiii lluiule (bo)kniiimt. (in:in) koiii(cii) Speck.
988 Von einem schh^chtoii lluinle nniss man smch
kein pfiitcs Jun|ros aufziciten.
989 Von Hunden nnd Scliwüt/crn hüll man sich
j^orn einige Schritte? fem.
//'•//. .- Laat (kn hond en dun Rnapiicr mct de vrodo. (Iltni'-
OOO Vi)n loUen Hunden nimmt man keine Zuclil.
— Winckier, XU. 38.
9I>1 Vor dem Ilnndo fürehtc icli midi nicht, snjr*»'
der Hirsch, aber dns Bellen kann ich nicht
vertni^^en.
Die fnirÜHcIicn Xf^pr in Siiriiuiiii halten i-in ähnlichcB
Sprichwort, das tiv auf foitfc Ijciitc anwenden, donon
TH nie Hii fiiior Kutuchuldigung fehit.
'.»02 Vor ihm Hunden sind nicht pieher die Katzen,
viir den Katzen nitht die Katzen, vor den
(niorii nicht tlie Spatzen, vor den Jungjfese]-
lon in grünen Auen noch weniger die Jung-
frauen. - Ajn;wii«i/;iiM , 3209.
993 Vor einem Hundt, der an Ketten ligt vnd vor
dem Menschen, der nach seinem willen loht,
hat man Kieh wul fürzusehen. — Lihinann.mi, lo.
90-1 Vor einem lodten Hunde fürchtet man sicli nicht.
905 Vor Hunden, die nicht bellen, und Leute«, die
nicht reden, musR man sieh hüten.
Pfri.: <läo »nn- nio ladra, (ruardndrl. — fJu-nnlut«» dn lnniu'm
iliii> ii*io fulla, 0 du ci'io, i|uo nüo ladra. (IMtn I, iTJ
u. 'jn.)
Sjiun.: iiuiiuXiitii de humbrc que no hahla, )-| de ean ipic
iiu ludra. - l<Adromo el perru y no mo muorda. (C'il-i-
Inedij, l>7t).;
906 Vor llutideM muss man einen Stock trajien.
SK'h K<'RO" nnirflh'hi« Autülle zu watTiitMi «uchi>n.
997 Vor rotlien Hunden und vor ächwiigcrsleut'
hülo «lieh zu aller Zeit.
Sjnit.: Cunadna, y perrofl hermojos nocos bucnos. (IIi>/,h
i. L'io.;
;r,ts Vor rollen Huntien und ar;j\vöhnischen Men-
Rchen nimm dich in .\cht !
999 Vornchnii' Hunde sind den Hott lern teiml.
„Ari;^tri>kratiiiclio Munde knurren auf Bottier; ein
echter dirmokrufincher Spitz klafft navh dem Heidoncn
•Struniiif.'- (fi.^fi/ir.)
lOfK) \Vä bei de Hongen ess, muss der met hülo.
:7.'/.//.Hr,/.»
1001 Wii . nc ilotjk wärjic well, fenkt leit cnn Sten.
■t'.li.lhti» h ;. — l iniuHhlt. i:i,:A*'>.2i.
10<v_» \Va ma ön Ihmd af d' Sau wii*ft , so beisst a's
nima. i'O/» m*/» nrii/i.^ — llaunmiirtin . 81.
Zu artrci Urt^on <eino« Mon)>cheii auf einen andern)
viTiohlt di'r hiM]>iiii-htii(ltin Wirkung.
looa Während der Hund bellt, fri^st der Wolf die
Seli;iie. — hnrh . au'.»5.
|iHi4 Wiihrend der Hund scheisst, läuft der Hase
in ilen Ihnch. — /•Viiii». 74.1: Kürlv, J944; Sim-
K'-k. 49S«.
Die Kut'on: In<!i-«ii ili'r Hund »ivli vrrii'hnaurto , war
dir ira*e UIkt dm V>ct;j. [.Wiiihhh 17. 4.».) Kino
kiir/r Vrrniuiimias kann die 'Krroiehung cinca Zweelci
liin.h rn. Darum rü^iipr hintor der Sache her , denu dio
üi-lr^cn'ii'it knmmt »o nirht wieder.
1 . Den Mund hundfn |ii«aer. liiTcr nlren ad ikovon.
•'f I—-. ii'H.. 3Lt.> — MetlCDs huudcuc Ttiiro, Ipberharun
»li rikii^in. fli,ihii I. rf.M.; — Medf>i(9 honden piisrr. Inbe
■Ivroin- af itknveu. ■i'/ur. litiH,. 4.'i6.j
,''#.*.; TAiidi« <|uc Ic clifon piaic, in lonp «'enfait. (L*m-
...cv. 4yii: AW/c, -J^in; atarMchf.M . Vti.)
II- 1 . T.rwijl dehimd kakt, ontkomt dor wolf.— TcnrUl
dr> Ixind pist. «Btlopt dr haaz. (Uarrtbomit. /. IftJ
lt.: .McuirB ch*ll auM piaelA, U l«pre m m v«. (fmaMOf
ytiu. 12, II.;
1005 Während sich die Hunde anknurren, lioll (friset)
der Wolf das Schaf.
Fr:.: I'endant que Ics chicnz nVntrc gruudcnt, le hiup
dövoro la brchig. (Hv/in I. 4:>.) — Quand h's chiüUH
HVutro)iiUuut, lu luup fall HCk afTairoü. {t'atiici , 'A7A.J
1006 Wamme de Hund nit tcargct', dann wiss'n
c:.mc de Teane nit. (Wrftf.j
') Tearwon ^^ durch Xet-kcn reizen, millcH'i'ehdeutbch
zor;;0D, althochdeutsuh zerren.
1007 Wannnen den Honk scIimHen well, da mag dos
Kl(>ppcls leite (leicht). CSulmijni.j — I timniuh.
I. iVi, 5.
1008 Wan ain hund ainmal ledor frisüt, durnag jn
itäts darn
•i/tr . .V , 724.
lOOÜ Wan der liund nitt lustig ist zu jagen, bo
rcittci er vif ilon arss. -- 3<i/);i«ms. ii«"' ii. i:u"'.
1010 Wan mc der Honk tichlon wcl, dan hat mc
giiu (leicht, schnell) 'ne Stack fongo. (.ht>hin.)
— h'irmmuh , I, 4l»4, UM.
1011 Wann den Hunden die bauch kurren, (wenn
sie) viel Uniss essen vmi murren, so bleibt
der regen selten vndenvegen. — /■'isrhin/. fmU..
in Kloxtrr. 17//. «'.47.
1012 Wann der alte hund beUot, sol man auiVselien. —
/'Vanrfc, //, W"*; Tapiniit . 137 *\ iivitivr. /, 23.S; Lih.
mann, //. ,S37 . '.'5; liurU . SCNM).
Lat.f AnuuHo iirospcotandum latrantc moloüBo. (Urij-
holil, 1>S.; - Eum auBCulta, cui iiuatuur sunt nures.
(S>-;t'inlif, l'iU; Tttpj.iiiii, 136''.;— Latrant annOHUB foris
aiipico iiucBo mulosaufl. (Fallfr$lel'en , l<i.J — Nnquatiuain
ueKligcnduni , iiuuliu» nenos poriculum cavoiiduni ail-
iiionent. (Franck. II, yj •■>.;
lOlÜ Wann der Hund anbcisst, lasät er nit gern
mcr nach. — liamk, ll, lo*.
1014 Wann der hund der küehen guwonct, lasst
er nit gern mehr nach. — rramk, li. 70'.
li)15 Wann der Hund seheist, mag er nicht wul
bellen. — Uhmann, //, ^69. 131.
lOlG Wann der Hund tudt ist, so krähet keine
Henne mehr nach. — r.ruur. Ill.Hi: Lchmnun.
II. &i'>0. 8.
1017 Wann der hund vnden ligt, so beisscn alle
hundt auil (in) jn. — Frwuk. I, 55''; l'.yrmuj.
Ul. 379. I'fln, //. 635; llciiutch, 267. 17; Lfhimmn. 82y, ."» ;
hOrlr, 3011.
Schicksal dcB Unterdrückten.
10 IH Wann der hundt vndon ligt, fliehen alle hundt
vor jm. — Franik, II. 37''.
1019 Wann hat je der Hunil iSeham gehabt? (La.)
1020 Wann ma oudV d' llnudc sehmai»st, dän ma
trefft, dar malt sich. (Tr»\i\utH.'i — /Wrr. 447.
1021 Wann man dem Hunde zu will, so hat er Le-
der gössen. — Aifriaila Jl , 117; /.n//if.i V llV-rtf \oii
liirltuh, AA///. 175.
Eine UrHacbo läsat «ich bald ßndcn oilor vom Zaun
)>rcchen.
1022 Wann luau den hund slagcu will, so hat er
leddcr gössen. — Taji}riu>., HW*; Lnlmdoif ll. 9l:
i.rIwKitm . II, ti3U, 77; Itlum , 38<i; ifitihT. 151; /-.W-
hin, 32H; Kiirtf , 3ui:i; Körtr-, 3745.
V/nL: AU man den hund henken wil, bö hAt er ludcr yes-
^eu. (Aunder (iraifr IItimht:hri/t. von Iloß'mnnii; fcr-
net üiiitiicii, I. .^24.) — bwen mau den hunt wil hen-
kvn, man »pricht, or b1 ein ledorvrAs. (Frauemucht.)
( ZtHij^rn:, 'A.)
Frz.: t^uand nn veut nnyor Bi>n chien, on dit , qu'il a la
rage. (Lendntif, 400; titaraf/ittdrl, 102 u. 411.;
HoU.: Als nieo dun hunt Blaon vrll, sn hovct hi Icdor
ghetcn. (Fnllfr.ilrfifHy 34; IJarrebomrf , I, 316.;
If.: Chi il BQo can yaol ammazzaro, «lualche bcubu na
plgliare.
Lal.: Qui catalam cedit, coreum fertipte oonicdit. (Fut-
IfraU-brn, 31.;
Umj.T Melj kutjAt nog akarnak ölni, TCMOdt nCY<!t kültik.
102;} Wann sich der Iluiidkrümbt, so will er schoi.'i"
scn. — firulir, lll, \m: Lehmann, II, 87ö, 13«.
Mk*l.r ßn zieh der hont krampt, will or icIielBBens pflegen.
(Fati^ttr/itMtfiM.)
1084 Wann sich xweii Hunde beisseu vmb ein bein,
ni lauflft der dritte darmit damon. — lirnwh.
868
Hand
Hund
864
1025 War frenime IIqtitic füttert un anderer Lue
Kinder uptüt , dän släet bc dv Schenen kaput.
— Sihtimhtuh, II, &S3.
Wer freindo Hunde fftttert und anderer Leute Kin-
der aufzieht , dem «clilagen sie die Schienbeine eutiwei.
üän.: Det br^d er forloret, nom ifiret fremniede hund o?
fülk. (Fruc. dan., 117.;
Span. : Quien da pau 4 perro ajeno, i»ierde el puu y pierde
el perro. (Cahier, 3612.;
10*26 W&r manke den Hunnen is, muut ernianke
(oder dermän) hülen. — Schumhach, ll. 54s.
In demselben Sinne wie: Wer unter den Wölfen ist,
must mit ihnen heulen. Hau versucht mit diesem
Sprichwort alles zu recht lertitfOUt was man lieber ge-
lassen haben sollte, »leicliwül aber 'gethan liat, weil
man sich der awinffenden Kinwirkung anderer, unter
denen man lebt und mit denen man verkehrt , nicht su
entliehen vermocht habr.
10*27 War owor den Hund in, dei küml äk Ower
den Swanz. Cllannorer.y — Srhnmhavh , /, 129.
1028 Wns der Hund gesündigt, büsset oft die Sau.
— Eiitelvin, 327.
Hau*!- sagt für das folgende lateinische Sprichwort:
., Was die herru stinden, daH pttesseu die patiren. (oder:)
muc«8 ainer salen, der die schuech mit past bindt."
hat, ; Cauis peccatum uns dependit. (Binder l,\iaA; ll, 420 ;
KiifleiH, Uli Kravtu, 799 ; HaHn; Mij: Philippi, /. 7l|,-
tiKf/hold, 6ö; Tappiui, ^b*.)
1029 Was der hund thut, geht vber die saw auss,
vund iiiuss das schwein zalen vnd than haben.
— Franck. II. 36*'.
lO.'JO Was der Hund übriglässt , das frisst der Löwe
nicht.
lOol Was geht'R den Hund an, wenn der Schinder
das Pferd holt
Iß'tn.: Det Btaaer ikke tU hunde. uaar hors skal d^e.
(Bohn I, 36S.;
1(>;)2 Was hat der Hund mit dem Keissbündcl zu
thun?
Die Neger in tjuriuam, um tu nagen: Was geht das
dich anV
1033 Was schad des Hunds bellen, der nicht beisst.
— Lehmaun, II, 835, 16S.
1034 Was soll der Hund in der Kirche, er versteht
die Predigt doch nicht.
l'ulit.: Cu i>o psie w kosciele, kiody «ic nie modli r
(Lompu , 7.)
1035 Was soll ein Hund in der BadeetubeV — Peiri.
//. 609; EiMdnn. 327.
Lat.: Quid cani et balneo r (Hi^rUhi. 337; thilippi . II, i:'9;
8e;/tMtrl, 4S4.;
1036 Was von Hunden koiiii>t, bellt gern. — L«*-
rnunii, 541, 75: Sauer. 148; Sinirmk, 50n.
1037 Was weiss der Hund von Schuia!
Lit.: Ar tur hxu g«dö*s. (IVvrtbach 1, 210.;
1038 Wasset de Hund, de Knüppel wasset ok. —
Kuhwald, 842; GtAAtdimidl, 120; HV>MT;rtlUR0, 4057.
1030 Wat it Hünj knapt, as waim. ,^.4mn4m.;
Was der ilund scheisst, ist warm.
1040 Wat en gaud Hund ifl, dei folget der Jagd. -
SchamhiirM, II, 416.
Wird auf «inen Schmarotzer, der hier als Jagdhund
aufgefasst ist , angewandt , der verm<>ge seiner trefllioben
SpUrkrafl jede Gelegenheit zu gchmarotsen erwittert
nnd <tieh rechtzeitig einstellt.
1041 Wato hof»l ik 'e Hnnd, wenn ik sölbs dat
BelPn doon schal? (SitdiTdithmandien.) — Für
Slr^iU: Hrnufitich, III. 74, 143
Wenn ich «elber bellen soll, wozu habe ich einen
Hund:
104*J Wc kau den Hunden dat blecken verbcdeu.
1043 Wc mc (k'u Hund lang gnug chrätzt het un
tl's letzt stellt me ne ab, so bisst er eme
no. (7/rrn.; — Srhtreiz, II, '2i8. 7.
1044 We niet grusse Hong wel pisse gohn, de moss
auch de Beng ( Beine ) dernoh ophevve könne.
CUihen.j — Firmrnich. I. 494, 148.
lOl.'t Wecke den Hund nicht aufT, der da schleÜt.
— MnlhcKj/. 118».
1046 Wei met Häunern to Bcddegeit, <lc steit met
Fluauen weyar up. (BHre».^
1047 Weil der Hund bellet, verliert er den Kno-
chen. — WincUer. XI. 65.
1048 Weil der Hnnd bellt, so fristt der Wolff das
Schaff. — Lehmann, 60t. 23; Mtnckler. X. 7».
1049 Weil der Hund bruntzt, so entlanfil der Hass.
— Lehmann. 803. S3.
1050 Weil der Hnnd geht, so treibt man ihn. —
Evtelei» , 328.
1051 Welcher Hnnd das Läpplein frisst, der frisst
auch das Leder. — Urwehr. asi.
Luther in seiner Schrift Widtr den JleuckUr xu In-etHe».
105-J Welcher Hund siech ist, heult und bellt am
meisten. — Eüelein. 92$.
1U53 Welcher Hund unten liegt, in den beissen alle.
— Sutiir. 629.
1054 Wen Hunde liebkosen und Straasenjuugen
schimpfen , dem thut eine scharfe Bürste noth.
Hunde und Schmeichler machen oft daroh die Hef-
tigkeit ihrer Liebkosungen ihre eigenen Herrn eu
Bchmuzig', dass sie sich Fnsstritt« von denielben sa-
ziehen.
1055 Wenn alle Hunde schlagen an, ist'i um de»
Hasen Fell gethan.
1056 Wenn alte Hunde bellen, soll man Achtung
stellen. — Vom. SchidhL, XIV, 5.
1057 Wenn de Huingd Maise on de Jägasch Nöaae.
dann öss es met de Jagd geschösse, 'nnh-
hftrg.; — FrixdUiicr*. 1741.
Wenn die Hunde Mause suchen und die Jairer Nüsse.
dann ist es mit der Jagd vorbei.
1058 Wenn de Hund drömt, so is 't vun Brot. —
Enhrald, 856.
1059 Wenn de Hund hengen sal, het he Läer e
fräten. — .St-hamhach, /, 121.
1060 Wenn de Hund schött, kann hei nig bellen. —
Frifrhhifr *, 1742.
In l'ommem: Wenn de Hund schitt, kann he aich
blaffen. Als outgogengesetste Thätigkeiten nufg«fk»t,
weil sie von gewissermassen einander entgeg«ng»i«u-
ten Organen verrichtet werden.
1061 Wenn de Hund- weg is, gabt de Schapea
averall (oder: war sc willon). (htfrief.) — äw-
ren , 1242 ; Itaiukalender , IL
1062 Wenn dein Hund kalte Nieren hat, so lege
ihm eine Kutte an und er wird im ganien
L«n<lc mit joder Hündin läufig. — KloMienjntgrl,
71 , 17.
1063 Wenn dem Hunde das Wasser aus Maul geht,
80 schwimmt er.
ithd.: Kr tut recht als ein adel huut, so dem da« waasr
glt in mnnt, so hebt er an nnd swimmet. (Oi^tridit
Ausfahrt.) (Zingerle , 197.;
1064 Wenn dem Hunde das Wasser in die Ohre«
läuft, merkt or, dass es ans Ertrinken ffeht.
BChin. : Pes nevf o nebezpeoenstvf . dokud »e mn do lii
nenaltfvd. (dlakotfky, 194.;
Kroat. : Cücek ne zna sa pogibel , dok mu no vülia ne za»
löv%ju. (Celiikuenky , 194.;
1065 Wenn der Hund am Bein nagt, so kennt er
keinen Freund. — Lehmann, 260, 32.
1066 Wenn der Hund am Knochen nagt, so kann
er nicht bellen.
Holl. : £en lioud moet knageu zunder hassen. { Harrebotnie.
/, 317.;
1067 Wenn der Hund auch in die Kette beisst, er
wird iloch nicht ledig.
1068 Wenn der Hund auch in die Räder beisst, der
Wagen bleibt nicht stehen.
1069 Wenn der Hund auch zu Hof gewesen ist, so
ist er doch kein Junker.
1070 Wenn der Hund bei seinem HeiTn, so kann
ihm niemand das Bellen wehr*n.
„W^enn der Hnnd ist bev seinem Herrn, kan Jtaa du
bellen niemand w«m." (naidh, I, 74.;
1071 Wenn der Hund beisst. so wird er wieder ge-
bissen (geschmissen).
Folgen der Bache.
107*J Wenn der Hund beist vnd mau salbt Jhn mit
einem Eichen Prügel, so hinckt sein Heir
nicht davon. — Lfftmann. 19B, 99.
1073 Wenn der Hand bellt, so kriegt er
bellt er nicht, so kriegt er erst recht
- f'rfil(«Mffr^l70S.
866
Hand
Hand
866
1074 Wenn der Hund bellt, verliert er den Knochen.
1Ü7Ö Wenn der Hund Brot in der Hand sieht, we-
delt er mit dem Schwänze. — Parömiakun, S3i8.
1076 Wenn der Hund das Bein (den Knochen) zwi-
schen den Zähnen hat, so hebt er den Schwanz
und kennt keinen Freund. — WiackUT, 17,24.
BolL: Als de hont dat been heeft, so heeft hi den «tMrt
in den mont.
Lat.: Dat doraum canis, oi eius quando Tenit in of. (Fal-
lertleben. 9UJ
1077 Wenn der Hund das Fleisch gefressen hat, so
hilft es nichts, ihn vom Beine zu jagen.
1078 Wenn der Hund das Gras benagt und die Fi>au
ob Flöhen klagt, der Aauch nicht will zum
Schornstein 'naus, kommt bald ein Kegen
übers Haus. — Roebel, 123.
1079 Wenn der Hund das Gras l>en8gt und die Frau
ob Flöhen klagt; wenn die Sonne bleich von
Schein, Frösche morgens Quäker sein; die
• Magd sehr schläfrig sitzt im Haus, der Rauch
nicht will zum Schornstein *naus, so soll, wie
man glaubt allgemein, der Rogen uns sehr
nahe sein. (Armhvvg.) — OniM , ly.
1080 Wenn der Hund das Leder gekostet hat, lässt
er selten mehr davon.
Lat.: Intestina caneni semel adguatasae periculum «it.
(üaal, 1140.^ — Fericuloauiii eit, canem intestina
gUMtasse. (Oanl, äS; .SVyAoic/. 437.;
Chi/.: Ha cgyazer a kutya a marlia belet inatf kAstoIla, a
iiAst He haggya abiwu. (Uual, ll4u.)
lOSI Wenn der Hund den (gf'pörsselten) Igel will
lieissen, trägt er ein blutiges Maul davon. —
Lehnumn . 631 , 60 ; Kifi-iein . 32ti.
Sieh erst, mit wem du dich in Kechtih&udei einltfasti
1U82 Wenn der Hund den Knochen, so h< er den
Schwanz im Maul. (Siedfrl.)
1083 Wenn der Hund den Prügel nicht achtet, achtet
er der Worte nicht. — A'Jr<i> , 3006.
1084 Wenn der Hund die Küche vcrlässt, Hieben
auch die Freunde.
Holt.: Als de hond in den put is, vliedeu de vricuden.
(Uarrfhowee, /. 31U.)
1085 Wenn der Hund ein Stück Brot erhält, will
er mehr haben.
1086 Wenn der Hund einen Knochen findet (sieht),
so hebt (wedelt) er den (mit dem) Schwan/.
Die Russen: Aoch der Hund des Zaren bellt, wenn
er einen Knochen sieht. (AltmamH 17, 4'.'lJ
Uvtt.: Als de hund een been heeft, dap liceft hij zijn'
staart op. { Harrebtunet , I, 'Jli.)
1U87 Wenn der Hund einen Knochen findet, ver-
lässt er den Herrn.
Im OlUck verliisst man die alten Freunde.
1088 Wenn der Hund einen Knochen hat, kennt er
seinen eigenen Herrn nicht.
Hott.: Ken hond, die een been knaaift» keut cijn' eiifen*
meester niet. (Uarrfboinee, I, 311.)
1089 Wenn der Hund einmal Leder frisst, lässt er
selten davon.
Lat.: (*aniB assuctus coriü nunquam abstinebitur. (Sec-
uta, 6'j.)
1090 Wenn der Hund einmal mit heissem Wasser
wird begossen, so furcht er auch kalt Wasser.
— I.ehmatin, 6». 7.
1091 Wenn der Hund fischt, geht die Krätze fort.
1092 Wenn der Hund Fleisch (Braten) frisst, so
hat er es meist gestohlen.
Pvlm.: Tanie mieio pii jadaj%. (Lompa, 3!.^
1093 Wenn der Hund fremde Bettler sieht, beisst
er die Lent' im Hause nicht.
lt.: 11 cane non morde il donestico mentrt red« il fora-
stiere. (Fattaylia, 40, W.j
1094 Wenn der Hund gar Lappen frisst, er auch
das Leder nicht vergisst. — Kärtf, aou.
1095 Wenn der Huud gebadet ist, wälzt er sich
wieder im Koth.
Fr».: \ä» ehln n ttOiU k la ctaaroffD«. (Bo9ÜI, A *»>)
Lat.: Canii eadaaan m Tolntelin iiabait (BotiU» /, Mk)
1096 Wenn der Hand Geld bat, tagt man in ihm:
Erlaachter Herr Hand!
U«bv dto Hfttlichfcrfl 49t AfbImt il
AMka. (TiL AtUlmU, UM, 8. 4|^
ZL
1097 Wenn der Hund Geld hätte, dann kaufte er
sich Brot. — Frischbier *, IW».
1098 Wenn der Hund Geld hätte, er ging bei kei-
nem Krug vorbei. — Frischhirr*. 1729.
1099 Wenn der Hund Geld hätte, er würde nicht
lauern.
1100 Wenn der Hund geschmierts Leder frisst, so
frisst er auch bald ungeschmierts. — Eyeriuij,
in. 381-383.
1101 Wenn der Hund Hunger hat, klaubt er auch
an alten Knochen.
ßoll.: Als de hond dül van hon(fer is, eet hiJ ook vuile
Pensen. (Ilarrfhomer, I, m.)
1 102 Wenn der Hund hungrig wird , so bcist er so-
bald in einen Stein als in ein Bein. — Pftri,
II, QU.
1103 Wenn der Hund im Ertrinken ist, gibt ihm
jeder einen Tritt.
Fn.: Quand le chien se noye chaoun lui porte de Pean.
(Hohn I, n.)
1104 Wenn der Hund in der Küche ist, vergisst er
seinen Herrn.
Frt.: Chien en cuisin« son per uU dösire. (Lerotue,
I, 105.;
1105 Wenn der Hund ins Feuerzeug scheisst, dann
fängt^s nicht
1106 Wenn der Hund ins Rosenwasser gepisst, kann
man sich nicht mehr damit salben (schminken).
Die Araber: Wenn die Cisteme voll Rosenwasser wäre
und ein einziger Hund fiele hinein , so wird sie verun-
reinigt, ((rritß/hiu» , ^ü.)
1 107 Wenn der Hund jagt, fühlt er Flohstiche nicht.
Die Chinesen: Der Hund im 8ull bellt seine FlObe
au, der Jagende Hund ftthlt sie nicht. (Vahier, 'iOll.)
1108 Wenn der Hund kein Brot mag, so gib ihm
auch kein Fleisch.
1109 Wenn der Hund knurrt, die Schlange zischt
und das Weib weint, so will der erste beis-
sen, die andere stechen und das Weib be-
trügen,
bän, : Naar huuden begynder at enttHre, slangen at hvidsle,
quiuden at grttdo, da vil den forste bide, den anden
stinge, den tredie bedrage. (l'ruo, dun., 'AH.)
1110 W^enn der Hund lacht, so weint der Hase,
illl Wenn der Hund mit dem Schwänze wedelt,
meint er mehr das Fleisch als den Herrn.
Die Russen: Das Uewcdel des Hundes gilt minder
dem Herrn als dem Brotnapf. iAtlmann T/, A50.)
1112 Wenn der Hund mit dem ScI^anze wedelt,
will er einen Bissen haben.
Holt.: Als de hond met den etaart kwispelt, wil hij een
brokje hebben. (Uarrebomit, /, Z\b.)
1113 Wenn der Hund mit der Wurst über den Eck-
stein springt, so glaube nur nicht, dass er sie
wiederbringt. — llretlaurr Zeitung, 1866, Nr. 8, S. S4.
1114 Wenn der Hund nicht eilete, so gebiert er
nicht blinde Jungen. — Heni$ch, i\9, 34; Sim-
Tock, 1980.
Holt.: Een haastige hond werpt blinde Jongen. (Uarr«-
bomie, /, 317.^
Lat.: Canis festinans coeoos parit catulos. (Hinder /, 161;
//, 417 ; Tappius , 87 >* ; Krasm. , 306 ; Gaal, 34V; Schaine-
liui, 196, 4.)
1115 Wenn der Hund nicht folgen will, so gib ihm
einen Knochen.
Span. : Quieres qne te slga el can , dale pan. (Cahier, 3S74.J
1116 Wenn der Hund nicht geschissen hätte, hätte
er den Hasen gefangen. (Sürtinaen.j
1117 Wenn der Hund nicht kann den Werfer beis-
sen, so beisst er den Stein.
1118 Wenn der Hund ofil vber die nasen geschla-
gen wirdt, so Wirt er entlich schüchter. —
Umünek, 890, 10; Prtri, It. 635.
1119 Wenn der Hund scheisst, so kann er nicht
wohl bellen. — Cruler,///, 103 ; Eitelein, 3X7, Sim-
rock, 4989.
Md.: Wenn der taunt scheisst , so kan er uit peln. (Fant-
macktipiel.) (Zinyerle, 73.^
1120 Wenn der Hand schläft, beisst er nicht.
1181 Wenn der Hund schläft, stiehlt der Wolf das
Schaf.
66
867
Hund
Hnnd
868
1122 Wenn der Hund schon lange inn stein beisset,
so verbült er die Zäne vud richtet nichts aus.
— Malhesy. 141 •; l'etri. II, 635.
1123 Wenn der Hund schon zu Hof ist gewest, so
ist er doch kein Juncker. — /.thmoiin, icb, 33.
1124 W(*uii der Hund siehet, dass einer ein bein in
der hand hat, so rühret er den schwante —
l.ehmaun, 398 . 33.
1125 Wenn der Hund sol Würste holen, so ver-
schlingt er zehen, ehe er eine bringt. — Petri,
//. Gib.
1126 Wenn der Hund tuU ist, beisst er den eige-
nen Herrn. — Sprichwnrternarten^ 4ti3.
Dpf Zornige weisa oft nicht', was er tbnt.
1127 Wenn der Hund träumt, so beisst er in einen
Knochen.
Die Buiseit : Ein Hund kann nnr von Knochen trlu-
men. (Allmann lY, 42U.^
1128 Wenn der Hund träumt, so ist's von Brot oder
Fleisch.
Lat.: Canis pantfs Bomniana. (Philippi , 1. 71.)
1129 Wenn der Hund viel HeiTen hat, schläft er
hungrig ein.
Hoti.: Als de hond onderligt, al de werold wil hem krlj-
ten (b^ten). (Harrebtnneey f, IMh.)
1130 Wenn der Hund vor seines Herrn Thür ist,
hat er grosses Kecht.
Von jemand, der so sicher ist, dass man nicht an
ihn kommen kann.
1131 Wenn der Hund wacht, mag der Hirt schla-
fen. — FAstlein, 325; C.ritf. &23. 293; Itraun. I. 1518.
Lat. : Domiire fas est, si vigilat cnnis. (KiaHein, 32b.)
1132 Wenn der Hund will scheissen gehn, so sieht
man ihn gekrumpen stehn. — Simrui-k , bOii.
1133 Wenn der Hund zu knurren anfängt, so will
er beissen.
ßoU.: Als de hnnd begint te knorren, wil hij bijten.
(Harrebomre, f, 9lb.)
1134 Wenn der Hund zu laut will sein, hat er ein
zerbrochnes Bein.
Wer mit seinem Urtheil zn lant ist, dem kann es
schlecht bekommen.
1135 Wenn der hundt nicht lustig ist za lagen, so
reyttet'er aufT dem arsch. — Agricala /, 30ü;
tvant-k. II. 86''; Eyrnolff, 173*»; Petri, II. 635; (iruter.
/. 77; LihnwHH , 3^1 , ib ii. 8^7.23; Blum.W2: Sim-
nuk, 4992; Aorfc, 29%; Winckler , /f. II.
Wenn man jemand um Hülfe, Unterstatznng n. s. w.
bittet und er macht Tiel Ausreden.
Ifull.: Als die hond niet lustig tot jagen is, aoo rijdt hiJ
op den aars. (Uurr^ißinee, I, 3lb.)
Lat.: Htultitia est, venatnm dnoere invitos oanes. (Plau-
tut.) (PAilippi, ir, 201.;
1136 Wenn dich der Hund beim Rock nimmt, so
gib auf die Füsse Acht.
1137 Wenn die alten Hunde l>ellen, so sollen die
jungen billig auflmerken. — fVostAw. , llhV^I^•
Mri. II. 641; Lehmann, 411. 52.
1138 Wenn die alten Hunde bellen, sol man hinaus
sehen. — Luthn's hU., u: Sutor, i67.
Xa/..-Cane vetuln latrante prnspectaudum est. (Fitchrr,
37, 7; Philippi, f. 70.)
1139 Wenn die Hunde bellen, so frischt einer den
andern an. — Lehmana, 794, ii.
1140 Wenn die Hunde das Grass speyen vnd die
Weiber vber die Flöh schreyen oder jhnen
die zocn jucken, so thut nass Wetter her-
rucken. — lleaiMch, 1157 , 11; Petn, II. (A3.
1141 Wenn die Hunde das Jagdrecht bekommen,
ist's um die Hasen geschehen.
1142 Wenn die Hunde gähnen, ist die beste .lagd
vorbei. — Blum, 726; .Stniroti, 4990.
Wenn sich Müdigkeit ankflndigt, ist die Zeit fUr an-
strengende Ocschiifte TorUber.
1143 Wenn die Hunde heulen, soll man die Spritzen
verkeilen (in Stand setzen oder vcrtheilen ).
Alter Aberglaube, nach welchem dnrch das Heulen
der Hunde eine Fenersbrunst angekündigt werden soll.
Nicht nnr Menschen, sondern aooh Tbiere loUen die
Gabe des Vorspuks besitsen, es soll aber aaoh eine
besondere Art Vorspuk sn sehen geben, die lioh b«l
gewissen Thioren findet, an denen der Hand gehOrt,
der spnksichtig ist und wie oben behauptet, Feuera*
brUnste, aber auch Leichenzüge durch Heulen Toraus
ankündigen soll. Kesonders gern sitxt ein apnkatteh-
tiger Hund auf Kreuswegen. Auch das Pferd soll di«
Uabe besitsen, die ebenso den Eulen, Elstern und Kra-
ben zugeschrieben wird. Der Vorspuksglauba hat eine
sehr ausführliche Behandlung gefunden in der Schrift:
Aberj/taube und Sayrm .au» dem Umof/thum Otdrnhurg,
herausgegeben von L. Strachrjan , Oldenburg l»6S. Vgl.
auch Vorapakende Thitre und Menschfn in Kuropa von
F. Steytr (Leipzig 18(i8, Nr. 2l>).
1144 Wenn die Hunde nicht zu Hause sind, so ist
der Fuchs König. — H'iihjUit. .1 r, 5i.
1145 Wenn die Hunde schlafen, hat der Wolf gut
Schafe stehlen. — .Simrorik , 4995 ; ffrtiMti, I, 1638;
Körte . 2997.
1146 Wenn die Hunde wallfahrten, wer soll dann
die Schafe (den Kuhstall) hüten.
Die Hindus sagen : W^enn alle Hunde nach Benarea
gehen, wer soll denn da die Hchttsseln rein lecken-
(Reinnhtrg VI, 107.;
1147 Wenn drei Hunde beieinander im Brunnen
liegen, so freut sich einer so sehr als' der
andere.
1 148 Wenn du mit einem jungen Hunde spielst, leckt
er dir den Mund.
Von denen, die die Hand nehmen, wenn man ihnen
den kleinen Finger bietet.
1140 Wenn ein alter Hund haftet (bellt), so siehe
aus. — Schattel , \\2\^ : Sailcr, 53; Wimkh^r, /, 24;
Simrock , 4999.
Shaktpearf ttLgt: „Einem Hunde gehorcht man, wenn
er in seinem Amte spricht.*'
Huli.: Als de oude houden blaffen (basaen), is hct tijd,
dat men uit ziet. (liarrffnimrr , f, 'Mh.) — Als die ulde
hont blaft, so sal men utsieii. (Tunn., 2, O.^ Het gel
baa van eenen ouden hond bchoort men te gelooTen.
(/iarreboiMf, f, 31«.;
Piirt.: O cüo velho, quando ladra d& conselho. (ßn/m I,iS9.)
Span.: El perro viejo, si ladra, da cousejo. (Hohn /, 21».;
Umj. : A Tön ebnek ugat&s4ra m«lt<) kitek«nteni. (aaut , 9tS.j
11 50 Wenn ein bissiger Hund auch todt ist, so
furchtet man noch seine Zähne.
Span.: Veno lanudo, mnorte de hambre, y no creido da
ninguno. (Bohn f, 240.;
1151 Wenn ein Hund bellet, so fangen sie alle an
vnd wissen nicht warumb. — Lehmann, 703. fi».
,,Alflo thut der P«'»bel; {wenn der einen hort lobea
oder schelten, so folgen sie alle.*<
luin.: Naar en hnnd g*>er, saa begynde de alle, og Tide
ei hvorfur. (true. dun., 312.; — Naar en hund tnder,
saa tudcr de alle, (i'rov. da»., 14«.;
Ifoll.: Als er 66n hond blaft, worden de andere wakker
(llarrebumvf, /, 315.;
1162 Wenn ein Hund bellt, wieder bellen nutzt
wenig.
Ilotl.: Wat baat het, tegen honden weder de bassea.
(Harrebomre. /, ,W2.;
1153 Wenn ein Hund gebissen, der muss Hunds-
haar darauft' legen. — Lvhmtiim, 758, 4S.
1154 Wenn ein hund pelfert, so bellet der ander
wider. — lUnmch, 381, 12; /Wri. //, 652.
1 155 Wenn Ein Hund pisst, so pissen die andern auch.
IIoll.: Als de enne hond pist, dan ligt en de ander« den
poot op. (Uarrebomef , /, 21.1.;
It.: Qnando un cane piacia tutti graltri Arn lo stesso.
(Pazzaglia. 42. 20.;
1156 Wenn ein Hund unterliegt, will ihn alle Welt
beissen.
1157 Wenn Kin Hund zu bellen anfängt, so bellen
die andern.
Auch mHsinch AllmanH VI, 398.
JLill. : A Is er 66n hond blaft, blaffen er vele. (I¥arrfb0m^,
f. 315.;
1158 Wenn ein junger Hund spassen mag, vertreibt
er eine ganze Heerde Uänso.
1159 Wenn einer dem Hund fleucht, so läoffl er jm
erst nach. — Zryifci«*, C^.XLVIII^
1I6U Wenn fremde Hunde deinen Hund beisien, so
lauf und vertheidige ihn.
1161 Wenn grosse Hunde vorbeigehen , beUlem die
kleinen.
1162 Wenn Hunde, Kinder vnd Fliegen Geldea gww
hetten, so weren Wfirste, Pfefilerkiicheii täa
Honig so tewer, diu» es niemand indef« ksof»
fen kennt — Petrt. n. i;.'.9.
Hund
Hand
870
1163 Wenn Hunde und Tyrannen den Tod fühlen,
Kind ihre Bisse am gefährlichsten.
1164 Wenn Hunde zur Hochzeit kommen, setzt man
ihnen Prügelsuppe vor.
It.: Le bastonate cacciano i cani delle nozzo. (Pat»a'
gtia, 246, 3.;
11Ü5 Wenn ma unter do Hunde schmeisst, so trifft
ma inn (einen). CSfhlM.J — Frommann, 111, U6, 183.
1166 Wenn man an den Hund ^ill, so find man
l)ald ein brügel. — tiotifr.. 1112 *•.
1167 Wenn man an einen Hund will, so niuss er
den Braten gefressen haben.
1168 Wenn man dem Hunde auch den Schwanz ab-
schneiilet, er bleibt doch ein Hund.
ft.: Taglia U coda al cane, e' rimau caiio. (Bofm l, 137 J
1169 Wenn man dem Hunde auch ein Bein bricht,
seine Treue wanket nicht.
/iufDtt. behauptet: „Der einxide Unterschied iwuchen
dem HuDde und dem Menichen bosteht darin, daa4
man sich in Noth and ti|^abr auf diesen niemals, auf
jenen ahor immer verlassln kann.*'
1170 Wenn man dem Hunde auch eins über die Au-
gen gibt, er kümmert sich nicht darum. (LU.)
1171 Wenn man dem Hunde das Maul mit Fleisch
gestopft hat, dann ist leicht stehlen.
//.; Flacato il cane, il rubar e facile. (Hohn I, 131 ;
1 17*2 Wenn man dem Hundt die Haut will abstreif-
feu, so sagt man, er sey wüthig (toll). —
Lt'hmann. 856. 31. Sniler . 151; Simiotk, &033.
1173 Wenn man den Hund an eine goldene Kette
legt, so ist's doch eine Kette.
Die Küssen: Der iluud sei noch so treu, eine goldene
Kette verdient or nicht. (Altmaitit VT, 4b3.)
1174 Wenn man den Hund auf die .Jagd tragen
nmss, gibt's eine schlechte Hetzung. — istr6-
mMkm, 3:tS3.
Frl.: La chasse ▼» mal, quand il faut y pnrtor les chiens.
(St,ir*chi(d'l, 41Ü.>
117ü Wenn man den Hund in die Kirche lässt, so
geht er auch auf iXen Altar.
HoH.: Mon laet den hunt in, hi ffavt op die Raprn.
Lat.: Scandure vult qnernain canis iutrumisius ad aulam.
(FittlrrtWhrn, 503.J
1176 Wenn man den Hund Junker heisst, will man
ihn hängen.
liefahrlichkeit der Schmeichelei.
lloü.: Als men den hund jonker heet, dan wil mon hem
hangen. (tJarrefutm^, /, 316.)
1177 Wenn man den Hund Icsst am Lappen kawen,
so frisset er bald das Klei.sch hernach. — Lu-
thn'x Ttfthr., 3.»8'', /Viri . //, 663.
1173 Wenn man den Hund mit dem Prügel trifft,
so schreit er.
1179 Wenn man den Hund nicht satt füttert, so
sucht er Knochen in allen Uasscn ((lossen).
IISO Wenn man den Hund ruft, so wetlelt er mit
drin Schwänze.
I)ie UiiMen: Man ruft di>u Hund nicht zu Hufe, er
sull douu wedeln. (Altnuinn VI, 431.)
1181 Wenn man den Hund schlagen will, findet
man Knüppel in allen Winkeln. • — Eiselein, 32<J.-
Frifihhur*, 1730.
.,\Vrun man gern schlagen wolt den llundt, tindl sich
der Knüttel selb lur stund.*' (n'tUdiM, 11, 2, SU.)
nf^2 Wenn man den Hund 8<'hUigeu will, so hat
er^s Fleisch aus dem Uafeu gestohlen. —
Mfiyrr. II. 301.
1193 Wenn man den Hund trifft, dann bellt er. —
Kchnin . IUI, 109.
1184 Wenn man den Hund will heiicken, so hat er
braten oder leder gefressen. — Heni»ck, «si, 99;
Mri . ;/. MI.
„Ala wenn aln den Hund wolt faenkni , ao ugt vom,
dacB er lebarar hab gfreaMD." (W€UdiM, IV, 100, 30.;
Span.: ParA aioUr «1 pwro, q«e ae com« «I hinro. (SoMh
/. 839.;
1 185 Wenn mui den Hund zum Jagen tragen muss,
BO ist Übel gejagt (.Surtnigrn.j
Di« TUrk«B: Dar Hund, den man g^an «einen WIJ-
IM auf dl« Jagd nimmt , f Angt kein WUd. (Cahier , 3573.;
1186 Wenn man den Hunden den Knochen nimmt,
um den sie sich beissen, so werden sie Freunde.
Böhm.: Pst so o kosf hrjrznu, v&« nii kosf a preitanoti.
(Crtakueik'j, 34«.;
1187 Wenn man den Hunden ein Bein vorwirft, so
frisst's der stärkste.
1188 Wenn man die Hunde zur Jagd muss tragen,
kann man nicht viel Hasen jagen. — Sutor. 79;
Maycr, II, 233.
Dil».: De hunde som skulle ntides til skoven, bide ei
mange dyr. (Prvr. ,Uin., 312.;
1189 Wenn man die Hunde zum Laufen nüthigen
musfl, fahet man nicht viel.
LaU: InTitis canibus vonutor uil capit ullus. (Sttfor, 79.;
1190 Wenn man die Hundt zum .lagen notigt, so
Reiten sie nuffui Arss. — Lehmann , stQ , t.
1191 Wenn man die kleinen Hunde mit Füssen tritt,
HO thut 08 ihnen ebenso weh als den grossen.
1192 Wenn man einem Hunde ein Bein will neh-
men, so wehrt er sich. — Ukmann. i65,14.
1193 Wenn man einem Hunde übel will, macht man
ihn toll.
Die Kuaseu: Der Hund ist ttdl. Tun dem die Leute
wollen, dass er ertchlageu werden soll. (AUmanH
17. 459.;
BiihiH.: Kdyz psa chtf nbiti, Tolajl, se so poraiiiul. (Cf-
lakotMkf/, 3M.)
Bull.: Als men den hond wil doodslaan, so beschuldigt
mon hem van dolheit. (Ilarr^shornff , l, 316.;
Lai.: Canem quoni udi, insimulu rabiei. (BnoiU, f, hi.)
1 194 Wenn man einen fremden Hund hat, so beisst
mau keinen Einheimischen.
1195 Wenn man einen Hund aufknüpfen will, fehlt's
nicht au einem Strick.
Böhm.: Kdo clico i>suobusitl, snadno opr&tkn najde. (ie-
iakop.Hky , XtU.)
JIoU.: Als men dnn hond bangen wil, zoo krijgt men weel-
haast ecn sepl. (Harn'.tumi^c, I, 316.;
A'^u((^; Kuj svoita cucka ol>e8iti hoce, lehko ruiineo najde.
(Crlakoesky , 3&0.;
Lat.: Malefacere qui vult, nunquam non causam invenit.
(Philippi, I, 237.;
1196 Wenn man einen Hund fortschickt, kommt ein
Knocheiinager wieder.
1197 Wenn man einen Hund werfen will, findet man
bald einen Stein.
UvU.: All« men ei>nen hnud wil smljten, vindt men ligt
eeneu stoen. (Harrebome^ , /, 31(> J
1198 Wenn man einen schlafenden Hund will necken,
findet man leicht einen Stecken. — Kurte, 3012.
Lat.: Ad calamitatcm quilibet rumor vulet (aufficit). (Ft-
*ch«r, 3, 12; Philipai, I, 7.)
1199 Wenn man 'n llimd hangen wil, fin't man
sachten (schon) Strick. (SüderdiihmarM'hen.j
1200 Wenn Tuan nur vorm Hunde sicher ist, sein
Schatten ist nicht gefährlich.
J)iiH.: Vsr dig für hundcn, skyggen bidor ikke. (Bohu
/. 4112.;
1201 Wenn man unter die Hunde wirfft, so schreiet,
der getroffen ist (vnd wer schreyet, der ist
getrotten). — LtUhcr's Ttuchr., 252; Iktri, 11.669;
Ualhefy, 141 •»; Simrovk . üilS.
1203 Wenn man vnter die Hund wirfft, den man
trifft, der bellt. — Gruler. III, 97; Lehmann, II,
863, 41; Mum, 398; tÄsenhart , V, 39; Satler, S.'i2.
„Wenn man vnder die Hnnd wirfft, schreit keiner, denn
. welcher getniffeu wird.'* (RitUwatjcnhüchlK-iH , Vorritte.)
Wenn Thorheiton und Laster im allgemeinen verspottet
werden, so trifft der Stachel der Satire Tunuglich den,
der sich schuldig fUhlt.
1203 Wenn man von dem Hunde redet, so wedelt
er mit dem Schwänze.
1204 Wenn manu den Hund will schlagen, so muss
er dass Fleisch gefressen haben. — Lehmann,
181. 15 u. 30s, 21.
Ein Verwand ist leicht gefunden. Wenn man mit
Jemand brechen will, 10 bürdet man ihm alle erdenk-
hohen Fehler und Vergehen auf.
8pn%,: Paraaiotar ol perro, quo le comc el hierro. (Bohn
I, 339.;
1205 Wenn mann einn hundt schlagen wil, bo findet
man leicht einn prügel (sU^cken). - Framk,
I, Ü4*»; //, 76**; /Viri . //, «63; Lehmann. ><i6, 30; Leh-
mann» //. H30, 78; lUum. 385.
Dl« Kordfrieien: Thi«r (der) an UUnJ «Uu wall, hl
bb*
871
Hnnd
Hand
872
fant laght an Knappel. Die Buiien: Wenn einer ge-
geiselt werden eoll, finden swei die Knote. (Alttnann
VI , 419J ,
Böhm.: Snadno hil najfti, kdo ehce pia bfti. (Cela-
io9»ku, 350.;
Engl,: He that's resolved to beat a dog never wants long
a stiok. — Till an eaiy matter , to find a atiok , to beat
a dog. (Kritiirtgtr, 140*.;
Fr». : Qui reut firapper (battre) un ohien, facilement troure
un biton. (Leroux, I. 109; Krit»ing«r, 140 <> u. 141 \;
Soll.: Men kan ligt een etok rinden, all men den hond
wil slaan. (Bohn I, 332.;
n.: Chi mol batter il cane trora ben bastone. (PaMtaglia,
98, 3; Bohn I, 87.; — Faoilmente li trora un bastone
per dar ad nn cane. (Bohn I, t)8 n. 138.;
Lot.: Bellam non roluntate, aed necetiitate oaptandum
est. — Oocasione dnntaxat opus est improbitatl. (Tap-
piu*, 108 b; PktVppi, II, 60;.
Poln.: l»acno Uj naleic (iatwo okij), kto psa choe ude-
nyc. (Öetakotsksf , 350.;
Ung. : Ki ralakit remi akar, kOnnyen talil botra. (Oaal, 917.;
1306 Wenn me den Hund nit target, wiss hei emme
ok de Tenne nit. (Sauerland.)
1207 Wenn me-ne böse Han^r treib und stellt e-n-ab,
so bysst er eim i di Wade. (Sotothurn.) —
Schüd. 63, 60.
1208 Wenn sich auch zwei Hunde beissen, kommt
ein Wolf, sie werden ihn zerreissen.
„Das Bild manches h&usliohen Lebens, worin der
Zank und Hader der Angehörigen oft nur durch die
Daswischenkunft eines Fremden, der den Keifenden
rerfUlt, unterbrochen wird." (Wurtbach I, 308, 99.;
1S09 Wenn sich der dürre Hund satt gefressen, ist
er der schlimmste Kläffer. (Wend. LauHtz.)
1210 Wenn sich der Hnnd will erschlagen lassen,
darf er nur sagen, er sei toll..
1211 Wenn sich die eigenen Hunde beissen, so
mische sich niemand hinein.
1912 Wenn sich die Hunde gebissen han, lecken sie
einander den Arsch.
Aehnlich russisch ÄUmann VI. 424.
1213 Wenn sich zwen hund vmb ein bein beissen,
so tragt*8 der dritt davon. — Pein, ll, 678; lle-
ni$ch, 363. 3; Lehmann, 398. 24.
,^wen Hundt beissen sich umb ein Bein, so nimpts
der dritt und behalte allein." (WaldU, II, 3, 37.;
Dan.: Naar to hunde drages om et been. kommer den
tredio og suapper det. (Prop. dan., 168.)
Engl.: Two dogs strire for a bone, and the third runs away
with it. (Gaal , 933.;
HoU.: Als twee bonden rechten om een been, gaat er de
derde mede hen. (Harrtbomie, I, 316; Bohn I, 299.)
1314 Wenn wüthende Hunde einander beissen, so
muss man keinen bei dep Ohren reissen.
1215 Wenn zornige Hund einander zausen, soll man
sich nicht drein mengen , sie bezalen einander
selbst. — Lehmann, 533, 22.
1216 Wenn zwei Hunde an einem Bein nagen, so
gibt's Händel.
1217 Wenn's nach den Hunden ginge, wären die
Hasen längst verschwunden.
Böhm.: Kdyby bylo po rnli psi, nesAstalo by kobyly r«
rsi. — Kdyby po psf rAli bylo, zAdn4 by klisny na
srete nebylo. (Öetakottky , 35.;
1218 Wer bei Hunden zu Gevattern gestanden, darf
hernach ihretwegen keinen Stock tragen. —
Winckier, lU. 25.
1219 Wer bey Hunden ist, der lehrt (lernt) bellen.
— Lehmann, 963, 37.
1220 Wer bey Hunden schläfil, der stehet mit Flö-
hen widerumb auif. — Lehmann, 859. 4.
1221 Wer bi Hund'n slöpt, sackt sik Flö up. (SUer-
dUhmar$chen.)
1222 Wer bittet die Hund zu Gast. — Pctri. //, «87.
1223 Wer dem Hunde dass beissen nicht weret, der
hetzet jhn an. — Lehmann, 398, 31 u. 700, 36.
1224 Wer dem Hunde den Knochen nimmt, den
bcisst er in die Finger.
Die Russen: Wer dem Hnnd das Bein abjMrt, der
ranss es am eigenen Beine bttssen. (AUmann VI, 434.}
1225 Wer dem Hunde einen Knochen gibt, kann
ihn hundertmal mit Steinen (Bengeln) werfen^
Es gibt Leute , die sich mit Fttssen treten lassen , wenn
sie nur gefuttert werdan.
1226 Wer dem Hunde in den Arsch greift, der wird
von der einen Seite gebissen, von der an-
dern beschissen.
Die Bussen: Wer in des Hundes Hintern greift, lieht
eine stinkende Hand aurttok. (AUmann VI, 433.)
1227 Wer dem Hunde Fleisch gibt, den beiut er
nicht in die Finger.
1228 Wer dem Hunde nachläuft, den beisst er (auch
in den Hundstagen) nicht.
1229 Wer dem Hunde nicht wehrt, der hetzt ihn.
— Simrock, 5015 ; Körle, 3004.
1230 Wer dem Hunde schmeichelt, will den Herrn
gewinnen.
Aehnlich russisch Altmann VI, 463.
1231 Wer dem Hunde will den Hintern küssen, wozu
braucht der sich erst das Maul zu wischen.
1232 Wer dem Hundt würst vertrawt, der hat scha-
den zu gewinn. — Lehmann, S20, 3.
1233 Wer den Hund an eine Bratwurst bindet, wird
ihn nicht lange Inhalten.
Bei Petri (II, 701): der behelt sie niolit.
1234 Wer den Hund aufhängen will , der findet auch
den Strick für ihn.
1235 Wer den Hund aus dem Brunnen hebt, dem
schüttelt er Wasser um die Ohren.
1236 Wer den Hund aus dem Wasser zieht, den
beisst er zum Dank in die Finger.
Dan.: Den som drager hunden af branden, lJUMr tit nusrke
af bans tuender. (Prov. dan. , 313.;
1237 Wer den Hund bei den Uhren (oder beim
Schwänze) fasst, der wäre gern gebissen.
frs.: Qui prend le chien par les oreiUes, a'il la asord,
ce n'est pas merreille. (Cahier, 369.J
Poln.: Nie oiagnij psa sa ogon, to nie ogTTsie eif.
(Lompa, 33.;
1238 Wer den Hund hängen will, findet den Strick
WOl. — Blum, 387.
Dan.: Hro der ril bare hunden hangt, Ander nok «tnb.
(Bohn I, 378.;
Engl.: He tbat would hang bis dog girei at flist Ihat
he's mad. (Gaal, 911.)
Leu.: Ad prare agendum parrns satis est pra«t«ctas. —
Male facere qvd mit nunquam non causam inreaJt
(Oaal, 917.)
1239 Wer den Hund hängen will, findet leicht eine
Ursache.
Dan.: Den der vil bare hunden hangt, siger den biim
faar. (Bohn I, 352.;
1240 Wer den Hund liebkost, den beleckt er.
Frz.: Flattez un chien , il rous fera caresse. (Cakitr, IH)
1241 Wer den Hund locken will, gibt ihm ein Stück
Brot.
Span.: Quieres que te siga el can? Dale pan. (Bot*
I, 253.;
1242 Wer den Hund weckt, wenn er schläft, moH
nicht klagen, wenn er gebissen wird.
Frt.: Qui rereille le chien qui dort s'il le mort, il ■*»
Eas tort. (La Uverre de Genest, 1534, S. 13.) rg. Bft-
Bufen 4.)
1243 Wer den Hunden gut ist, ist auch den Kia-
dem gut.
Man hat bemerkt, dass Menschen, welche Thia«
freundlich behandeln, auch wohlwollend gegen Kia*
der sind.
1244 Wer dess bellenden Hunds will abkommen,
der werff jhm nur Brodt oder ein Bein vor.
— Lehfn<inN , 235 , 59.
1245 Wer die Hunde abflöht, dem zeigen sie dis
Zähne zum Dank.
1246 Wer ein Hund zum Rentmeister hat, der kia
viel ersparen. — L^/imann, 722, u.
1247 Wer einem Hunde vertraut das Fleisch nai
einem Schelm sein Pferd, der ist wol aif
bethört
Poln. : Do kooia lotra masstalerza , psa do splaacai, a de
pana igarza, bez szkody nie sapulSci s» dea. fW^t-
back /. 204 , 91.; *
1248 Wer einen fremden Hund ernährt, dem bleibt
nichts als der Strick in der Hand.
Oft nimmt er auch den Strick ram alten Httm ^1
zurttok.
Engl.: He that keeps an other man's dog, «fc^^ i^««
nothing left bim but the line. (Oaat, 9H.)
Lat.: Canea alens exteros praeter fttnicnlnm wtiiif
(PkÜippi, I, 70.; ^^
878
Hond
Hond
874
1249 Wer einen Hund ersaufen will, sagt, er sei toll
Fr».: Quaod on T«ut noyer aon chlen, on lul fait croire
qu'il est enraft«. (Bohn I, M; Cahier, 373; Gaal, yi7;
Kritsinyer, UO*.) — QuI bon chien Teut tuer U nüger
li aet aeure. (Uroux, J, 109.)
n.: Cbi Tuol ammuzar 11 suo oane, baita che die« ch'6
arrabbiato. (ßohn /, 87.;
Span.: Qaien a au perro quiere maUr, rabia le ha de le-
Tantar. (Cahifr, 3644.;
1250 Wer einen Hund liebkost, dem bcschmuzt er
zum Dank dafür den Rock,
üf*//.; Htreebje den hond, hij bedorft uw kleed. CBuhm
I, 'Hb.)
1251 Wer einen Hund wil werfen (schlagen), findet
bald einen Prügel (Stock). — Schoud.wu*.
Dan.: Hvo aom tu henge (alaae) hundon, fiiaer Tel reeb
(klep). (Prot, dan., 3U.)
^"V:: ^*® '*" **°°<* ^^ •*••" • •^ö ''•1 ••»' •to'' viudon.
(ttarrtbomee, I, m.)
It.: Chi Tuol dar al cane, troTa facllmente 11 baatone.
— Faoilmeute ai trora un battone per dar ad an cena.
fBohn /, 87 u. 96.)
1252 Wer einen schlafenden Hund will wecken, findet
leicht einen Stecken.
„£« iat ein gemein aprlohwurt; wann einer ein achlaf-
fenden hund wolle wecken, flnde er leiuhtlich ein
atecken darzn." (Uriltr, Ssck., 7'J, in Klotttr , /, «60. 2.;
1253 Wer frembde Hunde zeugt (aufzieht) vnd ander
Kinder scugt, dem ist sampt allem vngefell,
beschert <lcr Teuflcl vnd die Hell. — UeyiwutuK
Drill nrwc nthonn vnd iHsliifv CumtAicn (Hör. .M.D.L.xixij).
1254 Wer fremde Hunde fahct (anbindet), gewinnt
nichts als den Strick. — Eisdrtn, 3Sä ; Körte, soie,
5imrnck. 4998; llraun. I. 1541.
Mhd.: An fremden hundon wirt gar oft Tiel guter tAt Ter-
loren. (Muolin.) (Zin'jerl»^ U.)
1 255 Wer fremdem Hunde Brot gibt , büsst sein Ürot
ein und den Hund auch.
L<xt.: rprit pania« quo perogrinum canom alia. iS*».
h<M, 437.; *
1256 Wer fremden Hunden das Brot gibt, den bel-
len die eigenen vor Hunger an.
It.: Chi dA del pane a' cani d'allri , apeaao Tiene abbaiato
da' audl. (Bohn t. Vi.)
J257 Wer Hund und Katze (zahme Haus tliiere) hin-
ausjagt, ist noch kein Jäger.
Ea erfordert weder Muth', noch Liat ii. a. w.
1258 Wer Hunde hält, bekommt die Flohe als Zu-
gabe.
Dan.: Man maae haTe lopperue med handen. (Prot,
1259 Wer Hunde halten will, muss sich ihr Pissen
und ihre Blähungen gefallen lassen.
Dennoch aieht mancher den Umgang mit Hunden dem
mit Menachen Tor, wie x. B. Schopenhauer gethan.
Und in C. F. Ton Schweitser'a Nachlaaa lesen wir:
„Warum nur hieltst du ao Tiel Hunde im Haue? Mit
Hunden kommt man am beaten jetzt aus; man weiiia
denn «loch gleich xu jeder Friet, ob einer ein MopH
oder Pinacher iat. ** (L. S.hücking , WrU und Ztit^ Ber-
lin |fi.vs, Nr. y?.;
Holt.- Die honden wil leiden, moet kakken en piaaen Ter-
beiden. (Harrefiomec, I, 317.)
1260 Wer kan den Hunden das bellen verbieten (ab-
gewöhnen). — /Wn, //. 727; Hrnmh, 375 . 21; Nim-
rvik, 4011.
HvlL: Wie kan den hond hot blaffen Terbieden. (Harrt-
hi>met . I, 32'.'.;
1261 Wer Ichret die Hunde Hasen jagen! — l'etri.
//. 85:..
1262 Wer mit dem Hunde Brüdcrschail macht, darf
keinen Stock mehr tragen.
Holt. : Die Tan den hond sijn* oompeer maakt, dnrfl geen'
atnk meer dragen. (Harrfhomre y I, 317.;
1263 Wer mit [grossen Hunden pissen will, mass
auch ilas Bein hoch aufheben können. — Rifkl,
.Vc-ifHi-a, «0.
Fr».: IIa Teulent faire, comme lea granda ehienaj; ili
Teulent plaaer contra la nurailie. (Lemdrow, 405 j L0-
rvux, /. 10«.;
1264 Wer mit Hunden hetzen will, der mnas Brot
vorher werffen, so können sie bald folgen. —
A/ri, //, 736.
1265 Wer mit Hunden spielt, wird leicht beschmut.
Die Araber tagen: Spiele nicht mit Hnndaa, lia
konnten aioh deine Vettern nennen! Kmpflehit Belbei-
achlung, die auch von Jedem Araber atreng beobaebtot
wird, denn Jadar Ton ihaan behMptat Miara Bug.
Während ea bei nna gut und aohlecht enogene Laute,
M&nner Ton gutem und achlechtem Tone gibt, aind
die Araber in dieaer Hinaiclit gleloh. Ein Araber aelbat
der nledrigaten Klatae, der nnteraten Stellung, tritt mit
ZuTeralcht auf. den Kopf in die Höhe und die Augen
auf den gerichtet, mit dem er apricht, und wAre dieaer
Paacha, Khalif, Sultan u. a.w. (Vgl. darüber den Ar-
tikel ArabifClie Höflichkeit im Amtand, XXXI, il,
nach einer in der Htoue Africaine enthaltenen Abband«
lung dea Oenerala Daumaa.)
1266 Wer mit Hunden spricht, wird angebellt.
1267 Wer mit Hunden vmbgehet, der lernt bellen.
— Petri, II. 736.
1268 Wer mit Hunden zu Bette geht, steht mit
Flöhen auf. — f:i»c/nn. 334; ^uifcr, 124: yVmikhr,
r, 6; .S'i.Tiroiil;. S047; Körlr, 8036; Braun, l, 1549; /Vi-
röinutkm, 3462; Lohrcngvl , I, A24.
Br'hm.: Kdo se pay Hhft, a blechaml TaUvA. f(S/rt*or.ay . 40.)
Di'iH.: Hvo der gaacr i aeng med hunde «taaer op med
lopper. (Prot, tian., 45*7: Bohn I. 'A16.)
EnyL: He that gocH to aloep with duga, ahall riae with
ileaa. (Eiaelein, HU; 'iual, 931.;
frs.: Qui ae couohe avec loa chiens, 11 ac 16to aTcc lea
pucc>. (Bohn f. y2; Kritunyrr. lOl '' ; i\ihif.r , »72.; —
Qui haute chicna puoes remportent. (Leroux, /, 10!).;
Holt.: Die mct honden to bcd gaat, etaat met Tlouljen
weder op. (Harrtbomre, /. »17; Buhn I , HW.)
It.: Chi dorme co' cani, ai lera con pulici. (Paztaglia,
12, 16; Bohn 1, 7'.»; Kriltingcr, l4o''; Unat, H3l.;
Kroat.: Koi i cucki leie, a buhami rad ataje. (L'ela-
koeskift 40.;
Sfian.: Quien con perroa ao echa, con pulgaa ae ICTanla.
(C'-lakovak'f , 40.)
Uh'J-: Ki kutyAval hil, bolhiaan k«l-fol. (<iaal, 931.;
1269 Wer mit Hunnen to Bedd' gcit, stcit mit Flö
werrer up. — AVfciMtr, //^ 4*.
1270 Wer nach jedem Hunde werfen will, der muss
viel Steine aufheben (haben). — Kmc, 3001 ;
Simrvek, 5010; Braun . I. 3540; Lohrcmjd, I. 827.
1271 Wer ohne Hund und ohne Netz Hasen (Hirsche)
fangen will, muss gute Beine haben.
1272 Wer schlägt meinen Hund, liebt mich nicht
von Herzensgrund. — Kortf, 2941.
Kng{.: Love me, luve my dog.
Fr:.; Qui m*aime, 11 aime mon ohicn. (Leroux, /, 109.;
1273 Wer seinen Hund behalten will, muss ihn gut
füttern.
Port.: Quercd que to uiga o cäo, da-lho päo. (Bohn l, 293.;
1274 Wer Bcinon Hund mit Fleisch füttert, kann
selber Knochen essen. — Alimann vi, 465.
1275 Wer seinen Hund todtschlagcn will, sagt, er
sei toll geworden. — »iwiAlrr . XU. 2a.
Fn.: Qui Teut noyer aon chien, l'accuae de la rage.
(Cahifr. 3.S8.;
lt.: Chi vuul ammaiüar il auo cane, baata che dica ch* A
arrabbiato. (Bahn /, M.) — Chi il auo can tuoI amma«-
zaro, qualche acnae aä pigliare. (Oaal, i*17.;
Span.: Quien A au perro quiere matar, rabia le ha de
ICTanUr. (Bohn I, 216.;
Un'i.: Mely kutyAt meg akamak ölni, Teaaedt naTötkbltik.
(h'aal, 917.;
1276 Wer sich als Hund ausgibt, muss als Hund
liellen. ((htiirntn».)
Vin Wer sich auss viel Hunden will aussbeissen,
der muss Mund vnd Zahn wetzen. — Leh-
mann , 309 , 55.
1278 Wer sich des Hundes nicht erbarmt, winl sich
auch eines Menschen nicht erbarmen.
Böhm.: Kdo ae paa a cblapoa nenjoie, tan tak6 o sana
ae nexaalane. (C«iako9»tjf , 290.^
Paln.: Kto ai« o paa i o chlopcaaitwesmie, niewezmie aif
i o aonp. (Ctlakowtkf, NO.;
1279 Wer sich zu einem Hände macht, kann leicht
an die Kette kommen. — AUmann K/, 419.
1280 Wer sick vor*n Hund verhfirt, möt Knaken
fnten. (8. Pfannknafam.) — Cefditcftintd«, 103.
1281 Wer sdck alz Hand atgöflt (vermeth't), mott
ok als Hand beUe. — FrücUiifr >. itu.
W«r iloh fZr «ümb Hmnd »sigibt oder TanniaUMi,
nait aneh alt Hand bellan.
1S8S Wer unter den Handen gewesen ist, der weiss
was beissen heisst.
Mi^n.: Die met de honden gelnopan faeofl, woet ran dood
bijtcu. (Harrtbumrf. , f. 311.)
1283 Wer vbor den Hund kompt, der kompt nach
woi vber den Schwantz. — Mh, U, in.
875
Hund
Hund
876
1284 Wer vom Hunde Wurst kauft, muss mit Fleisch
bezahlen.
1285 Wer von Hunden kauft Wurst und von der
Katze Speck, mag wohl sehen, ob er Fleisch
hat oder Dreck.
Dan.: Hto «um vil ki0be pcfUe f» hunden, maae glre
ham flesk i^ieu. (Frov. dan., 313; bvkn I, 378.;
1286 Wer von Hunden wird gebissen, der heilt es
mit hunds haaren. — Lehmann, lyi, i.
Ob dies Mittel »ach den Bise toller Hunde heilt,
steht dahin. Dagegen hat Karl Theodur, Kurfttrst von
Baiem, im Jabre 1784 mittels Resoripti einen sebr ein»
fachen Heilweg TOrgeseiohnet, indem er erstlich alle
Heilmittel gegen den Bisi toller Hunde rerbietet und
dann befiehlt, dais die davon Betroffenen sich allein
an die Gnade und Wunderkraft des heiligen Hubertus
wenden sollen. ( Vgl. Hamhlätter von Hacklämder, Stutt-
gart 1867, 8. 36$.) (8. Pest.)
BoU.: Die van den hond gebeten is, moet van het zelfde
haar daarop leggen. (Bohn J, 311.)
It.: m non mi morse mai cane ch'io non avessi de! suo
pelo. (höhn I, 97.)
1287 Wer will, dass ihm ein Hund nachläuft, der
darf ihm blos Brot (Wurst) geben.
Spam.: Quieres que te siga el can? Dale pan. {Bohn I, 253.)
1288 Wer will ein beissigen Hund zu Tisch vnnd
Bett haben, der nehm ein Weib. — Lehmann,
139, ti.
1289 Wer wird beim Hunde Brot suchen!
//.; Dair asino non cercar lana. (Gaal, 934.)
1290 Wer wird den Hunden das Bellen verbieten!
1291 Wer wird die Hunde mit Bratwürsten werfen,
so lauge man Bengel (Prügel, Knittel) hat. —
Blum. 551.
Wer wird zur Erreichung 'seiner Zwecke die kost-
barsten Mittel wAhlen, besonders wenn sie di« zweck-
widrigsten sind.
1292 Wer wird die Hunde mit Heu füttern!
BolL: Wilt gij den hond hooi te eten geven! (Uarre-
boMiee. I, 332.)
1293 Wer wird die Hunde mit Schaubroten futtern.
1294 Wer wird einem Hunde Honig vorsetzen!
Dan.: Lad hund tU honningtrag, da springer han 1 med
baade. (Boiin /, 384.)
1295 Wer wird einen Hund ins Wirthshaus rufen.
Die Neger in Surinam, um su sagen: Was hast du
hier su suchen? Bleib bei deinesgleichen.
1296 Weron Hund, Katzen vnnd die Gänss alle todt,
so wercn die Haascn, Mcuss vnnd Pappeln
auss vieler Noth. — Gnaer, tu, 113; Lehmann,
880, 376.«
1297 Wie der Hund an die Kette kommt, so kommt
er wieder los. — Boehcl, loi.
Wie die Hundstage in Betreff der Witterung begin-
nen, so enden sie.
1298 Wie der Hund den Armen bcisst, verehrt der
Mensch den Reichen. (VMn.)
1299 Wie der Hund in die Kirche kommt , so geht
er wieder hinaus. •
Böhm. : Pes jaky do ohrimu, tak^ z ohrimu. (Öelakoviki/,Ji5.)
Poln.: Jaki pios do kosciola, taki z koeciota. (üela-
ko9»kij, 85.)
1300 Wie der Hund ist, so bekommt er sein Hals-
band.
Böhm.: Psu psf cosf. (ÖelaJcovtky , 105.)
1301 Wie der Hund nicht kan die Floh aussflöhen,
also kan ein mensch die beschwcrden nicht
all abschaffen. — Lehmann» Vi, lo.
1302 Wie der Hund nicht lässtsein Bellen, so lässt
der Dieb nicht sein Stehlen. — Stt/ur, ssi.
1303 Wie der Hund, so die Kette.
Fr».: Tel ohien, tel lien. (Ltroux, /, 33.)
1304 Wie der Jung Hund ist, so wirt der Alt. —
— Lehmann, 409, 16.
1305 Will der Hund nicht jagen, so hat er nichts
zu nagen.
^ . . .Vnd das der Hundt ist trog zum Jagen , so mosa
er offt am hunger gnagen." (Waldit, IV, 4S, 73.)
1306 Will der Hund nicht pariren, soll man ihn mit
Hasclöl schmieren.
Uoll.: OiJ moet den hond wat zoetjes onder den staart
blazen, sei kees Aaije, dan kuntgij het wat langer alt
bouden. (Jtarrebom^t ^> 318*«)
1307 Will ein Hond Ctihren in die Bein, so wirf ihm
einen Stein.
Frs. : Au ohien qoi mord , il faut jeter des pierras. (Ca-
hier, 363.)
1308 Will jemand seinen Hund beschirmen, so mnss
er sich der Busse unterziehen. — Graf, 391 . S3.
^ Nach manchem deutschen Beohte nnssta «isi Thier,
das Schaden gestiftet, dem Beschädiger ausgeliefert wer-
den ; wer das Thier in Hans und Hof in seinen Schatz
nahm, musste auch den Schaden ersetzen.
Mhd.: Wil ok jemant einen hund beschermen, der not
den broka undergen. (Hack, ?*i3, \h%.)
1309 Will man den Hundt abschaffen, so ist er
schebig vnd blind. — L^Aman». 8S6, so.
1310 Wir haben einen Hund gefangen. (L'ng.)
Sind ttbel angekommen , arg getttuscht worden. Mag
sich auf die Zeit Heiurich's I. von Deutschland beziehen,
der den ungarischen Abgesandten einen schäbigen Hond
statt des Tributs auflud.
1311 Wir Hunde fangen die Hasen, sagte der Mops.
1312 Wir Hunde werfen den Fuchs, sa^e der Schot-
hund.
1313 Wir sind schon bass vor Hunden gestanden,
wir erschrecken nicht. — Eisdein.^ii. '
1314 Wird der räudige Hund gehängt, so geschieht
ihm sein Hecht.
1315 Wirfft man den Hunden ein Bein vor, so fristi
der sterckst. — tcfcmaMn, 398, 23.
1316 Wirfst du den Hund mit einem feisten Bein and
den Bettler mit einem Pfennig — sie kommen
beide wieder. — Eiselcin.lSfi: Simrock.WSi.
1317 Wirft man unter die (viel) Hunde einen Stein,
so schreit der getroffene allein.
1318 Wirft man unter viel Hunde Stein, welcher
rufft, wird getroffen sein. — Wend Vnmuih, /V.aiJ.
1319 Wo böse Hunde, da gibt's gebissene Beine.
Dan.: tialne hunde revne sicind. (Prot. dait. , 214.)
1320 Wo de Hund dou Pütt apeu tindt, dar sleit he
do Snut in. — Schutze, IV, 150.
Üelegenheit msujht Diebe.
1321 Wo der Hund aufs Kissen kommt, will er
mit im Bette liegen.
1322 Wo der Hund bei der Hcerdo fehlt, frisst der
Wolf die Schafe. — Parömiakw. 990.
Unter dem Hunde versteht hier Abraham a Asacfs
C(ara den die Ohristonheit beschützenden Dominieaas^
ordeu, der die Ueerde Clirizti vor dem Ein- und Aa»-
dringen der Vernunft geschützt hat.
1323 Wo der Hund bellt, da mag er auch freaseft
1324 Wo der Huud einmal Prügel bekommen hat,
da geht er nicht bald wieder hin.
„Wo der Huud einmal wirdt geschlagen, dahin Ihst
er sich nicht bass wagen.'« ( Waldia , /, 26.^
1325 Wo der Hund mit dem Kopfe hindurchkommt,
holt er auch den Schwanz nach.
Holt.: Daar de hond zijn koi* doorkrijgt, haalt hij ook
zijn gaat. (Harrebomee, I, 316.)
132G Wo (1er Hund sich einmal die Nase verbrannt,
da riecht er nicht mehr hin.
ffoll.: £en hond ruikt nimmer aan den kant, daar kSj
den ncus eeus hooft gebrand. (Harrehonütt /, 317.)
1327 Wo die Hunde bellen, ist's dorff nicht weyt -
Luther'» if«., 14.
1328 Wo die Hunde fehlen im Haus, gehen die
Diebe frei ein und aus.
It.: Dovo non sono i oaui, la rolpo h rö. (Böhm I, 94.)
1329 Wo die Hunde keine Knochen finden, gebea
sie nicht hin.
1330 Wo die Hunde Pisse riechen, heben sie dti
Bein auf.
Hott.: Waar de honden pis ruiken, daar ligten aij hrt
been op. (Harrtbpinie, I, 322.)
1331 Wo die Hunde zu schnüffeln finden, aind sifl
schwer zu verjagen.
HoU. : Honden zun kwaad van het leAr to jaffea. (Barr*'
bomee, t, 32U
1332 Wo es an Hunden fehlt, da hat der Fachs dti
Regiment
tl.: Dove non sono cani la volpo h rö. ^Passa^lfa, 419, Ij
1333 Wo gären fret do Hund Wost, wonn he mant
ölöc krigt. (Gvttingcn.J — Schambach» I, 278; Wkr-
engcl, i, »'J2.
Wie geni Crisst der Hund Wurst, wenn «r avr Wanrt-
I
Hand
Hnnd
878
Bchale bekommt. Von Lentra, die ao thun, al« ob tio
etwas nicht haben ninchteu, während «ie dut-h arhr
vifrig danach atreben.
4 Wo geren fritt de Hund Schelle, wenn hpi
keine Wust hat. (lirauntihtrrig.)
Wie ueru frisat der Hund Schale, wenn er keine
Warst hat.
5 Wo goren fritt tlo Hun»l Wo8t, wenn hol
man Schelle hat.
6 Wo Hund und Wctlf sioh verbünden, da helfe
Gütt iler Ileerde.
■7 Wo Hunde, da sind Flöhe, wu Korn iat, da
sind Mäuse, wo Weil»er sind, ila sind Worte.
»2.: Oh chiena y a, pucea y a. (h'ritzinger, 141=>.)
;S Wo Hunde sind, da hellen Hunde.
»9 Wu Hunno sint, da sint uk Hunnejungens. —
.S<A(ilMAifrh, II, 01)3.
Wo ea Hunde gibt, da tludon aich auch Kroaae o<ler
kleine Jungen, die mit ihnen apielen, aie necken, auui
Bellen nnd Beiaiivn reiien.
U Wu keine Hunde sind, da hört die Jagd auf.
li Wo man dem Hunde den Napf füllt, du hellt
er auch.
JiuU.: De honden baaaen, daar xlj gevcied wi>rdeu. (Harrt-
1*2 Wo man den Hund einmal begossen (ver-
Itrüht) hat, da geht er nicht bahl wieder hin.
{CMff.: Ilul |iuts6iiy£t flopott ^a Ic forr&statott aa eb , ott
nem »okat j4r. («/aul. 10^3.)
13 Wo oa (ein) Hund hi' brunzt, brunz'n meahr
hi\ (TiuA.) — frotniHiiiiH, 17, 36.2».
14 Wo viel Hunde an einem Bein, wird wenig zu
s(;hlucken sein.
„Das Bein hat wohl Ton Wehe xn klagen, daran xn-
gleicli viel llnnde nagen." (Sutur, AVd.)
Lat.: Vae til>i, quando canes veninut os rodere plurea
(Siitor, 4'J-J.;
ib Wo viel Hunde sind, da ist auch viel Hunde-
dreck.
IG Wo zwei Hunde und ein Knochen hat selten
einer daran gerochen.
17 Wohin ein Hnnd pisst, dahin pissen alle.
lliM.: Waar ^'^n hond tegen piat, daar plascn xij allen
tcgen. (Ilarrehomtt, I, 3'J2.}
18 Wollen Hunde den Igel beissen, so pörsselt
er sich. — Eiselem, 326.
II) Wöllst d* matt de grussen Honncn sechen , da
mach nomme dasto et Böön abkr&as. (Kifel.)
Willat du mit den groaaen Ilnndon plaaen, ao mach nur,
daaa du daa Bein anfkriegnt.
iO Wo'r der Hund den Pott apen find't, daV sleit
he de Snut' in. — Kürie . 303j.
tlelcgenhoit macht Diebe.
>1 Wun em en Hangd schlö wül, fuinjt em schin
en Klä})el. (Sirhcubürfi.-itäihK.) — Sihtuter , 798.
'y2 Wun em nö em Hangd wirft, trüll em en
Beamten (oder: Fafen). (Sivitenbur^.-wihx.j —
Sibwttt'i , .'..13.
>3 Zornige Humlc soll man nicht zu ncl reitzen.
— /v/n , //, s22.
i4 Zu einem bösen Hand gehört ein Knittel (har-
ter Prügel, Kuülipel). — A-Iri, //, 828; Lehmann,
60,37. U-hmanH, II. W2, 17; Simrock, M)16.
Die Kranxoaen: Btlacm ITnnde hart« Kfltte. Die Vp-
netior: .Stiirritichrm Kaol harter Stock. (Rcim§berff i II, i9.)
j5 Zween böse Hunde l>«'is8en einander nicht
(selten). — /V/n. //. 8»; WiHcUer. U.U.
bü Zwei'U Hund an einem Bein bleiben selten ein.
— IStn. II, hS9; lAitrmh.if II, 33.
.. Wie man denn aprirht: Zwra Ilnnd allein bleiben
nicht eine an einem bein." (ff. Sack$, 111. V, %.)
Frt.: A un oa deux chien falloa. — Dens Chiana eont man-
Tain k nn oa. (i\thit'r, Vtti.) — Dens ehieni a nn oi
ne a'accorilent. (I.eruur, i, IOC)
Lar.: Uuadomoa non alit daoa canei. (tt«niack\ >C1, hl.)
\}1 Zween hund an einem bein vertragen sich sel-
ten wol. — Uminch, Kl, 56; Sauer, 59; .SHUivklii. ISO;
für WuiAi'ch: rurue. 338. 3U6.
„Daa xween Hnnde ein Bein nagen, ohne lirimm. daa
htir* ich eelten aagen.'* (t'rt^dumk.) „Wu iat'a war vnd
denck ich jtzund, wann au eim bein nagen aween hnnd,
daaa aie gar leiten einig bUibau.'« (Agrtr, t K. 9798, 4.J
1 358 Zween hund inn einem hauss künden sich nit
VL'rtragen. — riiji}Mu« , 2U4 ''.
1350 Zwei böse Hunde weichen einander aus.
Die Venetier: Zwiarheu Iliiuden beiaat man aich
nicht. Die Türken: Hund friant nicht Hund. (Rein%-
berg /!', A:,.)
JIoll.: Twee grimm iifc (kwadu) honden \Teoxon olkander.
(Uarnfhitmie, /, sri.)
13C0 Zwei iMise Hunde werden nicht gut, wenn man
sie auch in Kino Hütte sperrt
13G1 Zwei Hund an Einem Bein kommen selten vber-
ein. — Kyi'hHg, 11, 19: Lehmann , C^, , K ; Li'htiiunn^
//, 2ä8. 104. /Hill», 117: (W. rur.,4n: h:i.s,irin,3^;
Simntck, 5036: A(ir(«>. 3ii44: Itram. I. 15S3.
Wenn zwei oder mehrere ein nnd daasidho Ding bi'-
aitxen oder genicasen wollen, ao kommt ea unter ihnen
leicht XU Streitigkeiten. Wie derselbe (iedanke bei den
verachivdenaten Völkern hier unter dieaem, dort unter
einem andern Bilde aprichwOrtlicho Oeatalt gewonnen
hat, xcigt aucli dioa Hprichwort. Das Deutaohe hat den
Hund Bum Bilde gowühlt. aber anch den Hahn. Wir aageu
ebenao : Zwei I liilmo auf Kinem Miathaufen vertragen aich
nicht. Derselben Ansicht aind Albanuaen, (Stechen, Dü-
nen nnd Litauer; und ähnlich aagt der Toncaner : Zwei
Hähne befinden sich nicht wohl in Kinem HUlinerhauae.
Der Venetier: Zwei Hähne auf Kinem iiUhnerhof« beia-
aen aich. Der Pole bat atatt der H&hno. die aicli nicht
▼ertragen, xwei Kater an Kinem Ort; der Knaae: xwei
H&ren in Kiner Höhle oder xwei Wlilfe in Kinem Wald.
Der Spanier aagt: Zwei Sperlinge auf Kiner Kornähre
vertragen aich nie. Der Cxeche aagt auch : Kin Hana
leidet nicht xwei Herren. In Afrika hoiaat ea: Zwei
Kilnige aiUen nicht In Einer Stadt; und der Hebräer
fragt : lat ea möglich , daaa xwei Könige aich einer eln-
xigen Krone bedienen k Annen? In Bühmen behauptet
man: xwei KUchinnen in Kiner KUche nnd xwei Hähne
anf Kinem Dnngerhaufcn taugten nicht. Der Rnaae aagt :
Zwei Schafakupfe legt man nicht In KInen Koaael. Der
Däne bemerkt: Zwei Herren, xwei Hähne und xwei
Narren in Kinem Hana können aioh nicht vertragen;
daaaelbe bemerkt der Ruthene in Oalizien von swei
Hähnen, xwei Kauchaäulen und xwei Herren. Der He-
bräer dnlckt denaclbon (bedanken mit dem Worte ana:
Zwei Krähen achlafon nicht anf Kinem Brete. Und in
Afrika vernimmt man wieder die Worte: Zwei groate
Viache trinken nicht Waaaer an Einer Felannaclilucht,
wie: Zwei Krokodile loben nicht in Einer Hühle.
ilhJ.: Bt dem beine haxaet hunt gesellen, (ilurner.) —
Dax xwt^no hnndo ein bein nagen in grtnen, hoore ich
teilen aagen. (tWiiiank.) (Zinfftrlf, li.)
Rohm.: Kde dva pai koaf Jodnu hryxou, brxo xe iporou.
(CeUitvfikij , 243.;
Dün. : To hnnde forllgei cl vel om et bcon , oUer to friere
om en brud. — Uglen og kragen, to aom elaker een;
to hunde om et bern kunne ei forligea. (I'mv. dan. , 180.)
£)iy(. : Two cata and a mouae, two wifea in ono houae,
two doga and a bone never agree in one.
Fr».: II n*y a tonjonra i|ue trop de chieni antonr d*nn
oa. {Cithirr, 361.) — ^ntLxid deux chiena ae mettent
aprta nn oa, ila ne a'aocordent gn6re. (Oaal, 987.;
n«U. : Twee honden aan den xelfden haard bijten olkander.
— Twee honden aan cen been komcn xeldcn ovoruen.
(IfarrfiHWtfe, I. 3"-'8; AiA» /, ,H3a.;
It.: Dne cani, ch' un aol oaao hanno, difflcllmente in
paco atanno. (Pazzarjlia, 1&6, b.)
Krain.: 6e dva paa eno koat glodaU, ao ikoljets. (Ctla-
Aoe»*y|, 24:i.;
Lat.: Dum cnnia oi rodit, aocinm quem diligit odit. (Rin-
der I, 375; //, 861; (iartnrr, 56; PkiUppt, I, 282; AVy-
bold, Ui; Oec. rur., 472; <iaat, 9il.)
I7jt9.;Mehexenalknaxik-megk£tobog7 oaonton. (0aal,9iT.
1362 Zwei Hand an Einem Knochen, zwei Pfeifer
in Kiner Schenke und zwei Hähne auf Einem
Mist bleiben selten ohne Zwist
1363 Zwei Hunde jagen besser. — Glav^uxkt, Krzäk'
Imiyen für dan Volk (Frankrurt n. M. 1847), S. 98.
1364 Zwei llundo können nicht an Einem Knochen
nagen. -> Dmder n,uot.
tat.: Unn domna non aUt dnos mbm. fAteiirr //, 3402;
£rmtm„ Uli StffMd , MSJ
1365 Zwen Hund beisien einen. — IfaiMMfc. 287, 9.
1366 Zwen Unnd lein steti des Uaeen todt — huI-
«t. ir,i: &|kM.in.
ImLi X« Htteolae qnldtB advwmu dnoa. (St^buld, 337.;
*1367 A dem icbmöckti kei Unnd. CAurgm.)
Den vOche kein Hnnd nn.
*1368 A hot hnite a faule Hund. — liohinsim, 52A; r.n-
mofrke, 73.
*1369 A bot kin tndto Hund gesahn. — Rubium, 774.
OMukke, 1I3H.
* 1370 A kimnit vum llnnde nff a SchwaiuL
In dar Onittd TO» MÜHaob TOB J
879
Hund
Hand
880
OesterreichiBch-Scblesien h«t man (vgl. Peter, J, 446),
am diesen (bedanken auszudrücken, die au ihrem Ort
mundartlich aufgeführten Redensarten : KristvomFaden
aufs Stroh gekommen. Er ist auf den Hund, „ors
Scbooaterbr&tla*' kommeu. Er hat gewirthschaftet
(8. d.), bis ihm die Krücke im Ofen geblieben.
1371 A siht immer an wesse Hund vor a Bück an.
— Gomolcke, 213.
1372 A sitt an weissen Hund fer en Bekknecht
(Bäckergesellen) an. — Frofninnnn, ///. 4io. 392;
liobiHson, &71.- Gotnolcke, S4i.
1373 Afn Hund kerne. (Oberöslerreich.) — ßaumgartra, 80.
1374 Als der hunt, dem man am messer das brot
zeiget, wann sie darnach grei£fen , so schlegt
man sie ans maul. ~ Na$, 463 ■.
1375 As'n besnijet ( beschneieter ) Hund gan. —
Globus, 17//.
1376 Auf dem Hunde sein. — Campe, «-b., //, soi"*.
In schlechten Umständen sein.
' 1377 Auf den Hund bringen.
Unglücklich machen.
1378 Auf den Hund kommen. — EiMinn, 329; H'urz-
hach II, 193.
Um das Herabkommen eines Menschen in seinen Ver-
mügeusTerhftltnissen zu bezeichnen.
1379 Aus jedem Dorf ein Hund. (Ostitreuss.) — Frisch-
bier, 593.
Beim Kartenspiel ron jeder Farbe eine Karte haben.
Scherzhaft kommt anch die Verdrehung vor: Aus jedem
Hand ein Dorf.
'1380 BeHehl's dem Hunde und belle selber.
Holt.: Beveel (commaudeer) je honden, en blaf zelf.
(Harrebomie^ /, 316.;
'1381 Betrüge einen andern Hund mit diesem
Knocken.
'1382 Da bellt kein Hund und kräht kein Hahn.
Ort, Gegend ohne Leben; EinOde, Wüste.
Dan,: Hvor man hverken h0rer band eller bane. (Prov.
dan., 308.;
' 1383 Da deit de Hund wat in. (Hamburg.) — Scküise.
II. 172.
'1384 Da greoss Hund is san Vöda. (Oberönterreich.)
— Uaumgarten, 80.
Der grosse Hund ist sein Vetter. Er hat einflnss-
reiche Bekannte oder Verwandte.
'1385 Da hat der Hund drein g'schissen. f.\ürtingen.)
Die Sache ist vereitelt, es ist nichts daraus geworden.
1386 Da bett he en Hund utstuppen seen. (ihht.j —
Schütte, II. 173; IV, 21».
Dort ist's ihm schlimm ergangen; er kommt dabin
nicht wieder.
1387 Da Hund had ihm 's Mass g'nomma. — Zaup-
ser, Idiot., SacMese, 28; für Baiern: Kiein, II, 3; Mayer,
I, 167.
Er hat zu viel gethan, er hat in der Arbeit das rechte
Mass Terfehlt.
1388 Da Hund is ma schon vorn Licht umganga.
— 7Atupser, Idiot., NacMtne, 27.
Ich hab's mir schon vorher gedacht, dass es so kom-
men werde.
1389 Da ist Hund und Katz' das beste Vieh.
'1390 Da kem ik up en stüven ^ Hund to riden.
(Holst.) — Schütze, IV, 215.
>) Stuf = stumpf, kurz, abgestutzt. — Da käme ich
schlimm weg.
' 1391 Da kreit nig Hund noch Hän na. — Sdkütze, II, 82.
Die Sache hat keine Folgen, sie bleibt verschwiegen.
(S. Krähen.)
Dan.: Der giflde ikke en hnnd deraf. (Prov. äan., 232.;
' 1392 Da liegt der Hund auf dem Heu.
1393 Da (hier) liegt der Hund begraben. — Bin-
der II, 1304; Eiselein, 329; Körte, 3047^; yVunhach
II, 191; Simrock, 5057; Braun, 1, 1555; Baiangarten, 80;
schlemch bei Frommann, III, 246, 167; Robinson, 363;
liomolcke, 340 u. 445; für Franken: Frotnmann, VI,
317, 191; für Würzburg: Sartorius, 167.
Das ist's, worauf es ankommt; hier ist das Hinder-
nisB. Bei Dähnert (199^): Bar liggt de Hund begra-
wen. — Ueber den Ursprung dieser Bedensart schrieb
mir in den dreissiger Jahren ein SpriohwOrterfireund
aus Kamens (CMlve): „loh erinnere mich eines Streites
der Maurergesellen , wenn ich nicht irre, In Berlin , weil
einer derselben einen todten Hnnd so eingemaaert hatte,
dass der Schwans herausgehangen , wodurch das ganze
Mittel (Manrar- oder Banhandwerkercnnfl) sich be-
•chimpfft fUhlle, ein gewaltiger Streit entitaad and
die Maner abgetragen werden maiite. Dies aoU die
Kedeueart veranlasst haben.** Sehr wahracheinlieh
gehört aber diese Bedensart einer frühem Zeit an ud
hat einen andern Ursprung. Die Elegante Zeitung (1824»
Nr. 186) verlegt denselben nach Nürnberg und er-
zählt ihn so: In einer frühem Periode» wo NAxnbecg
als Freie Beiohsetadt durch seinen Handel nad Kanatp
fleiss sich auszeichnete und blühte, wurde dort dsa noch
stehende Bathhaus nach einem grossen und koatapieligen
Plan und Anschlag erbaut. Dieser Bau währte oiehrere
Jahre, und er war bis auf einen Flügel voUendet, als
es der Stadtkasse an Mitteln gebrach , die Kosten nach
dem gemachten Anschlage zu bestreiten. Der Bau un-
terblieb also, und der fehlende Theil ward« nun, statt
massiv, nur aus Fachwerk erbaut. Der Baomeiitsr
führte In seinem Petschaft einen Hund; und über die
letzte massive gothisohe Thür, die nach diesem nur
leicht und wohlteil erbauten Flügel führt, hat er diesen
Hund, in Stein gehauen, anbringen lassen, wodurch
das obige Sprichwort entstanden sein und welches sjas-
bolisch andeuten soll : Man kann in einer angefangeneB
Sache nicht weiter gehen, weil unübersteigliohe Hin-
demisse vorbanden (eingetreten) sind. (VgL auch:
Durckßüge durch Deutschland, die üiedertande und
Frankreich, IV, 54.) — Nach noch einer »ndam £r>
Zählung soll da« Sprichwort auf folgende Weise ent-
standen sein. Der üsterreichische FeldhanptmMm Sig-
mund II. (1547—1610) hatte einen treuen Hund, der iha
auf einer seiner Fahrten in den Niederlanden das Ijebea
gerettet hatte, diesem Hess er an der Gartenmauer des
Schloss- Brauhauses su Sanct-Veit (Oberösterreieh) ein
Denkmal mit einer luschritt setzen: das noch bis cum
Zusammenfall der Mauer (1821) gestentjien hat. — Baum-
ifarten(ll, 61) erzählt folgende Sag«: „Im Schloss Sei-
«enburg war einmal ein Graf, der einen Hund besass,
welcher ihm ungemein Heb war. Als das Thier starb, liass
es der Graf ausweiden, den leeren Balg mit Dukaten
füllen nnd so begraben. Nach langer Kelt kam eiass
Tage« der kleine Sohn de« herrschaftlichen Jägers swa
GrosBvater gesprungen mit den Worten: aOrossTatsr,
geschwind, geschwind, da draussen liegt ein wunder-
schöner Hund, der glänzt wie Guld.» (Da liegt dar
Hund begraben.) Das Kind zog den Alten, der nieht
wollte, mit «ich; und in der That, er «ah den Hoad.
glänzend in Gold, in einiger Entfernung vor sich Uegsa;
als sie aber nahekamen, war er verschwunden.** — JNe
Illuslrirte Zeituny (Leipzig, Bd. 22, Nr. €76, S. 40*)
erzählt den möglichen Ursprung folgendermaasen: Kv
eine Stunde vom Inselsberge herab , bei dem Dorfe'Wia-
terstein, ist ein Grab; der verwitterte Denketein trägt
die Inschrift:
Ano 1650 Jar der Maroinwar
ward ein Hund hieher begrawen,
das ihn nicht fressen die Bawen,
war «ein Name Stucsei genannt,
Fürsten und Hern wol bekannt
geschah üb seiner grosse Trauligkeit.
die er seine Hr. und Frawen beweist.
Im Volksmunde geht der Vers noch , wie folgt, well«:
Schickt man ihn hin nach Friedenatefn,
so lief er hurtig ganz allein ,
und hat er «eine Sach* ausgericht,
drum hat er dieaen Stein gekriegt.
Man mag die (}e«chiohte von dem Hunde a. a. O. aa»>
lührlicher lesen; hier nur dies. Im Dreiaaigfälulfia
Kriege hatte der betreffende Hund den Briefwurhiri
zweier Liebenden zwizchen Winteratein und Friedaa-
stein sehr treu und pünktlich besorgt ; woft&r ihm «la
ruhiges Alter zugesichert wurde. So lange er iadsH
noch laufen konnte, leistete er Dienste: so lief er cB.
täglich von Winteratein nach dem V\ Stunde eatfsn*
ten Waltershausen , Einkäufe zu machen. Holobe Trse«
wollte man nach dem Tode desielben noch ehren. Maa
begrub ihn unter grosser Leichenbegleitnng auf im
Kirchhof, wo ihn aber die Geistlichkeit nioht duldsts.
StncBol, so hies« er, mnsste wieder ansg^raben werdee
und eine andere Grabstelle erhalten: wo er nun schon
über zwei Jahrhundert liegt. (S. Winterstein.) Hand
hat aber auch die Bedeutung eines Schatses. (Tgi
Schmetler, II, 2U9; Sartorius, 161.) Vielleicht dakar
auch bei Ji. Sachs (Kurtweilige Fastnachtsspiel): „Da
ligt der Hund (vnd klopfft mit der Hana anff saia
Daschen)."
Frt. : C'est 14 le noend de l'affaire. — C'est lä qne glt le Utvr«.
Moll.: Däär ligt de hond begraven. (Harretxfm^t, l, 316^
Lat.: Hinc illae lacrymae. (Krasm., 441 1 Kruse, 387;
Fischer, 103, 12; Philippi, 1. 177.;
*1394 Da möt'n dei Hunn' ut't verkihrt End ble*
ken. — Schüler. III, 5».
„Wat in Kuttelputt in dei holl Eik loa Is na wotta
tau PerdOhl dei Hunn' ut't verkihrt End* bleken oMg
de leiw Himmel weiten." (Raabe, 213.; (S. Bellea 3.)
Aus Westfalen ist mir neulich die Redensart aagegaa-
gen : Sie bellen mit den Händen , wie die unnaerHaad«.
Zur Entstehungsgeschichte derselben ist beigefligt: la
der (November 1864 erfolgten ) Ankündigung dea R'rif*
/(Üischen Hausfreundes, der zu Unna creefaeint, «sMa
die Heransgeber: „Wir werden keine m stummen Kündet
sein", und schliessen mit dem Wunsche: „Der Herr Bfig«
da« Werk un«erer Hände fördern.*' Die Rheimiscke Zei-
tung hat dazu bemerkt: „Nach menschlicher Weiahalt
geschieht da« Bellen «onst nicht mit den Hlndea.** (VgL
aueh Breslauer Zeitung, 1864 , Nr. 578.)
881
Hond
Hnnd
*139& Da pfeift der Hund hinein.
* 1396 Da tragen die Hunde ganze Köpfe davon. —
Mauer, II. 10».
Da, wo Tiel aufücht. ilajter bat dia S«d«Bsart unttr
der Uebenchrift „ Schwelgarei '*.
* 1397 Da welld met den grusle Hougen seken gan,
kann avver et Ben net hach genog ophew-
weu. (Bedburg.;
*139S Dagegen muss man alle Hunde , die bellen
können, loslaaseu.
*1399 Damit kann man keinen Hund vom Ofen
locken. — fcM«tem.330: Simrvck . iOi^ . tiram, 1. 1S58.
„Dait man keinan Hand mit mir aus dem Ofen btttte
locken künnen." (Simplic., 61.) In Franken: Daomit
kou mer ken Hund von Oufn locken* (FruininuHHf
r/ , 317 , nu.; in Oberüsterreicb : Damit lockt man koau
Hund van Ofta für. (Baumffarten , H».) „Die spinn webige
Dialektik kann keinen Hand aus dem Ofen looken , lie
kann keine Katxe tOdten." (7/. Ufine, l'erminchtf Schrif-
ten, Hamburg 1834, 1, 73.) Ke ist hier nicht das Innere
des Ofens, der Feuarraam, sondern der leere Kaum
unter ihm , oder auch der HinteroflBn gemeint , wo die
Hände gern in der Wftrme liegen. Obgleich der Hund
die Wärme Uebt, so bedarf es doch nicht viel, ihn
von dort hervorsnlooksn.
Fn.: Ce n'eiit pas ainsi que vous lui tirerex las vers du nex.
*1400 Dar lopt ken Huml seben Jahr dull. — Fick-
wald, m).
* 1401 Dar schall nich Hund noch Hahn na kreihn.
— Eichieald , 835.
* 1402 Dar nünt mehr bunte Hüun* ab en. — EUh-
»ald, 836.
* 1403 Dar sunt mehr Hunde as Bünk. (Oidenbur^.j —
FrammawH. II, &3ü, 101; Eickwald. 861: SiurmbuTfi . il^.
') Bunk, Knake ^ Knochen. Bunker = grosser Apfel,
Kilbe, Beule, l^ns u. s. w.
*1404 Dar wess a Hund zu fihr'n, doasB a ne uff
a Strick seheisst. (lUrKvhbery.)
*140& Das ist dem Hunde zu schlecht. (Hutieuburg.)
* 140(> Das ist den Hunden geflöhet
HoU.: Uet is den hond gerlooid. ( Hurrnhviufr , I, 318.;
*1407 Das ist nicht für die Hunde.
BoU.: Het is niet Toor d« bonden. (Harrehomee, /, 31S.;
*1408 Das ist noch nicht unterm Hunde.
Fr:.: Cela u'est pas tant chien. (Lfmlrutf, i'Sh.)
*1409 Das ist unterm Hunde.
rntrr aller Kritik. In der Studenlenspraohe kann
etwas nur noch einen einxigen Orad schlechter gedacht
werden ; dann ist es anter der Katse.
* 1410 Das kann weder Hund noch Katze verstehen.
Holt.: Huud noch kat kau dat verstaan. (Hanebomff,
/, 3JI.;
*]411 Da stinkt der Hund, fitberiuierreivk.)
Hier mangelt's, hier fehlt etwas, hier liegt's.
*1412 Das weiss ihm der Hund Dank.
Hull.: Dat wete hem de hond dank. (Harrtbomet. 7. 316.;
* 1413 Das (Ding) wird den Huud haben. - Uraf. ZA^t:
(■Viniiii, ReckttttU., 717.
Lot.: Res rediblt ad restim.
* 1414 Das wird ihm der Hund Dank wissen.
*141!> Dass nur kein schwarzer Hund dazwischen-
kommt.
MoU.: Zie, dat daar gecn «warte hond tnsschen komt.
(Uarrtbvtnte, I, in.)
*1416 Dat gäve de Hund smer Möme (Matter)
nich, wenn se 6k im Kindelbedde lige. —
FAchvaid, 8dl . Airftfy. 165. Schütz«, 111, 109.
Von einer seltenen Leckerspeise.
Hai. : Een hond xou dat tiine mttiv niet geven. {Harrt-
bomit, I, 317.;
*1417 Dat get vor de Hunde. — lOkwn, mK
Es geht Tcrloreu.
*1418 Dat is as 'n Hund vür'n Groschen. (AUmvrk^
— (ianneil . 978.
*I419 Dat is een stfiren Hand. (Onifrief.j — 6'iiiK»-
bürg. 271 1^; liueren,ili.
Das ist eine grosse, schwere Aufgab«. StAi ^ ectawer.
* 1420 Dat is so göd as'n Hund an Stirt. (MetUen-
bürg.) — Schüler, ///, 4*».
* 142 1 Dat is'n schlechten Hund , de sin oll Herr bitt.
(Ostfritk.J
* 1422 Dat kumt bi de Htin(de) er Wünaken mit to
pass, det de Kalwer starvt. ((kifriet.) — Awa-
mOM. JA. 498,10».
OciniCBii SrBicBWOaT«a«Laxno«. n.
*1423 Dot's kein Hund vör'n Groschen. (youmevH.)
Das ist kein Hund fttr einen Oroschen.
•1424 De de Hund tarrgt, mntt de Bat vorlef neh-
men. — Hautkaletider, I.
• 1425 De geit voär de Hunne. (Vhermatk.)
Er geht fQr die Hunde, d. 1. er verkommt, geht hin-
fiber.
• 1426 De grOte Hund sin Pae. — Schambach, il. sie.
Von einem Dftnkelhaftcu. {H. Denken 93 und Marian.)
•1427 De Hund abloh. (l.Hzern.j
Unbändig werden.
•1428 De Hund is an den Knüppel gebungen. (Wal-
deck.) — tarl:e, 361.
•1429 De Hund mache. (Luzfrn.j
Niedere Dienste thun.
• 1430 De Hund sali di 'n Kloppkoken schlten. (Po.n.
mern.)
.Sinn : loh will dir was — niesen.
• 1431 De Hunde honnem wul a Wäk gefrasseii, doss
a nich här kimmt. — Frommaim, III. 944. loi.
Die Hunde haben ihm wol den Weg gefressen, das«
er nicht herkommt. „P. behauptete, es sei Unrecht,
dass sie wegblieben, wie wenn ihnen die Hund« den
Weg gefressen hfttten.'* (Holt ei, Kittf/rfsier, 1. 22i.;
•1432 De Hunde un de Aedellü mäkt gen Döhr
achter sik to. (Onfrit-t.) — Hueren, 141. HoM-
ka.ender, I.
• 1433 Dem hat der Hund das Mass genommen. —
Sckineller. II. 910; SckiUer, III, 5".
• 1434 Dem Hond muss me di Bä (Beine, Knochen)
lass on (und) d'n Bauer di Kennes. — lYom-
mann, III. 41U. lu.
• 143& Dem Hunde das Bellen lehren.
Frt.: On ne peut pss deffendre bien le chieu k abaier
(aboyer) ne le mentour k Jaingler (mentlrj. (Ltroux,
Holt.: Het is moeljelijk, honden te leeren blaffen. (Harre-
ho/nee, I, 318.;
•1436 Dem Hunde den Schwanz aufheben. — Alt-
mann, VI, il7.
• 1437 Dem Hunde die Bratwurst befehlen. (S. Fudisstfi
und Hecht 39.)
• 143» Dem Hunde die Knochen weisen.
Etwas Unnüthiges thun; denn er findet sie selber
weit besser.
• 1439 Dem Hunde einen Knochen vor (in die Kehle,
hin-) werfen.
Einen dnrch etwas Annehmliclies tum Schwelgen
bringen, ihn bestechen.
Fr».: Jetter un os 4 la gueule d'an chien pour le faire
taire. (KriMnger^ 140'».;
•1440 Dem Hunde schmeicheln, bis man einen Stein
in der Hand hat.
Einem so lange gute Worte geben; bis man ihm die
Stirn bieten kann.
•1441 Dem Hunde Spreu (Disteln), dem £sel Kno-
chen geben (reichen). — ^Mc^eia. 397.
Wenn man einem Ungelehrten ein gelehrtes Amt ttber«
tr>, dem Gelehrten aber ein Degengehänge gibt.
Lat.: Canis das paleas, asino ossa. (Pkilippi, /, 43 u. 70;
Henitek, »89, 34.;
• 1443 Dem Hunde um des Herrn willen schmeicheln.
»«..- Caresser lee bras dont on halt le oorpi. (Kriiain-
9*r.W\) *
*1443 Dem wird auch der Hund den Leichenstein
setzen.
„Auf ihn pasit Xäitner's Wort: Ihr Hnnd macht den
Backen krnmm, eetat ihn ein Bpitephiiun.**
• 1444 Den bösen Hand mit Bratwfinten werfen.
Einen OrobUtt adt HOfUekkell abwefarea.
" 1446 Den fiialen Hnnd anhengen. — Hnttrger, i, n$.
D. i. fknlensaa.
•1446 Den gronen Hand lum Vetter haben.
Die Owil «liiflaainietar gsiiMia kiallMa.
• 1447 Den hat dar Hand gemacht (8. bbII«, der, 3.)
— FrUcktitr*, IW.
*1448 Den Hond henken (hinken) löten, (üeura.) ->
Fimumck, I, 400. 17; fQr UecUenburg: .Schüler, Ul, 4 *';
k9ekdm$€h bei PUsker, Pniter, 86». 1.
Den Hnnd hlnkm law a. Orft» In seiner HhtoHa
ran der Lere, Leuende ead Dode AiocA. tUtiler». an
traten F.9anyet. treMgere tko Htuiock, UKI (Bog.Q 9j
sagt: „AIm nun idokee JoahfM v»—*- -^pfUmH rf.*
de Tornematen vad Baitlir '— '4
waaekelaOdlgan 1— .liw
tolm vikl by — ilBalie ■
883
Hund
Hnnd
d84
gen , halft se $ick gndt wiUloh vtb der Stftdt
W«nn Sandvott io seiner 8prichu-ört*rle$e ai
u
W^-
Uis (S. 53) die obige Bedenaari darch „geil aein** er-
klärt, so nag dies Tlelleieht in Betng auf folgende
Stelle zutreffen : „dmmb Ueii er« (= er sie) selten anff
die gassen, denn sie den hund pflag hlneken las*
Ben" (IVakii*, II, 88, 3;; aber eine allgemeine Qoltig-
keit kann man der ErkUrung wol kaum sagestehen,
auch nach dem nicht, was Sandvaas im Anhange (ä. 138
— 3^) noch hinzufügt; wie schon das Beispiel ans Gry»t
beweist. JSi% scheint mehr der aUgeneina Gedanke da-
rin zu liegen: sich, oder irgendeiiie Sache, unbesorgt,
vielleicht leichtsinnig gehen au lassen. Auch Schade
(I, I8ti, bbO) aus dem Jahre 1549: j, Den hunt gern
hincken lan." S. Sacht, III, XXXtX, 2: „loh lass
mich nicht mercken wie du. loh kan den Rund fein
lassen hincken , thu jr mit einem Aug nur winckan, so
weiss sie schon, wie, wo vnd wenn."
IIoU.: Hij laat den hond hinken, (ffarrebomde, I, 3S0.;
*1449 Den Hund ablassen. (Baiern j — Kinn, l, an.
Ein Mädchen zum Tanzen auffuhren.
*1450 Den Hund an eine Bratwurst binden.
Von denen, die einem solchen etwas anrertrauea,
der keinen Olanben Terdfeat und imCTorans schon zu
der Vermuthung begrflndete Veranlassung gibt, dass
es werde Tcrloren «ein.
Dan. : At binde hunden ved pulsen. (Prov. dan. , 9ß.)
Lal.: Agninis lactibns alligare canem. (Ptauius.) (Jirat-
Dtui, 18; Btnder 1,31; II, 101; PhUippi, I, 15; 5«y-
bold, 15.;
* 1451 Den Hund aus dem Ofen locken. — Eiulein, 330.
•1452 Den Hund bei den Ohren zwacken. — Spr.
üal. 26, 17.
* 1453 Den Hund beim Schwanz und den Wolf beim
Ohr halten.
* 1454 Den Hund d'rschlag'n, (Graftckafi Uai-kj^ From-
mann, V, 372.
Das Dreschen enden. Wer von den Dreschern den
letzten Streich gethan, der hat „den Hund derachlagen"
und wird verlacht.
•1455 Den Hund in Gröm (Graben) trecken. — Lahr-
engel, 11, 147.
Verächtlich gebraucht.
*1456 Den Hund liebkosen um des Herrn willen.
It.: Si ha riapetto al cane per il padrone.
*1457 Den Hund mit Pasteten futtern.
•1458 Den Hund nach der Wurst (Bratwurst)
schicken. — SchoiJrf, ms'; Suiter, 800.
•1459 Den Hund nicht hinken lassen.
Nicht zu nachsichtig sein. ( Vgl. Ahro , Kur/ürstin ton
Sachsen von K. von Wtber, Leipzig 1865, 8. 203.;
•1460 Den Hund schlaffen lassen. — Zefihuch. XXIX.
•1461 Den Hund schingen und den Esel meinen.
Frt. : Battre le cbien devant le loup. (Lendrojf . 109 n. 1 10.^
Lar.: Canent caedere, coram leoae. (BoHli, I, 93.)
*1463 Den Hund über den Schmerleib setzen.
•1463 Den Hund vor dem Wilde sohlag^en. — Körte,
3048*.- Fisckarl. Getch., in Kloiter, Vlll, 934.
Ihn auf eine unkluge Weise entmuthigen.
* 1464 Den Hund vorm Löwen schlagen.
Einen Schwächern In (Gegenwart eines Mächtigem
bestrafen, damit dieser sich eine Lehre darausziehe.
Etwa wie: Den Sack sehlagen und den Esel meinen.
Frx.: Battre le chien devant leUon. (Kurte, 3648 <^; Star-
tchfdel, 103; KrÜtinger, 140 V — ^o**' donter (par
orainte) bat^n le cbien devant le lyon. (Leroux, /» 322.;
* 1465 Den Hund vorm Wolf schlagen.
Sich stellen, als ob man mit einem uneins wäre, um
einen dritten gemeinschaftlich au hintergehen.
Frz.: Battre le chien devant le loup. (Startchedel, 103.;
* 146C Den Hund zum Jagen tragen. — Bwier Ih i5S8.
Etwas ohne innem Beruf thon.
Lat.: Bovibus aratrum praeferre. (Binder II, 375; No-
varin , 555 J — Inivitas eanes renatum ducere. (Ptautue.)
(Binder II, 1559.; — Invita Minerva (aliqnld faoere).
(Boras.) (Binder II, 1558.; — Invitie oanibns venator
nil capit uUus. (Binder II, 1559; Qartner, 35; Man-
tely, 135.;
•1467 Den Hunden ausläuten.
Die Fttsse wie zwei Perpendikel hin und wieder be-
wegen, wenn man sitzt. Oder: mit den Füssen unterm
Tische schlenkern.
*1468 Den Hunden das Lamm befehlen. ^ Ei»t-
lein, 331.
Lal.: Objioere canibus agnos. (KiteUin, 331.;
•1469 Den schlaffenden Hund wacker machen. —
StetÜer, Annaie», /, 88^
D. i. aufwecken.
•1470 Den seigt kein hofflkrtiger Himd mehr an.
(Rotlmburg.)
So Ttraditot ist ar.
• 1471 Den sollen die Hunde fressen. — I Sön. i*. n
0. 21 , 14.
Der Hnnd, welcher bei den Oriacben nad andern
Völkern (s. 105) geopfert wurde, war bei den Juden
unrein. (Vgl. Jet. 68, 3.)
•1472 Den werden die Hunde noch anpiasen.
HolL: De honden zuUen nog aaa hem piaa«». (Harrt-
bomie, I, 316.;
• 1473 Der grosse Hund ist sein Vetter. (OberHsicrreitk.)
Hat Protection.
•1474 Der hat den Hund am Schwante.
Es geht rückwärts mit ihm.
•1475 Der Hund auf dem Heuhaufen.
iMt.: Canis in praesepi. (Gaal, 203.;
• 1476 Der Hund beisst uns nicht.
Der Ton liegt auf der.
BM.: Dat Is de hond niet, die ons bijten aal. (Barrt-
botn^, I, 31«.;
•1477 Der Hund bellt den Mond an.
Machtloser Zorn, der seinen Gegenstand nicht er-
reichen kann.
Frz.: Ce sont des chiens qui aboient ä la Ion«. (Star-
tchedel, 103.;
•1478 Der Hund dankt mit dem Schwänze.
BoU.: De dankbaarheid , die de mond s«dinldi« ia, bataalt
de aars. (Barrehomee , I, 12U.;
• 1479 Der Hund geht vns vmb vor dem Liecht. —
Ayrer, I. 181, 18; //. 461, 9; Lehmamit S8€. 11; för
rirol; Schaff, 281; Klrün, I, 282.
Der Hund mir vor dem Liecht vmbgat. (Afrer,
/y. 1415, 35 ;///, 1864, 36; 1962, 35; 1965, 24 u. 39l9, 14.;
Ich vermuthe, argwöhne. (Vgl. SckmuUer , 11, tVk)
Wenn man aber den Fortgang einer Sache *in Ver-
legenheit ist, in einer Angeleoenheit nur Vennntkaa-
gen hat, nicht klar |sieht. „ich bin ein hartaetlfsr
Mann, wie aol ich all mein Dii^en tbmn. Mir geht der
Hnnd vmb vor dem liecht, asich drackt vnser Pfaf,
der Bosswicht, er buel hejmUoh mit mainar Frawea.'*
(B. Sacht, II l, XLV, 2.;
•1480 Der Hund hat einen Knüttel. — OfA.xv^.VL
Es ist ein widerwärtiger, ungOnstiger ITmatand M
der Bache.
• 1481 Der Hund hat ihm den Weg verrannL
Von jemand, der nicht heimkommt.
• 1483 Der Hund hat ihm den Zapfen seholt rB^i;
So sagt man in der Bifel, wenn ein Sohankwirth aas
irgendeinem Grunde die Concession verloren hat.
• 1483 Der Hund hat leder fressen. — Eyering, i.sm;
Luther'a Ua.. S. 3.
BAd.: Der hund hat leder gezsen, sA man dianatas «fl
vergeszen. (Freidank.) — Ein ansprach precham aie vsa
zawn, der fromm muss leder gesseu han so lang Ui
er kumpt aus dem rat. (Uwitheim.) (Zingerte, 7« a. IKJ
•1484 Der hund hat mit der haut bezalt. — fVaad.
i,52*'; Köne. 3028.
•1485 Der Hund heisst Denks. — Cam^e, Wb., II, an^
D. h. die Hund« haben ein gutes Gadaehtniae.
• 1486 Der Hund im Kegelspiel sein. — Ur. GtuUf,
A'<M«rei,405.
Man sieht ihn nicht gern; er ist zu unraohtar Mt
in die Oesellschaft gekommen.
Frt. : II a 6ti teqn comme un chien dans un Jen da qvillas.
(Startchedel, 100; Kritzinger, Ul*.)
•1487 Der Hund in der Badstabe (oder: in der
Kfiche). «
Von jemand, der sich an einem Orta baflndett *<*
aain Aufenthalt widerwärtig, stdread, hinderlieh ist
Lat.: CTanis in bahieo. (Philippi, /, 71.;
•1488 Der Hund (liegt) in der Krippe. — Ltm§.^
*1489 Der hund ist in dem potte. — Taffitu. «i*;
Geaner. l, 235; KMe. 3025 ^
•1490 Der Hund ist weg mit hals vnd band. —
Fyering, l, 490.
*1491 Der Hund raset wider den Stein und nidit
wider den, so geworfen. — Eüelew. at7.
•1492 Der Hund reitet auf dem Araohe mit ihm.
Er ist sehr z urtick gekommen ; ee geht ndt ihm lar
Neige.
• 1493 Der Hund scheisst Geld! (ScUm.)
Wird häufig von denen erwidert, wtiefae an
eines Gegenstandes aufgefordert werden, um an
dass es ihnen an Geld fehlt
*1494 Der Hund scheisst'n (ihm) doch amoal ofi
Grab. (Franken.) — Fromtnamn, PI. 31f,lM.
W»a nutzt ihm sein Beichthum, er mnaa doch aia*
mal sterben.
•1496 Der Himd sündigt und das Schwein misi
bOssen.
Man dankt an Tjoho und Senator WalkMaioffp. Ali
865
ÜUDd
Uand
886
I
I
I
I
I
<l*r taUtere «inmftl mit d«Qa jimgcA ÜLüiUg GhilaÜAa IV.
auf der Stfirawarte tJranienfaurg wmr, wurde »r ttber
d«« üebiiil iweioT enghbcLoa DoggoD , die Tjcho ▼om
Kßoig Jakob VI. ({ü«ch«nkt erhalten bvtto, onwilliif
ttud w«brte aie mit Kutettitten »b. Tjraho Dahm «ioh
]|ir«r aa uad es ent^taad ein Htrcjt, der nur Folg«
balt«, daiis dem bsrUhmten Ajtronoinen di* Unter*
•totzuaffen au* BtaaUmUtüln calaogait nuid«D und »r
l&fotg« d««sen B&oetnarlc vtrlitti,
•1496 Der Flund wil dem Herrn zu ÜBch auftragen.
— C"v*finfl , / , aas,
• 1497 Der ist mit allen Huoden gehetzt.
Hat rial erfahren, i«t aehr durcfa(rl«b«D
Lot.: Duodeuim artium. (fhiitppt, i, \%%\
• 1498 Der muBs den Hund heben. (Hou^nhurij.)
• 14U9 Der aütid mehr Hunden altj Buukcn (Kno-
chen). jfMl/rui.^ ^- Firmt'Mtish, /, 1«. 5».
• 1500 Di bot de Ueüngd im Zögel. i sur'bimi/urn.-MuM»,}
— ' Finmtnann, V, '.Si , 2a.
•|501 Diar leit a Häünj bigreewen. (.\mT\m) —
H»*Vi . IUI. 39). Hb,
• 1802 Die eiffenen Hunde hellen ilui an.
Koflilbl Bchon bei Plautut, Pi* Famih* aut Karthago,
vor. wu f^h h«ü«tt: Batleti mich dlo r<i(jf«a«a Hund» an?'
*|503 D»e hund auBst^ossen. (8. FUego lio.) ^- Franck,
it, 15».
•IÖ04 Die hund henlcna. — ivnmK.ll, i«*,
*1503 Die Hunde abnehmen (abral'eu).
ICioeu Wortfltreil uutarbrocbeti.
*150C Die Hunde bfUen'ö in der Stadt aiiR. — £i«r-
tri»». 5*3. vSdil«-. Ä7. kiSrle . 2MT'*. tlmm ./. 1W7.
•1507 Die Hiuido in der btadt bellen es.
IA9 ^acbe Ist »tadtkuudig, wollbokanol.
*1508 Die Hunde mit ßratwiiristeD werfen.
Kotferonn wuJIen und Mittel wtblea , dla eioe Aa-
uahvrniig zur FoIro habeo mutBen. Also to« dar An-
ibfiiduug zvreckwIdnAer Miliet.
• 1509 Die Hände mit bpeck füttern.
Frt.: l\ o« fallt pa» donner i« lard aiut ohieii«. (Ltroux,
!, ine.)
• 1510 Di« Hunde möchten ihn luipisBeii. — s»nvUc., 301.
Uin einan hubaa Grad von Veraohtunir auMttdm«k«n.
*|5U Die Hund mögeo schier an eie seichen. —
itwmmAsknmeu , Yo^tikKett . iL
•1S12 Die Hunde seichen ihn an. — Frtmck.
Hochftar t^rad d«r V«raobtun«.
•1513 Die Hunde find hier nicht los.
Hier iit k»iu» Qefabr.
fti.: II n'f A poiQt da danger ^ not ebleui aoni IM«. (Star^
*1514 Die Hunde tragen bei ihm gamse Köpfe da-
von. (Hatem.)
Von einom Hchwelfter.
*1516 Die Hunde werden bdd um üin bellen.
Kr tffird bald «t«rbea.
Die Haode werden eich um den Schatten
beissen. (^urttngtn.J
So h«i«t wird «• w«rd«ii.
Die Hunde zusammenhetzen. — yarrensf%tg^. 109.
Tiuxk «rr«gf<u.
Die Diu8^ dem Hunde anch wm vermachen.
('>t*»wn..l — hiUtf. 3047.
Von iioftaubern, watnertchiiu«*» KOcbluuan, «rie »10«
ffoivha den Hnod . der ibr die Kuclieagetvhirre rata-
g«]pcki, ka ibrvcn TealaiuBnle bedacht haben «oll.
•|619 Dir wird der Hund was tvcheiwatn.
ri. ti. da bakomm«! nicht«.
•1610 Dil Uangd beiose niml (Stehnhtif^.'tickMj —
Sdmtict , 141.
*iftSI Dn dnnder«chlachtigpr Hund. — Vciyer. /.«3.
Un^T bat a. a. O dtP baifisr.lieu BchlmpfTonneln,
«« danen <Ua *■■ — "'■> *- >-" •■.--" ,.,,-.-...i|| ^jj
•m tut dl« ) I da«
«laanUchfi Ti aaf-
Calfaktw, D»
Lanaat, I«au*
1516
1517
15L6
!?:'■
Lui
KiiMob, Ruti^j^okl, 5cTa«4r^
^19 Du liracUt ich du ü M»ch Knkcbach,
Wird atiK««r«ttdt, waan i-:r untamtnrmt«
«<oa« itam antvad^r Fahtak««! <• bd«f 4j«
«/«rdcrUebta Milial lahl«a.
*1533 Du gih&t dem Hand sprewer, d«ffl Esel bei-
ner. — flmitck, 939, 33.
*1524 Du kannst dir einen andern Hund sucheUf
wenn du keinen bessern Knochen hast
*1525 Du kannst Uuudc im Graben ziehen, dann
verdienst du einen .Strick.
•1Ö26 Du werat den hund iro potte 6nden. — 7np-
fim, AI* , Gftner. /, »35.
Let.: Caala tD oUa ubi oe bolam quidsm rflUolam «Maüi.
(«lllgunt. (iitnntr, I, %%h.)
•1627 Du wirst den Unud (noch Hunde) fuhren (tra-
gen) müeaen. — IW/ffrrand, 2U— 316. euWpiw, »33.
Graf, 3«; Stmrrxk . 4<I74.
Vom lü. bin tri Jntirhtindffrt prii<fbl»n daa HnadnlrageB
aU BctbBtandi j '' r-' '-■- , ■ .. Vorbriobtr.
lJ«r HuQü «^ i di>r Mlaa«-
tUüiter luasBit 1 ansusaigeQ,
daaa er wenti ti > 1 erachlagea
oder aeben ihn» äih ^«ichett leu-
lere all eine b<«<- i'ir den «um
Strange Venirtheiltrn güii
•1528 Du wüster Hund, ^(nnnmhm^.)
..Hiit "(viiirij Ir^nriiiiu vnti il'jii HiiiiUi'ti. Air> rana
r ' -n
■ !• ..!
VOikoru. Nur dia Voiicttt?r h*lt«n «• noch ttir eine
gräBtera Boleidi^ung, wenn i«»n «la Fnanler uennt. bio
■•g«n aj>ricbw(>ttll(:h : Nonne mich Hand , aber »ago nicht
Furlan zu mir. (R^truhrry Vf. H.) Aach die Leute
von Padua lind bei ibneu nicht gut angpachnoban,
denn lin aagep : I^aduaacr - Hund; oder Paduauer und
Vicvniiner — Diebe oder M"r.ler, wie oian nutet „Barke
nach Padn**' eine fpüe IHrm? verateht.
•1529 Ehe der Hund mit dem ^ ' wedelt,
... ist die Arbeit iiemavbt, / üethan.
Püln.r Ani piet ogoaem nie nacln robota tkon-
ciona. (lotupa, i,)
*1&30 Kin freidig bunt af eeioer mist. — Stkads,
tu. 129. 14.
•1531 Ein hannOi^erischer Hund geio.
Im (/♦i,>«.^Art/f«rr von 'iuf'.tz (iftSi) faelMi ea von
«iD«aiUericbter>!Uti Hftdt Haniiov«>r: ,,Er will,
daaa sein Ltcht aU er will S&lbithcrrftcbor
aller Meinungen in rtudi, atloiriiizcr Volka-
radner. kur« »ein bAbuuvetucber Hund uoini'.»* Ueber
eine £rklarunA und Anwendung dioser Rodcoaart babo
ich anDat nicht« gefunden.
* lh^2 Ein Hund, aber ohne Schwanz. — Etgstem, S3l.
UoU.: Ret ia eea hond» had faij aaar een' ataart. (Harrt-
•1533 Ein Hund würde dns seiner Mutter ufcht geben.
Von einem Leckerbuaen. irg«ndetwa< Q^atem, da ein
Hund keinem andern an demaelben Knochen ca klau-
ben ge«tatt«t.
•1534 Kin Huud zerzaust dem andern die Ohren.
H9U. t De eaoe hond bijt den anderen In het oor. (Uctrrf'
homif, /, Sl«._;
•1536 Ein hundt neme nit ein stock brots von jm,
— FratiLk. II. 55*. //. SatA«. /, XXVIIl. 1.
•1536 Einander wie Hund und Kat^e auahohlhip-
pen '. — Füchtiri, Iitenmk,,9i*.
•) Aaaacheltea. (Vgl. Orimm , I, S'flfl.^ (8. Hi|ipeu-
bnbe.)
•1537 Einem andern Hund wiirdefitu diae bein zu
nagen geben. — lUtuuh,2äo.i.
■1538 Einem auf den Hund geben. (Eina»,} ^ Ki^sn.
L »1,
Einen tnebtJg treffen, abkappen, ptUgetn, todlt-
•cbla^n.
•1539 Einem auf den Hund helfen,
MoU.: Hij belpt ben »ti den bond. (Uarr*himd«, /. 319.;
•1540 E ' ' iiden liande »inen Büt»en stenlen.
( ' ■ } — l>ii«oi, L*\nd und Lfvi« *n dtr Vmon
1 I
1541 I
i:.4V t
S. 85.
• Hund lesen. — i**^ Gatttutf, Acu^n.
V 14'»
t)«L«vtiMl leaaa, oder. Einen
MC FäsB6 werfen. —
887
Hund
Hand
* 1543 Eiucm einen blauen Hund zeigen. — Körte, sois*.
Soviel, wie ihm etwms auf den Aermel binden.
*1544 Einem Hunde die Schmer anvertrauen.
//.; Non andar dalla gatta per lardo.
•1545 Einem tollen Hunde ins Maul greifen.
Eine Sache von der gefährlichsten Beile anfaeeen.
Frt.: Prendre le tieon par oü iL brtle. (Lendroy, Vi\^,)
* 1546 Einen alten Hund davon verstehen. — Brann,
I. 1531.
*1547 Einen geschundenen Hund schinden.
Einmal, einen quälen, der schon lahr viel erlitten
hat. jemand daaielbe Leiden «iaderiiolixafagen; dann
anoli , eich vergebliche Mtthe machen.
It. : Soorticar 11 cane leorticato. (Bohn I, 125.)
*1548 Einen Hund an eine Bratwurst binden. —
Henwdi. 480, M.
Lat.: ▲gninii laetibiu alligare canem. — Cognatum illi,
lapo ovem oommittere. (B«ni$eh, 480» 65.^
*1549 Einen Hund nach Buxtehude tragen.
Von thöriohten Bemühungen.
*1550 Einen mit Hunden forthetzen.
„Mit Hunden eoU man aie ausshetaen." (Waldia,
ir, 8.;
*1551 Einen tollen Hund streicheln.
*1552 Einen wie einen Hund halten (behandeln).
(S. FuHhader.) — Uatkety , SS''.
Frz.: Becerolr quelqu^nn comme nn chien dans nn Jen da
quillee. (Lendroy, 1976.J
*1653 Em känen (immer de Hunde bepissen. —
Dahnert, 199 •.
Von einem, der niemaU Geld bei sich hat.
*1554 En schevatsken Hund. — Eichmtld , ssi.
•1555 Er bedarf eines Hundes, wie der Bettler
einer Goldwage. — Eisdein, 3S0.
Lat. : Te ipsum non alens catoloe alis. (Eitelein, 830.)
*15ü6 Er beisst danach wie der Hund in den 8tein.
Von Zorn, der nicht auf den richtigen Gegenstand
gerichtet ist.
*1557 Er bricht dem Hunde die Zähne aus und
beisst (bellt) selber.
* 1558 Er chient kein Hund us em Ofe*n use locke.
(Sdiaffhausen.) — Schweiz .11,198,98.
Zur Erklärung dient der lateinische Beim : Tide canis,
hie est panis.
*1559 Er fällt über den hund. — LuiherU Ms,. 12.
* 1560 Er findet den Hund im Topf.
Kommt SU sptt, es ist alles aufgeiehrt, der Hund
leckt schon die Geschirre ab.
* 1561 Er geht wie der Hund anf die Kirmes.
* 1562 Er gibt dem Hunde keinen abgeklaubten Kno-
chen, er kocht ihn erst aus.
Poln. : Nie wyrsuci on sa psam mic»»* ledwie ko^c. (Lompa, b.)
*1563 Er had ma 'n Hund ablassen. (Baiem,)
D. i. er hat mir den Hund abgelassen , er hat mit mir
getanst. Daher weil die Mädchen, gleich dem Ketten-
hunde, immer an ihrer Stelle sitaen bleiben, bis eine
Mannsperson sie snm Tans auffordert. (Zaupter, Idiot.,
JfcuAleae, 33.;
* 1564 Er hängt's dem Hunde an den Wedel (Schweif).
(Rolteiüntrg.)
*1565 Er hat den Hund bellen hören, hat ihn aber
nicht gesehen.
Dan. : Uar rel h0rd hnnden gi«e men har ei seet ham i
bund. (Pro9. dan. , S07.;
* 1566 Er hat den Hund nach Fleisch geschickt ~
Eyering, U. 374.
*1567 Er hat den Hund im Leibe. (K^hen.)
Ist ruinirt.
* 156S Er hat einen Hund da peitschen sehen. (Fnea.)
Um SU sagen, dass Jemand in Beeng anf eine Sache
das Vertrauen, die Zuneigung fehlt, weil er unange-
nehme Erfahrungen in Betreff derselben gemacht hat.
Er will nicht Soldat, Landwirth n. s. w. werden, weil
er die Beschwerden ,n. s. w. dieses Berufs kennen ge-
lernt hat.
*1569 Er hat Hund und Strick zugleich verloren.
Wenn alles anf einmal au Grunde geht.
*1570 Er hat keinen todten Hand gesehen. (SMa.)
Der Unerfahrene oder der Neugierige, der sich um-
sonst bemaht hat.
Er hat nit einen hund auss dem ofen zu
locken. ~ Fraw*. //, W*; /teuer, Kiij" ,• hir ScWe««n.
GonuAcke, 11%.
Franck a. a. O. fuhrt diese Bedensart an, um den Sinn
der lateinlachen: Zonamperdidit, dadurch au>andrOcken.
Er fbgt ahex noch folgende für denselben Zweck sur ge-
eigneten Auswahl hiaa«, wtui e« tioh darum handelt,
1571
den Gedanken aussuspreehen, dass Jemand nJehta be-
sltxt, dass es mit seinem Vermögen au Ende ist: „Es
ist Jm pestUens in seokel kommen. Er hat.galt in eim
wetsstein vemeet. Er helt hauss in wetscbger. Er
bringt mehr lenss dann gelte. Er ist Ton blinden be-
raubt worden swischen swo kanten. Er hat wader
seokel noch gelt. Er hat den gttrtel veraeit. Er hat
den sohlOssel sur trugen, da das gelt innen ligt, ver-
lorn. Er ist reich daheym , hat aber weit heym.** „Die
alten krleger vnd Vngem", sagt er, „trugen Jre bar-
schsfft hangen vnd eingeneet fttr kttnfltig not an vnd
vnder dem gtkrtel; der nun nicht het sein Capallin ba-
sungen , von dem sagt man : zonam perdldit. Ea ist Jhm
der gttTtel empfallen. Hir sihe aber, wie sJlentbalb,
wo die Latini, Grad oder Hebrei ein Sprichwort haben,
haben wir sehen." •"- Die Polen sagen: ffir hat nioht, wb
einen Hund zur Thttr hinauszutreiben.
Poln.: Nie ma czem psa s domn wygnai. (Lotnpa, M.J
*1572 Er hat sich ganz auf den Hund geschafft.
*1573 Er hat weder Hund noch Katze.
Er ernährt kein lebendee Thier, ist sehr arm.
jRrj.; n n'a ni oheval ni Ane, ni äne ni mulei.
*1574 Er hat's, als hätt' ihn ein Hund gebissen. —
Campe. //. 801^
Er muss ee ungeahndet hingehen laeeen.
*1575 Er hilfk ihm auf den Hund.
Trägt sur Verschlechterung seiner Lage bei.
• 1576 Er ist allen Hunden schuldig.
* 1577 Er ist auf dem Hunde.
•1578 Er ist auf den Hund gekommen. — Frwr*-
bier. 345 : Friachbier*. 1715; Körte, 3048; LohrengH. I, 91
Nach einigen soll Wallenstein diese Bedensart veran-
lasst haben. Auf der Universität Altdorf stndirend, war
er in der Begel an den Streichen der Studenten nicht
wenig betheiligt. Um iene Zeit ward ein nanee Schal-
Eefängniss (Caroer) erbaut. Damit es lange nnbeestst
leiben möchte, machte der Beotor bekannt, daas es
den Namen dessen ftthren solle, der suerai dahin kom-
men werde. Nachdem das Ebivefahl die Studireaden
lange vor so strafwürdigen Handlungen bewahrt hatte,
wurde endlich dem Wallenstein die Straft aaaricaBBt,
der indess ein Mittel fand, seinen Namen der Braad-
marknng su eotsiehen. Er half sich nämlieh <
dass er, als er eingesperrt worden sollte, einen
mit sich nahm und cfiesen vor sich sur ThOr hiaste.
schob. Der Einfall ward belacht und der Garcer hieesvoa
nun an „der Hiuid'*. Der böhmische Oaaohlohtechiei*
her Palackff hat nun swar den Studienaufenthalt Wal-
lenstein's in Altdorf für ein Märchen erklärt« obwal
eine Eingabe desselben, datirt 20. Jan. 1600, nm Br>
1ms der verfttgten Belegation, unteraeichnak „Albrecht
von Waldstein Freiherr*«, aus den Actan aeil 17» fe>
druckt vorliegt. Der Archivar Baader hat aber in eiasr
kleinen Schrift (WaUenatein ata Student an der OniMr>
iität AUdorf, Nttrnberg 1860; die Identität Jenes ws^
titrassentumultes, Sohuldeumachens u. s. w. relagiiia
Baufboldes mit dem nachmaligen Hersoge Friedlaad aa-
zweifelhaft nachgewiesen. — „Anf den Hand kom-
men *> hiess also ursprünglich so viel ala ina Behalt
Sefängniss kommen. In der Folge bekam die Bedaaaait
ie allgemeinere Bedeutung: in schlechte Umatlndege*
rathen. Dieser Erklärung steht aber das Badaaksa
entgegen , dass die Bedensart von Schriftstellern Jaasr
Zeit so gebraucht wird, als ob sie beretts aUbakaaat
wäre. So sagt Fiachart (Geachichtklitterung , 161T): „Js,
dass ich eucli auf den Hund bringe 1'* — Andere tttdir
ren so: „In Bergwerken ist bekanntlich die niadrfgtta
Arbeit das Wegschaffen der aberfldssigen Erd- ani
Steiamassen, welche in der Begel die «Juni^enB rwe-
richten. Die Karren, welche dasu gebraaehk werdea,
heissen «Hunde». Die Beraleute, welche den Haad
fahren, Ulden die unterste Klasse und bekommen dea
Eringsten Lohn. Macht sich ein Bergmann bOheicr
lasse eines Vergehens schuldig, so muas er dan «Haad
fahren«; er ist auf den Hund herabgekatat worden, fm
auf den Hund gekommen." ( Vgl. Deutaeke /tomoiuatlaM.
BerUn 1864, Jahrg. 1, 8.950.; — Man bat nach noch 9bm
altern Ursprung der Bedensart gesucht. Ein griartl-'
scher Bedner, Namens Zuilus , machte es aioh aarAaf'
gäbe, alle Dichter, besonders aber Homer, heraban-
würdigen. Mau nannte ihn deshalb dan Hand dsc
Beredsamkeit. Sein grösstes Verdienst hastend iaa Widar>
sprechen ; er tadalte und lästerte alles ; ar mnohia aUes
sohlecht. Wenn es daher Jemand sohlechf gabt, eo grtl
es ihm so, wie denen, welche ZoUue angriff: afa dtmä
auf dem Hunde. Zoilus seichnete sich, yiim Aallan M
2. Buche seiner Geschichten eraShlt, schon 4«nh eelM
Tracht ans. Er trug einen grossen Bart, dar Wa an 4m
Utirtel herabhing, sein Kopf war kahl und die P
ren bis auf die Haut abgeschoren. Er ~
eia'Fi'At'iind'lä , tl<.'r i''iftii 't' mt ■■:i" Kmi roicht» — Wi*
TerHCbteden iuilosE die Ausictiica Über den Cnpmx^
d«r Beden abrt sinrlt ^<> R^^t doch ilir äiiuk dahia, aa»^
zadfückea, da«i jesiAnd ia iieiuea VurhiJtaisafra han»-]
tMrgvkoininqD sei. Horr Lsbrer Sehmer^n in, Bedboif
!iH.t mir Tttlgeadu tüundartliche ftsdepsartea eallgetbtjll*
welche diqb Herumerkomnifln aas heesam UnMlSadaaj
ia Kckth bis «u iröUiger Ancsüili und Butbl^aaunf res
aUeuHUlftmliteln Js vendiLfdtber Watte amitfrttdk«!
889
Hund
Hun'i
890
I
Itl Mf op der Honk knmuten. Ha e»* toiti Bett op 0t
Flruli kuinmeo- HA p«« rntn Em»1 op 4oa Drlof«r kum-
tneti. D« kAD Af>t Dtirel uct nii«li ftaaae. I)& ataht
l»«icbe Hftugcn un W'firH«n. D* oRt n» dem R»l»o en
de TlAchRief knmmtiu Hü ft^ldnlt nfiuli dp 4n«D SchoAr,
flftt i'ft«'ne Mann, da »ich net mioh e«liUrii? »ohne on
der DUv«l mt-t Wrihw»."i»or oofffi do Opo werfi» k*iiii,
£t H'ia «lelit op pupiorne nll». Dii rti jrtit wia 'n«
Voggcl (T|i d« HuuW, Ha eii ötn de £ak. H* e«* tl»v
vff du Wuppeo.
*157d £r ist auf dien Huui] ßckoDinien, wie eine
denUche Constilntlon. M«» Änf^iwi« iswj
•1580 Kr int den Hmidm ütterlielerU
In BohtiKshle ItAiid« gefallen.
*1561 Er tat der lluiid, der daa Leder gefressen
liüt. — WuMir' . Ah., 30.
An ihm wird fr«0idra V*rg«hBn g«bci««t. „Ich Imdo
rinr «««Ih friiium (liiiaiiiig bundi» der wol tuiiict brtrvn
huttin kutidt; d* *ber kam dflr n«jrd rrid ho«», Vfurd ich
d«r Hundt der« Icditr fr»««.*^' ^„tlip Taltehn kata l<«ittft
micb tetz an^ da« ith das leder fresavn han."' (KUttlfr,
■16S2 Er ist ein Uund, wenn er Zoggel hat. — /.«•
(Urr'i Mh, a. 1.
*16ft3 Er ist ein todier Hund.
Ein macbtloter, angeinbrllcbHr Menaoh. (Tgl. 1 Sa>n,
24, \S; a 8afn. 9, 8 o. l«, 9 )
*1&84 Er ist mit allen Hunden gcbeUt. (S. pfuts«
und W«Mer.> — f.MiInn, 338; Simrot*, Jö«!; /•mtH-
'•i-T, 341; Frtnchbu^'*, 17I6. ffra»in. /, «iS; tfJÄrtrtflt»,
//. SSI.
. ' »»Gin mi% alt«it Händen g«beUt«r Fucba." (tanghwim^
iimntit äntut/'ihft . BcrUn iMu, XXIX.J
£ar, .- A froui« praecipitium. a largo lupi. — L^purlt rl-
IftiB vtver«. (Fi»i>u;n, 'y.\7.)
• 1685 Er iBt unter tlie Hunde gekommen. — fmc/i.
61« ', I7U,
Fr«. : IIa Yeul«nt faire comme tei Brandt ehi«na , ila veu-
l*nl plii^r i^ontra Ica naraill«!. (krUitn^^r, \%^^^ ; Slttr^
•1586 Er ist weder Uiiml noch Fuchs,
»♦Diu wed«r Hund noch Puub» (vom Fiat«» aag* ich
B)eM«|i, ««der anter diu (ieiohrlea noob Utigelehrteu
SU r«cboen teyn.'* (Onuwti'lthaMfii , Truticher Michtt.)
ib%l Er iet wie der Hnnd an der Kette.
Kr kiiun ii'r ht abkontroen , weil Amt oder bemf «a
_ nii-'
^V*.. nme un chien A Pattachfi. (Lfnttrvj/ , 66;
tih j"J, KiHinqftr, 1*1',)
Beu., Uij i« er al« 6«ii hond aan den band. (Htirrthom**,
t, iVf.)
* 1568 Et iel wie der Hund au der Krippe.
Von d«>neD, die weder «elbal etwa» geDteuen, nncb
*a andttr« jpaDieasan lataen. Wann jemand ko4tb«pe
Handaohriflen »«jrgfiiltig eingc«chlufl»pn bewahrt, und
elf Wfwleraelbot auftchUift, ij<>ch andern die HnDutKiniü
•rlaabt, «owie der Hund «n det Kripfi« keine G«r«t«
frl«»i, aber denufich deixi Pferde den Genua« rerwebtt.
*I5S9 Er ivt wie der Uund suf dem Ueu, er frinsl
CS selbat nicht und lasst'« auch die Kah nicht
fre»«eD.
Kin Iroillicbea Bild dea Keldea.
SoU,- HiJ alacbt den band, d)« op bet hoo'i la>B, bij mögt
bet «elf uiet ea wilde uiet loelateo, dat de oa hat at.
(UArr*t>on**e. f. 350.)
. : By pioe oa ataaie, aan go nie Ja i krowia go ata da.
Wuitf,u':^ I, 20i», lOO.J
Tor<, : Cao de palheiro oam cone , oeta deixi «om«r.
(Bokm /, jri.j
1590 Er iet wie ein abgebrühter (verbrühter) Hund.
— t^itchbier^. 171«.
1591 Erjagt den Hund auE tler Küchen. — ^^»r-
rtnff . n . 3iS ; ttcnn^iH . M« . H.
Vota alaen. der nicht weite, waa ar nlt »eiaer Zell
Mfangta auii. (firitAt,,. t', 7v».>
*1599 Er kann keinen Hund aus dem Ofen locken.
l«t
eiir
'nheVi R*th, und T«r*
i'iqwendan. Odrr; Kr
i"iek Orot aogat febll.
Prt,; ij n'eit ab«öluu>(:4a Ujd a rtwn.
i5f>.1 Ff knnn tnit d«^n Htinden h«ulpn,
J ^*n wal Btei da hoDiten buUeo. fltttrfb'>t»t»^
lt.
•lÖJJö ya 7 '',. I Humi jii Kuh'.
Hoit- M>n<i iif «Mutn kat oet ^yede laMa.
"1596 Er Usl die Uond sorgen, die dorlfeo vier
Schuh. — /.rhntanrt . 7?1 , e
,..,,. , . i
dp 'I
Er l.-f p.ni-.-!..-i, V.
d|.> If. rrit tu M.'l/ , i
net. Kr kuiirt sich mi i
brattin. Er wtlachl daa *
«r Dicht darff, l.tn't or !l
dtirUhvr. Keiri
e« AU««tbun, v^
«Intaal. Kr ' - ,, .* .0,
w»nt> ein auM» wir« er «etuo »'»r-
gen andern • waa der Miiller
aulicliut. El I. ^.. ;,,,.;,,,, lotJeu, die warduu
die Todten ratbfragi>u. Üum geht jbu nivhia Mk , «r bat
kein Haaa dann.*'
* 1597 Er itiacht's wie Fu|fger*Bf lltind , wie 8<3harchB>
Manh*?m'8 Hund. <s. M4icbeMj — rf-urfi itm. 797.
•1&98 Er wag nümme mit de Hi]nde über d' Uikg
US. (LtiteiH,)
•1599 Er meint^ der grosse Uuud ist eein Golh'
(Patbe) und ia nicht amo) der kleine. (U^)»'
rka\)
•1600 Er möchte (muss) Hunde führen bis Bautzen
(auch Bufichcndorf bei Nümherg). — *<"*•.
3017'^ U. 37M; Simrnrk , ^074, Htaitn, I, 156«; trimw.
tk'hUtifL, 717: ^thlr^t*rh tm üftmvii:tu , Ifl.
So gToai dl t !n der Erflndusg- in -Betreff der
Lebeita- Hod I um der Voreeii war, •<> inan-
iiiclifitcti wjii^ I ;ijr i n .tr.if.-ii , dr'rt'ii jii.in «vh
1h ' :l
bv.' i .1'
Odvi ll4tl lrti:U:f,L' It 1 llt»
Herrtcber« an drn r, iibren
tnuMteo. ( Vyl. 'f ' Tin
uatfrieaifichan Laiidtwiuclile Uf
Hamacb^d, Aobil Mann«ob*r, U
uralt« geifitlich« Strafe, ml
MiatotbAter ( z. H. ein !M SluLi, um
Kad, einen Hnnd «. ». w .'«n maMlo.
(Stunn'ittffi , 8*;''J iSmst ^ . l i._ . V. {l\inHfiif
/iaUtttficAttofänsHa, Art. U^^ Aur 6lralt« der tjandes-
friedeoftbroobof daa Sebwert. ( Vgl. aufili Höbher,
Aowf, Maffoiin, Bd. H, Hft. 4, S. ItV».) Demnach wönle
4lie voraiobende Redeufiart ein« Person besoichnen, die
tief in der «öffentlichen Adituiqf gaawaken itt oder alt
eine «olohe, wenn aucb ungeroobterwolie , behandelt
wird. (Vffl. den Aulaiitü; />i*' /itraf*m d^r f^orsfit und
t^-' -' i^ der (iarirniambf. Lelpal^ (" •' '^'•^ "^ n. J*.
.S t andern «oll die Redien>^" iTang
in ■ 'inrich'« f. ron DeutRcl 1, der
dtMi - r^i i.,t.Lii<[a lairerudvD Ungarn xw«e>i u-hili •••>> einem
Fabdebrlefe nebit awci rAndigcn Hunden übersandte,
worüber 4ler Ungarfllrat »o in Zorn gerietb, daaa er den
Boten Nnien und Ohreu abachneiden liest and aie ao
uebvt den Huiidon au Beinrleh L xnrUckacTiif.^kt''. Da
dieit HundefUhrcn nach ßaution den Boten a» ichlacht
hekaia , ao aoll aeildera die Reden tari auK« wandt wor-
den aetn, am die Anaaarata Noth an beieicbnen , weil ge-
wia« jeder «r^t dann diea UetcbAfl ergreiiea wordo^
wenn aonit gar kein fiattungamiUel für ihn Torhandea
wAre.
tat.: 8enrabia bovem. (PhiUppi, II, 119.)
•1601 Er muBB iminor d<»n Hand heben. (Stuhngm.}
Daa Sohwerate bei der Baohe thun.
•|tl02 Er uiUBs Bein Hund oder sein Narr Min.
♦tG03 Er schlagt den Hund vorm WIM.
• IH04 Er ateht darauf wie ein Hund auf eine kranke
Kuh.
•Iti05 Er sieht einen weiBMD Hund für einen Bäcker-
gesellen (otier: MüUerknecht) an, — Sim-
nuk. sor*.
„loh aanff lUoh, loh Unff dich , ich raiilTdiuli, aeb,
wte dir d> Htl«r*o4««n «i'uinvuweit vordem Kopff ligen ,
jnt,j,4 ... 1. i 11....,! f, '^^•'■'"rkDeC^bt Att.**
" .IUI. i'.u, t-ua' bakker«
!•
b Narr. (ittt'nnf«t^.j
^<fiHr für Dooh gegen,
' .lt. Kr aatit nicht«
/ o .*.«i»a. iJI, 332, 2.»
891
HaQ4
Hund
892
1607 Er treibet die Hunde auss Tnnd laufft selbs
mit. {ß. FU^e 110.) — Agricola II, 101; Frantk,
//. 15^; Tai>pius, 18*; llenüch. 1435, 67; LOifnann,
II. 125, 93; Simrock, 5077; Körte. 8037.
Von einem geschäfUgen Mllasigg&nger oder einem
Menachen , der nicht geachtet wird.
HiHt.: HiJ drijfk (JMgt) niet, en loopt seif mede. (Harre-
boiuit, /. 319.)
1608 £r treibt ihn auf den Hund. (Eifel.)
Wenn jemand dnroh aufreibende Arbeit an Omnde
gerichtet wird.
1609 Er versteht einen alten Hund davon. — EUe-
lein, 333.
1610 Er weckt den Hund. — Eyering. ll.iOi.
1611 Er weiss den Hund zu führen, dass er nicht
auf den Strick scheisst
1612 Er weiss stets den Hund so anzubinden, dass
er den Strick nicht zerbeisst. — Hamb. Schulbl..
1863 , Nr. 330.
1613 Er will dem Hunde das A-b-c lehren.
Lat,: Ferrum nataredooes. (PhiUppi, l, 154; Frobtrg, 2ib.)
'1614 Er will den Hund nicht beissen. — licrberger.
I. 138 U. 815.
Auch mit dem Zaeatx: und eioh mit Stillschweigen
ausdrehen. (S. Fuchs 4as.)
1616 Er will einem alten Hunde das Aufwarten
lehren. — Parömiakon, A^I.
1616 Er will's machen wie die grossen Hunde, die
wollen an die Mauern iiissen.
Er will's den Grossen nachthnn, die Alten nachahmen.
1617 Er wird den Hund im Topfe finden. —
Körte, 8025*».
Denn, einmal daca gekommen, geht er nicht eher
weg, bis alles anfgesehrt ist.
1618 Es bellens die hnnd in der ttat. — Franck.
II. 15*.
Um m sagen, dass irgendetwas allgemein bekannt ist,
)iat man auch die Bedensarten: Die hunde henlens.
Die genss gagen dauon. Es weysa niemand dann ieder-
mao. Ferner: Die Sperlinge cwitsohern es auf den
Dächern. (Franck, II, li^.)
1619 Es bellt ihn kein Hund an.
„ . . . Ohne dass jn «in Hnnd anbellt." (Langbein, Va-
cuna, Berlin 1805, XXXI.;
1620 Es fiel ein weisser Hund neben einem
schwarzen.
Die Sache fiel halb glttcklioh, halb nnglflcklich aus,
Ton einem Aberglauben entlehnt.
1621 Es geht der Hund vorm licht vmb. — Leh-
mann, 39f , 17.
1622 Es gibt mehr bunte Hunde.
1623 Es hat einen Hund.
' 1624 Es hat jm ein hund einn Wetzstein ins hauss
getragen. — Franck, 11, 170*; Sutor, 769; Eise-
lein, 330.
Ton einem, der sich stellt, als suche er etwas, das
er schon weiss.
'1625 Es ist ein grosser Hund.
Fr*.: G'est nn cbien au grand colUer. (Lendroy, 401 J
4626 Es ist ein Hnnd, dem man nicht trauen darf.
Von schlauen, falsohen, gef&hrliehen Leuten.
'1627 Es ist ein Hund, der den Mond anbellt.
Fn.: G'est un chien qut aboie k la lune. (Lendroy, HS.)
'1628 Es ist ein Hund, der gegen solche Wölfe
nicht bellt. — Geiler. Ntch., 21.
Von sogenannten Bttoksiohtamensohen , trookeneu
Pelawisohem.
'1629 Es ist ein Hund, der nicht bellt — Parömia-
kon , 151^
Rttte dich Yor ihmt
'1630 Es ist ein Hund, der viel L&ger hat
Von einem aa grossen Freunde de« weiblichen Oe>
schlechte.
'1631 Es ist ein hund, wenn er nur einen schwantz
liette. — Agricola 1, «03 ; SchoUel, 1136*; Simrock, 5055|;
• Ntmen Schmeiz. Mneeum ( Basel 18«S) . S. S39.
Von Menschen , die niemand etwas Outet gönnen,
als sich selbst; die um sich beissen wie ein Hund,
die swar menschliche Gestalt, aber einen bandischen
Charakter haben. Agricola: „Darumb nennt man einen
ejrgennntsigen , der niemand gute gunnt, denn yhm
«elbs , vnd least yhm niemand xu lieb seyn u. s. w. einen
hnnd, allein er bat kein schwants, dabey man yhn
kennen moehte vnd ist nichts aa yhm desn dass er
•neoheii gaatalt hat, eonat wo er «iaem men-
schen nicht «hnlioh were, Txid hette einen a«hwaats,
so were es reehtaohaffen ein bundt'* Zu dar Zeit, ab
man in England nur mit FraasOsieohparlixan nfMn**
sein konnte, sagte man: Hans wftx* ein Edelmann,
sprJUih* er nur fcanaflsisch. (Rtintberg IV, b^)
*1632 Es ist ein schöner Hund, aber er bellt (beistt)
nicht.
Bökm^: Fes, kter^ nenmf stikati, prlYoUT4 na OTcavIky.
(Ce^dko9^ky, 75.;
Frt.: C'est un bean chien, all roulait mordre. (L«»'
droy, 41t.;
*1633 Es ist ein schöner Hund, wenn er nur beis-
sen (bellen) wollte.
Er könnte etwas auariobten, wenn «r nur wollte oder
wenn er keine Memme wAre.
Fr».: C'est un beau chien, s'il Tonlait mordre. (St€tr-
$chedet, 109.;
* 1634 Es ist ein Schwartzer Hundt darzwischen ge-
lauffen. — Lehmann, 306, 11.
Der Ausführung hat sich ein Hindemiaa «atgegea-
gesteUi.
*1635 Es ist ein (kein) stummer Hund.
Aus JcM. 5S, 10 entlehnt, wo ee heisat: „Alle ihre
W&ehter sind blind , stumme Hunde sind sie , die nicht
strafen können, sind faul, liegen und sohlnfen." Di«
Herausgeber des WutfeUiaehm Jltuufreundet , der aa-
fknglioh der DüppeUtünner beissen sollt« , eagen in
der Ankündigung des Blattes: »Wir werden keine
stummen Hunde sein, wenn es gilt^ für nnaem König
u. 8. w. den Mund aufsuthun.*' (Bretlauer Zeitung.
1864 , Nr. 578.;
*1636 Es ist ein trefflicher Hund, wenn's gilt, die
Spur zu verfehlen. — Eitelein , 325.
*1637 Es ist geradeso viel, als wenn er dem Hunde
in den Arsch gesehen hatte,
üb//. : Het is , als of het den hond in xijn gat geaeten heefk
(Harreboinee, I, 318.;
*1638 Es ist kein Hund und keine Seele in der
Stube gewesen. (Baiern.)
*1639 Es ist nicht Hund, nicht Stuhl. (Liu)
Von einem Menschen, mit xweideutigem Charakter.
Der Orund dasu liegt in der eigentbtlmlichen Gestak
eines in Litauen Oblichen Möbels. Die Stahle, dacaa
sich der Bauer bedient, werden aus einem Stack HeU
geschnitten, welches oben glatt gehobelt iat,_Tom die
Gestalt eines Thierkopfas erhält und rttokw&rts wie der
Hintertheil eines Tbieres abgerundet ist. Vier Aseia
vertreten die Stelle der Fasse. Der Buthen« sa«rt: Ki
to pes, ni boran, d. i. Nicht Hund, nicht Widd«.
(Wunbadi l, 14U, 53.;
*1640 Es ist weder Hund noch Katze davonge-
kommen.
Alles ist yerloreu.
HolU: Daar is kat noch hond afgekomen. füorrrtssMt,
/, 316.;
*1641 Es ist weder Hund noch Katjse zu sehen.
Keine lebendige Seele.
Fr».: 11 n'y a ni blte ni gens. (Krittinger, 68*».^
*1642 Es ist weder Hund noch Leutsch. CSckweix.j
Unentschiedenfaeit. Die finglftnder: Er iet weder Falke
noch Weihe. Dfe Fransosen: Halb Feige, halb Wel»'
tranbe. (8. Fisch 268.)
*1643 Es ist, wo die Hund' einander gute Nacht
geben. (iSürtingen.J
Wo es liederlich hergeht.
•1644 Es ist zwischen Hund und WolE — Long. w.
In der Dämmerung, zwischen Tag und Dunkel.
Fr».: Arriver entre chien et loup. (Startchedet , 103; JCri/A»*
ger, 1.19''.;
*1645 Es kann weder Hund noch Katze hinein.
üoU. : Daar kan kat noch hond door. (Barrebomä^ , /, 31&J
*1646 Es kräht weder Hund noch Hahn dantch.—
Körte, 3048^.
*1647 Es möchten dich die Hunde anbellen. —
Sutor, 169.
*1648 Es pisst ihn kein Hund an. ~ Butlmm,sn:
Wmrtbttck II. 198.
8o verachtet ist er.
*1649 Es sind zwei Hunde an einem Knochen.
Zwei haben dieselben Ansprache,
Gewinn.
Fr».: Ce sont deux cliiena aprte nn oa.
8tar»cbedel, 101; KriUinger, 189J
*16öO Es sind zwei Hunde in Einer Küche.
BoU. : Het sijn twee hondea in 6<ne keuk^n. (Bmrr^«ms$,
T, 319.;
* 1651 Es soll kein Hund mucken. — t Iüm. ii. f;
Judith 11, 13.
*1652 Es war dem Hund die Wuni vertraat -*
Fro$chm., Pii.
(Lamdroy, 40S;
Hund
Htrad
694
würd« kein Hund dRran rit'chen.
Um groaae Venohtaug g«(!tii »ivra* aiiuudrarken.
iWpi..* Aai bj tcgo i^iw Di« pow^elial. (OhtrackUn^.
Lumpd, h.)
*1654 £9 \viirde kein Huud ein Stuck Brot von ihm
nehmen. — Aurtr. aoi«''. Wurtbaik IhVJÜ: tivum,
Zur Bescichoiing oluea MeDichen, welcher üitt bdcliale
Veracbluug v*rdient. Die Ked«)iii«rt vcrdiuikt Ihreu
Unprtitig d«» Bftaii«. K« ikt bekBnnt, welch« Üble
FolgSD ai«B«r u»cb ■ich su tiehou pÜegto, bi^aotuter«
weutt der Papil «iD«n FUralen uiul avio I^sAd damit
bslagie. Mit d»nt Verhanaten durfte kftin Menaih nm-
Mh^B o4«r iQit ihm ««aou. £r küUlito kej&« (f«rlchtlicbe
Haudluuir vurneiiiuen, k«iu«u Cutitau«! niAcbeu; und
w(>tin rr atarb , durfte nr nloht in geweibtir £rdn (auf
dein KIrclihofB) b«';rmb«ii werden. Um einen Verbauo-
tam d«r bOohaten Veraobtutig bl^munatdlteo, dai» er
nicbt ao ri«l werth >oi »U eiu Hun<l, t!i>hauplel« man,
«in rechtmJltalger und verdienter Rann sei f 00 einer
■alohen Kraft, daae auch Hunde einrn verhaiiateri Men^
•eben verttbaeheuMa und nicht eiuinal elo HiUck BTt»t
vffh ihm annihmeu. Man führte davon verschiedene
beisplelw an, unterauchte aber nicht , ob die ISra&hluog
Wdhr oder erdichtet sei; nud wenn otwaa VTabrea *um
Mtiuid« !•«, ob nicht Detrng dabei Im Spiel geweaen,
dMt OURi s. R. vorher daa Brot mit einer dem Hunde
Wi4rl9Mt Sache beatrirhan oder beatreut h«b*< , <~Ml<nr ob
••aualner Zfilt Keiehehen lei, wo der Hu' '' : ' 'rifluBB
de« Wetter» S]i«u0n verachmfclil, Au »or^-
f&Uiff» PrUfimg dachte man nicht, nno < hit^U
«■ ihren Vortheilen gem*i'"< < -•n« wiiuaertJiA'
lige Kraft An Banaea au«^ M^oraui denn daa
8|>rlchwiirt »»ol«tAnd. {(i,,, . . Bd, fi, AUOi. 2J
tUiU,: Auiby pitfa kavrafka riiRiiUi ihI nlego nie waü|K
•16ÄÖ Et kB e licht Heangd. rsierfcfMfrMrtf.-A«».*».; — fWm-
nttfiiN. K, 33, U.
1*1666 Etwa» vor die Hunde werfen. — f If«». »v.si.
Uvti.t HIJ worpt bei voor d« bond*o. (MofTthmn^,
/. 3St>.J
* Hab! Goch den Heangd aussen. (Sitbfi^ürg.'td^ht.) —
h'ritmmwm. i'. I77. leoi.
Jtif dau Hund hioaat, d. ta. psiaa dai LicUt. (H,
*1658 Hä lauf dem Hunk en Bern av. (MäinJ —
firmrnük. J, 417, «71.
•1659 Halb Hund, halb R.>de>, — Schmer, M,i^.
1ri Handel, Tt. ' ' ' ; -
utjAx'nf, Jahrg. li.>i>, S. < ...;
Uuteltr&gero: „Halb Hund , halb Rodo
•) WieB'Ve, Biie.
HotMotdt (Sfii'-l ton
faeraoageiieban von A
ritfhfn V*r*%H» t(ä.r Ar
heiaat ea von Mai
alnd lio ij:enaiiut, iu aller Welt jtct wol bekandt,"
*ieeO Halil a Hund, an lotis de Kat^e iafen.
„Ihr miaatieb ( milaal ench) doea UiD|g nieh a »n Af-
mutKan ; au andrer wira uieh a baur auder», ocb uoch
lauaeodmü) •o^hllfoiaer tnacrkeD; dram, Matter, bald a
Huud, loaa dv Kuice lofen.'' (äeUer, 161» ^.J)
* 1661 He bendt ok ^ueu doeu Hond de Muli tn.
(UfurtJ — firmiwu^* /, 40ö. }44.
♦ 166*2 He liudl de Hund in de FoU. (iMfnei ) —
t'wmmnim, II. V»8. G77; /«MPT»«. &»; HataiaieHdn . tl.
•1663 He hett doi enen Hund ntslüppen «een, —
Ikthurrt. 1»*.
Kr t«heut sieh, iiAeh dem Orte tu kommen.
*i€64 He hett tut g&n Hund to Bade ätorL (Ottfrwt.)
UatukaUMiitfr , Hl.
*1661 He hett niit^n Hund nieten un de Swans to-
geben, flloltt.) — Schilt*-, IV. S€6.
Von arblecbtem Maaa» auch dem UneigeDUUls.
"J666 m is a« de Hund up t Heu, aiilfst fVett ti^'t
nich» uu de Kö günn^t be't nich. (MeiUfnhurg)
— liuu. Umht^ttm^en. XXIV, «ia. Schätz. Hl i^ .
•|6«7 He i9 ganz im Hund. — Uakum, ivi»
Kt tat iBk eteoden Uoiatandco*
•166» He raot van den figfslrn Hond hur u'-ui-htj.
ft^ttUi.) (S. Hundabaar C.)
•i66tf He wet ' tinen H
Br weta« dl« 8aci
»i r- /^ft-nitr, .t r / «rrtlirn T1«l B«l-
iTH. •iiuuei*
iidem
i'iankt.
Im |>oniiif#tn Miir
n-B Dttttmt ait »bT»^ro ty.%-
H mtht »tta V«>:
aJ wAt
1 H I für «aiaa S,
eon wlteA«'wia«en ataht/* — Und Mrse hier voti Piim«
niem geaa^^t wird, ^Ui atvher auoh von andern deut-
arhen Landern , vuu Schiuaieu wenloetena iu au hohem
Maaae, daaa die Bewohner veraohleotitiiT liokfoinlin i^in-
ander aelbat kaum vt>r«leheu. Doch««'
denhelten leichter daratnatiflien . »Ik
aohiede. Die n.w..K...>r .(. . iui.< h.t, . . ::.
aprechen tm :> ' nn tnan aber
deutrlbea iätit. hu la«4t, ao
lat oa unrooibiiu.^, -..,.-, i,,..,. „- eben Schrift-
■eloben die LaututoütUcaliou darauatelifu.
1670 Hei oan nich sau e Hund öra e Knake, wenn
hei man et b'lench heft. — /• ri*i*i*tier *, i7ai,
1G71 Hi kernt üw'u Hon to ridden. (Simimnuih.j —
tlnufH, Mit, v:>. n.
Er kiiuitut auf dou Hund au reiten,
1672 Hier hett de Htmil in den Blidel srhften, -
A'r/iiW:*« . // , 172.
Wenn jemand beim Einaammetn vot« '^'-'''•'•"V->- >..,,
froiwilllgeu tlabeu au einer Rtelle ui '
Ur«prauglt«h Autruf der lubecker t. ,
beim Vogelachin»at!in der LuatiKwachMi .>v< i.F.n..Ti «< i^^i
bei aeinera Umgangs von jemand tiicbta erhall.
1673 Hier ist ein Hund verreckt.
Reden aarl beim Kartenapi <r'l.
1674 Htnger sich schorren de Hunde. (ScMt^»,) —
FnnitmuKat III. S4S , 247,
1670 Huh« der Huiul \ a kun schwimmen. (Schtn.)
^ ItlUi.'iii.
II dra Vuiks,
U>- '■ ' , "■'" "■, ^ *•
auaiua^iruclivu. i^Tivh 1
Namen »0 nennen 1 •
flnden «ich daher 1:
die aua dem Namen 'l'tiutül i.nitMteUi aiuJ utli»x »ik-li ;^uf
aeine Oealalt ond Kltrl-C u a, w. besieUeu , alao in Ir-
^ntiHi-iTicr W^iiie an ihn i-nniuirTi . iiilifii' ilm rw hciiiiou,
Jii. hat man i'l- ' ' ' ■ 1".
<, Mund, der !i
Ti.,.„... , ..,;.4ü(*-r. ♦«»,.) II... :., . i.J. :-...-,
der i^lucbformei dnrch liwavbreibuuHen auazuw«i«;ti«u,
vgl* auch Stutyrr in Frvuttnun» , II. Wl.
1Ö76 Hund auaa der Küchen. — tirwi^v. //f. &a; Uh-
tmvm. IL «;7. at. HtMMna, W7.
' 1677 Hund für den löwen Bchlahen* — l.taht^r't ilf... n.
167« Hun«l fiir 'n Urosrhen. (Bmlau.)
Scheltwurl.
'1679 Huud* rul, de Mansche hebbe gesiegt. —
Fri»chkirr\ 173«.
tCSO Hund um Katxe geben.
Frt, : (|ui perd nn vhien et recouvre uu chat, o'eat tottjoart
uiie biato fr quatre pleda. (Lrrour, I , \Qii.)
16^1 Hund' uml Katzen werden eher eins.
Lut.t Dnda cum flamma priu» rcdibit in graUam. (Se^-
*1683 Huud und Strick ist fort,
l0t. : Cum cane aimiil et lorum i (»e'itl). (FkUiitpi . f. IUI ;
Tafiptm, io^.J
'16S3 Hunile führen (tragen). — K6ite*.in4.
Eme alte Strafe fUt MajetUtarerbreebor rom AdeJ.
'1684 Hunde führen bis Buschendorf'. — Grtmm.
Hfiht*att.. 717.
() Dnrf bei Nürnberg.
' 1685 Hunde und Katiien befreunden wollen. — W*i-
'168C Hunde und Katren einladen {füttern).
Alle Leute uhbe AuAwabl freüiftJlttli, verichwende-
riach g^^^'U. ,
Frl.. Donner 4 m*ugur 4 clUen et & ohat. (Knitim-
'1687 Hunde und Katzen w&rden «ich eher ver-
tragen.
Lat.. EclLinl duo prlua ainlciUam lieabL (Fküiflti , f, 190.)
•16»8 I möcht*8 kam Hund guomi. — Sh^tjur. Sinn,
II. Gl.
^161^9 leb bin (ja) auch dato Htind nicht vom A(r)»ch
geful!«'" ■" •^"■■- - •"■"■•-■■■•- T.!
Daai 'lert aoDte,
►p'.riii Tl K . ui A Weig ge-
aulth hrqiu
^uicit
i£91 Ich liab den Hund betm ScKwaü
895
Hand
Hnnd
896
1692 Ich liab' den Hund im Duppen (i. d.) funden.
— tirtmm, II, 1567.
Einen NAscher ertappt.
1693 Ich halj' ihn, wie den Hund an der Peitsche.
(OHlprfUSK.)
IGO-l Ich kann nicht allen Ilundeu Schuhe machen.
(Schlet.J
Ihn zn aanr^ii» dan man nicht alle Uebel abstellen,
jedem Nothleldenden , HUlfeBocbenden beistehen könne.
169Ö Ich musB rään Honde fir'n bain'm. — Peter, 447.
Ich man mir eine Terächtliche Behandlung gefallen
laaaeu. Ich muai rein Hunde bei iltm fuhren.
1C96 Ich soll immer der dickköpfige Hund sein.
Soll stets der Katze die Schelle anhängen.
1697 Ich will keinen Hund mit einer Schelle.
Span.: No qniero perro con cencerro. (Cervantes, Dun
(iuiXQte.)
1698 Ich wollte lieber einen bösen Hand autbrin-
gen (reizen, zornig machen), denn ein alt
Weib.
'1699 Ich wollte lieber Hunde führen , als dies oder
jenes thun.
„So hürt man in unserer Gegend*', sagt /. F. Wrm in
Frankenthal, „sieh üfters I<eat« anadrQoken, wenn aie
der Unmnth anwandelt oder wenn ihnen sonst etwas
Unfreundliches begegnet. Bei den Oriechen und Bö-
mem herrschte schon die Sitte, das man Aelternmör-
der oder Empörer gegen die Obrigkeit in einen Sack
steckte, dazu einen grindigen Hund, einige Katzen
und Schlangen that und so den zugebundenen Sack
ins Ueer oder von einem Felsen herabwarf. Im 12. Jahr-
hundert hatte man aber in unserer Gegend ein noch
sonderbareres SchauspieL Der deutsche Kaiser Fried-
rich der Kothbart unternahm einen Zug nach Italien.
£r bestellte unterdessen den Pfalzgrafen Hermann , der
im Namen des Kaisers nicht nur die dem Kaiser und
Reich gehörigen Bargen und Caatelle achtttien und rer-
theidigen , sondern auch Beoht und Gereohtigkeit hand-
Iiabeu sollte. Das Herrschen und Beeren erschien dem-
selben aber so angenehm, dass er mit dem Plan umging,
sich die ihm übertragene Macht so zuzueignen, dass
er nicht nöthig habe, dem Kaiser zu gehorchen, son-
dern selbst Meister ftber d*n Kaiaer zu werden. Der
damalige Krzbischof von Mainz, Arnold, erhielt Kennt-
nias Ton diesem Plan und theilte ihn sofort dem Kaiser
mit. So wurde siAon in Italien Über den Pfalagraf
Hermann die Beiohaacht aasgesprochen , weil er land-
friedensbrttchig geworden war und es gewagt hatte
Aufruhr, Bmpömng und Krieg anzuzetteln. Seine Strafe,
die er sp&ter erleiden mnsste, war folgende: Er nnd
noch zehn andere Grafen am Bhein, seine Mitgenos-
een, musate ein Jeder einen grindigen Hund bis Bpeier
auf den Markt tragen ; die Hunde mussten anf dem gan-
zen Wege dahin bellen und wurden fttr diesen Zweck
vuu den sie begleitenden Gerlohtsdienem Ton Zeit zu
Zeit gezwickt. Aber nur diesen Edeln war die Strafe,
einen Hund zu tragen, auferlegt, den nicht edeln Leu-
ten wurde ein Stuhl an den Hals gehingt als Zeichen
der Leibeigenschaft und UnterthAnigkeit." Ein alter
Dichter Oumtheru» , be«chreibtand besingt die Geschichte
des Hundetragens in: FarH Hitt. /toeor. |>a<ai<na , Frank-
furt 1717, 8. 140. (Vgl. darQber Allgemtiiur Anzeiger der
UfuUchen, Gotha 1816, Nr. 74.;
'1700 Ich wolt ein Hund fort sorgen lan, der hat
vier füss, kein Schu daran. — Eyennjj, //. 4«9.
'1701 Ich würde seinen Hund besser behandeln.
'1702 Ick bin as de Hund ane Swanz. — Dtihwri. i»»**.
Mir fehlt etwas, daran ich gewohnt bin.
'1703 Ihr beschicssner Hund. — ßomo/cfa?, cio.
'1704 Ihre Hunde jagen nicht zugleich (zusammen).
Sie sind keine rrennde. Sie vertragen sich nicht,
haben sehr -verschiedene Ansichten.
Frz.: Leurs chien ne ohassent pas ensemble. (Bokn J, 3C;
Staraehedfl, lül; Kritsinger, 140"; Lendroif, 32».;
' 1705 Ik sal ök ümmer de dulle Hund sin. — : Schütze,
i, 268.
Ich soll an allem schuld sein, auch: ich «oll immer
das Gegentheil verfBohten.
'1706 Ik schall jümmer de bukende Hund wesn. «-
Eii'hwald, 834.
'1707 Ja, wenn der Hund net g'schissen hätt\ dann
hätt' er den Hasen gefangen.
■1708 Jeden Hund für einen Pndel halten.
Aehnlich russisch AltiHOfin T/, M6.
■1709 Kein Hnnd fräss^ es, wenn man's ihm vor-
würfe.
* 1710 Kein Hund nimmt einen Brocken von ihm.
— Mayer. /. ti3.
•1711 Kein Hund pisst den mehr an. — Fri$ch-
bier *, 1710.
ver-
ait de sted hitsea.
*17I2 Kein Hund und kein Seer. — JSdb4f>f, »a.
D. i. gar niBBaand.
*1713 Koan Hund brunst den a. (Oberäaterreiek.)
*1714 Liar du ans an ualen Huünj bell'n. (Ai
— Havpt, r///, 365,231.
Lehre da einmal einen alten Hund bellen.
* 1715 Man könnte Hunden und Katzen damit
geben.
*1716 Man muss dem Hund ein Bengel anhencken.
— LfhmamH, S8t, IS.
*1717 Man muss den Hund nicht so weit in die
Küchen kommen lassen. — Lektnanm. S0e, is.
*1718 Man sollte ihn mit Hnnden aufhängen!
Fttr den zum Strang Verurtheiltea, an aieh der
schimpflichsten Strafe, lag noch eine Srnöhuag der Be-
schimpfung darin , wenn er neben oder zwiaehem Hnnden
gehAn^t wurde. ( 8. Huudetragen.) So erzAhlt Kktttm-
hälUr in seinen AniuUn: „Den 15. Jnli 1624 ist mm Naiese
ein Jude, KamensManosses, um dass er mit Calachea
MQnaen interessirt, unter sich an die Ptaa« mit awai
Hunden auf^hAngt worden. Als er etUeb« Stoaden
gehangen und von den Hunden ziemlieb acrbissen
worden, hat er gegen Abend ein Chriat an werden ge-
beten. Daraaf bald die Jesuiten aich seiner angenoae-
men und so viel bei der Obrigkeit erhalten, dass msa
ihn wieder herabgenommen, in daa GelAngaias geführt,
gelabt und nach der Hand getanft."
* 1719 Man sollte ihn mit Hunden aus dem Dorfe
jagen.
Holt.! Men zoude hem met honden
(Harrebomet , I, 32l.;
*1720 Man würde heut' keinen Hund hinausjagen.
So schlecht Ist daa Wetter.
JDän. : Man skalde nn ei Jage en hnnd ad. (Prov, dwt., 322^
PolH. I Zle tam i paa wygnac. (Lompa . 36.;
*1721 Mehr Hunde als Bünke. ((hifritt.) — Bner^, sse.
*1722 Mir hat der Hund was geschissen.
Ich habe nichts erhalten.
*1723 Mit den Hunden in die Kost gehen. — f^4-
miakon, 754.
Sehr nothdQrfllg leben, eohlecht essen.
*1724 Mit solchen Hunden fällt die Jagd schlecht
aus. -> Binder II, 1559.
*1725 Mit unwilligen Hunden jagen.
tat. t Invitle canibus venari. Ci8«y6€>l<i , 258.;
*1726 Möt'n Hund, möt*n Hund, he hett'n Schin-
ken in*n Mund. — Eichieald, 852.
* 1727 Na, nu kümmt de Hund ganz mch ut d' Koppel
(I\mmern.J
Nun kommt der Hund ganz rauch aus der KoppsL
Koppel ist ein eingez&unter Weideplatz.
*1728 Nicht einmal der Hund bellt in seinem Walde.
*1729 Nimm dich vor dem Hunde in Achtl
Wamungamf vor einer Gefahr, mit dem Tone aaf
„dem", von einem bestimmten Menschen.
Lat.: Cava canem. (Faaeliui, 43.;
* 1730 Op den Hond gohn. (MeursJ — Firmmiek.
i, 402. 144.
*1731 Scheiss der Hund ins Feuerzeug. fPommeru,,:
Ach waa , ohne Bedenklichkeit , ich riskir'e, d. h. ge-
wöhnlich ich fahre fort, leichtsinnig zu aein.
*1732 Schlossers Hund vorlegen (an die Thür ket-
ten). — Fmcfcfriw «, I72a
Ein Schlosa vor die ThOr.
*1733 Sein Hund hat das Wild nicht getödtet, aber
er will ein Rippenstück.
Von einem , der schneiden will , wo er nicht geeist,
easen, obgleich er nicht gearbeitet hat.
*1734 Sein Hund hat einmal in der neunten Schule
heruntergeschaut; er ist aber nicht so hoch
hinaufgekommen. — SaUer , sio.
Entweder von denen, die keine gelehrte Schwibildnag
genoaaen oder Überhaupt von solchen, die sich nnr sehr
wenig Schulkenntniaae erworben haben.
*1735 Seine eigenen Hunde beissen ihn.
Holl.: Zijne eigene honden bijten hem. (Harr^omfft
/, 322.;
*1736 Seinen Hund hinschicken, wohin man sich
selbst nicht getraut.
Seinen Hund mit Zwieback füttern.
„Ka gibt Hunde, die man kämmt, liebkcMt, mll Bto-
qoit futtert, denen man schöne HttndiBsm nm Pil-
vatvergnttgen h< es gibt aber aneh aadera Hvada,
die man aushungern lässt, die man tritt «ad ««hllgti
und die zuletzt ein Anatom an den Pfctaai Mif Ahi Tliifc
nagelt, nm sie bei lebendigem liCibt
ren." (VoUairt.)
1737
897
Hund
HODdcben — Hundedreck
898
*1738 Seihig gibt^s melir als rothe Hunde. — Jer.
r.oUhHf. Käteiei, 425.
* 1 739 Sich vor eiuem Hunde ohne Zälme fürchten.
•1740 Sicli wie Hund und Katze vertragen. — -W«-
thety, 335».
In eingewunelter FeindichAft leben.
/'/-.•. . ä'acoorder oomm« cbiouiiet cliati. (Krittinser, l2tt-*.)
* 1741 Sie führt 'n Hund hoaiui. (Haifrn.j — Zmiitur.
Idilil., ^(^chlest', 13; Klein, 1, 707.
Es liat niomaud mit ihr getaust. Dies ist ein Schimpf
fUr ein Mädchen und man sagt ipottwoiMe: Ueh nicht
zu ihr, daiis dich der Jlund uicht beiwit. Nur auf
dem Laude üblich.
* 1742 Sie haben den Hund recht losgelaasen.
* 1743 Sie weret keinen hund dauon. — Franck , II. 6i^.
Von leichtaiuuigen Dinien, die in ihrer Anvwahl nicht
■treng sind.
* 1 744 Um mich schaut sich kein Hund um. ! Ober-
iMi'r reich. J — Uaumyarten, 80.
* 1 74Ö Und wär's ein Hund , wenn er nur Geld schiss.
BüfiiH. : Trebaf ipei, by Jen vejceueiil. (Citlakopalij, '296.)
*1740 Unser Hund und ihr Hund haben zuweilen
aus Kiner Schüssel gefressen. {(MHfrmMvsini..
äpott auf entfernte oder bloe angebliche Verwandt-
■chaft oder Bekanntocliaft. In ahnlicher Weise die
Bübmen: Kr iet mir «in naher Freund; ich bin einer
Mutter Snhu und er iet einer Mutter Hohn. Die Her-
ben: Meine Mutter und seine Mutter sind iwei ge-
borene yranen. Meine Mutter und seine Mutter haben
•ich an Kiner Houue gewärmt. Die Oalisler: Wir sind
verwandt; seine MuttPr und meine Mutter haben an
Kiuom Wasser Wasche gewaschen. Die Bussen : Nahe
Verwandtschaft, wir haben an Kiner Honne Lumpen ge-
trocknet. Die Letten: Wir gehOreu in Kiner Kunfl,
di>in Vator war tun Zauberer, meine Mutter eine Hexe.
In der DberlausiU sagt man: Dein Ochse hat aus un-
serer PfUtse getrunken. (H. Gebäck 2, Morgen, Suppe
und Vcrwanilt.)
•1747 Up'n Hund sin. (IhUi.) — Schütze, //, 171.
Von kleinem Unglück , ZurUck«etxung iu Ucaollschaf-
ieu u. dgl.
* 1 74b Up'n stuwen Hund to ridcn kamen. — Duh-
iiitJ. ViS^.
Sohlecht wegkommen.
•1749 Vber den Hund fallen. — ifenwc/i, 932, ly; Eine-
/inii, in.
Abgewiesen werden.
Litt.: Kepulsam ferre. (Ehtt^in, '.VA*; Hfniich, 98J, SO.;
' 1750 Vom Hunde auf den Schwanz kommen.
*17:)1 Vou dem nimmt kein Hund kein Stuck Brot
mehr. (Ilultenbuiif^) — Für Preimsen: Friichbier^, 1710.
Diese doppelte Verneinung ist in der Uedensart stehend.
•I7Ü2 Vor die llundc. Schien.) — UVinÄ«W. 37.
* 1703 Vun Hund to Wust. (IMm.) — Sihuixe. IV. 381.
•I7ü4 Vunn Hund de Wurst kopen. — KukvaUl. Mi.
Seine Bedürfnisse nicht an der (Quelle befriedigen,
«lindern da kaufen, wo die Waare schlecht, vielleicht
unredlich erworben, wo keine Auswahl in derdelben,
wo das, was wir wUuschen, Rar nicht feil ist. Achn-
lich sagten Portugiesen und Spanier: Das Fleisch vom
Wolfe kaufen. (S. Hafer 44.)
•1755 Weder Hund noch Narr.
"17oü Wenn ein Huml 'nen Furz lässt, muss er
kommen zum Riech(>n. (hmmem.j
/um Neugierigen, Haus in allen Uassen.
•17J7 Wcnu's ein Hund gewesen wäre,
dicli gebisuen.
Wenu jemand etwas nicht finden kann , das ihm vor
Augen liegt.
Jiott.: Als hct cou hond wai\ had hij u in da beenen ge-
boten. (Ilarrfbomee, /, »ICJ
' l7i!J Wer schoss den UuudV (Soriamerika.)
Diese Kcdensart wird in den Vereinigten Staaten Nord-
amerikas angewandt, wenn man nicht weiss , wer etwas
gcthan hat oder wie und wodurch es an Stande gekom-
men ist. Es ist mir nicht gelungen, die Entitahnng
•Ivrsclbcn xu ermitteln. Wahrscheinlich fahrt sie auf
rine Jagdauekdoto lurftck. Die St'yiforktr ataatatfitmng
vom 11. Nuvenber 1K63, bekanntUoh ein Haaptorgan
•ier demokratischen Partei, enkhlt. dan der Kriegt-
mmiiter Stantun iu Washington ISOOO SokUtan Urlanb
trtheilt habe . nffi ihr Wahlracht in ihnr Hslmat Penn-
sylvanien b«i der Wahl de* nra» OoBTtnMft (Im
Ninn der UnioneregiamaCt d. L Im rtpvbUkanischen
oder autidemokradiohenSlun) anaauabm. Analatt au
sagen: Wer Mhoaa den UundV lagt lie, kann nnm nun
fragen: W«v erwihlta Cnrtinf (den nanen republlka-
niachen Gonfflnonr Ton Pennsyivanicn } , um ansau-
■preehcn, daaieeine Wahl der Kiuwirkung det Kriegs-
mInUteri, der ISOOu IlUlfsstimuien geiehiekl lub«, su-
nifchrelbcn sei.
IntÜTlCnat SPBICaWÜBTEB-LxZIKOM, II.
er
hätte
•1751^ Wie den Hunden gedeyt dz Grass. — Kyfriny.
I. 303.
•1760 Wie der Hund auf dem Heu.
Itän. : Hau er som hund ved h0-stakken. (Fruv. dan. ,811.;
Frs.: Comme lo chien du Jardinier qui ne mange pas de
choux et ne veut pas que peri«onne en mange. (L^-
roux, /, 107.;
Lot.: Canino more possideL — Cani« in praesepi. 6^Vy-
bol.l. (ib.)
•1761 Wie der Hund in Flöhen.
,.Vnd geh gleicli iu den seiuou vmb, wie der Hund
in sein Flöhen krumb.- m. Suchx . IU, XXXIX, 1.;
•1762 Wie der Hund von Brote träumen.
Was man gern bitte, davon träumt mau. Der Hund
hat mehr Knochen alü Brot.
•1763 Wie ein bogossener Hund davongi'ht'n.
AeuBserst bet>chümt|, mit dem Nebeubegriff der Mntli-
losigkeiL
Fl-.-..- Etre battu de l'oiscau. {Lrhdrvy, U07.J - II s'en
est rotuurn6 honteusemcut, la quaue cutre lun jambes.
* 1764 Wie ein Hund das Wasser locken. — lüchu-r i. i.
•1765 Wie ein Hund gegen den Stein wüthen, der
ihn traf.
Kiuem andern die Schuld des UuglUcks heiwesseii.
•1766 Wie ein Hund sterben.
Fr:.: Mourir eu bete. (Kritiinger , G8''.;
*1767 Wie Hund vml Katzen le1>cn. — //#'r/>nart.
/. BOO. Hrauu, I. iri25.
fra.: Cest belle bataille que de chiens et oliats. — (Vest
belle bataille que de chiens et de cliatx, fhascuug a
ongloB. (Leriiiue, I, WM.)
•1768 Wo hat Hund Haus (Hof)? — Tf»dlaH. 244.
^ Woher die Hoffart? Was steckt dahintery
•176U Zum Hunde in die Hütte kriechen.
Sich bittend uud antorwarflg au einen l'utergenrd-
ueteu wenden.
Hündchen.
1 Bletsche (belfernde) Höngchcre birsse net.
( Aachen. J — /■'iimcNiV/i. /, 492. 29.
* 2 De erschte Hundkes warn versept ', — Frisch-
eier ^ 1744.
>) Ersauft. — Trost derer, die beim Anfang de« Kar-
tonspiels verlieren.
Himdebett.
1 In einem Ilundebctt findet man nichts als Flöhe.
Frx.: Ku liut de chien n'a point d'oingture (parfum^ -
Kn lit ä chien no qucrs (chervhc) j& soyu. (Leruux,
J. in7.;
*2 Im Hundebett liegen.
Im Bergbau sagt man, eine Zeche liege im Huude-
bett, wenn es mit dcrHOlbon nicht fort will, weil keine
Anbrüche vorhanden sind und wenn die Zubussen
schlecht eingehen. (Carnpf, Wb., IJ. SOi'"^.)
Hundeblaff.
•So wit as'n Uunn'nbluflf. — .svhi//«?r. ///, i*.
So weit als ein HundeblalT. In Preussen: Dat üshh
Huingublaff wit. (FriMcAbier. 1745.; Zur Bestimmung
einer Kntfernnng; so weit als mau das Bellen eine«
llundes vernimmt. Fragt man ni4mlich auf dem Lande,
wie weit es noch bis sum n&chsten Orte sei, so erhftlt
man verschiedene Antworten, zu denen diu obige ge-
hört. In der Altmark sagt mau: 'N SmUt WAgs, d. h.
so weit man mit eineiu Stein werfen kann ; wie man in
Holstein die Länge eines Wegs durch die Bedensart
bestimmt: Do Weg is en IMp (oder: *n Smök) Wegs
lang, d. i. so laug als man braucht, um eine Pfeife
auBsurauchen , etwa eine lialbo bis eine gunxe Stunde
Kntferuung. (Vgl. Hanneil, 18b; Schute. III, WS; Atär-
kitche Fornckungnn , I, lii; J. Orimm, in der Zeitachrijl
für ffr.nchichtl, KrcMlttei»$eHicha/t , II, W.)
Hundebratan.
1 Zu Ibmdebraten gehören füchsene Salscn.
„Cxu eynem hOnden praten gut ist eyn fUohssene sal-
sen als man lUt, der dich mit listigkelt wil hinder
kummen , den magst du vberlistigcn icu allen stunden.**
(Werdea, BiiiJ.;
2 Zum Hnndsbraten gehört ein Hnndssalz. —
Lehmann, S31, 16.
Hmidebrot.
•Ue hett dat für en Hundebrod verkOft. — Uük.
B«n, 1M^
Sr hat CS für sin Geringes verkauft.
Hnndtdvttok*
1 Hundedreck und Königreich sind uns im Tode
gleich.
Frx.: l-'ieu (onlurc) ile cliirn et marr d'argont seroiit tnut
nu au Juur du jiitf^'m^'iit. — Figne^ de chtit et murc
d'arguut seroht toutungau Jugemeut. (Lrroux, I. lui
n. IM.)
•2 Das ist kein Hundsdreck. — hUiuHmn . izi.
Lat.: Non e cauii podice. (KiitMn, 331.;
&7
899
Hnndefänger — Handegebet
Hondegeld — Hnndehinken
900
•3 Das ist kernen Hundedreck wertli.
J/oU,: Het ia K^ene hondenkeutel waard. (Uarrehom^*.
I, 318.;
*4 Em miss uit en jeden Hongsdrük rächen. —
Svhwfter. 940.
*5 Kr sieht einen Hundsdreck für einen Grenz-
stein an.
'G He kann üt Hun'ndrcck Flauten niaken. (Pom-
luvrn.)
So klug, uchlau, seRchickt ist er.
Hundsdreck für Wurst verkaufen. —
VI, 520.
AUmann
Hun^
*Der Hundefanger hat Schinders Tochter genom-
men (geheirathet).
lu Aegypten tagt man aprichwürtlich, nm eine Vei^
bindnng zwischen gemeinen Menacben in bezeichnen:
Der Hundefatter verkanft, wnrde der Schwiegeriohn
eiuea Fleischerg. Da kommt, tagte mau, der Koth ror
die Tbür seines Hauses. (Bunkhanit, 375.; unter Hunde-
fatter sind Jiier SchOpsmagen, Eingeweide u. s. w. zu
verstehen, die aber selten an die Hunde kommen, weil
sie von armen Leuten gekanft werden.
Hundafleisch.
Zu Hundefleisch gehört Wolfsbrühe.
Fr*.: A chair de cbien sanlse de loup. (Lrroux-, I , Wlt.)
Uundefloh.
•Hei sitt vuU Hunnflei'n. Wimark.) — Duiih«I,27ä.
Uiuideflöhen.
*Das kommt gleich nach dem Hundeflöhen.
Ist ein langweiliges, widerwärtiges, niedriges, uuloh-
uendes Qeschftft.
Hundefiressen.
*Eä ist ein Hundefressen.
Schlechte Mahlzeit. Eigentlich Nahrung fUr Hunde;
nneigentlicli eine im höchsten Orade schlechte Speise,
und wenn man mit höchster Verachtung davon spre-
chen will, auch wol eine Jede Speise, die einem nicht
gut genug ist. (Cawpf , Wb. . //. 803 ».;
Handegaase.
•In die Hundegasse kommen. — FmchAtVr ', i7*7.
Sehr herunterkommen, ins Elend geratben.
Hunde^bell.
1 Hundegebell gehört nicht in die Kirche. —
Braun, Bibliolhek des Froksituu, III , 1 , 13.
2 Hundegebell kommt nicht an die Ilimmels-
schwell*.
„In Vulcan's Tempel, auf dem Berge Aetna, bewachte
eine (iattung Hunde das Heiligthnm, welche einem
wunderbaren Naturtriebe uarii alle KeehtschafTenen
liebkosten und alle Heuchler anfielen und verschlan-
gen. Dem Staate wfire sogleich geholfen, wenn sich
mancher gute Ftirst diese, wie es scheint, gänzlich
ausgegangene Hundegattung anschafiVn konnte." (Wrtt
lind Zeit, I, 174, 130.;
Dan.: Hvnde-b^n farer ikke til himmels. - Ondc beuner
gielder ikke. (Fror, dan., 82.;
Lit.: Sznn's Balsas ne eit i Daugu. (H'urcback l, SiO.;
Ung.:Eh ugatis nem hallik menjorssAgba. (Oaal, HHl.;
3 Hundegebell verhallet schnell.
Die Kroaten: Hundegebell hört mau im Himmel nicht.
Die Serben: Was der Hund in den Himmel bellt, bürt
Oott nicht. Die Letten: Der Katzen FlUcho steigen
nicht gen Himmel. Die Rassen : Der Frösche Fluch
bleibt im Sumpfe stecken. Die Perser: Das Hnnde-
gebell that den Wolken nicht wehe, (neinnherg IV, 86.;
(S. Eselsgeschrei.)
Böhm. : Psf jtek ( dech ) more nekormontl. (Celakovtky , 91 .;
lU.: Pa^Ji hak more ne moti. (ÖelaXotuhif , 91.;
Hunde^bet.
1 Hundsgebet kompt nit inn himmel. — Franck.
l, 83*.
HoU. : Honta bede en quam nie tot hemel. (FaliersUben , 307 ;
(Harrebomit, J. 318.;
Lat.: Celos non penetrat oratio quam oanis orat. (Fal-
tenlebtn, 397^
"2 Hunds- vnd Katzengebett kompt nit inn himel.
— Egenolff, 342 ■; Petri, 11, 385; Gruter, 1,49: Eise-
Itin , S31 ; Blum . 73.
Kein Tbier kann sich mit seinen Gedanken xu Gott
erheben ; ebenso wenig dringt das Gebet der Andacbta-
losen. zu ihm. Die Bussen: Der Hunde Gebete gehen
nicht über ihre Hatten, der Hunde Flflehe nieht aber
den Hof hinaus. (AUnuinn 17, 447.;
Böhm.: P4n b&h psfho hlasu neslyii. — PsI hlM do nahe
n^de. (C'elakovsky, 14.;
It.: Baglio d'asino non arrivö mal in oielo. — Vof d'aso
monta non an si«l. (Öelakoutky , 15.;
Kroat.: Pe«Je l^jai^e nMuJe se v nebo. (Celaiowtky , 14.;
Lit,: Szun 'i balsas n« eitiin dangUA. (ßtlakotthy , \i.)
toln.: Psi glos niejidzie do nicbios. (Ö*lako9tkii , 14.; -
Psia giosjr nie Id« pod niebiotjr. (Lompa, tS.;
Hundeg^ld.
1 Hundegeld vnd Hurenlohn stehet nebeneinander.
— Uerberger. I, 984.
•2 Einem ein Hundegeld bieten.
Ein Spottgeld, ein verächtlicher oder Spottpreii.
(Campe, tt'b., II, 802».;
•3 Etwas für ein Hondegeld verkaufen. — Vamft,
Wb.. i/,80S*.
•4 Fort mit dem Hundegekle.
Geld, das man für einen verkauften Hund oder fftr
Lüsung der Erstgeburt eines Hundes n. dgl. «AAlt,
durfte bei den Juden nicht ins Gottesbaas gebrackt
werden. (Vgl. Büchner, BiM. Coneordans . Jena 1757,
I, 995.; Nach Ätiehaeiii' Uebersetzung bedeutet ea 5 JfM.
23, 18 den Lohn fttr Knabenschande. (Campe, II,iOi*.J
Hundehaar.
1 Hundehaar heilt Hundebiss.
It. : Con la pella del cane si sana la morditiixa. — Dal
can che morde , il pelo sana. (Bvhn T, 99 n. 91.;
2 Mancher kann nichts denn Hundshar in Händel
hacken. — Lehmann. 914. 8.
•3 AUerley Hundshaare mit hineinhacken (dar>
unterhacken). — i.uther't 7i«rfcr.. 479*.
Etwas verderben, verschlimmern, bOa« macbsB.
.„Wenn man etwas will verbOsam vnd Terdorbco, so
muBS man einen Wurm in handel setsen, Scnff darza
anrichten, versftwem, versaltsen, den Conpaaa oder das
ziel verdrehen , ein Essig F&sslein dann legen. Uedioa
fermenti totam massam corrumpet. Hundshar daiia
hacken, ein Pfeffer oder BrUhe darftber machen, aul
einer sehwartzen bürst darüber faren. MAuaadreck va-
ter Pfeffer misohen, der Dmmmel ein loch macbca,
dem Kranz ein blum nach der ander aussrupffen, d«
Freud den boden anssstosseu , eines gewin Tud nntiaa
verwunden." (Lehmann, 774, 1.;
*4 Doar sünd Hunn'nhoar mank (oder: ttischen)
hackt (strengt). — fichitter. III. s*; .Siralwair
Chronik. I. 55; Ddhnert, 199*; Clitbu». YUI; BoUUAi.
Studien, Xlli. 122
Um zu sagen : Dazwischen ist Unfriede gebracht. Voa
Händeln und Zwistigkeiten aller Art. In einer Haai-
schrift des Germanischen Museums (Nr. 3015*), die
dem Ende des 16. oder dem Anfang dee lt. Jah^
hunderts angehört, hcisst es: „Beoipe katsenhaar. di*
langen, die vmb den raundt sind, vnd hundshaar des*
selbigenglcicben, vnd wtterff sie zwyeschen die tme/j
wan sie essen oder mit «jnander trincken vnd spriek
dameben: ich beschwere euch bey alle den heUischca
(ielsteru, das ihr seit gute Freunde als katz rad hundt"
(Vgl. Zeiuchrifi für Mythologie, III. 321.;
•5 He hat Hunnehör tortwisken hackt. (Lippe.
I'ngehürigkelten bei der Sache verQbt.
♦C Hundehaare auflegen. — tw/ei«. 39i; Awrft>. jw;
Fritchbier \ 1748.
Wenn jemand sich berauscht hat, nimmt der Volke-
glaube an , dass der Katzenjammer nur durch daaeelbfl
Getr&nk, ron welchem zu viel genossen wnrde , geheilt
werden könne. — Sich mit dem heilen . was das Cckel
veranlasste. Diese Grundregel der Homöopathie war
sprichwörtlich dem Volke schon lange vor Hahneoaaa
bekannt. Ein erfroreuos Glied reibt man uit Schnee,
ein verbranntes halt man ans Feuer, auf eine blnteade
Wunde legt man die Axt, eine Beule drOckt man ai«
Messer oder Scblassel, und so war auch einit die Mei-
nung herrschend, wer von einem Hunde feblsaeii werde,
solle, damit die Wunde leichter heile , einige Haare
desselben auflegen. ,
Böhm.: Cime sobi ubKzil. tim se lec. (Makoesty, 901.)
Frs.: Du poil de la beste qui to mordit on de aoo aasg
serais qnery. (BoriU, II. 62; Leroux, I, 125.; — PoU
(dit Bacchus) du me»me chien est an pioa aouveraia
bien. (Leroux , I, 110.; — Prendre du poil de U btte.
(LenJroy 131, Leroux, I, 94; Kritnnger, 681» j ÜTürre,
304«.;
Holt.: heg er haar van den hond op.
Lat.: Eins qui te mordit pilis vel sanguine curabere. (B^
tili, II, ei.) — Si perfusa mero fuerint to«
sero, sumito mane meri pocula sicut herl.
*7 Hundshar aflögn. ((Hferösterreich.)
Hundehaarig.
'S werd egen goar hundehärig warden. (ScUn^
— Frommann, III, 414. 525.
Hnndehinken.
1 Hunnehinken, Fraulüde Kränken (Kränksln) an
Peardesweten mot me nich achten. fUVMf.j
2 Hnnnehinken unFraenslüekranken, de dnert nieli
lange. (GikHngm.J — 5Hbamtecfc, I. SM; Bfwam
SonntagtbL. 1855. 4; fQr MeeUtiUmrg: Sekittfr, AI. 4^
Das Kranken der Frauen wird von teviokwpit aWt
immer als ao enutlieb betrmehteti •■ ■ou meSet leirhter
und b»ld vorübergehender Natur sein
Bammgarltu. M.
901
Handehochzeit — Huudeloch
Handeluft — Hundertste
902
3 Hun'nhinken und Frugcnskranken, dat het nischt
(nix) to bedüdcn. t'Pimmcn.j
HnndehoohBelt.
*K8 ist nur eine Hundchochzcit.
„Weil dio Papisten don KheitKnd nicht achten , ge-
ficbicht ihnen rocht, dast eitel Hundehochzeiten bei
ihnen vind. '^ — „Wenn Gott »eine Hmnd Tom Hanta-
weacn abzeucht, so wird eitel Hunde Hochzeit und
viehisch Weicn drau».*« (Luthers Werke, IV, 404;
VI, 335.;
Hnndehatte.
1 In einer Ilnndshütte ist kein Zibcth zu finden.
— Wincklcr, V , 7.
2 Wer sich in einer Ilandchütte einquartiert, muss
mit Knochen naf^en.
HuU.: Die Toor h^ndto acheep komt, moet bceuen kluivi-n.
(Harrehomie, I, 137.;
*3 Es ist eine blosse (wahre) Hundehütte.
Eine aehr achlechtc Hatte oder Wohnung, (t'nmjt^,
II, 802".;
*4 In die Hundehütte nach Brot gehen (kommen).
Siindejange.
1 Wer mit Hundejnnjycn > um sich wirft, win! mit
Grobheiten tractirt. c^'^'^kenwaULj
') Niedrigea Scheltwort , in Uezag auf einen Menschen,
dem man seine gröaate Verachtung ausdrücken will.
(Cmnpf, 11, 80i!^;
*2 Der Hundqjunge hat wieder einen Hundejiingcn.
Zur Bezeichnung OberflUiaiger Dienertohaft.
*3 Hier möchte ich nicht Handejunge sein.
•4 Ich wollte lieber Trenck*s Hundejunge sein (als
mich hior schuricgeln lassen).
Diese Redensart findet sich In hr. ton dtr Trtnck's
Krtählungeti teiner Flucht vertuche aut itagdehurg Ton
J. T*tihf,UU.
•5 Sich mit Huudejungcn abgeben.
HnndekUte.
•Es ist eine Hundekälte. — Fnsvhhu-r-, 1749.
Hundekette.
1 Hundesketten und Bundof^ketten reissen ^ern
(oder: reissen endlich mit Bellen und mit Geis-
sen). — K6nc, 1047.
*2 Hundsketten wider einen schmieden. — J/u-
thcty. 35R*>.
*3 Hunds- und Bundsketten reissen. — l*etrx, n, 385.
Ilenurh, 558 , »0.
„Die menge vnd der grosse hauffe derer so da vn-
recht thnn , macht 'die Sache gar nichts besser. Nach
dem lateinischen Sprichwort: Multltudo errantium noa
parit errori patrociuium. Vnd Hunds • rnd Bnndsket-
ten reissen." (VatkeMjf, 37*.)
Hundekneoht.
*£r ist ein blosser Hmideknecht
„Das sind sch&ndliche FressÜnge und Bauchdiener,
die billiger Sttu Hirten und Hunde Knechte Be}ii selten,
denn Seel Warter und Pfarrherren.** (Luther t Werke,
IV, 426.;
Btindekrieff.
*E8 ist ein Hund'- und Katxcnkrieg.
Fn.: De chieua et chats la guerre est belle. (Lcnmx.
I, 100.;
Knndelateme.
•1 Einem mit der Hundelatcrno nach Hause leuch-
ten. — liraun. /. 1243.
Eine berliner Köchin, die einen ludringUchen Uans-
knecht znrückweist, sagt, einen Knüppel erareifend:
„Wenn er nu nich jeht, werd* ick ihm Jleicn mit de
Hnndelateme leuchten.'* (Vgl. Berliner Redennarlen.)
*3 Einen mit der Hunnelatemo fortleuchten. —
Knrtr. 3048 •". Fn$chhin*. 1754.
Ihn mit dem Stock zum Hause hinaastreiben.
ffotl.: Jemand met de honden In het bosoh Jafftn. — Jemand
met de honden-lantaam nalichten. (Harrtbomi* , 1, 321.;
*3 Einen mit der Handelaterne vom Howe lüch-
ten, dat hei de Schau verlast (Wvtfenhmuel.j
Handeleben.
*£in Hundeleben führen.
Holt.: Een bonden- leren habban. (Harrtiom^, I, SIT.;
Lat,: Delingere talem. (Plamhu.) — LaptMia Tirtn.
(Ptimiut.) (Bindur JI, 733 a. \m.)
Kundclcoh. „ , , .
*1 Emcn ins HuDdelooh werfen.
In ein flnitww, lehlechlM OefAngnlss. (Cemps, Wb..
//, 802-.;
*S £s ist ein blowes (wahres) Uandcloch.
Bin achleohlci BaliAltnIis, eine elende WohamiB.
(Ddkntrt, IW'-.;
*3 Hi skalH Hüünjshaal dreeg. Mmrum.; — Uaupi,
riir, .163, 200.
Er soll das Hnndeloch tragen«
•4 In einem Ilundeloche wohnen. — r*im;»r. wb.,
. II. 802".
In einem sehr elenden, unfreundlichen, rerfallenen
Zimmer.
Hnndeluft.
•He hett Hunn'nlücht iii'n Kopp. — SvhiUer, ni, s*.
Er steckt Toller Kniffe. liUft, rom hochdeutschen
lüften — heben, Gewandtheit, etwas zu botreiben, Manier,
t ein Werkzeug zu behandeln. ( S. Lilfte.) (Vgl. Schütte,
III, 56.;
Hundemacherwlnkel.
•Er ist aus dem Hundcmacherwinkel. — I'rtKch-
/«i«T*, 1750.
So nennt der Volkswitz in Preussen die Gegend zwi-
sehen Labiau und Tapiau, mit den Dörfern Augatu-
pönen, Stampelkon und Uderhallen.
Hundexnahl.
*1 Das ist ein Ilundcmahl.
Kine magere, schlechte Mahlzeit. Die Riimer be-
zeichneten mit dem .Worte Handemahlzeit ein Mahl
ohne W«in.
Lat.: Caniuum praedium. (fieUius.) (Binder II, 412;
Frasm. ,817; Fax^'liua, 40; l'hiUl'jit , I, 71; Seyhuld, «.S;
WieffaHd, .17.;
* 2 Ein Hundomahl(zeit).
Frz.: Disner de chien, pain et cau. (Leroux,'I, 107;
Kritzinger, 140*'.;
Hnndemaul.
1 Hundemaul und Frauenknic sind selten warm.
HoU,: Honden -muilen, mana aarzen en ▼rouwen-knittn
aal men zelden warm aien. (Harrehotnie , I, 321.;
2 Hundmiul un Kindeshand sind lichte te füllen.
Hnndenarr.
"Er ist ein wahrer Himdenarr.
Eine Person, die eine Übertriebene liiobhaberel fftr
Hunde hat. (Campe, II, 802«.;
Hundenpart.
Hundenpart und Richter zugleich sein.
„Wir wären in seinen Sachen mit Hillebrand Hunden-
Part und Richter augleicb gewesen.'* (H. ton Schuiti-
nicken, HI, 271.;
Hunderaokermade.
•Hundcrackermüdo sein. — rmchbif r ', i75i.
Hundert.
1 Hundert die wollen, sind stärker, als lausend
die müssen.
•2 Bei dem pilt hundert für eins. {Tn^r.)
*3 Da geht en et hundert, dat et tusend voll
wird. Cltedbunj.J
•4 Das hundert ins tausent werffen. — l^ucnnifj, 201";
Gii//en«(f>tii, 76,93; Sabbathfleuffcl ilti 1 heatrum Diahoh'
rum, 474 ': hörle, 3049; Uraun. I, 1566.
Vom Rechnen entlehnt, wenn jemand die Hunderter
in die Stelle der Tausender u. s. w. bringt. In einer
aJten Hnndschrift hcintit es: „Es mag hier auf die
Rechenpfennige gezielt sein , da man im Hummiren die-
jenigen, welche hundert bedeuten, nicht unter solche
warfen darf, welche tausend Torstellen."
*5 Ins wilde Hundert streichen.
,,Qo%t hat Mann und Weib zusammengefügt, die zwei
sollen sein ein Leib, und dieser Bube nimpt seinen
Leib und streichet daron ins wilde hundert, ad Corin-
thicos rerersurus ad oalendas Oraeeai.'* (D. Pomerann*,
Vom Ehebruch und Weglaufen.)
•6 Potr hundert un twintig. (Ihlsu — Schulze, u. 173.
Ausruf der Verwunderang; auch: Potz hunnert un
dusent. In Eiderstftdt bezeichnet man mit „hunnert un
dnsent*' auch ganz kleine, in Milch gekochte Mehlklösse.
HunderldBlurblame.
•Das is e Hundcrtjohrblum*. — Tendlau, 4*.
Btwas ungewOhnlieh Selttnes ; ein ausserordentlicher
Charakter.
Hundertste. . , ,
1 Der hundertste weiss nicht} wie sich der tau-
sendste ernährt.
*2 Dat Hundertste in*t Dusendste smit'n. — Eich.
wtUd, 874.
*3 Er wirft das Hundertste ins Tausendste. —
ifricvla 7,429 .- fc'yertng. //. 471; Scholtel . IIK** . Ma-
Ouif, lU^i Eitriein, S34.
*4 Hd kummt von^t Huniiei>Bte in't Dusenste. '.4'n
mark.) — Itaniiril. 376.
„Doch laeneu sie uns nicht dak Hunderte ins Tausend«
schwatzen.» (Lettiny.) ,. Meine Krau redet das Hun-
dertste ins TaasandHte." (Wn%%e.)
fn.: Cet homma t* de 1% ear« au gionjer et du greui*r
k la MT«. (Lndroti, 245 u. A^.)
57*
903
Hnndeschiife — Hnndezncht
Hflndin— Hflndlein
904
•5 Vom Hundertsten ins Tausendste kommen. —
Loltrengd, II. 483.
Von der Hauptsache ab, auf Nebensachen.
Fr:.: C'est bien sanM du eocq k l'asne. {Ltroux, I. Hl.)
— Saater d« branche en brancbe.
Lat.: De gallo in asinom. — Miscet sacra profania. —
Sermo sine capite. (Bocill, F. 36; PMippi, II, 178.;
Hundeschiffe.
Wer vor IIundeschifTe kommt, muss Beine be-
klauben. (Friet.)
HTmdeaohlftffer.
1 Wenn der Hundeschläger henimgcht, kommen
die Kläffer zum Schweigen.
Boü.: All de hondenilagers omgaan, bliJTen er meest
keffbr^ea dood. (Harrebomee , I. 332.J
* 2 Du wilt von dem hundssläger eyn klüppel ( oder
kolben) kauffen. — Tnpintu. ISS*; Gesner, I. 235.
'/.af.: Petia aaipPiMH i^b iUo, qui ipae indigeat. (Ge$ner,
I, 23.'» .J
Himdesohlecht.
*E8 geht ihm hundeachlecht.
Hnndesohnute.
*Hc hett Hunnensuntcn sten, he kann scharp rü-
kcn. .'//oUi.j — Schill» . //. 172.
Von oder zu einem Liatigeu , Feinmerkenden.
Uondeaohnhe.
*£r hat die Hundeschuhc angezogen.
Betrftgt sich anmassend, unverschämt.
Himdeseele.
•1 Die elende Hundsseele.
•2 Du (gottverfluchte) Hundcsecle! CTroppuH.)
•3 Es ist keine Huudeseele da. — Frischbier^, na.
D. i. niemand.
HtmdestaU.
1 Im Hundsstall muss man kein Bratwurst suchen
vnd in der Katzen Hauss kein Milch. — Leh-
mann, 397, 6.
2 Man 'rin in'n Hunnenstall, sogt Melms, mag
Brod darin sin oder nich. — lloefer, 741.
3 Wer sich in den Hundcstall legt, muss Kno'
eben fressen. — Altmann Yl , 414.
4 Wer wird im Hundcstall Brot suchen! — lleUu-
hrrg IV, 70.
Wer K. B. bei ganx verarmten Ijeuton Geld fUc ihre
Oläubigor; wer WUnte im Rttdenstall, wio die West-
falen, oder 8peok im Hundcnost, wio die Holländer,
Salbe beim Ausstttzigen, wio die Illyrer sagen. (Reim-
benj ly, 70.;
* 5 Finnt mo im Hundastall 6k Brod ? — nähnert. m**-
Hnndestimme.
Hundestimme geht nicht in den Himmel. —
Heinsberg IV, 86.
Hnndestrasse.
•Een de Uundcstrato wisn. — Ekhwaid. m7.
Handetanz.
•Hunnetanz up Socken. — Schiller. Hl, 5*.
Eine verwickelte misliche bacho. „Gaud, dat du
kümmst, Pelter Lnrenz, rep Napoleon ut vnll'n Hals;
hier geih't kunterbunt tau. Dat is'n woahren Hunn'-
danz up Socken.'* (Rauhe, 26.;
Hnndetrab.
*1 Einen auf den Hundetrab bringen. — Fnsch'
hier', 1746.
Frz.: Arttsien» tdto de cliien. (Cahier, 139.;
*2 Er (es) geht den Hundetrab.
Htmdetreue.
Hundotren und Bärgerstolz wachsen nicht auf
Einem Holz.
„Die Hundetreu besteht darin, dasa er auf Geheisi
jeden anbcUt." (WeMfdeutacfie ZtUung, 181», Kr. 51.;
Hundewetter.
•Es ist ein Hundewetter. — Frischhter*, 1749.
Sehr schleohtea, das« mau keinen Hund hinausjagt,
das kaum ein Hund erträgt.
Hundewirthaohaft.
•Das ist eine Hundewirthschail. — FrUfchHer*, 1753.
Hundewurst.
•Das ist Hundewurst in der Fleischhalle.
HoU.: Hei is hondenworat in de yleeachhal. (ffarrtbomee.
I, 318.;
Hundezucht.
• Es ist eine rechte (wahre) Hundezucht — Frisch-
hier ', 1753.
Hündin.
1 Die eilende Hündin wirft blinde Jange. ^ £ur-
lein, 338.
Di« Lett«a: Ocsebwind geeilt, blind geboran. Die
KleinroHMi: War nwoh arbsitat, bringt bliade Jmag«
sur Welt. Die TaUren: Man darf nicht an rmaeb han-
deln. .(Rnn»b€rg III, 11.;
Lot.: Cania featinana oaeooa parit catnloc. ffiMtom, 331,-
Seybvtd , 65.;
2 Eine Hündin kann ebenso beisscn als ein Hund.
3 Wenn die Hündin nicht eilte, würfe aie nicht
blinde Junge. — SimroOi, 5O68: K9rt9. aoU; Brian,
I, 1545.
It.t La cagna firettoloia A Li eagnaoli oieohL (rm**mglut
40, 11; üaal, 342.)
Hündleln.
1 Das Hündlein lernt vom Hunde bellen.
Böhm,: Bteno stekA, t»ki: od psdr aljsl. (öelakovakf, Mk)
2 Das Hündlein Rewel vnd iStoltzigen .beschedigt
vil. — Petri, //, 64.
3 Das schwarze Hündlein beisset sein Lebtag.
Die Vorwürfe dea btiaen Uewisaena sind durch nichts
zu beaeitigen. „Da kommt dnmach daraus« das Krauea
im Nacken, daa achwarze böae Hllndlein , der Benliag
das beiaset dein Lebtag höret nicht auf.'* (Luther *
Werke, IV, 17«.;
4 Das schwarze Hündlein bleibt nicht aus.
Womit Luther wiederholentlich die Begungen, Vor-
würfe Q. a. w. dea Gewissens beieichnet. n^*ci"'o*
quod poBBumus; es bleibet doch daa aohwnrtae HOnd-
lein nicht ans.*' (Mer'i IVerke.Itl. IVi, 17^.;
5 Die beissenden Hündlein strafft der Wolfif gem.
— Luther's Mt., S. 6.
6 Ein kleines Hündlein im hauss lest sich Ton
einem grossen (Hunde), der draussen stehet,
nicht heraussbeissen. — Lehmann, sto, 94.
7 Es werden dem Hündlein die Zähne schon
wachsen.
Waa in der Natur liegt, wir sich entwickeln.
Böhm. : Dorostou« nekdy stencdm (itenätknm ) suhj. (ie-
lako9*kjf, 266.;
8 Gesdieide hündlein tragen die wolfif auch gfaen
holtz. (S. Fachs 234 und Hahn 100.) — Franck, 1. Utt'
u. 128*'; Eyering. II, 651; llenitch, 1533, 61: Gn*r,
/, 42; Sailer, 208; .Smiroc*, 3478 ; Körte, 3041; Hein$btTf
IV, 80.
Schicksal dea Viel- oder Uobergeaoheiten.
9 Gescheide hündlein werden gemeiniglich vos
WÖlffen gefressen. — ifatkenug, IHtetüla, J, LI!'.
10 Hündlein muss nicht mit dem Wolf anbinden.
Hühth.: Nejdfiv v posmech zavadi, kdos ae ■ Tjasim wk-
snadi. (Celakotskij , 349.; — Nexcn se, paiku, po vlci
stope; ohlödne so, snf te. (Ötlakvttky , 24i>.^
11 Hündleins Bellen reizt den BuUenbcisscr nicht.
Böhm.: Stek mal6ho stence velki arffe near^sf. (Ctkt-
küvtky, 90.;
Poln,: Ogromny swlerz ua OBzosek drobneg^ aacseniatka
niepojxncy. (Öelakuvtkij , 90.)
12 Kleine Hündlein heisst man lange Zip. — Pdn.
II, 423.
Böhm.: Maly psik do starosti stuue. (Cetakoetky , 173.;
13 Vor kleiner Hündlein Bellen fürchtet man sich
nicht.
Von Drohungen ohne Nachdruck.
Lot.: Kulgur ex pelri. (SeyboM, 196.;
14 Was ich als Hündlein erzogen, das beisst mich
als Hund.
Die Perser: Der Knabe, der sich einst nu meineii
Rock hielt , fasate mich später am Kragen. (Reimtberg
VII, li.)
15 Wenn das Hündlein nicht geschissen hätte, so
hätte es das Häslein gefangen.
•16 Das Hündlein bellt den Löwen an.
Lat.: Catulus leouem allatraus. (Philippi, I, 76.;
•17 Das Hündlein hat ihn auch gebissen. — Thtattwm
Diuboloruni , 413*.
•18 Es geschieht ihm wio dem Hündlein zo Bre^
ten. — Köric, 3047 u. 3784; U'urs6orfc I, 30».
Wird in der Rheinpfalz gebraucht, um abelMohnla
Treue lu bezeichnen. Zur Entstehung di«
art gab Folgendes Veranlassung : Bin Mann In .
liatte ein zu verBchiedenon Diensten abgeriohtalw ]
lein, das or auszuschicken pflegte, indem «
Korb, worin ein beschriebener Zettal mit dem;
Oelde lag, ins Maul gab, auf welche Welee ••
Fleisch und Wurst vom Fleischer holtet ohiM Jei
davon aniurtthren. Blnmal »her üuidle i
905
Hnndsbad — Handsfott
Hundsfotze — Handslode
906
lische Herr ««in HOndlain su einem katholischen, die
FMten itreng haltenden Fleiiohor, der, ali er den
Wnritxettel im Korbe fand, roll Olanbenselfere dem
IlOndchen den Schwans abhieb und mit den Worten:
„Da halt du Vleiich**, in den Korb legte. Das alao be-
schimpfte und schwer verwundete Httndlein trug den
Korb treulieh nach Hanse, legto sich aber hin und
starb. Von der trauernden Stadt wurde aber das stei-
nerne Bild eines Hündchens ohne Schwans über das
Stadtthor gesetxt.
* 19 Man muss ihm e Huudlc kaufen, dass ^s ihm
seine Anschläge frisst. (Rotienburg.)
Damit aioh seine Ansohlige nicht allsn sehr anliäufoii.
*20 Wenn man 's Händlein hilng^, darfst da mit
und das Leiterlein tragen, fnottcnhurgj
Zu Kindern , die gern mitgehen wollen.
Handsbad-
*K8 ist nichts als ein llundsbud.
„Wie die schlndliohen Ueister thnn, so die 'l'auffc
ein Hnndsbad geheisen." (Luther'» Wrrke, l'I, 2^7.;
HjxndMhexxgel.
*£& ist ein Hundsbengel.
Bei den Bergleuten sur Boseichaung eines Faulemers
oder MUssiggttngers. (Campe, II. $ur>*.}
EundsblsB.
Hundsbisse heilt man mit Him<lshHar widcrumb.
— Lehmann, 2fi8, 100; Simntck, aiKJl.
fr».! Cnntrc morsure de clilen de nuit le mcsme poil tr6»-
bien y duit. (LtroHx, l, loi.)
It.: Del cau gho morde, il pelo sana. (Ho/ih I, 91.;
Hundabltte.
Hundsbitt vnd Bellen thut nit im Himmel schel-
len. — /Vfri, //, 385.
Hundsflleffe.
Hundstliegen sind gemein vnd stechen manchen,
eh crs gewahr wird. — /Wri, //. aos.
Hnndafott.
1 Kin Hundsfott, der sein Wort nicht hiklt.
2 Kin Hundsfott gibt mehr als er luit. — f-iw-
/c'iN. 383 u. 1.71. \yur:buih II. 2U1.
Hundsrutt ein bis in tliv verwandten nurdisi-hon
Sprachen (dänisch hu mi ii fot , •chytodinch Aunth/uit , hol-
Ikndisch hoHtltmt, huchuoiitsch IIuHtlttutf ) verbreitetes,
im altfrausüsivlieu chifH-foHlre (jetst in Jeon-Juutrr um-
gchildotcs) alti'N Schimpfwort zur Itezeichnung der »ig-
licit, (ipmoinhcit und XirlitswUrdiKkeif, das wul Ivun
dem nitcli inundartiichoii Finl, Fut abisuluiteu iitt. (V»;I>
htrndt, mi SditiutUr, I, iU: NcA/-<;<7 , 61 ; JfcAmi(< . 2ii7
U.29L'; Tohtrr, ll»7J llVi.'/uif/ hat es im tStfnoHymfn W'-r-
tfrf'u-'h unter Nr. I'J.M mit Lump, llalunk, Lutti>rbul»e,
Schulijak. Schuft vurgloicheud zusammeuKestcIlt. Hunds-
fott i4t ihm das die höchste Verachtung ausdruckende
Wort dieser Uusellschaft; er versteht darunter den feigen
NiedcrtrflvhtiKen , den Niederträchtigen im hik-hBtcn
i;rade. Ilrifxf (I, 76!() meint, Hundsfott sei aus Uuuds-
vugt untstiüideii. Kimtrin hillt diese Ucrlcituug fiir falsch
und liiiPst e* aus Hundes- fuot, vulvacanis, entstehen.
FuU-b'irm (Hrf^himr tlruihlrr, l>iu2, S. «l«) stellt an-
heim, ob es nicht von Hundepfote, Hundspfote her-
komnion könne, da man mehren.» Scbimpfaunieu von
Thicren entlehnt habe: als: Affenxahl, AlTenachwanz,
Hasenfuss, Herings- und Hundeseelu, Schafskopf u. s. w.,
doch liAt diese Ableitung gewiss ebenso wenig fUr sich,
wie die von Hundttvogt. Nach Inihnnt (191)'*) soll
man elicmals die Klnwohncr eines liinterpommcrschi-u
SUdtchons deshalb ilundsfütter genannt haben, weil
tie vcrpHichtt't gewesen, die fürstlichen .lagdhunde in
die Fiuteriiug zu nehmen. — Friedrich Wilhehn I. von
Prruasnii sagte zu seinem Kammenliencr, als dieser ihm
ilon Abendsegen dabin verwandelte: „Der Herr segne
.Sie und behüte Kw. Majestiit!'' „Schurke, lies recht.
Ich bin vor dem lieben Gott ebenso ein lluudsfutt wie
du." (Hryilaufr Krziihler, 1806, S. 664.;
3 Ein Hundsfott gibt was Besseres als er hat,
sa^tc der Kerl, und Hess einen streichen.
4 Ein Hundsfott thut mehr als er kann. — itindn-
II, 9<*.
Lat.: Kst quadam, prodini tenus, sl non datnr ultra.
(U»rai.) (Binder 7, iVn II, 989.;
.'> Kin Hundsfott, wer mehr thut, als er kann. —
\\\AfenbutU'L)
0 Man kann nicht immer wie ein Hundsfott leben,
sagt^^ Maz Prunk, und forderte für einen Sech*
ser Tischbier.
HvU.: Men knn alle dngengesn hondsrod wesan, ici gie-
rige Gerrit, an hU gooidc «en' dnil U grabbelan.
(Uariebome4, /, 3S3.J)
7 Wer mich eineu Uondsfott heiasti den heiss*
ich wieder so. — Cerker. 97,3.
*8 Don Hundsfott Ruf sich sitzen lassen.
*9 Den Hundsfott in de Fick tchtcckcu. — /.••himirrf.
/I. 14».
• 10 Ein Hundsfott, wcr's weiter sagt.
• 11 Er ist ein Hundsfott.
Schlechter, yerttchtlicher Mensch. „Du albern alte
Hundsfut.*' (GriuunflMhaustn , SpriHgim*/fld.)
•J2 Ich soll ein Hundsfott sein. — £W/tin, S33.
Hundafotse.
Hundsfutzen ist auch ein Fleisch, aber nur
kein schweinernes, (.\nrtingen.j
Hnndafreundechaft.
Hnndsfreundschaft ist besser als Feindschaft.
Htuxdsfurs.
Wer keinen Himdsfurz riechen kann, soll auch
kein Wilderet essen. — A«rtr.3m8.
„Kanstu kein Hnndsfurts riechen, so soU du kein Wild-
iiret fressen.'* (Fitchurt. (ivach., iu Klo-tfer, 1'///. l.M.)
Hundahaar, s. Hundehaar.
Hundahafer.
* Einem den Iluudshafer ausdroschen.
Der Hundshiifer war eine Abgabe der Untcrtlianon
nn Hafer, zur Unterhaltung der hcrrschnftliuhen .latjd-
hunde, fUr welche Rrot daraus gebacken wurde, (finujir.
IIA.. //. 80t''.; „Das nicht dein Man koni in da-< ilaii^s
vnd dretich mir den hundshnhcrn auMK." ('//. Sa:h*, t'fi'
Uln und >jut Sc/,i"rnrk. IV. XVlll, l.)
Hundshaut.
•Er hat ein hiindshaut troiVcn. — 7.>hii///, aia''.
.SV*»/M, 1124"; hörtr, .1ü47r; \\ur:ha,h U, ID«.
Ist an einen gekommen, dor schlimmer ii>t alb er.
Hnndshüiken.
Huudxhinka und WoibcrsterVn is nöt's MHUiicr«
verderb'n; aber Viehkrank un<l's Jlnssorvor-
recken, dus thut d' Mäimor erschrecken, ilioti-
Thal. ■
Huxidahoohaelt.
*Es geht wie aufl' einer Hundshochzoit zu, wenig
zu fressen, vil zu lauften. — //. Saihf, /•'« i-
H(n h/*jii»irJ . ///, CCC.YI,, 2.
Hnndalmblsa.
Beym Huiidsimbis trinckt mun keinen Wein. —
hhmnnn . 191 , 2.1.
Hundfljunff.
*Himdsiung und kalbcrnilrrisch.
In Steiermark: llundsjuug und gAosuarrisch, wie eine
(leiss.
Hundakarre.
Drei Hundskarren sind noeh keine Karavanc.
Uoll.: Dat gelijkt wel eene theriakel-veili-.ndc karavaan,
zei .louliem, en hij zag ecn' kwakzalver met xijni' do-
nivstiqucn cu houtiiiuo reizen. (Uarrchi,nuf ^ I, 8.t'»J
Hundskopf.
•1 Aus keinem Himdskopff bellen. — ihcaKrwn ihu-
bnliimn , 1 .
irm zu sagen: die Sactie ist nicht gruuiIhiB.
♦2 Er hatt einen (gelenckeii) Hundskopf, dor sieh
binden vnd vc>rn kan Flöhen. — Uhmann, 297, ci.
Der Cicschickte.
*'<i Es ist ein Ilundskopf.
Kin verächtlicher Mensch, wie Hundshuhe. (Vgl.
• 2 Sain. 3, 8.;
Hundsknecbt.
'Jemandes Hundsknecht sein müssen. — ingA-
tt'u^H IUI Thctitrum Diahuhnun , iö6*.
Hundskoth.
*1jhs ist Huudskoth. — //trtoy.T, //, 9i.
Htmdsküche.
•Er ist in der (kommt in die) Hundsküelie. —
f.'iAflrin , 334.
Wo alles auf Ihn, wie in der Küulic auf einen Hund,
losrennt, um ibn zu verjagen.
Hundslauch.
Wer nicht Hundslauch rie<.'hen kann, poII auch
kein Wildpret essen. — Eitekin, 327 ; Simnnk, 4991.
Hundsloch.
* 1 ich schlupfe in ein Hundsloch und pHanze Doh-
nen drin, (lluis.j — KhnR.i,ii.
Druckt schershaft den Ucdankou ans : kein Mensch
kann mioli leiden.
•2 Ins Hundsloch kommen. — J/rufti-w, 2x9''.
Hu3idslode.
*1 £inem Hundslodcn anhängen.
lal.: Pellem caninam rodere alicui. (Murtwl.) (tiindrr
II. 2i«i.; .
*3 Kr hat soiiie Huudslr>don bokoinnicii.
Derbe Vorwurfe, Lectinn , Strafpredigt.
*3 Ich luüss m'r olle Htjudsloda von ^in g'folla 16n.
ftteHprr.-SMcii.- — iV(»r.447.
Jede Damathigung ortragcn.
907
Handsmackc — Handstage
Handstflrkei — Hanger
906
Hundsmucke.
• 1 Die Hundsmuc'kcn schmecken ihm schlecht.
„Wie sclimeckeu dir nun die Hundsmucken?" (Ham
Sachs, ir, XXVII, l.)
*2 Kr hat handsmucken. — At/rcr, IV. 249«. i'i.
„Wa4 darff ich hie deiner Ilundsmucken."
•3 Es Stechen in die hundsmuckeu. — Franck, I, so"'.
Körte. 3f)47".
Uundsnaae.
1 Kine Ilundsnasc ist nicht schön, aber sie riecht
gut.
•2 Der hat eine llundsnase; man meint, er haVs
geschmeckt. (Sürtingen.J
Von aolohen, die leicht etwas ausspüren, bald alles
wissen.
• Ö Det es eg foör Ilüünjsnöös. (Amrum,) — Haupt,
Vlll. 361. 175.
Das ist nicht für Hundsnasen.
*4 Er hat eine Hundsnase.
Eine Spämase, die alles findet.
Holl.: Hij heeft eenen hondenneus. (Harrebomic , l, 319.J
*5 Hä hat en Honksnäs» (Bedburi).j
HundsnatuT.
•Seine (wahre) Hundsnatur zeigen.
„Die wahre LUwen- oder Hundsuatur des Menschen
entwickelt sich nur Tollkommen in seinem Ungliick." —
„Bei der platten Hundsnatnr der meisten Menschen in
den Besidenzen und der WiUiner an den Höfen möchte
der Menschenfreund wirklich weinen. " — „ Bei man>
chen Menschen hat sich die Hundsuatur noch mehr
ausgebildet als bei den Hunden selbst.'* ( Welt und Zeit,
V, 2W, »7; 2-.>l, \hl u. 254 , 414.;
Hundsnote.
• 1 Er kriegt Hundsnoten. — Fn#<r/i6icr*, 1755,
Derbe, empfindliche Verweise.
• 2 Er muss mit einem Gericht Himdsnoten fürlieb
nehmen. — Fnsthbier*. 1756.
Hundsrtloken.
Hundsrücken haben mucken. — Gnuer, lll, si.
Hundsschersleln.
*Sich ein Hundsscherzlein machen.
„In solchen Bullen und Büchern treibet der Pabst
nur ein Hundschertzlein mit der Christenheit." (Lu-
ther« Werkt, VII, 230.)
Hundsschlss.
•Alle Hundsschiss. — Schöpf. 28i.
Alle Augenblicke.
Hundsschwans.;
Ein Hnndsschwantz wird doch wider krnmb\ ob
er schon bissweilen schlecht (gerade) ist. —
Lehmann, 541, 74.
Hundssprunsr.
* Einem den Hundssprung weisen. — Körte, 3048".
Ihn schimpflich fortjagen.
Hundsstimme drirgt nicht in den Himmel (Lit.)
HundstBffe.
1 Hundsdage hell \m kloer bedüet en. gut Joer.
{Westf.J — Boebt'l. 100.
2 Hundstage hell und klar zeigen an ein gutes
Jahr. — Bocbcl. lOO; Oriikel. 651; Simrock, 5880.
Man ist in Deutschland der Meinung, |dass der Juli
( s. d.) in der Witterung dem Januar ebenso entspreche
wie der Juni dem December und betrachtet es als ein
günstiges Zeichen, wenn die Hundstage klar sind. In
llindostan gilt der unserm Juli entsprechende Monat
i^awun für so schön, dass man, um jemand aufzufor-
dern, die Zelt des Vergnflgens nicht unbenutzt ror-
ubergehen zu lassen, ausruft: Flieg', Schmetterling, es
ist äawun, und man nimmt als Begel an: Ein trocke»
uer Sawun, ein darrer BMiadun (August, September).
(Reiiuberg VIII, 152.)
8 Hundstage schön und heiten (hell und klar) be-
deuten fruchtbare Zeiten (ein gutes Jahr). —
Hoehel, 102.
4 In Hundstagen den Mund feucht, das vbiige im
trucken. — /.ffcmann, //, 279, 57.
5 Wenn de Hunnesdäge körnt, wärt de Hunne ane-
bunnen un de Schaulemesters lascläten. —
Schambach, II. 714.
Wenn die Hundstage kommen, werden die Hunde
angebunden und die Schulmeister losgelassen. Früher
wurden, um einen Ausbruch der ToUwnth unsohtdlich
zu machen , die Hunde während der Hnndstag« ( 23. Juli
bis 23. August) wirklich angebunden , and die Sommer-
fericn der Lehrer , die Jetzt mehr in die Erntezeit ver-
legt sind, fielen in die Uundstage.
6 Wenn die Uundstage Regen bereiten, kommen
nicht die besten Zeiten. — OraMt 652.
7 Wenn der erst Hundstag schön yne goht, so
isch^s der ganz Monet schön. (Soleikiim.) —
Schild. lU,lSi.
8 Wenn mit dem ersten Tage der Handstage die
gelinden Nordwinde (Etesiae) zu wehen be-
ginnen, so wehen sie vierzig Tage. — Orakel, 650.
9 Wer in den Hundstagen verrückt wird, der
muss doli in'n Kopp sind, sagte der Ecken-
steher, da ihn der Frost schüttelte und er
den Pelz suchte.
10 Wie die Hundstage eingehen (anfangen), so
gehen sie aus. — Bair. Haw^alender.
Das Sprichwort hat das Schicksal aller andern Witte-
rungsregeln.
* 1 1 Bei dem sind die Hundstage schon angegangen.
Er ist nicht richtig im Kopfe.
*12 Die Hundstage kehren bei ihm ein.
* 13 Et is mit em in de Hundsdag*. — Eichtrald, «*.
Hundstürkei.
•Er ist aus der Hundstürkei. — Fruütbier*. ii»7.
Ist nicht weit her. Unter der Handstflrkei Tantaht
mau in der Provinz Prenssen dia Gegend ron Zintan.
Hundsübel.
•Es geht ihm hundsübel. — Simplic. I. sw; tit-
lein . 384 ; Braun , /, 1534.
Hundswohl.
*£s ist ihm hunilswohl.
Huttdssnnse.
1 Hundes Zung heilet Wunden. — /v«rt. n, asi.
• 2 Er wirüt mit hundszungen vmb sich. — LHkmam.
915. 11.
Von einem .Zänkischen. Lehmann hat danaban noch
folgende verwandte Redensarten angeführt : Er ImIU je-
dermann an. Er pleokt gegen jeden dia sahna. Es
kommet niemand mit Lieb von jhm.
Hnnffarlen.
•Er kommt aus Hungarien.
Aus einem Hanse, Lande u. e. w., wo grossa Notk
geherrscht hat; er sieht sehr hungerleidig ans.
Hunflrer.
1 Aus Hunger stehlen ist keine Sünde. — Em-
lein. 334.
ßuhm.: Dluhkormoutf, a hlad krade. (äelakoKtkg, 1$«.;
/<af..*Vlro esurienti necesse est farari. (EitetHn, 39L)
2 Beim Hunger dient allzeit der beste Koch. —
Wincklcr, XV. 88.
3 Das ist ein blinder Hunger, wenn ffenng Brot
da ist (oder: wenn der Tisch voll ist).
4 De Hunger drifft (treibt) et herin, söd de Soldat,
as he Speck up 't Botterbrot leggde. cottfht^;
— Frommann. lll. 429, 249; Eichtrald, 1784; Uo0fer. »9S.
5 Dem Hunger dient auch wol eine Leberwurst,
und ein gutes Mass Wein löscht den Durst
6 Dem Hunger ist nicht wohl predigen. — £itr-
lein , 334.
Engl: A hungry belly has no eras. (EUHein. 334.;
7 Der Hunger bringt alles vnder die zän. — Z«^-
huch. XL».
8 Der Hunger ess e scharf Schwäht. rA'tfln.. —
Firmenich , 475, 179: für Düren: Firmenich, I, 483, !^.
9 Der Hunger findet den Doctorhut. — Stm-
rock , 5091 ; Reiimberq lll, 86.
Ein hungriger Mann, sagen die Schotten, aiabt wais.
(Reimberg III, 86.;
10 Der Hunger fod bim Bare * u a. CLuxnn.j —
Staldcr. I. 123.
') BAren = Krippe, Baufe. — Bei der Krttppa, in
Stall, dann kommt er erst ins Hans.
11 Der Hunger gewinnt Ehr. — Petrt, n, »4.
12 Der Hunger hält keine Fasten.
Dan. : Hunger holder inger faste. (Vrow, dan. . 314.^
13 Der Hunger hat kein schwarzes Brot. — mmdOir,
XIX, 55.
14 Der Hunger ist der beste koch, der dorrt te
beste kellner och. — Heni»ch, m, lo.
Lot..' Condimentnm cibi est fames, potns aitia. (BtmitA
779, 13.;
15 Der Hunger ist die beste Brühe. — Rnwötfrf nr. m,
16 Der Hunger ist ein böser Mann, er greift Bflh
cherlei Sachen an. — Seybold. m.'
fingt. : Hunger will break tbrough skona-walla. f-V
Lat.: Imperiosa famat. (Ses/bold. iS\.)
909
Hunger
Hnnger
910
17 Der Hunger ist ein (Gläubiger, dem man nicht
ausweichen kann.
bühm.: Illad nenl aonaed, »by od niho^ n^iXl mohl. —
Hlad nenfatr^o, Abfichononfdborek. (Celakonki/ , HS.)
iä Der hungiT ist ein guter koch. — Agricola /, 147;
rrotuk, I, 144; KgetiolfJ', G7* u. 84*; (iruUir . /. 4» ;
Pclri. 11. «M; Lihmtum, II. 269, IIS; iMhfr, 155, 378
u. 419; .SVhoHd.llU» u. 1131*; mionhvrg, /, 99; Ki«p-
i«iH,334; ///um, 166; liremser, 6; //lirkini; 20 u. 105;
Hroina, 11, G; Lattge, 242; JtfiiW«T, 43. «'•; Striijcr. 378;
S(ji/i'r, 77; AV'Hx. J9; Simrodk. 5082; A'Jr/f .3063 u. 3804;
Schwvriii , 21; /iarnann , TiKprr., /, 20; Hrauii, I, lSi>';
iVirumi<jAoH . 'i692; Hnmbvrg III, S3 ; Frifdrirh'x Saliri-
fihor Xritsjiirgal ; onlfrii'tnßch }i«i Wiirrfu , 515.
„Der lmu{<er ist der beat koch geacht, dann von jm
wenlt kcju apeyaa vormcht.'* (Werdea, Aiiijj^J ..Der
Huiiifur iat der beate koob, der ward a»ff Krd vnd iat
ea noch.' (Ufniwh, 327, 24; Petii. II, 94.J
W.d. : Der hunger iat der beute koch , der ie wart oder
wirdet noch. ( t-Widamt.) — Der hnnger waa ir beider
koch. (Wi!/a»iur.) (Zinfierle, lü.)
Bühia.: Illad Je nejlepäf kuobar. (cV/aAofUy. 189.;
Üün.: Hunger gi0r en god kok. (Pro*, dun., '■ilA.)
Kh'jI.: A good HtoDiaoh ia the beat aauce. (Hi«fl^in, 334:
Uaal, 935; KörU , 3<»Ö3.;
Fr:,: A bou app^tit iL ne faut point de aauce. (Kise-
laiH, MU: Aörtr, 3U63.; — A bon goftt et faim n'y a
inauvüla pain.
Üiill.: Hongur ia de beate kok. ( Ilarrebomtt , I , 'A2'A.)
It.: La fainc » il miglior iiitiugolo. (Cakin-, 2914: Huhn
I. I0f>.) — La fama h& aempre bnon onoco. (PanagUa.
119, ».; — I/aaino che a fame mangia d'ogui atrame.
(KiarlriH, 334.;
Kroat.: Uladen ieludeo dober aokac. 0:iluloe»L!f. 189.;
Lat.: Aacipe qualo datur ai cupia oaae aatur. (Binder
II, 39; Bvchlrr, Vi\.} — Tibi coudimentum «at famea.
( KiMflfin, 354 ; Si^i/bold, t>7ö.; — Famea nou eat ambitioaa.
( S^neca.) (Bindtrll, 1097.; — Famea optimua eat coqnua.
(f'itelria, 'Mi.) — Jejunua rare atouiachna vnlgaria
temuit (aperuit). (Iloras.) (Kru»<f, 469; Schonhitim, }.\;
Binder I, 81*2; II, VM; thiUppi, I, l*U.) — Optimnm
coudimentum famea. (Binder I, 13U1 ; II, 2433; Buch-
tor. I2ü; S-tjhoUi, 419; Faxolius, 49; KUtUim , 334.; —
Praetor ae ipaam caetera ednlcat famea. (Kiitfltin , 334.;
Püln.: CilAd atanio xa kuchmiatnca. (l^lakurilff , 189.;
l'mff.: Legjobb azak&ca ax ^ha^g. (Oaal, 935.;
19 Der Hunger ist ein guter Koch, er lehrt Holz«
:il»fel kauen. (Xaimau.j — Kehrein . VII. 109.
20 Der Hunger ist nin guter Lehrmeister. — lim-
der //,24U6.
Lat.: Mnita dooet duria nrgena in rebua egcataa. (l'ir^il.)
(Binder II, iai3.;
31 Der Hunger ist ein jfuter Redner. — (.'««!, 938;
Sailer, in: Simrock, ."iOSO.
Die Ruaaen: Der iHiiuger führt eine eindringliche
Sprache. (AUmaHH VI. 391.;
•J2 Der Hunger ist ein kühner Mann, der Fräu-
lein Niclitshnb frtMen kann.
Böhm.: Smel^ jeat ten , kdo ae dv^ma ae bUe; ale ame-
Lejat, kdo ae aenl nie nem^e. (Öelakovsky, 383.;
Potn.: Amialy, co alf ae dwieraa bije;alo ^mlclazy, co aif
xeuf « nie uiema. (Cetakvvtkff , 363.)
•J3 Der hunger ist ein seharpff schwerdt. -— rmmk.
//.75'^; ru|>/Mii«. 93^; Lehmann. II. 269, 112; /Wri.
//. 94; Sail.T. 78; Simnuk. 5101; Körte. 3052; llen-
niy. 106; rritJibiVr, 350; Fri$chbier *, ni9 ; oftfnetiiich
im llaufkalender . I.
Die« Sprichwort wird im Krläuterten Preuttem (I, 510),
beaondera bei der Begebenheit angefahrt, ala der sam-
liindiiche Biichof Dietrich , den der Hoehmeiater Hein-
rich von Bichtenberg im Jahre 1147 wegen mancherlei
Frerolthaten aufa Schloaa su Tapian hatte gefangen
«etien laaaen, endlich hat Terhungem mttaaen, wobei
man gefunden, daaa er das Fleiaoh von aeiaen beiden
Acliaeln, ao weiter ea hatte erreicbini können, abge-
nagu Daher tagen |die Italiener: Eine ansgvhnngvrte
Stadt wird laicht entOnnt. (Reim$k«rg 111, 86.;
Jlkd.: Der hungir ist «in aoharfla schweit. (RWwpitgtU)
(Ximgerle, 76.;
JIM.: Hongher Is «en aohup swMrt. (Tmmn^ , 14,16;
HarrebomJe, /. SM.;
Lat. : ImperioBA Umaa. (Oaalf SlOj — Lepori •surienti
■tiam pUMBtM fl«i. r&ftar. »76; FUlippi, l. 923.; ~
Pnalls gUdlu «tt magwi fans« •% Mulos. (FaHtrt-
l«b€»,S90.)
M Der huDjger iit ein TUgediütiger hurrer. — Frantk,
11, 164"; Untier. /, li; Airi, 11. 94.
Xngl.: Farne ii but Uta braaih of the |iMple, ud that
oflm uDwholeaome. (Bokm tl, 3i2J
'2b Der hunger ist ein Vnger. — Eyentiii, /, 490; uru-
ter.l. 15; Ptiri, II. 'M; Sutor. 156; Kifelein, :<35; Sim-
rock, 5105; A'ürfc , 3051 ; Braun. I, 1567.
Ein arhiimmer Feind, sagen die Wenden; uiomala
Freund, die Italicner. (Rt-iHibfry III. ti6.; — Urauaaiu,
wie ein nngariacher Kriegamann ehemala war.
Bohtn.: lilad je ncpfftel. fCelakotfku, 187.;
/Cnffl.: Fame ia a thin shadow of oternity. (Ho/ih II, 353.;
Lat. : Quaevia miaeria angit, aed famea mazime. (Uua(. 941.;
Vng.: Alkalmatlau vond^g az ^hst'g. (Gaat, 9*1.)
Wend.: L6d je njep-iorel. (CelakvPiiky, 187,;
2ti Der Hunger ist eine gute Stundenuhr.
Die Italiener aageu: Der Hunger xeigt die Stunde,
nicht die Staude den Hnnger an, um auazudrdi-kau,
daaa man sich im Kaaou nach dorn Appetite nnd nicht
nach der (iloclie richte.
Böhm.: lIladovAmu vidy poledne. (Celakotakg . 1S8.;
It.: L» fama moatra l'hora e non Tliora Ia famu. (Pat
zaglia, 119, \f.)
PoIh..: (4iodueiiiu zaw«xe poludnio. (C-laki>r*lii , lää.y
27 Der Hunti^er ist leieht gestilK-
DUh.: Ilungor or HU.irt xtillet. (y'i-i>r. dan., 314.)
28 Der Hunger ist Meister. — Uhmtinn. ii , 63. 125;
Rürle. 306.S.
39 Der Hunger i.st niemsmds Freund. — l.ehinatm,
II, €3. 126; Körle, 30:il.
I'nd doch Itungern alle. „Iat einer", wie Ahraham
u S'imcta Clara aaut, (,ein Kapollau, ao hungert er
nach einer Pfarre ; int or ein Pfarrer, an hungert ihn
nach einer Propatei; iat er Propat, ao hundert ihn nach
einem Biathum" u. a. w.
30 Der Hunger ist sinnreich. — Suior. i55.
Lat.: Paupcrtaa ezcitat artes. (Sutor, 155.;
31 Der Hunger ist stärker als die Liebe.
32 Der Hunger ist vber alle Noth der schwerst
vnd erbermlichsto Todt. — ; Petri. II, 94.
Böhm.: Zld amrl' hladem umfitf. (Velakoviky , 1S9.;
33 Der Hunger kocht rohe Bohnen süss. — Hiehl,
Socellen. 393.
34 Der Hunger kommt mit dem Essen.
3ä Der hunger kost wenig, der vberdruss viel. —
rnimJL, I. 62*; iiruter , I . ii : Petri, 11.94 ; Ilenisth.
760. 9; KdrUf. 3061.
Lat,: Parvo famea conatat , magno faatidium. (Sutor, 165;
Körte', 3TiK).;
36 Der Hunger lässt sich mit wenig stillen, aber
(Znngen-)Kitzel kostet viel.
Lat.: Parvo conatat famea, magno faatidium. (SeyboldiAit.)
37 Der Hunger lässt sich mit Worten nicht stillen.
Die Tataren: Wird der Kopf nach Blumen verlangen,
während derBauch nach Keia achreit V (R^intberg III, 82.;
38 Der hunger lert mausen. — Franck,l. 75''; Ege-
nollf. 3j7" u. 335*; Pvlri , II . 94; Cruter. I, 16; Laten-
dorf II. 7; Sulur. 155; Simrock. 5095 u. 5104; Gaul. 938;
Körle, 30fi9; Hluin, 938; lleiiuberg III. 86.
Daa Bedttrfniaa, die Noth macht una thitig, geachickt
und eründeriaoh.
Dum.: Hunger Uerer kattcn at muae. (Prot, dan., 314.;
Hüll. : De honger leert de kalten muixen. — Ilouger
maakt anupera. (Harrebom^,', /, 323 u. 324.;
It.: La fam» grau maeatra, anohe le beatie addestra.
((/(Kl/, 938.;
Lat.: Vero eaurieuti neceaae eat furari. (FateKua, 84.;
Böhm. : I Patriarch hladoTj^ chleba okradne. (Celukovtkn, 1»9.;
39 Der hunger macht ainen antig ^ — Hauer, M ".
■) Oder &utig(' Ich kann daa in dem Exemplar, das
ich ana der königlichen Bibliothek su Manchen hier
habe, nicht nnteracheiden.
40 Der Hunger macht alle Speias süss, allein sich
selbst nicht. — Lehmann, 11,6, l ; ^ .Simrock , iOiH ;
llrinsberg III, 84.
41 Der Hunger macht aus rohen Bohnen süsse
Mandel.
42 Der hunger macht auss schlehen weinbeer, auss
rohen bohnen gebratens. — Franck. //. 180"*.
43 Der hunger macht hart brot zu lebkuchen. —
Franek, 11, 75* 11. 180; Leiimann, II. 63, 127.
44 Der ^Hunger miiss gross sein, weil die Katze
mausen geht. — iHinhniaktm . 2380.
45 Der Hunger muss gross sein, wenn ein Hund
(Wolf) den andern beisst.
PolM.: Jnl to gl6d, kiedy wUk wilka k^aa.
Ruth.: JiafjieapaakolysiaJiBlyohooae. (Wurzbach 7,207.;
46 Der Hunger nach Geld bringt alle Sünden in
die Welt. — Sf^MH, iss.
911
Hunger
Hunger
912
47 Der Hunger rafifc weniger dabin als der Frass.
SpuH.: De humhre a nadie vi morir ; de mucho comer, cieo
mil. (Cahier, 3312.;
48 Der Hunger räth nichts (jutee. — St-yboM, 3io.
49 Der Hunger regiert das Volk.
Knffl.: FzmeiB iu the keepiug of tbe mob. (BokH II, SASJ
50 Der Hunger sieht dem Esser mit Neid ins Maul.
— EwWf in , 3a4.
I.at,: Edentulus vencentiura dentibUB iuvidet. (Kitti-
lein . 334.;
h\ Der Hunger sieht dem Fleissigen wol einmal
zur Thür hinein, aber ins Haus darf er nicht
kommen.
Frz. : La faim regarde ä la porte de Tbomme labnrieus,
maiB eile n'ose pai entrer. (Bahn I, 26.)
HuU. : De houger kijkt bij den vlijtige wel eeni de deur in,
uaar hij dürft niet binnen komen. (Uarrebituirf , /, 323.)
52 Der Hunger sieht nicht auf die Schussel, son-
dern hinein. (W'end. Lausitz.,.
53 Der hunger treibt (jagt) den wolff auss dem
buBche (der Höhle, dem Holz, dem Walde).
— Tappins.93*: Henüch,ie9, 21; IMIeitberg . 11 . i6 :
lMlt>ndorf 11, H; VMerher. I. 766; Eutelfin. 334; Sim-
Kick. iO'iG; SchlerhUi. 3G€: Braun, I, ISCi) ; ttcintbmj
Hl. »7.
In Bedburg: Der Honger drieTden Wolf ai em Büech.
BChm.: Hlad je uestyda. — Hlad oci saprodal. — HIad vlka
iene z leta. — Ulad ienc do sveta. (Öelakovxky , liK)
II. l'.»l.;
Frz.: La faim chaaao le loup du boia. (Celalovtky, 190;
KriUinger, :iOü»; Starachedel, 174 u. 411; Lendruy. 171;
B;/,H 7,28; Ca hier, 646.;
It.: I<a fame eaccia il lupo ftior del boaco. (Bobn I, lUfi;
Gaul, ysy.;
Xrvt.: Glad oci ncma. — Prl glada aram ca tram. (Cfla-
kovMky. l<Jl.;
Lat.: Eaurlem patiena aylva lupua oxit opaca. (Binder
I, 441: //. »»8; Buchlf-r, 119; (Saal, 939; Seyhvld , l.'>5;
Ki.^^lein, 334.;
Uny.: Ehaftg a farkaat ia kilii^tja a bokorbül. (Oaal, 939.;
54 Der hunger treibt «len wolfiF ins dorff, — Fr»nck,
II. 75*; Körte. 6053; lleiitshi-rg IU, 86.
Fr:.: La faim fait aortir le loup du boia. (Ltroux, 1,117.)
Holt.: Ilongber drijft den weif nteu boa. CTnhm., 14, 18;
Huhn I. 3M2; Uarrth»mte , I. 323.;
//. : La fama eaccia il lupo dalla taua. (lastaglia , 119, G.)
— La fame eaccia il lupo de! boaco. (Böhm I, \üG.)
Lat.: P9mea pcllit Inpuui o aiWia. (Kiael^iH, MH.) — Quod
lupuB eat fngiena nemna, hoc facit oauriena deua. (Fatr
IrmleöfH, 391.;
'55 Der Hunger treibt den Wolff vber Schnee vnd
Eyss. — Fischan. livnch., in Kloster . 17//, 438; Sim-
rock . 5097.
.,Weun aie der Hunger thut Iteatlien, rnttaacna wol
viiaer licdlein aingcn.«' (II. Sachs, I, XII, 1.; Die
Pulen: Hunger treibt nacb Haua. DieKuaaen: Hun-
ger treibt iu die Welt. (Reimtbery III, «•;.;
50 Der Hunger vorsüsst jedes Gericht, nur sich
selber nicht.
DÜH.: llnnger gijjr alting s^d nden aig aclv. (l'rov,
dan., 314.;
Lat.: .lucunda praeter ac nrania offlcit famca. (PhiUppi,
/, 2i:>.;
57 Der Hunger vertreibt die Liebe. — ihHnshiry
I. 115,
58 Des Hungers Regiment macht aller Kraft ein
Knd».
51) Ehe einer Hungers sterben solt, esse einer so
Küsse vnd Wecken. — Gruttv, ///,25; Lehmann .
I!,U6,6.
CtO Es muss ein gro.sser hunger im ,busche sein,
wann ein wolif den andern jsset. — Tappim, 2.'»*.
01 Et Ü8 laicht Hanger ligdc, wun cm c Lum
gefricSSCn Imot. (Sii'benbiiry.-sacliS.J — .Si7iiJ-
ster, 304.
02 Für den Hunger vnd Durst soll man essen vnd
ti'inckcn vnd nicht zum wollust. — Uenisih,
949 , 10.
03 Hunger doit vrei vor Minschen un Veili. —
SrhamUmli . //, 237.
Ancli die Thiore aoll man nicht Hunger leiden laaaeu.
04 }Iunger erobert die stärkste Festung.
KHffl. : Fame iH tbe perfome of lieroic deeda. (Bohn II, 353.;
It.: DoTe regna la fame ivi si pcrde la forteua. (Pat'
:agha. 119, 3.;
05 Hunger friast sich darch steinerne Mauern. —
Heinsbery 111, »4.
äoU.: Hoziger aet door ateeneo murcn. (Harrtbowft.
I, 323 ; BoMn 1 . 329.;
00 Honger fürchtet keinen Galgen.
Die Letten: Hunger kennt nur das Oabott da aoilat
eaaen. Di« Kleinmaaen : Schuld betrabt , Hunger atiaUt.
Hungrig wird auch der Patriarch atehlcn. Die Italiaoer:
Aua Hanger iat'a erlaubt, daa Geaetz ca nm^aliMi. Dia
Baaken : Der Hanger kennt niemand. (Rttinabtrg ttt, ii.)
Böhm.: Hlad ae aibenic« neboji. (C*tukoraky, 189.;
Kngl.: From fame to influny is a beaten ro*d. (Bokm
II, 359.;
Lcd.: Aainua eeoriena faatem negligit.
07 Hunger gebiert Neid.
Dan.: Hanger og liden mad gi«fr had. — Kaar krjbbca
en tom alaaea heatene. (Prot, dan., 314.>
68 Hunger geht vor Scham. — Gruter. Hl. si ; LA-
mann, II, S69, 113.
Dan.: Hunger harer Ingen akam. (Prot, dan., S14.J
09 Hunger hat kein Ekel. — Lehmann, 11, S70. IM.
Die Letten : Man lernt Lehm eaaen , ehe mmn Hangen
atirbt. CReinsbrrg III, M.;
Böhm.: Hlad vaechno striTl. iöeldkmsky^ 189.^
70 Hunger im Haus, und der Durst schaut fum
Fenster hinaus.
71 Hunger isst das Brot mit angewaschner Hand.
Die Holländer: Hungrige Hunde eaaen wol be>
achmuzte WQrate. Die EngUuder: Hnuger iaat adiiBs-
xige Pudding«. (RHnsbtrg III, 84.;
72 Hunger isst Kleienbrot für Torte.
73 Hunger isst Bchimmlig Brot für Kuchen.
Aehnlioh aagen die Knaaen : Hanger sieht am Brott
den Schimmel nicht. (Alt mann VI, SM.)
HoU.: Honger ziet wel straif Toor taarten aan. (Barre-
boiHee I, 324.;
74 Huiiffer ist das beste Mittel gegen das Liebes-
fieber.
Der thebenache Philoaoph Kratea pflegte an aagea:
tjHunger heilt die Liebekranken ; hilft er nicht, ao that't
die Zeit, and aind beide ohne Wlrkang, lo hilft der
Strick.» (EinfäUe, 95.;
75 Hunger ist der best koch. — Tapfiu», 9S*; FraA.
II. 75*; Lehmann, 269, 111; Gruter, 111. 51 ; lltuur. U*.
Laleniorf II, 17; Mayer, 1, 221; Lohrenyel, i, 580; «at-
frienisch im Uauskalcnder , I.
„Der Hunger iat der allerbeste Koch ge«cht, doH
Ton ihm wird kein Speiaa veraeht.** (Sutor , IM J Aicfc
iu der Liebe iat Hanger der beate Koch. (WOX vi
7.<it, V, 35», 237.; Die lalftnder: Hunger, Arbeit o4
Kchweiaa sind die beaten Krilater. AfHkaniache Ns|V'
Wenn ein Fuaag&nger etwaa iaat, schmeckt es |tt
Die Antilope sagt: Wenn du ohne Knnftdang isatit
achmeckt ea nicht. (Keimberg III, 83.;
Lat.: Eaariens atoniaohua fertur cooaa optimns eise. {&t-
tor, 154.;
70 Hunger ist der best orator. — Frandi, II, 75*.
77 Hunger ist der beste Koch; mag er's nicht, so
isst er's doch.
Hat man im allgemeinen die (rcwnhnhoit, die Wii-
aeuaohafteu durch das Hungertuch aufzumnnterB, a^>
iat inabeaondero der Hunger als daa beate Reisinitlel
für Dichter ( und ich rauchte hinansetzen : far Leh-
rer ) betrachtet worden. Man ^ hat den Versuch fv-
macht, ob aie nicht endlich im Stande sein werdea,
vom himmliaohon Nektar und Ambrosia zu leben and
daa gemeine Käsen und Trinken ganz au entbchrea,
au welcher Probe dann freilich viele früher geatorbea
sind, als sie die Kunst erlernt hatten.** (IVelt m»d Xeit.
iy,i.)
78 Hunger ist der beste kriegsman. — Frnntk, II 75 ■.
„Der Franzose wird mehr von einer Idee, der Eng-
Iftnder ganz nnd gar vom Hunger getrieben. Bei cineB
engliachen Aufatandc kreuzten die Alänner erwanvngf-
voU die Arme und aprachen: «Den Hanger oiAsst utf
todtschioBaen , nicht uns. »" ( 11. Heine, VtrmiteAte Sdirif-
ten, IU, Ui.)
79 Hunger ist der Künste Meister. — lleinAerq Ul, ic
Kr lehrt aolbst die Thiere, sagen die Italiener, f Itrmt-
///. «6.;
80 Hunger ist die best würtz. — Tapj^n», M*.- Am.
//.386; (.Vi((cr. /, :i08; LatmiUtrf II , n ; fissina, W.-
Sailer, 77; .Simrnck, iOBSl; KCtrle, 309t.
liühvi. : Hlad a prdce v^born<^ korenl. (ötiakomäkf, mj
Uan.: Hunger er den beate art paa maden. (fr&9ndmk^SU.)
F.Hgt. : A good hunger ia the best saaee. (Omml, SttJ
iTi. : II u'est vaiicc qae d'app^tiL (Gaul, iUi Cmkltf% Uli
A'r»7;i«j/,T, UI'«; Star^ched^l , 411.^
Hvll.: Honger ia do beate aaaa. (Uwmham/it, /,
/f.; AppetlUi non vaol salsa. — La itriniMp.i' .\
fame. (Pasiuylia, 119, 10.;
913
Hanger
Hunger
914
Lat. : Cibi eondimentTun eit fAinei, potionii Bitii. (Cicero.)
Optimum dbi eondimentum funei. (Ereunt.. 551; Tap-
piu.i, 93*; Oual, 935.;
Potm.: Pnyimak wybomyglod i robote. (Celakotnltf^lii.)
81 Hunger ist ein guter Arzt.
„Alle weiien DiAtetiker haben, dm mau den Hanger
nicht mIi Koch gebrauchen will, ihn wenigstem als
Arst empfohlen." (Dr. ilisut, Schutzmittel für die Cho-
lera, Leipsig 1831.;
82 Hunger ist ein guter Koch, will cr's nicht, bo
mag er's doch. (lireslau.j
83 Hunger ist ein schlimmer Gast.
Ebenso russisch Altwann VI, 406.
84 Hunger ist ein schlimmer (harter) Rathgeber.
— Fritchbier, 351; FritdibieT*. 1758; Uennig. 306.
Dan.: Hunger er en ond raadgiver. (Prot, dam., 314.;
KnffL: Farne is a magnifying glais. (Bahn II ^ 853.)
üolL: Honger leert (soekt) ranken. (Ifarrebomee , 1,324.)
85 Hunger ist ein Schwert, das durch Helm und
Harnisch fährt.
86 Hunger ist eine schwere Krankheit; aber es ist
eine noch schwerere, essen sehen und nichts
bekommen. (Mn.)
87 Hunger ist für alt und jung ein Unger.
HoU.: De honger woont soowel onder eene gevlcetchcle
huid als onder een mager en gerimpeld vel. (Uurre-
boinief I, 323.;
88 Hunger ist nicht wählig.
89 Hunger ist ohne Scham. — lU-intU-ry Ilf. 87.
90 Hunger kennt kein Gebot.
91 Hunger küsset das liebe Brot.— /vin.//. 386.
92 Hunger lässt sich mit schlechten Speisen be-
gnügen.
tat.: KeleseenriantjdampaniBfhiatalarodnnt. (ff aal, 9i6.)
93 Hunger lehret brr)t kewen. — lleiütck. 524, I9;
/Viti. /y, 386: Üaal. 936.
Die HuBsvn: Der Hunger lehrt nicht allein den Bauer
die UrQtxe zum Munde fuhren, sondern er lolirt auch
den äohmid den Lüffel fUr den Baaor machen. {,AU-
munn VI, 442.)
Frx.: A bonnc faim il n'y a point de mauTaie paio.
(<iaul,9M.)
II. : A buona famo non vi 6 cattiro panc.
94 Hunger lehrt Hrot finden.
Böhm.: Hlad k domu pflh&n(. (Öetaknvtky, 19Ü.;
Pvln.: (rlud do domn prsypfdzi. (Öelako98kif , 190.;
95 Hanger lehrt das Maul aafthun.
96 Hunger lehrt den Hund (Wolf) Gras fressen. —
lU'ttulierg III, 80.
97 Hunger lehrt den Lahmen tanzen.
Die Russen: Hunger ist Finger, der dem Blinden die
Zweige zeigt, Ton welchem er sich Früchte ptiacke.
(Altmann 17, 4:^8.;
98 Hunger lehrt Eierkuchen essen. — Für Pritasfn:
FritLhbii>i- \ 1760.
99 Hunger lehrt gar viel.
Die Bussen: Ist der Mensch hungrig, so lehrt ihn
der Bauch , wie er Brut bekommen soll. Hunger lehrt
■]«rechen. Die Esten: Der Bauch Ist Herr, er wird
schon nachtrolben (lur Arbeit).
Böhm.: Hlad uci dolati. — Hlad r^mluTnotU ucl. (Cela-
Krout.: (Had vu(l deUti. (Öelatotiky, 19U.;
100 Hunger Ichi't geigen. — EistHnn, 33 j; Ä'ii«n»i*:,5089;
hram, I, 1578.- Unneberg III, 86.
Lat.: Multa docet fames. (Fi»eMn, 334; Sei/fjolä, 316.;
101 Hunger lehrt Kohlen kauen.
10*-' Hunger lehrt viel Böses. — MNm,6U; /iriMbrrv
m, »«6.
Der Hunger, die Befriedigung der ersten nnentbehr^
lieben LebensbedQrfMsse, treibt oft aa nnerteubton
Handlungen.
JloU.: Uro den hongor te wederstaan , worden velerlei listen
aangewend. (Uarrfbtjmie , /, 324.;
Lat.: Rara vlget probitae, ubl regnat grandfs egestaa, et
maleivada famei. (Oaal, 941.;
103 Hunger lehrt \'iel Künste. — .SriAold. »c.
Die Ruaaen: Der Uongw ist der Vatm der Kunst.
(Altmann VI. 442.;
Dun.! Honger larwr knniter. — nonger og Md larar at
e«ge. C'^vr. daii.,Sl4.;
aoU. .' De honger leoit knnaten (pnkUfkta). (Murrtkometf
/, »o.;
Lmt.: Famei artlvB ■ugtatn. (Binder, /. S18« //, MM;
Bmehler, ISO; (laal,»S8; Pkllippiy l, »1 ; SeifMä, 113.)
104 Hunger k»d kdn Tenug. — Cndcr. I. 49: ivm.
11,3»; .^dkollri. UtS*; 0l«in.593; A'iii1>'. 3000.- Sim-
sie durch andere noch auf eine Zeit zn nntcrdrackon
oder zu beherrschen wftre.
Lat. : Fames et moraUlem in nasum eonjieinnt. (Gaul, 943.;
105 Hunger leiden ist kein Brot sparen.
IIoU.: Honger lijden is geen brood sparen. (Barrebotnee,
I, 324.;
106 Hunger löscht offt den guten Nahmen auss. —
Lehmann. 11, 269, 121.
107 Hunger macht aus rohen Bohnen Honigkuchen.
— Blum , 167.
Bvhm.: Hladovtimu svatu i plaitata ehutuajf. (Cela-
kotaky, 189.;
Ung.: Ehezö embemek a zab keny6r käja-is m^zes falat.
(Oaal, 936.;
108 Hunger macht aus8 wasser Malwasier vnd auss
Brodt Honigkuchen. — Franck, Piirado.rii. .14 '
38«;.
rar*. HM: JlräM^ry '"• *i-
Die KmpriQUung dM Unafwa ist ni itvk. «li dau
DanncHBs SpaicHwflanR-Lncnoii. II.
109 Hunger macht die Kirchen wüste. — htu, U,
HO Hunger macht UaferBtroh kauen.
Holt.: De hongor inaakt eeno grago maag. (Haneiiunin',
I, 323.;
111 Hunger macht hart Brot zu Honigkuchen. —
Simrock . 50.S6 : Heinsberg lll , H4.
Frt.: Qui a faim, mange tout pain. (I^r^ux. II, 289.;
112 Hunger macht hart Brot zu Lebkuchen oder zu
mandrln. — lUtiUnh. 522. 54; Prlri,n, 386; Sai-
h-r. 77; Kürttf, 3064.
113 Hunger macht rohe boncn (oder: Saubohnen)
süss. — Franck, II, 75"; Tappius. 93*; Liimutmi.
n. 269, 118; \Valdi$. IV. 10,48; Blum, 167; Sailtr. 77;
Kixr/rJH, 334 ; .S'i)nn)flt.5084; KörtP. 3065; Braun. 1, 1577;
Ileinxiterg Ulf 48; oitfrirnUch bei Buerrn , 517; llaiut»
kah'Hder. I.
Im Niederdeutschen: De Hunger mAkt rohe Bonon
eüte. (iJühni-rt 2U0;'.; Die Letten: Der Jlnnger maoht
Wasserrüben zu Zuckerrüben. Die Serben: Dom Iiungri-
gen Menschen sind auch Holzbirnen süss. Alles, wenn's
nur in den Mund hineingeht. Die Kassubcu: Di'm
hungrigen Fürsten mundet auch woi Kartoffelbrei. Die
Hiadostauor: Hunger ist mit jeder Nahrung znfriodon
und SchUfrigkeit mit Jedem Bett. Die Küssen : <iute
Mühlsteine (Zkhne) zermalmen alles.
3lhd.: 80 satos kint nibt ozzen mac, sO bittert imo des
honges mao swem aber wd der hunger taot, den duuket
■Ariu splse giiot. (Freidank.) (Zingerte , 76.)
Dan.: Hunger K>f>r og skoT-kratter S0d. (Prot, dan., 234.;
Engl. : Hunger makes liard beans swoet beans. (ü'aal , 937.)
Holt.: Honglier maect ro bonon sooL (Tann., l.*», 10; Ilarre-
hom.'e, I, .124.;
It.: Lafamemuta le fare inmandole. (Bohn I, iu6; Pas-
:aglia, 119, 5.J
Lat.: Farnes malum panem teuernm et siligineum reddit.
(Binder II, 109<:.; — Jucnnditas victns etit iu desidorio,
non in satietate. (l'hiliupi^ /, 21:».;— Melllfluare faba»
facit esuries tibi crudas. (FaUenleben, 389.) — Ore
dnlcosclt fiaba f^igida, quando famesoit. (Sutor, l,'i6.;
riiy..Akeserübaboti8«dessä teszi az «hs^g. (Uaat, 937.)
1 14 Hunger macht rohe bonen zu inandelu. — Framk.
II. 75* ; /Vrri. //, 386; Lehmann, II, 269. 119; UinfW*r,
.Y.54; ^'ufüf. 156; Simrod;. 5085; Körte, 3066 u. 3807;
Heiwiterg lll, 84.
Die Russen: Der Hungrige isst Bohnen für Mandeln,
der Hatte Mandeln für Bohnen. (AUmann VI, 446.;
äoU.: Honger maakt raauwe boonen tot amandelen.
(llarrebomee. I, 324.J
It.: La fame mut» le fare in mandole. (Bohn I, 106.;
115 Hunger macht scharfFe KöpflFe. -— Ittn, II, 386.
Böhm.: Hlad d&vtipny. — Kdyi ilovek ▼yhladovf, jak
chleba dostati , bf icho mu porf. (ßeUtkoetkg , 190.;
Poln.: Olod dowcipny. (Cetakortkg, 190.;
1 IC Hunger macht scharpffe köpff vnd gewint ehr. —
Franck, II. 192^; GruWr. lll 51; l^mann. II, 269. 114.
117 Hunger macht schlechte Saucen (Brühen) gut.
/Ja». ; Hunger er det bodete snnl. (Bohn, I, 380.;
Frz. : A hon app^tit il ne fiaut point de sauce. (Bohn , I, l.)
HvU. : Honger is de beste saus. (Bvhn I, .129.)
It.: La fame h 11 megUor Intingolo. (Bohn I, 106.;
118 Hunger macht zahm.
ffolLi Do honger leert Temnftlg sijn. (Harr^mee, /,31'3.;
Uno.: Jimbort is lopisra antat a' nagy «hs<g. — Neboz
m «h«a6 embemek a vArakozAs. (Uaal, 942 u. 943.;
119 Unnger nach Geld bringt die Sünde in die Welt.
190 Hnnger räth nichts Gutes.
ISl Hanger sldt nach elir. — Franck. II. 192
J, 49; Ihrlri. II. 38»*; llenigch, 816, 21.
133 Hunger thut weh. — Blum, 937; Itürkiug, lO: u. 266;
Stnav, 25; iluyrr, /. 221.
Di« Polen: 8cliwer«s Wehe, wenn man essen mOchte,
noch ■ebwcrcres, wenn man esien sieht und nichts be-
(Reimberg III, 65.;
58
b . iv
915 Hunger
Wid ZwAr cz wart nie kein Itriaten so gnot. iwenno er
Imiigert, erst vil ungemaot. (Osirald.) (Zingtrle, 76.^
n.: i)t(iii dolor 6 dolure, ma quelle dcllft Uvola d 11
inaggioro. (Uaal, 5J41.J
rJ3 Hunger treibt Bratwürste hinein.
IroiiiBch.
124 Hungror treibt ilen Hund an die Kette.
iHin.: Huugcr driver banden i haand. (Prov. dan., 314 J
1*25 Hunger treibt den Wolff vber Schnee vnd vber
Eyss. — CiM/iT, ///, 51; Lckiniinn, II , 'iC9 , in : Stii-
/iT.77.
Die KaiBcn ; Hanger jagt den Hirsch Ober daa Eil.
(Altmuna VI, 487.;
rjC Hunger treibt's ein, und wenn's Schweinebraten
ist. — h'rifthhivr '. 17B1.
Hcherzhafte Autwort auf die Frage , ob es sohmeokt.
Die Vinuen sagen: Der Hungrige last sogar Hasen-
br.ilon. (herlraiii, 6T.) Die Rassen: Wenn man gar
grossen Hanger hat, schlachtet man auch wol seine
Katze. (Altmunn V, 132.;
127 Hunger und Durst singen keinen Alt. — Körte,
3Ü55 u. 3794; Simreck, 5093; Uraun, I, 157ti.
Machon aber gewiss jemand eher alt als ITnmftssigkeit.
y/ii//.; Hunger en dralcn maken korcclig. (Hcurrebomee,
I, 323.;
128 Hunger und Fleiss treiben über Schnee und Eis.
129 ][ungcr und Frost sind schlimme Gilstc.
J.uf. : Frigns et famcs darisimi hostes. (Binder II, 1303.;
130 Hunger und Kalt* sind arge Feind' in der Welt.
S/iOH.: Hambro y frio cntrogan al hombre 4 sn enemigo*
(Hohn I, TIA; LUihinr, UWi.)
Pvrt.: Fome, e frio metto a pessoa com sca iuimigo.
(Huhn I. 278.;
131 Hunger und Kälte besiegen die stärkste Natur.
132 Hunger und Killte treiben den Wolf aus dem
Uusch. — I\tri, 11,9*.
133 Hunger und Langeweile macht Gähnen. — MW»
und Zrit, V, 320. 56.
134 Hunger und Liebe machen weise Leute zu
Narren.
Auch russisch AUmann VI, 500.
135 Hunger und Liebe wohnen nicht lange in Einem
Haus.
„Was thu' ich mit der Liebe? Gib mir Tiel mit Haas,
ich habe Hunger", sagte jemand, als man ihn bat, mit
dem Wenigen fikrlicb zu nehmen, es werde mit Liebe
Kcgobcn.
Hau.: Hnuger giftr slct elskoT. (Prot, dan., 4«)8.;
13G Hunger und Uuhni sind Vettern.
„Ich bin vollkommen der Meinung, dass der Hunger
und der llulim Geschwisterkinder sind. '• (K. Uulzh'tc.
Itricfe (Uli Pari», /, 153.;
137 Hunger vben\indet Kalt vnnd Frost, ijtättc
vnd Vestimgen. — Lehmann. II. 269, 123.
138 Hunger versüsst jedes Gericht, sagte Peter Fres-
scH, als er von Tische kam und biss in eine
Honigschnitte hinein.
lIolL: Houger is cen groot kruis, zci Tljs Tafelbezem,
eu hij kwam i>a9 van tafcl af. (Harrebomve, /, 324.;
139 Hunger vertreibt den Schlaf.
Die Serben: Hungrigoa Auge schläft nicht. Wenn
der Hund hungrig ist, so liegen ihm im Schlaf alle
BiHsvn vor Augen (die er gefressen hat oder fressen
mOi-hte). Die Venetier: Wer Hunger hat, hat keinen
Schlaf. Die Xleinrussen: Kin hungriges Huhn träumt
von Hirse. Die Kroaten: Hunger hat keine Augen.
(Rein$berg III, MC.;
140 Hunger vnd ein (lediger) Bauch thun wehe*,
ein vberfüUter magen noch mehr. — Umisch,
'JOS, Ifi; hftn. /J, 386.
141 Hunger vnd harr ^ reucht in die nascn gar. —
h'ranik, II, 74'*; Gntter, III, il; Petri. 11,386; Eise-
lein, 335; Sailer. 77; Lange, 10C7.
') Verdreusst die Nase, heisst's hei Euering, III, 147.
142 Hunger vnd hangen stinckcn^ in der nasen. —
l'ranek, II, 74*»; Tappiw, 9%^: Lehmann, U, 269. 116.
') Wortspiel mit Harr*u (Harren) und Harn.
143 Hunger zu stillen kostet nicht viel, aber den
^ Wollüsten genug zu thun, ist kostbarlich vnd
beschwerlich. — Lehmann, 11, 869, ISO.
144 l»t der Hunger echt, so ist kein Brot schlecht
145 Je grösser der Hunger, je näher der Teufel.
146 Leide nicht Hunger, stille den Durst, leereden
Jjeib, sehlaf ohne Weib, sorge nicht mehr
wie ein Hund, so Ideibst du gesund. — Wiuekler,
XIV. 82.
Hanger
91G
147 Man muBS nicht jeden Hanger in den Brot*
schrank und jeden Durst in die Schenke tragen.
Port. : Nem com toda a föme A aro*, nem com toda a Mda
ao camtaro. (Bokn I. 2B6.;
148 Nur bei schairfem Hunger frisst eine Spinne die
andere. — Lahrengd. I, iSl.
149 Qua dem Hanger misa cm langen. — SAvtter, «äs.
150 Was es mit dem Hunger hat, weiss nicht, wer
früh und abends satt.
151 Was man heut' aus Hunger isst, dass isst man
morgen aus Appetit
In Habesch heisst es fthnlioh: Die Darrmapeisa, dis
dich vom Hangertode rettet, wirst dn morgen n dei-
nen Lieblingsspeisen sohlen. (AUuuxnn ilA Dum odsr
Moorhirse ist das gewöhnliche Uetrelde InnerafMkai.
152 Wem der Hunger wehe thut, dem deucht alle
Speise gut — Wtri, II, «tt.
153 Wenn das nicht Hunger heisst, wenn ein Uund
den andern beisst (Rtuh.)
154 Wenn de Hunger nach de Stubendöhr heriih
kümt, so geht de Lew nah dat Finster 'rflt
(MecUettburg.J — Günther, //, 200, S8.
Kahrangsmangel zerstört das eheliche und h&nsliekc
OlQck.
verlint
155 Wenn der Hunger bekommt Gewalt,
der Wolf den Wald.
15G Wenn der Hunger den Igel drilngt, so gab' er
sein Stachelfell hin für eine Mohrrübe. Mtff-
»iuii'n.J
157 Wenn der Himgcr kommt ins Haus, so geht
die Liebe zum Fenster hinaus. — /Mru/M^ /, in.
Dieselbe Erfahrung haben, wie es scheint, alle Vü^
ker gemacht, die Spriohwürter vieler aprecben ihn ia
ähnlicher Weise ans.
Böhm.: Z14 l&ska o hladu. (Celako9*kjf , 242.;
EmgL: When poverty oomes in at the doora, lora leaps oit
at the Windows. (Oaal, lOAS.;
PolH.: Utk mitosc o glodsie. (Celakotnkjf , 342.;
Un»j.: Ha a ssUksäg bö kltszGn as altön, a aaarctet akkoc
as ablokon ngrik ki. (Oaal. 1053.;
158 Wenn Hunger im Laude ist, werden es lodi
die Heiligen gewahr.
Fr:. : Quand le champ n'est fertlle ponr les saints est M-
rlle. (Leroux, I, 40.;
159 Wenn vor Hunger sterben ein Nonncnpatrr,
eines Fischers Kater, eines Bäckers Schvna
und Müllers Hahn, so wird die Weit ▼erpibb
— Welt und Zeit, V, 87, 61.
160 Wer Hunger hat, dem ist alles süss.
Dem , der hungert , ist alles Brot. (RHntberg III, 6^^
//.: L'asino che ha fame, mangia d'ogni stram«. tKirtt,
3Utift; iiaat, 9.Ü.)
Lat.: Nihil contemnit esuricns. (Pkilippi, II, 29.;
IGl Wer Hunger hat, dem schmeckt die Gabe, bringt
sie ihm auch ein Rabe.
Wie dem Elias. Man nimmt das Gate an , wenn aaek
die Persönlichkeit, die es bietet, nicht ansagt.
162 Wer Hunger hat, dem schmeckt Schwarzbrvt
wie Zwieback.
Die Bulgaren : Der hungrige Mensch isst auch trocke-
nes Brot. Die Cxechen: Dem Hunger ist alles aaek
Geschmack. Der Hunger isst anoli Teig auf. Zu weis-
sem Brot Butter, zu schwaneem Hunger. Die Spanier:
Zu Brut von viersc}in Tagen Hunger von drei Wochea.
Die TaUren; Das Fklsch des alten Pelikans wird dir
weich schmecken, wenn dn swei Tage haat hongera
müssen. (Reiiubfrg III, 84.;
Frs.: A la faim il n'y a pas de manvais pain. (CuAier, 6li;
KrilMingcr, 300«;
//. : A bnona fame non vi h cattivo pane. (Goul , 936 J —
A fame, pane; e a sonno, panca. (Cakitr, tili.)
163 Wer Hunger hat, kocht den Kohl in der Umnd,
wenn der Topf fehlt. — HeinMberg Hl, ss.
164 Wer Hunger hat, macht aus dem Brot keineo
Bartholomä.
Von dem man orsählt, er sei gaachiindsa
165 Wer keinen
wie thewr
Theatrtim
166 Wer keinen
lloU.: Diogeen
sprckcn.
//.: Che non
WlUa, 11», 2.,
er keinen Hunger hat, tagt
hat ciuQ zu harte Schale*
917
Hanger
Hangerburg — Hungern
918
168 Wenn Hanger und Durst sich heirathen, gehen
die Kinder betteln. — SMechta, 9.
169 Wer ohne Hunger essen soll, dem schmeckt die
Speise selten wohl.
170 Wer ohne Hunger kaut, dem schmeckt Braten
wie Bohnenkraut.
J71 Wo Hunger ist, da sticht auch eine zweizinkigo
Gabel.
172 Wo hunger regiert, die stärcko man verliert —
Gruter, lll, 116; Lchnuum, 11, 884, 325; Fischart, Gench.,
in hltuUcr. VUl, 408.
173 Wo man mit dem Hunger zu Feld muss ligen,
kan man mit dem Feind nicht kriegen. —
liruter, lll, 117; Lehnuiwn^U, 884, 330; Fücharl, Üivch.,
in KUutter. Vlll, 408.
„Köndt doch dor Ilüniin KeyMed auff einmal nicht
xwern t»«itehu, tIcI weniger ich den Mars vnd Hun-
ger." (Fi^tcÄart, fie*ch., in Klotter, VIII, 4U8.;
174 Zum hunger dient auch wol ein Leberwurst, ein
gut Mass Wein al>er lescht den durst. — r.ruirr,
lll. 119; Lehmann, //, 1M)5, IC.
*175 An'n Hanger hoan i schon, dass ih^n or'ntli
siech vor meiner. (Siiiermark.)
PononiBcation eines heftigen Ilnngen.
*17G Da steht der Hunger Schild wacht und der
Schmacht präsontirt das Gewehr. (We*t(.)
Zur Roieichung grosaer Armuth.
* 177 Das ist rin Hunger, welcher einen Panzer
(Harnisch) bricht. — «Mrf*fc«rd/.884.
Von unmisfligar Begierde oder Habsucht.
Fr». : A bon goüt et faim, n'y a mauTaii bain. (Körte, 3066 J
//.: L'astno che ha fkme,roangi*d'ogni etrame. (Goal, 935.)
Lot.: Famot nieliaea. (Eratm., 730; PhiUppi, I, 161 J —
Saguntina famea.
* 178 Dat is nig för den Hunger edder Döst. — Dah-
nirl. 200*.
Um XU aagcn: Dai sind nicht eigentliche Nahmngi-
mittel, aoudem Lockerbiaaen.
*179 Den Hunger mit Wind stillen.
Sich oder andere mit Idealen füttern.
•180 Der Hunger (jüdisch: Ruow) csst'n uf. —
Tmiilau, 208.
*181 Der Hunger ist ihr Küchenmeister.
JIoll. : ZiJ licbben den hongcr gebakken en den dont ge«
brouwen. (llarrfhoinre, I, S2i.)
*182 Der Hunger siebet (guckt, scheint) jhm zu den
Augen (Fenster) nerauss. — Ihrbergcr, I, 270;
Kxnelein. »35; A'6r(i>, 3051*; Armin, /. 1568.
HvU.: De honger siet hem ten oogen nit. (HarrebonUe,
I. .123.;
* 183 Der Hunger sihet ihm aus den Augen. — /'uu/t,
l'nMüln.U^.
* 184 Der Hunger treibt jn aus dem bett. — Ehering,
l, 125.
•186 Der Hunger treibt's nei. (Oberiamitz.)
*186 Der kann vor Hunger nicht sacht (langsam)
gehen. (fUtpmun.) — FriMchhirr, fSl.
•187 Du musst auf den Hunger essen, der noch
kommt (Mciningrn.J
Zu einem Keauch. der tu genieeaen ablehnt, weil er
keinen Hunger habe.
*188 Kr darf nie Hunger leiden, er muss nur oft
sehr lauge aufs l^^sen warten.
* 1 89 Er hat Hunger für zehn.
Die Kuaaen aagen : Er hat Hunger fUr xehn Schwan-
gere. (Altthanm VI, 513.J
•190 Er hat Hunger wie ein Offizier und Tracta-
ment wie em Gemeiner. (Ontyn^uu.) — Fruch-
hirr*, 176».
•101 Er hat Hunger wie ein Staar. (yüningm.)
•192 Er hat Hanger wie ein Wolf (Wehrwolf).
M93 Er hat Hunger wie. eine Kirchenmaus, (üm-
trnbuTg.i
* 194 Er kan sich des hungers kaum erwcren. — AgH-
min /. 70t: rafyiHf« 838 *>: SümUrl. 1140*.
ifell..- UiJ kaa sloh tsotn den honger naanw rerweien.
(Oarrt^imh, /, niT
£al.; Ad iaaltaa SMiactas. (TappiH», AVi \)
* 195 Er kann vor Hnoger nirht au^ den Augen her-
• 196 Er kann vor Hunger nicht kacken. Jlnttinburg.;.
•197 Er muss Hunger leiden, dass die Schwarte
kracht. fMriningt>n.J
*198 Er schreit Hunger und sitzt am vollen Tisch.
Fr».: Crier famino aur un toi de hl«. (Undrov, U9.)
•199 Hei hcat Hunger äs en Wulw. (Hürvn.)
„Der Wolf iat gar ein begiericr relaaend T liier, daa lange
hungern kann, aber damaoTi friaatt deato aehrer.*'
(Ct,ler, 583.;
Uolk: Hij heeft eon' honger als ron paard. (Harre-
bomire, I, i-23.)
£af.: »aguntina famea. (Seybold, 53r>.;
•200 Honger hcbbon, as en Kcrkenmus. (Umrf.) —
Finnaiich. /, 46», 128.
*301 Hunger und Durst hei e>n-angere ((ünandcr)
g'hürothet. (SithUUum.J — .Sthi/d. 86, 32i».
•202 Hunger und Durst heirathen einander.
Ala dor in dürftigen Umat&uden lebrndo Dacier «ich
mit Fräulein Lefevro verheiratheto . bemerkte der Hor-
xog von Orleans: „Nun vermählt aich der Hunger mit
demDurat.'* (KiH/tille, UÜ.) Die Itasken: Wonu beide
Klioleiite ubuB Mittel liud, machen aio die IToclifieit
drr Arbeit oder der Notli. (Reinsberij /, IIb.)
Fn.: C'est la faim qui ^pnuan la «oir. (U-Hfirov.OVü.)
Roll. : Hct is de liunger, die met den dorat trouwt. (Unrn:-
lomft, I. 323.;
VfUn.; iivail air biedak x bied.). _ (Lotnpa, 27.;
•203 Hunger una Kummer leiden. — .Vnihcsy. I3^;
Chemnitiug . II. 363 ; Sabttatkftevffel im Thratrum Ituiboln.
rum, 485*.
„Der Winter schleicht aber dalior, mir wil lauflftin
ein apulen leer, daas Ich musa leiden hungr vnd Kum-
mer." (11. Sachi, Faitmicktiipiel, I/I, UCCU, 1.;
•204 Sich selber vor Hunger fressen. — AV>rrr,3054*.
Hunserburar.
•Er ist ans Uungerburg und Nirgeudhoim.
Ohne Brot und ohne Heimat. In der iialiriachen und
lachlustigen Zeit doa Mittelailera , wo aich Narren-
vereine bildeten, hatten, vor Ausbruch der Bauern-
kriege, die Bewohner dei Amts Schorndorf einen
(yarreu-)Staat gegründet, der aich den Armen Kunrad
(Kelnrath) nannte und in vrelchen man sich haupl
sächlich von den Utttern unterhielt, die man in Uunger-
burg und Kirgendhoim besaM.|
Hnxifferfeld.
•im Hunfferfelde wohnen. — A'«Jrtf,3054'*.
LiU.: Famfs uampus. (Eratnt., 730.;
HiinMrstiebe.
•Hungergrebn schniclfen. (OhiThan.)
Grieben =: die von auagebralonem Fett bleibendcu
BUckständo.
Hungrerland.
•Ins Hungerland ziehen. (S. Hungertuch 2.) — //«r-
berger. 1, », 305.
Hnnserleiden.
1 Bei denen ist Hungcrleideu Broatis (Gebratenes).
(Alpheim bei nirdlimjtm.J
2 Bei denen ist Hungerleiden Trumpf, (.^^pk^•lm
bt'i Rit^ingen.)
3 Hungerleiden ist ein gew^isses Einkommen. —
Körte, 3060; fiimrovk, 509»; Braun, l, 1571.
Sprache dei Oeisea.
•4 Hungerleiden wie einer, der den Bäcker zum
Feinde hat,
Hnnserleider.
Willst du einen Hungerleider, so behalte ihn,
sagte der Bettler, und er gab seinem Weibe
das Kind, dem er den Arm brechen wollte.
Wo das Betteln eine förmliche geaellachaflliche Ein-
richtung ist, gibt OS Bottlerfamilien , die auch ihre ge-
sunden Kinder zu ihrem Stande erziehen und sie, um
ihr Los ru sichern, abaichtlioh snm Krüppel machou.
Kin solcher Bettler in Basel brach dem ersten Kfnde,
daa ibm sein Weib gebar, den Fues; dem iweiten wollte
er den Arm brechen, wogegen aber seine Frau Ein-
spruch erhob. Er gab ihr darauf das Kind mit den
obigen Worten.
Hnnffermücke.
•lils sind Hungermücken.
Wie man im gemeinen Leben die Schmarotzer nennt,
Die Reilcnsart kommt wuliracheinlicb aus dem Latcini-
schnn, denn bei den Küniern hiessen (iästc, die sich un-
gebeten cinfandou, Mnacac (MUcken).
Bnnfem.
1 Der hunjjert, lindert dmi Doctorljut. — SmUr. vji.
2 Hunpern und esRon sehen, ist zum Vergehen.
„Denn", sagt L. hörne (fifsainrndte Scliriften, \),
„■durch die Augen wird kein Hunger gestillt; ^pmilti!
Früchte liaben noch keinen ^att gcmaclii."
ort*
919
Hungern
Hnngerpfote — Hoogertharm
9S0
£öhm.: T6ikA boleüf, kdys se chcejlsti; jestetezsi, kdy$
^ jedf B nedaji. (Ctktkoväky , \9%.)
Poln.: Ci^ka bolotc, gdy sif chce jocc; jetzczd oicziz«,
kiody jedxa a nioüadz«. (Celakovsky, 168.)
3 Hungera und Ilarrcn macht das Haupt mürrisch.
— Itcinnberg Hl , 85.
Körte (Sa'ie) hat: nftrrisch.'— Sowol sinnliche Triebe,
wcuD sie ca einer gewiesen Stärke gelangen, wie heisee
Sohniuoht, die nicht befriedigt wird, kOnnen gefthr«
lieh fUr Leib und Seele werden.
4 Hungern und Harren reimen sich übel.
5 Hungern und Harren stinkt übel in die Nase. —
Körte. 8056; Simrock, 5106.
Die nreprOngliobe Form de« Sprichworts, die den
Ausdruck „stinkt*' aus dem Wortspiel „Harren" mit
„Harn" erklärt, steht unter Hunger 142.
Lat.: Famos et mora bilem in nasum conoiunt. (Hauer, M;
Tappius, 92»; Froberg, 260; FcuHitu, 84; Philippi,
/,15t.)
6 Lange Hungern ist kein Brotsparen. — Blum, 168 ;
5imrocfc , 5108 ; Körle,30i9: Ramann, Unten, , 11 , 16 ;
Braun, l, 1575; Lokrengel, /, 468; Mayers I, 910.
Der Hanger wichst ntaillch, je länger die Stillang
desselben vertOgert wird. Die Engländer drücken dies
durch folgendes Sprichwort aus: Fame, like a rivcr,
is narrowest at its soorce and broadest afar off. (bokn
II, .153.; Im Niederdeutscheu : Lang hungern is kfin
Brod sparen. (Däknert, iW.) (S. Fasten 15.)
Böhm. : Kpo pustf hlad do bficha pro gros , ani s» dva ho
nevyzene. (Celaiovtky\ 191.;
Frz.: Double joüne, double morcoau.
JIoU.: Lang vasten is goon brood sparen. (Bohn J, ZU.)
7 Lieber das Hungern vergessen, als Fleisch mit
Tbränen essen.
8 Wen hungert, bei dem ist alle Stund Mittag.
— SvUor, 157.
9 Wen hungert, dem schmeckt alles wohl. — Sey-
bold. 176.
Und die Mailänder behaupten : Wer Hunger hat in
Sommorsaoit findet auch überall zu essen. (Reinsbera
VIII, 23.;
Lat.: Foles esnriunt, dum panis cnutola rodunt. (Sey-
bold, 176.;
10 Wen hungert, der kann essen, wann er will
und da er's hat. — Sutor, 157.
11 Wen nicht hungert, der hat gut sagen vom
fasten. — Petri. II. «60; lleniseh, 1015, 44.
12 Wenn einen noch hungert, so sol er auil hören
zu essen. — Petri , II. 650.
13 Wer das Hungern gewohnt ist, den schreckt
der Aufschlag auf dem Kornmarkt nicht.
Als Göttingen im Siebenjährigen Kriege, noch nicht
entfcstot, von den Franzosen belagert wurde , kam
wogen der Uobergabe eine schriftliche Sendung, die Ton
Behörde zu Behörde und bei den Angesehenen um-
lief, auch zu Kästner, dessen Witzwort <^öttlngen ret-
tete: „Ich habe'S schrieb er, „in Leipzig als Meister
(Magister) drei Jahre hungern gelernt , ich ergebe mich
nicht.'* (L, Jahn , Merke tum Volkithuta.)
14 Wer ein paar Tage hat hungern müssen, dem
wird auch das Fleisch eines alten Pelikans
weich schmecken.
15 Wer nicht hungern will am Samstag, der halte
keinen blauen Montag.
It.: La fame insegna a vivcro. (Pazzaglia, 119, 4.;
16 Wer nicht hungert, fastet leicht. — - Ädrto, 3062;
Simrot*. 5102; Braun, l, 1572.
17 Wer nicht hungert, kann leicht (gut) vom Fa-
sten predigen.
Dan. : Den roser fasten som veed intet af hunger. (Prov.
dan., 158.}
JIoU. : Die niet hongert, hoeft goed vanMe yasten te spreken.
(Harrebomie, /, 323.;
18 Wer selber hungert, muss andern keine Suppe
versprechen.
19 Wer zu lange hungert, verliert den Appetit.
*20 Er hungert, dass er schwarz wird.
Holt. : HiJ lijdt honger dat hij zwart wordt. (Harrebomie^
I, 323.;
•21 Er hungert nach dem Bettzipfel. (Breslau.)
Ist schläfrig.
•22 Er hungert wie ein Oderwolf.
•23 Er hungert wie ein Poet.
•24 Er hungert wie ein Wolf in den Zwölfen. —
l-ritckhier ', 1763.
In den Zwölfen, der Zeit Tom 25. De& bis 6. Jan.,
treibt die strenge Kälte, welch« am diese Zeit einzu-
treten pflegt, dia Wölfe ana den Wäldtra, wo «i« k«lM
Nahrung flnden, in die Nähe der mwia«ahllehea Wob-
nungen.
M&d.: MAit ich mich anders nihi emem, ich wolle mkk
mit wolTen wern. (Freidank.) (Zingerle, 178.;
Frz.: Le soleil luit dans ton venire. (Kriitimg^r, fSA^Ji
*25 Er hungert wie eine Laus im Grind.
Die Aegypter sagen ähnlich, wenn jem»nd im Debet-
fluss aber Armuth klagt: Wie der Hanger der Laos
im Orindkopf. (Burekhardt , 1!)1.;
•26 Er ist nach Hungern gezogen.
In Noth, in Dibrftigkeit gerathen.
• 27 Er muss hungern wie einer, der mit den Bäckern
im Process liegt.
Frs.: Plaidor avec les boulangers. (Kritnnger, 84*.)
*28 Es hungert ihn, dass ihm der Bauch echlackeri
— Frischbier *, 1764.
•29 Hungern, dass die Schwarte knackt. — ParSmuf
kon, 1807.
*30 Wenn ihn hungert, dass der Magen qniekt,
wird er Jesum Christum schon erkennen
lernen.
Hnnfferpfote.
• 1 l)ie Huugeq>fote saugen. — Körte, 3054" ; Eiedei», m.
An den nothdflrftigsten Bedtkrfnissen Mangel leidcB.
Das Bild ist vom Bären entlehnt. (VgL Grimm. , /, 1113.)
„Wenn Frass je abging ihrem Gaumen, 8»agen Sit
frisch auf dem Daumen." (Butler.)
•2 Hungerpot'n SÜgn. (AUmark.J — Danneil, 56; Eidh
wald. 876.
Ausdruck fttr ärmlich und kümmerlich leben.
•3 Se sugen up de Hungerpotcn. — Dähmrt, soo;
Eicbwald. ISSl.
;h einer stirbt aus Hungersnoth, so trinken
tausend eh den Tod (oder: so fressen taa*
send sich zu Tod). — Seybold, 445.
Die Russen: Bot Hunger tödtet einen, die VöOsni
hundert. (AUmann VI, 486.;
2 Es muss grosse Hungersnoth sein, wenn ein
Wolf den andern fnsst. — Ei$aein , 647.
Lat. : Tunc summ» est in sylvis fames , dum Inpot Isvea
vorat. (Eitelein, 647.;
3 Hungersnoth bringt frühen Tod.
4 Hungers Noth bringt harten Todt. — Gnm.
III. 51; Lehmann. II, 269, 115.
' Schlimm ist der Tod durch Hunger, segen die S«-
bon. (Reinibery III, 66.)
Lat.: Miserrimum fame mori. (Fateliut, 84; Setfbotd.W;
Philippi, I. 2h'2.)
5 Hungersnoth geht über alle Noth. — Petri, II. ».
r.raf. 889, 549.
Als fiechtsspriohwort als Entecholdigung , weaa Je-
mand, um sein Loben «u erhalten , Eingriffe in frenöM
Eigenthum gemacht hat. (8. Drei 24.) „HongessMtt
ist aber aller ander Noth der schwerst und erbem*
liehst todt.'* (Froschm., Ggi*'.;
6 Hungersnoth ist der Wucherer Brot.
7 Hungersnoth ist grosse Noth. — Hinnsberg Ul, 55.
8 Hungersnoth scheut kein Verbot.
9 Hungersnoth verwischt das Schamroth.
Die Neger in Surinam sagen indess, um den Gedankfa
auszudrucken: Glaube nicht, dass ich achmaichelB
werde, weil ich in Noth bin, sprichwörtlich: Wegsa
der Hungersnoth werde ich die Taja (eine Erdfmebt)
nicht Vater nennen.
10 In Hungersnoth gibt's kein schlechtes Brot —
(iaal. 9S7; Körte, 3070.
Engl.: Tbey that have no other meat, bread and buticr
arn glad to eat. (Goal, 935.;
It.: In tempo di oarestia pan veccloso. (Oaal, 936.)-
L*a«ino che ha fame , mangia d'ogui strame. (Gaal , 915.;
11 In Hungersnoth isst man auch schimmlig Brot
12 Vorhergesehene Hungersnoth fuhrt selten bis
zum Tod.
Weil Voraassicbt auch durch geeignete Mittel vor-
beugt.
It.: Carestia provista non venne mai. (Bohn I, 71.)
Hunserthurm.
*1 In den ( glogauischen ) Hungerthurm kommeiL
•2 Wie im glogauischen Hungerthurme. (Sckiee.j
Im Jahre 1488 liess der tolle Fürst Hans zu Sagan die
Rathsherren su Qlogau wegen angeblicher, aber nner-
wiesener Verrätherei in den grossen runden Schlou-
thurm werfen und anfangs zwar mit spärlicher Ku«i
versorgen, die aber in der Folge gani ausblieb, und
fünf Männer mussten auf eine jämmerliche Weise vi>r-
hungem. Die Hauptschuld an dieser Grausamkeit schritt
931
Hangertoch — Hungrig
Hoogriger
922
MAB Bwei Kamm«rherreii sn, welche beide la der Folge
beetreft wurden. In LnoA and einigen andern ichle-
liBohen Schriftstellorneind die Briefe eingerttokt , welche
dieie Kethsherren gleich, enfkng« mittels Lichtiohw&ne
niedergeschrieben hatten, worin sie ihre Unschuld
▼ersichern nnd ihren schrecklichen Jemmer beeohreiben.
(Fülleborn, Breslauer Er:äMer.)
Swiffertaoh.
1 Am Hungertuch nagen, macht schwächlich zu
schlagen. — Fitchan, rnenchf, in Kloster, VIII, 408.
„Der hungerig Wolff nuss den l&ren Hegen mit
Send rollen, das» er gewichtig sei ein Pferd nledenu-
sieben." (Fitchart, Uetch., in KloMUr, V/II, 40S.;
•2 Am Hungertuche nagen. — GrimmeUhawen, Vogel-
nest, II; Ayrer, IV, 8419, 9; SchoUel, 1112»; Wurdtack
II, 103: Eüdein, 335; Körte, 3054 <^: Heinau, 108; Uraun,
1, 1570; für Tirol: Sdiöpf, 282.
Sich höchst armselig behelfen, kflnunerlich leben
müssen, am Nothwendigsten Mangel leiden. Fritoh
leitet diese Redensart ron dorn schwanen Tuche ab,
womit in einioen Qegenden lur Fastenzeit der Altar
behangen wird, was eine Anspielung auf die um diese
Zeit in der katholischen Kirche übliche Enthaltung
▼on allem Fleisoho soiu solL Vielleicht ist sie aber
eher von der schrecklichen Erfahrung absuleiten , welche
man an bereits begrabenen Scheintodtcn machte, die
in der wirklichen Todesangst im Sarge das Leichen-
tuch in den Mund steckten, um nur bald aus diesem
Schreckonsxustande su kommen. — Eitelei» weiss keine
befriedigende Erklärung dieser Bedensart. — StGber
(Sagftt des EUatte; 8. 63) sagt : „ Im Jahre 1347 herrschte
eine furchtbare Hungersnoth im ganien Laude ( Elsass)
und war grosses Elend. Zur Erinnerung daran wurde
das grosse llungertucli gemacht, welches noch heutzu-
tage von Aschermittwoch bis lum Sonntag nach Ostern
über den Hauptaltar gespannt wird , um die Ornamente
desselben su verhüllen. Davon kommt der sprichwört-
liche Ausdruck: Am Ilnngertuche nagen." „Dich soll
lehren das Hungertuch, so man aufspannt (am Ascher-
mittwoch vor dem Altarbilde) Abstinens und Fasten."
(iinler.') — „ . . . Den nechsten Sonntag darnach gibet
man der Fassnacht vrlaub verbutsot vud verhtiUet
sich aber, trinken sich voll, spielen vud rasseln luletst.
Aisdan folget die trawrige Faasnacht, darin esnon sie
(die Römischen) viertzig Tag kein Floysch, auch nicht
Milch, KAss, Ejor, Schmaltx, dann vom Römischen
Stuol vnd gnad erkaufft. Da beichten die Lent nach
Ordnung. Da verhüllet man die Altar vnd Heiligen mit
tuch vnd Iftsst ein Hungertuch herab , das die sündigen
Leuth die ßötien nicht ansehen noch die heiligen Bil-
drr die Sünder" u. s.w. (Franck, HW/6mcA , ÜXXX«.; —
„So müssens oiTt am Hunger gnagcn.'* {Waldit , IV,
42, 74; Atjrer, IV, 2571, 25.; (8. Hungerpfote.)
Lat.: Cum oxossis suum rodit pedcm. (thitipfi, I, 102.^
•3 Am llungortuche nehen. — Fifchrr , l*$alter , ii2».
„Vnd muss am hungor Thnch selb nehen." (JH. Sacht,
II, XXII, 2; XXXVU. 1; LXXX, 2;.- IV, CXIII, 1.;
*4 Das Hungertuch aufhängen.
„Der wegen wil ich auch bald im Anfange der gewöhn-
lichen Fastenzeit das rechte Hungertuch auffhengen."
(H^rber'jfr, I, 2, 257.; — „In etlichen St&dten pflegt
man in der Fasten nach Alter weise das Chor (der Kirche)
mit einem grossen Hnngertuche su schliessen, daran
ist das gantse Passion gemalet, damit haben vnsere
Vorfahren gleich also wollen sagen: Schawe, lieber
Christ, wiltu das glauben , was allhier von deinem Herrn
Jesu abgemalet ist , so wirst du ofFt müssen ins Hunger-
land ziehen vnd am Hungertuche nagen, aber sey
getrost, so geschwind kan der Herr das Hungertuch
spannen, so bald kan ers auch wieder abnehmen."
(Uerhfryer , I, ^M.) — „Man soll in der Marterwochon
nicht das Hungertucli, Palmscliiessen , Bildordecken
nnd was des Uaukolwerks mehr ist, halten." (Luther't
Werke, III. 303.J
•5 De Ilungerdök is follcn. — ndknert , fwt^.
Das in den Kirchchören ausgehangene Tuch zum Zei-
chen der angogangenen päpstlichen Fasten ist ein-
gesogen, die Fasten sind beendigt.
Hnnghftfen.
Wen'8 c'n Hunghafen wier (wäre), er hetti 'n
selber glecket. (Obcr-Simmentkal.) — Schitei:,
II. 18H, 4.
Hung = Honig, httngeln, aushüngeln = der Biene
den Honig nehmen. Ich hab' ihn ausgehüngelt = ich
hab' ihn beim Spiel rein ausgeplündert. (Vgl. Stnider,
II, ta.) Der Sinn der obigen Bedensart ist also: Wenn's
ein Gefäss mit Honig, wenn es etwas Angenehmes
und Gutes wäre, er hätte es selbst behalten.
1 Bast to ,hangrich, sc läk Salz, se wirscht tc
uch (lurschtich. (^Siehenhttrg.-täclu..J — SchuUer, 264.
3 Besser hungrig zu Bette gehn, als mit Schul-
den aufptehn. — .ScMnhta , 492.
3 Bin ich hungrig, häng' ictrs Maul, bin ich
satt, so bin ich fuul.
Faulert's Beichte.
4 Der ist nicht hungrig, dorn Käs' und Brot
nicht schmeckt.
5 Du bist so hungrig as MöllcsHian, dci all Daug
im Schrotgang geht. (Konits.j — FrucMier \ 1765.
6 Es setzt sich ofFt einer Hungrig zu Tisch vnd
bekombt erst den appetit zu Essen, wenn er
Wass guts flir sich sihet. — Lehmann. 146,96.
7 Ich bin so hungrig, dass ich nicht weiss, wo
ich die Nacht schlafen soll, sagte der Loafer
zum Wirth, und er bat um einen To}>f Bier
gegen den Durst, (y'ettyork,)
8 Wenn du hungrig bist, iss; wenn du durstig
bist, trink; wenn dein Topf siedet, gicsse ab!
9 Wer hungerig ist, dem ist kein Brodt zu
Schwartz. — U4tmann, 788, 4-
Lat.: Jejunus raro stomachus vulgaria tomnit. (Uora:.)
(Binder /, tS».)
10 Wer hungrig aus dem Hause geht, bekommt
auch im Dorfe nichts. (Lit.)
11 Wer hungrig ist und den Korb sieht, kann
nicht verglichen werden mit dem, der satt
ist und den Korb sieht. — Temitau, vn.
Der Satte weiss nicht , wie dem Hungrigen zu Mutho ist.
12 Wer sich hungrig legt aufs Stroh, wird keines
Schlafes fron.
ßühiH.: Hladove oko nespävä. — Liika bladuvA dffme.
(Öelakovtky, 190.;
HoU.: Wie sonder eten gaat te bed, dien wordt bot slapcn
ligt holet. (Bvhn 1 , 344.;
/(..* Chi vä a letto senza cena, tutta la notte si dimena.
(Pastai/Ua, \6.) ,
I'oln.: Lis glodny drzymie. (Celakovtky , l'JU.;
•13 Er ist hungrig wie ein Wolf.
Frz.: II est affamd commo un chasseur.
• 14 Er ist hungrig wie eine Kirchenmaus. — Kifc-
lein, 378.
•15 Se seng heangrig wä des Meiner seng Hicnen.
(SU'benhürg.'Sddui,) — Frommann, V, 175, 175.
Sie sind hungrig wie des Müllers (seine) Hühner, d. h.
sie haben keinen Hunger.
•16 So hungerich as *no Smachtlappe. (Grafschaft
Mark.) — Frommann, K, 60, 81.
iBeim llungrigen muss man nicht Brot kaufen.
Böhm.: U hIadov«ho nojdrazsf chlöb. (Celakov»ky, 178.;
Poln.: U gtodnogo najdrozszy chleb. (Öelakntaky, 178.;
2 Dem Hungrigen hilft keine Predigt. — ««••«*.
berg III, 81 ; Lohrengei. I, 130.
Böhm.: Hlad se nedä slovy utisiti. — Hladovit« bficho
nedä se slovy ani piknou fecf spokojiti. (Cetakovskij , 188.)
Potn. : Olodnego soladka bajki| niezabawic , racy% niood-
hj€. (Celakvvtky,' ISB.)
3 Dem Hungrigen ist harr' ein hartes Wort. —
Simrodi, 4349; Körte, 30b1.
Der Fransoso sagt von einer langen Zeit des War-
tens: Lang, wie ein Tag ohne Brot. Der Magen muss
vor allem andern befriedigt, d. h. unser Bestehen ge-
sichert sein, bevor wir für irgendetwas anderes Sinn
haben. Man sagt daher In der Herzegowina: Alles ist
Mutter, aber Brot ist Nalirung. In Oberschlosien : Nö-
thig ist Brot nnd Himmel. Die Letten sagen: Der
Lahme vergisst das Hinken, wenn er Brot zu holen
hat. Die Hindus : Fragst du den Hungrigen , wie viel
zwei mal zwei ist, so antwortet er: vier Brotlaibe.
J^Reintherff tll, 85.;
Dan. : At hungre og vente gi^r en vtaalmodig. — Hung-
rig roand er ond at stille. (Prot, dan., 314.;
Frt.: Long, oomme un Jour sana pain. (Körte, 3057.;
4 Dom Hungrigen ist nicht gut lang predigen. —
Egenolff, ßö"*; Eyenng, /, 374; «nrfrr, /, 19; ///, 15;
PHH, II, 74; Lehmann, II, 77. 50; Schottel, 1142**; Sey-
hold, 73: Cfial,943; Siilor, 152; WHm.594; Itücking.iT;
Simrock, 5098; Äörte. 3058; Braun, /, 1574; Heinsberg
III, 81.
. Es wäre mindestens nnzeitig, einen Hungrigen durch
lange Vorträge anflialtcn; daher sind auch lauge Gebete
vor Tische am unrechten Orte, denn sie bleiben ohne
Andacht, sowie Predigten, welclie eine Es«zeit über-
schreiten.
BoU.: Den hongrigen is het uiet goed lang te prekcn.
(Harreboinee , I. 334.;
Lot.: Famelicus non est interpcUandus. (Burhler, ll'J;
Bindrr /, .M7; //. 10'.».1; S^yhfM , 17.1.1 - Farnes et
mora bilem in naium cunciunt. (Binder l, .Sltl; //. 1(>9.'V.;
— Latrantn atomacho omni» mora bilera movet. (Bin-
der I, >*.'•;».• //. IWI; BuddT, in; SeybtM , 273.; —
Molestus intcrpcllalor vcnter. — Venter oaret auribus.
923
Hankebunk — Hanker
Hankerd — Hflpfen
924
5 Der Hungrige fragt nicht nnch der Rechnung.
Böhm.: Hlad s £(ien pfirncf Mdn^ho nezni. (Cela-
kovxitjj 188.)
C Der Hnngrigc furchtet den Stock nicht. — Heint'
berg III. 87.
Die Osnianen sagen : Der Hungrige springt sogar ins
Feuer. (SchlecMa, W.)
7 Der Hungrige schlägt sich um eine Fliege an
der Wand.
Höhnt.: Hladorf se i o monchu svadL (Öekikottky, 191.;
PolH.: Giodnych i muoha powadsf. (Öelakovaki/ , 19\.)
8 Die Hungrigen schlaffen für jhr essen. — Eyering,
I, 697.
9 Ein Hungriger erzählt beim ersten Gericht nicht
viel. — Siüor, 129.
10 Ein Hungriger isst seine Aepfel ungeschält.
„Schon Cato soll behauptet haben , daas nichts sohwe-
rer xu Uberzeagen sei, als ein leerer Bauch.** (Welt
und Zeit, IV , 7.)
11 Ein Hungriger wird nicht satt, wenn man ihm
auch Braten verspricht.
13 Einem Hungrigen ist kein Brot zu schwarz.
Lat.: Parvo fames constat, magno fastidium.
13 Einem Hungrigen muss man nicht in den Weg
laufen.
Der Hunger macht den Zorn heftiger, weshalb beim
Plautus jemand einen sehr Zornigen fragt, wie lange er
schon nicht gegessen habe. Auch die Osmanen sagen :
Der Hungrige sankt, mit wem es sei. (SchUchtOj H.)
14 Einem Hungrigen muss man nicht vom Fasten
predigen.
Böhm. : Kaz so lacnämu postiti , » tytimvi sedl&ku modliti.
(delakoetki/, 327.;
15 Einem Hungrigen schmeckt alles Brot (wohl).
— Binder II, 1585.
Die Bussen : Der Hungrige sieht am Brot den 8ehim<
mel nicht.
Böhm,: HladoTJmu i oresn^ chlöb ohutni. — Lacntou
Tsecko k ohuti. — Jitinf i tisto snf . (CekJcontk» , 189.;
Jt.: A Chi d afFamato, ogni cibo 6 grato. (Pazsaglia, 4.)
Lat.: Feles esuriunt, dum panis crustulA rodunt. (Bin.
der I, 529.;
Span.: A hambre no hay mal pan. (Celakovikp , 189.;
IC Einem hungrigen trewmet wol, dass er esse;
wenn er aber erwacht, so ist seine Seel leer.
— Ihitri, n, 176.
Dan.: Den hungrige ' dr0mmer at han »der, den tjtfrstige
at han drikker. (Prot, dan.^ ZU.)
17 Einem Hungrigen vergeht der Tanz. (S. Essen,
Subst. 35.) — Binder U, 1727.
Die Finnen: Der Hungrige schlaft nicht, der Trau-
rige lacht nicht. (Bertram, 41.;
Böhm.: HladoT^ neboji se kyje. (CelakovAy, 189.;
Poln.: Otodnv kija sl( niebojt. (Celakotsky, 189.;
18 Für den Hungrigen ist's immer Mittag. — Heins-
berg III, 88.
19 Hungrige entzweit auch eine Mücke.
20 Hungrige vnd krancke fragen nit nach Bul-
schafil. — Petri, II. 386.
Böhm.: Kdehladno, tu chladno. (Öelakovtktj , 242.;
21 Wer einen Hungrigen zum Gefährten hat, des-
sen Reisesack ist bald geleert.
Die Osmanen sagen : Bef^unde dich nicht mit dem
Hungrigen; sagt er auch: ich esse nicht, er fallt sich
dennoch den Bauch. (Schlechta, 11.;
*23 Dem Hungrigen muss man nicht von hohen
Dingen vorreden.
Er will essen, und Brot und EAse haben mehr In-
teresse fOr ihn als Kunst und Wissenschaft.
Böhm.: Hladov^mu chlöb na mysli. (Öelakov$ky , 188.;
PoU. : Gtodnemu chleb na my^li. (Öetakovtky , 188.;
Hunkebimk.
•Er ist ein Hunkebunk. — Fritdibier^nei.
Hennig (106) bezeichnet damit einen magern Menschen,
dem die Kleider sehr weit am Leibe sind und der auch
selbst nichts auf seinen Leib hält.
Hrmken.
Hunken un Bunken. — Kichitald, 877.
Hnnker.
Der Herr von Hunker ist ein alter Junker.
CSordnmerika.)
Aul dem nordamerikanischen Farteileben. Mit dem
"Worte „Hunker" wurde um das Jahr 1850 die alte
Demokratie bezeichnet; und die neu eingewander-
ten Deutschen wollen mit dem Sprichworte sagen,
dass die liunkorpartei veraltete Überwundene Ansich-
ten Tertrete. „Der Herr von Hankor ist ein altes
Haas, bildet ein« angesehene FamOie and hat Eiaflnai,
weil er Geld im Beutel hat. Was sieht mmn aa des
Herrn von Hunker, der zu respectiren wfti«, wenn s*
eins&he, daas seine Zeit l&ngst besraben und seiiie
Leute längst unter der Erde sind.** (BaUimor« We€Jter.
1853, Nr. 274.;
Honkerel.
Die Hankerei ist vorbei. (Deutsch-amerikan.)
Die Blttteseit der Ansichten , welche die Himkerpartei
vertritt, ist vorttber. Die Herrschaft derselben leider
noch nicht.
Hnnker eier.
*Hunkereier legen. (DeuUch-amerikan.)
Ansichten, Anträge, Plane im Geiste und in der Ten-
denz der Hunkerpartei, womit in den Vereinigten Staa-
ten die Mitglieder der alten verrotteten Demoknäe
von der Jflngem bezeichnet wird, zu Tage fördern * heiaat
Hunkereier legen.
Hoimaehit.
•'N oll'n Hunnschit — Danneü, 82*".
Zu ergänzen : sollst du haben. Eine abachlägige Ant>
wort in Fonn einer nicht in Aussicht genommenen
Gewährung.
Hunt.
Komm* ich über den Hunt, so komm^ ich auch
über den Schwanz.
Die Insel Seeland war frtther nicht von Hollnnd und
Flandern getrennt. Das Meer hat die flttsse, wrielM
Ueeland durchschnitten, allmählich tiefer und weiter ae<
macht , wodurch die verschiedenen Eilande entatnaMa
sind, aus denen gegenwärtig Seeland besteht. Der
Strom, welcher diese Provinz von Flandern scheidet,
fuhrt den Namen der westlichen Scheide oder Hant
oder Hunte, nach der auch das Dorf Huntemiase seinae
Namen fuhrt. Die Hunte geht bei Tliessingen vorbei
nach Antwerpen. Bei einem Weststurm geht die Hanta
sehr hohl; doch dies nimmt ab, je mehr man sich Ant-
werpen nähert. Ein Seemann nun, der aber die btelts
Hunte mit seinem Fahrseug kommt, wird noch leichter
Ober die schmale und stillfllessende Scheide, die des
dttnn ablaufenden Schwanz darstellt, gelangen. Also:
Wer schon schwerere Dinge ausgeführt, wirdbeqaesi
leichtere verrichten. So erklärt Sprenger pon Eijk dis
Redensart unter „Hund".
Hirns.
Hunz und Eunz. (Esm.)
Kreth iund Plethi, Leute ohne Ansehen , alles dareh-
einander.
Hnnaen.
*A last sich wull sunste nich hundsen. — Asöia-
ton, 515.
Http.
1 Hüp, hüpi das fallend Uebel auf die Ripp'. —
Eiselein, 335.
Eiielein fragt, ob der Buf soviel als das naohmaUfi
Hep, hep wider die Juden sei.
2 Hüp, hüp, hup, dem Valant auf die Ripp'. —
Eiselein, 335.
Soll es , fragt hier Eiselein, nicht: Hip, hip, heisaea:
Der Mann mit der Hippe, Sense, d. i. der Tod.
Hüpfen«
1 Hopp, Ann-D schienke ! (Hüpf, Anna Regina!)
(Königsberg.)
Gewöhnlicher Zuruf z. B. beim Aufhelfen einer Last,
um die Gleichzeitigkeit des Hebens zu veranlassen.
2 Hüpfe nicht weiter, als der Graben breit isL
Lat.: Ita fugias, ne praeter casam. (l^erens.) (Binder
I, «17; //. 1577.)
♦3 Er hüpft weiter, als der Graben breit ist
Lat.: Majores pennas nido extendere. (Horat.) — Oportet
agram imbecilliorem esse, quam agricolam. ((JolmmttUi.)
(Binder 11, 1752 u. 2426.;
•4 Er hüpft wie eine Bachstelze. — ParßmiaiuM, 9Q.
*5 Er will breiter hüpfen als der Graben ist
Aof..' Pennas nido majores extendere. (Borat.) (Binder
I, 1347.;
*€ Es ist gehüpft wie gesprungen. — Eisdein.tii:
Mayer, 1,196: Simrocii, 3175; Braun, I. 470; für Steier-
mark: Firmenii^. II, 768, 97; für Franken: Fromtnau»,
17,317, 194.
Nach rabbinischor Vorschrift wird nach dem ,4>rei-
malheilig*' im Gebet Keduschah ein weniff in die Höbe
gehüpft. Es soll aber nach Je». 6, 2 mehr ein Sohws*
bon, kein Springen sein; der Volkswits meinte absr,
es sei einerlei, ob kodesch — gehuppt oder kodeseh— ge*
Sprüngen. — Um auszadrttckeu, dass ein wesentlicher
Unterschied nicht stattfinde, ob das eine oder anders
sei oder geschehe, gibt es verschiedene Redenssrtai,
und jedes Volk hat die seinigen. Wir sagen aneh: Ss
ist gesotten wie gebacken. Die Albanesen: Basili «if
geschDrcn. Die Czochen: Gonchoren wie gesohnitten,
(<8 ist allos eins. Ob KebrflUt oder geblOkt. Auf Stroh
wie auf (iraH. Die Basken: Es ist eins, dos Kom sos
9S5
Happen— Hnro
Hnre
926
dem Sack Terlieren oder daa Mehl Mi der Tascbo. Dl«
Fr»Dsoaeo: Uot Kesohlagen oder sohlecht geschlagen,
iit immer geBcliIa«eii. (Reituhf rf IV, i:».) In Ober-
Österreich: 'S iat g'hnpft wie g'ipnmg». (Baumyar-
Uh.) In Schwaben : 'S ist gehopft wia getprunga. (Nff-
/en, 4R6.;
Jid.-deutich : Kodosch gehuppt, kodegeh gotprungen.
(Tendlau, h\0.)
Frt.: Aotant vaut tratner tiue porter. (Oaai, 9il.)
*7 He hüppt as de Krey in'n Schnee.
Zar Beseichnung des nngeschickten Iiapfeni.
HÜppen.
VVer am büsten hüppcti kan, der meint, er
halJ erdantzt den lian. — Fischart , Ih-wiinmv und
ErUiiruny Jf* SprichworUi: Die Getehrh-n, dir Verkehrltni,
1M4, Ui. F 3.
Hupp«.
•Ilei kömmt nich e IIupps' höcher. — Frisch-
//iVf', ITfiS.
') Soviel wie Haufen.
Hür, ■. Hller.
Hure.
1 Alte Hure and neuer Wirth scheren am schärf-
sten. — Winckltr, /, M.
2 Alte Huren, fleissigc Kirchgänffcrinuen.
Jiotl.: Uude hoeren kniipon vlak onder den predkstool.
(!Iarrfh,.nue, I.3\2.)
3 Alte Huren sind der Buhler beste Boten. —
EisrltHn. 336; Simrock, S188.
In alten breslauer Chroniken finden sich fOr das wi«
dcrwärtige Wort „Hnre** ein pa«r Beseichnungen , die
wol verdienten der Vergessenheit ontsogen su werden:
„ Kreiweiber und glatte Weiber.*' Die erstero kennt anch
Luther; er sagt (IV, 4iii^): „£s hatsuwailen ein Frei-
weib solche gate Art an sich, als sonst kaum sahn
eheliclie Matronen haben." Und ans Luther findet sich
ilas Wort auch bei Orimm , Wb. , /V, 134.
4 Alte Huren sind gern jung.
Jhin. : Uamle horer TiUe gieme rwre nnge ski0ger. C/Vov.
i/ii/i. . 3Ml.;
5 Au einer Huren ist nichts gute zu sehen. ~
Petri. II, 16.
G Auch eine Hure hat oft ein fromm Kind. —
A.'üi'iftH, 336; Simrock, 5135; Heiimberg VU, 51.
Lat.: Kulla tam prava mater, quae non flliam honestam
esse velit. (Ei$eMm, 336.)
7 Auf Huren, die weinen, Diebe, die leugnen und
schwüren, nmss mau nicht hören.
8 Aus einer (argen) Hur' wird selten ein gut Ehe-
weib. — hitnr., r. 66 ; £i<f Irin , 316 ; NimrorJt, 5110.
£«if..* ISerms erit, qnl dndt pravam nxorom. (Eise-
leim. 336.;
9 Bei einer Hure ist man vor eigenen Kindern
sicher, aber nicht vor fremden.— Altmann vi, S93.
10 Bei Huren, Spiel und Most ein Narr nicht gar
viel kostet. — Kau, SchuibL.xir.i.
1 1 Bei Huren und bei Tisch darf man nicht schüch-
tern sein.
12 Bisa hur oder dieb, hast gelt, so bistu lieb. —
Fraiuk, II, 9^; Tappiu», 12*; CnifcT, /, 8; Petri, 11, 46;
llenisch, 1469, 45; Eisvlein. 336; Körte, 308S: Braun,
/.1589.
In Oitfriesland : Bist dn l{Ar of (oder) DAf (Dieb),
mit Ueld biat du l«f (lieb.) (Bueren, 63; Eickwald , 614 ;
Jlauiinüender, I; Latendor/ II, 6; Frommamn, II, 390, 77;
Firin^mii'h, 1,18. 6.)
UvU. : Zijt gU hoer of sijt gij die/, hebt gU geld , men
he«ft u lief. (Harrfbomre, /, 313.;
Lat.: OeneroBus es ex cnunena. (Tappiut, 11 V — Sci-
licet uxorem cum dote, fldemquo et amicos, et genns
et fumuun regina pecunia donat. (Sejfbold , 543.;
13 Dai *ne Hör sik nicmt te Acren, es en Schelm
oadder well enen wären. (Grafschaft Mark.) —
\\'oesti\ 70. 199.
14 Darum ken Hör, wenn't Kind man god is. —
front mann. //. 536, 129; Bueren, Wi: Eiehwald, 815;
l/iiiMÜEiiii-ndrr, II.
15 I>a8ä <looh niemand den Huren steuert, sagte
die Metze, als sie einen Tag daheim gebue-
beu war und keinen Mann gesehen hatte.
Ein agyptitohea Sprichwort ichildeTt die Tngaad
derer, die selbst am melatm gesftndigt and dann Ib
der Kegel die wanigite Nachsicht mit andi
sich vielmehr bei einem leicbtan Anflog« tob 1
fttr TogeadheldtD halttn, AhBlich, indta MMMt:
Hm« enthielt lioli «laa Hacht; Ut dna kd
da, spraoh sie, um die Hnron festxnnehmen. (Burck-
hardt, 156.;
Lat.: Ueretnces Tetulao optimae sunt amasiorum inter-
nnntiae. (Ki$elein , 336.;
16 De mit Weten 'n Höre nimmt, is 'n Schelm of
WOrd en. — (.'ofdicAmidl. 163; /;u<>irn, 342; Fn>m-
mann, IV, 42. 23; Eichvald. 817; llawkalender , II.
17 Der Huren beut man den Krug, dem Dieb den
Galgen. — l*firi, II. 94.
18 Der Huren Feiertag und Fasttag treffen zu-
sammen.
Die Bussen.- Wenn die Huren feiern , dann fasten sie
anch.
19 Der Huren Leib ist eben so wol (Jottos Creatur
als einer ehrlichen Matrone. — LutUvr'n 7'wch-
rtdt'n. 121*.
20 Der Huren niund ist eine tieffe gruben. — iie-
nisch. 1760, 14; l\'tr\, II, 94.
21 Der Huren reden sind Bech vnnd Vogelleim. —
Lehmann , 400 , t»7.
22 Der Huren .Thränen tliessen aus keiner reinen
Quelle. (R. Ilurenthrknon.)
Die Bussen : Der lluron Lachen ist thenor. (Altmann
VI, 475.;
UiM.: Als de hoeren huilen', loo lagehon do schonten.
(Barrebomee , /, IMl.)
It.: Lacrlme di puttana son di malisie la fontana. (Pax-
taglia, 314, 1.;
23 Die ärgsten Huren werden die besten Ehe-
weiber. — Aticil(tJi0 . 66.
BückiHjf findet das in der Natur begrOndet, weil sn
einer ausschweifenden Lebensart kein Temporament
geneigter als das sanguinische ist. Wie seh aber alles
abstumpft und das heftigste Feuer endlich erlischt , so
auch hier. Das brausende Temperament ontschwindut,
und es bleibt hlos die ihm eigene Sanftheit, Biegsam-
keit und eine gewisse einschmeichelnde Munterkeit su-
rUck, Kigenschaften, welche einem Manne sein Weib
allerdings empfehlen können, und sie selbst lur guten
Frau machen mttssen.
24 Die arme Hure hat's um Gottes Willen thun
müssen. — Unsmr, 80.
Wird gesagt, wenn niemand Vater xum Kinde sein will.
25 Die eine Hur wird, die thut auch wol mehr. —
I*ctri, II, 126.
26 Die Hur' ist absolvirt, man lässt sie sein, was
sie ist. — Kürte, ^iM.
27 Die Hur' (Uhr) ist wol recht, aber die Seiger
(Zeiger) taugen nichts. — Eiselein, 336.
VolkswiU, um die Aussprache der Franzosen lücher-
lich SU machon.
28 Die Hur kompt leicht ins Hauss, aber langsam
wider drauSS. — Mri, II. 132; llenisch. 744, 6;
Crnter. 1,30: Lehmann. 400, 50; Eiselcin, 336; .Sim-
rock. 5112; A'Jrlr, 3078; Itvaun. l, 1585.
29 Die Hure begnügt sich weniger mit Einem Buh-
len, als der Bettler mit Einem Hause. —
Eiselein , 336.
30 Die Huren empfangen gern, aber nur Geld.
Die Bussen: £s ist eine büsa Hure , die von Jeder Um-
armung ein Kind bekommt (Altmann VI, 501.;
31 Die Huren schmücken sich auf den Finken-
stric'h.
Die Bussen: Hat sich die Hure durch nichts anderes
verrathen, so vurrkth sie sich durch ihre Fertigkeit
sich SU enthüllen. (AUmann VI, 478.;
32 Die nicht will fiir eine Hure gehalten sein, die
soll nicht führen Hurenschem. — Kürte, soso.
33 Die sich mit Huren be£eissen, müssen Federn
lassen.
Uvlt.: Ilocron zijn als vogellijm, wat te nablj komt, moet
er eone vedr laten. (Harrebomiey I, 312.;
34 Ein Hur auff einem Scbloss, ein Bettler auff
eim Koss, ein Laus auff einem Grindt, nicht
findt sich stolzers Gsindt — Frommann, IV, 470.
Ulstorlsohes Spriohwort ans dem liohtenberg- bnchs-
weilarschen Kriege, 1416. OTgL Bemh. Herttoy, Klsas-
9er Chronik, V, U.J
35 Ein Hur aufim Schlon, ein Bub auffm Boss,
ein Laus im Grind ist ein hochmüthig gesind.
— Mri. II. IBS.
86 Ein Hur bringt einen vmbs Brot — - Petn, ii, uh;
/fniijHb,SS4. 3(i.
37 Ein Hur eines Sacks. — /.t^tuiaiin. //, 1S3.5S.
927
Hare
Hnre
9S8
38 Ein Har ist ein grundloses Meer, verschlucket
Leib vnd Gut vnd Ehr. — PviH, U, 199.
39 Ein Hur ist gern bey der andern. — Petri, 11, »9-
40 Ein Hur ist wie ein Kol, sie schwertzt oder
brent. — Lehmann. 399, 18.
41 Ein Hur nicht liebt, wenn man nicht gibt —
Petri, II, 199; Ihiiisch. 1882, 32.
42 Ein Hur wolt gern, das alle frommen Frawen
Hum weren. — Petri, II, 199; Heni$ch, 1196, 9.
43 Eine Hur* geht nach der Uhr.
Engl. : Whores and thieres go by tbe clock. (Bohn II, bl.)
44 Eine Hur' in einem Schloss, eine Laus in einem
Grind sind zwei stolze Hofgesind.
45 Eine Hur' ist jederman geredit — Lehmann,
408. 38.
Die Rassen: Eine Hnre Öffnet ihren Sohos als wftr'
es eine Holcthttr. (AUmann VI, 501.; Eine Hure findet
joder, der sie braucht. (Altmann VI, 489.;
46 Eine Hur' liebt, so lang man gibt.
Die Rossen: Eine Hnre jauchzet nicht mehr, auch
wenn sie feurig umarmt wird. (Altmann VI, 458.;
Böhm.: Neristka tarn se klonf, kde alato aronf. (Celif
kovsky, 122.;
Fo/n. : Pöty kurwa miluje, pöki w miesaku osnje. (Cela-
kovsky, 122.;
47 Eine Hur spinnt so gut gam als ein from Kind.
— Pittri. III, s.
48 Eine Hure nimmt lieber mit Einem Auge fiir-
lieb als mit Einem Buhlen. — Eüelein, 336;
Simrock, 5124; Braun, I, 159S.
49 Eine Hure spitzt ehe nicht die Goschen , bis sie
klingen hört die Groschen.
Die Russen: Haren sind die SprOdeaten, so lange man
des Goldes schont. — Ein Hurenhers Offiaet sich, sobald
man die Hand öffbet (AUmann VI, 501.;
50 Eine Hure wollen schmähen, heisst ins Wasser
51 Eine schöne Hur' ist ein lebendiger Sarg. —
Simrock, 5142; Braun,!, 1597.
Der Keuschen Schönheit, sagen die Bussen , ist eine
Tugend, der Huren Schönheit eine Eigenschaft. (Alt-
mann VI, 437.;
52 Eine schöne Ilure ist der Augen Paradies, der
Börse Fegfeuer und der Seele Hölle.
Dan.: Olat höre er 0jmenes paradiis, pungens skifirs«
ild og sivlens helvede. (Pro: d«tn., 29.;
Frt.: Une putain perd Tamo, mine le corps et TUide la
bourse. (Aritsint/er , 627.;
53 Eine schöne Hure ist ein gefahrlich Gift.
Dan.: De glatte og smukke horer have mest anfegtning.
(Pro9. dan.\, 29.;
54 Einer Hur' ist der Psalter ein gar schweres
Malter.
Die Rassen: Wer einer Hnre die Bibel schenkt, der
schenkt ihr Papier. (AUmann VI, 492.;
55 Einer Hure Schos, eines Esels Rücken und eines
Mönchs Gewissen tragen, was man ihnen auf-
legt. — Klostergfiegel . 27 , 10.
56 Einer Hure Tugend, blauer Himmel im April
und Märzengrün sind bald dahin.
Die Bussen: Eine Hure kann wol ehrbar sein, aber
nur so lange die geilen Burschen fehlen.
57 Einmal Hure, immer Hure. — Eitelein', 836; Sim-
rock, 5130.
Engl.: Once a wliore, ever a whore. (Eiselein, 336;
Oaal, 1456.;
58 Es hat auch ein hur ofll ein fromm kindt. —
Franck. II, 56* ; Gruter, I, 31.
Boü.: Eene hoer hoeft wel een dengdzaam kind. (Harre'
bomde, I, 312.;
59 Es ist böss Hum schmuck abkaufien, sie
schmücken sich selbst gem. — Pftri, II, 257.
60 Es ist eine arme Hure, die sich selber schilt
HoU.: Het is eene arme hoer, die zieh celve laiÄt. (Harre'
bomee, I, 312 J
61 Es ist eine arme Hure, die Wasser trinken mnss.
Dan. : Ondt at vaerc höre og drikke vand. (Prov. dan. , 299.;
62 Es ist eine armselige Hure, die ein grobes (zer-
rissenes) Hemd trägt.
Dan.: Ondt at ysere höre i hampe-saerken. (Prov.
dan., 299.;
63 Es ist einer jeden Hnre Trost, dass sie die erste
und letzte nicht seL — Sirach 7,n u. 33,39;
Pittor., V, 68; Stmrocfc, 5143.
Engl.: I am not the flrst and shall not b« the last. (Bokm
II, 54.)
64 Es ist kein alte hur' am Rein, sie wöllent alle
grempen sein. — Mumer, Xb., 66 . in Klo*ter, ir, 806.
65 Es ist kein so böse Hure, sie wollt dennoch
gern ein gut kind ziehen. — Tappiui, 56*; Sim-
rock, 5136; Körte, 3087; Braun, I. 1587; BeinOierg VH, &L
„Es ist kein Hur so Terrucht, sie sog dennoch gaim
ein fromb Kind." (Ftichart in KloMttr, Fl//, 423.;
HoU. : Eene hoer Toedt dikwijls een goed kind op. (Harr*-
bomie, I, 312.;
66 Es ist keine Hure , die nicht einmal fromm ge-
wesen.
Zu einem, der meint, er hfttte ein ftomm Weib and
hoffte nichts Böses von ihr, sagte Otiler von Kaiter»-
berg: „ Aber auss frommen Weibern werden Huren,
und ist kein Hur, die nicht einmal sey firomm geweaen,
som wenigsten in der Wiegen. So werden gemeinig-
lich die gantse und beste Keess von den 11 Auaen ange-
bissen.** (Zinkgref, I. 187.; Die Bussen: Ba ist noch
keine als Hnre geboren worden. (Altman* VI.)
67 Es ist nirgends ein alte Hur ynnd Spitsbub , er
wil ein Artzt sein. — /Vtri, //, 376; LAmaw»,
II, 135, 42.
68 Es kan auch wol ein hur ein from kind zeugen.
— Tappiut, 56*; Lehmann. //, 136,67.
Lot.: Etiaminter repres rosae nasoontur. (Tappiut, SS**.;
69 Es sey eines Hur oder Dieb, hat man Gelt, so
ist man lieb. — Leftimmn, 254, is.
70 Es sind nicht alle Huren, die einem Mann zu
willen sind. — Petri, U, 294; Lehmann, //, 139. lOS;
Eitern, 336; Simrock, 5023; Körle, 3086.
HoU.: Ten sijn nlet al beeren, die enen man te willesgn.
(Tunn., 25, 51; Harrebomde, /, 312.;
Lai.: Non meretrix Tocatnr, que soll consociatur. (Fat-
lertlebtn, IIb.)
71 Es würdt keine kein hur von eines mans w^gen.
— h^anck, II, 70*; Körle, 3085; Simro<^, 5125; Brom,
I, 1588.
Die Bussen: Es wird keine an einer Hure nm Gottes
willen. (AUmann VI, 501.;
72 Gross hörn, gross thorn. — A'a«,48^.
73 Hat auch eine Hur* ein schön Gesicht, ei ist
doch eine Leuchte ohne Licht.
HoU.: AI heeft een hoer een sohoon geaigt, 't ia eealie-
taame sonder licht. (Harrtbomit, I, ZW.)
74 Hinter den Huren trägt man diie Schuhe , hinter
den Schelmen dreht man die Stricke. (LH.)
75 Hören un Deve arbeit am besten. — Goideckmidi .107.
Scheint eine looale Erfshrung su sein, im alifs*
meinen stehen Huren und Diebe nicht in dem Bafls, sie
besonderes Interesse an der Arbeit an haben.
76 Hur' an der Hand führt an Bettelrand.
HtM.: Eene hoer brengt er velen tot den bedelaak. (Harrt-
bomee, I, 3l2.;
77 Hur vnd böser Man wollen doch gern from
kinder han. — Eyering , II , 49a.
78 Hur vnd Stockfisch vngeblewet, die nntcen we-
der Vieh noch Leut. — //. Sacht, ll, XXin. i.
79 Hure ist einem Raben gleich ^ je mehr sie sich
wäscht, je schwärzer sie wird.
80 Haren bedenken , womit sie die Leut betriegeu
vnd fangen. — Lehmann, 835, 50.
81 Huren, Buben und Bäckerknecht sind fürwahr
ein gross Geschlecht.
82 Huren, Buben vnd filzläuse, Fliegen, Flöhe vnd
Fledermäuse, wo die ncmraon vberhand, ver-
derben sie ein gantz land. — Henitck, lue, 63.
83 Huren, die weinen, Dieben, die Leugnen vnd
schweren, denen glaub nimmermehr. — Uh-
mann, II, 270, 134.
84 Huren geben geschniierte falsche Wort. — petn,
II, 3B6 :IIeniach,99i,U.
85 Huren haben das beste Leben.
„Die Huren sind besser gehalten denn eine ehrbar
Fraw bei den Alten." (Froschm., Ss.. V ^.)
86 Huren haben die schweren Seckel lieb. — Priri.
11,360.
87 Huren haben eine grosse Gesell- vnd Freund-
SchaflEt — Lehmtinn, II, 279, 135.
929
Hure
Hör«
930
38 Hur An haben kurize Scliritt, gehen bald wider-
umb hinder sich. — Lehmann. II. S70. 199.
89 Huren haben Mausfallen mit Specklein drauf, ~>
Euelein. 337; Simrock , 3181; Brwn, I, 159S.
LaU: Sub vettineotifl habent retU. (Khelein, 337.;
90 Huren haben mehr Maussfallen als Meuss. —
hekmaiM» 400« 46.
l^.: Meretrix getUt snb TeBttmentia aua retia.
91 Huren ist böss zu warte«. — Petri, 11. 366.
92 Huren ist niemand gebessert , nur einer, der
war am Galgen genenckt. — Petri, II. 386.
93 Huren lieben keinen frommen Mann, wie jiuch
kein feiste viid geyle Hanne einen kappaun.
— Lehmann, II, 870, l.'Jl.
94 Huren, Lügner vnd Diebe sind Schwester Kin«
der; was einer thut, das thun sie alle drey
vnd samblen sich zuletzt auf einem dürren
Kichstamm (Galgen). ~ /Wn, //. 337; lleniich,
6d4, 60; Glimm, //, 1089.
96 Huren pfeifen. — Autor., v, 6.
„Jungfem «oUen apinncn, nHhen; Spindeln, Nadeln
Bind ihre Waffen , womit aie einitena in den Ehen sich
waa Rechtee können sehaifftn. Weg mit andern Inatru-
menten, Haren pfeifen den Studenten,*'
Holt.: Hoeren verToeren. (Hurrebom^t , J, 3lS.;
96 Huren schmucken sich aufi den Finkenatrich. —
Lehmann. 401, C3.
97 Huren seynd nimmer gute Freundin. — Lehmann.
II. 270, ISO.
98 Huren sind des Teufels Krämerinnen.
99 Huren sind ein nothwendig Uebel.
Wenigatena bei der gegenw&rtigau Kinrichtung der
(ieaellachafi; doch werden aiejetat ala„80ciale8 Uebel"
beseichuet. J. Rodenherg (AtitagtMten im London, Ber-
lin 1861, 8. 38) sagt: „Regentotreet und Hajrmarket
aind am Tage die Fahratraaeen der Aritoekratie , nacht«
der Sita dea >aoeialeti Uebela».<'
100 Huren sind gern geschmückt. — Fwhart. Bkb.
U591),40.
Die Bttaaen behaupten r Riner achOnan Hure Haupt-
achmuck aei NacktheiU (AUmunn Vf, 41 IJ
101 Huren sind huron vnd wöUens doch nicht sein.
— I^iri , II , 387.
102 Huren sind Kohlen, die schwärzen und bren-
nen. — Smirot'JL , 3107.
lt.: Le putlane sono com' il earbone, o abbruggiano, o
tingono. (Pazzatilia, 314, 2.;
103 Huren sind so rein nach dem Bad als zuvor. —
Vetri, II, 387.
104 Huren sind theuere Möbel.
Die Rnaaen : £ine Hure iit ein Egel , der das Mark
au« den Knochen und das Geld ans dem Seckel sangt.
(Altmann VI, MO.;
UoU,: Lekkere hoereu koaten veel ran onderhoud. (Harre'
bom^e,I.it9.)
105 Huren und Buben fressen und saufen, wollen
keinen alten Mann ziehen. — Zinkgref, III, 370.
IOC Haren und Buben kommen leicht miteinander
uberein. — Simrork , 6118.
Lat.: Malua cum mala colliqueacit Tolnptate. (Binder
/, 945.;
107 Huren und Buben sind leichte Waare.
HolL: Hoeren en boeren cijn e«ne ligte vraeht. (Barrt'
bom^, I,ZVL)
108 Huren und Buben sind schwer zu scheiden.
„ Der Hund lath sich schwerlich tagen Ton ajm fetten
leder das er begint sra nagen; alao weder ftawen
noch man Uum rnnd buben schejden kan.'* (WerdeafC.)
109 Huren und Buben sprechen immer von ihrer
Ehre. (8. Hurentngend.) — SchoUel, 1138 **; .Sai-
l«r,S70.
llu Huren und Buben thun mehr Schaden und Ab-
bruch ah der Feind. — Opel, 334.
/*/;.: Coatre pntain et larron n*j a rlm« nl raison.
(Kriteimger, i72.;
111 Huren und Buben verkriechen sich in die
Winkel.
la(.: Lydus oatinm claudit. (Seifbuld , 289.;
112 Huren und Buben verstehen sich bald. — F.i^e-
Irin. 337; Biaun, I, 1594.
113 Huren und Gänse sind schwer zu hüten.
Die Russen: Wenn man der Hure eine Schild wacht
vor die TbUr gibt , so ^bt man sie ihr int Bett. (Alt-
tnan» \r. Ml.;
DCVTlCBBt SPRIOKWCBTXn-LEXIKOS. IL
114 Huren und Hasen sind schwer zu zähmen. —
Simrock, 3128; Körte. 3071.
Dan. : Hörer og barer ere onde at temme. (Prov. dan. , 300.;
Hall. : Hoeren ende haae a^jn quaet te temmen. (Tunn^ 14, ;>.J
Hb Huren und Herrn haben sich gem.
BoU.: Hoeren en beeren zljn van ecnder vereo. (Harre"
bomee, I, 312.;
116 Huren und Kohlen schwärzen und brennen.
117 Huren und Raben, je mehr sie sich waschen,
je schwärzer werden sie.
Dtin,: Kragen og boren toer sig aldrig hvide. (Prov.
dan., 300.)
118 Huren und Schelme sind ein alt Geschlecht.
Dun. : Höre og »kselke-plwgt er den »Iste. (Prov. dan., 299.;
1 19 Huren und Thürklinken fasst jedermann an.
/tön.: Kn höre sldder i fred for ingen aom en knekt paa
en stne-d0r den tagen hTer mandtil. (Prov. dan. , 190.;
120 Huren und Wein fegen den Geldkasten rein.
Lat.: Piacea, perdicea, vinum neo non meretrices corrum-
pnnt cistam, vel qnidquid ponia inistam. (Oaal , 1893.;
121 Huren und Wirthe muss man bezahlen, dass
man wiederkommen darf. — Nvixner. 32.
122 Huren verführen. — .Scäo/m, ll32^
123 Huren vnd hüben, iliss gesindlein scheidet sich
nimmermehr. — Matheaim, Sarepla. lAin".
„Saget man im Sprichwort.'*
124 Huren vnd buben (sind) eyn gespann. — Franrk.
II, iO^ u. 131 •*; Tappiu*. 13* u. 227''; Pelri. lt. 387;
/.cfcfiiann. //, 270, 127; /?iffW«tit, 336; .Simrock, 5180;
Körte, S073.
Hüll.: Hoeren en boeren »ijn £<n geapan. (Harrebomie,
. /. 312.;
Tfl/..' Crobyll juguro. (Rinder II, f.li; Philiboi, I, 98;
Tappin», 48«».;
125 Huren vnd Buben gleich vnd gleich. — Ehering,
II, 48.
12C Huren vnd buben knn niemand sche3'den. —
Franck, II, lü^
Holt. : Hoaren en boeren aijn gaame bij elkander. (Harre-
bomie, I, 312.;
127 Huren vnd Buben seynd gern beysammen. —
lirtiter, 111. Sl ; Lehmann, II. 270. 18S.
HoU.: Hoereu en boeren rergaderen llgtelijk. (Harre-
bomre, l, 312.;
128 Hurn vud bufeu kommen auch vngeruffen. —
Loci romfn., 117; llenisdi, 1&85, 36; Sirfor. 4S9; Leh-
mann. II. 870, 188; Körte, 3072; Simrock, 5119; Braun,
I, IMl.
Dan.: Hören og skalken kommer rel ubudne. (Prov.
dan. . 300.;
HolL; Hoeren ende boeren coraen wael sonder roepen.
(mnn.y 15, 11; Harrebotne«, I, 312.;
Lat.: Scnrro rel acortum reniont bene non rocitata.
(Falleraleben , 426 ; Sutor , 429 ; Loci contm. , ll7; Anieiger
fir Kunde dtutncher Vorzeit, 1854, 8p. 270.;
129 Huren vnd Spielleuth geben kein gelt wider. —
lleninch, 1474, 24; Pelri, If. 387.
130 Huren wollen Geld haben. — Pttri. II. m.
131 Huren wollen immer das letzte Wort haben. —
Petn. //, 387.
132 Huren wollen nicht Huren seyn und fuhren
doch den Hurenschein. — JSimirftr., 476. 551.
133 lek si et allene nitt, es der Hören iär trost.
(Graf$rhafl Mark.) — Woesle. 69, 114.
134 Je mer man die Huren schlecht, ie lieber sie
einen haben. — Sehade. II. 168, 2.
Was ftlT ein Schlagen und welches ZUchtlgungswerk-
xeug hier gemeint Ist, erAhrtman ans Waldi» (IV, 40),
wo er daron handelt , wie das Liebesfsuer einer Nonne
gelöscht worden ist. £a heiast dort: „Doch halt ich,
hat mao Jr pezwagen, mit einnr flelschgabeln wol ge-
schlagen, md hat sie in ein Kloster than, da awey par
Schuh rom Bette sUhn, md jr all nacht die Landes
glesen, wer wol rou solcher Krankheit gneaen."
136 Jo slimmer Hör, jo biäter Glück, jo grötter
Daif , jo dünner Strick. (Crafschaß Mark.) —
Woeile . 69 . 106.
13C Jung hur, alte kuplerinn. — Framk, II. 193»; Ey/»-
ling, III. 110; Pelti, II. 410; Üruler, I. 51; Kdrle, 3076;
Simrock, 5127; Eiselfin. 33C; Braun. I. 1580.
Lat.: Maine cum malo colliqneacit faciie. — Pulchra
conrenit improbla cinaedif. (Sfybold, 297 u. 464.;
ü9
931
Hure
Hare
929
187 Junge Ilore, lile Bädawester. (llannwpv.}^ Stham-
harh. 32; hocUdeutitch bffi Eiselein, 33C: Karle, 3077 ti. SälS.-
SimrorJI;, 512«; Brmm, l, l.'»79; Maijcr, I. 136; Lohrengrl,
]. 422.
JanRe Uuren, alte Betachwestero.
h'iiyl. : A yonng whore , an old aaiut. (F.inelrin , 336 J
J/ull.: JonK eone hoer, outi eene profetea. — Jonge hop-
r«n, oude pilaarbijtstoni. (Jfat'rebomee, 2Vi.)
ms Junge Iluren, alte Wettermacherinnen (Wetter-
hexen). — Eiscnharl, 479; Dücking, 84; EMrin , 336;
Simrock . :>129 ; Voikinar , 369 , 304.
Wenn eine Franenaperaon , die in ihrer Jugend ein
ansacbweifendea Leben geführt und ihre Khre einge-
))Q8at hatte, durch da« Alter den Reiz ihrea Oeaiohta,
wodurch aie andere verftthrte, verloreu hatte ; ao glaubte
man in jenen finatem, nna wegen ihrer Gläubigkeit
kirchlich angeprieaenen Jahrhunderten, dasB aie aich
nun auf die Kunat, Wetter zu machen, legte, um doch
auf eine Weine ihr Brot zu verdienen. Gegen die
Wiederkehr aolcher Zeiten kann nur eine auf .Natur-
kunde gegründete Volkabildang schützen.
130 Kommt die Hur' ins Herz, so kommt sie auch
ins Säckel. — Eiselein , 336 ; Simrock , 5113 ; Bram,
I. 1582; Körle, 3064.
Leicht bethüreu die Koketten , darum sagen die Rna-
snn: Eine spröde Hure ist am gefährlichsten. (Alt-
wirtMi» VI, bin.)
140 Mun kann vor den Huren nicht dazu kommen,
rinem Mann einen Dienst zu thnn,| klagte die
Frau. — Lehmaim, 401, 6C.
Die Russen behaupten: Ka gibt mehr gelicime Huren
als üffentliche. (AUmanH VI, 405.;
141 Man muss sich mit Huren behelfen, wenn man
keine ehrliche Frau kriegen kann.
HjU.: Die gpeue eerlijke vrouw kan krijgen, moet zieh
raet eeno hner behelpen. (Harrfibothee , 7, 312.J
142 Mit Huren ist böse handeln, sie geben für gut
Geld faule Waare.
143 Mit Huren und Buben hausen, heisst im Grinde
lausen.
144 'Ne Hör schännet sik sclwer, en Deiw sine Frönd-
skop. Hüren.)
145 'Xe llor schenut iäi-e cgcne Fuet, awwer en
Daif schännet sinne Familge. — Wocste. 70, 123.
140 'Xe truie Häuer ia better es en schlecht W^uif.
Sawrland.)
147 Ob die Huren pfeifen, Künstler sind sie nicht.
Die Russen: Damm heisst die Hure noch nicht Künst-
lerin, weil sie daa Handwerk des Reibens verateht.
(AUmann VI, 481.;
148 Of ik glik si Hoer edder Def, lief ik Geld, so
bün ik glike lef. — S<*ü/j*?, /, 209; für .S'f rWi/r ;
Finnmich, lll, 70, 11.
„Rfft ick gelick si HAr edder deeff, hebbo ick Uelt, sf
ick gUcke leeff." (Neocorus, I, 103.;
149 Sitzet mit einer zarten Hur' in der Stube und
dienet Gott in Ruhe, sagte der Narr, als der
Abt über Mühe und Sorgen klagte. — Klwier-
sj0i'gül. 34, 3; Eiiteli'in, 451.
150 Thiar ob uian Hur' so fulk, of hiyü ment, thiar
san noch fülkeru. ■.SimifrieK.)
Da ist keine Hure so hässlich, schlecht, oder sie
mpint, es gibt noch hilsslichere. Sinn; Keiner hftU
sich für den schlechtesten, jeder dünkt sich beaanr zu
sein, als er iat, wie keine Hure ao httsaliob (schlecht)
ist, die nicht meint, ea gAbe noch hftsslirherc.
151 Tuton Hure, oben Heilige.
Die Russen warnen vor den letztem bflsondsrs, indem
siu sagen: Einer weltlichen Hure halte dich nicht zu
nahe, eine fromme aber fliehe wie daa Feuer. U'nd:
Lieber eine uuheilige Hure ala eine fromme. (AUmanH
17. 35«J u. 501.;
Jltiii.: Ouder een hoerhuis , boren eene kerk. (Harrebomr^,
I, 313.;
152 Van Hören is i|uäd Pinken' kriegen. — stünm-
l-nrg. 17«''.
*) Pinke = kleiner Kinger, eine gerade (nicht kmmme)
klt«ini> Wurtit, aber auch wie im obigen Sprichwort = pe-
uia. (Vgl. darüber Stürenhurg a. a. (.>.)
153 Von Hur' un<l Schwert ward gar mancher ver-
sehht.
UoU.: Keue nude boor, ocu nienwe waard die snijden
meer dan eenJg jiwaarJ. (Harrttumet, I, 3l2.;
154 Von hnm geschah nie keinem mann gut, dann
einem, der ward geheuckt, der kam der mar-
ter ab. — Franck, 11, lOS^; TaftfiM, 160^; l^iimmm,
11,794, 146; Simrock. .M38.
165 Vor der Uuren Gebet, der Weiber Wahrheit
und alter Weiber glück, behüte mich Gott
vor diesen drei Stück.
„Wenn ein Hur alt. hfisslioh und arm sewordMi, so
betet sie früh und spat zu Gott, daas er Jhr «ia««
Mann gebe, der sie aus ihrem Elend raisae unA si« ar-
nähre und kleide u. a. w. Wen aber dleaea Gebet
trifft, der aage allem Glück lebewol. — Wenn eine Frmn,
die lang der Buhlerei nachgegangen, In die Wockea
kommt, sieht der Mann das Kind saner an, daere^dae
Frau wol kennt. Sehen nun Sülohes die Frmaen , Freoa-
dlnnen der Wöchnerin, so rühmen sie, wie ähnlich das
Kind dem Vater aey, wie ihm ana den Augen seachnil-
ten u. a. w. Dann wird der Mann so ftoudenrcich,
meynt, das Kind seh ihm sogleich. — iJte Weiber ma-
chen zu allen bAaen Sachen groaa Glück daraae . aagaai,
hat sich einer einen Schenkel ausgefallen : Orose Glück
hat er, daaa er sich nicht hat zu Tod gefallen u. s. w.
Was einem solchen bösen stück zustehet, heiaaen aie's
gross gelttok." (H. Sachs, Fabel» und gut SeAtnenck.
III, LXII.;
156 Vor Huren oft ein ehrlich Weib nicht zukom-
men mag. — Eiseleiu, 330.
157 Wann de Hure alt wird, baut se Hellegehüs-
chen. (Drdburg.J
158 Wann de Hure alt wird, pess se Weihwasser.
(ttedbwrg.)
159 Wäre ich ein Hur, mein Mutter ein Sack, meiu
Vatter ein Dieb, hette ich Gelt, so were ich
lieb. — Lehmann, II, 832, 98; llenisch, t47G, ib;
Körle, 5088.
Dan.: Er dot höre ellor tyy, har ban penge, er haa kier.
(Prot, dan., 299.;
160 Wären Huren und Diebe hinaus, es stände leer
gar manches Haus.
Die Russen : Wenn jede Höre gestftupet werden sollte,
. wo wollte man die Besen hernehmen. (AUmann VI, i\i.)
Dün.: Vare alle horer og tyve dad, da etod maagt si
huus «de. (Frot. dan., .100.;
161 Was von Huren geboren, ist zur Huren erkoh*
ren. — Cmler, lll, lOU; Fischart in Klomer, Vlll, 41;
Lehmann, II, 866, 95; Eisrlein, »36; Pteiiiitberg 17/, M.
Die Russen behaupten: Hat eine Hure aiebeu TAcbtrr,
sie werden alle sieben Huren sein. — Einer Uore Kiad
gewöhnt sich früh ans Kleiderbeben. (Aituia»H Tl. «tt
u. 497.^ Nach df>m Htirenatutanach , der 1708 bei Har-
ris in London erschien und worin die offantlirtai
Dirnen nach Namen, Wolinung, Herkommen u. a. w.
aufgeführt waren, trifft es nicht zu, dass aie rorhRi-
sehend die Töchter von Müttern sind, welche dassslhe
Leben geführt. Es befanden sich damals 60000 solcbsr
Dirnen in London; davon bezeichnet der Alouüäaek
40000 ( Tielleicht 400U ? ) als Predigertüchter. (fiestütcM-
ter, Magdeburg 1785, lU, 205.;
162 Was von Hurn seuget, das ist zu Huren ge-
neyget. — FmcUan in Kloxter, VIU, AI: Petri, II. 611;
LnWndorf 11,31: Pislor., 1,69; Simrock , ilSi : Itfiat-
hcrg VII, 51; KürW, .TOSs.
Die Rnaseu: Man verachtet die Huren, seine Kinder
aber läast man ihre Milch trinken. — Hurenmilch iat
die theuerste. (AUmann VI, 4.Vi u. 478.;
163 Wei ne Hör will bringen to Khren, dei is en
Schelm oder wil einer weren, (\Vett(.}
164 Woi sik niggo Hiiuion anschaflen well, raott
eist de ollen betahlen. (SuwrUmd.)
165 Welche nicht will ein Hur gehalten sein, die
soll nicht führen Hurenschein. — /Viri, ii.e»:
l.ehmar.n, II. 401, r.j>.
166 Wen eine Huiv fasst , den Iftsst sie nicht
^, leicht los.
Die Russen : Wenn die Hure einen capftv ao zapfl
sie ihn zweimal. (Allmuna VI. 498.;
167 Wenn die Hur* alt wird, will aie fromm werden.
Jfvli.: Als de hoeren ond worden, woiden a^ vroom.
{Uarreboutve, I, T,\\.)
16S Wenn die Hur truncken ist, so i«t ate eine
thörin. — /voi, W. 644.
161) Wenn die Hure bereut, wird sie eine Kupple-
rin. — RnrcUhnrdl , n\.
170 W(Mm die Huren kosen, meinen sie luclit dM
Herz, sondern die (das Geld in den) Homu
Soll. T Als eene hoer n Trlendtchap do«t,kst «Mtt a kHMa.
(Harrebmuf». t, 3U.;
983
Hare
Hure
934
171 Wenn die Hureu nicht lucken, verliert der
Wirth seine Brocken.
Die Kuaaeo: 1>rr Hureuwirtli wird vcolg Einkünfte
haben, deisen Dirnen nmn zur Umarmung peitschen
mnei. (Altmann VI, 4890
173 Wenn die Huren recht heilig blicken , dann
wollen sie hoinicken.
\T'\ Wenn die Huren schimpfen, so bricht dio
Schande aus. — Simnnk. :.U\*; KUrW, 3«»62; /;»«i«n,
i , 1590.
BtlL: AI« hoercn achclden, briet die aohaude uut. (t'uiltrt-
tfbtn, 10; Tun»., 2, 1; Ilarrebomre, I. 311.; — AI« hiercn
icheldeu, zoo kijkt taet den bnlk uit. (Ilurrfhxmff.
t, 311.;
Lat.: Turpia culparum produntar litc putaram. (t'aUfrt-
Uf>*^H, 10.;
174 Wenn die Huren spinnen, so ist die Nahrung^
krank. — simrovh.bi^): Kirw.sim.
Di« Russen: Wenn die Huren vrebcu, iiiUisru dir
Uurer rar sein. (AUiHttHn Vi, is.'».;
I/uU.: Als hocren spinnen, is die neringhe cranc. (F'iUa->-
lehen, U; Timn., i», l>; Ilorr^l^un'r . I. MX.)
hat.: Kilat (luando puta, questus malus ct»t ita puta.
(FallerMeben, W.)
1 76 Wenn die Huren winken, gehen sie auf linken.
UtiH.: Als de beeren schreijou, wauUt u vour haar vleijcu.
(Uarrrebonifi', I, 311.)
17i; Wenn eine Hure vom Himmel lallt, so lallL sie
auf einen 8cb., oder auf einen b., oder auf
einen V. — Mri-um-, 31.
Meisintr bat, Tielloicht um dorn Krguuüunf[sslreb<'ii de«
I.osers keine Schranken zu ziehen, blua durch Itucb.
stabeu angedeutet.
177 Wenn eine Hure von Tugend und ein Kia-
mer von Ehrlichkeit 8i>richt, su glaube bei-
ilen niclit.
Dir KuBScu: Drr Dirnon KL'U!j(.-li)ieil fii\l nur im Thiu-
kcln, abor nicht bei lächii'. C.K.'j./i'»« IV, .l'.»:'.}
178 Wenn Huren die besten Wort geben, so lügen
sie am »ehrstcn. — iv/n, II, «m1»; nrmsih, 32«, l"j.
179 Wenn Huren in die Kircho gehen, wollen sie
nicht die Heiligen sehen.
DieKusseu: Wenn die Hure sich kreuzigt, tliut sie'«
über ihrem Schos. (Alttiia»n VI, iW.)
1^0 Wenn man den Huren die Nase abschnitte, so
würde manche Frau und mancher Mann im
Lande ohne Nase gehen.
Auf dicdo Weise hat man die Uuren nicht Kvkcnn-
.-eiohnpt, wenn sie auch hier und da gcflrait woidcn
sind. 80 soll in Bischofswcrda von l.'nJ'J — '.»3 eine be-
sondere Strafe fUr sie stattgefunden haben. Wenn eine
xu Fall kam, musste r>i<' aufs Kathhniiit. wo uic von
ileni (Tcrichtsdionor auf rino gvwiiise An ge-n-bleierl
wurde, um (>i>> iifTcntlich als solche xa erkennen, ('ie-
tt'i.<'/.ajter, .>[aKdfibnrt; 17'«l, il, .'•!.) «*
f./>t.: Si luuechih uasum mos Cisot tollere rasum. multi?
I>er mundum sin« nasibus esset eunduiu. (t'.itt'.-if , IK;
BiHiUr II, :fir.>.;
1S1 Wenn sich die Huren schelten, e>o kompt die
tichand an Tag. — Vcui, II, 672.
182 W'cr an eine Hur gepicht ist, der ist ein Leib
mit jhr. — /Vmi, //, «s2.
183 Wir bey einer Hure niedersitzt, der stehet bey
einer Hure wider auft". — hui, II, s"?.
1^4 Wer ein Hur niinpt zu der Ehe, darff kciiis
vnglücks lache. — /'(Iji]>im*, 161"; /Wr», //, 704 ;
l.iiiniditrf II, 31; iiiinrnvk, A1U3; htnlv , 'öfH'J; Hiaun,
f. I5«l.
t85 Wer eine frische Hure mit Bier hätte! — Jitis'
un . 34.
Es wird hier unter Hure ein thouornc» Triakgofaas
Terstanden. da« die Vom einer Jungfrau halt«, und
aus dessen Haupte man im IT. Jahrhundert Bier su trin-
ken pflegte.
186 Wer eine Hur' freit wissentlich, der bleibt ein
Hundsfott ewiglich. Wurtrmhrrg.)
}»1 Wer eine Hur zur Ehe nimpt, der hat vcrrathcn
oder wil vcrmthcu. — /^in, //, loi.
18A Wer eine Hure bringt lu Ehren, ist oin Schelm
oder will einer werden. fSawrland.)
189 Wer euio Hure verloren, der hat viel gewonneD.
Hol'.: HfJ wlnt gVBMg, die Mna ,hoer TcrÜMt. (Harrt-
homit, i, 31iJ
190 Wer eine Uuro zur £ho nimmt , ist ein Schelm
oder will einer werden. — ri«ror.,/r. 7: feMrn-
h<irf.//. 3. 3; i/(i»A{.. 6. Sailer, 111; üimrockt Slll ;
HötU'., 3U89; Urami, l, l&Rt>.
Die Huren wurden von unsern Vorfahren au den
eJirlusen Leuten gezahlt, sowie die Hurkinder für die
Schande ihrer Aeltcru mitbUsscn mussten, indem ai«
von allen Khronamtern ausgesohlossen wurden. „Hn-
rensohn" war das itrgste 6cliimi>fwort. Man war der
Meinung, dsss derjenige sich einer gleichen Unehrn
theilhaftig mache, welcher mit ehrlosen Leuten einen
genauen Umgang unterhalte. Da nun unter Ehegatten
der allerengste Umgang stattfindet, so hat mau durch
dieses Sprichwort anscigen wollen, dass der Mann als
ein Schelm und ehrvergessener Mensch anzusehen sei.
welühcr mit einer Hure ein eheliches Bnndniss eingehe.
In unsern Tagen lint das Sprichwort nur noch mora-
lische, aber nicht mehr seine frühere rechtliche (Juri-
dische) Bedeutun;;. In den alten dithmarschun Uesotxen
heisst es: „De 6ne Höre nimt vorsettlig, de verradet
uk wol sin Vaterland.** (SchkCf, II, \l<«'.) Diese (ie-
setse nahmen das Wort nioht einmal in unserm jetet
gewuliulicheu Sinne, sondern wandten es auf jedes Mäd-
chen an, die ihren Kbrenkrans verloren hatte; und die
Kmpfindlichkeit über die gokrtnkle Ehre ging bei den
Dithmarschen su weit, dass die ganze i-'amilie sie auch
auf sich bezog uml in aahlreicheu Valien die Gefallene
mit eigenen Händen tüdtete ndor unter dem Eise er-
säufte." (Vgl. nUiia, Stra/eniler fitn»,tHrn . S. 8|2 -S2n.)
Die Russe»: Wer eine liurc freit, sehut sich uaehSchel-
iiienkindern. (.lUmo'in VI, MX.)
/mm.: Hvn der Kgtcr (yidendi'b) enhoro. Iiar enlen glort
ei skielmst;kke, elicr ril ;;iurc det. {trof.dati., '2W.)
J/of'.: De cene hocr trouwt, is eeu suhelm, of wil ereen
worden. — Ecnc hoer getrouwd, een' boef aangcgoven.
(HarrebuHif-f. /, :u*J.)
101 Wer führet ein Huren vber Sand, der kompt
mit jhr nicht leicht zu Land. — Vvui. II, iw-».
lIcuiMh, 179J, .*i6.
tln'ji.: Who drivos au hbb and Icadti u whorc, hath pain
and sorruw evermure. (Roift H , Vt.)
IU'2 Wer Huren nieydet, derincydct gross vnglück.
— Lehmann, ;i9S, 1.
19ü Wer mir eine Hure zeigt, dem zeig' ich einen
Dieb.
y/o/'. -• Wijs mij ccno hocr, ik wijs u eeu' dief. (Harre-
Oijiute, /, 'diu.)
löl Wer mit einer Huhr von Zucht, vnnd mit einem
geitzigcn vom geben redt, der sclilUgt einem
Tauben auir der JLauten. — /.fAmumi , 252 . .u.
195 Wer mit einer Hure von Schamhaitigkeit, mit
einem Ueizigcn von Freigebigkeit und mit
einem Mönche von Treue rodet, der schlägt
die Laute mit der Ijohnenstangc (oder: mit
dem Daumen). — tCi^rlvin, uz, Kloxlvr>'pn'yvl . S.i, ti.
lOß Wer mit Huren gen acker gdiet, der mag uut
Huren uachegen. — //nii^tft, 79*.', 5ß.
IJ)7 Wer mit Huren umgeht, der hat kein Glück.
„Das bciss ich in dem griudt gelau^st, der mit hum
vnd haben hauest.*' (Vitru'-r, A'6.,44,iu K'osUr, / 1', 753.^
i/tf/A; Die hoeren aanhan^t, krijgt mutten cn worinen en
verdort. (Harrchumte, I, 'AX'i.)
198 Wer mit Huren verkehrt, dem wird die Börse
geleert.
Holt,: Die ccno hoer houdt, dien wordt de bonrs ligt.
(HarreboHu-e , J, :\Xii.)
IU9 Wer mit Huren viel verkehrt, wird ala lobcr
Bub' geehrt.
Die Küssen: Wer bei liuren in die Schule gclit, wird
keine Keuschheit lernen. (AUiiumn VI, 489.;
200 Wer mit huru zu acker geht, der cgt mit gecken
(Buben) zu. — Fnmrk. II, 50*; Uruii^r, I, 81; /ViH.
//, 736; Wincklcr, I. 30; Simrocb, J121; Knrli\ 3080.
Holt.: Die met hoeren ploegt, raoet met voddcn eggen.
(/Ittrrebomte, I, ZM.)
201 Wer nit hurn vnd buben vnder scim geschlecht
hab, der zieh ghen Nürnberg vnd wisch den
reymen ab. — Frnmk, I, 77*; iimixtU, ihi, ib;
l*elri. H, Jil: Lrhmanu , II , SVJ , M* : Um cnlr uff rl im
ThKOtrum IHaMormn , 30ä *.
Bei Wtrdea (Aij): „Der nicht huni vnd buben in
■ejm gtohlechl hab, der lösch frölich disseu reym ab.
Bjria hir hat jrn nymoudts aussgethau, darvmb lieber
gesell lass yn auch stahn.*'
UoU.: Die geene hocr, Urmo of zot in zijn gcslacht hceft,
Ie geboren von de lamp of het leuimet. (Unrrf'«wf*',
/. 3iao
202 Wer sich an Huren hängt, der hat kein (jliick*
— fllMflfi //, 3U4^.
hal.i Scribatur porti«, mrrririx est jauua mortis. (Bin-
dir I. l«03; //, 3'J4?; diyboH, bti.)
59*
935
Haren
HnreBftrbeit — Hnrenhaiu
9M
203 Wer eich an Uurcn hengt, der kriegt Motten
vnd Wurme zu lohn. — l'rM, u, 757.
In Totcatxft sagt man: Wer zu den Huren geht und
nicht itnaohelt, kann lieber bit nach Frankreich geben.
(Reintberg VI, '.•«.;
204 Wer sich Huren und Gänse hält, hat viel Un-
ruh in der Welt.
Hell.: Die boeren leidt, of ezela drijft, H 18 Treemd, zoo
hij in rotte biijft. (Harrebomie, /, SlSJ
205 Wer sich lest Huren regieren , dem ist vnglück
nicht fern. — Vctri. II, 760; Hmiach, 1668« 60.
206 Wer sich lest Hnren ymbhangen, kan nicht viel
Kunst erlangen. — Petri, II, reo.
207 Wer sich lest Hnren vmbtreiben, kan nicht
bey Ehren bleiben. — Petn, II, 760.
208 Wer sich mit Huren nährt und mit alten Bos-
sen zum Acker fährt, der hat sein Gütlein
bald verzehrt rwaif.)
209 Wer sich mit Huren nehret und mit Karren
fehret, dem ist alles Unglück beschert. —
Petri. II, 761; CWer.SM*»; rrwcfcm., PVl ; Nas». Schulbl.
XIV, 5.
210 Wer von einer huren scheidet, hat ein gute tag-
rciss gethan. — Tapjritu, les"'; Pari, II, 775; Leh-
mann. II, Si2, US: Körte, 3075; Braun, 1, 1583.
Die Basten: Wer sich von einer Hure tcheldet, begeht
keinen Ehebruch. (AttmannVI, 501.^
Dan.: Hvo tom forlnder boren, ginr en god dags^reyae.
(Prov. dan. , 800.;
Kngl.: He who loseth a whore, ii a great gainer. (Bohn
II, 45.;.
HoU.: Die lieh van eene hoer teheidt, doet eene goede
d agreise. (Harrtbotndt, /, 312.;
Lai,: Ardnom conficit iter, qni abaoMinr a acorto.
(Bindern, 330; PhiUppi, I, 40; Seybold, 35.)
211 Weren keine Huren , so hett niemand dem Herrn
Christo die Füss mit threnen gewaschen. —
Lehmann, 98. 16.
Sollte vielleicht folgende väterliche Fttrtorge auf die-
ser AnnAhme beruhen? Als in Jahre 1703 in Born ein
Erdbeben anhielt und die ganie Stadt Bussttbungen
anstellte, auch fttr die dAdurch verarmten FamiUen
Qeld sammelte , befahl der Papst , dass den öffentlichen
Huren Geld ausgetheilt werden sollte, die dessen aehr
benotbigt wären, weil sie während der allgemeinen
Noth und anhaltenden Andacht nichts bitten verdie-
' nen können. Es wurde ihnen augleich bei 50 Ducaten
Strafe verboten, sieb in den Hanptldrchen finden zu
lassen. iOeseU$cha/ter, Magdeburg 1784, 8. 50.;
212 Wird die Hure alt, so geht sie ins Kloster.
213 Wo die Huren spinnen, da ist die Nahrung
klein. — Petri, II, 802.
*214 An eine Hure gepicht sein.
„Wir Deutschen reden, wer an eine Hur gepicht ist,
der" u. s. w. (Jfathegiiu, Sarepta, hVlU*.)
*215 Dat is Hocren Inschlag un Hoeren Schergarn.
(Ottfriet.) — üauakalender , II.
•216 Die babylonische Hure.
•217 Er hat keine Hure, er behilft sich mit ehr-
lichen Weibern.
•218 Es hat ein hur ein fromm fraw gescholten. —
Franck, II, 20*.
In dem Sinne : Ein Etel heisst den andern Sackträger.
(S. Haue 590.) Die Bussen: Eine Hure bei ihrer Keusch-
heit fassen. — Einer Hure Keuschheit loben. — Eine
Hure schänden (oder: entehren) wollen. (AUmann VI,
518 , 520 n. 521.;
•219 Hören un schnoren. — Eichwald. 8i3.
*220 Ist sie ein hur, so treugt sie mich vbcl. —
Vranck, II, 66*.
Um die Möglichkeit einer Täuschung in BetrefT des
guten CUarakters einer Person einzuräumen.
*221 Sie ist mit erlaub ein hur in der kut. (S. Kö-
nig.) — Franck, H, 85*».
Die Engländer haben anr Bezeichnung einer solchen
Person folgende Bedensarten: A cookatrice. As com-
mon ae the bigh-waj. A lady of pleasure. A lemau.
A kind-hearted soul. A light-sklrts. She's like a cat,
she'U pla7 with her tail. Bhe's as right as my leg.
8he*e loose in the hilta. She's as common as a bar-
ber^s chair. She lies baokword, and lets out her fore-
rooms. She's wagtall. She is one of us. She ia neitber
wife, widow, nor maid. (Bohn if, &!.;
Huren.
1 Hucro, Lüge und Stehle sind Geschwistcrtc.
(Luzcrn.)
2 Haren und Saufen fressen 's Geld mit HaaÜBn.
3 Wer huren, spielen, sauffen thnt, mag bald ver-
lieren grosses gnt.
Lot.: Diues eram dudum, me fecerunt tri» aaAom, alea,
nina, Venus: tribne his sum factns egenna. ^£oc<
comm., 116.;
4 Wer hurt, der muss betteln. — Petri, U, 7»; A».
nitch. 347. 56.
5 Wer hurt, der sündigt an seinem eigen Leibe.
— Petri, II, 719.
* 6 Er hart wie ein Karmeliter. — Kiostertfiegi^, m, <f .
Zur Charakteristik des Mönohslebens. Faat alle Ofdea
waren wegen ihres Aergerlebene spriohw6rtUoh. Str
Kto4ter$piegei enthält nebst diesen noch folgende apciA-
wörtliche Vergleichungen : Er frisst wie «in Bern-
hardiner. Er säuft wie ein Franciscaner. Er atiakt
wie «in Kapusiner. Er hat Pfllle wie ein Jeeait, Er
schläft wie_ ein Kanonicns.
•7 Er hurt wie ein Steinesel. — Fri«*6i<rr', itto,
•8 Er hurt wie ein Tempelbrnder. (s. Senfea.) —
Körtet 7351.
Wie man im 12. Jahrhundert von MitgUedeni be-
rühmter Orden dachte, darttber bat sieh Biduurd voa
England, Sohn des Königs Heinrich II., in wenigen,
aber eharakteristisohen Worten ansgeaproehen. Als
einmal ein Geistlicher Ihn fragte, ob er niobt seine
Lieblingstöchter: Stolz, Geis und Wollust Ton eleh
lassen wolle, antwortete er: „O Ja, die erate gebe ich
den Tempelherren , die sweite den Benediotinern «nd
die dritte meinen Bischöfen,** (Wagene^t, Aehrenttte.
Nr. 138.;
•9 Huren vnd Epicuren. — SimpUc, I. 380.
Horenarbeit.
Hurenarbeit bringt Hurenlohn. — Coler,99i^,
Huxenart.
Hurenart nie gut ward. — I'etn, 11. 38«.
„Die fabel lert, das hurenart von end der weit noch
nie gnt ward." (Watdi$, JJ, 46, 33.;
Hturenanfiniff.
*Da8 ist Hurenaafzug und Hurenein schlag, (über-
harz.) — Lohrengol, II, 161.
Ein ans der Weberei entlehntes Bild.
Hurenbalff.
*£s ist ein Hurenbalg.
Sprichwörtlich sind auch noch die Zusammensetna-
gen: Hnrenkerl, Hurenkntobt, Hureuvater, Huea*
mutier.
HürenbeisB.
1 Es sind drei Ilürenbciss ^ hie zu Strasburg, d»
man das Fieber an isset : die unzeitigen Ret-
tiche , die unzeitigen Gänse und die UDzeitigfn
Meidlin und Töchterlin. — EUclein, sst; Am*-
hcrg V, 108.
') Nene Speisen.
2 Hürenbeiss^ macht d' Narre feiss.
>) Auch Httripeiis, HUrapeiss. Zunächst Erstlioge
von Obstfrttchteu und Gemüse, dann überbaapt allst
Wohlschmeckende, das man selten su essen bekommt;
iii Bttndten Httrliug, Heuerling, d. h. eine Fraebt voa
diesem Jalire. Von heuer = dies Jahr, und Ündbeisi.
Enbeies ('Speise); vom alten enbeissen =seaaen, oder
was man von dieser Art httr (heuer) atun ersMoanl
anbeisst, isst. (Staldtr, II, ßi.)
HureiiffebetJ
Hurengebet hören die Heiligen nicht.
Die Bussen: Hnren beten, dass Gott die Wollust
mehre. (Alhnann VI, 488.;
Hurenffealndel.
Hurengesindlcin scheidet sich nimmermehr. —
Petri. II, 386.
Hurenffonat.
Ilurenguust ist Dunst.
Bnrenhana.
1 Besser im Hurenhaus als im Beinhaas, man
wird nicht so zerstochen.
Holt.: Beter een beer- dan ecn oliekoekon-lniia; waat er
xal geeu brand van komen, maar wcl geblasobt wor-
den. (Barrebomee , /, 311.;
3 De de dn Föt in'l Horhus sett't, Mti'i de an-
der in't Gasthus (Spital). (Ottfriet.)
3 Die in ein Hurenhaus treten , wollen kein Pat«^
noster beten.
Die Bussen: Wer ins Uurcnhaus geht , that*a
um Keuschheit zu lernen. { AUmann r/,.454^ '
i Im Hurenhausc einen Fuss, im Spital den
dem. — Öiawn, /, 1581.
Dan. : Hvo som haver den eene fod 1 hon«
den andea i apitalet (Pnn, dem., fltj
937
Hnrenhculen — Hurenkind
Hnrenknecht — Hnrentbränen
938
& Wenn das Hnrenhaus brennt, läuft die Tugend
auf der Gasse hernm.
Die BuBBsn sagan: Brennt du Harenhani, eo sieht
UM, wie viel Nackte darin sind. (AUhumh VI, 408.)
6 Wer jung ins Uurenhaus geht, braucht dann
für Wohnung nicht zu sorgen.
MoU.: Uat !• wel gedaan, zei jonker JatfMS, en hij leerde
BiJnen klnderen, dat zij ler stond in liet uoertauia zou-
den gaan, zoo konden zij bij tijds eene herberg spa-
ren. (Harreboviet, I, S6S*.J
Hturenhenlen.
1 Horenhoolen, Kroamerswearen un Rücnkrupen ^
is dat eine nit mehr wert as dat anncrc.
(Büreii.j
') Huudek riechen, -winseln.
2 Horenhüleu, Kremerswiären un Rü'oukrupcn
dat es kainen H&ller wärt, rorafnhaft Mark.) —
Woctte. 69. 1U8.
Hturen^&ffer.
1 £in Hurenjäger ist Feuer, die Hure Zunder,
der Teufel bläst an.
,tDii wilt ein Christ seyn and gleichwohl ein Huren*
Jäger bleiben V» (Luther» Werke, VII, IM.)
ttan,: Hor-karlen er ilden, huren blaar, saa buater dieve*
len Ul. (Prov. dan. . 2t»».;
2 Ein Hurcnjägcr kan nicht studieren. — Lutkn'»
Tisihr. , 231 ''.
3 Humjügcr alten übel. — Egmolff. 273*; Peiri, II, 386.
4 Hurujägcr thund jn selbs vbel. — ^VorcJ^. li, 193*.
b Humjeger tbun jhn selbs übel oder wohl. —
Gruter. I, 49.
Hurenkind.
1 De Hörkinderc hcbbct det meiste ülück. —
Schambach, 11, bl; koUideutKch bei Reinsbeiij Vll, &1.
Im Harz: Horkinuer hevt et beste Gliche. (Lohr-
inytl. I. 374.;
Iiiin.: Uore-ungcr faacr mocre lykke end arv. (Prot,
dan., 37.;
2 Horenkinner un Ziegenböcke hewt alltid das
meste Glücke. (Büren.)
3 Hurenkind nimmt Hurenkinds Nachlass. — tiraf.
210. 188.
Weil zur Berrbuiig Kbenhilrtigkeit geborte. Doch
fand der im obigen Sprichwort ausgespruchene Bechts-
satx uur auf die durch nachfolgende Ehe als getetzlich
anerkannten unehelichen Kinder Anwendung. Ein un-
ehelich geborenes Kind konnte uur den Nachlass eines
andern unehelich geborenen erben, aber nicht mit den
ehelichen zugleich, auch wenn es gesetzlich anerkannt
worden war. Der SchwabtHnpieoel ( :{7(>, :() sagt dariiber :
„Gewinnt ein Mann einen unehelichen Sohn, den mag
der Papst wol zu einem Ehekinde machen und auch
der Kaiser nach seinem Becht ; aber weder Papat noch
Kaiser mögen ihm das Becht geben, dass er erbe mit
den andern Magen, gleich als ob er in der Matter Leib
ein Khekind gewesen w*re.'' (Vgl. Hvmeyer. Sachgen-
• »bieget, /, 27, 2.)
Altfrif.».: lloerniuok uemt liuernincks lone endo crfnisie.
( Richthof en, 374.;
4 Hurenkinder arten nach der Natur.
Dan.: Ere hore-unger gode, skeer det af haeudeUe, cre
de onde, da er det af natuxcn. (Proe. dam., 30u.;
5 Huren Kinder scindt glückselig in der Welt. —
rctvt. II. 386; Heni*ch, 1667, 57.
fn Je ärger Hurenkind, desto besser Glück.
•7 Dat sunt Schwester-Broder Hörkinder. iMht.,
— firhiit:»', II. 157-1^8.
Von zwei Menschen, die beide wenig laugen, wie
von Terwandten Fehlern oder Lastern, z. B. Lügen
und Heachrln, Schmeichelei nnd Kslschlieit.
•8 Et ward cn Horkind döffl. — Dnhatn, w**".
äa^ man, wenn es beim tjonnenschein r^fnet.
* 9 Ich bm kein Hurenkind, das alles xweünal sagt.
Diese Bedenaart rttbzt nach FuuUhm (31) dalier.
rlasB man in frtthern Zeiten oft darttber in SEveifel war,
ob ein unehelich (jeborener nach seinem Vater oder
nach seiner Muttvr sa nenncB sei, «ad dan man den-
ficlboi daher, nm hicrttber an entscheidea, dan Kamen
des Vaters and der Matter sngleieh anaaveben aad aioh
nomit gleichsam doppelt zn nennen abthlgte. Der Grund-
satz, dass dn anehelicb Gebonner bei nicht nachfol-
gender Ehe den TanllleBiiBBfla seiaer Matter an fah-
ren habe, Ist dnreh nener« Oeseta« entochleden ftst-
gaattst wordan. JTrtthar glaubt« man, daaa d«r anahe-
licb Ucborane dann den Nam«a seines V*t«n fSbiea
dürfe, wenn letitarer die Thatsach« der lehwingeruug
^luetlandoi hab«. Di« Bömer sagten: Zweimal das-
Mibe sagen. Ul IlelMiUek.
tat,: Ell caAa dlcen (rtceatera) rldlculum. (tat*-
Harenknecht.
*K8 ist ein Hurenkuccht.
„Was Bolten die elende Meintzisoha Huroknechte
und Wurstbkuche anders thunV* (Luther'» Werke^
II, 334.;
Kurenleben.
1 Hurenlcbcn ist der richligsto Weg zum Tode.
— Vetri , //, 386.
„Au der thur solt es gesuhriben stan, Hurnieben
ist zum todt ein ban.''
Lat.: äcribatur portis, meretrix est ianua mortis. {Lud
coinin. . 117.;
'2 Uurenleben kann kein gut cnd geben. — Pcui.
II. 3B7; IkniKh, 89S,2.
Hurenllebe.
1 Auf Hurenlieb' ist nicht zu bauen.
„Hute dich mit vleysse gar elieu, das dich hurnlieh
nicht \'mbgebe, dann yn ist mit nichtc zvu getrawev."
(WrrJea , Bij.)
2 Hurenlieb — Hurenfround schafft. — Lehmann,
II. 270. 126.
3 Hurcnlieb ist wie ein Fackel von Stroh, lirent
bald vnd Icscht baldt. — Lehmann. lOl, S8.
D'^n.: Skiege-kierlighed er ild af blHar, skinner meget,
nicu varcr lidel; Hom vinter-sul, gaar sildig op, men
strax ued. — äkiege-kicrlighed varer oi lange. (Prov.
da». , 339.;
Ilu't.i Hoerenlicfde is vuur van stroo. (llnrreboinee, /,3l?.;
/'. : Amor di donua e risu di cauo non vaglion un grano.
4 Uureniieb ist wie ein Schermesser vnd üiÄt. —
Lehmann. II. 270^ 133.
„Sie vergiflft das Hertz vnd bringt Leib vnd Seel ins
Verderben."
5 Hurenlieb macht sorge vnd ist ein tödthch gifft.
~ felri. //.387.
6 Uureniieb so lange währt als das Feuer auf dem
Herd. — Eiteldn. 307; SimrofM, 5108; llraun. I. 15'J6.
7 I lurenlieV und Huudeliebc will gut gefüttert sein.
Van.: Hunde-og skiege-kierlighed maae beholdes mod
gaver. fProv. dan., 339.;
8 Hurenliebe macht manchen guten Gesellen zum
Schalk vnd Diebe. — Am/», Awiii/a, /, 200*.
9 Hurenliebe nicht lenger woret, den biss sie dir
den bcutel läret.
Lai.: Cum cessas dare, meretrix te ceisat amare. (Lo:i
COUlUI.. IW.)
Kuronlobn.
1 Huren I^ohn vnd Hundes ücld ist beydcs (jiott
ein Urewel. — Pctri. II. sw.
2 Was von Hurenlohn gesammelt wird , das niuss
wieder zu Hurenlohn werden. — Pctri, 11, eii.
Hurenmilch.
Hurenmilch und Ammonmilch unterscheiden
sich wic^s Dutzend vom Schilich.
•) Schlesisohe Volksaussprache für tjohilling. — Die
Bussen: Die Kinder, die Ammenmilch trinken und diA
Kurenmilch trinken, trinken einerlei, Milch. (Altninnn
17, 478.;
\\er nach Huren Pfeiffen tantzt, der ist aller
Scham frey. — Prtri. II. 738.
Hurenreden und Lügen unterscheiden sich wie
Eier von schwarzen Hühnern und weissen.
J7o/^ .- Horensegghen is half gheloghen. (Tunn., U, *.)
Lml.: Est medium nage quod ab auditu loquor ipse.
(FaUtr$leben, 3»S.;
Kuronreno.
1 Hurenreu und Schalksbuss sind nicht werth eine
taube Nuss.
Die Aegypter sagen: Eine Hure bekehrt sich nicht,
und das Wasser im Kruge wird keine sauere Milch.
(Burckhardt. 4y?.;
•2 Hurenrcwc in der Martcrwochcii. — Mnihny, 103".
Surenaohn*
Ein Hui*ensohn hat nie üuts gcthuu.
t'rs.: Vils da pnUin ne flt jamais bien. (Kritsiiyer, 116/
Kuranatini.
*£ine vnvcrschcmte Hurcnstini haben. — Ihrbci-
gcr, l, 314.
Hnrenthr&nen.
1 An Hurenthräiien imd Diebcsiiihvvfuen coli nich
niemand kehren.
/füH.; Tro ei störe graad og tyve ced. (Prr.w. dan., y.t<i.
t'n.: 71 ne faut puint croire uno putain poar pleurer, ni
nn iirron pour jortr. (Kritsingtr^ 572.;
9S9
Harentrost — Hortig
HoBar — Hasten ( Snbit.)
940
2 Hurontbränen brechen kein Herz.
Hon.: Het aijn hoerentranen. (Hdrrtbomit , 1, 312.)
3 Hurenthränen — bÄckelzieher. — Simrock, sm.
Körte, 3092.
Harentrost.
*K8 ist ein Hurenirost.
loh bin ei nicht allein.
Dan.: Hore-tr0it: Jeg er ikke den forste , je bliver «i
heller den sldete. (Prot, dan., 300.;
Harentuflrend.
Hurentugend und Rechenpfennigr haben wenig
Werth.
Die Bussen: Wenn Keusche und Huren beisammen
sind, gehen die Worte der Keuschheit von der letztem
Lippen. (Altmann VI, 164;
Hurenübel.
Dem ist das Hurenübel wohl vergangen. — Lu-
ther'K Tischt. . 503**.
Hurenwaffen.
•Den Hurenwagen treiben. — üt/ioi/cl, nie*.
Hurenweib.
Huronweib nimmt das Beste für ihren Leib.
Dan.: Hör -kons »der blommen og girer hausbonden det
hlTede of »get. (Proe. dan. , 300.)
Hurenwlrth.
Gegen cn Hörwerd kann man ni arbei'n. (Umtb-
bürg.)
Hurer.
1 Der Hurer Spruch ist: der wald ist besser als
ein bäum. — Ldimann , Z99 , n.
3 Der Hurcr stirbt vom Mittelpunkt aus, der
Keusche von der Krone herab. — Eigelrin,337.
3 Die Hurer legen den Leib zur bulschaffl, die
Seel zum TeuiYel. — Uhmann,i99,io.
4 Hurer suchen des Nachts jhre Hurengassen. —
Pctri, II, 386.
6 Hurer vnd Narren haben mehr glucks vnd rechts,
denn andere Lcuth. — Ueni$ch » lecs , ib ; Peiri,
n, 386.
Hurerei.
1 Hurerei ist bald gelernt.
Die Bussen: Hurerei erlernt sich von selbst, sie
braucht nicht in Schulen gelehrt su werden. — Der
Huren Handwerk ist leicht gettbt, schwerer ist das Amt
der Keuschen. (AUitianH 17, 432 n. 468.;
3 Hurei*ei und Kuppelei enden meist in Bettelei.
— Lohrengd, 881.
3 Hurerei und Mord bleiben nicht verborgen.
Dan.: Hoor og mord kand ey dtflges. (Pro0. dan., iVX)
Span.: Puteria ni hurto nunca le encahren mncbo. (ßofin
I. 212.;
4 Hurerei vnd Liebe machon manchen lum Diebe.
— Pctri, II, S86; Ihnisch, 694. 63.
5 Hurerei, Wein vnd Most machen toll. — Peni,
II, 386.
6 Was auss Hurerei gepflantzet wird, wurtzelt
nicht ticff". — Pein, 11, 586.
Böhm.: Bmilitro jako lovse: neodtece, ale vjrschne.
(Öelakovtki/, 132.;
7 Wer in der Hurerey begrünet, der begrawct
auch drinnen. — t*e(ri, ii, 733.
Hurlemuts.
*£r war noch im Hnrlemutz. — Eiüe/eiu, 337.
Im Hanskleide, Naohthabit, im N<glig<, noch nicht
gans angekleidet. (Stalder, 11^ 64.;
Hurrah.
M Hurrah, die £nten. (Sieitin.)
Um zu sagen : Jetzt haben wir gewonnen. Das kommt
erwünscht. Darauf habe ich eben gewartet.
•2 Hurra, lostig öbs de Eis'. (Samiond.j — /Vmh-
fcicr. 1771.
Hurre.
Hurre, hurre, hopp, ging's fort im Galop.
Hitrtiff.
1 Hurtig, meine alte Henne, sonst lehrt dich der
Fuchs tanzen.
Aufforderung sn schnellem Handeln', auch wol zur
Wohlth&tigkeit gegen Arme.
2 Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiss. — twe-
lein, 342; Simrock, 5238.
Engl.: Quick at meat, quick at work. (Eisetein, 342.;
•3 Du bist so hortig 's bie ' Backöf. C"f«iic6crg.^
•)Bi.* = wie.
*4 Er ist hurtig als ein Afll'. — Geuner, Thicrbuch, 5.
*5 Hurtig wie ein bleien Vögelein. — Mmektmek.
FrM.: Habile comme roisean de 6. Lue. (Mos^troaeh, SS6.;
Husar.
1 Ein Husar, der ehrlich stirbt, ist so gut wie
ein Pfarrer. — Gultkow, RUter rom GeUl, Ii, 1S9.
2 Husaren beten um Krieg und der Doctor ums
Fieber. — Simrock, 4U4; Körte, 9093; Brom», i, IS99.
So sorgen sie fUri^ Wohl des Volks, daa at« baiahlt.
•3 Sie ist ein rechter, wahrer Husar.
Ein Mannweib.
HoU.: ZiJ was goed bij het regiment hnastfen. (Bmrrt-
bomee, I, 348.)
Huaarenllebe.
Husarenliebe dauert so lange wie ein Ldffel von
Brot. — Braun, 1, 229».
HusarenoatteL
*He ÖB8 dn afgcdankter Unsarrc-Sadel. (Eihin%.
— rri«fÄ6icr», 1772.
Huaoli.
1 Husch, wie das Birkhuhn in der Tanne. '7.i'.'
3 Wammer säht husch, husch! dann meint mer
de Höhnder all. (KiAm.) — Wefden, tu, 19: fiir
^ Aadien ; Firmmich , I, i9i, 132.
ffoU.: Als men kosoh (kusch) segt, meent uea al da Tat-
kens. (Harrebomee, II, 358.; — Als man aaehi hna, s»
meint men die hoenre. (FatlersUijen, 18; Sarrebomf,
I, 310.;
Lat,: Hns dum olamatur , gallus , gallina notalor. (Fallti <-
leben, 18.;
3 Wenn man Husch ruft, meint man die Hühner
alle, — ^imrodk, 5146; Aoilr. 2985.
Man kann in der Person eines einzelnen eine gaa^
Gesellschaft beleidigen.
4 Wenn man husk scggt, so mcut man de Höh*
ner alle. — Eichreald, 791."
Huaolie.
* Einem die Husche ziehen.
„Versieht a noch a mol wos , wil ich ihm daato bes-
ser die Knlbe laussen und su storok die Hntche aiehz.
doss em de Scbworte knacken «ol.** CKetttr, 160**.;
HuMit.
*1 Das ist einer wie die Hussiten. (MriiugeK.j
*'i Die Hussiten haben es zerstört.
In Schlesien, um die Urheber irgendeiner Ter.
Wüstung anzuzeigen, über die man nichta GenaaeawalM.
(Schiet. Propinfiatbl., 1868, S. 226.;
*3 Du bist ein Hussit.
In Böhmen ron den Deutschen gebraucht , vm jeatsl
als freigeistig, ketzerisch zu bezeichnen , aberaacksh
allgemeines Hmfthhwort.
HuBta«.
Im Hustag (Frühling) muss nie nid nach Rege
jammern. fLuzcrn.^
Hüsteln.
Hüsteln ist äuhlimmcr als Husten.
Die Russen: Hüsteln meldet die Schwindaucht so.
(AUmann VI, 414.;
Husten (Subst.).
1 Der Husten bringt nicht stets den Tod, er hilft
oft auch aus >ioth.
Dan.: Hoste hielper mangen priest og degn. (Proe. dav..
19 u. 301.;
2 Der Husten muss Grund tragen.
3 Ein trockener Husten ist des Todes Trompeter
(Vorbote). — twrfci«,S38.
Sinirock (5146) hat, wol nur als Druckfehler: ist des
Trompeters Tod.
Böhm.: Kasel ze sucha spatnA odtuuha. (Cetatowtk^ , 300.)
Engl.: A dry cougli is the trumpeter of dasth. (CtU-
kotskv, 300; Eitelein. 338.;
hoU.: Eene drooge kuch is de trompet vaa des dood.
(Harrebom^, I, 455»'.;
Kroat. : KaaelJ suhi smert nasT^itia. (Celmi»9*kf, JML)
4 Es haben nicht alle den Husten, die aidi rins-
pern.
5 Husten, Rauch und Liebe kann man nicht ver^
bergen. — 5aü«r,9S: /^hmonn, /i. so. ti.
Ddn.: Han er ligesom hoste der er wXkrnnm, (frm.
dan., 83.;
Lat.: Tnssis amorqua non eelatur. C^SnrMUi» <M<t)
üng.: KevAljrstget , risiegstget, — iT^n^ffit aaliw MI
kolni.
6 Husten und Kuchen ist keine
Pelvi, II, 387.
7 Husten und Singen k*nn mm nidii
Die Butiaa : Ela Ktti<mr lat k«bi Slaii
VI, 464.; ' ■ ' —■
941
Hosten (Verb.)— Hut (der)
Hat (der)
949
8 Schwere Hoate, Brannwin nascht. — Friich-
hier*. 1773.
*9 Dal geit bi Husten un Snuven (Schnnuben).
— Frommann, I, 539.
* 10 Davon bekomm' ich den Husten.
Jtoll.: Ik heb er den hoett ras. (Harrtbomh, /. 313.;
* 1 1 £in Husten , der ürund haben will. — F.istinn, Sfio.
* l'i TuBsis pro crepit«, das ist: per Husten schmug-
geln einen Fist.
iiueten (Verb.).
1 War lang host (hustet), labt lang. (Franken,) —
Frommonn, VI, S17. 19.S.
Wenigvtcns «o lange eU er hnatet.
*^ Ech W&ll der äst hosten. .Siebenbürq.-xäf^i^.} —
Frommann. V. 37. HO.
Ich will dir etwas hasten, anch «ol flfiren, nafilen,
um la sagen: darans wird nichts.
*3 Er hustet wol, aber es wird nichts los.
*4 He mag sick wat hosten. — nich^y. 98.
Er wird niohts aasrichten, erreichen.
*«> I hust** dir drein. (Xüningen.)
') Fttr: Mass*, pfeif, soheiss*. (S. Niesen.)
*G Ich huste nicht darumb. — Fücher. Paaltn, 313, 3.
•7 ich will ihm etwas husten. — Eitrinn. 338; Frisch-
bier. 3S2: llmnig, 106.
Wenn man Jemand seinen Willen nicht tbun will.
Husten steht hier auch wol euphemistisch für einen
derbem Ausdruck.
*8 Ick will di wat husten. fAUmark.) — Danneil.di;
o»tfne$i$ch hei Eichteald. 833.
*9 Man darf nicht einmal husten.
„Wenn einer nur hast, so •• (2eytf>ueli, CL^'v)
* 10 Mancher hustet nur, um seine Winde zu ver-
bergen. (S. Husten 12.)
laf.: Tnssis pro crepltn. (Binder 11, 3372; FaieUut, SAO.;
Hut (der).
1 Alte Hüte lieben das Grüssen nicht.
Aehnlich russisch Altmann VJ, 413.
'J An dem Hut der Flor bracht' ihn wieder empor.
Der Tod seiner Fraa Terbesserte seine Vermügene-
Verhältnisse.
3 Besser den Hut verloren als den Kopf.
Nach dem Kioatertpifgel (4«, 4) verlor der Bitter La
Barre im Jahre 17C6, weil er bei einer Kapusinerpro-
c-esiion rorabergegangen , ohne den Hut tu liehen, den
Kopf; er wurde infolge dessen enthauptet.
4 Besser den Hut ziehen als den Beutel.
it.: Piuttosto cappello in mano, che nano alle borsa.
(Bohrt I, in.)
r> Den Hut schlägt man, und den Konf meint man.
0 Der Hut in der Hand kostet nichts und hilft
durchs Land.
7 Der Hut will klüger sein als der Kopf.
Die Rasten behaupten, es sei dies ort der Fall.
(AitmanH VI, 40t.;
8 Dreieckiger Hut, dreifache Versicherung.
„ Die gewohnte Tracht eiert den Bauersmann am
besten und ist auch die uÜUlicLste, weil sie nicht
aus der Mode kommt. Dreieckiger Hut, dreifache Ver-
sicherung hat ehemals bei uns gegolten." (B. Ämerbaeh,
iichtr»r2irälftfr lmr/tje$cfiiehttn , IV, 4b.)
ii Ein Hut des .lahrs mehr nach (iebühr, ein
Buch oder zweie weiss Papier , und dann bis-
weilen ein Glas Wein macht manchen guter
Freunde sein.
Fr:.: Dn bonnet par an plus on moins. de papier blanc
nne ou deux inains, et parfois un verre de rin fönt aoque-
rir des amis maints. (Krittinger» IS*.)
10 Ein Hut ist mehr als hundert Hauben. — Winckln-,
VU, 74.
11 Ein Hut mehr des Jahres unterhält viel Freund-
schaft
JML : Ren hoed meer in het Jaar onderbondt Tee! vriend-
schap. (ffarrfbontre, J, 90».)
1*2 Ein Hut passt nicht auf alle Köpfe.
13 Einen neuen Hut zieht man gem. — Aimaun
17. 421.
14 Einen newen Hat hengt man an einen newen
Hacken. -^ Pürt,U. tl7: IMmahrrg 111, n«.
Di« Bnasn: Wtm ■«mt Hut wird an dm PBoek ge-
liünflt, ein alter ia die Sek« geworfen. (AUmmmM 17, 4H9.)
J6 Ea war noch kein Hut so heilig, der Teufel
hnt seinen Kopf hineingesteckt.
jU,T Dur was bmÜ hon mo^eUig of 4« duival kfUft
CT sWa teoM mA Im. (Bahn J. vaj
16 Für jeden Hut gibt's einen Kopf.
17 Geschwinde zum Hut und langsam zum Beutet.
— WincUfr, VII, i; Simrork. 514J; Körte, 3096; Urauu.
I, 1607.
l)än.: liav hovedet aapent, men pungon Inkt. (Prov.
dan,, 246.; — Hurtig til hatten, og seea til pangen,
g\»T ingeu skade. (Bahn I, MO.)
18 Ham mut a Hud egh lall, iar'm a Mä sjocht,
'^Amnim. — Haupt, VIII. SiZ, iO: Johantten, 93.
Man muss den Hut nicht Ittften (heben), ehe man
den Mann sieht. Ks geacbiebt dies aber sehr häufig.
Die Dänen behaupten zwar, man siehe den Hut mehr
▼or dem Rock als vor dem Manne.
Dan. ! Man tager meere hatten af for kledeme end for per«
soneu. (fror, dan., M9.)
19 Hi sjogt am a Hud an he'n sallew iiüb't Haad.
:'4mnwi.; — Haupt. n//,S6l.l65.
Er sucht nach dem Hute und hat ihn selbst auf dorn
Kopfe.
20 Huot as half Suot. — Schtuter. m.
21 Hut ab, sagte der Wind zum Quäker.
Engl.: I insist on your taking jour hat off aa tbe high
wind Said to tho Quaker. (Hagttn, 103, 5.;
22 Hut bei Schleier und Schleier bei Hut — Graf.
153, 77; «f^tchrr. 1', 204; Ei*enhart, 136; Runde. 007;
iii((fbraii(i, 131, 191; FMor . l.iOlilI. 331; ///. 432;
EiAdeiH, 339; Grimm, Rechlxalt. , 499 ; Körte, 3094; Sim-
rock, 5147; f!, Wernher (Waldschmidj , Dift. de pactit
dolalibw: Hut hei Schleier u. s. w. (1714). io Xopittch,
S. 53; Diet. Herrn. Ketumerich, Progr. de paroemia: Hut
hei Schleier u. $. te. (Jena 1734), in Xopütch. S. 60;
J. H. Bücking , Von Ehentiflungen mit der Formel : Hut
hei Schleier u. «. w. (Marburg 1771) , in SopiUch, S. 67.
Dies aaf das Erbrecht swisehen Ehegatten sich
besiehende Spriohwort hat in einem Oebranehe, der
früher in einigen Gegenden beobachtet wurde, seinen
Orund. Wenn nlmlirh Braut und Brfintigam vor dem
Altar standen, um ibr Ehebttndniss von dem Geist-
liehen einsegnen sa lassen, legte der Bräutigam seineu
Hut auf den Altar und die Braut ihren Schleier daneben.
Dies hiess sich verheirathen; Hut bei Schleier und
Sohleiar bei Hut, wodureh angeseigt werden sollte,
dass wenn die Ehe kinderlos bliebe, der Ueberlebende
den Verstorbenen allein beerben soUe. So wie Lance
oder Schwert den Mann, und Spille oder Spindel das
Weib beseichnet, so geschieht es hier durch Hut und
Schleier. (Vgl. Urimm, Rechttalt., 148.;
23 Hut geht vor Haube.
lt.: Val piü uua beretta che cento scuffie. (Cahier, 2828.;
24 Hut in der Hand hilft durchs ganze Land. —
Ei»elein, 339; Simrock, 5143; Karte, 3095; Braun, l, 1606.
Dan.: Gode ord i munden og hat i haanden koster intet,
men gav ner folk og Und. (Prov. dan. , 246.;
20 Hut vnd Mantel trawren allzeit, das Hertz wirds
selten gewahr.
26 Mag der Hut zum Teufel gehn , bleibt der Kopf
nur stehn.
Die Russen: Den Hut mag man verlieren, wenn man
nur den Kopf nicht verliert. (Attmann VI, 485.;
27 Man kann den Hut oft abnehmen , eh^ das Schild
bricht. — Spridutörtergarten , 7«.
Höflichkeit vnd Bescheidenheit kosten nicbt viel.
28 Man muss den Hut nicht eher abnehmen, bis
man gegrüsst wird.
Wird angewandt, wenn einer dem andern in die
Bede fallt.
Holt.: Men moet sijn' hoed nlet afnemen, voor men gegroet
wordt. (Harrebonue, I, 309.;
29 Man mut nich eer den Hoed afnämen, bet
man 'n Kerl süfit.
30 Man schlegt den Hut vnd meint den Kopff, —
Lehmann. 179, 14.
31 Mein Hut, sagte der Doctor, kostet dem Vater
das Gut.
32 Min Hot kost't Geld. (Hoht.j — Schütze, 11, IU9.
Sprache derer, welche d»s häufige Hutabziehen beim
Grossen in kleinen Stildten nnd auf den Dürfern nicht
lieben.
33 Mit dem Hut in der Hand kommt man weiter
al« mit dem Hut auf dem Kopfe. — i^inwe. u.
34 Mit dem Hute in der Hand kommt man durchs
f^anzü J^aud. — Muller. 5. S; Körte. 3095 u. 3M0;
Htiiiuivn, Ititi-rr., II, 1; Lohrengel, I, 514; für WaldecK:
Curtze.UC. 402; für Hannoeer: Schambach. //. 295.
Das HnUbnehmen gilt als das Süssere Zeichen der in-
ne» Achtung, doch hat mau schon wi«derholentllGb
943
Hut (der)
Hat (der)
944
und vielseitig gegen die mit Cnbeqaemlichkeii Terbnn-
d«ne Sitte angekftmpft, anoh schon Vereine gegen dat
UttUbnehmen gegrtlndet. Der Sinn des Sprichwort«
ist: Höflichkeit, die nicht in Schmeichelei und Krie-
cherei auurtet, empfiehlt Überall.
Engl. : A man's hat in bis band never did him any härm.
(Oaal. 1758; KSrte , 2ü9:i.;
Fr:.: Courtoie de bouclie, main an bonnett peu coftte rt
bon est. (Leroui, II, 20G.J — Pondre Ana ohasse plns
loin que la grosse.
Hüll. : Met den boed in de band komt men door het gansche
land. (IlarreOtm^r, I, .V)9.)
II.: Beretta iu mano non fece mal danno. (Bohn I, 75.;
— Cortesla di bocca, mano al capello poco costa ed d
buono e hello. (Goal, 948.;
35 Schnell zum Hut ist oft gut.
Dan.: Det er tid at tage hatten af, naar man seer man-
den. (Bohn I, 362.; — Rnart til hat og leen til pnng
bielper frem saa mangen nng. (Froo. daa., 4C,l.)
Holt.: Ras ter hoed doet Teel goed. (Ilarrfbomee, I, 309.;
36 Sieh dir den Hut an, den ich trage, ehe du
um meinen alten bittest (üurinam.)
Was soll ich dir geben, da ich selbst nichts habe.
37 So mancherley Hüte, so mancherley Narren. —
Ltihmann, 53S, 54.
38 Hemmer mit'n Hot as Silk (Cäcilie) Reddersdi,
harr*n Hot uramer bl't Eten ophatt. — />i>r-
minsen, 346.
39 Tnter einem runden Hut schmeckt der Kuss
noch mal so gut.
40 Unter einem schlechten (schlichten, groben)
Hut steckt oft ein gescheiter Kopf. — Jiimlpr
//. 2166: Si'iiboUl, 369.
Fr:.: Sous le ehapeau d'nn paysan pent se tronrer le
conseil d'nn prince. (CaMier, lUK)
. Lat.: Xon est magna domus ; quid tum? snb panpere tecto
saep« etiam Tirtas ingeniosa latet. (Binder /, ll6i).;
41 Ub em arm Hot eij manche reche Gednuke
kumm. (Beibwg.j
42 Wann der Hut zu stoltzieren anfangt, so duncket
sich Kappen auch kein Karr zseyn, weilen
sie in gleicher Hochheit, die häuss-Hutter-
Stelle vertritt. — Suior, 927.
Lat.: Qno stnltior eo snperbior. (Sulor, 927.)
43 Was hilfils, dass man den Hut hette, wann der
Kopf ab ist. — Uhmann, II. 665, 75.
//. : Botta la test«. si mette la cetata. (Bohn I. iS4.)
44 Wenn der Hut anfängt zu stolziren, will auch
die Kappe kein Karr mehr sein.
45 Wenn ich den Hut aufhebe, so bekomm' ich
Schläge, lass' ich ihn liegen, so heiss' ich
träge (oder: so bekomm' ich Prügel).
//,; Peribo si non fecero; si faxo Tapnlabo. (Goal, 9:,0.)
Lat.: A fronte praecipitinm , a tergo Inpi.
40 Wenn man ein Jahr lang vor einem den Hut
abgezogen, so weiss man, was hinter ihm ist.
— Eixelein , 339.
47 Wenn't Höd (Hüte) ragent, mi fei (fällt) ken
uppen Kopp. (Strelitz.>
48 Wer auf den Hut wartet, den er erben soll,
kann sein Lebtag bnrhaupt gehen. — tieins'
berg II, 34.
49 Wer den Hut abzieht, hat kleine Mühe und ge-
winnt grosse Gunst.
50 Wer einen Hut von Spanischen Fliegen trägt,
hat immer Blasen auf dem Kopfe.
51 Wer einen zu grossen Hut aufisetzt, dem feit er
in die Augen. — Petü, ll, 700.
52 Wie einem der Hut stehet, so stehet ihm auch
der KopfT. — Lehmann, 429, 10.
Oft kann mau vom Aeussem anfs Innere sehliessen;
aber mftn kann sich damit anrh arg tanschen.
53 Wie mir der Hut steht, so steht mir der Kopf,
sagte der Hanswurst.
Holt.: Zoo mlj de hoed Staat, Staat mU hat boofd, lel de
dwaas. (Harrtbomie , I, 309.;
54 Wo Haut is, gellet keine Müske. (Wetif.,.
Vom Torrecht der Männer.
Hüll. : Waar hoeden zijn , geldett geene mutsen. (liane-
bomff, /, 30S>.;
5:'i Wo Hüte sind, bezahlen keine Hauben.
lIuU.: Waar hoeden sijn, bctalen geene mntsen. (Ilarrr-
bontf«. J, 30it.;
56
•57
•58
*59
CO
♦C2
*63
•C4
•C5
•60
^08
'69
*70
•71
*72
•73
•74
•75
•70
♦77
SI
Alles unter Einen Hut bringen (oder : liringen
wollen).
Alle Meinungen und verschiedene Ansiehtta ver-
einigen.
Das fallt in den bordirten Hat. COberS$umiek.^
Dat kannst du oppen Haut stecken. (Sauertni.,
Dem hat et ongen den Hut ger&hnt. (Beikm$.)
Er hat au viel getrunken. Bafltr hat man In B«db«rc
auch die Bedensarten: Dft ess em Thron. Dft •«• em
Dassel. Ha ess knaiL Ha ess em SUtivI. Ha bü
gatt vil Dnrsch. Dat ess en SpOltonn. X8. Bod«B 310
Den gelben Hut tragen müssen.
Eine Strafe f&r den bankrott gewordenen KAnfmana.
Wer cum „gelben Hot'* verurtbeilt wjur, der nnssu
laut eines Bathsbeschlusses vom Jahre 1581 (Ffanktet
a. M.) sammt seiner Familie geringer gekleidet sehea
als die Übrigen Bürger und Jedes OffentUeben Veikehrs
mit ehrliehen Leuten sich enthalten bei Ctofangniss-
strafe'i auch war er unfähig au stadtlachen Aemtexa,
also aus der Gesellschaft anagestoesen nad poUtiaeh
todt. Aus besonderer Huld überliess man einem sol-
chen die Wahl swischen drei Strafen: entweder drei'
mal zwei Stunden am Halselsen stehen oder lebenalaag
einen gelben Hut tragen, oder auf immer Im SebaU-
thurm siUen. O'gl- HifAl, R^nrr Wein, in WeMtermann^s
Monatsheften, 1865. S. i-V.».)
Den Haut iut den Augen setten können. (Bürtn^
Ein gutes Gewissen haben.
Den Hut auf elf setzen. — F/aeiein . 339.
In Steiermark sagt man: Den Hntauf hnlber cwW
aufsetsen (oder aufhaben), d. b. schief ; DMiatom einca
Bausch zu bezeichnen.
Den Hut aufs linke Ohr setzen. — EüeiWn. ssi.
I.at. : Omnia susque deque habere. (EitHeta , .139^
Den Hut in der Hand, den Filz im Ilerten.
Den Hut nach dem Winde rücken (driickeD,
setzen, halten). (S. Mantel.)
Mhd.: Wann frawen haben kurtzen muot vnd weadea
dick den huot nach dem wind her Tnd dar. (ItätsleritJ
(Zingerle, 98.; ''
Den Ilut vor jemand abnehmen.
Ausdruck der Aohtung. Die Bömer sagten': die Fascsi
vor jemand sinken lassen, um ausaadrUckeb » dsu
sie ihm den Vorrang über sich einramntea. Die Be-
«tensart stammt daher, dass, wenn awei Magistntt-
Personen unter dem Vorausgang von Idctoren nrit dM
Fasce« auf der Strasse einander begegneten , die Lir-
toren der Magistratspersonen niedem Rangas ikit
Fasces etwas mnsaten sinken lassen. Bin Dictstor
konnte 24, ein Consul IS! und ein Prätor 6 IjietMSS
iiitt Fasees vor sich hergehen lassen. Die Bedcanrf
* i«t verwandt mit unsem AnsdrOeken : die Fahne <iv
den Degen senken, das (lewehr prasentiren. (fktr-
liu». S3.)
Lat.: Fasoes submittere alicui. (Faseliu», SL.)
Den rothen Hut bekommen.
Ffi.: On lui a fait porter le ehapeau roiure. (i^imx,
11, 116.;
Der Hut gehurt nicht auf einen solchen Kopf.
Kam sittet de Haut op Vivat, äs wann de
Buer en Föer Weiten verkowt heat. rw««»/".
Einem den Hut drehen.
„Sie wurden sich unterfangen, mir den Hnt an trlhea
und den Knntzen mit mir zu spielen." (OrimmtMataeti,
Springin»feld.)
Em steit de Haut op halwer Achte, ^fiiirra.'
Hat stark getrunken.
Er darfT für menniglich den Hut ab den Aagcn
ziehen. — Malhaim, Sarrpla. CLVI.
Er gibt den Hut um einen Rock. — Ei$eteiH, m.
Braun, I, 1604.
Er hat den Hut auf tausend Thaler gesetxt
D. h. schief.
Fr:.: 11 a mis son bonnet de travers. (Kritsimger, 78 J
Er hat den Plut nicht recht aufgesetst.
Von einem kleinen Versehen, einem Fonafebler.
Er (es) bat ihm den Hut verrückt — Agheal».
Er ist nicht wohl unt-er dem Hut verwahrt ->
Eiitdein, 339.
„Er ist nicht richtig unter dem Hnt.<* (La^hriM,
Sämmtliche Werke. Berlin 1823, Bd. S9.;
Er nimmt den Hut vor jedem Latemenftfahl ab.
Er kann seinen Hut drehen, wohin er will.
Er tragt den preussischen Hut
Hat eine stolze Haltung. Von dem, aarta Jmkn, d«a
Preussen eigenen Stolz und Selbstgeffthl. (^VgL li-ükit,
Leben Ja/mt, S. 14.; (S. Preunen nad BtoliJ
Er trägt einen geborgten Hut
Steckt in Schulden über Kopf and Ohren.
945
Hut (die)
Hutabziehen— Httten
946
•82 Es ist ihm unter dem Hute nicht richtig. fSür-
linijpn. :
Lttt.: NaviKet Anlicyraro. (thirut.) (Binder II, 1986.^
*83 Ks verrückt ihm den ilut. — K\neiein,^%'i.
•84 He het en to väl ünder den Hot. — /hniiittf, 75.
Hat isu viel getrunken.
•85 He kann de Hot ut den Ogen sett'n. — Kich-
waUl , 1423.
*86 Man muss den Hut vor ihm abnehmen.
Htttt. : Daar moet liU ilon hoed vonr afnemeu. — Men moet
il<-u hoed Toor hein afhomeu. (llarrtbomrf , I, 'SM.)
*87 Sein Hut hängt diu Flügel wie ein abgestosse-
ncs Schwalbennest. — ihirömiakun , 404.
Wer in Verlogenheit, lesonden in Geldrerlegenheit,
und desiitcn Muth von der Noth gelahmt worden iit.
•88 Sein Hut sitzt, als trüg' er ein Vogelnest dar-
unter. ^- EiAelnn, 339.
*89 Si stack'n unter en Huat (Fmnkfn.) — fnim-
miiHii, 17. 317. 196.
Sie liabun gemeinBchaftliclie Sache, mit schlimmen
Nctionhogriffen.
Frl.: Cc Bont deux ttites dant uu hounet. (Lendroy, l^».)
•90 Unter dem Hute nicht wohl verwahrt sein. (S. Hat-
lein 3.)
•91 Knti^r dem Hate spielen. — htrümiakoii . 1103.
*92 Unter Einem Hute stecken.
*93 Vor dem nehm' ich den Hut nicht ab.
*94 Wat upprn Hi-ut Steaken. (Driburg.) — FirmcnUk,
I. 3*'c^, 39.
Ktwaa hinnehmen , sich gefallen lassen.
Hut (die).
1 .Allzeit mit Hut. — KOttc. 30M,
„Semper cum cautione hat Keyscr Maximiliauus pfle-
gen sn »ugeu, vnd aiifitut des loteten Wortes 'hat er
kiltihUtlein gemalet." (ilert-mjer. /, 2, 919.;
'J Auf der Hut ist für viele Dinge gut.
Lat.: Jura Tigilautibus. (AtldurJ. W: Bindtr II, ItiOl.;
3 Hei sicherer Hut schmeckt frische Weide gut.
— All f»wii(i|li<jN , 2163.
4 Da man haltet gute hut, auch guter frid sich
Hnden thut.
Lat.: l'ax ibi süruatnr, custodia quu dominatur. (Loci
cnium. , 161.;
5 Das ist die l»e.Hle hut, die jhm der Mensche sei-
bor thut. — A^^er, 11. 9S5, 1; //. Sürhs. I. I.XXXVII. 1.
KiitW , 3K»n.
C Eigene Hut das Beste thut. — F.ixi'h-in, 2f.^.
It.: Chi ben serra. ben trora.
Lat.: < 'laude, tutua eris.
7 Kygen Hut am besten thut. — LHtmann.7t.2i.
„Das fich ein jeder selbst vor UnglQck, Schaden und
Ständen fursehen."
Alkd.: Swer sich selber httetet wol, der hit getin das er
«ol, (HWtoA*'/' 'f"<iJi/.; (/ingfrte, 16.)
FoIh.: Pilnu) le sam zaifxe swego, nie opus/czaj sif na
dmgiego. (Lompn, 28.;
S Gute (weise) Hut behielt (erhält) sein (das)
(iut. — JrAwiaMri. 71, 10; Gaal. 911: Körte. 3097.
9 liiite Hut macht guten Frieden. - Jk'«rii> . 3099 ;
.SimrtnL. HU).
Uvll.: Daer goode hoede is, daer is goet rrede. (Tunn.,
7, Ut.)
Lat.: Paa ibi soryatur, custodia quo dominatur. (Fallert-
ithtn . ISC ; Sutnr , dO.)
10 Gute Hut schützt vor Unfall.
Fr;.: Bon gnet cliasse malaventnre. (RoMn I, 9.)
thU.: Uoede hoede Terjaagt ongeval. (Uarrebam^e, I, 309.;
1 i Hut macht Muth.
JfAi/.: Huot macht muot. (.Vt,Hf, Amtigtr , I, 201: Xin-
gtrle, 16.)
l'J Immer mit Hut.
Wahlspruch Masimilian'a 1. £r ■•ichnci« gMiChalich
nur einen Hut, um ihn la beaeichnen,
Fnfl.: A fore wam'd a fore arm'd.
Frt. : Vn averti en vant deas.
lo Keine Hut ist so gut, als die ein Weib sich
selber thut. — Ei^Hei», S98: Simr«i« SISS; Draim,
/. 1603.
ilkd.: Ex mvartbMaer haot« nU ftf «rdan, wuie diftin
raiDCt wyp ir Mlb« tnot. (CUm.) — Ea wart adn
huot« nie aö not, wan dl« «in bioarb« ftonw« atlb«
an ir tuo«. (Morol/^ • ]>«h«lB baot« Ist wo gaot tO
die «in wtp ur Ulbvr tnot. (Frridant.) (Mtmg^rU, 'J/d.)
XA Ohne Hut iit nimmer gat.
ßihm. : Kdo 8« nMtfei« inadao «abrede. (Ctlakbtslf , W.)
JTroor..' Koi nvpasi. Ichko caguL (Celatonkf. MO
Dimcmt SniicBwöBTH.LmxnEO*. It.
lö Schlechte Hut ist dem Wolfe gut.
IIoll. : Kwade hoede voedt de wolveu. (Harrfbouu'r, I, 309,;
IG Schlechte Hut ist keine Hut.
Mhd.: I.'nrechtiu huoto kumt selten xe gnote. (FreUluHk.)
fZingerif, 76.;
17 Sei auf der Hut, es steht ein Donnerwetter am
Himmel. — f!.'in>(W<i , 3Ss.
18 Unter starker Hut fehlt*« au<h Hasen nicht au
Muth.
19 Wei.se Hut behält ihr (nit. — Kw/Wh , 33i* . .Sim-
ro(k. Ulbl; ürauH. I. ItXH.
20 Wo man gute Hut hält, da finden sich auch
gute Freunde. — Sutar.co.
I.ut.: Pax tibi sorvatur, custodia quo dominatur. (Sit-
t.,r, m.)
21 Ziemlich Hut ist auch gut. — htri . II . »Ji.
*22 Auf der Hut sein. — llmun, l. igo2.
Vorsicht gpbrauchon.
• 23 D*r is gien Hut oft* Sohüt an do Rock. — Mm-
iiH^urj; . 94 ••.
Von einem Itorkc, der weder die nöthigo Bedeckung
gcwfthrt, noch gehörig anschliesst, also schlecht sieht.
*24 Einem Hut und Weide aufsagen.
KutabBlehen.
Hutabzichen ist eine kleine Müh und bringt
grosse Gunst
Lat.: SaluU libenter. (l'hilippi, 11. 1C5.;
Hüten.
1 Ae jeder hit sich vor der ärschten Auslog. —
lAthrcngv] , /, 11.
2 Des ist böss zu hüten, dass yedermann gefeit.
— Fratuk, l, ro*». EgniiAff, 33G*»; llnnsch . 1415, 45 ;
f.Viifrr. /, 19.
Lat.: Oustnditnr perirulo, quod placet multis. (HeniiCh,
14l.'>, 4<;.;
3 Kin yeder huete sich vor dem ersten aussiegen.
— Agrirola /. 74; KgcnolU . 3i''. h-Ivi, 11,200; Laten-
tlorf II. 11. .VrfcoHH. 1129'*.
4 Ein yeder hüt vor seiner Thür. — l.vkmann , 7o . 8.
0 Einer hütet den andern , und sie stehlen alle.
ßilSw.: Str&7.n:^ nad strftxn^m, a oba kradou. (dela-
knrtkil, lU.)
I'titii.: Ströz nad atroiem, a uba kradn^. (Celakovtly, 144.;
G Klk hüde sick vorn Achterklajip. — Uuemi, 444.
7 En jeder hoie sek vor der ersten ütlage. —
.Si'hum/xfr/i , //. 144.
Das Wiedererstatten wird leicht vergessen, und £r>
iunerungen daran pflegen übel genommen xu werden.
8 Es hüt niemandt des H. grabs vergebens. —
Franck. 1,1^*.
9 Es hütet ein so guter Mnnn als ein guter Manu
iürtreibt. — /vni, //. 2:.3.
10 Es hütet keiner die Gänse umsonst.
Lut.: Improbus ille labor, quem praemia nnlla sequuntur.
— Officium est propter benoficium.
1 1 Es hütet sich böse, was jedem gefällt. — Sailer, 2^8.
12 Es ist schwer zu hüten, was jedermann gefällt.
— Himrock, 5152'.
13 Es ist schwer zu hüten, was viele begehren. —
FMeiein . SSS.
14 Es kan sich nyeman<U gnug hüten. — Franck,
/. KC'»; Lehmann. II, 137 , 72.
15 Es soll sich einer hüten, dass ^hm nicht Geilen-
federn entfieillen, dass man nicht mercke, dass
er ein Narr sey. — Puri. II, m.
16 Eb soll sich niemand so wol hüten als vor sich
selbst — Lehmana, 196, SO.
17 Hat dich vir de Geuechenden. — Sikutifr, 7C7;
hochiatiUek bei Drmokrilo», I, 260.
Ea lebaiBt anoh noch andere warnende Merkmale zu
a«b«B, woran der Anasprach Sylla'» in Bexug auf Ju-
lias Cftsar erinnert: Mal« praecinctum cauete puernui,
liiBxufQgand : In diesem Cttsar staken viele Marius.
DI* rseohen (Böhmen) kennen der „Gezeichneten"
lehr viele. Sie warnen Tor KahlkOpflgeu. Rothhaarigeu,
Kmmmnasigen, Schielenden, Buckeligen, Lahmeu.
Bpitcnilaigen ». v. a., die mit irgendeiner ungewuhn*
lieben >jd«r mangelhaften XOrperform behaftet sind.
(Vgl. CfUtkoeak^, 271.; (8. .13 nnd Gott 1963.)
la Höde di. Beck, 't Kinn kackt. (0'iiii,^.j — Haus-
LriiciiJiT, lY.
19 Höde di fort erste Utdobn.
CO
947
Hüten
20 Hoede fly., dat perdt aleyt achter vytli. — Tap-
pius. 196 •*.
21 Hööt dich vor du Lücke, de nnsen Härrgott met
Fösse krigge. (Köln.) — Firmenich , 1 , 47i , IbG.
Nimm dich vor Frömmlern, Scheinheiligen, bigoten
Glkubigen in Acht , Tor den J4eaten , die nnserm Herr-
gott die Zehen abboissen wollen.
•22 Höt dich TÖr et Wingche, vor et Stingchc un
et Schagringche K (Köln.) — Ueyd«i. ///, lo.
') Kummer, Gram, von Chagrin.
23 Ilüd di, he bitt di. — Eichwald, 824.
24 Huete dich vor lachenden wirten vnd vor wey-
nenden Pfafifen (Mönchen). — Agricoh 1.299:
EgenolfJ", ITS*^; Guttenstein . &7 , 4 ; Grui«-, /, 49; Kloster-
Spiegel, l, 1.
25 Hut' di, Jungk, *8 sind Nesseln dran. (Berlin.)
Als Motto des Bnchs ron Schmidt- Weitsen/els: Die
Statu der Intelligent, Berlin 1865.
26 Hut dich, der (mein) Bock stösst dich. — He-
niftch, 441, 29; Pelri, 11, 387; Lehmann, 868, 2.
Nachdem Luther gein Buch An den christlichen Adel
deulicher Nation herausgegeben hatte, grill ihn Eie-
ronymu$ Einser ^ einer der heftigsten Gegner der Be-
formatinn, in einer Schrift unter dem Titel Wider
das unchristliche Buch Martini Lutheri, Augustiners, an
den deutschen Adel u. ■. w. ( Leipzig 1521) an. Diese
Schrift hatte das Titelmotto: „Htlt dich, der Bock
Riüsst dich." Dies, Sprichwort gewesene oder durch
diese Schrift aam Sprichwort gewordene Motto gab
J.uther Veranlassung zu einer kleinen Gegenschrift, die
den Titel führte: Warnung an den Bock in Leipzig.
Dagegen schrieb Emier wieder: An den Stier zu Wilten-
ftcrg. Und Luther wieder: Auf des Bock su Leipzig
Atitwort. Darauf wieder Kinser: Auf des Stiers zu Witten-
berg wietemle RepUca u. 8. w. Das obige Sprichwort
ist also der Ausgangspunkt einer ganien Reihe Ton
Streitschriften.
27 Hut dich für den Durstigen. — Ilenisch. 778, 55.
28 Hut dich für den Vogel, der den schnabel auf
dem Rücken trägt. — Luiher's Ms. . i4.
29 Hut' dich vor dem Interim, es steckt ein Dick
hin der ihm.
ao Hut dich vor den, die niemand leiden kan. —
Franck. 11, 179*^; Simrock, 5155.
Fr:. : Garde toy de Thomme angnlalre. (Leroux , IL, 225.^
31 Hut dich vor den katzen, die vomen lecken,
hinden kratzen. — Egenolff, 209*»; Lohrengel, I, 362.
„Wilt du dich nicht lassen necken, so httte dich vor
den katzen, die da vomen lecken vnd hinden kratzen.*'
(Werdea, Biüj.;
Lat.: Cave tibi afele, quae a fronte lingit, a tergo laedit.
(Eiselein, 368.;
32 Hut dich vor denen, die dich fürchten. — Fransk,
1, 158».
33 Hut dich vor denen, die Gott vnnd die Natur
gezeichent hat. — Petri, II, 447; Lehmann, 917, 7;
Hücking , 14 ; Oec. rur. , 544 ; Parömiakon , 122 ; Braun,
1. 910.
Z. B. duToh einen schüchternen, versteckten Blick,
rothcn Bart u. s. w. „HUt dich, als die weysen spre-
chen, vor den, die haben natürliche gebrechen, dann
sie gein vntraw vnd betryeglich. •< (Werdea, AiiiJ.; Die
Böhmen sagen: Hüte dich vor einem Bothhaar und
einem Sohieler, du bist nicht umsonst als Schielender
geboren. Ein Bothhaar ist selten gut. Ist er gut, so
ist er recht gut. Wenn du etwa« Gutes wärest, so hät-
test du keinen krummeu Bücken.
Böhm.: Uchovej boze od lysjho, rsav^ho a krivonosöho.
(Öelakotsky, 271 .; — Hled* se rezonna a jil houna. —
P&n buh te darmo nemamenal. — Znamenan<ho se
varuj. ^ Znamenanf jest, atrezseho. (öeiakoesk^f , 271.;
I>iin.: Er horberget slem, da tvivles om verteu. — Gud
glor ei Trag uden sag. (Vsr dig for den som naturen
haver tegnet.) — Yar dig for den, om hvilken ingen
taler vel. (Prov. dan.. 257, 280 u. 560.;
Engl. .- Beware him whom God hath marked. (Gaal, 729.;
tr:.: De gens signez se fault garder. (Boeill, III, 62.; —
Garde toi, tout que tu vivras, de juger les gens sur
la mine. (Leroux , 225.; — Gardez-vous de Tenfant mal
ceinct. (Bovin, III, 198.;
lt.: Non fn mal guercio di malizia netto. (Gaal, 729.;
Lat. : A Signatis caveto. (Öelakotsky . 271.; — Cautus homo
cavit, quotquot natura notavit. (Bindtr I, 188; //, 466;
Gärtner, 39.; — Cave tibi a signatis. (Binder II, 466;
Buchler, 244; Seybold, 71.; — Effnge, quem turpi signo
natura notavii. (Gaal,72\>.) — Foenum habet in oomu,
longe füge. (Horaz.) (Binder 1, 168 ; //, 1569; Kruse. 332 ;
FhHippi, /. 158; Seyöold, 187.; — Gavendum a signatis.
(Bovin, UI, 62.; — Intima per mores cognoscei exte-
Hflten
rioTW. r£*>fM«>.490.;_— Malitioii jraiit qwM
94S
notavit. (Binder II, 1774; Ukmann, 917, 1.)
Poln. : Cechowanych sif strzes. (Öelakoivskif , STl J — Xa^
dego Bzalmy Pan Bog naceehnje. (Lompa, 15.;
34 Hut dich vor eim roten Waisen, weiBsen fSrantsD-
aen vnd schwartzen Teutachen. — Frandt. /,ai»;
Ilenisch, 1191, 53; CMrutrr , I, 49; Eistieim, 338.
Frs.: Garde d*nn Gascon ou Normand, l'nn halila txof,
l'autre ment. — Bousseau Pran^ois , noir Angloit,;blaäe
Italien eo sont troi« et le Nonnaoo de tont aag» a fii
ne 86 fie le sage. — Boux Francois, noir An^ois, et
Normands de toute taille, ne t*y fle si tu •• sag«. (U-
roux, I, 229 u. 240.;
Boll.: Hoed n nn, hoed u dan, hoed a voor e«n* Ut-
rechtaoh man. (Harrebomie, I, 149.; — Op oan' witMa
spaiuaaxd an op e«n* swazten fingclsohmaa moat asa
achteevan. (Bahn I, 336.;
Lat.: Cava tibi ab Italo rnfo, ab albo Francigaon, «ta
nlgro Alemanno. (Eitelein, 338.; — Pnaata colpaa
mendacinm vetustate conseneicit sna. (Ser/bold, 453^
35 Hut dich vor gutem schein, so hütest da didi
vor schaden. — Lehmann, ^a,^.
36 Hut dich vor Herrn vnd Königen, sie haben
lange Arm. — Lehmann, 11, 26S, 983; Sailer, W.
37 Hut dich vor horchenden Kindern , kleine Ketsd
haben auch Ohren.
Holt.: Laat geen itind vuile reeden horeoa, kloina pottaa
hebben groote ooren. (Bahn I, 331.; \
38 Hut dich vor Jacobs Mundt vnd vor Esaw
Handt. — Lehmann, 834, 27.
39 Hut dich vor üebelthaten, Feld und Wald kann
dich verrathen. — Gnoi, 443.
40 Hut dich vorm alten Tummerhenz, verkaufftdie
Brillen vnd Fuchsschwentz. — Waidi*, /r. e, 85;
Sandtoss, SpritAmörterlese , 101.
41 Hut dich vorm listigen Fuchss, für den die
böss sein wie der Luchss. — Waldig. IV. %.
^42 Hut dich vorm Quare, si non vis (wilt da nicht)
errare. — Lehmann. 405 , 21; Pelri, II, 844.
43 Hüte deiner Nasen vor einem beschissenen Arsch.
— Gruler, III, 51; Lehmann, II, QU, 140.
44 Hüte dich , biss witzig, die Welt ist spitzig. —
Gruter, III, 51 ; Lehmann. II, 271. 140; Simrock. 11541;
Körle, 6693.
45 Hüte dich, dass du den Leuten in den Mrad
kommst, du kommst selten wieder hem»
— Pein. 7/, 387.
46 Hüte dich, es ist ein böss gesind. — IkwA.
1563. 17.
47 Hüte dich, es ist ein böss Gesind, die bkasa
kalt vnd warmen Wind. — Petri, U, 387.
48 Hüte dich, es ist verbohelte Wahre, so maii
dich in ein Hauss bittet, vnd man setct dir
die Tochter an die Seiten. — JfaiftMy. 359 **.
49 Hüte dich, es steckt ein Schalk dahinter.
Lat.: Latet anguis in herba. (Virgil.) {PhiUypi, I, 81W
50 Hüte dich für all zu viel , halte dich ans mittel
Ziel. — Pelri, II, 387.
51 Hüte dich für dem Abzüge, spricht der Lands*
knecht. — llerberger, II, 23.
52 Hüte dich für dem, das Gott geben ist —
Petri, II. 387.
53 Hüte dich für dem, das hoch hergehet. — Petri,
II, 387; Ilenisch. 1431, 56.
54 Hüte dich für dem, dem niemand wol spricht.
— Petri. II, 387.
55 Hüte dich für dem , der mild ist auss eines an-
dern beutel. — Henisch , 357 , 14.
56 Hüte dich für den Wainimb , so gerethstu nicht
in Irrthumb. — Petri. 11, 844.
57 Hüte dich für des Mannes ersten streich. — Bf
nisch . 931 , 22.
58 Hüte dich für falsch vnd büberey, es geht dir
sonst nicht wohl dabey. — Hemitch , li^i , n.
59 Hüte dich für Judas kuss, Joabs gmss vnd
DoegS streichen. — Ilenisch, 722, 5S; Petri, II. JS8.
Frz.: u faut se gardor des patemostres de M. le Cob-
nestable. (Leruux, II, 6.)
60 Hüte dich für Kan nicht. —
Petri. 387; Latendorfll. 17.
Luiher's Tisckr.. 85»*;
^a.^JHW
949
Httten
Baten
950
61 Hüte dich für viuiötigein geaind vnd für yn-
nötiffen Pferden. — //mmcA. iMt.JO.
6S Hüte dich, Gott sihet dich. — Pttri, ut.
63 Hüte dich, Hand an das Haupt einea Gesalbten
xa legen; aber dafür nimm sie beim Zipfel
desto fester. — KUutenpiegd, 43. 20.
64 Hüte dich, mein lieber Christ, Tor Weiber- and
vor Bettlerlist.
65 Hüte dich, mein Pferd schlegt dich. — Luthen
Jf«.. 5. i: Eyering. 111,496: Hmiteh, 868, 9; Latendorf
11. 17; Math«$y, 76*.
..•„Ab«r leb »ohta mich lolobis Heiligen nicht
mehr, denn Treue und Glauben mflohte mn einem
Bebewen werden. Darum heilet ee: Hflte dioh, mein
Pferd fohlSgt dich.*« (Jf. eo» Sehvt^niekt». /, 77.; In
Boblesien: Bitte dich, mei Fart echUt dich, (rnm-
mann, IJI, 415, 594.;
66 Hüte dich nur vor den Hunden, ihr Schatten
beisst dich nicht.
Dim.: Tar dif for banden, ekygfen bider ikke. (Bd»
67 Hüte dich, so gross du bist, denn die Macht
weicht oft der List.
66 Hüte dich vor alten Fahrgleisen and vor neuen
Wirthshäuseml C^'e$if.)
69 Hüte dich vor aafffewärmtem Fisch and vor
versöhntem Feind an deinem Tisch.
Jikd.: Wan ein spruchwort ali6 eprlcht: Torjalten rein-
ten sttisen botten und vor fliehen iwir geiotten hüte
dioh in allei epotten. (Ring.) (Zingtrif, 193.;
70 Hüte dich vor Borgen, so schl&fst da ohne
Sorffen.
71 Hüte dich vor dem Essig aus süssem Weinl
//..- Quardati da aoeto di Tin dolce. (Bohn I, 100.;
72 Hüte dich vor dem Getheilten. — EUelein, 3S4.
73 Hüte dich vor dem Hintersten, der Vorderste
thut dir nichts. — Simroek, 515«.
74 Hüte dich vor dem Hintertheil eines Esels (Pfer-
des), vor dem Vordertheil eines Weibes, aber
vor einem Pfaffen von allen Seiten. — Wtber.
3ökm.: Chran se kon»k4ho sadliu, panikSho pfedka, a
knise po predu i po ladu. (ö«lakot»t», SS5.;
Engl.: Beware of a woman before, of a horie behind, of
n cart ildewajrs. of a prieit vrexj war.
FtM.: Garde -toy dei matinee dei Pbariiieni et dee tm-
>7 UM
prei dei Cicilieni. (Ltroux, I, 199.)
Wend.: HladaJ lo pred iöniktm pijedkom, predwOilaeym
aadkom, a pfed popami na wiich bokaob. (Ötla-
k09Mky, 335.;
75 Hüte aich vor dem Holmer Saud. (FrieM.j
76 Hüte dich vor dem Interim, es hat den Schalk
hinter ihm. — Piator., V. 58.
77 Hüte dich vor dem Landgrafen von Hessen (■. d.),
willst du nicht werden aufgefiressen. — Sim.
rock , 4695.
76 Hüte dich vor dem Mann , der nichts verlieren
kann.
Fr».: 11 faut le garder dei gern qui n'ont rien k perdre.
(CakUr, 1385.;
It.: Guardati da chi non ha che perdere. (Cahier, 2'.«4S;
Bohn /, 100.;
79 Hüte dich vor dem, mein lieber Chrift, der
mit aller Welt Gevatter ist.
In einer amerikaniichen Z«ltung finde ich folgende
Zuianimenatellung von Perionen, die man neiden, Tor
denen man sich hüten aoli: Tor belrathsloitifen alten
Frauen; vor alten Frauen, die Ton ihrer ehemaligen
tichönheit sprecbeu; vor Inraliden, die nloht mUde
werden, von allen Schlachten (Feidsugen) lu erzählen,
die ile mitgemaoht haben; vor jungen MAdohen, die
von Mondeohein, Ahnen und Burgruinen phantaeiren;
vor Jongen Frauen, die Vene Bchinieden und TragO-
flien (kbricirrn; vor einem alten Manne, der noch fur
«inco sanger mit einer jungen Stimme gelton will; vor
■in«m Dovtor, der gern Latein «pricht; vor Reoenion-
ten , die nach Masigabe des Honorare loben oder tadeln ;
d Kaffeutisch g<
vor einem Abenteurer, der für einen groiien, berfihm-
dem Thee- und Kaffeutisch geiehwktziger Weiber;
x»n Mann gelten will, und vor einem Mädchen, deren
Aeltern nach einem Schwiegenobn schnappen. (Wach-
tff lim Krtf vom 3*). Juli }£6-^.)
80 Hüte dich vor dem Rotlibart, Rothbart nie gut
ward. Si'htetti.y
«1 Hüte dich vor dem Schleicher, der Rauscher
thut dir nichts. — ti$ti€in , iS? ; linn^rg III, 74.
83 Hüte dich vor dem Thier, das Zöpff hat. —
Lehmann, II. S74. 142; Eiielein, «59; Sutor. 434; Sim-
roek, 12133.
D. i. das Weib.
Port.: Da mi molher te guarda, a da hoa nie flei nada.
(Bohn I, 273.;
Spa».: I>e la mala muger t« guarda, y de la bnena no
fiel nada. (Bohn I, Sil.;
83 Hüte dich vor den Gesellen mit den rothen
Aermeln. — Kirchhof gr, 77.
Wird Torittglloh in Luxem gebraucht, um einen ge.
flthrlichen Menschen zu beieichnen. Oft sagt man auch
kunweg : „Der iit dei Geschlechts der rothen Aermel",
es lind „Lttt mit rothen Aermeln**. Die Entitehung der
Bedeniart fUlt in die Befteiungiperlode der Schwel«.
Als Luaem mit Uri , Bchwys und Unterwaiden in den
ewigen Bund getreten war, entichloiien sich einige
vornehme Anhänger Oesterreicbi, in der Stadt die
Freiheit su vemlohten, verabredeten eine Mordnaoht,
in der man die Freunde der Freiheit ermorden und
die Oeiterreicher in die Stadt laisen wollte. Die Aus-
fahrung des Anichlagi war auf die Kaoht Tor Peter
und Paul 1333 festgeietit, und dai Zeichen , woran sich
die Verschworenen erkennen wollten, war ein rother
Aermel auf der einen Seite der Kleider. Ein armer
Knabe hatte sie belauscht und gehOrlgenorte davon
Anzeige gemacht, sodass noch zur rechten Zelt die
Bttrgerichaft sich bewaffnen und die Gefahr abwenden
konnte.
It.: Dio mi guardi da quelle gatta, che dinnanzi ml
lecoa, e di dietro mi grafHa. (Oaal, 989.;
84 Hüte dich vor den Listen armer Alchemistcn
und der Juden, die getauft als Christen.
Warum tauft man sie dann?
//.; Quardati da alohimiita porero. (Bok» I, 100.;
85 Hüte dich vor den PlafFen, die mit klein Pfrün-
den gross (xelt samblen. — Gruier, lll, 5i.
86 Hüte dich vor den Ochsen vom , den Mauleseln
hinten und einem Mönch (Pfaffen) von allen
Seiten.
Die Italiener warnen zwar nicht vor Ochsen , aber vor
Soben Flegeln und betragUohem Handel: Guardati
. baratto e da villan rifatto. (Patiaglia, 162, 6.;
87 Hüte dich vor den Stössigen.
„Die feindlich toben , trotien, wQten, für den hat man
sich wohl zu hüten.*' (Waldi», II, 36.;
Lot. : Comu ferit ille , caveto. (Se^öotd , 91.)
88 Hüte dich vor denen, dio dir ein Auge aus-
schlagen, du kannst leicht auch um das an-
dere kommen.
Aehnlich die Bussen: Kämpfe nioht mit denen, die
dir das linke Auge ansioblugen, du)Terlient lonit
auch das rechte. (Altmann VI, S9i.),
89 Hüte dich vor denen , die Gott gezeichnet hat.
— .Simroek, 5153; Fritchbier*, 1774.
90 Hüte dich vor denen, die mit krummer Hand
kommen.
lt.: Da Chi ti dona, guardati. (Bohn I, 90.;
91 Hüte dich vor denen, so zwei Zipfel haben. »
Eiseleitt. 659; Simroek, I2l2(>.
92 Hüte dich vor der Alchy misten Supple, der Ju-
risten Codice, der Pfaffen quae sumus Do-
mine; so kannst du mit vollem Seckel zu
Markte gehen. — Lehmann, II, 270. 137.
//.: Quardati da alchimlsta povero. (Bohn /, 100.;
93 Hüte dich vor der ersten Maulschelle.
94 Hüte dich vor der Gelegenheit, so bleibst du
von der Sünde weit.
It. : Guardati dalP occasione, e tl guarderi Dio da' pecoati.
(Bobn I, 100.;
95 Hüte dich vor der hoiUgen Barbara.
Begib dich nioht in augenioheinllche i Gefahren. In
frtthem Zeiten hieii nämlich die Pulverkammer auf
Schiffen „die heilige Barbara". Diese Heilige ist auch
die Patronin der Kanoniere', wie sie denn auch bei
schwerem Gewitter angerufen wird, um den Blitz abzu-
wenden. In Venezuela fuhren Häuser oder Ortschaften,
die Gewittern besonder« ausgesetzt sind, den Namen
Santa-Barbara. (8onntag»hidtt*!r der ^iewjorker Slaatt-
ititung vom f>. Kor. 1863.;
96 Hüte dich vor eim Artzt, der an dir lernen
wil. — Crtaer, lll, *l ; Lfkmann, II, Hl, 13s.
97 Hüte dich vor einem deutschen Welschen. —
Simruck, 11171; lirintbrig V, '2S.
Die Serben sagen: Hute dich vor dorn alten Türken
und dem jungen Serben. (Rrintberg VI, 67.;
98 Hüte ilich vor einem Feind, der vor war dein
Freund.
It.: Guardati d'aceto di via dolcc. (Cahiet, 2917.;
60*
951
Hüten
Hatenberg— Hütlein
MI
99 Hüte dich vor einem stammen Hand und einem
Mann mit verschlossenem Mund. — Reiruberg
lU, 74.
Frz.: Däfie-toi d'un homme qui parle pea, d'un ohien
qui n'aboie gudre et de l'etcetera d^un notaire. (Ca-
hier, 488.;
Port. : Guardate do homcm que nao üalla e|do cao , qae nio
ladra. (Bohn /, 278.;
'Span.: De hombro que no habla, j de oan qae no ladi»,
libera nos. (BohH 1, 218.;
100 Hüte dich vor einem stummen Hunde und einem
stillen Wasser.
Lat.: Cave tibi a oane muto et aqua silente. (Fatt-
iiua , 43.;
Port.: Ca5 qne naö ladra, guarda delle. (Bohn I, 272.;
101 Hüte dich vor einem versöhnten Feinde.
Span.! De amigo reoonciliado , gn&rdato da il como del
diablo. (Bohn I, 210.;
102 Hüte dich vor einer kläf&gen Frawen. — Gruier,
ni, 55; Lefcmffnn, 871, 141.
103 Hüte dich vor Engelsblicken, wenn der Teufel
sie schickt.
Frt.: Rien de plua dangereuz qa'an homme double.
(Qaal, 989.;
Lat.: Amicum inimicnm fugito. (Goal, 504.; — Nallam
rnagnnm malum, praeter colpam. (Binder II, 8900;
Steinmeyer, 148.;
Ung: A moaolygö eilen b6 gedet kerttld.
104 Hüte dich vor gef&hrlicher Reise und vor un-
verdaulicher Speise.
Frz.: Qarde toy du crud et d'aller k pied. (Ltroux,
II. 235.;
105 Hüte dich vor Gezeichneten (oder: gezeichne-
ten Leuten)!
106 Hüte dich vor gezuckerten Zungen und gepfef-
ferten Herzen! — Einfälle. 554; Sutor, 780.
107 Hüte dich vor: Hätt' ich das gewusst.
Engl.: Beware of: Had I wlst. (Bohn II, 71.;
It.: Guardatevi dal: 8e io ayessi sospettato. (Bohn 1, 100.;
108 Hüte dich vor Hausdieben!
Span.: De ladron de casa, j de loeo faera de casa. (Ca*
hier, 8506.;
109 Hüte dich vor Hofdank, er pflegt ungleich zu
gcrathen. — Herberger, I, 86.
110 Hüte dich vor Knospen auf der Stirn, die in
der Ehe aufbrechen. — Heinsberg 1, 143.
111 Hüte dich vor Leuten mit zwei Gesichtern.
Moll.: Wacht u Toor een' man met twee aangeiigten.
(Bohnl, 342.;
113 Hüte dich vor rothem Haar, denn es ist böse
Waar\
Uhd.: Hute dich Tor dem rotin gesellen. (Ämend.) (Zin-
gtrle, 198.;
113 Hüte dich vor schweigenden Mönchen, sie sind
wie Kaiser Domitian auf der Muckenjagd. —
hloslereptegel , 36, 6.
lU Hüte dich vor solchen Dingen, die deiner Seele
Schaden bringen, dann wird dein Lob er-
klingeu. — /\ir^tail[on,8181.
115 Hüte dich vor Thüren, zu den^n viel Schlüssel
fuhren.
Port. : Mio me aprax porta, que a mnitag chave« £m. (Bohn
I, 885.)
116 Hüte dich vor Uebelthat, das Feld Augen und
Ohren hat!
Poln.t Stnez tifi x2ego, a sie ci^ nie spotka. (Lompa, 99.)
117 Hüte dich vorm ersten Miscredit.
118 Hüte dich vorzutragen , was andere nicht sollen
nachsagen.
119 Hüte dich zu schmähen, denn der Beweis fallt
schwer.
Lat. : DifFamare caTe, namqne probare grave. (Seifbold , 123.;
120 Hüte sich ein jder vor dem hindersten, der för-
derst thut keinem nichts. — Gruier. lll, 51; Leh-
mann, II. in, 144.
121 Jeder hüte sich vor der Nacht. — Gra(. 382. 520.
Mahnung xnr Vorsicht, weil achlechte Menschen
die Nacht zur Auafttbrang ihrer Verbrechen benutxen.
Altfrit*. : Alder mallik hüte de naobt. (Richthof en, 377 , 5.;
122 Kannst du dich nicht vor einem hüten, hüte
dich vor allzumal.
Frz.: Ki ne sa sei de etil garder, si ae gart de tons.
(Ltroux, II, 305.;
123 Man huete sich vor der that, der lugen (der
wort) wirt wol radt. — Affricoial, 58; //. S7;
Frawk» 1, 148^; EgniAff, Sl»; GnAer, l, 67
750, 28; Lehmann, i/,868. 87 a. 371, 141; Pmü, AMiiOi.
/. S83*; Fiieher. Psalter. 180<*; Matiuit, 147*'; Neaaier,
Gnom., 172.
In Schlesien: Ha hfltt sich für der Thot, a Litgea
wirdwnllrath. (Robinson, 707; Gomoteke, 788.;
t Lat.: Conscia mens reetae funaa mendaoia rldet.
124 Man hüte sich vor gewanderten Jongfrawen vnd
vngewanderten jungen Gesellen. — Äfrt, U, UL
125 Man muss sich f^r jm hüten, als fdr eiiMB
schlagenden pferdt — Tappim,iM^.
126 Man muss sich hüten vor dem ersten.
127 Man soll sich hüten vor eim schwartsen Deut*
sehen, weissen Italiener, Rotben Spanier vod
vor einem Niderlftnder, er sey, was üarb er
wolle. — Lehmann, 917, 81.
128 Mandier hütet sich vorm Schwert vnd kpmpfc
an den Galgen. — Petri, II, 8U.
129 Wer anders hütet als er soll, hat bald das Hast
mit Schande voll.
130 Wer hütet, ist so gut, als wer das Yieli auf-
treibt
Hirt und Besitaer der Heerde sind beide Xanaehan.
131 Wer hütet Bosse beim Haferfelde, Kühe beim
Klee, Gänse beim Wasser, eine Geiss beim
Kraut, ein Weib beim Buhlen, bei dem ist
Sorg* und Hut verloren.
132 Wer sich hütet vor böser That, derseib bey
Gott thut finden Gnad. — Gmter, ni, iio.
133 Wer sich selber hütet, den hütet Gott. — Am*-
berg lll, 39.
Poln.: Strtesonego Pan Bog strseie. (Lompa , 30.;
134 Wo man sich wol hüt, da ist guter frid. —
Franc*, I, B7^: Egenolff. 346; Petri, 11, SIS; linmel,
1243, 38; Gruier. 1,66: Lehmann, 70. 1 ; Gra/', 381. 8tt.
*135 Dafür hüte sich Boss vnd Mann. — HaOasf. lO*.
*136 Er hütet es, wie der Drache den Schatz.
Lttt.: Costodlre aliqnid quasi thesaurum Draoo. (Feis-
liut, 57.;
*137 Er hütet es, wie der Teufel eine Seele.
PoiN..* Stneia Jak djabeh dnss« . (Lompa, 31.;
*138 Er hütet sie wie seinen Augapfel.
BibUsch, Tgl. 5 Mos. 38, 10.
*139 He höt immer den drügg (Brei) hernow
(Lippe.)
*140 Mir hnet da Hüeta recht. (Baiern.) — o».
/. 805.
Mir htttet der Hirt reoht, d. i. mir'gUt daa alias JM*-
Hntenberg.
* Einer auf den Hntenberg, der andere auf des
Kaienberg. (Kamnitz.)
Ton zwei Uneinigen , entgegengesetite Analehl aii
Bestrebung.
Hütentat.
1 Doctor Hütentüt > , de de Lüden dat Water bs-
suht. — Eichwald, 883; Richeg, 101; ScküUe, I, SU.
' ) Spottwort auf einen unwissenden und aageachlek-
ten Ant. Soll von dem englischen hitherto herkcäämaa :
einer der bald hier, bald dort sein mnaa. (Sekittt,
III, 334.; In Pommern and nicht blos auf »inen Ant
angewandt: He is de Dokter HQtentflt , de da Mlkanadat
Ding betflht.
• 2 Er ist ein Hütentüt. — Frischbier », 1T75.
Hftter.
1 Die Hüter auif der Mauren sind offt die ersten,
die eim Mantel vnd Schleyer nemen. — Pe^u
n, 132.
2 Man muss offt den Hütter hütton. — Lehmann, n, s.
„Trewloss sind der Menschen Gemtttter ; man spricht,
wer htttet Tor dem HOtter." (M. Sachs, II, LXVI, \.)
3 Na 'n goden Hüder kommt 'n goden Rüder.
(Ostfries.) — Eueren, 897; Haushalender . I.
4 Up'n Hüder kumrat en Bider. — Eichieald. «3o.
5 Wenn de Heier' eist en halben Dag wegdrie-
wen is; dann wät emme siucr, wu her te
kriegen, geschweige en ganzen. (Sauerland.)
') Schwein- oder Kuhhirt.
6 Wer soll den Hüter hüten?
HüUein.
1 Es steckt oft unter einem schlechten Hütlein
ein tapferer Mann verborgen. — SeyMd.mt-
953
Hftüemspiel— Htttte
mttel— Hyäne
954
*3 Eim Ding ein Hütel aufiietsen. — AventUi, vrm^.
*3 Er ist nicht recht unter dem Hütlein.
In dem Sinne: Er hat einen Sparren ta rlel, er bat
ins Haaenfett ( f. d.) getreten. Ist niobt reobt geaobeit.
Frs.: Cet faonune a an coap de giblet. (Kritsinger, 348 >>0
Lat.i Helleboro opui ett iUi. ~ Navlgai AntioyraB. — Non
est sani cerebri. (Seybold, 312, 330 o. S69.;
*4 Es gehet vnter dem Hüüin zu. — Atricota //. 199;
Lulher-$ H»,, S. 8.
*5 Etwas unterm Hütlein spielen, wie der Alte im
Sanct-ätephan. C^im.;
Eine Sache in aller Stille abmaoben. Unter dem
„Alten** ist ein an der Orgelempore der Sanot-Ste-
phanskirohe sa Wien befindliohes Steinbild Hans Bnobs-
baum*s gemeint, das su den Wahrseioben der Stadt
gehört und dem Volkswits sn versobiedenen Sprich-
wörtern Veranlassnng gegeben hat. (8. Alte, der, b
und Gamatien.) ( Vgl. den Artikel 2/i« Buckab€uim*tcheH
Steinbilder in der Illutirirten Zeitung , Nr. 741 , 8. 182.;
•6 Se spüln unter oam Hüatl. (Steiermark.) — Fir-
menivh, II, 708, 118.
*7 Unter dem Hütlein stechen.
„Geit sich doch keiner an das Liecht, thant nar vn-
ter dem HuUein stechen.*« (H. Sacht , /, LXXXVUI, 1.;
*8 Vnter dem hüUin spilen. — Agricola il, 108; Top-
piu$. 151 ■; Fiecher, PsaUer, 530 *>; Hafdw. /F, 4J.137.•
Iehmann, 519, 17; Mwmer. Xb.,ii: Sutor,90i: Eite-
l«iii. 332: Schottel, Uli*; Mof/er, I, 69: Körie.iOM'^:
Körte \ 3841.
„Ich bin bebender als ein Mann, der unterm Hute
gaukeln kann.** (SuehenttirtA.) Sandeota (Sprichwörter'
leae, 8. 5S; bemerkt^ Es ist wol an Gaukler lu denken,
die etwas mit dem Hute bedecken und anderes wieder
berromehmen. Dieses Verstecken dM ersten Gegen-
standes ist hier beseicbnet.*' — „ Wiltu mit berren hau
zu schaffen, sich fttr dich, lass dein gaffen, sie ktln-
nent mder dem bfitlein spielen, nichts besahlen Tnd
TU «ielen.** (Mumer, Nb., 54, in JOoeter, IV, 777.;
Fr».: ns partagent le giteau ensemble. (Kritainger, 511,*>.;
Lat.: Admoto capite reliqui ne audire Talerent. (Sutor,
904.; — Agiles Tarians sub pTzide baocas. -> In angulis.
(T^ppiue, 530l>.; — Quae sub alis Hunt. (Eiaetein, 339.;
* Nichts als HütleinspieL — Mnmer, Xb., h.
„Der Herren Yntre« ist lu .Tiel, die nennet sie das
htttllasplel.**
Kvtmacher.
Wenn er ein Hutmacher geworden wäre, so
k&men die Leute ohne Kopf zur Welt —
Eiselein, 339: Einfällt. 35: Heinsberg IV. 111.
Von Jemand, der in allen seinen Unteradmungen
Misgeschiok hat.
Buteoh.
Hutsoh find't sein Hätsoh. — Körte» 3187.
Gleich sucht sich, gleich findet doh.
Btttsohe.
Herr von der Hutache will fahren und hat keine
Kutsche. (WolfenlmttH.J
Butaohnor.
.*Das geht über die Hutachnur. — Bote aus dem
Riesengebirge (Hirschberg 1866). Nr. 69. S. 15M.
Bfttte.
1 Andere Hätten, andere Sitten. — Eiseiein. 340 ;
SimrfX^ , 5158.
Lat.: Diversi diversa putant. (Binder II, 816; PaUi^en,
3, 52; Eiaetein, 340.;
3 Auf eine kleine Hütte scheint auch Gottes Sonne.
— Rvinaberg II, 8.
3 Aus einer kleinen Hütte kommt oft ein grosser
Mann.
Böhm.: Male se i t b(dn6 chatrei velik^ mui nroditl.
(Celako9»ky , 268. J
bän,: Der band udgaae en stör maad af en Uden bytte.
(Prot, dan., Wi.)
4 Bäter in der Hütte 'n Brod, as in *n Palast
Noth. (Bremen.) — Köster, 350.
5 Besser in einer alten Hütte auf dem Lande als
in einem neuen Schiffe auf der See.
HuU.: Beter met een enden wagen in de beide dan met
**' een nienw sobip op zee. (Böhm I, 30.;
6 Beester en cg^ne Hött, als *nc geborgte Pallas.
(Dusscidnrf.) — FinnmttA, I, 438, 3.
Die Russen: Lieber eine eigene Uolxbaraoke als des
Gutsherrn Palast. (Attmann V, 103.;
7 Eine bewohnte Hütte ist besser als ein öder
Palast.
8 Eine Hütt' auf Sand schweift auch ein kleiner
Regen weg.
9 Eine Hütte von Stroh, in der man [lacht, ist
besser als ein Palast von Marmor, in dem man
weint (China.) — Cahier, 2092.
10 In der Hütte eines Zigeuners muss man keinen
Gredenztisch suchen. (Türk.)
11 In einer niedrigen Hütte wohnen auch Leute.
Die Serben: Auch in der Erdb&tte kann ein grosser
Mann geboren werden. (Reinaberg II, 53.;
Dan.: Let lldet huus hier ofte stqr forstand. (Prot,
dan. , 185.;
12 Ist die Hütte noch so klein, sie ist ein Schloss,
ist sie nur mein.
13 Lieber eine Hütte auf der Erde als einen Thron
in den Wolken.
Lat.: Tutior in terris locus est, quam sedibus altis.
(Goal, ^64.)
14 Schöne Hütten, schlechte Sitten. — Simroc*, 5157.
15 Schöne Hütten, schlechte Sitten; gelobt sei
Jesus Christ, sagte der Bauer, als er bei der
Propstei vorbeiging. — Kloaterapiegel . 30 , e.
Lat.: MuroB erigunt, mores negligunt. (Eiaelein, 340.;
16 Sei die Hütte noch so klein, ein schuldlos Herz
kann fröhlich sein.
Böhm.: Tfeba chaloupka tmavi (JedloTA), Jen kdyi duie
fdriLva. (Öelakovaky, 293.;
17 Vor seiner Hütte ist der Hund am wüthendsten.
♦18 Dat ward di in die Hütte sni'n. — EichKoli, 8S4..
•19 Er hat seine Hütte niedergebrannt, damit ihn
die Flöhe nicht beissen.
Er bat das Kind mit dem Bade umoesohattet. Von
denen, die sich grossen Schaden sufOgen, um einer
kleinen Unannehmlichkeit su entgehen.
*30 Er kriecht in die Hütte.
Wie der Hund.
•21 He heft alle Hött on Pött voll. — Frischhier^, i776.
Er bat Hatte, Haus und alle Biume voll.
Hftttel.
•Einem das Hüttel behauen. — SMes. Provinxiam.,
August 1786 , S. 136.
Ihm Ueble« naohreden.
H&ttlein.
1 Aus dem Hüttlein kann auch ein grosser (tapfe-
rer) Mann kommen.
Lat.: Potest ez casa vir magnns ezire. (Seifbold, 452.;
2 Bleib in deinem Hüttlem vnd bei deinem Wes-
serlein vnd b^er nicht hoch zu fliegen. —
iVrr»./i.47.
Hutsel.
1 Was a gute HutzU» is, war auch a gute
Zwetschg'n. (Franken.)
>) Hutsel = gedörrtes lObst, Bimbutsel, Kirschn-
htttsali, Hntaelbrot, verbutseln = eintrocknen, «in-
schnurren. (Sartorius, 64.; — Eine schöne (gute) Frau
war auch ein schönes (gutes) M&dchen.
•2 Dir will i' di HutzM errichten. (Franken.) —
Fnmmann. VI, 117 , 198.
Ich will dich dafttr sttchtigen.
*3 Es kommt auf eine Hand voll Hutzeln (Back-
pflaumen) nicht an. (Meiningen.)
•4 Wager ener Hutz*l he&st mer *n Ouf n nit. (Fran-
ken.) — Frommann, F/. 328, 197.
Wegen einer gedörrten Birne holst man den Ofen
nicht.
Hutseln.
*Er ist dumm gehutzelt und albern gewiegt.
(Hart.)
Mit dem Worte hatten (hntxeln) wird im Platt-
deutschen auch das Wiegen ansgedrflckt i hier : warten,
auf dem Arme tragen, wiegen.
Hyäne.'
Die Hyäne von Brescia.
Spriehwörtllcbe Bezeichnung des wegen seiner Grau-
samkeit von der Volksmeinung geächteten österreichi-
schen Generals Haynau , der aacb ironisch der „Engel
von Brescia'* beisst; nach dessen Biographie in der
Deutschen Schnellpott (Neuyork Tom 3. Aug. 1950) einer
der seebxig BasUrde des Kurfürsten Wilhelm I. tou
Hessen. Wegen der Misbandlung der dortigen Frauen
bat er auch don Namen „ Weiberpeitscher'* erhalten.
Wie es ihm dafdr im Jahre 1850 in der Brauerei Ton
Barclay in London erging, ist bekannt. Am 11. Sept.
1850 fand in Farringdon Hall, änow Hill, Lon'inn,
eine Volksrersammlung sUlt, in welcher er als ein
„Feind des MenschengesoblechU" erkl&rt wurde, mit
dem Zusata: „Die Brauer Barclay, Perkins & Comp,
haben sich, indem sie ihn lynchten, um die Mensch»
965
Hyder— Ich
Hjpoohonder
9M
h«it rerdlentgamaoht." Ei ward« »ach darauf in der-
selbtn Braaereiein „Stoat-Ha7naa-Bi*r" gabraat. Und
in Naujork enchien eine Broschüre ttber seinen feier-
lichen Empfang in der genannten Brauerei.
Hyder.
•Einer Hyder einen Kopf abreissen. (Altgr.)
Ein Uebel beseitigen, am an seine Stella mehrere an-
dere SU bekommen. Von denen, die sich in nie su
beendigende Processe einlassen, wo einer den andern
{[ebiert. Der Fabel ron der lern&ischen Sobluige ent-
ehnt, mit der Heronlts lang« la kämpfen hatte, weil
stets» wenn «r Ihr aineii Kopf abhUb,
an deren Stella wuchsen.
Hsrpoohonder.
Der Hypochonder ist bald cnrirt, wenn ihn du
Leben recht cqjonirt. — Ktrtt, sioi.
Dr. Theod. Mayanne, Leibarst «ngliaebar Kdnigs^
Terordnata den Hypochondristen eise Salb« snm Ein-
reiben, di« aus Ottern, EManwürmem , JaBt«& WöUta,
Bohwainefett, Oohsenknoonen, Hirscbmark and Vladcr*
mtusen bereitet war. (Zeitung für di€ 4t€ga»l0 WtU,
Laipilg 18S7, 8. IUI.;
L
•5
loh.
1
Hei seggt I-jo , wie Stadtk&mmerers Pudel tom
Bäcker Jackel. CSdUppenbeil.J
Jaokel war (vgl. Fri»chbUr\ ISUO) ein armer BAeker
In Sohippenbeil und hatte oft kein Mehl zum Backen.
An einem Sommermorgen stand er früh auf., trat in die
Hausflur, kratzt« sich hinter den Ohren und sagte:
„W6t öck, ob Ock suli backen , awer nioh. " Da erhob
sich auf dar Gasse Stadtkimmerers Pudel, kratst sieh
ebenfalls das Ohr und heult: „I-Jo." Jackel, dies
als Antwort auf seine Frage deutend, sagte: „Jo,
. wenn Ook man Mehl hedd. *' ( 8. Eigen 10 u. 11.)
I, 8ä de besopen Büer, da ehne Jürgen in de
Hosen scheiten harre, Arften getten un Lin-
sen scheiten. (HUdenheim.) — Hoefer, 119.
Auf ein lahmes I ausgehen. — Eüelein, 341.
EiseUiH bemerkt: nJUmich auf das lateiniche I, den
Imperativ von ire, also: pack dich, scher dich fort.
( S. Auslaufen 2.)
Da fehlt auch nicht das Pünktlein auf dem L
— Eitetein, 341: Brawii, I, 1608.
Dat is nich I un nich Fi. — Eichieali , 886.
Bist du nicht wie ich, so bin ich nicht wie du.
— Henitch, 1320,19.
Das Ich und mich, das Mir und Mein regiert
in aller Welt allein. — WincMer. XllI, 79; Sim-
ntck, 5210; Körte, 3145. Braun» I, 1633; Petri, II. 64.
Dat bön ek, sed de Geck. (Meura.) — Firmenich,
1,405, SSO.
Ehr eck nich körne, wertV doch nix ut, sä de
Deif , da se den Galgen buen. (Hüdesheim.j —
Hoefer . 216.
Erst ich und die Meinen, dann du und die
Deinen.
lt.: Fa bene a te e tuoi, e poi agli altri, se tu puoi.
^ (Oaal, 1091.;
Erst komm' ich.
Als Hr. von Pochhammer, der Apostel der Irvingia-
ner, am 12. Oot. 1856 seiner Gemeinde in Magdeburg
das Abendmahl austheilte, spendete er dasselbe erst
sich selbst und dann den Communicanten. (Vgl. NU'
(ionat-ZeituM, Berlin 1M6, Kr. 489, Beilage.)
Jüd.'deuttch: Weohipper bAadoo. (Tendlau^ 2S6.)
Erst komm' ich, dann mein Nachbar (Nächster).
— Reiiuberg m , A\.
Die Polen: Zuerst mir, dann dir, ist's möglich. Die
Holländer: Zuerst Ohm und dann Ohm's Kinder. Die
Bergamasken: Sanot-Franoiscus rasirte suerst sich
selbst und dann seine JUnger. Die (Kroaten : Jeder
streichelt sich seinen Bart. Die Barden: Gott hat sich
selbst suerst den Bart wachsen lassen. (Rein$berg
Xof . .* Optat vicino ut habeat , magls autem ollae. (Tap-
piuM, 61"; Eraam., 785.; — Primus sum egomet mihi.
(Goal, 109U
Erst komm' ich, sagte die Frau des Postillons,
denn mein Mann geht (sitzt) vor Grafen und
Fürston.
Erst komm' ich und wieder ich und nochmals
ich, und dann kommen die andern noch lange
nicht. — ö'imrocfe. 5213; Reinxberg 111 , il,
Kin amerikanischer Pferdehindler im Westen hat
nenlieb seine auf die obige Anschanung gegründete
praktisehe Lebensphilosophie in folgende vier Sitie
susammengedringt, die, wie er behaaptat, Itkr das
menschliche Bestehen vollstindig hinraiohand aalen:
a) Leihe nie einen Thaler, ausser da bekomast
awei dafür als Sicherheit: b) schlage ea nie JesMud
ab, mit ihm su trinken, denn es koatet diob ntohti^
0) fordere nie Jemand auf, mit dir au trinken , deaa
dumusst dafUr besahlen und d) bekanunere dleh nie
um das, was passirt, so lange es nioht (dir paseirt.
(Wächter am Erie, Cleveland 1868, Kr. 37^ Wenn die
berechtigte Selbstliebe in herxlosen Effoismua aoaaitM,
sagen die Keugriechen: Bin ich schold, leaat maJaea
Namen bersten, ist aber er schuld, laset iba eelbsi
bersten. Die Rebrler: Wenn das Waaser der SAad»
flttt kommt, so lege deinen Sohn unter deine Fase«.
Dar letste Spruch bezieht sich auf die moatemiüsäs
Sage, nach welcher die widerspenstigen S6bne XoehH.
als ihnen das Wasser der SQndflut bis an den Maad
stieg, ihre Kleinen, die sie suerst raterlloh UrteveD
auf das Haupt gehoben , um sie cu retten, nun in dan
Sntsetsen vor dem eigenen Tode sich unter die FBm
legten, um einige Augenblicke höher an eteben, als
die verschlingenden Wogen. (Reintbtrg Itl, 4i; Dia
Osmanen haben, um den Egoismus an aeiobnen, dsi
Sprichwort.- Ich sagen, Ist ein Werk dee Teelria
(Sohtechta , 159.;
10 Hier kam ik, säd' Kanter Wulf, dör {aUhent
de Lük. (Haltt.) — Hoefer, 1146.
11 Ich und der Esel sind zusammen die Trepft
heruntergefallen. — 5imrodk, 5J12.
12 Ich und du und Müllers Kuh. — Simrock, s»'.
13 Ich und du und Müllers Sa und 's Herre Stia
si üsere vier. — Schild, 45, I8.
14 Ich und mein Herr haben den gansen Boden
voll Hafer, sagte der Junge, ala er den Pfe^
den Siede einschüttete.
Holt.: Ik en mijnheer hebben de rolders rol koomllfgeai
sei de knecht, en hij was bllj, als bU xijn wcckgsld
ontflng. (Harrebomie , I, 296.;
15 Ick und du un du un ick un Naberqang, suikl
dat nich mal vel? — Biematzki, ViAktbuth, I8M.
16 lirst koam ick, seggt de Pujatz. CStretitM.j —
rirmcnich, 111, 71, 120.
17 lirst koam ick un denn koam 'k noch eens, an
denn koam 'k tum drüddenmoal. 'Siretiiz.^ —
Firmi-niih , Ut, 78 , 115.
18 Jetzt komm' ich dran, sagt der Hanswurst ~
Hoefer. vm^.
Kr wirft sich bei seinem Auftreten in die Bmat, an
aussudrttoken , er könne noch schönere und schwieri-
gere Kunststücke machen als bisher geboten eeiea.
19 Ock on du sönd so got wie andre ihrer tweL ~~
— Frischbier ^, ndi.
20 Sein Ich, sein Mich, sein Mir, sein Mein den
Menschen bringt in grosse Pein.
21 So wie ich bin, so ist mein Sinn. — frfei*-
hier «, 1794.
22 Wo bleib' ich, sagt der Kiebitz. (Kötkem.j
•23 Er kann noch nicht Ich sasfen.
Das SelbstbewusHtscin iehlt ihm noch. Waa die Ttf
ker betrifft, so zählen nur diejenigen, welebe ea be>
sitxoo. naher sagte eiust Weicker: nPrelaaB wir Mi
Völker, welche »Ich* sagen lernten.
Völkern wie mit den oluselnen Vanaebl
einmal, aus der bewusstlosem
alSS
95T
Ichanf— Iffland
Igel— Ihrte
958
du 8«chliche und Thieritche tloharhtbcnd. Ich laffen
lernen, dann Tergessen ■!• ihr* FeraAnUehkelt nicht
wieder. Hoffen Wir, dHS unsere dentiche Netion iSald
Ich legen lerne.** (Süchnitche VattriandabtäUrr, Leipiig
IMC; Seit 1866 iit eie auf dem Wege da*u. Die Eng-
lAnder itellen ihr loh voran nnd eohreiben e« groei;
in Dentiohland giht ei noch Leute, die ei kaum sn
■agen «ragen, die es entweder gans weglaeien oder ane
einer die geiunde Wortfolge yerhühnenden HUfllchkeit
in irgendeinen Winkel dee Satses dringen. L. Wale»-
rode (OloMsen und RandtriehHumg«* su Texten aua un-
terer Zeit, Königeberg 1843; sagt: „Der niedrigita Eng-
Iftnder in dem Bewusstsein seiner Ilabeaa-Conui-Acte
Bchreiht «ein Ich mit einem ebenso grossen i wie ein
deutscher König. Der deutsche Philister verschlackt
lieber mit seiner KrAmertimidit&t das Ich ganz und
gar. Der geistesstarke Fichte wollte seine Nation zum
Bewusstsein ihres Ichs erheben, aber er fand —
Deutsche." Nach L. Börne (Gesammelte Schriften , Ham-
burg 1840, IV, 52; war es Jean Paul, der es zuerst
wagte, das jedem Deutschen so granse Wort „Ich*' aus-
zusprechen.
**24 Sein Ich ist die Hauptsache.
Holt.: Hij draagt veel sorg voor zijn lieve ik. — HiJ
heeft veel met ziJn' eigen* tabernakel op. (Haireiomit,
I, i6l\)
•25 Sie sind beide Ein Ich. — KixrMn.Zii.
•2G Und Ich, sagte der Narr. — Hitffer, 785; Sim-
rock, 5111.
Ichftuf.
Zuem Ichauf brucht me hundert Auge. (Schiri'i:.)
lohte (s. Etwas).
1 Besser ichts' als nichts. — Simrock, 7539; /V/n, //, 37.
■) Jchts= veraltet, nnbestimmles POrwort, altdeutsch
iht, abgekttrst et ; daher ichtwas = etwaa; ichtwan^^et-
wan, fttr etwas, etwa, irgend. (Vgl. ßle^ne, Htmd»ür-
terbueh.) — „So ist's doch besser haben ichts, denn
gieng ich 1er, het alles nicht«.'* (Waldi», II, 73, S7.;
2 Besser ichts, denn nichts, sagte der Teufel,
und ass die Buttermilch mit der Heugabel. —
Uoefrr, 1087; Simrock, 7545.
3 Besser ichts, denn nichts, sagte der Wolf, als er
nach einem Schafe schnappte und dafür eine
Mücke ertappte. — lloffer, II66»; Lateadorf 11. lo.
4 Besser. ichts, denn nichts, sagte der Wolf und
verschluckte eine Fliege (Schnake, Mücke).
— Simrock , 754J.
5 Besser ichts denn nichts, sagte die Frau und
ruderte mit der Nadel. — Hoefer, 304; Sim-
rock , 7S43.
0 Ks ist besser ichts denn nichts. — Lnük^r» iln.,
S..4.
7 Ks ist besser ichts denn nichts, sagte die Mücke
und pissto in den Rhein. — Simrock. 7544.
8 Wo ichts, da ist Ein Teufel, wo nichts, sindxwei.
Icbteen.
1 Besser Ischten als Nischten. (MederlamKit:.)
2 Es ist doch ischten ^ (MedtTlautUi.J
') Doch ein kleiner Nutsen nnd besser als nichts.
XdM.
1 Das ist eine knille ^ Idee. (Breidau.j
') Snill = betrunken.
* 2 Er hat nicht die blasse Idee davon. — - Jer. Gott-
keif, Jakob, II, 2M.
*3 Es ist eine fixe Idee (von ihm).
Eine irrige, unbegrOndete Ansicht, die (krankhaft)
festgehalten wird. „Wie arme Teufel immer Ingstlich
ihre paar Groschen flbexslhlen, so sind auch be-
schränkte Köpfe gans besonders su fixen Ideen ge-
neigt.*' (\V*-lt und Zeity T, 264, 487.;
Ifiland und Henke, London und Zwenke.
Ifliand gab einmal eine Reihe von Gastspielen in Leip-
zig zur Zeit, als die königlich sftcbsischeHofschanspieler-
geseUschaft unter Seconda's Direction dort war. Zu
denen, welche das Talent Iffland's nicht in seiner OrOese
anerkannten, gehörte der 8cbaaspicler Henke, Mitglied
der fiofschanspielergeselUohaft nnd, nach der Ver-
sicherung seiner Zeitgenossen , nur von niittelm&ssiger
Begabung. Er suchte denen, die von imand's 8piel
begeistert waren, begreiflich su machen, dass man fllr
denselben nur deshalb so eingenommen sei, weil er
in Berlin In einigen Bollen geCsUen habe. „Glauben
Sie mir**, tagte er, „ich dftrfle nur ein paarmal in
Berlin spielen*, nnd ioh wQrde Qberall ebenso viel
OlOck machen als Iffland." Als man den derselben
Geeelleehaft angehörandcn nnd ebenfalle anwesenden
lg, eliMB! der beliebteetcn Komiker
«■ Mim Urtktll aber Henk«'* Aensserong
•r N ia oUger HamenwiMMeneteHnni
Mvnd m Mnad ging
long
und
Igel.
sprichwArtlioh wurde : „Henke verh< sich an Iffland,
wie Zwenkau (ein kleines Städtchen unweit von Leipsig
mit etwa 3U0 Uänsern und 2500 Einwohnern) an London."
(VgL Braun, Bibtiolkek de» Frohtinnt, Bd. 3, Hft. 3.;
1 Der Igel ist ein witzig Thier, ist für vnnd
für wider sein feind gerüst. — Lehmann, 213, si.
2 Der Igel wird oft von einem kleinen Hunde
gefasst.
Dün.: Ofte gribes vild hasse af liden hnnd. (Prov.
dan.. 5U3.)
3 Der Ijel let sich nit zem Uorschwäsch brochen.
— Schuaicr, ins.
4 Ein hungriger Igel langt die meisten Mäuse.
5 Einen zornigen Igel fängt man nicht mit den
Händen.
Port.: Nunca so matou ouri^o cacheiro äs punhadas.
(Buhn I, 287.;
C Igel haben porsten (Stacheln). — Lehmann, S9i. ib.
7 Igel nnd b<')so Mäuler stechen von allen Seiten.
8 Je länger der Igel die Geburt verschiebt, desto
stachliger kommt sie ihm an.
9 Man mag den Igel angreifen, wo man will, so
sticht er.
10 Wenn man den Igel anrührt, so pGrsselt er
sich. — Ei*rlria, 341; Simrock, 5233.
11 Wer den Igel streichelt, muss sich nicht über
die Stiche beklagen.
13 Wer einen Igel fassen will, muss gute Hand-
schuhe hal^n.
Böhm.: Jest Vera vec texkä pestf sabiti jeika. (Cela-
knexky, S5U.;
*13 A bot schrecklich vil Igel ze birschten. (Schles.)
— Frommann, III, 416.
*14 Aus einem Igel ein Stachelschwein machen.
*\b Da liegt der Igel im Hag.
•16 Da möcht' ich lieber ann Igel zum Oarwisch
nahm'n. (IHrKchherq.)
*17 Einen Igel an jemand zu käwen finden. — /.«•
thern 7Tfwfcr.,207.
Einen Widersacher an ihm finden.
*18 Er hat einen Igel im Magen. — A'Jrir.3i82.
Der will immer schwimmen und stachelt, wenn's
trocken ist.
* 19 Er hat Igel im Munde.
Ist stachelig.
*20 Er hat immer Igel zu bürsten.
Hat es immer sehr eilig, thut sehr geschäftig.
*81 Er ist wie ein Igel, er sticht, wo man ihn an->
rührt.
•22 Wenn die Igel einander küssen. — Eiseiein,iii.
Lat.: Prins dno echini amioitiam ineant. (Eitelein, S42.>
*23 Wann de Igel eist in siinen Loeke sittet, dann
weark he sick met sinen Stacheln. (Büren.)
•24 Zwei Igel werden eher Freundschaft machen,
und iwar noch, wie Smidat hinsufUfft, Land- und
Se^gel; von denen, die durch ihre Studien nnd ihren
Charakter so weit auseinandergehen, dass man keine
Hoffnung hegen darf, daas sie je ein engeres Freund-
schaftsverhältniss anknQpfen werden.
Igeln.
*Es igelt ihn. (Schrei:.)
Igelsbalg.
Ueber einen Igelsbalg gehört eine Fachshaut.
— Simrock, 5235 ; Körte. 318«; Braun, I, 1657.
Igelahant.
1 Auss einer Igelshaut macht man kein Brost*
tuch. — l^mann. 540. 56; Sailer, 148; Eitelein. 3U:
.Simroii, 5234; Körle, il6i: lUinitberg IV, 41; Braun,
/. 1656.
„ Oft gehen Anschlag fort , als wenn man ans Käsen
Kälber brtttet, oder anss Igelshäuten will Brusttflcber
machen.** (Leimann , 3i , S.)
2 Es wäre mir lieber eine Igelshaut, denn im
Bett eine widrige Braut.
Iggelhelm.
In Uglem * wäss der ZehH nit , wie sich der
Elft ernährt. — Thelcmanu , a.
' ) Dorf in der bairi sehen Pfali.
Ihrte (Erginznng zu Ehrte).
• 1 D' Üerta ^ 'n us macba. — Tobler. 853.
') In Appeusell; in andern Cantonen auch Uerte, in
Olame nebenbei auch Uerteli ae Zeche; in BOndten
959
Ihnen •*> Iltisbalg
ImbisB — Immeken
' snch Gastmahl. Bei liehet: üorthe = Wirthahaniirpch-
nnng, wie Abrechnnng Oberhaupt. Davon das Zeitwort
iirten , ttrten , ttrtnen. „ Beim Wein ttrten oder lechen. "
(Ffim, biet.): „Mit dem mag er wol Ortnen und Trlnk-
hcn." (ZeHH-fiifr'ii Urkunden zu Meiner iienchichte de»
app^Hceiier l'olks. Trogen 183u— 36.; „Um ürthen apih-
Icn." (Lttndbuch de* Cantont Appenzelty 1565; Tob-
liT, 353.; — Um dio Zeche spielen.
•2 Den Ihrten selbst beschliessen. — HVinfcold. 102.
Die Rechnung ohne den Wirth machen. Wegen des
noch nicht festgestellten Ursprungs des Wortes, Iden
ich von Khre ableitete , wie wegen der so venchie-
denen Aussprache und Schreibuog desselben (Ehrte,
Irte, Oerte, Uerte) «teile ich hier xnsamraen. was
ich inzwischen darüber selber aufgefunden und an-
gemerkt habe 'und was mir von untersttttsender
Hand aus literarischen (Quellen , namentlich der von
Herrn Krcisgerichtsdirector Ottov in Landshut mit-
gctheilt worden ist. In Jierndt ( Versuch zu einem AcJtle-
»ichen Idirdiktm . 1787, K. t»:>; heisst es: „Die Irte,
vchlcsisch für Zeche, seine Irte bexahlen. 80 auch in
Kamberg." In dem Sinne fUr Zeche = Wlrthlhaus-
rechnung wird es auch Jetst noch allgemein beaondera
in Dorfschenkcn gebraucht. Weinltold verweilt unter
„ Irte** auf Uerte, und sagt dabei : Urte, Irte für Zeche :
a) das Versehrte , Vertrunkene; b> die Rechnung, in
dieser Bedeutung noch gebräuchlich (Reichenbach,
Hirichberg), das heisst ohne Wirth den Irten selbst
beschliessen ; c) die Zechgesellschaft, in diesem Sinuc
nicht mehr gebräuchlich. In l>er ichleniteken Kern-
Chronik anderer neu (Leipzig 1711, S. 723) steht in
dem Wortverzeichnisse: Oerte -Bier, d. i. eine Zeche.
In dem Sprichwort selbst steht es auch für Zeche.
Bei Frunck (II, 04'') lautet eiu Sprichwort: Ks muss
ein schlechter wirt sein, der einer zech nicht zu bor-
gen hat. Dasselbe Sprichwort steht bei Lang (423;
vgl. Xopit$<'k, 211): £s mu4s ein armer wttrth sein,
der nicht ein Irten borgen kau. In den llnndarteu
von trümmann (I, 37) finden wir Urten und Uerten
in einer Sammlung schwerverständlicher Ausdrucke,
und zwar mit Belagen. In Itie Vier vunderhartiehen
Kigenxchaften rnd WiirkungeH de* irriau heisst es: „Da
wil er bulen hie vnd dort biss etwas hin auff mitter-
nacht, so dann die Orten wird gemacht, kau er gar
kaum die stubenthOr trelTen." In dem Vastnacbts-
spiel iJer KuUntpiegel mit de$n Blinden sagt der Wirth:
„Ich will euch einsperen alle drey im Hoff drauss in
einen Sewstal biss das man mir die vrten zal. " £•
wird dann gefragt, welchem Dialekte dieses »Urten
oder Uerten entlehnt sei, da der altbairische Dialekt
dafür „Roaf* oder „Reite" habe. Statder {11, 425 1
hat Uerte — Oasterei, Gastmahl, Zeche, lässt aber
Ursprung und Schreibung unberührt. Das MUtethock-
deutiche Wörterbuch von B. Mliiler schreibt Uerte, gibt
aber keinen etymologischen Aufschlnss.
•3 E grosse Oerta verthun. — TMfr.thZ.
Eine grosse Zeche haben.
•4 Emm d' Oerta macha. — TMer,3:,z.
Einen streng bestrafen.
•5 Emm e thüre Oerta macha. — 7'oW«r,35S.
Einen schnellen, sclirwpfen, ihm ein büsei Spiel
machen.
Ihnen.
• l Er darf sie nicht ihrzen und nicht duzen. —
— EiseU'in, 342.
*2 Er ihrzet niemand ausser sicli und den Herrn
Pfarrer. — Eiselein, 342.
*3 Ich weiss nicht, ob ich dich ihrzen oder duzen
soll.
Iliade.
*Eine Iliade schreiben nach Homer,
niumlniren.
♦Er ist illuminirt.
Hat einen Rausch. (S. Boden 38.)
Fr:.: Knluminj comme le B de Beati quomm. (Leroux,
7,3.;
UUa.
1 Der litis ist ein schlechter Tauben hirt.
Aber so parteiisch und bestechlich wie der russische
scheint unser deutscher Iltis doch nicht lu sein. Die
Russen behaupten von dem ihrigen: er lohleichc an
dei Reichen Pfauenhanse vorOber zur HOhnertteigc
dea Armen. (Altmann 17. 481.;
•2 Dem litis die Tauben befehlen. (S. Pnchi 3co
und Hecht 32.)
*'3 Oes hat so s' Oeltes umdraht. '(HitrUnurrritU.j —
Baumijarten. 81.
So sagt man, wenn sich in einem Haute und zwar
in allen Rüumen desselben plötzlich ein eigenthOm-
licher (^stank verbreitet, wofOr man keinen andern
Grund anzugeben weiss.
ntlBbalff.
•Einen Iltisbalg gerben. — Mumcr.ScMmt.,^.
^Hör, wie ktttzelt sich dar sehalek vnd gerbet mir ein
TUlsbalg.'« (Klottrr. I. 87«.;
Imblra.
*1 Er gibt einen kurtzen vnnd goien imbisi. —
Lehmann , 6i6 , 49.
,,Ein beretter mann**, sagt Ltkmamm^ »ndt was to*
Sachen dient, machte auff ein Kareh, psekt mmiam Wab-
ren fein eng insammen , er gibt ein knrtaaa Tnnd gaMn
imbiss.*'
Lal.: Vir lapieoe brevem sermonem fseit. (Lelmam.
646, 49.;
* 2 Im a Ims rim. fKtvit ilUUsch i» ScUetieu.J
Um eine Zeit in bestimmen, und iwar die dea Mor*
gens, zur Zeit des FrOhstOeks, dea Imbias. Fftr aor
gens heisst es: 'smnrgsder Ims; fftr abenda: *aobsder
Ims. In Pommern Imt (Dähnert, iOi^J. In ainigaa
Cantonen der Sehweia wird das Mittagaaeaen Imbiaa §»-
nannt. Ehemala veratand man unter Imbiaa ttberliaapi
ein Esaen, und man liest noch In alten Sehweisamzkaa-
den Nachtimbisi sowol als Morgenimbiaa fttr iBbias,
Anhiss, von beissen, an-, einbeiasen. (Stalder, JI,&.j
Imktlppel.
*He hell den Imktippel (Töppel) getroffen. —
Fri$chbier*, 1801.
Imme.
1 D' Ima thüend nud ala Lüta guet — TobUr. tu.
Entschieden denen nicht, die sie nicht angartriaia
nnd gnt behandeln.
2 Die Imen küssen gern die schonen Blumen vnnd
sie bleiben doch schön. — Lehman», 105. tt.
3 Die Immen können das Flachen nicht leiden.
— SimriH-k, 12347.
Ein recht gutea, wenn auch aberglEnbiachea Spiick-
wort der Bienenzüchter. Der Flncher iat entweder
ein recht atürmiacher oder zu roher Menaoh j um die
kleinen Thierlein mit der Geduld nnd Sorgfalt an pfle-
gen, die aie verlangen, oder sich durch die Frevdedar
Natur belohnt zu fahlen, die dies« Pflege gewählt
Dies mag der vemfinftige Ornnd zu Jenem Spriehwoit
sein.
4 Die Immen saugen nus den bittersten Kräntera
den besten Hunig. — Parömiakon, 64i.
5 Eine Imme ist mehr werth als hundert Fliegen.
It.: Vale piü una pecchia, che mille moache. r/^uc-
Ulia , 235 , 7.;
G Hab' Impen und Schaf, leg' di nida und acUaf:
aber not z* lang. (Oherpfalz.)
Auch in Tirol. (Frummann , VI, 34, 8.;
7 Hastu Immen vnd Schaff, so leg dich nidrr
vnd schlaff, doch schlaff auch nicht zu läse,
das dir es nicht entgang. — Peiri, l/, i73.
8 Imme, Schope un Dike makt s&llen £eneo rike.
'7..].iM.'.;
In Kavensberg, im Lippeschen: Duike, rftikc. Be
neu . , Schaf- nnd Fischzucht sollen demnach aeb*
jemand reich machen.
9 Immen un Schoape kuemet im Sloape. — f*
Waldftk: Firmenich . /. 325. 31.
10 Immen un Schope könnt dem Biur den Rock
mittrecke un antreckc. (Sauetiand.j
1 1 Kaf dar Imp und Schaf und geh^ ins Bett und
schlaf. lOberöKlerreich., — BaumgaUen.
Eine frühere Ansicht aber Landwirthachafl.
12 Man muss den Immen den Waben nehm«.
CSrhieei:.;
13 Man muss in keinen Immen stapfen. CSchmttt.i
In kein Wespennest stören.
14 Wäi de Immen terget, dei mot luien, dat se
eäm steäket (Sauerland.J
Ib Wamme' de Immen puret', mot me sik mt
wünnern, dat se Enne steaket. (Büren.)
') Wenn man. ") Ton purren = in etwas rfthrea, et
reizen.
16 W^i de Immen terget, den stecket se. (Sawa-
land.)
17 Wer Imbe het und Schof, sitz nider und ichlof,
aber nit z' lang, 'ass am der G'w&rb nit ?er-
gang. (Solothnrn.J — Schild, 99, 7.
•18 Hai hiät en fetten Imen ' snien. (Inerloka.} —
Woeifte. iC. 105.
■) Eiu einzelner Bienenstock. — Guten Gevian habea
*19 Immen ins ßett tragen. (S. Holz 331.) — Lekmwm.
83.^ . 16.
Zmmaken.
Da Iat de Immeken vor sorgen I (i
Ein alter Invalide, der vor J&cmn In
gelebt hat,^rs&hlte, als er aber d«n
(anischcn Krieg, den er ala
961 Immenschwarm — Infanterieregiment
Infanterist — Innung
962
mitgemacht bat, sprach, wi« in Amerika alles so viel
grüflser sei, dass namentlich die Bienen so gross wie
bierzalande die Hammeln seien. Ein ZnhOrer fragte
darauf, wie gross die BienonkOrbe gewesen; ,,Ebenso
gross wie hier", antwortete er. Als man weiter fngte :
„Wie kamen aber die Bienen hinein", antwortete er:
„Ach, da lat de Immeken vor sorgen." Diesem Ur-
sprung entsprechend, gebraucht man in Brannsohweig
und Umgegend das Wort, nm sn beseiehnen, dass man
sich um etwas gar nicht bekümmern wolle.
Immensohwarm.
De Immeuschworm im Me is werth en gonz
Föhr (Fuder) Höh (Heu). — Bocbei,93.
1 Wohlf das iet immer so, ich hab' es nie an-
ders gesehen.
•2 Ja, wenn's immer 8u wäre. — Oomo/c»«?, 451.
Immerdran verderbt am Ende Boss und Mann.
Inunerkraak.
Immerkrank stirbt nicht. — Steiger, 233.
Immerwad.
Bei Immerwad, da kriegte Dänemark des Teu-
fels Bad. — Pi«lör.. y, 57.
Nach PUtoriut ist Immerwad , in dänischen Sinne auch
Jammerwad genannt, der Name eines Krugs oder
eines Wirthshauses Wöltsen im Hersogtbum Schles-
wig, wo die Dänen im Jahre U20 eine empfindliche
Lection erhalten haben.
Lat.: Jnxta vel ad Immerovadum balnens diabolicns Da-
niae praeparabatnr.
Imperativ.
1 Der Imperativus iiat kein primam Personam. —
Sutor, S25.
Niemand gibt sich selbst ein Gebot.
*2 Hier steht ein kategorischer Imperativ.
Ein Gebot der Pflicht, das nicht an umgehen ist.
Impotent.
Ich werde doch nicht impotent? fragte der Fran-
ciHcanor, als er am Stein operirt wurde. —
KiosteT$p\egel , 48, 11.
In.
1 Mennig euer hett dat in sick, hei kann dat
man nich van sick gewen. (Pommern.)
2 Was nit in cim ist, das bringt auch niemandt
auss jm. — Franck, I, »7*.
*3 Er hat's in sich wie die Ziege das Fett (den
Speck). — Kirte, 7127».
Inbftrun«.
De de Inbürung het, möt ök de Utgiften dre-
gen. (Schvtrin.)
Wer die Einnahme hat, mnss auch Ab« und Aus-
gabe tragen.
Inbeuten.
Dat Inböten* kümmet dürer, osse dat Backen.
(WalAeck.) — Curlte. 339, 18.
■) Einheisen, Ton beuten, Feuer anlegen. (Vgl.
Grimm, /, 1754.;
Inblifen.
Wer nich inblift, kümmt nich üt. (Alimark.)
Wer nicht zu Hause bei der Arbeit bleibt, hat sein
Aotkommen nicht.
Inbrünstig.
*£r ist inbrünstig wie ein Eiszapfen im Januar.
— l\irömiukon , 756.
Zunächst Tou einem lauen Beter; dann aber auch
▼on jedem, der etwas ohne innere Wftrme betreibt.
Indianer.
Hilf mir den Indianer betrügen, und ich gebe
dir die Hälfte.
Zur Charakteristik des Verhaltens der Nordamerikaner
gegen die Eingeborenen, die in ttberrortheilen , ver-
drängen, Ja zu vernichten, vielen als Aufgabe gilt.
(ülvbut.)
Infanterieregiment.
Es geht nichts übers zweiundsiebzigste Infan-
terieregiment.
So sagte man in militärischen Kreisen (Preussens)
sprichwörtlich , om schershaft »usxudrUckeu , dass Über
irgendetwas nichts liiuainsgehe, weil Um preussische Heer
froher nicht mehr als 7? Infanterieregimenter besass.
Uiea .Sprichwort hat infolge der nach dem Kriege von
ltM>> ausgeführten Ueeresorganisation seine Wahrheit
verloren ; denn Jetxt gehen nicht nur eine grosse An*
sahl Infimtertoregimeater, sondern es geht der ganse
VorddeulMh* Bud Aber das 72. Kegimmt Unans. Von
d«i Eagtoe BtOT des Ktalgreieha SaAhsea, deren fort-
iMfra^JfnwwiBUlOl bagimt, bat nao sogar scherx-
ISBB-LlXIXO«. II*
Infanterist.
Ein guter Infanterist ist sich selbst genug.
Iniin.
So infin^ as'n Ministen Uorstlapp. (OlAenhurg.)
— Slürenburg, 9i^ : liuerfit , 1U45 ; llautkaU'uAer , U.
') Sehr feiu, zart, dann aber auch weise, bedächtig,
überklug, spitznndig. — LüUen (Frot/rainm, 37^ fragt,
ob das Sprichwort vielleicht ironisch aufzufassen ist.
Jxkgenivüai.
Man lässt oft die besten lugenia untern Bänken
stecken (hinterm Ofen sitzen, hinter der Tliür
stehen). — Sfybold, 6üi.
Lat.: Ut saep« summa ingcnia occulto latent. (Ptautiii.)
(Seyhuld, 661.;
Ingolstadt.
Zu Ingolstadt zeigt man einem die Feige (die
Feigen). — lH«tor., 7, 49; .Simroci, 5240; Körte. mm ;
lintuberg V, 87.
Die erste Form mag sich daher erklären , d&»n sich
auf dem Marientharme daselbst ein Geschütz, „diu
Feige*' genannt, befand, aus welchem eine Knjfel dem
Vertheidiger der evangelischen (ilanbensfreiheit, Gu-
stav Adolf, ein Pferd unter dem Leibe todtete. — Nach
andern soll das Sprichwort aus der Zeit Lutber's her-
rflhren, wo man den bekannten Dr. Eck damit ver-
höhnte, dass man ihm „die Feige wies" oder den
Daumen durch die zwei vordem Finger derselben Hand
steckte, um auf sein Verhältuiss mit seiner HaushUl-
terin hintudenten. (Ki$eteiH, 848; Reiniberg V, S7.)
Inholten.
DV Sitten gen gode Inholten* in. — Sturen-
bürg, »5*.
■) Eigentlich die Krummhölzer eines Schilfs, dann
die Bippen eines Menschen. — Von einem , der brust-
krank, sohwindsttchtig ist.
Ii^urie.
£s ist besser iniurien verzeihen als rechen. —
Lt^mann.bdO, 20.
Wenigstens bequemer und auch — wohlfeiler. Aber,
was ist eine Injurie. Der Begriff ist fast noch schwan-
kender als der vom Sprichwort. Bei den Commersen
der Studenten wird der Name eincp „Gelehrten" als
einfache Besehimpfung angesehen. Man muss mit dem,
der sie ausgestossen , eine Lanze brechen. Die Bezeich-
nung „Doctor" erfordert drei, die Benennung „Papst"
neun Lan'zen. ( SludentfH-ConrersatioHB- Lexikon , Leipzig
1»2.'..;
Inkrömen.
Wat euer inkrümet (einbrockt), mutt he üteten.
— Richify. 140; Schütze, II. 352.
Was einer sich selbst anrichtet, das muss er ver-
winden.
Inlieffen.
•Kr liegt in wie ein Murmelthier.
Innen.
1 Wo nichts innen ist, da kann nichts heraus-
fliessen (gehet nichts aus). — llerberger, I, 792;
Körte, 6908.
Lot.: E nihUo nihU fit. (Uerh^rger, I, 792.;
• 2 He hett't van binnen as de Zegen dat Fett. —
Frommann, F. 429. 525; Eueren, 535.
Er hat's innen, wie die Ziegen das Fett. Er ist ge-
heim , kann sich verbergen.
*3 Weder innen noch aussen. — EüeMn. S43.
Innerlich.
• 1 £r hat es innerlic\i wie ein schwedischer Hering.
— FrMcfcfcier',1802.
*2 Er hat's innerlich wie der hölzerne Bock den
Talg. — Frischbier , 361 ; FriscMtier •, 1804.
• 3 Ile heft et ennerlich wie die röckgerw'sche Kin-
der. — Frischbier, 360; Frisehbier*, 1806.
Kückgarben ist eine kleine Ortschaft bei Schippen«
heil, Kreis Friedland, Begierungsbezirk Königsberg.
Bei einer Kirchenvisitation bekam der Superintendent
von den SchiUem aus Bückgarbeu keine Antwort. Der
Lehrer entschuldigte sie damit, dass er sagte, sie
hätten alles innerlich.
•4 He heft et innerlich wie Picks Jungen, de had-
deu luter Klir. (Ranziger Schrunij.i — Frisch-
birr\ 1807.
•ä Hei heft et önnerlich wi dat Höchste. (Samlandj
— FriscMner ', 1803.
Das Höchste — FaUsucht, Epilepsie.
•6 Hei lieft et önnerlich wie de korlacksche Bure.
— Frischbier ^, 1805.
Korlack, ein Dorf in der Gegend von Gerduuen.
Innung.
Wer gehört zur Innung, der hat auch die rechte
Gesinnung.
61
963
Tnplucken — Interesse
Interim — Irland
961
Inplucken.
Wat man inpluoket, mut man utetcn. — FAilf
inilil. l.'.2l.
Inquisition.
1 I)io Inquisition orfand nin jMönchf und der Teufel
lint ihm dabei das Liclit gehalten.
•2 Dir Inquisition macht Heuchler, (jott allein
frrimmc Christen. — Klomernfiiniii , 3u, 7; Ei-r-
Uin. 342.
I.at.: Veritas piscatnria est, non intiaisitoria. (Eitr-
Irin , :M'->.J
3 Vor der Inquisition und einem Könige niuss
man schweigen.
Inschrift.
Inschriften und Donaukarpfen müssen kurz sein,
wenn sie i^iit schmecken sollen.
Der DcutBclie ist in ilcr Kegel audlücklich mit HOiaen
Inschriften. Der Kcichflkanzleiatil klebt noch an allen
Auf- and Inüchrifton dentscher Monumente und (He-
ilande. Wenn der Dcutache ein Epi^raouii macht, so
macht er hinterher eine Predint, um das Epifn^mm
EU «rkifiren; wenn er eine Aufaebrift auf ein (rcbiiude
macht , BO hat diene Aufschrift eine Schleppe, die noch
vom NchenKebäude nadiKetragen werden muss. llei
den lüniEfstcn Aufflchriften ktinunt der gesunde Men-
achenverstaud zu kurz, und die kürzeste ist noch im-
mer lang genug. Jahn (.Vf-rh' iion !'<>// «/Au»/^ verlangt
auch, dasB sie spraclirichtig und (in Deutschland) deutHch
seien.
Insekt.
Insekten fliegen nach dem laicht, nach Orden
fliegt der Wicht.
Insel.
Man findet nicht leicht ein Insul, da man das
Verthane wider findet. — Lrhmnnn, 11. 4ni. U;
KurW, 3187.
Ihsterburg.
Wer aus Instcrburg kommt unhekneipt, aus
Gumbinnen unbeweibt, aus Pillkallen unge-
gescblagen, der kann von grossem Glücke
sagen. (S.Jena.) — I'riftthbin\ IHO».
Institution.
In Institutis coinparo vos brutis, in Digostis
nihil potcstis, in (.'odices citis müdice, in No-
vcllis coniparamini asellis. In des Reichs Ab-
scheid seid ihr gar nicht kommen weit. In
Jure Gentium estis instar flentinm. In Jure
Canonic«» und Lehnrecht sniil ihr beschlagen
schlecht.. Kt tarnen creamini Doctorcs, o tem-
l)ora, <) mores est vulgaris lusus in doctorellos
ilIo.s, die des Macherlohns nicht worth sind.
— IHstor.. ni. 65.
Spott auf JuriAtcn ohne Reclitskenntnias wie auf un-
wisBendo Doctorun üborhaupt. „ Und ist ein solcher
ungolohrter Doctor wie ein falsches oamisol oder Unter-
rock, der von aussen sammet und seiden stchou lasset,
inwendig ahor von swilch oder futtortuch int.*' (Ilart-
fir.rj'tfr, Urotgfr Schauplatz littt'ujtr und lehrreicher <ie-
xchichten, Anh. ^nT.) Als ein einfluAnreichcr aber nn-
winneudor Mann bei der Facultät, die ihn r.um Doctor
creirt liatto, aufragte, ob Bio nicht auch sein Pferd
Kinn l)oc»or ernonuen wollten, erhielt er üur Antwort:
,,Noiu, Kael künnteu sie wol für (4old au Doctorcn
niactien, aber keine Pferde.^
Instriunent.
1 Elie man ein Instrument lernt weil schlagen,
so thut man viel missgrifT vnd vcrbridit viel
Seiten. — Lehmann , 184 . 19.
Die cingtisanimclton Krfahrungcu sind thouer.
2 Min Instrument giwt kenen annern Ton, segt
.lakob Heiden, un fidelt up'n Stock. — ttopfcr. 434.
3 Mit kleinen Instrumenten kan man ofl't eine
grosse last heben. — Uhwami , 'iM , yj.
Inta^e.
Ann Aeudäjon macht en Achtel Wasser c Virl
mor, en Aussdagen c Virl Wasser en Achtel
mOr. (Sivbenliürtj.-gdvlut.j — Schuster, 13".
Interessant.
•Es ist so interessant wie die (Stadt) Chronik
von Jütcrbogk.
Die 08 wol nicht in hohem Grade sein mag.
Interesse.
1 Ich habe ein Interesse an der Weste meines
Herrn, sagte der Dediente, der seit ciuejii
Jahre keinen Lohn empfangen hatte.
Fn-il.: I havo a vestod intcrost in it, ai tho footman laid
i)r hia mastor's waistcoat. (Itagrn, 1*7, 104, l^.)
2 Interessen fressen.
I/oU.: Tnterest is een {nrretende kanker, soo b^ nacht
als bij dag. (Harrebom^'e, I, .162».;
3 Interessen täglich mit aus der Schussel essen.
— Simrwk, S241 ; Körte, 31 M: V.raf. 2S9. 9C9: Uran,
/. 1659.
*4 A haultVh* de Intressen, 's Kopptuol lässt \
aber Stehn. fSf,rotloM.J — Ftrmmir*. il, 399, 3C.
') Er holt sich. — Um in sagen: Er bettelt.
*5 Kein Interesse bei etwas haben.
*6 Ohne Interesse dabei handeln.
Interim.
*I>as Interim hat den Schaick hinter jhm. —
HrHii-rger, 1.2, 82.S; Pi'tor., V, 53; EifteMn , S42; Siis-
rndt, 5J4.1.
„Das Interim das hat ein BIntversieesen gewiit-
lich Jhinder jm." (Th^alnitn Hiat^orum, 48»\) Ihe
Stimme des Volks über die zur Zeit der Keforaatioe
gegebenen V^crordnungen . wie es mit den atreiiiseB
Punkten in Olanbenssachen gehalten werden solle,
bis ein künftigem Concil die Streitigkeiten entschetf*
und Einigkeit in der Kirche herstelle. Wie aehr msi
indets allen unter «liesem Vorwande gegebenen Vero(4-
nnngen mistraute, xeigte der obige Sprach. Mai
traut« der versöhnenden Sprache in den Interim« pro-
tetttuiitiKcherseits wenig und hatte guten (Irand; deaa
die, welclie von fManbenseinheit reden, veratehen dar
unter Olaubenazwang, weil jene nnmüglich ist. — üid'
t/rff (lil, 2!>) erzählt: „Der Kischoffvun Bamberg batt«
an Markgraf Albrecht von Brandenburg geeehvieb«!!.
dasB er sein Land und Leute nach dem Bnch Intcii«
wolle reformiren. Der Markgraf antwortet ihm: Ihr
habt mir das Buch Interim, an Angapnrg gemacht,
zugesandt; ich send euch wiedemmb ein Bueh, auch
XU Augspurg gemacht, von der Keformation der Geisi-
lichkoit. Kn ist billig, dass ihr Geistlichen ans La^ca
mit elm guten P^xorapel vorgeht. Sobald ihr Oeistli^rB
eure Kirch werdet reformirt haben , will ich auch mti»
Land reformiren." Von dievem Bnch Interim m|I
einer: „Das Buch Interim hat ein Schelmen hiaiin
ihm." Andere nennen es Interlitum, und durch cur
Versetzung der Buch8tal>en: mcntiri , d. i. Lagen. Eis
Hpanischer logt es den Teutschen also nass: I=Ihr,
N — nürrifloh, T = Teut8chcn, E--euer, R=tt Reich, 1=
ist, M=mcin. Ein anderer sagt von diesem Buch: „Tüir-
risch Buch, närrischer Nara."
Intonlren.
Wer zu hoch intonirt, dess Gosan)^ gehet ia
lami aus. — Fiarhrr, PsnUiT. 13*. TiS'* u. 144^
Intreoken.
•Dat lat intrecken! flSunmcrn.)
Das wird wol helfen, wird wol was ansrichten. Biff^
lieh und ironisch gebraucht bei Vrilgeln, litmüt-
Lohn, Lobeserhebungen.
Inventar.
•Sic bleibt als Inventar.
Von einer Tochter, die unverlioiratliet im JlaMt
zurückbleibt.
Inwendig.
1 Was nicht inwendig ist, das kann man nicbt
herausbringen. — Lfhmann , mü , s.
*2 Er besieht sich inwendig. (Leipzig.j
Von denen, die sofort schlafen, wenn ilo sieh ge-
Botzl haben.
*3 P> hat's inwendig wie ein hölzerner Bock den
Talg (das Fett).
Hott.: HiJ heeft het inwendig, gclijk de hanen ran Vaa
KcBsel. (Ilarrehoiitee bemerkt aur Erklfinmg dieMr
Uedcnsart: „Juh. van Kessel war ein nnsgozeichnetcr
Blumen -und Thiermaler. Die von ihm goaoichneten
Hähne erschienen so natarlich, als ob «ie lebten; den-
noch krähten sie nicht.) — llij heeft het inwendig,
hij slaobt den kandeol-pot. (Uarrel^omee, f. 2CC *• u.349».)
Ipisch.
•Kr is von dem alten Ipisch. (Jüd.-dttmteh, BiUi.)
Von der alten Post, d. i. ans uralter Zeit.
Ira.
Was ira Dci für ein thierichon und mala con*
scientia für ein fein hcUisch fruocfatigeD ist.
— Xoander, Gnom., S. 51.
Irgendwo.
*I>at wanl doch noch wur (irgendwo) sin, nd*
de Jung , achter is ok noch 'n Loch.
Irland.
1 In Irland fault das Holz nicht — ffwwWrf, a.
2 In Irland sind die Aerzte Bettler. —
Hnmnntvitung , 111, 47. 867;
Um das dortig« KUauk als
sobildem.
3 Irland hat kein Ungedefer. —
965
Irländer — Ii^i^
Irren
966
Irländer.
Sind die Irliinder gut, so gibt es keine bessern
Menschen; sind sie aber schlecht, so findet
man keine schlechtem. — lleiekid, 52; /icin«-
hertj V, 21.
Dioie BrfahrunR wollen vorhorrsohend die Pransoson
gemacht haben, Doi den Engl&ndern iclbat itehon die
Ireu üi uooh geriogeror Achtang. Für den Iren, sagen
8ie, gibt e« keine Sterne. (ReiHsberg V, 113.;
Irmensäule.
*Auf eine Irmensäule steigen.
Sich öffentlioli ehren lasten ;^dai Volk war gewohnt,
dioour Säulü Ehre lu erweisen.
Irre.
•ln*er als eine Eidechse. — HückerVs linnri, s. as.i-
Ist ein Sprichwort, xn desseulErklärung gesagt wird :
Die Eidechse, wenn sie ihr Loch verl&sst, wird irre
und weiss es nicht wiedonufinden. Sic U>gt deswegen
bei ihrem Ausgang ein Hteinchcu darauf, um es
so wieder su erkennen. Diejenigen arabischen Sprich-
würter, die, im üogensats su den gosohichtlichon, die
naturgcschichtlichen heissen können, Terrutheu eine
höchst aufmerksame Beobachtung der sinnliohen Oegen-
■tünde , denen meistens die feinsten nnd eigeuthQmlioh-
stcn Zuge abgelauscht sind, die aber freilich oft fUr
uns mit den fremden Oegenstinden , an denen sie haf-
ten , ▼ersehwinden müssen. Doch das anttote irre Um-
herfahren der Eidoohse ist wirklich auch bei uns rocht
uuifalleud.
Irrefrehen.
1 Dass viele irregehen, macht den Weg nicht
richtig. — Simrock, 5250; Ccutpan, 14.
2 K» gehet keiner jrre, der nicht gern wider zu-
recht kemme. — - Pctri, II. 2«; Henüch, 1434, 69.
3 Ich will lieber irregehen mit meinen Freunden
als mit meinen Feinden recht
Hän. : Mange Tille heller fare vild med dem, aom de hOgt
agte oud gaao paa ret rey med andre. (Prot. dan. , lf>T.)
4 W(>r irr gangen ist, der kan andern desto besser
den Weg zeigen. — Lehmann, i(H,'i.
b Wer irr gangen ist, der kau cim andern dar-
vor warnen vnnd auff den rechten Weg wei-
sen. — Lt'hmann, 193. 1.1.
6 Wer irr gehet |vnnd wider wendt, der wirdt
vnbillig drumb geschändt — Lehmann, 690, 16.
7 Wer irregeht, kann sich auf den rechten Weg
fragen.
Fr:.: A furcü de mal aller tout ira bion. (Botin J, 2,)
Irren (s. Errarc).
l Der jrn;t nicht (viel), wer auff halbem Wege
widerumb vmbkehrct. — Eycrinf), I, 492; Lrh-
mann. II, (A, 131; körte, 319«» u. 3!H65.
„Irren ist allen Mousciien gemein, ahor der Narr
beharret darein.*' (Franck, Zeytbuch, CXXVJI».; Nur
(iott irrt sich nicht, sogt ein türkisches Sprichwort.
(Ctihirr, 2763.;
Lat.: Uaud errat via tota, qui media rogrodilur. (Sfy-
hold, 211.;
3 Der jrret iiit, der auff einem bösen weg widcr-
korct. — Frnnik , II. 42 ».
3 Die selber irren, könni>n (wollen) andere fuhren.
■1 Erniro est humanum, sagte Pater Veit, als er
sein Sauerkraut mit der Heugabel ass. —
Schubs. Shr\inMaU (Breslau 1867). Nr. lt>2. .*^. 5.
b Krraru humanum, sagte der Hahn, do tred ho
op de llcnn. (lUAxt.) — IhH'fer, 404.
0 Iren üs mäinjtschlich, schturkolu äss rosslich.
— SihuKi.r. 1125.
7 Irren es nienslik, haddc do Bür sacht, da hadd'
he anplass *t Kalf cn Rü'en »lachtet. — Wuesii;
63, ><; Ihvfcr, 117; Imchtlnüttrh bri Itrtasbntj IV, Sl.
8 Irren es monslik, sach de Haue, dcu sät hai
opper Pille (Knie). (hertohn.J — FrommuHn,
III, 256. 55.
U Irren is mcnsklik, oawer verharren des Düvels.
ihfrtukn.J — Woettc, 71. 142; sihlen$iHi bei Fr«mmann,
III, 241. 14.
10 Irren is minseblicli, scggt de II&u, doa tratt
ho 'ue AuL — SchtUer, 111, 14^.
II Irren ist mejuchlicb.
UrttV.U,
KiMflcin. 340; Mmmft. 5246;
J. 1; IfttiH», /, 1664; Reuu-
isl flbrigcni du tnte, von d«m
Oabmioh nwohl.'* (TacA/numi,
Beliquien, If, 30Ü.; Leider betrachtet sie dies llech
nicht selten alt ihr einziges.
[JfoU.: Dwolen is monichelijk. (Bahn I, 312.;
Lat.: Erraro humanum est. (EiteUin, 343; Binder II, 966;
Egeria, 57; Gaal, 970.;
12 Irren ist Menschlich, aber im irrthumb verhar-
ren ist Teuflisch. — ylyricolu //. 215; Bücking, 301;
IHnm., IX, 8; Teller^ 570; Körlc, S191 u. 5869; Hamann,
Interr., /. 43; für WahUrk: Curlze, 8.'i5, 515.
Um Tielfachcs Irren r.u beseichnen sagten die Alton:
Er irrt am ganzen Himmel herum; entweder mit Bezug
auf die Fabel von l'hai^ton oder der Ceres, oder von
SohifTem entlohnt. Aber die Klagen irren vi«l woniger,
als die Thorcn. Wer in Oeschäften niemals fehl ge-
griffen hat, der hat auch noch gchworlioh oft recht ge-
griffen.
iMn. : At fare rild er meuneskeligt, afstaae dct gudeligt,
mon bÜTO ved dievelsk. fl'rvv. dan., 157.;
Ffi. : Lc plus sage pent faillir. — Tout homnic pout faillir.
(Oaal , V70.)
It.: Chi erra, e a'emend«, a Die li raccomanda. (Pa:-
zoylia. ll>4, 1.;
Lat.: Cujus vishominis est erraro, nullius, nisi insipieiitis,
in errare perscrerarc. (Cicvrv.) (Bind* r II, k:j2; Sey-
bold, G;»8; thilippi, I, 181 ,- Frobrry, 11. 'l.; — Erraro
humanum est, sed in errare persevoraro diabolicum.
(SchoHfiHui, K. H; Binder 1,421; II, 9b7; Seander. 93;
Fnii'Hun, 76; FioOrry, 206; thilippi, I, 134; ."»Vy-
hold, 148.; — Non omnis error itnltitia est. (Cicero.)
(l'hilippi, II, 41.; — Toto coelu erraro. (.Vacrobius.)
(Erasm., 7.)
13 Inen ist menschlich, sagte die Frau, als sie
gemahlenen Pfefiler in den KaÜeekrug ge-
schüttet hatte.
Hvll.: Men kan sich vargisien, zci de vrouw, on zij
smeot twec loud gemalen popur in de koffijkan. (Harre-
bomee, /, .179-'.;
14 Irren ist menschlich, sagte Toffel und meinte
Wurst zu haben, und es war ein Hundedreck.
lloll.: Mij dat, zoi Jan; hij uioondo con stükjo gcmber te
vattcn , cn hct was cun gedrougdc hondenkeutol. (Harre-
bomee, I, Ü8\)
15 Irren ist menschlich, und Nichtmohrthun die
beste Busse.
Span.: Quion yerra y so onmionda, ADioi lo cnoomienda.
(Certantc», Dom (^uixote.)
lü Irren vnd sündigen gehet hin; aber mutwillig
vnd bedächtig sündigen, das ist zu vil. —
//cni.n/i, 230, 5.
Span.: AI quo yerra, pord6nale una voz, mas uo despuei.
(Bohn /, 197.;
17 Umnes erramus quasi oves, sagt der Ander,
wollt* zur Frauen und ging zur Magd.
18 Wenn noch so viel irren, so wird keine Wahr-
heit daraus.
Lot.: Multitudo orrantiom error! non parit patrucinium.
(Egeria , 141.;
19 Wer heut' sich irrt,kann morgen zurechtkommen.
'10 Wer in cognoscendo irret, der muss in coraudo
feien. — Lehmann, 405, 19.
21 Wer irrt, der bekennt. — r.ra\. Uo. 4i7.
Wer bekennt, gilt im allgomelnen für schuldig; so-
fern aber der Kachweis geftthrt wcrdun kann, dass or
siuh mit seiner Aussage im Irrthunie befunden habe, so
ibt sie damit aufgehoben.
22 Wer sich irrt in Eile, bereut in Weile.
23 Wiltu nicht irren, so hüte dich für dem Warumb.
— Lulher's Tischr. , 21 **.
Wer nie auf den Qodankcn kommt, zu forschen, narh
einem Uniud zu fragen, der kann wenigstens nicht in
Einem Falle irren, weil er sich in «totem Irrthume be-
findet.
24 Wir irron alle, nur jeder irrt anders.
Zur Vozoichnung des Irrens hal>en wir eine Anzahl
sprichwörtliche Kodonsartcn als : Dor ist im Lercheu-
ield; er ist auf dem Holzwege; er ist von der Land-
strasse, vom rechten Wege abgekommen; er hat die
Kcchuung ohne den Wirth gemacht. Die Uänianou
sagen : Kein Augenblick ohne Irrtlium. (ScMfchta , 219.;
Frz.: II n'est si sage qui ue faule. (Cuhiir, 1.1H«.;
UM.: llet moet wol eeu goed meestor ziju, die uiiiiinur
ftiuten maakt. (Bohn I, 325.;
•25 Er irrt sich immer zu seinem Vortheil (oder:
nie zu seinem Schaden).
Dio Franzosen nennen einen geriebunun Menschen,
dor sich zu seinem Vortheil Utusoht, einen Nurri'u oder
Dummkopf vuu Sulogno. (lieimbery V.^ li'/J.)
•2Ü Er irrt sich wir .J<»haun Niklus sfsiu Kater, als
er meinte, er .säbüo auf der Katze, sass er
auf einem Torfkuchen. — üimrorfe, 5251.
*27 Es irret ihn eine Mücke au der Wand.
Cl*
^
967
Irrenhaus — Irrthum
Irr&ng — Isolani
28 Hü irrt sik as Yatter Lorenz. [Höht.) — Schütze,
.'/ . 50.
Irreitxau«.
♦1 j!^r ist aus dem Irrenhause entsprungen.
Der ohuo Verstand zu artheilen und lu handeln
scheint.
Fn.: Etre log6 aux Petitei-maisons.
•2 Er ist fürs Irrenhaas reif.
Lnt.: Squillas a sepulchro vellas. (Philippi, II, l'J9.;
IrrUcht.
1 Irrlichter fuhren in Sümpfe.
Dan.: F0lger du Ipgtc-manden , saa slipper du i en mo-
rads. (Prov. dun., 395.)
2 Irrlichter verführen des Nachts , schöne Frauen
aui Tage.
Dan.: Gek-ilden forf0rer folk om natten, skiffune quin»
der om dagen. (Prov. dan., 221.^
*3 Jedem Irrlicht folgen.
Schon eins kann ins Verderben ftlhreu.
IrmlBS.
*Dat 's'n IrrnisS) Fru Gevattern. (Pommcrn.j
Irrthum.
1 Den Irrthum bekennen, erleichtert die Strafe.
— IVinckler. XVI, 86.
2 Der Irrthum olim deutscher Treu ist mit der
alten Zeit vorbei. — Heinsberg V. 59.
3 Die Irrthümer der Aerzte werden mit Erde,
unsere Fehlef mit Liebe bedeckt.
Port.: Os erroB dos medicos a terra o« oobre. (Bohn 1 , 290. j
4 Ein alter Irrthum hat mehr Freunde als eine
neue Wahrheit. — Oiwi, 377.
„Ans lauter Ehrerbietigkeit vor dem Alter."
Dan.: Mango af »rbgdighed mod de gamle forsvare en
vildfarolse mod en ny sandbed. (Prov. dan. , 12.)
5 Ein Irrthum, anfangs noch so klein, wird am
Ende grösser sein. — Körte, 8193.
6 Ein Irrthum, so dick wie ein Haar, versetzt
hundert Meilen vom Ziele gar.
7 Ein Irrthum, wie ein Strohhalm klein, zerbricht
zuletzt ein Bein.
Lat.: Error saepe repetitns tandem vindicator. (Binder
I, 422} II, 969.;
8 Ein irrthumb bringt den andern. — Lehmanu,
404, 5. Simrock, 5249; Körte. 3793; Braun, J, 1666.
Frz. : Le premier erreur ne corriga le aeoond , onoore moins
le troiti*me. (Leroux, II, 249.;
9 Erkannter Irrthum führt zur Wahrheit.
„Nach Milton ist Irrthum die Meinung im Werden."
(SlacatUai/a Kleine geschichtliche und biographische Schrif-
ten, Leipzig 1851, III, 194.;
Lat.: Error hesternus tibi sit dootor hodiernus. (Binder
II, l»68; Schreger, 6.)
10 Es ist kein irrthum so grob, der nit zuhörer
vnd beifall hat. — Hetiisck, 258, 2S.
11 Es ist kein Irrthum so gross, er findet seinen
Anhang. — Sailer, 338; Zinkgref, I, 8l2.
12 Im Irrthum verharren, fuhrt in gute Pfarren.
13 Irrthum ist ein Kutscher, der einen vff falsche
Weg fürt. — Lehmann, 404, 1.
14 Irrthum ist keine Bezahlung.
Wer glaubt , bezahlt zu haben , hat darum noch nicht
bezahlt, und wer sich zu seinen Gunsten um zehn Tha<
1er ▼errechnet, bat diesen Betrag ebenfalls noch nicht
bezahlt.
It.: Errare non £a pagamento. (Bohn I, 97.;
15 Irrthum ist nicht Rechnung.
Fr».: Erreur de calcul no paite en force de chose jngtfe.
— Erreur n'est pas compte. (Cahier,M3 ~ 684; Bohn 217.;
/(.: Errare non fa pagamento. (Bohn I, 97.;
16 Irrthum und Wein übertreten Gesetze auf Stein.
17 Irrthumb ißt kein betrug. — Lehmann. 407,56;
Simrock , 5247 ; Körte. 3192 ; Braun . 1, 1605.
18 Ist der Irrthum auch am Anfang kloin, er wird
am Ende grösser sein. — Sonnenttdtibchen , 47.
19 Kleiner Irrthumb im anfang würd zum grossen
schaden im aussgang. — iVirt, /, S2; Lehmann,
19, 58.
20 Tausend Irrthümer sind leichter gesagt, als eine
Wahrheit.
21 Wer seinen Irrthum erkennt, ist auf dem Wege
zur Besserung (Wahrheit).
„Hast du geirrt, so sage es dreist; bem&nteln will ein
schwacher Oeist."
Dan.: Hto ei kiender at han far vUd, lader ikke af.
(Prov. dan., 158.;
Irrting.
Irrung bringt Verwirrung.
Zween Irrwege sind selten gut. — Pari, «, 8».
Irrwisch.
1 Der Irrwisch ist 'ne Leuchte, die uns zum Teufel
führt zur Beichte.
2 Irrwische finden sich am weg vnnd fiiren die
Leut immer auff Vnwege. — LefcmaiM, 40S.ik
3 Wer irrwischen folgt, der kompt in gefibhr. —
Lehmann, 596, 61.
•4 Er ist ein Irrwisch. — FrisMier, sei*; Frwk'
hier*, 1810.
Irte.
* L A iss ans der Irte gefallen. — GomtAcke, 234.
•2 Follt mer nicht aus der irte. — Gan^olcke . »i.
*3 Ku, nu, Meister Girge, folt og nick ernde oi
der irte. — Keller, 169».
1 Alt Eisik wird länzerik. — r.tn«oM. looi.
Der alte Isaak wird noch ein Tänzer. Wenn eia
schon bejahrter Mann noch jugendliche Streidie spielt.
2 Der Itzik is witzik. — TendUtu, 1004.
Als Spott gegen schlechten Wits; Tialleicht d«
Reims wegen, vielleicht auch auf besondarm Falk
beruhend.
3 Er haasst Itzik, un sie is e lange Fraa. —
Tendlau, 1045.
Scherzhafte Entgegnung auf eine zu nnbeattmaste Be-
zeichnung; wol auf einem besondern Falle beraheai.
4 Itzik un 01g (Olga) er is wie sie, un sie is
wie er.
laabeU.
Wenn Isabell ein Fasten ausschreibt, so ist*!
um Naboth^s Kopf und Weinberg gescbeheiL
— WincUer. IX. 50.
Wenn die Gewalthaber den Schein der FrömougiDMl
annehmen und Kirchlichkeit heucheln , dann sind BceU
und Wahrheit, wie deren Vertheidiger , in Gefahr.
Holt.: Als Izebel eene vasten uitroept dat Naboth T«or
Kijnen wijngaard sorge. (Harrebomee , /, 369*.;
laoharioth.
•Dem Ischarioth einen Schein aufsetzen.
Das Laster unter der Form der Tugend, das üi-
recht unter dem Schein des Rechts einfahren, mitaS-
den, einladenden Namen bezeichnen.
Ifleffrlznm.
*1 En oln Isegrimm. — Eichwald . 9\i.
•2 Er ist ein (r)echter Isegrimm. — Eitdeim,».
Braun. 7,1667.
Isegrimm ist der Name des Wolfs im Rnneke Ftät
„Es scheint**, sagt Lübben, „auf den ersten Anbliefc,
als sei dieser Name nur ein zum Eigenn»men f•««^
denes Beiwort dieses bösen Tliiers, und als sri «r
niemals einem Menschen beigelegt worden , ansser «tm
als Appellativum, wie wir auch jetzt noch einen Msa-
schen, der ein barsches, zurUckstossendea Weaeo hat,
der ein Brummbart ist, einen Isegrimm au nennen p9e-
gen. Allein dieser Name war ein gangbarer Mannesnasti
den nicht blus Helden trugen, sondern auch Geiit-
liche; und gerade der erste, der für uns nachweisbar
diesen Namen fuhrt, ist ein Geistlicher. Im Jahr« 93S
wird nämlich ein Isegrimus (Perts . /, 94) zum Bischof
von Regensburg ordinirt. Es ist also wol IsagiiBsa«
ein Personenname, der anffda* Thier Übertragen wontsa
ist. Darüber wie Über die Bedeutung deaielben v^
Lübben , Programm , 22—31.
Island.
Island ist das glücklichste Land , das die Sonne
bescheint. — lleinfberg VI. 52.
Es ist dies die glückliche Ansicht darlaUnden
die aber nicht von andern Völkern getheilt wird.
1 Ismael, der Priester, hält es mit den Priestern.
— Tendlau . 42.
Bei der ErkUrung von 4 ilo». 6, 23 u. 37 beaof I»-
mael das „sie" Im letzten Verse auf die Prieator itatt
auf die Kinder Israel.
2 Ismael's Hand ist gegen jeden, und jeder iti
gegen Ismael.
Soll.: Ismaüls band was togeu een ieder, en iedan kni
was tegen hem. (Harrebomee , I, 367 o.J
laolanl.
Graf Isolani findet (keinen) Credit
lu dem »inen Fall staunend, das« «in lnliiTi|iilBM|iir
Schuldenmachor immer noch Glauben findet, iadato
andurn ausoprechoud, duss eableohte Behnlowar riih
vergeblich um Credit boraOben. Dl« Odert^ttm^ (SM*
tin 1^68, Nr. 395) berichtet Tun elnim Vttü» §ßmm
969
Ispahan— Italien
Italicr
970
«ciiicc)itt! /ali]c'r, «li» wnlor durch Mahubriffo, Kxeoa-
tnrcn noi-h Manifci>t»tii>iit>i'i(Ic ii. 8. w. iiestintmt wer-
di>n kciniii'n, ihr«( VorbinillicIikHitcii xii nrfUllon, ihr
Name wpr«lf< in ein nohwarzca IJurh ciiifrotraKon. von
(IviHCU Inhalt BäiniiitIichCiMit(;licder KcniitiiiB« erhaltvii,
und boi koinuiu dorHclbua werde Uraf Isolaui, dor bOso
Zahler, (-rvdit fiudnn.
Ispahan.
1 lt<iKihaii ist die hallic Wi»lt. — RfinKhinj VI, im.
Dir Tenor waren und lind viplli>i(;lit noch der An-
sicht, daKH lüpahau die uninsto Stadt drr Krdo kvI.
2 Wer p^esund iiacli Ispahan koniiiit, briiifrt nichts
bin, dort knmk zu worden. — nt'inshvrij VI, lüy.
In RcAUR auf dio {{ctundo Iia^^o dor ätadt.
Ispeln.
•Et isjiolt", et CS8 Idschig üonnbüuk. (hotn.) —
riniiniiih, /, 47fi , 2.'»2.
') Ks einölt, fällt Kittrogün.
Israel.
F Dio Kindor Israel hätten Frieden haben können,
wenn sie im Diensthause Ae^^yptens blieben. —
2 Israel soll nicht verwitwen. — */Vh.*/<im. yia.- J«i.
:.i . .'i.
Wenn ein bciioiitiMider Manu aus »einer Mitte ii<-lioi-
dot, criitoht ihm zum Ki^at/. ein neuer.
•3 Kr ist mit den Kindern Israel durch dio Wüste
ge/fipen.
Von cinor unf;eHt«Itoten Pernon.
•4 Ks i.'«t nueh ein Kind I.sraels.
Kin Judo oder — ein jUdiiirendor rbrist.
*b Ganz Israel war davon erschrocken. — /ii*»-
Inn . 343.
•t> b>" n<dl es ganz Israel gehen. — TimUnu.wj.
Ho Kut, wie es dem neht.
Israelit.
1 Vil seyud wie dio Israeliter in Aegypten, da
man viel borgt un<I ni<*hts widergeben darH'.
— Sulur . ii.S8.
Itit.: Ditat HOTvata fidc». (Sut„r, 6,'»s.;
2 Wo I.sraeliten ein langer halten, da ist auch ein
goldenes Kalb.
Issaus.
Kin Issans ist ))ef<Ber als zehn Hehelfdieh.
Isterliaf.
Ilai as eg gud am an Isterliaf tu smeren. (Am-
iMiH. ' — llituyt. 3.>'», Kt.
h'.n i>.t nicht gut, einen Ptlauinonlaib xu schmieren.
IstmirRlelch.
I)'r Iseh merglieh wird nicmul rieh. (Aiiiguu. —
Sihm'i:. n, IM. fi.
Ita.
Wer nicht wil lernen jta, der lerne hotto. —
r.in.n.lA:>.
Italien.
1 Aus Kaliiin bringen die Deutsebfn drtti Unheil
/u Hause: leiren Ssw-kel, kranken Leib und
IiMS ("icwisRcn. — Ihutsrhi' UnmniKiitHttg , III , iS , 711;
ll.tkirl. .10.
2 In Italien sind die Weiber eingezogen und bü.««e,
in I Deutschland häuslich und kalt.<iiiinig, in
Kngland Königinnen und allzu frei, in Frank-
r«'ich Frauen un<l prächtig, in Spanien sklavisch
Uliil verliebt, — Ihnt^rhe lfomün:i'ilunif . III, 39. 234.
3 In Italien sind viel schone Sachen zu sehen,
aber es ist wenig Tugend und Gottseligkeit
da zu lernen oder zu holen. — /.inkgn'f, III. ns.
4 Itnlii.n li.-it drei Dingo zu viel: zu viel Ilüfe, zu
viel Feiertage und zu viel Pfafien.
Deutschland,' von andern Ijändem abffesehen, kann
von diesen Artikeln auch noch Erkleekllehea «n hilliffem
rn>i!tL' ablassen. An Hufen hat ItaUen seinen Ueber-
lliiitH beinahe ab{(ejiebcn and scheint anch mit den ttbri-
Kcn schier aufräamen sn wollen.
If-ti.: In Italii.' sijn te reol feesten. te reel hoofden, te Ted
t('ni]ife«ten. (H<Mrrtf"jiHff. I. 7I61\)
b Italien ist das Land, wo Milch nnd Honig fleusat.
.Vi.-..r<ii in seiner Relsebetohrelbiug klagt mehr Qb«r
Klühe als Über MUch and Roniff. if. Htime (RtisMldtr,
Hamburg 1840, IJI, IM; empflahlt selnnn Freoade:
,, Heise nur aleht Anfang Acgntt (naoh Itsttes), wo
" ler flkinne gebrtimi ssd im NsofaU
man des Taoai wan der
▼on den FlOscn Tenehrt wird.'*" XH«
sich Italien tum Ocborttland, Fnakificth
nnd Spanlan nm 8Mi%<a, wall ItaUas das aehönete
KUma hAb«, WnaSmttk dl« grfliste Beqaamllohkelt
suui hohen und (iunüoitw aller Art darbiete, und Sp.inien
durch seine viiden Kirchen und Klostor und den emst-
huFtm Charakter seiner Bewohner am besten zum Todo
vorbereite. (Rrinth^r;/ V. 7.)
Ltil.: Aurca frug«s Italiae pleno diffaüit copia coniu.
fll-raz.) (I'fiilij)ßn.I, 7,0.)
C Italien ist tlcr Franzosen Kirchhof. — i.v/i«ji|>i»s
Trmt.; lIvKrkiH , .10.
7 Italien ist die IIöll der Seelen, ein Purndciss
des Jicibs und Fegefeuer dcss Beutels. — Xiuk-
ijrrf. Hl, 421.
S Italien ist die Schal zkammcr aller natürlichen
llantiiten Kiiropas. - Ihiüsrhc llniiuin:i'UHn(i , III,
45 . 711. //<*ffci>; , .10.
Nicht bl<){i Kumpan, sondern auch AHienn und ditr
u)irizoii Wolltliorlc, nicht hlns dor natürlichen , »on.
dorn auch violor unnatUrlichon, soKur unmuRlicIion.
0 Italien ist ein Para^lies des Leibes, ein«» Mür-
dergrnbc für Reisende, ein Fegfeuer des
iieuU^ls und eine Hölle der Seele. — Ihui.iiu:
Hum'iH:ntutig . III, 4:1. 711; lU'rvknimrtfir , 203; /Kr-
ku'l . :tit.
10 Italien ist ein Paradies, in d»!ni jeder seinen
Sündenlall bat. — llrsikitl, 3»; IfruiKihv Hoitum-
:ntHiui. III. 4.'i. 711.
U Italien ist ein Paradies mit Teufeln bewohnt.
..Das hoisst dor menschlichen Natur Holm gespr'^-
chen **, paift S^nwr in seinem fijnizirr<jim'jr t\iirh ><>/-
ralux. „Dor lt.alioT iHt ein odlor, herrlicher Mensch,
aber seine Resronten sind Mönche oder Mnncheknr<-ht<>.
Dio meisten sind VXtor ohne Kinder; dan int Krklft-
runf; tfoniif;. l'Oberdiea ist cm dor Sitz der YergobunK
der Sunden."
12 Italiens Städte beissen: Verona, die würdige
(la degna); Genua, die stolze (la soperba);
Mailand, die grosse (la grande); Mant.ua, die
rühndiche; Kavenua, die alte; Florenz, die
schöne (la bella); N«'apel, die edle; Capmi,
ilic verliebte (amorosa); Cuma, die altt» Mut-
ter von Neapel. — llmtsi hi< Hnmim:ithttnf, III. 4.S, 711.
13 W"i'nn Hfllien Guitarre sjüelt, Spanien Castag-
netten ' schlügt, Frankreich seine Lautr-n
rührt, Irland dazu ilarfc trügt, Deutschland
die Trumpete bläst, Kriglaiid Violinen streicht,
die Schweiz i>feift , Holland lässt die Trom-
meln hören, nichts dem gleicht. - - IWuhi-n-
mryir , h. Ihulxihf UiimniucUHiuj . III, 39. 234.
■) Handschellen, Tanzklapporn 7U Schaittänreu.
14 Wer einmal in Italien reiset, der sucht ein
Schalck, zum zweiUMimal und er jhn, zum
drittenmal bringt er jhn mit herauss. - - hh-
niiiun. A87. 14.
l.rfiiininn füRt schon die Bemerkung hinr.u: „Aber
KU diesen Zeiten kan maus vff einer reiss verrichten, so
vohig sind dio Toutschen worden."
15 Wer Italien helfen will, niuss Mailand curireu.
16 Wer Italien will befriedigen , muss Meyland er-
niedrigen (ruiniren). — Itmh-nmnjrr , 148; Ihulschr
liimiimritung , III, 45. 712.
Entweder, weil man meinte, Mailands Handel mUss^
dnrch ganz Italien vertheilt werden, oder weil die
Stadt dem Lande mehrere unglücklicho Kriege verur-
sicht habe.
Italler (*. DeaUche, der).
1 Der Italier ist im Ehestände kcrkermoisterisch,
der Deutsche hausherrisch, der Englantler
knechtisch, der Franzose frei, der Spanier ty-
rannisch. — Ümtitrhi! Romanwitung , 111, i'J. 234; //«>
ndiifl, i.
2 Der Italier ist in dor Kost massig, der Deutsche
tmnkaüchtig, der Engländer verthui seh, der
Franzose delicat, der S])anicr 8})arsani. —
ÜnttiAe HomnmcUmg, Ül, 39> 134; llrsrkifl. 5.
3 Der Italier ist in der Religion ccrcmoniell, der
Deutsche ernst, der Engländer andächtig, der
Franzose eifrig, der Spanier abergläubisch. —
DeviMche Rnmanzrihing, III, S'j, 234; llnrkivl, .S.
4 0er Italier ist in Dienstleistungen ehrerbietig,
der Deutsche bequem, der Engländer knech-
tisch, der Fra^^z•.>^e getreu, der Spanier ty-
rannisch. — tleuüihc lloirMHxeilmg, 111, 39. 334; He-
M*iel. 4.
971
Ite missa est— Iwerkötel
Ja
973
5 Der Italicr ist in Bathschlägen scharfsinnig,
der Deutsche langsam, der Engländer be-
herzt, der Franzose geschwind, der Spanier
behutsam. — Deuttchc Romanteitung , III, 39. 235 ; llc-
sekiel, 6.
6 Der Italier ist in seiner Haltung complaisant,
der Deutsche afifablc , der Engländer launisch,
der Franzose scherzhaft, der Spanier gravi-
tätisch. — Deulschi; ttomanintwKj , III , i9 . 2ih : Ilese-
kiel,6.
Die Polen sagen von den Italiern: Was der Italier
autsiont, verfertigt der Franzose, der Deutsche ver-
kauft es, der einfältige Pole kauft es und der Busse
raubt es ihm. ^ (Reinabera V, 7.)
7 Der Italier ist in Unternehmungen wie ein
Fuchs, der Deutsche vrie ein Bär, der Eng-
länder wie ein Löwe, der Franzose wie ein
Adler, der Spanier wie ein Elefant — Dcvitche
Jiinnanzeitmg , III, 39, 235: Hesckiel, 5.
Die Fransosen charakterisiren die europ&isohen Völ-
ker noch durch folgende Sprichwörter: Les Italiens
k pisser, les FranQOis h crier, les Auglois h manger,
les Espagnols k braver et les AJlemands k s'enyvrer.
(Leroux, 1, 194.^ — Les Italiens pleurent, los Alle-
mands crient et los Franqois cliintcnt. (Bohn l, 3b.)
8 Der Italier ist klug vor der That, der Deutsche
bei derselben, der Franzose nachher.
Frx.: L'Italien est sage devant la main, rAUcmand sur
lo fait, et le Fran^ois aprös le coup. (Leroux, /, 164.^
//..• Ur Italiaui saggl innansi il fatto; i Tedeschi nel
fatto i FrancesI dopo 11 fatto. (Hohn /, 99.;
9 Der Italier ist (nach seiner Figur, Gestalt)
mittelmässig, der Deutsche gross, der Eng-
länder ansehnlich, der Franzose Wohlgestalt,
der Spanier klein. — Üeutsckc Romanzcilung , III,
39, 235; llcgekiel, 6.
10 Der Italier nimmt (von) der lürcho das Geld
und die Kirche nimmt's von aller Welt
Frz. : L'Italien a bonne raison de l'ögllso faire nne toison.
(Leroux y I, VH.)
11 Die Italier nennen ihre lustige Penon (nach
ihrer Lieblingsspeise) Maecaroni, die Deut-
schen Hanswurst, die Engländer Jade Pud-
ding, die Franzosen Jean Potage, die Nieder-
länder Heringspeck. — DeuUche lhmmufüm§.
111,39,235: Ilesekid. 7.
12 Die Italier sind entweder Engel (recht gut)
oder Teufel (sehr böse). — Berdtemmefer^lOi;
DeuUche Romamritmtg, PI. 45, 711; tlMekiel, SO.
Alao entschiedene Leute, entweder k»lt oder «ma,
entweder Paul oder SaoL
13 Die Italier sind anter allen Christen (die schlimm-
sten) und unter diesen die zu Rom die äi^g^
stcn. — Derckenmejfer , 205; Heukiel, 30.
14 Ein halber Italier ist schon zu viel in Einem
Hause.
Frt.: C'est trop d'nn demy Italien en aae m»iaoa. (U-
roux, /, 194.;
15 Unter drei Italiern findet man zwei Goistliche,
unter drei Spaniern zwei Windmacher, unter
drei Deutschen zwei Soldaten, unter drei
Franzosen zwei Köche und unter drei Eng«
ländem zwei Hurenhengste. — Der GeteÜMckaßtr
(Magdeburg 1784). U, US.
Ite missa est.
Das ite missa est ist gesungen. — Franck, u, loi*.
Item.
Sein Item gilt mehr, als anderer Leute Somins
Summarum.
„Ein temlik Item beb ik wol vorteert aldar.** (Ln^
remberg, I, HA.)
Itsehoe.
Itzehoe is dat hoge Fest, Crempe dat Rotten-
nest. Wüster de Waterpohl und Glückstsdt
de Horenschol.
Iwerkötel.
*^imm en bet'n Iwerkötel in. — Eichmaid, m.
j.
Ja.
1 Da noch blos Ja, blos Nein im Brauche ging,
stand's mit der Welt nicht so gering. —
Körte. 3104 u. 3880.
2 Der eine sagt Ja, der andere Nein.
Frz.: Ilippocrato dit oui et Gallien dit non. (Ltroux,
II, 38.;
3 Ein hastig Ja macht gern ein Lügner. — Pari,
II. 196.
4 Ein Ja ist besser als zwei Nein.
JIoll.; Beter enkel Ja dan dubbel neen. (Harrebomee ,
I, 348 'g
5 Ja an dachin an gid dugh egh, hed as an
Skeet. (Amrum.)
Ja und dooh und gid (gid ist unttbenetzbar) taugen
niuht; hätte ist ein Schiss.
(j Ja gesagt zu rechter 2jcit, ist gar gescheit.
UoU.: ilet is eene kunst, in tijds ja te seggen. (Harre-
bomee, I, 348 bj
7 Ja ja, ja ja, segt Thomas, da lewe noch. (Ilil-
demhcim.) — l/oe/or, 1071.
B Ja ja, seggt de Bür, denn wöt hc nich mehr.
(Ostfrics.) — llawkalciKkr.
9 Ja, ja, sied de Bür, wan hä nix mä weit.
(Ilagen.) — Fromnumn, III, 258, 85; för Jever : From-
mann, III, 39, 45.
10 Ja oder Nein, sagte der PfafTc zur Braut, der
Bräutigam hat nicht Zeit.
BoU.: Bij ja en bij neen, sei de factoor, kooplui zweien
niet. (UarrebonUe, I, 348'».;
11 Ja sagen zu rechter Zeit ist (auch) eine Kunst.
12 Ja, sogt de Bür, je höger de Äp stigt, desto
mier wist ho den Niors. — ihefcr, i96.
13 Ja und Nein ist ein langer Streit. — Köne, 3UI;
Simrock, 5159 ; Itram, I, 1610.
Besonders zwischen zwei entgegenstehenden Priui*
pion und äystemon.
Fr».: De oui ot non vient touto quostion. (Bohn I, ü.)
HoU.: Jae ende neen is ecn langhe strijt. (Tutm., 15, l>
Harrebomee , I, 348 ■>.;
Lot.: Kst longum bellum non non, est oetqae dadlaa.
(Fallertleben, 487; Sutor, 4b.)
14 Ja und Nein macht oft Pein.
15 Ja und Nein scheidet die Leute. — £'»dem, sH,
Simrock, il60: Körte, 3102; Graf, 227, 8; Petri, II, W:
Itram, I, 1609.
Fr».: Do oui ot non vient toute quostion. (Kritsinger,49l^.)
16 Ja und Nein sind für ehrliche Leute niciit za
klein.
HoU.: Uw ja zij ja, uw neen zij neen, zoo acht en mial
n iodoreen. (Harrebomee, I, 348 ".J
17 Ja und Nein sind kleine Wort und treiben
grosse Dinge fort.
„Den kleinsten Worten ist im Leben di« absolHlasts
Macht gegeben; das Wenn und Aber, das J» und Heia
worden immer Despoten sein.** (Schückimg, UVB uad
Zeit, Vi, 61.)
Frx.: De oy et non vient tonte quostion. (Leroux, I, Ht)
18 Ja vnud Nein ist eins so balt zusagen ftb dai
ander. — Lehmann , 649 , 96.
„Aber mit Ja kan man sich bald vemchnAppaa: 4Mt
Nein woUen hinauss führen, ist ein gewagt« «MttkMk*
Dan.: Ja og ney ere snart sagde men baTe tit a«git «1
betydc. (Prov. dan.. 321.;
19 Je, je, seggt dci Bür, dann wet he uokt mit
(Mecklenburg.) — lloefer. 180; Raobe, Ui; ftr £#p«:
Firmenich . I, 270.
') Mit kursgesprochenem e.
Span.: Uablö el bney y dijö mu. (Bokt /.
973
Ja
Jabroder — Jacke
974
20 Je, je, eied de Biir un krassed siA hinger den
Oaren, wan de Bäckere > op sind. (PieUenbcrti in
der Cniachaft Mark.) — Frommann, III. 246. 5U.
') FUrfiäükode, »ebftck, ftirner KornTorrstli. Uar
mancher Bauer ruft: Je, jel wenn dieser erschüpft ist.
21 Jeu (ja), sach se, twäi wol se un drai brach se.
(herlohn.) — Frommann, III, 256, 51.
22 Jö, sei Jan, do fiel Trine op de Fott (Hintern ).
(Mfurs.) — Firmenich, I, 407, HS.
23 Joa, sagte Henrik Halfmann, hä mainere (meinte)
oawer nei (nein). (Lüdcwtcheid.) — Frommann,
III, 257, 62.
24 Mit Ja und Nein achliesaen die Kaufleute gros-
sen Handel.
HotL: Ja en neen in kooplieden Toer, koot en bikkel iler
kindercu. (Uarrfhomef, I, :UA*\)
25 Na ja, ja, segt Vatter Rusch, harr nich dacht,
dat ik 'n Nachtwandler wier, dar drüp sin
Frü 'n nachta bi de Dieru. (Hamburg.) — lloe-
fer . 880.
26 Was vl)er ja vnd nein, das ist vom vbel. —
lh>tri, II. 611.
, 27 Wenn das ja vnud aber zugleich vffziehen, so
ist nicht vil dahinder. — Lehmann, 9ao,4\.
28 Wenn Ja und Aber beisammen stehen , ist nicht
viel dahinter zu sehen. — Aurfc, siou; l.uhrcn^d.
I. 768.
29 Wenn sie sagt Ja, neigt er den Kopf. — l*arö-
miaium, 1478.
Abraftam a Sanrta Clara von Ehemi&nnern, die ihren
Fraunn allen Willen thun. V<iii einem solchen sagt er
auch : ,, Kr tanst, wie sie pfeift. Kr liest, wie sie bnch-
stabirt. Kr malt, wie sie vreisst. Wenn sie trinken
will, schenkt er ein; wenn sie den Kopf schüttelt, sn
sagt vr nein. *'
30 Wer bald .la sagt, sagt auch bald Nein.
31 Wer gut Ja sagt, wird gut fott.
32 Wer ln'ut sagt Ja vnd morgen Nein, der kompt
mit Niemand vbenün. — /viri, //,7i8.
33 Wer zu allem ja sagt , der hat das Pulver nicht
erfunden.
34 Zwosch'r ja oan nä schtit d'r Golja. — /W^r,
/. 447.
35 Zwischen .la und Neh is der (Jalgm. rniterlausii:.)
36 Zwischen Ja und Nein eines Weibes lässt sich
keine Nadelspitze stecken. — Einiein, 634.
•37 Ach ja, Herr Amtmann, ja.
Ist ah SrhlusBwort einer (IvUert'schen Fabel sprirli-
wiirtlich geworden, in der es auch seine KrklArung
findft.
•38 Bei ihm ist alles Ja und Nein, Ja im Verspre-
chen und Nein im Halten. — Einfalle, 21«.
Von luixurerlAssigou Leaton.
•30 Bei Ja und Nein. — /i.WJ«in, 344.
•40 Das Ja von einem erpauken. — Kjtr?*iii, 344.
*41 Dazu sag' ich weder Ja noch Nein.
Jh.n.: Ik wil er «een noch Ja op seggen. (llarrfhntnee,
l, :J4s".;
•42 Der kann nit Ja sagen. — TendUxu.ibi.
Vom Unontschiedencn oder dem, der sich stets eine
IliutertliUr offen hält.
•43 Kntwcder Ja oder Nein.
Wenn man auf einen kurxcn, entschiedenen Ent-
BChlu«« dringt.
Frt.: Ou un bcau oni, »u un bcau non. (Krittimg^r, 491».)
* 14 Kr sagt immer Jii, dass ihm 's Maul nicht krumm
wird. — .simror*. 12H42.
*Aö Kr sagt weder Ja noch Nein.
Ks gibt eine answeirhendo Antwort. Di« Franaoson
nennen eine sulche xwoideutige Antwort eine aonnan«
•liüche, wie sie unter einer üonnandisohen AoasOhnang
eine gohcnchulte verstehen. (Httintbfrg V, IVi.j
•46 Ks ist Ja und Amen. — llrrbnger, /, f. 1T5; Eisf
/im. 343.
•47 Ja ja, nein nein. — EiMelfin,ut,
*48 Ja oder nein will ich. — Euelfin, ul
*49 Ja nnd Nein an Einem Spiesse braten. — ^ar^
miaknm , ISST.
Er ist all« KmguMLA» andani SinaM. Wu ar hrat«
Tenprioht, vIbmI «r^oigau inrtok, bald will n watea,
bald acbwafB.
Am./ Rom riuMr Ja «ff mm Ifl alUair. (Prno, Jan, , Zfiig
fv«.: II • midll ü ar '""
• uO Ja und Nein suid lang , wenn er sie ausspricht.
f/o/i«uif -sagt« von einem faulen Menschen: „Diese
beiden einsilbigen Wörter werden in seinem Munde zu
reriodeu." (HinJäUe, WH.)
•51 Ja vnd Amen dazu sagen.— Lutht-r'n Werke, VII, in*.
•52 Mein Ja ist ao gut wie sein Nein.
lloiL: Mijn Ja is sog goed als sijn neen. (Harrebom^i^,
•53 0 jo, se«! Baum, (ileurt.) — Firmenich, !, 425. 322.
Um zu sagen : Ks geht so nicht.
•54 Wenn er Ja sagt, spricht sie nein, will er aus,
so will sie ein; will er liier, so will sie
Wein; will er dies, so will sie das; singt er
Alt, sr) brummt sie den Bass; greift er zum
Prügel, st» nimmt sie die Schlüssel; wirft er
di<> Tiegel, so wirft sie die Schüssel. — Swi-
rotk , .Mtil ; Purum iakan , SS81.
Von Eheleuten ganr. entgogengesetiter Denkmigsart,
die atets miteinander im Kampfe Hiiid. Kh int dius uuch
in folgender Weise ausgeführt : Sagt vr ja, so sagt »ie
nein; trinkt er Bier, ho trinkt sin VVoin; will er sauer,
will Hi«) süss; «'iU er Mehl, so will sie «^rien; schreit
er Jiu, so schreit sie ha; ist er dort, so ist nie da;
will er essen, will siu fasten i will er gehen, will sie
rasten; sagt er Spatsen, ruft sie Finken; will er Wurst,
so will sie Schinken; will er Sopptf, will sie Brocken;
will er Strumpfe, will sie Socken; will er dies, so
will sie das; singt er Alt, so brummt sie Itass; steht
er auf, setzt sie sich nieder; schlägt eruar, so schlägt
sie wieder. Will er tritt, so will sie trott. 'S ist ein
Leben , erbarm dich Uott. (Kia^lfin, M*.)
Jüd.-tleutxck: Wenn er sagt jo, sagt sie loo. (T^ndtau. MO.)
Jabruder.
•Kr ist ein Jabruder. — Frittrhlaer, 354*; Hennig, lOI.
Kiu gedauken- und willenlos Beistimmender.
IloU.: Jlet is een jabroor. (Ilarrehumre, I, 34s''.;
Jacere.
Kn jacet in Drecko, qui modo Reuter erat. —
Frimhhier, 354.
In I.in^manm, Deliriae caUHtlarioyraph, (Kg. Bb, 4) beim
Jahre ICtfi.
Jaoh.
1 Wer zu gech ist zu vnzeiten, der soll eitel Ksel
reiten, die gehen gemach. — f/cuixrfc. 944. 14.
•2 Lasa dir nit so gach sein. — Fra%\ck, /, ."iü".
I'ebereilü eine .Sache nicht.
Jachem.
Jachem hat den Mantel um. — Petters. 20.
Jäokohen.
*Ka hod a rods Janggadl aun. (Steiermark.) —
Firmenich, 11, C.
Kr hat ein rothus Jäckchen an, d. h. er ist ein De-
nunciant.
Jaoke.
1 Pua Modders wil nun ruäd Knappe sii haa, an
dat hi niinen fo küd. C^^iylt./
Paul Moders wollte keine rotho Jacke haben, weil
er keine bekommen konnte.
2 Wea z'an Janggar geboren is, kimp za kuanen
Rouk. (Stncrmark.) — Firmniich , 11,764, l.
Wer inr Jacke geboren ist, kommt zu keinem Rook.
3 Wer zur Jacke geboren ist, kommt zu keinem
Bock und wenn er 's Tuch beim Schneider hat.
mel.j
•4 Dat Ö88 6n Jack, en Pack. — FriJifW»iVT ', 1777.
•5 Dat oss Jack wie Hos'. — Früirhbier*. 1777.
Eins wie das andere.
•6 Dat Ö88 Jack wie Pigg. — Frinchbirr*, 1777.
Plggo ~ Wams, Jacke.
*7 Kincm die Jacke ausklopfen.
Holt.: lemand hot Jak afsehnUeren. (Harrehomee, /, 3j2 ^.)
Span.: Karrar ft uno la bailana.
*8 Kinem die Jacke flicken.
„Vnd schelten ms vor Kbriacken, wie wol wir jn
jetik reoht die jaekcn mit gottot wnrt gar weidlich
■tlekan." (Waidi», IV, 17, 22.;— „Die Walen schel-
ten nna Dcntaohe als «ebriackon», und doch haben
wir ihnan die aorlüoherte jacke ihrer kirchenlehru mit
Oottaa Wort oben erat durch daa Work der Kcfonnation
getUckt. '•
*9 Einem etwas auf die Jacke geben.
*10 Enem de Jacke utwaschen. — /»«/mn«, 203''.
•11 Enem de Jacke vuU schellen. — hähnert,Wi^\
Kinon sehr heftig acholten.
*1S Enem do Jacke vull alan. — mhnrrt.va}'.
Blnm darb dnrehprflgeln.
975
Jäckel — Jagd
Jagdbeogel — Jagdhund
976
• 13 Er bat die Jucke voll und sieht den Bock für den
Gärtner an. — Für Delmuld: Firntettich, I, 360, 12.
Ist betrunken.
•14 Er soll die Jacke voll haben.
Wenn u. b. w. . nämlich PrUgel ; Drohung.
Ifän. : Holde harn en tr0ie. — Jeg skal vtere dig god nok.
— Myde dig paa halv-vegen. (Frov. dan., 254)
• 15 Es ist eine abgetragene Jacke.
Bekannte Sache, veraltete Geschichte, abgedroschene
Rede u. s. w.
•16 Ile hett sick de Jack begaten. — iWftiwr», 203".
Er hat sich betranken. (S. Ansehen 29 und Boden 3d.)
♦17 Ile hett sick de Jack vull freten. — Ddhnert, sos*».
Er hat sehr viel, hat flbennftssig gegessen.
*18 'S ist Jacke wie Hose und Strumpf wie Nieder-
schuh. (SchXes.) — Lohrengel, U. 868 ; Rein^erg IV. 43.
Gleichviel, ein wie das andere. (S. Gurr 4.)
Frz. : C'est bonnet blano et blanc bonnet. — Cest tont un.
— C'est jus vert et vert jus. (Gaal, 1017 ; Reintberg
IV, 43.;
Vng. : Sztlr dolm&n , vagy dolm&n uflr mind egy. (Qaal,
1017.;
♦19 'S is Jacke wi Plante. — Pßter, 448.
Um zu sagen, dass mehrere Singe oder Personen
von einerlei Werth sind, hat man ausser der obigen
in Oesterreiohisch- Schlesien auch die Redensart: Der
Kessel (s. d.) straft den Ofentopf. Ae Nischo gülts
w! d'r and'rt 's Is hock m'r d' Hose oan fleck m'r d»
Mese.
Jäokel.
1 Jäckele von Stoine ka' lache und woine. (VXm.)
2 Ueberall Jäckel und Aschenbrödel. (8. Hans i04.)
— Eütelein. 280.
3 Wenn der Jäckel in Ofen muss, so schickt und
bückt er sich.
Bezieht sich auf eine Historie vom Pfaffen von Kah-
lenberg.
Jäokster.
1 'N Jäckster hüppelt, all war he geht. (S. Heck-
ster.) — Lyra , 23.
•2 He wuol de Jäcksters up'n Neste fangen. —
Lx/ra, 24.
JactuB.
Jacta est alea, ich hab's gewagt. — Simrock, 5164.
Ja£b.
•He ligt in Jaffa. (Ostfrieg.) — Dueren , bil : Hau$-
kalender, IL
Er ist bereits in Jaffa. Ohmniohtig, krank, todt. —
Ans den Zeiten der KrenzzUge, wo man in Jaffa lan-
dete und in der Regel starb , umkam. Wenn man nach
dem Schicksal eines Ereuzzttglers fragte, hiess es:
„Wo wird er sein? Er liegt in Jaffa.'*
BolL: Hij gaat naar Jafüs. — Hij is al (ligt) in Jaffa.
(Harrelrtmt^e, 1, 351.)
Jaffd.
1 Auf Einer Jagd fahet man nicht alles Wild. —
Eiselein , 344 ; Simrock , S165.
2 Es ist keine bessere Jagd als auf den Markt
nach Wild gehen.
Ein deutscher Offizier soll einst die Stelle als HUlfs-
glöckuer an der Trinitikirche zu Neuyork gegen die
Vergünstigung angenommen haben, die Sperlinge auf
der Trinitikirche schiessen zu dürfen. (Vgl. Kürnberger,
Der Amerikamüd« , Frankfurt a. M. 1855, 8. 128.)
Span.: Habla de la caza, y cömprala en la plaza. (Botin
1, 223.;
3 Jagd ist ein männliches Tanzen und Tanzen
ein weibisches Jagen.
,,Kaiser Albrecht II. beflisse sich der Jagt sehr und
pflegte dauncnhero zu sagen, die Jagt sey ein recht
Mannlich, das dantzeu und hapffon aber eine Weibische
Übung; er könne allem andern wollust entrathen, der
Jagt aber könne er nicht entrathen." (Xinkgref, J ,b6.)
Ludwig XI. war ein su grosser Freund der Jagd, dass
er in seiner letzten Krankheit, als er derselben ent-
sagen musste, grosse Ratten einfangen und sie in sei-
nem Zimmer durch Katzen hetzen lioss. (Vgl. Brenlati^r
Frsähler, 1«(>6, S. 444.) H. Heine (Hrisebilder, II, ZU:
„Der Sinn fOr die Jagd liegt im Blute. Wenn die Ah-
nen seit undenklichen Zeiten BehbUcko geschossen , so
findet auch der Enkel ein Vergnügen an dieser legiti-
men Beschäftigung." Graf Merveldt empfahl am 19.
April 1853 in der Ersten prcussischen Kammer die Jagd
als das beste Mittel gegen das Philisterthnm.
4 Jagd ist nur mit alten Hunden.
Fri.: II n'est chasse que de vieux ehiens. (Oanl, 938.;
5 Jagd, Krieg und Galautenen machen für ein
Vergnügen tausend Mühen.
Und auch einige Kosten. Der den St&ndon des Her-
zogthuras Anhalt 1867 vorgelegte Hauptfinancetat führt
'Mnonn; ponr «a
unter mm Titel „Staatsausgaben** fOr Ja«dT«miag«B
des Hofs 131&1 Thaler auf, womntar fttx Wild- und
HundefQttemng 5794 Thaler, für Wildgfttter 7S$7 Thalcr
sich befinden. (Vgl. Gartenkuibe , Ij«iiMEfgia67, 8.2S8w)
Port.: auem, ca^a, e amore« , por ham«»imasr eem dons.
(Bobn I, 279.^
6 Jagd und Liebesscherzen bieten für ein Ver-
gnügen viel Schmerzen.
Engl.: War, hunting and love are as tuU of troubl« as
of pleasure. (Goal, 953.;
Frt.: D'oiseaux, de ehiens, d'armes, d'i
plaisirmille donlours. (Bohn I, U.)
lt.: D'uccelli, di cani, d'armi et d*amofi, per an
mille dolori. {Gaal, 955.;
Span.: En casa j en amores, entras oaaado qvlerw, j
salei cnando puedes. (Bokn I, 221.;
7 Man muss offt der jagt abblasen , ob man schon
nichts hat gefangen. — Lehmann, 63, 17; 174. U;
403. 25 u. 779, S; Simrock. 5169; Körte, S107: Bran.
/. 1612.
It.: Tal tende la rete, che non piglia.
Lat. : Non lemper laetas ridet Apollo. — Saepe oaptanas,
sed non capimns.
8 Niigen Dag Jagd, nagen Wochen Bracht, ni^
Dag blind sünd Hatten an Hunnen ähr Kind.
— Schiller, UI. 4».
9 Viel jagten werden angefangen, dasa Haren vnd
Buben zusammenkommen. — L«>limaiui,403,st;
Eiselein. 345.
10 Wenn man von der Jagd spricht, greift der J&ger
nach der Büchse. — Altmann v, 86.
11 Wer auf die Jagd geht, darf dlie Flinte niclit
daheim lassen.
12 Wer die Jagd nicht hat, dem gehören andi
nicht die Hasen.
Böhm.: Nenf mdj Iot, nonf müj sajfc. (Öeiakotstf, 34lv
lU.: Ni moj lov, ni moj lec. (Ötlakovtky , 344.J
13 Wer sich mit der Jagd ernährt, wira end&A
von seinen Hunden verzehrt.
Es wird ein armer Mann , seine Hunde flössen iks
aus und auf. „Aetlon verliess seine HaaahaltaBga4
legte sich gar auif die Jagd, ward darüber sna anMS
Manne." (Oec. rur., i66.) Nach der Mythologie warii
er von Diana, weil er sie nackend im Bade gefastet
in einen Hirsch verwandelt und als solcher Toa 4m
Hunden zerrissen.
*14 Das ist die wilde Jagd.
Ja^benflrel.
•'S is a rechter Joit-Bengel. Ihr Joit-BengeL —
Gomolcke , 618.
Ein breslaner Kräuterweib sagt TOn einer Ifsfi-
„Noch a Karl'n hotte dar Joit-Pengel aangs wianäk-
heitig ferkel." (Kelter, 166*.;
Frz.: On un beau ei, on un bean non. (Leroux, II,ttl.)
Jagdhorn.
Ein gutes Jagdhorn lässt sich nicht aus eines
Schweinsschwanz machen.
Dan. : Man gi^r ei godt Jagthorn of en arinehale. (BjIi»
I, 387.;
JftgHhtiTifi .
1 Ein alter Jagthund macht ein gute Jagt —
Lehmann, 6, 4.
2 Ein guter Jagdhund läuft selber, fangt aber
für seinen Herrn.
3 Ein Jagdhund beisst sich nicht mit dem Möp«*
lein. — Sprii'hwörtergarWn . 170.
Bulwer lässt in seinem H'nnderer am Rhein den Hiia4
zum Greif nagen: „Ich greif» nie einen Hand sa,
der kleiner ist als ich ; ich würde mich vor nur selM
schämen, wenn ich's tbäte."
A Ein Jat^dlmnd ist begierig zum köstlichen Wild-
predt. — Lehmann , 158 , 20.
Wer mit Katisen jagt, fängt nur M&ute.
5 Es ist selten ein Jagdhund, der den Igel beii-
sen will.
6 Jagdhunde haben zerfetzte Gesichter. — •««*•
hnrdt, 527.
Niciit so das Schoahündlein. i^iu liebkoaAtt^» SMtr-
nheln der sauimthandigen Oebiieteriii mjicilt luia«>i«la>
So hat das Gesicht der Zi^ruffeß uüd elf «La flilfcsa
keine Spuren von Arbeit oder AuHlroiiipting mAitmwvm^
T Jagdhunde und Singvögel muss inan kurae faalkit
AuH diesem Grunde Ikssi iriau m d«^ S«t*i i>*^
Dicliter und verdienstvolle Müuusr biru^ersu
8 Jagdhunde werden gebortTi,
„Die Idee der Erbämter, wuu;ilH «feU 4i» iMiM^
tiguug des V^aters auf den Sohn iibti^l»»«« bM «Illci««^
977
Jagdlast — Jagen
Jagen
978
viel fflr sich. Die Erbkaufleate, die Juden, welche
Handel und Wandel beherrschen , beweisen ea. Nach
demselben Princip wfthlt der Jttger seinen Vorstehe-
hund. Er verscliwendet seine Diesiur nicht an den
Pudel , den Fleischerhund ; er nünmt den jungen « Spion »,
weil diesem, was von ihm verlangt wird, im Blute steckt**
(L, Schücfäny , Gentanomischt Brie/e^ S. l9.^
9 Juuge Jagdhunde belfern auch da, wo keine
Hasen über das Feld gelaufen Bind. — Demo-
kritot , IL
10 \Ver einen faulen Jagdhund hat, leg' ihm eine
Mönchskappe an, und es entrinnt kein Has
und kein Fuchs mehr. — Klostmtpiegel , n , \^.
•11 Er ißt wie ein Jagdhund. (AUgr.)
Die nach allem haschen, horchen und forschen und
es ausplaudern.
Jaerdlust.
Jagdlust macht Unlust.
/'UM.; Jago-lyat giver megen ulyst. (Prot. dan. , 323.^
Ja«rdrecht.
Jagdrecht — Teufelsrecht.
Mit Bezug auf die Willkar und die in unsem Tagen
kaum glaubliche Barbarei , mit der es ansgettbt wunle.
Der Herzog der Normandie Hess den Abgeordneten der
Bauern , welche die Ausübung ihrer alten Bechto (Jagd,
Fischerei) durch sie beantragte, Hände und FQase ab-
bauen und Hohickte sie so surflck. Der Gutsherr in der
Nnrmandie hatte dan „historisch wohlerworbene Recht*',
wenn ihn auf der Jagd friere, den Bauern den Bauch
auf/uKcIiDoiden und sich in den Eingeweiden derselben,
die meist Herren des Jagdgrundes waren, die Fttsse zu
wärmen. (Vgl. L. hnchfr, üer PturlamemtariamuM , Ber-
lin 18.'>3, S. 6i>.) Nach einem Edict de« breslaner Baths
sollten dem, der nach dem Marcellitage dabei ertappt
wird, dass er mit dem Netze Wachteln, Bebhbhner und
andere« Gevögel fiLngt, die Augen ausgegraben werden.
(Vgl. Brr*lauer Knähler , 1802, 8. 2ä3.) Der Ersbiscbof
von Salzburg liess 1.^57 einen Bauer, der Jagd wegen,
in eine Hirschhaut nihen und in den Wald hetzen.
(Vgl. lirfalaufT Erzähler, 1801, S. 552.)
ja^dta^.
Jagdtag ist wol alle Tage, aber nicht Fange-
tag. — Blum, SOS; Mayer, I, 188.
Unternehmen kann man zu jeder Zeit, der Erfolg
aber bleibt ungleich.
Dan.: Det er vel hver dag Jagedag, men ikke hver dag
fange dag. (Prot, dan., 321.;
Ja«ren.
1 licim Jagen und beim Lieben weiss man wol,
wo man anfängt, aber nicht, wohin man
kommt (wo man aufhört).
2 Do 'n andern jagen will, mot sülfst mit lopen.
(Osifrifu.) — FrowirMfliin, IV, Hl, SOi; Bueren,lbn:
Eichtrald , 889 ; llawkalender , 1.
3 Denen, die viel jagen und finken (Finken fan-
gen), wird das Fleisch im Topfe nicht stinken.
4 Der hat wohl gejagt, der etwas gefangen hat.
Fr:.: 11 a bien chass6 qui a prii. (Kritainytr, 127.;
5 Die jagen und fischen, sitzen oft an leeren
Tischen.
Frz.: Chasseura, p<oheurs, preneurs de taupes, feraient
boaucoup n*ätaient les fautcs. (Cahi^r, 305.;
G Die niit Jagen viel gehen vmb, werden gemei-
niglich wild und thumb. — Oec. mr. . 569.
7 Einer jagt den andern und der letzte verjagt
sie alle. — Oyeiyin,
8 Kiner jagt vnd fangt den Hasen, ein ander
jsst jhn. — Lehmann , 37 , 17.
Ddn.: Den eene jager, den anden »der hären. (Prot,
dan., 322.;
0 Es ist bös Jagen, wenn man den faulen Hund
muss tragen.
10 Es jagen nit alle Hasen, die Homer blasen. —
Cr\un, Ul, 31; Lehmann, II, 153. 109.
11 Es jagt keiner mehr nach Ehre, als dep seine
Schande damit bedecken will.
12 Es jagt vns doch niemand (was sollten wir
eilen). — Taffbu, 17«'».
Imt. : Nemo bm IsMqvUtir. (StoMin^ 899 » ; Tnppbu . 176 "J
13 loh habe gejact. dat mir behagt. — fWH, il, w.
den HaBden, die Torbanden sind. —
U Jage mit
15 läge aar adl
tu*
Hunden.
lo». n.
16 Jagen ist ein blutdürstige lust. — Lehmann. 403. 19.
UÖH.: For meget Jagen er en blodt«rstig lyst. (Prot.
dan. , 332.;
17 Jagen ist gut vnd nutz, wenn der gut vnd nutz
ist, der es thut.
18 Jagen ist selten ohne Klugen. — Ihtrömiakmi . 2034.
Von den Bedrückungen, die das Volk in frtthem Zeiten,
zum Theil an manchen Orten noch jetzt zu tragen hatte,
sowol durch das Wild und die Jagden selbst als die
grausamen Jagdgesetze. „ Die Landleute werden durcli
grosse Jagden meist seiir bedrückt. Die Jägerei ist
den Bauern keine kloiue (iaunerei. Philipp II. von Spa-
nien bat auf seinem Todtenbetto nichts mehr bedauert,
als «eine schttdlicliüu Jagden. Dur Herzog Bamabas
zu Mailand liat 2000 Hunde gehabt, die er in die Dürfer
vertheilt und von Bauern hat unterhalten lassen. Kiiie
ganze Familie hat er lassen aufhttngun, woil sie ein
Wildschwein gefUUt." (AbraAmi a Sancta Clara , Ktwut
für alte.)
19 Jageil ist wol ein Vergnügen, aber man kann
nicht immer was kriegen.
Frt.: La v^nerie a plus de plaisir que de profit. (Krittin-
ifer, 545».;
20 Jagen macht müde Bein' und bringt wenig ein.
21 Jagen und nichts fangen, Lesen und nichts ver-
stehen ist ein Müssiggehen.
Fn.: Autant vault cclui qui chasse, et rien nc prend
comme celui qui lit, et rieu n'entund. (Luroux, //. .V.».;
— T(jnt vuut qui olt et rien n*entend, com eil qui
chasse et rien ne prend. (CaAier, i)52.;
22 Jagen vnd nichts fangen macht vnlustige (ver-
drossene) Jäger. — Lehmann, 402, 10; Kövle, 3103;
Simrock. 5173: Üraun , l. 1618.
Engl. : Great paln and little gain make a man soon woary.
(liaal, i)55.;
Lut.: In steriles campos noiunt juga ferro juvenci.
(Oaal, 955.;
23 Jagen zur Lust und zu Armen Leid, darüber
hat der Teufel Freud*.
24 Jagest, so fahesti — Pelri, //. 409. Lehnwnn, 22, 23;
Körte, 3110: Hraun. I, 1621.
35 Jagestu nicht, so fahestu nicht. — Petri,U.i09.
26 JagStu, so fabstu. — Schottel , 1123* : Eisvlein,Hi:
Simrock. 5169; Körte, 3110.
27 Man jaget oft und fahet nichts.
Dan. : Man faaer ey alt det man jager efter. (Prot, dan., 322.;
25 Man jagt alle Tag, aber man fängt nicht alle
Tag. — Ej/i'riny. /, 25.
29 Man kann nicht zugleich jagen und das Hörn
blasen. — Heinsberg IV, 115.
30 Mau sol jagen ohne Armer Leut schaden. —
Lchnuinn, 402, 4.
31 Man soll jagen, dass die Bauern nicht klagen.
Dan.: Man skal jage uden armes klage. (Prot. dun. , 321.;
32 Nicht jeder, der jagt, hat Weidmanns ülück
(Heil). — SimrocJt, 5170: ÄJril?. 3167.
In Estland: Nicht alle Hühner kommen auf die
Stange. {Heinabery IV, Vi.)
33 Viel gejagt, wenig gefangen; viel gehört, wenig
verstanden; viel gesehen, viel gemerkt, sind
drei vergebliche Werk.
34 Viel jagen den Bern , es mag jhn aber niemand
stechen. — Lehmann, 2S7, 38.
35 Vill gejagt und nichts gefangen; vil gelesen,
nichts verstanden; vil gehört vnd nichts ge-
merkt, das seindt eyttel vnnutze wergk. —
Laiendorf, Jahrb. , 265.
Mit unerheblichen Abweiohnngen auch In Herder *
Stimmen der Völker und bei W. Grimm über Freidank
( S.23 ) aus einer innsbrucker Handschrift vom Jahre 14:;u.
36 Vor lauter Jagen in die Küch' und in den Km-
gcn thun die Herrn fürs Land keine ISorge
tragen.
37 Was man jagt, das fangt man nicht allzeit. —
/.«ftnuuM, 66, 5.
//..* II piü da uoi dcsidurato, piü ci vieuo nogato. (Pat-
»aglia, 84, S.^
38 Wen man nicht jagt, der soll nicht eylen (lau-
fen). — /.efcmann, 802, 1. Venetlvy,7i: Körte. (X'Jl;
Simrttek, 6217.
39 Wer andere jagt, muss selbst mitlaufen. — Sim-
rock, 5180: Itraun. I, Tti; Heituberg II, 33.^
Böhm.: Kdo jin^lio hoiii , «im so uhonf. (Celnkoriky . 3r.S.;
Ihin.: Hvo der vil Jage en anden over tr« gierder, maae
Mlv OT»r de to. (l*rov. dun. , 321.;
62
979
Jagen
Jäger
980
Hüll.: Die oea ander Jaogt, sit iclfa niet ttil. (Bahn
/, 308.;
Kroat.: Koj drugoga naganja, zatrudi ae kak ion, koga
naganja. (Örlakovsky , 36s.;
Lat.: Ourrens laasatar, «luopraecurrcnsagitatnr. (Oaal,'dh&;
Sutor , 3ö ; FaUenlebisn , 261».;
40 Wer den andern jaget, der kan nit gemach
gehen noch ruhen. — //«mmc/i, i482. i8.
41 Wer den andern jagt, der wird selb auch
müde. — Pf tri, 11, 691 ; Luther'a Stn., S. 5 ; Eiiielein, 345 ;
Simrock, 5179; Körte, 3111; Braun, /. 1614; Itoitubt-rtj
II, 33; für Altmark: Dnnneil.in.
Er muss vielmehr „so aehr lanffen, als der gejagt
wird ". — „ Wer ein ander jagen will , der ruhet auch
selber nicht vieL" (Froarhm. , Sa. VII.;
42 Wer ein andern jagt, der ruhet selbet nicht. —
Lehmann, 195, 7; Lehmann, II, 840, 259; Büdäng,^;
Mayer, II, 185 ; Sailer, 153; Friedehom, II, 89.
Holt.: Die den anderen jaghet, ia seiden wael gheruat.
(Tunn., 10, Ü.;
It.: Chi altri trlbola se non poaa. (Oaal, 956.;
Lat. : Conaultum male conaultori peaaima rea eat. (Binder
II, 567; Buchler, SO.) — Sibi parat malum, qui alteri
parat. (Seybold, 356; Sutor, 157.;
43 Wer einen andern jagt, der wird so müth, als
der den Mann jagt. — Lehmann, 82, 53.
44 Wer gern jagt, dem begegnet bald ein Hase.
„Wer gern jagt, mag leicht ergreiffen efn Hasen oder
sonst ein wlldt, damit er aeincn Vorwitx stillt." (Wal-
di$, IV, 37.;
45 Wer gut jagen will, muss gute Hunde haben.
Um die Geschäfte wohl in Gang zu bringen, ninas
mau geschickte und willige Leute anstellen.
46 Wer jagen, stechen, schiessen will, der hat
klein Nutz vnd Kosten vil. — iViri, //, 720;
liratidt, Stick., 759, in KUtsler , l, 631.
47 Wer jagen will, der muss nicht für allen Stan-
den erschrecken. — l*eiH,n.7io.
48 Wer jagen will, soll früh aufstehn.
Lat.: Ad poaaeaaa yonis praereptaque gaudia aorui, apea
taa lenta fnit, quod retis alter habet. (Philippi, 1, 10.;
49 AVer jagen will in Wald und Hecken, muss
nicht vor jeder Stand* erschrecken.
„Denn die Jagd ist ein Oleichnisa der Schlachten,
dea ernsten Kriegsgotts lustige Braut; man ist auf mit
dem Morgenatrahl , wenn die achmettemden Homer
laden lustig hinaus in das dampfende Thal, Ober Berge,
über Klüfte, die ermatteten Glieder zu baden in den
erfrischenden Strömen der Lttfte." (Schiller.)
Lat. : Bamum quemque timens , malus est venator et amens.
(Sutor, H92.;
50 Wer jaget, der haget. (Luzim.) — Schweiz, 11,03, 11.
51 Wer jagt nach Lust mit armer leyd, das ist
von art dcss Teufiels freud. — llan$ :u Schtcamen-
burg im Theatrum Diabolorum, Üi^.
52 Wer jagt zu armer Menschen Leid , macht dem
Teufel eine Freud'.
53 Wer mag (darf) jagen, der darf auch hagen.
— Eisenhart , iOl ; Pi*tor., F, 55; fflum, 749; llertitu.
II. 17; Eulor, I, 1015; llülcbrand, 64. 92; Ei$flein, 275;
Graf, 131, 396; Simrock, 4208.
Die Ausübung des Jagdrechts enthtlt zwei Seiten;
die eine besteht in der Befugniaa, da« Wild weidmftn-
nisch au verfolgen und zu erlegen; die andere in dem
Recht, dasselbe jagdmässig zu hogon, aber auch die
Pflicht, die Nachbarn so weit als möglich gegen das-
selbe zu schätzen. Wer also das Becht zu jagen besitzt,
bat nach dem Sprichworte auch das Becht , einen Hag
zu ziehen, d. h. den Wald mit einem Zaune (Gehege),
neben dem in der Begel ein Graben lauft , zu umgeben.
54 Wer nicht gejagt wird, braucht auch nicht zu
laufen.
55 Wer nit jagt, der fahet nicht. — I*etri,U, 741;
Gruter, I, 81; Henisch , 970,43; Ei»etein, 845; Sim-
rock, 5171; Körte, 6725.
Lat.: Omnia homini esspectanda sunt. (Sutor, 273.;
56 Wer offt jaget vnd nichts fahet, was hilfft dem
jagen das. — Mri, II, 747.
57 Wer offl jagt, der fahet je zuweilen etwas. —
llenitch, 970, 44; Petri , II , 747.
58 Wer sich dem Jagen gar ergeit, wird gleich
den Thieren mit der Zeit. — Pi*tor.,lv, 80;
Blum, 744; Körte, 3109.
„Sie bringen es so weit, dais sie einen armen Untcr-
thanen viel geringer achten als einen rftudigen Hund
und daher auch weit mehr plagen als diesen , und diesen
mehr lieben und besasr Tsr sorgen als Jenen.'*
59 Wer viel jagt, selten^ klagt; wer viel angelt,
dem's selten mangelt, wer Frucht* zeugt,
verdirbt nicht leicht*. (.\nM$ati.j
•) Immer. «) Wein. *) Verdirbt leicht. — Der Volks-
mnnd bat eine aweite Lesart fttr die Schatt«aseite der
obigen Anschauung, wie die ▼erstehenden Noten seif.
60 Wie jagen , so fahen. — Henigeh, 790, 5t ; Petri, U, rw.
*61 Einen jagen, dass die Lappen fliegen.
HolU: lemand jagen, dat hem de läppen ontfjallen. (Harrt-
bomie, II. 10 J
*62 Er jagt ihn, dass ihm die Schuhe abfiülen. —
• (Mer,389\
*63 Er jugt (fliegt) wie a Fäl aus'm Bogen. (JH.-
deuUch. Brody.)
*G4 Er weiss, was er jagt, wenn er hinter den
Kühen herläuft.
noU.: Hij weet wel, wat hij Jaagti »Is h^J »cbter it
kooijen loopt. (IlarreboiiUe, I, 424**.;
*65 Er wird gejagt wie eine Henne, die ein Ei
legen will.
•66 He jögt, dat pt stowet. — fW/mm, S03*.
Ftilrt sehr geschwind.
•67 He wet nicht vun Jag'n noch vun Fang'n. —
Eiehtcald, 888.
•68 Ich will dich ja (jagen), dass de di Schuh ver-
lierscht. (Uennrbcrg.j
•69 Jagen, dass die Schu entfallen, — Schottei , uis^.
•70 Jagen, wenn die Hunde nicht Lust haben.
Da ereht es schwer mit einer Sache, wenn man si»
andern wider Willen abnOthigen muss , oder da steht h
mit der Brreichung eines Zwecks übel, wenn di« Per-
sonen, deren Untersttttsung man dabei nicht entbehna
kann, der Sache abgeneigt sind.
*71 Jugen dorch die Brand. ^Jüd.-deuUtch. Bndi.,
Einen schrecklich martern.
*72 Uns jogt jo Nüms, (OMfrict.) — Bueren, 11»;
llamkalcnder , III.
Jikgex,
1 Alte Jäger hören noch gern blasen.
Moll.: Oude jagers hooren de tromp gaame. (Barretmmtr,
I, m\)
2 Auch der beste Jäger kann nur Rehe schienn,
wo es deren gibt.
3 Dem Jäger it^t die Fhntc kein Spielzeug.
Keine Nebensache, sagen die Bussen. (Attmtn
y, 131.;
4 Der beste Jäger kommt oft leer nach Haus.
Holt.: Do beste jager en zijn hond doen wel eens cn'
vergeefschen sprong. (Harrtbom^e, I, Ml l».;
5 Der geschickteste Jäger kann keinen Aehbock
Kchiessen, wo es nur Hasen gibt. — Altmann V, iJt
6 Der Jäger bringt nicht allemal einen Fueb
(ein Reh) mit von der Jagd.
7 Der Jäger fangt nichts zu der Stund, so erbat
unwillige Hund. (S. iiund v2ü.) — Suior, 40t
8 Der Jäger gehört in den Wald.
Frz. : Le ohasseur au bois ; le pi6ton & la chanssCe. fCs*
hier, 2bd\..)
9 Der Jäger hat seine Zeit und das Wild hit
seine Zeit. (Surinam.)
Es kommt jeder einmal an die Beihe.
10 Der Jäger hütet die Wild(Hok-)diebe, der
Wildschütz (Holzdieb) den Jäger.
HoU. : Er ia geen jager zoo rroeg in hct veld , of de stro»-
por ia er ueg vroeger. (Harrebomee, /, 35 J».;
11 Der Jäger macht dem Teuffei frewd, den Ä^
men schafft er hertzeuleid. — Lehmann, «oi, u.
12 Der Jäger macht den Hund, nicht der Hund
den Jäger. — Graf, 131, 397; Krcittmof/r, 10.
1 3 Der Jäger musn nicht alles auf dem Hörn an»*
blasen, was er im Walde sieht.
Die Neger in Surinam: Mau muas nicht alles wieder
sagen , was man hört , nicht alles an die grosse Gloeks
schlagen.
14 Der Jägor sucht das Wild zu betrügen (tia*
sehen) und das W'ild den Jäger.
Die Keger in Surinam: Der Jäger droht dea wlUm
Thieren und die wilden Thiere drohen dem Jiger. Sümi
Wie du mir, so ich dir.
Holl.: De jsgers vangen de hazon, en de hecen Aejlfa»
(Harrebomee, I, .%1»'.;
15 Der Teufflischc Jäger wird die reissende TUllt
Wölff , Beeren , Füchsen vnd dergldohn » <
der Höll braten. — Lehmann, SSI. «1
981
Jäger
Jäger
982
i(> Um Jäger, die Fischer, die Maulwurffanger
würden viel thun, wenn sie nicht fehlU*n.
17 Die Jäger haboji einen guten bchhind, sie essen
und trinken zu jeder Stund'. — von Kuhn, UiM-
ii/i<;iT . 412.
18 Drri Jä^^er, drei Fibclier und drei Vogelfänger
vermögen nicht zu ernähren einen Müssig-
Uäncer.
rj Kin alter Jäger hört (redet) gern von der Jagd.
JIiiU. : £un oud jager boort ( epreekt) iiog gaarno van de
wcgerij. (Ilarrcbomef . I, 352 "J
20 Kin blinder Jäger fängt keine Füchse.
21 Ein guter Jäger jagt in keinem abgeschossenen
Walde.
Uoll.: De bcbtc jacrorjt znlleu jagen, daar zij vuuraf ((ecn
JRgors zagen. (Harrtbom^c, I, 351 ''J
*2*J Ein guter Jäger lässt sich nicht aufs liohr bclien.
— Simrotk, ol7S; Körte, 31 IS; Wniiin, /, 1616.
23 Ein guter Jäger spürt genau. {Sikwci:.} —
hfTic, 3114.
24 Ein Jäger, der alle Tag jagt, der fahet etwas.
— i^i-Aniiiiifi , 22, 23.
25 Em Jäger, der nach Wildbret nicht aussgan-
gcu , der schiesst nicht nach eim Spatzen. —
Lvhmann, 263, 43 u. 564. 97.
2i) Ein Jäger, der zwei Hasen zugleich jugt, er-
hält keinen. (8. Hase 151.)
Im Morgenlande tagt man: Verfolge nie swei Plane
auf fliumal; der Jlger, der awei Oaiellen aaf einmal
verfnlgt, lauft Gefahr, keine in erreichen. (Kfimbrrg
/!'. 113.;
27 Ein Jäger helt mehr auf! ein Hund als auff em
Menschen. — Lfhmann.40i.9.
Mhd.: Ich hoere tagen, «wer gerne Jaget, daa er den
banden liebe tuot. (Wernhtr.) (ZingerU, Ib.)
28 Ein Jager ist ein besti, sitzt auff einer besti,
trägt auff der Hand ein besti, fürt am seil
ein besti vud jagt die* bestien. — Lehmann,
4U3. 20.
29 Ein Jäger ti-eibt dem andern das Wild zu.
Fr».: Un Itarbier rase l'aatre.
30 Ein Jäger und ein Hund fressen alle Viertel-
Stuud'. yiederlauitUz.)
31 Ein Jäger und ein Hund muss warten können
vieriindzwan/ig Stund'.
Ntailiüb »uf die Mablicit.
32 Ein Jäger und ein Schütz thun manchen Gang
unnütz. -- Simroik. 12343.
33 Ein Jäger und sein Hund essen zu jeder Stund'.
— i^imrock, 5175.
34 Ein Jäger vnd ein Vogler geben keine gute
Hausshalter. — Lt'^fiionn, 4u3. S3.
35 Ein kühner Jäger fürchtet keinen Wolf.
36 Ein schlechter Jäger schiesst alles, was ihm in
den Weg läuft.
37 Einem guten Jäger entgeht nicht leicht ein Wild.
HolL: Goede jauccm sporen aan. (bvhR I, 'i'iO.)
38 Einem guten Jäger läuft das Wild in dieHäude.
Der in Beinein Berufe Tüchtige wirkt leiten erfolglos.
bvhm.: N» loTce i zTcf beif. (Cflakottky, 127 .J
30 Einem Jäger und Freier sind die Schritte nicht
theuer.
Hvll.: Jagers eu vrijers bebben vrij wat gemeens. (Harre-
homie, l. a.Vi'*".;
40 En ifit ein sehlinuner Jäger, der seinen Hund
schiesst statt des na«en. — AUmann \\ 8i.
41 Es ist kein Jäger, wenn der Hund ein wild ge-
fangen, er gibt jhm etwas darvon zu fressen.
— Lehmann , SvJ , 3.
„So wiird der hund desto begieriger, wenn er zum
javen ansafehrt."
42 Es ist nirht jeder ein Jäger, der grün einher-
geht (der einen grünen Rock trägt). — fVi-
rüminkvn, 618.
43 Es muss ein kühner Jäger sein , der ein Geier-
nest sucht
44 Es seynd nicht alle Jeger, die krumme Hörn-
lein führen. — E9Malf, M«^: /Viri. fl, MI; Hf-
aUrh, 1674. 40; LrikmoiM. 3». U, SfhotM. 112A*:
Sailer, 270, liluin, 154. Stebinkrat , 241. Emelnn, 345.
Sunrnik, 5167 ; Rnnshery VI, 18.
Der Uedanke, man solle nicht von einen einzelnen
äussern Merkmale einen allgemeinen Bcbluss, von einer
äussern Form unbedingt auf einen bestimmten Inhalt,
ein gewisses Wesen schUessen, Ist von den meisten
Völkern in verschiedener Weise ausgesprochen. So
sagen die Cxechen: Es ist nicht jeder ein PflUger,
der sich krumm hält. Die Ungarn: Es sind nicht alle
Schäfer, die Stöcke tragen. Die Russen: Es sind nicht
alle Wallfahrer, die Ton Muskau kommen. Es ist nicht
jeder Zar, der im Kreml wohnt. Es iut nicht jeder
uiu UrossfUrst, der in Newawasser getauft ist. Nicht
jeder Fisch ist ein Stör. Es ist nicht jeder ein Ma-
trose, der in Kronstadt ist. Es ist nicht jeder Kaiser,
der die Generalsuniform trügt. Es sind nicht alle Fische
iu der Wolga Störe. Es sind nicht alle Helden , welche
eine Schärpe tragen. Es sind nicht alle Boitcr, die
Sporen tragen. Nicht jeder Stab ist ein Popenstab.
Ks ist nicht jeder ein Schiffer , der an der Küste wohnt.
Die Dänen: Din Bauern sind keine Uänsc, obgleich sie
irrHu gehen. Die Spanier: Ks sind nicht alle gelehrt,
die Studiren; nicht alle Soldaten, die in den Krieg ziehen.
Die frausüsischen Neger: Es haben nicht alle Vorstand,
die franxösisch sprechen. Es sind nicht alle Pferdo-
bäiidlor, dio Sporen tragen. Die Polen: Nicht jeder
Kahlkopf ist ein Pfarrer. Die Letten: Nicht jeder,
der im Schloss wohnt, ist König. Die Aegypter: Nicht
jeder, dosiieu Genicht geschwärzt ist, kann sagen: ich
bin ein Hufschmied. (HeiuMbenj III, 17.; (S. Beten 29,
Doctur 38, Esel 253, Frei 6, Heilige 49—53.) - Der
Mensch ist nicht immer das, waa man seinem Aeussem
nach erwarten sollte.
Vän.: De ere ikke alle jegero som blase i hörn. (Prot.
'/ciA.,323; Buhn I, 352.;
KmyL : All are not bunten that blow the hörn. (Oaal , 958.;
HoH.: Ten siju niet al jagbera die hörnen blasen. (Tunn.,
:.*i, 14.;
Lat.: Non est Tenator omnis cornua flator. (FallfrM-
leb^n. 649.; — Non sunt omnes Tenatorcs, qui comu
canunt. (Kiselein . 345.;
4d Es sind mehr Jäger als Fänger.
Ui^L: Er zijn meer jagers dan Tangers. (Harrebomee,
/, .^^s«.;
46 Es sind nit all Jäger, die das Hom gut blasen.
— Simrock, 5166; Körte, SllS; I*arömiakon, 2759; Braun,
1 . 1618.
Dan.: De cre ei alle jvgere, som blcse 1 hom. (Bohn
I, 332.;
Frx.: Nc 'sont pas tous chasseura qui snnnent du cor.
(iM.li /. 41).;
JIvlL: Hut zjjn sl geene jagen, die den boom blazen.
(Harrfbomet, I, SS'-'*«.;
47 Es sind nit all Jäger, die hömlein füren. —
Franik, II, 87*'.- Grtüir, /, 3»; Lehmann, II, 158, 183.
48 Eyn jeger vnverdrossen, hat es dick vnd ma-
nichuial genossen. — rappiiu, sn ^ u. 241 " ; l'etri,
II. 204. üxinrock, 5174; EUvlein, 345; Körte, 3115;
Urnun, I, 1619.
Uoll. : Een gestadig jager vangt hct wild. — Een gestadig
jager wint. (HarrfhuiMit, I, 3bl^.)
Laf.: Casus ubique valet, scmper tibi i'undcat hamus, quo
minime credis gurgite, piscis erit. (Oeid.) (Sfjfbold, Sa.)
49 Flinke ;( nette) Jäger sind die Weiber, jagen
ohne Schuss und Treiber.
50 dewaltige Jäger werden ofit von jhren eigen
Hunden zerrissen. — l^in, 11, S37.
51 Gute Jäger spüren scharf.
NoU.: Goede jaghen sporen aan. (Tunn., 14,14; Barre-
bothif, I. 353».;
Lat.: Cantus seit vere Tenana Testigia fere. (Fallert-
Ubcn, 37(i.;
52 Gute Jeger spüren genaw. — l*etri , 11 , is*.
53 Jä^er, Eischer, SSpicler und Musikanten wer-
den nie reich, i' neUche sdtweiz.j
54 Jäger, Fischer und Hahnrei müssen viel (ju-
duld haben. — Blum, 765; Simrock, 5177.
Wenn sie nämlich das, was sie wissentlich sind, blei-
ben wollen.
Uitg.! Kern mlnd jah4sx, kinek bottya van. (Goal, lOSS.;
— Bokat firad vadAas, ritkan szirad haläsz, ügy kercsi
kenyar«!. (Oaat , 957.;
55 Jäger haben weder in der schrifil noch in Hi-
storien einen guten Namen. — Lthmann, 4U5. is.
56 Jftger und Bufaler dürfen die Minuten nicht
sahlen.
JÜit.: For Jagara eller bolere er ei veyen eller tiden
lang. (Prot, dan.. Hl.)
57 Jäger und Buhler müssen oft einen Metzgergarg
thim.
Diu.; Ja'gcre, bolere og hof-tieuerc, fange sielden det de
Jage efter. (Prot, dan., 321.;
62*
983
Jäger
Jftgerblot— J&her
984
58 Jäger und Fischer haben oft einen leeren Tisch.
Dan.: J«)f7cron og fiskerea Iiare ei altid eeni lykke.
Somme tid Taa« de ▼ildt og fiak paa deroi ditk ; somme
tid skam og rem« gam. (Prot. dan. , 321 J
59 Jäger und Hunde machen viel vergebliche
Mlprünge. — Körte, zuq.
60 Jäger und Studenten folgen gern den Enten.
JIoU.: Een jager leert aan een' itvdeut, hoe bij te Studie
wordt gewend. (Harrtbome^ , /, 352*.^
61 Jäger und Vogler vnuerdrosscn han jhrer müh
ußimals genossen. — E^hnQ , ///, si.
62 Je schlechter der Jäger, je schlimmer der Hund.
— /Wri. //, 396; Frotchm. . Cciiii; Kßrte, 3116;
Blum , 231.
Mangel an Zncht macht den Hund bO«e. Oder auch:
Ein sobleohter Jftger bringt das, was er selbst ver-
sieht, auf den Hund.
63 Jeder Jäger liebt (lobt) seine Flinte, jeder Fi-
scher sein Netz.
Aach mssisch AUtnann VI, 49$.
64 Kein Jäger ohne Hunde.
65 Kluge Jäger streuen den Vögeln Kömer.
66 Nasse Jäger, trockne Fischer — schlechtes Ge-
schäft. — Blum. 727; Kiselnn.Ui: Simrock, 5176;
Körte. »U7; Itorhrl, 100; Itraun, I, 1617.
Wo das Wasseijagdrovior durchwatet worden kann,
ist's ffir den Fiscber zu flach, um sein Gewerbe mit
Erfolg sn betreiben. Oder : Wenn der Jigor bei an-
haltendem Regenwetter auf die Jagd geht, so wird er,
da er das Uewehr verdeckt haitun muss, so wonig aus-
richten wie der Fischer, der liJinde und Füsse nicht
noMs machen will. Wenn ein Goschttft glttckliohon
Fortgang haben soll, so muss es so angefangen worden,
wie es die Natur ttnd Beschaffenheit derselben fordert.
67 Streithafter Jäger macht feiges Wild. — Sim-
rock, 9%S*.
68 Ueber einen todten Jäger springt der Hase.
In Estland: Wenn der J&ger todt ist, schiesit der
llase Über ihn Purzelbäume. (Reintbtry //, 39.^
69 Vorzagte Jäger fahen (erjagen) nichts. — /'i-
Khart , Ftilhh.
70 Wann der Jäger sagt: „Wann das nicht ge-
wesen wer", so bringt er kein Hasen heim.
— OrtUcr. m, 94; Ivhvumn, 11,960, 9.
Dan.: Naar jtegeren siger:' havde dor ei vairot, f0rer han
ei mcget vildt hiem. (Prot. dan. , ZU.)
71 W^euu de Jiäger Niüte (Nüsse) pIGckt, un de
Rücns (Hunde) musct (mausen), dann het et
Art. [MHnt.ti'r.) — Frommann, >'/, 425, i; Fiime-
nich, /, 299, 131; für Iserlohn: WorMc, 71, 141.
72 Wenn der Jäger bläst, ist er dcjin Wild auf der
Spur.
Jlull.: Als du jager blaast, is or wild up't spoor. (Ilarrt-
bomte, /, 351'».;
73 Wenn der Jäger den Hund muss tragen, wird
er nicht viel Hasen jagen.
74 Wenn die Jäger schlafen (oder: im Rückzüge
sind), fängt ein Fuchs den andern.
„Ks ist interessant zu sehen, wenn die FUchso eich
untereinander fangen, seitdem diu Jäger sie nicht zu
sturen wagen.*' (Pionnicr, Boston vom 21. Oct. Iif63, 8. 3.^
75 Wenn sich der Jegcr für dem Hasen fürchtet,
so ist alles verloren. — I'etri, ll, 672; Alathcny, 55^.
76 Wer mit Jägern gehen will, der muss hetzen.
— Prtri,ll, 736.
77 Wer mit Jägern will gehen, muss hetzen, wer
kegeln will, muss aufsetzen; bei den Schlos-
sern muss mau feilen, unter Wölfen mit heulen.
78 Wie der Jäger, so die Jagd; wie die Frau, so
die Magd. — Parümiakon, 723.
*79 Kr ist ein gewaltiger Jäger (vor dem Herrn).
— 1 MiiH. 10, 9.
Meist ironisch gebraucht.
ffoU.: Het is eeo geweidig jeger. (UarreboHief, I, 3.>2 ».;
*80 Er ist ein guter Jäger, schiesst aber nichts als
Böcke.
•81 Es ritt ein Jäger wohlgemuth. — Eüelein.Mb.
Anfang eines alten Volksliedes, der sprichwörtlich
gebraucht wird, wenn man irgendetwas beginnt.
•82 Wenn der Jäger vorm Hasen flieht und der
Bhnde die Fuchsspur sieht
Rraftnze: wird irgendetwas sein oder geschehen.
(8. Nimmerleinstag.)
Jftfferblut.
Jägerhlut und Banemblut that niemals beisun-
men gat (Oberiamsitt,)
Jäfferslüok.
Es muss einer oSt das Jägerglück vennchen.
— Lehmami, 40S* S9.
Etwas aufs Ungawiase wagen.
J&fferLatelxi.
•Das ist Jägerlatein. — KMe, ans*.
So viel wie Windbentalei , Aofkolmeiderei , wi« ito die
JSger wol suweilen lieben, nm da« UngawöIiiüieiM i«b
Abenteuerlichen za erheben, und von einer Btchseet^
zählen, mit der man am die Eeka scUaMen kaim , otec
EU fehlen.
Jägerliimp.
De Jägerlumpcn, de Bliklumpen und langniste
Hund'n hett de Düvel erfunden, harr de Vo«
seggt. — Diermiuen, 117.
Jägermesse.
* Eine Jägermesse lesen f verlangen). — KitHeim, Stf.
Eine sehr kurze. „Etliche vnser Jftgor, die daacbce
auch ein wonig fdr andächtig vnd geistlich wollen ge-
sehen seyn, die woUens also haben,
viel früher, denn sonst gowouheit, ihneu eine Predigt
mache, vnd alles karta rberlanffe; Tnd hat man s«*
ches Schnappenwerk im Bapstthamb «Jäger mesee • g^
nennet." (Theairum Diabolomm, SM'^^ Als Uenof
Ulrich Ton Wartembcrg eine solche besinspruohte, er-
widerte sein Kaplan: er könne in seinem Bache eiM
Messe dieser Art nicht finden.
Jagetaff.
1 Es ist all tag jagtag, aber nit aU tag fahtajr.
— Franck, ///s»*'; Tappiw. 44*»; l'firi , U.n%; Ik-
nwdh , 970, 9 ; Grutcr, I. 31 ; Latendorf ll. 10; Thfotnm
Düiboltnvm, J70^; SchotWl. IIIJ*; Scköyf, HS; Em-
lein. 345; SeyMd, 376; Simrock. 3172; A'drfr. K»;
lf«r«liiic», Vorrede,
Frs. : On pent chasacr tous les joun , sane prendre toettt
los fois du gibier. (Lendroy, ^32.)
Lat.: Arcus non «emper ferict quod minabitar. (I^
pi'iK. 44".; — Non semper foriot, quodcunqne minabtt«
arcuB. (Ueni$ch, 970, 11.) — Saepe canes fmstra a^
morosls moutibus errant. (Ovid.) (PkiUppi^ II, \Slj
2 Vil jitgetag, wenig fahetag. — Uunmh, »to, il;
l*etn, ll. 513.
Lat.: Non semper assoquoris , quod capls. (IlenitcA , 970, U-J
J&h.
1 Man muss nicht zu jäh in den Haferbrei fsb*
ren, damit man sich nicht das Matii vn>
brennt.
Alles mit Gemach und wohl überlegt.
2 Wer unzeitig jäh ist, soll auf einem Esel rei-
ten, die gehen fein gemach.
3 Ye jäher, ye vnnehor. — Framk. I, sg'*; Efrrun
///, 51; Prtri. 11, 39; lirutir, 1, 49; A'iJrIp, 3119.
4 Zu jäh bringt W'eh.
Mhd.': G&her mnot wirt Ilhte betrogen. (Krone.) — Ua-
rochtiu gaeho nieman wonet, ern maose ir dick«
ongclton, guoter gobite brast noch io mit sohnenes
EUhten selten. (Sptrvo'jel.) — Man sol auch nicht Mia
zo R&oh, wan die gäch wUstot gar vil «ach. (YiMUtr.)
(Zingerl«, 76.;
Jäher.
1 Ein Jäher gibt kein guten Jegcr. — I'etri. II. »n:
Lehmann, 403. 26; SchtUtel, 1125 *•; Mathi'icy. M*»; iStttr..
ril, 28; Blum, 205; Sailer. 89; Simrock. 5181.
Zu hitzig muss der SchOta nicht sein. Uebereilaiu
taugt ttboriianpt xu keinem Oesch&ft; die Jagd fnidrrt
aber ganz besonders einen hohen Grad von Ausdaasr
und Beharrlichkeit. Der Kaiser Ferdinand aoU d«r
Urheber dieses Sprichworts und Folgendea die Vena-
loBsung dazu sein. In der ersten Hitae hatte der Kai*
ser befühlen , dass einem Wilddiebe die Augen aus^
stoclien werden sollten. Ali sich aber sein Zorn ge-
legt und er sich eines BoBsom besonnen hatte, sag«
er: „liiia Jäher gibt kein guten Jegcr. Ich habe dM
Saclio weitcrnaohgcdacht und finde nicht, dass ich nm
meiner Lust willen einem nehmen sollte, was idi i^
nicht wiedergeben könnte , so er frömmer wtHa.
Lasst ihm die Augen, ihr werdet es sonst wol wii-
sen SU roaclien, dass er sich forthin nicht mehr aa
meiner Wildbahu straffällig «roanhc.*^
2 Ein Jäher ist kein guter Mäher. — 6*tmrodk, «».
3 Ein Jäher soll Esel reiten. — A'dric. siso; EMf*.
.3901 u. 5159.
JUhd.: Swcr gaehe ist zollen zltcn, der sol den esal litM.
(Frridank.) (Zinfferle, 77.;
Lat.: Si fueris vehcmen«, asinum conscenderc Titce, MB
asitii leuti vcctura yalct vchomenti. (M.jnr, AmUiMf%
Vir, !m.)
985
Jaherr — Jahr
Jahr
986
Jaherr.
1 Jaherr, vor Augen süss, zu Rücken bitter. —
Simrock, 5162; AurJe. 3122.
„Die Jftiierren bant don muot, sie lobont, awni der
fUnt« tuot. Das iat ein nngetriuwer «ito, da «ffent sie
die horren mite/* (Freidank.)
•2 Er ist ein ja Herr. — Agricola 11, lu; Taftpiu$, 86*;
Egenolff, 47*; llerberger, II, 410; Mayer. U,90i; Braun,
l, 1611; Friitchhicr. 354"; Frmhbier^, 1778.
Franck UDd nach ihm Kgenolß aasen cur ErUämng:
„Die fUr sich selb« keyn Trteyl haben oder geben,
sonder bleiben lassen wie es die herrn machen." Hie
soUcn dafür das uns abgekommene Wort: Qnap-
por , das Ewar bei Hemisch fehlt, wofür sich aber S. 1672
das Verbum gnappon = sich hin- and horbewegcn (ra-
oillare ) flndot. ^
EnyL: He is not a man but tho rault of abath; he makes
the echo to wbat 70 u say.
/■>*.: C'est un homuio avec qui il n'y a point de nenni.
(Kiaelein, 34b.) — II ne fait qu'opiner dn bonnet.
(Lendroy, IUI; Startchedel , 412; AHfiinyrr, 4VK)l>.;
Lat.: Podarius Senator. (Cicero.) (Franck. II, 35*; tki-
lippi, 11, 8»; .S>y6oW,434; Tappiu», :«>'.;
•3 Jahcrrcn von IMacencia und Knapper. — iVr-
/<>tn. 345.
Lat.: Omnia omnibus annuit. (Fixclein, 345.;
Jahr.
1 Ale ncinj Jör i (zwi) Win.ijör. {Siebfnhürg.'näch".)
— .SVAiw/rr, 59,
2 Alo säf Jör i (loQur. — Schunter. 5«.
3 All Joar *d Jöhr un to'n Ilarwst noch 'n Spoat-
liug. (l*ominvm.)
All» Jahre ein Kind und im Herbst nooh einen Spät-
ling. Von fruchtbaren Khogatten. Auch aU schen-
haftcr, mit Protest surückgcwiosvnor Wunsch den Keu-
vermillilton am Huchioitstugn. Von einem Ehepaar, bei
dom da« ungefähr eintrifTt, heisst es: 8e sttnd as de
Kunikels. Dat geiht as bl de Kantkels.
4 All zwanzig Jalir wird eine andere (neue) Welt.
— Eiitdrin, 640; Simrock, 11550; lli'intlnig 11,80.
5 Alle Jalir ein Käs, gibt wenig Käs; alle Jahr ein
Kind, gibt viel Kind. (Sehweit.) — Aorf<«. S12S;
Simnu-k, .'iliM); ItrauH, I, 1625.
0 Alle sewc Jahr i>a88t e Flick. — Fhschhier^ i78i.
7 Alle sieben Jahr ein Flohjahr; alle sieben Jahr
«'in Kaupüujahr; alle sieben Juhr ein Käfer-
jahr. — Simmck . i^X).
In Toscana heisst es: Viel Flöhe, viel Getreide. In
Mailand: 80 viel tlOhe, so viel Korn. (Reinthtru
17//, 12.;
8 Alle sieben Jahr frisst man zu Hof einen Kü-
chenjungen auf. — Pixlttr., IV, 63; KuiHcin . 399 ;
Simutik, 6004; liraun, I, 2044.
Spott auf unsaubere Köche und deren GchUlfon, die
ihre Häudo erst reinigen, indem sie dioscUjcu iu die
Speisen bringen und diese zuhorcitcn, wodurch, wie
das Sprichwurt iu der ihm eigenen Uebertreibungsart
sagt, so viel von dem KUchenpcrsonal in die Speisen
übergeht, dass es in sieben Jahren das Volamcn eines
Küchenjungen hat.
0 Allt^ söben Jür en Flöjär, alle söben Jar en
KüjH'njar, alle söben Jar en Kiiverjär, alle
sobcn Jar en Kranken- oder Unglücksjär.
(UuUL. — Schitlze, II, 1S2.
Iu HulKtein herrscht die Meinung, dass in jedem Jahr-
sivbout ein Jahr treffe, in dem tioh Flöhe, eins, in dem
■ich Kaupen u. s. w. überviel einfinden. In den Ver-
einigten Staaten Nordamerikas heisst es: Alle siebsehn
Jahr ein Locnatjalir.
10 An Jahren jung ist ein Fehler, der sich alle
Tage verbessert.
11 An Jahren jung, kann alt an Verstand sein.
1*2 Ander Jahr, aiuler Ilanstock. (Frankm.J
Mhd.: Ander jär, ander guot. (Haslau.) (Zinyrl^ , 11.)
13 Ander Jahr, ander Waar'.
Ifän. : VA andct aar kommer der en anden Jalc aften.
(HUn I, 367,;
14 Andere jar, andere har; andere zeit, andere
freu«l. — Franck, I, 50*»; Egemtllf. 331 ■; Eyninn,
/. 76 u. 27«;^/Wn, //, 15; nrtiter, I, i; Uhmann, 6, 4:
Lrhmnnn . II, 28 , 55 ; SrhoUfl, HU •• ; A'tfrlr, 3130 ; Sehra"
iUr, 4; Mufer, II, 21»; Braun, l, 1624.
Die grossan Varänderungtn , die oft «in «laBlgM Jahr
im Leben eüMt Manaehen bewirkt, drftokan dto Wimmam
durch das Sprichwort B«a: Bin Jahr Mwht Alt« Itlar,
noch «ins. Mi MiaAmu lAaOm. (AtUuktrm Vtl, lW.i
NMth itt, BAA tM V» allta «UM ilah «mnidbt
(Frtuw.iUoh.) — Wer lebt dem man nlht wandeis gibt.
(Colm.) (Zingerle, 163.;
t)än. : Haarene byttes med aarone. (Prov. dan. , 266.;
Fr». : Autros tempt, autres moeurs.
iMt.: AUaTita,alia diaeta. — Aliam aetatem, alia decent.
(Sutor, 891.; — Omnia vartuntur, mutantox at mores.
— Tempus invenit, disoit, docat, mutat omnia oag-
nnm os anni. (Philippi, IJ,Hi; S^ybold, 291.;
15 Andere Jahr, andere Schue. — Sutor. 891.
16 Andere Jahre, andere Leute, andere Glocken,
ander Geläute.
Böhm.: Mnoho let, a mnoh^ch nevidet. (äeUikovsky , 310.;
17 Auner Jar, anner Hiir. — Doeckr. 3; hochdt'utsch bei
Eüiricin, 346; Simrock, 5187.
1 8 Bis zu zwölf Jahren ist das Mädchen ein Ucchcr,
bis zu sechzehn ein Kübel, nach dem sech-
zehnten Jahre danke dem, der sie aus dem
Hause holt. (Böhm.)
ID Das eine Jahr lehrt das ander nicht. — Lrhmann,
II, r>7, 16.
Lat.: Karo dooct reliquum reor annus in omnibus annnm.
20 Das Jahr bringt Getreide und nicht der Acker.
— Simrock . 5191 ; Körte . 8132.
Der Wittcrungsoharaktür dos Jahres hat einen grossem
KinfluBS auf den Ausfall der Krnto, als der Acker
selbst und die Bearbeitung dessollten. Daher s.igen
die Russen: Im guten Jahr auch gute Frucht. Und in
Andalusien behauptet man: Dos gute Jahr bringt mehr
hervor, als das gut bostcllte Feld. Und die Mailänder:
Das Jahr wirkt mit dem, was os hat. (Reintberff VIII.
y u. 13.;
Dan.: Anret gir körn, ikke agoren. (Prot, dan., 3.)
Lat. : Annus producit , non ager.
21 Das ,Tahr hnt 365 Tage. — Pauli. PwttiHa. l.iSi^.
Die Hnssen: Wenn auch das Jahr Kh Tage hat, so
hat der Tag dooii nur 24 Stunden. (AUmann V, H9.)
22 Das .Tahr hat ein gross Maul und 'en weiten
Magen. — Eitdein. 346; .Simrock, 5189; Körte, 3125;
1*auli. Pontilla. /, 365**; Braun, I, 1622.
Die Bussen: Das Jahr hat einen Magen, der ist .165
Tage gross. Und: Das Jalir hat ein Maul, das reicht
aber zwölf Monate. (AUmnnn VI, 422 n. 486.;
Dan.: Aaret hnr en vid mund og cn stör mave. (Rohn
I. :««.;
Frz. : II faut bicn tircr la courroie pour aller Jusqu'au
bout de l»an. (Lmdroy, U22.;
lAit.: Auni magnum os. (Gaal,9h9i Kiselein, 346.;
23 Das Jahr hat einen grossen (tiefen) Mund.
24 Das Jahr hat einen grossen Mund, und was die
Katze nicht frisst, das frisst der Hund.
25 Das Jahr hat viel Tage, aber noch mehr Mahl-
zeiten.
Empflohlt weise Sparsamkeit nicht blos im Sommer
fOr den Winter, sondern auch in der Jugend fürs Alter.
Dan.: Der ere mangc dago i aaret, mon fleero maaltidor.
(Prt/9. dan.. 3.;
Lat.: Cugitato quam longa sit hiems. (Cato.) (Binder
II, r>24; FaaHiuM. 48; Wiegand , 434.;
Span.: Son rans las dias que las longanisas. (Cahier, 3513.;
26 Das Jahr hat zweiundfunfzig Wochen. (Säiveciz.)
Empfiehlt weise Sparsamkeit.
üng,: Sok darab kenyeret kivin egy osstandö. (Goal, 959.;
27 Das Jahr hat zweiundfunfzig Wochen und drei-
hundertundfiinfundsechzig Tage. — Ei»e\ein. 346.
HoU.: Het jaar dnurt langer dan de sanoUsen. (llwrr*-
bomer, I, .LV»«.;
28 Das Jahr hindurch kann viel Wasser den Berg
herablaufcn. — Simrocfc, 5194; JfJr/e, 3126; Braun,
I. 1623.
Dan.: Aaret haver en vild mund, og stör mave. (Prw.
dan., 3.;
Lat.: Peragit lentis paasibns annus iter. (Ovid.) (Phi-
lippi, ir. 90.;
29 Das Jahr ist an keinen Stecken gebrflidon. —
Einviein , 6r»7.
Lat.: Anni momenta nullo sunt fune retenta. (KiteU-in. 6.'»7.;
— Et oaler admissis labitur annns eqnis. (Setjbold, Vöh.)
30 Das Jahr ist immer länger als die Wurst.
31 Das Jahr ist lang, der Tage sind viel und der
Mahlzeiten noch viel mehr. — l'etri. //, 64;
Kme, 3124.
Dan.: Aaret er langt, og maalcne maiige. (Prur. dan., 3.;
Frt.: n £aut bicn tirer la oourroic pour aller jusqu'au
bontda ran. (daat. 959.;
38 Du Jahr ist nie so lang, dass nicht die Weih-
nacht zu kurz wäre. — Körie, 3124.
987
Jahr
Jahr
33 Das vorige Jahi* hat immer mehr gebracht (oder :
war immer besser). — stt;tger,A7»;EiMiem,u6:
Simrock, 519S; Beitisberg VUl , ».
Von den Laudleatcii, die immer klagen. Von allen,
die mit der Gegenwart unzufrieden, die Vergangenheit
weit über sie erbeben.
Mhd.: Je längere/^ booiierjär. (M»l"iani.) (/in^erlr, 17.)
Lot.: Laudator temporia acti. (EiteUin, 'i\6.) — äemper
preterltus anniu melior. (Bovill, I, b9.)
34 Dat erschte Johr posse von Harte, dat zweite
Johr lewe möt Hchmartc, dat dritte Johr
bifze de bafze , dat verde Johr Treppafze. —
Frischbier^, 1782.
So denkt man sich in der untern Volksacliicht dai
eheliche Leben.
35 De drög'n (trockenen) Jahr bruk de nadden (nas-
sen) ni um Brod to been (bitten). Cücndiburg.j
36 De goden Jarc mötcu de suchten drägen. —
Dähnert, 204*.
Damit wird der Landmann bei schlechter Ernte ge*
tröstet.
37 De vor dartig Jar ritt, mutt na dartig Jär to
Fote gähn. (Oslfrin.) — Frmnmnnn, IV, 142, 884;
Eichwald , iSl ; Goldtchmidt . 162 ; /yiKTpn,189; W'rser-
zeitung, 4057: Hamkaimdv.r , l.
38 Der hat nie ein schlimmes Jahr, wer sparsam
im guten und schlimmen war.
39 Der in zwentzig jaren nit würt schon, drcissig
jar nit starck vnd wol gethon , viertzig jar nit
weiss, fun£Ftzig nit reich, der siht jm nacher
nymmer gleich. — Fraiicft, /, 8i*.
40 Der vil Jahr wohl dient, kau in einer Stund
verderben. — Sutar, 897.
41 Der vorm Jahre starb, ist lange todt.
42 Des Jahres vier Theile ich fand, der erst wird
der Lenz genannt; Petri Stuhlfeier (22. Febr.)
hebt ihn an und gehet aus auf Sanct-Urban.
(Götiilt.) — Boebel, 18.
43 Die Jahr helffen nicht an den Thoren. — Peiri,
U, 132.
44 Die Jahre allein bringen Verstand und Haare.
45 Die Jahre ändern viel, aber sie machen aus
einem Adler nie eine Nachteule.
46 Die Jahre biegen den stärksten Mann.
47 Die Jahre fliehen pfeilgeschwind. — Schüler's Lied
von der Glodte.
lat.: Ennt anni more fluentis aquae. (Ovid.) (Pkilippi,
I. 142.; — Nihil est relodus annli. (Otid.) (Philippi,
II, 23 J
48 Die Jahre kommen unangesa&[t.
49 Die Jahre legen Freud* und Leiden auf die
Bahre.
50 Die Jahre wissen mehr als die Bücher. — Winckler ,
Vhl.
Frl.: L'ftge rend sage.
51 Die magern Jahre verschlingen die feisten.
52 Die verlebten Jahre sind immer die bessern.
Frz.: L'an passö est toujoars le meilleor. (Leroux,
I, 61.;
53 Dreissig Jahr und ein Tag.
Wie „Jahr und Tag'* juridisch massgebend. Ueber
dreissig sprichwörtliche Bedensarten Tgl. MUtdhoch'
deutiche* Wörterbuch, 1, 390 b.
Afhd. : Nieman ritter wesen mac drtseo jitr und einen tao
im gebreste mnotes, llbes oder gnotes. (Freidank und
Walther.) (Zinyerle, 77.;
54 Dreissig Jahr und Tag stehen zu Gewinn und
zu Verlust. — Graf, 95, 182.
Mhd. : Driaig Jar und tag stet osu gewinn unnd vorlast.
(Oaupp, 18.;
55 Du hast mir die Jahre wieder ins Gedächtniss
gerufen, wo ich ein Mann auch war, sprach
der alte Mönch, als ihm ein junger Buhler
gebeichtet. — Eiselein, aei Klottenpiegel , 30. 8.
56 Dürres Jahr, trockner Mai; kühler Mai viel
Frucht und Heu. — Bair. HauAalender.
57 £ Jör äs nit un de Schtäke gebangden. —
Schütter, 431.
58 Ein böses Jahr kommt selten allein.
5H Ein gutes Jahr dauert nicht lange.
Frz.: La bonne ann6e en peu de tcmps s'en Ta, la petite
se garde. (Leroux, I, 61.;
60 Ein gutes Jahr ist immer gern (^Behen.
Ist immer willkommen , tagen die IilAndar. (Emmt-
berg VIII, 9.;
61 Ein Jahr auf gutem Pferd bringt weiter, als
zwei Jahr ai^ 'einem Esel.
Holt.: Beter een half Jaar op een goed paard geradsm
daa sijn ganscfae leven op een* axeL. (Marreiowüe,
I, 3481'.;
ti'2 Ein Jahr böse, hundert Jahr böse. — Aatsr..
//, 96; EiscnAarl, 239: E$lor. /.20; U,e; lliUebrami,U:
Hertim, //, 3, 439; Eitdein, 346; Simroek, 5196; Cr$(,
95 . 191.
Bei den Deatschen galt der ala der reohtmlacig« Be-
sitser, welcher bereits dreissig Jahre etwas beettadjg
und ruliig besessen habe. Das Torstehende aaa dsa
päpstlichen Bechte entlehnte Sprichwort lelirt abes, ,
dass ohne den guten Glauben Ton der rechtmftssMm
Erwerbung des Eigenthums der ununterbroeheae, scOsI
ein Menschenalter ftbersteigende BeaiU deasalbeo iKema
weder rechtfertigt noch sichert, obgleich stete dis
Vermuthang einer gesetsliohen Beeitserlangang fftr dsa
sprechen wird, der etwas schon so lange beeilet , Ms
das Qegentheil erwiesen ist. Bas Sprieh^
von der bona fides , d. i. der Abwesenheit dee '.
seins, sich im rechtlichen Besits einer Sache an fiedsa.
Fehlte sie einmal während des erforderliehen Zmlk-
raums, so ward dadurch die KlageTeijahmng utac^
brocben und der beabsichtigte Erwerb konnte nidtt
stattflndeu. Und dies will das Sprichwort sagen.
l-r:. : Poasesseur de malle-foi ne pent pteecilre. (LöftH, m.)
63 Ein Jahr, das fängt mit Regen an, bringt nicht
viel Gutes auf die Bahn (den Plan).
Fn.: Le mal an entre en nageant. (BoHm I, n.)
64 Ein Jahr, das im Jänner zu donnern begann,
bringt viel Sturm und Regen heran. — AstM. n
65 Ein Jtuu' ein Lautenschleger, ein halb Jahr eia
Krecker. — P^ri, ll, 199.
66 Ein Jahr erfordert viel Stücke Brot.
67 Ein Jahr för den Sabuku, ein Jahr für dn
Tjontjon. (Surinam.)
Zwei Beiherarten. Sinn: Alles hat seine Zeit} d»
mal ist der oben, ein andermal Jener.
68 Ein Jahr ist an keinen Stock (P£üil) gebos-
den. — Heniedi, 386, 6; Petn, 11, 199.
Die Zeit und ihre Entwiokelong Uaat sich nicht asf*
halten.
EoU.: Een jaar is aan geen' staak gebonden. (SerTf
bomie, I, 349^;
69 Ein Jahr ist nicht alle Jahr. — Jer. Gettkelf, UU, m.
70 Ein Jahr ist schnell dahin.
Die TUrken: Ein Jahr yerschwindet wie der BUto.
Die Sardeu: Jeden Tag Tergeht ein Tag. Die YeDSte:
Jedes Jahr Tergeht ein Jahr. Die Bossen: Wir werte
Jedes Jahr zwölf Monate iUter. Ein Jahr geht asd
dem andern bin, der Tod ist des letzten Gewinn. (Ke»
berg II, 146.;
Böhm.: Bok m& krok, a siTOt ▼ pat4ch smrt'. Cwii-
koetky, 310.;
71 Ein Jtihr lehrt das andere nicht. — JTdrre, siM:
Simrock, 5185; Braun, I, 1617.
Holt.: Dat een Jaer en leret ander niet. (Harrebom»,
I, 350».;
hat.: Baro docet reliquum reor annns in omnibnsaaavk
(Sutor, 748 u. 981.; — Unus non alium, Tetos aum
non docet annum. (Fallersleben , 653 u. 716.;
72 Ein Jahr nach der Trau(ung) kommt die Schu.
Ein Jahr nach der Trauung, nach der Hochzeit kan
man über die Ehe nrtheilen.
Ftm.: La premiire ann6e que l'homme se marle, Umtm
(raser) se fait, ou tombe enmaladie. (Leroua, I, V»4
73 Ein Jahr übergibt's dem andern. (t-it-J
74 Ein trocken Jahr ist nicht unfruchtbar.
Frt.: Siehe a..uöo n'est pas affamtfe. (Kriteimger, 29^;
75 Ein trocknes Jahr gibt zwei nassen lu essen*
— Simrock, 10521*.
Frz.: Annäe seiche n'aporrlt son malitre. (Lerm$x, I, SLi
76 En mager Joar maut noch kainen anVi Anwer
smiten. (beriohn.J — Woeete, 78 , 204.
77 Entschwundene Jahre kommen nicht znrfick.
Böhm.: Co bjlo v loni, nikdo nedohoni. (Öelakemeku, »W
Lat. : O mihi praeteritos referat si Jupiter annos. (rir^
(Egeria, 194; Philippi, IT, 65; Seybotd, 405.;
78 Es hat ein jedes seine Jahr zu narren. — Amt« M.
Lat.: Semper Juniores insipiunt, quia nihil VKfmIL ßl^
tor, 605.;
79 Es ist ein gut Jahr, sagte der Bsneri et kBft>
neu alle essen, die etwas haben.
HolL: Het is een Triendoloos Jaar; elk tAt «r0 tM» M
hij seif wat hebbe. (Harrebomie . /« IM*^
989
Jahr
Jahr
990
80 Kb ist kein Jalir vor Regen sicher.
81 Es ist noch ein gutes Jahr, wenn man an
Wachs gewinnt, was man an Honig verloren.
82 Es ist so mehr zehcn Jahr abgesofien, als
/wantzig Jahr auff Krücken gegangen. — h-tri.
in, 6.
83 Es Johr isch a kei Stude bungc. (Saluthurn.) —
Schüd . 63 . 87.
B«i einem Vertrag u. ■. w. tat ein Jahr keine Ewi({koit.
84 Ka vergehen viel Jahre, ehe man einen Scliatz
findet.
Dan.: Der kommer ei hrcrt aar hval tll lande. (Prot,
dm., 3ltl.J
85 Es wird im Jahr vil vergöntes Urots ' gesscn.
— //«•Mi*rfc.528. 26. mr», //, 305.
') Daa Wort „vcrgOnt" kommt hier wol in dcmtelhcn
Sinn wie in „Bitten ll>** vor, wo ea „vcrgunt" lautet.
Da ich dort gar keine Krklilrung gegeben, loudorn nur,
wie Hmiic.h gvthan, für das reraltcte „vcrgunt" das neu-
bochdouttchu „vorgimnt" beigefügt und Jedum die nicht
scliwicrigo Auffindung des richtigen Minus ttbcrlassnn
habe; so kann wnl von einem Mi^verstAndnissmeinersiMtH
dort nicht die Rede sein. (Vgl. Stich. X^anitfr von Fr. Ln-
UHilnrf, Schwerin 1864, ä. 57.; Kb ist dort nur nicht
getagt, welche der vielen Bedeutungen der VorHilbe
„ver" (Tgl. Ctnnpe, \l'b.) cur Anwendung k'imnit.
Kichtig int allerdings . dass vergönnen im obigen Sprich-
wort wie uuter Iti^inon 1(1 in dem Hinno vmi „iniit-
gtknnen" steht; aber dieser Sinn kann ebenso gut durch
die Silbe ,,ver" ausgedruckt werden, welche in Ähn-
lichen Fillien diesen Dienst leistet, indem sie die von
dem persönlichen Objcct abgewandte Bichtung oder
ein Verderben, Vernichten des im Orundwnrt ent-
haltenen llcgriffs ausdrückt, wie etwa in verspielen,
verschreiben, verwünschen u. s. w. Icii wUnscho Je-
mand einen guten Tag, ich verwünsche ilun den
guten Tag. Das Brot, das mir A. gönnt, ver- oder mis-
gönnt mir H. ; beides lieisst im Zeitalter iler Befurma-
tion „vcrguntos Hmt". Der äpracligebrauch der neuem
Zeit hat aber in die^i'm Falle die eine Rodeutung der
Kilbe „ver'' au die Sillie „mis" verloren, aber keineswegs
so, daas mau sie nicht noch darin linden könnte.
8G Et is 'ii fett Jahr, sä de Mus; tla fratt sc anV
Si>ecksiün ( SppckNciic ). — //or/n , 777.
87 (ih'iche Jahre, die besirn Pa;ire.
Nicht blOB vorh<uissmHSsige (tleicbheit im Alter,
Bnndern auch in der Krziehung, im Stande und in den
Ansichten worden als Bedingungen einer guten glttek-
liclien Klio empfohlen. Der Toscancr nagt: Wer sich
gleicht, nehme sich. Der Mailänder: Wer sich gleicht,
iretbllt sicli. Der Franzusc: Wer sich gleicht, gesellt
»ich. Der Araber: Der Blinde liebt den Blinden. Der
Venetianer sa^t sehenhaft: Es hat sich der Spaten ver-
heiriithet. er hat die Hacke genommen; denn wie der
Manu ist, so muds er die Frau suchen. (Kriit$f/rrif /, lüii.J
88 Hundert Jahr ist ein j-rosacs Wort, doch sind
sie gar geschwinde fort.
Frx.: Cent aus uo dont pas si lungs «lu'ils on ont la mine.
(rahÖT, 28<i.;
89 Hundert Jahr Melancholie buKahlen den Dreier
Schulden nie.
Frs. : Cent ans de chagrin ne payeut pas un soa de dcttes.
(Bnhn I. 11); LfHtlrog, 55>j.;
90 Hunderttausend Jahre Unrecht ist noch keine
Stunde Recht. — (;ni/'. »S, IM; UUlebraml,'.^, ll,
Kirthhofir, 175.
91 Ich bin zehn Jahre gebunden, sagte die Spinne,
werde ich denn gerade am letzten Tage (der
Haft, heute) sterben?
Ich habe so viel Schweres Uberstauden, sulltc ich
denn das Leiclitere nicht überstehen ?
92 Ich h:d)S vor siben .luren gewust, das halfnägel
einen .sind. — ffmMrA . 866 . 32.
93 Ich thu's dies Jahr nicht, sagt man in Nürn-
berg, aufs ander Jalir kommen die Heiden.
Der Spruch stand in Nürnberg angeschrieben.
94 Im ersten Jahr in den Armen liegen, im zwei-
ten Windeln und Wiegen, im dritten kehrt
man sich den Rücken, im vierten schlägt
man sich in Stücken.
in Bergamo: Im ersten Jahr (der Ebe) nnftnnt man
sich, im iwcittn wickelt mau, Im dritt«ii Irailt tum
«ioh. In Toican«: In erstm Jahr UmanBnaam, Im
«weiten WituUla, im drlllan viel Roth nad Mn Brot.
95 Im ersten Jahre kann keiner Doctor sein.
96 Im ersten Jahre rfig^en, im zweiten strafen, im
dritten sar ausweisen. — Graf, re. «.
Zum Bebau lUr Baritaw Hbiapfliehligtr Gater, nu
ile Tor »lAtalleiMrAwwclmiiis am thmn Baaiuwfm
rilckstftndiger Zinsenzahlung zu schutxen, wnr, was
duM obige Sprichwort ausdrückt, dufUr Kesitr^t, daKK
eine Zeit vorausging, in der sie durch iluhuuntf und
.Straf(> an ihre Piticht erinm'rt wurden.
M/ni.: Zum ersten juhr rttgen, xum sweytten Jahr straffen
zum drittem Jahr gar aussweisen. ((frimm, IIViVA..
//, i»H.)
97 Im guten Jahr trägt auch ein schlechtes Feld.
Frt. : Mieux vaut un hon temps i|u'uu bon chnmp. (Lf-
rouT, I, 40.)
98 Im Jar lauflt vil wasser den berg hinuuder. —
lletimh . 289 . 43 . htri , 11 , 4W.
99 In dreis^ig Jahren kann man keine (irenze ver-
schweigen. — r.rnf. 9.'. , 18.1.
Behauptet, dass nrnnxon, wie .Staats-, Kirchen- und
(lemeingut nicht verjähren ki'muen.
MhU.: Ouch mag man keine grencsen in «Irizig jurcu vor-
Bwigeu. (liani-'h, AXi, 29.)
100 In dürren Jahren mehrt sieh ilaH (iiigezieter.
101 In einem guten .lahr wächst Kuni für zwei
Behlechte.
Span.: I'or Miueho puu, iiunca mal uno. {t'aliii-r, :t«;il.^
102 In einem Jahr steinreich worden, kau nicht sein
ohne böse Uencke vnil sünd. — Vetri. //.3o3.
103 In einem Jahre kann man mehr thun als in
einem 1'age.
liiia. : l»et «taar ikko i syv aar stun i syv dago. (PtuP.
dan.. Wi'y)
104 In hundert Jahren kommen dielleiden ins Land.
In Venutieu : In hundert Jahren gilt der FJaclis so
viel wie das Weich. (Ht-inxhi'nj IT, VA^.)
Frz.: Au biiut de cciit ans los rois snnt vilains et les vi-
lains sunt rois. (Lervux, II t ><1J
105 In hundert .lahrm thut uns kein Zahn mehr weli.
106 In'n .lar kann vel Water den Barg herdäl lox)en.
(IhM.. — .sV/i»/r:f. //, M5.
Ilinucn Jahresfriät kann sich viel ändern.
107 Ist das Jahr auch noch so lang, der Weihnacht.s-
abend ist immer zu kurz.
Dan.: Aaret er aldrig saa lang, Juule-aften er Jo trang.
(Prot. tittH.. 3.)
108 Ist's in diesem Jahre trocken, gibt's im näch-
sten guten Jloggen. (linfndcnhnrfj.^, — llnvM, 121.
Iü9 Jahr mul Tag ist die rechte CJcwähr. — IHitim..
V. yy. Etsvnhart, 241; «i«/, 'Ji, lU; Stiiler, 254; Eiitt'-
lein. 34«; .Simrmk. .MM.
.,lU>chtc liL-were" ist ein »egen jede Klage gesicher-
tes rechtliches VerhiiUniSR ku einer Hache. I)ies aus
dem silohsischen Landrecht cntlchntn Sprichwort han-
delt vi>n der (lowährleistung verkaufter beweglicher
(iliier und will sagen, dass «Icrjenige, welcher Jahr
und Tag (d. li. nueli dum sächsischen Recht 1 Jalir und
rt Wuchen, woieu später noch 3 Tage gekommen sind)
eine bewegliche Saclie besessen, das Eigenthnm daran
erwitrbcn habe und der Verkäufer derselben, nach Ab-
fluss dieser Zeit kein Gewähr mehr zu leisten schul-
dig sei, vorausgesetzt, dass jemand eine Sache auf ge-
setzlichem Wege besitzt. Bei unbeweglichen UUtem
war ein Zeitraum von 41 Jahren 6 oder 3 Tagen erfor-
derlich.
110 Jahl" und Tag soll ewig dauern. — üntf, »4. 178;
ItinsUr, /, 44.
Der Besitz eines Qates, das im guten (Hauben naxh
Jahr und Tag erlangt war, soll sicher gegen Jede Klage
sein und für immer unangefochten bleiben.
1 1 1 Jahre bringen Verstand , aber auch graue Haare.
— .S'imrock, 5186; «ruMu, //. 532.
112 Jahre drücken krumm den Rücken.
113 Jahre fuhren /.ur Bahre.
114 Jahre lehren (wissen) mehr als Bücher. — Sim-
rock .5184. K-irtf, 3129; ßniun . /, 1626.
FHffl.: Vears know more than books. (Hohn FI, 24.)
115 Jahre nehmen hin das Haar, aber nicht die
Bosheit gar. — Körtf, sisi u. .1913.
116 Je mehr Jahr, je zäher baar.
Alte Lent« sind sih im Oeldgeben.
Moll.: llue hooger van jaren, hoe trager van baren. (Harr»-
homir., I, 3.V)^'.;
117 Je' mehr Jahre , desto näher der Bahre.
Emgl.: The more lliy year« the nearer thy grave. (Bohn
II, 24.;
It.: Chi |jia in vecchia, vA pift presto al soo fine.
118 Jedes Jahr bringt neue Kleidung. — Sutor.iH.
IIB Jedes Jahr ein ander Kleid lielit der Pole alle-
zeit (oder: ist des Polen Herrlichkeit).
Am der ingelloson Vorliebe der (gebildeten) Polen
fDr alles AnsUndlxche. Das Werthvolle der Heimat
991
Jahr
Jahr
99!
fralt immer weniger, als das Werthlose, aber iu eitler
Practit Glänzende , was von answ&rts kam, wofUr man
hohen Zoll bezahlen mnstte oder was man durch
Schmaggel erhalten hatte. (Wurxbach I, 52 J
120 Jedes Jahr fordert Haar.
Laf.: Singula de nobis anni praedantur eantes. (Uorax.)
(l'hilippi, //, 188.;
121 Jedes Jahr will eigenes Nest und eigene Junge
haben.
122 Jung an Jahren, alt an Verstand.
Lat.: Senex duodecim annorom. (Bovilt, I, Ibi.)
123 Kein Jahr hat zwei Sommer.
Aber wir haben mweilen Jahre, dio im strengen
Sinne des Worts gar keinen haben.
124 Man darf kein Jahr warten, um zu wissen, ob
ein Kraut (Baum) Frucht bringen wird.
Schon am Kinde bemerkt man die Anlagen su einem
rechtschaffenen Menschen.
125 Man hat allemal mehr Jahre and Sünden als
man bekennt. — winckler. xvill, loo.
12Ü Man hat wol alle Jahre, aber nicht alle Tage
Geld.
Von den Beamten oder aaf festen Gehalt angestellten
Personen entlehnt , welche nur su bestimmten Zeiten
HauptauBgaben berichtigen können, weil ihre Ein-
nahme ebenfalls nicht alle Tage, sondern monatlich,
vierteljährlich u. s. w. erfolgt.
127 Man kann das Jahr an keinen Pfahl binden. —
Winckler, XJ, 77.
Lat.: Annas prae foribus, veteri post terga relicto.
128 Man kommt alle Jahr dem Tode näher.
129 Man soll ein Jahr weder loben noch schelten,
ehe es nicht vorüber ist.
JIoll.: Spreek geen kwaad van't Jaar, dan in bet volgende
jaar (tot dat het om is). (Harrebomie, /, 354 '*.) - Tein-
den jaers sal men ierst hilio loven. (Hurrebom^f, I, 'AiO.)
lt.: Non dir mal doli' anno flnchi passato non sia. (Bahn
I, \\2.)
Lat,: Laudetur thorns primo dum transiit annus. (Falter»-
Üben, 640.;
Port.: Näo digas mal do anno, atä qne nao seja passado.
(Bohn I, 285.^
Span.: No digaia mal delafio hastaque seapasado. (Bohn
I, 2:15.;
130 Mit achtzehn Jahren wohlgethan, mit zweiund-
zwanzig geht's noch an, mit drcissig Jahren
bewahr* uns Gott, mit sechsunddrcissig Kin-
derspott.
Diesen Spruch fand ich um das Jahr I8fi3 in einer
Zeitschrift auf dio Trägerinnen der AmazonenhOte an-
gewandt.
131 Mit den Jahren kommt der Verstand (die Weis-
heit).
Lat.: Sapientiae aetas condimontum est. (Plautut.) (Phi-
lippi, H, 166.;
132 Mit dreissig Jahren ist der Mann schön, mit
vierzig Jahren kommt er zu Verstände, mit
funf/ig macht er Vermögen und speist mit
sechzig vom Segen (gibt Feste). (HO
133 Mit zwanzig Jahren Mädchen, mit' dreissig
schöne Frau, mit viei-zig Vollgestalt (voll-
endete Form), mit fünfzig alte Närrin bald.
(Y,^.)
134 Mit zwölf Jahren begräbt man seine Kindheit,
mit achtzehn Jahren seine Jugend, mit zwan-
zig seine erste Liebe, mit dreissig seinen
Glauben an die Menschen, mit vierzig seine
Hoffnungen, mit fünfzig seine Wünsche, mit
sechzig begräbt man allmählich seine fünf
Sinne.
136 Moren gät hundert Joare wcicr an. (Manherg,)
— Firmenich , / . 322 , 33.
Morgen gehen wieder hundert Jahre an.
136 Nach einem vollen Jahre kommt ein mageres.
137 Nass Jahr ist kalt Jahr und Nothjahr. — .S'ui«r, i>70.
138 Neblig Jahr macht fruchtbar gar.
Frz.: Ann6e nubilouse, ann£e planturousc. (Leroux, I, dl.)
139 Neu Jahr, neu Haar.
Frs.: An do nouvoau tout nous oU boan. (Leroux, /, Cl.;
140 New Jahr, new Gefahr. — UhmuHn, II. na, 73.
141 Nur allein dio Jahre bringen Verstand und Haare.
— /li»!»//«!» , C38.
Lat.: N(>u venit anto suos prudtintia nubilin auuos. (Kitf-
lein, Ü93,)
142 Olli Joa wiad a Fäld la. (.\'ieden9ierrmek.j —
FfMimann, IU. 390, 23.
Alle Jahre wird «in Feld leer.
143 Oewert Jahr heft de Foss andre Haar. — Frwefc-
bier, 355; FritchJiner \ 1784.
144 'S Johr hed es wits Mul and e grosse Mage.
(Luzem.J — Schveis, 11, 24t. 28.
145 Sieben Jahr ein Kind. — Eisenhart, S6: HilUbrand, u.
Dies deutsche Sprichwort ist wmhraoheiBUeh aas im
römischen Rechte entlehnt, weU die BOmer Jie enia
sieben Jahre des menschlichen LebeiM die Jahre dsr
Kindheit zu nennen pflegten, obgleich cie mach nh
weilen die Kindeijalire weiter binanaaetaan. VialkMt
ist es auch aus der Meinung entstanden , dmn aUe tk-
ben Jahre mit dem menschlichen Körper eins meridiehs
Veränderung vorgehe. Es hat die Absieht, die Zeit te
Kindeijahre sn bestimmen, da in den Gseetsen bsb^n
zum Besten der Kinder verordnet ist. Ss eehsint dieait
Abschnitt auch der gttnstigste Zeitpunkt ftkr die Sefad-
reife der Kinder za sein, die leider hier und da firUs
angesetst ist.
146 Siebenzig Jahre machens nicht wie fün&ig. -
Petri, II, 522.
147 Trocken Jahr kein theures Jahr. (Rkeim.j -
Boebel , 125.
148 lieber hundert Jahr haben wir weder Haut nodi
Haar. — Luther. 390.
In Sicilien: In hundert Jahren, von Jstxt ab, sisl
wir alle ohne Nasen. In Yenetien : In hundert Jakm
und hundert Monden ziehen die Wasser dahin, wo tk
wohnten. (Heinsberg II, 138.;
Holt.: Over honderd jaar sijn wij toch dood. (Bvrf
bcm^e, I, 351.)
Span. : A cabo de den anos todos seremos cnlvoe. — Attn
de mil anos todos seremoi calvos. (Bohn 1. 193 «.Kb;
149 Uebers Jahr hat der Fuchs ander Haar.
150 Uebers Jahr kann man sehen, ob's wird a
schelten sein oder zu loben gehen.
151 Vbers Jahr lobt man erst die Freye (Heiratk,
Hochzeit). — lleniuh, 1207. 62; Petn, II, 454; LA-
mann . II, 787 , 20 ; Simiock, 2671.
Lat.: Laudatur thorus primo, cum tranait nnnas. ffr-
tor, 463.;
152 Viel Jahr sind eine schwere Last. — l^iri, f/.sn.
153 Viel Jahr, viel Bürden.
Lat. : Est longa vita plena multis casibnt. (HmiA,
1414, 2.; -> Longaeva vita miUe parit molestias. (S/r
bald, 282; Henisch, 1414, :i.)
154 Viel Jahr vnd Gefahr bringt weissheit gar. —
IletMch. im, 4; Lehmann, II. 790. 69; Körte, SOL
Dan.: Mango aar megen m^ide. (Pro», dan., 3.;
155 Vier Jahre vor dem Gransprung ^ und vier Jtliff
hernach ist lussam' zu freien. — CüWas.IK
') Dem ersten Barthaar. ') Lustig.
156 Vier Jahre vorm Ikrtscheren und vier Jabrt
hernach ist am besten ein Weib nehmen.-
//. von Schwcinichen , /, 99; Körli\ 3220.
157 Vierzehn Jahr und sieben Wochen.
Also volllconimen heirathsreif. Verdankt teissa ^^
Sprung einer Qollert*Bchen Fabel, die es such aa bat«
orklttren wird.
158 Vil jar sind nit alweg gut für thorhejrt. — Fws.'*.
/. 101^; Pi'lri, II, 575 ; Grultr, I, 68; Lehmann, //.THk*-
159 Vil jar, vil gefar. — Franck.I.m^i Grutrr,\.a,
Egenolff, 339^; Petri, II, 573; lleninch , 14U. l; ilili|T^
/, 228; Sailer, 70; Winckler, XVII, 97; Körte, 3127.
Lat.: Optimum non nasci, proximnm cito mori. {/<•'
niuA.) (PhiUppi, II, 76; Sejfboläy 419.;
ICO Vor hundert Jahren waren wir nicht hier; nark
hundert Jahren shid wir nicht hier. — A*».
11, 582.
161 Vor Jahren war gut fahren. — Frischbier*, iJl^
Zum Lobe der „guten alten Zeit*'.
162 Wann man ein Jalir vor einem den Hot ^
gezogen, so sihet man, was hinder jlun i>t
vnd wie fromb er ist — Pvtri, II, tu
12, 9.
163 War negenncunzig Jar deint, het det
kein Bräd. — Schamhach, II, ijg.
Scliildcrt da 8 traurige Schickssl dsr
im hulicu Alter.
164 War vor dem verzigsto Johr reit| Wtm ]tk
dem vorzigstc Johr gieh (geben).
Kehrrin, VI. 77.
993
Jahr
Jahr
994
105 Was hundert iarvnrccht ist gewesen, das wird
nie kein stunde recht. — AQhcola I, 63; IMenberg,
//, 0; Pftri. II . 385; LutiuT , 73 u. 3«; KreUlmfiyr, 35;
Schftlti'l, liaji-'; IHnlor., IX. W); Cm f. 95,192: ll.nmnn,
Intirr., ///,33: Aor/u, 3138 u. 35*2'.»; Ilrnun. I, 16J9.
J)eut8clier Kcchta^nindBatz wider di« ri'tnuHche Ver-
jäliriinashtlir«. Wa« UnwiiiBoiiheit, Scliwiiclio oder Thor-
hoit der Vorfahren zuttelasscu , wan von dienou die
Gewalt erzwunfrcn oder ilio lAat crnrhlichen hat, kann
Verstand und Kraft der Nachkonuncii immer ohne Un-
gercchtifikoit wieder abstellen. GeKenUbtT dem ewigen
Kecht der Völker und der Vernunft gilt keine Ver-
jülirung.
166 Was man im (TiiTi/cn Jahr nicht denkt, wird
«ft im Augenblick j^^elenkt.
Wenn nich etwas von Üedeutung unverschonB zutrug,
pflegt«! Kaiser Fordinaud I. den Vers zu sagen: i.Accidlt
in puncto quod nou sperator in nnno. Ilei einer sol-
chen Uclcgonheit unterstand sich denn nun eines Tags
einer seiner Käthe, der sich manclies erlauben durfte,
einzufallen: Perditur in puncto qnod non roperatur in
anno. (Ks verliert sich in einem Augenblick, was lu
einem Jahr nicht kommt zurück.) Da erwiderte der
Kaiser schnell: „Ein frommes Uebet und weise treue
Käthe können dioiicm Bcgegniss sehr oft zuvorkommen.*'
167 Was man in einem Jahr kaum Iioft't, das bringt
der Augenblick gar oft
168 Was man in Jahren nicht könnt* erhoflen, liat
der Augenblick gotroften.
Spau.: Ijii quo no accrta en un ann, acertu en un rate.
(hnhn /, 2ay.)
169 Was schon vor Jahr und Tag gescliehn, das
la88 nicht wieder auferstehn.
Widorwitrtige Dingo, die bereits vorgceson sind, soll
man nicht wieder auffrischen.
Lat.: Et post malam segetem serendum. (Si>»j'iotdy l.'iS.^
170 Was vorm Jahre niemand mochte, geht heuer
reissend weg.
171 Wat ein Jar en Fickolu is, is dct andere Jär
en Swin. — Sduimhach . 11 . \n.
Wa« das eine Jahr ein Ferkel ist, ist das andere Jahr
ein Schwein. Weniger in dem Sinne: Aus Kindern
-werden Leute, als um zu a:igen: Ein Mensch, der erst
einmal angefangen hat, ein ausschweifendes Leben zu
führen, namentlich »ich dem Trünke zu orgeben, kommt
auf diLdcm Wege -jchnoll weiter.
HuU.: Uiggen worden uok zwijuen. ( Harre ho ini^4', T. 56 ''.J
172 Wegen eines einzigen unfruchtbaren Jahres muss
man das Säen nicht einstellen.
173 W^ei vor fiftig (fünfzig) Joahren ritt, mot noa
üftig to faute goau. liüren.,
174 Wenn auch das Jahr droihundertfunfnndscchzig
Tage hat, so hat doch ein Tag nur vierund-
zwanzig Stunden.
175 Wenn das Jahr dahin, dann lobt man es.
176 Wenn die Jahre gerecht machten, so w^ere der
Teullel der allerheiligst auflF Erden. — Pctn,
II, 64i.
177 Wenn in hundert Jahren einmal ein christlicher
Mann aufsteht, so will ihn der Papst gleich
todt haben.
178 Wenn man die gehörigen Jahre hat, soll man
schreiten zur lleirath. (Chin.j
171) Wenn mun fünfzig Jahre alt ist, muss man die
Ilosenklappe zumachen und eine Flasche mehr
trinken.
Fr:.: Ji'an buixante et douzo est grant tcmps qu'on se
houso. (Lrr-Mf, I, CA.)
180 Wer ein Jahr will lauten schlagen, der mus
vier Jahr stellen. — Gmtrr, lll. lOS; Lehmann, 11,
^^2, i;i.
181 Wer hundert Jahr dent (dient), hett hundert
.Fahr Brot. { niiultburg.)
182 Wer hundert Jahr Kam trinkt, wird alt (Rmdt-
bürg.,
183 Wer im 1586. Jahr nicht stirbt, im 1687. nicht
verdirbt, im 1588. nicht wird erschlagen, der
wird von grossen Wandern wissen zu sagen.
— /»i*lür.,F. S4.
IM Wer im zziü iar nicht stirbt Tnd im xxüij
nicht ertrinkt, vnd im toy nicht wird er-
schlagen, der mag vol sagen von guten tagen.
OsvTioiui 8paicnwünTxa*LBXxvov. U.
— Agricotal, 240; Egenolf[,in^; Pulor., »',54; Fa-
briciut, 75.
:Kine sprickwartlich gewordene Prophezeiung am
dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts, die sich auf
die Jahre lfi23— 25 beziehen soll und von welcher
schon Agrirola behauptet, dais sie durch die in diesen
Jahren stattgofnndenen Ereignisse, i. B. den 'Bauern-
krieg , ruUkomraen in Erfallung gegangen sei , obgleich
fUr 1A'.'4 eine SUndflut vorhergcaagt war, die aber der
Auüloger uls völli« eingetroffen durch das im Bauern-
krieg vergossene Dlut erklärt. Dieser Aberglaube ist
in der Folge vielmal und auch ums Jahr IS.*!«; wieder
aufgewärmt worden und hat stets Vortheidigcr gefun-
den ; denn es gibt zu allen Zeiten Prophoton wie ein-
faltige Leute, die an sie glauben.
l/oll.: Wie in zijn 2:J'* jaar niet stcrft, in zijn 24 •" uiet ver-
drinkt, en in zijn 25 »■ niet wordt verslagen, die mag
wel sprekeu van goede dagen. (Harrebvinef, /, .151 '»;
Bohn l, 3I3.J
185 Wer in Einem Jahr reich w^erdenwill, kommt
in sechs Monaten an den Galgen.
Frz.: Qui vcut dtn» richo au bout de Tau, sera pcndu k la
Saiut-Jean. (Cahier, l.'i41.J
H'iil.: Die binnen *t jaar wil alles vungon die mcgt wel
vörtr den winter hangen. — Die rijk wil worden binnen
een jaar, moakt, dat hij hangt binnen zes maanden.
(Harretmmeit . J, ;«!>» u. 34H'V
//.: Qui querot irrichiro ind* unu annu, morit in bator
mnaos.
S/tan.: Quipu en un afio quiere ser rico, al medio le
aliorcan. (Vahirr, 3685.;
18C Wer in Einem Jahre will reich werden, ist
schon halb gefangen. — ^^incklcr, XVliJ.ix.
187 W'er in seinem dreissigsten^ .Tahr nichts weiss,
im vierzigsten nichts ist, im fünfzigsten nichts
hat, der lernt nichts, wird nichts und kommt
zu nichts. — Simmck, 5298; A'dr((>, 3137; neimberg
/, 129; ttraun, /, 1628.
') Winckler TXIV, 80) beginnt mit dem zwanzigsten
Jahre; ebenso Palatino, 1S.VJ, 338'».
Mhil.: Sun drlzic jAr ein toro gar, der mnoz ein narre
fürbax itn. (Winshfkf.) (Zinf/crle , 11.)
b>'hii,,: Kdo V tfidcAtäm roce bez rozumu, • v ctyfidci-
tom nebohat, tomu nclze coho se docekat (ätla-
komkif, 2U.V
Fnffl.: Ilo that is not handsome at tweuty, not strong
at thirty, not rieh at forty, not "wiso at fifty, will
ncver bo handsome, strong, rieh, or wise. (Goal, 960.;
Holt.: Wio op zijn W^ ja.ir nicts weet, op zijn 40« nieta
is on op zijn 5u" niets hecft, die leert niets, wordt
niets cn kumt t:it niets.
n.: Che di venti non ^, di tronta non b&, di quaranta
non ha. mai non aar&, nö mai saprä, u6 mai avriu
(Oaal. UC<1; liohn 7. 79.)
l'oln.: Kto w dwudziestu Icciech za lob nicpöjdzie, do
»mierci niepnjdzio. (Öelakoe$kv. 203.)
Üpan.: Qnien t los veinte nu cntiendo, 4 trcinta no sabe
y & cuarenta no tieno, min v^*cz le espera. — Quien
4 treinta no asesa, no cumprar4 dehesa. (Bohn 1, 246.J
rnff.: Ki tiz esztendus kor&ig nem Aviation , hdezig nem
* sz^p, liarminozig nem erös, negyvenig nem okos, Ot-
venig nem gazdag, hatvanig nem szent, aznt4n le lesz.
(Uaul, »6o.;
188 Wer in vier Jahren keinen Zins erhaust, an dem
ist ein längeres Warten verloren. — Graf, 480, 679.
„ Welicher in vier Jahren nit einen Zines sno bezahlen
erboset, das ein mehrores warten an ihmme Terlohren.**
(Schaufuni. I, .H.S3.; Das Wort ist gegen die trotz eines
rcchtskriLftigen Erkenntnisses noch seitens des Landea-
farsten bewilligte Zahlungsfrist gerichtet und sagt:
wer in vier Jahren seine Verbindlichkeiten nicht er-
füllt, sie anch im fünften nicht erftOlen werde.
(S. Qninquenellon.)
189 Wer in zwanzig Jahren nicht wird schlank, und
in dreissig Jahren nicht wird krank, und in
funfunddreissig Jahren nicht wird stark, und
in vierzig Jahren nicht wird karg, und in
funfund vierzig Jahren nicht hat Muth, und in
funfundsechzig .fahren nicht hat Gut, und in
funfundsiebzig Jahren nicht wird weis% und
in fünfundachtzipr Jahren nicht wird greis, und
in funfundneunzig Jahren nicht gefangen, und
in hundert Jahren nicht erhangen, und soll
das alles überleben, so hat ihm Gott viel
Gluck gegeben. -- Schaltjahr, II, 157.
190 Wer mir vorm Jahr das ganze Haupt anbot,
der gibt mir heuer kaum ein Haar davon.
191 Wer mit achtzig .Jahren Musik lernt, kann am
jüngsten Tage aufspielen.
We "
193 Wer mit sechzig Jahren eine junge Frau hei-
rathet, ladet den Tod zu Gaste. — Sauer, lu.
G3
995
Jahr
99«
193 Wer mit vierzig Jahren anfängt zu geigen, kann
zum Jüngsten Tag die Ouvertüre spielen.
Ein hobräisches Sprichwort sagt : Wer mit 24 Jahren
anf&ngt ein Inttrument zu spiolcn, kann nich am Jüng-
sten Tage hören lassen. (Cahier, 2540.^
194 Wer mit zwanzig Jahren leeren Kopf, hat mit
(Ireissig leeren Topf.
It.: Chi di venti non sH, di trente non \ik. (Cahier, 3090.)
195 Wer neun Jahr gut dient und eins schlecht,
ist zehn Jahr ein schlimmer Knecht
196 Wer über drcissig Jahre kommt, der erfährt
alle Tage was Neues.
197 Wer vor dem vierzigsten Jahre fährt, muss
nach dem vierzigsten Jahre zu Fues gehen. —
B. Auerbach, Auf fU'r Höhe, lll, 220.
198 Wer vor zwentzig iaren nicht schon wirt vnd
vor dreyssig iaren nicht starck, vor viertzig
iaren nicht witzig, vor funfitzig iaren nicht
reych, an dem ist hopfen vnd maltz (oder:
alle HoflFnung) verloren '. — /lyrico/a /, 296; Ege-
mlff, m^: Schottcl, 1133^: Gnüer. 1,83: Simrock, 5197;
Körtr, 8136; Heinsberg I, 129.
•) In Luther's Tinchreden (117 '»> lautot der Sclilusa:
„der mag sich seines Glaekcs wohl erwegen." (fürrea
(Ephjonen , Leipzig 1846, /, U*)) sagte einmal: „Wer
sich nicht im sehnten Jahre mit allen Gassenjungen
herumbalgt und nicht im zwanzigsten Jahre wieder ein
Kepublikaner ist, aus dem wird nichts." — „Wer nicht
bei zwanzig schön von Angesicht, wem nicht bei
drcissig schon erstarkt die Glieder, wem es bei vierzig
noch an Witz gebricht und wem bei fünfzig mangeln
Hab und Güter; der quäle sich mit eitler Hoffnung
nicht. Ur ist zur unglückseligen Zeit geboren, zu kei-
nem Glück der Erde auserkoren."
Dan.: IIvo ei blivor smuk for tyve aar, stierk for tredlvc,
klog for fyrgetyvo aar, rig for lialvtrcdiindstyvo aar,
bliver sidcn neppe anderledcs. (Prot, dan., ilb.)
Engl.: llfs that is not handdome at twenty, not strong
at tbirty, not rieh at fourty, not wise at flfty will never
be handsome, strong, rieh, or wise. (Eiselein, S46.)
Fra.: Qui n'eat riebe ä, vingt ans, qui ä trente ans no
s^ait et ä quaranto n'a de sa vie riche, ne sera et Ja-
mals no s^ura et n'aura. (Leroiix, II. 30b.)
Holt.: Wie v66r zijn 20^ jaar niet zuiver is, vöör zijn
30** jaar niet stork, Töör zUn 40*^ Jaar niet verständig,
en vöör zijn 50** Jaar niet riek, aan dien is alle hoop
verloren. (Barrebomie, I, 351 ''.^
Lat.: Si quis ad vlgesimum usquo annum non formosus
figictus fuerit, ad trigetimuui robnstus, ad quadragesi-
mumprudeni, ad quinquagcsimumdivcs, ille non faoile
speret se post assecnturum illa. (Eixelcin , 346.)
SpaH. : Quien a treinta anos no ticno aeso , y a cuarcuta
prosperidad; no pnede bleu & otro heredar. (Cahier,
3740—41.) — Quien A veinte no es galan, ni & treinta
tienefuerza, ni & cuarcnta riqueza, ni & cincnenta esp^-
riencia, ni aer& galan, ni fncrte, ni rico, ni prudente.
(Bahn I. 246.; ,
199 Wer sechzig Jahre auf dem Rücken, pflegt
mehr nach dem Kiesen als nach Hasen zu
gucken.
HoU.: Die vijftig Jaar oud is, dient meer naar ecn küs-
sen, dan naar eon' haas te zien. — Die zeventig Jaren
telt , dien stell men niet meer tot voogd aan. (Harre-
bomde, /, 349''.;
200 Wer will ein Jar gut leben haben, der nem ein
Ehefraw (Weib).— Ihmi^sch, 793, so; Pelri, II, 779;
Gaal, 1673.
201 Wer will viel Jahre zählen, lass sich keine Sor-
gen quälen.
202 Wie es vor tausend Jahren war, so ists noch
hcwr dieses Jahr. — /V/n, //. 789.
203 Wilt ein halb Jahr frewden treiben , so magstu
auff gerathwohl Weihen. — Fischart, Gc$ch,, in
Kloster, Vlll. 76.
204 Zehen iar ein kindt, zwentzig iar ein iungling,
dreyssig iar ein man, viertzig iar wolgethau,
funfftzig iar stille stahn, scchtzig iar geht
dichs alter an, siebentzig iar ein greyss,
achtzig iar uymmer weiss, neuntzig iar der
kinder spott , hundert iar genad dir gott ! —
Agricola /.297; Fraiuk, II. 74; Egenulff, 178; Gruler.
7,87; Iktiuch, 1739. 7; IHittor.. II, 20; HückiHg.l9:
Itamann. Samml., I, l; Stiller, 109; Eiselcin , ZiJ : Sim-
rock, 5199; Körte, 3135; Friitchhicr\ 1780.
Kintheilung der Lebenszeit In Altersstufen , die nach
den Gesetzen besondere Ueohte und Vorzflge besitzen,
Jahr
daher der Bichter im Beortheilen d«r
Handlungen auch auf das Alter der Menechen Hia
Augenmerk riclitet. Jut, Weber bemerkt : „ Meine Uebca
Juristen sind so milde, das« sie der mtümlicben Ja-
gend 28 Jahre Zeit bis zum Manne lassen, in dcbea-
jUhrigen ZwischenrAumen — inftins, pner. adokfcCDS.
juvenis, vir. Im zwanzigsten angeflÜr fingt die Y«-
nunft an, die Oberhand zu erlangen, im vicnigit«
die Klugheit (Schonung anderer am nnsertviUea), in
sechzigsten, wenn wir bald daran maasen, die Weis-
heit, und diu nicht immer." (IJemokritoi. II t_ 224.;
D4n.: Ti aar et bam, tive aar nng karl, tretti aar ca
mand,fireti godforstand, femti stille ataner, scztiaMn
faaer, syvti hvld og graae, otti kand ei for stana, aitti
bam igien, hundrede ad graven hen. (Prot, dm*., X)
Frs.: Enfant, grandet, adolesent, ieune, liome, parfud,
viel , decrepite. (Bovill, III, IRS.;
Liit.: Infans, inde puer, adolescens, poet iuTenit, vir,
senes deorepitus. (Bovill, III, 188.;
205 Zehn Jahr Besitz ist so gut als ein Friedbann.
— Graf. 95, 181.
Eine von den verschiedenen VeijiUimngsf listen, dii
unter dem Einflüsse des rümiscben Bechts sor Gel-
tung gekommen sind.
AUfrie».: X Jeer besitinghe is ney da rincht also gssi
so en f erdbann. (Hettema, XXXVI, 11.;
206 Zehn Jahr ein Kind, zwanzig das wilde Ding,
dreissig ein Mann, vierzig ein Stamm, fünf-
zig mag noch stehen , sechzig abwärts gehen,
siebzig alter Greis, achtzig vor allem veisi,
neunzig ein Spott, hundert da Gnad' Qiin
Gott. — Sehmeller.
207 Zehn Jahr ein KnaV, zwanzig Jahr ein Jäng-
linff, drcissig Jahr ein Mann, vierzig Jahr
Stillstand, fünfzig Jahr tritts Alter an, sedh
zig Jahre ein Greis, siebzig Jalire weiss, aclit>
zig Jahre Kinderspott, neunzig hohe Gnaid'von
Gott, hundert Jahr mit der Axt vom Kopp.
— FrixcIUtier^, 1780.
208 Zehn Jahr kindisch und klein , zwanzig Jahr ein
Jungfräulein, dreissig Jahr eine Frau Simon,
vierzig Jahr eine Matron', fünfzig Jahre toU
Religion, sechzig Jahr wol auswarten kann,
sicbenzig Jahr viel hässlicher noch, neunxig
Jahr der Welt schab ab, hundert Jahre fallet
das Grab.
Noch mag hier ein anderer, wenn auch nicht sprick-
wortlicher Keim Platz finden: „Die ersten sehn Jlto-
eben gaU*s Kupferstich und M&rchen. Von sehn Jahns
bis zwanzig, da liebte Spiel und Tans ich. Von s«ss*
zig bis zu dreissig, trank, kUsst^ und scherzt' ick
fieissig. Von dreissig bis zu vierzig , der Iiebensfresai
geniert sich. Von vierzig bis za fünfzig, da seigt ««i
die Vernunft sich. Doch komm' ich bis zu sechait
und sehe Wein, so lechz' ich. Auch zeigt mein Hm
bei siebenzig, noch seinen Freunden liebend sick
Wenn's hoch kommt, sind es achtzig; je nnn, vidl-
leicht es macht sich. Ich wollt', ich würde nenaiii;
fUr meine Kinder einzig. Und brächt* ich^s gar tt
hundert, drob war' ich sehr verwundert." — „Mit zwaaiil
Jabren zwingst du dich zu weinen, mit riersigen abtt
heiter zu scheinen." (L. Schückinp , Welt und Zt»-',
21, 823.; Der Franzose stellt folgende Stufenleiter dM
Alters auf: A vingt ans on dövore le plnisir, k trests
ans <m lo goütc, ii quarantc ans on le manage, & nB-
quantc ans on le cherche, ii soixante ans on le it-
grette .
209 Zwu Jur am Haus, am dräte nor eraus. — Sdm-
sicr. 417.
Auf Dienstboten bezüglich.
210 X Jar ain Kitz, XX Jar ain kalb, XXX Jartin
Stier, XL Jan ein lev, L Jar ein fuchs, LX
Jar ein wolf, LXX Jar ain katz, LXXX Jar
ain hund, LXXXX Jar ain esel, C Jar ain
gans. — llaltaus, Liederbuch, LXIX, 2, 13.
♦211 Binnen Jahr und Tag.
Ltin.: luden dag og aar. (Prov. dan., S.)
*212 Das ganze Jahr schicker (betrunken) on im
Purim nüchtern. — Tendiau, 885.
Von einem, der die Erwartung insofern tAosdt,
als er sich anders zeigt, als Sitte, Zeit, Oeirohnhcü.
Umstünde erfordern. Das ganze Jahr bernnscht (
kor), ftuhlicher Lauue , und gerade am
wo Jeder sich der Freude hingibt , ernst un
*213 Das lass ich ein gutes Jahr bleiben (habend
— Ilirbcryer.I, 2, 587.
*214 Das macht mich um ein Jahr ftlter. — A^
lein. 346.
Lut. : Diioedo , orede , senior anno pvoUBtt, (i
997
Jahr
Jahrab
998
*21ö Dass dich ein böss iar ankomme I — Agricola
i, 479; llenüch, 461. 50; für Tirol: Schöpf, 291.
„Das dich ein bös jar an gehe Tod alles übell"
(Cojnedia VgoliHt.) Kin alter ipriohwörtlioher Finch,
in dem man wUnsoht, daas Jemand keine gnte Stunde
haben möge!
BoU.: Dat hem oen booi jaar aankomo. — Dat u het
goede Jaar halel (Uarrebomie, I, 348 >^ u. 349».;
*21G Der wird auch mit vierzig Jahren nicht ge-
scheit, ((^crmerreich.)
^217 Die Jahre melden sich.
Man fohlt das herannahende Alter.
HoU,: De Jaren melden lioh xelven. (Harrebomee , /, 349'*.;
*218 Dies Jahr wächst wenig Wein auf dem Schwarz-
walde. — Reiiubcnj IV, 106; Simrock, 9342.
Ein Scherswort zur Schilderung des schwarzwälder
Klimas, das alle Jahre eintrJiTt, da auf dem Schwars-
wald Überhaupt wenig Wein wächst.
*219 Du magst dat gode Jär dän hebben. — Doh-
nen. 204*.
Um zu sagen: Du hast das wol nicht gethan.
*220 Ein gut Jahr haben lassen. — Grimmehhauacn,
Vogeltiett, IL
Sich nicht darum kUmmern.
* 221 Einem ein gfut Jahr wünschen.
Dan.: I sige hend« saa mangt et godt aar, som linden
b»r l0T, og binden bar haar. (Prov. dan., 3.;
•222 Einem *s neue Jahr abkaufen. (Ohcröiterreich.)
Im Böhmcrwalde schleicht sich in der Neuji^brsnacht
der Knecht, welcher zuerst erwacht, zum Bette eines
Mitknochts, weckt ihn auf und wiLasoht ihm Ulttok
zum neuen Jahr. Dieser ärgert sich nun, dass ihm
Jener zuvorgekommen ist. Einem das neue Jahr ab«
kaufen, heisst, ihm in irgendeiner Angelegenheit ssu-
Torkommcn.
•223 Em gruet for cn natt Jär. — DJÄmTi , 204 *.
Ihm ist vor Schelten und Strafe bange.
•224 Em sull nege Johr vom Dod dreme. — FritLh-
^j(T^ 1783.
Eine so derbe Maulschelle (Ohrfeige, Mntzkopf) soll
er erhalten.
•225 Kuem det noa Jör ufgewäuneu. (üiubi'nbürq.-
na'ihs.) — Frommann, K, 177, 218.
Einem das neue Jahr abgewinnen, d. h. Herr über
ihn worden, ihm zuvorkommen. (S. 222.)
•226 Er hat schon Jiihro auf dem Halj^e.
Ist schult alt.
Fr:.: t.tto sur lo ponchant de l'&ge. (Kritiinger, IW)
•227 Er luit viel jar sein zins gegeben. — A>Tiiiy,
//. 125.
•228 Er ist diss Jahr nicht erst jung worden. —
Lehmann , 8 , 43.
Von einem Manne, der Erfahrung besitzt.
•220 Er ist ein Jahr zu früh geboren, was er ge-
winnt, ist alles vergessen Brot — Eifckin, 6j3.
•230 Er (sie) ist in den besten Jahren.
Krafulter.
•231 Er ist noch nicht vierzig Jahr.
Hat das Schwabonalter noch nicht erreicht, der Ver-
•stand kann noch kommen.
•232 Er (sie) ist schon bei Jahren.
Ziemlich alt.
• 233 Er ist schon sieben Jahr und hat noch keinen
Zahn. Mt'jr.^'
An Jahren alt, an Ycntande Jung; lange geharrt
und noch kein Ansehen, kein Amt.
•234 Es ist schon über Jahr und Tag. — Eisetüian, 235;
lhlUhtnnd,41.
Von der cinjfthriRen Vcijfthrungsfrist, die bei den
alten Deutschen walirschoinlich in Brauch war, ehe
die dreissigjiibriire nach dem rOmischeu Hecht üblich
wurde. Das Wort ,,Tag" iiat im Mittelalter ausser der
gewöhnlichen Bedeutung auch noch die besondere, dass
man darunter die Frist verstand, die einem Verklagten
zur Vernehmlassung auf die wider' ihn angestellte
Klage eingeriumt wurde. Es wird daher niobt einer-
lei Zeitraum mit dem Worte ..Tag'* bezeichnet; bald
versteht man blos 24 Stunden, bald mehr, und in der
Kegel einen Zeitnram von 6 Wochen tind 3 Tagen dar-
unter, sodaM Jahr and Tag so viel lit, wfa I Jahr
»i Wochen ttBd 3 Tag«.
*235 Es wird nicht dreissig Jahre daaern.
ErBttutwiBf ra» Attakamn, dai Uabel wird ror-
MM.f Di« «IMB Jahant od iat aach wir, da> kein nn-
■Im bI« mw«vIb dftoao Jir. (JUmkfmbtrt.) — K«tB bb-
«WBldlldgMb (tair.; (ZiagtiU , n.)
•236 Et is schon in ülcn Jahren as de Kau (Kuh)
Bartelt (Bartcl) haddo un de Bulle Jaust
(0$innbrück.)
Wird 'denen zur Antwort gegeben, die etwas su
genau wissen wollen.
•237 Uoat inirs doch an Johre nicht sn gut ge-
schmackt. — GomoJc*<', 424.
Um Genuss und Wohlbefinden in bozeichnon.
*238 Ilochbeende Jarou. — Eichvald, S90; tm Meckien'
bürg: Laurembrrg, Anh. II.
D. i. schlechte Jahre, so hochbeinig und dürr wie
die Kühe in Tharao's Traum.
•239 Ich will vor zehn Jahren nichts mehr davon
hören.
Dan.: Tal mig til om syv aar. (Prot, dan., Z.)
•210 In dem Jahre, da die Pegnitz brannte. (Süm-
bntj.) — Frummann, lll, 855.
Um zu sagen, dass etwas nie geschehen oder dass
man nicht wisse, wann es geschehen sei.
•241 Jahr und Tag.
Wird durch altdeutschen Beohtsbrauoh erklftrt, nach
welchem der Frist ein Tag zugegeben wurde, z. B. bei
der dreissigjährigon Verjährungsfrist: dreissig Jahre
und ein Tag. Jaiir und Tag bedeutete aber 1 Jahr
6 Wochen und 3 Tage. Es scheint, dass eine Frist,
nach einem alten Meistersang«, 1 Jahr 1 Monat 1 Woche
und 1 Tag gewährt habe (*vgl. Lfnin'/t Wtrke, X,
2, U): „sy sprach, jr wert mir geben friat, ein Tag,
ein woohen, ein monat und ein Jahr. >' — „Vnd sprach,
wollt lieber jar vnd tag fünfhundert flor (fliihc) in
einem Sack zu velde tragen.« (Waldis, II, 88, 27.;
•242 Jär üt, Jar in. — Ddhiufrt , 2M\
D. b. allezeit.
•243 Jemand ins lange Jahr miethen.
Helrathen.
•244 Man wird noch nach langen Jahren davon
reden.
Lat.: Id fama anns loquetur. (Seybotd, 226.;
•245 Neun Jahr im Siebenjährigen Kriege. — Eiie-
lein, 346.
•246 Nun kommen noch sieben schlimme Jahre,
dann hört die gute Zeit auf.
Scherzhafte Verzweiflung an einer bessern Zukunft.
•247 Tausend Jahre nach der Ewigkeit.
Wird etwas geschehen, oder bis dabin soll etwas
dauern. Zu einer Person, die in einem Augenblicke
des Zorns versichert, dass sie niemals an einen bezeich-
neten Ort wieder hingehen werde und wenn sie auf
hundert Jahre lebte, pflogt der Franzose zu sagen:
Cent ans co n'est guöro, mais Jamals c'est beancoup.
*248 Ueber ein Jahr wollen wir sehen, ob er zu
loben oder zu schelten sei. — Sailcr, 326.
Von einem uougewählton Beamten oder Diener.
•249 Uebcr hundert Jahre kommen die Heiden ins
Land!
Von Uobeln , die einen nicht berttbron können. „Ich
thu's diss Jahr nicht; auffs ander Jahr kommen die
Heyden." (Fitchart, üeich., in Kloster , l'III, 35.;
I)ün.: Um hundredu aar hvor ere vi da? (Frov. dan., 2.)
JIoU.: Ovcr hondord jaar komcn de Heidenen in't land.
(Hurreboiu^t , I, Sül".;
•250 Up et Jahr, wenn de Katt Hennrich on de
Wasser Wölk het. — Fr\*vhhitr*, 1785.
Wasser ist ein llundo-, WClk ein Personenname.
•251 Vorm Jahre hat's gebraimt, und dies Jahr
riecht er es.
*252 Wat to'm goden Jär? — üflhiM>rt, 204*.
Wird gesagt, wenn man sich aber schlecht« Hand-
lungen wundert.
*253 Zu .Tahren kommen.
Frz.: Ddclinor sur Tige. (Kritiinytr , 205.;
Jahrab.
1 Es heysst ein kraut Jarab, wer das hat, der
nimpt nit ab. — Franck. I, 144*'.
„Er sprach: liebs kindt, den fohl ich hab, hett ich
ein kraut, das heipst jar ab, vnd das mirs der köndt
minder machen , su wer gut rat zu diesen sachen."
(Waldin, /r, 4, yi, 18.;
Botl.: Wio ccn kruid hecft, dat jaar-af heet, met dat
worde het wel beter, die mag hupen. (Harrebomee.
I, 453'«.;
3 Wer das Kräutlein Jahrab hätte , dem wäre ge-
holfen.
*3 Hätte er das Kräutlein Jahrab, es würde besser
mit ihm Ktehen. — Eüelein. 847 . Körte, 8539 u. 4439.
W^as sagte aber der ewige Jude zu diesem Krftutlein,
da« Ihm zum Fluch gegeben ward '/
Ü3*
999
Jahre
Jahrgang — Jahrmarkt
Jahrzahl — Jakob
1000
Wer einen Jahrgang Liebesbriefe hat, braucht
keinen Kalender.
Weil ieder Tag leinen eigenen hat.
Jahreeid.
Wer Jargeldt nimt, der muss auch jararbeit
thun. — Lehmann, 122, 13; Henisch, 98, 59; Graf,
178 , 196.
Lat. : Ajain% aura habens, annnam ede operam. (Henitch,
98, 60.;
Jahrxnarkt.
1 Alle Doag is ken Joarmarkt (SirdUt.j — Fir-
menich. III, 71.44.
2 Auf einen guten Jahrmarkt folgt ein schlechter
Wochenmarkt. — Simroch, 5204.
Böhm.: "90 jarmarku ilf trh. (äelakoeakij , 261 .j
Poln. : Po jarmarku %lj targ. (Öelakovski/, 361.^
3 E Jörmert, af den em am elf ze schn61 und am
zwelf ze loangem kit. (Siebenbürg. -sackt.) — From-
mann, V, 326. 273; Schuster, 440.
Ein Jahrmarkt, auf dem man um elf zu früh und um
zwölf zu spftt kommt.
4 Ein Jahrmarkt ohne Dieb', ein Mädchen ohne
Lieb', eine Scheuer ohne Maus', ein Bettler
ohne Laus', ein Jäger ohne Hunde, ein Fech-
ter ohne Wunde, ein Krämer ohne Schwö-
ren, ein Wirthshaus ohne Zehren, ein Wald
ohne Holz, ein Narr ohne Stolz, ein Fuhr-
mann ohne Karren, ein Fürst ohne Narren, ein
Trinker ohne Durst, ein Metzger sonder Wurst,
ein Jahr ohne Regen, ein Priester ohne Segen,
ein Schneider omie Trügen, ein Weber ohne
Lügen, ein Winter ohne Wildenten, eine
Hochschul' ohne Studenten, eine Glocke ohne
Klang, ein Kackhaus ohne Stank, ein Win-
ter sonder Kalt', ein Wuchrer ohne Geld, ein
Feuer ohne Hitz', ein Weiser ohne Witz, ein
alt Weib ohne Schelten sind Ding, die man
find't selten. — Simrock, 520S.
5 Es ist ein schlechter Jahrmarkt, wenn nur fünf
erschlagen werden.
Von der Rauflust der Masnren, die sich, wie ein
Schriftsteller sagt, unter sich prttgeln und zausen wie
die Hunde. (Vgl. aber das Leben und die Sitten der
Masuren die Darstellung von Wursbach I, 54; Rtinsberg
VI, 60.)
6 Es ist kein Jahrmarkt ohne Diebe. — W'aldxs, iv,
93. 48; Parömiakon, 1495.
HoU.: Zelden eene Jaarmarkt zonder dief. (Harrebomee ,
I, 351 b.;
7 Es ist nicht alle Tage Jahrmarkt — Simrock, 5292.
Auch die Bussen: £s ist nicht alle Tage Markttag.
Die Polen: Nach dem Jahrmarkt ist ein schlimmer
Handel. (Heinsberg III, 7.)
8 Jahrmarkt ist nicht alle Tage. — Gaal , 662 ; Heins-
berg in. 7.
Wenn der Freudentag Toriiber ist, muss man auch
wieder munter in die Arbeit gehen und sich's sauer
werden lassen.
9 Jeder spricht über den Jahrmarkt (Messe), wenn
er ihn gefunden.
Span.: Gada uno cuenta de la feria como le va eu ella.
(Bohn I, 207.;
10 Jormert bän, vil verdau, wenij an de Kasten
dan. — Schuster, 193.
11 Kein Jahrmarkt ohne Händel.
12 Man muss sich nicht auf den schöninger Jahr-
markt freuen , da regnet's. (Schöningeit in Braun-
schveig.)
13 Prosit Jahrmarkt! Schön danken gilt nicht.
(K6then.J
14 'S is nüd all Tag Johrmarkt, es ist au Chilbe
(Kirmes). — Tobler, 193.
Die Böse rerbreitet nicht blos angenehmen Geruch,
sie hat auch Domen.
15 U£fen gude Jurmerckt fulgt a schlechter Wuche-
Morckt. — Gomoldie, 1044 ; Itobinson , 687.
„'S hest sunsten: uf an guten Jahrmarckt tnlgt a
schlechter Wnchen Tag." (Keller, 160".;
*16 Einem einen Jahrmarkt geben.
Ihm einen panischen Schrecken einjagen.
*17 Einem einen Jahrmarkt kaufen (mitbringeD).
Diejenigen, welche zum Jahrmarkt gehen, pfletn
für die Ihrigen zu Hause eine £Lleinigkeit an kauf»,
um sie damit zu beschenken , wäre ea Tielleicht aad
nur eine Ess - oder Nasehwaare.
Frz.: Donner la foire k qnelqu'un. (Kritsiuger , TBL)
•18 Er hat Jahrmarkt gemacht. — fVwdk««r, »;
Frischh\cr\ 1786; liemig, 117.
So sagt man, wenn jemand rerachiedene Sachen, W-
Bonders irdene Gefttste, GUaer, Teller n. dgL aette»-
eben hat. (Bock, Idiot, pruis.; HetuUg, 107.;
*19 Es geht immer auf den kalten Jahrmarkt los.
„Ich wil derraur gihn und mer a Perle aamlekeite
und a qvort thoiren Ween trincken, den es giehtdeck
immer uffe kaalde Jnhrmerckt Ines.*' (Keller fläl*.)
*20 Es ist kein Jahrmarkt, wo er nicht Waara
umsonst einkauft. — Parömiakon, 496.
Geht auf den Märkten herum itehlen.
*21 Es muss Jahrmarkt in der Hölle sein. CO$tfremi.j
— Frischbier, 857; Frischbier*, 1787.
Wenn etwas Absonderliches und UnTortiergeseheBei
geschieht.
* 22 Et äs net äinjde Jormert — St^uster, 701.
* 23 Ick hebb em dat Jarmark' gewen. — Dähatert, sei*.
Im eigentlichen Sinne gibt man jemand einen Jaln»
markt, wenn man ihm ein Oeldgeachenk macht, ^
sich auf dem Jahrmarkt etwas zu kaufen« oder wsas
man ihm selbst ein Geschenk von demieiben aitbiiagi
Die obige Bedensart meint das Geben aber ironisch.
* 24 Jermert bän. (Sieberütürg.-sdchs.) — FrommoM, V,
37, 108.
Jahrmärkte bauen, d. i. besuchen.
♦25 Wann gleich alle Tag Jahrmarkt wer. — Ciü»-
meltiiausen, Springinsfeld.
Oefter, sowol in dem Sinne: dass man stete kaalM,
als verkaufen könnte.
Jahrwahl.
« An der Jahrzahl erkennt man den Wein nickt
Jahrseit.
Die Jahrzeit bringt alle Frucht , nit der Acker.
— i\;/n,//,132.
Jak.
• Er sagt nich jak , nich tak. — Frischbier ', 17«.
Weder ja, noch nein.
Jak sie mocle.
Jaksche mötsche ^ kurze Finger, lange Tötacke.
1) Polnische Frageanrede: Wie geht's? Was muM
ihr? Darauf die reimende deutsche Antwort. — In 4si
Provinz Posen , wo polnisch und deutsch duroheinaadsc
gesprochen wird.
Jakob.
1 Als du zu St. Jacob bist, so denke nicht gea
hau SS. — llenisch, 676. 35; Körte, 3106.
Lat.: Ad fiuem ubi perveneris, ne velis reverti. (HenisA,
616, 33.;
2 Da Jagl (Jakob) thuet d' Oepfl salzen, da Leno
thuet's schmalzen, da Bartl gibt ean ob
Gschmack und da Michel brockts a. — Botm'
garten, 50.
Damit bestimmt man in Oberösterreich die allmihliehs
Zeitigung der Aepfel.
3 Da Jakob will an todten Mou hobn. — liatfier.
Idiot., 39; Klein. 1,210.
Nach einen in der Oberpfalz berrachenden Aber^aa-
ben muss um Jakobi jemand eines gewaltsamen Teds
sterben.
4 Es ist kein Jakob, der nicht seinen Csau habe.
— Wincklcr , VII, 49.
5 Hüte dich vor Jakob's Mund und Esau's Hand.
— 1 3/0«. 27, L'2; Schulze, 5.
HoU.: Bij Jakobs stem moeten geen Ezau's banden ■uiss
(Harrebomee, I,\ 352'',;
Lat.i Yox quidem tox Jacob est, aed manne aaaii
sunt Esau.
6 Ist's vor Sanct Jakob drei Tage schön, «o
wird gut Korn gerathen auf die Böhn; so^
aber an diesem Tag regneu wird, das Ebrd-
reich wenig Korn gebiert.
7 Ist's zu Jakob dürr, geht der Winter ins Ge-
schirr. — heinsberij VIII, 158.
8 Jakob hat immer vollen Topp (Topf),
Ein Mensch, Kopf, der su allem Ja säst,
der vorherrschenden Erbärmlichkeit An
leichter sein gutes Furtkommen als
inituutur auch seine eigene abweiohande
tend machen will.
9 Jakob und Theekessel sind ZwilinigafaftlHV
1001
Jakobi
Jakobifcder — Jakobshagen
1002
10 Sanct Jakob bringt do Schnite, das Wetter wüthe
wie es wüthe. {Ms.j — Bocbd,3s.
11 Sanct Jakob nimmt die Nuth, er bringt frische
Kartoffeln und Brot.
12 Sunt Jakob's Sprung wird Maitag jung, rwe^tf.)
13 Sünte Jakob brenget 'et Soalt ^ iu de Bi&ren.
(Grafttitaft Mnrk.J — WoeMW . 61 , 60.
>J Den Wohlsohmack. (S. Knutweihe.)
14 Sünte Joakob (25. Juli) daüt dat Soalt in de
Bearen; Sünte Bartelmei (24. Aug.) daüt et
in de Appcle. < H'mi/.;
Sftnct Jakob bringt dai Salx in die Birnen, Bartbcl
thut'« in die Aopfol. (Hein^bery VIII, 158.;
15 Wenn Sanct Jakob machet Frunt, wächst dem
Frosche zu der Mund. — Roebel . 37.
16 Wenn Sanct Jakob regnet, so zeigt's warm' und
feuchte Zeit; scheint die Sonn' und regnet,
so hab* kein Leid.
17 Wenn Sanct Jakob regnet, wirst du mit wenig
Korn gesegnet.
Die Fnnzoaen sagen : Wenn Jakob , der Apostel, «eint,
gibt es Eicheln iu Fülle. (Kdnih^ry VIII, IU2.;
18 Wer wie Jakob obgelegen, der erhält wie er
den Segen. [Dresden.)
Zu den Wahrzeichen der Stadt Dresden gehört der
sogenannte Israel am Sahr'scheu Hause an der öst-
lichen Altmarktseite. £s stellt in Lebensgrösse den
Kampf Jakob's ( 1 Mo». 32, L'4 fg.) dar und tr^t als sehr
zweideutige Inschrift den obigen Sprach. (lUustrirtt
ZtitUHy, Kr. 714 vom 7. Mftn 1857.;
19 Wer zu Sanct Jakob will gähn, muss ein paar
Schwestern han. — Eitrlein , Sil.
Zu Sanct Jakob nach Compostella wallfahrten.
20 Zu Jakoben wachsen die Rüben unten und oben.
'Oels.^ — Boehel . 88.
•21 Das ist der wahre Jakob.
Eigentlich: das trifft, so muss es sein; aber meist
ironisch von jemand, dem nicht zu trauen. Ein Ad-
Tocat verklagt einen Mann, weil dieser spöttisch zu
ihm gesagt: „Sie mögen mir auch der wahre Jakob
sein.'^ (Oldenburger Volktbott, IX.) Woher die Redens-
art? Vom biblischen Jakob, oder, nach einer andern
Ansicht, von der francösischen Jacquerie?
*23 Dat is de ole Jakob met de nee Mutz'. (Uamburg.j
Von Neuerungen oder Aunderungen. die den alten
Grund bestehen lassen , also keine durchgreifende Ver-
bedserung sind. Die 'Bedensart hat ihren Ursprung
darin, dass die alte Jakobskirche um das Jahr 18W
mit einem neuen Tburm versehen wurde. (Sorddeutach^
Volkszcititny , Hamburg 1M>2, Nr. 44.;
•23 Det as ük eu diar Jakob fei he. (.\mrum.) —
llauyl, yjll, 361, idT.
Auf Sylt: Jaakob heed' die wei faat. (HiOntt. VIII.
Wl , 1*17.; — Vun einem Faulen.
*24 Er bat Jukob's Stimme und £sau'8 Hände. >-
Euelein. 347; Simrock, .M63; Körte , 310.
Dpr schlaue Betrüger.
b-li».: Jacobs rost, Esaus htrudcr. (l'rot. dat., 321.;
*25 Es ist der alte Jakob. — Körte, noc*.
Der alte Schlendrian.
•26 Ey her Jacob, werffet das bcihell nicht zu weit,
d:is roans wider finden vnd holen kann. —
Melamler . 23».
Das Büilwerfen übte man ira Spiel und im Kriege.
laf.: Huo Domine Jacobe, ne quid nimis.
•27 Ik segg der vun, Jacub, stä still. — Bueren, 765.
*23 Jakob salzt die Aepiel. — //amnirarfen, so.
Su sagt man in Oberüsterreich , wenn's am Jakobi-
tage regnet.
• 29 Mit Jakob's Hühnern auffliegen. — hrüiehbier*, 1694.
Jakobi.
1 An Jakubi den Grossem (25. Juli) kommt die
alte Fliege mit sieben bessern.
2 An Jakobi verwächst dem Frosch das Maul.
3 Fällt vor Jakobi die Blüte vom Kartoffelkraut,
so werden keine guten Knollen gebaut —
Bitir. Jlautkalender.
4 Ist Jakobi hell und warm, friert man Weihnacht
bis in Darm.
b UVm zu Jakobi hell and warm, macht n Weih-
nachten der Ofen ann. ~ BotMp m.
6 Jakobi klar und rein, wird Christfett kalt und
I p /, m .- Aniubtfl KIff, IM.
7 Jakobi kommt Sals in die (Sommer-)BimeD.
(Arruherg.) — Itoebel , 39.
8 Jakobi Regen verderft Beeren , Schone un Sum-
merbroke. (BeAum.) — Bi^bel, 39. *
9 Jakobi und Anne is Erne im ganzen Lanno. —
Bwbd , 38.
10 So warm Jakobi, ko warm Weihnachten. —
Orakel, 661.
11 Up Jakobi is de Koggen rip. (Teckle^iburg.) —
/WM, 39.
Vom Wein sagen die Biihmen: Was bis Jakobi Mit*
tag abblüht, reift bis (^alli (16. Oct.). (R<in*b«rg
VIII,IW.)
12 Vor Jakobi ein KrHutleiii, nach Jakobi ein Kraut.
13 Wai'me (helle) Jakobi, kalte Weihnachten. —
Orakel. 669.
Die Pulon: So warm Jakobi, so kalt Weihnachten.
(Reinsbent VIII, IM.)
1-4 Wrnn es um Jakobi regnet, werden wir nicht
mit Kichcln gesegnet. — Orakel, 663; Bair. Ilau%-
kalender.
15 Wenn Jakobi an den Wolken rüttelt, er auch
brav die Eicheln schüttelt. — Buebei , 37.
16 Wenn Jnkobi kommt heran, man den Roggen
schneiden kann. — Boebel.iJ.
17 Wenn Jakobi tagt, werden die jungen Störche
vom Neste gejagt. — nwboi.n.
18 Wenn's Jakobi i-egnet, ist der Most nicht sehr
gesegnet. 1 Westprcuu.j- — üwbcl, 37.
Frz.: Si Jacquesrapötro iileurc, bien peu do glan« il meure.
(Leroux, I, 19.)
19 Wie vor Jakobi der Vormittag ist, so ist das
Wetter vor Weihnacht. — Bwbei, 88.
Die Vor- und NaobmitUgswitterung am Jakobitage
soll die Witterung vor und nach Weihnachton andeu-
ten; nämlich trübes Wetter und Begen bedeutet mlldo
Witterung, klares und helles Wetter aber Kälte. (Orakei,
65i— 6.^7.;
Jakoblfeder.
•Auf Jakobifedern liegen. — Schiipf, 126.
Sclicrxweiao fUr 8trt>h.
Jakobiner.
*Das ist ein Jakobiner.
Die freisinnigen Mitglieder der französischen Natio-
nalversammlung wählten im Jahre 1789 den Saal des auf-
gehobenen Jakobinerklosters zu ihren Versammlungen
und wurden nach demselben, cum Unterschied von an-
dern Clubs, Jakobiner genannt. Nach Ausscheidung
der massigen £leueute glugen die Jakobiner immer zu
heftigem revolutionären Schritten über. Später wurde
das Wort die sprichwörtliche Bezeichnung fUr jeden,
der von alten Ansichten abwich, freisinnige Ideen ver-
trat und Beformen anstrebte. Um also zu wissen, was
far ein Mensch durch die Bedeniiart bezeichnet wird,
muss man den politischen Standpunkt dessen kennen,
der sie gebraucht; denn es kann ein Manu damit be-
zeichnet werden, welcher die bestehende Ordnung um-
werfen will; aber auch ein solcher, der nicht in Jeder
Massregel eines Ministers die höchste Weisheit erblickt ;
ein solcher, der die Bdbhte des Volks auf gesetzlichem
Wege vertheidigt oder gar ein solcher, der vor irgend-
einem Kammerherm den Hut nicht tief genug abzieht.
Jakobltaff.
1 Am Jakobitag blüht der Schnee. — Baumgarten» 50.
2 Ist's schön auf Sanct Jakobitag, viel Frucht man
sich versprechen mag. — Heintberg VHl. 158.
3 Jakobitag ohne Regen deutet auf strengen W^in-
ter. — Orakel, 668.
A Wenn am Jakobitage (s. Juli) der Wind geht,
wird's Getreid' theucr, aber den Bäumen ist*8
eine Freude. f(HHTö$ierreich.j
5 Wenn am Sanct Jakobitage weisse Wölkchen bei
Sonnenschein am Himmel stehen, so sagt man:
der Schnee blüht für den nächsten Winter. —
Orakel, «59.
Jakobabmclar.
•Er ist wie ein Jakubsbruder behängt. — Ma-
tke»f, 196^.
Jakobshagen — Schafkobshagen. — IhnUHhe /fo-
miiNmliini/. ///, 44, 631; llettekiel, 25. lUiwbvrg V, 9«.
Spott der Pommern auf den Ort, dessen Einwohner
sich frttlier nicht durch Intelligenz ausgezeichnet haben
müssen. fVgl. Tk. Schmidt, Vt'jer die jmmiuertchen
Vhau*»een, 99.;
Xias wit das andere.
1003
Jakobstag — Jammern
Jan — Januar (Jftnner)
10(M
Jakobstoff.
1 Ein schöner Jakobstag bedeutet einen kalten
Winter; ein warmer trüber oder regniger
einet Winter mit unbeständigem Wetter. —
Orakel, 658.
2 Ein schöner Jakobstag die Käfer noch gereut,
durch manche Woche noch das Wetter wohl
erfreut. — Boebel , 37.
3 Isch's am Jokobstag heiss, git's e ehalte Winter.
(Solothum.J — Schild, 115, 134.
4 Ist CS hell auf Jakobstag, gute Ernte man sich
versprechen mag.
5 Ist's vor Jakobstag drei Tag geheuer, so führ^
das Korn man in die äcneuer. COeU.j —
lioebel , 38.
6 Ist's vorm Jakobstag drei Sonntag schön, so
wird gut Korn getragen auf die Böhn ; wenn's
aber diesen Tag regnen wird, das Erdreich
milzig Korn gebiert (G^irliiz.j — Orakel. 6i4:
lioebel , 38.
7 Sanct Jakobstag Vormittag deuten thut die Zeit
vor Weihnachten, das halt' in Hut, und Nach-
mittag die Zeit nach Weihnachten.
„Also BOÜBt du nach dem Wetter trachten. Scheint
die Sonne, wird's kalt, regnet's, so ftndert sich die
Kälte bald.*'
8 Vom^ Jakobstag der Vormittag das Wetter bis
nach Weihnacht deuten mag. — Heituberg Vlll, 158.
9 Wenn's schön ist auf Sanct- Ja^obstag, viel Frucht
man sich versprechen mag. (Kreutnach.j ^
Bocbcl, 38.
*E8 ist ein Jamänncfaen.
Lat.: Caput sine lingua. (Philippi, I, 73; Faselius, 42.;
Januaer.
1 Der sein jamer nit weyss, dem ist wohl. —
Franck, I, 71*; Lehmann, II, 66, 171.
Lat.: Miseriam netciro suam, sino periculo est vivero.
(Franck, /, 71».;
2 Ein Jammer kompt nach dem andern. -- retri,
II, 199.
3 Jammer, Angst und Noth ist mein täglich Brot.
Mhd,: Wan jftmer ist unser urhap mit j&mer kom vir in
d«z grap. (W. Wiltehalm.) (Zingerle, 78.)
4 Jammer lehrt weinen. — Simrock, im8C*.
Mhd.: Jimer herzen sAre toot. (LanJec.) (Zingerle, 78 .j
5 Jammer lehrt weinen, hunger lehrt essen. —
Eyering, /, 491; ///, 51.
6 Jammer steit vor de Dör,*un Elend sleit de
Trummel. ( Holet. J — Schütse, l, 238; hochdeutsch
hei Simrock , bWb.
Wo viel Unglück sich zuträgt.
7 Kein Jammer, wenn's noch nicht geboren; kein
Kummer, wenn's noch nicht gestorben. CLit.j
8 Nach dem Jammer kömmt die Freude.
*9 Einen Jammer schlagen. (Oberöeterreich.)
So laut und schluchzend weinen, als die Trommel tönt.
*10 Er hat einen Jammer wie der Jehu8ter(?) in
der Hell. (Rou-Thal.)
♦11 Er kann den Jammer nicht sehen wie Eliah. —
Tendlau, 989.
Zur Ooiselung aller heuchlerischen Scheinbarm-
herzigkeit. In Frankfurt a. M. war es sonst Brauch,
dass sich di« Armen am Sabbat bei der Synagoge
versammelten, um ein Almosen zu empfangen. Ein
Frankfurter , Namens Eliah , trug auf Beseitigung der-
selben au , weil er den Jammer nicht sehen könne.
•12 He drifft sinen Jammer. — Oo/mcrt, aos**.
Er wehklagt sehr.
*13 He mag sinen Jammer. — ßöfcncri, 208".
£r ist zu schwach, um dos zu thun.
*14 Seinen Jammer mit sich ins Grab nehmen.
Frz.: Empörter son chagrin jusqu'au tombeau. (Kritiin-
ger, 267«.;
Jammern.
1 Jammern füllt keine leeren Kammern.
2 Jammern ist wohlfeil, wenn man jemand hat,
der zuhört.
3 Was jammerst du, wenn nichts wehe thut.
*4 Er jammert , als wenn dem Himmel der Boden
aus w&r*.
*5 Er jammert, wie eine Taube am die Jungen.
*6 Jammern, dass es einen Stein erbarmen möchte.
Jan.
1 All na gerade kummt Jan in't Wamms un Gret
in'n Bock. — Eichvald, 899.
Boll, : Eindelijk komt Jan in 't wambois en de rxoum i>
het warme bed. (Harrebomde , /, 3i3*:J
2 Det es eg föer Jan an alleman. C^rnnm.) —
Haupt, VUI, 861 , 175.
Das ist nicht fllr Jan and jedenuman.
3 Jan Eierdöhl, Jan dögt nich vöL — flatufcoln-
der.lll.
4 Jan, spann an, dre Katten voran. — Uveren, no.
Hauekalendcr , III.
5 Jan will wol, man kan net. — Bueren, 731: lA»t>
holender, Ul.
6 Jan, wult du düür de Welt, most du di schmi-
gen un bügen. (S. Johann.) — Lvra, 18; für Jfn.
sler: Frommann, VI, 427, 84.
7 Mit Jan aus Allemann, rire«/*.;
8 Sauet Jan will einen han, einen Schwimmer
oder einen Klimmer. — Simrock, 9415*.
9 Schlichtweg Jan, sä de Bür, as he sin Kind
depen let, he sali mau achter de Plög. —
Uueren , 1039.
Antwort des Vaters bei der Taufe auf die Frage: Wis
soll das Kind heisseu?
10 Unse Jan is General of Kapperal; dat raalt w,
sa't Wif. (Ottfries.J — Hauikalender, IW
•11 Den es boven Jan. C^'iederthein.j
Er ist geborgen.
Janefer.
Janefcr, Janefer, wo langer, wo lefer. — Hau-
kalender, III; Uueren, 718.
Janen.
* Ha janet ass'n Hottkrie. (Osnabrück.)
Janen = mit offenem Maule stehen, eine ander« Fun
von gähnen. ( S. Gapen und Hojappen.)
Janhagrel.
1 Was fliesset aus Janhagels Munde, gehört nicht
alles für (vor) die Hunde.
Janhagel ist die Bezeichnung >derjonige& dnrch n-
fftllige Umstände zusammengeführten Vol~
■ich durch Unwissenheit und Boheit kennxeiehnet ml
die vielleicht die unterste Schicht dessen beMiehiMt,
was man unter dem Worte „Pöbel" begreift. Janhaftl
= Han8 (Johann) Hagel. Nach Weigand (Wb., l, 5H)
eine Anspielung auf die Menge der Uagelkön&cr. Na^
Schwenk scheint Hagel gleicher Abkunft mit Hack (s.d.).
wie denn Hack und Mack , auch Hackelpackel, ebnibOs
eine Pöbelgruppo bezeichnet. Nach andern soll es tob
Hagen = Zuchtochse oder Bulle kommen , woraus HaftI,
d. i. Grobian, geworden sei. (Tgl. Wunbach Hl, 19J
•2 Janhagel un sin Mat. — Eichwald, 697.
*3 Janhagel und alles miteinander.
Krethi und Plethi.
*4 Nicht immer aus Janhagels Munde. — Ei$dcin, 34L
Janj&rt.
Janjiärt, wu mäkst du et, stiekst du diäm Baer
den Schimmel taud odder nich. CMwuteriaai.i
Selbstanrede beim Entschlussfassen. äoU ich, oder
soll ich nicht?
Janka.
Wea zu 'n aran Janka'l ' gibua'n is , dea kimd
zu koan Rog. (Siederötlerreich.) — Frvmmom.
///, 390, 25.'
') Verkleinerungsform von Janka = kurzes OberkWi
(Jacke).
Janken.
*Se janket na'm Manne. — Dähnert, Jos*».
Sic will gern heirathen. Jauken heisst, eine itaiks
Begierde nach etwas haben.
Janker.
•He helt den Janker. — Frifchbier*, i78».
Es Jaukort ihn , er verlangt nach etwas.
Jantke.
Jantkc vor allen Düren. — Lyra, 2S.
Januar (Jänner).
1 Ach, lieber Jänner, sei doch recht kaH vaA
mach' einen Fenucr bei Jung andAlL HM*
lau.; — BoeM, 74.
2 Am zehnten Jänner Sonnenschein briiigl «W
Korn und Wein.
3 Der Jänner ist ein Ilolzvcrbroniier. (t^mnQ
1005
Januar (Jänner)
Januar (Jflnner)
1006
4 Der Jänner hat viel Mützen auf seinem Kopfe
sitzen.
Frz.: Jauvier a quatro bonnet«. (Leroux, I, 68J
5 Der Jänner warm, Jass Gott erbarm. (Luzem.)
(J Ein schöner Januar bringt ein gutes Jalir. —
Hoebel, 73.
Holt.: AI« JanuariJ stof maakt. dan grocit het koren all
ocn oikenboom. (Harrebomet, I, 35ti ''0
7 Gelinder Januar bringt ein spätes Frühjahr. —
lioehel, 73.
8 Gi]»t'öim Januar viel Regen, bringt's den Früch-
ten keinen Sfgcn. — nnnitberg Vlll, 63.
9 Im Jänner Blut zu Ion (lassen), ist nicht gut
gethon.
10 Im Jänner ist der März und im März der Jän-
ner zu fürchten. (Luzeru.j
11 Im Jänner sieht man lieber einen Wolf als einen
Mann ohne Jacke,
l'i Im Jänner viel Begon bringt den Saaten (Früch-
ten) keinen Segen. — Itnebel , n ; llnnxhcrg r/W, 63.
13 Im JünnfT viel Uogen ohne Schnee thut Bäu-
men, Bergen und Thälern weh. — linrbrt, 7i;
Itrinsbcrg VUJ , 03.
14 Im Jänner viel Regen, wenig Schnee, thut Saa-
tt;n, Wiesen und Bäumen weh.
15 Im Jänner wenig W^asser, viel Wein; bei viel
Wasser wird es wenig sein. — Unrhfl , 78.
16 Im Januar de Bür na Holt fahr'; im Februar
öss de Küll dar; de März zerreisst dem Win-
ter das Herz; im April regnet's, wenn es
will; im Mai fütter' das letzte Heu; im Juni
ja^' aus das Vieh ; Juli — im Feld viel Müh' ;
August, Bauer, nu musst; Si-ptember— dann
aeker'; October recht wacker; ^'ovember —
nicht sä'; December bringt Schnee. {Klbimj.)
— Frischhitr*, 1791.
17 Im Januar ist's besser den Wolf als den Pflug
im Felde zu sehen. — lioiM.u.
18 Im Januar viel Wasser, wenig Wein. — «««*-
berg Vlll. 63.
19 Im .lenner Koiff und Schnee thut den Bäumen,
Bergen und Thalcn weh. — «iJrr.
20 Ist der Jänner gelind, Lenz und Sommer
fruchtbar sind. — Itiwbt^l, 71; llniutbi-rg Vlll. 65.
'21 Ist der Jänner linde, so folgen im Frühling
rauhe Winde.
22 Ist der Jänner nass, bleibt leer das Fass. —
lUiiiitbi'rg r/W, ii;;^.
23 Ist der Jänner von Anfang bis zu Ende gut, so
hat das ganze Jahr 'nen gulen Muth.
24 Ist der .lanuar feucht und lai, winl das Früh-
jahr trocken und rauh. — llair. Ilawkalcndir.
Frj.: .Fauvier le Aer, froid et fril^ax, Fcbvricr le court
et Üi-hvreux, Man poadreux, Mvnl pluvious, May joly,
r^n fcitil et plautnrenx.
I poadreux,
Kay et vvntcnx, dfiiiotcnt
(Li'rnux, I, iVJ.)
Ist der Januar gelind, si6h guter Frühling und
heissor Summer findt,' — UeckU'uh. AtKrigtr, 19«,
Nr. 3s.
In mauchon der HauemrcKeln , wie in der obigen,
Bpricht dich eine (icgcnaeitigkeit der Wlttemngaver-
h<niBBO der einzelnen .lahreiseitcn betonden in Dexug
auf die Wjtmievorthoilung auB. Das einiig Biohtige,
was ihnen zu Urundo liegt, iat Tielleicht die Erfah-
rung, daBB Blcli WittorungBextrcuie im allgemeinen aua-
gleicben. Dem obigen Sprichwort stehen andere ent-
gegen, y. B.: Wenn'B nicht wintert, ao lommert*! auch
nicht. In einem IteobachtungBxeltraum« Ton 56 Jahren
brachten .in KarUruhe («. Gana 134) M Jahr« einen
Januar, dessen Mitteltemperatnr nm 1 Urad höher war
ala daB allgemein« Mittel. Ke folgte leobenal ein war-
mer Frühling nnd ein heisser Sommer, stebeninal ein
warmer Frahling aber kein heisaer Sommer, titmal
ein rauher Frfihling aber ein waisMr Bobumt. Omu
vollütändig ■Is6 traf der «rate Bata aeebuul, d. h.
unter Tieren •Innwl, «In; grOBstantheila traf «r «in In
rJÜUU der FUU.
iwOlf Jahr«B. d. h. in
IMeBeml
■to tat der
Fassung: auf «iatn galbidaa Winter folgt Hn gater
Frtthling ud Htiiner — lleiBungerrTachiedeuheiten
aber die Vrittanrng im Juinar orklarrn «ich nna
kiimatleohtn VrblMnlwmi der Linder, in domi <
Sprichwörter
26 Ist der Januar hell und weiss, wird der Som-
mer sicher heiss. (Koblrm.j — fiofbvl, 74.
27 Ist der Januar nicht nass, so füllt sieh des
Winzers Fass. — Simruck, 5208; Rnnsberg VIII, 64.
In Vonetien: Januar trocken, der Bauer reich. Anf
Sicilien : Staub im Januar macht den Kornboden schwer.
In ToHcana: Wenn der Januar Staub macht, so macht
man die Speicher aus Eiehenhobt. In der Lombardei:
Januar Btaubig , wenig Stroh und viel Korn. (Heintbfrg
t'in, 64,) In der Hegel ist der Januar auch kalt. Per
FranxoBO sagt von ihm: Januar hat drei Mtttzeu. Der
PortugioBO : Im Januar sieben Kapuzen und einen Schirm.
Und: Im Jannar eine kurze Zeit an der Sonne, die
übrige am Kauchfang (Kamin, Herd). Der Engltnder
sagt Vf>n ihm: Januar macht den Topf am Feuer frie-
ren. Der Spanier: Wer im Januar keine llospn hat,
dem leihe nicht dein Ueld. (Wer so wenig besitzt, dass
er im kftltcsten Monat nicht einmal seinen Kürpcr
decken kann, ist nicht im Stande es wiedersugoben.)
(Rfinnbery VJII, 6«.;
28 Jänner macht Ilolz und Kohlen theuer, es friert
der Topf beim Feuer.
Engl.: Janireer freexo the pot by tlie Are. (Bohn II , S'J.;
29 Jänner und Ilornuiig haben Muth; leeren
Kästen und Scheuern, oder füllen sie gut.
Fra.: Junvicr et fcbvrier comblont ou ruident Ic grenicr.
(Leroux, /, 6«; Ci.'iier, lud.)
30 Jänner warm, dass 's Gott erbarm'! — itorbei. 7i.
Frt.: Quanten hyrer est est< et en estöhyvemöe, Jamals
n*est bonne ann^c. (Leroux, I, Gi.)
31 Januar, Febi-uar, März: du bist mein liebes
Herz! Juni, Joli, August: mir ist nichts mehr
bewusst!
32 Januar kalt, das gefallt.
Ein kalter Januar ist überall beliebter als ein warmer.
Die Portugiesen sciiildorn die Monate bei einem schönen
Jatire so : Januar kalt, Februar mit Schnee, Marx feucht,
April mit liegen, Mai mit Wind, machen das Jahr
schAn. Und die Italiener sagen: Grosve Kälte im Januar,
Bcblccbtea Wetter im Februar, Wind im Mttra, linder
Rogen im Mai, gute Mnbd im Juni, guter Drusch im
Juli, drei Bogen im August bei gutem Wetter sind
mehr wcrtii als die Ochsen und der Wagen des KDnigs
Salomo. (Rfinthery Vfll, U.) In Malland: Grosse
Kalte im Januar fUllt den Speicher.
33 Januar wann, dät (Jott erbarm. (Scfhiiusen.) —
Fmncnich, III, 123. 1; Frommann, 552; Simrock, 5206.
Die Portugiesen: Im Junuar steir dich auf einen
Ilagel; sieliht du es grfln werden, so fange an «u
weinen, und siehst du den blossen Boden, so fange an
XU singen, in Mailand: Januar mit (iras, Jahr mit
Koth. (Ii,'in*ijfri/ ^^^^^ W «• W.J (S. Gras 47.)
F.ngL: If tlie grass grow in Janiveor, it grows the worse
for't all the year. (Bohn II, 32.;
34 Januars Fluten sind jedes Monats Fluten bis
Johanni. — üocbvi, 74.
35 Lacht der Januar im Kommen und Scheiden,
so bringt das Jahr noch viele Freuden. (\Ve*{-
preuss.) — liocbel , 73.
36 Nasser Jänner, nasses Frülijahr. (Luzem.)
37 Oen Jana viel Tropfen, ön Moa vil Zöpfen.
(OberöKterrrich.J — Uiiumgartm , 43.
Viel Regen im Januar läset einen kalten Mai (mit
Elsxapfen) erwarten.
38 Schlummert im milden Jänner das Grün, so
wird zeitig der Garten blühn. — boebH, 73.
39 Sind im Jänner die Flüsse klein, so gibt es
guten W^cin.
40 Tanzen im Jänner die Mucken, muss der Bauer
nach dem Futter gucken. — Heinsberg Vlll.ei;
Itnebt'l. 71 ; ltaumQ<irten, 45 . für Sololhum : Schild, 113, 110.
Es folgt dann in der Regel nicht nnr ein langer Nach-
winter, sondern auch ein schlechtes Jahr. Die Tos-
caner sagen: Wenn Januar im Hemde steht, der Man
Tor Lachen berstet. Die Fransoscn: Schüne Tage im
Janoar betrugen einen im Februar. Und die Bcrgamaa-
k«n: W«nn Januar nicht januart und Februar nicht
febnuui. «o Itsst der MAra *nen grossen — . (Reim-
btrg VW, 65.;
Boll.! Als de mnggep in JanuariJ dansen, wordt de boer
•«B bedelaar. (llarrehowie , I. 356<*.;
41 Wenn bis zum fj. Januar kein Winter ist^ kommt
keiner. (MüMhuuxcn.) — not'hH, i.
42 Wenn der Jänner viel Hegen bringt, werden
die Gottesäcker gedüugL — Reimlfay rilLüi:
Boebcl, 73: Clcmeiu, 5.
Auch dl« Poleu: HAufiger Bogen im JanoM dOngt de«
Pftuveit Qch«ge (den Kirchhof). (Rtintbvrg YIII, C4.j
1007
Januarnebel — Jauchzen
Java — Jeder
looe
43 Wenn der Januar ist sehr milde, so führt er
einen guten Frühling und heissen Sommer im
Schilde.
44 "Wenn es im Januar donnert, mach' Bottich und
Tonne zurecht. (Genl.j — lleimberg Vlll, 64.
45 Wenn iin Jänner der Frost (Schnee) nicht kom-
men will, so kommt er im März und im April.
46 Wenn im Januar der Südwind brüllt, werden
die Kirchhöfe schnell gefüllt. (DmOtuTg.) —
Boebelt 74.
47 Wenn im Januar die Mücken spielen, mögen
die Bauern nach Hirten schielen, (htamren.j —
Boebd, 71.
48 Wenn's im Jänner donnert überm Feld, so
kommt später grosse Kalt'.
Engl.: If Janiveer calends be Bummerly gay, 't will be
winterly weather tili the calends of May. (Bohn II, Zi.)
49 Wer im Jänner wässert und im Mai, der hat
Wiesen ohne Heu. (Herford.) — Boebel, 74.
Engl.: Wbo in Janiveer bowb oata, gets gold and groata,
who Bowi in May , getg little tbat way. (Bohn II, 3S.;
50 Wer noch im Jänner sparen muss und reich
sein will am Jahresschluss, der wird gehängt
im Julius.
*51 Sie ist im Januar geboren.
Kalt wie £ia und nicht tu erwärmen.
Januarnebel.
Januarnebel bringt Märzenschnee. (Arn»berg.j —
Boebel. 74.
In Polen: .Tanuarnebel bringt feuchtes Frühjahr.
(Reiasber'j Vfll, 6G.)
JanuarBozme.
1 Januarsonne hat weder Kraft noch Wonne.
*2 Er ist wie die Jannarsonne.
Uebt keinen Einfluas ; ist ohnmächtig; ein seichter
Kopf.
Jaaus.
1 Niemand gabt Janus an , kein Hund zurück ohn'
bellen kann. — Eiselein. 847.
Lal. : Jane a torgo cai nnlla cicnnia pinait. (Eitelein , .147.^
•2 Ein zweiter Janus.
Lat.: Alter Janas. (Ei$elein, 347.;
JaxxujBffeBicht.
•Es ist ein Janusgesicht. — Braun, I, i63o.
Jappen.
*Er kann nicht mehr jappen. — Frischbier*, 1792.
Ist auaaer Athem, dem Verscheiden nahe. (Hennig, 19.)
Jappert.
•Hei ÖS8 de ölstädtsch Jappert. — Frisdibier^, 1793.
Von Jemand, der den Mund weit aufireisst. Altstftdti-
scher Jappert hiess in Königsberg eine Figur am alt-
Btftdtischen Bathhaase, welche bei jedem Schlage .der
Uhr den grossen Rachen weit aufsperrte. (S. Oloms-
niekel. )
Jarrit.
•Der garrit^ gehe dich an. — Waldis, ///,98, 60.
■) Der gfthe oder J&be Biten (s. d.), das sohneile
Fieber.
Jaspis.
Jaspis unterscheidet sich von selbst vom Kiesel.
Jäten.
1 Flissig g'jätet isch frümmer als betet. (Schwab.)
2 Gut gejätet, ist halb ( auch) gebetet.
3 Wer jäten will, muss Kraut und Unkraut kennen.
Und muss auch sorgfältig genug verfahren , um nicht
jenes statt diesej) heraussureissen. In Abyssinien sagt
man : Wer allzu hitzig im Jäten ist , den schicke nicht
dahin, wo Bösen unter den Disteln stehen.
4 Wer jätet, muss die Wurzel fassen.
5 Wer nicht jätet früh, jätet später mit vergeb-
licher Müh.
•6 Jäte du in deinem Garten I — Eiselein, Zii.
Janohe.
Wo köstliche Jauche zum Hofe 'rausfliesst, man
mit Recht auf einen faulen Besitzer achliesst.
(Frahkenwald.)
Janolisen.
1 Jnchtz nicht zu sehr, kein frewd ohne leyd. —
Grutcr, Ul, 55.
2 Man muss nicht jauchzen, bis die Kilbe (Kir-
mes) vorüber ist. (Schweiz.)
8 Man muss nicht jauchzen, bis man über den
Graben ist.
Java.
1 Auf Java ist ein Reitpferd billiger za unterhal-
ten als eine Uhr.
Im Innern Javas ist ein grosser MAiigel aa Uhr-
machern. Von d«n vorhandenen Uhrenhändlere kauft
man meist so schlechte Waaren, dasa die Cntokal-
tung derselben sehr viel Geld kostet. Daa EiaaetssB
eines neuen Uhi^lases wird mit 3 Gulden beaaUL
Schwanwälder Uhren sind 1000 Procent thearer als ia
Deutschland. Daher das obige Sprichwort aof Ja^a.
(Vgl. das Weitere darOber Leiptiger AUoemeine Zeitumg,
1841 , Nr. 292, S. 3432.)
•2 Das ist Java mit Runkeln (oder: mit Sommer^
kom).
Schlechter, für gut ausgegebener Kaffee, Hberhaopt
Gutes mit Schlechtem gemischt.
ffoU.: Het is zniver Javaer, loopt geen Ch«ribon maaL
(Harrebomee , /, S57.J
Jawohl.
•Jawohl is 't kollt. (Ostfries.J
Jawort.
1 Das Jawort (Jupiter's) fehlt noch. (AUifr.j
Die Sache kann noch ganx anders werden.
2 Das Jawort macht den Kauf.
Je.
•Herr Je!
Ein aus Herr Jesus , dessen Kamen man nicht unalti
fuhren will, gekürzter Ausruf der Verwandernng. dsi
Schreckens u. s. w. Andere enphemiBtiache YerkWdai-
gen desselben Namens sind: Herr JAla, JMig, JMipla,
JAmind , Jerum. Vergleiche die Ähnlichen ErscbeinuBgia
an den Wörtern Gott (Bots, Pots, Kota), Teufd
(Deutsch, Deutscher [s.d.], Deixl, Deikex, Daihcokcr
u. B. w.), Seele (Sex, im Elsass: mi Sechtl). Ebeaao
in andern Sprachen; französisch: morblmi, paxbira.
corbieu, diacre, diantreu. s. w.; englisch: by cock(b7
God); altenglisch: cockabones ((}ods boncs), deaic
duBe=r=devil u. s. w. in Schwüren und VerwUnachungea.
(Tgl. Frommann, I, 298, 2,5; SchmeUer, II, 262; ///. WW
Je mehr.
Je mehr, desto besser.
Ist nur von Stockfischen und Heringen wahr, aber
nicht von der Bevölkerung eines Landes. Wenn vid
Menacben viel HAnde haben, so haben aie auch fiil
Mäuler. In gebildeten Staaten ist Vermehrung dM
physischen und moralischen Wohls der Bewohner besMr
als Vermehrung der Anzahl.
Jeder.
1 Ein jeder fuhrt das Wasser in seine Mühle. —
Heinsberg HI, 44.
2 Ein jeder gesell sich zu seinsgleichen. — lA-
mann , II, 12S , 55.
3 Ein jeder halte sich nach seinem stand. — Efh
nolff, 161 *.
4 Ein jeder hat seine jede. — Demokritot, II, ai4.
Frz. : Ghacun a sa chacuuiöre.
5 Ein jeder hat seine (eigene) Weise. — Ukmam.
II, 123, 56.
6 Ein jeder hat seinen Wurm. — Simrock, sm.
Lat.: Suus cuiqne mos , suus cuique ritus eet. (PkOiam.
II, 208.; \ * ^^
7 Ein jeder ha\ seinen Zwickel. — Simrock, ftSM.
8 Ein jeder ist^ein selbst gröster Feind. — LM-
mann. II, 123 ,«7; Schottel, 1141**.
9 Ein jeder ist semes guts mächtig. — Pistor. , r, a.
Ist nur in ver^^iftiger BeschrftnKung richtig; sovt
könnte der Satz i&Bezug auf Leibeigene und Sklavtt
zu der BehauptungVuhren : Er ist mein , ich nag ika
sieden oder braten. \S. Mein.) (Graf, 43, 1&3- JfriJ*
ner, 134, 124.;
Lat.: Bei suae quilibet liber moderator est ac arbit«.
(Pistor., V, 87.;
10 Ein jeder ist sich selbst die beste Treue scbiü-
dig. — Pislor., VI, 28.
Lat.: Quilibet proxlmam sibi debot fidelitatem. fPittor..
VI, 28.;
H Ein jeder kan so viel, so viel er that; konte
er bass, so thete er bass. — Lehmann, xi, 113, M.
12 Ein jeder kehre (fege) vor seyner eygrenen Tbür,
so werden alle Wege rein. — Lehmann, U, 123, «O;
PisioT. , X, 68.
Vor seiner Thttr kehr- jeder fein, so wird*s b 4»
ganzen Stadt rein.
13 Ein jeder meinet, was er im Sinne habe, du
schlagen alle Glocken. — Lehmann, U,tL
14 Ein jeder muss für sich selber stehn viid wtk
rechnung thun im letzten abschnitt» — Uvi.
1,31.
15 Ein jeder singt sein Lied. — Ielkmaira..tffFJIi,lfc
1()09
Jeder
Jeder
1010
16 Kill joder warte das Seine und laufe nicht weiter.
17 Ein yodoy für sich, (Jott fnr vns alle. — .lyn-
ritla I, 571 ; Titiittiu». H7 '' ; Henisih , 17ü7, 29 ; Lehman»,
//,12:J,M. SvholU'l. IVM'^: Mayrr , l . 'M^i : /i''(.r;i . W ;
Itmkiiuj. 220 ii. 312; /'w/nr. . /. 3^; MnMirr. l»; Sflini-
fcrr.v, 7; Slviijrr, .Ij*!; iSunuinn , II. I'rvd. , I, 31)6; fw<r-
/♦.M, .{47; Mmrof/;, Ä21S; AV»r»r,3l57; Wraim , / . l»Uri ;
l.nlirni.j'-l , /, 31W; niiiiihrnj V. 113.
Huhui.: Kuzily o Mch«, iidn Imli u Vricck> (ütarvjge). ("(>-
fiiLortkri. \:i.)
Kwjl.: Kvcry man f«ir Iiimf>vir, und (iod for us uU. (Uanl,
'M\'2.)
/•Vj..- ('bacun i»iiur 8«)i, ot Dit-u pour tou«. (tiuttl , WA:
l.>r,>nx, U, ll»<i.;
tlull.: KIk vü«*r zieh /.clvcn, (JuJ voor ou« all(*n. ('/«lAn
/. 217.)
//. : n-.riMiii jior HO, c Diu per tutti. (rmzw/Ua, '.Hi, 3;
H-/in /. 117; (,tiul, '.'Cl.)
l'iii-i.: Ciiil.i, iiual por ei, o Dcdh ])(>r toilori. {lUihu f,'l'\.)
Sjniii.: f'aila iinn por ai . y l>i<iB pur t<)d<iu. {/ioliu /,'Ml.)
18 Einoni .ifd«Mi, wsir ihm golullirt.
II. Ii. Korecht KOtf«'" nHo oliiio Untrr»c)iioil.
LiK.' Kx :icMiuo da uuiiiil>iia. (Fajufi.n, IK)
10 Kiiif-n j«dcu kleidet seine That. — >>ri(fch-.ir/«r-
urhal:, l?.'».
£«/..• (^uu jxito. i|iii<ii|uo in ca contorat .irtc dicin, f/'Ai-
^ ^//y.i . //, VSi.) — <^irtf tua Hiiut. aga-«. (rhilii.vi. II. 11S«.J
*J0 Es liat joder an seinem Karren zu ziehen.
Kn'jl. : LH i-vury tub stand an its owu bottnm. (diutl, '<C,'.K)
21 Es hat nieht jeder hust zum Heisch, auf dem
Mücken presi-ssen haben.
Niclit iixioin ia( nn Kl«ich(;ül(Ii;. oh or ein Mitdclii'U
}ii>ir:ittiot M»n unbcsvlinlti-ncm Uufo odi>r eine Iciclit-
Hinni.-,'i> Dirue.
22 Es ist ein jider jhm selbst das best scl.uMig.
— ."icluitul , im'*.
23 Es ist nicht jeder ein Koch, der ein lang Mes-
ser trägt.
24 Es kann nieht jeder grosse Häuser bauen.
25 Eh kann' nicht jeder um Al>lass nach Rom gehen
(ziehen). — AV/rfi-, 3i6S.
I)ii> Alton saifteu: l'.u knnn niclit jeder nach Korinth
V(clii-n. Nicht jeder ist t^o t;laoklicli. VerKnltt^unK^reiiiirn
/u nuichen. T)or Iloichthnni rilllt nicht ledern m. Auch
\i»n <}i-8rliiiftrn, die mit Schwirriffkeiten verbunden
'iind. Wfil nach Siiidus ili-r llnfeu von Korinth nicht
leiuht zuk'ilnglich war.
20 Hätte jeder das Seine, so wär»t du so arm wie
♦'in sinderer.
27 .ledern (bis Seine ist nicht zu viel. — horte, .1150;
II. .l!*:i:i; lluikiinj. 312; Lohreuijel. I. '697.
/>-•.: (-h.acun le nien, n'cpt pas trop.
/.«!/. ; Cniiiui* Hnuni.
28 Jedem das Seine, so hat der TeulVl niehls.
20 .ledein das Seine, so kriegt der Teufel einen
I>reck.
ÖO Jedem diiiikt, sein Thun rieche nach Liaain.
31 Jedem gefällt («ein Handel wohl.
32 J Ol lern sind die Seinen lieb.
33 Jedem was. ist gute Theilung.
34 Jfdem wird sein Wasser tief genug zum Waten.
3ö Jtd<.r bekümmere sich um sich selbst.
J.at.: Hna (piixque vincta cacdat.
3«J Jeilrr bestreicht seinen Kuchen.
It.: Oirnnn tira l'acqua al <>»<) mulino. (tlanl. 0C>.)
Cn-j.: Kiki niai^a faz/k.! mello b^it. — Kinek kinek ina^
fid.' hortfUHÜl kezo. y'inol, '.'i'.'i.J^
37 JediT «Itiikt in (an, für) seinen Sack. — Heim-
l»r.j 111, 44.
Fi:.: Chacun pr/'clie pour s-tn saiot.
'.iS Jeder, der etwas puts thut, hat Bicii nichts
böses zu befürchten. — Lehmann, II, Säi. 17.
31) Ji'iler fängt (tödtet) die Flüho auf seine Weise.
4«! .leder fego vor seimT Thür.
41 Jeder findet seine Kappe hübsch.
42 Jeder tiiidet seinen Meister.
43 .leder lliidct vor seiner Thur Unflats genug, den
«r zu fegen hat.
44 Jeder furcht seiner Haut. — Lehmanm, U,tn,ie.
4J Jeder für sich und Gott für ans alle, sagte der
Schieferdecker, als er vom Thurm fiel.
y/vU..- Elk voor lieh uItsb, n God toot oni allan, ui
Oo bo«r, aa hU uf sUb «Uf TanvipeB. i
hand oit ta aläkn. (MmrAmde, T, UM.)
Dmtmaun» SraioHwOBraa-IiBnKoir. II.
G2
03
C4
7ä
Jeder geht mit seinem Sacke in die Mühle.
Die Eutflöuder: Joder Iluusirer trage eeiuen eigenen
Pai.:k. .1edc<» K:ii«4 musü auf arinem eigenen Itoden Htohen.
Jedor Vogel nuss sein üi;;cu üi auisbrüton. .loder He-
ring UIUH8 au seinen cigouen Kiemen hängen. Die Vcuc-
tier: Jedes Pferd muss sieh die Fliegen mit seinem
eignen Schwänze jagen, (/icini/^-r»; 77/. 4(i.^
Jeder gilt so viel er hat. — Lehnmim, II, m, 15.
Fr:. : Autant vaut tMiomme conimu il ü'estinie.
Jeder hält sein Kupfer für (Jold.
Itus Hfino für Hclion.
.leder hält seine liraut für die schönste.
Tiid noin Ueclit Idr du» beute, nein Stroh für Heu,
:<eiu lUei für ^^Uber, seine UitUhu für Scliwüno. (Hi-iHt-
l,.r<i ///, \m.)
Fr:.: Chacun dit: irai bon droit, (livhn I, \'i.)
.leder hält seine Eule für einen Falkt?n.
Ixt inriiiferu gut, als es mit dem eigeucu Zufltande
zufrieden erhalt.
Lat.: guitsiiui» aniut runam, ranam putat esse Dianam.
(Pfiilipjii. //. lai»; Fn>t.,r,j, 5511.;
Jeder hat einen Euehsschwanz.
Jeder hat etwas, d:inaeh er riecht.
Joder hat für sicli genug zu tliun.
Jciler hat sein Abor.
F,:.: Chacun a ses di'^fauts.
Jeder hat sein Misgeschick, darum gönn* auch
jedem sein (ilück.
Jeder hat sein Steckenpfird , das hält er über
alles werth. — Mayer. II, 5»».
Kin Mensch ohne Steckenprcrd . las iclt irgendwo,
ist ein geflihrlicher Mensch: icli möchte ihm nicht meino
Hand, gfschwoige einen Ku«« oder gar mein Hers gelMin.
Wer ein Stecken pfertl liebt, kann auch Meuschen lieben.
Ji^t da* 1'ferd gut, ist der Kelter noch besser j tuugt
dai) KosK nicht , ist der Uoitur noch sclilimnior.
.leder hat seine l'lage.
Fr:. : A chacun sa besaue.
Jeiler hat seinen Splitter (Sparren, Zwickel). —
hxti>r., VIII. 17; Schuhe, IK ; Arn»*', 3169.
It.: Non v'ö uovo che non guaxzi. — Ogni casa ha ccsro
0 fogiia. — Ogni leguo ha il suo tarlo.
Vit:/.: Kinek kinek van valumi a' rovAson. ((ituit.)
Jeder hctt sien Greetje leif, un is se ok be-
schnudelt .
Jeder ist Herr bei sich.
Jeder ist selbst sein ärgster Feind.
Fh'jI.: No man hatli a worsc friond than liü brings from
iiomu.
Liif.: Nustris nos alis capimur.
•Iciler ist sich selbst das Hestc schuldig.
It.: Fane a t« e tuoi, e poi ugli altri, so tn pnoi.
Int.: t>niues sibi mvlius esse nialunt , quam alten. (T'-ren:.)
— Proximu« sum egomct mihi. (Terem.) (SeytuM,
4(M u. 40:t.;
Jedci' ist sich selbst dcrr beste Freund.
..Ich bin den Menschen wahrlich gut und strebe jedem
XU gefallen; doch einen, unter meinem Hut, den lieb'
ich Tor den andern allen." (L. Schückiny, Welt und
Z^'it, hM.)
Jeder ist sich selbst der Nächste. — lloUenberij,
n. 79; llernmnn, I, 17; Ilamann, IL I'rcil.. I, 216: »>-
fifdry, 111; Simrock, 5220; Körte, 3170; Draun , I, 1648;
Heimther^i III, 41.
Jiid.ihiit^'rh.: Er denkt: Odom korov Icazmo. (Tendluu, 287.J
Mhd. : Ein iegllcher ist im selber holt. (Renner.) (Zin-
yerlr, IS.)
Fr:.: Charit^ bien ordonn<io commcncc par 80i-m(^nic. —
Chacun chercho son IntinM.
//.; Ognun cerca I'iitll sao (il fatto suo).
Kr-at.: Svatko je sebi n^jblizi. — Svatku po sobi sudi i otl
drugoni.
hat.: Caritas beno ordinata inci|»it a se ipso. (Itindrr
11, 444; Xrauder, '.CiJ — Primus sum cgttmut miiii.
Scse onincs amaut. (Ptautiiit.) (l'hilippi, II, IM.)
Jeiler ist, wie (jott ihn gemacht hat.
Sehr oft ist er aber auclt etwas anders.
Jeder kömmt dörch de Weld. (netuMmnj.j
Jeder liebt seinesgleichen.
Jeder lobt das Seine.
Joder mach' es selbst recht.
Jeder macht's, wie er's verüteht.
Jeder muss ein l'aar Narrenschuho zerreissen,
zen'cisst er nicht mehr. — kürte, suw.
Fr:: Chacun a sa m.irotte.
Jeder muss sehen wie er fijrtkonimt.
Lat.: i'ulliduni esae ae<|uum ost ad suuui uaemque i|nao-
■tum. (SegMd, r.i.)
et
1011
Jeder
Jedermann
73 Jeder muss sein Tlieil an der Narrenkappe haben.
74 Jeder muss seine Haut selbst zu Markte tragen.
— Keinsberg III, 40.
75 Jeder nehme sich selbst bei der Käse.
76 Jeder nur zu oft vergisst, dass er allein nicht
jeder ist.
Dan.: Det «r feiles garn at ingen misbrager tit eget.
(Pro9, dan. , 220.;
77 Jeder rühmt seine alte Nase für die beste.
78 Jeder schaue in seinen Rinnstein. — Körte. 31(4
u. S9i5.
79 Jeder seh' auf seine Schanze.
80 Jeder sehe auf seine Füsse, so stösst er sich
nicht die Zehen ab.
81 Jeder siebet wie er Glück hat.
82 Jeder soll sein Bestes thon (thun), damit es
wohl im Haus mag stöhn (stehnj.
83 Jeder strecke sich nach seiner Decke.
Der Hauiwirth mnas bei dem SUatiwirth in die Lehre
gehen, wie dieser nach der Wahrsoheinliohkeitsreoh-
nung Einnahme nnd Ausgabe im voraus ansehllgt nnd
ein Staatsbudget entwirft, so mass es jener auch ; doch
mit dem Unterschiede: der Staatsmann muss die Ein-
nahme so hoch stellen als die Ausgabe steht; der Privat-
mann muss nur so viel ausgeben, als er einnimmt, er
muss sich nach der Decke strecken. Kr darf aber
keineswegs die StaatsmKnner su seinem Vorbild nehmen,
die alle Jahre neue Anleihen machen und die schweben-
den Schulden in feste verwandeln.
84 Jeder trägt sein Päcklein.
/^; Ognun porta la sua oroce. (Goal, 1861.;
85 Jeder trägt seinen Schalk im Busen.
86 Jeder warte des Seinen und laufe nicht ferne.
— Franck . /, 39.
87 Jeder warte seines Amtes.
88 Jeder weiss, wo ihn der Schuh drückt
In HindoBtan sagt man: Die Wunde, die der Stiefel
verursacht, ist am besten dem Trftger oder dessen Fuss
bekannt. (Rrimbery III, 44.;
»«.: Chacun sent mieux oü le soulier le blesse. (Bohn
i, la.;
89 Jeder will auf einen besondern Berg.
90 Jeder will den Alt singen.
Den Vorrang gewinnen, der erste sein.
91 Jeder will recht haben.
92 Jeder will sich wärmen und sollte da.s Publi-
kum erfrieren.
93 Jeder will über sich, keiner in sich.
94 Jeder zahle seine Zeche. — Reitubcrg III, 40.
95 Jeder zeugt seinesgleichen.
96 Jeder zieht sich selbst zuerst aus der Patsche.
Böhm, : Kmidf rftd , kdys sAm b blita vyleze. (Celakovtkjf, 57.;
97 Jeder zu seinesgleichen.
98 Lass jeder einen, der er ist, so bleibst du auc;h
WOl, der du bist. — Lehmann. //, 376, 10.
99 Lot em Idcm, wat hei is, dann bliewest du
auk, we du bist. (Waideck.J — Firmenich. 1, 396. 36.
100 Man kann es nicht jedem recht machen.
101 Nemb ein jeder sich selber bey der Nasen. —
Gruter. III. 72.
102 Nicht jeder, der jagt, hat Weidmanns Glück.
103 Nicht jeder hat es gern, dass man ihm auf dem
Kupfe kratzt
104 Nicht jeder ist auf die Hochzeit geladen. —
Körte. 3166 ; Hraun . 1, 1647.
105 Nit jede, der goht ufiTs Gau, bringt drum au
Oebbis hei. (Schweiz.) — Uauenüein.
lüü Was jeder thun soll, thut keiner. — Simrock, 5233 ;
Dram, I, 1639.
EHyl.: What is everjr man's businoas, is none*s.
107 Wenn jeder sich hält, wie er soll, so steht es
allenthalben wohl. — Körte. 3162 u. 3942,
108 Wenn jeder thut das Seine, so wird zu Gros-
sem das viele Kleine.
109 Wenn jeder thut, so viel er soll, so gehen Ross
und Wagen wohl. — Gaat, 965.
Frt.: Quand chacun fait son mitier, lea vaches Bont bien
gard^cB. (Lendrotf, 824; Goal, 965.;
110 Wenn jeder vor seiner Thür fegt, so wird's
überall rein. — Reintberg IV.il.
111 Wie ein ieder ist, also macht er miit. —
//. 13": Gruter. I, 85.
112 Wie ein jeder ist, also hat er glück. —
/, 85 ; Schottet, 1125».
113 Wie ein jeder ist, also verdenkt er ein
dern. — Schottet, 1124».
114 Wie jeder ist vnd was er kan, sieht n
an der Stirnen an. — Eyering , ill. am.
Jedermann.
1 Da jederman gehet, wächst kein Gran.
mann. 259. 2.
2 Der jedermans ist, der ist niemands. — L
259. 22; Petri , 11,^.
3 Der jedermans ist, hängt sich an alle
wie Koth. — Lehmann . '.'59 , 24.
„Hingt sich bald an diss, bald an ein mndcr
wirflt Jn auch eine Speich sur andern von aicl
4 Es hat jedermann ein freies Schürfen. -
hart, III. 1, 17.
Scharfen heisst, Metall-, Kohlen- n. «. G«i
Heilquellen in der Krde aufsuchen. Dies iat.
Sprichwort sagt, jedem erlaubt, wenn dmhm
Bedingungen, z. B. die Schonung von Saatfeldcn
erfüllt werden. Da ein Land durch Entdeck
unterirdischen Schätze sehr gesegnet wird,
sogar Belohnungen auf eine solche Arbeit g«s
5 Es ist nie nicht gar nicht , was jederman i
— Latendorf II. 13.
C Hans Jedermann hat ein gross Haus: et
von einem Thor bis zum andern. — l
llertpottiUe, I, 804.
7 Herr jederman regiert den Wahn. — I
//. 264. 28; Gruter, I. 49; Körte. 317S.
Wie wir einen Herrn Jedermann haben. •• i
zosen einen Toutle Monde, von dem das XciJk'^
dinge berichtet. Er soll ein wahrer Bica« «i
der Kuhhirt von Chauny gewesen »cia- 9
Sage hütete er die Kühe zu Pferde, tr«^ «ä i
Trinkhom bei sich, aus dem er jedem. Asr
suchte, köstlichen Wein zu trinken gmh. I
119 Jahre alt und erhielt auf seinem tizsfcisaea.
Schrift, in welcher „alle Hirten. Kühe. TSm
Esel'* gebeten wurden , die Ruhe der Seele 4*a ^
Städten des Landes mit groaaem Lobe gccdOLSai
manu'*, der an „Tugenden so fett «i« ma.
nicht zu stören. Die Hirten behaupten, iam
dieser Anempfehlung sich das Vieh noch ^«cq
weigere, auf dorn Kirchhofe zu weiden. wr>
Monde begraben liegt. Wer dieser . Ti li i— la
lieh gewesen und wann er gelebt, wietM na
Man erzählt zwar, Heinrich IV. habe, als aroa
hirten von Chauny nach seinem Xamem faft
Antwort erhalten: Ich hoisse Jedermann, aft^ .
in dem „Spiel der guten Zeit" von äSibb
1472 in Amiens geboren wurde, geklagt wjri, i
die gute Zeit nicht mehr finden lasse, niete«
„Jobann Jedermann, dem Kuhhirt von Chan
glauben einige, daas „Tout le Monde- «ar
Spitzname einer Kubhirtenfamilie in Ckaxa? ^
man später auf alle Hirten übertragen ^&«. a
den sumpfigen Niederungen der Gemeinde T"^
(Heinsberg V, 149.;
8 Herrn Jedermann regiert der Waha.
9 Herrn Jedermanns Wort ist (darum; kBM
gelium.
10 Jedermann deckt sich mit dem ScLäa«
mit man den Wolf nicht sehen fc-^-*^
11 Jedermann hält^s mit dem grösaten Sn
12 Jedermann hat sein Gutes.
Seinen Werth.
Frz. : Chacun vaut son prüc. (Lendroy , lAi^
13 Jedermann sagt es, niemand weiss e&. -
rocfc, 522»; Kürte. 3178; Hraun. I. 16&S.
14 Jedermann trägt einen Sack im Bcicb.
15 Jedermann wird houorirt, so wie «s i
bührt.
spricht aus, wie oh sein sollte. A.nt3k^mM
sagen: Ein jeder wird beachtet, je
dient. (Rcinshfnj III, «JG.;
IG Jedermanns Freund, jedermanns
/. KSil.
17 Jederaianns (iescll ist nicmanda F—
Hram, I, 1652.
18 Lass imverachtct jcdormann, da v«M
was ein anderer kann. — fftfrir^jiB.
19 Man muss nicht jedermann die Haalfl
Wähle dein« irrtund« nll UoMlokt.
1013
Jeglicher — Jena
Jenes — Jernsalem
1014
20 Mit jedermann dich freundlich halt* ; doch traue
nicht, die Lieh' ist kalt.
21 Nicht j(?dermann läset mit sich scherzen.
22 Was Herr Jedermann sagt, ist nicht ohne. —
Simrock, 5829.
23 Was jedermann gefällt, ist schwer zu hüten.
Von den Gefahren , die mit dem Besits schöner Fnue»
Terbnnden sind.
24 Wer jedermann den Mund stopfen wollte , be-
dürfte viel Mehl. — Körte. S175; Braun, I, 1653.
25 Wer jedermanns ist, der ist niemands.
Dan.: Det tom er hror mands, er Ingen mands. (Prof.
dan. , 319.;
26 Wer*s jedermann wollt' recht machen, der
müsste früh aufstehen. — Körte. 3i74 u. S956.
27 Wo Herr Jedermann den Zaun hat, da steht's
Hchlecht um Land und Stadt.
28 Wo jedermann geht, da wächst kein Gras. —
Kimlrin. 347; Simrock, 5234; Körte, ZVd; Braun, I. 1654.
Kin Geschäft, das von vielen betrieben wird, wirft
woniR Gewinn ab. Auch in Bezug auf die Kinder-
losigkeit öffentlicher Frauencimmer.
Jefflloher.
1 Ein jeglicher habe acht auft' seine Schantz. —
Lehmann. II. 124,65.
'2 £iu jeglicher lobt das sein. — Lehmann , II, VH.
3 Ein jeglicher wird seine Last tragen. — Gal. 6, 5;
Schulze. 271.
Jehovali.
Jehovah blitzte um Saulum und warf den Reiter
sammt dem Gaul um.
JakeL
1 Jekel und Grikel sind hoffUrtig. — Wurzhavh //, i48.
Zwei Personen, von denen Luther oft redet, die
aber in seinen Augen hoflkrtige Heuchler sind. Der
Spottname Oriicel ist das Mittelstack des Namens Jo-
hann Agrioola's von Eisleben, des bekannten Bearbei-
ters der deutschen 8prichw«lrter. Unter Jekel ist An-
dreas Oslander (geb. 14*.>9, gelt. 1552), zuletst Pa-
stor und Professor in Königsberg , gomoiut. Dnrch Lu-
tlier wurden die beiden Spitxnamen xu einer stehenden
Bedensart. In seineu Titchretien sagt Luther: ..Jekel
mag ein besserer GrAcus sein, als ich, und mehr beredt,
sonst kann ich mehr denn er. (Grikel mag ein besserer
Tt-rentiauus sein; jedoch versteh' ich ihn auch wühl;
iu andern Sachen gehen wir gleich.'* ( Luther'* Tiach-
rf.len, ?'rankfurt 1593, Bl. l'JO, 2tH), 2Si u. 9S9: Eite-
lein. XXVI.;
2 Was können Jekel und Grikel?
•3 Sie sind Jekel und Grikel. — Luihev.
Houcliler.
^•l&Ji^erJelieber.
Das Kraut je lenger je lieber bringt oft't ein
heimlich tieber. — /Vrfri , //, 67.
Womit jemand sündigt, damit wird er auch ge-
straft.
S'mmine.
Herr Jemine, wo dampt d' The, sung de Voss,
do haiT he siner Frugen ' in'n Ketel megen '.
Lüneburg. — lh>efer, 354.
') Frau. -) In den Kessel gepisst«
1 In .lena prosst man 'Jraubeu aus und ntucht
sogar auch Wein daraus.
'2 In Jeru«, da lf?bt sich's bene. — Devtuhe Ihman-
fdrung, 186«. 42. 474; llt^vkiirl , 19.
Aus einem Studentenliede, das einige Univenitlten
(Halle, Berlin und Oreifswald) cbarakteriairt.
'i Sprecht ihr vf»n .Fena, sprechen wir von Ross-
bach.
Preussen xu Franioseu.
HuU.: Als de UoUanders van Kenau pogohen. dan pog-
chcn de Frieien van Bauck. (Hurrebomce, /, 33^.)
4 Wer von Jena kommt uugeschlagen, der hat
von grossem Glück zu sagen. — Körte, jisi;
BintulHtrf r, 87.
Die Uaivanitlt Jena war frtther dnroh dia aahlloMn
ttohllgereiaii dar Stndirenden in sehr flbaln Knf n-
koasman. Was Indaatgagoltan bat« gilt JaUt sieht jnabr;
ja, «In Candidat dar Thaologle eridftrt« das Wort tetaaos
labalte naah mIiob Ar T«ral(«t, alt ihm Friedrich der
dMfl^b« TorhialC UndaiBAvf»
aala tob KUkmdt im JHIgtmtlntm Arntti^r ^*r Deutsektn.
ttolh» in», Mk, Mt, ffUml dan RvCan Oatai. der Id
«um TMn Mtf MfMv Uaivmitit hemaht. Doeh
ist noch aus dem .Tahre 1830 der Zug der jenonser
Studenten gegen die Stadt Blankenhain bekannt. Ueber
das deutsche Studentenwesen sonst und Jetzt vgl. Ste-
ger^a Krgänxungen zum Lexikon, All, i:i9 fu. Uober die
dreihundertjährige Jubelfeier dieser Unfversitftt die
lUustrirte Zeitung^ 185S.
Frl.: Qni passe lo Lot, lo Tar et rAveyron n'est pa«
segur de torna en sa meyson. (Leroux, 1, 3Zi.)
6 Wer von Jena und Leipzig kommt ohne Weib,
von Wittenberg mit gesundem Leib, von Helm-
städt ungeschlagen, der hat von grossem
Glück zu sagen. — Einclcin , S48 : Simrock , im :
Ifdr/f. 3181; Heinsberg V, 84; Westermann't Monatshefte,
1865, 5;. 463.
Der berfihmte wittenbergiscMe Arst Dr. Chr. Gottfr.
Stengel hat in einer besondem Schrift das gemeine Vor-
urthuil, dass der Aufenthalt in Wittenberg ungesund
sei, widerlegt iu frciyruwMwi: I'ruetiäia aaaitatii, quibu»
Wittenherga uhundat contra tritum aeniton« proeerbium:
Wer ton W'ittfnbvrg komtnl u. a. ir. (Wittenberg 1737).
Das Sprich wurt hatte übrigens ursprünglich nur auf
die drei sächsischen Universitäten Boaug, da Hclm-
stetlt erst später eiugoschwärat wurde. ^ Vgl. Ergän-
zu»gai4ättrr zur Atltfut^iHen Literatur- Zeitung, 1841,
8. 140.^^ Von den halluschen Studenten sagte man au
Sohmoicel's Zeiten'; Nun propter rastrum, sed propter
amabüe rostrum, virginis ob rostrum, geus studlosa
venit. (Richard, i\t4.) InBeaugauf einige Orte der Cham-
pagne «agen die Franzosen: Wer durch Somsois kommt,
ohne bospiittolt au werden, Lignon passirt, ohne sich
schmuzig au machen und Margerie erreicht, ohne stei-
Sen au müssen , bekommt ein hübsches Mädchen , ohne
ass er es verlangt (Reinaberg V, 164.^
6 Wisst ihr nicht, wo Jena liegt? Jena liegt im
Thalo; sind so viele Jungfern drin, wie Wal-
fisch' iu der Saale. (8. Kirsohknchen.) — . PfNlfcfce
Btmameitung , Hl. 474; liesekiel, 19.
7 Zwischen Jena und Kahle sammt Gaul ül)er die
Saale.
Jenes.
Da jhenes was, da nähei' das. — Fianck, II, 104.
Jenner.
Wenn Doctor Jenner nicht hilft, nützt auch
Osterwasser nichts. — Sprichwörtergarten , 36u.
Besteht sich auf die wohlthätige Erfindung des Dr.
Jenner, die Schutepocken zn Impfen, und aas dem aber-
gläubischen Gebrauch des Osterwasscrs , das ein schönes
Gesicht bewirken soUte.
Jenseits.
*ln8 bessere Jenseits gehen.
Diese Redensart , sofern sie nicht religiöse Bedeutung
hat, entstand 1864 in Nassau, wo die Polizei liberale
Wahlversammlungen nicht duldete. Man sagt (daher,
wenn solche Versammlungen von der Polizei aufge-
löst werden und auf preussischea oder hessisches Ge-
biet oder Überhaupt ins benachbarte Ausland gehen,
sie gehen in „das bessere Jenseits". (Brtatauer Zeitung,
1864, Nr. 555, S. 3111.;
JephthA.
Jiphtah in seinem Dor (Zeitalter) gilt so viel
wie Schmuel (Samuel) in seinem. — Tendlau. 37.
Der Werth eines Mannes richtet sich nach seinen
Verhältnissen.
Jeremlade.
*Eine Jeremiade anstimmen.
In grosse Klagen aoabrechen.
Jericho.
* Bleibe zu Jericho bis der Bart gewachsen ist
— I\irömiaktm, SlBO.
Warte die Zeit ab, bis du die gehörige Beifis und Tüch-
tigkeit zn einem Geschäfte, Ajüte v. s.w. erlangt haat.
Lai.: Ante barbam docea seues. (Faaetiut, 17; Philippi,
l,Z-i; iVixgand, 769.;
Jerobeam.
• l)as is e zwater Jerovem ben Ncwot — i Kön.
14, 16; Tendlau, 82.
Von einem Bösen, dor auch andere zum Böeen ver*
führt.
Jerusalem.
1 Es reden viele von Jerusalem und haben es nicht
gesehen.
Die Russen: Die .Tmlcn sprechen wol vom Sinai, ''den-
ken aber nicht an Muses. (Aitnuinn VI, 502.;}
2 Komme ich nicht nach Jerusalem , so bleib' ich
in Born.
Die Russen : Kann man nicht bis Jerusalem gelangen,
so kann man doch Wiaanja erreichen. Wisanja ( Betha-
nien ) int wie Trojca (Dreieinigkeit) ein ruasischer Wall-
fahrtsort. Es befindet sich dort eine von dem Arohi-
nandriten Piaton nach dem Muster der au Jerusalem
•rbaaten Grabeskirche. (Aitmann V. 1U6.;
64*
1016
Jeschke — Jesuit
Jesoiterchor — Jesus
1016
3 Me könnt nit olle te Jerusalem wunnen, mo
mott auk te Bethlehem if^unneu. (WaUkck.) —
Curlze, 352, 475.
4 Wi könne nich alle in Jerusalem wohne, ön
Bethlehem motte ok Mönsche sön. — Frisch-
hier ^, 1796.
*5 Das ist einer, den haben sie zu Jerusalem mit
dem Spanlicht gesucht. Cttoti'Thal.j
Jesohke.
•Jeschke, blas' wieder. (liraunsberg.J — Frisch-
bier », 125.
Jesuit.
1 An einem Jesuiten bricht man kein Gesetz und
an einem Fuchse keine Wildbahn. — Ojid, 384.
2 An Jesuiten ist nichts zu bessern.
„Sie mUsBon sein, wie sie eind, oder gar nicht sein,
erklärte ihr ürdensgoneral Bicci dem Papite Ganga-
nolli." (hlotteripiegel, 54, 21.J
3 Der Jesuit ist dem Teufel aus der Bleiche ge-
laufen, eh' er fertig war. — ülosierspieael , 41, 1 7.
4 Der Jesuit spricht: Yergiss dich selber nicht.
5 Der Jesuiten Hand baut keine Kirch' auf dürres
Land. — Eiselein, 348.
Engl. : Nu 8uit took in hand to plant a oburch in barron
land.
6 Die Jesuiten haben von den Aposteln nichts als
den Beutel und den Kuss des Judas geerbt.
— Klosterspiegel. 50, 5.
7 Die Jesuiten sind des lieben Herrgotts Hof-
komödianten.
8 Die Jesuiten sind Feuerwerker, die mit ihren
eigenen Minen werden in die Luft gesprengt
werden. — Klwlersjmgcl , 40, 4.
9 Ein Jesuit ist mit dem Teufel in die Schule
gegangen. — Klosterspicgel , 17, 21.
10 Es wäre gut, die Jesuiten zu verjagen, wenn
man nur den Teufel auch verjagen könnte. —
Oj}el. 383.
11 Für Jesuiten, Wanzen, Hatten und Zahnschmer-
zen gibt's hundert Mittel, die nichts helfen.
12 Jesuit ist der neue Name eines Verräthers. —
Opel , 383.
13 Jesuiten haben's wie Schlangen, sie schleichen
und kriechen. — Kloslerspiegel, 16, 2.
14 Jesuiten sind des Teufels letzter Krach, mit
dem er lange schwanger gangen. — Fischart;
Klosterspicgel . 31, 10; Eiselein, 348.
„Die Liat vom Fachs, vom Tigertbier die Tücke, vom
Krokodil die Henohelei, die weinen kann und wttrgt.
ZeuB schaudert bleich zurttckc. aForto rief er, «fort
aas Olymps Q-obieten. » Da kroch's in Münchsgowand
und ward sam Jesuiten.*' (Wilde Kosen, I^hiladclphia
1851, Nr. 27.;
15 Jesuiten sind Jebusiten. — Fischart; Klostersinegel,
30, 9; Eiselein, 348.
16 Jesuiten stützen den Himmel gern auf Säulen
von edelm Metall.
17 Jesuiten und Artischocken hat man sonst nur
hie und da in grosser Herren Häusern gefun-
den imd sehr köstlich gehalten ; jetzund kann
man sie schier (umsonst) in jeder Bauem-
hütte haben. — ()}>el, 380.
18 Jesuwiter — Jesuwider, Franciscaner — llan-
ciscaner, Karmeliter — Kameeliter, Augusti-
ner — FraugUStiner. — Klosterspiegel, 44, 19.
19 Man kann den Jesuiten nimmer so schwarz
malen als er ist.
20 Man kann keinen Jesuiten so schwarz iriaien,
als er ist; der Teufel dagegen ist nie so
schwarz, als man ihn malt. — Kloxtcntpicgel, i7,2.
21 Nicht alle Jesuiten wissen, wie's aussieht hinter
den Coulissen.
Bezieht sich auf den Umutand, dass selbst kein Je-
suit die Innern Einrichtungen des Ordens erfuhr, der
nicht das vierte lielübde abgelegt hatte, und selbst diese
waren nicht alle damit bekannt. Daher: Nemo seit,
quid Jesuita sit, nisi Jesuita sit, et si Josuita sit, ctiam
uon seit.
22 Vor den Jesuiten ist Gott im Himmel nicht
sicher. — Klosterspiegel, 59, 3.
33 Wo die Jesuiten Schule halten, da hat man
schier keine Schweinehirten mehr. — Klosier-
spiegnl, 1,4; Simrock, 12346.
Bezieht sich auf das reichlichere Besaehtwerden der
von Jesuiten geleiteten Schulanstalten im Oe^ensats
anderer gelehrten Schalen. £s gereicht das Sprichwort,
aus welcher Quelle es aach entsprungen sein msgi so-
wol den Jesuiten als tüchtigen liehrem aar Ehre, als
auch der Zeit, in der sich ein so lebendiges Streben
nach geistiger Bildung kundgibt, wenn man vielleicht
auch einiges als Wirkung unedler, von Jesniten ange-
wandter Mittel, Schüler zu bekommen, in Absng bringen
musB.
24 Wo zwei Jesuiten zasammenkommen, da gibt's
eine Finsteniiss im Lande.
Jesuiter clior.
Mit Jesuiterchor, Benedictinerbett, Kapuziuor-
tisch und Dominikanerweiu ist gut geistlich
sein. — Körte, 2182.
Jesniterleln.
•Er hat ein Jesuiterlein. — Klosterspiegel, 11, 7.
Hat so tief ins Glas geguckt. (S. Boden 38.)
Jesus.
1 Ach Jeses, nu friätet doch, siet de Uiclwiager.
— Wucste, 62. 16; lloefer, 443.
2 Bei dir, Herr Jesu Christ, der schlechtste Po-
sten auf Erden ist. (Dresden.)
Oder auch:' Bei dir, o lieber Jesu Christ, vor KAlte
nicht zu bleiben ist. Beide Lesarten beziehen sich auf
das als Wahrzeichen bekannte, auf der dresdener
Brücke befindliche, erst am 31. Mftrx 1845 infolge des
durch die furchtbare Flut besch&digten Pfeilers in die
Klbe gestürzte Crucifix. Auf eeinem Pfeiler befand sich
sonst der Hanptwachposten der Brücke, der gewiss kein
angenehmer war, was durch die erste der beiden For-
men ausgedrückt wird. Die zweite soll daher entstanden
sein , dass einst in einer kalten Wintomacht ein Soldat
den Posten verliess, nachdem er auf einem Zettel die
Worte an das Crucifix befestigt hatte. (Vgl. den Ar-
tikel Städt^wahrteiehen in der lUuitrirte» Zeitung , ltf57,
Nr. 713 , S. 194.;
3 Herr Jesus Christ, wo du nicht bist, alles ver-
loren ist.
Oder: Wo du nicht bist, Herr Jesu Christ, ist lauter
Lumperei. — Durch eine bumoristisoho Ideenverbindang
sind in unserer Epoche Beligion und Qeld lynonjnie
Begriffe, sodass ein Ehestandscandidat, wenn Ton einem
Frauenzimmer die Kede ist, fragt: Hat sie Religion f
Diese Anschauung hat auch das vorstehende Sprich-
wort gäng und gebe gemacht. ("Vgl. KntkiUtes Preussen,
Winterthur 1845, 8. 327.J
4 Jesum lieb gewinnen vbertrifil alle hohe Sin-
nen. — Uerberger, /, 2, 60.
5 Jesus, meine Zuversicht, lassmich doch im Stiche
nicht, sang die alte Jungfer am Sylvester.
6 Jesus sprach zu seinen Jüngern, war ke Brat
hot, muss derhingern. (Schles.)
7 Jesus sprach zu seinen Jüngern: Wer nicht
Messer und Gabel hat , der esse mit den Fin-
gern. — Frü>chbicr'^, 1798.
8 Kammer gcinen andren hann, dan iiimb mer
Jisus zum Mann. (Köln.) — Weyden, IV. 13.
Diese Ansicht hat vielleicht auch die jüngst erschie-
nene Schrift veranlasst, die unter dem Titel: Himm-
lische und inli^c/if. Liehe erschienen ist. in der die cr-
sterü von der Verfasserin warm empfohlen wird.
9 Lieber bruder Jesu, zu Jerusalem empüng man
dich schon, wie ging dir*8 aber hernach? —
Agricola I. 283; Egenollf. 169''; Eiselein, 848 ,' Sim-
rock, 5232.
„Ein Narr des Bischofs von Bamberg Latte sich einge-
bildet, er würe des Herrn Jesu Bruder und hatte da-
rumb stfltigs mit seinem gaul seinen Eintritt gen Je-
rusalem, sein Leiden und AufTerstehcn zu begehen
gepflegt. Nun haben die NUrnburger mit dem Biachoff
zu thuu gehabt derhalbcn, dass er etliche Leute in
ihrem Gericht gefangen; und da die Sach durch die
Häthe vertragen ward, liess der BisohofT die von Nürn-
berg zu Tafel laden. Als sie aber wieder hejmziehen
wültcn, gab ihnen der liidchuff nach einander die Hand.
Der Narr sihct das Geprang, Ilünd geben und küeacu,
bücken und Kappen rUckeu und spricht überlaut: »0
lieber Bruder Jesu, am Palmtag empfing man dich
auch schön, wie ging ilirs aber hernach? Sie schlogeu
dicJi an ein Creut/, .i>" (Zinkgre/ , I, 'i'23,)
10 Unser Herr Jesus sagt den Pharisäern flio Wahr-
heit, wenn sii; ilm auch zu Gaste laden.
„Er liat ihnen aul keine Weise schmeicheln wo1I«m>,
da er von Ochsen und Eseln, welche sie auch am Sab-
bat aus den Bf uuuou ziehen, die] Gleichnisse gegeben."
(l'aröiniakon , 187.J
1017
JesusgäDglcin — Jezcr
Jezerer — Jobst
1018
11 Wenn Jesus treibt einen Teufel aus, wird er
auch Maurer und Zimmerleut treiben aus.
Um <lio zehnto Wocho nach Neujahr pflegen die Bau-
arbeiten lu beginnen.
12 Wenn Bie Jesu nicht folgen, wie werden sie
seinem Vicar folgen, sagte der Papst, als
man ihn um strengere Zucht der Dominicaner
bat. — KhKtcTfpieiji'l , 54, 19.
13 Wer Jesu m Christum hat wol erkannt, der" hat
sein Leben wol angewandt. — Lau^dorf II, si.
•14 Er ist von der Gesellschaft Jesu.
„Bei seiner Geburt lag Jesus xwiscben Ochs und
Eselin; danach lobte er mit Phariaftem und Sündern
nnd ondlioh starb er zwischen Morden und Spitzbuben.
Von welcher Gesellschaft Jesu sind nun die Herren Je-
suiten, fragte ein Franciscaner einen JOngor Loyola's. '>
(Klostrrnpitffisl , .W, 15.;
*15 Er wird schon noch Jcsum Christum erken-
nen lernen.
Er wird durch trübe Erfahrungen zur Einsicht ge-
langen.
♦16 Herr .lesee.
wie der Name Gottes (s. Oott 2402), so wird auch
der Name Jesus in den ▼ersehiedonsten Abkürzungen
und Verdrehungen ausrufend gebraucht. Nach Pntf.
..1. Stöb^r kommen im Elsass folgende Formen vor: O Je,
Herr Je, o Joses, o Jesses, Herr Jesscs, o Jerum, Herr
Jnnim, o Jcre, Herr Jere, o Jeros, Herr Jeres, o Jcmer,
Horr Jemer, o Jomcrliche, Herr Jemine, o Jöi, o JAi,
u Jciggcr, o Jegger, o Jeggerle, o Jogges. Bei Kuhn
(WurUrkUirung tu tlfn Schteei:er VoU-Kliefftfrn, Bern IBVJ)
findet sich 8. l'<4 Jemersl Jere ja. In Niederbaiern
kommt der Name in der Verkleidung Jesges (Frommann,
II, 185, l) vor. In Basel: O jemerlll CVgl. Frommann,
/, 298, 2, 5; //, 502 u. IV, 462.;
• 17 Ich will dich Jesum Christiuu erkennen lehren.
— Schütze, /f, 247.
Will dich zur Vernunft, zur Erkenntniss, zum Ge-
horsam bringen.
•18 Jesus, Maria und e kle Stickel Joseph! (Ifn-sUm.)
A usrufungsf ormeL
*19 Jesus, Maria und Joseph!
Ausruf der Katholiken bei Schreck und ähnlichen
erregenden Anlässen. Die Protestanten rufen: Mein
Gottl Aoh Jesus!
•20 Jisses wiilt*s. (Köln.) — Firmenuh , I , iie , il9.
Jesus walte es.
Jeanngangleüi.
Ein ihesusgenglin mit jemand machen. — J/ur-
n/T. Vom luth. Sarren.
„Ich hab wol von im gemerckt, was er von meiner
Dochter seit, ein Ruten willen zu Ir treit. Er hat ir
klosterbrütlein geschickt, mit sUsse äugen angeblickt,
ein klosterdcntzlin hat er gethon , mit ir ein reyen gc-
fiort't schon vnd ein ihesusgenglin gemacht." (Itur-
H'-r, Vom liilh. yarren, in Klustrr, X, 156.;
Jethro.
Jcthro kann auch wol Mosi selbst einen Rath
geben. — ErkUli-umj, 12.
Dies Sprichwort hat seine Quelle in 2 Slot. 18 , 13—26
und findet darin auch seine ErklArung. Der höherge-
stellte Moses nahm von seinem Schwager Jetliro einen
guten Kath mit Dank an und führte ihn sogleich aus,
sehr unähulich vielen höherstehenden Personen , welche
nicht gern zugestehen wollen, dass ein ihnen Unter-
geordneter etwas besser wissen könne als sie. Der be-
schränkte Uuterthanen verstand ist erst später erfunden
worden.
Jetaerhom.
*Er hut a Jetzerhoru mit a küpemen Pisk. (Jüd.-
lUtttitch. Itnuly.J
Er hat eine Leidenschaft mit einer kupfernen Schnauze.
Von einem Wollüstling.
JeUt.
Ein Jetzt ist besser als zwei Dann.
Frl.: Mieux vaut un pröscnt que deux futurs. (Liroux,
II. 26.-..;
Jever.
1 Do Jiver lieft, as de Ilaa.sens siowen Ilüe (Häute),
man he loggt 'r alle Dago cne van af. ('Osikj-
hniili. — ItrmiTtuh, III, V',2 . 2u; Lyni, 15)4.
•2 Jivrr Wi\ Slukhals, harr doJunirsegt, do hnrr
hf «Ire Oerz vertiirt. Mir.; — Frnmmami, ///. 38,
//n,/,r. .^22.
Jeser.
Der .It.vcr (IJegehrfTtist, s. d.) is e Mezer (Stür-
tjiMst ). — Tendliiu . 420.
^ Ucbcr Jezcr vgl. auch Teniilau, L>35.
Jeserer.
*Da8 ist ein Jezerer. — Tcndiau, 426.
Ein Quälgeist. (S. Kippoler.)
Jesem.
•Einen jezern. (Bern.) — rmdiau, 428; EwWrin, 848;
Kirchhofer, 84, 85; Wurtbach II, 908.
Auch Jätzem, d. i. einen nothdrängen, plagen , durch
Wort und That in grosso Angst versetzen. Dieser
sprichwörtliche Ausdruck , im Canton Bern üblich, ver-
dankt seinen Ursprang einem einfältigen Schneider*
gesellen Namens Hans Jezer von Zurzach , den 1507 f Stan-
der. TT, 76 hat läüw; einige Predigennönohe durch
falsciie Wunderwerke ängstiifton, indem sie ihm mit
einem scliarfeu Nagel die Chriatuewunden in Hände
und Füsse bohrten und vorgaben, die iieilige Maria habe
es gcthau.
Jisbösseln.
*ISi künt jisbösseln as en dode Hon. (Holst.)
•lisbAsselu (auch K16schlten) ist in den nördlichen
Marschgegendvn Holsteins ein volksthümliches Kumpf-
spiel auf dem Eise mit hölzernen bleigefUUten Kugeln.
Diese durchlöcherten Kugeln werden einem auf der
Wurfbahu gesteckten Ziele zugeworfen. Das obige
Sprichwort ist ein Spott auf die besiegte Partei.
JiUe.
Junfer Jitte mit de holten Titte. — EUhwald, 900.
Mau hat auch: Dove Jitte, dumme Jitte.
Joab.
1 Joab's Kuss ist worden neu, gute Wort' und
falsche Treu. — SeyMd, 3i9.
2 Joab's Kuss und Judas* Treu, gute Wort und
falsche Treu macht die Welt noch täglich neu.
Gegen die Falschheit in ihrer gefährlichsten Form
unter dem Scheine der trautesten Freundschaft. Der
Stoff ist biblisch.
Lat.: MuUis annis jam peractis', uulla fldes est tu pactis,
mel in ore, verba lactis, fei in cordo, fraus in factis.
(Minder I, 1032,- //. 1930; Sftihold , 319; Pfiilippi, I, 262.;
>- Ubi mel, ibi sei.
3 Joab's Kuss und Judas' Tück' ist vieler Leute
Meisterstück.
Lat.: Mult» sub vultu odia, malt« sub oaculo latent.
(Sej/bold, 317.;
JoaoMmsthaler.
*1 Bei dem kein Joachimsthaler gilt.
Bei Gott, der unbestechlich ist. „Vnd donck uur
an denselben Bsaler, bcy welchem gilt kein Joachims
Thaler, sondern gibt viel andern schätz, der kein ross,
schab, noch mauss, noch ratz verzeren mag. (Watiii$,
IV, 99.;
•2 Es ligt jhm ein Jochamstaler vff der zungen. —
Franck, II, 33"; Saihr, 299.
Von einem, der durch bestechende Geschenke zum
Schweigen gebracht ist, wo er reden sollte. Franck
a. a. O. gebraucht die Redensart für die lateinische:
Bos in lingua, für welche er auch noch folgende sinn-
verwandte deutsche daneben stellt : Er hat geltsucht.
Sein zung ist an ein guldin .ketten geschmidt. Er ist
mit der silbern bUchson geschossen. Man hat dem
ochsen ein kürssen in rächen geschoben, er kau nloht
brüllen.
Joank.
•Des Joank gätt en ä. (llenncberg.)
„Jnnk angehen" soll das dem nach etwas wäsaernden
und nicht befriedigten Gaumen nachfolgende unbehag-
liche trockene Gefühl bezeichnen. Man wendet die
Redensart an, wenn (kleine) Kinder (zufällig) eine
Leckerspeise gewahr werden. Man müsse ihnen, meint
man, etwas davon geben und wenn es auch nur wonig
wäre, sonst „gätt des Joank en &". Ueber das W^ort
„Joank" selbst habe ich nichts Näheres finden kön-
nen, dem Sinne nach scheint die Redensart der sohlo-
aischeu vom Sehnäderchen ( s. d.) zu entsprechen.
Job.
1 Auch Sanct Job wunnt' es ein Loch. — ti««-
/( in, 349.
2 Wie Schäfer Job mnlt er ein I auf räudig und
gesundes Vieh. — /W/'i«, 349,
Jobellen.
• Ik wuel in enc hen jobeilen ' , as'u Rüe de üt-
lübbcd' ward. — /-yru, 56.
') Vor üchmcrz schreien, jaulen. -) Vorschnitten.
Jobflijupe.
•I)U' Jobs JupO ist jhm ZOlTisSOIl. — Urrinnji-r , II. 8.
Die Iliobi'jueke, d. i. die Geduld ist ihm ausgegangen.
Jobat.
•Ein hliiulor Jobst. (S. Six.) (huUunj.}
Auch blinder Jost, wohui einige au Justus oder Jodo-
cus, andere an blinde Gans (Gös) denken. (Frvmmann
III, 41.;
1019
Joch — Jodocas
Joffer— Johann
IQSO
Joch.
1 Das Joch Leuget den Halas. — ivin./i.es.
2 Das Joch, dass die Kuh nit will, das wird
auch dag Kalb nit ziehen. — Lehtnanu . is:i , m.
Wenn die Matter nicht Btreog in Sitten iit , wird ei
auch die Tochter nicht tein wolkn.
3 Ein glänzend Joch drückt auch.
Onadenehr ist eitle Ebr\
4 Ohne Joch lenkt der Ochs sich am bequematen.
Span.: El baej- inelto bien M Urne. (Ctreant^B, Don
(luizote.j
5 Sind wir gleich im Joch, illuminir^n wir doch.
(Haibvrttadt.; — Karte, 31S9 u. 3971; Simnck, 5237;
Venedej. IM. Wurzhach II, 211.
AIb Napoleon Deouchland beherrschte, mnsste aein
Gebnrtitag dnrch lllamination gefeiert werden. Da
liatte ,nan eiamal ein halberatldter Schnhflickcr den
nalTen Einfall, den obigen, ■eitdem com Sprichwort
(gewordenen Keim in einer dnnkeln Gaaee durch «ein
Fenster an strahlen, bis die Foliaei dem Witse ein
Ende machte.
6 Wer beim Joche singt , mit dem Joche springt.
Was man mit Lu«t macht, wird doppelt so leicht.
7 Wer das Joch in der Jugend schon getragen,
dem wird es als Mann nicht schwer.
Dan.: Det er got at hare haaret aaget af ungdonunen.
(fror, dan., 2.J
8 Wil jemand von dem Joch frey leben, der darff
sich nicht darunt begeben. — Ehering , ///, 562.
9 Wir ziehen all in einem joch. — Frawk, ll, 92^;
Sailer, 119. Simrock, 1970.
10 Zwey gleich joch (Man vnd Weib) ziehen wol,
vnd so ist das Ehbett frewdenvol. — Gmer,
III, 119: Lehmann. II. 90i, 21.
'11 An demselben Joche ziehen. — ttraun, /, leei.
Ein gleiches Geschäft mit j<>mand treiben, dasselbe
Schicksal mit ihm theilen.
Lat. : Idem egoqae tnqne dncimns pariter jngom. (Eite-
lein, 349.; — Idemjngitm trahere. (Pkilippi. I. IS."».;
•12 Das Joch abschütteln.
Von den Ochsen entlehnt, die noch nicht ans Joch
gcwöbnt Bind.
•13 Einfn unters Joch bringen.
Dan..: Legge klemme paa eens hals. (Prot, da»., HS.)
• U Er hat das Joch hingeworfen. — Eyering. III. 263.
•15 Er ist unter dem Joche. — iTörte. 3189*.
Wer nicht nach seinem Willen handeln kann, son.
dem sich in die Befehle anderer fOgen mnss. Von den
Zagthieren entlehnt.
Lat.: SubjugQs homo. (Eratni., 841^; Tappiu*, ISl^^
• 16 Er ladet sich das Joch auf den Hals.
UoU.: HiJ haalt sich het Jnk op den hals. [Harrebomee,
I, 36Sa.)
*17 Er will sich nicht unter das Joch begeben.
HolL: HU kan zieh kwalijk onder het jnk begeren. (Harre-
bomee, I, 368\)
•18 Nicht an einem Joche ziehen. — SckottH, ii24^.
Von einander Widerstrebenden , Entgegenarbeitenden,
besonders uneinigen Eheleuten.
*19 Sich ins Joch schicken. — Eiselein. 349; Itratm,
I, 1660.
Lot.: Bos hie non comedat, qui jam jaga ferro recusat. —
Ferre jngum. — Nondum sobaeta ferre jngnm valet
cerrice. (Eiaelein, 349.;
•20 Sie ziehen nicht in gleichem Joch. — Eyeriny.
III. 309.
• 21 Wir ziehen am gleichen Joche. — Eisdnn . 349.
HoU.: Die twee trekken 6in jak. (flarrebotnt'e , I, 369*.)
Jochstecken. ^ ^
•Durch Göchstäke rieden. (Siebenbürg.-Kut'hit.) —
Frtnnmann, Y, 173. 121.
In unverständlichen Bildern roden.
JockeL
Muss der Jockei in ofen, so schickt vnd bückt
er sich. — Uhmann , ai , 2c.
Jödebrennen.
•Zum Jödebrennen.
D. i. Judas verhrenneu. Jödebrennen und Todans*
treiben, die beide im Beginnen de« Frühlings cur
Osterzeit stattfinden, stellen sinnbildlich den Kampf
zwischen Sommer und Winter dar und sind Heste der
heidnischen Maifeier. ( S. FfiugstlUmmel.;
JodocuB.
1 Bläst Jodocus weisse Wölkchen in die Höh\
sind's Winterblüteu zu viel Schnee. — ßoir.
Hawkalendcr.
2 Eüiumt Jodocos in heller Gestalt, macht c-r uns
die Weihnacht kalt
Joffer.
•Sei es de Joffer van den Haag, en dräg:t tt
beiste Kled alle Dag. .iadkeu.^
Joffer (kölnisch Joffer j:= ein Edelftftaletm und von
Jungfrau (Jomfer), als dar Bmennnng wciblieker INcatt*
boten, unterschieden.
Jog^elL
Joggeli wott gah Birli schütta, d* Birli wei nid
S3la. Cliern.} — Zyrn. i«.
Johaiim.
J Der Johann ist mein, der Michel (29. Sept)
euer, sagt der Wiesenbaner zu seinen Arbei-
tem. ^emei.; — BoeM, 31.
2 Ein furcht!>amer (blöder) Johann ist besser als
ein todter.
3 Johann, schiessen sie noch? firagte der Liente-
nant. (SeiMc.^
Spott auf sehr rorsichtige Krieger. Es wird ezxAUt,
dass ein Offizier w&hrend eines Gefechts neh xarAck-
gezogen und vorstehende Frage an seinen Bortchca
gerichtet habe, um zu erfahren, ob noch GeJahr tot-
handen seL
4 Johann, spann an, de Katten voran, de Han-
nen vürop und denn na'n Blocksbsu:^ henop.
— IHeTmi**pn, 311.
5 Johann, spann an, dre Hatten voran, dre Muse
vörut, Johann, sett di up (oder: so fUirt
Johann to sin Brut).
,.Hit Katzen, wer da ackern will, dar apann* die
Maus' Torans, so geht es alles wie ein Wind, so flüigt
die Kau' die Maus." (Wunderhom, I, Sil.;
6 Johann, spann din Wagen an, an hal fom
Dreling Semp. — ro/tska/eadrr, //.
7 Eörd (Konrad) Johann maket biswylen en egen
Nest
Welchen Vogel das Sprichwort hier mit dem Konrad
Johann meint, ob Zaunkönig oder Kukuk, weiss ick
^ nicht , Ändert auch die Bedeutung des Sprichworts ni^t.
8 Von Sanct Jobann läuft die Sonne winteran.
Auch die Czechen haben, dem neuen Kalender fol-
gend, den Spruch: Von Johann dem T&nfer an lioft
die Sonne zum Winter und der Sommer zur Hits«; Toa
Johann dem Evangelisten an kehrt die Sonne sna Soss.
mer um und der Winter zu den Frösten. Dafsgasi hs-
haupten die Bussen, ihrem Kalender folgcad: IGt
Peter Athonsky (12. Juni) wendet sich die Sonne dsm
Winter und der Sommer der Hitze su; mit Spifidioa
( 12. Dec.) , dem Sommerwender geht die Sonne dos
Sommer und der Winter der Kälte cn. ISteiiuUn
rill, 143.;
•9 Johann (jüdisch: Meschores) mach' Wind. —
TendXau . 250.
Um ein anmasscndes Begehren mit Spott xorftckn»
weisen. Nicht wahr, ich bin dein Diener, dass ich dir
aufwarten und Wind fftcheln soll.
•10 Sanct Johannas Segen trinken. — Eiselem, 2».
Sandrnm, 59.
In Wärzburg: Johannis S&ga trinke C&irfortiu , ISS;,
d. h. noch einmal zum Sohluss trinken. In der Kirche
versteht man unter Johannis Segen denjenigen Wein,
der am Feste Johannis des ETangelisten , am 27. I>ee.,
und bei feierlichen Hochzeiten nach der Trauung von
dem Priester nach Vorschrift des Bituals gesegnet und
dann von diesem den Glilabigen oder den Brautleuten,
Zeugen und Hochzeitgästen in einem Kelche zum Trin-
ken mit den Worten dargereicht wird: Bihite, anoiCB
sancti Joannis in nomine Patris et Filii et Spiritus
sancte. Amen. Es geschieht dies zur Erinnerung an
den Evangelisten, dem der Heide Aristodemus eines
Kelch mit vergiftetem Weine darreichte , um den Gott
der Christen zu erproben. Pas Gifl verwandelte sich
aber , nach der kirchlichen Sage , in eine Schlange und
schadete dem Heiligen nicht. Damm heisat das letste
Glas, damit es nicht schaden möge, Johannis Segen.
Der Johannissegen wird aber auch ausserhalb der Kirchs
getrunken und ist seinem Ursprung nach titer als die
Kirche. ,,Beim Wirth saufts Brantwein , wie Johanaii-
segen, nicht wahr, ihr Schelmengeschlechter, ehe ihr her-
kommt.'* C^gL Schineller, 11, 268; IIJ , 429.; WtOdit
(I, 49, 21): „Denn du mich gedenkst zu reiftüiren, Bit
meiner Haut dein wangen schmieren md lehencke
mir Sauet Johanssegen, wie die w5Ur den lesnaera
pflegen." Der brachte mir Sanot Johanna Segen, das
ist Sanct Johanne Minne. — Die alten Alemanaen lin-
ken» Columban'M Naehrieht anfolge, aus Ihren gnsean
BterkesielB WaotM*s Minne (EüeUin^ S98; OHrnm,
Mpth., 5U, «IB aüt dem ZtttriBken Twweaiter O**
braueh, w aoeh J«l«t la den Bhelilaad« vad <
- Ist «lA lieber ~
•anR
1091
Johannes — Johannis
Johannisblnt — Jobannisfeuer
1022
noehmal* mit dem besten Weine gefttUt, angeatoesen
und unter den Wünschen einer glttokliehen BCkokreite
aoegetnuiken. Dies nennt nun: den Johannissegen
irinlien. Wie /. Grimm nachgewiesen, ist dieser Ge-
branch ans der heidnischen Zeit in die christliche ttber*
gegangen. Wie es uralter Gebranefa war , den Ilansgöt-
tem bei festlichen Malüzeiten einen Theil der Speisen
anrOckaulassen und namentlich der Berohta undHulda
aine Schüssel mit Brei hingesetst wurde, so liess man
die Götter auch den feierlichen Trank mit geniessen.
Aus dem Gefäese pflegte der Trinkende, ehe er trank,
etwas fttr den Hausgeist hiniugiessen. Bei festlichen
Opfern und Gelagen ward der Gatter gedacht und
Mijine getrunken. Dieser Sitte entsagte man nach der
Bekehrung nicht, sondern trank nun Christus, Maria
und der heiligen Minne. Im Mittelalter waren ob na-
mentlich iwei Heilige, denen zu Ehren Minne getrunken
wurde: Johannes (der Eyangelist) und Gertnide. Jo-
hannes soll vergifteten Wein ohne Schaden getrunken
haben und der ihm geheiligte Trunk gegen alle Ge-
fahr der Vergiftung schützen. Gertrude aber verehrte
den Johannes ttber alle Heiligen. Bei der Minne pflegten
besonders Scheidende, Beisende und Friedliebende sn
trinken. Nach einem alten Volksliede Ober den Johannis-
segen hatte sich ein armer Mann dem Teufel verschrieben,
erhielt aber von der heiligen Gertrude einen Trank
mit Johannissegen , sodass der Böse keine Gewalt Qber
ihn hatte. Ein nUmbergar Meistersinger (Handschrift
des 16. Jahrhunderts) enihlt, ein mainser Bürger habe
sieh dem Teufel verschrieben, der aber keine Gewalt
ttber ihn gehabt habe, weil er den Johannissegen ge-
trunken habe. Der Sohluss des Meistersanges lautet:
„Der Papst Pelagius (gestorben MO) anfing, dass man
segnen sollt den Weine am Sanot Johannis Tag alleine,
dass jedermann den Segen trank , also neme an Dank
ein Anfang tjanct Johannis Segen." fVgl. Fr. Ortbel,
Der Wtin, in Jlackldndert Hcmtblätltrn , Stuttgart 1867,
6. Hft.;
JohAanea.
1 Hertzoe JuhAnnes ohne Land hat für der Kiefel
das Maul verbrandt — Uerberger , 1, S84.
Ebendaselbst (l, 3, 651) heisst es: „Der tu Kifel
hat das Maul verbranndt. '* Das Sprichwort findet sich
auch II, 4S7. Nach einer gefftlligen Mittheilung des
Archivars Herrn Dr. Grttnhagen in Breslau ist unter
„Kiefel" die in der Provinz Posen im Obrabruohe,
Kreis Bomst, liegende kleine Stadt Kiebel, auch Kleben,
polnisch Keblowo gemeint. (TgL Wuttkt, Stadt fhuch
ton Po$fH, ^33.; Im Jahre 1474 zttndete der Hersog
von Sagan die Stadt an. Dabei wurde er von einem ein-
stttnenden Hause getroffen , stark verbrannt und ward
ihm auch ein Bein zerschmettert. Ein Edelmann, Kamens
Busch, soll den Herzog aus den brennenden Trümmern
gerettet haben. fVgl. l*achaly, Sammlung rer$cki«dener
Schriften itttr ichleiiaehf ire$chicktt und Verftutung,
II, iaiy und: Worb$, Gtsckichl« von Sagan, 8. liüj
i Johännsken, Jobännsken, wat sost du schlob-
bem, wann use Hippe (Ziege) melk wät. —
Simrock, 13101.
3 Mancher sieht den Johannis an, als ob er der
Jakobud wäre. fWend. Lawtitz.;
Wegen seiner leeren Scheunen sn Johanni wünscht
er, es wäre Jakobi, d. i. Emteseit.
4 Vor Johannes behelt det Holt den Ragen; nä
Johannes krigt 'ne det Feld. — Schambach,
II. 663.
Vor Johannis beh< der Wald den Begen, nach Jo-
hannis bekommt ihn das Feld.
•5 Er bleibet immer Johannes in eodem. — Uerbtrger.
7« 3, 195 u. 831.
Und bessert sich nicht, oder: vnd singet das Welt-
liedlein.
* 6 Es ist ein zweiter Johannes mit dem Täfelchen.
CScUe$.;
Bezieht sich auf einen Mann, der im Jahre 1564 in
Breslau sUrb und „Johannes cum tabula" oder^auch
der „armen Leute Procurator** genannt wurde. Er
hielt sich meist an den GeriehtsstAtten auf .und redete
den streitenden Parteien zu, sich gtttlioh zu vergleichen,
so lange die Sache noch in ihren HAnden liege.
• 7 Et es eu hölzerä Johannes. (SiH>enbürg.-sdch».j —
Frommann, V, 31, 3.
Ist steif und plump. Von Fror/i/nunn (V,3{t,2) wird
die Frage aufgeworfen, ob sich diese Redensart wol
nicht auf jenen (menschlich gestalteten) hölzernen Block
baaiehen dflrfta, welcher vormals am Johannistage ver-
bzannt wurde. (VgL UritmH, Ujftk.. 5i^3.)
1 F&Ut Sünne Johanni Riegen in, kann de Aren*
laige' sin. (TeMaümrti.) — IhH-bei, 33.
>) Sn.te. *) Elend.
/irv.x Dn Jonr saint Jaan la plu>e fait la uoisette pourrie.
(i0tmi*t I, 19.) — Sau da taint Jean Ate 1« vin et ne
ion« pM da paiB. (Cmkitr, SM.;
2 Ist Sanct Johannis zu Sonnwendentag heiter, so
gibt es \iel Haselnüsse, und die Wi<'gen wer-
den im nächsten Jahre theuer. — EUeinn, S49.
lieinAerg 17//. 147.
Weil die jungen Leute gemeinschaftlich in die Hasel-
nttsse gehen.
3 Johanni tbut dem Winter wieder die Thür auf.
(Luxem.!
4 Johannis Segen und Steffen's Wein soll gut für
die Bärmutter sein. — Fitchart; Simrock, 5343.
5 Regnet es Johanni auch nur leine, so regnet
es Mäuse. — Ihiebel, 31.
6 So mänge vor Johanni der (iugger schreit, so
mängc Batze 8chlot's Mass C^iirne-n-ab, so
mänge Tag dernoh, so mänge Batze schlot's
uf. (.Solothum.) — Schild, 106. b9.
7 Tritt auf Johannis Regen ein , so wird der Nuss-
wachs nicht gedeihn. — Heinsberg Mll, 146.
8 Vor Johanni bitt' um Regen, nachher kommt
er ungelegen. (Tirol.) — llnntberg' VIII. 147.
9 Vor Johanni ein Kräutl, nach Johanni ein Kraut.
(Rott'Thal.J
10 Vor Johanni muss Gemeinde und Pastor um Re-
gen bitten, nach Johanni kann's der Pastor
alleui. — Üoebel, 31; lilum, SM; lleiMherg VIII. 147.
In Westfalen: Vüer Jehannes mtit de Papen (auch
Kapziyners) flmme Riftgen biaeu, noa Jehannes kttnn
wi H sylwest. (firmniicA. /, 349, 46.; In der Gegend
von Wolfenbftttel heisst es : . . . mOt wie'n Pastor bilpen
bften (bitten, beten) um Begen, nach Johanni kann's
dar Pastor allein. In Siebenbttrgcn : Vir Johani mia
ma Am B«n bide, nö Johani kit e tu sälwesst. (Schü-
tter, 36.; Das war s. B. im Jahre lS3i» nicht nöthig,
da es wüchontlioh ungefähr sieben Tage regnete.
11 Vor Johannis möt nie um Ragen bäen, nä Jo-
hannis kan 't de Päpe allenc. — Schambach.
II. 855.
12 Vor Johannis trecket de (iewittcrs windaf (oder:
mit dem WMnde)', nä Johannis windan (oder:
gegen den Wind).
Bine Ortliehe Gewittorrogel , nach welcher vor .Tohanni
die Gewitter mit dem Winde, nach Johanni gegen den
Wind liehen sollen. Auch die Franxosen betrachten
den Johannistag als einen Wendepunkt, indem sie
sagen: A la saint Jelian renouvelle I'an. (Leroux, 1 ,79.)
13 Wenn Jobannes ist geboren, gehen die langen
Tage verloren.
ßoU.: Wanneer Johannes is geboren, is 't lengen der
dagen verloren. (Harrebomee , I, 354*.;
14 Wenn man vor Johanni drei Aepfel an einem
Baum sieht, so muss man die Hürden zurecht-
machen.
15 Wenn nach Johanni der Guggcr schreit, so
kommt ein Fchljalur und theuere Zeit. (Luxem.)
16 Wenn vor Johanni schwindt de Rhi, so gibt's
en ture Wi.
17 Wenn's um Johanni reffuet, so gibt's einenaase
Ernte und schadet den Nüssen. (Lmem.)
18 Z' Johanni us den Reben gon und d* Trüben
blühen Ion. (Schweiz.) — lloehdeuUch bei Sim-
rock. 8169.
* 19 Einem Sanct Johannis Segen und Stephan's Man-
tel wünschen. — Ei$eleintU9.
*'20 Wenn ich bis Johanni 'sässe, man liessc den
Topf kochen bis Petri; ich muss doch ohne
Essen gehen. Lit.)
Wenn Jemand sagen will, dass er nichts Gntes er-
leben, erharren werde.
Johannisblnt.
Johannisbluhd 'diid immer gud, Margaredeblud '
düd selde gut. (Trier.) — Firmenick. III, 546,86;
Lavim, 183. 6U.
') Blute des Woinstocks am Johannistage, d. h. in
der Zeit desselben. *) Nach dem trierschen Kalender
der 13. Juli , nach andern Kaiendom der 'JO. Juli.
johannlafener.
1 Es ist kein Johaiisfowr so schön vnnd lustig,
als so Schuhlner jhre schuldbekantnusseii
sehen verbronUCU. — Lehmann, 709. 16.
Die Johanni8fcu<>r ptnd aus der Feier, mit der unser«
heidnischen Vorfahren den Sonnwendetag begingen, in
die chriitliche Zeit unter Veränderung de« Namens nnd
1023 Johanniskäfer — Johannissegen
Johannistag
1024
der Bedeutung Übergegangen < wie diei mit so vielen For-
men ihres Cuitud geschoheu ist. Das CUristenthum hat,
um Eintjaug zu finden, die vorhandenen heidnischen
(Gebräuche beibehalten und ihnen eine kirchliche Be-
deutung gegeben. So erzählt eine kirchliche Sage: Als
llerodes den heiligen Johannes Kefangon nehmen wollte,
trug er den Schergen auf, an der Stelle , wo ihnen der
Heilige in die Hände hele, *ur Stunde ein Feuer an-
zuzünden, damit er ao schnell als möglich davon er-
führe. Sie thaten dies ; aber zu gleicher Zeit brannten
rings auf allen Ilühen Feuer, sodass der König völlig
nicht wusdte, wie er daran war. Zum Andenken au
dies Wunder werden noch heute Johannisfeucr gebrannt.
— Das Wesentliche bei diesen Feuern scheiut geblieben
zu sein; nur die Formen sind etwas verschiwien und
die Bedeutung ist verloren gegangen. Die, welche sie
anzünden, kennen die Idee, welche ihnen zu Grunde
lag, nicht mehr. In Schlesien sammeln Knaben die alten
Besen , zünden sie aber nicht am Johannistage, sondern
am Johaunisabend, d. i. den Abend des 2^. Juni, auf
einer Hohe an und schwingen sie. Dasselbe berichtet
BuumjaiWn aus Steiermark und Niederösterreich , wo
man nicht blos Besen, sondern auch die Wag«nschmier-
lässchen für diesen Tag aufspart. Die leUtem werden
mit dürrem Reisig vollgestopft, an einerlangen Stange
befestigt, dann augezündet und geschwungen. In der
Gegend von (Kremsmünster kauerte man ehemals am
Feuer und betete. Im untern MUhl viertel ging man, bevor
man darüber sprang, erst einigemale um dasselbe hemm,
einen Spruch sagend. Im lunviertel wird das Holz zum
Jobanuisfeuer mit dem Spruche gesammelt: .,Der heilige
Sanct-Veit that bitn um a Scheit, der heilige Sanct-
Ullri' that bitn um a Bur Wid , der heilige Sanct-Nigl
that bitn um a Prigl, der heilige Sauot - Florian , um
7 Uhr kend ma's Feur au.'* Dem , welcher Holz dazu
f(ibt, wird mit den Worten gedankt: „ Nim an Schimel,
reit zum Himel.'* Im (iegenfall schilt man: „Nim an
Kapn und reit in d' Uöll.'< In der Gegend von Wolfs-
eck gehen Knaben Urmend von Haus zu Haas, Holz
mit dem Spruche sammelnd: Der heilige Sanct-Veit
that bittn um a Scheit ; wans ins koan Scheit nOd göbt,
SU macha ma koan Sunwendfener nöd.*' (Vgl. das
Weitere Baumgart<tn, Irvyr., 2(> tg.)^
2 So lang über das Johannisfeaer der Sprung, so
lang wird der £ub.
Johanniskäfer.
1 Wenn die Johanniskäfer hell leuchten im Gar-
ten, dann ist gut Wetter zu erwarten.
Nach iiiihert't und EUner'$ WelUrtiropheten steht gut
Wetter zu erwarten, wenn beim |iegenwetter Euleu
schreien, Lerchen und Bothkehlcheu hoch fliegen und
dabei viel singen, Nachtigallen bis gegen Morgen flö-
ten, Weiher, Aeiher und Bohrdommeln mit lautem Ge-
schrei fliegen, Kiebitze und Sperber hoch ansteigen
und laut schreien: wenn die FledermAnse morgens früh
und abends spftt fliegen; wenn Johanniswürmchen un-
gewöhnlich hell leuchten ; LaubfrOiche im Freien hoch
sitzen, Schafe auf der Weide hoch und munter sprin-
gen; Bosskäfer abends hAufig fliegen, ebenso Hornisse
und Wespen und wenn Blutegel ruhig am Boden der
Wassergefässe liegen. r\'gl- auch »'. Haff er, Ueber Wet-
terprupheseiun'j und die natürlichen Wetterpropheten im
Allgemeinen Mecklenburger Anseiger, Neabrandcnburg
1864, Nr. 40.;
•2 Er will Johanniskäfer für Laternen verkaufen.
Jt.: £ difllclle vender lucciole per laterne. (Pazzaglia,
395, 2.;
Johaxmiskraut.
*Hier hilft kein Johanniskraut mehr.
Frs.: II a employö toutci les herbes de la Saint -Jean.
(Leroux, I, 2\.)
Johamil Rkrieger.
Es ist ein S. Johanneskrieger, der sich an sei-
nem sold genügen lest. — l.rhmann , iu . 129.
Dan.: Dei er St. Hans Krigsmand , der lader sig nfff« med
sin sold. (Prov. dan. , 360.;
Johiumlsland.
•In Priester Johannis land sitzen. — Fiwhvr, Psalter,
26'" u. 08''.
„Da sind wir sicher vnd gutes muts, dencken, wir
sitzen in Prister Johannes lund; ja, wir sitzen Gott
gar tioff im schos, haben die kunst mit federn vnd al-
lem auflTgcfrcssen. "
JohannJBmoiyen.
1 Am Johunnismorgen ist Gerat' und Hafer noch
nicht gerathen, noch nicht verdorben. —
Ihrbd . 32.
2 Am Johannismorgen st^ht der Hafer noch in
Sorgen. — liocbvl , 32.
johaimisregen.
Johannisregcn ohne Segen. — [iovhv\,2\.
Johannlsscgren.
Was achten wir Johannissegen , so man das
Evangelium Matthfu liest — Fivhari.
JohannlstafiT«
1 Achter Johannisdnge mutt man nich um Regen
bidden , wenn Eon ok dat SwSt von der Swa-
ren loppt. (9. 5.), — Eichteald, 899.
2 Am .hfhaunistag muss man einen borsdorfer
Apfel im Flachs verstecken können , wenn er
geratheu soll. — Boi-bel, 33.
3 Nä Johannesdag dreit sek det Läf up*n Barne
un 't Här up der Kau. — SchanU>ach, n, C43.
Nach dem 24. Juni (Johannistag ) legen «ich die Blät-
ter der Baume auf die Seite, sodass sie ge^en einen
Itegenschauer keinen genügenden Schatz mehr gewäh-
ren, sondern den Regen durchsohlAgen lassen. Bei der
Kuh aber richtet sich nach Johannis das vorher glatte
und dicht anliegende Haar auf und wird nah.
4 Nach Johannistag Kukuksgeschrei zieht eine
theure Zeit herbei. — Boebd , 31.
5 Nach Johannistag muss man nicht um Regen
bitten, wenn einem auch der Seh weiss von
der Stirn läuft. — «««6*r» iv//. 147.
6 Regnet's am (um) Johannistag, eine nasse Ernte
man erwarten mag.
Zur Erklärung dieser Erscheinung vgL Do9t, Witte-
runffnerhäUnitite , Berlin 1843, S. 14 — 16 und denen Hf^
teoroloyiache Cntertuchungm, S, 120 fg.
EnjU: If the Arst of July it be rainy weathar, 't will rain
more or Icas for four weeks togcther.
7 Regnet's am Johannistag, ao regelet es noch vier-
zehn Tag und man bat eine sdilechte Ernte
zu hoffen. — Heinsberg VIII. 448.
8 Regnet's auf Johannistag, ist's der Haselnüsse
Plag'. — lioebel. 31; Schweiz. ^ 235. 7; Heimtberg
VIII, 147.
Die Franzosen: Vom Tag Johann's der Begengnss
lässt verfaulen die Uaselnuss. In Venetien: Begnet's
vor Johannis sehr, werden die HaselnQsse leer. In der
Picardie: An Sanct- Johann gafft man hinein, d. i. wenn
es regnet, in die leeren Nüsse. (Re-imbera VIII, Hl.)
9 Sant Johannstag bricht 'em Chorn d' Würze-n-ab.
(Sololhurn.) — Schild, 106, 58; für Bern: Zyro, 73.
Das Korn beginnt zu reifen.
10 Tropft's am Johannistag ins Fass, so ist die
Ernte uass. — Bocbel , 30.
11 Vor Johannesdag helt de Busch Seh üer, na Jo-
hannesdag nich. — Schambach. II. 653.
Vor Johannis hält der Busch (das Laubdach) einvt
Schauer ab, d. h. er lässt den Begen nicht darohdringtn,
nach Johannis nicht.
12 Vor Johannesdäge könt de schape met den
Uelzen grasen. — Schamhach, II. 654.
Vor Johannis kOnnen die Schafe mit den yrOecbsa
grasen. Scheint sich darauf zu beziehen, dmaa an den
Orten, wo noch nicht verkoppelt ist, die Schafe bis
zum alten „Maitag*' (10. Mai) auf den Wiesen weiden,
wo es auch an Fröschen nicht fehlt.
13 Vor Johannidag mau kenen Gästen l&ben mag.
— Schiller. III. 3l'».
Vor Johannistag keine Gerste man loben nuw. (Rtint-
hrrg VIII, 14i).;
14 Vor Johannistag man Gerst' und Hafer nicht
loben mag. — Bocbel . 32.
15 Wenn es am Johannestage regnet, worden die
Haselnüsse faul. (Schweiz.)
16 Wenn es am Johannistag regnet, so gibt es
keintrn Salatsaamen. (Innihal.) — lleiiuberg 17//, 14ä.
Die Venetipr behaupten: Wenn' s regnet am Johannis-
tag kommt Mangel an Bohr and Sorgo nach. Sie sind
der Meinung: An Sanct -Johann geht der Sorgo ins
Korn. Sie haben wie alle Bewohner Oberltatlena den
Glauben, dass wie in der Johannisnacht der Mott in
die Traube, am Johannistage der 8oi)go oder Moha-
hirse in die Körner geht.
17 Wenn es auf Johannistng regnet, misrmthen die
Nüsse und penithen die Huren ^ (Yläm.)
') D. i. die Wiesonzoitlosen, die In Bntaat w» ge<
nannt werden. (Heinsberg VIII, Hl.)
18 Wenn me z' Sant Johannstag drei O&pÜBl ■ de
Bäume g'seht, so seil me d* Hoid* j^ wtg
mache. (Sololhurn.) — Schild tV», Vf.
>) Ein geflochtener Boden na Awfbiwahfvis 4is
Obstes. Will sagen: Wenn mui mit TnllWl «i«i
kleine Aopfel sieht, ao hat man da O^M^j/Ott WM Hh
warten.
19 Wenn's am Johannirtag VBgUlBt fafffwrti :t*
wird die Boche tank, — . - ^- '
I
1026
JohiLDDistronk — Jonk
Jörge — Jost
1026
0 Wenn^s am Johannistag regnet, wachaen Mause
in einem Bündel Stroh . das man in den Hhein
wirft. iKuskircht'nJ — Hocbel^ 3J,
•21 Aem de Gehannesdoag. CSichetütürg.-sdcht.) — /Vom*
m*vm, lU, 528, 3,
^K Um die Zeit de*. Sonunvrt xti > wa« auch
^H ilufch folgOQdt! iiodon«(trteu |j> 'jd tun l»Od
^^^^^ (wenn nmu butU-tj; Aom Aren m !.t«). Won
^^^^L en fich aft Hlwt trtt (weno m&n »tcL auf« Hauint IriU.
^^^^^ Blailicta im Bchattvo). WoU der Heangd de Zeang h6
^^^^K lAt (wBOU d«4r Uuod die Zuatfe bfttiiioii Uast). Won
^V oni an de Kirteh^^beaDgurt 2c>ctit ( wcun nmu in die Kir-
^H achenbauinf{Jlrton zieht{). Won em Kuktiruta (tOrki-
^B ioh«a Wetsoa, Mail, walacliiach: üug«riUat diUt.
H Jobamiiatrank.
^B •Kinem den öanct Johftnnistrunk reichen. — M'^*
■ ivi^\ . /;. 54.
^ Soviel wie Jobaujiiaae^eii ^ i. d.] trinknn.
JohanniswILrKDLClxexL.
I Geben die JohiinniawQrmchen ungewöhnlich vJol
K Liebt, 8o ist schönes Wetter in Sicht« — Hnm-
W bi^9 ^iu. »a-
' Johnen.
• Kr goht (?oh jöhne. (Säaikum.) — SrfciW, sfi. asi,
»John, ein goradur Strich, mdnm man bei Atr F«ld-
Mb#it »«tnrintciiafllicH oinorn Ziel uut^egonarbeitet.
Jöhoe^^er geht auf den „Slrich^', d. i. er tii'hl vou
oinem Hanao cum aodern an den Madebea.
Jokel.
II Jokele, geh' du vomn, du hast Sporen und Stie-
feln au, dasB dich der Has' nicht beissen
kann. — ^ioirodk. 534&. hram. I. lees.
KrmaliuQiig daa Baebaaan an den Galfüialor, boiin
AoirrilTe der Bieben Sabwabe» auf dan Unthtir bei
Ceberliugen am Bodeuaeo. (Ei»tieint M'ü,)
3 Wenn der Jockei iu den Ofen mass, so schickt
er sich und biickl er sich.
Jonah.
b* Ks ist Jonah der Zauberer (jüdisch : Juneh Me-
chaschaehef). — TmAlaw,vm,
Vtn ciut). groaathueuda uud doch ■ehr p«rlnfffO(fi(re
Ue«oblekncbKftit, Fertigkeit ii. a, «r. V, v -' • -n m«.
eben. Ein gowiaaer Jonall iu der Nabe \ ta.M.
rab aicb fUr einen geaahioktea Ubri^u L>d gF«
\ ma% ibm aaeh cona^rTaiif« truren Hoiori wic.ier io
\ (kmMf an bringen; aber sie blieben, sobald er fortwar,
wieder ateben.
• 1 Den Jonas ins Wasser warfen. — har^mMkm , 4».
^H Seine begangen es Sünden mit Thrtnisa b«Teu«a.
H *2 Er ist ein Jonas von Nassau. — P^r^miakm, S99S.
^B Trink- und Zechbruder.
^B Mc(h: Hij i« er al» Jona» in den groot^n riicb. — Uij zil
^H in le kijken »le Jona« in den walviecb. — 2ij makeu
^F hem Jona«. (HurrtbKimr«, I, 363 '\i
Jonathan.
^'Wir müssen Bruder Jonathan tun Rath fragen.
Naioh ßarlMt't liiciiomarif nf Aifenciifi#mt atammt
dieae Bcdenaarl ron Junathan Trumbull i der Aellwre),
Gouverneur dee Staat« Councctical aar Zeit dea Unab-
banglgkattakavpAa. Um daa Jabr 1350 erxahlt« der
jtuneieh Courier den Urepmag der BedeniaA naob Atia-
•age olnea danuü« acAtaigjahrigen Borger« , der thltigea
Aatbeil an dem Revolutionakampfe genommen hatte, in
Iblgender Weiac. Ala General Waihingtoa nach aeinor
ümeaaung anm BeCelUtliaber der Armee ijn BeCreiitne«-
kriega nach Maaeacbneetta kan, yuo ea an oiiganietr«n
und Vorkehmngon ra treJTen aur Vertheidignng dea
a<i' '
li.
d'
\sk»i £rrn«scT Mangel an Munition und
,'i?u war. Durebffinea f^nd-
Lage konuto die Sacbo auf
, . .1. werden. Bei einer l'-irailMint^p,
Oitineren hielt , benktrkte er
uatban darober befragen *S '
iJio ftedenaart wurd«
dtr Union aUveEndn '
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loak.
•Hi
)k ÜOa ar» Ai
iMiriBit.1 — • il<trti*i.
«te I
Jörge,
1 liiltt* icb Herzogs Jörgen von Baiern soin Gut.
<S.. Quorjf y.)
2 Jörg (Georg) und Marx dräuen viel Args.
ü Jörge gibt * scbtulzcn Fürrer (Pfiirrer), sagte
der Uaijeri er h(?ftt eu richtigen Auswurf.
♦) T>. h* i'Iui« iful«3 A^«up^achc^
*4 Wart, iVb will dir dr-n npirn Jörüru HltJL'i'n-
mra Lied in di>n bkrlA^ati'U Ton
aeio Aiidonkon im utiignn 1j.
(ScfiVfifju.i'i- , S,ii}f,it,u,-h , //, 4H.y In
n%jri.^^f,f,(!(rrn (Karl -min» \Kl'J , S. i
<lunstiri: ,.M»n wird dir «>*■•• l-i-
mit Rp«u>r Jiuf d(*n obii^
den BrtuvruuufBlAiul in i> .
wird nlivr All(;omi<in aIh , ...„.,,. .^u-
soicburt.
JÖrgel.
l)er .lOrgel kehrt ein.
Mit iioorgitiwf i», «L ) ti<<gjnnt für dou iJawitr der FrOU»
liilH .I-'i^'il < d, i. fi. in,' I .irKffMiJdt Jn i|it Sinjo (vgl.
••• libmt
••'I' ' .. .'''-.. .'-.,.-. -:..,
JörjfetlliUer.
'Kr hut (es Hegt ihm) ein JiVgethalor auf der
Zungen. — Suiut.Mi.
Lut,.- Boa Ui lingua. (Sutor, 36Z.J
Josaphat«
'Einen ins Thal Josaphat ladon. — Ewiein,U9.
Joseph.
1 Der heilige Josopb (l'J, März) sagt r Wenadit
(Benedict) 8l<eh af und bou Hawan. Bcni'dfrt
aber antwortet : Is noch um drei Ttig ä' bal,
noh insa liehen Fmun is guet baun, (Ot»*^ii*iet'
Um diuflo y. -ogpnannto Mlrvliafer gebaut,
auf dmi man i. Ii-gt.
•2 Der Josefi mucht dem Wäinjtcr en äiiyt. (Si^bm-
Irürj.-tdch».) — Sihwflpr, Ift,
3 Ist es an Josephus klar, wird es ein gesegnet
Jahr. Oteichiüfttch.) — ft^tvhvl, Iß.
4 Joseph hat in Egypten nach dess lands gewon-
heit gelebt. — i.ihm>inn. sis, m.
5 Josephs ist bald vergessen. — Lehmunn.no. a,.
Man gedenkt ompfangener Wobltkatcn niobi L»bge«
Aia.-' Joieph glamiaee atiart. (PrvP. dun,, Hb.)
6 Josepc klar, göfil e godet Honnigjahr. — Friavh-
bitf», 180».
7 Josepp ' geht der Förster auf die Schnepp.
ffhU.J — //orM. 16.
») I>er Vater Jewu, 19. Man.
S Sef (Joseph) bleibt Sef und wenn Cr auf dem
Miste liegt.
Attadauer und Cuntequenx.
fl Wenn der rechte Joseph kommt, sagt Maria Ja.
— Simrot*,S89.
10 Wenn Joseph kommt, dann folgt Maria.
Wiijan der rechte Freier kaniimt, dann erfolgt koio
Korb,
^0«..' All de regte Jotcf maar komt, lUn miotjt Moria
volgen. {JJiirrrbvmee , /, 3«*".^
•^il Das ist Jos<'ph, der Träumer. — i Uo*.
lloil.: Daar bebt go Jo&cf dun draomer. (Hitrrrf'omfr,
•13 Er ist kein Jus«ph.
Wurde ekaar Potiphar gegendUer wtfnlgfr Widf>r»t»nd
UlMon.
IlutL: Hot »ijft «11«» goon Jüaefa. (Hamhom<it, f, 'M',7 \)
J&sephstAtf.
i Am JoHCphstag (19. Mär«) wirft man das Licht
in tiacb.
Anoh tn rib4*rit«Ui«n betrachtet man diPffn Tug ula
d»» Kiiil«' il< » Wirifft''. Im \'i1iflifii »iul mnii- A'l
7 W
Jost«
M Ei
gutfs J.iiir.
" ■ — • *-' i-wt
iff Bcbön ist, HO folgt ein
■n..) — lU'iHtbvrff Vin, löT,
«le tr. t.i>
DsViKSwa ««Mviiw^t
U
1027
Jota — Juchhei
Juchheisa — Jacken
1028
B matn, lll, i) meint, zu ventehen sei, ist wol nicht
>'.-! wahrBcbeinlich, schon weil die Aussprsche dagegen
fi streitet. fVgl. FrononattH, VI, 80.;
•2 Kannst du blinne Jost nicht sehen? — Eich-
wald . 907.
Jota.
*1 Es fehlt kein Jota und Düpfel daran. — EUe-
lein. 349.- Braun, l, 1663.
•2 Nicht ein Jota.
Nicht du Geringste. O'^^gl. Matth. 5,18.) Jota oder Jod
ist der kleinste Buchstabe des hebräischen Alphabets.
Jöwitt.
•Dat is jöwitt gan. — Eichwald, Wi.
Ist durch Unachtsamkeit T«rloren gegangen.
Ju.
1 Du schreyest iu , eer du vber den zäun kumbst.
— Hauer, Lg *; Egenollf. 295».
BChm.: Neffkej hoj (hopsa), as pfeskociii Hopl sa pfi-
kopem. — Ner^kiJ, Jestes nepfeskoüL (Öelaiootky, 264.;
Kroat.: Ne reii hop, dok prek grabe ne skoiis. (Öela-
kovtky, 264.;
ToU. ;l!«iemöwhup(hoc)ai prseskoexyss. (C€U>ko9»ky,2M.)
2 Man 8ol nit ju schreyen, ehe mann vber den
zäun oder graben kompt — Pranck, II, lu^;
Cntter, lll, 77; Lehmann, II. 536, 35.
3 Schrey nit Ju, du seyest dan über der Stigl.
Lat.: Quando potes subjici, non dobes dicere vici. (8u-
tor, 928.;
•4 Wat kost't bi di dat Pund Ju? — Fri$chbier\ 1812.
So fragt man spöttisch, wenn jemand eine Gesell-
sohaft mit Ju (Ihr) anredet anstatt mit Se (Sie).
Jubelfest.
Goldenes Jubelfest, goldener Sargnagel.
Jubeljahr.
'Das kommt alle Jubeljahr einmal an uns. (Mei-
ningenj
Jubeln.
1 Jubeln und Prassen macht leere Kassen. —
Ihm, Spinnstube, 1867, S. 95.
2 Juble nicht eher, bis du über den Graben
(Zaun) bist. — Gaal, 971.
Erst wenn man seinen Zweck erreicht hat, soll man
sich des glücklichen Erfolgs laut freuen.
Frt,: II ne faut pas se moquer des chiens qu*on ne soit
hors du village.
Uns;.: Ne mondj hoppot, minok elotto az irkot Altai
ugortad. (Gaal^ 971.;
Jubilate.
Auf ein Jubilate folgt ein Lamentate. — Fmdi-
bier, 362; Frischbier *f 1813; Neue Preut». Provimialbl.,
XI, 444.
Juch.
1 Juch, hadde de Junge segt, vandage (heute)
ietet min Vader Woerst, dann sup ik de Hut
(Haut). (Büren.)
2 Juch, Jule, mach's Ben krumm. (Schlcs.)
Zuruf an Müdohen, wenn heitere Musik vernommen
wird, um rum Tanze aufzufordern; auch in solchen
Fällen, wenn man nicht wirklich willoos ist, su .tanzen.
3 Juch, Julke, mak de Bene kromm, on schau
mal ön de Eck herom. — Frischbier \ 1831.
4 Ruffe nicht eher Juch, du seyest denn vber den
Steg oder Sticgel. — Lehmann. 11. 534, 66.
Dieselbe Warnung finden wir bei den meisten Völ-
kern. Die Czechen: Jauchze nicht, du bist noch nicht
darüber gesprungen. Die Kroaten: Bufe nicht Hopp,
boTor du darüber springst. Die Bussen: Frohloclce
nicht, boTor du im Hafen bist, denn du kannst auch
an der Mole noch Schiffbruch leiden. Die Letten : Land
sehen, heisst noch nicht im Hafen aeln. (Reituöera
II, 86.J
Lat.: Ante victoriam triumphum canero. — Encomium
canere ante victoriam. (Seybold, 30 u. 146; Sutor, A'2\.)
b Schrey nicht Juch, ehe du vber den Graben
bist. — Lehmann, 845, 5; LAmann, 11, 567,44; Reins-
berg II, 86.
UM.: Boep geen hei, eer gij over gekommen zijt. — Boep
geen hei, voor gij over de brug ziJt. — Boept geen
haring eer hij in 't net is. (Sohn I, 337.;
Ltt.: Ante victoriam encomium canere. (Fatelius, IS;
Uinder II, U51 ; Froherg, 187; Steinnieyer, 294.;
I^oin.: Kiemöw: chopl Aie przeskoczjix. (Lompa, '.'3.;
Juchhei.
1 Besser ein Juchhe als zehn Oweh.
IIoll. : E£n boha is beter dan dnisend krniecn. — E6u boha
is beter dan vijf kruisjes alle dag. (Uarrebomie, I, 73".;
2 Ein Juchhe kostet zehn Auweh.
Pol».: Dzied wescla a do limierci placs. (Lompa, 10.)
3 Es geht nicht allzeit Juchhe.
It.: L'huomo non pu6 sempr« allegro. (PauagUa, 172, 6.;
4 Hat as egh altidj hei hei; hat het uk Willem
O ho. (Nordfriet.)
Es ist nicht immer ein juchhei; es heisst auch xu-
weilen hoho. Sinn: Die Freude dauert nicht stets, es
treten auch ernste Zeiten daxwischen.
5 Heute Juchhe, morgen Auweh. — Par&midlum , 29JJ.
Bascher Wechsel zwischen Lust und Weh.
6 Hier Juchhe und dort Oweh. — Sddedua, 416.
7 Juchhe, Lebensört, Hemd ut de Bux, seggen
de HolstSner.
8 Man muss nicht Juchhe schreien, bis man über
den Graben (Zaun) ist — Blum, TU: EgemtAff, 295;
Bw:king,l^l: Eiselein, 352; Simrock, 4022.
• 9 Er schreit Juchhe , eh* er über den Graben iat. —
Sckottd , 1114» ; Sutor, 421 ; KMe, 2401; ReiMsberg II, 86.
Jnchhelaa.
Juchheisa Yitum, Kopfhängen macht knunm.
Jnohten.
•Es riecht nach Juchten.
Diese Bedensart, die wol kaum ein Vierteljahrhundert
alt ist, wird gebraucht, um den vriderwftrtigen Sfaaflasa
Busslands auf Deutschland zu beseichneB , auch um an
die Knute, oder an ihnliche Zuchtmittel Oberhaupt zu
erinnern. Man findet die Bedensart auch in Amerika.
Als im Herbste 1863 russische Kriegsschüfe im nen-
yorker Hafen lagen, schrieb ein Correspondent in Be-
zug darauf: Es riecht nach Juchten. (VgL Seiiucu,
Der Pionnier, Boston vom 14. Oct. 1363, S. i.)
Jliokel.
* Einem den Jückel krauen.
„Aber e« wird einer kommen , der nns solchea math-
willigen Kütsel vertreiben und den lieben Jückel
krauen wird.*« (Luther's Werke, V, 14.)
Jucken.
1 Da es mich iückt, da dar ff ichs nit krawen. —
Franc*, //, 13S»; Crvter, I, 10.
2 Es ist ein böses Jucken, wo man nicht kratzen
darf.
Lat.: Herculana Scabies. (Binder II, 1291; £ruMm.,iS2;
tiennberg, VII, l23.;
3 Es jucket je allezeit einer den andern wie die
Maulesel. — Vetn, ll. 279.
4 Es jucket manchem, er darf (kann) nicht kratzen.
noU. : Alle Jeukte is met geen krabben to genea«n. (Harrt-
bomie, /, 358».;
5 Es juckt sich mancher , da jn nicht beisst —
Franck, U, 192 •»; Lehmann. 136, 65.
6 Et jucket mi sau am Struiker, ich läuwe, kh
mot no op der Hochtü spillen. (SauerioMA.)
7 Jeder juckt sich an seiner Nase.
8 Jeuch lirt (lehrt) kraue. (Düren,) — FirmetdA,
I, 483, 75.
9 Jucken, Buln vnd sauffen voll, dess thut an
kleine Zeit nur wol. — Eyeriag, ll. 26i.
10 Jucken lehrt kratzen und Acugeln fuhrt zum
Schmatzen.
Holt.: Jcuk leert klouwen, en armoeda leert haishondeB.
(Uarrebothie, I, 368».;
11 Jucken und borgen thut wohl, aber nicht lange.
— Cüdein, 352; 5imro(l. 5257; firuim, /. 167S.
12 Jucken vnd borgen thut nur einmal wol. —
Franck, 1. 162^; Lehmann, //, 2W). 65; Tkealmm Dim-
bolorum, 801*.
13 Mancher geht mit Jucken ins Bad und kommt
mit der Krätze wieder. — Simrock, saa*.
14 "NVä ät jeuch, da kratz sich. (Düren.) — Firmen
nich, l, 482, 25.
Frz. : Qui se sent gideux se graUe. (Lendroy , 80C;
15 Was dich nicht juckt, das kratze nicht. — Sim-
rock, 5260; Körte, 6461; für Kauau: Kekreiu, f/» 17.
It.: Di qucl che non ti cale, non dir nb b«n, ttk Kala.
16 Wat mich juckt, dät krazen ich. — Sduuur, UM.
17 Wen CS nicht juckt, der soll sich nicht kraUeo.
la Wen's juckt, der findet bald etwas, woran er
sich reiben kann.
BühiH.: Vtai\\f s clrbavym dobfo se SIOVII^ — ftwUmi
drbuelio vzdy uajdc. (CHakovsky^ 44J
19 Wcn'a juckt, der kratze sich. —
Goal. 1203; Körte. CC96; Braun, //.Mi.
„Fühlst du Iruendwo ein Jockaa,
Ehrenmann." (H. Meine.) War tkSk
1029
Jnckstatt — Judas
Jodasbnider — Judaskuss
1030
d«r in«fr CB lialKsn ; es (reht den an , der ■irh fUhlt. — Die
Kuuon niachun noch anidrücklich daraaf auftnerknara,
daBS der, den cb juckt, aicb und nicht den Nachbar
krauen mUtse, indem sie sacren: Da« Jucken Torliert
•ich nicht, wenn du deines Nachbars Beine kratzen.
(AttmaHm 17, 47.'i.)
Fr;.: A bnn entendour nalut. (dual, 1303) — Avis an
lectcur. — Qui a la galo. In gruttc. — (jui so sont ga-
leux «e grattc. — yui so Bcnt monreux se mouciie.
(ÜohHj,b'A; Cu/ii-r, 1V4.)
It.: Chi si Bcnto kcottar, tiri a se i piedi (lu gambe).
(UaaL run.)
Unff.: Kiki ott vakarja, ahoi viexkot. (Goal, V2M,)
20 "VV'en'a juckt, der tiiuss sich kratzen, kam' auch
das Blut heraus. — Simrock , um.
21 Wo es eiuen juckt, da kratzt man sieh. —
Itückini]. 346.
Böhm.: Kde Hvrbf, «krabo se; kde inllo hladi se. ((\la-
kot$ky, MJ.;
22 Wo CS mich juckt, darf ich nicht krauen. —
Köric, CiUT; Simrock. 52t!l.
J.tit.: Ubi quis dulot, ibidem et mannm habet. (Hi.tr-
Itin, .1.VJ.)
23 Wo es nicht juckt, soll man nicht kral/.cn (s. d.).
— 3l.i3/r, //,2u.1.
HöhtH.: Kd« ncsvrbf , nedrbej , a {uera , kdy/ ehre spiiti , sa
uca« nctrho.i._ — Kde to noHTrbi, nodrbiy, »bys iifii'Vsüv
neudclal. (r'liikurtktj . STiJ
Krviif.: Odp tc ni'rt«-rbi, nc t-e^i üc. (('eluiuptlij, L'iJJ
24 Zu viel .lueken niaeht Schmer/.
Ldm.: At klue og talo für nioget, giitr oiidt. (Vrop.
dun., ISVi.) — KfU'r pod klotf kuniuier Kuur BTie. ('/".-An
1. 36:;.;
^V;.; Trup griitter cuit, trop parlor nuit. (It-thn /. t^i.;
* 25 llc geht met'n Jiöeke in't liiui un kümt nu t'n
Kleie wier iit. — l.ytn, *o u. vx\.
Mit dvm Jucken grht er iua üad und mit der Krütr.o
kommt «r wieder.
•2G Sich um omeste packen. — Frommann, V. 37, 111.
Sich au ji'iniiiid jitrkfu, reiben, sich mit einem su
■challon maohi'».
•27 So juckt m:in die Sau.
Mit der 'einon Hand kraut man rie uud mit der
andern Hchlägt man sie vor den Kopf.
Juokatatt.
•He IreiU nie de .lükstüd. — l'nuhbivr'-.isih.
IK'U Punkt, wu e« mich Juckt.
JTfickatock.
• I Sick upp'n .lückstnck ' lepgen. (McckUnhurn.) —
S'btUir. H.b.
') Der holzi'nio Schiober, welrJier durch da« Joch
gi'^leckl wird, damit es« d»m (lchi<t-n nicht vom llalso
Lille. -- Sieb vridi-rspi-nKtig xci-irn.
• 2 U[i'n .liu'kstock siijfi-n. (.Vrcklrtthurg.) — Sthiller, II, 5.
Sovi<.>l wie: An den llungcrpfotcn vaugcn.
Judas.
1 Alle seynd .ludas meynun^, was wolt jhr mir
geboii , so will ich. — /.i/irn<inH, yu8, lo.
2 Kiuuiul ein .ludas, immer ein Judas.
3 Ks wird uft einer heut zum .ludas, der gestern
m>ch Elias war. — «iHrk/cr. .\7/, 5.
4 Für .Indus Kuss muss man sich allenthalben be-
s<»r».'en. — /\/ri, //. si'i.
ö Ich weiss nicht, üb Judas einen rothcn Bart
gehiil>t hat , sajjtc der Kai>u/.iner zu einem
Jesuiten, aber das weiss ich, das» er von der
(icüellschatt Jesu war. — Wyii*n-.<|itr«/d, m, H.
G J<>der Judas hat eigene Küsse.
7 Juilä bind faden vnd JJoegs dolch finden sich
billd. — /'Wi I , // , 4W . Ilniisvh . ITl , ;«8 ; üiilAiny , 2f.8*.
8 Judas, Kpicurius vml Rrinicke luchs haben den
bcsU*n IMatz am HotV. — htn, 11. tw.
0 Judas Kuss i.st worden new, süsse Wort olm alle
(oder : und falsche) trew. - htn. II, 40»; amorf, 35.
10 J Ullas Kuss machet sein Verruteri'y nicht from.
— l'clri, II, iw.
11 JudaH war nichts werth, obgleich ihn ChristuB
selbst gelehrt.
Tri>ft bei misluuxcncn Eralohungaergebnlssan.
12 ^icht belteii wird hcut^ einer ein Judas, der
gestern oin Elias war.
i:; Sanct Simon Jäd ' bringt den Winter unner de
Lüd^; Allerhilgcu' sitt ho up de Tilgen',
Sauet Marteu Miss is he wiia. flUUt.) — SdimUe,
ir. 164; fIniM.UI.
•) 2s. OctA Nov. ') 1. Kot. >)
14 Von Judas* Kuss ist ein gross Stück bei Her-
rendienern zu Hof geblieben. — .s".ji7»r, 22u.
15 Wäre Judas jetzt auf Erden, er müssto wieder
Schüler werden. — Murnvr.
„Du liefertest den Herrn und Heiland an das Krcu/e
weiland. Wir thuen noch weit sclilimmro Jliugti für
scliOne drcisrtig Silberlingo." ((itanxhr^nn^r. Hfineke
Fw'ht. S. \\r,.)
16 Wiin' Judiis zwior getauft, er hätte doch den
llen-n verkauft. — Kisdcin. 2jO; .Sininx*. 5:'62.
lirtmn, I, 1C74.
Ware diese VoranBset7ung richtig , dann bev.iHse das
Taufwaf>«er keine grosn«) Kraft, und die Judonbokeli-
rungen er8ebivn<-n überflii«sig.
17 Was Judas gesündigt hat, das pol Pi'tcr nicht
zugerechnet werden. — /v/ri, //. 6(H.
18 Wenn sich jeder Judas hängen wollte, so würd'
es an Stricken fehlen.
Holt.: Judan ih nog niet ul dttnd. (n,nrrln>iiir>\ I, 'M''t^\)
19 Wer Judas lientcl bat, der entleufTL seinem
Kindl'aden auch nicht. — l*etri, II. tl'c.
20 Wer mit (wie) Judas zur Holle rährl , wird mit
(wie) Judas verdammt.
•21 Hrüek .ludas, «la kregs du jong Jüdtlen. (Itnlhurtj.)
Zu dem allzu /udringliclien.
*22 Den armen Judas singen müssen.
In Arniuth, Nuth, Kleud , in eiiii>n /uHt;tnd gerathen,
in dem m.in Klagelieder auHtiuimt. I>ie Uedriiaart knnmit
in einem Spottgedicht auf Fricdrirh vnn der l'falx
aU (Winter-) K<>nig vnu Dühmun vor. Ks heinst doit
Verrt 11: „Den armen Judas nius^t du singi'U gar bald,
nu'in lifber Friex." Sie iit aber jedcnfiillri Itlter und
he/ielit sich auf ein früheres Lied. Das (icdicht ist
ubon<chricbi>n : „Im Ton: u du armer Judas, was hastu
gi'tbanr" CVgl. Vffl. f,\.)
•23 Es it>t ein wahrer Juda.i.
Kin Irouli^ser Mensch, ein Verrüthcr.
Fr:.: Kntrc d.inin«:' eommo Judas. — II est traitre ci»mnie
JudaR. — rius trahiMtre que Judas. (Len>uj\ I, "il.)
•24 ^lan hat ihn gehalten, wie den Judas in der
Charwoehen.
*2i> Sie würden ihm den armen Judas auf der Tor-
kirchen gesungen haben.
Judaabruder.
•Er ist ein .ludasbruder. — Maytr, I, lo»; Köru-, 3197.
Vi>n fjliichen Freunden.
Judassrlocko.
Judtusgloeken giessen. — .»/ii//iwy. 3w".
„... Vnd llundsketton wider einen schmiden.''
Judaaerruss.
Judasgruss und Joabskuss ist der Welt Meistcr-
stüek.
Falschheit und Verstellung int an der Tagesordnung.
JudaakuBS.
1 Es wird mancher Judaskuss gegeben.
Lat.: Malta Pub vnltu odia, uulta sub osculo latent. f/'Ai-
/»>y#i, /, L'rtl.)
2 Jutlaüku^s ist worden new, imr gute Wort vnd
falsche Trew. — l.eUmnnn. II, 285, 65; Cruter.
III. 56; FutlriH. 350.
//. .* Uaicio di bucca, spesso cuur no tocca.
3 Judaskuss macht die Verrätherei nicht fromm.
— Lullur't Wnkt-, 17//, S^ia''.
4 Judaskuss und falsche Treu ist heutiges Tages
word«Mi neu.
Lut.: Multis annis jam peractis nuUa fldes est in pactin,
niol in nra, verba lactis, fol in corde, frans in factis.
(l'hiUfpi. i,2ü2.)
5 Traue keinem Judasküsse, fi-eindcin Hund und
Pfenlefusse. — twdrin, 35»; KürU , 3iS7; Itraun,
I. 67(i.
Hx4i.: Do knssen des hatera sijn bcdriegelijk. - Ilet ig
eeii Judas «kns. (Ilarrebothit, /, A&\i'*.)
*6 Dan ist (war) ein Judaskuss.
Lmi.: LetlwU mnlran. (Philifpi, I, 2*.'4.;
*7 iäinem einen Judaskuss gel>en. — l'hxUwi. I, 'Jt:>.
Bikm.: JidiioTo pullbenl. (Cttakvwiky, 17.;
Frx,: Donner «n baiaer do Judss. (l.'Twt.r, I, '21.}
BoU.t Hat is ean Judas-kus, eun Judiin'kncci>. [Ilurrf'
Immre, /. 367<'.;
*8 Judaskuss vnd Joabsgruss, CainssLücku vnnd
Huegstüeke. — MnthtMM. Hixlnnn Jimi. //. X'*.
•9 Judasküsse vad JoabsgrÜBSc. — ilathesun.l'ottiUn,
CCVII».
Cd*
1031
Jadasmetten — Jade
Jade
1032
Judasznetten.
•Die Judas Metten singen. — Fischer, Psalter, 87^.
JudaaregeL
Die Judasregel : Was wollt ihr mir geben ? be-
folgt jeder gern im Leben.
Jadasreue.
Judasrew, Galgenrew. — Uenüch, 1337, 7, Petri,
II. 410.
Jadassohwelss.
•JudasBch weiss schwitzen.
„De schwotede de rhatt (Bath) Judasichwedt , wo
mar secht." (Stralsunder Chronik, I, 46.)
EoU.: Hij zweet Judas-aweet. (Haarrebomee , I, 367»'.;
Judastücke.
*Es ist eine Judastücke.
„Unter den Papisten sind eitel Judastttck/' (Luther's
Werke, /, 49.;
JudasBun^.
*£ine mit Ilonig geschmierte Judaszange. — Su-
lor, 725.
Juddien.
Judchen, bessahl'. — Frisdtbier \l82l.
Wird bei nuerwartei kommenden Aaigaben und For-
derungen angewandt.
Jude-
1 Bei den Juden ist es besser ein Schwein als ein
Mensch zu sein.
Dieser Ausspruch soll, wie Macrobiu* 'erzählt, der
römische Kaiser Angustus gethan haben, als ihm der
Kindermord des Herodes berichtet worden sei.
2 Bei Juden, Bettlern und Spielern bringt man
sein Geld allezeit für voll an. — Graf, 233.
Weil sie nichts nachfordern können, wenn sie auch
* anKoblich eu wenig oder unrechtes (Seid erhalten hätten.
Bezieht sich namentlich auf Spielschulden. (S. Ding 123
und Doppler.)
3 Beim Juden und beim Raben ist alles Baden
umsonst.
4 De ehrlichen Jiuden het Uor in der Hand.
(Sauerland.)
5 De Jud deit den Christ ke Gut. (netidshurg.)
6 Der Jid und der Bauer muss handeln (dingen).
In Bezug auf den Einkauf.
7 Der Jude achtet nichts gerbg, was er umsonst
bekommt.
8 Der Jude nimmt eine Ohrfeige, wenn er sie
umsonst bekommt; aber er gibt keine, wenn
er nicht was dabei verdient.
Die Bussen: Wenn der Jude umsonst zum Stricke
kommen kann, so iässt er sich hängen. Und: Nichts
beklagt ein geiziger Jude mehr, als dass er die Vor-
haut hat geben mtlssen. Auch die Polen behaupten:
Wenn man dem Juden die Vorhaut nicht nähme, geben
würde er sie nicht. (Altmann VI, 979.; Der Araber:
Ein Jude fand Fleisch zu einem Spottpreise; es stinkt,
sagte er (Burckhardt , 379^, weil er es noch zu theuer
' fand. Und ein anderes legt ihm Undienstfertigkeit zur
Last , weil er umsonst nichts thue : Sie bedurften des
Juden; dieser Tag, sagte er, ist mein Festtag. (Reins-
herg V, 31J
Ung.: A' Zsidö se &d valamit a' voltra. (Gaal, S39.;
9 Der Judo weiss sich zu nähren und andere zu
scheren.
Böhm.: 2id sehe stfeze, a tebe stfize. (Öelakovtky^ 329.^
10 Der Juden Fall, der Christen Heil.
11 Der Juden Spiess, der KauflFleute Knebel, der
Krämer Schafft vnd der vmbschleger Stachel
lauffen in allen hendeln mitvnter. — Petri, //, 96.
12 Des Juden liebste Farbe ist gelb.
Mit Bezug auf ihr fast aussehliossliches Geschäft, den
Geld- und Handelsverkehr. Es hat schon frtllier jemand
gesagt: „Wer die Juden vom Handel zum Ackerbau
treibt, ist ihr wahrer Messias." (Welt und Zeit, V, 361,
260.; Die Bussen : Gelb ist der Juden Leibfarbe. (Altmann
VI, 471.; Der Jude läaat seine Haut gelb sein, damit
CS ihm an gelb gemahne. (Altmann VI, 441.; Gib dem
Juden einen Bul>el, er frisst ein ganz Säulein. In
Tula sagt man: Wttsste der Jude, dass die Sau einen
halben Kopeken rersohluckt hätte, er ftässe sie. — Biete
dem Juden tausend Babel fUr sein Weib; er bittet noch
um einen mehr und übergibt dir auch seine Tochter.
(Altmann VI, 424 u. 434.;
13 Die Juden geben ihr meistes Geld aus am Pa-
schafest, die Mauren bei Hochzeiten und die
Christen in Processen. — tieinsbcrg v. 4; Gry-
phius, 52.
yikol. CUnardu* pflegte zu sagen : „Er wisse ein Sprich-
wort, das Erasmus nicht gewusst hat , nembUch dieses:
Di« Juden Terschwenden ihr Gelt mit FestaB»liI«n di«
Moren mit Hoehzeiten und die Christen mit JKaehtea."
(Zinkgref, I, 219.;
Fr*.: Juifs en Paaquas, Mores en nopces, Chrestiens en
plaidojors despemdent ieurs döniers. (Lercmx, /, 194.-
Kritxinger, 40&<>.;
Span.: El judio 6ohaM & perder con paicnas, el moro
con bodas y el oristiano oon esorituras. (Bokn I, 21S;
Cahier, 3410.;
14 Die Juden gehen ihren eigenen Weg.
Dan.: Det som loed Tel ho« J^deme, loed ilde hos de
Lyrer. (Prov. dan., 389.;
15 Die Juden haben ein Schwein geschlachtet in
dem Tempel Mosis, in Strumpf geschissen
und Wurst gen^acht ; ist das nit was Corioses.
(Braunschweig.)
16 Die Juden schreiben gern mit doppelter Kreide.
Die Bussen behaupten : Wer den Juden nun Schmiede
macht , der muss ihm erst das Eisen bezahlen and dann
die Nägel. (Altmann VI, 490.;
17 Die Juden seynd einem Land so nutz als die
Mäuss auf dem Getraideboden und die Mot-
ten einem Kleide. — Sirtor.378.
Bogumü GoUs denkt darüber iuidors; «r n«nntsie(ia
seiner Naturgeschichte der fraate«)die „treibondeHefe
der Weltgeschichte".
18 Die Juden sind des Reichs Knechte. — Graf,
488, 5S.
Bezieht sich auf die Ausnahmestellung, welch« da«
specifisch christliche Mittelalter den Jaden geaehalTen
hatte; sie waren so gut wie rechtlos. „Bin Wergeid
kam ihnen nicht zu , weil sie unter allen SeheidemOmen
standen; denn als Jerusalem erobert wurde, bot man
die Juden feil und gab ihrer dreissig um einaa bOeen
Pfennig." (Wgi. Spangenberg, TU yVlI.) Im ScktpuAtn-
Spiegel (Waekemagel, 814; heisst es: „Wenn ein rd-
mischer König oder Kaiser gekrOnt wird, mag er den
Juden allenthalben im Beiche Gut und Lisben nehmen
und sie tOdten bis auf eine kleine Anzahl sum 0«-
dächtniss." Allein der Kaiser liess sie leben, unter-
stellte sie dem Schutze seiner Kammer und machte sie
zu seinen Melkkühen. Naoh den Beichspolizeiordnun-
gen durfte daher niemand Juden halten, der nicht tom
Beiche das Becht dazu erworben hatte.
19 Die Juden thun ebenso viel nutz in der Welt
schaffen als die mauss im weitzen. — HVl/iw
in Hemorab. Cent., 13; Wdl und Zeit. V,8S. 68.
20 Die Juden trincken auss den Quellen , die Grie-
eben auss dem Ablauff und die Romer (oder
Lateiner) auss den Pfützen. — Zinkfref, f , HS.
21 Die (ungetanften) Juden verkauften Jesum
Christ; war' er noch auf Erden, er würde tob
den getauften Juden aber verkaufet werden.
22 Drei Juden gehen auf einen Armenier, drei Ar-
menier auf einen Griechen und dann bleibt
noch ein Dutzend Christen übrig. (OrieM.)
(S. Baseler 1.)
23 Du mnst vber einn Juden vnd pfaffen sein, wilta
Got einn ströin hart flechten. — Framck, //. S3^
24 E Jud heft ömmcr Glöck, on wenn bei bet Möd-
dag liggt. — Frischbier ', 1835.
25 Ehe der Jude stirbt, frisst er Schweinefleisch.
(Oberlausüz.)
Ein Christ würde Hunde- oder Katzenfleisch etseot
wenn dies gegen den Tod schützen könnt«.
26 Ein alter Jude ohne grosses Gut. ein junger
Kriegsmann ohne Muth , ein alter WeOier ohne
Fische , eine grosse Wirthschaft ohne Tische,
eine weite Küche ohne Hunde, ein reicher
Mann ohne viel Freunde, ein alter Wirths-
knecht ohne Kreide, ein neues Messer ohne
Schneide, ein grosser Kaufmann ohne Schul-
den, ein alter Hausmann ohne Sorgen, ein
alter Doctor ohne Lehre , ein alter Hansvater
ohne Ehre, ein alter Rath ohne gut Gericht,
ein altes Schiff und nngepicht, grosse (schöne)
Städte ohne Mauern, grosses Leiden ohne
Trauern, alte Hühner, die nicht schanen,
junge Gesellen, die nicht narren, ein altes
böses Weib ohne Wort, hab* ich mein Leb-
tag nicht nennen gehört
Ich lasse dieser spruohartigen Zosamme&ttanmBff dis
grßssto Priamel bei B. Waidi» folgwft, von dar dia vor-
stehende wahrscheinlich Anfang and BohloM
bat. Es mag hier dahingestellt lein, ob dicw
Jude
Jude
1034
«ia« «i||(»ne ICrflndunffd««» Dlc)il«ri bt.in d»r«r8pnch-
wnTlIloh«« toincr 2Icit vutftmtdeiiftevtellt« odOT ob «r,
wi« //. Kurs meint, diu bei .4. eun KtUn- (AU« ptttr
JtcAuüni, .S, 17 > bollodlipho Priatnt^l (•. Maid) weiit»r
■ U'" liot. Ich mAohtfü drr Ansicht von Ä»if*fi-
<^" • vii'**', S. *l btilreteu, duM WaldtM nicUi
»il< • Hiff f'rfinnlni Hondcm mpist das im
V" lob^ualzt und v^rhuu-
d'- , /K, Ua, 45— aoK und
1»" , schwort »at^t: lüiu lütor
J''' t(ul, iMU jutitfiT Kriogaaman onu laut,
•''J M' Met« OD Hebe, ein groaiRr Jarmarokt
om , ...11 olior Wcihctr one Fttoho, oin «rfO»»«
WiutiaciliAfft OD« Tische , tit% weite Kacb«ti ooe HQude,
rin ratcborMftDU oo vlde Frütido , ein Älter Müller fme
Knm, oin LenobtonTB»eher on« Hörn, ein Wurffel-
mtwhwr <ine Boin, oin Hodcnaobneid^r oue Sl«in, ein
r«lcli«»r BawT on weiti<4 Voldt, nin Kaaffinjin» T»BOhi«n
one Gelt , «in moobtig KOnig ono Landt , ein alter Rhm»-
tpr vnbokaudt, «in alter Srhueidor onu t^cher, ein
alter Hteoher one Spar, aio frifober Uoni^ rnd nit
■Um, «in gutor Lauff«r one TOm, via «rroBser Krlfiii,
doch obuo ■ohA'.iQn. vln altar fauJer KAa« uu iMndnn,
tili gutoi nier, doch ohne Malti, ein Mfnti?« MnfitdocU
nne äalti. ein gMi^r K«eic( vnil nit : ü'utur
friaohnr Mott on L^wr, ein &Uf9 Faii. oin
■cbän» ^H»«« Fravr on Just, pjn r^fJn .IiiuH
«Jt» 'r F ' ' frommer Si ' tju iklit^r
Kli- Hitmrr, «, ,.- Ki^tiitr,
«In . , doch Vn«! ■■ r KirliU-r,
▼nK^lIllt^«I , < in ffutor hamju Zim-
liifTniiinn ou Hiol, rin aliin ti<u,
ein newcs MeAsor ono (»tlc < knn
nno kUnok, oin grotser lu ^D.kniT .>i.i- »(.mtk, ein
ehrlitU frouimc Fraw on •cbniii, t-in iUt*ir Keaael one
rbam« ein vrr-->ä<*r Fi^ch nji .iIImm ffradt , ein gro«Aer
Begeu <iii . . (TuLftn vut» borMrcu, e^n
•rtnoT Ha ,, »Itor KebcITol vn««-
nieMcn, ■ ,-,,-<< n. .-iii ,.U. r Doe-
lor ,|U'f
M< j olö
»l'< ' i.üpi,
«•II" kiioilit Mii r.nu
L< li 1 , i'in aU* I fiii
all' KUiclifn. ■ I der.
rin alr. r SLliuLstor otie Leder, uiu aUu Kutc SUiit ou
warton, ein altes Mufltcr oo« itcbartpn, ein alti>r J?ob«f-
rt?r onu rüg, ein ahf«r Krcmer on bcirug, ein ultur
KUhetall ono Mitt, ein alter roter Fuchaei on Itst, «in
alter Prleeter one Dach, oin alter Bader one Bruuh, luu
al»*r Aath on gut gcricht, ein alt. - s. lufl vini viige-
hl<!ht, «nn alter Belt« od alle Lei ^ ren
aue Atenae» ein altur MoB^uer itlte
S|>iaa4trin one Plaeha. ein alt Aj l . urt«,
oiA aller E«cl on« FUrIx, ein alte« McMiiucli vii^cl««««<n,
•La alU'i Titcbthudb one Feacn, ein ^ter Wu«:bi-tfr vn-
beeehatft, ein alte Wunden vntrckraUt, «*io alt« Scbaf,
dooh mbeat'bu.rn, ein alter Zwirn, doib vnu-rwürii.
•in aliea Diuttioro ouc •cbwartt^ ein alt»- KufTon one
b*rt«. ein aJter Waldton dürre Beuioe, ein «Ite \>tt«l
an« Treainn« ein alte« Sieb Tod onu lieber, ein »lU'f
8cb0tse ön« Ko«lt«r, ein nower Harnix-b one riemen,
•In BHtM ftewpeu one atrienien, ein altar Wagen rngo-
knarrt. ein alte «toigen mgeacharH. eia alte Wunden
oiMJ «cbmertct^n, viel jung« Kelber one «cbertzon,
groeac aehOnf S>t«dt one Mawren, grotaea lalden od«
tmwren, ein alter liauber angefangen, ein altar Dieb
auch vngebangen» ein Kinderuattcr one Ftmwen, «in
alter BtuinmeU one Uawen. cm alter Weinatock vnbe>
«ehnittrti, ein gute« Pferd docb Tnbnritten , ein reiffe
Oefvinn TBpMBllet, «ia «nter At-ker vnbMlei, rolffo
Trurh-T- r^'-rH--* ~- -■ " • 1\ Qooch gwt , ein
*ltK !, Togebeteo, ein
t*!^''' l'fTe! TBrI mgr-
*lit« vr<' , ■ ■. voll
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'■- .rr<>n,
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vngehcai
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guter Bogen one Seeuo, ein alioe bua«e Weib on wort
hab ich tnoin tact nit nunuen hört, vnd ein ftiter 6o«k
one Bart» int all« wiilvr Nutiirlicb art.
27 Ein armer Judo kann nicht wuchrni. ^ fitdit,
2& i'An .lud lieho nicht einen Pri>nairi{; aufit den
«Hrn Adel. — Lehmann, II, 37iS. |ü.1, Stmruck. 1>4,
29 Ein »lud eteckt ko voll Al»j?öU<?rt'y viid Zaube-
rey ata neun Kühe Unaro iiobon. — itunhfU,
ir>90,iii /V/rt . //, a<).'. . LfiHu,'' IV.fitr.Jenah 17//. 1»«''.
A.U» dvn Anatüru ' u mit ibriMi Judrnrer-
folKuugen. In nnar i fn kAum hxiZTclf hob,
mit welcbcttt F-'""'-' .i v.,ri,,i,.i «..Hleu
•ind und in ^ hat.
Solbatredcnd i> ilcb-
wCtti'-rn ...i,,, ., ,, ^orde
kri makuuRcn,
di< «in au»KO-
•j>i i'-in oin fa-
D.i . u «II die
Sl' -lua Nttxa-
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• sie
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tau
-nea
! der
r »O-
hri-
inen
(Jorrettur Icac , l.-cri>
eben in tialaci atati^
«tenblut, da* ein An-'
Knaben mit einer Schtru ^cuntxt kut.
30 Em Jude macht kcinfn Markt.
In Gali ti Kwai Jud&n und a:wei JunAirniten
daxu, ein < Marki 4u uiacUen; in M«itatid:
iwei Fru i «Kin»; in Böhmen rwf»l oilr-r u.tob
b«Mer dl '"'M 137. )_ {':■ ' -', jh,;
ßtüim,: .Ted, iirk. (CfUi
Kroitt,: .leil- ujma. (Öci<^' ._ '<.)
31 Ein Jude sagt, links sei recht und »ein Hinter-
mau] Bei das Vordertn&uL
32 Einem Juden glaube nicht und wenn er vom
nimmel wäre. (I\nih,\
1)aa Spricbwort bat die polniicheo uutl ruaaiichnn
Uaodal^uden im Aage.
Mhd.: Davon «tUleci iie (die Juden) d«a reioboe kneubt«
ein. (Wackvniaigti, 2U.J
33 En Jade blül en Jude un wenn hc slApf. bot
a'n Middag.
Um lU ««gon, daM iicU die Eigenheiten 4ea jadiiolien
Cbaraktor«, w4rea ai« auch lau{<e «ujttckgelreten, unter
gewiaaen Uraatünden eeiguu. 1,8. Banot itt, 84 u. UA).)
:W Ea darff jm keiner gedenckea , dits einer Juden
l^-ych , er sehe nur eben »uff, das er jhn nicht
besoheisR. — Franck, HW/lindi. CLMfl*'.
35 E« fT' ! ^in Jüdin dnÄU» um Einen ScUwei-
Z' 1 ', und neun Schweizer (BaÄcIer),
um r.iurii Oenfer zu hetrtigfn. \SchM^j.) —
Eitdtin , %*k\ . Aituirri^ii^r/, ai. 13. AJr/r. 3901 . Sim
I I iincb aohllmmf^r ala
H" "'««Tnjjt dnd |}oitl«eho,
11 tr« un li^noie,
>x t«rt«« eoQtr*
' 'öl un Ba-
• /. 19» J
. hitndeln,
I hobrÄt-nt. —
Ht/a*»L>uitf uuv iiau. '
Kremttr, aila Veeiali.
dt« Dil kP«M€lk, alte j i ^
i« dJe ftU iMtr««, «UM *li«9 bi*«t
de Hing
mat
1035
Jude
Jude
1036
tragende Juden, d. i. die Eaufleuth, die trei-
ben mehr wucher als die Juden selbst; die
beschnittenen Juden. — Diony$. Ueiander, s. 2.
Well und Zeit, V, 92. 81 ; /.inkgref, III, 113.
38 Es stirbt ein Jude, wenn zwei über Kreuz pis-
sen. — Frischbier*, 1823.
39 Fluddrige (zerlumpte) Juden haben das meiste
Geld. (Westf.j
40 Frisch getaufte Juden und neugebackene Ba-
rone erkennt man am- Tone.
41 Getaufter Jud* thut selten gut CBedburg.j —
Boebel, 146.
Der Neagrieche farobtet besonden bankrotte Juden ;
er sagt: Ein bankrotter Jode darchsiebt seine alten
Kecbnangen. Der Caecbe aber tagt: Mit dem getauften
Juden nur wieder im Wasser. (Reituberg V, 36.J
42 Getaufter Jude, beschnittener Christ. — Graf,
488, 55; Körte, 3205 a. 3986; lirnun, I, 1681; Reituberg
V, 36; Simrock, 5263.
Aehnlicb ruBsiscb AUmann VI, 401. — Wiewol die
meisten Judonbekebrungen nichts als tAuschender Na-
menwechsel sind, so werden doch die Missionsbestre-
bungen mit viel Kosten, grossem Aufwand ron from-
men Redensarten und einem von dem obigen Spriob-
worte angezeigten Erfolge förtgeaetit. Jemand nannte
einen getauften Juden ein leeres Blatt zwischen dem
Alten und Neuen Testament. Es gibt nur eine erfolg-
reiche Missionarin , die ttberzeugende Macht der Wahr-
heit. Wenn das Ohristenthum diese auf seiner Seite
hat, sind alle andern dberflassigi fehlt jene, schAdlicb.
— Ein maiuzer Prftlat, ein getaufter Jude, hinterliess
Tor einigen Jahrhunderten seinen Erben eine goldene
Katze mit einer goldenen Maus, mit folgender Auf-
schrift: „So wenig diese Katze diese Maos frisst, so
wenig wird ein Jud» ein guter Christ."
Böhm.: Zid kften^, vlk skroeenf , to Je nepfitel smlfen^.
(Öelakovtky, 236.;
Potn,: Mieoa zkowany, wilk cbowany, pnyjaciel Jcdnany,
ijd chrzczony — nie pewny. (Öelakovaky , 236.^
43 Haust du meinen Juden, so hau* ich deinen
Juden. — Graf, 530, 358.
44 In einem Juden stecken drei Christen und in
einem Yankee drei Juden.
45 Joden un Ministen ^ bedregt alle Christen. (Ott-
fries.) — Frwnmuiin, VI, K4, 745; Buern, 737.
>) Ministen, Menisten, Mennoniten, Mennonisten.
(Stürenburg, HS.) — Wenn die Russen genau unterrichtet
sind , lassen sie sich aber auch , fiills es sonst jemand
▼ermiag, wieder betrügen: Betrttge den Juden, sagen
sie. so kUsst er dich; kOsse den Juden, so betrogt er
dich. (Reintbtrg V, 31.)
46 Joden und Ministen sünd de Düfel sin Christen.
(OttfHet.) — llauskalender, lU.
47 Jud' bleibt Jud* und wenn er auch Sporen an den
Stiefeln trägt. — Gutzkow, Hüter vom Geist, I, 120.
48 Jud* und Kauwertz (Judenchristen) findet man
allerwärts. — Nass. Schulbl,XlV, 5.
49 Jud' und Tatar ist einerlei Waar*. (Lit.J — Iteins-
berg V. 29.
50 Jud' und Weib sind Ein Leib.
Sie haben in ihrem Charakter grosse Aehnlichkeiten,
worQber sich wol Bogumil Goltz in seiner Naturge-
ackichtt der Frauen am treffendsten ausgesprochen hat.
Es heisst dort s. B.r „Die Juden und die Weiber sind
furchtsam und widerspenstig, spröde und slhe, sanft
und heftig, leidenschaftlich und dooh nicht brutal,
barmherzig und egoistisch, geld- und gewinnsüchtig;
sie sind knanserig und verschwenden gleich wol mit
Prahlerei; sie sind leicht erschöpft und noch leichter
restaurirt; sie zeigen sich ausdauernd und doch ab-
springend, confuB und scharf unterscheidend, oberflftoh-
lieh und sorupulös, zerstreut und keinen Augenblick
ihre Interessen vergessend, conoentrirt und doch lerfah-
ren, muttorwitzig und unwissend, phantastisoh und
trivial, eigensinnig und schweigsam, eigenartig und
gleichwol über denselben natürlichen Leisten des Ge-
schlechts und der Basse geschlagen. Sie sind talent-
voll, praktisch, anstellig, in allen Sätteln gerecht und
gleichwol pfuscherhaft durch und durch u. s. w."
51 Juden, Fuet und Pfaffen machen manchen Affen.
.,Der Jud mit dem Oesuch (hohen Zinsen), der
Pfaffe mit dem Buch, die Fuet unterm Tuch das wird
verflt manig Schuch." (Kitrlrin, 350.;
52 Juden muss man mit Juden überzeugen. —
Graf, 457 , .*>12.
Um durch Zeugen einen .Tnden zu überweisen, mussto
unter den Zeugen wenigstens Sin Jude sein.
■ ilhd.: Ein Judenu mucs man mit judenn ttberzcugcn.
(Maurer, I, 172.;
53 Juden, Schotten vnd bös Gelt findet man in
aller Welt. — Fischer, Pgatter, 852, 4.
54 Juden seid ihr, Juden bleibt ihr. — Graf, ms, m.
Es würde daher besser sein, die Judenmisaionen enl-
tivirton einen Tbeil der afrikanischen Wüste.
Mhd.: Joden sy gy, Joden blyve gy. (Wettpkale», Itl, 79.;
55 Juden sitzen in der Fürsten Friede. — Grti,
488, 53.
Den sie durch ein hohes Schutzgeld erkaufen nanssten.
56 Juden und beladene Wagen gehen nicht gern
übers £i8.
Uotl. : De kinderen Abrahams durven zieh nlet ligt op iwak
ijs wagen. (Harrebomee , I, 401^.;
57 Juden und Edelleute halten zusammen. — Eise-
lein, 350; Simrock . 5268 ; Körte, 3198.
N&mlich jede Körperschaft anter sich; daher auch
der Bessere sieh des Schlimmen gemeiniglich gegen
andere St&nde annimmt. So ergriff s. B. beim Sturze
des firaazösisohen Adels der bessere deutsche dessen
Partei oft sehwirmerisofa.
58 Juden und Iilöhc sind die ungeduldigsten Ge-
schöpfe auf Erden. — Wdt und Zeit, F, s«5, 296.
59 Juden und Juristen sind bitterböse Christen.
60 Juden und Krämersleut' sind des Teufels seine
Freud* (oder: dienen dem Teufel zu aller
Zeit).
Die Engländer sagen: Ein englischer Kr&mer, ein
Jude, ein Basler, eine alte Nonne, ein HoCichxans und
ein Affe sind des Teufels Sakramente. (Reituberg V, 1.)
61 Kein Jude kann weiter Gewer sein, als sein Haus
reicht. — Cra/", 261, 235.
Wer von einem Juden kaufte, musste voraossetsea,
es könne gestohlenes Gut rsein und ohne Entschftdi-
gnng für ihn vom rechtmässigen Besitxer in Anspruch
genommen werden. Jeder andere Verkäufer musste den
Erwerb nachweisen , den Vorbesitser nennen und Qewcr
leisten ; nur für die Juden fand ehedem eine Aosnahne
statt; sie hatten das besondere Vorrecht, auch auf ge-
stohlenes Gut Geld KU leihen und im gegebenen Falle
dem Eigenthümer die Heransgabe des Pundee verwei-
gom zu dürfen. Kaufte ein Christ ein solches Pfand,
so war er natürlich nie sicher, dass ihm die Sache ,ient-
wert" wurde.
Mkd.: Eeynn Jude verrer geweren mag keynes kaofies
wen also verre sein haus wendet. (Tküngen. 72, 352.;
62 Keines Juden Eid geht über einen Christen'
mann. — Gra^, 457. 511.
Die Fähigkeit, ein gerichtliches Zeugniss eidUeh ab-
zulegen, war im Mittelalter sehr beschränkt und von
vielen Umständen abhängig, wie dies durch eine An-
zahl von Sprichwörtern für einzelne Fälle dargetbaa
wird. Zur Erklärung des obigen ist an bemerken (vgl.
(jraf, 464;, dass Juden und Heiden rechtlos
gegen einen Christon kein Zeugniss ablegen konatea.
Von den Juden glaubte man, dass sie sich jährlich am
Versöhnungsfeste von allen auf Christen beattgliehsn
Eiden lossprechen Hessen. CVgU Oraf, 457, 512.; (8. Gast
62 u. 101.)
Mhd. : Deheines Juden eid g6t gegen einen Kristen. ( Wacker-
nagel, 206, 214.;
63 Man darff keiner Juden mehr, es sind andere,
die wuchern können. — Petri, II, 444.
Juden und Wucherer sind im Sprachgebranch des
Volks fast gleichbedeutend, und dennoah sind die Juden
durch die christliche Obrigkeit einer Arflhem rielg«-
rühmten Zeit förmlich zu den Wucherern gemaoht wor-
den, als welche sie später verrufen aind. Die Juden
waren rechtlos ; sie genossen blos Schntarecht« seitens
des Kaisers, die sie sehr theuer besiJilen mnaeten,
wodurch sie die Melkkühe des Beiobs wurden. Um
ihnen viel auspressen zu können, mussten sie erst viel
besitzen. Um den Jndensehnts recht elntragUeh sn ma-
chen, verlieh man ihnen besondere Beohte, nameatlioh
hinsichtlich der Faustpfänder und des Zinsennehmens.
die sie in einer Weise benutzten, dass 60 — TO Procent
nicht ungewöhnlich schien. (l^gL Bodmtmn, 716 nnd
Mittermaier, Deutsche» Fritatrecht, liandshnt 1837, II,
626.; So wurden Wucherer und Jude gleichbedevtand,
und ein christlicher Pfandleiher hiees anm Untersohiede
„getaufter Jude". CVgl. Wettenrieder , //, 86.; Hit
ihrem Reichthum wuchs aber auch der Hast des Volks
gegen sie, die „schnöden, stinkenden Ootteevertchter**
(Vgl. Lichner, 113, 19i;, der selbst am Galgen die Jaden
noch nicht als gleichberechtigt mit den Christen an-
erkannte. Sie erhielten ausserhalb des christliohea Gal-
gens einen eigenen Balken , und wnrden , einen But bH
heissem Pech auf dem Kopfe, zwischen awai wüÜmb-
den Hunden aufgekuUpft. Hut und Hand fielen aar
dann weg, wenn sie in der Todesstunde Ohrieten war>
den. (Urirnm. Rec/ttaalt, , GSi; Siebenkee», itatmaUn
tur nümbtrgischen Geschichte, Altdorf, II, 592t Tenaitr,
Laienspiegel, Augsburg 1509, 8. 119.;
64 Man kann lewer (lieber) sämJüd^n watt schalli
(schuldig) sin as en Barn. (Rendiburf.)
Jude
Jade
1088
[$3 Mer kann dem Jiil nit weber thuxi, mer gefin,
was er fordert — fmdUm, 90s.
Da dat Judo faal einxig «nf ätu UDgewiHCO HaikIcI
fto^owivicn war, lo »ucbta er natarlich tteti dea höclial
inOglichcn Go»-iim lu riucU^n. WeoD «r nun d&t yuu
ilitu OAfurdorlo uLuü Zogeruntr «rhiell , ao bCirt» mui
vub «tiuer Svito dou Auaruf : ,,H«^tt' i*-'^ nur iu»iir !{*-'<
fordurti*'
Mit dem getauften Juden gleich wieder unters
WttÄSer. — f'riwhbier^, 1BJ2.
Warum uaft mAn ■!« denn ertt, wenn M olchli
u&utir
C7 Mit Juden und Pfafien habe nichts zu schafifen t
|6d 'JSe ikrme Jüd kan net wöchre. föiirtTtj — Fir-
mertHh, /. 4*3. ii: htKhdmUch bei lUihl^ Awfllr«. 3y4.
69 ^Schlägst du meinen Juden, so schlag* ich dei-
nen Juden. — Simrock, iUli: /f»'i/n6cry V, 14,
\Vird ia dem Sinua gabraucbt: Wia du mir, «O icb
dir, und wird aut aiaer Anekdote bertjeluitvl. Zw«l
ollaof! PoatwagoQ begegnen iiob. Ia jedem dorsrlbvu
■itit tfiii Judci, d«r dtttn etttgcgciikomm^^ndPD Puttllluu
üt^t letxteu Fahrt dai Trinkgeld voreutbAltuik halte,
wufilr licU der «i&a PuatiUou dadurch rAobt, daa« or
Ita Vurubürfahr«n mit der Poitaohe in d«u Wagtu dv«
anderu «cbiägt^ Der and«ro PuttiHou thjiL «in Uknch«a
uutcr dem apriciiwOrtlicb gewurdcnoa Zuruf: äcbliigit
do atüitioa Jud«n, lo schlag' icb deinon Juden.
[70 Sei ein Jude^ oder spiele nicht mit der Thora.
— Iturckham, UV.
Waa nuui h«l«it «jid bckeont, »oll otui anoh wirk-
lich ««in.
[7 1 Truu keinem Juden bei seinem Eid und keinem
Wulf auf grüner Ileid'. — Parötniak<m,»6l.
IS Twei Jude wete, wat e BröU koat't. — Fmth-
w<^r^ wie.
73 Ueber Juden und Flöhe schreien viele Wehe.
I74 Wttnn ein Jud den andern, ein Pfaff den an-
dorn oder ein Weib das andere betreugt, so
lacht ÜOtt im Himmel. — amler, /J/,W; Leh-
mann, //.861, S3. Etnirin , ibö i Stmrodt, UM; liPtiw
berg V, S4.
75 Wann t up den Jiuden eoren langen Dag (Ver-
aühnungafeat) gued Wear is, dann bliwt et
den gauflsen Hearwest gued. (üürt-n.)
7C Wenn de Jüd ins Derp kömmt, belle de Iluing.
(i^lbing.) — FrUckbier ', iftJT,
77 Wenn die Juden von Moses reden, so denken
sie auch an die Propheten.
D. h. lia fa««au iLu iu der Bedeutung von <j«ld auT.
Auch die ituaten aagon: iJi« Juden t|irftcb«ii wol vuni
Hiiiul, Aber ale doni(.«u nicht an Mu»m. — NVunu dir Kub-
tntlch im Preise aleigt , | tnnkt der Judo die Milcb
•etuet Woibea. {ReUaOer'j V.U.)
Weuu'eiu Jüd einem üueht, su wünscht er jhm,
dass jhm Gnus vor der Thür wachse. — /V(n.
it. «i.
Wenn ein Jude Geld zu empfangen hat, kommt
CT immer eine Stunde zu friili; wenn er brin-
gen soll, wenigsten» eine xa titäL — wvn md
leit. lt. UJ. Sfii.
90 Wenn man dem Juden eine Sau sehickt, so
wird er erfreut, wie der Pfaffe, dem man die
Maid geschlagen. — Eitetvin, ääi.
/.a<.- Veneri «uem üamobtrit. (KUtitin, S&t j
ül Wewt's nur Ewaa Jehudim (Juden) get, kloppt
auncr Schule un auner get Schule (zur Syna-
goge). — Tdiidlau. i\i.
iHo ÄAlUngUolüuiit ani Jodcntbnm w(rd aicb trot«
Aller Badranguia*» erhallen Tn frühem Zeiten wurde
dareh den QemaiBde<li 1« Klopfen an dl« Thttr
JediM •IhmIoad abbi l- Synagoge (Svhulel» «in*
yelÄdan. (Ti»Atomt .j.
9Ü Wer alten Juden tuulWi wüJ, der verliert des
Wassers viel.
S3 Wer bi de Jude chaufl, darf na *8 halb bieU^.
Ctlautmtcin,) -^ .VfAiprtf , /i. tS4. 44.
M Mer einem Juden die IliUae bietet , iat schon
betrogen«
A& Wer oinc-m Judt^n glaubt nnd Gott vfrleugnct^
\»X ewig verloren, — rrw<*6H-r'. i»34.
M Wrr eiuum Juden gUubt und V Hctt verkauft^
dt^r mu« sich auf» Stroh kgcn. R^rv, «..- 1
%1 Wer einem Juden traut auf seinen £id, und
einem Wolf auf grüne^r Ueid', und titiem
Freund auf sein Gewissen, der wird von allen
dreien beschissen.
Die Vonotler aogoo: OlAQbe niobi der f ran, die weint,
dem Pferde, daa tobwititt und dem .luJcu, dur arbwittt.
VnA: Judaneid, Kliirbidt )a «ler Nacbt uitit Kfuuou«
tbrüUPQ ajttd kftlü«!« Hellen worlli. Iji (JAlijEiiu: Kuumi
Juden glaub« nicht uii<l wcun er vom Himmvl wAi()4
^KriimfMrg f '2t; V. V^ }
88 Wer einen Juden bescheisst, süudigt wie einer,
so auf die Würfel hofirt. — Uaeiri» , ish\ . >»»n-
rock, MG7. KMi». 520». He\n»b€i)i V. 5S.
89 Wer euien Juden botrügt, bekommt einen er-
sten PlaU im HinimeL
UiAL: \>\v vvunu ^ * " ' neu itool in dm
itutui-1 boblieu.
90 Wer einen Jui _ iint zehn Juhr
Ablass.
Ka lüU Aber die AuftfAb« nicht gA 1 ei eht crln.
Ol Wülsin ein Juden bethegen, so mus^tu ein
Jud seyn. — Uthmatm, II, »se, 4J1,* Simrock, Ä264;
Jvüfti-, 32U0 , /lt'iH»6crt; 1'. »^
93 Wo der Jude hingopjsst hat, da wachsen rot ho
Kartoffeln. (Hrc*Uiu.)
93 Wo Juden und Kohlen , da iat's zum Teufelholen.
Vgl, 2u!ti Curbrte/t a^j AarUbad iin FautUoton der
wiener Fruttfitm l(i. Juni l4»t>», Mr. liü.
94 Wo viele Juden sind, da sind viel Diebe. —
Kärlr, 3199.
I>or WalAche: Kiu echter Jude nicmAla iitit^ hia
du von tbm betrogen biil. Her Kleinru««e: Dar Jude
bat den Betrug nicht gi^ierut, ur iat im angeboren.
Der Pole: Der Jude lat ron jeher ein Iteirttg«». Der
CctiChe: Der Judo biiirUi;!, äucfi weuu er betc^ Der
Ituaae: Hiu Judi? ist '-üb ielb«( ea betrügen,
wenn ihm gt^rude cui >lt. lud fugt tu einem
Audvm hpricbwort i 'loau; Wir bAben diu
Ukuae Auf d«n> Ku^l^i *'*<•■!' Jude bat du im llurxon.
(lirtMtrtrjf V, M.) Die»uu jUetuUcb altgeueiu g«balte-
nen AuaaprUcheo gegeuQber möchte leb dt« IJemorkung
belfUgcu, daaa ich awar acbuu vcraubiüdi<nL>nial vi>n
Cbriaten, Aber noch nie von einem Juden betrogen
worden biu.
95 Wormser Juden, fromme Juden. — Vi*ior., IV. 9Z :
Kdrt«. 69 7S . f'töf. *a»* *6. Simrock, 5873, neifubcrg V. 33.
H'a-jeiuitl «rklArt die» Spriobwort aua einer alteu
Snge, nAch welcher aohon vor Chnati Ueburt Juden
in Deutacblaud goweaen loicu, gani beaondor« Aber au
Wanaa. Die4c eollcu in frttbern JAhrhnuderteo den
deutaobon Kuiieru Auf dju klarate bowieaen hAben,
dASs ihre Yurfahren ticb acliou lange vor Chrieti Ge-
burt m Wormt niedergelaaaen nnd lie a]«o keinen Au-
Uieil An der VcrurlbeilUDg tuid Jü-eazigung Jotu g«-
bAbt, worAuf aie vcrn den KAleera mit groaieu Frei-
heiten und Privilegien beaohenkt worden aeien, wai
au dvm obigcu äpricUwort VorAnlAAaung gegebtiu habe.
Die in der Htadt Wi>rma wohnenden Itraeliten rUhmen
«UiCh ihre iiyuagoge als die Uloatu tu ganz Doutach-
Und, Ihre Jlabbiner hatten In fruborn Jahrhuudertea
den VorrAng vor Allen deatachen Itabbluein. Man aetat
die KrbAUung dee Tentpel« in daa Jabr .jSS v. Chr.
Wie die wormaor, io gnlten auob diu Jud«n von Ulm
äu nnbetcholton und an der Krousiijung untohulditr,
weil aie ecbon snr Z.«it dieiea Ereigniaiea in Drutkch»
Luid Anaaaaig geweaeu «ein «uUeu. (Vgl. darüber Unt/,
4^'ji S. C. W. Spiker, L't(fr die vlumaUif* und Jetiiff*
lagt d«r JtutUn tn beutMchlanti , FIaIIu l»Oi^; J. V. um
Arttin, QetCkichU der Juät» i« fiuiern.) Man b**grclfl
Qbrigena ohne vulletündigo Verleugnung alle« geauudtn
Menacbenverctandea nicht, wie die Judeu In und auRsor
PalAaUna, die nicht gerade „Krousigo** geaahrion, we*
nigc-r gut and frumm lein aollen, aU diu vu Ulm und
Wormi.
lai.: Ju>lA«i \Vi>nnatieuat>a , Judn«! t»oul. (fittor., rJi, TA.)
96 WoriQser Juden, gute Juden; KJosterpfuireu,
böse Pfaffen. — hlQ»(etri,tri;et .»1.6.
97 Zehn Juden mit den grussten Nasen jagt Ein
Rekrot^ wie die Hasen.
98 Zwei viusen, was eine Brille kostet. —
y II - »<-.-i.... i<-irrhtriebpne werden etn*
Alf '■
JfoU. ^«m bril koit. (tUvt*-
•9a Anf der Judeu Christtag (Wvihmicht). <s. Xim.
1039
Jode
Jfldeln — Jndeneid
1040
• 100 Beim Juden Gevatter stehen. (S. Leihhaus.) —
Körte, 2103. Braun, !. 779.
•101 Beschnittener oder unbeßchnittener Jude.
„ Beflchneidung ein Diplom» ist, das Venus aoaatellt
manchem Christ." (buüfr.)
•102 Bin kein .lud', leck' keine Sau. (Rou-Thal.)
Als Antwort auf die Einladung Ellenbogen G, Ho-
bel .'».
•103 Da es8 wie 'ne Jüd, wa mer den vür eraus-
wirp, da körnt a hengen wieder erenn. (Bed-
burg.)
•104 Da habt ihr euern Juden. (Köihen.)
W&hrend der Choleraseit war in dem Hanse eines
Einwohners zu Köthen ein alter Jude gestorben , dessen
Leiche er ohne Zügem fortgeschafft wissen wollte. Da
es ihm nicht gelang, dies dnrchsusetsen , auch keiner
der Glaubensgenossen sich an der Leiche wagte, lud
er dieselbe auf einen Schubkarren und brachte sie so
nach der Wohnnng des Schames (jQdischen Kftsters),
indem er die obigen sprichwörtlich gewordenen Worte
hineinrief. Sein Verfahren blieb indess nicht ohne
Ahndung.
•^105 Da hat der Jude drauf gespuckt. (Henn^erg.)
Scherzhaft zu einem Kinde, das ein Loch im Kleid
oder Hemd hat.
•IOC Darauf gibt (leiht) kein Jude was.
„Es ist kein Jnd im gantsen Elsass, der ein Batzen
darauff lyhe." (Fremck , t'om grewl. Latter der Truncken-
heity 22 ^;
Holl.: Er is zooveel, daar de lombard geen geld op geefl.
(Harrebomre, II, Zh.)
Ung.: A' Zsidö se &d valamit a* Toltra. (Gaul, 839.;
• 107 Daraus kann kein Jude gescheit (klug) werden-
Holt.: Geen Jood kan ernit wijs .worden. (Ifarrebotnie,
1, 365 1».;
• 108 Das haben ihm die Juden angethan. — Frisch-
hier ', 1816.
Wenn jemand von irgendetwas nicht lassen kann.
• 109 Das hält kein Jude aus (und wenn er steinalt
ist). (Königsberg.) — FmcWri«**, 1817.
Obgleich die Jaden, wie ihre Gteschichte beweist,
sehr Tiel ansgehalten haben.
•110 Das ist der ewige Jude.
Frz.: C'est le Juif errant. (Startchedel, 412.;
•111 Das kann ein kranker Jude essen.
Um eine Speise als onacUldlich oder sehr gut zu em-
pfehlen, zu loben.
•112 Das müsste (würde) einen Juden verdriessen.
(8. Tenfel.)
„...Bin jaden solt es wol Terdriessen. *• (Waldit,
11,31, 119.;
•113 Das nimmt dir (oder: dem nimmt's) kein Jud'
mehr ab. (niedlingen.)
Er hat seine Leotion, seine PrOgel.
*114 Dat is dn arg Jude. — Ddhnert, 209*».
Sagt man Ton einem Christen, der unbilligen Ge-
winn, ftberm&ssige Zinsen nimmt
•115 Dat kann ken Jode läten. (Ostfries.) — From-
mann, M, 437, 201; Eichvald, 903; Rueren, 220. llauit'
holender, IL
•IIG Davor sen mer Jehudim (Juden). — Tendian, 925.
Als Entgegnung, wenn jemand über Druck von aussen
oder tlber Beengtsein im Jadenthum selbst klagt.
•117 Der is kaan Jid un kaan Goj. — Tendlau.ato
u. 684.
Ist weder Jude, noch Nichtjnde, gehört keiner po-
sitiven Keligion an. Auch: ist indifferent.
•118 Der Jude fangt mit dem Goj (NichtJuden) an.
— TeniUau, 373.
Von jemand, der alle Ursache hat^ sieh ruhig zu
verhalten, dennoch Streit anfllngt.
• 119 Di äs iwer en Juden. (Siebenbürg. -adchs.) — From-
mann, ÜI, ST » 100.
• 120 Eher würde man beim Juden Speck finden. —
Parömiaktm, 2443.
Als bei ihm Geld, Verstand, Witz n. s. w.
•121 Einen Juden begraben. — Frütchbier *, isis.
Umschreibung fOr: Süieckse machen.
•122 Einen todten Juden taufen.
•123 Er gabt über zeah (zehn) Jude. (Ulm.)
• 124 Er greift den Juden m ihr Recht. — Eisetcin, 351 ;
Itrinttberg V. 84.
Treibt Handel und Wucher.
*125 Er hat einen Juden geküsst.
Von jemand , der unangenehm riecht.
If^U.: HiJ heeft een* Jood geklst. (Harrebomre, T, 36ri'>.;
•126 Er hat ihm einen Juden angehängt. —
berg V. 84; Äorfe. S205*.
Eine Lllge aufjgebunden.
•127 Er hat Juden.
studentisch für: Furcht.
•128 Er ist ein vndanckbarer Jüd. — Eymn«. //. S42.
•129 Er ist mit dem Juden verwandt
Hat schlimme Schulden.
HolL: Hij wü toonen, dat hij met den lombani niet tc
sehaffen heeft. (Harrebomee, II , 35.;
•130 Er ist wie der ewige Jude. — F.ist^ein, S50; neiM-
berg V, 33.
Er ist in immerwährender, in unruhvoller Bewapusg,
mit Bezug auf die bekannte Sage von dar Angst des
bestraften ewigen Juden.
Fr».: Ceat le juif errant.
•131 Er wollte den Juden bei den Füssen fassen
und bekam den Teufel bei den Hörnern.
Pol»..* Mjrslati ze uj«} zyda za nogi, a on ohwjail dJaUa
sa rogl. (Lompa , 21.;
•132 Es ist ein Jade.
Sehr gesch&ftseifrig, oder auch fibeirortliatteBd im
Handel, wie man dies in flrflherer Zelt den Jnden zur
Last legte.
Fra.: Tous Ates un Juif. (Leroux, I. 195.;
•133 Es ist ein jud an ein pfaffen gerathen. —
Franck. II. 64".
*134 Es leiht ein Jud kein Pfennig drauff. — n. Sachs,
Von Fugend md Latter, L, 1.
• 135 Hast an Juden gsehn?
Als Antwort, wenn jemand glaubt, daas ein anderer
ihn ausforschen wolle, also um su sagen: von mir ist
nichts zu erfahren. Auch wendet man die Badenaart
gegen den an, von dem man meint, er wolle una foppan.
•136 Ich kenne die Juden, trawe jnen ein ander.
— Malhesiu». PosHUä, CXUII*.
•137 Juden fuhren.
Die Juden von Posen ritten bekanntlich, als Türken
gekleidet, Napoleon entgegen. Ihr Anführer ritt an
den kaiserlichen Wagen und sprach: „Fercbten Sie
sich nicht, Ew. Majestät, mer sein keine Terken, mer
sein verkleidete Jttden aus Posen. '* Die ansserordeat*
liehe Furchtsamkeit dieses Volks bildete das fMnkiseke
Sprichwort, das von einem Fnrohtaamen aagt: „Er
führt Juden.'*
•138 Marsch mit dem Juden, hat Speck gefressen.
(Köthen.)
•139 Mit der Juden spies vnd der Kanfilente Knebel
vnd der Vmbschleger Stachel lauffen.
• 140 Nach dem Juden riechen. — Frisehbier*, isiJ.
Eigenheiten kundgeben, die im ftbeln Sinne an ciaM
Juden erinnern.
•141 So kann man^s beim Juden kaufen. (HoUenbrni.)
♦142 T geitti > jüst as 'n Jod; de firogt na'n Weg,
deder wol wet*. (Jener.) — Firmenidi, 111.13,21.
') Geht dir. *) Den ex wohl weiss.
•143 Willst aach dem Jüd sein Dreck za Geld
mache? — Tendlau, 1088.
Wenn jemand etwas von geringem Werthe sehr theuer
an den Mann bringen will. Ein jüdischer Qlaaer, der
in einer Kirche eingeschlossen worden war, hatte unter
einem Heiligenbilde ein natürliche« BedOrfaiai befrie-
digt und erklärte es, um der Strafe su entgehen, f&r
ein Wunder des Heiligen. Er machte Hedieln ans der
heiligen Ausleerung und verkaufte sie aehr theuer.
Jüdeln.
•Wie es sich jüdelt, so christolt (■. d.) ei sich.
—- Tendlau, 697.
Die Menschen sind in Begierden, Neigungen 0.1. w.
sich gleich, welcher Religion sie angehören mOgen,
sodass ein Wechsel derselben auf Charakter und all-
gemeine Sitte wenig Einfluss hat,
Juden.
•He judet dorup. — Ddhnert, 209".
Sucht übermässig dabei tu verdienen.
Judenblut.
•Er kann Judenblut trinken. — TenäftWi.
Von einem heftigen Judenfeinde.
Judenbraut.
•De is nett so mooi* as 'n Jödebbrfid. (ÜtifiimJ
— Ilauskalender.ir.
') Hübsch , schön. Sich mooi maken sx atell adm^
cken. 'T Wetter mdkt sttck raool=: aa witdjate^Weüi»
CVgL Stürenburg, I52h.;
Judeneid.
Judeneid, Naclithelle tmd FtasdlkÜiriaiMi nWl
keinen Heller werth.
1041
Jadenliaar — JQdischkeit
Jagend
1042
JndenhAar.
"S sind Judenhar'l.
So heii*8cn in OhorüBterroirh dio 1{aarc, wt^lclio die
Kindvr mit auf diu Welt brin^nn. (Hannujartm.)
Judenhaus.
•Ins Jiulenhaus nach Si«'ck pohoii. — l'iiach-
bier-, 132».
Judenheller.
•1 Er fallt nicht oinon pinififen Jutl»Mih<iI«'r.
La!.: Nei' obulum habot, lyulc rentim piiiat. (HryltMi,
333 n. 35«.; ^
•2 Er ist keinen JudenholIiT worlh, — yhr^i'nUUiit.
Nr. 3ü«'., S. 1223.
Judenmas^.
*lHo schwangere Judenmagd wolllo den Messias
{gebären und kam mit einem Töchterlein
nie{ler. — Reinnhi-ryi V. 35.
Knit in ueuoHtvr Zelt wulltn riiie Kainoriii in Poflth
eiuen I'riii/eii gubttrpn. aber *'w Rt-bar trotz dnr päpHt-
livhf^n Iti'liiiui« uud VfrkUudi|;uug eine Prinzi-ifiii.
Judenquartler.
liiH J udenquai'tier, wer den Christen keine Mieihe
zahlt. — Mtmwn VI, 511.
Judenschole.
1 Mancher gehet f«» lang in die .Tudeiischul, dasH
er kein Teutsch in»?lir verstehet. — Vvm. II. 44».
*3 Döä wird nit in dio Judaschual gV'hiekt. (t'ran'
kt'H.j
•U Et äs wÄ an er Judescliil. C>titbnihürti.-*nclu.j —
t'iommnuu, V. 174, 149.
UvIL: Het gclijkt wel fcno Joden -kcrk. (Ilurrrbouiff,
l. 3«.-i''.;
Lat.: llirundiuam rauKoa. (Philippi, 7,177, ifi-ubuld. i\6.)
JndenBplesB.
l Der Judenspiess (Wucher) gar man(^hen schon
zu Boden sticss.
*2 Mit dein Judenspiesse sieht man auch so man-
cljen Christen gehen.
„Die Juden haben uuiern BUrK«rn die Spictue ge-
litilieii, duHt nie mit dem Jadei»|fic^ii rennten und wu-
clii'rttfu." C/.M/A*T* riJu-Ar., S.M».) „Meint jhr, es hab
ktfinon Juden bicrV Su hat en dtit-h ^il Jnd«n<|iieiii. "
(Ayr>'r, IV, lAoX, 'M.)
*3 Den Judenspiess liihreii.
Selir hkiiHg bei tirimmrlxlnux^n, Spn'Hi/iiitj'lil und
ik'iiHeu andern Sciiriften.
*4 Mit drni Judensjiiess rennen (fechten, laufen,
reiten, stechen). — .Xijnotln II. »3. /'«ih/i. .sv/iim/i//",
XXXIII; llinrberyir, I, 87u,- Murmr, M:, 66; Itramll,
iV.m/i.. 7C; .UMIci . 17l»7. 89» ; (K'i/er. S4 ; Ki«i-/iiii. 351 ;
hitrlf. 32«tt'*; «niMH. /. 167>'*; Hrin*'lnrtj V, 34.
(ieldeiutieiben, wuchern, Fchiichern, auf (Sewinn auH-
flehen. -^ .|\Vie rennt mun mit dem JudenH|>ieR8!" (litr-
f-T'jer. /.'j.Sl.'i.J ,. .Mit dem Juden npicM laufen, ren-
nen, feeliten u. «. w.-' (\^\. Snni'Ue.. 14», 61S u. r>'.M,-
in. IVJS; frmer: Fri*ch. I. 4:t3«: II, im».) - „Kr ...
ritt, landesüblichem Aufdruck geniätf-t, den JudeuMpieim,
will «uaen: er trieb fortwähn>nd Vieh- und Fferdi-handel
uud hieb Kiiufer und Verkuufor Ubera Olir." (Hol'ft.
K»rlsfr^t.i.-i-. I, 7'J.)
Fr:.: Ktrß uu grand uaurier et aanijsue. (KrUziHyfr, 72'» * )
Judenweib.
•Ein ;dt Judenweib besehneiden. — «.inx/MT./ r. 3i;
.S'iindruiJi . ii':
Jndenslxie.
1 Judenzins und liurenheuer sind gemeiniglich
isehr theuer. — hstor.. vill, 66; .simmck , mti.
Heuer, mundartlirli dir Mielhc.
2 Wci Jiudenzinson hev^wen wt-il, dei mot sick
ok Jiuilenknippe gelailen h>teii. (Stim-tliind.)
JudlcA.
Ist's um Judii-a feucht, hu bleilion du- Korn-
b<'>den leicht. — Unir. llnuikiilenAir.
Jndiciren. , . . ,
Wt'un ich judieircn soll, so nehm ich s Maul
recht ordentlich voll.
I>er Froach in Ourihe'i Fju*!.
Jndicium.
L'bi Judicium ein Loch in den Kopf. — Frürk'
hur*. Is».
JOdlachkeit.
*äcine Jitdisehkeit ist keinen Pfennig wertfa. —
Trndlau , 675.
Im den Mao«tl an jfldiaeh-rallglOiom SUbb na be-
zeichnea, wu aooh Boeh doreh ver*ohl«d«D« «adars
DBVncUi SVBICHWÖBTKB-LBZIXOir. ZI.
I jadiich-deutficho KediMiHarten geichiMit, al«: „Daa is e
(Jiij ifomur'', d. i. ein vollkommener Nirhtju<ie. v^. Uoj.t
Kerner: ,, Da» Ih •• LuniVr", d. I. ein Letigner, drr un
niihtH iflunltt. ,. i>aii i« e Apikoon-n, dun \* e Min-,
womit dii' Kiibbinen IrrgläubiKe be/iäohneu. „Durtim-
IVmelie JiMmel", ein Atdrilnuigi'r Israel-«. {TrHiUaii.
•»7i;, «77, •i7S u. WH.)
Juirend.
1 Alt Jugend »ler gewiss tudt — Cmtir, /.4. /Vm.
/, 11; hihtuhrl II, i\.
2 Au der Jugend ist :i\\vn lieblich.
r.at.: l'uiTitia Heniper umabiliH. (Sriif.,,1,1 , -l«.!.)
3 Auf die Jugend ist kein VeHass, .sie will heut'
(lies und morgen das.
AhriilutiH a San.-tii dai-'i ( Hfu'u* für nli,-. Xüriiber»;
Ihi'Jt. I. ;i77i la^l von diT Jiigi'ud: „Sie int «'in «if-
Hehirr, Ho buld liiuit, ein llnlx, po b tid brennt, ein
Kcr/i'bcn, ko bald abtiii-sst. eine Farlm, 1,0 l>;kl<l :ib.
t-ehii>H^t, fin Kb'i-r'i. -•. bald stinkt, ein SeliilVl. „n
babi vcriiiikl. J)m« Jui;<>nd lauft nielit . foiuliTu hiiriiitrt.
Hie «icilprrt nlelii, Di>n.lern fiillt. »io rauelit niclit , i.iiii.
(lern brennt, 8ie wtilrt Hielt niehl, «ondern stin/t sirh
in alle Laster wie iUt nrlorne Sohn; nie brennt in
I'n^ucht wif ib'r Amninn; nie lullt in ulb-n rebcrnuilU
wie der Abnalon, ni« KiiriUKt in ilas Verderben wie die
Kinder Kli.'"
Höhin.: iSeli-ny- lirozun nrni »lailk^, a nilady elovi'k nenf
»taly. (C'i-Likve.xitf . [Wt.)
4 Auf eine gute JiMrcml folgt i'in ruhiges .\lter.
— Sryhold , 1 10 ; ^U«r . .VJj.
5 Auf eine müssige Jugend folgt ein dürftiges
(beschwertes) Alter. — Wuhkhr, XI. U; xvill. s».
ü BcssJT in der .lugend gelitten vnd gezüchtigt,
denn im Alter. — Ihni'nh.im, :.k. h'lri. //.38;
.s'(ii/<T, 196.
7 ir Jugend nuiss tidiet lia, bätt »le liettelmu
g'seit, du ist ihm 's Kind zum l^ündel uskeit '.
: Srhu;i:.J
') Keitt-n — fallen.
8 De in'r Jögd fahrt, mu(t up't Older gan. —
\) De Juegend mot est (erst) «b* Narrenseho ut-
treaen. (liuTen.)
10 De Jugend is wild, hudde de Beadelfrü ' sagt.
do wa.«« ear dat Kind ^ ut der Kipe' fallen.
{\\i'st\.) — Ihi'ftr, 1117"'; für hnlulm: WtifKlr, €2, 10.
hfrhdrulK,1t bei lU'iitKlH-nj 17/. 67.
■) An andern Orten auch: I'ottwif. '■) Im Sani>rlaud :
der itlHt<e. ') Km meitft aus l[ul<»cliienen gefloch-
tenes (iel'iü>i(, da4 an Trai/nenien auf dem KUeken ge-
tragen wird.
11 l>cr Jtigcnd Fleiss ist des Alters Preis. — i/iW/.».
//. 11; .Simrm-k. 2:.21.
I Mliil.: Lkx dicli au jugent prtsen . wilt du In tugcnt grlxen.
j (Friiur-nU.h.) (/iuyn-lf. 78.;
j 12 Der Jugend gehört die Zukunft.
I BCfiiH.: Mlailym u41exf budoncnost. (Ct-Uiknrxkii , '.UU.)
13 Der Jugend ist man von natur hold. — r<j;i-
inun. l!«7*: Simrwk. MM.
t.ttt.: Cum parvula est bnna videtur Apina. (Tattjtini. 187".;
14 Der Jugend Lehre, des Alters Ehre. — Sim-
riuk, :.a«7; Kürtr. 3210; llnw^hrnj VII, io<i.
Je gewitiHnnhafter man in der Jugend die Leiir- und
Studit'ujaliro benutzt, desto mehr Khro wird man tdch
in i\pT Kidgo erworben.
15 Der Jugend mnss man ein Ding oftmals sagen,
wenn sic's einmal thun (behalten, fassen) soll.
f.iit.: Nuni|uam nimia dicitur, qnod nun-piam t<ati«. f.s>.
«iv.'.J (l'fiilifijn, II, Ul.)
16 Der .lugend mnss mun jhi'cn Lauif l.isstm. —
Lehmann, II. »71,4.
Hf'hiH.: Jiujnost mlidcKe notrpf oteze. (C^lah'H^k'f , ?At:t.)
PiAn.: 3llod('»c bnjna dn rs^dn Irudua. (Lrlak-cskii. .UV,.)
17 Der Jugend Sorgen haben das Alter gebori^en.
18 Der Jugend steht die ganze Welt olVcn.
BGkm.i Mladost nA iiToif roahled. (t\t,ilur*l», :;ul.;
PoiH.: Mlodoi« prtentronno patriy. (ö/dAi r«^/. ::«!«.;
19 Der Jugend Zucht, dem I'fertle Zügfl und Spu-
ren, sonst sind lieidn verloren.
/f..« II frenn dnma il «Tallo, e la dineiplina la giovt-ntii.
(FuMtagtia, 294, i.)
20 Di Jöögns, «li Kröügasch. (.\mrum.) — ii.im>t.
VIII. SCI, 173. J.ifi.iiiM II . 114.
IHr Ju.'i-nil . ili«' l-'r> mk'.
CO
1043
Jagend
Jngend
lOU
21 Die in der Jagend schon hinken, müssen im
Alter krücken.
22 Die in der Jugend sich regen, können im Alter
sich pflegen.
hat.: Labor senectati Optimum opsoniam. (Seybold, 270.^
23 Die Jügde niot irst 'n ittelke Paar Narrenscho
verschliten, vor dat se wis wcrd. — Lyra.ii.
24 Die Jugend ärgern ist die grosseste Sünde.
25 Die Jugend entwächst stets dem Rock.
26 Die Jugend fischt und vögelt gern.
IIuU. : Het zoekcn v»n TOgel^es en riuehen doet de jong-
I heid in't leeren misseD. ( Harre bome'e, J, 365*.^
27 Die Jugend fragt nicht, was das Brot gilt. —
neinsherg Vll. 62.
28 Die Jugend, Freyheit vnd Reichthumb seynd in
der Welt die grösst Rauber. — Lehmann, Ii. 272.
29 Die Jugend hat blumen art, wan sie gar kurtz-
lich wird verkart.
"~ Lat.: Transit sine brenl pnerilis floscalns seoi. (Loci
comm. , 101 J
30 Die Jugend hat einen Durchlass, da schreien
die Sten Hellerlin: lass auss! lasa auss! —
Pelri, 11, 132; Henitch. 773, 46.
31 Die Jugend im Wachsen hat einen Wolf im
Leibe.
Fn.: JenneBto en croittanee, a an lonp en panso. (Krittin-
l/er, 390*;
32 Die Jugend in Jörgen bringt heitern Tag nach
trübem Morgen.
33 Die Jugend ist die Tugend. — Petri, II. 132.
34 Die Jugend ist ein Fieber des Verstandes. ]
Daher sagen die Böhmen, die Jagend dürfe keinen ;
Wein erhalten, weil lontt Fener xu Fener komme.
Böhm.: Ohe& k ohni fhdkrk, kdo mladtara Tino d*T4.
(CelakovMktj. 407.;
Laf.: Juvenilis ardor impetu primo forit. (GaeU, 905.;
Potn.: Ognia do ognia pnsydtOe, kto miodemu wina daje
(Celakovtky, 407.;
35 Die Jugend ist ein kurzweiliger Rausch und
das Alter eine langweilige Nüchternheit.
36 Die Jugend ist eine fortwährende Trunkenheit.
liijhm.: AHadost — radost, mladost — neroxum. (Cela-
kvvsky, 304.;
Krain.: Mladost je norost. (C'elakopsky, 304.;
MV««/..- Mtodoao — tomotc. (öelakottky , 304.;
37 l)ie Jugend ist eine Rosen-, das Alter eine
Nesselkrone.
33 Die Jugend ist kein Fehler und das Alter kein
Verdienst.
39 Die Jugend ist kurtzweilig. — Petri, 11, i.i2.
40 Die Jugend ist so gesiut: je frömmer Eltern,
je ärger Kind; je weicher Artz, je fauler
Wund; je schlechter Jäger, je schlimmer
Hund. — Lehmann. 169, 11.
41 Die Jugend ist tumküne. — Petri.n,i.i2.
42 Die Jugend ist voll Kraft, das Alter ohne Saft.
Fr:.: Enfant, grandet, adolescent, jeune homme par-
faict, vieil döcrepit. (Leroux, I, 140.;
43 Die Jugend kan jhr selber nicht rathen noch
helffeu. — Lehmtmn. Il,2n,l.
44 Die Jugend kan nit feyren (stillsitzen). — Sm-
/«r. 652.
Lat.! Quiescere juventna nesoit. (SeyboUl, 489; Sulor^ 603.;
45 Die .Jugend lernt das Böse von selbst (ohne
Unterricht).
Lat.: Pejora jurencs facile praocepta andiant. (Philippi,
It. «9; Seybotd, 434.;
40 Die Jugend muss entweder dess Vaters Ruth oder
des Henckers Schwert leiden. — Pfiri, II. 132.
47 Die Jugend muss sich austoben. (S. Kaibzeit.; —
iVflV«-, II. 6; Simrock, 5276; IMni-herg Vll, 69.
„Kin Sprichwort sagen thnt, das die Jugent vertoben
muss, wenn man sie in einen sack schon stiess.'* (Ay-
rer, IV. 2658, 16.;
J-r:.: U faut qne Jeunesse se passe. (Cahi^r, 90.1.;
Jl^ll.: De Hollandsche Jengd moet Töör of na mallen.
(Harrebomtt, l, 35»».;
48 Die Jugend muss verrasen. — 3/miMT,2.
41) Die Jugend rüstet mit den goldenen Tagen.
50 Die Jugend scherzt gem.
„Man sagt, die Jugent scberts gar gem." (Äyrer,
985, 11.;
51 Die Jugend schnell verschwindt gleich wie ein
blum oder der wind.
Lat.: Nocte dieque, eare, tempoi, conramere, praaet
Tt floi nel Tentns, transibit noatrft lanentiu. (Loci
comm.. 101.;
52 Die Jugend sieht nicht weiter als ihre Nase
reicht.
53 Die Jugend sol das alter ehren, das alter die
Jngend zum besten halten. — Petri, It. l»;
l/fliwcfc, 329,47.
54 Die Jugend soll bei den Alten die Ohren braa-
chen, nicht das Maul.
55 Die Jugend soll drey Stück haben: Weitabeit
vnd Verstand im Oemüth, Stillschweigen in
der Zungen vnd Schamhafiligkeit im Ange-
sicht. — Lehmann, II, 272. 7.
56 Die Jagend soll man wohl regieren, dann kann
sich das Alter selbst regieren.
Engl.: Touth will have itt swing. (Bokn II. 24.)
57 Die jagend sols erwerben, dz dz alter verzere
(oder: was das Alter verzehrt). — Tapphu, ss'».
Franck, II. 72*. Eyenng. I. 698; Petn, 11, 133; Ltk-
mann, II, 71. 46; Sauer, 196; Simrock. 5194.
Böhm.: Mlad^ nab/rej, star^ nifrej. (d^takortky, 306.;
Frs.: Acqniers si tn peux en jeonesae, ponr npcmtr en
▼ieillesse. (Kritzinger, 33".; — On doit qn^rir en jeu-
nesse dont on vire en la rieillesse. (Leroux, tl, 372.;
Lat.: Opsoninm optimnm senectati labor. — Qoaere ado-
lescens, utere senez. (Seybotd, 417 u. 469.;
PoU.: Mlody nabjwoj, stary JEaiywaj (odpoesTwaj). (Ct-
takovfky, 306.;
58 Die Jugend spielt die guten Karten alle an-
fangs aus der Hand, das Alter aber beluUt
die Trampfkarten bis zuletzt.
59 Die Jugend springt, das Alter hinkt.
iihd.: Jogent b&t vil werdekeit, daz alter siniten node
lelt. (Partival.) (Zingerle , 7H.;
Bükm.: BOadost rfü, sUrost hrbC (Celakowtky. 304.;
60 Die Jugend springt übers Gehege, sie kennt
weder Berge noch schlechte Wege.
Böhm.: Hladömn rinde rovno. (U*tako9$ky, 305.J
Cl Die Jugend thut; das Alter sagt: ich habe ge-
than; der Narr: ich werde thun.
Frs. : Les jeunes gcns disent ce qu^Us fönt , lea yieOLudi
ce qn'ilB ont fait, et les sota ce qn*ils feront. (Cmkkr,
1642.;
62 Die Jugend und die Mispel wird faul, wenn sie
reift.
63 Die Jugend weiss nicht, das Alter kann nid>t
Frz. : 81 jeunesse sarait et Ticillesse pouvait. (Lendroy, S33.;
64 Die Jugend wil gebraucht seyn. — Petri,ll,m:
llenUek. 483. 49.
65 Die Jugend will nicht, das Alter kann nicht
Boll.: De jongbeid wil niet, de ouderdoin kan Biet
(ffarrebomef, l, 365*.;
66 Die Jugend will Zwang, den Zaum nicht za
lang.
67 Die jugent ^ hat man lieb. — Franrk. //, m*.
') Franck hat xwar „tngend'S es ist dies abmr J«deB-
falls Drnckfehler, denn abgesehen davon, daaa ein
Sprichwort mit der Lesart „Tagend" mir sonst nirgends
bcgegaot, hat Franck selbst es nur gebmuchb, na den
Sinn des lateinischen: Flures adorant orlentem qnsB
occidontem, dadurch auszudrflcken.
68 Die Jugent ist wie die Blute der beume. —
Agricola II, 285.
69 Die Jugent schnell Verschwind wie ein blnni
oder wind. — llenUch, 430, 7.
Lat.: At tn, dum prtml floret tibi ttemporis aetns, Uterv,
non tardo labitur ille pede. (Frobrrg , 39 ; PUKpfi , 1. 47.)
70 Es passt der Jugend wol, ein Stündleia Uag
und zehne toll.
BoU. : Half wijs, half mal, dat palt der jengd wsL (Bmrrt'
bom4f, /, :i58».;
71 Faule Jugend, lausig Alter. — .s/now. /•4S.-SiflH
rock. &275; Karle . 3208; Lohrengel, I. 973; iMuMl
MI, 70.
..Waun Jngend mQssiR geht, folgt DarSUriESit im
Alter, ist ein bewährtes Wort."« (M'dUr. IM^J
ifhd. : Swer an unzuht sin jugent wnadal d*r lurt ■!■ alM*
gar gescheudet. — Swer aller wfl «it Ana hAm, ißt
sol nach «ren junger streben. (W» 9metO (tla$»Ut ^
Dan.: Doven nngdom gi«r slandtg aldudlMii
1045
Jugend
Jugend
1046
Emifi..' A luy youth, a loiuy age. (Kritiingtr, Au?'*.;
Fr:.: Jeunes«c parp^souae, vieilIe«to puuilleute. (f'uhier,
I24S.; — Qui est oisif vn «a JeuneK««, peinera danii na
vieilleaic. (Cuhin, H9S.) — Oui ii*e»t diliKent eo jeu-
ne«»e, pauvre lera eu aa vicillcaie. (Kritcinyr , .T.Kl".^
— ParesBeux eu jcunesiie, touffreteax na vieilleMo.
(Krittinytr, JUlT*.;
Hvll.: Uün luije (dartlej jeuad, reo uuderdom, die oict
pfi deugt. (HarrfbotH''e, 1, .'i:»*«.;
Zur.: Segoia jaTPiita, egens aenecta. (S«'!ftinlii, ftiG.)'
Spitn.: A inucedad ocioea, Ti'jei trabivJo«a. (Cnhier, Mii^.}
72 Htilt man die Jugend uiebt in Hat, so thut
sie selten gut.
73 Harte Jugend, sanftes Alter.
B'thin.: Pfebud* z dohr^ vulo v hofi sa mlildi , a uelmde«
na Btarust bezdöky Tcpaf. (C:fUik'}r%ky , II'NiJ
Dün.: Lider du <iiidl mon du eat ung? Det gavner iiaar
da eat gammcl og tung. (Prot. da».. Jt^yj
74 Hier erzieht man die Jngend zu jeder Wissen-
Bchafl. und Tugend.
Der sprich W4>rtlioh gcwurdene Anfang der lupi'brift
einea achwabiachen Schulhauses, die weiter dahin
lautet: „Auih bearbeitet man unartigen Kindern den
widcrapenstigeu Hintern und zieht daraua Eur Nuth
sein tagliched karglicbea Brot." (Jrr. iiotthflf, Leiden,
IV, 116.)
75 In der iugetit wol verwart, ist in das Alter
vro\ gespart. — Wrnh-n. Aiiij.
76 In der Jugend denk' auf den alten Mann. —
Maytr. II, 195.
77 In der Jugend eine Hure, im Alter eine Hexe.
— Pititnr. . IV, 62; .Y. W. Kt!'t'nhntt. V. 2n,
78 In der Jugend etwas lernen, ist der beste Noth-
pfennig.
79 In der Jugend hängt der Hiuiniel vuU Gei;;en.
80 In der Jugen«! (imini'r) Juehiie, iin Alter i)\veh.
Böhm.: Kdo se v m\Adl uril leda, bude vcilaf ▼ stüff : beda.
(i^Mnkxetk», '1U\.)
tsl In «ler Jugend muss man sieh einen Stet-keu
schneiden, an den mau sich im Alter halten
kann.
Fn. T II faut Iravailler en jennesse pour repoaer en vieil-
le-MC. (LrrvHX, II, '2.V.\.)
82 In dor Jugend Siieko, im Alter Röeke. (Schva-
hn.) — Stmrntk. :t'2'<'J; hm h'.Mll.
Kniiiiieblt Einfaoi>)i«>it in liebensweiae uud Kleidung.
Die .lugend bedarf dna i'ntzcri nicht, denn Hcbönheii
Ut die beste Scbiniiike und (ie*undlieit dua herrlii-hsle
Kleid.
83 In der Jujjcnd sehnKM'ki einem munehrs, worauf
man im Altrr keinen Appetit hat.
S4 In der .lugend verzagt, ist im Alter verzwei-
felt. — NiiMriirfc, 5:'W.
85 In der Jugend wild, alt der Tugend Bild.
86 Jögd hm ken Dögt. lihht.' — SiUnUc. II, 1H3.
tUihuoM, Wh.
87 Jugend enttlirht, Sehönheit. vrrblülit
88 Jugend fahct wie Zunder. — i.thithinn, 4w. s.
StnUr . |'.>«i. Sitntifik. i^lH.
89 Jugend frä^t sich, Alter kisi't sieh. — htnh, 32ol.
W Jngen«l hat (maehtl IVnhes Herz.
tfoii. : Wat jongi verhcugt bet hart. { //«#/• '■«■n..»'. 7. JW*.^
91 Ju|;cnd hat keine (oder: nieht allzeit) Tugend.
— C,.hü.'J73. t'.iKruh.nt . 39 : Sn lirnkrr* . LH : lUrnuinii,
I. ü: l'iUor.. .\7. l. Itultttir, 7. Strun^, /, 13. .Vri«mr, 1'.
Lt-'lrin, 3.SI; Miii,n , I. KM, //, iJ. höflf, .l»« 11. 3y^^;;
Siimwk. J277. hiiömniku» , :Wä^ ; Lohn-niiil. /. 4rj;
/•riiHH, /. ICi^-j;. ISuffhvr.) Yll. 41. /<rfa. litiHh. L»rni:,
Vnhr.'i.'rrtr hüitt-tulie Itfirijrri r:iihani} nt» t'tn Itfitrmj zhi
lUhliiiuj i/r« •/«■/iiriiirn Jiiiiiju'A (Iterliii ITH«), S. l'Jl - 337:
U\r iMiU'nhnnj : ll>'iiiTrrWM»i;; , H».'i7,- für Waldri-k: Curtu;
31-, 5H.
.,* > .lügend, hattoi>t du ilie Tugend, k» wftn>at du aller
Khn-n werth." (h^lhr, U-«-*.) „O Jugend, hrtteatu Tu-
gcnii. wem wpre«t du ku vergleichen." (Ufifu'rgtr,
/. 2, i<13.> Mau kuuu «chiin lulricdeu sein, wenn die
JugLMid aicb auf dem Wege bcfiudet, tugendhaft |XU
woriii'n und aioh willig eu lauge dnreh die Vemanft
andonr führen l&iat, bis die eigene erstarkt iat, noi
deu Vlilien i« bestimmen. Als JicohtsapTichwort will
es den Richter cur Nachsicht bcsilramen, well die Jagend
iu der Hegel HMhr 'aus Unbetonnrnfaelt und Thorheit,
als aus buics Vorsata attndigt.
I>dH.: CugdomnMn regierM afafleeterae. CiVer.tfon., I6.J
Mmgl.: Boy« wiU fanv» toyi. (Kvrit, ZtOb)
Fr:.: Faute d'sge cauxe Ir jeum- u'*tre sage. ~ .Icunef>f.e
est fi)rte 4 paüser. — Jeiincaae n'a paa aigOBae. - On
eat rareinent »age dana U jeunesse. (Stanchcdtl, 412;
Kriluiiyt'r, 39«*.;
l.at.: Oreus iu vitluin flecti juvenil. (Horni.) (HiHd^r
I, IH»; //. 47H.) — Cerru» in vitiuin flecti, monitoribus
Bspor. (Sfff/.otd, 1:1.) — Juventus, ventua.
92 Jugend het kene Tugend un dat Ülier den
Koller. (Ihinmiri'f.J — .SV/i,iw/'ii'7i . f . 33.
Der Jugend wird Maugel au Tugend, dem Alter
Thoihoit viirgi>W(irfrn.
Lat.: Rjs pueri »»enea. (I'hilijii'i, I, fvO.)
93 Jugend in Zueht hrinjrt. im Alt<»r reiche Frueht.
JWrf. .• Pir loruft T.iibt in t«1ner jngent, so kan erd in dorn
alter wol. (IIa iL- n.) (Xhi-jorlf, J)i.)
9-1 Jugend ist alle/eil liehlieh.
Jioli.: Jriug i« üiict. ( tittrn'hiiiui't' . I . .V.3'',)
9J) Jugend ist ein Fi'hier, der mit jeilem Tage
iiesser winl. -- iiiwr:.-i/MHij, 4U57.
9l*i Jugend ist oin rrirhrr Morgen, hei dem irvan
für «len Abend soll borj^rn.
97 Ju;;end ist genrigt zur Sünde, wie sieh Waehs
Jiisst w«-ieh maehen zu sigien. — Ihninch. ivn. .^1».
98 Jugend ist IVaeht, s.igle die alte Jungfer saeht.
99 Jugend ist Kausch (Tnnikenheit) ohn»» Wein,
Alter Wein ohne lianseh. — Simwik. yii>s.
100 Jugend ist Saatzeit.
101 Jugend ist unbcdächtig.
102 Jugend lebt in der Ilerrenstube, sagt«' der Bettel-
bube.
103 Jugf'iid niuss aussgcsehlalTen haben. — Cmur.
III. bd. I.i'hnuim. II. '2^h. fi7.
104 Jugend nmss frt-wd haben. — nruler. III, b6, l.rh-
i/iiiHii, 11, 2s;i, €■;.
it/id.: Swä diu jugvnt niht vroudo gurt, da ia ttio üt
pliAdc grdrungrn. (Xndhitrt.) (/in'jfrlf. Tu.)
lOö Jugend muss man bey/cit aulf ein Sehieiffmühl
(odi'r: Stoekli.sehmül i>dcrzum Zimmermann)
sehieken, der die grobe Speeu abhawet. —
l.rhiminn . 1.10, 33.
lOG Jugend muKH vertoben. — Wifti :fUuHij , io,*)7. Lohr-
rii^i}. I, 4'-'0; Itn^aris WmhfnbUiU , 1833, S. KL'.
107 Jugffnd ohne Hut thut M'ltcn gut.
108 Jugend M-liadrt drr Wrisln it nieht.— final, A,^i:
.^imiitik. 53US, Koilf, 3'Jll.'. Ihtiuu. I, UM.
So wenig im gr.iiien lluan* der Vrrktiinü notliwendig
pitxen iiiu»8, obenan unrichtig iat der Si>hlti»»4, das»
ein .luuger Manu weniger zu einem (icDchixlt tauglich
Sil airi ein altt'r. Cbristuti hatte mit dreiunddroiasig
Jahren viue Welt erli>Mt, Alexander, nrch jiin?or, eini;
erubcrt; die ifclteateu l'eldhvrren anterlageji den WafTt-n
des jungi-n Napoleon.
109 Jugend sehunt, Alter lohnt. — Korh\ 32"i>; sim-
io,k, yjfK
110 Jugend sidl sein regiirt mit (muss haben)
'i'ugend.
Üvlitn.: Jrii-Ii nilad^, uÄij i& rady, ctuostne ae chovej.
(Ctlakocsky, MMä.)
111 Jugend soll zu Tisch einen hungrigen Magen
und zu Bett iiiiide (ilieder tragen.
112 Jugend überwindet Tod und Teufel.
Fr:.: 1a jeuuessc revient do l<'in. (L'^ndruy , 1311}.)
113 Jugend und Kaninehen darf mau nur bei den
Ohren fassen.
114 Jugend und Tugend sind selten boisanimen. —
V.iuil. 973. VmumiakoH, 2831.
Frri, friach, frech, fröhlich uud freundlich iFt dii- .lu-
gend , weshalb Jugend und Tilgen«! F>clt««u bi>i(jiiiiiin«Mi
biud. In der .Tugend iat dn« Itlut «oller Huth. In der
Jugiuil lauft und rauft man; man sieht nichts u)m I<(ii>t
und (iiinst. I>ie Augeu alle» M'hen. dif Ohren mIIoh
hören, A\f Kai^eu allos riecht-n, die Zungen alloa koKti-n,
die llftnde alles betasten. Die Jugi'n«! ixt ein Ilafm
beim Keuor, voller llit/.e; ein Aul iu der Hand, voller
Schlüpfrigkeit; i-iu Vogel in der Luft, voHit Freihril;
ein SchilT im Meer, voller rni;ustlitn; nie iiit wii> ein
Krebs im Wusfor. hinter ficb. für Hieb ; aie ist wie «-in
Pferd ohne Z.-kum, voller Mutliwillen; sie i<t wi«' eine
Fackel beim Strohdach, vulli'r (ictahr. (.ii>rit/-,nn a
S*ini'ta Vinrn.)
115 Jugend untl verb»rne Ztit kommt nicht wiider
in Kwigkeit.
116 Jugend und weiss l'ajiirr werden Iriebt tleekig.
Hnyt.: Youth .iuii wiiiti- i>;i|>er take :iiiy iinpn-avion. {Kfjlm
II. :4 ,1
üt;*
1047
Jugend
Jugend
1048
117 Jugcud vnd sterck hilfll nicht für den Todt —
Pelri. I. 64.
118 Jugend vnnd Klugheit findet man selten bey
einander. — Lehmann , If, 271 , 3.
119 Jugend wild, Alter mild. — Eiselein, 351; Sim-
rock, 5274; Heinsberg VII, 69.
In Mailand heisst es : Tböricht in der Jagend , weise
im Alter. In To8cana: Thörichte Söhne, vemanftige
Männer. (Reinsbfrg VI/, 69.;
120 Jugend will aus dem Hans und wächst auch
aus dem Hemde *nau8.
Luther sagte von der Jagend, „sie soy wie ein Most,
der lasse sich nicht halten, er mttsse verjehren and
überlaaffen; also wolle die Jagend sich auch immer
sehen lassen and etwas fUr andern seyn." (Zinkgref,
I, 201.; ,
Böhm.: Mlad^ ze vseho ryroste. (Öetakovsky, 305.;
121 Jugend will austoben, sagte die alte Lise und
ritt auf einem Besenstiel.
HoU.: De jeagd wil eruit, zei besje, en zij reed op een'
bezemstok. — De jeagd wil erait, zei besje, en «ij
sprong over een strecke. (Harrebomie, I, 358*.;
122 Jugend, wo ist deine Tugend.
123 Keusche Jugend, Lebensbalsam des Alters. —
50ÜCT-, 195.
Segnungen des hohen Alters aus einer fromm durch-
lebten Jugend.
Frz.: Bien avoir v«ca en jennesse, est le vrai gnerdon de
yioillesse. (Kritsinger, 390".;
124 Lerne was in der Jugend, so kanstu was im
Alter. — Pein, II. 437.
125 Liederliche Jugend, armselig (elend) Alter.
Böhm.: Hfril za mladu, a pod starost umfri z hladu.
(Celakovsky, 58.;
Emjt. : The abandance of money ruins youth. (Bohn II, 14.;
l'otn.: Mlodopc ptochosc, starosc nie radosc. (Lompa, 21.)
— Z mtodu w tafele, a na starosc w pZachcie. (Öela-
kfwskij, h».)
126 Man darf» der Jugend nicht oft 'sagen, wenn's
(wo's) Kirschen zu naschen gibt.
127 Man muss der Jugend etwas zugeben (über-
sehen). — I*arömiakon , 273a.
„Jugend ist ein Vass voll Most, wenn man demselben
nicht Luft lässt, bringt er nur Schaden." (Abraham
a Sancta Clara.) _
128 Man muss die Jugend vertoben lassen. — Sie-
brnkeeg, 57.
Ein Aufsato über dies Sprichwort gegenübergestellt
dem andern: Man muss daa B&umchen biegen, weil es
jung ist, findet sich in Ko»»el's Wochtnblatte für Volkg-
achuüehrer (Februar 1S33, 8.82). — „Sag' nur wie trägst
du so behaglich der tollou Jugend anmassliches
Wesen?«« — „Fürwahr, sie wäre unerträglich, war'
ich nicht auch unertr&glich gewesen." (Oo^he.)
129 Man muss sich in der Jugend nach einem Stabe
umsehen, an dem man im Alter gehen kann.
J30 Man soll die Jugend ziehen, aber nicht pressen.
Laf.: Si premis, erumpit. (Sutor, 605.;
131 Müssige Jugend, armselig (hungrig) Alter.
Frz.: .leunesso oyseusej, Tieillesse disetcuse. (Leroux,
II, 243;; Kritiinfft-r, 390«.;
132 Müssige Jugend führt nicht zur Tugend.
Holt.: Maak, dat de jeugd niet ledig gaat, want niets te
doen, leert cnkel kwaad. (Harr^bnmet, /. 358.;
I:j3 0 Jugend, weil du hast die Zeit, so spar kein
fleiss, müh, noch arbeit, leg wol an deine
junge jor, dass du nicht werdest ein alter thör.
Ltit.: Cum iuuenos cstis, cum tempus habere potestis ; cur
non profioitis , ne tanquam bestia sitis. (Loci comm. , UM.)
i:!4 Rührige Jugend, ruhig (gemächlich) Alter.
Mhd.: Wer gerne hAt gemach, der versuochet selten
frömdez obedach, wer aber in dem alter wil mit ge-
mache leben, der muoz in slner jngent n&ob dem hüs-
rÄte streben. (Wol/dietrich.) (Zingi^le, 197.;
13) So die Jugend verstünde recht, was nutz ihr kunst
vnd weissheit brecht, sie wurd allzeit fleissig
studieren vnd keinen Tag jhr zeit verlieren.
Lat.: Si puer hoc sciret, quantum doctrina ualeret, raro
dorrairet, scd nocte dieque studerct. (Loi:i comm. , 50.;
l.^ö Verzagte Jugend macht verzweifelt Alter.
j:i7 War in der Jugend nits spart, dei hett iu'n
Older nits. — Schamlxuh. II, 538.
1Ö8 Wäre die Jugend klug, sie wäre nicht mit Golde
zu bezahlen.
Lat. : Tcmftritas est florontis aotatis, sapientia senoctutis.
(Cic.rro.) (Philippi, n, 213; SchonhHm, T, 6; Sey-
hold. 597.;
139 Was du in der Jugend einbrockst, musin au&
Alter aussfressen. — Herbergcr, 1,2, 159.
140 Was du in der Jugend verbrochen, wirft Gott
auf deine alten Knochen.
Das ungehörige Loben in der Jagend rftcht sich in
seinen Folgen im Alter.
Böhm.: dum se mlad^ prflis Teself, na starost toho poself.
(Öelakovtkif, 306.;
Poln.: Grcecbi mlodosci karze pan Bog na sta.re koici,
141 Was einer in der Jugend liebt, hat er im Alter
satt. Das ist aber nicht wahr, sprach Pater
Beda; hol Wein, Bruder Franz. — Kloster-
apiegel, 19« 6.
142 Was man in der iugent verwart, wirt in das
alter wol gespart. — Werdea, Aiiy.
143 Was man in der Jugend geliebt hat, das liebt
man am längsten.
Lat.: Niminun quidqoid primis insaevit ab annia. non
facile aaftrtuT, nataram pariurit usus. (Sutor, 597.;
144 Was man in der Jugend gesammelt (gelernt),
ist ein Schatz im Alter.
Böhm.: Ndo se s mUdf cemu naucf, k stAru jak bj to
nasel. (Örlakortky, 216.;
145 Was man in der Jugend krümmt, wird im Alter
nicht mehr gerade.
Die Maoren auf Neuseeland sagen im Sprichwort, an
auszudrücken, dass es sehr schwer Rei, frOhe Einflüsse
au bewältigen: Der Moavogel (Dinomis giganteas) Mr-
trat den Batabaom (Metrosideros robusta), wie ist
CS möglich , dass er gerade wachse I (RHien der öater-
reichtMchen Fregatte Novara um die Erde 1857—59, //, 317.;
146 Was man in der Jugend lernt, bleibt am läng-
sten. — Sulor, 597; Seybold. 357; Simrock, 5266; AtfWf*
berg VII, 99.
„ Was in der jogent würdt genommen ein , wesebt
jm im alter nit ab der Bhein." (Waldi$. IV, 6.) Die
Hebr&er sagen: Wer in der Jugend lernt, bei dflsa
geht das Gelernte ins Blut über. (Reinsherff VII. 99.)
Und : Das Sachen der Weishuit im Alter ist wie Zeich-
nen auf Sand ; das Suchen der Weisheit in der Jugai
wie Eingraben in Stein. Die Araber: Das OedAobtniss
der Knaben ist wie Schrift im Stein.
Itän.: Det ung nemmer, gammel ei glemmer. (Bohn I, iSi.)
Frz.: Ce qu'on accoütume de jennesse, dure jusqn*i la
mort. (Kritzinger, 7*.; — Ce qu'on apprend au beresaa.
dure jusqu'au tombeau.
Lat.: Altera natura est habitus; quam junior artem per-
disces tollet nuUa senecta tibi. (Philippi, I„ 33; Sef-
boUl, 20.^ Tenacissimi sumus eorum quae radibäs
annis percepimus. (Philippi, II, 216; Seybold, 600.;
147 Was mau in der Jugend lustig aufs Kerbhok
gesetzt, muss mau im Alter mit Schmerzen
wieder ausschneiden. — Winckler, 11, 36.
7^<iii.: Ungdoms sprang gieir aldcr tung. (Pro», dan. , ft.)
148 Was man in der Jugend mit kleinem Gelde ge-
borgt, muss man im Alter mit Bankthalem
bezahlen. — Wimhler, II, 36.
149 Was man in der Jugend säet, das ernd man
im Alter. — Lehmann , lO , u.
150 Was man in der Jugend treibet, solches auch
im Alter bleibet. — StUor, 549.
151 Was man in der Jugend verbrochen, das müs-
sen büssen die alten Knochen.
Böhm.: Hffchy mladosti k&ri bdh na star« kosti. (6eia-
kovshj. 26.;
Poln.: lUrzechy mlodosci karze pan Bog na atare kosei.
(Celakoetky, 26.)
152 Was mau in der Jugend wünscht, hat mau im
Alter genug. — Simrock, i2H ; KUrle, ^7B.
(i'oethe spriclit sicli sehr zum Yortheil dieses Sprich-
worts aus. „Unsere Wünsche", sagt er, „sind Vorge-
fühle der Fähigkeiten, die in uns liegen; Vorboten des-
jenigen, was wir xu leisten im Stande sein werden.
Wir fühlen eine Sehnsucht nach dem, was wir schon
im stillen besitzen.**
153 Was sich in der Jugend nicht will lassen be-
schneitein, das wird holtzig vnd domig oder
verdorret wol gar. — Pciri, II. 607.
154 Was wohl der Jugend steht, nicht für das Al-
U*T geht. — Eixelnn, 351.
155 Wci Rick in der Jugend nit will boaügen loaten,
mot sick im Aller (Alter) bücken. (Tiürm,)
15Ö Wem in der Jugend das Hertz mit Gottes-
furcht ist gcböiet, bey dem schmeckt aicher-
1049
Jogcnd
Jugend
1050
lieh der Altmaim nach dem Jungen. — Leh-
mann, 131.49. *
Dio Chincien sagen : „Wer dos Morgons das Gesetz
gehört, kann des Abends freudig sterben; er dorf sich
acines Lebens nicht scUümon und keinen Vcrdruas von
dem Tode empfinden." (tiryphiun. 40.J
157 Wenn die Jiipcnd auf dem Eise schwitzt , so
friert dna Alter hinter dem Ofen.
B'iAm.: Mlad/ se mi 1 n% lode zahfdti. (C'flak'inky , ."krij
IÖ8 "NVcnn man in der Jugend das schwartze brot
gesson, so schmeckt dann im alter das weisse
gut, wenn man sein Schaff hat aufTs trockne
gebracht. — Herbergfr , II. 557.
159 Wenn man in der Jugend nicht mag greinen^
dess muss man im Alter weinen. — iWn, //, fi28.
ICO Wenn's die Jugend wüsste und das Alter könnte,
würde kein Bettler sein.
Der Jugend fehlt es an Erfahrung, dem Alter an
Kr&fton.
i-Jn'ff. -■ If youth knew what age wonld cravo, it wnuld
both gel and savo. {Bohn II, 146.;
Frt.: Ri Jcunesife savait, et Ticlllrsse pouvait, jnmais rion
ni» mantiucrait. (Cahi^r, 90J; hiitzin-jT. 3W.;— Si la
jeuiiesi^e vouloit, et si la vieillosse pouvuit, vertu rcr-
rions regner au uondc au lieu qua toutc ^ice y ubondc.
(Kritiinyer. 3W«.;
//..- S' 11 giuvanc sapesse c s* il vccchio pntessc, unn vi
b cos» che non si facesse. (Hohn fl , 146.J
Span.: Kl mozo por nu saber, cl viejo, por nci poder,
dojan las cosas perdor. (Cu/iii^r, 3.S49.^
lül Wer die Jugend für sich hat, dem gehört die
Zukunft.
162 Wer die Jugend vei-schläft, muss im Alt<T
wachen.
In einem andern Sinne sagen die Franzosen, dass
wachende •Iug«.'nd und HchLkfondes Alter ein /eichen
flcH Todes sei: Jounesdi» iiui voille, et vieillessr i|ui
tlort, c'est signe do mort. (Kritsin'jrr. 246''.;
163 Wer in der Jugend arbeitet, hat zu zehren im
Alter.
164 Wer in der Jugend blind wird, itit und bleibt
sein Leben hing blind. — /tnkgrrf, III. .120.
165 Wer in der Jugend das Ueisoen lernt, schont
die. Zahn' auch im Alter nicht.
It.: Chi u»n !<rguo virtü in giOTünezza, fugir il vizio non
potcrä in vci-chiez/.a. (Onal. VliJ
Lai.: (^ui n«in nssuescit TJrtnti, dum juvenescit, a vitiis
no^üit desisteru, <|uandu senedvit. ((ta'il, 1*74.;
166 Wer in <ler Jugend die Narrheit versäumt, muss
sie im Alter einholen.
167 Wer in der Jug4>nd fasten li'rnt, dem fällt im
Alter das Darbiieber nicht schwer. — Sprich-
u-örUrijnrtrn , .'»7.
I6R Wer in der Jugend faulenzt, der mag im Alter
arl»eiten.
Jt. : Chi non fa in gioventb, stenta in Tecchieiza. (fiattl, K6.)
169 Wer in der Jugend gesucht hat weisse Bein\
sucht im Alter die breiten Stein'.
170 Wt-r in der .lu;rend Hans in allen (tassen ist,
liekcmimt im Alter da» Krummen in den
Rürken (Nacken). — AVH^r, isa*'.
liier steht Krilmmeu uml die Kedenaart ist in dem
Sinne angewandt: Wer in der Jugend rattssig geht,
wird im A)tc>r sich zu schwerer Arbeit bQoken ma«-
sen. Anderwttrin steht ..krimmen", und die Bedeniart
wird dann angewandt für: gehAngt werden.
171 Wer in der Jugend kein Zaum vnnd Satte] hat
gelitten, der taug nicht zu rathen noch tha-
ten. — LrhmnnHt 130, 36.
172 Wer in der Jugend kurz athmot, den drücken
WfMsso Haare nicht.
Vf.il.. Swor sich verl^t in siner Jugent, dax schadet dam
alter s4re au tagen t. (<imt frau.) (ZiHfferte^ I97.J
173 Wer in der Jugend nicht hören will, muss im
Alter fühlen.
Lttt.: Vidi jam jurenem. [premoret quuni serior aotai,
mni-r<>ntem , fttultns praeterisse dio«. (Titmll.) (PkUippi,
II, 'J4'.«.'
174 Wer in diT Jugend nicht mit der Leims lang
gi'laufVen ist, der gibt im Alter keinen klu-
livn Mann. — Lrhmann. 4U9. 12.
175 Wer in der Jugend nicht samlet (oder s]>aret)
der find im Alter nichts. — h hmunn . 410 , a :
Lehmann. 11. 271. 2; /V/n, // , 723,
„Wer nicht sammelt in der Jngend ein. der muss im
Alter arme Hein.'' (ff. Sa.'h», V, CXLI, i.;
Hvhm.: Uyfil za mladu, a pud starust umirA z hladu.
(H.uoj.)
170 Wer in der .fugend nicht vertolit, winl zum
Narren im Alter.
177 Wer in der .fugend nichts lernt, bleibt sein
Leben lang ein ungrschirkter (iesell. — /ir/fc-
tiref, III, 320.
Frz.: Qiii jeune n'apprend, vicux ne «aura. (daal, «.'ifi.J
Pofn.; Zaniedhanie naulti w miodosci, po/alujcHz w sturoiici.
(Loinpti, 3.'i.;
178 Wer in der Jugend reitet, muss im Aller zu
Fuss pelK'n.
Die Vernchwondung rächt sich in der Folge.
179 Wer in «ler .lugend spart, ist im Alter bewahrt.
In (ialirlcn mahnt mun: Uewulmo dich von .lunnid
auf an Wirthscbuft. so wirst du im Alter di-n Hunger
nicht kennen. (HetHuf'-r;/ IJJ. 17. j
Holt.: Dio ji»ng spaart, lijdt oud geen gehrek. (Hirtf-
b»mef, I, •A^:\^\)
It.: K saviozza, sparagnar per la veciliiczza. (Vai^n'jUa,
36e, 4.J
180 Wer in der .lugend strebt nach Khr' und Tu-
gend und IcVit ohne Tadel , der ist vom Adel.
— Si'yhnlA. .159.
181 Wer in der .lugend trinkt, braucht im Alter
nicht r.u dursten.
182 Wer in der .lugend unserm Herrgott in die Au-
gen gespien hat, der will ihn im Alter auf
den liändpu tragen.
Mh.: Beflitte dig at levc frnm i ungdonunen, og dne salig i
alderdommen. (I'rnr. tian. . .'»OJ
183 Wer in der .lugend vcrsehütlet. muss im Alter
mit den Fingern zusammenklauben. (Wind.
LauxUz.)
184 Wer in der Jugend Vogelnestt^r zerstört, zündet
im Alter Stiidte an, — .S/inV/iirdrJrrynr/pB, 292.
Auch dhnisch Rnnxhrrff VII, 69.
185 Wer in der Jugent die füss sparet, der hat im
alter geruhig bein. — Ihnisch. 261, 63; iVfri,
//. 723; Siiihr, 1%.
//..«.: Dio in zijno jongheid welleeft, vindt eeu' vrolijken
«luderdom. ( Ihtrrehamrt , I, .M«.%».J
186 Wer inn der .lugendt gcbubt, ein Mann, im
Krieg vnnd Streit geübt, darzu mit Rechts-
bändeln wohl gezwagt, der weiss zu geben
guten KllAt. — Lrh mann, 294, 33.
Wer a]4 Knabe ein Knabe gewesen, sich mit seinen
AlierHKenosf>en getiimmeit, als Mann gestritten und
gekämpft hat. also da^ liCben von allen Seiten kennt,
der wird im Altvr ein geeigneter Rathgeber sein.
187 Wer sich in der Jugend gestossen, fühlt im Al-
ler noch die blauen Male.
188 Wer sich in »ler Jugend nicht bessert, der bes-
sert sieb auch im Alti-r nicht.
fn.: Qui ne chAtie culot, ne chAtie culassc. (Bokn /. .V>.;
189 Wer von Jugendt auff den Schnuppen hat, der
riecht sein Lebtag nichts. — Lehmann. 9»\,\^.
190 Wcr's nicht in der Jugend thut, der thut's im
Alter.
Einmal muts es genarret sein. (Luther. Vom fhrUrhfn
I.fbrm; Ütrampf. Luther üher di« Ehe, Berlin IS57, 8. 4.;
191 Wie die Jugend, so das Alter.
B6ktn.! tXo^tk JoTf ns ▼ raladiMU, Jak^ chce b^ti ▼ sta-
roiti. fCflatovaiw, SOS.y
BM.: Uli d« Jcngid kant man den man. (ffarrebomre,
Kraim.: Clinrak kasa ia t* mladoiti, kar hoca biti t* sUrosti.
/Mit.; Jakl kto a »foda , taki na aU roM. (t\u»koe»kp . SM.;
193 Wie man einen in der jngend zeugt, so hat
man jhn im Alter. — LphmtiHn, II. 27&, sa.
Litt.: K teneris assuescere multum est. (SryK.-hl, llt.i
193 Wilde Jugend bringt im Alter Tngenil. — f'i/ti
//. 7».r
194 Wilde (tolle) Jugcml. elend Alter.
Jfoll..- Eena ilapeliraza Jaagd ligt op hat ilakhred. fHorrf-
1051
Jagendblat — Jali
Julian— Jung
1052
195 Willst du in der Jligcnd dem alten Mann nicht
Zchrung, Wegsteuer und Krüekengeld schaf-
fen, so geh* im Alter betteln. — Sauer, i92.
196 Wo die Jugend reitet, hat die Thorheit den
Zügel.
197 Wollüstige Jugend macht unlustig Alter.
Lat.: LibidinoBa et intemperana »dolescentia effoetum
corpuH tradit »enectati. (ßejfboU, 279.^
198 Woran man sich in der Jugend gewöhnt hat,
das bleibt im Alt«r.
Auch in Böhmen und der Laasitz. (Reintberg VII, 78.)
199 Wozu man sich in der Jugend gewöhnt, das
hangt einem zeitlebens an.
Mhd.: Wes sich die jagont h4t gebent, dai alter sich
darn&Rli verseot. (Wolkemtein.) (Zimfftrle , fA.)
Böhm.: ^emu kdo z mlidf priTjrkne, to i t tt&ri k nemu
Wpnc. (Öelakovaky, 307.;
Finn.: Se wiis mis nofelt öppib le wanalt peab. (Öela-
koentky, 307.;
Fn.: Les habitudes contraet^es dans la Jeuness« «e qnit-
tcnt diflicilemont.
/{.: Chi giovanetto s'usa a qaalche Tisio, qtiand' anch'
b Tccchio attende a quell' offizin. (Paatnglia, 415, 2.;
Wend.: Kak se jeden wot mladosci nalosi, tak se po-
tom na stare dni zarfi. — Kai so njechtö wo matosci
nawuci, tak so potom oa itare dny Eadzerxi. (öela-
kotskij, 307.;
*200 Sie hat die erste Jugend hinter sich.
„Die erste Jagend war ihr entflohen.** (Amely Bölt«,
üebfr Fanny Tamow.) Sie war bereits rierundswanzig
Jahre alt.
Joffendblut.
Jugendblut hat Uebermuth.
Als Sprichwort, das der Maler Lesging im dUsseldorfer
Malkasten den Jangem Collegcn gegenüber habe gelten
lassen. CVgl. Oartenlaube, 1863, Nr. 37, 8. 587.;
Joflrendffthler.
Ein Jugendfehler ist zu verzeihen.
It.: Errar in gioventh minor vergogna. (Panagiin, lO'J, 3.;
JuflrendflelsB.
Jugendfleiss belohnt sich im Alter. — Sim-
rofk.5285.
Joffendsünde.
Jugendsünden strafen sich im Alter. — Goal, 972.
Engl.: Young men's knocke old men feel. (Sohn II, 29;
Oaal, 972.;
Holt. : Boontje komt om zijn lon^e. (Harr*bomfe , I, 79.*.;
Lat.: Quae peccamus Jarenes, ca luimus senes. (Bahn
II, 29.;
Jticrendwollnst.
Jugend Wollust, späte Unlust.
Jaffen<ütelt.
Jagentzeit die beste zeit. — Ueniach, 327. 57; tsuri,
II, 96.
•Er cha jugsa^ wien'a Nachtül" — roW«r, 287.
^) In Appensell; in andern Cantons auch: Juchsa, juza,
in Steiermark: johezen.
JoL
An greenen Jul, an witjcn Puask. (Amrum.j —
Haupt. K///, 870. 825.
OrtLno Weihnacht, weisse Ostern.
Juli.
1 Der Juli bringt die Sichel für Hans und Michel.
Er licisst daher auch bei uns der Heumond. Die
Letten sagen: Wer Ktthe hat, sagt Heumonat; wer
Bienen hat, sagt Lindenmonat. Die Bussen: Wer daa
Gerstcnfeld hat, nennt den Juli Gerstenmonat; wer
den Bohnengarten hat, nennt ihn Bohnenmonat. Die
Sarden nennen ihn Plagemonat (Trialas triulado),
weil die Landlcute in diesem Monat mehr arbeiten
müssen als sonst. Denn wie in Deutschland gibt der
Juli in Oberitalien und Frankreich die Sichel in die
Hand. Auch die Czcchcn «af^en: Im Juli die Schnitter
aufs Feld , die Bienen Tom Feld. (Reintberg YIII, 161.;
Frs.: Au mois de juillet faucille au poignet. (Leroux,
/. 69; Krittinger, iOh*^.)
2 Der Juli und ein Executor nehmen den Rock
vom Leibe.
In Bussland: Im Juli ziehe die Kleider aus, im Do-
cembor lege die wärmnten an. (Reintberg VUI. 152.;
3 Heisser Juli verheisst guten Wein. — Orakel, 622.
4 Im Juli ist der Mehlthau am schädlichsten. —
Ornh'l. 628.
5 Im Juli und August hüte dich vor Frauenlust.
Frz.: Juillet et aoüt ni fcmmo ni choux. (Leroux, I, B'.*.)
6 Ist im Juli das Land reich, so ist das Wasser
jirni. — llwhel. loo.
7 Juli trocken, August hast» (heiss), füllt den Hauern
Scheuer und Fass.
8 Was Juli und August am Wein nicht Termocht,
das wird vom Se^mber nicht gar gekocht
— Boehd , 105.
9 Was Juli und August nicht geratben, das lässt
September ungebraten. (Wohlau.) — Bothei, 106;
Orakel, 624.
10 Was Juli und August nicht kochen, das lässt
(das kann) der September ungebraten (nicht
braten). — ß/um, 260; Natx. Schulbl.. A'/l'. i: Reiiu-
berg 17//. 160.
Da Juli und August die wArmsten Monat« des Jahres
aind, so hingt e« besonders von ihnen ab, ob daa Obst,
namentlich aber der Wein gerathen wcode. Wegen
der geringem Sonnenwirme und den kftltem Kftichtea
ist der September schon weniger xnr Zeitignng der
Frflohte geeignet. Aoeb die Polen: Waa Juli und
August nicht gar kocht, das röstet der September
nicht (Reintberg VI II, 160.;
11 Wenn es im Juli l>ei Sonnenschein regnet, man
viel giftigem Mehlthau begegnet. — Orakel . «27.
12 Wenn im Juli die Ameisen ungewöhnlich tra-
gen, wollen sie einen frühen und harten Win-
ter ansagen. — lioebd. 9»; Orakel, 636.
13 Wenn im |Juli die Immen hoch baan, kannst
du dich nach Holz und Torf amschaun.
14 Wenn im Juli stets wechselt Regen und Son-
nenschein, so wird im nächsten Jahr die
Ernte reichlich sein. — Reimberg i'lli, i&s.
Die Engländer erwarten aber auch fttr die jctiige
Ernte ron einem m&ssigen Begen im Jali viel 6«tes;
sie sagen: A shower in Jul7 when the com begins to
fill, is worth a plough of ozen, and all belongs there
tili. Dagegen wollen sie keine StOrme: No tempest,
good July , lest com come off blue by. (Bahn II, 33 u. 34.;
15 Wenn Juli fängt mit Tröpfeln an, wird man
lange Regen han.
Engl.: IS the flrst of Jnly it be rainy weather, U wUlrain
more or lese for four weeks together. (Bokn II, 33.;
16 Wenn Juli und August nicht kochen den Wein,
so wird er gar auch im Herbste nicht sein.
17 Wenn's im Juli beim Neumond donnert, so ver-
dirbt der Roggen in den Thälem und die
Gerste im Gebirge. — Orakel, 635.
18 Wie der Juli war, so ist (wird) der Jänner."
Boebel, 100; Heinsberg VUI, 152 ;;Or«i)kH , 618.
19 Wie Juli und August sein, so gerathet der
Wein. (lAuern.)
20 Wird der Juli trocken sein, kannst da hoffea
auf guten Wein.
Julian.
1 Ich bitte Sanct Julian um sins Vater und Mutler
Seele, dass er mir gute Herberge beschere.
2 Sanct Julian, bestell' uns die Herberg. — ß««-
Ictn, 852.
Die Heiligen Pandolphus und Julian sind der Wiiihe
Schntzhcrren.
3 Siehe ob din Sanct Julian dir vrill gute Hei^
berg geben, der unser uns sie gegeben hat.
JoUreffen.
Juliregen nimmt den Kmtesegen. — Boebel, loi.
JullBonne.
Die Julisoune arbeitet für zwei.
It.: Su! de Luf, el fa per dd. (Orakel, 621,' Xctiuft^r?
YlII, 152.;
Jiin^.
1 Alles, wat junk is, dat springet, sagte dat
Potte wif, do sprauk iar dei Biage nt di&r
Kiepe. (Amtbertj.)
2 Das jung, das schön vnd lieb. — FroMk» 11, ili^
3 Denck jung an den alten man , wiltu nit betleo
gähn. — Franck, U, 72»; llt'nisck, J47. 16; /Vtri,
//, 78; Lalendorf 11. 1: Körte. 3216; /.efcraiyei. i. 411.
Wonn man aber jung ist, so glaubt Jn»a, dM> ■•■
Staub in Oold verwandeln könne.
Böhm.: MlAd jsa pamatuj , ze st4r bndel. fdtlaApetly , V^}
It.: Olli non fn in giovouti, stonta !■ vochlcaa«.
FolH.: MIodym b^dfc pami^dj, te ttaiarm bcdatws. ^^
kuvskij , A06.)
4 Di« jung auf den Schos treten, treten alt uk
Herz.
Holt.: Jong de moedor« op dm.MlMi I
op het harte. (HarrebomSe , /, MM^t)
1053
Jnng
Juug
1054
6 Gebare jung, und thu' als ein Alter! — Sim-
rock, 314.
Lat.: Biature fias scnex, si diurelia cxae seuex. (üicrro.)
(Philippi, I, 243; HeyboU , :f99.; — Senilis joveuta pra«-
maturae mortis eat Signum. (Plituus.) (Fhiliypi, II, MC.)
6 Gedenk jung ans Alter, ao gerath's dir allzeit
wohl.
LaL: Ventara« memore« jam nunc Mtote seneotae; sie
nallum vobis tempus abibit inen. (Sutor, V7U; Ürii-
bold, 623.;
7 Ifent jung vud starck, gesund vnd reich, mor-
gen kranck vnd eine Leich. — hin. II. 3w).
ö Je jünger, je thumkuner vnd liirwitziger. —
iWri,il,393.
BöhtH.: Co 8tar«£, to praTejif, a oo mladaf, to drassf.
(Crlakortkij , ilOS.)
9 Joug bei Joug, en O't bei O't; denn wat jong
e», d:it 8i)elt gor, wat o't es, dat kno'ttert
ger. (Aachen.) — Firmenich, l, A^, «i.
10 Jong, den (der) meint ock, so wohr et (Mnait.)
11 Jung au Jahren kann alt an Verstand sein. —
SatUf. 191 : Sünrock , 5307.
Diu Volcn: Jung an Jahren iat oft wie ein Greis er-
fahren.
Büktn. : I V mladjch drakdy l<£terh star;^ roium b^v4. —
Mladi Ivta, rosum star]^. — Mlad^ na löta, star^ na
rozum. (Öelakutiky , ffnü u. 30&J .
IIull,: Van Jaren groon en nud van doan. (Ilarrebomfr,
PiU».: Mlude lata, roxura stary. (Wurzf-ack /. 9^2; Ce-
lukitealjf, 'J\K>.) — W miodyoh leciccta stary bywa roxom.
fcWior«ity.368.;
Andr. Tecjynski widerlegte einst in («egenwart des
Königs ein ungrQndlichea Uutaohten der Senatoren,
welche nach der Sitte der Zeit lang« JBArte tiligen. Der
bartlose Teczynski wurde ausgelacht. Als er sich
sp&ter als Wojwode von Krakau wieder in die Raths-
versamnilnng begab, setaie er sich einen künstlichen j
Hart an , und ala man die Uerathung begann , schattelte
er den Dart mehrmals und rief uuh : ^Bart, sprich!"
1>ie«en Aussprach einigemal wiederholend, warf er
den Schmuck weg und sprach ohne Hart mit solcher
Kachkonutniss t dass tou den Anwesenden die obigen
Worte ausgosproclion und , öfter wiederholt , Sprichwort
wurden.
12 Jung an Jahren kann noch viel erfahren.
U Jung auf .fung gibt einen lustigen Sprung.
(Anuberg.)
14 Jung bei jung und alt bei alt; denn was jung
ist, spielt gern, und was alt ist, brummt gern.
— Iluhl. Ftimilie (StuiiKart 1657), S. 129.
Im <*egenfatze ku Fichte* „ rerstftndiger und gesotx-
tcr (}esellschart, fUr Kinder, die eben laufen lernen".
\b Jung ein äff, alt ein Wolff, Bar vnd Low. —
lUnuch . 173 , 16.
16 Jung ein Engel wirt alt ein Teuffei. — //niMi/i,
«95, 57; /Wn, //,205; K^fm\ff,2\A* ; Saihr, l^i. Sim-
vnk, 5298; ItriiubtTg VII, 7ü.
In Venetien: Gut in der Jugend . schlimm im Alter.
(K.initi.^r<j »//. 70.; (8. Heiliger 71.)
lt.: Huon papiTO e cattiva oca.
Lot.: Angellcus juveiiis seuibus sathauisat in annis. —
Fit puer autrelicua, Daemnn venicntc scuocta. — Primum
Mars in ftliis laudatua eat. (Sf.ybuld, 1S4 u. 4.S4'..)
17 Jung fiihe an, was du alt wilt thun. — Frmck.
II. 36*'; /VlJi. II. 411; L,iUiid,trf II. 19.
18 Jung frai't sik, old klai't sik. iUihvik.)
19 Jung gebahren vnd thun als ein Alter., — Ia^-
mann, II. 28u. rj.
20 Jung gebogen, alt erzogen. — Simroek, 5291 .- ttritu-
bfry VII. 7ß.
In Frankreich : Juug strafen oder alt hängen. (ReimM-
htnj VI/. It't.)
Fr:»f Ce qu'on apprend an bereeau dnre jusqu^an t<imbean.
21 Jnnf? genug ist, wer gesund; schön genug, wer
weisen Mund; und reich ist, wer von Schulden
frei, Rcldafen roap^ ohne liiss und Reu*.
BOAin.: Tan mUd Jest kdo sdr&r; ten bohat kdo bei vtny;
teu vesel, kdo si hlavy neUme a ■ hohem ee tut. (Örla-
iottly . 389.;
^4m.: Ten miody co tdrtfw; ten bogaty, eo niewinian;
tea wesoi, co nirawaia .a bogiam alf oieny. «7«ia>
Aofily, 2tt)^
3*3 Jun^ genug, schön genug. — Simrovk, um.
Frt. : La diabia «tatt tea«, itnaBd il «talt Jeana. (KörUt ^19.)
23 Jang geichont, alt gewohnt.
24 Jung gethan, alt gcwaii. — l.Hthn'^ M»., fi. c; Cui:-
Aifw. III, i. 874.
Liit.: Tanrum tollet, (|ni vitnium sustulerit. (Krasiu.,
•.•»>< u. 2l»U; Tappiui, W>'.;
25 Jung gewohnt, all gethan. (s. ({uwtdnu-n .'•.) —
Fnnuk . II. 43''; Schotlei, 1144=*; Itahnirr , Sut. . IV, C:
//iih/iiTt, 211": Lnlenihrf II, lA: Cuut.'Jli; iWumiu-
koH. l»49: Finrtein , S5'2 ; Körte, 'i'Ji:*; .SirNiKiA. 5399;
Heinvbery VII, 77.
„ Wir haben iu unaerm geliebten Schlesien ein Spri<-h-
wort, da« heisst: Jung gewoliiit ist alt gotlian. Kü wird
daaseltie thoils durch die tägliche Krfahrung, tlieila
durch die BHac-huflTvuLeit d<>a nienscJilicItcii lifiiiutliH
solbKten boftittigt, bey welchem man goiiu>iuiKlieh ge-
wahr wird, daaa die (icwohuheit zu einer andern Natur
werde. Sie kommt mir also vor, wie ein Magnet, der
siclk nach dem Ni>rdpol wendet, wenn über ^l^'i^'h
dcdbi-lben Thttii, der »ich gegen Nurden kehret, »b-
güschhigen, su vertritt doch der gegen Kiiileu aUbahl
dosaelben Stelle. Wie glQcklich ist denn«ii'h derjenige,
welcher atatt der Zwiebein Aegypti, d. i. dieser Welt,
daa Mann» vom Himmel gewöhnet; der wird bei nuch-
fulgenden Juhren in allen rechtachatfcnen iHrueliten
grufKea Vergnügen waliruehmou: Jung gewohnt, sei alt
gethan." (h\tl>r, 14« ^;
Frz.: l'e qu'on apprend au , her (ceau) dure Juaqii'au ver.
(Fiiilfim . 352.;
Holt.: Jong gewcud, oud godann. (Harrfboturf , I. Ih;^''.;
Lat.: A teuvris aaaunscerc mnltuni eat. ((iant, 97:i.) —
Adeu a tcneris conaueacoro multum o>tt. — Cni puur
asbuescit, major dimittore uescit. — <^uod juveniü Huesvit
seuex dimittere nescit. — Quod nova teata cupit, invc»
tcrata aapit. CA.7*rfei«. .Iji.;
Untf.: IQd szok&s, öreg gyakorl&s. (daal, 97 .'i.;
2G Jung gewohnt, alt gethan, so hebt das Schlecht
und Recht an. — (W/xiri.ii.
27 Jung glatt, alt runtzlich. — //fnivch. ir,29 , 4.
28 Jung gVitte, alt g'laufe. (Lunm.)
29 Juug ist keine Entschuldigung.
30 Jung mit Jung, Alt mit Alt, das gibt Ehen
<diiic Spalt.
31 Jung reytz keinn alten in den kampff. — Vranck.
II. 117*.
32 Jung ryte, alt z^ b'uss laufe; jung Herrn, alter
Bettler. — Jer. Hollhtlf. dchUttatj . 274.
33 Jung, schon genung. — Agnvula I, 398; Frnnck,
I, 144*: //. 117''; 7iii»i»iia, 187»; Gmter. I, 51; Mri,
//.411; LtitvHdvtf H, IS: .SV/miMW, 113«*; .SVii/»t. IUü;
EurleiH, 351'; hörte, 3219; Itram, I, 1C85; Zinkgrcf,
III . 341.
Wird als ein Lieblingswort der Mutter Melanchthon's
bezeichnet. Die Jugend macht nna poetiacb , sowie der
Frtlhling die Nachtigallen singen macht. Daa Alter
trocknet Loib und Seele zugleich ans. Die Mailänder
trüsten sich mit dem Spricliwort: Jttng und hiiaHÜch
gilt ctwaa, schön und alt gilt gar nichts. (lif.iHAUrt/
I. .VS.; Nach eiuer brieflichen Mittheiluug dea Herrn
Urafen Braida schrieb AnattasiMt Urin (A. (traf rnN
Awrupery) seiner Nichte auf (einen Fächer: „Jung ge-
fallen, wer wird's scheltan; alt gefallen können, mehr
wird's gelten; dass dir Heifall jung und alt nicht fehle,
dies UeheimnisB such' in deiner Seele."
JioU.: Jong ia achoon genoeg. (Uarrebomif , I, 3(i:i''.;
Lat.: Cum parvola est, bona videtur Spina. (Franek,
II, 1171'.;
34 Jung Soldat, old Bedeler. — Buerm, 757.
35 Jung soll man vermählen mit eim jungen Leib,
vud soll kein jungen (jesellcn geben eim alten
Weib. — (irutir. III. 57; Lehmann. II, iSG. 81.
3C Jung thut jung.
Das liegt im Hluto. In der Jugend Anden wir es
stets dünner und leichter als hei Krwachaenen; bei
Neugeborenen am dftnnstcn und leichtesten. Wenn man
daher vom leichten Sinne der Jugend spricht, ao ist
dies physiologisch begründet.
37 .iung und alt gibt kein gut Gosi>ann.
Holt.: Joug mot oud dient niet gotrouwd. (Ilarybvuu'ir,
1, 36:1 ^;
38 Jung und Alt, (vross und Kloin, es niuss alles
gestorben sein. — /Virü/wiukwi, 3237.
39 Jnng und Alt, im Tode kalt.
40 Jung und Jung 6<'herzt gern.
„Weist nicht, ein Sprichwort thut vna Inhren, duo:<
jnng vnd jnng schertzen gar gern, dass alter tög r.ui
jugcnt uit." (.K'jrtr, IV. 270ö, S.j
41 Jung und weise fahren nicht in Ein>m (ilfisc
- Iludl . 978.
Fl».: Jeuuesse u'a p-\-* fagessc. (Haal, 973.;
1055
Jang
Jong
1056
42 Jung und wei^e sitzen nicht auf Einem Stuhle.
— .Sai/*T. 191; Simrock, 5309. Reinsherg Vll, 60.
43 Jung up de Schot (Schos) un old up't Hart.
(nstfrirt.) — Frommann, VI. 1rf>i,'il: Itturon , 75^;
KuhKuld. ICH*.
44 Jung up Mülen *, old up Slurren '. (Oftfrie*.) —
Frointnann, VI, 284, 7«; ^'(ürm/iur^, l&s'' ; Üuereu, 744;
Hauxkalendir . III.
*) In Lederpantoffeln. ') Niedergetretenen Schuhen,
alten Pantoffeln. — „Wer e« lieh schon in der Jugend
sehr bequem macht, wird im Alter vollends in Fanl-
heit und Kacliläsiigkeit verkommen."
4b Jung vnd schön ist gut, keusch vnd hässhch
besser. — Prtn, U, üi.
46 Jung zu bleiben und alt zu werden ist das
höchste Gut.
„Wer sich nicht jung erhält im Alter, der bete den
Psalter." ( Bau er h/H J, GedicAte, Leipsig 1852.;
47 Jung ZU hoiT, alt zur Hell. — Lekmamn, //, stto. m.
Bühin.: Dvakr&te mlad/m neb/ti, a smrti nijak nexbyti.
(Öriakotsky, 311.;
48 Jung zum Dienst und jung gefreit hat niemand
gereut. — IHtior., X. 26.
49 Man ist nur einmal jung.
Fn.: Le printemps de la vie ne revient jamais.
50 Mau ist oft zu jung zum Freien, aber nie zu
alt zum Lieben.
51 Mau kann nicht noch einmal jung werden.
Lat.: Bis datur a superia hominnm javenescere onlli.
(Binder 11. 342.;
52 Man muss jung an den alten Mann denken.
Engl. : Old yonng and old long. (Sohn II, 26.)
Fr:.: II fant faire vie qui dnre. (Gaal, 1779.;
//.: Divieni tosto vecchio te moi vivere longameute
vecehio. (Bohn II, 2«.;
iMt.: Matare fia« senex ei diu aenex esse veli«. (Cicero.)
(Phitippi, I, 243.;
53 Mancher will jung sein und hat schon viel-
(8iebzig-)mal Ostereier gegessen. — SaUer. 194.
Lat.: Haltonun festomm Jovis glandes comedit.
54 Mancher wer wol jung genug, wann er nur
nicht ein so alt üeses* hett. — Gnuer, 111, 68;
Lehmann , //. 411, 52.
•> Simroek (5306) hat dafQr: Gesicht.
55 Mennich ein wir jung genaug, wenn hei man
nich so'n oll Gesicht har. (ilecUenburg.) —
Hmtbe. 108; für Jever: Frommann. III. 38, 24.
56 Niemand ist so jung, er kan wol heut oder mor-
gen sterben. — I'etri, 11, 494; Lehmann. II, 427, 88;
SuloY , 494.
57 Se se, wat jung is, röget sick, sä* Ülenspeigel,
un weg huckn d' F16. (Lüneburg.) — Hoefer . 1092.
58 Was einer jung seet, das erndet er, wenn er
alt wird. — Petri. II. 593.
59 Was jung getollt, wird alt gezollt.
60 Was jung gewohnt, ist alt gethan. — Eyering , l, 440.
61 Was jung ist, das erfreuet; was alt ist, das
trauert; was jung ist, das singt; was alt ist,
das hinkt; was jung ist, das lacht; was alt
ist, das kracht. (Sehveiz.)
62 Wüs jung ist, erfrewt das hertz. — Franck, II, 117''.
63 Was jung ist, hupft gern, sagte das alte Weib.
„Ein altes Weib ist das einzige alte Thier, welches
noch httpft." (Vgl. Sterne, Yorik'i nachyelattent
Schriften.)
64 Was jung ist, ist geckig, w^as alt ist, ist schnäp-
pig I listig, beschwerlich). (Ei{el.)
65 Was jung ist, scherzt gern ; was alt ist, brummt
gern. — Ehering, III, 422; Jfayer, II, G.
66 Was jung, ist schön genung. — Mayer, II, 6.
67 Was jung sie spann, hat alt sie an. — Lohrengel,
I. WO; Itetiuberg Vll. 77.
63 Wa«j man jung lernt, das bleibt. — Petn. II. 603
69 Was man jung nicht lernt, braucht man alt
nicht zu vergessen.
70 Wat jouk es, dat speit gäer, wat alt es, dat
knottert (brummt) g^r. (Düren.) — Firmenuh,
/, 4S3. 7t:.
71 Wat jung is, dat reget sek. — Schamhach. II, Ali.
Empflehlt dem Alter Nachsicht, wenn ihm Aasge-
lassenheit und Mnthwillen der Jugend entgegentritt, I
72
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•88
■90
'91
•92
»93
^94
►95
•96
J
weil alles, was jung, sei es Mensch oder Thisr, tob
Natur lebhaft ist.
Holt.: Jong is vrolijk. (Harrebomee, I, 363*.;
Wat jung is, röget sick, harre (hatte) jene
Frau 6k seggt, da wasser 't Kind yan der
Kiepen esprungen. (Göttingen.)
Wat jung öss, öss lostig (modig) on
houdsmager.
Frücbbter \ 1833.
Wat jnuk is, dat spölt gern, wat old is, dat
nölt gem. ((Mfriet.) — Duerea . 1233 u. 126«.
Holl.: Dat ond is, knort graag; dat jong is speelt graag.
(Harrebomee, I, 363».;
W ei jung riet ( foert ) , mot alt gähn, f H*aW«*.j —
Firmenich. I. 326. 57; (ur f Driburg: Firmenick, I , ißt , 15.
Wer jung anbeisst, lässt selten mehr davon. —
Heinsberg VIII, Tl.
Wer jung bleiben will im* Alter, mmn alt sein
in der Jagend.
Et'jL: Thej wbo would be yonng wben thnr are old,
most be old when they are yoang. (Boku II, 96.)
Span.: Si qnieres vivir sano, harte viejo temprano. (Bokm
II, 26.;
Wer jung bleiben will, muss zeitig anfangen.
Als der KOnig von Wfirteraberg den Diditer IHagal-
stedt berief, sagte er : „Utn Jung so bleiben, inass ich
Jagend am mich haben.**
Wer jung gern stilt, der gehet im alter betteln-
— Pelri, II. 721; Uenitdi, 347, 57.
Wer jung is, möt töweu (warten), säd' Vattcr
Kruse, un let 6nen striken. — Hoefer, S55.
Wer jung kein zucht noch Gottsforcht lehrt, der
wird im alter nicht geehrt.
Lca.: Quando paer cresoit, et non metaendo panescit, taae
sibi decrescit honor omnis, qaando saneseit. (Lttä
eotHfn., 101 n. 117.;
Wer jung lernt tragen, braacht's nicht zn ler-
nen in alten Tagen.
Wer jung nicht will graben, wird im Alter
nichts haben.
HolL: Die jong ledig is, kau oadniet doen. (Harrebomt*,
I, 3fi3'».;
Wer jung nichts taugt, der bleibt auch alt ein
Taugenichts. — Gaal, 974; Simrock. 5S9»; Araf-
berg VII, 69.
Wer jung wie ein Rabe schreit, wird alt nicht
wie eine Nachtigall singen. — Par&miakm, JMI.
Werde jung alt, so bleibstu lang alt. — Petn,
II, 697; Gruter, 1.66: Strure. 24.
Böhm.: Bad* sa ml&di starcem, abys bjrl ▼• atarosti ail-
deneem. (Öelakowsky , 306.)
Engt.: They who would be young, when they are oU.
must be old, when they are young.
Zu jung ist ein Fehler, der sich täglich bes-
sert. — Eiaelein. 352; Körte, 3221; Simrock, SSIS:
Braun , 1 . 1688.
Dat sali noch jung weren (werden). CBüreu.) —
Für läcrUilin: Woeste, 86, 108.
Ist noch nie geschehen.
Du magst wol jung sein, du hofierst aber durch
einen alten arss. — Framk, lt. is*»; rapfuMc. st''.
Eyering, I. 813; Körte. 3221*.
Er ist gar jung uf d* W^elt cho. fLuzem.)
Als Entschuldigung einer be^ngenen ThorheiL
Er ist jung, denckt aber lang. — Framek, tf, »*
u. 97*».
„Also tadelt man alt leut, die jung w&Dca sein.
Ein junge tocliter vmb sechtzig jar. *-
Holt.: Hij is jung, maar hem beugen oude xakcn. (Bmrrr-
bomee, /, 363^.;
Er ist noch jung , er hat noch den ersten Kopf.
— Frifchbier *, 1832.
Scherzweise, wenn alte Leute behaupten, si« viHB
noch nicht so gar alt.
Ich bi goar ze jung uf de Welt kummeo. —
(Schles.) — Frommann. ///. 413, Sil.
Jough an dorn an ünbidrewwan. ,'.VdH|fVv»J —
Johaniten, 151; Haupt. 17//. 366, 251.
Jung und dumm und unbetrieben, d. h. «aaiMMa.
Wi kamt so jung nig wedder tosam. nMAj^
Schütif, IV. 273.
Wir sind auch einmal jung geweten.
Lut. : A primis et nos pueriliter e^noi uutia.
/. SC: Seijt'vlJ, 32; Binder I, 70; //» IXJ
1057 Junge (das) — Junge (der Knabe)
Junge (der Knabe)
1068
Janffe (da«).
1 Bei ihnen gibt es immer Junge und Eier. ^Fhü-
ringen.J
Von kinderreichen Eheleuten.
3 Das Junge folgt der Mutter. — Graf. iio. sas.
KrtfyUmnifr , ü.
^.^ Deutsche Hocbtianschauung in Betroff der Erwerbs-
quelle der Ftthrhabe.
3 Die Jungen gefallen dem Affen aus» der niassen
wol. — .VijjriiiiM, Vorr. DI. J7*.
4 Meine Jungen Hind doch die schönston, sagte
der Affe.
Hin Türken: Welches sind die hübschesten ViVgel,
fragte mau die Krähe. Meine Junff*?n, untwurteto lie.
(Rtinsber'j VIl, 34.) In Afrika: Der Affe fltidot nie
■eine Jungen hässlich. in Hiadontan: Eine Kuh
schämt sich ihres Kalbes nicht. ( Ri-innhiTg /, 17(>.;
In V«>neticn: Jedem Affeuweibuhen kommcu ihre Jungen
schön vor. (Keintbery VII. M.) (S. Aeffln.)
5 Wenn die Jungen fliegen können, verlassen sie
das Ne^)t.
UoU.: Als de jongen Wiegen kuuuen , rerlaten xij bet nest.
(Jlttrrebome^, I. 3«»-«.;
6 Wuu de Jauge griss sc', flöje se ous. — Schu-
Ktcr, 590".
7 Wun de Jonire Flijel hun, flöje sc ous. —
Schutt''r, .'liW".
•8 Da iiu>chtf man Junge bekommen. .Hoth'nbunj.)
Vur Aergor.
•9 Da wird he not lang niieh Jungt« hecke. f'ßnfbMrj/. i
Wird !<ivh an diesem Orte, in dicior Stellung nicht
lanije halten.
•10 Des Joaiik gut pn a. (Ih-Htu-ln-nj..
l)ae Junge geht ihm ab. Die Redensart ist wol Ton
■chwuuifvru Frauen enilohut, die Euwoilen Ton selt-
samen und «tarkvn Oelustcn üborfalleu worden und
die mau befriedigt, woil mau annimmt, die Nichtbo-
friMdiguug einvr so starkeu Uegiorde kouuu ihnen oder
dorn Kiudo uachtheilig sein. SVeun die obige Bodens-
art :iul auJere l'ersunon, z. I). Kinder, die ]ji>okcrcien
bogoliriMi. aurfcwaudt wird, so geschieht es wul nur
kchorzhiiti udor ironisch.
•11 Er hat jihveg yungon vnd aicr. — Grut'r. I,'i9;
£,'i.«<-(«'i II , 'M'i.
Der Virlth.-ttigc ausser seiuem Kreise.
Junffe (der Kuabe).
1 A niuar Joui^cn, a luuar Lok. .^.tTurum. — //.m/ii,
vm, 3iW . :{i»7.
Je uifbr Jungen (hier in dem .Sinne vuu Kindern), je
mehr Lildck.
2 Aus einem Jungen, der nicht über den Zaun
klettert (sondern durchkriecht), wird nicht
viel. — »■. Hiiriiiffh , /'r'/u haskttrfn.
Die Perser: Das ist ein lauirr Junge, der am Fuss
einer Tappel ( odor huugrig mu F»'<s eines Dattel-
baums) sitzt und uiclit litnautstuifjt. (K>'i»V,fnj Vll, 70.)
3 De Junge wärt grot, wör Vfir un Mor man dot.
if;nj/v/i.i/J Mark., — WWftr. 71. 13J).
4 De .iungens kann nie vcrhuirathen , wenn me
will ; üver de Döreiis iiiot me vcrhuirathen,
wenn me kann. ,'S<iuiriitml./
5 De rotzigsten Jun>>fens waren de besten Karelii.
(nhnh'tr:. — /.<i/ir/-ii.yff . I, !•<■.,■ hmhiiiithth Ufi Uvvit-
J..'.; MI. 6'J.
h-'in.: Dot er muolitrt at en uug kantl doe; det er umue-
li^t jt i-ii ^liiiuuvl kjiiiil lu'iii;e leve. (Pr-jf. dan. . biii.J
HviL: He jimikcu kunni>n , niaar de uuden moeten sterven.
( Uiin-'-'—fiu" . f. :»i;.T»..
ü Der hrav«* Junge klagte: Kh bin der Mann; nicht:
Mein Vater war'f>.
7 Der kl<>iiiste Junge Trä«rt (kratzt) die grüsste
GeijlC. — llnnshiT.j 11. VJl.
Kujl.: Th>^ ioast h'>y always uarrles the greatest flddle.
{ttM.H II. \\y,\)
8 lUe .fungeTi ärLiern mit dem äuldatenleben
dninss, und die Mädel brin<;en die Aerger-
nissi' gar ins Haus '. (\lnhnk*'n.)
■ > Nilmlich Kinder vor der Hocbaeit.
9 K Joii}; wie en Fausd^ berwöngd e Mädche wie
On Ifaus. (Tner., — Ftnnmich, f//. M6, M; La-
ie«, lin. 41.
M Statt Faust hOrt man auch Man«.
10 Ken holiandsche Jong kernt met de Pyp in de
Mond up de Wereld.
Di9 hullandischen Knaben rauchen uud trinkon Hhr
«eilig
Jixvr^CHcs Si'Kiciiw^nTiiL -Lexikon, il
11 £en hollandschc Jong moet Genever drinken.
(8. Oonever.)
12 Ein wilder Junge gibt einen derben Mann. —
hohri'iti)cl . I. 246; Heinnbfrti Vll. «9.
13 £n Junge esse 'ne Lüs twinget en Mäken otse
'n Hü's. 1 ir.iM.'.fc.J — rurj;.'. 31R.63.
!•! Gib deinem .Fungen einen Dreier und thu 68
selber. (S. Bube 50 und Nuthig.) — Körte. 3Sa«
U. 401 <! : Kr.iiMi, /. 1«5M.
Die Russen: Gib deinem Knecht xu essen and fege
dir den Stall solbiit. .K.i«.*'»rjr Hl, M.)
15 Giv en liltjcn Junpf dre Sösling un do et sülvst.
(Ihht.} — Sihutzr. IV. irto.
Zu Tragen, die niclits selber thun mi'igen.
16 Iloald Junj;e, widder ' (weiter) hcw ek luineu
Oallen ouk nich trocken ^, hadde de oalle Vär
saght, US 'ne sin Suen * med de lloar bit
oppct Sül * slioped hadde. ■ liiion.j — rmm-
mfiHii. ;/;. 2&i). sj.
M Weiter. -) Uezogen. *) Sohn. *) Schwelle.
17 Hollandschc Jon;; rook all in de Wieg.
18 Ik ^läuwe nit, dat de Jun;;e old wät, seid de
Frui, denn wenn ik man sejjfj^e: Kacken, min
Jungesken, dann schitt hei Stränge bis an 't
Kufl'ei". ,• .S(iM»'r/<iii«i.;
19 Jener .funp;* hür ken Inwand wusst, dar h:\rV
TrÜgM kräg'n. (Mtmnrk.) — Ihmneil , »75.
20 Jong, spötz dein Zong; Mädchen, npötz dein
Dnkhdchon. ;Tri"r.i — Fiynii-nnh, 111, 54ß, :i7 ; La-
if». ife4. i:i.
Dor Kn:ibe niuss sich darauf vorbereiten , dass er
dereinst ul.i Manu im Leben gewandt iteine Zunge zu
brauchen weiss, während das Mädchen sich auf Nttben
und Spinnen Terlegeit muns.
21 Jung, drri, segt de Rcpcr. (Meikifnhmtj.) — Ihe-
fer, S70.
22 Jung, lan^ to un itt, scd de Moder, sünst löpt
de Hund mit dienen Magen weg. — Svhüiie,
111. 11.
SchiT7.*iafto Krmnhuuni; zum Kiiseu.
23 Juncr, s:i 1 de Jun^, dat Junj^ dein Jungen seggt,
da de .I:ing de Schwin ntjeggt. (Elhinn.j —
/■'ma. /i''/t r -. l'*M',.
24 Jun«** , sägst.' tagen diu Vaars Beck van Schnute.
— Stunnliui.f. SSr"*.
Sj^te der Dettler strafend zu seinoni Duben, der Ihn
aul .Schmuz an der ,, Schnute" aufmerksam machte.
Die Bezeichnung „bchuntc" (Schnauze) ist nämlich
noi-h uiunstäuiliger uud unau gemessener als Becke
und Mül.
25 Jung, snuw di, <;riww'n Pastor de Hand uii
segg: goden Dapf. du Esel.
26 Junge, dau wat ; Freten un Süpen kostet wat,
un (ielil wut du ök hebhen. (Ifruutuchwcig.j
Um zur Arbeit anzutreiben.
27 Junge, ga na Hüs un beter di. — AMm-n , 74i ;
Frnmmunn, VI, 2:,$; llau:tkalender , lll.
28 Junge, gil» 'n Herrn Pfarrer die Putzhand uud
Hage: guten Tapr, du Esel.
29 Junge, halt's Maul, ich will jetzt meinen Na-
men schreiben.
JIull.: JriDgen, dnc den pot toe . want de goesten zuUen
evaiiorcren. zoi di>kter Filebout, en hij kookte karne-
mnlk. (Htiir>:iiOiMf, f, 3«i»*.^
30 Junge, best Lüse, se(de) min Moor (Mutter),
kannst noch *n grot Best (Thier, Vieh) wär-
den. ((Htfrivs.) — ßwiTt-ii, 743; //«i7«'r, 7S7; /■>»«-
mann, VI. 2^4, 751.
Ooidtekmidt liat (in Oldenburg) sowol in der Stadt
wlafanf dem Lande die Ansicht aussprechen bi>ren.
dass eg eih gttustiges Ynrieichen des künftigen Wuhl-
«rfretatns sei, wenn Kindar Lause haben; dass man es
für ein Zeichen der Oeiundheit halte, werde jeder uldeu-
bnrger Ant baat&tlgen.
81 Junge, Irb Quarg, die Boitcr ist theuer.
MbU,: Knaap, eet kaas, de botor Is duur. {Harr^f-om^^,
/, 41»''.;
32 Junge, pass' aufs End' auf, sairt der Weber.
(Kuthnu..:
33 Jange, sag^e dem Juntjren, da^s es der Junf^e
dem Juiigeu sui:t. s-hU'vj
«7
1069
Jnnge (der Knabe)
Junge (der Knabe)
1060
34 JoDge, spcle dln Yar nich up de Nose, he ia
WOl so old as du. (Ottfricj — liuercn. 710; Ftoth-
mann, VI, 'AM, 752; Hauskalender , 1.
ypott aaf «ehr unreife Stiefväter.
35 Junge, wir wollen ein Pferd kaufen. — -Yaw.
SchulLL,XIV,5.
„Man pfleget im Sprichwort zu sagen: Jung, wir
wollen ein Pferd keaffen ; damit will man zu Tertteben
Kebeu, d»«i wer Pferde keuffen will, der soll junge
Pferde keuffen." (CoUr, 326*.;
36 Jungen moss man früh zum Zimmermann
schicken, dass er die fachen Späne abhaut.
37 Jungen un Hung gönn sälde räuig Uns enan-
der ^ CfiölnJ — Firmenich, I. 473, 104.
Suiten ruhig aneinander vorüber.
33 JungcnSi pärt )o (paart euch), hadde de Kan-
ter segt, do hadde he dre. (Ottfriet.) — Bue-
Ten, 75C: Frommann, VI, 885, 756; lloefer, 578.
39 Jun^rcna sind Jungens un Fliegeis toglik (zu-
gleich); de ene is van Roggenstrau, de an-
nere is icwensau (ebenso). — Lyra, 27; From-
mann, VI, 427, 7»; hochdeut»ch bei Iteinsberg VII, 70.
40 Jungens sind Jungens und Flegel zugleich. —
Simrock, 530»*.
41 Jungens sint Schelme, un wenn se ok släpet
bet an'n Middag. — Schambach , II, 260.
Der dem Knabenalter «igone MnthwUle tritt bei
jedem Knaben, wenn er auch noch so lange schlum-
merte , endlich einmal hervor.
42 Junrrens an Hün(de) gat lik (gerade) dör de
Welt. (Ostfries.) — Itueren, 740; Goldschmidl, 161;
Frommann, VI, 284, 754; Weserzeilung , 4ßS7 : llautkalen'
der. III.
43 Jnngrens un Ilän(de) is all en Plün (Plunder).
(Oglfricu.J — liunren, 741; Frommann, VI, 284, 753;
llaiukalender , III.
44 Jungens un Hunne regeert de Stock. — Weser-
zeitung p 4057.
45 Jungens unNüttemöt schlagen wären. (SauerUmd.)
46 Jungens un Küens könnt in heiler Haut nich
duern. (Rüren.)
41 Jungens und Deurcns höt buinin äs Speck und
MlUS. (Sauerland.)
48 Jungens wie de Herrens. — Frisdibier *, 1837.
Junge Herren.
49 Jungs hebt jümmer dumme Töög (Streiche) in
Kopp, scggt old Vetter Kroger, da lew he
noch. — IHening,3(i.
60 Man muss sich von keinem Jungen auf den
Kopf schoissen lassen, sonst wird man gar
mit Dreck beschmissen.
BoU. : Men moet zieh van geeno jongens op het hoofd laten
soh . . . . , of men woordt daarna wel met stront gosmoten.
(Hwrrebomee , I, 365 *.J
51 Mei Junge koan a gelehrt Vieh war'n, sagte
der Bauer, a hoat acht Juhr iwem Abc ge-
lamt, an koan's noch ne. (Schlet.j
ßoU.: Hij slacht Eraamus, die leerdo zovon jaron over
het ABC. (üarrfbumee. I. 18:,.;
52 Mei Junge sull cn Uvkato wär'n, sagte der
Bauer, seit er in der Schule is, hat er noch
ke wahr Wort geredt.
53 Mein Junge hat etueu ofTcnen Kopf, sagte der
Vater, da hatte er sich ein Loch hinein-
gefallen.
64 Mein Junge muss ins Kloster, sagte der Bauer,
er taugt zu sonst nichts.
„Kann der Vater ein Kind sn nichts brauchen, so
thut er's ins Kloster und tiaKt: Ks hat ein ungcsorgtes
Brot und mutts nichts thun." (Ktoiterapiegtl , 11, 16.;
65 'N Jungens Jung is Icper (sUmtner) dran, as
'n Eerswip (auch: Narawip). (Ostfries.) — Lue-
ren, 739; Frommann, VI, 284, 755; llauskalender , III.
Er muss sich xum Schlimmsten gebrauchen lassen.
Wlp = Wi«ah, Eors, Nara = Arsch.
66 *N Ölen Jung un frischen Schinken smeckt kolt
am besten. (Oldenburg.) — Wesertextung , 4097.
In dem grflssl^'n Theile dos Ilcrzofnhums Oldenburp
erbt nach altem Horkommon der eine Sohn den ., HOren"
Ton dem Tütcrlichcn Oute vier Fünftel, wührpud dip
lOmmtlichcn übrigen GcscIin'.'Btcr sich in den Beft*eu i
tbeilen haben. Viele der jungem Brttdcr dieser Ab-
ündliDge kommen aus lauter Vorsicht nie dahin, sich
einen eigenen Herd zu gründen; sie bleiben -vielmehr
ihr lieben lang nnverheiratbet als „61e Jangens ** aut
der väterlichen Steile nnd dienen dem regierenden
Bruder, der sie lieber hat als einen fremden Knecht.
Werden sie aber alt und schwach, dann kommt wol
das obige Sprichwort zur Anwendung.
67 'Ne Jong en *ne Honk gohnt selde ongebrüt
(ungeueckt) lange en. (Aachen.) — FirmeKicb.
I, 4»3 , 105.
58 Slä de Jungs den Ars vuU un lät b' nä Hue
gan, säd' Förster Regenstein to'n Schölmei-
ster, a« he mit up de Jagd schall. (Hamburg.,
— lloefer, 868.
59 Steh up, Junge, lat Herrn Kloppenburgen Sit-
ten. (Brauaschveig.)
Kloppenbnrg, ein aber die Grenzen dei Erlaubten
fUr sich eingenommener Bttrger, ers&hlte folgenden
Traum, der Veranlassung zu obiger Bedensart ge-
worden ist. £r kommt in den Himmel , wixd dort sehr
hoch aulgenommen und Qott dem Herrn roigesteUt,
der ihn dadurch ehrt, dass er zu seinem neben ihu
sitzenden Sohn (Christus) sagt: Steh up, Junge, lat
Herrn Kloppenburgen sitten.
60 Unser Junge ist zu gar nichts zu gebraacheo.
sagte der Bauer zu seiner Frau, er mag Ka-
puziner werden. — Kloster/ipiegcl , 49. 14.
61 Wann sick cn Junge un en Rühe begignet tu
se dauet sick nix, dann doi de Ruie oder der
Junge nix. (Sauerland.)
62 Wann sik en Junge un en Rüe entmäutet *, un
de Junge smitt den Räen nit, un de Rüe
bitt den Jungen nit, dann düegct se alle beide
nit. (Büren.) — Für herlohn: Wocste, 71, U8; Ftr-
menich, III, 186, 46; hochdeutsch bei Reinsberg VU, GH.
1) Begegnen; Mute, Mäute — die Begegnung.
63 Wenn de Jungens keine Schelme aint, sau döget
se nich. — Schambach , ll , 46*.
Man betrachtet Lebendigkeit, selbst MnthwiUen im
Knabenalter als Bedingung oder Zeichen innerer Tüch-
tigkeit.
64 Wenn der Junge den Meister lehrt, so geht die
Sache verkehrt.
Die Letten: Wenn der Junge den Schulmeiater lehxte,
wtlrde dieser yiel Schlftge bekommen. (Reintbera
YII, 108.;
Dan.: Naar drengen skal Uere huusbonden, og pigen mad*
moderen, da Iffber bag for i huusholdningen. (Fntw.
dan., 316.;
65 Wenn die Jungen bis Weihnacht nicht anders
werden, sagte der Schulmeister zu Michaeli,
so schliesse ich morgen die Schule.
•66 Das IS ä Jong wie ä Duispfüffer. (RiMa.) —
Sacfc«cHgriin,'186l , Nr. 10, S. 104.
iBin DuiflnpfüiTer = ein Druss* oder Drauckcnpfeiffer
ist in Buhla ein so geschätztes Thier, dass man, uz
seinen Wublgcfallou an einem besonder* hflbschen und
kräftigen Kinde auszudrücken, sagt: DAs Is 4 Jong
wie k DuisspfUffer, d. h. ein Fink, der auch im KAfiff
drausson im Freien pfeift.
•67 Das war ein guter Junge.
Berliner Spottrode hinter dem Bücken eines AdbC'
führten.
• 68 De Jung is de Moder er Nadelkissen. — Sdkitxe,
1 . 183.
Er hcogt sieh an die Mutter an , wie ihr Nadelkissen,
das holsteinische Frauen neben dem SohOsseibunde an
der iSeite zu tragen pflegen.
•69 De Junge wct sick in heiler Hut (Haut) nich
to bergen. (Livj'f.)
Sein Muthwille fordort Züchtigung.
•70 Der dumme Junge von Dresden.
Darüber, ob der „dumme Junge" Ton Oresden ein
anderer ist aln der von Mcissen, habe ich keine Aus*
kunft vrhalten können.
*71 Der dumme Junge von Meisseu.
Dieser Junge, von dem das wirkliche 0rbild Terloren
gegani^cn ist und mit dessen spätem Stell Vertretern
man sich bcguügen mussto, ist, ohue dass ein Geschieht«-
oder ürtschronikeohreiber, so viel bekannt, von iha
Kunde nahm, zum allgemeinen doutsohen Sprichwort
geworden; er hatte sogar die Ehre, von den Hand«
werkeburschen in ihre Wandergoographle aofgenonuncv
zu werden. Man denkt sich in ganz Deuttchl^d bei
diesem Ausdruck gowisBormanscn die QuintesMOS aller
Dumiultcit. — Das Volk, das nie vorlegen an aefn pfleot,
sobald CS gilt, sich eine Krklänmg von diA Um nli'
bekuunton Gcgoustftnden, uamcntlioli alterthteiliahffn
lOGl
Junge (der, Alter)
Junge (der, Alter)
1062
nilJwcrkcu 2u vcncliuffoii, liatto sieh, naehdoin dio Br-
inueruntr nu (iai Urbild Ups ^ijiricliwortn vinn dkmib-
iior duniiiitiu Juiiiriüi crI<iaohcii war, inanchorloi unter
liioaer weit licruiuncu Fors.itilii'hktfit peilaclit. So lic-
zeii-huctt« in-in vor nu'lir :iU .M» Jalirvu oiu :iltos <ii*mülile
in ciiioui lii r uuMesnor tiust^Uuiifr al« du JtiMuiea des
iliininii-n Juut^i-n. Klu-ndo liu/t-iclnii-t nun ycit viwA l'.'iü
iu dt'r l'>)rci>Ilauf:tbrik ninu in einem »i'U'tt %ullii{ lo«>
ren Zimmer iiiit^estollte knniisrhr Ki^^ur. iKitfleiclinu
viele zur Zeit iU«r buiileu Au!iimte ai-> liehiiitii^enile Cari-
catur>:n für Turelauf jutzo in derselben »seiieiiafTon wur-
lien, uib lien dinnnieu Junten von A[üi.'<.->un. 'irif.<«f' er>
x.ihlt, ilaa-i <iiL-aL'>'ii{ur cin«!n /w<>ll'- hi« vierzelinj.'tlirigun
Knulien m natürhciiiT (iri't'if «Lir^reütelit unil (lii> Kin-
trittediele zum /-.mriiür niitlels l''e'J.r:lrnfk mit der Fi-
wnr in ineclianipehor Verhinduni: Keclin.lin liabv, so-
djüS dic-iL-Die. tici der Anniilirrun:^ vi>!i ]i<'-iiehern, die
/iinkje aiini Afunde hcrauAueflicok: liatte. 1>..> Juien
rcilvn von einem Weisen ( ü. d.i von Ml.■i^.'en. iVgl.
S-i'fiunyriiH, Dresilüu ISöl, H. l';i t^A
•72 Dir .lunjjoii hiufoii dir uul" der (iii"«s.» nsicli.
lat.; Burbam tibi vellunt lascivi iMieri. J':.ii jijti. /. S'i.J
•"o l)ie .iQiigon tanxeii dem Vater auf diT Nase
liL-nm». — Htiusii,rg Mi, loa.
•71 Eiiiou dumiiKMi Juiifjon auf »ioli sitzen liisaon.
Kiue Jlülfiiliifuug un^'ualindet l;i!<iicn.
*73 Ell .lunjr vor Hüll herum ^iui hUcii. — ir.nhui. Mll.
Ibn oinotwcileD nucb nicht zur Arbeit miiinlten. Der
Dull bleil>i luiiüriig im (ie^euiiatz zum Ooli4cn.
•TG Er liiilt vU'h irnisso Jungen.
Von ili'iimten . wele!ie den (iehult beiielien und sich
die (ienebiit'ie durcb iin-len- lie^i>ruen laait>'n.
/.iif. .- <ju'<d iiniH per ulium fuoit, ipie feci-ife putatur.
"77 Er i-l a .'ünüf mit lleinorn. Ju,l.-ii<'uii.h. ltnni>i.j
Kr i«! ein bandfeitor Kerl, unoi({vntliu)i : er ist (fut
liefe!] l-ii-eu.
'78 Es ist i'in aiisgi'trn^jener .l.iii;;i'.
Km M-IilauL-r Men«e}i, lier eber aulitbrt, als »icli an-
Tuiiien l-»««it.
I.ijr.: Kmunetac n.irm b«init. yllont:.} liwl-T I, 407;
//. ;'J "»..:■
I.ii*. \ t iiiL'iiliMil lioniiniD, 4iir.'iint de n'"-te liilrnnes: ut
le jp'tnm nerve;), iitin exiicr^ihcerii '; {H-rii:.: (I'/^ilij'pi,
' Tl> llti i.s vn sunJdoriy: .lun^^'e. r//..'.i. ."jinn.. — l'ir-
.n.i.uli. I. is.'i, i:>: /;iJiu..'M. \*u.
I). i. ein (iejlisiohn.ibel.
*80 JiiUn;;, thu rouh ! ""//imhi i„r df-r Ithnn.-
.Iiinife. Ihn etwad iieiiinier vim dviuer Krsahlung,
Iit>'i- niflil f»!
'Sl Ji>ji<^, d.)ii hl»!»- i>ek bei l'fiumu's iit de Dolir-
k;jii.s i Pnlirk.isti'n j {;e\\\>y. .'/.wri..' — rirwif-
Hi.li. /. »o.'i. .!■.'••.
■S2 Jujj;,'. «ItMi :di'r) meint oek. Le wi.lir ct. ,'-Vihf<.;
-- /•■-.•i -■..'(, y. 4«"-.. :■;;■.'.
Joim. dnin ;in d«* l''|i>i'lH<h'i!ntii. »/'urs.! —
l'ini.-r.iJt . /. »'•;. 4-'7
Jun^, -iiili Ui« Uns unn lirij ineeke) kin öle Lü
V:il. — H,>. i:ii'«.'T.i . 4-':i7.
Jun/e i-t. Knpitiin.
Zur i;i-/ri»l,iiuii_' V. n Anniaiiiiinc. Am ilem Scbiffs-
li-b-n; lU-r >eliin'>jauü< 'lUftT Meii ol't d ih AuBcbeu ded
K-i; .•.inii'. .n. ; Deihenie >|'.eb>u den Herrn.
'.S is :i lUscr .hin'ji'. >'hh\*.
.. l'-r l.i>:e .Iiii.ve, d.in lob ou-'eniniinii ii . i*» nieh an
^'-. .:.'"' l'-.ilviT w.ii'.li. l)enn uii a »:l.-ieb Hun^te BU-eter
fi\ .- II. i: <l.-r N:.-" ui.<-r a Kninl, ?ii ielt a iloch mesto,
wi!:ii .« 1. !t. .i!"r .. .1 i;ie lli-ui'." ;A-«.r, ö«)'.;
Juncre "i' r. Ai". r .
1 .\:^ I :r:ti;i .f'.i:.;^«:!. «li-r l'i;,'t , vinl ein Alter,
/•''.">.. MJüiii.iii 11. iii iM-.iobn 1. a -ttaremu ncp->tfebiio.
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84
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Iii« .hi:.ts'> n !--'ll
^tuwiss, dl- Aleu de Uainjd um
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i-liw;t/cn, die Alton können die
n.ii.'l-.- in d-Mi SL-h<'4 loqiii und ruhen.
o Uc .luiijen ki)nt de Oldeu wall verlnteii, man
niilil (htriilhen. 'liilhm iti llmwuiir.. — Ftrme-
■.; :. . ni. i>i.
Itie .iiinifcn kiinnon die Altpn vr<>l TerlasieD, »bar
<i - Ik-iMiun keinen bessern Uath geben.
4 I>. II .liiiiL'en ist der Tod auf dem Rücken, den
Aiti'i: Vor Augen. — Parömiakoa, IMS.
/r..: .Xii-Titüc iDCurt jrancs que vicus. iLerouXf II, 177J
& l)<r iung ist stark, der alt ist weira. >- £iNn«tf>
17
18
19
'20
l\
22
23
Der jung hat elirnso einen linden bnuch zu ster-
ben als der alte. — Ihiiifh, 293, I8. iv/ri, II, »7;
Der Junge kann (sterben), der Alte muss. —
Simn\!., .')S'.«7; //r.iMn, /, IWO; /ViM/ifciiT 2, i8S4.
Dio Kn-^Iander: Ynn juntfen Männern nterbcn Tide,
von :iltfn eutkmnmt niciit einer. Auf Sicilii<a: Wenn
der .Jiin}(.« nlerben k:iiin , k;inn der Alte niulit loben
bleiben. ( li^in^f-;-./ //. l.'.l.;
Höhui.: Stary nniHf. nil'.idy rnuze. '<'>-(fiAttr<iy , Ull.^
Dm.: rnK<>''{UUiie'i,ie, u.i!iili-Hk;illedir?. ;'S-.'iiX-»P4Jl-;. Jll.^
Jiu-ji'.: <>f yiitin;^ meii die in:inv, «>f old men vacape not
any. (ti.itf, IVtl.!
J/vlI.: niijlt der jiinuhcr iet. der oliler en blijft nlet.
/"■/'i.'.. I '. r.*: //ir. .'. ..-■■. /. :;.;. «.
Atu.tf.: St.irj iimra, ril.iili ni.ir'- \Timri-t:. .'i'-',i\>-ril>/ , 311.^
L'i' • i-'.iii>- iii.i'.iei unenniii tpiirt, Hi'd nulJiiA -iuniornm.
( f-'.ii'>r'i >'•:, IJJ ) — Oiu'ii a->t.iti in ^r-i e<t coiiimuuiii.
.r,..,„.; .i:;,'.,.j,., //. t,\'.)
Vul-i. Mlfly ni'.i«' iinirir- e, a sr.irv m'i-i. MJ->.ly rycbio
unir/i*«' ni.j/e, f-liry dln^.i/yi- niem<>2i>. J^'lik-tr^kjf, 'Ml.)
Der .hiii'^r r^-itet seinem Alten seinen (rsiul.
; Sts-tiu.
Der Junge si>ll tliatin, der Alte rathen.
,,l>i,*r M.iiin L;ab K-ith, der Jiini{ urneit , der AU wend
aiilTn (rebel «em Jteit," .Fi ••*.'', in., .Ji, liii.^
Der Jung«' strigt, wenn der Alte fallt. — Auf-
ii'in, 3:i2. Simrotk. ;iVC, ; lirunn. I. IfiS'J.
Der Jungen lliinl ist wt»! be.sser zum (Ji'braueb,
aber der Alten Verstand vberlrifTt alles. —
l.rhmnun. II, 3.
Der Junireii Ilith selten gut that.
D-Ih.: l'nite. fretiimoile, oü v^^ennvttiue raade intot goilt.
i7v.,p. ,/,i.j., 4i;:.)
Der JungiMi Spirl winl den Alten oft zu viel.
D-nt.: .\t de iina«' l»*i,'' •'•■i ItfC. mar; lie gauilu ol lnjr' og
see. 1 1 r<ir, li'in., :iM),_i
Der Jungen That, der .Mli-n llith, der Männer
Muth .«ind immer gut. — Stmrmk, .'»310; Körtt,
3'.'2t II. 4114. lUauu, I, lö'J'i.
Jt,: Patli di «iovani e cftiirtii;!! di vofchi.
L'tt.: Pacta Jiivennin, con;<llta mudiocrium, vota scnum.
(nttin'' '. »«■'.,'
ri7. -■ A vi'nueK e^ze i'n m iftjrtnak ercje Hokat tehet.
D.r Jiiij;m!i Tlijit, drr Manner Ruth, der Alten
Miith. i»«t al'./.eit ijut. — y../imfmii . //. 1I4.
Per Jiiü'^i'n iha! , der mitlen rath, der Alten
(irliit vi« l nsitziMi hat. — lliu-rh. I3«t7, 47. Prtri,
/y. •.'•*; f-.F.'e. 3-JL'.'..
li 'I...: MIiil>iii ilel:i4i mUfTim fi-li:i. i>t.irym pfi<<lu^I ae
iTi..ili:i. if\ ■uk-.eyl.ij, .\M\.)
LkI\: r ■ii>ii'ie vir. fje vnta ii-nev juvriii Jim-.» lah-ira. i liimlt^r
J. :J:!; //. :•*•'•: r.il;'./i, /. l'!; .s". it-.iii , S7.) — Vut»
fK^ii'iiii. e'>n-ulia viroruin. lacla juventae. (St-yf-ntfl,
17i> u. ■.;.*.■
/\./ . .• Mt.i.l^m r-ibii', ni';>ii!n rzail/ie, sfarym nridlie si;
j'r.'ytuji. . 0- '■ ''.ii.'it II . .")»■; )
Dt-r jungen that, (kr initlcn rath vnd dir alten
■wünsch seiml selten vnisonst. — rruurU, ll, 87* :
f-.V""'// . '-»-'*. f'/iil-r, I, Irt; Prtri , 11. 97; Svtnr , 114;
l'.'irrir.if , I, .'.i>U.
Uu'l.: Met j>ii>-.'i'ii tun krijif, inot oudcn ten ra»d. (Uarre-
:.>.t... , i. :»..■; '.,
It.: l"'.i'.ti -ll M" "Villi, e eontiitli di vi-cclii. (liiiiil, Vit',.)
L'i'.- tteUuiii -iiiuiM e>iiL>-ii;:i , juveiium robur p>iHCit. —
V«ilu »euiiin. e -niiulta virorum et facta juventac. (fiaal,
■.•:•;; >■•/.'.., . 111.^
Vit:.: A vi-iiiiel, •■■■re es a/. ifljiinak crojc «okat lehet.
itf.fil, '.i'r-.-
Der Junir«Mi Th.it vnd der Alten Kath haben
gute Kraft'l. — LiUmann , II . b.
Der Jünger ist stoltz wider d«Mi alten vnd ein
böser Mann wider den ehrlichen. — Pf-tn. II . »7.
Die Jungen bringen den Alten selten was. —
.s'inirücJIc, S30}.
Diu Jungen erhalten, dio Alten erkalten.
Die Junj^cn fidein, wie jhnen dio Alten die
Geigen gestimmt. — Lehmann, 854. 23.
Die Jungen können sterben, die Alten müssen
sterben. — Evulein, IM.
Et^l.t As aoon (foeB tb« yonng latnb's skin to th» market,
M tbe old ope's. '— Of young meu die many, nf oid nic&
esCBp(> not »ny.
Bali.: Jonge lieden knnnon, nianr cu.i" liedoo mocten
■ter»<"n. .'K'-'-i I- '.\'\''.i
Lat : IiliUH-r«» i:ii ji j r-'i n . ..<: i^; r ;.:.i , uii--. (Vki-
hpj'i, I, IST.) — Si iiianct juvi ni-. n-.ii lanico aencx.
(h'i'l"i, ■»:■■'■.
i-iT*
1063
Junge (der, Alter)
Junge (die)
1064
24 Die Jangen lachen, wenn die Alten zürnen.
Bökm. : MUdi se z hneTQ teoi, a atarlbSsf. (Öelalottkf, 242.)
25 Die Jungen machen sich alt und die Alten jnng.
Bokm. : Mladf vftdi tobj lek pficfujl, a staff ojlmaif. (Öria-
ibortity, SOi*.;
/'cfA.: MIodai radsi sobie lat pnyczyniaj«, a ttany uj-
majf. (Celakoüiky, 308.;
26 Die Jungen aina wie die Alten.
BoU. : Dat gelijkt wal het Jong van zijne moer , zei de mof,
en hij zag een' boeker achter een oorlogachip liggen.
(Harrfbnmi«, /, 363»;
27 Die Jungen soll man lehren, die Alten ehren,
die Weisen fragen, die Narren vertragen. —
Hexnaberq VHI.Üi: Sekottel. llil^ : HenUck, 1189, 1.
Böhm.: SOadimn treba rozam do blarj ThAneti. (Ötla-
küfky, 407.;
Dan .- De nnge ikal man Inre, de gamle tkal man vre.
(Sohn I, 363.;
BoU.: De jongen zal men leeren, de onden eeren, de
wijzen Tragen, de zotten verdragen. (Barrebomee, /, 363.;
PolH.-: Miodemu rozama do gtowy nagania^ trseba. (Cela-
kottky, 407.;
28 Die Jungen sollen bei den Alten die Ohren
brauchen und nicht das Maul. — Sauer. 196.
39 Die Jungen sollen den Knorpel essen (die Kno-
chen klauben) und den Alten den Brei (die
Brühe) lassen.
Böhm. : MUd hiodej koati , a st&r kaii Jez. (Celako9$ky, 395.;
30 Die jungen sollen der alten hend vnd stäb sein
vnd die alten der jungen räth. — Frank, II, 166*>.
31 Die Jungen sollen zum Tisch einen hungrigen
Magen und einen müden Leib za Bette tragen.
— Sauer, 191.
Die Jagend loU eich darvh M&ssigkeit, Arbeitsam-
keit und Sparsamkeit antzeichnen.
32 Die Jungen suchen das Glück und kommen oft
leer zurück.
Botl.: De jongen loopen daar nj bet meenen t« vinden.
(Barrebomee , I, 363.)
33 Die Jungen verjagen die Alten. — Graf, 18, 233.
Jihd. : Die jungen rindent boeser fOnde vil mdr dann die
alten. (Cotni.) (ZingerU, 78.;
BoU.: De jongen verjagen de onden. (Barrebomie, 1, 163.;
34 Die Jungen vertreiben die Alten.
BoU. : De jongen Texjagen de oaden. (Barrebomee , 1, 363 ^.)
85 Die Jungen wollen klüger sein als die Alten.
36 Die Jungen zum Wort nnd die Alten ans Ort.
37 Ein Junger, der angelt, teufelt im Alter.
38 £in Junger, der sich weise hält; ein Alter, der
nicht liebet Geld, sind seltne Gäste in der
Welt. — Gaai, 973.
39 Ein Junger geht rascher mit einem Stier als
ein Alter mit einem Murmelthier.
40 Ein Junger mit Flaum ist ein Ross ohne Zaum.
— Parömiakon, 1716.
41 Ein Junger muss sieben Jahre nacheinander
narren, und wenn er eine Stunde daran ver-
säumt, so muss er die Narreujahre wieder
von neuem anfangen. — Sailer, 190.
42 Eines Jungen raht vnd mund ist wie ein blin-
der Hund. — Henisch. 422, 47.
43 Es kommen keine Jungen, welche die alten ver-
bessern. — Lehmann, 410. 29.
44 Es soll kein Junger reden, man niese denn; so
soll er sagen: Gott helfe (Wohl bekomm's).
— Eiselein, Zb2: Simrock, 5313; Unnsberg VII, 64.
Lat. : Decet verecundam esso adolescenlem. (Ei$elein , 352.;
45 Es zwitschern die Jungen, was die Alten vor-
gesungen.
Böhm. : O iem mladi nev^df , to Jim Btarf pov^df. (Cela-
kovtkjf, 406.;
Kroat.: Kar mlade ne vöjo, Jim tare pov^jo. (dela-
kootky, 400.;
46 Fan Jongen an Dommen feit *m a Wiard tu
wedden. (Föhr.) — Laitpenkorb: Firmenivk, III, 6. 84.
Ton Jungen und Dummen kriegt man die Wabrheit
BU Winsen ; das Hochdeutsche : Kinder nnd Narren reden
die Wahrheit.
47 Gedenck, Junger, an den alten Man, so du
nicht wilt bettln gähn. — Kyrring , II , 640.
48 Junger, reitze keinen Alten in den Kampf; alte
Ocbseu haben einen starken Stampf. — Lek"
mann, II, 280, 69.
49 Können*8 die Jungen nicht erwarten, viel we-
niger die Alten.
Lat. : Forte maset jarenii quis," sed nnihii aeniomm.
(Sutor, 892.;
50 Man trägt so bald einen Jungen wie einen Alten
zu Grabe.
Lat. : Fau non serrant ordinem inter senei 6t juTeaes.
(Se&omkeim, F, i.)
51 Was der jung ]er(n)t, das thnt der alt. —
Frantk, l, 148°; Lekmam, 71, 832. 105.
i>äji..- Der nnger neouner, der gammild holder. CPr</9.
dan., 565.;
Fr». : Si jeanease sarait , si Tieillesse pourait. (Bokm I, 56.;
/(.; 8e il gioTane sapesse, s« ü recchio poteue, aon c' k
eosa che non si facesse. (Bokn I, 125.;
Poln.: Csego si« uc«y nüody, wykonjwa stiury. (Lompa, 9.)
52 Was der junge lernet, das thut der alt. — Puri,
11,588.
53 Was die Jungen legen, müssen die Alten prü-
ten. — Finckart. Getck., in Kloster, VUi, 533.
54 Wenn de Jungen kommt, dann wert de Aulen
verstot. rHoidec*.;
Die Alten werden Torstossen, wenn die Jangen
55 Wenn der jung wüst, was der alt dörfit, to
würde er offt den seckel zulassen. — E^mg,
III . 384 ; Iftri , 11, 635 : Gnttor, / , 72 ; LehmamM . 52« , 18;
Lekmann, II, 274, 17; Simrock, 4300; Körte. 3222; Bram,
I. 1691.
jy«. : 8i jenne savait et Tienz ponvait, jamais diaatte n*j
anrait. — 81 jenne saroit, et rieil ponroit, nn Jnpiter
U seroit. (Leroux, 1. 21.;
56 Wenn der Junge den Rock zerrissen, hat der
Alt* ihn flicken müssen. — Hauff"» LiektentteiM,
S. 334.
57 Wenn der Junge so verständig wäre als der
Alte, und der Alte so stark als der Junge,
so könnten sie grosse Sachen verrichten.
58 Wenn der Junge wacht und der Alte schläft,
so gelüstet der Tod nach ihnen.
Fr».: Jenne qni vieille, et Tieux qui dort, sont tons*devK
prb» de la mort. [Cahier, 1761.;
59 Wenn der Junge wüsste, der Alte könnte und
der Faule wollte, so geschähe viel in der
Welt. — Schteeix. /, 234, 1.
Im Dialekt der italienischen Bchweix findet sich dsf
Sprichwort Sekieeis, /, 234, 1.
{Böhm.: Kdyby jinoch Tid^l, starec mobl lenooh ehtä:
niceho by se t sveti nedostivalo. (üetakortky, 289.)
BoU.: Dat de jonge wist, en de oude kon, wii raaktea
aan den kost. (Barrebomee, I, 363.;
Jt.: Se il giorane sapesse, il reoctiio potesse eH pifm
Tolesse, non t'^ cosa, che non si facesie. (Paztoglia,
333, 18.;
Kroat.: Dabi mladenec snal, stareo mogel, lenJAk hotel:
nikaj dobra nebi bilo sapuseeno. (Öetakoetky. 289.;
60 Wenn die Jungen Herrlinge essen, werdenden
Alten die Zähne stumpf,
Die Albanesen: Die Jungen essen die Aepfel osd
den Alten werden die Backzähne stumpf. Die Km*
griechen : Die Kinder essen die Aepfel nnd der Aeltera
Zftbne werden scharf. (Reinsberg VII, 64.;
61 Wo die Jungen thaten und die Alten rathen,
da gedeihn die Staaten.
•62 Den Jungen hängt der Himmel immer voller
Geigen.
Böhm.: MludSmn nebe kotlem se vidi. (6elako9»ky , 305.J
Poln.: Miodemu niebo kotlem Bif widzi. (Cetakottky, 303.)
•63 Er ist der Junge vom Alten, (yürtingen.)
Der Apfel ist nicht weit vom Stamm gefallen.
•64 Ich will es nun forthyn den jungen befelhen. —
— Agricolal. 678; Lrhmann, /f. 277. 35; Simrock, 5316
Wenn der Abgelebte seine Wirthschaft n. s. w. des
Kindern Übergibt.
BoU.: Ik wil het tcrs:ond den jougeu berelen. (Harr*'
bomee, I, 365".;
Jnnffe (die).
1 Der Jungen viel Glück, der Alten den Strick.
— Eiselein, 352.
2 Die Junge mit den schwarzen Locken verliert
den Kamm und die Alte mit dem kahlen Kopfe
findet ihn. (Krim.)
3 Junge sind Weintrauben, Alte Rosinen. — !>«•
mokrilus, II, 2*.M.
1065
Jüngelchen — Jungfer
Jungfer
1006
4 Junge soll man vermählen mit einem jungen
Leib und eoU keinen jungen Gesellen geben
einem alten ^Veib.
& Wer eine Junge wüsste und eine Alte küsste,
niüBst' haben ^ross Gelüste.
jOnselcben.
>a8 is e gut Jüngelchen.
FAn „Khrenwerther", ironisch, beionden In BQck-
rlcht auf Herzensgute.
Jud.'fteutich: Das ii» e Kiw«d (auch: Kiweacb«n). (Ttmd-
lau, 3'.'i;.;
Jimffenjahr.
*Eb hat noch nie ein gut Jungen- und Hunde-
jähr gegeben. — Simruck, :>l9i: WrirmfctTjj rw. .'.9.
junffenatreich.
•Er hat noch Jungenstreiche im Kopfe.
BoU.: De jonKeus- streken zijn er bij bcm nog niet aik.
(Ilarrvbvmtt, I, 364 "J
1 iJer Jünger ist nicht vber seinen Meister. —
I'rlri, II. 'J7. Matth. 10. U.
2 AVenn der Jünger ist wie sein MeisttT, so ist
er vollkommen. — /Wri,l/,635.
•3 A icK a rechter hemlicher Jünger. — HtAinMn. 750;
liunudikv . 134.
Traiio ihm nicht. Kin broslauer Kräutorweib eh einem
Zimmermaun. der an ihrem Manae haut und dem sie
auf ik'Sieu llHmweKO mit einem StUck Bauholz b«*
geluvt, dus er mitgenommen hat. „Wenn er (ihr^
avhwirt, dusii ich (vuch) do autieu blicke, gleibt ich
oich diich nich. Ihr aevd mer a recht heimliehen Jin-
ftvr; ihr redt a Wanrt und labt a Jaur darnach, vnd
dorzu dirfter auch nich lache* {Ki'Uer. ICl*'*.^
•4 A 18 suste goar e helijer Jingcr. ySchU».) —
f'roiri in Kiifi . /]/, 414, &.'■».
•5 Es ist eben der iünger als der mayster. —
Uauer, l.iij<; Sthidze, Ä««. Simrock . 6959 \
•6 Es ist ein feiner Jünger.
Kin schlauer Gast, er'hat eine feine Kasc, man kann
ihm nichts weismachen.
Frt.: II n'c)>t psis luit d'aujourd'hui. (Lmilroif, 288.^
•7 Es ist ein würinrr .Füiiger. (Sihii>i.)
Er h.!! VermOKeu . hält's aber achr geheim.
Jüngere.
i>cr Jüiit'^re hat das Kürrecht, aber das Kühe-
re<rht hiihoii alle. — AVWcjm, 4114.
Kcruht auf «Muem Wiirtvpicl; der erste Theil des
f^l-ricl.wnrtii redet vom Kiir- nder Wahlrecht, welches
ditriu hi>)»tuud , dass der ältere der lirixiii-r theilte und
der juiiKcre kit-sto oder wählte, (ti. Afiterer.) Das
Kiihi-r«-cht. woIchcB alle hüben, besteht durin', so viel
/u trinken, hi* man genug hat, nicht mehr, nicht
weuigcr.
Jonffea.
>V;is jun-^s, dus erfrfwct das hortz. — riip/iKA. 187»;
/.</.r>i<i)ifi, //. 14«'.. lil«:.
Jungfer.
1 Alte JuiigJorn sind gebrechliche Waare.
t:ei lion iLinrn oirni Nie zerhri-ohhchc im activen Sinne.
I/uH.: 4.i:iiuniei moe hrvdpr alle l^ür runder. {Prot, dan.,
al7 u. 41-'.,
t? Alt^ .luiigt'TM iin<l Lässlichc Weiber brauchen
am iiu'ist* n l'utz.
3 Alte Junut'crn und Invaliden sind einander vom
lliiMiiicl bcsehiidcn.
Jii'.ut.i.: >X.STJk |iäuna ci.-kä na Btar«Jho vojika. (Ctla-
/--,.,. Ml,.
ro'n.: Starit jMuua na «tarcgo icinier/a czeka. {Cela-
*IF *.-/, 411 j
4 Alle Jini'jiern und Junggesellen gfboren dem
Oborj;iir»-Tiiieister wie llirschbuute. — (iraf. 50;
K ir] m, r.i:i. s.',n.
lit-r h)u'<i;<uil (ralt tm Mitt<'laltcr als Tun der Beli-
K.'.u i/i'ii-<tou undlvtliK sein lur Ketzerei. (S. Hagestolz.)
5 Altf ..liiiigri.111 und Kituer liier, bewahre mich
lii-r lliiiiuit'l d:ilür. .Onha.^
I:i .l.ii>:iii \kurdfn alle Mu.iuheu ▼nii der liohürde ge-
ywiinb>'i> zw lieiruthcu, fio mtigi-n wnllen oder niriit;
di4l:jl)i jilit es dort keine all. n Jungfern. (Am» dtr
F.^„.i> . Im«. AI\.)
3Jlf.: .Mti u juuchfraw ist ein gift nieman Latu, tun man
du ^i-richt. (King.) (ZinyfrU. 1H7.;
C Ahi^ .Jtiirjfern und Witwm angtrin beide, aber
MT« \t «»den.
ItM- Witwe ist eine list ge Fisci.erin. die in dem
Atw> nhlicke die Angel an b.ch zu Biehea weitn. da der
ITiscii ungebiiieu hat. Dia alte Jnngftfr dagegea iit
«ine ungeduldige Anglerin, welche die Angel bei der
leisesten iSerührung derselben an sich zieht, (tin-
fäUe, 4t«ü.)
7 Besser eine alte Jungfer als eine junge Hure.
Jiän. : Bedre er gamntcl mve end ung horo. ; fror. dan. , 418.^
8 Besser Jungfrauen ohne Kesseln, als Witfrauen
sammt den NcFselu.
9 De Jumfer er Brot steil up't Finster. — Kick-
wuld. 91ä.
10 De Jimgfer is Brut, er Für (ihr Feuer) goit
üt, er Elend geit an. 'ihifnr-. — l'rommnnn,
III. 434). 2ir>: t'icÄ-ni.M. 91A: H"lih,hrmiit. 115.
11 De jungfein kriegt so liebte eneu ]>lacken, ns
euc witto schorte. — Lui-btn.
12 Den Jungfern, die pfeifen, den Hühnern, die
krähen, soll man «len Hals umdrehen.
13 Der Jungfern Zierde ist, freundlich und wenig
reden.
14 Di«' alte Jungfere bringed iV Cliiiid i <lfr Sehoss
derber. i'^thiilPi-iUKti,., — .'^tlnnt:, ll, iCi-. \i'j,
Wvnu eine alte .)uii>:fcr hfiriitiut.
15 Die alten Jungfern niüsf^en den Klisabeththurm
waschen.
Alahnung der Rre!>lauor an lieirathtfuhigo Mudci.cn,
sich vor diesem Litsc bei zeiti<n /u liUten.
16 Die alten Jungfern müssen narh ihrem Tode
»Schnee reutern (oder: Wolken schieben).
(nbenirUnretih.J
Am Hamstag nach Lichtiiicsso standen auch einst die
alten Juugteru auf der Traunhrückv und schrien: „Zeit,
Zeit, Uobericeit, wi a mi-i liaba Vadn schreit u. s. w. ■*
(\gl. Ihiuinyaru-H , l'roj/r.. 17 u. 2;<.;
17 Die Jungfer gibt's billig und willig. — FAfc
Uiu, ,1."..1. Ni/Mpul, .*i334; liraun, I, 1701.
Lat.: Virgo |>rimum.
18 Die Jungfer zn küssen, ist nicht allweg g'it. —
Einflcin, 3.'i3.
Es bestand friihcr eine IV-di'sstrafe darin, dase der
Vorurtliellte einem weiblichen Automaten entgegen-
Bchreitou mnsstc, der ilin umarmte und in eine von
Messern und Spicssen starrende Untiefe warf. Man
nannte dies ouphomistisch: die .lunfifer kttseen. In
ähnlicher Weise nannten die ^Schotten ihr« Maschine
mit dem Fallbeil Maidttn oder Jungfer. (Jamifion't
lti>tituiary y Kdinburg 1H04.^
19 Eine gute Jungfer verträgt einen StORs.
20 Eine habsliche Jungfer, ein garstiges Weib und
eines Met/gn-s iiaustock werden nicht ge-
stohlen, wenn sie auch vor der Thür stehen.
21 Eine Jungfer niuss nicht weiter reisen als ein
Mühlkarren.
Lat.: rraevaUtt in cunctis discrota modc^tia punctis.
22 Eine Jungfer stehet für einen Mann. — Eisen-
hart, 181; Klor. I. 347; llilUhrand. 133. 195; Pi>.lor.,
-Y. 14. fc'iwlfnj . 354 ; Simruck. 53«.
Das Sprichwort sagt nur, dass volljährige, unverhei-
rathete Frauen in Betreff ihrer Handlungsfähigkeit dem
Manne im allKenieinen gleichge.«tfllt sind, f Vgl. Kraut.
Vurmtindtchi-jft . 11, 'i^ ; Ililuiraud, L>-hrhu<:h det g«-
m'iutK di'iitsfKrn l'neatrechtn, IM».;
23 Eine versolfene Jungter und ein«- trunkene Frau
sind zwei ulfeiic Thürcn. — HihcWir, i, 51.
24 Es ist eine übK; Jungfur, die gern iächcren
macht. — Ai'ffiiii. 540; .Simr.iffc, 5342.
25 Es ist um die &eh<>n>ie Jungfer nicht schade.
Zusatz: Wenn sie eine Hure wird.
2C Es wollen viele für Jungfern angettehen sein,
die doch von vorn zeigen, dass man hinten
kein Kind trügt.
Die Russen: Hs wQrde manche filr eine Jungfer geltun,
wenn nur das Aussehen nicht witre. (Altmann VI, 415.)
27 Et is gued Jufi'er bliywen, wann Eime nicks
böen werd. (»nif.j
88 Hat man nicht Jungfern, so tanzt man mit
Pfarrers Köchin. (SM».J
89 Ist die Jimgfer beringt, so ist sie gedingt. —
EiMekin, 353 ; Braim, 1, 16».
30 Joiigfem und Herren kostet Vernunft viel Seuf-
zer. — härte, SKS; .Simroeh. 53S1.
31 Jungfern von Flond-rii gebm tiiieii i«iit di n au-
diTll. — r«.ii'nii. 3W. Sunrvik. 5;«a; llraiin. I. if,U5.
Flandern kommt auch in nivhtdoiilichea Kprirlj.
wOrtara vur. Flaudi^rn machen *.-der ploo Tniir r:'<.!i
1067
Jungfer
Jangfernfleisch— Jongfernmesse 1068
Belgien Iioisst in FrAnkreioh soriel wie bankrott ma-
chen. Die Kadoniiart: II est de Flandre , in der Flandre
Bchorzbaft Btatt flambä steht, bedeutet: Er ist verloren.
„Nach Flaudoru ohne Meaaer gehen'' heisst dagegen
im Französischen etwa« unternohmen, ohne die ge-
hörigen Vorbereitungen dazu gemacht zu haben, weil
es früher in den vlämiüchen Wirthahänsern Sitte war,
den Gä-iten zum Essen keine Messer vorzulegen, indem
man annahm, dass jeder das seinigo bei sich fUhre.
(Rrinsbenj V, 2ü.)
hat.: Verba puollarura foUis leviora caducis, irritaque, nt
Visum est, veutus et aura fernnt. (Oeid.) (PAiUppi, IL 27i. j
32 Lüsterne Jungfern sind wie des ÄlüUers Hand,
der das Maul leckt, ehe der Sack oflfen ist.
33 Mau will nicht jede Jungfer heirathen, die man
küsst.
Die Bussen: Es wird bei mehr Jungfrauen ainge-
fragt, als angefragt. (AUmann VI, b\i6.}
34 Manche Jungfer will wol keinen Mann haben,
sie ist aber gern bei dem Volke, das Frauen
machen kann. — Winckler, IV, 72.
35 Nimmst du eine Jungfer, so heissfs: wie du
willst; nimmst du eine Witwe, so heisst^s:
wie sie will. — Pistor., X. ii.
36 Olde Jüffers moeten de Bull vor de Hell weg-
raöten. (Ostfrien.J — Bucrcn, 961. //niwfc(il^nde?r, ///.
37 Olle Jungfern uppcr Eren, wilt gecrne Wie-
were wcren. (Waldcck.) — 6'Mrise, 320. i4i.
38 'S sind nit alles Jungfere, die Tschüppele (Kränz-
chen) traget. (Friclilhal im Aargau.) — Schweiz,
II, 184, 5; n'urzbach II, 213.
39 Sie ist doch eine Jungfer gewesen, sagte der
Pfarrer, als man ihn schalt, dass er ein Mäd-
chen mit ein paar Kindern als Jungfer auf-
geboten hatte.
40 ünse Jöffcrs (Jungfern) hebben sück mamsclleu
läten, aee de Maid. (OHtfricu.J — Itueren, 1177.-
Hauskalfudcr , III: Ihefer, 713.
41 War iiich kan med Jungfern dauzen, dei mot
med Mamsellen danzen. — Schamhaeh , ll , 49s.
42 Wemmer käne Jungfern hot, muss mer mit
Huren dansen. — Lohrangel, I, 73ä; Schamhach,
i/, 497; für Waldeck: Curtte, 325 , 1S5 : hochdeutsch hei
Eiselein. 3bi: Körte. 3230; Frischbier*. 1839.
Wenn es getanzt sein mnss.
43 Wenn die alten Jungfern keine Freier bekom-
men, so müssen sie in Teich kriechen und
Tunkmuttern werden. — Meisner. 113.
44 Wenn eine Jungfer fällt, so fällt sie auf den
Rücken. — Simroch , b340.
45 Wenn ich hätt' aller Jungfern Gunst, und aller
Meister Kunst, und aller Künstler Witz; so
wollt' ich ein Haus bauen auf ein' Nadelspitz'.
Dieweil ich aber soluhcs nicht kann, so muss
ich bauen auf einen Plan. — Ueriz, 2».
Hausinsohrift in 8chlcsieu.
46 Wenn sich die Jungfer aufs Küssen legt, so
legt «ie sich aufs Kissen. — Körte. 3235 n. 4028;
Simrock, 3241; Ihuun, I, 1707.
Die Engliinder drücken dieselbe Ansicht so aus: Frei-
gebig mit der Lippe, freigebig mit der Hüfte. (Rein*'
bv.ry VII, 8.;
Frz.: Dame tuuchilc, dame juuöe.
47 Wer keine Jungfer hat, der muss mit Schin-
derstöchtern tanzen. (Sauvrland.J
4B Wo keine Jungfern sind, muss man Witwen
heirathen.
*49 A is wi ane Junifcr a sem Gesichte. (ScMes.j —
Cuniolckc, 93; Frommaim, III. 412, 485.
*60 A is wie anne Jungfer ßu erbcr (ehrbar). —
Gomr.lckc. 94.
*51 Der Jumfcr es 'ne Zand (Zahn) üsgefalle. {Köln.)
— I'irmenich. 7. 474. 122.
fiie ist Mutter geworden.
•52 Der Jungfer zur Ader lassen. — FrifcUhiir^, 1838.
Das Wasser abschlagen. Nach Friichbier im ploicticn
Kinne: Der Jungicr das Geschwür stechen. Ebenso:
Die Eier ubgit^fasen. Den Pfeiiniikopf ausklopfen.
*53 Die alten Jungfern thun mehr alleweil Wolken
ausdauchen. (Obormterreich.) — lia\tmgancn.
Wi'nn es lauge und stark regnet. Die Wolken sind
als nadse Tücher gedacht, diu ansgewundcn werden.
•64 Die Jungfer hat Flederwische feil.
Kann keinen Mann bekommen.
*55 Er ist wie eine Jungfer, er verträgt einen Stoss.
*56 Es ist eine Jungfer, die ein Eisen verloren hat.
— Braun, i. iWß,
•57 Es ist eine Jungfer mit einem alten Gesiebt
HoU.: Het is eene Jonge jnfrrouw met een oad boofd.
(üarrebomie, I. 367«».;
*58 Es i<it eine Jungfer, so unters alte Eisen ge-
hört. — Eiselein. 353; Wurzhach 11. 212.
*Ö9 Es ist eine reine Jungfer mit dem siebenten
Kinde.
HoU.: ZiJ is sulk eene reine maagd, als Jordena ko« di«
jongen draagt. ( Harrebom^e , I, 368 \)
*60 Es ist um manche Jungfer schade. — Körte, tut;
Simrock, .^330; Braun, I. 1697.
Meist als aohershafte Antwort auf die Bemerkung
jemandes: Es ist schade darum.
•61 Et is en Jungfer mit en H (Hure). — SdMtu,
II, 79.
80 nennt man spottweise in Hamburg ein MAdehMf
die in einem sweideatigen Rufe steht.
•62 Mer sän ju hie unter uns Jumfem (Mädels).
— Lohrengel. II, 880.
•63 Sie ist die beste Jungfer nicht.
IIolL: Zij is de beste juffer niet. (Harrehomie , I, ZSSK)
Jiuflrfernflelsoh.
1 JungferuÜeisch ist kein Lagerobst. — EtseleiH, m ;
Simrock, 5333; Körte, 3239 u. 4019; Braun. 1, 1699; Beitu-
hcrg I, 132.
Darum sagen die Dänen: Deinen Fisch rerspeise
frisch und deine Tochter verheirathe fein jung. Und
die Yenetier: Das M&dchen ist ans besonderem Teig,
hebt man ihn auf, so Tordirbt er gleich. (Rfius^erf
I, 132.;
Fr*.: Les filles et les pommee eet une mfime ohose.
2 Jungfernfleisch und warme Sonne zu Weihnacht
sind selten.
Dan.: Jomfra-ki^d og warm sol om Jual fiudei sieldan.
(Proe. dan., 327.J
Jnxitffemg-eburt.
•Das ist eine Jungferngeburt.
Z. fi. die erste l^rucht eines Baumes.
JnngferngimBt.
Jungferngunst und Ilarfenklaug dünkt wol gut,
doch währt's nicht lang. — Ztchokke, Addridim
Moos, S. 39.
Jnnfirfemhaar.
Ein Jungfernhaar zieht stärker als hundert Och-
sen. — Winckler. XIII. 27.
Junerfernliand.
Mit Jungfernhänden sind keine Knorren zu spal-
ten und keine Blöcke zu wenden.
Moll.: Die juffer-banden heeft, moet met geeno matrocen
klap-in-de-haud speien, (üarrebomee, J, '361 ^\)
jtmgfierxüier z .
Jungfernherz ein Taubenhaus, fliegt einer ein,
der ander aus. — Simrock. 5324.
Jtmgi'emliündchen.
Du byüest al« ein Junffenihündeken. — Tap-
pivK. 149''.
Jonefemkind.
1 Jüt'rekonger, Glöckskenger (Glückskinder). —
Firmonich , II. .M6, 34.
2 Jungfernkinder — kluge (gescheite) Kinder.
Frz.: Enfans illegitimes soüt du tout bons ou du tont
niauluoig. (Horill, II, 17S.J
Lat.: Spurij extreme aut boni aut mali. (Botill, II, 17B.)
Jnng-fernliebe.
Jungfern lieb' ist fahrende I£ab'. — ^imrorik, 5323.
Jungfernlocken.
Jungfernlocken sind gefährliche Brocken.
Lau.: Don snm forlystcr tig i jomfrne-lnkker, kand snar»
lig blive bertrikket. (ProB. dan., ISO.;
Jun^ernxnesse .
•ISie ist auf der Jungfernmosse.
•Sucht einen Frcior, gibt «ich MUhc, einen Mann ra
erh;ilten. In Rent»?rie (Uiscoya'» lei die JnuglernrepuUik,
die aus lauter Miidohen beat'.Oit, welche freiwillig xu-
Raminoiikomntcn und nach ei>;«uen Gesetzen leben. Am
Orte Belbät betimlet sieh weder ein Mann, noch eine
verheirathott» >'rau. Wird einem der Mftdchou die Jung-
frauenscltnft lU.^tig, so zieht es nach FuentAratio aöf
die „Junuferumesse", wo ea ciueu annehmbaren Freier
findet. Dann vcrlässl es die IJepullik und wird de»
Frefers Frnu. (Uackiel. 4S.;
106U J angternschait, — Juugfrau
Jaogfraa
1070
1 Auf die Jungferiischafl kann man keine Sem-
mel borgen. — Simruck. bili; Ilraiai. 1. 1704.
2 Die Jungfernschaft ist ehren werth, doch nimm
fürlieb , was Gott beschert. — Simrock , 5237 ;
Körte, 3236; Itruun. l. 1708.
3 Die Jungfernschaft ist Friede, Keuschheit Er-
lösung, Ehe Gefangenschaft.
4 Die Jungfernschaft ist Gold, die Keuschheit Sil-
ber, die Ehe Eisen.
5 Die Jungfernschaft ist Reichthum, Keuschheit
Gemächlichkeit und Ehe Armuth.
6 Die Jungfernschaft ist Sonne, Keuschheit Mond
und Ehe Finstemiss (Nacht).
7 Die Jungfernschaft ist Tag, Keuschheit Morgen,
Ehe Nacht — Einfälle . 482.
Jimirfernaohänder.
1 Einem Jungfernschänder geht's nimmer wohl.
— Simrock, 5331.
3 Jungferuschändor schändet Gott wieder. — Sim-
rock, i'iio.
Jnnfffemstand.
Alter Jungfern stund, Mönchs- und Nonneustaud
sind drei grosse Uebelstände in der Welt. —
Kloftrrsftirtjil , 3, 'J3.
Sxmsfrojx.
1 Alte Jungfrauen ertanzen selten einen Mann. —
Li'iliziger Zeilimg, 1864, Nr. 11.
2 Augsburger Jungfrauen lassen sich gern be-
schauen, aber im Haus, auf der (iass' und
im Tanz haben sie fein Acht auf ihre Schanz\
— Rfinfbertf V, 71.
Lat.: Quid mihi com bvilia? seralt moa cura pucllia. (Loci
coium., 18.;
3 Aus Jungfrauen werden Bräute.
4 Besser nach Jungfrawen spatzicren, denn im
Krieg Leib vnd Leben verlieren. — Pctri . Ifl, 2^
5 Der ein Jungfraw darft' schweehon , darff aucr
wol ein Caslel brechen. — r.ntttr , in . ig : Lek-
miiriii, //, 78, 67; Eifcltm. 35'i: Graf, 351, M:»; »S'im-
rork. 5:<18; «nimi. /. ifiM.
S4!lbiit o)ine Auwenciunct von Gewalt fralt die Krtn-
' kuiiu <lcr jiiiiiijf raulicben Klir« in dcu Augen unsorer Vor-
fiihrou liir i-m itebr scbwurea Vcrguiicn.
6 Der Jun<4tV;\uen Herz ist ein Taubenhaus, da
einer tliej^t ein, der andere aus.
7 Der .luntifmuen runder und zierlicher Abschlag
ist ein jjewisses Ja. — sitigcr. 24s.
8 Die Jungfriuen seizcu ihre Worte ordentlich
nacheinander, als m:in Zwiebeln setzt. — Euv-
icin. :j:>3.
9 Die Jiingfraun sind gemeiniglich auss Flandern
vndpebeu einen vmb den andern. — Pvtri,
11. 410.
10 Die Junjrfiawen sind von bösem Sinn, falsch
reden, das ist jhr jjewin. — /Mn. /1, 133.
11 Die Jungkfrawen srindt botrüglich. — llmixch.
iri.vj. lö.
12 Ein llis.'^liche Jungfraw ist ein langweilicher
ARJieet. — l.vhm.itm, 7U«. 31.».
13 Ein .Jungfraw, die nach Mennern jagt, die wird
zulet/t ein alte Mag»!. — /voi, //. l'ü6.
Bi'/,rti.: Si'düvcj jütiienkd t kuute, jii-Ii rtnotitna, nsjdoa
tt'. (t)rl,tk>,rski/, ill.)
14 Ein Jun:;fraw ohn Schani, ein Acker ohn Sam,
ein Juriger Gesell ohn Zucht bringen selten
'„nite Frucht. — hlri. //.2.16; «.'»iir.A. »jfi. 17.
15 Em junj^traw o» seham, der mensch 011 thon,
<Ii^r inertz in d«T blum, ein s<imnier on taw,
dl M würt man ;ini end nit fro. — l'runrk. 7,76*;
LrUm-iiin, 11, V*6. 71; F'>rle , niMI; IWtnfhcrg I, 8*.
16 Ein .luiij^'fmw soll vnder .-»ii-h flehen wie ein Saw.
— Fi^<hart. ßetjh., in Klost'r, »7//, 68.
17 Ein schöne Jun;;fraw ohne Gelt kriegt mehr
BnIcT als Fr<7»r. - tf/»/f«,nn, 412, ic.
Ifän. : Hkijm jonafrii udcn pcn^« Ivrecr flocT« «laken oid
friere, (l'rof. itai.. ylt.j
18 Eine betsüchtige Jungfrau und eine Wsuchsüch-
tige Witwe richten die Welt zu Grunde. —
Tcmilaii , 332.
19 Eine Jungfrau, die lang will Ideiben schön,
muHS sich selten lassen sehn.
20 Eine .lungfrau, die nicht kommt aus, fängt
zuerst P'euer im Haus.
21 Eine Jungfrau, die nicht mehr neckt, gehört
unters alte Eisen.
Böhm.: ütilifo rannö, ddltud ltl;iin;i. (C'-lakof^k'j , 243.^
22 Eine Jnn.üfrau, die sich viel spiegelt, spinnt
wenig.
Frz.: lf\\\e qiii trop <ie miro pcu file. (K/it:ini/er, '.ü:>^\}
23 Eine .lungfrau, die warten kann, bekommt end-
lich nach einen Mann.
hi'hm.: l)oi-ki>j panouLu dvO duby; uctraf iiejdraüi ozdoby.
CcV/a-turviy . 411.;
24 Ehic Jungfniu »'mplangt, wenn sie den Muin
nur sieht.
WiMiii iMw;i« Ifii'lit iiml iift<-li Wuii.ich polit. So ffo-
laiiftt «in uu»KC>'-''i<-'biietvH Talent auch unter oinem we-
niger liDiiKt'u udvr «orKloseu Lclircr /ur £iitwiukolun(f.
25 Eine Jun^rjrau kann nicht füllen. — (>'ni/, 46U, 605.
Wer irgendein kloincn Vi-rnchen bei d«T Eidoslei-
Ktung machte, fiel vom Kidt«; nur 7U UnoHifn der Stot-
ternden, der Frauen und Jungfrauen fand, wenn es
•ich nicht um ein peinliche« Verfuhren hamiclte, eine
Auitnahme statt. (8. Kid t\ und Stammler.)
Mkd.: Die Jongkfran mag nicht erfallen. (Iffittau». '.IbS.)
26 Eine Jungfrau, so heirathet, ehe sie vei'ständig
ist, stirbt, ehe sie sparsam wird. — WinckUr,
IV. 87.
27 Eine Jungfrau soll weder nehmen noch geben.
Fr:.: Fille ponr son honnour garder, ne doit ni prendre
ni dunner. (Kriiihigfr. 31.'i.)
28 Eine Jungfrau steht für einen Mann. — IHsU^r.,
X. 14; Hisnihiirt. ISl; KOrtr, 3l'33; llruun, /, 1706.
Unter .liiMKfrau int hier ein unvorbL-irathcteH, mltndig
gewordene» Frauenzimmer gemeint, die zur Zeit ge-
meinrechtlich unter keiner Geschlechtdvormnndschaft
mehr Ktehen.
29 Eine Jungfrau von zwanzig Jahren zur Frau
und einen Mann von sechzig Jahren zum
Freund, dann sind die Dinge wohl gemeint.
Dan.: Udvslg en jumfru paa tyvo aar, og en ven Ire
gange tyvo aar. (Irov. dun., iril.)
30 Eine Jungfrau, wie du willst; eine Witwe, wie
sie will. — Pintor.. X, II; Stmrr'cH:, 5335; Itcinslttrg
I. 74.
Wer eine Jungfrau heirathet, kann nie sich noch sei-
nem Willen richten ; wer aich mit einer Witwe ▼er-
bindet, muss flieh meist in ihren Willen fugen.
31 Eine Jungfraw ohne Kräntzlin ist wie eine Kuh
ohne ychelle. — UvrUrtjir, !!, .Wl.
32 Eine schöne Jungfraw trägt ihr heyrathgut (ih-
ren Brautschatz) im Angesicht. — Ldimann,
149. 127 u. 705. 17; Ei$eh'in, 353; Simrock. .M3C; Brami,
l, 1700; lUinnberg I, 52.
Die Si'rhier sagen: Das Antlitz bringt das Mädchen
an den M:*un. Die Yonetier: Die SchVingcbürone hat
die Mitgift mit sich. (Reinsb^ry 1, iJ.)
Dan.: En nkitiu jumfru bur hiemgiften i nnsigtet. (Prot.
<ian., 327.;
33 Einer Jungfrau beste Mitgift ist Tugend.
Dan.: Jomfk-nera dyd er jornfruBra' hicmgift. (Prov.tlan.,Si7.)
34 Einer Jungfrau ohne Tugend fehlt die wahre
Schönheit.
Fn.: lia dame sans rerto onqaos ne sera belle. (Kritgin^
9 fr. 19S«'.;
35 Einer schönen Jungfrau hebt kein Orkan den
Schleier weg, einem alten Weibe verjagt ein
schwachcB Lüftchen den Tarban. (Krim.)
36 Eitle Jungfrauen, faule (achmozige) Weiber.
Dan. : Blanke m^er tit akidno Mtr. — Uoaa Uank, lnd«a
krank. {Pro: dam,, 4\S.J
37 Es bleibt einer vol ein Jmiefraw, der mit Geldt
▼nnd guten Worten nicht versucht worden
— Lehmam, 390. i3.
38 Es ist armer jnDgkfirawen fchsd (vDglück 1 <
sie schön sind. — fiffniDifr. Ml* : Fnm* r ^
//. 3S4 : Cnaer, /, 31 ; Lihmami , 70», ». ^
Simmik, »338 ; JTdrfr, S31 iL «M.
JM.: MhU wi foiBoria iBtaUain. '
1071
Jungfrau
Jungfrau
1072
39 Es ist kein Jungfraw, sie weiss die strass zum
Venusberg. — Lehmann. 413, 47.
40 Es ist keine Jungfrau so schön , ihre Schönheit
wird vergehn.
Frz.: II n'y a point de si belle tieur, qui ne devienne
gratte-cü. (Kritsinger, 319 '*J
41 Es sind nicht alle Jungfrauen, wie sie von der
Kanzel kommen.
Wie sie der Pfarrer nämlich dort rerkttndet.
Dan. : De ere ikke alle in0er der have deyligt haar. (Prov,
dan., 418.;
42 Es sind nicht alle Jungfrawen, die kräntzlein
tragen. — Gruter, in, 86; Lehmann, II, 158, 163;
Eiseletn , 354 ; Braun , /, 1702.
Die Küssen sagen: Dos Grafen uneheliche Tochter
wird JungÄrau genannt, auch wennjiie sieben Kinder
geboren hat. (AUmann. VI, 424.^
43 Frommer Jungfrawen Krön, ist still, freundlich
keusch vnd schon. — Petri, 11, 54i.
44 Gelehrte Jungfrawen geben vngelehrte haus-
halterill. — /.ehman«, 411, 7.
45 Gelehrte Jungfrawen halten Ehr vnnd Nahrung
in faulen Menden. — Lehmann, m,!.
46 Ist die Jungfrau hübsch vnd schön, ist sie von
bösem Sinne. — Peiri, II, 407.
47 Ist wo eine Jungfrau mit dem Antlitz einer
Fee, so ist bei üir ein Dämon mit Weh. fP^'-J
48 Junckfrawen soll man nicht verheyraten, noch
in die Klöster stecken, eh sy zu jren jaren
seind kommen. — Agricola II, 300.
49 Jungfrau, Auge und Glaube dulden keinen
Scherz.
50 Jungfrau und Pfaffe theilen die Gerade. — Graf,
536. 33.
Der Geistliche lässt und nimmt Erbe wie jeder an-
dere. Das vorstehende Sprichwort sagt, dass er mit
seiner Schwester einen Anthoil an die Gerade (s. d.)
seiner Mutter und am Erbe habe , falls er sich nicht im
Genuss einer ausreichenden Kirchenpfrtlnde befindet.
(Graf, 541.;
Mhd.: Ein juncvrowe vnd ain phaphe die teilen die rade.
(Gaupp, 234, 22.;
51 Jungfrauen, die sich viel schmücken, wollen
berücken.
Dan.: Jo meere en Jomfra smyklce basr, jo mindre kydik-
hed findes der. (Prot. dan. , 326.J
Lat.: Culta puella nimis, casta puella minus.
52 Jungfrauen hüten ist vergebliche Arbeit.
Denn es bedarf dessen nicht, oder hilft nicht.
53 Jungfrauen ist nicht zu trauen.
54 Jungfrauen nimmt man nach dem Gesicht, Du*
katen nach dem Gewicht.
Buhm.: Panna se po tvftfi provdÄvd. (tJelakotthj , 386.;
35 Jungfrauen sind kein Lagerobst.
Der Kanzler H. Vogelmann zu Mümpelgard pflegte
zusagen: Jungfrauen soll mau belseiten forthelfen, denn
sie geliören zu den res, quae servuudo servari non
pOBSunt. (Einfälle, ■ISO; Zinkgrfif, /, 228,- Eixelein , WbA.)
Die Bussen: Jungfernschaft ist eine Blume, die leicht
welkt. (AUmunn VI, 505.;
66 Jungfrauen sind Vögel, die leicht zu fangen
sind, wenn nur der rechte Finkler kommt.
Aehnlich russisch Altmann VI, 4.'»0.
57 Jungfrauen sind wunderlich; schilt man sie, so
fliehen sie; schlägt man sie, so thut's jhn
weh; hertzt man sie, so wöUens meh. — Gru-
ter, in, 56; Lehmann. 11, 286, 76.
58 Jungfrauen soll man nicht auf allen Gassen
schauen.
Böhm.: Dobfe jest, kdyz kazdy o panno slysf, ale nekazd^
ji vidi. (Cflalocsky, 411.;
59 Jungfrauen über siebzehn Jahr' sind feile Waar'.
60 Jungfrauen Vorwitz will alle Tage haben einen
neuen Glitz.
61 Jungfrauen, wenn man meint, sie lieben ein
„Kommher", so ist's kaum ein garstiges „Gehe-
weg". — Gruler, TU. 56. Lehmann, II, 286, 77.
62 Jungfraw ist wie ein Kühdrcck, muss einen
Tag zwölff mann haben. — Gruter, III, 56; Leh-
mann , II, 235 , 70.
63 Jungfraw, Pfaw \'nd Pferd seynd drey stoltze
ding auff Erd'. — Gruter, in, 66,; Lehmann, II, 285, 72.
64 Jungfrawen, die Mannbar, seynd schwer za ver-
wahren. — Lehmann, II, 797, 32.
65 Jungfrawen, die müssig seynd, erdencken viel
vbels. — Lehmann, II, 796, 30.
66 Jungfrawen, die stehen vnter der thür, kehren
das weiss vnder den Augen herfur, Beharren
mit den Füssen auf der Erden, seinds nicht
Huren, so wöllens doch werden. — Gruter,
III, 56; Lehmann, II, 285, 73.
67 Jungfrawen haben kurtzen muth aber lange
Kleider. — A^rer, I, 553.
68 Jungfrawen kommen wol zu gesiebt, zu dienen,
begehren dich doch nicht. — Gruter, III, 56; Leh-
mann, //, 386, 75.
69 Jungfrawen soll man nicht wie ein Heyligtumb
ins Hauss einsperren. — Lehmann, 4ii, s.
70 Jungfrawen sollen fleissig Acht haben aufif jhr
Krentzlein vnd Ehr. — Petn, II, 4ii.
71 Jungfrawen sollen lassen jhre Gürtel einen
Glimpff haben. — llemsch . lesi , 63.
72 Jungfrawen stehets nicht wol an, das sie firech
vnd kühn sind. — Petri, II, 4ii.
73 Jungfrawen vnd Gläser schweben allezeit in
Gefahr. (S. Frau 337.) — Lehmann, 11, m. 38.
Dan.: Jomfruer og glas staae ofte i fare. (Prov. dan., 337.;
74 Jungfrawen, welche die Augen gern schiessen
lassen, geben wolfeil. — Petri, II, 4u.
75 Laufige jungfrawen nemmen ein Mann vor ein
Seel, das thut der Teuffei nicht. — Gmter,
III. 63; Lehmann, II, 377. 18.
76 Man hütet sich für gewanderton Jungfrawen vnd
vngewanderten jungen Gesellen. — Ikmeh,
1556, 40; Petri, II, 413.
77 Man muss den junckfrawen Männer malen. —
Agricola II, 393.
78 Manche ist Jungfrau und im Herzen Weib. -^
H Eiaelein. 353; Simrock, 5335.
[79 Manche scheint eine Jungfrau nur, ist sie doch
bei Licht eine Hur'. — Eitelein, 353.
Lat.: Palumbeo pro columba. (Eiselein, 353.;
80 Mannbare Jungfrauen sind schwer zu bewahren.
81 Mit einer Wittenbergischen Jungfrauwen hat
mau zu gewarten : ein halben Hopffen Garten,
drey alte schock, ein bunter Rock, ein
schwartze Kuh, ein fauler Balgk darzu. — /»•
awii*, III, 135.
82 Mit Jungfrauen reden macht Kundschaft, sie
küssen Freundschaft, der Rest folgt nach.
83 Müssige Jungfrau gedenkt an etwas Böses.
Dan. : Orkeslf^s jomfru faaer mange tanker. (Prov. dan,, 336.)
Fr:.: Pille oisive, üi mal pensive. (Kritzinger, 315.;|
84 Nicht jede Jungfrau wird eine Heilaudmutter.
Die Russen : Hätte Gott nach einem Sehose sich um-
gesehen, der ihn gebären sollte, er wtirde deinen g«-
wählt haben. (Altmamt VI, 442.;
85 Schöne Jungfrau trägt ihr Heirathsgut unter
den Augen.
86 Schöne Jungfrauen und hübsche Weiber sind der
Buhler Spiegel.
87 Schöner Jungfrau ohne Geld sind der Buhler
viel bestellt. — Eitelein, 353; Simrock, 5339.
Lat.: Esse solet raro pulchra pudica caro. (Eiselein, ihi.)
88 Soll die Jungfrau sein fein, so muss sie den
Kopf haben von Prag und die Füsse vom
Rhein, die Brüst' aus Oesterreich im Schrein,
aus Frankreich den gewölbten Bauch, aus
Baiemland das Büsehlein auch, Rücken aus
Brabant, Hand* aus Köln, den Arsch aus
Schwaben küsst ihr Gesell'u. — Schaltjahr, II. i&a.
89 Von gewanderten Jungfrauen hält man nicht
viel. — IHstor., X, 13; Simrock, ."^343.
90 Wann ein Jungfraw reiff ist, so liette sie gern
ein Mann. — Lehmann, II, 835», 55; Simrock, 532*.
91 Wann manch Jungfraw kein Wehrwort hett,
weren sie wol alle huren. — Gmier. lll, a7; Leh-
mann , II , 863, 43.
1078
JoDgfraa
Jungfrau
1074
92 Was nicht von einer Jungfrau geboren und vom
heiligen Geist empfangen ist, das schmeckt
alles nach Adam und Eva und träumt den
Leuten davon.
93 Wem ein fromb jungfraw zur eh wird geben,
kein süssigkeit mag gleichen dem leben.
Lat.: Dtiloias ast melle, iongi oum lege paellaa. (Lod
eomm. , 29.)
94 Wenn die Jungfirau sich nicht selbst nimmt in
Acht, so ist umsonst alle ilut und Wacht.
Eine Tugend, die bewacht werden muss, ist der
Wftohter nicht werth.
96 Wenn die Jungfrau versprochen ist, dann fin-
den sich Freier genug.
Böhm.: Zunoubenoa pannu kaid^ hj r4d mel sa iena.
(CelakoPiky, 147.;
PoIh.: Poslubiona panne kaidy chce miec ca ionf. (Cela-
k09»ky , 147.;
96 Wenn ein Jungfraw Wein trinckt vnd den Ge-
sellen mit Augen winckt, vnd scharrt mit
Füssen auff der Erden, so ist sie ein Hur oder
wils bald werden. — Peiri, II, 657.
97 Wenn Jungfrauen und alte Weiber gebären , so
gibt ein Rechenstiel Feuer.
Fr*.: Vierge enfanter ohoie impoieible par nakore. (Lt-
roux, /, 186.;
98 Wenn Jungtrawen viel spatzicren gähn, das ist
nicht fein vnd wohlgethan. — Peiri , II , 874.
99 Wenn .lungfrawen zum Tantz gehen, sollen sie
das Klapperbein daheim lassen. — Priri, II, 660.
100 Wer darff (mag) eine Jungfrau schwechen, der
darfr(inag) auch wol ein KircV (ein Kastell) er-
brechen. — Petri, II, 6d8: Latmdorf II, 31: Körte. S2S1.
101 Wer ein fromb jungfraw nimbt zur eh, was
kurtzweil solt der wünschen meh?
Lat. : Oytimui est ludus, qai fit cum nirgine nudae. (Lod
eoiHiii. , '26.J
102 Wer ein iunckfrawen schendet, der stirbt keines
guten todes.— Agricola /, 664; Egmolff. iU^ ; Petri,
II, 704 : Gruler, /. 79; Lehmann. 418. 26; SchoUel, IISS** ;
Putar.. X, !.■> : Eitrlein, 3.V3: Graf. 351, 396 ; Simrock, 5319.
Die Verführung einer Jungfrau war indest nicht stets
nntühnbar; der Mann konnte ihr Genngthuung leisten,
wenn er die Geschwächte cur Kirche fahrte and sie
dadurch wieder su Ehren brachte.
103 AVer eine Jungfrau nicht mehr lieben will, muss
sie heirathen. — Winekler, ir. 67,
Holt.: Wilt gij eene jnfTrouw niet meer beminnan , tronw
se, sei de filosouf. (Uarrebomee . I, 368*.;
104 Wer eine Jungfraw will erkennen, der muss
(gute, scharfe) Luchsaugen haben. — Lehmann,
418. 30.
Die Russen: Der Jungfern Unschuld ist meist so klein,
dasB man sie nicht sehen kann. (Altmamm VI, i76.)
Da».: Han maae have los-tijrcne, som kand kiende en
jomfru. (Prot. Han., 326.)
L«t.: Est magnum crimen perrumpere virginis hymen. —
Monacha qui potitur, rirga tendente moritnr. (EUe-
Irin. 353.;
105 Wer Jungfrawen tra^-t vnd sein Bett verkaufft,
mus8 auff dem Stro ligen. — Gnaer, lli, 107;
Ivhmann, 11, 873 . VJb.
106 Wer Jungkfrawen, P'rawen vnd Priester sehend.
dem ist beschert ein böses End. — llenüch,
885 . 43 ; I'clrt , II . 72«.
107 Wer jungfrawon zu fall bringt, nimmer es jhm
wui «^chn^t.
Lat.: Kst mufruiim crimen, corrumpere urginis hymen.
lOd Wir soltru wul jungfrawen Rein, sagte jhenes
Nonnlein, wenn wira weren. — Franck. II. ii6*;
««K/f r . 794.
• 109 Der Junprfrau ein Kind heben.
..Ich will gßhen und der Jungfrau ein Kind beben",
r.%vre Lutber al4 Muuch, wonn er i*tne Messe halten
-wolln». (Lu'hfri /"n.'Ar.. l.'.?'.)
•110 Eine Junpfrau schwächen. — Etfeitnn.bfA.
i'.i^'l'in bemerkt: ..Kiue .Tnugfrau schwachen ffQr
^t;i[.r;trc) scheint von der Wahrhfit oder dem Aber«
.■ia<ii«ii lnTrnk<immfn, «Ism« •mik* Jungfrau, bevor sie
ii.ri- K(:i*clihejt vcrl -ri'n fiat. vivl euirker ist als nach-
her, wie z. B. Briiuliilil im N;bcl'inii(>nliedo >or dem
litriHcLlaf. den »iu uicLt dul<l>-n wollte, su stark war,
da<« s)- ihren Uenuhl, den Kcnii; Guuther, miteinem
(ibrt'M un Händen und FUiscu band, so an eisen Ka-
DafTTCH! •■ S-M'MwönTrc.LKXiKor. II.
gel hJlngte und die Drantnaoht Über dort sappeln liest.
Als aber Sivrit mit seiner Tarnkappe in folgender
Nacht unsichtbar dem König verholfen hatte, Brunhild
au beswingen und ihr die Blume su nehmen, da ward
sie so schwach als Jedes andere Woib.*'
*1X1 Eine Jungfrau, so ein Eisen abgeworfen« —
Ei$elein . Zii : Wurtbach II. 815.
Die schon ein Kind gehabt. Die BOmer scheinen
Jungfrauen dieser Art nicht oder nur als Widersprach«
gekannt su haben, denn die Redensart: VIrginem p^
rere (Booilt, /, 22;, findet sich nicht selten in Oeiell-
schaft von Bfulas parere.
*112 Einer Jungfrau in den Schild reiten. (Logau.)
— Weinhold, SS.
Ihr eine Grobheit , eine Ungezogenheit sagen.
•113 Einer Jungfrau balz und Pfeffer in den Weg
werfen. — Euelein, 427.
Ihr durch eine Liebschaft die Lust am Spinnen (an
der Arbeit) Terderben.
*114 Er ist in die clftausend Jungfrauen verliebt.
8o viel als in jedes MAdchen. Man hat auf verschi»»
dene Weiso die elftausend Jungfrauen, die im katho-
lischen Kirchenkalender mit der heiligen Ursula auf
den 21. October fallen, su crklsren versucht. Die L*«
gende ersählt, dass unter der Begierung des Kaisers
Gratian Flavius Clemens Maximus, der Befehlshaber
der römischen Legionen in Urossbritannien, von den
aufrührerischen Soldaten sum Kaiser ausgerufen. Br
bemächtigte sich der Uorrschalt, legte io Uallien Mill«
tärcolonien an, denen es aber an Frauen fehlte, die ge-
sehafFt werden sollten. Kegulus, der Befehlshaber der
Coloaion, schickte nach Grossbntannien und liess um so
viel Jungfrauen bitten, als tUr seine Mannschaften er-
forderlich wären. Die Britanoier schaiften deren soviel
als möglich herbei, die vuruohmste war Ursula, ein«
Königstochter. Die Einschiffung ging aber gewaltsam
vor sich. Die Schiffe kamen jedoch nicht an die ftea-
tösische, sie wurdeu au die germanische Küste ver-
schlagen , an der eben Hunnonhurden haiuten , denen die
Jungfrauen eine willkommene Beute waren. Diese waren
aber alle elftausend ohne Ausnahme so tugendhaft, daae
sie sich, von Ursula aufgemuntert, lieber ermorden
Hessen, als ihre Jungfrftulicbkeit opferten, obgleich
nicht wahrscheinlich ist, dass bei der Auswahl in Bri-
tannion fOr den vorliegenden Zweck gerade darauf wird
Backsicht genommen worden sein. Nach der Legende,
wie sie Oottfried von Monmouth um die Mitte des IS.
JahrbunderU aufgezeichnet hat, sind sie alle grausam
ermordet wurden. Die Legende ist später noch vielfach
auHgoBchinUckt worden. Man ist nicht einmal Über die
Zeit des Opfertodos einig. Nach dieser ürzAhlung fallt
derselbe iu das Jahr ;i83, nach andern Darstellangen
in die Jahre •JMt—2MI>t wieder andere nehmen wegen der
Hunnen 451 an. — Nach einer kölnischen 8age soll da,
wo die Ursulakirche steht, die heilige Ursula mit den
elftauseud Jungfrauen den Märtyrertud erlitten haben;
wenigstens befindet sich dort nicht blos der angabliche
Kürper der heiligen Ursula und vieler anderer Hciliffen,
an denen KOln so reich ist, im vergoldeten Metallschrein,
sondern auch 16t>0 Schädel in vergoldeun Glasschritn-
keu; auch das Innere der 80 Fuss langen, 10 Fuss
hohen und 2 Fuss dicken Chorwand, ohne der Beli-
•luien in 19 Grabgewölben zu gedenken, ist mit lauter
Gebeinen angefüllt, unter denen allerdings ein kölnischer
Arst mehrere Stücke von einem grossen Hunde gefun-
den haben will, für welche Entdeckung er aber su einer
grossen Geldbusse und sur Landesverweisung verur-
theilt worden ist. (Vgl. (ietnUtchnfttr , Magdeburg 1784,
II, 105.) Pater Sirmond, ein geletirter Jesuit (gestor^
ben 1651), erklärt die Sage so. In einem Märtyrerbuche
habe sich die Stelle gefunden: ,,SS. Ursula et Undaol-
milla V. M. (i. e. virgines martyres), was so viel sagen
will, als die heilige Ursula und die heilige Undecimilla,
Jungfrauen, Martyrennen.'* Diese Stelle wäre aber, in-
dem mau das Undecimilla (den wniblichen Namen) an
einer Zahl, undecim millia, machte und die Buchsta-
ben V. M. für virgines martyrcs la«, iu heilige Ursula
und elfuusend Jungfrauen vorwandelt worden. J. Chr.
Wagenteil (gestorben 17U5) erzählt, es wäre anfäng-
lich in den ifdr/yro/o^iM geschrieben gewesen: ,,8ancta
Ursula cum XI M. Virif.'*, was soviel bedeute, uIh die
heilige Ursula mit elf Märtyrer Jungfrauen, woraus
aber, indem das M für die Abkürzung von Millia ge-
balten wurde, die Le«art Saucta Ursula cum undecim
Mill. Virg., d. i. die heilifre Ursula mit elltausend Jung-
frauen viitiitand." l'eb€T üic wenig bekannte heilige
Undecimilla hat der Ruttingor Prof. heuiitann eine Ab-
handlung herau-geveben. ( Vgl. //i.vi»>/-^tiNo tshihtn» hi-
»toriae Httnuiiai /ni-jmrnta a'.i'iuot , (fottiitKeu 17;18,
Nr. 12.) In neuerer Zeit hat 0*kar K-hii>tf dio Safro bc-
liandeli in: //*> S.i'j' ton rf»*r he'l. l'rxnUi »nd iJt-n f-l/-
tau f iil Jimofrau-n: rm ßiifni'j zur S(ff^nf<jr\:liung
( Iluuuovfr I"».'»2;. S-htuU \emiutii<'t hinter der beilitren
Ursula eine Guit:ii den ultern dcutreben Heidenthuias.
Ja. aus dfiii Uinstaiidp, dans Urkula in einem Schiffe
fuhr und du-s vii:l f)|>uti-r«' Kirchen liiMi-r ihr viuon wei-
teu Muntvl gub<:n, uu^i r dem ficli ihre Juntrl'rauon ber-
gen, erblii-kte er in der ilfilii^nn eii:eiitlieh die äitypti-
ScIie Itfib ixicr die Tomisch aufgofassle Nnhalennia.
Wi-il die Wtl.ir am NicJcrrhoi» noch im Mittel ilt* r
OK
1075 Jongfraaenfleisch — Jungfrauentag
Jnngfrfinlem ^~ Jangheit
1076
ein Schiff herttmgefQhrt und ihr Hanptwerkseng das
Weberscbiff ist, will Schade die heilige Urania auch
mit Spinnen und Weben beschäftigt wissen, wie die
Berohta and Holle des heidnisch -dentsohen Volks-
glaubens. (Vgl. Wurzbach IJI, S. 94 fg.)
*115 Ich werde dich müssen mit Jungfrawen bit-
ten. — Herberger, II. 569.
„Pfleget man au sagen von etlichen Terwehnten
Köpffen, die man nicht leiohtlioh kan bereden.*'
*116 Sie, Jungfrau I wenn's kein Spitznam' ist. (Ron-
Thal.)
Ironische Anrede.
•117 Von einer jungfraw seiden kaufFen. — FranA,
11, 18 ■.
Warum Franck diese Bedensart fttr die lateinische:
Quem Inpo commisisti und Mustelae seTum anwendet
und mit: „dem wolff die schaf bevelheni der katsen
ist der kass beuolhen" zusammenstellt, ist mir nicht
ganz verständlich, um so mehr, als er zur Erklärung
beifügt, man wende sie an, „wann man etwas nit trilft
Tund Tbel bewart." — Die Franzosen verstehen unter
einer „Jungfer von Marolles'* ein Mädchen, welches
bereits „ttber die Brttoke von Qoumay'* oder richtiger
über die „Bracke Orenet** (in Abbeville) gegangen
ist, wo ein Spital zur Aufnahme von ttbel berüchtigten
Frauen stand. (Heinsberg V, Ibß.)
Jnngfrauenfleiaoh.
1 Juugfrauenfleisch ist kein Lagefobst. — EUe-
lein, 353.
Die Bussen wollen wissen , dass es eine seltene Waare
sein wttrde, wollte man es zu Markte bringen. (AU-
mann VI, 476.;
2 Jungfrawenfleisch wird allzeit eher reiflf als der
Knaben. — Gruter, III, 56; Lehmann, //, 2B5, 74.
Jim^firauenfCkrwlts.
Jungt'rawfürwitz nimpt selten ein gut alter. —
ftJln, ;/. 411.
Jwagttwxengwaat,
Jungfrauengunst und Harfenklang, dünkt wol
gut, aber währt nicht lang.
Holt.: Jnffersgunst en harpenklank luidt wel zoet, maar
duurt niet lang. (Harrebomde, I, 368*.)
Jnngfranenhaar.
Ein Jungirawenhaar zeucht stercker dann zehen
Joch Ochsen. (S. Frauenhaar 1 n. 2.) — Gruter,
III. S7; Lehmann, //, 149, 43.
Jazifirfrauenhand.
Wer Jungfrauenhände hat, muss mit keinem
Schiffer Elapphand spielen.
JnnvfrauexÜLftndleln.
•Er gibt ein rechtes Jungfrawhändlein. — Eye-
ring. III. 262.
JnxifffirauexüierB.
1 Jungfrauenherz ist ein offenes Gasthaus, geht
ein Gesell ein, der andere aus.
2 Jungfraw Hertz ist ein Taubhauss, da einer
fleugt ein, der ander auss. — Gruter, lil, 56;
LehmoHti, II, 285, 69.
3 Jungfrawen Hertzen sind so gross als Pater-
noster Körner. — L^mann, 4i2, lO.
JxmgtrauexikaMB.
Ein Jungfrawkuss ist henckenswerth. — Gnuer,
in, 27; Lehmann, II. 149. 44; Klotler. VIII. 76.
JnxUffrauenliebe.
1 Junckfruwen Leue vnd Rosenbleder, Heren-
hülde vnd Aprillenweder, dat Wörpel vnd
dat karten spyl vorkeret sick offt, wel ydt ge-
loueu wyl. — Gryse. Fr. 45, Bg. Zz.
2 Jungfrawlieb ist fahrent hab, heut lieb, mor-
gen Bchabab. — Gruter, in, 56; Lehmann, //. 285, 71;
Eiselein, 354.
Junfiffirauenschänder.
1 Einem Jungfrawenschänder gehets nimmermehr
wol. — Lehmann, II, 183, 6.
2 Jungfrawenschender schendet Gott wider. —
Petri. II, 411; Lehmann, II, 280. 72.
JjxngtrBMenBijoja.,
Jungfrawen Sinn vnd Gemüth ist wie ein Tau-
benhausB ; ein Narr fleugt ein , der ander auss.
— Lehmann, II, 796, 29.
Jun^frauentae:.
Juugfraueutage — gute Tage, Ehetage — manche
Plage.
Jxmfffiräulein.
1 Jungfrawlein sein beinen vnd klappen gem. —
Mathesy, 178 **.
2 Jungfrawlein soUen lassen jhre Gürtel einen
Glimpff haben. — Peiri, //, 411.
3 Wenn sich ein Jungfrewlin ferbet, so man an-
spricht, da spürt man gewiss tugent ynd gute
arth. — Petri, U, 678.
Jungflranaohaft.
1 Auf die Jungfrauschaft kann man keine Semmel
borgen. — Eiselein, 854.
2 Die Jungfrauschaft ist ehrenwerth, doch nimm
fürlieb, was Gott beschert.
3 Die Jungfrawschafft ist vnwiderkeofflich. —
Petri, U, 133.
Z>än.; M^dom, ord og tid kommer ey igien. (Proe.
da*., 418.; t
£at,: NuUa reparabllis arte laesa pudicitia est, deperit
iUa semel. (Ovid.) (Seybold, 389.; — Virginitas, ten-
PUB. vox, Irrevocabile damnum. (Oaal, 1782.;
4 JungnrauBchaft einmal verloren, allzeit verloren.
5 Jungfrauschaft kommt nicht zurück, wenn man
noch so viel von ihr redet.
„Jungftrau schafft vnd ein weisses kleid lassen sieh
znsam gleichen baid. Wenn der eins beUcombi ein
flecken, bleibt er ewig darinnen stecken.** (Ayrer,
III, 2091 , 1.; Die Bussen : Viel tedet von Jungfiraiuchafi
die Schwangere. (AUmann VI, 441.;
6 Jungfrawschafit gehet vber alle Ehr, sie wird
aber jetzt vmb ein gering Geld verkaufft. —
Pelri. II. 411.
Lat.: Candida virginitas res est gratissima divi«. (Stf
bold, 63.;
7 Jungfrawschafit verlohren, ist alles verlohren*
— Lehmann. 412, 24.
Die Bussen: Die Jungfrauschaft wird erst erkannt,
wenn sie vorüber ist. (AUmann VI, 395.;
8 Verletzter Jungfrawschafil kan man verzeihen,
die verlohme nicht widerbringen. — LdkmoMr
412,24.
9 Wenn die Jungfrauschaft verloren, so ist die
beste Morgengabe (das beste Kleinod) weg.
*10 He heft dem Dinge de Jumfemskup benaumen.
(Omabrüch.)
Er hat die Sache zuerst benutzt, ist dort eine all'
'gemeine Bedensart von allen neuen Sachen.
*11 Ihre Jungfrauschaft und ein Fischerhamen pas-
sen gut zusammen.
Jnn^firaasohöne.
1 Jungfrauschöne und Pfaffenübermuth ist (thuty
nie gut.
2 Jungfrawenschöne ist Sommer Obs. — Petn, ll,4iL
Jonffffesell.
Wi<
ie länger JongesäU, wie defer en de HälL
(Düren.) — Firmenich, I, 484, 127; hochdeetocft be^
Riehl, Familie, 86.
Jusfi^esellenstand.
im Junggesellen Stande kneuflet man die ärmel
zu und in dem Ehestande auf. — Schoud, iii«';
Span. : Soltero — pavon ; desposado — leon ; oasado — asno.
{Bahn I, 258.;
Jnjaggnt.
Dat Junkgot is darten \ moet man 't ok bi de
Stert (Schweif) uphelpen. (Ostfriet.) — From-
mann. III, 431, 228; liueren, 275; Stürenburg, »*>; Harn-
kalender, III.
') Darten, dartlioh=ktLhn, verwegen, ausgelassen^
muth willig, lustig.
Junerhelt.
1 Dat det de Jonghet, sacht de Frau, da spreng
80 överne Strühzalme ( Strohhalm ). (AaAen.) —
Firmenich, /, 494, 176; llwfer. 293; Uautkalender, III.
Soll.: Dat is een voltigeer-sproug, zei de boer, en hü
spreng over een* Kwavelstok. — Het is de Jongbeid,
zei besjo, en toen speeldo een zeventiger met bnitel
mannetjes. fllarrebomee , I, 68^* u. 365*.;
2 Dat is Jungkheit, dat verwasst (verwächst) wed-
der, säd' de Diern, do harr se bi'n Knecht
legen. — Bueren, 271;, Eichwald, 1255; ßoefcr. S4t:
Stürenburg, 99^.
3 Dat is Junkheit, dat verwasst wer, 8ä(de) dat
Meisje *. (Omfries.) — Frommann , II, 587, 158.
■) Liebkosender Ausdruck fUr Mädchen, benichne»
aber auch die weibliche Scham.
1077
JüDgling — Juni
Janige Witter ^ Janker
1078
1 Einem Jüngling ist nichts schädlicher denn die
nacht, ein fraw vnd der wein. — Albr. von Eyha,
Schimpffliche Comedien.
2 Wenn ein Jüngling Käse isst, so schneidet er
die Rinde ganz weg; wenn aber ein Mann,
der Kinder hat, Käse isst, so bläst er blos
den Staub von der Rinde weg. (Dalmat.)
3 Wenn's der Jüngling verstände und der Greis
' vermöchte , würde man alles haben, fftal.
Schweiz.)
•4 Er ist kein Jüngling mehr. — Tmdlau, us.
Ist ■ohon in Jahren Yorgesohrltten. Aach Ton Frauen
gebraucht : Sie ist kein Jttngling mehr, todasa hier
Jttngling wie Liebling und Zwilling als generis com«
munii gebraucht wird.
Jus^mann*
1 Jungmann hält Altmann für närrisch Mann, und
Altmann weiss, dass Jungmann närrisch
Mann ist.
2 Wenn der Jungmann wüste, was der alt be-
türfifle; so würde er im Sommer also seen,
dass er im Winter zu leben hette. — Lehmann.
410, 14.
3 Wenn .Tungmann wüsste, was Altmann be-
dürfte; so würde er offt den seckel nit so
weit aufithun. — Lehmann, aio,u.
JTftnffster.
1 Die Jüngsten gehen vor, wenn man die Alten
begräbt.
Soll.: De Jüngsten moeten Toorgaan, als de oudsten ten
grave gedragen worden. (Harrtbomee, I, 363 a.J
*2 Er ist der Jüngsten keiner. — Ehering, il, 337.
Juni.
1 ßlüht im Juni der Stock im vollen Licht, grosse
Beeren er verspricht. (Duübwrg.j — Hoebd , 99.
S Der Juni hat die lieblichsten Thaue satt (Duis-
burg.) — noefiel , 99.
3 Der Juni macht Heu.
In Italien sagt man: Der Juni gibt die Sichel in die
Hand. In Russland, und awar in der Gegend Ton Bor
heisst es : Im Juni und Juli spricht man ron der Messe,
im August kauft man darauf ein. Nftmlich von der
alljährlich su Nishnij-Nowgorod stattfindenden Messe,
in dessen Ktthu Bor liegt.
4 Ein dürrer Juni bringt ein unfruchtbar Jahr;
so er allzu nass, leert er Scheunen und Fass;
hat er aber zuweilen Regen, dann gibt er
reichen Segen. — Bvcbei , 99,
5 Im Juni viel Donner bringt einen trüben Som-
mer. (StreMen.) — iloebel, 99.
G Is de Juni mehr drügge as natt, dann füllt de
Win dat Fatt. (We«if.) — rtoebel. 98.
7 Ist der Juni warm und nass, gibt*s viel Korn
und noch mehr Gras. (OeU.j — Boebel. 99.
In Vcnetien: Juni und Juli regnerisch, fallen die
Tasche. (Reintbenj VIU, 140.;
6 Juni feucht und warm macht den Bauer nicht
arm. — Orake). 552.
9 Juni hef de besten Dagc. (Wettf.) — J?oe6el«99.
10 Juni trocken mehr als nass, füllt mit gutem
Wein das Fass. — Boebel, 9%: Lohrengel, /, 488;
Orakvl. 5.1 1 . BeiMberg VIII, 139.
11 Juni verdirbt das ganze Jahr, wenn er kalt and
regnig war. — lUMfbel. 98.
12 Wenn es im Juni nicht regnet, bekommt das
(letreide ilen weissen Rost
13 Wenn im Juni Nordwind weht, das Korn zor
Ernte trefflich steht. — Boebel, 99 ; ftrakel,ai.
14 Wenn kalt und nass der Juni war, verdirbt er
meist das ganze Jahr. (8. Brachmonat.) — B*ir,
IhiMkuh-niitr: Orakel. 553: Beintberg VIII, 1S9.
15 Wenn's im Juni donnert, so geräth das Korn.
— Itnikel, 55».
16 Wie der Juni, so der December. (Lumn.) —
Orakel. 550.
junlMwitter.
Junigewitter erfreuen der Bauern Herz. (Wmt-
preust.J — Boebel , 97.
Jnnlliebe.
Junilieb^ ist ein Dieb.
Sie soll dem Manne sehr nachtheilig sein; daher
sagen die Spanier: Im Juni, Juli und August, bin ich,
Seäora, nicht der Euere; Ähnlich die Italiener: Im
Juni, Juli und August, bleib fern, o Frau, mit deiner
liust. Im Mailand heisst es: Wenn es Hochsommer
ist, halte dich fern von den Frauen und den tollea
Hunden. (Reimberg l, 140.J
Jtmlreffen.
1 Die kalten Juniregen bringen Wein und Honig
keinen Segen. (Mederiaunit.)
2 Juniregen bringt reichen Segen. (We»i]treu*t.j —
Boebel, 97.
Junker.
1 Besser ein Stroherner Juncker * , denn zween
stelerne Bürger oder vier eiserne Bawren vnd
Knechte. — Ih'in, III. 1.
*) Das Wort ist ans junger Herr entstanden, daher
man es in Alterer Schreibweise Junkher findet. In un-
serer Zeit beseichnet man mit dem Kamen Junkerthum
den niedern Adel eines Landes, aber nicht mit schmel-
ohulhaften NebenbegrifTen. Man nennt Fahnen-, Kam-
mer- undSt^unker, Dorf-, Pütt-, Kraut- und Stroh-
Junker. (Vgl. Wursbach 11 f, 188.)
2 Bey zeite Juncker vnd Herr, spate Knecht. —
LatenAorfll. 6; Petri. 11. 45.
Lat.: Bursa carens aere nequit in tabemasedene. (Neander.)
3 Dar is kdn Junker sd krüss ', of he hett noch
wohl 'n LÜS. fOstfrieit.) — Bucren. 159: Prommann,
11, 535, 34; Eichwaltl. 996; llawkaUnder, I; StüreU'
bürg, 196 1>.
*) Kraus, gelockt. Sprichwörtlich: He mAkt sik sor
krüs r= or macht sich gross.
4 Du Junker, ich Junker, wer putzt das Pferd?
5 Ein früher Juncker, speter Bettler (Knecht). —
HeniMch, 345. 25; Petri, 11, 187; Mathexy, 158*.
6 Ein früher Junkherr, ein später Karpensetzer.
— FriMchbier, 909 * ; nach Linemann. Deliciae calendario'
graphicae. Königsberg H54, Bg. Bb3. beim Jahre 1645.
7 Ein junger kofent Juncker vnd Reuter, ein
alter Betler. — lleuisch, 345, 27; Petri, II, 205.
8 Ein .Junker liebt unter allen Rechten Vor- und
Jagdrecht, unter allen Freiheiten die Steuer-
freiheit und unter allen Herrlichkeiten die
Gutsherrlichkeit.
9 Ein Junker trägt die Nase höher als ein Fürst.
Daher sagen wol auch die Bauern, das Korn jun-
kere, wenn viel Halme mit leeren Aehren über die an-
andem hinausragen. Die Bussen : Grafenstols geht aber
FUrslendankel. (AltmanH VI. 485.;
10 Ein Junker und ein Mönch haben beidS den
Teufel im Leibe. — Klo»tenpiegei . 4«. 11.
HoU.: Gij maakt den Jonker, en hebt penning noch doli
bü te setten. (Harrebomee, I, 365*'.;
11 Es ist nicht jeder ein Junker, der reiten kann.
12 Je kahler der Junker, je grösser der Prunker.
— .SimrocA. 5345*.
HoU. : Het is een jonkor Jan in het oog. — Hot is een
papieren Jonker. — Het is een smalle, een stroojonker.
— Het is jonker Pover. — Hoe kaier Jonker, hoe groe-
ter pronker. — Neemt iemand een' jonker om geld of
om goed, die heeft 00k een* pronker, dien ae dienen
moet. (Harrebomie. I, 365\).J
13 Juncker Klotzmann (s. d.) liebt vnnd pflegt seine
Pferdt vnnd Hund besser als seine Vntertha-
nen. — Lehmann. 849, 11.
14 Janger Janker, alter Bettler. — llenixch. 365. 26;
Petri, II, 187 u. 410.
15 Junker Ehlos ist oft ehrlos.
16 Macht man Janker zu Ministern und Barbiere
SU Ghirargen, so muss der Staat (das Volk)
erworgen.
17 So ffehts, wan die Jankeren wollen Kauf leute und
die Kanf leate Kriogileute sein. — Sekottel» ms*.
18 Was der Jonker nur kann erdenken, will aaoh
der Bauer* an sich henken.
19 Wenn der Janker die Copie bekommt, will er
auch das Original haben.
90 Wenn die Junker den Bettlern im Dorfe höfeln,
ao helfe Gott den Banem.
es*
1079
Jflnkerlein — Jupe
Jupiter — Jfl rgeltag
1080
21 Wenn die Junker jagen, müssen die Pfaffen die
Hunde tragen.
„Einst war es Sitt«, dmaa ein geweihter Priester des
Morgens frflh die Messe las und nach deren Beendigung
seinem gnädigen Junker die Hunde auf die Jagd führte
oder die Frau des Uauses bedientet wenn sie eich sa
Pferde setsen oder von demselben absteigen wollte.
Aehnliches kam noch in diesem Jahrhundert Tor." ^Vgl.
Wagetueil, AfhrenUte, 39, 52.)
23 Wenn die Junker sich raufen, ist's um der
Bauern Haare geschehen.
' „Wenn die JuDckherm ranffen, schreien , maisen die
Bawm ihr haar dazu leihen." (Froachm., Brii.)
HolL: Als de jonkers malkander plukharen, dan moeten
de boeren hun haar leenen. (Harrebomee , I, 366^.)
23 Wer Junkherm vnd Knechten hat, der hat all-
zeit zurissen Sattel. — Peiri, II, 7Q6.
24 Wer sich zwischen Junker und Ptaffen steckt,
der klemmt sich. — Kloatersfriegel , 19. SO.
25 Wo mehr Junker sind als Bauern, müssen sie
selbst den Flegel führen.
26 Zu einem Juncker vnd müssiggenger gehört viel.
— Pein, 11,246.
•27 Dat sünd man Junkers. (MeMenburg.)
So sagt der Landmann Ton Aehren. die lang in die
Höbe geschossen , aber teub sind oder kein volles , krftf«
tig ausgewachsenes Korn haben.
*28 Er will den Junker spielen und hat keinen Deut
auf den Mühlen.
•29 So muss man den Junckern die Sporen angur-
ten. — Lehmann , 81 , 51.
So sagten Bauern, als sie ihren Junker in der Ge-
walt hatten und MnthwiUen mit ihm trieben. SpAter als
sich das Blatt wieder gewandt hatte und die Junker
wieder obenauf waren, wandten sie die Redensart an.
(8. Bauer 404.) Das Verhaitniss beider zueinander ist
nie ein sehr freundliches gewesen. Eine Gemeinde setzte
ihrem Outsherm swar einen Leichenstein , aber mit der
Inschrift: „Hie leyt usse le>be Junker ^ as & starb, da
Stunk er." (ßre$tauer EnähUr, 18uo, S. 731^
Jfinkerleln.
Wenn die Jünkerlein auff die Pferde kommen,
so stechen sie einen Spiess durch die Schule.
— Petri, II, 644; Malhegy» S95*».
Jimkerschaft.
1 Juncker seh a£El wil gelt han. — Franc*, /, 156*»;
Pein, II, 411 : Lehmann, II, 380« 66; Eueleüi, 354; Sim-
rock, 5S45; Körte, 32S7; Braun, /, 1709.
2 Mit Juükerschaft kaufst du keinen Scheffel Eom
auf dem Markte.
Engl.: Oentry sent to market will not buy on bnshel of
com. (Bohn 11 y 97.)
Jimkersrappe.
An Junkersrappen, Mönchskappen und Pfaffen-
' schlappen ist kein Segen '. — KU>$i«rtpiegel, 69, 82.
') „H&ngt der Fluch der Welt.«
Jnnkerthum.
Junckerthum, Junckerthat. — P«in,i/, 4U.
Jimkpot.
l^at Junkpot is dart^n, mutt 't ok bi 'n Stert
Uphelp'n. — Eichwald, 929*.
Juno.
Auch Juno schlendert manchmal Blitze.
Diese Worte licss Christian von Schweden auf seine
Kanonen setsen: Interdum etiam Juno fulmina vibrat.
Jnp. •
Jup, sied de Rüe, wan so 'ne in 'n Steärt kni-
ped (kneipen). (Hagen.) — Frommann, III, 8&8,93.
Jupe.
1 Juppe vnd puppe. (8. HüUe 3.) — Henück, 1284. 84.
In dem Sinne wie: Hülle und Fülle. Bock und Knopf.
•2 Durch die Juppe ins Amt kommen. '(8. Jupen-
schliU.) — Stulder, II, 79.
•3Joppa' n'ond Ilosa verteckid menga Mosa^
— Äirthhi./rr. 262. Toblcr, 285.
•) Weiberröcke. ») Flecken , Fehler.
•4 Wer die rochliizcr Jupen anhat, der wird von
den Wölfen nicht gefressen. — Leo, Da* König-
reich Sathsi-n. Leipzig 1853, S. 69. ,
Zur BüzeichnuiiK dvr Fvotigknit der rocblitzer Kerker.
Jupen heifcsen nämlich die swei Tharme dos Schlosses
in Kochlitz (klein« Sudt an der Zwickauer Mulde,
KreiB<iir»criou Leipzig), die ehedem als ^^t»atsgefADg-
niss benutzt wui<ien. Dies alte s&chsische Sprichwort
lebt noch im Vulksmundc.
Jupiter.
1 Jupiter hat keine Kinder 1 (AUröm.)
Verwundernder Ausruf, um ironisch das <3«genth«l
zu sagen , wie : Der Wald hat keine Bftnae. Dm Widar-
sprechende. Jupiter, bei dem die Zeugekraft Aber alle
Theile des Körpers Terbreitet war und der ans der
Hüfte slen Bacchus, aus dem Gehirn die Pallas herror-
brachte, hatte sehr riel Kinder.
BoU.: Jupiter heeft geene kinderen. (BarrtboviUe 1 1, 368^.J
2 Weit vom Jupiter, weit vom Blitz. (AUrUm.)
BolL : Kaast Jupiter, naast den bliksem. (Barrtöomet,
I, 368 h;
3 Wenn Jupiter vom Himmel herabkäme und seine
Wohnung auf Erden anrichten wollte, ao
könnte er sich kein bequemer Land als Preos-
sen auserlesen. — Berdkenme^.
*4 Da soll doch Jupiter mit seinen Blitzen drein-
schlagen.
BoU.: Dat moet Jupiter met sljn' bliksemsohiebt aehsMea,
sei jonker Frans. (BurrebonUe, /, IS6\)
JTippennfihTlefer.
•Ein Juppenschlicfer sein.
1^ ') Eigentlich einer, der sich mit Frauen bemmtreibt ;
nneigenilioh ein Mensch, der sein Wort nicht hUt, ein
Treuloser, Wortbrüchiger.
Jtk.ppenschlltB. ^
* Durch den Jüppenschlitz zu Ehren kommen. —
Eisclein, 354.
Von denen, die Amt, Stellung, Orden n. s. w. ihrer
Yerheirathung und der durch dieselbe erlangten Var«
bindungen oder überhaupt weiblichen JSinllAssen sa
danken haben. (Vgl. Stalder, II, 79.;
Jüppeschmecker.
*£s ist e Jüppeschmecker. — Stalder, II, 79.
Ein Mensch , der den Mädchen allenthalben nacbUufU
Jtkrffe.
1 Auf Sanct Jürgen (Georg, 23. April) soll man
die Kuh von der Wiese schürgen. — Putm-..
J. 96; IHUebrand, 87, 118; Graf, 69, 51; Simro€k,W.i:
Blum. 198: Boebel. 20; Heinsberg Vlll, 124.
Wenn dem künftigen Uengewinn kein Eintrag ffi'
sohehon soll, kann man das Weiderich nicht langer
als bis sum 23. April (Oeorgstag) oder (Jftrgetag)
Walpurgis darauf dulden. In Westfalen saat man:
Up tiüute Jürgen mot me de Kau up de Weide schftr*
gen. Schürgen = stossen, treiben. (Schmeller, Hl, 401.)
2 Jürge wör di Tag, eitz hitt dV Sch&fr aem
Säk. (Oeslerr.-ScMe*.) — Peter, 460.
3 Kit der Gerich , kit de Grass und schlid em et
mät dem Bumpass *, kit de Mächel , kit e nit,
mer das st em et mat der Pätschzang. fSitiöM-
bürg.-»dchsj — Schuster, 14**.
4 Kit der Girch, kit das Grass; mer schlüch em
et mät dem Humer ära d' lert; allein der
Mächel dier bräiugd et nit mit mir sit em*t
mät der Zang mong Zahn. (Si^enbürt.-$ddä.)
— Schuster, 14*.
•5 Gutten Girgen, Herr Morgen. — GwnoUke , 416.
•6 Sanct Jürg weiss, wo Bartel den Most holt —
Laus. Magatin, XXX, 235.
Dies ist wol die eigentliche Form des Sprichworts,
das unter Bartel 6 als Bedensart nebst den ErklArun«
gen, die mau darüber versucht hat, mitgetheilt ist.
Nicht er, sondern Sanct-Jürg weiss, wo Bartel des
Most holt; das will vagen: Um alt Goorgii sieht man
bereits am Weiustock, was er auf BartholomAi ver*
spricht. Also von jemand, der sichere Folgerungsa
Eiehen kann, weil ihm die Voraussetzungen nndUu'
torlagon dazu bekannt und gegeben sind.
Jürffel.
1 Der Jörgel kehrt ein.
Bauui'jarten (t'roi/r., S. 26^ bemerkt: „Es ist wol un-
absichtlich die Frühlinffggottheit selbst gemeint, wenn
es heiHst: dn Jörgel kehre ein. Die Feier de« Georgi-
tags (B. d.) vertrat in Oberösterreich wol die Sielte
des Walpurftatages, was um so leichter war . als Saact-
Georg als Symbol der den Winter vertilgenden Sonne
erscheint. Aber die FrUhlingsgottheit verkehrte sieht
ihr Gefolge ward zu Hexen.*'
2 Was Jürgel nicht begreift, lernt Jürge nicht. —
Heinsberg VII, 98.
•3 Edt iss wie a hültzemer Gurgel. fSchte».) —
Gomolcke, 180.
Jttrgreltaff.
1 Jürgj'tag (23. April) bringt a Veepersack, Ma-
riegeburt nimnit'ii wieder fürt. — ä*«-. I, 450;
Schles. li-oemtialbL , 18«2, 569.
1081
Jurist
Jarist
1082
2 Jürgetag bringt den Yesperflack, Michel (29. Sept.)
trägt ihn wieder heim. — Boehel» ti.
3 Wu vii de Kraode vir em Gerjendäch säinjen, e si
vil schwejase nö em Girjendäch. (S. Frosch 75.)
(SiebenbÜTg.-sdchK.J — SchuMter, 16.
4 Zu Jürgetag soll man die Krähe in der Saat
nicht mehr sehen. — Reiruberg VIU, 125.
J*DZlst.i
1 BeisB drein so fressen der Jurist, der solcher
Kunst ein Lehrer ist, des langer brauch soll
heissen recht, so allzeit ist gewest vnrecht.
— PetTi, li, M.
2 Böse Juristen ncmen hell Küchlein vnd verkeh-
ren armer Leut Sach, dass sie zu keinem
Recht können kommen. — /Vin, //, 4».
3 Der beste Jarist, der schlimmste Christ. — Eise-
Irin. 354; Körte, S240.
Vielleicht die Aniioht derer, denen Jarist gleichb»»
deatend mit WortkUaber and Oesetsrerdreher ist.
Soll.: IIoo grootrr Jurist, hoe booter Christ. (Harrt'
bomet, I, 3ö8*».;
4 Der ist ein starker Jurist, so das Recht unter
den Füssen hat. — Etselci» . S54.
6 Der Jurist mit seinem Boche , der Jud mit seinem
Gesuche, die Fraw mit ihrem weissen Tuche,
dieselben drei Geschirre machen die ganze
Welt irre. — iV'*ri, i/, 97 ; Henwch, 1197. 14; Körte, 8J8H.
6 Der Juristen Lehre ist nichts denn ein Nisi. —
— Luther'» Tvfchr.. 514*.
Daffoften behauptet Luther ». a. O. : „Thenlogiam irehet
nicht mit dem Nisi am; sie ist gewiss and bat einen
bostllnUigou und festen Uruud, der nicht iehlet noch
betreugt."
7 Der Juristen Spruch bringt Segen und Fluch.
8 Die Juristen im Range vor den Medicincru gehn,
quia für praeccdit, carnifere scquitur. — Pauli,
Schimyff. XLVll; Küelcin, 8*4.
9 Die Juristen können den Bapst nicht verder-
wen, sie hangen sehr am Büpstlichen Recht.
— /Vlri, //, 835.
10 Die Juristen können eine Küchen und Schmeiss-
haus auftbawen und auffrichtcn, schmecket
es wol in der Küchen, so schmeckts desto
übler im unehrlichen Ort des Hauses. — Lu-
thers Tischr., 4S0».
11 Die Juristen müssen lussendieTheologiam obenan
sitzen. — /Vlri, //, Wo; Luther'» Tuchr.. 464».
Nach Uftcrtiux Hcbeiut ca fticicbgUltig , wer Ton bei-
den nbeuttn Hitaf, er beiiauptet: lifttte die Pent Orden
und Pvnsionoo zu vurKeben, so wttrdcn sich Theologen
und Juristen findeu, zu lehren oder au beweisen, dass
die Hcrrsohatt dtfr Pest von Hechts wegen bestehe, und
dass dich, ihr xu wider«etzeu und ihren bösen Ein-
fliisscu zu entziehen, Hochverrath sei.
12 Die Juristen purgireu den Seckel, die Aerzte
den Leib (Magen) und die Theologen die
Seele. — r.ut{titiv, 3S7.
13 Die meisten JuristtMi beugen an des Papstes
Recht wie dem Teufel im Hindern. — Luther't
Ti*chr. . A|)|iei)il. .'167*.
14 EiFi frommer Jurist ist ein Engel im Reich, ein
Ap«)i!t«'l des Kaisers, ein Eckstein des Frie-
<|cns. — Luiher's Mrrkf. V, n»*.
15 Ein fidnmicr Jurist sein ist fehrlich. — Petn, 11. 18G.
16 Ein jenliclur Jurist ist entweder ein hchalck
Oller ein Ksel. — /Wn, //, 204.
So aiiRiiuliiitfloB wol nicht. Aazo führte den Titel:
„die Louclitf dt-e Ki'crn«", „die «Quelle der UescUe-*;
Irii(>rniii liies«: die .,K.ickrl den Hechts": Burthulouitna
Tim Cjiuia iiif ,,Titur iier (ifsei/«"i Job. Andre* die
„Tri'!)!]!«*!«- dii l(.inoui4Chi-u Recht« ', der .,Uabbi der
Junsii-ii"; Albeiiiis 11. «ita die „Arche der Gesetze",
di-r ,.:;r•l^x•• Mixrul ilvr Praktik'-r"; Uart >lua der „Lei-
ter ili-r IMimleii" und der ..sicherti« Fuiirmann des
KicMs"; Uuldus «ier ...Monarch beider Hechte"; Job.
von IvKiiaiii. der „tHirii-tluMitunaiit beider Keciit«-*; Ca-
si*-U.<.iituA der „Kürst der .SuhiilitAien»; Uosianus der
„S,Ji«->i«l <i4T ^elt*'. ^Bmtaufr i-.nohirr, 18M. 8. 3uO.^
17 Ein juii^'-r Jurist «il hüben dus seh:trfi'8te Recht;
ein juii^ier Theolog die grö.-sente Heiligkeit vnd
ein jniiwer Rc^^ent den ^lö^sesteu gehorsam
vnd fehlt immer doch allen weit. — /l-(ri«IMOi.
18 Ein Jurist ist ein Balckeuträger, ein Theologus
ein Splitterträger. — Luther'$ Tüchr.,4U^.
19 Ein Jurist kann wol ein Schaick sein, aber zu
einem Theologen gehört ein frommer Mann.
— Luther'» Tvtchr., ii*.
Die Theologie hat sich indoes bis auf unsero Ta^c
■o weit entwickelt, dass auch ein Thoolog kein Schalk
sein, aber wol ein Schalk Theolog sein kann.
20 Ein Jurist ohne Geschichte ist ein Blinder ohne
Krücke.
31 Ein Jurist soll nicht reden in die Theologie,
CS furze denn eine Sau, da er sagen mag:
Dank, liebe Grossmutter, ich hübe lange keine
Predigt angehört. — Luther'» TiKchr., m. 106; Eiae-
trin . 355.
22 Ein Jurist will haben summum jus, ein junger
Theolog summum sanctitatem und ein junger
Regent summam obcdientiam. — Luthrr; Ein-
fälle. 268.
23 Ein neuer Jurist ist im ersten Jnhre ein Justi-
nian, dünkt sich über alle Doctoren und hat
alles Recht in seinem Kopfe, das andere Jahr
ist er Doctor, das dritte Licentiat, das vierte
Baccalaureus und das fünfte wieder ein Stu-
dent — Zinkgref, I. '203: Einfälle. 971.
Joh. Reuchtin sagto in fthuliohcm Sinne: „Im ersten
Jahr können die Hcchtsbefiissencn stracks alle Bochts-
hAndel schlichten. Im iweiten fangen sie an su awei-
fcln, im dritten sehen sie, dass sie nichts wissen, nnd
dann fangen sie an zu lernen." (Kin/ütle , 389.;
24 Eines frommen Juristen Wcrck ist besser, denn
aller Pfaffen, Mönche und Nonnen Heiligkeit.
— Lu^h^r'» Wtrke, Y, 128*.
25 Es muss ein armer Jurist seyn, der nicht kann
einer bösen Sach helffen. — lh:iri. 111.6,
Engl. : A good lawyer , an evil ncighbour. (Bohn IT, \i.)
26 Falsche Juristen reden ein loch durch einen
brieif, daran siben sigel hangen. — Ueititih,
508, 41; htri. 11, 3ü8.
27 Garstige Juristen haben keine Conscientz. —
Luther't 7'iĻhr., Appond. 568*.
28 Gelerte Juristen, Theologi vnd medici stimmen
bei lehren vnd raten /.usamen wie die Calen-
dermacher im wettcr. — Lehmann , 813 , 4.
29 Gute Juristen sind schlimme Nachbarn.
Die schlechten Jedenfalls noch schlimmere.
30 Je mehr Juristen, je mehr Vnrcchts in der Statt.
— Pi'tri. II. 394.
31 Juristen, Aerzte und Pfaffen sind alle drei, die
Leute zu purgiren an Seckel, Leib, Gewissen.
32 Juristen — gute Christen. — Joh. PhiL Schmidu
Schedia»ma: Jurintcn, gute Chri»ten (1699) in NopH»ch,
S. 51; dt:t»elben Tractat über die» Sprichwort (Rostock
1730) in ynpitfch. S. 59.
33 Juristen haben grosse bücher, sie leutem vnd
deuteln bis armuth oder spott folget. — Petri.
II. 411.
34 Juristen han Odem warm vnd kalt, können
reden, was jhuen wohlgefalt. — Petri, /i, sii;
Kiirte. 3241 11. 4039.
35 Juristen helfen in jeder Koth, sie geben oder
nehmen das tägliche Brot.
36 Jurisien können mit jhren Gesetzen nur Mücken
vnd Fliegen fangen, grosse Wespen vnd Hum-
meln reissen hindurch. — Petn. II, 845.
37 Juristen, Prediger vnd Ertzten sol man recht
berichten, so können sie recht raten vnd
helffcn. — Petri, II, 4ii.
38 Juristen sehen in der Practia alle durch ein
gemahlet Glass. — Luther'$ Tiinhr., 518*'.
39 Juristen sind böse Christen. — iWri, //,4li; Lu-
ther, 473 ; J/ii'itnrr, 131; IHttor., VII, 37; Eiselein, 354;
Mßrte, 3338 u. 403«: Simruek, 5347; Oruun, I, 1710.
Vgl. Leamh. Fchritnmrier*» Jut intemntiiegel , durch An.'
leitung de» Sfrielimwrtt : Juristen »ind bd$e Vktitlen
(Hamburg 1701), in NopitMch. 8. AI; famar: J9, Cf. dt
Meiern, huitlvt*» ad pametuiamt Jmrieten wind hüee Ohri-
tten, bei Jo. Ad. Steimti Itit». von «bcn dicam Bprieh*
1083
Juristenschah — Just
Justioian — Jux
1084
wort (Oiesaen 1719) in Nopiueh, S. 253. Und ferner A.
L. Rfytchtsr in seiner Abhandlung Die UeberUeferung
der Rechte durch Sprichwörter in deaaen Zeitschrift für
deutsches Recht (Leipxig 1841), Bd. 5, Hft. 2, S. 189 fg.
Luther (Tischt., 513 •>; sagt: „Juristen sind des meh-
rentheils Christi Feinde, wie man saget: Bin rechter
Jurist ist ein böser Christ; denn er rühmet und preiset
die Gerechtigkeit der Werde Ist er aber erleuchtet ,und
neugeboren und ein Christ, so ist er wie ein Uonstrnm,
Wunderthier unter den Juristen.'*
Frz.: L'adrocat moissonne ( rendange) et le mödecin glane
(grappe ).
Eon. . Hoe grooter Jurist, hoe boozer Christ. {Bahn /, 338.^
Lat. : Jurista nequista. — Jastiniani sunt mali Christiani.
40 Juristen sind Zungendrescher und haben die Sil-
bersucht und das gülden Fieber. — LvAher's
Werke, VIll , 99.
41 Juristen spenden Fluch und Segen und stets
Rechtes wegen.
42 Juristen treETen nicht das punctum Mathemati-
cum. — LiUher's Tischr., 201 **.
43 .Juristen und Aerzte sind gabengierig.
44 Juristen und Maler können aus weiss schwarz
machen.
Dan.: Lovld^n og maier kau snart gi^re hridt til sort.
(Bohn l, 315.;
45 Juristen vnd Aerzte reiten auff Gäulen, Priester
in koth vnd armnth verfaulen. — Henisi^, i8T5, i.
46 Juristen zehlen nicht am finger. — Henisch, iios, 12:
Petri, II. 411.
47 Man muss den Juristen güldene Liechter anzün-
den, wenn sie das Recht finden sollen. — Leh-
mann, 637. 18.
48 Newer Jurist muss einen newen Galgen haben.
— Gruter, III, 73; Lehmam, U, 432, 46; Simrock, 5348.
49 So ein Jurist wollte von der Heiligen Schrift
reden, das stände ihm an, als wenn er jäge-
risch oder weidisch sprach: Ich will einen
Hasen schinden, so er doch sprechen sollte:
den Hasen streifen. — EMel«n,355.
50 Wer zu den Juristen in die Schule und zu den
Aerzten in die Küche geht, muss einen guten
Beutel haben. — Meimer, 132.
JurlsteusclitLh.
Juristenschuh müssen geschmieret seyn, das
tr> den Parten nicht viel ein. — PetH. II, 412.
Jorlsterel.
1 Juristerei vnd Artzenei die geben gute feiste
Brei. — nmUch, 50S> 65; Pctri, II, 412; Sutor, 659.
2 Juristerey kompt nicht auss Büchern, sondern
fleust aus der Natur. — Petri, II, 845.
Jus.
1 Das Jus ist eine schöne Braut, wenn sie in
ihrem Bette bleibt; so sie aber in andere
steigt, wird sie zur Hure. — Eiselein, 355.
Luther war als Theolog sehr ttbel auf Jus und Ju-
risten zu sprechen. Das Sprichwort: »An einem Fuchs
bricht man keine Wildbabn'*, gab ihm Anlass, sich
dahin eu äussern: „Wollt Gott, es kftmen mir die Ju-
risten auch Ins Spielchen, so wollt* ich sie auch red-
lich zuzausen und sie lehren, was Subjecttun juris
hiesse. Das Jus ist eine schöne Braut, wenn sie in
ihrem Bette bleibt, so sie aber in andere steigt, wird sie
Eur Hure. Darum soll das Jus ror der Theologia das
Baret abziehen." (Hmseler , 154, 462.;
2 Das Jus soll für der Theologia das Baret ab-
ziehen. — Luthcr's Tischr. . 352.
3 Ein Doctor Juris ist ein Balckendoctor, cinTheo-
logUS ein Splitterdoctor. — Luther, Titchr., 464*'.
4 Jus — recht; curvum — schlecht; eins ist rar
wie das ander. — Petri, II. 412.
Just
1 Dat es jüst, as wamme 'me Smiele (Schraele)
in't Balkenhual hänged. (Grafschaft Mark.) —
/'rommann, V, 163, 144.
Von sehr geringer Wirkung, wie ein Tropfen Wasser
auf einen heissen Stein, wie wenn eine Kuh. eine Erd«
beere verschluckt.
*2 Es ist nicht just hier.
Nicht geheuer, es spukt.
Justinlan.
1 Justinian macht silberne Menschen. — WüukUr,
XI, 16.
Frg.: Par ses elenohes (commentaires) 'Justinien mang»
les labeoie de Gallien Qui seait Juatinian a oaTe et
grenier tout pleins. (Leroux , //, 41.;
2 Mit Justinian muss man nicht anbinden.
Jnstltla.
Die liebe Justitia steht auf einem ateinenieii
Giebel mit eisernen Klammern ange&sst^
darum kann sie nicht in die Bathsstube kom<
men. — Opel , S76.
Jnstlx.
1 Die Justitz is eine gemahlt Bild vnd blind. —
Lehmann f 638 > 84.
„Darum obschon etwas recht Tnd aber reoht Ut, m
gehets doch wie e« geht."
2 Die Justitz ist Gottes Tochter, aber sie wird
von Richtern vnd Rabulisten also gehauidelt,
dass sie allen gemeinen Huren gleich ist. —
Lehmann, 6S6. 92.
3 Die Justiz von X. hängt den Kerl und macht
ihm hernach den Process.
4 Die Justiz war Gottes Tochter, aber seit sie
zur Hure worden, ist sie ein Teofelskind. —
Eiselein, 355.
5 Schlechte Justiz merkt man in der Feme bes-
ser als in der Nähe. — Gulduno, muer vom Geim,
I, 186.
JnstlBwesen.
g Das Justitz wesen ist wie ein Hundsding, wer
darein kompt, der kompt oflt sehr schwerhch
wieder rauss. — Lehmann, 630, 47.
Angeblich ein Ausspruch des Hersogs Heinrich Juliu
Ton Braunsohweig.
JOBtOB.
Wer Justus nicht bezahlen kann, der schafft
sich Vivat Anklam an; das ist der Knaster
Wohlgemuth , der stinkt und beisst und brennt
nicht gut.
Von gutem und schlechtem (Taterländischeai/aiiklMa>
schem) Tabaok. Allgemein: man muss sleli behelte.
Wer keinen Mokka trinken kann, trinkt Sommezkom.
Jute.
•Thiar komt thi Jüt üb sin Holtskur. CF^I>r.) —
Lappenkorb: Firmenich, III, 6, 81; Johansen, 73.
Da kommt der Jttte in seinen Holasohohen. — Tm
grobem, ungehobeltem Benehmen.
JüUand.
•Er ist wol in Jütland gewesen?
Ironische Frage, wenn jemand gar m arg aufkehnei*
det. Die jatlAnder stehen bei ihren Nachbarn in k«hifltt
guten Bufe. Die Dänen sagen: Er Ittgt wie ein Jttt*
Iftnder. Auf der Insel Föhr heisst jeder Betrunkene
ein „jütischer Kerl". In Friesland heisst die gestaak-
reichste Sorte Taback, den die Deutschen „KneUer",
die Dftneu „gehackte Socken'* nennen, „jatiseher IV
back". (Reinsberg VI, 53.; ' "'
Juwel.
1 Juwelen genug, aber keine Wäsche.
Von Frauen, die alles auf Schmuck Terwendea, wena
sie gleich kein gutes Hemde haben. (Eit^äUe, 416 J
•2 Er is e Juwel (Tachschit), man dwfn am
Schabbes nachtrage. — Tendlau, so.
Ein Kleinod, das man am Sabbat mit sich tragen
darf. Nach rabbinischer Vorschrift dürft« der Jade
! mit Ausnahme der Kleidungsstücke, die er am Leib«
trug, und der Kleinode, die zum Putze gehörten, nichts
bei sich führen.
•3 Er (es) ist ein wahres Juwel.
Jüd.-deutsch : Er ia e Tachschit. (Tendlau, A9.}
Jux.
•l He hett Jux makt. (llolsi.) — Schütze, II, 201.
Er hat sich nnrechtlichen Oewinn TerschafFt, etwa in
dem Sinne wie Schweneclpfennig.
•2 Seinen Jux mit etwas treiben.
Einen lustigen Scherz damit machen. Auch Jucks«
C.r von niederländisch jok,altklevi8ch (1475) jock= Schert,
vom lateinischen jocus, (NTgl, Weigand, Wb., I, 549.)
Frs.: Faire uno gorge chaude de quelque oliose. (Len-
drog, 845.J *
1085
K— Kabe^aa
Kabelloch — Kachelofen
1086
K
(Bei der rielfach abweiohenden Schreibart, TorrtgUch der Namen und Fremdwörter, müssen dl^enigen Sprichwörter,
die man unter K nicht findet, unter C nachgeechUgen werden.)
1 Drei K hassen den Fortschritt in Jder Welt:
Krebs, Kerker und Kirche.
2 Drei K muss eine gute Predigt han: Kürze,
Klarheit, Kraft.
Bdl.: Preken moeten drie k'i hebben: kort, klaar en
krachtig. (Barrebome«, I, S69».;
3 Drei K schmecken süsse: Kirschen, Kuchen und
Küsse.
4 Drei K sind die grössten Lügner in der Welt:
Kalender, Krämer weiber und krumme Bettler.
— Par6mi(^on, 2643.
5 Drei K verderben manchen Mann: Karte, Kegel,
Kann». ' **
BoU. : Kaart, keure en kan bederren menlg man. (Barre-
bomee, /, 371«;
6 Durch drei K wird gar mancher zum schlech-
ten Muine: durch Krawalle, Kart' und Kanne.
7 Fünf K muss eine gute Hausfrau (■. d.) besor-
gen: Kinder, Kammer, Küche, Keller, Klei-
der. — Sailer, 100; Simrock, 5849.
8 Vier K gehören zu einem frommen Weib, nem-
lich, dasa sie Ächtung gebe auff die Kirche,
Kammer, Küche, Kinder. (8. Hauifrau 13.) —
Mathegy, 362*.
9 Vor drei K hüte sich jedermann: vor Käth-
chen, Kart' und Kann'. — A'Jrt*. 8242; Sim-
rock, 5350; neinsberu l, 40.
Auch die Griechen hatten drei btiee K, um r&thsel-
haft die ■chiimmen Sitten dreier Völker au beaeiohnen,
der Kappadocier, der Kretensor und KUixier.
Lat. : Tria cappa peisima. (Eratm. , 379.J
•10 Er liebt drei überzählige K.
Kttche, Keller, Karte.
Ka.
*Der muss sei' Koa (Meinung, Ansicht) überall
dnrzue gab'n. (Koburg.) — Frommann, VI, 328, 200.
Von Jemand , der überall dreinredet.
Kftbbeln.
1 Kabbele ^ di nitt um Kaisers Boart. (Grafschaft
Mark.) — WwKle, 71, 158,
>) Auch kabbeln, kibbeln = keifen, belfern, sanken,
■ik kAbbeln = im Wortwechsel sein; dänisch: kiä9te =
sanken. (Vgl. Orimm, V, 7.)
•2 Se kabbelt sik ässe de Rüena. ;'"V*i^.;
Xabbelz&hne.
•Sie hat de Kabbclzähne verloren. (OherMerrrich.j
D. i. die vier Tordorn Zähne; sie wird ruhiger, ttiller,
sanfter.
Kabel.
• 1 Das ist ein Kabel ' auf dem Söller !
■) Hau, Tau, das mittellateinische capalnn. '(Grimm,
\\ 7.) — Was nutzt eine äache, wenn sie nicht bei der
Hand ist, sobald sie gebraucht wird. Ein Ankertan
auf dnm Boden eines Hauses ist für den Schiffer .auf
dem Moero ohne Wcrth.
Botl.: Dat is cen kabol op lolder. (Ilarrebomtt, /, 3721».;
*2 I>as Kabel ist faul.
BoU.: Dat is aan een* rerrotten kabel gesmeerd. (Barre-
toiMf, I, ,372«'.;
•3 Das Kabel ist gerissen.
Für: der gegenseitige Oedankeuv«rkehr ist onter-
briicbou.
*4 Sie sind mit Kabeln und Ketten aneinandergc-
bunden.
Kabeljau.
•Es sind Kabeljaus.
Wir Wighs und Tortes, Botbe und Blau«, Seliwam-
wcift^e. Schwarsgelbe und 8ohwanrothgold«B« u. s. w.,
sind Iloeks ( Flsehhaken ) und Kabeljanws (SUMkAaeh)
Nanii'u politischer Parteien. Sie entstanden, und sw
in Holland, vor ungeCUir swelhundert Jahien btl
Fr*'. *"■*"♦ •*• *• ""^ "" **»• Frage handelte, ob der
^ Haken den Kabeljau oder der Kabeljau den Haken
fasse. Man könnt« sich darüber nicht einigen und es
bildeten sich swei Parteien , die auf das Feld der Politik
übergingen und als Stadt und Adel unter obigen Na-
men gegeneinander standen. Und zwar waren die Hoeks
die Anhänger der Stftdto mit rothen KÄppchen; die
Kabeljaus der Adel mit grauen. (Wurzbach lU, iC».;
Sabellooh.
*Er ist (steckt) im Kabelloche.
Von Furchtsamen, sich Zurttckxiehenden. Kabelloch
ist der Baum, in dem sich das Kabel (AnkerUu) be-
findet. Da dies einigen Schntx gewährt, so ▼erbergen
sieh bei Angriffen suweilen Matrosen und Soldaten dort.
Kabinet,
•l Er ist im schwarzen Kabinet gewesen.
Entweder von einem Briefe , der geöffnet worden ist,
oder Ton jemand , dem seine Geheimnisse abgelockt wor-
den sind. (S. Grahamiren.)
♦a Es kann nioht jeder ein Kabinet von Vogeldreck
anlegen, wie der Mcinch im Kloster Neuburg
thut. — Kloelersiiiegel , 544.
Kabinetskrieg:.
•Ein Kabinetskrieg ist kein Volkskrieg.
KablB. ^
1 Setzt me der Chabis * vor Johanni, so git*8
Chabis, setzt me-n-e-n-aber dernoh, so git*8
Chäbisli. (Soloüium.) — Schild , lüS , 56.
') Weisser Kopfkohl; in Wallis: Kabus.
2 Thu Chabis und Heben im Neue us, 'so fühle
sie, es ist es Grus. (Lmern.J — Ineichen.
Kabom.
•De Kaboms gßve. (Kleve.) — Firmenich, 1,383,43.
Jemand 'abweisen.
Kacbel.
1 Besser eine alte Kachel als gar keinen 'Ofen,
sagte der Töpfer, als er sich eine fünfzigjäh-
rige geheirathet hatte.
2 Es ist besser eine Kachel verbrochen als den
gantzen Ofen. — Lehmann , 692 , 27.
•3 Die Kachel will den Töpfer lehren Oefen ma-
chen. — Lulher's Titchr. , \3^.
•4 Du olle Kachel. — Hähnen. 213 ■.
•6 Ein Kachel * fiir ein baslerische köchin ansehen.
— Fischart., Gesch., in Kloster, VIII. 222.
') Steht hier wol in der Bedeutung Ton : alter Frau
(Tgl. OHmm, V. U, 3.;
•6 Eine Kachel einsetzen. — Grimm, V. 11.
Sich bei einen in Gunst setsen.
Lat.: Emereri favorem.
•7 Einem eine böse Kachel einsetzen.
Ihn anschwärzen, verleumden. „Sie (die Höflinge)
setzten aus büswilhgem Gemüt Seneca dem theuren man
bOs Kacheln (bei Kero) ein," (Franck, Oerman. Chro-
nik, IbM, lv\)
♦8 Er ist in derselben Kachel gebacken. — FascUus, 79.
•9 Er wil immer die ncchste Kachel beym Ofen
To])flf seyn. — llerbtrg,'r, II, 333.
Kineu nahen Verwandten nennt man scherzhaft die
nächste Kachel beim Ofentopf; dann wiril die Redens-
art von Jemand angewandt, der obenan stehen will.
*10 Es ist eine alte Kachel.
Von einer aJt«n Frau. ..Heine alte Kachel starb in
KlndesnOthen." (Weisse, KrsäMungen, H. 83.; „Abra-
ham, dar Bara, die alte Kachel xtun Weibe gehabt.*»
(iMket^s, Werke, /. »9.; "
1 Der Kachelofen «^gehört in die Stube.
1 Der Kachelofen hat einen Klnbb*. (Baien,) «
A'diKr. S»4S.
•) KlnbbsRias, Spalt«. - XnpflaUt Yonloht %m
Handeln and Beden , weil man selbst duoli ^
ritze balansoht werden kann.
1087
Eachelfritz — Eackern
Eaddighopser — Kaffee
1088
3 Der Kachelofen sol mehr gelten als eine Kachel.
— Fiitchart, Gesch.
4 Die Kachelöfen und die Deutschen sind schwer
zu heizen, halten aber lange warm.
*5 Achtern Kachelaven liggen. — Dähncri , 213*.
faulenzen, odor die Arbeit in der Kälte scheuen.
Das ßrem. Wb. (II, 71.1) bemerkt in Bezag hierauf:
„ Zwischen dem geräumigen Ofengebände and der Wand
ein genUi^ender Kaum mit einer Bank, sich von Kälte
und Beschwerde, Ton des Taget Noth ku erholen, aber
auch Baum genug far einen oder awei zu einen war-
men Nachtlager, aussen am Ofengestelle bleibend an-
gebracht, um Kleider u. s. w. zu trocknen, kurz der
Kachelofen einst der wesentlichste Theil des häuslichen
Behagens."
•6 Der Kachelofen steht im Wege.
*7 Einen Kachelofen für ein Bierglas ansehen. —
Parömiakon, 2636.
• 8 Er ist nicht weit vom Kachelofen weggekommen.
Hat keine Erfahrungen in der Welt gesammelt, ist
nicht vom ötfentlichen Leben geschult.
Frs.: II n'a Jamals rien tu qne par le troa d'ane boa*
teille.
•9 Er sieht einen Kachelofen für ein Kalb an.
Die Bedensart erklärt sich (nach Orimm, K, 13) aus
einer Erzählung T,i. Plattiur't (S. 15), wo es heisst:
„ Als wiener über den berg Qrimslen nachts in ein wörts-
hus kamen, hatt ich nie kein kaohelofen gesächen, und
schien der mon in d' kachlen, do wöad ich, es weri so
ein gross kalb, dan ich gsach nur zwo kachlen sohinen,
das meint ich die ougen sein.*'
*10 Hinter dem Kachelofen ist er ein Held.
Frt.: II est brave on peiuture. (Krittinyer, b\2.)
*11 Ich habe nicht allezeit hinter dem Kachelofen
gesessen. — Schuftpim , 6ii.
„Sondern bin unter leuten gewesen."
•12 Plautz, Kachelofen.
Ausruf bei einem unTermutheton, plumpen Falle.
*13 Und wenn man den Kachelofen einschlägt
Es bleibt so, es wird dadurch nicht geändert. Bei
ausbrechenden Händeln ward er wol zertrümmert. (Vgl.
Bren%. Wb.. 11, 713.) „Farsten bleiben Fürsten, wenn Jhr
schon die Kachelofen einschlagt." (Kloster, VIII, 353.)
Kachelfidts.
*Hei öss e Kachelfrötsch. — Fnachbier \ lUi.
In allgemeinen ein Freund des warmen Ofens, ins-
besondere ein Einwohner des Kirchdorfes Q-ermau ( Oir-
mo, Provinz Preussen, Begierongsbecirk Königsberg,
Kreis Fischhausen).;
Kaokemiloli.
•Er ist ein Musje Kackemilch. (Thüringen.j
Bracken.
1 De kacken will, mutt de Eers dartodon. — Eich-
waid , 401.
2 Ik will di wat kacken twischen Hemd an Hacken.
(Holst.) — Schütze. II, 213.
3 Kacken geiht vor Danzen. (Saurrland.j
4 Kacken im Sorgen kumt alle Morgen. CUolst.j
— Schütze, II, 112; Eichwald. 932.
5 Kacken und pissen kann niemand missen. (Breslau.)
6 Wer kackt, macht krumme Bene. (Oberlausiiz.)
7 Wer lang kackt, den watt de Uinnelst (Hin-
tere) kolt; wer lang frigt, den watt de Leiw
cid. (Mecklenburg.) — Günther, III.
• 8 Dat du nicht kackst, dat wundert mie. (Ukermark.)
Von denen , die sich sehr gefährlich bei etwas ge-
berden.
•9 De kacken alle op einen Häup. (Sawfrland.)
* 10 De kackt di vor de Dor un bringt di ken Bes-
sern (Besen) mit. (Oslfries.) — Hatiskal ender , IV.
^ll He het got kacken, he hett*n Eers bi sick. —
Eichwald. 402.
•12 He kackt as en Kapphön. (Holst.) — Schütze, II, 212.
Nach Bebhuhnart, d. i. oft.
*13 Hei kackt onn de Hand on krümelt fcrr (für)
de Kchner. — Frischbier^, 1844.
Ein classischer Geizhals.
*14 Hei kackt op e Schneiball on frett em op. —
Frischbicr^. 1845.
• 15 Ich will dir was kacken. — Grimm, V, u.
Derbe Abweisung.
Kackem.
•Daorüm kackort mi uk so. (Pommern.)
Prahlereien oder Drohungen gegenüber gans wie das
studentiscbo: Darum stinkt's auch sol
Kaddl^hopser.
♦Er ist ein Kaddighopser. — Fruchbier\iti$.
Ein KaddighOpfer, Kaddigspringer. SpiUname fBr
die Füsiliere. Kaddig oder Kaddik = Wachholder. (TgL
Dähnert, 213^, und ausführlicher Orimm, V, 11.)
Kadet.
Ich bin ein Kadet, sagte der Junge zam Bettel-
vogt, meine Mutter ist eine geborene von
Habenichts.
Holl.: Wel zeker ben je een kadet; je mo«rs »an bMtond
nit twee kwartieren. (Harrebomie , I, 462**.^
Kadreler.
*Er ist ein Kadreier. — Fritchbier, 865; Frisch-
bier *, 1847.
Ein Zwischenträger; von dem Yerbom kadreiam«
Kadnk.
•Er ist kaduk. — Frischbier, 36i*: Früchbier\l6a.
Caduons bei ffennig, 113.
Kftfor.
1 Dem Käfer ergeht es schlecht, der sich ein-
miethet beim Specht
Die Bussen: Der ist ein närrischer Kifer, der sieli
dem Specht anvertraut. (AUmawn VI, 444.;
2 Der Käfer auf der dreck'gen Kuh bläht sich
wie ein Kakadu.
3 Der Käfer hat kurzen Lauf, fliegt er zu hoch
hinauf.
Mhd.: Der kover sich selbe triuget, iwenner a« h6he
fliuget. (Freidank.) (Zinyerle, 79.;
4 Der Käfer will dem Adler helfen Eier legen
(brüten).
5 Die Käfer fliegen so lange in der Luft herum,
bis sie endlich auf einen Rossdreck üedlen. ~
Winckler, H, 52.
Mhd.: Die kevem fliegent unbed&ht, des vellet manegar
in ein bäht. (Freidank.) (Zingerte , 78.J
6 Ein Käfer weiss sich viel auf seinem Kuhfladen.
7 Ein Keffer kan auch cim Adler zu schaffen gebeo
vnd viel leids thun. — Lehmann, S64, 5S.
8 Jagt mir doch die Käfer weg-, sie sind voii
euerm Scheitel. — Frischbier, 365" ; PriscMrier*, 1M9.
9 Was dem Käfer entrinnt, fressen die Ranpen.
— Eiselein, 356; Simrock, 5351; Körte, 3244; Ar«M,
/, 1711.
*10 Du willst mir einen Käfer für eine Nachtigtll
verkaufen. (Türk.)
*11 Ein Käfer würde eher Honig machen und ein
Floh Milch geben.
•12 Er hat einen Käfer. (Breslau.)
Ist angetrunken. (8. Ansehen 29.)
Säferleln.
•*S is a Käferli oder a Käfertrülle. (Sckweis.)
TrüUo = Hure.
Kaff.
1 Er hat Kaff ^ geborgt und muss Weizen wieder-
geben. — LatM. Magazin, 80, 251.
') Spreu. Im qiedersächsischon Sprachgebiet meist
«weisilbig; sonst Kaf, Kaff. Kar, Kaw. (VgL Sckmidt,
78; Danneu. 94»; Slürenburg , 100 ''; Frommctnu, V,
65, 58; //, 12v»; IV. 31; Riehe», 106; Däkutrt, »4;
Beneke-MÜUfr. /, 778; Müller- Weil:, 97.)
2 War sek mank de Kaw menget, den frätei de
Swine. (S. Kielen und Traber.) — Sehambach, U.SCI.
•3 Dat is man Kaff. (Altmark.) — DajmeU,^: Friaeh'
bier ^, 1850.
Um etwas als werthlos zu bezeichnen.
XaiTbrot.
Eigenes Kaffbrot* ist besser als fremde Semmel
— Heinsberg IH, 110.
') lirot, mit Spreu vermischt.
Kaffee.
1 Bann (wenn) me sprecht: Kaffee, Schonte,
Adje, da hat me' ko giit Zeit me. (MnmutM.)
— I'rommann, II, 410.
2 Der Kaffe ist gut , wie'viel Quart von der Bohne?
Spottlob auf mehr langen als kräftigen KaSM.
3 Ein Kaffee ohne Schnupftabaok ea we en Vet-
per ohne Magnificat (Köln.) — fKeydM, Af. id;
Weyden . Köln am llhein ror fünfzig JiUiren.
4 Herzke, du wctst, Kaffee mot eön, sliweBoIiney
vertie Tasse. — Frischbier \ 18M.
5 Kaffee, Cigarren , Töpfchen und Pfeil* nuuiheii in
der Wirthschaft Unterschleif. rCa^v^
1089
Kaffeehaas
Kaffeekanne — Kahl
1090
6 Kafiec iat ein schleichendes Gift, sagte Walter ^
als er siebzig .lahrc alt war.
') rrtpriluBlich ein Ausiipruch Voltaire'it woraun wol
der VoUumund W'altvr gemacht hat. Voltairr, Fried-
rich dor GroBic and Napoleon I. waren Icidennchaft-
licho Kaffeetriiikcr.
7 Kaffee ohne Taback ist t'inc Speise ohne Salz.
8 Kaffee und Liebe sind heiss am ))estcn.
„ Wenn dor Kaffee (rut sein tmll", voraicherto Tulloj-
raud , .,to mna« er ■chwan sein, vrio der Teufel, hri*t
wi« die Hölle und «Uii wie die Liebe.'* Die Hchotten
«afiren: Puddings und Liebiichaft<>n mUiiaen lieii« auire-
fa^at werden. Die Turtuirieden und .S|iai>ier wollen Sapjio
und Liebe boias geuoaaon habeu. (ilagiuin für dit
LiU-ratur de» Autlaade», Loipxig 180S, Nr. 470
Ü Kaffee und Zucker machen den Beutel luckcr.
(Schief.)
10 Kalter Kaffe macht liübKch. — l'nsthbwr-, 1852.
Ein Scherz, kein Dogma.
1 1 Mnn soll den Kaffee rösten , aber niclit verbren-
nen. — /Jfiiufcrr./ l\\ 1».
So allgemein der Kaffee jotxt getrunken wird, to sel-
ten vurateht man, ihn gut luiuberoiton. Daa crate Ver-
aehen gracliielit aehon beim Kiiatcu. Nach J. von Lie-
big dürfen die Itohnen nur langaam and in eiiu-r Aua-
detmung gcrödtet werden, Aa.** aie eine hellbraune Fnrbe
angenommen hüben, da in dunkelbraun gerü4teteu Hob-
Uvn dua KaffoYn zurtturt iat. fVgl. Kujteff'ertitunj Httrh
•/• /■ Vonchri/t i/« « l'rvf. J.tun Livbij, in den UautUuttern,
Stuttgart 18»i7, UI, 3 IS.;
\'l Schwsirzer Kaffee luncht schön. \KamnH:.)
lü Wei hat Kaffee un Jjruud , lit kenn Nauth. CH"'-
,{,.rk. — Vurlz,\ 34.
14 Wer Kaffee trinkt, der virft sein (ield ins
Wasser; wer Taback raikcht, der bläst es in
die Luit.
• lü A Si'ch brinkala Knffee di>as is scliuck iwV a
Uoatten. fOe-Alrrr.-.SrW«-«.; — l'vur, 452.
Dos ist Tun gar keinem Uclaug.
• 16 Das jyeht ü])cr schwarzen Knffee. — i«r. VMouhrif,
Uaucnuytfgfl . 125.
• 1 7 Das ist schlechter Kaffee. — Schh-». hvrvtzialhi.,
Ib63, 370.
In Tbilringen nennt man Hciilechten Kaffee (der in
SacUaen lUUmchenkaffi-c genannt wird, weil er bei den
mit Blumen bi-malten Taaavn dem Trinker daa An-
»eiiaucn der lieniAlde nicht verkümmert) lum jUnter-
nchiedc von 1i;iiriachem oder «tarkem Kaffee „preuaai-
fciien Kaffee". (Httns!'trff )', VA.) Mau kimnte ihn
aber KOnauor und zutreffender kohlfurter oder liau»-
durfer nennen, weil der Kaffee der Itahnhiife zu Ktihl-
fiirt und llanadorf nach dieaer Seite hin einen Kuf
erlaugt zu haben acheint. fV^'l- .V»>«/irr»i-Af«-*i«-.-Ar- /«-
rwwj/ IHi-.-i. Nr. 177.;
18 Der Kaffee hat zwei Tu^endi'n, rr ist warm
und nnss.
Ka hat jeniuiid dazu bemerkt: Die vom Kaffee nicht
mehr veratahn, Suli'n ihn angetrunken la*n. Zuweilen
iat er allerdings blos na*!i und nicht einm.-kl wann, aber
in guter Uereiiung hat er amlere und mehr Tugenden.
Ilott.i Koffij heeft twee deugden: ze ia warm en uat.
(llaiTfhomrf, I, 4".'S'',- Hohn I. :J.10.;
• 19 Diestr Kaffee ist mir zu stark. — :>chU'*. Äi/tiny,
ls6->, Ni. 173.
'•JO Du wellst a sech Triii)]jla Kaffre, wö'n Köd'-
hackc deune schwenimt. lOvtUrr.-SchUs.^ —
l*rUr. 451.
•*il Kurisclien Kuffee trinken. — /ViMiifciVr'. issi.
•*J2 Man kann eine Tasse Kaffee auf seinem Rücken
trinken.
.<<j »agen die Araber in Afrika von einem giitgezoge-
ncn Kamel in Jicziig auf neinen funtten (lang and zwar
vnn der unter dem Namen Dromedar bekannten Art.
• '23 Tau den Kuffec hott Simpon dat Water cdrügcn
un Lazarus d(> Höhnen ebrocht, aegt de Jung-
hansi-he. (UilW^htxm.^ — l/iw/i-r. iul.
*-l\ Wo se den Kaffee müt Lüpel.^ ete. wo se dat
(iold mut Schepi'ls mäie. — /rwr/ifcirr *, l«5.
I'ro eine «ehr reiche Gegend zu bezeichnen.
K»ffeehiiU8.
Kafieeliaiis — Gotteshaus : Brannlweinscbänkc —
Trnf.lstriknke.
In Konatantinopcl hieeien die orttrn Kaffeehänaer
..Schalen der Erkennlnlaa«. Dichter und Weite veraam-
ueltcu «ich dort. Auf Veraulfuning der tSeiaUicben,
denen am UUuben mehr ala an der Krkenutnlai Ito««.
■vüloii ite Mand II.; ale woiücd aber apAter wieder
gcOffuet nnd et enchlen auifir ein iiitkiichvn Cieirtz,
DBUTscnas SnicHWöaTSi-LixiiCoii. 11-
dahin lantend, data eine Frau (irund zur Scheidung
habe, wenn ihr Mann ihr Kaffee verweigere. (Xatur,
1k:i6, 16.; Kin Furatbiaehof von Paderborn, Wilh. An-
ton von Aaaeburg. verbot mittel« Mandat vom 2:«. Febr.
1777 daa Kaffectrinkon. Man trank aber fort, Ja man
gab auf dem Markte ein grutaea Kaffeebanket, wogegen
der Fi^.rat Truppen aufbot , die aber mit den Kafleotrin-
kurn aympathiairton. (.V'ul'Ztitun'j, Leipzig 18l(>, ä.3S4.;
Der Kaffee bat die geiatliche und weltliche Macht be*
siegt. Daa oratc Kaffechaua in Deuttehland wurde ir.83
in Wicu von G. F. Koltachitzky gegründet, der ala ile-
lohnung für acinu Tapferkeit im Tttrkeukriege das Pri-
vilegium dazu erhielt.
Kaffeekanne.
1 Die Kaffekannc macht munter die schläfrigste
Hanne.
*2 In der Kaffeekanne ist Deutschlunds Kraft er-
trunken.
Laf.: Latifnndia pordidcrc italiam.
'^ Kafl'eekanne und Spucknapf haben beide ihren
besondern Platz.
Kaffeetopf.
*Nach dem siichsischen Kaffeetopf schmecken.
Wie aicli der Volkawitz mit ganzen Städten neckt,
an auch mit Volkattümnien ; wie er von „blinden lieaaen"
u. «. w. redet, ao erzählt er von den Sachaeu, aic na-
gelten alljahrlicli in der .^ylvcatemacht auf deu Boden
i'hrea Kaffeetopfea eine Jtuhne, die mit viel Wataer
und GcnQgaamkeit die uttchateu zwtWf Monate der Fa-
milie zur Ueroitung ihrca Licblingagctritnkt diene.
Kaffer, lickc Fott, denn schittst de Botter.
(ltraun$ehwi'ig.J
1 Aus einem Käfi^ von Stroh brüllt kein Löwe.
Nur gute Nahrung erzeugt Lcbenaluat.
2 Der goldene Käfig nährt die Nachtigall nicht.
HoU. .- Kene mnoije knoi maakt den vogel niet vet. (llarrt-
bomre, I, 4»»«.;
//..- La bella gabbi;i non Dudriace racocUo. (('ahier, 2934.^
3 Kin proldoner Käfi>r stillt den Hunger nicht.
Die »cböne Wohnung macht niemand aatt.
Fr:.: La belle cage ne nourrit paa Toiauau. (Huhn f, 28;
t.froiix, II. 114.;
4 Erst den Käfig, ilann den Vogel.
JJoll.: Eerat het kooitjc klaar, rn da'n cen vogcl^o erin.
— Men moct eerat vuur de kooi sorgen , en daama voor
den vogcl. ( llarrfbnmer , I, 433".;
;') Im Kiitig lernt der Vogel singen. — KisdeiH, a&ü;
Simiuik, 53:>»; Ilrnun . I , na.
ü Im Käfig singt die Nachtigali nie so schön als
im Freien.
7 Je enger der Käfig, je süsser (schöner erscheint)
die Freiheit.
8 Me mott erst de Kau (Käfig) hebben, ehr me
de Vogel kopt. 'ileun.; — Firmmüh, I. 400, 4».
9 Scluiner Käfig nährt (speist) di-n Vogel nicht.
10 Was nutzt es, den Käfig schliessen, wenn der
Vosrel hinaus ist.
ose
Holt.: Het U te laat de kooi gealoten, ala het vogeltje
geviogcn ia. ( Harrt ttoMte , /, 433".;
//.: Quando rucello d fuggito, poco rilcva ritcrrar Ia gab-
bia. (tiaal, %h%,)
11 Weil man den Käfßg macht, so fleucht der
Vogel davon. — Lehmann, Ab% , %\.
Frz.: (juand ia cage eat falte l'oitcau a'enrole. (Lcroux^
11, 114; bokn 1, 47.;
12 Wenn du nur den Käfig hast, zum Vogel wird
schon Rath werden. (W'end. Lnunit:.)
*13 Den Käfig suschliessen, wenn die Vögel heraus
sind. — Heinnliertj IV, M.
*U Der Käfig ist schön, aber was für ein Vogel ist
darin?
Kaftaa.
1 Der Kaftan verhüllt ihis Hemd und das Hemd
verhüllt die Haut. (Aegypt.j
3 Ein eigener Kaftan wänut mehr als fremder
B&renpelz.
TlBistu kal, 80 bock mit keinem wider. — Egc-
noiff, vor : EyiTing, I, SSI ; /Viri . //, 46; Cnifer, /, 8 .
StiHtHvi, llli^ l EiseUia.ZiC; Goal, 97S: .Vi4</it, »<;».
.Simnck.iüi: Körir, IMIO. Hnnuhrrq tV, £3.
/(.; Clii ii.i teil» dl ii'trii. iinu vadi a battaglia di «atii.
Lat.: i'alvua cum mi, ni- adveit-a frr>utc ubuiiv liiii-ti.
(KinrUiH , 3'i4'i,J
1091
Kahle (der)— Kahlkopf
Kahlköpfig— Kai
109S
2 Es gehet kal vnd schal auss, wenn sich der
frosch rauffet mit der mauss. — Henüeh, 12«2, la .-
/Wri. II, 246.
3 Es glaubt keiner, dass er Kahl sei, er greilfes
dann. — Lehmann. 505 , 28.
4 Wo es kahl ist, kann man kein Haar ausraufen.
— EUelein, 356; Simrock, 5S53 ; Heinsberg IV, 2.
Engl.: It ifl Tory hard to share an egg.
Frt.: Ce qui est raj ne S6 penlt tondre non plas que ce
qui eit grai fondre. (Leroux, II, 191.^
Lat.: Calrum vellia. — Noio pilos trahere cum toto pilo
oarante. — Nudo Testimenta detrahere. — Quid pectunt
Uli, quibas abstuit fronte oapilli? (Eiselein, 356.;
5 Wo kaier, wo rejaler. — Stürenburg, S34*; Hue-
ren. 1281.
MolLi Hoe kaier, hoe royaler. — Kaal en royaal, Haag-
«che mode. (Heurrebomie , I, 3Gli°,)
*B Er ist so kahl wie ein Brachvogel. (Lü.j
•7 Er ist 80 kahl wie eine Fledermaus.
Frs.: n est tonda comme an enfant de ohoeor.
*8 Et is SO käl, dat der ken Lüs uphechten kann.
(HoULj — Schütte, !I, 118.
Keine Laas kann darauf haften. Von einem , der ron
allem entblOset ist.
*9 He is 80 kal as en Kott (Katte). — Schütze,
111,309; Eichwald, 1608.
Sehr arm.
•10 Se hebben em kal mäkt. — Ddhnert.iti*.
Sie haben ihm alles Oeld abgenommen.
•11 Se Ö88 kahl wie e Pasternak. — Frischbier*, 1856.
Sie ist sehr arm, von dem Nothwendigen entblOcst.
CVgl. Orimm, V, 28, i.)
•12 So kal as *ne Keärkenmeus. (Grafschaft Mark.) —
Frommann, V, 60. 84.
Kahle (der).
1 Auf des Kahlen Haupt fallen die grössten Schlös-
sen. — Heinsberg Jl, 121.
2 Ein Kahler ist bald geschoren.
3 Ein Kahler ist bös zu rupfen, aber Narren ver-
suchen es doch. — AUmann Vi, 482.
4 Ein Kahler schilt den andern Glatzkopf. — Siw-
roclc»5S55*; Heinsberg l\% 49.
Die Bussen: Der Kahlkopf Uoht aber den Kahlkopf.
(^Altmann VI, 408.;
5 Mit einem Kahlen rauft sich's übel.
6 Von einem Kahlen ist bös Haar rupfen.
Und dooh behaupten die Bussen: Die Kahlköpfigen
raufen einander gem. (AUmann VI, 399; Reintberg
IV, 49.;
Dan.: Det er ondt at plukke haar af den skaldede. (Bohn
/, 361.J
H<M.: Tis teghen den bloten quaet haer placken.
Lat.: Nolo pilos trahere com toto orine oarente. (Fallers-
Uben, 671.;
7 Was soll dem Kahlen ein Kamm?
Die Bussen: Der Kahlkopf nennt die Kammmacher
entbehrliche Leute. Der Kahle freit nicht gern des
Kammmachers Tochter. (Altmann VI, 431.;
8 Wer einen Kahlen raufen will, nehme des Nar-
ren Hände. — Altmann VI, 441.
9 Wer Kahle finden will, muss sie nicht suchen.
It.: Chi Tuol trorar il fresoo non lo cerohi.
•10 Dem Kahlen einen Kamm und dem Blinden
einen Spiegel schenken. — Beinsberg iv, 66.
Die Bussen: Einer xahnlosen Jungfer eine Zidmbflnte
verehren. (AUmann VI, 519; Heinsberg IV, 66.;
• 1 1 Den Kahlen um eine Locke bitten. — Heinsberg
IV, 70; AUmann VI. 512.
Kahlkopf.
1 Ein Kahlkopf ist bald geschoren. — Heinsberg IV, 7.
Bofim.: Holtimu snadno se hlava oholL (Öeleütotsky , 176.;
Ung. : Könnytt a' kopasct beretvilni.
2 Ein Kahlkopf ist schwer bei den Haaren zu fassen.
Holt.: Men kan geen' kaalkop bij bet haar ratten. (Harre-
bom^, I, U9^.)
3 Es ist kein Kahlkopf so reich, dass ihm ein gol-
dener Kamm etwas nütze.
Die Bussen : Was soll dem Kahlkopf ein goldener
Kamm. (Heinsberg III, 60; Altmann V, 85 u. l20.; In
Aegypten: Sie ist kahlköpfig und streitet sich um den
1. (Burekhardt, 504.; Ton solchen, die um Dinge
Streit anfangen, die sie gar nicht bedürfen oder ge-
brauchen kOnnen-
4 „Kahlkopf, komm heraus!" sagte der Amtmann
zum Bauer, als er ihm die Haare ausgerauft
hatte.
5 Was nützt's, wenn sich der Kahlkopf kftmmi
— Simrock, 5354: Brom, I, 1718.
6 Wer mit Kahlköpfen, Perrükenmachem und P&f-
fen umgeht, muss sich falsche Behrapton-
gen gefallen lassen.
*7 Dem Kahlkopf einen Kamm schenken.
HoU.: mj sendt den kaalkop eenen kam. (Hearrebomie,
I, 369 b.;
•8 Einen Kahlkopf scheren (oder: das Haar krau-
sen). — 5iilor,197.
Eitle Mtthe. Wenn man ron Jemand etwa« fbrdart,
das er nicht hat, yon einem Armen Oald, von einass
Dummen Verstand, Ton einem Unwissenden Kenntnisse.
Engl,: To a bald hsad, a box eomb.
Lat.: CaUnmTeilis. (Binder II, 400; Esasm., 388.;
Kahlköpfiff.
Wer kahlköpfig ist, dem wächst keine Perrüke.
Poln.: Co si{ tyso srodsi, lyso ginie. (Lompa, 7.)
Kahlnarsoh.
*Se öss e Kahlnarsch. — Frischbi^r*, 1856.
Bin armes, elmdes, bettelhaftas n. s. w. Fcaasnsim-
mer. f7gl. Grimm, F, 28, 4.;
XahlwelBen.
•Du wirst keinen Kahlweizen zu schneiden haben.
(Meiningen.J
Warum so eilig? Der Kahlweisen mnas tot
Tölligen Beife geschnitten werden.
1 Auf Einen Kahn muss man nicht alles laden. —
Heinsberg III, 50.
2 Ein schwacher Kahn, der dem Wasserfall zu
nahe kommt, wird mit hinabgerissen.
In der Gegend Ton Torsok sagen die Bossen: KAkm-
lein, meide den stOraenden Strom, sonst ist sein Vau
der deine. (Altmann V, 32.; Unweit Toriok bUdM «•
Twerca einen £rtther, ror Anlegung des Kanals , bsami-
ders fttr kleine Fahrseuge sehr gefUirUchsn Wasssr-
sturs.
3 Es hat mancher einen Kahn , aber er weiss ihn
nicht zu lenken.
4 FjH ist kein Kahn so schön (gut), man muss ihn
lenken.
Die Bussen sagen: Auch der SLahn, in welchen Vi-
terohen Zar sitzt, bedarf des Bnders.
5 Jeder Kahn führt ins Meer, aber nicht jeder
wieder her. — Altmann V. 80.
Darum sagen die TQrken: Wenn die Kalken (eias
kleinere Art türkischer Fahrseuge) auslaufen, traasn.
wenn sie wieder einlaufen, juble 1
6 Jeder Kahn will seinen Mann.
Die Bussen: Es gibt mehr KAhne als SehUfer. (M-
mann V, 75.;
7 Man kann wol mit jedem Kahn ins Meer fah-
ren, aber man wird nicht mit jedem in dn
Hafen zurückkommen.
8 Mit leckem Kahne muss man nicht ins Meer
fahren.
9 Wer einen Kahn auf dem Teiche rudern kann,
kann noch kein Schiff über das Meer steueni.
Die Bussen: Es kann einer auf der Kljasma gwobi^
fahren , der auf der Wolga untergeht. (AUmanm V, ISO-;
10 Wer im Kahne sich überm Wasser h&It, muss
sich noch keinen Schwimmer nennen.
11 Wer in zwei Kähnen zugleich ß^rt, kann leicht
Schiffbruch leiden. — Heinsberg 11', 118.
12 Zu einem kleinen Kahn braucht man nur kleine
Ruder. — AUmann V. 101.
•13 Der kann im Kahne stehen I — A'Jri*, 3852*.
•14 Göt im Kähne stan. — Riche$. 106; Schütte, 11, W.
Bei Frauen beliebt sein.
Fn.: Aroir du talent pour lea femmes.
Kai.
l Zwischen Kai ^ und Schiff geht viel verloren.
') FluBs- oder Seenfer, zum Landen, Ein- und Aut-
laden eingerichtet. In den norddeutschen ManoUin-
dem helsst Kai, Kaje. Kaideioh, einBeioh, iderUalsr
einer beschädigten SteUe einstweilen anfgeftthrt ist, also
Damm. (Grimm, V, 3b.}
IIoU. : TuBscben de kaal en bet schip gaat er tmI rsrioiSB-
(Harrebomee, I, 36d».;
•2 Er (es) ist zwischen Kai und Schiff ge&Ueo.
HoU.: Het is tnssohen kaai en schip gevnltaB. (Earre-
bomie, I,i&i\)
1093
Kaiu — Kaiser
Kaiser
1094
*Kain's Keule ist ihr Ilciligthum.
Htrb*rgft schildert damit am Tag« Pauli BokchruiiR
dio VerfolKungisttcLtigen.
ftfTAffi. ;KaiuoTak4vlIdaost. — Neohei jib^tljomu Kainptn.
(öelakovtky, 17.)
yaiphft«.
•Sich hei Caiphas fewer wermen. — Fiscbcr, /»%«/-
ler, 686, 1.
Kaiser.
1 Dem Kaiser f was des Kaisers ist. — KM'lnH, S56.
Lot.: CaeBaribut conaum, •oWit« vota Deo. (KitHt^tn . "AS^.)
'2 Den Kaiser macht das Ueer. — tiTaf, 38. 7.
wie daa Ueer den Kaiier wählt, eo gebietet or über
dasselbe.
J/Ai/..- Den keiaer macht daz hecr. (Itanitlt, 307, \'i.)
'6 Der alte Kaiser lebt noch. — K\$t\ein , 3S6 ; sim-
rock , 5368.
4 Der Kaiser bezahlt alles. — Uhn-ngel.ll. 122.
5 Der Kaiser bringt das Ueleit mit sich. — Pisiur..
r, 47; Eiatmhart, 630; Uerlim. II, 13; llilli'hruHA, 'J4i;
KifcUin. 357; Simrock. 5356; Graf. 2a. 32.
Unter Geleit wird hier das Keclit Teratanden, einem
andern Sicherheit auf der Strasse wider alle ungcbUhr*
liehen Anfälle ku leisten, ein Recht, das seinen Vr-
aprung in drn Fehdexoiten des langen Zwiscbnureicbb
hat. (8. Majestät.)
6 Der Kaiser hat kein Kccht über des Älenschen
Leib. — (iraf, 350, 375.
Jih/i. : Der kelser bat kein recht über des menschen üb.
(Srnckenöery , Kl. Kaiaerr., II, M.)
7 Der Kaiser hat lange Iländc und starke Arme.
— Iltrtram , 64.
8 Der Kaiser hat Macht, Friode und (Jiiiadc zu
thun. — Graf, 397.614.
Das Lasdesoberhaupt hat da« Uegnadignngarecht.
Itk't.: Der keyser hod macht frede nnn guade cau thonde.
(Kt. Kaiierr.. II, H9, 3.;
9 Der Kaiser hat mich lieb und wcrth; wo wäre,
der mich nicht begehrt, spricht der Pfennig.
— SimrOik, 7835.
10 Der Kaiser ist jdier Aeltorn Vormnnd. — /vin.
//, 97; llcnittch. 875. .W; .Sni/rr, 24»; KOrlr, 3255; Sim-
riKk. 5364 ; CraJ . IJJ , Ui7.
D. h. das StaattiOberhaupt übt ein Oberanfaichtsrccht
über die Krsiehung und schUtxt die Pflegebefohlenen
gegen ctwaiKC Ungebubr ihrer Aeltem und Vormünder.
11 Der Kitiser ist auch nur ein Mensch.
In SiebenbtJrfion : Vch der Klser äs nor a Mftinjtsch.
(Sc/'U*tfr. lllh.)
Fr:.: L'empereur n'eet qu'un bomme. (L^roux, II, 61.J
12 Der Kaiser ist da« (ieleit selbst. — /:«**•<««, 357.
\'6 Der Kaiser ist dem mindesten gleich, wenn er
unrecht thut. — Graf. l'86. 24.
D. h. er wird ebenso mr Verantwortung gezogen, wie
der Niedrigste; denn ein vernünftige« Vulk wählt sich
keinen Kurften, am «ich von ihm tyrannisircn zu
lassen.
Mkd.: Der ke>ser ist dem inineten gleich, tut er unrecht.
(Kl. Kaixnrr., II, 117.;
14 Der Kaiser ist der Stärkste, ir ist aller andern
Hon-, — Graf. 4Srt. 4.
15 Der Kaiser' i^^t ein Vater des Rechts. — Graf
17. 201.
') D. i. der Träger der hüchsten Staatsgewalt, durch
den drr Uesammtwille xum Anadruck kommt. (S. Ge-
setz 16.>
Uhd,: Der keysir ivt eyn vatir des reobtiu. ;ttrtlt'/, II,
20, »>{Ji».;
16 Der Kaiser ist ein Vater ilci< Reichs. — Gra}, 28. 6.
.VAJ.; Der kayser ist vater des reichs. (H'int'tcr. KU'ht-
y'ei'j, iXb, I, 'i.)
\ 7 Der Kaiser ist Herr über Könige. — Graf. 4*6, s.
IS Der (deutsche) Kaiser ist Herr über Könige,
fler Spanier über Pfenle, der Franzose über
Ksel und der Engländer über Teufel. — Viftur..
M, 41); .Nfi/<ir, 219.
Ks möge hier auch ein Japanisches äprichwurt eineu
Platz liuden, welches daran erinnert, das« der Japan!-
fobe Kaifer au den Grossen seines Reichs tu einem ähn-
lichen Verhältnisse steht, wie einst der deutacbe Kai-
ser gesunden hat, nämlich: „£a muaa ichlecht um den
Kaiser stehen, wenn der Satzuma zwei Jahre aasMeibt.**
Nach der Keichsverfassung de« japanischen Beioha aoll
jeder Edelmann täglich den Huf des Taikuus (Wahl-
kaiser«) in Yeddu besuchen, um auf Begabr »alBm
Kath £u ortheiltU) aber viele Daimios (fidelleaU) bM-
bcn jahrelang auf ihrtn Gebieten und begnttgen eleta,
ihren Erben, der noch ein Kind sein kann, oder ihre
Gemahlin in Yeddu als Geisel zurückzulassen. Der
Fürst von Satzuma, einer der 24 Kurfürsten oder Kaiser-
wühler, der im obigen Sprichwort erwähnt ist, pflegt su-
gar sein Misfalleu der Begierung durch Fembleiben
von der ilauptstudt auszudrücken. Und der Glanz seiner
Abwesenheit wirkt so stark, dnss obiges Ijandessprich-
wort entstanden ist. (\fili. Politische Mytltrif-n vom Hoff
von Yeddo im Pionnier Ton K, Htimen, Boston 1963,
Kr. 12.;
Fr»,: L'empereur d'AIlemagne est le roy des roys; le roy
d'Espague roy des homnies, le roy de France roy des
änos, et le roy d'Anglcterro roy des diables. (Hohn
I, 33.;
19 Der Kaiser ist Richter über alle andern Rich-
ter. — Graf. 2H. 25,
Denn alle andern sprechen nur als seine Stellvertreter
und in seinem Namen. (S. König.)
J/Arf.; De keyser cyn riehter ys ouer alle ander richtere.
( Lappe Hfl f ry . 19;<, 1.;
BOhm.: KrAlov»k.f vjfrnk ncpodl^hä soudu. (Cehtkorsly, 342.;
20 Der Kaiser setzt dem Vogt den Biinn. — Graf. 2«.
Der Dann ist die llefugniss mit Ordnungsstrafen und
HUlfsvoUstreckung reehtsfOrmlich Gehorsam zu erzwin-
gen. Dies Keclit an des Menschen Leib zu sprechen,
die Kache mit dem Schwerte, ist ein küuigliches Recht
und konnte nur von dem gettbt wonlen, der von dem
Könige den (ierichtsbann erhielt.
Mhd.: Der keiscr setzet dem voget den Ban. (Gau/ip ,XI. :>].)
21 Der Kaiser sitzt an Gottes Statt des Menschen
Schirmer. (S. König.) — Graf, 27, 2.
y/id.: Der keiaer sitzet anfgotes sut dez menschen schirmer.
(Endftiiann, IV, 8, 231.;
22 Der Kaiser soll Kaiser sein, so lange er recht
thnt. — Graf. 2H6, 23.
Die Deutschen haben nie unorkAiint, dasii ihre Für-
Rtcu eine absulute (iowalt über sie üben können. Nach
dem dentifchon Becht steht das Gesetz über dem Kö-
nige. Was da« Volk boHchlie^st, wird vom Könige be-
stätigt. Und die bescbrunktv Iii>hR königlicher Gewalt
und Macht wird auch durch daa obige tsprichwurt aua-
gedrUckt. Nur su lange, all er recht thut, soll er Kai-
ser sein.
Mhd.: Der keyser lol keyser aeyn diwile er rocht thut.
(KL Kaiffrr.. II. 117.;
23 Der keyser ligt krangk, den pfaffen ist die weylc
langk, Herzogk moritz legt sich in» feldt,
der gefangne Churfiirst zog heim vnd hett
kein geldt, do kam der margkgraff mit sey-
ner leren daschen, die pfaffen soltens imfoll
vassen. — Lawndorf, Jahrbuch, 36T.
24 Des Kaisers (beschworene haben des Kaisers
Mund mit dem Urtheil. — Graf. 4u, los.
Der Spruch, den die Schöffen thun, ist so gut wie
de^ Kaisers hprueh ; der oberste Vortreter des Bcchts
spricht durch sie.
Mhd.: Des keiscra gesworn bunt der keii<ers munt mit
dem urteil. (Kndemann. I, 36, 32.;
25 Des Kaisers Knecht soll über ihn kein Urtheil
geben. — Graf, 436, i'$s.
In Bezog auf die Zuständigkeit dea Gerichts, welche
▼&n verschiedenen Umständen abhängig war. Das obige
Sprichwort weist darauf hin, dass die Partei persön-
lich dem Ortariohter unterworfen sein mnss und dass
vin Höherstehender sich nicht vor Bichtern niedern
(Standes au verantworten nOthig habe, wie die Priester
nicht vor Laienrichtern ( a. Affen 8—10 ) und Kdelleute
nicht vor dem eines andern Kdelmanns (s. Edelmann 12).
„Des Keysera Knecht sali nicht oerdell geven over
eme.'* (Steinten, I. 1746.;
26 Des Kaisers Recht soll gemein sein. — Graf,
17,204.
MkJ. : Des keiaera recht aal gemein ain. (EndematiH, II, 72.;
27 Des Kaisers * redlicher Wille ist Recht. — Graf.
17, 15».
■) Als Vertreters der Gesammtheit; denn nur als sol-
cher teUt er die Beohte. (S. König.)
iihd.: Des keisers redvliche willo is ein recht. (banitU.
217, 4; Spanyenhrrg, 114, 6.;
28 Eines Kaisers Wort darf man nicht drehen oder
deuteln. — Graf, 26, 18.
Anaiprauh Kaiser Konrad's III. bot Gelegenheit der
Belagerung TOB Weintberg. Der Kaiser hatte den Frauen
erlaubt, ihr Liebatee mfUanobDen'; ala aie nnn ihre
Alinner hinanetrugan, wollte die Umgebung des Kaiiera
darin eine MiadeotUDg der Winle desselben finden. So,
aagt« man, sei du 7enprechen dea Kaisers nicht lu
▼entahen; worauf aber Konrmd antwortete: „Eines Kai-
■en Wort will aich nicht gebOliren an trehen oder su
donteln.** (Zinkpre/, I, M.) (8. Fflratenwort.)
29 £a ist niemand Keiser noch Bapst vmb des
nunens willeB. — Klingen, 9»^, t.
69*
1095
Kaiser
Kaiser
1096
len Allen geene keiiere wesen. (Harre-
30 Es kann nicht jeder Kaiser sein.
Wie in den Sprichwörtern der DeutKchen, ao Bpiclt
•ach in denen der Bussen ihr Kaiser (Zar) eine hervor-
ragende Bolle , und er tritt in den verschiedensten Be-
ziehungen darin auf: Es ist nicht joder Kaiser, der die
Ocneralsuniform trftgt. Der Kaiser ist nicht einmal
streng, aber der Gutsherr ist ein Tyrann. Fttr den Kaiser
ist auch der Sterlet-Kayiar nicht su theuer. ( Der Sterlet
ist eine besondere, den kostbarsten Kaviar liefernde
Störart.) Auch der Kaiser herrscht nur im Saal, denn
seine Kammerdiener herrschen im Vorsaal. Auch des
Kaisers Barke kann nicht höher gehoben werden, als
bis xnm höchsten Bassin. (Dies Sprichwort besieht sich
auf die Schleusenwerke bei WyschnU Wolocok, welche
auf der durch Peter I. , mittels Verbindung der FltLsse
Zna und Twerca begrtlndeten Waaterstrasse «wischen
dem Kaspischen Meere und der Ostsee die Barken von
Becken lu Becken stationswelse emporheben. Die Stadt
zieht ihre Hauptnahrung aus der Durohschlensung dieser
Barken, die alljtthrlioh diese Waaseratrasse passiren,
und aus dem Zwischenhandel, der mit diesen schwim-
menden Waarenlagem unterhalten wird.) Was von
einem Kaiser kommt, ist ein OrossfUrst. Wenn der Kai-
ser eine Uniform trftgt, ao trftgt er die einea Generale.
Des Kaisers Schwert hat nur eine Schneide , des Edel-
manna Schwert iat aber sweischneidig. Vor dea Kaisers
Katze, auch wenn sie todt ist, nimm den Hut ab. Des
Kaisers Ofen wftrmt auch nur, wenn er geheizt ist.
Molke des Kaisers Kuh wie du willst , du wirst doch
keinen Wein herausmelken. Wenn des Kaisers Hengst
des Bauern Stute sieht, belegt er sie. Auch der Kai-
aer schttttelt sich, wenn er das Fieber hat. Auch der
Kaiser hat aein Bein, woran er nagen muss. (AUmann
V, 77. 78. 7a, 81, 1)2, 97, 99, 101, 110, 128; VI, 4»
u. 501.) (8. Zar.)
HoU.: Wü kunnen
bomee, I, 391^.;
31 Es war kein Kaiser ie so reich, an Gedanken
war ich ihm gleich.
32 Kabbele dich nicht um Kaisers Bart. — ndm-
berg !V, 75.
33 Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bet-
telmann. (Köthen.)
34 Kaiser und Könige haben das gemeine Becht
gemacht. — Graf, n, 203.
MAd. : Dy keyaer vnd dy konynge haben dz gomeyne recht
gemacht. (Nering, V, 53; Zöpjl, II, 414, 6, l.;
35 Keyser zu werden ist ein schwere Sach , nichts zu
seyn, kanst werden alle Tag. — Zinkijref, lll, 76.
Lat.: Non facile Caeaar, aed nihil eaae poteat. (Zinkyref,
III, 76.;
36 Lasst den Kaiser seines Bildes gewaltig und
Gottes Bild gebt Gott — Graf, iA, in.
Mhd. : Latet den keiaer ainea beldea geweldich vnde godea
beide göret gode. (Homeyer, II f, 42, 5.;
37 Man soll dem Kaiser geben (lassen), was des
Kaisers ist. — Agricola II, aob; Matlh. n, 11; Zeh-
ner, 483; Schulze, S25; Simrock, 5562; Braun,!. 1781.
Böhm.: Co ciaafoTO ciaafi, co bosiho bohn, acertaeutre
bnbu. (Öelakovsky, 18.^
Dan.: GiTor kejaeren det kejaeren hffrer til, og Gud det
Gud h0rer til. (Prov. dan., 335.;
Frz. : H faut rendro & Cdaar ce qui est & C^sar, et k Dieu
oe qui est ft Dieu. (Leroux, II, 30; Kritsinger, 115^.;
Moll.: Geef den keiaer, wat des kaiiers is, en Gode, wat
Gods is. fHarrebomie, I, 391^; Bohn I, 333.;
Lat.: CaesariDus censum. solvite vota Deo. (Binder 1, 1.50;
//. 393; Fhilippi, I, 67; Schreger , 46; Seybold, 61 n. 72;
Sutor, 332.)
38 Mit dem Kaiser kommen nicht alle weit mit.
39 Most doch des Kaysers Koch sterben, der kout
gutte fette Suppen machen. — Mri, lll, 9.
40 Nur einer kann je Kaiser sein. — Eitelein, 3i6;
Simrock, 5361.
41 Vor dem Kaiser darf man keine Zweifel rächen.
— Graf.m. 669.
Jedes Erkenntniss, das nicht von vornherein nichtig
ist, wird in dem Augenblick, da es mit keinem ordent-
lichen Bechtemittel mehr angefochten werden kann,
rechtskrftftig, und eine in dieser Weise in letzter In-
atanz entschiedene Sache ist fUr immer beendet.
.Vhd.: Vor dem kayaer aal man koynen tzwifel rechin.
(Sfnckenberg , /, 4.;
42 Was der Kaiser* erlaubt hat, darf man thun.
— Graf. 17 , 200.
D. h. daa Gesetz ( a. d. 16).:
Mhd.: Waa der Keiaer irloubet hat, daz mag man thun.
(Endemann . IV, 11 , 234.;
43 Was der Kaiser heisst, hat Vorgang. — Graf,
432. 257.
Bei den altdeutschen Gerichtstagen wurden einige
Sachen in der Art bevorzugt, daaa aic immer vorweg
verhandelt werden mosstan; nlmlich Stteitiskeitoa , die
daa Wohl dea Staate und andere giemeine Gcnoaaea-
schafteu angehen, weil „der Känig flberall obenaii eitsa**.
Daa gleiche Becht genoasen hfUfloaa PereoiMii, Witwen,
Waisen, Kirohengbter , Priesfeer, Wallfaltrar, WshTloie
u. a. w., denn „sie sind des Königs Mandel*^ (tUektkofen,
7, 12.;
Mhd.: Waz der keiscr heizzet, daz hat fargang. (Emdtmuimn,
IV, n, 235.;
44 Was der Kaiser nicht hat, soll niemand haben.
— Graf, 43, 156.
ithd.: Waa der keyaer nicht haben aal, daa emnag nTnuuit
habin. (Senckenbera , IV, 8.;
45 Waa der Kaiser Unrechtes weiss, soll er rich-
ten ohne Klage. — Graf, 425. 211.
Der oberate Wftohter des Bechts soll diu Unrecht be-
aeitigen, wo er es findet. WUirend dm« Sprichwort:
Wo kein Kl&ger, da kein Bichter, eich «nf da« CivU-
rocht besiebt, hat daa obige wol daa Strafrecht !■
tiinne, wo der.Kaiaer durch den Staatsanwalt daa
Beohtainterease der Geaellachafl vertritt. Der Umstand
Indcss , dass den Bichter aus Ermangelung eine* Klage-
antrags seine Gebühren (Bnssantheil) fehlgingen, be-
wirkte schon zeitig die Bestellung einea Öffentlichen
Klftgers in Fällen von Voraats und Gewalt oder, wie
Der Kai-
bei Fremden, jsinsotireitnng von Amrs wegen. iJ
ser richtet ohne Klage , wenn er die Wahrheit
Mhd.: Waz der keiser unrechtes weiz, das lal er richten
ane clage. f Endemann, IIJ, 21.;
46 Was man ohne den Kaiser thut, bleibt unstet.
— Graf, »4, 172.
Eine Uebertragung des Besitzes von liegendem Gut,
die nicht vom Gericht erfolgt, war nngOltig.
Mhd.: Waz man machet ane den keiser daz ia unstete.
(Kl. Kttiserrecht, II, 11.;
47 Was man vor des Kaisers Antlitz thut, bleibt
unbefleckt. — Graf, 94, I7i.
Der Besitz von liegendem Gute konnte nur im Wtg»
des ErbgangcB oder durch öffentlichen Verkauf an aa-
dere übergehen. Es musste vor des Kaiaera Antlita, d. h.
im gerichtlichen Wege geachehen. War eine Uebertia*
gung von Grundeigenthum in dieser Weiae- erfolgt,
dann war sie, was daa obige Sprichwort aagt, onba-
fleckt oder unanfechtbar.
Mhd.: Waz man vor des keiaers antlitze tut daa belibat
vnbeflecket. (Kl. Kaiterrecht, II, 52.;
4S Wen der Kaiser adelt, der gemesst auch des
Kaisers Adel. — Velri, II. 623; //nii«cA, 790. 7;
Vitiw., II, 10; Eisenhart, 45; E»tor, /, 986; Sauer, JH.
Iiaiebrand, 31, 39; .Simrodk, 5S60; Graf, 34, 91.
Bei Htnisch mit dem Zusatz: „wenn or gleich ni^t
edel ist von geburt." Besonders gegen die Vorzüge,
welche die Adelichen von Geburt, bosondara wenn ria
eine Beihe von Ahnen an&nweiaen haben, gegen dil
erat in den Adelstand Erhobenen geltend au maehM
suchen oder zu haben vermeinen. Wer vom Kaiaer iz
den Adelstand erhoben worden ist , will daa SprtchwtlH
sagen, soll auch alle Vorzüge und Bochte, weldiesl
dem Adel verbunden sind, ebenso genieaaen, wie dit«
jenigen, welche aus altadeliohon Häusern entaprossiB
aind, weil ihnen aonat ihre Standeaerhobung nichta faal»
fen würde.
49 Wen der Kaiser ^ an seine Stelle setzt, der hat
des Kaisers Gewalt. — Graf, 404, 15.
') D. i. daa Oberhaupt des Landes. (8. Bichter.)
Mhd. : Wen der keiser setzet an sin atat , der hat dea kei-
aers gewalt. (Endemann, III, 14, 206.;
50 Wen der Kaiser ruft und er antwortet nicht,
der hat sich todt gemacht, — Graf, iSO; Ende-
mann. I. 30.
Wer der gerichtlichen Ladung ohne genügende Ent-
schuldigung nicht Folge leiatet, wird als Kliger abge-
wiesen, als Beklagter wegen Ungehorsam (in contoma-
ciam) verurtheilt.
51 Wenn der Kaiser erscheint, beginnt die Messe.
In Finnland: Wenn der Kaiaer vorübergeht, büokaa
sich die Fichten und die Gewttsser rauachon. (Ber-
tram, 74.;,
IIoU.: Als koizor Karl erin is, dan is het mia. (Harrt-
bomie, I, 391-».;
ö2j.Wenn der Kaiser stirbt, setzt sich der König
in den Sattel. — iHstor., V, 48; Hillehrani.lV^.
Eisenhart, «24; Saüvr, 253; Eiselein, 857 u. 440; Sim-
rock. 5359; Körte. 325i;; Graf, 486, 8.
Unter König ist hier die fürstliche Person veratandeo,
welche noch bei Lebzeiten des Kaisers von den Kar^
forsten zu dessen Nachfolger in der Begiemng erwftUt
wird. Daraus ergibt sich die Bedeutung des Spricli-
worts von selbst, die dabin geht, daas die WaM sad
Krönung zum römischen Künigc auch die kaiaerUeha
wurde schon nach sich ziehe und jener nach d«m Tode
des Kaisers die Kegierung sofort antreten künns , fhlla
der neue Kaiser nicht etwa noch mlndeijührlf laL ^
Frs. : Le pape ne peut mourir. — Le roi est aort, vifs
le roi. (Lerwx, I, 25.;
1097
Kaiser
Kaiserfahrt — Kaiserlich
1098
53 Wenn des Kaisers Sohn in die Schule geht, ist
er wie jedes andere Kind.
Kein Ansehen der Person I Oder: er muss so gut von
Tom anfangen , wie der Hohn des ärmsten Unterthancn
und es kostet ihm diesolho MUhe. Kr muss selber ler-
nen und selber denken. Niemand kann dies fUr ihn;
anf diesem Gebiet hört die Bedienung, hören Standcs-
untersohiedo aa£
54 Wer des Kaisers Mund hat, mag sich den Ge-
nossen wählen. — Graf , 4li , llG,
Die SobOffenbank hatte'das Bccht , sich selbst lu er-
gftusen. (K. SchOffenstuhl.;
ifAfi. : Wer des keisers munt hat , der mag sineu gcnox
kyscn. (Endp.inann, /, 10, Vi.)
55 Wer mit Kaisern den Ball trägt, der zum Hen-
ker den Strick trägt.
56 Wer sicli vor dem Kaiser versäumt, kann sich
nimmer erholen. — r.raf, 443 , 357.
Von den nachtheiligeu Rechtsfolgen , yrt-lch« das Aus-
bleiben Tor Gericht hat, namenthoh far die, welche
der dritten Vorladung keine Folge leisteten. (S. &(i,
Dreimal 6 und (.iorielitstag 2.)
JfArf.: Wer sich Tor dem keyser versumct, der mag sich
de« nrmer horholn. (S^^nck-nbfty , I. 1^.;
57 Wer wie ein Kaiser lebt, kann wie ein ßcttler
sterben.
58 Wie dich der Kaiser findet, so richtet er libcr
dich. ( S. Finden 4.^.) — (iraf. 40» . m.
m<L: Alx dich der kciscr iiudet, als richtet or von dir.
(Kndemann, 64, 104.;
59 Wie sich der Kaiser helt, so folgt jhm alle
Welt — »misch. 1171 , 45.
60 Wir können nicht alle Kayser werden. — fiiutcr,
III. 11«; LfhmauH. II, 888, 302; Sutor. 1001.
61 Wo der Kaiser die Wahrheit weiss, mag er
richten ohne Klage. (S. 45.) — Gruf, -js, 3U; 98
II. 43:>. S13.
62 Wo der Kaiser hinkommt, da steht ihm das
Recht offen. — /»i*f»r., A, 7; Eitcnhart, tfjs; Unit'-
hniiid , 240 ; FAscIctn , 357 ; Siinrock . :45».
Dies Sprichwort fand bei der Kinrichtuug Deutsch-
lands schon in der Periode der Ictstcn Kaiser keine
Anwendung mehr ; es erinnert nur noch an dir Zeiten,
in denon die Kaiser din Gerichtsbarkrit allein Über das
ganze Volk oder nur über die unmittelbaren Reichs-
gliedcr nni<Ubtcn, oder durch Pfahgrafen ausüben lifssen.
Zur bessern Handhabung der Gerechtigkeit roistf>n die
Kaiser in Deutschland herum, um den Parteien Gelegen-
heit zn gehen, sich unmittelbar an sin zu wenden.
63 Wo nichts ist, hat der Kaiser das Recht ver-
loren.
Schenthafl parodirt: Wo nichts ist, hat*s der Kaiser
recht verloren.
64 Wun ich Kiser wer, wil ich de Bater mät dem
Liil'fel iösstn, hat der Zegun gc»6gt. (Suhcw-
bürg. -Stichs, j — Schitftcr, 1059.
Wenn ich Kaiser werde, will ich diu Butter mit dem
Tidffel essen, sagte der Zigeuner.
•65 A wird em Kaiser wull nich auscm Lande fei-
len. — lUAiiiion, 24J.
*66 Af den oalde Kisor los liwen. :'Skitcubür(i..sitciis.j
— /■'nimr/iiiriH, V, 3"2."i, 259.
•67 Auf den alten Kaiser beten.
„Üo bat (betete) ich weder nmb das Zeitliche noch
ewige, sondern betete auf den alten Kaiser hinein wie
ein ▼iehe." (Sim/ifir., I, 3\yj.)
*68 Auf den alten Kaiser borgen (zechen, zehren).
— Etsvlrtn. 33»: ; SchnwUtr. II, 335.
I>. i. ohne au das Bezahlen su denken.
Fr».: Emprunter pour nu pas rcudre. — Mauger et boirc
ä bi>n ctimpte. (SUin^hetlel. 413.J
•f.9 Auf den altm Kaiser dahinleben.
., Jolzt glaub' ich erst recht, dass er ein kOhnes Sul-
datcnherr habe, sein Ijeben wacker dransuwogen, weil
er gleichsam ohne Religion und (iutteiidieuBt auf den
alten Kaiser hinein dahinleben und seine tscligkeit in
die Schanz schlagen darf." (SiiHpli'\, I, 33(\.)
Fr:.: Vivro au jour la joumdc. ( Krittinjtr , 4U3,J
* 70 Auf den alten Kaiser heirathen.
„Ein jeglicher Kotz- und Hottelbuli, ein Jeglicher ar>
mcr Taucworker muss ein Weib haben ; sie henrathen auf
den alten Kaiser hinein.'* (Alh^rtinu», yarre»hats. Wi,)
*T1 Auf ilcn alten Kaiser hinein. — ünmmeUhaMin,
Sjn itiijinefrM.
*Vi Auf flen alten Kaiser hinein stehlen. — Chm.
melshausen, SpringaufeU, IV.
•73 Auf den alten Kaiser sündigen. — Jtraun, I, i720.
Ohne an Strafe und Bezahlung zu denken. (Strhiii'-llrr,
II. .3.1.V; Wenn ein Ucgiarungswechsol in Aussicht steht,
ist die Verwaltung in der Kegel schlaff. Der noiiu Kai-
ser pflegte beim Autritt seiner Uegiorung eine Amiii-stio
zu erlassen, auf deren üechnung man sich manches er-
laubte.
*74 Auf den alten Kaiser warten. — .svhnuri, «i.
Uf da alta Kaiser warta. (Si'ffli-n, 4i>7.^ Auf iem.ind
warten, der nicht mehr kommt, oder auf etwas, für des-
sen Kommen es un jedem Grunde fehlt. Es scLeiul,
als sei diese schwubincho, wie die andern hier »nifefiibr-
ten, anf den alten Kaiser bcziiglichon Uodeusarten aus
dem Glaulton an die Wiederkehr des alten Kaisers
Frindrlch entsprungen. (Wgl. 'irivou. V, :j9.>
•75 Das nahm' icli für des Kaisers CJut.
•76 Des Kaisers Bart waehsoii hüten.
A. Sfi'ih^r er/Alilt unter andern Volksneckereieii, dn«s
auf dem Ochfenfoldc bei ISeiinlieiiii und 'i'liiuui, unter
dem Bibbelstein ein alter Kaiser sitzo, und daxs man,
wenn einer liVireu will, wi» dos K.Visers iUrt wm hst.
ihn dahin führt, sein Ohr an den Slfiii lialtt-n tits^t
und es dann darauf istuSHt, dass dem UffoiM'ten linren
und tiehon verKeht. ^'kI. .\n:eiijt'r für Aitml- tii r itruf-
*'•*.•« Viiruit. IbSit S. 3aOr FnimumHii . / 1*. ;ii;| , '.'.,)
*77 Dz ist nil mit des keisers gut zu btzah'U. —
Heiler. Vsslcijung dt-f PatcrnunUn (siraMiui:^ 1515».
cnii. 2\
•78 Er ist des Kaisers Freund nicht.
UuU.: UiJ is das keizers vriond niet. {Unrnhniif i> . / , :s-.U '.;
*79 Kr mag's dem türkisrhcn Kaiser sngtMi.
*80 Kr scliaut dem Kaiser aus dem Land. (\\riU'i.
üsurunch.'
1). h. er schielt.
*81 He hett*n düchtigen Kaiser an. — A;i'ifi,32i.
Hat so viel getrunken, dass er Muth hat wie ein
Kaiser.
•82 Kaiser oder nichts.
„O Cäsar, o nullo. Diese Worte fiilirt Cas.ir Ki-rgia
in seineu Kriegsfahnen.'' (Hhh^rie r«it Fruml^'-'-ij,
Frankfurt a. AI. MDliXVIU, 5>'.)
*8U Sie sti-eitcn über des Kaisers liart und hat iini
noeh keiner gesehen.
In Olmar'a VotktxaffrH (Bremen 1800, S. l«i.'»), wd es
auf den in den Berg verzauberten Kaiser unii suinen
durch den Tisch gewacliteuen Bart bozugen wiid.
♦S-i Um des Kaisers Hart streiten. (H- Bart vm und
K<i'l r.:.l.) — h>larn\irl. //,454; hiirlc, 3254; \Vui:h,uh
II. 23.- /;rfiiiii. /. 171'.».
Man hat gefragt, ob lUosc Hcdunsart Ti<-UoirIil nur
aus: „Um der Geissen Bart streiten " cntstaiuh-n s«:i.
(S. GoisswoUe.)
Frz.: Ditfputer (se bsttre > de la chapc ä Tüveiiuc. ("/-t'«-
ihvy, 311; Stan^'hedtl , 413.;
Kalssrfiüirt.
Es gehen viel Keysorsfarthen (KuiserHimren)
nuss Teutschland gen Rom, aber wenig wi<lor
herauss. — llcnisch, 1436, 3; /.i'/hhohm, //, W>, U.i;
Stmrock, M15.
KalBer8:ut.
Auch ein Kaisergut lässt sieh verzenreii. —
Giuil, 1<:15. SimriKt, 5365.
Kein Vermugon ist so gross, dass ce sich nicht duich-
bringen Hesse. Um den Keicbthum sammeln sich nhnc-
dies, wie um eine Lockspeise, eine Menge Baubvuii«>l.
Lat.: Grandia per magnos tenuantur flumina riros. (fiual,
161. v;
Cnj.: Nincs ully suk, a* mi el ncm köl, ha nom k^JmitUik.
(Gaal, Ifil.S.;
Kalserhof.
Kaiser, Künig vnnd Fürsten Höfe sollen der
tugend vnd Erbarkeit Schulen sein. - H'«-
rola II, SOi«.
Kaiserin.
1 Eine Kaiserin tmd eine Kuh haben gleiehc
Schuh. (S. Frau 363.)
Fr:.: L'impöratrlce est ane femmc. (I.ervm, 11 . «;»1.;
3 Man kann eher der Kaiserin ungestraft anf dm
FuBS treten, als dem Feldmarscliall Dann au
den Aermel stossen. ((kstcrrvuh.
3 Selbst die Kaiserin ist die Frau ihres Mannes.
Xaiaerkrone.
Die Kaiserkrone ist eine Blume, aber si«? ist
nicht zum Geruch.
KaiMtUch.
*Sc ist guet kaiserlich, se trait ikn Koiehsapfel
am Ullis. — > ,'/7' " . 4»:.'i.
.Sic hat einen Krupt . dui -.iu /.u viiln-r^ou liULht.
1099
Kaisern — Kftkelrem
Kakerlflk^Ktlb
1100
XalMrn. |
•Einen kaisern. — Fri*cU>icr^. 1957. '
Nach Frit<:h',i^r bedeutet der Anidmck dasselbe, was
man liier und anderwärts itutt^raen nennt. Nach dem
Krlduterttm Pr*u***n . I, 311 fvgl. Frinchhitr, S. XIIj,
hat es damit folgende Bewandtnias. Vor dem fried-
lAnder Thor lag oin trros^er Stein, der „nsgefthr 10
Ellen oder drüber" im L'mfange hielt. An diesen Stein, j
der -proptor eminentiam-i der Kaiser hiess, wurden '■
die jungen Burschen , welche sich dem Speicbergesch&ft i
widmeten, nachdem si« sich in ein hierzu beatimmtes >
Buch eingeschrieben und zum mindesten einen Thalcr .
erlegt hatten, Ton den Kaufgeaellen « solenniter .> ge- |
fahret, daran gestosten und also,Tor das Thor au kommen,
tachtig erkannt. Hierron waren selbst die Söhne der
angesehensten Kauflente nicht ausgeschlossen ; doch wi- ,'
derfuhr ihnen fnr ein hnheres Einsebreibegeld dia EAir«,
dass die Gesellen mit ihren Mänteln, womit sie damals
allezeit gegangen , den Kaiser bedecket und sie daran
gestossen. Von dem Steine wurde dem Einf&Itigen Tor-
geredet . ,. doss er sich , wenn er den Hahn des Nachta
umb zwölfr Uhr krähen höret , dreimal selbst umbkehran
rtolle*'. Die Gewohnheit des Kaisems wurde sp&ter Ton
den „ Jnngens auff der Lastadie'' und in der kneiphöfl-
schen Vorstadt ebenfalls eingefahrt; jene hatten dazu
einen besondem Eckstein bestimmt, diese wählten den
ersten Stein, der ihnen Torkam.
KalBerreoht.
•Er hat sich ins Kaiserrecht begeben. — EUe-
Ifin , 35ß.
Er hat sich fttr bankerott erklärt, weil nach dem
Sprichwort da, wo nichts ist, auch der Kaiser sein
Becht Terloren hat.
Kaiserschnitt.
Was nützt der Kaiserschnitt, wo nichts zu ge-
bären ist?
Kalssrspnr.
Es ^eheu viel Keisersspur in Rom, aber wenig
wider hcranss. — Petri. II. 246.
Xaiserthaxn.
1 GroBWi Keyserthum, grosse Reaberey. — Petri,
II, 359.
2 Ilätt' ich ein Kaiserthum, dazu den Zoll am
Rhein, und war' Venedig mein, es müsst*
verschlemmet sein. — Fiachari.
Nach einem alten YolksUede. (YgL Ei$tltiH, 312.)
Xalaerwort.
1 Ein Kaiserwort ist so kräftig als ein Eid.
Worte des Kaisers Friedrich Bothbart.
2 Ein Kaiserwort soll man nicht drehen und deu-
teln. (8. Kaiser S7.) — Eiaelein, 358.
3 Kaiserworte sind nicht Drohworte.
Kajüte.
Wenn es regnet in die Kajüte, so läuft's auch
in die Hütte (der Matrosen).
Das Unglück der Hohem müssen die Kiedem mit
leiden.
KAk.
Wenn du an'n Kak * steist, so will ik Schinner-
knecht wären un di de Dr§ nig schenken.
(HolsL) — SchüUe. IV, 51.
') Pranger. Schandpfabl, an dem die Missethätor mit
Ruthen gehauen wurden. Der beim Pranger angestellte
Meisterknocht hatte beim Staupbcsen das Becht dreier
Schläge, die er über die Torgeschriebenen geben oder
erlassen konnte. (Vgl. Stirenburff, 99*; Dähnert , 212«;
Grimm, V, 47.)
Kakeln.
*1 Et hat sich wähl gekakelt; de Uohnder müssen
de Eier läegen. (liedhunj.j
♦2 He kann kakeln as'n Häxter. — Arm, 63o.
Er ist streitsüchtig.
•3 Hei kakelt wie e Kluck. — /natAiü'r ', 1843.
Kakelt wie eine (rluckhenne. Von schwatzhaften Leu-
ten. Ueber kakeln Tgl. Urimm, V , 48.
• 4 Sie kakeln durcheinander wie eine Heerde wil-
der Gänse.
UoU.: 7Ai kakelen door clkander als cen koppel wilde
ganzen. (HarrebomiH , /, 201 '»J
•5 Sie kakelt wie eine Henne, die gelegt.
HotL: Zij kakelt als eone kip, die haar ei niot kwijt kan
raken. (Harrebomen, I, 408''.;
Kakelnest.
♦Er ist das Kakelnest. C^'iedirlausitz.)
Das Nesthäkchen, das letzte Kind einex Ehe, der
Xcstling.
K&kelx«m.
•Em is de Käkelrem god sueden. JhtUit.j — Sihüuc.
11, 213 u, 240; für ^'fn•li|.•. Firmenü'h, 111, 74, 147.
Käkel = Plandermaul tle oaquet); Kikelr<m=,Zun>
;enband, da« Bäatclm onieT der Zssge, walekH den
Kindern geltet lu werden pflegt. Die Bedensavt be-
zieht sich also auf eisen , der Tiel «oid gcUaflg spricbl
.. Man kann wol hAren an eren Beden t dai cm d« WaAA-
rehm nieh ys gcechaeden.** (Laurtmberf s Rickef, 107;
Schütz«, II, S4a;
Kakerlak.
Kakerlaken werden nicht roth.
KSkhnre.
♦Sie ist eine Kakhnre. — FhaeUrier*. umo.
himpfname fttr liederliche rmisiisiMinw , die daa
Kik (s. d.) oder den Pranger rerdienen. {Dminen , HS*.;
„Eine arme Hnre, die aa Kik gestenpct wird.
piUM, 508.;
r«whv
*He nett Käkstip on Brandmark gekregen. (Damstg.j
Er ist am Käk gesUnpt und gebnndanzkt worden.
Kalandern.
*Er kalandert die ganze Woche. — EiMleia.ss«.
Zecht und schmavst wie die Kalsndsbrtider in ihm
Z nsammenkttniten.
Kall).
1 Als Kalb geht er aus, als Ochs kehrt er nadi
Haus.
2 Als so v^le Kalver komen up den Markt, alt
oler Küen. — Körte, 3266 u. 4070.
Der Tod nimmt alt und jung.
Frz.: Anssi tAt meort Tean, qne TBche. tSörtt, 3366.;
3 Am Kalbe erkennt man den Ochsen.
Man sieht am Kalbe schon, was fSr ein Odu sa
werden wird. (Reintberg II, 61 : 1'//. 37.;
4 Am Kalbe schon sieht man, was för ein Ochs
es werden wilL
//.: Da Titello si conosce il boe, che ha da rasin.
{Gaai, 844.;
5 An einem vertrunckenen Kalb ist viel zu wagen.
— Petri , W . 16.
6 As 't Kalf yersopen is, meckt (, macht) mende
Pött (Brunnen) tu. 'äI«-p.; — Firmenid^, I, S89. a.
7 Aus dem Kalbe wird ein Rind, aus dem Buben
ein Laffe geschwind.
Mhd.: Aus keloem werdent stärkin rinder. (Ri»9.) —
Einer küeje kint tnot als ein rint. (Colin.) (Zimgtrte, 86J
FrM. : D*nn Teau on espftre un boenf et d'une poole an oesi.
(Leroux, /, 134; Kritzinger, 708».;
hat.: Ante fuit Titulus, qni nunc fert comna taaiai.
(Philippi, I, 33.; — Omnis erat Titulus, qui nnae tet
oomua taums. (Philippi, I, 72; Sejfbold, 415^ — QtMB
tauxum mctnis Titulum muleere aolebas, snb qaa naae
recubas arbore Tiiga fuit. (Seybcld, 478J
Potn.: Za byska (cieica) bedsie oiotTÄa (krowa albojip
Iowica). (Lompa, 35.)
8 Aus einem goldenen Kalbe wird leicht ein gol-
dener Ochs.
9 Aus einem hinkenden Kalbe vrird eine hinkende
Kuh (ein lahmer Ochs). — Aitmtam ri,4Da
Die Bussen: Wer das Hinken des Kalbes litt, «f
das Hinken des Ochsen dulden. (AiXwuuuk VI, 476J
10 Aus einem sanften Kalbe kann ein wütiiender
Stier werden.
Holt.: Dat een zoet kalfje is geweest, wordt wel een stier,
Tan elk gevrcest. (Rarrebom^e, I, 575».;
11 Aus Kälbern Jagdhunde machen woUen, iit
lächerlich.
12 Bekomestu nicht das Kalb, so nim die Haut
davon. — Lehmann, &48,a8.
13 Besser ein kalb als ein kind. — HMwrfc. sis.is.
Das Kalb bringt, das Kind kostet Geld.
14 Besser heut ein Kalb als morgen ein Ochs.
15 Bös Kalb wird selten eine gute Kuh.
It.: Male in vacche, e peggio in buoi. (Bohn 1, 109.;
16 Das Kalb auf der Wiese, das Schwein in der
Scheuer werden fett (stark) und thener.
17 Bas Kalb findet seine Mutter wohL
HoU.: Het kalf zal sijne mo£r wel Tinden , al ao« hat lick
te bersten loopen. (Harrtbom4e, /, 375***;
18 Das Kalb folgt der Kuh. — Umitdk, ii7l,»:5kai-
rock, 5370. Ä'örtr,3S59; Graf. 59. 251; Brom, I. lI».
Je nachdem die Mutter frei oder (leib)elff«n
ea in bestimmten deutschen Gauen nach die
(S. Mutter.)
Hvll. : Dat calf Toloht der eoe. (Tunn, , :(S, 19;
/, 375 »g
Litt.: Quod vacoam Titulus comitetor, res iahai sl
(FaUerilffben. 6%.; — Vitulua seqnitnr
19 Das Kalb führt die Kuh.
1101
Kalb
Kalb
1102
-20 Das K&lb üt nicht eh' denn die Kühe. ~ Umiseh,
7M, 55. '
ii Das Kalb ist wie die Kuh.
In Hindostan : Das K«Ib ist ffleicli dor Kuh und das
Fallen wie sein Vater, wenn nicht ganz, so sicherlich
Id einem Orade.
i'2 Das Kalb lilsst du.s Blöken nicht. — IkirUmiiikon. 522.
WeniKstens nicht eher, bi« es zur Kuh wird, dann
füngt es an zu brOllen.
23 Das Kalb lernet von der Kuh. — r.ruter. III. U;
Uiimann, //. 75, 15; Simrock, S871 ; lUiwbcrii Vll. 67.
24 Das Kalb muss der Kuh entgelten. — l^eiri. 11, 66.
-25 Das Kalb muss der Kuh folgen. — fVrn.//,66.
Sutur. 231.
Lal.: Ut vaccam vltultts oomitetur, resjiibct, etjna. (Üu-
tor, 231.;
'J6 Das Kalb muss oft mit der Kuh gehen. — Eüe-
/in». 40u; Körte, 3260; Seybold. 65.
Der Unschuldige mit dem Schuldigen leiden.
Ü7 Das Kalb muss statt der Kuh herhalten. —
fV(ri.i/,66.
*i8 Das Kalb pflegt nach der Kuh zu geratheu. —
Pitiher, Ihtalter, S20. 3.
S9 Das Kalb saugt nur an Kiner Kuh.
;SÜ Das kalb sol folgen seiner ku, sol es nnderbt
recht gehen zu.
Lai.: Vt uaccani uitulns oomitetnr, res iubet et ius. (Loci
cii'/ii/i., ibi.)
'il Das Kalb wird seine Mutter finden und sollte
es sich todt laufen.
Von der Ausdauer, mit der mau'eiuen Zwecli verfolgt.
32 Das Kalb würde doch seine Haut lieber behal-
ten, wenn man ihm auch verspräche, Saflian
daraus zu macheu. — .Mituann \', ii4.
33 Dass die Kälber sterben, ditran «iiid die Hunde
nicht schuld.
Holt.: Het komt bij het huilen der honden niet toe, dat
de kalveron afsterven. (Ifarrebom^e. /, 373 1>.^
34 Der ein kalb stilt, stilt auch wol ein kuw. —
Franck, U, 82*; Kgenulff, SS**; Eyering , I. 409; l-etn,
//, 704; Gruter. 1. 14; Lehmann. 120. 9; f.'aal, 1458;
Kiielein . 358 ; Simrock , 5372; Kiirlt; 32t;i ; /traun , 1, 172«;.
Wer in dor Jugend kleine Vfrgehungcn sich zu Schul-
den kommen lks«t,,wird sich auch grösserer schuldig
machen, sobald er herangewachsen ist. — Auch dos-
halb, weil aus dem Kalbe eine Knh geworden wftro.
Däm,: llvn som stieler kalren, stieler vel ogkoen. (Pro9.
dan., 532.;
Frz.: Qui ose pr<>ndre le Teau, osera prendre vaehe et
troupcau. (Leroux, I, 135. j
Lat.: Tanrum tollet, qui rituinm tulit. (Sutur, 'M'J.)
Cng.: Ki a singet rllopta, arüfOtis n4la keresik. (Uual,
1458.;
35 Die Kälber verlernen das Blöken nicht
36 Die Kälwer spälen, ett gewt god Wedder.
(S. Kälberuhen.)
37 Ein gestochenes Kalb wird nicht zum Stier.
38 Ein hungriges (mageres) Kalb saugt an jeder
Kuh. — WincUcr, 17, 85.
Die Russen: Kin dOrres Kalb sieht Jede sftugeude
Knh fUr seine Muttor an. (AUmann VI. 44A.;
Fort.: B«zerrinha mansa todas as raccas mamma. (Hohn
I, }t6\t.)
39 Ein junges Kalb muss man lassen gumpen. —
Parömiakon . 30.H1.
Die Jugend muss Freiheit haben, ihre Krüfte zu ent-
wickeln.
40 Ein Kalb ist ein Ktdb.
Doch behaupten die Kusscu: Das Kalb der Herrschaft
ist varstUndiger als das Kind des Bauern. (Rtintbtrg
I, 177.;
41 Ein Kalb ist keine Kuh.
42 Ein Kalb leckt das andere.
„Ulalch wie im stall die jungen Kelber, das eins das
ander Juckt md leckt." (\V(Udi$, IV, 57.;
43 Ein Kalb stirbt so geschwind wie eine Kuh.
Fn.: Aussttöt meort le Teau qne U räche. (KritMimgtr,
7ü3''.;
BoU.: Het kalf sterft al loo haait als da kos. (BarrOomSe,
/, 375''.;
44 Ein schmeichelndes Kalb sangt zwei Matter ans.
— Simrtck. 9111; Kietemeltir, 28.
Bükm.: Piikonite»(atiilBtaB> laUtku lOU dTOjinutka.
(Cftakoeikg, M.) ,
Folm.: Pokoma etol« dvie natki sei«. (CHabtwnkp, MJ
dTbUN.; BecCTreta muim, todas las vacai nuiBa. (Cmkter,
3531.;
45 Ein todtes Kalb kann man schlenkern (schleu-
dern) wie man will.
UoU.: Met een dood kalf in goed «oUcu. (Harrfbuuii'e.
I, 37.i».;
4G Ein verhüttet Kalb wird zur Kuh nur iiali).
^FranÜEfniPald. ■
47 Ein verhungert Kalb macht keine grossen
Sprünge.
/)(4n.: Mager kulv glommor at springe. (Iii.h'i I. Usi:.;
48 p]in zwanzigjähriges Kalb gibt keine >(escheile
Kuh mehr. — ^iHiroift, i235u.
Inder Schwell: ., Wa» zwi^iixig Jolir o (Miftltjli iwi,
get ko chua mch.*» (TVWt. ya'».)
49 Erdnmckon Kall) ist gut zu wiijjeii. — lintur.
III, 3i.>; Lflimann. II, lA2. »2.
50 Erst Kulb, flann Ochs; man muss der Kälber-
zeit ihr Uecht lassen, sagte der Abt, als nich
der Xovizenmeister über das Trieben der No-
vizen beschwerte. — Kiuati'rspii'tjii . rj. 17.
&1 Es gefallet vns vn^er Kalb wol. — Frunck. Wt-iii..
CXXXVII».
Ü2 Es gibt mehr Kälber in den KleiHchbänken als
Ochsen. — IU'itutu'r,f II, 155.
Das Kalb stirbt so Hchuull wio dii- Kuh. 8:i^fii die
Fruniosen, und die Italiener: Das Lamiii hat uictit mehr
Gewisshcit (zu leben) als das Schaf. — Du* /iulilciu
stirbt so schnell wio diu Zif>gf. (Hfinthcnj II. 155.;
53 Es ist nicht gut Kälber kauften, ehe dir Kuh
gekälbert. — Lrhmnnu , »'21 , 9.
54 Es kommen m<i viel Kälber als Kühe /u Markte.
— Ilfiusliirg II. 154.
Di« Holirlcr: Es gibt dor alten Kanif>lK vipl« di<.> mit
der Haut der jungen beladvn sind. — Viele FiUIuu sind
gestorben und ihre Haut hat ihren Milttorn als Decke
gedient. Die Schotten: Kbcnso gut kommt das Lamm-
fell auf den Markt, wio das des alten Schafes. (Rrins-
h,r!i II, 1.14.;
llühm,: Vico telat vjatkich byvi, nez atar^-ch voliir. (de-
lakvriky . 3IV.;
lIvU.: Daar komen boo wel kalren als koejen aau du markt.
(Hurri'bomrr, I, 37:>''>.;
55 Ek muss erst ein Kalb sein, che es ein Ochs
(eine Kuh) werden kann.
„Sol etwas werden zu einem ochsen, dass muss auss
einem kalbe wachsen."
Lat.: Ante fuit uitulus qui (nunc) fort cornua tuurus.
(Loci toinm., l^Ü; Philipj.i , I, :«.;
5C Es werden so viel Kälber als Ochsen und Rin-
der in die Mctzig (zum Fleischer) getiihi-t.
Frs.: AusMitöt meurt Teau coinme vachc. (tiaal, 1531;
Cakier , 1134; Lrroux. 1, VA.)
It.: Cosl toste muore il capretto come capra. (tiaal. 1531.;
57 Et Kalv weit zicklieh (gewöhnlich) klöger sin
als de Koh. (Köln.) — Firmt'nicA, /, 474, 153.
58 Fremde Kälber lecken einander auch. — Eüe-
U'in. 358; 5imrorfc, 5382.
Dan.: Fremmede kalve slikke og hinanden. (Prot, dan., 332.;
HolL: Oncnndighe calTor ondorloken hem ook. (Tunn.,
20, 16.;
Lat.: Dum se non noscunt vitull, se iambere poscimt.
(Falleralehen, 570.;
59 Früher ein Kalb, später ein Ochs. — Khner-
Spiegel, 9. 11; Körte, 3257.
60 Für das Kalb und für die Kuh han wir einen
Heiland nu.
I'm ideale (iowinne fhr materielle Opfer anzudeuten.
Soll seinen Ursprung in einem böhmischen Dorf« haben,
dessen Bauern das vor dem Dorfe stehende ('mciflx
neu malen liessen, aber vom Maler Tcrlangten, dass er
darauf bemerke , ron ihnen, wie er gefordert , dafür mit
einer Kuh und einem Kalbe belohnt worden zu sein.
Kr tliat dies durch obiges Sprichwort.
61 Gereth das Kalb nach der Kuh, so sind der
Hnren ZWU. — Lehmann, 543, 1U5; Vetri , //, 33; Kia-
fl«r, 17/1.41; fitrfin^pr , 274 ; lleni$ih, 1506,31; Leh-
mann, tu 288, 99; KUelein, 358.
lat.: FUia moechatur, qoae moecha raatre creatur. i'.Vu-
tor, 460; Binder II, 1150; Gärtner. 12*^.;
69 Guldin Kälber, die zu Göttern gemacht seyn,
betet man an. — Lehmann, 575, 103.
63 Guldin Kälber werden ofil wie Götter geehrt. —
— Lehmann. 154, 25; Eüffnn , 35S.
64 Hungrige Kälber spielen nicht.
Dan.. Mager kalYC glcmuic al npringe. fl'i'-r. da».. iOT.)
1103
Kalb
Kalb
1104
65 Ich werde schon das Kalb austreiben, sagte der
betrunkene Bauer.
Holl.: Als Dien braakt, zei de bner, drijft men een kalf
zonder voeten naar do wei. (Harrebotnee , I, 68^.)
66 Ik maut nen (muss, bedarf kein) Kalf, sied de
Jude. (Kierspe tn dvr Grafschaft Mark,) — Frommann,
III, 257, 65.
8o sagt der KAufer, wenn er die Forderung zn hoch
findet, um auszudrucken, es dränge ihn nicht za kaufen.
C7 Jeder hat sein goldenes Kalb.
08 Kalb, spare dein Heu, der Winter ist noch lang.
69 Kälber, die zu Göttern gemacht worden sind,
betet man an.
70 Kälber folgen den Kühen. — llenüch, im, 30;
Pelri, U, 419.
71 Kälber laufifcn nicht, man drohe jhnen denn
den Schwantz. — Gruter, m, 57 .- Lehmann, II, S16, 1.
72 Kälbern von Gold ist jedermann hold.
73 Kai wer binnct me an Stricke, de Lü an Schrif-
ten. (Uerlohn.) — Woetie , 78 , 166.
74 Lieber das Kalb im Schuh als in der Kuh.
(OstTpreusa.) — Frwchfri«-, 366; /''mcfcW«-', 1858.
75 Lieber ein Kalb allein als eine Kuh (Ochsen) in
Gemein (schaft). — SMechta.u.
Gegen Compagnietohaft (•. d.).
76 Mag sich doch das Kalb einmal austummeln.
Um auszudrücken , dass man sich schon zu zeiten ein-
mal, wo die Gelegenheit es mit sich bringt, dem Yer-
rrnügen hingeben, einmal von der strengen gewöhnlichen
Lebensordnnng abweichen und aber den Strang schla-
gen darfe, sagten die Bömer: Dulce est, desiper« in
77 Man kann kein Kalb loben, eh' es ein Jahr alt
ist. (Eifel.) — Reinsherq II, 86.
78 Man kann schon am Kalbe sehen, was für ein
Ochse es werden wird. — WincUer, viil, 78;
Körte, 3258.
79 Man tregt so vil k&lber zur Fleischbanck als
alte k^e. — Petn, ll, 469; llenisch, 1134,12.
80 Me soll het Kalf nit kennen als me de Kuh nit
kant, wovon et gejongt es. (Deutz.)
Wenn sich ein Kind aber den Stand seiner Aeltem
erhebt.
81 Mein Kalb ist mir lieber als des Nachbars Kuh
(Stier).
Die Bussen: Mein Kalb aus Klin ist mir lieber als
dein podoUscher Stier. Klin ist eine kleine , 11 deutsche
Meilen von Moskau entfernt«, neben einiger Eisenin-
dustrie meist auf Landbau und Viehzucht hingewiesene
Landstadt.
82 Mer soll ke Kalv loven, ih et e Johr alt ess.
(liedhurn.)
Dio neue Magd, der neue Knecht, Beamte u. s. w.
zeigt anfanglich hftuflg seine bessern Seiten, während
die schlimmem erst spiter hervortreten.
83 Mit fremdem Kalbe ist wohlfeil pflügen. —
Schulze, 12; Simrock, 5878; Rriiuberg IV, 99.
84 *N verdninken Kalf is sagd to wagen. (Ottfriei.)
Ilauskalender , II.
85 *S werde meh Chelber i d' School g'fiiert as
Chüe. (Solothum.) — Schtid, 63,90.
sc Schick dat Kalf na Paris, kämmt 'et weer to
Hnus, so segt *et Ha-mü. (0$tfrie*.j — Bue-
ren, 1038; Hauskalender, II; Kern, 76.
87 Smit d' olde Katt in Dfip, ik hebb der'n junk
van. — liuercn, 1049.
88 *T Kalf hört de Hund half. — livOren, 1168; Ilaus-
kalender, IV; Kern, 685.
Wegen der vielen Knochen und der Übrigen Abfalle,
dio der Hund (s. d. 91) bekommt.
89 Uut en Kalw ward enn Koh. (Rendsburg.;
90 Vandag (heute) en Kalf, morgen en Kuh, öwer-
morgen en Perd, dann es et als övermorgen
nit Kalles (Sprechens) werth. (Meurs.j — Fir-
mnUch, I, 401 , 88.
91 Vnbekaudtc Kälber lecken sich auch wol vnter-
oinander. — Petri, II, 556; Lehmann, 104, 2; Leh'
mann, II, 791,90; Körte, 3263; Simrock, 10629.
Buhlcr.
'Frz.: 11 Ta plus au march£ peaux d'agneaux que de vieil-
Ic9 brebis.
Holt,: Onkundige kalvers Ukken sich ook. (Barrebomee,
I, .178«.;
92 Von einem Kalbe kann man nicht mehr
ten als ein Möklein (Bröcklein) Kalbfleisch.
93 Was kann das Kalb dafür, dass man aus seiner
Haut eine Knate macht?
Die Bussen: Ein gutes Kalb wandelt sicli rar Knute
nur fOr den Dieb. (Altmamn K, 81.^
94 Was kann das Kalb davor, dass die Eohe ein
Huhr ist — Gruter, UI, 99; Lehmann, U, 8Ö, 76.
95 Was nutzt dem Kalbe ein grosses Euter ohne
Milch 1
Die Bussen: Dem Kinde fronunt die groeee Bnut nchr
als die grosse Warxe. (ÄUmann VI, 501.;
96 Was versteht ein Kalb von einem Jahre, be-
sonders wenn's ein Ochs ist.
Geben in Schlesien gewöhnlich di^enigen sur Ant-
wort , deren Handlungsweise oder Antwort als nnpeesead
getadelt oder gemisbilUgt wird.
97 Was zum Kalbe geboren ist, wird nie ein Benn-
pferd.
98 Wem das Kalb gehört, dem gehört (bleibt)
der Strick.
Böhm,: Cf Jalovice, toho i provas. — Kdo koni koivU,
bere 1 usdn. (Celakottkf, Mi.)
99 Wenn das Kalb die Kuh zu hart saugt vnd mehr
will als das Fass geben kann, so schlägts
die Kuh mit einem Fass zu boden. — Leh-
mann, 909, S9.
Dan.: Suger kalven liLoen for hart, saa st^der hnn hia
med foden bort. (Prot, dan., 33S.J
100 Wenn das Kalb ertrinken soll, moss Wasser in
der Grube sein.
ffoU.: Daar moet water cijn, zou het kalf verdrinkou
(Harrebomie, I. 375«.;
101 Wenn das Kalb ertrunken ist, deckt man den
Brunnen zu.
Hott.: Men dempt den put als het kalf verdronken ii.
W'Bohn I, 83J.;
enn das Kalb gesogen, stösst es die Mutter*
kuh. — Parömiakon, 206.
Von undankbaren Kindern.
103 Wenn das Kalb in der Grube liegt, ist der
nächste Nachbar der nächste Blutsfreund.
(Fries.)
104 Wenn dem Kalbe zu wohl ist, geht's au& Eis
und bricht ein Bein. — Reinsherq IV, in.
105 Wenn die Kelber zu nacht ausskommen, bo
sperren sie die Wechter ein. — Petri, II, m.
106 Wenn ein Kalb ertrinken soll, findet sich schon
ein Pfuhl (Graben, Tümpel).
Holt.: Waar het kalf verdrinken sal, vindt het xüna skot
gegraven. (Harrebomie, I, 376».;
107 Wenn ich das Kalb beim Schwänze halte, dann
sehe ich, wo es hinläuft.
BoU.: Als je me nu nog ontloopt, sei deboer, daadoeje
het knap, en hü hield het kalf bij den ttaarten heUt
ermede voort. (Barrebomie, I, 68*.;
108 Wenn man das Kalb sticht, wird kein Od«
daraus. — fiwelnn,35S; Simrodc, 5376.
Lat.i K cocto pullns nunquam produeitur ovo. (Binder
1, 463; //, 893; Sutor , 545.;
109 Wenn man dir ein Kalb schenkt, so mife w.
8pan.: Quando te dieren la vaquill*, «oude eonla eogafll««
J(Bohn /, 244.;
110 Wenn man ein Kalb fortschickt, kommt ein
Ochs wieder.
111 Wenn man vom Kalbe redet, so gedenkt der
Riemer an Juchten.
112 Wenn *s Kalb ersoffen ist, deckt der Narr (Bauer)
den Brunnen zu. — Sxeiqer, ii«; KM«,7Sßk; M»-
berg iK, 27.
„Aber da hiess es, wann das Kalb ertntndceB iit.
so macht man den Brunnen cn." (Gottfr., ttü*^.)
Frz.: Conin (Capin, gibier}e8chapp£, conaeiltrovH. (1^
roux, I, 110.;
Botl.: Als het kalf verdronken is, wil men den potdav'B-
(Barrebomie. I, 374».;
113 Wenn 's Kalb gestohlen ist, bessert der Baner
(Narr) den Stall. — Kärie, SS62; Simrodt. 5»0;
Braun . I. 1728; Reinsbtrg IV. 28.
114 Wer als Kalb geblökt, wird als Ochse oidit
brüllen.
115 Wer als Kalb geht, kommt als Rind znrflck.
Frt. Schweiz: Chi que ,modfi quemin vi ej rAvint qtt«»*»
mod sou. (Schiceit. II, 120, 20^
1105
Kalb
II IG Wer daa Kalb getragen, wird bald auch cioen
Ouhflen tragen. — EUtltin . ws.
^^ Die» SpHchwort h»t soinen Urtpruug ron il»ni Kro-
toaJeoier Milo, der dsdarch za dvr Kraft ^langt w^r,
I Binan «aigewAehtcniiii Btier xu trafen, dm» er ein Kalb
von deaten Ucbnrt an Uglich »In pMir Slaudcn gi<-
i tr«««n h*Ho.
I /.a/.: Tauram toUet, qui Titulani luiitaltrit. (P/ithppi,
tl, Sria,- S0ffboid, 59Ö; /a«e*tVj, SiS; 8ckttma4l , iJ^ ;
ßt<uUr II, aSM; ^av, 14«.;
l!7 Wer das Kalb nicht geben will, dem koatct'»
K oft die Kuh.
B ..fS „Vertreiiit doi K&lbi, Konit kokt'adic Kuh.'* ^IWr^r,
^" LUit*T <U» lircimtjfjütthijem Kri*if*, 1.)
118 Wer dus Kalb flchhcUtet, dem wird kein Stier
daraus. — AUtmum vi. i^.
Frt,! ilMi na nourrit lo |ioUt o'wir» }iu lo ffniad. (L«rouM,
110 Wer das Kalb trägt, dem wird man bald die
Kuh aufladen.
Jt,.- So ti loüi-'i ifn«ttür U\ «palla U vitdlo, quindl m pooo
ti lOolloriaiiu la vaooa. (HvAh t , XV^,)
itJO Wer das Kalb vwknuft, bringt sich uni eine
Kuh. — \Hm4tm \1, 4*x;.
121 Wtr ein Kalb gewent zu tragen» der kons auch
noeli Imiton, wt'nns «um Stier wird. — /.♦•/•-
»Kill», 31'J, 74.
lü"2 Wer mit einem Kalbe ausgeht, kommt mit
einem Ocliaeu wieder. — /Jnm^t'ry /l, 4<»,
Il'ikin.: Vyjet tolotem, voletn aa vritil. (öftftku9»kif, >0».J
FvIh.! PüJ«ch»l oiolf'ciem, woten »1^ wtAcU* (öfUkovilv
Jüa Wer 'a Kalb verkauft vou der Kult, gibt^s a
Paar Schuh, wer*8 aufweicht, gtbt*8 *n Ochs
odrr Kuh. ff^fr»'* Kninpl/iaf i« Kurhcnnrn,}^
Lat.: Ual rituluia tflilU, taunam lubiluxcrit ld«A. (Goal,
14Ä8.}
i24 Wer seine Kälber bratet, dem hüpfen sie nicht
auf dem Felde herum.
lift Wo das Kalb ertrank, da war Wasser. — ft'«o,
U, TM.
lac Wo man die Kälber P«-hlaohtet, hüpfen keine
auf dem Felde (im Hofe) herum.
1517 Zuvor ein Kalb, jetat ein Ochs. — Itktmm,
11, aiW. 33. Stmrotit, H7T.
'•12Ä A hot*8 Kolb goar eoa Oge geschlon. — Ih-
biimm , &91.
•120 Alfl die Kälber auf dem Eiss tantzen. — "<•-
Ht*ch , »16 , 19.
•130 Aus KiLlbern wollen Jagdliunde machen.
„Es i«t Uclirrlicb, wciiu in*u au«» Kolbcra Hund
lum Jagen will machen.'^ (Le/muttift, 21, 'J.)
"131 I>a wird wol ein gemtkstet Kalb geschlachtet
werden.
^m D. h. VTOHO Froud« aei». (V(tl. £wr. 1^, 'J:ij
^m ff^Lt Dan wortlt het geneatc katf goilatfL { Hiirrt^omit,
• 132 Pas fette Kalb schlachten.
Blno Oaat«rei nnftiellen.
^H yru. Toer lo »cnti gra«. (Startci,<ii< , j..*>../
^fe * 133 Das gi^Idene Kalb anbeten.
^M fr;.: ruor (fläohir) l«t geoouKderantle Teand'or. (Un-
i/A.iy, i'iaa.;
•IÖ4 Das Kalb aaalassen (anstreibon). — Wüikümm,
ßtr ievuchfi flauci- , s. »».
Aatff«toi««n Itttlig »«in; w«U die Kälber manchcrrltM
laalliRO KprOng« nuicbeo. Ala« onlw.-<i. r «irb ipJbat auf
dtft Wflid^ treiben odor wol an' Ui KaUi ala
Karr oder Teufel, im Mentf "i «oductit,
^♦,r- !■■ ' 'i'i''.; In der >.. 'Jf von ilccn
uiM Kntatohen «ioea tfi^tmtitt Inglacka aua
«ij t; „Bag an, SeobakTCttaer, vret biil du,
IftU. .... ^«, iUlb mcU (Irtohtlar) inU«Jpr KobJ" „Ka
wor dir b«M«r knnat«. vir thcten bald darror, oh'a
kalb irinir aU d«r Koeh." iM>*n(, J>n<t9*r . VHf, ivj
II • "' ' ^\<- ht|t«n J»B kaiU ."--«. ..i.#n, daaa \ht
i." iiiom blieben." ift?*;
/y», u on fcitAUvr* n "i«« (Star'
#t:*ri.i, i-i; __ II a )na4 tun. - . jv.ia. (HHttim'
»KT, 4CU -»J — S'*lttndotmaf * •• U^ror * la Joia. (Stat'
135 D' nach der V ■ .*'-'••
13U Pii I. Kuh ißt tiHM» »inni.
Kalb
iion
*i37 Das Kalb in die Augen »chla^eu. — t.tnnfiiri»-
hnuMtf» , Vt>^i>lmMt, t: Ualluiiy , SO a. SSI*^, EUetom. lih»;
Hrnun. l. nW.
In We«tialr>n: Dat Kalw int Ai^ro aloaen. Jemand
dadurcli ersaruitJi , data man ihm atwaa UD»Dg«u«hiiio«
garadeau in« aeaicht aa^, iLu auf di« «mjHladllchfie
Wejaa boleidifirt oder auch Streit «afaiuH. Ijl Pom*
nerur Ick hobb dat Kalw in't O^e ilagoiL. {fiäh-
ntrt, %\tK) Um die Frag* la boantwot »«n : Wer bat
den 8tx«il b^egotmenv wer tat tlur .storonfri«-«! ' vr-
aohioD Im Jakre 1(99 ein« Streitsohrift nnivr dorn Titel
,.War hat daa KaJb Ina Ann' goachla^nn d. i, ob dio
Allgab üTglaoheD Coofaaaio&iverwandtaj] Pfediifer oder
die JeioltaD den ReUtfiona frieden TnibatUrceo.**
Frt.: I/attaiiner par ton faible, pat roodrott |e ]>lna aon-
aible. — Offeoaer qaoLin*im aenalklcnMst (rivoment),
(Star»ch0d*l, iVJJ
*t38 Das Kalb ist bis auf ein Ohr abgezogen.
Die Saobe i»t nahesu bo«ndlgt.
• llt(l Das Kalb ist ertrunken, der Spiess in der Asche.
£a iat allcg verloron ood an kdine Aettnng an denken.
• UO Das Kalb lehrt die Kuh kalben. — Petn. ll. 66 ;
Stmrock. 12349*'.
*141 Das Kalb mit der Kuh auBsehlagcn.
fvVnd folt Jm za ein widormat, den jm ein narr auff
roden thut, ao honckt or aich tlaftü a«lba damu md
echlocht dlaa kalb anaa mit der ko." (Mumer, Nh., 80,
in Kiotitr, IV, WO.;
'U2 Das Kalb mit der Kuh strafen.
,, Damit man reist Oolti JUch faentu au atrafon daa
Kalb mit der Kuh.'* (Fiichart, AVn<l«r«wcArJ
*143 Das Kalb stockt noch in ihr.
*144 Das Kalb verkanfen (verzehren), eho es ge«
boren ist.
EnffL: To e&t the caJf tu the oow'a bclly. rfl«*« //, Mj
lt.: Corao la galUna di montecnecoli. — MangfSir la ri'
ooiu In wba, (»uim ir, 157.;
*14& Das kann ein Kalb mit Einem Auge sehen.
Holt.: Ken kalf inet Mn oftg kan dat gemakkeiijk sien.
(JtarfbOMte, I, 8U».>
•146 Das kann ein Kalb von drei Tagen merken
(begreifen).
UoU. : Dal kan «en kalf wel merken, (ffurrtbomd* , /, 375 a.)
*147 Das könnte ein etn&ugtg Kalb merken.
f^Daa ee ein fhlaoher Brief nnd an tUtplaoJi und plump
nach gemacht aoy, da« «e^ein olnAnfflg Kalb nurkon
•ollt" (fiichart, nk., 13» ^J
•148 Dat Kalw in 't Og steken (oder sl&n). (Meck*
tfnhunj.) — Schillrr, II. 4.
•149 Die Kälber laufen weg. — FrUckbier\i9S0.
Wenn jemaiid den IToaenlaU aoctiknOpron Tergeiien
hat.
• 1 50 Die Kälber sind losgelasseo.
Jttitl.: De kaWeren aljn nitgclaUn. (BarrHiomi«, 7. 37Ä».i
•151 Du Kalb Moais.
So rial wie Kalb odrr dnmmea Kalb. loh habe aber
nirgend etwai darabcr finden kAnoen, wie Moiea tu
einem Kalbe kommt; wahncbeiulieh iat daa goldene
«ätnaa Brtidora Aamn ffemoint, daa Moaea aonvhlafr.
Penn von joncr Zeit an bia auf dun heutigen Tag machen
dia Hoh«i>prieaior Kalber, die daa dumme Volk lo lange
anbeten muta, bia irgendein Moaijia kommt und aia
lertritl. Tn Pommem: Kalf Moeo, aoviel wie quakliob,
kindiach.
•152 Du «ollst ein halb Kalb halb bekommen, we*
niger ein Viertel
Scherahaft ftlr nicht«.
*t53 Ehe dann das kalb sein äuge leckt. — rranck,
W, M*; Tapptwt, M**.
Von dem, waa aehr raach geaeiticht,
I.at,i Citiuh ai\%m »Mp».n9l e(Hi\kuakiit. (Rrtum., ffitti: l'M'
lipiA. /, U; Tappitt», W''.)
•154 Ein Kalb machen,
„wir marV -
eher da» go)
• 155 Kl IvaJb uullund'^n.
>ltti|cn Meu*^hoii olwaa gUtthen machen.
• 156 En ivftiw atibinnen. (tM»u) — SMtM, IL ««.
•im Fr '• an.
ai> ' >g voär««rp ada^r godto"
Ui- ■■- ;
•|5ä Er Uli ( ala dio Kuh. — AttoiM»
«om gf»l«tiff«ii ffehltiflo Inner
m die Oundealade.'* fW. Mtm»
Dairtscu«* 6rai«»woaTa«>L]ixnco]r. II,
;o
1107
Kalb
Kälbchen— -Kälbern
1108
159 Er hat ein Kalb angebunden.
Hat sich übergeben (vomere). Wabrscheialich ist diese
Redensart von der Aehnlichkeit des damit verbundenen
Lautos mit dem Blöken eines Kalbes entlehnt. (S. Käl-
bern.)
Frz.r DÄjfobiller. (Starachedel, 413.J — Fairo restitution.
(Kritzinger, 610 '\;
160 Er hat mit einem fremden Kalbe gepflügt. —
llichier 14, 18; Schulze. 12; Zehner, 600; Eiaelein, 358;
Braun. I. 1723; Reinsberg l\\ 99; IMlenberg, 7//. 25;
Lohrengel, I. 394.
Ist von mir oder den Meinen heimlich mit Ruth und
That unterstUtxt worden. Ein nftheres Vervtändniss
gewährt die Lesung der Qesohichte Simson's (Richter
14, 18;, obgleich mir nicht völlig klar ist , wie man mit
einem Kalbe pflUgen kann, was nirgends gescliioht.
Frz.: Labouror aveo la genisse d'antrui. (Starschedel, 418.)
Holl.: Hij ploegt met eens anders kalf. (ffarrebom^e, I,
376 a.J
'161 Er ist auch ein Kalb gewesen.
162 Er ist das Kalb noch nicht los.
'163 Er ist das Kalb, womit die Schälke pflügen.
Lat.: Stulti sapiens Imitator. (Horaz.) (Eitelein, 358.;
'164 Er ist ein goldenes Kalb.
Kin reicher Mann ohne Verstand.
Fra.: C'est un veau d'or. (Krittinger, lOiK)
■165 Er ist (noch) ein (rechtes) Kalb.
Von einem Menschen, der noch grün ist, der noch
viel kindischen Uebermuth kundgibt, besonders in
plumper Weise. (Grimm, V, 52«^.; „Die Fastnacht
macht manch toret kalb.** (Fattnachtspiel.) „(Br) ist ein
Jungs unbesunnens kalb vnd hat fOrwar sein Wits nit
halb." (Ayrer, I^.)
'166 Er ist von einem Kalbe genesen.
Uat seinen Bausch ausgeschlafen.
167 Er macht (streift) Kälber. — Frischbier*. 1861.
Er bricht sich. (Bentug, US.)
' 168 Er verkauft das Kalb, che er die Kuh hat.
169 Es ist ein bahnsches Kalb.
In der Kfthe der pommeraohen Stadt Bahn beseichnet
man damit einen ungeschlachten Menschen. (Schmidt,
Jubelschri/t, Z.)
'170 Es ist ein (wahres) Kalb Mosis. (Breslau.)
Ein Dummkopf.
HoU.: llet is een kalf Moses. (Harrtbomi«, /, sn\) —
Ilet is een oud hokkeling, h^} weet Eich niet te behel-
peu, (Harrebomee, /, 314.J
171 Es ist noch ein (blosses, rechtes) Kalb. — Däh-
nert, 215 ».
„'S thet wi« ein neugeporen Kalb, hat sein sinn weder
gar noch halb.*' (H. Sacht, IV, CXI, 1.) Ein Junger,
kindisch muthwilligcr, unerfahrener, tOlpischer Mensch.
Holt,! Het is een jong kalf. — Het is nog een regt kalf.
172 Es ist wieder ein Kalb auf dem Schrägen.
173 He het dat Kalw in die ögen slan.
Wenn jemand eine Gefälligkeit, eine httlfreiche Hand
auf plumpe Weise zurQckstösst.
174 Ich möchte ihm keine Kälber zu erziehen
geben, geschweige Menschen.
Angeblich soll dies Wort zuerst Herder in Bezug auf
Basedow gesagt haben.
175 Kalb und Kuh miteinander an den Mann brin-
gen. — Grimmelthauaen, Vogelnest, II.
176 Kälwer anbinnen oder maken. — Schüler, II, 5^;
Dähnert,Qli*.
Sich erbrechen.
177 Oldes Kalw. — Boll, 17«.
Wenig schmeichelhafte Titnlimng eines Jangen Mäd-
chens, da das Kalb Sinnbild der Albernheit ist; aber
auch, wie BoU a. a. O. fortfährt, der aJbemen, ausge-
lassenen Lustigkeit. Und w«nn einer solchen die Zttgel
schiessen, heisst es: „Der Sticken vOr de Kälrerstall
tss weg**, infolge dessen nämlich die Kälber mit ausge-
lassenen Sprüngen zum Stalle herauskommen; femer
des Unverstandes, daher: Kälvermät u. s. w. Kälber,
wenn sie Nutzen bringen sollen, müssen vorsorglich
behandelt werden; stOsst daher Jemand eine hülfreiche
Hand auf plumpe Weise zurück, so heisst es von ihm:
He het dat Kalv in die Ogen slan. Wer so betrunken
ist, daas er von seinen Sinnen nicht mehr weiss, der
kann nicht mehr „Kö und Kalv*' unterscheiden.
178 Sein Kalb austreiben. — Fri9clAier,i67: Friech-
bür^. 1859; llennig . 113.
Sich mit allerhand Kurzweil belustigen, weil die Käl-
ber, sobald sie ins Freie kommen, sich in den lustig-
sten Sprüngen ergehen.
179 Sobald lernet das Kalb von der Kuh. — Fi-
xchart, GeKch. , iti Klotler , VIU. 384.
180 Ucm dat Kalf de Kä. (S. Satt«! und Wurst.) —
Sihu$ler, 1007.
*X81 Wenn ihr nicht hättet mit meinem Kalbe ge-
pflügt, ihr hattet das Rathsel nicht troffen. —
nichler 14. 18; Schulte, l8.
Lat.: Si non axassetis in vitola mea, non inveniaietis pro-
positionem meam. (Schulze, 12.)
*182 Wer hat das Kalb ins Aug geschlagen? —
Ayrer, V, 3237. 10.
•183 Wie ein gestochenes kalb (aussehen). — Frantk.
II. ao*».
•184 Wie ein schwarzes Kalb leuchten. — Campe,
n-fc.,//, 8«6*».
Von einer Sache, die schlecht in die Augen fällt.
•185 Wie kommt dies Kalb zu seinem Gefährten.
Kälbohen.
Kanst die Kälbchen wol grasen. — Schoiwl, tiu\
In dem Sinne: Du verstehst es, dein Schäfchen zu
scheren.
Kalben.
1 Dem eine kalv der Ochs, dem andern weld de
Koh nit kalven. (Mn.) — Wenden, II. l.
2 £im kalbet ein Ochs, da eim andern ein Kuh
nit kalbt. — Gruter, lll, 25; Lehmann, II, 146, II;
Fritchbier\ 1862.
♦3 Dem kalwt uch enUessen (Ochse). — Frommatuk,
K. 32,76.
•4 Ihm kälbert der Ochs. — Binder II, U8; Germberg,
Kälberarzt.
•Es ist ein kälberartzet. — Mumer, Nb.. 26; Thealnm
Diabolorum, 178*.
Im Sinne von Quacksalber, und kommt in Zusammen-
stellungen wie folgende vor: Simplicisten , Kälberärst,
Bader, Battengifter, Medeakräutler, Klistierblaaer, Sta-
renstecher, Schlangenklemmer, Zahnbreoher. (Fitchart,
(teaeh., 188^, \nKtotter, Yin,}ß4A.) „Kein rechtschaiT-
ner Arzt, sondern die Kälberdoktores, die einen Kranken
mit einem Blick ermorden." (PhHander, 1650, n, 520.;
„Yetzt kompt mein herr der kälberarzt, wann ein
armer kranker fartzt, so sagt er Auicenna Sprech, das
lung vnd leber zammen breoh.** (Mumer, Jfb. . i6.)
Kalberohen.
Wenn die Kälberchen spielen, so gibt's schön
Wetter. (Königtherg.)
Spott, wenn erwachsene Leute, denen man Verstand
zutraut, kalbern, alberne Streiche machen.
Kälberdreck.
Kälberdreck , armer Leute llofl'art und Gewalt,
die verricchen bald. — //. Sachs (1590). /. 368*.
K&lberei.
Die grössten Kälbereien werden in Klöstern
getrieben. — Klosterspiegel , 53 , 9.
Kälbexftitter.
•Kälberfutter bekommen (haben). — Mtimer. KL, ii.
„Daran ist schuldig vatter, muter, waz| gabent sie
euch kelberfntter.**
Kälberhäute. ^
Es komen ebenso uil kelberheutte zum marckt
als ochsenheutte (kühhewt). — Agricoltt 1, 514;
Egcnolff, 225^; Eycting. /, 564; //, .'166; Gruler, I, 36;
Petri, II, 281; Gultnistein. 94, 118; Parömiakon. 27f0.
In Würtemberg : Mer trait mainer Kälberhäut nt^ da
Markt als Ochsahäut. (Xe/len, 4BZ.) „ Hierdurch wird
bekennet, das der Tod nicht ansihet die Jugend oder
das Alter.«'
Lat.: Fata non servant ordinem inter senes etjuvenes. —
Mista senum et juvenum densantur fonera. (Hvra»-)
(Seybold, l74 u. 309.;
KfllberJalire.
•In den Kälberjahren sein.
KUbermass.
Kalvermat und Kindermat möten oldo Lüde we-
ten. — Bali. 176.
Das Kalb als Sinnbild dos Unverstandes.
Kälbern.
1 Kälbere, weil du ein Kalb bist
Freue dich deiner Jugend. „Der noch gelbschnab-
liohten Jugend ziemt ein weidlicher Sprang, man käl-
bere, weil man ein Kalb ist." (Vost, Luise.) Das
Wort „kälbern*' kommt a) in dem Sinne von „Kalben"
vor. (8. Glück 715 u. 71C.) Es bezeichnet b) soviel
wie Muthwillen treiben (vgl. Dähnert. 215, kalbera),
gumpcn, geil sein, scherzen, schäkern, lünbänseln,
dalen, auch handgreifliches Liebeln, und c) beisit es
soviel als sich übergeben', erbrechen. (S. Fuchs 370.)
(Vgl. Grimm, V, 56.)
•2 Er kälbert. — Dähnert. 213''.
Muss sich übergeben, erbrechen. Bei Kälbern hat
^- man wahrscheinlich den beim Speien oft Titxkomawaien
1109
Kälber raffe — Kalbfleisch
Kalbfurz— Kälblein
1110
Laut, der an dai Blüken der Kklber erinnert, berUrk-
■ichtigt. ^Vgl. R^rnd, 3, \.) „Ki möcht ihm no ichr
grawcn und Unwillen (ekeln), das er ein Kalb lo^te
oder den Fuchs ■troiftc.** (Fischart, Bk., 224".;
•y Kr kclberirt wie ein Mcrlzenkalb. — J/«/Ajv*jf,2iÄ*.
liier lu der Bedeutung von gruben, plumpen Spielen
und Scherzen.
Kälberraffe.
KäilicrrntTe ' on Kciincrhäiin (Kindcrliändc) dörfo
kcn Augeblick ler stÖC. (.Mrinin<jrn. . — IruM'
mmin. 11. ild, 144.
') Kine Art äprottfcngitter im Stalle, hinter welchem
dem Vieh Keu und änderet trockenes Futter xuui Fri'S<>en
vorRelcgt wird. In Schlesien heilst diese Yurrii-Iitnng
Kaufe, weil das Vieh das Futter daraus hervorrupft.
XiUberseU.
*]•> ist nie vom Kalbersail gekO. ;/»Mi/iith. -
A7(iii, I, 220.
Kr i»t immer dumm und läppisch geblieben.
Kalberatällchen.
Wo Külbei-etülichün in einem llausc sind, da
kann es nicht vorangehen. (h:ifrl.j
KalbfeU.
1 Dar kamen mehr KalfTellen t» Markt ns Koh-
hlldeil. — Kern . 687.
2 Ks gibt mehr Kalbsfelle als Oehscnhäuto auf
dem Markte. — llnwhrrtj II, 15».
3 Kh sind cbcnsu viel Kalb- als Kuhfellc feil. —
— Korle, 32«5; HriiulMnj II, IH.
4 Wa.s «lern Kalbfell gehorsamer ist, denn Vater
vnd Mutter, da stehet nicht zu helften. —
thmuh. 1441.fi: l\'tri, II. :.S7.
•5 Dem Kalbfellle gehorsamen (folgen, nachgehen).
— MaIhmuM, /W/iH«, /, lAnil'''; Ei^rtrin, 359. f.Virii-
infh/ifiiMcn . Vihjrlnvst , II: llrmiH, 1. 1729.
Kulilat werden. Wer Vater und Mutter nicht hat
fiilReu wiillen, der nahm einen Dukaten und folgtu eiuem
Kalbfelle. (Sckupinuo , .13.V;
*(i Kr ist aufs Kalbfell hinausgeschossen.
Ist gefallen.
tfi.: Jl a donnö du nes en terre. (Sctrucimld . 41.1..)
•7 Er wird dnn Kalbfell' folgen müssen, wenn
er mir (oder: den Aeltern) nicht folgen mag.
M Die LitMurr sagen dafür: iiundafell.
Kalbfleisch.
1 Da» K:ili)Hrisch stiehlt einem den Speck aus dem
Wiemcn (der Kauchkammrr). — htri . II , 66.
'2 KalljUaisch vnd Kuh(oder l{ind-)fleiscli sieden
nicht zugleich. — l.rhmnnn. 127. 5. Simiihk. 5373.
hiith . ;«2i;4". WniMM, /. 1727; /iVinWirr^ /. 117.
Ili>r .lüii^ling Pulltc nie <>ine alte Frau hoirathen;
auch ist e<» »chon fchwcr die aun>ransendo Jugvmlmit
dem KCBvtzten M'esen dos verständigen .Mannes xiir
Austulirung oinvi gemcin-tcliaftlivhen l'laue« zu >L'r-
L-iniKen.
£f.i'i.: Kalve-kiiid og uxr-kind s^de ei liue la-nue. (I'mr.
.hin., .t-ta.;
:t Kalliileisch — Halbfleisch. — rmmk, II, is4*.
Kijuiolll, 265'^. r.ruhr. /. 32. /V/n, //. 412; l.vhmami.
411». a»;; SrhvItiJ, 1133''; .N'M/i»r, 161; Itiiiking. 39; ttw-
hin, 3!tA; Hluin. I6i ; Simrofk , üsi ; l-'riKchhUr^ , l'HM.
Oft mit dem Zusatz: Junge Ijcute — halbe Leute. £s
feiilt ihm nicht blus dii* Nahrkralt, •» i*t in vielen Flil-
len Hucli ungi-^und. Alles in der Welt verlangt seine
Krifc. Hi'in gvwidHes Alter, wenn es fUr einen bestimm-
ten /weck tauglich sein *oll. l'nerfabrene Junge Leute
m wicbtii:i-n Aemtern nnd Würden sind — Kalbfleisch.
Wer ein Kind zur (iattin nimmt, wird bald genug er-
fahren . da^fl Kallit1ei-rh , wio im buchstäblichen Sinne,
nur llallitleifcb ist. D.is Kalbtlt-iieh ist nirgends gut
:iiigfachriebun. In Tuseana behauptet man, dass es,
iii.-btft jungen lluhnem und ruhen Fuvhvu, den Kirchhof
fiiUo. liie Franzosen schreiben dem *chtechtgek<ichten
Kalbfli-i»ch nnd ruhen Hühnern dieselbe Wirkung xu:
V>-an mal cuit et ptiuletd erus fönt les cimetlires boisna.
I)if Spanier halten dafUr frisches Schweinefleisch (s.d.)
tur •chadlicb. (.Vaffttsin für dif I.iUralmr df» .iMMland^t,
l-<»:j, S.ritU.J Die Engländer raKcn zwar: In a Shoulder
• 1: wal there are twenty and two gotid bita i aber u
etcckt nup ein Volkswitz darin, der sagt, dass darin
/wiin/iK hissen enthalten sind, aber nur zwei gute.
/iiit : Ku1%-o-kiiid er kun halv kiiid. (Pror. rf<iN., 332.^
Fr:.- Vi-.iitx. poullets et puissons erus fönt les cläieti^rei
b»)"*ii«. (I.^nmx. I, 132: hntziniifr, 7<»3''J
Ui,n.: CalfvIeUch lialf vleisch. f/nrrii.. 17, 10; Harre-
/r ,...>. /. 37«-M
Lnt.: I'T'i cibn dimidiu carnes vituli reputatu. (FaUtrf
UUn. 44?.;
4 KalbtltMiäich hängt man nicht in den Kaiicli. —
NiHi rmli , 53K1 ".
Die .lugend muss frisch genossen werden, ((iriintu,
b KalbÜciHch verträgt keinen Pökel.
.luuge unerfahrene Leute erliegen in der Kegel sulclicn
(ieBchdflcn und Untcrnebmuiigen, die gureiftero Mannes-
kraft und Kinsioht erfordern.
IhtlL: Kalfvleesch kan geeno pekel verdragon. (Ilarrr-
hnmrf. /. 37«; '.j
G Kalbfleisch vnd rindfleisch seud nimmer gleich
miteinander. — tiruirr, /, 52.
7 Kalbfleisch wird \vohlfeil werden, die Kidber
lallen.
Scherz, wenn jemand, besonders ein Kind, unge-
schickt lallt, in England scheint es in anderer Bedeu-
tung vorzukommen: Vval will be cheap, calvcs fall.
(linhn II. lyi.»
8 KalhiIe>Nch vnd Uimltieysch sehickcn sich nim-
mer zusammen. • l'mhurt. Uhr:., in Klnstn; X, 517.
„So wenig alH eyn .lun;(er vnd alter (Ichs gleich in
eyncm Silen Kus.inimeugoknppelt ziehen."
9 Kalftlcsk, llalittcsk. ftftfrwt.; — Ituvnn, 7S2; Ftom-
mann. 17, 285. 7.'>8; llaufkaleittU't , III; für f/irniiprcr;
Srhamhni-h . I. 345.
10 Kalltiesk würt bualle gar. i hcrtuhn.) - Woish-,
71 . 154.
11 Kaivflesch, llalvflesch; llamelllesch , Damel-
flescb; averH up'n Ossciihrud^n miit man gödc
Friinn laden. I.übeck.^^ — Ihvtkr.9.
12 \Yer aus Kalbfleisch bestellt, den muss man
zu keinem Ijttwcii bringen.
*Io Ks ist iKich Kalbflei.sch.
Von ungeb;tndigtei oder ungewit/igtcr Jugend. ( urinwi,
V, .'ih.y
*14 Ks ist noch viel Kalltflcisch bei ihm.
Das Kalbfleisch ist an ihm nneh nicht vemntten.
* 15 Kt es noch en liopen KallMesk derane. (/mt«
r,i/,n.J — Wotutr, 87. 134.
Mangel an Krzithung und Bildung.
• 16 Et ies noch viel Kalwfleisk deranno. r»'*'/ J --
Für SiMasuni : lU-rndt , 32.
Kr ist norli sehr kindisch.
Xalbfurs.
*Kincn Kalbt'urz braten.
Wer einen Klick in die Apotheke de« Volks gvthan
hat. weiss, /u welch Felttitmeu .Mitteln dicscv oft greift,
nnd diese worden durch die obige Itedeneart verspottet.
WoidiM wendet sie ^IV, 74, 78) an: „vnd (man) darff
dafitr kein Kalbfurz braten", wo er von der Heilung
der Faulheit rodet und der .Meinung ist, da5S lia«ul-
hjl'io (i>. d.) uusieiclie und nirin das ol>ige Mittel nicht
bedürfen werde.
Kalbleder.
1 Kalbslcder kompt als bald zu mark, als heut
von einem ochsen starck. — Luti ivmni., li'j.
2 Kalflecr dat is uiuii llalfleer, man Kohl<l>er, dat
is göd äcbolccr. — Kirn . «88.
Vorzüge des Kuhleders vor dem Kalbleder.
KfUblein.
1 Das Kiilblcin liebt das Kutcr mehr als die Kuh.
2 Das Kälhlein muss folgen der Kuh. — AmbraHv
Ucdcrhuch, 11«, 5«.
3 Das Kälblein »äugt an der magern Kuh. — AU-
mann VI, 442.
4 Gerheth das kälblin nach der ku, so wcrdcns
grosser bcstien zwu.
Lat. : Filius ut patri sirailis, sie Alia matri. (L»ci cvmou, IV^.j
5 KiilbleiUf spar* dein Heu, 's ist noch lange bis
zum Mai.
Hbtt.: KalQe, ipaar uw buoi, waut de winter is nog lang.
(Harrebotnrt, I. 376 ".J
6 Wenn man ei» Kälbleiu ausschickt, kommt ein
Occbiileiii wieder.
Di« Bniton: Sende ein Kalb nach Moskau, es wird
ein Uehs wiederkehren. (AHmantt V, 103.;
*7 A Kftlbla oubinda. (S. Kalb i&9.) — SarioTtw^. le«.
*8 Ar will *ii Kalbla nit nei '■ Ug achlog^n. (Fran-
luH,) — Frommann, VI, 911. SOS.
Kr will*s mit einem nicht verderben.
*9 Er hat das Külblein mit der Kuh.
Hat eine schwangere Persuo geheirathet. „Und 10
die Hochzeit iit Methan, hobt sich erst ein Handel an,
er I der Khomann I hat das KälMein mit der Knh."
(Ftte'jrndr Hluttfr, Angabarg llSOu, iu Adnam MiUhfi-
laajrea, H. 374.;
70»
1111 r • Ealbsauge— Kalbskopf
Kalbsmanl — Kaldaanenschliicker 1 112
Kalbaansre. ^
1 Kalbs Augen, Hasen Lung, üecbi Leber vnd
Karpfifen Znng, süsser Wein ynd barben Maul
bringen manchen vmb seinen grawen Gaul.
— Petri, II, 413.
„Wie diM gemeine Sprichwort sagt, vnd der verdorben
reuter klagt i iprsch : Kalbes aug vnd Hasen lang Hechts
Lebern vnd karpffen Znng süsser wein vnd barben maul
brachten mich vmb meinen grawen Oaul." (WaUiia,
IV, 51, 23.;
*2 £r macht ein paar Kalbsaugen.
„£r entschuldigte sein schlechtes Lesen, ein Com-
pliment erwartend. Ich sagte, das Lesen wDxde gegangen
sein, aber ich glaubte, es bitte am Bnchstabiren ge<
legen, worauf er ein paar Kalbsaugen machte." (Zetter
an Goethe, 341.)
•3 Etwas mit Kalbsaugen ansehen. — Luther'n Tisch-
redim, 173*'.
Dumm, mit stierem, dummem Blick. '(Qrimm, F, 59.;
*4 Mach deine Kalbsaugen auf. — Gvtter , ili , iu.
Kalbsbrust.
Eine Kalbsbrust und eine Löfifelkeule kochen
nicht in Einem Topfe weich.
Kalbsfleber.
*£r hat das Kalbsficber, es schauert ihm, wenn
er voll ist.
Xalbsfüsse.
*1 Er hat seine Kalbsfiisse abgelaufen.
ifoU.: HiJ beeft sUne kalfsklaanwen afgeloopen. (Harre-
bom4e, I, 875 ^>
*2 Noch auf Kalbsfussen gehen.
Xalbshaut.
1 Dar hanget mer Kalfs • as Köhüde (Kuhhäute)
up*n Tun.
Es sterben mehr Kinder als alte Lente. (Brem. Wb.,
II. 731.J
2 Dar kämt mer kalvs- as kö-hüde to markt.
3 Es komen eben so uil kelberheutte zum marckt
als ochscnheutte. — Agncola I, 5U; Eiselmn, 358;
l\irömiakm, 3346.
'• Man soll nicht auf seine Jagend trotaen.
EngL: As soon goes the yonng lamb's skin to the market
as the old ewe's. (Oaal , 1531.)
Frj. : Do veanx comme de vaohes vont le« peaux k la plaoe.
(Leroux, I, 134.;
Boll.: Also vele oalver oomen huden ter merot als older
coeijen. (l^tnn., 35, 4.;
Lat.: Pellea qaot peooram vendantar tot ritulornm. (Fal-
lereteben, 77; Loci comm., 139.;
Poln. : Wiso4J cielft na rsei idsie niieli krow. (Lotupa , 33.;
4 Es kommen auch viel K&lberhäute zu Kauf; es
geht nicht blos über die Kühe.
5 Es werden eben so vil kalbsheut als küwheut
ghen marckt tragen. — Franck, /, 83».
Holt.: Er komen meer (sooveel) kalfsvellen dan (als)
ossenhniden ter markt. (Harrebomie , I, 375".;
Lot.: Mista senom ao tanenun densantor fanora. (Horat.)
(PhiUppi, I, 353.; — Mors nisi mactaret juvenos, lanii-
qnejnvenoos, omnia stoltorom plena, bovumque forent.
(Sutor, 501.) — Quotpecorum pelles vendnntur, tot vitu-
lorum. (Seybold, 519.;
G Man findet ebenso viel Kälberheute und mehr,
denn Kuhhäute. -— EiseUnn. 359.- simrock, 5374.
EiseUin bemerkt: Gegen die Urbschaftslauerer.
Kalbakopf.
1 Der hat ein Kalbskopff, der an einem ein Ver-
brechen straffl, oass der Verbrecher nicht
vermeiden könne. — Lehmann, 739, 56.
2 Ein Kalbskopf wird mit Znng* und Hirn servirt.
3 Einen KalbskopflF darff kein Armer fressen. —
Simplic, I, 135.
„Man pflogt sa sagen: Einen Kalbskopff darff kein
Armer fressen."
EngL: A calfs-head will foast a hunter and his hounds.
(Bahn II, 16.)
4 Man muss nicht zum Kalbskopf einladen, ehe
die Kuh gekalbt hat. — StUor , 431 ; Simrock , 5375 ;
ReinsherQ IV. 34.
„Der Ynwits ladet Oftst com Kalbskopff, ehe die Kuh
kiübert, gibt der Tochter ein Mann ehe sie geboren,
bawt Hftaser in Luflt.<* (Lehmann, 807, b.)
* 5 Das redt er auss keinem Kalbskopfif. — Ti^cAnan
Diaholorum. 411".
*6 Der Kalbskopf will begossen sein.
HoU.: De kalfakup wil begoten sijn. (HarrebonUe, /, 375".;
•7 Du Kalbskopf.
Alberner, einfältiger, dnmmer Mensch. i,Mit den
Kalbsköpfen, seinen BrOdem.«' (Wietand, XVIII, Wd.)
*8 Mit dem will ich keinen Kalbskopf essen.
„ Wer sich ainer solchen Sach verm&ss and mit ainem
Henker ain Kalbskopf ftsi ... der bedorft wol ainar
wolsohmeckenden Nasen." (Kelter, AUe Sektednke, 23.;
Xalbsmaul.
* Einem das Kalbsmaul vor die Thur werfen.
Wie Kalbskopf n. s. w., ein Schimpfwort. — . „Werf
im das Kalbs maul bald fUr die Thflr, dasa «r daitbei
prOf und spflr, dass er kein Eppelein an ir (der Fiaa)
hab, sonder aassthanond Sohabab.« (II. Sacht, V, 8833^.;
Xalbsohr.
* Einem ein Kalbsohr anhängen.
Ihn schimpfen. „Und lass infalln die Frltsohon eohla-
dem galgenthor ansjagen , and henk Jedem
(H. Sack», IV, 2, 50.;
(Bokn
gen und sa
ein. Kalbsohr an.'
Xalbselt.
1 Mau muss der Kalbzeit ihr Recht lassen. —
Eetar, I, 488.- Pistor.. VII. 34; Eitenhart, 303; IhUf-
brand, 64, 93; Blum, 750; Eitelein, 359; Simrodi, 53M.-
Itraun , I, 1784; IMntberg VII, 69.
Unter der Kalbxelt verstehen die JIger die sogenamits
Brunft- und BaUseit, w&hrend derselben alles Wild,
Baubthiere ausgenommen , nach Bestimmung aller Ja^-
ordnungen geschont werden muss, weil es sonst bald
aufigerieben sein wOrde. Die Hecreaeiten sind indess
nach den Arten der Jagd und nach den Ua>ttangen des
Wildes verschieden. CVgl. AUg. Preutt. LandrecMt. II,
16, 45 fg.; Mitlennaier , Grunätätte det gemtimen demt-
tchen Privatrechtt,i01 ; MaurenbrecMer, Lehrbuch det demt-
»chen Privatrecht t, 278.; Uneigentlicb nennt man die
erste Jugendseit die Kubseit. Das Sprichwort will nun,
dass man der Jugend einigen Mathwillen, einige Ans-
brttche fröhlicher Leidenschaften, einen gewissen Grad
des Leichtsinns sugute halte, wenigstens nicht ra hoch
anrechne. (8. Kftibem.)
•2 Er ist noch in der Kalbzeit.
•3 Seine Kalbzcit ist vorüber.
Holt.: De kalfsklaauwen siJn hem a^estooten. — HU is
de kalverliefde door. (Harrebomee, /, 375« n. 375'*.;
Xaldaune.
1 Hab' ich Kaldauneii^ auf dem Tisch, mein Nach-
bar wird nicht satt davon.
>) Hier die Gedirme vom Schlachtvieh als Oerieht.
Poln.: Kto Jada flaU, rnjÜi le kasdy UkL (Lompa, U.)
2 Wer Kaldauncn isst, muss nicht fragen (dnn
denken), was drin gewesen ist. (S.
jangfer.)
Engl.: Tripe's
//. 37.;
*3 Da möchte man aus der Galaune (Eingewdden)
fahren. (Meiningen.J
*4 Die Kaldauuen aus dem Leibe speien.
Sich sehr stark erbrechen.
Fr:.: U a vomi tripes et bondins. (Kritainger^ 725*'.j -
Jotter tripes et bolaux. (Krittinger^ 693.)
*5 Die Kaidaunen ausspülen.
Stark trinken.
Frs.: Se laver les tripes. (Kritzinger, 414.;
*6 Eent op de Kaldün, cnt op cm Tun. (DoKts.:-
— Frischbier^, 1865.
Von dem, der nur wonig Loibwisobe beeitst, hnehr
Btablioh nur swoi Hemden hat, eins am Leibe und das
andere auf dem Zaune sum Trocknen.
*7 Es ist ihm in die Kaidaunen gefahren.
„ Wenn ihm die Bosheit so geschwind in die Kaldaa-
nen ffthrt." (Chr. Weite, Ertahtungen, 394.;
* 8 Sich die Kalaauncn im Leibe vcrstaachen. (o^-
prcust.J — Frigchbier*, 1864.
•9 Sich die Kaidaunen voll ärgern. — Fritahiner*. 18S4.
*10 Sich die Kaidaunen voll fressen (voll schlagen).
Kaldauncn — das Eingeweide, auch Fleck genannt.
Qokochte 'Kinderfiecke ist ein Lieblingsessen der Kö-
nigsberger. Kin starker Ksser „schUgt sich di« Kaldao-
nen voU".
Xaldaunezifrdsser.
*Es ist ein Kaidaunenfresser.
Ein armer Schlucker, der sich von KttohenabAllSB
nährt, einst ein Spottname armer Studenten, Coevicto-
risten. ((h-inan , V, 62.;
Kaidaunensack.
*Du vollc^cstopfter Kaldauncnsack.
In Beinric/i IV. (I, 2, 4) wird FalsUff so genannt.
Kaldaunensclüncker.
♦Es ist ein Kaldaunenschlucker. (Berlin.)
Da zu den stehenden Gerichten im berliner Cadetten-
liause früher sauere Kaidaunen gehörten, so nanoto
man die Cadetten ziemlich allgemein Kaldaoaea-
»ohlucker und pflegte ihnen ein tiesonderes Liedchen
nachzuBingen: „Cadott, Cadott, Kaldauaensohlnoker,
Cichorienkaffee ohne Zucker, rother Kragen aicbu im
Magen , goldne Tressen nichts lu fressen i niehti sa
1113
Kalofatern —Kalender
Kalcndermadicn — Kaliber
1111
brechen, nichts in beitsen, künnrn doch grono
fVgl. CadeUencorpa in Berlin ron Corzin in den Hau»-
hUUttm, Stuttgart 1857, Hft. 1.; Die Bedennrt iat
aber (i. Kaldaanoufreascr) offenbar tod allgeineioeriu
Oebraneh and bezieht ■ick zunäohit auf arme Studi-
rendo. Nach iJanntil (94'0 werden auch die Oyinna-
slaeten in Salswedel Kaldünenaluker genannt. (Vgl.
auch Grimm, V, ^%.)
Kalefatem.
*£r wird das wohl kalefatem.
Out in Stand eetaen.
* Einen auf die griechischen Kalenden verweisen.
Diese Kodensart hat darin ihren Grund, daai die Qrio-
oben keine Kalenden hatten. Die Kalendot bezoichnc-
ten die ersten Tage Jedes Monats. Die Lateiner tbeil-
ten die Tage der Monate in Kalenden, Nonen und Iden
(Calendae, Nonae und Idus). Die Urieohen rechneten
nach Neumonden und bexahlten naoh Umlauf der Mon-
den die Zinsen. Wenn man daher von jemand sagen
will, er werde nie besahlen, so sagt man, er werde an
den griechischen Kalenden xahlen. Wir sagen im Deut-
schen : Einen auf den Nimmermehrstag verweisen.
1 Alle Kalender betriegen. — llerberger. l, 93.
2 Dai den Koalenner maket, da iätet ok Brot.
Cliterlohn.J — Woatte. 71 . 144.
3 De Kalender schröfil on de lewe Gott göffb. —
FrUtchbier ', 1868.
4 Der alte Kalender vergleicht sich nicht mit dem
neuen. — I*arömiakon , 266.
Bio sind stets nicht nur einige Tage auseinander, der
Unterschied wird auch Je lAnger, Je grosser. So alte
und neue Zeit, das Jugendleben und das Altern, a. w.
& Ich wünschte du wärest ein Kalender, sagte
der Doctor^ als seine Frau seufzte: Wenn man
nur auch ein Buch wäre, da sie ihren Mann
immer über den Büchern liegen sah.
Im Kalender steht ein Name wie der andere.
Kalender mäkct de Lue, det Wcddcr de leiwe
Uer^od. — Hchamhath, ll,Wl.
Kein Kalender setzt lauter Feiertage .'( oder {Son-
nenschein).
Calendcr für Coriandcr kauffen. — Maihe*f. ssa*.
Eins fOrs andere: Opia pro apia, quid pro quo.
Einem den Kalender lesen.
Ihm Unangenehmes sagen, Widerwärtigkeiten berei-
ten, wol gar den Tod. — „Da lass er Oder Geier) Jnen
den Kalender, das jre keine wider kam, ju alle sampt
das loben nam." (^H'atUit , /, 7», 14.;
Einen in den Kalender thun. — Jtr. anttluif.
IhiHcrtujnriji'l , 72.
Ihn dem UespOtt preisgeben.
Er hat den Kalender des Pater Leu, es steht
die ganze Woche Sonntag darin. — Khxiir.
spirgvl, Ti. 15.
Er hat einen (ewigen) Kalender (in, an seinem
Körper). — Maifer,!, 181; Körte, 3266.
Besiebt sich auf die bestftndig wechselnden Empfin-
dungen in einem kranken Gliede, in grossem Wundon
oder Amputationsflttchen, welche sich selbst dann, wenn
der Mensch Übrigens vullkommen gesund ist, leigen,
sowie sich bedeutende Veränderungen im Wetter zutra-
gen. Die Bussen : Die Jungen haben den Kalender im
Herzen, die Alten im Kopfe. (AUtnaHH VI, 448.;
Fr:.: Son eorps est un Almanac. (Kört«, 3266; Kritiin-
'jrr. 22 h.;
Er hat einen Kalender, in dem kein trübes
Wetter steht. — /^inimt^iAon, U30.
Es geht ihm immer glfieklich.
*15 Er hnt nichts als alte Kalender aufgetragen.
•16 Er macht Kalender. — Fritchbicr.W»; Friukbier^,
lb67: //nint'/. 114.
Von solchen, die meist in trüber Stimmung ftkr die
Zukunft sorgen, weil es die Kalendermaoher, wenigstens
nach dem Glauben des Volks , das von ihnen die Witte-
rungsangabe erwartet, auch mit Bereohnuag fcOnfUger
VcrhAltuitse und ZustAnde su thun baben. Auch von
solchen, die in sich selbst versunken, in tiefbn, oder
was oft dasselbe ist, ohne Gedanken sind. Anoh gleioh-
bedeutend mit Grillen fangen,
/rj.; Faire (composer) des almanaes. (Ltroux, II, 84:
AVi7j/flj/.r,22»'.;
* 17 Er macht Kalender für das a1>gelaufene Jahr. —
FAiclein. 359; Simrock. 1433; lirnun, I, 1731; Wurzbadt
II. 219.
Nachdem es vorbei ist, wois« er, wie or es hAtt«
machen sollen, propheseit Geschehenes, tiseht allM
abgedroschenes Zeug auf.
KngL : Ue make« Almanaes for the last year. (EUdtin , 3ft9.;
6
7
8
•9
•10
•11
•12
•13
14
•18 Er will den Kalender verbessern.
Klügere Leute tadeln und zurechtweisen.
* 19 Etwas auf den Kalender setzen.
Ursprünglich eine parlamentarische Kedensart imCnu-
Kress SU Washington, um zu sagcu, dass irgoudoin
Antrag nicht den Vorzog vor andern gcuiossun, Kuudcru
nach der Zeitfolge seiner Einbringung erledigt werden
solle. Im iVolksgcbraucIi hat sie die Ilcdontuiig der
Vertagung, des Auf Schiebens des bctUglichcn Gegen-
standes.
*20 Ich will seinen Kalender nicht.
Ich will auf seinen Rath nicht merken, mich nicht
danach richten.
'Fr».: Je ne prendral pas de vos almauacha. (Kritzin-
yer, »2»»; Starnchrdnt, \A.)\
•21 In den Kalender kommen.
Zur Unterhaltung, als Beispiel, alü Anekdote in den
Volksmund, Volkskalender. .,l)a würden «lio Luwlo
erst recht zu reden liahon und wir kumoii ilim andere
Jalir iu den Kalender." (Ji-r. (iottMf, II, :\U.)
•22 In moincm Kuk-iuler steht nichts davon.
Davon weiss ich nichts oder will ich nicltt» viü-ivu.
Fri.: Cela u'est pas dans mon almanach. (Star»-:l,fii'l , ll.'J.;
•23 In seinem Kalender ist die güldene Zald groes.
— Ihirömiakon , 2056.
Kr ist sehr reich.
*24 In seinem Kalender ist immer Quatoniber. —
l\irömiakm , 2979.
llat immer Fasttag, lebt in grosser DOrftigkiit.
*2ö In seinem Kalender ist nichts als Vulliuund. —
AirJmiafcen. 1281.
Kr lebt herrlich und in Freuden. Oder: In Hcinrni
Kalender ist Vollmond gewesen, wenn er sich durch
Wohlleben zu Grunde gerichtet hat.
•26 In seinem Kalender ist nur Ein Fasttag. —
l\\r6m\akon, 87.
Aber er dauert das ganie Jalir. bein Tisch ist stets
sehr kärglich besetzt.
*27 Sein Kalender setzt nichts als Fasttage. — /'«i-
rJmiafcMR , 2672.
•28 Sein Kalender setzt nichts als Finsterniss. —
l\irömxakun , 1796.
Z. B. von einem manischen Kbemanne, Uhorhaiipt
von allen SauerflUohtigen, dann aber auch von dcueu,
die nur mit WiderwArtigkeitcn zu k&mpfeu haben.
Kalendermachen.
•'S Kalendermachc uüd enlenkt ha. — TnhWr, 93.
Das Schiesspulvc-r nicht erfunden haben.
Xalendermacher.
'1 Der Kalcndcrmacher macht den Kalender und
unser Herrgott das "SVetter. — sumuck, wvi,
Karte . 3267; //raitn. /, 1730; Hcinslnrg Vlll. 5.
Wie und was kommen wird, sagt ein afrilcnuiKches
Sprichwort, kann selbst ein Vogel mit einem laugen
Halse nicht sehen, sondern nur Gott, (lifin^hirnj 17. .').)
•2 Er ist ein Kalenderniacher.
Grillen f Augur. In Toscana hat mau, um auBZUdrUvItcn :
lasst die Leute. thun und reden, wenn lie wi-d<tr uich
noch euch schaden, die Redensart: Lasst dio Kalon-
dcrmacber kalendem. (Reinsberg IV. h*.;
Frt.: C^ost un Csiseur des almanaes. (Kritiinytr, '.'.'''.;
Kalendern.
•1 Er kalcndert an einem üliede.
Es zeigt ihm die WitterungsverAndcrungen an.
*2 Er kalendert die ganze Woche.
•3 Sie kalendert. — Frwchbier^. iwm.
Solierzwelse von Frauen, welche im Kalender blAttcrn,
indem man meint , sie sehen nach , wann das durch »ie
herbeizuführende wichtige Familienereigniss voraus-
sichtlich eintreffen werde.
KalenderwitB.
•Er reisst Kalenderwitze.
Besieht sich auf die geiitlosen Anekdoten, äpAsbc und
Witze, welche Araber, als mau einen guten Volk*kalcn-
der noch nicht tu bearbeiten wusste, den Kalendern
beigefügt wurden.
Kaleaohe.
Man führt nicht mit Kaleschen in den Ilinunel.
Ltit.: Non eat e terrls molUs ad aetz» via.
SaUAkter.
*Deu Kal&kter maohen.
AUarhand kleia«, naoMaUieh niedrige Gescbaftp be-
■orgoD, sieh wol auch dasa drangen; auch wul als
Aasboreher, Spion dienen. rVgl. Orirum, r, 64.;
*8ie hat heute viel m kalfaktero.
*1 Dat*s nig vun min Kaliber. (iMst.) —
n, 214.
Die^e Art Menschen lieb« ieh nicht, mit
ten habe ich niebt gern Umgang.
1117
KaUhart— Kalt
Kalt
1118
•G Du kaJlest' vyth thwen münden. (M'ettf.) — Tap-
liiux, 177 ■.
*) Kallen-TTiprocheu, rufen, laut uud viol sproolion,
Rcliwutzfln. Kall- -Siiraclie, Ruilo licanndera vor&clit-
licli::- (lOHchwütz, vou althoclideutscli cliallAn, uilttvl-
Itucliiiiaitach kallcii; ongliBCh cull. (\ti\. Schiuftlcr,
II, 2M8; /kH>'cie - ifüller. I. 7W»'; Jlo^/*r, 11, Hl«:
MUlhr- Writz, »«; Fruuimann, 11, bh'i, «4; ///. 4««, Sf.
n. 11 j ; Stüitnhurij, 101».; — Vou oJnum l>0]ipuLcUngigen.
•7 Ile kiiUt, til» FotUches Peter eu do üemoinde
ruth. (hh-urs.) — l''irmenuh , /. 4ü2. 1»1.
•8 Jiddorenc kallt, dat hü räet hat. (ludhurij.)
iJarnin aull uiun bi-ide Farteieu hOron.
Xallhnrt.
Vil kalhiirt vnd klapperlout zGi'Htüren manche
<,'utc froud. — /'ninck, //, l»2''.
XaUn&user.
♦Kr ist ein Kulmäuscr. — Evtelrin , ZS9.
Naoh Atlfluthj und Iletui' loll da« Wort ans kalni
(itillü, ruliig) und aus mAURen iuKaminenf{«xo(ren ««in,
wouucli Cd einen Munsciiün bedeut«, der im Stilli'u
inaiiHo, dor „Manie apiole", oder eiueu lichtRchouen
Oriiblrr und (irillenfUngpr, einen Knauser und Knicker
bfl/eii-linon. Nach andern soll es aus Canialdulonior
▼«rdorbcu sein. (\'it\. WHrtbach III, 167; FroiHiuann,
III, 4M.) Nacb Sc/iiitaUtr (II, tii'J) ist es Uoiibals,
nach HWi/<iNf/ (1, ri^»;) Kopfhänf^pr. CirillcnfilnKor. In
Oldüuburg Kiill es bjiuflg die Nebünbcdeutung oiues
pilfTiKi>n, listigen Scblaukopfoit haben; atkalnidneren
(aiiitkalmuusvrn) =- etwas VvrborKones, scltwer su Knt-
di-ckcndi!« durch rfifflgkeit und Nachdenken lierauabrin-
Hüu. Im Mansfeldischon kaimUsern = nachforschen.
Noch undoro leiten 01 aus dem Hebräischen , von cineiii
WortH, duH omni«, und cinuni andern, das svioutla
bvzfliclinet, wunach ein KalmAusor ein AUcswissor wUre.
(\'n\. Yfi-iiHuf/-iuÜKri'j»^ fttuHdtn, VII I, 62; llrumanH. Act.
y'Aif.it.. /. 1047: Tf-nsfCsi MoHntiir.hi'r VHf^rricM , 10ViL>,
S. 1«:..; Im /Vfi/MiicA«-« Ilamfrfund (Berlin 18tu, S. 427)
heiAst 04 ilagctron : Das Wort Kalmauscr ist aus dem nltcii
SoliiiiniOHtcr ( ächuhneiütor ) mit l.'mwandlung des Sohol
iii Kol und Kai, wie dus Meister in .Miiuser eututuiidon,
»hiiliuh wie Duckmjiuser aus Tücke und Meister. Viel-
leicht, lieisst es bei tirhnm (V, 7:!), In Kalmiiuiter
nicIitH ald kahler Duckraüuser, kahler Mauser und die
DedoutunK (drimm, V, 4, .'1, (t u. 2s; von kahl passt
vollkommen, um den Mauser, Mäuser zu einem Kai*
mäuser xu machen, als armer Schlucker, bchmarotxer,
btubunhocker u. s. w. Das seit dem liS. Jahrhundert,
wo es »ufgckommen scheint, viel gebrauchte uml noch
beute siemlich verbreitete \Vurt wird ebenso vorschie-
don geschrieben ( Kalmäuser, Kalmanscr, Kaümeiser,
Kahlmikuser, Calmäuiier, KalmUüer, uivdordentsch nach
Fnnnm'inH {III. 4L'»i, auch KlamQscr), wie vieldeutig
gebrancltt. l.'m iniiu Art Schmarotzer damit zu be-
zeichnen, gebraucht es Fitekart (l'rakl.): ,,Wappen-
liriefT u. s. w. müssen Esellerisch jedem Kalmeuser, der
das (rrass durch den Zaun isst, für eine L«'»wenhaut
dienen." (KIuUt, \'I1I, SM.) l'eber die verschiedenen
Anwendungen dos Wortes ist der reichhaltige Artikel
tii-iinm. y, 70 fg. einzusehen.
Kalmänserei.
•Es ist eitel Knlmüuserci.
.Substantiv zukalmbusem, um Knauserei, Pedanterei,
Hchulfochserei , Stubongelehrsamkeit, .Silbenatecherci,
unbrauchbaro Schulweisheit u. dgl. su bozeichneu. O'gl.
iiriiitm,'^y, VA.)
"KMlxnAn» em.
♦Er kulmäusert.
Stubenhnckend studircn, auch in der Kinsamkeit (Iril-
leu fan'.:eu. £r hockt daJieim wie ein Daoba. O'gl.
Uriinm, V, 7.1.;
XAlt.
1 Hist du kidt, so bin ich warm, sprach die junge
Fisoherin. — Emelem, 17S.
2 Eh gibt weder kalt noch warm. — Geiler.
tat.- Kx codcm i>re calidum et frlgiduni eBlare.
3 Et is butten siiu kolt wie up'n Ilowe. .Ihauw
viAu-fiy... — tii'bburd.
4 Früh kuit, macht, doss der Baum nicht fallt.
■U'U.. — iiwU'i. las.
0 Wenn es \\e\ uns kalt ist, so friert es; ist es
heiss, so glüht es; regnet es, so schüttet es.
Mit diesem Sprichwort bezeichnet man in Texas das
dortige Klima und den Charakter des Landes , der stets
in Busgoprigten Fomiun hervortritt.
6 Wenn kalt und nass Jnni war, verdirbt er
Tiu'iHt das ganze Jahr. — Umt. HaiuinüenieT,
7 WiMin's kalt ist, merkt man^s wol.
Lat.: (.'aliilum mendaeiam optimum. (S^fMd, 62.;
8 Wenn's kalt wirtl am Ort, so ziehen die Schwal-
ben fort. — .S'ifTtdbnirfrryarffM , 179.
Ynu Krtnnden, dit au mar Zeit di
10
Ml
M4
•15
•IG
•17
•18
forena. (■/•■
'in.
kubeljaauwscit.
•10
•20
•21
•22
•23
•24
'25
'20
•27
•28
•29
•30
•31
•32
•33
Wenn*s zu kalt ist, liisst sich der Schnee iiidit
ballen.
„Warum nur so oftmaU nieht iiucli (tpfallen ge» in-
nen es will die erwünschte iledtaliV" ■-- Doch mug sieh
ja selbst <l«r Schnee nicht balleu, wenu'b ull/u rauh uud
allzu kalt.
Wo es kah, wird zu Knieholz der Wal«l.
In llabesch: Auf dem (iipfel de-i Namera guileihcn
die Palmen nicht. (AU mann IL)
Bei ihm geht's kidt und wann ans Kiiieiu I)arni.
— J/.igiT, /, loy.
Da ifit's so kalt wie in eiiuMii Iltnidostjilj.
Kr bUiflt kalt und wann aus Fiineni Mundo. —
.W«i|/«T, /. luy; Simrwtk, 53s5.
Ffi.: Ilnnime qui porto le feu et l'eau. (Hurill, I, 'iiS',)
— II soufTle le chaud et le fruid. (S(ttr^i-U,;i,t , VJM
n. 41:1 ; Knt:in;ffr, :<;{:. ''.1
IIuU.: ilij bloast hcot cn koud uit ^^nen moiid. (ILinf-
l.vntti. I, 443''.;
//..- Da un isttiHsa boi-ca caMo, 0 fredilü si Kofiia. (l'ii:-
zu'jlia, M.)
I.at.: Iloiiio manu vna igneni , n-liiiua aiji
rill. I, a2;i.>
Er ist heut' kalt und morgen wa
II'jlL: Vau «laag hoekHcli, cu morgen
(Ilurr^h,„n.,' , I. 37a''.;
Kr ist kalt und wann, wie niiiirs haben will.
Kr ist kalt wie Ki.s (oder: wie ein Fihch, Frosch).
Lat.: Frigidior salamandra.
Er i»t so kalt wie ein Schneider.
Er ist Weiler kalt n<icli warm. — Aiio^whji'sih. 3. \:>;
.^^hul:l', -'W; /<iMj«.'r. 6'J6; ICigflnn, X'jI». Uitiun, I. 173:i.
Auf die beliebte Mitteliiiiissigkeit, itie «ich »tets in
Mittel^ustünden herumtreibt uud eine Art moraliseher
Scliwindnuelit ist, die sieh biH ans l-liide des liebens
stets für vollkomiiieu gesund littlt.
Fr:,: t'ela ne lui iait ni froid ni ebaml. (l.'-mlmy, ;J1Ö;
AritaiHflfr, l'J»''..' — II n'cst ni chnir ni poihsun. f AViV.vm-
y*?r, 117«.;
//"//. .• |Hij is hoeksoh noch kaboljaanwseh. (Uni-rthvintv,
I , :M^".)~ Iloeks en ('abeljauw'i iiiiid dicNanu-n zweier
politischer Parteien in Holland, die von i:t.'>U— l.'i(N> in
Ausehen standen. (M. A'niinfr. Ilolliimlisc/i -il>-iif*''h^s
Wi'rtfrhui'h , Leipzig l7,'iy, Sp. (i.'.s.;
Lat.: Ne«[UO albuit nmine uiger. { Frubi'rg . 470 ; Sri/fiuhl , 341' J
— Nei|UO calidi »uut, ne(|UO Irigidi. (Fhi'lti'n , 3.V.».; —
Netiuc earo, ne.iue piscis. (Vkilipni, II, ix.;— Neque
foris, nciiuo intuf. (Titjij-iiin, itnt*'.)
Es ist ihm nichts /u kalt, norh zu warm.
Kr greift zu, wu er kann; es iKt ihm alles zuHagend.
Es iht kalt, wir wollen mit Kai)uzinerholz (s. d.)
einheizen. — klwtirspiiuel , iü, 4.
Es ist nirgends so kalt als in seiner Küche.
Ks gibt dort nichts zu essen.
Fii. : 11 n'y a rien de si froid que Titrc. (L^roux, II, \V2.)
Es ist so kalt, dass die EUter auf dem Zaune
flötet — Simrocfc, 53»6.
Es ist so kalt wie ein TodtenhcrbsL
Diese Bodensart, die ich sonst noch uiclit gefunden
habe, ist mir aus Kamnitz (Nordbühmen) zogegangen.
Ich weiss indess nicht, wa« uit dem Todtenherbst ge-
meint ist.
Es was ZU kalt, es weite nit beisscn. — Tait-
pitu. S40^
L<it.: iiio funis nihil attraxit. (Erasm., S3\f u. 402; Tup-
piu$, 24ul'.;
Es wird unblose chalL (luzem.)
Et es so kalt, dat de Fister (Elster) opp den
Tun (Zaun) flött (flötet). (iieuTr.) ^ Firme-
null, I, 401,230.
So kalt, dass die Elster sich den llüuscrn nähert
und auf den Zäunen flötet.
Et is hier so kold, de Hünn* schullen 'r Jul'n.
— Kuhmdd, 841.
Hi US so kul üüs an Skruader (Schneider).
rAmrwn.J — Haupt, K///. Uti, 97.
Is doch hiunc kalt wi ei ur Schoiiie. — üt-
mvleke, rA9: FrommaHu, III, 41S. 5üO.
Ja wull is kalt. — Luhrengel. II, M9.
Jemand kalt machen (tödten).
Kalt und hmgsain wie der 01m (Molch). — Ei^e-
leiH, 500.
Kalt nnd warm aus« eim manl (mundt) blasen.
— A'iw. 253* II. 431*'; Wursbach II, 32.
„Kalt und warm %\t%^ einem Mundo blaset man oft
in einer Miunda." {tif^iihius. Uü.) ,.]ch mag zwar
kein« gemaiaachafTt haben mit luuU'n, die zn einer stuudt
1119
Kalte (der)— Kälte
Kaltes— Kamel
11»
kalt, wann bUien auaa einem mandt/' (Waldit, 11.
11, 6i)J — Za Terachiedenen Personen oder Zeiten fOr
und gegen ein und dieselbe Sache sprechen. Doppel»
zttngler, ZwelAchsler.
Fn. : Cet homme sonffle le chaud et le froid. (Letidroy , Ml.)
— II sonne le chand et le frold.
Lat.: Aliad stans, aliud Bcdena loquitnr. (FaaHiui. 9;
FiKktr, 9, 43; Philippi , I, '21.) — CaUdum et frigidnm
ex uno ore elDarc. (Sfybold. 62.^
•34 Kalt und wann blasen. — Luthtr'* M«., ii.
*o5 Kalt wie eine Hundsnase. (lintienlmrg.j
*36 Man hat ihn kalt gelegt.
Ermordet.
•37 'S ies kalt, die Wülffe möchten hoilen. — Ho-
hiwfun, 140; Gvmolckc, 9BB.
*3tt 'S ics kalt, ma möchte Pummerantscn 8ch
— Ilobinifon, 141 ; Gtmiolcke, 987.
♦39 So kald as en Fuarsk. — fVommaH«, K. 60, 85.
Frz.: Plus froid que marbre. (Ltroux, I, h'i.) — Bouffier
le froid et le chaud. (Leroux , I, 184; Bohn /, bl.)
lI'ilL: Niets kouder dan arme Heden haard. (Harrfbovi^e,
I. 27U.;
•40 So kald asse Eis. (GrafKvhafi Mark.) — Frommann.
V. 6ü, »:>.
*41 So kold as'n Pogge. — EichwaU, 1526.
Frz. ■ Plus froid qae la salamandre. (Leroux, I, 131.)
Kalte (der).
Der Kalte weiss die Warmen zu regieren.
Kälte.
1 De erste Küllc doit an'n weisten. — Schambach.
II. 42.
Die erste KUte thnt am wehesten, weil man noch
nicht daran gewöhnt ist.
HolL : De ectste en de laatste konde moet men mijden alt
de pest. (Harrebomie, J, U3*>.)
•2 Der Kälte w«gen will der Faule nicht pflügen,
so muss er in der Ernte betteln und nichts
kriegen. — Spr. Sal. 20, 4; Schulze , 81: Zaiipser. 118.
3 Die erste kälte thnt vnsanft — Pctri. U, isi.
Die Araber behaupten zwar: K<e im Frfihjahr ver-
mehrt die Bösen ; allein ihre K<e wird nioht sehr em-
pfindlich sein. Die Sarden dagegen behaupten schon:
Kalte im FrQhjahr macht den Esel sittem. (IMniberg
Vm, 20.J
4 Die Kälte trifft jeden, wie er angezogen ist.
5 Gegen Kälte kann man sich leichter schätzen
als gegen Hitze.
Die Bnaaen : Wider KUte hilft ein haariger Pelx , wider
W&rme selbst nicht die glatte Haut. (AUmann 17, 416.^
6 Ich kann Kälte und Hitze ertragen, sagte der
Lakai, wenn ich nur hinter dem warmen
Ofon sitzen kann.
7 Kslle kommet mit Dreck un allen. (Waldeck.j —
Vuruf, 315, ao.
8 Kalt' und Kohl vertragen sich wohl.
9 Kalt' un<l Nachtfrost' schädlich sind, gut hin-
gegen sein die Wind'. — lieinsb/rg rill, 130.
10 Kälte vertreibt das Ungeziefer.
Eine kalte Küche z. B. die Schmarotzer.
Böhm.: Kde nenf chlad, tarn ovad. (Celakopily, 187.J
11 Wat güd is för de KüU, is 6k göd for de Hitt
( Mecklenburg. J
Aus dieacm Gründe schlafen die armem Leute Winter
und Sommer unter demselben Deckbett, Tlelleicht auch,
weil Bio nicht zwei besitsen oder nicht Zeit haben, sich
für Tcrschiedeae Jahreszeiten besonders einzurichten.
/f. : Qucl che ripara 11 freddo, ripara il caldo. (Bohn I, 523.;
12 Wenn Kälte in der ersten Adventwoche kam,
so halt sie zehn volle Wochen an. (Drandeu-
burg.J — liocbcl, 65.
13 Wenn sich die Kalt' im Winter lindet, alsbald
man Schnee empfindet.
1 1 Wonn vor Kälte krachen die Steine, so kommen
«He Kürschner auf die Beine.
Frz.: Blanches gelöes est de plnie mesoMidro. (LertHtx,
1, (U>.;
1& Wo die Kälte nichts will erhalten, da soll die
Wärm jr statt verwalten. — Fitchart. Ehet.. in
KUater. X. 422.
Die Killto todtot, sie erzeugt nichts. Von der K<e,
sai7t man auf Malta, und dem Winde kommen die Krank-
heiton, von der Rönne nnd dem Kegen werden die
Frtlchtc. (R^nnUry VI II, 51.;
•ig Ecne finnige Käldo. — Eichwald, ii42.
•17 In solcherjKälte jagt man keinen Hand hinaus. |
nach dem er Kleider
(Krita-
*18 Jeder fühlt die Kälte,
anhat.
Fr». : Cbacnn aent le froid selon q«'il eat ▼Ma.
g^r, 315.;
Kaltes.
• 1 Ihr gat (gebt) mer weder 's Kaie noch'i Woanne.
— Gomeiüsr, 642.
*'2 Kaltes and Warmes ans Einem Munde blasen.
Aehnlich einem griechiacben BnuuMn , der b«i «in««
Göttertempel gewesen sein soll and von dam sean er-
zählt, er habe am Tage kaltes und des Kachta wanass
Wasser gegeben.
*3 Kaltes vnd Warmes daran setcen. — Awrrr, II, tm.
Kaltschale.
1 Kaischäle un Wost is 'ne reie Kost. — Sekftm-
hoch. II, 376.
Kaltsehale und Wurst ist ein Gericht, daa bald flirtif
ist, and daher bei den Fraaen , die anm KocImb sa taifi
sind, sehr beliebt. (8. Sehale.)
*2 Doar bebb'n wi de Kollschäl (aoch: Konntcfail).
(MecUaiburfi.)
Soviel wie : Da haben wir die OeMhicIite.
KalvlBlsch.
Kaltwinisch (kalter Wein) und Schweinfeldisch
(Schweinefleisch, Schinken) sind gern bei-
einander.
Wortspiel mit kalriniach und achwenkfeldiech.
Kamasohe.
* Einem die Kamaschen anmessen (anpassen),
▲aoh straff aniiehen, d. h. ihn exnstUeli aar 1
Ordnung bringen.
1 Aach ein räudig Kamel kann vieler Esel Barde
tragen, sagte der Abt — 4'fe«if?rjr|N4^r4. 9, 11
2 Da das Kamel Homer begerte, verlor es auch
seine Ohren. — I^tri, U, 54.
3 Das Kamel geht nicht leer vom Brunnen.
Es stuft sieh satt und füllt den Wassennagen ffer eiat
duistige Zukunft.
4 Das Kamel ging um Homer zu suchen aus
und kam ohne Ohren nach Haus.
Von dem, der nach fremdem Oute strebt aad daitber
das Seine Terlicrt Ans einer Fabel , naeh welcher dit
Kamele durch einen Bedner (Abgesandten > Uftner tdb
Jupiter verlangten, der aber, duroh daa thöriekle Vcr^
langen erztimt, ihnen die Ohren abschnitt.
5 Das Kamel hat einen grossen Magen nnd ein
kleines Herz.
Dan.: Camelet har en stör lange, og des aindre kierte.
(trat. dan. , 99.)
6 Das Kamel ist ein schönes Thier, sagte der
Buckelige
Aehnlich msaiach AUmann 17, 507.
7 Das Kamel legt sich an der Stelle nieder, «0
ein anderes sich niedergelegt hat — Bank-
hardt , 184.
Wenn ein Beamter stirbt nnd jemand nfanat nnmittel-
bar seinen Platz ein. Von den Kararanen entlehnt,
welche gewöhnlich an bestimmten PlUsen n. a. w., dis
sohon Ton ihrer Umgebung ansgezeicluiet sind, antalMa
pflegen.
8 Das Kamel rührt erst das Wasser aof, ehe es
trinkt — Panmiakou, 254».
Von unredlichen Sachwaltern.
HoU.: De kemel drinkt liefst als het water gexoatd is.
(Harrebomee, T, 392».)
9 Das Kamel schüttelt sich, wenn man ihm ni
viel aufladet.
Holl.: Het pak moet uaar den kemel zijn, of het diaict
lästig. (Harrebomee. I, tÜK)
10 Das Kamel schüttelt umsonst an seinem Höcker.
IX Ein Camcl, ob es schon ein gross Thier ist, so
last es jhm doch nicht mem* aoflladen, als «
kan tragen. — Lehma^tn, 85, 72.
Joder muss wissen , wie viel er aaf sich '
oder wie weit er gehen darf. Die Araber geben den
Bath: Wenn du eines deiner Kamele aberladea mosst.
so nimm nicht das fromme, sondern das stOirische.
12 Ein Kamel vorbrennt sich die Zunge nicht,
wenn es auch Nesseln frisst
13 Ein reudiges Camel tregt vieler Esel bäri —
Crutcr. I, 27; Petvi, Il,2i0; Körte. 3J70.
Von denen, die sich so Tor andern anaaeiehnss. diit
sie sogar als Greise oder Kranke besser sind als tfdtf«
im gesunden Zustande.
Lat. : Cameins vol scabiosna quam plnriiaa Mieonw g»-
stat onera. (Seybotd, CS.;
1121
Kamelmilch — KamiUc
Kamin — Kamm
1132
U Einem Kamel, das lum Reiten bestimmt iat,
wird der ijattel ang^eboren.
15 Einem Kumi'l, das zusammenbricht, muss man
Beine Last mindern.
In Ae^ypten: Wenu das Kamel zutaniiiH'nbricht , so
le»« ihm eine Kielslaat auf. (Hurckkardi , \1.) Verlange
Ton niemand mehr, als er lufolife seiner Krttfte leisten
kann , oder: Richtu deine Ooichftfte nach den Umständen
ein.
16 Je länger das Kamel gedurstet, desto mehr
siiui't es.
17 Mit dorn Kamel wächst auch sein Buckel. —
Allmann VI, 417.
18 Kach dorn Kamele richtet sich die Last.
19 Nur die knienden Kamele werden beladen.
(S. (irUn 6 und Treten.)
Wer Dich ^auf]iackcn Idsst, der muss auch trai^on.
20 Viele ultc Kamele müssen die Häute der jungen
tragen. (8. Kalbshant S.) — rfryyiiiuK, 35.
Viele .Tunge sterben yot den Alten. ..Wonn sie die
Terkehrtc Ordnung der Katur, da es manclimal go-
Schicht, daHe Kitern ihren Kindern die auKcn xudrticken
MiUsBon. andeuten wollen, sprechen sie: Viele alte Ka-
nionlr ntUssen die Httute der jungen tragen." ( Uttthsel-
weisheit.)
21 Was ein Kamel säuft, damit können sich viel
Fliegen doi Durst loschen. — SprU-hveörter^ar-
fiti, 1.4. N«7iH/:r»/HHj;, H.IS, 35.
Der eine M«Misch hedarf vinl, der andere wenig la
soinuin KeKlvhen.
22 ^VcnIl man da.s Kamel überbürdet, trügt es
nuirisrh.
23 ^VenIl man einem Kamel einen Doctorhut auf-
setzt, e-* bleibt doch ein Kamel.
„ Kin Khinnri'ros kann durch zehn Univcrsitütssälo
laufeu, üM bleibt darum doch ein Khinocuros.'' (W'ftt'
ihutMC/if /ritHH'J ISfHI.J
24 Wer Keine eigenen Kamele trankt, will kfinc
fremden dazulassen. — /'iihru-iu», 9. f;r;>fnii , /Vn-
•20 I»:i3 Kaniel auf dem Aft'en reiten bissen. — Alt-
iKiirtii 17, Al'J.
•26 Das Kuinel will tanzen. — f:ynn.j. l. 2i2, 44fi
n. 7«m; ^ Äf»i(r , 337U*.
Viin rnpjBifcndom. rnlioliiilllichom. Wenn jemand
viin Natur crndt und Anntor iüt und den Keinen, Zier-
lii'lidi sjiielcn will, mo thut or der Natur liewalt an.
Jlieronvinuff wvndut di<> Urdcnsart auf oineu Mann an,
di'r, den MiiHcn ifaus eutfremdet, für beredt gebalten
werden will.
Auf.- CuniL-lu« Kultal. S.<';i,l. tx.\.)
*27 Dem Knmel einen huckcl \sünsciicn. — AUmcimi
M, 511.
•28 Du bist ein wahres Kamel.
Hier ;ilfl Srhrltwort, soviel Mrie Dumiukoiif. In der
StiidHn;eiifi*r4Clie bexeichnot Kamel einen Siuiieutun,
der keiuiT Verliinduu^r anKchi>rt oder sieh überhaupt
vi)ni Ntudiintisciien Treiben fern liftit; auch Thiliator,
liiill'ler. ^'./tMiii, I', *M\.)
•2i» Klier wird ein Kamel durch ein NadelOhr gehen.
— Muüh. 15». 24.
V.\\f lias <idi>r jenes i;eschioht.
•;J0 Kill Kamel in eine Ameise verwandeln.
•'6\ Vau Kan»el v-r^clilucken und wegen einer Mücke
l.lesi( hter sehneiden.
"6'I Kr ist liii Kamel, das vorher ( mit den Füssen)
tlas Wasser tritt, rh' er's trinkt.
Vuii cwiF-eii A'lvinaten umi derlei Leuten.
•:{ö Vom Kamel Disti-ln furdern (kaufen). — AH-
T'l, .■,■;.! \ I , "!',.
Kamelmilch.
Wer Kamelniibii trinken will, muss nicht die
Kuli melken.
Kamerad.
Frii!>' meinen Kamoraden, ob ich ein Dieb bin.
F.t:.i.: Aük niy ti li-)w whethcr I ha a thicf. ('Jaal, lu3li.;
Kami.
"Kr li.it ein kurzes Kami'. (Schlei:.
'1 i. Ii .«uciie da« Wort bei Stus-h-r vergeblich.
Kamilla.
\Nenn ili'.- Kamill uitil Ludmill kommen zur Si-
b\ll, 5i(i schweigt kein Maul von allen stilL
1 .b? mihr tlie Kamille betreten wird, deato
schneller wuchst aie.
DiorscKEi KpaicnwOBTSB-LixzKO«. II.
*2 Dat sunt öle Kamellen, de rükt (riecht) nig
mer. '.UuUt.\ — Schuue, //, ai7. DxtTmium, lOS;
hitcMt'utiith bei Sxmnwk. 5377. Kirte. 3'27l.
Von uligemein bekannten Dingen. (S. Viole.) Bekannt-
lieh fahrt eine der gelesttnaten Schriften Frits Heuter's
den Titel: oue Knmfllfn, der aber verschiedene hooh-
dentsche Auslegungen gefunden hatte. Dr. R, Rfuteh
hat dieselben in einem an den Verfasser gerichteten
plattdeutsch geschriebenen Briefe vom 1. Juni 1M3 su-
sammcngofasst und um dessen Krklärung gebeten.
Dieser antwortet, datlrt Nigenbramburg, den 17. Juni
lHä3, und sagt hieriKif heiaglich: „Du frögffst, wat
• Olle Kamollen •> heit. Dat will ik di soguen; dat heit
HO vel ungeflhr, as Meldinger, as nllo langst an de
^jchaull afgedragene Geschichten, de halw vergftton sünd
und stammt sik von de KamnllnnbLiumeu her, de ok
nieh roc-ht mihr fiir Bnkwoihday' helpen willen, wenn
8oi äwcrjuhrig wonlen sUnd. Dn Bedcnsurt is bi nna
gAug' im giiw; un wenn Kincr reeht wat verteilen will,
denn fullt cm on Anner wull in de Ued' un seggt: Na,
dat lat man, dat sOud olle Kamellen.'* (Vgl. Utt^rhal-
'tinqrn iii'xlitfriirii>'f,fi% A'räm^hen* in AVi ■»;/*'.»•/■»/, heraos-
gegehon von /.'. Ilf tisch, Königsberg IS»;.',, Nr." 1 , S. 1«.;
Kamin.
1 Das Kamin ent/.ünde! sieh vi>n innen. —
.s'< ;Wf>i Mit . S2.
2 Kin Kamin zeucht mehr rauch als das andere.
— l.i'hnuwH. 43". "i*.
Die Fiihigkoiteu der Menschen siml verschieden.
3 Ein klein Kamin macht grossen Haueli.
Frz.: Ku potito chomiaeo fait nn grande Itimde. ! f.-T,tux,
II, 117.;
4 hin schönes Kamin macht ein schönes Zimmer.
— 7i'ri«*/ii7.j /. 47.
Eine schoDo Na<e macht ein schönes (iesicht.
5 In einem kleinen Kamin kann auch ein gross
Feuer bn»nnen.
Frs. : Ku potite chemin^c fait on hien grand fou. ( L^raux,
//, 117.;
G Wenn mnn auch einen Kamin weisst, es wird
doch b:dd wieder schwarz.
Fr:.: Nnuvelle chemintfo est bien tost en fumi^c. ([.Tour,
^11, II*«.;
*7 Kin nuiehend Kamin im Hause haben.
Bo«i>!«, .-.:iukiriclioa Weib.
Lat.: CaminiiM fiimans. - Rixona mulier. (üopill, I, 6^.J
•8 Er hat es unter di'm Kamin gethan.
ileimlicli.
•9 Wir wiiUen es in den Kamin schreiben, wo es
die IlühniT nicht auskratzen. — Ki'>rU-tn.3iO:
Seherzhuit, um d.i< Veri^essen auAxudnirken, es schein-
bar sieherii, da diu Schrift doch bald wieder vcrrusst.
(tinmm. \' . Wl.)
Ji'l..,l.;if%-h: Srhreibs uf Kercn Zwi (auf das ILorneinei
Hirsche»!. ( T''Hitlii u , .'ml.;
Fr:.: II faut faire une cruix ik In chemim'e.
Kaminfeger.
Der Kaminfeger trügt Sirnntags wol auch ein
Ilcmd HO weiss wie Schnee.
Kamlxtkehrer.
• Forsch den Koimcnkehrcr zi (ob) bot er lieb
Eingemachtes. (JnA.-tlcvuch. UmAy.)
Ktwai, das sieh von selbst versteht, unnttU erörtern.
1 An Kamm und S])oren erkennt man den Halm.
llmi.: Aan kam en spuren kent men den haan. (Harrt-
(iiiiiii'- , /, ;{i7'.;
2 An Kamm und SS|ioren sieht man, ob der Halm
alt oder jung ist.
7/(1/'. .- Kam en ^poren van den haan doon zijn' oudcrd im
vcr^taun. . liarr^hvf/i' f , /, ;»i 7 *.;
3 Beim Kamm kennt man die Hühner.
4 Der Kamm zei}^ schon früh, was ein ILilin
werden will. -- .'finrnnk. iM9 ; hörtr, 32U.
It.: Da vitello si conosce il bue, che ha da venire.
5 Ein Kamm, der liaarc verrichtet, wird selber
wüst und lausig. — hinimiakun, 1361.
Wer andern ihre' Fehler abgewöhnen soll, füllt »ft
gerade dadurch selbst hinein.
G Man sieht*» zeitig am K<imm schon, was ein Ilaim
werden will. — netiwticrg II, •"■i.
Kürbisse, sagen die Hebrüer, sind schon au» der
Knospe kenntlich. (RrinaKffj II, r,\.) Die Hindus fra-
gen ind«ss: Wenn das Kind in der Wiege liegt, kannst
da erkennen, was es ist'r Die Aegjpter dagegen: Kin
httbaohes Hühnchen gibt seine VortieffliebkeU vom Ei
an lu erkennen. (Rei*tberg VII, 36.;
Lat,: Cnatat »vis quaevis, licut roitrum libl erovit. ..Su-
for, m.)
71
iidd
Kamm
Kftmmbaiik — Kämmen
UM
7 Man sihts an dem Kam, was es für ein Gölcer
werden wird. — Gnaer, III, U: Lehmann, Jl, 409, 31.
8 Han soll nicht all über einen kämm scheren. —
Leftmaiui , 729, 85.
9 Mancher greift erst znm Kamm , wenn er keine
Haare mehr hat.
AefanUoh mMUch AUmann VI, 482.
10 Mit einem guten Kamme macht es sich leicht;
sagte der Teufel, als er seiner Matter das
Haar mit einer Mistgabel (Heugabel, Dfinger-
haken) kämmte.
Däm: Det er godt at gjtfre med god rede, sagde Fanden
han redede ain modert liaar med en M^ghucke. (Bohn
1, 3fio.;
1 1 Heber was für einen Kamm soll man das scheren?
BoU. : Met welk eencn kam aal hij ket schaapje scheren ?
(Harrebomie, /, 377«.;
12 Was sollen mir Kämme, sagte der Kahlkopf.
13 Wenn der Kamm zu fein, so nimmt er das
Haar.
14 Wer auf den Kamm eines andern warten muss,
wird oft mit rauhen Haaren gehen.
Dan,: HTem «om tU hare kam tU eit haar, bliver «ielden
frie for l0ae haar. (Prov. dan.f 392.;
' ] 5 Alles über einen Kamm scheren. — Eyering. in, 342;
Schottel. 1112*; Eitelein, 360; Körte, 3273^; IMrengei,
U, 13; /Traun» /. 1735; FritchhieT^, 1S71; lür Frmüien:
Frommann, VI, 317, 203; Eichwald, 941; Af/rer, 1, 558;
ottfriesisch bei A'ern, 1107.
Ans der Barbierstnbe entlehnt, wo man den Kamm
naoh der Person , die sich das Haar schneiden Hess, oder
nach dem Masse der Haare, das Terlangt wurde, wählte.
Bei Friiek (/, 497) steht wol als Dnickfehler: Ober
einem Kamm. Die Redensart stammt, wie viele andere, ans
den alten Badestaben. Das vexare liegt übrigens nicht
nothwendig darin, es heisst auch: alle ohne Bfioksieht
Sleich behandeln, wie ein Bader, der fflr alle Kunden
enselben Kamm nahm. (Grimm, V, 102.^ „So sollen
all, die drinnen sind , vber ein Kam werden geschoren."
(Airer, II, 756.; In Pommern: Alle aver enen Kamm
scheren. (Dähnert, Sie''.; In Schwaben: AeUes über
oaa Kamm scheara. (Nefflen, AiO.)
ßoU. : Hij scheert se allen OTer Mnen kam. (Harrebomee,
J, 877»;
Auf den Kamm beissen.
Als AQBdmck höchster Begierde. (Frisch, I, 497 C;
Grimm, V, 104.;
Den Kamm aufblasen.
Yon Zornigen. Von den Vügeln mit Kimmen ent-
lehnt.
Den Kamm aufsetzen.
üebermttthig werden.
Frt: Levcr la crdte.
Der Kamm ist ihm gestiegen.
Der Kamm schwillt (wächst) ihm. — EisOein, 360;
Lohrengel, II, 101; Fritchhier, 1873; liraun, I. 1734.
Er wird hoch- oder übermtlthig. Die Ostfriesen: Do
Kamm swellt hnm. (Kern, 1108.; In Oatpreussen: Em
■ohwcllt de Kamm.
Fr».: La moatarde lui monte an nei.
Lat.: Comua tollere. (Fateliua, 52.; — Cristae Uli sur-
gunt. (Juvenal.) (Binder II, 614.; — Oriatas tollere.
— In fermento jacet. (Ptautus.) (PhHippi, I, 195.;
*21 Doss hecsst über a grobe Komp gcschooren. —
ifoMrwon, 497; Gomolcke. 311.
„Ho ho, dos wor gor iber a grobe Komm geschoren,
denn a hot mars siemlich darbe geaot.*' (KeUer , 145 ^.j
•22 Einem auf den Kamm greifen (treten). — Grimm,
V, 104.
Ihn gewaltsam dämpfen, ducken, beleidigen, ihn im
Zaame halten. Mundartlich vgl. Frommann, VI, 37.
Enyl. : To cut oue's comb. (Bohn II , 154.;
*2Z Einem auff dem Kamm sitzen. — Rollenhagm,
Froschm.t 1595.
•24 Einem eins (etwas) auf den Kamm geben.. —
Frischbier*, 1872.
In Pommern: £nem wat np den Ksmm g&ven. (Däh-
nert, 216°.; Einen ablaufen lassen, heftig anfahren.
•25 Einen beim Kamm ncmen. — Mathety, Historie tan
Luther, 1573.
*26 Einen mit einem böhmischen Kamme kämmen.
D. i. mit vier Fingern und einem Daumen. TVgl.
GHmm, V, 103.;
•27 Einen über den Kamm hauen. — Grimm, V, 105.
Ihn hart anfabren ; nach Adelung eigentlich : ihm eioen
Hieb aber den Ifacken geben. In Pommern: Knnu
äwor den Kamm haoen. (Döknen, 2V6^.)
•16
•17
•18
•19
•20
*28 Einen über den Kamm scheren.
Binen mit Schmeicheln betragen, seberen oder vasi-
ren, daas er nicht empfindet, dass er geaehoran wird
und Haar lassen muss , weil der Kamm nleht hlo« 4a>
an dient, den Schnitt gleich au machen, sondsra i
das Banfui au Terhflten. „Der Alte in der
Stube, das Messer ist schon angeeetat, ob er ikn aber
glatt oder über den Kamm scheren wird, welaa ioh noch
nioht.'« (Uttino, III, 41.;
•29 En blächa Chama ha. — ro6ler. 94.
Bleich, blass, krlnkllch aussehen.
*30 En rotha Chama ha. — Tobler, 94.
Binen rothen Kamm, d. i. rothes Angeaicht wia ein
Zorniger haben.
*31 Er hat nun den rechten Kamm für sein Haar.
Dan.: Han har faaet kam til sit haar. (Prow. dam., US.;
•32 Er kennt den Kamm nicht
Ist ein unordentlicher, unsauberer, den &asaem An-
stand TemaehUssigender Menach. Man aagt , wo Kamm
und Seife fohlen, da fehlt die Cnltux. Dia KeuseeiAa-
der essen awar Menschenfleisch, aber sie kämmen aich.
Bs ist keine Kleinigkeit, ob ein Yolk sieh kämmt oder
nicht. Im russischen Beiche. Tom Weiasen Meer bis
au den Aleutiscben Inseln, ist der Kamm ein unbe-
kanntes Instrument. (Vgl. Cuiturgetehichtticie Bariehte
über die londoner IndwttrieauttteUung , 1851.)
•33 He sett en Kamm up. (HoHti.) — Schütze, ll, m.
Er bläht sich: auch: wird böse wie ein Hahn, der
den Kamm steift, wenn er gereiat wird.
•34 Hei heft eent op en Kamm gekregen. — f>ürä-
bier *, 1874.
*35 Ik skeer's altemäl aauer en Kum. (Amrum.) —
llauyi, Vlil, 364. 214.
Ich schere sie alle Aber einen Kamm.
*36 Kamm wie Haar.
Dan.: Kam efler haaret. — Baadne Bg skident sm#r skik-
ker Big vel sammen. (Prov. dan., 244.;
•37 Nüd wol ossem Chama ko möge. — ToUer. 94.
Nicht gat aus dem Kamme kommen mögen , d. L sieh
schwer aus einer Verlegenheit sieben können.
•38 Oan afn Koamb treten. (Inntbruck.j — Frammaim,
VI, ZI, 76; Schöpf, 300.
Ihn im Zaum halten.
•39 Se schert alles över €n Kamm. (Uoltt.j — Sekiue,
II, 219.
Man macht keinen Unterschied unter Peraonen und
Sachen.
•40 Ueber den Kamm oder genau von der Haut
weg. — Eitelein, 360.
Lat. : Sed utrum strictimne dicam attonsurum ^ne , an per
peetinem, nescio. (Ptautus.) (EiteUin, 360.;
•Auf der Kammbank zu Hause sein. (Uameherf.)
Vor Freude über Tisch und Bänke springen, ScbAf
sein und Kannen von den Gesimsen hemnterwerfea.
Kammbank oder Kammbret = Kttchenrepoaitorinm sa
Tellern, Schusseln, Töpfen; dann das Gesimse an daa
Decken einiger Stuben, kapfemes und ainnemea Oe-
räth daraufxuatellen. Vermuthlich soTiel als
bank.
1 Es ist vergeblich (übel) kemmen, da kein Haar
ist. — Petri, II, 278; WincUer, V, 8; Reinaberg IV, 2.
2 Je seltener man sich kämmt, desto mehr rauft
man sich.
3 Kämm' dich, wasch' dich, putz' dich schien,
denn wir wull'n zum Tanze gihn. (SckUs.)
4 Selten gekempt, hart (scharf) gokempt. — l^tn,
U. 520; Uhmann, II, 568,69; Körte, 3273; Simrock, 5390;
Braun, I, 1736.
ö Warumb kämmen sich (die), die kein Haar
haben. — Lehmann, II, 831, 93; Loci eomm., 105;
Simrock, 5391.
MoU.: Waet gacn si kemmon, die gheen haer en bebben.
(Tunn., 24, 20.;
/>a/..- Quid pectant illi quibns absunt fronte capUIi? (Lod
eomth., 105; Sutor, 164; Fallfrtteben, 749.1
6 ^as will man kämmen, wo kein Iiaar ist! —
Simrock, 4158.
7 Wer kämmen will, muss selbst eine Laus haben.
8 Wer selten kämmt, der kämmt hart.
Lat.: Qui pectitraro, cum peotine pectit auaro. (Sutor, IM;
Loci cvmm., 177.;
9 Wer selten sich zu kämmen pflegt, vil h&rter
er den kämm aufflegt. — Loci comm.. in; SnUtr, IM.
10 Wer i$ich selten kämmt, reisst sich mit dem
Kamme die Haare aus. — jKdrie. isoe.
1125
Kammer — Kanimcrlehen
Kämmerlein — Kampf
1126
11 Wer sich selten kempt, der reuffl die Haar. —
iViri. //. 768.
1 Kleine Kammern, kleine ThUren.
Holt.: Kleine kunen hebben kleine portalen. (liarrebomef,
I, 378'».;
3 Leddigü Kumeren gut dulle Dämercii. Waidedt,}
— Vurltr. 3S8. 174.
3 Man ist in der Kammer (iott nicht naher als
im Keller. — Sprickteörtfmhals , S9.
Lat.: In CuneT» non est Chriatni. (Pittor., IV, 44.;
4 Volle Kammern machen kluge Frauen. — sim-
rock. JS92; Blum, S3S: Braun. I, 1738.
Hiusfrauen . die an nichts , wai lur Wirthichaft ff-
tiört. Mangel leiden, kommen leicht in den Ruf muster-
hafter Wirthinnen, während dien TiOb eigentlich nur
diejenigen verdienen, weiche das, was ihnen abgeht,
mit dem, was sie liabeo, su onetxon, und das, was sie
nur kärglich haben, so einautheilon wissen, dass sie
dennoch damit ausreichen. Volle Kammern machen
nicht klag, sie gehen nur Gelegenheit, die Klugheit in
der Ausübung sohrn xu lassen.
•5 Kämeni im Koppe hcwwen. rwemf.^
Ironieoll mit dorn Zusatz: tts en KuuHtall. (iescheit sein.
K&mmerchen. fi
•l Er hat Kämmcrchen in soinem Kopfe zu vor-
luiolhcii.
l'in etwa zu s:igpii : er i«t ein Narr.
Fr:.: 11 a dex cliauibres vuidi'4 dans sa tftte. (KriCin-
gfr. TJ-*^'.)
•* KäimiuTchcn spielen.
KinaudtT vorgeblich suchen, umeinander hemmlan-
fvn, einander gcgousoitig einen Vortheil abgewinnen.
Fr:.: .louer aux liarre«.
Kammerdiener.
Vor drm Kiinnucrdicnor gibt os kein« KxcclU'nz.
Kui Hürhiiifinn (ti. Iris) lautot das Wort: „KUr einen
Kammerdiotior gibt es keine Ileldtm.*' »äuicin .\§*s^
fuhrt PS in ihren von J. Kar/'nel (Parlsi 18:i3) hcrausge-
gohoiien Uriefen (S. ii>l) auf Madame ('ornuel, eine
geintreiclie, sum Kreise <ler sogenannten Preciousen
dcH 17. .lahrhuiidvrts gr>hürrnde Damp, zurück. Es
findet nich aber auch in Montiutini''* Hasan (III, 2)
i'ino Stelle, der et« enilchut sein konnte, wenn es nicht
ebonii«! gut der deut<ic)i<' Vidkswitx erfunden haben
kann. I>i<« Stolle lautet: .. Mancher ist ein Wunder-
niaiin f7>'WP<ipn, an dem i^einp Frau und seine Dienst-
boten Hiebt einmal etwa« Iti-nit-rkenswerthe« gesehen
lialoMi. Wonigo Men-irben sind vnii ihron Itedienten
li«>wiind<'rt wurden." i'o^t-'. einer der Hersu^Reber tf»««-
t.tt'jn'-'^, bemerkt da/u: ...Man mum In hohem Grade
Hold <«ein. nagti> der Marschall Catinat, um es in den
Au'.{on ^pjnes KamnicnlieiiPrs zu iicin." — Die Oiinesen
«üKCii: Niomnnd sprieht so küliii vnm (ieni>ral wie der
Tronsliube. (Cahvr, 'JUl.}
Fr:.: II n'y a poinl ile hi'ro« |«ouT non valet de chamhre.
■U'iiii /, 'Ji.) — On n'e>tjarauis grand hommu pour son
vali't ile rhambre. (('aht^r, sfii;.;
Kammerffericht.
KaiaiMiT^iTicht — .riunmoitrt'rlchi. — hin. //. 413.
Vi^lksurtboil Ubor dai> ehemailgc Reichakammergoricht
/u Wctslitr.
Tgamtnarjungfer.
Wor Kiiiunierjunfrfom fri'it und pfcrn Kaldauncn
\A9i, <1«M- irai;e nirht nachher, was drin ge-
wesen ist. hürt'\ 3*74, Simnirl. 5;W:{; ßr-iiin.
/. \UJ.
Kammarkätzchen.
"Hat is'ii K:niiui>'ikiitsrhm. — /MAmrl, 316*.
Spult ri3iii'> .luf ein Kammermädchen.
Kanunerlaiiire.
• 1 KiiUMU eine KainiinTiauyo geben. — Brnndi,
/udringiivhe Menschen Tom Hanse durch Entleeren
iler Navlitge«4-hirre vertreiben. .,Vnd kummen anss der
<'r.»%4ru n>t. bii/i man ein Kammerlaug jn gibt.** (Klo-
<'.r. I. .V.7.;
/.'..'. - Mnrdaci lotus aoi'ti. (l'^rtiut.) — Non abeuot, donec
frjiidatur urina matellis in caput, ant dnnee sasa rel
')ll:i Tolant. — Lutid tuffusop. (Kiattrin. 360.)
•"2 Mit Kainmcrlauge licgosacn. — ExtcUnn, sco; ilraim«
/. 1737.
XJLinmerlohen.
Iv.iiiiiiit riehen ist kein recht Lehen. — tlraf, W8,ss.
Vuier Kaumat-, Kflchen- oder KaUvrabtn Ttrataht
man die Vorlaihnng eines Ertrags als 8od. Bt Ist dlM
kein wahres Lvhaa mit rechter «lewera, wall dtr OsgeB-
stand, welcher den Eitrag liefart, nicht in dl« 0««alt
des Lehnmanni kommL Bbaaio wenig dM Bai«lahra.
ya.w«t»w<MP|^HT
1 Das heist am Kämmerlein geklopfft , wann einer
mit der Thür gar hinein feit. — anuer. Ill, it;
Lehmann , 11, 75 , 13.
2 Im Kämmerlein der Wahrheit frieren, ist besser
als im Lügenpels stolsiren.
3 V^arum bist du nicht ins Kämmerlein gegangen,
sprach der Barbier zu Schafiliausen zu seiner
l<raii| als er einen andern auf ihr gefunden;
denk, wenn ein Fremder dazu gekommen I
— Kitelfin . 54.1 . Horfer . 4S ; BeintlnTg \\ 105.
4 Wer im Kämmerlein siict , wird auf dem Markte
ernten.
Kammermädohen.
Je schiiner das Kammermädchen , Je hässlichor
die Frau.
Manchem ist das Kammermädchen lieber als die Vrau.
UolL: Die slecbts geleerdheid soekt, eu wijaheid daar niet
bij, slaapt b^ de kamenier, en gaat de vrouw Toorbij.
(Ilarrtbom.^^, /, »77 '•.;
Kammhaken.
♦Nimm es beim Knmmhnken. (Etin.j
D. h. Kopf; greife es behont an.
Xammjunsfraa.
Es ist der Knmjunßfrawnn nicht jnit Bawm>
wollen abzukautfeii. — Matfw.^y. i7i''.
Kammrad.
1 Wenn das Kammrad schlecht ist, gehen auch
die andern übel. — l^arömiaktm , 341U.
Wirkung dos büsen IlelspiolR. besonders hochgettoU-
ter Personen.
2 Wenn *t iii:m ierst döreh *t Kainmrad is, säd'
de oll Fru , kümint *t ok wol dörch 't Nors-
gatt. — IMer. 3S5.
Kammrad in der Mühle, hier scherihaft von den
Zähnen gebraucht.
•3 *S Koinmprotid höt Loiso. iVurlamits.)
Oebraiichlich in Hecng auf MUblen, in denen es an«
sauber aassieht und hergeht.
Lamp.
•l Dat ^cit kump up. — Lubhm.
•2 Einem afii Kumb > treten. — .svhvj)^, 31W.
>) Kamp — das Kammrad in der Miihle. O^gl. AfiUel-
hf^fnicttl *•/.-* H'i'WtT'iM-'A. /. 783.;
•3 Up des kintcrs ksiiiip kamen.
Kamp fin eingebegtei« Ktikck Keld, Wiese, Land
ilborliaupt, fiuch : Aue, die Bo<Ieutung nach ürtlicbom Go-
braiirh wechselml. fVgl. (inmiii. V. XM.) Kösters
Kamp — Kircbhof.
mpf.
1 Be.'ser Kampf als den Hals entzwei. (S Kim-
j,f,»,i 1., — .Si»iro(7.. 535*4; WrJr , 3275 ; A'rir/»'*, 4084.
Mh'l.: Ir liubt gehört v.ir mancgon zlteu: besser kämpf,
denn hals ab. {Tfichner.) (Ztnyrrlv, 73.;
Slfdfrii.: «eter comp ilan hals ontwfi. (Reiiifke Fueh», 23«.;
Iloü.: Beter kamp dan de hals gebroken (verloren). (Harrt-
hörnen. /. ars».;
2 Des Kampfes Grimm vonvandelt die Stimm'. —
FMclrin . 239.
3 Ek ist ein grosser kam]>iV mit sich mit dem
glück kempfl'on. — ßmicr, /, 33; /Vrri, //, 260; //••-
nUch, lir.i. M.
4 Es ist tiin uuifleicher Kampf, der Hase mit dem
Hund.
Lat.: Kpop» cum cygnis ccrtat. — Uana cum lociuta. (i'.'if
lipi.,, ;, \:\A: .S-y'-v/i/, 147 u. 511».;
5 h'\\ hab' einen guten Kampf gekämpft, .sajjte
Hans, als ihn seine Frau unter tien Tisch ■_'<•-
schleudert hatte.
Iloil.: Hat is dubbel wel gevochten, sei Hausje. en Inj
hall zijnc vrouw wat gefvold. (Harrtftome^ , I, if*4.j
e Im Kampfe muss man alles wagen, muss Hi'bc
geben, Hiebe tragen. — /•i'Wan.söu.
fAtt.: Caedimns et totidem plagis cünsuinimas hosteui. -
cäedlmus, inque virem pracbemus crura sagittis. '/'v-
aiH».) r'-i" ''••'«■ '^^•/
7 In Kampf und Zwist keiner «Ics anilern Bru-
der ist.
Das schllesst aber .Vnsland, Mü^-tii^ung, Mensviihcb-
keit nicht aus. In dieser Beziehung sagen die Aegj pter:
Kimpf« mit mir, aber verschone die empfindlichen
(eigentlich ubscAnen) Theiln (meines Kürpen). (lUirrlc
kanlt, .HS9.; Von den Schlttgareien oder den Wetl-
kampfbn derSffvptischnn Bauern entlehnt, bat denen der
Schwlehere seinen (ivgner oft aaf olna Art fasat, ilia
gafkhrlirb ist . Ja tüdlirh werden kanu.
1137
Kämpfen
Kämpfer — Kandel
1128
8 Kampf ist eins der Gotterartheile. — Graf, Mi. sei. ;
lUMÜlch du gciiehllieh« Zweikampf. i
Alt/ritt.: Die kamp i« den fjf ordela godes ean. (Rieht'
ko/*n, 406, 13.;
9 Kampf ist Mnthwille. — Graf, ssi , s&s.
Dm Alt« denteelie Beeht in Beiug auf Köiperver-
letxnngea infolge tob SdiUkgereien , Mivhaudliingen
Mkd.: Kanff irt 9jn notwille. (Klei». Kaiterr., TV. 17.;
10 ]bmpf ist Sünde. — Graf. S5i. 390.
Mhd.: Kamph iit saode. (banieU, Wfickh., 333, 27.;
11 l^unpf oder Ruh'; als Amboss sei geduldig, als
Hammer schlage zu!
J3 Kampf ohne Sang hat keinen Drang.
Heinrich'8 des Löwen Wahlsprach. Der Deutsche
singt gern und oft, auch bei der Arbeit, nnd wir sind
nicht das einzige Volk, da« Lieder dorch Gesang be-
geistert haben ; dafür sprechen 0«sian't Xieder, spricht
der Rolandsgesang , and in nenerer Zeit die marseiller
Hymne.
13 Kampf verlegt alles Zeugniss. — Graf.i6i»i66.
Einer der angeblich über einem Verbrechen (Dieb-
stahl, Baab u. b. w.> erschlagen worden war, könnt«
durch sieben Kide für schuldig erklärt werden nnd für
den Klftger blieb der Kampf aasgeschlossen. Wenn
aber ein Verwandter des Erschlagenen ihn anbot, so
kam es zu keinem Eide. Der Kampf Terlegto das eid-
liche Zongniss, weil er als Oottesnrtheil, nach der
Bechtsanschauung jener Zeit , ttber jeden Eid geht.
md.: Mit kamphe, er vorleget allen gczeug. (Daniels,
WeicAb.. W.;
14 Mit Kampf wird niemand schuldig, als wer sieg»
I08 wird. — Graf, 467, 572.
Wer siegt, hat recht. 80 war es zur Zeit der Oottes-
urtheile, so ist es unter einer etwas TerAnderten Form
noch heute. Wer gesiegt hat, dem hat Gott gehol-
fen. Der Wolf hat dem Lamme gegenftber stets Beeht.
(8. Gott 656.)
Mkd.: Mit kampe wirt nicht me, wenn der schuldig,
wenn der do Sygelos wirt. (Nerinjf , V, 30.^
15 Ohne Kampf kein Sieg.
Böhm. : Co prichAxf bez t^kosti , uz to nemui b^i ctnostf .
(Öelakopiky, 22.;
EnoL: Mo sweet without some sweat. — Sweet meat must
nave sour sauce.
Lot.: Laurea desidiae praebetur nulla. — Magna Tenit
null! sine magno fama labore et raga sndorem gloria
■emper habet. (Philippi, /, 223 n. 234; Frobtrg, 429.;
16 Wer zum Kampfe geht, der muss kein Hasen-
blut in den Adern haben.
17 Wie Kampf, so Sieg. — Sprichtrörtergarten , m.
*18 In den Kampf gehen, wenn nichts mehr zu
schlagen ist.
Wenn jemand nach Beendigung eines GesehCft«
kommt.
SAmpfen.
1 Besser kämpfen, denn Hals ab.
Sprichwörtlicher Grundsatz, mit dem man sich oder
andern zum Bechtszwei kämpf Mnth machte. (Orimm,
V, 146.; „ Leichther Stangen und Stab, posser ist kem-
pfen denn Hals ab." (S. Kampf.; (FastnachtsMpiele.)
2 Der kämpft gut, welcher nicht besiegt wird.
Fr*.: Le plus grand commencement de la viotoire, c'est
de pourroir i n'ötre pas vaincu. (Cahitr, llvi.)
3 Der weiss wohl zu kämpfen, der seine A£fecten
vermag zu dämpfen,
4 Jedermann muss kämpfen mit seinen Standes-
genossen. — Graf. 467, 565.
Scheint sich auf den ausscrgeriohtlichen Zweikampf
zu bezieben. „ Wenn Jemand sagt ( heisst es bei Oraf,
8. 471): «Du bist kein Mann und trftgst keines Mannes
Herz in deiner BraBt>>, und dieser antwortet: «Ich bin
so viel Mann ala du»; so sollen sich beide in Waffen
treffen , wu sich drei Wege scheiden. Bleibt der aus,
dem das Wort galt, so soll er fortan sein, was ihn
Jener hiess; kommt jener nicht, der das Wort gab, so
soll er um das schlechter sein, dass er ein Wort aus-
spricht, das er niclit vertreten kann. Kommen sie beide
und schlagen sich, und liUlt, wer das Wort gab, so
liege er auf unvcrgoltenem Acker, so bQsse man ihn
mit seinem Gelde.*'
Mhd. : Ein isleich man muoz cemphen mit seinem genozze.
(Ficktr, 71, 71.;
6 Kempfest du zu Not, so helff dir Gott. — La-
tendorf 11, 18.
6 Niemand kann kämpfen, denn um die todte
Hand. — Graf, 467, 563.
Der Zweikampf entschied vorherrschend in Criminal-
ftUen als Gottesurtheil. In MOhlhausen: Mihein man
din andirin gicemphi inmac, wan Tmmi dl toitin hant.
(Förstemannt G.)
7 Wer gut kämpfen will, mnss die Lanzen nicht
grüMer nehmen als die Hände sind. (AUfr.j
Sagen die, welche ein ihren Kräften entapreehcade«
Amt Ikbemehmen nnd ein solches ausschlagen, daea lie
nicht gewachsen sind.
8 Wer mit sich selber kämpft, fuhrt einen guten
Krieg.
Die Bussen: Das ist ein gerechter Krieg, den wir mit
unsem Leidenschaften fuhren. (Altmam» VI, 460.;
9 Wer kämpfen will, kann das Schwert nicht
wegleihen.
Böhm.: Do boje se sarle nepnjcnje. (CelakowMkjf, 368.;
10 Wer nicht kämpft, wird nicht gekrönt
Böhm.: Kdo nebojnje, aevitizf. (CetakotMkjf^ Sil.)
Fr:.: Cil (celui-la> n'abet pas qui ne luite (Intte). (Lt-
roux, //, 202.;
Lat.: Certandum est, nnlli veniunt sine Xarte triiuiphi et
nisi certanti nnlla Corona datnr. (Sevboid , 874.; — For«
titer mainm qui patitnr idem post potitar bonom. ^Pfo«-
tus.) — Non nisi certanti laeta corona datnr. (Fr^btrg,
79 u. 484; Philippi, 7, 80 u, 160; //, 40.;
11 Wer tapfer kämpft, bekommt den Preis.
HtM.: Die eerlic oorlocht, sal goede soen ontüacn. (Tw»iu,
13, 10.;
Lat. : Hie premietar ere, qui guerras ducit honest«. (FaUerg-
Üben, 311.;
X&aipifeT.
1 Alle Kämpfer fechten in des Königs Bann. ^
Graf. 32, 54.
Der König (s. d.) ist oberster Ueerfahrer nnd flkbrt
den ersten Schild, dann folgen die abrigen Hoerechil*
der unter ihnen, der zweite die geistlichen Fttzaten, der
dritte, die weltUehen Fürsten nnd Ueraoge, der «ieztei
die Freiherren.
AUfritt. : Umbe thet Hnchtath alle campe binna thei kinin-
ges banne. (FrietiKhea Wörterbtiehf /, 209.;
2 Beim Kämpfer steht's, ob er den Preis bekommt
3 £in alter Kämpfer weiss gemeiniglich einen
Streich, welchen der junge Schnantchan noch
nie gesehen. — Herbergrr, /, 2. 79.
4 Es sind nicht alle Kempfier, die laut schreien.
— Pclri , //, 294.
5 Wo die Kämpfer fehlen, hat der Kampf ein
Ende.
Xamp^lats.
•Vom Kampfplatz abtreten.
LaL: Cedere arena. (Philippi, /. 78.;
Kaaudlle.
1 Du Kanaille, sagte der Hallore zn einem Jan-
gen am Sonntag, heute fluch* ich nicht, aber
morgen soll dir ein heiliges Krcnzdonner-
wetter auf den Kopf fahren.
3 Teuw, Kamalj, wi sünd noch nich üt'nanner, säd'
de Kuhnhahn ^ to de Daumarnk *, as se em um
den Schnabel spaddelt '. (3lecklcnburg.j — llo«-
fer, 659.
■) Truthahn. ') Begenwurm. *) Zappelt, aieh windet,
bewegt.
*Er hat seine Kanäle.
Verbindungen, um irgendeinen Zweck zu erreichen.
Kanari.
£s hct Bcho mängs Kanari angers (anders) afh
pfyfen, was het wolle v'rsufe. — Jer. G^thetf,
GeliUlug , 194.
Kanarienvogel.
Mein Kanarienvogel singt zwar nicht, sagte
Toffel, aber er denkt desto mehr.
JIoll.: Uet gaat hcm als mljn* kanarievogel , hij singt wel
niet, maar denkt zooreeltcmoer. (Barrebomee, /, 379*.;
— Hij gclijkt den okster van Bekman, hij denkt maer,
dan hij praat. (Harrebomee , I, 38*.;
Kandel.
1 Kaudcl und Andel * (Antel) bringen einen ar-
men (bösen) Wandel. — Simrodt, SSÖS; Brom,
I, 1740: Parömiakon, 5.
*) Woin und Weib. — Von den Übeln Folgen, welche
die Unmassigkeit im Trunk, die AusschweJfBsgeB an-
derer Art nach sich ziehen. „ Dcsswegen soUte Bacchus
Ton BochtB wegen in der einen Iland einen Begimeats-
stab, in der andern einen Bottelstab fahren; nicht we-
niger auch Venua thut die Taschen leeren.** (Abra-
ham a Saucta Clara, Judas d«r Ertnekelm, L) Antel,
eigentlich Auihal, ist ein Woinmaas ansscLliesslich fttr
Ungarweine, unsorm Eimer entsprechend. „Post diam
Jovis folgt dies Vencris; wenn man Jovialiter sanft,
bleibt die Venus nicht aus.'*
1129
Eandelberg — Kanne
Kannegiesser — Kanon
1130
3 Kandel und Eundel sind keine guten Gespielen.
— Parümiakon, M2.
Dm Lut«r der Trankenheit entehrt ichon den
Mann, in einem weit|hOhem Orede aber das Weib.
„Viel Unheil in der Ehe rührt daher, wenn Saaphia
und Sophia beiaanuncnsitsen: wenn die Frau Bibiana
den Herrn Calixtam inm Bahlen hat, und iet alio awi-
■chen der Mtthle und Mttllerin nnr der Unterschied,
daiB dir MUhle Tom Waeier bewegt wird und klappert,
die Mttllerin aber vom Wein."* (Judaa der KrtteMm, IL)
3 Vom Kandel kommt man zum versofl'enen Wan-
del. — IHiTövixakon , 459.
Alle Laitcr fangen im kleinen an. „I)cr Tmnkenbold
bat saertt ein Qlttael «uigetrunkcn , Tom (jlasel iet er
cum Cilae, Tom Olae sumKrug, vom Krug cum K&ndel
gegangen. Mit drei Jahren hat er geichnen: Mamma,
trinken; mit vier Jahren hat ergeechrien: Matter, trin-
ken ; mit fOnf Jahren : Vater, saufen. Im sechsten Jahre
hat er seinen Vater ins Wlrthshans begleitet. Im seeli>
sehnten Jahre ist er gangen am Sonntag sum Weiseen
B6fel, am Montag sum Blauen Kessel, am Mittwoch
sum (jirUnen Uimpel, am Donnerstag sur Goldenen Sonne,
am Freitag sum Wilden Manne, am Samstag bei den
Grünen Linden, lüsst sich tdso beim Saufen eine ganse
Woche finden." (Judan der KrMiekttm^ I.J
*4 Ich mu88 mich an die Kandel halten. — Fyrring,
W. 59.
Zuidalberff.
•Die Festung Kandolbcrg belagern. — Judas drr
KrzAfhelm, 111; l'aromiakoH , 1144.
Von denen, die liei einem Trinkgelag sind und tapfer
mit xcchen.
SandelAreund.
Kandell'reund ist Wandelfround. — Judu* «ler En-
tehrlm. III: /'.irümidfcoN , 1S53.
Von der ITnxuTcrlAssigkeit der Genussf^unde.
' 1 Ein Kandidat für Siegburs. osieierrknn.j
Fttr das Irrenhaus. In Schlesien sagte man sonst in
ähnlicher Weise: „fttr riagwits** , wo sich die Irrenan-
stalt befand, die sber seit einigen Jahren nach Bnns-
lau verlegt worden ist.
Lat.! Porcum immola. (Fkilippi, 11, lul.^
2 £8 ist ein Kandidat des Todes.
1 Ein Kaninchen, das man hält (in der Jland),
ist mehr werth als ein Hase auf dem Feld.
Bot!.: Ken konijn in *t hok is mij moer waard dan tian
hason in 't veld. (Uarrebomee . I, 431 *>.>
2 Ein Kaninchen in der Hand ist besser als ein
Hase über Land.
3 Ein Kaninchen und einen groben Kerl mnss
man mit der Hand angreifen.
Man behauptet, Kaninchenfleisch sei besser
als Kf schnitten , und will damit sagen: man bringe ans
einem groben Menschen mit harten Worten mehr als
mit liiebkosung.
Fru.: Le connil et le viluin & la main. (KhUingtr . 165.^
4 Ein Kaninchen weiss mehr als Ein Loch zur
Höhle.
PUn. : Nie jedn( tylko krölik ma dzinrf do jamy. (Lotnpa, ii.)
*5 As en Knien (Kaninchen) gibbelen (lachen). —
CMeurg.) — Firmniiih. /, 4US, 178.
Kanlnohenfleiach.
Kaninchentieisch soll man reissen, nicht schnei-
den. (S. Kaninchen ».)
Kanlnohenstall.
*I[e baut ennen Knienenstull on ritt en Hüs
ncer (nieder). Veurx.j — FirmenKh . 1 . 4ßi , 99i.
*lie hett Kunienkendage un'n danimasten Levcn.
fOsttriff'.' — llauMfri'uwi. IV.
•ein.
*S kann sein schützt vor Lügen.
Kngl.: Ererj may be hath a may nut be. (Buhu II. Ui.)
Fr$.: Peut «tre eugardc les gens de mentir. (Lerotae,
II. as2j
1 AU»- Kannen und Kübel sind hohl.
Von dem, was keinem Zweifel unterliegt, was gewiss
und allbekannt ist.
2 Aus der Kanne des Curporals ist nicht gut
trinken. (St.hvrA.)
AehuUch: Mit grossen Herren i4t nicht gut Kincbem
esurn.
3 De Kann' geht esu lung zur Buch, bes se brfch
der Hals udder der Krag. (tUdburg.)
A De Kunn' geit so lang tu Wata, bett te det
Oeha valcrL (iSata»ym.j — IruihbUr *. Uli.
b Die Kannen müssen getragen werden . sagte der
Böttcher, als ihn die Frau fra^e , od sie liefen.
Die Frau wollte wissen, ob sie aucn dicht waren, d. h.
Wasser hielten; sie fragte: Laufen die Kannen? Worauf
der Böttcher antwortete: Nein, sie laufen nicht, sia
müssen getragen werden.
6 Kann' und Kantor (s. d. 7) reimen sichj
7 Kannen glück ^ bauchs vnglück. — Petri, ll. 8;
Henisck, SO». 1.
8 Man soll nicht aus einer Kanne trinken und
nach einer andern schielen.
9 Nur noch eine Kanne, schreit der Mönch, wenn
am Jüngsten Tage die Posaune zum dritten
mal bläst. — Kloftmpirnti , 77. 7.
10 Sieh nicht auf die Kanne, sondf.rn auf das, was
darin ist.
11 Wem die Kanne fehlt, der niuss mit den Hän-
den schöpfen.
12 Wenn die Kanne voll, so läuft sie über.
Moll.: Oe Tolle kan loopt OTer. — De volle kan swijgt
nlet. (Harrebomif, I, S78t>.;
13 Wer da letzt ut dei Kann' drinken will, den
f&llt dei DeckM up dei b>chnut (Schnauze).
fMeeklenburg.J — Firminich, I. 73, 8; Mussüum. 1S9, 24 ;
für Olienhurg: Gvlditehmidt . ISS.
Warnung Tor Unmässigkeit.
14 Wie 't önderste üt de Kann drinkt , feilt den
Deck'l Op de Nöös. (Klvrf.) — FtrmenUk, l, S82, 23.
*15 Er hat in die Kanne geguckt.
*16 Er lässt die Kanne nicht lange leer stehen.
•17 Seit de Kann' weg on drink ut em Kros. —
Früc*6ilT^ 1876. buhncrt. 817*.
Sohersweise, wenn jemand etwas thun soll und sagt:
lok kann nich.
*18 Sett de Kannen vun der Hand und do 't mit *n
Händen. — Kickwaid. »42.
1 Kannegiesser, die von Reichsstädten reden und
ihren Rücken mit fremden Sachen beladen. —
Eutlein, 361.
* 2 Er ist ein Kannegiesser. — Wurzbaih ll. 220 ; Broun,
/, 1744.
Eine Person, die in (jssthausoru ohne Kenntnisse Ober
öffentlich« Angelegenheiten rwd<*t, oder, wie man es auch
nennt, politisirt. Kannengiosson war einst die wichtigste
Arbeit im Handwerk der Zinngiesser und diese wurden
daher nach derselben KauncngiiMser genannt. Beim
Meisterstück stand in Nürnberg obenan eine zwei Mass
haltende Hchenkkanne, sum Ehrenwein zu gebrauchen.
Zu sprichwörtlichem Gebranch gelangte das Wort durch
einen Zufall von der BUbne herab. Es war im Jahre
1723, als in Kopenhagen UoUt^rg't Lustspiel: Der po-
tititche Kanntgie»»fr aufgeführt ward. Sein Bnhm ver>
breitete sich bald über Deutschland und die sprich-
wörtliche Bedensart : Kannegiessem und andere soigen
noch, welchen Eindruck das Stack damals gemacht bat.
Fortan hless ein Bierbankpolitiker, ein beschränkter,
leidensohafUieher Zeitnngsleaer ein politischer Kannen-
giesser. Man ttbortmg es später auch auf leeres oder
gemflthliohes Ueschwäts in andern Dingen und sprach
▼on üsthetischen , theologischen u. s. w. Kanncngiesssm.
(Grimm, K, 167.;
Kannoffiessarel.
* Eitel Kannegiesserei.
Politisches (iurede, Geschwätz.
XaaiLe^essem.
*Sie kannegiessem. — Einiein. 361.
Pulitislren. ,,Wa8 Übrigens jotst uns in unsamauba
einen gemeinschaftlichen Ton gibt, ist das politische
Kannegiessem.*' (Jean Paul.) fVgl. auch (/nnun . K, 167.J
KaBalballsieli.
*£s ist ihm kannibalisch wohl, vtie tausend Säuen.
Wer nur ein Kännlein vertragen kann, muss
keine Kanne trinken.
Soll.: Dia een hoofd van een plnlje beeft , moet geene kan
willen drinken. (Uarrebomee, I, 378h.;
Kanimiolit.
Hfite dich vor Kannnicht. — .Simrock, Mio.
Kannnichtmehr liegt auf dem Kirchhof.
Als Antwort auf die Aenssening : Ich kann nkohi mehr.
Vier Kanon sind allein in der Welt: Canon
volu, Canon noio , Canon jubeo, Canon oporteL
leh will, ich will niuhi, ich bvfeU«, M anai.
1131
Kanone — Kante
Kanthaken — Kantor
113S
1 Die Kanonen sind ultima ratio regum. —^EUe-
lein. 3>il.
*2 Jede Kanone muss einmal abkühlen. — Pardmia-
hm. 1613.
3 Wenn die Kanone spricht, hört man die Flinte
nicht.
*4 Das ist unter der Kanone.
D. h. lebr ichlecht.
*5 Eine Kanone laden, um eine Maus zu schiessen.
— Altmann VI, 51G.
* 6 Kanonen auffahren , um Sperlinge zu schiessen.
— Alhnann VI, 513; llnnaberg IV, 76.
Kanonenfleber.
•Er hat das Kauonenfieber. — Körte, 8276 •; Braun,
I. 1746.
Kigeutlich dio fleberartige Knegung*, die einen im Be*
reich der Kugeln ergreift; aber mehr sohemhaft oder
ironisch angewandt, nm die Furcht ror dem Sohlaohtan-
kämpf za bezeichnen. (Vgl. Grimm, V, 170.)
Fr f.: II a fierre de veau, U tremble qoand 11 est lou.
(Leroux, I, 15».;
HoU.: Hij heeft de ItanonkoorU. (Harrtbom^e, I, Z19^.)
Xanoz&«nfütter.
* Eitel Kanonenfutter.
Bezeichnung für Soldaten.
Xanonenkuffel.
Eine Kanonenkugel braucht nicht erst zu rufen :
Geh' mir aus dem Wege.
IIoU.: Ken kanonskogel noodzaakt wel eens de ruiterij,
om zieh bniten sehet te houden. (Harrebome«, I, 379^.)
Kanonenrausch.
*Er hat einen Kanonenrausch. (S. Boden 38.) (Rot-
tcnburg.J
KaxLonezuBtöpael.
*Es ist ein blosser (wahrer) Kanonenstopsel.
Besonders von einem groben , plumpen Frauenzimmer.
Holt.: Hij is eene goede prop voor het kanon. (Harre-
bometi, l, 379 1*.;
Kaacnenvoll.
•Er ist kanonenvoll. — Braun, l, im.
8ehr stark betrunken. Der Ausdruck rUhrt aus der
Periode, wo das Saufen eine Art Ehrensache war. Un-
ter den Trinkgefltssen gab es Fokale und Becher in
Form Ton Kanonen.
Xaxxonlst.
Ein grosser Kanonist ein grosser Esel ist —
Luther, 335.
£beu kein Lob fttr Lehrer des kanonischen Bechts.
„Man siehct wol", sagt Luthf.r. „welch kindisch, albern,
schlecht Ding das geistliche Recht ist, ob wol Tiel hei-
liger, trefflicher Leute darinnen geweset sind , dass auch
die Juristen sogen: Purus Canonista est magnus Asl-
niata." (UfwieUr, 97, 3.3Ä.J Es wftre interessant su er-
fahren , ob sich Luther aber das jetzige protestantische
oder auch speciflsoh lutherisch geistliche Recht gttnsti'
gor aussprechen wUrde.
Sans.
•l Dat is min Kans nich. — sturenburg. 102*.
Das ist nicht meine Sache; es ist mir gleichgültig, wie
das ausmUt.
•*2 Ick seh d'r gen Kans up. — Stürenhurg , \m*.
Ich sehe dio tjacho schwierig ein.
• 3 Sin Kans * wjihrnehmen. — Eichvald . 944.
') Gute IJoh'gcnheit , Glücksfall. (Stürmbury , 102»;
Kante (Cauthama, Kandel, Kanne).
* Ich muss mich hinlurt mehr an die kante hal-
ten. — Tiippius. 193''.
Ueber Kunto in dieser licdeutung vgl. (rrimm. V, 172.
Kante (Margo, Ora, Rand, Ecke).
l Je schärfer die Kanten , je grösser die Funken.
*i 'T hang't in d' Kant' as't llilgenland. — Kern, 38.
Mit Hezng auf die schräge Oberfläche des Felsen-
oilands Helgoland.
•3 Dat stet so up de Kante. — ltdhnvrt,m^.
Ed kann leicht herunterfallen.
•4 Einen an die scharfe Kante kriegen. — /mch-
bicr-, 1»83.
Ihn zur Entscheiilung zwingen.
•6 Es is mit em up de Kant. — Itichey. lOS; Schütte,
//, 222. Unhnert. 217*.
Es gebt mit ihm auf die Neige, seine Umstände sind
niislicii.
LtU.: Ad oxtrenia redactus est.
•6 Ga an de Kante. — hähnert . m '^ .
Geh deine Wcgo.
•7 He will 't up allen Kanten woren. — Dahnert. 217»
Kr will es an allen Orten wahrnehmen.
*S Sik in de Kante setfn. — Eickmoid, 946.
*9 üp de Kant sett^n. (AUmark.) — Dometl* ».
Etwas erflbrigen, zarAcklegen. Bei Däkntrt (917*)
heisst es: la de Kant Mtten = im Wink»! r^rwbMmt
Geld aufheben.
* 10 üp städ * sünd Kanten Mod. (Pommem.j
■) Auf der SteUe« wirdf nicht bloa rftamlioh,
auch als Umstand der Zeit gebraucht. — Jetst sind Wum-
ten Mode, wobei su ergftnaen : ich verbitte mir alie di»
»Spitaen^S
•11 VonV nauen Kante wes'n. — Eidutald, ms.
Kanthulrfin
*1 Einen beim Kanthaken kriegen. — ffeMug. iis;
Richey. 109; Danneil. 95: Grimm, V, 175; Fri$dtbuT, MI;
Früchbier*. 1853; für Uolftein: Schütte, II, StS.
Nach Adelung einen beim Genick oder bei daa "Hrnrnnm
an sich siehen , ihn packen , greifen , ihn dingfeat machwi.
(Pr. Worterbuck.) Wenn das Wort in der Bmd&aamti
nicht yerderbt für Kammhaekenf Tgl. CoJNf»«, WörtertmU^
steht, dann kann es nur im uneigentUchäa Sinne g^
brancht sein. Unter Kantshaken vorsteht man swei
eiserne Halten an beiden Knden eines Taues , des in
der Mitte ein Oehr hat, in welches der Hnken ataas
andern Taues eingreift, um Lasten zu heben, an deien
Kanten Jene Hacken fassen. (Slürenburff, lOiK) Der
Kanthaken ist ein eiserner Haken, den man aa sehwen
Oofitsse anschUgt, die man kanten oder an einer Seils
hebftn will , an der entgegengeeetsten Seite damit aasn-
greifen. Dergleichen Haken, eiserne Klanen, tngm
die Ablader am Gurte, die Rallen und Fässer damit nm-
zukanten. Bei Dähnert (ilT^): Krieg em bi'm Kant-
haken = Pack ihn an, halt ihn fest.
*2 Etwas beim Kanthiücen anfassen (anpacken).
„Ks hat nicht jeder das Genie und die Baetgie, se
kurz und gut eine Sache beim Kanthaken oder bei all«
Tier Zipfeln zu erwischen." (Bog. Oolts, /mfftndUbfw,
II, 39*^.; „Kt glQckede den brawen Manne, dat bei
bl'n Kantah&ken (Arm) to packen krelg." (Lyra, SU
Kanthols.
Kantholz, säd de Tömmermann un smeet sine
Fru ut et Bedd. ; Staaujtönen.) — FrUckbier*, tSM.
Kaatiff.
1 Küms is kantiger as ein oll Doctor gegen einen
jungen, de mihr lihrt hett as de oll. — *«*•
lenh. Kalender (Rostock 1865).
*2 Der ist ihm zn kantig. (Trier.j
Zu stark, dreist, pfiffig', zu klug, Usst sich aiebl
vexiron. (Vgl. Orimtn, V, 176.)
Kantor.
1 Cantores vnd Sänger , wenn sie vol supen wol-
len sie jmmer rupen. — Mathesy. s»*.
2 Der Kanter hat de Fuss bedruegen. (Siebenbirg.-
$ädf».J — Schunter, 117*.
Bezieht sich auf eine Anekdote oder eia Mftrchea.
3 Der Kantor hjit seine Pause in der Gurgel —
Wincklcr, XVII, 73.
4 Der Kantor (VorRüiigcr) hört dahin, wo min
Jim besten nachsingt.
•leder hat es gern, wenn man sich nach ihm richtet.
Durch Gehorsam cmjiünhlt man sich.
5 Der Kantor singt wol mit dem Munde vor,
aber er taktirt mit den Händen.
Dan.: Som cantor gi^r tonen med munden, b^r baa vül*
pausen med iiaandeu. (t'rov. dan., 99.)
6 Ein cantor geh einii guten küchenmeyster. —
Franck.ll.66^*: lleiiisch. 583.13; Lehmann, 121,90;
Siumtck, 1434.
7 Kantoren singen dem Herrn und haben viel
Durst und trinken gem.
Lat.: Cantores amant humores. (Schamelius. 147, 4.>
8 Roll, roll, roll, de Kantor össe Boll, de Kinder
sonn de Narre, sc gohne mött em blarre.
Schildert da8 ehomaligo Circuitsingen zu Weibnacht
und Pfingsten im Samlunde. Das „Koll, roll" besiebt
sich wol auf den „Stern**, den die Knaben, namentlieh
zu Weibnacht, mit sich führten.
9 Was der Kantor mit der Kehle ersnngrn, wird
bald wieder mit der Kehle verschlungen.
Span.: Lns diucros del sacristan cantando se vieaen, f
cantando bc van. (i'ahier. :i69H.;
10 Wenn der Kantor fehlet, muss es ein Hosten
I seyn. — Pctri, II, 635.
Lat.: Haesitantia cantorie tussis. (Henitch, 5M, 10; Bin-
der I, 645; //, 1280; HVirr, Append. 32.;
11 Wenn ein Cantor fehlet, gibt er dem husten
die schuld. — UcniMh. sss. 0.
1133
[Kantorei — Kap
Kapaun
1134
itorel.
Keine beBserc Kantorei, uls in allen Dingen
mitesig sei.
Lmi.: Bobui modat conc^ntu» ost ■nATiiiimiiK. (Btnitek,
583, 17.;
KantorhuBten.
*£r hat den Kantorhusten. (8. Kontor lo q. ii.)
KMIB61.
1 Af da Kanzl an Lob, ön Beichtstuel an Lam.
(UberöattTTeich.) — liaumgarten.
Der Geistlich« toll auf der KAuel ein LOwe, Im
Beiohtatohl ein Lamm sein.
S Auf der Kanzel ist der Müuch keusch. — Sim-
rock , M17.
3 Eine schöne Kanzel macht eine schlechte Pre-
digt nicht gut.
4 Man soll auf der Kanzel nicht« lehren, was
grusse Ilerreu nicht wollen hören. — Murner,
Vom luth. Darren.
b Seind mau Cantzcl vnd Cautzellei vermengt, es
heut besser in der Weit steht vnd geht —
(.'narr. ///, 81; LrhnuMm. II, 577, 73.
•6 D' Ghanzla n'ufstella. — UMer. m.
Bei BesetBung eiuer l'farratello freie Bewerbung er»
Offnen, sodat« der UeUliiHie, der dasu geneigt ist,
eine Piubepredigt halten kann.
*7 Die Kanzel berauben, um das Altar zu bekleiden.
BvU.: Ilij berooft de kork, om lijn eigen koor te dekken.
(Uanebvmtc. /, 3M»».;
*8 Einen vuu der Kanzel auswuschen.
„Mit solchen Worten vugelaachen, vns von der Cbb-
tael ausszuwaachen.'* (Waldia, IV, ^%.)
*9 Einen von der Kanzel werfen (oder: springen
lassen). — Grimm, V. 177.
Im Aufgebot oder kirclicuxttühtlioh tadelnd. »Das* sie
vmb acht tag ehender als «ousteu dorften Hochseit hal-
ten, weiln Bio in acht Tagen droimahl nach einander
über die Canzol geworfen werden konnten." (üimpUe.,
II, ays.;
Fr».: Döclamer contra qael<iu'nn. (Krittinger, a04>*.; —
Publifr les annonccs de «luelqu'un. (Kritiin^tr , )t9".)
• 10 Sei dräggt det Vuders Kanzel opp em iSickel.
COftprcuKt.j
Von einer Terwachscncn Ihredigertochtor entlehnt.
*11 Sich der KhuzoI widmen.
Dem Studium der Theologie.
*12 Ueber die Kanzel ubwcri'eu (geworfen werden).
— SimiAic, IV. 506 u. 57».
• 13 Von der Kanzel fallen. — FnschbU-r *, i885.
Sch<>rAhafl vom kirchUrhen AufKCbot der Brautleat«.
£r ist heute das zweite oder dritte mal ron der Kanael
gefallen. In Wurtcmberg: Von der Kanzel ra schmeissa.
(NfjflfH, *6».) In Pommern: äo sind all van de Kanael
fallen. (iJahnfrt. 8l7»'.;
Ksuiselspruns.
*Deu Kanzelsprung thun.
Von Brautleuten, die aufgeboten werden. „Da sollt
ihr ein Flüatoru hOran durch die Sttthl und auf den
Choren, wenn den KanmelBprnug wir thun." (Vo»t.
IV, loa.;
KanaleL
1 Die Cantzelcy im MonHcheu ist im kopff, das
zcughauss in der bnist, die kuchen oder Keller
im bauch. — HvnUth , 5H4 . 2.
Lnt.: Tn'S sunt |iotentiae unjus animac, ratiocinatrix,
irascibilia, ciincupiscibilis. (Il^ntuch, 484, 4.^
5 Die (lantzley ist dess Fürsten Hertz. — /Wri,
//, 133. 1lm\st:h, 5K3. 1; l*i*tor., III, S5: 5imrofk, 1435.
3 In die Kanzlei Gutlos muss niemand steigen.
Verbietet «ich auch >on sclbit.
*4 Auf (oder: in der) Kanzlei sein. — Simflic., 8G4.
Scherzhaft für Abtritt, wie auch Kapelle, Oberlandes-
lirricht, mitti;ll.<ichdoutsch sprachhfts. (VgL tirimm,
V. IVJ)
K&p.
*A('st i.n de Käp afsc-hreibven. iSubtnbürg.-tdckg.)
— rrotnmann, V. 175.
Kh im Si-hornst«io aufschreiben , auf die Zahlung einer
Schuld viTxichten.
*3 Er wird das Kap nicht erreichen.
Nämlioh der „guten Hoffnung**, weil der, welcher
dies Voi^birge gltteklich erreicht, die meisten Schwie-
rigkeiten einer Pahrt nach Ostindien überwunden hat.
Mott.: HiJ aal de ksap niet balen. (Harr^bom^e, l, 989 J
Kap
1 ist d:i.H Kap uuifahicii, So ist der Heilige be-
troffen.
2 Ist man ums Kap, wirft man den Heiligen
hinab.
J-rt. : 1.U riviire «Uni pass^e, le Saint est onbU«. (Omml, 614J
Jl. ■ l'assato il puutn, vabbatu il Samo. ifiaul, C\4.)
1 Alle Tage Kapaun und nie was Frisches, klagte
die nammerjungfer.
MolL: AJtiJd kapoenen, nimmermeer wat vcrsch. (Horre-
bome*, I, S8a<^.;
3 Die Kapaunen geben keinen ilahnen nimmer-
mehr; darum muss man ihnen das Krähen
mit dem BratHpiess vcrtniben. — Eiselnn, 361;
KloMlrrsficgel. SG. SO; Simrvik , 541Ü.
Tiletan, Jak. Hoogstraten und andcro wandten das
Wort gegen die Ketzer an, wenn man saKeu wollte, es
sei am besten ^ sie bu verbrennen.
3 Ein Kapaun m die Kuch schützt vor des Rich-
ters Bruch (Strafe).
»1.: Un brochot fait plus qu*unc lettrr de rocommanda-
tien. (Hohn I, 61 .J
4 Ein Kappen aoht Monat alt, ich für ein Kai-
sersessen halt', wiewol ein Kochersberger
Bauer auch mit iiss'.
Die letztem müssen sich aber oft mit einer Brotrinde
begnügen , welche in HrUhe getaucht ist, die man in
Frankreich einen Kapaun der Nurmandio nennt: Un
ehapon de Nonnandie. (Uroux, I, 'iA\.) Die Franzosen
sind derselben Ansicht: Chappon du huict mois mauger
de Tois. (Ltroux, I, »8; Krittingt-r, ixA*^.) Und die
Spanier sagen: Wenn der Bauer wUsste, wie schmack-
haft und saftig ein Huhn im Januar ist , er liesse nicht
eins auf dem HUhnerhofe. Dann loben sie ein Zick-
lein Ton einem Monat und ein lismm von drei.
Port.: Capio de nito mozes, pcra a mcza de reis. (Huhn
i, 27».;
Spa». : Capon de ocho meiieH para mcsa de rwj. (Bokn 1, 20S.;
5 Ein Kopen borupfft man oben vff dem köpf. —
II. Sacht: Eiseirin. 361.
6 En aolen Kapun is guest bi de Küken ( Küchlein).
(Müwter.J — Firmenich. I, S98. 56; Frommann. VI.
4K,W: hochdeutsch bei Simrock, 5430; Körte, 3377.
7 Es ist nicht noth die Kapaunen zu verschnei-
den. — Eiselein. 105.
Lat.: Oallos quid exsccas?
8 Kapaunen und Hennen sind selten intim.
Kr».: Janiais ehapon n'aima fteliue. (Hohn I, 37.^
9 Kapaunen und KuhÜrisch hissi'n »ich nicht in
Einem Tople gleich Kieden. — Wirömiakon. 265.
10 Kapaunen von acht MonukMi sind ein krmiglieh
Essen.
Khe Indien uns sein Federvieh zugeschickt hatte, war
der Kapaun bei einer Mahlzeit die beste BchOiscl. Aus
der Achtung, welche man für dies Qcricht hatte, ist
das vorstehende Sprichwort erwachsen.
Frt,: Chapon du huit mois, dlner de roi. (Cahier, 397.;
11 Kapaunen werden nicht fett, wenn man sie mit
Versprechungen futtert
18 Wer Kapaunen isst, dem kommen Kapaunen. —
Iteinsberg III, 133.
Naoh dem Wörterbuch der fransösischen Akademie
wird dies aus Frankreich überkommene Sprichwort in
cwei Bedeulnngen genommen ; in der einen, um zu sagen,
dass Oüter eher dem zutheil werden, welcher davon
Ocbranch macht, als dem, der sieblos aufspeichert; in
der andern, um auszudrücken, dass Güter besonders dem
zuiheil werden , welcher deren schon besitst. Wer hat,
dem wird gegeben. Das Geld geht dahin, wo es dessen
schon vorfindet, je grOsser der Haufen, desto mehr ver-
mehrt er tich. „Der erste Pfennig", sagt J. J. Housteau,
„ist Hchwercr zu gewinnen, als die letzte Million."
Frt.: <jui bons lapins meugue bons lapins le suy vent. -~
<^ui chapon mange, chapon lui vient. (Leroux, I, 114;
//, 2H3; Umdroy,rin.)
IIoU. : Men zendt hun kapoenen, die kapoenen etcn. (Uarrf-
homtr, I, 3S2»;
13 Wer Kapaunen nicht veracht% dem werden auch
Rebhühner gebracht.
»«..• Qui mange chappon, chapon fperdriz) lui vient.
(Lendrof, 317; Leromx, I, W.)
14 Wer keinen Kapaan hat, dem schmeckt auch wol
Rindfleisch. — ReinOterg IV, 90.
KnaU: If thon halt not » capon, foed on an onion. (Bohn
//. Jv)
15 "Wer mir einen Kapaun schenkt, dem geb* ich
gern einen Flügel xum Abklauben.
EngL: Who givee ihee a capoa, give him th« lag aad Ita
wing. (Itohn H, V.)
Am«.: AI qae JA el capon, dal« la piem» y «laloa. (Makm
n: 197.;
1135
Kapeijer— Kaper
Kapital— Kaplan
im
*16 Einem einen (zähen) Kapaun vorsetzen.
In Polen herrflcbt« die Sitte , Bi»utwerb«ni einen Ka-
paun Tonusetxen, den sie an der Luft serlegen mustten.
Von der Geschicklichkeit, mit der die Aufgabe gelitot
wurde, war die bejahende oder verneinende Auftuüune
seiner Bewerbung abhängig. Man pflegte daher wol
einem von der Braut und den Aeltem gern gesehenen
Bewerber einen bereits geschnittenen und nur kanstlich
susanunengebnndenen Kapann vonusetsen , w&hrend ein
anderer, dem man ein stumpfes Messer und statt des
mtlrben Kapauns einen s&hen, alten Hahn vorgesetst
hatte, sich Lange und erfolglos abmarterte. (WunbcKh
I, 170.;
•17 Einen Kapauner kriegen.
Den bekommt in Oberösterreich ein junger Bursehe,
der nächtlich „fensterin** oder „gassein** geht und,
wenn er vor dem Fenster seines Mädchens erscheint,
abgewiesen wird. (Baumgarten.)
•18 Er hat den Kapaun gut zerlegt. (Poln.)
Er hat so geschickt gehandelt (operirt), dase er sei-
nen Zweck erreicht. (S. 16.)
Kapeijer.
•Ile köfft Kapeijer. — Dähnert.m^.
Er steht und sieht zu . wie andere kaufen.
Kapelle.
1 Aus jeder Kai)ello macht der Teufel eine Ilölle.
2 D' Kapelle war ma schon recht, aber d' Heili-
gen g*falle mil' nit. (Obeiötlerreich.)
So sagt E. B. ein Mädchen (oder Witwe), der iwar
die Besitzung, das Geschäft u. s. w. de« Bewerbers,
aber dieser selbst nicht gefällt.
3 Die Kapelle war* schon recht; aber der Heiling
uöt. (RoU'ThaL)
Das Vermögen wär^ schon gut, aber die Person ge-
fällt nicht.
4 Es denckt ein jeder, wie er sein Capell besingt
in seinen Sack. — Hamch, 67», u.
5 Es gibt mehr Kapellen als Kirchen. — Aiimam
V, 101.
6 Es ist keine Kapelle so klein , des Jahres muss
Kirwei drin sein. (S. DOrflein l und Klrchleln.)
Eifelein. 105.
7 Es ist keine Kapelle so klein, die nicht hätt'
ihren Heiligenschein.
Fr:.: II n'est si petite chapelle qui n^ait sonsaint. (Bohn
I, 25; Kritzinger, 123».;
8 Es ist keine Kapelle so klein^ man geht des
Jahres einmal hinein.
9 Es ist keyn Capell (so klein), es ist des jars
einmal kirchweih drin. — /Vancft, /, 84 •>; Ege-
nolff. 344*.- Lehmann, II, 311, 12; Eiselein, 105. Graf,
548, 84. Simrock. 1436; Körte, 796. üraun. J, 989.
Fr».: U n'est si petite ohapeUe qui n'ait sa d^dicace et
feste. (Lervux, l, i.)
Lat.: Seruant sacratae semel anno festa oapellae. (Loci
cmtim., 65.;|
10 In einer kleinen Kapelle kann auch eine grosse
Messe gefeiert werden.
Holl.: Men doct wel eeno groote mis in eene kleine kapel.
(Harrehomei^ , I, 38l''.;
11 In solche CapcUcn gehört solcher Custer. —
HenUch. 62s , \h ; Petri . II, 406.
12 Is koa Koapel so kloa, es is amool Kirchtoag
drin. (Innsbruck.) — Frommann, T/, 36, 57.
13 Ist die Capel gioss, so singt doch der Pfaflf
nicht mehr als er kann. — L('/tm<inn, 740,32.
Es kann niemand mehr tliun, als er Kräfte hat.
14 Jede Kapelle will ihre Kirchweih ha'n.
•15 Ai di Koapalle g'hirt Schmuck. (Oeitterr.-Schla.)
— Pf/«T, 44«.
Von einer putzsüchtigen Frau.
•IG Einen auf die Kapelle setzen. — Sialder , 11 , 86.
Ihn (z. B. bei einer Frttfüng) so ins Gedränge brin-
gen, dass er nichts mehr dagegen zu antworten weiss,
daiis er das Bekenntnies gleichsam herausschwitzt.
•17 Es ist eine schöne Kapelle ohne Heilthum.
Bühm.: Co je do kaplicky, kdyz v nf obrazu nenl. {öfla-
kotsky, :iS6.;
•18 In leeren Kapellen singen.
Umsonst fliogen, vergebens die Saiten rUhren, ver-
geblich guten Bath crtheilen.
Kaper.
1 Es ist ein Kaper(er) (Raubschiff) an der Küste.
Wenn jemand uun belauert und dasselbe Ziel mit uns
verfolgt. Auch von Nebenbuhlom in Ueirathsang^egen-
heiten.
2 Mer Kaper > as Köper. Cllolsi.) — Schütze, 17. IM»
') Von kapen = gaffen. Neugierige MensoluB, dit
allenthalben mit offenem Munde daatehan. ( 8. GeflK.)
1 Eigenes Kapital zinst
2 Ein Kapital in der Kist« trägt keine Zinaen.
*3 Es sind Kapital und Zinsen yerloren.
Jüd.-deutich: Wie kumm ich zu meinem Keetea (0«Ut
Anlagekapital). (Tendlau, S6Z.)
•4 Kapital und Zinsen auf einmal holen. — Ei»g-
lein, 361.
Lat.: Et nsoram et sortem persolvere. (Eiitlan, 361.J
•ö Sie gibt stets Kapital und Zinsen. — Parömia"
kon, 2716.
Von Frauenspersonen , die Jedes Wort mlft UeberfUto
beantworten.
Kapitän.
1 De is god to'n Koptain , hett grote Schunken'.
— A>T7i,S25.
') Soviel wie Schinken, hier in der Bedeutuiig tob
Schenkel, die ein SchiffskapitAn sehr gut gnhranchwi
kann, da er nicht selten in die Lage kommt, aioh unter
den Theeijaeken nur durch physiche Ueberlagmüwit
Achtung XU verschaffen.
2 Jong Kopteius, oal Süppers. (Sordfries.j — «r-
nienick, IU,6, 71.
Junge SZapitftne (Sohiffsführer), alte Slufer.
3 'Raus, Kaptän, rief Bohnenstengel.
In Stepenits und andern HaffdOrfem. Sehr allge-
meine Anwendung s. B. morgens beim Weokea, dana
beim Kartenspiel u. s. w. Aus einem Ubrlg«na wrklnn-
genen Liede, das vor etwa 50 Jahren im Sctawmage wir
und ein Schifferaben teuer verherrliohte.
4 Yes, Kepten, monk Luken to! (^/\>tiivii«ni.j
Wie ein einfaches: Ja wohl. Alles was mit Schiffen
SU timn hat, glaubt und bemUht sich englisch spreche«
zu künnen. Die Redensart gibt eine apOttiache Probe,
wie solch Englisch zuweilen beschaffen ist. Aclmlick
das auch viel gehörte französische: Oui, MOppel, poRle-
vous die Treppe herunter?
Kapitel.
1 Der ist im rechten Kapitel der Narrheit, der
sich für einen besondern Weisen hält.
BoU. : Het eersto kapittel van de sotten is , sich wqi ta
houden. (Harrebomtf. , I, 38l'».;
*2 Auf ein ander Kapitel kommen.
HoU.: Hij soekt het op een ander kapittel te breagea.
(Harrebomfe, /, 331*>.;
*3 Ein gut Kapitel lesen. — l.apimiberg . Hambwf&r
Chronik. 89,
•4 Einem das Kapitel lesen.
Kapitel ist bei den Katholiken eine geistliche Auisiehtt'
bchOrde. In Pommern : Enem dat Kapittel lesen. (MA-
nrrt, i\l^.) Um Aeusserungcn des UnwUIena , «trafsBder
Vorwurfe in verschiedenen Beziehungen, Fonaea oad
Graden zu bezeichnen, hat man in Bedburg die Be-
densarten : „Dom ess et Kapittel, der Desakui^, dem
sind die Leviten gelesen worden. Da hat Cns ,riet
seng Thee, se Fett, senge Tabbet kriegen. Dem eiad
de Höre goschnippo wurden ohne Schier. HA hit
tüchtig de Onur gem&t kriegen. Da ees taohtig getnimp
worden. Dem oss der Morsch geblase wurde nach Ko-
ten. Dem äss dns der Wurm gehühnt.**
• 5 Eintim ein gutes Kapitel geben. — Uerber^er, //, SM.
In dem Sinne : Einen den Text, die Leviten Itfleo.
* 6 Einem ein Kapitel aus Puffendorf lesen.
Ihn prtlgtiln, puffen.
•7 Er hat in diesem Kapitel etwas (nichts) zu
sagen.
Sein Wort ist hier ;von grosser (oder geriiig«r;) B*>
deutnng.
•8 Ich will ihm das rechte Kapitel aufschlagen.
Mehr ironisch und zurechtweisend.
Bull.: lemand op het regte kapittel faelpen. (Barnbcmiet
I, 381 b.;
•9 Wer weiss, was im letzten Kapitel stehlt
Frz. : Lo retour est pire , est pia <iue matiiiM. (Lfmdrof , 984 J
Xapitelfest.
•Nicht recht kapitelfest sein. — Uhrengd. 11, «0.
Kapiteln.
*1 Einen kapiteln und im CaviJlantea lasen. —
Eiselein , 105.
•2 Er ist (ab)gekapitelt worden.
Hat Verweise erhalten. Von den Mönchen, diawagsa
eines Vergehens vor das Kapitel geetallt oad dort au*
reohtgewiesen wurden.
Kaplan.
1 Es ist offtmals der Caplan so gelert als der
Superintendent. — 3/azÄi?«D , 6i ■.
2 Jeder Kaplan lobt ^eine Reliquien.
1137
Kaporrliühnlein — Kappe
Kappe
1138
3 Wie der Kaplan singt, so antwortet ihm der
Küster.
Frz.: ComniM chaiite le rltapelain , ainsy r<(pond le iftcris«
Uin. (L*Toux , l, 4; Kritsinger. Vii\)
4 Wie der Kaplan, so ist sein äakristiin.
Spam.: A mal capeiUn, mad iwcriittau. (Cahier, Si19.)
Kaporrhühnleln.
•Er is das Kaporr-Hülindl. CJ'id.-(ifut*ch. itrndy.)
I). h. iler Siltidenbock. 8Ummt vom judiichen Oe-
lirauciie um Voruhend des VenöhuuuKiiUgei , Iltthner
als Opfer der Siindo zu ichUchten.
Kappe.
1 Alte Kappen sind b'iss weiss zu waschen. —
Ih-tri. II. 11.
2 Die freistlicht; Kappe ist (oft) ein schöner Tcp-
pich, der garstige Mauern deckt. — Wmckler,
y. 20.
Da^ Wort Kappo kommt in vorschiodoucn Bedeutun-
gm vor. (VgL iirhum, V, 18K.) Man vi>ratcht daran-
ter zuemt ein kuttAnartj^en Oberkleid, im Mittelalter
von MAunern wie Frauen, auch von Vornehmen ge-
tragen, oft von kikHtbürem NtofTo, Kew()hnlich zugleich
mit df.r Kiipfbedeckung daran, der (iugel (Kugel), dem
Kapponsipfel (oapnchon). Dann ein Uebvrklpid ohne
Kapuze, eiueu Mautol, auch kutteuartige Kiuderklei-
der u. a. w.
'.i Die geistliche Kappe macht keine sehmu/.ige
Seele rein.
4 Die ka])pe deckt nianigen schalck. — Ueni»i%
a&j. 4ü. h'tri, II. i;«.
it/iil.: Kappon und Schwester mentcllin bedecket manec
unt-itPlin I Schanilfleek ». (HmHrr. 3.107.J
b Die Kappe macht keinen Mönch. — StuU'r, a»S:
(ViKir. «J80, WiHtklft; XI. 4i : Simrthk, Hil; A'orli? . 3379 ;
UviiiKberij lll. 6S.
Niuht die Anitsklcldung, sondern dio (lewiHScnhaftig-
kiiit, mit der man oinoni Herufe vorsteht, verschafft
uns die Achtung der Verständigen und Uulen. Die
Altrlimur : l)or Itart macht den Philosophen nicht. Die
Italifucr: Dio Toga macht den Doctor nicht. (Remt-
t,<rr.j in. ftfi.)
BChni.: Kipi nod<'lil mnicha, aui omat biskupa. (CWa-
Jtor.^A«. •JtJ'J.;-
Frz.: L'hahit nf fait pa« le moine. (da-il, 9W.)
Uoll.: D<i kap moakt gooneu monuik, en de mutie geen'
kanouik. (Ilarrffiome'', I, iS***'.)
It.: L'aiiito uon fa il monaco. ('iaal, 'A'^.)
La'.: Habitus uon facit moaachum. ('ia>tl. 'JSOJ
6 Es kann einer so wol ein Kapp tragen als der
ander. — /.Wimdiin.s.v-», 4.
7 Es ma>; keine Kappe so heilig sein , der Teufel
steckt den Kopf hinein.
llftlt.: D<iar wai geune kap /oo heilig, of de duivel kreeg
er zijn Umifd wel in. (Uayri!'>uiiitt , 1, 3äO^>.>
8 Jeileni gefällt seine Kappe wohl, drum ist die
Welt der Narren voll.
9 Knppi* um Kappe, Schlappe um Schlappe.
10 Ki»i>pen .veind nicht hailig. — .Kgriiola /i.463.
„Weder Kappe nach Tlatto, weder Kloster noch hei-
liin> Irpsellschait, aondem etwas andere« macht heilig
und selig.** (Klv*trr»pi4"jtl. 5», 19.;
11 Kapinn und Krön' spricht der Tod gleichen
Hohu. — l\\Tömiakun , 1977.
12 Kap]ien (Kleider) vnd Kalek (Wand, Mauer)
bedecken manchen Schalck. — /.eftmann, », 38
u. 33S.6. llu'airuin niabfAitrum , I9b^ ; Simrock, hif%;
knrlv . S27^.
Frz, : Souvent suus un bcau gant ae CAche ane Ulde main.
(tinnf, «Hl.;
It.: La vfste cnopre gran difctti. — Spetto aotto bei
guauto si iiaat.-uudr brutla mano. (Oaal, 981^
Lal.: Struma wavpc dibapho tegttnr. (Oaal, Wl.)
13 Man macht keine Kappe wegen Eines Regens.
— Hiriffc/iT . /.\ . u.
Hier ist ein Mantel (vgl. Reimv-ald, /.-TC), B«gen-
kappe genannt, gemeint,
U Nicht jeder, der eine Kaiipe tragt, ist ein Narr.
— i'iirümifikoM , 619.
1j Was nützen schöne Kappen auf einem grindi-
ncn Kopfe!
Jli'it.: ilet is een mager sieraad van koitoUik« kappen ab
lif hw'iftivn schnrftig «ijn. (Harr^cmfe, I, S81».>
IG Wer dii* Kapiie gemacht, kann sie auch flicken.
iloil.: Diu de kap gvmaakt hseft, behuOf| de kaproen U
maki-n. (Harfbomtr. /, 3«*1 *J
17 Wie de Kapp, so dV Kopp. , /iM^ddur^; — Fir-
finniiA, /, i3t<, 7.
Diirticiici SraicB wöaTKB - Lkxikoi. II*
18 Wier huot mer mei^j Kap verschlochen? söt der
Gang, und hat se ai cm Hift. — Sckmttr, 696.
•19 A höt em Kappen (Schelte, Vorwürfe) gonuuk
derftir krikt. (ScUe*.) — Frommciim , ///, 419, 565.
*20 Bis ich eine Kapp* (Narrenkappe) von Frank-
furt trag\
•21 Dat kann em de Kappe kosten.— hähnert.iu*.
Kr kann darüber die Pfarre verlieren, weil ehemalt
unter Kappe eine Kleidung Über den ganton Leib and
inibeiondore ein Mönchs- und Priesterrock verstanden
wurde.
•22 Di is eue Kappe tosneden. — /»a/uK-rr. au».
Us ist dir etwas Schlimmes inigedacht.
•23 Die Kap]>e ist zerschnitten. — ();«■», hh;.
•24 Die Kap]H> verschneiden.
Ktwas verderben, in dem Sinne wie: Das Kraut vnr-
nohUtten, den Karren in den Dreck schiobun. In Wttn-
bürg: Die Kappe vrschnaida. {Surtori u x , \M.)
■25 Die Kappen aufklauben.
Die Vorwürfe ruhig hinnehmen, eiustecken. „Wer
ein Christ will nein, iiiuss Verftdgung leiden, herhadten,
die Kappen aufklauben.-' {bruHck, ihnmik [l.Sul],449l'.j
*26 Einem die Kappe aufHi'tzen. — Ihthtwrt, am".
Ihn zum Miinch machen.
•27 Kinem die Kappe rühren.
In Uewogung setzen, ihm hart zusetzen. (Urimm,
^ y. im.;
•28 Einem die Knppi' waschen. — r.nmm, V. 39;
Wriiihnld , 4(1.
Ihm eine derbe Strafpredigt halten. „Sie soten im-
mer, bir Schlesier redten anders as bcr schrieben, und
dos war wotir; do Ichs aber im und om beduchte, mach-
ten se's och SU und wom nich a hör anders. Do wuMh
ich en die Koppe gutt und laussten do Knlbe, dos se
kem kommen wie meis Nochbors se hund.** (KfUer, IhQ^.)
•29 Einem ein kappe gehen. — Uenwh , um , \a.
Eine Zurechtweisung.
♦30 Einem enie Ka))pc j^obcn , dass er sieh umdreht.
Kntweder steht Kappe hier für die HcbUge salbst,
welche auf die Kappe gegeben worden (Orimm. V, 193, 1)
oder es bedeutet Hchluge an den Kopf, dusi die Kappe
herabfallt. (Frisch.)
•31 Einem eine Kappe kaufen.
Es ist iiier eine Narrenkappe (s. d.) gemeint. Ihm
hart zusetzen. „Der untrew er empfinden sol. Laast
ewT rosB auf dits vcst (festeste) laufen, drefft ir in, ir
werdt IUI kauffen ein alte kappen und ein hut.*' fTtuer-
dank. LXXKVl, 1.; „Kin (steht für: cim) jeden (nAm-
lich Fmsch) kaufft er (der Storch) bald ein kappen,
vnd frisst sie auff, wie er sie Und. Der Fuchss sprach :
hct mich zu besorgen , wo ich die hulff heut oder morgen
au«s dieser »ch, wenn du loss kernst, auch wieder mich
ein vrsach nemst, vnd mir dcrglcich eim kappen koufftat
vnd mit meiner eignen brüh betreufltst." (Waldis, I,
17, 70; ///, 'jy, 311.; „Kompt er, ich kauff jn noch
ein Kappen" (II. Sac/.x. IV, XXVIII , i;, d. h. ich
trumpfe ihu hart ab, ich schlage ihn. ,,Kinor mOcht
mir sonst ein Kapp kaufTen.'" (Teufnlank, LV, •'.;
•32 Einem eine Kappe zuschneiden. — Körte, 3279*.
Kine Unannehmlichkeit, ein Unglück bereiten.
„ Dan es ist ime durch sein verhengnut also ein kappa
geschnitten, die er nimmermehr mit seinem pochen
wirdet vemitten." (Wolf. liittur. yolltlieder, H6.)i
*33 Einem etwas auf die Kappe geben.
Wie auf dio Haube, MUUe, aoherahaft beschanigend
für schlagen, wie wamsen, durchwamsen, wo auch
scherzhaft das Kleid, nicht der Menioh die Schlige er-
hält , wie man einem den Bock auf dem Leibe autklopft,
f Vgl. OritMH . r, lü3.; Im Niederdeutschen : Bnem wat
np de Kappe geven. (Rrtin. Wb. , II. 7S&.;
•34 Einen in der Kappe suchen.
•35 Er hat die Kappe an den Zaun gehängt
Ist aus dem gelttUchen in den weltUchea HUwd ge-
treten. ,
•36 Er hat die Kappen geschnitten und mit lutter
unterzogen.
Er trigt die Sohnld, ist die Ursache u. s. w. „Mich
dnnckt wol, kttnig Hainrieh hab ein alen grob dnclis
dann geben vnd der giirtlg bnb Zeus, der wider Kras-
mut gaiehriaben hab die kappen geschnitten vnd mit
fader vndor logan.*' (Mumer, Ob der Künig ton ngtl-
tuHd, in MIoatVt iV, WOJ
•37 Er iit der Kappen und des Kolben frei.
Man weist oluMhin, da» ar ain Narr ist.
•38 Er iat ihm auf die Kappe gesteuert
•39 Er könnte sich die Kappe sparen, man kennt
ihn so schon (ur einen Narren.
■40 Er mag die Kappe werfen wie er will, er richiet
nichts aus. .hMtm.',
Wie er es auch anraugi, waioha Partei er argraifti
aa galingt ihm nicht.
72
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1141 Kapuziuergeld — Kardinal
Kardorf — Karger
1142
2 KiU)uzmerdank und Kapuzinergeld sind beide
»Isch gemünzt — Klo$tenjMgel , 96 . n.
*3 Es ist Kapuzinerdank.
Kapnsinerffald.
1 Mit Kapuzinergcld kauft man wenig in der Welt.
Weil lie blo« mit Deo gntlu u. i. w. beiahlen.
*2 Hit Kapuzinergold zahlen. C^uxen.:
Mit: Vergelt'ii Gott.
Kaimalnerholz.
*Mit Kapuzinerholz einheizen.
Wein trinken.
XtipuBinermÜnBe.
*Mit Kapuzioermünze zahlen. — KloMtenjnegel , ii. 5.
Wenn jemand, statt lu i«blan, mit einer Duiktagnng
«ich abfindet.
KapuBlnerspara.
*£8 sind Kapuzinernpässe. — Khmtmtfrinjfi , iz , lo.
Von groben Witieii und Zoten.
XApiuünersappa.
1 Mit Kapuzinersuppc darf man taufen , aber mit
Hofsnppo nicht, sagte der Mönch, als man
ihn fragt«, ob man auch mit Suppe laufen
dürfe. — KlMtersineyi'l , 47 . II.
*2 Auf der Kapuzinersujipe herumreisen. — Ei$e-
Mn, 105.
llAiidwerkiburschon und Bettler sogen den Kapoxinei^
klüHtern nach, weil sie mittags ror der Pforte Suppe
erhielten.
Xapuslnerwlts.
*I>us iflt Kapiizincrwitz.
„Der Kapuiiiierwita ist als das Klendeste und Oe-
melnttezum Hprichwort geworden.'* (Wag^Hteil, 1C6,S72.^
Xuraktar.
* Er hat einen Kanikter wie die Aegygter. (Aügr.;
Von schlauen Rvtragem. Vom Charmktcr dieses Vulke
entlehnt. A^rhytu* sagt: „Bewundern muis man die
Aexjrptier. wenn «ii gilt, Hloke lu schmieden und listige
Btreiche auszufUhreo."i7
XAiatLsche.
•Karauschen ' mit Maibutti*r. .nommem,j
■) Typrinus varassius. — Kin sehr beliebtes Gericht
Als Kudonaart in dem Sinne: Ja, Kirsohknchen, oder:
Ja, Kuchen i s. d.).
Karbonade.
*lk mag wol Karbonad; averst (in Dag Karbn-
nail und all Dag Karbonad , dut ward mi to-
W».»diU.'r. — IhtTnHKn» . 64.
Karoh (S. Karre).
1 Ein verbrochener Karch * woret offt lengi-r als
ein newtrr. — /.(/iin.inrt. 4.^1 , 4.
'\ Ko viel wie Karre. Das Wort ist aber Ton jeher
auf das westliche Deutschland beschrftnkt, besonders
im mittleru wie obem Kheinland heimisch. rVgl. Qrimm,
r, 308.)
3 Es wird einer ofll aussen Karch an ein Wagen
ge8]>aiit. (S. Karren 47.) ~ /.rAmiinn. 81. 38.
3 Man brauclit auch zu /eilen ein Karch mit drcy
Rädi'rn. — r.rvter, lU, 6.s. Lehmann, 11, 407, 3.
4 Wann der Karch gefallen ist, muss man jhn
aiifThrbeii. (S. Karren 'i4 und Wagen.) — Lehmann,
b Wrr nicht kan mit einem Karch fahren, mag
mit t'ini'in K:t(l fahren. (S. Wagen.) — Lehmann,
371, Il>».
6 Wi*r sich vom Karch hat aussgespannt, der
sucht sein ruh. — Lehmann, 58» , 5.
7 Wur zuvor hat am Kurch gezogen, der muss
oilifmial hernach am Waggn ziehen. — L«fc'
nirinii, 71.S, n.
Nein Kufltand Ten*chlimnicrt, die Ansprache an ihn
stoitri'm sich, man legt ihm grossere Lasten aaf.
'S.Karre 47.)
Karchiraui.
Ein r(>udigi'r Karuhgaul frist «ebenso viol als ein
gut Pfcrdt. — /.«^mann. 368. 55.
Kardinal.
1 Der Kiinliiial zu Mentz nimpt vil Tuohs zum
K'M-k; aber er nem, wie vil or wil, so raget
liiif-h f'iii Schluck vnten viid oben aoa. — !.«•
Ihn -4 VIVribt'.KU^.
Luther bemnkt dMu MsdrAcklieh : „ Dm faab' loh ataM
erlichtet, d«an Solohe wort lind In Deatsshtr ^raote
gaagbafltig.**
2 Eis ist dem Kardinale leid, dasa er nicht die
Krone treit.
HoiL: Hat is den kwrdinMl leed, dat hli geen mos Is.
(Harrebom^e, /. S8S».;
Kardorf:
*Dat könnt se in Kardörp ock. (Ontfria.) -
Besser unter einer Karcte als unter einem Mist-
wagen.
/Tu^/..- Boter ran eene karos overreden dan ran een* drek-
wagen. (Harrebomit, I, S83V
Xarfreitaff.
1 Karfreitag war noch nie so lang, dass Ostern
nicht folgte.
2 Wenn 's am Charfiytig rftgnet, so git's es guet's
Johr. (SiAoihuTn.) — Schild, 114, IW.
Karfireltagrataohe.
*Sie ist eine rechte, wahre Karfreitagratsche.
(Kärnten.)
Kin plaudcrliaftos Weib. KigentUch die hOliem»
Klappe, womit in den letston Tagen der Charwoche statt
der (Hocke das Zeichen sum Gebet gegeben wird. (Uthtr-
frUer.)
KarfunkeUedicht.
*E8 sind Karfunkelgodichtc.
Von poetischer Mjstik.
Lat.: Carcini poömata. (I'hilippif I, U.)
1 Besser karg als arg. — Uenuch.nt.w.
2 Der ist nicht karg, der einen Pfennig nimmt
für eine Mark. — Hweinn, sea.
3 Je kärger, je irgcr. — Knrte , si48.
i Karg sein vnd niemand wollen geben, das ist
ein recht Schmarotzer leben. — Petn, II, 414.
5 Karg sein zur vnzeit macht nicht reich. — Petn,
II, 413.
6 Mancher int so karg, er nchind eine Lauss vmb
den Balg. — Lehmann , 7^, 34.
7 Wo man Karg ist, da wachuaen die Eyer. —
Petn, II, 812 . Ht-nisih , 9C3. 45.
*8 A is SU karg, a möchte sen egen Dreck fräs-
sen. — ComvIck»', IST: fio6injnm . 6S7.
Wer kargt zur unrechten Zeit, ladet den Scha-
den zur Ilochzt'it.
Karyor.
1 AuHS dcsB Kargen Hauss gehet nichts als Rauch.
— Lehmann. 72S, 40.
HoU.: Karigheid is huisrerdriet; spaarzaamheid rouwt nie-
mand. (Ilarrebumff, /, 3«3*.;
2 Dem Kargen ist alle frewde Hchwcr, man sing
jhm denn: trag her, trag her. — Petri, Jl, 74.
3 Der karg gibt mit leffcln, nit mit scheffeln. —
Li*mann, 722, 9.
4 Der Karg gibt wie S. Lenhart, der gab sein
Eysen niemand, es ward jhm dann gestoh-
len. — Lehmann, 722. 1.
5 Der karg gibts mit fingern vnd nicht mit Uand-
voll. — Lehmann, 72», 9.
6 Der Karge kann sich nicht satt essen, wird*»
aus dem eigenen Beutel zugemessen. — Petn,
11.91.
7 Dess Kargen Geld ist sein Herr. — Petri, 11, m.
8 Ein Karger gibt seinen Schweinen gern, das thut
er vmb der Wurst willen. — Petri, IL 206; iie-
niich, 1182,33.
9 Ein karger ist lieber Ciast als Wirt — Prin.
II, 206; neniMk, 1S69. 66.
10 Ein karger ist seinen Erben reich, jhm s<>n>er
arm. — Petri. II, MH: lleniech, 908. 19.
11 Ein karger ist seines geltea Knecht. — HeaiM-h,
1470. S4, Petri, //. 106.
IS Ein Karger will einen Zebrer haben. -^ ih-ute-
fatr.SflO.
■• lat aln« bekannte Erflahning, dasa'nnf einen apar-
■■■en oder gar gidiigen Valer ein Sohn koamt, dir
dsi OcumaMlU wieder in Umlauf seift, sentimL
Bitm..' BknpM; n^de manotntntho. (CelukoMkf, U.)
jy«.: Cm qae ohiche eapargne iMif dsapend. (Ltfomx,
//. 190J
72 ♦
1143
Karl— Karlstag
Kanneliter— Kaniöffelspiel 1144
13 Ein reicher Karger ist Salomons EseL — fyt-
Timi, II. 164.
14 Je mehr der Karge hat, je mehr will er haben
(oder: je mehr gebricht ihm).
Mhd.: Je mer der karg hat, ie mer im gewirt. (Fattnacktt-
Mpiel, 537, 20; ZingerU, 79.)
15 Karger — arger. — Gruter. I, SJ; Saüer. 70.- Etsc
lein, 363.
EiseUin bemerkt hierbei : Karg beiMt im Mittelhoch-
deutschen astutat and Arg aach ioera, raeora.
16 Wenn ein karger stirbt, so wird sein gat er-
hoben, wie das Crentz, vnd kompt za bösen
vnd frommen wie die vögel im herbst. —
Petri. II, tii.
17 Wer eins Kargen Schweiss haben wi], der mnss
jhn warm zudecken. — Petri, 11. raa.
Karl.
1 Des Kaisers Carol warmes Bad ist eines Nutzen,
des andern Schad'. — PUtor.. Ill, 87; K6rte. 797;
Simrock, 5S66.
Die warmen Heilquellen zu Karlsbad wurden bei Ge-
legenheit einer Jagd Kaiser Karl's IT. entdeckt, der
das Bad grttndete , welches nach ihm benannt wurde.
2 Herzog Karl von Borgund verlor bei Granson
den Muth, bei Märten das Gut, bei Nancy
das Blat. — Eüdeiu. 103.
Nach dem Aarfauer kittoritchen Tiuektnhuck findet
sieh dieser Spmch auf einem alten HoUsehnitt In fol-
gender Fassung: Hersog Carolns TCrlor Tor Blienrth
den Muth (1474), ror Granson da« Gut (1476), ror
Mnrten den Hut (1476), Tor Manej das Blut (1477).
Damit haben die Schweizer in wenig Worten das An-
denken an ihre Kriege mit den Borgundem unter Karl
dem Kähnen erhalten, indem sie uns an die Haapi-
schlaohten in denselben erinnern. In der Schlacht bei
Granson lernte Karl, dass die Schweiser ein kfthnes
Volk und nicht so leicht su unteijochen seien ; bei Mnr-
ten verlor er grosse BeiohthOmer und bei Nancj gar
da* Leben.
3 König Karl stiftete Treue und Wahrheit —
Graf, 28, 13.
Nach der Rechtsansohaunng des Mittelalters ist der
König als StellTertreter Gottes nicht nur die höchste
Macht, sondern auch der Yertreter der Wahrheit, der
Gerechtigkeit und Barmhersigkeit.
Altfriet.: Kinig Kerl stifte trewa and werde. (RicMtAo/en,
133, 12.;
4 Mä Karl sali a Ducktur war, sagt der Baner,
denn der is ä Schwein, der ekelt sich o fer
jähr nischt.
•ö Er hat's Karlis Hof. CSohthum.) — Scküd. u. 19S.
Abgekürzt auch blos: Er hat's Karlis, d. i. er thut
sich gütlich , er schwelgt. ( 8. Fugger.) Wahrschein-
lich aus der Zeit Ton Karl dem Kfthnen.
•6 Er isch der Karli Abgänt \ (Solothum.j — SdiUd,
73 . 189.
*) Das Abgehende, die bereits Tom Tische abgetrage-
nen, übriggebliebenen Speisen. — Er kommt überall zu
spit und zu kurz.
•7 Er ist Karl der Einfaltige.
*8 Korle, mach, mach, dosa de behm kimmst, de
Mutter braucht dich zum Schicken. (Ober-
lausitz.J
•9 Mei Korl wächst mer zu Kuppe.
Nicht blos, wenn sich der Sohn dem Yater nicht
mehr unterordnen will , sondern auch wenn «üi Unter-
nehmen die Kräfte der Leitung übersteigt. Erinnert
an den Gedanken, den Sohilltr im Don Carlot dem
König in den Mund legt: „Der Knabe Don Carlos
fingt an mir fürchterlich zu werden." (Büchmann, 36.^
In Pommern hat man die Bedensart: De Jung ward
mi to kantig. (Dähnert, 317*.;
Karlchen.
Kaorlke, duck di, et kämmt 'n Sten. (Pommem.)
Sarlemann.
Karlemann, zieh Hosen anl (BreüaM.)
Karlinchen.
Dröck de, Karlienke, am End lett se to. —
FriachlrieT *, 1888.
Karlinchen wird die Brsnntweinflasche genannt. Wann
der Inhalt geleert ist, pflegt man sie schersweise zu
drücken, damit sie noch einige Tropfen ausfliesaen lasse.
Karlstag:.
•Ein Kaiser Karlstag. (Oberöticrreich.)
So nennt man einen Tag, an dem die Sonne nicht
scheint, an dem es aber auch nicht regnet. Kaiser Karl
soll an solchen Tagen am liebsten jagen gegangen sein.
Die Karmeliter sind nicht nnr Unserer lieben
Franen Brüder, sondern auch Männer.
Die Karmeliter nannten sieh j. Unserer liebaa Fianen
Brüder.** Bei den Bftzgem zu Höchatadt im liamdA-
diecben standen sie in dem Verdacht, daraa Weiber
an Terfthrea. Ale einet einige dieser Bar^er mm Dr.
I^nther kamen, ihn in einer gewissen AngdesoiMt
na Bath an fragen, so erkundigte er aieh heiiantg
nach den dortigen Kannelitermönchen, indem er eefte:
„Was machen denn «Unser lieben Frsaen Brftdtr*
(}ntes f« Die Bürger antworteten : „ Wenn sie nur immer
« Unserer lieben Franen Brüder ■> blieben, aber wir fttre^
ten, dass sie aneh bisweilen unserer lieben Fzmnen Min-
ner sind.*' (GeteUickofUr , Magdeburg 1783, H, 177.;
1 Wenn de K&rmelk kumt, so nimmt de Leu
Lade an. (Eoltt.) — Sckützf. Hl, S6.
KArmelk= Buttermilch, von kAmen=bntt«ra. Lcas
oder Lens, die schlafraachende Kraft, wird in Holsteia
personiflcirt , wie es in diesem Sprichwort Torkosant.
Wenn die , will es sagen , dem Volksglaaben nneh trtfs
machende Buttermilch gegessen wird, so gibt'a dar Trtr
gen viel, so erhalt der liens Leute, Anhänger.
*8 Bi^ is de Kunst van de Karmelk, dat se blau-
let — StArenburg, 349*.
•3 Waie is Karmelk's Borge. — B»*r«. isoi.
Dies.mir unTerst&ndliche Sprichwort habe ich sonst
nirgends als am angeführten Orte gefkinden.
He kärmt (wehklagt, winselt) wie en Frau,
die en 't Kendbett kommen welL (Meun.) —
Firmenich, /, 404. »1.
Kannnt.
*£r ist wie ein Karmut, mit Seder in Sauflange
gerieben. — Burdiharit, 511.
Von einem Menschen, der sich nicht laicht finden,
ergreifen lasst, sondern allen Nachforachnngen spoCtaL
Der Karmnt ist ein Nilflsch ohne Schuppen mit einer
ausserordentlich sohlüpflrigen Haut, an sich sehen schwer
zu ergreifen und zu halten, ohne dass man ihn, was
hier noch dazukommt, mit Seifenschaum glsUt maahse
dMxt oder gar noch ein Drittes dasnthne. Seder, d h.
Blatter Tom Sederbaume, welche getrocknet vnd ge>
stossen Ton den trmsten Yolksklassen warn Handewa«
sehen gebraucht werden.
Karnickel.
1 Das sind ganz hübsche Karnickel, sagte der
Ochs, als er einige Ziegen sah.
Die Bussen : Der Kürbis nennt die Melone eine Ouke.
(Ältmann VI, 389.;
2 Karnickel hat angefangen. (Berlin.)
Als ein Hund auf dem dortigen Markte ein irsiiisr^sa
erbissen und die Hökerin Bezahlung deeaelbm ver^
langte, erwiderte der Besitzer des Hundes obiges Wort^
das hinflg wiederholt und Sprichwort wurde. Xsa
wendet es an, wo die Ursache eines Streites n. s. «•
einem unschuldigen Schwachem zugeachrieben ote
anfjrewllzt wird. Das Schleritcke Morgenblatt (Bresha
1863, S. 256) enthalt eine ans der Sitderrkfini$cktn
KoUfseifun^ entlehnte politische Fabel , welche den Be-
weis für die Wahrheit führt, dass „das Karnickel sa-
gefangen*'.
*3 Das ist der gesundeste Karnickel im Stalle.
(Sollet.)
Schershaft, um von einer Person zu sagen, dass sie
die gesundeste , lebhafteste und munterste in der Fa-
milie, im Hause sei.
KamlBseltag. „. . ,
*Am (oder: aufden) Kamisseltag. (OberötUtrreiek.)
So biessen bis in die Zelten des Kaisers Joseph n.
die Bewohner des Stiftes Kremsmünster den 11. Deoess-
ber, an dem seit unvordenklicher Zeit das Andenken
an den Todestag des .Stifters Thassilo II., Hersogs von
Baiem, durch ein sogenanntes Gespende gefeiert wnrde.
Jeder nimlich, der kam und verlangte, erhielt, in der
Toraussetzung, dass er dem Tranergottesdienst für die
Seele des Stifters andächtig beiwohne, eine Portion
Brot mit Fleisch. Einmal wurden zu dem Zweeke CO
Binder geschlachtet. (Baumgarten.)
Kamöffeln.
•l Einen karnöffeln (karnüffeln). — WwrxbaA U. SU.
Einen mit der Faust zerarbeiten, bleuen, duch-
prflgeln. (Grimm, V, 221.;
•2 KamifiFel em. (Mecklenburg.)
Im Kartenspiel: Stich ihn, schlag ihn.
KamöffelspleL
Im KamöfiTelspiel stechen die mindern die meh-
rern, die untern die obem, und das Kanöffel
sticht sie allesammt — fiisetetii , 8<9.
Nach Campe , der Kamiffel sehreibt, ist dss XamaOU-
spiel ein unter den Bauern gewöhnncSiea Kastenaptel,
welches mit 48 besonders daanvarftaügtsn Jbrten, die
1145
Karpfen — Karren
Karren
1146
Kamöffelkarten heiHCHf geipielt wird. Eine Becohr«!»
hnng diesei Spielt findet sich in Vuriuntäie», X, 570—579.
£■ hatte im 16. Jahrhundert in seiner Kamen Einrich-
tung politiacli-tatirische Bedeutung, benannt nach der
Uauptkarte, dem KarnOfful, der den Cardinal, nach an-
dern den Landsknecht daretellte.
Kwrpfen.
1 Der eigene Karpfen scheint jedem groBser als
des andern Stör.
2 Der Karpfen hat ein schlechtes Fleisch, sagte
der Hecht, als er vergeblich nach ihm ge-
8chnap])t hatte.
3 Der Kaqjfen hat keinen Vortheil davon, dass
der Mensch sein Fleisch schätzt. — AHmmn
V, litt.
4 Der Karpfen von zehn Pfund ist ein Labsal fiir
einen hungrigen Mund.
5 Jeder hält seinen Karpfen fiir einen Stör. —
.4limrinti V. 111.
6 Karpe is kaan Charpe (S<'hamle); Hecht is mir
recht; Salm is über all'm. — Ti-ndiau, »6t.
Regel fOr (lutechmocker.
7 Karpfen sind träge Fische.
8 Ler du mi Kaqjen kennen, min Vader wer
Bülwst cn Fischer. (iM'-t.. — schuUt, //,»»;
für Mnklnitiury: Hnaln . 9 . hvchdcut»ck bei 5imroiJI(, 5427;
lUiHi^bvnj IV. 63.
Wenn jemand einen andern belelirvn will , der selber
weit besser nuterrichtet ist. „liorne mich nur keine
Karpffen kennen, lienu mein Val.vr ist ein Fischer ge-
wesu" (ISimplic. I. aSKi.;
9 Man kann nicht immer Karpfen backen.
„Ob ich gleich von dir werd gesohmccbt, sol ich dir
dancken Tud dess lachen. Ich kan nit immer Karpffen
bachcn." (//. 8m:h$, FattnachUpif.l, CXICLXI, :t.)
10 Wenn die Karpfen abgestrichen, bleibt das Netz
leer.
Benutze Zeit und (ielegenheit, nimm günstige Um-
stknde wahr, du kannst es nicht immer.
11 'VV'enn man den Karpfen nicht fangen kann, so
schilt (schimpft) man aufs Netz. — Alimann
Y, 74. HoiiMfctrj/ /l/l04.
12 ^enn man keine Karpfen hat, nimmt man mit
Weissfischen (Karauschen) fürlieb. — AUn^nn
y, ni3.
13 Wer Karpfen gekostet hat, kann nicht wissen,
wie Forellen schmecken.
Die Küssen: Am Kalkhuhn (kalckuti sehen Hnhn)
prüfen, wie der Fusan schmeckt. (Altmamm VI, 3M.)
14 Wer keine K;ir])fen hat, muss sich mit Karau-
schen begnügen.
KarpfSenteloh.
*Mit einem nach dem KarpfeuU:ich gehen. (Ott-
jtrtUM.; — Frmhhier. V19.
Mit dieser Redensart fertigt man jemand ab, der sich
in aller Weisheit gründlich blamirt liat. Die Neu^
Freust. l'rorintiai'lutUf (111, \A)i) theilen unter dem
Titel Bauernkvchteit ein Volkwlied mit, ans welchem fol-
gende Verse über Entstehung und Anwendung der Be>
denaart Aufschluss geben:
„Oan unser Ffarr de Herr Pastor, dei was Ott sehr
gelehrig;
Um Ende wurd de kloge Geck lom Danxe mOt Ter-
fuhret.
Onn as et Ton det Danze kAm, da ging et an det
drinke;
Hei Hoee musst hei wol hebbe toH, et fung so an to
stinke.
Da fohre sc möt em nah'm Karpedik, de Hose rein
to make;
Da scUrog dat Vtilk utem ganseDerp: Wie bmke dal
W&tor tom kAke.**
Z4rpflei&.
Aus Kärpflein werden Karpfen. ^ linn$beTg VII, 105.
Karren (s. Kareh).
1 Alt karren gurren (girren) gem. — Fnnck, t, 87*;
lleHuch, ICü, M. Lehmann, U, 3C. 17.
2 Alte Karren gern knarren. — EüeM«. so; Mater,
l. Su: .Sinsrodk, 543»; KürU, »St; Urmxk, I, 17M.
3 Der beste Karren kann om werfen.
Knyl.: The baat eart aiaj ovaxthrow. (Bckm H, It.)
4 Der Kam ist leichter iu achleim geförth, den
heraus«. — Prtn.i/, t?.
6 Der schlimnut Karren machti gröwiet Knarren.
~ JtwMolr.at.
6 Die Karre muss dahin gehen, wohin sie ge-
schoben wird. — AUmam VI, 390.
7 Die sich hier mit Karreu plagen, müssen dort
an schwere Wagen.
8 Ein alter Karren knacket (knarrt) so lange,
bis er endlich bricht. — l^tn, ii, i64. Latcndorf
II, 10; iüimrock, 5439.
9 Ein Karren, welcher geht, kommt weiter als
ein Hase, der läuft.
10 Eine zerbrochene Karre hält oft länger als eine
neue.
11 Einen Karren in den Koth schieben ist leichter
als ihn herausziehen.
12 Es hat jeder seinen Karren zu ziehen.
13 Hast du nicht wollen den Kurren ^ ziehen, so
ziehe nun den Wagen*. — Äwrtc, 8383; S»m-
Tmk, 5434.
■) Den sweirikdorigou, leichten Wauen. *) D. i., den
sehwcrun, Tierrftdcrigen. (Vgl. Orimm, V, ^*2S.)
14 Ich habe einen Karren umgeworfen, ich will
einen Wagen wieder aufrichten. — Saüer,nc:
Schottel. 1117'»; Simrock. 5431; AV»rI.'. 32H6.
Der Entsohluss im Unglück. Von einem, den Un-
gltick nicht niederdrückt, der im Kampfe sich hiüt.
15 Karre und Panier stehen nicht immer vor der-
selben Thür.
Frz.: Cent ans banniftre et cent ans civi^re. (hi)hH I. 10;
16 Lass den karren stehn, er giiret sonst. —
Franck, I. 1»^* ; E^enolff , 337»; Urutir . I, 54; J*ctri,
ll,43'J. Mum. CSS; Simrock. 5437; Körte, 3:t85.
Als Warnung, UbleSachen wieder aufsnrOhren. Franck
(11, 41'') hat für denselben Zweck folgende Sprich-
wörter susammengestellt : „Verrechnen Dreok sol man
nit rUtleu. Lass das fewr lutroohon, wiltn dass nit
brenn. Sohlaffend huiid sol niemand wecken. IjMs den
hnnd sohlaffen. RUr den oyss nit an. Ye mehr man
den Dreck rtttlet, ye mehr er stinckt."
17 Man braucht zuweilen auch einen Karren mit
drei Rädern.
18 Man kann niemand den Karren ziehen helfen,
der nicht mitzieht. — Kit.rlfin. 3fi2; Simrock, 5433.
19 Man muss den Karren schmieren, weim er gehen
soll.
20 Man muss nicht den karren mit dem mist, nicht
ertz vnd berg, gut vnd boHs zugleich weg-
stürtzen. — Htmmh. »i , 37.
31 Man sol den Kam nicht so weit in schlam füh-
ren. — Mri, II. 456.
22 Man soll den Karren nicht vor die Ochsen
spannen. — ncinxhvry iv, 72.
33 Manchem hilfll man am Karren schmieren vnd
wenn er besteckt mit seinem Wagen fehrt, so
lest man ihn allein. — Ihtri, II, 438; llenii,ch, 334. 40.
24 Wenn der Karren auch einmal umfällt, heb' ihn
auf und fahr' unverzagt fort.
25 Wenn der Karren das Pferd zieht, das muss
ein Esel merken.
26 W^enn der Karren im Dreck liegt, findet man
den guten Weg ohne Licht. (Kifpi.)
27 W^nn der Karren im Dreck steckt , werden viel
Worte gemacht, — Körte . 3284; Itraun, I, 1761.
28 Wcim der Karren zu den Pferden kommt, so
ist Zeit anzuspannen. — iteiw^rr^ I, 74.
In Besag anf die hervortrotenden UemQhangen der
Frauen, einen Mann an gewinnen.
29 Wenn der Karren zu tief steckt, ziehen ihn
die besten Füchse nicht wieder heraus.
Seibat die gelben Fttchta, die goldenen nicht. Damm
lleboB die Jesniton cum F^pst: „Und schick uns half
in knraer Zeit, denn der karn in der pfutae leit, nie-
mand kan ihn heraoi ■chleppcn.** (Sottam, W.)
30 Wenn die Karre daliegt, sind der guten Wege
viel.
31 Wenn man den Karren nicht heben kann, muss
man ihn fahren lassen.
Unm5gliohes rennag niemand.
39 Wenn man mit alten Karron gemach fcrct, so
vberweret er ofll vil newer. — Mnthr'iw, Po-
»tüla. CCCXVI*.
1147
Karren
Karren
1148
33 Wenn man mit einem alten Kam gemach fthret,
80 (laurt er lenger als ein Newer, mit dem
man über Stock vnd Stein rumpelt — Petri,
//, 668; Lehmann, 9, 51; Uerberger, I. 830.
34 Wer den Karren in den Dreck schiebt, der
soll ihn anch wieder herausziehen. — Blum, 703 ;
Gaal, 346; Hermann, /, 16; Eüetein, 362; Körte, 3381;
Simrock, &430; Braun, 1, 1749.
Um zn lagen: Der mOge fttr seine Thorheit allein
bOseen , der sie begangen and nicht andern die Folgen
derselben aafbflrden. „Ich eoite, woaa ich nioh bimt
(euch nicht brennt), letcht nich. Wird dar» Korn an
Kanth nefiliren, m&g an aach alleine roi lihn.'' (Kel-
ter, 168*.;
'//.: Chi ha iotrigato la tela, la strighi. — Chi imbratto,
ipazzi. (Gaal, U&.}
35 Wer die Karre hat, der karrt.
BolL : Die den kmiwageu heeft, die kroit xe. (Harreboinee,
l, 454 b.J
36 Wer einen Karren umgeworfen, muss sehen,
da^s er einen Wagen aufhebt.
37 Wer einen Karren voll Schwestern hat , der hat
einen Wagen voll Schwäger.
38 Wer hie Karren zeucht, der wird dort Wagen
ziehen. — Pein, UI, 14; Eitelein, 363.
39 Wer nicht an den Karren geschmiedet ist, den
schändet er nicht.
40 Wer seinen Karren schmiert, hilft seinem
Ochsen.
41 Wer sich in karren einsetzen lasst, den setzt
man nimmer auss. — Franck, II, 185"; Gruter,
l, 83; Petri, II. 759; SMor, 411.
Wer nach schwerer Axbeit trachtet, dem wird sie cu-
theU.
42 Wer sich vom Karren ausspannt, der sucht
seine Ruh.
Tom Zurflcktritt ans dem Öffentlichen ins Priratleben.
43 Wer zuvor den Karren gezogen, mnss oft den
Wagen ziehen.
Wenn grössere Anstrengungen und schwerere Schick'
sale folgen.
44 Wie man den Karren schmiert, so fährt er.
45 Wo die Karren mehr sind (gelten) als die Wa-
gen, da kann man sich mit Recht beklagen.
— Parömiakon, 838.
Wo die obenangestellt werden, die ihrem innem
Werthe nach tief unter andern stehen sollten.
*46 An Einem Karren mit jemand ziehen.
Mit jemand gleiches Interesse haben oder gleiches
Schicksal dulden mttssen.
Lai.: Idem Jugum trahere. (Kndfr I, 685; //. 1358; 8ey-
bold, 336.;
•47 Aus der Karre in den Wagen gespannt werden.
D. h. in eine schlimmere, üblere Lage kommen. Der
Karren wird meist vom Wagen unterschieden; dieser
ist Tierrftderig und zweispännig, jener zweirftderig und
einspftnnig. (Vgl- Grimm, V, 207 u. 224.; Wer rom
zweispftnuigen Wagen ( Karren ) in den Besitz eines ein-
spännigen gelangt, der verbessert sich allerdings seine
Lage, wer aber frtther in einen zweirftderigen Wagen
gespannt gewesen ist und soll nun einen vierräderigen,
weit schwerem ziehen, dessen Los ist schwerer ge>
worden. „ Uie muss er BOrd des Karren tragen , dort
Wirt er erst ziehen im Wagen." {Murner, liaeh., 47,
in Kloiter, /, 482.; „Ich furcht, wir ziehind hie am
karren und dort an des toufels wagen.'' (Eckstein,
Rychsi^tag, in Kloster, VIII, 838.; ,,loh mag wol erst
vom vnfal sagen, dass ich in meinen alten tagen von
dem karren kum erst in den wagen.'* (ifumer. Vom
luth. Narren, in Kloster, X, 13.;
•48 Da soll auch der Karren die Ochsen ziehen.
Lot.: Curras bovom ducit (trahit). (Faseliut, 66.;
*49 Da steckt der Karren im DrecK. — Theatrum Dia-
bolorum, 149 ^
„Nun leit der kam im Drecke alhiu." (Hayneccitu,
Com^dien, Alinanaor.)
Frz.: "kite. bien avant dans le bourbier. (Kritzinger, 85^.;
•50 Dai es van der Kar fallen, f Iserlohn.) — Woe$te,
81. 116.
Unehelich geboren.
•51 De Kar in'n Dreck schuw'n. — /fem. ii09; Eich-
vald, 947.
•52 De Kar ut'm Dreck trecken. (Westf.j
Sich aus widerwärtigen Verhältnissen befreien.
•53 Den Karn in Koth fahren (schieben). — Ha-
thesy. 90».
Lat.: Plaustrum perculi. (Plautus.) (Philippi, II, 97.)
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Den Karren im Koht stecken lassen. — Fruit-
mtum, n, 97.
Den Karren schmieren. — Munter. Nb.. 41.
Eine Sache fSrdem, an seinon eigenen oderaaTav-
derben anderer arbeiten. ,,Wo Biner Jfets TWdet%i
will, so hilft man im foU sn demsil, vnd eebmlart oa
karren jedermann.«' (Mloeter, IV, 75©.;
Den Karren vor die Ochsen spannen.
Der Karren ist schon geschmiert, morgen fäh-
ren wir. — Eitelein. 362.
Der Karren ist sehr verfuhrt. (SckmobemO
Der muss den Karren heben. (Sürtingem.)
Die Karre geht gut
Beim Kartenspiel, wenn die Karten gut komBMa.
Die Karre geht schief.
Die Karre steht stiU.
Een de Kare vor de Dör schuw'n. — Eickwald, ms.
Einen karren anlegen.
„ Als aber Johannes eine zeitlang geflaagea war, itf-
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rat Herodiaa nicht, sondern leget einen ajhzvd an ma
dem Fachs Heroda; dass jlir TOohterlein n. «. w."
(Mathetiut, Pottilla, CLXXXVm»».;
Er hat den Karren helfen in den Koth schie-
ben, aber herausziehen mag er ihn nicht.
Er hat (sich) den Karren verfduren (in Dreck
geschoben).
Lot.: Haeret in luto. (Plautut.) (Binder II, UTS.;
Er hat die Karre ins Dickicht gezogen.
Sich in Verlegenheit gebracht. „Wird nicht j«d«r Krf.
tiker ausrufen : Er hat sich verrannt, hat dM Knrra in
das Dickicht gesogen und nun läset er aie stehen.**
(Hottet, Etelefretter , I, 82.;
Er hat einen Karren umgeworfen und will einen
Wagen wieder aufrichten.
Er hat seinen Karren aufs Trockne gebracht
■— Mayer, 1, 199.
Er ist auf den Karren zu lang und aof dttä
Wagen zu kurz.
Der Verbildete und daher in kein VerhUfcniu Vw
sende.
Er ist von dem karren gefallen. (S. Grempelmaifct.}
— Franck, II, 62*; Tappiu», 69»; Körte. 5386 *.
In Deutschland klebte frOher den unehelich «ko«
renen Kindern «in Makel an, der ihnen oft, naeh dm.
verschiedenen Landesgesetzen melir oder weniger ia
ihrem Fortkommen hinderlich werden, in ihren geeaQ.
schaftlicheu Stellangen widerwärtig sein konnte. Di*
Hebräer dagegen versichern: Geld mache die Baitarft
rein. Die Spanier sagen: In Castilien trägt das PAnI
den Sattel, weU sie annehmen, dass es bei Undam
nicht auf den Stand der Mutter, sondern ntu «af dse
des Vaters ankomme, um die unehelichen Kinder abaaso
edel wie die ehelichen xu «rsengen. (Reiiuberg VII, 50.j
Holt.: HiJ is achter van de kar gevaUen. (ffmrrwkonn.
I, 382»'.; ^^
Er lässt den Karren im Dreck stehen.
Er lässt sich von einer Karre überfahren.
BoU.: Hij laat zieh door een' kordewagea OTerrüdea.
(Harrebomee, /. 455».;
Es ist ein angelegter Karren.
Die Sache ist verabredet.
Frz.: C'ost nne partie faite & la main. (Kritnmger, 9UJ
Hei is van dar Kar fallen. (Wettf.j
Ist unehelich geboren.
Hott 'r a Koarr'n in Dreck gefihrt, so fihrt'n
og wieder raus. — Gonu^Haf, 481; Robiiuom. »70.
Habt ihr den Karren in den Dreck gefahri, ao ftthrt
ihn auch wieder heraus.
In de Kare gan. — Ddhnert. ns\
Eines Verbrechens wegen in der Festung karrea
müssen.
Se hebben de Kare in den Dreck schaben , un
weten se nig wedder herut to kriegen. —
Dähnerl. 218.
Sie haben die Sache verdorben und wissen aich nun
nicht SU helfen.
Seinen Karren ins Trockne schieben.
Sein Gut in Sicherheit, sein Schäfchen ins Trockne
bringen.
Fr».: Mettre son bien ä couvert. (Kritnnger, 187.)
Sie ziehen beide an einem Karren, der eine
thut keuchen, der andere schnarren. (Lnpstf.j
So vel as vun de Kar fallt. (IhULj —- Schütte,
II. 207.
Vom Karren in (auf) den Wagen kommen. —
Mumer, Vmn Ivlh. Sarrn» : in Klanler . X, IS.
1149 Karrcnganl — Kartänserlebcn
Kartäasernonne — Karte
U50
*83 Wi maut dal op 'ne anDern Koar laen. (Imt-
lehn.) — WoenU. 86, 120.
Etwu »uf eine «nd«re Weise angreifen.
Karrniffaxil.
1 Der Karrengaul arbeitet fors Maal.
Das Ackerpferd iat, wenn sncb nicht lo lUkttUch,
dooh nothwendiger »!■ das Stsatsruss.
2 Ein räudiger Karrengaul frisst ebenso viel als
ein gut Pferd.
3 Mancher ist wie ein Karrengaul, der mit ge-
schnitten Stroh vnnd Wasser vor gut hat —
Lehmann, !V36. 53.
Xanenpredlst.
•Ar mocTit ane Komprädig^ (üctden.) — From-
mann, III, 413,45».
') Eine ArmosUnderprcdigt , wie sie der Oeistliebo dem
auf dem Karren xom lUahtplau geführten Verbrecher
hielt.
Sanransalbe.
*Die Karrensalbe kostet ihm mehr, als er mit
Karren verdient.
Xanrenschleber.
Man kann ein guter Karrenschieber und doch
ein schlechter Kutscher sein.
Man kann in kleinen VerhKltnimen etwas TOchtiges
leisten , sich aber doch für einen hühem Wirkungskreis
ungeeignet crwoiaen.
Karrensleher.
Kin Karren/Jeher trinkt nicht Wein.
„Der trinket selten Math, der in den Karae sieht."
(KftUT. 172*.;
»araalnatiig.
Am Karsamstag liat es neunerlei Wetter. —
Haumgarten, 47.
Xaraoh.
•Kr ist karsch wie ein Stint C(htprew*.j — Fritek-
hit-r, 371.
Leicht roisbar und heftig.
Kant
Mit Kurst imd Krön' treibt der Tod gleichen
Hohn.
Kar^t, nberdeatsch Hacke mit swei ZAbnen, im Feld-
und Weinbau gebraucht, ((iriiuin, Y, *iZl.)
•£8 iKt ein Karsthans.
Ein ana Kargt und Ifans susammengesogenea Wort,
das als Neck- und Scheltnainen gebraucht wird, wie
mit Uhnlichen Znaammensiehungcn, s. I). Gross-, Prahl-,
Hcharrhans geschieht. Besonders war «a ein Spott-
name fQr Bauer, als deaaen Abseicfaen der Karst galt.
„Was snl ich mit dem karsthanaon oder bawemUota
KU schaffen haben." In einer Hatire, die In der Kefor-
raationaxoit wider }rHrn>r erschien, tritt Karsthans
seihst als Vertreter des Banematandes anfl Später
folgte ein (iftprt'hbuchlrin von Uutrrm, Ntuw Kartt-
kani. In einer andern Satirr unterreden sich Karst-
hans und Kegvlhana. (Vgl. Frvmmann, VI, 6C.) Die
Bauern nahmen dann den Namen als ohrenden Standes-
namen an und er galt vor dem Bauernkriege als der
Inbegriff dos redlichen, unsufriedenen und reformver-
langonden Bauernstandes. Wie A. S'öb^r (fromma»»t
III, 483; mittheilt, heiasen die Banern im Elsass Jetat
noch Karate oder Karathanse. (Vgl. Urimm, V, 933.)
Karstid.
1 üröne Karstid, sore Päske. — Kcm, ui2.
Orüne Weihnacht, dOrre Ostern.
2 Wenn't Karstid ist, wenn^t Karstid is, denn
slaprton wi uns Swin, denn brad ik roi de
Mus up d' Tang, un de erste Wurst is min.
(Kinikriipnirh.) — Kern, 1813.
Xartatue.
*Einen bei der Kartauso kriegen (nehmen). —
Wnnhi'ld, 41.
Die Schlacht swisclion Karl V. und den Fransoscn,
in welcher Frans I. gefangen wurde (in Jahre 1535),
war bekanntlich bei l'avia und wttthote baaoaders In
der Gegend einer berühmtm Kartanse (Karttuser-
kliistcr). Frans wurde ratt seinen Fransosen bei dar
KartBuse gefangen genommen. Daher entstand dia
Kedentart, um su sagen, dass man ainca aagraift und
aber waltigt.
Kart&user.
Kartäuser leben so. — Hualtim , ita,
K artäuaer leben.
•hin Kürtiftuscriebeu fuhren.
Die Kartinser waren sprichwörtlich als Batbahrer
und Feinde welllicher I<uat. „Die kaftonsar sind naa
gar suwider, wenn sie anfatehn legn wir naa aldir.**
(ScklnHiHtriitd, Uäütmd, 575.;
JIuU.: 11 g bcafi «en CarthvUef* larea. fflkrrfdm^t,
//. VJ,)
Xart&naemoime.
Die hätte eine gute Kartäusemonne gegeben,
denn die dürfen keine Hosen flicken. — Kloticr-
»pienel, 58, 33.
Xart&uaerordeii.
•Er ist in Cartheuser Orden getreten. — Kycring,
1/, 355.
Xart&uaarregel.
•Nach der Kartäuserregel leben.
Von Personen , namentlich Ehclenten , die achmoUend
nicht miteinander reden, weil sie unter andern bestün-
diges Stillschweigen Torschreibt. Daher B. Sacht
(I, 47S"): „ Wir halten anoh carthaussrrcgl , sie mnnkt
und redt denn nichts mit mir, sei meul ich mich und
sprich nicht« su ir."
Xart&usertlsch.:
•Wir haben heut' (oft, immer) Kartausertisch.
Ka fehlt Fleischspeise.
Karte.
1 Auch mit guten Karten verspielt man. — luse-
Icin, 619; Simroik. 10907.
2 Behalt ein gute Kart auf die letzte Less (Stich).
— Sutor, 1C9. Än7iT,379; .VimrocJk, 5443.
3 Bö de Körten up dem Dischke sid, do is de
Düwel drunger. (Waldcek.) — Curtxc, 343. 35«.
i Die Karte lie^t auf dem Tische.
5 Die Karte vnd die Könne macht manchen /um
armen Manne. — Petri, ll, 1S3; Körte, 3388; Sim-
rock, 5437; ßraun. /, 1758; Lohreniiel, I, 168.
6 Die Karte wird zu spät zerrissen, wenn Haus
und Hof verspielt sind.
7 Die Karten werden anders gegeben, anders ge-
spielet. — Lehmann. 177, 38.
8 Die Karten werden anders geworfen als aus-
gegeben.
Eine Sache wird oft anders ausgeführt, als sie vor-
bereitet worden ist.
9 Ein Spiel Karten ist des Tenfels Gebetbuch. —
Lohren^el./, 249.
10 Eine Karte y.u wenig oder zu viel verliert das
Spiel.
11 Er (mau) wird bald andere Karten ausgeben.
„Diu Venodiger und der kunig von Frankreich haben
ire srhanxgeli'ich , sie liaben aiu karten gemischt, die
ligt su Venedig auf dem tisch; und lasat una gott d«&
kaisor leben, er wirt die karten su ostorn anders aus-
geben." füpruch vom Jahre l.'iUt) im Hrraprum, 11, 283.;
13 Es hat mancher gute Karten, aber er weiss
nicht zu spielen.
Dan.: Mungen har godt kaart, vidste han at apille det.
(l'rot. dan., 33U.;
13 Es kann nicht jeder mit Welschen Karten spie-
len. — L^monn, 734. 15.
14 Für falsche Karten kann man Beulen am Kopfe
erwarten.
Poim.: Kto grywa w karty, ma leb obdarty. (Lompa, 18.^
15 Hat man keine Karte, so spielt man ein Scheit
Holz ans. — .ScMm. Prm>in:iarW., 1863. 570.
16 Hat man lange kurz weilt mit der Karte, so
zerreisst man sie und wirft König , Obermann,
das Panier und den Teufel ins Feuer. —
Extelein. 363.
17 In der Karte steckt mehr Freude als im Gaokel-
sack.
18 Jeder kennt seine Karten am besten.
Sollt« sie wenigstens am basten kennen. Die Aegyp-
ter sagen: loh kenn« am beaaten die Sonne meinea
J^audes. Die Bässen: Ks ist schlimm, Karten spielen
und die TrOmpfc nicht kennen. (Rftnabnrg III, Ah.)
19 Jeder muss seine Karten selber spielen.
Lta.: Sna eoiqne alaa snbeunda est. (Oaat, fB9.)
20 Kart aoss deiner haudfc wilta gewinnen. — Pctri,
/I.4U,- Aenisdh, 160f,4: Grwfer, 7,53; Sutor, 97; Fi-
ithart, Trosrfr., in Klott9T,X, 686; Loiiffe. 1960; l^se»
lein, 369; SaiLr, 9»; Singer. 409; Simrudk, 5440.
Dan siebarsten Gewinn beim Spiel macht der, wel-
cher an'hOrt.
JDmm.: Kort og taamlng er ond naring. (Pro9, dan,, 356.^
A.; 11 pift bei tiro dt dadl h non gluocarvi. (Patzagli«
143, 4.;
21 Karte und BauUA (BürRc) hat joder für sich.
Span.- Nl ojo en carta, ni mann en area. (Cahar, afis::.:-
1151
Karte
Karte
1152
32
23
24
95
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27
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30
31
32
•41
♦42
•43
•44
•46
•46
•47
Karten, Würffel vnd das Federspiel verkehren
sich offt, wers mercken will. — Heniich, lojj, a.
Man g^bt die Karte zum Spiel oft dem, der
weder spielen kann noch will.
Dan. : Maa giver ofte den kaartet, som hrerkan lund »ller
Til BpiUe d«t. (Prot, dan., 330.;
Man gibt die Karten nicht, wie man sie spielt.
— Lehmann, 734, Sl.
bän.: Man ffiver ei kaartet lom mui ipQler det. (Prot,
dan., 3:m.)
Man gibt manchem ein gute Karten, wer sie
recht könnt spielen. — Lehmann, 734, ti.
Man kartet die Karten anders als man sie gibt.
— Lehmann. 734, 21,
Man iniiris »ich nicht in die Karte sehen lassen.
— Simrock. 4435.
Frz.: Cache ta vie. (Krittinger, 713''; Venedetj ^ 58.;
Man will doch gern in die Karte schielen, mag
man auch nicht mitspielen.
Mann gibt einem offt eine Karten , die er nicht
Spielen kan oder nicht will. — Lehmann, 375 , so.
„ In Ronden loll eine Obrigkeit die verrichtnng einet
geschafft» dem ienigen nicht auftragen der bej der be*
rhauc lilagang einer andern meinang geweit, denn der
thut nichts mit gutem willen, denen gemClth der rer-
richtani; za wider md anders geiint ist."
üp den Karten »teihet Krüsse. — simruck, 5443*.
. . . saggt 'u wahr Loatelwaort (Sprichwort). (Lyra, 39.;
Wer die Karten mischt, dem fallen die Blätter
nach Wunsche.
Wer die Karten mischt, der gibt die Karten
nicht.
„Absalon wollte seinen Yater entthronen and rer-
folgte ihn deshalb. Aber Oott «hat die Karten anders
gemischt, indem der Absalon nicht den KOnig. sondern
den Riohelbnben zu seinem Verderben in die H&nde
bekommen."
Wer jbme in die Karten sehen lesset , der kan
leicht sein Schantz verlieren. — Lehmann, 480, 18.
Wer Karte spielen will , muss die Trümpfe
kennen.
Böhm.: ZI6 jest r kartj hriti a tnunfj nesnati. (Cela-
kovtk'j, 215.;
Engl. : Many can pack the oards that cannot play. (Bahn
If, 16.;
Wer Karten vergibt, vergibt auch Menschen.
(Käthen.;
Wer sich in die Karten sehen lässt, verliert
das Spiel.
Dan.: Hro som lader Big kige i körtet, taber spillet. (Prov.
dan., 341.;
Wo die Karten liegen, hat auch ein Gebetbuch
Platz.
Ar lösst si nit in di Kart'n schua. (Franken.) —
Frommann, VI, 317, 804.
Aus der Karte schwatzen. — Körtp, 3288*; Itram.
I. 1755.
Die Ansfllhrung eines Planes verrathen oder die Mit-
tel unTorsichtig nennen, mit denen -man etwas sn er-
reichen beabsichtigt.
Boss Karten (auf einen) ausswcrffen. — Datier
Chronik, DLVI. .Mathesim, IH)stilta. CCXCVIII*. Ayrer.
II, 905, 7.
Böse, Ublo , zornige Kede. „Wie aber die hcwschxeck
böse karten auswirft (falsch wird, böse, zornig) und
scliilt die Ameissen." (Jlathetiui, Sarepta, ii°.)
Das ist eine angelegte Karte.
Ein feingesponnener Plan.
Das ist eine falsche Karte.
NolL: De kaart is valsch. (Harrelomee, I, 371 ».;
Die Karte gibts nicht. — Franck, II. Ibi^: llenitch,
i:»79, 33; Iklri, II, 133; Sailer. 306; Simrock. 5439.
Lat. : Charta lueoria non juvat. (Heni$ch , 1379.;
Die Karte hat sich gewendet. — Tlieairum Diaholo-
rum, 84**.
Die Karte nicht verlieren.
Sich nicht irremachen lassen, seinen Vortheil ver-
stehen.
Die Karte verlieren.
Irro werden.
Die Karte verrathen.
..Ihr letzter Streich verrilth ihre Karte." (L€»»ing,
I, 471.;
'48
•49
•60
•öl
•52
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•55
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•58
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•70
•71
•72
Die Karte wechaelt sich.
Das Spiel wandet sich anders. „Wo wir aber in dieMB
■achen noeh lanc wollen ein anstand maohea, so wirA
sieh bald wechseln die kar««n.*' (Frotckm.^ ^I\^^')
Die Karten anders miBcheo. — Airffmiakon. liM.
Die Karten auf den Tisch legen.
Ans seinen Absiebten nnd Planen fllrd«r k«iA G*-
fasimniss machen.
Die Karten durchschauen.
Der Sache waS den Omnd sehen.
Trx.: C*est an homme qni Toit le dessoos das carte«.
Die Karten küssen, das« sie Glück bringen.
„Es hilfft offt ein Ding eben so viel als wenn slnsr
die Karte kflsset, dass sie glflck bring; oder wis «insm,
der das liecht ausslescht, do Jhn die FlOh ins beih
bissen, dass sie jhn nit sehen vnd finden sollen.^ /X«A-
mann, 77», U.;
Die Karten mischt er gut, spielt aber achlecht
Die Karten müssen auch einmal zum Saperin*
tendenten (oder: zum Pastor).
Von sehr schmusigen Karten, weil man meint, das
Kartenwaschen sei Sache der Geistlichen. Sehr •ctaase-
sige Karten heissen: Wachstnbenkarten.
Die Karten sind gut gemischt.
Der Handel ist verwirrt, die Uneinigkeit ist enfb hfteb-
ste gestiegen.
Äj«..- De kaarten rijn geschod. (HarrehonUe, /, 571*;
£inem böse (falsche) Karten geben.
„ BCan spielt falsch mit dir, hat falsche karte ffecebsa.**
OJrhnm. r,'iH.)
Einem die besten (schönsten) Karten geben.
Ihm allen Vortheil zukommen lassen.
Einem in die Charten sehen (gucken). — Ifcrw
berger, I, 2. 451; Fischer. Psalter, 68 •; EüeUim^sa;
Körte. 3388 *>.■ Lohrengel. 11,907.
Sein Vorhaben errathen , hinter sein G-eheimniss koB-
men, die'geheimen Triebfedern bei einer Sache erschaasa,
einen Blick in seine Mittel thun. „Aber er tnmg mit dsa
Stich wol SU sehen, denn man hat ihm in die kartf^
sehen.«* (Fitchart, Bkb,, 1588, Sil».; „Werdt ihr
schlafen nnd warten, so sehet euch wol fllr, er sieht
euch in die karten." (Soltau, II, 390.; „So schieb
unser Spiel auch ist, so massen sie uns doch niemals
in die Karte sehen lassen.'« (Leuing, I, 320.;
Frz.: Voir dsns le jeu (les.cartes).
Holt.: Hij kijkt hem In de kaart. (Harrebome^ , I, S7l».)
En Kart of en Schranz'. (Meurs.j — Firmemek
I, 407. 432.
1) Kine Münze.
Er blättert lieber in den Karten, als daai er
gräbt im Garten.
Lat.: Discum, quam philosophum audire malTint. (Fat*'
liMt, 66.;
Er cha d' Charte rüeme. (Solothum.j — sMi,
74 , 1»4.
Er hat eine gute Karte, er hat bei seinem Untsr-
nehmen Olück.
Er hat ihm in die Karten geguckt. — Brno.
I, 1757.
Er hat schöne Karten.
Engl.: He bsth good cards to shew. (Bohn II, m.)
Holt.: Hij beeft eene schoone kaart. (Httn-^bomee , /,37t*J
Er kendt die Karten. — Agricula II. isi.
Er legt seine Karten bloss.
Holt. : Hij legt zijne kaarten bloot. — HiJ speelt mst opea
kaart. (Harrebomrt, I, 371».;
Er wirfit böse Karten mit vnter. — Mmtadut,
Eheteuffel, im Theatrum Diabulorumj adS,**.
Es ist eine angelegte Karte. — Schottel , iiis».
Eine voraus abgemachte Karte. „Wenn swei Lttgnsr
Übereinstimmen, so ist es gewiss abgeredete Karte.**
(Lessing, VII. 196.;
Es ist eine verkehrte Karte.
Eine üble Lage. „Die strichen lustig sum taas, mir
aber war die Karte ganz verkehrt." (Juctatditt. , 90.;
Eh sind viel böser Karten im Spiel.
Es sind Leute dabei betheiligt, die es falsch meinen.
„Ich besorg, viel böser karten han wir noeh in onstim
spU." (Soltau, II, 164.;
Falsche Karta mischla. — Sefflen, 4tio.
Mit Unrecht verdächtigen.
Uä hat sich en de Kät sen losse. (Bedbmrf.f
Er hat nich in die Karte sehen lassen.
Botl.: Hij heeft sich in de kaart laten UJken. (H^rf
bomee, I, 371«.;
Ich will die Karten besser mengen.
Ich will einen neuen, bessern Plan entwretfen. „His-
mlt ich scheid ( nehme ich Abschied ), wU meagaa bau
die karten." (0. Hütten; Uhland, VolttUedtr, fi9.;
1153
Karten — Kartenhaus
Kartenspiel — Kartoffel
1154
•73 In dip Karten ]>a.sson.
„Ich Ii;itt6 den Slafttsinmnn ent liiirpn sollen , ob der
Streich in Heiue Karlen patae.** (S>-hiüei:)
*74 In die weltlichen Karten gucken lernen.
Das weltliche Trnibou, da« Hoflelieu u. «. w. rcr-
ateben loruen. „ Man mUsatn aie ( ilin evanKvliachi'u
Geiatlichen ) iu die Bathaatuben , iu die Sile und un
diu Tafeln bei Hof kommen laHavn. damit sie iu die
weltlichen Karten gucken lernen." | A'iMi/Wn'. , ///. öl\.)
*75 Man hat die Karten ecwechsolt.
'76 Mit solchen Karten kann Lehmann^s Kutscher
auch spielen.
Redeuitart beim Kartenap.iel.
•77 -Ne Kart' oder »no Kh)b Hol«.
I/Veun einer augert oder iwelfelt, welche Karte er
apielen oder zugeben aoll.
*78 Seine Karte mit einwerfen (oder untermischen).
(S. Senf.) -^ Simplic, I, Cl; ///. U.
Sich in da« (icdprftch einmlachcn, am (leaauge . am
Ueachftft, an der l'nterhaltuug theiluphmen. ,,Waun
ich den MorKonatem jfmals gehöret, an wiir* ich aiia
der hütto gewiacbt, meine Karten mit einxuwerfeu."
{Sitnptic, !, 2*i.;
*7U Seine Karten gelten (dort) nicht mehr.
BCan durchachant aoin Spiel, mau erklärt aeine Karten
für falach. „Da nuu dieaes und anderea mehr di>m ht>i-
ligen Vattcr nicht nach aiuneu gehen und aei»i> kartvu J
in Teutschland nicht mehr gelten wollen." (Kirehk<-t,
^ ll'end iHinuth. 373 b.;
80 Seine Karten über (auf) dem Tische halten
(spielen).
Niclita verhehlen.
*81 Sic haben die Karten miteinander gemischt. —
Kiirtr. 3M8«; llraun. l, 1756.
Ktwaa untereinander Tcrabredct.
*82 Unnütze Karten aussprengen.
Viin dorn eriOmten Auaachleudem dea unglücklich
Spielenden, daii gewöhnlich mit KraftauadrUcken be-
gleitet iat. „Ein Weib aoll ihrem Manu begegnen mit
freundlichen Worten, nicht grcinnu wie Zipora, nicht
unuUtca Kurten auaaprengen wie Ilaona, Job'a Weih."
(L'reidiut, UochK^tttmiont, Frankfurt 165:;, 1, 3.M.^ Auch :
„VnnUtze Karten auawerffen.*' (Sihüu. Serp. AnUg.,
Bl. 1-23 '«.;
•83 Wie die Karton fallen.
Der Gang dea Spiela beugt davon ab , wie von deiteu
der andern die Karten auageapielt oder im Pharm auf-
geworfen worden. „Der arme Landmann harrt das ganie
.fahr, wie etwa die Karten Über den Wolken fallen
mögen . ob er sein Paroli gewinnt oder verliert." (tiv^th^,
X VI, 'Alj. )
*84 >Yic sie die Karten mischen, mich soiru sie
nicht erwischen.
..Mein liat die bringt euch all in notb, mengt wie
ihr wolt, die karten." (SoUau, il, 373.; „Wie ilir
mögt die Karten miachen, ordnen und w3gen, gebet
Acht, leise tritt ein £reignis9 dazwischen, daa euirrc
Weiaboit zu Schanden macht.*' (Rücktrt.)
•85 Wilde Karten auswerfen.
Wild oder zornig worden. „ David wirft in Psalmen
oft wild Karten ausa im achein wider Uutt." (t'runcl.)
Karten.
I Ks kartet sich in der Welt mit reichen viel
anders als mit armen. — hfri, U. 29i.
'2 Ks kartet sich seltsam, der eine hebt ihn aus
der Taufe, der andere zum Dank ins (irab.
— Ftnihiirt. lii'-'vh.
"3 Er weiss es zu karten.
Die Suche an zu drvhvn, daia alles nach seinen WUn-
Hchen gellt. Von geilbten Spielern entlehnt, die nach
iiiri'r Ansicht ilii> Karte zu miachen oder ihre Blfttter
2u tpifleu wisfi'ii.
Karteii«r«ben.
Beim Kartengcben geht viel Zeit verloren, sagte
.jener zum Priester, der ihn wegen Zeitver-
schwendung beim Kartenspiel in <Ler Beichte
ITC tadelt.
Di-r Priester beklagt die durch das Kartenspiel ver-
k'fudot« Zeit; der Spieler ritumt dies insofern «in, ala
er dii' Zeit rinc verlorene nennt, die anf daa Mitchen
uMfi .luttthvilvn der Karten viTwauJt wird.
Kartenhaus.
1 Wer ein Kartenhaus aufliaut, dem Eturct ein
Kiirteiiluius ein.
*-J Ks ist nichts als ein Kartenhaus ( Luftachlpss ).
h'ii. «"oit un vrai <hAteau d« rartcs. (Ltrvujc, //. 117-^
* 3 Kiirtenhäuser bauen.
Spielereien treiben, sicli mit LaftschlöMom baKbäf-
tig.n.
JiBVTSGBBS SraiCBwöaTaa^LaxiKo«. II.
Kartenaplel.
1 Beim Kartenspiel betrügt der Sohn den Vater.
Engl.: I wuuld chcat my uwu father at oarda. (Hohn
11, .'.0.;
2 Das Kartenspiel bleibt ungewehrt, wenn man
zu rechter Zeit aufhört. — /vin.//,6ü.
Aber waa iat dorn Spieler dio rechte Zeit zum Aul-
huren t
3 Das Kartenspiel ist des Teufels Uetbüc.hlein. —
Kisflnu. TiM); .SiiNintfc, M38. Kürlt , 3ä59. ttniun. /. llöi.
4 In jedem Kartenspiel ist auch eine Sau. i'tfiii'
■ünyvn.) — Ittrlmyri- , 4-IC.
r> Kartenspiel hat einen lan^^en Teufelsschwan/..
Klnchcu, Schwüri'u, LQgou, Kctrugcn u. h. w.
C Sich lUr selber in das Kartenspiel. — <.Vi/. r, Sunj,-
i/r.s Muiidrs ,3a". Kimlfin , 363.
In dem Sinne: Zupfe dich an deiucr Naae.
7 Wenn du in dein Kartenspiel siehst, so wirst
du inno, dass es nicht alles KaiserNteiue sind.
— lAxt'Uin . M\2.
8 Wer will treiben Kartenspiel, lass nicht andere
f^^ucken viel. — Simru,k, HS»»: Küitdi»! ; Uraun,
/. 17:.2.
Auch der bloaa« Zunchauor durcli aein Mieucuapiel,
deaaen er nicht mächtig lat, vcrr&tli.
*9 DaH Kartenspiel nicht mehr in der Hand haben.
— Luther's Tischt.. ZK^.
In einer Sache nicht mehr freie Hand beaitzen.
*10 In seinem Kartenspiel sind viel büser Stein. —
Gfilfr. Sünden ilr* .Viinib, Hl. l'J?'*.
*11 Lng dir in <lein kartenspiel. — (i'miim, V,'i42.
Nimm wahr, wie du Icbat.
* 12 Sieh in dein eigen Kartenspiel.
Rinn wir: Zupfe dich an deiner Naae. „Betracht,
daa du aelber brenthaftig biat und aieh dir aclber in
daa kartonapiel." (UtiUr, SHi%<len de* itnndt, Straaburg
154»", Bl. 3{l«.J
KartMispleler.
1 Der fünest Kartespiler gehürct ünucrn Tisch. <—
frommann, 11,410, 109.
2 Kartenspieler brüten HuUeneier.
3 Kartenspieloni guckt der Teufel über die Achsel
und zählt die Augen (Treffer).
4 Karteii&pielern und Säufern bietet der Teufel
gern einen guten Abend.
5 Zwischen den Kartenspielcrn sit/.eu junge Teufel.
KartoflSsl.
1 Bi Kartuffeln im Braud litt de Bure kenne
Nauth. Walderk.) — Cuttzf, 'SJ6. 83.
2 De Kartufteln wassct in der Wullen. — Scham-
hach. //. 623.
Die Kartoffeln wachaen iu der Wollo, d. h. aie ge-
deihen am bcateu „iu angerigen lanno'', d. i. in aolchem
Boden, der viel „qufikenwark"^ Wurzel werk enthftlt,
alao zwar in nicht zu gutem, aber trockenem und lookerm
Hoden.
3 Die Kartoffel spricht: Legst du ml im April,
komm' ich, wenn i will; legst du mi im Mai,
kumm' i glei. — ttoetfci . ss.
4 Eine faule Kartuflel im Korbe steckt viel ge-
sunde an.
b Eine gebratene Kartoflel ist besser als eine nu-
reifo Ananas.
Damm, aagt jemand, iat mir ein munterer Tangeniuhta
lieber ala ein achlüfriger Hofrath.
G Kine schlechte (faule) Kartoffel im Korbe macht,
dass sie alle stinken. — Reinuhcrg II, 63.
Daraelbe aagen die engUachen Neger. (Reinsberg
II, 63.;
7 Krat sch&It man die Kartoffeln und dann reibt
(AUnamn VI, 475.)
in wol balgen, aber nich talgen.
;den Leib, Wf 1, geben eher kein Talg,
llewr AUgwitiBliert nicht richtig iit, da
man sie.
Die BBHm behenpten, den Manicfacn ginge ra nn-
geOJir ebcnio. (AUnaun 17, 475.)
8 Kartoffeln daun
FttUen wol (<
Fstt; WH In dlawr Augtmti&ne» ntcni ncnugiK, aa
die KertoffBln geirnda ein Mehrnngamittel sind, in dem
Eiwalai und Valtbildner in vngekebrlen Yerhiltniaa
an den EiweiaakArpem nnd dem Fette dpa Blutet vor-
kommen. Mit Fett knnnen die Kartoffeln thit Hlut und
din (i<<wcbc (überfüllen; da sie abur daa Blnt nur Ajutr-
lich mit Kiweiaa venorgcn, an können tie den Mus-
keln keinen Faaeratoff, dem (Miim weder £iwaiaa noch
phoaphorhaltlirea Fett xufQhren. f Vgl. JUo/rirAn/r , F.-'kif
■/er KakrHnyM'kUM , Erlangen IflSU, 8. IM.^
78
1155
Kartoffelbrei — Käse
ilK
9 Kartoffeln, ist der Bauern Sage, schmecken alle
Tage.
10 Kartoffeln mit Liebe schmecken besser als Brat-
würste mit Zank.
1 1 Kartuffeln seen wie liebes Brod , se stoppen dach
den Mägen. (Waldeck.) — Curtui, 3«, 601.
12 Sie machen die Kartoffeln alle Jahre kleiner,
sagte die alte Frau; als ich noch ein Mädel
war, waren sie viel grösser. (S. Betrag 3i.)
13 Wer Kartoffeln isst, wini eher satt, als wer Bra-
ten essen sieht. — AHmam vi, sos.
14 Wer noch keine Kartoffeln gesehen hat, isst sie,
wenn er sie sieht, gleich mit der Schale. —
— ReiMberg H, 118.
In Surinam : Wem et erst kOmmeriich (gegangen , kann
nachher gnta Tage nicht TCrtragan.
*i& Da gröte Kartoffel, wan da man nich barstest.
— Buerm, 404; A'ern, 899.
Von Prahlern and Orotnuftolem.
*16 Eine Kartoffel kosten, am zu erfahren, wie
Ananas schmeckt. — AUmann vi, &S3.
* 1 7 Es sind kleine Kartoffeln.
Sagen die Dentschen in Anatralien von kleinen Ge-
winnen oder Stellen mit geringem Einkommen.
Kartoffelbrei.
Kartoffelbrei, die Woche ist vorbei.
Als Sonnabendkost bezeichnoL
Kartoffeltfesloht.
*Ein plumpes, dummes Kartoffelgesicht.
Kartoffelkrlegr.
•Ein Kartoffelkrieg. (S. Hühnerkrieg.)
Lat.: Bellum absqne ferro. — Bellum haad qoaqnam la-
crymosnm. (Pkilippi, I, 56.^
*£ine dicke formlose Kartoffelnase.
Was plump und gemein ist , wird vom Volke gern mit
der Kartoffel Terglichen. (Tgl. Ort mm, V, m.)
Xarwoche.
1 In der Karwoche gibt's ein grosses Blutbad.
Lat.: Capellae et laedi mnlti in sanguine Jacebunt. (Eüe-
lein, 106.;
2 Nach der Karwoche kommt Ostern.
* 3 Er ist in der Karwoche geboren.
Kasade.
*Sic geht kasade. (Meiningen.)
D. i. fanlenxen.
KaabeTR»
Der Kasberg * ist es werth, mit Kupfer gedeckt
zu werden.
') In OberOsterreich, um seinen Relchthnm an edeln
Metallen zu bezeichnen. (Tgl. Baumgarten, II, ^'i.)
1 Achtemaü eten si Käse, sagen die Westfalen.
Auch die Ostfriesen. (Kern, 963; Hauskalemler . III.)
HolL: Achterna eten zij kaas. (Itarreboniee , I, 311^.)
2 AUi Jahr a Chäs isch nid gli (gleich, bald) vil
Chäs, aber alli Jahr 's Chind isch gli vil
Chind. (Bern.) — Zyro, 1; für Solothurn: Schild,
63, 86.
3 Alter Käs' und Jungfemloch, riechst du nicht,
so stinkst du doch. (SiederlawiU.)
4 Alter Käse ist gesünder als neuer. — ParOmia-
luHi. 1637.
5 Am Morge ist der Chäs wie Gold, z' Mittag
wie Silber und z* Nacht wie Blei. (Oberaargau.)
— SchuHi. l, 72. 22.
6 Aus faulem Kuse kommen nur Maden.
„...wie Maden auss den faulen Kftsen." (Kloster,
Vllt, 10.;
7 Aus fremdem Käse ist's leicht dicke Streifen
schneiden.
üvll.: Van eens anders kaas is het ligt groote hompen
snijdea. (Harrebomee, /, 372^.;
8 Bei Käs' und Brot hat man nicht Noth. —
Gaal. 982; Sulor, (U9.
Der Italier, um auszudrucken, das der Käse allge*
mein, von hoch und niedrig, gegessen werde, sagt:
Kormagio, pero e pan, pasto da vilan; formagio, pan
epero, paatoda cavaliero. (Magazin, litCS, &70; Gaal,
982.;
Bon. : Met kaas en brood is het goed ta UJdes. (Harre-
bom4e, I, 372»;
Kise
Lat. : Casens et paais jnciuid« Talenlibui «aoa. —
Tina, caro mihi sint et caetera linqnAm. (Gaal, 9S1.;
Si casenm haberea aon desiderarem obsoniua. (FU-
Uppi, II, 182; Sutor, CS9; Segbold. 5S7.;
9 Bei Käs' und Brot leiden die Zahne NoÜi.
(ScUes.)
Sflhenwort im tauaehberger Kraia«, das bMi anf swst
goaae, an der Stzasa« zwiachan Hiraehbaiig «ad
hmiedebaig (etwa sahn Minatan roa N«a-8ebwan-
baeh), in dar Bichtang der letztem Stadt liegen Js
Oranitblöcke betieht, welche Quer Fona wegaa dea
Namen „Klaa nad Brot" ftthren.
10 Besser den K&se schaben als ecbmden.
Dan.: Bedre qremmar at skrabe oaten end at ■kralda sa.
(Pro9. dan., il.)
11 Bey käsB vnd brot atirbt man nicht hangen.
— Henitck. 524, 44; Etüänmg %.
Aasqimch derer, dia mit dem, was das Haai
zur Erhaltung ihres Iieibes safriedei
KAse und Brot als die natftrlichste Speiaa, _
haapt, ein einfkehes Mahl bezeichnet. (Tgl. Grimm.
Y, 249.; „Ftkr Hongennoth KIs nndBrot.«* (tnUumd,
VoUaHeder, 399.)
12 Blind K&ae vnd sehend brot ist guL — Hflswi.
419.49; P«tri, //,4a.
13 Da liegt der Käse, was gilt die Butter? — Sim-
rock, llMl*.
14 Dass man den alten Käse achtet viigeflaiid, hat
bei gesunden keinen Grand. — Pi^ri, n, 68^
15 Dat is stinkrigen Kese an smgrige Botter,
segt Kreipke. — ihefer, 645.
16 De' Käs is z' Morgest Stachel (Stahl), z' B£it-
toag Eishi, z' Nachts Blei. (innOmuk.) — Fnm-
mann, 17,33,3.
17 Den besten Käse benagen (fressen) die Mäuse
zuerst.
DOM. : Beata Ott bliver snarest muns »det (Pron. daa. , 67.i
18 Den Käse muss eine karge (geizige) Hand
schneiden.
HoU.: Om te snijden in de kaas dient eea wifaa ea eaa
dwaae. (UurrebowM, /, 3721*.;
19 Der Käs ist ein brotfresser. — Simplie.
Hl, 140.
Um zu sagen: Er reizt zum Essen.
20 Der Käse darf nicht zu früh kommen,
man ihn gern sehen soll.
Bezieht sich darauf, dass er die Mahlzeit
dass also die Oftste , wenn er erscheint , an den
des Mahls gemahnt werden. In diesem Sinne aagtadir
BOmer ron ihm, er sei (wegen seiner Sohwerrerdaifidh
keit) nicht blos ein ungesundes, soodem aach eiasa-
angenehmes Gericht.
Frs. : Le formalge est trop pres du pain et gracaa twg pm
de la benediction de la table. (BoviU, I, 3S4.; — Ls
formaige nest point moins desplaiaaat qua dosMasi-
geable a Üble. (BoviU, I, 222.;
Lat. : Caseus allatus oonniuis est male grata« , aam sas
natura non signat ferula plura. (Loci comm.. ti.) —
Caseus non minus iniocundnm quam inssdabre fer-
cnlum mensae. — Nimium vicinns pani casens et b«M-
dictioni gratiae. (Botill, /, 222 u. 224.;
21 Der Käse ist nicht der Maden wegen da.
Vielleicht sind die Maden der Meinung , sie aalaa caa
Glänze und zur Dauer des Ktses wesentliche Faetona;
aber der Kftse kann sehr wohl ohne diesen Madeahof*
Staat bestehen.
22 Der Käse kommt zuletzt, sagte das Butierweib
zur Käsehökerin, als sie vorangehen wollte.
23 Der Käse verräth die Milch. (Lappiand.) — /inas-
herg V!, 62; AUmann V, 114.
24 Der käss erfrewet nicht yedermann, denn er
der malzeit end zeigt an. — Loci cemm. . i4.
25 Der Kess ist gut genant, den gibt eine karge
Hand. — /vir», //. 97.
26 Der mag bey kess vnd brot wol leben, wem
Gott gesundtheit hat gegeben.
Lat.: Caseus et panis sunt optima feronla «anla; d noa
sunt sani , tnnc hunc non iungito pani. (Loci comm. , i^
27 Die beste Käss nagen die Meuss. — Gruter, lU, ii;
U'hmann. U. Si, 149; Eisdein, 363; Simrodt, S4U;
Heinsberg II, 62.
tieiler von Kaisersbeng gebranoht es von der Tarffth'
. rung frommer Weiber.
28 Die ganzen und besten Käse werden gememig^
lieh von den Mäusen angebissen. — Soikr, m.
29 Ein fauler Käse kann nur itinken.
(Hii).
wenn
1157
Käse
Käse
1158
30 £men Kas statt der Fisch, winl dir 's Maul
nicht gratip^. (HnthThni.)
31 Einen lacht der Käs an, der andere fallt davor
in Ohnmacht. — /-'nMi/im., Küü.
32 Erchst ott Käs* unii dann drinkt Win, dann ward
ju schmecke de Win önn Wollin wie önn Stet-
tin. — AVim; frnat. l*ronnzuiU>l. , IMl . A7, 4«.
33 Es ist zu spät Käse gerufen , wenn ilm die Katze
gcfro.S8Cn hat. — Lehmann. II, 136, t'A.
JIoll.: Tis to laot ki» sheavit, als die kevc ghctcn is.
(Tunn., U«, 3; Uarrtborme . /. dVJ^J
Lut.: Cato do casco tardo dcpollitur vsu. (Fall'rslehfn , 733.;
34 Guter Kükc ist besser als ein magerer Gänsc-
flügel.
I>Um.: Bcdre er go<l ost end en gaaien vingo. (Prop.
äüM., 443.;
35 Ich wollte eher Käs' und Brot ossen als Hun-
gers sterben, sagte die gnädige Frau. — KU-
sleit^pirgel . C6 . 24.
30 In oinciii limburger Käse hat kein Lindwurm
Platz.
Niemand wird ihn aucli da saclion, sowenig als grutso
(Charaktere in einer englicrzigen Staats vorfaitsnng.
37 In käse vnd brot steckt vil ehr. — llcmtch,
524.47; l\tn, II, 405.
38 Iss Kehs und Brot, so werden die Wangen roht.
— iuU-r. 2»52»; lleyl , 149.
„ Bpy uns hcisst's : rascum et panis sunt optima fer-
cula sanis. las Kclis und Brot, su werden die Wangen
roht."
39 Je weniger Kess gessen, je besser. — l^tri, II, 3;)6.
40 Käs* iss zu Lodi, bessern findest du nie. —
lUückirl, 34.
41 Käs* ist am Morgen Gold, zu Mittag Silber und
am Abend Blei. — Simmck, 5450 ; Kone, 324«;
Itrnm, I, 1713.
„Kess essen ist nicht wühl zu tragen, er macht den
Stein und Lenden schraertüen.** (Frotckm., AaiiU.; —
Jltiu massigen Uenuss des Kttses empfehlen auch noch
andere Sprichwurter uuil nidit nur deutsche, sondern
auch Aussprüche anderer Volker. Dasselbe sagen die
Italiener vum Kiso, die Kngl&nder und l'olen von der
Butter, die TUraischcn Belgier vun den Bottichen. Und
in Sanlinicu sagt man Achuliches.
DÖH.: Oüst er om morgcncn som guld , middagen som i^lv
og om aftenen sum bljre. (l'roe. dan. , 4441.;
42 Käs' ist den Gesunden gesund.
.. Ifass mun Kess acht ungesund, hat bei gesunden
keinen grund. weil hol der Milch, bei Kess und quark
die hirtcn bleiben gesund und stark, dürfen weder
Pilleu no<:h Bibernellen, die sonst die Bratenfresscr
quelen." (h'm^^hm.. KVIl''.;
43 Käs' ist ein Schalk, er verdaut alles, nur nicht
den eigenen Balg.
KHgl.: Cheeso it is a peevish elf, it digests all things but
itself. (H»hH II, 3».J
lt.: S'aranxu su mansanu est oro, sa mesu die meighina,
SU nocto est velenii. (Magnzin, \i*KA, blW)
Lat.i Caseus est nequam, quia digerit omnia, sequam.
(/filLr, inl; Miisfaiim, 18fi3, .S70.;
44 Käs' ist ein wunderlich Gericht; er verdaut
alles, nur sich selber nicht.
45 Käs' ist gesund, aber nur dem Sparmund.
Wenn er wegen seiner bchwcrTcrdaulichkeit sehr
miüiig gcnossou wird.
/>;.; Tout fromage est sain s'il vicnt de chiche main.
(Magazin, l»*«;», :üO; Cahier, 7»! ; KnCingfr , .TSSJ
//<///.: Niemand is het gued , vcel kaas to eten. (Jlarre-
l.K,ne., I, 372»'.)
46 Käs' isl gut als Sommerhut.
n. h. diinn auftragen, nicht wenn man ihn pfund-
wotse geniPrist, wi« der rümisrho Kaiver Antoninus Pius,
der nach einer Mahlzeit dessen « Pfund veruhrte und
nach drei Ktunden tndt war. Veter der Urosse ass
nichts SCI gern als limburger Käse. Er wv aber ein
SU guter Wirth, dass er genau masi, wie viel noch
ir<irbanilen war, ehe er abgetragen wurde. (S. 114.)
47 Khs' ist gut, wenn karge Hand ihn reichen thut.
— Artrh'. 324».
Wenig und siiArllch genossen. Die Frmnaosen ver-
lanKcn zwei da/u. um Kate an schneiden, einen Narren
und einen Weisen: 11 faut nn fol et ua sage pourtran-
rlicr un frnmage. (Lrrnux. /. liO.)
/'ii'i. : Man skal heller rdo uust fra cn karrig ood rum
haand. (Hro9. dau., iM*.}
tri.: 11 est hiun enge, qui ne mange pniot fraauge. (Zeii-
Ur. I«UJ
HotL. Kaaa moei gMnedea worden net ecne gteriga bud.
(ilarrebumtt, I, 179*.^
Lau: Cmmh Mi bOBM, qMB dftt »Tar» b»m.
48 Käs' am Butter.
Ulcichei um Gleiches.
40 Käs' und Brot ist den (lesunden eine Arznei.
50 Käs' und Brot macht so gut satt wie Braten.
livAnu: Muio ae hoditl ten a^r k tomu chlebu. (öeta-
kocikif, 3A.;
51 Käs' und Brot macht Wangen rotii. (S. Sau.) —
Bremser, 31; Uürking, 18; Sunrock, 5444; Köric , 3249;
Hrann , I, 1714.
Kur mit grosser Kinschrknkung bu verstohon. Weil
der Bauer, der den Pflug und den Dreschflegul fülirt,
Kusn und Krot , Erbsen und Linsen , bpeek unil Kl<is«e
gut vertragt und dabei gesund aussieht und rotho Backen
hat, so folgt daraus nicht unbedingt, daes ee für alle
Personen gesunde Hpeiaen sind. Dio Kodt , welche der
IJauerraagd rotho Backen macht, kann dem Frünicin
mit der Naiinudel oder am ätiokrahmou die Bleichsucht
xuxielieu. Der Käse gehört gerade xu dun auhwen'or«
daulichsten Nahningsmitteln. (S. 43 — 1& u. m. u.) Wie
der Hanf, den der Kutscher dem Pfordo in Pcitvchen-
form auf If gt , demselben keine Krüfto ^ibt . sonderu sie
nur anspornt, so roir.t der Käse die Vcrilauungsdrüs«
nur zu grosserer Thatigkcit. (lieber den Käse als Nah-
rungsmittel vgl. .»/.■/»•«i7.o«, I^hre der Xahrun'jsmittfl,
Erlangen 18.50, S. IttS.;
I^it.: Caseus et panis sunt optima forcola sanis. (Binder
1.114: II. 400; l'hUippi . I, 74; SiyOvId, r,n; Zeiller, IUI;
Sutor, 145.;
52 Käs' und Brot sind besser als der bittre TimI.
— Simrock, 5445; Körte, 3215.
53 Käs' und Melonen nimmt mau nach dem Ge-
wicht.
54 Käs' und W'cin macht Stein.
Die Aerzte geben dem Küse, wenn viel junger Rhein»
wein, wie in Holland, dazu getrunken wird, die Ent-
stehung des in diesem l.<Ande besondere hftuOgen Blasen-
Steins schuld.
55 Käse , Birnen und Brot sind der Filzigen Mahl.
Die Franzosen meinen , dass Käse , Birn und Brot ein
Bauernessen sei: Frommage, puire et pain, rcpas de
vilain. (OaAier, 780; Kritiimger, 336»; Ltrotix, //, 82.;
56 Käse, Brot und Salz daneben, ist guter Freunde
gastlich Leben.
57 Käse, der weint; Brot, das sin^t; Wein, der
springt und Suppe mit Augen, sind vier Dinge,
die taugen.
Uebcr die Eigenschaften des Kkses sagt der Italiener:
Cinque g vuol aver il buon formaggiu: grando, grosso,
grasso, greve, gratis dato. (Magatin^ XXX/I, h70.)
58 Kümo knapp, die Butter ist theuer.
/Ivlt.: Cnapeoet kesc, diebotter ig duur. (Tuhh., 1«'., 18;
Narrebomee, /, 372 ■.;
Lat.: Caseus est carum comedcndua namquo butirum.
(FallerslebeH, 448.;
59 Käse nach dem Gewicht, Brot nach'm Licht.
Jonen nach der Dichtigkeit, dieses nach der Leichtig-
keit, Porosität, die gluichtam das Licht durchlAist.
Span.: £1 queso posado, 7 el pan liviano. (ZeilUr. lOl.J
60 Käse und Brot geht (nährt, isst man) auch zur
Noth.
ttän.: Ost ug br0d i nnd. (Prot, dam., U3.)
lt.: Fromaggio e pan ö medicina al san.
(31 Käse und Fisch macht kalten Tisch.
Um zu sagen die Verbindung dieser liciden Speisen
sei so ungesund, dass man sich den Tod daran esse.
It.: Chi mangia cacio e pesce, la vita gli reneresce. (Ua-
goiiti, 1W3, hlO.)
62 Käse verdaut alles, nur sich selber nicht —
A'öric . S24a.
63 Käse verdirbt den Geschmack nicht
64 Käss vnd brot ist gesunden leuteu ein gut
• essen. — Henück. m, 4I; Pctri, 11, 419.
65 Käss vnd Zippcln thu niclit verachten, man
braucht sie nicht cu wenig trachten.
Lot,.' Caaena et ccpao, ucnlunt ad prandla aaepe. (l.ori
comi»., 15.;
66 K&BS 211 essen halt rechte moss, wiltu dir sein
vor vnglück gross.
Lot.: Caaeaa est neqnam, quia digerit omnia, sequam.
(Loci eomin., 24.)
67 Kccss vnd brod ist die beste Artxncy zum Hun-
ger. — l.ehmnnn, II . 311 , 8.
68 KccHS, dir n'liwcr viid k-icht'b Itrod scyud zu
loben. — JLrhmiiim, y/,311. V.
73 •
1159
Käse
Kise
1160
69 Keess her, wir seind des fleysches sat. — Top-
j'ius, U^; L'.hmiinn, 11, 311, 7; Köru . 1374,- Stm-
rck, 5447.
Nach d«n FIeiacbtr«rif.Lt«D tct-mmt d*!T Kate and macht
den Bncblnas de« Mahlet.
L'it.: FicuB po« pitcea. ^Ermui. , H7 ; Tappiut, 34*:
AiN'ier //, 114^.1.^
70 Keise un Braut maket manchen Schelmen graut
:\Valtieck.j
Kau and Brot macht manchen Schelmen gruti. So
sacrt die Hausmutter s. B. sa ihren Kindern, wenn tie
ihnen dergleichen reicht und sie auch noch Butter,
Fleisch oder Wont verlangen.
71 Kese un Brod sleit Allmann dot — Kühwaid. 23.
72 Kes oder Tarelt, 't äs ales int. — .scAm/«-, 1127.
73 Kess essen eo schwer als ein Goldgulden ist
genug. — I'etn . II, 419.
74 Kess her, wir seind des brots sat. — Franck.
//, 3J*». A.yriBjj, ///, 115.
„Brauchs, wann da will tagen, icde seit hab jhr ;
recht." !
75 Kös' onn Brot, dat schmeckt got, onn e Buddel :
Ber datau, dat schmeckt göL — .Vcar l»nutt. :
Protittziam. . 1351 . XI. 4a. !
76 Man schabt den Käse , weil man ihn nicht rupfen |
kann. — FA*elein, J«3; Simrock, 5453; Braun. I, 1717. j
I/äm.: I>et qvemmer bedre at skrabe oiten end «krvlde '
den. (BoAn I. 3«3.; j
77 Nicht so viel Käss als Brods. — Lehmann , /l, 432 , 50. '
J/oU.: Daar ii niet xooTeei kaaa als brood. (Harrtbomie,
78 Ollen Käse un schimmlig Bräud, dat is gut in
Hungersnäuth. fSauerland.)
79 Schmieriger Käse und stinkende Butter gehören
zusammen.
80 Schweizer Käs' ist gut, aber schweizer Freiheit
besser.
81 Schwerer Käs^ und leichtes Brot sind zu loben.
82 Si>ar' den Kes; de Botter is dücr. CHolin.) —
Uo<:hdtvlitch bei Simrock, hUB ; Körte, 324«.
83 Was soll ein fauler Kess, der nicht stinckt. —
Lehmann, 543, 107.
84 Weinender Käse, äugiges Brot und springen-
der Wein sollen vortrefflich sein.
Span.: Qaeao de orejM, leche de cabrai, manteca de racai.
(Bohn I, 245,;
85 Weisser Käse ' von der Ilord ^ geht sacht und
stete fort; aber der Speck' ist im Fluge weg.
(Leiptiq.)
') Bezeichnet im Haude der Knechte und Magdo ttber-
hftupt geringe, unbeliebte, auch wol nngeniessbare
Speise. =) Kftiehord , K&sekorb. *) Hier in dem Sinne :
bessere Uerichte.
Engl.: Toasted cheese hath no master. (B,kn II, 60.;
86 Wem Käs^ und Brot nicht schmeckt, der ist
nicht hungrig. — liuckiwj, 20.
Lai. :Jejnnna stomochns raro vulgaria spernit. (Sutvr, 152.;
87 Wenn der Käse kommt, huren die Tracta-
mont« auf.
Engl.: After cheeso comes nothiog. (Bohn IJ , 27.;
La/..- CaseuHetoaepeTeniuntadprandiasaepe. (Sutor, 145.;
88 Wenn ich Käse hätte, wollt* ich mich nach Zu-
biss nicht umsehen.
89 Wenn mau weiche käse druckt vnd die from-
men ausdrcugt vnd bubcn einschiebt, da gehet
das regiment vnter. — Hrnuch, 855, 47; Petri,
II. r,69.
90 Wer den Käse schält, verliert die Schale. .
frz.: NaI ne p61e son frommage qu'il n'y ait perte ou
dommage. (Leroux, II, 270.;
91 Wer den Käse zu dick schneidet, dem klopft
man auf die Finger.
92 Wer erst Käse hat, ündot auch wol Brot dazu.
— ScMechta , 176.
93 Wer Käse isst, findet keine Knochen.
Wer dem Glück im Schose sitzt, hat keine Ursache
zu klagen.
94 Wer von Käse oder Aal gegessen, soll drauf
das Trinken nicht vergessen.
Lat.: Casoiu, angnilla, mortis cibas illeuelilla, nlbibM
et rebibas et reblbendo bibas. (Loci comm., 24.;
95 Wer wil sein Kev tum frisch nnd gut, bah sie
vor Mensen wol in hnL — li»i , D. isi.
Die Faglin^w gehs» »od ia B«Biic aof Mm Bciei-
tnng des TliM folgand« AmvoraBv: Iff jo« «onU
haTe a good cbecs« aad harc^n old, 70« B«st (■n'a
sem tincs before te is eold. (Boäm. II, Hi.)
96 Wier verachämelt Kis ässt, fünjt Kraer. rSw-
fr«iiMir9.-«äcki.^ — SefeKfbr, 393.
97 Zuletzt gibt man den Käas. — ijekmkmKm, su. s.
98 Zum Kess ein tronck hier oder wein. — Anüri.
374. S8: Afri.l/.SS».
*99 A word wi a Kise am Gesichte. SLkln.j ~~
Frvmmama, 111, 413. 4€4.
•100 An Käs! (oder: An blow*n Käs!) >- Sdtipf.w.
Schnöde Abfartigmng.
*101 Auss Kiasen wollen Kälber brüten, »s. lg«ukairt..
1«.
111
112
». s.
*102 Das ist sdion alter Käse.
Hoa.: Dat M al onde kaas. CHarrebomee, I, 371*'.;
• 103 Das ist ungesalzener Käse. — /Uimä^erg /»*.
Ein nnerfahmier. einfaltiger, geistloser MaBsch.
*104 Dat is mer as kes up*n fredag. — Lmbb€u.
*105 Den häsenen Käse holen. Sehrriz,^
Wenn ron «nmütglichen Diogen die Bede tet. Ge-
schieht das. sagt man, so will ich dir einen hteenes
( Hasen -jKas« geben. Scheisvcise rersprach Z«1agli
anf dementen Beligionsgesptaeh zu Zazid daa bi-
schöflichen Vicar nls Preis des Siegs «iaeii haaeaea
KAse, wenn er die Falschheit der Torgelegtea SStze
darthne , welchen Preis er sber nicht erringva wollta.
Daher heseiehnete man seit der Zeit ein« Pmhlersi, bei
der nichts faeranskam, mit der obigen Bedensart. „Ja.
wsn alle rechten das gedeacken, an liesain ksss «11
ich dir scheaoken.'* (Murner, Vom luik. Smrren, is
KloiUr, X. 94 o. 165.;
•106 Den Käse ohne Brot essen.
•107 Den letzten Kess geb'n. fRemdthwrg.,.
•108 Der K&ss ist dir nicht vorgesetzt. — Seka^
pitu, Tracl.
•109 Dre Kes hoch- (HoUt.) — Schütte, ll.Ui.
„Bin Jung, dH Kfa hoch." Noch klein. Sehr ■llircmiia
auch in Schlesien ftblich. Von einen , der eehr klein ist,
sagt man: Er ist nicht drei KSs« hoch. Der Volka-
wiu hat hier den KAse als Maas genommen. Im Brfm.
Wb. (n, 762) wird die Höhe gar nur durch swnESss
bestimmt: En junge, twe Kese hoch.
•110 Do wer de Kes klar. (lUUt., — Schützt, ü.t»^
Damit war die Sache abgemacht.
Dos is fauler Kas un schtinkrige Batt«r. —
Uhrenyel.ll, 160.
Er hat davon keinen Käse gegessen.
Weiss Ton der Angelegenheit nichts , ist in die Sacht
nicht eingeweiht.
HoU.: Hij heeft er geene kaas Tan gegeten. (HarreUtm,
I, 372*.;
•113 Er hat den Käse zu dick geschnitten.
Hat Terschwendet, ist mit seinem Vermögen fertig.
Uoü.: HÜ heeft de boter en kaas te dik geaneden. (Brnfn-
bomie, I, 572*.;
M14 Er hat limburger Käse genascht.
Prügel bekommen. Peter der Grosse aas anm Nach-
tisch tSglich Butter und Kftse. Sein Koch Veiten setste
ihm meist einen köstlichen KAse Tor. Am Schlas« der
Mahlzeit nahm der Kaiser sein mathematisches Beetedc
heraus , mass den Best des Limburger nnd noüxte sieh
die Grösse genau in die Sohreibtafel, rief dann den
Koch und gab ihm denselben mit den Worten nun Asf-
heben: .„Dieser Käse ist der beste, den ich in meinem
Leben gegessen habe ; schliess' ihn ein und gib keinem
daTon ; ich will ihn ftkr mich behalten.** Am folgenden
Tage ward er wieder Torgesetzt, der Kaiser mass. Es
fehlte die Hälfte. Der Koch ward eerufen. „Wer hat da-
von gegessen?'* » »,Niemand", erwiderte der Koch. Peter
fährte den Beweis aus der Schreibtafel, nahm den Koch
beim Kragen und gab ihm Stockschllge. Seit jener
Zeit sagt mau für: „i*rttgel bekommen '', er hat llm-
burger Käse genascht. — In England sagt man von
jemand, der betranken ist, er habe etwas huller Käse
gegessen, weil Hall berühmt ist wegen seines starken
Biers : You hsTe eaten some Hall cheese. (Bokm Ji^ 224.)
Er hat mir all meinen Käs abgeratben. —
Geiler, rosUlla, II, 71: Eisekw, 363. Wurzhach U, 215.
Er merkt, wo ich hinaus wilL Er hat mich geistig
geschlagen, UberflQgelt, besiegt. In einem etwas an-
dern Sinne kommt die Redensart noch im Ruch drr
Liebe (lU»^) vor, wo es heisst: „Es dankte mich sei»,
dasa ich im die käs abrathen soll, denn ich wusste, wo
es ihm läge"; etwa in dem Sinne: Einem an den Puls,
auf die Nähte fühlen. ^Vgl. OHmm, V, HB.) — Kaeh
andern beruht dies Sprichwort auf einer AneUeta,
nach der ein Wanderer dem andern gesagt habe: ,Jb-
räthst du, wie viel Käichen in »einem Sohnappsack
115
1161
Käsefladen^-Käsehökor
Käsejäger — Käsespitze
1162
sind, 10 gehören tie dir alle Bieben", worauf dieeer lo-
fort die richtige Zahl genannt und die Käee erhalten
hat.
Mhd.: Ohom ich eageu ach uiot mc, ir riotent eym «in koie
alle abe. ( DiocU-tian» Letten.)
•116 Kr hat seiuen Käso abgosctict.
•117 Kr ln»It (iast) den Käse aus der Falle.
Thut etwas, odor orlauht mcIi (renüFiir, worauf die
Strafe, wie bei der Mau«, die vom Kasc in der Falle
nascht, unmittelbar folgen muia.
FfjL: To eat the chocHc iu the trar- (Bohn 11. 153.;
//..• Mangiar il cacio iiolla trappuia. (»ohn 11, 1*3.;
•118 Kr ist eeincn Käse los geworden.
Hat seine Waaro Tcrkauft.
•119 Kr isbt eher Kä«' und Brot, che er Hungers
stirbt, wie jene Kdelfrau.
•120 Kr kann keinen Käse sehen, ohne dass ihm der
Mund wÜHScrt.
tlngl.: You vau't seu grccn choesi', but your tccth mudt
water. (Hohn 11. 182.;
•121 Kr niuinit mit Käs' und Hrot fürlieb.
Mit einfacher Bewirthung.
Lat.r (-aseum habet, uon ogi't ohsonin. (f%ei/huUi , C^ii.)
•122 Kr wird seinen Käso kriegen.
IhtU. : Hij sal sijno kaas wel krijgen. ( Hiirre'uiinr , 1, 37l!«.;
•123 Kr wird sich sein Käs' und Brot nicht neh-
men lassen.
Von dem Aufstände dor Nordhollandcr, welche da»
mals Kcnucmers und Westfri«'!<cu hii-ssten und unter
der Besoichnnng „Küs- und ISrotvulk" Maximilian
Widerhtaud bi>ten. (^i'jirtHyfr eun Kijk.j
ttiAL: HiJ xal xich xijue kaae on zijn broud nict laten ont-
halcn. (ilanriHiHtir, f, iVj'*.}
•124 Ks ist ein feiner Käse, wenn nur nicht hun-
<lert Maden darin wären.
•1*6 Ks ist kein alter Kitse mit ihm.
•126 Ks sind hol/ernc Käse. — r<'ml/<iM, 3u.i.
Von hölzernen KAhcu vor Vflrk:iuf»ladi'u entlehnt , ura
jeden falschen Schein , jede Verstellung xu bexeicbnen.
•127 II»' makt Krs. [Uwum.) — s, huizi. 11 . 4ib.
Kr sprioht drolliges oder dummes Zeug.
•128 Ich lasse mir den Käse nicht vom Brote
nehmen.
Uvit.: Ik moet aicn. dat men mij do kaas niet van het
bruod afholl. (IlarrtboiMe, /. .^7«*.;
•120 Kas, kas, de Kese is j^ofretcn.
J). i. zieht mit Sfiott und tjchande ah, ihr kommt zu
Kpat. (liriiniHt *', 27'.».^
•130 Kes un Brod schmeten. -- siunnhurg , ii\
Das Spiel der Kinder, das sonst auch Froschchen
<». d.) machen und Butterschnitten (s. d.) schmieren
heisst.
•131 Muss man Käse und Brot auch anbeten? —
Mt-iMivr , 1»!<.
iSagte mau früher, wenn man sich das Tischgebet er-
sparen wollte, wo es sich blos um Butterbrot und Kaie
handelte.
•132 Nicht 80 viel Kcss als brodts. — r.tuttr. Ili, ra.
•133 Jsu is do Käse geaten. (Wnif.y
Die Sache ist abgemacht.
•134 Sich einen Kas geben. CTm^j — Sthupf.sM.
Ktolz, hochniUthig sein, sich einen Anstrich zu geben
wissen.
• 135 Sie sind Käse und Brot. ItaU
Ein Herz und eine Seide. Es gibt wenig Volker, die
so gern KAse essen, als die Italiener.
•130 So viel Kä«' als Brot.
//••iL: .luist 70üveul kaas als brood. (HuirebtMtuc, I, .171»^.;
* 137 Weiche Käse drücken.
..Denn wenn diss im KchwaiiR firhet, das man weirho
Käse drUckt.'t vnd dii' frunimen aus dem Regiment rnd
KirclM-ii zwinget vnd dringet, da gehet es allet zubuden.*'
(Miithf%ii. «JOl'.J
•138 Zum Käse k<iiiimen.
Zu Kpat; weil der Ku«o erst am Schluss der Mahlzeit
gegeben wird.
Kasefladen.
Wfdlt ihr Käsetladen, so frcsbt auch Käsemaden.
— / iJit-/uirr . fi'i-Ai h.
Xaaefladen«elüat.
'Ich will ihm das Käsefladengelüst legen.
BLäseftresner.
•Kin »her Käsefresscr.
„ Ich lieis den alten Kesfn •6<-ru ihr weis <iu essen)."
(Ftt'-.Kiiri, tr^ark.) „Die Teutsrhen werden tob Jen Un-
garn t>rhf>itla oder Kesfresier gensnnl.*' ^^rrafra. C!4ro-
niA . I»i ■•. .»
Kilseboker.
'Lat wescD, sud' Trin, du slep brn Keihöker
vur'n l'uud Botter. (lUUi,)
•Ks ist ein Kesjägcr.
l'nter unsteten, zweideutigen Leuten, wie Seumer,
Karentschuler (wie sie aus verdorbenen Studenten wer-
den)', Wnrstsammler, Sacktriger, werden im 15. und lA.
Jahrhundert auch KasqJager genannt. Von einem bet-
telnden Münch sagt //. Sucht (II, 4, 4>M: „Ach du
beschorner Käsjeger, wie thust sei scliendiich auf mich
liegen." Von einem -('ardinal heibst es bei Hütten (tir-
iiprürhbi>:htein, i:.2l, 6l'»): „Kr henkt den Kopf, ifit
otwann ein miinch und kesjeuer gewesen." Bcttelinimche
schalt mau überhaupt so, da sie wo! besonders nach
Käse zu dem Brote, das sie überall erhielten, fragten.
(\'t(\. Ori.nm, V, ^yj.)
Kasekammer.
•Aus der Käsukamincr kommen (oder: in die
Käsekammer gehen).
Spricliwi>rtIiob nur iu prditischein Spott v<in Holland,
diiB man mit KäKo und Stockrt^ch neckt. (V^l. tirhiim.
y, '.'.VJ.> „In der Kaskammer ist iiot-h IMat/. auf der
Studen ( d. h. Staaten der Niederlande » Seitun." i SnHau,
ir,A'j, I, 4'.>'J.J
KMokeulchen.
•Kin armes Käst:keulchen sinn. ,'N<i(7i.«iij
Käsekorb.
• 1 Der fris.st Käseki'trbc. — Cnmm . V, '.'.'..i.
Kin spottisches Sprichwort von einem F.iseufrcaser.
„Der hat eiu freien Ueldemniith und fri^Hei kesi'korb."
•2 l>urüh einen kesskorb lachen. — ilmmr. Vom luth.
Xarreit.
„Damit wOln wir sie schellig machcu, vnd wir durch
einen kesskurh lachen." (Kloxtir, A, <v'>.)
Xäaekrämer.
•Cich damit zum Käsekrämer.
Aucli ein Spottname der Holländer und Schweirer.
In einer Satin* von Itil'l erzahlt der Pfulzgraf Fried-
rich V. von seiner Flucht: „Damit ich nicht dürft
weiter laufen, wollt ich in Holland Kas verkaufen;
nach meiner (tmahel Niederkunft kam ich in die Küs-
kramer/uuft." (SchriHft, FUfffen,ie Blätter, 'iW.) „Und
ist dennester manicher zuriehirscher Keskremer be-
rühmt in Tentscliland." (Sehw<ih(, Tititfnjn$tt,, Kuf-
stein 174:i, H. ».;
UvtL: Die ZOO sprekcn, zijn maar kaaskoupers en pepor-
zakken. (Uarrebumte , 1, 'iil".)
KAaekrapfen.
•Kiuem die Käsekrapfen eintreiben.
„Sie werden euch rocht die feig zeigen und die kas-
krapfeu iu kuhfladcn eintreiben." (Hirhart , Uctcfi.)
Käsemade.
Käscmoadcn geh ne tief, 8ag(.c der Bauer zu
seiner Frau.
Kin Bauer, der den Kirchenbosuch niclit übertrieb,
kam auch wieder einmal nach lauger Zeit iu die Kirche,
als der Tfarrer mit den WurU>n begann: „Das firan-
gcliuni am heutigen Sonntage tjuasimodogeniti u. s. w."
Kr war über die Bedeutung dieses Wortes lange zwei-
felhaft, glaubte sie aber endlich gefunden zu haben.
Als or naoh Hause kam, nahm seine Frau oben Käse aus
einem Tupfe. Alles war voll Maden. „Wie winPs erst
unten aussehen, wenn's oben schon so schlimm ist",
rief sie aus. „ Unten wird*s nicht so arg sein ", sagte der
Bauer i „der Pfarrer sagte heute : Kasemoado geh ne tief."
Kasematte.
•Dat ess esu e geheuchlig Kassenu- ttchc. (K»ln,) —
Firmniith. /, 47«. 2.iK.
Das ist ein behaglich (gcmUthlich) Htübchen.
r.
•l Kr mag sein Käsemesser einstecken.
•2 Sich mit seinem Käscmcsser breit machen.
Kasoroesser ist eigentlich eiu Messer zum Kaseschnei-
den. In dieser Redensart wird spottweise der Degen
so genannt, (h'riinm, V, 2M.^
Käsemutter.
•Mit keiner alten Käsemutter sprechen (dürfen).
Alles vermeiden, um Kifersiicht xu erregeu. Kiise-
mutter heisst eigentlich die Frau, welche in Krönsern
llauswirthschatton dem Mitchwesen und der Kasebc-
reitung vorsteht. (Urimm, V. Üii.)
Käsesonnta«r.
•Auf den Kässonntag.
Diese Bezeichnung fuhrt, namentlich in Tirul, der
" ento Sonntag in der Fasten, Invoeavit. Wie i'rof. J.
lt. Schupf in Bozen mittheilt, fand an diesem Sonntage
in verschiedenen Ortschaften ein Fastcnmarkt statt . an
dem sieh die Leute mit FasU'nwaare , zu denen \\vt
KAse gehörte, versorgten. Spitter wurde <lifsi-r Markt
und wird im Bezirksamt Merau uuch jetzt am Sonn-
abend vor Invoeavit abgehalten, der deshalb auch Ktts-
■amatag heisst. Die Bezeichnung und KrkUrung stutzt
sieh auf eiB* Anxahl noch vorbuidener l'rkunden. ( Vgl.
Frommann, fl, U u. X3S.)
Kissipttae.
*I>a bekommt man keine Kävespit/e.
Nicht das Geringste. Werthluaeste. Nach dem Volks-
glauben sitit der llauskobold in dar Kkaespiue, dem
1163
KäseUg — Kasseroi
1164
■pitz«a En<le eines Umgen Kisea, da« «lüatzi iibng
blcfbt and da« man daher za MceB renneidet. (GriiKM,
KäMtiig.
* L'p'n ftnncrn gCKlen Kcetag. UanUmrg.j — Stkütze,
U. 21 1.
Ein abderes mal, beate wird nichu danuu.
Kuewaaser.
Nach dem Käswasser kommt selten was Bessers.
rSch'ruh.^ — Simrock , 5li2. K»ru, 35 Jl. liraun. I, 1715;
tittmm, y, 2j7 ; birUminr, 273.
jMir Käie macht den Schloei des E^MDi.
KAseweib.
*Ks iit ein altes Käseweib.
,.Mit Klatschen mnss sie sich nicht tragen, noch
alte Käseweiber fragen: was gibt es Keoes in der
SuMlt." (Picander, 111, 2\6.)
Käaewoche.
*1 £s sind die Kaawoche. — liaunqartcn.
So heinsQu in OberOsterreich die ersten Wochen nach
der Hucbzcit.
*2 Jetzt is noch die Kaswochen^ später wollen
wir anders reden. fBaiern.j
So heilst die erste Zeit für neue Eheleute oder neoe
Dienstboten , wo noch Nachsieht und gelindere Be-
handlang gewöhnlich ist. HcMtneUer rerarathet, dass
diene Redensart sich auf die leiste fett« Woche vor der
Fasu-, Fastenzeit bezieht. Bei den Angelsachsen war
cjrswuca diejenige Woche, in welcher der Aschermitt-
woch einfällt und folglich die Fastenzeit anfängt. Weil
aber diese ersten Tage gleichsam nur eine Vorberei-
tung zur Fasten waren, so wnrde diese Woche noch
aU eine Zeit der Nachsicht angesehen, denn die stren-
gere Beobachtung derselben fing erst nach dem Sonn-
tag darauf an. (VgL (irViinm, r, 258.)
KAAleln.
* Einem das Käslein von dem Brote stehlen.
Kaajmr.
* 1 Da will ich Hans Kaspar heiasen.
Wenn das nicht so ist. Eine bei Borger Torfcom-
mende BetheoerongsformeL (YgL Grittun, F,258.^
♦2 Der Kaspar brunmit. (Köln.) — Weyden, Köln ror
fünfzig Jahren.
D. h. die Domglocke gibt den Btirgem das Zeichen
zum Aufbruch aus den Bicrhiusem.
*3 Der schwarze Kasper soll (wird) ihn holen.
Der Name: „schwarzer Kaspar" für: „Teufel" findet
sich schon im 16. Jahrhundert. fVgl. den Artikel: Ißer
tifitttche T^u/et im 16. Jahrhundert in den Grentbolen,
IH&S, Nr. 23; auch Grimm, V, 258.) „Dem Lindlein
ob der Ense war gar nicht wohl dabei; ihm träumt
rom schwarten Kaspar, legt nieder sein Gewehr." (Opel,
S. 77.^ „Da will er trutzen mit dem Casper, der ihn
so oft casperlt." (Abraham a Sancia Clara.)
♦4 Mer hört jetzt nix als Kaspar Lutz. — Tendlau, loso.
Nichts als Unglück. Von jemand , der nur Unange-
nehmes zu erzählen weiss. Kaspar LuU war ein Leier-
mann, der mit seiner Drehorgel die frankfurter Messe
besucnte und allerhand UnglUcksgeschichtcn absang.
Kaaperle.
*An Kasparl mache. {ObcrönurrcUh)
Einen Hanswurst in der (lesellschaft u. s. w. Torstel-
Icn , weil Kasperle auch ein Name des Hanswurstes war
oder ist.
Kasperlen.
* Einen käsperlcn.
Kchwttbisoh für: Hänseln (s. d.), fUrs Xichele halten,
zum Hans machen. (SchmiU, .^t06.; Wol zum Kasperle
machen, ihn als dummen Teufel behandeln.
Kassb «renkorb.
* Einem den Kassberenkorb an den Hals hängen.
Ueber die Terscbiedonen mundartlichen Bezeichnun-
gen des KifBchbaums (Prunus cerasus) vgl. Schiller,
111, 34 fg., wo sich eine sehr sorgfältige Znsammen-
stellung derselben mit Quellenangaben findet. In Be-
zug auf die obige Redensart heisst es in der Laienbibel
von Xic. Grysc, Bg. Q3: „Vnd eflt du golick ein Jung-
frauwon Medelin werst, so ein Isern äff werpet (s. Ei-
sen 80 und Hufeisen 9 — 11 und Tgl. Dähnert, 192'';
Wof$te, 8(i, lU'.O vnd einem den Kasseberen Korff an
den IlaJs hcugct , alse de selige D. Luther Tan solchen
SuHtcren hefft plegen tho redende, so werstu gelicko
wol by Brode vnd Gude bl/von." ■
Kassenschlttssel.
Kassenschlüssel schlicssen alle Schlösser. —
Simroik, 5454; Körte, 3290; ßraun. /, 1759; HeinuhcTQ
n, 104.
Die französischen Neger der Antillen sagen: Ein höl-
zerner HchlUssel öffnet kein eisernes Schloss. Die Rus-
sen; Ein silbernes Wort sprengt das tichloss leichter
als ein eherner Schlüssel. (Reimberg 11, 1Ü4.;
Kasserol.
*lch will ihm 's Kastrul versilbern.
In der Bedeutung: Ich will ihm die Uoien spannen,
dfts Quartier versohlen.
Wo kommen denn alle Kassnben her, et sind
so viele wie Sand am Meer; von Stolp, von
Stolp, von Stolp. — SAmvAx, imbtUckrift, S. 3L
Dieser Spruch wird dem Signal der HomistcA aal
den preossisehen Wachen beim Blasen des Zmphm-
Streichs onUigeicgt. (S. Bäcker, Xachtra«, and Stolpe)
Kmstaiile.
1 Oft hat die schönste Kastanie einen Wurm. ~~
ReiMberg II, U.
*2 £r moss die Kastanien ans dem Feuer holen.
Er braucht die« ja aber nicht mit den eigenen Fin-
gern SU thuB, er kann sieh dazu, wie Fnnsoaen und
Italiener tagen, der Pfote der Katse bedienen. (Reint-
berg IV, 10*.;
HoU.: Hij moet alt^d de kastaigei oit het Tnar haluL
(Harrebomee, 1,3S**.)
*3 Er weiss die Kastanien ans dem Feaer za holen.
Die Bedensart bemht auf einer bekannten Fabelt ve
die Katze vom Allien zu diecem Geschäft nngeetellt wild.
„Behanddst mich, dast ich wie jene KaSs«, dir die
Kastanien ans den Oluten kratae.*- (GaetMt, 41, 7&.}
Frz.: Faire comme le singe, tirer les manona dm fn
avec U patte du chaL (Bahn l, 17; Lemdrof, SSi.)
* 4 Es ist besser eine Kastanie als Pdrsich zu sein.
— }yinckUr. 1', 59.
Um zu sagen: Der Mensch in rauher, harter Schale,
unter der sich ein guter Kern birgt, Terdient den Vor-
sng vor dem mit angenehmem Aeussem , aber schlim-
nem, gefährlichem Oehalt; das Innere der KasCantc Ist
sOss, der Kern der Pfirsiche dagegen enthalt Blaasäaie.
SoU.: Het is veel beter, eene kastanje dan eene penik te
Wesen. (Harrebomie, /, 184 *.;
*b Für einen die Kastanien (nicht) aus dem Feoer
holen. — Lohrengel , II, 293.
Vom Kastanienbanm schüttelt man keine Po-
meranzen. — HincWrr, J, 87.
*1 Seine Kaste verlieren.
Um Gunst, Ansehen, Wfirde n. s. v
Bezug auf die indische Kasteneintheilong, nach der je-
mand infolge einer ungehörigen Handlang in eine Bie-
dere Kaste Strafversetat werden kann. „England hat
durch seine abschlägige Antwort in den Aogaa der
französischen Regierung seine Kaste verloren." (Bres-
lauer Zeitung, 1863, Nr. 583, 8. 3091.;
•3 Sie gehören zu Einer Kaste.
XasteU.
* Kastelle in die Luft bauen. (S. Luftachi6aseff.)
„Wat ik gereedH, dat sint Kastelen in der LBcht"
(Laurembenj , 1, 437.)
Kasten.
1 Bei einem offenen Kasten kann auch wol ein
Frommer zum Schalk werden.
lt.: All' arca aperU il giusto ▼! peoca. (Gaat, 663.;
Lot. : Occasio vitiorum magistra.
2 Bei vollen Kasten loben nur NaiTcn das Fasten.
3 Ein offener Kasten verfahrt einen lieiügen. —
— Reinsberg III, 70.
lt.: Ad arca aperU, il giusto pecca. (Cahier, 9804.;
Span.: £n arca abierta el justo peoa. (BoAn I, 391.;
4 Ein voller Kasten ist gut, ein zufriedenes Hecz
besser. — Müller, 74, 2.
5 In Kasten lässt sich keiner gern sehen. —
Pistor.. vi; 6b; Simrock. 5455.
6 Jeder langt in einen offenen Kasten hinein.
7 Leere Kasten, kurze Leichenpredigt.
8 Ous dem Kasten äu dct Fätpcs, ous dem Fät-
pes af de Mast. (Siebenbürg.-sdckg.) — Scfcs-
tler, 398.
9 Voller Kasten gibt nicht gern.
Holl.: Eene volle kas, een regte rrek. (Harrehomre^ I, WS**.;
10 Wenn der Kasten leer, sieht man keine Freunde
mehr.
11 Wenn jeder Kasten seinen Schlüssel hat, kann
man sie alle öffnen.
12 Wenn man zu viel in den Kasten zwängt (stopft),
so sprengt man den Boden (Deckel),
/(.: 11 Boverchio rompo il coperchio. (Cahier, 911.;
13 Wer am ersten zum Kasten kompt, hebt die
Körbe (s.d.) — Jiaiftwy.aoe».
* 14 An den gemeinen Kasten gcrathen. — Jfoihcsf. 111*
An den Bettelstab, der Armenpflege anheim&Usn.
*lö Es ist ein Kasten Noah.
Von grossen, unförmlichen, Teralteten Geblsdni, Ge*
r&tben, Sohränken o. s. w.
1165
Kastid — Kater
Eatcrjagd — Katharinc
11G6
* IG Es i»t noch aus dem Kanten Noah'».
Von 8sch«n, dio, obscbou au« dur Modo gekommen,
noch K«traffen wenten.
•17 Sein Kast(>n ist ffospitrkt.
mWai soll die«! leyii, das dich Morniic drUcket, dein
Kalten iat K^BpOckct, du haut vollauf, wai man nur
wUndcbcn kann." (kfller. Itij''.;
Kastid.
1 Gruno Kasstid, sore Pasken. (n%ifni%.) — /Imi--
rni, 9\tO: Sturi'iibury , 10«-': Huiukiilrtul.r , I.
') Hichtigor Kanttld^-.ChriHUi'it, Woilinanliten, alt-
friAsiach: keratctld mn kerttena, mittrllKivinIfüitnch:
kamt =-: Christ. Kaiijuu, KasHi'n, Karttpn, (nirintiaii.
'2 'N soren Knsti<l, 'n f^nincn Pask. •<^tfnvit.) —
/'iKTc-H. ^lA; llauskalendcr , I.
itlff.
*Hei is
sau kiistig äs de Fort im Schlöpmcko.
(Siiuniaiid.J
Katarrh.
•1 Kincn Kater auf der Ilnist haben.
Vuu dem, der oine rauhe Stimmt«, einen Katarrh hat.
*2 Kiuen Kater ausführen.
An den Folgen eines Katxeiijamnior* leiden.
*3 Minen Kater haben.
Krankhafte Kchloimabsnndorung Hberhaupt. in der
obitfen Kodeniart einen fliessoudrtn Ki-biiii]>fen. Itevor
das fromdu Wort in die VoIkHS|)ruclio t'iiidrung, hatte
dio Krankheit vino Menge anderer Namen, wip: Strauche, j
PfiiUiti'l, KnUiel u. B. w. i
Katechismus.
l)<T('atechi8inuB ist der rechte magnet vnd com-
\yjL9A im Christenthum. — llntixch . yji. 2fi. hiri,
II. 16.
Daher wird wtil auch %n viel WiTtb auf das Aat>
wendiglcmen desselben gelegt.
Kater.
1 Auch der Kater lobt nicht immer in der Rutter-
woche, Honderu bisweilen in «h'ii grn.xsen
Fasten. — Airwn«'««'!-, 27.
'i Der Kater freit allezeit um die Maus, alier sie
will nicht .seine Itniut sein.
3 Kin Kater sdinurrt ko wii> der ander«\
4 Hast *n Kater bi*n Swanz, denn hol^n wiss (half
ihn fest). .oidi'ii/iWtf.; — n v*«'r.*ni mb«^. 4W7.
Kmpflclilt, das Krworbcnu fostsuhalten , gut zu ver-
walten.
5 Ist der Kater aus der Thür, so kommen die
Mäusü herftir.
ü Je älter der Kater, je steifer der Schwanz.
H:-kin,: ('(m kocour starnl, tlm ocas naohobnvjsf. fLV/ii-
l'uli*. : .Ti'm kot stars/y, t>ui ogon twardszy. (Cfhilupaky, iol.)
7 .K'dor Kator schnurrt zu s«'iner Zeit.
8 Kann der alte Kater auch nicht mehr mausen,
so lie^t er doch noch g<'rn vorm Loche.
0 Kater, die nicht viel miauen, sind die besten,
sagen (wissen) die Frauen,
lu iiassen wir den Kater Heu fre.isen!
Kin schlesisches Sprichwort, das in den dreisaiger
.lahrvn in Bunxlaii sehr häulig gehurt wnrde. Man ge-
lirauobtp en , um su bezeicbnen , dass man irgendeine
Sache fallen laasen, sie nieht welter ontcnuehen, ver-
tbeidigen, besprachen, sich Uberhanpt den Kopf über
etwai nicht weiter zerbrechen, sich weiter keine völlig
unnutze dorge machen wolle, da der Kater Ja doeb
kein ileu frisst.
AV;/. Titlle-tattlo, gire thc goose morc hay. f Af>A» //, W.)
11 Lat deu Kater Hf>u trecken. — üahnert , t2i*.
12 Strakt sik der Kater den Dard, so bcdüdet dat
Froutl. — r.iubtu. Vlll.
l'd Würeii alle Kater, Hund* und Ketzer todt, so
hätten Hasen, Maus* und Mönche kein Urot.
14 Wenn der freiende Kater die Maus nicht am
Altar frisHt, sn frisst er sie in der Bniatnacht.
If) Wenn der Kater fehlt (im Haus), gebären drei
Katzen nicht eine Maus.
l»ie Kassen versichern : Ks koaml keine zan Kinde
■ •hn<* gewissen <}nind. Sie bezeichnem eine anerfUllbar*
lloffuHUg mit der Hadensart: £(lcb seine Kraa ansehen
und Kinder erwarUn. Um den Weg anan^uten , der
sinn llimmaJ fuhrt, bab«>u sie das apologieche Sprieb«
wurt: Rund ist der lllBmel und rund dl« ICrde «od
rund sollen wir alle eeln, lagte der feist« Mönoli, and
machte die Monn« msd. Durch ein anderei apfechCB
sie das nicht an nmgahend« Natargaaetc sna: Sa hat
seinen (imsd, da«« d«r Haan nicht den M
tb«t, aondsm de« W«lb. Der Ii«Ma «agt
W«nn d«r Schwachkopf nnrdmiCart seines Weihes ge<
lost hat, harrt «r iMreits des Krbon. l'nd tier Ncu-
griorhe klagt: Ich sage ihm, daHS it-h Kunuch bin, und
er fragt mich, wie viel Kinder ii'b habe. (HrinAhfr-j
VII, )*.) In demselben Sinne sagt ein kabylisrhes Sprich-
wurt: Wer keinen üokliar hat, bf kommt keine Kvigfu.
Dokhar heissit die kleine, s.-iftloiiB Frucht dce wildun
Feigenbaums, die viel frillier alt dii> andern Keiifcu
reift. In ihr nun er/nagnn sich un/Uhligo kh'iiio ge-
flügelte Insekten, Oallwespen, wrh-Pie lur ilie kunst-
liciie Uefruohtung (Caphflcatiou) von hudistfr Wich-
tigkeit sind. (Vgl. UluhHi. .¥///. 'l-XA.)
IC Wenn der Kater hinaus, kommt's Mäuschen
heraus. — lh-inslnr^ III, 3,1.
17 Wenn man den Kater stn'ii-helt, so reckt er
den Schwanz aus. — Kuricin . mm . Sfnnnl.. ir^i.
18 Zwei Kater haben in Eim-m Sacke nirht Platz.
•19 De soll der Kater ok noch näji-n. inrut:.,
Wnnn Jemand sur Unzeit elwaii' tlmii will oder zu
fkul ist, etwas zu thnn.
•20 Den Kater im Sack kaufen. — itnuM-nj lll . ai.
*21 Er macht den Kater in der Klemme
•'2*2 Er meinte einen fetten Kat<»r zu funj^en.
Kinvn bodeutiMidon (h>winn r.n maulion.
Katerjagd.
•Es ist eine wahre (rechte) Katerjagd.
Wenn sich i'in paar l'onouvn oft un<l laut laiikcu.
Katerstleflr.
♦Auf den Kalcrstieg gohiii. — kartr. asw-*.- itnvni.
I. neo.
Kattaarlnchen.
Koiiin), Katharinchen, diT Teufel hat die Schwe-
den J^^tfllüll. (ISti^i'H.J
Die KusHen haben iu Itezug auf ibre Kaiserin Ka-
thiiriiia II. das .Spricbwurt : Ki lioiHden vii-lf Katja ^ Ka-
tburiiiJt, aber nur eine mt Katja gewesen.
Katharlue.
1 Bei Sanet Katharuin kommt man in den Himmel
hinein. — hirnnwiktm, *.>!'44.
V(in dem Hegen der Verebruiig der heiligen Katharina.
2 De Katrenj kid aw om bi'sehlubenlc iiuods.
; fiu>ltrnliur>j.-Mi<h3.) — Svhukter , 70.
3 Ist's an Katharinun (-J5. Nov.) schön (oder kalt),
ist's au<'h im Februar schön (oder kalt). —
iuhM, :,i.
4 Katharina matt, bliv kein grön UlatL (Wv.'Hf.J
— itiH-M. ;.4.
0 Knthe, steir uck 's Tanza ein, du musst im
Stall beim Viehc sein. (WiAlnu.j — livrM.u.
C Katlirain schliesst (sperrt) a Tanz ain. {0,'stvrr.-
SMrs.) — hlt:r. «S.
Am Festtage der heiligen Katharina darf zum letzten -
male vor der Adventzeit getanzt werden.
7 Kathraine hett den Winter iniiem Srhraine. (Itri-
hurg.J — Finncnuh, I, 30".», l'J.
8 Käthrein, laot da Winter rein. — itiiHngrr, eso.
9 Käthrein, la.ss d' Henna rein, lass da Guller
laufa, ni'r weand'n moara verkaufa. (Wurm-
liimiii.) — ttirtingt'r. 1122.
10 Käthrein thut die Schar ein. — Uinh,l.3i.
tri.: A la saiuct« Catherine toul bois prend racine. (Lt-
ntuT. I. 11.)
11 Käthrein und Susein trcil)ea die Witter über
den Rhein. (ItKrinhossttn.)
'l2 Kathreine heat de Nüete (Nüsse) imme Schreine.
f Itiiren.J
Den 25. November ist die Nussernte beendet.
13 Kätla loa oach 's Tanza sain , du musst ctz bai
a Kilan blain. (Omttrr.-Sihkx.j — h'tir. 44».
14 Sünte Kathrin is de Winter up'n Khin (Khcin).
(UüiutfT.) — FirmvHich, /. 298, ."il; llwitfl, :a; Funn-
mann, V. 4M, 42; Heüubery Vlll. 191.
In der Lombardei behauptet man daher: An .Sanct-
Katharina wird die KJUte schirfer. Dio Czechen meinen :
Am Tage der heiligen Katharina musii man sich nnter
das Federbett stecken. Am zatretfendsten fassen wul
aber die Krainer di« Sache auf: Hei e« Katharinentag
oder Johanni, wenn es friert, so heizt man ein. lu
der Morlskel <l)almatien) sagt man: Wenn die heilig«
Käthe kommt, mllssen di« Hchienbeiue am Peuar braten.
Uer Venetier: Au ftanct- Katharina nimmt man den
Kohlentopf, d. h. sowol den Topf zum Wannen der Hände
und Kuise wie die WärmHaiubp rum Auswärmen des
Bett««. Auch der Mailinder gibt diu Kegel: An .Saact-
KstlMri&a »ieb« deu Warnivtopf h'.>raii4; und behaupten :
1167 Katharinenregen — ^Katholische
Kato— Katze
1168
An Sanct-Katharioa ist Solmee auf den HCigeln. Und:
Sanot-Katharina trägt den Sack mit Mehl ( Santa Catarina
laporta el saoh de la farina). In Toscana: An Sanct-
Katbarina entweder Schnee oder Reif. Die Franzosen:
Die heilige Katharina kommt weisi gekleidet. (Reins-
terg VIII, 191.;
15 Sünte Koatrin smitt den ersten Sten 'innen Rhin,
Sünte Gerderut tuht 'ne wi'er herat. (Graf'
schaß Marii.J — Wo&Ue, 61, 68; Heinsberg VIII, 192.
16 Sünte Koatrine stiget de Forelle utem Rhine.
— Woeste.61, 69.
17 Uflf Rattern kommt der Schnee ^eflattem; uff
Audris (30. Nov.) kommt er gewiss. — Boebel, 54.
18 Wie Sanct Kath'rein,' wird *8 Neugahr sein. —
Heinsberg VIll, 192.
* 19 Die schnelle Kath(a)rine (Diarrhoe) bekommen
(haben). — SimpUc.. 237; Eiselein, 861; Prischbier, 37i.
In Schwaben anch: D* Bomplebe, d' Scheissete. In
Oberösterreich: S' laufend Katherl, Banohflnsa. „loh
wollte die Kaiserin K&tharlna htttte die achnell» Ka-
tharina nnd mttsste medioiniren statt hin >n manohi-
ren." (Bettina an Varnhagsn, 8. 403.^
•20 Eine stolze Kathel.
J. Weatphal (Hoffarts Teuffei im Theatrum. Diabolorum,
393^; schildert sie so: „Siezeacht herein, wetzen Tnd
wetzen, beysst das MAnlichen eyn, wie ein geseumet
so klein, schlegt die Hände -vber einander zum schein
vnd schickt sich fein in den Schmuck ynd Hoffart, trit
sanffte und leise, walzet vnd stösst ein hauffen Kleyder
vor sich hin, dass sie kaum die Fttsse kau fortsetzen.«
Katharinenregen.
Katharinenregen verfriert das Mus (Kohl). (Wesif.)
— Boebel. 54.
Kathaxinenschnee.
Sanct Katharinenschnee thut dem Kohl und Sa-
men weh. — Boebel, 54.
In OberOsterreich : Katharei'sohnee thuet n' Korn
weh. Bleibt er länger als hundert Tage liegen, ent-
steht Wintersohaner. (Bauntf arten, bi.)
Katharinenwinter.
Katharinen Winter, ein Plackwinter. — Boebel, 53;
Simrock, 5456; Heinsberg VIII, 191.
Es trifft häufig zu, dass wenn vor Katharinentag
Frostwetter eintrat, ein gelinder, sogenannter Plack-
winter einfiel, abwechselnd mit viel Nässe.
Käthe, s. Katharine.
Katholik.
Er ist ein guter Katholik, nur Magen, Kopf
und Knie sind Ketzer.
Frl.: Gatholique k gros grains. (Leroux, I, i.)
Kathollfloh.
1 Catholisch Muss Bleiben.
In der Niederlausitz liest man die Buchstaben C* M* B*
(Caspar, Melchior, Balthasar), welche zu Qrossneu*
Jahr (6. Januar) vom Oeistlichen an die Thüren der
Katholiken geschrieben werden, in dieser Weise.
* 2 Doat äs zcm Katolesch wärden. (Siebenbürg.-sdchs.j
— Frommann, V, 173» 131.
•3 Ea hod ins schain katulasch gmocht. (Steier-
mark.) — Firmenich , II, 766 , 60.
Kr hat uns sch5n katholisch gemacht, d. h. wacker
heruntergekanzelt. Katholisch machen vgl. Fetter», S. 19.
•4 Er ist 80 katholisch wie IJerzog Alba's Hund,
der Fleisch frass in den Fasten.
HoU.: -Hij is zoo paapsch als Duc d'Alfe hond, die at
vleesch in de vaston. (Bahn I. 327.;
* 5 Man kann katholisch in'n Kopp darvon werden.
(Mecklenburg.) — ür. Schiüer.
*6 Man möchte (das ist zum) katholisch werden.'
— Eviclein. 363; Frischbier, 374.
Entstand nach der Reformation im Oesterreichischen
infolge der Zwangmittcl, welche man anwandte, die vom
romischen Stuhle Abtrttnniggewordenen in den Schos
der alleinBeligmacliendcn Kirche zurftokznfshren. Durch
die Vertriebenen, welche sich nicht zum Selig werden
wollten zwingen lassen, wurde die Rede weiter ver-
pflanzt. Und sie wird gebraucht, wenn uns etwas zu
arg, zu bunt, zu weit getrieben erscheint.
* 7 Man wird dich schon katholisch machen. (Xord-
böhmen.)
D. h. man wird dir andere Ansichten beibringen oder
aufzwingen.
Katholiache.
Die Katholischen können den elenden Land-
frieden nicht halten und die Reformirten kön-
nen ihn nicht brechen. (Schweiz.) — Kirchhofe:
96. 106.
Dies Sprichwort entstand nach dem LandfHeden vom
Jahre 1531, wozu die vielen Klagen von beiden Seiten
Aber daa Miohthalten desidben VeranlJUiiang gtgirtitt.
Zwar war an vielen Orten Beiigionsfireihait gectattat,
aber sie wurde dessenungeaehtet stets durch die atär-
kere Partei beeinträchtigt, wobei es der schw&ehem an
Macht fehlte, den Kingriffen in ihre Frelhait Sobran-
ken zu setzen.
Kato.
*Dat het Kato! Wullt du nich vor to sehn, seh
na toi (Ostfries.) — Bueren.fß»: Hanskaleitder , M.
Katt.
*Hans Katt.
Diesen Beinamen führten vor zeiten die Stmlannder,
weil si« auf dem Nikolaikirchtburme auf einen Fneha
Jagd machten , der sich als Katze entlarvte. (BekmUt,
JubeUohri/t, S. 31.;
Katttve.
Et sind alle Kattiven, de om en Lüttel kifen. —
Körte, 6354.
Kattner.
*Et äss e Kattner ^ (Siebenbürg.-aächaJ — From-
mann, V, 32, 17.
') Soldat, ungarisch : Katona. - Ein rüstiger, etatt-
licher KerL
KattpAt.
*Ik bün nich ut^n Kattpot (Katzenpfote) krapen
(gekrochen), 8e(de) Tante Bohls. (Ottfriet.) —
Frommann, VI, 883; Bueren, 786; Eöfer, 71; HamMkaleu-
d«-. ///.
Katabalff.
Die gern im Katzbalg' liegen, können leicht
Hader vom Zaune brechen. — GHmm, V, 879.
■) Balgerei, lärmender Zank, vom Balgen der Ketsn.
Katzbalgen.
•Sich katzbalgen. — Bratm, 1, 1798.
Katsbuckeln.
♦Er katzbuckelt
1 Kätteken, witt du hüsen, dann mosst da müsen.
(Walde^.) — Curtre, 341, 344.
2 Man mot de Kättken ni höchter (nicht höher)
den Swans strigen, oaase ne (ihn) up böert
(Driburg.) — Firmenidi. I, 363, 43.
3 Wenn Kätzchen nichts fängt, hat K&tzchen
nichts.
Böhm.: Hon sobe, kütot — Lov sobi, koconxkn. (Öela-
kovtky, 185.J
Poln.: fcow sobie, kotku. (Celakowskp, Hb.)
4 Wer beim Kätzchen liget, stehet schäbig wieder
auff. — Schröder, 75.
5 Wie das Kätzchen, so die Katze. — Karte, tsa.
Braun . I, 1794.
Fr:.: Chat et chaton chassent le raton.
*6 Da wollt' ich Kätzchen sein und hören!
*7 Er ist Kätzchen von der Bahn.
Glücklicher Spieler.
* 8 Es war mir, als hätte mich ein Kätzchen geleckt
Katse.
1 A Kät luckat efter a Könnang. c^'ordfrie».) —
Johansen, 57.
Eine Katze lugt , sieht nach einem König«.
2 Ain katz vnd ain muz, zwen hau in aim hoz,
ain alt man vnd ain iung wib belibent selten
an kib. — Reinmar d. A., 1200.
3 Alle (alte) Katten lüstet auk Mealke. (Bweu^
— Für Iserlohn: Woeste, 71, 153; hochdeutsch bei Rnzr-
herg II, 87.
Alle Katzen lastet's nach Milch.
4 Alle Katzen lieben ihre Jungen. — Heinsberg 1. 17«;
VII, 34.
5 Als man die Katze gelobt hatte, hofirte sie ins
Mehlfass. (Aegwt-)
Von denen, die durch das ihnen zutheil gewordene
Lob unverschämt und übermüthig werden.
C Alte Katzen liegen gern am Ofen. — SprirkwUr-
lergarten, 487.
Wo die natürliche Lebenswanne ausgeht, muas sie
durch künstliche ersetzt werden.
7 Alte Katzen naschen auch Milch.
Bütl.: Oudekatton luvten ook melk. (Uarrebomve, /, 3SS''.)
8 Alte Katzen spielen nicht mit dem Balle. —
Winckler, X.ib.
9 Auch die Katae stirbt vor Sorge.
1169
Katze
Katze
1170
10 Auch die kleinste Katze kratzt.
»Mau aieht's »uob ma den Jnnmn KaImd, diebaben
•pitB md Bcbarpffe Tatsen.** (Watdü, JV , 6%.) Jeder
tadelt gern.
Fn. : U n'eet gl petit cbat , qol n*<graUgne.
11 Auch einer guten Katze entgeht (entschlüpft)
oft eine Maus. — BeiMberu jr, ss.
Die Bauen : Auch der wacbiamsten Katie entrinnt
wol ein Miuelein. (AUmann VI. 4S3.;
Böhm.: I dobrdmn koconroTi myi nikdy uklouxne. (Ctta-
kovikj, 384.;
Engl.: Tbe cat eeei not the moose erer. (Boh» IT, 76.;
Frt.: A bon pftohenr tonrent öchappe anguille. (Star-
tckedtl, 414.;
Kroat.: I dobroj maoki ina mlä TOjtl. (6eiako9$1cp , 884.;
Lot.: Non eat, crede mihi, aapientJa dicere: VlTam; eera
nimis Tita est crattina, Tire hodie.
13 Auch grossen Katzen geht das Haar ans.
18 Auch junge Katzen strecken die Pfoten schon
nach Mäusen.
14 Aus einer schreihaften Katze wird kein guter
Jäger.
16 Bat van Katten kümmet, well miusen. (Anw
berg.) — FirmMich, I, US. SS; (ur heriohn: WoeMf,
71 , 15S.
16 Bei den Katzen lernt man mausen.
17 Bei Nacht sind alle Katzen grau.
Span.: De noobo todoe loi gato» son pardoi. (Ctrtantfi,
Dom ÜMiioteO
18 Beschlossen katzen syn nit gut müserin. —
Mumer. KanÜuMs (ISSO), ISS. 1.
19 Besser eine lebendige Katze als ein todter Löwe.
— Reituberg IV, 16.
20 Bind 'ne Katte vört Knei, wat du nit sugt, süt
sei. (Büren.) — SckiUer. iJ/. 6*. Brem. Wb.. II, Üt:
oUfrientch bei Eirhieald, 963.
Spottrath, wenn sich Jemand im Dunkeln nicht an-
recbtsnflnden glaubt.
Holt. : Bind de kat voor de knie , dan hebt gij vier oogen.
(Harrebomie, I. 384»».;
21 Böse Katzen, böse Ratten.
HoU.: Kwade katten, kwade ratten. (Harrebomie ^ l,iiA\)
22 Böse Katzen muss man nicht ohne Handschuhe
anfieissen.
Frt,: On ne prend point ce ohat lana moafle. (Lfrotac,
l, IUI.;
23 Bring' eine Katze nach England, sie wird miauen.
— .Simroek, 548S: Urit^ SSOS; /fetiuörrg /K. 40.
Dan.: ¥0t en kat til yderet bar, han dog nuiber knn
mian, mian. (Pro9. ite»., SSS.;
Lot.: Trane mare ducatnr oatne, man vociferatnr. (Loci
comm., 14>.;
34 D* Koatze nemrat Flä&sch fir d' ganze Schold.
(OeitfTT.-SMes.) — PHer,Hi.
Um «a tagen, sie friist dai Fleiicb aber allei gem.
25 Da mann die katze streychelt, da ist sie gem.
— Egenolff, tS9^.- G¥tte$utein, 96.
26 Däd sei' gefährlich Käzen, die 6er lacken on
bönne kr&zen. (Trier.) — Laven, 17T, 18.
27 Dar is kgn Katt sunder Haosken (Handschuhe)
antofaten. — Frommann, II. 536. 180; Bneren, 314;
A'frn. 710.
„So sea&t M. B. mancher Ehemann, der «einer Oat-
tin sanHe VorwOrfe machen wollte, daflkr aber einen
Strom Scheltworte sarackerhielt.**
28 Das ist der Katzen orden, das» sie die Mäuss
ermorden. — /.^fcfiMnui, 4i3, 16.
29 Das sind böse (die rechten) Katzen, die vorne
lecken vnd hinten kratzen. — Franck, l, los;
r/. 95. Lulher, 317, Frofdim., H?^; Oec. rur., 5S8;
.Su/or. 737; Blum, 378; Miii/^. 65. 3 ; Zehner, 17.
„Das lein die ■chAdelichsten katMn, die fom lecken
vnd binden kratien." (Waldit, III, 44, 41.;
Mhd.: S7 tnet gleich alt die cbaU, die Toren leekt vnd
binden chraiit. (Vitaler.) (ZimgerU. 80.;
Frt.- Ne careitee pat lea gent en leur prieence, ponriee
d^chirer.
It.- Dio mi gnardi da qnella gatta, che dinnansi mi lecca,
e di dietro mi graffia.
Lot.: Blandnla te coram ne credas rerba loqnentt. —
Dextra teneC calamnm, ttrictnm tenet altera fermm.
(Otid.) (Binder I, 313; //. 7,'i4.; — Lapidem lert altera
manu, panem oetendit altera. (Sutor , It!.) — Mel in
ore, fei in corde.
30 Das sind die betten Katzen, die mausen vnd
nicht mtutsen. — Ifkinaan. 413. 33.
PavTscxM SpaxoswöBTBB -LsxzKoy. n.
31 Dasfl dio Katzen mausen, das sagen sie selbst.
Die Bede TerrSth den Menschen.
32 De gladden Kadden giüit nicht achter de Oken ^
(Bremen.) — Kötter, 351.
>) Der oberste Hausboden nnmittelbar unter dem
Dache. (Rieben . 177.;
33 De Katt, de sik vört Musen schämt, mutt hun-
gern. (IM$t.) — Schiiie, III, 18«.
Wer eich nicht Mflhe gibt, kommt nicht in der Welt
fort.
34 De Katt fätt doch wol den Kaiser an un scggt
nich erst: gnädiger Herr. (Ilohi.)
Wenn Jemand dai Anschauen und Beantlitaen Qbel
nehmen will.
35 De Katt lirt nich ihrer müsen, as bett se Jun-
gen hett, (MecUenbyrg.) — Schüler, III, 6*.
36 De Katt mag wol Fisk, man se will de Poten
net natt maken. — A'em,696.
37 De Katto, de Ör (Uhr) un de Frue, dei höärt
int Hus; de Knecht un de Hund, die höärt
cnut (hinaus). (Hannoeer.) — Bremer SowtUagM.,
1855 , 4; SAamhach, I, 44.
Das Hans ist far die verheirathete Frau gans eigent-
lich der Ort, wohin sie gehört und wo lie su wirken
und SU sohanen hat.
38 De Katte lett dat Mus^n nich. — Eichwald, m:
Kern, 701.
39 De Katte un de Mäged, dei ätet, wenn 't *n be-
haged; awer de Knecht un de Uund mottet
täuwen, bet wat kummt. (Eimbeek.) — Pirmt'
nich. III, 148 ,11. IHermi$$en, 60; Schambaeh, II, 54.
Kaue und Magd essen, wenn es ihnen behagt, aber
Knecht und Hund müssen warten, bis was kommt.
40 De Katten in Handschken fanget kenne Muse.
(Waldeck.) — Citrlr« , 348 . 84».
41 De Katten sint nich te trüen, se trecket gär
te gären de Hanschen üt Schambach, II, 55.
43 De Kaz dSt einen hisch, aver ed äs er net ze
trän. ( Siebenbürg. •edcht,) — Schuster, 305.
43 De Kaz hat det Schtocheise verlSren. CSifhen-
bürg.-$äeh*.) — Schuster, 801.
Wird gesagt, wenn Jemand unter nichtigem Vorwand
einen unerwarteten Besneh maoht.
44 De Kaz Hecht nichen Dachen. (Siebenbürg.-tädu.)
— Schuster , 196.
45 De Kaz tirf de Kiser usän. (Siebenbürg.-sdchs.j —
Schtuler,Wi.
46 Defsche Katten makt flinke Kökschen. (Holst.)
— Schütte, II, 306.
Die faule Köchin mnii anflrlnmen , sonst rinmt die
diebische Katse auf.
47 Der besten Katz* kann eine Maus entrinnen.
(Lutem.)
In Schwaben: Der best« Kata rertrint auch a mol a
Maus.
BolU: Aan da best« knt kan eene muis ontloopen. (Harre-
bom4e, I, SS4».;
48 Der eine setzt die Katz auff den Schoss, den
andern krencket auch jhr C^eruch. — iVfn. n, 85.
49 Der Katze, die bei der Milch sitzt und nicht
daran leckt, mag wol ein Mäuslein im Halse
stecken.
50 Der Katze, die den Spiess leckt, vertrau* den
Braten nicht. — EueiHn, 366; A'Jrfe. SSSl; Sim-
roek. 5491 : Braun, I, 1790.
51 Der Katze gib, wonach sie miaut, und sieh auf
alles, worauf der Hund bellt. — Bertram. 4i.
52 Der Katze kommt ein Grätlein zu.
53 Der katzen schertz (Spiel) ist der meuss tod.
— Franck. I, 84*'. Egenolff, 344*; Egering, I, 508;
Grvder, f. 16; iVfn, //. 97; Lehmann. 413. 17; Luther's
Ms,. S. 3; Luther, U^i Luther's Werke, VI, 333*; H'tnc*-
ler, II, 17; Goal. 988; Sdboffd . 1114 * ; Blum. 373; Sim-
roek. 5474 ; Kürte, 3314; Braun, 1. 1787; Reinsberg II, 137.
„Wenn die KaUe scherst, das M&nsel sie Tarlatat.*«
(Et»etein,ß67.) ,^er Katsen Freude, der Mtaee Sorge.**
(Bertram, 7i') Wehe dem Sohwaehen, mit dna «In
MSchtiger spielt Bekanntlich spielen die KalieB «•-
vor noch eine Zeit lang mit den gefangenen MiniWi
ehe sie dieselben todten.
Dan.: Kattens leeg er muusens d^d. (Proo. dam., SMf
BoAn I, 388.;
74
1171
Katze
Katze
1172
Holt.: Der kalten spei, der moizen dood. (Harrebomde,
I, 385 b.;
Lat.: Cattua saepe aatar com capto mnxe jocatnr. (Bim-
der II, 457; Eutlein, 367; 8utor, 2S8.}
UHff.: Addig JAtseik macska as eg^rrel, mög meg nem
eezi. (Gaat, i>88.;
54 Der mit katzen gen acker fahret, der egt mit
mensen zu. (S. Hure 196.) — Ambrater Liederbuch,
116, 56 u. 165. 26; Petri. II, 736; Gruter. III, 18; He-
nisch, 792, 56; Lehmann, II, 81, 103; Fi$chart in Klo-
mmr, V7//, 31; Simrock.i490: Aorfr, 3305.
„Bär mit der Kats in'n Acker filrt on spannt di Maus
fome ansB, dann glt's halt Ommer hop, liop, bop bis
zu der Sattel (Ackerstack) nausB.*' (Frits Hofmann't
^uackbrünnla , Volkidichtunyen rn nordfränki$ch-koburg«r
Mundart, HUdborgbausen 1857.)
ithd.: Der mit katzen gen acker fert, der egget mit men«
sen za. (Ambra*. Liederb.) (Zimjerle, 80 J
55 Der mit Katzen jagt, der fängt Mätus. — Leh-
mann, 827, 21.
56 Des war no schöner, wenn d' Katz mit da
Henna fliegen thät. (Rothmü>urg.) — Biiiinger, 281.
57 Di Katz lösst's Mausen nit. (Franken.) — From-
mann, VI, 318, 206; hochdeuUch bei Frotckm,, Rr ;
Braun, I, 1778.
„Man im alten spriohwort spricht: Die Katz lest Jbres
Mausens nicht." (Äyrer, I, 470, 34.;
Böhm.: Kocka myilbo loru neponechA, a zlodij krftdeze
nezanechA. — Koika mysf neneoh&, lüka slepio a Tlk
OTCO. (Öelakottky, 145 o. 223.;
Frt.: Chat qui a aocoostnmö de prendre des toaris ne i'en
peat tenir. (Leroux, l, 99.;
58 Die alten Katzen haben aach Mänse gefangen.
Ja, sie haben sie gefangen, die jongen sollen sie
erst fangen.
59 Die eine Katze nascht die Milch und der an-
dern klemmt man den Schwanz ein.
60 Die feinsten Katzen naschen gern Speck.
MoU.: De fljne katten snoepen het spek. (Harrebomee,
I, 315».;
61 Die junge Katze lernt das Klettern von der
alten.
62 Die jungen Katzen lernen von den alten mausen.
63 Die kät, die let det muzjen nit, er him di död
innen halfl sit. — Ehreniraut, Frien. Magazin. II. 213.
Die Katze Usst da« Mamsen nicht, che ihr der Tod
im Halse sitzt.
64 Die katz hat die flsch lieb, will aber nit ins
Wasser. — Tappiu$, 207^; Cemer, I, 353.
65 Die katz ist gern, da man sie strelet. — Franck.
II, U**: Egenolff, 17'»; Gesner, I, 353; Petri, II, 138;
Cmler, /, 20; Ketter, 157*; /.fAiminn, 418, 26; llindkl«-,
IY,%: Blum, 97; Ei$elein, 867; Körte. 3312; Braun. 1, 1782.
Böhm.: Zdvofilost i koika t^f. (Öelakottky , 85.;
HolL: De kat is gaame daar, waar men haar atreelt.
(Harrebomee , /, 385 *.) — Die cat ia gheern daer men se
clanwet. (Tuhh., 13. 14.;
Lat.: Yult nbi fricatur fore catas ubique feratur. (Falters-
leben, 314.;
66 Die Katz' ist noch nass, sie kann noch nicht
lang' aus dem Wasser sein.
Dan. : Det er ikke lange siden katten sram over vandet,
rumpen er endnn raad. (Prov. dan. , 334.;
67 Die Katz jsset gern Fisch, aber sie will die
Füss nicht nass machen. — Lehmann, 800, 6;
Goal, 984; Eitelein, 367.
68 Die Katz küsset so lange den Speck, biss sie
den Schwantz darüber verleurt — Lehmann.
580. 8.
69 Die katz möcht der fisch wol , sie mag aber der
füss nit netzen. — Franck, II, 17l''.
Böhm.: R&da ko<&ka rjby j(, nez do Tody necbce. — RAd
kooonr ryby jfd4, ala nerad pro ni do TOdy brede.
(Öeiakovtky. 125.;
Dan.: Katten Til Tel have fisken, men han Til ikke rsde
kl0eme. (Prot, dan., 334.;
Engt. : Fain would tbe cat fish eat , but she's loath to wet
her feet. (Oaat, 984; Bohn II, 76.;
Frz.: Le obat aime le poisaon, mais il n'aime pas k monil-
1er lea pattes. (Goal, 984; Bohn II, 16.) — Le parea-
senx Toadrait bien manger lea amandes , mais il craint
jnsqn'fc la pelne de oasser lea noyaaz. (Venedey , 72.;
Holt.: De kat wil de Tisch nit de tobbe wel-, naarzij Ter-
kiest bare pooten niet nat te maken. (Harrebomee,
I, 385«.;
Lat.: Catas amat piscem, sed non yult längere flnmen.
(Binder /, 178; //, 456; Pkilippi, I, leiBtyboid, 70/
Gärtner, 105; EüeleiM,KJ; Gaoi, 964; Loci
I..WJ
botd, 177.; — Victu aTfbns gratae, at plmatax« noiaat.
(Seybotd , 19» n. 196.)
Pol».: Jadl by kot ryby, ale aiechce ogona maeac. (Ce-
lakottky, 125.;
Ruth.: Jiw by köt ryba, a w wodn ne chooza. (WurMbmck I.)
Ung. : A maeska tzereti a' halat , de kerOli a* Tis*«. — Min-
den ssereti a' hasanot, keT<« a* numkAt. (Goal, 9S4J
70 Die Katz' onn de Frä gehör'n ins Hans, onn
der Hund onn der Mann 'naua. (Kurketeeu.)
71 Die Katz sagt jhr Hertz nur halb aois. — l^ek-
mann, 5B0, 15.
Steht bei Lehmann alt Gegensatz >a : Der Koknk raffe
■einen Namen an«, nad in dem Abaehnltt, der tob daa
handelt, was offenbar geschieht, und dem, wacTerbor-
gen oder Terheimlieht wird.
72 Die Katz soacht koaMaus, so lang s' guat g'fuat-
test wiast (UntennnthaLJ — Frommana, Fi, S5, 2».
Die Katze fängt keine Maas, ao lange aie gut ge-
fllttert wird.
73 Die Katz spielet offt mit den Mäusen , wann sie
satt ist. — Lehmann, //, 70, 36; Simrock, S475.
74 Die Katz spielt so lang mit der Mauss, bias sie
jhr macht den garauss. — Lehmann , 4is , a.
Dan.: Katten leeger sa Innge med mnasen til haa «der
hende. (Prov. dan.j 334.;
75 Die Katz taugt mcht viel, die jhr selber nicht
mausen kan (wil). — StostAeroech, 351.
76 Die Katz' war' aus der Art, die nicht in Milch
steckt ihren Bart.
Engt. : That oat is oat of Und that sweet milk will not
lap. (Bohn II, 77.;
77 Die ICatz zindt ihr kein Liecht an zum mauseo.
— Suior, 546.
78 Die Katze am Schwanz aus dem Ofen siehen,
ist auch nicht immer klug.
79 Die Katze bei der Tasse, der Schreiber bei der
Kasse, das ist Eine Masse (Klasse?).
Böhm.: ViMMX pri mi%\i , co kocka pf I tist«. (Öelakomaty , 36&;
80 Die Katze ässe wol Fische, will sie aber nicht
fangen. — l^tum, 383.
81 Die Katze beleckt den Leuchter aus Liebe zum
Schmeer.
82 Die Katze darf nur Einen Vogel fressen, so
heisst es immer: Katze vom Vogel. — fil«m.87S;
Goal. 1456.
Eine einsige Thorheit, die man begeht, kann dta
guten Buf auf immer ranben.
83 Die Katze der Bauern ist den Mäusen eben»
gefährlich, wie die Katze vom Herrenfaof.
84 Die Katze, die sich streicheln lässt, ist schoo
mehr bei Leuten p;ewesen.
85 Die Katze fängt die Mäuse nicht in Hand>
schuhen. — Simrock, 5479.
86 Die Katze fängt erst die Vögel, ehe sie sie
frisst. — Reiniberg IV, S4.
87 Die Katze fän^ wol Mäuse , aber das Haus be-
wacht sie nicht.
Die Russen : Bewachte die KaUe das Hans , ao wftid«
der Hund Minse fangen. (Altmann V, Vih.)
88 Die Katze frisst nicht alle Mäuse, die sie erwischt
89 Die Katze frisst nicht leichtlich Brot, es triebe
sie denn Hungersnoth.
90 Die Katze geht auf die Ratte und die Ratte
auf den Speck.
Span,: £1 gato al rato, el rato 4 la cuerda, la ouerda «1
palo. (Cervantes, Don QuiJote.)
91 Die Katze geht nicht fort mit leerem Masen.
92 Die Katze geht sicher unter einer ganzen Schar
von Mäusen.
93 Die Katze geht so oft zum Speck, bis eine
Tatz' ist weg.
94 Die Katze hat bald vergessen, dass sie das Licht
halten muss. — Simrock, 12353.
95 Die Katze hat ein weiches Fell, aber scharfe
Klauen.
Djn.: Katten har et smukt akind, men skarpe kl««r.
(PrOD. dan., 334.;
96 Die Katze hat ihre guten Gründe, wanun ai«
Speck nascht.
Die Bussen: Es mag wol einen gntcn Gn»d halbtm
wenn die K«tse Schnee firisst. (Altoumn. TI, 47«,;
1173
Katze
Katze
1174
97 Die Katzo hat neun Leben, die Zwiebel und
das Weib sieben Häute. — Eitelein, 3<7: liraun,
I, 1785.
Bei Shakspvare und Butler hat die KaUe ebenfalli
neun Leben.
Lat.: Canis novem Animas habens. (EUelein, X6l.)
98 Die Katze hafsgcrn, wenn man sie streichelt.
— Sailfr , 177.
99 Die Katze ist der beste Hausfreund.
100 Die Katze ist der Maus ein Lowe, aber für den
Löwen nur eine Maus.
Dtin.: Pin kat er som en lifve imud en muus ; mcn kun
tom cn muui imod en tiger. (Pro», dan. , 333 J
101 Die Katze ist krank, springt sie nicht nach der
Maus von der Bank.
üolL: Als de kat naar gccno muis loopt, ia ze xiek.
(Uarrebomff, /, »Kib.j
102 Die Katze ist gern , wo sie gestrichen wird. —
Sulor. 74.
103 Die Katze ist hungrig, wenn sie ans Brot geht.
— KixtlriH, 366; Stmrvck. &4A9; Urann.l, 17S4.
Lat.: Feles esuriunt, dum pauis cniitula rodant. (Eitt-
l«in. ItKfi.)
104 Die Katze ist wol ein Dieb, aber jage sie des-
halb nicht aus dorn Hause.
105 Die Katzo ist woi ein guter Freund, aber sie
kratzt.
106 Die Katze jssct wol die Fisdi gern, sie will
aber nicht ins Wasser. — K^ung, /. «w, Ihnimh.
1109. 43; Innge, 174'J; Uhmunn. II.70,K: NimiiK«, M94.
Den (renuiB wollte wol jeder, aber er scheut die Ge-
fahron oder Bemühungen, ilio er heeteheu oder ttber-
winden mu», um gich in den Beaita der Mittel daiu
lu satsen.
It.; La gatta vurrebbe mangiar povci, ma iion peecare.
(Bohf% I. lOÜ.;
107 Die Katze kann die Maus nicht fressen, sie
raues Bic erst weisen vud miauen. — /vin,
//. 133.
108 Die Katze leckt den Leuchter aus Liebe zum
Talg. — Lohrengd. I, 170.
tt. : Per amor del leTo lecca Ia gatta il candeliere. (FaM-
sasflia, 148, KJ
109 Die Katze leckt den Topf der Milch wegen.
Datt,: Katten slikker b«tten for melkene skyld. (Pro»,
dan. . 334.;
110 Die Katze leckt nicht jeden Bart.
Port.: Bern tabe o gato, cujas barbae larabe. (Bohn /, 269.;
111 Die Katze lernt erst mausen, wenn sie Junge
hat. CEifri.j
Mancher lernt erit sparen, wenn er verheirathet ist.
112 Die Katze Icsst yhres mausens nicht. — Agncola
/.131. Eyering , 1 . 1<M : Gulttmstein, II, i; f;oaI,ll6;
E*U»r, I, 518; Dlum, 93 u. 134; Bucking, 360; Pwlor.,
17,44: Jfayrr, /, 199. Hillebrand . üb ; Sit benkeet , iO :
Sauer, 147; Eiarlnn. 367; Simrock. 5461; K6rlc, 3310.
/VariimiaAon. 47S; Lohrengvl, I. 169; RtiaKherg II, 56; für
Waldeik: Vurtze. 349,355.
Zuweilen mit dem Zueatx . Die Weiber naecben gem.
In Aeg7pten: Die Katxe erblindete, aber »ie gelfietete
immer nooh nach Mikuien.
Frt.: Dane sa peau le renard mourra, qui a bu boira.
(StartcUdel, 414.;
£ar..- Ad mores natura recurrit. (Ji»enal.) (Bindfrl.li;
II, .S9.)
113 Die Katze lest doch das Licht fallen vnd laufft
der Mauss nach. - /V(n, II. i33.
Dantn behauptete einst gegen Coito, die Kunst Ter-
möge mehr aU die Natur und führte sum Beweis seiner
Meinung an, er habe eine Katse so abgerichtet, dass
sie ihm mit ihrer Pfote ein brennendes Licht halte,
wtnn er de» Abends lese. ..Das mue« ich erst selbst
sehen*', äusserte Cetto , .,ehe ich es glaube." Ks wurde
ein Abend lur Beweiafuhriing bestimmt. (Tettn fknd
sich xur Terahretieten Zeit hri Dante mit einer verdeckten
Schussel ein. Dante setite sich, Tetio ihm gegenabcr;
die Katze Tenichtcte ihren Dienst als Leuchter. Kaum
»her hob Cetto den Deckel Ton der mitgebrachten Schus-
se], SU fipranfren ein paar Minse haratii. Die Kataa
lies^ Sofort das Lieht faUen und sprang ihnen aach.
Natur hatte gesiegt. nWu-htfr mu t.ri^, 1869, St. 47.;
114 Die Katze liebt den Speck und die Sau den
Dreck.
Um KU sagen, das« Jadrr seinen Neigangm fulgt.
II. AI gattn plBC« il lanla, td alU Tolp« il pellaro. (Fa$'
»ttf tia, 285, »J
115 Die Katze mag wol Fisch essen, sie wil aber
nicht ins Wasser. — /vin . ll . i3S.
1 16 Die Katze maust am besten, wenn sie Junge hat.
.,Kin kati thut gar wol mausen , wan sie viN junge
hat im hause."
Lat.: Cattus habena plurea pullos capit undique mures.
(Loci cotitm., 150.;
117 Die Katzo miaut nicht, weil der Hund von
Flöhen gebissen winl.
118 Die Katze miaut nicht, wenn sie Mäuse fan-
gen will.
119 Die Katze möchte Fische fressen, aber sie mag
sich die Füsso (den Schwanz) nicht nässen.
— Körtr, 3306; lirami, M774.
120 Die Katzo muss den Vogel erst fangen, ehe sie
ihn fressen kann. — Alimaun vi. s9o.
121 Die Katze muss sehr hungrig sein, wenn sie
Brot frisst.
Kn'jl.: Tlie cat is hungry when a ernst contents her.
{l\ohH II, A.)
122 Die Katze muRS sehr satt (faul, krank) sein,
die man auf die Maus werfen (stossen) muss.
— .t/(iniinn 1', 124.
123 Die Katze nascht ho lange vom Speck, bis eine
Pfot* ist weg. — tlrtn*bcrg III, 43.
//..- Tanta ^k Ia gatta al lardo, che ri lascia Ia lampa.
(Paxtaglia, 149, 3; Uaal, U»4i».;
124 Die Katze schnurrt der Frau, der Hund we-
delt vorm Herrn.
Dtin.: Katten tiener sin fnie, og bunden siu herre. (Pro»,
dan., JOA.)
125 Die Katze .tieht den Bischof an und es ist ein
geweihter Mann. — .Simrock, 1515.
Zu dem, der es übel nimmt, wenn man ihm ins (ie-
sicht sieht.
Fr f.: Un ohien regarde bien un ^v^que. (Cahitr, 15.S.;
Holl,: Kene kat kUkt wel op een' koning. (Harrtbomtf,
/, .i^*>.;
126 Die Katze sieht immer nach der Maus.
HoU. : De kat ziet altijd naar de muis. (Harrfbomee , I, 365 *>.;
127 Die Katzo sieht ja wol den Kaiser an. — Goal. 987.
Als Kaiser Maximilian 1517 zum drittenmal in Nürn-
berg war, besuchte er öfters den KUnstlor und Form-
schneider Hieronymus Resch, welcher Dttrer'a Ehren-
pforte in Holz schnitt. Wenn Rcsch arbeitete, lag
immer die Katxe neben ihm, auch bei Anwesenheit des
Kaisers, daher leiten einige den Ursprung des Sprich-
worts.
Engl.: A cat may look upon a king. (fiaal, 9870
IIolL: De kat liet den keiser wel aan. (Harrtbornft,
I. 385'>.;
Ung.: A' kirily ssem6be ismer n<zni a* macska. (Goal, 987.;
128 Die Katze spielt mit der Maus.
Das OlQck mit dem Menschen.
129 Die Katze spielt so lange mit den Mäusen, bis
sie sie frisst.
130 Die Katze spring^ auf dem Hunde herum , wenn
er todt ist.
131 Die Katzo springt immer wieder auf die alten
Fasse. — MayfT^ I, 193.
132 Die Katze streicht und leckt sich rast (sehr),
wenn kommen üoll ins Haus ein (rast. — Eise-
Ittn , 366.
133 Die Katze überlegt nicht lange, wenn sie eine
Maus sieht.
Holl.: De katten lijn snel, om de mult te vangen. (ffarre-
bomf'., I. 3S5".;
134 Die Katze wäre wol auszulachen , die «ich Hesse
Mänsenester in die Ohren machen.
136 Die Katze weiss am besten, wo sie Fleisch ge-
nascht (gestohlen) hat
AiTArM.: Vf kocka, cf maso snedla. (Öelako»%ktf , 373 u. 537.;
136 Die Katze weiss wol, warum sie den Bart leckt.
BoU.: De katweet wel, wat baard «ij lekt. (Harrfhnm^f,
/, 385*.;
137 Die Katze weiss wol, welchen Bart sie leckt.
Frt.: Bian sait li ehas qnel barbe il lache. (Uroux , / , 99.;
138 Die Katze, welche die Pfoten nicht nass machen
will, fängt keinen Fisch. — nrtwber*} lll . ivt.
139 Die Katze, welche miant, fangt nichts.
Ein Unternehmen , das gelingen soll , muei Torsichtig
gafUhrt nnd geheim gehalten werden.
140 Die Kat«e will auch Bratwürste. — simroek, 5497.
74*
1175
Katze
Katze
1176
141 Die Katze will wol Fleisch essen, aber sie will
die FüBse nicht nass machen. — Bertram, w.
142 Die Katzf wird einen Hund finden, der sie packt.
frz.: A boa Chat, bon rat. (L*ndro^, Ihi.)
143 Die Katze wird nächstes Jahr auch noch mausen.
Es wirri der<i(ilb« Zuttand hcmcben. Di« Bcdenaart
bildet den Hchlnis einet Gedichts ans der Zeit des
DreissiQahrigen Krieg«. Nachdem die Krie^srorginge
des Jahres 1620 geschildert sind, heisstes: .«Die Kata'
wird auch noch maosen, faab acht, an künftig Jahr.'*
fVgl. Op«l, *>4, 63.)
144 Die Katze wird zu spät vom Speck gejagt, wenn
er gefressen ist. — Blum, osi.
145 Die Katze zieht die Krallen ein.
Der Mensch stellt sich freandlicb.
Frt. : C'e Chat fait patte de Telouri.
14€ Die Katze zündet sich kein Licht zum Mausen an.
147 Die Katzen haben alle Klauen.
Auch die, welche nnr Sammtpfötehen zeigen.
148 Die katzen im Wasser, die Fisch auf den mat-
ten, die andacht auf dem Dantzhauss suchen.
— Ueni9ch, 648. 7.
149 Die Katzen legen keine Enteneier.
BoU.: De katten leggen gaena eendeneUeren. (Harre-
hoiHf«, I, 385».;
150 Die Katzen mausen im Finstcm am besten.
151 Die Katzen seynd die besten, die mausen vnd
nicht mautzen. — Leftmann, 69« SS: Eutlein, S68.
152 Die Katzen und die Frauen haben sieben Leben.
— ReiMberg 1, 199.
153 Die Katzen, welche die Mäuse vertreiben, sind
so gut als die, welche sie fangen.
Dan.: De ere lige saa gode hatte, derfoijage, som fange
munsene. (Prot, dan., 334.J
154 Die Katzen wünschten, dass alle Mäuse Narren
wären. — WinMer , xvi , 3i.
155 Die verweichlichte Katze jagt keine kühne Ratte.
Frt.: Chat mloUenr ne fut oncquet bon ohassenr, non
plus qne sage honune grand cacqueteur. (Ltroux, I, y9.)
156 Eichtige Katzen finden muthige Mäuse.
157 Ein I&ktz fangt schlaflend kein Mauss. — Petn,
0,206.
HolL : Ben luija kat eet zieh niet sat. (Harr€bomet , /, 366 ".)
158 Ein Katz folgt keinem Frosch. — Ldimaxm. 654. 24.
159 Ein Katz' li^'s Mausen nicht und ein Dörren-
bacher nicht die böhemmer Jagd. (Rheinjifaiz.)
Thelemann, 95.
Es ist wol hier das im preussisohen Begierungsbe-
zirk Trier, Kreis Sanct- Wendel gelegene Dorf Dörren-
baoh gemeint.
160 Ein Katz mausset wol, wenn sie viel jungen
hat. — L^hf?uinn. //, 194, 69.
161 Ein paar Katzen machen einem Löwen zu
schaffen.
162 Eine alte Katze leckt wie ein jung Kätzlein.
Engl. : An old cat Ups as much as a young kitling. (Bohn
//, 76.;
163 Eine alte Katze spielt nicht mehr mit dem Ball.
Fr». : Un viel chat ne se Jone pas Tolontiers k son esteuf .
(Uroux, I, 101.;
HoU.t Gieene oude kat speelt met een balletje. (Harre-
homie, /, 386«.;
164 Eine alte Katze will ein zart. Mäuslein haben.
— mnddcT, V. 40.
165 Eine einzige Katze vertreibt viel Mäuse.
Böhm. : Jeden kocour stida mysf se neboji. (Öelakoviky, 369.;
Poln.: Jeden kot Stada myssy sifi nieboji. (ÖHakovtky, 369.;
166 Eine gebrühte Katze scheut auch das kalte
Wasser. — (ina\,9W. Simm* . 5501 ; Körtr. 3295;
Rritubcrg III , 97.
Engl.: A scalded cat fears cold wator. (Bohn II, 130;
Gaal, 986.;
Fr».: Chat öchaudö craint Toan froide, (Cahitr, 308;
Gaal, 986; Bohn I, 13.;
/f. .• Can Boottato d' aeqna oalda ha paura pol della Aredda.
(Bohn II, ISO.;
Lat. : Qui semel est laesus fallaci piscis ab hämo. (Bohn
II, 130.;
Foln.: Kto slf na gorfoym Bparz^, ten i na zimne dmacha.
Port. : Uato escaldado da agoa fna ha medo.
//, 130,;
(Bohn I, 2781;
Span.: Oato escaldado del agua fria ha miedo. (Bohn
I, 223.;
167 Eine gebundene Katze fängt keine Maus.
Engl. : A moflled cat is no good mouaar. (Bohn II, 76.)
lt.: GatU guaataU non piglia mai soriec. (BoAm II, 76.;
— OaUa tigaaatnta ncn pMM mai topo. — Ken fa
mai caociator gatto che mtacola. (Bokm /, SS ■. 113.;
Port.: Gato miador ntinea bom nondor. (B-jim II, W.)
168 Eine gebundene Katze fressen die lliase.
Einen gefesselten Lowen tritt der SmtH bhS Fftaaca.
HolL: Opgestotan hatten worden door da mwatm opgt-
Treten. (Harrtbotmee , I, S^ät>.;
Lai. : Catns amat pisees , sod non mit tincei« pbntvm.
(FatelUt». 42.; — Fieus aribns gmtae, at plantare no-
lont. (TappiH*,»!*; frsMt., 576; Aisrfer //. 1138;
Lang, ttS.)
169 Eine gefangene Katze gebraucht Zähne and
Krauen.
It.: Gatto rincfaittso diventa laoae. (Bohn I, ».)
170 Eine gehetzte Katze wird zum Tiger.
Obgleieh die Krabbe kein Blnt hat, aaMS die eng-
lischen Neger in Surinam, so bat sie doch Zorn. (Rnnt-
berg II, 37.)
171 Eine gequälte Katze findet den Weg ins Freie,
auch wenn das Fenster geschlossen.
HoU.: Eene benaanirde kat is tienmaal meer te Treetta
dan aeven andere. — Eene gepraamde hat aal dvan
door de Tensters vüegen, oa mimte te hebben. (Harrt-
bomie, I, 3Si\)
172 Eine gestohlene Katze mauset gut. C\tu»au.j —
Kekretn . \Ul. SS«.
173 Eine gute Katze hat ein scharfies Gebiss.
HoU. : Eene goede kat Inistert naauir. (Harrtb^me^, 1, 3»**^
174 Eine gute Katze sieht auch nicht jede Mans,
Engl.: The cat sees not the monse erer. (Böhm O, 1t)
175 Eine Katz, die nicht verschleckt ist, fangt keine
MenSS. — Lehmann. 104, 17.
176 Eine Katz' und eine Maus, zween Hahn in
einem Haus, ein alt Mann und jong Weib
bleiben selten ohne Keib. — EiMelei», 968.
tat.: Catns cum mnre duo galli simnl in aede, c* ^rss
binae rirunt raro sine lite. (EiteUin , S68.J
177 Eine Katze darf ein altes Scheunthor anlogen.
178 Eine Katze, die den Speck gekostet hat, ist
schwer zu hüten.
HoU.: Men kan de kat niet Tan het spek hoodan, als lii
er den smaak van beat heeft. (Harrtbcm4€, /. 3S0*J
179 Eine Katze, die Flossen hat, halte von deinem
Teiche fem.
180 Eine Katze, die ist treu, ein blind Pferd, so
nicht ist scheu, und eine and&chtige Hiv', d«
sind drei rare Creator'.
181 Eine Katze, die mausen will, wird nicht
— Eudein. 367; 5imrDck, 547L
182 Eine Katze, die miaut, fängt keine
Beimbwg IV, 78.
Dan.: De katte som miaTer saa meget, muser saa UdiL-
Bat er forgieres at käste gara for fngleiMa gjtik. -
IfiaTende kat tager ei mange muns. (Pro9. dam^ IMa. 41i)
HolL: Eene kat, die Teel maanwt, rangt wainig nniMB.
(Barreb<m4e, J, 385 b.;
Span.: Gato maullador nunca bnen caaador. (Bokn t, fO.)
183 Eine Katze, die nascht, maust auch.
Frt.: Si ton chat est larron, ne le ohaase da ta mitt"
(Leroux, /, 101.;
184 Eine Katze, die nicht maust, eine Frau, die
nicht haust, und ein Besen, der nicht kehrt,
sind gleichviel werth.
Poln.: Kot nielowny, n%i niemowny, jednako üf mai^
(Lompa, 15.;
185 Eine Katze, die nicht maust, und ein Hindier,
der nicht redt, werden beide nicht fett
Böhm.: Kocour nelora, chlap nemlura, oba jsta hladova.
(Celakovtky, 74.;
Poln.: Kot nielowny, chlop niemowny, cs^ato gtoday.
(Üelakovtky, 74.;
186 Eine Katze, die sich verbrannt, furchtet sich
vor lauem Wasser.
187 Eine Katze, ein Loch im Sacke, ein Rabe ond
eine Maus sind viele Diebe in und aotser
dem Haus.
188 Eine Katze hat neun Leben. — Baumgartem, ts.
189 Eine Katze hat neun Leben wie die Zwiebel,
und das Weib sieben Häute. — Simroek, »Mft.
In Nordcarolina sagt man : Eine Kataa baaitat acu
Leben, ein Opossum neunzehn. Es buiaht wUh dtai
auf die Eigenschaft des letatem, sich todi m
1177
Katze
Katze
1178
190 Eine Kat2e kann man nicht gut ohne Hand*
schuhe fünften.
Frz.: On nc iircnd pat chat saiia mitaine«. (Cahier, 3i4.;
191 Kino Katze inapr noch so begierig sein, sie
frisst duch keine hciBso Suppe. — Wimkirr,
II. Ol.
192 Eine Katze mit Handschuhen faht keine Maus.
„Katz, zieh fdie Tlandiiobuh aus, »onat fahat keine
Maue!" (Aht,/iafz.)
/•'r:.: That nimnufl« Dff prend aouria. (Lerom, /. 9*.); Huhn
/. ml.) — ('hat ganttf ne prit jaraaia aouria. (Cahitr , Sioj
HfiU. : la de kat van bandachoenen vuortieu , lu vangt sie
ffcene muixen nf ratten. ( Harrebomff , I, 38H*.^
It.: Gatta oon suanti non pronde aorci. (Paxzaglia. 148, 70
193 Eine kluge Katze macht viel Mäuse zu Narren.
— Mlmann VI. 428.
194 Eine lauernde Katze hat das erste Fleisch aus
dem Topfe.
Uoll.: Luiprnde katten hebten hei eerat het vleeach uit
den pol. ( Harrtibnmi'* , f, iHS^.)
195 Eine naschende Katze wird bald gefasst.
Engl.: The liquoriah uat geta man; a rap. (Bnhm II , ^.)
Hnll. : Kene lekkere kat alaat men dikwljla op den bek. -
Eene anoepende kat wordt ligt gevat. (Uarrebntm'f,
I, 386«.;
196 Eine näschige Katze macht Heissigc Magdr. —
hurtf . 33S0.
197 Eine schlafende Katze niuss man nicht auf-
wecken.
Kinen gefthrlichen Menacheni deraich ruhig Terhalt,
nicht reisen.
Frt.: R<reUle point le chat qui dort. (Botin, III. 194;
Cahier, 309 u. &77; Lrroux , I, 100; Ltndroif. 338.)
hat.: Ne catum ezpergafac dormientem. (Hohn I, 40;
BoviU, in, IM.)
198 Eine schwarze Katze wird durch Seife nicht
weiss. — Rexnaberg IV. ü.
199 Eine todte Katze fängt keine Maus.
Span.: Ander A caza con hnron muerto. (Bohn I, 199.;
200 Eine todte Katze wird selbst von Mäusen ge-
bissen.
201 Eine verhung^erte Katze fängt keine Maus.
Böhm,: S7t4 kocka dobre \o\i, hladovi nereata mnoho
kxade. (Ötlakottk^, 394.;
Mroat. : Sita macka dobra lOTica» gladna sn^ha Terla tatiea.
(äelakottky, 399. J
202 Eine weisse Katze mit schwarzem Schwanz redet
viel von Hermelinen.
Die Dänen eagen: Wer eine weiaae Katze hat, aoU
den Schinder nicht lu Oaat« bitten: Den aom haver
hTide hatte, maa ei byde akinderen til giaat. (Prw.
dam. . MI.)
203 Einer boshaften Katze darf man nicht trauen,
wenn man sie aach liebkost
Soll.: Streelt gij de kat . sij lal u in hetaangezigt apringen.
(MarreboiiJ*. /. SSBK)
204 Einer geschickten Katze veKrinnt (entgeht bis-
weilen) auch eine Maus. {DewUngm.) — Btr-
lingrr. SSO.
206 Einer guten Katze gehurt eine gute Maus.
206 Einer Katze braucht man das Klettern nicht zu
lehren.
NolL: Men behoeft de kat niet te leeren klauteren. (Harre-
bomt«, I, 38S'.;
207 Einer Katze, die am Bratspicss leckt (treibt),
darf man nicht den Braten übergeben.
208 Einer Katze, die Asche leckt, darif man kein
Mehl anvertrauen.
Holt.: Eene kat, die aaoh likt, zult gij geen meel geven.
(ilarreb.<,nfe, I. Xi^.)
209 Einer Kntze, die den Bratspicss beleckt, muss
man den Speck nicht anvertrauen.
IIoU. - Aan de kat die het apit likt , raoct men het apek
tgebraad) niet toe Tertrouwen. ( Harrrbomtt . /. SS4''.;
It.: A gatta che lecca apiodo non fldar arroato. (Bohn I, 9f<.)
210 Einer Katze, die den Milchhafen leckt, muss
man die Milch nicht anvertrauen.
t'.ngl.: The dog tbat licka aabes, Iruat nut with meal.
(*:aal. l.'lfiü.;
lt.: A rane che lecca cenere, non gli fldar farina. — A
gatto, che lecca epicdi, non gli fldar arroato. (Gaml, MOtt.)
211 Einer Katze, die mausen soll, darf man dio
Krallen nicht beschneiden.
212 Einer schlafenden Katie laufil kein Mann ins
Maul. — IcAhmm. f/,119, ao.
••So tla kata ■eUaffl. hatt gleich *• aaal offm, loiBpl
doch k«ia aaua danin ' ~
Hoil.: Ken luije kat krUgt ninuncr wai, — Slapende katten
Tangen geen ratten. (Harrebvmee , I, 386* u. 388'*.;
Lat.: Dum »tertit catna, uuniuam aibi currit in oa mna.
(Ln-ri comm., H8.J
213 Eingefiperrto (eingewickelte) Katzen fressen
keine Mäuse.
Zum Thätigaein gebort Froibeit.
t'rt. ; Jamaia chat cmmitouBM uu gant^ ue prit aouria.
(StartehtdH, 415.;
214 En halt de Kalt, de anner stöäkcrt. C-VrtJk/en-
l'urg.) — Schilhr. in.C^.
Von jemand, der ron allen Koitun geangatiKt wird.
215 En schädlich Kaz mächt en gat Wirtäu. (Sir.
hvHbitrg.-ttichx.J — Srhusln. 199.
Schädliche, d. i. naschhafte Katzen machon gute
(aufmcrkaame) Wirthinuen.
216 Eudhcli muss die Katze ddch aus dem Sacke
heraus. — llrr n'tcdrr iiufrihUtnilitn' lüihnyinvjfl {S\m\'
uan iHÄ'j ) . Nr. 6.
217 Erst leckt die Katz, hernach sie krclll. — HVml
Vnmuth , V, 3<).o.
218 Es gibt keine getivue Katze bei drr Milch.
„Wie man keine getreuo Katze über d^r Milch findet,
ao findet man auch keine getreue Krau." (imiphius. lo.s.;
219 Kii gilt der Katze um den Schwanz. — Stm-
rock , him.
220 Es ist eine böse (Rchlechtc) kntze, die jhr selbs
nit mag mausen. — Guttvr, l. 32; Lchmnnn.II,
140. ISO. Ihtri, II, S95; Ewldn, Xi, Siinroik . .VI7n.
Lal.: Ad anum qnemque quaeiium aequum eat eaae calli-
dum. (I'lautut.) (Philiptii, I. 11.; - Ifazima para pe-
ciire amlaau praeaepia claudit. — Ncc qulcquam aapit,
qui aibi nou aapit. (Sutor, VllSeybulä, 3**.) -^ Qui aibi ,
iiequam, cul bonu«? -- Qui aibi eemitam non aapiunt,
alteri monatrant viam. (PkUippi. II, 1^6.)
231 Es ist eine dumme Katze, w^clcho die Maus
laufen lässt, um eine Fliege zu fangen.
Snil.: Hij verbaut de kat, die eene muia laat ontanappen,
om een inaekt te rangen. (Harrtbvmet! , I, 387".;
222 Es ist eine einfältige Katze, die bei Einem
Loche sitzen bleibt.
Poln.: Oatani ten kot, co pnj jednej dziurse aiedzi.
(Loinpa, 11.)
223 Es ist eine gute Katze, die bei der Milch sitzt
und nicht daraus leckL
224 Es ist eine vornehme Katze, die sich zu mau-
sen schämt.
„Und da« (wenn) die Katz zieh achempt dea maa-
lena." (WalHh, IV, 43, 7«.;
225 Es ist eins, ob mau von der Katze oder vom
Kater gekratzt (gebissen) wird.
Botl.: Of men Tan de kat of den kater geboten wordt, ii
het zelfde. (Harrebomee , l, 388*.;
226 Es ist ke Chatz so gschid, es vertrönnt ^ er
nüd au o Mus. — Tithier. i9o.
') Vertrönna, Tertrena = entrinnen. — Ea iat nie-
mand «o geacheit, klug, tUchtig, daaa er nicht einmal
etwaa bberaleht.
227 Es ist keine Katze noch so mild, wenn man
sie einsperrt, wird sie wild.
NoU.: Eene kat, die bealoten ia, verändert wel in een*
leenw. (Harrehomet , I, 8«5*».;
228 Es ist keine Katze schlimmer als die mit neun
Schwänzen. — ScMei'. Morgcnblatl , 1SS6. Nr. 8«.
E« iat dAa Strafwerkzeug der KngUnder, die ueun-
achwttnzige Katze gemeint.
229 Est ist keine Katze, sie findet ein Grätchen.
Jtoll.: Aan de kat komt cen graatje toe. (Uarrßbomc«
^/, S84>'.;
230 Es ist keine Katze so alt, sip springt wie eine
junge, wenn sie eine Maus sieht.
Aehniicb ruaaiacb Altntann IV, 468.
231 Ea ist keine Katze so glatt, sie hat scharfe
Nägel. — Simrock, M»i: Karte, 3.W7. Itraun . I. 17«0.
Frz.: II n*eat ai petit vhat qui n'ögralijuo. (Cahter , ^W.)
IIolL: Gcene kat zoo glad, uf zij hceft Imro klaauwen.
(üarnchomri, I, 386*.;
232 Es ist keine Katze, wenn sie zur Milch kuniint,
sie leckt
Engl.z That oat ia out of kind that awcct milk will nut
lap. (Bokn II. 76.;
233 Es ist nicht der Katze Schuld, wenn die Magd
faul ist.
It.: Che eolpa v' hä In gatu, ae la niaaaara ^ matta. (Pat-
saglia . 136 , 3.^
1179
Katze
Katze
1180
poar des
234 Es ist nicht jede schwarze Katze eine Hexe
Frx.: II ne faut paa faire paaier tous lea chsta poar
Borcien. (Bohn l, fi.)
235 £s ist viel , wenn die Katz bey der Milch sitzt
vrid nicht leckt. — r-TAw«nB, es. 19 u. 4I8, M.
236 PiS ist zu spat, wenn man die Katz todi Kess
treibt, wann er gefressen ist. — Lrtm/iiin, 4i3, 15.
237 Es ist zu viel von der Katze begehrt, dass sie
bei der Milch sitze und nicht schlecke. —
V.wlein, 3o7; Sxmtock, 5492.
238 Es krebült jede Katze, wenn man ihr auf dem
Stiel trappet. — Icr. Ottthelf. Geld*tag ^ 2i7.
239 Es scind eocnso gut katzen, die die meuss Ver-
lagen, als die sie fahen. — Franck. //. 151»;
r.rutrr, I, 34; Petri, 11. 293; r/enwrh.970. 33: Lehmann,
708, 3; Sutor,b47: Einelein, 366; JTörf«, 3313; Sim-
rock. 546S.
Lot.: Caatua bomo cavit, qnodquod ii«tara noUrit. (8»-
tnr, 547.;
240 Es sind böse katzen, die für lecken vnd bin-
den kratzen. — Tw/ipii«, 98*; Gesner. l, 353; Lalen-
AitrfU, 10; VriKch, /. 505**; Eisflein. 368.
., Ein woia mann meidet lolch falaeh kataen , die voren
l*cken, binden kratüeo." (H. Sacht, K, M7<>.; „Ich
bin eine der fallchen katzen, die bedea lecken und
kratzen kan." (Ayr^r, 416".;
241 Es sind ebenso gut Katzen, die die Mäuss fan-
gen, als die sie vertreiben. — Lehmann. 413, 78.
La*.: Altera mann fert aqaam, altera ignem. (PhiUppi,
I. 22; Tappiu». 'M^.) — Caput colnmbae, canda aoor-
pionia est. (Binder tl, 43(*i ; Sotnrin. 64.; — Care tibi
a feie , qnae a fronte lingit , a terge laedit. (Ehetein , 368.;
242 Fert ein katz in Engelland, so wirt sie doch
mannen. ( S. Gans 47, Farren 1 u.,3 nnd Narren.) —
Franck. //. 24^: Gruler, I, 40; Pelri. U, 310; Henisch,
896 . 48.
243 Fromme Katzen machen stolze Mäuse.
244 Für Katzen und Frauen sind die Nächte das
Beste vom Tage.
Dan.: Konen og den kat, de have saa mangen god nat.
(Prop. da«., 354.;
245 Gebrühte Katzen fürchten auch kaltes Wasser.
Frt.: Chat «chaudö oraiot l'eau froide. — Chat eschaudez
laue creint. (Leroux. /, 99; Lendroy, 336.;
HoU. : Oebrande kalten rreeaen ook koud water. (Harre-
bomee, /, 386»*;
246 Gehen hier die Katzen auch in die Kirche, sagte
der Insulaner, als er eine Katze auf einem
Gemälde in der Kirche sah.
Der Pastor Caloviut Müüer enfthlt in seinem Mann-
scripte ( 1691 ) Über die friesische Sprache in AltfHe-
siBch einzelne Ztlite von der Einfalt der Insulaner. So
den dem obigen Sprichwort zu Omnde liegenden: Ein
Insulaner kam in die Kirche und sali auf einem Ge-
mälde, die Schöpfung der Welt Torstellend, eine ge-
malte Katze stehen, Terwunderte sich und sprach:
Gehen hier die Katzen (wörtlich: Mäusehunde) auch
in die Kirche? (... Verwuhnder sick uhn quidde:
gung hier di mueshuen oek in di Tzierk.) (Kern, 4.)
247 Geht die Katze auch auf Reisen , sie springt in
England wie in Sachsen nach Mäusen.
248 Genäschigen Katzen klopft man die Tatzen. —
Lohrengel, J. 309.
249 Gestilä Kaze meisle gät. (Stebenbürg.-sdchtJ —
Schütter. 207.
250 Gestohlene katzen mausen gem. — Franrk, II, 179 ■ ;
Egenolff. 237*'; Pctri , II. 336; Gruter. /, 43; Latcndorf
II , 15 ; Eiselein , 368 ; Simrock , 5465 ; Kiehl , Xorellen , 350.
Abergliubisohes Sprichwort, das aber immer noch
Beine Anhänger hat.
251 Gib lieber der Katze als der Maus, so bist du
deiner Sorgen los.
.Span.: Lo quo hat de dar al mnr, dälo al gato, y sacarte
has de cuidado. (Cervantet, Don Quijote.)
252 Gladde Katt'n gat nich ümmer de Okern. —
Eichvald , 974.
253 Grindige Katzen leben lang. — Pciri, ll. 357;
Simrock, 5502; Kürlc. 3301; Brattn , I. 1768.
254 Gute Katzen, gute Frauen.
lIoU.: (roed kats, goed Trouws. (Harrebomee , I. 386*.;
255 Gute Katzen mausen daheim und in anderer
Leute Häuser. — Eiselein, 368; 5tmn>cilt, 5469.
256 Hat die Katze Junge, so lernt ne
EiseleiM, 3«ft: Simrock. 5473.
Lot. : Feles dvm catulo« habet , atadiosiiiime 1
(Ehelein, 365.;
257 Hei katzen gatzen was man gern hört. — Framd,
II. 183 ^
258 Hü moar Kalter, hu ten'ner Slabbi. (SißL) —
Haupt, yin, 3M. 59.
Je mehr Kataen , desto dttnner die Snpp«.
259 Uangerige Katzen mausen wol. — Lehmanm, 41s, 7*
Aber di« «rhiingertan nicht.
260 Hüte dich vor den katzen, die vornen lecken
vnd hinten kratzen. — Framck, ll, ist**: Laieudtrf
11, 17 ; H>iid rnmiifk. l'U, 185; Pttri, U, 388 : Goal, 989;
Eiselein, 368; Simrock, 5181 ; A'drfe. 3997; »rmm, f. INI:
(ür WaUedi: Curtse, 348. 429.
„Ich bin eine der fialachen ketzen, die beidea leckaa
kan nnd kratien.** (Aprer, 416 1>.;
Engt.: He coTexv me with hia wiaga snd bitea ae witk
hia bill. (Äorte, 3297.;
Lat.: Pell« «ab agnina latitet mens aeepe Inpina. (Ser-
botd, 434.;
261 Ich sitze ganz gut, sagte die Katze, da Bua sie
auf dem Speck.
262 Ist auch die Katz' ein Dieb, so jage sie docli
nicht ans dem Haus.
Fr:.: Le chat pour Atre larron, ne le ohAaae hora da ta
maison. (Kriitinger, 138>>.;
263 Ist die Katz' hinaus, tanzet nff^m Tisch die
Maus. (Wurndingen.) — Bülinger, 284.
264 Ist die Katz sat, so spielt sie mit der MaoM.
— Lehmann , 413 , 8.
265 Ist die Katze auch gefleckt (oder: noch so gross),
ein Tiger ist sie nicht.
Die Ruasen: Ein gefleckter Hund ist kein Tiger. (Jü-
mann VI, 404.;
266 Ist die Katze aus dem Haus, so rührt sich (tanzt)
die Maus. — Hirlinger, 285.
267 Ist die Katze ausgezogen, macht der Kater, mi
er will.
268 Ist die Katze fem, so spielen Mäose die Herrn.
Dan.: Blirer katten lange fra hnus, da apiUer featratlH
og mnos. (Prot. dan. , 334.;
269 bt die Katze in der Fall', so lachen die M&osealT.
Hott.: Ala de kat in de val is, dansen de mniaea «ob
heen. (Marrebomie, I. 384 1>.;
270 Ist die Katze todt, macht sie dem Minslm
keine Noth.
Die Neger in Surinam sagen sogar: Wenn di« Kitai
todt ist , macht die Batte aus ihrem Felle eine TxonwL
Dagegen machen die Bussen cwiaehen todtea Kats«
einen Unterschied, indem sie die Lehre geben: Wen
die todte Ketze dem Zaren gehört, ao nimm dtm WmA
TOT ihr ab.
271 Ist die Katze todt, so tanzen die Mäuse. "
Altmann VI. 443.
272 Je älter die Katze, um so dicker der Schwaai.
Potn.: Im kot sUrszy tym ogön twardssj. (Wursback l)
273 Je fauler Katz', je rüstiger Ratz.
274 Je mehr mau de Katte strak(el)t, desto högcr
(höher) dregt (auch: hört) se den Stfoi
(Schwanz). (S. Bauer 242 n. 331-335.) (OldttA^.)
— Bwren, 706; Kern, 712; Frommann, VI, 184, TU.
EichKold, 976; Stürenburg. 267; Batiskt^gnäer , /; Ar
Arnsberg : Firmenich, I, 353, 1 ; für ifannotwr: Sehamkatk,
I. 61; für Meekleiü>urg : Schiller, III, 6"; für Osnabritk:
l'irmenich, III, 163. 2; hochdeuUch hei IVfn. /i.SH.
Friscid}ier ', 1915 ; Härder, .^nschauungnmterridit (Abeei
1853). S. 157.
In Bendsburg: Je mehr man de Katt strakelt (ttiei'
chelt), desto dolier schielt se mit dem Steert.
Böhm.: Kocky pohladfs-li, hned ocaa ad-rfhA. (CeU-
koptky, 100.;
Dan.: Des meere man klapper katten , dea htfiere hon
rumpen. (ÖeUtkoviky, 100.;
Knj/l.: The more jou rub a cat on the rnmp, tb«
she sets up her teil. (Bohn II, 76.;
HolL: Hoe mcer men de kat strijkt, hoe hooger a^ d«
ruR opstcekt. (Harrebomie , I, 387 b.;
It. : Quanto pid si (tega la schiena al getio piü le?» k
coda. (Bohn I, 123.;
Lit.: Kate glostema kupra k«Ia. (Cehslovtktf ^ lOOj _
Poln.: Olassoz ty kotowi skör«, a on ogon witgötf. fOWf
kovtktj, 100.;
1181
Katze
Katze
1182
275 Jede Kaizt; hat ihre Krallen. — AUmann VI, Ml.
276 Junge Katzen soll mau bey dun Alten ziehen.
— Lfhmann, 771, 17.
277 Junge Katzen spielen gern.
Die Husien: Spieloriich ist die junge Katze, elirbar
(He alte. (AltmaHm VI, 4&s.;
UoU.: Jonge katten willen muixeo, Jouge apen willen
luizen. (Bvhn I, SSUJ
278 Kam' eine Katze ins Morgenland, sie würde
miauen, wie es hier bekannt.
279 Katt, (lat HuUst du wcte, onngegönnt Brot ward
oft gegete. — Xcw /V.'m«*. l*niviuziiiWl., XI. 444;
Fritihbier, 37», /-'rwi W»i.r », 192».
280 Katt un Hund verdrägt sick nich. (liasicdo.) ^
Firmeniih, 111. «9, 112.
281 Kalt un Mus gähn beid ehr Nohrung na. (ileck-
litüturg.J — AtufMiu, 12U, 5: Schiller, III, 6\
Jedes lebt nach seiner Weise und seiner Natur gemäss.
282 Kattc, diu musst wetten (wissen), unvergünnt
Uraud ward auk getten. (lipye.) — Fmnenkh.
1 . 27U; für llolttfiu: Schütze, II. 237. für MecUenhurg :
liuiz. Hulu'Mmilrn, XX, 27; Schiller, III. 6'>; für Lü-
beck: Ihvcke. y.
283 Katte, lick dat nich, dat in wunno Wost (Wust).
284 Kutte, Witt du frettcn, dann musst du müsen.
(Waldeck.J — Curtzr , Ul , Ui,
285 Katten, dci nit snaiget (nascht), da müset ok
nit. (herlohn.) — Woenle , 73 . IW.
286 Katten, de't Miisen ii-st wendt (gewöhnt) sünd,
könt nich von't Speck blifen. . Ontfnes.; —
/hieivN , 784 . Frommann, Vl.HSi. 7S». llaiukaU'nder. III,
287 Katten un Fraului, dei üttct alle Teit, Ruiens
un Mannslui , wiinn so wat kruiget. (Sniwriitnd.j
288 Katz' aus dein Haus, rührt sieh die Maus. —
.Sifiirock. &47(>.
Die Hclintten: Wobl weiss die Maus, die KaU' ist
aud dem Haas. Die franiösischen Neger: Ist die Katxu
nicht du , so macht die Ratte Ifopeasa. Die englischen
Neger auf Surinam: Ist die Katie nicht da, nehmen
die Katten das Haas ein. Ist der Tiger tndt, lu spie-
len die Hirsch« mit seinen Klauen. Ist der Tiger todt,
B(i tanzou die Hirsche auf seinem Urabe. Wu die Katse
nicht ist, tanxen die Miuse Kolo. (Htinabery III, :VA.)
Fr:.: Vuyage de maltre, nöce de valot.
289 Katz lasst jrs mausens nit. — Franck. II, ö». w*
u. 184*; Agru'uU I. 131. Tup^iuit , 7*; Gruier, I. S2.
2iH) Katz' und Hund machen selten Freundschaits-
bund.
Fi$.: Chats et chiens mauvais voisius. {Cahier, 379.;
291 Katz' und Maus, zwei Hahn' im Haus, zwei
Frauen und ein Mann bilden ein übel Ge-
spann.
üän. : En kat og an muus , to haner 1 et huui , to quinder
om en mand ei tcI forliiges kand. (Prot, dam., 180.;
292 Katze, von der Wurst, die Fraw will Mausen.
— Lehmann, 399. 15; Fisrlvin, 366.
Von untreuen Ehefrauen.
293 Katzen beissen und kratzen mit ihrem Mund
und Tatzen. — fh-c. mr. , 4. 463.
294 Katzen hoissen vnd kratzen sich vnd zeugen
gleichwol Junge. — Petri, II, 4l4; Heni$ch, 267, 72.
295 Katzen, die genascht haben, sehen sich vmb. —
Gruler. III. j7 . LehtnaHn. II. 31$. 13.
296 Katzen, die mautzen, geben kein gute Meuss-
fenger. — LfJ^manii. 7|4, ?.
297 Katzen, die mit der Kohle spielen, werden
sich leicht die Pfote verbrennen.
298 Katzen, die viel mauen, beissen wenig. — fttn,
//. 414.
299 Katzen, die viel mauzen, fangen wenig Mäuse.
— /Wn. II.
300 Katzen, die vom Specke lecken, muss man nicht
zu braten lassen. — «»«rWiT, il, ji.
301 Katzen essen gern Fisch, mögen aber nicht ina
Wasser gehen. — Lehmann, i/. 116, 12.
3ü2 Katzen fangen ehe (zehn) Müuss alt einen Ha-
sen. — Ldkmami , 41t . IS.
303 Katzen fangen kein Wölff noch Fflofaa. — I.M-
mann. 413. SS.
304 Katzen fressen gern Fische, w^ullen aber die
Pfoten nicht nass machen. — Lehnuinn , 413 , 13.
305 Katzen haben alle klawen. — f.tAmaim, 335. 4i.
306 Katzen haben einen glatten Balg vniid scharfTe
Klawen. — - Lehmann, 413. 2ti u. 705, 12; /Vfri, //. 414;
lleHiwh, 176 . 57.
Dan.: Ingen kat er saa vcnlig den har jo skarpc kloer.
(Pror. dan., AU.)
307 Katzen haben zähes Leben.
Fr:.: Los chuts ont la vie dure. (Kritsini/T, VJS.J
308 Katzen hungern sehr, wenn sie Brot nagen.
309 Katzen kann man ni<'htohne Haiulsohuht^ fangen.
Frs.: Qu ue preud poiut le cliat sans moutU«. (Boeilt.
ni. i4^«.;
Lat.: CatuB hie absque nun capitur chiruthoca. (liuvill,
III. 1451.;
310 Katzen kouimcn auff tlie Hein, wie buch sie
fallen oder springen. — /.i'/ifN<(>ifi, 4i3, ii.
311 Katzen lassen ihren Uuub nicht fahren.
312 Katzen Icgon keine Enteneier. — liciHKbenj II, 59.
313 Katzen lieueu (suchen) die Wärme. — lUsclein. 3C8.
314 Katzen liegen gern in wärme. — /.ifimniiH, 4i3, 0.
315 Kat/.en niausen auss Lust, nicht vor Hunger
noch Zwang. — l'ctri, li, m.
316 Katzen Mausen daheim vnd in ander Leut heuser.
— /.i7iiMtinii . 412, 1.
317 Katzen mit eim guten Balg soll man Hchindeii.
— Cruttr, III. 57; Lehmann, II. 319, 21.
318 Katzen mit glattem Balg linden bald Liebhaber.
Wonleu leicht gestolileu.
319 Katzen mögen noch so hoch fallen, sie kom«
inen «loch auf die Beine.
320 Knt/en 8«'hen bey Tag vnnd Naeht vund sehen
doch iiirht allezeit ein Mauäs, die furüber
lauiVt. — LihmmtH, 413, 10 u. 77U, !*.
321 Katzen setzen sieh nicht zum siedenden Haf«'n.
— l.ihiwiHn, 92ti, 44.
322 Katzen sind überall zu Hause, wo man »ie füttert.
323 Katzen, üu schlaffen, soll man nicht aiiffwecken.
— Lthtimnn. II. 319, 16.
324 Katziti, so sehr mauntzen vnd schi-eyen, fan-
gen wenig Mäus8. • — /.(/tmunii. //, :n9. 17.
325 Katzi-n sollen nicht mit Löwen kri»'gen. — Lnh-
matni, 310, »•>.
326 Katzen und alte Jungfern haben das zäheste
Leben. — hemukritois , II, 369.
327 Katzen und Frauen gehören ins Haus, der Mann
und der Hund hinaus.
Dan,: Konen og katten blive inde, naar manden og hun-
den skal rmxe ude. (fror, dam., 3.'»4.;
328 Katzen imd Herren fallen immer auf die Fiisse.
— GVimin, 1. 284.
Sie kommen in der grüssten üel'ahr oiiue Schaden
davon. „Der kleine Gargantua flel nur allzeit auf den
Ars, wie die Katzen und Herren auf die Fdss." f Fi-
schart , (ietch.) „ Wie die Kati wann sie aus einem hohen
Fenster hinab geworfen wird, anf ihre Fttse feit und
nicht besch&digt wird, also, obschon die reichen und
grossen Herren fallen und ihrer Digniteten und Emter
entsetit werden, so helfen ihnen doch ihreFUss, ihr«
Schmiralia, guten Freund und Hofaposteln and werden
also weder baschedigt noch bekehrt*' (Albertinut , ScAaic-
und Tummeiplal:, 300.;
329 Katzen und Hunde gehen nicht auseinander ohne
Wunde.
Engl .- By biting and scratchlng cats and dogs come to-
gether. (Hohn II, U.)
330 Katzen und Kinder mausen (naschen) gern.
331 Katzen und Weiber müssen zu Hause bleiben.
332 Katzen vnd Hunde vertragen sich selten wol.
— rem, lt. 414.
333 Katzen vnd Mäuse, Flöh vnd Läuse, Huren vnd
Ikiss Gelt führt der Teuffei inn die gantze
Welt — llcniick, 1157, 4; Pein. II, 414.
334 KaZ äSS Miz. (Sieb*nbürg..»acht.J — Schuster, I9i.
385 Keine Katze ohne Krallen.
Dia Bergamaiken sagen : All« Katien wollen SehelliB,
Blle Franen Korallen. (Rtimbtrg l, 46.;
S86 Keine Katze so glatt , sie hat scharfe Nägel. —
Ghnun , 1', 28S.
1183
Katze
Katze
1184
337 Kernen katzen in Morenland, so schrien sie
doch mau zuhand. — Loci eomm. , 148.
338 Kik, segt de Katte, keik se in de Pott, kreig
sc ennen mit dem Sleiw * up'n Kopp. (We^f.)
') Schöpflöffel. — SohiokB«! der Neugierde, besondera
aber der N&soherei, die ertappt and aofort abgestraft
wird.
339 Kommt die Katze einmal zum Schmer, so ver-
gisst sie ihn nimmermehr.
340 Kompt die Katz einmal übern Vogel , so heist's
darnach jmmer: Katz vom Vogel. — Lehmann,
161, S4.
341 Kompt ein Katz in Engelland , so fengt sie doch
Meuss. — Lehmann, 540, 52.
342 Lass du den Katz in Ruh' , son klaut er dir (zu).
(Kdnigsberg.J — FrischbUtr *, 191«.
343 Lässt sich eine Katze streicheln, so ist sie
schon mehr bei Leuten gewesen. — Ei$elein, its :
Simrock, 5459; Braun, /.1770.
344 Lät de Katt lopen, Melk gifft se doch nei —
Am», 707.
Trostwort bei oinem Verlast, der nicht besonders
wehe thut, Tielleioht eines Kanftnanns, wenn er einen
Kunden verliert, der ihm wenig Gewinn bringt.
345 Lät de Katt man lopen, de Kater kriegt se
doch. — Körte, Wi.
346 Lieber der Katze Kopf als des Löwen Schwanz.
It.: £ meglio esaar testa dl gatta, che coda dl leone.
(Paxsaglia, 373, 6.;
347 Liess die Katz das mautzen, so blieb der Kater
draussen. — Lehmann , 104 , 18 ; Körte , 8S06 ; Sim-
rock, 5463; Braun, I, 1781.
348 Loss d' Kotze lafe, d' Koat*r wett s* krija.
(OeHerr.-SchlexJ — Peter, l, 448.
Lass der Sache ihren Lanf.
349 Man darf der Katze den Speck nicht zeigen,
sie findet ihn schon selbst.
350 Man darf die jungen Katzen nicht lehren mau-
sen, noch das Werch zum Feuer setzen und
die Läuse in den Pelz.
Fra.: On ne doibt pai enseigner le ohat ä soriser. (Le»
roux, I, 101; Krittinger, 1»«.;
351 Man darf einer Katze nicht trauen, auch wenn
sie noch so freundlich ist.
Port.: Born amigo he o gato, ■enäo qne arranba. (Bahn
I, 269.;
&pan.: Baon amigo es el gato, sino qne rascnna. (Sohn
7.206.;
352 Man darff die Katz nicht Mausen lehren. —
Lehmann. 779, 12.
353 Man fore ein katz in Engelland, so wirt sy
doch mauwen. — Gesner, I, 353.
Soll,: Men voer een cat in Enghelant, si aal mauwen.
Lot.: Felis etiam trana mare reotua vooem non mntabit.
(Seybold, 176.; — Trana mare si vehitnr cataa, mau
Toeiferatur. (FaUeraUben, 488.;
354 Man futtert die Katze mit Milch, aber man er-
säuft sie nicht darin.
Aehnlich rassisch AUmann VI^ 417.
355 Man hält die Katze im Haus, dass sie vertreibe
die Maus.
Mhd. : Man strichet eine katsen schön , umb das sie miaae
jaget. (H. von Misen.) (Zingerle , 79.;
356 Man jagt die katz zu spat vom speck, wann er
gefressen ist. — .7V.iMfik, //, 197'*; Eyenolff. 276 •;
EyeiingJII. 191 ; Uruter. /,57: lleniach. 1214, 52; Petri,
11, US: Lehmann. 69i, 6: Sniler. 2S0: Wincüer.X.i:
Simrock, 5493; Körte. 3399; Heinsberg IV, 38.
Frz.: Inatile est de lai dangier (gronder) chat, qaand
le fromage est mangie. — On ne aaurait retenir le chat
qnand il a goAt« k la crdme. (Cahier , 3U7 u. 312.;
Lat.: Sera in fundo paraimonia. (Seneca.) (Bauer, Liij;
Sehonheim, S. 15.) — Sera paroimonia eat, tnnc aer-
Tare, com deficit. (PhHippi, II, 177.;
357 Man kann eine Katze umbringen, wenn man
sie auch nicht aufhängt.
HM.: Men kan eene kat wel dood krijgen, al hangt men
haar Juist niet op. (Harrebomie , I, 388*.;
358 Man kann einer Katze nicht mehr nehmen als
die Haut.
Engl.: Ton can haye no more of a cat than her tkio.
(Sohn II, 76.;
360
361
369 Man köft gßn Katt in de Sack. — Umitkalenier , l:
hochdeutach bei Jfoyer, //, 18.
Man lass eine Katze England schauen, wenn
sie zurückkommt, wird sie mianen.
HitU.: Zend de kat naar Engeland, en le segt miau, als
se t'haia komt. (Harrebomie, I, 388^.;
Man mag die Katze werfen wie man will, sie
kommt doch auf die Beine.
Dan. : E:atten falder altid paa f^ddeme. {Ptoe. ioM. . 334.;
Fra.i n est dn natnrel du ohat, il retombe tonjoora aar
ses pieda. (Bohn l, 21.)
BoU. : Katten komen altijd op bare pooten te regt, (narre-
homie, I, 386*.;
362 Man mag noch so viel Katzen schaffen, man
kann das Mausen nicht ganz verhüten. —
ParGmiakon, 1164.
Die aoivfftltinte Aufkioht ist nicht im ^Stande, «IIa
Ungeaetuiehkelten gans zu Terhindem.
363 Man muss der Katze geben, was die Maus fnsst
364 Man muss der Katze nicht den K&se (Speck)
anbefehlen. (Genf.) — Reinaberg VI, 68.
365 Man muss der Katze zum Auge lugen.
366 Man muss die Katz vollcndt in Sack bringen.
— Lehmann, 795, 3.
367 Man muss die Katze nicht aufwecken , wenn lie
schläft — Goal, 983.
Nach Lendroy hlUte daa Sprichwort einen franxOai-
schen Ursprung und swar in folgendem Vorgänge. £■
■oheint indesa nur eint Anwendung dee bereita tot-
handenen Sprichworts stattgeAinden an haben. Di«
Wahrnehmung, auf der ea beruht, liegt au nahe, ala
daas da« ebenso bei den Deutschen und Ungarn tot*
handene Spriohwort nicht auch bei ihnen entatandan
sein könnte. Das Sprichwort iat gewiaa Utem Dr-
spmnga, wiewol mir auganblioklioh eine deotselie
Quelle fttr meine Ansicht nicht beweiaend sur Seite
steht. Lendroy (133) eraühlt: ,, Als bereita Paria Hafa-
rich rv., nachdem derselbe den katholiacbea Olanbaa
angenommen, die Thore geOfhiet hatte and derHaiqit-
stadt die meisten andern Stftdte gefolgt waren, aeigtaa
sich die Hersoge Ton Mayenne und Merooeur immer
noch als Widersacher und zogen ihm mit einem Heere
entgegen. Heinrich entsandte den tapfem Qesieral La
Ch^ gegen sie und nannte sie apottweise die Tard-Tanaa
(die Spaten). Um aich fttr dieae ihrer Eigenliebe so
empfindliche Beleidigung au riehen, lieasen sie, in Be-
äug auf den Namen dea flsindliohen (Hnerala , eine Katia
▼on rieaenhafter Grösse malen nnd daraber aohraibaa:
« Eine Katse, welche achUft und trinmt, aber nie belast.«
Unter Begünstigung der Naoht wurde daa aatiriiaht
Bild unweit dea fändlichen Lagere aufgerichtet. La
Cliat, davon untenrichtet, traf aeine Maaaregeln ao gut,
dasa er die folgende Naoht auf die Bttokseite derLcIa-
wand eine grosae fette Maua konnte malen nnd ■>
der Ueberachrift TOraehen laaaen: «Man muas die JiaMa,
welche aohlftft, nicht aufwecken.« Die ParteiliaifiKi
immer mehr gereist, beaohlossen einen Angriff, wuiM
aber so geschlagen, dass sie sich nicht mehr -f"^*"
konnten. Le Chat schickte den Siegesbericht nsbit
dem Oem&lde an aeinen König, der daaaelbe neben dea
erbeuteten Fahnen ala Denkmal der Tapferkeit aaf-
bewahren liess.'*
Frx. : II ne faut pas röveiller le ohat qui dort. (Oaat, W3,
Lendroy, 338.;
Ung.: Nem Jö ax alrö maoskAt felkelteni. (Gaal, 9830
Man muss die Katze nicht im Sacke kaufen. — Sim
rodi, 5460 ; Körte, 3294 ; Braun, 1. 1761 : Reinaberg IR, 31
In Bedburg: Men sali ken Kats em Saok kofen. In
Wttrtemberg: Ma muass koi Kata* im Saok kaar.
Frz.: C'est mal achat de chat en sac. (Leroux, I, VM.) —
Prenes garde d'acheter chat en poche. (Recueil, 1
Cahier, 27.;
HoU. : Koopt geen kat in een sak. (Bohn /, 331.;
It.: Non comprar mai gatta nel saooo. (Paaaagtia, 14S, S.;
Poln. : 2aden kota w worku nie kupuje. (Lompa . 36v)
Man muss die Katze nicht lieber haben als
Frau und Tochter. — Eiaeiein . 367.
370 Man muss die Katze nicht zur Milch kommen
lassen. — Lehmann , 387 , 15.
Dan.: Det er Tanskeligt at drive kat fra sed melk. i'Pror.
dan., 333.;
371 Man muss Katzen vber die Mäuss setzen. —
Lehmann. 413, 28.
372 Man muss keine Katze schlagen, dass sie nicht
maust, wenn sie einen Maulkorb tragt.
Wie kann man Jemand bestrafen , daas er etwas nicht
thut, wenn man ihn in die Unmöglichkeit veraetct hat,
ea lu thun.
Man muss mit der Katze durch den Bach.
(Sdiwaben.J
Hier hilft kein Zaudern, man muss gerade auf die
Sache loigehen.
368
369
373
1185
Katze
Katze
1186
374 Man moBS nicht der Katze das Schmer abkaa-
fen. — Simrock, 12352.
375 Man muss nicht der Katze den Braten (die
Milch) anvertrauen.
Wenn Jemand lelber lohuld an einem Verlast ist,
weil er den Bock snm Oftrtner gemacht hat , sagen die
euglisohen Neger in Surinam: Die Katse bat die Miloh
genascht , aber du hast sie ihr selbst gegeben. (ReHu-
b^rg 1 y, 68.;
376 Man muss nicht mehr Katzen kaufen, als man
Mäuse fangen will (oder; als man für seine
Mäuse braucht). — Reuuberg III, 26.
Engl.: TU. keep no more cats than will catoh mioe. (Bohn
II, 77.;
377 Man mutt koii Katt im Sack kdpen (kaufen).
(Rendsburg.)
378 Man neckt (tritt, zwickt u. s. w.) die Katzen,
80 lange bis sie kratzen.
Däm. : Man tr»der katten sa Innge paa rarap^n , at hun
▼ender kl^eme igten. (Prov. da»., 542.;
379 Man setzt auch Katzen über die Mause; dar-
nach die Mauss, so die Katze. — Lehmann, iso, S7.
380 Man soll der Katzen, die den Milchhafen leckt,
die milch nit vortrawen. — Lehmann, soo. 2.
881 Man soll die Katze nicht gleich aufhängen, weil
sie einmal genascht
Span.: AI gato por scr ladxon, no le eohei de tu man-
sion. (Bohn /, 196.;
382 Man steckt der Katz kein Speck ins Maul. —
Lehmann, 413, 9.
383 Man treibt die Katz zu spät vom Speck, wann
er gefressen ist. — /.rhmdnn. 452,33.
384 Mancher reiset eine Katz' entzwei und schwört,
dass es ein Löwe sei.
„.. .Hier reisst er eine Katz' entzwei und schwört,
dass es ein Löwe sei.'* (WeckMerlin, Grauet üagthtuer,
1787, X, 322.;
385 Mancher setzt die Katze auf den Schos und
mancher wird ohnmächtig vom Geruch.
386 Me mot den Kättkes den Stert nit höehter strie-
pen (streichen), äs so ne upböert.
387 Meist frisst Katze oder llund, was mau spart
für den Mund. — Körte, 3322.
388 Meu vore eyn katte in Engelandt, so wert se
doch mauen. — rappiux.32^
Lat.: Coelnm, non animum mutant qui trani mare cnr-
runt (Tappiut, 132 '>; PMtippi, 1, 86.;
389 Mer soll di Katz' nit in Sök käfi'n. (Franken.)
— Frommann, 17,318.215.
390 Miauende Katze fängt keine Maus.
Soll. : Een kat die veef maanwt rangt weinig mnisen.
(Bahn I. 314.;
391 Mit der Katze Söhnen spielen der M&use Kin-
der selten ohne Schaden.
393 Mit Katzen fangt man Mäuse.
393 Moi Katten gabt nich ünuer de Oeken. (Ottfriet.)
— llauMkalender , IV.
394 Müst de Katt, so mau*t se nich. (Lübedt.) —
Detckp , 11.
395 Na säl mer de Kaz kum, söt de Muos, da se
am Loch WÖr. (Stebenbürg.-tdch».) — Schlüter, 206.
396 Näschedi Katz'n mach'n fleissia Weiber, r^roii-
ken.) — Frommann, Vi, 318, 207.
397 Naschende Katzen kriegen was auf die Tatzen.
Frs.: A chat lescheur bat- on souTont la guenle. (Leroux,
I, 99.;
Holt.: Snoepende katten klopt men op den neas. (Harre-
bomee, I, 38d>*.;
398 N&schige Katze macht achtsame Mägde. — Sim-
rock, 5490: Braun, I, 1792.
Ihn.: Snoepende katten maken vlogge dienstmaagden.
(Harrtbcmet, I, 3^8'».;
399 Näschige Katze macht ehrliche Mägde. —
KüTle . 3320.
Es heisst itet«: die Katse hat's gefressen, benascht.
400 Natz, Katz, Butterweck 8chnei<l' der Katzen 'n
Zipfel weg. ('Aamnil: in Sordböhmen.)
401 Neun Katzen könnten in seinem Kleide keine
Maus fan^n.
403 Niemand will gern der Katze die Schelle an-
binden. — Lehmann, 228. 45; Goal, 1859; Blum, 374.-
DrcTHcnvs SpstcrwObtM'Lzxixon. II.
Premier une choso hasardeuse; attaoher le
Bückiug,Ul: Piitor., 1', 50; Ewftei«, 867; Körte, tili
u. 4140; Stmrock, 13355; Braun, I, 1788; für FranJien:
Frommann, 17, 318, 209.
Ein Bath ist leichter gegeben als ausgeführt. Ans einer
bekannten Fabel entstanden und wird gebraucht, um
SU sagen, dass sich niemand dazu rerstehen will, eine
Äusserst gef&hrliohe Sache aussaf&hren. Nach einer
andern Ansicht sollte dieser Ausdruck ehemals die
Schwierigkeit anzeigen, einem Tomehmen Frauenzim-
mer, dus Ausschweifungen beging, die Ualskranse mit
Schellen umzuhftngen , da msn liederliche Weibsper-
sonen mit einer Schellenkrause herumführte. Da Katze
von Kitlie, letzteres aber Ton Katharine absUmmt, so
soll demnach durch Katze ein solches Frauenzimmer
angedeutet werden. „ Kvcmandt wil anfahen noch der
kützen die schell anbinden, man fQrcht, *j beiss Tud
kratz." (Paternoster, Strasburg 1616.;
Diim.: Ingen ril bienge bielden paa katten. (Prov. dan. . 70.;
£ngl.: Let him who proposcs to roh the tower tlrst make
the plan uf it. — Who shall hang the bell abuot the
cat's nccki (BoAn U, 77; Oaat, 1359.;
/■>«.; Faire le Premier une choso hasardei
grelot.
UvU.: Niemand wil der kat de bei aanbinden. (Harre-
bomee, I, 388 ■.;
It.: Nessuno vuol applcar il sonaglio alla galta. (Höht
II, 77; tfaal. 135a.;
Lat. : Nemo feil tiutinnabulum annectere vult (Eyeria, 152.;
403 Nun gehen der Kab:e die Haare aus.
Hon.: Nu lal der kat hct haar uitgaan. (ILirrebomee,
I, 388*;
404 Nur Katzen kauft man im Sacke. — Sivbcuktfs, 139.
Der Augenschein ist das beste Mittel , sich von der
Beschaffenheit und Richtigkeit einer Sache zu über-
sengen.
Frt. : Acheter chat en poche.
405 Oft muss die Katze büesen, was das Mädchen
genascht.
//.; Che ne puö la galta se la massaia b matu. (Bi>l.n
I, 77.;
406 Putzt die Katze den Bart, so bedeutet es Fremde.
— Kmlcin , 366 ; Braun , l, 1776.
407 Reist ein Katz in Franckreich, so kompt ein
Muussfengcr wieder heim. — Lehmann. 687, 9;
Sailer. 166; Simrock, 5488; Körte, 3803; Braun,!, 1787;
llciiuberg IV, 39.
Die BuHsen: Beiset oiueKat^e, so kommt ein Maus-
fungcr wieder. (AUmann V, 105.; Ein Hund reist fort
und ein Knochennager kommt icnrUck. Die Letten:
Kin B&r geht fort und ein Honiglecker kommt wieder.
(Reintbery IV, 39.;
408 'S isch nid g'schid, a Chatz a n' lu' Hälsig, 's
Chütteli het's O. {Bern.) — /yro, 89.
409 'S isch scho g'schida Chatza n' öppa n' a Müs
utrunna. (Bern.) — Zyro,45.
410 'S verstoht nit e-n-iedere-n-e Chatz guet unger
z'brinjrc. (Solothum.) — Schild , 96 . 429.
In Uescb&ften ist nicht Jeder gleich gut gewandt.
411 Schaut die Katze den Bischof an, ist doch ein
geweihter Mann. (Baiem.) — KUin, l, 224; Eite-
lein , 365.
Za einem, der es übel nimmt, dan« man ihn ansieht.
Engl.: A oat may look upon a klng. (Bohn II, 76.;
413 Schleichende Katze holt das Fleisch aus dem
Topfe. — Heinsberg III, 73.
413 Schnopske* Katten branden de Beck*. (Ottfriet.)
— Buercn, 1016; A>rn, 702; llautkalender , lU.
■) Naschhafte. '; Schnabel, Mnnd. — Womit man
sttndigt, damit wird man bestraft.
414 Schwache Katzen leben lang. — A;iri , //, 357.
415 Schwarze Katzen haben alle schwarzes Haar.
Frt.: Chate noir a souef (doux) poil. (Leroux, I, 99.;
Hott. : Eene iwarte kat heeft zwart haar. (Harrebomie,
/, 386».;
416 Schweigende Katzen holen gern das Fleisch aus
den Töpfen. — mndUrr, /, 3«.
417 Serbende Katzen leben lang. — Eitdein. 369; Sim-
rock. 5504; Braun, I, 1796.
Ich habe dies Sprichwort nur bei Kifltin richtig »?-
funden, auch bei Simrock steht: „Sterbende Katzen.**
Es hat den Sinn wie: Knarrende, krachende Wagen
halten am lilugsten. Kränkelnde Meuacben werden oft
Alter als gciuudc. Serben ist mit (.iechcii verwandt.
,,S«rbcn und sochfn.'* (Schimihr. III. 281.; Tobter
(1.1^) erkldrt abicrhlig durch aui/chrcnd und Abser*
Meta durch Auszehrung. Bei Fontr (Fitchhuoh ,¥x%i»\.-
fürt l.'i98; hoisst es: „... wirt gepriesen in den absor-
bendiMi (Krankheiten) und Bresten der Lungen." (Vgl.
Grimm, I, 116.»
Lut.: Longius invalldac vivant naopisBlmo fclos. (Fhf-
Icin, 369.;
1187
Katze
Katze
1188
418
419
4-20
421
422
423
424
420
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427
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433
434
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436
437
438
439
410
441
442
443
Setz* eine Katz^ iu ein Vogelhaus, es wird ge-
wiss kein Zeislein daraus. — £isWna, 365; Sim-
rock, 44H4.
So die katz des käses hat gewalt , ist die .sache
wol bestalt.
Lat.: Nunc eit muricipi commitrai caieas iptL (Loci
comm.y IbO.J
So die katz schlaffe! vnd nicht wacht, so sprin-
gen die meuss tag vnd nacht
Lot.: Dnm aalt dormire cattni , aalt mas reiilire. (Loci
comm. , AO.J
So die Katze andern Leuten gefallt, muss man
ihr den Wadel stutzen. — Ei$eleiii , 367.
So kann die Katz zum Speck nicht kommen. —
Lehmann, 366, IL'.
Soll die Katze nicht lecken, so muss man ihr nicht
die Sahn* aufdecken.
Soll's der Katze nicht übel ergehn, muss sie
fleissig Schildwacht stehn.
Vor den Mftaielöcheml, d. h. lie mos« thani wm
ihres Amt« and Berufs ist.
Steckt die Katze in dem Ranzen, können Mäuse
ruhig tanzen.
Stüürt 'n Katt na Engeland, se sali as *n Kalt
werum komen. — bueren,lOlO; Kem,U.
Süt doch de Katt den Keiser an un seggt nich :
Gnäd'ger llerri (Strditz.j — Firmetiich, III. 72,84;
hoclideut*ch bei Lohreiujel, 11,61.
Der Entitehong dietei Sprichwort! wird eine nOm»
berger Anekdote aas deai Leben Kaiser Uazimilian'«
SU Grunde gelegt. ^FrommoMH, VI. 418, 10.^
Tacke de Katt mch an, segt de Frue tau'n
Hund. CUüde$heim.J
Todte Katzen beissen auch die Mäuss. — Leh-
mann, II, 6». 1»; Simrock, 5506; Körte, 3304.
In Yenetien: Um die todte Katce epringen auch die
lIAuie her. (Reiiuberg II, 39.;
Trau* keiner Katze bei ihrem Kosen und keinem
Dieb mit grossen Hosen. — iHirömiukon , 365.
Twe Katten un en Mus, twe Wiwer in en Hüs,
twe Hund' un en Knäken (Knochen), dat sünd
dre krStlige (streitige) Saken.
Ueble Katze, so nicht von selber maust.
Uns* Katten äten ök Graden. — Büu. RuKenimim,
JfJf, W; SchiUer, III, 6\
Vernaschte Katzen machen aufmerksame Mägde.
— Eifelein, 368.
Versengete Katzen bleiben daheim. — l*eiri,ll, 568.
Versengte Katzen leben lang. — Lehmann, ii, 789, 5i ;
Simrock, 10906.
Vuriichtig geworden, entfliehen sie zetiig genug den
Gefahren, die ihr Leben bedrohen. ,,£b stirbt nicht
jeder, der ist kranok, Tersengte katzen leben langk."
BoU.: Versengde catten leren lanc. (Tunn., 25,5; Harre'
homee, I, 3%i^.)
Lut.: Longius inualidi niuunt saepisstme catti. (Loci
comm, , 2u6.; — Longius inralidae suererunt rlvere feles.
(Seybold, 29'i.)
Vier verleckerte Katzen: die Fischerkatz*, die
Fleischerkatz', die Wirthkatz*, die Kloster-
katz*. — OUoie'$ Ms.
Vir ener Katz lüfen uch tousend Meiss dcrvuu.
— Schuster. SM.
Vnnütz katzen leben lang. — Franck, I, 82**; Ege-
nolff. 342*; Petri, II, 357; Gruler, /,69; Blum, 372; Eise-
lein, 369; Simrock, 5503; oslfrietisch bei Eichwald, 976.
Hat wol blo8 darin seinen Grund, dass man sie un-
gern fattert und uns alles lange zu danem scheint,
was man mit Widerwillen thut oder was uns Abneigung
einflösBt.
Lat,: Catti inYalidi longius rivent. (ßetfct, 1508, LlJ
Von alten Katzen lernen die jungen mausen. —
BirUHger. 290.
„Und hören die alten Katzen nicht auf, so rennen
sie mit den jungen in den Teufel, in den Bratofen der
ewigen Verdammniss." Mit diesen Worten sohloss 1818
ein Kapuziner Ton Bremgarten eine Endehungspredigt.
(Ktotttrspifyel, »4, 20.^
Vor einer einzigen Katze laufen viel Mäuse.
Vor Katzen muss man süsse Milch bewahren.
Wamme de Katte strieget, dann glöert* se.
(Grafschaft Mark.) — Woesle. 11, 304.
') OlOren, gluren:= glimmern, schimmern.
444 Wamme de Katte up den Speck binnet, dann
frietet se nit. 'Westf.)
445 Wan a Kät eg ar an äs, da lüp a Mfiäien
aaueräl. r^mmm.; — Haupt, Vlü, ISS, S4.
Wenn die Katae nicht an Hause ist, dAnn laafen dia
Miase ttberall.
446 Wan die Kat üüt es, da laup die Mfifis aar
StaaL (S^t.) — Haupt, VUI. 353. S4.
Wenn die Katae aas ist, laufen die Mftoae aber die
Diele.
447 Wann d* Katz' nicht zu Haus ist, haben d^
Maus* Remissori. (Oberötlerreich.)
448 Wann de Katten miuset (mausen), dann mau-
met se nit. (Soest., — Firmenich, /« 349, 61; Ar
(Hdtnburg: GUdtchmidt, 159; EiehKold, 966; Firmenick,
f, 232. 27; für Driburg: Firmenick, /, 363. 52; für Kän:
Firmenickf I, 475, 187; für Diirra; Firmratdk, /, 483. 80;
für die Graftehaß Mark: W'oeste, 73. 208.
449 Wann de Katz erüs ess, dann danzen de Mfiös
op Stöhl an Bank. 'Köln.J — Firmemick, I, Alt, 46.
450 Wann die Katz aus dem Hans ist, so tantzen
die Mens auff den Bäucken. ~ Grutcr, m. 94;
Lekmami, II, 860, 17.
Eine breslauer Kräuterin zu dem Zimmennann, der
in ihrem Hause gearbeitet hat und den aie «nf desaen
Heimwege mit Holz Ton dem ihrigen trifft: „Sn seh
ich wall, wenn de Koue auch b4 mir nich an hoae is,
boan de Meise fra tantzen. Ihr werd ja sieht der
Oaar Seen, 20 Kaie af a Kap schlan, daa heeast an nd
beschttrsch machen.** (KeiUr, 169^.) In Nordfrieslaad:
Wenn die Katze nicht zu Hans ist, laufen die Miase
über den Fussboden. An der Eifel: Wenn die Katsc
auf der Beise ist, tanzen die Miase aof Tischen oad
Bftnken. (Heinsberg III. 32.)
Län.: Frit leeger maus, naar kat er ei i hnni. (Pnt.
dam., 421.;
Fr:.: Absent le Chat les souris dansent. — Qannd le chat
est hors la maison souris et rata out leur saiaoa. (!>«•
roux, /, 99 u. lOl.J
It.: Quando la gatta non k in paese, i topi ballanc —
Qaando la gatta non r' « , i sorci baUano. (Bokn I, tHj
45 L Wann die katz auss dem hauss ist, so regen
sich die meuss. — Franck, I, 87*; Egenoltf,l»*:
Gruter, I. 72; Sutor. 584; Ma}ter. I, 47 o. 129; Jl^a^
berg III, 32.
Die hierdurch ausgesprochene Erfahrung iat so nike*
liegend, dass man eich nicht wundem darf, weaa sie
sehr allgemein gemacht worden ist. Die Neagiieehcs
sagen : Die Katse ist abwesend und die Mause tans»
Die Kroaten : Wenn die Katse nicht im Haus« ist, U
sind die Mäuse Herren im Hause. Die Slowenen: W
Mftnse sind guter Laune, wenn die Katae nieht n
Haus. Die Türken: Ist die Katze weg, heben die Ml«t
die Köpfe. In Krain: Wo die Katze nicht iat, gastifsa
die Mftuse. Die Czechen : Wenn der Kater nicht n
Hause, haben die Mlnse Kirchweih. In Afk-ika: Wcaa
die Katze stirbt, freuen sich die Mauae. (ReivAtri
III, 82.;
Dan.: Frit leeger muua, naar kat er ei i haus. (Prvt.
dan.. 421.;
EngL: Wheu the cat is away, the mice will plaj. (B^*
II, 77.;
Frs.: Les rats se prominent k Taise, Ik oü il n*7a poiat
de Chats. (Bohn II, 77.; — Quand le Chat est hors la
maison , souris et rats ont leur saison. (Leroux , 1. 101.;
— Quand le chat n^est pas au logis les rata düseat
eur la toble. (Starsehedet, 415.; •— Yoyage de maltrt.
nöces de ralets. (Kritsinger, 4,19^.)
It.: Quando la gatta non 6 in casa, i sorlci baltanck.
(Bokn II, 77.;
Span.: Vanse los gatos, y esti£ndense los r«tot. (Bokn
II. 77.;
452 Wann die katz jungen hat, so würt sie wol
lernen mausen. — Franck. II, 153 •*; Egemdff, 335^;
Gruter, I, 72.
Lat.: Felis dam catulos habet, stadioslsaiiaa TanatBr.
(Binder II, 1115.;
453 Wann die Katz will Mautzen, so fangt sie keine
Mäuss. — Lehmann, 868, 1.
454 Wann die katzenn jungen haben, so mansenn
sie fleissig. — Franck, I, 76'^; Schottet, 1U7*.
Holt.: De kat malst best, {als nj Jongen heefl, (Barrt-
bomee, /, 385".;
455 Wann einmal ein katz ein vogel frisst, so mofs
sie alweg hören: Katz vom vogel. — Frwu^,
l,%i^: Egenolff. 348*; /Vin. II. 644; Lehmann, 411« II.
Lehmann, II, 829, 56; Ma^er, I, 40; Uuuücr. /, 33;
1189
Katzo
Katzo
1190
456
Abi
4n8
459
400
4GL
4C2
4G3
4G4
4Ü5
40(i
4fi7
4(j8
469
4 7«!
471
47J
47:i
474
4 7:i
KInslfnpiegrl , 57, 9; Siiilvr, tdi; Simrotk. i4b«; Reim-
hrrg U, bl.
Die BankPo: loh am nur rin (.-inziget Kind and man
nennt mirh KinderfreBicr. Die Letten: Der Bllr naiclita
einmal SiIhipb, nun hcivscn seine Knkel Honigfrcsitfr.
'Itfinib^Tj 11, 510
Ilotl.: Als eens de kat eou' voffel eet, «oo moet le altijd
hoitreu: kat van TOgol. (Uarrebom^tt , I, SM**.)
Wann kämen Katzon in Morgenland, so schrycn
sie mau , wio bekannt. — Sntor, eis.
Lat.: Trans maro dacatnr catns, mau Todferatur. (iSw
tur, r.i2J
Wann sik de Katte mutet > datt bcdüit gueil
Wcailer ; strikt sc sik oewer de Aorrn , dann
bcdütt et Rt?agcn. (Wettf.; — Für IhlKtein: Schütze,
11, 836.
■) Aui'h miuten = wischen , streichen, besonders das
CJesicht mit einem feuchten Tuche abwischen. De Katte
mutet sik — imtst sich mit beleckter Pfote. „Rtrakt
sik do Kater den Hard, so bedtttet et Frömd, is en
Hprökwonrd.*' (Voii$.)
War dei'hte, dops de Kotzo sulch Speck frässc,
und is a sulch fett Dink. CSvhifit.j ~ From-
mnmi, III, 244.
War mit katzen jagt, der facht gärn menss. —
(Iraner, I, 85.1.
Lat.: Qni cum catis venatnr, fere musculoa capit. (Ge»'
n'r. I, .I.Vi.;
Was der Katz' ein Spiel ist, macht der Maus
keinen Spass.
Aehnlich rassisch Kinfvftt^, Ah.
W*as kann die Katze dafür, dass die Magd die
Milch vergossen hat.
Kh'jI,: IFuw can tho cat hulp it, if tho mald be a foul?
f/loAi //, 76.;
//.: (Mio oolpa ii' hk la gatta sc la massara h matta.
(I'a::a(/lia . .'16, 2./
Was soll ein Kutz, die kein Klawen hat. — /.r/i>
mtiHii. 329, 71.
Was sollten der Katze stärkere Beine !
Was von der Katze geboren ward , föngt Mäuse
nur nach Katzenart. — niin*hn;j n, 5«.
Frl.: Qui naqnit chat , court ipr^s les sourii». (Bvhm I, iü.)
Was von guten Katzen kompt , das mauset gern ;
mauset es nicht, so mauct es doch. — hiri,
]f, ('•11. I.rhnum», 413, 22.
Was von Katzen konniit, das sucht keine Laus;
>vns in den Haaren wächst, das fängt keine
Maus.
Was von Katzen kommt, krallet.
Was von Katzen kommt, spielt gem.
IFt)ll.: Kenkattevelmaaktkattenspel. (llärreboinre. 1.39^6*.)
Was von Katzen kompt, das mauset gern.
(Ü. Katzenkinder.) — Lehmann. 413,22. Itlum. 132.
Ewlfin, 369; oftfricitisch boi liueren, 1335; //iiiwfcii/i'ii-
ihr, II.
B't.m.: Co kiicka rodi, to mylti lovf. — Co te 1 koiky ua<
roili, ncbude nez cliytati. (C-talmmhii . iOh.)
F.n;-t.: That tbat c»mes üf a cat, will catch miea. (Bohn
//, 7«; Oaat. !•".»-'..)
Ifflil.: l>at Tan katten komt, muist wel. (Harrvhvmee,
In.: Sto macka koti, htc misi lovi.
lt.: Chi di galliua nasce convien che raiioli. — Chi di
gatta nasce, snrici piglia. (B'jkn II, 76; (taai, Wti.)
A'/'iiit..- Kar macka n>df rade misi Invi. ^(CflaJkortkp , töi.)
Kro.it.: Kiki god macka rodi, rse za misi hodi. '~- Kai se
nd marke rodi, vse pu mUih gledi. (Öflakorskjf . 405.;
Lar.: Caturiim nati sunt murvs prendere nati. (Bindtr
I. 177; //. 4.V'; Sf-and^-r . 271; Vkilippi, I, 76; 8ey-
f.. Id. HS»; ';*»■»/. Wi: Fitt^leiH. 3ri9.;
Wat de Katte kleit, Hirt up. — Eichteald, 958.
Wat von Katten is, lirt müsen. — SckMert III, 6**;
/Kihmrf. »1. für Ihiprauwrn. Fritchhier*, 1939.
W:it vun Katt'n kummt, will mus'n. — Eick-
r.iM.ao«. Sihitllfl. 1131*.
Wat wifj a Kat von riailarsdai. ..Vordfri«.; —
Jithtn^en, 74.
We «r C'hatz isch us'm Hüs. so tanzet d' MAs.
.U.ni. -- /vro. 311. hitrkdfHtiak hei iC^tlrl«, S317.
Weil den kntzvn das feist thut srhrnecken, so
können sie auch leufhter lecken.
i.,it. . Pingnia aaiora laues Umbant oandalalm Mn. f £«:■
cotntn., ll.J
47ß Weirs die Katze nicht erwarten kann , wirft sie
blinde Junge.
//. ; Gatta che flglia in fretta tk i gattini ciechi. (Pazza-
alia» 148, l.)
477 Welche Katze frässe keine Milch.
478 Wenn alles voller Katzen läuft, darf man nicht
Kutze sagen. — nirlmgrr, 867.
479 Wenn d' Chatz im Ilornerc a d' Sunne lyt, so
lyt si im Merze hingerc-n-Ofe. CSolothum.) —
Schild, 112, 111.
480 Wenn d' Chatz im Jilnner rammlet', so cha
me-n-im Merze uo Schütte fahre. (Solothun.j
— Schild, 112. 109.
') Bninstzott der Katzen.
481 Wenn d' Chatz Mü« frisst, so muoss si sc füre
gä. (Sulolhurn.: — Schild. 64. VI.
482 Wenn de Katt sich sträken lett, is se all ilirer
)»i Lud wäst. — Sthiller, 11,6*.
483 Wenn d' Chatz ufl^cm Ofo lyt und der (^hopf
schief uff «!' Ofeplatt-n-ufstellt, git*8 wücschCs
Wiittcr. Siilothurn.J — Schild , 118 , W'S.
484 Wenn de Katt nich to Hüs is, denn danz'n
de Müüs' upp'n Denken (oder: Disch). ,.4W-
mnrk.j — hannril , 96; oxtfrie*i!tch hvi Iturren, 1241;
^iVAir(j/d. 961; für l/riniK>rrr.- Schnmhiich , II . 4hf> ; Ihih-
nerl, 291*; ftir Oj»l/»ri'iiMni; f'rix.ftfcirr '. 193.^.
Wo keine Aufsieht itt, da geht es übel her.
485 Wenn de Katte miuset, dann miauet pc nit
COtlfrir».) — liueren . 1243; Haunkalcnder , II: fiir Ure-
riini: Küxler, 255; für ATttt^herg: Ftrmenich, I, 3.V) , 26:
für Oldeuburij: Firmrnirh , III, 13, IV; für Mrcklenhunj:
Schilltr. ///,6*.
48G Wenn de Katte nit terheime is, dann s]>ielt de
Muise np'n Hauken. llAren.) — Fifmenich. I. 361, 1ü;
für IlecklinijhauHm : Firmenich, /, 373. 2; für Mtmark:
fiiinncil. L76; für Mecklenburg: Schiller. III, 6*.
Holt.: Wanueer de kat weg is, dan danscn de muizen op
do tafel. (narrebomte, I, 3«8»'.;
l'nu.: Macxka mikor sznnnyad, egorek tinczolnak. (Gactl,
!♦«.;
487 Wenn do Katten prustet (pfuzt, niest), gift et
siecht Wcer (Wetter). — Schamhach. I. Sifi.
488 Wenn de Katte prustet, will*t got Wedder wor'n.
— FiihwM . 975.
Bei Kern (1264): Wenn de Katt prust (niest), wnrdH
moj' W*er.
489 Wenn de Kotze ans'm Hause is, hon de Moise frey
tantzen, — nobinnon, 473; hochdeuUtch h«M Ilraun, 1, 1793.
490 Wenn die Katz^ aus dem Haus ist, haben die
Maus' ihr Spiel gewonnen. (Pfalz.)
491 Wenn die Katz' aufsm Ilauss ist, so haben die
Mäuss jhren Strich (auch: ihren Ivirchtag).
— Lehmann, 413, SO; WurzLu'h II. 1.
Nach der Grazer Handachrift im 14. Jahrlinndert:
8wen die chatz aaskamt, so reichsent die mftus.
Fn.: Voyage du maltre, noce de ralet.
Lat.: Perstrepunt, domini ubi absont.
492 Wenn di Katz daus it, it di Maus Harr. (Fran-
ken.) — Frommann, VI, 329, 205.
493 Wenn die alten Katzen mausen, so haben üio
jungen gut mauwen. — is-iri, II, Mi.
494 Wenn die alten Katzen wol mausen, so sind ilie
jungen glat vnd schlicht. — Pein, //. 64i.
495 Wenn die Katz auss dem Hauss gand, so haben
die Mäuss jhren rand. — Ayrer, IV. S7S3. 95.
496 Wenn die Katz das Mnrren (Mauzen) liess, be-
kam sie manchen guten Biss. — Sutur. 545.
Sie rerräth dadurch ihra Gegenwart.
497 Wenn die Katz den Spiess leckt, so ist jhr der
Braten nicht zu trawen. — Lehmann. 4i9. 2.
498 Wenn die Katx dess Kecss gewohnet ist, po
least sie nicht davon. — Lehmann, 4i3, i4.
499 Wenn die Katz ein Mauss hat, so mawct sie.
— rctri,II,Ui.
600 Wenn die Katz Junge hat, so wird sie schon
lernen mausen. — Ptiri, i/.6(4; K^erinQ, III, 393
II. 443; fil'Hriii . 365.
DJ«..- Den kat maser vsl som liar mange unger. (Proe,
dam.. 333.;
75»
1191
Katze
Katze
1192
HM. : Als die cat jongben heret , bo mauit bi wael. (Tunn.,
2, 17..)
lat.: Cstas babens plurcs iuTcncB cipit undiqne mnres.
501 Wenn die Katz im Februar in der Sonne liegt,
im März sie wieder hinter den Ofen kriecht
502 Wenn die Katz im Hause ist, fürchten sich die
3IäusE: ist sie aussm Hauss, so tantzen sie. —
Lehmann , Hl, Si.
503 Wenn die Katz nicht zu Hauss ist, haben die
Mäuse Kirmess. — Pi-rn^/f, sh.
504 Wenn die Katz vorm Loch sitzt, bleibt die Maus
dalieim, so ists jhr witz. — Lehmann . 2n . 79.
505 Wenn die Katze auch einmal die Augen schlicsst,
die ^laus ist nicht sicher.
Knpl. : Though the cat winks a wl.ilo, yet surc she Ib not
bliml. (Bokn II, U.)
50G Wenn die Katze auch Milch nascht, sie heisst
doch Mäuseiangerin.
Anc7i wenn sie Sabnc leckt ond Speck nascht, lagen
die Ku8.;en. {Altii.Gtn VI, 4s4.;
507 Wenn die Katze aus dem Hause ist, sind die
Mäuse Meister. — EUelein. 366.
508 Wenn die Katze aus dem Hause ist, springen
die Mause über Stuhl' und Bänke. — Sim-
mk, 5477; neinsberg lU . 32.
„Wenn die Kais nicht ist zu Haoss, ho hat frey
vinblauffen die Manas.'' (FroKhm., B.iiiiJ
/'/'S.: Abaent le ch&t, les souria danseat. (Bohn I, l.)
Uoil: Al-i do kat van huiB is, dan bebben de mnixen den
rollen Inop. — Als de kat Tan haiaia, houden de mui-
Kun bruiloft. (Harrtbomet , I, 354 •>; ßo/tn /. W8.;
La/.: Donnientibua oculis totam corpus consoporator.
(Suior, bM.)
509 Wenn die Katze ausgegangen, ist der Kater
Herr im Haus.
Holt.: Als de kat uit is, Is de katcr xelf. (Harrtbomie,
I, 3«9«.J
510 Wenn die Katze bei der Milch sitzt, so ist's nel,
wenn sie nicht leckt.
511 Wenn die Katze Brot frisst, muss sie grossen
Ilunjier haben.
Eriffl.: The cat is hnngry \rhen a crust coutents her.
(Bohn II, 3.;
Fiz.: Le cltat a faim quand il ronge pain. (Lcroux, I, lOO.J
l.vt.: Feles canriant, dum panis crustula rodnnt.
512 Wenn die Katze das Haus bewachte, so würde
der Hund Mäuse fangen.
513 Wenn die Katze den Vogel nicht bekommt,
sagt sie: Heut' ist Fasttag. — ScWrc/i/a, 3S5.
514 W^enn die Katze einen koset, so weiss sie warum.
Engl.: The cat knowB, «ho>e lipB she licks. (Bohn II, 11.)
Lttt.: Seit bene renator cerri, ubi retia tendat. (Bohn
II, 11.)
Port.: Bern sähe o demo qne fragalho rompe. — Bern
snbe o gato cujus barbas lanibe. (Bohn II, 17.)
515 Wenn die Katze einmal hinter dem Schmer ist,
lusst sie nicht wieder ab.
616 Wenn die Katze Fäden spinnt (schnurrt), so
ist sie dir gar wohl gesinnt. — Eiwlein,'i6i.
517 Wenn die Katze fliegen könnte, so würden die
Lerchen selten (theuer) sein. — AUmmm vi, 399.
518 Wenn die Katze Flügel hätte, so wäre kein
Sperling in der Luft sicher.
„H&tte, was jeder will, jeder; wer hfttle noch wasi"
(JUrdfr.)
519 Wenn die Katze Flügel hätte, war' es um die
Spatzen geschehen.
Dan. : Der nom kalten fik to tringer, beholder spurren ikke
ccn. — Havde kattcn vingcr da moatte alle spnrrcr d0e.
(iroe. tlan,. Mi.j
520 Wenn di<i Katze fort ist, riecht den Mäusen
der Speck erst lieblich. — SjirichKCrurganen , 136.
\/u Gefahr droht, kann man nicht gouieascu.
.'ril Wenn die Katze frisst, miaut sie nicht, — i
Goai, 1001': Blum, 3S1.
Denn sie hat ja, was <iie wan^cht and befindet hich
('bboi glücklich; auch kurm beides nicht zugleich ge-
Echi-hcu.
Fut/l.: Tlie dcvil Itimself is kood, when he is pleased.
;'J2 Wenn die Katze genug gespielt hat, verwirft
tie den IJull.
5"23 Wenn die Ktitzc hungi'ig ist, fängt sie die Maus,
und wojin f.ie eatt ist, fangt sie pie auch. —
Mimann 17, 495.
531
524 W^enn die Katie im Hause ist, haben .die li&nse
Respect.
525 Wenn die Katze Hesse das Mauzen, so bliebe
der Kater draussen. — Bram, I, i78i.
526 Wenn die Katze mauset, so miauet sie nicht.
— /.oÄrengd, /, 754; Reiiuberg /!', 78.
527 Wenn die Katse mit dem Hunde Beherzt, gehl
er mit einer blutigen Nase fort.
Böhm. : Nezertuj kocka se psem. (Öelakotskjf , 83 J
Poln.: NiezartuJ kotka s psem. (Hntakowtkp, S3.J
528 Wenn die Katze mit der Kohle spielt, verbrennt
sie sich die Pfoten. — AUmann V, 70.
BChin.: Kehraj kocko ohlem; tlapkn si ■p4Ui. (ttla-
k^rtky, 32.;
529 Wenn die Katze nicht beisst, so boisst der Kater.
HuU.: Wordt mtn van de kat niet gebeten, dan ran den
kater. (Harrtbomet, I, 389".;
530 Wenn die Katze nicht da ist, nehmen die Rat-
ten das Haus ein. (Surinam.)
Wenn die Katze nicht daheim (za Hanse) ist,
haben die Mäuse iren freycn lanfif. — Litfea-
ifyr/"//, 32; Ocf. rur.. 12, 482; Simrock . M78; Reims-
herg Ul, 32; für Köln: Firmenich, /, 473, 4«; tür Wai-
dick: Curtze, 319, 66.
Auf Sylt: Wan de Kat Qt ea, laap de MSi anrStaal
— Wan a Kat atj as, do lup a MUasen aueraL
Engl.: When the cat is away, the mice play. (Gaml,
EittUin, 366.;
Fr:.: Quand le ch&t n'eet pas au logis, le« rat«
■ur la Üble, (Goal, Vüh; Cahier, 3l.v;
It.: Dove non 6 gatt«, topo ri balla. ('Jraal, 985.;
Lat.: Bella gerunt mures, nbi cattam non bab«t aedes.
(Binder 11, 3'.'1; Oa/tner, 35.) — Dum felis dormit, aus
gandct et oxsilit autro. (tiaal, t«^j; Binder II, 863:
BucUtr 29.; — Murea salUnt feie comprehcnaa. (Eit*'
t^in, 3tiO.; — Mus salit in Stratum, quum seit noa ad-
fore catum. ^
Sloir.: Kadar ni macke doma, so miki dobre Tolje.
Wenn dio Katze nicht zu hauss ist , tantzen die
Mäuse auf Tischen vnd Bäncken. — Lehaunm,
II. 316. LS; LfArengel, I. 735; ScUeehta, SM.
ilhd.: Als diu katze tiz kumet, so rlchscnt die oüaac.
(BirtLold.) (ZinperU. 79.;
Län.: ysMT katten er borte, sidder muuseu paabordeL^
Isaar katten er borte, lobe mnsene paa bxnkvn. (Prot.
dan.. 334; Bohn I, 391.;
Enol.. When the cat is away, the mice will play. (M^
11, 77.;
Fr:.: Les rats se prominent 4 Taise, \k ou il n'7 apoiatt
de Chats. (Bohn II, 11.)
Ho".: Als de kat uit is, dan dansen de muisen rood ob
hot boter- (of: meel-) vat. (Harrebumee , /, 384 ^;
It.: Quaudo la gatta non ö in casa, i aorici ballano. -
(juando la gatta non k in casa, i topl ballano. (B^i
II, 77,- taitaglia, 149, h.)
Pvln.: Gdy kota inyszy nie cznj%, smiale aobie taso^
(Lompa, 11.;
Port.: Qnando em casa näo estAogato, estendc-se 0 rat).
(Bohn /. 292.;
Span.: Vanse lus gatos, y eeti^ndcnse los ratos. (£«As
H5;
532
il*
%
533 Wenn die Katze niest, weiss die Maus ^iiXi%.
Eni)!.: When the cat wiuketh, little wots tha noois
"what the cat thiuketh. (Bohn II, 76.;
534 Wenn die Katze satt ist, spielt sie mit der
Maus. — Vrlri. IJ, 644; Lehmann, II, 319. 19.
535 Wenn die Katze schläflft, so springen die Maus
auf den Bcncken. — Lehmann. 413, 19.
Holt.: Als de kat elaapt, springen de muixen. (Evrf
honue, 1, 51S4*^; Bo'n 1, 297.) — Daer die cat sUpet,
spoleu die muso. (Tnan., VO, 21.;
Li't.: Dum vult dormire cjtus, Tult mus resilire. (Fal'fif
Ifbfn , 276.;
536 Wenn die Katze «clier/t , das Mäusl sie verletzt
hat.: Catus saepe satur cum capto mnre Jocatnr.
537 Wenn die Katze schnurrt, zerkratzt sie die Hand.
Span.: A su amign el gato siempre le deja acBalado,
(Boln l, 2Ü3.;
538 W\nn die Katzf sich den Bart putzt, so be«
deutet es Fremde. — Li>,cUin, 366; 5imr«c&. uoa
539 Wenn die Katze sich nicht für den Löwen hilt,
so doch für den Caracal. :.4r»ifwiiii>ii.)
D, i. dio LOwcnkatze.
540 Wenn die Katze sich sonnt im Febroar, fo
friert sie im März trotz Pelz und Haar.
541 Wenn die Katze »>it<hl die Maus, ist's tnit der
Tugend (dem Ciciübde) der Enthaltsamkeit ins.
1193
Katze
Katze
1194
542 ^\t>nn die Katze eitzt am Feuer, ist der U»-;yen
nicht tlipuer.
Jh't!.: Jlet zal rpprnwn, waut ilc Icut /ät met liaren mg
nnar 't vuut. ( Harrehnme* , J, 3öli''.;
543 "Wenn die Katze sull dieneq der Mnus, dann
slcht'fi (jrclit's) verkehrt im Hmuh.
644 Wenn die Katze träumt, so ist'« von Mäusen.
Böhm.: Kucce o mjifcb sb snivi. fOf/nA-yr^iy, S23J
545 Wenn die Katze Un{,'lü<k haben soll, bleibt ihr
die Maus im Halse stecken. — linmhrnj iv. isa.
54<; Wenn die Katze unter Mäuse kommt, ist sie
ein L<iwe.
Dip KuiP(>n lioliMUiitrn : Die weiaic Katxi- mit Bcliwar»
7«>in Scliwaiix halte «ich fiir ein lii-rtiii-liu. (MtmaH*
V . Xj.)
547 Wenn die Katzen Brot nagen, hungern sie sehr.
— Lrhmnnn, II, 3l'J, 18.
548 Wenn die Katzen eins npiclcn wollen, müssen
die Mänss das gleich ((ichi-i) bezahlen. — f.yi.'.
riifj , I, 486.
549 Wenn die Katzen .lunge h:d><n, uüinsen sie
tl"issig. — niuin, 379; ilayn . 11. 75. Aürl«' , 3309;
Snthr. M: Uruun. I. 17n3.
Int.: Fi'liH ilum catulo^ Iiabet, »tutlioiis'tiintf mur«.*« vrna-
tur. (lh<f'i.)
550 Wenn die Katzen nuiusen, hcncken sie kein Schel-
len an. — l.rhmaHH. 32. 13; Eimlvtn, aG"; Sinirork, 54"S.
551 Wenn die Kutzon mausen, miauen sie nicht.
/Itiir.: All U« k»tt«>n miiizoD, dnn niaiiiiw«n 7.1) iiiel.
552 Wenn du de Katt up't Speck binuM, so freit
sei 't nich. ilnUnihur'j.) — SthlUr. III, r,*.
I^ndurcli niiterHcliculvt vio iiic:i wctentlicli ti.h Höf-
liiiS'i'D iinil luliaberii vnti Sincciirrn. Ks wird iluinit
Hiu-h ilie Lolirt» vom llveldckunfffzwuni;« vorwtirfon.
In l!.iniiovcr: Wi-iiii man de Katte u|)t S]ieirk liinnt;
«NU l'rvl •• iiioh.
Hol!.: W* nioii d« kiit Ol' iiet 8|ick bindt. wil /ij tiitft vtrn.
///.-. v.>.,.«iirr. /. II"!''.;
553 Wenn du mit der Katze 8]>ielst, so wird sie dich
ins (iesielit kr.tt/en.
554 Wenn ein Katz den Mensen nacljschh-iuht, so
verbir;rt sie die Khiwen ; hat sie sie gefangen,
so sucht sie sie hcrfiir. — Lvhrnunn , 412 , t.
."»55 Wtnn eine Kaitze auch naeli Kngland fahrt,
miauen wird sie duch. — Mum. 195; EinHcin, 366.
556 Wenn eine Katze di-n Schwanz hebt, musst du
die Nas' daruntiT halten, .'iuttin.j
Dvm iiflURioriuoii \'«'li«T.ili.
657 Wenn Katz* und Hund zus.iinmen einen Furz
lasi^cn, so riitsteht ein fief-iien.«?t. (ihtimwit.'.
550 Wenn Katz' und Miuis sich verstehn, so ist's
um den Hauer g«'!?rhehn.
ßiiH.: Naar kutt"Ti o^ niu^on pior« hc^f^fC rct. liavcr bon-
dcn talt. (Frvr. tii"».. so.- Hohn l, 3;«1.;
SUit^.: (lorje mu, pri kterein »r marko in mial bratljo.
559 Wenn Katzen kernen in Mohren Land , bchp>yen
sie dt ich Maw. — hiri.ll. €t<»,
5tiO Wenn Katzen wollen iiasehon, so hilft't dafür I
kein Argwohn. — l/rtr, /». -'ö-h), 3J.
561 Wenn man der Kat/ ein Schell anhenekt, so
fangt sie keilir MaUüS. — £.<Afn.iriii, 4I3. 37 u. E68, 1.
5C:; Wenn man dfr K-ilzf den Kess befehlt, so ist
er vbel verwahrt. — l\tri,l!,CiA.
563 Wenn man der Katze Wurst zeifft, so versteht
sie es, ohne daüs man Miez, Miez ruft.
Fr:.: II i'iitond bifu cnat : un« qu'on diso iniDun, f /.■ -
r'jifc. I, um.)
564 Wenn man die Katz sinichvh, so reckt sie den
sehwantz (Cuekcl. Zagel). — LehiiMii»,KO, i4:
t'rhchüur-, 1915.
565 Wf^nn man die Katze auf die Katze bindt-t, so
bei<j-t sie nicht.
..Wir intivHrn di<> Katz* auf die HaUe binden, la
«L-rdi'O wir «i* nicht liis*iff ttudvo." (W. MnUgr, 73.;
560 Wenn i>ion ilic Katze ertrcteii hat, was hilfl's.
ihr d»'n Kücken tn streirlicn.
Wenn jemand an Verzeihung bittet, naebdem arba-
ifidtirt wüiT Schaden angeuiftet hat.
f:»ffl.: Cry roa nerey. klU'ü my cai. (KoAn tf, 77 J
567 Wenn man die KaUe von der Sckätsel wegjagt,
laud sie xur Bratpfanne.
508
5G9
570
571
üT2
573
574
575
570
577
578
Wenn man die Katze Pühlagcn will, so hat sie
Milch (Wurst) genascht.
Fn.: OccMsiuii truuro qui süu chat bat. (Lenmx, I, 101.;
Wenn man die Katze zur Vorderthür hinaus-
ja{>t, so kommt sie zur Ilinterthür wieder
herein.
Wenn si d* Chatz hinger-e*n-Uhre wäscht, git's
guet's Wätter. (SotoihurnJ — Sthild, us, I6i.
Wenn sich Kalz^ und Maus verstehn, ist'ü um
Speck und Korn gej-ehehn.
Auch diu Araber: Woon Kut< und Mana im gutrii
VLTuehmen sind, so K'idcn die Vorrtithc darunter.
Wenn sick dei Katt straken letl, >o is sei all
ihre bi Lud west. fMecUrnhurij.-
Wer denkt, seine Katze werf ein Kalb, der
veiliert seine Müh' mehr als halb. — Stm-
ivik. .•)4s;i.
Wer der Kalzo da.s Miauen abgewöhnen will,
mat'ht sieh verg<>l)lic]ie Arbeit.
Wer drr Katze die Milch tu lecken gibt, mag
SI in I>n»t in Wasser tunken.
Wer die Katze einnml beim Hafen tr.if, nennt
sie a'lweg Uahmdiebin.
Wer die Katze lobt, der hat kein anderes Thier.
— Ilrilrtim , (H).
Wer die Katze nieht füttert, niu^s die Maus
füttern.
l>io Kiihden : Wer der Kateo die niat(i're Milch vi-r-
AHi't, iIiT niuaa dm Muuacti fette Kahne grwBhrvn.
, {.W.ii.rh'i VI, 411.;
i liti*.: iivii Hiiin fiidiT kat, han f»idcr vcrre dyr. (PriT.
■ ri'.lM. , V.K'.j
Fn.. yui 111- iioiirrit ]>aB 1« chat, nourrit Ir rat. (Cthiri;
■ lli'fi. )
I /l-i'l.: J)ul Rij nan de muia grven zoiidt, gcef dat aan de
I k;tt, f-n Mi:i.ik van den nond eeuo deugd. (Harrettoti.n,
I. .'{".'i '.; — Voor Lot graan, dot eenu mnit opknaacft,
kuu nun c«>»c kat underbuuden. (llairfhum-K. I, a.v,«.j
579 Wer die Katzen gern hat, der hat auch die
Weiber gern.
580 Wer die Kat/en liebt, bekommt eine schöne
Frau.
Fr:.: Ik-llo feiniuc di>it avoir «lui de i>ar soy a>me le rha(.
(L'it.ur. I. yi»; il„riit. II, HHJ''.;
/.■//..• Sjtecidji.im hahituruin coniut;eni cum i|ui calum di-
loxLTit. [llurill. II, lO«,»'.;
5S1 Wer lino Katzi' beim Ohr zerrt, mit dem geht
(ioit ins Uerieht.
üe^eu Thier- und Mvuivheuqaklcrei.
582 Wrr eine Katze todtschlügt, gewinnt keinen
Pi-ocess. — .s"i:/u7/rr, i//, ?'•; .Muiuil-tschrip vun und für
M'-vklrnhurg (Siliweriii 17SU), S. 4'iO.
Die Kdtze iipi<-lt im Volkftglanbcn eine wichtige Itollc.
Wenn dio Katze „weiul", stirbt bald jemand aus dem
llauiio uder aua d«-r Nurlibaraehaft. Wenn aieh die
Kaiae putzt, hat der, wulchor Kie danach zuerst an-
Ffht, t.'nglUck. Wenn «ich die Katze ,,autzwaht'*,
il. h. die rfcite leckt und »ra diia Maul itivh itruicfaelt,
,. kommt bald wer achüuor**. Wir begcguen der Katze
in «lur i}age aehr häufli;, und rorhcrnchend wird der
Uli: iiuchthvlljjuren Folgen bedridit, der eine Kiit/e be-
li-iditit. liio Auazehruuir bekommt, wer eine Katze um-
liriiigt. Man acheut airh,cine Katz« zu todteu. \V<-r
ea thu:, TerfiilU einer aiiazehrcnden Krankheit oder wini
»•in^t nii^lacklich. .M.iu träi<t daher auch die ncuge-
M'irf'cneu Juntjen, kann man iie im Ilauae iiiclit ge»
tnanrhen, ht^imlicb in fremde Uäuser, häiiHg nngar in
ein tiin'<Hvndra Witarier. Ha aoll man auch eine Katz«
nicht innerhalb eim-n Hun'ci« aterbvn lannen, weil ^onat
noch zwei liaiialhiere dran niü^^fn. Kin Mttdi-lien, daa
lue Katzen nicht mag, bokoromt einen r:tudiucii Manu.
! Vj:l. Hauii,;/ait''n , l'rfir., 5; ri-h^rli-'Jrnin'j , I, H\.)
H'^hLoli (s'^hv*ii<rtug''n„ I, Vi*]) bemerkt, dds» di«
(i<ittin Frauwa ( Jf'reyja ) die S«-hwcater de^ Lit'de.i^i.tle^
Krd (Freja) mit einem Katzongeaiiann fuhr, die Kat.^i-n
alao anter dem Schutze dieaer (iöttin htehcn. J>Hrum
Ittiaat ea, wenn aich die Katze wasche, komme Uexuch
ina lUna.
583 Wer eine Katze zum Mausen hält, muss bieh
auch ein bischen Naschen gefallen Inf^sen. ~
I.. Jahn, Merkt zum deutschen Volkitthutn.
581 Wer finilet ein gctrcwe Katzen vbt.r die .Milch !
— Grutrr.lll, 1Ü6; /Vlh. lt. 707; LchitiniiR.il. ^7.1, Wi.
c85 Wer keine Katze leiden mag, bekommt keine
S(-l|iine Kran.
Ilf't.: iiif goci.i; >.;.'ti-i! Iijil> n n..)-.', /.il ;cei.iie Bchitouv
Tfouw hrijgen. (//ttrri"-vin-r, /, ;{?.%!'.;
1195
Katze
Katze
1196
586 Wer mit Chaze jagt, bringt Mus heim. — Sekwiz,
I. 216. 142.
587 Wer mit der Katze geeggt hat, weiss am besten,
wie sie zieht. (Wend. LauaiU.j
5S8 Wer mit der Katze spielt, dem springt sie zu-
letzt ins Gesicht.
Fr:.: Faitci fdte an cbat, et 11 vom lauten au riiage.
(Ktitxinger. 310 ''J
689 Wer mit Katzen ackern will, der spann' die
Maus' voraus ; so geht es alles wie der Wind,
so fängt die Katz die Maus. — yvunicrhon,
III, 217.
5JH) Wer mit Katzen fahren will, der spannt die
Maus voraus; so geht es wie ein Hopsasa,
so kommt man bald nach Haas.
J9i Wer mit Katzen, Hunden und Kindern anfängt,
wird nie mit ihnen fertig.
592 Wer mit katzen jagt, der fengt gern menss. —
l'ranvk . /, 85 " ; II. 59* ; Tuiipiu«, 64» ; Ehering, 111. 510 ;
Gruier, 1,91: Pilri, II, 73»5; Lehmann , 413. 6; Oec. rar..
12,452; Schottol , U46* : Mayer, II, id: Eiselein , Z66:
Sniler, 159; Körte. 3311; Simrodi, 5466; Braun, 1, 1779;
Rein.'-berg II, 65.
Diln.: Hro der jagcr med kattc, hau fangcr mnus. (Bohn
I, 377 J — Hvo som jagcr med katte fanger maui. (i'i oc.
dan., 321.;
HoU.: Die mit catten Jaghct, vanct gheern mute. (Bohn
I, aOJ; Tunn., 29, 12.;
Lat.: Cum catis plnrea venans capit undiqae mures. (Loci
coinm., 30.; — Qui cum felibus venatur, mures capit.
(FiiU^raUhfn, 237; Sufor, d95; Eheltin, '66A.)
593 Wer mit Katzen spielt, muss sich gefallen las-
sen, wenn or gekratzt (gebissen) wird.
Fulgcnder Vorfall hat dem Worte entweder eine in-
teresHante Anwendung verschafft oder es Tiolleicht gar
erst ins Leben gerufen. Vor den letzten Middleaez-
ScBsiona Im Jahre 1>:{7 klagte ein gewisser Thomas Sa-
▼erland gegen eine Karoline Newton, eine wohlbolcibto
Frau in mittlem Juhren , dasa sie ihm , da er sie im
hcherz habe kikssen woUen , ein Stück von der Käse
weggebissen habe. Die Verklagte wurde freigespro-
chen, wobei der Obmann der Geschworenen dem ror-
stUmmelten Klüger erklArte, der Verlust seiner Nase
sei allerdings lu bedauern ; wer aber mit Katzen spiele,
müsse sich gefallen lassen, wenn er gekratst ( gebissen)
werde. Bekanntlich ist das englische Gesetz im Punkte
der aufgenOthigten Küsse sehr streng , und es sind schon
FAlle vorgekommen, wo einer mit 100 Pfd. 8t. oder
mit Geflngniss gebUsst werden musste. So äusserte
denn auch hier der Obmann zur Jury gewandt: „Meine
Herren, wenn ein Mann ein Weib gegen ihren Willen
zu kUssen versucht, so ist sie meines Järachtens voll-
kommen berechtigt, ihm die Nase abzubci^sen, wenn
sie will." „Und zu essen, wenn sie will", fttgte ein
Advocat an drr Schranke bei. (Hreslauer Zeitung , 1837,
Nr. 109, S. 77-.'.;
IIolL: Die itaet du kat epcelt, wordt civan gckrabd. (Harrr-
bomie, I, 355''.;
59-1 Wer mit viel Katzen jagt, fängt viel Mäuse. —
Saikr, ISl.
595 Wer nicht will ernähren die Katzen, muss er-
näliren Maus' und Ratzen. — Kane, 3298.
Uoll.: Die nipt houdt kat ofhnnd, vocdt dikwijis ergercn
mond. (Utirreb(}mi'e y I. 3S5^.)
596 Wer seine Katzen iu die Si)eckkammer sperrt,
hat sie gut verwahrt.
Die Russen: Wer eine scheue Katze hat, der sperre
sie in die Speckkammer, daraus cut wischt sie nicht.
(Alt mann 17, 4?,\}.)
597 Wer umbringt Katzcu und Hunde, ist all sein
Tag ein schliminer Kunde.
Fr:. : Qui tud chat et chieu ne fait jamais guöres de bien.
(Kritzing>;r, IL'8.;
598 Wer von der Katze will Speck erbitten, ist
freigebig mit seinen Schritten.
599 Wer wil der katzen die schell anhencken. —
Franck. 1, 81"; CiiWr, I. 8*; Schnllc] , 1127''; Ma^cr,
II, 53.
Itän.: Hvo tpr bonge bielden paa katten? (Prve. dan., 334.;
Span.: Quiän ha de echnr cl cascabel al gato? — Qui6n
ha de Uevar ol gato al agunV (Bohn I, 249.;
600 Wer wilde Katzen will fanji^en , der musa Eysem
Handschuh anziehen. — /-rfcmim«, i96, 32: £«w-
Ifin. 368; Snilvr, 164; .Simro/fc, 5M2; Itcinshenj IV, 92.
aielio dcin«>n Feind an und prüfe zuvor deine Streit-
kriiftc und WafTcn, ehe du den Kampf beginnst.
601 Wer wird der Katze Speck ins Mnul stecken.
602 ^Vie die Katze, so die Mans.
Gut angegriffen, gut vertheidigt. Wenn eiatt ttiaes
Mann findet.
603 Wie eine Katze soll man essen und wie ein
Hund trinken.
604 Wie gern frisst die Katze Wurst , wenn sie nur
die Haut hätte. (S. Kohl.) — Simrock, U99; Ahac
berg IV, 5.
605 Wie kann eine Katze mausen, wenn sie eina
Maulkorb trägt.
ßvU.: Men moet geene kat, die gemuilband It, net des
stok slaan, omdät ze niet muist. (Harrehoinf*, /, 38S*.j
606 Wier dit de Kaz af de Brode sorjen ? (Sithtm^
bürg.-$äih*.J — Sthusler, 198.
607 Wier en Kaz huot, mess de Mälch zadäken.
(Siebenbürg.- fäckx.) — Schwtter, 203.
608 Wier wid de Kaz am Sak kifen. (Siebenbirt^
idchit.J — Schmier, 203.
609 Wil die Katz nicht mausen, so lasst sie draasien.
— Fischart, Bkh. (1581). m''; Eütelein. KC ; Sitnroek, 54U.
610 Wo die Katze den Käs' (Speck) bewacht, Ja
ist die Wirthschafl wohl bedacht.
„Dann die Sach ist wohl bestalt, so die Katx des
KftSB hat gwalt."
Litt. : Nunc est muricipi commissus caseui ipti. (Sutcr,SSi;
FiUlertteben , 5.'>S.;
611 Will die Katze nicht mausen, der Affe nicht
lausen, so werden's übel hausen.
„Wenn den Affen vordrensst dci lausens, vud du
die Katz sich schempt des mausens , vnd dm* der haadt
ist trcg zu jagen , so müssen« offt um hunger
(Wal'tU, jy, 42.)
6\i Wirf die Katze, wie du willst, sie kommt i
auf die Beine.
Poln.: Bzuc jak chcesz kota, s on zawazc na nogipadais.
(Lompa, 2'.«.;
613 Wo eine schöne Katze ist, muss mau keinen
Kürschner hinbringen.
611 Wo geren (wie gern) fret do Katte Wort
(Wurst), wenn se man de Uiut (Haut) bedde.
(lAyyte.) — Firmenich, I, 269.
615 Wo Katzen sind, da können die Mäose nidit
in Ruhe Abend essen.
Fr:.: De la maison da chat u'est Jamals saoul !■ rat. [U-
rour, r, 100.;
616 Wo Katzen sind, da zieht die Maus kein KisJ.
Mild.: Diu mOs ungerne ziuhet kint, ■w4 ai weis daksttn
sint. (Freidank.) (Zingtrlf., 100;
617 Wo keine Katz* im Haus', da führet Krieg dir
Maus.
Frz.: L& oü chat n'cst sonris i r^völe. (L^r^ux, /. IR.
Holt.: Danr geene kat is, tieren de mutzen. (Harrei§»*t-
/, .rH4<>.;
Lt:t.: Itella gerunt mures, ubi cattum non habet m4a
(Lo<:i ct///«»n., 56; Sutor, 35.;
618 Wo man der katzen streycht, da ist aie gen».
— Franck, II. 171^; Egenolff, 229*»; F.yering, III,^.
Lehmann . II . 857 , 442 ; Simrock , 54:^ ; Lohrengei , /. öi
619 Wo mehr 'me de Katt stripet, wo häuger bäit
se den Stert. — /.yro. 22.
Engl.: Whorc men arc well used, they 'U freqnent theit.
(Bohn II, 21.;
Hüll.: Als men de kat streelt, zoo steckt re den staart
op. (Hnrrebome^, /, :<S4"'.;
620 Woann die Koatz aus is, hoaben d' Mais Sunntl
(Sleifrmurk.) — Firmemch, II, 767, 81.
Wenn die Katze aus ist, haben die Mftuse Sonntaf.
621 Woat schirt sicli de Koatz dräm, of de Käehtn
ubrät. (Scbdsaburg.) — Firmtnuh, Hl, 4ii,Ji.
Was scbiert sich die Katz drum, ob die dicke SapP*
anbrennt. Bei S-:f<nster (197): Wat ecbirt sich de Ksü
drUm, wun de Kächen ubr&t.
622 W'.in de Kaz nit derhiin äss, hun de Miss Hocb-
ZCt. ^Sicbenliürij.'H'ichx.J — »SV/iuxt^r, 202.
623 Wun de Kazc schpiie, wird ander Wäder. ,■**'■
benhürg.-sttchs.J — Schttslcr, 46.
624 Wun de Kaze schpilc, wird et kalt. (Sutn-
hHrg.-siiihf.) — SchunUr, 45.
625 Zehn Katzen greifen nicht Eine Maus in tmtm
durchlöcherten Haus.
626 Z'erst gäuggelt d' Chatz mit der Muos, dfon
macht sie ihr de Garuus. (Fridahiü im AMrg»
— Schteciz. II, 181, 21.
1197
Katze
Katze
1198
ti27 Zwei Katzen sind Kiuee Löwen Kleister. —
SthUihtii, 118.
Diu IIvbrüL'r: Mit zwei Kat/eu hat mau eiiifii Lüwon
Ui<r»i>)ii>u. Die Albanesoii: Zwei Katieu budiuiKfu oiiieu
J<uri-'ii. In Afrika: Zwei Aiitilupctivu Ubcrwiudu» ciiiu
Aiitilii]ic. (Rtinthfry HI, ü.)
C*J8 Zwei Kuizeu und Eine Maus, zwei Weiber in
Kiiu'ui iliiUB, zwei Hund' un Einem fii'in
kuuiiucu selten überein. (S. SchwivKor uud Schwie-
K«'rtoclitcr.) — Gaal . 9V0 ; Wimkltr. Vlll. IC: Lolir-
eiiijel. I, »aS; Kurttf . SrJM : lUinihvr,j I, 196.
Kh'jI.: Two cat« und • radiiii«!, twi> wive« in one liouve,
iwo Juni and a bune, never agrve iu oue. [Huhn 11 , 13*J ;
dual, VW).;
UulL: Oeou twec kutteu aan i6n uiiiin, K»eu two« rrou-
wen iu ewn huia. (I/arretuiurf, /, 36«»".;
♦OJU A Kiit bi't Spek sät. r.l""-M'»v' — Hauj'i. VIII,
z:>9, 131.
Die Katio bei dvn Speck »utzen. Bvsunder» vou lie-
aiutun gubruucht.
*Ü30 Alu wenn die Katze keine Milch möchte!
UvlUr Ki liere, mag de kat geeuo loetc molk. (Harr*-
fcwi«ftr, /, asrt».;
*G31 Ar gett wi die Katz ümm hüsa'u Ürci. iTraw
krn.j — Frommnnn. 17, 31t<,2lt.
Macht Umachwi'ife.
*633 Ar it für di Katz' doa. .Fratikm.; — Frummaun,
VI, 318, 'Ali.
Kr wird nicht bouulitrt , nur alt Null odtT ala dai
fuufl« Kad am ^\'agen betrachtet.
*633 As de Katt mit de Mus spelon. — ülubuK, viil.
•634 Hei drr Katze Speck suchen.
*63ö lii iini is enu grote Katt in de Kammer lopcn.
: OldinltHrtf.J
Kr hat einen gruaten Schrvck gehabt.
*G3G Bind de Kattc füär Knai, bat dou nit suihs,
dat suid sai. — riuiiwiium, lii. 4r>4, i-.'.
In der (trafichaft Mark gowuhnlich zu Kinderu. die
«ich weigvrn, abends «iwas ku thun, weil v* tu ilnitcr
■ei. (Vgl. UW.f/f . Stf/ieität ^piickieörllhfii Anttrort^n im
lirr (irajtchult Mi-rk.)
•637 Hing- 'uc Kattc för't Knci. p/anhirj., - iir-
menuh, I, 381, 4.
•638 liis de Kut/.o ein Ei gelegt (S. Nimmur«tag.)
(SlocktTau.)
•639 Brachte de Katte den Slipsteiii noch nit?
nVr^tf.J
Sputt Ubor jemand, der etwaa Aueterordentlichet er-
wartet.
•640 Butz, lull de Katz von ehr Stutz. (Oftprcwc^.,
•641 1)' chaz ist abcm Mdlfiiss. /fcrm.y — t'rouiimnw.
II. 371*.
*642 ])' Katz fallt auf die alten Füess. — Xauprrr.
Iitiul. ,41; UaumijM-tcn , ^S.
Kl Wird dadurch nicht« goiindert, die Sache bleibt,
wie eie gewesen.
•C43 D' Katz' schaut'n Bischof an. (ObcrnnerreUit.; —
Ftrmniich. IV. US. 65.
Zur Kntschuldiguug, wenn man sich etwa« Krlaubtes
herausnimmt.
•614 I)' Katz* um an rfcnning zwicke, ilass s* Chri-
stus Si'hroi'n niöcht'. (i^Twitt'rrruh.)
Von einem Ueiihals uder einem, der für Geld alles
macht.
*C45 I)a blä.<it die Katze den Abendsegen. (Fnuiken.^
Da ist nicht rtel zu hnlen.
•646 l>a greifen zehn Katzen nicht eine Maus. -^
FriaihlHi'r, 384; Fnsihbur*. 190ü.
Niunlich in einem lerlumpton Kleidan gs st aek.
•647 Da ist eine schwarze Katze dazwischenge-
kommen.
Die i'renndschaft ist xerstOrt, ein Unfall hat der
Sache eine Üble Wendung gegcb«n. Die ichwane Katio
gilt Im Volksglauben flir eine Knchelnitngiform dei
Teuf eis.
IIjU. : Daar is ceno iwarte kat tuiscbcn gekomen. (tlarrt-
''.I...V, /, 384*»^
• G48 Da, Katt, hest ok cn Fi»ch.
Als BoKleiiwort in einer Uegengabe im fraoBdllehai
w iii reindlichenSinne.Uefrengeschflnk,GflV«nhleb,Ot|«B-
trumpf, Uegenpille im Wortwechtel. ntta Beutar ge-
braucht die HedcDsart in einem Briefe, datirt NlgeB-
bramborg daa li. Jnui tS63. an R. Banseh in KOBjge-
berg bei der Answeobscliuig ihrer Photugraphien. (Vgl.
.Vtttk^itunftu 4tM UiPrviacktM Äränsike*» in ESmifMhtrg,
heraustrcgabeD tob JL JI#kicA. XCnlgtberg 1S65, 8. IS.)
•64y l»a Katz iV Schollen anhcnkA. — /.jmjimt. MmI.. 4i.
•GJO Da, Katz', hast auch 'uen Braten. — Friuh-
hur*. I9tu.
•651 Da köunte die Katz' ein Vieh werden. (Kamniu.i
•G52 Da iniichte doch die Katze Kavinr sclicissen.
il IL: .Mijue kat schiet vuur, zci bcsjc , i<u ze had vvna
vi)uk uan hareii Htaart. (Ifarrff'omiv , I, :HH".)
*653 Da nmss man sich eine Kat/e besorgen zum
Lausten. — FrnchUur^. 190-J.
Uli eluvr langwc'iligon Arbeit.
•654 Da sitzt die schwarze Katze drauf. (Sihw,chat
Im Wini.^
Vm zu Hagen, in diesem Fasse, (Jcfasso u. s. w^. i-tt
daM beste (ii'trauk. So ruft man der Kullurrin nach,
um ihr das Kass mit dem guten Bier auaeuileutvii. Uiu
den bertten Wein zu bu^eichuen, dugt man in Schwu-
ben : Du ivch d> Kutx drnff g'siritse.
•655 Dil winl die Katze bald das beste Vieh sein.
D.is lliiuiweson wird so zurückkommen, duxii MAuio
dort hausi'U werden. „Dann »oll ieli jhm ('incinriii
M:inn I nicht reden ein, dit< katz war bald das beste
Vieh nein." (A^trrr, ///. IWii, .11.;
*G5G Daai* lietrk noch negere Kalten. . J/icJL/ni/iiirj/..
— .sr/el//rr. ///. fi».
*G57 Dar is kC'n Katt sündor Hanskcu antofat'n.
.(htlrus.J — Huhimlit. Wi; Ihti-kulnuUr . III.
•Ü58 Darum bekDinuit die Katze keinen Klap«.
Die Sache ist unbedeutend, nicht der Rede wcrth.
•659 Das hat die Katze mit dem Schwänze bedeckt.
— Friachhicr, a,**!.
V«in einer Haclie, die man nicht.so leicht Hnden kann.
•GGO D:i8 heisst die Katze zum Speck setzen.
IIi4l.: Dat is de kat bg liet spck gezct. (i/uii •.h-jnn^e, /, Ss& ».;
•661 Das gehört der Katz*. — Schin>f. 3\)7.
Hat keinen Werth.
•G62 Das isch für d' Chatz. CBem.j — Xjro,iA.
1). i. rerluren, aufgegeben.
•663 Das ist auch etwas, was die Kat/e niclit frisst.
•664 Das ist der Katze den Hering (den Käse) an-
vertraut!
HulL: Dut is der kat de kaas berolen. (Harrelnnif;
•6ü5 Das ist die erste Katze, die mir heute vor-
selinurrt ( vorspinnt).
UoiL: Dat is de eerstc kat, die inij Tan daag cen* pon
geeft. (Uarrtbomee , I, 383*.;
'6G6 Das ist ein Vogel für die Katze.
IIvlL: Dat is cen vogcl voor de kat. (Hurn'b-mr.\ /, 'i$i\)
•667 Das ist etwas, was die Katze nicht frisst. —
KixfU'in, 3i>;.
•668 Das ist man für die Katz'. — Fmchbirr*, I9ü4.
•669 Das kostet der Katze den Schwanz (das Fell).
Tollt.: Wara kocie, Idxlo o cie. (Lomtia, 33.;
•G70 Das macht der Chatz kei Buggel. (SoUnhum.)
— .Schild. 74, 196; für Oherötterrnch: Bawngaitfn. RS;
für rirwl; ScKöpi, «6 u. 307; für WuTlember^: Hirlin-
ijrr. H65; haihdcutsch hei KOrtc, 3J06*; Urattn, I, 177;>.
Acndcrt an der Sache uiclits, hat nichts zu bedeuten.
•671 Das mach' einer Katze weis.
//»/{. : Maak dat aan de kat wijs. — Vertcl dataun de kat.
(Ilarrehvintf , I, 366^.)
•672 Das sind Katzen, die vorn lecken und hinten
kratzen. — /'iirünitafciin , 7S8.
•673 Das soll (wird) mir keine Kat^e fressen.
Das ist ein guter Bissen, den ich fUr mich oder einen
guten Freund aufgehuben habe.
Fi:,: VoilÄ co que les rats n'ont pai, mangi*. (Kritsiit-
'jrr. 43.'.-».;
•674 Das trügt die Katie auf dem Schwänze (Zagel)
fort. (frcMten.j — FritchbUr, 880; Frinchbivr ». 190«.
•675 Dat is de erste Katt, de mt van dage (heute)
die Toten (Pfoten) gift. — Bufren,2C9; Fntn-
mann, //, 537. 15C; EiekwttU, 980; J^rrn, 703; llnux.
kalt oder, IIL
Wenn rinem pIütiHch ron unerwarteter Seite Freund-
lichkeit erwiesen wird.
•676 Dat mäk ile Katte im Drome nitt wis. C*ii»i-
gekafl Mark.)
*677 Dat öS fcr de Katt to Böxc. fsiaiiupOncn.) ~
Friickbirr >. 1911.
Von etwas , das keinen Wcrth hat.
•678 Dat Ö8S Katt* on Hund to vcrgavc. — Fnnii.
tii-r'. IWJ.
Von einer verdcirbcnm Speise, einem sehleil.l
■chmeckeudeu Uetrünk.
1199
Katze
Kaue
1300
679 bat 'xirl r.ict taai et Kat: :.'^Tkhr. — rrv.ft-
T*%i:
Str z4i.* I.*:?*!:.:. k'ü.;
• « -J 'J L»-,- ':r.- .1:*: A 4*tft fe6L i Ma;katt^. — / ■■ = • ■ -. : :«.
'•. H\T.'i.:.iH 2..
'€«4 i:*- Kav. f>:ri «■cbnilteD. — «: r^r'i.^;. r.t*.
K.Lf i*ftrj ?r>br ^^kxiiit WiAf« kattea. «i. :. ver-
•CiS Le Ka*: '.-T ^::: möt dt:.' tLd' ve?£:erer«rji.
W*s.a ;tsiiai :& it.:.»!!! V'^r:r»j* ft;*c*s«a ti*:bi.
•6v: L*- Kä'.t ball ii kleijen. — ftj'i'j^.Ki*.
9 kr: »ks 'u K Inder c, wetn i> (ib<rr Jccken auf
'CiT Do Ka"*. -Aird 'ii de Mag (Mat'«:D^ sich weg-
•C%9 De K?itt*; im S^vk kop'n. — £ :'.i: j«. :«:i.
•055 De Kdiz am Sa/:k kifei:. '*.<'• :.'«r;..ic:rr.i._ —
/>.>»■.';.■■« A. r. »-, 5».
•CiK; De Ko:zfc keft ':ai uf a Opp I-B'".::!. — /;<:in.
f.r.. a:.
•6dl De:.; g';Lt de Kutz nr/tüi Ma^e.'i i^et lofen. i
V--» tritikia \"i'.'.fiigiiiT . mit dfrt*ea Mj^'^o «i^^ Katze '
b:'.}.t f>rt k'<in:jii. it-j rkticjj T«r]»ul «-r. i
*692 Dem wür'le ich meine Katze Licht abwrlranen. !
Kibtia unwitkaad«!! Arztt oder icarkihcbreieriichea j
'^uacktaUicr. |
/Ay'L; Ik x«/U hfcm iai;ne kat uiet to» v. rir/uwen. 'Darrt'
Komet, I. »•'S".; ;
*€9'i Dem winl auch die Kat/e den Magen nicht
verschleppen. — >i*.l". iv.tnici.j.'t.',, i *•€•;, 42^.
K'i «asct man in der rjeg^ml t'ih Bud'.'Utait ron je*
uabd. 'l«r *«hr Ti»i ^vjttbKn hat.
•ß94 Der Chatz en Bogt^el jreh. — ro'. i , &i.
•ilreit. WjdcriUzid, Wideratreit gcbco.
*690 Der Katz* die Schmer abkaufen. — StMpf, ^^j;
Di4 ilir wol nicht r<^il ist. Die Waare nicht an der
<^<i ':]]«, «ondfirn viin letzten Unterliiadler kaufen. —
M'ihdartlich für »ankf^n \tt\ Fromiuann, VI. iXi, 316:
li'/a kafft mer <J'r Katz 't S'.-}iniar oa.
*Z'jQ D(-r K-'itz jff'ht nach 'runter. — Ttndtnu,\*i^9.
In 'Imii Si.'ine: \V<:nii bur der Zweck erreicht wird,
n:.'jK«<n a'ich die Mittel nicht ({erade Hchnl gerecht lein.
„Jaf{ einraal den Kata Tnin Ti^ch!" lagt« ein alter
Rahbi ZQ aeinor hochdeutnrh erzifsenen Tochter. „£4
heit^t „die Katze", erwiderte diere. ,iDer Katz".
enti(*'Kiiete er. ..gclit aacb 'runter.-* Kr jagte, and er
hatte recht.
•697 Der Katz «-ein. — s^hfipf, :i>7.
Vi-rloTcn, ZU ^uunde gerichtet sein.
*608 Der Katze die Maus zu hüten ßcben. — Alt-
manu 17, 475.
"699 Der Katze den Speck anbinden.
•700 Der Katze den Speck befehlen.
Die Kn«ien: Deu lUren ans Honiftfass binden, dais
er's hüte. Den Raren mit dem Honig zu Markte
schicken. Die f'zechen: Den Tlund an die Kuttelflecken
ran das Oekrüse) binden. (Reintberg IV ,&<.) (S.Fachs
'M'.^ und Hecht .'IG.)
•701 Der Katze die Milch befehlen. — .4f/majin VI, 5i7.
Die KuKsen : Wenn man der Katze die Milch l>efiehlt,
so befiehlt man sie ihrem Magen. (AUinanH VI. Z)I6.)
Holt. : Uij hebt der kat^ de zoete melk berolen. (Jlarre-
•702 Der Katze einen Reifrock (ein Schleppkleid)
anziehen.
Wenn eine Auszeichnung, Ehrcubczeigung Unwftr-
digen zutheil wird, denen sie auch nieht einraal wohl
ansteht. Oder, wenn denen ein Amt gegeben wird,
die ei nicht zu bekleiden wissen.
Lat.: Feli crucoton. (Eru*m., 2.*iO n. 514; Tappiu*, 144».;
•70Ö Der Katze Senf geben.
hün.: At givo katten sennep. (Prot, dan., 497 .J
•704 Der Katten den Kop awbiten. fWcÄtf.)
Sich zu etwas Widerwärtigem entschliessen. (S. Uesse.)
•705 Der Katzen die schellen anbinden (auhengen).
— I.ullur'4 Werke. Vll. Si*»; ScIuUtcl, ltl2».
f.tit.: IVli tiiitinnnbuhim annectere. (Fatrtiut, M.)
'06 Der Kaiser, d^; f<±:--? Kleid aalegezL — E^e-
'*.'' hiT katz«- rin izzia anlrceii. — rrork. //. k\
T'j« Drr kaiz«= in d^r k*ää .•>dcr nfch» besoIheD.
■ ?. J-iFfra-. ::: — F'z.'^l. //. 15* a. Sl*; 73f^».tS^;
Cryifr. III, 17. L:4-i;ti, //. tS, UT 3. », »; Crtwr.
I. i:t JC>rf.
*■ ^
Efzvx. I, i:a.
Lm..
''.''^ D^
a.-f- i« t:^'. k- ;r:aa^. 'L'r-^^m^. I, \:.tX
s. Pfvatig geben. — Baum.
10
::.-*« d*r Ka*^'
5v aa;? =j- ir ■.•'ccr^iierreiiL. wcim jcnasd Bceä
c:=.i£a: z:^ tut^ mzSk=.si. SAcidea er bereiu ftsi^an
I'er :z,-z&i üie Katz" durch'n Boach scbieif^o.
Der S::^r e:.:»;r.sL: de.- ReiensArt: Et mui das Bai
aug^esMrs. f=r e.scn andern bftsacB.
•TU Der mu?« di-: Kaiz' hajt'n. — FrwptmoM, 17, j». j«:.
Er iLsas rs Ha'aa« bleiben cdcr er moja fftr die aa-
dera d e SirAie a^f »ich nehmen. .. Kau* halten x scllt-
La^ten. harren -::d dalien." (Rnmtrali . I. 7:...
•712 Der woas:. wo d' Katz in Toag langt. — Bir-
ii'vr-. Si>J. SffU^. 45 j.
Du w«:«i. v:. j:« Katze in Teig laagt.
•7ia Des i*: isicLti filr li* Katz, no hat der Hnnd
eTs*, z.:x. 'kr.--..\i;,~.. — ßiriin;*r, s?:,
1*1 Terl:>:i£.
Ff:.: Ce i."ei; ju roai des ^-nuies. — Faire de la b^ui-
üe p-:;r U» chatf. -L^r^jux. I. :.«.- ^'«^ircf . >.«.;
II:,i..: Hex ii roor de hanijen. - Het i« toot de kat.
(H^-ri-.. .'i. I. *^S» a. J>5\j
*T14 Diar kÄm a Ka: üüii a Sek. '.tmrvr. — Bsk/l
VIII, SV. 14>.
•715 Die Chaz darc Bach zieh, /.urcri:. — fk'iki(»itA
»•■■j Pi u: r 1:7:.
\n B].e:a: Hie Kau durc:i die B«ch f cbicifea. -
In eisern Strei: rerlieren und die Koati<a fcaiahia
AV.r«n. iia.;
* 716 Die Katt schall die kleien (kratzen). — cinim ra.
So droL: man Kindern, wenn sie nicht still vmL
•717 Die Kat-T* eriahrt vom Schwanz nichts. — fr*.-*.
' iVi =. l?lj.
Wenn miii -'bne alle Nachricht bleibt.
*7I8 Di'.' Katz' im Sack kaufen. — MuTzboxit U,Si.
>>/!.">;.,', 574. /'ri-i/iAjcr. »75; Lohrengcl . tl, lü; Svtt-
1 iut . 16^.
Etwas '.lugesehcn. ODgepiuft erwerben. nabeiOBuea
Ankauf machen. Zu den verlorenen Arbeiten zu?
ein alter Sprach: Wer in den aack chonfct. -iff-
m.inia, II, 147.^
Fr:.: Achetcr chat en poche. [L^Hilr,iH, 122S,- ff'^ia .' !
Sta>*':Krdtt, Ml: KriUinyir, VHK)
Lat.: Aieam cmere. (PüHfut Liac.) (BiKiitr 11. Um.,
•719 Die Katz ist dem Vogel aona Eäfig geietZL
— Lehmaun, 93$. 17.
In dem Sinne: Die Axt ist schon na den BaamgeliVi
*720 Die katz ist gem. da man sie strelüet. — Tn-
piut, IG**.
Lat.: Atheniensem Athenls laadare haadanauTiam i£i£-
eile. (Tapf.iM*, 16».;
*721 Die Katz ist sein bestes Vieh. — .tyrer. r, 3»,r.
• 722 Die katz laufft jm den rucken auff. — Fr.iKi.
II. 19*: FiKchatt. Gegch.; Lange, 804; Körte . 39u4'.
Franck hat die Redensart für die Uteiniache: Fvm
clamorem, mit folgenden , nach der einen oder aniffi
Seite verwandten , znsammengeetellt , um irgraitsa
schuldbewuBStes Uewissen oder Oranen atuaadrafkn.
., Es grauset jra. Es träumet jm vom tanftL Des
schuldigen echaudcrt. Der schuldige ipnlet. £* tcboekl
jm das mentelin. Es schaudert jra. Daa genlekt tflil
den mau. Seine ohren singen red klingen ja stau."
Auch wul: Der Tod lauft ihm aber« Grmb. Es Ober-
läuft ihm eine Gänsehaut. „ Da finir dem WAit eiH
»n die katz den rUcken auff aa laaffen." fgolh^ia
hüchtein, LIV.; In fränkischer Hnndnrt: Mir «M
bange,c8 gruselt mir. (Vgl. Frommanm„ 1'/, 318. Kt)
— „ . . . Dass jhnen die Katz in olle nnoht den
hin auff iicff vnd anfiengen alt Tor elm
an fliehen.'« (Kloster, VIII, AM.)
Fr:.: II niarche sur la braise. (Stai-KkexUt, 415 J
•723 Die Katz gitzt auffm Kefig. —
II. 309.56.
•724 Die Katz' vom Speck jagen, da er
Lat.: NoD contemnatnr, qaisquii bene
tor, 119.J
•725 Die Katze am Schwanz haben.
Jemand oder oi»o Sache erin-iffvii i
feethaUea.
TB«
Stt.l
f*-
1201
Katze
Katze
1202
*726 Die Katze anstellen, um die Milch za bewa-
chen. ^Surinam.;
•7*27 Die Katze auf der Haube. (Schweiz.)
*728 Die Katze aus dem Sack herauslassen.
Zeigen, w&a m«n im Schilde fuhrt, den ffeheimen Plan
crkeDiien Uasen. „Die l'erfldie John Buli'i wird noch
ufToner durch ein Schreiben M.*i, der die Katxe hin-
sichtlich dof Bauet von KeperecbifTen am dem Sacke
läsBt." (Seuyorker Stu<Ü$:fituHg Tom 21. Kot. 1863,
». 2.; „Da eich Über Vertbeilunff dea SQndenlohnei ein
Kirnit erhol), lo liets einer, wie man in tagen pflegt,
die Katze aus dem Sacke und machte Enthüllungen."
(Xeuyorker Staat »snitung TOm S. Not. 1862, S. 8.^
*729 Die Katze befiehlt's ihrem Schwänze.
Frt.: Le chat commanilc isacoe (queue). (Ltruux, I, lul.^
*730 Die Katze bei den Pfoten fassen.
An einem Punkte, vo es am gefährlichsten ist und
man am ersten verwundet werden und Sohaden leiden
kann.
FrM.: Bailler le ohat par les pattes. (Leroux, 1, 99; Star-
4eA«i/W.88; Kritzinger, 128.;
*731 Die Katze durch den Bach ziehen (schleppen).
— EiseleiH, 366.
,,Er sasi dort wie ein Katz Terirrt, die durch den
Bach gelogen wird." (Fitchart, Hominic. leben, B, 4';
Gvd^kr, Kl/ Rücher u. ». ip., /, 169 '».J
Lat.: Per fluvlum traducere. (Kitelein, 366.^
• 732 Die Katze fangen und den Tiger laufen lassen*
— AHmam 17, 513.
*733 Die Katze für eine Eule halten (nehmen).
Fr:.: Prendre martre pour renard. (Lmdröy, 98J.;
*734 Die Katze für eine Wachtel ansehen.
*735 Die Katze ging in das Dickicht, um ein Tiger
zu werden. (l{tu$.)
•736 Die Katze hat den KaU>nder verschleppt. —
FivMier*, 1866.
Wenn eine Frau licli in der Zeit ihrer Kiederknnft
geirrt hat.
*737 Die Katze hat die lieber gefressen.
Jioll.: Die kat hecft de lerer gegeten. (Harrthomitt
*738 Die Katze hat es gethan.
Wird in der Schwele gesagt, wenn man etwa« ler-
bricht.
*739 Die Katze hat vom Käse genascht.
In Being auf ein MiUlcben, das unerlaubten Um-
gang gepflogen.
Frt.: Cotte Alle a cass< son sabot. (Lendroy, 1341.^
*740 Die Katze hat von der Milch genascht.
Z. B. von Midchen , die vom verbotenen Baame ge-
gessen.
HolL: Die kat heeft wel aan de melk getnoept. (Harrt-
bomee, J, 39i^.)
*741 Die Katze hat's gefressen.
Um kun sn sagen: e« ist nicht mehr da.
•742 Die Katze heben.
Eine mit dem llundetragen (8. Hund 1600) verwandte
Strafart ans dem ersten Viertel des 16. Jahrhundeits,
wenn nicht älter. In einer Satire aus dem Jahre 152S
(Tgl. tkhade, ttl. 178) heisst es: „Lieber, schweig;
es seind die weihbiechOf gwonlirh prediget ordens.
Wo sie solche red von dir innen wurden, du mustest
sicher die katie heben; sie wurden dich wnrlich fttr
ein kätxer verbrennen lassen.'* (Vgl. J. Franck, Ueber
die aprichKvrtliche Redensart: Uunde führen, in MoUke,
üeuttcher Spraekwart. Leipiig 186S, Kr. 13.)
*743 Die Katze hinter dem Herde wird nichts ge-
wahr davon.
So klein Ut die Hochaeit, das fest.
*744 Die Katze hütet den Speck. — SaiUr.n.
•746 Die Katze im Sack haben. (PreuMM.j — FrUeh-
hier, 376; FritrhhierK 1907; Ilniiit0. 918.
Wenn Jemand, dem man lang« naobgesangen oder
anf der Spur gewesen Ist, endlich ergriffen worden ist,
oder auch , wenn man Jemand so in seiner Gewalt hat,
dass er «nt nicht sohaden kann, dass er sieh Iniuiieni
WUlfn fUgon mnia. (Boek^ Mint, pntti.)
• 746 Die Katze in die Milchkammer treiben. -^ au-
mann VI, A20.
• 747 Die Katie in die Sonne halten müssen, (huur-
burgj — Fmtkbitr*, 1919.
Erinnert aa tlno alte Stimffom.
•748 Die Katze ist aoa dem Sacke.
•749 Die Katzfl irt fort damit
Wenn ola Xlsd aioht wlason loU, «o «twas hing«-
•760 Die Katn nt fiber den Speck gerathen.
Mll.: HU hoeffi de kat aan bat ipek tatoa komwi. (ffurrt-
bamee. /. 396 »J
Dbütickbi BntOKmönxMM-hwxxmon. IL
•751 Die Katze ist über der Milch.
Engt.: The cat '■ in the crcampot. (Bohn II, 153.; '
• 752 Die Katze kriegt Ileu. ({ybcröacrreich.) — ßaum-
garlcn. 88; für HecklcnhuTQ : Schiller. W.6^.
Diene Bodensart wird gebraucht, Kinder m entfernen,
wenn Unschickliches geredet wird.
•753 Die Katze lacht die Mäuse an.
*754 Die Katze liest in der Bibel.
*765 Die Katze macht Sammtpfötchen.
Fr:.: Ca chat fait patte de velours. (StaneheJel . 88;
KntiingtT. 12?.;
*756 Die Katze magSder Fische nit.
Wenn jemand sich vor etwas strJiubt, wovon man
weis«, dass er es gern hat.
•757 Die Katze maust jjut.
JI<jU.: Die kat mnist goed. ( Ilarrebomtf , 1, .18.'»''.;
*753 Die Katze maust links. (Würtcmherg.) Klein.
I, 224 ; Körte , 3306 •* ; Itirtinger. 863 ; AV/Z'/ni ,406.
Die Sache geht schief, sie nimmt unerwartet eine
schlimme Wendung; sie wird keinen guten Ausgang
nehmen.
•759 Die Katze nach dem Specke schicken. —
Wincklfir, .V, 81.
♦760 Die Katze sitzt auf dem Kiifig.
Die Gefahr ist vor der ThUr.
♦761 Die Katze taufen.
Wahrscheinlich sich auch auf ciuon Strafact be-
zieheud, da die Katze nicht gern ins Wasser geht.
„Lass nicht ab, tauf wol die katxen." (Al(.i\ ton Kuba.
Sckiinpßtick« Coinedicn.)
♦762 Die Katze über den Schmerlaib setzen. —
EinrU'in, 366.
Fra.: Kilo a fait nn pet ä ringt ongles. — Elle a laias«
alliT ic cliat au fntmagc.
Lat. : Mustelao sevum. — Mustelae sevum committere. (Sei/-
bald , :I24.; — Nunc est muricipi commistus oaseus ipsi.
(Eitelnn, 366.)
•763 Die Katze wäscht (putzt) sich, wir kriegen
Gäste. — Frischbier, 378; Frinchbter^ 1936.
In Steiermork: Heünt kimmt wer SeltsampH, well
•ich dieKoats woaseht. (Firmenich, II, 765, «jy,;
•764 Die Katze wecken, welche (wenn sie) schläft.
— BriiiAfttrij ///. 76.
£inn alte Wunde wieder anfreissen, einen allen Streit
wieder reiro machen.
Fn,: Rereiiler le chat qui dort. (Kritzinger, Ml.)
♦765 Die Katze will ihm auf den Buckel springen.
. Schweiz.)
Von jemand, der nicht Lust zur Arbeit hat. „Der
einzelne Sehuitter suU aber nicht etwa mit der beliebten
Formel : « Die Katze will mir auf den KOcken springen v,
die Mühen der Arbeit beklagen." (Otto Sutenneittir,
Erntetitfen in der Schtceit, in den Urembofn , 1865,
Nr. 41, S. 5»3.; (8. Lenz.)
♦766 Die Katze wird dir heut* den Magen nicht
wegschleppen. — Friachbier ', 1912.
f^ei unbesorgt, du wirst deinen Bauch füllen können.
,.Die Katz nimmt dir hont nit den Magen.*< (Watdit.
IV, 19, 64.;
♦767 Die Katze ziehen. (8. Strebkatze*)
Auch in England: to tear the Gat:= toben, w Athen.
*768 Die Katze zieht die Krallen ein.
•769 Die Katzen im Sack feilbieten.
*770 Do könnt kein sieben Katten eine Mius in
fangen. (Sanerland.)
♦771 Doat äs vuer de Katl. (Siebeubwg.'Sücht.) — From-
mann, V, 3S6, 274.
D. i. in wenig.
♦773 Dös bringt a Kaz um. (OberOtterreick.) — ßaum-
garlen , 62.
•773 Du machst keine Katz', wenn man dir auch
die Haar* dazu gibt — .\uerbach. Dorfgeschichten
(Slatlgari 1861 ),///, 272.
•774 Du mnsst Katz* aushalten.
Diese in der leipziger und pegauer Gegend übliche
Redensart bedeutet soviel als: sich in se«n Schicksal
fügen. Ob aber Letaing das sächsische Kammermüdclicn
Fraaaiska in Jfiaaa ro« Bamhtlin (3. Act, 10. Seen«)
In diesen Sinne sagen lässt: ,.Ja, ja, im Wagen
muss der Herr Major Katz aunlialtnn", ist fraglich.
Vor «twa hundert Jahren gab e« nämlich auch ein so-
genanntes Kattsplel, wo der Raum, der den Spielern
angewiesen wurde, die Katz oder iirenze hies« und
ionegtflialten werden luuMtc. Ali>o kein Aussehreiten,
solidere gemessene Grenze halten , und das letztere
icbeiot auf obige Worte nooh mehr zu passen, (l^r.
ii. Schramm.)
78
1203
Katze
Katze
li04
•775 E Chfitz im Sack ha. — TMer, »i u zu.
Ktwu Verborgan«!, betonderi ächlimmei haben.
Lat.: Latet »ngula in berb». (Wrjit.)
•776 Kam lauft d' Katz mit dar Ein dava". (Ober-
ü<U-rn'ich.j — ftaumgartcn, hi.
Es fehlt ihm dai Mass lu seinem Thnn , et ist daher
vt^UifT Terfchlt.
*777 Ehe die Katze ein Ei legt.
/:/i^/.: Before the cat can lick her ear. (B;kH II, 153.;
•77ä Ehe die Katze vom Backofen kommt.
Wo sie in vielen Häusern anf dem Lande schUfti
also früh.
Frz.: Des qae le* ohati seront ehaassts. (Aar teAcdf 1, 89;
KrittiH'jer, Vi9'',)
•773 Eim d' Chatz de Baggcl ufjagn. (Schafihauten.)
— Sihvvt:, Jl. 169, 49.
Ihn ersehreekeu.
*7bO FAn katzen halten.
,,Allhie wir schon verrahteo teindt, dann die Tra-
banten Tnd Soldaten warlieh dort her an mt gerathen,
den mUasen wir ein katten halten." (Avrer, III, 1953, S4.;
•781 Piin katzen ubers schmer zum nirten stellen.
— .ViH. 94''.
*7ä2 I^ine Katze für einen Ilaacn schlachten (ver-
kaufen).
r-.rt.: Vender gato por lebre. (B'^h /, 29%.;
Sßjan. : Vender gato por liebre. (Bohn I, 261.;
•783 Ein«* Katze gewinnen und eine Kuh verlieren.
Die Foluen eines Processes.
•784 Eine Katze im Sack kaufen. — Eueli'in , Z6i.
Xach 8pre*ffer ra* Kijk «oll ei nicht heisicn: „die"
oder „eine", sondern blos „Katze im Sack kaufen". Ke
soll dies eine dOnne unhaltbare Leinwand sein, die
man durch Stftrke und Appretur sehr steif macht, daas
sie dem Klufer haltbar encheint, sofort aber lappig
wird , wenn die BtArke herani ist.
IIull.: Uij koopt kat in den sak. (Harrtbomee, I, 387 >.;
•786 Eine Katze in der Kehle haben.
Von Süngem , die unrein singen. Die Redensart stammt
aus dem Franxösisehen Ton einer gewissen Madame Cor-
uet, die unter Ludwig XIV. lebte, sehr oft unrein sang
und oft xnden Umstehenden sich entaehuldigend, sagte:
,,Ueber meinen fatalen Husten, ich hab' eine Katxe in
der Kehle." Also wol in dem Sinne Ton Kater. (S. Ka-
tarrh.)
Frz.: ATOir un chat dana la gorge.
•786 Einem todte Katzen an den Kopf werfen.
Mit faulen Orttnden kämpfen.
•787 En Katt en de Pott kriegen. CMeumj — Fir-
mmich. 1.403. 114.
Wird gesagt, wenn Jemand kommt, nachdem das
Kssen vorbei Ist.
*788 Er geht mit der Katz* durch den Bach.
''Schwaben.)
• 789 Er ghört der Katz. (mcTÖKterTnch.) — Baumgarlen.
1). h. mit ihm geht's in Ende; Ton Verarmenden oder
Todkranken.
• 790 Er j(ibt keiner schreienden Katze etwas. (Stexer-
mark.)
Y'in Jemand, der so wenig Erbarmen hat, dass er
auch einer hungrigen Katze einen Bissen versagen wttrde.
•791 Er glaubt, die Katz* im Sack zu haben. — Jer.
CoHhelf, Kiithi , I, 121.
In dem Sinne: Das Schäfchen im Trocknen.
•792 Er hält alles für Katzen, was Haar' am Bauch
hat. — Fisrhart.
• 793 Er hat die Katze auf den Schwanz getreten.
Hat etwa« gethan, was awar nicht recht ist, aber
auch gerade nicht den Hals bricht.
Frz.: II n'y a pas de quoi fouetter un chat. (Kritzin-
'jrr, ViH*.}
•794 Er hat die Katze (schon jetzt, zu früh) aus
dem Sacke gelassen.
Seine Absichten, Plane u. s. w. merken lassen.
•795 Er hat die Katze statt des Specks geschickt.
Lat.: Folem misit pro azungia. (KiMeleiHt 367; Binder
II, 1106.;
•796 Er hat die Katze wohl getauft.
•797 Er hat en Katz' kriegt. (Obcrösteneich.J
D. i. einen Bausch.
• 798 Er hat mit der Katze gehurt — Prüickbier*, 191s.
Hat ungewOhnUohes Glttck im Spiel. (8. Erpel.)
*799 Er hat sich mit der Katze gerauft.
Hat ein zerkratztes Gesicht.
Frt.: II a Jouä avco les Chats. (Kritsiitjer, 128; Star-
achedel, 88.;
• 800 Er hat uns die Katze gesandt statt des Schmers.
— EUelein. 367.
•801 Er hei vo der chue d* ichmir (etwa d' sclimir?)
kauft (Bern., — frommawi. U, 171 •.
•802 Er ist auch von den Katzen, die vom lecken
vnd hinten kratzen. — Etmug , //, tw.
•803 Er ist die Katze, welche die Kastanien ans
dem Feuer holt.
BoU.: Hij ii de kat, die de kastaiU«* uit hat Tvor baalL
(Ilarrebomät. I, 38« *>^
*d04 Er ist wie die Katzen, die vorn lecken und
hinten kratzen.
Fn. : II est donz par devant et traXtre par derricfi.
(Eritiingtr, 249.;
•806 Er ist wie eine Katze, die läuft fort, wenn
man sie haschen will.
HolL: HiJ slacht de katten , die wegspringen als kcb u
hondea wiL (Harnbomd»^ . /. 587 K)
•806 £r kam ihr wie die Katze über das I>ach.
•807 Er kann keine Katze machen, wenn man ihm
auch die Haare dazugibt — Körte, mi^,
Spott ftof adanliehea UuTcrmögen.
•808 Er kauft der Katze den Schmer ab.
•809 £r kommt wie die Katze immer wieder auf
die Beine.
BM.: Het gaat hem als de hatten, hU kont op de pootea
te itaan. (Harre'AMiee, I, 386*.;
•810 Er meint, er heig d* Chatz bim Stiel. rLuzer^.}
•811 Er merkt die Katze, wenn sie auch nicht
miaut (schnurrt).
Er weist, was er sagen will, er Tcnteht, aoeh wcaa
man blos andeutet.
Fr».: 11 entend bleu chat, lant qu'oa die« minoo. (Mar-
»Ckedel, 89; Krittimgtr, 12&.;
*813 Er muss die Katze durch den Bach ziehen.
Er muss ausessen, was er nicht einbrockte. Scbciai
sich ebenfalls auf eine frtthere Ehrenatnfe >a bctiehci.
wofOr die folgende Stelle ans Fiachart'a Hükhati spnckt-
„Vnd wer da ist am meisten schwach . der aieh du
Kats dann doreh den Baeh.*« (Kluater , /. 8^.; «Wcna
in Tarbundsussen der fttmembsteu einer noth Icidti,
mtUsen die geringem hernach. Jeder man falt auff sIs
viind müssen die Katx durch die bach siehen." b
Bern : I wir de ileUt mtteese d* Chas dOre bach sia.
(Frommann, II. 371*,;
*8i3 Er muss die Katze übers Wasser trugen.
(Xürtingm.J
Das Schwierigste bei der Sache thnn.
•814 Er muss Katzen halten.
Alte Ehrenstrafe. „ O da volle Sau , ich ihn ei mit.
du must mir erst recht Katsen halten." (Ayrtr, IT.
2646, 24.;
•815 Er nennt eine Katze eine Katze.
Nicht etwa Miuseinspectorin oder Fraa MavsrUUi'
•816 Er schickt seine Katze.
Bekümmert sich selbst um die Sache nicht.
•817 Er sieht eine Katze für eine Wachtel an. -
litrömiakon , 2<>30.
•818 Er sperrt die Katze in den Keller.
Wo sie Schaden stiften muss. Von Krankheiten, die
nur vortrieben werden, um im inncm Organismui ■■
■o grössere Verwüstungen aniurichten.
•819 Er spielt mit ihm Katz* in (und) Hau. (M--
deutich. Brody.J
•820 Er weiss die Katze zu streichen, dass li^
spinnt
Er versteht es, die Leute so an behandeln, dass er
seinen Zweck erreicht.
BvlL: Hij weet wel hoe men de katjes behooft te wlefce.
(narrvbomie , I, 887 b,;
*821 Er wil der Katzen die schelle nicht anhengeu.
— Fitcker, Ptalter, 90, 3; LokmgH, II, 1S3.
*822 Er will andern Katzen fangen und kann sich
selber keine Maus fangen.
Lal.: Alienoi agros irrlgai, ttüs iltientfliva. (PJtil^,
I, 19; Neander, 88; SeyMdt 18; Binder I,Ut //, 1»V
•823 Er will die Katze aus dem Baame gncken.
will durch Abwarten sein Ziel erreichea.
*824 Er will die Katze gern im Sack haben.
*825 Er will mir eine Katze für einen lüien ▼e^
kaufen.
Boll,: Men moeat m{J hier geeae katten Toor kaMa vh*
koopen. (Barretomit, Ij 388 V
*826 Er wird der oban si sach nit gä. (Banj —
Fremmumn, tt, 371 ^
•827 Er wird der Katze ikn Speck /.fi^en.
Sollet HU aal de kat ml lUiu het apek betpen. iHi<i'
bom^, /, 387 b.;
1205
Katze
Katze
1206
828 Er würde vor einer todten Katze davonlaufen.
HolL: Hij zoa weg loopen Toor eene doode kat. (Barre-
boiHfe, I, Ul^\)
829 Ks chönfs e Chatz merke. (Luzeru.)
830 Es geht ihm wie der Katze mit der Maus.
Für einen Leichnam ist er, wie Goetka hiniufQgt,
nicht lu Haut, d. h. er will mit langweiligen Men-
schen nichts lu thun haben.
831 Es gilt der Katze um den Schwanz. — Eise-
lein, 363; Braun. 1. 1769.
832 Eb gingen der Katze die Haare aus.
Wenn dae Geld oder die guten KarUn in Ende gingen.
'833 Es gohd der Chatz ume Wadel. (Lutem.j —
Eitelein , 365.
LttU: Sita est rot in caspide ferri. (Seybotd , 570 ; Sutor , 668.;
'834 Es ist, als wenn man die Katze über das
Schmer setzte.
Lat.: Pone ieram eohibe, led quie caitodiet ipios custo-
dei? (Seybold, 44».;
'835 Es ist eine nasse Katze.
Von einem bösen Weibe. „Wann sie war auch eine
nasse kats und geb dem seherer anoh ein Plate."
(U. Sackt, If, 3, M^.) Bei H. Sackt kommt diese
Bedensart oft Tor. Ob man vielleicht gewisse Fehl-
tritte der Frauen durch Eintauchen ini Wasser bestraft
hat? Bekaantlioh haben die KaUen eine besondere
Scheu davor, ins Walter in gehen.
'836 Es ist eine schwarze Katze dazwischenge-
kommen.
Efl ist etwas durch einen ungiackliohen Znfkll Ter-
hindert worden, weil man früher schwane Katzen als
UnglUcksboten betrachtete.
'837 Es ist weder Katze noch Maas übriggeblieben.
Holt.: Daar Is kat noch mats oTergeblCTen (of: wederge-
komen). (Uarrtbomet, /, 384l>.;
'838 Es liegt der Katzen umb den Schweiff. —
Sular, 668.
In dem Sinne: Es steht auf Spitie und Knopf.
'839 Es liegt eine Katze dahinter versteckt
' 840 Es re^ sich weder Katz noch Hund. — Ho/rlw.
IV. 49.
'841 Es schaut ihn keine Katz* an. fH'iea.;
Den Ueck, der glaubt, er werde allgemein bewundert.
'842 Es war keine Katz* da. (RoUenhurg.)
D. i. niemand war da.
'843 Es wird der Katz der Speck theuer genug
kommen. — Sutor, 558.
'844 Es wird der katzen des specks werden. —
Franck, II, 15»; Eiselein, 366.
Lat.: De easeo abiumto feles nimis sero depelluntnr.
(Eitftein, 306.;
'845 Et äs Katz wä Mitz ( auch Katze ). (Siebcabürti.'
«äckt.J — Frommatm, V, 174, 143.
'846 Got) giet de Katzen Hoa! cSi€benbürg.-stich$.) —
Froinmami. V, SS7, 304.
Geht and gebt den Katien Hau.
'847 Hä muss doch om Eng de Katz durch de
Bach schiefe, affdburg.j
848 Hai sühd de Katte fuärn Lfilink ^ an. — From-
mann, r, 74, 131; Schiller. 11. 15**.
') Aach Lttning, LOnk. Lünke (autLoTininke), Hfts-
lank acName fttr Sperling oder Spata. (Frommann,
IV, 81.;
849 Iläng's der Katz* an den Hals, lo fressen*« die
Mäuse nicht.
Als Antwort auf die Frag«: Waa toll loh damit ma-
chen? Wo toll loh es hintnnnT
BoO.: Hang hat der kat aaa den halt, dan li hat Toor
BUlaan bawaard. (Earrt^ndt, l, 386 ^;
850 Hans Katt
Ib frahara Zettan BainaaN dar Stnlaandavt weil ila
auf dam Nieolalkirehthnima auf «laaB Faeha Jagd
maohiaa, dar lich alt Xatsa antlarrta. (yMMfdkr(/r,
8. II.;
■851 Hast da mit der Katxe gerauft?
Wann aliiar «In aarkntalai Oaaiebt b
bringt.
Frt.i Atu-vom Joad avao las ahalsT (Startehtdel, 4I5J
' 852 He heU de Katt d*rin kr&gen. — Siarniftary. 104 >.
Seine Waara lat bei dar BetiehUgnag varworfiD wor-
den. Kallas SB TanrarfaB eine Waare, dia man nach
Probe gekauft iiat, t. B. Torf, Korn a. dgl.
'853 He hrt ock Katt on Kogrl verspölt. (Mnnj
— f'irmnUiA.l.iM, Mi,
*854 He kann sin Katte wol PQs heten. (0$ifriet.)
— Frommann. F,585, 636; Eichwald, 983; Oiicrcn, 544;
Kern. 713; llauMkalenier. IL
Er befindet tlch im Wohlstände. Er kann Ton Glück
sagen.
855 Heraus mit den wilden Katzen aus dem Sack.
— Eitelein, 368; Simrock, 5513; Braun, I, 1766.
856 Heraus mit de Katze aus dem Sacke. — Wurz-
back II. m.
857 Hi bant a Kat a Klank unncr a Stört. CAmnim.;
^ Haupt, VIII, 361, 17S.
Er bindet der Katae eine Schelle unter den Schwanx.
858 Hi helt sin Kät beeder üüs an öödern sin Küü.
(Amriim.) — Haupt. 354, 65.
Er hält seine Katze für besser alt ein anderer seine
Kuh.
859 Hot net äs (unsere) Katz de Wäzstin (Wetz-
stein) verluem? C'fiebenbitrij..»nclut.; — Frotnmann,
K. 397,294.
Wenn man ohne rächten Orund einen Besuch macht.
860 I ha kc Chatz im Sack. — Toblcr.n.
Damit will eine Perion, die geihriet wird; andeuten,
dass sie nicht im Plural, sondern nur iu der Kiniahl
vorhanden sei.
861 I ho d* Katz* im Sack, mach* di net mausig.
(Ilnrgen.) — lliriinger, 3H2.
863 I sott geng de Chatz dur a Bach ziah. Cltem.)
— Zyro,29.
863 Ich habe die Katze eine Katze genannt.
Fra.: ApeUor an ehat nn chat. (Leadroy , 337.;
864 Ich muss der Katzen d* schellen aiihenckcn. —
Schade, I, 13, 1.
865 Ich muss die Katze durch den Bach schleifen.
(Eifa.)
Ich mnts den Scliaden tragen.
866 Ich soll die Katze würgen.
SoU dafttr bttssen, toll dat Unangenehme übernehmen.
867 Ist die Katze noch so klein, sie jagt i«chon
dos Mäuselein.
Fr».: Chat et chaton chassent le raton. (Ltroux, t, 96.)
868 Jcg het d* Chatz links g'muiet. (Breitgau.j —
Frommann , V, 406.
Die Sache ist in eine schlimme Lage getreten. Nimmt
man es mit Schrecken wahr, so keisst es: Jets het, bi
Oott, d' Chats links g'muset.
869 Jetz geit der chazc d*8 burst us. (Bem.j —
Frommaim, II. S71*; Zyro , 37.
Lat.: Nuno res ad restim rediit.
870 Jetzt gehen der Katze die Haare aus. —
Körte. dlt9%^.
Die Sache wird schwierig.
871 Jetzt ist der Katze gestreut. Cllouenburg.)
Die Sache ist besorgt, In Ordunng.
878 Jetzt saicht d' Katz' links. cn'eis9enttcin.j >- Bir-
linger, 86S.
JeUt geht die Sache tohleoht.
873 Jü kniipet de Kat ön Junkens. (SyU.)
Sie kauft die Katxe im Dunkeln.
874 Kannst de Katt kachle (schaukeln, wiegen)
op a Mualatt (Mauerlatte). (Samiand.) — Fritch-
bier\ 1918.
875 Katt, 80 öt Kind nich an!
876 Katte, hacke da nich an, dat is Wost (Wurst).
(Wolfenbütlel.)
Ermahnung aar Toraicbt.
877 Katz, dich holt das Donnerwetter, Katz, dich
holt das Donnerwetter.
Diesen Text lagt man dem Locken des Tambours
*/t9 \Jht abands unter.
878 Katz mag der fisch nit — Franck. li. 17"; Cruter,
Hl, 57 ; Lehmann, U. 116. 11.
879 Kati, vom Vogel. — EgentAff, Sls" ; E^ng , III. 113 ;
KürU. 3941.
80 rnfl man immar, wenn sich die Katae auch nur
einmal beim Vogel batreffen liess.
880 Ke Chats im Sack chaufa. — TobUr, 91.
Vlehta kaufen, da« man nicht sieht.
881 Kutz, Katz, Bollaloch, womma die ett sieht, so
Bchiueckt ma di doch. — llirlingn . 666.
882 Lass du den Katz' in Ruh, sonst klaut er dir.
— fVücAbirr, M3,- /'VwcMicr'. 1916.
76*
1207
Katze
Katze
1906
*883 Lat de Kalte lopen, de Kater kriegt se doch.
(IhUt.J
•884 Leck de Koatz' im Oarsche! (Schlca.)
*885 Luck du doch de Katt öm Arsch, denn böst
du Katcrsch Schwap^er. — Frischbicr^, 1930.
*886 Man kann ihm die Katze im Sack abkaufen.
So ehrlich ist er.
Laf. : Audacter cum eo in tenobrit micmre potei. (Petron )
(Binder It, 278.)
*887 Meiner Katze auch ein Fischchcn.
Boil.: Mijne kat ook ecn Tiichje. (Harr«f/omrt, I, 388 *.J
* 888 Mit dor Katz' durch da Bach. — Srff^en , 464.
Die Sache mn«* ohne Ansehen der Penon, ohne
BUckiicht und Schonung durchgeführt werden. Ge-
schwind. Hand angelegt.
*889 Mii der Katze zanken.
Seine Macht an Ocringern ausüben.
Frz.: Grdler eur le persil. (Lendroy, 6b5.)
•890 *M Kalt in de back kopen. — AV™, 6»7.
Bei den Pelzhiindlern haben die Felle der Katse nach
der Farbe vcrfcbiedenen NVertb, die totiwanen lind
dte thcueriten. Im Sack kann man aber die Farbe
nicht sehen.
•891 Nea (nun) git der Katz' 't ilorof. CSiebenbürg.-
idchs.j — Firmeuich, 111, 435, 28 ; FTvmmaun, V, 32«, 239 :
für Mfcklenbttrg : Schüler, III, 6^.
D. i. die Sache kommt inr Enteoheidnng. Um au
sagen: üun geht's xn Ende.
•892 ^cun Katzen können nicht Eine Maus darin
fangen. — Ihtrumiakon . 12&8.
Bntweder da, wo es überhaupt keine gibt, oder Ton
einem so Tlellöcherigen Hause und Kleidnngsittkcke, dasi
dadurch der Fang nomöglich gemacht wird. In Fran-
ken können dies Künste tttck aehn Kataen nicht. (Fram-
r/icmii, 17, 318. ioS.J
•893 Nun kommt die Katze aufs Chor.
ßoü : Ka kernt de kat op de koor. (Mon4, Anzeiger ^ 1836,
S. Tifi.)
•894 Ons Katt kroggt ok e Föschke. — Fruch-
hier *, 1931.
Besondere beim Kartenspiel gebraucht
•895 Pfeif du 'uer Katz' in* Arsch. — Zamcke, Central-
bttttt, i8r-<5, S. 1009.
•896 Potz tu<«ig, heut' ist die Katze keine Hexe.
•897 *K is d'r Katz. — .SorioriM, 168.
Er ist verloren, au Grunde gerichtet.
•898 *S geht der Chatz der Stil ue. fSttUuhwn.j —
Schild. 74. 197.
Diimit geht's an Ende.
•899 Schaut jo die Kau' in Kaiser a (auch) ö (an).
(Murnbvrg.J — Frutnmana, VI, Hb, 10.
•900 Seiner liatze Brocken geben.
Span.: Fara dar migaa A un garo. ^Aon Quixote.)
•901 äetz' die Katzeu au and jag* die M&ua' voraus!
— Cnmm. 1', 383.
Wenn etwas nicht Torwftrta will.
•902 Sich du d'r Kotze ai a Oarsch oan ni ai a
SchpighM. (UfsteTT.-ScMee.^ — PtWr, 444.
*903 Sie hat die Katze drüber (oder: über dcu Käse)
gelassen.
Frt.: Elle a laiss« aller le ehat au fromage. (KriUin-
yer, VJ»; Stareekedti, 88.;
•904 Sio hat die Katzen schlecht gefuttert.
Von einer Braut, an deren HocLxeitstage es regnet.
•905 Sie ist eine Katze, die ihre eigenen Jungen frisst.
Von einer Mutter, die ihre Kinder Terwabrlust.
*9G6 Sie ist wie die Kutze, sie spielt gern mit dem
Schwänze. (S. Hure TU.)
•907 Sih wücrn wiera Kaz. (ObenMerreich.) — Üawn-
Qitr en, 83.
* 908 Siht doch die katz einn bischofi* an. — Franck.
//. 159*. Gruter.l.ü: Sailer.bT; Sutor, 204: Ei»e-
U-in . 365.
Fni/t.: A dt may look at a king. (B'jhn II, 76.)
Frz.: L'u chicn rcgarde bien un ^vOqne, un emperenr.
{Bohn I. »;i; Le-idroy, 47S; Krittinger, 143*; Star-
'chedfi. 415.;
* ^09 Sitt duch de Kotze a K.*tyser on. — nobxnton, 570.-
.'...'i'l.i.tmA bii Stmr<N«.55lÖ; K6r», tSCO
■?I0 Siniet de olde Katle in dat Dep, ick heb 'er
tMi Jiiiijf von. iO>tfne*.J — Haurkalendcr, II.
*OII So konipt die katz nicht zum speck. — leh-
Oi.iNN, Kl, 18.
Auf diese Weise ist der Zweck nlobl sn erreiohea.
Wcbn ein Hinderniss rorhanden itL
•912 So kriegt die Katze den Speck nicht ~ Stai-
roct. S494.
•913 Spann' de Katt vor de Augen on'kiek dör de
Löker. (Meun.) — Firmenich, l, 4M, SIL
•914 Steck' der Katz' 's Heu nf. — yeffltm,m.
Thn, was du willst, nur geh mir an« daat Wegs,
hindere, störe mioh nicht.
•915 Sütt doch wol de Katt den Kaiser an on seggt
nig erst : gnädger Herr! CHoM.j — Sdiütse, II. m.
Sonst auch mit dem Zusats: und ist doch ein ge-
weihter Mann.
Eotl.: Een hond siet wel op een* graaf. — E«m kat kijkt
wel een' kelxer aan. (Harrebomee, /, 355; Bok» I, 314.;
•916 Um der Katz ihr'n Schweif Streite. COberietemitk,,
•917 Unsere Katze hat einen langen Schwanz.
Von jemand, der eine grosse, nahe und weit hiaaai.
gehende, ferne Verwandtschaft, oder «ineii groeam poli-
tischen, religösen und andern MeiBangaanbaaf besitiL
AU im Juli 1868 F. P. BUir von der dcnaokmie^B
Partei als Candidat xnm Viceprisidenten aulJ^estaUt we^
den war, schrieb Brick Pomerog: „Dia damokntis^
Partei kann sich ohne die Bbür'scbe Faniii» nicbt fw-
einigen. Was flir eine grosse Familie I Wir n&sssa
den Ausdruok ihres rerstorbenen Meister« gebranehse
und ausmten : Was fQr einen langen Sehwans hst
unsere Katse l** ( Wd:Jiter am Erie, CleTeiuid tob Ü
Juli 186».;
•918 Von der Katze Speck (oder Sahne), vom Hunde
Wurst kaufen wollen.
Böhm.: Chtltl na kocce kosmatice, m na pan aMtef.
(Celak09tkg, 171.;
•919 Wann die katzen gansayr legen. (S. aiüdaB47.)
— lleniMch, 1775, 15.
Wird es geschehen, d. h. nia.
BolL: Als de katten gsinceneijerea leggen. (Hambomk.
/, 384».;
•920 Was hast du ftlr Katzen za kämmen! iTis-
ringen.J
*921 Wat witj a Kat fon Piedersdai! fAmrm.,.
Was weiss eine Xatie Tom Peterstag«.
•922 We well de Katt de Bell anhangen? — Cfm.iu.
Frt.: Qui attachera gr^lot? (Slartektael , S79 n. 414.;
•923 Wenn auch des Kaisers Katze ihre fiicbte
(Schwester) wäre.
Von einer hochm&thigen Fran.
*924 Wenn de KaU 'n Ki leggt.
•925 Wenn die Katze ein Schrcittuch trägt. fUmt-
btrg.J
Zu erginaen : wird dies oder jenes gescbebea.
•926 Wenn man einer Katze eine Haube aofMUb
er verliebt sich in sie.
•927 Wenn man von einer Katze fragt (redet), K
antwortet (versteht) er von einem KanaricB-
vogel.
Böhm.: 1 kocka na biskupa hledl. (CelatotMkg, tüi.^
Holt.: Spreekt men ran eene kat, hij maakt ereea*««*-
Togel Tan. (Htirrebomee, I, S8b>>.;
•928 Wer wil der Katzen die Schell anhencken? —
Ehering, III. 546; Egenolff , 340*.
•929 Wie die Katze den Speck nicht mag.
UolL: Also en quam die eat aen dat spe« Biet. (\
5, 8.;
Lat.! Xon comedit lardum sie catna nt rftiirs* i|
(FalUr»Ut>r* , »V.)
•930 Wie die Katze um den heissen Brei
gehen. — Ei^e^ein . 365; Sailcr, »7; FrvdMar, M«*.
Lohrengel. II. 511; FrUchbier*, 1919.
An etwas nicht heranwoUen, weitUoflge Einleltmiga
machen.
Frt.: Toumer autour du pot. (EUetein, 365.;
Lat.: Cautela abundans non nocet. — Caute wmm tact&
•931 Wie die Katze vom Taulenachkge gehen. —
Blum . 382.
Sieh fortsehleiehen , ohne fttr die geaaaaaaaa Watt-
thaten sn danken.
•932 Wie eine Katze über glühende EoUcb.
Etwas nur ganx oberflAcbüch berflhren.
•933 Wie Katz' und Hund miteinander
Fr:.: C'est le feu et I'ean. — Os s*i
chiens et chats.
•934 Wie so kommt die Katze üben Waaer?
deutgth. Brudy.j
Auf welche Weise kann dies gesehehear
*93& Wo bleibt die Katze?
Als spöttische Entgegnung, weaa Js— j wi
einer Verkaranng, Cnicnchlag«Bg m. ■.. w.
offenbar unwahr« Weise ▼•fthBid%«a
1209
Efttzel — Katzendreck
Eatzendreckig — Katzengesehrei 1210
Anekdote, da»s nach Anoabe d«r Köchin die Katie tob
▼ier Pfund Flniich «wei Pfund gefre»«en haben auUe,
wahrend die Katxo, «eiche lufort auf die Wage ge-
aetit wurde, nur iwei Pfund wug. Daher die obige
Frage.
936 Wo die Katzen Eier legen. — Fri^chhitr ', iwo.
D. h. nirgends.
'937 Wo Katzen und Eulen einander gute Isacht
geben.
Wohnt er i. B. oder lit etwaa. Von sehr entlegenen
Oertcm und Dingen.
938 Won de Katz en Oache liegt. ^Siebmbürg.-nichs.j
— Frommann, \\ 83S, 13.
Wenn die Katie ein Ei legt, d. h. nie. (S. Koekel,
Nimmentag und Teufel.)
939 Zech*n (zehn) Katzen knnnt' (können) darin
koa (keine) Maus deVischei^n. (Cuterinntkal.)
— Frommann t 17, IT, 88; tür Franken: Frommann,
17,318, SOS.
Um ilutterat lerriiiene Kleider in beselohnen.
940 Zur Katze schenken.
*'ä Kätzel schwimmt manchmal ärschlich. (Ilinch-
bern-J
Wenn etwaa nicht nach Wnntch geht. Auch fra«
gend: Sehwamm'a KAtiel ärachlichV Qing*i nicht nach
Erwarten V
Kateen&rt.
1 \yat von Kattenart is, dat muset. (ive*tf.)
*2 Sie ist von Katzenart, will nicht gefahrn sein.
( S. Horr 487.) — Fisetrin , 369.
Fi'tchart (Bien*niurb. 15&8, 49") wandte die Bedeni.
art auf die rOmiache Kirche an.
Xatsenattgen.
*Der hui Katzenaugen.
„Pflegt man ron acharpffxhenden Lenten an lagen,
w>e auch Smttoniut Tum Kayaer Tyberio schreibt, daas
er an Nacht alle« habe lelien können. Ea icbreibet
auch Hifh. Xeander in aelner Fk^aica (faii 3;, daaa er
piueii geaehen habe, der ohne Licht deat Naehti gelesen
habe, ala am Tage." (Ofe, rur., 13, 48ä.) In Ober-
oaterreioh: Katauaugn ham. (ßiiumgarte*,Si.) Leicht
etwa« durchachaurn.
Böhm.: Kocicl oci nobojf ae d^mn. (Celako»$tjf , 333.)
Holt.: HiJ hecft katoogcn. (Uarrebomtf, 1, 386 ^.^
Xatmenbalff.
*Man muss jhm Katzenbalg Kchencken. — Fi-
Kchart , (letch.
Mit Gut« richtet man bei ihm nichts ans, man mnss
Ernst gebrauchen. „...So ward doch nichts anders
darauaa ala den frieden mit wehrhaften gewnlt an er-
lani^en, dann er aej ao grumaig wie ein llanas in der
Kindbet, darein muss man Jhm Katsenbalg schsncken."
(Koster, Vni, 4W.;
KatseBbftzüdein.
•Auf dem Katzenbänklein sitzen.
Plati dur Strafe oder ZurUcksetsnng, Xisaehtnng.
t, ...In dem ersah ich einen Poeten dort auf dem
Kataenb&nklein aitaen." (PtHaitder, l, Sit».;
XAtBenlMok«l«ln. ^
*Er hat kein Katzcnbeckelein mehr zu verlieren.
(Sehwtiz.)
KAtMibuckel.
•Einen Katzenbuckel vor jemand machen.
Von kriechend demothigen Verbeugungen , Ton einem
achmeichelnden Gebaren Überhaupt.
UviL: HiJ heefl een' kattcnrag. — ZiJ maakt Mn' kalten-
bogchel. (Harrebom^f, I, aXfib q. 3S9*.;
Katienbuckeln.
*£r weiss zu katzeubuckeln.
Die Katse bnckelt, wenn sie aiaea schmtiehalnd
umgeht.
XatBttnconcert.
Es ist ein wahres Katzen concert-. — Grimm, F. 399.
„Was macht ihr flkr ein Katseneonont t" (A, W.
KatMüdlck.
*Er ist katzendick. — LUktenberff , ttl, 7«.
äurk betmnkan.
Engl.: H« has shot the cat. (Buk» It, i4J
Xataendreok.
1 Katzendreck 'gedeiht nicht
') Eins dar luaflwOrter im VolksBiui4« fte Klelaig-
keit, Lnmpersi, werthlosas Olag n. i. w., vantlrict
durch den bakaantcD Oersoh das Katiankodu.
2 Katzendreck iat kein gebratner Speck.
•3 Dat is kön Kattendreck. (IMmi.) — Sekiite, U,fU:
SchüUr.ni, 6^.- lueUntMk bd EueleiH, M
lahm kasteien." (BSrjtr.) — Nichts Veriohtliohes und
Unbedeutendes, Werthlosea.
IIoU.: Dat is gcen kattedrek. (Barrebomee, I, 385*.;
Lat.: luTeni, non qnod pncri in faba. (Eitdtin, 369.)
*4 Er hält Katzendreck für gebratnen Speck. —
FiMchart ; Eiattvin , 3fi9.
*5 Man muss ihm einen Katzendreck holen, dass
er dreinbeissen kann. (Ruucnburg.)
Vom Zornigen.
•6 Wat? Kattendreck ös.^ iiatt. — Fmchbier\ lass.
Wenn man etwas Gesagtes nichtnoch einmal sagen will.
Xataendreoklff.
•Dem ist heut' sehr katzendreckig. {ScJueaben.j —
Sritmid, 306.
D. h. unwohl, wol in Besiehung auf den Geruch.
Kataendreokler.
•Er ist ein rechter Katzendreckler. i Rouenbury.,
Aengatlicher KleinigkeitskrAmer, i^ils, Geizkragen.
(S. Kurzklommer.)
Katsen«!.
Es ist ein Katzenci.
Etwaa nicht Vorhaudenea , Uufindbarcs. Der Volks-
wits fertigt damit unxeitiga Neugier ab.
Xatsenfein.
Katzenfuyn, Gold und Geld werden gleich in
jener Welt
Frz.: Kicnte de ohat, or et «rgeut seront tont un au Ju-
gemeut. (Kriltingtr, 313 ".;
JüttBenfleck.
*I>a wird's Katzenflecke setzen.
Wie aie als Spuren ron Katibalgereien , Ton Kratzen.
Keiaaen u. a. w. surttokbleiben.
Katsenflelsoh.
1 Katzentteisch steigt ungehcissen in die Töpfe.
*i Er ist wie Katzenflcisch, das selber in den Topf
kriecht.
*3 E.H ist Katzenfleisch.
Im allgemeinen um Zudringlichkeit in beseichnen.
Im Krsgebirge, wo man die Schmeichelei aelbat Katzen-
tteisch nennt, auch von einem Schmeichler.
Xatsenfirenndlich.
* Kaznt'rcindlich sei'. — Daumgartm , 82.
Lat.: Benlgnior peUace Tulpe. (Philippi, I, Vi.)
Xataentfebet.
1 Katzengebet kompt nicht inn Himmel (himmelt
nicht). — Ut'nUch, 1387, 7; Gaa\. 991; Eiulein, 369;
.tfujtchiraich , 219; Simrock, 3503.
Die Perser: Auf Katiengebet regnet es nicht. Die
Letten: Der Kauen Flttcbe steigen nicht in den Him-
mel. Mag ar fluchen; der Fluch fährt aum Maul heraus
und aar Nase wieder herein. Die Bussen: Der l'rösche
Fluch bleibt im Sumpfe stecken. Die Piemontesen:
Eaelastlmroe dringt nicht in den Himmel.
Böhtn.: Kocicf modlitby nebe neprorAieJf . (Öelakovsky , 15.)
it.: Bagghio d'aalno non va in cielo. (Ooal, 991.)
Lat.: Coelos non penetrat oratio quam cania orat. (Goal,
991.) — Ne clamana precare. (Kiattein, 369.^ — Non
clamor, sed amor dangit in ore Dei.
Uitg,: EbogaUU nem hallik menyorssigba. (GtuU, 991.J
2 Katzengebet und Flöhgebrümmel kommen nicht
in den Himmel.
„Geht Katsangbett doch nicht gen Himmel, vi! min-
der ewer Flöhgaprammel." (Fiackart. Ehe*., in Rio-
attr, X, 8fi6.;
Xatsttoffeblas.
l Nichts als Katzen gebiss.
Geiftnk.
*2 Be}' diesem Katzengebiss blieb es nicht —
6*ü«fr..293^.
*)£,T hat em blosses Katzengedächtniss.
Ein schlaohtes, knxves. (Auerhach, Dichter und Kauf-
mann, /, 171.^
Kfttaencehlm.
*Er hat Katiengehim gefressen. — Grimm, v. -29^.
Ist flberapannt, Ttrrückt. Zu Pulver gebranntes
Kataangahln war früher eine sanberhafte Arznei.
nSCasban anoh also dubig vnd unsinnig leut, ao man
apricht, sie haben Katsengehtm gef^aaaen.*' (Faracel-
«M, 1590, IX, 2:i7.;
it.t Ha ssangiato U carrel dl gatto.
Katifw chlecht
Katzengeschlecht fängt Mäass. — Lehmann. 537. s.
Natnr Ist nicht zu Indern.
XMMnseachral.
* Ein K;itZL-ng('8chrei.
„Em geröstet ud' gegrcttet vnd rergatturt byessen,
od' kalstngescbrer." (Futernoater , Strasburg 1516.;
1211
Katzeoglaobe — Kitzenkof •£
Kttzad[Ot& ~ KatJHiMwlr
12U
c&i dfri. Lv^.'TB r.tt. cftTc-s. Ki'Ji.t9 Vit tthr '.*f«b.
-..':.-'/■. ivt . Ä. i."4,
Katzengold.
• L'tD 'Jet K'4ZI:\£U.l glänzt- — Aikmgttr , lOÜ,
KatzenhAJur.
• 1 Kat^'itiMr 'lartTHislcea hick'o. — Euhrjii. 3<r.
*'J Katz^r^haare 'Jreinwerfcn.
L'Dlr.eJfr, Zvu: kt:ftes, SU.« C:Juiael»l:chkeit be-
rtit«.
Katse&luiits •
Im Katzeiihanu mtiss znan keine HUch Buchen.
K&tzenhins.
•Kr hat Katzenbim g^z^^aen. — £*ftf.i>M*.
Verwirrter Kopf.
Xatxenjacd.
•»*: mutt up a:le Katter.jagae& mit wean. —
LiAva.'d.'fyj.
XatzenjAear.
•tn i.-t 'rin Katze:i.iäg«-r.
X&tsenjasuner.
•1 Pjä*» ifcT ''in wahrer Kätz *::■.;« ramer.
•'J lias ii*. morali-cher Kitzenjarnmer.
JtfZkvi UoS^bMfcn, dai einem rerkehnen Handeln
i\tn und den phrtiicLen Katze&januser catiprlebt.
< Vii. 'Jnni'H. y, Tt-f'.i „Von jeLer war ScLobart der
Il«ld dei uoraliuLcD Ka:set.jafBmer« ^weien.'* (D. F.
.*;/««**. i-A4iiart* U*j«m. 1*4?. I. i<l.;
•3 Kr bat den Kalz'.njair.irif'r.
Aach ,. betoffexiet , «{zaae« Elend - gcnnant. Leidet an
den Folgen der Tmnkenbejt oder irscndeinei andern
UeiiMiet. üatemeLaens o. ■. w. (Vgl. Kuh»'» Z^h'
t-.Kftf:. / 2.t Kin Corrvtpondent der £''Umi*clit* Z'i'
tu%g machu: nach dem Jubelf ett der Cnirereitat Bonn
im Aa^»t l'^ii Mittbeilan^en über den dort ia allen
Formen herrorfetretexieu Katcenjaamer. Der ^Jabi>
UBBifkater'', «ie er ibn nannte and dem er »eine Sta-
tt len gewidmet, hatte licfa in allen Varietäten, Tom ge-
meinen Haa«k»ter. z>im gestreiften WoUluter, bie ana
..grauen Elend" hinauf offenbart. Nach iciner Beob-
achtung zeigt jede der Tier Facnlt&tcn ein änderet Ver-
halten mm Katxenjammer. Der Pfailotoph ittttxt den
Kopf in die Hand nnd trottet licb •chUctaltch aber
eeinen Knter mit der Idee tob dem nothwasdigen Zu-
tammenhMige Ton Umache and Wirkaag; der Jari«
kommt endlich auf d«n Gedanken, dait ee doch auch
ein Recht gebe, welche* mit nni geborea werde, wäh-
rend der Arat all enttchiedeaer Bealiat ■ofort nach der
Btwhee greift . die Natron bicarboaieum enthfilt; der mit
einem Kater behaftete Theolog aber «ehUgt an leine
Bmtt und raft anw: Pater pcccaTi. — In Wanburg:
Katzajammer. Harloriut (67 > bemerkt: ,,Bichtiger Tiel-
leicht Kotaenjammer. das Uebelbeflnden am 3lorgen
njwh Au«flChwei(ungen, besondert im Trinken, in der
vorigen Naciit. wobei sich meiiteni Erbrechen, Kotsen
oder Neigung dazu einflndeC" — „T)it Vblker werden
ihren Kauenjammer aniichUfen nnd frisch ermannt
*ich erheben." ':n'fttdfutt<:ht ZtUung, 15I9, 52.;
Katsenkaner.
Katzenkauer itt schlechte Mueik.
Xatsenldnd.
1 Katzen Kinder lassen das mausen nicht. — Leh-
mann ^ 541, 73.
2 Katzenkinder raansen gem. — yt«n, //, 414; Wal-
dis. I. 50, 4-*. SchotUl, 1133^'. Caal, 992; Kvrie, 3319;
tteirubcrtj 11, 58.
Fn.: üui naqnit chat court aprfes les ■ouris.
1/W/.: Cattenkinder mnsfin gheem. (Tumn., 8.15; Steihr'
ichUsitcke Zritung , Görlitz !-#;■>. Sr. Vyt.) — Katten-
kiodcren Tangen grasg nuixen. ( Harrthvmits , /, 395 '.^
3 Katzenkindt lernet wol mausen. — Hobt, Miy;
Grutvr, III, 57: Lehmann. II, 31C, 14 ; Lntfmdorf II, 43;
Sitiler. 149; Wtnchler , I. V2: Simrnrk . 5464.
Wenn aber die Menitchen rnausen , so heUst das so
Tiel wie stehlen.
Lnt.: Catomm nati s^intmares preiidere nati. (Goal, 993;
Ivci com«!., H<); Srai'Ur, iA; FalUrattihtm , 143.;
l/ng.: A* macskafi OrOmest eger^sz. — Bokinak r6ka a'
fia. (O'aal. 992.;
Katzenkopf.
*1 Du Katzeukopf.
Schimpfwort. (Vgl. Or.mm, T, 'J'.'7.) „Unsereiner
ist auch kein Ka*.Kenkoi>f.'> (l,'tHn<j, l, 393.;
•2 Einem cinon Katzenkopf nnfretzen.
„ Du vnd die i)»>iTien s<*tz'n ieileman katzenkOpff rnd
««•^Isk'ji'ff Tff." — .,M«fin Luther, wie gefeit dir nun dein
murmaw vnd katzenkopf /" (Murner, Von* tutk. ü'arre»,
in älotttr, /K, 9&5 tt. 967.;
*3 Einem einen Ka-iftikopf peben.
Eäca ezav Ohrfrift. Km Kopfnack
r. */:,
•4 Einen K\izcLk-:-pf %xa ihm m&ches. —
..Da be^iac^tcs wir C£b fuid daneben aia
TIS 13 r - Kaeber.-* .'JT^orT . J. 142 J
•5 Er hot eiüen Katxenkopt üd
D. i. ea Klecks«« Gedäek:ai*i.
•6 Sfl'n Katzenkopf gefilh ihm nicbt. —
CK ttr £6*ii to* Eb^tLcKi.
Ei ist -"*•»■ csasgcBehm, seise Uawinaalid
tk«a oder s-eb. lAsicrkek gmaneht n haben.
'«-.*■
Katzenkoth gedeiht nicht.
* Einen Katzeckrieg fuhren.
Xit jesaad fs H&ndela liegra. ^Bcr
hat nua eia Ts.it.'- ;'>rr lu:lieri»ekt Kataemknf n«
mer r^fwi-«:: *inmM. F. SM.;
Erist emKaitenkisäer. 'S.twttz.^ —
Eueieim. Ki.
Als Se>-.g;fr.aiae der reformirtea Beracr rva dci
kaih.:-l»ch=a Sackbam gebraacht. Von «i»c» rcbfiS-
taa Sekte, di* «ick in aiser Zut wm Bcni 0akiU«nt
Lkz±f* Venasmlsagen ts PriTatwohwagea gikallss
sad Tcs 3cr sAa. wie eise alte Ctuvaik benckii«. |t>
aags. sie Läriez da* Zeichen, wer la der SAae wtcc
kaiste d» Catzea ia dem Haute. Man wt^Xlsc d» Pkb
aatrcttaa: als maa aber an dcB Ti>dtai asflaff. hai
maa. dass mehr AahAager warea. ala osaa n iilksl
hatte, urd man ctiaste daToa abne^en4 iMrSE^msd-
ber wurde aber lam Sprichwort , des Beraeia eia sshr
anleidigfli. < VgL M:»*karfM CU-j*il.) rnprte^id
wol Schimifwcn f^ Keuer abcrhaapt. deaa mopk
ihnen «cboc im 13. Jahrfaaadcrt aehnld, ciae ihnrCV
remonien »ei daa Kaseca dez FtTf Im HxaSB«. wii
dem Teufel gehuloigt wurde. Die Kataa im 4m Tesftk
Thier. Kctscr wurdea aber achoa Irak lait Saam a
Yerbiadoag ffcbraebt. •. VgL 'Jriaktn , V , SNui
MfäUttt^
Hott's Katzenlatin nn ken £nn*n.
— Schitier, III, 6^.
Weaa det UaciBas zu Tid wird.
Katsenleben.
*Öie (erl hat ein Katzenleben. — K6ftf.no*.
Man meiat damit eia sehr zlke«. Vielleicht bS hm
bei den wilden Kauen ru : bei dea TTanekafra kski
ich in einer laagea Bcihe roa Jahren li— iili. cm
ihre Gesnadheit lehr empfindlich aad dar Ted kjdi
erfolgt.
Katsenllabe.
Katzenliebe fängt mit Schnurren (Spinnen, ^
seni an und hört mit Kratzen (Beiatenj sä
Sjta».: Los amores del gaio, riaeado eatraa. {Cmäier, BE
*£8 ist ein Katzenmeister.
..Das gehe teia Weg: ist geaag, dmat aea sck* «u
die Katzenmeif ter und Morder to fleiaeic ia der Sd&t
lind." (LutltT» Wrrke, T, 135^
«Iker.
Es ict ein Katzenmelker.
Spottname für einen, der di« Kaice immer am n^
bei sich hat. Vielleicht Katienmalkerer , da *h hto-
tchelnde Hemmtragen n. «. w. junger Kattca ia Sckif
tien. auch in ThOiingen malkera heieet. (Tgl. Qnt^.
* Einem die Katzenmesse singen.
Ihm unfreandlicb begegnen, ihm eise Art Xatzca-
musik bringen. (Vgl. Urimm. ■'. ?ii8.)
Xataemnllch.
* Er bat Katzenmilch getrunken , ist mit Katzn-
milch gefuttert. :ScMr*.j
Von solchen gebraucht, in deren Ehzüchkiit an
Zweifel «eut; häufig auf Müller angewandt.
Kataenmualk.
*£s ist eine Katzenmusik.
Schlechte, absichtlich ohnerreitteade Spettmetft.
durch welche jemand in der Form ciaee StfaduktH
M)»fallen bezeigt, Hohn ange:han wird. (V|ß. firtw«.
V, 2.*».) Eine andere Art Katzcnicnaik tat «der *■>
die dnrch das KatzenklaTier erzeugte. Ka wmrdiM«*
Tun Land(fraf Karl Ton Hessen (regierte IffH— 17S>I
erfundenes Instrument. Vierzehn Katcea vetadkieife«
Gr6B«e und Tertehiedenen Altera wvrdaa ia ataa Ka^
sten to eingesperrt, dasa Jede abgeaoadeit ms trd
den Schwanz herauasteckte. Weaa da» Klavier !•>
spielt wurde, so stachen die ipitxigaB TaMai ia <k
Schw&nze der Terschjedaai alt
und kleinea Katcen eia, «ad
1213 Katzenpfote — Katzenspiel
Katzensprung — KAtzlein
1214
■cbrei dar Tianahn gestochanaii Thlar« anaagta dla
laudRTÜflioh haiiischa KaUeniyniphoDl«.
Fr».: C'ett una muiiqna anrag^a, ona maiiqua da ohat.
(StarKh^tl, tl'i; Kritzimgfr, U»^.)
Jiotl.: \Ut is kattoiiiiuüek. (/iarrt-bouiv«, I, 3ti:>»J
Lut.: Suilla harmoDia, (Sfjfbold, iA6.)
Xatsenpfote.
*1 Da sieht man die Katzeni)foto.
Zur Baiaichnang glattar Faltchhait. (OHmm , V, ^r.KJ
*2 Die Katzenpfote regiert in seinem Haus.
Kagl.: He lirei andar tha aign of tha cat'a foot. (ßuhn
II, hl.)
*'i Kiuen zur Katzenpfote machen.
., Kl ist wabnchainlich , dati wir (dla nordamerika-
niache Union) lur KaUanpfote in der mcxieaniiehcn
Affairo gemacht ««rdeu sollen." (Seiiyvrker Staat»-
zritung vom Ifi. Not. Iti63.;
Frt.: II s>«t larvi de la paita da chat pour Urcr let
inarroua du feu. (Kritiingtr, IW.)
*4 ich will nicht die Katzenpfote sein, am Hcine
Kastanien aus dem Feuer zu holen.
Mag er t^ina Plane selbst auafQbreo. Dia Kuuvn:
Wenn der Kluge dia Otter fiangan will, dann greift er
sie mit des Narren Hündan. (AUmanm 17, 435.;
*5 Ik sün uich ut*n Kattpot (Kutzeupfutc) kragon,
ae(dc) Tante Uohls. [OHfru».) — »uminunn,
17, 2H3. 705.
Katsenxeln.
* 1 Sich katzenrein machen.
,.Ktliübe machen sich sogar katsenrein und unstrüf-
licn, dais alles, was sie thun, mnsi nicht biise hhjtu.**
(Luthfr, KircheHpoatiUf , M*.) „Jhr seind Leutb all
ander leutb, to iteckt dar ruat anch in der heut, das
jr «uoh macht so katzenrcin.** (MMrurr, Xb., in Klu-
tt^T, IV, 754.;
•2 Sie ist katzenrein. — .Viinjfr, .Vfr., 43.
Eitel, putiaftchtig. glaalit sich fehlerfrei und im Be-
sitz aller VuraUge und Vullkommenheiten. „Manche
i4t so kataenrain hau sie haumnusa awischcn baiu, so
waisst sie solchen tartvn bschiss, dass sio sie mit dem
arss anifbirii." (Klu»trr, /K. 7.'i3.; „Ich habs ga-
schriebon, dass die Fürsten ein Gewisse kriegen und
nioht so kauanraiu auf den armen Mann dringen."
(hHthtrn Werke, l, 4Mj
Katsemrltter.
*£8 ist ein Katzenritter.
So hiassan in (VQberer Zeit die Klopffechter, die aur
Schau mit Thieren kämpften, lum Unterkvhivde ron
den Marxbrndorn uud Federfechtarn. Zu den Thiarpu
gehörten aich die Katsen, und es werden solche Uittir
gonauiit, die wirklich Katccn lu Tode ueblRsen haben.
Doch wird es auch im 8inno Ton Ueissbuhlcr ange-
wanilt. (Vgl. (iriinni, V, 300.)
Kataenschinder.
*K8 ist ein Katzenschinder.
VolksthQmlicher Spottname dea Kiiriehners. (Urimin,
y, Sug Auch Kataan Aller.
K«ts«naohluM.
*E8 ist ein Katzenschluss.
Zur Ueioiohnnng eines Terkehrtan, gewundenen
ScIilusiti'S. Die Katxe sah einen Topf offen stehen uud
sagte: Da der Topf offen steht, muss wul nii-hts darin
seiu. Dann wieder: Ks ist atwaa darin. Man hat eben
den Topf offen galaasen, damit leb meinen soll, er sei
leer.
Jüd.itfHtuck : Das is a Katze-Mediatrach. (Ttndlau, lon.;
Katsonsohrlft.^
*£r hat Katzenschrifb im Gesicht. — AirJmia-
kon , 3513.
Ist bei oinar Kauferci zerkratit worden.
KAtsensohwanB.
* 1 DiMi Katzenschwanz streichen.
Sich wie eine Katie schmaichalnd aathun. In dem
Sinne wie: Den Fuchsschwauz streichen, ein Fuchs-
BchwAurer sein. (Oriwui, V, 300.)
*2 Den Katzenschwans ziehen.
Wol wie den Oinsamarsch machen , weil eine solche
Reibe sich fortschUogelt wie eis Kataansehwanz.
((rrirnntt K. 30U.J „Nun das ist recht, dass Ihr kommt,
sagten diese und sogen dann den Katianachwani mit
ihnen durch dia ganze Matte.** (Ptttaloan. Litnkard
und Ofrtnid, 11, »7.;
*3 Du Katzcnschwunz.
In Baiem um einen an schimpfen. (S. Hand 15S1.)
*4 He hindert my nich einen Kattenstert — RrinAe
You , 3978.
Von etwM Ter&cktlich, am an aagan, ca hindert
nirh nicht. Bai <je<r*« (40, HU): Das knaa ndoh
keinen Kataanaahwana hindern.
KAtMnapiel.
Beim Katxenipiel geht*s ohne Beiiien nnd Kratsen
nicht ab.
auU.t H«t Ml o» fcaUiMinl aUloorMi dl« nM ilaaa kaa,
KAtBencpnuD«.
1 Wenn man einen den Katzensprung lehrt, das
ist ein gewagt spiel. — /ii^hr» unii, 4 13. 12.
*2 Das ist kein Katzensprung.
Kein kurzer leichter Weg, keine Kleinigkeit. ., Ka
Int nur ein Katzensprung bis dahin." (llermc», üopfnent
Reiae , 17, Mi.) „Dreihundarttauaend rheinische Ouldau
sind auch fttrwalir kein Katzeusprung." (Burniitnu,
/••lAf/. I.V.'.;
*3 Dat is um cn Kattcnäprung to dun. ,lM*t.) —
SihHUe. III. 178.
•4 Es ist nur ein Katzensprung hin. — Urimm, v. au.
Ks int ganz nahe. In Pommern: Hat is man An Kat-
tonsprunk. (häkhert, VSt''.;
Frz.: Suutu rrapand nousaurunü del'eau. (I.eroux, I, 114.;
Katsenapur.
*Kr hat in eine Katzrnspur getreten.
In drr Wettcrau von jemand, der an der Fustsohle
eine» SchwitriMi hat. (tirimm, V, .11)1,;
Xataenstrebel.
*Mit ciniMu den Katzcnstrebol ziplicn.
Im Sinuc von Strebkat^e, aich mit einem streiten
oder kampfi-n. (S. (irimm, 1', 2MK.) Der Teufel droht
einem untiittlichen Chnrherrn: „Darnach (nach dienem
Leben) rUcli ich mit dir den Katienslrrhel in der vinstri
nnd in dem nebel" (der Hölle). (Ten/els A'W:, iViü.)
Katsenstrelcli.
•Kr führt Katzcn.«itn>iche aus.
Katsenatühlohen.
*Auf dem Katzcnstühlchen sitzen.
„Das ist ein fein Katzenstulchen, sie meinen , sie
wolleu die ganze heilige Schrift hinein und hinaus-
ziehen." (Littkeri Werke, 17/. 'J'JX.)
Kataentana.
1 Kinen Katzontuuz kann man allein nicht tnnzon.
Irgendeine l'oss« allein nicht ausfuhren. Bezieht
sich auf die HoxeutSnze, die der AbcrMlaube In der
^ Uostalt von Katzen frUlier auffahren liims.
*2 Nun ßclit der Katzentanz los.
UuU.: Ik bon aan den kattendani. (Ilarrrbvinre , I. MT**.)
KataantUobohen.
*Kr ist am Katzentischchen.
Sitzt zur Strafe allein, muss abgesondert oüHon n. a. w.
Nach »>'«•/••« .vriHCherei kommt die Redensart von den
Nuunen unsirer liubeo Frauen von Calvaria, bei denen
diT Kcrin>{»to Fehler damit bastraft wurde, dass di«
Fehlende allein essen mosste. In Obarüster reich: Afu
Kaxntischl sitz'n. (Baum'jartem , »li.)
KatBantrunk.
•1 KiniMii einen Katzentrunck vnter die Augen
sprühen. — Tkeatrum IHahtaorum , 299*.
Ihm derb die Wahrheit sagen. Bigentlicb ihn ins
Gesicht speien, weil unter Hexan nnd Teufeln das An*
speivn als Uruss galt. (8. Katzenktlsscr.) (Uriiiun.
y, 3trj.)
•2 Einem einen Katzentrunk bringen. — ilathcsy, 2t)2**.
„Sani, der falsche Mann, beut dem David auch ein
Hnfbraut (s. d.) an, vnnd setzet jn an seinen tisch,
als einen lieben Eydam; aber er gedachte jm ein
Katzentrunck zu bringen vnnd mit seinem Spiess an die
wand zu hefflcn." (Mathe^iua, Po^titla, CCLX».;
Katsanwaach.
* Einen Katzen wasch machen.
Sich so waschen, daas man dabei dem Wasser, wie
dia Kaue thut. soviel als mögUob aaa dem Wega geht.
(Grimm, i', «82.;
Kataanaunsa. •
*M)t einer Katzcnsunge lecken.
Dia Hundezunga wirkt heilend.
Fr«.: Lescher de langue de chat. (BortU, 11/, 16j.;
I^at.: Lingua cati lambere. (Bwill, III, 16b.)
Kataathonler.
*£8 ist ein Katzethonier. — ttoliKagmbüchMn , \\x.
Fr. Uatfnow bemerkt daan : Soll Chaloadon , den Edel*
stein, bedeuten; doch beruht der Witz darauf, dass
Kauethonier ala gebrinchlichar Spottnamen für Kürsch-
ner gilt , wasiialb einer , dar einen Katsothoniar ( Chal-
cedon) Teriwnflin will, ihn auf dar Trinkstube der
Kürschner na* Furcht vor Prügeln, Ilnndathonier nennt.
KatahacalToIl.
*£r ist katzhagelvoll. (Schvtiz.) — stalder, II. 9v.
Im höchsten Urada batranken.
Kttalain.
1 Das Kätslein ist wie die Katze.
t Das Kfttclein weit sich gern putxen. — Uh-
mann, 181. 19.
3 Das Ketslin hat scharffe Klawlin vnd Pliötlin:
erwischt es dich beym Ohrlin, so halt es dich,
hflt dich. — Pf tri. n. Gl.
4 Ein fromb Kätziciu, büsc Katz. — Lrkmanm, 4ii. s.
1215
Katzvoll — Kauen
ttaoer (Käme) — Kaof
1316
ö Ein verschleckt E&tzlein fängt bald ein Manu.
— Lehmann, 104, 17.
6 Es ist kein Kätzlein, um es ohne Handschuh
anzufassen.
£f kostet Arbeit, am et mit dem aufzunehmen; es
ist ein Mann, der nicht mit eich spielen Uait.
ßoU.: Het ia geene katje, om londer handachoenen aan
te tasten. (Harrtbomet^ l, 386*.;
7 Ist das Kätzlein noch so glatt, so hats doch
scharpffe Klawen. — Lehmann, 835, 48.
8 Kätzlein ist ein sanftes Vieh, doch 's weiche
Pfotchen kratzt schon früh.
Span.: Buen amigo et el gato, sino que rasonOa. (Ca-
hier, 3207.J
9 Schmuck dich, Kätzlein, es werden gast kom-
men. — Lehmann, 181, l9;Ei$aeiH, S66.
10 Schön Kätzlein haben auch scharpff klawen. —
Lehmann, 705, IS.
11 Wenn die Kätzlein auch fein mauen, sie tragen
dennoch scharfe Klauen. — Eiselein, S68.
12 Wie das Kätzlein, also ist die Katz. — Ldimann,
II. 854, 867.
* 13 Einander vom Kätzlein und Hündlein (Mäuslein)
erzählen. (Schweiz.)
KatavoU.
• Er ist katzvoll. — Jer. Golthelf, Käserei, 267.
Kandeln.
•Sie kaudelt.
Aus Stettin wird mir mitgetheilt, dass die Redensart
seit I&nger als swanxig Jahren dort ablioh und sehr
bekannt sei, um damit die mehr oder weniger stillen
Vorhaltungen lu bexaichnen, welche Frauen ihren
Mftnnem su machen sieh reranlasst fahlen. Sie ver-
dankt ihre Entstehung: Madam KaudeFt Oardinenprs-
digten ron Douglas Jerrokl , die rerschiedentlich deutsch
bearbeitet worden sind.
Kauder.
♦1 Chuder im Chopf ha. — Tobler, iss.
Närrisch, rerrtlckt, verwirrt sein.
Soll.: Men weet wel, in welk geselschap men is, als
ratten en muisen koeterwaalsch spreken. (Harrebomie,
r, 488«.;
*2 Si as dem Chuder* lö. — Tobler, 123.
0 Eigentlich das Werch, der Abgang vom Flachse
oder Hanfe beim Hecheln; uneigentlich von Jungen
Leuten fOr: sich entwickeln, lieh entfalten, anfwaohaen.
Xauderwelaoh.
1 Ich spreche Kauderwelsch, sagte der Bauern-
junge, als man ihn in der Stadt fragte, was
für eine Sprache er rede.
*2 Es ist ein wahres Kauderwelsch.
Unverständliches, sinnloses QewAscb. Von kaudem
^sprechen und welsch = fremd, ausländisch. In einer
Utern handschriftlichen Bprichwörtersammlung fimd ich
dafOr „krautwelsch". Man sagte sonst auch kauter-
nnd koderwelsch. Jetzt beseicbnet man damit ent-
weder eine völlig fremde , meist aber eine durch schlechte
Aussprache, falsche Formen oder durch Vermischung
mit fremden Wörtern unverständlich gewordene Sprache.
(Vgl. Orimm, V, 808; Sartoriut, 67.)
Frz. : Son disconrt est un vrai baragoutn. — Parier l'argot.
Lat.: Ne Apollo quidem ferre posset. (Cicero.) (Bhi-
Uppi, II, %.)
Kanexu •
1 De god kaut, de god daut. (Holst.) — Sdiütte,
It, 289; Diermissen, 66; Deedu, 4; hochdeutsch bei Sim-
Tock , 5516.
Der Arzt Buchan sagt, dass das Kauen eins der
besten Mittel zur Erhaltung der Zähne, der treueste
Diener des Magens ist. Ebenso hält Tissot das Kauen
für eine der ersten Bedingungen zur Erhaltung unserer
Gesundheit. Ond Orimod dela Beyniftre verlangt, man
solle keinen Bissen eher verschlacken, bis ihn unsere
Kinnladen S2mal zermalmt haben. (VgL Otttinger,
Onktl Zebra, Leipzig 184S, VII, 7l7.)
2 Dei kann gaut köen, hat 't Mul bi sick. (Minden.)
3 Es kaut sich übel, wenn die Z&hne ausgefallen
sind.
4 Oät kan, gät verdän. — Schuster, 25S.
5 Gut gekaut ist halb (leicht) verdaut. — Brem-
ser, i6; Eiselein , 218 ; Simrock , 3235 ; Körte, 2451 ; LoAr-
en0e{,/,358; Uertt. 70.
Gegen die, welche Speisen nur durch den Schlund
in den Magen werfen, ohne sie zu kauen, da doch
durch dieses nicht allein die Speise zermalmt, sondern
auch der zur Verdauung unentbehrliche Sp^oliel bei-
gemischt wird, ohne welchen s. B. Kraftauppe schwerer
SU verdftutn ist, alt roher Sohinken. Dm Sprichwort ist
eine nicht nnx auf die gewöhnliche Erüahnuig gtgrOn-
dete, sondern doreh ärstliehe UntersucliiingcBi be-
stätigte, durchaus wahre BegeL
Frs.: Les viandes bien mächtes aont k demi dlg<r6es.
6 Gut käuen ist halb däuen. ^lumi.^ — SHuteit.
II, 243 , 325.
7 Kau, schau, was?
Empfiehlt Prüfung der Nahrungsmittel und Torsieht
beim Essen. Es ist eine Parodirung das SpriohwoiU :
Trau, achau, wemt und stand als Ueberschrill eines
Artikels aber Gesundheitspflege.
8 Langsam gekaut, heisst schnell verdaut.
9 Wer gut kaut, wird's in den Fersen fühlen. —
Jüd. Volksblatt, 1864, S. 147.
Weil gesunde Nahrung den gaosen KOxp«r atärkt.
10 Wer nicht kann tapfer käuen, kann nicht ge-
deihen.
11 Wer nicht kauen kamt, muss Suppe essen.
Fi^s. : Qui ne puist menger, hnme boollie. (ßotiU , III, ll8.t
Lat.: Edero non Valens sorbeat pnltem. (BtfiU, lll, HS.;
13 Wer will gedeihen, muss gut känen.
*13 Dar hett he wat an to kaa'n. — Eidkmold, 984;
DShnert, 221 *».
*U Er kauet links wie die Schafe. (TkaTimqeH,)
•15 Er wird daran zu kauen haben.
„ Das sie das maul verbrennen dram vnd gnog dann
su kawen hau.«* (Waidis, IV, 17, ii.)
*16 He kaujt ümme up enerle^. — Ddhnert, tn^.
Er spricht immer von derselben unbedeutenden Sacht.
*17 He kaut as en Knien (Kaninchen) on schlenkt
(schlingt) as ennen Wolf. fMewrsj — Finte-
nich, I, 402, 109.
*18 He wet dat nig to kauen. (Oolsuj — lli«h«f>ui:
SdMlse, II, 23».
Von einem, der etwas Gutes hat xmd nicht an fs*
brauchen weiss.
Xaner (Name).
Kauer, Reihe, Rabsen, Hermdorf," Beich(äo)
und Schlatzm'n (Schiatzmann). — SckUs.Pn-
vintialbl., 1862, 569.
Eine sarkastische Zusammenstellung kleiner, ia te
Nähe (1—2 Meilen) von Ologau liegender Döif si ia
Anspielung auf die Grösse des einen Ort« den aaden
gegenQber. (S. Dorf 25.)
Xanerfichte.
Was eine Kauerfichte werden will, das bleibt
bald klein. (ScUcs.)
Kanerflchten heissen in Schlesien, wenigstens inta
mir bekannten Gebirgsgegenden, die verhütteten, BieM
in die Höhe wachsenden, strauchartig bleibenden, ii
finden sich meist auf bäuerlichen Omndatfloken, «•
es an einer ordentlichen Forstpflege fehlt, an Bnp^
nen, wo Viehfautung stattflndet, aodaea die WifH-
spitzen wol von den Weidethieren »bgefreaaen
mögen«
1 Alle Käufe wollen Gewer. — Graf, J60. 220.
Wird der Käufer einer Sache mit einer Bigaatbant-
klage belangt, so bezieht er sich in Betreff der Ocwe
auf seinen Vordermann, um den rechtmässigen Ermsk
nachzuweisen. AufBQgen: Alle KOpe willen Wehnat
hebben. (Sormann, 209.;
2 Am besten ist der beste Kauff. — Herberger, I, W
3 An solchem Kaufe solches Geld.
It.: Tanto h mercante colui che perde qnanto colvi ^
guadagna.
4 Besser thewer kauff als nichts feyl. — Bewtk,
1047,6.
6 Bey manchem Kauff ist trug vnd fahr. — Ain.
//, 43.
6 Blinden Kauf thut niemand gem.
Jeder will erst die Sache sehen , kennen , ehe er lis
kauft.
7 Boss Käuff bringen auf Lörles Hochzeit gen
Strassburg.
Ein Kaufmann zählt seine Mtthen und Sorgen saf
und schliesst: „Boss Käu fT die machen mich aaehsor
gen, dass ich doch endtlich wird bereit gen Straesbaxf
aufPt Lörles Hochzeit." (H. SacAs, III, LXIIIVJ
8 Chäuf und Lauf göh ,verschide. (Soiothum.) —
Schild, 160, 18.
Im Handel geht es nicht immer gleich.
9 Dar hört Twee tom Kop. (Holst,) — EickmaU, 10».
Schütte, II, 319.
um SU sagen: Ich allein kann die Sache nicht ab-
machen.
1217
Kauf
Kauf
1218
BCkm.: LüciiiA koupi nikdjr tt n«r«diij. (Cttakovsk^, iSU)
3p dunr (kwMd) koop. (ffarrtbomet, l, 4AV*.)
10 De liahtest Kop ia de körtest Dacfareia. (sitier-
fhihmanchen.)
Der laichteite lüiaf igt die kttrzeite Tagereite.
11 Der erst kaufif ist gemainlich der best. —
i.iuter, 111.16: Mn,lt,%6. Ufnuck,iaß: LMtnianH,
IM, 11. UhmtMH, U. n, 71. Gruf, MI, 384; Sim-
ruik, biiü: Aür/r 3334, Birlinf/in-, Sh»l.
lin PUMdauteelien : De erat« koep, de b«ete. (Tap-
piitt, iii*.) Auf der lutel Amruin: A iarit Kuup ai
• b4et. (Uaupt, VII f, 361, Itil.;
Üün.: Forste bad det beai«. — Vßnf kiitb og tßnf lykke,
er b«»t. CPrv9. dun. , U-J.)
HoU. : De eerite koop ia de beute. (Harrtbuiutt , 1 , 431 *.)
12 Der erste Kauf hat Macht — tiruf. :((»i, 333.
Ein späterer Käufer kann den abgetrbloateoeu Kauf,
auch wenn er mehr bietet, aicht mehr nnttoaaco. Im
Niederdeutichen : De erste koop aohal macht bebben.
(Dittmer, SackttHrecht , M.)
13 Der Kauf ist gemacht. — /.e/murm. 279, 3.
Die Ba^be itt getoheheu.
14 Der Kauft ist thewer , wenn man von dem kauft,
vor dem man muss den Hut abziehen. — Lth-
mann, 414. 4.
15 Der theuerste Kauf, der beste Kauf.
16 Durch Kauf, Fürkauf und Abkauf , böser Münze
freien Lauf wird der Arme gefressen aaf. —
Eelur. /, 81: Piftttr., VI, 64; Graf. S61. M».
17 £ Chauf und d* Ohrfyge göh ongerschidlich.
iSolothum.) ~ Schtld,6i,9i.
18 Ein wohlfeiler Kauf ist nicht immer gut und
ein tlieuerer nicht immer schleolit.
Hett.: Alle goed koop niet gekocht, «n alU dnuT koop
uiet gelaten. {Hurrtbouü« ^ /, 434 *.J
19 £in wohlfeiler Kauf ist oft der theuerste.
Die JiAgUader lageu: Bin billiger Kauf i*t ein
Taechendieb. (Rfintbtry III, lO.)
'fkru.: Lacin4 ki ~ '
Ao/^.Ooedkoop
20 £n Kop is eu Kop. (StrAiH.J — Ftrmmieh, III, 74, 12«.
21 Ersparter Kauf, ersparter (gewonnener) Thaler.
Frt,: Ne paa acheter, o'est ee faire ane reote. (CaAier, ib.)
22 £b bleibt mancher guter Kauff nacli auss Mangel
dess Gelt«. — iVCn. ll, 248: llfnuch,U10.4»: Leh-
mann, f/, 126, 10&: Simrock. &i20.
Da».: Mangt et godt ki#b lade« for pengaae er borte.
(rrvp. dam. , 343.;
23 Es gehören allweg zween zum kauff. » iVfn,
//. 247.
24 £■ gibt nirgends besser kftu£f, als wo man
Weinkäuff gibt. — Ftsckarl, Cm*., in Klutttr,
Vm. 46«.
26 Gib guten Kaufs, so wirst du viel verkaufen.
Frt.: Faii boB marcb* et tu yendraa autant qne qoatrc.
(KrUttH]/«r, 440*J
26 Gute Käufe muss man sich zweimal überlegen.
Engl. : On a good bargain think twice. (Bokn II, i.)
27 Guter Kauf leert den Beutel. — Sunnck, 4432;
K&rte, 3326.
Wer eicb ohne Netb einen Vorrath anschaA, ietein
Verschwender, weil ein «olcher Vorrath ein todtee Ka-
pital i«t, das keine Zinsen trftgt. Vieles verliert nüt
der Zeit au Werth, oder verliert den Werth gans. Mit
einem Vorratbe g»bt man selten haushllterisch um.
Besonders nnräthlloh ist es, sagt ein erfahrener Mann,
▼lel Geld im Hause su haben, well sich Tom Oelde
nar dann NnUen sieben lAsst, wenn man es ausgibt.
£ngl.: A good bargain ia a pickpurse. (Böhm II, €9;
Kürte. 3326.;
Frt. .• Bon mareb« tire l'argent hors de Ia bonrse. (Krittin-
gtr. 44U».; — Les bona marcb^s ruinent. (Bukn I, 34.;
//. : Btton mercsto ingsnna cbl tA al mereato. (Faztayliu,
»1, 2.;
Furt.: Mercadoria barata, ronbo das bolaas. (Bi^kn II, 09.;
äö Kaf on Laf es ugleich. ^Wa^un^m.)
Kauf und Lauf sind ungleich.
29 Kauf bedarf hundert Augen, Verkauf hat an
einem genug. — .s'ifiiriiik. ii2l. K6rt^. 33?S; liraun,
1. isOü. /.ViM^fcrri; ///, ül.
30 Kauf bricht Miethe. — Cmf. «o. 3ii. G,i.tl, 993.
:irf«n/.IL. 4:^18: Vttri, II. 414.
Im Plattdentscben : Koep brekt Hure. (Fu/fmd., I,
M, 12.;
Fra Achat passe li>aag«. (StunckeJi'l, 414. j
HoU. ■ Koop breekt hnur. (lltirrtbt,mrf. I. 434 "J
Lat. • Emtio looatom toUlt, (Binder II,'*i6( Fkilippi, /, 133.;
DSUTSCBBS SrBICBWOBTEB-LKZIXOa. II.
31 Kauf bricht Miethe nioht (oder: hebt Miethe
nicht auf). — (;r<i/, 280, 320; SopitiCh , W ; Ei$en-
kari, 390: ÜUeltin, 3<3.
Vgl. darQber SUtuur, I. 469; ///, 136; UiUtbrand,
IU4, 139; Bacmnattr, Bumburftr Pritatrtcht, /, 346;
Uengter, Sifttem d*a d*ut»ckfn Fri»atr«ckli , I8t>; Blmnt-
aChU, II, 279; BeriH. XuU, Dtfensiv atHtfntia«: Kau/
hfbt ilitik* nicht auf (Rinteln 169u).
BoU.: Koop breekt geene huur. (Barr^bom^f , I, 434*.; ■
32 Kauf erfordert Kaufniannsgut uud Kaufmanns-
glauben. — Fvtetihart . ttn : Ihgtur.. VI, 63; HerHut.
l. 42: IHUebrand, 169: EiiwMn. 368, Simrock, 4417.
Von awei Pflichten, die jeder Verkftufer beobachten
muss. Die erste, er darf keine Diuge verkaufen , deren
Verkauf gesetslich verboten ist, x. B. die Apolbeker
nicbt an Jede Person (lift; so f^Qher keinen Jagdbund
an Bulohe , die nicbt jagdberaohtigt waren ; Walfeu dem
Feinde , gewisse Artikel ins Ausland u. a. w. Die an-
dere ist, er muss alle Betrügereien vermeiden, weil
sie den ganaen Handel fOr uiontig erklftren.
33 Kauf erfordert Waar* oder Geld. — Suior^ue,
34 Kauf geht vor Miethe (Heuer). — Eüenkart , i^o ;
ISgtor., VI. 47: fimn.. 10. 22: E*tor, 11,490; HilMtrand,
104, 13S: Hertiua. /, 46; £iMktn.9£3: FaUitraltb*: 274:
Üundf,294: Körte. 3333: Simrock, 4418: iVojnlsrJli . 70
u. H7: für Waldeck: Curtse, 344, 416.
tirnndsaU dtsa gemeinen römischen Baehti and will
sagen, dass der Käufer seine Miethsleute, mit denen er
Ja keinen Vertrag eingegangen ist, ans dem Uauae trei-
ben kOnne, walone Meinung, die im rOmiiohen Rechte
begrandat und an vielen Orten Deutschlands im Oe-
brauch ist , im vorigen Jahrhundert von mehrem Rechte-
gelehrten heftig bestritten wurde, inden» man das Sprich-
wort „Kauf hebt Miethe nioht auf'* ihm entgegea-
stelite und su begr Anden suchte, was allerdings auch
an vielen Orten in Anwendung kommt. Die in dieser
Streitsache aber beide einander entgegenstishende Sprich-
wörter erschienenen Schriften sind von /JücNAarf ( 391 )
und BitUbrand (104) genannt. Bei MopUach finden
sich folgende aaf^fflhrt: Ott» Phil. ZaunacUiger , Vim-
dieiat vindieiorum tritiiÜiuM: Kauf ff eht vor Miethf, 1691;
Jok. Jvaek. ÜcMotpferi IHa». dt *%ügmn rtgula jvria : tm-
tor praefftur conduetori, seu: Kauf geht wor Miethe,
Kilunii 1713; Fpkr. Gerhard, Dia», da regula juria 0er-
moMiei, Kauf geht vor Miethe; occaa. Reform, noric. tit.
XV It. 1,7, Altdorf 1718 und 1741; femer: M, W. Qöta,
Beiträge tur populären Reckt agetekraamkeit , Nürnberg
17S2, 166—181: Krüll, Frifmng einsetner TheUe dea bür-
yerUcken Retht», Landshut 1604, Bdchn. 4, Aufs. 1.
Fra.: Aehat passe louage. (Krittinger,!^; Oaal, 999;
Kiaetein . 363.; — Vendage ou aehat passe louage. CXoy-
•et, 472.;
35 Kauf hebt Büethe auf.
Engl.: Bazgaining sj^ils tha gama.
36 Kauf heisst: Augen auf. ~ Si»eMn,Mi.
Leu.: Na eapide «mas. (Eüetein, 364.;
37 Kauf ist Kauf. — EiseMn, S64: Graf, 249, 800.
Von einem geschlossenen Händel.
Dan.: Ki#b er ki^b, det hßt gaaa fr«n og ei tilbage.
(Fro9. dan.. 341.;
Emat.: A bargaia ia a bargain. (EiaeUin, 364.;
BoU.: Koop is koop. (BarrebouUt , I, 434*.;
38 Kauf ist Kauf, Käufer thu' die Augen a]af.
Lat.: Cave»t enptor. (Oaal, 996^
39 Kauf kennt keine Freundschaft
It. : Patto chlazo, amioo oaro. (Bohn I, 118.;
40 Kauf mit Gottespfennig darf nicht widersprochen
werden. — Graf, »43, ii9.
Ein mandlioh verabredeter Vertrag wurda noch auf
verschiedene WeUe bekriftigt. (S. Hand 192 u. 193,
Mund, Strohhalm.) Zu diesen BestArknagsmitteln g»-
horte auch besondan das Ab-, Daran- oder Handgeld,
auoh Toppschilllng, Oottaa- oder Heiligergelstpfenaig
genannt. (S. Qottespfennia und Handgeld.)
Jlkd. : Kauf mit gotis pfennuig schol nicht wider redt
werden. CLicAnrr, 194, 374.;
41 Kauf thut die Miethe ab. — Graf, 280. 3i3.
D«B Rachtsnaehfolgar einer Vertragspartei bindet
nichts, das .TreueverhiUtnisB seines Vorgängers fort-
zuseUen und etwas au gewähren , was er uiciit verheis-
sen hat.
Mkd.: Kauf tned di mite abe. (Ortlog. 7il , 31.;
42 Kauf treibt die Kuh aus ihrer Miethe. — Graf.
280, ZVJ.
UiAl.: De kuop. drijfi de koe uit bar« hnur. (Hurrebomte,
I, 434«.)
43 Kauf treibt die MieÜie ab. — Grat, 2bo, au.
in Hamburg: Koep de drifl hure op. (Luppenberg,
34u, Ci.;
44 Kauf und Backenstreich »iud ungleich (oder:
sind einander selten gleich, sie schlagen auf
und ab). — MUur, 416: Kuskin. 364: ^aUer, 244;
77
1219
Kauf
Kaufen
1990
Euenkart.itl: PitUr,, VI, 46; Uro/, 8&a, ISi; Sim-
roik. U2a.
So wenig Scblige und Streiche einaader gleich eind,
•ondern gemeiniglich ein Streich empfindlicher ond
■ehmervhaltcr al« der andere iat, ebenso wenig findet
im Handel eine ToUkommene Gleichheit twiachen dem
Werth der Waare und dem Oelde, das dnfBr bezahlt
wird, statt; der eine K&nfer gibt mehr, der andere we-
niger, je naehdem er mehr oder weniger nothwendig
die Sache bedarf, schftrfer oder weniger scharf dingt
f o. a. w.
46 Kauf und Tod hebt Lehn aaf. (Lmer%.)
46 Kauf will Waare, sagte der Bauer, und er giug
in die Stadt, om Flegel zu kaufen.
47 Kanff gebt vor Gewinn, Gewinn vor kanfl'. —
Henisch. ICOl, 26; Graf. 280, 3U.
48 Kep, on wenn metewis. (Litamen.) — Friickbier^. 1939.
Richte dich ein mit den, was du haat.
49 Eop br^kt Hure. — GUdMckmidi,m.
BoU.: Die coop drijft die coe nter bnrcn. (Titmu. , 10, 12.;
Lat.T Libers fit raeca, dnm Tendittur Ipsa iocat«. (FaUert-
UUm, n&.)
bO Köp ia Kop. — EickmaU, 1096.
51 Man muas den Kauf nicht zu Bchnell machen.
— Pariwüakun, 271.
Niehu ohae UtiMrlegnng.
b'2 Man miua im Kauf nicht lai^ dingen, kann
man nicht mit Gelde klingen.
tat. : Promf ttit large , qni ceito iam caret aar«. (Smtor . 69.;
53 *Ke wolfeile Kauf es nit lüter (immer, jedes-
mal) *ne gode Kauf. (Kan,J — Firmemeh. I, 412, 2i.
„Yeriangt dein Kind ein Freier, der wenig sach der
Mitgift fragt; so denke, was das Spriehwort sagt : Sehr
wohlfeil fst sehr thener.** (Uaaimg.)
54 Nirgend« bessere Kiwfe, ab wo man Weinkanf
gibt
55 Sie werden wol des Kaufes eis, wie man den
Bock gibt um die Geiss. — EimMn.ss.
56 So bleibt der Kauf stet , wenn der Richter auf-
steht — Cra^243,124.
Von d«r Form, in der nach deatachem Xacht Ver-
ktafe Toa Groadbeaüa ToUsogen wurden. Das ding-
liche Sacht oder die Oewer wsrde doroh Öffentliche
und förmliche Einweisung vor (dem Tolksgericht er-
langt, indem der Msberice Beaitser die Bach« mit Zopf
und Zweig abtnU. Er abeignb sa dtaMas Zweck eine
Erdscholle y worin ein Zweig oder «iae Aehre steckte,
oder warf Zweig, Halm oder Erde dem Erwerber in
den SchoB. Der Biehter jerklAi«« sodann : Knndig allen
Dingpflichtigen, Heins hat s|!n Eigen Terkanft und ge-
biete ich hier snm ersten, aweiten nud dritten male:
hat jem^od duraof sa spreebea, so verlaBta «r seine
Ansprache oder schweige immer stilL Erfolgte kein
Widersprach , so bestätigte dies der Richter and schloss
mit den Worten: «Es wttrke hinfllr Gottes- and Oe-
richtsfriede xam ersten, xweitea aad dritten male.«
Wenn sieh der Biehter nach solchen Worten rom Stahle
erhoben hatte, war kein Einsprach mehrsalftssig, der
Eaaf war stet and nawiderraflich. ^So beleibt der
chanwif stit, waan der richter aafktei. (Frewi^g,
57 Solch Kauf, solch Geld. — Eiäeleim , Hi.
58 Tewer Kauff spart ~ Pttri , ii, m,
59 Thewres kaußis muss man sich oflft satt essen.
— Henisck , M9. 61 : Petri . II, S45.
60 Wenn der Kauf geschlossen, ist das Feilschen
(M&keln) zu spat
ffoU.: Hat is te laat, Ia willen dingea, als de koop ge-
daaa is. (Barretomi*, I, iü^.)
61 Wer den ersten Kauf beweist, behält ihn. —
Graf, 281 , 316.
Im Niederdentschen : We den ersten kop betaget, do
scal ene beholden. (Otlrickt, 363, 49; ÄHdtrton, I,
335, Mg
62 Wer den ersten Kauf beweist, ist der Nächste
zum Erbe. — Graf, 281 . 336.
Dem ersten Klufer gehört die Sache. lo Hamburg:
We den ersten kop betoget, de js des ernes de negeate.
W' Lappembtrg , 175, 3.;
er den Kauf bekennt, muss des Kaufs Gewer
sein. — Graf, 261 . 223.
Er mnas dem KAnfer far dea rechtmässigen Erwerb
der veriuinften Sache haften. (S. Jude 61 n. Klafer &.)
(iiraf. 260, Knf.J
Mhd.! Wer so eynes konlTes bekennet, der sal des koniles
gewer sieu. (Oanielt, 436. 39.^
64 Wer einen bösen kauflf thnt, sieht seine Thor-
heit, so lang er die Waare ?or Augen hat.
— Lthuanu, 4M, iU
65 Wer guten Kauft gibi, hat gmim Markt
Läm.: Hto girer godt ki^b, fisaer attiA tillafc (Pru§.
dam., Si2g
/f..- F« baon mereato, ehe renderai p«r qnatro. (PMx^f
Ha, SBtt, 3.^
66 Wie Kauf, so Handgeld.
67 Wo Kauf und Verkauf, da ist Gewinn und
Verlust
Eugi.: Bayiag «ad salliag is bat wiaMiBB aad loriag.
(B«kM n, 73^
68 Wohlfeiler Kauf lockt das Geld ans dem Beutel
Fn.: A toatboa eompte, rereair. (C^tkitr, 4X9.) — Hwfj
a qne les boaa mareh^ qai raiaeat. (Bokm /. 16.J —
Le boa amreh< fait sortir Targeat de Ia boana.
lt.: A baoaa derrata pcaaaci sa. — J<e baasw danata vas-
taaa U bona. (Bokm /, 63 a. |0a.>
69 Zu einem Kauf gehören oft viel Worte.
E«i^ .- Höre words tfaaa oae go to a bargaiB. (Bokm il, 61/
*70 Das ist nicht jedermanns Kauf.
*71 Das muss man mit in den Kauf nehmen.
* 72 Der Kauf reut ihn.
„Dea (watchaa) ia aafechtaag raart der kaafL Ds
spraeh der Bawr: arieh rewt der kaaff. Ja vewt gar
bald der Torig knaff.*" (H'oMi«. /, 23, 43; JJ, 13. 10:
/r. 46, 6i.h
Mkd.: DO ron den dftTil de koaf. (W*rmUr n»a Mitdtr-
rkmm,) (SmmdroM, ^HcAwirtfrlet« , 64.}
*73 Ein Minden kauff thnn. — llmiaek . 4i9 , 41,
In dam Sinne: Dia Kalte im Sack kaaCea.
*74 Einem einen Kauf machen. — i;rimai. r, si.
Sacht den ändert) zn aberrortheileB , aas deassa
Kundschaft zn erlaagen. „Mancher eim aadera aueki
eia kaaf, der blfbt, so er snm thor aaaa laaft** (T^
Brandt.}
* 75 £inem in den Kauf (allen. — Gnmm. %\ 3ii.
Durch höheres Oebot den Kaaffer ama dam Kmf
driagea.
*76 Er hat einen bösen Kauf gethan. — Ltkmjm.
769.1.
„Voa einem der nicht wol farriehtjg ia aachea isL*
Lehmann fShrt in derselben oder ihnliehea Eedemesf
noch folgende Bedeasarten an: Er hat Bsodt Ter la-
chen genommen, Sackgarn ror Seiden, Meaiiag vsr
Goldt, eia Ströhsack fttr ein Bett. Es bldbl jhsi im
Stichblatt ia der haadt.
*77 £a wird bessern Kauf geben.
Halt..' Uii sal wel beter koop gevaa. {OmmiMm,
I. 434 ^;
*78 Ich konnt^ ihn zu dem Kauf nicht bringen.
„Ja, wenn ich solefas nit besser «aast, hatt (=8i
hatte er) mich lang bracht xn solchem kaaiV.'* CRaidif,
/r, 81, 47.;
*79 In Kauff vnnd Handel. — Matkesf, iit^
*S0 *S hott senn Koof wie arnie Haller-SammeL -
Bultimtom, 737.
Es ist fester Preis, es geht dsTon niakta ab.
*61 Sie ist auff den Kauff geputzt. — Haimrutemidm
Thfatnmt IHaMomm, 396°.
Kaufen.
1 Besser einmal kaufen, als zehnmal borgen.
Dan.: Bedre at hiebe eeugang, end altid laaae. (Mt
da«., 342.;
2 Besser kaufen, dann bitten (bettein). —
401. l: hdri, II. 3«: Simruck. US4.
Frt.T Mieax rant achcter qn*empnuiter.
reax. Il, 84; KriUingrr, 16»».;
Li. : Emere asalo , quam rogare. (Cicfro.j (Bimdtr J, 4K;
//, »42; £(jW«te, 364.;
3 Besser theuer kaufen als vor Hunger sterben.
Jiäm.: Bedre er djrrt ai kiitba, end ilde at areiia. (frt*-
dam., 47 o. 342.;
4 Besser wohlfeil kaufen gähn ab sich achen-
keu ian.
Böhm.: Draho neknpi\j, a danno nebef. (dttalti-rtlf . 4S '
5 Der kauft gut, der zu rechter Zeit kauft.
/(..• Chi compra a «no tonipo, corapra a baon aMrcst.
(Faixaglia, GÜ, 3.;
G Der kauft nie gut, der schlechte Waare kauft.
7 Die kaufen guten Kaufs, die nichts nach Ilaiue
bringen. — UimSUfT. //, ai.
8 Do 't kopen is u])kumen, is 't geven äfkaiueu.
.Ostfriet.) — Fr-jmmaun, ll.iifG, 403; Bu^ren. l«.
Aichwald, Uul: AVrfij 1411: Hituskaleuder , /.
9 Du mnsst nicht ron dem kaufen, vor dem du
dich muast «eigen; der Kauf ist zu theuer.
1 0 Durch Kaufen und Laufen drängt msii sich zoiu
Taufen.
(CaMrr, U: Lf
1221
Kaufen
Kaufen
1292
11 £he man kauft, muss man den Beutel fragen.
Engl.: Atk thy pune whmt thon «hoaldst bny. (B^kn II, 17.)
12 Ein wenig kauffen vnd ein wenig stelen macht
reich Leut, aber mit kleinen £hren. -* Petri,
II. 236.
13 £s ist bös kaufen, wo nichts feil ist
Dan. : Ondt «r »t ki^bt hTor iaUt er Call. (Frot. dam. , 349.;
14 Es ist gut kaufen, wenn ein anderer verkaufen
musB.
lt.: B buon compr&re qiumdo ua altro tuoI Tendera.
(Böhm I, 'Jb.)
15 Es ist nicht gut von dem zu kaufen, vor dem
man den ifut abnehmen muss.
Dan. : Ki«b];ei af den du .akal staae med hat i haand for.
(Prot, dam,, 341.J
16 Es ist pöBB kauffen an gelt. ~ Hauer, Hij.
Dan.: Det er oodt at kitfbe for de penge, der ligge i en
andene pang. (Frow. dam. . 343.;
17 Es kaufil keiner einen Vogel, er wisse den ein
bawr, da er jhn einsetze.
18 Es kaufit niemand eines andern kauff vnd ft-eyet
niemand eines andern braut (Weib). — lle-
HiMch. 487, 34; Petri, II, Ml; Craf, 141. 4».
19 Es kauft einer vom andern die Waare, aber
das (rh'ick dazu kann er nicht mitkaufen.
30 Es will nicht jeder kaufen, der die Waare
feilscht.
Frt.: Qni t'entremet, doit achever. (düiitr, 627.^
3 1 Es wird nichts towerer gokaufllb , denn was man
mit Wohlthat kauffen muss. — Ifuihexy, 326*^.
Lat.: Nil carioi emitur quam quod benefloto emitur. —
NU certiut venditur quam quod donatnr. (MmthtMy, 3^^.)
32 Gekauft ist (oft) billiger als geschenkt
Ait^i.; What it bought !• eheaper than a gin. (Bnkn II, 3.)
lt.: Costa men del don quel che bI compra. (Hohn I, 8t».;
Port.: Mala barato he u oomprado qae o pedido. (Böhm
II, 3.)
23 Gekauft ist nicht geschenkt
Fr*.: II D> a li bei acquit que le don. (Bnkn t, 96.)
24 Genaw kauffen verdirbt den Marckt nicht —
llmivh. 1491. 31. /Viri, //. 333.
25 Halb gckauffb, halb gcstolcn , das ist seine Nah-
rung vnverhohlen. — llnbtrgcr, Uir:paiUnr, I, 2, 711.
»j. .- Moiti4 gnerre , moitiä marchandiM. (Krittimgnr , 439 ^,)
26 Ham mut cgh kupi, wat*m noadag as. — Lap-
Iteitkttrh.
Mao muiB nicht kaufen, wai man brauchen kann,
«ondem «aa man bedarf.
27 Kauf, dass es nicht heisst: lauf.
Uaberleg« eoigfiltig, d^mit du dieh nicht au Grunde
richtaat.
Engl.: At a great bargaln raake a pause. (Böhm II, W.)
28 Kauf deines Nachbars Kind und freie deines
Nachbars Kind. — Gra^.m. 3A; rintor., ;/, 47;
Blum , 668.
Bo wirst du nicht betrogen, fUgt man in Karheaien
hinm.
29 Kauf in der Zeit, so hast du in der Noth. —
/Vin.//. 42»; Blum, zu. Müller. 34,10; Ramanm, 11
/VH. . /, 319; namann, rntrrr.. Hl, 17; Ädrlr, 3328.
Dan. : Ki«b 1 tklen saa har du 1 ntfden. ^iVer. dam. . 341.;
Fri. : II est plus iacile aohoter que pajrer. (Ltvux, II, 106.)
30 Kaufe nicht viel und zahle baar, rede nicht
viel, doch immer wahr.
31 Kaufe nicht, was du nöthig hast, sondern was
du nicht entbehren kannst. (Bratauchmcig.)
Dam.: Kiiib ei det som beh«ves, men endeligen m tvr-
ntfdfnt. (l'fo9. dam.. 63 u. 341.;
Lat.: Ernas non quud opus est, sed quod neceise eat.
(FkiUppi, I, i.r.».;
33 Kaufen ist besser (wohlfeiler) als betteln (er-
bitten ). — Körte. .3827 ; Siimrotk, US3; Bratm, 1. 180S.
Lat.: Emere malo quam rogarv. (Cicero.) (Stgbold. 145;
Phtlippi, I, 132.;
33 Kaufen ist leichter als bezahlen.
It.: K i>iü facile comprare, chft pagare. — Chi compra a
tempo, compra a bnnn mercato. (FuitagUo. ^; Böhm
!. Vi.)
Span.: Quien compra y veiule lo que gaata no sient«.
(HuhA I. 247.;
34 Kaufen kostet Geld. fSiW«.;
/Vj..' C'est avoir une rcnte qua de n'4tre paa ach^tear.
(R^rMtit, \.)
35 Kaufen lehrt verkaufen.
lt.: 11 compiar iaiegua a Tcutlcr«. (raixaglia, XU, l.)
36 Kaufen und verkaufen und Tom Verlust leben
ist eine Kaufmannschaft, die nibht lange währt.
Em^fi. : To buj and eeU and live bjr tfae losa. (Böhm II, US.;
37 Kaufet meine Bären 1
Das Euere t*ugi nicht; ich liaba daa einaig Ontenad
Rechte; meine Ansicht, meine Meinung let die ror*
lOglichste.
Frl.; Prenea mon onrs!
38 Kauff auff borg vnd verkauff vmb bar gelt. —
Heniaih. an, l.
39 Kauff, das dich nit gerüw. — Bummger. 78^.
40 Kauff ein Uhr, nim ein Hur, schlag einen Pfaf-
fen, so kriegstu zu schaffen. — Mri. in, 6.
41 Kauff iuhs thcwer , so gib ioh darnach. ~ PetH,
II. 41»; Iknück, 1383,97.
42 Kauff vor der noth, so hastu es in der noth.
— Urulir. Hl, &7; Lthmann. 11, 316. 6.
43 Kauff, weil der Marckt vor der Thür ist, auff
das dich nicht friere nach dem Sonnenschein.
— /Viri , II. 419.
44 Kauffe, weil die Marienscheune noch offen stehet.
— Ftxiher, l**alti>r, 645, 4.
„Haben vnsere alten Dentachen gesagt.*'
45 Kauffb in der noth, so habt ihr^s im todt —
Finharl, (.'««lA., in Kloster, VUI. 345.
46 Kaufft jemand tcwer, so kan er nicht wolfeil
geben. ~ PrM, H, li4.
47 Kaufft, weil (der) Marckt (vor der Thnr) ist!
— I.t^matm, 77. 43 u. 410. .%3; Lehmann, H. 316.7;
FUihrr, PKuUvr. 645, 4; Hermann, H, 9.
Engl.: Take time when ttme is, for time will away.
It.: Quandu nun ai f a 1a üesta 11 dl cb'elia 6, non ai fa
piü.
48 Kauft in der Zeit, so habt ihr in der Noth;
wenn der Bäcker stirbt, ist er mausetodt.
Su rufen an einigen Orten der Niederlauaits die Bre-
xe^ungen cur Empfehlung ihrer Waare.
49 Kaupt in der Tid , denn hcw ji in der Naut —
(Münster.) — Frommann, 17, 428» 112.
50 Kif, wun tc Gield huost und zuol, wat te schäl-
dich bäst — Schmier , 866.
51 Kopp dins nabers rind vnd fry dins nabers kind.
— Pittur., U, 47.
52 Köpt in de Tid, so hen ji 't in de Noth. —
Bueren, 769; Uautkalender , L
53 Man kann alles kaufen, nur nicht die Zeit
Frt.: On aohite tout for« le Joux eila nuit. (BoAm l, 41.;
54 Man kauft kein Gold ohne Schaum.
55 Man kauft leichter dem Herrn als dedi Knecht
ab. — .Soilcr,286.
Der theuere Kauf beim Kleinen.
56 Man kauft nicht, was man nicht haben will,
»j.: Nnl n'aura bon m»roh< a'il ne le demande. (Bahn
/. 40.;
57 Man muss kaufen, wenn es Zeit (Markt. Messe)
ist — Blum, S34; GwA, 1196; Simrw:k, 5589; Bram.
I, 1799; Reinahvrg IH, 7.
Böhm.: KupuJ, dokud Irb. (delakuukg, 261.;
Kroai.: Kupuj, dok senjem terpi. (Ctlakovk^, 261.;
58 Man muss kaufen, wo die Waare stinkt', und
verkaufen, wo sie riecht ^
') D. h. im Ueberflnaa vorhanden, daher nnwerth Ist.
') D. h. gesucht wird, im Werthe steht.
Fra.: U faut pajrer, qui Tcut aoheter. (Cakitr, 1304; Le-
roltx, II, W3.;
59 Man muss nicht alles kaufen, was man sieht
„Nei, nei, ans dem Crome wird niachtc, denn ihr
wult oUee keifen, woa er soaht.«* (MMtr, 169 1>.;
60 Man muss nicht blos kaufen, man muss auch
bezahlen.
Nicht nur unteraehmm und varspiechen, sondern
auch ausfahren und haltaau
Fr$. t AohMe an foire , et ymdm 4ia naison. (CaUtr , tt.)
It.: Chi compra biaogna pagEra. (P^uagtia, 60, 5.;
61 Man mut köpen, wenn't Mark ia. (Bremen.) — .
KMtr.Ui.
62 Mancher kaufil vom ersten woUml ynä, meaat^
es hab jhn ein Uue edegi, so hat ihn «in
, vpd lohbQgi der H^ in
Fuchs beschissen
die Küche. — rWH,/f, «ai.
77«
1228
Käufen
Eanfen
1224
63 Mancher kaaft so, dase dem andern die Thrä-
nen in den Aiigen stehen.
Dan.: Nogla datte eaaledei kiflibet, at Midre maae betale
▼iin-ki*bet. {Prot, dan., 343.;
64 Nicht alles kaufien ist der beste Haussrath. —
Petn. IJ. 496.
65 Nu kept, et öss dat letzte Schepcl. — Frmh-
bier^, 1940.
Sagt der litauische Bauer, wenn er in knapper Zeit
etwas zu Markt bringt, um die Käufer anzulocken.
66 Ou8 dem Kop an det Schof, dat lern sich ge-
falen; ous dem Schof an de K6p, det wel
Nemest schmaken. — Schwtter, sm.
67 'S chanfet nit alle, die uff de Markt gönd.
(Ilaitenntein im Aargaa.) — S(^vfeiz, II, 184, 40.
68 Säss gekauft und theuer bezahlt.
Böhm.: Za nattojte konpfi, a hot«m «apiatii. (Ceta-
k09aky, »31.;
69 *T Köpen is 'n göd Amt, de 't bi Tiden brekt.
— Bueren, 1142.
70 Theuer gekauft ist nicht geschenkt.
Engt.: To buy dear is not bounty. (Bahn II, Z.)
71 Theuer kaufen und wohlfeil verkaufen ist eine
List ob allen Listen. — Eiselein, 364; W'uubach
11, 227.
Nämlicfa lo: wenn ea wohlfeil Ist, die besten Waaren
etwas theurer einkaufen als andere die mlttelmtosigen
oder scbleohten, und wenn es theuer ist, dieselben Waa-
ren etwas billiger losschlagen als andere su thun pflegen.
Auf diese Art erkl&rte Israel Jakob, ein jüdischer Kauf-
mann in Halberstadt (gestorben 1803), seinen Beich-
thum erworben zu haben, und ebenso Äusserte sich der
englische SiaatsAkonom Ricardo gegen Job. Bapt. Bay
▼on Paris.
72 Wann me wel wat dnier käupeu, mo me no de
Jiuden läopem (Sauerlmd.)
73 Was der eine nicht kauft j kauft der andere.
It.: Quel che Puno non ruole, compra Taltro. (Peusaglia,
62, 10.;
74 Was man kauft und ererbt, besitzt man mit
allen Beschwerden, die daran hangen.
75 Was man wohlfeil kauft, ist dos Heimtragens
nicht wcrth.
Böhm.: LacinA maso ridi psl Jedf. (ötlako9*ku, 331.)
Poln.i Oo sl^ Itupi tanie, psom slt to do«tanit. — Tanie
knpisB, psom wyrzucisz. (6«lako9»hy , 331.;
76 Wei k6wt siyne« Noawers Peard, dei weit, wat'e
head; wei frigget siynes Noawers Kind, de
weit, wat*e finnt. (Westf.)
77 Wem etwas zu kauffen gefeit , er bf ut doch ja
das halbe gelt. — loci comm.,i9.
78 Wenn ek köpe, wat ek nich nödig hebbo, sau
bestäle ek mek sülwst. — Svhambach , II, 485.
79 Wer alles muss kaufen, ackert mit einem sil-
bernen Pfluge. — Oec. rur. , 95.
80 Wer da kaufll, der luge, wie es lauft. — Pauli.
Schimpff. XXI*.
81 Wer es kauft, der findet es. — Satter. 125.
Ein Haus, wAhrend es der Krbauer theuer bezahlen
muss.
82 Wer kaufen will, biete die Hälfte.
■ Lnt. : Non est mercator , nisi sit pretii mediator. (Loci
ccmm., i9:Sutor, 415.;
83 Wer kaufen will, muss auch bezahlen.
84 Wer kaufen will, tadelt die beste Waare.
85 Wer kaufft in Zeiten , der kan vor andern ver-
kauffen vnd vor sich genug behalten. — Leh'
mann , 370 , 95.
86 Wer kauft, braucht nicht zu betteln.
Böhm.: Kdo koupi, bude mfff, kdo ukradne, bude bit.
(C«lak09tkv, 146.;
87 Wer kauft ein vorgebauen Haus ' , der gibt sein
Geld umsonst nicht aus.
') Was ein anderer gebaut hat.
88 Wer kauft für andere, muss seinen Beutel fest
zuschnüren,
Sieb httten, Auslagen zu maohto.
89 Wer kauft, hat hundert Augen nöthig, wer ver-
kauft, nur eins. — Goal, 995; nexnkbtrt) W . 31.
Engl.: Wbo buys, hath need of an hnndred eyes, who
•ells, bath enongh of one. (Bohn JI, 75; Oaat, 995.;
EoH.: Die verkoopt hoaift maar een oog, die koopt boeft
er hondert. (Bohn I, 311.;
lt.: A cht compra bisOgnan cent' ocehf, a ehi Tsnde, nt
basta ono. (PeuMgtUt, 60, 1,- Oaal^ 99S.;
«Span. ; . Bien merca 4 quien no dioen hombra bcstia.
(Bohn I, 205.;
90 Wer kauft in Eil', bereut in Weil».
Dan.: Brad-kl0b er tit anger-ki^b. (Prot, dan., 343.;
91 Wer kauft, sehe wie es lauft. — EUelein, I64.
Besonders Ton PferdekAafen.
92 Wer kauft, soll wissen von wem. (S. Kauf et.)
Böhm.: Kdos koupil, snej sröho jistce. (CeUikottky , 347.;
93 Wer kauft und sich in den Beutel lügrt, der
fühlt es.
94 Wer kanft und verkauft, dcss Beutel merkt es.
95 Wer kauft ungeschaute Ding, hat des Nutzen
wing.
Boü.t Wie koopt, oer hij bot wel beziet, die is d« wäre
koopman niet. (Rarrebomit, I, 436*.;
96 Wer kauft, was er nicht braucht, muss bald
Verkaufen, was er braucht. — iwdewi.aM; Mini-
rock. 5533; Körle, 5S39; Brawk , 1, 1801.
EnigL: H« that buys lawn, before he cao fold it, ahaU
repent, before he can seid it. (Gaal, 473.;
Fr».: A trop aeheter n'y^ a que revendre. (B<An T. 6.) —
Qui aohftte le superfla, yendra bient6t le n^cesaaire.
(Cahier, 22.;
n.: Chi compra ciö che pagar non puö, vende ci6 che noa
▼uol«. (Bohn I, 79.;
Lat.: Non emacem esse veotigal est — Patretn fanlUas
TendHcem et non emacem esse oportet. (EisHein, 3$4.;
Span.: Compra lo que no has roenester, y yenderfts lo qua
no podr&s exousar. (Cahier, 3321.;
97 Wer kauft, was er nicht kann, mus« wied«>
verkaufen, was ihn gereuet. — Windder, IV. 2s.
Fr f.: Qui ächzte oe quMl ne peut, vend ensait« ee qu'fl
ne Tent. (Reeu^il, 1; Cahier, 31.^
It.: Chi compra quel che non pnote, rende poi quel ek«
non ruole. (Panaglia, 60, K.;
Span. : Quien compra lo que no puede , venda lo que Is
duele. (Cahier, 8322.;
98 Wer kauft, was er nicht nöthig hat, bestiehlt
sich selbst.
99 Wer kauft, wie man ein Ding beut, ist aaeh
bald geweiht.
100 Wer kofift, wat he nich nödig hett, de mut »er-
köpen, wat he nödig hett. (Bremen.) — ß-
«ri?r.35i.
101 Wer näirisch kauflfl, muss mit Witz (weitlidi)
bezahlen. (8. Auge 2i7-2io.) — Petri. 11, 73» :1k'
nitch, 364, 38. Lehmann. 914, 3; Gruf, 260, 509.
102 Wer nicht wol kaufft, der muss wol bezalen. —
Petn, 11. 744.
103 Wer theuer kauft und nimmt auf Credit, d«
verliert die Zeit und hat 'nen Dreck zum
Profit.
104 Wer vrill kaufen, was er sieht, muss verkauÜMJ,
was er hat. — MtUler, 67. 4; Simrock. 5581.
Dan.: Hvo som lover moere en bau har, ekal salge sh
det han «yer. — Hvo som vil kiffbe alt det han seer,
skal griede naar en anden leer. (Prot. dan.. 34L;
ffoil.: Die duur koopt, »n neemt op borg of crediet. die
doodt itijn einen ligcbaam, en vordert niet. (Htrrt-
bomie, II, 2?*.;
105 Wer wohlfeil kaufen will, muss dahin gehen,
wo die Narren Markt halten.
Span.: Quieres buen mereado? Con el necio naoatltade.
(Bnhn I. 2.S3.;
106 Wer wohlfeil kauft, hält billig haus.
It.: Qui rive a minuto, fa le spese a* snoi ad agli altri.
(Bohn I, 87.;
107 Wi mans kaufft, so verkaufft mans wider. —
GrtUer, III, 114. Lehmann, II, 880, 286.
Böhm. : Ve sn&oh prislo , t« snAch i odeslo. fÖetatöt^kf , (0.)
lOR Wie man's kauft, so hat man's.
109 Wilt du nicht kauffen, so ding nicht. — HenUeh.
710.27.
•110 Das ist nicht auf der leipziger Messe gekauft.
— Dentsche Ronuimcitunfi, III. 42, 478.
Um zu sagen: es ist gestohlen.
•111 Dess kauf i theuer. — Sartnnm . \e,%.
Ironisch, darauf lege ich keinen Werth.
*112 Eh' du von dem dat kepe sullst, kannst lews
ön c Apthek gähn. — Fmchhier^, 1938.
In der Apotheke wurdent du es billiger kanfen.
•113 Er kauft bei reichen Jungfern beide, — Si«-
rock . S580.
1225
K&afer
K^Qfkdhn -^ Kaaflente
1226
*114 Er kanft das Brot am Laden.
Tod denen, die etwas da kaufen, wo e« am tfaener-
Kten ist.
•115 Er kauft eine Krälic für eine Nachtigall.
•116 Er kauft um ciiicn Kreuzer Tag (Teig) und
macht 'en vierbäUigcn Lab (Leib), rstbici-i:.}
•117 Er kaufte sich Zwetschen in der Stadt und
sagt, sie seien auf seinem Schlehenstrauch ge*
wachsen.
Die AAg7pter tagen Ton einem Groempreoher, der
andere überreden wUl, die Datteln, welche er «ich ge-
kauft bat, aalen auf seinen eigenen Banmen gewachsen,
weil die agjptlschen Bauern es fttr eine beaondere Kbre
halten, selbst Dattelbaume su besiUen: Kr kaufte steh
fttr einen Dirbem (rt= Pfennig, Heller) Datteln und hat
nun saina PalmbäaBe im Dorf«. (Burckkurdt , 126.;
•118 So kauft man's (leichter) in der Apotheke. —
Mayer, II, 7; Simrock. 395; ÄroMn, 11, n.
• 119 Was ich mir dafür kofe. (Bfriin.)
Um SU eagen: Die Anerkennung, das Lub, das Ver-
sprechen u. s. w. ntttst mir niehU; lob kann mir dafür
nichts kaufen.
*120 Wer ihn gut kauft, trinkt ihn gut
Fr».: Qni bon TachAte, bon 1« boit. (Uuäroy. I.M.;
•121 Wir woUcn's kaufen, wenn der Mann mit dem
Gclde kommt. Mfiningm.'.
KAufer.
1 Bei dummen Käufern zu Scharen hält mancher
Markt ohne Waarcn.
2 Dem Käufer schadet sein Wissen. ~ r,ra(, ass. 173.
Wenn bei liUtigen OescbAften der Gegenwerth fttr
den Preis nur scheinbar Torhandan, so kann dar Em.
pfAnser, wenn er den Fehler nachträglich bemerkt,
den Kauflpreis mindern oder, wenn er ttbar die HMfte
Terletsi wurde , das ganse Gesohüft als nichtig anfech-
ten. Wer diaa thun will, muss sich aber aar Zait des
Abschlusses Aber den Wertb im Irrthum befunden ha-
ben; sein Wiesen scblietst ihn von den Rechtsmitteln
aus, weil es eine Genehmigung Toranssatst.
3 Der erste Käufer ist der beste. — Kleiner pfdhi-
fchcT GenlucktAalender , IMA.
SoU.: Da earsta koopman U de beste. (Harrebomit,
I, 436»;
4 Der geizige Käufer kauft schlechtes Gemüse.
Zu billiger Kauf liefert schlachte Waaren. Auch
▼on denen, die mit wenig MOhagalefarte Laute werden
wollen.
Lai.: Nullus emptor diflloilis bonum emit obsonium. (Tap-
pim», 108'»; Eratm.. 871.;
5 Der Käufer folgt seinem Verkäufer um die Ge-
wer. (8. Kauf 63.) — Graf. MO. »5.
6 Der Käufer hat nur Ein Auge, der Verkäufer
hat hundert nöthig. — WincUer, XIII, 87.
7 Der Käufer jagt den Miether. ^ brttittuer Zntmg,
1864, Nr. 233, S. 1352.
Kach römischem Bach* kaan dar neue Käufer den
frahem Miether vur Ablauf des Miethseontracts ex-
mittiran. <8. Heuer 1.)
8 Der Käufer will den Verkäufer kriegen und der
Verkäufer den Käufer betrügen, (roln.)
9 Der Käufer wird leichter (öft«r) übers Ohr ge-
hauen als der Verkäufer.
10 Des Käufers Elle ist länger als die des Krämers.
Die Russen : Des Käufers Arschina hataiebsahn Wer-
BChock, des Krämers nur funfaehn. (AUmmmn V, 118.;
11 Die Käufer treten sich die Schuhe nicht aus.
Rath , bei mJUsigem Gewinn su Terkaufsn und nicht
auf Kaufer su warten, die nnaagameaeaae Fordamuflan
bewilligen.
18 Eines Käufers wegen legt der Krämer nicht aus.
13 £a ist nicht jeder Käuüfer auch ein Kenner.
ffoU.: 'Alle koopers sijn geene kenners. (Harmbomtr,
t, 434-.i
14 Man find so ein Närrische keufTer aht ein nar-
rischen Verkeuffer. — Pftr% , //. 44«.
Doch sollen der nArrischen Ksuflsr, wie auch die
Fraasocen bahaupten, weit mehr sein.
15 Man findet mehr närrische Käuffer als ver
kauffer. — I^mnn«. 418. 35.
Fr».. II 7 a plus de fols acheteurs, qua de foni vendanrs.
(B«hn r.t!7: Cahier, 23.;
16 Nachdem der Käufer ist, nachdem gilt die Waare.
— SfmrorJk. J435.
lai.: Res tanti aet, qnantl amtorem iarenertt. (Pkilippi,
II, I.W. Se^hetd. »8.;
17 Viel Kaufer machen die Waare theaer. — Sim-
rock, US4. ««rfc.llao. BtauH, I, 1805.
18 Viel Käufer, wenig Zahler.
Viele Tersprechen ohne su halten, machen Rechnung
auf etwas und Terlangen es nicht.
13 Wie der Käufer, so gilt die Waare. — - Gnal,itiO:
Körte, 3311: AroMM, /, 1804.
20 Wie der keuffcr ist, so tindt er wahr. — Pftn.
IL 787.
21 Zwischen Käuffer vnd Verkäuffcr stockt Sund
wie ein Nagel. — Pein, II, 830.
Kaa£ktUin.
•Es ist nicht Kaufkün. — K^nng, II, 492.
Ein aus dam Bergmannsdentsch entlehnter Ausdruck.
Wenn im Bergwesen ein reicher Anbruch erfolgt, dass
die Kuxe dadurch in guten Werth kommen, so sagt
man, das mache sie kaufkuhn. (Fhtck, J, &04.; Was
also durch saiaeo Werth die Erwerbslust nicht reist,
ist nicht kanfktthn. (Vgl. Urimm, \\ 334.)
Xann«uta.
1 Aus reichen Kauilonten wenlon arme Edclleut«,
und aus armen EdcUeuten grosse Bettler.
Dan.: Kt riige kiebmand, fattige herremcnd; af fattlge
herrerownd «ture betlere. (Pro», dan. , 343.;
2 Bei Kaufleutcn und Dieben genügt ein Hand-
schlag ( oder : gilt ein Handschlag so viel als
schriftliche Urkunde).
Bei Leuten ron einerlei Gewerbe ist ein Handschlag
lum Abschluss eines Handels hinreichend.
Frt. : De larron * larron il n'y a que la raain. (Lemdroy , !>48.;
3 Den kauflleuten vnd bawren gcbürt zu halten,
was sie gereden. — Tnnpim, Ib*^ ; Lehmann, II, 60, 6^.
4 Den KaiiffTeuthen vnd Bawren gehört zu trawcn
vnd glauben zu halten mit dem grossen hauf-
fen. — Henttch. 1«33, 88.
ö Der Kauffleute Freundsehaftt entspringt auss
Nutzbarkeit, der Studenten und Gelehrten auss
Ehrliebigkeit, der Hof-Schrantzen auss zu-
trincken. — Xinkyrel, I. 157.
6 Die grossen Kaufleute allein macheu den Markt
nicht
Üie Russen : Ks sind nioht die grossen Kramer allein,
welche die Meiise machen. (Aitniann, V, 117.;
7 Die guten Kauflcut^ erkennt man mit der Zeit.
Fr». : Atcc las tems on oonnoit les bons marcbaads.
(Kritzinaiir. 439".)
8 Di^ Kaufleuto scharren Gold zusammen und die
Gelehrten Ideen.
9 Kauffleut, die keinen Glauben halten; Richter,
die die Wahrheit nicht lieben , sondern vnter-
truckcn ; Advocaten , welche vnverständig,
sind im geringsten nichts werth. — Le^mam,
n,3i6, 10.
10 Kauffleut, geschwinde Lcut. — Petri,' n, 414 ;
Körte. t3n.
11 KaufiFleut loben die Waaren vmbs Gelt vnnd Ge-
winns willen.
12 Kauffleut, schöne Leut. — rrtn.//,4i4.
13 Kauffleut sind KaufiFleut, ob es schon nicht alles
Gewinn ist, sondern bissweilen auch Verlust.
— Lehmann. II, 316, 8.
14 Kauffleut verderben nicht gem. — Petn, 11, 414.
15 Kauffleut verrathen durch jhr geschwatz, was
sie tragen fiir Kauffmannsschatz. — Ehering.
I,
Herberger. 11,4711,
16 Kauffleut, versohmitite Leut.
17 Kanfleutc kennen einander.
Fr*. : Da marcband 4 marchand , il n'y a que la main.
(Cahier, 1042.)
HoH.: Koopllen kindaren kennen malkander. (Harre-
b*m4e, I, 436'^
18 Koplüde God is Ebb' und Flotb. ((htfrie^.) —
HauMkalenier, L
19 KÖplÜde — LoplÜde. — Euhwaid. 1097. Urem. H6.,
//. 843; Kern. 330.
Aus der Zeit als der Kau&nann meist auf Reisen war
und durch ganx Europa im Leben und in der Literatur
der stehende Held verliebur Abenteuer. (Grimm, r, 338.J
Jatxt auch in Besug auf die Unsicherheit der Kunden,
30 Vor Kaufleuten, Müttern und Beutelschneideni
soll man sich kreuzen. — Luthrrx Ti»chr„ bi. b.
Die Buchstaben K. M. B.. Kaspar, Melchior, Baltha-
sar, werden eehershafi wol in dieser Weise gelasen.
Z)«a. ; Gamle ki«bm«nd, risse bedragara. (Proe. dan., 340.;
1227 Eaufleatfinger — KaafmaDn
KaofiDUum
1228
21 Was Kaufleute in ihren Bachern haben, soll
man nicht ganz glauben. — Gruf, 458 , 547.
Den BUchern der Kaafleote wurde nur d*nn GUnben
geschenkt , wenn *ie ordentlich geftthrt waren , e« mnstte
aber der Eid de« Bachvoraaigen oder einet Zeugen
noch hinzutreten.
ithd.': Waiz kaufleut in iren puchem gescbriben haben,
•ol man nit gancz glauben. (Lichmr, 195, 375.J
22 Wenn die Kauffleut lang ander Leut geschun-
den haben, so stehen sie anffvnd entlauffen.
— Pein. II, 644.
23 Wenn reiche Kauffleut auffstehn oder zu gründe
gehn, 80 nehmen sie vil gesellen mit — He-
nuch. ibil, 2.
XBxxHeutfknger,
*£r kam mit dem Kaofleutfinger nicht fort.
Mit dem Daumen, welcher bei Jfeniseh (1102, 10) ao
genannt wird, sei ea, weil der Daumen beim Oaldxtb-
len eine wichtige Bolle hat, oder weil aoan Sehers-
weise behauptet, die Kmuflente pflegten den Daumen
mit zur Waare su wiegen. (Vgl. Grimm, V, 336.)
1 De erste Käpmaun de beste, fllanaorer.) — Scham-
bach, /.331.
2 De Kopinann se^gt: Was wollen Sie haben (sich
holen)? Der Prester scggt: Was bringen Sie?
(I>vmmem.j
3 Den Kaufmann erkennt man an seiner Waare.
It.: Si conosce il mercante didla mercansia. (Paztaglia,
220, 4.;
4 Der erst kauffman der best. (S. Gebot 3.) . —
Fraiuk, II. 114*: EyeriHg , I . Ui ; Petri, II, 66; llenisth.
326 . 40; Stmroik , :>537 ; Graf. 381 , 932.
Hier heitst Kaufmaan iOTiel wie ein M«nn, welcher
kauft (=.- Kaufer).
Böhm.: Prvnfho trhu se nespouallij. (Cetakopiktj , i'J'.i.)
Poln.: Pierwszego targu nigdj nieapnszozaj. (Cela-
kvenk'j, 32y.;
6 Der Kaufmann hat jedes Interesse nur im Plural.
— Vommxs royageur.
6 Der Kaufmann lacht nicht, den ein Schiffbruch
(Unglück) betrifft
Fn.: Blarchand qui perd ne peut rire. (Leroux, tl, 100;
Ltndroy, 979; Cahiar, 1038; Bahn I, 38.;
7 Der Kaufmann rechnet seine Zeit nach der
Messe und der Bauer nach den Birnen.
8 Der Küfinan dinkt: kisto uet hekt, kiste mer
morcn; kist mer ist, si misst dot bczuolen.
— Schuster, 505.
9 Der Knfmän hist en Jede: gnediger Här. —
Schuster. 504.
10 Der Küfmän lift seinj Wuor. — Schuster, 503.
11 Der Küfman schprächt: kistc mer sälden, misst
to't entgälden. — Sckwtor, 506.
12 Des Kaufmanns Schatz gar bald zerrinnt, der
mehr verzollt, als er gewinnt. — Eif,eleiu , 36i.
13 £en Kaupmaun to wcren, dat es kcnc Kunst,
öwwer to bliwen, dat es ene Kunst. ['Waldnk.^
Holt. : Die koopm»n is, moet ook koopman trachten te blij-
ven. (Harrebomee, I, 43b*.)
14 Een Köpman süuder Geld is 'n Stümper in de
Welt. — Kern. 328.
15 Kin grosser Kauffmann ohn borgen, ein armer
Haussmann ohn sorgen, ein altes böses Wöib
ohn wort hab ich mein Tag nicht nennen ge-
hört — Ilcm$ch,4bi,e3.
16 Ein kauffman, der verdorben wer, gibt gut feu-
1er vnd grcmpeler. — Loci vomm. , 158.
17 Ein Kauffman, der vcrlcurt, ist cbonsowol ein
Kauffmann , als der gewint. — PetH , Il , ao7.
Jioll.: Uet is soowel een koopraans kind hij, die verliest,
als hij, die wint. (Uarrtbomfe , I, 435'*.>
IL: Tanto ä mercante quol che guadagn» come uolui che
perde. (Pauaylia, 22U, h.)
18 Ein Kauffman, der vnweisslich ist, den stöst
ein Ochs in Koth vnd Mist — liotn, //,807.
19 Ein Kauffman ist ein arm Mann ; wer jfan sihet,
der begert seins goldos. — lleniich, Ub, 8«; Petn,
//, 307.
20 Ein Kauffman mag schwerlich uhu Süud han-
deln. — Mri,ll,'Kn.
21 Ein Kauffman wolt jmmer dem andern gern eint
aoff ein Aug geben. — Ifenüdi, i5ii,57; Pan.
II. 207.
22 Ein Eaofiinann mnss auch etwas haben fön
fragen. — Peiri, II, Vn. HenUck , llt9, 10.
23 Ein Kaufmann, der nicht wagt, gewinnt aach
nicht.
Dam.: Bed ki«bmftnd Tinder ikke. (Prov. d€tm., SU.;
Frj.: Couart marclumd ne gainnera pft snuit otaoec. (Lt-
romx, II, IUI.;
24 Ein Kaufmann, der nicht zahlt xor Stund' and
ein Advocat ohne guten Mnnd kommen baU
aui' den Hund.
fr».: Marchand qui ae tient 's» ptoHAeee, Jva» q«l f4-
ritd ddlaisae , et adrocat Toide de eegw aas a« 'nSSLmx
pae ane vease. (Ltnmx, IJ, lOU)
25 Ein Kaufmann, der sein Wort nicht h4lt; dn
Richter, der vom Recht abfallt^ und ein Ad-
vocat ohne Verstand seynd nicht werth ein
Fiat oder Tand.
Sie haben nicht den geringsten Warth.
Fr*.: Marohand qui ne tient aa proaaeat«, i««*, qil k
droit delaisse, ei Avuoat qui n*a aa#eaaa, &• valMt
pas one vesie. (Krittiiiger, 438".^
26 Ein Kaufmann, der viel Gold auf dem Bodl[
trägt, hat wenig im Beutet — frUckbtgr^ im.
27 Ein Kaufmann tiihr' zur Höllen hin, wissterra
holen einen Gewinn.
l.(il.: Impiger extremos currit mercator ad Indes, per
uare pauperiem fugiens, per sasa, per isaes. fAr-
botd, tSi.)
28 Ein Kaufmann hinterm Ofen und ein Jäger
aufm Dach gewinnen w^euig bei ihrer Sacb\
Bökin.: Kupec Jako lorec. (6flakog*ky, S29.>
29 Ein Kaufmann ohne Geld ist ein Baaer ohne Fdi
Oder, wie der ITranxuse sagt, ein Apotheker otat
Zucker.
30 Ein Kaufmann uhnc Muth kommt zu keinen
Gut
Die Otfmanen aagen: Ein furchtsamer KaabBaaap-
winnt nichts , Terliert aber auch nichts. (Sf^kttiklm, W-j
31 Ein Kaufmann ohne Verstand, da liegt der
bchadeu auf der Hand. — TenHlan , 828.
Ein Geschäflsmaan ohne Berufs - oder VachksiatBiN
hat nur Nachtbeil su erwarten.
JütL-deutack : E Soocher (Handelsmann) oluia Yentiai
da liegt der Uessik uf der Hand.
32 Ein Kaufmann sollte wol seinen eigenen Viter
betrügen.
Böhm. : Kupec sehe stfess, a jinAbo etriie.
Frz.: Vn marchand troniperal( son propre ptre. fSiH»
ger, 695 ».;
33 Ein Kaufmann verliert und gewinnt mit dn
Wind.
Besieht sieb aaf KavHeuke, die GMter aofdcallHn
haben.
Holt. : Ken koopman wiut met wind. (Harrtbomet, J, Oi^J
34 Ein Kaufmann, welcher zu Grunde geht (oder:
der verliert)', kann nicht lachen.
Es ist schwer, xu seinem Schaden oder Yertaato «a
heiteres Gesicht su machen.
Frz.: Marchand qui perd,ne peut rire. {Kritumsrer.tSf^^
lt.: Mercante, che perde, non pnol ridera. (fwuatlk,
281, 11.;
35 Ein kluger Kaufmann voränsscrt die WaareBf
wenn der Staub noch an den Kiaten ist
36 Ein rechter Kaufmann erwirbt sich Yerdienste
im Singular. — Vommu vo^ageur.
37 Ein rechter Kaufmann muss einen Pfennig fir
einen Louisdor und einen Loniador für eiiea
Pfennig ansehen.
38 Ein reicher Kaufimaim wird wol arm, ein ir
mer wird wol reich. — iVi«, ii,9»,
39 Ein verdorben Kauffmann gibt einen guten Meä-
1er (Grempler, Hökler, Höker) Am. ff. tu.
tlenisch. 17S9. SS; Lehmann, II, 151. 198; Kirte^ HB^:
liaiebrand , 166.
Nach dem Hprichwort sollen woglttAkBeba gasliri*t
(nicht leichtsinnige Bankrottirst) bei YeilalhBaff ««•
Concessienen für Vermlttelaiig voa iTsBilal^aillMflw
berttcksicbtlgt werden.
BoU.: Een bedorven coopnann U «an go«l aai^skt-
(Pitivr., IV, SI; Harrebomtt, l, iS5^; num, i|, IJ
f.ttt.: Est pro factore bonus inntitor aliaqii*
l'auper mercator bonus hie fertur medl^fcor,
tiffttH, S'2i; Loci cnmm.t 198; SegMd, 6Si.J
r/«äVn
1229
Kaufinauji
Kaufinaunschaft
1230
ki
40 Eiuem Kauiuiaiiu im Gewerl/ , einem Kinde in
erlangtem Erb% einem Studentou in der Lehr',
einem Schiflfmann auf dem Meer, einem Hand-
werker in der Arbeit bringt Gottes Segen
die reichste Beut\ — l'uniininkM, axu.
41 Einem Kaufmann miiss man eine Luge nach-
Hehen.
Böhm.: Tretil kupec na kram&fe, a krara&f na Ih&re.
(Öelalovikjf, .'ih.)
///>//.: Ken kiKipmaon moet w«ten te ligt«n en te iwaren.
42 Einen Kaufmann und ein Schwein kann man
erst Rchät^cn, wenn sie todt sein. {HihnwH.j
43 Eines Kaufmanns Ruhm besteht in seiner Dörse.
44 Entweder Kaufmann oder Laufmann.
Entweder wiH er recht reich odi*r recht arm werden ;
er wafft alle«, aetst alloe auf« .Spiel.
45 Es ist ein Kaufliuann wie ein Me<.>kler. — h-tn.
46 Es ist kein Kaufmann, der immor gewinnt,
Bötm.: Kapeck^ üvot tlnit^, ale krAtk^; a lema
tenk^:, ale dlonh^. (Vflalurtt^. Ü.i.)
Hüll.: Hct U Kcon koopman, dlo altiid wint. (Ilarrf-
ttumrt, I, 43&i'.- Hohn 1, ^iTi.)
47 Es ist kein Kaufmann, der nicht Mäusedreck
für Pfeifer verkaufen kann.
T)ie Kuaeen: Kin gnter Kaufinann lobt dai Kiaen, bis
et Hilber wird. Kin Rnter Kanhnann rerkauft Ileringa-
rügeu t\lT KaTiar. (Attmunn V, 117 n. lYUj
48 Es ist kein Kaufmann, er bietet die Hälfte. —
.<ifHl rtcft . &S38 . Kürtf , 3333.
HtUl.: Ton ia gheen coopnian , liien biet die belfU (Harre-
Lui.: Non eat mercator , procii nisi git mediator. (Fallen-
Uhem, t>Ä4.J
4U Es ist nicht jeder ein Kaufmaon, der auf den
Markt geht.
50 Es ist nicht joder ein Kaufmann, der zur leip-
ziger Mitsse reiit.
Die Ruaaen: Ka iat nicht jeder ein Kanftnann, der
nach Nüegorad cieht. (Allmann V. 1.1.1.;
51 Hat auch der Kaufmann keine llühnur, es fehlt
ihm doch nicht an Eiern.
An Klerapeiee,; aagen die Rüsten. (Altmanm Y, i\H.)
5*2 Klick one Kaufmann, morge ene Laufmann. (KüIh...
■ - lIVsrik'H , /, 3.
f # (..- II n'est marchaud «ini toujours gagne. (fakin-, 7R9.-
L^ruHX, II, IUI: Ltndru^ , VTtiJ
HulL: Heden koopman, morgen loopaau. (Itarrfbomfe.
I, 4:ij''.;
53 Ist der Kaufmann gar zu weis, so gerath er
leicht aufs Eis.
Uiill.: Kon koopman die al te wljs «il aijn, doet xelden
•ene goede markt. {Ham^fmet, I, 43A''0
54 Jeder Küpman Iowet sine Wäi'e. — Hikümhatk, l, 334.
55 Jed«*r Kaufmann lobt seine Waare. (H. Krämer
und Vvrkanfer.) — //omI.. 93: £«lor. 11, iW: Iferhax,
I, i\: Uuikimy, 133: llÜlfbraud, 168. SSS; hUMirin. 366
n. 61fl. StiHimk, '.53C. Gntf.m). 813. fVilfAW«T', 1943.
It.: Ogni mereantc loda la aua uercaniia. (Fatsaglia,
•A'ü, i.)
Lui. Laudat renales qui mit eatnidere mercea. (Uorat.)
(Ki$>-lfiH. 3«Wi.;
56 Kauffmann — Lauffmann. — Petri , il, m : Suiur, 41c.-
SimriH-k. M39; FrüMirr^, 1»4X.
Uull. : Een koopman, e«n loopman. (llarrrbomrt, /, 43&''J
57 Kaufmann, Glaubmann. — IStinr., 17. 45: Am-
rock. »i9».
Ohne Credit hat die Kaufmannachafl ein Ende.
58 Kauünann werden ist leicht, Kaufmann bleiben
iat Kunst.
Fr».: Avec le tempt on oognoiit les bont nuurobandi.
Jltrttmz, ir. 101.;
59 Kein Kaufmann redet sich aus leiiieBi Dentel.
€0 Man musa entweder Kaufmann oder Dieb sein.
Die fttr den aehtangawerthen XantaanDselaBd oft
sehr aagOnsticen Sprichwörter habm ihren Urand
darin , dasa nnser« Vurfaliren die grOlsUn Feinde alles
Handels waren, well sie Kriaureffttr ein nnrhillchea
U«wcrb« hlallaai sie küantea sieht begraiftn, wie
sie ohne Beting beetchen ■ollta. Damni Immb elc den
lUnkor zu saiaam Knechte eagan: lieh and werd* «in
Krfaaer. Nach Xritsimsftr wird daa obig« Sprich woil
von Kauflanten aelhst Kr den Zweck angewandt , die-
jeulgea, welaba kaofea wollen, anCinmantam, sich auf
die Trane nnd da« Wort dea Kaaftnanua eu Terlaaiaa.
fr*j..- 11 bat #tr« ■aietaaiid na larrou. (üritärnggr, 439*.)
Gl Mancher ist ein Kauft'inann, vor Mittag bettelt
er Hrodt, nach Mittag vcrkauifl ers; was er
saniblet, ist lauter gewinn. — UhmanH, cc. 24.
Denn er bexalilt auch daa Hekaufta nicht.
(i'i Vom Kaufmann bis zum Lnufmnnn ist nur eine
Hand.
03 Was man dem Kaufmann abzieht, gewinnt er
ni<>ht.
Hotl.: llet achaadt een' koopman veel, dat hij zijnun
eiaeh nit krijgt. (Uarrehnt,!^,-, J, 4X,\i
64 Wenn dein Kaufmann nicht von Schiffen träumt,
so träumt ihm von Märkten.
Die Kuasen: Wenn der lawotachlk nioht von seinem
(iaul trüumt, ao trüumt er von aeiuer Droarhke. (Alt-
iHUHH r, Kl.)
(55 Wenn der Kaufmann preist den Wein, so wird
es guter Esnig sein.
JH-hiii.: Knpec kdyx ohvilf — iill. (ÖtlakueMlu . iT.*.)
6C Wenn der Kaufmann von Schafen H)iricht, so
meint er dns Turh. — ttvinnhciq II'. iu7; /irfwiriiui
1. 7rt.
C7 Wenn ein Kauffmann nicht vorlheil braucht, so
würd er magere Mäuss ziehen. — /.<'h»tiiHn,
419, 45.
08 Wenn ein Kauffmann redt, so ist er vnvcrdur-
ben. — Mri. II, f,a.
00 Wer lang will ein reicher Kauffmann sein, hüt
sich für Fisch, Tferdt, Fuchs vnd Wein. —
HfHiM'k, 127.%. 31 : n'fri. //. 730.
7U Wer lang will Kaufmann sein, dtT lebe knapp
und rechne fein.
, Ifull.: Die lang wil koopman sijn, wachte sich voor paard
an wijn; bariug mag wcl 't derde cija. (I/ttrrrhomff.
I. 43.'. 6.;
*71 Bi 'n rechton Köpmann kam*n. <^- f.'irkraM. io98:
ttiehe^, 134; ATiirfe, SSSS''.
Ironiach for: schlimm ankommen, seinen Mann finden.
Er wäre ein guter Kaufmann, er gibt Wort*
um Streich. — Figclutrt, Ehr:.
Es ist ein Kaufmann, der *s (leld ungezählt
nimmt
Fn.: (''est uu marchand qui prend l'argent aana complar.
(L^ruux, If, 101.;
*74 Es ist nichts für den Kaufmann.
Dabei findet man seine Rechnung nicht, dabei ist
nichts au gewinnen.
•75 T is en Kopmann in Aalfcllen. — AVrn.sa«.
Kr handelt mit geringfOgigeu GegenatAnden ; anch : er
ist ein Klcinigkeitskramor.
XH'"^*wnnMhftft.
1 Es ist eine gefährliche Kaufmannschatl um die
Heirathen, dazu mehr als ein paar Beine ins
Bett geboren. — wiuckier, in, &s.
•1 Ea ist eine schlimme Kaufmannachaft, wo nie-
mand gewinnt. — Simrock, £541 : Kvrte, 3334.
//••//.; Tis qnade eomensehap, dacr nieraant aen en wint.
(Tmnn.. M, 17.;
Lat.: NoB beae aercatur, dum nnllns mcrce Ineratur.
(FuU^rilehfu, KU.)
3 In der Käupmanakop ached aick de Frönakop.
(SautirtaHd.)
4 Kauffmannachaflt iat keine WiiaenBchaflt. — Mn.
il. 414.
5 Kaufmannschaft iat betrügliche Waare.
G Kaufmannachaft iat Teufela Hacht.
7 Kaufmannachaft leidet keine Frenndachaft. —
Eiimkart , 171: HtlMraad. 167, SaS: PiMor., X. 8; Ftaf^
Ma. S«6; Graf, ttt. la«; Simrtk, IMO.
Bar KaafhaaBB arasa , wenn ar beitahen soll , darauf
nhaa, aalaa Waarea ilata mit Gewinn abausetxan;
dabcr kaaa tr nicht anf ftranadcehaftllehe und var-
waadtsehiAHelia VariiUteln« Bttckefefat aebmeu, well
ihai, wan« «r aelBcn Wranaden woblMler rerkaufte , der
CbUhTaada Oawiaa aataogMi werden wOtde, den er
r Fortwtraag daa Raadä« ao nOthig bedarf. Daher
■afta iraar Kvlawr: Ich asaas Ton neiatn Freunden
wohl flawinn nahnrai dann aMlna Faiada kaafen mir
alcbla ab.
8 Wer Knuffmuiinachafft (oder Kiäiuurey) will
treiben vnd hats nicht gelernt, der verknufft
aein GelL — lefcwunM. 4i4. y.
•72
•73
1231
Kaofmaonsgnt — Kauz
Kaazenstreicher — Kegel
1S32
Köpijjaniuigod is Ebb' uun l-Iot. ((Mdi^tUury. —
\\'e*erzeitun'j , -HM?: Kti-bKttU , llUt.
J/<M.: Koopnuuutfoad i« «bb« en vlocd. (Bvk» J, 331;
Ilarrthoinet. I, 436 ^>
KaufmanDSSohn hat eine halbe Gilde vorauB. —
Uraf, 504 , l&e.
,,Gebt eiii KaufniAiin vi^n Todci wegen •!> ond hiDtcr-
\i.»*t mehr al« «inen «belieben Uiblichen Sobu, «o be-
IiaU der jUngite mit ZaatiBinuiig der anderu Bruder
dl« Kaufgelder gegen Bekenntniaigeld \ die aoderu Bra-
der lOien balbei Weric." (Vgl. 7. Wolf. Uta-^kicKte und
bttchreiKumy der Stallt UuderttatU, THtttingea IH03, ü. ^7.)
Kaufmann «wunde.
"Einern eine Kaoflinanns wunde hawen. — J/u-
tha'iy, 17t>».
1). b. eine grnue. (Vgl. (Jrimm, )', 343. >
KaufMlxatc.
Dem Kaufschatz ist der Zoll vfrmeiut. — Cntf^
1,10, IS2.
Mhd.: Dem kouftcbatz iat der coli gezilt.
KauÜMihlaffen.
J Eä ist nicht wol ge kau fisch läget , wenn man
nichts gewinnt. — l^m. //. ütc.
2 Kaufi'schlagen und Krenierey treiben ist eben
misslich. — /v/n. //, 4U.
Kanfwein.
Chaufwi, Bottwi — thure Wi. f Hauentlein., —
Sihiceiz. II, 184. 'Jü.
Kaufiettel.
yff.ün ein Kauffzettel angehefi't ist, so siebt man,
dass ein Gut feil ist. — Lehmann , 916 , i.
Kaule.
*i Die Kaule läuft so.
D. b. so g«ht et. „So l«afi di* KakI, iieiui man
«in Cbriat i«t mit dem Maal." (Ringwald.)
*2 Er weiss die Kaule zu treiben.
„Dn aolltst ibn eebn, wenn er dia Katüa treibt.«*
(hott, Sckäi(ergedickt*, 1744, S. ISO.;
*3 Zwischen KauP und Kegel kommen. — Eyering,
11,364: SchoUel, 111&*.
äoTiel wie swUcban Tbtlr und Angal , in die SLlemme
kommen. Die Badentart iat vom KagaUobieban ant-
lebnt.
Kaolla.
*Hier logirt Kaulla. (HohemoUern.J
Um XU sagen : Hier harracht Baichttaau. Kaolla iat
«in badeutendea Bankbaoa Jettt in Stuttgart, frflbar in
Uecbingeu und gilt im Hobanzollarscben fttr den per-
•onifloirten Baiobtbnm.
Xaos.
1 Das ist ein närrischer Kauz, der nüchtern auf
Einem Bein hüpft.
Iat..- Memo aaltet sobriut, nial forta Inaanit. (Cicero.)
W'PhiHppi, II, 16.;
er nit kauzen (Habicht) hat, der muss mit
eulen beyssen. — Pranck,ll, los^, 114* u. 124'':
Eyering, 111. 40b: Petii, II, 741; Gruler , l. 74 u. 81 ;
HenUch, 038, 5. Euelmn, 36S: Simroci, 534&.
Frg. ■ II fant faire la mancbe aelon le bras.
It.: 8e non puoi portar la leta, porte la lana.
Lot.: Mola aalaa Ütant, qui tbuxa non babent. — Ut qui-
mne, i^unt, qnando nt volumua non licet. (Tertmt.)
(Seybold, 600.)
*3 Da sitzt der Kauz.
„Da «itst der Kautz cu Rom mit «einem Oankalaack
und locket all« Welt au aleb." (Luther* Werke,
VIII, 33».;
*4 Den Kautzen streichen. — Fraack. II. 11°; Sutor, 995.
Fucbatcbwknzen , icbmeicheln. (S. Ritei* 3 nnd
Hengat 26.) Eine im IS. bi« I7. Jabrhnndart aahr ge-
braucbte, aber acbwer au erklärende Bedeniaxt. Die
niaderdentBche Ueberietxung des Narrenachig rersteht
unter Käuzen beatlnunt den Vogel: „De de Kutaken
afte ulen (Eulen) »triken kan.'* Ancb Munter denkt
an den Vogel eelbet, dem man die Federn viel mehr
gegen den Strich itreicht. Es ist also «igentlich ent-
weder vom Streicheln des Kauzes gesagt , den sich ein
Gönner zum Vogrtfang hielt und den ein Schmarotzer
liebkost, um sich bei Jenem ainauachmeicheln , oder
gleich vom Vogler «elbst, der seinen Kaiu streichelt,
Üebkosend, begütigend. So versteht man auch die
gleichbedeutende Bedeosart: Den falben Hengst strei-
chen, wol am besten ursprünglich vom Beiter; die Blume
streichen, d.i. die Stirn des Bosses mit weissem Fleck
(s. Blume 53), den Falken streichen, vom 'Falkner.
(Vgl. Orimm, V. 3tii>.) „Mancher durch liegen wirt
ein Herr, wenn er den Kautzen streichen kann md
mit dem falben Hengst Tmbgahn." (Brandt. Narren-
schiff, in Kloster, J, 751.;
*5 Einem reichen Kanz den Stein schneiden.
Bei ihm diebiaehcrwciae eiabiecbeD and Ihm aaiB
Hmus betUhlen; m> sagt o>iiMi««MaMW« (l'o§etmeft,llj-
„Dass sie die morgige Nacht einem raicbesk Kaau eia-
fahren nnd den 5tt«tn schneiden.**
*C Kr ist ein Kauz und Brummel, so fein versteht
er den Rummel.
*7 Es ist ein guter (gelehrter, närriaclier, rechter)
Kauz.
* d Es ist ihm nicht gut den Käuzen streichen. —
EiMetriu, 365.
tut.: Coi Mala si palpara, rcealcitraa anctt^ea taltt.
(Kiteleim, 365.;
*9 Es muss auch solche Käuze geben. — ÜMiket
FauMi: BÜLkmauu.49: ttnnsberg IV, 790.
10 Es wird ein gelehrter Kautz werden, wenn er
under die Stossvögel kompt. — Fitekart, GetcL,
in kimtter, MU. «6». ^iiNrorfc, &S4e> : Uäru. SSM.
' 1 1 Käuze nach Athen tragen. — G»eike, 44. sif.
*£s ist ein Kaazenstreicher. — fietlrr. A'edk., tM:
Grimm , V, 372.
Hof- nnd Schmeichelnarren. i.Oiae Nanas naaBt
man aufl mancberley weiss: falben hengatstraichcr
(s. d.), Knuenstreicher, Kreidenatreleher rFedariss»,
Schmeichler rud Fnchsaachwentaer (s. d.), dmtm
kautzenstreicher, suppenfresser oder deUenehlecker,
findt man an hoffen vnd diensten sehr viL" (£btttn.
/, 7ii.)
Kaviar.
^Das ist Kaviar fürs Volk. — BückmoMm.n.
Ein Gut, das nicht zu erreichen, ein Oannas, deris
thener n. s. w. ist. Der Mtadderadatach ( ISCS. 8. }3Ü
sagt von der Singerin Lncca, die den grUaateB Thal
War tkx 1
das Jahres abwesend ist, sie sei Ka-
Die Bedensart ist aus Skattpeare't Hamlet (1. AB.
1. Scene) entlehnt nnd bei nna eingebargen: It im
caviare to tbe geueral.
Kaws, s. Kaff.
Den Kebsmann zum Schliesser des Haren» bs*
eben. — AUmana 11, 524.
Halt den Kecht\ so fleucht er. — Fraadk^/.a^
>) Das Wort fbhlt bei Grimm; loh haba aacb ia
keinem andern der mir sng&ngliehan toehdeatschM
und mundartlichen Wörterbftcher «twaa dazaaf iMflf-
liebes gefunden. Franck gebraucht «a snr ÜahsiUir
gung dee lateinischen Sprichworts: Twtrftaim eaa reo-
nea« exire inciUs: „Was man eim werat, daa Üeksja
erst. Halt den kecht , so fleucht er.*> Viallaicht Snek-
fehler fttr Knecht?
Keok.
1 Allzu keck liegt bald im Dreck.
üän.: Alt for kak er sterste gak. — Hto flana aiils
omkommer deri. (Bro9. dun. , 331.)
2 Gar zu keck geht (ist) nicht allezeit wohL
Lat.! Qui nimis e«t audax, saape iafallciter andat. flr
tor.36; SeyMd , 4ä3.j
3 Keck holt die Braut weg.
Frz. : Jamals honteux n'eut belle amie.
4 Keck schmeisst den Grossen in den Dreck.
5 Wer keck ist, greift dem Bock zum höiaera.
— Lehmann . 466 , 3.
*6 Keck wie ein Maikäfer.
Fr$,: Etourdi conime un hauneton. (Leroitx, l, HL)
*7 So keck wie eine Muck, die scheisifiii König
auf d* Nas'. rAVirling*«.}
Xeddem.
*He keddert wie de Foss mit den Gänsen, (t»-
nover.)
Kmgel,
1 Mancher will alle Kegel umwerfen nnd wiift
ganz fehl.
Dan.: Mangan meener, maatte han käste, ▼Ud* han tamm
alle kegleme og kaster dog gandske feyi. (Pro9. daa., 9-^
2 Wer Kegel schiebt, muss sich vom K6gel)iingeB
sagen lassen, wie er geschoben hat.
Dies Sprichwort soll von Moses Mandalaadka
ren. Derselbe hatte 1759 in den bmtinar
briefen ein Qedlcht Friedrich*B II. aeharf
Als er vom Generalflscal zur Yerrnntwapfi _
wurde, sagte er: „Wer Verse macht, tchielrt Agal; u4
wer Kegel schiebt, es sei König oder Banor, ana riefe
gefallen lassen, daai der KegeUnnn «wt. «!• «
schiebt." (Vgl. Klein, Uraelitiacher FfiM-ilshadtr ti'
1847, S. 143.) r««««f««r/--
* 3 Bei mir tnüTt a verwoar nich Kftgel. fSMu.) —
Frommaim, II, »48, 886.
1233
Kegeln — Kehle
Kehr— Kehrab
1234
*4 Bey mir trifi't a kene Kegel. ~ üumolckf , tu.
*b Er ist zwischen Kegel und Kugel gekommen.
H»t swiioheu zwei ITebeln wfthl«u infltien.
Fr:.: £tre entr« renclamfl «t le mkrtemn.
• 6 Er kann wi>I ke^el Mchieben. — Aiincul» II . lus.
•7 Er schiebt zwölf Kegel um, wo nur neun stehen.
„Die Rottea(i«iiter Biad jniige Leute, die in d«D Lttf-
teu flattern; Oem««D«t«iffer. obeu an und niivend«
au« und die zwülff Kegel auff dem Boiileioh uinb«chie-
beu, da Jr nur neun drauff utehti." (Luthri-'* Titch-
rede», loK)
•8 Er will immer elf Kegel treffen.
„Die KlUgliDRe wollen imniur rlf Kegel treffen, da
ihrer nur neun auf dam Boicleich «leben. " (Luther.)
*9 Er wird hier keine Kegel treffen.
„Vieleicht werd ich auch hier nocli Kegel treffen."
(KeUir, 156''.;
• 10 Er würde alle Kegel treffen, sajft er, wenn er
werfen dürfte.
"11 Keine Ke^el bei jemand treffen.
• 12 Mit dem Kegel nach der Kugel werfen.
Ktwas verkehrt aufaugeu.
• 13 Sie .sollen solche Kegel nicht schielx>n.
.,8ie finden nit in meiner Regel, da« *i« luUeu achie-
ben solche Kegel." C^'*>''l'*- 'I'. *-)
K«ffttln.
1 Wii inet kägelt, mos» met opsät/e. ItuifH.) —
t'irmentrh . I, 483, W, für l'niniLf n - Fronimanu. VI,
31« , 220.
*J Wenn man mit ihm kegelt, so setzt er auf. —
UtrhHfier, »93.
Kr versteht eine Spottrede mit Zins surttcksugeben.
3 Wer kegeln wil, muss auffsetzen. — .4tfri<*(>f«i f. ilu.
Fiamk. 1,71^. f.VM.»l/f, iS»*. f.VwIer , /. «1. i.'ullf»-
>Uiit. /, 3S. Prtri. II. :M: Lehmann . 794. «. l.rkiuaHH,
//. M9. t9i. Sihuthl. IVJI^ . Simplic. .609. Sailer . l&u;
tfayiT. I.is. II. 111. Sii>6i'iair>«*x . VSS. F.iteWiu. 369;
.N'iiiiroik, :>M7: AWd', 333:>. Ardutt. /. ISO«.
Wer mit andern srherct, uiuts «ich auch eilten Sehen
vun ihnen gefallen lassen. Oder: Wer sich ein Ver-
guageu machvii will, luusa auch das damit ale unier-
trcnulich verbundene Unangenehme ertragen. Aaf-
setsen d. 1. inseucn am Geldc. „Wer will mit Jigeiu
gan, der heu*; wer kegeln will, derselb* ufsels; wer
bei den Wulfen ist. der heule." (Brandt.)
Fn. (jui abat las tinill«» , doit aussi les drasser.
^I.at.: Ludere si quaaras, iiummns apponere dabes. (/.uci
,'oinm. , UM.) — Necesse est facars eumtam , qui quaerit
lucrum. (KiiHrim, Xit.)
4 Wie man kegelt, setzt man auf. — HirtiHytr.Yn.
K*gelachieber.
1 Ein guter Kegel8ehie)>er muss verstehen das
Knie su tief wie möglieh zu beugen.
Dies Sprichwort wird dem englischen Lord Bacuu
zugeschrieben.
*i Es ist ein geschickter Kegelschieber, der elf
wirft, wo nur neun stehen.
3 Wo ist wol ein Kegelschieber, der nicht zu-
weilen einen Putlei macht. — IMieiibri-y. II. ^i.
Xsrler.
1 Der beste Kegler kann, einen Pudel werfen. —
.SiifinuJL, b!Ai^; /t^iiu/iiT|/ /!', 6i.
2 Ein guter Kegler wirll nicht gleich die Kegel
weg, fliegt auch die Kugel einmal in den
Dreck.
Kahle.
1 Auf die Kehle kommt's an, tonst verschlänge
der Walfisch Elefanten.
2 Aus trockener Kehle kommt kein schöner Sang
^oder: heiteres, lustiges Lied).
lii Finnland : Die trocken« Kehle hat keinen Laut.
3 Aus voller Kehle singt der Manu, der keinen
Kreuzer wechseln kann. — l ukrtugel , I . t».
4 Die Kehl ko8t*l vel. — Ihn:. S9.
5 Dor de Kel(e) kann völ, Be(d) der Schipper, do
haddo he s] Dremastschipp versapen (ver-
soffen), tu. Hals U.) (OßttriM.) — Jhierfli. 401;
/.uifimann. /»', SsC. 4üS. CirikmiM. 1«9: HDrfrr, 911;
JiVm. 3tt; SrhambarA, II, iSfi.
„AU malD SUbar, all main Oold ist mir doroh dia
Kehle garoUt.'*
6 Eine durstige (leckere) Kehle kuatei viel.
HoU. - EeM WkkM« kMl kost Teal. - Gean kotuUlkw
gat das kat lakk«n kstlgat. (l/iirrf/.cni'f . i. 39/99.)
OavTBoms SvaiGVwOaTsa-Lixixos. ZI.
7 Eine Kehle maust Ix^sser als zehn Katzen. —
Wiiukter. .\IX. 75.
8 Mit der KehP gewonnen, durch die Kehle zer-
ronnen.
JMl.: Met do keel gewonnen, met da k««l verslonnca.
(ilarrtbumre, i. 35»'*.;
9 W'as in die unrechte Kehle kommt, muss man
heraushusten.
*10 Das bleibt ihm in der Kohle sitzen.
MvU.: Hct bli]ft hem in d« keel «tekwii. {U^rr*bvn^i«,
/, 3SKI".;
*11 DaH geht ihm an die Kehle.
Hon.: liet bijt hem de keel af. (Ilurrfh,,»,^^ . I. SW)'.;
*\'i Das schnürt mir die Kehle zu.
*13 Davon wird ihm nichts in die Kehle kommen.
Kr wird nicht« davon bekommen.
ffolL: Dat eteu komt hem in de keel uivt. (Uarrft>\tiiite,
I. ^^^.)
*14 Die Kehle brennt ihm.
Hull. : Uij heeft eene vonk in de keol. (Uantbvmr* .1 /, 3W)* .;
*15 Die Kehle mit Affenschmalz schmieren. ~ i/ar-
ner. Vom lulh. Aurrcti.
„ . . . Vnd seit ein gut ge«el «einem gesellen , wie wir
hiufurt bass sUndeu wollen auch selb« einander ab-
suluierpu mit affeuschuials die kalen schmieren." (A'/o-
$tei. A. U3.)
*16 Einem die Kehle abschneiden.
Frs.: Couper le ohitlet k queliiu*un. (KritiiHytr, Uk^.y
*17 Einem die Kehle zuschnüren.
HoU.: lemand de keel locbiuden. ( Itairtbomtf . l, 390*'.;
*I8 Einen bei der Kehle kriegen.
Hitll.: lemaud bij de keet (do ooreu, den kop) krijgaii.
{Harr^mttf. l, :vito^.)
*ltf Er hat eine immer durstige Kehle.
l.nt.: Kanarum more < vivat >. (I'kilippi. //. ibo.j
*'20 Er lüsst alles durch die Kehle gehen.
hvU. Uij lapt alles door de keel. — JtiJ Jaagt alias dour
het keelgat. (HarrfbuMre. I, SWI".)
*21 Es ist, als üb mir jemand die Kehle zuschnürte.
*2t2 Es ist mir in die uniTchte Kehle gekommen.
In Schlesien: K« i« m'r ei de unrechte Kehle kum*
mcu. (U'oiHvl-.'kr t 377 u. IvOb ; KuMmioii . 4U.) — „Wann
a du« mol der /wioh getruncken hätte, w«rs ihm ge-
wiss a du unrechte Kehle gekommen; denn wos kaa
ii'h dervor, dass man mich nicht hot tarnen ansm ledig
triuckau." (K'-U«r, 143".;
I/ull.: Het 1« htsm in de verkearde keel geschoten. (Harrt-
b:m^t. l. .T.tO''.J
*2[i Etwas durch die Kehle jagen.
••24 lie joggt alles dör de Kele. — Udkiieri , M3^.
Kr verfrisst und versiiuft alle«.
••-'j Seine Kehle ist immer tit>cken.
Null..' Ifij heeft eciio drooge keal. (Uurfrhvmtt, l, 3S0*.;
**J6 Sich die Kehle ausspülen.
Kehr.
*J Ha konn de Kiehr net kriggen. (Brdburj.^
* 2 MV wei du Chehr* füüti la graid si. {Hfin.; — Zftv, i.
') Das Wort hat verhchiedane Bedautuugen : a) die
vun Wendung. Mit den Wagen «inen Kehr machen ^
die Sache wird einen andern Kehr nehmen. b> äpasier-
gang. Eisen Kehr machen, c) Keihe, Tour. Dieser
(auch diese) Kehr trifft es dich, d) Howol die Zeit,
wie oft eine Hache int oder geschieht, als ein unbe-
stimmter Zwischenraum der Zeit; diesen Kehr = dies-
mal, einen andern Kehr = ein anderes mal; ai geht
noch eine Kehr = eine Weile. (Vgl. Stalätr, H, 93.)
Das Wort Kehr ist leider nur noch mundartlioh vor-
handen. Im Ilochdeutsohau findet sich die m&nnlicha
Form wol nnr noch inZniammansetaangen, wieBUck-,
L'm«, Wlcdarkohr; die welbiicha Form „Kehre", welche
im MittalhochdeutMben noeh neben dar mttnnlichen in
Oebranch war, ist TöUig vardriwgt. (\'gl. darftber Orimm,
r. 400.)
Kehrab.
*1 Den Kehrab inachen.
„Dan nllarleutan Xabnb naoht der Tod.» Dar Tod
ist hier Im Ansohluss an dia Vorstallnngen des Todten-
taniea cntwadar als Pfeiler gedacht, der den Kehrab
(dan lalatan Tau) spielt, oder als der TSnser, dar
dan Kahrab tanat, d. h. den Manschen aus dem Tani-
■ul daa Lebaas hinaniUnit. (Vgl. UriunH. V, 404.;
*2 Eiuem den Kehrab geben.
Dar Kehrab hallst algentUeh der lange Tanz, mit
welcham dia Hoohaaitagtatat dia sich mit den Hän-
den in einer langen Balhe fest anainandergsschlangen
haben und allarhaad Fignran In dem Tance bildan,
dia Bochaaitalnsi beschliestea und den Musikautaa
Feierabend gi-ben. In der obiueu Rcii'-nsart ist die
zurechtweisende, itrafeude Alift'niuiinif »vineiut, die
an das Abkshrcn das llanker« ida«'.'<t»upeu i fiiunen.
In «nani Bnebe. /ier feiutirlke Kthrut>. wird die Ueiat-
Uchknll durch die Hschal gezogen. ( Vgl. ünmih, V, 404.)
TS
1235
Kehraus — Kehren
Kehricht — Keien
1236
*3 £r musB überall den Kebnb machen. — Eiite-
lein, 370.
*4 Man hat jhm den Kerab gemacht. — LAmann,
80. 24.
£« iit ihn übttl ergADgen.
Kehrau«.
1 Der Kehraus ist der letzte Tanz.
In dem 8inne wie Kebr»b.
'J Was im Kehraus gefunden wird, gehört der
Magd.
*3 An den Kehraus denken.
Ani Ende.
*4 Den Kehraus machen. — £ucMii.370.
In einer Geaelltchaft bis zo guter letzt bleiben. „ Du
wint doch nicht den Kehraus machen wollen*', sagt die
Mutter, wenn lie die Tochter Tom Balle mit nach
UaoR« nehmen will, ehe er geechloMcn wird.
*b Den Kehraus iaiizen.
Die Sache zu Ende bringen.
Lat.: Ad colophnnem (coronidem, uabilicvm) ntqve do-
dnoere. (Philippi, I, 1.)
•6 Der Kehraus und Putzaus bringen kein Brot ins
Hans. (RoU-ThalJ
*7 Einem den Kehraus machen. — Ptiri, li, 1807:
Eifdein, 370.
*8 Man hat ihm den Kehraus (zwischen den Spo-
ren) gemacht.
•9 Mit einem (jemand) Kehraus machen. — rnr«-
miakon . 5i»74.
Ihn fortjagen, von dem letsten Ta&a bai eiaam Balle,
der meiit ein Walaer iit and Kebimnt haiast. Ihn an
die Luft Mtsen, di« gMelltchaftlioh« Verbindnag mit
ihm abbrechen.
Xehrbeseai.
*Sich in jeden Kehrbesen verlieben.
Aach: vor ihm iit kein Kehrbeaaa, kein Frauen -
aimmer aicher, wie ungebildet e«, wie uatergeordnet
•eine Stellnng eeln mag.
Kfhrbftnite.
*£inem mit der birkenen KehrbQrste den Rücken
putzen.
K» iit die Strafe dei Stanpbeient gemeint. „. . . Aber
wie achOn wird ei laiien, wenn dir zum Trinkgelde
für dein Kupiere! ein paar bDrken K«hrbant«n die
Fldhe ron dem Racken itObem werden." (Oiintker, 1002.;
Kahre.
•üt de Kere fahren (reiten). (iMttj — Scküue,
II. 342.
Aui dem Wag«; von kehren, wenden.
Seluren.
1 £ jeder kier vir seinjer Dir. (Siftkaütürg.-iäch»)
— SchuiifT, 962; hodtdeuluch bei SimT'Kk , 5551.
Frl.: Chacon doit balayar dflyant la porte. (Bolm I. 12.;
2 £in jeder kehre für seiner Thür, so werden
alle Gassen rein. — Pein . II. JOl; Herberger. Herz-
po$tiUe, I, 198.
3 Eynn yeder kere vor seiner eygen thür, so wirt
es allerwegen rein. — Tappiux. H9^: Theatrum
DiabcJorufn, 422''; Heuiwh. 1364, 27 . Lehmauti. 50», 78:
729. 3S; Herberger, 1,686; Gaal.996: Lvhrengel, /. 230;
Siebetüiee9, 900; Eiitelein, 595; Parömiakon, 1309; Reim-
herg IV, il.
„Ker (Ur deiner th&r.«' (Wuldit, II, 61, 24.; „Ei
kere ein jeder für leiner thttr. . . Aber der AOa will holt*
•palten, die Krühe will dem Affen predigen, der Wolff
will jetzt Arzt lein vnd dem hinokenden Pferde hel-
ffen, ichier will er ein Jnriit lein vnd die zwo itoltzen
Zigen vnnd zween itosiendo Bock entacheiden, oder
der Saw jre jungen im Zihebrunnen tauffen, vnd hat
doch der keim gelemet. Drumb gebet es auch eben
hinausi wie maui anfiihet. Der AtTe vergiut dei Keils,
die krühe wird vom Affen cerrisien, der wolff kriegt
auch sein trinkgeld , dais er kaum mit der haut danon
kombt. Also wenn einer nit für seiner thQr keret vnd
will ander lent meistern, oder die Hende vberall, wie
die Kinder, mitten im Sode haben." (Mtithetius, Fo-
stiOa, XXXIX a.;
Engl.: Sweep before your own door. (Bohn It. 135.;
/•>«.: MAle-toi de ce qoi te regarde. — Qne chacnn le
mdle de eet affaires.
It.: Ognuno li guardi a' piedL
Lat.: Ab. ipso Lara incipe. (Eiseleim, 370; Philippi, I, 2;
Binder II, 94.; » Aedibos in noitrii, qoaa prava aut
recu gemntur. (Tappiue, 239 >; Ertum., 33; Fateliui,!;
WiegoMd, 1125.; — Teenm habita et norii , qnam iit tibi
curta lupellex. (Persiwt.) (Sepboid, 596.;
Ung.: Kl ki maga h4ia «löU «OpOijOq, (ihuil, 996.;
4 He kert tick an nichts, he geit dör gnt on
köru. — Lukben.
5 Jeder kehr* vor seiner Thür, er find't wol Koth
genug dafür. — 5imrodk, 55li.
Ein Hau in Franken hat die Inichxill: „Bin Jadv
kehr' vor eeinar ThOr, lo flnd*t er Fehler gnnc, «ad
nimmt die Fehler zu Papier , so wird ar eodlich Üag.*'
6 Kehr* di, kehr* di, kehr' di an Nika; swear de
Schan met £ierwick8. (Wertf.j
Charakterisirt Sorglosigkeit und 01eicligalti|;kcit.
7 Kehr' dich an nichts, der Weizen kostet sem Geld.
8 Kehr' erst vor deiner Thür, dann hilf den
Nachbar. — UoUei^berg. U. 2; Bamanm, IL PreL.
II, 31b: lianiann. I'nterr., II, 17; EUelrim, 369; Sim-
roWk. 5552; Heinsberg IV. 51.
It.: Chi vnol dir mal d'altroi, penai pxima di tad.
(Goal, 996.;
9 Kehrt' ein jeder vor seiner Gasaen rein, lo
>^ürden alle Gassen sauber seyn. — Gruier, Ul. st.
10 Ker di an nix, un ker di an nix ia ök en Tröit
(IMnt.) — Sschülzr, II, 242; BiemaUki; fcoi-Umltcft kn
SimuKk , 5554.
Ueber allM lioh w^setzen wird fOr einen Trost sr-
kUrt.
11 Kher ein ieglicher fiir seiner thür, ao wiidt es
vberal rein. — l/<(n/.,67.
12 Mancher kehrt vor ander Leute thür vnnd ror
seiner nicht — Lehmann. 333. 18.
13 *N jeider kiäre vöer suiner Döär, dann ia «(
VÖer allen reine. (Armberg.^ — Firmenick. l. 353, M.
14 Wer sich wollt* kehren an alP (veschrei aad
antworten auf all' Gespei, der macht am
Einem Unglück awei.
15 Z' airste kehrt me, nau putzt me. (.Verein*-
* 16 £r kehrt vor fremder Thür und h< die eigeni
nicht rein. — Reinäterg I, 52.
*17 He kehrt sich an gen Raren, ehr he gahr lö&i
((Mfrien.) — liwren. 608.
♦18 Kähr' a ok vur senner Thir. (Scklet.j — fr*»
tnaiin, ///,413. 487.
In Wttrtemberg: Kaihr du voor dainra Tkar. (i^-
lern, 462.;
*19 Kähr* am og a Fleckel und tanz' a. (Schki.}-
Frommann . III. 416 , 393.
Auf die Frage: Was soll ich jatst machen V
*20 Kehr' dich nicht dran!
Kehricht.
1 Der Kehricht aus dem Hause gehört nicht taf
die Gasse.
Die Vorginge iu der Familie, dieReibnnBfi^, Zwiitif-
keiten u. s. w. in derselben sollen im qiwft
und nicht an die OeffenUichkeit gebracht
Böhm.: Smeti z domu na alici neTynAietj. (I^aioratj, siy
2 Es ist nicht alles Kehricht, was unter dm
Besen liegt. — Sprirhvörtergarlen, 62.
Nicht Jeder Meusch , den die Ungunit^dea Qeichicki
in der Niedrigkeit, vielleicht in einer^ ang«aa|M|Hi
Stellung lieiB, ist deshalb ein der Venchtnng wtrtkcr.
Das Bessere ist oft da , wo man es am waalgatea sackt.
3 Fort mit dem Kehricht aus der Stabe und fort
mit dem Mädchen aus dem Haaae. (Fin.j
4 Im Kehricht iindet man, was man bat in die
Stube gethan. — EynHng. /. 89.
5 Was man im Kehricht findet, daa kann maa
sich behaltet).
Eine etwas freisinnige Ansicht rem EigenthamiiteU.
wenn man es buohatä,bliah nehmen wollte. In SeUe-
sien wird es oft von den auskehrenden Pcnoan in
Scherz auf liebe Persoueu angewandt, die eben m 4m
Stube kommen, wenn, oder da stehen, wo gdiehit wird.
6 Wer ins Kehricht kommt, bestaubt.
7 Wo Kehricht liegt, kommt Kehricht hin.
Böhm.: Kde jednou sinetlst«, lid£ ieiii vfc aahAKM-
(ÖelaJeovsk^ , 106.;
*8 £s wird sich im Kehricht finden.
•9 Etwas ins Kehricht werflon. — Luther'» n<iir.,44T'.
Kehrwlaoh.
Ein neuer Kehrwisch fegt das Haus reis.
Helen.
*£& keif ihn, dass er sein Fidle nicht siebt
fXürtingen.j
') Aergert, Terdriesst. B%i SMäer (II, 31]
g'he^en und keyen = widerlich tOaeu» inhsIlM.
1237
Keifen — Keil
KeUer— Kelle
1288
das G*heyen ■- der Lkrm; ontigentlich
ärgerlich , ungehültcn machen. Davon die Kedeniart :
T>M ist eine g'heyerige Sache. Lats mich ungheyt.
— Hpott auf grandluaen VerdiMM and Aerger.
Keifen.
1 Ich keuffe mit dem, der mit mir keuffen will.
— /V/»i. //. 397.
3 Kifen deit nich ser ' un Slage düert ^ nich lang.
(OKifrut.) — Frommann, VI. 2fi4, 7»a. Bueren , 761;
Hauxkalender , I.
•) D. i. wehe. >) Dauert.
Xelfwrurm.
Ein Keifwiirra ( büses) Weib ist besser kalt als alt.
KeÜMlt.
Keiheit ^ ist kc Freiheit. /'lijijM-«;»«.; -- TtA/ir, ys.
') Von Kei, Ke oder (^hei, Ghe = die Venlrieiilich-
kfit. Verbum: Keia, transitiv — werfen , BOhmrisflen ;
intransitiT -= füllen , stUrieii; unpersouiioh {,m. B. ee
keit mi)--- t'ulust über etwas ompäudeD, das man
nicht gedacht, gesagt, gethan hat und das man ge-
dacht, gesagt, gethau haben mochte. Keiig, bei Stat-
drr gheiig — verdriesslich, uiia>iKen<>hDi. (Vgl. Tohler.
a. a. O.) - Das MisvergnUgen , dass nicht mehr errun-
gen worden , ist keine Freiheit.
XeU.
1 Auf einen gruljen Keil prchort ein grol>er Schlägel.
— hehrem, Vll. lUtl.
3 Der Keil geht, wohin ihn der SchUgel treibt.
EnyL: Tbere goes tha wedge wher« tha baetle drives lt.
(Hohn Il.lil.)
8 Der Keil ist des Holzspalteni Gehülfe.
4 Ein hölzerner Keil treibt besser als ein eiserner.
(Böhmen.)
Er springt nicht aus.
6 Ein Keil treibet den andern aus. — isu/i/in , gr-
tchr^brn durrh tin^tnwn ifiitNirr;«!. M.ÜL.X\.\V|i, /. X'*;
/Wn. //.'JUT, «inwrh, 1183, 40; tW/rin. 370; A/iiyj-r.
II, .SS. Ilaal, 997, Simniik, :>S53; KorU , 3S3i; /(i'ifiJ>ftf>rj/
///. 92; «niUH, /. 18(W.
Eins durchs andrrr.
Böhm.: Cvik criku uhybi. - KKn klfnem vjrraiiiti sluif.
fCelak'irsiif. s7.)
Engl.: Hab liub ; miiigle mangle; crawly mauly; kiin
kam ; hab nah ; hikledy pickledy ; budg(> podge.
Fn.- l'n cl«»u chasse l'autre. (Krmlroff. 42; Ki-rle, 333K;
Krilitnjrr. lJ7*f Haal, W7.)
Amin.: Zagvösda sagvösdu pogAnja. (Cettikxrtkg , tJ.)
I.nt. ■ Clacum clavo pellere. (Hauer, kiij.; — ClaTus clavo
pellitur. (HiHd^ /, \9(i; ii, iüK; Erasm., »2; AVy-
6oM. 7'«; iraal, '.•'.«7 : Kitelt in, 37U.) — CUtus clavo
rrjiciendus rst. iCi,:en>.) (Phitippi. I. M.J — Cuneus
runenm trndit. (Pkilippi, /, lUt? ; final, 997; Fintt-
hin, .171).; — Malus nodus malo cnneo pHIendus. —
Paxillum paxillo pepulisti < pellitur).
Pfttn.: Klin lilinem wybüaj«' (I'*>*npn . lt.)
Umf.: A' M.r^x uzeggcl stabad ki vemi. ('iaai . li>24.;
6 Fremde Keile flihlt man (schmerxen) nicht.
Frl.: Le mal d'antrui n'est que aonge. (Veneileif, \\i.)
7 Je grösser der Keil, je weiter der Riss.
8 Kein liesserer Keil als von gleichem Holze. *
9 Man kan otft mit einem kleinen Keil einen
grossen forttrribcn. — /vjn. l/, 45G.
10 Man macht die Keile aus demselben Hobse, das
man damit spaltet.
1 1 Man niuss offt ein keil mit dem andern treiben
vnd durchsi-hlnfren. — Lt^mann, so», J4.
12 Mit Keilen treibt man Keil aus. — F^nng^ ilt. S39.
13 Nicht aus jeilem Keil wird ein (guter) Pfeil. —
iVIri . //. 497.
*14 Den Keil auf den Kopf schlagen.
„ Heissf I das iiit wunderlich wol getroffen und den
Keil auff den Kopff geschlagen V (Fiickmrl, ßk.,
* lo Don Keil ans demselben Hobcc schnitxeii.
* 16 Den Keil mit dem Keil herauaschlageu.
l'oln. .- Klin klinem wybic.
* 17 Einem Keile auf dem Kopfe schärfen, (fhiimmu.)
— Irixrhhur. 38«.
In Natangrn ansschlieaiiloh in folgender Varbindang :
Hier motl Ock nn all bllwe, un wann le mi KU op am
Kopp scharpe. (FrinAbifr^ 19*1.)
*1S Einen Keil durch Steine treiben.
* 19 Einen Keil im Herzen haben. — Luihft'f rMi*r., 4M*,
•30 Man muHS noch einen Keil ilaraufsotzcn.
Noch ein krAfticas Mittrl anwenden , um einen Wider*
<tan<l cn n^vrwlndra.
*31 Wie ein Keil in etwas stecken.
In der Klemme sein.
KeUer.
Keiler und Bach faan Ruh erst zn Dreikönigstag.
Keilhols.
*Dii tuchst zu Kailholze, grob g^nunke beste.
(ttCfinr.'ScMrs,) — Peter, AM.
Keim.
Der Keim zersprengt die Hülle.
Keiner.
1 Es ist keiner nichts und keiner alles.
2 Es ist keiner so roich, der Arme ist ihm im
Denken gleich.
3 Es i(it keiner wiedergekommen, der es uns ge-
sagt, wie es in jemm Leben zugeht.
4 Keiner ist so arg, er Hndcl einen Acrgern.
na% l'iVse Uvwissen, wenn es erwacht ist, geht z. B.
barter mit dem harthenigon und gransamen Richter
um. als dieser mit nnterdriiekter Unschuld verfahren ist.
6 KeiniT ist so gross, er braucht Dienste von
anilern.
G Ki'iner ist zu alt zum Lernen.
7 Keiner soll den andern für einen guten Freund
htiltcn, er hübe denn zuvor einen Scheffel Salz
mit ihm gegessen.
*8 Es ist keiner, er schmeckt nach dem alten
Adam.
Kelnwein.
*Er verkauft Keinwein für Rheinwein. — Parö-
mtakcn, 178.
K«k.
*1 Hiilt de Kck (Maul, Mund). — DaAnfrt. tt3^
Keda nicht mit darein.
•2 Ik geve di ens up de Kok. — Dahnfrt,in^.
Ich schlage dich aufs Maul.
K«keir«m,
*l De Krkcliüm'n is em got löset. — Eichwnld , 9%i.
Kr hat rine gelaufige Zunge.
• 2 Em is de Kekelreinen * sniden. — .StAiifcf . //. 240.
') Kiu Fehler unter der Zunge, der da« Sprftchen
erschwert und den man durch Kohneiden oder LAsen
dos Zungonbandes mehr oder weniger beseitigt. (Vgl.
auch Laurrinherij , Ii'. .SWi )
*ü Ick will em den Kekelrem wol snideu.
£r soll schon Bede und Antwort geben.
Kekeech.
Wun de Kekesch kreu, kit gäre Ren. — 5chu-
shr , 4.1.
Wenn die HAhne krähen, kommt gern Regen.
Kelch.
I Hölzerne Kclclic, aber goldene Pfaffen. — Sai-
ler, 234.
„DasB solchs in illo tempore, sa der Zeit war, da
die Kelch httlsin vnd die prieatar guldin waren, aber
Jetso, wie der mäckler Bonffaeins and nach ime Dn-
randus gesagt haben, ist das platlin nmbkehrt^vnd
seind die priester hUlxin vnd die kelch gvidin." (Fi-
tehart, Bk., 158P, 187 ^)
3 Wer den Kelch in der Hand hat, trinkt zuerst.
HoU. : Die den kolk in de band heeft , sernnt xicb het bett.
(Harr*boine^ , I. 3it3«.;
3 Wer einen Kelch im Wappen führt, muss sich
nicht zu Flaschen und Krügen gesellen. —
Vnromiaiim, 13S7.
Gegen das unmassige Laben dar Ueistliohan.
*4 Den Kelch mit der Hefe austrinken.
Die Leiden vollständig erdnldan.
*5 Den Kelch trinken.
Ktwas verscbmersen , sich einem unvermeidlichen
Uebel unterwerfen.
*f> Denselben Kelch trinken.
An demselben Uebel leiden, dasselbe Ungemach er-
dnldan.
Lm».: Eodem bibere poealo. (Ptautu*.) (Binder 11, 954;
Ftuetiiu, 7.S.;
Kelle.
1 Es ist noch nicht aller Kellen Abend, (sdiwet:.^
— Mmrudk.llMT.
Der rMenbead Ist noeh aieht da, aan ist noch nicht
ferti«. die Arbeit tat nooh elabt bewidel. BwoBders
in Sanot-Oellan gArftuohliok. «o man am Bartholo«
mkn'tage die BleleharbeU aohUeHt nmä m sUo der
Kell^nahend «Inl.
3 Man iiinss nicht mit der grossen Kelle anrich-
ten. — ■*»imrnrfc, 1SAS6.
78*
1339
Keller— KeUhof
Kellner — Kennen
1S40
3 Wer keine Kelle hat, muts mit den Händen
mnuern.
* 4 Er hat weder Kelle noch Stelle.
Iit haos», gald', mittellos.
•5 Was die Kelle gibt — Körte. 3336.
X«Uer.
1 Ein guter Keller ist ein halber Brawcr. — htri,
II. 191; Hernach, 48*. 26; Ei^rtem. 370; Stmrtnk, AM»;
Kurte, SS17*: Braun. 1,1900.
W«il er dM Uetränk lange bei «einer unprunglich«n
Frische nnd Kraft, bei «einem Wohlgeacbmack erhAlt.
2 Es ist wol angeschen, drcy Keller vnd ein
Koch. — Lehmann, II, 157, 165.
3 Kein Keller so tief, man findet eine Treppe
dazu.
4 Keller kalt, macht Leute alt.
b Mit einem leeren Keller itt bös haushalten.
6 Nur was do in den Keller schüttest, ist dein. fUi.)
7 Sei hont Keller, schleck' darnach die Teller.
— K6rle. 333«.
8 Was der Keller bietet, muss die Küche nehmen.
Böhm.: Co kdo mA ▼ komofe, rydkrtkdo kachjrni. (dela-
ko9$ky, 69.;
9 Was nützt ein Keller voll Wein , stellt sich die
Wassersucht ein!
*10 Ich werde mich deshalb nicht in den Koller
betten.
Die Beleidigung bringt mioh nicht an««er Fassung,
da« Verfahren soll mich nicht in Verlegenheit setzen.
* 11 Im Schwcidnitzer Keller steht: „Wer weiss, ob's
wahr ist!"
Wird in Breslau erwidert, wenn Jemand etwas Un-
glaubliches behaupteL Im dortigen Schweidnitaer Kel-
ler hingt nämlich eine Holztafel mit den angeführten
Worten.
• 12 Keller und Küchen untereiuandcrwerfen. —
Suhir , 9»5.
Alles durcheinanderreden.
*13 Sein Keller ist in gutem Stande.
RoU. : Zijn kelder is goed ronien. (Harrehomff, I, 392*.)
*14 Zum fiiistem Keller fahren. — Eueletn,sio.
Kelleresel.
Ein Kellcrescl ' kann keinen Elefanten begreifen.
') Umgedeutet aus Kellerassel, Schabe (Mnltipede).
— Kleine, enghersige Seelen rottsaen noth wendig ebenso
■ehr Ober den Geist grosser MAnner erstaunen, wie
Kelleresel, wenn sie Elefanten begegnen.
KttUttreMlsfflttok.
*E8 ist ein blosses KellcrcRolsglück.
„Auch diese heissen Tausendfüsse und haben deren
nur Tiersehn.** (Liehtenhery, IV, AO.)
BMlerflabmr.
•Am Kellerfieber leiden.
An den Folgen tlbermbsslgen Bier- oder Weingennsses
kranken. v,Dass sie eine kannen weins mehr mttssen
trinken, was inn bissweilen ein solch kellerfeber oder
grimmen oder gegicht im Busen jaget, dass sie wol
etwa davon sterben." (Fiitchart, fik., 1588, 9b**.)
KallergesolioM.
*Er hat das Kellergesehoss. — (Utmm. v, bn.
Schershaft beschönigende Bezeichnung für Kopfweh
als Folge eines Bausches, wie Kellerfieber (s.d.), Kel-
lergeschoss, bairiach für Kopfweh. „Ich glaub, du hast
das Kellergesohoss." (Ayrer, /. 24H, 33.; „Wie war
ich neehten also trunken . . . , es kam mich an das kel-
lergechoss, o grosser löwen ich drei goss" (brach).
(if. Saclu, 1588, HI, 1, 144''.;
Kellerlehen, s. Kammerlehen.
Kellerthür.
•Kellerdöereu mit Kapziynercnüeten. (Wet4f.j
Spöttisch: seltene Delicatessen.
Kellhof.
Wenn der KoUhof empfangen ist, so sind alle
Güter empfangen. — «r«/ , i6 , 8».
Die Lehngttter standen in einem verschiedenen Ab-
hängigkeitsverhältnisse «um Orundherrn. Der Besitzer
des Kellhofs f Cellerarlus villicus major) stand swi«chen
dem letztern und den gewöhnlichen Erbzinszahlem ;
er war jenem unter-, diesen Übergeordnet. Hatte er
den Kellhof von dem Grundherrn empfangen, so waren
alle Gtiter, die zu demselben gehörten, von ihm mit
empfangen nnd er war berechtigt , im Namen der ßmnd-
herrscbaft von allen ihnen untergebenen Krhgtttem den
Handlehn oder Zins zu erheben.
Mhfi.: Wan der kelhof empfangen ist, so sind alle erb-
gOter empfangen. (Grimm, weitlh., J, 25J.;
K^U2Mr.
1 Der Kellner sagte zum Koch: Bratest da mir
eine Wnrat, so lösch' ich dir den Durst. —
Etxeleut . 370.
2 Wen der Kellner liebt, der trinckt offt — Mn.
//.«SS: 5imrocft.&M9.
* Jetz mücht' i schon beim Kemmich 'naoM. (FUkr
berg.^ — Dirhnger, 873.
Im Aerger oder Zorn.
Kempten.
bie von Kempten sind die besten MeisenfAogflr.
— Eisrieüi. 570.
Man erzahlt, dass ein dortiger Bnr»nn«i«Ur, als
ihm eelne Meise entflogen war, die Thor* sogMek
achlieesea und den verlorenen Vogel in all«ii Hausn
und W^inkela aufsuchen lies«. (AmerbacA.)
KenencAat.
Keoengist * scn ded alerbiest. — Schmter, 67.
') Eine siebenbQrgische Tranbenart ( S. QormmA-
getr&nk.)
Kennen.
1 Allen, die mich kennen und meinem Nama
gönnen, denen gebe Gott , was sie mir göimeB.
— Nerl: , 16.
Hausinschrift zwischen Kassel und Korfoach.
2 Den man nicht kennt, dem folgt man nicht gern.
— Ihmxch. 1171. 33; /Wn, //. 79.
3 Der sich selbst nicht keut, der weiss nickt,
was er gilt vnnd gibt sich gar wolfeil. — W-
iruinn, 187. 18.
^Vmb ein wenig frewd vnd Lust ina ewig irerdeibM,
oder menniglich zu Spott vnd Schanden.**
4 Die einander kennen, grüssen sich von weit«B.
Engl.: They that know one another, salut« afar off. CMt
5 Ehe man jemand kennt, muss man erst
Sohcflel Salz mit ihm gegessen haben.
Frt.: Pour oonnaitre nn homme, il faut avoir
muid de sei avec lui. (CaAier. 436.^
6 Ein jeder kent sein eigen Uertz am sUa-
besten. — Pein. //, 2oi.
7 Ein jeder kent seines gleichen, ein Dieb da
andern. — l'etn, II, 20i; llmt*ch, 694. 1.
hat.: Furem für cognoscit et lupua Inpum. (ErmvK
691, 2.)
8 Es sagt einer ofi't: ich kenne dich wol, vnnd der
gross balckcnträger kennt sich selbst nich»
vnd wcre jhm besser, er lernte sich kenim-
— Lehmann , 507 , 61.
9 Ich kenn' ihn wol, aber ich trau* ihm nicht
Engl.: Better known, than trusted. (Bohn II, 163.J
10 Ik kenn di wuol, din Moers Kan Bro'r es«
ßollosse wiast. {Vraßchnfl Mark.; — Hocfr«, 81.1t
11 .Jeder kennt am besten die bonne seine« Land«.
•12 Kenne dich selbst! — Körte. 3339 u. 4i69.
13 Kennst du einen, so kennst du alle. — £Mf-
Ictn, HJV: Stmrork, .VS56.
Lai.: Ab uou disce omnes. — önum norifli omiieaaowi>-
(EixfUtn, .170.;
li Man kennt den Esel an den Ohren, bei den
Worten den Thoren, am Angesicht den
Mohren.
15 Man kennt den Fuchs am Schwanz.
16 Man kennt den Mann an der Kleidnng.
17 Man kennt den Menschen am Gange und den
Vogel am Gesänge.
J8 Man kennt weder den Wein am Reifen, noch
den Mann am Kleide.
19 Mancher meint, er kenne mich, der noch im
erkannte sich. — Körte. 8341.
20 Msncher wiJl mich kennen und kennt tichKl-
her nicht.
21 Sich kennen ist viel kennen, Gott kennen iit
allea kennen. — Knrie, 2386. Körte*, swt; &•■
ro,k. .3998.
22 Sich selbst kennen i»t die grösste KnntL — Ai^
h'tn. 4(»3; tiaal. 1400. Simrork , 9500,
lt. ■ La roeglior scienza che st trova h (inella con !• fMl*
ognuno couosce se stesso. (PataagUa^ 139, 3J — te
pift difficil coea che sia, i conosoer ■• siMto. ftf««l, 140O.J
1241
Kennen
Kennen
1242
33 \il kennen vil vncl sich sclbs nit — Framk.
II. 120*. Gl um-, /,6R. Prtri, 11, 573.
Frx. : On connoit tout honnii iioi mAm«. (Krifzingtr, U6\)
24 Wag einer nicht kennt, darnach er sich nicht
sehnt. -- Pt'tri, II, 8io.
25 Waa einer nicht kennt, das soll er nicht be-
geren. — Lfhmann.6T.i1.
26 Was man nicht kennt, das bejfert niemand. —
llenuih , 245 , 57.
Lat.: Ignoti nulla cupido. (Meniach , 24S, .%«.;
27 Was (.wen) man nicht kennt, kann (soll) man
nicht lieben.
Fn.! II fallt oonnoistre »Tftnt aimvr. (Uroux, U^ 332.;
i/o//.; Onconde niMct nnmlnnc {Tunn., 2»), i.S.;
//..* üonoac«re li devn innanzl d'^mare. fFattaylia , 6.)
Lat.: L't notot dare nrni notoi quia «cit amarfi y (Fanrr$'
Ifhm, 57ü.y
39 Was man nicht kennt, muss man weder loben
noch verachten.
It.: Prima di conotcere, non lodare nft l>ia»iniar(>. (Pazza.
ylia, W, i.)
29 Was man nicht kennt, soll man nicht essen.
30 Was man nicht kennt, verkauft man leicht zu
wohlfeil.
31 Wat de nich kenst, dat lest de ut'n Liwe. —
Schamhat h, II. 409.
Man muM nicbt allea essen wollen, «m assbar aasBioht.
33 Wat ik nit kenne, kann ich nit lowen un
Schcnnen. (SawrlanH. )
33 Wen man nicht kennt, dem muss man nicht
verträum.
Die Araber: Mistraue dem, den du nicht kennst.
(Cahi*r, Sasi.;
34 Wenn jeder kennte sich, sputt^^to keiner über
mich. — *f»r<t' . 3340.
35 Wenn man einen kennen lernen will, so muss
man ihn loben. — Hrxm^hvrit ill, iss.
36 Wenn man einen nicht kennen kann, so sehe
man seine Gcselischafl (Kameraden) an. -~
.Vairr. /, 176. //. V». Su-hrnkitK, 37. Hmriy. .S7.
,1 Der halben Torkrnnen wo II ein Mann , der schaw
desselben (kesseln an, bey den wird klerlich offenbart,
dass er aucli splher sey der art." (II. Sn. A.« . W.-Uifk*
Mistorif. (TLXXIX. l.)
Engt.: Teil ne, with whiim tliou goett and I'H teil th««
what thoii doest. (Hanl. AHü.)
//..' Diromi cnn chi tn vai, e saprö qael, che ta fai.
(lintil , «•«•.«.;
37 Wer dich kennet, der ksmflt dich nit — Tnf.
|ii»w.21fi*'. f;grHn//f, 143*. «rnlrr, /, 79; SaiUr.XTZ;
SimmiA. SShS.
In Driberfi : Wai *n r ihn) kennet, dai knft *n nl. (Fir-
mfut-t», I. AfA, il.t In ächleslen. Wir 'n kennt, dAr
keft 'ii nich. (FrttmHamm. fll, 'J42, 2.) In bfehenbttr-
Rcn; Wier dich k4nt, kift dich uit. (.</„i»ter. liiJT.J
Lat.: Te qiii nun novit, toUal. (Tappw». M«*, I]/fncif.
143".;
38 Wer dich nicht kennt, dt-r kauft dich.
39 Wer mich kennt, der pampt mir nicht, sagte
Peter Kuchs, da wollte er von einem Frem-
den einen (.riilden leihen.
40 Wer sich nicht kennt, fanpje mit seinen Nach>
harn Streit an.
41 W'i kennt tisch ja, scfft I>pirhmiil!cr, da lewe
norh , ja, da lewo noch. n.nnebttrg.J — llnrfrr. 204,
42 Willst dn kennen, wer der Mann, so meh nur
seine Uesellschaft an.
43 Wilt du Pinen kennen, so lob jbn; steckt ein
{Troll inii jhm, so wirt er zum wenigsten ein
Feder oder zwo fallen lassen. — Hmurh. los«, 46.
44 Wiltu einen kennen, so sihe, mit wem er vmb-
gehet. — //f-fit«(k. 14.33, 65. Heuuhrrg 11, O.
Lnt.. N'nsritar ex comite, qni aon dignnscitar n wt.
^Hf-^ch, 1433, 66.;
Ah Wiltu einen recht kennen lernen, so Iam jhn
verworren Garn wieder richtig machen. —
/Vfri . //, 794.
Die Türken: Wm der Mensch niehl kennt, haut w.
(Hftn%hfr.j in, 113.;
•46 A kent mich aa a Tansal (Si^Mn.) — Fram.
m.ifin . ///. »45 . 197 . Fwömolckr . 143-
') Daus, die hOehsl« Karte im Spfel; das Astentand,
steht «uwriira fIr Tavi, abar aach verhallend ttur
Teufel.
•47 DA liet mer net ieder kenne, bcs mer 'm Scheffel
Salz met em gesse hat. i'ludhurg.;.
*48 De kennt de ganze Welt, ok de bunte Kobbel.
(.Samland.) — Frimhbier ', 194J».
•49 De kennt de ganze Welt, ok noch twei(oder:
sewe, auch: de omliggende) Därper. -- Fn^ch-
hier \ 1948.
•50 De se kennt, de köft. se nig. (Hoht.y — Schutze.
II. 247.
Wer das Mädchen kennt, nimmt sie nicht snr Fraa.
•51 Detin kenne ick, äs wann ik der nict der Locht««
(Laterne) innc seatn hädde. (Btirm.'
•52 Den kenn' ich auswendig und inwendig.
D. h. durch und durch.
Fr:.: Nous nous connoissons de li>iif(iie main. (heroux,
I. 1 «.••.;
•53 Den kenn' ich wie der Bettler einen Baurrnhnf.
Fngl.: To know on« as well aa a betqrAr knows liis dish.
(Htthn //. 1«Ä.;
•54 Den kenn' ich wie einen preussischon Dreier.
, WnlfttthiitUl.)
Die Cxechen: Das kenn' ich wie der Esel (dieZieffe,
das tJchwein) die Petersilie. (RHnthrnj IV. 161.;
•55 Den kenn' ick wie 'n Sil berj röschen. {UerUn.)
•56 Den kenn' <>ck wie c jireusch'schc Diittko. —
Frinchhier*. VH\».
•57 Den kenn' «ick wie e Pund Scp. — Fnxthhter-, 1949.
*58 Der soll mich kennen lernen.
Als Dnihung.
Frs.: Vous connaitr^s qui je suis, (hrittin'jrr , 166*.;
•59 Diän kenn' ik so gued üs wann ik'n in der
Kcipe'dn'ägen hädde. (iirn\sihafl Mark.) — Fmm-
rtmitn, V. W», S8; WiH'kIi'. «6. 121.
') Kiepe, im Südrrlande — Traffknrb auf dem Rlicken,
auf dem llrllweff« auch ein flacher Armkorb.
•60 Er kennt ihn aus dem Sack.
Kehr (lenau.
•61 Kr kennt nichts am Himmel als den Sirius. —
nmtkhnrdl , »m.
Nnr den hi-rvomtechondiften Punkt. Von Personen,
die ein Ueschaft nur oberflächlich . nur im alljremeinen
kennen.
• 62 Kr kennt sich ficlbcr kaum, wie Nan* T^öbelin,
da er einen neuen Rock anhatte nnd unter-
wegs fi-agte, ob sie nit den Löbelin gesehen
hätten. — Fisihart.
•63 Ich hab deusclbigen eben als wol gekent als
du. — Agrin^a I. 4ül.
Wurde su Affricota't Zeit gebraucht, am einen auf
eine foine Weise Lugen su strafen. Wenn man von
einem ptwas ragte, wovon man glaubte, es sei nicht
alle« wahr. Man wollt« sagen: „Ich kenn' ihn nicht,
du auch nicht."
•64 Ich hab'n gekannt, wie er noch c Birnbaam wor.
— rmdfnM , 9M.
l'nd Jetüt sollte ich besondere Verehrung für ihn
haben? Kin christlicher Untabeaitzer hatte aus dem
Hirnbaum , unter den sich seine Tochter während eines
Uewitters geflüchtet halte und in den ein Blitistrahl.
ohne seine Tochter zu todten, gefahren war. ein Hei-
ligenbild machen lassen. Als man einen TorObergohen-
den Juden fragte, warum er die MtttM nicht davor ab-
nehme, gab er obige witzige Antwort, die als Sprich-
wort eine Tortreffliche Rolfe spielt.
•65 Ich kenn' dich, bist alle .lahrmark do. — l.ohr-
tityrl. II. 324.
•66 Ich kenn' Gald nn kenn' Lcit. — Lokrertgel, II. 32*.
•67 Ich kenn' ihn nicht mehr wie den Kaiser von
Fez und Marokko.
Engt. To know one nn more than h« does tha Pope of
Rorae. (Bnitn II, 16^.;
•68 Ich kenn' ihn nicht, und wenn ich über ihn
falle.
Engl. : l know him not shoold I mect him no my pottage
aiah. (Bo*m II. m.)
*69 Ich kenn* meine Leit wie der Schinncr seine
Hunne. — Uhmtgef , //, 337.
•70 Ich kenne dich, Spi^Iberg. — i.tArfng,ii. //. aa.s.
Ana ftekillfrt Uit Hmuhfr, apHchwortlteh geworden.
(Vgl. fiy^timanm, in,) In dar 3. Scann des 2. Actes
Unieht der Bluber Moor nnten auf der Bahne den ü«-
■prkchen der Mitglieder der Band«. Da hrtrt er, wie
8chnfierle sich luhmt, ein nnachaldiges Kindlein in
die Flammen geworfen xu haben. Sein Zriru entflammt
dartbcr und er reratöaat den Schnfterle sofort aua der
1243
Kenntniss — Kerbholz
Kerbredner — Eergei
1244
Band« nnd fOgt. zo den B*ubern gewendet, hfaisv,
4sM noch m«hrcr« unter ihnen f4r ein ifchnlicb«« Schick-
nal reif tmd. Infbe«onilere wendet er ticli an Spie-
gelherg mit den W'^rten: „Ich kenne dich. Spiegel-
beig. Aber ich will nächstens nntar euch trctjm nnd
fürchterlich Mnstemng halten!*'
•71 Ich kf^nne dich mit Haat und Haar.
Fn.: Je ne le connoif ni pea ni pron. (Kritzingtr , 563 ^.j
•72 Ich kenne dich mit Stumpf und Stiel.
*73 Ich kenne ihn mit Vor- and Zunamen.
Sehr genaa, von innen und »uisen.
*74 Ich kenne ihn innen und auiien.
lo/..- Ex ttipula cognoicera. (Sutor, HJ.)
*75 Ich kenne ihn von aussen und innen.
Fr».: Connoitre qnelqa'nn comme pnin. (Krittina^r , 1C6*.^
Lat.: Ego t« intne et in ente nori. (Partim. ) (Binder
I, :i98 . //. 933 .• Seyhol'l, 146 ; Pkilippi, I, fOl ; H»Mr. LUf.;
'76 Ich kenne jhn in der Haut. — Jfo«f*ero«dk.3<4.
Frl.: Je le cognois ineqaee au foje.
* 77 Ich kenne meine Pappenheimer. — Lokmi^d^ ii, 326.
*78 Ick kenne jüchfji kommt alle Miase. (Bramuchretg.j
*79 Man kenn' ihn wie a böser Schillinger. ^Jid.-
dtia^ch. ßrody.;
Man kennt ihn, wie einen böten, fklsehea Schilling.
Po'n. . Znaja go jak zly eiei^g. (Loiupa , 360
•80 Sie kennen den Samiklaus (s. dj. (Schwett.; —
WurzboLi^ 111. 87.
Verderbt am Sanct-Nikolani , toriel wie unser Knecht
Baprecht. Von MAdchen, die geschlechtliche Erfah-
rung besitzen.
•81 War'n nich kennt, dar kefl*n- — Gomoicke. lojs.
In Schlesien: War'n kennt, dar kftfl*n nich. (Oo-
iiMkke, 842.;
•82 Wer dich kent, der kaufft dich nit. — Ehering.
II, 494; GrHter, III, 107: (/Hlleiureia. 146. 33: Lt-kmanm.
II, 873. 193; Herberger, I, 568; Äirftar, 141*»: Lokrengel,
II, 4W; Eiiielein, 870; Körte. 6770.
Von einem, der seinen Bekannten verd&chtig ge*
worden ist. Anch in der Ehe wird oft geklagt: Hfttte
icb ihn (sie) gekannt, ich hätte ihn (sie) nicht ge-
nommen. (Retntbery I, 145.; „Ein arglistiger, (loser
Mann, der sehr vil Leut auch hetzet an, drumbwer jn
kennt , der kauift jn nicht , wie denn das alt« Sprich-
wort gicht.'* (H. Sack», Jll, LXIIII, 1.;
tkin. : Hto ham kiender kiffber ham ikke. — Jeg kiender
harn Tel; Jeg kitfbte kaal af ham i flor, han gav mig
«n «tok til. (trow. da»., 336.;
Frt.: dluiconqne le eonnaltra, le saun Tappr^oier, ne se
Hera poInt arec luL
La«..- ToQat te, qni non norit. (PkWppi, II, 930; 5«y-
bold, 606.;
KOTmtnl— .
1 Kenntniss geht über Reichthum.
ßökm. : L4pe ^ico snAtf , nei mnoho mitL (Celako'tky ,314.;
Span.: Maa rale saber que haber. (öfiakoptkjf , 214.;
3 KenntnisB ist Macht.
Ein talmudisches Sprichwort lautet: Kenntnisse sind
schwer zu erwerben, wie goldene Gefassej aber es ist
leicht darmnsQkommen , wie um Ulasgeschirr.
3 Kenntniss ohne Brauen (Anwendung) ist Mangel
an Feuer bei viel Rauch.
4 Kenntniss und Kunst essen niemand Brot ab.
(Eifel,;
Kerbe.
1 Seine Kerbe (Fehler) hat Jeder.
•2 Er macht sich eine Kerbe ins Ohr. (Snrttngen.)
Er merkt es sich.
• 3 £r soll mir die Kerben küssen. (S. Ellenbogen 6.)
SerbeUcrant.
Das Kerbelkraut schmeckt der Jugend nicht
(mehr). (Oesterreich.)
„Sie wirft den Strohsack ror die Thttr und buhlt
öffentlich." (Megerle.)
KerbeUuppe.
*He het Kerbelsuppe gegessen. CDeuiz.j
Er sieht nicht richtig. Man soll nach dem Gennss
von Kerbelsappe alles doppelt sehen.
Kerbhols.
1 Wer vffs kerü'holtz zehret, der muss auch rech-
nen vnd zahlen. — L^mann, 998 •*, 7.
Die Seiten 923 und 933 sind in der von mir benutzten
Ausgabe Lthmann't doppelt.
•2 Auf dem Kerbholz stehen. — Küdein, j7o.
Schulden haben.
•3 Auffs Kerbholtz borgen. — J/HMtifiu. iioten Teuffel.
IUI Thfiilrum Ihnhntnrum , 433 .
„Ich schneid oftt an ein Kerbholtz an, das hab* ich
manchen Wirt geth*n.«* (Klotter. f, 835.;
* 4 Aufiis Kerbholtz sundigen. — Herb€r§er, i.tn-,
II. 244.
SoiL: HU zondift al op den oodan kerfttok aan. (Eam-
bomee. I, 393*.;
*f* Aufs Kerbholz nemen. — Herberger, i. sie.
*6 Anis Kerbholz reden. — Uvner, Schelm., t: Em-
leim. ITQ ; Kirte, 3341.
Von danen, die viel venprecben nad wealf kallM,
aamcntlieh ^m mit TersprechungeD b«aahl«a. „Tm
hab oft an ein Kerb geredt , da nieiwuid kein besahaag
tfaedt.** — JDn viel verheiast an «im KertkhoUa, islgg
dir fldart «inea BolU.** — ,,Tad w«im der Wbt «■
hab«n gelt, triff ich das loch weit ttbera feld. Mit Mi-
nen fersen besalt ich das, so aa der
was. mein Herr mir selber alao thett, dar nieb
an das kerbholb red.'* (Klotter, /. 835.; Mai
diente sich ftüher, als nur wenig« leaea d
ben konnten, in vielen Angala0«iiheite& «iaaa dis-
faehen Stuck Holzes zur Buch • and BaehaiiagfllhTB^
wie in Bckaantaaachnngen n. dgl. Daraaf baaMM liek
das dänische Sprichwort: Lead» budntiUtea om, tf
hjde i leding, ved et stvkke trsa aMd koagnas naoat
endeme; d.i.: Sende die Botschaft '
dieeera Staekchen Holz, an dessea Ende «ich dea KMfii
Naasea befindet, snr Yersammlaag eia. Dies H6t* fpk
der Togt aaa, um von Mann au Maan m gabaa. üsA
frither sandte man einen am Bnde sebranntea Wsi-
denzweig unter die Bauern, wenn sie gegsa den FtcB4
aasrUcken soUten. Wer nicht suia Zocre atlaas, warl*
in seinem Bezirke gehftngt nnd seia Haas wurde sa*
gezündet. (VgL Pro*, dan., 94.)
*7 Aufs Kerbholz zehren.
Fr:.: II recommenoe sur nouveaux frais. (Kritzin$fr,^^.)
*8 Das kerbholtz zerschneiden. — Franck,n,u,K
*9 Das soll auf mein Kerbholz nicht kommen.
UoU.: Ik wil dat alles niet op mijn* kcvfktok bekta.
(Harrebomee, I, 393*.;
* 10 Du bist mir noch auf dem Kerbholz. — Sm-
(ftn,37Ü.
*11 Einem ein kerbholtz schicken.
„...Vnd es fahen seine benachbarten gewarckssai
hader mit jhm an vnd wollen jhn auaatreibM vad ad
die halte setBen> schicken jhm eia kcrbfaola vadlMM
jha vorfordem." (Mathetjf, Sartpta, ZXI^.;
* 12 Einem etwas an eyn kerbholtz achoeiden. -
FraHck. Iltradvjra. 119^.
* 13 Einem etwas aufis Kerbholz echreiben. •» FiaAir,
Pfalter, 17«'.
*14 Er hat es aufs Kerbholz zugesagt.
*15 Er hat sein Kerbholz voll.
Holt.: Zijn kerfstok is vol. (BarrebotHee , /, 393*0
*16 Er hat viel auf seinem Kerbholz.
Das Kerbholz war ein viereckig auMhobeltsr ftd
von 1 Fuss LKnge, worauf der Wirth, llackar a. i.v
mit römischen Ziffern oder Kerbea ainaohaltt, «istW
dieser oder jener an Wein, Brot a. a. w. emptafa
habe. „Ich schneid offt an ein Kerbhols «a, das kd
loh manchem Wirt gethan , der sieh des gebeas alt kt-
schampt vnd schrib mirs aa die kerb alla iwT*'
(KtoMter. /. W5.;
Hon.: Hij heeft veel op zijn* kerfstok. (Mmrr^mm,
I, 393»;
*i7 Er nimmt's auf sein Kerbholz.
HoU.: Hij doetlhet op zUn eigen hoatje. (Berr
I, 335.;
*18 Er steht noch auf meinem Kerbholz. —
/. 1810.
Ist mir noch schuldig.
Kerbredner.
♦Ein Kerbredner werden. — Mwmer , s«keim..i.
Zusagen geben, ohne sie zu erffülea. ^Em Ist kA
glaub mehr auff erden , die Herrn aalbs teilienfsdur
werden, die dir versigeln vnd veraehraibeB dt all Mi
f^nnd nit von jn treiben." (Kloeter , /, SSg.;
Kerbatock.
*1 Das geht über den Kerbstock.
Wenn etwas alles Mass überschreitet.
HoU. : De kerfstok loopt te hoog. — Ret looat ft««r im
kerfstok. (Harrtbomee, I, 393 ■.;
*2 Etwas am Kerbstock abz&hlen.
Andern die erwiesenen Oefklllgkeiten , «nelglea WdU-
thaten, erfolgten freundschaftlichen Beeuoke e. i. v-
vorhalten.
• 3 Up de Karvstock löss sündigen. — "-^^ — ■ — •^*"
KerffeL
ei on Schmertläder bringt dat Gdd weddtr;
Kortun on Cordwon lehrt baiit gon. /V**
xiqrr Xekruntj.) — Frischbier ^, IMl.
Kergei {«t ein Kleiderstoff im l.^. aad 16. ,
der meiner Haltbarkeit wegen in irtteai Sad <
Kerge
1245
Kerker — Kerl
Kerl
1246
Xttrker.
1 Der Kerkor quält, aber Ix^zahlt nicht. — Hinni-
hart. 4«), Eshir, II, 30); EitrU-tn . 37»; //i'idiix. /, 69;
IhUfiimiid . luv. (irnf. 4SU , titx; ; l'tstür.. \', 51: Mrii-
rwk , &.Vj7.
l/Dti-r ilii> Mitt<>I, boBo Scliuldner zur Zahliiug xu
Kwiugon. ij«>liortti üio Schuldliaft. Jlor Sinn dt*« Sprii'ii-
Wiirts t(i-ht uun daliiu, dvs pin wi')ron ScIiiihU'ii (ip-
ran({«nHitzpiidt'r keineiwngH ffUuheu »Olli», ilailurrli
seine Schuld «u tilKcu, daii UefäuguiHH aoll iliu bluH
zwiuffpn, «(«ine ZalilnuKKverbiudliclikriten xu frfikUi>n.
BChm.: i^alÄr zla banpoda. {C''takue^ky , 3SJ.;
2 Je mt'hr Kerker, je weniger Recht.
Xarl.
1 A dummer Karl eis ni gescheut. (Kn-is iltliixch.j
Kiu dumtner Kerl iMt ui» ifeiiclinit.
2 Aus am tüchtigen Kerl kiian a grüss Thior war'n.
(SlIiUm.J
Aui eiuein tUchtitrcn Kerl kaoo ein grostps Thipr
werden.
Span.: DebBJu do «er liombre puedo renir * ser papa.
(/Jum fjuix'itr.)
3 De is k«'>u duUen Keerl, de to vcel nimt, aber
de to veel givt. :/M^f.;
Zur BetcliOoTgung dv« rebervortboilenii im Handel.
4 De Kerl hett (flück as'u Füstdick; wat ho an-
fat^t, wart (iold. üslfrir».) — FnnnmoHU, ll\
141, 38U. LichMiüil. 9»:*. lialdinkmidt . 157; AVni . *il4.
Nicht blüi, um grünes lilück Überhaupt zu bezeich*
neu, souderu auuh alH Wurtapii-1, um xu sagen: Die
(Quelle Heines irlucks ist seine kräftige und arbeitalustige
raust. (kern, Mi.)
5 De Kerl is dat Wicht wurt,h, sä de Stefvaar,
do gaf he dut Wicht 'n Gardner. — AVr» , s&o.
6 Dei Kit(r)lH, dpi no allen Kermesscu got, dei
kmiget telest Prügel. (SawrUtmLi
7 Die Kerle sind unvurschäiut, sie lassen einem
nicht einmal ungestört den Mittaguschlaf hal-
ten, RHgte der .Junker) als seine Ulüubiger
be/uhlt sein wollten.
Muli.: fiet ja toch wunder, dat nicn niü niet ougemoeid
kan lateu, a»i de baukeruetier . en zijue crediteureu
maandeu huune scbulden in. {Uurrtbomee , 1. \\\.)
tt Doavüer, dat ik sau e Kei-el wör, woll ik lei-
wer, dat mi de Katte ut der Weige freaten
hädde. (HuifH. '
d blin alter Kerl, ein alter Si^hade.
10 Ein ehrlidier Kerl ist zu vielen Dingen nicht
zu gebrauchen. — ■Vuver, /. 90.
1 1 Hin feiger Kerl wird ehe geschlagen , denn ein
beherzter HeM. — liiiri . II. iss.
12 Ein junger Kerl, ein halber Edelmann.
lli Ein junger Kerl muss sein (rlück suchen.
Null. : K<>u Jung karel moet xijne fortuin soekrn. yUurr"-
14 Ein junger Kerl muss sieben ganzer Jahre ein
Narr sein.
\l> Ein junger Kerl ohne Herz, eine Jungfrau ohne
Scherz, eine Witfrau ohne Geld taugen nicht
in die Welt. — lUtuin^tartfu.
16 Ein K>:rl aus Krempe, ein Mensch aus Wilster,
ein Mann aus Itzehoe, ein Herr aus Glück-
stadt — llesekUi . 27.
Kurz« Charakteristik der Kinwohner «iulgar holstaini-
•eher Ortschaften.
17. Ein Korl ohne Geld ist ein Narr in der Welt.
(MnU'rLtumt:.:
Uas Wort „Kerl" bat hier d«u Hüm von Buracta,
junger .Manu, Mensch u. s. w. Das Wort „Kerl" hat
isi Plattdeutschen nicht die unedle, herabtetaende
Bedeutung, die es vorherrscltand im Uochdeotsehan
btfsitfft. Im Polnischen und Russisehen wird atatt Mann
iait immer Kerl gebraucht. Auch der Ehemann wird
sehr hiuflg von seiner Pran so genannt: mein Kerl
stett: ueiu Mann. Ea konat in SchlMien auf der
rechten Oderseiu a. B. in der Gegend von Wartanberg
vor, dass Leute sur Kran dea Lehran mit der Frage
kummen: Wo ist ihr KerlT — Uaber das in aaiiier Qe-
sahicht« wi« seinem GabraMh« riaiek markwOrdlf«,
uieht ans dar hoebdantachan, aoadam aas dar mittel*
oder niederdautaehanSpraaheantapniBgena Wort MKerl"
▼gl. den auaruhrllcbeu Artikel Orimm, K, &70.
U Ein starvken Kerl kann man to treiben, dau er
vor Müdigkeit mnn bleiben. — SMn. 419.
tat. ■ Per multo« grtasna homo fbrtis fii citu fesans. (Loci
coHkM. , (i7;^5«fer, 419.^
IH Einen Kerl für den Tag, einen Hund für die
Wochi-, ein Müdehon (al« Weib) fiir «lie Le-
benszeit.
20 Em kän nit de Kerl iiäingder sich unrsclinig-
den und ous der Wald ous zo lüfeii. — Sihu-
•l.r. 746.
21 El) drieste.r (dreister) Kerl lätt en l'ort öu de
Kei'ch. lhin:iytr .\ivdrruuii.)
22 Ell gestheiden (klok) Kerl nxitt kein Narre
siyn. ( Ui'*«/.^
Kr iimim sich nicht anliihrou lassen, er uiuss sich in
verwickelten .Sachen /u helfoii wissen.
2J En Kerl is^i Kerl, awer en anncr Kerl in ok
en Kerl. — Kuhnald.imi.
24 Ell old Kiirel im 'ne junge Frue, dat gift en'n
llu])en Kinder, (tiüthuyvn.) — Urnitrr Sonuhiijyltl.,
lihU. 4: Sfhiimhiii-h . //. 130.
JIoll.: Ken jniiK ineinje en een nude huiiiI, eist ^eelt alle
jareii euue wieg st^l.' (//arn-fiunirr, II. 7.*i''.;
25 Es geht nichts über einen gescheiten Kerl als
ilie Haut. irurt^-ni/M'ri/.;
2G Es steckt noch ein Kerl in dein Kerl. — A»'h-
i;i<iriii , 748 , 37.
Und taugen zuweilen l>eide niehtii.
27 (icmeino Kerle und Pudelimnde kann man zu
allen Künsten abrichten. — HV// uuA /ni. r.
a.w. 7:i5.
28 loh bin ein feiner Kerl, sagt Mcrten, ich wichse
meine Stiefeln selber. — l.uutuhrf 11, is.
29 Ich bin ein gesunder Korl, sagte der Invalid,
wenn ich nicht krank bin.
Die Küssen: Mau kann allzeit gesund sein, so lange
man nicht krank ist.
30 Ich bin ein guter Kerl , .^agte Harpax , ich gebe
einem Frennde ilen Dreck aus dein [jeibe.
ßlull.: Wat hon ik evvu wcl eeu gned kulf, sei Hannen,
ik zou den atroiit wel uit iniju lijf douwnu, en gereu
ze aaii raijn« vrieudau. (Harrrbontrt, I, WIC^'.)
31 Ich bin ein sauberer Kerl, sagte der Hahn, ich
hübe den Kamin immer bei mir.
32 Ist denn der Kerl närrisch, sagte Jerms, als
er einen Floh springen sah.
UoU.: Het is, of de vent gfk is, sei Tijs, en hij zag e«ne
vloii kabriolen maken. ( Harrf-boinrf. . /. 37.'ii>.^
33 Je jünger de Kerl im Anip is, desto gröder sin
Schritt. f/ifiiilz/iMitf.;
34 Je schewer der Kerl , desto griider de Nagel.
'HvHdMiurq. )
.Je schiefer, verwachsener, desto grOsser der Nagel
(Ha^enfuss). Die Erfahrung lehrt, dass Personen,
welche die Natur in kürperUcher Hinsicht Temaoh-
lAsslgt hat, dies durch geckenhafte Kleidung und Hal-
tung ersetzen «ollen und sich dadurch Ibcherlicfa
machen.
30 Je toller Kerl, je besser Glück. — Sihuuel. iiys*.
36 Jung Karl, half Aeddelmann. (.SrvhdMACii.; —
Finmmieh, III. 193. 9.
B'ihm.: Mlad^ chlap — pdl zemaua. CC>/uior4£y, 304.;
Wtml.: MIodj hölo pol zemjana. (CtlakotAkif ^ 3U4.J
37 Klein Kärel, grut Harte. — St-kanibnch. II. 871. für
OtHprtwuten : Fruchhitr '. 1961.
Kleiner Kerl, grosses Herz. Kleine Leute gelten
nicht allein fUr jähzornig, sondern auch fUr beherzt.
HoU. : Klein man , groot hart. (Harrfbomr« , II, 6t \)
38 'N dunen Kürel schall man ök mit'n For Heu
Ütwiken. — Slürftütunj, 41t*.- C.'o{<l«i^midr, 130. Bue-
rm, 90t: llauakaleHdrr , I.
39 'N dunen (betrunkenen) Kerl nn 'n nöchtern Kalf
fallt sick nicb dot. — Gidd$ekn»dt . in.
Troat fttr 8lufer, daaa lie sich nicht leicht einen
Schaden fallen.
40 *N Kierl as ik, segt Kasten, frät Haweru un
achiet Gasten | Gerate). — Nm/rr. ssi.
41 "Ne vollgeaovve lÜLbl nn e nueter Kalv kregge
idden en Unglück. ^Btitmr^.^
42 Ole Kerels un junge Wiwen giwt väl Kinner
un väl Kiwcn. — GiAAtekmiAl , U2 . Auci-rn. 96X;
Hau4MWmier , III.
Witwttr, die dem Kiudcrwiegeii imd Keifen nicht
hold sind, hfirathen daher liei<er alle JuuKfeni ^als
JoDga Witwen.
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Kerl
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Oln Kerl un olt Pärd Bind kene Bohne werth;
ole Fro un ole K6 da hört en noch wat von
to. — Golduchmidt, 134.
Die *lt0 Frau kjuin im Haute noch durch die Aaf-
»icht aber die Kinder, wie durch andere häusliche
Gcechäfte uttUen ; far den schwachen alten Kanu findet
eich im l&ndlicben Hauthalt wenig Natzlichet so thnn.
Sei selber ein Kerl, aber achte einen andern
Kerl auch für einen Kerl. — Simrock, M59.
So Kärla, so Kosen, so Hacke, so Stiel. (Sauer-
land.j
'T is 'n braven Kerl, de wat deit, man 'n
Schelm, de 't naoagt. — Bueren,xiu.
Wer nicht einen ungerahtenen Kerl in seinem
Geschlecht hat, der gehe nach Nürnberg und
lesche den Reim auss. — J. M. DiUurr.
Wo en groden Kerl dalfallt, da steit ock en
werrer op. (Rendtburg.j
Wo en Kerl fallt, da^kann en Kerl upst&n.
ClloUt.) — Scküue, //, M8; Eichvald, 986: hochdnOtch
bei Körte , 3348 ; Simrock , US8.
So tagt der holeteiner Bauer, wenn er aein Korn
dicht tuet; anch altSelbtttröttung, wenn Unwetter da«
Getreide niedergeschlagen hat.
Wo zwei Kerle zusammen sind, da ist Fotzen
Trumpf. fOttpreuu.J
A is rechten ganzer Karl. — Keller, i68*.
A is süssta (sonst) ke kahler Karl. — Gomolcke, i08.
Büst en smucken Kerl von Hacken und Nacken,
von Mul und Pötjen, von Kek und Flotz,
goden Dag» Ap. — DiermisMen, 807.
Zu einem Oeoken.
Dar Kalle is goar hüch schtudirt. (Oenerr.-SchleM.)
— Peter, 44A.
Dar Karle höt an B6et wi oemV Lait's Koen.
..thitterT.-ScMe».) — Peter. UA,
Der Kerl hat einen Bart wie armer Leute Korn, das
bekanntlich oft sehr dann« steht.
Das ist ein Kerl wie der Antichrist. (SürUngm.)
Ein arger WUdfang.
Das wird dich zum ganzen Kerl machen. —
Eitelein , 371.
Dat es en Karl as de graute Guad van Saust
(Cärafst^aft Mark.) — Frwnmam, K, eo, 86.
Der grosse Gott von Soest ist ein dort im MOnster
verwahrtes wundert hfttiges Bild, angeblich KarPt des
Grotten Pathengeiohenk an Wittekind.
Dat es en Karl as en Fuat (Fuert, Furz) in
der Lochte (Leuchte, Laterne). — Frommann,
1,60,86; Woe»le,9*, 57.
Dat es en Karl as en hai*en (beiden, vemunft-
los) Veih (Vieh). (Grafachaß Mark.) — From-
mann, V. 60. 86.
Dat es en Karl as en hülten He&rguad (hölzer-
ner Herrgott). (Grafschaft Mark,)
Dat es en Karl as en Molkentaiwer '. (Graf-
ickaft Mark.; — Frommann, V, 60, 86.
>) Molkenzauber«r, der Name einet Schmetterlings.
-~ Um einen Knirps xu beseiohnen.
Dat es en Karl as wanne eut ( aus ) der Habauke
(Hagebuche) hoclit (gehauen) war. (Grafachaft
Mark.) — Frommann, V, 60, 86; Woeate, 85, 91.
So grob und massiT.
Dat is en Kerel as Cassen *, fritt Hafer un
Gassen (Gerste). — IHckni. in ; IHermi»aeu . i92 ;
Schütze. 11. 333.
0 Carsten, Christian. — Far: Das ist ein braver KerL
Dat is en Kerl as en Yijol (Geige), wenn man
darup sleit, brummt et bit Middag. (HoUt.) —
SchiUze. II, 248. IV, 369.
Von einem sehr Starken.
Dat is en Kerl as min Ars (oder: as Hansars).
(Holst.) — Schütte, lY, 198.
Dat is en Kerl, de hett et, wo he ^t hebben
sali. (Hamburg.) — Schütze . 11 , iü».
Es ist ein rttstiger, vermögender Mann.
Dat is en Kerl de Sta seggt. (Hdlat.) — Schütze,
JV. 179.
£in handfester Kerl.
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Dat es enne gescheide Kerl, wenn et de Lid*
nur wösten. (Meurt.)
Dat is 'n KerL — Ddknert,ii2M\
So tagt man rtthmend von Vomehmiea und Oerlnfta,
wenn man sagen will: der hat sich männlich, gsssttt,
rechtschaffen benommen. Sonst fordart •• »in lob«-
des Beiwort, wenn es keine Veraehtons «Badrtchm
solL Ken irlig, brav, gel&rt u. «. w. KAri ngt naa
im Plattdeutschen von allen Leuten , ofaine auf den Susi
sn sehen. Gilt im allgemeinen auch im HochdantsftSB;
to sagt iMther (IVfrkf, VI, 169^: ^Dnvid mnM niife*
allein ein kohner Held sein geweat mit d«r Vkoat, Ma-
dem anch ein feiner Kerl mit der ZoncB*** (T^Hck
Wurtbaek HI, 167.)
Dat 's 'n Kierl von min Grot, sagt PatsenhuMr.
(Mectignburq,) — Hüefer,936.
Data en Körl aa Gott gav. (ItaUu) — Sdkite,
;/, 33 u. 843.
Das ist ein Kerl, den Gott gab, wird ab«r in Es»
borg o. 8. w. fttr einen elenden , miaarabaln K«l fi-
braucht.
De Kerel mönt wol, wenn he erst Fltech hett,
kummt dat Brot van sülvst. (^Ofdoitaff.; -
Weurteitung, 4057.
Wird von dem gesagt , der ohne «iohar« Ifittd am
Beetehen In die Ehe tritt.
De Kerl hat Bäne oss 'ne Botterkam. (lif^'
Entweder sehr gesunde , kräftige odwr waaaanackti|s.
De Kerl hat 'n Kopp 08s*n Osse ' (oder: om^
HoltschiageS Kaulpott*). (Lippe,)
>) Oehs. *) HoIsBohlageL *) Kohltopf.
De Kerl hett nich mal Stroh, wo he tine Lüit
mit verbrennt (fMmbttrt.) — Wetenmimtt. m:.
De KSrI is *n rechten Bneba (oder: Bollerbolkrl
^ Ken, 313; Eichwald. 988.
D. i. Grobian.
De Kerl is so dumm as en Brett .Seküue. l.at
Er ist sehr dnmm, bretdnmm.
De Kerl is van vom 'n lisel an van achter !i
Oase. — Lyra , 34.
De Kerl süt ut as en Aalquabb*. — Sekmt*e,a,til
Um Jemand, der eine dem KopDs dit— TXattmUr
liehe aofgednnsene Gesiohtsblldnng hat, das AMiM
der Lftcharlichkeit cn geben.
DeKirl süht'n Schelm gliker aa'n Krammir^iL
— Bützomer Ruheatunden . Vi, 74; Sckiüer, Ul, U^
Dei dumme Kerel bl&sst in dat harre Horb,
un et givt doch sau vele weike Aoalöker, n
hei 'rint blasen könne, segt de GarenbinMr
Wenzel. (UUdeaheim.) — Hoefer , lii».
Dem Kerle trifft man's nicht und wenn ■■
ihm mitten auf den Kopf scheisat. — H'^aktf,»
Der ist ein rechter wurmstichiger KerL
Von kürperliohen liebeln eo durohlOohert, iris •
Bret, in dem der HoUwium haust.
Der Kerl ist auf alle Sättel gerecht wie m
Jesuit. — KUtaterspiegd . i , 3i.
Der Kerl ist ein Lump, so weit ihn die BtA
anrührt, (yüriingen.)
Der Kerl ist wie eine Häslaua ( KleideriiBii-
Man wird ihn nicht wieder los.
Der Kerl kann ausstehen wie ein Gaul (Pferd).
„Man toUte sagen", bemerkt Jntiut IF«fr«r,»dsr6Ml
kann ausstehen wie ein Matrose. S«iltatt*er ■**■
sich vor einem Matrosen schtmen, der im Stsai*
Takelwerk arbeitet.'* (Demokritoa, 111, 201. J
Der Kerl kann den Pflug ziehen.
Ist sehr stark.
Der Kerl thut, als wäre Dreck aein Vetter.'
WeirihtAd, 15.
Der Kerl trühnt wie ein Propst. — jnMi«niMv«i<
&, 13.
Des is a neidiger Kerle , der vergönnt *in Ted
d* Hitz* in der HöU net. (Ui^ütr Sectaro -> ^
linger. 403.
Dö ganze Karl is a Lemkas ^ robcrdcifirridk
>) Weicher Kttse (Quark). — Von Tinatn MmiiI"
der nichts aushalten, nichts ertragen kana, dv i*"
tüchtig XU Unternehmungen ist , kein« phyatoeke KM"
betitxt.
Doaa iea a rächt Karl. (Hinchberg.j
Nach Stellung, Vermögen. Einflosa, GharafcMr.
Dös is a Karl wiera GrisknödL (obtritttnm^
£in derber, körperlich ttarker, lobualoz
Kerl
Ker!
1250
*9G Dos is a KctI wie a pulich (polhiich) Dorf.
(BolkenKnin in Schl»t%fn.)
Von einem Metiichpn, ilor aber otehts Bcsoluid tu
ffobon, ]n oichti Bicli rii landen woJii.|
^•97 Do9 i« Haderlhalb Uilsch Kerl. (Krmi Landeihui im
SchleMtmi.)
Ht iibortrifft die gewöhnlichen DurohschnittitiArren.
Dd Du biet a Kerle wia raei A.,loch. ^ScAwofc«».;
d9 Du bist a Korle wie David, tiu kannst net Harpfa
SChla. (n'urmUn^ien.J — AiHtnyrr, l64. r
^lOo Du bitit ein ganzer KeHf wo du nicht /.eiTiiBen
biÄt. CMnninfjen.J
Auch •oberxb«ft «a einam kiolneu KDAb«D,
*10l Du bkt en gaDMen Kerl bit up den Ars, dat
Iannore BÜnd Bene. riM»i.) — ScMtte, tv. im.
Spott ttof «iD«m Mildern.
*103 Du bi^t 80 cn Karl wi min Sack, b1o8 dat du
nioh bommclst. — Frts^hbier *, iJ»Ly.
• i03 Du bust so ea Karl als min Arsch en Krüter-
käste. CPiUauj — Frischbicr \ 19J8,
* 104 Du mosst dem Kerl vor de Bost (Bru«i) »prin-
gen. (Lifpe.)
Ihn drciit ftngrtifsQ.
*10& Ein coofiscirter Kerl.
IfMi hat (Unuiter nsoh Hückmann (21) eigentlich
*i&«a Menichen in Terttcboa, <l(>«>«n VermO'gcn cur
SUntikan« (Fiicui) «ingftcogtn fit, alto In ifcttert^r
BadwilBMg «inen b«tt«lunen G«MUan, oin Blilü dai
BleB<b, ein« ttl^MterUAnu'cofae iio«t4iJt*'. Di« Redam*
wi tat durcli Schiller * /tJu'xr im VoIlL«mundo wcHor
verbreitet worden, aber Jedenfklhi iiehon vorhPT hok«nnl
gowvaoo; denn n«eh A'. H<^fmtimr (Schilttr » Ltbrn.)
gebranobt S'chHUr die lUdMitnrt vn aeinen Oeuoiaeo
tu HMtig Btif den lio ab«r»*cha*d«n Aär»eb«T.
*106 Ein frischer Kerl acht'« nicht (SieiermaTk.) —
Stmning,
[•107 Ein Qott und den Menschen Tcrbasstür Kerl.
— FAte\Hn,Uh.
108 Ein Kerl wie ein Husar. (iMivnlmrg,)
•109 Einen solclion Kurl fress' ich im Sauer kraut.
• 1 10 En gescheut Kärcl draf (darf) kein Narre sin.
— Si'homhach, //. 141,
Dadurch, dait oiaer nicht th&Hcht handelt, hat «r
«ben vtt Klgen, daai «r g««eh»{t Ut.
•IJl En g'lrttten Khv\, — ä^äi«.//. 37.
Knt ichlliuer KerK
• 112 En Kerl aa ander Lü Jnngens, — EitiwnU, 9»o.
•113 En Kerl as wenn he r*»geiit is. — Eirfiipaitl, »ss.
•lU En lüttge, kregel Korl. — Eich»aiA.^i,
• 116 Er iss c Karl wie e Blum*. fEm%lanA.) — Fritck-
«»♦<T. 31«; Fri«f Ttfr»«- *. 1960.
•HC Er iss e Karl wie e Geniüldnias. (Srmiw4.) —
Fnathbier, SS7 ; FritckhieT % l»tiü.
•117 Er ist ein guter Kerl, was erabbeissl, isst er
auch auf (oder: schluckt er auch 'nunter). —
•118 Er ist ein Kerl wie ein Ast — PntMntr^W,
f't(»€hbift*, 1154.
• 119 Er ist eiji Kerl wie ein Eckerdaus (Trefle-As).
— Frixrhhurr, 388; Frt»cht>iir *. Xn*; Wmniy, 17.
Von oln«ai M«nich«M. der jaiig, geenad und atark
tat. Wol datier, wHI r«i> Kic^e vin B*nm i»t, der «ehr
fiat«i und •t&rkü* 11 " ' - - c -^^ üK-bt »u-
biüd sarbrochen wir
•120 Er ist ein Kerl w l iiroschen.
(Frankvnumltt.)
TU Er ist rm Kerl wio «In NnsiftHUitn«
Andere gudeihnu neben ihn aelt«u.
122 Er ist ein Kerl wie fO» Prop*t — ShHmpkr^,
3H. 11.
Her Volkawil« hat afaaa Au«»kl tf> V«r-
gUicbn ».jui Kl..»t..Tleb<««g«bUdat. AJ hiW«
, eil) rt abgegebeor Kr hat ciucn Dancb
(. . wie «in PrUal. Br te« et» fei*»
»ii .
•na Er ist cm Kerl wie «in Scherii Hol«. (F^ankm-
•124 Ei
•125 Ef
litt )
• 126 Er ist noch immer Kerl auf Deck. — fVücfc-
bier \ 1953.
•127 Es ist ein baumlanger Kerl.
ff.Ul.: lletii een Iteret ala een boom, (Hurrtbomi*. /,39'i''J
• 128 Es ist ein guter Kerl, er frisst keine TalglicJite.
•129 Es ist oin guter Kerl, er schlügt keinem blin-
den Pferde ein Auge aus.
♦130 Es ist ein hagebuchner Kerl.
*U1 Es ist ein Kerl, den kein Hand anpisst. —
Ei*ctitin, j;i,
*132 Es ist ein Kerl, der allen Heiligen die Füsse
abbeissen will.
Fn.: £tr« nn buveiir d*aaa l>(inllc. (Krittinütr. 99^,)
•133 Es ist ein Kerl, der frisst den Teufel mit
saramt dem Stiel und seine ürossmutter als
Dessert — /«-. «ohM/. t'ii. 307.
•134 Es ist ein Kerl, der nimmt mit einer Hand
den Teufel bei den Böniern und zieht ihm
mit der andern die Zähne aus. — Jcr, tiotthttf,
Kätfiei y 43<J,
•135 Es ist ein Kerl, der speculirt.
M*>phl»to <n Offfihf't Fautt aagl : „I^h »Mg* aa dir:
pic " ' ' : , '— iit wie «in Tb ief, auf dürrer
II' ifcUt im Kreia beruoigefnbJrt,
ui, ■ , uo grüne Woide."
•13C Es ibt Liit ütrl, er hat noch nicht einmal
Prügel bekommen.
Ana einer Zeit oder eiopm T.ande, wo r- — — —:'rn
Erxiehnng gehört,, g»prüKeli tu werden.
iin Jahr* isao bei einem Iiau|)iniauu im ütiv. n
Infanterieregimeiat Marina«/ Nt. j»I ein Ueiuriiuir k*^-
meldet and um ^h tytookatreiche gcbettfn haben, well
ar dar aiuaiga im B^imeut sei, der noch ketne be-
koronea habe und deahalb von aeinvn Kameraden
tarapottet werda. So ercthlt naoh der wietier Prttt*
die A'ieätrtckhmdi* Zrifuna, OörUts vom Sl. Oot. lti.67.
•137 Es ist ein Kerl für 'n Groschen,
Von wenig Werth.
•13« Es ist ein Kerl, halb Dreck, halb Butter. —
Lunfer (Neojork 1S51).
•13U Es ist ein Kerl mitHaat und Haar filr einen
rothen Heller zu theuer.
Jlvti, : llet ia ficn kerel, die mct baid on haar voor een
Tijije nog ta dnur ia. (Barr^bomfe, I, Vfi^.)
• 140 El ist ein Kerl so dicJc und feist, ein Tag
langt nicht, ihn rundum abzuprügoln,
•141 Es ist ein Kerl wie der Golztg. — ^^Wrin. J53.
Gotxig tat eine ZuaainmenKichnng ana gotteaoinitlg.
•142 Es ist ein Kerl wie ein Vogel.
Imatig, ein tuiti^ar Togal,
•143 Es ist ein Kerl wie ein Wiesele. (Süriin^im,)
Flink.
•144 Es ist ein Kerl wie eine Filzlaus, man wird
ihn nicht los. (Sürtingen.)
*145 Es ist ein Kerl wie eine teige Birne. (ScULe*.}
•I4G Es ist ein Kerl wio Gregcl-Gregor. (ScMc».j ,
liregol« Gregor, varmuthliGh von aeinera lahmen
Gange ao benannt, hieaa aigcntUch Haui Or«gor Oro-
nitx, Pin geborener Pol«, war anfange Soldat, dann
Bettler und einer der fttrohtbant*n Laiideiabctchttdigar
iiohleaiana, der ana Bosheit wegen varweigertan AI*
tnoaeni au cwanzig Orten iTener angalagt, anaaerdoi«
auch elf Menachf'n ermordet hat. Im Februar irtSO
r (gefangen und nni 10. Mai deaiclben Jahrca iu
i hiDgerJcLtct uud zwar derart, daaa er nacb
rbvrgegaiigi'UBn U«brilu€hen an den vier Koken
de» lUogea mit vier glQJienden Zangen geciaaen, dann
mit iwei Pfardca anf «tnor Sehlalf» und daranflgaleg-
ter Xohhaut aar Kiohtctill« geaohltift, dort mit dam
Rado au Arm und Bein seratoaaen, endlich an/ eine
aaule geaeUt und ao getcbmanclit wurde. Seine tia-
achiciltB ward vnn dam Bncbdmokcr WiUoldt In Liaf'
niu godmckt und aein Büd auf dem Saal« d«a dortigen
Kathbaaact aufbewahrt, (Vgl. Brf4iauer £nihiv\ 1»W,
9. 309.)
•147 Es ist ein Kerl wie Känebicr (oder: Lips *). —
•14« E
r. (SchtttJ
lhnjnomM9 Br«arwO«yBa>LBKiTox. ii.
1261
Kerl
Kerlen — Kern
1262
•149
•l&O
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•155
•15C
♦157
Es ist ein Kerl wie zwei (oder: man könnte
zwei ans ihm machen). (Xürtingn.,,
Et äs e gedannert (oder: e gew&ddert) Karl.
(Suhenbürg.-idchn.) — Frommann^ 1', 13. 30.
Ein darehtrl«bt]i»r, pfling«r Menieh.
Et &8 e licht Karl , säg em af de Mis. (Sirbn-
hirg.-iäekM.) — FrommoM, V, S3. SS.
Es Ist ein icbleehter Kerl , dem man »af die Finger
■eben moM.
Kt äs e maschines Karl. (Sit!beiibi$rg.'*äck<.) —
Frotntnann, V, 31. 1.
Iii sehr (maachmenmiieig) grou.
Et äs e pustig* Karl. (Siebenbürg.'Kückt.) — Front-
mann, \\ 33, 37.
') D. i. wtteter.
Et äs en äckig Karl. CSi^hen-bürg.-iM'ht.j — Fnm-
mann . K, 14 , 39.
El iit ein eckiger, abstoeicBder Menicb«
Et äs en gränzangdig Karl. ^Si«*«i6iirg.-«frfc*.; —
Frommann t V, 14. 45.
Et let ein grttnsfthniger, hlnriteber, tcbadenfrober
Menicb.
Et äs en ortlich Karl. (Siehnbirq.'tätkt.) —
Frommann , f, U. 38.
Ein sondetberer Mcneeb.
Et äs nor esi e* zisemisich * Karl. (Sitbtnbürg.-
%äA$.) — Frommoam, F. Sl, 8.
<) So ein, aus aleo: (Tgl. Frommann, II, 93, 47;
/r, 981, 7; Sckmtüer, I, SO; ///. 883). ') Klein, «in-
■ig; dann aaeb ein Meneeb mii icbwacfaar, dflnner
Stiiame, ein simpfnrlieber Kerl CAvnwm««, 1% 38, S;*,
bennebwfiiob : eeiBaUeb, siaeerlleb = lait, icbwaeb
(FnmmamM, III, 131; l?<»iHralc(, /, 301; //, 147;; eart,
echmlebtig (SckmtUer, IV, 987;.
Et es en Käri wie en opgeröohter Müsdreck.
(Danäger NeknmgJ — FriidUtUr *, 1981.
Et ess'n gmndleige KIrel. (LiFP*-)
Ein gruadseblecbAer Meneeb. Leig« = sobIee]it, rer-
dorben.
Et is en ganssen Keri. (Hamburg.) — Schütte, II, 10.
Wenn man Aobtnng fOr einen grossen Mann aus-
drOeken will.
Et is en gneden Kerel, he firietet keine ünge-
lechter un stippet (tanket) keine Kellerdöeren
in den Kaffei. (Büren.)
Et is en gneden Kerel^ hei slätt keinen hlin-
nen Pearae en Ange mt (Büren,)
Et is en Kerel as anner Lue Beiater*. (Büren.)
') Beest, ein Stflck Yieh, Ton besUa.
Et is en Kerel as en Eikhaum. (Büren.)
Et is en Kerel äs en Weitenbur (Weizenbaner).
(Büren.)
Et is en Kerel äs en Wietkenpinn (?). (Düren.)
Et is en klanken (gneden n. s. w.) Kerel, wann
*t de Lue man wüssten. (Büren.)
*168 Et is 'n KSrcl osse QuecksQlwer. (Lit>pe.)
V Bewe^Ieh, anmbig.
•169 He is en Körl, de mit em dör Gras nn Stro
geit — Schütte, II. €3.
Mit dem ist etwas aninfuigeD.
*170 Ile b 'n Kerl as Kassen (Karsten, Christian),
hett Blnen as 'n üelk ( Iltis ). (Ottfrie».) — From-
mann. F. 593. 559; EicheaU, 998; Bueren, 1U9; //otw-
kalender, 11; Kern, 144 v. 8<9.
Von einem Sobwiebllng oder Kvrsbelnigen.
•171 He is 'n Kerl as Kläs, un Kläs is 'n Kerl as 'n
Sehet (Schiss). (Ottfriet,) — Frommmm, V, II3.&59:
GeXdechmidt, 158 ; Eithmald, 997.
•172 He is 'n Kerl as *n Obs. — Kern, 794.
Entweder eo gross, oder so stark, oder so grob wie
ein Ochse.
• 173 He is *n Kerl, de fürchtet (auch: fröchtet) sik
vor dem Düwel nich. (Lijtpe.)
• 174 Hei is en Kerel, hei kann den Plauch trecken.
(Düren.)
• 175 Ist der Kerl weg, so will ich 'nauskommen.
• 176 Kerl aus dem Pochte. — Weinhold. ii.
Ein gemeiner lebmosiger Meneeb.
•177 Mit dem Kerl kann man den Teufel anf blank
Eis solo setzen. — Fmt-Abicr *. 195G.
•178 'N Karl as Kasten. — Stürenburg . i04\
Ein tttchtiger, ganzer Mann. (8. Kasstld.)
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•179 'N Kerl up Deck. (I^mmem,) — noekdemteeh hei
Friechbier «, 1953.
Bedeneart in Kastengegenden, nm au tacaa : «in tSeb-
tiger Keri, der bei der Hand ist, w«in man iha
braaebt.
• 180 'M Kerl wie 'n Viertel Wnrst (Qr aechs Dreier.
(SieUiM.)
„Sin nnbedentender Mensch, ein Waaablappan, ssit
dem Jeder loiebt nmspringt. un Omada wei vaa im
Beschaffsnheit, dess ihn Jeder leicht aam FiahstiBk
Tcrcehrt. Dabei wird's aoeh nicht dia best« Sorte Waisl
sein, Ton der das VIertelpftind 6 Draiar (IV, 8gr.)
kostat. Trotsdem kossmt ee anch im aadani Buae eis
scbershaftee Lob vor: Da bist 'n Karl wla *B Vieitel
Wnrst flir sechs Dreier, wobei die Sorta « von der %
Pfand 6 Dreier kostet, als Leckerbieeaa batracbtet n
sein seheiat, im Oensnsata Tiallaioht an dar SetCt:
fflr 'a Saehser dreimal nm*B Leb.'* (Fr. Baoemm.)
•181 'N Kirl as 'n Bull. (Pommtm.) -. Fr. ttaeemm,
Fem liAem Rinieieh , in den UmoMätten,^ 1K7, Hr. IC
Bin starr eigensinniger nad bliad ffavatttkltiftr
Mensch.
•183 'N Kirl as'n Heuoss. (iteckienburg.)
Yen einem grossen, starken, TtemcbrOtlsan , plnaptn
183 *S ies a Karle wie anne gebackne Birne. —
Ae6i8MM . 480.
(Oeetirr.'SeUet.) —
•184 'S is a Kalle wi a Sid'sak.
Peter, 4i2.
Sehr nngesohiekt«
•185 'S ia a rechter gantser KarL -~ GtmäUke.Ki.
•186 'S is tälschen Kerls sein Bruder. — WeUheU.n.
•187 'S ist ein vierschrötiger Kerl.
nDar Maalohorl ▲ is Ja snste aieh an ; ^r BasHw
is wal a rechter Ladnoha und ▼iareohratiger Ksiia
dar daoateiht wie a granes No^aar und dar imasr «0
doass sene Butter saaT nben sohwimmen.** (Meiler, la^;
•188 Seite Kari'n, wi du beist, schtack ich m'r xakat
äen Oarsch. — Peter, 443.
•189 Solche Kerle, wie du, kann man mir nicht
genug durchs Garbenloch herabschmaisieB.
(Sürtingen.)
Kimlich ram Dnrcbdrescben.
• 190 T is 'n Kerel as 'n solten Oss. (Ostfriee.) -
Bneren, 1190; Hauekalender , II.
•191 Tea hast e statüich Karl, hangder dir äBK^
mest. (Siebenbürg.-8dchM.) — Fnmmanu, Y,9H,tli.
Ironisch: Du bist ein sUttUohar Kavl, hlntar dkia
niemand.
•192 Wat 8eo[gt de Karl, de Baltzer ös dod? Bis
den Karl e Balte ön e Hot (SamlUmi.) -
FrietMner^, 1983.
• 193 Zwischen solchen Kerlen ist man wie ein Fiadk
zwischen zwei Katzen.
„Hoa ich doch niemsls sn anne Badensart gddrti
's soll deutsch seyn nnd *s Iss och nicht; ich gM*
immer, war swieohen swey snlcbe Karlen kiauat, 4tf
is wie a Fisobel swiscben swey Kotsen, eie hedm
olle b8de damoch und wullens fressen.** (Keller, lU'J
Kerlen.
•Sie kerlt. — ScUen. Pronnzialbl.. 1868. 419.
Sie hat schon riel , hat schon was wog gakarU. — b
der Oegend ron Budeliitadt ron jungen Fraaeaila-
mem, die einen anstössigen Umgang mit Manasf«'
sonen pflegen.
Xerllente.
Halte stets besser Kerlleute als Weiber. —
Graf. 191.
In Besug anf die grossen Torrachta. welehs m
alten deutsoben Beeht, besonders in der ErbfölfSi
das mAnnliche Oesoblecht bessss.
Kern.
1 Auf den Kern gehört der Stern. — Sf/hdmttur-
garten , 295.
Anerkennung dem, der sie verdient, daa Wltdlff»
2 Aus einem kleinen Kern kann ein groaaer
werden. — Reinnberg VII. 65.
3 Ans solchem Kern wird solcher Baum. —
kon.46i.
Aus einem kleinen Fehler entwickelt aMi
ein groases Laster.
4 Der Kern ist in der Schalen, daa MeU «
auss den Kleyen gemahlen. — Arfri, lf«H.
5 Der Kern ist unter der Schale.
Und doch beklagen sich viele,
gleich oben darauf finden. „F
den flpruoh des Herrn : Olanbt
BogrUhm
i i& den
126.3
Kern
Körnen — Kerzö
1251
11
13
ßl« ibr acliiBetikt iteii Kern i, mögt Ihr »ueh iin d«T Schftle
■ttrkotl." (fr. rofk J^aUtt, L«ip«ig 1*43, Ö, 55.)
t> Der Kern fitrafb gt't die Schale Lügen.
7 l»iü5eni Keni pehört eine beseore Schale. —
Ihinimtakoii , 19&J.
Hchjulfl , dnai Act krAfMg« Qti»t nivhl In «ioem dAuer-
h«ftcra Körper wolint,
8 Kin ß'uier Kern braucht keine dicke Schale.
l-'n,: Biaux iiuiauk gilt lo« folMo npcorce <bc«u ßofjiu
gll «ous fiilblo 4caroe). (Ltnyux, I, 41 J
9 Gute Kerne haben oft viel Schalen.
10 Man muea die Kerne nicht wegwerfen wegen
der Spreu,
Wann me den Korn hawwon will, mot mc do
Nutt Upbiten, (»nldaii,) — Vurixe, W7, JTXi.
Wenn der Kern aus der Schalo iht, fressen ihn
die Mäuse. — htrAmiakm, in«.
Die Jungfrau toi keine OaafeDliiuforiii, (■ ist tuutl
b«M um Ihre Tugend gn«Gheh(*n.
13 Wer den Kern eaaen will, der müss die Nuss
aufnbeissen (knacken). — Mn, n, ev»; Sun-
rotifc, MW; ÄJiM S3i3 , /?*nN»*rPV ///, 101: /^ciwi. /, löll.
Bölim.: Kdu oho« jAdro jjlatl , masl «rech roKloueknouti,
(Ctlaküriky , \7^^,)
Ddtk.: Kto der vil nde kisrnen, fjiaer knakke n0d«n etlef
bryde ek^Ucn. (tro*, ii«ii»*, / u. lin ]
Engt,: Ue tb»t wlU enl ibe ketticl , K th« nut.
(Cttakatikf. llft; Bohn Jf, »[Kj - mtl, or»ck
tha nut ftud c«t IL« kerncl. ((< .. .... — No nul
do«< l>ck il't thell to knkck. « Nu ptUut, no g&Int.
— No iweet without lon« iwcAt«
yrt.: 11 f»at CMaer le tiojau p^ur nn «Tutr ram»Ddo.
(Ltndrotf, 1089.;
iToit: Die d» ketn wll bebben , moel do dop knüien« (BoAn
i. »»,) .
Krnin.i Co te )odro mlk«, lupla Jo igrlgi. ((Mmko9tk*f , I34^.j
jrro'if..' Ki ureho houbi Jciiti , pro tupiue oior» Bgriestl.
Lal,: l^riiUg« nacU Ui^veni ei oupit e«ie nncvin. — (^ut
ouclcum «MO Tttlti BlioaiB fr»ng«t oportet. (BiiMier
tl, ll'J7; Omxi, M8; «tyfrolrf. 4((V; üCtMirii«, VJJ.)
14 Wer den Kern gegesBcn hat, dem fichmeckt die
Schule nicht.
15 Wer den Kern will^ muss die Schale brechen.
— Gwi, 998; »rr, r»»,. 1U; Siei^rr, 30«; ÄlU^, in.
E%»«i9in,tn u. 437.
Dätt^,* Rvo dffr rtl «fito kjemon , f««« bryde •kullan. —
Hvo kjiern«u tU xde, tk»! middeo bryde. (Bokn t,
377 u. S78.;
AVl. : Null« nolx ■•»■ cu(|ue. fteroitx, /, 37 J
tat.: l>lil«l* noD nt^rult, qni nun guitarit lunarii. fAU'
.Urf, 'li; Bimdtr II, »i« J
16 Wer will den süroen Kern vermählen, rouBB
ftafbeiüson die bittern (harten) Schalen.
17 Wie der Kern, so der Keim.
Aehnlioh ruitiicb AUmann VI, 443.
18 Bm itt der Kern vnd Stern davon- — ikrOeigrr,
/.J. TW.
19 Daa ist der rcehte Kern.
.,Wae nennt ( meint) ihr, ii do» Bidh d«r recht«
K*TQf" (K(tUr, KMiK;
30 Den Kern essen und Gott die Schale vorlegen.
— /Vtrömifliton , 13^.
Dif Welt dienen mit der Kr*rt dar Jugend und den
eobwnoliea, krttflloien Beit de« I<ebeat üutt , weiht u ;
BuMe thuu, wenn n»n nicht tnehr tlindig«n kanu.
31 Den Kern verlieren und die Schale behalten.
flcbuu flatttyt gobrauoht dt« B(Ml#nwrt in den 0*fftn-
yfn»n, wo der Herr, von dem meu NuLaen bulTte, fort
tuid nn feiner Steil« der Sklave xurQck«;cl«liebea wer,
SS Die Kerne zerknicken , wenn die Kirache schon
g^eatea ist
JKoauaieo, wenn dM Beete wegist, mit dem iufri«J«<u
•ein wOaMin . wm uader« , nlt ihnen nicht lueageod, wcg-
(twoirfaa oder «urUckgeUeeeu haben.
93 Da bist der Kernen ^ wenn man in die Nu8«
■ehenit. (Wtmfmieii.} — iri»it«».T. »«.
34 Du bift der Kernen , wenn miin HAttabollon gerbt.
2b y K'r^rn in Khleohter Soluüe*
36 rn itaoliea.
t'tni .iiv *i «iirbett easva, Ilun «alactt Blaadfvnlit
kUr mnehen.
37 Er früst dir Vtivn vud lostet jm die Ilßlieu. —
3ft Dir tdd g Jaro Karo. — CwvM^tikc.iM.
*39 Kern eisen wollen, ehe die Hälsen drab sein.
— S<htAifi,UXl\
Kernen.
1 Hast den Kernen verkauft?
Kernen ~ is&nDlichei Diogwurt. eorl«! •!« Prtlobt«,
Getreide.
2 Man moss den Kernen nach der Nothdurft
schneiden. f'ÄAr«;,;
Kom^eaund.
•Kr ist kerngesund. — f rwcJtfcttr*. w,
Qetund wTe ein Kern.
Kerne.
1 besser Eine Kerze vor mir, als cwei nAcb. —
i'jinfncfc, 5562; Kutlcin, 371,
I.at.: PrMTiA tuddior niulto candet* sa^aala« (Btth
Md. 455.;
RtUh,: Laciis* odn» ewloik» praed loboa jak dwi *«
»obo«,
2 l>em holpct nich Kassen (Kerzen) noch Brill,
do dar nich seen will. — SirmUmnnn . m
|>em lel niobt ra helfen, der licU tiicbt r»theo Uiien
will.
3 Die Kerze, die vorgeht, leuchtet schun. — Sim-
toik. 55dl; koite, 3344.
■l Die Kerze leuchtet nach oben,
Dia Oamaneu ««ifen; Der Rftum uiitoTknib der KerM
lit danket. (SchUchta, 439.;
h^ Die Kersy^ vorbrennt sich selbst, um andern zu
lenchten. (S. Llchl.) — Pttwtmakrtn, 1459.
Kdle SeibetAuf Opferung.
JlfAi<..- Bon, merke wie du keriun ltcht\1io wUe oa briuuet,
•windet g»r-, geloobo da« dir lam gctchibt tou tags
xe tage; Ich «ego dir w*r. (\Vtti»ft*'kJ — Dee mu^e
wir an der kerten lehen eiu wftrcK btlde geeoheben,
dal il seiner etcben wirf en mitten dö tl Hehl biri.
(Armrr UeinricK.) — Diu keria lieht dru liuten btrt unc
dai ei *olbe eavchen wlrt. (fr^iKlAnk.) — Ein kene ir
■eiber ae nibte wl/t, aä •io den liuteii lieht gebirt.
( Rennt r.) (limgtrie. IDJi.J
6 Kin kerljs anderen leuchtet dar vnd dräber sich
verzehret gar. — WcuMtA, tm, 4».
7 Eine Kerze, die nicht gerade steht, xduss man
oft imtzen.
S Eine Kerze vorn ist besser als zwei hinten.
f^Bcaaor eine Kertto vor dir her, at« deren xwei hinter
dir drclu. Sich Bclbor leucliten, itt froiliob «chwer,
•ich 1leinlleucht^n lasieii ^ weder klug noch fein."
9 Einer brennenden Kersd schadet ca nicht, wenn
ein anderer davon sieht.
HoU.: Uel achaadl der kanreen clot, dat een ander van
haar Uobt ziet. (ffarrttwmft , I, 37ol>.;
10 Kerzen beim Klee, die Palme beim Schnee.
Wenn man au Liohtmeae die Kerzen beim Urtinca
welbt , eo weiht man die Palmen beim Weissen.
Lai.; Timoibeom autamnae, dementem dat tibi brumaa.
(Sutor, 972.; ^ Vor Petrum profert, Urbaoura nuntiat
aeetaa.
11 Mau muss die Kerze nicht an beiden Enden
zugk-icb anzünden.
Xioht mntbwiUlg Tcncbwenden.
12 Sahnd mcr de Kerzen öm Sehn!, sänd mer de
Püllem öm Kli ; siind mer de Kurzen öm Kli,
sand raer de Pällem im Schni. (Trier.) — Fir-
memih, lll , 547. 57; latfn, 191. 100.
Wenn e» an MariA Litihtmen <2. Febr.), wo man
Kenen ecgnet (weiht), wintert, ao iat FrUblingawetter
an dem Sonntag, wu man Palmen eegnet Cwelbt), d. 1.
iin Palmionntag; wenn ea aber an Liohtraei« Frtlk*
lingawetter ist, to wintert es auf l'almsoniitd;|.
la Verborgen Kertxen, gelt vnd Kunst, die from-
men nicht« vnd sind vmsunst. — fV*H, U, 566.
UcHuch , 14«9 . 7.
U Vun einer heiligen Kcr«o bewahrt man auch
die Lichtschnuppe auf,
15 Von eiucr krummen Kerze kann kein gerader
Schatten fallen. — w\tukUr, llf, l?.
Iß Was hilf ' was hilil Briir, wenn man
doch i ^ will.
17 Wenn eine Jver/r »usliacht, so stinkt'«, — A«-
r*miakm, 731.
iiT,,^„„„ ,,„, abdu Heieplela ltfroh««at«Uter oder g«i«l>
\' K c rtJi u segnet Im Scb noo (2 . Febr.),
ibuco iju Klee. (ä. Liobt«tesa.)
79'
itiül Eer/cHDrcniir — Lesäe
Eeset.
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i'T. kiAK n- I ■-:■• IV. ''.'.JJi.. 'li*. i'H«. j'.'- 'i.ii:'-:
:.ii- »iTirt ;*".■:. ^u; pj- « ••-" J.vr/-. •••'.nt. f-ir.
.■•■ii le; :: ai !i i — ^■ »»• u-.-- "ij:-. l*--i •■ »: m ■
■•Tics: ;i.: K-'ii^ii-. ii- "ifftl-".-. •".; .'.•■: J.i. ■
;i-:«;:. • e:l]^i- ii- ."••• ''rifSi'." ;;•■ <ia >i:T-'- i^jv
jii: lij:ir" -.1 ■ i- >:-'!;-.-;iw T. o« * -. t .:.-4iv..
ii- •: -■|i«»iT»:?* >■.■!: s:.:.. «ciTJU.-'i imt .
■ :■•. L-.rU'.'j .111. Miiui; nyjiiwju — ?•'■ ■•:•■■- i- :■•■ •
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' i."i Ii- :'■•■: l'.sjjü*."!. M-n'".-»-'! "
V^ii: hcriLSirurv:. ur* «-»iümch iii«* »i'-UfVi l\ "• !•-.■
v.Ii^. .'Tl:?. T'j: 1'.-.:: m 1j«: ii?r^u(i.'.-£.
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w« li-ii-' r-j- Aiu ■ivjriKi: u'.- Mfi»>< ni«"- :■'.: ■»«'aar
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. . «li -jiL. {.jx^v.'jru:--'.. Ii-jset rcio. biui zaemiu
W.JS. — -'tu.! //. i f»ii«0»l . . L. i 1.
: -.üv." jr:. ..'iii-f.
:: .i: -.UiCii. %v-jEi'.-i: niB£i:;c:. Kcsec. san am
.'...II!-.. 3;. «ir ."b.... . &JV'
£11 frciilvarzji ivj
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iij.:::. zuo:. bic:. xu&L xeiLi
•.•r-jiiJi'Ji. — .'11/. -i.. . üü nt'.i. iSkm'.
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«■i.'M» 7- lü.
l»'.*: ik'.'B»:-. Fvu'ii" '.Ja } '. iic- r.icr.;
Jj*- luip^r:. j«P' h.PM( 'rrcair- nr x;:c~.- "«■ -rs
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-'yat ■::xr&.-^:. '
i.::
1- .
I-. -.«:
: — -. s«.- 3. ^-jma. L ».
id mil
I
1257
Kessel
Kesselchen —Kesselflicker
1258
36 Einen vcrrnasten Kessel wird man nicht blank
putzen. ,
37 Kleine Kessel haben auch Ohren. — Harte, S346;
Simrock, 5li69; Urimberg VII, Vi.
In Aachen: Kleng Keiiiele hant gmtM Uhr«. Em*
pAehlt BUcksieht beim Sprechen anf die anwetenden
Kinder. Schon die alten BOmer Mfften: Den Knaben
iit luan die grüMte BUckiicht •ohuldiR. Dia Böhmen
ermahnen daxu mit den Worten : Die Zunge hinter den
Z&hnen , ea sind Barftluige da. Und in Bciug aaf die
herangowachiene Jagend tagen die engUtchen Neger:
äUiae Geiohichten brechen des JttngUngB Knie. (Rcin4-
bery VII, S'j.) ( 8. Schindeln.)
28 Kleine Kessel, volle Mafien.
Gute Wirthflchaft li&Hst nicht Hunger leiden.
88 Kleine Kitel hat (haben) de grutsten Ohren.
Cl'adfrborn.) — Firmniith, I, SS3,K: tür Köln: Fir-
meHick,l,i1b, 178; für IHii-cN ; FirmenU^, 7.483, 48;
fiir Aachen: Firtncnick, I, 493, 87.
Holl.: dein kctclkeui hobbon orou. (Tunn., 8, 3 u. '.*.)
Bei llarrrboHvt (I, 336°) mit dorn Zutats: kuunon se
uiet veel aion, so kunnon loch veel hooren.
Lau : Qnamvii parva lebos füerit, tarnen heo habet aures.
(FaUer$Uben, 147.;
30 Kessel und Kampf entscheiden alle Nothzucht.
— Graf, 341.398.
War Zweifel vorliandon, ob der Angotchuldifrte da«
Verbrechen bcgangei), ao achritt man aum Uotlraur-
thoil doi Schwortkampfea oder der (heiMcnJ Wasaor-
probo. Der Freie rouaate die Klage wegen Nothzucht
mit dem Kampfe, der Unfreie mit dem Kosnelfange von
»ich weisen, d. i. er muaate irgendeinen Uegcnataud
auf dem Boden eine« mit koehenden Waaaor gefüllten
Koaaels mit unbedeckten HKuden herauaholeu. Waren
die liaude TcrhrUht, ao war er schuldig. (Sackten'
titiegel, I, 39; Urimm, Recktialt., 9l9.;
AU/rie».: Szetel and komp allen etta aed nonda. (RicAt-
hvjen, 16(5, 21.;
31 Man muss seinen Kessel scheuern, ehe Ostern
kurnniU
Frz.: 11 faul aller k P&que 4curer son chandron. (Le-
roiix, 1, n.)
32 Man soll sich nicht an alten Kesseln reiben,
man fälict sonst Uehin. — lin»deT,\f».
Luikcr (bei Auslegung der Zehn Gebote bei 2 JA««.
19, 11)) erkUrt es dahin: Bedenklich ist der Streit,
der Kampf mit den Alten, denn bei ihnen ist der Witz,
bei den Jungen Unverstand.
33 Ohne Kessel kocht sich keine Suppe.
34 Was im Kessel ist, winl mit dem Kochlüflfel
herausprcnonimcn. — WHirAA«nli , 44.
Jode Sache erfordert, wenn sie anders woLl ausge-
führt worden aull , ihr« uigoiiQ Behandlung und ihre
eigenen Ijeutc, aowio man auch, um sich tu unterrich-
ten, den geeigneten Weg einachlagen muss.
3j Was vom Kessel übersprudelt, ergiesst sich auf
dessen eipfcne Seite.
Der Zornige schadet sich seibat am meisten.
30 Wenn man den Kessel zu sehr heizt, platzt er.
37 Wer sich an alte kesscl reibt, emplanot gern
den ram (wird ramig). — .imfir«. LiedvrbHih,
207. 97; Fitcker , P»allcr . 124,2; i-;ixdciN . 371 ; Sim-
nnk, 5564; Kurte*, 4181; ItroHti. I, 1B13.
Nach der üratzer Ilandaekri/t im 14. Jahrhundert:
I)«r sich an den alten keasel ütriehet» der wirt gern
romig. In Crutius , Sckträhitche. Chronik, t, l?3».
Dan.: Hvo sig paa gammel kedcl skurer, fanger gieme
Kmitte. (Prot, dan., Mä.)
38 Wer sich an alti'ni ke.ssel reibt, der bcschmoysst
(iM'rähmt, berusst) sich gern. — Fmndt, II, ii7»;
Eiicnng, I, 3^: Tapinui , 185 **; Lihmann, II, 851; Ucr-
hngrr. I, 146; Khttcr , Mll, 631.
,, Vorwar nitunbeschmitzot bleibt, wer sich an altem
hfcsael reibL*« (WaMii, IV. 8, 8IS.;
JTA.f.; Der sich an den alten kesxcl strichet der wlrt gern
larale. (üiutiaca.) — Swer sich an alte keizel ribt,
der vahet gerne den rira. ( llrldfnfmck.) (Zingerle, ^>.)
39 Wer sich an alten Kesseln rtnbt, der krigt be-
schissen Hende. — Prtri. II. 756.
40 Wer sich an russige Kessel stösst, kann leicht-
lieh schwarz werden.
41 Wo der Kessel 6ber dem Herde hängt, da freiet
(isst) es dch am l>esten. — m^im, tsi; /iwflr.,
V, a: BUeltIm, 9t3; Simntek, 4479; .Sriefrr. 913.
In tiBW gal afaiMrIehlateii Hanswirthschafl Ist gut
helraCbM. AmIu Xnt den Grund tu eigeoen llaus-
wcMn lagn, ate mw ktinlbet
Jaff..- umton jpM iMiuji bs tun of a houi«, wImkIb to
*42 Alles in Einen Kessel werfen. >- Wielani, XXXlII.sss.
In dem Sinne wie: Alisa in Kinan Topf werfen , Über
Einen Kamm scheren.
*43 Alte Kessel flicken.
An der Wiederhentellung morscher Zustande u. dgl.
arbeiten.
*44 Ans dem Kessel in die Bratpfanne. (Köihen.)
In dem Sinne wie: Aus dem Begen in die Traufe.
•45 De Keissel schüren. (Aachen.)
Den Kessel scheuern . d. i. beichten. (Hilter- Weit:, 103. )
*46 Dem Kessel den Strick nachwerfen.
•47 Der Kesscl brennt (Mmyttch.)
Gegen Jemand, der irgendeinem wissensworthen Ge-
genstände selbst auf die rechte Spur kommt.
*48 Einem den Kessel abhauen.
Wol von einem Bechtsgebrauoh entlehnt, um da-
durch, wie durch das Kinsohlagen des Ofens oder das
Aualüsclien dca Feuera den Verlust des norgcrrechts
aussudrUcken, das an den eigenen Herd geknüpft war.
Der übrr demselben am Kossclhaken f>dcr Kesselringe
hängende Kessel galt als ein Ilauplaeichen der eigenen
lliiuiilichkcit. (Vgl. iiriinut, Recktiait. , 729.) Der Uohma-
rotsor, der den verlorenen Hohn begleitet hat, klagt,
nachdem derselbe das Seine durohgebracht hat: „Erst
ist uns alle f^wd erloschen, der kessel ist im abge-
hawcn.** Bald nachher kündigt er seinem Herrn mit
den Wortvn: „W^cil mir ewr Kessel ist abgehawen,
muss ich gähn und wieder rmbsohawcn urab einen an-
dern Herrn mild." — ,,I>rumb koinh ich nit mehr in sein
ilans, weil der Kesscl ist abgehawen." (H. Sackt, JII,
I, 199«' u. 2, 117<-.;
•49 Einen mit dem Kessel richten.
Sine grausame Strafe, die man an Falschmttnxern,
auch an Kotaorn vollsog, indem mau sie ine iuem Kessel
sott. (Urimin, Rerkttali.. 7ÜÜ; Urimm, Wh., I. bil.)
•!>0 Er hat schon manchen alten Kesscl geflickt.
•51 In den Ketel hawcn. — DMÄnm, 825 •.
In dem Hinne wie: in die Pfanne hauen. Vom Wurst«
kessel entlehnt, 80 viel wie vernichten. „Durch ire
arglistice Dtick vil schändlich arger schelmenstttck.
duroll Nachred in den kessel hawcn.^ (H. Sackt, V,h2".)
Kigentlich serstaoken, wie beim Schweine geachiahl,
wenn Kessel- oder Wellfleisch, Xcssalsuppe gemacht
wird, davon bildlich --■: vernichten.
•52 Sich an alten Kesseln reiben.
"53 Sich HU einem schwarzen Kessel sauber machen.
I.«t.: Sutum lato purgas. (Sutor, 197.;
♦54 Sic haben grosse Kessel und leere Magen. —
Dun-khardt. 367.
Kostbare Möbel und Fusadeckou, alior weder Geld
noch Brot.
•55 Sic kochen in Einem Kessel.
8ie singen Ein Lied, Eine Weise, blasen In Kln Hörn.
iMin.: De Spille under et dwkke. — De tigge begge til eu
Kose. — Kaage i en grjde, qusede en viise, hiaese i et
orn. (Prow. dan., 457.;
•56 Ungebrannt vom Kesscl kommen.
Die Bedensart fuhrt auf ein Gottesurthoil zurück.
(S. Kessel 30.) MUtt ungebrannt heisst es auch wol an*
brAnt =■ unbewuHüt. „Nun rath, BUter, gut, wie wir
vnbrannt vom kessel kommen, es hilfft doch weder
•chreyn nooh salben.** (Sendbrief ton der Aleeskrunkkeit,
in atotter, Ä, 372.;
Xeaseloheii.
1 Ein altes Kesselchen will auch gescheuert sein,
sagte die alte Frau, da sie einen jungen Kerl
hoirathetc. — Früchbier, 39U; Fritchbier *, 19M.
2 Ein Kesselehen oder eine Kasserolle wird Mutter
doch noch haben, sagt Pastor Lenz, (suuin.)
Nämlich, um sie au verkaufen und von dem Krlfts
dem Herrn Pastor, der wol bereits seit den awaniiger
Jahren todt ist, das Übliche GesoUenlc für dm Confir-
mationsnntcrricht sukommen su lassen. Das Wort
wird heute nooh gebraucht, oft nur im Sehers, wenn
jfimand klagt, er habe zu dem oder jenem Zweck keine
Mittel, in dorn Sinne: du kannst es schon möglich ma>
chcn, wenn du nur willst.
3 Kleine Kietelkcs^ hett äuk Oaren. ( s. Kessel 27.)
(We,tf.)
>) Ffir Kietelkena, da nt im Plural der Verkleiue*
mngsform immer su s wird.
Kessalflioker.
1 JDas ist Kesselflickers Waare. (Mriningen.)
Lumpen.
2 Kesselflicker führen ihr Werkzeug bei sich.
Kngi.! A tinker's budget's füll of necessary toolv. (Hohn
II, 137.;
3 Kesselflicker haben (leiden an viel) Durst.
Engl.! Oobblara and tinkerv are tht best »ladrinker«. (B<^n
U, 4.;
1359
Keiselhakeii— -Kette
Kettenhand — Ketzer
iseo
4 Kesielflicker, hier heran, es wird wol was za
flicken sein. — FriMdäner*. 190.
5 Kesselflicker, Backer und Schinder sind in einer
Gilde. — Fri»i.khier ». 196«.
AbraÄam Uarttcig In leiner O'fograpkUck-kistontcken
HftcAreibuny dtr drti üh potmiick*» Freussen litgtmdt»
n>rd«r (Königsberg 171», S. 533) enrShnt dai vor-
•tehenda Sprichwort, all «r einen Unfng der ttbermU-
tfajgen Bewohner ron (xroie^Lichtenan im Werder er-
zahlt. Uie steckten nAmlich einen armen Kesselflicker.
weil er sich weigerte, ein gestlirstes grosses :>chloss-
pferd ausxusefaUchten, drei Tage lang in den Leib des
aasgeweideten Thiers, bis er sich eudbch ihrem Ver-
langan fügte.
Kesselbaken.
1 Wo der Kessclhacke vbcr dem Fcwr hengt, da
ist ein gotcr Anfang zur Uausshaltung. —
l\iri . II, 800.
* 3 Den Kcssclhakcn aufhängen. — i.'ninm , k, 62i.
Den Haasstand eröffnen, eine neaa Wohnung mit
einem Schmause einweihen, den Herd begrftssen.
Frl.: Pendra la crtfmailltoe.
Kessler.
* 1 £r macht's wie der Kessler, er bringt den Fleck
neben dem Loche an.
•2 Wie Kessler und Scherenschleifer leben.
Kesslerwaare.
*£8 ist Kesslerwaare.
Kette.
1 JDie gülden Ketten binden harter als Eysen. —
Lehmann, 126. ü.
Weil sie in der Begcl den Geist In Banden legen,
d. i. unfähig machen, nach seiner besten Uebenen-
gung zu handeln.
3 Die Kette allein macht kein Gewebe.
EngL: To make woof er warp of any bnsiness. (BoAn
U, 183.;
3 Eine Kette, die man andern schmiedet, muss
man oft selber tragen.
4 £iue Kette ist leicht belacht, aber schwer zer-
brochen.
5 Es gibt mehr Ketten als bissige (rasende, tolle)
Hunde.
Das wissen die klagen Leute sehr wohl; nur die
Schwachen lassen sich in Furcht treiben, wobei Jena
sehr oft Uiren Zweck erreichen.
G Kt gct mih Ketten als rosetige ilong'. (Aachen.)
— FirmcHxch, I, 493. 67; für Sietjm: Firmcuich, I,
519. 4.
') Wie rasende, tullo Hunde.
7 Kt gict maer Kien asse duUo Rücns. (Grafiihaji
Mark.)
8 Goldene Ketten sind auch Ketten. — KHlmr,
Uiutenlücke.
9 Goldene Ketten sind gut, aber keine Kette ist
die beste Kette.
Fvrt.: Arrenego de grilhöes, ainda que sejäo de ouro,
(Boin J, 267.J
10 Gute Kette hilft schlechtem Einschlag durch.
Von der Weberei entlehnt, wo die Längsfäden Kette
heissen, während die Querfädeu Einschlag oder Schuss
genannt werden.
11 Ketten sind Ketten.
Eüffl.: Nu man Iotcs hls fetters, thougb of guld. (OoMn
I, 93.)
V2 Nur dem wird die Kette vom Wa^n gestoh-
len, der zu faul ist, sie abends ms Uaus zu
holen. (FrankeiwaldL)
13 Wem goldene Ketten ^hörcn, den muss man
nicht mit eisernen binden. ^ Ihir^iniakm . 658.
14 Wer an ein Ketten bindt ein Fist, dessen ar-
beit gar vergebens ist. — Lehmann , i79', i6.
Lat.: Diffioiles nugae. — In rebus inutilibus noii frustra
laborare. — Laboriosis oocnpatur in nngis. — Btultus
amor ineptiarum. (Eitttein, ü.)
15 Wer dich mit Ketten bindet, den binde mit
Blumen.
16 Wer in der Kette liegt, muss nicht über die
Schlinge lachen.
17 Wer Ketten trägt, hört nicht gern von Eisen
reden. ~ Heinsberg IV, a.
18 Wer seine Ketten nachschleppt, ist noch nicht
frei.
Fra.: H'eat jwi tmuri (bien tchappS), qai Inda« ton lin.
(Cmkier, 597 ; Undrof, 1438.;
It.: Xon i seappato Chi oi itrMoiii« U eatea» dUbc
WBokm I, 11».;
o Ketten rasseln, gibt es keine Pflichten. —
SfirickKirterfartem, SI7.
Ohne Fraiheit kann nicht Ton Pflicht die Bada saia.
* 20 Die ketten hat er im sclbs geschmidt. — Fmuk,
U,»^: Körte, »349^,
„Das bad hat er Jm selbe Tbargahenckt. Di« nit kak
er jm selbe auff aeinan arss gamacht. !>•■ braf hmt
dir selbs gekocht.**
*2l Einem ein Ketten an den Halss werffcn. — !•>
Iher*« rüdkr..44l\
*22 Einem goldene Ketten an die Beine legen.
Eine glänscnde und lieblicha KneehUchaA, vi« lI.
daa Hoflebau leia soll.
*33 Einen an der Kette halten.
Diaaa in Braalan, Tlelleicht auch in aadam groasm
SUdtea bakanate Badensart wird febnutebk, um «ysts-
matische Ausbeutung au beaeiehnen. tSie wlid auf la.
dttsIfiarltlCT und dergleichen- Leet« sutgewuadt, dis
auf eine geschickte Waise die Btzmfgaaeta« au nu^ifcis
wissen, um auf eine leichte Welae alch noaaan Gs>
wian SU Tenehallen. Sie wählen sich f ftr IhreB Zwsck
ein Opfer aus, daa sie nicht mehr loulasaeu, sosdsn
., an der Kette halten*', bis es unter irseadalnam gassci-
lichen Anstrich ausgesaugt ist. (Vgl. durlbcr 8dHa.
JlorgtnblmU den Artikel Zur «octafeis Fräse. Bmba
1866, Nr. 31.)
*24 Er liegt an einer güldenen Kette gebunden.-
Körte, S349*.
HoU,: ZU sUn door de gouden keten Terbondsa. (B*m
bomee, I, 397«.;
*25 fir muss in die Kette beissen.
*26 Es ist eine angelegte Kette.
Eine rerabredete tiache. In Zipfen sagt man aaik:
es ist eine abgeredete Karla. In 6ieb«nbttrgen: Dos«
an angelegte K6t.
*27 Es ist nm eine goldene (silberne) Kette zn tkn.
*28 In die Kette baissa.
Sartoriiu (169) bemerkt: „Den Kindarn pflegt nssi
um ihnen bange su machen, ronuredan, sie uiissfL
wenn sie sum erstenmal in die Schule kämen i gWck.
sam als Auftiahmsprobe , in eine eiserne Kalte bcisam.*
*29 Iss doch, as wenn*8 oa Käten hinge. (SeUn.)"
FrommünH, III, M, 192; Gomoleke, 65«.
Kettezihund.
1 Auch einem guten Kettenhund darf man nicht
trauen.
Ensfl.: Though the mastiff ba gentle, yet bite him aot bj
tha lip. (Bahn II, U.) I
Port. : Ainda que teu sabujo he manso , nao o mocdas ss
beifo. (Bokm I, Ki.)
2 Der Kettenhund hat Muth im Mund.
Aber TieUeioht nur im Maul; denn die Kelle, im
Zustand der Oebundenheit, der Sklnver«! erUhllet «sl
den Muth, aber er erzeugt keinen.
3 Ist der Kettenhund frei, geht er beim Diebe
vorbei.
4 Wenn ein Kettenhund bellt, hilft das Wider
bellen nichts.
*5 Er liegt da wie ein Kettenhund.
Un^iheit.
Ketse.
Bleib' bei der Kctz' (Korb), da ist 's BioL
(Franken.)
Ketser.
1 Es ist kein Ketzer, er hat seinen Glauben.
JIoll.: Daar is gocn ketter, of hij heeft a^n leitet. fJtan»
bontee, I. 397«.;
2 Es ist nicht jeder ein Ketzer, der einen
Rock trägt
Man konnte (oder kannf) kelnan Titel
halten als den eines Ketsers. Nicht blos AI
von einem Glaubenssatse , auch weit
Anllsse konnten (oder können f) daau
nicinisohen Olanbensbekenntniss hiess ea e.
„ Wir glauben an den heUigen Geist.** Die
oder das Concil an Konstantinopel aetsle bei;
vom Vater ausgeht.*' Die BSmar flaleli
abandländisohe Christen), die sich eMaeo
Bitsen berechtigt glaubten, bnohten dna
Sohne*' noch daiu. Als nun die
morgenlündischen GhrisMn , das i
bakenntnis« alngeiohaltata ..flUoqne** nicht
wollten, nannten sie alnancier aur V
dsr ohxiBtUohea Liebe, wann auch uii.i. ^. .
12G1
Ketzerei — Keole
Keokr — Keaschbeit
1263
birrllohung d«r ohTlttlioben Ytraanft, w»eb««lMlt(g
K«te«r. Und alt dl« morgeuHodiiclien Geiithehen bn-'
•ohl«M«Ti, lieh dl« UArte iang wachiMi ita luted, uad
dit BbcndUDdicobmi «Uubten, ■!«> «btcLereu rti inUMen,
wftr«D lia gaBCnHlug wieJer Ketzer Der rdmlscbe
BiMsLof UaLmId« g\D8 fio«b wettor, «r «rklirt« Alle,
dl« la gewiitett Itehnätian nicljt sulner MeJbttOff
w»r«n, fUr tUrbende FliegoD, die dM ü«l der Anunth
«u Terderbeu ilrebten. (Wagtniril, inO «. S'Sa.J
3 Ketzer rühren fiinf L; sie lästern, lügen, leug-
nen, lauern und Inufen.
UmIL: Ken ketter it twee boeven waard. (JJarrfhnat^^,
/. .waj
4 Ket«er sind Fliegen ; was sie «uft Weisse ma-
chen, das ist schwarz, und was sie aufa
Schwarze scbmeissen, das ist weiss,
5 KeUer soll man niclit in geweihte Erde be-
graben.
Zimkgr^ (Uli 363) enüblt tob «inein EdelinanD,
Qeortr ron Ota, der Tun einem Prieeter die Kriaubnlai
■rblelt, eeinen Hund auf dein Kirobbof in bet^raben,
weil er reniobert«, dereelb« bab« d«a Prieaier lea
T*eUua«ote wohl bedacbt.
G Ketzer stdpn Gottes wort. — f^£*iA, t7(tt. c.
Aber wie «gre dae bei *o fiel treuen Hirten magUehV
7 Niemand wird ein Ketzer vmb eines Articuls
willen des Glaubens, — Arn. i. 7&.
8 Wenn die Ketzer einander in Haaren liegen , so
hat die recht Kirch fried. — /Vrrf. //, Sia.
9 Wer sich zom Ketzer machen will . darf nur
einen Mönch an den Bauch greiren. — Mh'
stenpit^tl, U, 11.
f*10 Es ist ein blinder Ketzer. — Euritin » vi ; Bram,
I, 181»,
• 1 1 Ketzer mschen trewe Prediger gelehrt. — //^
n\»rh. t4&9 , S3.
•i2 Ketzer vnd Schweteer. — Uaik^u*, Axri««, cr.XII»,
' * 13 Sie machen einander zum Ketzer wegen schlech-
tem Kr&tzer.
K«ts6r«l.
1 Aus der Ketzerei geht kein Weg in des Him-
mel nei. — Eueiein^VX.
1 Ketzerei hat Straussenßügel, üengt schnell, aber
nicht hoch.
3 Ketzerei versalzt den frommen Brei.
*4 Er wird keine Ketzerei anrichten ( machen ^ ins
Land bringen). — Saü^r. 2».
ll. h. er itt «in Dammkopf, ein fllr den j^einndeo
McnecbenfcrttaBd der toj^enaontcn Kat/er ifimitife»
ftMigate«. 8ie waren nLmUcb getcbflirr all dir Hebr-^
aabl nnd aaben, wa« eie naab dem WiUen der umiit»
lieben Ob«rhiiteD nicbt lehes tollten, und da« wurde
Ihaau all Ketxerri angerecbaet. „Eibeiit, kein tu ge-
leiten fecbl eine Ketjerey a».** (Mathttiut , Uiatori«,
MoU.: HiJ «ai geene ketterij in bat laod br«ng«n. (Barrt'
•6 Nach Ketzerei riechen.
S«U«rffebet. ,. ,
Ketzergehet kompt nicht gen Himmel. — 4i«i-
fifl , CCCXI» ''.
V«tserm«lat«r.
Ein Ketzer raeister wird seHen bekehrt, — Pttri,
I. 31.
^rmordlo.
* Ketzermordio schreien. — Äirionwi. ißs.
B«hr Uot icbreien, wie Ketxer, .walcbe T«rltnont
y*tnar>lolltar.
*Ga geht oichts über Ketzerrichter im eigenen
Lager.
•Er ist ein rechU:« Keuclial '. — fr..,. ,. :>ji,
Fri»fhhm '. I9CT ; linanf , ttl.
<) JttBfee HQbaehM. — KlB fchviohllcber. ki.bk'
Ucber. nar*lf«r Meneob.
.ICauehao. ..„»..
* Keuchnn wie rnn MaUergatiL
X«tiJ*.
l Eine Kou]« ohn« Hand ( diu niemaml achwingt )
itt nicht gvDÜirlich.
U OrotM Kvoktt, gra«»e Scblä««; grosM Seidig«,
gfoamr B«ti&en.
3 Groaae Keolen schlagen greise Beulen« — hin,
„Wlita dich aehtaben, keapITen , »iiffta, oder mit
eim ein wettlanff lanffen, ntrab delue gloteben, denn
gro■»^^ k«ul«a breQg»u groi« echl*tf Tiid gröieer
bewl&n." { »aWi». JIJJ
4 W^en eine goldene Keule trifft, den tödtet sie.
*b Keulen schneien.
/ tiibrteb an Goetbe: „Ki lit Ton der
b > Mwvnttlgbeit, daie du murgon nm 11 lihr
iu\ o in BetTedere dich elnütideii lind eottl«
ee KciiioQ ^cllnelen.*' ( firi^/iefcAtPl , Jl, }ii)
•6 Zwischen Keulo und Kogel kommen.
i.at.: Inicr laomm f>t eaxa itäro.
Kenlar.
Wer einem Kenler in die Hauer f&lU, der
kommt mit Milchzähnen nicbt weit.
Keusch.
1 Wer keusch leben sol, fahet zeitlich an. — JVin.
II, «öl.
Die Enaaeo eMan aber: Zum K * rtmehr
■Ja nur die Bordell« meiden.
•3 Er ist keusch wie der Bock '^gf-
*3 Sie ist keusch wie eine Braut.
lo Italien tagt roam Keuteh wie elae LneeUeieriQ,
weil die yrauao von Lucca in dem Uufe atreng« Sltta
ateben.
Dum. : M(a Tar bly lom brnd.
*4 Sie ist sehr keusch, denn es begelirt sie keiner.
Dän,i Bnn er kydak, hrllken er af Ingen begieret ^fr»*.
rfa*. . 3«8.)
bat,: Taita quam atmo rogarU.
*6 So keusch wie Joseph. — i 1/«*. 39.
tat.: Molaoiono caatlor. {PXWppi, /. i44.i
X«aaohhelt.
1 Keuscheit ist ein Schatz vber alle Schütze anft
Erden. ~» Ukmann, II, sn, 61.
/(.; L' bonaaik i an patrlmonio oerto. (fattagtia. 169, 3.)
2 Keuschheit bringt Gunst. — /vin, 11, 419.
3 Keuschheit geht über Schönheit.
^0»..> Kydkkbed er beet« ekl«obed. (IVx>». ^tm,, BCSJ
lt.: Donna aena' hoaeatk laoo fi ntai bella. (Fatsaftia
ifii» 1.;
4 Keuschheit in Wollüsten, DemuUi in gi*ossem
Reichthum und Wahrheit in viel Schwatzen
werden gar selten gefunden* — Lehmann, it.
Du;: Kydikbed 1 vellyit, ydmygbed i rigdom, og «and«
hed i megen tale flndei al«lden. (I'rttt- dan., liifij
b Keuschheit ist das vorncmbste Fundament dess
Menschlichen Lebens. — i.fhmaiin, ii, aw* oo.
6 Keuschheit ist die schönste Togend. — Lehmann
II, 311. fi».
Da». ; Kjdtkbed er opre vierd. (fror, dait., ^».}
it.: L» caeUtk • U pTim« beitk. (Paizaglia, 59, IJ
7 Keuschheit ist eines Weibes Krön. — /voi, //, 41».
5 Keuschheit ist recht ehrenwerlh, doch nimm
vorlieb, was Gott beschert. — rroMneimAMT,
wie ne waren ( obne Ort und Jabr ).
9 Keuschheit und Schönheit wohnen selten beiein-
ander.
Die Baii&n : Di» Keuiobe cvefae man nicbt unter dan
Fr&nlein, einen DemUtbig«a nicht unter den Junkern.
(AUmawn VI, iCCJ
10 Keuschheit vnd Demut ist gestorben, Fromb-
keit vnd Tugend ist verdoroen. — Ann, ll, 4i«.
1 1 Keuschheit vnd Schönheit ligen schon lingst im
streit, — Cn^cT, ni.i»,
Lat,: Eatqua pndlcitlae mra et concordta formac, (Sfy*
helft, 153.;
12 Keuschheit vnnd Schönheit ist der Weiber vnnd
Jungfrawen schönst« Tugend vnnd die vor-
nehmbste vnnd b«ste Morgengab. — Lehmann.
U, m , u.
i:i Wenn die Keuschheit zum Tarnt kommt j so
tAnzi sie auf gl&semen Schuhen. — KCrtf, mi ;
Siimrock. iiH; lletniberf I, 140. UravH . 1, Uli.
Jt,T ItAlto male ilA, tt» le delixie, la caititk. (Past^gtla,
50, >.;
14 Wenn man dio Konschheit halten will» so muss
II MC denken, »agtje di*? Aebtis-
k - izom. -^ filmt0rMpif<^*4 . Ol , £•>
I& W' ■ irt vnd Ehr, der gewinnt
• hr. — h-tr*, //. 7üi.
m
wmmm
m
1268
Kibitz— Kiefen
Kiefer (die)— Kien
1S64
16 Wer seine Keuschheit hält, Gott und Menschen
WOlgefelt. — Frotchm., Aaüi**.
17 Wo die Keuschheit fehlt, gedeiht (besteht) die
Liebe nicht.
Die BaiMn: Wem die Lilie der Uniehald nicht ge-
deiht, dem wird »nch die Bote der Liebe nicht ge-
deihen. (AUmaun YI, 495.;
* 18 Sie hat die Keuschheit an den Nagel gehangen.
Fr».: C'eit nne Vettale de BAraie. nCritaimgtr, 7\lK)
*19 Sie will Keuschheit Yon den Huren lernen. —
AHVMim Vi. 533.
Klblts.
1 Wer noch von keinem Kibitz gegessen hat, der
liat noch nichts Gutes gekostet.
*2 Do Kiwitt will dat gansse Land (auch Moor)
verbidden * un kann sin egen Nest nig ver-
bidden. (UaUt.) — Schütze, iv. 2C1: ir, soi: hock-
deutsch b«i Petri. II, 97.
') D. i. er will allei haben nnd Tcrtreten nnd kann
■ein eigen Xeit nicht beechQtzen , behaupten. Bei Eieh-
vuild (102;^): rerdegn (Tertbefdigen). — Von maehüoien
PrahlbAnien.
3 Der Kibitz schreit erst, wenn er weit YOm
Xest ist.
Engl.: The lapwing criei moit fartheit from her neit.
(BuhH II, 1«.;
Klbltsel.
Das Kibitzei in der Hand ist besser als der
Kibitz im Rohr.
Kick.
*&t hat a Kick (Blick) wie (von) a guten Ju-
den >. (Jüd.'deMt9ch. Ürodt.)
>) Mit »guten Jttden <• wird ein jQdiicher Pfaff ge-
meint, nnd man gebraoeht die Badensarf, um einen sehr
durchdringenden Blick sn beseicbnen.
Kicken.
*Kr darf nicht kicken.
Nicht dai Manl regen, nicht macken oder mnekien.
Auch niederdeuteeh : Er hat nicht davon kieket (Brern.
»'«., //, Tis;, d. h. nicht das Ueringita darttber ge-
iHisert. (VgL Grimm, T, 661.)
Klckindlewttlt.
•Ein Kikindiewelt. — Dähnert. 295'».
Ein Jnnger Mensch ohne Erfkhmng, der aber doch
mitreden will.
Klckis.
♦Weder kicks noch kacks sagen (wissen). —
Grimm , 1', &S3.
Nicht das Oeringite. (S. Oioks.)
Klokflkaoka.
*Das ist kein blosses Kickskacks. — Grimm, V, (43.
Kein inhaltloMi, leere« Gerede.
Xiokwort.
*ik drafifnich cn Kickwort spi'ok'n. — Eickwald, S084.
Xlaf.
Ein alter Kieff ist bald wieder emcwert. —
Petri, II, 164.
Kl«fel.
Der kifel ist der alten stütz. — Franck, /, so»;
Kuering, /, M)3; IhUri, II, 97; Gruter, /,16; Gaal, 37;
Scluaiel, 1184"; Blum, 617; KOrtf. 3358.
„D. i. das alter hat keynn andern stflts, dann das
tr^le Tnnd trQnckle; da kttnnen sie den gantxen tag
nagen Tnnd kifen, das sie Jhr alter trösten mit Jhrem
mumlen." Kiefel auch Kiflel, Nebenform ron Kiefer
und im obigen Sprichwort Wortspiel swischen Kiefel
und keifen. Der Kiefel ist nrsprOnglich das kifsnde,
kauende Workseug. (VgL (irimm, 1. 665.) „Es gibt
Alte, die den ganzen Tag essen, oft das UnTerdaulichste
und es bekommt Ihnen gut; so spinnen sie den Le-
bensfaden oft länger als erwartet wird, fort."
Kiefelarbelt.
•1 Einem Kiefelarbeit auftragen.
Von einer a&nkisohen Frauheisst es: „Sie gibt jb rem
Manne alle Tage Ki feiarbeit xn essen.'* (l/aihesy,
i, 161»";
*2 Einen mit Kiefelarbeit futtern (nähren).
Xlefen.
1 Wer kieft, mit dorn ist gut spielen, den er ge-
wint niclit, sonst kiefet er nicht. — Petri,
11, 729.
Kiefen, Nebenform ron Keifen. (Vgl. Orimm, V,
445 n. 668.)
*2 Er darff iiit kifen kaufleu, sein weih gibt jm
zu Weihnachten giiug. — Franek, II, U^*; Esn-ing.
II, 223; Simrock. 5S72; Kiirti, 3353.
r^uj^r.;
Xlafer (die).
*1 Etwas wie eine Kiefer abhauen.
Wenn jemand gana,
dass er nie wiader in sein« Torig« Lag»
weil Kiefern , einasal abgehauen , ni* wtodar — SThlsgsa.
*2 Seck in de Kewen fallen. — JfeastfMs. MedML
Jahrb., II, lii.
Für umarmen, kOssen.
KiaferbM.
*1 Er hat all Tag sein Kieferbeiss.
Auch Klir-OTblss, Keif-eitlss. EigmtUch Brftaa Eibss,
Erbse in der Schote (Kiefe), die no«h pOa in dar
Sdiote festsittt, dann aber auch dla Sehotasi aamai
den Erbsen. Wie man nun die Erbsen aus dar Scholl
nagt oder kift, keift, so wandte man dieaa Keif- ote
Kief-erbelss (Kieferbse) im 15. «nd 16. Jnhthndsrt
SU TerUflmten Bedensarten für ebeliehen Zaak an, be-
sonders Ton selten der Frau. .So heisat en bei B. Smct»
(1, 499>): „Hat er gemacht vi! btaar «h, dus naa-
cher pawr kiferbeia as , wiewol es Tmb wafBaeinai wss."
Der Mann bekam an Weihnacht Biehts ala KaltcibsHi,
d. h. Scheltworte. ,,Ieh mftst svnst diea«» ganse ja
stetig klfterbiss tob ir essen." (B. Sack», in, S. 30'^
„ KJifeTbeiss wachsen mir all tag in malaam hau is
allen gnuMthen.** (VgL Aurtr, Fattm., St''.)
*3 Jemand Kifferbsen kochen, auftragen.
Vorwurfe fftr ihn Torbereiten oder ihm "»"»ht
Kiel.
1 Kiele, Räder. Rand um das Land. (Hoff.;
Die Kiele bezeichnen die Schiffahrt, die BId« to
Ackerbau und der Band die Daiohe , mit danca tii
Insel Seeland, der das Sprichwort aBgefaOit, aims-
fasst ist. (Sprenger, /, Vorw. S. $.)
*2 Den kiel nach dem andern schlagen. (S. BeisNii
— Taj)piiu, 206*'.
Ki«! (Name).
Kiel is dat hoge Fest, Rendsburg is dat Kruo-
nest, Schleswig is de Waterpöl, Eckemfori
de Kakstol. CHoUt.) — Schütze, II, S&3;
für SeUesw.-IMst. und LamaAurg, V, 3CS.
Alte Charakteristik Ton Tier hoUt«lBisch«B .
Water = Wasser, Pol = Pfuhl, Sumpf.
Kielholen.
* 1 Er ist gekielholt worden.
Von Jemand, den saan durah und durch aass |if-
macht hat; weil Kielholen eine Schiffexstrafb ist, ««
darin besteht, dass man den Sträfling mittala öaki
Taue« unter dem Schiffe dnrehxlebt. Baa trockene UM*
holen ist milder , blosses Eintauchen bla anf eiai |^
wisse Tiefe, eine Strafb, wie sie aneh anf dam Lasii
im frühem Beohtsgebrauch begrOndet war and Wiifa
genannt wurde. (Vgl. GHmm, Wo,, r, 879; Grim,
Rechtsalt., 736.)
*3 Sie fangt an zu kielholen.
Von Frauen in Seestädten, am aBandentaa, daai lii
an die Siubemng ihres Hauses gehen. Kielholea bsiMi
ein Schilf auf die Seite legen , um dea Sofaiflskiel a
untersuchen nnd ausxubessem.
*1 Bleib mir aus dem Kielwasser.
Roll.: BMjt uit sijn kielwater, of gU Taakt in 4ja «1-
(Harrebomee, /, 39i»"J
•2 Er segelt ihm ins Kielwasser.
^Verfolgt ihn auf den Fersen. Kielwasaer Ist ili
Furche, welche der Qang des iSchiifa im WaaawpiüL
JIoU.: Hü seilt hem in het kielwater. (MmrrHtmie,
I, 399».;
Ich brauche die Kiemen so nothwendig wie die
Flossen, sagte der Karpfen zum Krebs. "
Allmann V, »5.
Kien.
* 1 Du musstest deinen Kien auch dazulegen, sonit
hätte CS nicht gebrannt. (Xifdertamiu^
*2 Ik kaom di glik up^n Kin.
*3 Ik warr di up'n Kin passen. Ct^ommenuj
Dem Sinne nach, bemerkt Fr. IFasenow, bedaletia
letxtere: auf die Finger sehen, scharf im Auge W-
halten nnd Jeden Fehler sofort strafen; das eratan: M
prügle dich sofort durch. Beides drohend; aber «rli dir
(Kien , taeda) eigenUich dasu kommt, ist mix fir <
besonders nicht klar; in der ändernd ^■i^K^^^^,^^^Jw^*
auch sehr rariablen Bedensart kann der Klea als dar 0^
hut oder zum Verkauf dem Bedrohten aBrertraat,
selbst als der Kienverkaufer gedacht aein, woMi lir
Drohende gewissermassen anf^paasea will, dMS Jeid
Bttndcben vollsählig sei u.s. w., der Handel t<cbtlrlie>
trieben werde, woraus dann in nicht unnewGhnlicbw fr
' Be»
widemng Kienkram heisst, was der .
Händen, im Betrieb bat; dabei kann Kien als Jimacr-
licUer Handelsartikel abBichtlicli Veraoblunsdrsgantsa
Thuns nnd Treibens des Bedrohten anedrtkokaai. AWt
die Drohung, einem anf don Kien kommen sn woHm.
wird auch sehr oft gehört , und ihre (lenesia -rrwfif iti
1265
Kienapfel — Kieselstein
Kiesen — Kiken
1266
nicht la entwickeln. £■ mag noch bemerkt werden,
daai hiorxulando das fette Kienholi zum Veuoranmaoheu
in DUndloin kleiner SpUue, wul meist auf dem Wege
des ForttdiebütataU erworben, von eriiieu I^andleuten
lu Markte gebracht wird. Die Bedenaarten erinnern
an das berllniiche: Der reine Kieul Ironlich, um za
lagen, ▼ortrefflicb, wie: Die reine Habne. Wie in letz-
tnret das Fette der Milch, eo let Ja der Kien dus Fette
di'M Holzen, brennt am leichtesten und gilt allerdings
in buchttftbliuher Anwendung auf Fichten • oder Kie-
fernholz fUr ein Lob. ütudentiiich und auch berlinisch,
sonst auch Kien = Blödiiiun , Scherz, z. B. Mach doch
keinen Kien! Die Mischung von Lob und Verachtung
in dem „reinen Kien" erklärt sich wol wie da« französi-
sche: II est grand dam «on genre, mais lon genre est
inflniment petit.
Kieiutpfsl.
*Man muss erst für die Kienäpfel sorgen und
dann für die Darre.
Xl«nruMlenta.
Wenn die KieiiniSidenie ' kummeu, wird schlocL-
tes (oder Regen-) Wetter.
') In Schlesien: KAmnaselmänner and Wetterrer-
derber. — In Holland stehen diu Siebkritmer in diesem
Rufe.
Holt.: Uet aal regeneu, want de zeefkromers looiien.
(Jlarrfbomfe, /. US^'.)
Besser ein Kiouspuu als gar kein Licht
Kiepe.
*1 Aus der Kiepe steigen.
•2 De Kiepe kregen. (UoUt.) — Schiue. U,tn.
Bei einer Bewerbung einen Korb erholten.
•3 He leggt aene gode Kype to. — iHchey, ug;
Schütte, II. SM.
Im OsnabrUckschen von einem, der einen Bauch
kriegt Das Wort bezeiohnet eigentlich einen Kober
oder Tragekorb.
Klee.
1 Der Kiss ist Meister im Ofen. — tSitri, U, M.
2 Der Kiss macht oflt vngewiss. — Pinn. U, w.
3 Es es Kis, do bleibt der Bauer bar hä is. (Mei-
ningen.J — Frommann, II, 4M, 15.
Wenn der Bauer seinen Kies- oder Sandboden nicht
verbessert, so entwickelt sich auch sein Wohlstand
nicht.
4 Wer Kies säet, wird keinen Weizen ernten. ,
Die Bussen: Wer Qranit säet, wird keine Dranaten
ernten. (Athnann VI. 991.)
Xiesboden.
Auf Kiesboden sollto es alle Nndeltage regnen.
^Franken«ali.)
XleaoL
1 Auch der arme Kiesel gibt Funken, wenn der
reiche Stahl sie lockt.
Gegen die Verachtung der Armen, deren gute Eigen«
jaften nur der Entwickelung sc
gestellten Mitmenschen bedftrfni.
Schäften nur der Entwickelung seitens ihrer gOnstlger
gestellten Mitmenschen bedftrfni.
2 Der Kiesel nennt den Diamanten Vetter.
3 Es wird nicht aus jedem Kiesel Glas gemacht.
4 Man kann viel Kiesel graben, eh' man einen
Demant findet.
5 Man muss Kiesel haben, wenn man Glas machen
will.
6 Nicht aus jedem Kiesel wird Glas gemacht. —
Mtmann V, 133; Reintberg IV, tl.
7 Ohne Kiesel wird kein Glas. — AUmann r, i04.
8 Wenn man den Kiesel schlägt, gibt er Funken.
Frs.: Du fusil et de la pierre sort le f«n (Bo9tU, ///, I.;
Lat.: K ferro «t silice Ignii. (BoviU, Iti, l.)
KleMlatein.
1 Aach ein Kieselstein gibt Feuer, wenn man ihn
schlägt. — Parömitüson , ISIS.
Auen der beste und langmftthlgit«
daroh wiederholte Beleidigungea l«nl>t.
2 Es ist kein Kieselstein, er bildet i
Diamant zu sein.
Die Boesen: Kein Kiesel lo trab«, «r hoflt, dMi n
einst dweheehelnen IMse. (AUmann V, M.)
3 Man kann einen Kieselstein lange kochen, ehe
er gateBrnhc gibt.
mil.: Men kon wel een' keiiteen koken dal h«t sop goed
is. (HarrttonOt, I, 391 ».J _ „ ,
4 Man soll nar einem Kieselstein das Fell ab-
ziehen.
ffoU.: Men kan Mca' kelsteen liet rel afstroopen. fffarrf-
bomie, 1, 391*.;
OssTicBKi SnioBWOaTiB-LaxiKOv. IX.
wird
sich ein ein
5 Wenn man den Kieselstein an Stahl schlägt,
so gibt's funcken. — Lehmann, ^3,33.
C Wenn zwei Kieselsteine zusammenstossen, gibt
es Feuer.
lat.: Contra andaces non est audacia tuta. (Alfdorf , 24ü ,-
Binder II, 573.;
*7 Das solto einen Kieselstein im Erdreich jam-
mern. — Fächer, IhtaUer. 45*'.
*8 Die Kieselsteine kennt er besser als die Edel«
steine. — hirömiakott , S40.
Ks ist ein roher , gemeiner .Mensch , grobe Ausdrücke
sind ihm geläuüger als feine.
*9 Kr vcrdawt Kieselstein. -- Eyrnny. //. 9790. 449.
Kiesen.
I Man kiese, was man will, das Wetter hat sein
Spiel.
• 2 Ile kiesot as de Duwcl vor't Götegatt (Mfnc».)
— l/uiTifi. 545; llaiukalcntler , 11; Kern, 143ri.
Teufel steht hier offenbar Air Alp oder den sogenann-
ten Walrieder, die gern durch das Kiemenloch der ThOr
oder durch die AusgussOlfnung ins Haus dringen , sich
auf die äohlafenden werfen und sie drQcken und wtir«
gen. Die obige Redensart denkt sich nun so ein We-
sen, das in das Haus eindringen will und allrs ver-
achlosscn Hndot. auch das (iütcgatt ( Ansgusslooh) und
deshalb aus Zorn kieset, d. h. grinst, die Kühne fletscht.
tVgl. StiireMf'iirg , 10«''.)
Wer Kiesling Rtiet und Stoppeln mähet, im
Sacke kauÜ und sich mit Thorcn rauft, das
sind vier Dinge, deren Nutzen ist geringe. —
EiMetein. 532.
Bei Wackernaael (Lesebuch, I, 83$;: „Wer kiisling
«aeget und stuplon niaeget uud in ilem sock kflifet und
sich mit törcn rAffet, daz sint vier ding die törlich
eint.«'
XUaok.
*1 Da sorget för sinen Kgack (oder Kajack). ->
— Schiller. 111, 11».
*2 Enen am Kijack^ krigen. — Schüler, lll, 11*.
^) In Mecklenbarg = OAniebala. — Also tm Halte
fassen.
KikelkakeL
*1 Dat is man Kikelkakl. ~ Eichtald, 1005.'
Albernes Ooschwtttz.
•2 Er ist ein Kikelkakel. — Frischbier*. 1939.
Ein Mensch, der albernes, ungereimtes Zeug eohwatit.
Kikelakopp.
Klkelskopp, lehr' (lerne) supc. — Frischbitr*. 1987.
Keichdskopf = ein echwächfleher Mensch, auch ein
schlecht geschanter Weberknoten.
Xlken (s. Aussehen und Sehen).
1 Kick, se* de Katte, keik se in den Pott, kreig
se ennen mit dem Schleuf^ up den Kopp.
(Lintf-) — lloefer, S86.
') Grosser hüUemer Löffel.
2 Kik, sä' Franz, un set op de Appelkist — Dier-
mi**en, 898.
3 Kik up de Tünn, wie hoch sitt de Sünn. ~
mchey. 114: Schützet II, Hl.
4 Kik, wat all, säd* de Bür, dör kek he in'n
SchäpstoU. — lloefer. 195.
5 Man kikt dik wol up'n Kragen, äver nit in*n
Mägen. (Lüneburg.) — St^ambach, II, 1€|.
Mahnt, sanaehst für echüne Kleldnng and Puti ni
■organ, und erst dann an den Magen ra denken.
6 Kan kik, wo tüht de Voss mit de Egg' tu,
segt Förster Kruse. — Hoefer, «3.
7 Wat kickst mi an, eck hebb mi*n Mann; wärst
eh'r gekame, hsüdd eck di gename. (Lit.j —
Früchbier*, 19SS.
*8 Dai kdiked so barmheärtig, as wan eäm de
Hanner 't Brand afireiten h&n (hätten), (ber-
löh».J — Frommoii», V,i1,9.
*9 Dai käiked so beännlik (erbärmlich, kläglich) as
wan 6äm de Bneter war fam Bräu*e fallen.
(herlakn.) — FremmaM. V, 57, II.
*10 Dai kiket met enem Oge noan Hiemel an met
den annem in de Wcstcntaske. (Iserlohn.) —
Fxrmenieh, llf, IkS. 108; Woeste, HS. 147.
*11 Dei kickt gerad so wie de Bür o]) e Munsche.
— /ViicWinr*. lS«rf.
80
1267
Kiken
Kiker— Kikeriki
1N8
*]3 Den (der) kickt as weun hc kenn drei teilen i
köös ( zählen könnte ). fJ/pur*.; — /irmniich, |
/, 4i>4 , 839.
*13 Den kickt wie ennen Penksfos (PfingBtfuchs).
(Meurn., — FtrmenUh, /, 404. S66.
* 14 Hä steit nn kick we 'nen Ooa (Ochs) op en neu
Döör. 'JkölH.y — Firmenich, /, 474. IlT.
EotL: Hij Staat te kijken, of hij een* klop Toor lijn B«-
zigt ktijgt. {Barrtl^mee, /, 410*.^
*15 Hai keiked as de Katte, da in^t Uäksel sgit
(scheisst). j'Craf«cfca/» Mark.) — Fnmmaun» 1". »Xi, M.
Siebt «ehr verlegen au.
*16 Hai keiked as de Hatte düärn Bessern (Besen).
— - Frommann, V, 60, 89.
*n Hai keiked so verdraitlik ( vcrdriesslich ) as *ne
Buetersoppe. (Iterlohn.J — Frommann, f. id, 43.
ffolL: HU kijkt alt een galant, Wiens matrea met een an-
der op deu loop ii. (Üarreio/Me, l, IVi.)
*18 He kickt as de Gus bi't Dunuern.
JIoU.: Uij kijkt all een boer, die de kaart rergcTeu Leeft.
(Uarre^oMf« . /. 371 *.)
*19 H»} kickt ass'n Mus üt'n Dank* Hed. (Altmark.)
— Danneil, 43 u. 143.
') AufKelockertei Werch , das cjrlinderfönnig 1< isc su-
hamni6ugewick<'lt wird. — Wird Ton Jemand gebraucht,
d^-r ein freundliches Gesicht macht.
*20 Ile kickt an aa d' K6 dat nie Daor. (AHmark.)
— llanneil, S77.
Sieht's mit grossem Erstaanen an.
•21 He kickt awerhen as Krepine Hahn, roanziger
Sehninn.) — Fritdtbier *, 19*9.
*22 He (se) kickt doarut as de Mus nt *ne Diss Hede.
— ScküUr, m. 8*».
0 NAmlieh ans einem grossen Kopfpats. ( Vgl. auch
Fr. Rtuter, Ut mine Stromtid, I, 106.)
*23 He kickt em an wie de Koh dat hohe Dohr (in
Danzig). — FrUdMer, 1970.
*2<i He kickt ewer ock, as wenn he dör de Ströpp
(Stricke) geschoten wöhr. (Meur*.) — firme.
nick, 7,406,333.
* 25 He kickt in en Spor ^ as 'n dot Kalf.
') spar, Wagengeleise. — Sieht fortgesetit auf eine
Stelle.
*26 He kickt man önimer wat do flocht on nicb
wat do krocht. — Frück{ner\ 1971.
*27 He kickt met et rechte Aug' en de lenke T&sch.
(üeurt.; — Firmenick, I. 406, 336.
Um za sagen: er schielt.
*28 He kickt so gier as Cnecls £pp en den Schmolt-
topp. (Grotser Werder.) — FrUcUtier ', 1972.
Cornelius Epp ist ein Eigenname.
*29 He kickt so hoch as Friedag äwer Elwing. (El-
hing.) — Frückbier^, 1978.
*30 He kickt wie de Boll op*t Brett. — Friukbier ^ 1974.
*31 He kickt wie de Katt on c Kalender. — Frisck-
hier*, 1914.
•32 He kickt wie de Oss ön de Bibel. — Frisck-
bier,bU: Fritckbier *, 1974.
*33 He kickt wie en Katt, die donnern hirt (itews.)
— FirmeniOi, I, 406. 348.
*34 He kikt dör de Hare as de auricher Swiue. —
Frommann, V, 535. 610; Eickwald. 1895: Kern, 6.
Er sieht ans wie ein mageres (oder Winter-) Schwein.
Magere Schweine sträuben die Borsten. Ein Vorwarf
fttr Anrieh, als wttrden dort die Schweine nicht gut
gefuttert.
*35 He kikt dörch 'n eken Brett, wo 'n Lock in is.
(Pommern.)
*3G He kikt en de andere Wck (Woche) heren.
(ileara.) — Firmenick, I, 406, 387.
•37 He kikt ni' wider, as sin* NosMengk is. (Olden-
burg.)
•38 He lükt so nüver^ üt as de Mus in de Mehltien^
lOgtfriet.; — Frommann, V, 538.630.
■) NUror = nett und habsoh, pflCTig, klag, geistig
strebsam; fein, artig, niedlich. ') Tln, Tdnne, Tonne,
ein kleines Fass mit einem Deckel sur Aufbewahrung
von Mehl, Fleisch u. s. w.
*39 Ile kikt ut as Mutjen (oder: as Müschen) ut
en Dies * Hede. — Scküize , l. 880.
■) Kl) Dies ilAde hoisst in Dilhmartchcn ho vi«!
Wereh als fftr einmal auf den TwAl ( Spianm^n ) ge-
wunden wird. — Von Lentea, die des Kopf eebiia
oder postirlieli frisirt tragen.
'•lO He sett on kickt wie ennen Aap (Affe| en de
posteleinc Käs (Porzellankaaten). fMemn.)
•41 Hei kickt herop as de Oss op e Doale (Thaler).
(Brieten, Reg.-Bex. Marienwrrder.) — FnK*Mer>. Wl,
•42 Hei kickt möt enem Og nau Speck, möt dem
andern naa Kielke. — FrücftMcr*. ist«.
Er Behielt.
*43 Hei Idckt wie de Mus ut de Klnnkre. — FriK*.
Ucr. 198. FiisfWi«-*. 1977.
•44 Hei kickt wie de Ül ut em Schmolttopp. —
Fritckbier, 398; Fri$ckbier*, 1977.
HolL: Hij kljkt ab een ekster uit xijn gi^ool. (Harrt-
bomee, /, 190
•45 Hei kickt: Wöll heiöneBood (Bude). rCMp-
berg.) — FriMckhier\ 1978.
Waxnnngsmf , zur Zeit der Entitahang um daa Jahr
1830—40, besonders gegen einen itrangcn nnd waob-
samen Aceisebeamten gerichtet.
•4ö Hei kiket demt es de Mino int diäm Heioi-
plock. (Sauerland.)
•47 Hei kiket saa spits bei der Nasen her. rSaatfkMlj
Auch die HolUnder sind reich nn ▼ergleiehendfla Bt-
densanen dieser Art, als; Uij k^kt fkls een bond, «f
het Tleesch alt den pot gestoien heeft. — Hy k^kt sh
ecne kat , die men een^ gebraden Tisch Toortoadt —
HU kijkt als eene kat in een reemd p^fc^nff — Hü
kijkt als eene koe in eene* keneaboom. (Harrehmk.
I, 396 ^; — mj kijkt alsof hij eene hooivork heeft
ingeslikt. (Harrtbome*, /. 331.; - HIJ kUkt alsof h«
zijne gondbenrs op eene boerenkennia Terloren kaL
(Harreboinie. I, 3»5 >>.; — Hg UJkt nnar de klondM
of de WiUemstawl in brand ataat. — Hij k^kt, of bM
eene Inis in 't oor gebeten had. (Barrebomee, I, 4U*:
II, 41.; — Hij kijkt loo fier als keinen kat. (Barrf
bomi*, I, 387*.! — HU kijkt sno onnoozel als een heil
op eene rieke koc. (Harrebomie , I, SSO.) — HlJ kiJkt
soo prat, alsof hem de lerer ontsnoept was. (Merrt'
bamet, II, 81.j — Hij Staat erroor, en kUkt jus tm
koe Toox een moisen hoL — HU ataat te küken all ms
uil op eene kluit. (Hambvmee, I, 314 h g. 41s sj
*48 Kick em doch nich ün 't Mül. — FritcMer*, ua
Anffordernng an Kinder, einen Fremden deich Cs.
sehen beim Essen nicht au beltatigen.
*49 Kick, wie de Düwel snpe kann. — Fri$dibitr\ um.
•50 Kickste, wie du best? (Güqenburg.) — fhseb-
6i<T 5. 19«5.
Zu Jemand, der sich dnrch eine unbedachte Assi
mng Terratben hat.
*6l Kik en Hnnnc in*n Ars. (Brawuchweig.)
•52 lük mik in* a Hindcrsten, denn siehst du des
Mond. (Scköningen.) — Gebkard,
•58 Kik, wo witzig, seggt Itzig! (Pommern.)
*54 Pahlke, kick rut, öss öl Iser (Eisen). — Fm^
bier, 394: Fritckbier*, 1981.
Auch : köl Iser, röd QesGcht. Einmnl ein
Zurufenden Sehmied in Sprind bei Königebsöüg
in Zorn gebracht wnrde. la
die
Ezereicrpints TOitei-
/. !17.
welchen derselbe
dere neckten ihn damit
siehenden Soldaten.*^
•55 Se kikt mi wul lang'n Arm, aber nich lang^
Darm. 'SüderdUkmarscken.)
Man sieht, was ich am Leibe, aber nicht, was ich in
Magen habe.
•56 Se kikt iiüt er ut en Finster. — SchüU€,l.ia.
Sie ist ihr an Rang und Vermögen gleioh.
*57 Se kikt ut böge Finster. (lloUt.) — Schütze,
Lura, 88.
Sie ist stolz.
Kiker.
* 1 Een in'n Kiker hcbb'n. — Eicktoald, looc
•2 Einen (etwas) auf dem Kiker haben.
— Fritckbier^ 1983-84.
Den habe ich schon lange auf dem Kiker gehabt.
•3 Enen up den Kiker hebben. — JDah««n,sS5.
Auf jemand laaern.
Kikeriki.
1 Kikeriki ist Kikeriki.
•2 Dem kommt noch der Kikeriki.
Von einem alten Terliobten Nerren.
•3 Hintc^nach kommt der Kikereki hermu. —
Tcndtau, 1002.
Der Sohn eines reichen Mannes hatte die flu Uit,
ein Hahn in sein und krähte wie ein solcher. AB*
HeUversnchen snm Trotz kam immer enlatat «M*
der Kikereki heraus, wie dies Tmdlm» ■. a. O. •»*
tulirlichcr erzBhlt.
1269
Kikin— Kind
Kind
1270
Klkln.
Du muBBt mi nich up'n Kikin', man up'n Spräkan
kamen. — Slürenburg, 9i\
') Von inktken, eimracken, Toriprcohen , elukehrfn,
»uf einon Aagenhllck jemand in deiten Haute be-
grttMen, oft im Uegeniati zn aniprecbcn.
XUbe.
1 Auf Büttigen Kilben* gibt*8 söttigcn Ablass. ~
Kirchhofrr, 13S.
>) Kilbe und Kirwe sind ans Kirchweih gckQrxt, wie
Kinnea and Kinns« (i. d.) aaa Kirolimeii.
2 Es ist nicht alle Tage Kilbi. -^ Kirchkofer. 133.
3 lat's Kilbi, BO ist'« Kilbi. — Kirchkofer, 1S3.
4 Ma säd all vo der Chilbe, bis sie cmol do ist.
— Kirchkofer, 133: Tobler. 103.
Man iitricbt lo lange und Tiel Ton einer Sache, bia
■ie da i«t.
5 So lange die Kilbe wahrt, haben die SpicUeut'
J5U verdienen und der Wirth (jästo. — AirrA-
hofcr, 133.
6 Wenn man lang von der Kilbe redet, ro kommt
sie. — Kirchkofer. 133; TotiUr, 104.
7 Wer auf alle Kilben geht, erlangt faulen Ab-
läse. — KiriUüfer. 133.
•8 Hast 0 schöne Chilbe agstellt. — Tohkr, loa.
Eiuo Haubero Geschichte gnmacht.
Kilcbs.
Kük'b, Kindes Noth vnd Todt iät die grosseste
Noth. — /wri.ii, 48«.
1 Sanct Kilian ist vermögend genug, Sanct Mai--
tiu den Mantel zu flicken. — IH$tor.. 17. 37;
EvieUin, 37S: Simrock, 5573; Körte, 3355: Draun, 1, 1810.
Der letztere der beiden Heiligen hatte einst seinen
Mantel zerschnitten, um einen nackten Bettler tu
kleiden. Kr wurde Patron des Ersbistliums Mains. ,
wkhrend der heilige Kilian das Itlsthuni Würzbnrg
anter seinem SchuU hatte, das reicher als Mainz war;
daher ward Joh. Philipp von SchOnborn, der beide Bis-
thttmer innehatte, durch das obige Wort ru Beiträgen
für das ärmere Mains verpflichtet.
3 Sanct Kilian stellt Schnitter an.
In Dänemark treibt Sanct Knud ( 10. JuU) die Bauern [
mit Sensen aus. (Reintbeig Vltl, 155.; [
3 Zu Külian (7. Juli) schneidt ein jcderman. '
/Oftcrüsrrrrni ft.; — Itaumfiartrn, 50. I
• 4 Pen wird Miister Kilian » zu Grabo begleiten.
») Der Henker. — lapfunbery (bei Lauitmbera) sagt:
„Vermuthlich steht diese Benennnng mit dem bekann- '
ten Apostel der Franken und Bischof von Würzburg
in Beziehung, den man mit Schwert und Dolch abge-
bildet sieht." BtlLaiiremberg (I, 391) heisst es: „Ok
heb' ik wol gesehn van einer oldcn Hex, wo Meister
Kilian er maeked ein experfez" (den Oaraus).
1 Ach, dass ich meine armen Kinder so geschla-
fen, klagte der Bauer, und sie waren des
faiGTen. — Einelein, 375.
2 Alle Kinder werden mit Weinen geboren.
Lat.: (-luinabunt K et A quotquot nascnntnr ab Eva.
(Biiulrr 1, rJ3; //. 497; Sv^bvld , 77.; !
3 Alte Kinder, gewisser Tod.
4 An der Kinder weis erkont mau diT Mutter
rteis. — ri*chart, Kkcz., in Kloster, X. 481. ^
5 An fremden Kindern vnd Hunden ist« brot ver-
loren. — l.i*mrtMii,3as. 30; Ueiueler, 214; tiaal, 924;
ViMtor., IX. 35 ; Strure, /. 50; Malhety, 73** ; Blum , 143.
Der fremde Hund wird allerding«, sobald er frei
wird, trotz des guten Kutters, das er erhalten, wieder
fortlaufen, um seinen Herrn aufkusucbcn und nichts
als den Strick snrflcklassen : daraus llstt sich aber <
noch niclit die allgemeine Anwendung des Sprichworts
auf Pflegekinder rechtfertigen, da ainzelne Lndank- ,
bare vielen Dankbaren gegenüberstehen. — Die Spanier:
Krziehe kein fremdes Kind, denn du welsst nicht, ob
es wühl geratben wird. — Wer ein fremdes Kind erzieht,
•ammelt sieb Kohlen im Busen. (Reintt^rg 17/, 49.;
Der Kngländer: Leg* ein fremdes Kind an deinen Busen
und es wird am Klbogen wieder heimoskrieefaen.
E»9l.: l'ut «aother man'i chlld in yonr bniom, and he'll
crecp out al yoar elbow. (Bokn //, 46.;
Frt. : II fait mal nourrir antruT «nfaBl, car 11 s'en ▼»
. /i, 231.;
quant II esfc
6 An gcborsa
— Petri,U
(Ur
Kiodern finden die Eltern frewd.
17.
7 Andere Kinder sind Schleppsäcke, willst du
auch einer sein? — Kirchhofer, 193 u. 332, 152;
Tobler. 113.
Findet seine Erklärung in einem Kinderspiel, das
Kirchkofer und Tobler a. a. O. boschreiben. Die Kinder
fragen der Reihe naeh die Mutter: Darf ich auf die
Uasse/ Mutter: Kein. Kind : Andere Kinder sind auch
gegangen. Mutter: Die andern Kinder sind Schlepp«
Säcke; willst dn auch einer sein?
1 8 Artig Kind fordert nichts, artig Kind bekommt
' auch nichts. (Litauen.) — frischAiVr *, 1990.
I 9 Auch ein Kind im Schilfe läs.<(t Gott nicht ohne
Hülfe.
i 10 Auff einmal aller Kinder Fat können werden,
I int miBSlich. — Gruter, ///. 7.
I Bei Lehmann (II, Sri, 70): „AuiT einmahl aller Kinder
I Pat oder Pctter werden kunncn, ist vnmUgllch."
11 Aus Kindern werden auch Leuth und aus Ilienlc
Hannen. — siaor, 597.
12 Aus kindern werden auch (alt) leutte. — Ayri-
ccia I, 594; /'r.iiii*, /, 75*; II. 93»; Kgenolff, 243'*;
Hauer, Nij '; Kyeriwi. I, lil ; l.rh mann . 409 , 21; /Vtri.
lU. 29; Kinelein, 375; Ueinnlhrg II, lO.'».
Um die Kntwickelungsfähigkeit eines menschlichen
Wesens und darum seinen alle andern Dinge über-
ragendun Wcrth auszusprechen , sagen die Maoren : Ein
Kindloin wächst, eine Axt bleibt immer klein. (Rpi»e
der öfterretchinchen Fregatte Xoeara um die Erde, 1857
— 5S). II, 317, wo ans oiuer Sammlung maorisohcr
Sprichwörter des Gonvurnrurs Uoorgu Urcy eine An-
zahl mltgetheilt werden.^
BShui.: Z ditt b^aji lid«. (Celakortly , 266.;
Jfoll.: Kleine hinderen worden groot ( oud ). (Ifiu-rehvm^e,
I, HA*.)
Lut.: Quem taurum motnis vitnlnm mulcero solebas.
(Oeid.) (Binder /, 144.x ; li, 274'.'.; — Sub qua nunc
rccnbai arbore, virga fuit. (Sif'jfwtd , 585.;
13 Aus Kindern werden Lüt* und aus Leuten nüt
14 Aus kindischen Kindern werden weise Leute. —
.Sfli/rr. 264.
15 Aus kleinen Kindern werden (auch) grosse Män-
ner, die sich aufibüumen. — LrÄmann. 379, is:
Lditnann, 11, 35, 57.
16 Aus leipziger Kindern wird entweder was Rechts
oder nichts.
17 AusH beschissenen Kindern werden auch Leute.
— Lelimann, 17i». 26.
Darum muss man sie nicht wegwerfen, denn die in
der Jugend fahrlässig, tOlpisoh oder büs und muth-
willig sind, wenn aie erwachsen, werden sie oft tUch>
tige Leute.
IIoU.: Niemand aal sijn kwaad kind verdrinken. (ifarre-
bomre, /, 4ü7».;
18 Auss gescheiden kindern werden Gecken. —
Franc*. //, 134*»: Gmtvr, I, 7; Vetri,U,n: llcnitdi,
1533, 64 ; Lehmann, II, 32, 65 ; Sailer, 189 ; Kiaelein, 374 ;
Simrock, 5631 ; ßruun. /, 1814 ; Rcin^/erg VII, 44.
Nicht immer, aber oft genug.
Lat,: Odi puerulos praecoci sapientia. (S^ybold^ 402.;
19 Auss Kindern rieht mau Leut su. — Petri, II, w.
20 Auss kindern werden alt« leut. — Franck, 7,34;
Etjcnolff, 143*; /V(n, II, 29.
21 Auss Kindern werden Leut, auss Jungfrawcu
werden Braut. — Lehmann, 176, 25; jtM..114; llir-
hrrgcr, II, 16; Üaal, 1011; lllum, 655; Mayer, It. 11;
Ituckingt 194; Hryer, II, 150; Ilamann, I. Pred. , I, i ;
Sirure, i, 46; Siebenkecf, 69; Lokrengel, I, 65; Ei«e-
lein, 375; ri<nflf(iii. 559; Aroma. II. 539; ATür/c , 3399 ;
Simrock, 5635; für Waldedi: Cnrlze, 315,69.
Mach JfuH« (tluelten, l^) schon um das Jahr i:^
bekannt.
Er».: Les enfans deviennent gens (hommcs). (Leroux,
I, 140; Krittinger. 271»; Startehed*t, 417.;
Lat.: Ante fnit vitulus, qui nunc fert cornua taurus.
— De nnee fit corylus, da glande ßt ardua qucrcus, v
parvo puero saep« peritus homo. (S^ybotd, 29 u. 119;
Frobtrg, 130; l'hHippi, I, 115.; — Nemo nascitur ar-
tifex. — Tandem fit snrculus arbor. (EiiHe.in, »75;
i Uaal, 1011; Binder /, 68; //, 18» n. 907; Üartnrr, 17;
Mferberger, li, 16; Sutor, ii9; Philippi , I, 3.1.;
I 23 Bann (wenn) nie di Kenner zu Mart scheckt,
\ luso «li Kriimer (JeM JlenncUmj.: — Frammann.
II. h'^j . r-:».
80»
1271
Kind
Kind
1S7S
23 BaDri'<) Kend ;?ehöbe ia. will jeder Ge?atrr atee.
{'Meinip>)eH,j. — Friimmann, II, 4lö, 115.
24 Bekam« jedes Kind den rechten Xamen. so
müssten die Zwillinge von Gnadenthal Pater
Beichtiger heiaaen. — A"Vv.vr*pi^t'l, 74, ".
25 Bekommen rlie Kin-ier Zähne, su that lieh der
Tod bene.
San*.- Cnando U CTunsr» di<nta. la maert« I» tieoU.
rßflAi /. 444.;
26 Berliner Kiml, apandan»;r Wind, charlotteubur-
jrer Pferd siiid alle dr»:i nicht"* werth. —
iftUvkif A.>nj.iP:<ii»«n;, ///. 44, dl: Hi-v^SW, ->«.
IfhU.: hin Xt fjtnt i* if^.Vren. te Utr^uLs ligt ler «chol<
tu t« Lnik le«rt z:jr Waiich. i< «^»ra muitmaker lioor
«iji" h»l'i ''-'^ k'Tr-t sji: 'lin r.c:? wit M kort, 2-;o moogt
gij ftaDspr«k>>ii <l:<i »ia Dorl. 'H-zirf^\crn:e, I. SS".*..
27 Bef'chissne kind-^r .-o! mann nit wegkwerfFen. —
.Ijmn'yi /, -3?,; F.j':i:^^. 2»-**'. ILniifh . Vü , i< . /V*ri.
//. S3; ßrurifr, /. -. Lit-.'f'i.irf II. i. Stmr.A:k. »M.
AeiM^er'^r .SchTniz ist l.aM ahznwa^cben. ..Xuiiagt.
ila« mkn di« be^oniKi«^ kindt nicht offtmali wegse»
•A-irff'^n findt,'* ■"■iii-Hi, /, ^6, '>'., ..K<in beachiaien«
kind 7--\ wrfTen hin, dan ^h «<^ri<>D «rieb leat aag Jn.^-
'/i v/'.n;. /. IM.;
li'ifi.: Man kanwr ikke barnet b-.rt f.r det <r nrecnc.
n'r.r. 'A/<i.. S?!.;
i/«<{.: Men moet K«ene Lrtk . . . . r beinott« i kinderen weg-
wfirpen , want m(:n WK«t oiet . «aar zij nog ti>« koracu
kunneD. (Rnrr^h'^m'^. J, K^¥^■^.',
28 Besser a Kind aas a Kolb, 'a Icoft a Pauron
nich in Hoaber. — l.vAitt».wi, 6«i; Co.7io^k<>. 11.15.
20 Besser das Kind weint fjetzt;, als die Acltem
künftig. — Evrrinfl. /. 16? Vtlti. 11. 256. /..w.' , lüö.".;
VtilU-i , aWf* ; .Su(or.3;J: Emfiein, 173. .S/ni<v. /. 3i.» ;
Nil»*/"»-, i-;:»; Kitrtf, JM7: ltirtn*hpTg Vit, SS.
T>io Walaelien «agen: Beaser: wehe mir. al« «ehe ans.
ttobm.: Lipe )<'«t, at<y d«ti plakaly, nn otcorä. ~ Plac
tjr radcji nc-z ja, f(k4 moudrik xnatka. j:vL'htIc byii po
»nie ditcti T iidftsti Jeho ntmoudr^. 'C^akovii'j, i<.^.'.
boH.: Brdre at htfroene grsd« end furKidrenc «akkf. —
Bedre er at bsm gneder end en gsmmel mand. (Prot.
.lan. . hl u. SSI ; AoA« /, .14:g
Ffi.: II Tsat micnx quo l'enfant pi£ur<>, i«^ 1« p^rc.
(Gaal. liJir>.;
lloH,: Botfr dal liet kind we«nt daa de vad(>r i of: müder).
(HarreObiii'*. I, 4')1\; — Beter ist, dat een kint schreit
dan cen olt man. (TvnM., K. 14.j
l'.! A meglio che II fancinllo pianga, che il padre.
(Passnyfia. J?S, 2: fJaai, 1005.;
Lnf.: JuTenile» lacrimae vitiia obstant. (Philippi, I, 21$,
(iaal, 10«);» ; Hty'iold, 2»;v»; Fincher, 117, tfS.; — Melitta
<>«t, ut pueri fleant, qnam aenes. (Kt$<Uin. Cl^.J — i^uoA
fle»t e^t melias pner unm tiuam vir adaltua. (Futl-fr»'
teht!!' , I'.".'; /.o.'i romm., 17«.;
(/njr.: Jobb, ha a' gjermekck virnak, mintaetn a' szulcik.
(daut. H.«».'!.;
30 Besser die Kinder arbeiten vnd die Poltern ruhcOi
denn daas dio Eltern arbeiten vnd lassen die
Kinder faalcnt/cn. — Vviri, ll.yi: Hrnifih. 323, 44.
31 Besser die Kinder bedürffen dein, denn das du
ihnen in die Hend sehest. — PrUi, II. 35. ihninch,
320,63.
32 Bc.«ser ein arm Kind, das weis ist, denn ein
Köni;^, (In- ein Narr ist. — /•rfn, //. 3'.; llmisch,
320. 44.
33 Besser ein froinb Kind, denn tausend frottlo.-^e.
— ruri. II, 35.
34 Besser ein Junces Kind lehren im llauflen, denn
daheim im Plaass alk'in. — l'rtri. 11, sj. Ufiiüch.
322. 5H.
35 Besser ein Kind fliegt, als dass es kriecht.
Fn.: II vaut mieax dire (& nn enfant ) tiens toi iraa-
quiUa que (de lai dire) pareaaeux.
36 Besser keine Kinder haben als sie schlecht er-
ziehen. — Ihinsber'f VII, «7.
'M Besser ohne Kinder sterben, denn guttlusc Kin-
der haben. — Petri, II, i9.
Böhm.: L^pe detf nemfti, iicx nezbodnij chavati. (dtlw
toeakif, 41 Mi.;
38 Besser zehen Kind mit ehren als eins mit vn-
ehren. — ihmsch, 322, 43; Petri. II. 40.
39 Besser zehn Kinder gemacht, als ein einziges
umgebracht. — 6'i»Mrurilt, 5638; Itfinsbery Yll . 6.
UoU.: Betör cen kind geroaakt dan een* man dood ge-
Ftokeii. (Harrrbtitnrr , /. 40i».;
40 Beter 'n Kind als 'n Kalw. — Globua, VUl
TrMttprach leichtfertiger IMmen.
41 Bey Kindern ist kein Streich verloren, als der
nebenhin gehet. — Sictiir, 596.
42 B'Me Kinder begehren die Bnthe. — Altmtwat, 17.433.
£ra«.: Ondt barn akal man ilde Tngge. (Bohn /, a94.J
43 Böse Kinder, böse Leate.
Di« Baiaea: Wer schon als Kind llaelit, der wir4
ili Greia nicht «egnen. (Altiaa*n VI, *73.)
44 B'jfie kinder machen den vatter (die Älteo)
fromm. — Franek, /l, 64: Egenolff. %B^ ; IVfri,//. 4t.
Uniter.l.i: Jlavcr, /. 10«; Sailer, 8«: fiwim.sn,
>imrj.&. 3622. K'lrte . 3391 : Braun,!, IUI: Ibuiikri
l//. 91.
Liif.: PArentem Uadant infelicea flliL (Esmolf, 54^;
ä'-j.VW . 42«.;
43 BL«e Kinder zeigen früh ihre Mucken.
DU.: Ondt bam qnaeder favl Tiise. (Prom. daa.. A^.}
46 Briusr' ein Kind zur Welt, Weib, dat hnndeit
Jahre zählt. (P^hx.)
Als die Polen im Jahre I.'t75 die Schwester SigiaBud
AugBst's. Anna, den letzten Sprösalinff des ja^losth
aehen Königshaaaes , zur Königin erwählt and atigc>
rif-'s hatten, gmb man ihr den aiebenbOrgischen Vlr-
4C4TI Stephan Bathorr znm Gemahl. Als nach te
Traiiang von einigen (Trossen de« Beicha der Wusel
aa49e«Froch«n wurde, die Kh« möge durch einen ■■■•-
liehen Spma«en gesegnet werden, rergmeeen einige Xdri-
Icate den Anatand ao weit, dass sie mit Beeng aafdÜN
Alter der Braut < SO Jahre ) in die obigen apxiehvOitlicl
loswordenen Worte ausbrachen, die man sp&ter anwnin^
um jemand zu etwa« aufzufordern . was er doch ajdi
leisten k<)nne. < Vgl. Wurshach I, 55.)
47 Chlini Chind', chline Chummer; grosse Chind
gi-osse Chummer. fBtm.j — Zym, 90.
'^ Der Berner «prii:ht das </ am Ende einer SfU*»**':
■j. also Kinj.
48 (.hlyiii Ching. chlys Leid; grossi Cbing, g^.•s«eä
Leid. Sy si cfaly. so trambe si eim iiffa~
Küess, sy si gross, so trambe si eim uf'
Herz. rSolothHui.; — Schtld.tt,9*.
49 D' Kindar und d' Fakeln (Ferkel) halben ilb-
wal i jederzeit ) lare Sackein. (Uaiem. . — «v-
Icr-i 17/. 67.
50 Daheim gezogen Kind ist in der Fi-erade «i«
lin Rind. — S.ükr, 26.^1.
51 Dai suineii Kinnern ^iät Bräoud (Brot) ur.
litt selwor näoud (Noth), dai is wärth, in
mc ne slätt met (1er Kiuse (Keule) ilicfti
.tn»t?irr:i.; — Firmi^nirA. i. 35.1, 8.
52 Das älteste Kind beräth das jüngste. — f^-'-
216. 222.
B4>zieht sich auf die deu (jcschwistem gebuhmlt
.\btiDdMng. Da. wo die Bauernhöfe, am derZerttScte-
lung der (irnndittüi-ke eiitgeuenzuwirken, elBcm ^'bw
ii>M;rgeben wurdou, konnten die andern l«e«cliwj*ter«3^
Abfindiina (Auf.<tener> beanspruchen, am aiclhei^csM
Il<>rd zu )fTund«n, wenn sie es nicht Torsogen, inaiw
.-lirhänfriifeu Vcrhitltni^dc am heimatlichen Herde es blti-
beil. t'nter dem ..älteatcn" ist hier der Sohn le ***
stehen, welcher das Gut erhielt, auch wenn er des Jab-
ren nach nicht der ältc^to war. Das „ berathea" •«*<
darauf hin , da«« der Sohn , dem der vjiteriiche Hoff-
blieben, seinen Gesohwiftcm in NochfJiUea Hfllfe Me-
ten aollt«. (S. Erben 14.) Daa Sprichwort gehört'«
Mindtn'r Proeinsinli'giht an: „Das Alteste Etat ^
Jüngste berlth.'' (Whjand, Minden, II, 415, lU
53 Das ehelich geborene Kind behält seines Vsien
Heerschild. — llcriiw. II, ft; Euenkart, W: ttü'-
hrandt 23, 33; Simrot-k, 5376; f^ra^. &S. S07; ffrwMr
17/. 50.
Dies Spricliwort handelt von Kindern . die aat eiiv
Miaheirath herrorgeganaen aind und will sagen. dM
»ulche Kinder, auch wenn die Mutter mit dam Vita
nicht ebenbürtig war, dennoch dee letctcre St»'»
VVappcn und Cutcr crbcu aIso,_ daa HerkoaamiB ^
Mutter ihnen uii'hi sum Nachtheil gereichen soUr. u^'
ulüicii bei rrin/eu eine Ancnahmc stattfindet. <S. B«-
«uliild 1.)
Ö4 Das .iüngste Kind folgt dem Vater. — Graf, ».ai
I). h. ca war in einzelnen Thoilen Dents ehiaäit nch
dann frei, wo alle übrigen jKlnder wegen der CeM-
licit der Mutter oigeu wareu. ($1. Mnttrr.)
.U/'(/.; Ye dat jungAto kind nach dem Tatlcr. fä«ntf*>
H6.. III, .VÄ; hrimm, l^cMtsalt., 3».}
bb Das Kind beschmuzt sich und rcisat Lockr.
die Mutter niiht und wäscht. {Biktmm.J
1273
Kind
Kind
1274
ÖG Das Kind bricht alle Gedinge. — Graf, 2u5. ka
11. :>eo.83.
Wenn auch dio Eheleute beim Beginn ihrer Khc ihre
kunftinen VermAgenireclite sn ordnen berccfaliirt sind,
daH eheliche Kind bricht ihre Khritirtnngeii und Ver-
träxc; dvnn Jedem Kinde ffchürt seiner Aelturn Uut.
IUI Kind bricht aber auch in Ichnarechtlicher fic-
Kiehuii^ dann da« OediuKe, vanu ein Lehen für den
Kall scinPi Ableben« ohnemttnnlicho Nachkommen einem
andern «ugealohert war, der Lohnabreitier ab4>r noch
cinon Irhnaflthigcn Erben erhält. ( 8. Uedinge i.)
ith.l.: I)ai kint dai bricht all gedinge. (Orthf, Kinfnach^r
Kf:ht»bMih, S. «*•».;
57 Das Kind büscrt. «/»#TiM'»«rn..; — lliacbnmJ , ^i , u :
Kslor, I, 3**^: r.fif. 59, 22.^; Urimin , nechlsttU., 368.
Sdvicl wie: Das Kind folgt di-m Bu«en (i. £7).
58 Das Kindf «las seine Mutter verachtet, hat ehicn
stinkenden Atliem. ~ Simroik. .S624. lieinaberg
rii. 93.
59 Das Kind der Stiefmutter wird doppelt (zwei-
mal) gefüttert. IHiIh.j
60 Das Kind eint und scheidet der Aeltem Gut. —
liraf. 2ü:i, 163.
Welche be«ondern Ke«tiiet«uugen die Aeltvru bei
Eingehung drr Klie in Betreff ihre« (iutc« gemacht
haben milgen. >iv kiSnnen die Erbrechte de« Kinde«
nicht beeintmchtigiMi. Auf llikgin: Bat kiudt Hammt
und «clieidet dat (lut «uiür lUtlori'U. (S^rmatH, VX)
61 Das Kind erstickt oUt die Mutter. — Lthmanu,
31 , ;..
62 Das Kind fällt wieder in der Mutter Schos. —
hstür.. I. 80: Hi-it-nhinl , 377. S^tcll^en^tpi^'y^'^ , I, 17, 1:
UiWchnml. Ul , Jll». lUsvlcm, 376. Graf, IM, U: Stw-
nnk, 5:m4. K'irh' . :{3M. Itntm. l, IM.'».
I>i'r mlltterliuhe .Schote beseichnot Arltern und (tru«K-
.ilU'ru. Ua« tiprichwifrt n'det von der Vcrlaa«en«chaft
•■iitit« Kinde« und nagt, da«« «iv nach dem Twle doi
Kinde« di>n Aoltcrn wieder lufAllc. Bahcr hin« frUhcr
da« Erbrecht der Aeltern auoh Suhoafall. (Urimm,
/{.■•htiitii., 47t'iJ Nach dem rumiAcheu Kecht« haben
die leiblichen (Jcnchwittor eines Kindea nach de««en
Tode gleich«-« Ki'cht am Erbe mit den AeltiTO. (S. Out,
SubdI. IJ.)
Kr:.: D'on vient I'agneau, Ik retuurne la pean.
ti3 Diis Kind füllt (^'ehöit) zur ärgern Hand. —
f.Vnvicr. &S . lU; iVfcrr, 61"., .'»9. Pitlur., 17.36; AWn-
hart, 151: K'tnr. I. 26 u. 70; ///, 3»a , Ueitiuf, II. 6;
i;ixi7i>iii, 373: IMWbranii, :^\ 3U: .S'iinritril: , A.)7.'»; f>Vu/.
5A. 216—818; KuUhorn, I. .'hi. lirimtn . Hefhtstill. . 324.
Wahrend in oinrin Theilo Deutschland« du« Kind
diT biMsern iTand fidgte t*. >'•' f, in einem uudorn die
freie Mutter ein frei Kind gewann tß. (lehnrt ü), wieder
die Sohne naoti dorn Vater, dw Tm-bter nach der Mut-
ter (R. Sohn) ihr Prvihc'itama»^ bestimmt erhielten,
Kagt ^l.^i ubigo Sprivhwitrt, da« einer spätem Zeit und
rinem iu nugvietzlichiT Form entstandenen tivset« angc-
liürt, da«ii die Kinder «tet« unfr«i «ind, wenn nnr eins«
der Aeltern unfrei i^t. L'nter der ,, ärgern Hand " wird
lier Ehegatte vorttaudfu, welcher mit d«;m andern nicht
v»u gleichem blande iit. es mag Vater ixicr Mutter «riu.
Da« Spricliwort will dalier sagen , da«« Kindi'r an« einer
ungleichen Ehe entH|iroB«en . alli-mal nur den Stand er-
lanijcn, welchem der ungieiclin (ratte angehört. Zu
■l«'n ungleichen Ehen gehörten dit* eine« Freien mit
i-inor Leibeigenen, oder eine« Adlichcn mit einer BUrger-
Iioben. Unter den vcracliivdeuen Abatufiingcn der
l-'rfieu kennt der .s'ri.*A«rii.jn.;/.Y keine Miahoiratheu.
l'ud wenn es darin hei^ift, das« ein Kind beaaer go-
boren «ein kunne, als «eine Mntter; «o i«t die« nar in
•li'm Falle denkbar, wenn die Mutier au« einer andern
K'la«»e der Freien als der V^ter i«t. (Vgl. darttber
lind bei veiwandten Sprichwörtern die Abhandlung:
//flA'.r .Vftfl, HK^Hhiirtril-it uni MitMfiratkf» in den
UnnzboteH. Leipzig InV'i , Nr. !■); die £!cbrift: CVt^r
)Vi»ht-ir\ithtn m •^■1 itfitt "A- 1 r^'ji't-fH'l'-n Firittfuhävtefn
•I. #. ir. von //. Xäjif. Ktuttvart l^.Vl.)
Uii'i.: Dia kint gehürt-nt zu der ergern Iiant. (Mavrer,
t, Irt.;
/ii(..* Partu« aeifuilur vontrem. (tUnJrt tl, S4M); Ki».--
l-in, 373.J
(>i Diis Kind findet sich leichter als die Wiege. —
.(.'.'»itjnM 17. iM\.
6J D:t8 Kind folgt dem Ifuscn. — Enor, i, ss«; //•/<«.
'•r.iNrl. 21 , 3t: IfiiidfiiiyiT , 693; firtnim . RechlMlI.. trJi;
i'.raf, iS, 2M.
Sagt, das« der Gehnrt«stftnd dor Mutter den de«
Kinde« besilmal. (}alt frflhcr vnn Kindern aai Eben
/wjMhen freien utd leibaigeuen Personen, oder Toa
i:iien nnfreiar Lnte, die Teraehiedenen Kerm gehür>
tril . jeut bfldlagVBgiwaite tob nnehcUehen KiB'>rn.
»:. ■ Le Teotre »ITraBehiL (loytei. l. i")
66 Das Kind folgt seiner Mutter. (R. Si> u. 67.) — Graf,
.'.8, 222.
MAil.: Dat kint vulghet sijnTO mocder. (KiitilUnyer , 193.;
67 Das Kind geht nach der bessern Hälfte. —
Graf, :.ti , 212.
Im alten Konten war ea Reuhtagrundsafi, das« wenn
eiiiB der Aeltern frei war. das Kind stets dessen lie-
burtsatand erhielt, und «war ohne rnlersuhied de« Oo-
schleohts.
l}üH.: (xangin b-nni a bätra halvo. (Rouhc., l»''..'
68 Das Kind im Leib i^<t einel^ist, in drr Geburt
ein schwerer Prast \ im Auferziehn erfordert*»*
Müh , es sei so spat wie früh. — .svi/M<l . 238.
•) Vgl. rumpe, iift., ill, ö'^j.
60 Das Kind is gcstorbe' (todt), die Gevattei-schaft
hat e End'. — Ttu,ll,m . m . rutcMtin- '. 19yi ; l\t-
nimiuJkiin , 30.'iW.
Wenn die bindende l.'rsache aufhOrt, Iftsst auch ge-
wöhnlich die dadurch reranlasste freundliche BUck-
sicht uacli.
Lat,: (\>nteninunt «pinas cum ceciitere roaae. {l'hilippi,
/, •.••.'; Se^Knl.i, 87.;
70 Dan Kind ist lieidcr Aeltern Kin«l. — Gruf, t93.68.
ist alao auch berechtigt beide Aeltem y.u beerben.
..Dat kynt bejdu ulden'u i«." (Ki,:lltAij/i>i, :i<i, 11.)
71 Das Kind ist das Nächste — Umi, i93, 6i.
Ninilieh lum Erbe. ( S. (int. Subst. •J'*.)
MAd.' Dax ehint ia das nente. (Orlt-f . /, <;. I.;
72 Das Kind ist der Schutz des faulen Weibes und
dor Zügt'l des machen. (Fimi.j
73 Das Kind ist oft diT Mutter Tod. — twrfmi , 374.
Liif. : Malum cuuailinm conaultori pessimum. (t:i.st-tr»n. ^74.)
74 Das Kind ist schwer zu taufen, sagte der be-
trunkene Pfarrer, da konnte er das Formular
nicht finden.
75 Das Kind kann dem Kinde Gut leihen. — tinij,
:.:i9 . 6u.
.Teiler lA-hntmann kann «pin (rut 1>is in die «iebente
Hand welter rerleihen. (Vgl. 'i'ni/, .t19, :>$.) Dabei
hiudert rnmiindigkeil weder am Leihen noch am Em-
pfangen. ,. Wie jung auch der Sohn nach «eine« Vater«
Tode ist, wird er vor «einen Herrn gebracht, da«s er
ibm sein (tut leihe, «o «oll es ihm der Herr leihen,
wenn «ein Vurmnnd fitr ihn nach Leburecht das Lehen
naclüueht und Bürgen tutat." (KiiMir, trOrlitser L*kn-
rf-:ht.) Der Eid wird später gclei«tet.
76 I>its Kind macht den Schadon und der Vater
inuss ihn bezahlen.
Die Finnen: Da« Kind kennt nicht die Übrigkeit, da«
Weib nicht dio (tosetxe. (BTtrnm, i^.)
77 Das Kind ma«; seinen Vater nicht erben, weil
er lebe. — PtUi, II. 6i;.
78 Das Kind mui^s einen Namen haben, soll luan's
Uuflen. — l\iri , 11 , 66.
7t) Das Kind muss einen Namen haben und wcnn's
Hans hcissen soll,
//•j'/.: Het kind moet ecn' naam hebben, al heettc bei
dun ouk Boeltjo. (Uarrfituin^f , I, 404>>.;
HO Das Kind muss einen Vater haben. — /Viri. II, 66.
81 Das Kind sagt nur, was es gehört.
Hhi/L: The child «aith nothing, but what he heard at tho
Hre. (Bokn II, 4.;
82 Das Kind sagt wol, dass mau's schlägt, aber
nicht warum. — ^mrock, 3596: Äer/r, 3372; /f.-i««-
h. nj VII, ?3.
Ifa».: Buru kierer at det fanger hng, og ikke hvad det
bryJer. (Prvr. dun., 48 n. 309.^
.ilvlL: Tkint seit, dat nent «lact, meu uict waer om.
fr«««., W, 13; Harrihmve, /, 4t«''.;
/>i>r..- t^nnd pner c«t ce«n« fert, «ed non cur ita cesus.
(Ft'H^rshbvH. 697.;
83 Das Kind sammelt und scheidet der Aeltern
Gut. (S. i6.) — Gfiif. I.V'i. 116.
Welche bcBondere TermAgcnsrcchtliche Bestimmungen
auch iu den Ehestiftungen gemacht worden «ein moch-
tan, eo gnlten «ieim wciientlichcn nur «o lange, al« die
Ehe klnderlo« war. Sobald der Ehe ein Kind eut-
•pro«« , war in der Begel «labe nnd Gedinge entzwei ;
denn da« Kind sammet (einet) und scheidet «einer
Aeltern Gut, sobald e« da« Licht der Welt erblickt.
El eint ao, data dann Kind nnd Aeltern gleich reich
werden, und es scheidet so, das« dem Vater ein Thail
gehört T der Mutter der «weite und dem Kinde di-r
dritto, BOfem e« nicht Kwillince find, iu welchem
Falle Tier Theile entiitanden. ., Dat kindt «animet nmi
«chi'i'let dat gudt i^iim.t oMen-n. ' • .\i'ri.,oii>i , IM , 131
84 Da.«j Kind sch]«*'M «lern Vuier nach. — hiri. II, w,.
1275
Kind
^nd
1176
85 Das Kind soll kriechen, bis es gehen lernt —
Reintberg MI, 45.
Däm.: Barn ikal krrbe til d«t latnr at gu«. (Bohn /, M9.;
86 Das Kind stehet in der Geburt vnd ist kein
Krafll da zum gebaren. — Lehmann, tu, 5.
87 Das Kind steht allezeit zu seines Vaters Statt.
— Graf, 194. 7i.
Was et, lo lange et dem ilterlichen Hanse nnielb-
itindig angehört, bei spinem Tode hinterllBst, gehört
den Aeltem. (S. Aeltem 13, Krbgnt 4. Out ib.)
..Vnd «tehet allceit da» kindt xn winei Taten itatt.-*
(Kamptf, III, 3Sl.;
88 Das Kind stirbt auf die Mutter. — Graf. i94« 77.
Die Matter beerbt ihr Kind.
.VA</..- Dat kind stirbt anff dy mntter. (Thünytn, 67, Sl7.;
89 Das Kind, welches nicht schreit, nährt sich
nicht gut.
90 Das Kind, welches von der Amme genährt wird,
nährt auch die Amme.
91 Das Kind will etwas Willen han.
HoU.: Kinderen moeten wat will hebben. (Ilarrehomeef
I, 406*.;
92 Das Kind wird nicht lange leben, es ist zu klug.
Int Englischen hat man in neuerer Zeit das Sprich*
Wort : Das Kind wird nicht lange leben , es ist in sn
vielen (Versicherungs*)OeBe]lBcbaften eingekaofu (Vgl.
Bretlaufr Zeitung, 1865, Xr. 493, S. »793, J
93 Das kränckste vnd schwächste Kind das liebste.
— PelTi. 11,61.
94 Das liebe Kind ist dem Vater so ehnlich als
wenns jhm aus den Augen wer geschnitzet.
— IJerberger, 1,9, m.
95 Das munchener Kind kennt keinen hohem lliurm
als den Franentharm. — Simrock, 7150; lieinAerg
. r, 94.
96 Das stärkste Kind ist das liebste.
97 Dass muss ein klug Kind seyn, das seinen Vat-
ter kennt — Mntcultu , EheUvffei , im Tketitrum Dia-
botorittn . 995 **.
98 Dat drudde Del vun'n Kinne sloggt iia'n Vader.
— Eichvald , 1011.
99 Dat mot en siecht Kind siyn , wo sik kein Vär
(Vater) tan finnen lütt. CBüren.J
100 De dat Kind hebben sali, mut ünner liggen. —
Schütte. II, a&s.
Pflegte man froher in Hamborg beim Anstecken
einer Tabackspfeife an der andern sn sagen.
101 De Käinjt se from, wu se schlafen. — Schu-
tter, .'iSj.
102 De Käinjt terfcn net kuinpern. — Schuster, 587.
103 De kcn Kinner hett, hett ok kcn Hinner. —
Eichwald , 1013.
104 De Kengere ihre Welle steht eti den Hohshött.
enedhurg.)
105 De Kinder gliket den Eldem mehr es den No-
ber. (West f.) — Bockte! , 143.
106 De Kinder mutet bet taun twölften Jare 'togen
wären. — Schambach , II. 57.
Wenn die richtigen Grundlagen sur Ersiehun^ bis
dahin nicht gelegt sind, so ist es nachher su spät.
10/ De Kinder utstürrt (ausschickt), kriggt Kinder
WÖr. — Kern, 227.
108 Do Kinder Will sitt in de Moors Knapi»8ack.
Canfries.J — llautkalender, III.
109 De Kinner winnt (miethet), mot Kinncr holen.
— Goldtchmidt . 115.
Wird meist in Besag aaf Dienstboten gebraucht,
dooli. nicht selten auch auf junge, in der Wirthsohaft
unerfahrene Frauen angewandt.
110 De kli Käinjt hu lachen uch schran an euem
Säkeltchen. — Schusttr. 57».
111 De kli Käinjt hun det Fat angder^n Pil. —
Schuster, 577.
112 De mit Kinder utgeit, kommt ök mit Kimler
wer to Hub. — Kern , 216.
11.3 De sin Kind kleet in 'er Ask, den jök't dat
Geld in «ler Task, .'Rrmufn.j — KMer, 251.
114 De sin Kinncr gifl Brod un litt sülwcst Noth,
de is werth, dat man ein sleit mit der Kul
dot — Eichwald, 196; für i4Jlflittrik: Danneü, 29.
115
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Dei Kinner wint, mot Kixmer holden. — KMe,UR.
Dein Kind ist bis zum fonften Jahre dein Herr,
bis zum zehnten dein Knecht , vom zehnten
bis fünfzehnten dein Oeheimrath, dann wird
es entweder dein Freund oder dein Feind.
Deine Kinder essen nicht mit dir, du inest mit
den Kindern.
Dem einen Kind gibt man das Brodt, dem an-
dern entzeucht maus. — Petri, 11, n.
Dem Kind all sein Muthwillen- wehr, so hasfai
sein im alter Ehr. — PHri, ll, 74.
Dem Kind schadet der Mntter Bruch nicht —
Klingen. 2a*: Graf, 300. 127.
Wenn die Aeltem sich strafl&Uig machen , ao haba
dies die Kinder nicht an bttsen. ( 8. Sohn nnd BtaUsi.)
Dem Kind singe Welle stich en der Uötte'.
(Köln.J — Firmenich, I. 475, 208.
0 Ecke. Winkel.
Dem Kinde keinen Branntwein, dem FfiQa
keinen Hafer. — Bertram, 43.
Den Kindern gibt man Milch und BreL
Die Bussen: Den Kindern Brei« den Orosaan Boha«.
(Altmann P, 100.;
Den Kindern jhren Willen lassen , yerderbt lic
— I*etri , II. 78.
Den Kindern muss man den Kopf brechen. —
Matfer, II. 104.
Den Kindern sitzt das Herz nicht für dem kin-
dem. — Pelri. II, 78.
Den Kindern soll man jhre kindische Wdie
lassen. — Petri, 11,78.
Den lieben kindem gibt man vil namen. -
Franck, I, 87^; SckoUel, 1128*: Brawt, /. 1841.
Der bleibt gewiss ein verderbtes Kind, «kr
mehr verzehrt, als er gewind. — Grmter, in, u;
Lehmann, II, 81. 111.
Der dritte Theil vom Kind schlägt nadi da
Vater. — HeiMberg 17/, 31.
Der Käinjden ärziren äs am Uorsch verfim.
' — Schutter, 579.
Der Kinder Ehre ist der Aeltem Freude.
HtM.; Ber kinderen eer is de kroon der oodtren. (Banf
bomie, /, 4U2=«.;
Der Kinder eigener Will ist MnthwilL — SMsr,«.
Der Kinder hat, der hat auch Dreck ; der feilte
Säw hat, der hat auch Speck. — Ulmm,
II. 80. 90.
Der Kinder nächster Vatermag ist ihr Vogt'.
— Graf, 17J, 171.
>) Vormund. — Ueber die Terschiedenen
gen des Vormundes vgl. Momb«r. UrspianfUckB
Grundsats war, der nächste männliche Vcrwandts m
Vormund der Terwatsten Kinder. (8. Srbloacr, Fmmk
87. 2ti4 u. 413.;
Der Kinder Kegiment nimpt kein gut end. —
Pelri, II. 97; Malhcsy. 132**.
Der Kinder Schande ist für die Aeltem keiM
Ehre.
Jlktl.: Wan man oft des kindes schand seit dem vattcrla
die baud. (Ring) (ZiHg*.rle, 198J
Der Kinder vnuerstaiid hindert Gott nicht an
seiner Allmacht. — l*eiri , /, is.
Der Kinder Weinen lehrt (macht) die Fraaea
singen. — Lehmann, II, Si2, 70; Körte, SSTf ; S»-
rock , 5G60.
Der Kinder Wille steckt in der Bathe. — Sm-
rock , 5561.
Auch die Russen sagen: Die Kinder benvhs'n Vt
Kuthe. (Reintbary VII. 81.;
Die ein kind thut geberen, sol es erhalten Tnd
ernehren.
Lat.: Est puer alendns a patrc. simnlqae toendna. (Uä.
comm., 151.;
Die ersten Kinder die liebsten. — A**, II, i».
Die (.Tstou Kinder nemmen die reiflsten bgn
hin. — llenifch. 398. 43; /Vlri. //. «j.
Die genithonen Kinder sind die besten.
Die kinder bleiben nit lang vff einem linne. —
Tappius, 91*; Henitch, 414. 1.
lat.: Pucri mutantnr in horas. (IfeniscA, 414» 7
1277
Kind
Kind
1278
146 Die Kinder des Schmieds fürchten die Funkou
nicht (oder: sind der Funken gewöhnt).
147 Die kinder, die so tydlick wysen, de Icu(>n sit
lang oder eth wenden gccke darvyth. — Top-
Lat.: (Mi pusrulo« proecoci lapientU. (Tappiun, .242^;
Kruxni., 3IW.J
148 Die KindtT essen nicht mit uns, sondern wir
mit den Kindern. — Oec. mr.. 1.4.
149 Die Kinder haben gleiches Kecht zu ihrem Krb-
theil. (S. Schwert und Sohn.) — Graf, 189, 43.
150 Die Kinder haben Lachen und Weinen in einem
Sack.
PoU.: Üzieci nutin pl*ci i »'mieoh w Jednej torebee.
(Lompu, W.)
1dl Die Kinder in der Were gehören su dem Gute.
(S. Gut 30.) — Graf, ID.'». M.
,,D7 kindor in der wore dy gehören tzu dorn prvi>."
(Srrinif, I\\ H.)
163 Die Kinder jagt mun hinaus und die rreindcn
tanzen im Ilaus.
In Aegjpt»n lafft mau: Die Hucbieit int Uio Hoch-
lelt unien Vater«, aber die fremden Leute verdrängen
uns. (Hurckhardt, 31.; I)io, welche die begrUndetiten
AniprUohe auf etwas haben , werden oft durch andere
ihrer iBeohte beraubt, sowie oft bei einem Feste die
Kinder anrttclctreteu mUssen, um den Uästen I'lsts su
maclien.
153 Die Kinder kriegen oifb stuinpfTe Zcenc, wenn
die Eltern haben Wintcrtrollen gessen. —
l'etri , II. 134.
154 Die Kinder küssen die Ruthen. — Ltalter'K Tischr., i».
Nehmen eine verdiente Strafe dankbar hin.
155 Die Kinder lernen, dass die Alten können
( wissen ).
UuU.: leder leert het best, als hij een kind is, dat hem
te pat aal kernen, als hij ecn man is. (Uorrfboiurf,
/. 4M'»..)
156 Die Kinder mnss man in sauberm Wasser baden
vnd nicht in Mistlnchen. — LekmanH , ai . b* :
Saiter, 28S.
157 Die Kinder müssen der Ellern schuld bezahlen.
— iVtri, //, 13J.- lleuiKch, 3C4, 19.
158 Die Kinder müssen oft die Sünde der Aeltern
beweinen.
150 Die Kinder piepen, wie die Aeltern singen.
Bükm.: Co deti cinf? Co pfi otci vidi. (delako9Mtjf, 410.;
160 Die Kinder reden, was sie von den Alten höi-en.
Span.: Lo quc el nifto oyö en cl hogar, eso disc en el
portal. {CaAier, 3570.;
161 Die Kinder schlagen zuweilen um (aus der Art).
„'S hAst wul sunste: Der Oppel feit nieh weit vum
Htomme, suweilen ober scblon die Kinder duch im."
(Keltn-, 1«2».;
163 Die Kinder seyn Kammerlyren. — Gruter, Iii, 2i;
Lekmann, 11, 84 , U9.
163 Die Kinder sind das erste Blut. — Graf, soo, lOS.
Sie haben daher di« ersten Ansprache auf den Uter-
lichen Naohlass.
Frign.: De kinder d« syn dat erite blot. (Hicktko/en,
.•i«, .;
164 Die Kinder sind der Mutter Artzt. — Mri, 11, w.
165 Die Kinder sind einem nicht am Schienbein
gewachsen. — Kwinn.Mi.
166 Die Kinder sollen keine Kälber sein, wenn sie
aiu dem Hause gehen.
BSkm.: Ut st4 deU doaa kasi JlaU. (Celakowskif, 912.)
167 Die Kinder wachsen auf, wie im Walde die
Bäume.
Di« Polen behaapton: Stadtkind« wMhian aof wia
die Ferkal, üdehnannsUndar wie dia JnngMi WAlfe.
Ironisch der HoUänder: Er wachst in Schönheit aof
wie die Junfan Afftn. (tMntbtrv Vll, 66.;
16S Die Kinder, welche den Knchen verzehrt, sind
die Feinde derer, die ihn gespart.
169 Die Kinner nnd die Hand* fressen alH Stund'.
(FratiktH,)
170 Die kleinen Kinder sind die l)etten.
Holt..- KlaiB« kindann, goeds Undaren; wal h«H, dl« «r
geen hcaft. (HarrHvme*, /, 406".;
171 Die kleinsten Kinder müssen zacrst ins Bett.
HM.: De joBRil« Undtrs mocten eersi te hed. {Bwrt'
1 72 Die kleinsten Kinder sind die liebsten. — l'eiri.
11, 134.
17ä Die letztun Jvinder nehmen der Mutter Braut-
schatz. — Graf, tl6. tSS.
Besieht sich auf die sogenannte Collationspflioht,
welche eine gleiehmässigs Thellnahme der erbberech-
tigten Httupter besweckt. Danach mussten die TOoh>
ter sich anrechnen lassen, was ihre Mutter als Mitgift
oder Aussteuer ausgebracht, nnd die letiten, d.h. die
Kindvr sweiter Kbo erhielten der Mutter Brautschats
▼urans.
Siftirrd.: De leston kjrndero neraen crcr raoder brutschat.
(Iluih, 2i4.;
174 Die liebsten Kind holt Gott am ersten. — Gruttr,
Ul, 31 : /iWimanR. U,«^, lfi4.
175 Die meiste Chinder händ d' Chübclmacher und
d* Bcsebinder. (Frickthal im Aargan.) — Schweiz,
//, IM. 49.
1 7(> Die rechten Kinder bekommen Honigwecken, den
Stieikindern muss Schimnielbrot schmecken.
Die liusnen: Dem eigenen Kindo bUckt die Matter
die süssen Wecken, dem Htiefkinde, wcnn's hoch kommt,
die saliigcn Kreseln. Und: Die rechten Kinder be-
kommen süss Maderavheu, die Stiefkinder sauern Kwas.
177 Drei Kinder Einer Mutter sind dreierlei Art.
In Litauen: Kindor einer Mutti-r, aber nicht einerlei
Art. (Keimbfiy I, 177.;
178 D'b gebrannt Kend för't sich vorm Feuer. (Ihimr-
hcrg.) — Frommann, 17, 411, 145.
179 E Käinjd äs w& c Wäiiijd; awer wur cnem der
Sadelhäst schläkt, dau us uiche Schpäss. —
(Sit'bvnhl^.-Mckt.) — .Vcfciwlpr , CüS •*.
Ein Kind, ein Wind; wenn aber einem der Sattel-
hcngst stürzt, das ist kein Spass. (l'rntjratHin dt* ttan-
gfli%<:htn titfinntitiHin» in ScMüitbur'j , Kronstadt 1860,
S. 17: Die itefitHbirfiiick • Muckiijickf tianernhiickteit von
Jvh. MtiUi.) Das Sprichwort charakterisirt die praktische
KichtuDg des slebeubUrgischen Bauern, der es nicht
liebt, wenn Acker und Out zersplittert und sein Be-
sitstlinm zerrissen nnd vertlUchtigt wird. Noch stär-
ker vertritt der thüringische Bauer diese Richtung.
(S. Weibcrstcrben.)
180 E Käinjd, o Wäiujd. — SihuMiar . 6iy2*.
181 E Kaiiijd schrat schi wuii e hangrig äs. — Schu-
xirr. 571.
182 E Kengk ess ^nc Greuel em Uns. [nedburg.j
D. h. ein einziges Kind.
183 E Könd ÖSS kä' Rönd. Trirr.; — Laven. 180. 42.
Uegen unmässige Züchtigungen.
184 E scbönnKcnk wat noh si Modder ä't (artet).
fAttchm.J — Firmenich, I, 499, 56.
185 Plcn Kind is bcder as en Kalw (Kalb), dat lobt
(läuft) wcnigstcuH datt erste Jahr ni in*tKom.
Cnrndtbury.J
18G Een Kind, ken Kind, twei Kind, Speikind, drei
Kind, recht (vel) Kind. (llannwer.J — SOiam-
Imch, /. 8; Sadimann, 10t ; ITicft void , 10S7 ; Frommann,
ly. S8T, 4S0; (Mdf rAmidl, 162: ttueren, 407; hockäeutich
bei Heinsberg VII, 7.
Im HochdentMshen mit dem Znsatz: Vier Kindor, ein
ganzes Haui voll Kinder. — Drei Kinder werden als die
wunsehenswerthe Anzahl Kinder bezeichnet, die eine
Familie haben mttsie, zwei Kinder sind Spielkinder,
drei lind rechte oder riel Kinder. (Simrock, 12858».;
Auch der Italiener betrachtet zwei bis drei Kinder als
Familienflreade, eine grossere Zahl als eine Last, wenn
er sagt:UaT«r dne figliroli 6 ith tpeaso h contento ; ha-
▼eme sette , 6 otto k grsn tonnento. (Pcutagtia , 132,2.;
Der KaUander insbeaonder« sagt: Einer, keiner; zwei
wie einer: dioi, so eo; rler, dar Teufel auf vieren.
Und ahnlieh der Vonatier: Eini, kaina; awal, eins;
drei, so so; rier, hoho. (Reüuberg VII, 1.)
187 £h' das Kind erwacht, hat Gott der Müch ge-
dacht.
188 Eigen Kind, liebes Kind.
Dia BoInKn: Da« bnckoUge tigtn^ Kind geht tot
d«M nmdaä StJofUnd«. Dlöli«tt«B: Ifoin «inbeinigoa
Kind ist Mir U«b«r al« d«in swtfb«inig««. ~ W«nn uns«r
Kind api«U, hat d«« Kaohban Kind glotsond« Angen.
Di« Kl«lBnMs«n: lat da« Zigonnaikind auch lohwarz,
dar Zigenn«r hat •« dooh U«b. Dor Hindostaner: Mein
Sohn iit mein Hohn, «In«« Fnmd«n (Sohn ist) «n
niohU gnl. Dor Spanier: Es gibt keinen soleben Sohn,
wie der tou mir arzeugta. — X« wäre denn, dass es der
Sohn jenes alten pranaslseben Obersten aus Pommern
wäre, Ton dem der letatero rühmend sigt: „Mein Sohn
sieht waUh jnt ana, mein Sohn reitet mich Jnt nnd lanat
mich Jnt; mein Sohn maeht miob t1«1 FT«udei nur
macht er mich viel Schulden.'* (Rtinaberg VII, Sn.j
1279
Kind
Kind
IMO
189 Ein ariiitrs Kind spielt ebeuso vergnügt mit
KechenpfcDiiigGn als ein reiches mit Dukaten.
I9u Ein dummes Kind ist so viel als zwei kluge.
191 Ein eigensinnig Kind ist ein böses Kind.
Iß'iH.: Effcn rillie ipmt ondl Imm. (Fr»', da*., l.'iS.^
19*2 Ein einig Kind geht mehr zu Herzen, als wenn
man rieben Kinder hat.
Sietrcn geli«n sehr über d«n Beutel und den Brot-
■chimak.
Wid.: Et ii ein alt geiprocben wort: Ein einic kiot xe
henen ^k^. btz dnnnedjk man siban bAt. (Litdeiiaal.)
(Zingtrle, ?'>v'
19^ Ein einig Kiml gereth selten. — Ihninch . im», 3J.
194 Ein froni Kind ist der Eltern Preiss. — /v/n.
/i.iM.
19D Ein from Kind kenr seinen Vatter. — lleniAfk,
1*53. as. Pf in, ll.A^fi.
..Ein recb:« Kind leinen Vater kennt, ein Bankert
Jn im xweiffel nennt.'* (E-nriny. II, 167.;
196 Ein from Kind straflft sich -:elbst. — Ptiri, l/, I86:
Ihnikch, 1353.».
197 Ein gebrand Kind furchtet das Fewer. — Ifu-
ikm. 191 •».
ll:ii.: Ken gebrand kind vreeit hct vnur. (Btihn t. 313.;
198 Ein gesehlagen Kind weint seinen Schmerz
bald aus.
bdn.: Det bam er iliq sla^:. der ikke maae gr^de-
(lr',t. dan. , 4«.;
199 Ein grindig Kind fürchtet den Kamm.
*20ü Ein grindig Kind lüsst sich nicht ^em kämmen.
Dan. : .Skorred bam ▼!! r/ gieme kjemmet. (i'rov. Jan., AI.)
201 Ein gnt erzogen Kind ist eine Rechnung ohne
Probe. — Sailer, 264 ; Siiurnck, 559u ; FieiHibcr'j Vll, 74.
202 Ein gut geailet Kind zieht sich allein.
Dia Finnen : Ein gntei Kind bringt telbitt die Ruthe.
ein «ebleehtea T«be<scrt licb nicht durch die Bulhe.
(Bertram^ 56.;
bän.: Det akal wre et goUt baru der aver lig «elv.
(Prot, dan., 4t.;
203 Ein gut gezogen Kind iiiuss reden und schwei-
gen können.
iJän.: Vel tugtct bam taler e>- af lig sclv, eller ticr til-
•purdt. (l'rov. dan. , 47.)
204 Ein gut Kind das errötliet bald.
Itän.: Blyg bam r0dmer inait. — B^dme er dyde farva.
(I'rov. dan., 11.)
206 Ein gut Kind soll man züchtigen, dass es nicht
böse, lind ein böses, dass es besser wird.
bün.: Man akal raertc godt bam at det ikke bliver ondt,
og ondt bam at det ikke bliver verre. (Bohn /, 38i>.;
206 Ein gutes Kind singt gute Lieder.
Van,: tiodt barn qnsdcr gierae godt Tliie. (Prov. da*. , i%.)
207 Ein Haufen Kinder und ein Korb mit Eiern
ist zerbrechliche (abgängliche) Waare.
HoU.: Ken boop kindcreu \% oen korf met eijcren. (Uarre-
bom(€, I, Ha^.)
208 Ein hauflen Kinder vnd ein hauflfen Ameyssen-
eyer vergehen bald. — Lehmann, iiü, u.
209 Ein heymgezogen kindt ist bey den Icuten wie
ein rind. — Agricittn I, in : t^ijenollf, il^; Thealrum
Uiabohntm, 339*: Pctri, //, 196: Ciutcr, I, H: Laien-
darf 11, 13. Sicbeiikce« , iü: lHum. 5uO. Strure, I. 6.
„Da steh* ich als ein ander Bind, und bin ein heim-
geiogen Kind." Sehr leicht wird ein Kind im älter-
liehan Hanse venogen. An sieh hat eine einiame Er«
slahung Nachthell für* ganze Leben eines Menschen.
In dem engen Kreise bleibt auch der Kreis der Ein-
sichten und BegriflTa beschränkt, furohtiaiakeit , Uu-
behttlfllohkeit u. s. w. sind Folgen daron. Bei den Is-
lAndem hatten der Dummdreiste und ^dcr Ungereiste
Einen Namon. Beide hiessan lleimskr (Ueimlinge)
und es ward bei ihnen 8|'ricliwort: Ucimikt er heima-
lit bam, d. h. Kinder, die blos zu Hanse erzogen wer-
den, sind dumm. — „Man hat ein belme gesogen kint
se hove dicke für ein rint." Freidunk in der zweiten
Ausgabe der Betcbeidenhcit; da sie Jedoch nur in einer
einzigen Handschrift, im Liederbuch der UättUr in ^ vor«
kommen toll, ao bettreitet Fran* Iftifer die Echtheit
der Stella ans dem Uruiide, weil „Bind'* ein unhöfi-
scher Ausdruck sei, den Freidank nicht gebraucht
haben könne. (Vgl. Kuropa den Artikel: Vnhöfitch«
Worte, Leipzig 1K7, Nr. 32, Sp. 10u6.) Fttr heimgc«
sogen (einheimische») Kind, ist iu dtr Ute ttiner C/iro-
nik von Liebeborn das Wort „Einzügling^* gebraucht.
„Es sind nun fast 17 Jahre, der E. £. A. W. Q. (Ew.
Edlen, Achtbaren, Wohlweisen, Gkossgfinstigen ) auch
als yhren EinzögUng vnnd Bürgen Mohn zu diesen
.Sekretariat dicustordentlich rerociret nnd beetetlget.*'
'Fl itJtb. . Ii . Vurrtde.; Schon das dAbeistalMadc .,Btr-
ger« Suhu" bezeugt, wie Fr. Haaemow b«BCzfcl. daai
..EinsfigUng'-* nicht, wie man vermnthen kftnnU, eines
ans der Fremde Eiagesogencn. Eingewandaztcn bciemtrt.
«ondem im GegentueU ein .. heimgezogen Kind**. «Dle>
weil ein heimgezogen Kind bleibt nnrenundig alt eiz
BiDd.- (Fr'ucK..... Hib^;
Ihn.: Een onbezoch: kinl blijft een wild rind. (Mtrrt.
boiiii* . /, 4«.*3*.,"
7 I'.: AedibuB edactus patriis. hibitusqu« liccntcr, quo«
vitaln mores ecte ridemus habet. (I'hitipyi, I. 11; itf
bold. 13.; ^ rjdi pneralos praacoci sapientia. (Smt-r, «m.)
210 Ein hüüches Kind und ein gatev Wdnf die
können wol beieinander sein. — Ue$eki§t, Eim
Graf roa M-inii-marck (Berlin ISfiO J. II, 906.
211 Ein jedes Kind bringt sein glück mit, wenu
geboren wirdt, vnd nimpts weg, wenn n
stirbt. — /IrnifA, 1861 . 43.
212 Ein Kind an der Bost litt den ^össten Dost
IValdetk.J — CvrC« . 317 . 44.
213 Ein Kind — Angstkind. — Schamlhick, tt, ufi.
Bei einen einzigen Kinde sind die Aeltezn stall ■■
das Leben desselben in Sorge. ,,Ea ist ein alt |^
eprochen Wort : Ein einzig Kind zu Henen geht basi.
dann da man sieben hat." Dia ISatan sagen: Hciff
ein Kindchen als keins. Und ein hebrftlsches Sprick-
wort in Bezug auf viele Kinder fragt : Hast da icchiif
Kinder erze.igt, die bei deinen Lcbaeiten stcrbcs, von
sind sie nütze? Nimm eine Fraa and enanga act ihr
einen £obn. der besser als die sechzig Ist. (Rnub^ij
VII. 1.,,
H-AL: Ibin kind hart pijn, TcIe kindei«n hoofd pCs.
(Harretomee , I. 4Uj^'.j
Ein Kind — Angstkiud, twei Kinner — Spiel-
kinner. TJurtB., — Firinenich, /, 26 ; koc&dcvt« tA kd
Simroik, 5609; Körte, ZS&4; lieiiubcrg Vll, 6.
Ein Kind aus gutem Haas bringt die halte
Schule (Bildung) mit heraus.
Fr:.: Enfant de boune ville est! deaif e«cripraia. ^-
214
215
216
217
/. 140.;
Ein Kind, das eine Stiefmutter bekommt, be-
kommt auch einen Stiefvater.
iHin.r Det bam dir faaer ativmoder faaer ogsaa totfain-
(Bohn I, SÖ7.;
Ein Kind, da:> erzogen ist mit Wein, die Sosme,
die scheint am Morgen fein, und eine Fm,
die spricht Latein, werden nicht von ha^
Dauer sein.
I/tfll.: Een kind, dat met wün wordt opgevocd, acBavn«*.
die Latün spreekt, ea eene son, die ta Troeg ae^Üü
makeu leldeu eene gocde rekouning. i'üamtiw.
/, 4KKi ''.;
218 Ein Kind, das geschlagen, musa wol weiBB
nnd klagen.
219 Ein Kind, das kein Leben empfangen, magkesa
Erbe st-in. — tiraf. 210. 192.
Um erbfähig zu sein , mosste nacfagewissaa vttim.
dass das Kind nach seiner Gebnrt, wirklich, ^f*
auch nur einen Moment gelebt habe. „ Lebt das la*
nur so lange, dass es die vier Wände beschreit, iw
es der Nachbar bezeuge, so ist sein Leben guimii"
dargethan.'* (Kraut, VorleM., S. li.j
Frie*.: Aen kynt dat ne lyff ontflengen ha«t, dat mtiO«
erun wessa. (Ilettema, XXÄ, 10, ^32.)
220 Ein Kind, das nicht beliebt, ist übenll ia
Wege.
Frz.: Enfant du te^tiS ne trouve-ton Januki« bcas. — Es*
fant hay nc loera ja bei. (Leroux, I, 140^
221 Ein Kind, das nicht spielt, und dem niclit
wackelt der Mund, ist nicht gesund.
Gesunde Kinder spielen gern und hmbaa stets Apt**''-
Holl. : Junge kinders moetao speien , of van Püa n MlOi
kwelen. (llarrebomee, I, 4fOi^.)
222 Ein Kindi das seine Mutter verachtet, hat •
stinkenden Athoni. — Sailer . S6s.
Die afrikanischen Neger sagen: Wenn
neu Aeltern nicht gohoroht, wird*s nngec
essen. (Reinsberff VII, 66.) (S. Aeltam 37,
223 Ein Kind, das sich einmal (das Maul)
hat, bläst auch die kalte Suppe.
Slow. : Opek detc ludina hladno plha.
224 Ein Kind fürchtet sich vor einem Woit« du
andere nicht vor Schlägen. (LtLj
225 Ein Kind gedeiht nicht wie das andeR.
Dan.: Hvert barn er ikke sin davre Uls> fTVwa. das., M>J
226 Ein Kind hat nicht den Verstand dv ■A»
Leute.
Holl.: Van een kind kan nta geen msaa wiislHid
(Barrebomft. f. 407».; «-— «
1281
Kind
Kind
1282
227 Ein Kind ist ein Blatt weiss Papier, man sieht
jeden Flecken darauf.
UiiU.: Ki'n kind is K^lijk -wit papier; vranneer luen er
Kwaad inprcDt, vrordt hct heHUOt. (Ilan-fhnmrf. I,4ki2".)
'J28 Kin Kind ist ofTt der Mutter Arzt, saugt von
ihr die Krankheit. — Sutov, ans
'2*29 Fiin kind kau ehe was vertraj^en , ihnn ein altes.
— Agriiftla I, 3!»7; fV/ir, //, U07 ; .Sinuc, l. 4'J.
1I»U.: Ken kind kan oer wat vordrasjon ilnn crn oiide.
{tfarretHjiitrfi, I, 4irj '•.;
:I30 Kin Kind kan nicht triegen. — /v/n, ll,wi.
231 Kin Kind kann eher einen Vater wieder hekoui-
men als eine Mutter.
//•i//.: Km kind krijlft miyt wol rctua oou' andorcu vador,
maar nimmer ociiu ändert' muoder. (llarre'ntttuf, /. 4n3l>.^
■Jli'2 Kin Kind kann ein Pferd zum ^Va88or führen,
:iber hundert Männer können es nicht zum
Saufen zwingen ( oder : können nicht machen,
dass CS trinkt).
'l'SS Kin Kind, kein Kind. — SU'ujir,A2\.
JiilH.: Kenn barii, iiitrgc-bari). (I'rur. «/kn., 4'J
UoU.: Ken kind winnen. ia maar veu ufluk. {Ilarrffnum-e,
•234 Kin Kind — kein Kind; zwey Kind - ein halb
Kind; drey Kind — Kin Kin^l. — Jvrn, //. 207;
Liilrmlnrf II. 10; Simfuk, ißVi : llfmufurtj VII, 6.
In dfr Lombardei: Wor nur zwei hat, hat nur riua,
wi>r nur «•ins hat, hat koins. (ll-iiith''r'j VIJ, 6.)
It.: ('hi hi'i uu IikUvoI mdo, aponsu "e no «owione. i'/N/c-
.-.ly/i/i. VA2, 'd.J
iHö Ein Kind, kein Kind ; »wey Kinder, iSpielkinder;
(Iny Kinder, viel Kinder; vier Kinder, ein
huutYcn Kinder. — iVOi, 11. 207.
'2H'i Kin Kind kriecht so lan<;e, bis es gehen lernt.
— Simr«iik. 3fiil.
Ifi'iu.: }tHrn »kal kryhc til dot la-ior at jfaav. (Pinr. ilu»., 4S.^
•2:17 Kill Kind macht der Mutter immer Mühe. —
Eiftflriii . 373; lU-ititbmj /. 17.S; 17/. :J9.
Ddi liitoiniMcho Spricliwort apricbt da« im liGdondvrn
!iuh: Jnfau« anto partnm Miitri e«t oncroaua. iu partu
duloronU'« , pust partum lalKirii>»ui>. {Sittor. &i'.\; Vhi-
tijtpi. r, 1*.>4; Si.-1/t^.l.i , 23-.;
238 Ein Kind merkt es, daKs <-in Kalb ein Vi-«h ist.
— Siinntt'k, 5S71>.
*230 Kin Kind mit Gehl tiiidet überall Weg nml
Steg in nvr Welt.
Ihhi.: Sau <i]> hiiyrü riii;t l>arn af l>yr«1, «om liiortun af
«ine takkcr. (l'io-?. tUiH., i>8.)
'IAO Ein Kind mit sieben Wärterinnen wird wenig
Schutz gewinnen. N/iw..
'241 Ein Kind nimmt ein gef:irbtes Ki für ungefärb-
ter Kicr zwei. — firaf, i»».
-j4'2 Kin Kind, Nothkind. — Nif/n m/i, .'xio^.
Wctfoii dvr beständigen Horgo, i>« xu vorlicrvu.
"243 Ein Kind ohne Laus wiril nicht gross. — /'nwfc-
bivi ', l«J3-'.
Nach dum Volkiii{luubcu in der l*mTini l'reutson
( odor auuh audurwart».' » «olIi'U Liiusa die tiedUDdhoil
der Kindor an/.ciifcn odi-r — liewirken.
'2A\ Ein Kind ohne Mutter steht fern, auch wenn
es neben der Stiefmutter steht.
•J45 Ein Kind redet, wie es weise ist. — simroik, 13359.
*24G Kin Kind soll kindische geberden haben. —
/.WiiNfinn, 4i>^. 4.
•247 Ein Kind soll seinen Vater erben, wie es von
ihm geerbt ist — f;iii/", so.'i, i:>9.
MAil.! >a>n kind ral «in vatcr crbeu all €« von im gc-
arbct i*. ( Kaiser r.. II. •M.)
*24ä Ein Kind trägt den Baum in Spänen fort.
'249 Ein Kind und ein Hund mögen alle Stund'.
'JCiO Kin Kind und zwei gelten gleich. — daf, vis, 233.
Wu die Kukelkiuder an Stelle d«r Aidteru ins Erb«
treten; ile bekommen maammcn den Theili der anf
diene geCallen wir«.
JIM,: Daa ein kind ond iwey gleicb oelten. (HlHwer.
I. 4vi.)
•251 Ein Kind — Ungluckakind. >- thichbier\ 199s.
252 Ein kind Tentenel da« ander am bcstoo. —
Tappitu , tM^.
953 Ein kind Ttrateht das ander. — faVuier. fif, 27;
LefuMinii, II, 144. 4C.
ITvU.: Kindern TwsHii Usdnan, m d« «saa boenf den
nndam. (Bmmtemh, /. 406V
DBvnoBBt BmomwOana-Lauxo». II.
254 Ein Kind von einer stunde gehört mit zum
bundc. — Ilmisch. 558, 1.
Ist aterbllcL wie alle andern Glieder seinea (>e-
«chlecbti.
255 Ein Kind wächst in die Dicke , ein anderes in
die Länge.
Dan. : Naar det eeno bam faaer U*nderB , faacr det annet
liwndcr. {I'ror. dfin. , il.)
'2ÖC Ein kind wie ein laust macht ein vnglück (Ha-
der, Zorn) wie ein hauss. — Gruur, Hl, 27; Uh-
maun. II, 149, 47; /Wri, //, 207; IHMnr., VI, 34; Nim-
wrk ,5611.
'257 Kin Kind wie eine Mauss macht viel Zänck ins
Hauss. — Stüor . in : neituhvrg VII, bT.
'2bS Kin Kind wird der Mutter am sauersten.
'250 Ein Kind zu ller/en gabt, bis dann, da man
sieben hat.
2G0 Kin klein Kind un en Mcsteswin mutet den
meisten Dost lien. — Schamhaeh, II, H6.
Kin .Säu»rlinK und ein Maitat-hwein niUaHon den mei-
ttten DurHt Ifidon. Itcido «ind In der itilrktten kürper-
lii'ltüu VintwifkelunR befpriffen und beide haben ein
{froaii(>ii licdurfnita xu trinken, uhue daartolbc ansspre-
rhon zu können.
'261 Kin klein Kind vberwind wol einen grossen
Kerl. — JWri, /l, 2ü9.
'JG*2 Kin kleines Kind find auch wi>l ein Gülden ehe
denn ein Alter. — iVfri. //.208; lU'uitch, 7M, üi.
263 Kin kleines Kind hat einen kleinen Arsch.
HvlL: llooT een», weet je wat: ceu klein kind heel't een
klein ffat. (Harri'f>om'f. /, 4a>''.;
2G4 Kin lebhaft Kind will alles Neue sehen, aber
man soll mitgehen und es ihm sseigcn.
JhiH.: Viia barn i bye, og gak avlv cftcr. (I'ror. dau., 47.^
2G5 Kin liebes Kin<l macht viel Sorgen.
OÜH.: Kior bam giiir sorgen tauff.
2tU» Ein reiches Kind wird oft von einer armen
Mutter gepflegt.
DÜH.: Oftu siddcr rigt bam paa Tattig modors Blij0d.
(Ho/nt I. :m.;
267 Ein richtiges berliner Kind muss mit Spree-
Wasser getauft sein. — licuttchv liomanzeiimif.
III, 44. H»; lleifckitl. L>6.
268 Ein schwartzes kindt auch wol ein weissen Gro-
sehen findt. — WahU$, lll. U, /Vln, //, 225; llf-
nixch, 1099. 26.
2G9 Ein ungerathenes Kind ist ein Kagel in den
Sarg der Aeltern.
270 Kin verwenth Kind wird muthwillig. — /wn.
/I.232.
271 Kin verzärtelt Kind find't oft ein kläglich Knde.
272 Ein vngelert Kind, der man viel find, ist wie
ein Rind in sachen blind. — Petri , il, 233.
273 Kin zu lecker exogenes Kind wird Müssig-
oänger (Bummler) geschwind.
274 Einem Kinde, dem das Brot nicht schmeckt,
soll man keinen Kuchen geben.
275 Einem Kinde gibt man 's Brot, das andere leidet
Noth.
Holl.: Ben eoeu kiude glievet meu broat, dat ander let
meu gacn.
Lat.: Huic pnero panis dutnr, alter translt inanis.
(FttU^mMf.H, 178.;
27G Einem Kinde soll man kein spitziges Messer
geben.
Lnt.: Nc puero gladium (comniitte). (Apo$tüL. XIII ; Bin-
dtr I, noU; //, 2003.;
277 Einem Kinde ziemen kindliche (reberden.
Die Letten: Uem Kinde kiudiscbor Verstand, (/^pin«-
hrry VII, 45.;
278 Einem nackenden Kind kan man nichts aus-
ziehen. — /V/ri , II, 177.
279 Einem nackenden Kinde frcwrt auch in weiden
schatten. — l*rtri. n. 177; llmmh. 1244. 43.
380 Einerley Kinder, mancherlei sinn. — Itenisch.
837. 57; /Uri. li.lSl.
281 Eines Kindes Rücken muss früh gebeugt werden.
Dan. : Bameryg vil buiea i tlde. (Bokn /, 34».;
282 Einn ieden halten sein kind, wie er sein altern.
— Frawk,l,l!>1^.
81
1283
Kind
Kind
1184
283 Einziges Kind, liebes Kind. — Simrodi, MiO; Reins'
berg Vit, 78.
Dan.: Eone bftm er altid kirnt, det er geeft bedre at Tcre
eeoe bam end eene koe (best). (Pruv. dan., AI.)
284 Em miss de Käinjde mit wij är schielen. —
Schmter, 591.
285 £n Kind, gen Kind. — Hauskalender, 1; A'^m, 222.
286 Erschlage dein Kind nicht, du weisst nicht,
was daraus werden kann.
HolL: SU nw kind niet dood, je weet niet, w«t eruit
groeijen k«n. (Harreboruee , I, 407 ".J
287 Erst das Kind und dann die Wiege.
HoU.: Eertt bet kindje kijken, daam» wiegen. — Eerst
bet kindje kijken, eer men der minne drinkgeld geeft.
(Uarrtbomie, /, 407«.;
288 Es artet am Kinde das dritte Theil nach den
Gevattern. »^ Mn, U, 842; Henüch. 1418. 3.
289 Es gehet den Kindern nicht wol , wenn sie still
sitzen. — llenitch , 1435 . 22.
290 Es gibt keine Kinder mehr.
Wenn Kinder frtthseitig Verstand nnd Klngheit be-
sitzen.
Frt.: U n'7 a plns d*enfans. (Bohn 1,75; 8tar$ehed4l, 417.;
291 Es heysst o£ft ein kindt einn vatter, were es
ein gans, ein feder wer nit sein. — Frandc,
i/,62*; Lehmann. II, 127, 131.
292 Es ist besser, das kind weine, dann der vatter
selbst. — Franck, II, 7*>; Tapfim, 9*; Gruler, I, 32;
Egenolff, 149 '; Uenisch, 322, 39; Simrock. 5583; Bram,
If 1881.
293 Es ist besser, das kindt weyne, dann ich. — Agri-
co/a /. 686; Franck, I. 78*; Guttenstein. I, 109 u. 139.
294 Es ist besser die kind bitten dich, dann du sie.
— Franck , /, 75 ■ ; Egenolff', 836 •» ; Petri, 11 , 255 ; Gruter,
I, 32. Lehmann, 170, 31; Mayer, II, 158; Sauer, 263;
Siebenkeea. 66; .StmrodI:, 5586; Körte, 3368; Reinsberg
VII, 83; Braun, 1. 1835.
Ein klager Bath fttr Aeltem , ihren Kindern nicht so
Tiel tu geben, dass sie dann genöthigt sind. Ton deren
Gnade sn leben. Was die Kinder dien Aeltem geben
sollen, ist alles an viel, und Aeltem, die sich auf die
Kinderbank setsen, mttssen daher oft ihre Uebereilnng
bereuen.
Dan.: Bedre at b^m bedc foneldrene, end foneldrene
biimen«. (Prov. dan., 53.;
295 Es ist besser die Kinder mit Worten ziehen
als mit Schlägen.
Böhm.: Dftky napravoj stydem, a ne hrdcon a biiem.
(Öelako9»ky, A\0.)
Lot.: Pudore et liberalitate liberos retinere satias esse
credo quam metu. (Terens.) (Philippt, II, 114.;
296 Es ist besser, die Kinder sitzen auf der Aeltem
Bank, als die Aeltem auf der Kinder Bank.
. (8. 294.)
297 Es ist besser kein Kind, denn böse Kind. —
lleni$ch. 461, 55; Petn , II, 256.
298 Es ist besser Kinder vnd Jungfrawcn wohnen
bei den alten. — Uenisch, 328, 53.
299 Es ist besser, kinder weynen, denn alte leutte.
— AgriceHa i, 651; Uenisch, 322, 42; Schottet. 1137^.
300 Es ist besser, man last dem Kind die Nass vn-
geputzt, als dass man sie abreisst. — Lebmann,
542, 95.
301 Es ist besser sein Kind rotzig lassen,, als ihm
die Nase abreissen. — Reinsberg Vll, 84.
Ein rohes Natnrkind ist besser als ein Terdorbenes
Eniehungsstnbenprodnct , woran keine Kator mehr su
erkennen ist.
Fr».: Mienx vaut souffrir (laisser) son enfant morvenz
qae de lui arracher le nez. (Cahifr, G18; Uaal, 1313;
Leroux, II, 240; Lendroy, 62: Bohn I. 2a.;
302 Es ist besser zehn Kinder zeugen, als ein ein-
ziges umbringen. — Vistor., 17, 33.
303 Es ist ein ausgetragenes Kind, das mit einem
Abs ein Pfund gewinnt.
304 Es ist ein fromb Kind, es wil seinem Vatter
sein gut Gerüchte nicht benemen. — Lehmann,
II. 141, 141.
305 Es ist ein Kind wie ein ander Rind. — S\m-
rock, 8469.
306 Es ist ein weiss kindt, das seinen vatter kent.
— Franck, //, 62» u. 197*»; Tajnriu$, 69* u. 90*' ; Ege-
nolff, 27f*; Gntter, I, 83; Lehmann, 11, 188. 101: AM.
//, 262; Goal. 1000; Simrock. ii6l ; Körte, 9890 ; SfriA-
teörurschatz, 15; Retntberg Vll, 26; Bratm, I, 1842.
Man kann jetzt sagen: Kluger Mann, dar setnSB
Grossrater kennt. Gottfr. Herder weni^atena hnt ni« Mwu
ZuTerUtsiges ttb» seinen Grossrater erfahren kOonea.
Die Fransosen: Niemand kann seinen Yat^r neanea.
Die Bussen: Der Vater weiss wo! wann, aber die Mat-
ter weiss woher. Der Venetier antwortet auf Jede
Frage Aber seine Herkunft mit dem Baimren: Mszs
sicnra e pare de Tentura (Die Mutter ist aioher, dw
Vater ungewiei). Die Bussen veraiehera: Nicht alle
Kinder des Gucsberm sind Junker, und der Spanier kc-
hanptei: Eine gescheite Frau starb niemale ohne Ertea.
(Rei^*bery VII. 27 u. 2S.)
Dam.: Det er et klogt bam som kiender sin egen £ider.
(lYof. dan., 47; Boftn I. Ot59.;
EugL: lt*s a wise child knows his own faiher. (Btim
il, 78; Gaal. I
Frs.:
{Kriisor
1000.;
L>nfant est sage qui son pere eonnoit.
ger, 271».;
Holt.: Dat sijn wise kinder, die hären Tader
(Tunn., 26, 4.; — Het is een wijs kind. dats^a' vadcr
kent. (Uarrebomee, /, 404»; Bohn I, 325.;
Lat.: Liberi prudentes, suos qui norunt parentes. — Mi-
tris nt capra dicitur. — Nati prudentes sunt, qui BOren
parentes. (Fallertleben, 724 ; Loci eomm., 151 ; Goal. 1000.;
— Nemo sanm patrem nnquam noverit ipse.
307 Es ist gut mit kindern spilen. — Franck, l, M*.
Bei letri (II. 263) mit dem Zuaats: „Sie Uasss
jhnen bald leicht am gewinnen.*'
308 Es ist kein Kind so hässlich, die Mutter nennt
es schön.
Aehnlich russisch Altmann VI, 491.
309 Es ist leichter zwei Kinder tragen als eins ge-
bären. — Altmann VI, 422.
310 Es ist nichts lieber als Kindeskind. — Uasü., 4».
Eiselein, 376; Simrock, 5620.
Lat.: Et nati natorum, et qui nascentuz ab Ulis. (Eit^
lein, 376.;
311 Es ist oft einer der Kinder Vormund, ein ut-
derer ihr Erbe. — Graf, i72 , 174.
Es ward dies aber erst möglich, nachdem nichts^
auf Sperr- und Spillhand BOoksicht genommen mvrlt,
sondern die nftohsten Blutsverwandten das Erb« •■■
traten. So konnte ein entfernter männlicher Venraad-
ter durch nftherc Blutsrcrwandten Tom Erbe getmH
werden. Da aber die Vormundaohaft ein unTerloMtf-
liebes Becht der m&nnlichen Verwandten blieb, ••
konnte der Fall eintreten , dass einer der Kinder V<«-
mund wurde, der nicht zum Erbe kam.
Mhd,: It is dlke ein der hindere vormtindera oad äs
ander ir erve. (Sachsenspiegel, I, 2.1, 2.)
312 Es liegt nicht an dem, wie viel man den Eis*
dem lasse, sondern wie ehrlich es gewonnn
ist. — Petri. II. 286.
313 Es muss kein (romb Kind ein eheweib werden,
sie sey denn zuvor ein hur worden. — Bemid.
801, 24; Petri, II, 289.
„Denn man leugt vnd lestert ohne acbew.**
314 Es müssen die Kinder gelten, was die Elton
geborget haben. — Mathesiux, Sarepta. CCXXU*.
31 5 Es sind böse Kinder, die viel klaffen. — Mri. II, Vi
Hot'..: Tsijn quade kinder , die Tele clappen. (Tumn. , 24. S.'
Lat. : Est pner ingratus mala qui famare paratus. (Faiiim-
leben, lOi.)
316 Es sind fromme Kinder, die man mit den
Uoltz stillen kan. — P<'tri. II. 293 ; Uenisch. 1253. »
317 Es sind mehi- Kinder durch Essen verdorben,
als vor Hunger gestorben.
Holt.: Meer kinderon zijn er van eten bederrea, daa et
van den honger ooit zijn gestorven. (Sarrtbomit,
I, 4061».;
318 Es sind unleidliche Kinder und Hunde, die
Nachsicht finden zu jeglicher Stunde. —
Kdrti', 3370.
Fit.: Enfant par trop caressö mal appria et pla rigl4.
319 Es sind viel Kinder, die graue Haare haben.
320 Es sitzt oft ein reiches Kind in einer armn
Frauen Schos. — Reinsberg Vll, 42.
In Bezug auf Ammen.
321 Es soll einer lieber mit Kindern vff iteckn
rcitten als müssig gehen. — Lehman», 571. 3.
322 Es wird uns kein Kind in ein Kloster thnn. "
Petri. II. 307.
323 Es wissen auch die kinder vff der g^sen danoa
zu sagen vnd zu singen. — Tappim*, n^ «. 11^;
Uenisch. 660, 1; Schottel, 1131 ^
1285
Kind
Kind
1266
324 Et is bcttcr tehn Kingcre upp*cm Kisacn, ossc
fiit upp'cm fk'wissen. ovuidck.j — Curi:e,3n,iB.
325 Fertrockne üüorn dent lätcr 'n GadfuI as 'n
Fatt'ul. (SuäirdilkmarfCheH.)
Venogeneii Kindern dient beaaor ein Arsch toU als
cinu SchUsacl voll.
39G Frembd kiud werden wüI zogen. — l'ranck, 1. 1«'' .
Lihmann, U,\U,'i-l; Mayer. I, 105: Simrock, A59&;
lUinrlurg Vll, 67.
327 Frenibdü Kinder gehen niniuier so nahe zu
Hertzon als die ei;?ctien. — Mri, ll, 3U.
Dio Pulen: Daa Kind der Stiefmutter wird doppelt
genülirt. (Reintbery J. U'.i.)
328 Fremde Kinder und eigene Kinder sind zweierlei
Kinder.
Die Neflcr in Surinam: Dor Leute Kinder sind nicht
deine eigonun. (Kfinsbfif/ t, l'J'J.)
320 Fremder Kind wird viel geschlagen, hür' ieh
Witwen und Waisen sagen.
330 Fremder Kinder Füra stinken mehr als eigener
Kinder Dreek.
Die lluBBcn: Der Koth der fremden Kinder stinkt für
den ei({eueu mit. (Altutann 17. 4ii.^
331 Fromme Kinder entschlaflen willig, muthwillige
mit gtsehrey vnd vngedult. — Uhmann, 749, 41.
332 Fromme Kimler haben zuweilen gottlose Ael-
tern. — Wum . M)t«.
Ehüuiiii wie zuweilen fmmnie Aeltvrn ({ottloie Kin-
der haben.
333 Fromme Kinder ziehen sieh selbst. — (;<iaJ,377.
1). h. Htihr leicht.
334 tVühozeitigo Kinder gerathen auch selten wol;
sie sterben oder legens nieht wol. — Lehmann,
li.iii.n.
335 Frühweise Kinder werden nicht alt. — Karte, 33sS.
Simrmk, 5029; lieuinhfrij VU , 44.
Hü/im.: Vtipnrt deli netrrak*. cOWnior«*;/, IftJ.J
/■>.'. : Lcii eufanti viveut peu quand üh ont trup d*eaprit.
(Caliti-r, i;i7.J
UttlL: lli'n kind renlandi;; v6ör de jaren, dat liet men
dikwijli kwalijk varon. (Htun'-unvf. I, 40-.'''.;
LiU,: Odi piieruloi pruecutü ».tvientia. (thiUppi, l[, ^2.)
— l'raecocia inKeni» cito detiviunt. (Itiniiir I, 13^7;
II. Jü.;-': Ihihppi. II. li»4; S-rffboU , iS'i.)
33G Friihwitzige Kinder leben nicht lange, aber
Spätobst dauert. — Suder, Ul; Stmruek , itaei ;
/i«in«b<ry 17/. 44.
337 Früwitzige kindcr leben nit lang. — l'r.nuk.
II. 134='. t:.jt'ni>lll, 115''; Kytriwj. II. fijti. ViUi, ll.iVJ;
Criilfr, I. 43. llein:<Uerg I. 177.
H'jll.: AU de kiuderen vroeti wiji wnnien, loven <ij niet
lang, uf daar wurden gekkvu uit. (Harrfbotitre, V^4Ul^'^
338 Für ein Kind gibt es leicht schlecht Wetter.
EnyL: To a child all weathcr ii culd. (Bolm II, 4.)
339 Fürwitzige (frühwciac, l'rühwitzige) Kinder wer-
den geeke (Tölpel). — Ihhi^di. i4oa,36. h'ih,
II , 319. Sudrr. '2^\H Korle. 33^5; Simruck. 5630; nein»-
l>ir(j I, 177; MI. 44.
„Dio Kind, die bald lidtig wern, leben nii laog oder
wvrdvn thuren.'* (t'.'nring . II, WAü.)
Kh'jL: Poul iu the cradlu and fair in the aaddle. (Körte, MHi.)
a40 Gab' es keine Kinder, wer würde die Xacht
(jeschrei im Hau.se machen.
lii-h.u.: Kdyby uebylo dvtcuv, neb.vbi by pl4iär. (Cela-
(„esly , Mri.)
341 Gebrät Käinjt hat sich vir eui Feier. — SdiM-
fter. 1078.
342 Gebrent kind forchts fewer. — Knenoiff, 65*»; Eye-
riiiy. //. 638; /Vfh , //. 3S5 ; (huler. 1, «2; llenUcht
1UK3; 13; OnrnmehhauKen , Sloltze Melehi-r; 5itfor. 669;
II..UinbtTQ . I. 34; ßlum. 433; Dvcling, 2b3; SaUer, 185;
Miifrr, l.lUi: Steiner, 336; Müller, IC, 3; l.9krentei.
I.Vli: EUelrin. 375; Strure. /, 51; Bamtfurt^, S4;
Siibenkref, 148; Üimrock. 1290; Drawt, I, 1818; Ariiu-
berg 111. 97.
..Kin Sprichwort ■äffen thiit: rerbreBti kiad flireht
dova fenen glvt" (Ayrer, IV. S5«t, ?2.^
Ihtn.t Uriendt
r/'i.i.. 4«l. HS
iit( bull bam band. {Bohn I. 3.1I.;
/.>/<'.. A bunil clüld drcMls tbo flrv. j'f.'.ir. lOOl;
Frz.: Knfknt br&l« craint le feu. (Gaal, lUOl.; — Chat
<^chAnd4 oraint l'eaa froide. — Qui brfile une fois louff-
lera volontiere & l'autre. (Krittinger. 128 > u. 6561*.;
Hott.: Uebrande kinderen ichuwen (vreexen) het vaor.
(Harrebomre , I, 403".;
lt.: l'an* acutiato dall* aeqaa ealda ha paar» poi dell»
fradda. (H>.hn II, 73.;
I.at.: Cautus enini metult. (PhUippi, /, 77.; — Faeit ex-
perientia eantoe. (Binder /. 504| //, 1075; l'hilippi,
I, 14>«.; — Navia acupuloa deprecatur. (Sfybold, 169
u. 33U.; — Ntrnio libenter reoulit, qui laeait, looum.
(l'hädrut.) (Philippi, 11, 4S.)— Neu procal a atabulia
audet diacedurc, m qua excusaa eatavidi duntibaa agna
lupi. (OciJ.) (Binder If, an : Philippi, I, 4:i.) — Vit.
caior ictua aapit. (Se^bftlU, 442; PhHippi, ll, i*6; t'ro'
i fffrg, Ml; Ilanfr, kU; Ilanstli/, lU'J.; — Post male pru-
i dentior. — (^uae noccnt, docont. (I'hilippi, //, US.;
— (juae pro parte nuceut, plurima sacpe docent. —
Terrntur niinimu pcnnae Stridore culumba, unguibua,
accijiiter, saiicia facta tuia. (Veiii.) {Binder 1, 1741;
//, 331i>.; — TrauquilLM etiam naufragus horrot aquai.
(Oeiti.) (Binder I, llbi; ll, 3340; Sutor, 1'36.J — VuU
pes band rursua capltur latiueo. (E'jrnolß, fn'S^.)
Sptm. : (tatu facaldadu del u'.ruu fria a miodo. (bohn ll, 75.;
611^..- Kcze i«gelt gyermck i^iöilk a' tüxtul. (Uaal, lO'Jl.;
343 Gebrentc Kinder hüten »ich für dem fewer. —
Fi'ichvr, Ih.dUr, 249. 1.
344 Gescheite Kinder leben nicht lange. — Strwe,
I. 32.
„Kurzem Sommer", sagt 8hak*peare, „pflegt ein
schöner Lons Türherzugelien."
Lat.: Is uadit ante aeuem, qui aapit ante diem. — Frae-
cocia ingtfuia cito deficiunt, praccocibua niora inge-
uiia eat inaita semper. (Binder l, 387; //, 'J6'ji; i'hi-
lippi, ll. IM; Sf ff bald, Ah'J.) — Praeoocia ingenia raro
maturvacunt. — Qui aapit ante piloa, non aapit iUe diu.
(Himirr l. 14H5 ; Jl, V<krJ; Philtppi, ll, 136; Kiielein, 19.;
345 Gib dem Kinde, was es will, und dem Uunde,
SO oft er mit dem Schwänze wedelt, so wirst
du einen guten Hund und ein böses Kind
haben. — UuuWrr, ///, 97.
Kngl.: Uive a child all ho ahall crave, and a dog while
his tail doth wäre, you ahall have a fair dog and n
fuul knave. (Bohn ll, 195.;
lloii.: Oeef ccn kiud, als het eiacht, en een* hond, ala
hij kwiapelataart; gij znlt een kwaad kind on eeu' gol-
den hond hebben. (Ilarrebomee , l, i03*.)
34t) Gibt man dem Kinde eines fingers lang nach,
so wiis ein eleu (eine Spanne) haben. —
I\lri, n. 339; Henifch. Bis. 65; Hutor, 551; Sailer, S6S.
347 (i rosse Kinder entwöhnen sich schwer.
348 Grosse ivinder, grosse Sorge; kleine Kinder,
kleine Sorgen. — LrAinanii,170, 97; 5at/er, 264.
Die Aeltern wünschen die Kinder groaa, nnd sind sie
heranKcwachaen , dann sind ihnen die Aeltern übrig.
Der Uollüuder druckt dica so aus: 0 Kinder, wäret
ihr groKs: O Aeliem, wftret ihr todt. (Reiniberg
Vll, 4tt.;
349 Gute Kinder, artige Spiele.
Dan.: Kagre born qvKde fagre Tiser. (Bohn l, 367.;
350 Gute Kinder, grosse Freud'; böse Kinder, grosses
Leid.
Die KuBien: Schlimme Kinder lasaen keine Freude
zu. In Ualixien: Uute Kinder eine Krone, aber
»uhlimm das £nde. Die Böhmen : üule Kinder sind
ein schönea Unt; achlimme Kinder Verwirrung im
Hanac. Und: Wenn nicht Kinder wAren, gttbe et
keine Tbrilnen. (Keinabrrg Vll, 65.;
Böhm.: Dobr« diti krtan^ statek , tl6 pak diii t dorne
amatek. — Dobrä deti Tinec, sl6 d^tl Tsemu honeo.
(dflakottly, 40J.;
351 Gute Kinder hat man nicht zu viel.
bdn.: Gode b«m ere ey for mange. (Vroe. da»., 87 J
UoU.: Goede kinderen kan men niet te veel hebben.
(Harrrbumre, l, 4Ü3^.)
3Ö2 Gute Kinder sind der Aeltern Freude.
Den eitern groii« frtnde bringt, wann sie haben
** Die Bauen: Gltteklieb die Kinder,
im nvddes ild og bidet hond. (rroe.
409.; — Bnendt harn radei giene ildcn.
gehorsam kind.
an denen Vater und Matter Freude erleben. (Keimt
berg Vll. SS.;
Xi«r..- Oandet nterque pareni, cum flUni eat bene parena.
(Binder II, VI»; Loci eomin., 131; Leander, iSt.)
353 Gute Kinder sind der Aeltern Reichthum, Ueil
und Segen. (Fim,)
354 Goten Kmdem folgt Heil, bösen ein Seil. —
Parömiakamt SS29.
355 Haben die Kinder Recht su einem Erbe, so
hüben hie auch Kecht zum andern. — Graf,
194, 67.
Wie sie ein Kfcht anf den Naehlaas des Veten be-
■liaen, to auch auf den Kachlaia der Mutter.
81*
1287
Kind
Kind
1288
3thd.: Habflnn di kinder nebt xcn einem ffuthe szo ba-
beon fli oncb recbt xcn dem guthe wu er gelegin.
(MicheUfn, 28, 6.;
356 Uäflkemöh, mm leve Kind, wat ia't 'n Eilands-
leven. — Ducrrn, 637; AVni, 119.
Unter den Eilanden sind hier die oatfriesiichen und
oldenburgiscben Inseln gemeint, die für ihre Bewohner
die Welt lind, nnd wenig fettUndiiche Vergnügungen
bieten.
367 Hastu kind, so zeuge (ziehe) sie. — Franck, II, &'';
EiMlein, 374.
Die Erziehung der Kinder geht allem andern vor.
Fr:.: Fant nourrir let enfauB cette ann^e et diff^rer u
carder le« lainea Jniqnea & Tantrc. (Proe. f ta^-jU«.)
358 Hastu Kinder, so zeuch sie; nimbst du ein
weib, so warte jr. — Lrhmann, II. 261. 7; Mri,
II. 373: UeniKh. 233. 11.
Die 'Jtaiien: Hast du verstanden, Kinder zu zeugen,
so Terstebe auch, sie zu belehren, l'nd die Cxecben:
Nicht blos Kinder zeugen, sondern auch leiten. (R^ini-
herg VII, 60.;
359 Hat das Kind auch eine Platte auf dem Kopfe?
frug eines Bauern Frau, als man sagte: £i,
ei , wie ist das Kind dem Vater so ähnlich.
— Kloxlcnjiirgel , 31, 15; Eudein, 372.
360 Hat ein jedes Kind seinen rechten Namen, so
heist du nicht Peter götz. — Henuch, 1717.35;
Eisdein, 38»;; Simrodi. M84; Körte. 3S90.
Frz.: Le bon oiiean le fait de lui-mdm«. (Gaul, 'All.)
361 Hätte jedes Kind den rechten Namen, dies Mäd-
chen hiesse Pater Joseph. — Khuttenjnrgel . 36, lO.
362 Hätte jedes Kind eine Platte, das einen Pfafif
(Mönch) zum Vater hat, so fehlt's an Per-
rüken in Land und Stadt.
363 Heimerzogen kindt ist bei leutcn ein rindt. —
E'jenolff. 81*'; Eitelein. 374; Körle, 3387.
364 Hctten Kinder kein anstoss , so wüchsen sie wol
eins Baums gross. — I.ehmunn, 169. 17; Mri,
11,379: //cnUcft,223. 11.
Lat.f Saepe lapi modica fit cibus undiquc cauta. (Su-
tor, 593.;
365 Ich bin ein gerieben Kind , sagte Pfifl', ich kann
mnltipHciren, wo lauter Nullen sind.
366 Ich habe meine Kinder geschlagen, beichtete
der Mann , und sie gehorten dem Pater Guar-
dian. — KloKterspiegd , 31 . 17.
367 Ich hoa wnll schucn :i Kind ^ehobt, oawer a ganz
numpcm klenes, sagte die Magd zum Pfarrer,
als er sie fragte, ob sie noch Jungfrau sei.
368 Ich verlasse meinen Kindern die ganze Wc^lt. —
Mrinier , 63.
D. h. nichts.
369 Ihr macht das Kind, aber nicht sein Herz.
(Afrika.;.
370 Ist das Kind nicht getauft , so erbt es nieht. —
Graf, 810, 196.
Infolge den Einflusses, don die I'rioator auf das deut-
sche Recht abtcn, galt ein ungetaufter Mensch fUr
erbunfllhig. Wfthrend im ursprünglichen deutschen
Rechte die Erbfähigkeit an das Blut geknttpft war,
wurde sie nun von der Kirche vom Wasser abhängig
gemacht. (8. Ilcide 4.) Da» Sprichwort ist aus dem
dänischen Rechte entlohnt. (Vgl. Houinji'r, Grund-
n'sM, 60».)
371 Ist das Kind satt, so hungert die Anime. —
MtmaiiH V, 461.
372 Je lewer Kin<l, je schärper Roo. — schwtrin. s;
JhinneU, '-'77; ualfiif Misch lifi Frommnnn, VI, 280. 7;l(i;
llurren, 705; Hawkalendcr , I.
373 Je lieber kind, je 8chärr|)ft*er (grösser) rut. —
.4(jnco/o /, 64»; Egenulff. 75"» u. 25<i*; Eyrrimj , III. si;
Franck, I, 2«; /Wn. //, 393; Gruter. 1. 75*'; lulhrr's
Tischt., 209*»; Lulher. 4.W; Finchcr, Ihalter. 173, 3; La-
lendorf II. 18; Schotlel, 1138*; Sutor, 677; Gaul, 1004;
Sailer, 263: Eitelein, 372: Steiyer.3C9: Vrnedry, 10^:
Hamann. II. Pred., /, 244; Simrock, iS9:i: K6rU., 3369
ü. 413; Braun. I. 1834; lUdnnhcnj I, 178.
Die Russen: Wen man liebt, den schlikgt man auch.
Wer straft, der liebt auch. Die Türken: Wer seitvs
Töchter nicht schiigt, wird es an seinen Knien ffihlen.
In Mailand: Wer den Stock spart, huet die Sr<hme.
Wer seine SprOsslinge liebt, schont icie nicht vor der
Peitsche. lüer gute Vater findet den Stock. Wtr
den Kindern wohl will, straft aie gat. Die Veaeticr
Der Vater, welcher gut ist, wendet den Stock an. Dii
alten KOmer: Der Vater zttcbtigt den Sohn, wtlehea
er liebt. (Iteimbfrjf VII. S2.)
Mhii.! Je lieber kiut, je groezer peien. — Je zerter kiat.
j ie groezer rout. (Wulhmtein.) — Wie lieber kint, j*
scherlfer rout. (Mnicafblui.) — Liebem kinde ist giwi
ein ris. (Harner.) — Ze liebem kinde gehoerent beseai
groie. 'Laben.) (Z.Hyrle, Hl n. l?S.>
DÜH. : Jo kier ere bam, jo skarpere riia. (Prur. Jan.. 4«;
Bof.» I, 3^2.;
Fr:.: Qui aime bien. ch&tie bien. (LeroHX, /. 141.;
UuU.: Hoe lieverkind, hoe acherper roede. (Httrrtbomn.
/, 405»'.;
I.at.: Diligit hie natum rirga qui corrigit illam. {Bitdtt
II, T'Ji.) — Xou atnat hic puerum, qui raro caiti^
(comgitj illum «istumj. (Binder I, 1147.- //, Hfi; tu-
Ui>pi, II. 31; tiartmer, 37; Se'jboH , 361; A'üflnx, 271:
— Pater filium, quem amat, castigat. (Oaai, l'JiM.;-
Qui parcit virgae. odit filium. (Phitippi , II, l2'.,i -
Quo quis Deo cbarior, eo flagellii proximior. — Su
licet in natüs facies austera parentum, meqoa ismi
sempcr mens est et amica volnntaa. (Mamt.) (Pküifti.
II, 31, 135 u. VJi.)
l'itg.: A' ki üit szervti, nein kim^lU ostorftt töI«. (ßac.
1004.;
374 Je mehr Kinder, desto mehr Vaterunser, je
mehr Vaterunser, desto mehr Brot. — Irvck-
her, 398; FrixcMner\ 1997; llcnniy , 132 u. 145.
375 Je mehr Kinder, je mehr glück vnd heilige
engel. — Ileni*ch »(95 . 62.
376 Jir mehr Kinder, je mehr Glücks. — LA"
ri«;ir..4l2''; lltu^ek r . 4fi7 : /Wri, 11.394: EiMrfns.JTJ;
Simruik, 5015; Hrin^crg I, 170; »77, 6.
377 Je mehr man ein Kind beklagt, je mehr veiA
CS. — lU-iti^hnj VII, S3.
DÜK.: Jo mere mand ynker baruet, jo inere dct gnki
(Pnjt. ftnn., .iK-*.;
378 Je schöner Kind, je grösser Liebe.
379 Jedem Kinde f^cfällt seine Butterbemme is
besten. — Luther.
380 Jedes Kind behält seines Vut«rs Hecht. — 64
57. 205.
Das9 das Kind, desseu in roi-Uter Kho lebeade Lei-
tern vollfrei waren oder nur ver«ch!edeuen Gndate
Adels augehrirtcii, dem Rechte de« Vaters anfAim.
war unzweifelhaft: das nhigc Sprichwort spricht s^
den Satz au«, da«:» jedes Kind ohne Rücksicht ul i»
Hcn Echtht>it und l-'rciheit di>m (lebnrtsstande dcf T»
ters fulgu, i'ino llechtsausicht, die nicht zu allgeniBC
<T(>ltnng Kclati((t iüt. (S. Kiud.)
.!//•(/. : Kiui i.'>};iioh kint hchcldet biiifj vater xm'
{ H'ti:krrna:fi , H'>. V.i.)
381 Jedes (ueugeborcnei Kind bringt Rcin Glück mir.
Auf Amrum: Arka fliaru hningt sin liok mi. iMatP
VIII, 3«9. 3U3.;
IIiM.: Elk kind hrciigt dnizeud gülden mcdc. (Harrtiir^.
l. 403".;
382 Jedes Kind eibt Itir sein Thcil und iur i^riE
Haupt. — iUnf, 2H;, ia4; Mohr, 167, I.
38 j Jedes Kind ibi .«seines Vattera. — Lr.Hni.iM.4i.»'
/■:i«7t'in, :J7:{ ; >i i/nwA , 5579 ; ^Vo/■, 163, 1« ÄiWf*«!
Yll. 2«.
384 Jedes Kind sieb »ebnet, wie'« die Mutter hs;
gewöhnet.
385 Jedes Kind weiss, duätf eine Sau ein Schwein ia"»
IIoll. : £cn kiud zun merken , dat eeu kalf eea beert »
(Harrcboiin"^ , I. 4o2''.;
386 Junge Kinder bleiben bei rilten (inaden. —
Graf, 155, llü.
Unter „(iiiadou^' werden dlo Vurthcilo TentanAa,
die den Frauen zum Schutze ilirps VermAgens auss
den bestimmten Rnchtüu, wio des Pfandr«chti am V«r
iiiiigen ihres Mannes , in den verschiedenaB RseUi-
bUchern zugesichert werden und deren einegp»HA>*
zaiil siud, al«: Leibgcdintre oder Leibzucht, Wittfcin-
MorKougabe, Musstlieil. Einguscfanejtel. IJjinlMBby»b-
gcrccbtigkeit , (inadeiijahr u. s. w. Die Uianw a»
Sa.:hseHiti*ii'y'>i nennt diese Vorrechte r^nnadtB*. &■■
Manne hülfen diese Vorrechte niehta ; nnr
werden sie zuweilen eingeräumt, nnd
sich das obige Sprichwort.
.V' i'.; JunKeu kiudor sullen bolclben bei
(A'tei-. :>li4, lou.;
387 .Inngc Kinder Iiaben das eneti lieb. —
919. 29; Pctrx, 11.402,
1289
Kind
Kiud
1290
388 Kein Kind ist seiner Mutter Kebskind. — Graf.
1G4 , 136.
„Kein killt j«it ReiDOr mattar ki>bUch kint.'* (Uer-
tius, Jl, 3, 20O.;
389 Kein Kind, keine sorge. — l'^tn, //. 417.
390 Kein Kind soll des Vatera Schuld entgelten. —
C.raf, 222 , 277.
Schulden, dio der V'ator macht, sollen den Sohn
nicht drUckon. (S. Gut 231.)
.VAi/.; Koyn kiut lol dea vattenj schuld entgelten, f/.««-
btrff, Schirüh. I.thnrtcht , rtl, »J
391 Keine Kinder, kfiine Hände. — /vn-i. //. 4i7.
392 Ken Kind ward ixrot sunder (ohne) Ihilen (Beu-
len), fnstfrit'g.) — rromwmnt, VI, 285, 7«; A'uA-
irafd, 1Ü15.- hoihdi-uhch liei lli-iiubinj Vll . b9.
393 Ken Minskc schloe sine Kiner daut, denn man
weit nich, wut darut weren kann. ; HiiMfik.;
— OüifrUgiich bei Krrn , 235.
394 Kenger un (reukc sagen de Worret. (lictihunj.;
395 Kenner uffen SehOss breuget Prot ins IIos.
(Walileck.J — Vurtzv , 364 . 60C.
396 Kind ohne Ruth thut nicht gut
.Vhd.: Du kint geliuoret eou dem rlsc. (Jta$laH.) ■ Mit
gertcn schul mau kiuder fitratcn. (Uitvj.) (£iny(rle,
t»l u. Via.)
397 Kind aeind kiiid. wann mann es ein jar trieb.
— I'rmirk, I, S2**.
398 Kind verloren , rtwas verloren ; Mann verloren,
alles verloren.
Klttgo einer Witwe. Dio Fraa des Hindu fragt:
Mfiu Kind ist (mir) sehr tlicuor, mein Mitnn ist mir
svhr theuer, bei wem soll ich suhwüron? Kiiic andere
stellt den Slunn entschieden hoher und ruft aus: Mag
mein Sohn sterben, aber luss uns nicht voneinander
scheiden. K« ist dies sehr erklärlich; sie weiss, was
lio am Manne hat, aber sie kann nicht Winsen, wie
der Sohn gcrnthcn wird. (Rein»her'j VI/. 'J6.)
399 Kind vnd Kindeskiud Iahen nichts im hauss viid
trugen stets für brennen aus.«». — /Vrn. //. 422;
Ih'ni'ch , 502 , 8.
400 Kind, wirst du ruth, so warnt dich (iott.
401 Kinder binden die Khe. — h-iri. II, \vi.
403 Kinder bleiben Kinder, und wenn sie bis Mittig
schlufrn. - Fi-isihlurr-, XW*.
403 Kinder brauchen strenge Zucht.
„Die Kinder nuias man zielion hart, sonst ein ver-
loren liaufT drausa ward.** (»(•«■:A»t. . l'pii.j
404 Kindi'r di: spi-jiMi (.speien), i»l«'gg<Mi t»» dejen
(getleiljcu). -- An«. 231.
405 Kinder denken, jede Maus hat Uil't im .Schwanz.
Dio boreit;« durch vi«rk»'hrto Wstrti'rinnen der Natur
outfn'mdetcii ; üimat rrciicii Hii'h Kinder über Jedes
Thivrk'in, Krcifun nach jedem und wUrdrn splbitt mit
dem wirklich Kiftigen fnrvLtbis spiele 11.
406 Kinder denken lange.
Sie erinnern itich oft in spätvin Alter gewiesor Vor-
gange aus ihrer frühesten Jugend.
/h'in,: IJarnot-mindet er langt. - Mand og alderdnmmen
kand niiudes barndommen. (Triff, dan.. i[*.)
40" Kinder denken, Väter lenken.
408 Kinder, die früh sterben, kann der Teufel ^ipät
nicht erben.
Lat.: Abripitur juvonis. mala ne venientia cernat. C»y-
boiti, 'J.)
4U9 Kinder, die man am wcnigüten acht, überleben
vnd erben gemeiniglich dio andern. — Petri.
U . 420.
410 Kinder, die mit Feuer spielen, pissen gern ins
Beti.
y/uH.: Rinderen , die mut vuiir speleu, p bun bed.
(Uarrti>'iih^r, I. 4U5''.;
411 Kinder, die nicht vuni Herzen kommen, hän-
gen auch nicht am Herzen.
bau.: Dum gaae fra hicrtet, ug til hi«rt«t; og hvor bpni
ei komme trm hiertet der komme d« «1 heller lad.
{trve. dam. , i6.)
412 Kinder, die ofil was finden, sind gern Diebe.
— I\tn. U, 4»i llmich, 694. M.
413 Kinder, die achrcien, am besten gedeihen.
414 Kinder, die fiber der Taufe schreien, leben
nicht lange. — Stnur, II, 3«.
Eine IlMMiliaBg, dU TieUüchi nicht gM» Aber-
glaube ist. IM« lUlta, welche sie bei der icbneUcn
Kntblössung empfinden, der Rei« des kalten oder la
warmen Wassers, den sie fühlen, und viele andere Um-
stünde künneu Ursache davon sein.
415 Kin<ier Einer Mutter zwar, aber nicht von
Einem Haar (einerlei Art).
Die Masken : Sieben Kiuder eines und desselben Lei-
bes Mind v«>rsuhieden in (iesiunung und Denken. Die
Jätauer: Alle siud einer Muttnr, aber nicht alle eines
Verstandes, lliu E-ton: Dio Mutter steckt Kwar die
KruBt in de* Kindes Mund, aber nicht den Vorstand
in seinen Kopf. In Afrika: Ihr maoht das Kind, aber
nicht sein Herz. (lU-insbffj VII, .17.;
416 Kinder erziehen ist besser (schwerer) als Kin-
der zeugen.
n'ihnt.: Nejcn zploditi, :ilo takt> voditi. — l'möl jsl dftkjr
zploditi, umi'j tu« vyuciti. (C^fakocsky , 4ih;.;
417 Kinder rrzielicn Wi kein Giinsehüten.
Hüll. : Kinderou kwitcken is goen ganzen wachten. (Ilttm-.-
l-omre, /. 4l>^'^;
418 Kinder (gut) erziehen ist nicht jedermann» Sache.
It.: (iuvornar pntti nun ^ mcätU-r du tutti. (l'nzsttolia.
l.'.s, r,.;
419 Kinder, es ist ein Weinkotz, .sngtc der Piaffe,
da er .spie. — Ihtfrr, 8.W.
42ü Kinder essen des Tags nur einmal. — l\iri. II. 42ii.
1>. h. nie essen den pinzon Tu}j.
421 Kinder essen lieber Milch als ^Meerrettich.
So haben schwache Mcnsrhen halbe Massrogeln lie-
ber als ganse und beben vur kri4i'tigen zurUck.
422 Kinder finden oft eher einen ])eut als grosso
Leut'.
423 Kinder tiihlet nntn nicht nufl' dem Mist (oder:
anff den (lassen). — Cruhr. Hl. 'JU; Lehmann.
II, .rJ2, t\A: Sxmrmk. .'.tiS'J; lliHshvTij I. 173; 17/. 8.
424 Kinder folgen dem Freigeborenen. i8. C7.) —
i:raf, ÄS, 21;».
Ijüh.: Jlavu fylghin thnni früla ar. (Ii't.i^nr., 17.J
425 Kinder fragen nicht, was das Itrot kostet.
D'iH.: Harn itkiotto oy hvad skiciipen kostor. (Prov.
daa., 4'.».;
42G Kinder fragen, (dde Lüde weten't wol. (Oxtfnih.)
— Ihiaen, 774; Itnin. Wb., I, 445.
427 Kinder gebären ist (fottea Werk. -- Liith4T't
yvrrkf. //, .wi ".
428 Kinder gehen zur gleichen Tlieiitnig. — Knmpiz,
in, 3*»; r.ruf, '.'IC. 'rj9.
429 Kinder gerathen nicht allwege nach den Kitern.
— /Wii. //.42ü.
430 Kinder, Uesind vml Weiber e.^^.sen .sich offlt am
genusch .»*ieeh vnd kranck , auch wol gar todt.
— Ihnifth. litW. 31; htri, II. 420.
431 Kiuder haben es nm besten in der Fasten, IMe-
j«ter zu Ostern, die Füllen in der Ernte und
die Hauern zu Weihnacht.
Jii'iH.: Dct er godt ut voere barn oiu fasten, prvst om
paaskeu, fidl om hosten, og boude om jaulen. (Prot,
daii., 4».)
432 Kinder haben kindische Anschläge. — sirwr. II, so.
433 Kinder haben Ijachen und Weinen in Einem
Siiek. — Sitnrofk. 6127 : lirintbrru »7/. 83.
434 Kinderhaben much<t F<hr\ aber auch den Beutel
leer. Cnanmtaill.J
435 Kinder haben nicht den Verstan<l ylter Leute.
Fr:. : L'on ne doit pas mcttre soii sens k un enfant.
(L'-niHr, //. -Jji.J
43G Kind(^r haben nicht verstand, darumb sollen El-
tern jimen solchen einpflanzen. — Lehmann.
171. 4i.
Den Geist entwickeln.
437 Kinder halten das Maiil, wenn's voll ist.
nitif.: Kiuderen zijn nimmer stil. (tlamboiuf't, /. 4U6'i.)
438 Kinder halten Kcchenpfeiniige für Dukat<:n.
Manche, die keine Kinder sind, halten ntMie Worte für
neue Ideen.
439 Kinder hat mau, Kinder kriegt man. — .Sihi-
^ rot*, 5€44: UeiwlHTg Vll, 8.
440 Kinder hawet man mit der Hüten vnd rettet
jhre Scel von der Hell. — /v/n . // . 42o.
441 Kinder in meinem /eichen geboren, müssen an-
derer Leiiti- \:tir sein. — /.'»*. fr in , a?.«!.
Aii'ieruc l.fulit N.irr uiuss nur dor sein, der es icin
will ; man kann dazu niemand twiogon.
1291
Kind
Kind
1292
142
413
444
445
446
447
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449
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45G
457
458
459
460
101
4G-.>
463
464
465
466
467
468
4G0
470
471
473
Kinder in Peu*, willt de all fren'V [OxifrieK.j
— l'riimmnnn, K, Sv^-S , 772.
•) PC", l'i. auch Piju, Pli^e, PigG;e, Pike, Pe.v=gro-
bcg witllenci Tuch, dicker Buy. ''') ächnn freien.
KindtT (K'iuiier) is de best Overwinnst*. (Onifrict..
— i'Tinnmann, 17. 2?:", 764.
') Erwerb, Gowiun, Setzen.
Kinder kan man nicht in einen Ilnndschuh
stecken. — /»rrn, //, 420.
Kinder kann man mit Würfeln betrüg^m, Män-
ner mit falschen Eiden und Lüften.
Lut.: Viri jure jurando, pucri talis fallendi. (Phitippi,
II. j.-in.;
Kinder, Kindir, bleibt's zu Haus, 's Unglück
])a88t beim Thür'i drau!<. — lu-uiMKvg //, 92.
Kinder kommen vom llcrtzen vnd gehen wieder
zu hertzen. — /'«tn. II. AIü; Uerhmjt'r . /, 2. 427;
Ih-r'.icT'ji.T . //ir:j'iiA/i7'f, /, 53i>.
Kinder können anders nicht als weinen. — /.viw-
hi-rg VII, 40.
Kinder können der Hut so wenig entbehren als
cssens vnd trinckenü. — l\tri. ll, 420.
Kinder können Kindern kein Gut leihen. —
Gruf, .VVJ, 61.
Ad manchen Orten wurde die Belohnung des un-
iuüu'.lii;cu Sr>huei den verstorbenen Lehuamanns bis
zum Eintritt der Mündigkeit verschoben.
Kinder können nicht mit Riesen kämpfen.
BOhiH.: Te/ko jedt ditlti a obry za prsty sc t&hatf. (Ma-
kocfly, HÖH.;
Kinder können viel verwachsen. — /VJri .//, 4.0.
Kinder k«int*t dön, un olde Lu(de) liebbt der
AVark (Arbeit, Werk; an. (OKtfrie».; — Frum-
nnihit, 17.285. 771: ItUtTrn. 762; IhwtskaUmler , I.
Kinder kriegen keine Mutter wieder, aber der
Vater wol ein fraweu. — Pein. //, 420; iicnisch.
1197, 57.
Kinder lassen sich keine grauen Haare wachsen.
Dan.: Barnc-aorgon \aror stakkct. (I'rvr. «/un., i'.:)
Kinder lässt man nicht Brot schneiden, sie
würden sich mit dem Messer nur Schaden thun.
— Silil'-r . •.'8*'.
Kinder leckt man nicht am Schnee. — Giuur,
lll,2d: Lvhmanii. II, •.iJi, 64: Simrock. i6il: Rcimberg
1. 175. r//, 8.
Kinder lernen an Bänken gehen.
Kinder brnen eher einen Spnich auf dem
Markte (in <iur Küche) als in der Schule.
liÄit.: Bfirii lacru anarvfC et eprog i kiokkcnc-t end i
ftk'ileii. (I'ibc. 'ftiii.. !■•■../•
Kinder lernen mit den Augen so viel als mit
df-n Ohr» n.
Kirnl.^r l;rijen reden in kurzer Zeit , Schweigen
leri.t mancher .sein Lebtag nicht.
Kinder luftcbon die Eltern alt. — Ikin. ll, 420.
Kinder mach**n einer ^lütter viel Mühe. — Sim-
nnk. y-M.
Lal.: Infant ante partum matri est ouerosua, in parto do-
l'ir<isa<i, iioat i>.irtnrn laboriosua. (P/iilij-pi, /, l'.'l; ^Vy-
Oolä. Ti^.)
Kinder machen grop>e Freud', machen auch
gross llerzeliid.
I>ifn.r Born jr5i»n.' bnadc gladc og sorg. (l'rf,e. d-in.. t*4.)
Kinder machen Kindereien.
Lut.: Pueri puorilia faciuut.
Kinder muchen lieb vnd leid. — Mri,ll.iii.
Kinder mach.Ti nur Sorgen.
Die Bai'kon: Wir Kinder hat, der hat viel Dinge
nbthtg, iiidc«?L>u auch der Kniderlnitt' ibt nicht Jrei
von Sitrgi'ii. Wer Kimter hat, iit frei von df'n Sorgen
um die Ki:iiü-r. I^io Litauer: Kinder wie Bo)inen
< Buchwi'izrn .1 und kein Kindchen Brut. Wer Kinder
bat, iiiat die besten Diafen nicht aclbit. (lifiH*f.ni\t
/. ir.-i.;
Kinder machen viel Pla«<'.
Kinder niaken llinder (Hindcruiss). — AVm. 228.
Kinder nuinen, wenn es in iiirem i)orfe regnet,
Ca- rrgne in der ganzen Welt. — Opel,3i6.
Kinder n:ercken lang, zumal was böse ist. —
.v..»/ii.-tii«-, ;/.>/..ii,i ;.Mi. 1.XVI*.
Kinder misst man nicht mit Schüsseln auss wie
kirschen. — Uruter. III, \9: Lehmann, II, S2S, Si.
Bub', der im Garten Kirschen gei
der Herr ihn zu sich rief, um iliD
473 Kinder mit Willen, de kriegt watt vor de Bü-
len (Hinterbacken). fOstfries.j — Bvtm, ra:
Frommnnu, V, 285; Hautkalendtr , l.
474 Kinder m6t*t nich mit olde Lü(de) in de Bige*
Sitten. 'Ostfrirn.J — Frommann, 17, SM . 769; 8k«>
rcn. 764; Hau*kaf ender . I.
') Reihe, Ordnung, Bang.
476 Kinder muss man nicht zu sehr in die Sonne
setzen.
Unerfahrene Leute nicht in öffentliche hohe Aemic:
and Stellungen bringen.
Bühm.: Xevyaaiovati deti na elance. (C^akotthy , 3M.J
47G Kinder muss man ziehen, dass der Apfel bei
der Ruthe liegt. — Lisehin, 655.
477 Kinder müssen an Bänken (am Laufzaum) gehen
lernen.
La'.: Anxilio indigent, quae de novo emergant. (Bindir
II, 3U6: IhUiypi, I, 0:t; Üeyhold. 50.J
478 Kinder müssen kriechen, um gehen zu iemen.
Holl.: Kinders xullen kruipen leeren, om te können pu
met eene. (IIirrthotMe, /, 44«*.^
470 Kinder müssen nicht alles wissen, sagte der
nascht, alt
m etwas n
sagen.
480 Kinder müss«.n nicht jeden Mus kosten wollen.
— IkiwUrtj \u, 62.
481 Kinder müssen nicht von altem haben. — an**.
l, 24; .Va'jt-r, I, 105.
482 Kinder müssen nie wissen, dass die Aelt«n
Geld (Vermögen) haben.
Sie verlassen aich sonst daranf, »natntt ihre AnlifH
und Kratte zu gemeinnütziger Thitigkeit aUiiabiidfL,
und werden geiditolz, eitel, verdorben.
483 Kinder müssen schreiten, wohin die Ammes
sie leiten.
484 Kinder müssen sich ausgangen, hat der Vi:er
gesagt, ist ihm's Kind aus der Wiegen g^
fallen. — Ihrftr. 1098.
486 Kinder müssen warten, bis sie gefragt werden.
Lar.: Primum auacultarc diflce, ai neicia loqoi. (/Aiiiiti.
//. 107.;
486 Kinder müssen was zu mntzen (spielen) haben.
487 Kinder, Karren und trunken Leut' finden fibenu
Geleil.
/"!.-:.: II y a uuv prividonce puur let foua, los enfanti ti
le* ivTOgnes. (C:iSi'T. ir.'3.;
4SS Kinder, Narren, trunkner Mund reden aus d«
Herzens Grund. — Oiuil, looti; Afinx/iriy I7i.»0.
KnyK: ChiMrcn and foola teil truth. (Gaal. 1OO6; Eitt-
/• rt, 3:4..
Lut.: Si secretArum seriem vi« nuacerc rerum. ebriu ii-
9ipii/n9, pueri dicunt tibi verum, (tfaal, 10U6,- £#^.1
■Tonim.. ITh.J
489 Kinder, narren vnd volle leut sagen gern die
W-.trhcvt. — Fr,v\i:k , //. 35''; TuitpiuM , 37*; Efen»^.
I. lS6;'/.«;i;»j :nn. //, 313, 34.
La*.: Vinum et cum puericia et sine pucricia Teridiem
est. (Taypi'i^, Jti''.^
490 Kinder nie verstehen, wie sie der Mutter n
Herzen gehen.
„ Wo find man Kinder die verstehen , wie na ta
Mutter zu Uertxen gehen.'- (Frcacftm,, AaVIIl^>
491 Kinder ohne Ehe und Ehe ohne Kinder, di
ist nicht viel Freud' dahinter.
Lat.: Conjugium aine prule, est quari dies eine loli.
49'> Kinder reicher Leute und Bettlerhütten verdes
geschwind alt.
49'J Kinder sagen wahr.
luin.: Baru sigcr gieme sandingen. (Fro9. if«n., 4A^
494 Kinder sagen wol, dass sie gesteupet teyn, ne
sagen aber nicht warumb. — Artn . /#. ttl
Ih'hm.: DIte pravi: bito Js«m; ale ne povl proi. fblr
Aör-ly. 357.;
Pol*,: Prawi dciecie, te go bito, nie nieafivi m ■•
(Ce'akuttkn , 357./
496 Kinder saugen an der Mutter, wenn lie
und am Vater, wenn sie gron rind.
Kti/t.: L'hildren «ack tbe moUicr wbea ü»j an
and the fkthcr when tbey nre old. ftfoAn /7. 1K
1293
Kind
Rind
1294
496 Kinder scheuen die Käuzen und gescheite Leut'
die Mönche. — Kluslcrupivgel . 70, 1.
497 Kinder schüpüt man nicht auss dem Brunnen.
— Grutcr. III. 3\>: LthmunH, //,322,60. Simnnk, 5640;
lU'inuhcrij 1, 175; 17/, 8.
£a i«t keinen Aclturn fileichgültif{ ein Kind zu ver-
lieren. Kindern Bfii^t man Jeduch. dnHii nie auR Rrun>
nen, Teichen, Höhion und BvrgiMi gchult werden uder
auf Itaumen und Strilucheu wuchsen, Ann «in dar |
Storch (in Itühinon der Habe) hriu^o, Huwii; man in i
Frankreich und Italien den Kindern da» Du-kwerdiMi
der SchwanKorn mit dem Worte crklilrt: Sie idt von
einer Schlange guhitisen worden. (Rfinil"r:i VlI. lt.)
Die Bussen: Man ichUtttilt die Kiudor nicJit von nich
ab, wie die Nilaaleiu vuu der HaHoUtaudc. (AltmuHH
ri,i'2i.)
498 Kinder schreien so lange, bis man ihnen zu
essen giht.
So manche politiache Kinder tadeln die K«'Rierun>{
und die Einrichtungen d«-« Staats ao lange, bia man
ihnen ein eintritglichos Amt oder einen ihre Eitelkeit
nährenden Orden gibt.
499 Kinder, Schweine und Hühner sind nie satl. —
Hrinsberg MI. Cl.
500 Kinder sehen auch gern giMnolte nilJer. — 7Vfri,
//. 4'-'l.
501 Kinder sehen mehr duruuft', wm die Kitern thuii,
als was sie sagen. — l.rhmunu . in. r>o.
„Sind jhre Affen, waa aie aeben, da« thun aio nach."
502 Kinder seind lieb, dann sie werden säur. —
I'ramk. 11. 167''; llruter.l. 53; Afri. //, 441; Siiii-
rot-k . A602.
503 Kinder seynd bald zu g'schweigen.
Lat.: Parva manua pueri modiro anlet i-i>tie rcpleta. (Su-
tvr, S»4.;
504 Kinder sin warten, h'\^ sie gefruet waden. (Moni'
höhmen.J
Kinder aollen erst dann reden, wenn nie gcfrugt
werden.
505 Kinder sind Aflen, was sie sollen, thun sie nach.
HuU.: KinJcrun zijn apen. { llarr.','inrt, l, 40C-*J
506 Kinder sind armer Leute Reiehthum.
Die S<'r1icn: Die Kinder sind den Armen ein leben-
diger äehatx. Kinder aind ein Segen des Herrn , nher
nie reiaaen die Knopfe von den Kleidern. Die HfiUüu-
dor »agen daher: \Volil dem. der keine Kinder hati
Von jungen Kindern und alten Leuten hat man wenig
Dank. I.'nd: Zieht ihr Kinder aut' Zieht lieber Span»
furkel auf, ao habt ihr alle aecha Wochen Geld.
{Rfi'i^ber;! VII, j u. A*\.)
Dan.: Uttrn er fattig mauda rigdcm. (Bof-n f. :<.'il.^
Knijl.: C'hildren are pour mvn'd richea, certain carea. hut
iineortain conifurld. (h^'irf, :W.>7.)
»;.: Knf.ina sunt richeaaca de pauvrea gcns. (Lrrniix,
I, 14U.;
507 Kinder sind der Aeltern grösster Keiehthnni. —
Strwe. //. 64.
Vorauageaetzt, daaa aic von der Natur geistig and
körperlich wohl auageatattet aind. Ungeaunde, ver-
atandcaschwache u. a. w. Kinder können aber die reich-
sten Aeltern lu den butteUrmaten machen, d. b. in
eine Rcmütli^atimmung versetzen, daas sie sich Armer
tiihk-n, als der erste Bettler. — Dio Isländer sagen:
K-.nder aind he-ifer als Kcicheham. Ein afrikaniachea
Sprichwort heisst: Wenn unser Herr einem Manne Beich-
thUmer ^ibt und es sind keine Kinder da, so haben
di« UeichthUnicr keinen Werth. Und ein anderes: Das
Ould istschtin. aber der Erbe selten. (RriHth^rg 17/, 4.^
Lat.: Omnis in Ascanio cari atat cur» pArentls. (Virj/il.)
(S'ijt'olJ, 415.;
Ö08 Kinder sind der erste Hausrath.
Wenn'a so irt, b«> kommt der junge £rdeubtirger
gleich in die Nuth hinein und wird leicht lum Unrath.
509 Kinder sind der Mutter beste Spiellcute.
OÜK.: Bunet er moderens beste leger. (Prog. rfan.. 49.;
510 Kinder sind des armen Mannes Reiehthum, aind
sichere Sorgen, aber ungewisses Glück. —
IlriruUfrg I, 175.
AÖAm. ; Dftk j jtou ehndio« air^ poklad. (Cttalottky . 40S.;
Eh'jI.: (.'hlldren are poor men'i richesi eertain cärei , bnt
nncertain eomforts; when Ihar an Utile, they mal»
parents foola; wh«i grcAt, mad. (Böhm ll. 4^
511 Kinder aind dei Hansea Segen. — Venedet, w.
/Vi..- II 11*7 ■ pl» d'M&fku.
618 Kinder sind die beste Wolle vom Scbife. —
iMihtr-M TiMckr., !»■; Airi, //, 4SI.
Daa Utthat» PCud im dar Kht.
513 Kinder sind ein Gab des Herrn vnd Leibsfrucht
ist ein Geschenck. — Mri, ll. 42i.
5U Kinder sind ein liebes (thcures) Pfand.
515 Kinder sind eine Brücke zum Ilimmel. f/Vr«.;
516 Kinder sind eine freiwillige Play:o.
Die Erziehung derselben ist mit viel Beschwerden
verbunden, die der, welcher den Bedit/ der Kinder
anfgiht, nicht zu tragen ha'.
517 Kinder sind eine Gabe Gottes: aber man rauss
sie behalten, wenn ni;in sie bekommt.
518 Kinder sind einem nicht am Schienbein ge-
wachsen. — Simroik. 5643.
519 Kinder sind gern bei ihresgleichen.
It'in.T Barn ganger glorne did, auni det tinder «in lüge.
(I'n-r. ilan\ , 17.;
5*20 Kinder sind Clottes Segen.
521 Kinder sind halbe Arbeit vnd heil essen. —
Ihlri. II. 421.
5*2*2 Kinder t<ind Kammcrleiern.
Die IKineu denken otwiis anders: »iio hagen: Das
Kind iat daa augenehmüte Spiekeug d«r Muttor. (Kiini-
Ur.j 17/, :«.;
o'lo Kimlcr sind keine Aule. — .NV/irnM/uii/i, //, 267.
Keine Alte; man musa nieht Anspr<iche an sie ma-
chen, die nur der goreiftü Veretiind und die entwickelte
Kraft befriedigen kann.
524 Ivinder sind Kinder. — iVfn . //, 421; /iWli-tH, 375;
.S'rnirf, /. »y; i^eUamUuh, II, 267.
Nicht nur Beschönigung ihrer Unarten, anudern lur
Mäiaigung Uhormäsaigcr Ansprliche an »ie. (Vgl. Über
dies Sprichwort auch: //. (». ZrirenH-r» Itfuttcheit
Schtil/rrunrl . Erfurt 179», Bdchu. l».l Ein Kind ist ein
Kind und war es der Sühn des Propheten. (RfiHSberjf
vii. :.!».;
Engt.: Boy« will have t«iys. (F.itflfin. '.\'U.)
UM.: Kinder dat jüijn kindcr. (Tuhh., lii, W.) — Rin-
deren doen als kinderen, vn doen niaar kinderwerken.
( llarrfKom.-f , I, 4i».'i''.;
/.ll/. .- Snnl pueri puori, vivunt puoriliter illi. (Fallers-
lifjeu. u:\.)
525 Kinder sind lieb, sie kommen vom Ilertzen und
gehen wieder zu Hertzen (mit Schmertzen).
— rrosihni. , JVII.
526 Kintlor sind Liebespfändei-.
/-(»/. ; Cariiidima piguorn lil»eri. (S.'jb'.h! . ÜT ; Vhilippi.
'• "'-^
527 Kinder sind nur in der \\ iegc.
^fiw.: Ilvo horu vil kyäüc, skal uaac til vuggcn. (I'rnv.
tfati.. :ii;s.;
528 Kinder sind Uaubvögel.
529 Kinder sind Öcgen; aber wer sie hat, der muss
sie kleiden (füttern) und pflegen.
iTinr'/.; j)ie kinilvr wint, moet kinder holden. (Tuhh.,
Lat.: Est pncr allendue a patrc simuliiuo tenendua.
'^FallertUWa. 22«.;
530 Kinder sind seltzam Wahr, w^cr sie nicht hat,
möcht sie gern haben ; wer ^;ic hat, der
möcht sie nit verlassen vnd hat doch nur
Mühe vnd Arbeit mit jhnen. — Petri. ll, 421.
531 Kinder sind sicherer Kummer, aber unsicherer
Trost.
Dün.: Btfrn er vis sorg, men uvia glvde. (Hohn I, 351.^
532 Kinder sind unsers Herrgotts Niirrchen. — Lu.
Iher'g Tmhr. , 36.
533 Kinder sind wie Reiff am Zaun. — Ain, //, 421.
534 Kinder sint'ne Gabe des Hären, un war sc nich
hat, dei kan se cntbären. — s^humhach, ll, 26s.
535 Kinder, so da seyn am liebsten, holet Gott am
ersten. — (Irvter, tu, S9; Ldtmann, ll, 333, 67.
Damit sie durch eine falsohe Liebe nicht verdorben,
Terzogen werd«u.
536 Kinder so schreien, am besten gedeihen. — f-'i««*-
IHn, S7S; HeitulMTO VII, 43.
537 Kinder soll man gewehncn, dubs sie mit willeip
vnd nit mit forcht gehorsam seyn. — Lehtnam.
171 , 44.
638 Kinder soll lunn nicht Engel nennen, sonst
flterbi'n sie. — CuUlow, Itiltir nun l'.fist, IV, ici.
539 Kinder soll Tii:in nieiit vergiften.
Sjn p.dli-ti uii'iii'. B>>-ea sehen und huren.
I.ii*. ■ .Muxiniu dl li-tur putro raverentia. (Oaiü. lÜC)
1295
Kind
Kind
1296
Ö40 Kinder soll man strafen (ziehen), dass der
Apfel bei der Ituthe liege. — Ewclein, 375; Sim-
rock, WJ4; /iVin«6*rj; MI, 8.'..
041 Kinder sollen l)ei deii Aeltern (Alten) die Ohren
brauchen und nicht den Mund.
Die Entito)taiiR der verwandten franzüvttfclieD Be-
denKart wird »o •.•rzäfalt : Ein heirathriluntiRen Mädchen
kniete vor der BildHüule der Venus , welche den Cn-
pido im Arm hielt, ohne in bemerkou, da»8 ein loser
Vogel dahiiit(.>r verborgen war. Sie bat die (TÜttiu nm
••inen jiniKcu Gatten, worauf der Verborgene mit seiner
Stimme antwurtete: „D« i»t nicht fUr dichl" Die
junge Beterin, welche glaubte, Cupido hcI so naxe-
weis, fUr Heine Mutter zu antworten, rief zornig aus:
„Schweig, kleiner Bnrbouin, lafis deine Mutter reden,
die kluger ist als du.^'
Frs.: Taisvz-viiuH. petit barbouiu, laiiiflez parier votre
m6ro, qui est plus sage que vons.
Spurt.: Mozo bien criado. ni de snyo habla, ni pregnn-
ta«lo calla. (Cuhier. X*A1.)
542 Kinder sollen nit Krieger sein. — IS-iri, i/.42l.
543 Kinder Bjiiolen wie Kinder.
544 Kinder sterben ist besser als Kernen gerben.
fHonjm.J — Hirliiujcr, 299.
Dies mir unverständliche schwabische Sprichwort fin-
det sich nur bei liirlinyfr, aber ohne alle and jede Er-
klärung.
54i> Kinder thun kindische Tliat. — Vciri, 11, m.
54G Kinder thun wie Kinder pflegen. — /Vtri, //,42i.
..Das ist zu verwundem nit, dass Kinder leben nach
Kinder Sitt."
/»Uli.: Detersa-d at börn gi^re b^rne'gierning. (ßohn I, 3G2.J
547 Kinder treiben Kinderpossen.
Nur fpreifen ihnen die Erwachsenen oft ins Handwerk.
Holt.: Kinderen gaan kinderen gang. {Harrtbomee ,
/, 405b;
548 Kinder un dune ' Lü(de) «eggd <le Warheit.
(Oslfries.) — ttueren , 765; t'rommann, 17, 285, 770;
llaiukalinulfr . /.
■) Hier: trunkene; dün - . dicht, nahe; dick, strotzend,
voll; betrunken.
549 Kinder und Aflfen machen nach, was sie sehen.
— llviiuhn-ij MI, 86.
550 Kinder und alte Leute reden Widir.
Wird ufc in abergläubischer Weise angewandt, wenn
von Dingen die Itedo ist, die sich noch ereignen sollen.
551 Kinder und Bäume müssen nicht zu dicht stehen.
Frz.: Urend nombre d^enfans et pUuit< dimlnae lib6ra-
Ute. (UroHt, II, 227.;
552 Kinder und Bienenstocke nehmen bald ab', bald
zu. — 5imrörfc,5644''; Heinsberg VII, 21.
553 Kinder und Erben antworten nicht zu der Fe-
stung. — (init. 4*3,374.
Die Kinder werden für die Vergehen der Aeltern
strafrechtlich nicht in Anspruch genommen. Auf Bü-
gen : Kiudnr edder Krven andtwordcn nichts tho der
Vheste. (yvnnann, 44, 34.;
554 Kinder und Faakeln höbe olleweil laarc Öakeln.
— Zijujwtr, Wir»'.. 81». M(iij,-r. II, 13.
Kinder und junge Schweine halicn immer leere
Magen.
555 Kinder und Flinten richt't mau von hiuten.
Fra. : Les cnfants et Ics gal&res ae couduiseut par l'arriöre.
(CahUr, 6i:i.J
556 Kinder und Flöhe sind schwer zu hüten.
557 Kinder und Frauen gewinnt man leicht durch
ein Stück Lebkuchen.
Dan.: Bjjrn og qvindor ero tit snart lokkede. (I'roe.
dan.. 8«.;
558 Kinder und Frauen verschweigen, was sie nicht
wissen. — Kinclcm, 375.
„Heimliche Ding Offne nit deinem weib oder kindern,
wann frawcn vud kind verschweigen nichtz, dann das
sy nit wissen." (IlaUait$ , Liederbuch , JtXX.)
559 Kinder und Gecken glauben alles, was man
ihnen sagt.
560 Kinder und Glaser hat man nie zu viel.
Böhm.: Sklenic a dütf nenf nikdy nazbyt. (Celakonkij , 401.;
Poln.: Szklanek i dzicci niema nigdy nadto. (Cjela-
iotiky, 401.;
561 Kinder un<l llund' essen zu aller Stund'.
Engl.: Children and chickcut; must bu always picking.
(Bohn II, 25.)
562 Kinder und Hunde gehören nicht in die Kirche.
563 Kinder und Hunde sind gute Unterhändler.
Man liebkost den Hund, um sich die Gunst des
Herrn, das Kind, um die der Mutter in gewinnen.
564 Kinder und Hunde wissen, wer ihnen gut ist.
565 Kinder and Narren glauben, dass zwanzig Gol-
den und zwanzig Jahre ohne Ende sind. —
FriMchhier , J63.
HoU.: Kinderen en gekken verbeelden aieb , dat tviBlif
gnlden niet verminderon , en twintlg jaren niet eindigta
kunnen. (Ilarreboiuet , /, 405''.>
566 Kinder nnd Narren haben einen Schatzengel. —
Heinsberg Ml, CiK
567 Kimler und Narren haben gut fahren.
568 Kinder und Narren lachen über alles.
Weil die Ansichten der Dinge ihnen nen nnd aocfc
nicht alltaglich geworden sind. Sie haben Kengiettk,
die dem Verständigen fehlt, der weisa, daas alles 6t-
sohehenc nur Wiederholung des Gesohehutea ÜL
(Rrestaner Enählrr, 1S06, Nr. 5.;.
F.ugL: Children and fools have merrj livea. (Bohn II, Ttf^»
569 Kinder nnd Narren lassen sich nicht lieben. —
Ucinflterg MI. 11.
Sie arten aus bei Mangel an Strenge.
570 Kinder und Narren reden (sagen) die Wahrheit.
— Goal. 1006; lla<»l., 33; ilayer, //. 12 u. 106; Eta»
hart, II. 1, 8; liucking. 343; IHtlor.. f. 93; SUi^.lti:
Sivbenkeei* , CS. Svwt. 66; Simrock , 5623: Kirtr.Wt
u. 4189; Lohrcngel. I, 43^; Braun, I, 18S5; JMuto»
VII. 90: für Baiern: Znup$ir, 92; für Düren: Finanük.
/, 4S3. 33 ; für Eifrl : Schmitz, 196. 190; für iteima^m:
Frummann. II, 40». 70 . für Heun : Firmvnick. 1, 404, 9R;
für Hannover: Schambach, 1,160; für Waldeck: Cvlx.
347, 415; Khlesifch bei Gomoldte. 703; Robiiuam , M».
„Es ist war, das Kind, narre vnd tranken lent safCi
die warheyt." (ruMli, SchimpJ , LXIU*.) „Ich bM
bey allen tagen, Kinder vnd Nairren die Wahrkai
sagen." (B. Sacht, IV, LX, t.) Und da es iUMr
Kinder und Narren geben wird, so ist die h iti««^"*
gerechtfertigt, dass die Wahrheit nie gana von 4a
Krde schwinden wird. Die grosse Offenherzigkeit, dii
man bei Kindern und albernen Ijeaten ■ iliiiilMi
und mit welcher sie alles, was sie gesehen oder f^
hört haben, bekannt machen, hat dies Sprichwort n-
anlasst. Wenn rs auf Knchtssacheu augewandt «ili
r.0 will man damit sagen, dass das Zeufjniss deryleieka
Leute, obgleich Fie zu ordentlichen Zeugen nafUf
sind, in gewissen Fällen, die in ihrem Kenntoitsbti*
hegen, nicht ganx unerheblich sei, besonders wsaa«
Dinge betrilTt, die sie selbst mit augesehen oder aap>
hOrt haben. „Man sagt, Kinder und Narren sagts 4k
warheit, darumb die weiss vnd verstcndig eeind, gtka
billig der Wahrheit mUsnig.^' (Lehmann^ 863, 7.)
Dan,: Bern, narre og druknc sige sandhed. 'tnß.
dan., 49(1.;
Engl.: Children and fools toll truth. (Goal, 1006; Mi
//, 7?J.;
Frz.: Enfants ot sota sout deviiis. (Leroux^ /. 14«J -
II n'y a que les fous et les enfans qoi disent iBg4si-
meut ce qu'ils pousent. — Les enfans et les fou ü-
sont la vöriti'i. (daaf, li)06; Cahier , 614.J
Jiofl,: Kinderen en gekken (dronkcu lieden)
waarhcid. ( Ilurn-bomre , I, 40j'*.;
It.: I putti e i matti iudoviuano. {Goal, lOuB.;
I.til.: 8i secrotarum serictn vis noscero remm: c
sipicns, itueri diccnt tibi verum, (t/aai, 1006v) — Sti)>
tun opportnna luqnitur. {SnyboM, i^.) — SoBt tiN>
qui nnllo dihcriminc vera »tentnr: cbrinSt ttattst
nesciolusque pucr.
Sjmn.: Los ninus y los louoü dicen la Terdad. (3i^
I. -»30.)
I'h;/. : A' bolonduk ds gyermekck lcghaniar4bb ki nns"*
gyilk ax igazat. (dual, 1006.;
571 Kinder und Narren reden wahr.
Dan.: Saudhed skal man Isro af b«rn ok dmkst tolk
(Bohn I, 397.;
Frz.: Enfants et fous sont dcvins. (Bohn i, 16J
57*2 Kinder und Narren sagen, was sie thon (vol>
leu); die Alten und Weisen, was de getfav
haben.
//'V/.m. .- Dcti povidajf, co rini; stafi , co Jbou dinilij
CO by ciniti muli ; statecnl, cu by r4di iinili; i
CO ciniti slusl. (Öelakomki/ , 289.J
Krvat.: Dvtca pov^.dajn, kaj ciniju; stari, kaj sa
bedaki, kaj bi vciniti murali*, serdceni, kaj M
radi; pametui, kaj je ciniti. ((^e/atossAy, S90l;
573 Kinder und Narren suchen das Uebe) wie dir
Aerzte. — lleinsherq VII, 60.
574 Kinder und Narren ven-atheu alle«.- jllfjj
In Wclschtirol: I tosati ed i inattl iAdoTisMw MM^
Unschuldige Kinder sollen einen iiil|f«trttbtMi W
und eine gewisse dämonische Kraft haben. Asf ÜMB
Volksglauben beruht das obige 8priehwc>Tt Ab Sd<V
dafür erzählt das JUorpenblutt tter Baitiaeh^ Znhn
(München 1865, Nr. 284-285; : „Aa ZünmSlwOi W
Battenberg sprach ein Mann in der HninaaTt>rr*'*
Über irgendein Vorhaben nnd .ftunerte berü«'.'.-
1297
Kind
Kind
1298
AuBfÜfarung allerhand Bedenkliclikeiteu. Da meint«
ein dreiiebujAliriger Knabe, er würde ea ao und ao .
maohen. «Ja, ja*, bemerkte nun ein altea Mütterchen,
•aus ihm redet die Unaehnld und die trifft und erra-
ihet daa Kecht«. » A.Iao guuic. was der Dichter taLffl:
••Was kein Vemtand der Verat&iidiifen sieht, üas Übet ■
In £infalt ein kindlich UemUth.»"
07;» Kinder und Nnrren verstehen kein Harren. |
&7G Kinder und Thüren bringen die Menschen zu-
snmincu. — Gtüzknw, Itiim vun linst, II , 3*.
*'»77 Kinder und Trunkene fallen in Cloltes Uand.
Hvhtn.: Dlte a npildho pAn bdh atfeie. O'ftakot^Kij, 13».;
Poln. : Pijancso a dziecifcia ran t)6(z strzeie. (dela-
«v.r.Uy, I3n»,)
&78 Kinder und trunken«' Leut' ^ageri die ^Y^■Ilrheit.
Lat.: Vinuin et pueri vvracea. (Apottol. XIV ; It'mdrr
II. .1X49.;
ii79 Kinder und Trunkem* wissen nicht, dasin sie
leben. — Einfälle, i^l. \
öäO Kinder unter meinem Zeichen geboren, müs-
sen anderer Leute Narren sein. — Sinmuk, 74iJ*.
681 Kinder van Willen ( eigemvilligon ) dent wat
vor de Billen ( Hinterbacken ). — AVm , aso.
Ö8'2 Kinder vertreiben die alten. — /vm. II, \i\.
583 Kinder vnd ein korb voll Eyer ist gebrechlich
Wahr. — r.ruler. in, 39; Lvhmunn, II, 322. iw.
584 Kinder vnd Katzen erziehen, ist Kunst; es >ribt
jhucn nicht jeder gern zu essen. — htn. II, 84«.
*>8ä Kinder vnd Kindes Kinder sind Stützen vnd
Stehe dcHK Altera. — Ptcin. II. 4äi.
58G Kinder vnd Narren glauben baldt. — ll^inih.
Iii37, W. I\tri. II, 421.
ä87 Kinder vnd Narren sind gern beysnmnien. — :
tlyermo, III, 144. {
688 Kinder vnd Thorcn dioni'n nicht zusammen. — '
llcnixch, Ctf6, r.«; iWri, //. 421. l
589 Kinder vor ' Kinder un EMeni vor Ehlern. —
SiltivnhiKh. II, 269.
^ I) Vor atcht hier, wie iu uinigeu Hnderu äpricbwürtern
und Redensarten, statt: aU. «. K.: Vor Kiud sin ek er
cnm&l weat (:— als Kind bin ich einmal dagewesen ). —
Die Kinder sollen sich (den Aoltvrn K^^enUbt-i ) stets
alsiKiuder, die Aeltcrn aber (den Kindt-rn gegenüber)
sicn als Aeltcrn fühlen.
590 Kinder wachsen keinem an den Fersen. — r.ru-
hl-, Ul, 39 /.c/iirhiim . //, 329, 69; SimTock, 5462.
Ö91 Kinder waclisrn wie die Itäunie im Walde. —
Uriml'iT.f 1 . 17.'i,
592 Kinder weichen einem hiUl^lichen, Ileuwagen
einem trunkenen Manne.
Hiikiit.: Deti 8 vtfti nfklivcr, a pän buh üpilco. (l'ela-
kor*kij, 139.)
i>93 Kinder, weil mi-r asseii, schmeckt's am besten.
394 Kinder werden MHnu\>4. — /)hWij>jii. I, 33. |
&95 Kinder werden mit Weinen geboren.
ü96 Kinder werden vneins vnd bald wicilcr eins ; wer
«*ich /wischen steckt, der ist ein Narr. —
t\ln. II, 421.
697 Kinder werden vuu Ammen, Fürsten von Höf-
lingen (rabinetäräthcn) gelenkt.
j98 Kinder wexuen machen Frawcn singen. — ('»rntt-T,
III, 3t». Lihui-inn. 11. 322. 70; Urituberg /. 176.
599 Kinder wie de Bilder, (iesechter wie de Ape.
— I'risihlner, ,197.
COO Kinder wie de Bilder, man de hübsche GetiOch-
ter fehle. — Fruchbicr-, 2011.
COi Kinder wollen das Auge immer ehe füllen denn
den Bauch. — iWri.//.42t.
hi)-i Kinder wollen ofit jhrer frommen Eltern lied
nit singen. — Lehmann, 169, 17.
Lat.: Bonia pareBtibus liberl raro aimilM «vadvnt pleilqM
pejores, rmro paad meliore« saut. (Lekmamm, 169, 19.)
ooa Kinder zeugen vnd einen Staat bcuem macht
ein ewig gedechtnisa. — Mri, II, 421.
b04 Kinder zu viel lieben, heisst liassen. — tsuri,
II, 4Jl.
ti05 Kindern iai fremdes Brot Semmel. — /lrin«6ery
/»'. loa.
C06 Kindern kann man eine alte Hanbc aufsetcen,
aber keinen alten Kopf. fFrankemj
OiUTscnBs SraicnwöBTis-LBUsoK. n.
Kindern kann man mit kleinen Dingen eine
grosse Freude machen.
Böhm.: Deti d^tinttTf ML — Öpatni veo, kter& deU ne>
tesL ((Jtlakorrkg , 304.;
Kindern sol mau keine Messer (Schwert) iu die
Hende geben. — ftiri , //, 421.
Macht nnd Gewalt, weder jQnglinge, noch Uaerfali-
rune, oder Narren, weil sie dieselbe xa ihrem und lu
anderer Verderben miabrauchen.
IloU. : Mcn iQoet het kind geen mea of stok in banden
gevou. (Haireborntt, I, 4116''.]
Kindern sol man mit Zucker stellen, Alte mit
Eidschweren feilen. — Ihtri . ill , 9.
Kindern soll man kein Aergerniss geben.
F.tit.: Maxima debctur puera reverentia. (JutenaL (BIh-
dtr /.*96(i.- //, 1^1.)— Nil dicta foedum visnque haec
limina taugat, intra qnae pner est. (Junmal.) (Binder
I, ir-t\- 11. 208S.;
Kindern soll man kein Messer zum Spielen
geben.
tat,: Ne pueni gladlum (conunittas). (Fhilippi, II, Vi.)
Kindern soll mau nicht allen Willen lassen.
Kindern und Narren steht alles frei. — ilryphiu^,
S. 1Ü4.
Kindern und Trunkenen muss man kein Licht
anvertrauen.
Kindern ziemen kindische Gcberdeu. — Sailer, 191.
Simrock, W39,- livinKlurg MI, 60.
DtiH. : Btfrne-ludcr hos et bam er godt tegu. (l'ro9. Jan. . 87.;
Kindes Hand bebet leicht.
Kindes Hand ist bald gefüllt, Kindes Zorn ist
bald gestillt. — /\(n. i/, 421; tfruun. /. 1837.
Kindes Kücken soll man früh beugen.
Dan.: üame-ryggen vil boyes i tide. — Buy ympen meni
liun er ung. -~ Vrld vidien mens hun er gr^n. (Prot,
•lau., 4».)
Kindes Sorge wird nicht alt.
Ihin.: Barne sorg varor stakket. (Bohn I, 348.;
Kindes Taufe bricht Ebestiftung. — nraf, hiü, lU .
/fr/iHR, i,1847.
Alter UechtsgrundsaU der Erbfolge, nach welchem
den Kindern das Vermögen der Aoltern unbedingt an-
hflimfäUt.
Kindes ^^'ill ist eines Dreckes werth. — lleuisch,
746.2: hlri, II, 422.
Kindes willen ist nicht zu ti-awen ; was sie heut
wollen, "thut es morgen grawen. — lleniich.
1507. 11. Mri, II, 422.
Kinger unLüdc, wenn dat airsMönschen wer'n.
(Ihiniitj.j — fVischW«-', 2012.
K inner bünd (sind) ok Minscheu. CReniUburg.j
Kinner, de to froh klög bünd, de ward selten
ölt. (lU-ndaburg.^
Kinner fall'u Engel in 'n Schot. (AUmatis.j —
Ihmneil , 186.
Kinder fallen oft scheinbar sehr gef&hrlich, ohne sich
SU schaden.
Kinner in Tön wäll de all freen? — «üld«efcmid/. 114.
Gegen das leitige Heirathen wird die Kinderplage
als Gmnd herrurgehoben.
Ivinner is 't best Aewerwinnst. — Goldtchmidt. lU.
Der Arme darf sich getrost auf die UnterstttUung
seiner Kinder verlassen, hat er sie nur erst mit sauerer
Muhe anferzogeu.
Kiuner makt (gift) Hinner' .— Kostet, 2M; f'rowi-
»iunn, VI. 28&, 765: Stürenburg , 87; Üoldschmidt, 124.
') D. i. Hindernisse.
Kinner möt nich alle Mose smeckn wilfn. —
IM-Iupald, 1021.
Kiuner muten reden, wenn de Höhner pissen.
ilSunmerH.J
Zur Abwaiaung Torlanter Kinder.
Kinner müötV wäsu , man se müöt Dwang heb*n.
fSnierdilkmanckgn.J
Kinder mlUsan Min, aber sie mosaen Zwang, Zucht
607
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633 Kinncr spält gern, olc Lü uält gem. — ihtld-
irhmidt, 1»; n'mrrinfMff . 4057.
Kinder spielen, alte Lenta schwaUen gem. Nftlen
beielchnet abnr auch rine gewisse (teschlftigkeit , die
nichts »chatTt.
634 Kinuer nu alle Lue segget de Woerheit. (hi-
derborn.J — Firmenich , I . itS , W ; tür Mimork: Dan'
82
1299
Kind
Kind
1300
635 Kiimer an junge Hanne denket lange. (Pader-
bom.y — Firmenich, I, 363, 3.
636 Kinner un Kalver är Del, so bebold se är Liw
(oder: Bok un Back) hei. — iJuwrti, 766. CoW-
nchinidt. 117; Firmenich, t, 2J2, 37 o. //, 3«; From-
mann, 17,285, 766. Kern, 690; Schiller . !l , i; Haun-
kalender, I.
Empfiehlt zweckmüisige Em&hnuig der Kinder.
637 Kinner un Kalwer Mat möt öl Lue w&ten. —
G0ld*chmidl , 117.
63» Kinner un Lud', säd' jenn Bür, ju red't ower
mm Süpen, äwerst nimroend red't öwer min
gröten Döst. (Hinterpommcm.y — Hoefer, 116.
639 Kinner van Willen krigt wat (wecke) vor de
Billeu^. — Frommann, VI. 2g&, 768; Eiehvald, 1007;
Iteecke, 10: Diermitsen , 26 ; Waertcitung , 4ß67 : Gdd'
Mckmidt. 120; Stürentmry , 17*.
•) Sitxbacken. — Der Spanier: Maalthier und Kind
•chUg' auf den Hintern, »ber nicht aaf den Kopf,
noch sonst wohin. (Rfinitberg YII, 83.^
UitU.: Kinderen, die willen, ilaat men Toor de billen.
(Uarrebomee, I, 405'».;
640 Kinner van SVillen • sitt üewel te stillen. (I^wr-
lohn.J — M'oe/fle, 71, 155.
') Eigenwillige, eigensinnige.
641 Kläch Käinjt liewe net lang. — Schutter, 592.
Bezietat sich, wie Schutter bemerkt, aaf einen weit-
verbreiteten Aberglauben, der wahrscheinlich seine
Qaelle im Ueidenthome hat, wonach die Oötter gAtt-
liche Kr&fte nicht gern bei Sterblichen sehen. Viel-
leicht könnte man aber aach sagen , die Verdummongs-
partei habe das Sprichwort xor Einschachtemng der
Erziehung erfunden, damit das heranwachsend« Ge-
schlecht nicht XU gescheit werde. Itte natarlichste Er>
kUrung dürfte wol aber die sein, dass eine xu früh-
zeitige Entwickelnng der geistigen Krftfte die physi-
sche Grundlage derselben zerstören muss.
642 Klan Könner, klä Lad; gruas Könner, grüss
Lad. (Trier.) — Loten, 184, 64.
643 Klane Kenn trere de Alte uf de Schuss, grusse
uf d's Uarz. (Sas»au.) — Kehrein, VI. 17.
644 Klauke Kinner liwet ni lang. (Paderborn.) — Fir-
menich, 1,363, 27.
645 Kleine Kinder belecken auch leere Schachteln.
646 Kleine Kinder drücket den Schät, gröte Kinder
drücket dat Harte. — SchamMUh, ll. 273.
Je grösser die Kinder werden, je grösser wird auch
die Sorge, der Kummer, die sie rerursachen.
Holt.: Kleine kinderen hoofdpijn, groote kinderen hart-
pijn. — Kleine kinderen, nooit Terloit, groote kin-
deren, groote kost. (Harrfbomee , /, 406 *.J
647 Kleine Kinder essen Brei, grosse nagen das
Herz entzwei. — Heinsbery 17/. 45.
Böhm.: Malti dSti kasi jedi, a velkf d^ti srdce uzfrajf.
(Öelakovtky, 402.;
648 Kleine Kinder gehören hinter den Ofen. —
Friachbier «. 1999.
649 Kleine Kinder, grosse Sorgen; grosse Kinder,
grössere Sorgen. — Reinnberg VII, ib.
660 Kleine Kinder, gute Kinder. -- Heimherg »77,46.
6Ö1 Kleine Kinderhaben weiche Schnibben K — /Wri,
//, 423.
•) Eigentlich: Spitze, spitziger, langer Schnabel, dann
ein Vogel mit solchem Schnabel, endlich ein spitz
zulaufendes Läppchen auf der Sttru, die Schneppe.
(Camp«, jr, 241''; Stürenburg, 228»».; - Unter kleinen
Kindern versteht der Franzose Kinder bis etwa cum
fünften Jahre, iUtere heissen juuge Kinder (jonnes en-
fants). (Reinsbtrg VII, 57.)
652 Kleine Kinder, klein Kreuz; grosse Kinder, gross
Kreuz. — Mayer. II, 12; Eifelein. 374; Draun, II, 540.
653 Kleine Kinder, kleine Leiden (Mühe, Noth, Pla-
nen); grosse Kinder, grosse Leiden (Mühe,
foth, Plagen). — Frwt/i/iier ', 2000.
654 Kleine Kinder, kleine sorgen; grosse Kinder,
grosse sorgen. — Petri, ll. 423; llerberyer. II. 119;
ilalhety, 357* ; Pauli. Schimpff. XXXVI* ; Luther. 1. 124;
Laiendorf II, 20; Gaal. 1007; Steiger, 362; Körte, 3374;
Ei»elein,374; Simrock, 5607; Venedey, lOO; Reintbcrg
I. 176; »77, 45; für Baiem: Zaiipuer, 89; für Iserlohn:
Woesle, 72, 174; für Mecklenburg: Gryjte. Fr. 83; für Wal-
deck: Curlie. 317, 45.
In Baiem: Kloane Kinda, kloane Sorge; grosse
!fc
Kinda, grosse Borge. (Jteituberg VII, Ab.) Sa« Bs-
traohtnng aber dies Sprichwort ftndst sich is üUiek'i
SonntagsblaU , Gotha 1860, Xr. 9.
Böhm.: Mal« deti, malA starost. (Ceialottky , Wi;
I}än.: Smaa b«ni, amaa sorge; störe b0m , ston toife.
(Fror, dan., 87; Bahn I, 398.)
Holt.: Klein Und, kleine rouw. (Harrebomee, I, 406 ^;
/(..- Fanciulli piccioli^ dolor di tasta; Cancialli fraaii,
dolor di cnore. (Gaal, 1007.;
La*.: Magna dignitas, magna cara. (Smtor, ItlO
655 Kleine Kinder, kleinen Aerger; griät« Kinder,
gräten Aerger. — sdutmbach. I, 16.
656 Kleine Kinder, kleines Leid; grosse Kinder,
grosses Leid. (Eifel.) — Schmitz. 189, 97; für Lypr:
Firmenich, I, 2f.9.
657 Kleine Kinder machen den Aeltern Kopf-, dir
grossen Herz weh. — WiacUer, XVi, 10 ; Hmutcft
VII, 4i.
If.: Fanciulli piccoli, dolor dioapo, e figli gxaiidi, dofar
di cnore. (Paizaglia, 120, 1.)
658 Kleine Kinder inuss man nie allein lassen. —
' Slrme. 7/, 39.
Zwar hat auch dies Sprichwort in einem Aberglaabcs
seine Quelle, man fUrchtete ntmlich, allein gelasscs*
Kinder würden hinweggehext oder gegen Weehselbllfi
vertauscht; iudesten hat seine Forderung auch siaa
naheliegenden sehr vemfinftigen Grand, weil sie 4i-
durch Tor vielen Gefahren bewahrt bleiben.
659 Kleine Kinder müssen Geduld haben.
660 Kleine Kinder müssen nicht alles wissen.
Zur Abweisung neugieriger Frager.
661 Kleine Kinder, rechte Spiclvögel, aber alte Kb-
der der PJlteni Geschwür vnd böse BÜttoa.
— 37ath**y,357*.
662 Kleine Kinder sind armer Leute Beichthnm. -
Gaal, 1008. ^
Engl,: Children are poor meu's riches, are certain vum,
but uneertain comforts. (Oaal, 1008.;
663 Kleine Kinder sind der £ltem beste spiel Vögel
— Petri, II, 423.
t>64 Kleine Kinder sind leicht zu überreden.
Dan.: Syr aars bam er snart at lokke. (Pror. dam., OL;
665 Kleine Kinder soll man nicht tödten, sie köo*
nen noch nütz werden. — Petri, u, 423.
666 Kleine Kinder treten auf die Füsse, grosse nf
das Herz.
667 Kleine Kinder trotten au£fh Schoss , die groalen
tretten auffs Hertz. — Petri. 11, 423; ffetsi^
V77. 46. i
Auch russisch Altmann VI, 506. {
668 Kleine Kinder und Kuchenteig baben's gen
warm. \
Die Lombarden empfehlen: Sollen die Sftngliift
wachsen, so wickle sie gut ein. I>enn, sagte 4i( 1
Bergamasken: Das Kind, welches nooh keiss Tllf i
hat, friert (ist) immer (kalt). Die Spanier: Dasklite
Kind und das junge Kalb frieren auch am lOitV-
Die Engländer: Für ein kleines Kind ist jedes Wftw
kalt. (Reinsberg VII, 43.;
669 Kleine Kinder wandeln sich neunmal, ehe vt
gross werden. — 7te/n,77,423.
670 Kleine Kinner kacket kleine Küötelken. (Smn-
land.j
671 Kleine Kinner ligget up'iu Schaut (Schoe), grast«
up'ni Hearten. (Wetif.)
672 Kleine Kinner treten op de Scherze (Schölte),
de groten op't Herze. — Heinaberg 1/1.46.
Holt.: Als de kinderen klein zijn, loopen sij der Bios4ir
op den rok ; als zij groot zijn , op het hart. (Bärrf
boiiüf, I. 401».;
673 Kleinen Kindern füllt das Brot aaf die Scbmicff*
674 Kleiner Kinder und alter Leute Tagend darf
man nicht (zu sehr) loben.
Weil Bewusstsein oder Kraft »un Sandigen fehlt.
675 Kli Käinjt, kli Sorgen, griss Käinjt, grissSür
gen. — Schmier, 570.
676 Kluge Kinder leben nicht lange. — EUdein.m,
.Simrock, 5632 ; Heinsberg VII, 44.
677 Kluge Kinder werden selten alt. — ^sir7«ri>, 1,0.
liremser , 34; Bückiny, S37.
Wenn bei Kindern die Geistesfähi^keiteil skh ■«
gchnell entwickeln, so geschieht dies mwOtaBllich s*l
Kosten der Körperkrafte. Auch sind schwi^lkh«
Kinder wejK>D ihrer grossen Reisbarlceit enpfkariickfr
filr Soeleneindrflcko. ««pia-R»
13()1
Kind
Kind
1302
Im».: Klogt bam Icver oi Ikdro. — Umodoii frugt Tjiror ei
lirnRK. (Prot. Jan.. 4H u. 87.J
/.(!/.. ■ SuniliB juvoDta iirMomatarao niorti« aigiium. (lli-
Hitit.) (Philippi. 11, 176.)
Ü78 Krügdoii de Kinner keinen Stät (Stoss), suu
wörcn sc in encu .lare griit. — Sthambach, I, 15.
ti79 Lu88 dt'in Kind zu einem Trottbaum werden
und ])t«U}jro ihn hernach. — KiKi-Hn, 372.
680 LuRsi das Kind schhifcnl
HvIL: Laat üut kind maar «lapeii. (lltirrebomff, 1, -llNä'.J
ti8t Lasst das kind sein sünd, so lasst der vattor
die rut. — l'ranck. II. im'*.
ö82 Liiwer seien de Käinjt srhru, wu de AohliT. —
Sihusli'r. .VJi.
683 Leichtfertige Kinder bruuchen strenge Zucht.
iMin.: Ontli« bnm tkal man ilili' viiguc (Prot. ditn.. 91.)
tiS-l Leiv Kenger hant völ Naiue. (Aaehrn.; — Fmnr-
Müh, /, 4y.1. -Jl; für (;iniU)ach: FmiMiich, 111, 516. .1J».
Mtfrii'itmh bei Ihnren , 797.
Ü85 J^eive Kinner kritt viel Namen, (herluha.j —
Wui'sif, 73. 199: MtfriiWßvh in Ihwikalcativr , L
680 Leve Kinder un Mevcnkinilcr sünd nich to trocn.
(Ontlrivt.. — lUirrni. 798; lliiujfkitlfnitfr , I.
687 Lewer e klen Kind wie e Kalf. — Frixihhur^, aow.
688 Liidjc Kinder e!»sen nicht viel, machen aber
gross«' Haufen.
lluU.: lArvf kindoron <>ton wuini^, maar zij maken grootr
hooiii'ii. (Uitrrrhoimt', 1, 406^*.)
689 Liebe Kinder thun nicht übel.
Kigi'Utlich : iiiu liotragoit aicli HUt ; iruuisuli : man
lidoraiolit ihnen ihro duiiiiiioii Htreiclic.
Il'til.: Lii'vr kiiidorcn niog«!! uict miidoon. ^ Harrebomee.
i, 41»'.;".)
690 Lieben kinderii gibt man vil namen. — Franck.
II. 16«''. K.jinnlff, M3 *' u. 34« ^.- /Wu. //. 438; iWuti-r.
I. .'ij, Lihnuinti , 461 , 9S; Sttilir. 8S; Einelnn^ 374;
Knrlc, 3397 ; Simroek, 5Gt«.
„l>aran merck, wi>m sein Kind lieb tvy, dem gibt er
iiammeii maDcherley."
luiit.: Kiwrt bam gira { bar) manffC navnc. • RoJkn f. 38.1:
/V'ip. iltiH.. 4X.)
l/i'll.: Den licwn kiudü K>ie«'ft n^^" iiioni»;b(>n ( v«Ie,
liovii ) naiiir. {"T"«'».. il. l.'i; llitnrl.innn- , /, 406 ■■*.,'
I.tit.: .lilanda |>atruni i>ravit« facit indulventia natu«. —
Dilitctin )>iivriH varia iiumina damuM. (Hitt-Um. 374.) —
Kx}ivil>t i<luriiiiii habvr« i.-u»tn<iiaiua. (ii-ij'nMJ, H^L) —
Suvjio iliitiir n:itu variuin nuinou bene frratu. (Loci
ru'iiiii.. l.M ; Suhir. tUKi; FallTalfh^n . 17H.J — Ut ex-
l>vdit, »i |ilura liaboaa ootfunDiina. (HiflriH, l\ii.}
691 Lifbor a Stuba voll Kinder, ass a gotzigrr
Kri|>pel. — IltrUnyr, 3US.
692 Lieber mit Kindern auf Stecken reiten als leer
und müssig schreiten.
693 Lieber ungezogen Kind als v< r/ogen Kiml. —
Euvtrtn, 373, Sunr^uk. S.'iVJ; /:>ifu/im/ /, 178.
r>94 Liebes Kind, Krne>tu wul, so wirstu guter II ü-
ncr voll, lernestu aber übel, so mustu mit
den Jjewcji esseu aus dem Kübel. — Luiht-rn
lifihr.. 416*; /iV|i|xJ»T"/ VII, IKl.
Mit illf^i-m Spnu'bo iiflcgto I.utlicr scino Kiudcraum
rli-i»oificu lA-rni-a zu i>rmabneii.
69 j Licss man dt-n kindern jren willen, man ki'mt
nie bald von weinen stillen. -- .Wiim«, Vom
I-Mh. .Nii/Tiii: Kurt:. HiS.
»i96 Luve (kluge, ptifHge) Kinder wäde i;it alt. ('A<>fii.;
— yii/niriifh. Uli. 184.
i;97 Lül.je Kinner docket, grotr Kinner rocket. —
0;>S Lntje Kinnrr. lütje Sorgen; graule Kinner,
graute S(jrgen. flipi^.' — Urmcnu-k, l,tt»:o»t'
/rir*MtJi h«-i llHcrrn. 803; lliiu^kitlttulrr , /. Ken, tlS
II. 7eri.
6".»:» Liilki' Kinner trct in dm Schaut (ächua), graute
Kinner in 't llert (Hera!). -Unf.) — Firme
III. 'i. /. 3<»; für Slretit:: /•'iiMurmrA , III, TS, 98.
7<x> M.!<:r das Kind heisscn wie es wilU wenn es
nur einen Namen hat.
11 !!.: Hit komt er nirt u|i aan, lin«.- brt kind beet. iils
!i<?> t iPBAr eeii' naam heeft. \ ll-oT'i/'-iH" , l. 4u4*'.J
701 Man d;<rl ilas Kiud nur vor dun süssen Früch-
;'.'n wArnen, diebiticrn warnen vor sich lelbst.
702 Man darf den Kindern nicht zum IMleger ' geben,
der ihres Vaters Todfeind war. — «ruf. 172, 178.
'; Vormund, s. Momber. 8«lbat wenn ei ein naher
Verwandter wir«, wUrde dem if'elnde dea Vater« die
FUraorge fUr die Kinder nicht anvertraat werden dttr-
fen. Diean gehörten dem n&chaten Freunde (a. d. 87,
284 u. 41^3).
J/Ai/.: Man aall den kinden nicht au plleger geben, der
irea v»ttera todfeind war. (Mtickam-r , 319, 'J.)
703 Man darf ein Kind nicht bei seinem Namen nen-
nen, ehe es getauft ist — B. .iuvrlMich, i/ar/ÜMcfc
(.S(utt{rnrt 1868). S. 198.
70-4 Man findt manches ersoffen kind, das vertriuckt
alles so CS findt; so es auch kündt die heute
sein ubzieheu, es geb sie vmb wein.
/.u/.; llmuibuti eat uotum liuud ualdu diligo potum, ai pua-
»i'in, uollcm pro putu pouere peliein. (Lo.-i cumtn. , .Sb.j
705 Man tragt die Kinder gross nicht, was sie klein
getragen haben. — .siiNmrili, &:t94.
706 Man gibt den Kindern nicht alles, wonach sie
langen.
UuU.: Kinderrn , dio vuul ciachuu , geeft meu niet. (Ilarrf-
homt'e, 1, 4U:i**.^
707 Man gibt otift eim ein kindt, wer es ein ganss,
CK wer kein fcdcr dran seyn. — Gmtir. l, h^-.
I'clri , II, UT, Hnii»ch , 13.M , 34; Lehmamt , 767. 7; /iW-
iriii,S78; Simrovk, .'»ftUS; korti' , 3389; Itetnabviv VII, S7.
Obgleich die Kvgur dur franiuaiaclieu Colonien er-
klären: „Ich filUcrc daH Pferd nicht, um fb den Offi-
xifrcu zum Reiten au geben; au iat duüh kein Ucriehta-
hiif in Europu mit Ueschlftcu iiberbaufter all der,
den die Frauioacn la (7uur liua Aidea nennen." (Sa
luninitt va ft la cimr dea aide« - seine Frau aetxt ihm
liuruer auf, maclit ihn xuin llalinrci.) Und wenn
auch nicht jede Frau ihre Nachbarin mit den Worten
der Spanierin bedtiucrn kann: „Ach, waa für Mühe,
Nachlmriul Der llirai'h wechselt daa Ueweih alle
.lahn< und uucr .Mann alle Tage,"; ao iat doch kein Land
büsuchtiT ala daii, wohin die Frauen ihre betrogenen
Mi4niicr Bclücken und welches Franzosen und Italiener
deshalb als Comwallis bezeichnen. (ReiRtOfr'j Vit, "il.)
708 Mau kann auch von einem Kinde lernen. -^
Itamiinn, II. I*rcd. . II. »K).
709 Man kann es am Kinde sehen, was für einen
Vater es hat.
Man kann sich auch nft sehr täuschen, weil der
Apfel niclit srltcn weit vom Stamme fallt.
710 Man kann Kinder damit ausgeben. — r.fi(HHM. i97.
Vou einer grossen Ausgabe, mit der man Kinder a«s-
■tatton künntc.
711 Man kann nicht auf einmal aller Kinder Pathe
(Gevatter, Vetter) werden. — Simruck, 5628;
nnmhfrii 17/, 24.
712 Msin küsset oill das Kind von der Mutter we-
gen vnd die Amine vmb dess Kindes willen.
— Fijfmlfl\ 34« ■; /V/ii, //, 4,S7; Htti/er. 1,9: Füe-
lnii,372: Simrwk.Mta: Kertr, S361; Braun, I, 1888;
IU\n>^lK'r,j VII, 42.
DttM.i Mange kysaor barnet für ammens skyld. (Hvhn
I. 3h?J
Hny'.: Many kiss the ohild for the narse's sake. (Bahn
II. \W.)
l.tU.: l'ucr osculatur propter matrom. (Eitelrin, 'dli.)
713 Man küsst das Kind oft um der Mutter willen.
714 Man küsst das Kind und meint die Amme.
.' Sf-hh'ed.J
715 Man lecket die Kinder nicht am Schnee. —
/Vrri. //,45B.
716 Man legt die jüngsten Kinder zuerst ins Bett,
sagte eine Tochter, als ihre ältere Schwester
Braut war. — Winckler, Jl'. 61.
Aahnlich taffte ein« Mvttor, die mehrere heiratfaa-
f Ahig« Töchter beaitst , einem Freier nm eine JUngore :
„DM älteate geht vor, loh mache keine Ladenhüter."
717 Man mag daa Kind baden (wajchen), aber mau
mass es nicht ersanfeu.
Hißll.: Men moet, om hat Und ta^wMNhen, bet niet rer-
drlnkcu. (Üarrfbome* , I, i06^.)
718 Man muss das Kind nicht loben, bis es ein
Mann wird.
719 Man muss (süll) daas Kind nicht mit dem bad
ausBSchüttcn. — Lekmam, SOe. 88; Lehmann, II.
4U4. 49, Jiiifh^'iii' , Atüdfiil. a:illi". Kiwahart, IV. 37;
82*
1803
Kind
Kind
1304
IHslor., ///, 4: Blum, 546; Strtire. //,S3; Simrock. 695:
neinsberg IV, 120; VII, 34.
Dia Bussen : Der Lftnie wegen soll man einem Kinde
nicht den Kopf abhauen. (AWnann VI, 399.; Es ist
sehr gewöhnlich, mit idem Misbrauch die gute Sache
selbst anzuheben. In Beziehung auf Beebtsangelegen-
heiten will das Sprichwort sagen , dass wegen ^es bei
einem Bechtsgeschaft rorgefaUenen Fehlers nicht stets
das ganze Qesch&ft ungültig sei, sondern wenigstens
theilweise aufrecht erhalten werden könne.
Dan.: At haste bamct ud med I^ren (badet). (Prot,
dan., 49 u. 333; Bohn f , 383.;
Holt.: Men moet het kind niet raot het bad oitachudden.
(Harrebomin. /, 406^».;
Lat.: Aegri qnia non omnes convalescnnt , non id circo
null» medioina est. (PhÜippi, I, lt.)
720 Man xnuss dem Kinde einen andern Namen ^eben.
Holt.: Men geeft het kind een' anderen naam. (Harre-
bomet, I, 406*».;
721 Man muss dem Kinde einen (den rechten) Na«
men geben. — LtUher. U3; lH$tor., F, 33; Sim-
rock, 5«5«*; Roinnberg VII, 21.
Frt. : Appeler un ohat un chat. — Nommer les ohoses par
leur nom.
HoU.: Oeef het kind een' naam. (Harrtbomee. /, 403».;
722 Man muss den Kindern den Hals beugen, weil
sie jung sind.
Holl. : Buig uw kind den hals terwijl het jonK ia , opdat
het niet harduekkig werde. (Hcurrebomee , /, 401 ^.)
723 Man muss den Kindern den Schmuz nicht so
lange an den Händen lassen, bis er angewach-
sen ist.
Fr f. : L'en ne doit J Jk acoustumer a sou eufant mal amor>
son (mauvaise coutume). (Lerouxt II, 254.; .
784 Man muss den Kindern den Willen brechen. —
Strwe, I, 53.
725 Man muss den Kindern nicht alles sagen, sie
schwatzen aus der Schule.
726 Man muss den Kindern nicht ihr Brot nehmen
und es vor die Hunde werfen. — Matth. n, 26;
Schulze, 318 ; Zaupgrr, 765.
727 Man muss den Kindern nicht zu ricl willen
* lassen. — Petri. II. 459.
728 Man muss der Kinder Brot nicht den Hunden
geben.
Heilige Dinge muss man nicht Ungeweihten , Laien
mittheilen, oder dnroh solche, die Ihren Werth nicht
begreifen, entwflrdigen lassen.
729 Man muss die Kinder derer, die wohlleben , nicht
Schlemmer heissen.
Was können die Kinder fdr dau Loben der Aelteni.
780 Man muss die Kinder lehren aufs Wort merken
(oder: durch Worte ziehen).
ffoU.: Kinderen moeten door eerxnoht, niot donr slagen
opgroeijen. (Harrebnmie, /, 406*.;
731 Man muss die Kinder nehmen, wie sie kommen.
HoU.: Men kan kinderen winnen (minnen), maar niet
Zinnen. (Hurrebomiff, /, 406^.;
732 Man muss ein Kind nicht zu viel wiegen (schau-
keln).
Moll.: Men kau een kiud wel te veel wiegen. (Harrf-
bomie, I, 406 ^;
733 Man sagt das Kind besser zum (^hristenthiim
und zum Erbe, denn davon. — Graf , 210 . I9i.
Von der Zeit an, als man die Erbfähigkeit an die
Taufe geknüpft hatte, war es natOrlioh sehr wichtig,
zu wissen, ob ein Kind getauft sei oder nicht. War
es zweifelhaft, ob ein Kind getauft worden sei, oder
war es ungewiss, ob es vor oder nach dem Taufacte
gestorben sei, so sollte nach dem obigen Sprichwort
der günstigere Fall angenommen werden. „Men scholl
dat kindt billiger tho deme Christenthorae und tho
deme Erve tUgen also darron.'^ {Thoraen, I, 2.)
734 Man sieht's dem Kinde an, was für einen Vater
es hat. — Simrock, 12358.
735 Man sol die Kinder lieb haben , vnd sie es aber
nicht wissen lassen. — Petri, II, 466.
736 Man sol die Kinder mit Vemiinfil auffziehen.
— Petri, II. 466.
737 Man soll das Kind beim rechten Namen rufen.
Lat. : Dlous tetigisse juvabit. (Bindtr II, 3390.;
738 Man soll dem eigenen Kinde so viel geben,
dass das Stiefkind (fremde) nicht weint.
Dä-H.: GiT det hride harn saa, at det sorte graeder ikke.
(Prot. dan.. 47.;
739 Man soll dem Kinde nicht so oft geben, «li es
haben will.
Dan.: Oir ei harnet mens det beder, eller hiuid«i man
halen r0res. (Prot, dam., 837.;
740 Man soll die Kinder in sauberm Wasser baden,
nicht in Mistlachen. — Ijehmatm, ISO, 38.
741 Man soll die Kinder nicht eher taufen (verhei-
rathen), bis sie geboren sind. — AUmaim Vi, m;
neituberg IV, 25.
742 Man soll die Kinder nicht fühlen lassen, dau
die Väter uns hassen.
Lat.: Ne irascamur inimipomra et hostinm Ub«ris. (St-
neca.) (Seyhold, 337.;
743 Man soll nicht dem einen Kinde einen bunten
und dein andern einen grauen Bock geben.
Nicht eins ror dem andern beTorza0«n vndatuui^
neu. Die englischen Neger sagen : Was dn dainsB off-
nen Kindern nicht wiUst eu essen geben, mnMt a
nicht den Kindern deines Freundes reichen. (Rtint-
berg VII, 62.;
744 Man soll seine Kinder so kleiden , dass man zb
Alter nicht selbst bloss gehen muss.
Dan.: Kled diue bern aaa, i deres nngdom, at de ei iksl
see dig n0gen i diu olderdom. (Prov. dan., S47.;
745 Man stösst manch Kind in einen Oitlen, «he
es ist ein Mensch geworden. — Bnmit, Akt.,
in Kloster, I. 619.
746 Man streicht den Kindern das maul vol brfj
ein. — llenisch, 505,41.
747 Man wirft die betendelte Kinder nicht weg;
fluss beschissen Kindern werden auefaLent —
Lehmann. 506, .S5.
„Kein beschissenes Kind zu werffen hin, daaa •
werden auch alt leut aus in." (Kytring, I, U4.;
748 Manche Kinder reden klug wie alte Leute.
ZnreohtwfliRung fQr junge Leute, wenn sie mit ihm
Weisheit zu freigebig sind.
749 Mancher könnte sein Theil am Kinde am Cbu-
freitag essen, ohne die Fasten zu brechen.
750 Manches vei*8offene Kind vertrinckt alles, w»
es find; es geb die Haut vmb Wein, wem
jhr könt mechtig seyn. — Petri , 11, 454.
751 Mann muss dem Kind ein andern Vatter lo-
chen. — Lfhmann, ne, Sit.
752 Me frogt do Kender gröt niet, wat se kkia
gedragen hebben. (ileurs.J — Firmeniek, 1, 4n,)i
753 Mein Kind hat sich nicht gescheut, am Sonntig
zu sterben, und ich als Mutter sollte micfc
scheuen, zu wehklagen. (Surinam.y
Wenn du mir Ursache zur Betrübniss ffibtt, sown-
dorc dicli nicht, wenn ich betrübt bin.
754 Mein Kind, sei witzig, die Welt ist spitzig.'
Cual. 1705.
Engl.: The World is round, if jou cannot swim thcrai.
you run a ground. (Gaal. 1705.;
755 Meine Kinder, stehlet mir nicht, nur schleppt
mir nach Hause. (ObnitcMex.) — tteimherg IT, UL
756 Mit Kindern ist gut spielen, aber nicht gut
haushalten.
Von t!«hr jnugcn , unerfahrenen Frauen.
HoU.: Met enen verdronken kint is goet speien (Twim.,
19, 2.; *^ '
757 Mit Kindern sjiieleu ist gut
758 Mit kleinen Kindern hat man Mühe vnnd tf*
beit, mit den grossen Sorg vnd angst —
Petri , II, 478.
759 Mu c'ha Chiiid o net in <'s Bockhoren zwing?.
''Obersimmrrlhal.J — Schweiz, 11, 188, 3.
760 'N dood Kind hett 'n lebendig l>i H Ben. (Onfrin.,
— Duoren, 927; llauskalendi>r , III.
761 'N Kind is besser as en Kalw, et lopt'n Buren
nich ut'n Stalle. CGüitingm.:
762 'N spejend Kind, 'n dejend Kind. AVni.ai-
763 Nach dem krancken Kind sihet man sich aw
meisten vmb. — Petri , 11, 485,
764 N^'nne das Kind, so kennt man das Kiud. -
Petri, II, 48.'i.
765 Neue Kinder, neu Kreuz.
I.nt.: NovuB fnictus, noTus luctus. (Itiutl^i- I lÄ»
ll.'mi; Seybotd.^^b.) ' '• '
1306
Kind
Kind
1306
766 Nicht alle Kinder des Gutsherrn sind Junker.
767 Niemand kan seine kinder lehren, zu frü stellen
nach Gott vnd ehren.
Lat.: Nemo nimis prope didicii nodo» eaacre. (Loci
conm. , 204.;
768 Niemand soll seine bösen Kinder vertrencken.
— Pein. II, 495.
769 Niemand zipht böse Kinder, dann die Bettler. —
Birhnger, 305.
In einer altwttrtemborgiiohen Kastenonlnang Tom
Jahre 153«.
770 Nin Kind ward grot snnner Bulen. (Oidenburg.j
— Goldschmidl , 118.
Kein Kind wird gross ohne Beulen.
77i>Nümm8 dränk sin Kinner aw, he wet nich, wat
derut weren kann. — Finnenich. I, ass. ss: Gold-
BChmUU. ISO: Weaerzeitung , 4057; Eichwcäd. 1009. Ilaua-
kaknder , I.
Holt.: Nlenuuit en sal eijn qnmde kint Terdrinken. (Tumn,,
SO, i.) — Yennip Je kinderen niet, wie weet, wat m
worden knunen. (Uarrtbomee , /, iul*,)
Lat. : Non mergM pnemm anno parrum post TAlitaraiB.
(FaUtr»ltb€», 546.;
772 Quarrige Kinder gehen am längsten. — Sun-
rock, 5649: K6rte, 3M2; /i<ifM6«ry VII, 4S.
Fra : Pot tth\6 dare lougtempi. {Körtt, 3382 J
773 Rechte Kinder bekommen bunte RöckleiU| Stief-
kinder nur graue.
774 Sau lange de Kinder ätet, hület se nich. —
Schambach , //, S46.
So Unge die Kinder etien, weinen lie nicht; man
kann lie daher leicht berohigen, wenn man ihnen et-
was SU essen gibt. Eine Batterschnltte stillt Tiel Kln-
derthrftnen, eine Pfeffemnss thnt's noch leichter.
775 Schickt man Kinder gen Marckt, lesen Kramer
Geld. — Sutor. 415.
Lat.: Coi mens est ainlta pro panois vnlt dare mnlta.
(Sutor, A9i n. 921.;
776 Schiessen dem Kind die Zähne ei^, stoss dem
Fass den Boden ein. (Sassau.)
D. h. gib ihm Wein.
777 Schläch^der de Käii^t, nct dat se der andre
SChlÖn. — Schtuier, 598.
778 Schreiende Kinder machen singende Mütter.
Boll..- Sohreijende kinderen maken singende moeders.
(Earrtbome*, I, 407«.;
779 Schwerredenden Kindern hilft es, Bettelbrot ra
essen. — Simrock. 1035 ; Reimberg VII. 45.
Da Kinder fast stets Hunger haben, so sind sie oft
in der Nothwendigkeit, sprechen su mttssen, wenn sie
Brot haben wollen.
780 Sein Kind hält jeder fürs schönste.
781 Seine Kinder muss jedermann Wohlfahrten. —
Graf. 163. 141.
D. h. er hat die Pflicht, fOr Ihre leibliche und geistige
Wohlfahrt su sorgen.
/«!.: Sitt bam skall hrerr mathr fram fora. (GroMp,
/. 234.;
782 Seint jr nit kinder, so seind die panren kein
leut. — Schade, III, ISS. 20.
783 Selig ist ein Kind, da ein Priester auss wird.
— Petri. II. 519.
784 Selten ein Kind versteht, wie^s der Mutter zu
Herzen geht. — Eisbein, S74.
785 Senn de Kinner kle, trät'n si em nf de Be;
senn si ^fräss, ufs Herz. (Frauke»,)
786 Sind der Kinder noch so viel, der Vater be-
hält das Vorspiel.
Dan.: Vare bgmene 24, da var faderen »Idst. (Prot,
dan., 37.;
787 Sind die Kinder funf/Jg .Jalir, soll man das
Schulgeld den Bettlern geben. — Sprichwirter-
garten, 289.
Engl.: An old naught will nerer be ought.
788 Sind die Kinder satt , bekommen auch die Hunde.
789 Su das Kind geboren, ist das Testament ge-
fertigt.
790 So mcnnich Kind, su mennich Faderunser. (Sü-
äerdithmar$chen.j
791 So viel Kinder, so viel Paternoster. — Simrock, 5614;
für Munster: Firmenich, I, 296. 34. Frommann, VI.
426. 62. ontfriMigdt bei fiNerra, 105S. UnuAalender. I,
792 Soll ein Kind gedeihen, so soll man ihm zu
trinken geben wie einem Falken, es füttern
wie ein Kalb, es kleiden wie ein Schaf und
es schlagen wie einen £sel.
Dan.: Bam skal bare drik som h«ig, ftfde som nifed, kl»-
der som TMder og hng som aseu. (Pro9. dan, , 46.;
793 Soll ein kind gedeyen, so mag yhm der vater
leicht etwas lassen; ia es ist zu uil, was er
yhm lesst, vnd wenn er yhm schon nichts
Hesse. Soll ein kind nicht gedeyen , so ist es
alles zu wenig, vnd wenn er yhm noch so
uil licsse. — Agricola I. 508.
Holt.: Zal een kind gedijen, soo mag hom de vader ligt
iots laten; maar het is te reel, wat hij liem laat, al
liet liij hem ook niets. Zal een kind niet gedijen, soo
is alles te weinig, al liet sijn vader bem ook nog soo-
▼eol. (Harrebomee, I, 401 K)
794 Speende Kinder, deonde Kinder. — liueren. i029.
795 Speibende Kinder, bleibende Kinder. (Steiermark.)
796 StarkvH Kind, starke Krankheit. — Körte. 33Si.
797 Steht das Kind wohl , so ist jede Hebamme gut.
— Simrock , 4472; IMnsberg VII. 14.
798 Stirbt das Kind in der Were, so lässt es das Gut
auf dem Hertl. — Graf. 195, 89.
Hat das Verhftltniss im Auge, dass Kinder gemein-
schaftlich ihr nngetheiltes Uut Tcnralten, wie si« «s
vielleicht von den Aeltern empfangen haben, sodass
alles allen gehört. Wenn nun eins dieser Kinder
stirbt, s« erben weder die Aeltern noch die Geschwi-
ster, es bleibt vielmehr wie es gewesen ist. Was vor-
her s. B. Fünfen gehört hat, gehört Jetst Vieren unge-
theilt. Die Friesen: Steroat tha bem, sa lewas thet
goud nppa thene bert. (Richthof en, 330.;
799 Straf dein Kind so, dass der Apfel bei der
Ruthe sei.
Die Russen: Schlage or^t drei Kreuze, ehe du deinem
Kinde einen Schlag gibst. — Zachtige deine Kinder
mit Ruthen, aber serbrich ihnen den RAcken nicht.
(Altmann VI, 402 u. 454.;
800 T Kind is dod, Farrerschaft is ut. (Strditt.) —
Firmenich. III, 72, 76.
801 Thue dem Kind sein Willen, so greindts nit. —
Gruter, III, H; Lehmann, II, 627, 5.
Greinen = den Mund verserren, schwäbisch = wci-
nen, baüisoh =? sanken, schelten , schweiserisch = grau-
sen; versteht sich idiotisch.
802 Thut ein Kind auch üble Din^', der Mutter
Lieb* wird nicht gering.
B'thm. : A6 dite kfivo , prede matef i mdo. (üelakovMky , 400.;
803 Track (ziehe) Kinder op, träck jung Hung up.
/"Köln.) — Firmrnich, /, 472, 24.
Will sagen , dass wer junge Hunde aufsieht mitunter
ebenso viel, wenn nicht mehr Dank erntet, als mit
der Ersiohung von Kindern.
804 Üese (unse) Kinner sind nit so geraist' as de
Kinner in der Stadt. (Graftchaft Mark.) — From-
mann, F, 59, 63.
■) D. h. nicht so knapp, so karg genährt , von raisen,
wie englisch: to raise = surgere , dann flgtlrlioh: auf-
sieben, ersiehen.
805 Um des Kindes willen küsst man die Amme. —
Lehmann. //, 791, 87; IHttor., II, 25; Simrotk, »626;
Körte, 3360; Rrintberg VII, 42.
„ Vmb dess kindea willen geschichts, dass du die am*
men kflssen siehst*' VieUeieht auch manchmal um ihr
selbst willen.
Holl.: Om des kinta wil cust men die voetster (soogster ).
(Tunn.. 20, 2; Harrebomf« , I, 407«.;
Lat.: Oscula nntrici pueri dant eins amlci. (FaUera-
Men, 578; Loci comm., 6.)
806 Um kleine Kinder kleine Traner.
Frt. : De petit enfant petit denil. (Leroux , I, 141.J
807 Uneheliche Kinder haben keine Erbschaft.
(S. Ebenbürtig und Echter 2.) — Graf, 210, 184.
Auf Seeland: Anngth bam maghal ey arual. (Thor-
n«n, 86, 58.;
808 Ungeniet kind ist wie oin wild rind. — Franck,
/. 121*. l*aradoxa, 124*'; Äär<f, 3371.
Ungeniet kommt nicht von Genie, sondern von nie-
ten, ein ungenietetes , ungefflges, das sich nicht in
den Willen der Aeltern und Lehrer oder in keine gute
Sitte fugt, also ungehorsames, ungesittetes.
809 Ungerathen Kind der Aeltern Schande sind.
Lat.: Improbitaa älii patris dedecus est. (Seybold, 222.;
810 Ungentthcne Kinder kommen (bekommt) dem
(der) Henknr in die Hände (Schule).
Lat.: Audit carnißccm Dolens audire psrentem. (8ey-
hotft, ■*.'..,)
1307
Kind
Kind
1306
Sil Ungerathcne Kinder sind ein Fluch des Hauses.
HolL: Waar een ondeagend klnd in hnis is, komt de
▼loek in längs alle denren. — Weelderigo kinderen,
treorige oudera. (HarrebunUe, 1, 407''.;
812 XJngetuagene * Kinner goaet (gehen) to Wierke
as Rinner. ( Münster. J — Frommann, VI, 427,80;
(ÖT Otnabrttck: Firnu-nich , U , 162, 3; Lyra, 31; hoch-
deutsch bei Simrodi, 5588^; Heinsberg VII, 13.
') Ungezogen, unartig von dügen = taugen.
813 Unmündiger Kinder Gut gewinnt nichts. — (imf.
172. 180.
Entweder, um zu sagen: ob wird eo verwaltet, da»
CS nicht wächst, oder, um auszudrücken , dasses, weil
ea weder gewinnen noch verlieren soll, nicht zu Spe-
culationen benutzt werden dürfe. (S. Gut 71 und Kin-
dergut.) „Merke, das vnmündiger Kinder gut nichts
gewinnt." (Klimjen, yo'', 1.;
814 Unsere Kinder aind unsere Plagen. — Heinsberg
VII, 57.
815 Vaöl Kinncr, väöl Vaterunser. (AUmark.j — Dan-
neu , 100,
816 Vel Kinner, vel Sogen, sär dei Köster, as hef
den Döpschilling in dei Tasch steckt. C^eck'
lenburg.) — Haabe, 185; Ihefer, 636; Kern, 833.
817 Vcrbrentes kind förchts fewr. — Franck. I. 58 1>
u. 102*; Egenolff, 18" u. 356*; Fyering, UI, 342; Out-
tenslein . l . 9 ; Gruter , 1 , 6T : I*plri, II, 566; Laiendorf
II, 26; Körte, 3380.
818 Verhätschelte Kinder gerathen nicht.
Die Basken: Ein zArtlich erzogen Kind kommt oft
jämmerlich um. Ein zu lecker gewöhntes Kind wird
Müssiggäuger , wenn es erwachsen ist (Heinsberg
I, 178.; Die Bergamasken: Gewohnt man die SAhne
looker, werden sie Diebe. In Brescia empfiehlt man:
Erziehe deine Söhne als arm, wenn du sie reich und
geschätzt haben willst. (Heinsberg VII. 72.; Die Bus-
sen sagen: Die Kinder worden schwer entwöhnt, die
an einer goldenen Brust gesogen haben. (Altmann
VI, 444.;
Frz.: Enfant par trop oaressö mal appris et pis röglö.
(Leroux, I, 140.;
Holt.: Zoo hct kind te veel gevleid wordt , wordt het tot
veel kwaad vcrieid. (liarrebomee, I, 408'*.;
It.: Fanciul troppo aooareszato non b mai ben regolato.
(l'aasaglia, 120, 2.;
819 Verzogen lünd bleibt ein Rind.
Die Litauer: Verziehe die Kinder nicht, mit der
Buthe rufst du sie nicht heim. (Heinsberg VII, 72.;
820 Viel Kinder erwürgen sogar den Edelmann.
(Saxdgau.) — Birlingcr, 121.
821 Viel Kincicr machen schmale Bissen.
Holt.: Daar veel kinderen zijn, daar smaldeelt het zoo.
(Harrebonie»: , I, 401».;
822 Viel Kinder, viel Aerger. — Reinsherg l, 174.
823 Viel Kinder, viel Augen Gottes. (Saulyau.j — liir-
linger, 301.
824 Viel Kinder, viel Mäuler, viel Stückchen Brot.
— FrischbUr ^, 2003.
825 Viel Kinder, viel Segen (Gottes). — Uirlimjnr, 300.
826 Viel Kinder, viel Vatcmnser; viel Vaterunser,
viel Aerger. — Heinsberg VII, 57.
827 Viel Kinder, viel Vaterunser; viel Vaterunser,
viel Segen. — Bf um, IS; Eiselein, 314: Aor/t- , 3357 ;
Ä'imn»tfc, 5613; ßniim, /, 1826; Rochhoh , 301 : Heinsberg
/, 174; 17/. 6; Lohrengel, I, 679; für Eifel: Schmitz,
187, 71; Tür hcrltihn: Worsle, 11, 14; für müdcck: Curtte.
317. 42.
Ein Trost fUr kinderreiche Aeltern, dass es auslan-
gen werde, wenn sie redlich das Ihre tbun. Ein alter
frommer Glaube, der aber von der Erfahrung oft genug
widerlegt wird. Sicherer ist der Satz: Viel Kinder,
viel Sorge und Unruh, vielleicht auch viel Kammer und
Verdruss und oft gonug wenig Freude.
828 Viele Kinder sind Gottes Segen im Haus, aber
sie ziehen einem das Hemde vom Leibe aus.
Hiehl, Familie (StuUi^art 1855), S. 228.
Die Walachen behaupten: Kindersegen brach noch
keines Hauses Dach. (Heinsberg I, 175.;
829 Vil Käinjt , vil schtäkeltscher Brit — Schuster, 573.
830 Vil Käinjt, vil Vuoteräser. — Schuster, in.
831 Vill Kenger, vill Vatteronser, evver och vill
Schnidde Brud. (Btdburg.)
832 Vill Kinder, vill Schnede Brud, vill Vaterunser.
(Köln.) — »«/«It-M, IV. 167; für Waldeck: Curtte.
317. 42.
833 Vndanckbare Kinder geben der Matter Otten-
Ion. — Petri, II, 84»,
834 Vngehorsamen Kindern fressen die Baben ge-
meiniglich die Augen anss. — Petri , n, su.
835 Vngeraten Kinder sind böse Blutechweren vod
dem Hertzen eine grosse Pein. — ftirt, 0,591.
836 Vo Kinde'n ^ und Loap'n ' ku ma » d' Woachei«
de toap'n\ (Innsbruck.) — Frommann, 17, S5.B.
>) Von Kindern. >) Lap = Blödsinniger , Thor , Kan.
*) Kann man. *) Wahrheit. >) Ertappen, erwischen.
837 Völ Kenger es Sege Goddes eg^n (im) Häf|
m&rr (aber) se hauen enge ' de Noppe* vtge
(vom) Lif. (Aachen.) — Pirtnenich , I , An , IM.
>) Sie halten einem. ^ Die Fftserehen ron Wolle im
Tooh, vom hoUilndiscben nop. — Viel Kinder sind eii
Segen aber auch Urtaoho, dass man eioh behelfsn wams.
Koppe sind eigentlich WoUknOtchen; nber man tnf
ehemals auch Böcke aus einem Zeage, worauf lolckt
Noppen oder KnOpfchen gezupft waren. — IMe Baqifr
masken sagen: Sind die Kinder artig und gerand, le
hat man wirklich nie au vieL Die Polen bckaaptsi
unbedingt: Kinder und GlAser hat man nie su visL
(Heinsberg VII, b.) (S. Kinder8^|en.)
Holt.: Kinderen zijn een zegen des Heeren, maar z^ hol-
den iemaud de noppen van de kledren. (Heurebtmii,
I, 406*.;
838 Völ Kinder word't stür^ £ett Olde to ande^
holden, man Een Olde anderhold*t mackdk
völ Kinder. — Bueren,\3lO: Stürenburq , tn^,
*) Schwer, schwierig, grosse Kraftanetrenfutg «r-
fordernd.
839 Vor der Kinder Nöthlichkeit^ vergist man dei
Gasts ( MannS') allzeit. — Gruter, III, 93 ; LAmas,
II, 805, 417; Fischart, Gesch.
') Der BefHedignng ihrer natflrlichen Bedtliftüufc
gegen die vieles andere zurfickitehen muea.
840 Vor viel Kindern und wenig Brot bewahr' na
lieber Herre Gott.
Engl. : From many children and little bread , good Lof4
deliver us. (Bahn II, 35i».;
841 Wä em sich de Käinjd erziht, esi haot em m.
— Schuster, 895.
842 Wa mer da Kenger ehi'e Welle dct, da kreötte
se net. (Bedlmrg.)
843 Wä welld holden e fresch Kenk, da hat etfir
aprelsche Sonn un Märzer Wenk. (Baikm^
844 Wann an Kind kacken well, äs en Kft(r)l, öi
be(r)8tet dem Aes. (SauerUmd.)
845 Wann d' Kend'r klään sain, träte s' dV MottV
of d' Scherze; wann 's grüss sain; goarofU
ofs Herze. (Ocsterr.-Schles.) — Peter, 448.
84G Wann das Kind todt ist, so ist (hat) die Gt*
vatterschafH. auss (ein Ende). — Petri, ü.tD..
Ilenisch, 1418, 13; Lehmann, II, 826, 15; Gad, IW.
l\stor. , IX, 39 ; Simrock
VII. 24; Braun, I, 1846.
Im allgemeinen: Der Tod hebt alle VerpfliehtaafM
und Verbindlichkeiten auf. Oder: Mit demTod««i>B
geliebten Person , die zwei Familien durch Uelnth fv-
band, ist das Band zwischen ihnen aafgelOst. In 1»
sondern aber bezieht sich das Sprichwort auf di«|(W-
licho Sippe, die nach der Lehre der kathoBscfcw
Kirche durch tievatterschaft (s. d. 2) entsteht (i. 6**
vatter 9 n. Taufstein) und gowisae Ehehindenüs» ^
gründet. Das Sprichwort sagt nun, daas duieb 4*
Tod des Kindes das gevatterschaftliche VerhlltBiunit
seinen Folgen aufgehört habe, wie durch den Tod 4«
Frau die schwügerlicho Sippe erlüscht. ( S. Fraa 6DT-1
Die Böhmen: Stirbt das Kind, so stirbt auch die G**
vatterschaft. Die Serben: Stirbt das Patheakindi, ii*
die Gevatterschaft zerrissen. Die Ungarn: Ist dasKiid
todt, ist die Gevatterschaft hin. (Reinsbtrg VII, M
Böhm.: Umredfte, uraf e i kmotrovstvl. (Öetaiorskf.Kl'
JjÜH.: Naar barnot or d^dt, er fadderskabet ude, ci ik»-
gerskabet glemt. (Prot. dan. , 151.;
Frs.: Ne compöre, ne arai, Tenfaut est mort. iltn*s-
II, 267.;
Holt.: Als het kind dood is, is ket gevaderschap «iL
(Harrebomee, I, 401».;
//.; Dogliapassata, commar dimenticata. (fiaal, IMX,"
Alorto '1 fanciullo, addio compare. (PazstigUa. S34, wj
Lat.: Contomnuut spinas, cum cecidere rosa«. iVtU.]
BiiuUr I, 2_'5; //, 568; Fhilippi, /, y3j — Decmcit
factus calor , ac amor ipso coactua. — > Nescio, qoUw
amor, neo amn, nee amor, uec amavi, »vd scio. si<isil
amat, uritur igne cravi, (Sutor, A.) — Poal «««tii
moraum vertit dilectio doraum. (Binder II, 'J6tl; S-Jr*-
grr, 27.; — Sublato fandamcnto tollitur rclatio. iBi*iff
I, 16!<6; //, 'i2-27; Schregtr, 71; SeyboLi . 87 n. i«j
Cng.: Meg holt a gycrmek, oda a konoaaig. [tiaml. W'-^
1309
Kind
Kind
1310
8^7 Wann de Kinner to Bedde goat, dann wSrt dat
Hius graut, (n'estf.j
S48 Wann die kind nit so lieb, wer wolt sie er-
ziehen! — Franck. II, 117 •*.
849 Wann die Kinder beginnen gross, zu werden,
so wirdt die Mutter alt. — llenüch. ui, 46; Peiri,
/y.644.
850 Wann die Kinder Brot essen, bekommen sie
rothe Wangen; wann die Väter Wein trincken
— rothe Nasen. — Suior, 188.
851 Wann die kinder nit so lieb weren, so würden
sie selten erzogen. — Tappius, i87*.
868 Wann die kleinen Kinder weinen , so singt die
Mutter; wann die grossen singen, so weint
die Mutter. — Sutor. 167.
853 Wann Kinder zo Maat (Markt) gönn, dann
freuen sick de Kauflück. (KöIh.j — Firmenich,
/. 474.114.
8Ö4 Wann man den kinderen jren willen lasst, 80
weyuen sie nit — Franck, II, ii7*; Tappuu, iM^i
Lehmann. II, 880, 70.
8ÖÖ Wann 't Kind kassclt ' is, will'r jedercn wuol
Vadder ' to staunen. — Lyra , 126.
'> KuBeln = taufen. ') Geratter.
8Ö6 War de Hindere kl&t in der Aschen, dän
schmarret det Geld in der Taschen. — Scham-
buch. II, 510.
857 War de Kindere klät in der Aschen, dei is en
>iarren in siner Taschen. — Schambach, II, sio.
Wer liie Kinder, so lauge sie noch sehr klein lind
und Überall herumkriechen, gut kleidet, der ist ein
Narr an seiner Tasche, er wirft das (^Id far die Klei-
der weg.
858 War de Kindere nich in'n ersten JÄre wärt,
mot so in*n tweiten uu dredden Järe wären.
— Schamhach . II , Sil.
Wer den Kindern im ersten Lebensjahre die erforder-
liche Pflege und W^artung nicht gewährt, trägt die
Schuld, dass sie sich später entwickeln, später geben
lernen u. s. w. und muss, was versäumt war, später
naobholeu.
869 War Sek med Kindern afgift, krigt hinderlan.
(llannorcr.) — Schambaih, II, 88.
Kr wird wie ein Kind behandelt.
860 Wären die Kinder nicht lieb, wer würde sie
erziehen. — Agricula I. 695; Fgenolff.iM^ : Lehmann,
II. 827, 38: Slrme. /, 27; SaUcr, 288; Simrock, 5601 ;
Heinsbfrg I, 176 ; VH, 4».
Holt. : Wanneer die kinderen niet soo lief geacht wprdon,
zou zouden xij beter op geroed worden. (Harrebont^t\
I. ■«U7''.;
861 Was da sagt ein Kind vnd Narr, das ist ge-
meiniglich recht vnd war. — Latendorf II . i9.
868 Was das Kind auf der Gasse spricht, hat des
Vaters oder der Mutter Gesicht.
Nicht immer; Tielleicht sind die Reden der Kinder
auf der Gasse nur selten ein Echo der älterlichen.
863 Was das Kind sich angewöhnt, davon lässt es
schwer.
Däa.: Baruet gra-der sin bane, for det lader gammel rane.
(I'rot. rfua.. 49.;
864 Was das Kind verbrochen , wird am Gesind ge-
rochen.
865 Was das kindt nit mag , das geht in der ammen
krag. — Franck, II, &1* ; Tappiu», 79*' ; Gruter, i, 74 ;
Efering, II, IS2; Simrodk . 5697; Körte , Ui9 ; Iteinaberg
n/. 42.
tiutt.: Wat het kind niet mag, dat mag de xoogster.
(Harrfbomee, I, 4U7''.;
ImI. : Nntricum more male. (l'hilipf,i, 11, 58; Toppimt. 79* ;
Krattn., »08 ; Sutur. 363; *Vi/fr*V</. Xtl.)
8C€ Was das kindt nit mag, das mag die amm. —
Franck. II, «7»; Mri . II. 5s7.
867 Was den Kindern wehe thut, das gehet dem
Vater vmb den kleinen Finger vnd der Mutter
vmb den gantzen Leib. — Pitn. II, iM: lleaiMch,
1102. 69.
868 Was die Kinder am liebsten wollen, soll mau
jhnen am wenigsten gt^ben. — h'tn. II, nit: lle-
muh, 1383. 60.
869 Was die Kinder hören im Haus, das plaudern
sie auf der Gasse aus.
Die Spanier: Was das Kind am Herde gehört, sagt
es an der ThUr wieder. In Mailand räth man: W«r
wissen will, wie es steht, der frsge dss kleinste Kind
im Haus. Die Engländer: Das Kiud sagt nichts, als
was es beim Feuer gehört hat Dann sagen die Berga-
masken: Kinder sind immer aufrichtig. Dia Hebräer
behaupten: Das Gespräch der Kinder auf der Gasse
rtthrt entweder Tom Vater oder von der Mutter her.
(ReimMbtry VII, 9U.;
Engl.: What ohildren hoar at home, soou fites abroad.
(Bahn 11, 4.;
Fr:.: Ce que l*enfant oit au foyer est bicntöt counu jui-
qu*au moustier. (Bohn I, 10; Krit zinyer , iT l.)
Port.: Disem os fllhos ao sualheiro , o que ouvem dixer
au fumeiro. (Bo/in I, IIb.)
Span.: Diceu los aifios en el solejar lo que uyen 4 sus
padres eu el hogar. fBoAn I, 213; Kritt int/er, "ill.)
870 Was die Kinder nicht thun sollen, das mnss
man selbst nicht thun (oder: ihnen nicht
vorthun).
Dan.: Hrad du ril laste hos dine b)*rn, lad dino bfim ei
see ho« dig.
871 Was die Kinder zerreissen, niuss die Mutter
flicken (nähen).
Die Cxechen: Das Kiud beschmuxt sich und reisst
Löcher, die Mutter näht und wäscht. (Reintberg I, 190.;
872 Was du deinem eigenen Kinde nicht zu essen
geben willst, das musst du auch nicht den
Kindern deines Freundes (Nachbars) geben.
(Surinam.)
Was dir selber sn schlecht i«t, musst du andern
nicht anbieten.
873 Was für necksche (curiose, seltsame) Kinder
gibt's doch, sa^e der iiauer, als er in der
Stadt einen Afi^n am Fenster sitzen sah.
HM.: Wat vindt men ter wereld zeldsame hinderen, sei
de boer, eu hij sag een' aap op het veuster zitten.
(Harrebomee, I, i^.J
874 Was gefrevelt das Kind, straft man gern am
Gesind'. — Steiger. 108.
875 Was ist lieber als Kindes Kind? — Petri, II, 60i.
876 Was kann das arme Kindt dnrzu, sagte Klaus
Narr, das die Mutter eine Ilure ist. — Henne-
heiycr. 218; /Viri. //, 601.
877 Was Kinder auss zwang thun, das hat kein Be-
stand. — Lehmann, 171 , 53.
878 Was mau als Kind gelernt, vergisst man nicht
leicht (mehr). — Iteimberg MI, 99.
879 W^as man den Kindern gelobet , das muss man
in der Hand haben. — l^iri, II. 85i.
In der Kersegowina sagt man: Dem Türken und dem
kleinen Kinde rersprich entweder nichts, oder gib es
ihm. (ReiHthrry VlI, ti2.J
Bukin,: Dft^tf dej, a noslibuj, a tak tak^ Turkn. (Cela-
kovky, 94.;
880 Was nicht Kind, wird nimmer Kind. — Laten-
dorf 11,33; Simrock, 5619; Beinitberg VlI, 60.
881 Was sagt ein Kind vnd Narr, das ist o£ft recht
vnd wahr. — Petri, II, 607.
882 Was soll einem Kinde das spitzige Messer. —
Ei»eiein , 373.
Lat.: Ne puero gladinm. (Kiselein, 373; SeylnM, U2.)
883 Wast du bliywen en schoaün Kind, dann niem
di in Acht vöer Märtelucht un Aprilwind.
(Büren,)
884 Wat de Käiujt rieden, äs gor gäre wör. -^
Schwier, 588.
885 Wat öss hi, wat öss da, Kinga bringt de Adeba
(Storch). — Fri*ckbier\ 9014.
886 Wat Kinder sage, muss noch eimöl gesät wäde.
(liöln.J — Firvunich, 1.474, 136.
887 We well han e schönn Kenk, verwahr et vor
Müäzluft en Apreiswenk. (Aachen.) — Firme-
nich. I, 491. 12; kochAeutMh bei Heituberg VIII, 103.
Wer will haben ein schöne« Kind, bewahre es Tor
Mäntluft und Aprilwind.
888 Wei de Kinner lät waülen in der Aske, deam
wärt dat Geld nit schinunelig in der Tatke«
(Buren.)
889 Woi will siyn en fiyn Kiud , mot sik WK«B '
den Märzwiud uu vor» de Aprikunney fb
bliwt hei sau wilt äs uo Nuune. (Bitm^}
1311
Kind
Kind
1312
890 Weinend Kind lässt das Maol hängen.
bän.: Det b«m er snart til at gnede eom I»ben bienger
pas. (Prov. dan. , 48 ;
891 Weinende Kinder macheu singende Frauen (Am-
men). — Heinsberg T//, 40.
Die Bässen: Wenn das Kind nicht weint, so rex-
Bteht es die Mutter nicht; und die Türken behaupten:
Wenn das Kind nicht weint, wird es keine Nahrung
bekommen. (Cuhier , ll»94 u. 27lS.;
I>än.: (yrsedeode bam gier sinngeode amme. (Fror,
dan. , 47.;
892 Weise Kinder sind der Eltern frewd. — Piiri,
II, 617.
893 Weisem Kind ist man feind. — Lehmann. II. 'cn. aitf.
Simrock, 11492; Körte, 33ft(i.
Lot.: Odi paerulum praccoci sapientia.
894 Weisse (kluge) Kinder kriegen wol grawe röck^
aber nicht grawe köpflfe. — Peiri, 11, 6l7; llenüch,
1734,54.
895 Welche ein Kind thut geboren, sol es erhalten
vnd ernehren.
Lot.: Est pner alendns a patre, simulque tnendns. (Loci
COTMW., l.'ll.;
896 Welche Kinder zeugen, sollen ihnen beizeiten
den Rücken beugen.
Frz.: "Dt Thommc les plus beaux ouvrages, c'eftt faire
enfans, qui soient Wen sages. (Krittinger, 37S.;
897 Welches Kind ist frei und echt, das behält des
Vaters Recht. — Graf. 57. 204.
Wenn bei Vollfreien nur Terschiedene Grade des
Adels in Betracht kommen, entscheidet für den Ge-
bartsstand der des Vaters. — Die Aegypter sagen: Wel-
ches von deinen Kindern liebst du am meisten ? „Das
Kind derjenigen Mutter'*, antwortet er, „deren Auf-
fOhrang ich am sorgfllUigsten bewache.** (Burck-
hardt, 633.; Der Vater liebt das Kind am meisten, in
dessen Echtheit er keinen Zweifel setst. Daher, weil
infolge der Vielweiberei sich die Kinder verschiedener
Mtitter in dem Hause Eines Gatten zusammenfinden.
Mhd.: Sv art kint is vri vnde echt, dar behalt it sines
vader recht. (Honte yf r , 1, 16, 2.)
898 Wemmer 'n Kind 'n Will*n thut, greint's uit.
(Franken.^ — Frommann , III , ^1 , 4S'i.
899 Wenig Kinder werden jhren Eltern gleich. —
Petri, n, 627.
900 Wenn das Kind da ist, wird die Hebamme ge-
lobt. — AUmann VI, 484.
901 Wenn das Kind dem Vater gleicht, so nimmt
es den Zweifel von der Mutter.
902 Wenn das Kind den Willen hat, so weint es
nicht. — Caal. 1002; .S7r«pc, /, 36; Körte. 3377; Heins-
berg IV, 96.
Gilt Tou grossen und kleinen Kindern.
903 Wenn das Kind entwöhnt ist, wird die Amme
entlassen.
Die Bussen: Wenn das Kind entwöhnt ist, was fragt
man nach den Brttsten der Amme. (AUmann VI. 445.1
904 Wenn das Kind ortruncken ist, so deckt man
erst den Brunnen zu. — retri, ll.63i: llenüch,
669. 53; Tunn., 2, 8; Blum. 554; Bücking , 175; Sim-
rock. 1360; Lohrengel, l, 747; Beinsberg IV, 27.
Die, welche Voreicht anwenden, wenn das Unglück
geschehen ist. Als in Paris ein Thronerbe den Hals
febrochen hatte, dachte man an die Pflasterung der
tadt (1184). Woun einige Tausend oder Hundert-
tausend Menschen im Kampfe für religiöse oder bür-
gerliche Freiheit hingeoi)fert sind, dann kommen To-
lernnzedicte, wie schon Friedrich IL in einem Briefe
an Voltaire bemerkte, und — Verfassungen. Die Fran-
zosen empfehlen daher: Man mnss die Kinder bis zum
siebenten Jahre vor Feuer und Wasser hüten. (RHns-
berg VII, 48.; Die Abyssinier sagen: Ist das Kind
einmal verschlungen, was nützt dir, wenn der Alliga-
tor mit dir weint I
Holt.: Als dai kind verdronken is, so stopt raen den put.
(Tunn., 2, S.;
Lat.: Clypeum post vulnera snmere. (Ovid) (Binder
II, 514; Faseliua, 46; Wiegand. 796.;
Span.: Si ol niiio Uor&re, oc&llelo sumadre, 7 si no qui-
siere callar, d6xelo llorar. (Bohn I, 257.;
906 Wenn das Kind ertrunken ist, verschliesst man
den Brunnen.
In Bedburg: Wann et Kenk vorsofTen ess, woUd
mer den Pötz zomAche.
Lat.: Mazima pars pecore amisso praesepia olaudit tnno
que sapit, cum cjlva retro fortuna recessit. (Philippi.
i. 244.)
906 Wenn das Kind fest an der Tugend hilt, iu
ist das schönste Erbe aof der Welt,
Laf.: Dos est magn« parentom Tirtut. CBoras.) (Tki-
tippi, /, 125;
907 Wenn das Kind geboren, ist das Testaineiit
gemacht*. — Eitnbart, 116; Pistor., /. 19; flilMmi
165,230; 5imrodk. 4577; A'drtc, 3399; Graf,tlH.lili;
Braun, I, 1840,
Bezeichnet die Unabänderlichkeit der Erbfolge te
Leibesetben , die so fest steht, daaa ein fertign Testfr'
ment durch apftter geborene Kinder, die darin aJekl
berücksichtigt sind, von selbst ansAltig wird. Dm
Sprichwort bezieht sich aof den SaU ans dem rftiaiirfcw
Recht, dass durch die Geburt cinea Kotherben {tmm
posthnmos) das Testament, in weldiem dieser kaiatBi'
rflcksichtignng gef^dcn habe, vemiehtet weide.
908 Wenn das Kind geboren ist, so ist das Gtt
schon vererbt — Graf, 204, im.
JJhd.: Wan dl kint geborin werdin, ao ist ir gat ToxcfM.
(Ortlof, Eiaemacitches Reektabueh, 8. €69.^
I 909 Wenn das Kind gestorben, hat die Gevatter
I Schaft ein Ende. — Eiseiäm, Sit: Jfoyw.i. la
I 910 Wenn das Kind gestorben ist, was nützt es da
I Heiligen zu schlagen!
I 911 Wenn das Kind getanfft, so wil mancher G^
j fatter werden. — Petri, l/, 630.
I f'nat. : \Vhen the child is christened , jon maj hars fo4-
fathers cnongh. (Bohn II, 78.;
! />;..- C'est quand Tenfant est baptisö qo*il anive 4si
j parrains. (Bohn I, 11.;
I 912 Wenn das Kind getauft ist, fehles nicht m
I Pathen. — Beinsberg IV, 30.
913 Wenn das Kind getauft ist, will jeder heben.-
I llenisth, 1418, 9 ; Sailcr, 163; Simrock, 10121; Anaitfly
I IV. 30: 17/, 2; für Waldeck: CurUe. SSC. 519.
; 914 Wenn das Kind in der Wiege liegt, kann nn
erkennen, was (wess) es ist.
. 915 Wenn das Kind ist geboren, haben die Rata
den Geschmack verloren. — Simrock. WL
Zu Weihnachten sind die Bttben saftlos.
916 Wenn das Kind nicht lallen wollte, wurde e
auch nicht sprechen lernen. — Itrtn^ery W, in.
917 W^enn das Kind nicht schreit, wird esni^fle-
stiUt
918 Wenn das Kind nicht weint, glaubt die Mitter
es brauche nichts. — Gartenlaube (Ldpiif IM).
S. 239.
Die Basken: Einem Kinde, das nicht schreit, giktä
Mutter die Brust nicht. So sagt man aaeb fadwEe-
zegowiua. Auch die TOrken sagen : Man gibt dn h-
sen nicht dem Kinde, das nicht weint. (SckkdiU.m
Und die Dänen: Wer wird einem L«amme gsbes, <■
nichts verlangt I (Reinfbt:r<i VII, 40.^
919 Wenn das Kind nicht weint, kümmert sich Ar
Mutter nicht darum. (Lü.)
Böhm.: Dit« neplAce, m4f nerosumL (VelakovAf, 9.)
Poln. : Dziecif nieplacze , matka niewi6 , csego potnwijt
(Celakovaky, 9.;
920 Wenn das Kind nur da ist, es findet sich lockt
jemand, der es aus der Taufe hebt.
921 Wenn das Kind »eine Zähne hat, brancht «
keine Amme mehr.
922 Wenn das Kind sich bolber kann verstehen, »
kann es auch seine Mündel wohl versteh«* -
Graf. 173, 185.
Mit erlangter Mündigkeit hat das Kind nicht sir4ii
eigene Bestimmnngs- und Verwaltangsrecbt bswmi— 1
sondern auch die Vormundschaft über seine äf/nf
noch unmündigen Familiengenossen.
iffid.: Alz daz chiut sich selven mnc versten alsiiM*
sine mnndelen wol versten. (Sachse fu^deget, /, 4>>^
923 Wenn das Kind weint, reicht ihm die Mnttff
die Brust.
Mahnung zum (>ebct.
924 Wenn das Kind zahnt, soll die Matter ^
Unterrock verkaufen und ihm Wein gcbea-
Vmidcy , 100; Reinsbenj I, 176.
Die Spanier: Wenn das Kind zahnt, verracht « "
Tod. Sie stellen als Regel anf: Dem neaen Kk^
Brot und Ei und später Brot und Stock. IHs n*-
zosen wollen vom Weine fOr kleine Kinder ni**** *<^
sen-, sie sagen: Sonnenschein bei Morgeallehl, Ah.
die sprechen will Latein, kleine« Kind, maftkll W
Wein, kommen sn gutem Ende nicht. (Heinsi^ r/T, M<
1313
Kind
Kind
1314
I
[8S6 Wemi de^eoder op grdte Hütkes goaiit letten *^
dann fftlleo se d6r den Brelü *. i'Jr«iri.j — Fir-
tnenuh. /, 40», 107,
*) Abtritt geben. ') Brili«, äitsöfltouajf.
I2Ö Wenn de Kinder ütet, «au hfilct se nick —
Stkamluitk, II, m.
127 Wenn de Kimlere friet» toöiet üeEUleru eechlftch-
let WJkreD. — Schnmltath , II , 46fi.
Wonn dj« Kinder (rulen (lioir^thou t, totlticu die Ael-
l«ni gMohiAcht«t werden. Sind die Kludtr verhei-
Tttthai, «o ertoheinen ihneu die ftJten A«lt«m *la BUfd»
«nd tle wantchoD den Tod herbei. (9. Sohucbon.)
Wenn de Kmner ären Willen ki%t, denn kriten
(schreiten) Be nicb. — r^<itchmidt . i<n : f&i Mimarti:
Üiinnetl.i7&. Buerm, 1«U; Hfrn. 2S4 , Hamknlmder , IL
|9V» Wenn de iCinner to Markte kitnat ( kommen),
kriegt de Kmmei'S Geld. iOidrnimr^.,, -^ Firmf-
Airft. /» 333. 33. Eichwüld, 1019.
9'SO Wenn dem Kinde der Zahn wichst, so t-uft es
bftld Brot. (Wvnd. Lumitt.)
S»3L Wenn die Kinder altera, werfen sie dwi Spiel-
seug weg.
So vefiftiil der erw^^rltieoe Mwftieli ttnholtbftr« An-
■lohlon, IrrlKo Vor^ " weuu «loü rlchtlo««
Kaantuliio in »eiui« > rl**aen
932 Wenn die Kinder L«..». i..^..^vatei- gegesdeo, so
wollen sie nooh m Mause bei der Mutter
essen.
H0U, AI« d* kifldwui g«fwtaa
w«der iD bnla «t«n. (Barrt.
^33 Wenn die Kinder drsussen nicht folgen, löschen
die Aeltem daheim die Lichter aiiw. — mii-W«".
lUwfreuitd ( D^rlin iMi), S. }|t.
1134 Wenn die Kinder eine Stiefmutter hnben, so
hftben sie unch piiien SticfVtttcr — Saitrr , Stii.
936 Wenn die Kinder essen sehen, su wollen sie
onch cs8«n. — l'etn , /( . 044.
1)36 Wenn die Kinder gebon'n werden* sind sie alle
schön, wenn sie neirathen, alte gut und wenn
sie starben, alle Heilige. — H*Uub«rv I. lii vfl. it.
937 Wenn die Kinder hungern, si^ielen sif nicht.
^38 Wenn die Kinder in die 8chule gehen, solh-ii
sie auch das Fener in der Nachbarschaft
löschi'n helfen.
t)d9 Wenn «He Kinder lernen gute Bissleib kennen^
so ist dftfl stadiren aus». — Pttri^ II, Ui; llf'
nttirh, 39«, 3V.
WO Wenn die Kinder nicht beten wollen, beschert
ihnen Sanct-Nikhis Pferdeäptel ein. — i.mihrr.
Wl Wenn die Kinder noch tiuCn Schoss treten, »o
treten sie nicht aiiffs llcrz. — /Wn. lf,€4^.
942 Wenn die Kinder schreien , gibt man dinen ein
.Spielwerk (oder: etwa« «u naschen).
W9BII diu Volker eohreien , mtehl Inno e« itoaofSbr
«bSttto; owo gibt ihnoo J^a äpiolwerk otner fXitialiln-
tloD, un d«TOii lu DMebett.
943 Wenn die Kinder still sind, haben »i<» meist
949 Wenn ein Kind im Sehiafc l&chelt| so plaudert
GS mit einem EugeU
Kan bahAuptet nun ftreJlidi , dM* ein tJerKrtigwi Itä*
,^ , «00 «ill«fi xe QOff
.Hi>t.
alaad ritiiel , lh«jr lisve duB» eoBt
•tiJ »IJD, dao h«bh«n nj ^wtrnä
■ei. 4U1»J
versorgt sind, ist drr Vnter
944;
•I4T
etwas V«"
barm.
UiMt AI«
gedeuui
Wenn «i 1 l
w.i'.v. rth.
.>>ii(.'*qu hns. «tt open niidts bovto. (tbticrt «91.J
Wenn dit nich wä, wenn dtt nich wä, wo kam*
denn de (klAn) Ktnga he. On dat üos ^anr
gewis-i I . de Kinga bringt de Adebii.
^^ I n
Wenn du busc Kinder h dir C^dd?
und hast dn gute , wie < ? Tmti.
Wet
k.
Wir
V.
Ktnd
»pifir iinu i.*i(i T«)r|in«*cri , wr .
dls maita uad A
oackt list
Mr»tCfrwOHTaa*LKXtxo«. tl.
Ipranrhtc man
iri ihm die
I litter
/itiÄiiL'y. — -
ekeln 4Brch kru&pfliftfte BrnpandusK* ' ' ' i>rMltl
wvrde; »ber e« kOonea, wi« d«a Btn
(18S6) bemerkt, wobUse £npftndttn»;
LAoheln dee kleinen Weltbttrger« her'
9&0 Wenn ein Kind kranck ist, da i
Hand die best« vnd gelindes t<
ftin , //. Ä5»
951 W^onn ein Eind seine Geecdiwister durch eine
Stapfe tragen kann, so müssen sich die Ver-
wandten ihrer nicht mehr annehmen. — Ki>-
Ihmv. U6. UiUthrand, liS . IS); tirnf . 179. IM-
Man hat mit dieK'Tn Sprichwort (m rftoloii dobwj«
da* Ende dar AUnti :net. StApf»
belt«! elii mirvadi I obfrae» Bi&'
eelmltt !■ elaor Maar i ervchwarier
Onrehaog baiaiehaat tvcnlcn,
954 Wenn ein Kind sieben Jahr, so ist sein Wesen klar.
t)mtt,: SloT>aari« bann er heqTeiat til entede. (Prot,
dum., 4«.;
953 Wenn ein Kind stirbt, wird'i« ein Kngel.
954 Wenn ein Kind ieitig stirbt, so dürfen die Ael-
tem seineu Namen keinem folgenden Kinde
geben. — ^t-uri' , // . an.
Sin gmadloaer, ISoberllchar Abarglaube.
95.'i Wenn et Kind verdrunken ist, so decket man
de Putte to latc. — Ädrir,«w,
966 Wenn ich mit den Kindern der Armuth esse»
so schläft mein Herz.
go bin toll xurrieden. Nocb «loeqi üdltiioBablaUe Mte
TennetM«.
Wal Wenii iedes Kind seinen Vater konote, wo wolltest
du deinen finden V — Srouwit. 5587; Kurir « siso^
958 Wenn Kinder kacken willt tia oll Lude, so deit
jüm de Eers wein — KuhwuiA , niH.
959 Wenn Kinder kacken wollen wie grosse Leute,
so knacken ihnen die Aerachc. — Simrock. iUi.
960 Wenn kinder nicht so lieb wereu, so wurden
sie langsam cr;eogeu. — tj/nro/a /. oes; Egt-
nttlff. »64^, fcVriaj;, Ul, 4üä . linifir, I. 74. h'ttn, U, 644.
9til Wem» kinder roth werden, haben sie was an-
gestellt. — Lfhmatm, tl7. lt>, Satlür . XU,
Die Lombarden cagnu Wenn die Kiodet ruhig eisd,
Ut «a «in loblimiuei Zeioban. Di« Kfiiflaadcr: W«&n
tifl Kinder rtibJs eind, liabea •{» iiftatelDea Blr«leh
gespMt. (fUimtt^fff rrr, «9.}
96S Wenn Kinder vnd l>furrcn zu Marckt kommen,
so lösen die Krämer gelt. ~~ Ttunm-mn ihoMo-
ntm, 40»^, /;<iiil. 1010; SitnrtKk, 5Sitf. KCHc. US«,
Ma^rr, tl, U. Parvmimlum» Ü» . Uram^ I, IMI.' ftris«
btr^ P/1. ;
tf«fl..' AU de kinderau <of «otteii) t«r markt komsa , krtj-
ffin de kramen geld. (BarrtboMit, I, 401*^
963 Wenn Kinder vnrein (vngcwaschen, vngebürst)
sind, das ist das beste Zeichen , daas sie eine
bOse Stiefmutter haben. -~ Utmu/ii, w. h,
0B4 Wenn Kinder willen kacken up olde Lue Ge-
mackcn, deim fallen se dör de Brü). , Otifrieaj
^ DutrftHt t3S(>. Sürmbnrg, 100 ', Kern, 113; f/ottf-
kftLmim'. II.
Ba b«komml Klmdctru and jaa{;ea Leutaa geirOhallok
■ehleebt, wenn sie «rwacbtanen imd allem P«n«a«B
iiaelii,ffen wollen.
9Ö6 Wenn Kinder wohl schreien , so leben sie lange.
— Hufitm. UU Simrork , S4>0.
96(: Wenn Kinder wohl schreien 1 so wachsen sie
wobt,
967 Wenn Kindern Zucht und Tugend fehlt, nütjrt
ihnen Gut und G«Id wenig.
968 Wenn ICinner tu Markt kamt, freut siok de
969 Wenn kleine Kinder mit Feoer spielen, so pis-
■eo sie ins Tioii.
970 Wonn man n Finger gibt, so
groill Cl r (H. Pfkflk.i — f?^H«'
971 Wenn roati nnrs Fingern lang nacJ»-
gibt,
Vo« '
1315
Kind
Kind
1S16
972 Weon man die Kinder nur zum Ausshalten
zeucht, 80 dienen sie nicht wol zum Hauss-
halten. — Petn. II. 664.
973 Wenn man ein Kind in den Spiegel sehen lässt,
so sieht es in der Folge Gespenster. — siruve,
U, 37.
Aberglaube. Die Oespensterfarcht und das Gespen-
steraehen haben eiue andere Quelle: furchteinflOssende
Wtrterinnen und aberglhubiiche Grostmatter.
974 Wenn man ein Kind lange ungetaufb liegen
l&sst, bekommt es grosse Augen. — struve,
II. 35.
Ein Aberglaube, für den lioh wol kaum ein vernünf-
tiger Grund auffinden lasten dürfte. Im Qegentbeil wäre
es gut, wenn die Einricbtung getroffen würde, dass
im Winter gar nicht getauft oder die Taufe zu Hause
rerriohtet würde, um den vielen nicht zu vermeiden-
den Brktltttugen der kleinen, erst wenig Tage alten
und an Luftwechsel noch gar nicht gewöhnten Kind-
lein zu begegnen. Ein grosser Theil der Erblindun-
gen haben in der frühen Taufe ihren Grund. Gelegent-
lich einer Debatte in der ersten Kammer Sachsens
wurde nachgewiesen, dass von l\)i Blinden 94 dadurch
erblindet seien, dass sie als Kinder nach der Taufe An-
geneutxündnngen bekommen. Affia in seinem Lehr-
buch tum üntfrricht der Blinden saRt : „ Die meisten
derer, die für blindgeboren gelten, sind es durch un-
vorsichtige und fehlerhafte iJehandlung der Augen in
der ersten Zeit ihres Lebens geworden."
975 Wenn man ein Kind streicht mit der iButhS
I&sst's seine Schalkheit und thut gut.
£ar.: Ni castigetur petulsns mox clunis habetur. — Yer-
beribus uotusprobus est, virgaqne ooaetus. (Sut<n',h%'d.)
976 Wenn man Kinder ausschickt, kommen Kin-
der zurück.
BoU.: Die klnderen uitsendt, krijgt Underen-antwoord.
(äarrebomde, I, i(y2^.)
977 Wenn man Kinder nicht ehe lieben soll, sie
verdientens denn , so müssten sie wol verder-
ben. — HenUch, 698. 11.
978 Wenn man Kindern jren Willen lest (thut),
80 weinen (schreien) sie nicht — Petri, II, 663;
Eyering, I, 6S0; Simrock, 5600; Körte, 3377 u. 4215;
Lohnngel, I, 770; Reiruberg VII, 79.
Dl« Spanier: Kindern und Dienern muss man schön
thnn , wenn man sich an ihnen fireuen will. Die Esten :
Wenn des Kind erlangt, warum ee weint, so weint es
nicht mehr. (Rtiwiberg VII, IV.)
üän.: Lad (naar) barnet have (faaer) sin villie, da (saa)
gnsder det ikke. {Prot, dan., 48; Bohn I, 383 J
Enyt,: The devU himself ie good, when he Is pleased.
(Körte, »377.;
979 Wenn me de Kender Öhren Well düht, dann
kriteu se nit. (Meur$.J — Firmmich, I. 401.55;
KoehieutBch bei Latendorf II, 29.
Holt.! Alt men het kind sijnen wil geeft, krijt het niet.
(Uarrtbomie , I, 401*.;
980 Wenn 's satte Kind nicht essen mag, hat auch
der Honig keinen Geschmack. — Ei$elein, 372.
981 Wenn sattes Kind nicht essen mag, so hat ihm
Honig bittem Schmack. — Lohrengel, I. 775.
982 Wenn's den Kindern gut geht, denken sie
nicht an die A eitern.
^«..' Joyeuse vi« pAre et mftre oubli«. (Bohn I, 28.;
983 Wenn 't Kind dod is, so is de Vadderschap
Üt. (Ottfriei.J — Eueren, 1254; Kern, 221; üatuAafen-
der, IL
984 Wenn 't Kind död is, wurd de Pütt to makt.
(Ostfriet.) — Hauskalender, IL
985 Wenn 't Kind edoft is, sau wilt alle Lue Va-
der sin. — Schambach. 11,419.
Wenn das Kind getauft ist, da fehlt es nicht an
Leuten, die versichern, sie h&tten eine Gevatterstelle
übernommen. Ist Gefahr oder Noth vorüber, dann er-
klärt Jeder seine Bereitwilligkeit zu dienen.
986 Wenn 't Kind in'n Brunnen fall'n is, denn
wä(r)t'r todeckt (AUmark.) — Danneil, 275.
987 Wenn 't kind kerstend' is, wil ider vadder
wesen. — Lübben.
*) Kerstenen = dopen , tatifen; oarsteln, auch kästen,
d. i. christein; Kasten für Garsten := Christian. (Ri-
ehey, 111.; — Wenn das Kind geUuft ist, will Jeder
Gevatter stehen, d. i. wenn es su spit ist, bietet Jeder
Hülfe an.
988 Wenn 't Kind kristet (getauft) ia, well jieder-
eine (ein jeder) woel vadder stoahn. (Bürm.)
989 Wenn 'tKind verdrunken (yenopen)ii, Khall
de Sod^ d&mpt worden. — Bueren,iia: Sti^
renburg, 249*; Kern, 220.
>) Gewöhnlicher Putte = Brunnen , »Itfrieeiseh sstk,
sad, bairisohsod, vonseden, sieden = »ofqn«Uaa, saf-
wallen.
990 Wenn *t Kind verdrunken is , well man t Pntl
decken. — Woeeie, 72, 69.
991 Wehn 't Kind versopen is, denn "werd de
Brunnen tauelegt. — Schambach , U, 480.
992 Wer an seinen Kind will Freude han, nuw
sie nicht verwildem lan.
HoU.: Wie aan zijn kind of knecht wil Inst en vrtsfds
%ien, die moet nooit volle gunst n&nd «en of d* aad«
bien. (Barrebotn^e, I, 407.;
993 Wer das Kind bei der Hand fasst, greift der
Mutler ans Herz.
Man macht sich die Matter leicht geneigt , wenn ■■■
ihr Kind freundlich bebandelt.
Böhm.: Dfte sa rakn, matka sa srdce. (Celakomtkp, 40Bi/
Dan. : Hvo der tager barnet ved haanden tager ■
ved hjertet. (Bohn I, 377.;
Holt.: Wie het kind bij de hand neemt, kiijgt de
blj het harte. (Harrebom^e, /, 407»».^
loln.: Dzieci^ sa rrkf matk^ za seree. ((Maftoesfty. IW;
Wurtbach T, 240,* 142.;
994 Wer das Kind eine Mähre schilt, schlagt den
Vater hinters Ohr.
995 Wer dem Kinde die Hand reicht, gewinnt du
Herz der Mutter.
996 Wer dem Kinde die Nase wischt, kfisst der
Mutter den Backen. — Simrock, sess; K&rt», IS0;
Sratm, 1, 1827; Reintberg VII, 42.
997 Wer den Kindern auf alle Fragen antwortet,
curirt sie durch Aderlassen.
998 W^er die Kinder lobt, den lieben sie.
Frz.: Enfant aime monlt qui beau l*»ppelle. (Lenas,
I, 140.;
999 Wer ein eintzig Kind hat, der macht gexnoB-
lich ein Narren auss jhm, gleich wie einer,
der ein eintzig Schwein hat, der mest a
desto besser. — Lehmann, 170, S7.
Liit. : Intempestive qui docet , ille nocet. (PhitippU /< IMJ
1000 Wer ein fremdes Kind erzieht, n&hrt eine
Schlange in seinem Busen.
Holt.: Die een vreemd kind aan sitne borst seemt, visA
oene adder in zijnen boezen, (Harrebomie , /, 40l'<{)
1001 Wer ein säugendes Kind hat, der hat eine no*
gende Frau. — Simrocft, &605; Retntberg l IN:
VU, 40.
1002 Wer einem ein Kind zur ehe gibt (bringt), der
gönnt jhm auch das gut. — Uenitek, so», u: hh.
n, 699; Graf, 164, 140.
Der Mann, welcher eine Person zur Ehe ninuBt,^
Kinder aus frühem Verhaltnissen besitzt, hat Anspreek
auf das Gut, das von deren Vater an deren EraisksBl
gewährt worden ist oder geseulioh gewahrt werdea lolL
1003 Wer einem sein Kind zur Ehe gibt, der ist
jhm nicht feindt — Petri, II, 700; lleniach, lOM.f<-
1004 Wer eines Kind zur eben begert, der ist seis
Feind nicht. — Pctri, 11, 705.
1005 Wer fromme Kinder hat, dancke Gott, der»
gegeben vnd fromm wachsen vnd geraten li»*
sen. — Lehmann, 170, 30.
1006 Wer keine Kinder hat, hat keine Kindertortie.
Die Basken : Wenn das Maulthier keine Fohlen tr^
ist ea auch frei von den Borgen, welche die Tkian
plagen, die welche haben. (Reimberft VII, i7.J
1007 Wer keine Kinder hat, weiss nicht, was Liebe
ist. — Reinsberg VII, 4.
1008 Wer Kinder fragt um Rath und eine (alte)
Witwe freit, dem passt das Narrenkleid.
Holl.: Vraag geene hulp van een kind, en trouw geeoi«
wednwe. (Harrebomee, t, 407».;
1009 Wer Kinder hat, braucht nicht fiir Kinder-
schuhe zu sorgen.
1010 Wer Kinder hat, braucht viel am Morgen; wer
keine hat, ist auch nicht frei von Sorgen.
1011 Wer Kinder hat, der hat auch Sorge. — Bf»
berg VII. 47.
/{.. Chi hk flglinoli, ha duoU. (Patiaglia, 132, 1.;
1012 Wer Kinder hat, der muss sie ernehren. -
Pctri. II, 72».
1817
Kind
Kind
1318
1013 Wer Kinder hat, hat Dreck; wer Schweine
hat, hat Speck. (Flatow.) — FrUchbier\wai.
1014 Wer Kinder hat, isst die betten Bissen nicht
selbst. — Rtimberg VII, 47.
ßöhm. : Kdo mA ditkjr , neiije bei Uh^dek. (6tlako9$Jty , 40i.)
Hon.! Die kinderen beeft, moetieroeden (onderhouden).
(Uarrebomie, /, 403».;
1016 Wer Kinder hat, muss für sie sorgen.
Lat : Est patrit , nsto Testern praebere cibumque. (Bin-
der I, 4U; 11, y«; S4§bQid, 153.;
1016 Wer Kinder hat, muss sparen.
Die Spmnior meinen : Man bnnabt nicht an gewinnen
für die guten Kinder, noch la hinterlassen fttr die
sohlechten.
1017 Wer Kinder in der Wiege hat, muss andere
zufrieden lassen. — FriMchbier », 2005.
Wer eigene Fehler bat, moes sieh nioht Über die
Fehler anderer aufhalten.
1018 Wer Kinder lehrt, lernt mehr als sie.
1019 Wer Kindern vnnd Narren die finger ins Maul
steckt, der wer gern gebissen. — Leftmami.
//, 848,383; Sailer , 135.
1020 Wer könnt Kinder aufziehn, wenn s' not lieb
wären. (llon-Thai.)
1021 Wer meinem Kinde die Nase putzt, küsst mir
das Gesicht.
10*23 Wer mit Kindern schläft, steht nasa aut
1023 Wer mit Kindern spielen wil, der muss sich
der docken nicht Schemen. — Petri, n, TS«;
Sutor, 300.
Lat.: Pupas fer teeum, si tu vis ludere mecum. (Loci
cottiiii., 176; Sutor, 300.;
1024 Wer na Kindern verlanget, is dumm. — Scham-
hack, I, 17.
Bezeichnet die Aeltoru als die glacklichern . die gar
keine Kinder haben.
1035 Wer nicht kinder hat, der weiss nicht, warumb
er lebt. — .Ijfricoio /, 333 ; Franck , /, 67 ; Cruter, /, 83;
Egenolff, 183*; Petri, II, 74S; Goal, 1009; Sirwe. /, 91;
Eüelein, 374; Simrock, 5617; Heiiuberg I, 174; 17/. 4.
Das kann wol nur fOr die gelten, welche den Zweck
des Lebens darein sotsen, Uater und Wttrden sn er>
werben und sie mit dem Namen auf ihre leiblichen
Kachkommen tu vererben. „Millionen beschäftigen
sich, da«s die Gattung bestehe, aber durch wenige nur
pflauzet die Menschheit sich fort." £iu talmudisches
Sprichwort sagt in Abnlicbem binne: Vielerlei Men-
scheu sind Verstorbenen gieicbiuachten : ein Armer,
ein Blinder, ein Aussätziger und ein Kinderloser.
(yedarim , 6i.)
Da».: Hto ei bar bKrn, veed ei hvorfor han lerer. (Prot,
da»., 87.;
Holt.: Wie g«>ene kinderen heeft» die weet niot, waarom
hij leeft. (Harrtbomee, I, 407»».;
It.: Chi non ha flglinoli, uon s4 che oosa sia am'ire.
(üavl, um.)
Lat.: CoDjugium sine prole, est quasi dies sine sol«.
fPhilip/.i, /, 89; ScAomkeiin , C, lt.;
1030 Wer nicht Kinder hat, mit dem stirbt sein
Nam vnd Güter. — Pttri. ll, u%.
1037 Wer ohne Kinder lebt, der weiss von keinem
Leide; wer ohne Kinder stirbt, der weiss von
keiner Freude.
1038 Wer tichlechte Kinder zieht, bindet sich selbst
die Ruthe auf den Rücken.
1039 Wer sein Kind lässt ohne Lehr', der verdient
gar wenig Ehr'.
„Dem Vater und Mutter gebart kein ehr, der seim
Kind gOnt weder lieb noch lehr, (trotchm., JVII.)
1030 Wer sein Kind lieb hat, der züchtigt es. —
Pred. Sal. SO, 1: Schiüte, 169; Zauptfr, 394.
MMd.: Ze lieben kinden hoert ein rld. (Colin.) — Ein
man, der her sin liebes kint, die wüe es sich b«r«n
I&t. (Stamer.) (ZingerU, 61.) — Wer sein kint lieb
hit, der xsigt im die galssel fme nnd spat, (itune,
Anteiu^r, VlI, 504.;
Fri.: Qtii bien aime, bien cLAtie.
HkiiL: Wie sijno kinderen liefheefl, die kaitiidt le.
l Harr^boiHft , I, 407 '»; Bvhn I, 311.;
La-.: Non amat hie puerom. qui raro corrigit illnm. (Loci
comiH.. 151; fkiti/pi, JJ. 31; Sutor, Si'^.)
Spat.: £be te quiere bien quo te hace Uurar. (üo» iiaixott.)
1031 Wer sein Kind simflct, der zeucht Ehre daraus ;
wer CS nicht straffet, der wirt pchandc tilel>en.
- ,iffnr.>/ii /,95; Lthmunn, II. 810, 3M; .Stiur^, 11, i!>.
Frz. ■ Hieo labear* qui chastoie s»a enfant. — Hiea tra-
vn.Ile iiui 4i4v« bien son enfAut. — (jul aime bien
cbaslie bien. (Ltrvtu. /, 141.;
HolL: Wie aija Und straft, dl« heafl eare Tan hva; wie
het niet straft, die aal schände beleven. (SfTtbonde,
/. 407 b; BoAa 7,344;
//.: Odia 11 sno flglio, ehl 11 sparagn» 1* sfsria. (PaaMa-
gUa,U9,2.)
1033 Wer seine Kinder nicht züchtigt, erzieht Zucht-
ruthen für das Land.
Da».: Hto ei Tel optagte sine b^m, gi0r fvdemelandet
skade. (Frov. da»., 441.;
1033 Wer seine Kinder nicht zuchtigt zur rechten
Zeit, wird weinen zur Unzeit
Da».: Man skal reffke et godt bam, at det bÜTer Ikke
ondt, (Pro9. da»., 470.;
E»9l.: Who eTcr does not beat bis daughter«, will one
daj strike his knees in raln.
1034 Wer seine Kinder selbst zieht, dem dürfen sie
andere Leute nicht ziehen.
1035 Wer seine Kinder wil sehen im ilamisch rei-
ten , der muss nicht harren , biss es auff dem
berg gereifll hat. — Pttri. u. 758.
1136 Wer seine Kinder zärtelt, der setzt sie ins
leicht Schiff. — LrAmonn, 170.43; Seiler, 363.
Der Pole sagt: Weichliche Ersiehung macht die Kin-
der trlge, harte macht sie krftftig uud gtsuad. Dn
Englinder: Ein Kind kann su Tlel Ton seiner Matter
Segen heben. Der Italiener: Wer seinen Sohn au sehr
liebkost, wird keine Freude daran haben. Die Beiga-
mssken: Wer su rtrtlictt gegen den Sohn ist, wird es
bald bereuen. Die Venetier: Die Söhne, weiche man
XU sehr TerwOhnt, werden an Sohlimmes gewohnt
(Rti»Mbtrg VII, 73.;
1037 Wer seinem Kind die ruthen spart, der hasset
es nach feindesart. — Pctri, ll, 758.
„Recht liebt der seine kinder nioht. es kein raten
auir jhn serbricht. Denn durch d stralT werden sie be-
reit SU Gottsfuroht Tnd der erbarkeit.*'
Lat. : Qui parcit uirgae puerum non diliglt ille; nam uirgae
tactus, prauos exterminat actus. (Loci eomm., 151.1
8pa».: Quien no castlga culito, no oastiga oulaso. (ßo/tn
/. 250.;
1038 Wer seinem Kind viel nach thut geben, wird
wenig Freud' an ihm erleben.
Lmt.: Blanda patram segnes flaeit indulgentia natos. (Bin»
der I, 131; //. 346; thiUppi, /, bU; Segbotd, 54.;
1039 Wer seinen Kindern gibt das Brot und leidet
nachher selber Noth, den schlage mit der
Keule todt. — /Vfri. //. 753; llenUch, 634, 1; Sim-
rock. 5533; Körte. 3366; Braun, 1, 1833; Friitehbier. 896;
FrUchbicr*, 2006; Rein$b*rg VII, 96.
„Wer da gibt seinen Kindern Brod Tnd leidet selbe
not, den sol m«n schieben mit der Keulen tod." (Paulis
l'uitiUa. J, !-<;!(>.; Nach Hädfker'» //««//«cA^i/i«/ (Kobleoi
1856, II, 115) findet sieh bei Jtttaxbogk folgende Notis:
,,Ueber einem der alten Stadtihore bAngt eine Keule
mit der Ueberschrift: «Gibst du deinen Kindern Brot
und leidest nachmals selber Noth, schlag* ich dich mit
dieser Keule todt. • " Gegen die unkluge AbhAngigkeii
Ton ihren Kindern, in die sich oft Aeltern Tervetien.
1040 Wer seinen Kindern gibt, dass er verdirbt,
den soll man schilpen, dass er stirbt.
1041 Wer seinen Kindern lehrt mit wenigem aas-
kommen, binterl&sst ihnen mehr als Reichthum.
1043 Wer sich mit kleinen Kindern za Bette legt»
steht beschmuzt auf.
1043 Wer sin Kinnem giflfl Brod an litt sülwst Noth,
de is wärt, dat'n mit de Kül sleitdöd. TAU-
mark.) — Daan^t , 376.
Frz.: Qui donne son bien aTant de mourir, pent s^appri-
ter k souffrir. (Cukier, 217.;
1044 Wer vngern straffet seine kind, zeigt an, dass
sie jhm nicht lieb sind. — Loci comm.. I5l.
1045 Wer will gute Kinder ziehn, moss das Böse
selber fliehn.
Lat. : Praeciplmus omnia , at saltem plnra flant. (Sutor , 596. j
1046 Wie das Kind, so die Taufe. — Ei$elein, 878.
1047 Wie ein jeder sein Kind haben wil, also be-
kompt vnd hsterB. — Petri. II, 789; Maihe$v, 199*>.
1048 Wie ist das Kind dem Vater so ähnlich!
Sagen die Frauen, wenn eine geboren hat. Siae
BAueria fragte: Hat es auch die Platte auf dem Kopfe?
1049 Wie man das Kind za Hause gezogen, so wird
es draussen sein.
bä».: Saa er bam i bye baert, som Jet er hinme telt.
(tr^t. dan., AI.)
Frz.: L<-s enfanti sont ce qn'on les faii, (Cakitr, fUm)
1050 Wie man die Kinder zeucht, so lohnen aie einem.
— Petri, II. 791.
88*
1319
Kind
Kind
lao
1051 Wie man die Kinder zieht (gewöhnt), bo hat
man sie. — Pttri, U, ni: Beni$ek, 1595, 57; Sim-
rock, 5S98: Ifayer, l, 104; Strme, 1, 17; Beintberg 1, 178 ;
Vn. 77.
Vur im allgemeinen wahr.
liAd.: Swea das kind gewunt diu selbe im nich dont, das
iit ein alt gesprochen wort. (Berihold.) (Zingtrle , 54.;
MoU.: Zoo men de Underen gewent, zo zUn (bUjTen) se.
(Httrr9bomi9, /, 408*.;
Lot.: Qnales quisqoe sibi natos eduxit, babebit. (Binder
/, 1431; //, 2720; Sutor , 597; BalingtH, /, 5, 7«; Sey-
botd, 471./
1052 Wie 's Kind gewöhnt ward, so sohlägt's iu
die Art. — Simrock. 5577; RHiuberg Vit. 78.
Mhd,: Ein Jeglioh kint sich dA nAch sent als es diu mao-
ter hAt gewent. (Freidank.) (Zirngtrie, 54.;
1053 Wie viel ein Kind zerreisst und beschmuzt,
die Mutter flickt und putzt.
Bdlan. : Dfti spini a dere, matka «Ue a pere. (C^lakofktf, 400.;
1054 Wie werd' ich mein Kind verstehen, klagte
das Mädchen, der Vater ist ein Franzose.
BoU.: Geh, snikt het bedrogen mei^Je, nun aal ik mijn
eigen Und niet können rerstaan; want het Is bij een'
Fxanflehman. (ffarrebofoee , I, 407*.;
1055 Wier nichen Käinjt haot, känt net Fräd uch
Lid. •— Schuster , ili.
1066 Wier nichen Käinjt huot, wihs iiit, woräni o
lieft — Schütter, 574.
1067 Willst du ein Kind mit goldener Milch trän-
ken, so sorge erst für die silberne Brust.
(Nithnij-Notegorod.J — Altmann V.
1058 Wir haben kein Kind und suchen einen Namen
für dasselbe.
1059 Wir hassen die kindt, dio frü seyndt geschwinde
— Gruter, I. 86.
1060 Wir sind auch Kinder gewesen. — Sailer. ii»;
Simrock, 6658: Reiiuberg Vll, 60.
Theils Brinnernng an die Vergangenheit, theils Auf-
forderung an Aeltexn nnd Lehrer, nicht sa Tiel Ton
Kindern an rerfauagen oder ihnen jede Lust su ver-
sagen.
Lot.: A primis et nos pneriliter egimus annis. (Pkitivpi,
T, 86; Seybotd, 32.;
1061 Wir sind Kinder der Zeit.
Im reehten Sinne selten genug erfkssl, von Halbge-
bildeten dagegen hAufig in dem Binne angewandt, der
herrschenden Zeitiichtung dadurch ihre UnterwerAing
sa erklAren, dass sie etwas thmi, weil es Mode ist.
1062 Witzige Kinder leben nicht lange. — Reingterg
Vll. 44.
1063 Witzige kinder werden alte* gecken. — Grutvr,
Hl, 115; LehmtuM, U, 881. 816.
BolL: Ik haat het kind, dat Toortijdige wijsheid heeft.
JBarrehomie, I, 405".;
1064 Wo find man Kinder, die verstehn, wie sie
der Mutter zu Hertzen gehu! — l'etri,ll. 804.
1065 Wo Kengar sind und Vieh, do f^lt alle Dag
gät for. (Bedburg.;
1066 Wo Kinder die Zügel fuhren, da werden die
G&ule den Wappen regieren.
1067 Wo Kinder regieren, machen Narren die Ge-
setze.
1068 Wo Kinder sind, da ist auch Gott.
1069 Wo Kinder sind, da kommen Kinder zu. —
Petri, U. 807.
1070 Wo Kinder sind , da sol man Vnehrbares we-
der sagen noch sehen lassen. — Petri, ii, wi.
1071 Wo Kinder nnd Tauben , da gibt's zu scheuem
nnd zu klauben.
Fr».: Enfans, ponles et les ooulombs embrenentet souil-
lent les maisons. (Leroux, I, 140.;
1078 Wo sechs Kinder satt werden, da stirbt auch
das siebente nicht Hungers. — Bredauer Zeitwng.
1864, Nr. 889.
1073 Wo viel Kinder, da ist immer Brot.
1074 Wo yiel Kinder sind, da ist selten kalt bettstix).
— HeniBch, 349, 86; Petri, II, 817.
1076 Wo vier Kinder essen, da langt die Suppe
auch fürs fünfte.
1076 Wohin die Kinder von Geburt gehören, da
sollen sie bleib^tL — Oraf, S7, »s.
Die Ahstamnung aus rechter She «nteohied im Mittel-
alter aber den Stand dee einaelBen; er war ao frei als
niol
geboren
Et weohi
war und konnte
iBd«
Mkd.: Wvo die kinde Ton gepurd hin mbönn, •
pleiben. (Orimm, WeUa., III, 5MJ
1077 Wohlgeboren Kind soll man auch wohl ,
Dan..' Naar du et floster v«I arler, lad dak o« Ulve lü
tgdi. (Pro9. dtm^ 189.;
1078 Wohlgeraten Kinder sind der fUtem betto-
Schatc. — Pisiri, n, soo.
1079 Wolgeraten Kinder sind der Eltern frewd. -
Petri, 11, 800.
1080 Wohlgerathene Kinder sind dee Alters SUb.
— Satter. 195 ; Simroek , 5681 ; Jtowieftgry i, 17»; VU, n.
Die Finnen: Gute Kinder sind der Aeltois leidb-
thum, Glack, HeU und Segen. fRtmaber^ /, 179.)
1081 Wos tütt raa ne fer de Kinder, tagte die
Frau, als sie bei der Tochter mrEinui
war. (Oberlaunlz.)
Was thnt man nicht far die Kinder, aagte die Aas,
als sie bei der Tochter sur Kirmea wr.
1082 Wun de Käiigt schrän, beknn de M^isker Kniel^
Wasser. — Schiutrr, 584.
1083 Yhe lieber kindt, yhe grosser mthe. — Jfri-
cola l, 649.
1084 Zärtliche Kinder luuss man warm baden.
Von weichlichen und anssehweife&den
1085 Zog ein jeder sein kind, dörffi man
henkers nicht — Gruter, in, IIS; Lekmamm, U,M,l
1086 Zu Kindern ist leichter zu kommen sk n
Männern. — Reiiuberg Vll. s.
Nicht unbegründete Klage erwaobaener ^Mthrr
1087 Zu solchen Kindern gehört solche Mutter. -
Petri, 11. 887.
1088 Zusammengebrachte Kinder bringen einea
Hause kein Glück.
Böhm. : DtoJc diti sredeny , ridj jedny akrAeaiiy. — fin-
den« diti, 8reden4 neetestL (doakovekv ,' SM.)
JCroat.: Droja detoa, dva veliki grChi. (dOokonkg, MJ
1089 Zwey Kinder oder drey geben ein gross Hn»
geschrcy. — Petri, //, sso.
*1090 A ies wie a besch Kind. — lMriimm,m.
*1091 Auff einmal aller Kinder gevatter weiden.-
Effering, /, 182; llcniwh, 577. 6.
* 1U92 Bei diesem Kinde will jeder Pathe sein.
*1093 Bis auf Kind nnd Kindeslpnd.
SotL: Kind en Unds kind. (Harrdbomie, /, 4tA\)
* 1094 D' Kend'r macht ma mid'm Pöp'l forchtick, i
Grüssa mid*m Taifl. (Oettterr.'ScUee.J — Peter,4ii
*1095 Da folgen die Kinder wie die OrgelpfiBifeii.
Wenn sie so aufeinanderfolgen, daa«, «ie die DI-
nen sagen, das eine Kind Zähne, wenn das satei
Htnde bekommt. (Beituberg Vif, 58.;
* 109G Da kann ik min Kinner ken Brod for kopcs-
— Sdiüttc, /. 154; Lokremgel. II, 58.
Daffir kann ich meinen Kindern kein Brot kBafa-
hört man bedürftige Mtttter sagen, die Make «ad A^
beit umsonst thun sollen.
* 1097 Da möchte man ja gleich ein Kind kriegea tob
Werchpuzen und Sägespänen. — iUUei, E>^
fresser, 1. 146.
«1098 Dam Kende lott oach d' Tomb-dd'r> scUAb.
{Oestcrr.-Schles.j — Mer, 445.
*) Die Ader, aus der sein dummes Zeng, eeinttter-
mfithigen Streiche kommen. — Man vertreibe oder Us-
dige seinen kindischen Uebenauth.
* 1099 Damit kann man kein Kind schreoken.
IM.: Leonem larva terres. (Pkitippi, l, agg.;
* 1 100 Damit kann man (nur) Kinder furchten mscfaes.
*1101 Dar kann ick wol levere Kinner mit högtn'-
(Holet.) — Schütte. II, 145; Bicheg, 96.
■) Erfirenen, glftoklich machen, snfriedensteUea* -
Das weiss ich besser ansnwenden.
*1102 Das begreift (versteht) ein Kind.
*1103 Das Chmg hat syni Auge nit g^stohle. •!«*-
lothum.) — Schild , 74, 199.
Er hat die Augen des Vaters oder der Matter.
*1104 Das ist nichts für kleine Kinder.
Abfertigung neugieriger Iicnte.
*1105 Das kann ein jedes Kind begreifen.
BotU: Dat kau een Und wel b^rijpen (ratten, ventau
*1106 Das kann selbst ein Kind merken.
Lol.: Et puero perspiouum. (Binder I, 451; //. 1O03
Kratm.. 745; Sefbold, 158.;
1321
Kind
Kind
133S
' 1 107 Das Kind aus der Wiege werfen. — Grimm, v, ni.
Einen cohw«r «raürnen.
'1108 Das Kind bey seinem reohien Namen nennen
(rufen). — Tkeatnm DiaMonm, 210*; Brau», II, 5S8.
Mit der Wahriieit nicht hinter don Berge halten,
eine Angelegenheit ohne TerhtLllende Bedensarten dar-
iteUen. In Pommern: Dat Kind bi einem Namen ntt«
men. (DäAnert, 286 ^;
Fri.i Apeller an ohat an ohat. — Nommer les cboeee par
leor nonu (KriUingtrj 1S7 u. 144.;
Lat.: Dioere id, qnod res est. (Binder /, 315; //, 715.;
'1109 Das Kind geben, um die Wiege zu er(be)hal-
ten. — Allmann 1. 515.
•1110 Das Kind hat einen Bock. — Heituberg Vli.i».
'1111 Das Kind im Mutterleibe nicht yerschonen.
Frt.: Epar^ner ni Age ni sexe.
'1112 Das Kind ist ihm wie aus den Augen ge-
schnitten.
'1113 Das kind mit dem bad aussschütten. — Franck.
II, W^: TajtpiuM, M**,- Franc*, leytbuek, 1; Evering.
I, S19. Egenaljf. 18^. Mumer, Sb.. 80; GuUctutein, /, 10;
SehoUel, 1118^; lilum. Mö; Fabriciiu. 80; Küelein.ill;
Mater, II. 1S6; Tendlau, 875; Strwe. 1. 14; Körte, 3388
u. 4tt5; Grimm, 7,1069,1; Lohrengtl. /, 79; Braun.
1, 1839; für Franken: Frommann, VI, 164, 91.
Das Gate mit dem Schlechten wegwerfen. Von
denen, die keinen Unterschied su machen wissen. Oft
rerfftllt man atioh ins Oegentheil and macht de« Kin-
dee Badewasser su Weihwasser.
Frs.: Jeter la pomme (oa la cerise) arec la qaeae. —
Jeter l'or aveo les vrasses. — Jeter le manche aprte
la oogn<c. (Körte, 3388.;
Lot.: Com cane simnl et lorom. (Egtnolg , l^^ ; Siävr, 179.;
— Usnm propter abnsum toUere. ((Bindtr l, 180S;
//, S433; Seyboid, 654; Pküipjpi, II. sis; Sutor, 16».)
'1114 Das Kind muss doch einen Namen haben.
'1115 Das Kind muss einen andern Namen haben.
„Bnntsohuh «tüfel hOit nit loaamen, das kint mos«
hon ein andern namen. (Brandt. Vom MM. Narren, in
Ktoater. X, 111.;
'1116 Das Kind steht in der Geburt uml ist keine
Krall zum Gebären.
1117 Das Kind taufen, ehe es geboren ist.
1118 Das Kind taufen lassen, weun^s gestorben ist.
— AUmann VI, 515.
1119 DaK Kind thuts der Stiefmutter klagen. —
Eyering, I, 380 u. 438.
1120 Das Kind wachst wie ein reiffe Gersten.
Lat.: Hie juvenis crescit, velat hoc, qaod oxasoere nesoit.
(Sutor, 594.;
'1121 Das kindt wil seinen vatter leren kind machen.
— Franck, II. 13*.
Franek a. a. Ü. hat diese Redensart tür: das Miner-
vam, mit folsenden rerwandten susammengestellt: Das
ej wil alseit Kläger sein, dann die henn. Der Anger
lernt den hindern soheissen. Kr dunokt sich weiss
vnd Ist noch kaum dreimal vmb seine matter gelaoffen.
Br ist noch hinder den ohren nass. Das lulchmanl
tregt die windet noch vmb dem Baaoh. Br heli sich
selbst feacht. Br meynt er höre das grase wachsen,
die flöhe hasten. Er kOnde einer lanss ein «teltaen
machen. Dasa bemerkt er: Wider die, die Jang Tnd
Tngeniet tU Ton sieh selbe halten.
1122 Das muss einem Kinde einleuchten.
Was sehr leicht so Tcrstehen ist.
1123 Das sieht ein Kind ein.
Lat.: Vel Doero pexspieonm. (FkiUppi, Ji, Hä; Tap-
piuM. 18«».;
1124 Das wird man Kindern und Knkeln noch er-
sjUilen.
1125 Dat Kind hat de Begcvung*. rJf«lji^ — Fir.
nuMcft. I. 476. S53.
>) Es ist mit Krämpfen beha/let.
1126 Dat Kind rukt na de Uarbarge. {OMtaburg.j —
SCI; Frofnrminn. 11. ÜT, 147. Kern. »5; Eidt-
fcald. 10S5.
Die Baehe Terrftth ihrou Ursprung.
1127 Dat Kint is sinem Varer ut de Ogcn krapeu.
:ilecUenlmrg.J — tiuniher. II. 100. 39.
1120 Dat Kint schall wol 'n sachten (sanften) Dod
hcbl>en. :0»lfne^., — Iturren.m: Eickvald.lOH:
Frommaaa, //, 517, 141. A'em, 224; UauAaiender, IL
Wird Ton einer Sache gesagt, die im Anfange sehr
eifrig betrieben wird.
1129 Dat sint Kinner as'et iogesatte (eingesetste)
fff»rTrhtr. ftlraftrhaft Mark.) — Frommann. V. SO. 90.
'1130 De Kinnw, de su mitnander telet, will ik ok
wol mit'n £llb<M^en grot sögen. — Eichwald, loio.
'1131 Dem kind die dutten (oder mammen) zucken.
— Fraadt. //, 81 •.
1132 Dem Kinde einen Namen geben, che es ge-
boren ist — mncUer, XVIU, 18.
1133 Den Kindern ein bös Exempel vortragen. —
Mwner, Sb., 51, In Klotter. IV, 771.
'1134 Die Kinder auf der Gasse singen es.
Lat.! Lippis et tonsoribns notum.
'1135 Die Kinder den Hirschen (auch: dum Teufel)
auf die Homer binden.
,,Die Eltern sollen sich woiü vorsehen, das« sie nit
ihre Kinder in Zulassung in Affter-Comedien und lie-
derlichen Pritsohenmeisterelen den Hirschen oder nit
gar dem bösen Veind auff die Homer setien." (Gott-
»ched*» Beiträf/e, 8t. 13., 8. 883.;
1136 Die wird nicht beim ersten Kinde sterben.
Weil sie schon geboren hat.
Xngl.: The is iMut dying of her first child. (Bohn II, 157.;
1137 Dies Kind muss man anders taufen. — l^arö-
miakan, 1576.
Damit muss man »ndors verfahren ; hier ist dies nicht
angewandt.
1138 Do häss dem Kind de Bein^ noch nit gesinn*
(Köln.) — Firmenich. I, 478. 98; Simrock. 899.
Da hast dem Kind die Beine noch nicht gesehen.
1139 Doa schall man wol do Kinner mit to Bett
jaogen. — Danneil, 100.
1140 Drei Kind aus Einem Ofen. — ■ Ei»dein,4»9.
1141 Du musst deinen Kindern einen Vater erhalten.
Lat.: Matare flas senex, si dia vis esse senez. (Cictro.)
(VhiUppi, l. 243.;
1142 £ höt K&ngd (Kinder) wä Argelfluren. (Siei,en.
hürg.-mch$.)
Kr hat viele Kinder, die an Grösse ab- oder zuneh-
men wie Orgelpfeifen.
1143 Ein altes Kind. — Hauer, L'.
Bali.: Dat zijn hinderen met grijse baarden. (llarrtbomie,
I, 401 »'.;
' 1 144 Ein Kind auf Brot und Wasser setzen.
Fn.: Donner & un enfant une firicassöe de pain sec.
1145 Ein Kind aus der Taufe heben.
Gevatter stehen,
»z.: Tenir an enfant sur les fouts de bAteme. (Kritiin-
ger, 383.;
1146 Ein Kind der Noth. — Ewrf««, 37i.
1147 Ein Kind des Glücks. — Ei»dein, S7i.
1148 Ein^ Kind ist ein Straf Gottes. ^Otvmsicrreick.j
— Baumgarten.
■) NAmlich ein einziges Kind , weil ein solches in der
Kegel verhitschelt, verzogen wird.
1149 Ein Kind merkt (weiss) das. — £we/nn,s7s;
Braun, I, 1831.
HoU.: Ben kind aou merken, dat det figanriijker wijae
geiproken is, en dat eene mais geen oliflant en een
toren geen boren is. (Marrebom4e, I, UXt°.)
Lat.: Hoc et puero notmn. (Eitelein, 37S.;
1150 Ein Kind vun Plunnen* krig'n. — Eichwald . loa.
1) Lumpen, Fetzen. (S. Plfinne.)
1151 Ein verzogen kindt. — Agricda I , $a.
1152 Ein verzognes Kind ist ein Straf Gottes.
(Oherögti-rreich.)
'1153 Einem Kinde Bauemstiefeln anziehen.
Lat.: Hercnlis oothumos aptare inlkntL (iluinct.) (Bin-
der /, 651; //. 129S; fkitippi, I, 175; HamHy, 10;
Fatelius, 103; Hauer, mJV
1164 Einem Kinde Herculesrüstung anlegen.
Btwas gans vericehrt anfangen.
1155 En Kind möt sc hebben un wenn^t ök man
von Plannen' (Plunder^ is. (Lehre 6et BrauMckweig.j
1156 Er betrübet kein Kmd auff der Gassen. ->
Uerberger, II, fK.
1157 Er hat das Kind recht getauft, wie jener Do-
minicaner, der sich rühmte, sie seien die
Hunde des Herrn. — DoHerspiegel , i6, 18.
1158 Er hat die Kinder fresslieb.
Lot.: Liberornm amantior quam U«llo. (Pkilij^, i, Mn
n59 Er hat sich lieb Kind gemacht •—
hier, 399; Fritchbier*, 1&94 ; Uemig, Ut «. US.
Er hat es Tentandm. tUt
1888
Kind
1160 Er hat weder Kind noch Kegel (oder: weder
Kind noch Kacks).— Bram, /, isM.
„Vnd liAt doch weder Kegl noch Kindt fAyrtr, I,
112, 3J „Sich weder Tmb Kind noch K«gel, HtOMhal-
taag noch KOcbe, Kammer md Kirche annehmeD.-'
(ila heiif, idS*.) ,.Se is cor huchset gefobren and haat
Kind nod Kegel mit geaonunen." (Keller, Hl.) Der
Ur*pmng der Redensart ist schwer za erklären, die
Bedentnag dei Worte« Kegel war schon im 17. Jahr-
hnndert verloren. Erat Adelung setit bestimmt für „Kind
nnd Kc^el" an: eheliche nnd anehelicbe Kin<Icr oder
die ganze Familie. Nach dem Volksausdrnck ..Kegel-
schieben" für beischlafen, will man Kegel als eine
verbttllende Form für Penis nehmen. Manuhaidt (Zeit'
»rhrift für d. Mijthjltgie, III, Wl) nimmt Kegel ge-
radeza als Rild de« Phallas an. (VgL den Artikel Kegel
bei Grhni.. , V, 3»i» fg.)
Frt.: II n'a ni enfaurt ni Huivans. (Krittinger . 663*.;
Holt.: Hij heeft kind nuch kraai (kuiken) te Toeren.
(Harrebomee, I, -105 ".; — Met zeil en treil.
1161 Er hat weder Kind noch Rind. — Kärie. 3356 ■••
FrinMiier ». 2002.
Ist ledig, ohne Hau^btund.
Frz.: II n'a ni cheval ni Ane, ou ni ine ni malet.
Holl.: Hij heeft kind noch kraaL
1162 Er ist als Kind vertauscht worden.
Bezieht sich anf die Antwort eines einfältigen Men-
schen, der sich, als mun ihm seine Dummheit vorwarf,
damit zu eutichnldigen glanbte. dass er sagte, er sei
als Kind vertauscht wurden.
1163 Er ist auf einmal aller Kinder Gevatttr ge-
worden. — Svlor, 477.
In dem Sinne von Buch 54, nur soll es dort Aber-
witzig heissen.
bat.: Uno ore calidum et firigidnm. (8utor, All.)
1164 Er ist ein ausgetragenes Kind. — FritchhieT, S95;
f'mdifci«-*, 1995.
Von einem klugou, durchtriebenen Menschen, wofür
man auch die Bezeichnungen: ansgetragener, netter
Junge, richtiger Sohn nnd Neunmonatskind hat. Bei
den Franzosen heissen die Bauern von Vertue „gute
Kinder'* und gelten für so oinfttltig wie die von Vi«
ronchaux, die doshalb „verdutzte*' heissen. Beutel-
schueider und Spitzbuben nennen sie Kinder der Matte :
Snfans de la Matte. — Enfans qui sont de la Matte
sa^cnt tous jouor de la pstte. (Leroux , I, 140.^ In Ita-
lien stehen Modena und Bavenna in dem Bufe, sich
sogenannter „ausgetragener Kinder'* zu erfreuen. In
diesem Sinne sagt man: Ein Kind von Modena. Ein
Kind von Bavenna. Sie sollen mit dem Barte geboren
werden. lu ähnlicher Weise sagt man von jemand, der
unsohaldig ist oder thut und nichts weiss: Es ist ein
Kind vun Ninove. In Ostindien versteht man unter
„Kindern von Budaon" Narren, weil die Bewohner
dieser in Kohilkand gelegenen Stadt für närrisch gel-
ten. (Rein$berg V, 166; VI, 29, 45 n. 107.;
1165 Er ist ein einfältig Kind, wie ein burghauser
Würfel.
1166 Er ist ein Kind des Todes. — Kmlcin. 37i;
Braun, l. 1830.
1167 Er ist ein Kind seiner Zeit.
Er ist nicht besser nnd nicht schlechter, als seine
Zeitgenossen.
'1168 Er ist ein Kind wie ein ander Rind. — E\m-
lein, 529.
Lat.: Busticus est quasi Bind, nisi qnod tibi comn» de-
sint. (Eiselein, 529.;
1169 Er ist kein Kind (mehr).
Fr».: N'fitro plus eufaut. (Kritsinger, 271».;
Lot.: Non ignorat, quid distent aera Inpinis. (Sty-
bold, 373.;
1170 Er ist wie's Kind im Hause.
In Pommern vun jemand, der dort viel Untes geniesst :
Ue Is dar as Kind im Uuse. (Dähtiert, 226t>.;
BolL: Hij is er als kind in hüls. (Harrebomee, I, 405«.;
1171 Er ist zum kind worden. — Franck, //, so**.
1172 Er kann dem Kinde einen andern Vater ma-
chen. — Herberger, 11, 417.
„Vnd der Vntugend einen andern Namen geben."
Die Franzosen sagen: Er ist wie die Kinder von
Chauny, er hat mehr Geist als Vater und Mutter.
(Reinaberg V, 148.;
1173 Er kann dem Kinde keinen Namen geben.
1174 Er kann kein Kind beleidigen.
Man will damit einen gutmUihigen Menschen be-
zeichnen, uls wenn es ein Kubm wäre, ein wehrloses
Kind nicht zu mishandeln, d. h. keine Brutalität ans-
zuttben. (Vgl. Jachmann, Reliquien, III, 174.)
1175 Er nennt das Kind beim rechten Namen. •
BoU.: Hij noemt het kind bij den regten naam. (Harre-
bfrm^e, I. 405»;
Kind im
*1176 Er thut keinem Kinde etwas ta Leide. —
Strwe, II, 7.
Soll ein Lob sein, alt wenn die nnem Kiadi tagt-
fügte Beleidigung nicht viel an bmleiiten htM». W«
ein Kind beleidigt, ist aber um ao strafbaiar, wtß m
sich nicht selbst ▼ertheidigen kann.
BoU.: Hij aal geen kind of kraai leed do«n. (Harrtktmk,
I, 405«.;
*1177 Er will für seine Kinder immer aparte Wfinte
gebraten haben.
*1178 Er will überall hübsch Kind bleiben.
Nirgends anstoisen.
*1179 Er zöhe es dem kind aus dem maul. — FreaA,
II, n\
*1180 Es fehlt ihm an Kindern wie dem Jnpiter.
Der bekanntlich sehr viel Kinder hstte.
Lot.: Jupiter orbus. (Kraxm., 18.1
* 1181 Es ist ein bernrainer Kind. — A'ircM<cr. ct. a.
Betfubetg V.
Schweizerische Bezeichnung iui|r*sog«Bez
Kirchhofer erzählt die Entatehung der Bedeni
„Ein Knabe Namens Sohappeler, der mit
ben im Jalire 13M von StÄdelhofen zu Konatent an
dem Walde kam, trieb Spott mit dem GhriautsbUd« n
Bemrain. Er langte nach der Nase des bildes u4
sprach: «Herr Uott, lass dir achnftasen, eo ktise ieä
dich desto gerner i«, worauf ihm die Hand an der Nan
gestand. Erschrocken brachten die andern Kaatwa dit
Kunde davon nach Konstans. Auf Antrieb der Matt«
kam die Priesterschaft mit Kreuz und Fahnen hcraii^
die Mutter gelobte eine Wallfahrt nach ISinaiedeln «ad
der Bube ward ledig. Da er aber fortfahr an fitehM
und au lästern, wurde ihm zwei Jahre naohher dto
Zunge aus dem Halse geschnitten*'; worans aaa «>
sehen kann, wie man sich damale anf radicale HeQ>
mittel verstand. Besser wäre es freilich wol gawesi^
man hätte sich , anstatt dem Knaben die Zange aaiie*
schneiden, an den Kopf gelOhlt und gefragt, ob 4h
würdige Q^enstände der Verelirung aind, die «iHi
zwöii[|ährigen Knaben zum Spott reixen können.
*1182 Es ist ein echtes berliner Kind.
*1183 Es ist ein fromm kind, es will seinem Tttter
sein gut gerücht nicht nehmen. — Tafifim, ^^
Ironisches Lob , insofern man dnroh dasselbe daaa
erinnert wird, dass sein Vater fleisaiger, gebÜdat«;
brauchbarer, rechtschaffener war.
Böhiiu; Prazsky kvitek (zralä kopa). (öetakotttg, 47&J
*1184 Es ist ein Kind, das viele Hebammen lattB.
— Eisetvin, 292.
Von etwas, das durch vieler Iiente Bath oder Bri-
stand zustande gekommen oder aasgefUhrt wordea kb
*1185 Es ist ein Kind der Nacht.
Fr:.: Enfans de la messe de minuit, qui oberche Difit
taton. (V; (Leroux, 1, 140J
*1186 Es ist ein Kind mit Wasserkopf.
BoU. : Ben kind met een waterhoofd. (Harrebomit, /, 4tt^J
•1187 Es ist ein Kind von Ninive.
Er weiss nicht rechts von linka an untemheidA
Ans Jona 4, 11.
Holl.: Het is een kind van Ninive. (BarrebomSe. /, 40l^v
*1188 Es ist ein Kind, woran der Hafner das Füeifei
nicht vergessen hat. — Eisetein, S7i.
Ein Knäblein. (S. Ueige 24.)
*1189 Es ist ein natürlich kind. — Tiijipws . «»
•UDO Es ist ein verzärtelt Kind.
Der Holländer nennt es ein Weissbrotkind (8«hmI*
junge, Semmelmaui); der Frausose: Enfant gäti («w>
dorbones Kind); der Este charakteriairt es alt ta
Worten : Du bist lauter Milohflnger^ und der Lern W
dafttr die Beden sart: In einer Tonne ersogM vbA
durchs Loch gespeibt. (Reinaberg VI/, 7S.>
*1191 Es ist ein verzogen Kind. — Agncuta I. tai.
Dem aller Wille gethau worden ist.
BolL: Het is een vertogen (verwond, onger^^eerd) Uad.
(Harrebomee , I, 404».;
*1192 Es ist mir gar nicht wie bei meinem enten
Kinde, (ileiningen.j
* 1193 Es ist nur, damit das Kind einen Namen btt
— «rown, 7,537.
•U94 Es ist nur ein Kind. — Sirure, U, 6.
Ein Ausdruck der Verauhtung, mit der man migt'
mein von Kindern spricht, als wären sie Nullen ia der
Schöpfuug, obgleicii sie es nicht sind and «asert
grösste Aufmerksamkeit und Achtung Terdienen.
* 1196 Es äind die verwöhnten Kinder von btavorrn.
So wurden in alter Zeit die durch das Olack 4bft'-
mUtbig gewordenen Bewohner von Statoren, der ike*
maligon Hauptstadt von Friesland gonsinnt. Folgead*
Sage dient zur Erklärung. Zur Zeit, ale das ÜUck
dieser Stadt, das zuletzt eia so traurigea Ende nebst*
dollte, noch ans Fabelhafte grenzte, s: udte ein« «obl*
habende Witwe ein Schiff mit reicher Fracht nach DBa>
1325
Kind
Kind
1326
sig und gab dem KapiUn deu Aaftnift, die
Waare tod dort EarUckiubringen. £r oabm Weiten
ein and glaubte lo den ihm gewordenen Eefcbl am
treulichsten ertiiilt xu haben. AU abfr bei keiner
Kuckkehr die Frau horte, wia or Keladen, K^rieth sie
in ({roBsen Zorn, fragte ihn, auf wclclior Seile er den
Weizen ius Schiff ({eHChafft habe. Auf »eine Antwort:
,, Am Backbord", befahl nie, er möge ihn nur am
Steuerbord wieder ausladen und ins Moer werfen. £r
that es; aber kaum war es geschehen, so entstMud eino
so gewaltige Sandbank, dass der Hafen geschlossen
wurde, die Schiffahrt aufhörte und man bald „Stavuren
in Stavoren suchen" musste. Nur die £riuiierung frü-
herer Ulanxselt erhielt sich im Munde des Volks, und
noch Jahrhunderte hindurch wuchsen auf der band-
bank alle Summer Aehren von schönem Ausnehen, aber
oline Körner, (lifinxbenj VI. 4H.)
•1196 Es sind Kinder von Ypern.
Der Spitsname der Bewohner von Ypern, der einen
Sntgomeinten Ursprung hat. Wilhvlm von Dampierre,
ohn der Margarethe von Konstantinnpel, der mit ihr
Kemeinscbaftliih Flandern reifierte, war l'J49 mit Lud-
wig IX. Ton Frankreich nach Acgypteu gesogen and
dort in Gefangenschaft gerathen. Ypcm , das damals
Über 'AKX><iU Einwohner uud einen überaus blühenden
Handel trieb, erwirkte dem Für4tcn die Freiheit und
•mptlDg ihn bei seiner Kilckkehr äusserst gUnsend.
Bei dem Festmahl, das ihm gegeben wurde, frsgto er
seine Mutter, wer ihr die Mittel 7u seinem Loskauf
verschafft habe. ,. Unsere Kinder von Ypern'', antwor-
tete sie, ., haben nun diesen Kcwnis tou Licho gegeben."
Sie sprachen nun auch von den Bürgern Ypcrns nur als
Ton ibrun lieben Kindern. Die llezt-icliuung glngiu den
Vülkmnnd und wurde SpiUname. (Htinsbtrg I /, A'J.)
•1197 Es sind Kinder wie die Bilder, (aber) Go-
sichtt'r wie die Affen. iMprtfmr.)
• 1 198 Es sind wol Kinder Einer Mutter , aber nicht
Einer Art (Ui.)
*1199 Es wissen auch die kinder uuff der gassen
dnuon zu singen. — Franck.ll. ib^.
• HOO Es Wissens die kinder auff der gassen. — .lyri-
cola I, 163 ; Kyeriiuj, II.
Es ist aller Welt bekannt.
J)äm. : Det Tide b0rn paa iiadon at talo om. (Prot, dan., 67.)
fra.: Les eiifuus eu parlent daus l«* ruei.
iit/U.: Uut wi'tcn do kindvren op de siraut »cl. (Unrri'-
boi»»€, r. 401 1>.;
lal. ;Lippis ot tuusoribu« notum. (Seybuld, 290.;
• 1201 Geto«ren und geboren bremer Kind. — Rnar-
berg y. 7*.
Wie man einen echten Bremer nennt.
• 1202 üin Kind off Kücken. — Stunaburg. iw*.
Nicht Kind noch Kegel.
*1203 Hätte jedes Kind seinen rechten Namen, so
hiessest du nicht Peter Götz.
• 1204 He hat nich Kind un Kegel. ,'.W/niiirlli. — inm-
neil . 100.
Man !<agt dort auch: He hat nich Hind nich Kind.
• 1200 He h<.obt mehr Kinner als Koi. fotdenhurg.) —
Wt'sericilung . iOSI.
* 1206 He hört mit tom Kinde. IM»t.: — 5rhu/.-i', /, iss.
Besieht sich auf einen Vorgang, der bei der früher
stattfindenden Kirchenbusse unehelich Geschwängerter
Torkam. Dor Schwängerer und die Geschwängerte
musstcn nämlich Tor den Alur knien und Tom Geist-
lichen eine Stralrude entgegennehmen. Einmal sollten
nach der Predigt iwei solch« Personen „Bot Sitten'*
(Busse sitzen) und dann eine Taufe erfolgen. Einer
der Gerattern, welcher metnto, die Taufhandlung gehe
Tur sich, setzte sieh su den Bnsssitzern wie si« aofs
Knie am Altar nnd SMgte: „Ik hdr mit tom Kinde."
Diese Bede wurde sprichwürtlich und wird angewandt,
wenn jemand behauptet, Theil an einer Sache (Maiil,
Erbschaft, Gewinn u. s. w. ) xu haben.
* 1207 Ich bin in der kleinen Kinder Zunft, ilie
keine Zeen haben. — AVnn;, ///. ss.
* rJ08 ich habe nur ein Kind, die andern sind Mäd-
chen. — l'riinhbur *, I5»ö.
Seherxhafte Antwort auf die Frage, wia tI«! Kindar
jemand habe.
*rjO^ Judes Kind versteht's (weiss es).
Lit'..- Hoc diicuut nmiies ante Alpha et Beu paellac. (Ju-
FT.ai.j iSf^KoUl, 21".;
•12lü Ken Kind, ken Hund.
...Ia. wenn wir nur wUsstcn. fur wen die sttsammen-
••charrt«n, k«n Kind, k«n Uuud." (C. Mücke, Sehutttr
il^llfr. Berlin 1S40, S. 1».;
*1211 Kennte jedes Kind seinen Vater, wo wollteat
du doinen finden V
*1212 Kind'.r in die Welt setzen.
'1213 Kinder, singt, de Oge breke. - Fnkchbur.iW:
Fruchbier *, 8010.
•1214 Kreg sist & Kind von Plunnc. — Lohrfngrt,
II, X6.
Sie kriegte sonst ein Kind von Lumpen, e« wUrd«
etwas Ausserordentliches geschehen ; x. B. wenn je-
mand seine Neugierde, Sehu«ucht nicht befHedig«n
kann. \>iT Harzer sagt dann anch wol: Es schtusstne
es Harz ob (es stosst ihm das Herz ab).
•1215 Lehr* dine Kinder Kahle (Kohlen) kaue. —
Frist hbiiT, 454.
Bekümmere dich einzig nm deine Angelegenheiten.
* 1216 Man hat das Kind mit dim ß»d anssgeschütt.
— Lehmann, 934, 82.
*1217 Man kan dem Kinde keinen Namon geben. —
Scholtd, H17*.
*1218 Man kann Kinder damit ausgeben (ausstat-
ten). — Tcndlau . ly?, 4»0 i|. 791«.
So gut, iio kostbar ist etwas.
•1219 Man kennt seine Kinder.
„Man kenul Hcliun deine Kinder.-* (Keiler, ljs>.;
•riiO Man könnte Kinder ntil ihm (damit) fürch-
ten machen.
i.nl.: TenutiiuH homo. - Vapnla papyria. (Philipvi, U,
•2X6 u. »1.;
*1221 Man möcht' ein Kind von Lumpen gebären.
— Kuvh'in, 373.
•I22i' Meine Kinder wachsen wie auf Heien. f/\)*i«.y
*1223 Meinen, man schöpfe die Kinder aus dem
Brunnen.
Mit Familie nnd Hausiath. In Schlesien: Se hoan
Kind und Kegel mite genommen, (»iotnolckt, 891.)
Utii.L: ZiJ zijn weg mot bed en bnlster. (JÜarrebomie,
/. 35.;
*1224, Men hat den Kong de BCmi noch nct gesenn.
fBt'dburg.,
•1225 Mit Kind und Kegel. - Für Wünburg: Sarto-
riMjf, ICS.
•1226 Mu cha CLind o nct in es Bockhoren zwinge.
^ObvrsitnmeHlhal.J
*r227 Nun gibt's keine Kinder mehr.
Beim Kartenitpiel. «onu man keine Stirhe mehr ab-
gebe u will.
•1228 'S Chiud is Chloster träge. :Lu:cm.j
•1229 'S Chind sieht Engeli. — Stfiyer, Siiim, I.GH.
Wenn es bei gcschlovscneo Augen lächelt, im SohUt
oder bei Gehirnreiznng.
•1230 'S Kind im Mutterleib erfriert.
♦1231 'S Kind muss an Name hu'n. — ivkiingd. II, in.
*1332 Sali dat Kind kcnen Namen hcbben? :lhUt.i
— Sthiitze. II!, 133.
iSo fragt man jemand, der undeutlich spricht oder
beim Spiel zu lange zaudert, ehe or ä tout macht.
•1233 Se hebbt nich Kind noch Küken. — Eich-
wald, 1014; hochdrutttch bei Heiiutbtrg VII. 8.
•1234 Seine Kinder verheirathen , ehe sie geboren
sind. — .Wfi/Kiriii VI, 512.
•1235 Seinen Kindern auf der Bank sitzen.
Von ihnen ernährt werden.
•123C Sich lieb Kind machen. — A»ri7i/t<>/t'r, S2.
Sich bei andern einzuschmeicheln auchcn.
• 1237 Sie galt schwer zu Kind. 'Jüd.-ileMUch. ürody.y
D. h. sie hat schwere Niederkhnfte. nneigentlicb Ton
Schwierigkeiten in einem (leschäft.
•1238 Sie schonen weder Kind noch Rind. — *'««#•
Irin. 372.
•1239 Syni Ching luoge zu anger Lüte Pfeister us.
Solothvrn.) -^ Schild. U.iW.
Er hat uneheliche Kinder.
•1240 'T is Kinder Tid to Bedd, Wesselohm kummt
mit de Sandpüt (Sandbeutel). — AVra.173.
Wenn die kleinen Kinder schläfrig werden.
•1241 Von kinds bein auff. — rnppm«. l56^
Lat.i A teneris vognicnlis. (Eratm.. dj Tappiut, 156^.;
*1249 Vor dem ist das Kind im Matterleibe nicht
aicher. — Tendlau,tW.
•1243 Wart*, es ist noch ein Kind m taufen. —
Eiteleiti, 379; Simrock, lOS*.
• 1244 Was is mich das mit dich, mein Kiud. (SiHtim.j
,, Ungemein hänfig and TielMltig angawandt» Baden«-
art, gana oder halb achcnhaftar Verwundemnvt Wnr^
nnng, Bedorgni*». Wie das plattdeutsch« mt, dl Ao*
cusatir u n ii T)Ati\ ist. hu hat der Volksdialekt dtr
pommerschen Städte, bcsondon Stettins , für beide FlUe
nur: Bdch. dich. Die ubig« selbstABdig suftfeteBdc
ldS7
Kindbett — Kindelschmaas
Sad«iittn üt «igentlich nar der Anfang de« N«ck>
•pnichi, mit dem der wegen einer Kleüuffkeit« eine«
Tert*9t*n Vergnügeni i. B., Betrübte gehlnselt wird:
• Wu 1« mich das mit dich, mein Kind? Da iaat mich
nich . dn drinlut mich nich , da stippet mich nieh in'n
Kaffee ia: da biit mich doch nich krank?« Ob die*
ein Prodnct gernttthlicher äelbetironie itt oder ein Spott
dei mirenden Berliner« auf den ndchenden Ponuner, der
dieaem in «eiaer Gotmttthigkelt selbst gefoUen hAt,
kann ich nicht entscheiden. GehOrt hab' ich die Re-
densart wie in Stettin, so in Berlin nicht selten."
(Fr. Hatenow.)
* 1245 Weder Kind noch Bind schonen. ~ Braum, l, im.
•1246 Wir sind auch Kinder gewesen.
Kindbett.
1 Ein Kindbett wil gehalten seyn, helt man« nit
vorher (oder: zur rechten Zeit), so moss maus
zur ynzeit halten. — Petri, II, 207.
Üie Bossen behanpten: Da« erste Kindbett «•r«t6rt
den Busen, das «weite das schöne Gesieht, dn« dritte
raabt aach das Haar. (ÄUmann VI, 393.;
2 Welche das Kindbeth nicht vorhelt, die moss es
nachhalten. — IlenUch, 341, 88.
'*3 Da liegt eine im Kindbett. — Eisdcin.iia.
Redensart beim Kartenspiel, wenn eise Karte unter
den verdeckt liegenden auf dem Bttcken erscheint.
*4 Dat Kindelbett hett vel Hük un Winkel. (IMtt.j
— Schutze, ir, 363.
Eine Wöchnerin ist viel Zo/iUen unterworfen.
* 5 £ Kindbett un e bdse Bruscht. — TeMtUau . es«;.
Znr Besolohnung eine« doppelten Wehe«, wovon
Jede« allein «ehon zu schaffen genng macht.
Kindbetten.
* Sie kindbetten schon lange. — Eudein , m.
Klndbetterin.
1 Ein Kindbetterin niuss man halten vnd schonen
wie ein roh Ey. — /virt. //, so?.
2 Eine Kindbetterin weint nicht darüber, dass sie
zu spät ins Brautbett gekommen ist.
Dün.T Ingen grsder i bar«el-seng, at hon kom foraeent i
brnde-seng. (Prov. dan., m.)
*3 Eine Kindbetterin dürft' es essen. — Eisetein. 375;
Reinsbery MI, 73.
*4 Er ist wie eine Kindbetterin (Sechs Wöchnerin).
CSi^ieeiz.) — Eiselein, 375: Rrinsberg Vit, TS.
Von denen, die sehr sart und weichlich sind, oder
massig liegen, um «ich su pflegen wie eine Kindbette-
rin. Ein «ehr alte« Sprichwort der Schweiaer, da« aber
auch in Oeaterreich daheim iat. E« wurde «chon nach
der Schlacht bei Laufen von den Bemem gebraucht,
da ihre Stadt vom Adel befehdet wurde und doch der
Oewnltbaufe aohtaehn Wochen nicht an« der Stadt zog.
„Wir liegen hier", «agten einige, „wie die Kindbette-
rinnen " , worauf sie auszogen und siegten. Auch Hans
von Bttte gebraucht das Sprichwort von mttssigen Sol-
daten.
Kli Kainjtchen — e Biestschtäii^jtchen. — Schu-
»ter, 569.
Klndelbler.
* l Das Kindelbier ist verpladdert. — Frigchbier\ 2010.
Bei einer Fehlgeburt. Kindelbier = Kindtaufschmaus,
▼erpladdem = Terschtttten. (Bock, Idiot, pruas., 74;
Hennig, 289.;
*'i Ich bin nicht bei seinem Kindelbier gewesen.
„Aber hiervon wollen wir uns mit niemand einlasaen
«u di«putiren (d»«« der Vogel Phönix 93312 Jahr alt
wird), es wird ein anderer so wenig al« ich bey ihren
Kindelbieren gewesen «ein." (Coler, 330".^
Kindelen.
Wer einen kiudelen ' will, muss eim auch kramen.
— Gruter, III, 106: Fiscltart, Getch., in Kloster, VIII, 280.
') Verkleinorungafomi von kinden, e« beseichnet
a) Kinder gubären, b) kindisch thun, c) wie Kinder
behandeln. Diu letate Bedeutung findet sich im obigen
Sprichwort, das sich aus folgender Stelle aus Prato-
Tius, Saturnalin, 1663, S. 387 erkUrt: „ Die alten haben
den Brauch gehabt , das« «ie auf den Tag der unechul-
digen Kindlein ihre Kinder und geinde Jung und alt
mit Butbeu zu sobmeissen und zu kindlen." Aber «ie
beschenkten dieselben auch zu einer bestimmten Zeit.
Da« Sprichwort will alao sagen : Wer ein Beoht fiber
jemand au«üben will, muss auch «eine Pflichten gegen
denselben erfüllen. (VgL Grinwi, V, 731.) — Bei Zr«A-
mann (II, 872, 173): Wer einen kindlen wil, musa Jhm
auch ein Nowjahr kramen.
KlndeUobmaue.
Man muss den Kindelschmaus nicht eher be-
stellen, bis das Kind da ist. — Altmann vi. 407:
Reinsberij VII, 21.
Ueber «olch vorzeitige« Verfkhren «agt der Sicilier:
Noch ist er nicht geboren und heisst schon Johann.
Kinden — Kinderhand
Der PttMr: Dm Ki»d ict noch nlelU
V Siegreiche genaimt. Der
■■ Kind noch nicht
«chon Johann. Die AlbaacMn
noch nicht geboren und die
(Keinsb^rs /F. SS: YII, Sl a. St.;
13»
Kinda makt kein Wunda, heew* de Todd op
on krapt randa. (Natangm.) — FriaAtiat*, tm.
Bei Instigen Qdagen Anadrank da« !■■■■ Wehl-
ftni, u, m.
Klnderaarbett
Kinderarbeit gibt Kinderlohn.
BemtsOt, M,tft; Graf, 178, 194.
Dorn.: B»me-arbcjde, b0me>l#B. (Pro», dmm., ST^
Kindenniffe.
Kinnerog is jümmer gröter as de Mund. (OUm-
bmrg.) — GoUschmidt, ü, S6.
KlnderbreL
Kinderbrei ist kein Essen für M&nner.
,^us «ind jene Wiegenlieder, die der kiiftigM M
zuwider, und mit Jenen Kindartappen fflltart iot
Hlmmelipnppen. <
S. 35.;
(CensurßüektUnge ,
Wenn. Kinnerkes kacken willt as grrsate häd/t,
dann bierstet ne de Aes. (Bür€m.j
Klxiderdre<^
*£r hat noch Kinderdreck im Arscfae. — FrwA.
M«r* 9018.
Kinderei.
* 1 In Kindereien hat ers weit gebraclit. — fir-
lein, 375.
♦2 Kindereien treiben.
Seine Zeit mit Dingen hinbringen, mit deecn rid
Kinder beeohftftigen. Die BGmer «agteA dallr: Kl-
«cheln und Kieflel^taine
Lot.: Concha« legere et nmbilicoa. (Cicero.) (Bimiir
II, 537; Fasttiua, 48; Philippi, I, 8S; 5ry6oM. tl)
Kinderflibrik.
* Das ist eine wahre Kinderfabrik. — FrüekkierKmt.
Ein mit Kindern «ehr reich gesegnetes Hans. Od
Franzosen «agen «prichwörtlieh : Br hat aovlillbie
al« ein Abb«. (James, Das atte lUgime.)
Poln.: W knidym katkn po dsi^i^tira a na prsjlepka <««.
(Lompa , 646.;
KinderÜBuiff.
*Up*n Kinnerfangst wes'n. — EichmaU, loif.
Kindexfleisoli.
1 Kinderfleisch geht nur hinter die Thur, komat
bald wieder für. C^ümberg.j ■
Kinder erholen «ioh ra«ch von sohw&ohan4«e Imk* '
heiten. i
2 Kinnerfläsch wannert nit weit, gatt hinner die
Thur, knmmt wieder for.
Kinderfragre.
1 Kinnerfirag', Möderpl&g' ; Kinnersmack, Aotss-
quack. (Lübeck.) — Üeet^, 9.
2 ECinnerfrage, ole Lü wet et woL — GidkmU, tut.
EaushfAenier , 11; hodidentsck bei Rfimsberg Vll, 58,
* 3 Es ist eine Kinderfrage.
ffoU.: Het zijn kindervragen, oude lleden wetm h«t«iL
(Harrebomie, I, 404»'.;
*4 Heute essen wir Kinderfragen. ^- Reimsberi m.»-
Antwort , wenn die Kinder gar sa viel tngmi. (& A^
fragen.)
Klndexfiretmdsidiaft.
Kinderfreundschaft ist Wasser in einem Korbe.
Daseelbe behaupten die Spanier von der Liabe kW-
nor Kinder. (Heinsberg VII, 95.;
Kindergeschw&te.
•Es ist Kindergeschwäta.
Frz.: Ce que l'enfant dit au fojer e«t tost eoagas jat*
«lu'au moustier. (Leroux, I, 141.;
HoU.: Het is kinderpraat. (JBarrebornee , I, 404 >./
Kindergnade.
Kindergnade, Schindei*gnadc.
Klndergat.
Kindergut ist eisern Gut — Graf, m , va.
E« bleibt wie e« i«t. (S. Out 71 and Sind 8S4.)
Dan,: B«»me-gods d«rer ikke, maa hretken sltuik« «U»
brssnd. (Prov. dan., 84.;
Holt.: Kindergoed is ijzorgoed. (Harrehomt* , I, 40S^)
Kinderhand.
1 E Chingerhaug isch bal (Itald) gefüllt. * rssieiW«.
— SchilA. «4. 98.
1 329 Kinderhanfen — Kindermftrchen
KindermasB — Kinderschnh
1380
S Eine Kinderhand und ein Saotrog müssen im-
mer voll sein. r.»feftiwi*.;
3 Kinderhand ist immer offen.
BblL: Xloderhftndea hebben guurne. -~ Kinderhaadtn
■tun ftltijd open. (Harrtbom^f, I, 406*.;
4 Kindcrhend seind bald gefüllt. — fVaiwi, /. si*»,-
EgenolU'. 342*; Grutcr. l. 53; Winriklrr. XVIII.bi: Kite-
lein, 375; Frommann, VI, SdS.
Kinder sind leioht cn befriedigen.
IIoll.: Kiudenhant it h»est gbevolt. (Tunn., 16, 7.;
lat.: Parva mauua pncri modico aolet illa replarf. (Fat-
IfraUbfn. 440.;
5 Kindeshaud bebt leicht ~ Simroi-k , 56»{ : Körif. »79.
Holt.: Kinder* Iiaut hovet ghem«.
Lat.: Sepe manna pueri aolet ipaa tremorf ranveii. (Fat-
lertltbtn, iA\.)
6 Kindeshand ist bald gefüllt, Kindessom ist bald
gestillt. — Schollel, llSt*; Simroik. :>€S4; Körtr-. 887« ;
FriBchbier^. 30«.
/ioU.: Kindera lumt is b«eat gherolt, (Tuhh.. 1«, 7;
Harrtbinate, I, 403".;
Lat. : Parva maniu ptieri modico aolet lila repleri. (Fat-
Uraltb*n, 440.;
7 Kindeshand und Narrenmnnd offen sind's zu jeder
Stund'. — An«*. ScÄM/W.. XIV, 5.
8 Kinnorhand is ligt (gau, schnell, bald) füllt.
(IM$t.) — Svhüt:e,ll. 258; für hertohn: Wontr.li:
tulfritsinch hol liueren , 18i : Frommann , VI, 2S5.77S;
GoldschmiiU , II, 37; Haiukalcndcr , III.
9 Kinncrhend und Kölberbarli sölhi nit leer stenua.
fFratdum.J
In den Iljüaden der Kinder und den Krippen der
K&lber mnia immer etwaa aein.
10 Wie Kindeshand bald ist gefüllet, ein j^nügig
Mann bald ist gestillet — Sutor, n.
Lat.: Nnllna tarn parma eaocaa, quam alt proce dignua.
(üutor, 72.J ~ Parra manua pneri modico aolat aane
repleri. (Loci comm., 17».;
Kinderhanfen.
Kinderhauf* und Eierhauf^ sind gleich gross und
gleich kloin. — TauhmzritHng , 18«?, Nr. 8.
Kinderlieben.
'ä Kinnhewc ^ is 'n Ehr', 's niicht am awer d'
Beirel' leer. 0\aMau.j — A'rArrtn. r/, so.
') Pathe aein. ') Beutel.
Kinderjahre.
1 De Kinderjärc sint «le besten Jare. - Schttm-
back . II, 5s.
2 Die Kinderjahre kommen nicht wieder zurück.
Po/N.; DiieciAsklc lata nie aif wrae^«. (Lompn. 10.;
3 Man soll den Kinderjahren ihr Recht lassen.
Hntt.: Men mort de kindaebt» Jaren niM al te neer biv
xware». (lUtrrfb'>inr>- . /, 4«^'».)
Kinderkrankheit
Wer die Kinderkrankheiten erst im Alter b^"-
kommt, stirY)t daran.
Kinderlehre.
*1 In die Kinderlehre gehfu.
Lat.: Nncea repeterc. — Bedire ad nuoea. ^Etsttrin. 376.;
•2 Jetzt komm in di<* Kinderlehre. — f."urtrtM,37«.
KInderUebe.
Kinderlieb' und Barmherzigkeit und eine schwai-z-
wälder Tanne sind l>eide in der Länge ihiiiii.
— M. 0. Uom. .SjniMirfufrr. 1857, 212.
Itri den MorgenUndem ateht die Kindealieho in b^-
"ondera hohem Werthe. Die Cbineaen aagen: Tnter
•Ion ffinf Pflichten dea barg«rlleh«n Lebena nimmt die
Ehrfurcht, welche die Kinder ihren Aeltem urhulden,
den eraten Bang ein. — Die Kindealieb« ivt die ento
<lpr Tugenden, die Gerechtigkeit iat dl« Seelp der Be-
glemnf;. — Wer ein guter Sohn iat, iat auch ein «uter
Bruder, guter Oatte, guter Vater, guter Vcrwandto,
tfuter Freund . guter Nachbar , guter Barger. - Alle
Tugenden aincl in tie&hr, wenn die Kindealiebi- ange-
vriffeu wird. — Seinen äuhn loben, hdaat aich rah-
men: Beinen Vater tadeln, heiaat aich beacbinpfen. —
Der StundenTerkttndcr dea MachU wird mit dem Zuruf
(•etflcitet und gCMrhluaaen: Oehoreht euern Aeltern.
achtet die (ireiae und euern Ilerraeher, lebt einig und
)>Pi,'<>hrt nichta Ungerechte«. Die Pericr aagrn: Die
kindliche Liebe lat mehr werth ala aller Weihraaeh
PcrdieiiR. (Rtiiutirrg VII. 'J3.;
/•/•.: Aniour de petit enfant, c'ekt lau cu petit panier.
■'Krilsingrr, V>*.)
.N>i<i'..- Amor de nilo ugua en cratlll». {Cuhier, ar.«ü.;
KindermArohen.
Bei Kiiidennärcheu schlafen die Männer ein.
DavTiCHF« NpricrwObt» -Lbjeuov. n.
Kindermasa.
1 Kinnermät an Kälvermat, dat de olen Lü ver-
st&t.
2 Kinnermät un Kalyermat möt öle Lud (öle Wi-
ber) WÖten. (HoUt.; — Schütte, ll. S54; ///, 86.
Schiüer, II, 5; FrommaNii, 17, i85, 767; für Brtmm:
Kötter, 153; Eichmaid, lOSO; für Seehau$en: Dteckt, 10;
■ FtrmeatrA. III, IM, 3! . hodideuUch bei Aiwm. 584; Reint-
I herg VII, 44; Simrodi, 5655; f&r .Mtmarlt: Ikmneil, 134;
Friachbier^ 20»ü; für Pimmern: Dühnerl , 287*".
Klndermaaae und KAlbermaaae mOaaon alte Leute wia-
aen. Zu Kindom, die mehr au eaaen verlangen, ala
ihnen gut iau Kinder und KUber aind im Volke*
mundo oft gleichbedeutend. Manche Alten könnten
nun wol wiaann, wie viel und wai beide aur geaunden
Kmihrung, waa Speiae und Trank der Kinder betrim,
nothig haben ; ea iat aber nicht immer so, daher die vie-
len UeberfOtterungen und die daraus entstehende Menge
von Kinderkrankheiten. Daa Sprichwort ist daher ao
lu voratelion : das Masa mtUaen alte Leute bestimmen,
weil Kinder und KJÜber mehr (lenieaaluat ala Ver-
dauungakraft haben.
Ü Kinuer- un Kalvermat möten oll Lud weten,
s&d de oll Frd, an pustH Licht üt. — Uocfer, 355.
Kindexmord.
j 1 Kindcrmonl fuhrt zum Tod.
I *2 Zum bethlehomitischen Kindermord greifen
I (schreiten).
Damit beaeiohnet mau in den goaetagebendan Ver-
■ammlungen die raaohe Abschlachtung der unerledig-
ten Vorlagen vor dem nahen Schlüsse dea Parlamaata.
Ana London achreibt man unter dem 11. Mal 1M68|:
., Mau rechnet auf keine lange Dauer der Saasion mehr.
Schon funkeln die Messer, mit welchen der bethleheoü-
tische Kindermurd voUaogon werden aoU, Jene den
herannahenden Sohluas der Sitauugen anaaigende Ab«
Schlachtung sulcher OeaeUentwQrfe , au deren Durch-
beratbung die hinreichende Zeit nioht mehr vorhanden
ist." (Scktetitcke ZeituHff , 1868. Nr. 226.:
Kindermund.
Kindermund leugt nicht
Holt.: De kindermond kan nict liegen. (Harrehomie.
i, 401»'.;
Kindermütse.
Was mit der Kindermützc hereinkommt, geht
mit dem Leichentuch heraus. — Seiner, Bei-
tragv zur tttform der prttuMinchen Ehegetetzgtbimg (Nord-
hausen 1661 ) , .S. 9u.
Um an sagen, dass der Charakter angeboren aei.
Xinderrecht.
Kinderrecht geht über alle Rechte.
Xinderrede.
Kiuderrcden sind kein Evangelium.
Die Buaaen: Auf Kinderworte gibt der Narr viel.
i AU mann VI. 448. J
Ktnderregiment.
Kinderregiment nimmt kein gutes £nd*.
Kinder rook.
1 Mancher hat den Kinderrock an, bis man ihm
das Leichentuch bringt.
2 Wer dem Kinderrocke einmal entwachsen ist,
dem passt er nie mehr.
Moll.: Ken kinderkleed paat den aaan niet. (Harrebcmi*.
1, 4aiK)
Kinderachei— e.
Kiuderscheisse ist guter Kitt für Weibertreue.
Kinderachxitt.
*Kinder8i'hritte mit Moiiuesschritten messen.
Auch umgekehrt.
Kindaraohnh.
1 Mancher vertauscht seine Killderschuhe mit einer
Narrenkappe.
Od». : Naar bamdommen er furbi , bliver tit bamagtighed
igieu. (Prop. dam.. *6.)
2 Wenn die Kinderschuhe zerbrochen sind, so legt
man Stiefeln an. — Saüer.in: Simnek,5Ui.
Ein afrikaaiaoher Negaiatamm aagt: Oeht dar Knabe
vom Vatarhaua weg, ao iat daa Oaben aum Mutterhaua
auMOalieb. (tUinnhery VII, 105^
*3 Der soll ütz de Kinnenclraeh aaai:iach*n. ,Frau.
kai.J — Frommaun, VI, 118, Hl.
'4 Die Kindcrscfaohe ausziehen (zerrinen, ausge-
zogen, vertreten haben). — Sckouel, tiu^i Bim-
lein.m: A'Mr, ISM*.
In Pommern : De KinderachÖ aflcgini. (Dakntrt, Vr*J
Mit dem Eintritt Ina reifwe Alter aaeh dn üssaa
84
1B81 Eindersegen— Kinderspiel
Kinderstabe — KinderMogen ISSi
Alter sakommenden Yentand und dessen Lebentemst
erlangt haben. Hauer (BL L^) sagt dafür: kindhait
▼erlassen. Die Alten sagten : „ Die Nüsse verlas-
sen." Aufhören mit Nüssen an spielen , wie sie denn
auch die Bedensart: „Ein altes Weib beim Tanz"
(Anns saltat) anwandten, wenn Jemand etwas seinem
Alter oder Stande Ungeziemendes that, ein (theologi-
scher) Redner mit Floskeln spielte. (Ereum., 28.J — „O
wie Bchlim ist es douh, wenn einer bey diesen Jahren
die Kinderschuhe noch nicht ausgezogen hat. Reden
sie etwas, so sind es Dinge, die alle Vögel auf den
DAohern singen oder werffen das hnnderite ins tau>
sende. In dem Umgange mit andern lassen sie durch-
gehend* Ton sich blicken, sie haben die Kinderschuhe
noch nicht ansgesogen und das Kl wolle klüger seyn
als die kenne, da sie doch nicht einen hund können
aus dem Ofen locken." (KelUr, 143» u. 162 b.;
Frg.: Etre sorti de l'enfance. (Startchedel , 418; Erittin-
gtr. 655«,;
Lat.: Ezoedere es ephebis. (Terena.) (EiteUin, 376.)
* 5 Die kinderschuh zerreissen (auatreten). — Franck,
//. 72'»; Braun, !, 1882; Reiiuberg Vll, 71.
*6 Er hat die Kinderschuhe (noch nicht) ausge-
treten.
*7 £r hat die Kinderschuhe noch nicht vertreten.
Frz. : Ce jenne homme est ä la barette.
Lat.: ParTus semper tuus pnllus. (Seybold, 428.)
*8 Ich dächte, a hätte die Kinderschu lange zer-
rissen. ('5£hl««.; — Frommann, II!, 246, 178; Go-
moldie, 494.
Dan.: Hau har trtsd sine bume-sko. (Prot, dan., 87.)
HoU.: HiJ heeft de kindersohoenen uitgetrokken (ver-
Sitten). (Harrebom^, 1, 404b.;
*9 Ich hab die kinderschuch verschlissen. — Tap-
piut, 87**.
Lat.: Sx ephebis excessit. (Terens.) (FhiUppiy I, 142;
Binder /, 464; //, 1015.; — Nnoes abjicare (Intermit-
tere). (Hantety, 179; Bauer, L'.; — Nnces relinquere.
(Ptrritu.) (TappiuM, 87 0; Eraam., 659; Seybold, 161
0. 386; Binder f, 1223; //. 2270.;
*10 In den Kinderschuhen stecken.
„Was nur ein Jahr alt ist, steckt freilich in den
Kinderschuhen." (G. von Putlilz, Wa$ eich der Wald
ertähU.)
*\.\ Seine Kinderschuhe noch einmal flicken.
Holt.: Verstel nog eena uw kinderluren, cij anllen nog
jaartje duren. (Uarrebomde^ J, 407".;
Sindeirsaffen.
1 Kindersegen brach noch keines Hauses Bach.
(Walaeh.) — Heinsberg Vll, 5.
3 Kindersegen — Oottetsegen. — /er. GoUhelf, Lei-
den , I, 14.
Xlndarspiel.
1 Bi 't Kinnerspill is 't Schreien dat Best. —
Eiehwald, 1023; Frommann, II, 390. 74; Goldschmidt, 98;
hochdeutsch bei Reinsberg Vll. 57.
Der Oldenburger liebt Buhe und veraeiht ein Ueber-
strömen jugendlicher Lust nur Kindern. Das Sprich-
wort hat nur die Erwachsenen im Auge, deren Heiter-
keit sich lArmend Äussert. Die EnglAuder sagen sogar:
Wehe dem Hause, wo nicht getobt wird. (Reimberg
VII, 57.;
2 Dat is ken Kinnerspill, wen oll Lüde up 'n
Stocken riden. (Mecklenburg.) — Raabc, 10; Eich'
leald, 1216.
3 Es ist kein Kinderspiel, wenn alte Leute auf
Stecken reiten. — StmrocA.5657 ; Körte, 3410.
Wenn alte Leute sich kindisch geberdeu.
4 Es ist kein Kinderspiel, wenn ein alter Kerl
ins Bett scheisst.
üoU.: Het is geen kinderspel. als de oude lud In hetbed
kakken, sei Joor, en hij scbijt al de lakens toI.
(Marreboitiie , 1,404*.)
5 Es ist kein kinderspiel, wenn ein altes weih
tantzet — Agrieola I. 727; Egenolff, 290 *>; Gruter,
1, 34; Petn, III, 6; Schotte!, 1140**; KOrte, 3400; Sim-
rock, 11362; Braun, II, 591; Reinsberg I, 201.
In Pommern : Et is k6n Kinderspill , wenn olle Lüde
danien. (Dähnert, 227».;
Dan.: Det er ei btsmevark naar krierling dandser. (Sohn
I, 358.;
Holt.: Het is geen kinderspel, wanneer een oud wijf danst.
(Harrebomee, I, 4o4*.;
Lat.: Inter utrumque manens etat juTcnile decus. (Su-
tor, 894 J
•6 Das ist kein Kinderspiel. -— H. .Sachs, IV, LXIII. 2.
Dan. : Det er ei burnererk. (Prot. dan. , 87 J
Frs.: Ce n*est pas un jeu d'eniant. (Leroux, 11, 66; Krittin-
y«r, 271«.;
* 7 Es ist alles ein kinderspyl. — Etterleyn , hJJn^
* 8 Es ist nicht kinderspiel. — Afriaela l,m; Ssh
fein. 375.
Von schweren und anstrengende» Gt«aekIIISB, ma-
sten Dingen.
Xinderstube.
*Er ist in der (geht in die) berliner Kinderttobe.
if So heisst schersweise das Bad Köacn bai NaaailMnk&,
weil sehr viel berliner Familien ea an bMoohM pispa.
(Reinsberg V, 89.;
Xlndertod.
Der Kindertodt der beste. — Petri, n, 97.
Klnderwftrtarln.
Zwischen zwei Kinderwärterinnen bleibt das Eini
ohne Kopf. (S. Hebamme 4 fg.)
Kinderweroh.
Kinderwerch gibt Kindergarn. CEifeL)
Besonders ron sehr jungen Sheleutm, die aller hs»
wirthsohaftlichen Kenntniss nnd SSrCalmuig ealLsk»
Kinderwerk.
1 Bey dem Kinderwerck stehet die Welt. — Am.
//, 42.
2 Es ist Kinder- vnnd Docken weivk anff Steekfs
reiten. — Lehmann, II, 140, 12«.
3 Es ist nit Kindswerck was wir werben. —
//. Sachs, Weiü. Hist. u. Gesdt., 11, GCLXXTI, f.
4 Kindawark öss Klarwark. (TolkemU.) — Aüd-
fcirr ', 2021.
Kinderwerk ist Klarweric, d. h. Kindanzbait istii*
ToUgdltig.
KiziderwUle.
1 Kennerwelle is Drecks warL (Hemntiterg,) — fva»
mann, II, 410, 106; Fris<M>i9r\ SCSI; Hone, imäft,
7,400.
D. h. ist wenig werth; kindisches Wollea nad Sto-
ben verdient keine Beachtung.
BolL: Kinders wiUe en is niet weert. (TmsiL, If, *:
Harrebomee, I, 406».;
Lat. : VeUe ralet pueri nihil et sie debet habecL flM
comm., 176; FaUersteben, 442; Sutor» 921 u. icn,}
2 Kinderwill sitt in Moders Kiiappsaok K ((kttnm.:
— Bueren, 786; Frommann, VI, 'jhtt, 714 ;
der, III,
>) Sohnappsack, Terschliessbare Tasche, :
3 Kinderwille steckt mit der Ruthe hinter da
Spiegel.
Holl.: Kinderen-wil Staat bü den bexematok aehlw *
deur. (Harrebomie, I, 406*.;
4 Kindswillen ist nit zu trawen, heut wölleni, mxt
gen hat sie's gerawen.
5 KönnerwöUen öss Kai werdreck, wän en dAi
dän (der) öss e Geck. — Firmenick, //f,M7.8.
Laven, 185. 66.
Kinderwindel.
Wer in den Kinderwindeln stirbt, der ist aa
glücklichsten.
Aus einer traben Weltansicht herrorgegaagea.
Kinderaeiigen.
1 Kinderzeugen bricht Ehestiftung und löst eigeo-
thümliche Gütergemeinschaft in misbrlneb-
liche auf. — Pistor., I, 19; Bisenhart, 145; 0^
brand, 164, 228.
Unter Ehestiftungen werden die Vertrage seisliito
welche die Ehegatten vor der wirklichen TolUsksig
der Ehe miteinander gemacht haben und worin
ders ttber die gegenseitige Beerbuug die nAtUgea Be-
Btiramungeu enthalten sind. Dieae YartTtga lümatM
nur mit beider Bewilligung geacheben. Daron mHÖM
nun das Sprichwort die Ausnahme, ind«m es ssgt,
dass, wenn auch in der Ehestiftang ein Bbegaite iu
andern auf den Fall des Todes an seinem Erben ar
naont hätte, diese Bestimmung ausser |r*mft tistsa
warde , sobald ihre Ehe mit einem Kinde geaegnet ««^
den sei , weil man dadurch vielleicht hsit sageB «oflsa.
dass die Kinder gleichsam ihr Erbrecht mit aaf d»
Welt brAchten. jeut findet das Sprichwort nar dsaa
seine Anwendung, wenn in der Ekestiftung der Ciadsr
gar nicht Erwähnung geschehen ist, die etwa ia <«
Ehe gezeugt werden könnten, sonst macht Kiadsr
EouKen gegen ausdrückliche Bestimmungen die Bke-
stiflung nicht ungültig. (Vgl. ttber dies Sprichwort saeb
&. A. von Malern in den Blättern vermiseitem JnkeUi>
Oldenburg ITi»!, Bd. l, Hft. 3.) Das Sprichwort drBekt
sich auch zu unbestimmt aus. Nicht daa Kiadenesgsa,
sondern die Geburt des Kindes bricht, nnd xwar sieht
die Eheatiftung flberhaupt, sondern nur die Torhsra^
geschlossenen Erbverträge. (S. Kindtaufe 9.)
Lat. : Llberonui prooreatlo rumpit pacta dotaliä. fPtiter..
i, 19.^
1333
KioderzQcht <— Kindlein
Kindleioskirmes — Kip
1334
3 Kindenceugen ist keine Zwangsarbeit. ^ ü*»»'
/«n, 376, Simrodi, WJ7; Reintbern VU. 8.
Difl BoMen: Kiadcnaugeo ist keine Arbeit, «bec
KtorJerAruBhen «iofl doppelte. (AUmni '' " " .1
ß6hru.: Roditl dUkj seol trhaü kritky. Itjfi.)
Lat.t Prorrekre liberal lopidum est oaiu. i . l^n&;
titeirin^ A76.) — Ultronvui dolor ei( tii'ü> rL^an libero».
3 KiTRlerzeugen ist leichter als Kinder ^({»aren.
Die Buii«n meines: KiBd«r fcbftr»» i«i nicht ßtum«ti
pfltlckfa. Uiid bebau|itexi; Zwei Kiodcr tr^gt^u i»t l^kwli'
t«r all ein» geblroo. Denn m&n nchottflt dfo Rinder
niolit von tiob ab« wie die NUMHleio ron der HabcI-
«Uad«. (R4iiub«rg Vit, 12J
iXinderauoht.
1 Es j»t eine leichte Kinderzucht, wenn 'e Kind
von selbst das Bessere Bucht,
Lat.i Hoe pktriem eat, potiaa eonaoefaoar« flliun «na
ipoDM reote te«ere qiuuo lUitoo metu. (Ttr(n*,J (Pki-
lippi, /, 178.)
9 Gute Kiuderzuchi bringt gute Kinderrnicht.
a Kiudor?,iicht ist die quell alles glucks vnd vn-
glück» im Lande vnd ätädteu. — Uhmatm, uo» is.
4 Schlatle Rinderzucht trägt Bchlcchte Frucht.
Lat, BlftAd* patium «egii«» Ucil i{idul»;«nii» luto«.
& Wie die Kinderzucht, eo trigt sie Frucht.
ÜÖH,- Af btfinie lugt kommer *I1 Ijkke og ulykJko. (Pti>9,
fUn. , 87.;
iKindeabftlne.
•Von Kirideebeinen an, — EitKtein, tn, Amu«. /. im9.
Vgl. über diese Bedenentl OViwim. 1*. 7&6. — Cm xu
Mgen: von der frabeaten Kindbett »n hatten die Alten
dleßedeoeiirten: Ab inoun»halie. (flAutu*,} (Eratm., h.)
— A teneri« untcuiciUii. (Uvrat.} (ffamt^if, 14; Bin^
dtr tt, U\; l'hAippi, 1, 4t..j
UoU.; V»o klndibeea mf. (JJnrrtbvmf^. /. 407".;
idMffUt.
Kindeegut stirbt auf die Mutter. — Graf, 1*4 , ei.
Vom SdboefkUreeht. Im Biidit»%»<t StaäirtcM tiiuut
et: „Hai eine Frau Kinder uod veralirbt deren ein«
oder mehrere, deren ercrbtei Qut coli der Matter lu
den äcUoi (allen.*' Die« gueobeh aber aar dann, wenn
dai Kiud eelbct kiaderlo« eurb;, aber et Cfetid kelu In-
tereotiied •tatt, ob dea Klod ein •beliehet oder anebe-
Uebe« war. (8. Eltern 12, Erbe, da», 3, Erbgut 4. aut
M n. Sl tiod Mutter.)
Jfid..- Kiade«gut etirblt uff djr mutier. (DanitU , 409, 4.J
kdeiklnd.
1 ihe Kindsktuder soll man nicht wissen lassen,
wenn der Unbau nicht ger&th, CEroenrtttgmj
— Birhaser, Jü4.
D. b. »an eoll «ie nicht lur Trägheifc relaen, wie
•ehoo dadurch geeehebeu kann« da«» maa dl« Maintieg
IB ihnen aufkommen liest, aueb atibebaatet I«aiui g^b«
hier and da oder soweüea eine gute Kmte.
2 Es ist nichts Heber als Kindeakind. — ffitfint,
//, I,}&1. Pwtor. .//. 943, Graf.\9i. 6». Soilrr. 8S;
nrintberg Vit, U.
Von der braondero Liebe der CIrow<orn mv den
Bökeln.
3 Kindeskind ist halbes Kind. — Graf, su, 23s
Sie erbea nicbt gleich mit den Kindern, eusdem
ibeUen nur aoter tiob, was auf die Aeltern irom Brbe
kommt.
Mt/rirt,: Bemie beru is luica bem. (RichtUcfen , 167, 111;
4 Kindeskind ist näher als Bruder- und Schwe*
sterkind. — fir«/.i94, xo.
iHe Enkelkinder haben ein Vorrecht im Krbe vor den
Bryder* und ScbweeterltiDdera, weil die Liebe der Gross*
ahern su den Enkeln eine ttsigeade ist. „Kyndeekjni
js neflher erfname dao lOtter edder broderk^at.'* (Li^p-
yrmbtry, Hiini^urftrrttAt.)
i Kindeskind soll stehen an seiner Aeltem Statt
_ Richlhofrn.iSi, 7.
6 Kindeskinder mdcben Grosiiltem uene Sorge.
iiif.: Seil nora oara ne)»ote*. (Sufbotd, l^*>3 J
[XtndlMlt
Von Kindheit anlf. — h^ftring , ttl , n$.
1 Dem Kindlein war nie bass, denn da es rotz
vnd Geiffer frass. — Uet,tMih, U4i . i,i , i^tn. a. u,
9 Der Kindlein r«d trifll gemeiniglich ein» — /V4ri,
/l, 97.
a Die Kiudlcm vcrdien^u auch ihr Essen und
Trinken mit schei^scu, weinen und h< uleti,
wie wir mit unseni guten Werken den Him-
mel — ItUUr't rutAr. i»»\
4 Kindlcio trag«u ttt oK-ht Uühuerbeiiüein nagen.
b Wenn man noch kan die Kindlein mit Botter*
stucken weisen, so ists gülden. — Anri, n. 66«.
€ Willst du ein Kindelein, so nimm dir ein Fraue-
lein. — Ei*flviH. 374. Köm, 3363. A«^flt6erg VII, I.
MArf.. AlH do bagereet de kinderlin, aldo nim dl ein
FrOweliu. (Nio^-oru*, f, 103.)
KindlelBskit me«.
Noug der Kindleskirm (Kindtaufschmaus) will
jeder GVatter sei'. (Franktnj — /rommaim. VI,
318. 313.
• Die Kitidsfaaten hängt ihr noh nah. fOheröst^rrtieluj
Sein Betragen Ist ein klndlsobee. (B. Kindaklttel.)
KlAdakittel.
•A IS a rechta Kindskidl '. (Ob*ir(mttrre%chj
') Gewand , wie ein kleines Kind ee irSgv Von «Isem
Menicfaen, der sieh klndleoh betrSgt,
Xlzidakopt
*Mit einem Kindskopf geworfen werden. — G^tlfr,
Stck., 33.
Bei naehellchem Umgänge mit einer naerwOacobtei}
Vaterschaft sberrMObt werden.
Xindawelieix.
Die rechten Kindswehen kommen erst morgens
nüchtern. — Et$eUiH. S7s.
KindtauiSa.
1 Bei Kindtanf, Hochzeit- und Leichenbitten, da
kommen die Vettern und Basen geschritten,
nkchst diesen drei Lebens • und Sterbenaehren
haben sie vor eigener Thür su kehren. —
Bätr, Hiuiskni«nider.
2 Kindtaufe bricht Eheetiftung. — ttuitbrand, 164, »39 ;
Hertuu, i, 74, PUtor., t, 19; ümie. 5*3; StfnrocJk , ii7S.
Halem tu Soptuch. 7b.
Bat die Bedeutoüg von KJnderzeageo (s. d.) bricht
Sbeetiftvng. Nicht darch die Taufe des KLndea, aoa.
dera durch die üeburt desselben. (8. Kind 907.)
Klmn.
1 Ein glattes Kinn ist den Weihern lieber als ein
glatter Kopf- — houcbuf, Gfdanke (Berlin IS19). S. 4.
Dieser Bebauptung widersprechen andere SphehwörtAf.
9 Im spiUen Kinn siit de Düwel in. — üahntrt. 337**.
3 Jeder schürt (putzt) sein eigen Kinn.
B'iktH.: Katd/ «Ton bradu bladf. (Cttakovtkg , 37^
Kro^.: Veaki srcyu brada gladl. (detukot$ky, ^7.>
4 Spitzes Kinn, böser Sinn. — Eu*nhart, Vi, J, ii;
IKalor., i Äl . Simrock . 8C61 ; Ärtr/r, 3401 ; BraHn, !, |84B.
,,8pitae Nase un iplu Kimti, dar sitt de Dafrl in.**
f ÄiL'/iry .«IK.J tich<Vrt «ü den phyBf.kgnomtsolieu S|>rleh-
w<örteru, die so weui^ luverltsslg sind, wie es anr Zeil
die l'hysiuguomik und Behkdeltehre ist. (B. Bari 36—39,
Saar i#0-l07 u. Hüten S:i.)
Bohm.t Brada Jak n proroka, a etnoei )ako q drAba. (Ctla-
l«e«iv. ^1; — Bradicka apo«tolska. a foasky ^elak4.
Pitttt.: Broda jak a proroka, a enol* Jak u draba. (C*ia-
ko9tk^, 41.J
6 Dnter einem kahlen Kinn steckt selten Witz und
Sinn. — Simpfir. . /. 301.
6 Vnter (über?) einem kahlen Kinn wechset sel-
ten grosser Verstund. — ««?r6»ro*r, /, 814.
•7 Er hat ein spilzea Kinn.
Frt.: O'est an menton de galoobe. (lendroif, 601,)
•8 üp *n Kinn holen (halten). — HUhry, tit.
D. b. saufna. Hc hnU « halt 1 gern ap*a Kiaa. er iit
dem Sair ergeben.
Kinnbacken.
1 Der Kinnbacken ist lit-s Alten Stutxe. — Sim-
fock, 4€«3.
2 Seine Kinnbacken haben all das Seine ( all sein
Hab und Gut) erworben.
MoU. . Hii heeft aija go«d door de kakes gejaacd. (Barrt'
*3 Die Kinnbscken rühren.
ffotl.: BiJ kan aijaa kaltea goed fOena. (Borrtboinit,
1, U»*,)
Kip.
Em sigd iinjden frest cn K3p rüchen, - Sdimtgr, tn.
ScAmtUr fSg« folgend« Benerkung bei: „Manerstblt
aieb roa Behmarulaer« , dass ei«, Meeaer und Oabel bei
sich tragend, scbnn früh atorgens auf die üaeie beraua-
gebea und «ehen, wo die Scbomslelne stark rancbea.
An diesem Keidifti erkennen «ie, iti welchem Baus«
ein tHehuge« FrOhsttLck bereitet wird uod wenden sich
dann dahin, am den Bewobuem einen irulen VLorgvn
ca «rttnarhcn.*^* Aber aber das Wurt „KJp*\ dae hier
die Bedttttaae voa Bobonistsia hat, ttad« ioa alrgeadi
Wort.
1335 Kipfel — Kirchdorf ( Eigenname)
Kirchdorf (Gattungsname)— Kirche 133«
Wir zwei werden bald einen KipfeP miteinan-
der essen. COberönlerreich.)
■) Bin Oebick, d*s die Fonn eines Horni bat. —
Sagt man, wenn man denselben Gedanken, dasselbe
Wort an gleicher Zeit mit einem andern aosiprieht.
Kippe.
1 E Kippe is e Klippe. — Tendiau, 7i5.
Ton den Oefahren einer OeeehAftsverbindung. (8.
Companei.) Kippe von kippah , knpbah = BehAltuiss,
Bflohse, gemeinschaftliche Kasse, OeseUsobaft. Klippe
^Ursache snm Verderben.
*'2 He steit np de Kippe. (Ihui.^ — Schütte, ll, 2eo.
Nicht fest stehen , leicht am die Stelle kommen kflnnen.
Frt.: n bnuüe an manche, dans le manche. — II est
comme l'oiseau sor la branobe. (Lendroff, 37.;
Kippeier.
* Das is e Kippeier. — TewUau . 43».
Kippeln, verwandt mit keifen. (8. Jesem.»
Kippen.
*Ich habe gekippt, aber noch nicht verschüttet.
Der Unfall war nahe, aber das Sohlimmste ist noch
nicht eingetreten.
Kipper.
Kipper und Wipper. — Ewel^n, 376. Rrami. /, 1849;
Dähnert, »s''.
Kipper und Wipper hiessen in der schlimmsten Zeit
der MOnswirren im 17. Jahrhundert die Falsehmanser:
von dem niederdeutschen Worte kippen i d.,h. sowol aar
der Qoldwage betrOgerisch wiegen, als auch beschnei-
den; wippen = das falsche Qeld in die Wagsehale wer-
fen. (Vgl. anoh Orimm, V, 786.) Daranf beschrinkte
sich indess die Thitigkeit der Kipper und Wipper nicht;
der Betrag wurde auf so manniohfiMshe Weise gefibt,
dass uns manche der durch königliche Verordnungen
mit schweren Strafen an Gut, Leib und Leben bedroh •
ten betrOgerisohen Handlungen jetst gar nicht mehr
veratAndlieh sind, als: abschneiden, feilen, f&lsohen,
auBschiessen, anstragiren, pagamentiren, heimlich auf-
wechseln, aerschmelaen guter Hflncen, granuliren, kur-
nen, saigen. Schon um das Jahr 1607 schrieb ein
sohlesisoher Mttnxmeisteran den Kaiser Budolf, dass die
guten BeichsmOnsen fast verschwunden und schlechte,
die 10—70 Proc. geringer, eingefOhrt worden seien.
Von niederlAndischen Garn- und andern UAndlem wur-
den sie fassweise eingeführt. Im Jahro 1616 galt der
Thaler schon 45 statt 36 Groschen, der Dukaten 75
sUtt 54 Groschen. Im Mira 1691 galt in Breslau der
Beichsthaler 2*/« Thaler, im Januar 1622 bereits 6 — 7
Thaler i im Januar 1624 war er bis 2u Thaler gestiegen.
Infolge der Entwerthung des Geldes galt in Löwen-
berg 1621 der ScheflTel Weisen schon 9, im folgenden
Jahre schon 42 Thaler. Es wurden 1622 fftr ein Paar
Schuhe, die sonst 6—9 Groschen gekostet hatten, 7 Tha-
ler, for ein Mastschwein 120— 140 Thaler besahlt. (Vgl.
Aber die Kipper- und Wipperseit Hr^flait^ Zeitung,
1865, Nr. 547, S. .10t<7; .9rAW. ProvitäiaM. , Brevlau
1865, 8. 597; Zur (ie»chii:hle dvr Münxtrirr^n in Schtaieu
von Jl. Palm, Breslau 1866, 8. 477 und Nachtrag; (i.
Preytag, Bilder aut der devttchen Vergangenheit, fl.)
Xlppe-Tlppe.
£ Kippe-Tippe is nit kalt und uit warm. —
Tendiau. 716.
Der Topf einer Gesellschaft, Compagnic <.s. d.) steht
schlecht. Warnung vor (JesellschaftsgeschAften.
Xlrbe (s. Kirchweihe).
1 Aiif ander leut Kirben ist gut Gast laden. —
Eyerinfi, 11. 391.
2 Du kannst mir auf d' Kirbe (Kirch weih) kom-
men. — Wann hast sie? — Am Hühnerdreck-
abend; musst aber den Schnabel selber mit-
bringen. (RoUenlntrg.)
3 Ton der Kirbe no ( noch ,- nach) lang wälla nn
koann mürbe. (WwvüUmen.) — 0iHüi00r, sio.
*4 Das wird eine schöne Kirbe geben.
„Also erwarteten wir der kaiserlichen Völker Bln-
bruch in die Stadt mit grosser Begierde, su sehen, was
es doch vor eine neue ungewöhnliche Kttrbe setsen
würde." (Simplio., 11, 122.)
*5 Een auf die Kirba lade.
,4>. h. Arschkerbe (in dem Sinuc von Ellenbogen 6).
Kirba bedeutet hier nicht Kirohweihe.'* (Sartoriiu, 169.;
„Du kim fei in kirte; lex mihi Mars." (ScAmeUer,
II, ä29.;
•6 Er wird auf dieser Kirbe ertappt werden.
„Aus Sorge , dass ich einmal auf so einer Kirbe (Ver-
gehen gegen das sechste Gebot) erdappt werden möchte."
(Simptie.,1, 87lO
•7 Es ist net üU Tag Kirbe. — Sefflen, 459.
Klrobdorf (Eigenname).
In Kirchdorf sind die Häuser mit Wasser gebaut.
Btrcktnmeger (389) sagt aur Brkllning dieses Sprich-
worto, es sei in der NShe dieser nngarisehen Ortschaf
ein Brunnen, dessen Waaier au Steia
harten Niederschlag büde, aodaaa wmn. «a warn Hla-
serbanen anwanden könne.
Kirohdorf (Oattnngsname).
Dat könt se* in 't Karkdörp ök. — fi^mmtm,
f//, 427, SOS: Bvertn. 221.
>) Können sie = kann man.
Kirche.
1 Alt kirchen haben dunckel gläser ( Fenster). -
— Frandk, //,65*: Tapptits, 55; Eyeriaq, /. 49 ■.MI;
Mtfh. ll. 11: Ifenwcft. 768, S; Lthmmak, 7. »; Grm,
i,4; 5c*o«ei. 1113*: Siitor. 888; Saiter. IM: Jhfff.
/, 20; Brann, 11, 42: HfiinAerg 11. 1».
EoU. : Oude kerken hebben donkere ^smb. (Hmrrtbmk
I, 394''.;
2 Alte Kirchen ) dunkle Fenster (Glaaer). — j^
nidk, 566t : Köm , um ; otifriesisck bei Bmere» , «1.
Von alten Kirchen, alten HenaoliaB and aaeh sÜb
mit allerlei Menaohensatsungen »ngaflUltaa Qlsafcw
3 Alte Kirchen haben gutgeleut. — i.«*«MBa.i,«
u. 147. 96*>: Simnck, 5664.
4 Alte Kirchen haben gute Glocken.
Alter Leute Bede soll man beaohtmi.
]ßvhm.: Star« chrimj dobrfi svony m^jl. (CtUJcMtkg, tHi
h Auch in der Kirche gibt*8 Spinneweben geaa§.
BoU.: In de kerken wast ook wel apinros. (Bmrrdmm,
/, 399».; ^
G Auf welche Kirche du kommst, deren Gevob*
heit halte. — Ei$eiein , 377.
7 Auss der Kirchen in die Küchen vnd anü d»
Küchen in die Kirchen. — Gnter. m. f; Ut-
inafM, 11. 36, 74.
8 Ausser der Kirche kein Heil.
So lehrt die Kirche, welche beliaaptat, im AllsU»
Sita des richtigen Wegs sum Heil au aaia.
Dan.: Uden kirken ingen salighed. (tYom. dam,. Hi.)
Fra.: Hors de P4gllse ^1 n'7 a point de aelat. fDnäm-
ger, 881».;
9 Bär in d'r Kerche störbt, werd ömBÜst bqi;nbe.
^MeiMWyeu.) — • Frommaun, 11,4/09,49.
10 De Kark is ken Häs. Cü^^^ftrg,^, — ihckkäiA
bei Simrock. 12359**.
Will sagen: Man habe dahin nioht an ailen, sishA
nicht davon wie ein Hase.
Holt.: De dominö is geen eendvogel en de ketkfssaUk-
vorsch ; de oen sal mij niet ontvli^pen an da aatesia
ontspringen. — De domin« is geen wiadhoad m *
kerk geeu haas; sie loopen niet wag. fEaiitimti
I. MÄ-».;
11 De Kerch is kä Frosch, die huppt net mcL
— Lohrenyel , U, 93.
12 De Körch ös ut Tegel on Kalk, on de Dievtl
ÖSS e Schalk. — Fritchbin *, 9016.
13 De larrelter Kark, de hangt voll Krallen, tbÜ
Klinkerklare, rosinrode BloodakraUeo. ~
A'ern, 38.
Ein Spruch, den sieh die Kinder in Oatfriaalaad aas
Naehsprochen aufgeben und den Nichtostfilssea 8*i
zum ersten mal richtig und geläufif Obar dis 2a|i
bringen. Klinkerklar = hell und klar, allnlsilsiHaiid
klinkklar, wie „hell" mit „haUen** mach dM »Üb-
genden" Ton; dann auch der Olaaa. Larrdt iii*
Kirchdorf bei Emden.
14 Der Kirche den Bann, der Obrigkeit das Schvot,
den Eltern die Ruth. — Pstri, 11, wt; BMA
185, 52; Sailer, 96.
15 Der Kirchen Gebet thut mehr bei der Jkfit-
rung, denn das Schwert der ObrigkoL -
Mri, «,98.
16 Die christlichü Kirche verfolgt niemand, wt
wird verfolgt — Opel. 898.
17 Die erste in der Kirche, die leiste beim Im
sind zwei Blumen im M&dchenknuu. — t»^
berg l, 82.
18 Die erste Kirche hatte hölzerne Kelche und gol-
dene Priester, die neue Kirche hat ~
Priester und goldene Kelche.
Die Bussen: Das alte Kloster t
Ikonostas und einen goldenen Ignmaa (AM); imwmt
Kloster hat einen bOlsem Igonea nad aia goMsaM
Ikonostas. (AUm4mm VI, 418^
19 Die heilige römische Kirche hat den Keiinettel
der Zdngebote verschnitten. —
1337
Kirche
Kirche
1338
20 Die in der Kirche die grössten Kreuze machen,
sind nicht allzeit die Frömmsten.
21 Die Kirch ist Christi Burg, Schloss vnd Kam-
mer, da er wuhnet — I*etn, I, 24.
22 Die Kirch ist an dem urth, da wird des hirten
Ötimni gehört. — I*etn. l, a.
23 Die Kirch steht nimmer arger, als wenn sie
ruhe vnd fried hat.. — iviri. /. 5J6.
Di« Bio rUo bekämpfen, sind ihre wahren Jb'reunile.
24 Die Kirclic dürstet kein Blut. — Iiodrinrypr , wi;
Graf. 549, 93.
Wenn dem no ist, dauit hat lio oi uaoh dein Zeug-
uisH der Geiichichtp ohne Durit getranken.
26 Die Kirche geht vor.
Frt.: L'dgliiie va dovaut. (KrUsiHif€r,2&i'^.)
26 Die Kirche gestattet kein Unrecht. — Luuitj,
I, 246; Graf. M», 72.
Ihr idealer Zweck im die Heiligung ihrer Ulieder,
alio der Kampf gegen das l'nrerht.
37 Die Kirche hält kein Gericht über das, was heim-
lich geschieht. — Uimlir II, 714; SchamcUug. 30 . 9.
Lat.: D« ocoultis non jndicat Eccletla. (Sckatarliu*, 30, 9.)
28 Die Kirche hat allowcg den Vunaug. — f-.'w»*-
lein,Z16: Simrork. .■u;h.'i.
Nach Montalomliert mum din Kirche Künigin Hviu.
wenn sie nicht nichts nein lull.
29 Die Kirche hat einen StrausHenniagen , sie kann
die hilrtcBteu Dinge vertragen.
30 Die Kirche hat 'u gnten Magen, sie veitlaut
Län<ler mit Sporen und Kragen.
Die Spanier haben den Sprach: U^'r Ooiz hat einen
Mann erschlagen und hat sich in die Kirche gerettet,
und wohnt nun drin seit jenen Tagon. ^HW/crfna««'«
Monatahf/tP , I\\ 5k7.;
31 Die Kirche hat viererlei Wati'en: Gottes Wort,
Glaube, (iebet und (jcduld.
Kit fehlt nicht an Schriftstclieni , dir unch andere
Waffen der Kirche kennen wuUon, s. It. t.'ißrrn(i-, wel-
cher berechnet, diisR allein in Spanien von I4ül— 180H
Tou der Inquii>itif>n Qhev 3llOuu Fersonrn bestraft, da-
viin SIÜI^ wirklich, 17tM9 im HildniM vcrbr.inut nnd
2914 j«; mit strtMigi'n Kuusstrafeu belegt wurden sind;
an Schriflstellera , wrlrhr von allerhand Foltorwerk-
sengen rodc'n. die sicli vi>m (ilanbcn und Gebet stark
unterscheiden. Auch in neuester Zeil erwtthnt l'rouilAvm
noch einer hosondem Waffe der Kirche, die aber rlel-
leicht nur eine Erscheinungsform der tjednld ist nnd
<war in seiner Sclirift: Jnv Hrnvkti-jlnt in thr Hfn>-
tvtioH uH't 4H <i-T Kirrhf, Ulwrsetst von L, P/nu {\l»m-
burg ISA«), wo es (S. 33) heisst: „Wie das »«chilf der
Fabel biegt sie nnd brictit nicht. Vor der politischen
Macht duckt sie und dauert; vorder Philosophie duckt
sie nnd dauert i vor der Wissenschaft duckt sie und
ilanert; vor der Ueform dnckt sie und dauert." Das
„Ducken'* /u rechter Zeit scheint die fünfto. vielleicht
die wirksamste ihrer Waffi'u xu sein.
32 Die Kirche hört uii« auf Erbe zu sein. - ^•ra^
Ma«43.
Sie, die meist st> vfriichtlicb auf die irdisclieu Guter
herabsieht, hat es sehr gern, wenn ihr dieselben sa-
gawandt warden: sie kann deren nicht geung haben,
und ihre Diener sind in der Wahl der Mittet, sie su
erwerben, nicht gerade immer sehr peinlich. .,Dio
kiroh nimmermehr anffli^irt eyn erb su sein." (LS'
nig, I, 24«.;
33 Die Kirche ist auf Blut gegründet, im Blute
gewachsen und aufgewachsen und im Blute
wird sie endigen.
l4U.: Sanguiue funoata est eccieaia , sangnine crevit, san-
guine snccrevit, sangnine flnis erit.
34 Die Kirche ist des Priesters Gattin. ~> Graf, iu, 21.
Die Weihe, die dem Priester snm Kirchenamte be-
ruft, iMtgrundet nach Ansicht der katholischen Kirche
•ine geistige Khe iwiichen ihm und der Kirche, in
welcher er amiirt. Daraus urwachst die Pflicht, am Orte
der Kirche su wuhnen, nnd die rechtliche Unmöglich-
keit, mehrere Pfründen sogleich xn heailsen, weil dies
eine geistige Doppelehe sein wtirde. Da die Kirche des
Priesters ttattin ist. so kann er nach dieser Logik keine
wirkliche Frau haben, er lebt« sonst in einer Doppelehe.
Die Angelsachsen: Cirice is mid rihte sacerdas aawe.
(SektHifl, hift.)
35 Die Kirch« ist die Mutter den heiligen Keichs.
— r.mf, 5U, 1 : Khngrn . 10* . 2.
„Da sich das deutseh - rOmisohe Heich als die Ue-
neinschaft der Uhrlatenheit in ihren Aasaem Bealahon-
g«n auffasste . Tenehrntthten r« manch* Kaiser nieht,
auf Betrieb der gtiaUlchen Wunlenträgor die Kroaa
wie ein L«ha ans den IlAndeu des Papstes entgagm-
aanehnen and dia Kirche als Matter de« Reichs anaa-
rrkf nncn " Der Klrrbe fehlt m b?i all-r Prinnth , di* <»*•
predigt, nicht an Selbstbcwnsitsein; sie hiUt sich nicht
nur fQr die Matter des gestorbenen heiligen Beiohs,
sondern auch fttr die Quelle der Wissenschaft und Bil-
dung. In der Sitxnng der katholischen Vereine Deutsch-
lands (in Frankfurt a. M. am 24. Aug. 1H63) sprach
sich Professor liettinger aus WTanburg dahin über die
Kirche aus: „Die Kirche hat alle Wandlungen Aber-
lebt und wird alle Qhurlebeu. Keine KoUgion hat die
Sturme der Zeit Uberl«>bt, koiuü diu Kritik der Philo-
sophie ausgehaltcn; die katliolischa Kirche hat alles
Überdauert, die sprHtflrcndu Zeit und die Kritik der
Philosophie. Descartvs, (inlilci, Newton sind gekommen
mit ihren XuturgKiiutzpn; dio Kirche scheint mit ihnen
neu Huf£ulcbi!ii. Dii> Kirchi- wird l<^ng lebpn, weil sio
den Begriff erfüllt, dor iu dem Worte CiviÜKation liegt.
Civllisation ist ein latitiuisrhes \Vi>rt, und »ic finden es
bei keinem lateinischen SchriftNtoIler. Ki kam erst von
den München, denn die Mönche wurnu die Verbreiter der
Civilisution. Die Kirchs war der (juell aller moüeman
Wissenschaft ; die erste rnivfrfit&t und jetzt noch die
grOffttu, l'aris, ging von dor Kircho aat<^ Von der
Kirche wurde der (Irund sur llepräsenUitivverfassang ge-
legt. Sclinn im 13. Jahrhnudert tagte Thomas von
A(|uino: •>:<• ist gut, wenn alle an der Kegiorung tlieil-
nehmcn.B" (Hn-Mluu'-r Xritunti . 1n;3, Sr. 4:i7. H. '.MS6.;
3G Die Kirche ist kein Casino.
Krvtit.: ('erkva je, da su Bog uoli, a uu da se u njoj sbori.
37 Die Kirche ist kein Fri>8ch, sie hüpft nicht fort.
Damit mtsotiuldii^eu sich diejenigen, welche es mit
dem Kirchenbi'such nicht eilig haben. Die Dhncn haben
ein Ähnliches Wort, nm ihr Nichtgchen /u entschal-
digen.
I;äN..> Kirkun er et gammelt huUM ug fanden eu skalk.
38 Die Kirche ist nie so voll, dass für den Pfarrer
kein IIa um mehr wäre.
Dan.: Kirken er aldrig saa fuld, at ju pru-stou har rum.
(Fror, ,iaH.. 344.;
39 Die Kirche ist von Kalk, wer hineingeht, ist
ein Schalk. '\tiuU'rtiiu»it:.,
40 Die Kirche laichet in Notli auch mit Ketzern.
— Ei»elriii , 376.
„Siehe die Klitster im Bunde mit den reformirten
Aristokraten in der Schweiz." (A'lo»tfr$pi^jtt , 31, 18.^
41 Dit> Kirche leiht sich allen und ergibt sich keinem.
Wird in einem Leitartikel der Berliner Volktzeitung
(1S;>9, >'r. 17(1) nilhor auxgofUhrt.
42 Die Kirche inu»!» allzeit Oberhand behalten. —
KiaiU'in , 377.
43 Die Kirche muss i mit ton) im Dorfe bleiben.
Warnung vor l.'ebonitürzung.
44 Die Kirche rupft die Lebenden und schiert die
Tudteii. ~ W/mii.'/ii 17, 449.
4ä Di« Kirche segnet nur die, die sie segnen.
Der Pater Ventura sagte in einer seiner Reden schon
vor l»i>i: „Die Kirche ward sonst von den Fürsten
unterstutzt; jetzt wollen oder können sie nichts mehr
thuu ; wir werden dnhcr die Dcmsgogie taufen." (Seite
Odtistitun'j. Breslau IfCM. Nr. 529.}
4ü Die Kirche ver«<ie8st kein Hlut. — ///uhut, /, 92;
Gral , 549 , 93.
Zwar scheate dio Kirche das Blatvergiesscu so sehr,
dass sie den München su arsneieu vorbot ; aber es fehlt«
ihr, wie dio Inqnisitionsgeschichte haarsträubend be-
weist, nicht an Mitteln, welch« das Schröpfen und
Aderlässen ersetaen. Hat iiie selbst kein Blnt vergos-
sen, so hat sie es In Strömen vergiessen lassen, und
vtatt Menschen zu schlachten, sich begnUgt, sie su
verbrennen. (W-clherUn, frr, Uny., X, 24.^
47 Die Kirche wird durch den Heiligen Geist regiert.
Auch die KOnigin Christine von Schweden, die ihren
Thron verliess nml in Knm als Privatperson lebte,
sahrieb an den Bischof Bnrnet in Jingland: £s könne
nicht anders sein, als dass die Kirche durch den Hel-
linen Oeist regiert werde, denn sie habe vier PApst«
in Rom erlebt, von denen sio schwüren könne, dass
kein einsiger acrselben gesunden Menschen vorstand ge-
habt habe, (ilnir,-, I, 9o.)
48 Die Kirche wird nicht in Anschlag gebracht. —
liiMcnhnri. Vlll. i^ ; Simrock , 5fi86; EiMdein, 377.
Wenn der Besitaer eines Dorfs, vrorin eine Kirche
ist, dasselbe verkauft, so entsteht die Frage, ob bei
Bealimmnng der Kaafkurame die Kirche mit In Anschlag
K bracht werden soll, was freilich nach dem katho-
chen Kirehenrceht nie der Fall ist, weil danach die
Kirchen als res »aora kein Gegvnstand bürgerlicher Oe-
BohAfta sind, aber bei den Protestanten Zweifel erregen
kann. Das Sprichwort verneint die Frage ebenfalls,
welchen EiosehrAukongen indess diese Verneinung
nnterllegt, ist in Eiarukart (a. a. O., 3) nachausehen.
49 Die Kirche ziert der Altar, den Markt die WaBr\
den Acker das Getrcid*, den Degen die Scheid',
das Pferd ziert der Zaum, das Kleid der
Saum , den Gartun die Blum' , den Mann ein
ehrlicher Rnhm. — fviritmiaimi, 82m.
ia39
Kirche
Kirche
1310
50 Die Kirchen machen die Stadt berühmter als
die Priester.
51 Drei Kirchen auf Einem Kirchhof, drei Schlös-
ser auf Einem Berge, drei Stadt' in Einem
Thal ist der gantz Elsass überall — Bereken-
meyer, ÜB.
Nach Bfrcktnmeifer <2V8) standen aof dem Kirchhof«
ZQ B«iehenweier drei Kirchen, zn Bappoltsweier drei
Scblöiser; und als die drei Stftdte in einem Thal nennt
«r Kmlsenberg, Ammenrihr und Kinuhaim.
52 DrSmal um de Kark is so göd as enmal drin.
— Gtldtchmxil, M.
Dreimal nm die Kirche gehen, i«t so gat, wie einmal
hinein.
Ht,ll. : Driemal rondom de kerk is zoo goed als Mns daarin.
(Uarrebomttt l, 3y3b.;
53 Eine kleine Kirch* sei jedes Haus, nicht Böses
darin und Gutes komme draus. — Hrtiz,^,
Hausinschrift in BaseL
54 Es geben viele in die Kirche, die nicht beten
wollen.
tat. : Non orat semper stans intra templa flreqaentvr.
(Binder II, 2»»; Ne^nder, »5.;
55 Es hat jeder eine Kirche in seiner Brust —
Reiiuberg II. 2.
hd Es is selten a Kirchen, wo kan* Mess' gelesen
wird. (Sleicrmark.j
Selten ein Hans, in dem es keinen Zank gibt.
57 Es ist dafür gesorgt, dass de Kirch im Dörfle
bleibt. (Ulm.J
58 Es ist kein Kirch so klein, sie tregt jbr eigen
Crentz. — Hmüeh, 623. 51.
59 Es ist keine Kirche so klein, des Jahres mnss
einmal Kirmess drin sein. — Simnck , 5fi96.
Böhm.: Nenf toho kosteliika oby ▼ nem Jednon do roka
posTicanf nebylo. (Ce/akovtkjf , 388.)
60 Es ist keine Kirche so schön und keine Kutte
so fromm, der Teufel hat auch sein Pl&tzlein
drin. — Klottenjriegrt , 9. 10.
61 Finster kircben, lichte hertzen; helle kirchen,
tunckel hertzen. — Luther's Ms. , S. 8.
.,Das gemeia Sprichwort ist: die alten haben flostere
Kirchen Tud lichte Hertien gehabt, Jetxt haben wir
schon, gross Lioht, gemahlte Kirchen, aber finetere
Hertzen.'' (Apentim, CCCVI».;
Dan.: Furdum vare m0rke kirker. lysehierter; tr» kalke,
Sldene prcster. — F0rst vare laa Stifter, kirker og
istero, men mange Christne, men nn mange ander-
ledes. (Prot. dan. , 345.;
62 Finstere Kirchen, lichte Herzen ; hölzerne Kelche,
goldene Pfaffen. — EUelein. 177; Sailer, 234; Sim-
rock, 560& ; K6rte, 8404 a. 4247.
D. h. in flnstem Oebftnden der öCTentliuben Oottes-
verehrung; aber eine finstere Kirche (Beligionsgemein»
Schaft mit ihrem Glaubenssystem ) darlte sich wolkaam
viel lichter Herzen zn orfreuen haben.
Ftm.: tirdque d'or, orosses de bois; crosses d'or, <STAque
do boii. (Körte, 3404.;
68 Für der Kirchen Christi bat mancher frecher
Reuber müssen absatteln. — UenUch, &99, 25:
Petri, I, 40.
64 Gegen die herrschende Kirche ist jeder tole-
rant. — Allmann VI. 471.
Man Terfolgt immer blos die Schwaohen.
65 Goldene Kirchen, hölzerne Herzen. — Bium.m
Piitor.. X, 5; Simtock. 5666.
Wo trotz aller ftassem Pracht, troU der Mitwirkung
aller schönen Künste zur Erhebung des Herzens fttr
religiöse Weihe, wo trotz aller die Sinne berauschen-
den Ceremonieu der Geist fehlt, der Geist der Wahr-
heit und des Lichts, da ist aller Gottesdienst eitel.
Die Pracht der Kirchen, die das Sprichwort besonders
im Auge hat, schreibt sich ganz besondere ans dem 11.
Jahrhundert her. £in Mönch von Chaisedien, Namens
Guinamand, war zu jener Zeit einer der grössten Künst-
ler in der Scniptnr; aber der einfach schöne Geschmack
griechischer Baukunst war bereits dahin und Lieb-
haberei an Buntem und Ueberladenem hatte jenem den
Bang abgewonnen. Noch im 18. Jahrhundert glaubte
man, diejenigen Kirchen seien die wahrhaft schönsten, ,
in denen «ine Menge Goldes und Farben aller Art ver- ,
schwendet waren. Als der bekannte Dichter D. Sehn- i
hart von dorn Prälaten von Ottobeuren in Schwabeu ge- )
fragt wurde: .,}iun, Herr Professor, wie gefällt ihnen ,
unser Gotteshaus?'* antwortete er daher: „Wie ein ge- !
pntztesBauemmädohen an der Kirohweih, die sich mit \
allerlei Spitzen und gefärbten Bändern umhängt hat."
(Wagentttil, 285.;
// : Gran chiesa e poca dlTOsione. (Bokn I, 100.;
66 Grosse Kirchen, fette Pfiffen.
67 Grosse Kirchen, grosse Crentx. — Ritn, II. W:
Heimcft.Sil, 65.
68 Grosse Kirchen, kleine Heiligen. — Eitehm^m:
Simroek, 5667; Brami. l, 1851.
69 Had de Keke an Heböghe?i woare, enee>?
(Franz. Flandern.J — Firmenidt, HI, €97, 9.
<) Wäre die Kirche «ine Herterg«, «in Wizthihaas.
*) D. i. Oelt, Ut es nicht so.
70 Ich gehe täglich in die Kirche, wann wird die
Kirche zu mir kommen?
Die K^rer in Surinam, nm sn aasen: Bo oft wAm
habe ich dich beencbt, wann wirst da einmal aieh ke-
snchen ?
71 In alten Kirchen ist das beste Geleut. —
tu. 54: Lehmann, U, S8S, 41.
Oft auch das meiste GekÜBgel.
73 In den kirchen kanst du nicht besser
denn das die bild nicht scheyssen kändea;
wenn sye koth möchten von sich ireyben,
möcht nymands vor gestanck dorinn bleybcn.
— UerdM, Aiü.
73 In der kirch andächtig vnd mildt, in demfeld
männlich vnd nicht zu wildt, am tisch zöcb*
tig vnd eingezogen, imbeth freundlich, da^
nach der ruh gewogen. — Gärtner, Dieteria fret.
(Frankfurt 1585) . Bl. 70°: Latendorf in Jahrb., S.mi.
Lehmann, II. S79. 49; StAor, 559.
LtU.: In tcmplo fac sis hnmflis, oempoqae Tirüis, i*
nensa vlrgo, led leeto mstieaa eato. (Smtor, 559.)
74 In der kirch ist gewohnheit, kein warheit —
Lehmann, S18, 69.
75 In der Kirche gebetet von Herzensffnind, im
Bade gesorgt, dass der Leib gesund — Weu4.
S. 8S.
76 In der Kirche gibt es wol viel Znditineiittf,
aber wenig Väter. — Petri, t. 6t.
77 In der Kirche ist niemand schuldig tun eigenes
Lohn SU streiten. (S. Altar 8.) — Graf, tu» m:
Bug, 34.
76 In der Kirche lernt man die Leute nicht so gut
kennen wie auf dem Markte. (8. Handel ».)
79 In der Kirche spricht Gott zu uns durch die
Predigt und wir su ihm im Gebet.
Dan.: I kirken taler gnd til os red praddiken, og vi til
hannem i htm og sang. (Proe. dan,, S45.;
80 In der Kirche und im Wirthshanse sind wir
alle gleich. (Prag.) — AUg. Anzeiger der Demackn,
1841, Nr. 119.
81 In der Kirche und in der Schenke sind die
Leute gleich. (8. Schenke.)
Böhm.: y kostele a hospodi ptoanenf. (Öttakovtkg, tILi
82 In der Kirchen andechtig, zn Hoff prachtu, in
Sachen richtig , bey Herrn vürsichtiff, am Tisdi
frölich, im Bett freundlich; wer diese leckf
Stöcke helt, derselb Gott vnnd Menschen ge>
feit. — Gruter. IJI. 54; Lehmann. II. MS. 49: Mt
11,402: Henisch, 1364, 38.
Böhm.: V kostele se modliti a t läsni cdr&To Jea« ae n^
na trhu potfebf kupovati a tobolky obo-vatl. (Ciie-
kofky, Wi.)
lt.: In ohiesa co' santi, e all* ostexia oo* ghlotti. (Oi^
hier, :i856.;
83 In der kleinsten Kirche bekommt man den yW'
nehmsten Ablass. — Parimiakon, i»i.
84 In der sichtbaren Kirche sind die wsJiren Chri-
sten fast unsichtbar. — Opd, S94.
85 In die Kirche gehört keine Kramerei.
Lat.: £ templo gentes Christas peroussit amentec (Uä
coinin., 23.;
86 In die Kirche geht man, wenn man will; snfr
Gericht (aufs Raihhaus), wenn man mnss.
Böhm.: Do kostela kdy choes, a na radnid (pjed sood)
musls. (Celakoeaktf, 363.;
87 In die Kirche kann man einen nöthen, aber
nicht zam Lieben und zum Beten.
88 In die Kirche will mancher nicht speien, aber
er schmeisst aufs Altar. — WincUer, X, tt.
1341
Kirche
Kirche
1342
89 In einer alten Kirche geschehen mehr Wander
nlü in einer neuen. — ParUmiakon, i&3».
Oder sind vielmehr ^«cbehen, weil die alten Kircheu
die «Iten wunderreichcn Heiligen bu Schutipatronen
hftben, wtkhrend die neuen nur mit jungen Heiligen be-
dacht Bind, denen dai Wunderthun In dem lichten Jahr-
hundort, bei den fortgeschrittenen NaturwiMenschaften
und der bceicrn Bildung des Volk« weit schwerer wird.
90 In jcdor Kirche Gottes hat der Teufel seinen
Altar.
91 In jeder Kirche hängen drei Glocken ; die orstn
ruft" fein: Gern Wein! Die uudere stärker:
Wer zahlt? Die dritte brummt: Die Hauern!
92 In solche Kirchen gehören solche Heiligen. —
/V(n> 11, 406; Lihminn, 3*i7, »3.
93 Inn den Kirchen andochti^, am Tisch fnWich,
aufTder Gassen züchtig, im ßetthe freundlich,
inn Sachen redlich, bey grossen Herren fur-
sichtig; wer diese Dinge helt, Gott vnd den
Menschen wolgefellt. — LaWudurf U. is u. sti.
94 Ist die Kirch schon gross, singt der PfaR'
darumb gleich wol nit mchi* als er kan. — Leh-
mann, II, 279, 61.
Engl.: The church is not so large, but tho priest may sa>
■ervice in it. (Hohn II, V).)
Holt.: AI is de kork groot, de paau prodikt inaar aan iin
eindo. — AI is do kerk groot , de paap singt nict mcer,
dan hij rcrmag. (Uarrebomfe, I, ^93*.)
95 Ist die Kirche noch so voll, der Pfarrer pre-
digt nur, was er weiss. — SikU-chta. in.
96 Je dichter (näher) bi de Karke, je later darin.
— Frommann, VI, W4; Firmenich. III . 26, 19.
97 Je mehr die Kirch bedrengt wird, je herrlicher
sie siegt. — h'tri . / , 57.
98 Je mehr Kirchen vnd Altar, je mehr Götzen-
dienst. — Franck, Xtylbuch, I,L\'l'^.
99 Je näher der Kirche, je später hinein. — /Vfri,
//, 3<ij. /Viu/i, IhuitiUn, 154'*: Gaal . 1014: Eimlein, S77;
Simrotk, 5668. Kurtr, 3407; Kruun. I, I6i3.
Ein stets and überall sich bewährender Erfafarungs-
tats. Sie gljiubon stets noch cur rechten Zeit su kommen.
Böhm.: r i«Tedot do chrimu b/vi, kdo pod ivonicf pro-
b^T4. (CftakotMkjf , 9.)
Itan. : Jo nicrmere kirken, Jo lecnere dertil. (Prot, dan., 345.^
Holl.: Hoe nader bij de kerk. hoc latcr en «cUzamen
daarin. ( Hurr^hmnet , /. 394».;
Krönt.: iJliau cirkve dalko od boga. — Koi J« ni^jbUse
cirkvc, k mcsf sodnij dojde. (CelakoetLjf , 9.J
Lut.: Proximus eccletiao semper tuU ultlmns esse. (Bim-
der I, 1441; //. 2684; Stander, t^; FisetPi», 377; Sey
bald , 4t>2.;
PolH.: OsUtni do koiiciotA bywa. kto pod dzwonic« mie»-
kiwa. Celakoriky. 9.)
Ung.: Ki a' templömhox küxel lakik, legutölsö benne.
(Goal, 1014.;
100 Je näher der Kirche, je weiter von Gott. —
Ei^elein. 377; Simruck, 5669; Körte, 3406^; Hrava. 1. 1S54.
So Bai(t der protestantische Brite und Deutsche; der
Katholik: Je nAher Kom. je schlimmerer Christ; die
Oesohicbte aber: Je mehr Glaube und positiver Reli-
gionskram, desto schlechter die Nation. (Vgl. J. Weber.
Die MÜHCk^rei. Stattgart 1S20. III, 2, 393.) Hchon der
Prophet Hotena (8, 14) klagt: ..Israel Tergisst seines
SchOpf'Ts and baut - Kirchen.**
Engt.! The ncarcr tho church, the farther from Ood.
iBohn II. 79; KiiriHn, .177; Oanl. 1014.)
Frl.: Pris de i'tiglise et loin de Dien. (Böhm I, 46; Leu-
dioy. 9-.»«; Leroux, 7.1.1; Kritzinjer, S62«: 'iaal. 1014.;
Holt. ; NabiJ de kork en ver Tan G»d. ; Harrehomet , /. 394 ».)
/(.: Vicino alla chlosa, lonun da Dio. (BoAn t, Ui.)
101 Je näher der Kirchen, je l>ö«er Christ. — We-
nitrh. 6Ü1 . C6; l*rlri, 11, S95.
102 Jede Kirche ist in Gottes eigenem Frieden.
(S. OnttesMede.) — Graf, 497,90.
Dio Augelsaohsen: Aelc eirioeiamid rihtc on Criatei
Igenan grldhc. (Sckmid, W, 1.^
iü3 Jeder hat eine Kirche in seiner Brust.
ftun.: Der er kirke i hrer mandt brjst. — Hvcr eiiiBgar
og riDger som hannem magt paaligger. (Prot, rfaa., 99.)
104 Keine Kirche so klein, der Teufel bant eine
Kapelle daneben.
Das mag noch sein; aber oft nistet «r gar nlltaa
hinein in die Kirche, legt seine Eier ins Innere der-
selben, wie der Sandfloh in Fersen and FnsHohlani
da^s iir chwOr* «niitehan and ganie Oli«d«r abgelOst
werden ullaieD.
Böhm.- Nenf toho koataUika. abjncbylo. k&iauivka Taby
iert nemel iron kspUfika). (ittakwMky. 398.;
105 Kerken gaeu un Koken staen kranket nich. —
GuUlt-n ABC.S. 1029.
106 Kirche, Meer oder Königshaus, währ dir eins,
80 kommst du aus.
Span.: Iglesia, A mar, 6 casa roal, iiaicn quiere mrdrar.
(Bokm f. Wi.;
107 Kirche, Meer und Könighaus geben die besten
Dienste.
108 Kirchen bestclen hat grosse Verantwortung. —
liiri. I. 69.
109 Lass die Kirche im Dorl'e stehen! — Simrock. 5688.
Kehre dio DiitKi' nicht um.
Frs. : II faut mcttre le clochor au milicu do la paroissc.
110 Muh muss die Kirche lassen, wo sie steht.
In Schwaben: Mu muass no au d' Kirch beim Dorf
lasse. ~ Iii Wurmlingvn: Man muss d' Kilk im Doarf
lauu. (Birliaif-r , 'J97.) — Man muss es beim Alten las-
sen, an einge führten Oebränohen nicht ftndern, will
das Sprichwurt satten.
/J<ia.; l<ad kirken staae niidt i byon. (Fror, dan., 345.;
Engl.: Lot thu church stand in the churoh-yard. {Hohn
11, 79.;
IIoll.: Last do kork in het mtddcn van hot dorp staau.
(IIarretinm^<, I, 3j»4«.;
1 1 1 Mancher nimmt die Kirche mit dem PfafTün und
bedenkt nicht, dass ein Ziel gesetzt ist, da
er zahlen soll.
112 Mer muss di Kirch* ban Dorf lass'n. (Franken.}
— Frommann, 17.318, 224.
In Westfalen: Me mot do Kearke im Doorpe lobten.
Keine fremden Gebrftache einfuhren, nichts Auffallen-
des than. nichts Übertreiben.
113 Nah bei der Kirch*, nah bei der Höll'. — Bir-
Untier . 3Hi.
114 Neue Kirchen und neue Sehenken (Wirthshäu-
ser) stehen selten leer. — EiMein.sii; Sim-
roek , 5673.
115 Nymand sol der kirclien geben vnd nyn kind
enterben. — Hug, 37; Graf, 543. 44.
Dennoch goschlHit es oft, dass jemand sein Ver-
m«ii;i:n xum Nachtheil seiner heilUrftigcn Verwandten
Kirchen und Klöstern vermacht.
llt> Olde Karken, dunkel Fensters. — llauskalmder . I.
117 Reiche Kirche, arme Bauern. {.Mthaiirn.)^
118 Und ist die Kirche noch so gross, der PfafiT
singt nur, was er weiss (kann). — ATorir. 402;
Simrock , 567.'>.
1 19 Uns Kerk steit up'n Burmeistc sinn IJock, sagen
die zu Teterow.
Unsere Kirolie steht auf des Bürgermeisters Bock.
Zur Erklärung dient folgende Sage. Da die Kirche
in Teterow mitten auf dem Markte, gerade vor der
Htrasae lUnd, die vom rostocker xum malchincr Thoro
fuhrt, 10 beschlossen die Tetemwer, welche dies un-
bequem fanden, Waisen unterzulegen und die Kirche
ein Stuck furlsnroUen. Der KOster sollte den nmgoleg-
ten Htiick vom ziehen and der ganco Magistrat wollt«
uachsc hieben. Allen sonstigen Einwohnern wurde aber
bei Todesstrafo verboten, ihre Htaicr au verlassen,
damit nicht, wenn die Kirche etwa umfalle. Jemand za
Schaden k&mo. Ais alles bereit war, fiel dem KUster ein,
er wisse nicht, wie weit die Kirche solle. Daran hatte
niemand gedacht; aber der Bürgermeister sog schnell
seinen Rock aus, warf ihn vor der Kirclio auf die Erde
und sprach: ,,So just bis hier über den Kragen weg!"
Da er jedoch wieder anf seioen Posten ging, nahm
der Küster den Rock und trug ihn heim , indem es ihm
leid that, dieses schöne Kleidungsstück unter der Kirche
verkommen tu lassen , wahrend er nur einen sehr ab-
geschabten Rock besäst. Im Nu war er wieder inrüok,
gab das Zeichen zum Schieben and schrie nach «inlgeo
Kucken: „Halt, wir sind schon drüber wegl** Er meinte
Ober den Rinnstein; der Bürgermeister aber dachte,
über den Kragen and Jammerte über den Verlast seines
Rocks. (Reinibfrg VII, \2^.)
120 Vorbei an Kirche nnd Schulhaus geht der nächste
Weg ins Zuchthaus.
121 Vorzeiten waren finstere Kirchen, aber lichte
Ilertien, Höltzinn Kelch, aber güldene Pfaf-
fen. — LchfliaiM. //. 7»4. ICI.
198 Wir nich garen n4*r Kerken geit, diin äk Codes
Sägen feilt. — Sckamhark, II, 554.
HeheinI aagen aa wollra, dass dem, der dio Kirche
nicht beauebt, also den Sagen des Geletiichen nicht
erhftit. auch der Sogen Gottes fehle.
123 Was hilflts, das», die Kirch gross ist, der Kan-
t4jr .lingt ];;leii'hwol nicht mehr, denn er kann.
— htri . #/. 591».
1348
Kirche
Kirche
1844
1S4 Was hilffte, dasB die Kirch gross ist, wenn kein
Volk hinein kompt. — Petri, II. 499.
125 Was man an Kirchen nnd Schalen erspart,
fuhrt der Teufel sonst weg.
Lot.: Subtnctnm Christo Incram fit ditia avemi. (Sey-
bald, ASS.;
126 Was man denket au den Kirchen zu ersparen,
das kömpt doch an Galgen. — Spangenberg, K^.
127 Was müssen wir der Kirche Gottes halber lei-
den, rief der Abt, als ihm das gebratene
Huhn die Finger versengte. — Eüelrin . 377 ;
Uoefer. 7 ; Klotlentfiegel . 28 . 4. \
128 Wenn die Kirch hunger vnd kuuimer leiden
muss, so stehets vmb sie am allerbesten. —
Uenvtch.Zti. 58.
129 Wenn die Kirche fertig ist, gehört sie dem
Priester. — ßr«/", 537 . 40.
D. h. »ie darf fQr andere als kirchlicha Zwecke nicht
verwandt werden.
Holt. : Als de kerk gemaakt is , beboort ce den prieetar
toe. (üarrebomif, 7, 333 a.;
130 Wenn die Kirche noch so voll ist, der Pfaffe
singt nur, was er kann. — .Smirock. 5«47.
Holl.: Als is die kerc groot, die pape einghet dat hi can.
(Tunn., 5, 13.;
Lat.: Xon canit in templo nisi quod seit presbiter amplo.
( Faller Mlfbfn, 94.)
131 Wenn man eine vollkommene schöne Kirche
haben will, so muss man das Chor zu Bauvais,
das Mittelgewölbe zu Amiens, das Portal zu
Rheims, £e Glocken zu Ghartres und die
Thürme (von Notro-Dame) zu Paris zusam-
mennehmen. — Berckenmeffcr , 48; Hetekiel, 43.
132 Wenn man zwe, dre Karken besingen will,
kumt 't all up 't Wilde. — Stünnburg, 103 ».
Man bringt alles in Unordnung, wenn man mehrere
unvereinbare Oesch&fte lugleich unternimmt.
133 Wer am ersten zur Kirchen kompt, der kriegt
die beste Stette. — Petri, n,6ii.
134 Wer der Kirche dient , dem dient Gott wieder,
sagte die Hure, und schmückte den Altar.
In Aegypten : Eine Uure fegte ihr Haus nicht, son-
dern kehrte die Moschee aus. Da sagte man, sie ist
eine Freundin ron guten Werken. (Burekkardt, 497.;
135 Wer der Kirche dient, der dient Gott.
Frj.: Tant ayme-on Dien qa'on suyt l'I^lise. (Ltroux,
/, 15J
136 Wer der Kirche dient, lebt von der Kirche.
137 Wer der Kirche dient, soll von der Kirche leben.
(S. Altar 1.) — Ehering, 111.466.
138 Wer der Kirche gibt sein Gut, der hat einen
frommen (auch: dummen) Muth.
Gilt für einen kirchlicb gesinnten, frommen Mann.
(S. Heilige 103.)
Frs. : Celui-li est bien de l'fglise qui j donne son bien.
(Leroiix. l. 17.; — Cil est bien de l'Iglise qui le sien
i divise ce dist li vilains.
139 Wer die Kirche hat, der hat auch den Kirch-
hof. — PUlor., VI. 41; Eitenhart. 658; Sulor, 872;
lliUcbrand, 24'.. 86»; Einviein, 877; 5nr{(T. 253; Graf,
548. 88; 5tmro(i. 567Ü.
Dies Sprichwort gohürt ins Kirchenrecht nnd will
sagen , dass der Kirchhof der Gerichtsbarkeit deijenigen
unterworfen ist, dem die Kircbe gehört, ron welcher
der Kirchhof als Zubehör abhängt.
Lat,: Una cum templis et aris. (Stitor, 372.;
140 Wer eine Kirche hat, braucht keine Kapelle.
Engt.: That is not necessary to a chapel, which belongs
to a temple.
141 Wer in der Kirche ist, dem besorgt Gott das
Haus.
142 Wer in der Kirche übel thut, <len schirmt die
Kirche nicht. — Graf. 497, 94.
Die Kirche war nach altdeutschem Becht eine Frei-
BtAttc far Verfolgte. Wer nur den Bing der Kirohthttr
berührte oder nur den Hut in die FreistAttc warf, den
konnte kein Frone mehr greifen. Wer aber{ an der
Kirche selbst frevelte, den schützte sie nicht; ebenso
wenig bot sie dem bereits vcrurtheilten Verbrecher eine
FreistAtte, fttr ihn gab es Ober der Erde keinen Frieden.
UMd.: Wer in der kirchen icht abeles thut, den beschirmt
die kirch nit. (Senckfnhrrg . im, A.)
143 Wer in die Kirche will, muss durch die Thür
(Halle).
HoU. : Men komt in het heiUgdom niet dan door het por-
tal ran de kerk. (Horrp^om^t, f. 894*.)
144 Wer sich an die Kirch l&net, dem flOlt btU
eyn Götz auff den Kopff.— Fi$tkart, Bkb. (iMi).».
EUHein, 37«.
145 Wer ungern in die Kirche geht, kommt mige-
segnet heraus.
Holt.: Die tegen sijnen wil t«r kerke gMt, die heaftfs«
nat Tan de mis. (Harrtbomee, /, 393 K)
146 Wer weiss in einer vollen Kirche, wer detail»
dem Vater oder Schwager ist. — EiMicia, cu.
„In der Kerek gants missliok is, da« aadcn Bckna-
ger kennen gewiss.** (Epering, JI, 168.;
HalL: Het is moeijeUJk te sien, wie da« andaran swifl«
is, daar de kerk vol Ueden is. (Harrebome«, /. in*J
147 Wie die Kirch, so die Heiligen. — Uknunm,
148 Wie man in der Kirchen haunhelt, so
die Kirchen GiebeL — Pttri, n, rei.
149 Wo die Kirche ist, da ist der fi[nig nicht weit
— Simrodk. 5672.
l&O Wo en Kirch wehd gebaut, do setx der Dürd
e Kapellche. 'KSin.) — n>yd«ii. /r, i».
151 Ym anfang der Christlichen kirchen aynd wemr
stifile, kloster vnd klansen gewesen, vnd tu
Christen; itzt synd vil kirchen, kloster, stifllt
vnd klausen, ia alle winckel voll vnd vpA
wenig Christen. — ^gricola /, 734.
Spricht nicht besonders fUr die segenaraieha WiA*
aamkeit der Kirche.
153 Zu einer Kirche gehört mehr als ein OocÜx.
DOM.: Skalde jeg bygge kirken, da skulda jag tage aaM
end en klokke-streng. (Prot, dan., 9ii.)
* 153 Aus der Ejrche in die Schenke. — AJiimnu n.iU.
•154 D' Kirch' ist sein G'vatterin. CSckwohen., -
Richard. 494; Sefflm. 454.
Er besucht sie selten.
*155 Das heisst die Kirche ums Dorf tragen. -
Fränkitdi bei Frommann, VI. 318, 225.
Den weitlftnfigsten Weg einschlMen.
* 156 Der kann die Kirche auch zu Gevatter nehnn.
•157 Der könnte Kirchen feil tragen. — Grimm, r.»
Von einem grossen, starken Menaehen.
• 158 Die Kirche mitten ins Dorf stellen and ait
den Gläsern zusammenläuten. — EüHeta.tn.
•159 Die Kirche ums Dorf tragen. — Brmm,l,vs».
•160 Do ess keu Kirch op ze bauen. iBedbmrt^
*I61 Doat äs en bl^sch Kirch. (Siebenbürg.-»ätit.j -
Fr<nnmann, II, 32, 24.
Zur BeseichnuDg der Bunten, besonders roajsMii
der buntgestreifte Kleider anhat
*162 Du wirst mir wol zur Küchen kommen. -
Eitelein, 507.
•163 E git (geht) gärn an de Kirch, wo em (mu)
mät Gläsern laokt (läutet )^ CSiebeabirg.'iitk.:'
— Frommann, V, 35, 65.
') Er geht ins Wirtbshaus, er ist ein SEaÜsr. laO«-
prenssen: Hei geit in de KOroh, wo se nM GU*'
klappre. ( Frischbier "^^ 3027.;
•164 Eine Kirche bauen und ein Land verwöiten.
Die Araber: Mancher baut ein TlfninitiimiiihlliTfcM
der eine Stodt xorstört. (Cahier, 2275.;
*165 Er goht i de Chilche, wo me mit de Glescn
z'säme lütet. (Soloüium.j — Schild, so. 29C
•166 Er lässt die Kirche im Dorfe stehen, wo ne
steht.
Er stört die alte Ordnung nicht.
Frz.: Laisser le moustier oü il est. (Leroux, /, 3i.r'
•167 Er läuft in die Kirche wie ein Wolf in da
Schafstall.
•168 Er nimmt die Kirche mit dem PfafiTen anf Boif>
•169 Er springt alP Tag i d' Chilche-n-nod Mut
der lederig Heiland a. . So/oihMni.; — ScUU. n,m.
Er ist ein Heuchler.
•170 Er trägt die Kirche ums Dorf. — SimumX,}m-
*171 Er weiss nicht mehr, wo die Kirche
Hott.: Hij hceft de kerk niet goaicn . sadertliiii
(Harrebom^e, I, ^9A\)
• 1 72 Er weiss nicht, wie die Kirche inwendig aiiBittt
•173 He geit flitig (fleissig) na de Kurke, ■bwM'n
Pastoren up'n Schrägen '. fOtifHetj — fVw
mann. V. 524. »90; Goli»chmidl, M;
0 Ein Tierbeinige« Oaitdl,
flau n. a. w. ruht.
Kirchenamt — Kirchenbann
Kirchenbosse — Kirchengot
1546
• 174 He geit nich to Karke, noch to Warke. — E\eh'
»pflW. 9M. ScAiilw, //, Mi.
Kr kommt nicht aaa dem Haus«, lebt ToUaiftodig
zTirackg«EOgeii.
IIb Hier ist's wie in der Kirche, man iast und
trinkt nicht.
Voo einem ung««tlicbeii Haiue, in d«m nlcblt t^t
KrfrieobQQg und SMrkaQg geboten witd.
Fra.: C'eet U aukieou du bon Dleu, Ton n'y boU ftl a'y.
i*176 Hinter die Kirche will ich mit meinem Lichte
nicht — Schleie. /VoMfiJial'W., 1868, 570.
[•177 Ich will ihn lehren in der Kirche pfeifen.
FoIh.: NeQCKQ Ja go po koi(eiola gwjid«^. (Lompa, S3.;
178 In d' Kirch fro^ — AV/71^,4«.
Bei« OeletUcheo fr«geii, wM ftbr U6d«r fa«tuig«A
werden tollen.
*179 In die Kirche gehen wie die Ealen. — Airö-
mloAnri . 1935.
Aua unikalem Abtichten. Die Bulen s»nfen des
Nscbta dM Oel aus den L*mpen. wodurch du Licht
«rlia«ht.
l-^tSO In die Kirche gehen wie Es&u in den Wald.
— /Vijilmiokon, 1078.
In Liebetangelegenhcttevi , uneigentlloh »of die Jagd.
181 In die Kirche hofiren. — EtuUin.tw.
Baylt ernAhU, wie pAffig elob «In HohAOimedAner eiu
•oleher Hoflrlage ru liehen gewneit habe.
tat.: In Pythil templo oecare. (EUtUin, 377. J
183 In die Kirche läuten und dann schlafen gehen.
Andere aar FrOnunigkeit aafford<^m, aelbit eher an
bequem, an tr&g« and xu gcuuaiiuchiig eein. Ein ju-
dieoh-deutaohee Sprichwort angi: Der Sehunmee (Oe-
meindedlener) von Wlnnek ( WiodeckenV) klnppl »ohu*
len (ruft anm Beenoh der äjruagoge) wo, legt eich
lohUife- (Trttdtau, 971.) Fmher g>»aoh»h in jttdleohen
Gemeinden die £inlAdung aam Beauch der STnuoge
dnduTOh, daaa der Gemeiodediooer hemmging und «a
die Tboren der GeineiBderaitgUeder klopfte. (Ttnä-
tau. 917.;
['* 183 Man würde Kirchen auf ihn bauen.
8et>t groaaee Vertrauen in Ihn.
Soll.: Men loa kerkeu (huiaena. toreni ) op h«ra gebouwd
hebben. (Earrrhara^ü , I , i'*4^\)
•18i Me könt Kile uf 'ne baue. (Lusfrn.j
Er iat worttren und ebrenfeat, dMi «r nicht wetoht
und wunkt.
185 Mit dem kann man eine Kirche bestehleu. —
Chmm . y, 791.
Um Jemand ala beaondera rerachlegen fu besoiclmea.
186 Mit der Kirche unia Dorf (auch: um« Kreuz)
gehen. — Eütletm, 17$.
Die Erreiohnag «ioM Zwookea ikuf dem vorkehrteiten
und ichwierlgTtwn Weg« anatreben, Kirche let hier v>
Tiel wie Kircbengemeijide, die bei ihren Prooeaaionen
nicbl Immer den gendeaten Weg etnachLAgt. Von allem
Terkehrteo Treiben.
Frt ■ Prendre le ploe long.
'167 Neon Kirchen auf einmal sehen. — Fruch.
fitelil oder erlebt etwas AnaaerordentUohe« . Ang»<
nehmei n. a. w. «,tefa will dir eint geben, omm da
natm Kirchen aaf einmal aeheu eoUa«.'' Von den ffold*
nnper Bergan ana eoU man nenn Kirchen auf tlBBuU
•wen können.
*1SS Bd sann mid dV Kircb'n um an Foalm goangan.
fSirtmiMTk.) — Ftrrriemeh, U,l%i,K.
Sie aind mit der Kirch« nm die Fahne gegangen, d. h.
eifl haben verkehrt gehandelt.
•1B9 To Kark an Markt fuhren. — Schütte , II. m.
Die Heirath mit einer Frau wirklieh voUaiebeu
*190 Wa« man in der Kirche rers&umt im Kruge
nachholen. — Altmann VI, 519.
Slrctkeiuun^
1 Kirchenamt fühlt sich an wie Sammt.
2 Kirchenämter helfen gleich dem Mirtyrerthum
ina Himmelreich. — KunAnn» Itt.
Klrohmayt.
Die Kirciieuajct und der «isenie Bpateti ^dea
Todieuffrabors) beaahlen die Schulden dee
armen Matmei.
JCtrohealMkttB.
Vom iürcheubann «tirbt kein BUnik
Frt. ; SsoomniiMlIi mange bicn pala. — > KaeowDUiai4 m»of
hUm taol*. fLtrp^, (, 19^
D««r>fccai BmM«wOar«s-Lnaoa- Q*
Klxohanbusae.
1 Kirchenbusse ist kein Staupbcaen. — amebTanA^
247, 573. ViMor., /,S1. Ewimfwrt. 674; Eitelein, 177;
Saa«T,i^; Simtt*ck, A6T»: Graf. M9. 109.
Mit dem Stanpbeeeo iet gewDhnUch der Twlnet der
bargerlifiben Ehre verbunden. Der Sinn det Sprich-
wort« iat daher der, daaa tiic off^ntUobe Klrch«.mbaaa«
nicht mit entehrenden Foliecu verknüpft war. Sogat
deuteohe KOnlge naluaen keinen Anatand, aicb ihr ru
unterwarfen. Der Stanpenachtag war nor auf entehrende
weldieha Yergehongea geaeUt nsd g^t alt die Ein-
weihung cum Galgen.
3 Kirchenbusse stäit nicht über Jahr und Tag.
— r.raf, S4y , 104.
Die fxiT eine Uehertretnng sn alüend« (HldctraCe T«r-
ikhrte in einem Jahr.
Xirohondianer.
Kirchendiener sollen sich ilrei Stücke angelegen
sein lassen: Bibellegen, G<*het und steU Schii-
1er zu bleiben.
Klrdiendrajiv.
Kerkendrang düert nich lang.
Der Kirohenbeaneh Iet anfkng«, wenn die Gemetnde
einen neuen Prediger bekommen bat, In der Begel ein
etaxkcr, mleilgt tlob abtir, wenn der Aels der MeuheU
TorOber laL
Kiroheaareben.
1 Karkeneäi
mg.
engan sümt nit, Bibetieseu hindert
(Höht,) — Si^ütze. II. ««.
//, , Neu «i perdo il t«mpo k pregäro oolol , oh' t padrone
del terapu. (PastaaUa , i'i, U^
2 Kerkeiigftn sumet ' nicht, almissen geven armet '
nicht, unrecht gut diet ' nicht, godes wort
drucht* nich. — Ehttorf, i.
')Vertfumet. n Macht arm. ') 0*d«tb*l. «) Trengt,
Irttgt.
3 Kiiu'kengoan suimet nit, Almäusengieven 4rmet
nit. C'ioeMi.j — l'trmmidt. I.M9,H: (ür Tner Ar-
menith, Ül, S47. 40; Laprn, 1«S , 67.
4 KircKengehen brinp^ nicht in den Himmel, aber
nicht gehen auch nicht. — Ctotktnt. IV. i. J78.
5 KircLengehen (allein) macht nicht selig, aber
das Nichtgehen macht verdammt (oder: macht
nicht fromm). — Emelnn, 577; .Simro<*, MIT; Bram,
I, isu.
Daa bloaae Nichtgehen auch nicht, wenn hinrolohanJe
GrOnde vorhanden aind und «a niebt tntl einem unattt-
liehen Leben verknöpft iat.
ß Kirchengehen seumet nicht, ÄhnoseDgebcn armet
nicht. — Pauli, Po*ma, U, il^ u. 154'». JWnm, 8S,-
Ramann. /. iVtrd. , /. 7; Simnck, &^S: CfrU^MOS;
Bravn, t. IS57.
In Bendaburg: Karkengahn ajmt nie.
Moü.: Kerkgaog veanfim« nlet. (Barr*bom4«, I, VHK}
7 Kirchengehen säumet nicht, sagte die Bäuerin^
ging in die Messe und liess die Kühe hungern.
8 Kircheugehen sch&ndet nicht, sagte der Dieb,
als er ging, um die silbernen Heiligen zm
stehlen.
Die Bueaen : Kirchenraab Iet kein frommer DlebstahL
(Altmann VI. 3!>8,;
9 Kircbengehen vnd beten seumet nicht. — He-
n\*ch, 1793. <^.
Xlrolunfirat.
1 Kircbengut bringt weder Blüte noch Früchte.
Ea vor«t«ht aich daaa alle dl« SprlohwArter . welche
Khchen- und Pfalreagut ala ein Bahnniohniolktan be-
trachten , von Pxieitem in der Abeicht erfunden wt>rdea
aind, um von der Krwerbnng von Kirchengfltem absu-
•ebre«ken ; waa rwar lin allgemeinen, aber nicht durch-
gehenda geinugen'lat. Die <^ieohlehta Mareiel, daaa achon
eehi oft Kir«bengüter elogeiogea and fdr naiKUoben
Zweck verwandt worden aind und daett sie gerade ent
klaie In weltliche Hinde gakommsB tlnd,
haben, Früchte an bringeiu Ana aanerar
■at aoY ao dan Verkauf deraelben is Spanien (1S$S>
3 IGrchesgat faaeJt (gedeiht, wudelt) nicht. —
Eittiwin, 37t.
7n dftn rfffvetot »denen Anae^rft^b*« «im SabllfeK dar
K'- ' '• ' ••and den ao-
d n . deun aja
i. r Ttiit. L'eii«r
A OftUdH
V iittlicb
*1t>\, lief
'^rflacbl eeia«
86
1347 Kirchenlehrer — Kirchenlicht
Kirchenmaner — Kirchhof
1318
und der damit einstimmen wird, ebenfalls. Wie Dft-
tham and Abinm soll er lebendig ron der Erde Ter-
Bchlnngen werden und znr Hölle fkhren. Terseilrang
seiner SAnden loll er erst dann erhalten, wenn der
Teufel ile fttr die eeinigen erhalten wird." Man glaubte
aber epAter nicht besondere an die Folgen dieser Flttche,
wie Joseph n. Ton Oesterreioh und Blax I. tou Baiem
beweisen, welohe «iae grosse Ancahl Klöster aufge-
hoben haben.
Engl,: King Henry robbed the ohnreh and died poor.
(Bohn II, llj Oaal, 1015.;
I^s.: Bien d'figlise n*enrlchit pas. (Cahier, 606.)
Lat.: Tolosanum aumm. (Philippi, II, 331.;
3 Kirchengut hat Adlersfedem. — Blum, 86; Pimr.,
VI. 29; Eitetüiart, 192; Siilor, 349; HUlebrand. «,61;
Eüelein, 379; Simrock, 5681; Bram, 7,1856.
Gedeiht nicht, bringt keinen BeRen, rerzehrt das an-
dere mit. Wahrscheinlich liegt diesem Sprichwort die
Fabel vom Adler sam Grunde , der Tom Altar das Opfer-
fleisch raubte, nicht wissend, dass er eine gltthende
Kohle mit davonführe, die sein Nest in Brand setzte
und ihn, sein Nest nebst den Jungen Versehrte.
4 Eirchengrut hat Adlersklauen. — Körte, 8409; Sim-
rock. b68l: HUlebrand. a, 60; Graf.üi, 46; Braun,
1, 1856.
5 Kirchengut hat eiserne Zähne , frisst eines mit
dem andern hin und bringt dem dritten Er*
bcu keinen Gewinn. — Sutor, 350; PiMor.. VI. 29;
Blum, 88; Eisenhart, 191; Uertiua, II. 19. Sailvr, 254;
Hillehrand, a, i9; Ei$elein,377 : Simrock , bGSO : Graf,
543. 47-48; Körte, 3409.
Unverletsbarkeit der Kirchengttter. Oder man will
durch das Sprichwort anzeigen, dass diejenigen Gttter,
welohe einmal als Eigenthiun der Kirche zugefallen
sind , nicht wieder zurück zn erlangen sein sollen. Sie
halte dieselben fest. Dies der Sinn des Bildes „eiserne
Ztthne"; diese aber haben za dem Verbot veranlae-
sang gegeben, kraft dessen die Kirchen nicht nur In
evangeliachen, sondern auch in verschiedenen katho-
lischen Ländern der Erwerbung unbeweglicher Güter
für unfähig erklärt worden sind. Die neuere Zeit hat
übrigens (Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien)
gezeigt, dass sie mit den eisernen Zähnen fertig zu
werden weiss.
Frz.: Qui hume le trono du moustier est tont au diable
luy et les siens. (Leroux, I, 10.;
Holt.: Kerkegoed heeft ejzeme tanden. (Harrehomie,
/, 394»;
Lat.: Quod divini juris est, id nullias in bonis est (Bin-
der II, 2871; FtueliuM, 220; Wiegand, 379.;
6 Kirchengut ist armer Menschen. — Graf, 543 , 56';
Ihtg, 28.
Daher sollten nach älterer Gewohnheit die Einkünfte
in drei, nach neuerer in vier gleichen Theilen der
Geistlichkeit, den Kirchengebänden , dem Bischof und
den Armen zugewendet werden.
7 Kirchengut kommt nicht auf den dritten Erben.
— Gaal, 1015; Sutor, 349; Blum, 87; Piator., VI, 26;
HUlebrand. 46, 62; Graf, 543. 49; Simrock, 5682.
Drückt aus , dass das Vermögen der Kirche nicht auf
dritte Personen zu kommen pflege. Nach älterm katho-
lischen Kirchenreclit fiel , was ein Geistlicher aus geist-
lichen Einkünften erworben, bei seinem Tode an die
Kirche zurück und er konnte blos über das aus Schen-
kung und Erbrecht erlangte Vermögen verfügen. Jetzt
beerbt die Kirche nur dann einen Geistlichen, wenn er
keine erbberechtigten Verwandten besitzt.
8 Kirchengut zerfliesst wie Salz , wenn's im Was-
ser ist. (Poln.)
Nach den Lehren der Kirche nämlioh , wenn es welt-
liche Hände an sich gebracht haben.
Xirohexilehrer.
Ein rechter Kirchenlelirer lehrt mehr mit Wer-
ken als mit Worten und erbaut mehr mit
einem unsträflichen Leben als mit dem Maul.
— Ojtrt , 376.
Xlrohenllcht.
1 Die hohen Kirchenlichter brennen oft sehr trüb.
Sie rauchen oft mehr als sie leuchten und führen
den Namen Licht nur ironisch.
Ftm. : On dit communöment en viUes et rillagea quo les
grands clercs nc sontpas les plus sages. (Leroux , II, 93.;
•2 Er ist kein (grosses) Kirchenlicht. — ; Eiselein, 378;
Braun , /, 1858.
In Würsburg: 'B is ke Kirchalioht. (SartoHia, 169.;
Ist in geistiger Hinsicht nicht besonders begabt, ragt
nicht hervor, wie einst die Kirohenvätcr und Kirchen-
lehrer Tcrtullian, Origenes, Hieronymus, Augusti-
nus u. a.
Fr:.: II n'est pas grand clerc en cette matidre. (Len-
droy, 443.;
Kirohexunauer.
In einer alten Kirchenmaner ist zuweilen uch
em guter Stein.
SixchexunatiB.
1 Fette Kirchenmäuse, weisse Schwalben, und Spie-
ler, die viel Geld, sind seltene Dinge in der
Welt.
BolL: Eene votte kerkmnis, eene witte awalaw ea ssm
rijke speelman sijn drie zeldzame dingren. (Ham^tmtf,
I, 393D.;
2 Kirchenmäuse haben leichten Athem.
Weil sie sich nicht unmässig anirattem kdanen.
SUrohenmusik.
Die Kirchenmusik war erst eine heilise Nome
und wurde hernach eine wollüstige i)irne. —
Klo^erepieqel , 51 , 14.
Kirohenp&d.
1 Ein Kirchpfad ist keine Heerbahn.
Ist also nicht ein Weg, den der Staat wie eine ]
Strasse, sondern den die verbundenen Ki
den zu bauen und zu unterhalten haben.
Holt.: Een kerkpad is geene heexbann. (Särrebvmtt,
I, 393»>.;
3 Wann 't reggent up den Kerkenpäd, lb et de
ganze Weeke (Woche) nät. c^'aid. Cpfi.j
Klrohenpruohtel.
War ich ein Kirchenpruchtel und Heiligthma-
dieb, noch hätt' ich Geld, so war* idi lieb.
— Schamahr, 11.260.
mrohenrath.
Der Kirchcnrath gehört zum Kirchenstaat
"Bflmhcnnaobfti
In Kirchensachen soll man sich nichl mischen.
— Heinsberg II, 128.
Frz.: U ne faut pas mettre 1* main k rencensoir. (La-
droy, 655.)
Xirohensohlüasel.
Der Kirchenschlüssel öffnet die Lade.
Von den Rechten, welohe die Trauung den Tcrtw
denen gewährt.
Klrohenvater.
Lasset in solchen Sachen die Kirchenväter grö-
beln, sagte der Beichtiger, als ihm die Iiome
sagte, sie habe am Caro factum est gegrübeli.
— Klosterspicgel . 79, 6.
Der Kirchgang kommt so süss ihm an, sli
wenn man kauet Enzian.
Kirohfiräa^er.
De flitigsten Karkgaers sünd ni immer uns He^
gott sin besten Kinner. (Rendsburg.;
Xlrohherr.
Der Kirchherr verdient den Acker und sein
Holz zum Feuer. — Graf, 544, 67.
Die Kirche ernährt ihre Diener.
Mhd. : Der kirchheer verdienet den acker Tnd sein hfit
zu dem fewr. (Grimm, II, 570.;
KlroUiof.
1 Auf dem Kirchhof mnss man nicht sc^afen.
Hotl.: Op een korkhof moet men niet slapen. (Emr*.
bomee, I, 395».;
2 Auf dem Kirchhof treffen alle Wege zutammeo.
— Altmann VI, 403.
3 Auf dem Kirchhof werden alle Händel Te^
glichen. — U1nc*Ipr, 1177,25.
4 Auf den Kirchhof kommt man immer noch
zu früh.
Dan.: Ondt at komme ind hvor alle komme snedende ad.
(Prot, dan., 352.;
6 Der Kirchhof blüht aus der Aerzte Credit
6 Der Kirchhof deckt die Sünden der Aente.
Fr:.: La terre couvre les fsntes des m^dedne.
7 Man geht so lange am Kirchhof vorbei , biimin
hinaufgetragen wird. — AUmanH Vi, 49».
8 Was auf dem Kirchhofe ist, soll man nta
lassen.
9 Wer über den Kirchhof geht ohne Wind, durch
die Marktgasse ohne Kind, an der Mflüg
vorbei ohne Spott, der hat groue Gnad' vor
Gott. (Lauingen.) — BirUnger, 11S4.
10 Wer übern Kirchhof get ohne Wind, dmtb
den langen Kram omie zu kriegen H T* -
den Steinweg 'naiu ohne Spott, der dOil -.v.
1 349 Kirchhofsblume — Kirchtag
Eirchtanz — Kirchweibe
1350
rühmä für ä (iiiad von Gott fKohurii.) — Fir-
mmivh. 11, 173; Iteutfche Homnmvilung , Hl, 42. 474: //<:•
i^ikiel, 19.
•ll Er bautzt (bilt) den KirchhofF an. — Eyering,
n. Uli u. 245.
*12 Er wird sich bald auf dem Kirchhof einmiethen.
(S. Fu8i 235.)
Wio die Alten sagton: Kr iteht mit oincm Fusi in
Cliurou's N'aclion.
Lat.: Alterum pcdom in cjmba Charontis liabere. (Fan-
liun. Vi.)
*13 Es ist auf einem alten Kirchhof so gut schla-
fen, als auf einem neuen.
•14 Hut sc ik min Karkhof vor ügen. (iMn.j —
Schulze. 111, 171.
Heute wird ci mir achlinim geben.
Kirchhofoblome .
•1 Di« Kirchhofsblumen gehen ihm auf. — Eiw-
Inn. 37?«.
*2 £s wachsen Kirchhofsblumen auf seinem Kopfe.
Hüll.: Du korkhof-bloempjed waidcn opzijn hoofd. (üarrf-
/>.>»«■'(■. /, 3U4''.;
XlrchhoflBercle.
Kirchhofserde ist gute Reiberd'», wenn die See-
len ropten. — llurm*, ifis.
Klrohhofapfeife.
*Er bläst dit' Kirchhofspfeifr.
Xlrohlein.
1 Es ist kein Kirchloin so klein, der Teufel baut
eine Kapelle duneben.
Bvhm.: Nonl toho kostellcku, aby öprt pfi wm iviS kap-
licky nonöl. CrVfalorjly , 187.;
2 Es ist kein Kirchlein su klein, es muss des
Jiihies Kirchweih tlariu sein. — Kitdexn . HK.
Holl. : TiH Kbeou cappvl ao dein , ii en bevot een kermiaio
doa jaara. (THnn., ii, :\.)
Ltit.: Nun e^t BUfclliim i|uiii lemel in anno ni in eo do-
dicatio. (t'trU'in, »7i;.; — Scrvant eacratae scmcl anno
iodt.-» ciiii-llai«. ^Fnil-r^U-'nn, ü^C; Sv>j'.H,l,t, 5.'i4.;
3 Es war kein Kirchkin nie »o klein, man ging
des .lahrs einmal duroin.
4 Man luuss das Kirchlein im Dorf lassen. CSehKitbeu.y
Man inuas nicht gar zu viel verlangen, mit seinen
Funlorungcn nicht zu weit goben.
Kirchleute.
1 Das sind keine Kirchleute, sagte der Küster,
als dfr bchäfcr vorbeitrieb und einige Schafe
zum Kirclithor hereinkamen.
Jloll.: Wut komt er al te kerk, zei de paap, en bij zag
vuu vtirre eeuü knurrende gemcvntc aankomen. (Harre'
/»■Hitv. /, ;!;'i''.;
2 Wann et dm Kiürklü'en riilgent innet gat, dann
i'S i*t de gaussr Wiäkc nat. 'tintfschuft Mark.j
— U(>i.<{i-, j'.<. i'.' : lutdidculi^ih Uvi llitn»Urr>j Vlll. 40.
3 Wenn's den Kirchlcuten regnet auf den Hut,
so haben wir die ganze AVoche (Hegen) genug.
Xirohmess.
1 Die Kirchmcss ist einmal oben, das andermal
vnten im dorti". — /vin, //. i84.
i Es ist nicht allzeit Kirchmess.
Lat.: Nun «cmi'cr Authittcria (Saturnalia). ^Sf^bvl'l, 37^.)
Klrchspende.
Yiic die Kirchspende, so die Seelenmesse.
Kirohapiel.
1 Ich gehöre nicht ins Kirchspiel, sagte der Bauer,
und weinte nicht, als die ganze Gemeinde
Bchluch/to.
2 Wif da^ Kirchspiel, so der Pfarrer.
lt.: Ad uu püpolf psuo, UQ prcte ipiritAtu. (Hvkn I, $9.;
*3 Er iüt aus dem Kirchspiel des heiligen Petrua,
dea Schutzherrn der Pinsel.
Kirohtaff.
1 Der Kirchtag \»t aus. — /Virümictkati , 585.
Dia Buia« ist zu Ende. Kircbtag ^ Kinaet. ..Wamd
der Undaakbart hat, waa ar h»b«B will, lo lat der
Kircbtag aua, ■eino Complinantt ainsan daa Compla-
torium; Min Aufhalten oltlrt den Corunm; leine Aaer-
hietuugen floriran vis dar Valgwateum am Wag«, den
Chriitoa exoommanicizt." (Äi^'akam a Samcta Clara,
Judas der JCritcAcfm. i.)
2 Es ift aelten ein Kirchtag ohne Händel. <s. Kirch-
weib« 3 o. (.) — Ihirömiaktm , ■'•>u7.
3 '.S is nid oli To Kiadi. (Suitrmark,) — firm»-
»ich. Ii. 766. 43.
El in ni«.bt all« Tag« Kirohiag.
4 Zu solchem Kirchtag gehört ein solcher Tanz.
— Parömiakon , 380.
*5 Dieser Kirchtag ist nicht für ihn. — Airumüi-
kim , io:o.
*(> Einen in den Kirchtag laden.
In dem Sinn wie Ellenbogen. (Vgl. f.rrimm. V, 837, 1, e;
Schinelli'r, If, 325*.;
Xirchtans.
*Er hat alle Tage Kirchtaius. — hinimiakon, 7i.
Lebt alle Tage herrlich und in Freudon.
Xlrohthür.
liei einer offenen Kirchthür geh' nicht vorbei.
EUrchthurm.
1 Der Kirchthurm ist ein Finger, der gen Him-
mel Zt'igt. — Sailcr, iJfi.
Bt'tl.: Do kerk ii de brug naar den liemcl. (Ilttrreb^mt^e,
I, ;»».•»"..;
2 Je huher der Kirchthurm, je schöner das Ge-
läute. — l'.iy'lcin , S7S ; Sunrnrk , 5683.
HücligcdtcUto Herren »ind in der Kegel it-utaeliger,
Iiuiiiaiu'r al4 ilire Bi>amteu.
3 Unter don Kirchthürmen der Dörfer ist der
grosse Iwan verhasst (pfeächtet). , Mw^uu.)
l>cr i;ri>ai<o Iwan (Iwan Vi'elikij ) hniRii dor grüsste
Gluckonthurm in Moskau , der auf dem Kronil tn-i empor-
ragt, ohuv durrh Nfbeuifi'l>audo heongt zu nein.
4 Wu ein Kirchthurm i.'^t, da steckt unser Herr-
gott seinen J-'iuger aus der Erde. — Sim-
ri'di. :u.i4: Ihm. ü/JiMint/iiA«', l»»M, S. 143.
*5 Den Kirchthurm in die Mitte des Dorfs setzen.
Eine zum i{t>inoinacha(tIic!ien Gebrauche dienende
Sacho in dio Mitte nti-lliMi.
•G Er braucht den Kirchthurm als Zahnstocher.
*7 Er hnt den Kirchthurm seines Dorfs nie aus
den Augen verloren.
Kr iit nie über die Markung hinausgekommen, er hat
die Welt nicht guaeheu.
Fr:.: Etrc birn de aon villago. (Lfinüroy . lOi.j
* 8 Er sieht den Kirchthurm für den Nachtwächter
an. — Jrr. (imhelf. hällu , I, 18».
„l'nd prügelt ihn, «tfU er ihm nicht aus dem Wege
will."
Klrchthurmsinteresse.
Die Kirchihurmsinteressen entscheiden.
Da. Wi> iifrofli'e Plane vuu ürtlichou Bückuichtcn beoiu-
flu*»t und nach PrivatTortheilen behandelt werden.
,. Für den Wültuorkt iiiuai di<> gcradi'Bte Linie gewählt
wonli'ii : abiT gerade von die^vm (irundäatz wird ia
«)v»ti-rreioli und Unmland Tieirach abgowichcn, weil aich
gewiHse KircIitbunuBintercaseu geltend machen." (Schle-
xn'ff /eilifHij , ISfiK, Nr. öBl.J
Xirohwelhe.
1 Auf der Kirchweih isst man gern *lcn Gauch in
Pfeffer. — l'i'^chnrl.
2 Auff der Kirchweyh mach ich mich breit. —
//. *i7./i*, //, VI. 2.
3 Auff solcher kirchweih gibt man solchen (oder:
keinn andern) ablass. — fimiitk, /, 6i''; //, 47i*;
l'ftn, II. S**. Sailor, S3S: Extdein, 37S; Simrock, 5693;
Kürte. 3411).
.«Auff solcher Klrohwcih, solchem GottsbausH theilt
man kein andern Ahlass anss." {Waldit, IV, Vi.) ,.Es
gebed yn gewoulich nOlichc Kirch weyli in sülichen Ah-
laus." (Stumi'j. II, 34^»».;
HoU.: 0|> aulke kermissen gecft men gecno andere aflaten.
(itarrebom*», I, »JS''.;
Litt.: Aliter haec aacra non constant. (Autoa.) (Binder
I, 1.S73; //. 1S7; Stybold . 534; PAüippi . IJ, 161.J —
Dodicatio oam bulla res uniua pr«tli. — Pernieiem litis
secnre non sepeliUa.
4 Damach Kirchweyh, darnach Ablass. — nmier.
m . 13; Lrkma*n. II, U, 3.
5 Die Kirchweih will ihre Gäste, der Markt seine
Kanfleute haben.
6 £■ ist keine Kirchweih noch Jahrmarkt, der
Teufel rüstet seine Kirchweih jauch daneben
auf und richtet den Schrägen und Kram zu
Markt ~ EUtitin. S78.
7 Es ist nicht alh^ Tage Kirchwi-yh«; im Dorff.
(S. Fangtag. ,F»chtag. Fltilscbtag, Jahrmarkt 7. Kir-
mes 6 und Sonntag.) — tlrMtr, III, :U: MninT, II. IM;
^chaUjithr , /, 247.
Dan.: Det '^r ei bwr dag bagedag.
Frz..- II n'cat paa tous les jours Hta.
JBoU.i Ilet ii all« dagen geen vmalenavend ig««n ICaiATend,
ains Marltiusaveud). — Hot is altijd geen joogdag.
85*
1351
Kirchweibe
Kirmes
ia52
/(.: Ogni di non h feste. — Ogni giomo non li fftnno noisa*
mÖSl fScArwfr, 15J — Hob ••■-
per SAturnall» stint. (Binder II, 8S24; Faielitu, 174;
Lat.:lXon lemper Beebanali
10
11
12
13
•14
•15
♦16
•17
•18
•19
•20
•21
•22
•23
•24
•25
•26
•27
Wityand, 306.J
Horte.: D'ar inl^ hTar dttg kvitsaiidAg.
Schwtd.: All» dagar Ire inte Bötebrftdtdagar. — Det ire
icke all» da|^ bakedagar.
Es ist nur einmal Kirchweih des Jahres. — Ra-
mann. //. Pred., 11. 416.
E« ict je da* Sprichwort war, e« fehlet sieht, da«
in eim Jahr etwa in eim Dorff Kirchweih ist. (Ayrer,
II, 1191, 4.;
Engl. : Chriitmaa comei bnt onoe a year.
Es wird 80 lange von der Kirchweih gespro-
chen, bis sie endlich kommt.
Et iit so lange von einer Sache die Bede, bii lie
sich wirklich ereignet.
Frl.: On parle tant de la Saint -Martin, qn*i la fin on
y arriTe.
Kirchweihe sind dess Teuffels Fest. — froncfc,
Ze^buch, CCXXU*.
Man spricht von der Kirchweih, bis sie kommL
— Lehmann, II, 156, IM; EüHein. 878; Birtinger, 30».
Her Bchwitst'i gans Johr Ton der Klrwe, endlich iit
ae. (Seffltn, 463.; Wer kommen soll, kommt, wenn man
nur die Zeit erwartet.
Wer auf jede Kirchweih geht, erlangt faulen
Ablass.
Wo eine Kirchweih ist, da will auch ein Jahr-
markt sein.
Die Kirchweih abgiessen.
Die Kirchweih ist schon gewesen, du kommst
zu spät
Lat.: Hedera poit anthisteria. (Seybold, SIS.;
Du kannst mir auf die Kirbe (Kirchweih) kom-
men. (S. Ellenbogen 6.) (RoUenbwrg.j
Einem eine Kirchweih kaufen.
„So gebt ir in (den Feinden) einen fOrbasa (Tortpmng)
aladann will ich sn rechter maei knmen and in mit
meim Haafen ent der rechten Kirchweih kaufen.'*
(Teuerdank, 93, 18.;
Einem zu firü auf die kerwin knmen. — Schade,
I, 57, 91; Grimm, V, 833 fg.
Einen zur Kirchweih einladen. — Tendlau , 2Si .-
Eiselein, 878.
Er chünnt ab der Ghilbi (Kirchweih) ungeschlagen.
(Solotlutm.J — Schüd, 95. 4S3.
Er ist audi auf der Kirchweih.
„...Daas ein Jeder gesehen und, wie man sn sagen
pflegt , auch bey der Kirohweyhe seyn wolte." (Oott-
fried, 795*.;
Es ist eine Kirchweihe ohne Rauch. — Sailer, S97;
SrAo(l(!i,1125^
Es ist eine Kirchweih, wo man keinen Rauch
gesehen. — Eiselein, 378.
Von einer nngastliohea Anfhahme, schlechten Be>
wirthang.
Lot.: Sacnun sine fnmo. (Eitelein, 378.;
Es ist jm gut der Kirch weihe kauffen. — Jlaike-
*ius,Postilla, II, CCLXU»».
„Wie wir Teatschen reden."
Ich wollt* ihm auf die Kirchweih kommen. —
Fi$chart in Kloster, VIII, 434.
Eine Drohung, der geschichtliche Vorginge sn
Grunde liegen. Es war eine alte Kriegslist, den Fein-
den bei einem solchen Feste aber den Hals sn kom-
men. In einem Spruche von dem Kriegssage des Land-
grafen Philipp und Kurfttrsten Johann Friedrich gegen
Herzog Heinrich ron Braunsohweig im Jahre 1542 heisst
es von den beiden Verbündeten , die den Herzog ftber-
raschten. dass er nicht Stand halten konnte: „Sind
den frommen man zu fkü auf die kerbei kommen."
Ebenso 1502 in dem Streite der NOmberger und Ans-
bacher um den Kirehweihsohuts tou Affialterbach. Als
die Nttmberger sollen auf die Kirchweihe ziehen, fie-
len die Markgr&fler ;hinaus , lagerten sich im nttmber-
ger Wald, in Hoffnung, den Nümbergern, so sie auf die
Kirchweih zogen oder daron, auf die Kirchweih zu
kommen. (VgL F^anck. Chronika , ISS6 ^ 1, 254». ) Auch
TOn dem Kriegssuge des Landgrafen Philipp von Hes-
sen nach Wttrtemberg 1534 heisst es: „Hessen thet sich
nicht säumen, su schimpf gar wol gerttst, wolt auf der
Kttrbe kramen. (Soltau, II, 155.;
Komm mir auf die Kirwe. (S. Ellenbogen 6.)
Man weiss noch nicht, was aus der Kirchweih
werden wird.
„Nun wil ich warliuh sehen gern, wm noch auss
der Kirchwey wU wem." (B. SocAs, XXXII, i.J
•28 Nach der kirchweihe kommen. — Frout. /,m*
Btt Bpite.
•29 Nun ist die Kirchweih aus. — H. Sackt (um).
in, 1, 147*.
Klage einer Buhlerin, dieiihrem Iiiebhaber die lo-
schen geleert hat.
•30 Vor der Kirwa schon Juchhe schreia. — Sut»-
ritu, 169.
FrOhseitig wegen eines Ereignisses trinanphixen, te
■pftter nicht eintrifft.
•31 Wenn man ihm einmal eine Kirchweih kauft)
er denkt immer daran.
Von einem, der Beleidigungen nicht leicht
1 All Dage is kin Karkmess. ((Hdentmrg.j — Fin
menich, I, SSS. 28.
2 Auf solche Kirmes gehört ein solcher Tanz. —
Pwimiakon, S971.
3 De Kinns is innse an die Menscher (seins) ib.
(Af/netendorf im Kreise Uirtchberg.J
Die Kinnes ist unser und die Madehen <aiad*s> wUL
So sagen die Bauemburschen in der Kinaeswoehe, ^
damit ihr Becht, sich anszutnmmeln , auamdeatCB.
4 Die Kirmes ist einmal oben und einmal unten
im Dorfe.
5 Die Kinns war* eine Plage, dauerte sie alle Tage.
6 Es ist nicht alle Tage (immer) Kirme«. —
Simrock, 5690.
Fastnacht. Namentlich dauert, wie man ia
sagt, die Kirmes der Schlechten nur koxse Zeit. (IMss«
berg II, 46.) In Meurs : Et is niet alle Dag Tsi—
g'irmeniek, 403,146', füx Aachen: Firmemek,I,4n CSr
r Köln: Firmenich, I, 478, 55.;
BolL: Het is alle dagen geene kermis , al dansea de
( Barre bomee , I, 395«.;
Lat.t Non semper laetus ridet Apollo. (Oaat, 954.;
Ung.: Nem mind4g neret a' vak lö. — Nem
pap-ssjt. (Goal, 054.;
7 Es ist nicht überall Kirmes , wo die Fwhi
rauchen.
8 Hammer Kirmess gode Weck, dann frage ner
nez nah R&n un Dreck. (Bedburg.;
9 Heut* wil ich menn Leiten Kirms machen, sagte
der Bettelvogt, Weib, hole für einen Sechas
Tischbier.
Poln.: Kiedy kiermasz, di^j babo ma»lankL (Lom^, l&J
10 Kirmes ist nur einmal im Jahr.
Um zu OenuBB und Lust su ermuntern.
11 Man spricht so lange von der Ejrmes, bis üb
kommt. (S. Beiem 1 und Pasch.) — Simroek. 5m ;
Reiwtberg H, 89.
Soll.: Men heeft zoo lang kermis geroepea. tetdai M
eindelijk kermis is. (Harrebomfe , I, 395 ^^.^
12 Mer soll nit vor dV Kirm jux*n. (Frankem.; —
Fremmann, VI, 318, SS6.
13 *Ne schlechte Kermess, wo nichts kort geihL
(Sauerland.J
14 So lange die Kirmess währet, hant die Spiel-
leut' Lohn und der Wirth Gäste.
15 'T en is nie assan Kerremisse, woar 't Vao^
uitfltikt (Franz. Flandern.) — Firmenick, III, i», «l
■« Es ist nicht immer Kirmes , wo ein Fahaleia m
16 Wat up jieder Keamiss utsteit, dat is
fal (feil). (Westf.)
17 Wei noa allen Kearmissen geit un kein GeU
im Buile weit, dei is sliem derane. (BmrtB.}
18 Wei no allen Kermessen geiht un kein Gddim
Beutel weiss, der sieht ein gross Hendeü.
(Saueriand.)
19 Wenn ma zur Kinns gibt, da mnss nn
doss der klennste Dorm wird, wie der
Stiefelschoft. (Schles.)
20 Wer kann auf allen Kirmessen za,
Poln.: Trudno Jednemu na wssjstkich
(Lompa, 32.;
'21 Ar hot'n uf di Kirm g'lodcn. (Fn
mann, VI, 318, SS7.
'22 Die Kirmess is uise. (yordbökmnj
Sprichwort der Dorfbnrschen , weita sit sich r^ i; ^
tem oder andern Fremden beengt fttUcn.
1353
Kirmesliebc — Kirsche
Kirsche
1354
•23 Dort iat Kirmes.
Unter einer groitenAaiwahl aonderbarer thOrinffiieber
Feldaberglauben ist der folgende wol der gonderbante.
Wenn die lUupen den Kohl anfressen, eo geht der
C^rundbeiitier an dem Tage, wo in der Nachbanohaft
Kirohweih iat, anf seinen Krautacker , klatscht mit der
Peitsche und ruft: „Dort ist Kirmes.*' Da sollen alle
Kaupen oben erscheinen. {Uuti/oie, Onttrkaltungtn am
hduttichen Herd, 18 j7, S. 3:^i*.;
•24 Einen zur Kirmes laden. — Gdier.
Zu einer nichts weniger als ehreuTOllen Function
auffordern. (8. Hobel 5.) Mundartlich bei Frommamn,
VI. 318, '127.
Lat.: Venite, fruamnr bonis.
•25 Er kommt von einer kalten Kirmes.
HolL: Hij zal van e«ne koude kermis komen. (Harrt-
bomie. I. 39Rbj
•26 Et es Kiärmiss in der Ilelle. (hcrtohn.) — Moetw.
86. 118.
Wenn es bei Sonnenschein regnet.
Frt.: Le diablo bat sa fenune.
•27 Fort von der Kirmes, die dauern sind trunken.
HoU.: Vrienden, maakt u van de kermis, die boeren aijD
dronkeu. (Harrtb'jinit, I, 395 '\J
•28 Ich will ihm Kirmes machen. (ScMeit.j
Ihn tüchtig durchprügeln, weil es selten eine Kir-
mes gibt, die ohne Prügeleien ablluft.
•29 Ja, wenn alle Tage Kirmes wäre! (ScMes.j
•30 Komm mir zur Kirmes!
Abwehrend z. D. als Antwort auf eine Bitte, einen
Vorschlag.
hat.: Venite, ftoamur bonis. (Binder 11, 24W: Kixt-
ifiH, s?*».;
Klrmesliebe.
Kermeselieb on Hochzigelieb dauern n.ir drei
Tög (Tage), i Memini^fn.J — Fn>mrn(inn, //, 411. 115.
Xlrr.
• 1 Er ist so kirre , man möchte jhn vmb einen
Finger winden. — llirbcrgcr, 11. 83.
*2 Er muss so kirre werden, dass er aus der Hand
frii^Bt.
J). h. demüthig und unterwürfig.
Kir»ch.
* 1 Er kann Kirsch, Kümmel und Bittern aus Einer
Flasche trinken.
*2 Er verkauft Kirsch ^ Kümmel und Bittem aus
Einer Flasche, fsu-tun.;
■) Drei Sorten Schnaps. Angewandt anf einen Kauf-
mann, dessen Heollitttt im Verkauf man nioht sa sehr
traut; dann aber auch: Er redet, wie es Jeder hOren
will. Zur Itcceiehnung geriebener Schlauheit, ehrlich
und ironisch gemeint.
Xlrsclibfium.
1 Der Kirschbaum sorgt nicht, wenn er auch im
Winter einmal kalt steht
2 Von Kirschbäumen kann man keine Pflaumen
schütteln.
JJoU : Men scbudt geene koeijen uit kersenboomen. (Harrt-
trjmet, 7, 3^6".;
3 Wann de Kirssenböm tüsken twe Lechtera
])lauwet, giet et kaine kirsseu. rcrafuchaft ilark.j
— »«.ivN.-. 59, 17.
Wenn iler Kirschbaum «wischen iwei Lichtem blüht,
gibt OS keine Kirschen. (Reintbery YIII, 81.; Weil die
zur Befruchtung erforderliche Luflbewegnng fehlt.
4 Wenn man den Kirschbaum nicht zerreiast vnd
die Nussbäum nicht zersohmeist , so stehet es
nicht wol im Lande. — Lehmann, 11, 830, 7S:
MfNri'tk, 5649.
*5 Einen Kirschbaum für einen Besenstiel ansehen.
*6 Sie ist zum Kirschbaum geworden. — Herberger,
//. 284.
In dem Sinne: Sie bat ein Hufeisen Terlorm.
Kirsche.
1 D' Kriesi händ Stiel, s' cha nfth, wer will;
<r Kriesi händ Stei, si gehöre nid eim allei.
{I.uzrm.j
2 Die beste Kirschen fressen die Vögelein. —
r;ru{fr, y/i,Sl: Lehmann, 7/, S4. UO.
Würde es steht thoriclit leiB, wtnn lie sich dl«
scblechteatmi »auuchlmV
3 Die Kirsche tchmeckt sauer, wenn die Säge zu
tief in den Baum gi>gangen int.
4 I>ie letzten Kirschen sind oft noch theorer eis
die ersten. — Alimmu VI, «M.
5 Eine geschenkte Kirsche ist so süss wie eine
gekaufte Pfirsche.
Die Russen : Die geschenkte Ourke hat den Werth
einer gekauften Arbuie. (Altmamn VI, 386.;
6 Eine Kirsche zieht die andere nach sich.
Ein Wort gibt das andere.
7 Gestohlene Kirschen sind süss.
Der Sinnlichkeit erscheint alles Verbotene in einem
hohem Beize. Verbotene Bücher liest jeder gem.
Lat.: Dulce pomum, cum abest cuitoa. (Ftuelius, 69.;
8 Grüne Kirsclum werden auch roth (schwarz).
Holt.: Groene kersen worden roud. (Harrfbomee . /, .t96*.;
9 Kirschen essen ist herrlich, aber auf den Baum
steigen ist gefährlich.
10 Je grösser die Kirsche, je grösser der Kern. —
.Mtmann 17,480.
11 Man muss die Kirschen erst reif werden lassen.
H'tll.: Laat de kersen eerst wel rijiien. (Uarr^hißmef,
I. !li6-«.;
12 Man muss die Kirschen essen, wenn sie sind
(sie diuiem nicht |.
HulU: £et kprsen als ze ie geboden worden. (Harrebomee.
1, 396 ■•;
13 Mancher isst wol gern Kirschen, aber Bäume
will er nicht pllanzen.
Lat.: Ficus sunt avibus graue, at plantare recusant. (Pki-
lippi, I, 155.;
14 Nach braunen (reifen, schwarzen) kirssen steigt
man hoch. — Fmnck, /, 81*; //. 6*; Cruter, /, 60;
///. 71; /V(i-i, //,485; Uhmam . 11. 430. 9; Latendorf
II. 2S; .sVAoirW, 1116''; .Sutur, 185; (.'aat, 1016; Iaw-
/(■iii, 378; /;/Mifi, 240; Itückiny. 355; Sailvr, 170; .S'ie6en-
kies, 249; Simroik, 5697; KörO-, 3411; llraun, I, 1860.
l'fir das f was wir gern haben wollen , wird keine An-
strengung gescheut.
i><iii.: Sorte kirsbsr erc de beste. (Prov. dan., U'i\.)
HolL: De bnxine kerseu zijn de beste, do witte werpt men
weg. — Naar braine (rijpe) kersen keemt men hoog.
(Harrtbomrr, /. 896 ■.;
Jt.: II bmno il bei non toglie, |anzi Taccresce. (Pazta-
iflia. 30.;
Lat.: Alba ligustra cadunt vaccinia nigra leguntur. (Vlrgil.)
(liaal, 1016; Sutvr. 185; Philippi, I, 16; Seybold, 16.;
15 Nach rothen kersten versteigt man sich, nach
schwarzen folt man sich gar zu tod. — Sa», 95*.
16 No de schwarze Kirsche schtecht em hi. (Sithen-
bur^.-Mch)- .) — Schwier, 334.
Damit schmeichelt man in Siebenbürgen den Brü-
netten.
17 Reife Kirschen abbrechen ist lustig, aber Steh-
len gefährlich. — Eitdein. 378.
18 Um eine schwarze Kirsche steigt man höher
'nauf als um eine rothc.
Je schöner das Miidchen, desto mehr Anstrengungen
werden gemacht, in dessen Beiitx zu gelangen.
19 Vergiftete Kirschen bringen einen Herzog um<
— Salin. 132; Simrock. 4678.
Dies Sprichwort entstand im Jahre 1291, in welchem
Hertog FViedrieb, Sohn des Markgrafen Dietrich des
Weisen, auf dem Schlosse Hirsenstein an der Klbe an
vergifteten Kirschen starb.
20 Viel Kirschen fallen ab, ehe sie reif werden.
21 Vureiffe Kirschen schmecken nicht. — Mn, II, 5C0,
22 Wenn die Kirschen abblühen fein, so blüht
auch Cietreid' und Wein. — Itovbvl , 90.
23 Wenn die Kirschen gut verblühen, wird der
Koggen auch gut bliuien. (Kretunach.) — lloebd. 96.
24 Wenn die Kirsdien reif sind, braucht man den
Spatzen keinen Boten zu schicken.
Die Bussen: Bind die Kirschen da, werden die Spatzen
sieh finden. (AUmamm VI, 498.;
25 Wenn die Kurschen vorbei sind, schmecken sie
noch einmal so gut.
Me Boasan: Wenn man die Kirschen verloren hat,
dann lAufl «Inem erst das Waaser im Munde zusammen,
wenn man thrtr gedenkt. (AUmann VI. 448.;
26 Wenn me Chirsi g'winnt (pflückt), so seil mo-n-
nngemohn (unten) -n-afoh. fsohthum.j — Sibüd,
64.95.
Vom natürlichen Kutwickelung^gung.
27 Wer gern Kirschen isst, lernt bald (leicht)
klettern.
Die Russpn. Wer Lu#t genug nach Aeu Aepfdn am
Baume hat. dem wird dai Kletternlernen nicht schwer
werden. (Altmann VJ. 456.;
1355
Kirschenkorb — Eis
Kiaen — KisBlein
UM
28 Wer gute Kirschen easen will, mius hoch steigen.
ffoU. : Die ken«n wil «ten moet ze plukkan , of g«ld gcren.
W'Harr«l>ome« , /, 3d6«.;
er Kirschen essen will, braacht in keinen
Nassbaum zu schlagen.
Die BoBsen: Maa braacht den Palmbanm eben nicht
nmzareiiien , nm die Datteln zu bekommen.
30 Wie die Kirschen blühen, so blüht auch der
Wein. -Pfaiz.j
31 Wie Kirschen und Beeren behagen, muss man
Kinder und Sperlinge fragen. — VonUcKe ZeUunf
Tom U. Jali 1S67.
32 Wo du yon vielen Kirschen hörst, da bringe
einen kleinen Korb. CSeugrieck.)
•33 A d' Kriesi goh. (Lvzem.)
Za eines andern Schatz.
*34 Die Kirschen ausfressen und einem den Korb
407
b.
Rein»-
an den Hals hängen. — Luiher'n Tischr.
Sander'8 Wb.; IVurzhach H, il5; Eixelein, 353
hcrg II, 30. Körte, 3411; Schüler. 111, »5».
So nannte Luther die Terheirathong einei MAdcheni,
das schon ein Kind gehabt, an einen andern, wie sie
K. B. in UgolinVa Philogenia Torkommt. — Abhub der
Tafel. „Die Herrn von W. wollten einen itraffen, dasi
sein Frau zu frah in dai Kindbett kommen war; weil
er aber unschuldig an der That, sondern andere die Kir-
schen gessen und ihm den Korb an den Hals gehenckt,
liüss man ihn gehen." (Zinkgref, IIl , 358.; „^nd efft
du gelick ein Jungfronwcn Medelin werst, so ein Isem
affwerpet (s. Eisen 80) rnd einem den Kasseberen
Korff an den Hals henget, also de selige D. Luther
Ton soicken Susteren helft plegen tho redende, so
werstu gelioke wol by Brode md Oude blyren, rnd wat
denn mrein an Junokfraw Fuitwertsjn, dat wert aff-
waechen de Elue vnd der Bhyn." (Oryse, Bg. Q, >.;
*35 Die Kirschen brechen.
In demselben Sinne wie Bösen brechen, für (verböte-
nen) Liebesgennss. (Vgl. Ch'imm, V, 846.)
*36 Die Kirschen naschen und Gott mit Stielen be-
wirthen. — Parömiakon, 1957.
Die besten Krftfte fQr die Welt verbrauchen und an
Qott denken, wenn die Welt für uns nicht mehr ge-
niessbar ist.
*37 Er isst keine Kirschen, sie sind madig. — Beins-
hcrg IV, 183.
Der Pechvogel.
*38 Er kann mehr als Kirschen essen. CBöhmenj
*39 Er wird nicht eine Kirsche nehmen.
Nicht das Geringste veruntreuen. — „Hetten nit ein
kirschen abgebrochen, wer ult gewest der schwäbisch
bund." (Soltau, I, 232.)
•40 Er würde um eine Kirsche seine Seele ver-
schwören.
„Umb ain korssen het er geswom." (Behmtn, Wie-
ner, 10, 31.;
*41 Mid den is's nid guad Keascht'n ess'n. (Nieder-
nsterrdch.J — Frommann, III, 390, 14.
•42 Mit dem ist nicht gut Kirschen essen, er zählt
an den Kernen.
•43 Sie hat gern zwei Kirschen an Einem Stiel.
„Eva und ihre Tochter haben gern zwei Kirschen an
oim stiele." „Die Weiber gern viel haben wollen und
nicht ausschlagen zwo Kirschen an oinom Stiel." (Vgl.
(Jrinnn. K, 846.) *
Xlrsolienkorb.
•Einem den Kirschen korb an den Hals hängen.
(S. Kirsche 32.)
Xlrsohenröthen.
Ums Kerschenröthe thut der Fleischhacker d*
Bauern ums Kalb'l nöthe. (OberMerreich.J
Die Kälber sind um diese Zeit am wohlfeilsten.
Xlrsohkem.
1 Dafür geh' ich keinen Kirschkern. — Gilden ABC.
S. 424.'
Holl. : Dat is geeu kersensteen waard. (Harrebomie , 1, 396 ».J
2 Es ist kein Kirschkern so klein, muss auch ein
Mäusel drinnen sein.
Kirschkuchen.
1 Wenn's Kirschkuchen regnet und Bratwürste
schneit, dann werden die jenaschen Mädel
gescheit. ( S. Jena 6.) — Deutsche IXomameilung, III,
42, 474: Uoaekiel, 19.
•2 Ja, Kirschkuchen I
D. h. daraus wird nichts.
KlB.
Schmajes Kis, schmajes Butter ! (Jüd.-deutsch.j
Ein Ausruf, der etwa sagt: Kaum mögliob.
•He kis't^ as de Düvel vör't GötengiL fOnfnm^
— Fremmoiifi, VI, fSl. 641.
>) KlMa = grina«i, die Zahn« flatfl^han. ^ Gom»
loeh, die M ftndong emer AbsogariiuB« dueh dte Mmm.
1 Auf Kissen kommt man nicht som Wissen. —
SeUeckta. ttl.
2 Aof sammtenem Kissen kommt man nicht in
Paradies. — Reinsbergll. 133.
3 Auf sammtenen Kissen rutscht man nicht in da
HimmeL
4 Besser auf dem Kissen als auf dem Geviaei.
CSchles.)
b Besser das Kissen verlieren als den Kopil
6 Ligget er twei up em Küssen und bat twei Gewt
ten, do ligget de Düwel dertwiachken. (S. ffl»
ben 106 u. 141.) fWaldeck.) — Cmrtze, 350. ML
MoU,: Op het küssen zitten.
7 Man kann auf keinem Kissen in den Himisd
rutschen. — Steiger. 117; Simrock, 1S331.
8 Man kann nicht stets auf einem weichen Eli-
sen sitzen.
BoU. : Men kau altijd op geen küssen Bitten. (Harrtimn.
I. 459».;
9 Man schwetzt ofiPt einem vom Kissen vnd letit
sich selbst daraufil — iVin. Il, 464; s^imd, oa
10 Wann man einem auff das Küssen erlaobi, iit
er nicht weit vom Bett. — Lehmann, u^m.iü.
11 Wer dem andern ein Kissen unterlegt, fiuiet
anderswo ein Bett. — Sailer, so7; Kene.ust
12 Wer gut neben dem Kissen sitzt, der sititikod
nicht gut darauf.
Moll.: Die naast het küssen gemakkeljjk dt, zit «rasi
niet goed op. (Harrehomie, I, 459%.^
•13 Auf dem Kissen erzog'^n sein. — Mumer , Sk^lL
Von verweichlichter Brziehang. — „Als thui üi
jungen burgerskind, die auff dem kUssen zogot äM^
nie in kein zuoht gesehen handt, kein aitt gttent ii
frembden landt.«* (Klotter , IV, 660.;
•14 Auf dem Kissen sitzen. — Mumer, yb., 7a
Hochangesehen sein, ein Staataamt bcUeUsa, im
Ehrenplatz haben. „Die schalmen haad hfendoiÄ |»
rissen, dass sie sitzen auff dem kaeaem und biiMW
oben an dem brett" (Klotter, IV, 816.^
•lö Auf dem Kissen sitzen wollen. — ifanur. .Vft..u.
Es bequem haben oder geehrt sein wollen. — ^k^
dorfrt kein Schelmen nit beschweren, baiaen, gerben, od»
leeren; sie hond so viel dückischer witsen, dM rii
wüin auff eim kttssen sitzen.*' „ . . . Sie kflnnent sfek M
dttckisch weren, denn sie viel rincken xmnckea iiiw
vnd wölend sitzen auff eim kttasen,** (Xtosfrr, /T. C3J
•16 Das Kissen um Rath fragen.
Sich die Sache bcschlafen.
hat.: Pulvillum ccnsnlere. (Bovill, /, 80.^
•17 Einem ein Kissen unterlegen. — Fruckbür^W.
Mach der angefahrten Quelle wird dieao BetaMt
in Königsberg oder Ostpreussen nur vor dem erstacte
drei Aufgebote angewandt, um dazu, wie zu dta 4*-
mit verbundenen weitern Schritten, QlQek zu wttüeha.
•18 Einem Kissen unter die Arme machen. — ft*^
stenberg, Evangelische Kir<^taucitung , 1866, 590.
Es ihm bequem , leicht machen.
•19 Einem Kissen unterlegen.
„... Sie sitzen im Unrecht, wir wollen ihnen (dsbsil
keine (nicht auch noch) Kissen unterlegen. ?(^M(i'.
VIII, 125.;
♦20 Er bleibt auf dem Kissen. — Muner. yh..it
Im Amte, in hoher Stellung. — „Die fedsrnitHt
sind bei Herrn , die sich allein mit federn nerMk va4 Usi-
ben auff dem kttssen sitzen vnd thund nit mehrdiäsl^
dem spitzen." (Kloster. IV, 694.^
•21 Er liegt gern auf einem fleischernen Kiaa«.—
Alttnann T/, 412.
•22 Er muss vom Kissen herunter.
Verliert Amt oder Stellung.
Holt. : Zijn küssen is omgekerd. (Harrebom**„ I. 4$d^J
•23 Er sitzt auf dem Kissen.
Holt.: Hij zit op het küssen. (Barrebom^, /, 4S9*,;
Kisslein.
•Kissloin nähen und unter die Ellenbogen legeo-
— Eiselein, 379.
1357
Kiste— Kittel
Kitze — Kitzeln
1358
Kiste.
1 i3oi einer offeuen Kiste sündigt auch wol ein
GeBcbeiter. — .xdtlunif.
3 Bey einer üffencn Kisit kan auch offt ein from-
mer zum Schalok «enlen. — lehmann.iiS.U:
F-.'-litn, 37;>; Stinnuk , .'i6Sn*.
iniH. : Lu aabeii kiatt gitir en tlrii-tig tyr. (I'roe. ilan. , 343.^
— Krno gif»r tyre, tyve «iht ikko evne. — Onde gemme
gitir Hoare tyvc. (l'tot. dan. . L'23.^
Frz.; En coffrc ouvert lo jnute piche. (Krilsinyrr, 1A3»J
3 Ein Kisten vnd ein Schrein, ein Saw (Bache)
vnd Schwrin, ein Ochs vnd Rintl sind all Ge-
schwiHter Kind. — Lvhmam , Si» , 32 : liaal , lon ;
Eixctfin, 1'30: Ih'iiubcnj IV, 44.
Engl.: Uooflu aud gander and gutliu« arc thrco lonndi
biit nue tliinir. (Gant. WM.)
h'r:.: (''eat ju« vert ou verjua. (tiaal. 1017.)
Unif.: Kh vapy kiitya mind egy tat&r. Oiaal, 1017.;
4 Eine offene Kiste macht leichte Finger.
5 Hat man erst Kisten und Kasten voll, so finden
sich auch Vettern wol.
It.: Chi ha rnha, ha de' pareuti. (daitl, :i24.;
0 Ist die Kiste zu, hut die Seele Kuh'.
JIoU.: AI« de kuffer tue is, heefl hot hart cijoe rurt. (Harr^
bum.,', !, 4L»-»".;
7 Leere Kicten braucht man nicht zu verschliessen.
„KabuU vcrHolilioHiivt alle Kiiteu, damit lieh nie-
mand luaBt gclii^ttn, zu ai-hen, da^s sie ledig sind."
(Lt-^ntiig.)
8 Wenn Kist' und Kasten leer, wird das Haus-
halten schwer.
MoU.: Kon« cjdolo kau maakt cvnc dollc vrouw. (Uarrt'
bvinn-, /, 3M'".;
*9 Alles in eine Kiste packen. — Altmann vi. .m».
*lü L)at fallt vuii (kumt ut) de Kiste in de by-
lade. — hAihwalil, 102»; Sihut:i . I, lu2.
Wouii unter Kheleuteii ttüterfiümoinichaft horncht.
Wenn rtwae Vcrloroxioo wieder zufällt, der Mann ron
der Frau im »pM gcvinnt. Auoli fr. Hatemiw bemerkt
zu drr Rodonnart: Die Kiiite oder Lade hat ein abgo-
thüiltoi Fach, in welchem Kleiui^koileu aufbewahrt
werden, die nicht wühl unter die W&sche und Klei-
dungiitücke gop.iokt werden können, welche den In-
halt der gruiHvu Hauptabtheilung bilden. Wollte man
?ie abrr oben auflegen, ho hätte man die Unbequem-
lichkeit, Hie jedesmal horauanehmou lu inUssen, wenn
man ein SStiiek von jenen faerTomchmen will. Zum In-
halte der Kitte gcliort aber }a auch der der Beilade,
wie der Theil rum Uannen. Angewandt wird dae Wort
auf dan Eigenthum der Fran im (dadurch nbgeleug-
uotcu, all) unwe«>entlich bezeichneten) Ueiteniatz zu
dem den Mannes. Hänflg wenn z. It. kleine Wirth-
Hcliaftdeinkilnne (Butter- und Kiergeld u. b. w.) an den
Mann bezahlt werden und die Frau, dagegen Einspruch
erhellend, dies als ihr zukommend bezeichnet, frisch-
fii^r I. lS:t3) Iiat auR dem Kasten in die Beilade. Wenn
dies nicht, wie ich vermutho, Druckfehler iit, *o ver-
Htelie ich nicht, wie etwas aus dem Kasten in die Bei-
lade fallen kann.
*11 Er hat Kisten, Kasten und Keller voll. — J/n-
»hf'.'V. "ü™; f:i*i'/fin. 37a. Thmtrum Ihaholorum. SS4**.
Ist sehr reich . hat Ueberfluis an allen Dingen. —
• Kisten vnd Kasteu, Küchen vnd Keller, Bohnen rnd
Hoden voll haben." {f'WmnUiH.*, .V.7.; in l'onunem:
Dor sind Kisten und Kasten vull. (Düfmert. Ti^\)
Fr:.: Nager dans Tabundance.
* 12 He hett nip Kisten nog Kasten. HoIki.j —
Sr/iii/:«' . // . 2(XI.
Ka fehlt ihm an Möbeln.
*13 Hei kik dt! Kist an, us hcdd hei Tähnwcihdag.
— I'r. lUiihr. Schurr-.Vurr, S. 18.
*14 Hei kik de Kist an, us wuU hei mit sine Ogen
den Düvel dotlslän, wenn do drin set. — Fr.
Ilruhr, Schurr. Murr . S. 18.
*lü Oft bi de Kist gähn. — Üähnert^m^
oft etwa« Neues zum (iebranch hemuBehaen.
Kittel.
1 Besser Kittel als Titel. — Ki»elcin,i9i.
La*.: VitnliuB. non titnium. (Binder. //. 35S5.J
8 Ein liczahlter Kittel ist wärmer aU ein geliorgter
Pelz. — .^pricfca-ürrrri/tirlfn . 369.
llulo dich TOnn Schnldeamacbcn.
a Kein Kittel, wo der Teufel nicht ein Haar drin
hi»t. — CoffJM^, Ikdjrn-i'l, S. 33.
4 Lieher KitteP reias nicht, Herrondienst (oder:
-giiust) erbet nicht. — tVnnj;, ///. 4ti u. itb; Hp-
1714, 4»; .UaHUui. Sil; Kürte, 9778: Lalmdorf
nach,
U, 31.
■) Der graue Bock des in der Herrengunst (d. h. mit
einem auf Widerruf belohnten Guts) stehenden Bauers.
(8. Herrrngnadc 3 und On^, 19s— 199.) » Um zu sa-
gen, da SS Herren- und Hofgnnst nicht von Dauer ist.
Mathraiu.* liL'?'') filgt noch hin/u: „Vnd die Krtzte be-
stehen niclit, pfleget mau zu sagen." ( S. Herrengunst.)
Auch mit dem Zusatz: „Halte lang und fordre nicht,
so Terlierdt du dciuns Herrn Gunst nicht." In Ma-
th fiui . Fv^tiUa ( C<1XVII1 ■• ) : „Lieber Kittel rciss nicht,
mein ampt erbet nicht, sprach der ungerechte Haus-
halter, da der iierr rechnung begcrt.'^
BühiH.: Mil& k^tle, uedcf sc; vsak milost panskA nededf.
5 Man soll mir aber den Kittel lassen, sagte jener
/um Henker, die Nächte sind kalt. — SuUn-, 377.
6 Unter schliehtem Kittel ist oft das beste Herz.
Dan.: Ofto er skarlagens liierte under reven kaabe. (Huhn
I. ;!:':i.;
It.: .Sott' un liabito vilc ben spesso si nascondo uu cuor
geutile. (l'üsiii'jh'ii . 7i;, 7.^
Lui.: Nun e«t nijgna duiiiUB , i{uidtunrr sult i>aui>ere tccto
saepe etium virtuü ingeniosa latet. (Vhilijtjii . lt. U'i.)
* 7 Einem den Kittvl ausklopfen. l'MU'whnrn.^
\ *% Er hat den Kittel umgekehrt. — /.Vniin . /, i^ci ;
j AV>i ff . 3412.
Von einem, der »einen (iluuben gewccliselt hat.
j (Scfiiniit, .V.-Awf/ftM.-Ai'a IV-lrt-rt u h.)
I 'D Jetzt ist der Kittel getiickl. f.Yiirfm;/»«.;
Die bachc ist in Ordnung.
*10 Man hat ihm dun Kittel gewandt. yiirtuußii.j
Kr hat fallirt.
•11 Sei hot an iiingen Kittel un an kurzen Verrjtand.
fültHlxch in ScMrgini.J
Von Frauen , die klug i>cin wollen und dabei Albernes
7.U Tage fiirdurn.
XitM.
Kitz, aus vom Fisch. — ntfi-rin,j , in, 113.
XltMl.
1 Wenn der Kitzel vorüber ist mit Heiben (Kratzen)
und Scherzen, so fühlt man Unlust und
Schmerzen.
Jjutt. : Eftvr sod kludc kommet suur svie. (Pr<-c. dan. , 350.^
•2 De Kettel steckt em darna. — bahncrt.nb.
•3 Den Kitzel büssen.
„Das liicKs den KuUel gcbüssct." (Gottfr., Gil.)
•4 Der kit/.el ist der vetlen noch nit vorgangen. —
Ftiituk. II, 117'. 7ij;ij>iiJS IW"; LfUmann. II, üb. 149.
Ltä.: Anus hircipsat. (Frusin. , .'lU; TapfnHf. mh^.)
*5 Der Kit/el ist ihm vergangen. — Simruik, 5701.
*G Der Kitzel sticht ihn.
„Thet Jn dennoch der kützel stechen." (Waldi.i. II.
10, IS.;
•7 Einem den Kitzel vertreiben (nehmen).
Kruste (ledanken, unangenehme Kmptindungcu in
ihm erwecken. „ Kr gab sie IL' starken Soldaten zum
besten , die ihr den Ktttzel vortrieben." (Gottfr. , 423 1^.)
„Vnd thet damit (nämlich mit dem unbändigen Stiere)
den ackcr ereu, das er jm lieas den kutzel weren.**
(Waldit, II. lu, 9.; „Dem gailen wollüstigen Geblüt
und gumpenden Leib- Esel der schläffrigcn Ueel den
Kitzel vertrolben." (Grimm^hhaui'H. VotjflHfut . II.)
•8 Em steckt de Kettel darna. — Ihihnrnt, 2l'5*.
Er ist lUntem danach.
•9 Hc ward di den Kettel verdriwen. — Ihihnert. 225.
Kitmeln.
1 Das kitzelt als wenn der Junker 'n Bauer frisst,
sagte der Laubfrosch, da er eine (Brumm-)
Fliege verschluckte.
2 Das kitzelt in der Nase und macht niesen; und
dann heisst's: Gott segn' es.
3 Eck kann dat Ketteln an'n Halse nich verdra-
gcn, sä de Deif, da se ene hängen wollen.
, IMdetkeim.) — Hoefer , S68 *.
4 £1 kitielt wol, aber der Spass dauert mir zu
lange, sagte der Kerl zum Henker, als er am
Galgen baumelte.
Engl.: I may feel the potnt, but dnn't see the jokc. as
the sheep said to the butcher*i kuife. (Mayen, VI.
103, s.;
5 Ik kann dat Kitteln nct utstAn, sä ile Feling,
a- lie hungoii werden suU. — Ätm, i'h.
6 Kitzien thut den Mägdlein w<>l. — r.ruiei. III. 5».-
Irkmann, II. :iK. 71.
Der Kitfei. wie fin Ausflnts üborschüssiger 2Iatur-
kraft. galt nnsern Vorfahreii all die <^nulla ulei Urber
1359
Kitzlem^EUckfl
Kladde— Klage
1160
te nUgeiki sei de kik-
OTer het ligchaam.
mlMigm im Thnn «nd TcmchUn cinM Henichra.
dlM«m Kitsel floM Uabeimath, Selbttflberhebiiag, 1
heit, allerlei nnbegreifUohes Thnn, gMclilechtliclie Liut
nnd Neigiuig n. ■. w. (YgL Orimm, V, 87S.)
7 Man bekommt aach das Kitzeln satt, sagte der
Frosch, als eine Effge aber ihn ging.
SolL: Hier ii Toor coo rele h
Tonoh, en de tgge
(Earrtbomee, I, Üfi.)
8 Man muss nicht kitzeln , wo die Leute schwach
sind.
9 Man moss sich kitzeln, um darüber za lachen.
— J/uyer, i/, 112.
10 Wer sich selbe kitzelt, der lacht, wann er wilL
— Franck. II, 170*; Egenolff, M7*»; Gruter, I, 8S;
Prtri, II, 763; }lurner, Schelm., 89; SduMel, Uli**; Ei$e-
lexn, S79: Simrock , blQO : Körte, Ul%: Braun, l,lii%:
für WalAeck: Curlze, 356. 524.
Dan.: Hto lig selr killer, kand lee naar han tU. (Pro9,
dan, , 341 ; Bohn I, 379.)
Holt. : Die hem »elTen ketelen can , lacht als hi wil. (Tmmm.,
9, 13; Bohn I, 309.)
Lat.:Dvmtat titillo , xideo qnando rolo. (FaUtrtltbtn , 223 ;
Loci comm.. 178.^ — Eit amor et onnotii remm tntela
■uamm. (Pküippi , I, 135.J — Paenam arrogantiae effagit
nemo snae. (Sutor, 931 .y
1 1 Zum Kitzeln der Ohren gehört ein anderer Griff.
•12 Es kitzelt in die Nase wie freiberger Bier. —
Bcrckenmeyer , 303; DeuUche Romanzeihmg , III, ü, 551;
Sachievgrün. 1861, Nr. 12. S. 132.
Ein Zeugniae für die StArke nnd angenehme Wirkung
dei Biers, d*s in der sftcbsischen Stadt Freiberg ge-
braut wurde und das schon su Lnther's Zeit in grossem
Bufe stand , wie die Stadt selbst ihrer gesunden Lage
w^en (8. Leipsig) bertthmt war nnd auch wegen eines
schönen MAdohens (s. ICarie) sprichwörtlich im Yolks-
munde lebt.
*13 Sich kitzeln, am lachen zu können.
Von denen, die ohne begreifliche Ursache lachen.
•14 Sich selber kitzeln. — Mumer, Schelm., tu.
Die sich ihrer Schelmstfloke, Jugendsünden rOhmen,
mit ihrem frflhem liederlichen Leben prahlen, nlch
hab erbult alles, das ich hab, wiewol Ich Jets gang
an eim stab. Hör, wie kitselt sich der schalck Tnd ger-
bet mir ein Yltis balg." (Kloiter, I, 876.;
1 Auss kützlin werden bock. — Granatapfel, 68, a, i.
2 Das Kitzlein will höher steigen als die Geiss. —
Pardmiakon, 1546.
Kitslein Terh< sich su Oeiss, wie Zicklein sn Ziege.
(Grimm, III, 838.;
Lat.: Hatris ut capra dioitur. (EiteUin, 201.;
3 Die Kitzlin haissen werden alle wie jhr mutter
Geiss. — Gruter, I, 20; Heniach , lUi, 14; Mayer,
I, 105; Saüeir, 149; EUeUnn, 201; Simrodt, 5702.
*4 Die Kitzlein essen, ehe dan es die Geyss ge-
biert. — Eyering. I, 319; SOuMcl, 1121*.
Xiwe.
Oem öle Kiwe ös got bade ; man rött söck kein
Splötter Ön. — Frischbier*, 1988.
KlabatsolLke.
•Halt' de Klabatschke i. (Breslau.j
') Das Manl.
Xlaok.
1 Klack und Schmack. — Ließ. Idioi.. 114.
Für Oesohmack, Saft und Kraft.
•2 Dat hett nich Klack noch Schmack. — Eich-
wald. 1030.
•3 De hett sick enen goden Klack m&kt. — Ddh-
nert . 230*.
Die hat sich eine böse Nachrede sugezogen.
•4 Em eu Klack anhängen. CMecUenburg.j
Jemand einen bösen Namen machen.
•5 Ue hett 'n Klack ^ weg, den em nümms wedder
aflicken ward. (Mecklenburg.) — Dr. Schüler.
') Makel, Schandfleck. — Man hört statt Klack auch
Lack.
Xlaokerpapier.
Lat dl wat ofmalen up'n Stück Klackerpapier
(Löschblatt) oder up'n Buskohlblatt. — fem, iii5.
Ironische Verweigerung einer Bitte.
Klaoka.
•Sie hat einen Klacks weg. — Heimig, 122 ; Fritch-
bi^. 401.
Ist in ttbeln Buf gekommen.
•He kommt in de Kladde K {BtiiMt,j — Scküxe^HML
■) Schmus, NIss«; dann dK «nt« Muiwaif dMr
Schrift, bei dem es ohne Strelelian ■•it«s abgeht nd
auf Kleoke nicht ankoasmt, endlieh das flnhwsfcsit
bei Kanflaotan. — Br kommt in VerfWU wto ia Kott m
stecken.
•Et säht kladderig ut. (Memr$.J — FirauMeh.l
406,164.
KLkL
•Wat ess dat för 'nen domme KUf ^ nn VeoilL
(KäiH.) — Firmemeh, 1.411. MS.
') Oeschwüs, G«rade.
•Klafen ^ en es gee (kein) Geld. C^^adun.) — rw-
memck. /, 493,86.
') Beden, schwatsan. — Worte thna*« nieht.
Wenn's vil Chlaffe ^ git, so git's weni Heo. (St-
loOuim.J — Schüd, 103« 40.
0 Binaatus crista galli.
1 Klaffen bringt Ungunst. — Sehottel, UU^; Ber-
berger, 11, 23.
2 Wer klaffen wil zu viel, der wird ein Närrin
spiel. — Petri , II, 729.
3 Wer nicht viel klmdSen thut, der hat eineo wei-
sen mut.
Leu.: Qui modionm fatnr, sapiens hie esae pvtata. fl»
eomm., 183.;
1 Acht nicht, was der klaffer spricht, wenns bü
Gott vnd ehren geschieht. — Bemüh, m.SL
2 Der den kl&ffer nit in sein nachred feh, der
bestelt jn. — Franck, i, U»»; LOimamn, 11.61,«,
Simrock, 5706.
3 Die Kl&ffer bringen heimlich leiden. — Pttri, n, ül
4 Ein Kläffer bringt alle ding auss. — Ptth. n.tn.
5 Ein Kläffer ist keinem Menschen hold. — P^
II, ȧ.
6 Ein Klaffer ist noch kein Treffer.
7 Einn kl&ffer jag auss deiner hütten. — FraMk.
/, 158*.
8 Hüte dich wol für den Kläffern quad, so konfC
dir nicht sobald ein schad. — Pietri, tt, t»
9 Ist der Kläffer kein Liecht, so ist er doch eias
Liechtputz. — L^mann, 700. 96.
10 Klaffer vnd Lugner machen ans freunden feinde.
— Pein, II, 432; Henisch, 1235. 4».
11 Were des Kläffers Zung ein Spiess, so hette«
viel hingerichtet, doch braucht er sie nr
Hechel vnd StriegeL — Lehmamn , roo« 20.
•12 Er ist wie ein kleiner Kl&ffer hinter einem gros-
sen Hunde.
Klafferhnnd.
Klafferbunde beissen selten.
Xlaf&ren.
•He klafiert^ sik ut as en Kattül. CHutmm.) ^
Schütze, II, 264.
') Sich geschmacklos kleiden.
Klafter.
• 1 Er wollte tausend Klaftern unter der Erde sein.
* 2 Hunderttausend Klaftern tief in die Erde. '-
Evtdein , 879.
XU«e.
1 Das kann keine Klage heissen , da kein Richter
bei Gericht ist. — Graf. Ul, M4; Klingen. J8* t
Die Klage konnte rechtswirksam nur am C^exiehtmts
und vor dem Bichter gestellt werden, nicht in liiiiwi
Wohnung oder sonst irgendwo.
2 Die Klage ändert nichts am Vertrage.
Eb steht nichts, als was man dareinaetat. Wer «a-
mal einen Handel, Vertrag eingegangen iat, darf sieb
nicht darüber beschweren.
Fr».: n n'y a rien an marchö que oe que l'on j mst.
3 Erste Klag' hat keine Busse. — Graf, 442, 36i.
Das Ausbleiben ror Gericht infolge der erstes Vo^
ladung ist mit keinen rechtsnaohtheilioen FoIacb vw-
bunden. (8. Gerichtstag 2.) ^'
Mhd.: Chain erste olag hat nitpuess. (Orimm, lil, 73DJ
1361
Klagebeutel — Klagen
Kla^r-^Klfiger
1362
A Ist die Klage vernachtet, so soltu eiueu be-
tagen. — A"/irty«i. ai»". Cmf , 441 , iao.
W0nn «in Verbroclter aaf friicbor Thal crgriffeu wuni«,
•0 wurde mit Gericht { t. Tbat ) geklagt ; das Q«ricbt
inuMtfl alch uoter »llea UmitAodeQ sofort yprgainioeln.
Li«g «bor aaoh our «ine Nacht z«ruch«D der That und
der Etgreifung dei Thitvrt, lo wurde die Saob« gM«
im uewObfilioben , auch für bürgerliche AngelegeabeiieA
Qblloheu Wege bebandoU, und erit, wenn «ine ftbliobe
Oerielitaiitctiiig «tattfand.
6 Klugeu füllen keinen Magen. — KMe.au, Sim'
rock, »703; Üraun , I . td43.
/tJAm. ; ZinuQtkem pole ucoacjei, » elfanii neplittla ront-
m^je».
Itl, Det bielper ua lidet at kvlde. ^ Sorg betaler logen
irioia. f/Voe. (tarn., M,3.J
6 Klagen sind Wehr und Waffen der Kl&ger. —
nrof. US . 33« llrrtm^ , 5,
7 Man gibt keine Klage auf Andermanns Gut^ —
Graf, U, 16».
lil,: £Uigi akal gefa ««ak 4 annar« f4. (Gatalh. SS6J
8 Man muas olme Klagen, was uns trifft, ertragen.
,Ueber keines, Vorfall loUte man in groiten Jubol
oder groiiee Webklatreu autbrecbeu; thoii» wegen der
Verftnderliohkeit aller Dinge, die ibn Jeden Augenbliok
umgeetalten kann« theili wegen der Tragliobkeit unier
aber da« u&i GedeibUcbe oder SacUlbeUige, Infolge
welcher fa«t jeder einmal gewehklagt hat Ober dai,
waa nachher »ich aia aein wahre» Bettv« aatwlei. , oder
gejabeh aber dai, wa« dio <? '' . i<<Mteti Lei«
den geworden i»t.'' f*;A. j ■ , /. U4J
Lat.: lofortuniiuu luiuu vcIaI' <>lIioias ini-
mioos tnoe. (Phtltppi, f, iw.j
0 Nach Klag* und Antwort soll man richteu. -*
Eisfletn, 319.
10 Wer die erste Klage bezeugen kann, gewinnt
dem andern den Kampf an. — Craf. 4*7, sflj.
Wer bei FriedeuabrlkcbeD ( Verietxaugeu dea Sir^>
re«hti ) die «rtte Klage ttelU . awingt den 6«guer, be-
hufa der fintaoboidung dnrviiOottoiurtheil, den gerlcht'
liehen Zweikampf anjinnehoiCB.
Mh>i.: Welcher dy eraten olag« b*ei«tiigon magk der ge-
winnt dem onderna den kaapf nn. (Thi-nffm, ii*)
11 Wo Klag ist, da miiss antwort seyn. — Prtn.
II. W>7.
„Auff eu klag gbört ein antwort , die bede Ihell m»n
bUlig hon." 7ä|fw, /1% l&Ü» S.J
Kla^betttftl.
Klagebeutel hat wol, aber Prahlbeatel nioht.
SlatfafToaohel.
Steh ein Klagegröschel verdienen. ^sMe^f
KlAv^UeML
* Nichts als Klagelieder singen.
I Kr eiogt die Klagelieder Jeremls.
i' Ifoll.: Utj siugt de klageUedeivn Jeremia». ( Mnrrttniimi4^
I, 337 ^J
1 Das Klagen hilfft den Todten nicht. — Pttri.
n, 6«.
2 Der klagt, ist nicht zufrieden. — iffm^h. iHi»«.
L<xt.. Kemo ait ex omni parte beatu». :?.; —
Kon eet coutentu*. qui queritur. (Et" ;
3 Eb ist niemand, der nicht zu klag,.. ;.„;:..
4 Es klage bald, wer klaffen will. — Exttiem. 379.
5 Es klagt keiner, ein anderer lachte
6 Es klagt keiner vber sich sellist. — L^mam, «*, ».
7 £s klaprt mancher über Brot und sein Kachbar
A- . Anber; Mancher aentct, d«r «leb gldck«
Uoti iviivtor;! wttirde, wenn er licb mit eeiaest Nachbar
verglloba.
S Geklagt iat genug gebeten.
Die Bueeen : Wem galüagt wird t der (al gebeten. (AU-
laMwH 17, Sav.;
9 Jeder klagt, daas sein Kornboden nicht voll ist.
fri.: Ch*eun »e plaiiid, qn« aoa ft«Bi«r &*«il paa t>lein.
(Krirnnffer, iS9».;
10 Klag' niemand dein Leid, so wird e^ nicht breit
11 Klagen hilffl nicht. — ivtn, //, in.
13 Mancher kUfft und hat kein Noth, and manober
prahlt und hat kein Brot.
b.knt.: Kolik ilOob, toUk odporMX. ((betetet »ly . UiJ
Dan.- lUngen Uafcr OTcr he«lt hoTOi^ ^JVot. <<•*.. M6J
13 Vber sich klagt niemand. ~ U^ihmh. f4*.si.
14 Wenn du einem klagst dein Leid, lo denkt er,
war's doch noch einnuü so breit.
DaiTTSOSSi SraioHwOaTsat^LaxccQ«. U.
16 Wenn man klagt im Mage, ttiut mtr gern
trage, mihuruh.j
In Besu^ «uX «ahwangere Frauen.
16 Wenn man klagt, wird dem andern leichter
ums Herz. CSutitiriotuUt.j
17 Wer immer klagt, findet keine offenen Ohren.
£)M, Fprale klAgamnal glerue h^rt. (Prot. rf.in. . 34«0
/>;.; L'eu oe «o dirit pai plaindre trop de legier, (Lt-
rou*,it, «WO
IS Wer Klagen nicht versteht, dem wird umsonst
geklagt.
Lüt. Fniatra rogiatur, qui mieerirt non potett. (PhiUbpt.
I, Iti*.;
19 Wer klagen will um eine Kuh, der bringe eine
noch dazu. — /»Vimfc4»r<j iv, 29.
Udi die Kosten «n decken. (8. Hadern 6 tind Uenne StKV.)
20 Wer will klagen , der klage fest. — /'u(or. . \\ ig,
ru(i „ 570«'..
Der allgcuioiue Sinn det Sprichwort' ^^f-i » •'■ ■ .i^> 1.;,
allet an beobachten, wat ixach dor
riobteordnnna erf^jirderlicb iit, wck
von» Qpn-i'» ....rd, L ..,«.v^jon werdeo =.-.., r.....i .u 01-
wSgcL , 4oklagt werden k»nn oder ob
M Dicli: ,lor äaobe au begeben, die Art
de» rr«JL.„>,- ^^ ,.^„i,u, die rechte Klag« ancuili>lteu
und at« ünio^ die muhwendigen Beweitmittel an be-
gründen.
bim.: Ben lag giver, btfr det iovllgen at bevia«. (Prot,
dan., *»:,.)
21 Wird nicht geklagt, so gibt es keine Busse. —
Graf. mi. »71,
Dem SU saiilenden Bueagelde nmael» «in fleblerllchea
ürtlieil vorauigfiben. lo der Schwel«; Wlrdt «• nit
clagt, eo ia di buia niedt. i Bito/4*t\ l, 160, 2t.;
22 Wo niemand klagt, dar! nienmnd richten. —
Graf, «5 . 304.
Dal Gericht kann erit auf Antra« de» BecUeUigten
Recht sprechen. Will JujnAnd »einen Schaden ohne
Genag-thuung ertragen, ao kann daa Oericht nioht eln-
•Ohraftcn. ( S. KUger 9, 30 u. 36,) „Der Bichler mag
den Mnn nicht twyugen tau elagen." (Nttrinij. II, uj
•23 Er clagta eim rechten. — Fronck.//. 16 "».
*24 Er klaget, als wenn Gott und alle Engel ge-
storben weren. — tkrbirrger.Hmpatliile, l,tn*
•26 Er klagt mit Rath.
Z, B. der im S»nde ets«nfen will,
*26 Er klagt sich wie eine rinnende Pfanne. — Siir^
rock. t7H^'.
•27 Er klagt über einen schönen Tag (oder: über
eine zu gute Frau).
Er beiobwert aloh (lb«r ein« Saobe, det «r iloh er-
freuen sollte.
frs. : n »e pUlnt iiae la marif e efet trop belle. (Lendr^v^ S«|»>
•28 Er klagt wie Hiob.
*29 £r klagt wie Jeremiaa.
ifoli..^ ZiJ klagen ala anne Joden. (Harrebottirf, f, :ig««.>
*30 He klage äwwer alle tine Wehdage (Schmer-
Ken). iUpiye.j
* 3 1 Klag' et dem Steine , dann bliwt et alleine^ (Biavm.)
'32 Wem soll ich da» klagen?
Udn.. Gid )eg kUffer det for jorden, og ikke for noget
Chrieten inenneake. (Prot, .<un.. HU,)
l'Der Kläger h« ken Nuth, an der Ötrünckser
hit ken Brud. cftcdhurq.j
UUl.r Klagen lljdeD seiden nood ; pogobere hebben aoboM*
bet brood. (Ifitfr^homif. I, 410".J
3 Der Kläger hat wol, wenn der Prahler nur waa
hätte. — Smvock, 4718. Ätfrif, Hi^.
3 Kläöle hat mee als Präöh'le '. (Uvm^etQ.) — From-
mann , II . 40$ , U.
*) Dine beiden Wflrt«r »teben ala Eigennamen. —
8lan: Paveon«D, die klagen . iMeitsea in der Begel melir
all loloti«, dl« inalilsB. " Jflt M foU ein twitoben s
und A IIS)|«Bdst Laul MasleluMi werd«».
1 Beweist der KUger nicht, so ist der Beklagte frei.
S Bu ke KJö^er es, doa es ke Eichter. (Vnu^b^t.j
— rrimnuxnn, U, 411. 147.
8 De Klöikger het wol wat, wenn mant de PröiUer
wat herre. — SrhrrmMth, n tjo
Dia an klagen pfl
V«TS>ag«a«T«rbiltn i
4 Dem Kläger gebüh: : „ ^ ,_ -:iH
JUt/rU*,: Dem oiager getonn d|r« t««««^«uag«- i^ndttH''
1863
Kläger
Klai^ans — Klang
1364
5 Dem Kläger kaiin seine Ausfahrt nicht zu Hülfe
kommen. — Graf, *u, 388.
Zu den reohttgtütigen EntMshnldigangen wegen Kicbt-
folgelelBtung einer gerichtlichen YorUdang gehörte n»oh
dem obigen Sprichwort eine Reise ins AaalMid nicht.
Das Hünchener Stadtrecht tagt: „Wer nicht dableiben
will, der mag Beine Klage aufgeben." (Auer,36.) „Tm
( dem KlAger ) kan lynn Tirart nicht tzn hülfe kommen."
(String, III, 147.)
6 Den Kläger soll man einmal, den Verklagten
zweimal hören.
Fr>.: Ouvre nne oreille i^ raccntateur, k I'accneö denx.
7 Der Kläger kann selber kein Zeuge sein. —
Graf, 456,494.
Mkd.: Selbe endarf der olegere nicht geng ein. (Oaupp,
304, 102.;
8 Der Kläger muss der Gerichtstage warten. —
Graf, 443, 358.
Wer auch bei der dritten Ladung (s. d.) ausbleibt,
wird all Kläger abgewiesen, als Beklagter Terortheilt.
„ Cleger mus der dinge tage warten." (ßfering , III, 147.)
9 Der Kläger soll nicht gleich mit dem Sacke
kommen. — Graf, 479, 67S: Klingen. 168 1'. 2.
Ursprtknglieh wurde im altdeutschen VerlÜiren das
Urtbeil (s. d.) sofort ToUstxeokt, splter ward eine sehn-
tAgige Frist bewilligt, sodass schon an dieser Zeit der
siegende KlAger den Saek in den Entscheidungstermin
nicht mitzubringen hatte; noch spiter konnten durch
den LandeefUrsten sogar rielj&hrlge Zahlungsfristen
nach dem Erkenntniss bewilligt werden, worauf das
Sprichwort wol anspielt (S. Jahr 188 tmd Quinque-
neuen.)
10 Der Kläger sucht des Beklagten Herrschaft. —
Graf. 437, 300.
Jede Klage musste bei dem Oerlcht , au dem des Be-
klagten Wohnsitc gehört, angebracht werden. Der Be-
klagte brauchte bei keinem andern Gericht zu erschei-
nen. „Der Klager", heisst es in den Recktsbückem
der Friesen, „muss in das Gericht sprechen, in wel-
chem der Antworter (Beklagte) wohnt; aber jedermann
ist schuldig zu antworten, wo sein Topf wallt, seine
Gabel teilt und sein Hans mcht" (Hettema, JTJT, 3, 148;,
d. i. an seinem Wohnsitze; die rorflbergehende An-
wesenheit an einem Orte b^prflndete den Gerichtsstand
nicht. „Sucht der KUger des Beklagten Herrsohop."
(Normann, », 7.;
11 Des Klägers Busse steht an des Käthes Eid. —
Graf. 427, 244.
Besieht sich auf den, der aus Streitsucht nnbegrOn-
dete Klage anstellte. Nach Massgabe seines Verschul-
dens wurde ihm eine entsprechende Geld- oder Leibee-
strafe zugemessen.
Mhd.: Dez klegers buoss stat an des Bates eide.
12 Des Klägers Zeugen gehen vor. — Graf, 453. 439.
In Bremen: Des clegers tagen gaan vor na gemeiner
fyndinge. (Otlrich$, 206, 102.;
13 Die Kläger haben keine l^oth und die Prahler
kein Brot. — U. Auerbach , Dorfgetchichü. VMubihlio-
ihek, IV, 8.
14 Ein Kläger ist kein Richter. — Eüelein.in.
15 Ein Kläger muss drei Säcke haben: einen mit
Geld , einen mit Papier und einen mit Geduld.
— Beitttbery lU, 29.
16 Jeder Kläger hat Recht.
Nach seiner Ansicht wenigstens.
17 Kein Kläger, kein Richter. (S. Kaiser 45 u. 61.) —
Graf, 425. 209; Braun. I, 1864.
18 Klägers und Antworten (des Beklagten ) Recht
BOU gleich sein. (S. Einwohner 1 und Gericht 23
n. 24.) — Graf, 432, 246.
In Hamburg: Clegers ondo antworters recht schol
gbelick syu. (Lappenötrg, 209, 10.;
19 Niemand kann Kläger und Richter zugleich sein.
— Graf. 36.
Lat.: Accuaare et judicare simul fas non est. (SeyMä, 4;
Binder II, 43.;
20 Ob auch der Kläger nicht klagt, dem Herrn
nichts desto minder. — Graf, S22. 273; Schauberg,
II, 87, 28.
In Alterer Zeit konnte der Richter nur einschreiten
auf Antrag eines KUgers und erhielt dann auch nur
seine Gebühren ( Gewette ). Das obi^e Sprichwort deutet
an, dass der Bichter, wenn irgend jemand ein Unrecht
begebt, auch ohne Klage des Verletzten ron Amts wegen
einschreiten könne, also auch ohne Kläger seine Ge-
wette bekomme.
21 Wenn blos der Kläger vor Gericht erscheint,
so ist bös richten.
Wenn einer einen Process fOr sich allein fährt, dem
widerspricht niemand. Wenn jemand einen in dessen
Abwesenheit yerurtheilt. oder wenn .«»
langst Verstorbener schlecht 1»«artli«at.
die ScbriftM
üeEntMhldignna, die d«r Bctklstol« sa te
bhlen hat. Soll der Kllmz dto Busst f^
muss der B^lagte -renuniteilt wardea; xai
22 Wenn der Kläger nieht beweist, so ist der Be-
klagte freL — 5Jmrocfc. 5705.
23 Wer dem Kläger entgeht, gibt dem Pßnder
keinen Lohn. — Graf. 4W, 67S.
Wer fk«igesprocfaen wird , hei dem bAt der PftBd«
nichts zu fordern.
Jlkd.: Swer dem chlager enprist, der ^it dem pfsstor
chnin Ion. (Auer. 114.;
24 W^o der Kläger seine Basse g^ewinnt, da hit
der Richter sein Gewette. — Craf, sa. tio.
Busee Ist die :
KlAger zu zahlen
wlnnen, so muss <
in diesem Falle hatte er aueh Wette ( Procetakostei)
SU zahlen, da die Pflicht, dieee ea tcmgen, an dasUat»
liegen des Beklagten in einem gegen ihn anhängig p-
machten Processe geknüpft war.
Mkd.: Uf swem der cuger bnsze gewinnet onch der iSA-
ter sine gewette. (Laasberg, 8cAicaöem»pief«l, Jäi.)
25 Wo ein Kläger ist, muss auch ein Richter tda.
— Graf, 436, 218; Klingen, 172*, 9.
26 Wo kein kläger ist, da ist aach kein rickter.
— Petri, n, 807; Lehmann, 589. 51 ; Lokrengri, I. iK.
Dreyer, Xebenstunden, 17, 30 o. II ; Hertiui, /. 10; Ena-
hart, 520; £sfor, ///. 1390; IHUebrand . tl8. SU; MBer,
88 . 1 ; Kirchkofer , 28C : Ei$eleiH , 37» ; Graf, 4» . M.
Simtotk , »704; KMe, 8416; für Waldeeki CurtM.|48.tf&.
Der Bichter ist nicht schuldig,
zu zwingen oder sein Bichteramt in
rerwalten , ohne dass , Torherbestimmte Falle vaA T»
brechen ausgenommen, eine Klage amgebraeht ««ta
ist. Bei unsem Altvordern war aber dagegen jeder Be-
leidigte zur Klage oder Fehde Terpflichtet, «CO dv,
welcher eine Beleidigung einsteckte , ebenso gat te-
straft wurde wie der Beleidiger.
Böhm.: Bez jpuToda nenf soudu. — ^Kde neaf procinfti
tu nenf patky. — Kde nenf rosepfe, tn netreba spon.-
Kde nenf salobnfka, nenf soudce. (öelakcrtetf, HSJ
Frz.: A d^faut de plaiignant point de juge.
M<41.: I7aer geen klager is, sal geen Bechter wesen. (Me-
riM, II, 723; Uarrebornee, I, 4lü*j HoUdndUdter Si:^-
sentpieael, 49 j 37,- Wettphal, IV, 8092.;
•27 Sein selbst Kleger sein. — Eyenng , in . 301.
Besser ins Klaghauss gehen , denn in das Trinck*
hauss. — Uenitch , 1435 , 54 ; l'etri . II. iS.
Xlagmum.
Klagmann — schadmann, bistu weiss, so schve;-
— Pvtri , II, 422.
Klamanten.
Grosse Klamanten, ungelehrte Bachanten.
*He is klamm. (Mecklenburg.J — Dr. Sckiüer.
Von einem I[aufmann, der seine Zahlungen eap>
stellt hat. Oder am überhaupt zu aagen: mit teia«
Vermögen geht es zu Ende.
Klammer.
* Etwas in Klammem setzen.
HoU.: iets in klamp zetten. (Harrebomee , I. 410^J
Xlfam>erleln.
* Einem ein Klämperlein anhenken.
Einem durch abfe Nachrede naohhaltig
Schönwleder ( Promptnarium germamico-U
f, 2»;: ein Klftmperle oder Klipperle
Tirol: Einem ein Klamperl anhangen. (Sek^. 9.}
Auch in Baiem. (Zauptef., il.) In der Zips: *"
HA
U
ein Klempfen anhangen. (Schrüer, 70 *J InScfelM
Beden, welche Fleckaa an dis
sagt man fttr bissige
Ehre bringen: einen Kiez, einen SchAudlleck j
„ Hat der Königin Maria von Schottljuid .ein
wörtliches KlAmperl (ihre Keuschheit betraftad) sa*
gewjhmitzt." (BchmelUr, III, 479; GHmwi, P, 94*^
Hhd.: Einem ein Klftmperlin slahen. — Si (die Ftaa)
mac Btaete niht gesin, sine slahen (coi^.) ircia kU«-
perUn mit worten und mit vare. (WigaloU.)
Klan«.
1 Am Klange den Topf, den Narren am Kopf
( oder : an der Red' des Narren Kopf). — Skm-
rock, 10411; Seybold. 167.
2 Am Klange erkennt man wohl, ob die XnBK
gut oder schlecht ist.
3 Beim Klange von Metall (Geld) kommt jede
Frau zu Fall.
4 Besser ohne Klang als mit Narrensang.
5 Guter heller Khing komt anssem lehreD Fas
sagt ein Hoffmann, da ein YPgegcJitcIcter eiw
Wolklingende Red thet — Lthmam, im, r
1365
Klapf — Klappen
K lapper — Klappern
1366
6 Heller Klang kommt aus leerem Fsm.
7 Kein Klang geht üb«r DnkatcinklaDg.
S Klang gab Rang. — simr^ck, ä712, Kerte. I418,
9 Klaug überwand (überwindet) den Rang. —
thtlor., V, 41; Simrock. SJII ; Karle . J417.
In frtthftrn Zeit«n war diet Sprichwort ■ehr in D«uUob-
Iftnd in U*br*uob. Seio« Kiiutehsim grUndct aioh »uf
ein« gaaohicbtliche Tbatsache. Am 3. S«pt. 1.167 Ijo'
fette der Honog SUigua« mit dorn BcioanivD ; der Her*
log mit der ailbenicn K«Ue, d«iQ Biecbof Ocrhard «u
Rlldetheim ein« 8«bUobt; and der Bitchof Albreoht
«H Ualberttftdt wnrde von dem Sieger, dem ßitchof au
Hildeeheim, gefangen. Dur gefangeuo fiivchüf g&It &11*
gemein far einen Mftnn, der «Ich dnrch leinen SvhArf-
•Inn ftiusetohnete and fOr einen «ehr gewaodlan Di*-
lAktlker; der Bieohof von Uildeiheim aber fUr einvn
Tonttgliohen Redner, finhor tagte man damala and be*
■ondei« In Sachien: .,Kl&&g Ubarwaad Ean^.'* Die
Logik lat von der Rhetorik Oberwnnden worden. Bei
den. groiten CniffOfllaltunges, die Deuticblaad aeit dem
14. Jahrhundert erfahren, verlor alch nüt dar Krinne-
mng an lolche Fehden auch die« Sprichwort. Ej rer-
dlente aber in eiAem Zeitalter «ue der Verifeiaanheit
geaogeu au werden, in dem r.war Lo^ik und Bbetorik
nicht in ao anffallenden Conflict kommen. Klang aber
immer noch den Uaug' überwindet, n&mlich daa ü«ld
dort den Bieg dAvontrigt, wo o« n^eh einer ricbttgen
Logik den kttraem xiehan raUaite. An ichieklleben and
häufigen Gelegenheiten, ea anzuwenden , durfte ea nicht
fahlen.
10 Man hörts am klang, ob die Müntz gut oder
lalech ist. — U^hmann, 91T.J0.
11 Mit (obnej Klang vnd gesang. — lfoi*«iy. »•.
12 Niemand (est »ich mit dem klang der Müntz
ialen vnnd niemaad mit wortten settigen. -^
Lchtnnttn. <t44, 33.
*ia Er l&ast flieh mit jedem Klange herumfuhren
wie die Biene.
Blapf.
*1 Einem einen Klapf auhttugen. f Schwaben. j —
Sinem lidaea nachreden.
*a Einem heimlich einen Klapf geben. 'Schmns.) ^^
Itentler, H. 172*.
Ihn verleamden. Der Klapf, dai Kllipflein tat ftiii
Flock, den man einem an »eine Bhre bringt. {Vgl.
ttritnm. i', ^'»3 fg.)
JfAd.; üin kiApfoUn ilAhtuu (WipaUtu.)
Klapp.
1 Klapp, sagte Knitt, da halt* er eine Fliege ge-
fangen. — SimriKk. »714, i/'jtfffr. «i>*
2 Klapp un klar. — Euhuatd, i<4t.
K14ppch«a.
* l Kiuem ein KlÄppoheu anhängen.
Xieen D«nkaett«l, »io« Wunde, Schmarre, Jic eüi
I SehamUleok bleibt. „Bie ergreift die ofengab«], und
I wenn loh nicht die KrUcke orwiachet, nod damit reraetxt
(parirt) hatte, fi« hott« mir ein alt kieppen anh«ng«ii
■allea." (Vgl. Ort mm, V, »W.J
*2 Es hängt einer dem andern ein Klappchen an.
I — l'trimm, \', y54,
1 Von gegeiueitigen SchmAhnngen.
tat.: Sphaeram inter aeae reddere. (Harnet^, 1S3; PKt-
lifpi, tl, tJ3.;
KlAppe.
* l Eine Klappe aufmachen.
In Berlin aagt mao , die Polisel mach« «in« Klaftp«
Auf, wenn aie bei Hanifvchangen awar Jeden Ia di«
betreflende tiaua b«r«ia, ab«r ulemaud wieder hitiaaa-
laeae. (BrnlaHtr Zettung, 1963, Nr. 519, 8. riSJ
* 2 Mit Einer Klappe xwei Fliegen treffen. — Lohr-
ennel,U, a»; A'drt«, MU* , Bnam, 1, 10««.
Mit 9Uitm Mittel «««i Zw^km «cnMhta.
fn.i Fmkn d*an« pierr« deax eoapi.
Xlappeo.
1 Wenn et ntch klappen wil, aau klappet et nich.
— S*:kamhiich. 11. 4»3.
Daa BUd iat TornJCUppcn mit dar Poltaehe od«r <r9ei
Vereuchen.
Dm OtO^ if I «igon.
öd aacli «nt nach
BntMni «BttohBtL X« «lU Mfro :
•inaig, oft klingt etwa« gldeb,
Tiel«» T<»r ■ ■ VertaoTien.
*d Aa (wtni en schall, harr der *n Cle
•et'n* -- — Ftrmemch, Hl, 2i. 6», »iM-
Mhf . l»le; Arm. ««}. 5lüf«ii*ir#. UM*
') Hat d« «ta« Kai« g«««««mt d. b. nialingl ««.
*S Dm klappt wie ein holxomer Pantoffel.
BolL: a4l laU «!• mmm Mp, dMr f«ao l«lv op i«. — Bi|
klapi «U MM «lof , daar gaoi laie op la. (ßmrM^omU*,
n, tij
•4 Dat klappt at de Fiwt opH Og«. -- E^dmtU, i4ta.
*h Dat klappt as Eohdreok ia'n Budel. — Eith-
viüid, 107&.
•6 Dat klappt as wenn man den Dreck mit Pit-
sehen hai\jet. — /w/iHif / » ssi *•.
•7 Dat klappt nich. — ihinuni. isj.
Da« pai«t nicht, iat nicht In der OrdBuag.
•8 Dat will nicli recht klappen, -^ Sntmi&iifv. lO»*;
AüchrifirfnA büi ifa(li0«itw, HMarU% Je»u, tt , XJH**.
Daa paatt nicht recht xuaammen, dna trifft nicht an.
•Q Dos klopt (a wing) anders, — kelln , 144''.
" 10 Et klappet äs en Ködreok in'n Garenkietel. r*">*mi-
frruifc. I — Lyra. 23.
B« klappt rralmt «ich) wi« «in I£ubdi<e«tt Im K««««l.
Ton allem, «a« ungereimt tautet.
*1I *T mütt doch to 'n KJapp^n kaom. — IhmnifH, i»};
Stürenburij, 109 *,
Die Sache mua« alch «tnmAl enticheldon.
Klapper.
Mit der Klapper fangt mun keine Vögel,
/V... Eil nt prent p«a ce« oiti«)t ft la tart«reU« (6iiocll«y.
KlapperbAnklein.
*Daa Klapperbänklein und den Gäirsemarkt auf-
richten. — Mamtr. Sb., lo, JtfuMU'r, i\Mm., So,
Mrantit . Sich. , »1.
Von GeaeUachnften und Ver«ta«n fOr leichte Plau-
üeri^ieD udcr leere« Geachw&tS und 0«e(?knnlter, Oo-
lagoutaoit aum Klatschen uud Hchwataen gabrä. „Daa
maul aollt jr mitht^tten wlaohen, md riotitdlM klappet-
bincküntn, druaieu oderunderatwu." (KloHer. IV. 656. j
— „B« war boaaer Tud «rger eltn, er blieb gaas vberal
dah«lai Tnd rieht daa klapporbeiicklln au vnd aotnau
Genaamnrk andoraawo.'« (JCiotter, I, 70« J
Klapperbücha«.
•1 Er hat auch etwas in die Klnpperbüchse ge-
geben. — EttmiriH, 3«0.
Sin« Anekdote u. «. w. aar Mg«fi««itlg«n Unterhal-
tvng «rclhlt. „Muaat nicht allweg «ohnadem, ander
L«ut haben auch «ia«n Pf«iilg In die KUpperbachae «u
geben." — ,,Vnd wird eine Klapparbucha genant.*^ (K^e-
rin», /, 740.^
•S 8e JB en Klapperbttse. — IMhnert.ni^.
Von einem gocchwatxigen Fraaaiuiiiun«r.
Klapperdürr.
•Kr ist klapperdürr wie ein Storch. 'B^hr»
Klapperer.
1 Wenn die Klapperer aufhören , fangen die Wei-
sen zu reden an.
Lal,: Tuno cancnl cygni, ctun tacutriat gracolL (FhUippn^
■2 Ein Klopperer vertreibt viel Leute. *- Brandt,
?iich., 101.
KUpperleUi.
X Wer einmal ein Kläpperle anhat, dem hängt
mau noch zehn tuid hundert an. — fiMleta, sso.
fipiell auf dl« Klapper od«r Pritaohe aa, welohe dl«
•b«maUg«n Karren an ein«r ^hnar angehJLngt trugen.
*2 Sie ift ein Kläpperlin, — Herberfer, u, Sä4.
Klappermarkt«
•s?ie »lebt gern am Klappermarkt. — H. Sackt,
lu, xx.xjn. 1.
Sie plaudert, klatscht gern,
Klajppenaüiile.
•'S gibt 'm wie anne Kloppör - Mihle. — c»-
molcke, 9W.
L*f.f Hlraadinum maaea. (Binder II, L300J
Klappern.
1 Am Klappern kaoji man nicht erkenuen (mer-
ken), wie die Mühle mahlt.
rrt,i Voua ne orl«« <a'«nt«ad<l«i pa«) pai OB ttOa.tin
mouldrc. (l*r0^tT, It, l%l.)
2 Das Kappern der Mühle bor' ich wol, aber ich
seh' kein Mehl.
3 Der gut klappern kaun, das ist der bette Mann.
4 £• klappern ?>"-}>( »^^'^ Mühlen für einen.
6 Klappern gel : orohen ; der Mensob aoll
•dnvetgeo j^n
€ Klappern g^l' — .SimrüH, m«.
iititun. i, l*^ frlAiü^e. t, 110,
bfitU UM ikTt*n tjl«tt«ii t*U>. //, »S. flk HaM«i-A:
rm tf1i<ii1 «tun liandtwerk.'* (Waiü>-
Prt lut nn moiit n'mnti«r irntr» it*4it
7 Klapiittrii t^t kolnc MdOM lad Kiimnotn wcui
Qek
1367
Klapperschlange — Klar
Klaren— KlAtsch
im
8 Viel Klappern, aber wenig MehL
9 Tom Klappern der Mühle allein viird kein Mehl.
Aehnlich nuaiich Alt mann VI, 449.
*10 Am Klappern liegt^s nicht; aber es gibt kein
Mehl.
•11 Dat klappert wie 'ne bastne Lischke. {'Elbmg.j
-^ Fruclibitr *, 2081.
*12 Er klappert mit den Zähnen, dass die Leute
vor Schreck ohnmächtig werden.
• 13 Er klappert wie 'ne Zieg\ — Frischbier *, 2083.
Er ist sehr mager.
Klapperschlange .
Je älter die Klapperschlangen , desto mehr Klap-
pern.
Daher klappern die Alten am meiiten.
Klapperstein.
Zum Klapperstein bin ich genannt, den bösen
Mäulern wohl bekannt; wer Lust zu Zank
und Hader hat, der mnss mich tragen durch
die Stadt. — Graf. 349.
Der Klapperitein war im Mittelalter eine besondere
Ehrenstrafe für geschw&tiige und ▼erleomdongsstlich-
tige Frauen, der den Yemrtheilten an Wochen- und Jahr-
markten angehiLngt wurde. In Mtthlhausen soll noch
Jetzt auf dem dasigen Bathhauie ein solcher Stein mit
der obigen Inschrift aufbewahrt liegen. (S. Katie 742
und Laaterstein.)
Klapperstoroh.
Der Klapperstorch holt die Kinder aus dem
Queckbrunnen. (Dresden.)
Der Queckbrunnen befindet sich Tor dem jetzigen ka-
tholischen Waisenhause, dem Stadttbeil bis sum Ein-
gange sur Grflnen Gasse, der seit Jahrhunderten schon
am grünen Queckbrunnen heisst. Der Brunnen erhielt
schon im IC. Jahrhundert von kirchlicher Seite dM
Zeugniss, dass der Genuss seines Wassers unürucht-
bare Frauen zu gesegneten Kindermattem stirke , was
durch die Gnade der Jungfirau Maria bewirkt worden
sein sollte. Auf dem Brunnenhäuschen stand als Wet-
terfahne ein fliegender Storch , der im Schnabel sowol
als in den Fängen ein Wickelkind trägt und auch noch
auf jedem Flügel ein solches führt. Dieser Brunnen
gehörte zu den Wahrzeichen Dresdens. (Vgl. Uluttrirt«
Zeitung, vom 16. Mal 1857, Kr. 724.)
Klaps.
1 Klaps * en vullen gen Zacks. (Fram. Fimidem.j —
Firmenith. III, €98, 42.
') Schwatzereien (Gerede, Bedereien , Geschwätz) fül-
len keinen Sack.
2 Lieber ein Klaps als ein Schmatz. fA'amntis.>
*3 Jemand einen Klaps mit dem Fuchsschwanz
geben.
Ihn mit freundlichen Mienen und Reden täuschen , be-
trügen.
Enyl.: To give one a Aap with the fox's tail. (Bohn Tl. 160.;
KUpstock.
Ein Klapstock is beter as en Meierhof. — Scham-
bach, U, 117.
£s wird dadurch die grosse Einträglichkeit einer
Mahlmülile hervorgehoben, die freilich jetzt nicht mehr
so gross ist als zu der Zeit, da noch Mahlzwang be-
stand. Mit dem Worte Klapstock wird a) das Gestänge
bezeichnet, wodurch in den Mühlen älterer Bauart das
Bentcltuch in Bewegung gesetzt und so das Geklapper
herrorgebraoht wird, und b) der Mahlgang oder die
Mühle selbst.
Klar.
1 Was klar ist, das darflF ^keiner conjectur. —
Lthmann, 41, 15.
2 Wenn es klar ist über dem Yalois , so steht der
Regen schon über Vevay. — Reinsberg vi. 52.
Das Valois oder Wallis dient in Montreux als Wetter-
prophet.
*3 Das ist klar wie Wurstbrühe (Wurstsuppe).
; SihiVVlZ.J
*4 Das i8t klar wie Wurstbrühe in der Sonne. (Eifel.;
*5 Das ist klar wie Zwiebelacker. fMedcrlauntz.)
•6 Das ist so klar als die Sonne. — Uerbergn, I, 2, 775.
*7 Das ist so klar wie Buttermilch.
*8 Das ist so klar wie Quetschenbrühe. — Sihttvt:,
/, 143. 40. Jer. CfOtthdf. Hi, 147.
•9 Dat is klar wie Drank^ COsiprcuss.j
') Die für die Schweine aufgesammelten Spciscrcite.
"10 Dat is so klar as Ko£feedick^ (Ottfries. j —
A'-ni. J018.
Pas ist SU kiar wie Kaffeesatz.
'• '. ■ Ili-t if so klaar als cen klontje. — Het is so klaar
.. ' x.^füjdik. :Harr(bvmee. J. 417« u. iSi^.)
*11 Dat ward all klar binde Schulte Backawe. f^'er-
dcr.j — Friichbier*, SOM.
*12 Doat ÖS klar wä Schragewix (Schohwichae).
CSiebenbürg.-$äckB.J — FromtHomm, V, S26, J7«.
*13 Er is klur wie die gesigene Blote. {Jüd.-dniMoL
Brody.)
Er ist klar, rein, wie die gesickert« Xoth, d. h. e
ist sehr schmuzig.
•14 Es ist klar wie Felsenwasser (wie 's Tageslidn).
*;i5 Es ist klar wie Majoranland. ryiederiauMaz.j
*16 Es ist klar wie Schnhewichse. — Der rUdnt4-
erstandene Etdenspiegel (Stattgart 1862,^ , Nr. 6.
*17 Es ist klar wie Sonnenschein. — EiseMa, stl
BoU.: Zoo klaar als knstaL (Harrtbomet. I. 451*.;
*18 Es ist klar wie Tinte.
*19 Es ist so klar wie Klosbr&he. .'FrankenKoU.;
*20 Et es kloor as Worschbren (Wurttbrühe). fMfv>.,
— - Firmenich, i, 401, IM.
*31 Ich will ihm das kkr machen wie ein Glai rei-
nen W^hisky. 'Sordamirika.J — Brcslauer ItOmi.
1865, Xr. 185. S. 1063.
*22 Ick bin damit klar (fertig), eer de Katt eer Oog
Utlikt. (IhUt.) — Schütte, n, 266.
Ich bin bald damit fertig.
•23 Klar is d' Kes, 't Wif in de Kram (im W^
chenbett) un 't Kind is död. fOrtfriet^j — hf-
rcn, 789; Frommann, VI, SS5. 776 : EtcArafd.SOAt. äs*
renhtirg, 108.
Der K&se ist fertig u. s. w., die Sache ist voUtiia.
• 24 Klar is Kese. — Eichnaid . looo.
*25 Klar wie Drack. — Frischbier^. 2028.
Wie Kaffeegmnd.
•26 Klar wie Holleritschi (? ). — Wtener /isKtwuH.
1861, 282**.
•27 Klar wie Klössbrü. — Sartonu» , ita : tricver/j^
tcilmg, 1661, 282^.
•28 Klärer denn die Mittägige Sonn. — Th/anm
Diaholorum, 204 '.
•29 So kloar as de Sunne (ass WäterU .'Cnvf^üi
MnrkJ — Front mann , K, 60, *l.
•30 So kloar asse Wuarstsoppe. fGr,if*chan Slari., ^
Frummann , V, ^X>, 91.
Klaren.
• 1 Et klart up achter Käselau. Lubeck.j
•2 Et klart up achter Sanct-Peter. 'Uamburj.;
D. h. es wird bessere Witteruns.
Klären.
Was sich soll klären, das muss erat gären. -
Simrock, 5717; Körte, 6453: Lohrenyel, I, 7tS: $«>'
thcr, 28; IHauderstiibchen . 1863, ». 13.
Klarheit.
Klarheit der Xacht und Schönheit der Frauen
sind von kurzer Dauer.
Die Lombarden: Klarheit der Nacht nicht lange nac^
Die Neugriechen: Das Heiterwerden bei Nacht isi «if
der Feierschmuek der Alten, d.h. selten nndniditni
Dauer. Die Venetier: Klarheit die bei Nacht BcvarJa.
ein trabender Esel und ein altes Weib, das lAuft ^dl
eine Stunde. (Reinsberg VUl. 3».)
Klarinette.
•Ich habe die Klarinette im Aermel nnd da
Athem im Munde. — Bnrchhardx , «93.
Ich bin Tollkommen fertig aar Sache.
Klarke.
•Dat is (noch) ene Klarke. — Aöhiiert, tssK
Eine schimpfliche Beaeiehnong far ein Jbbocs Su-
chen, das nichts Ordentliches au machen weiss.
KlärUch.
So klerlich, dass es auch ein filinder in der
Hand greiflen sol. — 5cAt»/r, «7».
Klaue.
•£r ist in die Klasse der vergessenen
gezählt.
Man kilmmert sich nicht mehr un fluu
Klater.
• Dar scholl di de Klatem ' na slan. —
') Lumpen. (VgL Siurenburg, 109*.)
E gieste Klatsch aasrichten. — fVudkliir'.iP-
Klitsch = Schnans. * ''"TtTliirtlsnftiil— 1 T*"
delbier. Die Kuh Uclhl giest,
kommt. Eins gieste KlAtsoh ist also
dem keine Kindtaofs s« Gnmda licgL
13C9
Klatschen — Klaue
Klaner — Kleben
1370
*-2 Ik kam in de Klatsch. — bahnat. ii3^.
ich kt.iininc iu der Leute Maoler.
Kutschen.
1 Klatschen iiml Lügen gehen liand in Ilaud.
Hh'jI.: «lOiilpioK aud lying go together. (Hohn I!, 363.J
*2 Wer klutscht ins Haus, klatscht uuch aus dem
IIaui>e.
*3 Klatsch, klutäüh, kleb' au! ■S<:Mr'i.)
Von sclimierigen Mumcben und Dingen.
Xlätscherin .
1 Einer Klätscherin muss man ein (iebund Dür-
ner auf den ^tuhl legen, auf den sie sich setzt.
. .Vci/iiiiyrii.y
li'<hnu: Nikd'i li ncTiif klvvetufka, n rid kaid/ m(j{
ükladnika. CcV<<iA(;r«/ly. *)i.) — Vyxvedace nblliej, a
tlacliacd odbj^vej. (CiUtkuViky, ^2'J
3 Kummtu Klätschcrinnun in Zank, so erfährt
man iliren ätank.
U-Al.: Als klapi>cijcn zamen kijven, komt hct uit, wat zij
bcdrijven. (Uarnhutiff , I. 411 'Sj
Klatte.
1 l)e njidlumcr Klatten hangen bi do Latten, sc
freien de Lusen bi Hundert un Dusend. —
AVmi. t'3.
Lattcnlianger« sind Leute, die vou einem ehemaligen
WuhUtauilo iicruntürrivkommeii eiud und nur uocli ein
kumnierliclie» Dasein fristen. Luaeufrcteri - Hanger-
leider.
•2 In de Klatt kiimen. — /»uiiiitr«. 233'*.
lu ätreit vorwickvit werden,
•o In Klatt'n ligg'n. — f.ühk.jM. io:i3.
Klatte = Ijappeu Zcuga, daher Kleid, cngUech cluth;
(lauu: ein Kemeiue« Frauenzimmer; ferner: Verwirrung,
Zottt' von Garn, Kadvii, Federn, Nebeiilorm run Kladde.
f««r. «/.•</■;/. iir*"'.;
Klattenhofftid.
•Et is en Klattenhogtid. — /'•'ll.'.^ 333"*.
Km Lumponitreit.
Xlatthamel.
•Et is on Klatthamol. — iJuAmii. 232-'.
Kiue uuriaubere, ichmuzige, latichigc Magd.
Xlattvofls.
•He is en KlattvosB. — /»iAmik, 232*'.
Kiuor. dem die Haare vorwirrt am dem Kopf aitien.
ilv gtt mit de llaar aa öu Klattvote.
Klauben.
1 Jo mehr Klauben, desto weniger Cilnuben. —
i'.intintiium . '^8S3.
«.iogeu fruchtloae and unnUtso (Grübeleien , aber nicht
av^vu fri'ieii Forscbeu :u Jeder Wiiicuechaft, bcion'-
ttrr« in li'-'r Tbeulugie.
2 Weim man thuc zusammen klauben sechs Poeten
luit ihren Tauben, sechs Componisten mit ihren
.Mucken, sechs Organisten mit ihren IStucken
und thut sie setzen auf einen Karren, so fah-
ren anderthalb Dutzend Narren.
Xlandltke.
"Er ist ein Klauditke. (\Vc*ti>tvui*.j — t'rifch-
..«•»•'. ao36.
Angeblicli .Spitzname für einen Rinn6tein(reiny-)ma-
cber mit der Bedeutung: Klau' (d.h. lueh*) Dutteban.
Klaue.
1 An den Klauen erkennt man den Löwen (Vogel).
— f:i«.l«iii,434.
„Bedarf ei denn immer der Klaue, data man den La.
wen erkenne? Auch nnr eine Flechte eeinar Mühne
i«t oft genug." (BCme. HtsaiHnteUt 8ckri/tm. Harn-
liurg l-'4u, Y, 7<t._^ Wird meist ironiech gabnncht, loU
ikbvT, nach Lucian, dem Phidiai lein« Entitchona T«r-
daukeii. Ton dem man enählt, er lel Im Stande ge-
wi-seu, nach der Klaue eines LOwen die oUan ThcUen
pruportionirte Uestalt eines Löwen ra fertigen.
Fr:.: \ l'ungle on connalt le Hob. (Bahn /, 3; Hvittril, 4;
KnluM'jir. 411*1'; Itmirojf. ISK.; — On connalt 1« oerf
a sea abattures.
IhU.: Naar den klaanw mo«t het batst weicn. — Uit den
klaaow kent mcn den leeaw. (If(srre6iwi^, /, 409^.^
Lut.: Kx ungue leonem. (Bimdtr //, 187; Egfria, 65J —
Levnem ex nngnlbas aeilinere. r£'iwfciN. 4S4j foMe-
illl3. t'O.J
3 An den Klauen erkennt man wol den Löwen,
aber die Klanen allein machen ihn nicht
3 Die Klauen thuu*s nicht, sonst holte das yaul-
tbier die Kitie ein.
*4 An den Klanen nugen.
/>«..- 11 roopt loa rAleltor. (Kritümgtr. MS.;
•5 Dal ist die Kkne dei Löwen.
Das vniiili den Metsleif hommi tob Meiitcrband,
ist ein
j *0 Die Klauen hervorlassen.
Sich in seiner wahren (}estalt zeigen.
*7 Einem die Klauen weisen (zeigen).
,, Aber diis hat nicht lang gewähret, das« er die
Klanen nicht hätte geseigt." (dott/r., 3U^'.)
*8 Einem unter die Klanen j^erathen.
fr:.: £tre sou« la gritfe de quehia'nii. (Kfitztmgfr^ SfiO^'.;
— Tomber 8<>us 1« ctiupcdequclqu'uu. (KrUiinjfrr, 1S0|'.;
JIüll.: Ik ben onder zijoL' klaanweu. (IIarr>^>fniii'e , I, 40V ''.)
*9 Er mag an den Klauen saugen.
Wenn man jemand die UnterstUtzang entzieht und
ihm Uberlltflt, fUr sich selbst zu sorgen.
Fr:. • S'il n*a pas de iinoi qu'U en (fratto. (Kritzin-
S/tr, X')!*;»,)
*10 Hei hew Kloaem ns en Bar. TMiw/j
•11 Scharfo Klauen haben.
Frz.: II a doH ^pingles au boat de sei manches. (Kritsin-
•j't. i's;l'j
*Vi Wart, wenn du mir einmal unter die Klauen
kuniinst. l Im.j
•13 Was er einmal in <len Klauen hat, bekommt
man nicht wieder heraus (oder: lässt er nicht
fahren ).
In Pommern: Wat fac in de Klaujcn bot. hiilt ho
fa6t. Ih.thneit, '2XA'\)
hn.: 11 tirnt bien ce qu'il tirnt. (LtH'lr-;t. 141 (J
Urll.: Ifet 1« nict uit zijiie klaauwen t« krijgen. (Harre-
'".»«..-. /. 4iiy''.;
Span.: Hiiien las comadres y diconse las Terdadcn. (Rnhn
i. -.4.;
Klaner.
•Dat is en Klauer. — /».ifciun, 2:«".
Klaus.
1 Claus speiset mit Worten. (S. Hans Wi.) — Ta\i-
j'iM». 140*'.
■ Lat,: Verlia impnrtat Hermodora.-«. (Tappw*, 14o''.;
I 2 Clauss meint, es sey geritten, wenn or den
j Sattel autlm Koptfe getragen. — LeUnuim , irt3, 7.
I Um einen ciuUltigen Menschen zu schildern.
3 Er meint, iSt. Klaus reite auf einem Esel hemm
; und scheisse ihm seine Schuhe voll Lebkuchen.
4 Mach es wie Claus, gehe vom Vexircn vnnd
Zanck, so hastu fried. — Lrhmatw.m.i.
5 Narr Klaus weiss mehr in seinem Haus als
weise Li-ut' in 's Nachbars wissen.
It.: E SA mp.;lio il paszo i faiti suoi che it lavio qnci
J'altri. — Pitt %ä il matto. (Gaal. \TM.}
KlauM.
•l Er k«mimt nicht aus seiner Klause heraus.
*2 Immer in seiner Klause stecken.
D. !i. stets zu Hause, besonders in seiner Arbeita-
stubc sein. Dem Kin siedlerleben entlehnt.
Klausner.
Yagirendo Klausner und Pilgram. — /'.ir-imm-
knn, 3134.
„Die herumziehenden Heiligen, Kinsiedler, Mönche,
Pilgrame und Wallfahrer sind oft nichts als BetrOger.»
Klavier.
*Der hat schon auf dem Klavier gespielt.
U'jU.: Hij beeft alle klaviertjei aangeroerd. — Hij heeft
Reen klaTiertje overgeslagen. (niirr(''tjiuti , /. 411 *.j
Klavierhuaar.
*£s ist ein Klavierhusar.
So nannte der als tttchtiger Tonsctzor bekannte Or>
i(ani«i J. C!ir. Kittel in Ernirt die KlavicrkttuPtler, die
das Piannfbrte zum Paradepferde machen und dnrch
blosse Fingerfertigkeit der Kunst OenUge zu leisten glau-
ben. Diese Bezeichnang wurde in seinem Kreise sprich-
wörtlich.
Kl«b.
An Kleb (Kuss) sanner Biard as üs an Brei
sanner Salt f.imrm».; — Haupt, vill, 3.W. n.
liippcfdutrii ; Firmenich. ///. 4. SH.
Ein Xnsa ohne Bert Ist ein Brei ohne »alz.
KlebUftttlela.
* Einem ein Klebblättlein anhengen. (S- Kdppioiu.)
— Jtffiliirvy. 113".
In dem Sinne wi«: Einem etwas anhün:.'cn. ( Vgl.
<;n»iM. F, 1042.)
KlebeUppchen.
*Lmem ein KlchGlap]»chen anhangen.
Etwas Naohtheiligtfl nachsagen. (VkI. Urimm. (*, ini3.)
Beben.
1 Kb-b\ kleb', bis ich dich heim geb'.
Lia Si-richwort elender Handwerker, d. h. halt nur
so lange, bis ich dicl< aus den Hunden habe.
1371
Klebkraut — Kleeblättlein
Kleid
im
2 Na, so wat klewt nich, geggt de Döscher, on
limt möt Spuck (oder: möt Water). — Frisch-
bier \ S0S7.
'6 Willst da's nicht kleben, so kannst da^s mauern
oder pappen.
Dm Wort „kleben** ist hier im Sinne des Lehmbanens,
wie er an einigen Orten Torkonunt, genommen. (Vgl.
UHmm, V, 1067.) B
4 Wo es nicht klebt, da hilft das Anheften nicht
*ö Er klebt an einem andern wie ein Schwalbennest
am Haus. — Lehmann, 853, 10.
♦6 Es klebt Pech, wo er sitzt.
Er denkt nicht ana Fortgehen.
•7 He kleft an de Wand. (Deutt.j
Ist ■ohmusiff, unsauber.
•8 Lang kläm bleim. — Lohrengel, II, 378.
Lange kleben bleiben.
Klebkraut. I , ,
Wer Klebkraut wil aussgetten, der sol zusehen,
dass er nicht Fichtenmistel pflantze. — Petri.
II, 729.
Wer einen Schalk aus dem Amt setst, soll keinen
ärgern liineinbringen.
Kleoken.
1 Wenn 't kleckt, denn kleckt *t. — FrUchbier*. ao38.
Die Litauer: Wem'a hangen bleibt, dem bleibt's han-
gen, und dir wird's sein. (Schleicher, 163.;
*2 Es kleckt nit, was er braucht. »>t
Für den Verschwender kleckt, reicht; kein Einkom-
men, kein Vermögen hin.
*3 Es kleckt so viel als Ein Körnlein unter hun-
dert Vögel.
•4 Kleck ock ni, der Papp' is gutt CSchle$.) —
Frommann, III, 409, 316.
Wird gesagt , um Jemand , der etwa* trikgt, sur Vor-
sicht in ermahnen; auch ironisch, TOn Sachen, die
schlecht sind und um die es nicht schade ist.
*Ö 'S kleckt und part't nix. (Franken.) — Frommann,
VI, 339, 228.
Kleoken = langen, sureichen; parten =s anagebm,
hinl&nglich sein.
Klee.
1 Euer Klee ist der Freund unserer Ziege. (Wmd.
Lau$ilz.J
2 Klee ist der Vater des Weizens. (Frankenwald.)
3 Klee ist Klee, ob ihn die Magd holt oder dier
Knecht. — Sckles. Morgenbl., 1864, Nr. MS.
4 Man kann nicht Klee und Heu auf Einem Felde
ernten.
5 Man muss Klee füttern, wenn man keinen Hafer
hat. — Heinsberg IV, 90.
6 Mein Klee ist mir lieber als des Nachbars Wei-
zen. — AUmann V, 114; Heinsberg III, 109.
7 Wenn der Klee aufrecht steht, bald ein Sturm
darübergeht.
Engl. : When the trefoils upright stand is a storm nearlr.
8 Wenn ich guten Klee habe, sagte die Kuh,
denke ich nicht an schlechtes Heu.
Die Bussen: Eine gute Kleeemte gilt ror einer guten
Heuernte. (AUmann V, 186.;
• 9 Im Klee leben. — Heinsberg IV, 186.
Herrlich und in Freuden. Den Ktthen ist wohl, wenn
sie vom Stroh auf den Klee kommen.
Kleeblatt.
*1 Er hat ein vierblätteriges Kleeblatt gefunden.
— Körte, 3418 u. 4270.
Er ist ein Olttckskind. Aberglaube, Jetst meist in
blossen sprichwörtlichen Scherz übergegangen.
•2 Es ist ein Kleeblatt.
Von drei Personen, die sich eng susanunenhalten ;
in Übeln Sinne sagt man ironisch: ein schOnae Kleeblatt.
BolL : Drie maken een klaverblad. (Harrebomie , l, 411 *.;
Kleebl&tUein.
*Ein Kleeblättlein trinken.
Aus der Kunstsprache der pommerschen Volltrinker
Tor einigen hundert Jahren. Man trank dem aadem
drei Gl&ser, Jedes auf einen Zug, vor, und der Gefor-
derte begütigte sich oft nicht , sie sofort nachsutrinken,
sondern that ein Stenglein (s. d.) daiu, d. h. er trank
noch ein rlertes Glas hinterdrein, welches nun der
Herausforderer ehrenhalber gleichfalls nachtrinken
musste. ( VgL den Artikel Aus dem pommertehen Trink-
comment vor vierhundert Jahren von Fr. Masenow in der
Oder:eitung, Stettin 1867, Nr. 531.)
1 Alt Kläder dred em gäm. (Siebembür^^^tädu.) -
Süauter, 816.
2 Alte Kleider lachen über eine weiche Bönte
(oder: wollen eine scharfe Bürate).
3 Alte Kleider soll man nicht wegwehen, min
hab denn newe. — LehmasM, 9, s€.
4 Alte Kleider and schöne Frauen bleiben übenll
hängen.
HoU.: Oade UeAren an eohoona vronwea blJJ omal im
houSn. {Earr*b<m4e, I, 41St>.;
5 Am Kleid kennt man den Mann.
6 An den Kleidern sieht man, was einer in
Schilde führt.
Nicht Immer und nur selten. _
Böhm.: Ze latn se Tidl obji^a lidL (COakomet^^ »70
Fokt.: SsaU wydaje csleka obyoaiO«* (Ictap^, SO; Ma-
kovskv, m.)
7 An einem weissen Kleide sieht man die Fleckea
zuerst (am leichtesten).
Sott.: Hei witst« klaed is H «erst besmst. (Harrtkmis.
I, 411*.;
8 Arme Kleyder, verachte Leui. — PMri, n. U;
Gaal, 1090 ; Heinsberg III, 67.
It.: A Teste logorata pooa fede Tlen preatata. (Goal, lOiOJ
9 Auch in schlichtem Kleid wohnt GescfaicklichkBit
Lot.: Saepe sub palllolo sordido aumnift sapiMitia ««.
(Cicero.) (8erbold, üi.)
10 Auch unter schlechtem Kleid wohnt kloger Sin
zur Zeit (Poln.)
11 Anf dem Kleide eines ehrlichen Mannes hiftet
kein Flecken lange.
12 Auf ein neues Kleid näht man keine ih«
Tressen.
Thut man es dennoch, so rerstellt man djw Klaid odi
der es trigt, macht sich Ucherlich.
13 Aus hübschen Kleidern wird ein Alltagqadc,
aus schönen Weibern Bafelkrack. — EissUin, ml
14 Aus Kleidern erkennt man die gemüter. — 14>
mann, 495, M.
Lot. : Ex habitu ooUigitur persona hominia. (Binder ü,
1016J
15 Aus Kleidern machen sich leicht Lumpen.
16 Ads schönen Kleidern werden alltagshosen, aas
Schönen Weibern verbabelte wahr. — Ukmam,
150, 148.
17 Auss Kleidern kommen Motten. — iviri,ir,i$.
18 Besser ein grobes Kleid als gar keins.
19 Besser ein feinen Kleid kaufen , als ein seidsDei
stehlen.
BShm.: LepU sv^ iat plAtin^, nei hedbamf kimdanf .(6-
lakovsky, 14S.;
Poln.: Lepi^j swoje latae, nii cudae ohwmlaA. /M»
kovsky, 143.;
20 Bey einem grawen Kleyd auch wol weisihat
stehet. — Henisch, 1734, 40.
21 Boss mit Kleidern angethan, hilfft niemand isff
die Bahn. — Pein, II, 5i.
22 Bundte kleider, bundter sinn. — Ldunann, 4ts. u>
Alf».: Brogedo kleder, broget sind. (Prov, da»., 348^
33 Das ehrbare Kleid ist der Deckschalck.
In der Amtskleidung liegt die Würde nicdit; darMaaa
selbst muss seinem Amte Shr« bringen.
24 Das Kleid bringt hoch den Schalck hinan, wenn
der Gelehrte muss beim HandBass stahn. ^
Petri, II, 66.
25 Das Kleid macht den Mann; wer es hat, der
zieh es an. — A?/n, //, 6«; PisUtr., 17. l.lfoS<s-
bergyll, 100; ///, 8; Gaal, 1018: Siebcnkees, Sil: SL*-
rock, 5718: Heinsberg III, 67.
Frs.: L'habit (la rohe) fait l'homme. (Lerosix. I, Id.) —
Die franxOslsehen Industrieritter sagen: On gigns i
Paria dix mille lirres de rentes en portent des gsati
blancs. (Ventdey, 140.;
BoU.: De kleederen maken den man, die ce lieeft tnklc«
se an. (Harrebomiey I, 41l'».;
//..- Vesti nna colonna e par una donna.
Lot. : Purpura vendit causidicum. (Gaal, 1018 ; Seyf>'iU. 465.;
— VestisTirum facit(r«ddit). (Binder It, S»29; Sf4t>«-
heim, V, 9; Sutor, 933.;
26 Das Kleid macht einen Mann aus einem Tropf,
der nicht drei zählen kann.
Lat. : Creditur a mille qnamrU idiota slt ille. (SeyMd . «3» v
373
Kleid
Kleid
1374
27
Dm Kleid macht keinen Mondi. (d. KatM iia4
Z«Ue.) — i't*/or., 17, 7; Sunrork. 57Jl; Ä<Jr<o , UJl
u. 42c^; /kifuJ«>r^ ///. 66.
Fr»: LI »bi« ne f«it pM rennite (moioa). (l«rout, /. 34;
^ " 'ia. IM, U
— Ludftu, tm.
'o noB fft il OKtDar
i macht nicht
uedelft ZDuie. ('.
.'f.)
29
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33
33
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35
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3»
40
41
4t2
43
th« worltl
I
4ö
46
47
46
49
L« rf)be DO fftit pa« le m^declo. (L«r9»^, /» K^^Ji
//*<U. .' l"»»:- kkoaoren TerMider«n dMnuii«reii lüet. (Uarf*-
f^..r- ■ •'.)
Lat i ii)nonMt«ap!entiftineiiti«. f£ii«l«/n.SM;
^> — Nou In [fictoiB conciitit flffonk (Bo-
Pdin,- äukni« csto«i«kA nierolit (C«ioko9tk)f., X»i*J
Ong,: Soakit a u£p tiUm bölot« n«n tte*en.
l>as Kleid macht nicht heilig, tcnat müflst« man
die Klosterkatzen kajioni&iren. — Airdm»«-
Das kieid vnd der gaag vrieyleo vom mamu
Daa Kleid wärmt nur den, der*» ir>*
EngLt Tlia guwn is her's Uiftl wa»rt it, aan l
U bis who ciiji-yi lt. ( ftoAn //, tl)
Das Klei«! will golmgen sein, die Schaben kom-
men sonst hinein, — EuAAnm,im: Ämrmk, 4TJ4»
Das Kleid wird nicht eher angelegt, es sei denn
fertig.
Mkti »uU iilebta thati, «ho mta M bedMhi.
Das Kleid seigt den Mann.
Spam.: Qtüea te cubrit, le datcubra. (Ctr^anttUt Ihm tiiti'
Das kieid ziert den JHazm, aber nicht tteta der
Mann das Kleid,
/rj..- Lea b«lleii rob«« pleurent itir d|t» Ip^oi«« Indlgnaa.
(B»kn /. U.)
Das kleyd ziret den man, iver es hat, der xiche
es an. — f>ai»dt . i/, sro • . Ta^ium . w *• . s«ior , vn .
Grmltf. I, 11; Li-htiutHH, 4M< Sl, KtMtimn, l«U; iVruWH,
i, 1873; tiöti^,U2U
Dm reichste Kleid ist oft gefuttort mit Hente-
leid. — Simfück, 3iT30. AV/rd«, |4«. Urutm, |, 1»7«.
Das weisse Kleid alloin nmeht keinen Müller. —
tVuidUtf . XI, 46.
Dat Kl£t Eiert de Man, de 't hettS de treckt 't
an *. (OntfnctJ — Eichmaid, UtI . ttu^rm, 91. fY»m-
mam. U, m«, i$s. Kfm.M«: Hixmknltndtr ^ I,
♦> W«r •* ImU ') /loht o* fto.
De völe Kledcr hcfl, de tugt vele an. — Kvrtf. S4M-
Der das dünnste Kleid anhat^ mass am näch-
sten bei der Thür sitaten. — Winddfr, viu, ta.
JiitU.: Die* bot dnant« klmsd »aabveft, moM m^t den rag
tagen li^t gat r%n de <iittar «itten. (ffarrebt/im^* , /. 411*'^
Irftf.; In rüi T«tte nemo traotatur hone*««.
Der das Kleid macht, tragt es nicht.
B»lt.: Di« het klMd maakt,, dra*g4 bet uJet. fJ7arr«6v»»««,
/. 411 ^;
Die Kleider der Advocaten sind mit Schafpek *
gefüttert.
•) Mit dar Ihimmbeit, JSInfttlt, Tborheil, HalMUnlff*
kelt der proeetifnhremden Partelsa.
Jt. : L« vciti degP arno^ttti •imo fodrat« d«U^ otUiiMfon«
de* litlirftüU. (Patiaglia, 404, 4.;
Die Kleider eines Mannes kosten oft vieler Ar-
men Schweisa and Arbeit.
Die Kleider glänzen bei Hofu und nicht die
KdeÜeute.
Die Kleider sind oilmeht werth aT ' ^' nach.
IitÜKi.; Balgan «r b«it paA revaii , kled^r i»er«
Btid mandea, og <%]Tene «od ftiglao. M»J
l»iG Kleider zerreissen, aber der Hanger geht fort.
l'ü». r Erf> Wlednmp rome, m« holder dog bogeg nU og
Die ter fressen die Schaben.
Dos . , . : ; ., ..vii , doss 's Kle<l a Moan macht.
fSÜOet ) — Frvtum<xim, tll. U5, *«T.
Eigen Kleid wlrmt am besten.
Aotth dlo Az»b«r eageo t Geborgte« Klaid hAl4 tti«iit
warm. |C\iAt>r, ititi.)
Ein bnbiach md leichtfertig Kleid gefeit allein
Kindern, Narro vnd BuJern. — Pttn. It. m.
Kin buntes Kieid luudit dem Kinde grosse Fread*.
I/am.,- £b bani glftdea vad bold UorM. — Glem« glcde«
hmru mc«l UeUa Uada». (f^. tUm,, 4& u. Ul.j
59 Eiii
8pu
63 Ein ehrbar Kleid deck« i <.Kn,.,i.. ...,.ht.
In., (^a»tla Ualjiü» inunoU ., . liMJ
54 Ein ehrlich Kleid ehrt den Manu.
ll„H..' E«n eerl^k ktevJ vprvert den man. ( ttarrm^om*»,
/, 411 ^J>
6.^ Ein fremd Kleid mtcht einen fremden Mann.
56 Ein frommes Kleid maoht eine seh warst» Seele
nicht weiss.
//..' Kon lava habtto «anto un aJma lorda. (IKtiiagtiiL,
1«, ».;
67 Ein geborgt Kleid stehet nichl woL — /vm. U. if«.
58 Ein ^^ctliclit Kie>id hält oft so lange «io ein
i tu Da&<n 7 r'M'u'A* 'u aüo. (CnJ^i'r, :t47y./
! Kleid tragt man nicht lange,
a Affena •• riete , «a la callr »a <iii«4*
li de «gauo ae vitts, «n la oall» 1«
d.. f. '»41.)
60 Ein güiden Kleui ist oft urcfüttert mit Herseleid.
61 Ein gutes Kleid lobt sich selbst.
fl. : La buona roba ■! loda da ee itevaa. (Uaai, ISiT^J
62 Ein Kleid bedeckt Fehler und Leid.
//.. L* vMte coprc gran dlfettl, {Ttu^a^^Itn , 404, X)
i>3 Ein Kleid» das man alle Tage trAgt^ fressen die
Motten nicht.
Ö4 Ein Kleid T das mau nicht anlegt, cernagen die
Schaben« — /smifruofcon, mtl.
66 Ein Kleid, das nicht passt, ist eine lA«t.
Holt.: Ken kived, dat ni»l an |*«ei, elrekt wel tot grooUn
laaU (tIartfSotntt , 1, ill ''.)
G6 Ein Kleid, das stets im Schrein, wird bald voll
Moder sein. — l^iriim*.iltoii. S|07.
Der (jobmutib «Icar Sacbe erhJÜt eia fritob, geennd.
67 Ein Kleid, daa wärmt und schulst, ist besser
als eins» das gllinzt und ritjgt.
Dnm- Man klader «ig paa franek , og ftyav psa danik.
ti8 Ein KIcid, «las su oft gebraucht, und ein Weib,
dos zu viel gfsehen wird, sind von sclüech*
tem Ansehen, — Wim^ier. im. »7.
69 Kin Kieid ist nicht allen gerecht.
„Alao aacü einerlei öeieUe echickon sich nicht an
^•dem Ort.'*
70 E?n Kleid macht aus einer hölzernen Figur
eine schöne Maid.
/»4M, .- Man kand og kledo eu etarar op. (Prov. Ja>i, , 347 .)
71 Ein Kleid mit Löchern braucht viel Flecke.
El Jagt keiner toobr nach ILhtt, al« der lelne tlohande
damit an bedecken bat.
73 Ein Kleid nach Jan's von Leyden Schnitt. —
73 Ein Kleid ohne Bram, ein Speisegewolb' ohii'
Harn, ein Markt ohne Kram, ein Spiegel ohne
Rahm, ein Mensch ohne Zahm (ZaumI sind
nicht weit her allesam. — hinimuikon . im.
74 Ein Kleid vnd ein Hauss deckt viel Armuth, —
t*etn . li. to$.
Dan. : Kledar og bans ekialar nagao §)um, (Pro9> dan, , W.)
75 Kin Kleid von schlechtem Tuche hält nicht
(lange).
/f.; Chi et reiie dl mal panno, el veate dae voll« l*anflO.
(Poiaaglin. 9«a, e.J
76 Ein Kleid wermet wol, man moss es aber an*
Riehen. — fetri. //.Jos.
77 Ein langes Kleid bedeckt viel Schande.
78 Ein leichtfertig Kleid, ein leichtfertig Weib. —
Pctn. u. an.
79 Ein neues Kleid trägt jeder heber uhi alte
Lumpen,
80 Ein reines Kleid ist ein gnter Empfehlungsbrief.
avii.: Ben eindclUk Uaed le aeo« go«da «Mtbavellng, —
Laat owa Ueaderen allerwegan wit «ijs. (iiarr**>*im4t,
t. 4I2* 11. AV2^.)
81 Eiü ' ' ' ' ' '■' keinen Glauben (Credit),
yilAcberten Kleide wird wenig
fi2 Gin Bohi«diU^ Kl«*id hat wenig Credit.
K.i A w%«» •tfa<ctata, poca fade fisn donsl«. (Tai^aff^««
Span..: X raet* iogorata, poca fede vlea preitata. (Ca'
1875
Kleid
Kleid
1376
83 Ein schön klcid deckt auch wol einen Bchalck.
— Ueni4ch . ««9, 50; Pletri, II, «5.
84 Ein schön Kleid wird Tnwerth, wenn mans alle
Tage trägt. — Lehmann, 705. 14.
Der Werä einer Sscbe linkt mit ihrer Gewöhnlich-
keit. AACh Ton SU hftofigen Besuchen , ron oft wieder-
kehrenden Bildern in der Bede.
80 Ein schönes Kleid dauert eine kurze Zeit. —
/^rdmi/iJ(on, 1117.
86 Ein schönes Kleid verthut f empfiehlt) die Leut'.
87 Ein seiden Kleid spelBet voel. — Petn, ll. tu.
88 Ein seidenes Kleid in der Küche löscht das
Feuer auf dem Herde aus.
89 Ein seidenes Kleid ist oft gefuttert mit Herzeleid.
90 Ein weisses Kleid schützt nicht vor einem
schwarzen >)amen.
91 Ein weites Kleid kann eher eng, als ein enges
weit gemacht werden.
HoU.: Ben raim kleed knn liAter Temaanwd , daneeneng
kleed uitgeiegd worden. (HarrtbonUe, /, 411<>.;
92 Einerlei kleid ist nit jedem gerecht — Lehmann,
367,35.
„AIbo auch die geaetz tchickan sich nicht an jedem
ort."
93 Es ändern sich Kleider and Lehr*, aber der
Menschen Sinn gar schwer.
Dan.: Man forandrer kledeme, men ei lindet og feylene.
(Prov. dan., 34«.;
94 Es geht mancher im stolzen Kleide, der besser
passte auf die Weide.
95 Es ist kein Kleid so feiertäglich gewesen, es
ist endlich ein Alltagskleid daraus geworden.
— Saxler, 3S6; Simrock, 5731.
„Von dem Zulaufe det Tolkt sn Predigten und dem
Beiohtitnhl."
9G Es ist kein Kleidt, das schandt vnnd laster
decken kan. — L^mann, 4X4« ss.
Dan. : Intet kledebon kand skiule for ikam. (Prov. dan., 347.;
97 Es ist keyn kleyd, das einer frawen bass an-
stehet, dann schweigen. — Franck» 1.4»*: Petri,
II, 268.: (iruter, 1, 34; Henisch, 1197, 36.
98 Es kan einer wol im geringen Kleide hoffertig
geyn. — Petri, 11, 279; UenUch, 1518, 81.
99 Es legt niemand ein Kleid an, es sey dann
aussgemacht. — Lehmann, 60, 13.
100 Es macht mancher ein Kleid und zieht es nicht an.
It.: Chi fa la roba, non la gode. (Ga«U, 866.;
101 Es war noch nie ein schön Kleid, das nicht
ein Alltagskleid wurde. — Eüelein,ZBO; Dram,
I, 1878.
102 Frembde Kleider, frembde Gast. — Lehmann,
433, 21.
103 Fremde Kleider, fremde Sitten; fremde Sitten,
fremde Gäste; und die neuen Gäste treiben
die alten Besitzer aus. — Herzog i'inch von W'«r-
Wmberg ; 0}H'1 , 388 ; Sailer , 334.
104 Geborgte Kleider wärmen nicht Unge.
Holt. : Geleende kleederen doen niemand eer. (Barrebomee,
I, 412».;
Frs.: D'habita d'autrnjr mal on ■'honoro. (Leroutc, 11, 131.;
It.: Chi l'altrui veste li pone preato si spoglia. (Pasfa-
glia, 404, 5.)
105 Geflicktes Kleid bringt's nicht weit
Lot.: Si careas aeste, ueo eis uestltus honeite; nulliu«
es laudis quamvis sopls orem quodquandis. (Loci
conim., IW.; n \.^ ■,
106 Gute Kleider bekommt man nicht auf schlech-
tem Markte.
107 llalt die Kleid schon, so halten*s dich in eeren.
— nuüingcr, 79"».
108 Hat eine schöne Kleider, so muss sie schön
vnnd from seyn. — Petri, II, 374.
109 Misch Klider, kalt Kächen. (Siebcnbwg.'Sdchs.j —
SchUKler. 95».
110 Hübsche Kleider und schlechte Sitten kommen
auf der Sau im Koth ^reritten.
111 Ich habe wol weisse Kleider, kann sie aber we-
gen der schmuzigen Arbeit nicht tragen. (Su-
rmam.J
Jeder sucht besser lu scheinen als er ist. Von je>
mand, der sich herauaxureden sucht.
112 Im engen Kleid und bei schrnnzigem Oewinen
kann man sich nicht rühren.
113 Im Kleid, im Bart und im Gesicht siedet die
wahre Weisheit nichL
114 Im Kleide steckt die Weisheit nicht.
Lot.: In reatlmentia non ctt sapientia m«ntia. CGamt, 9M;
PkUippi, /, 206.;
115 Im letzten Kleide braucht man (sind) keine Tt>
sehen. — RemOterg 11, 156.
Wir nehmen aiehts mit ans der Welt.
fl ilt.: L'nitimo Teetito ee lo gannoeenaa toacha. (Böhm I . Vü.)
116~Im' 8chliclitexrElei9~ist aadTVerstand.
„Vnter einem schleehien kleid, groas Welaahiit o*
rerbofgwi ML** (Ev^rimg, I, 177.;
//..- Sotto nmOici paani sU tpesae rolte Im, eapicnn. fPox»
giia, 336 t 4.; — Spaeio sott' laakito Tito a*MeoBde n
ouor geatOe. (Gata. 864.;
ü^. : G^rakorta a* kopott kAntOe alatt d«r<k bölea m^
kesik. (Goal. 864.;
117 Im seidenen Kleid hinaus und liompen ra Hsoi
Böknu: Chlonba na nlloi , a baArj r tmlilieL —TftMm
nlici, a JuAxj r truhlicL (Ö€lako94kp, 96.)
118 In alten Kleidern und bei alten Freunden iit
einem am wohlsten.
SoU.: Van de dagel^keche kleedeien heeft neu het ■iirti
(Barrebomee , /, 413 *>.)
119 In die schönsten Kleider kommen die Motten
am ersten.
Engl.: The moth does miichief to tUe flneat gaimsit
(Bokn I, in.)
120 In engen Kleidern wohnt oft ein weit Gewisses.
— Einfälle. 531.
121 In fremden Kleidern ist übel prahlen.
122 In schlechtem Kleid wohnt auch Treu und Red-
lichkeit.
Dan.: Ofte ere treffne hxnder under reffaea kaabe. (fr*
dan., 470.;
123 In schlichtem Kleid stecken auch Leut'.
In Italien: Oft birgt sich unter geringam KltU äa
edles Hen. Die Polen : Oft flndeat du im AbgetnfMS
Leinkittel einen kernigen Verstand. Die Csediea: Aiel
unter dem abgetragenen Hut kann ein weises Havt
sein. Die Letten: Beurtheile nicht den Mann aad dir
MUtse. Die Bulgaren: Sieh nicht anf die Bind«, s»
dem auf da» Mark. (Reintberg II, h%.)
124 Ist das Kleid nicht fein, so ist's doch rein.
Böhm.: NemAie kaad^ stkrostn^ odi^ mfti; ala Hgtk sdU
kaidf choditi. (C*lakov$ky, 395.;
III.: Ne moie sraki lipu odi^u imati, ale STaki moaBOil
bitL (Öelakovtky, 395.;
135 Ist das Kleyd verrissen, so helt doch der Biaeh
den Wein. — Lehmann , 55 , 6.
126 Ist mein Kleid nicht fein, so ist's doch rein.
Poln. : Kaidy moie ch(doine , nie kaidy pifkna aiatr aoät
(Lompa, 15.;
127 Je schöner das kleid, je grossem schaden tkcs
die Motten. — Lehmann, 4SS, 2.
128 Jedem stehet sein (eigen) Kleid am besten. —
Pauli, PMtiUa, lU, 131 •.
Lat.: Id maxime deoet quemque, quod est aanm mtiiBa
(Cicero.) (Binder II, 1355.;
129 Jeder weiss am besten, wo ihn die Kleider
drücken.
Holt.: leder weet, waar hem de kleAren dwingea. fMam-
bomee, 1. 4l2«.;
130 Kein besser kleid, denn ehr vnd frombkeit;je
lenger mans tregt, je besser es wirt vnd je
schöner es stehet. — Heninch, sie, »6 ; Peth . ü. vy
131 Kein Kleid steht der B'rau bass an, dan schwei-
gen. ~ Schotlel, ll^l^i Goal. 1394; Saiter. f61;$isi-
rock , 3625 ; KOrte . 3435 ; Steiger , 117 ; Draun . /. IfH .
lieimherg l, 15.
It.: D silenxio serve d*omamento ad ogni donna. (9*'i>
1394.)
Lat.: Ooippe homini ex istis surglt bona fama deeisiae-
— Taoitnmitas pulcherrimum muUeiis ftmaiasatr'
(Oaal. I3i>4.;
132 Keiner gibt gern seine Kleider von sich, eh'
er sclüafen geht. — winckler, u, is.
133 Klayder vnd der Gang verrathen den Mann. ^
CMTuler, Hl, 39; Lt'hmatm, II, 338, 73.
134 Kliere sind de Lue, un Tarlen de Liise. —
Schamhach , II, 270.
Nach ScAambach beseichnet das sonst nickt «elter
Torkommende Wort „Tarle" einen Bise oder kleiass
Loch und ist ein von terren, hochdeutach ;
UMä
Kleid
1378
13&
136
hl »7
140
141
Ui
x«rr»lMen« gabltdete« Dimiuutir. Sinu Wi« Ki«id«f
L«ui9 mAcLfto , d.i. ihoea ia den Augen aaderar foehr
Wcrtfa und Geltuntr Tenohaffea , to iljid^aach die ( kl«!"
acn) ItQchoT in don Kleidtrn gleichsam Lio««, d. ti.
dftajvaigr, wfti lie rsrimeiert und rotitellt.
Kleider aus, KJcider au> essen, trinken, scbla*
feo gähn tat die Arbeil, so die Orden' ha'n.
— Ittnuch, 949, JO. /Wn, //, 42J. Pulor., X. dl; flffii»»-
frprtf r. 60, n^Mekitl. 10; /hM4»r6»c*'« [>ru^ffcArr Andk«»
Mtaat.il, 94.
<j Ol« Ütuiache HoatanttttuHi/ (ULI, 40. 314} ««gtdiiftLr
weniger ftUcvmeln : I>«utft:)iberrcu, dntiuclie Rltler^
noch ftUgttmeinar dftgegfln tiaiaat ci ftu«b t die ^osieu
H«TT«|1.
Kleider ehren den Mann nicht, ftber der M&nn
ehrt das Kleid. — J/ii«er . 3i . a.
Guix aatgog»iag«t«Ut Migt d«r Italiener : 1 T»«tiiD«nti
fftnno oaore,
ÜHg,! PAiui »mbtnia, ruh» ti>Jie*B4g,
Kleider machen den ( einen) Mann. — /vm. //, 4».
Li'hmrjnn, //. 31«. 34; Üajt. 1018.
bcM.»: JUedanie tluber rauidsii, ealea lil h«ld*ll«r ühüd.
(t*ro«. da»., 34«.;
llotl.: Hpt k]e«dma«ktd«nboeT geilen, jftfiurrp^rrm'v. /,IW*J
Kleider machen Ehre.
Kleider machen keinen Doctor.
Der Profeetor U. Butch glM»'- d»«i
ihn die Letiti In eeitieo AUtAgik' < r die
▲otieetu «awbeii. Er oalim dAi.v. . ..^ ..^sklel»
dang und ging to «of d^a Markt, huglvicli aug mea
den Hat vor iJini ab. Da er «ritider lu letue iiiith» ktuat,
wttTt tr die Kleider von »ich «od «prang mit b«idm
PüMeo darauf, n^^'^ ^u deuu der I>r. Uuictk» rief er,
oder bin Ich mV" (Kinfdtle, t',;
Kleider machen Leut, — Agricota U, \U. LrhntanH,
424, »0. Ayrtny, ///. 144, IMIrnha'j. ttl, i. Unat. lOW .
Ilryet , U ,iM; Ihrfnann , /. 19, hMonikjf, 16&. Hatnaun,
Vnl^rT. , t, 9; V.itmUfr . 49. üthuixf. SJt; Syi^^r^f* , JM.
«MU'*'". *W. ^irwt. n.nbi JI/dyiT, /, St4. A^fc. J419,
Em'lein , 390 ; s;t«»riK'l;. 47S0 , Kimf'di-j , I4ö . tDl»r«ijW.
t,Ui. GütiUchmnU , Ui; /TfinsAfffl 1//. 67; Arw Ifono»!-
«(Arirt (Jauer 1101), S. Ul; fl^ tl'ofd#c*t C%r«s« » IS9 . Kl
1> '.'irt tat niulit bloa «ine aAttflfe«lMB«tner-
ku .tlt auch eiu« moraliaek« Wahrhail; wie
du^ :, lat auch der Ansug gewiN«naMa«ik der
8»t«gL^i lief i^ti'eiir. Auch hat dto Klvidertrftcbt wirklich
Blnlluii auf den Monnchcii und auf dae Schicksal der
SUlAleii. lu der Zeit der Ferrukcn, der BaifrOcke , lan-
gen BohOase umi 8v:huabcl«übuhe bAlt« ketu Meuach ab
Helomieu und B«voluUoucb gedAcbt. £iu graaaer De-
w«l8 , wie atark die K^leidung auf den inuem Mentchen
vlrkt, iat die Loichtlgkek , mit dar maa gWB«*n Uegi'
montern der ua^leiOharti|*U<'U Mcutclieo oft die grOaa*
t«a Dummheiten in doo Hi>|»f aetzco kann. Man gebe
Ia ein Bier« oder Kaffeebana und rerauche daa N&m*
Hohe mit den euifAltigtten äpieiebargern und aehe , ob
«• gelingen wetde.
S>yhm.: äaty delaji Udi « badry { klocl > Wi, iCetakov$ky , Sa8.J
IfitU. De kleederen maken den man« (lioi>n I, M'i.j
li : tili aomini fanoo la roba, et»'.:' ' niul. —
VeeU tina coLoona « par una dotu ioI8.f
£.«tf.; Caaaidiouxn -rendit nurpurs. ■■i-J —
. Habllua triruin iadic;.^ u. i.;' » n.j; auch'
ttTt %t.) — Vir bcii r vredltur caee peritu«.
(6imd-f 11, ä554. / <- . .2.J
Kleider machen leut^ Inmpen machen leuM. —
l>iMi^. II, 90^; Gruer, I. A3. L^mann , tl. SU. M;
iÜMM». Ml. BfdM. t, 196S.
Der ««M»rord«Dtliohe Ktaflut« «Ur Kleider liuf daa
Crtheii der Leut« iat bei allen rtUcb
anerkannt. Die Veuetier b«hu iieecu
kaou angesogen gul uti^solicn !>' m,
MfcOoe Dame «ehein* iii<tW u^i^
Mkelot ein Chriat. ri Pfahl, er
Oanilual. Die To«c;ii eine Säule
•laa Fraule. Kleide «iu Itub.-, ao itellt r^
Dame vor. bogar afnkaiiiache Neger aatfei
Meaach. (Rniuktrg IH , 67.) )Ui Bt rirnm«
eiaei) Kloix, ea acbeint >
Xieidn einen Beien, ao t
Die Ifraiuoieu; Put*' «löcix . l _ L^
rob« iHa Katen: Lege tKchaivtirk lun elum ttatuaetubb«,
eo tat «!• MbAa. (H«%nri0rt/ t. 4»,)
Kleidf^ in-f-LA.- \ ...*.. pi..iiv.. .„., .1... [> ,♦..
Setil K
lang di>
«eher W.
trm, roi'
marttfit:
L43 KleiavT machen Leute, Schiüie den Soldaten.
144 Kleider mit Tressen und nichts eu etsecu
Die Baakeo: Uaaschen hat ihr Kleid tob fUnemTueb,
aber ihre Mahliclt alud Bohnen, ihre Üuppe let laager
uod aehinaiig wU £i[»(U«aeeer, (fUimtt>*rg t , XYt.)
14Ö Kleider massen getragen aein, es kommen sonst
die ecb&ben (Motten) drein. — Ui^mann. 4t», so.
!*ttri, /;. SO«. Ailr^c. 342ä ^ brau». J. lim.
146 Kleider, red vad tiang entdecken des Menschen
g^emÜth. — i.tfcrnqn», 917. II.
147 Kleider seind kalt, aber sie empfangeo die
Werm von dem, der (rie trcgt — Uhmantu
113 , 77.
„Vnd dureb die «mpfa>tne Warm erhalten a.e dm
Leib; aleo Iat ein Diener ala »in Kleid «vtne« i
ao jhm der Herr die werm, bltc vnnd krafTt u-
kann er de«» Rerrn weten. atandt vnod Aeputati . .,
ein achon mad gut Kleldt wled^ «twormeit v^U er-
b alten. ^
148 Kleider sind der Munn^ wer sie hat, der leg
sie an. — /'ro • . W, 4M.
149 Kleider Bind die Leute. — Thitttntm Ihaboinrutn.iXih^.
150 Kleider und lange Kutten machen keinen Mönch
fromm.
151 Kleider und Sitteu verändern sich oft.
lyän.: Kleder og aatder forandre« oft«. (PrvP. 4o; , HJ.)
ib'2 Kleider verdammen nit, machen auch nil selig-
— Lt'hnutnn, 423, i».
Itiin.: Kledor fordjimmQr cUer aallg gi0r iogao« (fro9,
153 Kleider vud LeuÜi geben zugleich ins Alter. —
Lt^tncinn, 43S , 51
164 Kleider vnd Sitten seind wandelbar, gehen ab
vnd kommen wieder. — Uhtnann,ii»,M.
Kleider zieren d* Leut' und d' Lampen ziegen
(ziehen) Lau8^ fNnrtit^ftnxj
Kleider zieren einen Mann; wer sie hat, der
«eh' sie au.
KnjfL : Fair featber» tiiake fair fowla. (Ga>!t{, IQJ$,)
frs,: La belle plunie HaU 1» Hei oiaean. (Kriliinif€r,iH'*.J
— 81 l'habit u« fait paa Thoiiuoe, do molae il It par«.
(rahitr, H43.;
tf.; 1 paoal rifamio Ic stangbe. — I vcftimenti Caano onon.
(fiaat , ims.J
07,.- PddK eniberadg, niba tfutaeifg. (Goal, 1018.^
157 Kleyder, die lang seyn, hindern am Leib^ Reieh-
thumb aber an der Seele. — Uhmnnn, 11, 313, 38.
158 Kleyder fressen die schaben (Motten), Sorg die
hertzen vnd den neidthart sein eygen neid- —
l'ranck, I. M**. F.-)'"ii>lfJ . »4l'*. Ürulttr, /. .'»S. Lrimmm,
TIS.«, fy/r».l/, 422. Sinltr,n. Simrvck , b77^ ; t.oUr-
etiH • /.«41. AVfrle. 34S4 : Oraun , /. 1871.
159 Kostbare Kleider bedecken oft einen hungrigen
Bauch. — w.riiitiri , A/, 44.
Oohm. : Na hftebn beJvibl iuatli a briebo flitl. (Cria-
ko9Mty . V*.)
Iat., AXae Th*<«»lorum. (S*ytf>i4, IdJ
160 Köstliche kleidcr erfordern viel gell« vnd tragen
nichts ein. — Li^hrnrnn , iil> , 4».
Sie erregen nicht einmal die Achtung Teratludiger
Meaachen, eher daa OegenIheiL
Üäm.: Megen prägt gii*r foragt. — Tragt 1 klffdAr^ miBd^t
h»der. (Fror. rfo». , i',»9.}
161 Lang kleyder, kurtzer mut. — franck. i, si^:
Egemriff. Ha\
MoU,' Lang« kleAriBt tiort« alanao. (BsrTtbom44 , l, 113**.;
169 Lange Kleider, kurzen Verstand haben die Wei-
ber bei uns zu L/ind« — i'i«(of., vtll. 62.
L^t.: Poemiaa j ' -- -♦ ,„^ corpore paania, eub
quiboa aaaut! rerte. — Sub loogia luni-
elf bT*vl« P»^
155
156
k<.
',«.•.1-
l^p>
164 Lö)
r
Lax
165 Lii
omtabUe earnjitr
•in, — 4irF»(0</J /. 203 .
:•. . [f. 4U- .Vgi/i-r. JO.
'» weiblieh «K
foetaiaa. (^firgU
idel. n&st dräu,
l>i>aicaw«^aca««La&LaoM, 11-
1379
Kleid
■aeid
13«U
I6*j Man ka:^ ein Kleid nicht so lauge nca tragen
als alt.
Uj...: Mru Boc: xijne k!efoc& lajig«r oud dau Dieuw dra-
1C7 Man luag ilas Kleid ausziehen, wenn es heiss
ist : aoer mai« muss es nicht wegwerfen, böhm.^
löt$ Müll riiuss das Kleid nach dem Kör]ier ( Laken
i.Ji-r u-AvYi Tuch, Zeugj schneiden. — Hini-Wi-r,
M", y.: Rtin%htr-j 111, ii.
rn : i: Uti\ tailler la robe %t\m\ le c»r|>i. (L^ n-iro'j . UkA.)
109 M^n inuss das Kleid nicht grosser si.-hneiden.
;iis man Zeug hat.
/."•yi. t'at voar d-Jkk »ccorJju.' Vi yonr oloth. f'Jtiitl. 'JTV.'
170 Mar: sihot an den kleidem, was einer im schild
iiirl. — /.MniiiHii, 917, 11.
171 Mim fol das Kleid im Sommer sparen, weil
-liaren hilfft. — /wn. 11. VA.
17-2 Man soll nicht alle KUrider an Kiuen Nagel
iiültgeu. — SiMei. I'runntiallil. , IbtiS. 4'Jif.
173 Mai. eher tregt lieber ein verrissen kleid, alss
ein geflicktes. — Ltihm-mh . ti , n.
1 74 'M i'rüömd Kled mackt't 'n früomdeu Mann, rv««-
♦:ii-.^ — t-'n/intmiim, III, Ai» , 114; l.yni, 75.
17 j *N weiin't Kled is'n schäun'i Kled. 'itrimirH.)
17tJ Na*.li dem Kleide strecke die Beine. — liurik-
!.-:i-U. 411.
Fü^e dicb in die Umstände, in denen du l«bat. Jede
uubtündige GetelUchaft im Orient würde es für einen
Itroiüeu Verstoss Regen den Anstand betrachten, ein
Kein niiter den Kleidern lierrorxustrecken. Vor einer
liubcru Persun müNseu «ugar Ftltse und Zehen bedeckt
teiu und man musi vum ganzen Kwrper nichts als das
^ tieiiclit sehen.
177 Nach dem Kleide wird man empfangen, nach
dem Verstände entlassen.
B'-fiiu.: Die satu vftajl, die nizi>mu prctv&zeJL -[Cela-
k;vik» , 2u5.;
178 Neue Kleider, aber noch die alten Filzläuse. —
— FitthaTt . Körte, 3430.
179 Neue Kleider liegen hart an; alte sind allen
filiedern gerecht. — Hü^rit^in, mi.
180 l'olniseh Kleid ist heul* eng und morgen weit.
D. ]i. OS ist alle Jahre anders. ^ReiHtherjf VI, 56.J
ISl Prächtige Kleider und gute Bissen sind ein ge-
rader Weg zum Bettelorden.
It'in.: Kdstelige kleder fordrer vel p«nge, og bringer intet
iud. (trve. 'tan., 347.;
182 i^ammten Kleid schätzt nicht vor Cjram und Leid.
Hell.: 'T fluwtfülen kleed kent straf nodt leed. (Harrt'
t-iin^.. . /. 41L'a.J
H3 Schlecht mit Kleidern angethan, hilft niemand
auf <lic Bahn.
Lat.: In uili ueste nemo trautatur hone«tc. — Si careas
ucrit«. fac Hid utfittitus honest«. (Lr-ci conun., I9c>.j
184 ScLleditc Kleider sind leichter abzulegen als
M'hlechte Sitten.
JJoU.: Ligter kan men zijne siechte klcederen uitschudden
dau siechte zt-dcn. ( Harr^f/vinrt . I, 41".'''.;
185 Schüne Kleider alten bald.
En'j>.: Fiue cluthe« often times hide a base descent. (buh»
Jl. 3:.5.^
18G Schone Kleider ausser dem Hause löschen das
Feuer auf dem Herde aus.
Jjün.:' (ioden kleder, lidou mad. — Ilerlige kleder, slet
kitikkcn. — Paa gaden bwrcs guldet r»d, naar ofie
hiemmc fattes brod. (I'rvt. 'Inm., IUI.)
187 Schöne Kleider bringen keine Tugend. — ly-in.
11. bii.
In Acgyptcn sagt man: Unter dem svliüncn Kleide
steckt ein Ziegenbock. (BurrlAanir . 169.; Der Ziegen-
bock irt dem Araber ilas Bild eines dummen Tölpels.
Wie wir sagen: Schweig', du Schafkoiif, sagt er: Du
livick.
Lat.: Nou eures innenis multum, qua aeitimentis non est
sapientia mentis. (Loci cvihih. , IV'.*.)
Sj'.in.: £u vi migor paAo ay mi^or engaüo. (Je feiner
das Tuch , Je grösser der Betrug.)
188 Schöne Kleider erhöhen das Ansehen.
189 Schöne Kleider geben Ansehen.
190 Schöne Kleider, grosse Neider. — spncktcdrter-
j.irln, , 274.
191 Schöne Kleider helfen manchem alten Weibe
noch zu einem jungen Manne.
192 Schöne Kleider machen keine Jungfern.
193 bcho;:e Kleider sind nicht voa Dauer.
Jlvli.: Slooije klcederen worden slettcn. (Biur«..,,^..
194 Schöne Kleider sind oft mit Schulden gefärtcrt.
Ku'jL: Fine dresdng is a fo^l houie awept bcfore tkevia-
dovs. (Bok» II. 6.;
ifvU.: Fnuuje Ucedtren zijn geme«nlijk gerocrd mat gxiwis
schnlden. :üarrti,oiHef , /, 412 *.>
195 Schöne Kleider sind theueres Muttenfatter.
Läm.: Jo skiitnnere kleder, ju st^rx« skade gi^r meU.
(Fror, rf.in.. M7.J
196 Schöne Kleyder bedecken viel singst vnd tröbeaL
— Ltknunu . 434. 36.
Itän.: Skivnne klader slüole tidt meinn sora. 'l'rtt
lium.. ia>.J
ÜHj/L: Fine dotbes wear sounest oat of fasbios. — Fiu
doth ie nerer ont of fiuhion. f/ToAit //. S.V&.;
197 Schönes Kleid, hungriger Bauch. — titirL^.
xrin, IS.
198 Seiden kleider leschen das Fewr aufi'ui Herd. -
— /,W(Hi.inii , 41'4, 3U.
199 Seiden kleider machen ein kalt« kuchen. —
Lehmann. 434. 3«.
200 Unserr Kleider sind von einerlei Fäden. —
^iiiftT , 1» ; Simruck , 1974.
201 Unter «lern geistlichen Kleid steckt on eiae
weltliche Maid.
ItÜH.: tieistlige klsMler og rerdslige aaider tkikke üg iiit
Tel sammeil. (i'tve. iian.^ i7h.j
202 Unter einem wüsten Kleid liegt oft die grüsfie
Geschicklichkeit.
203 Viele Kleider machen nackt. — Uom, >j.iteKiJv,
184b. S. 173.
204 Vier Kleyder tregt man jetzt last in der Weil:
zei-schuilten Hosen, Ilurenscbue, b-^s (.oi-
scienticn (tiewissen) vnd schmale Eiirei*. -
<;i-ti{«i-. ///. M.- Lt'kmaiiH, II, t<tiu. oO.
205 Vnter stattlichen Kleydern liegt angst vnd sün
verborgen. — /.rAmunn. 424. Sti.
20G Vor schönem Kleid wird die Thür wtiL
EHyl.: <iood dothes open all doora. (Ruhn II. V4..
207 Vor schönen Kleidern zieht niun d^ii Hc*. ab.
— Ei$vlinn,im; Sunrmk , bTi)t.
208 Vorm Seydcn Kleid ziehet man den Ha: ab.
dem Mann thui man die ehr nicht. — l^-
mann, 90, 15.
209 Vppige kleider sind der Engel a>)sche*, de;
vnzucht nester vnd der Männer verderbeü. —
Lehmnnn, 4'.'3. 14.
210 Was helfen schöne Kleider, wenn niaa rJvi:
danach thut ! — titeU^a , sso.
21 1 Was hilft mir ein Kleid, w^eun ichs nicht anziehe:
darf. — Eitflrui, 38U; SiniriHk, 57»; Seyl-old.iU
212 Was nützen soh(»no Kleider, wenn nicht« :'
beissfn ist.
213 Weite Kleider, enger Sinn.
214 Weite Kleider, weit Gewissen.
215 Wciu dai« Kleid passt, der zieh^ es ou. — l ^ -
»'»'jcl, I. 737; Itücking , 360.
2 IG Wem geliehen Kleyd wider heimgeht:, m;:
blosser hinder darbcy stehet. — ilmtA^ä. i44v. ».
217 Wen 't Kled passt, treck \ sick an. vtmjn.
— Ihinneil . 20<j.
Wer sich schuldig weiss, fdhlt sich (;etro>tbu.
218 Wenn das Kleid fertig ist, sieht nuui, ob (wexu-i
CS (nicht) passt.
UuU.: Als het klt>cd gemaakt is, dau ziet mcn de los»''
(Jlarrehoinec, I, 411^;
219 Wenn das Kleid nicht sehr zerrissen, so braucht
man es nicht stark zu flicken.
Von einer geringen Sache macht man nlobt vitl ABf<
Lebens.
220 Wenn das Kleid verbrochen, bo lihet man eni.
wie gut es gewesen. — Ldumam», 9*1,0.
221 Wenn ein Kleid schmozig ist, verfanniit bob
CS deshalb noch nicht
Sprichwort der Odschiaegv ia Wasto&ik^
222 Wenn ein schön Kleid vnd die aeham Tcrindelt
sein , 80 tregt mens noch yor alltflgihoieii '
LiUmaitu,tH,9i Ei"'. r-^
1381
Kleid
Kleid
1392
^23
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231
233
234
Weua man die Kleider auasieht , soll tuaii auch
die Öorffcn uuaziehcn.
Wer die Kleider ehrt, den ehren sie wieder. —
Wer die Kleider iro Sommer serreieati wua«
im Winter friepen.
Wer gute Kleider hat, moaa auch schlechte
haben, CSHnnutn.)
Mtta out» idlu« KrAund* oioUt hUm utit«r d«o Eal*
etieii «uch«n. Audi : M«o mnas uhno Notb alohU w«g-
irerhui e% kana noch gut« Ditaate l»ial«a.
Wer in fremde Kleider kriecht, ist Imld blosa.
Dan.; Htro «ig kleder i Uant« kleder, er anArt iifkl«d.
(Prx>P. Jan., U7.)
fr*.: Qai d'katruj reit« le vrtt » )jil«»me loa! ■« «terott.
(Lrnttu, fl. Ti*h.)
S«ll,: 0t« «ich met e«n« »udvn klDedcrvo kloedt, die out-
U««dt «ich bu«t. (HarrtboMtt* , /. i\l^\}
Wer in fremden Kleidern ausgeht, kommt nackt
wieder heim.
Wer nur Ein Kleid hat, der hat ea bald ver-
braucht.
tton..' Wl« RUMkt <*u kiwd bt'oft, die he*fl h«t l»»*«t *«r-
■Icteo. (Harrthuitttf . /, il2 ''.;
Wer ich Warze Kleider trägt, der niuai» bestän-
dig bürsten.
Wer »ein Kleid ehrt hinter der Thür (im Schrein),
den ehrt ea wieder vor der Thür.
Wer sein Kleid kann selber dicken, darf ea
nicht zum Schneider schicken. (Sit,t%n^^en.
Wer seine Kleider in ehren helt, den halten aie
wider in Khren. — Li>km<Mn, 4J*, 45 . nnnArrg ///. «7,
lyan,: Soia du mmt diu« kljc>d«r. •«• ar« d« dlg. (Ihytr.
dan.. 130
ttoH.: E«r uw« k]e«d«rei] , tno eeren xij u weder. (Barrt-
^mft, r, 411 •.;
It.: etil rt iiooot ügl' bkbitl I^QQO bonor » lai. (FAitti'
ttia, l&S, 3.) ' 1^ rofa* «tm con cbi 1« «4 t«a«r * •«.
(Gaal, 6M.}
Wer »eine ICleider wegborgt, bekommt sie eher
aus ileni Irren- als aus dem Arraenhaiise zuriick.
Da», : Dvt er b«dre tlt iMnt^ en g«i «jn« kledar «nd «n &••
gas; hUa ka«t«r , dena» beholder dem. (Fror, dan, . Hl^
Wer sich dna Kleid anzieht, dem paait ea auch.
— L«fcmt0d. '. Ml.
Wer aich d«r Kleider entwöhnen will, der aoU
im Sommer anfangen.
Wer sich mit frembden kleidem deckt, sein
brot ins andern ofen heckt, und graset in
seines naehbam wiesen , der mues an gleicher
müntTC Verliesen. — Ifi^itrk, i23. 4«, r*rtn, ll, 7«o.
Wer sich mit Kleidem hofflich ziert vnd stets
nach W4^iberart atolziret, wird ffehaJten hoch
tu dieser Frist , auch wenn er gleich ein Eael
ist. — P^Ti , U. 761.
Lnt.r Vir beo« ueititai, in millibo« •••« perittt« eraditur.
In BüU« qu»Eaaii idiüt« »it llle. (Lod :vmm., 19».;
Wer vkle Kteer hett, tut uk vale an. — <JoW-
(litmidi. 144.
Wer viel Kleider hat, der zeucht viel an. —
P^r\, II, rr».
Wer wird ein altea Kleid mit neuen Lappen
flicken!
Wessen Kleid Itreunt, der riecht auch nach Feurr,
JF«|f4.-' W«U m«x be amell ot ILr« whoae gowa bum«th.
lg«km U, 1.)
Wie da« Ki.'-i -« '^.- K— *— -<:-,.-,
Di« A OmI-
|»pen.
■1).
944 ^
24&
94« '>
hMlt aoro b«a«rkl»dl. (««*■ /, X««J
io dar Ktsl^toilg,
a*. (Frobtry, 1401
247 Wie die Kleider, «.^ U. I.i
248 Wie Kleid, so M
N»chUaaig, uii<.i
lUioMkaalgeT n n. w«. w.:.
Im, Diaciiiot« ^ i i
l'fitlipp' , 1. l.'. V I ■ •
249 WirÖ diw alle KJeid nicht wtg, du hast denn
ein iR'wes (bfim Schneider). — l^tn.m. La'
IfnAirrf U. .1} ni'tutlM'r^ llf, 117.
150 Zerrissen Kleid und Tressen, hohe Nase uud
ii'i ' ' lt.
iith. Aucb dl« TOrkea ak^en Kln
/• I ^ lurf kaiae g«)ldeaeo KnOpt* h«l>aii.
251 Zeriitstne lUeider soll man nicht gleich weg-
werfen. — Simivfk. um*.
*Jb2 Zersi'hnitteji Kleid, verschnitten Sinn» — ^t»»-
yvubffif, SS*.
•253 A ailt ey dam Kluede aus«, wie a « ' r
Fleescht'rhund. — ihbinAon. »»>♦; üimm
UtttL: Hij Kit in de kleAren, «la ««u« yftd i» '^<- tvl'^.u.
{ Harrtboiwf , T, ili'*.)
•964 Aus deTi Klf^idern fallf*«.
f > . b«raat«fk<
•266 Dl
p»i4«a, tmM
' >rsBi.
r rroaoll,
- bu« «tinag
*»4i I a9rf*<fKa4«a.
fr*'. • <. ..»^., .- .^ . .,.„ iia oetto i>eraoaaa.
(Arttji:^gtr, 146*,> — C«» bkbit Toa» ««t ftalt coago«
d« cire. (L^foujf, //, Itl.;
*956 Dat is himi ner in de Kler besitten bleven.
— kttti . IMlS.
Da« bat Iba tief betroffen; ««in« OeaundfaoU oder »«ila
GetnUtbaiuatAQd lat dadarcb lerrUttet wordea.
•957 Dat kummt mi nich an Tiiin kfjlle Kler. —
Etchväl-i. lOW. AVm. liHl. >/ ' J ^.
Um* b«rUbrt mtoh oichl im < i. niobt ein-
mal mein (k»lte»| Ober-, rie^ „^. da« (wutnaj
L'aterkleid.
•95S I>ie Kleider im Sommer lerreisacn und im
Winter blosagehen.
tat.: PeDulam a««tate deterare. {St^ftolJ, i^.)
•959 Dies Kleid schreit auch nach einem neuen.
(SiirungrM.J
•260 Eit de Kleder «itlen em um dem Life (Leibe)
a^ offl se mit Schüffein (Schaofeln) darum
geschlagen. (Xhittj
Vou denen, welcbe ilch von «Inem Madcb*o bei den
alten Ditmaraeu einen Knrb gebolt.
*961 Ein kleid mit Ol waschen. <s. Uol« uij — L«h-
mattii t I^S. IS.
•962 Einem aufs Kleid steigen.
Streit mit ihm anfangen.
*2GZ Einem die Kleider aufklopfen, daas ihm die
Haut schauert. — ^*?rfr, .14,11*. liraun, i. itT6.
•964 Er hat das Kleid di^r Eule auj^exogen. (Ltt.)
Br hat alch un«lcbtb*rg«nts«bt. Dar LIlAU^r branabt
di« Red«a«art von Jemand, da» b«l N««bt uod Nebel
rortgegang«D lat.
•966 Er hat ein ikciuj hochzeitii« hes Kleid an. ^
ramnmikwn. 810. Brovn . l. 1«77.
Befindet »ich üir irgendeine P«terttcbk«]t, KuaaJB-
menkonft u. ,«. w> (nlcbt) ia der «agaiaeaaenen V«r-
faaaaag.
£>i^;..-H«> lo hU better bitte clotbe«. {Bohn II. 49.j
,' •2<J6 Er hat sein Kleid ftufgeptitrt und seinen Bart
gekämmt. — RurcUuirdt , 376u
Kr hat »ieb «u eiDCia Geacbi^ft fertig genaobl.
I '967 Er lässt's an den Kleidern herunterlauien.
t ^ 1 darauf.
ft inaar laagf «iHi« kond« lüc^rta loop«n.
:t6ch Kleid hinaus und bringt
■ vh Haufl. — S(rt!<^ . IM
metntia, rur ; .;,--
raakreicb nr 1,
i<Je« In dortiu r-
frcuslo Formen augrtiriii:™*«!! \i*h<!.
•2$9 E* ist ein Kleid aus der Grossmutter Nachlass.
I^aKs PeUenaaa * 11. ; / .41, .j
•270 He hett war — ünknrn. tu ".
Ei tat tu iuBien. inaiai abar
aai »11 aatfaa. J^i ' okuamen.
•97J Ma kenndtms i d*?r Spille zuechit-
Maa k»uutr \htu < HpÜl» BQaeh(ilt«lll.
•97'I MtLn muHM ihn l»vi u»:u nniK-rn halten, nicht
hei den Worten. — K^t. WW*. Braun. I, um.
•268 Er iTA
cm >^'
Spott atif
bore, da«' II
•ine gewi»*«- "
«ehrt und eluij^i
1383
Kleiden— Kleidung
Kleien (Snbst,)
1364
♦273 Mit kleyder vnd schuhen. — Tappiws. 2io*.
Mit Haut und Haar, mit Stiefel und Sporen.
*274 Neue Kleider über alte Filzläuse.
•275 Sein Kleid ist mit Hasenfell gefüttert —
Körte , 3485.
Vom ForchtsAmen , Feigen.
*276 Sein Kleid ist so modern, als ob er es bei
der Plünderung Jerusalems erbeutet hätte.
BoU.: Dat kleed is |bo nieuwerwetioh, alsof een paole
van Haman het gedragen bad. (Harrebwni«, I, 411^.)
*277 Seine Kleider lernen Hebreisch. — Maihesfi, «5^.-
TketUrum Diabulotwii , 404 \
Sie sind in der Leihanstalt, nrspTttnglich beim Jaden
verpfllndet.
•278 Sich mit fremden Kleidern decken. — WalAU,
IV, 16.
Kleiden.
1 Besser übel gekleidet, denn gtur nackt.
2 Die sich leichtfertig kleidet, die trägt jhr Ge-
sess feil. — Achmann, 424, 43.
3 Einn ieden kleydt sein (eygen) that. — Franofc,
^52*'; Ehering , II , UQ : Gr«ler,l,2b: Pelri , JI . 199 :
S]trichKürter»chats . 175; 5imro«*, 10241; ifärle. 5928.
4 Jeden kleidet seine That, dinim sind die Bene-
dictiner schwarz. — Klo/iievspiegvl, 17, 23.
5 Jeder kleide sich nach seinem Staude.
Bvhm. : Obleo soctaor. i lochor hezk^ bade. (Oelakovsky, 214 J
Frt. : A gen« de ▼illage tiompette de boie.
6 Kleid dich nach eeren. — BnUinger, tj**.
7 Kleide dich warm, fiilP nicht den Darm, trink'
mit Mass, dann kommst du spät unters Gras.
Fra. : Vets-toi chandement, mange tehMmement, boi m^dio-
crement et tu Tirrae longaement. (Krüsing^r, 711".^
8 Kleide dich wie ander Leut', imd iss, was dir
schmeckt, allezeit.
„Wohin da cieheet, da halt dich eben, wie andere
Lent im Lande leben." (Sutor, 612.^
Lat.: Tenram ad quam pergis, oape morea, qaoi ibi cemia.
(Sutor, 612.;
9 Kleide eine Säule, sie sieht wie eine Fräule.
Fr:: Tel est mal vfita qui eat fonrrä de verta. (KriUin-
aer, 711.;
10 Mancher ist übel gekleidet, der mit Tugend
gefuttert ist.
11 So as euer sich kledt, so wat (wird) he ver-
accist*. (!^ecklenburg.) — Fromtnann» VI, 726.
') Qleicbiam versteuert, aach ftstimirt.
12 Was mich am besten klcid't, ist mein liebstes
Kleid.
Engl.: That sait ie best, that best fite me. (Hohn 11, 135.;
Kleiderart.
Die neuen (fremden) Kleiderarten stechen ins-
gemein der Ehrbarkeit die Kehle ab.
Kleiderordnuxiff.
• 1 Das ist gegen alle Kleidnrordnung, — /i»st/f««, stti ;
lirawi, 7,1879.
Es ist nicht erlaubt, nicht ichioklioh. Aus den Zei-
ten , in welchen die Regierungen es fQr geboten erach-
teten, die Kleidung durch PoItseibeBtimmnngen, Klei-
derordnangen genannt, au regeln. Die Zeit hat be-
wiesen , wie wirkungslos dergleichen Polizei Vorschriften
sind. Von den sftmmtliolien Klelderordnungen , die in
Deutschland ihrerseit ersclüenen sind, ist nichts übrig
geblieben , als die obige Bedensart. ^Die Polizeiverbote
haben sich machtlos erwiesen, wie gegen Kaffee und
Taback, sc^gegen die Crinoline ,~die sogar die Strafireden
des Pfarrers Dr. Lok. Oslander in Hamburg ttberlebt
hat. Wie es solchen „paplemen Ordnungen" ergeht,
spricht der alte Laurvnnbtrg in den Versen aus: ,.Die
löbliche Kleider-Ürdonantz wird gehalten weder halb
noch ganta-, der hohen Obrigkeyt Erlasse werden ver-
lach« auf jeder Gasse." Von 149G— 1577 besohftftigten
sich die Heiehstage mit Kleiderordnungen ; man wollte,
das« Stand und Würde eines jeden sofort am Kleide
eikannt werde. Sehr viele dieser Kleiderordnungen grün-
deten sich auf die Polizeiordnung des Heiligen römi-
schen Beiche vom Jahre 1548. (Vgl. Beiträge *ur Ot-
aehichte des braunschweig-lüneburgiaehen Hauses und Hofes
von C. F. wn Malortie, Hannover, 1860 fg.)
* 2 Dat is (iöpt) gegen de Klederordnung. — Schütze,
II, 269.
Kleidung.
1 An der kleidung kennt man den Thoren, wie
den Esel bey den Ohren. — Gnter, iti , i ; Leh-
mann, II, S5, 46.
2 Aus der Kleidung, Lachen und Gang erkennt
man einen Mann. — Suiar, 512.
Lat.: Vestitus, risus, incesans arguont homiaia ingeniiB.
(Sutor, 533; Seybold, 629.)
3 In kleidung vnnd Geberden soll man sich denen
gleich halten, bey denen man lebt. — Lek-
mann , 422. 3.
Böhm.: Jak ti hnjf, tak sk4k4< — 3»3^f kd« kroj, takss
stroj. (Öelakovsky, 227.;
4 Kleydung ist der Ifami, wer sie hat, der leg
sie an. — LehmantL, II, 313, 37.
5 Köstliche Kleydung erfordert vil gelt vnd trägt
doch wenig ein. — IlenUck, UU, 3»; Petri, II. 4M.
6 Man sihts an der Kleydung, was einer im Schild
fähret. — Lehmann, II, 403« 45.
7 Wer thut in der Kleidung pi-angen, hat den
Teufel an ihm hangen. — Sutor. su.
Kleien (Sahst.).
1 Der sich willig mischt vnder kleyen, fressen d
sew. — Franck,!, 73*>.
2 Gibt's auch Kleien? fragte die Sau, als sie beim
Löwen zu Gast war. — EmHum, ssi ; lioefer. sc».
Simrock, 5735.
3 Je besser die Kleien, je besser das Mehl.
Die Bussen : Wer die Kleien schilt, liateit das Mehl.
(Altmann VI, 430.;
4 Kleien und Uundsmark gehören zusammen in
ein Gebäck.
5 Mancher gibt (hält) Kleie für Mehl.
Engt.! Pancy maj holt bran, and fchink it flour. (Boim
II, 92.;
6 Sind auch Kleien da? grunzte die Sau, als Ju-
piter sie zu Gast laden liess. — Heinsberg lll. Oi
„Die Welt thut wie die Sau in den alten Fabeln, da
sie der Jupiter liess zu Gaste laden und seine Himmel-
speise rühmen; da warff sie den Bussel auff und sprach:
Sind auch Kleyen da?" (Herberger, HerspoatiUe.)
7 Viel Kleien machen einen Haufen Krusch und
yiel Ni(^t8nutze ein Kloster. — Kiostersf»egei,
15, 15.
8 Viel Kleien, (und) wenig Mehl. — Rcimberg iv, tt.
Engl. : Much bran and litte raoal. (Bohn II, 47. J — Much
bruit, little fruit. (Oaal, 686.)
It.: Molti pampini, e poc' xvn. (Goal, 686.)
Port.: Muito fallar, pouco saber. (Bohn II, 74.;
9 Von Kleien wachsen die Sew, werden aber nit
fett dauou. — Pelri, II ^ 579; Simrodt, 573«.
10 Von Kleyen wassen de Schwyne, averst se wer-
den nig fett. — Körte, 3439.
11 Wä sich müschd onner de Kleien, wörd gefräss
VOan de Seien. (Trier.) — Laven, 194, 123. fiir
Franken: Frommann, VI, 818, 229; hockdeutsch bei Sitn'
rock, 5784.
12 Wä sich onger de Kleie misch, da wird van de
Färke frässe. (Düren.) — Firmenich, I, 483, 3S;
für Aachen: Firmmich, I, 494, 156; für Steter matt: Fir-
menich , 11. 765 , 24 ; fiir Niederösterreidi : Frommanu.
111,390. 9; für Köln: Weyden, III, 12; für Schtrahr>i:
Sefjlen, 469.
13 Wer Kleien als Almosen vertheilt, dem wird's
ein Windstoss auf dem Serdt vergelten. —
liurckhardt, 655.
Ser&t ist die schmale BrQckc, auf welcher die Mos-
lemim über den Höllenaohlnnd nach dem Eingange des
Paradieses gehen.
14 Wer Kleien knetet, wird keine Semmeln backen.
— Heinsberg VII, 91.
15 Wer sich vndcr die kleien mengt, den fressen
die sew gern. — Frow*. /, 145"; il, 59*; ?.:>-
pius, 64*; Egenolff, 333'*; Petn, II, 764; (.rufpi . J. «;
///, lll; Ucnisch, 1214. 67; Scholl«"!, IIIÄ*; Lehmann,
II. 878, 244; FrMc/im. , k; (iaal, 10*1; Aitler, 159; f'ife-
tein, 381; Mayer, I, 177; Günther. 46; Siebenket^. 142;
Körte, 3488; Braun, 1, 1851; Heinsberg III, 146.
Die Araber: Wer sich zu Kleie macht*, den sertrett-n
die HQhner. Die Bussen : Wer sich ins Heu legt , an
dem rupfen die Qänie. (Altmann VI, 505.; Sei Thon,
und man wird dich kneten. Die Albaner: Mache dich
nicht sur Brücke und sum Stege, damit tiute und Hone
darttbergehen. (Heinsberg III, U.'* u. 146.; Die Neugrie-
chen: Wer sich mit Kleien befasst , den picken die Hüh-
ner an. — Die sohwAchste Kraft richtet den zn Grunde
1385
Kleien (Verb.)— Klein
Klein
1386
der sich nelbat wegwirft. „Drumb meng diuli uit TUter
die Kleyen, da wirit loast gCre^BeD von den Sewen."
(Kyriiitj, I, in.) Thfophilu^ (Autgabe von IIorrn,anm
eon FalU-rUfh. n ) V. 4'.'>) : „Wo sik uienget mank dem ate
(Hchweinefutter j, liei wert deu logen gerne tu vrate."
,,Wer sich mtruget unter die Kleyen wird audi gefrea-
ten von den Sewen." (Frot'-hm., K..) i.MiMClit dn dich
in kielen, dicli frcsien die teu." (J-uitmicht^pict, Ö*J7, ti.>
Im 14. .Jahrhundert lautete diet Sprich wurt nach der
'Srazer Uan.il*''.hrijt: ,, Wer sieh unter die kllgen mi-
Hchot, den einont die iwin.*' (MiUl'-r, .W't'-lfiv.'hdeut-
s.'h'-i Wnrtfihn-'h.)
MM.: Swer biuh menget ander die kllen, den c/zent diu
8wln undcr dem brlen. (Morul/.) — Wer «ich i(eme
miHchet vntcr die kleyn, ilcn eacent die iüw mit dem
prein. (Vintli'r.) (/.ing^rh-, VM',.)
BvhiH.: Kdo K'hi meii otruby. pfioli&sf «vini pod zuby. —
Kdo sc me/.i pl^vy mfuhä, Rvinö ha unedf. (C'iUiknrniff, M).)
yrs..- (jui «e fait Inrebia, le loup le niungo.
Krain.: Kdor hu med otrübe m^ia, ga ivinje anedi'i. (i'r-
Nk.jCik'/, 4<i.;
A'/'.«^.• Koi «e med pnaeje mi-äa, «vinje ga p'»jpdii. cC-^-
Ukvetkti. 40.)
Lat.: Conditus in paleii n »tupido oi)iiie<letur asello. (Üin-
dir r, 'M^; II, .■i4M; Fhilippi, l. S^l.J — Für füre ae miit-
cons iiorcorum dentibus catur. (tUfliin , :iHl ; fJnal, iu2l ;
Rifi'ler I, tiUG; //. 1222: S.'>ih.>l,l , .v> u. 11»7.;
F9ln.: Kto tif 8 plcwanii /.mieiia, tegn ^winie zjedr.%. (ö-
lakopikfj, in.)
Sloic.: Kdur ho med otrubf mi*^a. ga avinjö ane<Ii^.
Uh'J. : Ki niAK'^t a k<jrp:k kiVzA kcvori , mog vazi a di«zu(^.
(final. liVJl.;
Iti Wicr sich an de Kl:i(> iiiäiiijt, die tVifsst-ii de
ächwüillj. ,.Siii»«H/*Mri;.-*uJiv./ — .^i^huttfr, IM.
*17 Dus KJ'^t niolir Kleicu als Mohl, wonn's rnülilot.
— {'itilriu . ,^^l.■ UniHii. I, ISbO.
•18 Die KU'ie siclirii imd das Mehl viM'Iicroii.
• 19 Die Kleien li(iiintr»«:?i'n muH^Mi. /Mbiihum in
>'( hii Ml fi.,)
Von deiiijcnigeu Müdohen geiiat;t, daa bei Tauzver-
Sniiguntfen keine AiilTurd«ruugt.'n i,rhalten hat, aon*
orn aich hat am ZiiHohauen begnügen mil««cn.
•■JO Die Kleien si)ureii und das Melil verschütten.
Fr:.: Avure i»tMir le aon, prodigur punr la farine. (t'n-
fii.r , 1«,)
*"J1 Es üind Kleien darunter.
„Ob Bio ob^eruautzcr aeyen, Oiler kern gcmiechi mit
kleyen, ich halt^ vprancht alle beid." (Mitrn'»/-, X'j.. ;>T,
In Kl:-tcr. IV, 7s«.;
•22 'S int;ld nt' a Klaia niid'ni. «. w.rr...sVW. «. —
i"- 1. . . 441».
Y.A geht mit ilini inder damit) zu Uude. Man hat
durt, !im diesen Gedanken auaiüaprechen, auch noch
•li" KvdtMiiiartcn : A la of d'r Ndje. A hnt'a of d'r
ächeppo. (S. Jsohippc.) A h"t d' Kue oacli nAch beim
Schwun/e.
Kleien (Vcii>.).
• 1 Achter üt kkit ' do lluner. — hr^imtiomu , II. .los. 3.
') Kleien hclit«t in der Marach: i'ine Onibe reinigen
vi'm Schlamm, irrahL-u au«4clilammen. dann: sudeln,
achmicren, im Koth wdhlon; ferm-r, wie in der obigen
Rodou^art, kratzen, krauen, liebkoaen; hUm aot kleien
=^ ihm etwa« abzuachmeicheln aachen. (Rickey . IVi;
^tür.Hburj , 110".J
•*J Dar ward he \v:it mit to klt^ien kriegen. —
Uuhittil.SiS*.
Daa wird keine geringe MUiie kosten.
•3 He kleit (sudelt, Insohnrnzt sith) as'n Hi^g. —
AVin,37».
• 4 Hf kleit sik achter de Ooren. . /W«i..' — s- hi./;. .
//. 374.
"5 Klei mi, so kleie ik di. — i:>.iK\ild. noi.
Kletenbauch.
Kleienbaucli trägt ein Seidenkleid.
Si.-hk>oht>* Ko^t und Lnxna in Kleidern.
KleUnbrot.
1 Besser daheim Kleienbrot als in der Fremde
leiden Noth. — Ihirulirri IV,9.
*'J Kr isst Kleicnbrot für FaatnachtsBemmcl.
';i Kr ist an Kleicnbrot gcwöhnL — Fuchan, Khfz.
KlelenfUr«.
•Kr ist ein rechter Kleyenfurtx. — II. Smlui, K,
".<:\\X\1. »; «;rimm. V. 1086.
Xleienmehl.
Bei Kleienmehl gehen dio Kuchen fehl.
Die Kiiaaen : JLtti Gtnt«iklÜ«itn lMi«n tleb kein« wtii-
•en Kring«! ImoIuii. ^JirmaiiN VI. 390.;
1 AcliTe dieh klein, sei fein und rein, mit nie-
riiand zu gemein, bo wirst du wohl gelitten
vein. — Evfletn.ai; SimrOfL, ilif.
2 Besser klein ein Hon* als grofis ein Knecht. —
Kihte. S810.
3 Besser klein und rein als grosH und nicht» los.
4 Beter klein on kregel ' aa enne gröte Flegel.
(Meur*.) — l'irmenidi , 1 , 403 , 219.
■) Munter und gesund.
ü Biätor klain nn kriegel as en grotcn Fliege!.
, Cr«/Vthri/f Miirk.J — WWuti-, 68, 70 .• fnr Ihümrij: Fir^
iMf>ntift, /, 3C2, ».
ö Ks geht klein her, s;i^te der Wolf, da er zu
Lichtmess eine .Schnake ling. — Nii/tmk.57r»6.
7 Es ist keiner so klein, (?r kann einem Grossen
einen Stein in den Weg werfen.
IIoll.: Ilij iH wol klein, -lie niet kan at-hadoji. (Ilnrrr.
'.../#.... /. 413 '.)
H Es ist niciits so klein, es will bei seiiiCs<;lriehcn
sein. — Rt'iH^Uni II. c:,.
9 Ks ist. nichts so klein, (iott ist noch viel klei-
ner; nichts so j:ri>ss, (iott ist noch viel grösser;
nichts so tieH*, (xott ist noch viel tiefter;
nichts so hoch, (iott ist noch viol liöhcr. —
lUirt, II. l>7.'i, ll.„.'.!i. 1710. .'.I-..
10 Ks ist so klein krin Aal («. d.), er hotft zu wer-
den ein Wal.
11 (reht kloau ro, hod da KucIin gs:i<:t, liod alle
Tag a Fliegn glUngt.
So aagpu die Jiaieru, wenn aie echnialu Einnahme
üdor geringe Koat liaben. (/.tuiju^r. Nivt., «1.)
1*^ Ich werde dich schon klein kriegen, sagte die
alte Frau, da nuininiclte sie an einum Brocken
Zicjrentleisi-h.
MfU.: Ik zal het mci*! wat kurt niakcn, zoi Keiiitje, en hij
zat tc kieakaauweii nan oen' -lUden h.ian. (Uarrtb'imi-\
I, i*'7.)
13 Je kleiider, je krötij,'<'r. ;llinn,or>;.j — s.hamhaih,
I. 3i:i.
Je kleiner, deato frecher.
14 Klan ausgespielt, gross koan nia oallwcil w<>r'n.
(Slt'iiimark.J
Wird gewiihnlich beim Kartunspiel guaagt , aber «teta
mit Hezug auf einen allgcmoiuom Sinn.
15 K1:mi on ran. nn^-r.; — /../m» , 184 , Ci.
Wird vDii (ieachaften gesagt, die nicht bedeutend
lind, aber mit licnauigkcit gui'Uhrt werden; auch T>>n
kh'inem utid nicht verpchnidetem Vermögen.
lü Klein, ai>er mein. — //«•«:. S3.
17 Klein, aber niedlich. — Fhfchbiei'-, W3j.
18 Kloin, aber rein (guw^ichtig, klug).
1» Klein (^ Mauser, gross e Spitzbub. (.V.»rd/M;/i»«.i..;
20 Klein gedacht, alt vollbracht — LniniHtjH. 1, 444;
Urm^bern \ II. 77.
21 Klein ist geschmeidig vud zutäppisch. — r.ruUn.
III, S'J; Li^mann, ll.Vßü, 74.
22 Klein ist lieblich. — r.rtdcr . lU , U^ ; Simruck , iHb ;
/.«'hWiiirtt, II, m, K; Kiielfin , S'«!; Urnuii . I, lSt<6.
23 Klein un kregel (munter) is beter as grat uu
en Flegel. .llaimurvr.J — SihainlmJi, I, nn.
Klein uu«i munter iut beaaer ala groaa und flegelhaft.
Die Spitze dea Sprich «rorta iat gegen die GrosHcn fn'.-
richtet, <lie oft achwi>.rfällig und uugoacldacht aind.
24 KbMU Uli rein. \y>tlthnl:.J — rurtn- . 341 , S3>* ; fiir
iMcrltJin: Wm-slr , 71, 160; hoihdrut/nh hei A'urlc, 8437.
jtffrf/. : Ik prijs het kleine, en dat rein. — Niet boe klein,
maar huc rein. — Wel klein, maar rein. (Hni-nhntm'K,
I, 413 "».J
25 Klein und dick gibt auch ein Stück. — A<'i/f'.3433;
Svnn,x:k, .'1749; lUam, I, 18K3.
A'iH//.: Little and offen flUa the purae. (bohn II. Mi.)
2G Klein und gewiss ist grösser als gross und uit-
gcwiss. — «luI , 722.
97 Klein and unnütz, gross und faul (oder: ungi-
SChickt). — Simrock. .1746: halmtlttrf II, Si); Ihius.li.
103S, 17; iWrt, 11, iU.
28 Klein nnd wacker bau' deinen Acker; gross
and fanl schändet den Uaul. fKifei.j
29 Klein und wacker baut den Acker. — Sun-
rock. i:!35»''.
80 Klein und wncker z^ackert auch einen Acker.
:'/V:r':.
31 Klein vnd behend die besten sein.— tv«». '"• »"•*■
1387 Klein-Breslau— Kleine (der)
Kleine (der)
1368
32 Klein vnd gleich machet den Meister reich, —
Petn. //,424.
„Sprechen die Tuchmacher.*'
33 Klein (hurtig) vnd keck stöst den grossen in
dreck. — Gruter, III, 59; Lehmann, 437, 16; Lehmann.
//, 322, 76; EUelein,ZSl: Simrock, 5745; Braun, I.IM6.
HoU.: Klein, mmar dapper. (Harrebomee, I, 413 1>.^
34 Klein vnd vnnütz richtet hader an. — Peiri. //, 484.
35 Klein vnd wenig ist besser als gar nichts. —
Lehmann, II, 314, 51.
36 Kien van Liv', grot to kiv'. (Lübeck.) — Deccke, lo.
37 Klin, awer kernig. — Frischbier ^,204O,
38 Kloan in Hodern, gross in Modern. — Zaupser.
Idiot., 90.
So lange die Kinder klein sind, kleide sie gering
(Hadern), damit du sie oder sie sich schön (in Mar-
der) kleiden können, wenn sie gross sind.
39 Mach* dich klein, aber nicht gemein. — Pittor.,
jy, 94; Simrock. 5739.
Lat.: Simia familiaritas contemptum parit. (Gaal, 670.^
40 Mancher ist für die Sache zu klein, wenn er
auch auf Stelzen geht. — EiieMn, 579.
41 Ob klein, ob gross, jeden trifft des Todes Los.
Holt, : Klein en groot komen dagelijks nader aan den dood.
(Marrehom^e, I, 413»'.;
42 AYas klein ist, das ist artig (niedlich). — Exk-
/«in, 385; Sutor, 553; Mayer. I, 205: Simrock, 5747;
//»(H/n, /, 1882; /l«n«6tTg /. 46.
Lat.: Adjnncta est parvis gr*tta rebus. (Eitflein, 381.;
43 Was klein ist, ist herzig, was gross ist, ist un-
geschickt. (Stnermark.j
44 Wer klein ist unter gewissen Leuten , ist gross
unter andern. (Aegypi.j
45 Wer sich klein stellt und schweigt, wird leicht
übersehen.
46 Wer so klein ist, dass man ihn in Sanct Chri-
stoph's Tasche zum Knobloch stecken kann,
der hat gewiss kein gross Ansehen.
47 Wie chlinner, wie chrättiger. Cfi«rzcnherg in der
Schu-fii:.)
Chrott = kleine Person, chr&ttig= eigensinnig, wi-
derspftnstig.
♦48 Da geht's klein unter. — Mayer. I,t3.
Es herrscht dort Dürftigkeit und Armuth.
*49 Er ist klein und kurz, darum liegt ihm der
Dreck nahe beim Herzen.
„Us sein die Weiber von natur geneigt anff neid mnd
hasss, dieweil sie kun Tnd TUTolIkommen sein; daher
kompt das spriohwort: er ist klein rnd kurts, daramb
liegt ihm der dreck nah bey dem Hcrtzen." (Geiler,
Ntch., 64, in Klotter, I, 574.)
•50 Er ist so klein wie Hansl aus Kolbing.
Der erst um das Jahr 1862 rerstorbene Pfarrer su Mit-
terkirchen in Oberösterreich wollte einmal am Kirch-
weihfeate seinen Zuhörern die Gestalt des Zachaus recht
▼eranschaulicfaen. Er beschrieb dessen Gestalt und gan-
zes Ausseben und rief endlich: „Er ist so klein, so
klein, wie — der «Hansl aus Kolbing-." Dieser, ein
Bauer aus dem eingepfarrten Kolbing , trat nämlich eben
cur ThQr herein , und der Pfarrer benutste dies , auf ihn
hinseigend. sn seinem Gleiohniss. Der Vergleich wurde
sprichwörtlich, und der Bauer hiess von nun an Zachftus.
•51 Er ist wol klein, aber er trinkt aus einem
grossen Glase.
HoH.: Hij is klein, en drinkt wel. (Barrebomie, I, 413 b.)
♦52 Ick kann <iat nich klen kriegen. (Meckh'nburg.j —
l'rommann, //,^88; Dähnert, 234°.
Nicht verstehen , nicht begreifen.
♦53 *S is kienner ossa Mickafetzel. (ScMe$.)
Xleln-Breslau.
•A fahrt's uf Kle-Brassel (auch mit dem Zusatz:
zu Markt).
So sagt man im nimptHchor Kreise, ▼ielleicht in der
Sanaen Umgegend von Breslau, in Besng auf die Pro-
ncte des Gartens und Feldes, die weggebracht werden,
ohne dem Hanswesen und der Wirthschaft sugute au
kommen. Alles was der Mann im Wirthshause ver-
trinkt und verspielt, was die Frao für ihre stillen Aas-
gaben bedarf, was das Gesinde wegttipitzt u. s. w.
kommt auf den Markt zu „Klein-Breslau".
Kleine (der).
1 Auch dem Kleinen muss man nicht unrecht thun.
2 Besser unter den Kleinen der erste als unter
den Grossen der letzte.
Dan.: Hold dig til de smaa, aaa bide de störe dig ikke.
(Pro», dan.. 512.;
3 Der Kleine drückt den Grossen nie durch den
' Haff durch.
4 Der Kleine lässt sich auch nicht in den Bart
greifen.
Lat.: Habet et musca splenem. (Apottol., IX; Frob.. Mi;
Hamely . m ; Phitippi , /, 17».; — Ineat et formiea« bilis.
— Ingenio pngnaz, corpore pwrvns «r»t. (Phüfppi, 1, 196.)
5 Der Kleine muss mit dem Grossen nicht an-
binden.
„WU ein kleiner in lob reichen, aol «r allaeit dea
grossen weichen."
Lat.: Cedere m»iori non est pudor imfertori. (Loei
comm., 110.;
Frz.: Bien se doit garder le meneur, qae ne ae preigne
au greigneur. (Leroux, U, 183.;
6 Der Kiene is nich gewaien, doss a am Gros-
sen BuU hingennei krichen. (Sckies.) — £0-
malcke, 234; Frommann , ///, 347, 30.
Jeder hat seine eigene Würde und moU si« cu behaop-
ten suchen.
7 Des Kleinen schon', dem Grössern weich'; ver-
trag' den, der dir ist gleich.
8 Die Kleinen bezahlen die ^arrheiten der Grossen.
Holt.: Die kleinen boeten de lotheid der gtootan. /"Barre'
bomee, I, 413 ».;
9 Die Kleinen hat Gott erschaffen, die grossen
Ochsen kommen aus Polen. CÄ.wiinis.;
10 Die Kleinen jagen die Grossen. — Frischbter \ ao4L
Redensart beim Kartenspiel , in Beeng auf die klrinea
Trümpfe.
11 Die Kleinen lernen von den Grossen. — Remt-
berg Vll, 87.
12 Die Kleinen müssen fiir die Grossen büssen.
13 Die Kleinen reden gar so gern von dem, wai
die Grössern thun. — EiteWin, 359.
14 Die Kleinen (Geringen) sind nicht da, am den
Grossen in den Arsch zu kriechen.
UoU.: Het is nog al goed, dat de kleinen den grooteasiet
in den cak behoeven te kruipen , sei het klein« OsBOfe.
(Barrebom4e. I, 418».)
15 Die Kleinen spielen den Herrn, die Rotiien
sind roll Bosheit gern.
La(.: Baro breves humiles vidi rufosque fideles. (Bim-
der n, 292».;
16 Die Kleinen wollen es den Grossen nachthnn.
17 Ein Kleiner, der beherzt ist, wehrt sich so gut
mit einer Fuchtel als mit einem grossen Ranf-
degen.
18 Ein Kleiner kann ebenso klug sein als ein
Grosser.
19 Es wären keine Kleinen, wenn nicht Grosse
wären.
Frz. : n n'y auroit point de petits s*il n'y avoit des grand«.
(Krif Singer, 529».;
20 Ist der Kleine nicht rege und der Grosse niciit
träge , so kommen sie nicht aus dem rechten
Gehege.
Holt.: Zoo lang de kleinen niet loos, en de grooten aiet
lui zijn, Eijn zij niet volmaakt. (Harrebomft, I. 413**.
21 Kleine sollen still sein.
Sollen in die Unterhaltung der Erwachsenen nicht
hineinspreohen.
22 Kleiner, geh' aus dem Wege.
23 Lass die Kleinen unreracht't , denn sie haben
oft grosse Macht.
Lat.: Corporis esigui vires contemnere noli, ingenio poUet
cui vim natura negavit. (Gaal, 839.;
24 Viel kleine machen ein grosses. — Lehmann, Ih
790, 70.
Engl. : Many littles make a mickle.
Frt.: De petit vien-on au grand.
Bali.: Veel klein^es maken een groot. (Bohn [, 341^
lt.: A quattrino a qnattrlno se fa il saldo.
Lat.: Adde parvnm parvo, magnus aoemu «rit. »Malta
simul modica magnnm fiicinnt cnmnlrta. (JSInür, 60.)
Fort. : De mnitoe poueos se fas hum matto.
25 Wenn ein kleiner einem |proB8en ChrittolF auff
den Achseln sitst, so stehet er weitar als der
gross. — L»hmamt, 4Sf, 7.
26 Zwei Klenge 2n&ch«ni e GtUM, mrti Weage mä-
chen, e Yöl fäadimkj ^ nrmmkk, f, 0i, in.
♦27 Unter den Kleinen iit 6t gevm gnm, — Scr
Mi SM. ■ ■"■''"■
1389
Kl
\ieines
Kleines
1390
Kleines.
1 Auch daa Kleiue muss man verebrcu , denn die
Nadel (Feder) kann einen Schneider (Schrei-
ber ) ernähren.
„Klein ding lol mau vencbteu nicht, <la es zuletit
auch vivl auftriebt.»
Lat.. £z iiuce flt corylut, ex glaude tit ardaa quercnf,
ex paruo pneru taepe peritu» homu. (Loci cumm. , IUI.)
2 Aii8 dem kleinen kompt das grosse. — Ihnisch.
1756. 7; Pctii. II, 27,
Der Chinese Laotsu hat das Sprichwort: „Uer Weise
beginnt mit leichten Dingen , wenn er auf schwere sinnt,
mit kleinen Unternehmungen, wenn er grosse ertrach-
tet. Ein Baum von grossem Umfange entsprosite einer
Wurzel SU zart wie ein Haar; ein Thurm von nenn
Stockwerken erhob sich aus einer Hand voll Erde; eine
Heise von tausend Meilen begann mit einem Schritt."
Die Osmanen: Kleines wird grösser und selbst Narren
werden vernünftig. (Sc/iUchta, 396.;
>'/<..• De petito chuse peii de plaict. — Do petite chuse
vient suavent grande noise. — De peu de cas vient
cbostt grande. (Lervux, fl, Hl^.)
It.: Dal poco si viene all' asiai. (Oaul, luÄ.;
Lat.: Dmuium remm principia parva sunt, sed suis pru-
gressibus augeatur. (FhiU'ppi, IJ, 73.J
3 Bai dat Klaine iiitt-en ucht, os dut Grute nitt
bi macht. (Lcrioiui.;
4 Beim Kleinen (mit Kleinem) fängt man au,
beim Grossen hört man auf. — Mayvr, l,i9i;
I'iUvi., y. y; Ei»lvin, 381. Sunrmk. iU4; l'iirümiaktm.
447 u. 4bi: Itraun, II. 54;t.
Dies gilt nicht nur von Verbrechcu, die in kleinen
i'''d)lcru ihren Anfang haben , sondern von den meisten
Erfindungen; Duchdruckerkunst , Scbieupnlver , Schiff-
fahrt u. s. w. '
ürngt.: He tliat will uteal an egg, will steal an ox. — He
that will steal a pin will steal a botter thing.
l.at. : Lingularum für tandem et marsupia suppilat. (Bin-
der I. 8T3; II, n;71; SeyboUt , 27».;
Ung.: Ki egy tut lop, ökrUt is prub&I.
5 Besser dus Kleine treuen, als das Grosse ver-
fehlen.
6 Da et Kleine nit begeht (begehrt), da es et Grosse
niten wabt. Rain.) — Uejdcn, //, 9.
7 Das klein wird gestohlen, dass gross (in Besitz)
genommen ( erobert). — Lehmann, 305, S5: Sim-
riuk, 9S52; Eiselrin , 381; hOrtr, 3437. liraun, I, 1885.
8 Das kleine verjagt den grösten. — r.rutcr, III. is;
Lth:idUU, II, 75, 19.
9 Das Kleine wird gemach gross , das gross aber
wird gar leicht vnd plötzlich kl<'in. — /.<•*-
m<ii</i, 41>H, 'J9 u. 94(1 < 32. Itluin , 321; Kthlf, 3434.
10 Dass kleine soll man achten, das gross acht sein
selbst wol. — l**m. II. 118.
11 Dass kleines vil zusam geschürt zuletst ein
grosser haufic wirt.
Lut.: Multasimul niodica magnum faciata cnmninn. (Lo:i
Cumifi., 153.J
Vi De et Klein nicb acht*, wü(r)t Orot nich bracht
CMtmaiLj — Daimdl. 276.
13 Es ist ein Kleines, was die Jungen freut und
die Alten grämt. — Kortr. 3436.
14 Es ist nichts Kleines, wenn ein Pferd in der
Wiege liegt.
15 Es ist nix Klein's, wenn der Ochs in der Wieg'n
liegt und ein kleines Kind ein Laib Brot frisst
'Hott- Thal fii'i Ptutnau.j
lt> Gemach wird das Kleine gross, jähling das
Grosse klein. — Sutur. tui.
17 Kau einer ein kleines verdöwen, vnd durchs
gewissen fallen, so gehet mehr hiunach. —
UeHtudi, 1606. 44.
18 Man soll das Kleine nicht eher wegwerfen, bis
man das Grosse hat.
„Httl dich, nicht ehe das klein Ycrttoas, du hast
denn in der hudt das gross." (WaUUa, II. 11^ 29.;
lä Viel Kleine machen ein Grosses. — i^n. ii, sts;
Liüher, 101 ; SehaUel, 113«*; BeimbtTg III, 14.
»1.: DetuE p«iis fbat bb giftnd. (leroux^ II, M.) — Un
vn d>aid« Mk gnwl biea. (Gmal, lOftOJ
HelL: Do« «kwUli bii «n klduti» «at, aoo wordt daar-
«it MB nB«lt MkBt. (MmrrtbomM, i, 413».; - Vela
«telM mSSmm MR groot. r^aa.. 25, UJ
oMoi iB«t&. Ha tfift •rill epB». {(huj (PktUppi,
II, 3t.J
4PM.: Mvakw vakM kM«B « SBebo. (Ihm Qntg9tt,)
30 Vill Kien macht e Gruss. {Ucdburg.j
21 Vom kleinen kompt man zum grossen. — Leh-
IlMHH, 437. 1.
Fn.: Du petii oa vient au graud. (Leroux, II, 217;
Krittinger, 539 «.li
llull. : Van hct kleine komt men tot het groote. (Harrn-
'niiK^e, /, 413'».;
22 Wä et Kleine net ach, da hat am (rrnessn ken
Mäch. 'Hedhurg.J
23 War dat Kleine nich tut, dei dat Grute nich
SÜt. CHttitKoei'rJ — Schambach , I . ISS.
24 War d's C'hline nüüt schetzt, wird zum Grossn
nid g'setzt, r«mi.; — Zyro. s».
25 Wei 't Kleine nit achtet , diäm *t Graute nit
wachtet (WJirtet). (Sowt.) — Firmemih. I, 348. 2;
(MiiHijhawii'n bei Hütten: Firnitutich, I. 361. 4; für AU-
iiiiiik: ÜiinHril, aui. für Dün'»: Firineitich, /, 482, 20;
lür iMTluhii : Witrtte , 71, 156; für Seehatutfu : Firnwiiiih,
III. 12'J. 17. für iriiWtTJk; ('uil:i\ 330. 310.
I.at.- Majora perdes, minora ni servaveris. (Fin'fi-j , 431;
mUppi, I. 236; Hauer, Kiij'.;
20 Wer das klein nit zu rath belt, der wirt nim-
mer reich. — Fi am*, II, 52*; Uhtnam . //, 83», 241.
27 W>r das klein verschmeht (veracht), ist dess
Grossen nit Werth. — Lehmann, 2tV, 35; Pflri.
II. C89; Müller. 9. 3. Kurte. 2423.
Wäre Peter von Kusslaud wol der (i rosse geworden,
wenn er sich geschämt hatte , klein anzufangen V Alles
Grosso war einst klein. „So geschieht dem, der daa
kleine verschmäht, das er darnach das gross nicht hat.**
„Man sagt, wer« klfin verachten thut, dem kompt das
gross auch nicht xu gut.** (Waldi», I. 45, 37 u. 68, 31.;
JIutL: Die >t klein versmaad is*t groot niet waard. (Hufm
I, 310.;
Lat.: Farvniii servabis, doucc majora parabis. (Binder
I, 1.H:J8; //, 2487; loci eomm., 15»; (Sartner, 152.; —
Serviet aeternum, qui parvo nesciet uti. (tfiilippi, II, 83
u. 18Ü.;
PolH.: Kto niatemi rzeczami gardzi, nie godzien niciego.
(L'.miia. 17.;
28 Wer das Kleine achtet (in Ehren hält), ist des
Grossen (desto) würdig(er). — SunriK-k, 5790;
Körte. 3435; ßniNii. /, 1884.
7/uK. ■ Do dat deine oemet, is dex groten te bat waerdich.
(Tunn., 11. IJ; Harrtbvmee, I. 413'».;
Lat.: Dignus erit magno, qui parva capit iubilando. (Fat'
leralfl^en, 244.;
29 Wt>r das kleine nicht acht, der wird selten
reich. — ISttri, II, 689.
Wer das Kloine nicht achtet, der kann nicht gcnng
haben, sagen die Serben; der gedeiht nicht lange, die
Czechen; der erreicht uichts Grosses, die Polen. (Kein.*-
b*-rg III, 17.;
30 Wer das kleine nicht achtet, bekompt auch das
grosse nicht. — Lehmann, II, 839« 242.
31 Wer das Kleine nicht achtet, hat zum Grossen
nicht Macht — nUtitintj, 116; Steiger, 249; Sim-
nnk , 5741.
üng.: Kl a keveset meg nem köszöni, a sokat meg nem
«rdemli. (üaal, 1234.;
32 Wer das Kleine nicht achtet, dem wird's Gross«'
nicht gebracht. — Simnuk, 5742; lleiiviberg III, 17.
Hoti.: Die het kleine niet acht, wordt zelden rijk. (Hnrr"-
hvinei. I, Uli*'.)
33 Wer das Kleine nicht ehrt, ist des Grossen
nicht werth. — AuWc»«,a59.
Die Probenummer (des wiener Witzblattes Der Floh
vom C. Dec. IMM parodirt: „Wer den Kurauda oiclit
ehrt, ist den Schindler nicht werth."
Holt.: Die het kleine niet eert (niet begeert), is Iint groot«»
niet weerd. (Üarrebomee, I, 413''.;
34 Wer das kleine nicht vor gut hat, der ist des
grossen nit würdig. — /.rhrnaw» , // , h39 , 243.
36 Wer das kleine verschmeht, dem wird das grossi*
nicht. — Luther'!f .Ms. , S. 3.
36 Wer im Kleinen anfängt zu stehlen, der treibt
ins Grosse. — Simrock, 9852".
37 Wer im Kleinen nicht treu ist, der ist's noch
weniger im Grossen, — Luc i«5. lo; tiani. isfiu;
.Simrort, 10478.
bSkm.r Kdo V mAIe se pronevefil, proneveff se i ve
Buosc. lielakuetkij. 19.;
Hüll.: Die hct kleiue dürft Stelen, zal het groote ook wel
wegnemeu. (Bair*bjitue. I, 413*>.;
1391
Kleingeld — Kleinmuth
Kleinod — Klemme
ld9S
Lot.: Qui fldem fefellit in minimU, ei ne maxima com-
mittas. (Goal, 1560.;
Poln,: Kto cir w mal^ rxeczy «krzywdzi, skrzywdsi i w
wielkitij. *
38 Wer im Kleinen sparsam ist, der kann im
Grossen freigebig sein. — Ei$elcin, 381; Sim-
rock, 5743; Draun, l, 1887.
39 Wer im Kleinen treu ist, der ist auch im Gros-
sen treu. — Luc. 16, 10; Schulte. 238.
40 Wer Kleines versagt, wird um Grosses gebracht.
Wer ein kleine« Opfer scheut, muii oft ein weit grösse-
res bringen.
Mhd.: Es was ein Sprichwort manec j&r: swer eins kleine
niht l&zen wil, der verliuset zwir sotU. (Teichner.)
(Zingerle, 83.;
41 Wer Kleines zur rechten Zeit nicht acht't, sich
um Geringeres Arbeit macht.
42 Wer sich um Kleines nicht will ducken, wird
sich um Kleineres müssen bücken.
*43 Er hält das Kleine zusammen.
HolU: Hij houdt de kleintjes bij elkander. — HiJ past op
de kleintjes. (Harrebomee, I, 413 Kj
Xlelnseld.
*£r wird schon Kleingeld nehmen, (i^amnits.)
Seine Ansprüche massigen , seine Fordernngen herab-
setzen, mildere Saiten aofiEiehen.
Eleixüi&nsler.
Hellauf, ihr Kleinhäusler, d' Baura spinnet
Dächt. (ZoUem.J
Aufmunterungsruf.
Kleinigkeit.
1 Et is keine Kleinigkeit, wenn de Osse in der
Weige ligt.
In Iianzig: Dat's k6n K16net, wenn 't Pdrd in de W6g
liggt. (Friichbier. 3042.; In Schwaben: 'S ist keine Klei-
nigkeit, wenn man einen Ochsen in der Wiege wieget.
(Birlinger, 408.;
Holl. : Eene kleinigheid, een paard in de wieg. (Harreboniee,
I, 413»>.;
2 Kleinigkeiten muss man als Kleinigkeiten be-
handeln. — Eitelein , 382.
Gibt es Kleinigkeiten? (Vgl. darüber üambläUer,
Stuttgart 1867, m, 157; Richer, Grotte Befjebenheiten
aus kleinen Urtaehen.)
Holl. : £en kleintje deert mij niet, zeggen de w^xen; daar-
entegen ontzetten zieh de dwazen over dingen aonder
nood. (Harrebomie y l, 413'».;
3 Man muss eine Kleinigkeit nicht ansehen.
In Bezug auf kleine Geschenke und ihre Wiricungen.
4 Uemme enne Kleinigkeit erhewe kenn Streit.
(Waldeck.J — Curt :e, U8. 4i0.
„Vmb ein geringes lieben frUnd , soll niemand murren
wie die hünd."
Lat.: Pro modico, cLari, nolite cani similari. (Loci
comtn.. n6.)
Xleiniffkeltskrämer.
•Er ist ein Kleinigkeitskrämer. — ßrow«, i, 1889.
Frz.: II met lea poiuts sur les I. (Lendroy. 878. j
Kleinigkeitakrämerei.
*Es ist blosse Kleinigkeitskrämerei.
Lat.: Magnus voraator in re pusilla. (Kitelein, 382.;
Kleinkäs.
•Der kümmert sich en Kleekas drum. (Obef
österreich.J
D. i. gar nicht. Kleinkäs = StreiohkJLs (Quark).
Kleinklnderdreck.
Kleinkinderdreck ist der beste Kitt für Weiber-
treue.
Kleixikixiderfrafire.
Kleinkinderfrag' mit Zucker bestreut, grosse
Leute wissen Bescheid. — Frischhier*, am.
ELleinkindersohelBse.
Kleinkinderscheisse ist der beste Kitt für Wei-
bertreue. — Aörle, 3865; renedrj/, 100.
Kleinkriegen.
•Es ist nicht zum Kleinkriegen. — Fritchbier^, 2043.
£s ist eine ärgerliche, verwickelte, nicht zu lOsende
Sache.
Kleinlaut.
*Er ist kleinlaut, die Pferde sind ihm genommen.
Kleinleipsi«.
*Er kommt aus Kleinleipzig.
So heisst Auerbach's Hof in Leipzig.
Sleinnrnth.
1 Kleinmuth^ nährt Hochmuth'.
^) Des elDeu. •) Des andern.
La*.: Lad en andens kleinmodighed ei volde dig stor-
modigbed. (Prov. t/an., 34S.;
2 Kleinmuth und Hochmuth zwei schlimme Ge-
sellen sind, der eine macht lahm, der andere
blind.
Dan. : Var ei kleinmodig i fattigdom, eller hoTmodig i rfg-
dorn. (Prot, dan., 348.;
3 Kleinmuth und Scham lässt die Nase hängen.
Kleinod.
1 Das beste Kleinod, so mich ziert; der bette
Geleitsmann , der mich führt; der beste Platz,
den ich erhalten; der beste Segen, der mir
gedeiht, ist der gute Kam' (die Ehr*), der
mich erfreut
2 Ein solch Kleinod vermag ich wol zu kaufen
und ein Futteral dazu. — Eitelein , 982.
3 Kleinodien sind zur kleinen Noth. — Pintor., vi. u.
Simrodi. 5757.
4 Ueber einem Kleinod vergisst man alle Noth.
Dan. : Oyrt olenodie giisr ofte lystig til syn. (Pro9. dam. , 49^
5 Wer ein Kleinod will erlangen, der muss käm-
pfen als ein Mann.
Dan.: Klenodiet l0ber ei efter manden, men ntandenma
l0be efter klenodiet. (Prov. dan., 348.;
*6 Er wil vmb ein kleinoth liegen. (S. Lagen.) —
Franck. //, 94*».
Kleinster.
1 Der Kleinste macht den grössten Lärm. (Steitr-
mark.J
2 Der Kleinste muss dem grossen dienen , vsd der
gröste thut dem kleinen entrinnen, — Grtter.
lll, 17; Lehmann. II, 80, 91.
Enpt.; The least bojr alwajs carries the biegest flddle.
(Goal, 1045.;
Frz.: An pIns debile la ohandelle k ia main. (Goal, IM&g
Moll.: De kleinen moeten niet als de grooten willen doeo.
— De kleinen Terdragen, om de grooten te behacan.
(Harrebomif, I, 413«.;
Kleinvieh.
Kleinvieh macht auch Mist. (Siettin,j
Ein Geschftftsmann kann sich sehr gut stehen , vns
seine Kunden auch nur den untern (resellschaftsklasNi
angehören ; viel kleine Gewinne machen einen greitH.
Als kOrslluh einem Conununalbeamten der Steaercii-
Schätzung gesagt wurde , er habe die kleinen Lcate kt-
sonders ins Auge gefasst und lasse keinen unbesteaert
durchschlüpfen, der den niedrigsten Sats noch aahte
könne, gab er das obige Sprichwort m\% Antwort.
Klelssber.
Es wil ye einer dem anderen ein kleissber vm
dem äuge ziehen vnnd hat selbs einn balcken
drinn. — Franck. II. 20".
„Wann einer das tadelt, das jm nit gleich, oder
darinn er selbs steckt biss vber die obren , als so cta
Jacobsbruder eins spottet der Jacobsmuscheln trttg, «ic
hur eins sacks." Franck gibt die obige Redensart ftf'-
Loripedem rectus derideat, und fügt folgende rerwsndte
bei: „Ein Esel hejzst den andern sacktrager. £» iit
keinem nindert recht. Was hebt der rftuber dem brenn«
aafr. Es hat ein hur ein fromm fraw gescholten. Sia-
ander zum hauss sagen."
KleUter.
1 Den Kleister braucht mau zum Papier, die Nadei
zum Hemde. (Husa.j
*2 Im Kleister sitzen. — I'rischbier ^ . i04i.
Sich in einer schwierigen Lage befinden.
Klemme,
•1 Dat kett kene rechte Klemme mit em. — bah-
nen, 235*.
Er weiss den Worten keinen Ausdruck zn geben.
•2 Er steckt in der Klemme wie ein Hühncheu
im Werch.
•3 In der Klemme sein.
In Verlegenheiten, nicht wiaseu wo aus uocb ein.
Frt.: Etre la gaufre dans uue affaire.
BolL: Hij hoeft hem in de klem. (Harrfbomt^f , I, \U\
Lat.: Auribus lupum teneo. (Erasrn. , 73d ; Tappius. l«'*.;
•4 In die(selbe) Klemme gerathen. — Etteiein.m.
Braun , I, 1890.
In Pommern : Ue klimmt in de Klemm. (Üuhn-rt , 33^ ''..1
Lat.: In easdem ansas renisti. (Eisciein, S^'2.)
*b Kene Klemm nog Fol mehr hebbeu. :iiammvi.;
— Schuti«, II, 275; Itichey. 121.
Von Alter schon unempfindlich sein. „Klemme'* be-
zeichnet im Plattdeutschen Bündigkeit, Kraft, Nach-
druck; auch Starrkrampf in einzelnen Gliedern. iStu-
renburg, 110.; „Fohle" ist die bteUo am Ochsen, wo-
hin man greift, um zu wissen, ob er fett ist.
^rrr
1393
Klemmen — Klimmen
Klimmer — Klinge
1394
Xlemmen.
* Hei klemmt söck wie de Bür tor Bicht. — FrUch-
bier\ 904«.
*Da ist's grad, man lang in einen Klemmerhaofen^
hinein. C^ürtingen,J
') Oroiie Bohwuie WaldameUe.
Xl«iural.
*Dar will sich mit KlengeP decke. (Sauau.) —
Kehrein, VI, 17.
') Kleng«! = Kniael Garn. — Unhaltbare Entaohol*
digangen Torbringen.
Klwikftn,
*Sie klenken zu früh (unzeitig). (Schweiz.)
Von dem Läuten bei der Taofe entlehnt, imd bedeutet
im Canton Losem die lu frflhe Niederkunft mit dem
enten Kinde.
KltnnnUchk«.
•Er ist ein Klennutschke. — Frischbier \»u.
Ein Knirps, Zwerg, Terbntteter Menioh.
SlATlkar.
Ein Kleriker sehntet dem andern nicht.
Xlerisai.
Die Klerisei versalzt uns oft den Brei. — Eise-
lein , 108.
1 Kletten und Hagedom bringen jähe Leut' in
Zorn.
3 Mit Kletten und mit Hagedom bleib' ein jeder
unverworr'n.
3 Wer sich in Kletten mengt, an dem bleiben sie
kleben.
*4 Du hast Kletten an den H&nden. — Eiselein. sst.
*5 Einem eine Klette in den Bart werffen. — H«r-
berger , llerzpostiUa , 1 . 57t: //, 183; K9rte» 34S7*; fiÜM-
lein. SSS; Bram. l, 1891.
•6 Etwas mit Kletten verzieren. — Eiaeiein, 389.
•7 Wie Kletten aneinanderhftngen.
Holt,} Zij hongen als klisaen aan malkander. (Harre-
bomes, I, 4iA.J ,
Ktott6m.
Wer hastig klettert, wird eilig (plötzlich) fallen.
KlatM.
*1 Si is a guedi Kletzn. ((H>erOsterreich.)
Eine gute Person, ein gutmftthiges Geschöpf.
•2 lieber an jede Kletzn schreien. (Oberösterreick.)
Ueber Jede Kleinigkeit ein HaUofa erheben.
Kleve.
1 He is van Clev, he h&tt leTer, all dat he gSf.
— Simrock, 14«0; Rnnsberg V, 80.
Er ist von Klere, er hat lieber, ale dass er gibt; weil
man sieh Ton dem, was klebt, eehwer trennt.
7 Kleve ist ein Herrenstuhl, Emmerich ein En-
tenpfuhl, Goch das ist noch watt, Kaikar ist
ein Gatt (Loch). — Deutsdie Romameitung, III, 49, 474;
Hesekiel, 18.
*1 Einen Klex bekommen.
* 2 Er hat seinen Klex weg.
Er hat einenISohandfleck in seine Ehre, eine Klonker
in seinen Buf bekommen.
XUok.
1 Bi Klick un Klack. — Eichteald. im.
Klicken = einen hellen Ton hören lassen, dem Klick
nachgebildet ist Klippen abklappen, hoUlndiech klak>
ken, fransösisoh ciaquer = klatschen. (Vgl. 8türe%-
bury, 110».)
*2 He is g^nz klick. — ilärkxsthe Forschungen, I, 13S.
Er Überschreitet aUe Grenien.
Klloken.
•Dat will nig klicken. — Dähnert , in^ .
Das ist SU wenig.
Klient.
Des Klienten Hoffnung ist des Advocaten Futter.
(Xordamerika.)
Klima.
* Er hat das richtige Klima (Neigung, Lust, An-
lage) dazu, sagte der ^uer.
XUmmen
1 Hocker huugh klemmert, feit liagh. (Amnm.)
— Haupt, »7/;, J67. 277.
Wer hoch klimmt, kleUert, f4llt tief.
2 Je höher geklommen, je schwerer der Fall.
*3 Kr klimmt höher, als er Sprossen hat.
Macht mehr Aufwand, als seine Verhiltnisse erUnben
Dbutichbi 8»tOHw0sraa-LBxucoir. IL
*4 Er will höher klimmen, als der Thurmknopf
trägt
Dan.! Hto heyt klyrer, fUder djbt. (Prov. dan., 350.;
Frs.: Vouloir monter plus haut que le falte de la tour.
(Kritsinger^ 68»».;
•6 Klemmre (klettere) üüs an Kat. (Ammm.) —
Haupt» Vni, 357,97.
Kllmmer.
1 Die besten Klimmer brechen meist (oft) den Hals.
Hoü.: Die beste climmer briet dioste den hals. (Titnn.f
»,1; HarreboiMf, I, 414'».;
It.: Chi non teme, perioola. (Oaal, 619.^
Lat.: Sepius ima petunt, melius qui soandere nomni.
(Fallertleben, 991,;
8 Gute klymmer fallen gern. — Luther's Ms. , S. i.
„GemeinUoh faUen die hohen klimmer.«« (Waldis, /,
86, »1.;
3 Haug * Klemmer an deipe Schwemmer woret *
nig olt. (Münster. J — /''irmentch. 7.998« 43; From-
mann, 17« 494« 19; hochdeutsch bei Körte, S440; Sim-
rock, A7M.
■) Auch: hoge=i hohe. ') Werden.
Botl. : Hoogklimmers en diepawemmen kennen geene roor-
tigtigheid. — HoctfUimmers en diepswemmers staan
meeet kwalUk. — Hoogklimmers en diepswemmers liet
men seiden op hna bed sterren. — ' Klimmers moeten
eindelijk nederdalen. (Marrebomee , /, 414 ^;.
KUnmem.
1 Klimpern gehört zum Handwerk. — ilerberger.
Uertpostüla, I, 979; Büdsing, 115; Eiselein, S89; Lohr-
enget, I, 445; Körte. 6181.
In dieeen Worten liegt das G^heimnisa, das kleine
Hausmittel in unsem Tagen, rielleioht galt es '
ein grosses Geschäft su machen, als grosser KOnstler
Hauptai
an gelten. Aufsehen erregen ist die
das Publikum su gewinnen und die Taschen su fällen.
Sonst will das Sprichwort auch noch sagen, dass man,
um der Schwachen willen, manchen unwesentlichen Ge-
brauch beibelialten mttsse, weil sie su leicht glauben,
die Sache gehe Terloren, wenn sie eine Form lallen
sehen.
Frs.: Artisan, qui ne ment, n'a mötier entre les gens.
(Kürte, 3441.;
2 Klimpern ist kein Geld, Klappern kein Hand-
werk. (ilarz.J — Beinsberg IV, 80.
3 Vom Klimpern wird keine Kuh satt — A. Diez-
mann, Erzählungen aus dem Leben.
Was ntttst es , wenn auch ein MIdohen Klavier spie-
len kann und nichts Ton der Wirthschaft, die sie rah-
Ten soll, versteht.
4 Wer das Klimpem nicht vertragen kann, moss
sich bei keinem Blechscbmied einmiethen.
Klinge.
1 Alte Klingen, gute Wunden.
2 Die Klinge verzehrt die Scheide.
Sehr oft der Geist den Körper.
3 Eine gute Klinge biegt sich, aber sie springt
nicht.
Botl. : Het si{n de beste lemmers, die wel buigen en krom-
men. (Harrebomee , II, 16.;
4 Eise gute Klinge erkennt man am Biegen. —
Parömiakon , 640.
5 Eline gute Klinge haut N&gel durch und be-
kommt keine Scharte.
6 Es ist keyn kling, die herter (schärfer) schirt,
dann so ein betler ein herr (Edelmann) oder
ein knecht gewaltig würt — Franek, 1, 88*;
II. n^; Paradoxa. 96^: Gruter,l,ii: flsfri, 17. 417;
Lehmann. II. 143« 180; Wend Vnmuth, /«939; Goa/, 905;
Blum, 459; Beinsberg W. 119.
Engl. : Set a beggar on horsebaok and he'U ride a gallop.
(daat, 905.;
It.: Quando il sterco monta In scanne , o puzsa, o fa danno.
(Gttol, 903.;
7 Klingen, die sich biegen, springen nicht.
8 Nene klinge harder schert, dan so ein bedeler
ein here wert.
9 Wer mit der Klin^^en alles verfechten will, muss
sein Schwert nimmer in die Scheide stecken.
— Scholtel. 1113*.
10 Wie die Klinge, so die Scheide.
Frs. : Teile lame tel fourrean. (Krilsinger, 409^.;
*11 Alles über die Klinge jagen (springen lassen).
— EifeUin , 382 . Braun , /, 1892.
•12 Aus einer Klinge in die andere fallen.
88
1395
Klingel — Klingen
Klingenberg — Klippe
1396
*13 Eine gute Klinge führen.
Out Bohlagen. In der Provinz Preusien sagt mim
sprichwörtlich von einem starken Esser: Er schlägt
eine gute Klinge. (Frischbier, 3047.; In Wtlrzbarg: ▲
guata Klinga schlaga. (Sartoriu*, 169.; |
* 14 Einen über die Klinge springen und den Grind
flugs weghawen lassen. — Luther'« rwcftr.; 2i6*.
Ihn küpfen.
Frz.: Passer tout au ßl de l'öpöe. (Kritzinger^ 382*.;
Soll. : Uij sal over de kling springen. (Harrebomee , /, 415 \)
• 15 Einen vber die klingen springen lassen. — FUcher,
Psalter. 18*.
Ihn niederhauen oder verleumden.
*16 Einen vor die Klinge kriegen.
Sich mit einem schMgen.
*17 Er bleibt (nicht) bei der Klinge.
*18 Er ist keine passauer Klinge. — Parömiakun. i80.
Von Eigensinnigen, HartnA<äigen , Charakterfesten.
*19 Es ist die Klinge, die eine Scheide braucht.
*20 Etwas vor der Klinge ausmachen.
Fr:.: Empörter qnelqne chose k la pointe de P^p^e.
(Kritzinger, 281'».;
*21 Jemand vor die Klinge fordern.
Ihn zum Zweikampf auffordern.
•22 Nicht bei der Klinge bleiben. — twe/ei«, 882.
Die Streitfrage verinderu , nicht bei der Sache bleiben.
Frz.: Sauter de brauche en brauche. (Ltndroy, 226.)
•23 Seine Klinge zurückziehen.
ffolL: Hij trekt zijne kling terug. (Harrebome« , /, 415«.;
•24 Ueber die Klinge springen müssen. — .\fathesy, i39*.
Klinarel.
Eine silberne Klingel schellt viel Freunde her-
bei. — Altmann . V, 129.
XUnffelbeuteL .
1 Bai met den Klingelbül ümget, mut hei foer in
der Taske hewwen. (iwriohn.j — woesie, 72, 107.
2 Wer den Klingelbeutel trägt, nichts hineinzu-
legen pflegt.
Xlinselxi.
iKlingeln gehöärt taun Handwarke. (Hannover.)
— Schambach, I, 59.
2 Klingelt es nicht, so rappelt es doch.
Klingen.
1 Das eine klinget, das andere klatschet. — ikr-
berger, I, 2, 273; Schottet, 1117*.
2 Der hat, das klingt, der kriegt, das springt. —
Schottet, 11J0=*.
Dan.: Har man kun det som klinger, man faaer vel den
som Springer. (Frov. dan., 348.;
3 Es klingt nicht alles, was zusammenschlägt.
4 Es klingt nicht wohl auf der Harfe , wenn man
Gott lästert.
5 Hab' ich, was klingt, so krieg* ich, was singt.
— r.aal, 645; Iteinsberg I. 108.
6 Hew öck wat dör klingt, krieg öck wat dör
springt (Grosser Werder.) — Frischbier'^, 20i8.
7 Klingt das Schwert, so bricht der Herd. —
Sprichwo rterg arten , 183.
8 Klingt et nicht, so klappt et doch. (Hastede.j —
Firmenich. III, 29. 139; hochdeuVsch bei Eiitelein, 382;
Braun, I, 1893.
9 Klingts, so gelingts. — Ihnitch, I4«i, 20; Pein.
//, 424: Gaiil, 1023.
lO^Wat künkt, dat blinkt. (Otdenburg.j — Weser-
scüung, 4036.
11 Wenn es klingt, die Tugend springt.
12 Wenn's am schönsten klingt, zupft die Vernunft
am Ohr. — Sprichwürtergarten , 870.
13 Wer da hat was klingt, der hat auch was springt.
— Heinsberg I, 108.
14 Wer nicht kan klingen, der soll nicht lang din-
gen. — Henisch, 710, 26; l*etri, 11. 741.
15 Wo mau (mit Gelde) klingen kann, da ist auch
Lust zu tanzen.
*16 Das klingt anders.
•17 Dat klingt as 'n Dott Hede (Zotte Werch). —
(Ostfrict.) — Frommann, lU. 428,204; Äu«r«i,862;
Eichaald, 1498.
Moll.: Dat klinkt als eeu scheet in een' Witten hoed, sei
de boer , en hiJ speelde op eene gebarsten fluit. (Barre-
bomde, I, 309.;
* 18 Dat klingt as'/n katholske Knäpel in'n lättcnke
KlOCke. — Slürenburg. 849».
Das passt nicht zusammen.
*19 Dat klingt as 'n Per-Kötel in de Kapozmütze.
(09t{rie$.) — Frommann, ///, 428,904; Bueren, 224;
Eichwald, U98; Hauakalender, IL
*20 Er hat wol klingen, aber nicht läuten hören.
*21 Er lässt brav khngen.
Frz.: D fait rouler Pargent. — U fait sonn er eec 4cu.
*22 Es klingt, als wenn der Kaminfeger aof der Kö-
chenleiter Schlot Schlot singt. — Goittched, Bei-
träge, im. 13, S. 272.
*2a Es klingt vnd klappt nicht — Lehmamn. sst.i.
Ordnung xind Uebereinstimmuug fehlen.
• 24 Es klingt wie ein alter Kessel. — Eueiein. m.
*2b Es klingt wie ein hohler Topf.
*26 Es klingt wie eine bleierne Glocke.
Moll. : Het klingt als eene loodenlbeJ. (UarrebonUe , 11, 33.;
*27 Es klingt wie eine Dorfglocke. — WinMer, XX, 91
HoU. : Dat klingt als eene klapmuts. (Uarrtbomie , 1, 410 ^;
*28 Hätt' es besser geklungen, du hättest leichter
gerungen.
*29 Klmgt 't neg, so klapt 't dagh. (üordmantka.)
— Haupt. VIU, 875, 8.
Klingt es nicht, so klappert's doch. (Sivtrock^ lliQ
*30 'S klingt ass wenn man an Furtz (a Dreck) mit
Peitschen hiebe. — GomiAcke, 9S9 ; iio6üwM, ai.
•31 Wenn's nüd cheid, so chlepft's. CAppenuLj
Wenn's nicht gut klingt, so klingt^s doch Im«, d.h.
nur herzhaft und ohne Scheu. Geheyeu, g^heyea, kejea
= widerlich tönen, schallen; davon dsM Q^htjn =
Lärm. Ein Wort mit mannichfaoher Bedenttof tud
vielseitiger Anwendung. (Vgl. Stalder, II, 31.)
KUn^enberg:.
Zu Klingenberg am Main, zu Würzburg uf
dem Stein, zu Sommerach auf dem Sand wadb-
seu die besten Wein' im ganzen Land (uch:
zu Bacharach am Rhein, da wachsen die
besten Wein').
Klinke.
1 Eine gute Klincke fürm Maul schadet nimui
— Herlierger, I. 73ß.
* 2 A git reim Kleinka schlön. (Oeaterr.-ScUtt.) -
I'eler.UV.
Treibt sich mttssig herum.
*3 E Klink an't Hebnemest, dat de Hahn nick
hebb'n kann. (yatangen.J — FrUvhbicr ^, W^
Antwort auf die Frage: Was machst da?
•4 Er geht Klinken schlagen. (ScMes.j
Geld borgen, auch wol ohne Zweck und Ziel bsschlf-
tiguugslos umhergehen; er bummelt. JJatAesf (2S4')
sagt: ..Kling schlagen, mttssig gehen."
•5 üp'r Klinken ruk'n. — Eichwald, ios9.
Klinkel.
Will einer zu schnell mit dem Klinkel im
Schloss, so kann er das Loch nicht findo. I
— Eiselem, 433; Simrock. 6573.
Xlinkenputzer.
•Er ist ein Klinkenputzer. — Frischbier*, vao.
Schmückende Umschreibung für Bettler.
Klinkenschlctffer.
*£8 ist ein Klinkenschlager.
„Klingschlaher, Mdssigganger, die nichta studient
noch sonst etwas redliches gelernt haben.** (Mathuh
357 1>.;
XUpflelxx.
* Nicht ein Klipiflein darauf geben. — f%tttnm
Didhohrum, 56".
Klippe.
1 Die Klippen, die der Schiffer nicht sieht , lind
die schlimmsten (gefährlichsten).
BolL: Als men eene klip boven water siet, kan mim m
mijden iu 't zeilen. (Harrebomde , l, 415 *.J
2 En oll Klipp un 'n nie Schipp is doch nidifel
nütt. (Mecklenburg.) — MuzBdu», IW, M.
Eine alte Klippe und ein neues SohilT sind aiclitsiitli
zusammen. Gegen Ehen von zu ungleichem Altan
3 Klippen sind leichter zu meiden als Sandb&oke.
— Allmann V, 75.
4 Man muss nicht blos die Klippen meiden ^ iod-
dem auch die Untiefen.
ffoU. .* Men moet tnsschen de steile klippea met kxntt gsa-
n doorgaan. (Btwrebomee , /, 415*.;
gen
Kl!i)perü^ — Klopfen
Klopffechter — Klöppel
1398
5 Wo Klippen dea Uafea lülUen , da behüte Gott
die einlaufenden Schiffe. — Aiimann v. a,
6 Zwischen Klipp' und Brandung geht oft der
beste Fldirmann unter.
ffeü.: Ttttichou klip eo brandlng door, beboiulen uui wal
gvrakeu. (Narrtöomäe , /. 415 '»J
7 Zwiäcben strilen Klippen mu8B man kurze Gänge
machen«
'8 An der Klippe ist schon manches Schiff zer-
Bchellt.
üoU.: Op die klip heoft ileb aoo meDlgeen veilool«!!.
(Harrebümif, /, 415«.;
1*9 An derselben Klippe Bcheitem.
Auch: Aji dioielb« Klippe ■toiaen, d. L. iu Atttflh*
ra&B einea PlA&et durch etwu gehemmt werdao, wm
•ohon and«ra bei Verfolgung dorselbeti Abtichl ein
Hinderoiaa gewetco itt.
Lat. : H»erere in eiadaiB ■cupull«. Oflander« ia eaodCBl
tcopiilum. (Fatfliui. 419. Wifßtintl , ai*s.;
•10 Er weiss zwischen den Klippen durchznfiahren.
ifotL: Hi) vt^tl tutictien de kll}>p«n door. (Burrthom^t,
/. 4liM
*ll Er wird die Klippe nicht überaegeln.
Die Oefalir nicht Qberkoaimeii.
KilpDdrn.
Klippern gebiert zum Uätudwerck. — /{ofcfM.wtt. «44;
I «;«fMüIrkf. 70»; Lulbtrt IVerkr. lll. Söti*". Pülr». U. 494.
„Dm ktippera «ucb sum Uftodverk mit gehöret, <liM
bat iD&D naicb von jugeod auf f^Ubret.*' (KtUfr, l&T*^.)
„Dm küpptrn ghort cum H»t)dtirerk.*' (Wnidiu, tV, W.J
KUtS.
•Up'n Klitz bal'n, — EichmaM, llMü.
SUven.
•De klivt, de blirL — Siitr^ithur^ . lu''-
Klireu " kloiUan, kleben, baften; »uch ui«i««ken
von Kruikheiteo, die SttUkt« klüTt — die 8euobeet«okl
an. (S. Schreiben.)
Kloake.
1 Je mehr Kloaken, je gesünder die htadt.
♦3 Eine Kloake auswaschen,
»ich durch schlechte Mittel, durch lOluOttiig« KanAlt
inut eiutif Verlegenheit sieben,
fri, : Le »nuver par let niM%Lt. (Ltndroy . 97i,}
•3 Eine Kloake mit Buttersemmeln auascböpfen.
Klob«n.
1 iSpann den Kloben höher aoff vnd fang einen
I andern Narren drauff. — «mi«r, m, «l ; l^aioMa«
2 Wenn nur der Kloben halt, daaa die Fahne
nicht herunterrällL (ltlunnhi*un.j
Klodebach.
Wer sich will zu KloUbach nähren, rnuat eisen
Pilz' und Heidelbeeren.
Ein neuer Beleg far diu N«»itfUQg de* Volkt, ■icbtffjfea-
»eitig SU Terspotten. (ä> Ktelafreaeer.) Wie eich eiu-
seine Penonen untereinander necken, eu auch ganae
Orlaehnftcn. IH« ScAlftticS>m PrvrfmiaMtitttr t V , 610)
briagVB am der 0«feitd tou üttmachau in überiehlt'
Bleu einige Bolapiele; io erhielt von den Nachbarorten
Gantr» den Spitznamen (^uark-Gauera, Ogen — Ziegen-
Ügen, Zedlit« — Dreck-Zedlitz , dae in obigem Spriob-
woTi Torkomntenda KJodebaoh iDorf bei OUnuKbau,
Kxele Grottkau, BegleTMUgabeairk Oppoln ) Püa-Klode-
bMh, Schleiwitx — SOatipiel-Soblelvritit. D«r obige
fipotl^ruoh bat darin «einem Grund, daea In der Nkbe
v«a Klodel»noh, ood kwv an die klodebaober Foldflur
Ukgrencend, die gutbeatellten Foraten der HerreebnA
I , tn denen eine Menge eaabarer PUa«, Hei-
^^^ Bechanliegnn.
■ delbe<ten n, t. w. wnchaen. Arme Leute ana den nfccb'
^^^ eten OrUobafle&t nammtUoii aber au« Klodebach, eam-
^^^ mein di«e tliells fftr Oirvn Bedarf, theiU «am Vortunf
^^^B •nf den Markt dt kanaükbarten BUdte. Dn auch die
^^^B Baaen aiek PÜse oad Be«r«n dxtreh Ihre Kinder (»der
^^^B weiblichen Dlenatboten für den eigenes B«d»rf aanunala
^^^H Inaaan, an büden eie ein traeentUchea KahningemilUl
^^^K for di« Bewohner überhaupt, und aie nUigen «ur b«>
■• treffenden Jabreejeit hüafiger auf dem Tiacbo arachei-
m nan, ala maDCbem Uaumen vriinaeh&njwerth ut. 0*. Knh>
r actunalz, UbornLgk,)
Kloaapan.
* 1 Blif met de Klompen ( Holzscbnhen ^ vtai et U.
kfilntn,) — Firmtmch , t , 4/li1 , IV»,
Mit HolsaakttlMa oniet &t«a nldJIf aitfk ■!• f«he«,
» Uenen op Klompen gohn laten. (Htitn.) — fir-
mtmok, I. ii». IM.
öpf.
Am Klopf criuHkBl bmw den Topf
Kiopftti' . .
L 1 Es klopft, tagte der taub« ScbDeidcTi lU war
■ daa haloe Kaut eingeatür^fU
3 Klopf an den Topf, so kennst du ihn.
3 Klopf, so erkennet du den Topf
4 Wenn'fi tum Klopfen kommt, so faase den Ham-
mer gut.
5 Wer muthig klopft, dem wird die Pforte tnf-
gethan.
6 Wohl geklopft und übel gemacht ist eine halbe
Meisterschaft. — Stmroek , «ms.
•7 Er klopft, als weun> brennte.
SoU.: HiJ klopt all e«n •- knecbt, üta hrt loterlj-
geli t' bui» brengt. . /. H'i )
•8 Hl kluppot egb fin i r , thiar bi in wal,
(ArnrnrnJ — LaptHtukorb ; Ji^httnaru , T4.
fir klopft nickt ror der TbUr, wo er hin«iawill|
d. h. ar gehl nicht gerade au W«rk«, lat falaoh.
*9 Leise klopfen ala ein weich gesotten EL
La/.; FtotUfa homo. — Kil perferr« poaae.
Klopffeohtar.
'Es tit ein Klopffechter.
ÜQ bleeaeo früher Handwerk»!' .' leim rurs
Ü-eld mit allerlei Qc wehren f oc ' ii luiriii^*
eehlugen, klopften. Sie hatten iu u den vor-
nehmaten deutachen bi4dten und o» gut. i,.<^LirAre Arten
dertelben, ala Federfeobter , Markuabrüder, Lupbruder.
(Vgl. Wmrtbach IIl, lfi<i.)
Klopfiraaae.
* Einen in die Klopfgasse kriegen. (Meimn^en,)
Klopp«.
1 vVor ene Kloappe ^ in^t Uüs is, dao sittet de
Hüwel im Schorsteu. (Müwittr.) — FrorAmann,
»7, 4ä&. 1». Firmetueh, t.m» U; /.yr«i, IM; hiwA-
doMUrh bei 6imrudi, &7£0*.
') Geiailiohe Jungfer, Ba«ulne, BUaBetln. ßelacbw«-
aler. — Daa Wort „Kloppe*' oder „Kluppe** hat meh-
rere Bedeutungen, «o beaeichset ea anub eine dtute
mnd ein» alte Nonne. Dar Volkawltt bat die ileUgto-
seo oher mit Thieren verglichen, äo i«t „Begtno"
ein veraohnittonei weiblichea Bcbwein, Kneiaiel (alte
Nonne) 4tt = Kuiae, Eueae, d. i. alte 8chalmutter;
uberdeuuch MUncb = uaatrirter Ziegenbock. (Vgl.
FrwmmaHn. Ill, 460; /»', S'i«; SchmtlUr , II, 594, fiU».-
ffrimm, 1". IÜ32.) £yr(i (199) aagt darüber: „»Kuppen«
waren hei den Katholiken au den Orten, wo aie ihren
Ootteadieutt nicht halten durfteu. aülche weibliobe Per-
aunen, welche an den KIrohtliaren aiUeu und der var-
aanunelten Gemeinde mit Klopfen (daher der Name)
ein Zeichen gehen muaaten, wenn die Gerlohtadiener
kanten und den Gutteadionat aioren wollten. 8i« thaten
keine Gelübde und kututten »ich Terheiiathen, obwol
ea aelten geaohnh. Ander* Imbanpteu. aie leien rer-
pflichtet gewesen , die GeiatllellenaaiB Friihjiiroiteadionatc
durch Klopfen an den KamüiMtlittrcB au wecken. "
•2 Er hat Kloppe un Blose gehabt. — rendto«, M6.
Kb iat ibm viel Ehre erwieaen worden. Die Bedeni»
art icheint von der Bchiaohtorol hergenommen au a«Lni
wo daa Thier, beror die Haut abgezogen wird, dnreh
«bMrn ßlaaebalg aufaeblaaen aod aur beeaem Verthei-
long der Luft mit einem Stocke gtklopfk wird.
*3 Na^ wenn ich den in die Kloppe kriege. ^
Kits . 31.
Ptohung; wenn leb den nnter mein« Hand« bekomme,
den will ich gut klopfen.
KlöppeL
1 Ein schlechter Klöppel schimpiirt die beste
(ilocke. — MtnuinH Y, *Ki.
2 Man hat bald ein klüpel funden, wann man dea
htmd schlagen wil, (8. Hund iisi.) — Frumk. U, b&*.
3 Mit dem Klöppel ins Gotteshaus, doch ohne
diesen wieder heraus.
4 Ohne Klöppel spricht die Glocke kein Wort —
lYln , II, S04.
b Was der K"
6 Was man
das er r ahn mhj >»i
maitti i. 71».
•7 Den Klöppel hat er. er hat nichts als die Glocke
diUi) vergeascü. — AUnuttm 17, AS».
• » Der gibt einen Klöppel in eine grosse rnd Ucht«
Glucke. — A(«<hi>*f . joo*»-
•$> E kuam luüt dem KlipeP Än*t Land. (suib»n^
(.kigi..<r<ii>JU.; - ,i.l7K«18f.
'J Mtt -l«fn ' ■:k-, »r hatte tiiebl« IlS Vs»»
, bleuet nicht verborgen,
sagt unter der Hand,
irn ffauKen Land. — au-
■B
1399
Klopper — Kloster
Kloster
1400
■e ock OT den Qalgenberge getlepet werden Tiide «iiitii
Koepel in der Veldtklocken geuen. Ynd de Wyndt de
anfanget in dem Galgenswengel tho bögende Tnd tho
drögende.**
♦11 Soll man den Klöppel nach der Glocke oder
die Glocke nach dem Bimmel machen? —
Eüelein,2i2.
)e Klöpper op de Döhr hangen loten. (Meurt.)
— Firmenich, /, 405,383; Grimm, V. 1339.
Dm Hans verlaeeeu mfiisen.
1 Öp'n graowen Kloss hört ock en gmowen Pol.
— Wottte. «9, M.
*2 De gebake Klotite fläje nit an |der Laft eräm.
(Siebenbürg.-tächi.) — Schmier, 459»'.
*3 Halbseidene Klösse wie im Yoigtlande.
Antwort auf die Frage der Kinder: Was werden wir
heute essen? Wie man sonst aaoh nengierigea Kindern
antwortet: Kapern mit langen Sohwftnjten; oder: Ge-
backene IiImmerschwAnsoben ; oder in Schlesien, wenn
gefragt wird , was gekocht werde : Ein Topf im andern,
das kleine Tippel| im grossen. Die Klösse werden im
Voigtlande In verschiedenen Formen gegessen, meist
von geriebenen rohen Kartoffeln. Klösse von gekoch-
ten Kartoffeln fahren in einigen Gegenden den Kamen
„halbseidene", wobei man an die halbseidenen Kleider-
stoffe denkt. (Vgl. /. Ä. XühUr, Volkabrauch, Aberalau-
ben. Sagen und andere alte Ueb^rlie/erungen im Voigt-
lande, Leipzig 1S67.)
XlöSMl.
♦Macht ok Klissel, was de recht is. (Schles.j —
Frommann , II, 343, 13; Gomolcke, 623 u. 777; Itobin-
son, 186.
Verfährt so, dass niemand aber Unbill und Unrecht
zu klMen Ursache hat.
Xlöueltflooke , s. Kltttjenglocke.
KlöMel^ete.
♦*S is en rechte Kliesselgrete.
Wol so viel wie Pinselliese. Eine breslauer Kränte-
rin sagt zu zwei andern: „Ihr sed wnl olle bede a poar
rechte Kliesel Gritten; woas weide ich mer og aber
■ichene Dinge lassen graue haare wazen." (Keller, 167 '^.J
KldMeUienffat-
♦Dar is mit 'n Klösselhengst ^ barbiert. fSchles.j
') So heissen in Sohlesien die in Steiermark gefertig-
ten Messer, womit im ersten Viertel dieses Jahrhun-
derts noch ein bedeutender Handel hier getrieben wurde,
die aber Jetzt aus dem Gebrauch gekommen zu sein
■eheinen. Nach dem Brealeuter Erzähler (1807, 8. 350)
fahrten diese Messer in Schlesien auch noch folgende
Kamen: Ferkelbeine, Knicker, Klinkel, Kneipen, Ku-
schen, Schlenkermesser, Winzerle, Knieficken, Knie-
floknuschen , Judenmesser. Ich habe sie als Knabe vor-
herrschend Judenhengste nennen hören. (Vgl. auch
Frommann, IV, 177.;
Xlortar.
1 Da einer ins Kloster fuhr, erbt er keinen Pfen-
nig. — Graf. 210, 196.
Zu den Fftllen, welche erbunfftbig machten, gehörte
auch der Eintritt ins filloster. Kach dem Sachtenapiegel
und den doalarischen Statuten tritt sofortige Erbfolge
ein , als wäre die in den Orden getretene Person schon
gestorben , weil der Mönch fQr die Welt verloren. Auch
nach dem kanonischen Bechte verlieren Personen, die
ins Kloster treten, die Fähigkeit beerbt zu werden,
folglich können sie auch kein Erbe empfangen. (S. Erbe
25, Hand 219 u. 370, Heide 4, Kind 25, Leute, Mann
und Zwitter.)
t>än.: Sidhaen han for i clostcr tha nrunr hau nngan
pKnning. (ThorMen, 14, 32.;
2 Das closter weret lenger als der Abbt. — Leh-
mann, 658, 77; Eiselein, 383; Simrock, 5763; Graf,
586. 38; Körte, 8443; Braun, I, 1895.
„Man musB die regierang mehr als den Begenten in
acht nemen.** Die Bussen: Die Kirchen machen die
SUdt berühmter als die Popen. fAUmann V, 68.)
Dan.: Klosteret varer längere end Abbeden, og landet en
fyrsten. (Frov. dan., 350.;
3 Das Kloster ist fromm, die Brüder sind Schälke.
— Pelri, ü. 67.
Was ist aber ein Kloster ohne Brüder und Sohwe-
itemf
•4 Das Kloster ist von aussen schön, aber wie
mag's drin aussehn?
Engl.: The exterior of the galley pleases me, bat on en-
tering it I am annoyed.
5 Das Kloster macht niemandt fromb. — Agncoia
II y 460-463.
Die Bussen sagen: Man mass Gott ausserhalb des
Klosters suchen, nicht in demselben. — Ffir fromme
Leute werden keine Klöster gebaut. (Altmann V, BOj
V/.409.)
6 Das Kloster ohne Kapital ist ein Sch&lk.
7 Das Kloster währet allzeit den Abt
PHri, ü, 67; Heniatk, 8, 58; Gruf, SM, 35.
„Das kloater vberlebt den abt.** (VombOk. Sarrtuin
Xloiter^ JT, 136.;
8 Das Kloster währt länger, denn der Abt, tag-
ten die Mönche ond warfen ihn in den Weiber.
— Klottenpiegel, 10, 17.
9 Der Klöster Decret und Landrecht ist : Volamas
oportet
D. 1. auf deutsch: „Wir vollen. •• mnsa sein: Stftr,
Qewerf, freundliche Hfllf, Ungela, Frontag, Herrt».
werk, Schirmgeld, Schatsmig« Kaatvogtei n. «. w.« (B»'
ttertpiegel, 40, 4.;
10 Der Klöster Gottseligkeit ist ein Wald ohne
Bäume. — Boeterspiegel, 19, 4.
11 Der Klöster Hosianna ist: Gelobt sei, der da
kommt mit Säcken voll Silber und Gold. —
Klonlerspiegel , 39, 10.
12 Des Klosters Huhner legen Eier mit zwei Dot-
tern. — KloeterepiegA, 8, 13.
13 Die Klöster geben den Sterbenden Pässe an Sanct-
Peter mit und Quittungen über geschenkte
Güter. — Klotters^qel. 46, li.
14 Die Klöster haben den heiligen Betmg nnd
frommen BeschisB erfunden. — A'tofterspwyci, 35, lo.
15 Die Klöster sind der Dummheit grösste Festung.
— Klotiterefiegel , 63 , 14.
16 Die Klöster sind der Stein, unter dem der von
Rom gekreuzigte Christus begraben liegt —
KloAtcrepiegel , 64, 3.
17 Die Klöster sind des Babsts bester Yogelherd.
— Petri, II, 134.
18 Die man in Klöster auf Mager setzt, lernen Brot
in Wein tunken. — Eitelein, 97; Klofterefiega,»,^.
19 Ein Kloster ist ein Helle, darin der TedEel
Abt vnnd Prior ist, Mönch vnd Nonnen sind
die yerdampten Seelen. — PeiH. II, 209.
20 Ein Kloster voller Münch vberweret zehen Be*
gimeut Kriegsleute, — ifathesy, HUtoria Sem, Lnx^.
21 Es gibt in einem Kloster viel heimliche Kolätz-
lein. — AlOÄftTÄpiVgel, 67, 13.
In einem Benedictinerkloster, das Joseph IL aufhelxiB
Hess , fand man nicht weniger als 9500 Faeaer Wein nad
zwei Dutzend Frauenhemden.
22 Es muss ein armes Kloster sein, in dem die
Mönche erhungern.
Frz. i L'abbaye est bien pauvre qnand le« moinaa vont m
glan. (Leroux, I, 1.)
23 Im anfang sind wenig Klöster gewesen vnd viel
Christen; jetzt sind viel Kirchen, Klöster ynd
Klausen vnd wenig Christen. — Henitch, 608,t
24 Im Kloster blüht jedem der Rosengarten ani
der Nase. — Klottertpiegel , 77, 4-
25 Im Kloster ist der Mönch zwei und ausser dem
Kloster dreissig faule Eier werth. — Jn««r-
»fiiegel , 71 , 38.
26 Im Kloster Sanct-Gallen gab's nur so lange Hei-
lige und Gelehrte, als sie Bohnen assoi und
Bier tranken. — Klosterspiegel, 60, 17.
27 In dem Kloster Ebrach liegt der Teufel und
seine Mutter begraben. — Pistor. , ir, t%
Eine Nürnberger Chronik erkl&rt die Sntstehnag dissM
Sprichworts. Sie ers&hlt: „Anno 1451 ist Hannae TntA
wohl betagt, der letate seines Geschlechts nnd Stsa-
mes verstorben und weil man vorher sein« Mnticr, eias
geborene Schttrstab, in das Kloster Bbrach begnbsa,
so ist auch er dahin gelegt worden, wormos dm» Spriek»
wort erstanden.''
Lat.: In monasterio Ebraoensi Diabolut cum matt« «u
sepultns jaoet. ^
28 In den Klöstern werden Gott nur Kleien nnd
Spreue geopfert — EUutersjpiegel, 7», le.
29 In ein Kloster mit dir, denn du bist weder
Gott noch den Menschen nütze. — LtAit*
Tischr.,U9^.
Böhm.: Kdo se nerf ieho ohytiti, aneb do UAtfcr», aneb
na vojnu (hiii). (Öelakovsky, 335.;
30 In Klöstern friigt man wenig nach dorn Ben*»-
dicite. — Klo$ler)iptegel,2S,5.
1401
Kloster
Kloster
1402
31 In KlÖBt^m läsat man daa eine und andere Ge-
bot miter die zehn eingehen wie eine faule
Birne unter viele Acpfel. — KivttvT*i>trgelt ss. u.
32 In Klöstern und Stiften müaaen Edelleute und
Soldaten einkehren, denn Arme und Blöde
bekommen nicht«. — Kimfenpipget, j , 7.
33 In manchen Klöstern findet man zweierlei Pan-
toffeln unter dem Bette.
34 In unserm Kloster atudiren wir nicht mehr,
aagte der Mönch, von wegen der Lichtfliegen.
— KloHentineqd. «9. 18.
35 Je näher daa KJoeter, je ärmer die Bauern. —
(S. Floh 35.) — Ei*elew, 388; SimrocA. Ä761; Äfotur-
lyiegel, 419, Graf. S,f, 199. Braun, I, 1894.
Von der UeborbürdtiDg and Aiuiao,guog; dar Rauom
durch ftllerhjuid AbgAbau uod Lattou »eitoti* dor Kl^«l«r,
wiQ voo den uachthelUgou Elnfl&Mou denelben Ub*r-
baupt. Ea feblt nicht an Darit«Uang«ii, weloha die wohl'
th&Ugpn EinäUaaa dar Klöat«r odor oinielner KlOatar
darculhuii inchan , yritt die« *. B. vou T. A. Frant Fatk*
in der ae*cAtdtt« d*t ^UiMMtigeH Klutttr» Lorttfh An ittr
Btrffttrant ( Mail» 1866) Mschiebt, wo Aiint. 49 ein
»ELsiehendea BUd ron der litarariiohon TbAtiKkrit, wie
deji wiitoniohanlioheD BettttbangeD und Litistungen
de« Klofltera entworfau wird; dofih darfte dio Uoffuuug
de« Verfanore (S. 110), data die Kluator berufen aelo
mochten I der durch Uubotmaiiigkelt, Habauoht und
Uenuaaaucht todkrauken Men^chbett neue Kr4fte«uaii-
fabreu, wol nur von wenigen uetheilt werden. In einea
IJerieht aua Frankruiob liioai ea neulich: „Im MitUl-
alier beacbaftigton licb die religlOaen Geaellachaften
auaaerholb der dem Gebote gewidmeten Standen mit
wichugeu Arbeiten Über Theologiet Literatar, Wieaon»
BChartcu und KiLnateu Oberhaupt, und haben um Werke
hlnlerlasfieti , von denen manche in d«m einen oder aa-
dem tkcrUiitiit gowurdou aind. iieuUotage beacbafllgUB
«ich untere M6ucbe der verachiedeneu Urden aber nicht
bloi mit dam Helle unaerer Seelen und der Bildung
«aaer« Cf«latei, aondem •!• aorgmi auch ftlr daa Wohl-
behagen anaer« XOrpera. Unser« Cbanrcuaeo , Bena-
dietineriuncn und Trappiitinnen fabrictren Idmonadea
und Liquoure. Die Trappimten ron Lsral geben welter;
aie haben einen Kaae erfunden, den aie Fromage da
Port de «alttt, Kaae dea Haf^ua det Heila, nannen.
Wenn in La 'l^rappe awei Rrttder aicb bevoKnen, aagan
aie nieht mehr wie frUber: «Erinnere dich, diaas du
■larbcnmuaite, loudem: «Erinuare tUcb , daea du Klee
machen ibuünt.« Nun hat «ich aber ein Franzote anaacr-
halb d«a Kioatora, Naincna Bona;, gefunden, der den
frontman KAae nachgemacht hat. Die MOncbe haben
Mklagt und daa Uandelageriobt der Beine hat den welt-
lichen Katofiibriliantei) *u hundert Pranken KnLaohadi-
gang rerurLliellt und ihm untaraa^t, die fiUacbca Heil«>
hafenki««» tu Terkaufon." {WticAtet t>tn Kri* , riove-
laud vom 3. Dac. I&l6b.; Man wird indeta gewiai au-
geben« daaa die Fabrikation von Llquear, Ltraooad«
nsd KAa« immerhin eine weit beaaer« Beaohaftigoag lit^
ala «stiele andere Dlngealnd, di« im iUotter getrieben
werden .
36 Je näher dem Kloster» je weiter von Gott —
kKiotlenfiiegtl . 10 , 16.
Aueh In Besag auf Kom (a. d.) wird Aehnlichea be-
hauptet. Ea Bcbeiiit logar, ala wftre diea jaridiaob er-
wiesen. Denn neulich erliea« «in Untoraaebangagericht
im Salxburglachen alneuL Steckbrief^ in dem »• hei* st:
,.Br (der Terfolifte Poatmeiater) dOrfle. da ar fkUhar
Ausgeber im Kloater N. war und ein heachlariseheB
Benehmen hat, nach Bom fluchten.** (,Mi«iUr»cJU«*i«clk€
ZwititHff, GarliU l^<>8, Nr. 174.;
37 Jedes Kloeter hat seine eigene Hegel.
B6km.: V ciaf klAiter so trfm ridem aa neohodfrA (Ctla-
38 Kein Kloiter wird amb eines Munchs willen
verlassen (verheeret). — L^mann. //. ssu.sa.
»39 Kloster machen die Stadt nicht fromm. — 4tt-
mann V. 100.
40 Klüüler sind miserable Tröster. — ktim«rwp**9^'*o^
(lagt man Un aargauiachaa ITreieaamt«.
41 Klöster sind Paradiese, wie Mönche Engel. —
hhilertpfeiiel . Cl . 1.
42 Kloater und Klause machen nicht heilig.
I Der Patfr fimtsf tti lJcl|I1^Tl , iirr Hni* .CDngrtgation
^L cur nabt))l ta«rt: „Ute
■ KU ist ^ ^lADÜ |»«r-
V («vi. 'U- '''^•> •"*-
43 Man
keino i
44 31an mu^
Stock b'.ii iiiimntii
iberall I^enmcistorr aber
auf den
46 Man iimss in einem Kloster gar viel gesegnetes
Brot essen, sagte die Tochter, als sie in an-
dern Umständen aus dem Klost^rdieuste heim-
kam.
46 Mit den Klöstern ist kein ander Ende , als das»
man sie abthut. — /> . gh, i&.
D«r maituer Domherr M im September lfi59
la der YersamnüaDg der Kl _ ._ _ itroiiio über «iio Klo-
ster apraroh, dacht« weaantli^^i^ tutUur». Er vanuchte deren
o UneatbebrJiohkelt " in beweiaen. „'Da« Vulk bedarf
der KlOater", aagto er in aeiuer &fh i« « .r« .^.,^.
pelt so brar, wenn es ftberall KlOater
behauptete er I „«ei durch Masflenani'
keranfi bankrott geworden. Um '•<^'-
tnan daa Volk lohreu wie es »<
aiatb godaldiK ortragen kOonp^' i
da, „weil daa Volk nicht» Uto... ,.,i, 4.^,^...^..- ^.-.t
wiiie"; das Volk brauche deehalb I^ebrer, die r« loh-
ren, „keuich und rein su leben". ,,Wer'*, ««M^te nr^
Mvanuöohte diea be?' "- »'" 'i.* Ordmaleoif ' ' ' -|.
digen Betapiele der i und Bu()<
D» Domherr sobln ijicbte uuii k:
nnaerer Zeit au ael.. i.r u.-mvIiI, daaa n
„Ein arme« Kloaterkirchleiu , mit dem !^ i
auf dem Altar, brintfe einer Oegend mn'..
pjj. 1 ,.. i...;..! . .1, .r.| . _ Verein oder eine hi.'.iiHcri'iu".*-
*' rJerung: „Baum wir KlOitar-'*
O , Nr. in.)
47 Nicht joaes Kitistii iiLusst Trojca.
Trojca und Woaanja (Dreieinigkeit und Uethanieü)
aind awei bertthmto Kloater and WallfahrttOrtar der
Bussen In der Gegend von Moskau, die ▼on nah und
fem stark besucht wurden.
4S Nun geht's nach dem Kloster der dürren Brü-
der» sagte der Henker zum Diebe, als er ihn
sum (Ja igen führte.
MolL: Oat gaat naar de daasschool, atl Jan Herri» en de
beul bragt hsm naar het ehavot, om gogeeseld te wor^
den- (Harrtbom^f , I. h\,)
49 Um die Klöster muis man leise gehen, dass
Sanct-Petri Kettenhunde nicht beissen. — KU*-
«ltT*j.i«-yt ( , 5«. 32.
&0 Um Klöster, Stifte und Schlösser hat mancher
ein Kind, war'« eine Gans» es wäre keine Feder
davon si^in, — Kio^hT^im^^vi , lo, 15.
51 Was in eines Klosters Krallen ist, kommt nicht
wieder daraus. — Kioifcrtytcgel . 4. 5W.
52 Was man im Kloster thut, achadt nicht, sagte
der Guardian «« seinen Brüdern, wenn es
nnr» die dranssen aeind, nicht erfahren. ^
Li^muam^ 1*2. Sl.
53 Wenn ein closter ain jar offen ist, su wirt sel-
ten etwas guts darauSS. — tiraniUaplJel , «6*, ».
„ISs Ist eiogamain Sprichwort: wenn ein cloater ain
Jar offen iat , eo wirt aeltan etwas gute darauia.'*
M Wenn es auf die Klöster regnet, so tropft es
auf deu Papst. — (;raf. *46.
Ifatl.: Biftfeut het op de klooatara, daa druipt hat op daa
pana. (Uarrtham**, I, 41?'./
55 Wenn es aufs Kloster regnet, tröpfelt es auf
die Mönche.
56 Wenn man ans Kloster klopft, kommen die
Mönche heraus.
JfelL.- Klop wat lang aan dat klooater, er aolleo mt«r
nosuilkeu nit hunne oellen krulpen. (ffarrtbomi«,
t, 417".;
57 Wenn man vom Kloster spriciit, bekreuzigen
sich die Mönche. — xltmann v, 154.
58 Wer dem Kloster dient, muss vom Klostor leben.
— Schlethia, i&a.
59 Wer ins Kloster geht, darfs nicht mit dem Abt
verderben.
Etwa wie; Wess Brot man list, des* Lied mau singt.
Die Nengrlecbea : Wenn du las Kloater gehet, ao red«
TOOD Äbte nar Qatea.
60 Wie's in einem Kloster steht, wissen die Mönche
am besten.
HoU,: DI« wetnn wU, bo« het In het klooater t^iegaat, mo«l
•en' Terloop«n munuik aoeken, (Uarrtfivmte , I, 4}T*J
€|^Wir können in unserm Kloster nur managen
und htiufcln, sagte die Nonne « als i^ie der
nc " ' ♦' r '- xy einem Spiele einlud. —
K
62 Wo , , . 4 StUcki Und h^r ' '* 1 -
Tfliifl dV Flneg drin, r^tnu) — A
1408 Klosterbrötlein — Klosterheiliger
Klosterhengst— Klosterlitft 1404
63 Wo wenig Klöster find, da wird dem Evnn-
gelium wenig widerstritten. — Klofiir$piegel,
*64 Ein ganz Kloster möchte davon Wohlleben. —
kloslertjiiegel , 31, 19; Eitettnn, 333.
Um einen groisen Vorrath xu bezeichnen.
*65 Kr hat das Seine zum Kloster Maalbrunn ge-
stiftet. — Mörte, Uit a. 4101.
Frt.: II eat de Tabbmje de LonffcbAmp, 11 tient dei damei.
(Leroux, I. l.)
*66 Er rauss im Kloster zu den dürren Brüdern
Profos thun.
Er kommt mn den Galgen. (8. Henker 29.) „Wer
sieb lein lelber nicht kan maeien, Ton bOeer gwonbeit
abelaaaen, den man man in ein Kloster globen snn
dorren brttdem hoch dort oben, da er mit Leitern iteigt
Ins Chor.'* (WaldU, IV, JS, 27.;
*67 Se wollen mitanander in a Kluster gihn, do
zwe Pär Schuh fÜrn Bette stihn. (Sckle$.j —
l'nlm , 76. «.
Wollen einander heirathen.
*68 Sie ist nicht fürs Klostor eingenommen.
HvlL: Zij i« Toor het klooiter niet opgebragt. (Harrt-
boTtite, /, 417«.;
*e9 Sie lief aus dem Kloster, als hätte sie ein Bock
gestossen.
„Loff an» dem JCloster hin vermei8en,als het ile
eines Bocks gefressen." (H. Sacht, IV, CXIZ, lA
*70 Sie wird in das Kloster gehn, wo zwei Paar
Schuh vorm Bette stehn.
„Doch halt ich, het man Ir geswagen, mit einer
fleisch gabeln wol geschlagen, rnd het sie in ein klo-
ster than, da zwei par sohnh Torm bette stahn, md Jr
all naoht die laudee glesen, wer wol tob solcher kzanok-
heit gnesen." (Waldi», IV, 40, tö.) In Pommern: Se
wiU in't Kloster, dor twe Poor TOffeln Tör'n Bedd
stöhn. (Dähnert, 236».;
HM,i ZU zon gaame gaan in 't klooster van Sint Ariaan,
daar twee paar schoenen roor 't bedde staan. (Harre-
bomee, I, 417«.;
Klosterbrötlein.
•ISinem Klosterbrötlein schicken. — Mumer. Vom
luth. Pfarren.
Xlosterbrader.
Auch der dümmste Klosterbruder weiss den
Vortheil, einen Ungerochsen im Fluge zu
schiessen. — Klostfritjritgd , 59, 12.
Klost«rfleUioh.
*Sie hat Klosterfleisch.
Sie wUl nicht heirathen.
Dan.: Httn har kloster-kijfd, ril ei gifte sig. (Prot,
dan., 350.;
Klosterffeld.
Klostergeld geht heutzutage durch alle Thü-
ren, ausgenommen die Himmelsthür. — Klo-
Klerspiegd , .18 , 16.
Xlosterfflaabe.
Klosterfflauben ist ein schlimm Wasser, das kei-
nen Durst löscht. — KloMtergpiegd . 19. 8.
Kloaterfflooke.
Klusterglocken haben dreierlei Klang: die erste
und kleinste läutet ganz fein: Gebt Wein,
gebt Wein, gebt Weinl Die grössere Non-
glocke fra^: Wer zahlt's, wer zahlt's, wer
zahlt's? Die grosse (Sturm-) Glocke antwortet
in tiefem Bass: D' Bauern, d' Bauern, d'
Bauern.
Im Klontertpieg^l ('i, 6) lautet es: „In Jedem Kloster
hangen drei Glocken. Die erste und kleinste Uatet:
Gern Wein, gern Wein, gern Weinl Die andern, so
man die Nonnenglooken nennt, spricht grober: Wer
sahlt's, wer zahlt*s, wer zahlt's I Zoletst Uutet man
die gross Sturmglocken, die brummet: Die Bauern, die
Bauern, die Bauern I"
XloBterhablt.
*Um den Klosterhabit bitten. — Parömtakon , 2SS.
MOnch, Nonne werden.
Klostertaaae.
Wer einen Klosterhas erwischt, musa ihn in
Busen stecken, sonst entrinnt er ihm wieder.
— Klo$ler»yiegei , 74. 18.
Klosterhaillffer.
Man muss dem Klosterheiligen den Reverenz
nicht zu früh machen. — KlMiertpiegel , 60, 24.
SCan konnte sonst getAusoht werden . wie die an Bern.
Die dortige Begiemng hatte nimlieh im Jahr« U20 au«
einem Kloetas in Lfon die Hirnschale dar liaiUfam i
erhalten. Allee war toII Jubel aber dmm koatbare ]
ligthum , das man mit grossen FestliehkeitaB ia
und Land empfing. Eines Tagas aber schziab dar Abt
das Klostars, seine Mönche hlttaa mit daas ScbAdal Ba-
trug getrieben , ihn nur ans dem Beinhatu geanasssa
und den Abgaordnaten verkauft, woraaf die Baraar^sr-
lacht wurden.
Klosterh«ncst.
*£& ist ein Klosterhengst.
Spott oder Schmlhbeseichnnng fUr XOneh. ^,..9»
doch die clOsterhaagst oder mttnch gematBi^ieh gnm
iajst backen han, uso werden sie gadünot.^' (£2aiftr,
X, 270.; — „Es ist kein ding auf erdanTdaa den Tsal-
scben mer bescheisst dann ir Uostariienffat.'* (^-1^***,
III, 103.; • ^
Xlostttrhnlin.
Klosterhühner legen Eier mit zwei Dottern.—
Ala«(«rs})t^H, »41.
Klosterkatse.
1 Die Klosterkatz' hat's von den Herren gelemti
sie frisst mit beiden Backen. — kiotuniMfi,
«6.S.
2 Die Klosterkatzen haben besser zu leben alt
viele Kinder. — Klosternyiegel ,«7,7.
3 Klosterkatzen sind geil und lassen nicht lange
bus, bus rufen. — Kloiter$ptegei. SS, 33; Eisa^B.m.
„ Gar wenig Jetzt in Klöster gehn in aolehareh, im
sie es Terstehn, aU ding thun sie d«iui on aadariitTii
man nicht holtet Obseruantz. Soleh Kloatar XatisB
sein gar geil; das schafft, man bind aie nicht aaiasiL*'
(Brandt. Ntek., 73, in Kloster. I, 620.; „Wtmm, m
der Teufel ein Klostermensch dasn bracht«, tesse aa-
keuseh war, so war es ihm ein Schlmek, abevietet irt
es nicht mehr also ; es ist jeUo Terlegan WtMfrtt «ad
so gemein, dass man sein nicht achtet.** f AtMrtcry.)
JQosterketisohlMlt.
•Es ist eitel Klosterkeuschheit.
„Die Klosterkaosohheit besteht dArin, dia Sachs w-
borgen zu halten, nicht aber sie ungethjua su ~
(KloMtertpiejel. 39, 17.;
Klost«rkneolit.
£r hat's, wie der Klosterknecht; beim
schwitzt er und beim Mähen friert er. — fb*
tterapiegel , 68 , 24.
Klostarkooh.
Bey Kloster Köchen wermet man sich woL —
Petri, 11, 55.
Xlosterköohin. ^
1 Bei einer Klosterköchin wärmet man' sich woU.
* 2 Wieder eine Klosterköchin aus der Hölle eriait
Wird gesagt, wenn zwei in einer Gasallsebafk 4»
selben Gedanken aussprechen.
Xlosterkohle.
1 Bei Klosterkohl' wärmt man sich wohl. — A»
lein, 883.
„Geweihet Fleisch schmeckt manchem wol, md wsi^t
sich gern be^ Kloster KoL'< (Brandt, Stck.. Jt.iM
Klotter, I, 619.;
* 2 Kr wärmt sich gern bei Klosterkohlen, — ü*-
Httrsjnegel, 32, 24.
Die Alten brauchten diese Bedenaart ^on Klostsicns-
turen und Schmarotzern.
Xlostarkralle.
Was in Klosterkrallen kommt, kommt röM
wieder heraus.
Klosterkutsche.
Klosterkutachen sind unnütze Fohrweifo 'ut
Himmelreich. — Kiosurspiegel , u, lo.
Klostsrleute.
Klosterleute haben sich der Welt begeben, aber
begebene Leute — begabene Leate. ~ £Mr-
Spiegel , 33 , 18.
Klosterluft.
Kiosterluft macht fruchtbar.
In dem Bade Liebensell im Sohwmnwalda, wsldM
früher den Buf hatte, das Unfruchthara Antalrtlacii
machen — in dem benachbarten Kloatar HiraauMMs
n&mlich gegen hundert fromme. wohlgeBAhrta B<»>
diotiner — hing ein altes Gamila«, eina hoftraagnsDi
Frau, eine dergleichen Magd und aina trSoktige Bis*
din darstellend, welohee das Badarlthaal taiast. Dv*
unter befkmd sich folgender Ters: nAnf «um SeUbstf
ein Mann ein Weib, die er liebt, wie ««In aiges läA\
weil sie ihm aber keine Kinder gab, ao kttmasactersiek
michtig drab, rieth ihr. dass sie sog iaa 9mA. 81« i«!
hin auf des Mannes Bath, wusst nicht , wia^s oiagt P*
war die Stande gesegnet ward Waib, Ma«! BadRui«-'
(SchUs. Morftnbtatt, 1867, Kr. 191.; loh mnas bMtsrkes,
dass es die Sonnabendnummer vom 17. Auffustift, <bt
durch ein Druckrerseben das Datum Frt^it^ den K
August und Nummer 190 fuhrt.
1405
Klosterlügner — Klotz
Klotz
1406
Xlosterltt^er.
Kin Klosterlügiicr ist ärger als des Teufels List.
Xlosterma^en.
1 EiD- Klostermagen ist gleich dem Stiefel des
heiligen Duucdict, beide sind bodenlos. —
til^l^hrf{•ll:^Jll, 69. ».
2 Ein Klostermagcn thut en Mütt mehr als ein
anderer. — KlufUrKintyti , c , 17.
Klostermaim.
* Einen /um Klostermann macheu.
Klostarmeler.
Ein strenger Klostermeyer gilt nicht zwey faul
Eyer; aber ausserlialb gilt er dre issig (auch:
(Irittohalb) halb. — Fisi haii, (;#'wfc. . m AVs/it,
17//. 47ti: a.iiter, III, CO: hlirnnm. II, 323. ib; Sitn-
roiHi. 5763.
Litt.: Monachus in clauiitro nun valet ova dno, b«i1 quando
eat extra, bcnc valet triginta. (KlvUrr, VIII. A'ü.j
Klottarmönch.
Klusterniönch geht aus seiner Verwandtschaft.
— r.iM/, 330, 31.
£r tritt auisar dem (wultlicheu) Jiaudroulit und kann
auch kein Erbe nehmen i er ist volletiiniiig tudt im
Hechte , «odase der KüniK Karl dem zum Tude vorur-
theilteu Deeideriue die Wahl liett, ob er «ich enthaup-
ten laHriOQ uder ein Mouch werden wullv. DetideriTil
wählte Huhr hcgreifliclt das letr.tcre. Die Auirvlsachten:
MjnBtermunut: gaedh i)f hie maegla^e. (Schund . 24»^, AU.)
Klosterritter.
Klostenitter und Lobrudncr der Mönche sind
schädliche Bettler. — /i/i.ofcMi'i.'!/if. as. itf.
Xlosterroraeu.
Klostcrroggen ist der schönste, denn er hat am
meisten Mist. — Af..*rtiJ>f.i'.yr/. 63, «.
aUoaterschattexi.
1 Im Klostf'rschatten und Nilwasser gehen die
Weiber auf wie das Eierküchlein in Anken'.
— — Ai'«'*fi/'*j»jrij«7, 75, »5.
■) Ihitter, Fett. „Anken und Sclimals hoiist ein je-
des Fett, damit man die Speieen schmelzet." (Snnplic.
J, ^i:!.) ..Darumb, so land uns danken umb kus eler
und aukeu." (Uhlun.l, bJ>'*./ Vgl. aber das Wort, seinen
l'rspniug, »eine Verbreitung und Anwendung iiritnm,
378 und Kuhn., Zcils:hri/l für ttry{. Sprach'-. I, 3M.
., Dann es macht auch nur der schatten vun «in
Klitster fruchtbar. Es mus« sich in Klustem mehren
Hund vud Katzen , Essel vnd Geissen. Haben die Klö-
stersL-hattOM sdlchc KrafTt, so Ist es eben mit jhnen
wie mit dem Nilwasser iu Egypten, wo jhr dem Strabo
vnnd Pliuiu 7 vap. 3 glaubt; vnnd wie dass Pfannbrodt,
das macht jlin allen iu denen ese aaffgeht entweder
(ieistlich Fleisch uder Fleischlichen Oelst, oder hencb«
lisch feisst.» (FUchartiu Kloattr, VIII. 4SKl.;
2 Im Klosterschatten venlirbt alles, nur die Wei-
ber macht er fnichtbar. — A■/<>*^^^;.ll.Jr/, 76, ?.
Xloatersuppe.
KIoster>up])en sind mit Müssiggaug eingebrockt
und mit Dummheit gesalzen. — hiitsttr^pie'jit, <:3.5.
K lottartAnsletix.
* Ein Klostertänzlein mit Jemand thun. — .Vmi ncr.
r«iiFi liilh. .Viirrcn.
.^in kluster deutzlin hat er gethon, mit ir ein reyen
gcticret schon." (KM^Ur. -V. IjrtJ
Xlosterwlnd.
•Es herrscht Klosterwind.
Frs.: En couTent souffle tout vent. (L*ntux. I. 1.)
Uötem.
•Sc klötert ^ all in de Dopp. — stuitttbury. lu^.
') Klutem = irorassel machen, von Ueldstttcken oder
andern klingenden Sachen im Beutel oder in der Tasche,
vom Schlüsselbunde, Wagenrade. Nebenform toaUa-
tcrn (bullindisch klateren) Oeräasch machen, rasseln.
— Da» Mildchen ist reif, heirathslnitig.
Klots.
1 Auf einen groben (harten) Klotz gehurt ein
grober (harter) Keil. — Gani, loii; Kortr.Ui»:
llillrhi 'lud, \iU: /'lodii., A', 3. SiflH'Hkee» . HS ; Sinue,
I. i:i: .^l/ll(u^iL, .'1705: /.Jirrnyri. /. SS; Hemubr-rg III, iS;
fit iM.i. /. \9Vl: Ac/irf.iii, 17/, 10».
Hie irrubheit scJielnt oft wirklich uüthig sn sein , weil
niau <.<huu dieseU>e snweilen kaum imn Ziel komnen
d-jrltc. Mau denke an 'r'i.'crf'« Amtmann nnd dleBaoem.
V>ji K:;:,»hi- (S:huU d'F JI •,'iichknt) empflehll sie fUr
i{i'Wii>»i.' Falle ebeufall». .Schlesisch: L'f an groaben
Ki- t .;«!>Irt a gud»r Ktil. {'i-mvUkf, lull.;
/<;/.... Na tvrdt ipalek trrdj klfu. fCriakvW^kn^. »T.)
fr: .\ vilJkin, Tilain et demi. .Art". 3443; dati.' . I\>i4.j
«ii^Dt-r. Tilain, il vous poiDilra. ]>»i»7i>v<t vilaiu, il vont
...ndr.i IfMtrxsy. iliti^
l)irii franzusisch» Sprichwort soll f^-lgeaden Ursprung
haben. Als .lean de la hruy6re, Mitglied der französi-
schen Akademie, im Jahre ir.87 seine SchilderuDg des
TheorhraHt und der Sitten des Jahrhunderts herausgo-
gi'bcn hatte, wurde sie Tun allen Si*:ti-n mit grcuser Be-
gier gelesen. Allein da es wenig Urnssc seiner Zeit
gab, die sich in den verschiedenen Schilderungen nicht
■u erkennen glaubten oder iretruffen fühlten, so zog
mau sich hu viel alii möglich von dem. Verfasser zurück;
und wen» man mit ihm verkehrte, so geschah es nur
au« Klugheit, am der Scharfe seiner Fcilvr zu entgehen.
Einst fraifte ihn der Sccretftr des KtmiKS. Fran^ois de
CuilKres, wie es wol kimune, daiis er alle steine Feinde
unter den augcschi'iten Leuten und seine Freuijde unter
der wahren (\'iuaill«- h.>t)0. „Mein Herr", antwortete
La Bruy^re, „Salbe den Uenicincu und «r wird dich
fauston, fauMte ihn und er wir J dicli salben." Dem Kö-
nige gefiel diese Antwort, folglich auch dorn ganzen
Hofe; und so wiederholte man sie, um den (bedanken
ausüudrüvken, dass, je mehr man den Schlechten (rutes
thnc . desto undankbarer sie iieicn , mit je mehr Härte
man sie behandele, je biegsamer und schmiegsamer, je
verbindlicher und dienstfertiger sie werden.
Lal.: Crarsi crasdis delcrtantur. (BindT /. 'iAWi II, U'^'i.)
— Durii niKlo durus iiuacrcndu« est cunoTii. (fituil. 10V4.)
^ Malu uodo malus <|uerenduH est cuucuw. (Ki-f-ti in . 3^.^.)
— (^ualis candex, talis cuneus. (rhilippi, II, 120: Fro-
f-r.j. 4.14; l'.ippiui , "206^)
Span.: A mal üudn. mal cunn. (Üi-hti I. i:*ii.)
Uny.: A kcim^ny fAt keniOiiy äkkel hasittynk. (<iunl. 1034.;
2 Aus einen» Klotz kr\nn man viel SSplitti-r machen.
3 Ein klotz ist nicht holtz , daraus man einn hei-
ligen ktint machen. — Lt'hmann.^VH.b.
4 Ein Klotz lässt sich nicht biegen.
5 Ein roher Klotz ist besser als ein verstümmel-
ti'r Apoll.
rnwiHSPiiden , uiigvbild«-teu Menschen kann man gute
Uosetze geben, aber nicht denen, die an sriileuhtc Ver-
fiii{uni;en tfowuhnt «ind.
G Klotz bleibt KIdt/.
7 Klotz übt Trotz.
8 Klötze mit Sehermessorn schnitzehi, macht nur
dns Messer stumpf.
9 Man kann nicht aus jedem Klotze eine Hild-
sUiilc schnitzen.
Die Kusfcn : Niulit aus jedem Krummholz wird ein
Kummet Kemacht. (AUmunn VI, Wh.)
Ih'in.: Ku gruv knab, som maai' behuggos af tjtmmerman-
^ den og ei af snedkcrou. (l'n.-e. dan., 3'>1.;
Fra.: II n'a ni bouchc ni «Operon. (Lfndt«-j, "iw'I.)
Lat.: F.x quori^ truueo non fit Mercurius. (O'aal, 13.13.;
Un'j. Nem mindcn botbAl l^szen berotva. ((rtiul. 1333.;
10 ManchiT belienckt einen klotz mit (ruldt vnd
rlir. so er glück hatt. — Uhwinu. 345.49.
11 üp'n gruowen KIoss hoert ock cn gruowen Pol'.
(tiiafjfihtll Mtirk.j — Hot Wf . 69 . a».
') KU, iu der Altmark. (Dann'U, Iw.;
12 Schlechte Klötze geben olt gute Span«.'. — i.'mi*-
ber.j VII, 33.
Böse Aoltern haben auch wol einmal gute Kinder.
13 Von groben KJötzen fallen grobe Späne.
14 Von schlechten Klötzen fallen oft gut«? Späne.
15 Wer ein Klotz wohl putzen kann, macht^s zum
schönen (jungen) Mann.
16 Wer Klötzer hat, kann (viel) Späne (Splitter)
machen.
17 Wer wird den Klotz umgehen, wenn man dar-
über springen kann!
18 Wie der Klotz, so der Keil. — Ei-^rUi». ass.
19 Wie Klotz, so Span; wie Wort, so Mann.
It.: La schoggia ritrae del ceppo. (dual , Vi.) — Qual legnn,
tal soheggia.
20 Wie man in einen Klotx hackt, so fallen die
Spane. — .\Umann VI, 40U.
*21 Da liegt ein grosser Klotz begraben. — .Vi^nm«,
Vorr. bl. A»\
*92 Der ist ans dem vollen Klotz gehauen.
*23 Ein ungehobelter Klotz.
Ein grober Ueiell, ein ungeachliffener Mensch, ein
Eridummkopf , elB Schaf n. s. w.
Ua.: Roeoticum ingeainm. (Ertum., 491: Binder I. 132:
//. ,T48.- miippi. I. 61: Sf^hvld. .W.;
*24 Einen Klotz am Bein haben.
Su sagen Franen. die ein kleines Kind saugen oder
ptfcgru. weil CS ihiifn wie ein Kiot/! am Beini* hinder-
lich Ulli Atisif eheu ist. (Stva-.-h. KUtn* B-itrn'j»-, II, Ü3.J
*25 Eniesten: (jemand) cn KIöz zwäschen de Fess'
schnieissen. ^^u-brr.f «>,;.•>»< /i.<.. — Fianimann, V,
1407
Klötzerrollen — Klog
Klag
1408
•26 Et äs e Klöz. (Siebenbürg.-tächM.J — FTwnmann,
V. 34, 48.
Klötierrollen.
•Das Klötzerrollen beginnt.
So lagt mftn in den Vereinigten StMten Nordameriku,
wenn die erkauften Agenten ihre geheime Thltigkeit
beginnen, nm durch Bearbeitung Ton Mitgliedem der
Geietsgebnng oder der entioheidenden Behörde eine
gewisie Maiiregel sa hintertreiben oder darehsnsetsen.
Wenn Elotzman regiert, so wird die Statt in
Koth geführt. — Lehmann, in, 81.
Elöv.
Klöv in de Kinn hett ok ¥rat in n Sinn. — Dier-
miuen, 194.
Klöwwest ^ diu mui (du mir) den Nacken, säoa
füll eck dui den Sacken. (Lippe.) — Pirmenich,
l , 271.
>) Spalten, krauen, kitsein, hier eggen, nAmliohden
Acker, der lioh daflkr durch reiche Frucht dankbar
erweist.
Klnben.
Früh kluben^ gibt schöne Trüben (Trauben).
(Schweiz.)
>) Auch klubeln = knippen, ichnippen, in Besuganf
den Wein: auibrechen, aniiohneiden. (Vgl. Stalder,
II, HO.)
Kluckem.
He kluckert drum to, as de hän um het hon
(um de küken). — Lübben.
') Kluckem = liebeln, ichönthun, ichmitteln. (Ri-
chey, 125.;
Klufenknopf.
•Der ist keinen Klufenknopf werth. (Rountbwg.)
Kluf=Ste9knadel.
Klufiitook.
*De is so bi kamen, as Jan bi^n Klufstock. (Ra-
ttede.) — Firmenich, 111, 26.
Kluft.
1 Sau manche Kluft, sau manche Luft. — Scham-
bach, //, S48.
Eine Begel beim Holsklaftem', die der lu beachten
hat, der SoheithoU, beionden knorriges, kauft. Wer-
den die Scheite nicht dicht aufeinandergelegt, lo ent-
stehen leere Bäume , die der Klufer für Holm beaahlt,
und er bttiit lo viel am Hola ein, all deren Kubikin-
halt betrftgt.
•2 Kluwten im Koppe hebben. (We$if.)
aescheit lein.
Kluff.
1 Ach lasst vns heint nicht klug seyn. — Agricola
/, 89; Egenolff, 74*; Gruter, /,55; SchoUel, 1180*.
Lat.: Qui addit icientiam, addit dolorem.
2 Allzu klug macht närrisch. — Pein, //. 9; Gaal, 1025.
„Das is doch immer may Trust gewast, daismandie,
so gar zu klug und gelehrt seyn wuUen , fer holb när-
risch ansieht." (Kelter, 141 ».J
Böhm. ctPilliimondrff poloviinl bläzen. (CelakovMkjf, 208.)
Dan. : For meget riis har smag af galikab. (Prov. dan. , 181.)
Lat.: Qui ninüs inquirit, mnlU perionla sublt. {(Goal, lOtS.)
Wend.: ätöi Je Jara mudry, tön Je pöl njemdrj. (Ceta-
kovtku, 208.;
3 Allzu Idug stösst sich zuerst an die Nase.
Die Tttrkon: Der zu kluge Mann verwundet lein Auge
an einem Balken. (Cahier, 2726.;
4 Allzu klug taugt nirgends zu.
5 Bai klauk es, swyged. (Hemer m der Graftdhaft
Mark.) — Frommann , 111, 264.
Wer klug ist, schweigt.
6 Besser klug als ehrlich.
Lat.: Si non caste, tarnen caute. (Binder H, 3122; 8cha-
meliu», 69, 10.;
7 Besser klug mit Schaden, als ein Narr mit Ge-
winn.
Län.: Bedre at blire tüb med skade, end nar med gam,
og tTCrtimod. (Prot, dan,, 54.;
Frz.: U Taut mieux deyenlr sage par des pertei, quo fon
par dei profiti.
8 Bist du klug, so gehe hin und tausche die
Brüder in Preussen. (0stpreu$9.) — Hennig, i9:
HennOterg , f9l: Pieanski, l; Frischbier, lll; Frisch'
bier^, 2052.
Nach Grunoto's Bericht iit dies Sprichwort entstanden,
als der bertthmte Hochmeister Weinrich ron Kniprode
Ton 1351—82 die Begierung geführt hat. Durch dessen
kluge Sorgfalt war Preuiien in die glttcklichite Ver-
geietit und ^n dem Deutschen Ord«& fta
■ich lö Tiel weise und erfahrene Männer, 4Mm au
Deutschland und andern Ländern imd Beiehea dis
■ohwersten Beohtshändel den Ordeasbradem naok Press-
len zur Entieheidung geichickt wurden, weil man sie
durchgehende Tenioherte, niemand könne dieeelbse
hintergehen. „ Ei entstundt auch ein Sprichwort dar-
aui, dai man ipzach: Biitu klug, so taneche die Brt-
der in Preusien."
9 Bist du klug, so such' im schönsten Sacke da
Betrug.
10 De is klok upp't Lüüsen, sögt in de Naden to.
(Oetfries.) — Hatukalender , IV.
11 De is so klök as Kösters Koh, de dre Dase
Tor'n Regen to hüs güng an kreg doA
natten Stert (Bremen.) — Köster . 151.
12 Den achtet man für klu^ und weia*, der in Zeit
und Leut* sich zu schicken weias.
Lat.: nie Thalete mihi lapientior eeae Tidetsr, oei tmm
et, pro re , non suus esse solet (Binder l, 697 ; //, IUI;
aeybotd, 228.;
13 Der ist klug, den fremde Gefahren vonicfatig
machen.
Lat.: Felix, quem fiaciunt aliena periculn caatea.
14 Der ist klug, der nicht allzu klug iat.
It. : Chi troppo i'assottiglia, li icaresaa.
Lat.: Quiiquii plui juito non lapit, Ule ankit. (MartA
(Binder I. 149«; //, 2854; FUeher, 5, 93: Sevt9ld,9n;
Fht tippt, I, 189.;
15 Der ist nicht klug, der nach dem Monde greift
und sich dabei die Nase schleift.
D. h. nach Dingen itrebt, die er doeh nicht <
It. : Colui hä poco lupere che s'aflatlc* per quel du aoa
puo havere. (Passagtia, 334, l.;
16 Der ist noch nicht klug, der nicht snweilenaB
Narr sein kann.
It.: Del tntto non k savio, chi non aa eeierpeoo. (Im-
taglia, 336, 5.;
17 Der ist wohl klug, der durch anderer Sdndea
klug geworden.
/(. : Sario h colui che impara a speae altroi. (Bokm 7, IttJ
Lat. : Feliciter lapit qui alieno pericnlo aapit. (Ftmta^
— Scitum eit ex alüs periculum faoere , tibi qao< ti
ustt Sit. (Terens.) {Seybold, 177 n. 544.^
18 Der sich klug dünckt, dem hengt torh^a.
— Werden, Aiig.
19 Der war klug, der das weichen hat eidacfat; m
hat jhr vid auss schand vnd noth gebncbt
— Lehmann, 877, 24.
Aber nicht auch riele hinein ?
20 Einer wird klug mit scynem schaden. — vrer4m,h.
31 Es ist nicht kluff, alles Geld im Beutel ra tngM.
22 Es ist niemand allein klug.
Lat.: Nemo solus satis sapit. (Egeria, 156; PkOippi, //, KJ
23 Es ist niemand klug genug, um sich selbst a
rathen. — Gaal, 1279.
Lat.: Nemo libi latii eit, eget amicus amieo. (Goal, llT*<j
24 Es ist niemand so klug und so alt, er bat
sich verirren im Wald.
Fr$.: Quoique tu sois sage et rieux, ne dedaifujMM
de prendre oonseil.
25 Es kann nicht jeder klug, wol aber rechticbif-
fen sein.
Lat. : Esto bonua saltem , si non potei eaee peritm. fK>>
der I, 4S3; //, 997.; *^
26 Es kommen nicht alle klug wieder her, die
gehen übers Meer. — Heinsberg iv, i7.
27 Es wird keiner klug als mit seinem SdiadBi.
— Simrock , 3780.
28 Gar zu klug dient nirgends. — Am«. ScMtbL, I/iM
29 Halt dich nicht klug vnnd leb vor dich, rsgi»*
ren hat viel müh auff sich. — Lehmann, i»,ü.
30 Ich hoa's mei Tage gehört, goar ze kluk is ]K>Ib
tumb. (Schles.) — Frommann, in,U$,n.
31 Jeder h&It sich für klüger als er ist.
lt.: Del cerrello ognuno li pensa d'nTeme piä ehip««'
— Ognun crede di arer piü cerrello che non ha, • ■■>•
quattrinL (BoMn /, 91 u. 117.;
32 Jeder ist für andere klüger als iiir sich selber.
Frt.: II est plus aii< d'Atre sage pour antnü ona emu lei-
mftme. (Cahier, 1590.; ^ '^
33 Jeder ist klug in seinen Sack.
Port.: Cada quäl labe para leu proreito. (Bahn /. )71 <
uo:^
Klug
Klag
1410
34 Koincr ist ao klug, dass er nicht lin wenig
Kirrheit übrig hätte. — Simmck. 7336; Knrte, 4485.
EHffl.: N'one ib so wiie butthe fool orertakei him. fAoAn
//. MJ
»;.: I] n'y a »i tagf qui k la fuia na rage. (Kritsin-
g^r. »i:iif.; - N'eat si aaffe qni ne fuluie. (Leroux,
I, m.)
'6'j Keiner xAi so klug und geschwind, der nicht
einmal «einen Meister tind't.
Mthd. : D«*r •paebo'n iipaehen kennet. (Fra'i^nlob.) (2in-
3i> Kl&ch »en, biesser wü rech sen. — .<;jiijjti<>r, ios6.
37 Klök sind ulle Lüd\ aber poiitsch niot man
WCsen. ; Ilrt'inni. — Kiulttr . 2.'i3.
38 KlnpTi «loch weit von Trug.
MV'aa lehr wohl auKflht.
30 Klu^ ist der. der von anderer Ijcute Schaden
witzig wird.
40 Klug, oder betrogen. — .si/i/.'«i»i.;-fc.i/»f. Jahrb.. I\'. 120.
41 Klug roden kostet kein Ueld. ftutitrnux.j
Wer hei einer Sacho nicht bvtheilidt ist, kann leicht
<larttl>i>r »precbcu.
4*2 Klug werden an eines andern leid ist kein thor-
heit. — Mrt. II. «5.
43 Man dei is kluuk un wol gelehrt, doi alb; I'inge
taun Besten kehrt, //unnoivi . • — Schamiutrh, 11. jjü.
Nur der iit kluR und wühl gelehrt, der alle Dinge
xiim Jietteii kehrt.
44 Man ehs klüker, wenn man van der Anitsstowen
künnnt, usse wenn man drup geut. ''\V'ild'\k.>
Ab Man heiest oft't einen klu>r, den andern toll,
vnd thut beiden vnrecht, — hu t, II. 447.
46 Man kann noch so klug sein, man kann den
Pleil vom Rogen des Schicksals nicht ab-
wehren.
47 Man muss klug sein, wenn man den Hart am
Kinn hut.
48 Niemand ist klug genug, sich selbst zu rathen.
— .sunnuL. 8117.
49 Niemand ist klug in allen Sachen. — Lrhmann,
II, 437 , .»'.».
.')0 Nur klug, wenn auch nicht ehrlich.
61 Seid klug wie die Schlaugen und ohne Falsch
wie die Tauben. — Matth. lo.i*. .Schulz. . ao4.
.Simrii'fc, 'MMi'i . Huihtnnnn . lyi.
!f.: Siato prudenti. conii» terpenti. 'J'oiznjd-.i , 312. it.)
Lat.: AiiKuinns ife4tL-> nculo» in corde coluinhai'. (Himt*r
II. 17:«J — t'oluinhae9en»*ntenimiicere. r äiüiIt //, 529 .-
X-ir.in.i, ]».'• rt nulti nocuuio voli» imitar<> colum.
bami aerpontem. ut pnMit niMiiu iiiu-cre tibi. (Bimtfr
1. IHIS: //. .mx}
,'»•_• Sich Selber klui; achten, ist «rosse Thorheit.
I>.is iiachthciliRitp Hindomisa fiir die Vcratandeseut-
«ickoluug der MenachiMi ist ihre Kitelkeit. Wenn «ich
die Menschen nicht filr kbii; hielten, ao konnten aie
leicht viel kluger werden.
Lat.: Cenaotur Catuaa aoelaria judua alieui, eat aliiiuia aa-
piona ci«({nitionv iui. '.Sdtur, '3:K,
Ö3 So du will werden klug und weis*, hab' frii
vnd «pat viel müh vnd lleiüs. — /.-»it .."«n».. 104.
Lat.: 4juaare. recordarv, retine. lug«' »avpe rolecta, aic om*
nea clarea tibi dat «apientia recta. .'.sV/f-r, 732.'
,j4 So klug ist auf Erden kein Mann, der Teufel
hiin^rt ihm ein .Schlappen an. — A'ir.v , ww".
hS Völ in klök, sejrt «te Narr. — lh'i,'t . 'jui.
äO Wann du noch ao klug, dich zum Narren zu
machen, sind gennjri starker Wein und ein
Weib, klug untl fein.
57 Welcher nicht ist -illzu klug, der ist weis' und
klu? genug. — .s\'iibo/ii . 501.
.~i(i Wr'nn fiich alle klug stellen, verkaufen die Krä-
i'ier keine Schellen.
ö'.i Wi'un wir am klügsten sind, so lauffen wir offt
am vuliobsten an. — iVin, i/, 676.
60 Wer erst klug wird nach der Thai, der braaeht
Nein Weiwheit viel zn spat — Ftouhm.. Oq.Vll^.
61 Wer für «ich selbst nicht klug \»i. der ist für
iiiemand klaff.
.iriior Küli auf ^geulichera Wi-,iii -•'inoii N'iitaen be-
:.irdcrn.
Fr:, gut nVf-t raq« 4 %ow meiiUP il u'ei! iian aAtKe. ('£«-
f.!.r, //. JOi.J
I>at;iacHafi SpaicawaRTiB-LRsntgii. U.
I 62 Wer klug ist, bewahre sein Bette vorm Wolf
und vor der Kokette, tlfnl.j
63 Wer klug ist, gibt seinen Pfeffer in sü.^sen Pillen.
64 Wer klug ist. hört auf guten Rath.
Lat.: Utnibuamonitii prndenaaccomniodataareni. fBin-l^r
II. 345».;
65 Wer klug ist, lässt sich nicht mit Stricken bin-
i den, wenn er erst dem Bast entlaufen ist.
' 66 Wer klug ist, legt die llaud nicht zunsc^hen
I Hammer und Aniboss. — sxmrmX. 4240.
■ 67 Wer klug ist, merkt den Braten.
I 68 Wer klug ist, merkt's. — .v.7i »•.•.•. 21.
Hat genug an einem Wink.
I.at.: Sapienti aat. (Schotn^liua . ü, &.>
. 69 Wer klug ist, muHs wiesen, was der Teufel
bratet und was die Kngel sieden.
. Kr niusa nach allen ttoitan im Klaren aeln.
I It.j U hvu fatto aaper il Wue e '1 mali>. fFazzujUn . .i:i.\, li\J
I 70 Wer klug ist, schont sicli auf morgen.
71 Wer klug ist, schweigt.
Fr:.: \,v plus aage ae taiat. (I,fru,.x. II, '.'4?..i
72 Wer kluir sein will, sei nicht allein klug.
Dan.: Vil du vaero klog, da vaer ikke Holv-klog. (Fri)t.
•t.iH.. AXi.)
, 73 Wer klug ist um! den Thoreii spielt, der hat
bald sein <ilück erziel*.
i''</n.; Zagodua mnwa, jiewna naniuwa.
74 Wer klug ist, verschweigt, wus dem Freunde
zum Schimpfe gert-ichl.
! 75 Wer klug ist vnd an wei8«!heit reich, der gselle
sich zu seines oloich.
Lat.: Eligat aciiiialcm prudeni aibi quiaqiie »odalem. (LuH
76 W^er klug ist, weiss es nicht.
»3..- Vu> <^«t **H*^ >^ ■■•■' doubtc. {L^rv'ix. II. '^iS.)
77 Wer klug vnd witzig ist, hüt sich tür Teufteb«
List. -'- l'tiri. II, U'J.
78 Wer »ich allein für klug Imlt, mag allein zu
Grunde gehen. — '»'»j.', iosk. Kjtic, 3444. Stm-
Wer «ich für aehr klug h»lt, iat achon ein halber,
wer allein klug »ein will, gewiaa ein ganser Narr.
(»-.7 um.i Ztit. I, lti:>, 7».;
It.: Oii aolii ni conaigliu, aulo ai pente. {frual, 1026.> —
Chi tri>ppi> Tuole fare del aapiito. ben ipeaao per un
matto fgr (^ tenutu. (V,i::a\/lia, .1:{.'i, 2.;
79 Wer sieh klug dunckt, tleni hengt wenig weisR-
heit an. — Mr\. II, VV>. Ilenim-h, 768, 35.
80 Wer sich klug und weise dünkt, 4'rag* den
Fuchs, warum er hinkt.
„Seine rechten beine aind alleieit kUrtsar ala die lin-
ken, wie man Ton ihm aehreibet." ^Oec. ricr., 14, 579.;
81 Wer sich selbst für kluie hiilt, dem fehlt zum
Narren nicht vird.
Dan. : ITiirate trin til galikab er at indbilde aig aelr at
T«re viia; det audet, telr at gi«re alg til gi«k. (Fror.
dan., 814.;
It. : Chi ai dlce aavio , inanca d'eaaerlo. ( Faisaglia , 3.{<>, H.)
82 Wo klug vnd keck zusammeueetzt, die alte
Scharten bald auswetzt, wieder gewinnen Ver-
I lust ersetzt. — mrchhni. WMid Vnmuth , »7,106.
! 83 Zu klug ist närrisch. — Simrock . 5769.
I *84 A is a SU klug, dos a kon dorch a brät sahn,
' Wenns a Loch höt. — Ketln- , 144*.
*85 Aus ihm kan ka Mensch klug werden. — Ci-
nwltki' , :I3S.
*86 Da ess ze klok, da wird net alt. ''Bedburg.)
*87 Der ist klug, er ist vor seiner Mutter auf die
Welt gekommen.
'88 Der lässt sich klug ffedünken.
'89 Du bist klüger, als au auBsiehst. ^ IMtn, En^h.
frettrr, I, 169.
Iit dai thie Iqjnrie oder ein OomplimMit?
'90 Du kedderst tan klank, du most ök Is upn
Kopp hebben. rwolfeabittd.)
Du apricbet iv king, da nnsit auoh Kla auf den
Kopf hwea. — Von naaawelaan X«auten.
*91 E Bcgt kleapr an de W&rlt, wä on Ueasen (en
Kna) weder v nna Duer. Sthiiju^burg.) — fv-
mifuch. III. A2&. Vi.
Br aiehl klug In die Walt, wie ein Oalise(«iDOKub)
gegen ein ueuea Thur. Dia Cieoban : 8u welie wie elue
Uaus im Himmel. (R^inihery IV, Wi.)
89
1411
Klug
Klage (der)
1412
*92 Er is kleng wie der Stadtseiger (die Stadtnhr).
(Jüd. • deutsch . Brody.J
*93 Er ist klug, wenn er aus dem Gerichtssaal
kommt.
Darch den Verlast einer Bechtssacho klug geworden.
♦94 Er ist klug wie der Teuflfel. — Uerberger. i. 648.
•95 Er ist klug wie ein Mensch, — Früchtner, 4i3:
Prüchbier \ 2056 : Reintberg HI, 150.
*96 Er ist klug (geschickt) wie eine spanische Kuh.
*97 Er ist neunmal klug.
Ueber- oder eapeiklog.
*98 Er ist nicht recht klug.
Milde Form, um zu sagen, dasa jemand cioeu Schie-
fer, Sparren zu viel hat.
Frs.: Voilä un plaisant Celestin. (Kritzirnjer, 114".;
•99 Er ist noch klüger als Fischer.
In Bezog auf neutee tarnen tliche Philologie und Exe-
gese. Es ist Joh. Friedr. Fischer, Rector und Profes-
sor in Leipzig, geboren 1736 und gestorben 1799, den
das Sprichwort auf diese Weise verewigt.
Lat.: Ultra Fischerum sapere.
•100 Er ist so klauk as en dänsch Perd, kömmt
drei Dag vör'n Begen tau Hus. (Ostprerm.)
•101 Er ist so klug, er hört das Gras wachsen. —
Simrock, 4030.
Poln. : Tak m^drze gada, az mu sif z glowy kurzy . (Lompa, il.)
* 102 Er ist so klug wie der wodnjaner Magistrat. —
Heinsberg VI, 83.
Als Ferdinand III. einst bei argem Regenwetter diirch
Wodnjan kam und in den Strassen vor Xoth beinahe
nicht weiter konnte, schenkte er dem Magistrat eine
Summe zur Pflasterung, weil dieser versicherte, die
Einnahmen der Stadt seien zu gering, um sie aus den-
selben zu bestreiten. Nachdem der König fort war, be-
sohloss man, erst die Hauptstrassen zu pflastern und
den Markt zu lassen, wie er war. Wenn er wieder-
kommt, sagte der kluge Stadtrath, gibt er uns, was
noch fehlt, damit auch der Markt gepflastert werde.
Daher auch der ironische Ausruf: Klage Wodnjaner!
wie auf die Frage: Woher bist duV die Antwort: Ans
Wodajan.
•103 Er ist 80 klug wie ein(e) Thor8chreibcr(s-
Tochter).
•104 Er ist so klug wie Tycho Brahe. rflö».;
Dies Sprichwort zeigt, in welchem hohen Ansehen
Tycho de Brahe bei seinem Volke stand, das ihn für
den gelehrtesten Mann seiner Zeit erachtete. (Vgl.
GutsJtov, ffuterkattumgen am häuslichm Herd, 1856, Nr. 39.)
•105 Er ist 80 klug wie Zaieski's Storch. (LH.)
Im telsaawskisohen Gebiete lebte einst ein Edelmann
Namens Zaleski, in dessen Qarten ein Storch auf einer
hohen Eiche sein Nest hatte, das er jeden Herbst, nach-
dem er seine Jungen aufgezogen hatte, verliess, um im
näclistcn Frühling dahin zurückzukehren. Ein schwär,
zer Fleck am Halse machte ihn allen ini Dorfo kenntlich
und mit Frohlocken wurde er, wenn er wiederkam , als
Verkünder des Frühlings empfangen. Vor dem Antritt
seiner Wanderschaft liess er sich Jedesmal mit seiner
ganzen Familie auf dem Aste nieder, der nahe an das
Fenster reichte, klapperte traurig mit dem Schnabel,
um von seiner Herrschaft Abschied zu nehmen. Als er
nach einer Beiho von Jahren wieder seinen herbstlichen
Zug antreten wollte und mit den Seinen auf dem Ab-
schiedsaste sass , war er ungewöhnlich traurig, taumelte
und fiel herab. Leblos lag er da, sein Weibchen und
die Jungen gingen traurig um ihn herum, berührten
ihn mit ihren Schnäbeln und flogen fort. Eine Weile
darauf kam er zu sich und flog durchs offene Fenster
in die Stube der Herrschaft, wo man ihn liebkoste und
fütterte. Er schien munter wie zuvor, starb aber schon
nach einigen Monaten. Jedenflklls hat er gefühlt , dass
ihm für die weite Beise die Kr&fte nicht mehr langen.
(Vgl, Wurtbach I, 111; Ludtc. AJ,Jurmoicz, LU. Sprich-
VDÖrUr, Wilna 1840.)
•106 Er redet klüger als ein Dummer. (Simptsch.)
•107 Hai is so klauk as *ne Duale (Dohle). (Auen-
dom.J — Firmenich, i, 356, 11.
* 108 Hai woil si selwer te klauk af sinn. (AUendom.)
— Firmen«*, /, 356, 16.
Er will sich selbst zu klug sein.
* 109 He ia gewaltigen klök , he süht de We^ (Wiege)
dat an, wenn dat Kind watmaken will. (Meck-
lenbwg.J — Dr. Schüler's Ms.
EoU, : Hij is soo loos , dat hij wel twee tongen in drie
pausen kan bakken, zoodat er in ledere pan eene tong
is. (Harrt bonitt 11, 37.;
•110 He 18 klöker as 'n Iinm, he will ut 'n Pier-
k&tel Honnig sugen. (Meddenbwrg.) — GwUher.
n, 198, 29: für Altmark: Damea, S70.
Von einem, der «loh fftr Svasertt klag hilt, aber es
sehr w^pig itt.
•111 He is 80 klök as Frerk^ Prull, de hett 't
Snött («. d.) in de Dünnegg * sitten. ((ktfriet.)
— Buerea, 599; Fnmmann, V. 593, 553 ; Eidueaid, 1546.
Hauskalmder, III.
') Friedrich. >) SchUfe am Kopfe.
•112 He is 80 klök as 'n Bök, schitt he 'n Höpen,
denn giwtH Rök. (Pommem.j
*113 He is 80 klok, as ^n dänsch Pierd, wenn he
soheten hett, so rückt he 'r an. C^ecUentvg.^
— Günther. II, 198. 29; SchUler, II, 2.
Der Engländer : So weise wie Waltham'a Kalb, wd-
ches neun Meilen weit rannte, um an einem Bollüin n
saugen. (Reintberg IV, 149.;
•114 He is 80 klök as 'n Heister. — Diermi*9en,iK.
•115 He is so klök as 'n Judenkind. ^'Altmark.j —
DnnMeil, 275.
•116 He is 80 klök as 'n Minsch. (iKtmmern,)
•117 He is so klök as uns Na wer sin Kater, de
kann dat Gras wassen hören. — .ScAiitzc, U. Q:
Fl. Volkskalender. U.
Von denen, die sich klüger dünken, als sie sind.
•118 Hei is sik selwer te klauk aw. (^Bwren.^
Von einem Ueberklngen. Binem te gräot, le klauk
= einem an Grösse, Klugheit u. a. w. überlegen sela.
• 119 Hei is säu klauk äs ^n Dorschreuber. (Sauerieai.^
•120 Hei is süss so fiewen f binnen) klok un hett
nu doch in'n Nettel scneten. (MeMmkarg.j —
Günther, II, 198. 29; Schüler. HI. 14 •.
Er ist sonst so fUnfen (an seinen 'fünf SlBBen) klag
und hat nun doch in die Nesseln geschissen.
•121 Hei öss klöger wie nägn Donune. r'SioUtt|>eB«z.y
— Frischbier^, 2056.
*122 Hei öss klögor wie nägn domme Hehner one
varöcket Gessel. — FrisMner ', 2056.
*123 Hi as so kluuk üüss S41omon sin Kät(Eatie}.
(Amrvm.) — Haitpt , 17//. 356, 97.
*124 Hi is so klöök, hi köön't Gecrs (Gras) mk-
sen hiire. (Nordmarschen.) — Uaupt, F///, 375,15.
•125 Is a oUemoal su kluk? CSchles.j — Frvmmm,
III, 414,557.
' 126 Klök * wie e Dörschriwer. — l-'risckbier \ vsi.
[) D. i. pflfflg, poUtisch.
•127 Klök wie e Öchwienke, awer Schiotke freie
nich rehr an. (Insierburg.) — Frisekbitr *. IBM.
• 128 Last vns heint nicht klug sein. — Eytrimg, ni.M.
•129 0 jeh, wo klauk! Hest dat ut di sülben, adder
hest dat üt Böker lihrt! (I'ommem.j
Nur ironisch.
•130 Seiter (seid ihr) lange a su klug gewast? —
Hohinson, 984; Gomolcke, S97.
•131 So klauk äs Galgenholt. (Büre$i.j
*132 So klök öss ok Horts Görg\ (StaUupimen.j-
Frifchbier^. 2059.
• 133 So klug ist Lehmann's Kutscher auch. (I^üm-j
•134 So klug wie Schneider's Lieschen, die den
Topf unters Feuer stellte. — Lohrengel , ü, «•
*13ö Trunken klug, nüchtern närrisch.
♦136 Wenn du warscht klök wäre, koBt e Schipel
Körn e Grosche. (Ptükaüen.) — Frischbier^.VüA.
Klugre (der).
1 Auch der Kluge reitet manchmal einen Narren
an. (Nordböhmen.)
Macht einen dummen Streicb.
2 Auch der Klügste kann fehlen.
Frs.: Les plus doctes sout sujets & faillir. ~ Ü n'sst li
bon charretier qui ne yerse. — II n*eat si bon tixear 4*1
ne manque.
3 Auch ein Kluger wird überlistet.
In Finnland: Auch der Kluge wird betrogen, ao^
der Falsche kann in Netze gerathen. (Bertrcun , Tl.)
4 Auf eines Klugen Frage soll man nicht donu«
antworten.
Die Finnen: Da ist Verstand ron nöthen wo nuui
auf des Klugen Frage antwortet. (Bertram , 66.)
5 Beim Klugen bedarfs nicht vieler Worte.
Frs.: A bon entendeur il ne faut qu'un mot. — A bon
entondeur peu de paroles. (Krittinger, 275.;
6 Besser mit einem Klugen zu verlieren eider (aii)
mit einem Narren zu geünen (finden). iV«i.*
de%at^. Brodln.)
1413
Kloge (der)
Klllgel
1414
7 Dem Klagen fehlt die Kunst auch ofi\. — iWn.
//. 74.
8 Der Kluge behält sein Geheimniss für sich.
It.: Giammai niaBon diacreto f4 palese U ino Monto. (fa»-
MogUa, 344, 4.;
9 Der Kluge dreht den Mantel nach dem Winde.
— Gaal, 1134.
Frz.: II faut toujoart Toir de quei c6tö lo Tent Ticnt.
(üaal, 1184.J
It.: BUogna navigar« aeeondo U reoto. ((faiU, 1134.^
Lat.: Utcunqu«ait Tentua exintelam Tertitar. (üaai, 1134.^
10 Der Kluge düngt seine Felder nicht mit Salz-
wasBer.
11 Der Kluge geht nicht mit dem Kopfe durch
die Wand.
It. : AI piü potente ceda U pift prudente. (PaafwjUa , 3lS , 1.)
12 Der Kluge gibt nach, der Vernünftiffe denkt
nach, der Weise spürt nach, der Einf<ige
ahmt nach, der Narr spricht nach, der Thor
jagt nach.
13 Der Kluge hat die Augen offen.
Fri,: EU tout tempa le aage reille. (Vtnedfif, ii.)
14 Der Kluge kauft im Summer seineu Pelz. .
Die Walachen: In» Hommer achalTt «ich der Kluge den
Schlitten , im Winter den Wagen an. (Rrintberg III, U.)
16 Der Kluge kauft sich Bier, nachdem er am
Kwas erprobt hat, wie der Wein schmeckt.
— AUmnnn V, 95.
16 Der Kluge lernt aus anderer Leute Fehler.
It.: Dagi' error! altmi il aaTio emenda i anoi. (Puttagiia,
1U6, i.)
17 Der Kluge merkt, so er kann, auf die Reden
vom weisen Mann.
Im Kiederdentachen : Hort ein klok man einen wiaen
reden, weil ik juk beacheden. (BüitHeit/tiU 2809; Schrö-
ter, in Utrriy't Archiv, XL, .144.;
15 Der Kluge nimmt keinen Sauerteig, wenn er
Honigkuchen backen will.
19 Der Kluge i>rüfl vorher die Tiefe des Wassers,
der Tölpel plumpt hinein.
Und wenn er nicht ertrinkt, ao beapritst er wenigatena
sieh und aeine Begleiter.
30 Der Kluge rechnet im Glück auf ein Unglück
und hoH't auf das Unglück auch einen GlücksfalL
Lat.: Cum fortana premit, meliora •equeotia ap«««; oua
fortuua favtft, deteriora time. — Bperat infeatia, metalt
aacundia alieram aortem bene praeparatum peetua.
11 Der Kluge steckt die Hand in des Dummen
Tasche.
*2'2 Der Kluge steckt seine Finger nicht zwischen
fremde Thüren.
Frt.: Qoi du fait d'aultray ae m«la il n'eat paa aaige. (Lt-
roux , II, '.rtW.;
23 Der Kluge sucht beim Hasen keinen Speck.
24 Der Kluge trägt sich nicht selbst das Holz, auf
dem er breunen soll.
Wcnigateaa daiui nicht, wenn er niohl Ton der Ge-
walt daxn geswuogen wird.
35 Der Kluge träumt nur, wenn er schläft, der
Duii.me auch, wenn er wafcht.
36 Der Ktu^e verkauft seinen Essig theurer als
der Narr seinen Honiff.
Aehnlicb die Baeacn ta Bcrag auf Graa nad Blnaeii.
^A!!ma%m 17. 4M.)
37 Der Kluge ver»pricht, der Dumme erwartet
3tt Der Kluge wäre nicht klag and der Ueiche
nicht reich, wenn andere nicht dumm und
arm wären.
2i* Der Kluge wartet die Zeit ab.
laf. ■ Kstpeciat tciapaa saptt^nt. (ttnJer II, 1043.;
«<• b*r Kiuge weiss selbst aus dtm Schaden Nutzen
zu r.ehen.
31 Der Ki-Jge weiss sirh in die Zeit za schicken.
— f,9a'.. IT»; limu*>rTg IV, U.
Let.: T»^r''>r>t>uf , q«i rit« »p-.t. eerTir« mcnmt« omai-
iuf \jt tr-apu» »er^.kt '»n.ij«' viui <« ic. jT.*.' , — T««-
I :T.-.l //. J*7; L'h.uann. 3W •-.;. /'il.^>.i. //. tVn
S- I*t; K:uj- wird dur^'h Erfafi^uT-jf klüsrer.
T..'- r.iiü^lttfer. b««clirsi.ktrr lf«-ij»efa vird dadareh
Tfrw:rrt Widcrw&ni^c;ien maeitca »uf «aB Ikmmm-
kopf dta Bänliolisii Kiadraoki wto PiOfslattftai Katl.
dar »lob dav SIreitlie nur m 1mmi« «rtunsrt, sla ite
breuien.
M Der Klügere (Klügste) gibt nach. — Kim^m». mi.
Afyer, 1/, ISl; Aiimusit. Vtiiitn. . /. Sl; SimtiKk. a?M.
,.Wenu Kopf und Ums slob wltUrepmoh. UUU duoh
das Uera luletat euteuhuldan. Dar urae Kupf gibt Im-
mer naoh, weil er der KlOgate lat von beiden.** CJf«J-
chinr M«^r.)
Engt.: ir I had reveiig*d all wrong, 1 had noi worn uijr
ahirta ao long.
FtB.: La plua aage e*de,
34 Der Klügere gibt nach, sagte dor Kuuhs, als
ihm der Jäger das Fell über die Dhrtm cog.
35 Die Klugen müssen die Narren trugen.
Fr$,: II Ikut que le aage porte le ful aur «pi Apaulea. IL»-
rvMX, /, W.; *
It.: K biaugna oh' 11 aavio portl 11 pacau in analU. ,I'ntta
9lia, 3S(t, «.;
36 Die Klugen müssen oft von Dummen lernen.
Mttaatmr Der Kluge hat ao Tiel Veratand , daaa er ea
j) freiwillig thnt.
37 Die Klugen versprechen (Kiorkuchen) und die
Duinmon (Kinfältigen) glauben (dtiriin).
36 Dru Klauke hat tesammen kennen Verstand.
fWaläeik.) — i'urUi'. 314. HAI.
39 Ein Kluf^er Itäckt neu lirot, wenn er iiooh
idtos hat.
40 Ein Kluger baut sich eine ilrüeke über den
Abgrund, ein Thor »itüntt hinein.
41 Ein Kluger fasst den Tupf au beiden Henkeln.
43 Ein Kluger kann Hich in alle Zeit schiuken.
43 Ein Kluger kauft beim Fenster, ein Thor hin-
ter der spunischcn Wund.
44 Ein Kluger lernt Hchwimmeu, ehe et sich er-
säufen lüsst.
45 Ein Kluger macht das Fenster /u, wenn Woh-
])en hereinkommen.
46 Ein Kluger niuss das Aug' auf dss Verffangeoe
lenken, das Jetzige thun und das Künft'g«'
bedenken. — iirrrc.si.
47 Ein Kluger riecht den lirateu von fem, der
Nurr, w(;nn er die Nuse in die J'fsune stockt.
Böhm.: VAiyXtimu. uaporeae , bloupAnu dupuTia. (dtUi-
kottky . V(¥;.;
46 Ein KluKir steht früh auf.
fn.: Ilxmtue (in ae l«ve luatln. (Ktilunytr , 377,;
49 Einem Kluegen fohlft wol raht, den ein Kchliui*
mer bei sich hat. — iWri, //. 177; llenUth, l(MO. 44.
50 Kluge sticht nicht jeder KUc:hel.
51 Kluge und Narren dienen ni<.ht wohl zusammen.
Drnuoch nmifttn die TSrkcB: Kin Kluger muka tSgIf eh
tauB4fDilnal «o Oolt b^tea, daaa «ich die Zalli der Hnr*
ren und Dummköpfe Termebre.
53 Sechs Kluge sollen nicht barreu auf Einen Narren.
53 Während die Klagen klügeln gar fem, uebmeu
die Dummen die Festung ein. rserh.j
54 Während sich der Kluge (jüfbsch; Chöchem)
besinnt , kann sich der Narr auch besinnen. ~-
TenUav, 8«i.
55 Wann de Klauke fallt, dann fällt hei harde,
f SauiTlani.)
56 Wann sieb de Klauke l^edenket, bedenket sick
auk de S^rrn. (Wtdieti.j ^ (mhui, sie, tii.
57 Wenn ein Klu(^<rr in den Kotb fiÜJt, so fällt er
mit allen Zehen darein.
56 Wenn's die Klugen nicht wissen, so frage dl^
Narren.
59 Wo ein Kluger nichts ausrichtet, schickt mau
einen Dufiinieu (N^irrf^u) hin.
60 Womit der Kluge anfängt, 'lamit hört der
Damme auf.
61 Zwei Kiujr" können keinen UiXtm Ochsen \h*-iUin.
h\9 w«r4*ai bictit «iu'ir. Zw«l gicMbi^vwaiidi« A-dro-
caaru werden ach wer •il«ina»d*r fertig.
Kl&caL
1 Das itt d<?r r«-cht^ VifinX*^ Klug<rl. d^r weint«
er hati üiltriii'r i^u;;*:!. — H*-mvk. hia . ift.
2 Meittf;r Kiu/'-l \,^tr)i*\. den wa/en in« k*A tu
füren. — Maiktmu ,' i'ißttMa . Ut. LllitUI^
1416
Klügerj an — Klugheit
Kingnase — Klunker
1416
•3 Ein Meister Klügel. — Emelein. 882.
Der des VentMid für »Ue andern in haben glaubt.
„Meister Klttgel heisset man diejenigen, die dasi Rosa
am Schwans können i&amen." (Luthtr, V,\2h«.) „Das
ist ein feiner Mann, der heisst «Heister Kittgel», dem
weder Gott noch die Welt hold ist." (Luther' t Werke, V.)
Auch esittlxt ein Lustspiel dieses Titels von Martin
Jlainecciut Bomensis, Leipaig 1603. (Vgl. Orimm, V, 1281.)
XlUfferjAn.
*Er ist ein Klugerjan. — Frutchbier*. 2ü61.
Ein kluger Johann. Spottlob fttr Leute , die eich klug
dttnken.
'Klugeu.
•A bot noch iiischte kluges fürbrucht. — do-
molcke, 69,
Xlufflxeit.
1 Allzu grosse Klugheit macht die Lcut zu Nar-
ren. — PauU, l>ogtiUa. l, 190 •'.
•2 Denk' mit Klugheit und Vernunft, was wol
bringt die Zukunft.
Lat.: Ingenti cora pensanda est vita futnra. (Eitelein, 660.^
3 Die beste Klugheit lernt man von den Thoren.
— WinckUr, XVI, 26.
4 Die grosse Klugheit furgcben, sind die grösse-
• sten Narren. — Pein , //, 130.
5 Die Klugheit ist das Auge der Tugend.
6 Die Klugheit ist die Tapferkeit der Alten. —
Einfälle, 47.
Umgekehrt vertritt bei jungen Leuten die Tapferkeit
die Stelle der Klugheit.
7 Ein Gran Klugheit ist besser als ein Centner
Spitzfindigkeit.
8 Ein Loth Klugheit ist mehr werth als ein Pfund
Witz.
9 Gross klugheit ohne erfahrung ist Maulwitz. —
Lehmann, 185, 28.
10 Je grösser Klugheit für der Welt, je grösser
Thorheit für Gott. — ite/ri. //. S92.
11 Jede Klugheit ist mit Thorheit gewürzt
12 Klugheit der Welt ist Thorheit vor Gott.
Ist nicht cur Verachtung von Wissenschaft und Kunst
anzuwenden — Wahrheit ist auf Erden und im Him-
mel Wahrheit—, sondern nur gegen eitles Wissen, gegen
unfruchtbare Spitxflndigkeiten.
13 Klugheit geht über Geld (Stärke). — Soltau,
Reineke Fuch$, Ouch 3, Kap. 12.
Die Bussen: Des Klugen Verstand gilt vor des Bei>
ohen Habe. (Altmann ri, 436.;
Fn,: Pmdens vanlt tout bien. (Lenmx, U. 286.^
14 Klugheit ist bei den Alten.
Leu.: Est senibus rerum prudeutia major. (Seyhotd, 154.;
15 Klugheit ist das Auge der .Tugend.
Nur sieht sie selten genug auf dies Auge.
16 Klugheit ist die beste Kartenlegerin.
Span.: Dos aderinos iiay en segura: el uno, experien-
cia, y el otro, cordura. (f'ahier, 3419.;
17 Klugheit ist ein lebendiger Brunnen. I*lalz.j
18 Klugheit ist keine Hexerei.
Böhm.: Chytrost nejsou rMn6 6&ry. (Celakovikij , 206.;
10 Klugheit ist nicht in jedem Kopfe, nicht Meth
(ßrei) in jedem Topfe. — lleinshvru IV, 17.
20 Klugheit ist schwer. — Peiri, II. 425.
21 Klugheit macht sorgen. — GnUer. III, 60. Lehmann.
//, 323, 86; Petri, II, 425; SchoUfl, 1130*.
Manche Sorge hat der Dumme weniger als der Kluge.
22 ^-Klugheit mit Schick kommt über den Zaun mit
heilem Genick.
Lat.: Omuia conando docilis solertia vinoit. (Uaal, 468.;
23 Klugheit ohn einfalt ist lauter bossheit, Einfalt
ohne Klugheit ist lauter thorheit — Peiri, II. 485 ;
Ueni$ch, 465, 57.
24 Klugheit ohn nutz ist doppelte thorheit. — lle-
nisch, 780. 61.
25 Klugheit ohne Schick bricht gar leichtlich das
Genick.
„Die Klugheit ohne Erfahrung ist ein scharfes Aug'
im Labyrinth, je mehr ai apähtt, je mehr es Uuft, je
minder es das Ziel gewinnt." (W. MüUtr, 37.;
26 Uebrige Klugheit lässt sich übel verbergen. —
StTnrhck ,5771.
27 Unnütze Klugheit i.st doppelte Thorheit. — üim-
TUu. 577U; KüTle, 3445; Braun, I. 1901.
28 Viel Klugheit verdirbt in eins armeu Manns
Beutel (Tasche). ~ Gruur, 111,67: UkmoM.ll,
798, 51.
29 Viel Kluffheit, viel Lugheit.
30 Wo die Klugheit nur strauchelt, da bricht die
Einfalt den Hals.
*31 A denkt, a hot de Klugheet gor gefraMen.
(8. Huhn 316.) — Robinwn, 481; Gotnolcke , 11 u. 70:
Frommann, 111, 243, 71.
*32 Er hat schon lange nicht mehr mit der Klug-
heit zusammen gegessen (gesessen).
Klugnaae.
Klagnasen müssen ihren Schnabel überall dabei
haben.
Kloffscheisser.
•iE Klökschiter von Kroniarge. — Frifchbicr *, 2063.
Kromargen ist ein Dorf bei Preussisch-E^laii.
*2 Es ist ein rechter Klugscheisser. (S. x«««nkio4k
und N&genschlter.)
In der ProTlnz Preuisen: Hei Obs e KlAkachUer.
(Fritchbier*, 2062.;
Xltk«ster.
1 Auch der Klügste kann irren.
Böhm.: N^moudfejsf mice chybiU. (delako9tky, 284.;
Frx. : Les plus sages faillent soureut en bon chemin. (Lt-
roHX, II, 252.;
Xroat.: Najpametn^ji faleti more. (Celakorakf^ 04.)
2 De Klökst giffl nao. CAUmark.j — DaimtU. fn.
3 Der Klügste gibt nach. — tiaal,\ii;^iKMe,utii:
Lohrengel, f,159: Braun, I, 1900; Mattton, 2l€.
Aus firaunschweig wird folgende Anwendung des
Sprichworts mitgetbeilt. Ein alter Kaufinann ritt &fur
spazieren. Das dabei benutzte alte Pferd war stet« be-
gierig nach dem Stalle und der Keiler nicht im ätaads
es vor dem Hause anzuhalten, um absustcigcsi das
Pferd ging vielraehr ohne weiteres mit ihm in den fltalL
Eines Tages war der obere Theil der ThOr gesdüossea,
das Pferd ging aber doch durch die tuübgeCffnet« Thttr.
Der Kaufmann hätte rücklings vom Pferde fallen mis-
sen , wenn nicht der obere Theil der Thttr anfigespiuli-
gen wAre. „Der KÜigste gibt nach'*, sagte der EmmS-
mann und rieb sich die vom Stosse geschwollene Stin.
Frx.: Le plus sage cfede. (Starachedel , 346,;
Lat. : Cedendo victor abibis. (Otid.) (Binder //. 474.;
4 Der Klügste gibt nach, sagte der Hundekairen
zur Locomotive, und fuhr ihr aus dem Wese.
Engl.: Where's tbe use of railing, im the dog-oart said to
the steam-engine when it npset. (Hagtn, VI, VA, ii.)
b Der Klügste gibt nacli, sagte Knnz, als er sei-
nen Process verloren hatte.
6 Der Klügste wird oft am ersten übers Ohr ge-
hauen.
Frz.: Les sages sont souvout la dupe des sots. 'Caläer. M9i.)
7 Die Klügst(.'n verführen gemeiniglich das Schiff
am ersten. — Peiri. II, 122.
Frt.: Les plus sages ne le sontpos toi^ours. (Cahicr . nn.)
8 Die Klügsten werden am ersten ertappt.
9 Wa hat Kl()gst is, lött noah. rVkprmark.)
Wer der Klttgste ist, ijUst nach.
10 Wann de Klaükste soll hangen wereu , hai ms-
kede dat eiste, dat he weag kwäme. (Bwta.)
Klump.
*Uu sallst (hast) en ufgelikten Klump hebbea.
(lloUsl.)
D. h. einen abgeleckten Mehlkloss; nichts Gatn.
Klumpen.
1 Auff einen grossen Klumpen gehört eine schwere
Perle. — Ilerbertur, II. 402.
2 "Hm , hundert Pund Klumpen en Morgen Land,
sefft Heike. ' Hild<aheim.J — Uovfer . 435.
•3 He kummt mit Klumpen in't Gelag. ,'0«//^rirv
— Frommiuw, V, 524. 59S; Bwrni, 609; FichtrM . äÄ,
Ihmkalf niler , III.
Seine Antworten sind sclir derb , werden grob. Klamf«
= grober Schuh, liolzschuh.
yiiiTt,
Kt is kein Klun (Knäuel, s. d.) sau lang et is
en Enne anne. {'Hannover.) — Sümmhuih. I3f.
Kltmker.
1 Zum Klunker findet sich auch eine Lodc. , Bnsiiu.,
Ich habe fast nur gehört: Zur Klunker. (S. Zuckir.
Zurkel.)
^•2 Er hat einen Klunker m seinen Ruf bekoniüjeu.
(S. Klecks.)
1417
Klankermatz — KlUter
Klfltj englocke — Knabe
1416
XlimkermutB.
•Sie ist ein rechter Klunkermutz.
Ein hassliches, wüstes , oiilUUigei, sAuisohet Fnotn-
/"r«. .Elle est propre comme uoe icuelle & cli*ts. (Kritwim-
ftr, 56» »0
Klnnte.
• 1 He fallt aver sin egen Klunten. — Kern, 486.
Klonte bexeiohnet im ftUgemeinen einen Klmnpsiii
meist einen plnmpen, unbeholfenen Menschen, hioflg,
wie in der obigen Redensart, einen plumpen, onfBrm-
liehen Fuss ( Klotsfuss ). { \ gl. Stürfnltura, 114*.)
•*2 'S ist 'ne rechte Kltint*. — FriMchbier*, iOH.
Ein gemeines, grobes, schmuxiges Frauensimmer.
Xlimterie.
*He is SU klunterig' as de Bür (Bär) np Schö-
vels (Schlittschuhe). COKlfrien.J — liuen'n. «08;
l'rommann , V, 523, 560: Eichwald, 59.
') Klunterig b plump, unbeholfen, ungeschickt.
(Stürenbura, 114 ^) Eigentlich ron Speisen, in denen
sich einselne Theila tu KlQmpchen gebildet haben;
dann Ton Kleidern , die nicht an den Körper sehUeesea,
wie Ton Personen, die solche Kleider tragen.
Xlüpfel.
*£ koam mät dem Kläpel (Stock) an 't Land.
CSiebenburg.'$achf.)
Er kam ohne Vermögen , besass nichts als einen Stock.
•"Wir aind nicht Klüpfi*8 Söhne. .'Sihttriz.j — Ji'iie-
li in , S83.
Diese einst in ZOrich gewithnliolie sprichwörtliche
Redensart will wol nichts anders sagen, als: Wir sind
keine so furchtsamen Leute , die ror Jcaer Drohung er-
schrecken. KlUpfl ist wol nur eine erdichtete Person,
Ton dem alten deutschen Worte Klupf =: Furcht, Schre-
cken. „Des l'nden (Wellen) waren so grftulich, dass
ich erklnpfte (erschrak) sicherlich.*'
Kluppe.
• 1 Ben in d'r Klu])p stücka loss. — t-rupit , Wiruhury.
(hrvntk, I, 3t»ff; .s<irr«riM» . 169.
Einen in der Verlegenheit stecken lassen.
•2 Einem in seine Kluppen kommen. — Theutrum Wa-
bvlorum.üT*.
*3 Einen in der Kluppe haben. — Mathmuf, l\>$Ulla.
lU, IwK
• 4 Einen in die Kluppe ( Mache ) kriegen. — ScUe*.
hmin:iaU>l. . IT^tti, 337.
In eriue Gewalt bekommen, in die Enge treiben, so-
dass er nirgends ausweichen kann. „Brecht ich ihn
in mein kluppen nur, so mttsst er siegen oder sterben."
(Ayrer. M\".)
Fri.: Vous Tiendrcz cuire 4 mon four. (Ltmdrv^, HO.)
*5 Er ist in der Kluppe ' wie *ne Laus zwischen
zwei Diiumen (K'ägeln). — Körte, 8446». .Sim-
fiick. 5774: für Schrnluii: i/irlnij/i-r . 901.
') Riss , Spalte , Klemme. ( Vgl. über das Wort Orimm,
\\ l3(M.i - „Der Kaniinal K«jet dachte su Augsburg,
er hatte mich in drr Kluppen.'* (Luthrr.)
Lat.: Angustiae uiidique. (Sutor, 66>.^
Xlftpp«!.
l De Klüppel lict bim Kü'en. (tu-riuhn.j — WoffW.
J»7 . 123.
l'm Zwang zu bezeichnen.
*2 Man hefft baklc een klüppel funden , wann man
den huild slau will. — Tappiu^, 109*; GrtUrr, I, 56.
•3 Der Klüppel wird ihn doch zuletzt treffen. —
i:i(nuU. .\fi.h.. 23.
Dio Strafe, das Unglflck u. s. w. wird ihn ereilen.
Xlute.
*ile kuinmt up de Kluteu ^ — AVr«, im.
' ) KIoBs. ErJklois , Klumpen , auch Stflck Torf. In der
Vtfrkleinrningtiform KlUtje :- kleine Mehlspeise, TCr-
wandt mit Klöt und Klose. Mau wendet die Redensart
an, um ron jemand ku sagen, dass er gedeihe, au
Wohlstand gelange, wie von einem, der auf einem sehr
holperigen Wewe leicht geht. (Vgl. Stürmbrnry. 1I4^.>
Klutenklöpper.
•Ile is 'ii Kluienklüpper. — ür. SihtUer't M^.
Klute ist ein Kluas Erde, betouderfl auf dem Acker.
Kliitenklopfer oder Klutcnscblage ist eiffentlioh ein lang.
(;i-»iii-lter, zum Zerkleinern der Rluten dienender grosser
hultrrncr llaouner. (Frommaitm. V , ili.) lu Mecklen-
l'-arg iieniit man aber auch uueigrntlich den Bauer so.
Auch KI6tenpedder.
Xlüter.
•Es sind Klüter.
IMc •:olnuwer iiaih St-.t'.ln f.i!:riT:Jru IViotsfahrer führ-
te frubfir den Namen Klttter, weil sie sich, da sieuntar-
r,ttt» n;cht warmes Mittagsersen kochen konnten, ihr
Livt>ltt:gii|;ericht KiOsse (plattdeutsch Klttte) mitnah-
men, sodass Uutar sovial wit Klotseaser badeuten soll.
Auch fUhitan di« Golnowar, wie auch die Danaigaz
(8. Saalsfraasex). d«n Naman Ponuifelsköpfe. (Schmidt
jubHukrift, 8. la.;
*DeKlälgenklock »ohleit. — VoiMou, JT.
Es ist Essenszeit. Kltttlen, auch Kltkmpe = KlOta-
ehen Ton MehJ. Da in dar Oaost nicht so viel Walaaa
gebaut wird als in der Kanoh, so werden sclienweis«
die Bauern dort Roggen-, hier Wtten-KltttJen genannt.
(Richei/.)
Xlftvem.
•He klüvert ' as *n Bür, de plündert is. — Kam. u.
^) Kltkvem oder kliTem = gedeihen, genesen, in Ver-
mögensumstiaden amporkomman. (Vgl. Stürtmburg, 111.)
Die Redensart wird Ironisch angewandt, da ein geplOn-
deter Bauer nicht auf dem Wege des wirthschaftlichen
Empor- oder Yorw&rtskommens ist.
Knabe.
1 Aas Knaben werden Leute, aus Mädchen wer-
den Bräute. — Simrock,ini- Keiiubery VII. 105.
2 Aas Knaben werden Männer, aus Männern all
Leute. — rrwtiw, /. »5«'*.
3 Besser ein witziger Knabe als ein unerfahrener
Mann.
4 DaH sein die recht-en bösen knaben, wenn sie
jhr haut gcfiillet haben , dass sie auch steelen
gelt vnd pfand; schlecht man sie hart, das
ist kein schand.
Lat.: Histrio post nictum nummos quaerens et amictum
non est delictum si quis sibi porrigat ictum. (Loci
l.'ONt/4l. , li.)
5 Die Knaben von hundert Jahren sollen sterben.
— Ji't. »*i5, 81» ; Schul zi', 76; Znujutr , «4.*i.
Lat.: yuoniam puer centam, annorum morietur.
6 Ein jungt r Knali^ muss leiden viel, wenn er zu
Ehren kommen will. — A'örtf, 3447.
7 Ein junger Knab' viel leiden muss , bis dass er
wird ein Dominus. — Duckiny.ii: s/rtirt*, /, s.-
Sitnntck, 5776; Körte, S447; Hetnitbirg Vll, 104.
8 Ein knab ileni schlaff sol widerntehn, frü auff
sein vud spat niedergehn, sol betten, lesen,
lehruen singen, hiemit kein stund ohn frucht
hinbringen.
Lat.: Siirgo puer, uigila, canta, lege, disce, uel ora, sie
fac uuUa sine fructu transeat bora: sie fit hora breuis,
et labor ipse leuis. (Loci cvmm., 104.)
9 Ein Knabe, der was lernen will, muss aus-
stehon viel.
LcLi.: |Mulu tulit fecitque puer «udavit et alsit. (Sey-
bol'l. 320.;
10 Ein Knabe hat seinen eigenen Kopf.
ßSkiH.: Kaid4 pachole plno stötoIc. {Cflakornly , 3f)4,)
11 Ein Knabe ist besser als drei Mädchen.
Im allgemeinen werden Knaben den M&dchen Tor-
gezogen. Fragt man einen Pommer, was Gott verliehen
habe, so antwortet ec: „Eiu Kind", sofern as ein Knabe
ist; bei einem MAdchen sagt er kleinlaut: „*8 ist nur
ein MAdchen." Die Morlakan Dalmatiens fiigen in die-
sem Falle sogar entschuldigend hinan: „Mit Verlanb
tu melden." In Mailand behauptet man: Wenn ein
Knabe geboren wird, iteut sich die Familie; wenn es
ein MAdcben ist, geriith sie in Wuth. Die Hebrier
meinen: MAnnliche Kinder sind aller Welt lieb, aber
wehe dam Vater der Miidohen. Und : Kommt ein Knabe
lur Welt, so bringt er seinen Laib mit, ein Müdehen
bringt gar nichts mit. Er behauptet sogar: Eine Toch-
ter ist ihrem Vater ein eitler Schau ; aus Sorge fttr sie
kann er nicht schlafen. Ist sie klein, rielleicht wird
sie verfahrt; ist sie herangewachsen, Tielleicht bageht
sie einen Fehltritt; ist sie mannbar, rielleicbt bleibt
sie nuTerheirathet; ist sie Terheirathet, vieUeicht bleibt
sie kinderlos. Dem Perser Ist ein Sohn „des Blinden
Stab", dem Hindostaner „die Lampe eines dunkeln
Hauses", dem Araber „die Frucht des Heraons ". (Heini'
Ury MI, 18.;
12 Ein Knabe kann lange hämmern , ehe eine Fel-
senwand einfällt. — SpriL^vörttn-gatlvH. »71.
Den entschiedenen Charakter machen Hindernisse
nicht leicht muthlos; er sagt mit Schiller in der Jung-
frau eoH Orl^ani; „Vollenden will ich meine llahn, und
kilm' die HiMle selber in die Schranken ; mir soU der
Mnth nicht weichen und nicht wanken."
13 Ein Knabi- muss nicht über diejenigen spotton,
die keinen Bart haben. — lu-tiuberg iv. 53.
14 Einen Knaben in der .lugend verwahrlo.sen ist
eine so ««chwere Sünde, als eine .Tungfiraw zu
Vnehren 9<tzen.
„l)*T Herr Lutheraf saget, es sey vor Zeiten ein
üprich'wcrt gewesen: Liucn Knaben in der Jugend ver-
1419 Knabenliebe — Knabenschnhe
KnalMDStfick — Knäp
14i0
wahrloaen ist eine so sohwere Sttnde ala eine Jong-
fraw »u Vnehren setzen/' (Uerberger, //, 1690
15 Es sind nasse Knaben S die viel verzehren vnd
wenig haben. — SchulzeiUing, 25.
■} Während jetEt durch das Wort „Knabe" ein m&nn-
liches, beeunders im Bchulfdhigon Alter beflndliohei Kind
▼erstanden wird, bezeichnete man frOher auch den jun-
gen Manu, auch einen Junggesellen überhaupt damit.
Ünsor heutiges ,» alter Knabe", Boviel wie alter Jung-
geeell, rfthrt 'daher. Besonders ablich war diese Ana-
druoksweise im 15. und 16. Jahrhundert, es finden sioh
daher- in iMthtr» Bibelüber$etzung viel Beispiele davon.
Man sprach in Jener Zeit von stolsen, frischen, freien,
nassen u. s. w. Knaben. Manche Bezeichnungen schmel-
zen zu einem Begriff zusammen , wie „freier und nasser
Knabe". Freie Knaben waren ursprttnglioh heitere,
lustige Burschen, spftter trat der Nebenbegrlff der Un-
gebnndenhoit, Zttgellosigkeit hinzu und man nannte
auch die Landsknechte „freie Knaben". Die Schlem-
mer, de sich selbst so nannten und sich sogar als Or-
den bezeichneten, Messen „nasse Knaben". (Vgl. dar-
tiber und über die geschichtliche Entwiokelung der Be-
griffe den ausführlichen Artikel „Knabe" bei Orimm,
1311 fg.)
16 Knab', iss Käs', die Butter ist theuer. — Stm-
rock, 5777; Rcimherg Ml, 62.
17 Knaben gehen gern auf Stelzen.
Schwache Geistor kleiden nichtssagende Gedanken in
hochtrabende Worte.
1 8 Knaben , machet's Kreuz , es ist ein wüstes Wort,
man daria nicht aussprechen, sagte der Fran-
ciscaner, der nicht griechisch verstand, wenn
im Cicero ein griechisches Wort vorkam. —
Klosterspiegel, 32, 6.
19 Knaben mag man mit Würfeln betrügen, Män-
ner durch Meineide und Lügen.
Lat.: Jure jurando vires tales pneros oportet faUere.
20 Knaben reissen keine Eichen aus.
Verlange von niemand, was über seine Kraft gebt.
21 Knaben wollen Spielzeug haben. — Heinsberg Ml, 59.
22 Manch Knabe guter Art durch Erziehung (Bil-
dung, Schule) verdorben (verkrüppelt) ward.
Lat.: Tarn etsi bona est natura reddunt curatura junceas,
(Terenz.) (Philippi, II, 210.;
23 Sind die Knaben klein, spielen sie im Sande
(oder; mit Küglein) fein.
Die Araber: Ein Knabe ist ein Knabe und wenn er
den Propheten angeredet hatte. In Afrika: Sin Knabe
s&hlt Kauris (Muscheln, die bei dem Negerstamme als
als GeH dienen), er zählt nicht Sterne. — Ein Knabe
zählt Dinge, zählt nicht Sand. (Reintberg YH, 59.;
24 Soll ein Knabe wohl fortgehen, so muss er von
guten Sitten bestehen.
25 Wenn der Knabe wächst, hat er einen Wolf
im Magen.
Seine Mühle ist stets im (3ango, sagen die Ferser,
und die Mailänder spotten: Söhne machen den Mund
früher auf als die Augeu, weil sie auch im Schlafe
essen möchten. Die Spanier meinen: Ein Knabe von
fünfzehn Jahren hat einen Schlund aber keine Hände.
Die Nnugriechen: Des Kindes Bauch ist ein Korb und
der ist thöricht, der iluu gtbt. (Rrinsberg VII, 61 u. 62.;
26 Wie der Knabe, so 'der Mann.
•27 Einen Knaben ä la Jesuite behandeln.
Von der Unzucht der Jesuiten, die sie nicht nur in
Ihren Häusern und aaf Beisen, sundern selbst auf dem
Katheder, in der Kirche, im Beichtstühle und hinter
dem Altäre, nicht nur mit Weibern, Mädchen und Non-
nen , sondern, wovon eben das Sprichwort redet, selbst
mit Knaben trieben. (Vgl. Weber'» Möncherei.)
•28 Es ist ein alter Knabe.
Lat.: Puer centam aunoram. (Bovill, I, 151.;
•29 Es ist ein nasser Knabe. — Mumer. Schdm.,i6.
„ Das seind mir freilich nasse knaben , die vil verzeren
und wonig haben. Vnd seind mit bösem wasser ge-
waschen, thund heimlich in den maniel stechen, mit
feuKterworffen sich selbs rechen , Schmachbüchlein
schreiben nn* einen namen , mit lügen hetzen wider aa-
men." (Kto't*r, I. Sb^.J „...Darurab ist er ein nasser
knab vnd sacht aein speiss mit ödem fundt." (Brandt,
Nach., in Kloster, IV, 791.;
•30 Es sind zarte Knaben, man könnt* ihnen mit
der Hoizaxt eine Beule schlagen.
Xnabenliebe.
Knabenlieb' ist Wasser in einem Sieb.
Span.: Amor de nino, agua en cesto. (Sohn 1, 199.;
Xnabensohuhe.
• Er hat die Knabenschuhe noch nicht ausgetreten.
— Reintberg VU,n,
Kxutbenstftok.
Ein Knabenatück mit Bubensammt verbremt —
Fischer, Psalter, m. 8.
Kixäbleliu
Wenn (man) Kn&bleiu und Mädlein (brinfft, legt)
so säet der Teafel Mnm
sind beisammen,
Samen. — Eiselcin,
591.
Darunter steckt der Knack.
1 Dat knackt wol, äwerst dat breckt nich. — DA-
nert, 840*.
Man stirbt nicht gleich, wenn man auch aiBBsl
krank ist.
2 Ich kann das Knacken und Knetschen nidit
leiden, sagte der Kerl, als ihm der Henker
die Knochen zerschlug.
Moll.: Je ouli mijne schonken en bonken in tW4M te slaaa«
sei da mof , en hij wetd gandbzmaki. (Barrebvmie, I, TS.)
•Er weiss nicht, ob Knack- oder Lebenrnnte
geföllt werden sollen. — GrimmeUhauee
Michel.
""^
n dögde Knagg'n K — Eickwald . lois.
) Ast , Knorren , Kienholz , überhaupt ein dick« 811^
•Es knakt wieder (stark, weiter u. s. w.).
Die Bedensart ist erst im Jahre 1868 entataaden, als
der berliner Pastor Knak mit der, wie er Mgtc, auf
die Bibel sich gründende Behauptung hervertiat, die
Erde bewege sich nicht um die Sonne, soodent diese
um die Erde. Wenn nun ähnliche mit der Wittenschaft
im klarsten Widerspruche stehende Behnaptongen . sei-
tens der Buchstabengläubigen, der kirchlich Ortho-
doxen laut werden, so sagt man siemlioh allgemein:
Es knakt wieder I Es knakt stark 1 Sa knakt w«itsrt
Knakenbiter, s. Knochenbeisser.
•l A muss mir Knall und Fall fürt. — tiomoldk«, im.
Frommann, III, 408.
„So steht er ohne Furcht, ohn Sohrecken als äs
Held, der Feind wird knall und Fall durch seine Eami
gefält." (Killer, 177«.;
• 2 Einen i^all und Fall fortschicken. — Brom, I. im.
•3 Knall und Fall. — Eiselein. 384; üdhnert, UO*:Ukr-
engel. II, 33.
Plötzlich, schnell, nnerwartet. Es heiest onprOngliek.
Knall und Fall war eins, mit dem Schnss an^eieh M
der Mann. Die Bedensart mag im Dreissigjäbrisaa
Kriege entstanden sein, oder entstammt wie A4H'*f
annimmt , der Jagd. Man bezeichnet damit den nweksa.
plötzlichen Eintritt eines Ereignisses, das fsct «a-
mittelbare Zusammentreffen der Wirkung mit ihrer Ur-
sache. (Tgl. Orimm, V, 1334.;
Knallen.
1 Das war zu früh geknallt, sagte der Kellner
zum Pfropfen, der im Kelleir aus der Flasche
sprang.
Engt : Fly not yet , as the waiter said to the gjagvAtm
on a hot day. (Hagen, VI, 104, 32.;
2 Es knallte, aber es verhallte.
Diese Bedensart soll von Ant. Friedr. Just. Thitaat
(geboren am 4. Jan. 1774 zu Hameln, von 1803 Fnls^-
Bor der Rechtswissenschaft in Heidelberg, wo er soi
38. März 1840 starb) herrtthren oder von ihm häufig
angewandt worden sein.
3 Knallen (mit der Peitsche) kann mancher, aber
nicht fahren. (Wend. LausUz.j
4 Lass es knallen und verhallen. — Schteeis, l. US, 99.
ö Man muss nicht eher knallen, bis man die
Peitsche hat. — Altmann VI, 4i8.
Die Bussen: Das Knallen gilt erst, wenn angefpanat
ist. (Altmann VI, 508.;
6 Vom Knallen stirbt man nicht. (8. Droben lä.) —
Eiselein. 384; Simrock, S778; Graf, 29S, 80; Brvm,
I, 1903.
• 7 Man darf nur knallen and ausfahren. — K6ru. 4fln.
In Schwaben: Mer darf nur knella und ans&kra.
(Neflen, 4b2J Das Ding geht leicht, die Sache hat kein»
Dchwierigkeiten. Meist aber ironisch , am zo «agen: Ja
das geht nicht so schnell. — Aber anspannen m»M ma»
immer.
Xn&p.
*1 Dat sünd sin Knäp \ säd de Hattersche, dar leg
er Mann up't Starwen. (S. Nackm.) (üUia-
burg.J — lloefer, 433.
>) EinAUe, Kniffe, listige BtzelelM, CBüeMea. (Tgl.
Stürenttury, 1U*>.)
1421
Knapp — Knaster
Knasterbart — Knebelspicss 1422
*2 Knäp^ in'n Kopphebb'u. iAltmark.J — Danueü, l(M.
■) Pfiffe, um Jemand zu Uusohen oder ko betrflK«D.
(S. Flausen ^.)
XxkApp.
•Sie hat einen Knapp' am Bauche. r»v«if.;
■) Abiatz. — Int Bchwani^er.
Xii*ppe.
1 Faule Knapprtn — schiinf Schurze.
2 Knappen und Pfaffen hi?iratlion in» Mai. — £'i«f-
Irin . 884.
Knappen.
1 Wei will helj)en knappen \ niot ok helpen backen.
(Hurvn.^ — Firmoniih, l,'MM, l\.
>) Bciaien , Mscn mit einoni kleinen Krachen , als wenn
man z. K. Zwiuback zerlieisat. (Jiidtnj. VJi^.)
•2 Er knappet un <ler Ewigkiüt. (XurtiHym.j
Vun i-inom, dor nciuv Arbelt nimmer zu Stand« bringt.
Knappenehe.
Knappen- vnd l'falVen Eh wertlon im Aleyen
gemacht. iS. Mai.)— /■r.mtfc, //. l'-'4*'. Lehmann.
II, 314 , yj . Simrock , 6763.
Laf.: Mense Majo nubunt malae. (l*hitippi, f, '2\6.)
Knapphans.
•Er ist ein Kuapphuns. — Aii#tW»i>r*, ä»."!.
Kiu ffoizixur Men»ch; in GarniBoniürtcn aucli der
Spitzname fUr den Militurli<iker.
Knappsohere.
•Mit de KnapjiHC'here tosnidi'n. — /lic/try, IS8.
Sehr «enau und kttryliuh au Werke guben.
Knftrl.
*Di nit t$iL'h en Knürl mi eraus wä uandcni.
Sii'liaihürg.-iitivht.. — l-'rummanH, V. 3i, iS.
Der nimmt nich cinou KnArl iKntVdel, Klois) melir
heraui wie andcri', ist drciat.
1 Es knarrt so lange, bis es bricht.
BGkm.: Dotud uvco praitf , az He pfelomf. ((iflttkue*kij , 'J6^.)
•2 Es knani wie ein polnincher Wagen. — lU'ins.
irrn 17. .'.7.
Eb int ein Hauoruwaffrn Komeint. Kin «ulaher Wagen
iit üusHerat ciufucli. oliue KinonbcschlaK, «ua Weiden
oder audcrm Iivi»i|t; ({cHoclitou, dif Hdiler auB einam
Stuck tiearbeitut, liiit einKekeiltou Kaüii»(>ichen ohne
piflerne Kcift-u. l>:i xie nun nii> >fes^liniiiTt werden, bo
Ifibt OH, wenn ein puar PorBOuen im Wagen iitüvn, eine
ÄluBik, aui wi'lvhe aich diH obige Bedon«urt bezicbt.
Mit einiv desto verdvhwendorifchem Pracht waren die
WiiKeu des pnliuscUen Adels ansgeitattet , einem Luxuh,
von dem man un den gewöhnlichen polnischen Wagen,
die im Sprichwort gemeint sind, uiubta wahrnehmen
kunnte. ;\\'t,:f>,i :.', f. .V.».;
Tabauksortan durcli allerhand aohädlJoho RiHheii kua-
Bterilhnliohen Ueeihmack gegeben Iiabe, aber wegen de«
angerichteten Schaden« suletst in Breelau gehingt wor«
den Bei. AUein die obige Bodenaart iat viel einfache«
dadurch zn erklilren, dasi in der Üegend des breslauer
Ualgenii Tiel Taback gebaut wurde, der wol nicht in
den feinsten äorten gehörte. Sie soll also sagen: Kna-
Mter, wie er unter dem breelaucr (talgen wAehat. (Fütlf-
bom, Bmalaufr Krsählfr, l8üO, SM.)
Knasterbart.
*Es ist ein alter Knastcrlmrt.
Von knaBtern, niiirrisch brummen, Brummbart, einer,
der in den Bart brummt; auch fUr alter Mann Über-
haupt. Wortbildungen mit Bart für Mann aelbst sind
hAutlg, z. B. Dumm-, Urau-. Kot/er-. Laatcrbart u. s.w.
(Vgl. CfViwiw. V. ir.H.;
Knatschen.
•A knat>jchte, do«s mer de Jlire und de Sühi-
versink. (SvUh*.) — /Vriiriiriunn, /!/. 412. 41».
•Er hat wK-der Knas g«'Iegt (Strafe gezahlt). —
Tvndlau , 175.
Als Vorwurf, wenn jcniuml aur« rngeschicklichkeit
oder Luvor^iiL-hiigkeit ein Gel'Aini, ein liias n. a. w. zer-
brochen hat. (iekua««t worden =TStraie erleiden. Sein
Kind verknaHHen ■-= verloben , weil bei der Verlobung
die Strafe für den zurdcktreteudon Theil festgesetit
wurde.
I Up'n grawon Knast hört en grawen Kiel. —
Ihihnrrt. '.'41.
*'2 En ole Knasi >. — Euhtathi, lusa. / rMtfcfmr^ 200*.
') Auch KnÖBt — Knurren, dann auch ein dicker, un-
geschickter, knorriger, derber Mensch.
Knaater.
1 Knasier Wohlgemuth rauchet schlecht, doch
stinket gut, — t'niuhbuT* , 20«7.
*'i Das ist der rechte Knaster nicht.
L'm etwas als ungeeignet oder verfiUschtsu bezeichnen.
Jl^H.: Dat ia andere tabak dan kuaster. (Harrttomit,
I. 41» i».;
•3 Das ist (er ist, du bist) ein rechter Knaster.
Safft man in Sohleiien von oder la einem Manne, der
durch Vermögen, Kleidung, seine ganae äussere Ex-
acheinung u. b. w. ein gr-wisses Ansehen hat oder sich
gibt. Man bOrt auch alter, reicher Knaster. Die Badens-
art ist von einer Sorte Baaehubaak cntlelmt, der ein-
mal fUr sehr gut galt und in bessern Kreisen geraucht
wurde. Sic ist abrigens von allgesBelnem Oebraneh and
kommt bei vielen unserer Schriftsteller, ■. B. bei Stumer
Bürgrr, Liehttnbtry u. a. vor. ^Vgl. frnsim, V, 185T.;
'4 Es ist Knaster vom breslauer Galgen.
D. b. solcher, wie er unter demselben wiehat, also
insserat sohlechler Taback. Dioee fk-Qher sehr gvwfllm-
lich« Beseiehnung des schlechten Tabeoka iil in sinn
^(em Zeitschrift 4uch eine lange Oeeehlehte von «IneB
betrügerischen TabMkahAiidler «rUirt, dtr lehltohi«
1 Dei- Knaul liiufr bd lange, bis der Kaden /u
Emle ist.
lIulL: Ilet kluwcn loopt zoo lang, tot dat liet ten ciude
konit. {Hittr-bumef , I, 41S".;
*2 Es ist kein Knäuel so lang, es x^i oin Endo daran.
3 Wt'r den Knäuel aufgewunden, der mag ihn
abwickeln.
4 Wer den Knäuel Jiat, kann leicht de« Fadens
Ende tinden.
Uull.: Die het kluwen herft, xal bei einde wol vinden.
(Harfhoinf", I, AM^'^)
b Wer den Knäuel sucht , muss dem Faden folgen.
Ü Wer zum Knäuel gelangen will, muss dem Fa-
den nachgehen.
HCihm.: Ciiytej klubko po niti. - Kdo SG choe klubka dop-
tati, tahni ab po niti. — po nlti klubka ite dovijeB (dop-
tAM. dolirahei«, dojdiü). (C''lakvt»ky , 3.'i:t.J
i'oin.: P«> nici kirbka dojdzioH/. (Oelakowaky, \\U^.)
*7 Er wird den knauel schon glatt kriegen.
frz.: Deiiu'-lor la fuBi'-e. (LrH<lrujf, Ti6.)
Holt.: Hij zal dat kluwen wcl ontwarron. (Jlurrebomee,
I. 41n''.;
Knauen.
•1 He sali dar wat an tu knauen kriegen. nioUt.)
— S,liiil:c. tl. 297.
DuB Koll ihm schwi-r xu thun worden. Knauen, hol-
liindisc]i knauuweu =: kauen (a. d.), beissen, essen.
' 2 He wet i^t nig Ut knauen. — .StJiü/.v, //, 297.
Knauf, *. Knopf.
1 'Ise Knauf, da b-icli 'nc Mann i<ülvs an de Botx
(Hosen) niht, da geit csu lech nit mi av.
CHithi.J — Firmvnirh. I, 479. 31.
2 Wer keinen Knauf an den Faden macht, ver-
liert den Stich.
iloU.: l>c naaiater, die gccn^ knoop in den draad legt, ver-
liest een' ateek. (Uarn-boinfe, I. 421 ".J
*3 Den Knauf auf ilem Beutel haben. — SchoüA, ms''-
*4 Do muss yfXihX Knauf (Knöpfe) ox) den Aagen
han. \,K6ln.) — Firmenich, I, 472. 51.
Knanaer.
Ein Knauser ist immer arm.
IfÜH. : Karrig er aldrig riig. (Prot. dan. , iVMU
Frx,: Jamals chiche ue fut riebe. (L'Toux, JI,
Knanat.
Ae alter Knaust helt Haus. {Olierhurz.j
engel, I, 7.
Knebel.
*1 Dat^s riken KnebeP (auch Knast). (Meckleubury.)
— Ur. Sthillcr's Ms.
') Ein roher ungebildeter Mensch. (Vgl. Frvminann,
VI. 75.)
•2 Er bysst i Chnebel. (Soiothurn.) — Schüd, 72, 175.
£r ist fleiBSig und th&tig.
•3 Er ist en Chnebel. — Suiermeialer , II, 57.
Nach Staldtr (11, 114) ein Grobian.
•4 Er w^irft eme Chnebel zwüschc d* Bei. (StiMhum.j
~ Sekild. 14, 201.
•5 Knebel innehalten.
An sich hallen, seine Zange beherrschen , schweigen.
(Vgl. »rimm, K. 1377.)
Xnabelbaat.
*ln der Khebelhaut stecken.
Duia geboren und ersogia sein. Von einen oUMt>
sehen Orobian.
241.;
/.rAr-
Ne qaid nimis heint der KnebelBpieMy wer da-
mit laufFb, schlägt man denselben tnff den
Kopff. — Sduippitu, Tract.
1423
Knecht
Knecht
1434
Xneoht.
I A ual Knecht steaut beaft dl, diar ia sagt.
{Sordfrici.J — Johansen, 7.
Der Alte Knecht (der Teafel) steht hinter dem, der
schwört («idet).
'2 Allerinann's Knecht kann's nicht jedem machen
(kochen) recht. — Haal, 1027. £i*W«'m, 384; Sim-
rock , 5785,
3 Alter Knecht find't sich als Herr nicht zurecht.
Hoii.: Die al te lang Toor kneoht gewerkt heeft, kaa niet
goed meer Toor baat ageren. (Harr^bom^, I, 418^.^
4 Am Knecht kann man wol den Herrn erkennen.
Frz.: Au «öneechal de la maUon peut-on oonnoirtre le ba-
ron. (LtToux. II, S1.J
5 Besser kein Knecht als ein halber.
Üän.: Ilalv karl er heel skade. (Prov. dan., 370.)
6 Dem geringsten Knecht die geringste ehr. —
UiTiisch, 818, 33: P»ri, 11, 74.
7 Dem Knecht gebührt sein Brot , Stra£f vnd Ar*
boit — Petri , II, 74.
8 Der bezahlte Knecht hat den Arm gebrochen.
— Winckler.XV. 18.
9 Der geringest Knecht ist alles Lands recht. —
PetTi, 11,90: llettüch, 1513, 35.
10 Der ist ein armer knecht, der einer gmeyn
dient. — Franck, I. 85*; Lehmann. II, 64, 189;
Körte, 3448.
Frt.: L'ane du common eat toujour« le plut mal bfttö.
It.: Chi aerre al commune ha cattivo pailrone.
11 Der ist ein Knecht, der keinen Knecht hat; er
muss sich selbst dienen.
Vielleicht iit auch der nur wahrhaft frei, der keinen
Knecht braucht.
12 Der Knecht folgt dem Herrn.
BoU.: De knecht Tolgt sijn* meester na. (Harrebomee,
I, 418 b.;
13 Der Knecht ist nicht besser denn sein Herr.
14 Der Knecht ist nicht über seinen Herrn. —
Matth. 10. 24; Schulze, 206; Zaupser, 454.
15 Der Knecht ist oft geschickter dann sein Herr.
— Eytring, I, 505.
16 Der Knecht kann in Kirchenbusse nicht mehr
verwirken als seine Haut — Graf, 31«. 102.
Der Unfreie, der die Geldbusse nicht entrichten konnte,
musste mit seiner Person die auferlegte Kirchenstrafe
abb&ssen.
17 Der Knecht macht seine Frau zur Magd und die
Magd ihren Mann zum Knecht. — Graf, 62;
Pottgieser, 830.
Nachdem die Unfreiheit bis zu dem Satze gekommen
war, dasH die Kinder allemal der bösen (sohlimmen,
unfreien) Hand folgen; so that man noch den folgen-
den Schritt und behauptete : Nimmt ein freier Mann ein
(leib-)eigene8 (höriges) Weib, so hat er seine Freiheit
ebenfalls Terloren. „ In wessen Oehörr er mit ihr zu
Bett gehet, dem muss er hnlden und schwören." (Orimm,
Weitth.. r, 313 u. 409.;
18 Der Knecht muss keinen vorteil haben für den
Herrn. — Petri. 11, 98.
19 Der Knecht muss thun, wie ihm sein Herr ge-
beut. — Graf. 42,141.
ÄUfriet.: Thi skalk skolde dwa alsa htm sin hera bad.
(Wiarda, »8.;
20 Der Knecht soll dem Herrn, die Magd der
Frawen dienen.
Pftri (II, 98) fttgt noch hinzu: „Die Philosophie der
Theologie", ein DionstrerhAltniss aber, das sich nicht
bewährt und die «rstere bestimmt hat, sich auf eigene
Fasse zu stellen.
21 Der Knecht soll's nicht besser haben, denn sein
Herr. — Ueuseler, 43.
Luther in einem Briefe an die Christen zu Strasburg
wider den Schwärmergeist.
Frz. : Le valet no doit pas paraltre au dessus du mattre.
(Ma»ion, 186.;
22 Der Knecht weint verlorene Thränen, wenn er
das beweint, was der Herr will.
23 Der Knecht wird ein unwerther Mann, sobald
die Arbeit ist gethan.
Lot.: Yerna fit ingratns, dum mox opus est operatni.
(Binder, II, 3514; Gärtner, 183.;
24 Der Knecht wird verkauft wie der Hengst. —
Graf. 42,150.
Weil er nur (Gegenstand des Sachenrechts ist. (Vgl.
Qrimm, Reeht$aU.. 348.)
25 Der letzte Knecht macht gemeinlich den entea
fromm. — Petri. II, 83t.
26 De« Knechtes Erbe ist ein Knecht. — Graf. 42. I4k
27 Det dags Knecht, det nachts Herr. COtiprtm$.)
28 Die alten Knechte wählen die besten Pferde.
29 Die Knechte sitzen zu Pferde und die Herren
gehen zu Fuss. — Gryphiw, u.
Soll.: De knecht rljdt te paard, en de maeat« gmat t« fest.
— De kneohts scheren de sohapen , en de maeaters ds
▼arkens. (Htirrebomee , l, 4ld*>.;
30 Die Knechte verbessern sich nicht, wenn die
Herren" wechseln.
31 Du musst dem Knechte nicht Brot genug geben,
so wird er keinen Käse verlangen.
32 E Kn^ht nor ons Schtri gedret äa mi wiert wi
en gälda Med. fSiebenlmrg.-sächt.J — Schütter, 173.
33 Eim witzigen knecht müssen auch edelleut die-
nen. — Franck. I. 129*; Gruter. l. 24; Peiri , 11. 171;
Henisch,6n. 62; Einelein. 384; Sauer, 907; K&rle.Uil:
Simrock, 5782; Braun. I. 1904; ilatton, lg€.
Knecht, uxsprOnglich eine Junge Mannsperson, daaa
ein dienender Junge , endlich ein Dienender ttberbaspt,
Nebenform Ist Knappe, Knabe (s. d.). Die mittelalter-
liche BangabstuAing hielt Knecht, Knappen and Bit-
ter streng auseinander. Das obige 8prichw«t sagt
aber, dass der Geist ttberall oben ist, and dass «r so*
gar den Knecht zum Herrn macht. (Vgl. ITvi^ae*,
Lat. : Neaoit prodesse, qui nesoit proridua esae. {Sut«r, 7».)
34 Ein armer Knecht kommt selten recht
35 Ein fauler Knecht macht zehn Schritte, um einen
zu sparen. — Winckler. xvi. 3».
Jt. : n serritor pigro per non far un passo ne f^ dne. «'Pot-
zaglia, 350, 6.;
Span.: El mozo peresoso, por no dar un paso. da oeko.
(Cahier. 363^
36 Ein fauler Knecht prophezeit nicht schlecht.
Lat. : Saepe prophetizat serrus quiounqne pigrizat. (9*-
tor, 581; Loci comm.. 183.;
37 Ein fauler Knecht, was sein Herr denkt, redt
er offt recht — Sutor. sai.
38 Ein fleissiger und treuer Knecht ist ein Schati
im Hause.
Die Basken haben das Sprichwort: Den gntea Kneckt,
▼oll Treu und Geduld, bezahl' ihn noch so gst, <■
bleibst in seiner Schuld. (Weitennann:» Momtat$ekrift,
BranuBchweig 1858, IV, 587.;
39 Ein freinbder Knecht stehet vnd fallet seinem
Herrn. — Hent^di . 1210, 21.
40 Ein frommer Knecht dient nicht zugleich zweyen
widerwertigen Herren. — Petri , il, la«.
41 Ein frommer Knecht dient selten zwei Herren
recht
42 Ein getreuer Knecht kommt immer wieder
recht. — Storch. Freiknecht. 1, 338.
43 Ein getrewer Knecht ist ein ewiger esel md
sacMräger. — Pari, 11, 190 ; tfolA^sy, S3S^.
44 Ein guter Knecht hat alles vollbracht, eh* nnr
der Herr daran gedacht. — Storch. Freikmkt.
III. 44.
45 Ein guter Knecht muss stumm sein.
46 Ein herrlich erzogen Knecht wird gegen seinen
Herren trotzig. — Prtrt. //, 197.
47 Ein kluger Knecht herrschet vher anfleissige
Erben. — Petri. //, 209; Henitch. 908, $8.
48 Ein Knecht, den man ehrt, der widerspricht
oft seinem Herm.
49 Ein Knecht, der seinen Herrn wechselt, verbes-
sert sich nicht stets. — AUman» V, se.
50 Ein Knecht ist allweg Falk und Soha^ — fw^
lein, 384.
51 Ein Knecht muss in der Scheune stahn und hart
schlan , K&se sind seine Schinken und Wasser
muss er trinken. (EwkircheH.) — Boebü^W.
52 Ein Knecht sol Knecht sein , ein Herr ^rr. —
Petri. II, 209; Luther't Ti»chr., JS6*.
53 Ein Knecht soll nicht wissen seines Herrn Heim-
lichkeit, sondern was ihm sein Herr gebeut.
— Heutder, 44.
Luther In einem Briefe an di« Christen sa Stnalrarg
wider den Behwirmergeist
1425
Knecht
Knecht
1426
54 Ein Knecht hoH nichts verlieren und nichts
finden.
56 Ein Knecht soll viel hören und wenig reden,
dir Ohren oflen und daa Maul zu haben.
Lat.: Plui oport«t icir« serviim, quam loqui. (Plautut.) ;
(PhiUppi. II, 99; Seybolä. 447.;
5ti Kin Knecht wol gcbutzt ist ein Dieb, oder ist !
doRs ilen-n Caplan oder alles beides, wenn I
ist zumal im Ilauss ein harter Kern \'nd j
stumpH'er Zau. — Pitn . ii , 209. 1
HoU.: Eon knociit, die wel xich salf bekijkt t ia rreemd >
100 hij xich uiflt Terrilkt. (Harnbomet, I, 419».;
57 Pan lügenhafttiger Knecht hat stinckend elir. — \
Ihminch . 813 . 40.
58 Ein mürrischer Knecht leistet keinen freund- ,
liehen Dienst.
Span.: De moxo resongador nunca buena iabor. (Ca-
kWr, 3684.;
59 Ein neuer Knecht macht alles recht. ;
Der Perser aafft: Nene Diener »Ind seschwind. Und :
in HindoHtan heint es: Ein neuer Diener fingt viel
Wild. (Itfinit.i'rg IIl, IIH.;
60 Ein rauher (schmuziger , schwarzer) Knecht freit
leicht eine feine (reine, blanke, glatte) Magd. '
Ri ist hier von einem Manne die Rede, der keine
Arbeit ncheut, im (ingeiiaatx xu einem geschniegelten !
MUHBigi;üngt>r.
Ikin. : Sorte «vond fa.ier og htide mne. ^iVr-r. dam. . 581.; 1
61 Ein fitoltzen vnd verlognen knecht leid bey dir
nicht, so thustu recht. '
La/. : Non haboas serrom mendaoam sine auperbnm. (Loci I
coiHiit., i<^.;
62 Ein treuer Knecht ist ein Schatz im Hause. — i
EUvU'in, ;IS4. Simroik, Ö779. '
HiAl.: Door wel to dienen en getrouw tc xijn, xal de knecht '=
mcestor xijii. (Uurr^fioinff , /, 4is*».; '
63 Ein treuer Knecht verdient doppolti'n Sold, denn t
er macht aus Hlei und Kupfer Gold. \
64 Ein weiflcr Knecht dient sich selber recht. j
65 Einem bösen (falschen« untreuen) Knecht muss
mau nicht zum Kathgeber machen. ;
^än.: Naar eu cnd avvnd maa raado, da er haus hcrre i |
vaado. (Fror, dan., .VIT,;
66 Einem vcrstendigt'u Knecht muss oül ein Herr I
sich bequemen. — Lehmann , \ti . 2\, \
„Der Knecht Saulf gab seinem Herren einen ao treff- '
liehen Bhat, da aio beide die verlornen Eael auchten, :
dna aie ein Königreich fanden, darüber Saul lum Ki>- '
nig gemacht worden."
67 Einem weisen Kne(*lit muss sein Herr dienen. — !
Pf tri . //. 171» . //••HMcA , 698 , 62.
68 Einem willigen Knecht soll man nicht zu viel .
aufl)ür<leu.
lUiH.: Man akal ei drifue ou god arend for meget. (Prw.
daa., \VJ.)
69 Eines andern Knecht soll niemand sein, der 1
für sich selbst kann bleiben allein. — Riehi.
Familif. 99.
70 Erst Knecht, dann Ht'rr.
Man mua« erat dienen lernen 1 ehe (damit) man be< '
fehlen kann (lernt). {
HtM. : Eorit knecht. daarnameester. (Rarrtbom** , I. 419*.; j
71 Es ist ein schlechter Knecht, der die Praktik i
nicht vei-steht. •
D. i. die Kunst, die Ilerracbafl xu betrligcn. 1
73 Es ist kein Knecht so gut, er bedarf der Hat. j
H9U.: i««eu kneclit in huis 100 goad, daar m«n aich nie! i
Toor nijden moet. (Uarr^tomit, f. 419 *.i 1
73 Es muss ein schlimmer Knecht seyn, der seinen |
Herrn nicht einmal erzürnte. — Arn, lll, s.
Entaclinldigangfrede aehlinmer Knechte.
74 Faul knecht seind gut propheten. — Franck,
II. ISS*; Egenolff. SM": Petri. 17. 30»; Gruter^ /, 40;
Ih-niMck. 1010, GS: Goal. 415: .SJmrodk. 5704; Körte, S45I.
Ea heiMt immer: Ei ift ■« frtth. es lat omaoBat, m
ist ungeanad, ea ist achade n. a. w.
75 Fragt der Knecht auch nichts nach den Scha-
fen, sitzt die Magd beim Spinnrad schlaf en,
das Essen wird keiner vergessen. —
knu . 2,176.
76 Friimmer Knecht, frommer Herr. —
/.M.hjirrdiyl, 148*.
DaVTiCHBi SpbicbwOitis-Luikov. II.
77 Füttere den Knecht und put^e dir die Pferde
selber.
Die Ruaaen : Qlb deinem Knechte in aaaen und fege
dir aelbat den Stall. (Ältmann V, 1S9.;
78 Geborener Knecht bleibt ein Knecht.
79 Gib deinem Knechte dein Brot, so wird er
keinen Kikse verlangen. — Wintkier, xv.n.
80 Gib tlem Knechte einen Groschen und gehe
selber.
81 Halt den Knecht, so tlieht er. — .Simrocfc. 5781:
Aui7e, S450.
8'J Hot der Knaicht raicht? Gutt der Herr soit*»
(SUgt'H).
So Uaat der Baner den Hahn in Bezng auf «inen (trä-
gen?) Knecht krfthend fragen und dann antworten.
(ScMUt. Provinz falbl., IMfiS, bSV.)
83 Ist der Knecht jung, die Mugd alt, gibt es
einen kleinen llaushalt. f-'th'l.j
Vim KhebUndniaaeu iwiachen aolchen Personen.
84 Je grössiT Knecht, je grösser Herr. — Pet-i,
//. 391.
85 Je lieber Knecht, je scharfer Zucht.
i/A<i.: Je lieber kueht. iegmoaer beaem. (Heiblinj.) (Zin-
yrl". Sl.j
86 Je triiger Knecht, ji- strenger Recht.
87 Jedenuanns Knecht, jedermanns Narr. — /'. Awr-
biuh. yruf* I.t'bin, I, 69,
88 Jedermanns Knecht kann's nicht macheu allen
recht.
89 Kein frommer Knecht zwey Herren mag die-
nen recht.
Lat. : Kon vult verna rrobuB dominia aervire duobua. (.9w-
tor. 2».H; Lucicomiu., l^'J.)
90 Knecht thund nicht dann mit »chlegen recht. —
Franch, II, 1U5*: Lt'hmann. 11. 314. 60.
91 Knecht und Mügd im Haus habens besser denn
Herr und Frau selbst. — LMther\ Twcfcr., 417*.
Luther bemerkt : „Sie haben keine Hauaaorgon, thun
Ihre Arbeit, oaaen und trinken und Hingen ihr Lied."
92 Knecht vnd Magd können dess Teuffels sprach
so wol als weren sie bey jhm in die Schul
gangen. — LffminiiN , 37S , 146.
93 Knecht vnd Mägd seind Lebendige Werckzeng
der Hausshaltung. — Lehmann. y>i .^%.
94 Knecht zu sein beim Herrn ist oft beschwer-
lich, und Geselle — gar gefährlich.
95 Knechte müssen thun, was die Herren heissen.
96 Knechte schlagen , wenn sie nicht zagen. — druf,
3:i , 44.
Dem Knechte ala Unfireien achrieb man im Mittelalter
alle uuedeln Eigenachaften , also auch, wie hier, Feig-
heit zu.
Lat.: Servi ai nun timent tument. (Fürth , 33 ; Pertz . II, lOi.)
97 Knechtes Kopf, schlimmer Kopf.
Lat,: Semle capnt aemiier obllqunm. (Sfjfbold, 554 J
98 Lade den Knechten auff, als seyest du auch ein
Knecht — Petn, n. 4jo.
99 Lass den Knecht flunkern, so beginnt er zu
Junkern. — Aaw. SchuUtt.. xiv, 5.
100 Macht man den Knecht zum Herrn, so kann
er sich selbst nicht regieren.
101 Man ehrt den Knecht um des Herrn willen.
Hpan. : Honra ea de loa amos , lo qne ae baca ft loa oriadoi.
(Cakifr, 3468.;
102 Man findet einen bessern Knecht, man findet
auch einen bessern Herrn.
• Lat. ; Serme aerro praoatat et dominui domino. (Sey-
bold, 555.;
103 Man lobet auch wol einen bösen Knecht, wenn
man seiner gern mit fug loss were. — »e-
nUch. 1S78. 37; iWn. 11, 458.
Ftm,: A Ol qae tu paus faire aaul, n'attenda peraonae.
104 Man muss keinen Knedit miethen, wenn mau
etwas allein machen kann.
105 Man sol den Knecht nicht aufi' den Herrn setzen.
— Petn . in. 9.
n Kein lehlimm Bier anff guten Wein trincken.**
106 Manche möchten gern Knecht haben wie die
Hahnen, die früh singen und übel fressen.
Lat. : Cum quia Incldit in «errom bonum nuUa eit poaie«-
alo raelior. \tStaor, 699.;
9U
1427
Knecht
Knecht
1428
107 Me seil kei Chnecht vor 'm Fürobe (Feierabend)
lobe. .'Svlothurn.^ — Schild. 64, 90.
108 Newe Knechte arbeiten wol. — l'etn. ll, 493.
109 Nimmer is so fast eken der Knecht, as wo der
Herr linden is.
£ken = eichen (hart, grob), linden von Lindenholz
= weich , mild.
110 Nimmer Knecht, nimm-r Herr. — K<.i. i/. 493.
111 Ofil thut der Knecht nicht» was der Herr heist;
er thut doch, was der Herr will. — Uhmann,
7€, II».
112 So mancher Knecht, so mancher Wog. — Eich-
vald . 1054 ; Kern , 3'-'7.
in Pommern: So mannig KuecLti so mannig Weg.
(Dahnerl.'J40\) Kommt wol von den Hofdienstpflichti'
gen, die Ton ▼erachiedenen Orten in den Hofdieneten
ihre« (tut«berrn kommen und dei Abends wieder »ue-
einandergehcu.
113 So viel Knecht vnd Mägd im HausB, so viel
verreter. — Mn. II. »43.
114 So viel Knechte, so viel Feinde. — simruck, hjue.
Denen ist nie lu trauen , die einen ans Forcht ehren.
Knechttsinn ist überall ein elender Sinn.
Lat.: Quot servos habemus, totidem habemns hostes. (Sf
nfcu.) (Phüippi, II, 149; Seybold, 5I9.J
115 Soll der Knecht mit dir laufen, so musst du
ihm Schuhe kaufen. — Winckier, Xlll, S8.
116 Thut sich beim Knecht dein Habe vermindern,
so schlag ihm die Thür vor den Hindern. —
Oev. rur.
117 Trewer Knecht, trewer Herr. — Unthesins, h>-
stilla, CCXC».
118 Untreuer (falscher) Knecht hat vor der Thür
sein Recht
Man soll ihn sobald als thnnlich ans dorn Hanse ent-
fernen. In Besag anf schlechte Dienstboten Tgl. Ste-
ö«n böte Oeiater , welche heutige* Tage» Unecht und Mägd
regieren und wer/ihren. Zur Abacheuung vorgetteUt in
y. B. Schuppiua, Lehrreiche Schriften , S. 3S9— S59.
Holt.: Hebt giJ een* gereinsdon knecht, wees H dan ook,
soo heeft hij sijn regt. (Harrebomee, I, 4l9*.;
119 Viel Knecht, viel Gefecht
„Was deuten Tiel Knecht, als viel Gefecht?'* (Fi-
schart in Xlotter, VIII, 396.;
120 Von einem närrischen Knechte erwarte keine
guten Dienste.
121 Von einem verständigen Knecht nimb auch einen
guten Rath. — Lehmann, //. 793, 141.
122 Wä nit Knääch sin kann, kann och nit Hä&r
(Herr) sin. CK6ln.J — Finnenich, I.4K, 21*.
123 Wann de Knäächte un Mähde de UePge gesinn
han*, dann gitt et nit vill met der Arbeit
(Köln.) — Firmenich, /, 476, 220.
>) Die Heiligen gesehen haben, d. h. wenn sie an
einem halben Festtage in der Kirche gewesen sind.
124 Was redt ein Knecht, das halt für recht, ists
gut vnd recht — lienixch, 179«, 2'..
125 Was soll mir ein Knecht, der nicht weiss, was
links ist und was rechts.
ffoU.: Daar komt geen knecht op mijnen stal, of hij is
geweeet over berg en dal. (Harreffomir, I, 418'*.;
126 Welchen Knecht man ehret, der widerspricht
ofll seinem Herrn. — llnilrr. ///, 102. Lehmann.
II. 868 . 130.
127 Wenn aus den Knechten Herren werden, gibt's
die tollsten Leut' auf £rden.
,«Merke, es thut selten gut, wenn aus« einem Knecht
ein grosser Herr wirt." (Aeentin, CLXXll''.; ,
128 Wenn de Knechte Häweren futtert hebbet, so
geit et den Pären ower*n Kragen. — Scham-
hnch, n, 469.
Don Pferden steht in der Kegel eine bedeutende An-
strengang bevor, wenn sie mit Hafer gefüttert werden.
129 Wenn der Knecht den Hausswirt (Herrn) vnd
die Magd jhre Fraw lehren hausshalten, so
ziehet die nairung die fäss zusammen. — Leh-
matm, 866, 18.
130 Wenn der Knecht einen Krug für die Herrschaft
schöpft, so holt er auch einen fiir sich.
131 Wenn du mich willst zum Knechte miethen, so
magst du mir gebieten.
132 Wenn man dem Knecht die Ziegel zu lang lest,
so will er bald Juncker werden. — /wn. //, ca.
133 Wenn man dem Knechte ein Pferd schenkt,
muss man ihm auch einen Sattel schenken.
Die Küssen: Wenn du deinem Knecht dan Wall
schenkst, so schenk* ihm auch den Holzwai^eii.
134 Wenn man den Knecht hält, so flieht er.
135 Wenn me-n-e Chnecht dinget , isch's besser, er
blätzi (flicken) d* Hose vornoche-n (vomen)
as hingenioche (hinten). ('Solorhuifi.j — SekiU,
w. 1.
Hosen, vom geflickt, deuten aaf Arbeit, hinten g^
flickt, anf Sitsen und Fanlensen.
136 Wer einen Knecht haben will, muss sich einen
dingen.
Lat.: Praecipito mihi, me postqnam latiaveri« esca. — CM
pareris, impera. (S^y'jold , 452 u. 620.^
137 Wer einen Knecht hat, der hat einen
wer zwei Knechte hat , der hat eiuen
wer drei hat, der hat ear keinen.
138 Wer keinen Knecht will halten, muss dasHoIi
sich selber spalten.
iihd. : Wer nicht haben mag en knecht , der dien im sel-
ber, daz ist recht. (Ring.) (Zingerle, 83.^
139 Wer nie Knecht gewesen, kann auch kein guter
Herr sein.
140 Wer seinen Knecht zärtlich hält, der zeucht
einen Junkern dranss. — Petri, u. m-, K«m, USM.
Die Knssen sagen: Lass deinen Knecht (LefbelgneBt
Sklaven ) an deinem Tisch sitxen, so wird sr diertSM
darauf legen. — Nenne deinen Knecht Bruder, so wird
er Terlangen, dass du ihn Väterchen nennst. fCoAicr.
2004-5.;
HoV.: Wie aan sijn knecht of kind wil last en vraagde
sien , die moet nooit rolle ffunst aan d^ een of d' aadsr
Wen. (Ilarrebomee. I. 419*.;
141 Wer sich selber macht zum Knecht, den be-
dauert niemand, geht's ihm schlecht; macht
sich einer zum Herrn, die Leute sehen es
auch nicht gern; und wenn einer bleibt wie
er ist, so sagen sie, dass nichts an ihm ist
142 Wer sich von seinem Knecht läset duzen, kam
sich selber die Stiefeln putzen.
Die Russen: Wer die Knechte streng h<, deraaeht
sie willig; wer gegen sie gfltig ist, der macht rie o-
Terschimt. (Altmann VI, 450.J
143 Wer sich zum Knecht macht, der soll jedem
den Pflug halten.
144 Wer zu lange Knecht gewesen, taugt nicht riei
zu einem Herrn.
145 Wie seHg ist ein armer Knecht, der wenig hat
vnd braucht es recht. — llenisch. 483, 5f.
146 Wie viel Knecht einer im Hauss hat, so viel
Diebe hat er drin. — Petri , lt. 792.
147 Wie viel Knecht, su viel Feind. — LekmoM.
//, 855,409. Körlv. 3449.
148 Wird der Knecht zum Herrn, ist er Meister im
Scher'n.
Lat.: Ant serTias ut serms, ant fugiai at ccrms. (Sm-
tvr, 897.;
149 Wo viel Knecht sein, da sein auch viel Diebe.
— (1,1er. 214'»; .Viiiw. SchulbL, XIV. 5.
Lat.: ilaot servi tot fures. (Coler, :il4^.J
♦150 A is der rächte Knächt (oder: Knacht). —
liomoklu'. 104 u. 1144.
Ironisch in dem Sinne: ein auserlesenes Sabject, eia
Prachtexemplar seiner Art. „Ich glaub«, eia Jeder
denckt: das ist der rechte Knecht.*' (ArUer, ua*.l
*151 Den guten Knecht spielen.
ächmeicheln , um Tor andern den Voriug <a habea.
*152 Den Knecht auf den Herrn setzen. — Frwä-
l'irr. .'il4 . Dütkirnj , IM . HniHiij . 102.
Wenn jemand feine Speisen und OetriLnke gennsito
hat und dann noch ctwa^ gans UewOhnliches, (icria-
goros geuiesst.
H»n.: Siut Pieter op onz Heer leggen. (Ilarre'ionirt, /, 294.;
*153 Der Knecht dürft' es nicht thun, weuiiV jeder
thäte.
• 154 Der Knecht seines Guts sein.
Dvv Ueishals.
*150 Kr hält die Knechte wie die Häiine, ätu »ulien
früh singen und übel fressen.
*156 £r hat den Knecht bif an die Fütst.
1429
Knechtschaft— Knick
Knicker — Knie
1430
* 1 07 Es ist ein luULachor Knucht. — Mur>H'i.\:hrlm., i«.
„Dan Bcind fUrwar die uassen ksAben (s. d.). die
XU lohn fünf Schilling haben; zu Franckfurt', die in
andcrm land, hutzbacher knecht werden ffenannt.**
•1j8 V.s ist ein yutcr Knecht, wenn er wieJer ein
Jahr vergebens dient.
•159 Ich bin nicht Allerheiligen Knecht.
Lat.: N'on oiiinibut ■ervio. (SuU>r, ^'.Kt.)
Xneohtachaft.
1 Ein frcye Knechtschaft ist bessei" denn ein ge-
fangen IIerr«chafll. — /Wn. //, 134.
Die frei« Knechtschaft bezeichnet hierein auf freiem
Entiichlu»H bcruhnndoa DienntTcrbttltnisi, in dem wir
xnletxt in der Ueaullichuft alle utehen \ ein Verhbltnita,
bei dem uuiorm Geinte kein unwUrdi^er Zwang aufer-
logt ist. Im andern Sinne gibt m kein« freie Knecht-
■chaft, denn nach einem Spriciiwdrt der Bomer, detnen
sich Dionysiua Longiuft bedient, ist die Knechtschaft
das (ieflingnias der Seele.
iHit.: Auimae sorinium est servituH. (Fii.t''liu:i , H.^
2 Knechtschaü't ist ein hailes .loch. — hin, il, 42:».
3 KnechtHchaft im Fiicilon ist besser als Herr-
Hchutl im Kriege.
4 Wenn die Knechtschaft bri-nnt, wkrmt sich die
Freiheit daran.
5 Zur Knechtschaft wird keiner gezwungen, der
zu sterben bereit ist. — Simo.i. .mao: A. »>■;•■. i454.
Kneifen.
Den (der) knipt «e bös ( bis 1 0|) et Hlut. on
kriegt dnrh i^ar ne«.ks i;ud. >!•■ — f.':».'-
null. I. (U7. 4'<ti.
Kneipe.
l In die Kneipe gehören iintlätige Spa.^sviigel. —
Lat.: Mitfret in nosi.-Ok>ii:ifl huinili aermune ttliernis. :Kif-
ii'iH. :is:..;
••i Meinetwegen gibi's keine Imnte Kneipen, .''/.if.,
KnelJDen. , i t
Das wird mich kneipen, sagte Liji-*, als ihm
der Henker «.inen Strick um tien Hals legte.
JJoll.: Ik Trees. dat mij dat zoo knijpen xal, zei Tjceudert,
en de ImsuI drod lieni ven houneiii^n d**]« nm den hals.
(Hane'tvm'-,'. II. 13.;
Kneiper.
Der Kueiper kommt auf die Jichienen.
Knelaten.
Knf'isti'n un ä<:hniufen un I.idrigkeit is müssige
Kranklieit. .sn.« iiii»».*.
KneUtliibes.
•Et iis e hneisthibes. .Si"..'m/:iij.i..«ü.h.. — lr„m.
Mdllfl . 1'. 3'» . ti7.
Kin unsauberer Itursclk«, eigentlich oiu Schmuzkuchen,
Kuoist- - Schmuz, honuebergisch Kniest (l{.'iniioU, I, »4^ ;
inbi'ri-.-Kuubeni «i-hwoiieriaoU Hiibi. .'.S'.W./.r. //. 7.;
KnAp, s. Kniff.
•l Dat MÜnt Knepe vun Jan Hunk'n. — .'.i.iih.ud, lOS«».
•2 En Knep' as'n Gasienkorn. — Kühwald, ^'^.
'} Da« Wort bezeichnet erstlich einen (Triff, Angriff
mit Kneipen, dann ein schlaues Verfahren, einen Kniff
(s. Knt^p :t), und endlich wie in der obigen Redensart
diu Enge des Kleides udor des Körpers über den Hüf-
ten 1 Taille ) , daher knApinch r schmal vom Leibe, eng*
geschnürt. (S. WandrAbmakn^p.) ' /.'i" •'-"/. 12^ : .Vc*»i'i*,
//. 31«.;
•3 He heft Knejie im Kopfe. /«»'Miftfuffc.
'I Koiffo, Känke; Kneep** = das Kneipen.
•4 llc het fine Knep ou growe Slrek (Ötroiche).
(yifWf.t — Fxrmi'nifh, /. 40»l. .17.
*h ile is vuller Kne]ie. iS. Kniff.) — /CiJtuuid. lOS».
*f^ He wet tlc rechten Knepe. — itvht-n. i».
Ist mit allen Schlichen bekannt.
Kneten.
1 Wer kuuiet, dem bleibt Teig an den Hunden.
Frt.: Quand on a la main k la pita, il en raste toqjoun
■luclque chose au bout de* doigts. (Undrvp, 949.>
•J Znerst kneten, dann backen. — »«i-Iriii . Mi . Sim-
rock, 5787.
Lat. . Priuequam pinsneris farinam «ublgis. (Ei*ü9in , Mi.)
Knettertaeoli.
■Sie ist eine Knettertaach. — Fruchbirr*, »t».
Kiu Plappermaul , eine RchwaUkatbariBe.
Knick.
1 Wo iler Knickt [^ ^qIq nedatcn' (au'u deipsten ),
dj springet (itigt) man 6wer. fllammer,) —
> h'imhaek, f. SU.
•) ZauD. *) Am nledrigilen. (8. Haffen «, Heake 1*
v.ni iSaun.)
**2 Dat es nien en Knick un en Stot. (hfriohr.) —
H'rti'^t«' . Sfi, 119.
Das ist schnell abgemAcht.
Knicker.
1 'T ist nich «m de Knickers, man um die Ge-
rechtigkeit von ^t Spill. — Ituerc», lUO: Uom-
kiihrMcr. lil.
2 Von einem Knicker muss man nehmen, was er
vom Käse schabt.
Die Aegypter sagen von einem solchen, um auszu-
drucken, man müsse keine Gelegenheit vorübergehen
lassen, um vun einem fllzigon Menschen Vortheilta sie.
hen: Wenn du bei seiner Hochzeit nicht essen kannst,
SD iss bei seinem Leichenschmause. (Itiirckhanit , 66H.)
3 Wenn der Knicker eine Nadel schenkt, so be-
h:ilt er (ten Knauf für sich.
Die Küssen : Der tfeishalit macht mit der Wurst zwei
Geschenke, einem gibt er dan Kleiich, einem den Darm.
(.Ufmunn 17. .SH6.;
•4 I)at IS net so völ as 'n Knicker (Murmel) in
Antjen^o^ Krs (After). — /v.iHi7;i,/iiii. //, ,vi7.
Knickern.
•Er knickert die Laus um den B:ilg.
Der Filz. WortH|iicl mit knickern i— -gei/eu) und
knicken.
Knickersdorf.
•Er int von Knickcrsdurf. — WiliinüHiii. />i" .ii'u.'M/iff
n.iuei , s. <".2.
Vtm einem (ieizigen.
Knicks.
•Einen Knicks krii-gen. r'.v ;»«■.. ■
Schaden leiden. Von (ierathcn und Oescbirr, auch
vun Meü'ichi'ii lu Itezug uuf die (ioduiKlheit.
Knie.
1 ]{eini rechten (nämlich: Knie) is 's a (röd, l»eim
ilenken (linken) iH '.s a Gaden.
Je nachdem, wer (ievatter bitten geht, w^lhrond er
beintMi Spruch hersagt, das rechte oder linke Knie beugt,
idt daii Kind ein Knabe oder ein Mi»dchen. So war es
tniher in ObernAterrcich iiblich. ftinumgarffn.)
2 Bet an*t Kne steit et frc. — F.ivhmiM. io53.
3 Bet an't Kni is fri, sä* dat Mäken. lUidv^hiiw.)
— i/i»i',vr , 7ü3.
4 Da> Knie ist mir niihcr als die Wade und Brot
viel noth'ger (gesünder) als (^hocolade.
Der eigne Vorttieil geht vor.
.") De Kne steit fie. i''fc«/nc-^... — iUfn-n , S39: I'inm-
>iMii>>. III, 43», 267. Uaitiskau-vdrr . 11.
6 lUt lut>t mir an ein knie gesehen, du darffcat
nun kein Nonne werden. — A'jitit»!» I, 35s. Leh-
■n.inn. 11.73,94. Simnnli, 7337.
Von dem hohen Uradc der Keuschheit, welchen man
zum ScinneiiKtande fUr wesentlich hielt. Darüber, ob
diese Keuschheit wirklich in so hohem Grade vorlian-
den gewesen und bewahrt worden ist, werden die Bprlcb-
würter unter ,, Nonne" wol Auskunft geben.
7 Wer auf den Knien rutscht, kommt nicht weit.
Die Küssen : Wer mit krummen Knien geht, kann nur
schlotternd weiter kcmunen. iAltmann VI, \W.)
8 Wer auf die Knie kommt, hat bös aufstehen.
Dan.: Kommer man fiierst paa knwerne, saa er der seen
reysning. '/V..e. dan. , 34n.;
0 Wer autT ein knie kompt, «ieu stösst man gern
vmb: kompt er dann auf! beyde, eo haut man
ihn« «len koptV ab. — v.rutcr, l.n; prtn. 11,694:
it-ltwaim, 82'J, S. II iricfc/ir , /, 38. A'M"/('ifi , 3rt&.
10 Wer usiher ist am Knie, ist näher zur Erbnchaft.
— lir.ij. »>1, 126.
Der niichste Verwandtschaftsgrad hat das Becht zum
Krbe. Die BechtsbQoher veranschaulichen die Verwandt-
schaftsgrade am menschlichen Körper.
11 Wer schwache Knie hat, der stolpert leicht.
*1S Das ist gut für die Knie, dann brauchst du
nicht xu kriechen.
Boherahafte Antwort, wenn jemand tagt; Ich muss
gehen.
SvU.: Dat is goed Toor de kniiii, dan beboeft gie niet te
kraipBD. (MarrrtUHMi' , /, 419<>.J
*13 Das läsBt sich nicht übers Knie brechen.
Ist nicht so geschwind gethan, ist aiohi to leicht,
wie man meint.
/V*. .- Cela ne ee jetto pas en moule. (Lendrot/ , 103S.;
*14 Das werd* ich n>ir unter das Knie binden.
Holt.: Oat wil ik beuedan wijne knie binden. (Uorrebanw^t
l. 41'i''.^
1431
Knieband— Kniff
Knigge — Knittel
1432
• 15 Die Knie haben bei ihm nie Feierabend. — Purö-
miakon, 2705.
Von Höflingen tiud KratzfüiMm von Profession.
•16 Er mu88 auf den Knien tanzen. — Mntheisy, 75*.
i/athe$iu$ verweilt dabei anf 2 Saui. und 1 Kon. ohne
nihere Angabe.
•17 Es ist mir in die Knie gefahren. — Eitelein, 385.
• 18 Et let sich net ales iwer't Knä brechen. —
Schuster. 863.
*19 Etwas übers Knie brechen. — Eiselein, 385; liraun,
I, 1D05,- l'arömiakon. 770 u. 952.
Mit Gewalt oder Übereilt zu Ende bringen. „Nach
JonA Predigt sind die Niniviten auf ihre Knie gefallen
und nur anf solche Weise liUist sieb die Ungnade Got-
tes übers Knie brechen.** (Abralkam a Sancta Claru, Ju-
das äfr Erzschelm, II.)
Frz.: Brusquer une affaire; terminer une afEaire super-
ficiellement.
•20 Mer kou 's nit über's Knie öbrach'n. ;Fr(ifi*«'n.;
— y-Viirfi murin, 17,319.230.
Man kann die Sache nicht so schnell und gewaltsam
erledigen.
••21 Mit dem hab' ich schon oft Knie bei Knie ge-
sessen. — Frischbier \ 2070.
Wir sind gut bekannt.
•22 Mit einem übers Knie gespannt sein.
*23 Seine Knie vorm goldenen Kalbe biegen.
Einem reichen Manne kriechen, schmeicheln. Aus
der jüdieohen Geschichte entlehnt.
•24 Sich auf die Knie ziehen.
•25 Sie sind weder an den Knien noch Ellenbogen
verwandt.
*26 So lange mich die Knie ti'agen. — Eiselein, ssi.
Lat.: Dum rirent genua. (Bituier II. 880; £i«dejii, SM.;
Xxüeband.
Es werden viel Kniebänder von denen gestickt,
die selbst barfuss gehen.
Xalehols.
•Weder Knieholz noch Wiestolz.
Xnlekehle.
•l Das* will ich mir unter die Kniekehle binden.
— IhUci, Eselsfresser, I, 148.
') Diese Sorge, jenen Kummer.
•2 Einem nicht bis an die Kniekehle gehen.
Ihm an Werth sehr weit nachstehen.
Xnime.
•1 Dei
1 Einmal knien schadet nicht, aber man muss
nicht liegen bleiben. — Reinsberg /v, 82.
• 2 Er muess umme chneini. ' Soloihttm.j — Schild. 74, 202.
•l Enen in de Kuipe hebben. — üähnert, U2^.
Einen kneipen, misbandeln, swacken.
•2 In de Kniepe kommen. "Holst.j — Richey. i3i.
In die Klemme, ins Gedritnge. Knlpe = Klemme,
Klemmholz, Fangeisen. (Vgl. Stiremburff, lis''.;
•3 Nu will deKniep to Hole kamen, cilamfmry.j —
UUhep, 131.
Nun will Notb an den Mann kommen.
XniepiB.
Vom Kniepis nach Freudenstadt es nur zwei
Spannen gabt — Eixciein, 3S5.
Knieriemen.
Wer den Knieriemen in der Hand hat, der loU
auch beim Leisten bleiben.
„Es mag Pech fUr die Nation sein, dass ich ihr Schu-
ster bin und ihren Fortschrittsstiefel ansnschuhen habe,
denn ich weiss niemals, wo sie der Schuh drttckt; da
ich aber einmal den Knieriemen in der Hand habe, so
will ich beim Leisten bleiben, nach wie yot von Ander-
manns Leder schneiden und die schlechtesten pegs in
die besten holes stecken , bis die ganxe Nation baarfusi
gehen lernt, eans bottes wie sans culottes. Und es ist
kein joko, wenn Ich auf diese Weise die Leute auf den
Strumpf bringe.'* (Pionnier, Boston vom 1. Juli 1863,
X, 27, 6.;
Kniff, 8. Kn^p.
•1 Da steckt der Kniff.
Moll.: Daar ligt de kneep. (Hairebomte, J, 419 1).;
•2 Er hat einen Kniff weg.
Iift angetrunken. Kniff Ton Kneipen. Bei Trinkge-
lagen sagte man wol, du hast den Lacher, kndif ihn nur,
die Folge war ein Kniff.
•3 Er hat Kniffe hinter den Ohren.
MoU.: Stil en bestendig, maar de knepen inwendig. (Harr4-
bomit, !, 415)'\; '
•4 Er kennt den Kniff.
Moll,: HiJ kent de knepen. (Harrtbvmie , T. 41» b.;
5r Freiherr von Knigge hat ihr etwas ins Ohr
gesagt.
Sie hat Ungesiefer. Ist aus einem mehr «la derksa
Spasse des bekannten Freiherm Ton Knigge «ntetaadse,
der einst einer Hofdame eine Laos, die er in einer Tfe-
derspule hatte, unter der Form hinter das Ohr brmcbts,
als wolle er ihr etwas leise sagen.
• 2 Er kennt Knigge^s Umgang mit Menschen nicht
Hat wenig Lebensart, ist tölpiscb, ani^aohliffcB.
Frs.: II n'a pas lu la civilit4 puerile. (Lendro^, 44a;
•Er knilt wie ein dürr dornheck. — Franck, //, n\
Knill, s. Kntül.
Kxiipen.
•Dar is nicks to knipeu edder to biteu. — Art-
nert , 348 *.
Da ist niclit das liebe Brot im Hanse.
Knipp. s. Knttpp.
Knippohen.
•1 Einem ein Knippschen vor der Xase machen.
— Frischbter\ a071.
„Ick lido et nig, dat du mi Knippschen vürda 2flse
slftst." (Dähnert. 243^.; Ich lasse mich Ton dir sdcfct
▼erilchtlich begegnen.
• 2 He sleit de Knippken in der Ficke. — hickey, 13l
In Pommern : De slöt Knippschen in de Taich. (DA'
nert, 243».; Trotzt heimlich, ist herahaft und droht,
wenn der, dem es gilt, nicht anwesend ist.
•3 Ich gheue nicht ein knipiien darumbu — fep-
pijw, 217*».
•4 Knippchon in die Tasche schlagen. — KCru. M54*.
Vom Zorn, der nicht laut sn werden wagt.
•5 Knippken slän. — flicftfy.isi.
hat.: Concrepare digitis.
KuLppachere.
•He is allerweg'n mitV Knippschere achter her.
— £»c/tir«W, 1650.
Kxüpsen.
•Ue hett to viel knipset. ^DetmtAd.y — Firmemdk,
/,360,10.
Zu viel getrunken.
KnirM.
•Er ist ein Knirps. — Frischbier ^,Vin.
Scherz- oder Spottname ffir eine kleine, rerlwilMH
Tcrwachsene Person. (Vgl. Grimm, F, 1439.)
Knirren.
•Es knirrt wie eine dürre Dornhecke. — fi«-
hin. 123.
Lat.: Clamosior lanro ardente. (Eiseleim, VAj
Knixrenfleker.
•Er ist ein KniiTenficker. — Fnschhitr -, Mi.
Ein Knicker, auch kleiner schmnzigcr Menscii. Ku^
ren = knurren; Ficke = Tasche.
Knittel.
1 Der Knittel ist für Männer gemacht, nicht nr
Weiber.
Wird von Arabern i. B. gebraucht, tun aiBSB sb-
dem wegen erhaltener Bastonade su trOiten.
2 Der Knittel muss beim Hunde liegen. — I<i*^
/»«riii> Werke, XX Sl.
3 Der Knittel wil jmmer neben den Hund gelegt
seyn. — Uerberger, I, 2, 219.
4 Der Knüttel ist an (bey) den Hund gebunden.
— Fiadter, Psalter, IM, 3; Bückimg, «u.
Die Hunde tragen einen Knttttel, damit aie aiett n
bchnell laufen können } er ist also das
erkl&rt so das Sprichwort.
5 Ein Knüttel ist vor den Hund gut. —
1/. 124, 72.
6 Hast du die Knittel weggeworfen . wu hast da
dann, um dich g^en Honde zn vebren.
7 Man kann leicht einen Knittel finden, venn
man den Hund schlagen will.
Lat.: Male facere qui Tult, nnsqnam uom canaam iavtait.
tSetfboM,i9i.)
8 Man muss den Knüttel bey den Hund legen. ^
PtHn , II, 459.
9 Uffen grobe Knittel gebiert a horter Keil. —
Robinson, 547.
10 Wns nützt der Knittel, den man nicht schwingt
(mit dem man nicht schlägt).
Die Waffen, die man nicht zu fUtren wetii-
BChtn.: S4m kyj (mec) nebije. (CHahu9*k-j , Zfi.
Fotn.: Sam kij niebije. (Ctlakt^vfif. Xi.)
1433
Knittelhard — Knoblauch
Knoblaachskünig — Knochen 1434
11 Wenn der Knüttel nicht wirdt bei den Hund
gelegt , 80 achtet man keines Gesetzes. — Uc-
HiM-h. lAÜl , 15; Pitn, II, 601.
la Wer mit Knitteln unter die Hunde wirft , wird
darauf mit Kuchen nicht mit ihnen auskommen.
• 13 Den Knittel neben den Hund legen. — llcrbcrger,
l. 866.
„Br a»ffct: Ihr ueyd Dicht meine Freunde (»ber ich
muaa den Knüttel neben die Hunde leRen), «u ihr thut
was ich cucb gebiete. •* (Htrhfrytr , HrrtpoitiÜe; Fauli
Brkihruntj, 70^'.;
•14 Den Knittcl unter die Hunde werfen.
Vergeben rUcksichteloa , ohne Auiobeu der Perton be-
•trafen.
Knittelhard.
•Mit Kiiittelbardi's henimwerfen.
Wul SU viel al«: in Sprichwörtern reden. Bei Cblfr
(21.'/») heiBBt et: „Aach »ollen sie ungebetet anm Ti-
sche oder Tou Tische nicht gehen, denn das gehüret
.Scwcn (Sttueu) und nicht den Menschen xu, wie die
alten KnQttelhardi lauten: Ad monsam resident et paal
nou benedicont, hie retidet ut aus et targlt ut alter
atellut."
KnitteUause.
•Einen mit Knittellaugo waschen.
Ihn derb darchprUgoln.
Xnltflerwald. , , ,„^
♦Ainen durch den Knnttlerwald fuhren. —
Srht>lil. 331.
Hin Tiasscnlaufen (militäritche Strafe) machen, un-
eigentlich: ihn sehr peinigen, plagen.
Knoblauch. , « • . ,
1 Als Knoblaurh ist or geganjreu und als /wifbel
wieder «gekommen. (S. Zwiebel.) — nntuiifrn IV. 40.
2 As (wenn) man esst uischt kein Knebel, stinkt
lufin nicht. JuU.-druttih. ltnnl>i.J
Wenn niau keinen Kuubluch itst, riecht man nicht
danach.
3 Der Knoblocli blüht, er will Hotel» tragen.
,>V/j/,..,j — HVniAo/d, 11 11. i.''.
•) Vim llanpt, Hanptel, Küpfe. — Bei ttltergrotter
Luntigkeit.
4 D'r Knobhch blid*m, a wat lläUa trään. ((k-fterr.-
S.hli'f.^. — h'Ur. 44:..
Hr ist überrattthig, die Strafe wird nicht ausbleiben.
5 Knob!:iuch heisst di«* Zwiebel Stinkwurz.
6 Kiiobhmch ist rin j^iiter Kooh, dem Apotheker
zu JSthuiorh, dem Doctor zu Poch, aber der
Nost' zum Joch. — Körii\MX^.
Um die wirksamen Eigenschaften des Knoblancht her>
▼urzuheben aagen die Tuten : An dem Tage, wo man But-
ter und Knoblauch isst, braucht man sich nicht vor
Gift ca furchten. (.Vtujasim, I81W, 604.; Auch beiden
Alten war der Knoblauch eine sehr beliebte Speise der
Suldaton. dan Ilild eines kriegerischen Lebens und
»innet. In dieser »extehung hatten die Friedlieben-
den das Sprichwort: Iss nicht Knoblauch; das so viel
bedeutet, als: Sei nioht kriegt- oder ttreitlnstig.
7 Knoblauch stinkt von allen Seiten. — ninifc/iT.
A7.Y. «2.
höhm.: N'es resnok kam chces, cesnek i bnde.
Fn.: Tuuiüuurs sent le mortier les aus. (l,eroux, I, iL)
8 Knoblauch tregt man auas, Zwiebeln bringt
man wieder. — l'etn, U, 4SS: UatHtmu, hutüla.
m. XXVII -.
..Lasset die altan fkUen darnieder, tnsant kaoblooh
auss und swifel herwieder." (Schade, I. 89, 17».; „lU-
ben Knobloch getragen auss, brinsen Zwii^l wieder
nach haust." (Ji. Saehn, IV, L, 1.;
9 Knoblauch vnd brant wein wollen beisammen sein.
— lU'tiitch. 477, 23; Veiri, II, 4SS.
10 Knobloch hat ein weissen Kopff, grünen Stengel
(Still und scharfe Zinken). — Lffcnum«, 10, 67
II. 146 , M .- E\»r\ein , I«.
HChn,: ^esnek mft hlavu bfloa. alr kliiko nlfson. (Ct-
•.ako9*ky. 1«.; _
loln.: Czotnek ma gtowr bfala, a ogon xielony. (Cela-
4,.pU/. 122.; ■ '
11 Naoh Kncblauih riecht der eine, der andere
na<h Zwiebeln.
12 Wenn einer Knoblanch gegessen hat, so riecht
riian's wol.
fr«. . Plat on pile d*AU, plat il sent mauTaii. (Cakür, ii.)
13 W».nii Knoblauch foiliitht, kommt Zwiebel
wif'dor.
/(.. Atidadn let mu, tonadu tet cLibndda.
14 Wer den Knoblauch isst, dem riecht er nicht
widrig. — Altmann VI. 430.
15 Wer kernen Knoblauch gegessen, der stinkt auch
nicht danach.
16 Wer Knoblauch gegessen, der riecht nach Knob-
lauch.
Böhm.: Kdo cetnek Jedl, tomu decb pichne. (Ötla-
küvi^k'j. 372.;
17 Wer knoblauch gessen, der empfindt keinen
gestauck davon. — l.<'Am(inn, 73i). 10.
„Wer in tUnden lebt, der merkts selbst nicht."
16 Wo man Knoblanch stampft, stinkt auch der
Mörser.
• 19 Ich frage nach Knoblauch und er antwortet von
Zwiebeln.
Lat.: Ego tibi de allila loqnor, tu retpondet de oaepit.
(FatfUttt, U.)
•20 Sich zum ägyptischen Knoblauch zurückwün-
schen.
Aus einer bcisem, aber {nngewolintcn Lage in die frQ-
hem, Kwar drackendern, aber gewohnten Verhaltnit«e.
Knoblauclxakönlff.
•Es ist der Knoblauchskönig.
„So wurde Heinrich's (fegonkaiser, Hermann von
Lothringen < IW^) genannt Sein kUnigUcher Sita wurde
ihm gen Eissleben verordnet. Vnd weil daiumal zu
Kissleben viel Knoblauch gebaut wurde, ward dieser
nowe Kilnig ron den Kaytaritchen »König Knoblauch <*
oder der Knoblauchs König genannt." (Dünnginche
Chri,HÜ'H, 'M4 fg.)
Knöchel.
*Kr wird mii- schon einmal unter meine Knöchel
komunMi.
HuU. : lemand in de knokkols krijgen. (llarrfbviH'^,
/. 42I"''.;
Xnoohen.
1 Aus frenulen Knochen ist gut Mark kochen.
2 Besser an einem Knochen klauben , als gar kein
Kleiach.
Span. : Quien te da cl biieto uo to «luerria ver muerto.
(l't'H Uu'Jft'')
3 Das sind Knochen von dem verbotenen Fleisch,
das <l]o Klosterfrauen heimlich assen, sagte
der Ciärtner zum Knaben, als sie beim auf-
jr;'hobencn Kloster auf ein Häuflein Kinder-
kniK-hcn gruben. — Klwu-nftieijel, so, 2.
4 Den Knake, dei i^nem beschert oss, wat de
Hund nich wegschleppe. — fVitrh^ür'. 208I.
5 Den Knochen , der einein beschert ist, trägt kein
Katz* davon. — Auerbach, DorfgenchichUii (Stutigart
IKl). ///. 307.
ti Der Knoche, den einer han soll, schlcbbt 'm
kenn Hund fürt fStnuhunj.) — Firmrnich, II. 5»7.
7 Der Knochen war erst auf des Herrn Tafel , ehe
IT auf den Weg geworfen wurde. (Surinam.)
31 eine Lage war nicht ttets eine to traurige; ich lebte
frilher in bettem YerhAltiiitten. Ich bin eine antge-
drttckte Citrone.
8 Die Knochen bleiben denen, die zu spät kommen.
9 Die Knochen sind für die Abwesenden. — nein»'
bcrg lU, 4.
10 Ein fetter Knochen lockt viel Hunde herbei.
Bökht.: Pri tuhn6 kotti pti te riditvadf. (Cclaiuvskif, 9U.J
Kroat.: Pri mattni kotti cncki te rado potvade. (CeUi'
i-üctüry, 314.;
11 Ein Knochen ist leichter ansgedreht als einge-
renkt. — AUtnami VI. 43.
12 Ein Knochen lockt oft mehr als einen Hund
herbei.
Aehnlich rnttiteh AUmanm VI, 476.
13 Ein Knochen und zwei Hunde gebön keine
rahiffe Stunde.
14 Ein sdüechtcr Knochen iat besser als gar kei-
ner, sagte der Pudel. — Rniuberg iv, «.
15 Es müssen auch Knochen sein, die das fleisch
halten vnd tragen. — Upnitih. 11s«. GS; Pttri,
J/. MO.
16 Ist. dir Knochen noch so gross, fiir zwei Hunde
ist er y.u kloin.
»f.: Vn im 4 deux ma^tios entemble comblra qn'll soll
gros, ctt irop (ca. (I.*rnux. /. 119.;
1435
Knochen
Knochen
1436
17
♦33
•34
*35
•36
•37
•38
•39
•40
•41
Je näher den Knochen, je süsser das Fleisch.
Dan.: Det k^d er stfdest, tom aidder nxst beenst. (Prot.
dan., 356 J
EhoL: Th« ne»rer the bone , the Bweeter th« flMh. (Bohn
II, 16.)
HoU.: So oare den been , so «oeter rleesch. (Tunn, , S7, 11;
Bokn l, 329.)
It.: La carne ch' b uppresBO Pobbo h piü Baporita. (Pazta-
glia, 4«, 2.)
Lat,: Dulcior est caro que magifl OBsibaa heret abique.
(FaUtrxUben , 801.J
Jeder nage an dem Knochen, den er hat.
r.ut.: Ob rodito, quod Borte contigit tibi. (Binder 11, 2448.;
Knochen , Bein and Haar düngen hundert Jahr.
OekonomiflcheB Sprichwort, da« die drei genannten
Stoffe, alB Torzttgliche, nachhaltig wirkende DüngongB-
mittel empfiehlt. Erst in neaerer Zeit wird ihr Okono-
mischer Werth gewürdigt. (S. Knochenmehl.) (VgL
AUg. Anzeiger der Deutzchen, 1836, Nr. 17-5.)
Man kann wol Knochen abklauhen, aber keine
Steine.
Dan.: Man gnaver nogetafbeen, man faaer intet af steen.
(Fror, dan., 243 J
Man muss den Knochen abnagen, den einem
das Glück zuwirft.
Man muss die Knochen abklauben , die man be-
kommen hat.
Man soll die Knochen so abklauben, dass den
Hunden auch was bleibt.
Böhm.: NeohryEuJ kosU, nech neco i pro hosti. (^cto-
koviikg, 53.)
Sacht wat, Broor, ik skall no' mit din Knäken
Appels van den Born smiten. (Ovelgönne.j —
Firmenich, lll, 24, 7.
Wä de Knauche iss, moss dam Honk ät (das)
Flesch gäwe. (Düren.) — Firmenich , 483 , 117.
Was im Knochen sitzt, kann man nicht ab-
waschen. — Reinxberg II, 56.
Holl. : Wat in 't gebeente gegroeid ia , wil uit het Tleesch
niet. (Bohn I, 343.;
Wenn der Knochen abgenagt, so lässt der Hund
ihn liegen.
Wenn du keinen bessern Knochen hast, so
such' dir einen andern Hund. — Körte, 3034.
Wenn 'n mit'n Knaken na'n Hund smit, so
kachiekt (bellt) he nich. — Globm. vili.
Wer ewig an den Knochen nagt, kommt nie
zum Mark.
Wo Knochen sind, da sind auch Hunde, die
sie nagen.
Wo Knocken sind, da düegget (taugen), do
giwt et uk Rüen, da sä müegget (mögen).
(Uattnuji'n a. d. Iluhr.) — Firmenich, I, 369, 4; für
Düren: Firmenich, /, 482, 27; (ür Münzterland: From-
mann, 17,427, 86; für Osnabrück: Lyra, 22; für Izerlohn:
Woeste. 71, 150.
Aus Bedburg erhielt ich dasselbe Sprichwort mit der
auf die Anwendung deutenden Bemerkung: Auch eine
angeblich sitsen gebliebene Jungfrau oder allgemei-
ner, ,eine bisher Übersehene Person findet, wenn sie
sonst tachtig ist, noch ihre angemessene Stelle.
Auf diesen Knochen kommen zu viel Hunde.
Wenn wenig unter sehr riele vertheilt werden soll.
Da ist ein Knochen für dich abzuklauben.
Engl.: There's a hone for you to pick. (Bohn 11, 150.;
/(..- Egli m' ha dato un osso da rodere. (Bohn II, 150.;
Da wirft mer mit unucrn Knoch' na Zwetsch-
gcr roa. ( Franken.) — Frommann. VI. 327, 430.
Das ist ein guter Knochen zum Abklauben.
SoU.: Dat is een lekker kluiQe voor hem. (Harrebomie,
I, 417»*.;
Das ist ein harter Knochen. — Kiix, 33.
Dat ene up de Knak'n, dat ander up'n Stak'n.
— Eichwald, 1049.
Von jemand , der nur zwei Hemden besitzt, von denen
er das eine auf dem Leibe hat, wfthrend das andere
auf dem Stakete hängt, um zu trocknen.
Dat is ken Knak'n, dar Fett up sitt. — Eich-
wald, 1051.
De Knaken angripen. — Dähnert, 239'*.
Sehr stark arbeiten.
De Knaken klätert em as'n Büdel vull Arfken.
(Oldenburg.) — \\e$erieitvnq , 4077.
Von Jemand, dem die in Oldenburg sehr beliebte Cor-
pulenz fehlt. (S. RippOv^
•42
•43
•44
•45
•46
•47
•48
•49
•50
•öl
•52
•53
•54
•55
•56
•57
•58
•59
♦60
•61
•62
•63
•64
♦65
•66
•67
•68
De ollen Knaken wollen nich mehr. — DA-
nert, 239*'.
Das Alter gestattet so schwere Arbeit nicht mehr.
Den Knochen kannst du einem andern Hunde
vorwerfen.
Mit dem Knochen einen andern Hand loek«n.
Port.: A pio duro, dente agudo. (Bohn I, 266.;
Span.: A otro perro con ese hueao. (Böhm I, 300; Or-
vantez, Don quixote.^
Die hat Knochen im Leibe.
Sie ist schwanger.
Die Knochen in der Hundshütte verwahren. —
AUmann VI, 524; Heinsberg IV, 6S.
E Knake, an dem drei Pund Flesch hänge. —
Frischbier ^, 2082.
Eenen Kn&ken im Ben hebbeii. (üaUt.^ — A-
chey, 127.
Scherzhafte Entschuldigung, wenn einer nicht geh«
oder kommen will.
Einem einen Knochen zuwerfen.
Böhm.: Hodili ti kustkn: anebo Ji hlodej, anebo •chonl.
(Öelakovsky, 88.;
Em bet op de witte Knakens gewe. — rrwh-
hier*, 2078.
Er hat ihm einen Knochen ins Maul gegebeo.
Ihn durch eine werthlose Znsieherung beeehwiobtigL
Er hat keine Knochen. — FrUchbier, 404; /*rurt-
bier ^. 2075.
Ist ausserordentlich gewandt, gelenkig, so, alt bitte
er keine Knochen.
Er hat Knochen im Leibe. — Fri^chbm '-, »7e.
Ist ein kräftiger Mann; aber auch Ton eiaeat, der Bicb
nicht bücken kann oder will.
Er hat Knochen wie die Weiber und Pferde
aus dem Perche. — Hesekiei. 39.
Er kann seine Knochen im Sack (oder: Sack-
tuch) nach Hause tragen. (Danzig.) — FritA-
bier », 2074.
So durchgeprügelt, zerschlagen ist er, oder wird er
werden.
Er vertheilt die Knochen und hat noch kein«
gekocht.
BoU. : Hij bedelt rceds om de beenderen , ofschoon ik aof
geen ▼leesch gekocht heb. (narrebomee, l. 38.;
Es einem so geben, dass es bis auf die Kno-
chen geht.
Es ist Ein Knochen unter zwei Hunde.
Lttt.: Ab ostio uno mendicantes duo. — Dnum oi iater
caneB duos. (Bot>iU, I. 4.)
He hett dat innen Knaken. — Ddhnert , ijs**.
Sagt man von allen Beschwerden an den OUeden.
es mögen Geschwüre oder Flüsse sein.
He hett en Knaken im Ben. — Schütte, 1, 1%.
Ich will nicht in (unter) dessen Knochen kommen.
BoU. : lemand onder de klniren kr^Jgen. (Harrthemk.
I, 417 ^;
Ik kann noch wuol met sinen Knuoken Biftren
afsniiten. (Iserlohn.) — Woeste, 86, l».
Dt sraeite mit deinen Knuoken no Beren. ft-
derbom.) — Firmenich , I, 362 , 1$.
Knochen ansetzen. — Frischbier ', 20T9.
Kraft anwenden.
Mät deinjde Knöche schmeissen ich no Biren.
— Schuster, 1109.
In WUrtemberg: Mit deine Knocha will ich Bira la
schmeisBa. (Neften, 404.; — In Pommern: Mit dinea
Knaken kann ick noch Appel rom Böm emiten. (Di-^
nert, 239».;
Met denga Knoche werp ich noch Nüss av.
(Bedburg.)
Mit deinen Knochen will ich noch Birnen und
Aepfel (Nüsse) herunterwerfen. — Schottet, 111«*.
Eiselein, 385; Sauer. 177; Simrock , 5788; Braun , /, 19«,
Frischbier^ , 2077; Laus. Magazin. XXX, 851: Auerbcet.
Dorfgeschichten , 11, 234.
Der Trotz, im Wahne, den andern zu ttbecl^ea.
„Mit euren Knochen, Nachbar, bengle ich noch diB
Nüsse von den Bäumen.*' [Spi'nJler, Bastard. Stuttfsrt
183V», IV, 131.;
Sin Knak'n in Andermannes Kiste legg'u. —
Eichipald, 1050.
Socke Knuäkskes kann 'k na wuoi sachte b<-
guagen. — Lyra, 106.
1437
Knochen — Knüpf
Knopf
1438
*69 iSolche KDOcbtiii kanu ich woi saohte benagen.
— Simrtuk. ATt"!**.
Knöcben.
•He knoL'h wie en alt Pcrd. (Mt-urs.; — FirmenicH,
/, 400. '.
Knochenbeisaen.
*IIe geht {'oreii up dat Knukenbiteu üt. — Udh-
nrrl . 230^.
Kr küHHt ticb ^vm mit ileu Mil(Icb«n heraio.
Knoclienb«i8ser.
•De olle Knakeubiter. — ihihHtit.'iio*.
Ein Madchcnj&ger ; ein Verliebter, der gern küiat.
Knochenfirass.
Ich lei4U: iuii Knochcui'ntss, sa^te iler Bediente
zum Doctor, meine IIerr8<?liaft tiittcrt mich
nur mit Knötchen.
Xnodieiunelil.
Eine Tonne Knochenmehl üuh Deutschlaml er*
spart zehn Tonnen (letreitlf aus Deutschland.
Di« EiiiführuuK des (4ip«es und der Kartoffel, welche
•Icr ifruaieru und TöUigen Auinutxung dei Budeni, d. 1.
•lern Kaubbau dieneii, lieaa dan deutacbeu Landmann
viel« Jahrzehnte die Kmichcn als Düngemittel gering
achten , wAhrend sie der Intelligentere englische Land-
wirtli zu Milliüneu von Oentiiom uus DeutAcfaland be-
zog. Mit jed«>m Centner Knocbenmelil wird aber den
Feldern eine Hauptbedinguug iur Wiodergewinnnng
vuu mehr als 3500 Pfund Weizen, Kuru oder Getreide-
wert b entzogen. Ufbfr ä^n Wfrth der Kno^hfH vgl. AU'
;/ciu^iH*r An:ei(fert Gotha im Januar IH:ic, Nr. .'i, und
Iht lanilirirlh*>'haftHehn Rnubhnu in L'nat'iv T<i'jf ^ Braun-
avhweig isr.l, Hft. 5i<, H. 4»H.
XnödeL
1 Knödel, Nud'l, Mues uml lilontr ' sind die vier
tiroler Kleniente. — Sihitpf. .ias>.
•> Buuhweizcn. (Vgl. Schüler, III. 27*'.)
•2 Er hat «ün Knödel im lliils. ■0\»r»stcrTfuh.'^
Umschreibung für Kropf.
•3 Er hat zn wenijif KnödM gesse. 'tUnruitumtiii.)
Schvrzliaft um zu sagen, dass jemandes physische
Kruft zu irgendeiner Arbeit oder Verrichtung nicht
ausreiche.
Xnödelweib.
Das Kuödelweib > darf bei der lloch/eit nicht
ff'hlen.
■ I hei den lloch«eit<>n in OberUsterreich eine Frau aus
■ trr Kr«>uudschaft eines der Brautleute, welche nach dem
<fntteHdien«t auf dem PlaUe vor der Kirche „KnAdP',
Krapfen . auswarf. (Haningiirt^n.)
KnoUe.
1 CireobsO Knohi. ^eossO Stuk Ilreod. — /.'.mw»-
Si> «aL': man in OberAsterreich , wenn beim KornsiLen
grosse Knollen entstehen.
2 Gropse Knollen gehen nicht in kleine Töpfe.
Uriivst- Ocdauken nicht in kleine Köpfe.
3 Wenn Knollen eu Wortein gut gerohcn, sollen die
.lonkere van Hoiere soden en broden. 'HV«j/".j
Wenn BUben nnd Möhren gut gerathen, mögen die
Junker tou Heier im L'eberflnas loben. AUgamein: Ich
habe eine gute Ernte nnd brauche mir nichts abgehen
zu lasson.
*4 Den fs 6k met de Knollen gar. beuiz.)
Er ist verarmt.
•5 Del' grobe Knolle. — .Vo<«/icTo.«i-fc, .Wawiortt' A'^rm»*,
s. i'j:i.
••> Eeii graven Knülle. — Urem, »v»., //, i»30.
Zur Bezeichnung eines groben Menschen. Luurtmhfry
tili, «i)'«) hat Buerkuulle; dänisch: knold.
•Wif Kuollfink und J'lorhheinz.
Wiederholt bei HriimneUlMwtn. htr itot:f Meiekrr.
Knopf.
1 Aus Knö])ffen werden Rosen. — Ukmann. S49, 4.
'i Der Knopf ist leicht gelüpft, den Gott nicht
hat geknüpft.
3 Einen harten Knopf aufzulösen, •>rfordert einen
spitzigen I/öser.
4 Wa:;n man nicht ein Knopff an Faden macht,
ivt df r erst Stich verloren. 1 8. Knotw 6 nnd
Kuull.) — Lehmann, 17, 9. £iw(rM,3U; Simrock , i790.
Was rar alle 0«icb4fte «obl zu m«rkea ist.
6 Was der Knopf siegelt, soll die Spitze Tcrtheidi-
Hf;i. — rt*tor., I'i. Vn. .Si."ini.'., 378». firaf, «M, »27.
livr Kaiser Karl der Oroase taati« anf mIiimb Dcgta-
knopfr. womit er ««ine Befehle zu aiegtls pflegt«, dl«
BucbftAtica D. P. C. A. D. C. (Dccem ^
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'31
Custoe A Deos Cunstitutus , d. b. zum Wächter der
zehn iTobote von Uott verordnet) eingraben lassen nnd
pflegte zu sagim: „Was der Knopf siegelt, soH die Spitae
vertheidigen'S welober Anssprneb des Kaiien sehr oft
wiederholt und zu seiner Zeit ipriebwörtliob wurde: au
Mangel au Veraalassvng aber, ihn zu wiederholen, in
Vergessenheit gerietb.
Was kein KnopfF ist gewesen , das wird zu kei-
ner Rosen. — Lehmann, 4.W, 72.
Was soll ein Knopf in der Höhe, wo nicht
drüber eine Spitze jr^ht. — l'aTomiakon . vxi.
„Gelehrte HoUen allweg den Vorzug balien."
Wenn der knopff gemacht ist, so ist alles zu
spät. — Lehmann, ^12. 4.
Wer einen Knüpf annülien kann, ist noch kein
Sehneidersmaim. (SuriUtühnwn.)
Wer Knöi)ff will brechen, fiml bald viel Hut
voll. — /.»'/irmiiiii. 821, 82.
Wer nicht einen Knopf iinnähen kann, ist wol
ein ungeschickter Mann.
Alles in einem knopff halM?n (uno verbo).
UnltT. Ih-r sri'len Pnraiitfs (Sira.«burp 151»), XXII*, l.
Da hat Knöf op de üge. .'Iiedhunj.;
Ist sehr unaufinerkHAm, beobachtet nicht.
Dar kamen noch^i heele Bält> Knopen un Ka-
meelsgarn bi. — Hrrn. i04S.
•} Kino grosse Monge. Die Zuthaten machen die
Suche theuur.
Das hat einen harten Knopf.
„Wiewul PH auch ein harten Kni>pfl hat, ob 8em-
babel und J»«u.l uiub tlirse Zeit noch haben leben köo
m-u. d. ii. fast unglaublich iot." Owntt/r.^ lUf*.)
Den Knö}» up den Hndel hebben. UoUlj -
SthnUt . I, 174.
Den Knopf auf dem ]{eutel haben. — hthrengei.
II. U>ti; Ai.i7c, 345:.*; Itniuii. /. 1SM)7.
Die eigonn oder fremde Kasse beherrschen; auch die
Mittel besitzen, sich gegen einen suhlechteu Zahler
sichrrzustelien.
Den Knopf auflösen. — Pithumukim , mn.
Den knöpf hat noch keiner auffgelöst. {S. Nuss.)
— Lehmann . 275 . 17.
Der Ton liegt auf den. Von einem schweren O«-
KL'huft. Lfhinann f Ugt aU verwandt bei: .,Die Nnsi bat
noch niemand auffgebissen ; die Nuss ist zu hart, man
kan tiii> nicht auCTbei^den."
Den Knopf machen. — l'.irinojir, 877.
BirltHyrr erkliirt es nur durch: copuUren.
Den letzten Knopf springen lassen.
Den letzten Pfennig ausgeben.
Der Knopf geht auf. — lUriimjvr, 878.
Der Kleine wttcbsL
Der Knopf is lern af)^anga. ^oherö»tgrreit;h.)
D. h. er erkennt nun klar, er fängt an zu Tersteben, ca
begreifen. BaHingartem %mig%: Ich denke beim Knopf aa
die sich eben entfallende Blamenknospo.
Diesen Knopf mus» ein jeder auflösen. — Aird-
minkoH, IM2.
Davon ist keiner ausgenommen.
Eenen dun Knöp uj» den Büdcl holen. (Uolni.)
— .Si*ii/:t' . //, 30«;.
Ks wirdt jm ein knojiff dafür gelegt. — Uathe-
siuii, h,KUU,i, I. XVII»'.
Einem den Knopf auf den Beutel halten.
Ihn Ton (feldausgaben abzuhalten Termogen. Stammt
wahrscheinlich von alten Oeldbenteln oder Ucldtascben
her, die, mit einer Klappe versehen waren, um snge-
knapft ^u werden.
Einem einen Knopf an die Nase machen.
Einen Knopf 8|)ringen lassen. — FrirchUier, 406 ;
Friichhör ', S083 ; llenni^ . 128.
Etwas dranfgeben lassen; aber auch, wenn man zu
viel gegessen hat, durch Oeffhcn eines Knopfes sich Luft
machen.
£nem den Knöp herundcr slaii. — Itnnn. Wb.,
II. na».
In dieser nnd eialgau andern, besonders uiederdeut-
■chen Redenearten steht Knopf für Kopf; auch In der
Flacbformel: „Ooti«« Knopf** itebt ee wo! verhflUe&d
fUr: Gottes Kopf. ..Ooti knöpf, las den wiit Nia vo.*'
(Faitnacht^piet.) ^Vgl. darttber lirifHm, II, l, c; K, 1471.;
Er hat der Chnojif uftho. (Soioikurn.j — SekUd,
75, so».
Er fangt auf einmal an . stark lu wachsen.
1439
Knöpfchen — Knöpf lein
Knopfloch — Knoten
1410
*3'2 £r hat getroffen pinkt in Enöpel dran. r/«d.-
detiUcli. lirudy.j
Kr hat gerade ia den Knopf, in den Punkt, in dai
Scbwarxe getroffen.
•33 Er hat (keine) Knöpfe. — ' fmrWrttr, 4ü5; Friw*-
h\er », 2054.
Er beiitst (kein) Geld oder Vermögen. Dnher dMi
mau einst StlbermUnxen als Knöpfe getragen.
•34 Er kann den Knopf nicht auflösen. — /VirönMa-
ktm , 687.
Die Aufgabe, da« Bätheel u. b.w. ist ihm zu echwer.
• 35 Er lässt alles auf den spitzen Knopf kommen.
(Sitrlimjen.j
Aufi Aenatortte.
*36 Er lässt sich die Knöpfe vom Rocke herunter
stehlen.
•37 Er macht der Chnopf letz a Lampe. (SoitOkum.)
— Schild, 74, 204.
Er macht den Knoten Terkehrt ina Kastach, d. h.
er macht eine Sache verkehrt.
•38 Er macht syni Chnöpf (Spässe). CSolothum.j —
Svkad. 74. 2Ü3.
*39 Er verthut (verkeilt, verkneipt) den letzten
Knopf (Pfennig).
*40 Es fehlt ihm auch wol ein Knopf am Hock.
£• ist nicht alles so, wie es sein solL
ffoU.: Hij mögt wel xwijgen; hij mist ook al een' knoop
▼an zun' rok. (Harrebomfe, /, 421 ^.)
*4I Es fehlt noch ein Knopf, ehe der Bock fertig
ist (oder: schliesst).
Lou.: Curtae semper abest neacio quid reL (Boras.). (Bin^
der I, 279; //, 679; Pküippi, I, 108; Seybold, 110.;
•42 Es ist wie ein Knopf und doch plagt es uns. —
BurclUiardl, 699.
Die winzigsten Dinge können den Menschen beon-
rnbigen.
•43 Hä hiät Knöpe oane Nösen maket. (Graftchaft
Mark.) — Woeste. 84.67.
Kr hat Knöpfe ohne Oesen (Oehre) gemacht, d. h.
Falsehmttnzerei getrieben.
•44 He het'u Knoop op'n Büüdl. (Süderdithmartchen.)
Er hat einen Knopf auf dem Beutel; ist in seinen
Ausgaben beschränkt.
•46 He lett enen Knöp springen. (IMut.) — Schütze,
11. 90; fDr Altmark: DanneU. 275.
Nämlich einen Westenknopf, macht sich durch Auf-
knöpfen Luft, wenn das Essen schmeckt und er noch
mehr essen will.
BoU. : HiJ moet eon* knoop laten springen. (Barrebom^e,
I. 421».;
•46 Ich will einen Knopf vormachen.
„Die etwas hindern wollen, die werfen Stuel vnd
Benck drein, verhaun den Weg, Torlauffen das loch,
machen ein knopff davor.** (Lfhmann, 386, 1.)
•47 Ik heb!) mit em den Knop up'n Büdel. — Eich-
wald, 1057.
•48 Knöpfe au einer Binse suchen. (8. Knoten le.)
„Ein knöpf du in der binzen suchst.*' (Uebersett.
Trreru, Strasburg 1499, 34'».; „Aber die weit muss ein
knöpf an einer binzen, das liecht in der flnstemis su-
chen." (Frank, WeUtnteh.Yon.) (Vgl. Orimm, K, 1472.)
•49 Knopff oder Spitz, welchs du wilst. — Lehmann,
134, 3.
Drohung.
• 50 Mach' dar an Knopf ön die Nase. (OberMterreich.j
— Hochdeutsch bei Sin« rof* , 7422 ''.
Zur Unterstützung des Gedichtnisses einen Knopf
ina Taschentuch.
•51 Nicht alles auf den Knopf setzen. — Opel, 295, 40.
•52 Nur an Einem Knopfe hängt es noch.
Es liegt nur noch an einer Kleinigkeit.
•53 Sich einen Knopf ins Tuchel (auf die Nase)
machen. — Paromiaknn, 9 u. 1564.
Ein sichtbares Denkzeichen , um etwas nicht su ver-
gessen.
Knöpfchen.
• Wat im Knöpken hcbbeu. — Schambach, UT»., 107=».
Etwas im Sinne haben. Lichtenberg (1800, HI, 41)
bat: er hat etwas im Knaupe, für: er ist betrunken.
Xn6pflein.
1 AuBS knöpflein werden Hosen. — Lehmann, 4io, J3;
Sauer , 149.
2 Schneeweisse ICnöpfli, Speck wie der Blitz, mit
der Sichel aba'g'haue schadt den Buren nichts.
; Schträz.J
•3 Da mosat du vorher noch mehr Knöpflen
(Smrttngen.)
•4 Knöpfle, Kraut und zate Speck. — BiHtnger. vm.
Antwort auf die Frage: Was host geau» Um «b
sagen: gar kein Speck. Knöpfli = Klöaa«, s. B. Xehl-
oder Fleischknöpfli.
aa unter dem fünften Knopfloch iat, lässt sich
nicht unterdrücken.
Wer etwas auf dem Herzen hat, umgt aa.
*2 Unterm linken Knopfloche nicht recht sein.
XnopflstxlckAr.
•Der Knifelsträcker kit. (Siebenbirg.-idcka.J — Freai-
mdna, 1', 327, 300.
1 Auf einen harten Knorren g^ört ein harter
Keil. — llerberger . 11, 402.
Böhm.: Na trrdf suk tvrdAho tfeba kllnn a palice. (Ö0-
iakofkf, 117;. — Spicat^ klln n» ma,rilf aok. (CtU-
kofky, 87.;
Bo'L: Op eenen groven kwast heefk men eanea aehaipaB
beitel(eene scherpebijl) noodig. (Barrebomee, 1 , 4iaK)
LcU.: Malo nodo malus coneus qnaerandna. C&tetowfa.
117.; ^
Polin.: Ka twardy s$k twardego klinaportrsoba. (Lompa,ti.)
2 Der Knorren (Ast, Knoten) muss den Knuppen
(Klotz, Geschwulst) vertragen. — Ei*dnm,wi.
So einer des andern Fehler, ein Fraand des andeiB
Ecken und Schwächen.
Lat.: Duro nodo dums qnaerendni eat cimeus. (SefMä,
242.; — Qui, ne tuberibns propriis offendat amieun,
postulat, ignoscat Termds illiiia. (Bore*.) (Fhlimpi,
II, 134.)
3 Ein roher Knorrn ist hinten wie vom.
4 Einen Knorren muss man ungestaltet lassen.
5 Grosse knorren brennen langsam an,- sind sie
aber noch grün, so geben sie desto mdir
Rauch. — Pari, ll, 359; Ilenisch, 500, M.
6 Man muss den (manchen) Knorren vngespalteo
lassen. — Lehmann. 715 , 4 a. 770 . 6.
•7 Er hat schon manchen Knorren gespalten (ge-
schlägelt ).
Frt.: II y a long-temps qu'il bat le fer. (Lendroy ^ 11$^
• 8 Er het Chnürre-u im Chopf. (SiAoihum.) — SekiU.
75. 206.
Ist ein hinterlistiger, heimtückischer Stensch.
Knon.
*1 Ein rechter Knorz. — Schöpf, Z30.
Eine dicke Person, eigentlich ein knonigar Stock.
•2 Er ist ein grober Kuortz. — Etfering. //.S40.
Knospe.
1 An der Knospe sieht man schon , was eine Bom
werden vnll.
2 Aus Knospen werden Kosen.
Fr».: Le bouton^derient rose et la rosa gtmtt«-«tiL (Bt^*
L OL-/
3 Vor Knospen auf der Stini , die in der Ehe sof-
brechen, soll man sich hüten. — Eisbein. Vk:
Simrock, 5791; Heinsberg I, 143.
Die in der Ehe unter dem Titel „Hörnet** eisAsi-
nen und bekannt sind.
4 Wo die Knospen fehlen, da blühen auch kein«
Rosen.
Knoten.
1 Auch ein kleiner Knoten gibt schmerzhafte Hiebe.
(Wend. Lausitz.)
2 Die Knoten am Stock schaden der Traube nkfat.
Frt.: De bois nouö oourt grandes TendanMS. (Ler»u,
I, 59.; "^
3 Die Knoten sind geschürzt.
Die Angelegenheit hat das Stadium der Varwiekalanf
erreicht.
4 Ein Knoten am Faden erspart dem Schneider
viel vergebliche Stiche. (8. Knopf i nad Knttt»
Aehnlicb russisch Altmemn Vf, 48S.
5 Geht der Knoten auf, bat (nimmt) der Faden
freien Lauf.
EngL: Where the knot Is looi«, the striag ■Uppoih. (Bvk*
II, 108.;
6 In den tiefsten Knoten hat das Zuckerrohr den
besten Saft.
„Das Leben gleicht dem Zuckerrohr. Zu Strea getre-
ten wird das WipfelUnb rom Schaft" (W. Hilttr. 7.)
7 Kein Knoten so fest, der Sensenmann (TodI
zerhaut ihn.
I^^^"
Knotenkaff — Knüder
Knuff — Katippel
1U2
I
I
I
i
ä Ta, tft 8l& uml ^u Knutten m, stid' de Brutf im
fürst« dem Deuwel vor de Nase. (Lümeburfi.j
^ Iluefer, 69.
0 Wer keioeu Knoten an den Faden macht, ver-
liert den Stich. — lleifuberg ///, n.
10 Wie der Knoten geschürzt iat, muss man Ihn
lösen.
•11 Da ist (steckt) der Knoten (das Hiiidemias),
Frt.! C'«at Ik l« hlc. (Antsinifer, 376 '^J
•13 Den gordischen Knoten lösen.
Gordloa ichUrsta «i&eo Aaiaertk Terwi,cksl(«a Kooteu
and bvBQorkte^ dMt der, w«Ioh«r Ihn löMu wtrd»,
Herr voti Ajiivii waiden wtUrd«. Bekuuitlicli t«rhieb
Ihn Aittxaudet der Utobm mit dem Schwarte, Indem er
tAtfte, dBBs«a nicht dareaf «akAme, wie der Knoten auf-
g«loit werde, D«r Erfolg bat die« gesoigt.
fn, : he neu de Oordius Mida«. (Üi-eiU, II, \9.) — Noeud
Oordlen, (Krittirngtr , ^m.)
BoU.: HiJ hakt den aordla»nicben knuop door. (Harre
f^mtf, I, «»l-J
litt..- Ifodu* (iordll Midaa. (autitt, 11, 19.)
*13 Der erste Knoten ifit bei ihm gebrochen.
Von jemand, d«r *n wach««» boiftunt.
• 14 Der Knoten ist noch nicht genssen. — Alu-, ai.
•16 Diar kam a Knaat ta hnn. (Amrumj — Hqu^i
Vni, 362, 178.
Da kjMU der Knoten tur Hand.
•16 Du Bucbesl eyn knodeu an der bintzen. — Tip-
I»iu4, U^; t'öiTtfli/, II, 4A4. »irnt-cÄ, 389. 11.
I)a Bchwierlgküiten fmdeu, wu kam« aiad. Vun
Aengitlicben, aUiu Ueiorgten, Jfarohtiaraen « die d*
äcrut>el finden, wo nicht« cn «weileln iit. — Die Bin»
■eu hKb«n keine Knoten.
/V«.; Tu cberce« anglet ou Uoes drotctaa. (BttnU^ lykU.)
MiM-, i Uij tO(!kt kuouyi-D in e#nu biea, (ilarrtövmtm , i,*il ,f
— In aUdd» biaaeu sockt hlj kuobbelt. fUmrr^^nU*,
r, *Jo".;
Lut.: In parall«lia augulom quaeri«. (BowiU, l, 1&7,) —
Kodnut in teiriK) tinaeria. (Jkrrn$.) (Bindfr t, U43;
//, 2U8; T^ppuu, 34*; FkUtppi, II, 3ö.;
•17 Einem einen Knoten dafür stricken. — Fucktr,
hialhr . 409 . 4.
• 18 Einen geschürzten Knoten lösen.
• Id Einen knoten ins ächnupftuch binden. — K'irte^
94»^'. Braun, I. 190S.
Ale Denkaeiehen , «twaa nicht in Targeeeen.
Fn.; 11 faut isettra une «ptn«l« toi ra«Dche poBf ee lou-
vonlr de quelque choee. (Krtttittfftr, M*^.)
*'iO Er löst die Knoten wie Alexander.
^Si Es ist ein harter (bösere schlimmer, verwünsch-
ter) Knoten. — tehmann, 91S, 7.
Kine schwierige Ssehe.
Lat.j Vnlcnniam vtacaltUD. (Fhiiippi, II, ^.}
*33 Es ist ein herculischer Knoten.
Dftmit ward eine eehr engn nnd unaonoallche Freund*
«cnnfi beaeicbnet, Auf dem Uerolditab de« Mercur
aiad «wei äolilnngen, eine tnannlicb« und ^ne w«ib>
Unhe, die in dar MItU daa Körper« inoin«nd«rgafloch-
ten den harcolUcben Knolan bilden.
tat.; U«raalanu« nodu«. (Stytudd, 3U.J
*23 Es ist ein Knoten im Kabel (im Ankertaa).
Dl« äa«be iit Terwickalt, o« Ut eia UiAdstnlM ia
daa Weg gekommen.
JEim,.- I>anr i« een« kiuk In den^abel. (Barrtbomia, /. 40S«.j
*34 Man hat ihm zwei Knoten gemacht.
Dopoelte Schwierigkeiten In den Weg gelegt.
•25 öla dick ^nen Knüllen in de NAse. (Hamburg.)
Wie man «ich, nm etw«« nicht m rorfeaeen, «Inen
Snvten in« Taeohentueh naoht
•36 Wie tritt hoch der grobe Knotte. Sauet Burg-
hardt ist sein Zwölfibott. -> TktiUrwm, [ha^u^
rwm. 404*.
KnotenkAff.
*üei well von Knolteukuw' Knäape dreggen
(drehen)» \(Hp*n \m ti^fufmnfjftbfitrk Anuber^.J
0 Knott«a = L«laknoien » Kaw, kawe = 8preu, K^ff,
b««on4«v« üeberbUibeel tob Leinknoten. — UAohttrilcb,
nnaOtfflleii.
KnotenlöMir.
Nicht jeder Knotenlöser ist ein Alexander.
KnuAksksa. «. KbocId«*.
Waar Knnikake« sind de düüget, daar gift\ anch
RQueni da ae müüget
•Dt* Knubbel up*n Kopp. <— Hidmtd, m$,
Kalid«r.
Er ist en dicke Knüder. — s%i*rmi%ti.
Knuir.
•Nich Knuff nochlCnaff »egg'n. — tichwaU. lOW.
•En metV Knuffl'üst • begrüss lüaen? — tyru, «».
*; Geballte Fauat. *) MUb»ndelti. ~ r^egrttiLM lau«««l
da DttÜbriOgen uü njch Dtg vor Dftg met'r KuulTUalf '*
*Ue is knüll. flUtmM,) — FiniMiik*, /. 3«o. &.
Betrunken. (S. Boden 38.)
KntUIazi.
•Er knüllt wie eine dürre Doniheck. — Sutor. a,
KmuUmiche L
•Er ist ein Knullmichel. — Dähntrt. »45^
Kiu grober Mentch nlma all« Lebencart.
Kmtlpp, •■ KnUtt.
TN Knüpp ( Knütt) vor de Draht is Ulenspegers
Rath. — Eerti , in . Itaiukalendtr.
Knapp = Knatt = Knoten. (Vgl. Stürmbtirf, 117*.)
Enienifiiegei lud einmal die Sohaeider au lieb, um ihnen
einen austertt wichtigen B»th su ertheilen, und gab
Ihnen dann den fLtktht ■!• mOohten b«ira BinfSdaln der
Kadeln ja den Knoten am Ende de« Faden« nicht rar-
ge«««n ^«. Knopf 3), worauf er «le wieder entlie««.
Kntkppel.
1 De Knüppel tigt bi^n Hund. (Oidenburg.) — Ftr.
menuh. I. SU. 51; Sckultt, II. 309 . Eichvald. B49.
/ltfni,e45; hocArfeufjirifc Lei Simrncik. 6017; K6rte. 34M ;
LohumiiA. /. lÄ?. Briun, t, ii>09; /VMfWj»»^ », aOSS.
MAa kann nicht, wie man wol mochi«.
3 Man muss uichi nach jedem Knüppel greifen,
der einem nschgeworfen wird.
B^fll,: M«D moet niot «Ue knüppele oprapen, die an« na*
gftameten worden. (Üarrebomi*, I, itl^.i
3 Me mott keine twei Knüppels noa Einem Rüieu
smeyteii. fftiirt-n.;
4 Upp enneu growwen Knüppel gehört en grow-
Wen KU. (ä. A«t l tutd Elotx l,) (Wolii^dk,) — tif-
tntniok. /. |»e, 49. Curtt« , »46. «04.
6 Wum'me de Knüppel unger de Hunde schmit,
dann mellet sick, wei gedroppen weerd. i HuL
dedt.> — VuTim. 34«, 5«.
6 Wenn ein Knüppel zum Schlagen kommt ^ so
schlagt er hart.
Wenn Leute au« niedenn Stand« «nr Uerrachaft ge-
UngoQ, 10 pfiegt «le oft hart und drüekend aoageabt
«u werden.
ßükin.,- T^ikA kladivo s mriAka p&n, a kotteLaika plebaa.
(C€lako9iky , lOOJ
fvtH.: Ciciki s knlski pan, ■ klecUjI pUbaii. (Öttm*
kortkv. IW.)
•7 De Knüppel geit um.
Wenn in einem mecklenburger Dorf« ein« Gemeind»-
▼eraaaualang «tattfindeu «ollte, «o tcbiokt« nooh ror
wenigen Jahren der Sehulie einen geichilt«n Weideu-
a«t durch den Naohrwftcbter oder Kuhhirten im Dorf«
umher, «nd )ed«r Bauer beecheinigte die Aoea^e da-
durch, d««« er «eine Hauamarke in den Zweig «cboitt.
J«Ut «ind Alt und BCarke meist ansier Gebrauch g«-
«etat, aber die B«den«art hat «ich erhalten. (Vgl. deo
Artikel Mtcktenburg Im Mvrtftnblatt , i960, !<fr. 41 o. 43.)
* S De Knüppel twusken de Uünn smit'n. — Eich-
iraiii . »4»,
•9 De Kuüpp'l 18 bi*n Hund bann. C^ffmark.) —
Ü^nneil , 377.
Weun ienuLDd au« Afnngal an Mitteln ««in* Wanaehe
nicht befriedigten kiutn.
•10 Den Knüppel bym Hunde leggen. — /?t«2^, iis.
•11 Der Knüppel ist an den Hund gebunden. —
h' •
ü«« und dM thnn, beaahlen u. •. w., aber
icLi ,^.._ _ .üt. daa Unvermöiren daau liegt Tor. Im
UrulMuihagenachen : De Knappet ia nu dtu Hund
Dsirrso^B 8Fni<7sv0aTsa-Lszncov. U*
• 13 Der wirft nicht rwei Knüppel nach Einem Hunde.
•13 Einem Knüppel vor die Schienen werfen.
*l-4 Einen Knüppel unter die Hunde werfen. —
Prucktner ', »JS&.
•U £b Knüppel ani Bin Hebben. ~ SohaiM, /, so;
//. 109.
Ketint «ob^nbaft der Maqs ««in« KItalcaa. Ik wnll
wo], aret Ik lief en KnUppel an*t B4a, d. h. leh dasf
dar rnu wegan uiciil.
•16 Er Spielt Knüppel aus dem Sack.
ßoÜ. Biij «peell knuppei alt den aak. JBarrtbatiuf. t, 49t ^^
•17 Hi smat a Koppel mad a Hüönjer. (hmnam,)
— Hattet , Ytit. 3^1. 18: ioh^tufH. 144.
t* MkoislMt die ILabpiP«! (utt«r dl« anod«.
91
^^m
^■i
EiHH
1443
Knappen — Knute
Kntttt— Koch
1444
*18 Ick schmet mii'n Knüppel mank dei Hunnen,
deit mi led, wenn Tc di drapen heff. (Meck-
lenburg.) — Schiller. IIJ. A^.
•19 Knüppel aus dem (in den) Sack. — Eüeiein, 386.
•20 Mit dem Knüppel unter die Hunde (Sperlinge)
werfen. — Körte , 3455**; Braun, 1, 1910.
„Die beite Art, die Hunde anseinAndeniibringen,
aber der Yerkehrteite Weg, die Sperlinge zu fangen.**
(KGrte.)
*21 Wiär di met en kuotten Knüppel. (RecUing^au-
fcn.J — Firmenich, III, no, 12.
Wehr' dich mit einem kurzen KnOppel, d. h. es ist
nichts zu befürchten.
KntLppen.
•l Enen Knuppen im Dok slän. — Dähneri,it5^.
Sich ein Denkzeioben machen , dass man etwas nicht
vergessen wolle. (S. Knoten 25.)
*2 He slet enen goden Knappen (Knoten). — Däh-
ncrt, 845 ^\
Damit rühmt man die Geschicklichkeit des Scharf-
richters bei seinem Henkergeschftft.
Knups.
•Er hat einen Knups (auch: Knuflfs) weg. —
FrifChbur^. 2087.
Einen Schaden an seiner Gesundheit erlitten.
Knurren.
1 Liessest du das Knurren, so Hesse man das
Murren.
Dan. : Den ei tU h0re knurren , holde inde med sin mur-
ren. (Prot. dan. , ZU.)
2 Wo lauter Knurren, Murren und Argwohn, da
wohnet der Teufel.
KnürreB.
•So knürree as 'ne Buetersoppe. (Graftchaft Mark.)
— Frtmmaun. V. 58, 24.
0 Knurrig, mUrrisch. (S. Brttmmes im Nachtrag.)
XnurrifiT.
•l Hi as 80 knorrag (verdriesslich) üüs an Spanrus
(Spinnrad). fAmrum.) — Haupt. VIII, 357, 79.
*2 So knarragh üsh an Spanrusman. C^'ordfriea.) —
Johansen, 21.
So knurrig wie ein Spinnradmann, Spinnradmacher
= Drechsler.
♦3 So knurrig wie ein Kruiwagen. t'Fries.)
"KnuBuel.
•Er ist ein Knussel. — /mc/iWer*, 2088.
Eigentlich ein Ast, sprichwürtlich von einem kleineu
dicken Menschen. (S. KnUder.)
Knxuit.
1 A groff Knust öss beter als e leddig Füst. (Fla-
tote.) — Friw/ifticr', 2090.
£in Stttck Brot, gewühnlich das letzte harte Ende
vom Brote.
2 De to'n Knust backt ist, wart kin Brod. (OUlen-
buig.) — Wcscrzcitung , 4036 ; Eichwald , 188.
3 Een oleu Knust holt Hüs. riioUt.) — Schütze,
11, 509; ÜUrmissen, 70; für AUmnrk : üauncil , 278; für
llamuncr: .Schambach , I, 344.
Hausstaudsregol : weil altes Brot länger reicht als
frisches, neubackenes, soll man stets Vurrath von altem
Brot halten.
4 En grawen Knust es beter as ten Godhelp.
Engl.: Don't lie still and cry : God help you ! — The leap of a
frog is worth more than good meu's prayer. (Gaal, IWi.)
5 'N gniwen Knust is beter as 'n lerrig (leddig)
Füst (Fuxt). (yiccklenburg.) — MiisMdus. 122,25;
Firmenich. 7, 78, »; III, 70. 12; für Waldeck: Curtzc.
364, 600; für AHmark: Danneil , 261.
Eine grobe Brotkruste ist besser als eine leere Hand.
•C Da well mi *n Knust an'n Kopp kü'em. (her-
lohn.) — Wtwstv. S7, 125.
Etwas weismachen.
•7 Ihm ist der Knust gei>latzt. — /VwcAfciVr*, 2u89.
Er wächst plötzlich und unerwartet, leiblich oder
geistig. Knust, Knnbbel, Brusch = Beule.
Knute.
1 Die Knute hat recht, so lange sie i)eit8chen kann.
2 Die Knute tanzt wol auf des Diebes Rücken,
aber der Dieb pfeift nichtglnzu. (Ilui^s.j
3 Wenn man von der Knute spricht, schauert es
den Dieb über den Bücken.
KnUtt, >. Knflpp.
1 Dar sla mi'n Knütt in, sä de Bür to de Döfel
un let en r — Kern, 1448.
Die Punkte gehören der Quelle. Der B»aer hatte skb
dem Teufel rersehrieben und viel Geld tob doBselbsa
empfangen, hatte sich aber eine Bitte TorbchalteB. dis
der Teufel ihm am letiten Ende gewfthren sollte, wel-
ches er aber nicht konnte.
2 'N Knütt vor de Drad is'n göden Rad. — ssi-
renhurg. 117*.
•3 Ik will me ene Knütte in de Nese alän. —
Schütze. II, 310; Richeg, 133.
Scherzhaft für: ich will, um etwms nicht se vergcf.
«en, mir einen Knoten ins SchnnpftndL machen.
Kobe.
1 Wann kobe theuer werden in eyl, so wirdtder
Salme bald wolfeil. — Loci comm., i7i.
Ich habe dies Sprichwort hier nach den L^Ki eovm.
noch einmal vollständig aufgeführt, obschon es naeb
einer andern Quelle (I, 1786) unter f,Oübe*' steht, weil
es in Orimm, Wb,, K, 1539, nach Oartner in einer n-
verständlichen Fassung angeführt iat.
2 Wer Kuben fängt, fängt auch Fische.
„Es ist ein Sprichwort vber tisch, wer kobea f«kt,
der fehet auch fisch. "
Lat.: Gobio dum capitur tnnc piscii captus habetur. .fUa
comm., \io.)
Kober.
1 Was in dem Kober ist, der auf unserm Bücken
hängt, sieht man nicht.
„Wir sind solche verblendte Leute, dass wir
eigenen gebrechen in dem Kober, so wir
haben, nicht erkennen." (Matkesu, I, 4!*.>
Kober auf dem Rücken. —
(instn.
•2 Er hat einen
K. 1543.
Er ist buckelig.
KoberUed.
•Einem ein Koberlied singen. — Antou.ii.^.
Einen schlagen , durchprttgeln , etwa wie : einen di«
Kolbe lausen, den Kopf waschen. „Ik wer dl dat Ko-
berlied singen : wat schoadt di, min Krflc.**
Kobold.
1 Einer ist des andern Kobold und Katermann.
•2 Du Kobold- — £/äVincrt , 246.
In Pommern als Scheltwort.
• 3 Einen Kobold von Wachs machen. — Eu^cw. SK.
*4 Sie hat einen Kobold. — Kürte, 3455* u. 43SS''.
Von einer Magd, welcher die Arbeit raach von der
Hand geht. Nach einem Volksaberglauben iat der Jio-
bold ein Wesen, das ungesehen gewisse Hausazbeitci
verrichtet . die Pferde striegelt, Holz hackt, die Vieit*
m&stung gedeihen macht, wo er nicht erzUmt winl.
Ueber den Charakter de% unter dem Kamen KokoM
bekaanteu Hausgeistes, Ober seine Th&tigkeit , die ilm
der Volksglaube zuschreibt, wie Über die verschiedcars
Namen, die er landschaftlich fahrt, vgl. Grimm, y,l'A\
XOClL.
1 An Kaak, diar Hongar starft, skal unn Ealdagh
bigreewan weesh. (yordfrics.) — Jvhanfen.n.
Lappenkorb: Firmenich. III, 4, 36; für Amrum: Aafi,
VIII, 35G, 91; hochdeutsch bei Maitson , 16.
Ein Koch, der vor Hunger stirbt, soll in den Fe^er»
herd begraben werden. (8. Esel &2.) Das eine wird tJ
wenig gescliohen, aU das andere geschieht.
2 Auch einem guten Koch brennt saweOen die
Suppe an.
3 Auf einen Koch gehören drei Kellner. — ßi*'
hin. 386.
Die Deutschen lieben das Trinken mehr als das Eiirl
4 Das ist der beste Koch, der siedet, wie's dem
Herrn schmeckt.
Lut.: Coquus domini debet habere gulam. (Ftueti^*. S<>.;
5 Das ist ein sclilimmcr Koch, der erat den Löffel
sucht, wenn der Topf schon überläuft. —
Wincklcr, IX, 3.
HoU.: Hct is een sobere kok, die den lepel zoekt, all u«
pot oven ziedt. (Hcurtbumve,!, 425» '.^
6 Das sind falsche Köche, die zweierlei Brühe is
Einem Topfe kochen. — iriiic*l«T. i.v, S5.
7 Der fremde Koch macht die Suppe got (oder:
macht gute Suppen).
8 Der geschickteste Koch kann aus blosBem ¥»*•»•
ser keine gute Suppe kochen. — Altmanti ri.tM.
9 Der Koch l)e8orgt die Küche nicht für aich.
JIoll. ; De kok uiaakt de spijs klaar , en de heer kiitet iü
op de tafel. (HurrebotM«, T, *S9\)
10 Der Koch dem Kellner bret ein Wurst, der Kei-
ner lesclit dem Koch den Durst. — /vm ,ii.^.
1445
Koch
Koch
1446
11 Der Koch, der vor lluuger stirbt, winl nicht
auf den l'iiedhof l>cp:i*a1)cii.
12 Der Koch ^'ibt dorn KcUnor eine Wurst, der
Kellner loscht d»'ni Koch den Durst. — (n-tln;
.Vm/.., «l. Cur Snu^hurij: t'inniniih , II, .'iW.
13 Der Koch jrilt so viel als der Keiner. — l\th, II. 249.
14 Der Kocli hat seinen l>('ijt«^n Platz ra« Feuer.
Huli.: <lf€'f aau J* kuk ccuc iiluiit« bij 'l vuur. [II<trn-'
15 Der Koch hnt viel zu schallen, bis er grossen
Herren ein Ding so gut macht als des Schmieds
Morgciinnhl. — >'.iiJt» . 244.
MaujjTol an Appetit.
IG Der Koch int der bente Arzt. — G. ihnuvi. r.risM.i.
fahrt fFronkfiirl u. M. is3:i. . //, 277.
17 Der Koch ist übel dran, iler «li»' eigenen Kin-
gei- nicht lecken kann.
KHyU: ilf iH an iU couk tliat canuot lick iiiit own liutrcis.
(Huhn tl, "ij
18 Der K<»<h kehrt sich wenig dran, ob ein (Jar-
ȟn (Gar^jon) ihn ruiVt an.
19 Der K^ch niuss Ncints Herrn Zung«' haben. —
F.iuli-m, :j86; S\mriiil., hTi'*.
20 Der Koch sagte zum Krllner: löschest du mir
den Dur.'it, so brat' ich dir 'ne Wurst.
D-in.: Na.ir kokkfii HtvK'cr für kioIilor-sveiKlvu. noa irii'Iili.'r
det In'rrnii viiii-tail. — Stoi"«t'r ila iiiii; Pii vynt, laa
ledtker ji'p diu lyrit. (Prut. ■/■im., :{iz.;
21 Der Koch soll noch geboren werden, »ler es
jeilcm Gaumen r«>cht macht.
llvU.: Do kiik iiuiot ua^ iri-li<iron wordcu, ilii» /o" kau
kukcii. dat ii4>t alli!» iiiüinU-ii einaukt. ; lii.r/-'- ■■»•'• .
22 Der KdcIi wird selten Hungers sterben.
II^U.: I)«' kuk /*l /tliUn liiiiiiiJr lij'liu. : //.irr-- ''■»«.»■,
23 Der Koch wird vom (ienich (Dampf, Dunst)
Salt. — Htum, HC; Ihuktn-;, '.i? ; Sinn.'tk. i7'Ji ; llutun.
I. l'Ji». .1/.«««-», If:
Dif! Hit/e '[-!■ Ili-rdct. iJor Hainpf der Kulilon, das
Küdtcii dt-r Siiviitcii traflcii ulx-r da« Ihritiu du/u bei,
daa» die Knii>tiiiduu){ du« lluui;er« wrlorL-ii i^fiit; oh
fk-hlt aiK-): iii(*ht an Ilcifiiioli-ti, da«!) dor M.'itBr «iorucli
vun fris-i hoiii UmW MonsclKfii vnr dem VerliuuKi'rn Itp-
walirt hat.
Lün.: Kokkvii mu'tteü tit a< rorfcn. (i'r-t. tlun., 311)
24 Diu alten Kuche e^sen auch noch geni Salz.
2ö Durch eimu guten Ki»ch wird ein einfältiger
Herr nicht witziir.
Fri,: Janiai-i 1ii>u cuisinu-r ij'.i rvndu pOII maltru «avant.
((Jnkiir, »??.,■
Ein guter Koili am Herd ist ku viel werth als
ein guter Uiiter zu l'ferd. — A'Mtv/*. /my.in.hf
(l.«i|i^i^- ISSki,, III, u.
Ein guter koch, ein guter arzt. — Inmck. /. S'*'»
IJ. ISy''. r;» ri/pr. / , aS ; htn.ll, in. .Simnufc. ssu-j.
Kiftlnn. 3ir.: Koitc, 94C4 ; Ihawi. I. Vtl*i.
Ein iruter Koch hat mehr Kett an den Hauilen
als im bauch.
Dir Portuiflv4<>ii *ai;oii: Kin tfutvr Kot!i war nie fott.
(Mityam fitr do Li'-nitur -U'* Atflaii-Ur. Ivia, S. J.'.h.)
Ein guter Koch muss einen feinen üeschmnck
haben.
Ein guter Koch muss kosten.
JivlL: Ifu. met dou Iiaard kau omgaon.wocl van |.rocven.
(JJ:iri:'.-.lini, I. '-'70.;
Ein guter Koeli siedet die Hühner uicht gleich,
wenn sie gerupft sind.
Ein guter Koch »pület wol,' einen Topff, ehe er
speii*8 drin thut. — h tri, II. i«.
Ein guter Koch und hangri^er Magen, ein fri
Bcher Trunk und durstige Zunge. — Fisiltm. 3Sfi
■20
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28
29
30
31
32
33
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36
37
3S6.
Ein guter Koch vnd ciuliungriger Magen kom-
men woi zusammen. — rwn./i.i»».
Ein junger Koch, ein alter Bratenwender.
Dan. : Uug kok gammel iteg-Teuder. (trut. dua., £81.;
Ein junger Koch, ein alter Brater. — furirm, im.
Ein Koch ist gerechter dann ein Schaf, Ganss
oder Kalb; denn er kan sie an Spieis steckeD.
— /.chmtinn, 631. 6k
licrnlit auf der AniieUt, dau der Stärkste rächt
hat, dai3 Gewalt Btchl Ut.
38 Ein Koch muss lenger darauf wandern, biss er
lernt, wie er die Leut durch vielfeltige Spei-
sen vmb gesundheit will bringen, als ein Me-
dicus, bies er lernt, wie er sie wieder gesund
will machen. — Lehmann. 303, li.
39 Ein K<»ch muss sich richten nach seines Herrn
Munde. — /Wri, //. 11«.
l.nt.: CuiinuM duiiilni debet habere (rulain. (Martml.)
(Iiin.hr II. 4n:».- Fwfliu.t. M; I'hitij'pi, M; M'it'janii, 4V»» t
Fiarlrin, li"**':)
40 Ein Koch vnd Fleisch, ein bottonleuffer vnnd
ein ebener Weg, Ga.sterey vnd Krölichkeit,
ein zierlich Kleid vnd schöner völliger Mensch
reimen sich wol zusammen. — /v/u. //, aoy.
41 Kin Koch wermet sich beym Fewer vnd umss
auch rauch fressen. — LtA»««««, stw. äp.
42 Ein Kock vntl ein Hock, ein Hoer vnd «in
Ijückinek stinckon nicht ein iütting. — iwn.
43 Ein saurer Koch ist besser als ein süsser Schma-
rotzi T.
Uctfi-l für vi>riu>limer Herren Diät.
44 Ein uuMauberer Koch macht kein ajipetitlich
Mahl.
In Acuyiiti'n buk: luun: Wüddcn Kocli ein Kitfcr i»t,
«ii< iii:iLr di'VHfn Rohvu icin. (Hnn'i/.itnlt . til4.J Waii
kann unv rini'i ^iacllO wvrden , wenn ein unitauhcrer
Tiiur mit der Auvfuhriinu heauftraKt irit. lK>r Kufvr,
der im bjincliwnrt Kenu-iut ii«!, Ift ein» Art U<Hdktifer
lind uilt di>n A«'(ry]'tcrn alv ein Mnater^'on H&iislichkcit
und l'u-'au>)L'rkcit.
4ü Ein /i'ihiger Koch macht fetten Kohl.
/ain.: N.iHr ki>kki-ii .■•teK'*r»'n> er vn-dierl, hlivor kualeu
fei'd(fri. ffior. ./.jw.. 41'3 u. S'H).)
4t; E.s ist ein guter Koch, der seines Herrn Ge-
schmack hat.
F:>'.n.: Kucharz ilobry co |iauiki amak nia.
47 Es ist ein schlechter Koch, der das Fleisch
nur auf einer Seite bratet.
46 Es ist nicht Jeder ein Koch, <ier einen grossen
LotVel in iler Hand hat.
49 Es muss ein guter Koch .sein, der für alle Müu-
ler recht kochen will. — i:>i>il, i(c.»7.
Uh-j.: Niui'sivn uly Makäcs a ki uiudun umhemck szSja
izi'ut t'iflnii fi'ixiii. (Unat, M^ll.)
50 Es muss Kocli vnd Kellner mit 6]>acirn, damit jrer
l'racht ein genüg geschehe. — Fycnn'j , II , no.
51 Es seind nicht alle koche, die lange messer
tragen. — .l«/riti»/(i /, i6. Eyiti«»///, 7«*. 7iiji;iiijx, 76^ ;
Ky.niu'j. II. S($S: iVtri, //, Sif4; flattenstrin, 11«. 2; Liit-
mttun. 33:'. l2; r.ruUi , I, 3j»; Schothl. 1113*. Mauer,
I. l\i*''i ll,)ti; i'>ual, lifiS: Itlum, lJ3i Itmktmj, ili: Sir-
lonkte" , 240; .Wuun/Idii , /, 16; .Siniiiif^. 5Sti3; J'ni'iifnin-
fc.m. C17; tUi^elein , i^C . Kürte, 34C2; «niuM, V, 1917;
.ViiMifii, 244: RvtnsUrg IV. IS.
Man mUBi jeden richten nacb dum. was er kann, und
uicht nach <lom, wa« er xu können den bchein bat.
1)10 sich durch AuBMrliche Zeichen, durch KU'idnng
u. s. w. dafür auagvbeu. Die Kursen drucken denacN
ben Itedankcn in vencbicdeucr Weirieau«: Ei iat nicht
jeder viii KaiFcr, der ilie (.iencralsuniform trägt. (Alt-
n^mn l' . 77.,: Ka sind nicht alles Helden, die eine
Schariie trauen, f Altmann VI, :<7S.J
ff'in. Det er ikk? alle güde kokke sum bteru lauge knive.
il'ror. .In».. :i:.'2.}
UolL: Het xiju al geone koke, die lange mesien dragen.
(Huir.h..mv*-. 42tfa.;
Lat.: MuUi tbyralgeri, pauci Bacclii. (Bimhr 1, s»;
II. ll«Wi; KrnttH.. käs.- I'hilippi, J,hM.) — Non Cuquni
ex cultro digno«cttar,baud quoiiue virguDepodcntecoma,
uec |iretbj-ter ipM Corona, (kiselein , ,i*>'t.) — Non om-
nea, qul habcut citharam, sunt citharnedi. (Ttuipin*,
TS*»; Eratm.. 8i»; FhUippi, II,\yQ — Pluree thriobuloi,
|iaaeoe e*t ccruero vate». (Philippi, It, '.•^; SeijU-U , 445. j
— QnL bo%-ci (tauroe) itimolant multi , «ed raraa arator.
iApiystol.. XTV-, Binder /. 1031; //. in-<; Eraun.. ».SS;
*hilimni, I, )!6it Seabohl Wi.)
üng.: Kern mlnd eiakica, kinak keiöben a' nagj kanfcl.
(Oaiü, 10t<s.)
52 Es sind nicht alle Köche, die gern Grütz essen.
— i'rtri. II. tH.
53 Es sind nicht alle Köche, die man in weissen
Schürzen grhen sieht.
B^l.: Htit 4ijn al;reeue ki'k« , die bttmoerde ichurlelklce-
denii ilra^^cu. ' HimMina , I. 42.« ',■ ÄuAn /, 'Si't.'i
1447
Koch
Koch
1448
54 Hans Koch gönnet niemand der Ehre, denn
sich selbst. — CuUmstein , II, 57.
55 Je mehr koch, je minder im topff. — WoWit,
IV, 58, 35.
56 Je mehr Köche, je schlechter die Suppe.
Dan.: Jo fleerd kokke, jo vBxre maad. — Jo fleere tienex«,
jo mindre tieneite. fPr09.daH.f 853.)
57 Kein Koch kann für alle Mäaler ( Gaumen)
kochen.
58 Kein Koch oder Köchin leidet, das einer den
Deckel vom Hafen thut vnd sihet was er
kocht. — Lehmann, //. at6. 63.
59 Kein Koch preist den andern hoch.
Ruth.: Fowar powara nikonda ne odobijaj«.
60 Kein Koch stirbt Hungers in der Küche.
Boll.: Oeen kok blijft yoot de kombuit dood. (Harrt'
homet, I, 429».;
61 Kein Koch wird um heisser Speise willen ge-
schlagen.
62 Koch und Kellner sind die besten Gevatters-
leute.
It.: Tra '1 cuoco e il oanoTajo non h mai nimieixia. {Bohn
I, 128.;
63 Koch vnd Kellner scheiden den Krieg. — ftiri,
II, 425.
64 Koch vnd Kellner sind selten allein. — Petri, ii, 425.
65 Köche stehen sich am besten, wo es Fein(Gut-)-
schmecker gibt
Die Boesen: Wo die Lfltternen wohnen, da siedeln
sich die XOehe an. (AUmann VI, 446.;
66 Kock von Kitau sleit de Lüse up'r Kellin twei.
— Eichwüä, 193.
67 Man kann den Koch nicht schelten, wenn Fett
an seinem Finger ist.
El iet jedem erlaubt, auf leinen Natzen bedaeht ra
■ein; ond es verdient keinen Tadel, aas dem Geich&ft,
das man betreibt, Yortheil so sieben. Die BOmer drftok-
ten diese Ansicht durch folgendes Sprichwort ans: Cal-
lldnm esse ad sniun qnemque qoaestnm, aeqnom est. (Fa-
•eUu», 89.;
68 Man weiss nicht, wer Koch und wer Kellner
ist. — Fiicher. Ptalter, 53<*; Lutker's Werke, VII, tO^;
Mayer, 11,49: Lehrengel, II, 404; EitOein, 386; Bram,
I, 1911.
Er geht hier dmnter nnd draber, es herrscht grosse
Unordnung.
Frx.: (Test la eour du roi Petand. (Lendroy t 1590.;
69 Sei Koch oder Kellner. — Eiselein , t86.
70 Vele Köche verdarwet den Bri. (Hannover.) —
Schambach, I, 261.
71 Viel Koch versaltzeu den Brey. — Hoecherotch, S23.
.,Denn je mehr Koch, je minder im Topfi, ein jeder
macht's nach seinem kopfT, damit das Mass bleibt Tn<
geschmaltsen, oder wirdt sum offtermal versaltzen.**
(Waldis, IV, 58.;
/VI..- Beaucoup de cuisiniers g&tent le potage. (Kritnn-
ytr, 1%1».;
hat.: Imperatomm multitudo Cariam perdidit. (Binder
I. 706.) — Negotia pluribns commissa segnius expe-
diuntur. (Binder 1086; //, 2034; Schonkeim, N, 8.) —
Non potest b«ne gerl res publica multorum impelriis.
(Cornelius.) ^Binder II, 2210.;
72 Viel koche kochen selten gut — rctri,ll,in:
Latendorf II. 27; PUtor., VI, 15.
Versteht sich sa Einer Ifahlaeit.
Fn.: Le trop d'exp4dients pent gAter une alliaire. (Ca-
hier, 1734.;
HoU.: Vele ookens is groot oost. (Tunn., 25, 8.;"
Lat.: Qaisqae coqaens multum, solet hiooonsumere mal»
tum. (FaUertUben, 753.;
78 "Viel Köche verderben (versalzen) den Brei (die
Sauce). — Latendorf II, 28; Lehmann, 569, 48; Her-
tiM, I, 76; Schotlel, 1123*; Caal. 1029; IKstor., VI. IJ;
IMlenberg, III. 7; Blum, 152; Bückiny. -.'4; Körte, 3460;
Eisenhart , 119 : Siebcnkcvs , 190 : .Saiicr, 249; Lohrenncl,
/. 676; Eurlein, 386; Braun, I, 1915; Heinsberg ///, 319.
Mit dem Zusats: Kein Anet ist besser als drcL Je-
der will nach seiner Weise kochen, darttber werden
4lle aneinig and die Speise wird rerdorlMn. So in
allen Geschäften. Wo jeder (regieren will, geht alles
SU Grunde, im kleinen Haus-, wie im grossen Staats-
wsien. Viel Aente cnriren den Kranken bald auf den
Kirrlthof. Ein Bau mit viel Meistern misUngt; eine
Ki'lilsclit, worin jeder General das Obercommando ftth-
roii will, geht verloren.
Fn. Triip d« oulsiniurs g&tent la sauce. (Uaaiy 1029;
Afiirn^r./r/, 41!»/ Hnuon, 30.;
(Fn>9. dm., 4K
B.: DoTe sono nudU oooohi, la ninMtr» tara troppo Miaia
(Bokm I, 94.;
Lat.: Multi duces Cariam perdidenint. (Seybotd, t»^ -
Multitudo imperatoramCaxiamperdidit. (Tappim, 1(1*;
Eraem., 262; Fiteier, 141. 130; PhUippi, /. 189 u.li|;
Seybold, 231.; — Multituao medicorom oerta non «t
aegrotantium. — Quod per plnrinm ma&ua agitur id ss
magis intricatur. (Binder II. 2895; Leko%anm, 231, Tt)
Span.: 011a de muchos mal mejida j peor eocida. (Mm
Ungl: A sok b*ba kOiAttel T<«a a* gyennak. — 8ok «Mkia
el aöaaa aa Mket. (Oaal^ 1029.;
74 Viel Köche versalzen das Mut (die Sappe). —
Eyering, lU, S49 u. 585; Egenol(f, »04*; Petri,n,m:
Gaal, 1029 ; Simrock , 5794.
Hän.: Mange kokke forsalte suppen.
n. 539.;
HoU.: Veelkoks bederren (rersuimen ^«rsoutan) des kcii.
— Veel koks maken onrein culTel. (Harrebonu«, 1, 48"^
75 Viel Köche, viel Sinne. — K6ru, lui.
76 Viel Köche, wenig im Topff. — Petn, n, sn.
77 Vile Koch vasalzen de Soupe. (Ungar. Bertiad-j
— Scftrcer.
78 Vül Kech* vasolz'n d' Supp'n. CMederSetefreUk.)
— Frommann, III, 391, 56.
79 Was ist das für ein Koch, der seine Fisger
nicht leckt.
Holt.: Het is een kwade kok, die sijne Tinmn nietUkt
(Harrebomie, I, 439'^.)
80 Was soll ein Koch ohne Feuer.
fr».: Le feu ay de le qnen (onisinier). (Lenmx, /, 46^
81 Wenn der Koch nicht kocht, dasa et «cluBeckt,
so verdient er keinen Respect.
82 Wenn der Koch verhungert, mnss man ihn
unter die Herdplatte vergraben. — fücMi. SM;
Simrotk. 5801; Braun, I, 1912.
Böhm.: Knchaf kter;^ a liladu umfe, nehoden hibiton.
(Öelakoetky, 333.;
Fol».: Kucharza, ktöry glodm umna nieohowi^f na «■•■■
tarsn. (ÖelakovMky, 333; Hatton, 16.>
83 Wenn der Koch vom Herde geht, liaft du
Fett ins Feuer.
84 Wenn die Köche aufschneiden, so itt*B nicht
immer Schinken, es ist oft auch Rindnnge
dabei.
Man sagt, sie sollen gern das grosae Wort fUm,
und auch in Grobheit etwas leiataa.
Frs.: Despensiers et Alles de chambre ont Man rolaatiin
Wp-and langue. (Leroux, II, 119.;
enn die Köche sich zanken, wird der Kohl fett
Dan. : Naar kokkene trnttes bÜTer kaalea ftoed. (free,
dan., 359.;
86 Wenn die Köche widereinander gerathen, ver-
dirbt Suppe und Braten.
87 Wenn Koch und Kellner Freunde sind, so iit'B
um den Weinkeller geschehen.
Dan.: Naar kokken steger forkieldersremdaB.saatfsUcr
det herrens vinikd. (Bohn I, 391.)
88 Wenn sich der Koch am Herrn rechet, so wird
die küchen vbel bestellt. — Ldhmam.59o,2i.
89 Wenn sich Koch und Kellner zanken, so e^
fahrt man, wo der Wein geblieben (odw:
wo die Butter hingekommen) ist —
kaiender, 1865; Winckler, X, 43.
Wenn sohlechte Leute uneins werden,
Handlungen an den Tag. Die Hoiian<Ier: Wttia Koch
und Kellermeister miteinander «anken, hflärt aaa «e
die Butter geblieben ist. Die Basken: wesm sich d&t
Knechte des Herrn sanken, ao entdeckt man die, wel-
che den Käse gestohlen haben.
Fn. : Depensiers et marmitous sont souTcnt grands com-
paignons. (Leroux, II, 119.;
HolL : Als de kok met den bottelier UJft, dan hovrtMi,
waar de boter blijft. (Harrebomee , /, 429*; BcAm I, »)
90 Wer den Koch tadelt, muss zur Küche hinuL
Sin Schiffsspriohwort. Wer eine Beeieiae gcaaekt
hat, wird die Allgewalt und Grobheit der S«huU5«kt
kennen, welche jeden aus der Kttohe weifen, darikt
Gebrftu nicht Tortrefflich findet.
HoU. : Die den kok bedilt moet het rooksat oiL (Mtne-
bomee, /, 429*.;
91 Wer einen Koch fraft, was er in seinem Hl^
fen kocht, der geht mit Eselsohren ani dtr
Kuchen. — LOtinann, 85, 13; Eiedei», 3S6.
92 Wie der Koch die Speiss anrieht, so ists ge-
kocht; schmeckts nicht einem, so sofamedrts
dem andern. — Lehmam, 64i. tu.
Kochen
1450
d3 Wie der Koch , 80 d«r BreL (8. Oara 21 und
Glocke TT.) ^— PurAmtakun. Ü.
94 Wie kann ein koch widerwertigcn münden in
eim Hafen kochen? — FrancK, /ryihmh. Hl. Vurr.
96 Wo Koch und Kellner verderben, da ist nicht
viel zu erben. — A'a**. sckutM., xiv. y
atj Wo vil koch Beind, da wirt der brei (die Suppe)
versaltzen. — Frantk, ti. luj^': Tututiitt^ lei'*; fcV»-
uulff,n^, l.utltnitetn, J,tt: Hmi9cH, iOi , iO: Gniter«
/. 71; Lehmann, il, S&«. 457, ntum. 151.
^,Wo ri«l KOoha Mla, dm wird du Kia«ii gern renal-
■•&." CJr«ilA<t<y, 90«.;
97 Zu Einem Koch gehören drei Kellner. — S»m-
r9ck, S«00. K4ne, Ufii, Bntun, I, m«.
^8 Zween Köche, nicht £in«8 Sinnet , bereiten die
Speiss vbel. — Ptm. lt. sa».
itMAi/...' Dve kaolukfy ▼ kuehytti dva kohoati □» «m«tl^tl.
(CfiaknvMky, K9.)
99 Zwei Köche in Einer Küche kommt einer in
die Brüche.
* 100 Der Koch i«t zu spiLt aus den Federn ge-
krochen.
Wird ff««*«t, wton dl« Spftlt«a nicht fut f*kocht find.
iVi.r Li» viaads «eni I* plome. (Krtliing^r, &44kj
* 101 Dös iscb oi Kuuch und oin Muata, (Vlm.J
* 102 Kr hat den Koch zum Freunde.
UoU. : UtJ beafl den kok U rrluid. ~ H^ cUtI w«l tivt
d«o kok. (HiimUrnft, /, 4a^i>.;
•103 Kr ifft der Koch.
Er b«t «• ▼•ninL»»»t.
*104 Er ist der Koch, es kompt aasa seiner Kochen
(seinem Garten). — l«/i«»4iiih, is. 33.
* 10& Kr ist Kuoh uud Kellner xugieich.
rrM,t II en l'hAta et rbAteneri«. (Ltnätog, »7«; 8taf
$*h44et, 419.;
»106 Es ist ein Koch für Sehweine.
Di« FrMitot«u Mgeo ron etB«m ichle«htea Koch : Ea
t«l ein Koch von Ueidiu , <kr den Teufel ,veTglfl«t
{Rrintiterg V, \bi.)
* 107 Ea muss auch koch vnd kciler (Kellner) mit-
gebn. — Franck, //, Ä6*. ra/jpiitt, >7*.
„Die eh«rg«iUig woU«na g«i«heii ■•iD> aentn buta
md liU, wm« •pieti Tod «tsagaa b«gen kan , ftuob dJ«
ltaiib«CLbab«o » dMi jr hoff b«xrUoh«yt vod bracht groti
•cb«ln."
4L.- Kok en krunwal, 't aoMt «1 iaed«gwui. (itA/rt-
X.<U, .- Ka Saanionc quidem domi relicto. ( T^ytuM , &« ^.;
*108 Ist der Koch aof dem Plat^ gewesen?
SchoTzluJt : ßibt*f haut« «in«a guten Tivch ?
Buit.: U««ft de kok welgesohaft? (ffarrt^ijmtt, /,4S»"^
*109 Ist doch des Kaisers Koch gestorben.
Alt Erwiderung, wenn bIc?» Jewacd üiij«r d«o Tod
•lowr Peraou wundert. Die Antwurt Je« Ante» Cnlll*r
DUC. die er einem ■einer Krmnken auf die Fng« gnb,
ob er ■terbeu werde.
•HO Koch oder keiner. — Atbr. pch Evia . Stkimpffiuh»
"111 Koch nnd Kellner sind seine besten (einzigen)
Freunde.
Sf gabt Ihn nicIiU über Eeeea oad Trinke».
Jtcr..* Attli>>"* «"t AL>nd eanponem (f>deri in patinie, in
Tino). j
*UJ Mjkn w , wer Koch oder Kellner Ift.
Wo die uratiung tehll.
Fr9. • Dane o« «imac« OQ no mM qal Mt mattr« oti valst.
f fff af jfAiwIrl , Siy.)
•113 Unser Koch ut flau gewesen.
Solbwabnn, oia sa mmo: 4m K«mo wUrd »«hr «tu-
tmch «nd gowOhuileh a^.
//c:i- Hat li e«n flaauw kok. CJVarr«froWt , /, 4$«*.;
JCocIiaxL.
1 E« ist ander« gekocht rnd anders aogericht* —
L«*M««». 177 , IS.
fOff» «iidl «in ding mnS «ioa woiaa baacblottaa vad
befoblan« im w«rk «vfvigt» nlt Tad wird andara var.
rtchi."
Es t«' "'''v' Kochen sn apM, weQO man aof-
ii
tat
Es kuohl Mi« ' gut, all tr kann.
Gek^>cht und gri>; a • i;, e» kommt alleg an einen
Ort.
Wvr iact. trat iitm ^vikumiBt, ma4 lUc^l kgstbat«
oder lieaonM«« gp«4«<ni ^^rlangt
Fr» ' l'ot» •» t^ti ♦oiont«« OB »catvi«. fSr^m^^, fi-J
I
I
I
IUI inb<: •Itioava T«U«, qnod jam n«<raaaa
ö Gut gekocht, ist getund. — iViri, u, m.
G Gut gekocht ist halbe Kost.
HvU.: Coken iit koit, al cn «cbiiiet niel. (MArrt&oiH44^
J, 44>.)
7 Gut kochen kann mancher Mann, er ricbtei'a
aber eklig an.
8 Halb gekoiät ist vngesnndt. — Lehmann, eoo, loj,
ü«m,i HaJv-kaget er niondt, formegetkogvt aniager ikke.
(ncT. dun.. 270.;
9 Hast du wohl gekocht, so wirst du wohl essen.
— Simnuk. .'.7SW.
.»Ziebat hin lu Outta» Namen, maeble «ol aoa«!^ babt
jbrt wol angefkngan, babt jbr« wd kocht, «o aaat «•
gnl. " (FititkHrt, QftKh, , in Kit^Ufr, Vltl, 4W.J
10 Heffstu wol gekochet, so rieht wol an. — Franck»
//. H^i Tnpptia, W*; Prtri , //. J7»; ßni«<rr, f. 47,*
SMvr, 91 i Simnck, i7$1 ; Kiru , UiT.
11 Koche wie kann, frisst *ne Hund, friwt Mann,
(Sfhlft.)
Torlrefflicber Gmndeata gewiiaer ü t»
(glauben, tut den Mann tel allea i^ i:
0)eck kak »o gut wie (Sek kann, fr«i^ t,
dann frett doch mlo Mann. ffnVAi.*«?'' , '^\rja.j
12 Kochen kann man für andere, aber nicht
schlingen.
13 Kochen können viele, aber nur wenige können
zurichten.
14 Kochen und Backen geräth jUcht immer. —
(inmm , 1', IM>S'
16 Kocht mnti'8 wohl, so schmeckt man*s wohl. —
Simivik , 579«. K^rtt. »459.
B«ll.: Vf«l kocbeni maakt goodan koal. (H9rt*b<nn44»
J. Mjt;
16 Koken is kost, o] en schinet nicht — Körte, iias.
17 Miin ko'vht anders, anders rieht man an. —
H , 74 . Kitrte . .U&6.
i» Ml ;l>er!»il mit Wasser.
Foln. . in irf uBie w wodsc wart^. (Lptnp* f 34.J
19 Man kocht xuvor, ehe man anrieht, — Lehmaim,
CIO. 7.
20 Man muss kochen, ehe man anrieht. — Lekmam,
700. iiu.
Dt« N*ngTi«cbc&> Q» Vorforg« aa ampfehlan: Koche
beror dlcb hungert. Di« Walachenr Der Kloge aohafft
•loh im Sommer einen Sohlittao, in Winter auien Wa-
gan »n. Di« litten: Man moaa den Stall bauen, ehe
nuüi die Scha«e kaaft. (Htintbtrv llt. U.)
31 Mancher kan wol kochen vnnd das kocht nicht
anrichten. — Lthmann, a, U; Eia»ltin,9H; Sim-
rodk,S7»5. araun. /. 1913.
/.«f..* Alio coquent« oUam paralasi anituU. (EuthU , 987.;
22 Viel kochen ist vnrath. — Pwtu. //. iis.
93 Wa« daheim gektx'bt wird, soll auch daheim
gegessen werden. fKarnnttz.)
f4 Was eüferlig kocht, daa igt brentxend oder
halb rohe. — tt>io»üft«*, lei, «.
35 Was einer kocht, das wird er atuschütten.
36 Was man kocht» dag muss man essen. — Atftn»-
Utt} in. 64.
27 Wa« man lange kocht, wird oft verkocht —
Aorlf . ft44f.
38 Wa* nützt ttetea Kochen, wenn man den Tisch
nie deckt!
„Wollt ihr ewig koebao', «oU dar Tiaoh nia gedeckt
wardasT** (l, Bvnu, fi«$. ScAri/tm, Hamburg )Mo,
1II,S7.J
39 Wei et «ick gued kocket, de kannt gud atten
( opicheppen ). fWatihckJ — fmrlzt, tt*. 1S3; ßr
lirridhn iVoette, 71. IM.
30 Wemroe tik gned koeket, kann me sik gaeä
31 Wenn rs ko<
33 Wor es hat n
mflin». lt. 31
33 Wer kan k«.
oh^n hat.
34 W«r nicht ^
Küche. — / . .
Vetaot. St>.
Icr richts auch an. — i>A>
h; . EuwUtn, HJ . hrnm. /. 181*.
ti maiT nichts tu der Kü-
/ . 7^7.
mn, der bleib aut» der
1451
Köcher
Kochersberg — Köck
1452
35 Wen gut kochet, mags g^t aosseesen. — Heni$ek.
946, 38; Petn, 11, 75«; Fri$dih\«T*, 2OT1.
36 Wie man kocht, so wird man emcn.
Frl.: Qai bien fera, Wen trouvera. (Lendroy, IVi.)
37 Wie man*8 kocht, so schmeckt's.
38 Wir haben nichts gekocht, woher kommen die
glühenden Kohlen. — liurckhardt, 3ii.
Von nnTorhergeiehenexn und onTeischuldatem ün-
glttck.
39 Wir kochen alle mit Wasser.
40 Wo man kocht vud brät, da rauch ts immer. —
Petn. II, 812; Heni$ch, 478, 55.
41 Woran man lang kocht, da wird gemeiniglich
verkocht. — üruler, I, 74; Sutor, 15«; Ittri. II. 815.
•42 'Ch wiss net, bin ich gekocht awer gebröden.
(Sieh('nbürg.-aäch$.j — Frommann^ V, SS4. 2JS.
Ich weilt nicht, woran ich bin.
•43 Das kocht wie ein Gamtopf. — FuJher, PtaUer,
S56, 1.
•44 Das ist weder gekocht noch gebraten.
Poln.: Ani wariony. ani plczony. (Lompa, i.)
*45 Der ist kocht und ei'gebrennt fFruuki-n.j
Der ist verloren.
•46 Er hat's lange bei sich gekocht, aber nicht
können anrichten.
*47 Er ist gut gekocht.
So sagt man in Afghanistan von einem mit allen Hun-
den gehetzten Diplomaten oder einem andern schlauen
Fremden.
•48 Er kocht eher als Sjiargel.
Von einem , der leicht in Zorn gerAth.
•49 Er kocht für sich.
Er lebt eorttckgCKogen und einfiach.'
Frz.: II fait son petit pot k part. (Lendroy, 1157 J
•50 Er kocht in allen Küchen durcheinander.
•51 Er kocht in allen Pötten. (Samrland.j
•52 Er kocht in Einer Pfanne zweierlei Brei —
Sailcr, 298.
Der Vielseitige oder der auf beiden Achseln Tragende.
•53 Er wird schon wieder kochen kommen in mei-
nen Ofen.
Er wird schon wieder in meine Hftndo kommen,
dann will Ich's ihm fühlen lassen.
•54 Es ist söuisch gekocht, wer möcht dervo? —
SvtrrmeisteT . 11, 83.
•55 Hat ers gut gekocht, so mag ers gut essen. —
Lehmann, IS, 33.
•56 Heut' kocht's bei mir in allen Töpfen.
Ich hörte das Wort in der Bedeutung: Ich bin sehr
beschäftigt, bin von allen Seiten in Anspruch genom-
men.
•57 Ich wil euch das wol kochen. — Waldu, IV, 97.
„ Ich will dirs kochen. '• (Simplic . , /, 341.;
•58 Kocht ers gut, 'so wird ers gut essen. — Wcu-
sder, 306.
Luther in Vcrant'cortunj dtr aufgelegten Aufruhr von
H'irto'j Georgen u. $. v.
•59 Man hat lang daran gekocht. — Ldtmam, 85i. 19.
• 60 Mau hals lang gekocht , hats nur nicht können
anrichten. — Lehmann. 19, 56 u. 38, 85.
•61 Man kocht noch am Brey. — Lehmann, 6ii.i9;
Simrock. 580*.
• 62 Se koche nor um Seangtog bä Flisch *. (Sieben-
bünj.-säclis.J — Frommann , V, 32 , 38.
>) Bonn tag bei, d. i. mit Fleisch, d. h. sie sind arm.
•63 Se küche bä Wasser wä de örem Legd^ (Sit-
bcnliünj.-nach'i.J — Frommann. T, 32, 28.
') Annun Leute.
•64 Sie (die) kochen auch nur mit Wasser.
„Uebrigena Ist auch nicht alles Gold^bei ihnen (den
Franzosen); sie kochen mitunter sehr mic Wasser."
(York, Briefe tom Jahre IbOl ; Droyaen, 1,117.) „Da
war nichts als pur lauter armedei vorhanden , dann sie
kochcten mit Wasser.*' (Fitchart ^ Klag du Ehettandet,
in A'iüKer, X, 631.;
•65 Sie kochen in Einem Topf (Hafen).
Von mehreren, die in Ein Hörn blasen, an Einem
Strange sieben, in Eine Kerbe hauen.
Köober.
W^as nützt ein schöner Köcher ohne Pfeile. —
AUmann VI, 477.
Xocharsberg'.
•Wie man schwört am Kochersberg. — Braait.
Sb.^ia KUmter, IV. 879.
Der Kochersberg, eine Gegend bei SUmaborg, di« dozth
lustiges derbes Leben bekannt ist und daran Bawohaftr
Kocharsbarger heissan, womit übrigen
itimmtar Tans bezeichnet wird. (V^. Orimm, V, 154U
,, Das Volk am KooheLtperg gebraucht aich noch allo
Kleidang vnd Sprachen , daher man aia auch za ainea
gameTnan Sprichwort fahret, wenn man eiaan grobM
bfturiachen, vnerfahman Menschen will an »eigen.** fficr-
sog. Chronic. Aiaatia, Strasburg 1592, QI, 90.; „Der
Knecht war ein grober Wedel. ... JBr war am Koohen-
barg anogen , gnaschig , gfreasig, faol vnd ▼arttogm."
(H. Sacht, III, CCCXC, V, 1.;
Koohwbergqr. •
1 Der Kochersberger fand in Barbara Sanct-Yeit
anter den Heiligen.
2 Die Kochersberger zahlen die Uerten doppdL
— Liteiein. 386.
it nad daaa
„Dem Spielmann als war' er Stnb«
erst dem äkubenkneoht wider Willen.** „Soll ich akht
lieber eine starke Quelle mit Knoblauch gaapickat dafir
essen, wann mir ihn schon ein Kochenpanar od«
OdenwAlder fürsteUt?** (Fückart, OeMcA.)
Kdohln.
1 De Käke on de Katt wäre ömmer (oder: wäre
vom Locke) satt. — Frischbicr\iOSl.
2 De Köksch und de Katt hefft ümmer wat, de
Lüttmaid und de Hund möt töwen, bet wat
kummt. — Diermüsen, 59.
3 Die Köchin bleibt beim Pfaffen, so lai^ sie
kann braten. — Küdein, 387.
4 Die Köchin und den schönen Tag muss man
am Abend loben. CRoU-ThaLj
5 Eine gute Köchin verdirbt nicht. C^i^^a.j
6 Eine Köchin muss ein Auge auf die Pfume,
das andere auf die Katze haben.
Holt. : Eeno keukonmeid moet het eene oog naar de paa «a
het andere naar de Icat hebben. (HarrebonUe, I, 3^7 *>^
7 Eine Köchin ohne Kopf, ein Henkel ohne TopL
— L. storch, Freiknecht, I. 336.
8 Einer ffuten Köchin w&chst das Fleisch unter
den Händen.
9 Verliebte Köchinnen versalzen die Suppe. —
Simrock, 10875.
Kann wol vorkommen, dasi eine Köchin, die eb«
mit lierzensangelegcnbeitan beschäftigt ist, aine Sappe
zweimal salst.
•10 Da müsste die Köchin Hungers sterben.
üoll.: De koks TOchtan daar. (Harrebomee, I, «»>.;
•11 De Köksch hett en Platen verbrennt (Wn^j
— Schutze, 11,206.
Biit dieser Bedeusart der verbrannton Schttraa erschciat
bei holsteinischen Kindtauf- und andern SchmAusen die
Köchin am Ende des Mahls, den 6&sten oinan TeDcr
voll Salz darreichend , worin diese ein Trinkgeld legse.
•12 Der Köchin die Ehre absehneiden.. fOesterrekk.)
Wenn man Dampfnudeln statt za sarralssen, ser-
Bchneidet.
•13 Köchin von der blauen Henne. CSteürmArkj
Ironisch von einer schlechten Köchin, mit Beiishiiig
auf das Schild eines einst sehr beliabtan Spaisahaaiss
in Wien.
Koohlöfrel.
1 Ein Kochlöffel passt in jeden Topf.
Böhm.: Nebud* do kaadfiho hmce rafaika. (Öelalofikj, 172.;
2 Beimb dich, Kochlöffel, film Essigkrueg. —
xV(W, 3iO».
•3 Der verwick'lt si' in Kochalöff'L CFnnken.j —
Frommann, VI, 319, 231.
Er verwirrt sieh in der einfachsten Sache.
•4 Er kann nur mit dem Kochlöffel schreiben. —
Parömiakon, 1285.
Ist ohne Schulbildung.
•5 Mit Kochlöffel und Löffel umgehen.
Kochtopf.
Sein Kochtopf steht auf eigenem Herde, aber
er hat sechs Tage in der Woche kein Fleisch
darin und isst Sonntags, was übrig bleibt
Xöok.
Köck * und Rör ', do makt den Buem to'u Herr,
Dresp ' und Drönt de rit den Buem innen
Grund.
>) In Holstein. Slnapis anrensis, Crytimxun oiT'u&d
Barbarea. (Vgl. SchilUr, Zum Tkier- und fräuiirftwcA,
///, 32^.) *)Bade(Agroitemma(Hth«go). *)S. Tiaip«.
1453
Kückel— Kohl
Kohl
1454
Kockel.
* Won ilf Koakl si!cn/oji flesst. CStchvnhurii.iiin'hs.j —
rr-iiiiinauii , V, 328, 13.
Wenn iler Kuckol , ein Flass im kermauustildter
Kri>i>f, atifliinzu = aiifwurti flieut, (1. h. ulv. (S. Katie
'.»W und Niiiiii)Cr!>tag..i
Kodarl.
*l Einem 's Kodarl' krsitzc. (nbirn^trrrrich. .
'» IKt lleiKCliitre Tlii'il dci rntcrkinni. — Kincu lieb-
kimeu.
•2 Kr kratzet jcMlcm das Koderl. — .i/«i>ir, //. %.
Ködder.
•1 Jlc makt en Küddcr '. {Ihlst.j — SihuUt. 11,314.
'} Kropf, ktarko« l'nicrkinu. — Kr bUht lieh, wirft
sich in die Brust.
•2 Ho schrickt ovcr den Köddcr. .'n»ht.) — Schüizr,
II. 314, nithi-if. 133.
Von ciuoui llDchmUtiiigen, da dirito gern den Ilali
ziirtickzieben und mit Terduppeltcni Kinu reden.
Kodderlapp.
•He tiss e Kodderlapp von üoldapp. — Frütth-
Xoddemarscli.
•Ile öss e Kodiicrnarsch. — rrjwyi/.ifr^, 'juss.
KoddrlflT.
Je kodtlriger, je h)8li«j:er. — /h'r/i'nVr». 2094.
Köder.
1 Der Köder allein fan^jt keine Fische.
Wenn uüitihcli die Aiigol fehlt, bchonhcit ohne (rra-
zio iHt «iu Kiidor t>iiuo Aiitfel.
2 Der Köder taugt die Fische, nicht der Angel«
haken.
fti.: lj':iiaiirL'tf o*t co ■{ni i>i>k'a:ijiic li- |>uictiin et uon la
ligiK'. — Ni>n cn la c-him: (iigiit- i iii a haiiii (1iami\-')n)
iiittm vn l'aiüorce girtt l'enKiu 1 aiiiorce ). fLtVi.ux. II. 7l.;
S.i IM.- Kl i'i-tHi rs el «luo t'u;faiia . iiul* 110 el iioscadur
ui 1» euiia. Ni vi au^urln ni !,i caü.i. raas vi celiu !>•
cngafi». (liof.'i /.tilü II. L'.'li.y
3 Kin i^olileiier Köder lockt M«.'n8ehen, aber nicht
Fische. — Mim-iHii M. \^A.
4 Es niuBs starken (^utenj Kndcr haben, wer Du-
katen angeln will.
5 ist der Köder frisch, sn ftinpt er Fisch. — /^l-
\\ Je besser der Köder, je leichter der Fanij.
7 Ktidcr in d'-n Tau)»ensi.hl:nj, und die Tauben
l)lciben nicht aus.
8 Mit einem kleinen Köder langi \n,.\i ult einen
jjrrossen Hsch. — y;«iH^i. ry ///, ij.'i.
0 Mit einem (und demselben) Köder kann man
nicht Füchse tind Sjiatzen lanj^en.
10 Ohiif K'ider ist sehlinmi Fische l':uipen. — Nim-
m. ■; . -iMi:,; huj.v. ;«.;.%, llr.iu: . I. r.'.l'.
I/itn. : M.111 7.ittor m.kdi]>;; jua krogi-u . i-llcTä fjiugt's vi äskc.
(l'r<.'. -lun. . -i'J'.,!
t'r:.: (^ui n'umufLu \*^* «du haim (hamcvou;, i>6chc cu
vwiii. i'fliA« //. !■.»; L.n.iix, II. 3l»3.;
It.: luTauo 81 i'VKra , eo I'ainu UjU h:ii=^a. (B'-hn /. l<4i
i;.i«if. "»4-».,
11 Wenn'- Mir Kineii K<"lor gal.o, so wür«lc wenig
jrefaUL'en.
12 Wer i.ich /um Köder ma«ht, iineh ']em schna]»
}».n die Ihii«;.
• lö An ilen Kö«kr jticken. — /.■.•.(•.■(, /, iv»:'!.
*14 Eiii'H Köder zurichten.
*\o Kr hat den K«»der anpebissen. — Ain.rni.iftHii, 2715.
lüt .11 dl.» Scl;:wi!fO gepangcn, der Vcr«ur!inng nnter-
Ivvjeu.
Xoderu.
Ködern i>t kt in «A-ld.
Kofent.
' Kofent für Bier verkuulTcu. — /.r./fwiV 7i*Jii.. 252».
Koffer.
1 l&i der Kotier zu, ««i) hat die Seele Ruh*.
•J \\v v\ird meinen K'iffer nicht fortschiebeu.
Kohl.
1 Au« h 'hr K«ihl if h...rt zu den fieinüseu.
.\it.;!-.v<.-hiivli, v<.-a i.:u«ni iiii^«JvuivuJcD Mcnichfln,
li- • I ;r v.el gelialtf'n -esn will.
2 A-.::^'W.iMiiier K« hl maihi ileui Tode wohl.
lux T-'d freut sich, weit er Uurcii ungesunde K«b-
r-iii:;. -i'- uufurwArmter K<j!.1 ::'. nur gewinnen kann.
a Aa:-'.w.irrnter Koiil .«'chnin kt 1 :!:iii j nicht wohl.
ii ■ w ■»■ ;.Tl»'jhe Heil nu-Iiu«:,' diri-fli-Il-iii Onijenrtandi *
i\, .■ r-'-iii«» Weiieeri-egl rclicTdn:^« -indMiffallen. iliii
Judiich-denticbei Sprichwort UrUokt denielben Gedan-
ken so aus: „Chasir i» treife." Wörtlich: Das Schwein
int unerlaubt zu eston. Chasir hcitut aber nicht bloi
Hchwein, es steht auch, wlo hier, für ,, wiederholen".
(Krifutnt, 63.J
Aa/.; Crambtt bis coita (poiitA) mors. (I'hitippi, I. Ü.'».^
4 Aufgewärmter Kohl verderbt den Magen.
J)aB kann schon der fHsche.
ö Besser Kohl auf eigenem Schos als Braten im
Herrenschloss.
Aehiillrh die Islander Rnnthrry IIT, 12;(.
G Blau Kohl, blau Kidd, das sind die besten Pflan-
zen; wenn das Mädel grasen hat, liebt es an
zu tanzen.
7 De Kual uud ek sa warem otkten, üs ar aj)-
di»n uud. (üylt.,'
Ju-r K»hl wird nicht to w^rm gegeaseu wie er auf-
getischt wird.
8 Den Kohl, den man sich selbst gebaut) iiiuss
man nicht nach ileni Marktpreis schätzen.
»j..- Cl' ii'fat YVk* le tuut i|Uv iles chuux il faut vncnro
d«- la Kraisie. .t',it,i,r, 3S4; Hvh» I. lU: K-.-itf, :U.'i:».;
9 Den Ki.ihl nkuss man ptlan/en unter dem liim-
melszeiehen des Mistes und kochen unter ilem
Sternbdde des Specks.
tV:. S--/.uii:: IMiauta t<^ t4un X \s ]diiiu^ie dou ruhlion,
etcui't ir- .'ilai.liam'lv duu b;jc«.:j. i.sV/urWs. Il, I2fi. li\.)
10 Der Ktdil hat's nicht heshcr wie lier Ttipf , wenn
sie bei<r am Feuer Htehen.
AiiCii rn»«i*ch .■lltmanH l'I, JüT.
11 Der K<dd ist noch nicht ftitig, wenn der Speck
( Pfeffer ) fehlt.
l)ir Km-oj'Ii: Wenn •'(.-hon dir Kohl zubereitet i»l, n>
feiilt L-rtdoi-h .tllozeit ifii-huni I'futfi-r. (AIIhuihh IV, 43>.J
12 Der Kohl k'immt nicht auf den Tisch, wie er
au.>« dem Topf kommt.
Jhtn.: Kaulen kiimuier ikk«> altid paa bürdet, suu den «scs
Krydeii ik kinkenc-t. (linr. •'■:«., 3'j'.*.j
13 D»T K«dil schmeckt sehr ;:ut, sagte die Mügd,
und ass das Fleisch.
// /'..- Dat i<. lekkere i>i'cu , zei SubWrt, fen hij at al bet
\leo-cb lii'. ,7/.rr/''".HM« , //, 2'^.)
14 Diär spütte öu de Kual, di leid* en lagt sallew
«if tu Uten. l'.Sv//. — Htiii|ii, 17//. 331.5.
Wut i!i li.'!! ICiihl Hpuckt. tfi>ll ihn «elbcr aufessen.
1j Eigen Kohl 'chnieckt wühl. — Simnnk, ivvj.
IC Eigener Ko!d ist lu-sser als fremder Salat (.'Spi-
nat I. — t!.'«....j;i W 113; /;i-.'ii*.'.rj;; ///, 101*.
//' 11'. : « )uz»- Itfml ümaakt boter dan vrutfuule iiatrijs. (II>:rr(--
'.r,.., . /. tut «.;
17 Ein Ciericht Kohl in Ruhe ist besser als ein
gemästeter Ochse mit Unruhe. — Omit, 1324.
It.: i'oco iu iiace. niDlto mi inaco. ('iaal . 13:;4.^
Lat.: Si da olusuula nii'U«a ininubcula iiace rcfvsta uc
petas graudia lautaiiuf prandia lite replvta. (*waul, l.!'.'4.;
UHjf,: Jub bugj «zAraz falat u^ugudulumban , mint tizeuk^t
l)&stv:um ruMzekcdvsbeii. (Uaot, 13U4.>
18 Es fehlt mir nichts als Kohl, wenn ich nui
Speck hätte, sagte der Bettelmann
19 Ett Kohl, ward di uk de Iioek krüs stahen.
(Elhvfj.) — FnK^hhu-r^.HMl.
20 Fauler Kohl und f:»ules Kraut, faules Fell, faule
üaut; faule Aepfel, faule Birn', faule Men-
schen, faule Dirn'; faule Rettich, faule Üu-
beu, fault- Knaben, faule Buben; faules Fleisch,
fauler Zahn, fauler Gesell, fauler Ges])an;
faules Aa'<, faule Leiber, faule Frauen, faule
Weiber; faule Eiche, faule Tann', fauler Wirth
und fauler Mann; fauler Hund, faule Leut'
sind nichts nütz zu aller Zeit. — /»mi'/M-ifcon. V'<i*.
21 Freuiiler Kohl schmeckt nicht wohl.
Die Baesen : Der Kühl ist versalzen , dir nicht auj
den eigenen Tisch kommt.
22 Ueröd de Keul, seu vcnlij-weL dat iloi. (Mir--
hrrg.J — Ftnnenich. I. 820,4.
23 Gewärmter Kohl schmeckt nicht wohl. ~ Vn*-
au'i, 2.14.
24 GuttT Kohl ist ein theuer Essen.
/'li».- i^uhver vvcd ei bvad eu goi kaal kuster. (Fror,
•luv,, 'jl.'.i
SO Guter Kohl, schlechtes ileu. •— ///niii,*.'41; Sim-
ui •'. . :..-M ; h-:- . ..lO..
Viel N.i^-.j- ,£ii' Z.-ii Ak-i lleuviid iit Wühl dem K'.ibl.
abT ii:l!;: lIvui litu zutiauiu'h.
1455
Kohl
Kohl
tw
26 Uei ji ken wissen Kohl, so getet man Bohnen
in de W^kc. — EidkwM. lo».
27 Hier ist Kohl and da ist Kohl.
Alle« hat ■«in« Lieht- and Sehattenscit«.
frz.: Choti pour cbOB, Aabcrrillien Taut bi«m Paris.
fL«»droy, 4i7; JUi*s<t*rg r, l^J.;
28 Im Kohl ist dem Hasen wohL
Di« Bosicd: Wenn d«r BaM ins Kohlfeld koamt,
hAlt er lieh für einen Baoer. (AUiHann IV, ^^.)
If'Ai.: Onder de kool schailt d« haaf. (Harrtbome«.
I, 4J4*J
29 Itt Kohl, SO sitt di de Bock woL — Eühtdi. 1090.
30 Jeder mot sik siin Kool kaaken, as he em mach.
fSüderdtlhmartcken.j
J«d«r msM lieh Minen Kohl koch«n wie er ihn mag.
31 Kleiner Kohl macht auch fett.
Kleiner Ocwinn , der rieh oft wiederholt, macht wohl-
habend,
38 Kohl bleibt Kohl, anch wenn ihn die Schweine
fressen.
/)ä».:)Un iknl ej troe kaalen de« v«nre, at erün «de
plantcme. (Prov. dan., 330.;
33 Kohl für Kohl.
Oleiehet fOr Gleiche«. Ange am Angc , Zahn um Zahn.
Die Cucben: Schimpf fUr Sohimpf. Die Italiener: Schlag
für Schlag, Brot fOr Kachen. Die Fransoaen: Marder
für Fachs. Die Altgriechen: Eine wilde Tanbe fttr eine
sabme. (Rtinti>4trg III ^ 54.) Die Franzosen drOcken
darch dasaelbe Sprichwort mehr aoe, daei Ton awei Per-
sonen oder Dingen eins so viel werth ist als dae andere:
Chon ponr chon, cet homme vaat bien Tantre. (Ltn-
droy, 428; Bohn I, 13.;
34 Kohl oder Kabis ist ein Teufel. — Jer. Coukeif.
JakobM, II, 149.
35 Kohl — Si Öck satt bool. (Elbinn.) — FrUch-
hier *, 3098.
36 Kohl, Verdruss und Aal sind ein übel Abend-
mahl.
l/in.: Aal, og kaal, og knar er ond aftens-mad. (Prov.
dan., ).;
37 lian darf den Kohl wol abblatten, man muss
ihm aber die Wurzeln lassen.
Dan. : Man kan blsde kaalen , og ikke rykke hannem op
med rode. (Prov. dan., 830.;
38 Man kann nicht Kohl und Weizen auf Einem
Felde ernten.
Die Bussen behaupten dies in Beeng anf Klee und
Heu. (Altmann V, 13«.;
39 Man muss den Kohl nicht den Gänsen zur Hut
geben.
40 Man muss den Kohl so pflanzen, dass ihn die
Ziege nicht frisst.
Frx. : iffaatminager la chirre et le chon. (Lendroy, 1586.;
41 Man muss den Kohl verpflanzen, wenn man
Köpfe haben will.
Soll..- U«t worden geene kabuia koolen, dan als se rer-
plant worden. — Koolen bellen niet als xiJ niet rer-
plant worden. (Uarrebomie , I, 373 <> u. 433^.;
42 Man nimmt nicht Kohl zum Speck, sondern
Speck zum Kohl.
43 Pflanze Kohl Viti (25. Juni). — Boebel, 29.
44 Thiar un a Koal spütjat, thi feit'n salw uftuidjan.
(Nordfriet.J — Lappenkorb ; Firmenich , ///, 6, 93.
Wer in den Kohl spuckt, .bekommt ihn selbst auisu-
. essen.
45 Unser Kohl schmeckt wol. — Lehmann, u, 792. lor;
S^mr^)ck, 5808: Körte, 8467; tteimherg III, 108; Braun,
I, 1934: MatMoti, 51.
Der Ton auf ,.un8er", um den Werth deiien, was man
selbst besitit, herronaheben.
46 Was nützt der Kohl, wenn man keinen Speck
hatl — Heinsberg IV, 78.
47 Weer Kahl plantet in'n Mai, kriegt Koppe as
en Ei. (GöUingen.) — Schambach, I .Zi».
D. h. gans kleine Köpf«.
HoU. : Die wil eten kool , plante le TÖÖr Sint Ool. (Harre-
bom<«, I, 433»»,;
48 Wem man Kohl schenkt, dem muss man auch
den Speck schenken.
Die Bussen: Wenn du deinem Knecht den Wald
schenkst , so schenke ihm auch den HoUwagen. (ÄU-
mann V, 13S0
49 Wenn de Kohl good geredt, bliffl de Torf
upp*t Moor. (Ostfries.) — Bueren, 1345; Kern, 1859.
In nassen Jahrgängen wird der Torf schwer, trocken
und kann nicht eingefahren werden.
50 Wenn de Kohl will öwer de Tüne, so will dil
Haa (Hei) nicfa in de Schäne. — Eidmali, un:
Kerr., 12U.
Sagen iat awar got fOr den Kofalwacha, er hiadsrt
51 Wenn der Kohl am besten schmeckt, soü
aufhören. — Simrock, S907: Eine, UM:
i,i»s.
52 Wenn der Kohl gertth, verdirbt da« Heu (der
Wein). — »3«M, 181.
Frs,: Qnand le chonx paeae la eoj 1« Tigneron Miait 4i
aoi£. (Leä>,MM, l, 4,l.j
53 Wenn man auch Kohl hat, man brmacht auch
Schmalz.
S« gehört nwhr au dem Untemehmea.
54 Wenn man den Kol vnder dem Sdmee heifir
langet, so schmecket er am beaten. — Bemadk.
a». 11: Petri, II, 663.
55 Wer dtn Kohl nicht veraoht't, dem wird (werd^
aoch Fleisch gebracht.
IMM.: Han er rmri sid kod som aad aia kaaL (frt§.
dmm.. 35«.;
56 Wer keinen Kohl hat, kocht Melden.
Oder Gras, wie die Letten sagen. In dar Piearü« hall«
es: Wenn man keinen Knoblaach hat, reibt man leta
Brot mit Zwiebeln. Die Bossen: Man mni« eich srft
Karansehen begnttgen, wenn man keine Kaipfa hst.
Man mnsB Morcheln eeaen, wenn dia TrtAta Ahtaa.
(Reintberg IV, »0.;
57 Wer Kohl essen will, brancht auch SpecL
58 Wer Kohl pflanzt an Petri Stuhlfei(er, 93. Febr.),
dem kommen keine Ranpen neL — fiocM.is.
59 Wer Kohl pflanzt, kann keine Bohnen ernten.
Aehnlich russisch AUmoMn Vi, 447.
60 Wer sich den Kohl I&sst munden, entgeht dm
Gekläfi* von Hofehunden.
„Hattest du gelernt, dich mit Kohl au begnSgea-'.
rief Diogenes dem ffenusaeaohtigeii Axiatipp entosgss,
„brauchtest du dein Brot nicht an d«B HAfen der KBai«
EU betteln.«'
61 Wer sich zu Kohl macht, den fressen die 2ie>
gen. — AUmann VI, 400; Reinsberg III, 143.
62 Wer will haben guten Kohl, der benhl' Out
wohl.
Dan.: Hvo der vil hare god kaal, faaer at kodtim.
(Bohn I, 377.;
63 Wie der Kohl gekocht ist, so schmeckt er.
Die Bussen: Wie man den Kohl eohaeidet, •» im
man ihn. (Altmann VI, 406.;
* 64 Da ist der Kohl versalzen. ~ Fischer, ftoiier. ms. s.
•65 Das ist aufgewärmter Kohl — Grimm, r, lui.l.
Ist etwas Altes , lingst bis sum Ceberfluaa Bekaaatii.
Von abgetbanen OedaÄken, Beden, Witzen, die «ia«
wiederbringt. „ Wftrme mir den alten Kohl nicht «it-
deranf." (Lang ,J , lib.) „Er hatte eben Tereaebt, Sbsi
einen KohL den er cum siebsigaten male aafaiiali,
eine deutsche Brtthe SU giesaen.** (LesHng, r///,IMO
EoU. : Het is opgewarmter kool. (Seanrtbvmie, I, 413^)
•66 Das ist Kohl.
Oft in der Bedeutung ron: leeres Geaohwita, UaiiBB.
*67 Das machet den Kohl nicht fett — 5c*ofu<, uu*:
KSrte, 3465*: LoihrengA, II, 83; Bram, J, 19tS: f^f
berg IV, 78; FrisiMtier, 407: Hennig, 130.
Von jeder Sache, die an Irgendeinem Behuf aidrt
hinreichen will und kann. Schon Waldia, Verknur
Sohn, 500. In WestfiOen: Dat sali (ia der Bedeataai
Ton: wird) de Kiul net Tiel fetten.
•68 Dat makt'n Kohl ok nich fett. CStrtiiu.j — Fir
menich, III, 74, 143; für l/oUfein ; Schütte, /,SU:ü^ni'
Eichvali, 1091; AicAey, 133; Brem. VVh., II, Wi <8r
AUmark: Danneü, 113^.
Wird den Zweck nicht weientlioh fltrde», witdaa
Besserwerden nicht viel beitragen.
*69 De must noch vil kuol ässen. (Untat. Berflad.)
— Schröer.
* 70 Den Kohl der Raupen wegen ( für die BMpsft)
pflanzen. — AUmann VI. 516.
*71 Den Kohl mit sammt den Kaapen koohea. ^
AUtnann VI, 519.
•72 Der Kohl ist der Brühe nicht werth. — Bam-
berg III. 19.
•79 Einem den Kohl salzen (auch: vemben). —
storch, Freiknteht, lU, 91. ftMleta, 187.
/
1457
Kohlblatt— Kohle
Kolde
1458
•74 Kr TüAg noch Kohl und Speck.
lit noch gesund.
•75 Er pflanzt meinen (eigenen) Kohl.
Lcltt in lAndlicher ZurOckgeiogonheit , auch: hat
eiK*'»c FoldwirtliBcbiift,
Frz.: Ou l'a enroyü plantur de» chuux. (Lendroy . 426.J
B'dl,: Hij plant kt»ol. (Harrtbum^.f , /, 438.J
•76 Er versteht seinen eigenen Kohl zu schützen.
•77 Er will seinen Kohl dazu thun.
Will aueh dazu (darein) reden. „Woxu gibst du dei>
nen Kohl. BürachleiuV" (Cald^-ron vDn tfrim, i, Hl.)
l.'in 7.11 sagou: Hast du aucli darein zu reden? sagt
man in Posen jadlsck-deutsch: Auch du (da)?
•78 Es fehlt ihm nichts als Kohl, wenn er nur
Speck da/u hätte. — Kürte. 3469: Hraim, I. 19Sfi.
Von denen, welchen nichts weiter fehlt, als alles.
Hell.: Hern outbreekt niots dan vet, liad hiJ tnaar kool.
— Ilun ontbruekt iiiut dan knol, hadden lij maar
BpeW. (//arn-f.'n/,ii. /, 433 ''J
•79 IIc ment, he steit tili in^n Kohl, uu stoit erst
in de Strunk'n. — f.'iJwfiW, 1093.
•80 Jemandem alten Kohl auftischen.
UnnUtxo. Ungst uhgethane I)iu(ro, SchlechtOit, weil
der Kohl für ciue ganz geoivinu Siiciio galt.
•81 Kühl reden.
Von leerom, vinfültigem Gesuhwätx.
•82 Ma ken Kohl, nhht.j — srhuur. //,318.
Rede nicht langweiliges oder dummes Zeug; mache
keinen Unsinn. ;'irim»t . >'. iS-sl.)
*83 Me wet uich recht, of me met em in'n Kaule
of in'n Ilöwen is. — /.yni. 45.
Man weis« nicht, wie man mit ihm daran ist. oh er in
guter oder Ubier Stimmung, ob es Spass oder Ernst ist.
•84 Kach Luther*s Kohl riechen.
Aus den Zt'itpu der Bcformation; von jemand, wel-
chen man [uthoriiuher Ansichten verdüvhtig hielt. 8pK-
ter von allen, denen (iosiunuugeu eigen warfiu, die von
den kirclilich i»lar polizeilich abgestempelten abwichen.
•86 Üflfen sHucrn Kühl trinken. — Lü/imj.jW, //, 4i3.
•86 Seinen Kohl mit einem haben. — Jifrnd, 137.
Seinen Spast, Spott mit ihm treiben.
B»U.: Ilij verkoopt n kool. (Itarrebumit, I, *i'6^'.)
•87 Viel Kohl machen.
Von bcliaglioU breiten Kodon über unwichtige Dinge
oder von unklarem , langweiligem Geschwiltz. In Bran-
denburg: Vüül KOI maoken. .Immneit, 112''.;
•88 W'enn \vi innen Käule sind, dann is hei in den
Strünken, iliurfn.;
♦89 Wi hiiui di in'n Kol. juvriohn.; — iivhaIi?. sc. lOS.
ha^t man , wenn bei Tische auf jemand mit der lin<
ken llaud gewartet wird.
♦90 Wir wollen unscrn Kohl in Frieden bauen.
•91 Zwene knie in einem topfe kochen. — siollc.
Thür. I'hmn.. 4.
Von 7wei Dingen, die nicht zugleich geschehen kön-
nen. „Dorch Sinn, die ich habe indem Koppe, koche
ich zwene Kole in einem Toppe. *' (Anzri^tr de» ijtr-
maniich'^n Mii*^nm*, ISVJ, 41.S.^
Xohlblatt.
Wer Kohlblütter zu Thee nimmt, mag aus Thee-
blättem Suppe kochen.
KoUe.
1 Alte ( verleschto ) Kolen soll man nicht wieder
auffblasen. — iSHn,!!, vi.
8 An einer Kohle kann mau sich wol verbrenueo,
aber nicht wärmen.
3 Au glammen Kööi as egh so gut to midin üs
an Flam. .'Xordfriv.) — Lappenkorb: Firmenidt,
/// . 3 . 37.
Eine glimmende Kohle ist nicht ao gut ta meiden all
eine Flamme.
4 Auft' heisseu Kolen ist boss still sitzen. — Leh-
mann. 839, 10,
UoU.: Op gloeijende kolen is het kwaad itil ftaan. (Barrt-
b-mrr, I, 4.W".;
5 Bei grossem ( vielem ) Kohl(en) wArmt man sich
wohl. — fVfri,/l,44.
6 Bei grossen Haufen Kohlen wärmt num eich
bass, wenn man nicht hineinfallt. — £ueMii,a8T,
7 Besser eine Kohle als gsr kein Fener. — ^^fc-
wiriergarttn, 4f6.
8 Blase subtil in die Kohlen , sonst fliegen dir die
Funken ins Angesicht. — Eu^Hn. us.
lai.: Per lgB«H Ineedi. (EUtlein, 19C.;
9 Brauchst da Kohlen, musst sie aus der Asche
holen. ~ Wentig, ts.
BiuTicBii SPBiCBwAiTaB-Laxuo*. n.
10 Die Kohle ist nie so ausgelöscht, wenn man sie
zum Feuer bringt, sie glintmt wieder,
Frt.r Lc oharbon a*est Jamals si bien tfteint, r|u'en l'ap-
prochant du feu 11 ne le rallume. (KrUtiitger, 1S4.J
11 Die Kohle wird durch Russ nicht schwärzer. —
Heinttu;nj iV, 4d.
12 E jeder zecht Kilen za seinjer Fan. — Schwtier, 963.
13 Ein glücnder KoP zündet den andern an. —
h'ln. II. IUI: Iknijfch, icet», 5; LehmunH , S»2S, 30.
',) Das Wort Kohle erscheint althochdoutich als ichwa-
ohös Masculluura: cholo, und als starkes Neutrum:
chul, ebenso noch mittollhochdcutsch. Auch neuhoch-
deutsch kommt es anfunga und landschaftlich Jetst noch
in dieser doppelten Form vor. So heisst es noch : ein
brinncudorkole, glttcnder kole, bronniger kol, gelescli-
ter kul; und Jetit noch alemannisch im bregenzer-
wiilde, mittvlrhvinisch, in aachcner Mundart. (Kfhr-
rin, -aii; Orimn,, V, 1583!.;
Br.hin. : .Ii'don se rcfav^ uhel ud druhelio bfcje. ~ Uhcl iivS,
pfiloztiuy k jin^m. i mrtTÖ obxlvuje. irrtakuvtkv , 13U.J
I)äm.: Et gloende knll Umuder et audet up. (l'rvv. liän., "iX.)
14 Ein lebend Kol zünilt die todte Kol neben sich
an. — Lt'hmiturt, ist), 16U.
15 Ein k-bendig kohl zündet die andeni an. — L^h-
mann , 40«; , 83 ; Stiiln ,171.
Leben weckt Leben , ein Gcdankn erregt den andern,
eine IjUidenschaft die andere. Auch russiich Alttnanit
17, tsi. Su kann auch ein gutes GemUth durch buse
(iusellsohafl verderbt worilon. Auch die Macht der
Lieb<<! »Vgl. Mfi/ii.i'isttT , W'vrlf dn- W^'nen.)
Fn.: t^ui plaisir l'ait, plaisir atteud.
16 Ein Todter Kolen brend niemand. — VHn, li . 22-j.
17 Eine Kohle allein erlischt bald.
18 Eine Kuhle, die nicht zur Zeit brennt, brennt
nimmer.
Wenn der rochte Augi-nblick vorsUuuit ist, ist alles
Thun nutzlos.
19 Eine Kohle glüht auch oft unter grauer Asche.
Auch das Alter selbst ist nicht frei von Leidenschaften.
20 Eine Kohle maust besser als zehn Katzen.
21 Eine Kole neben der andern wird angeglemmet.
— Uerbrr^fr, lleriptuhlU' , l, 422.
22 Gelesühte Kohlen werden im Fewer wieder glu-
lig. — Lehmann , C2 , 10.
23 Gemach in die Kohlen geblasen, so fuhrt dir
keine Asche in die Nasen. — Etfeifm, 3S7, Sim-
rock, 5«i09. Körif, 347u; Uram, I. 1927.
24 Crlüende Kolilen muss nitm mit der Zang auss
der Ess iicmen, nicht mit der Hand. — Leh-
mann, i>3ü, 30.
^an.; Saoar el ascna con mano agena. (Bohn f, 2A:i.;
25 Jeder scharrt die Kohlen um seinen Topf.
BChm.: Kaidy hrabe uhU kesv^m rejcfm. (Öel,iAov»ku, hl.)
BolL: Elk schrapt de kolen naar cijne koeken. (karrt-
b'UHft, 1, 4Sü".^
26 Kalte Kohle gibt kein Feuer. — Bertram . 44.
27 Kohle und Kreide sind oft Nachbarn.
„Bote bei Uuten thut Uott leiden, wir finden Kohlen
bei weisser Kreiden, Werch und Bast bei linder Seiden,
Feigenbaum bei bittrer Weiden."
28 Kohlen, die glühen, pflegen zu sprühen.
Ein bewegtes Herz bricht leicht in Worte aus.
F.n'j\: tilowing eoali sparkle oft. {Bohn 11^ ^.)
29 Kohlen muss man aus der Asche holen.
30 Kohlen sind des Köhlers Reichthum.
31 Lebendige Kohle zündet erloschene au. — Eiue-
iein, 387.
32 Man muss die glühenden Kohlen nicht von sei-
nem Herde in Nachbars Scheuer werfen.
33 Man muss die Kohlen brennen, wie die Grube
sie gibt. — Mtmann 17. 485.
34 Mau muss gemach in die Kohlen blasen, sonst
fahren die Funken ins Angesicht. — Lfhmann,
«9.18.
35 Man muss nicht Kohlen in den Pelz setzen.
Lmt.: IgBli non «xtingnitnr isni. (Bindtr /, 68»; II, 1368;
Bmchlcr, 157; PkiUMi /, IK.;
36 Man mnss seine Kohlen im Sommer kaufen.
/r.: K« earboM n* legna oonpxmr»! quaado geU. (Pa$-
Magiia, 60, 9.;
37 Man muss sich nicht an fremden Kohlen die
Finger verbrennen.
Üip KnglauilHr ■ Vorbrpunc dir nicht deine Lippen
mit anderer Leute lirtihc \ oder au einer fremden Snpp«).
(Rtintbrrg /»', 59.;
92
1469
Kohle
KoUen (Verb.)— Köhler
1460
38 Ohne Kohle and Kreide kommt ein Maler
nicht weit.
J)dm.: Kall og kridt gitfr malensi rüg. (Pr^v. da«., 4>'Jf.)
39 So Kohlen bleibe am Hafen hazigen, wird ein
Kegen bald anfangen. — FUchart , prakt. , \n Kio-
»ter, VIII, «47; Korle, 3471; Bram, I, 1919; Boebel, 109.
40 Verborgene Kohlen sind die geföhrlichsten.
Di« Veneüer: Versteckt« Glat darehlöchert die
ScbUrze. Die BergamaBken : Die ■tillen (■tammen) Fei-
len »rbeiteo am beeten. (RtintUrg III, 14.J
41 Verbrenne dich nicht an fremden Kohlen. —
Lthrengel, I, 66}.
42 Viel Kohlen beisammen erhalten das Feuer am
besten.
I/än.: Maoge gltfder tiltammen holder ilden best ved lige.
(Fro9. dan. , 243.;
43 Warn dV Kohl om Föss lit, da schöddelt enn.
(bniLti.j — Firmittich. I, 4S2, 16.
44 Weil flic Kolen riechen, bleibt die Küchin beim
Plauen. — /v/n, /i,6i6.
45 Wenn die einen Kohlen nagen, finden die an-
dern am Kuchen Behagen. (Böhm.)
A^i Wenn die Kohle nicht brennt, so schwärzt
sie doch.
Kin iUinliche Wirkung bat die Bede dea Verletunder«.
47 Wer auff heissen kohlen sitzt , der kan nit rohig
Beyn. — Lehmann, 81, 4*«.
48 Wer brennend Kohlen in Geren (Lacinia vestis)
leit und Schlangen in seinem Busen treit nnd
in seiner Tasche zeucht eine Maus, solch
Gäste lant wenig Nutzen im Haus. — Pein,
II, 6SS; llenUeh, 570, IS.
Lat,: Qniiqnis habe« cattnm, laoemmqne foramine tac*
cum et oomim, et mores, oertoe habet hio aibi fores.
49 Wer Kohlen auf dem Kopfe hat, dem wackeki
auch die Füsse.
50 Wer Kolen auss einem fewrigen Ofen nimpt,
der verbrennt sich. — Petri. li, 705.
51 Wer mit Kohlen umgeht, macht sich schwarz.
UoU. : Wie gaat «r met kolen om , wlens banden niet «wart
worden? (UarrebonUt, I, 120.)
52 Wer mit kolen vmbgehet, der beschmutzt leicht-
lich die Uende. — Itenüch, 296, I9.
Die Kassen: Wer Kohlen brennt, hat rassige Hftnde.
(AUmann K/, 400.;
53 Wer sich bey viel kolen wermet, der erwermet
sieh baldt. — Heiler. Ssch.. 18.
Viel Aemter machen bald reich.
54 Wer sich mit Kohlen wäscht, weisser wird er
nicht.
55 Wie solt jemand auff Kolen gehen, dass seine
Füsse nicht verbrennt werden. — Petri, u, 792.
56 Wo eine Kohle glimmt, kann oft ein kleiner
Wind Feuer blasen.
57 Wo es an Kohlen fehlt, geht das Feuer aus.
Engl.: Where no fewel is, the Are goes oat. (Oaal, 1100.;
*58 Auf glühenden Kohlen sitzen (stehen). — Lofcr-
emjei, II, 31.
In grösster Cnrohe, in Verlegenheit sein.
Frz.: Aroir les pieds sor la braise. (Slarschedel, 490.;
BolL: HiJ Sit op gloeijende (heete) kolen. (Harrebomie,
I, 430«.;
*ö9 Aus Kohlen Kreide machen.
*60 Die Kohle liegt ihm auf dem Fusse.
Es drängt ihn, er kann nicht anders, er wird Ton
gebieterischen Umständen getrieben.
*61 Die Kohlen vom Schmiede kaufen.
Das Korn vom BAcker, die Worst vom Bande. (8.
Fleisch 16S und Hafer 44.)
* 62 Einem etwas auf die Kohlen werfen. — ^Oander,
iocut.. I, 168.
*63 Einem feurige Kohlen aufs Haupt sammeln. —
Itöm. 12. 20; Itüchnutm, 164.
Seinen Feind durch Grossmuth und Wohlthaten be-
schämen. (Vgl. Oriinm, V, 1584, 6".)
Fr$, : {Amasser les charbons ardens sur la tdte de l'en-
nemi. (Stanchfäet, 419; Kritxinger^ 124.;
Lot.: Bene factis pensare delicta. (Fatelius, 31.;
*64 Einen durch die Kohlen ziehen.
Ihm grosse Schmerzen zufügen , ihn martern. Schflint
an eine Htraf- oder Tortnrfonn su erinnern. (Vgl.
(irimm, Rfchttalt., 70(>.) „Wen er(Oott)lieb hat, den
straft er aach und zeucht ihn durch die Kohlen."
lUdiU. lieJ Yon Ringwald.)
6a £r hat Kuhlen unter den Füssen.
Frz.: II a des oeofs de fourmi sons \f pies.
7cr.3»j.;
*66 Er kann eher eine glühende Kohle im Monde
behalten.
*67 Er sieht keine Kohle in einer Schüssel Müci
Hoa. : HU zou geene kod zien in eenen aehotel melk. — Qt
zon gcene raaf oerkes in eenen emnter melk. (Barr*.
bvmt«. I, 4I0l;
*68 Es sind taube Kohlen.
HotL: Het komt op doove kolen nit. (Narrebomt« . 1, 4W*.i
*69 Für einen in die Kohlen schla^n.
.^Hab ich manehmal Ar ihn in die Kohlen geachUfsa.
so ist mir*s aneh darnach bekonunen. ** (Ztittr m
Gotfk«. 4«9.;
*70 Ich dechte, a wär*schnnd durch de Kohlen ge-
rockt wurden. :StMe$.) — Frommanu, lll. 410. 177.
*71 Kohlen bleichen (waschen).
*72 Kohlen einlegen.
Ein Feaer scharen.
*73 Sich mit kolen weiss machen (waschen). —
Fronde, U, is'': Ukmnnn, 181. 6.
Verkehrtes Mittel zum Zweck. „Wann ein mflat sieh
mit dem andern wil schön msMshen, da« ers die Sss
seicht md sich mit jrem Breck wil waschen nd njn
machen. Also sagen wir auch : thnt es doch der tU
dieser; d. h. den ars mit heffen wischen, sieh mit eiai
andern dreck wollen waschen , wischen Tnd schOn Ba-
chen. Lutam Into pagare."
Lat.: Ebur atramento candide faoere. (S^tiboM, 14}.;
*74 Sie finden kolen fum Schatz. — .\a».t79\
*75 Sie hat Kohlen im Gewissen.
Hält sie Ausgack, ob ichkomma? Hat «ie Kohlen im
Gewissen V (Jo$. Rank, Durfbrutu», It ^ 151.;
*76 Unsere Kohlen stinken nicht. — iilatitcr. A7J, o.
*77 Wie auf Kohlen sitzen (stehen). — Fivdkfcifl',*^'.
Friickhier*', 2096; lUnniq, 180.
Von höchster Ungeduld , in der man mhig anshalta
muss. ,4eb habe hier gestanden wie aof Kohlea." {Ut-
ting, /, 595.; Ik sitt ass opp Kaoln, sagt man, «tat
man irgendwo warten muss, während man an eiaa
andern Orte nöthig ist und erwartet wird. (OaM»ett. ü-j
Kohlen (Verb.).
*Er kohlt viel.
Redet sinnloses, unntttses Zeug.
Kohlesxbrenner.
1 Der Kohlenbrenner ist Herr in seinem Hsuse.
Fir».: Charbonnier est maltre dans aa cfaaami^re. (titA
1728.;
2 Man schimpft den Kohlenbrenner nicht, wenn
man ihn einen schwarzen Mann nennt.
Aehnlich russisch. Auch: Wer die Katze Xikh*
schleckerin heisst, rerlAstert sie nicht. (AUxuan» Tl.
415 n. 424.;
Xohlenjtener.
Wer in ein Kohlenfeuer schlägt, kann leicht
Funken ins Gesicht bekommen.
'BoU. : Die eene koolyuurs in stukken wil alaan, moetikk
▼oor de vonken wachten. (Barrebomie., i, 430,;
Kohlensaok.
1 Aus einem Kohlensack kann man kein Kuchen-
(Weizen-)mehl schütteln.
Fr».: D'an sac k charbon il ne saurait sortlr blanche br
line. (Cakier , 298; Lendroy, 717; Bohn /. 16.;
Span. Teuer & alguno en ascuas. (Sohn I, Ha.)
2 Aus einem Kohlensack kann nichts anderes kom-
men als RusS. — Windtler, tV, 83.
Die Bussen: Was aus einem Kohlentack fallt, iit
schwarz von Farbe. (Ältmann VI, 441.;
3 Wer den Kohlensack trÄgt, fühlt die Schwere
der Kohlen; wer zusieht, nicht einmal das
Gewicht des Sacks.
•4 Er ist wie ein Kohlensack , schwarz von aussen
und noch schwärzer von innen.
BolL: Als een koolzak: zwart van buiten, en nog mr-
ter van innen. (Barrebomee, I, 430*.;
Span.: Como costal de carbonero, malo de fuero. peor
de dentro. (Bohn l, 209.;
Köhler.
1 Der Köhler ist Herr in seinem Hause. (S.Hert wo.)
Jeder waltet und schaltet in seinem Hause nach Belie-
ben. Franz I. von Frankreich liess sich eines Tags aaf
der Jagd von der Nacht so Qberraschen, daat er von id-
nem Gefolge entfernt, bei einem KOhler im Walde, der
ihn nicht kannte , eine Unterkunft suchen muMta. Der
Köhler bat den König zum Abendbrot, nahm aber bai
Tische den ersten Plata nnd wies seinem Chwt dm Brei-
ten mit den Worten an : „Jeder ist Herr in seüitfliBaaM."
14G1
Köhlerglaube — Kohlfuchs
Kohlführer— Eolbe
1462
Dann lud er den König ein von der Speite zu neh-
mon , WAH und ho viel ihm beliebe; „aber", fügte or hinzu,
„CH idt niclit nütliig, der (rroasnasc ( S|iit2naine fttr den
KüuiK)zu HaKOii, dMa ich Eucb mit Wild tractirt habe.*'
Der Koniff liciia es »ich tn-friic)i schmecken. Am Mor-
ien dtiesH er in boin Uorn, um leinem Gefolge ein Zei-
chon zu gttbcn, wu er ■ich beüude, da» «luh auch bald
um die KiiblerliUtte reraainmolte. 1>cr Kühler hielt ■ich
für verloren, aber der K<"mig kUipfte ihm auf die Ach-
tiel tin«l BiKTtc iliui:erBOi Herr in seinem Ifauae. ( Vftl.
Frz.: Cliarbonnior est mattrc en aa loffe (dant aa chau-
niicre). r'uAiVr. i'W; /„tilr-nj. ^'2»; /{..fm l , U.) - Par
drriit et }i.ir raiaon . cbacun est le maltrc dans aa mai-
Bon. i'L<'ruuJr, II, i.)
3 Dt'« Kfililers Sack ist ^>chwar/ von aussen und
schwarzer von innen.
3 Des ki>lcrs jrl.iuh ist «lor best glaub. — t'.ycnn'j,
I. 620; fiiHlLi . I. ly. liilrmUnl II, 2u; Ihtu.lll, 9; Uli-
m.iim. U, •:«, A; llijcnulf] , 127 •*. Ikni-rh. 3Ji?. ai . Cm.
h-iiolii». 142. 127; l.nlnulnrf II , iO : Simroik. 5S12. ihnf.
M-i, 7?.
4 Ein Köhlrr schwärzt den andern.
Fr:.: IIa aont commv iea aaci» de i-h.irbi>nnier, Tun K^te
Tautre. (Lerotix. II. ISOJ
5 Man kann nicht Köhler und Bleicher zu gleicher
Zeit sein.
G Wer mit Kölern vn^Kcht, iler \vir<l russig. —
1,1'hmiiitii , ■?i'>ii, i:i.
Frz.: II n'y a ni huuuuur ni gain & qui ae p^cnd ä un
Tiluin. (Ouol, Urii.)
Jl'Al.: Kolen brandera verwou niet wit af. 'H-tfrt>.i.i>ire,
I. l.U»»'.;
It.: Chi n'imiiac-cia oon le lapimlo rcst.i invilnppatu.
C'ittiii, iivji.)
7 Wer sich an einmi KiUer reihet . der pchwertzet
sich daunn. — /'iw/j. r. P^.iUn-, 12*». 3.
8 Wer /um KjUer grehet, der bestcubet. — Hin,
II, h57.
•9 Der Kühler ist zum Schiott- (Schornstein-) Feger
kommen. — /./hm/iH«, 327. ai.
• »Ii'ich r.\\ (iltiich.
*10 Wie '- Kolliers« Most , dear ist zidi worde. .''/W-
trin^vii.j — l!irliii;cr, '.•,
Köhlerfflaube.
1 Külilcr'flaube ist der beste. — GuUimWin , II , ii .
Ithiin. »11. LwU-1,1, 3l:i; KnrU- . 3472; Huiiiu . I, 1928.
Ks winl un-* orziihlt, daan in alten Zeiten die Kühler
«ich der Verirrten und Verwiesenen mit chriatlicher Liebe
anifi-nijiiiinen liuben, ^rouach der gute Sinn de« Sprich-
worts der wtiif. da8>< dcr-ltlaubc iler beite iat, welcher
fruchtbar int in t^uti'u Werken. iJieao Bedeutung hat
ea aber in unscru Tavcn verluren: jetzt vorateht man
unter KülilerMl.iubcn nur einen blinden, liberzeugcu-
der Gnindo cnthchreuden (ih-iuben, »o sehr aich auch
der Vorfa-i^er dtr Scbiift Iii' SefuTi» r-.ft I'rtt\,ryt ab-
müht, vemiö^o L'ineii unpaiiBcnden Bildes (S, 242 i dai-
zuthun. ,.«l.isa die Nacht hUher stehe als der Tag, der
blinde Glau)>e huhor ala daa Wissen und dasa das Deu-
keu die niedrigste Function der Kcele*' aei.
•2 Es ist ein Köhl«Tßrlaube. — A'ui/r, 3471" u. «44.
Kin Kohler wurde einst vom Teufel versucht wegen
«ciuea (ilnubeuii. Kr war aber aciner Suche aehr ge-
wia«, indem er dem Teufel i-rwiderte: .,Ieh glaube und
»terbe darauf, was ilie chriatliche Kirche glaubt and
halt." l'nd auf die Frage des Teufela, waa denn dievo
glaube, gab er zur Antwort: „Waa ich glaube", und
aui div«i>'m Cirkel ging er nicht heraus , wodnrch er Ijie-
Hk^v über di-u VerHUuber ward. Man begreift leicht,
i\i\-i* uctfcn jemand, der mit aolchen Orflnden Acht,
uicht" weiter anzulangen i^t; hier scheitern nicht nur
die Ver-jucbungeu deV Teufela. ei>ndem auch die An-
griffe der L'igik. ( Vgl. Ä. Vo'jt. K',hh-rglnt/:^ uii.i
\\'iffrm ^.ur',\-J^.)
Fr*.. 11 a la tni du cliarbonnior. (L%-r-uj., I, 2*': I.tn-
•ir^'j. :<2l.,.
JIoU.: Ilet if een ki Irnbr.iudprs gel.>ot. CBarr^b-mie,
I. 4:wi*'.;
Xohlfass.
Thiui- ütj at Koalfeat kuint stjonkt koalag.
\..i.l'iii<. ' — L-ii-i>'nK'irh ■ JohansiH, i'.
Wer aus dem Kohlfasi kommt, stinkt ( riecht) kobllg.
Will aagen, man kann leicht errathen, wo Jenaad g«-
wcacn , WM er betrieben . womit vnd mit wem er am-
gegangen Ut.
Xohlfuohs.
Die Kohlfuchae * aind die schädlichsten. — Co-
«ff'Mf'ii'gW , 11, t.
■t SchwuM KOnota«, wli Benedieüntr «. •. w. eiad
die scbldlichitM.
Kohlführer.
Wenn der Kohlführer schnalzt, der Auerhahn
pfalzt und der Bnmdvogel schreit, seist der
Tag nicht mehr weit. fOpÄ/fm-iVh...
Kohlntrten.
Wenn der Koelgart verkan£ft ist, so muss man
nicht mehr drin krauten. — /v/n . //, 636.
Kohlirärtner.
Ein Kohlgärtner sagt oft auch etwas Kluges.
Kin guter Gedanke ist nicht zu verachten, wenn er
uucli von einem geringen Manne kommt.
Kohlhase.
*Er ist ein Kohlhase. — /mt/i^iVr '. 2100.
Ein alberner Mensch , auch Spitzname für einen kin-
derlosen Ehemann.
Kohli.
*Mc cha nid wüste, wo der Kohli ' trampet.
fl.icvru.J
') Auch Choli, Kiilli — achwarzca Uauathier, Pferd,
Oulks, Jliind. nach StahUr {11, 120^ aehwarzea Gcachüpf,
überhaupt Menacli und Thier. Sinn: Man weiss nie
welchen Ausgang eine Sache nehmen wird, es hängt
vom Schickaal ab.
Köhllein.
Ein kölein vom giitzenbraten verbrennet ein
^antzoB Haus. — M-tihosiu* . Ikatillu . cr.mil*' .
l'ngcrecht«^B G^ut verzehrt das gerechte.
Kohlkopf.
• 1 Man hat ihm einen Kohlkopf gedämpft.
Ihn gefoppt.
**2 Man ^at ihn unter (hinter) einem Kohlko])fe
gefunden.
Seine Herkunft ist unbekannt.
Kohlkraxn.
Wir in »leii Kolkram einzeucht, der berusset
sich selbst. ^ l'ctn, II. 724; ISulii,} , II, 264.
Kohlrüben.
1 Wenn man keine Kohlrüben hat, musR man mit
Wasserrülwn finlieb nehmen.
•2 Verstehst du (keine) Kohlrüben?
Kohlsaok.
Koisack gibt keinen Wollsack. — IWhart . s, Do-
wiiiii' II. ». H-. /.('ifii ;157I), Knndi'l. 141.
Kohlstrunk.
1 Man kann einen Kohhtrunk wol su kochen,
tlass man eine gute Suppe bekommt.
Ilti'.l.: Meu kau wel een' koolstronk (keisteeu) koken, dat
het »op goed is. (Ilarrebi-in"', /, 434.)
•2 Es (er, sie) ist keinen Kohlstrunk werth.
•3 Hier, Vedder Kohlstrunk. rn*t)ru's.j — Uuemi. r>70.
•4 Keinen Kohlstrunk für etwas geben.
Kohlträffer.
Wer mit Kohlträgcrn vmgehet, der wird russig.
— Lthniiinu, Sft>. 13.
Kohn(heizn).
Kohn (oder Kohnheim) red du. (Kvnujahmj.) —
f>i*.7i/iirr.40:»\
Wenn Jemand vorlant and unberufen das Wort nimmt.
Koj.
•Sie hoat » rogligs Koj. (Shü'rmayk.)
Ein lockeres, bewegliches Kinn, d. h. sie keift gem.
Kokeach.
1 Woat iwx. up Kokesch äs, nies um Koam senj.
''St\ui-<Uuv.j.^. — /'ii-mciiirfi . ///, 425, 31; Schuster, 2ll.
Waa nicht am Hahn ist, ninss am Kamm sein.
•2 Doat HS o Kokesch. 'Siel>nthurg.-iwchM.i — From-
m-iiin , r, 35 . 57.
Kr i»t keck und zankallchtig.
*3 Uch der Kokesch drit Schpircn. (Sülir»hurij.->„ijK.j
— ."^ibuslcr, 2H'.
Kolbe.
1 Jeder geht mit heiuen» Kolben den eigenen W eg.
„. . . Maas man derowegen einen jeden mit acinem Kol-
ben seinea Wegce geben lassen." ((SritmntUhauxm,
Ttuttchtr Siirtul.)
2 Kolben seind dem narren vnd nus8l)aum die
besten salben. -^ Fromk. II, ll''. Grutcr, /. 53:
IVtri. II. 425; Eitetau, 497; Simrock , 5813; K'irtr, 3473;
ilauon.iM.
£ar.: Dicts , pnise pater noater te orare rctrorstim , tlo
fnrei orant, scandere qoando tremunt. (lfHtor.,37*^
3 Man muss die Kolbe nicht nach dem Ball werfen.
B"!l.: Men inoft dp k»ilf niet nanr den hal werpen.
dUtrr-t' uit". I. -i:!'!'".;
92*
1463
KoSbtBgewihi — KoUm
— Kölao'
1414
/. «*.■
U^i. W*,. W Ortt.:t. V. 1W7, >.,
•e Im« ife*. •bit«: KoiT>«s ßr iha-
ifori«..- Imi jj ««b iu>!^ «MT nJM bAsi. fBmmi
* 7 Lirj koift>¥ii Ton eim band Khlagnt. — ¥f^:k.
II, vn*.
■ iMer ibs Mlbfr bt>iaHL-'
•$ ILiiiHUi di* K'^lb* reibet -
h«j A«4^«M mVc «is Bader «ist«» djc K.oIb« aü«
M4tul Mt*ii (hrüi«u: ..O «ch dni, der »it esaca
hMO^rr iL»v^*ntf in MtMr fiOtJfe voa dicMa Bader Cot ii«
<rib W«« iMr^r ftmtatitf tvtb mvii die Kolb« UmwssbIb,
•ianctMB <«!*<> w 4«r KoJW Im Kof^e^ di« ifnllca sa
r^nr«sb«B. J£r wifi dM LAa|M ;bfla k^j bATtr^ca, da«i
«r «;rd ka«t rod lui*r ▼«rliercv.-'
*t> JuhHrsi di^ (einej Kolbe tcberen.
H^«r vird danaiMr dat Hur T«r*UAd«B. ^Ec ist
JUw *u« dMMT »cliaJ« Vcrdiciist gwn« gMchcbcn a&d
d.« K'ylM Mit «io«r sebartifMi Meb«l girticffen.**
fLü'l-^f . Hn*f». V , ftifj.)— PeracT d« in «M gi>»MM
F</rw y*-«'.^ji>itt«b« llkaff«ctsO|»(, wie d]« Sutrm z. B.
tA'.Vh.u. H'..V/b in 13. Jshrlaaadert vird den BlvTitch
0«;w'.rd«iicti dM l«n«0 lUar, dM Zmchtn der Frttcn,
»byvtlOnBea« «i* d«a Leibcifeaca und jetzt ooeh den
•4tr«ffinff«n. ZaveiUo wird »ocb der kahle Kopf mUm*
od«#, wie bet den München, eine PUtt« saf deraelbcs
K'/IU; fenaant. rVgl. flter die rcncbiedenea Beden-
t-iuatru und Anwendangen det Worte den antf fthrlicbea
Artiktel bei OHmm, K. l«02.y *
*10 £inem etwa« auf die Kolbe geben.
,.Kr g*b ibm ein' oder swebaal tsebtig aaf die Kolbe.**
(Wittand, 1», Vau
• 1 1 Eiuem «einen Kolben zeigen. — fiMe. M73*: Braiw,
/. IWa
*12 Et bat keiner kein feinern Kolben, dann er. —
St'jriniu, Vorr. BL 27*.
• l'd Ich Will dir den Kolben » laoaen. — Eiwi««, tti.
') Hier beseieboet da« Wort den mensehlieben Kopf ;
Über de«teD Grandbedentung: kealenartiger Stock , ttnd
dl« rielen Nebenbedentnngen vgl. Orimm, V, 10Q6.
Lat. ! Collatie ■ignle dcpngaare. (FUuituM.) (Binder, II, 57.;
*14 Ma wird era (wird ibnij die Kulbe lausen. —
r,ot/tn»on, 179; (iomoUkt , 7C0.
„!>« koliie to Iniende.*' (Gry$«, Laifnhibtl, Bg. Dd.;
Vi(l. dasu Hunder' Ji Wb.f ferner Joh. HCntoldt von Grc.«-
//'A-r, V, IVJfJ, Weinhold Wh.
Mfi Mit der Kolbü die Schelle ichlageu.
• IC Seinen KoIJh.mi (wi»; die Nwrren) loben. — Aten-
lin. M.LXX».
Xolb«i«ewlcbt.
Kolbenge wicht und P'austrecht war nie schlecht.
— VHn.ll, i'ii; llemtch, I51C. S4. Schottel. 1120**;
arnf, VMj, ,',€7.
Solbltsen.
Dei öl« ün Kolbitzc ön e Scfaool gegange, hei
kiiTi nich crnal grosse. — Frt»chbier^, 2ioi.
Dei In« Klrchtpiel Leunenbarg bei Hchippenbeil ge-
horcod« Dort Kolbitzen besitzt keine Schule.
Kolk.
•In*n Kolk* kucmen. (Ituren.j
') Eine tiefe Htelle in einem Fluiae. Teiehe. — In
Misgekcbiclt geratheo.
Xollese (■. Colleae;.
Vor einem Kollegen behüt' uns lieber Herre Gott
E» ist leider eine dnroti Erfahrung vielfach beetatigte
Thatiittcbc, das« in allen DienitverhAltnisBen ondAem-
tern derjenige, welcher i ohne Collegen la haben, für
sich allein arbeitet, gttnitiger gestellt ist. Wem wUren
nicht die mannichfachen Arten gegenseitiger Anfein-
dungen u. dgl. bekannt. Oft reisst auch ein College ein,
was der andere gebaut hat.
1 Ein lederner Koller und die Franzosen sind eine
ewige Tracht. — /Vlor., J, 2*,- Simrock. 2605. Heins-
berg V, 23.
Von der schweren Heilung der Krankheit, welche
-von dem galantesten Volke der Erde sich den Namen
entlehnt hat.
2 Es schützet kein goUer für den galgen. —
Franck, //, 85*; Tapiiius, lOS*; Gruler. /. 81; Pctri,
il. 252; //CTJMch, 1387, 27.
Lat.: Non liberat podagra calceua. (Eraam., 6l6; Tap-
pius, lOT; BeHi$:h, 167 ts, 23; PhiUppi, II, 38.;
3 Kein Koller ist für den Galgen gut. — fcwrtein, 20S.
— Ei^u, MTS' : Braam . i. UK.
•4£r
'S Er 3K jjVti das Ooiler enger worden. —
'€ Wir ««Gen enswier den Koiier (das Wann
Kidacus. TcJmisc — Am. #/, dss.
JD. z. «<aa eben aaff den Bewsen Eckara ist. das (ät
raiLje Xaas.-
Kolrösen ^ z:^ Focswans bringet den Baerea
an'n Beddetstaz^d. — Sckaminuk , li, iii.
1 Coellen in Doyscblant, London in engdaat,
Parijs in TTUikrTch, Roma in Itailien.
In der KZk'M;'$.d^n Okromik Ton 14!f9, in der diMCi
Sprichwort vorkoaaal , wird Kola die ^bochwttrdife od
beilig« Stadt", die jfecropolia nnd HaaplaCadt v«a
gaasen deutsches Lande** genannt.
2 CöUen eine Kroin boren allen Städten adlioin.
Alldeutscher Spruch, der eich nntcr des Bilde aaf
des sübcmea Tafeianfeata befindet, den iS^cdto Stadt
Köln dem Prinien Friedrich Wilhalm von Aeassea,
jetaigea Kronprinz i. ISC»), aom Hortmeitagisibsek tbv-
reichte.
Z Es fintgen die von Cöln vil darnach, das die
von Teutsch kein brot haben. — Fraaci. ll.n^i
Tayymß, 31^: Pvtri. U ; Ueaütck, S24 , 7: Lekwum,
37e, 70; L^moan. U. 126. 112; Lohrenyel, l, 7l2.£ir-
:<ir.. 10? : ^imrofl:. 5815; Körte. 805; BnmAtrf T, Sf.
Von denen, welchen irgendeine Sache saai gktek>
gültig i«t. die wie Hippoklid na die Brau ksawi
kunnen, ohne eich deshalb zu rOhren oder za beVsawsn
Lat.: Von e«t curae Hippoclidi. (Ertum. 111; rafyist,
31»; FkiUppi. II, 34.J
4 KöUen es net en enem Dag jebauet. (S. Boa.)
— Firmenich, 111, 516, 36; hochdeutsch bei Simr9(k.ieu.
Heinsberg V, 89.
BolL: Colen en wart nie ghemaet op enea dacb. fftsa,
S, 3.; — Gent en Bmgge Bijn op ddnea di^ nirt f»-
bonwd. (HarretfOinte, I, 230*.)
Lai.: FacU die nuUa fuit ipsa Colonia facta. — TSan tat
in sola bona luce Colonia facta. (F-Mertiei<n^ lÜv
ö Köln, die heilige Stadt, das deutacbe Bom. —
Deutsche Romanzeitung, 1866. S. 3M; Heseküi, II
6 Köln und Aken seind nicht auf einen Tag ge-
baut. — 6ffto/M , 1184 *.
7 Wer Köln nicht sah, hat Deutschland nicht ge-
sehen.
Aus dem 15. Jahrhundert. ( Vgl. ITeyde« , MClnt L^
genden und Sagen.)
8 Zu Cöln ist gut handelen, da kan man vmb ein
wundsch so vil kau£fen , als zu Nämberg rmb
drey last — /fcnwrft, 609, 46.
9 Zu Köln im Dom, da steht eine rothe Blohm
(Blume); wer die will hon (haben), muss
erst durchs Weissland gohn. — Schmii:,l,ti9.
Es ist das Ei gemeint.
*10 Der war in Köln und hat den Dom nicht ge-
sehen. (8. Born.)
*11 Deshalb machen sie in Köln kein Thor zu.
(Anuberg.)
Darum kümmert sich niemand.
*12 Es lebe Köln und wenn's versank'. fAttektn.)
S. Aachen. Die Kölner haben dieae Badenaan aut
den Aachenern gemein, obgleich nicht abansaben ist, «is
bei ihrer Btadt von einem Versinken die Bede aeia kuok
*13 Sie wollen nach Köln gehen und laufen nach
Babylon.
Kölner.
1 Was dir einn Colner heischet, das aaltn halb
oder weniger bieten, so wirsta nit betrogen.
— Tappiux. 1(2*; llenisch, 376.26; Eörte, MIT; Ami»-
l'trg r. 89.
Die Kolner standen frtther als Kanflaat« and Ualta-
in keinem ichneichelhaften Bnfe. (S. Q«1h»I tS aad
Gewicht 15.)
1465
Koloquintc — Koiiiincn
Kommen
1466
*J Wiis ein Kölner lurdert, da biete die Uälfte,
80 wirst du niclit betrogen. — aunrvKk, 58i6.
KolOQuinte.
1 Besser Kolo(|u inten aus der Hand des Froiind-
liclu'n, al« Zurker vom Närrischen.
i DieKoloquintc schmeckt dem Glücklichen süsser,
als die Ft-ige dem Unglücklichen. Cieijypt.)
Komet.
1 üin Coniet hat ein pressen glantx über alle
Jiterne vnd kan doch nichts als schaden brin-
gen. — Lrhmann, «57, 65.
Die Komi'tcn aind mehrere Uusend inftl dUnnor «li un«
■ere Ttirdunntvate Liuft. Sie lind darohsicbtig, lie len-
kern d«D hiiidurcligohenden Lichtitrahl nicht von lei-
nfmWoRc ab , sind hIbo vedcr luftfOrmige noch flQtaige
Kün>i'r. Der A»tmuom Itabinet utgt, dMa wenn mftn
die Dichtigkeit der Luft mit 1 bvieichne, die olnei
Kometen durch einen Bruch bccaichuet werden könne,
d«««eu ZAhlor 1 und dosaeu Nenner eine aua li:> Ziffern
/.uaatnmengeaetxte Zahl aci. Ihre Dichtigkeit ist ao ue-
rinj;, daai der Astronom Prot in Maraeille durch dai
Ontnim eiuca aolchen noch einen Hteru ,'>. Orüaae ohne
merkliolie Liciitverminderung erkannt hat. Am W. Juni
itili* hat «ich unaere Krdc einigu Stunden in einem Ko>
metenachweife befunden. Der Tag war achun und
warm, ohne StUrmc und achwore Gewitter, die Ernte
dea Jahres war zufriedenatcllond. (Vgl. U^f-fr K"tnühn-
Junht in WrsfrmHKn'» Monatfrchri/t , l^'ü.)
•2 Ks kiim nie ein Kumet, der nicht was Büses thät.
Der Cilaubo liat aich bi« in diu neuere Zeit erhalten,
dH«a die Krachuiuung eines Kometen mit wichtigen
Vorgängen auf der Erde verknüpft aci. So toUto der
Komet von n;t.1 die Auabroituiig; de* lalama und der
Araberhcrraohaft angekündigt haben ; der von 1C0!> die
Vertreibung der Saraucnen aua Tüllen. Der von 8:»7 Ter-
anlaastu Ludwig den Frommtiu. xahlreiehe Kirchen und
Kludtcr /.u erbauen, um den hiiiiniliticiieu Zum zu besänf-
tigen. Der Komet von 1 >:•('>, jetzt nach Halley bi-naiiut,
»ullte den lutt-rgang den ustrüniiactieu Reichs durch die
Türken verkündet iiaben^ der vuii l.'ijii tiiub Karl V. an,
lue Kroue medcrzulugvu und in« Kloatcr ru gehen. Der
Tyciio'ache Komet von l.'iTT hat, nach Weigel, „dem
Türken Mustapliu seinen Untergang, so mit 7(iOiKi Mcn-
«chcii umgekommen", miigi!br.iit:!it. ..lugletelien ist Se-
b»»tiano, König in Portugal, der Zug in Afrika aehr
übel gelungen, sintemal er mit dem beetrn Adel und
Kriegsvolk daselbst ist erschlsgen worden." Der von
Itil« hat den Anfang des Dreissigjalingen Kriegs an-
gcaagt. Noch im Jahre 18J1Ü schluss der englische Ant
F'irtti^r sein Hucli nb«!r die K|>l«leiDien mit der Hehaup-
tung. CS sei gamt gewiss, dass seitdem Anfang unserer
Zeitrechnung die ungesundesten Zeiten auch immer die
komctutireiclisten gewesen seien. Kr hat dafür 5U(> Ko-
metenerscheinungen aiigofuhrt. wiewiil die Kometen von
16t>u und is4:i keine Seuchen mit sich brachten , der von
i;{.'il zu Ende des Schwarzen Todes erschien und ein
underer vom „Sterben der Katsen*' in Westfalen be-
gleitet wsir. (.Vgl. Dit" Komiftt* und ihtf BeiUutanif als
W^l'kCrpifr, von 'i. evn l<n'ju»lair<iki, Stettin 1W7; tir*ni-
f'ufrn, 1H.ST. Nr. .«.)
3 Je grosser iler Komet, je länger der Bart.
4 Kometen bedeuten nichts liutet:.
5 Kunieteu — böse Propheten. — Ki^ii^tn^^si; Mm-
roifc. 5M8.
Lat. : In coelo nunquam spcctati impuu« comctac. (I'Üt-
lippi, /. lt<2: SutfbuM. 3:{(>.;
C Kometen machen viel Propheten, vnd sagen all
von tollten. — /'nnlimt. l'mkl., in k\MUT, IUI, 5C3.
7 Kometeii sind Zornpropheten. .StAa-ncy
Wie sie als »olclie anfgefaHSt wurden, Migt ein Befehl
tierzoR Eberhard'« vi>n Würtemberg vom 17. Vebr. 16<i&,
•inrchdeu derireistliciikeitdea Landes aufgegeben wurde,
wecen eines eriichieneuen Kometen nicht nur an drei
Sonntagen Knmetenpredigten zu halten, sondern auch
Jie wtiehentlichen Kusspredigten su benutcen, um das
Viilk zur Busse zu ermahnen, die Verstockten und Boa-
liafteu zu schrecken und su warnen. Der vollständige
Erlaaa befindet «ich in der rutkutitum-^ , llnlin IS&V,
-Nr. 2:i4.
Kometatem.
K Kiimetstern zeigt es Wy-Johr a. .^ütoiAwru.^ —
></iiM. 110. »7.
Kommando.
W'tj kt'iu Kommando ist, wie kann da Ordnung
(fcinl (liühm.j
Komsnandlren (s. Conunaudlrt).
Kuninuinder dia Hund un blaff sülfst. ,0<i/Mr«..
— hutTvtt, 760. IhiwikiiUntUr , //.
SommAiKlirer.
Kn n^ad Komoiand«rer is beter m lein fole
Arbeiter. rMiimi^vr.; — .'^chamtfack, l,lbl.
l Ar.gtiiiach kommt man weit.
2 Ab du kümmst, so gcist da. fUccUeiAurg.j —
Ftrfnntch, I. 70, 8; Ikihnfri, S»^:»fur AUmark: Dan'
neu, S76.
SIdb: Wie gewonnen, *o lerronnea.
3 Bär nett kömmt zu rachter Zeit, dar muss nahm
boasB Überbleit. (Ilmnebery.J — Frommann, 11,
408, 3A.
4 Barr nett kömmt, dann wörrd der Pählz net
gewäösche. (ih-niK^^nj.)
b Barr zeärrscht kömmt, mehlt ärrscht.
6 Barr zeläktzt kömmt, dann wöiTd der Boert (Bart)
nett gowizt. (llenaeberg.)
7 Chuma rC'x nid hütt, so chuma n^i de mom and
vilicht gnr üb'rmom. (Itvm.) — /yr«. 12.
Trostspruch der Faulen und Lahmen.
8 Das kommt ja wie vom Himmel pfcfallon, rief
die N<»nnc, als der Pater durch den Boden
herab zu ihr ins Bett fiel. — KUitWi^imuri . 30. 3.
9 Dat küiunit, dut künimt, sad^ df Brut von Bor-
dolum, dor harr sc die Dag' unuer'n duden
Kerl le^'on. — //«f/«r, m.
Uvll.: Hot zal wel komen, zei Klaas Lumpes, en het kwam
uooit. (üiin-fbi-ime. /. 4i»'.'*.^
10 Dstt kümmt wo! mal. dal'n fdllt un fmdt nitiks.
i'ileililcnhunj.J — liitahr . 9'J.
11 Dat nail wol kumnien, nsse dem Uauhuc de
Milk, .naidcck.j — («rt.-.-.ais.
12 De et erste kümpt, de et erste mahlt. , .Vitwu-r.)
— l'nnuHhli. I, l'S*7, 24 . rrummann. VI, 426, 53." lur IM-
^ll•l«. S:hui:t , 111, 67; für .W/mtirfc. Itannrü, J77; wtt-
IrifsiKih bei Frommann, IU.4bl, 297; lluireii. 132; Eich-
Wiilit, 4lS; Hautikali'iitU'T , i; krr», l't\.t6.
13 Do nich kummt, brükt ök nirh weer (wieder)
weg gsill. nstfhty — Frummanii. IV, 2M, 3i»7 ; llue-
»««, 310; Uchwiüil, 94<»; Ihiwkali'mUr . Ill; Kirn. 1509.
14 De nifh kunmit , de nieh mahnt, r fHdenlmnj.) —
Fruiumaiiii, IV, 143. DOS; Etchvnhl, 1257; Iluerm, 3t>l.
15 De nig kumt to rechter Tid, de geit sine Mal-
tid i|uid. (Ihlfi.j — Schtit:i\ III. m »1. 74; l'mm-
iniiiH. IV,Ui.3'H\: llw^en. 152; Sinrriihuiij,S><l*: llaus-
ktilcHilrr , /; Dceckr, 4.
IC Der «^rst koinpt, der Mahlet zuerst. — Eycnnji.
/. 442; Lihnmun, 1S8. 10.
17 Der konipt in nöten wol, der bald. — l'rnihk.
/.65^
18 Der selten koinpt, kompt wol. — Lrhnmnn, II,
G6. 170.
19 Der vor chumbt, milt ehe, wer biilder kommet,
der millet bälder. — SvhmeUrr, 11, 563.
20 Da kommest, wohin du wilt, so wirstu den
wiith daheim finden (oder: er kompt bald
zu Ilauss). — /Vfri. //, 155; '.'ruffr. /. 23; Inten-
dvrf 11.1: SchittM, 1140».
„D. 1. an allen Ortten wiratu Lent finden, die es
machen, wie lie es gelüstet und nicht wie du wilt;
es wird dir noch nirgont allcweg nach deinem willen
gehen. Vnd also sagen wir zu denen, die nirgend
bleiben, die niemand leiden, die nichts vertragen wol-
len noch können , die jhr Sach verbessern wollen an an-
dern Orten.'«
21 Ehr eck nich köme, wert'r doch nix üt, sä de
Deif, da se den (jalgeu buün. (liudet'heim.)
23 Eini.T kommt früh, der andere spät an den Tanz.
23 Erat komme icdi. — FrindUnerK 2105.
In /.. Storek't FrfikH^cht (III, I8) heisat es: ..Erat
komm' ich, dann komm* ich wieder und endlich komm'
ich noch einmal."
24 Es kan kommen, dass die Kuh dess Schwantzes
bedarff, wens gleich vmb S. Veitstag were,
dass sie sich damit der Fliegen erwehre. —
IVrri, JJ. 264.
35 Es kan kommen in einer stunden, dass Angst
statt Freuden wird gefanden.
26 Es kau wol kommen , dass ein armer dem rei-
chen helflfe. — Mii, II. 279.
27 Es kann wol JiMiunifTi, dass thi frommer Vater
•j nvn gMiiIcs'-Ti b'cim ixugt.
1467
Kommen
Kommen
im
28 Es komme jemand oder nicht, so wird geschehen,
was recht ist. — «ra/. «4, 385.
Jedem Angeschuldigten wird Gelegenheit zur Verthei-
diguDg gegeben; benutzt er aic nicht, oder weist er sie
zurück, HO geht dM Recht dennoch seinen Gang.
J/A//..* Es komc Jemants ader nit so werdt geschehen sonil
als recht zy. ((.irimm , III, 552.;
29 Es kommt alles, wer nur warten kann. —
Wxnckler, XX, 1<«.
30 Es kommt auch, was zuletzt kommt. — Sihotiel. iii4*.
31 Es kommt nichts im Schlaf.
32 Es kommt niemand weiter als die alten Ross'
und die Weibsbilder. CSchweiz.)
33 Es kommt, sagte der Bauer, da hatte er drei
Tage auf «lern Nachtstuhl gesessen. — Sim-
rock, 582H; Unefn , 1G9.
34 Es kommt wie bei den alten Weibern die Milch.
Auch boim Kartenspiel gebraucht, wenn die Karten
nicht besser kommen.
35 Es kompt, es kompt, sagt Krause, vnd Hess
ins Hembde gehen. — Laiendorf il, 12.
36 Es kompt früh genung, der böse Botschafil
bringt. — hucmlorf II. 12.
37 Es kompt kein besserer. — Agricola 1, 128; Gmicr,
1,36.
38 Es kompt nicht allezeit, wie mans denkt. —
Prtri, //, 283. IhnUcb . 678, 51; Gaul. Übi.
Lat.: Optima cogitata pessimo saepe caduut. (Oaat, 282.;
ünij. : A' jo gondulatokuok nints mindenkor jö kimene-
telek. (Oaat, 282.;
39 Es kompt offlt, das böse Narren gute Narren
schelten. — I^tn, II, 283.
40 Es kompt selten das best hernach. — Franck,
/. 67'' u. 82*; Kf/enolff, 34'»; Gruter. I, 3«.
Lat. : Cottidie est deterior posterior dies. (Franck ,1,67 ".;
41 Es kompt selten, dass der Hund braten jsset,
er habe sie denn gestolen. — Ikitri, //, 283.
42 Es kompt selten, dass man Gebratenes mit Lef-
feln jsset. — Pciri, II, 283.
43 Es kompt selten ein besserer. — Eijcmiff, so*».
44 Es kompt viel zwischen Boltz vnd Ziel. —
Pelri, II, 283; Latondorf II, 12.
45 Es kompt wol, das einer feit vnd find nicht
viel. — l'etii, II, 263.
46 Es kompt wol, dass einer die Schlüssel ver-
leurt. — l'etri, II . 283.
47 Es kompt wol, was recht gewonnen ist. —
Pelri, //,283; Hcnimh, 1609, 66.
48 Es wird alles kommen, kalt Wetter und keine
Schuhe. (Oxlprctuth.j — Für Schwaben: llirliiujer, 541.
49 Et kit enem näst am Drum. — Sdiusier , 466.
50 Et kümnit, sed he, un har dar dre l)ag up
liirt. Clhl*t.) — Schulze, I. 201.
51 Et mag kOmen, wo't wil, et slcit mär üt, asse
in. — Srhambach, II, 192.
£b mag kommen wie es will, es schlugt mehr aus als
ein. V^'as auch von der ges&ctcu Saat aufgegangen ist,
von dem Aufgegangenen gelangt bei weitem nicht alles
zur Reife, und somit kann auch nicht alles geemtet
werden.
52 Ficks, kumm, säd' de Scheper, Herr Paster
stichelt. (Ilamhurg.j — llorfer, 902.
63 Hadde (harr) je wat er kamen, dann hadd je wat
mit eten kunnt, seggen de Norders. fOsifries.j
— lloc{cr, fU)l; llaunkah'ndcr , III.
W&rct ihr etwas eher gekommen, .so hättet ihr mit-
esscn künneu. Da« Sprichwort macht den Einwohnern
der ostfriesisühcn Stadt Norden Mangel an Gastfreund-
schaft zum Vorwurf.
54 liier kam ick, sär de Bür (oder: sä de Kanter I
Wulf), da föU hei ut dei Lük. (Mcckienburff.)
— Hiiulic , 185; für llohu-in: Diennuscn, 354.
65 Uiiiti-nnach kommt dünne Bier. (S. Achtoma 3.)
fid l(!b kam nie recht, denn einmal, da warfi man
ijiicli «iie stiegen oyu. — .\ijricola I, 410; Fge-
ui.iii . rjtj»».
V'iii iiniii>ti, die stets zur Unzeit kommen oder ihr Ge-
■t.buti ImiftNiirn, tici denen es daher auch selten ohne
I (.Uil uii|/iihl
57 Ich komm' entweder zu früh oder zu spit
58 Ich komm* und weiss nicht woher; ich Übf
un<l weiss nicht wohin ; ich wander* und weis
nicht, wie lang; wie kommt's, dass ich nock
fröhlich bin?
59 Ich komme doch noch ins Dorf, sag^e der WoH
da hatten sie ihn hinausgejag^t. — Hvef<r. im.
60 ier ik kam, ward ken llochtid, &egt Eret«r.
CMecklenburg.J — lloefer, 646.
61 Ik kam ök, segt de anner, un foUt von'n Böen
(Boden, Bühne). — llwfer, le.
62 Ik kann nit komm', ik kreg kenen Pass, sagte
der Soldat, als der Kaplan rief: „Kommt,
Sünder, kommt!"
63 Ik se dat kämen, ik war* vor Lachen stanreo.
sär Jen ketthch Mann , as cm dei Scharprig-
ter den Strick üm*n Hals legt. CMtckUnbini.
— lloefer. T/9; Itaabe. 185.
64 Je öfter du kommst, desto lieber ist es mir,
sagte der Lohnkutscher (Droschkenkutscher)
zum Platzregen.
EnyL: You can't eome too often, a* the hfccknej-coachwui
Said to the thunder-storm. (Jlasun, VI, ll>4, 23.;
65 Je seltener ich komm, je grösser wird mir ein
Willkomm. — /v/n, «,844.
66 Jetzt komm' ich, sagt der Bojatz. — Frwk-
hier *, 2108.
Ostfriesisch: Na kam ick, seggt de Pe4j«ti(B«jai<o).
(Kern. 362.;
67 Jetzt kommt die läebe, seggte de Mönch taur
Nonne, as hei se drei Dage beslapen harre.
(WolfenbiiUd.J
68 Kitm'k hüt nich, so kam'k morgen, säd' de
Snick, dor frot sc de Räw. fiteckUubui,,. —
lloefer, 933; Firmvnich. III. 72. 73.
69 Käm's, ich nähm's. — simrock,ssa.
70 Kämt wi vandage (henf) nich, so kämt wi mor-
gen doch. — Frommann, 17,28». 760; ffm-iM. "«;
Eirhtrald, 26»; Goldschmidt. 106; W'cnerznluni . 4W7;
llauskalaider , I.
In der Schweiz : Chum ich nit httt , so kum ich doch
mom. (Jer. Ootthelf, Oeldttag , 8. 70.)
71 Kimmste mer a su, so kumm ich dir a stl —
GomoUkv, 691; liubinaon. 682; für Mecklenburg'Scktf-v:
Ftrmenich, I. 70, 9; für Allmiirk: Üannetl . 276.
Ich richte meine Behandlungsart nach der dcinigen
ein.
72 Kimmste nich, so hol' ich dich. — Como/ct. . 6«;
Hiiinnson , 734.
73 Kimint merseh nie ehnder, kimmt merseb uff
de Kirmst. (Sprotlau.) — l'irmcmch,ll,f!a.*.
74 Eom as du büs^, ik hewe ouk uain Hiemd* iL.
har 't Wacht ' SCght. (Ilaht-r in iWr UraiHha:
.Mark.) — Frominann, 111, K8, 90.
>) Wie du bist. *) Kein Hemd. >) MftdcbcD.
75 Komm' ech hüt net, dann komm ech morje. —
Firmenich, /, 516. 88; hochdeutsch bei .Vayer, II, 140.
In der Schweis: Komm i httt nit, *o knm i motu.
(Suti-rmeiftert 59.;
76 Komm, Fix, de Kerl legt, sagte der Schäfer
zum Hunde. — Frifchbier*, 2113.
77 Komm her und thu mir nichts!
78 Komm' ich bis dahin, so komm' ich auch weiter.
79 Komm' ich nicht heute, so komm* ich morgen-
— Ä/i.i . 33.
Zu einem Menschen, der sich in seinen OeMltlftM
nicht übereilt.
80 Komm' nicht oft zu mir, so hab' ich Verlan-
gen zu dir.
81 Komme se, so komme so. i'Henncberg.J — Frtm-
mann, II. 409, 61.
82 Kommen sie (die Tauben), so kommen sie (dif
£r1)sen) nicht; kommen sie nicht, so kom-
men sie. — Eixelein, 387.
83 Kommen und Gehen sind verschieden, ngte der
Narr, als man ihn zur Thür hinsiunrul
Die Osmanen haben dJ» Sprio&worlt
Sache des Begehrena, Fortgeben SmIui i
(Schlechta, 390.;
1469
Kommen
Kommen
1470
84 Kommst du mir so, so komm' ich dir so. —
.simj..cfc, 5ö20; lUinhlnfj lll, öti ; Kliv, 33.
WirtI vielluiclit durch ein SoIiauBtück Crklirt, das
auf d(.T uiiieu Seite dnc Hand seigt, die ein Geldstück
vorhult, milder Uiuaciirift: „Koinmat du mirdO", und
auf iIlt andern Seite einen Amtmann, welcher keiner
Bitte bedarf, «ondorn nach Maaigabo durch die Finger
•ieht, mit der irmichrift: „8o komm ich dir so!"
Lut.: Malum accipit, qui malnm dat. ((iaal, 7.17.^
85 Kommst du nirht, so hol' ich dich. — Eit'vnhart,
V, AM hslin:. V. 43; Simroik. 5H28; nraf. 425, S15.
Der unbekannte oder flüchtige Verbrocher wird vom
Strafgericht verfolgt.
86 Kommst du über die Brücke, so kommst du
aus dem üemüthe.
87 Kömmst nich hicde, kömmst do<'h mor^e, öwer-
morgc ^anz gewiss. — FriMhhirr. 111; Fhsi'h.
hirf^. 2115; /IUI /iil(ii(K(/i lii'i Ih'iinig, HfS; Sinirmk, i^Vj;
für Mtnhirk: n<miinl . »7'* u. 376.
Ironisch e« Troiitwurt, das dem, der hei einer Arbeit
zu iangum ist oder zu einem Auftrage lu viel Zeit
verbraucht, zugerufen wird.
88 Kommt der Tag, so bringt der Tag.
89 Kommt man üwer den Hund (b. d.), so kommt
man ok äwcr den JStcrt (iSchwanz). (lb:ntUi>urg.j '
90 Kommt man bis dahin, so kommt man auch |
weiter. — Sininnk , :>s2i.
91 Kommt mir am Tage, so braucht ihr keine La- ;
ternc. 'Oiu rUnmtz.j i
92 Kom'nit's drum und dran, ist selbst der Mann; |
triscli anpfepackt ist halb prethan. ('FninkmintUi: ,
9U Kommt's nicht gleich das Wahr', so kommt es
übers Jahr. — smirtnk, urj«*..
94 Ki>iii|it.s, ho kimipts; kompts aber nicht, so
komme vns ein gut iare nach dem andern. —
\jihul.i I, 4*>7. hin. //. 4-Jtf. /.<hm<i»ii, //. 314, 6,3;
SihH'u!; . 5S24.
Von iloiien, diu auf irKvuduiii (ilUck honVn, aber
de^lialb nicht ausser Fassung kommen und verzweifeln,
wenn us ausbleibt, sondern es auf einem iindem Wege
iTwurten.
95 Kümbt ma biss d>>hin, su kümbt ma og weiter.
— ItMiiStiii, 12»!.
96 Kuniu eis, aier «lat diu geist. liniiiirg.'- — Fir-
inaiith , 1 , 3f>3 , 35.
97 Kummt der wat, Leefsto? .ws.'/n. v. — //,ihj.-
k.il,nd,r, II.
98 Kümmt do watV sad' de blind' Johann, sunst
binn' ik inin Pös* (Hosen) to. (Ihlst.j — //<»•-
/t-r. 43S.
99 Kummt m'r nicht Mittel e: der Nacht, ei der
schworzen Jaike nncl barbs (barfüssig). (OWr-
/•l Holle.
Von 80lch<>n, die sich gern heimlich einschleichen.
\00 Kümst du hüte nich, sau kümst du morgen
(ganz gewiss). . //.mHiwr.; — Srhamhuch . I . m :
II. i»l; Sihiilzv. II. 217.
101 Kumstu mi so, so käme ick di co. — Itahiurt, 315*'.
I«h wenle dir lu begegnen wissen.
lO'J Kumstu uig, so haal ick di. — ihihtuTt , i\s^.
103 iia.sst sie man kommen, segt Prinz Alexander',
als he auf der Rctirade war. — A'/ail4k-rtii{«ii«rJ!i.
i«-»;«;. -Ni. 142.
'j Der Oberbcfehliihaber der mit Oetterreich varban-
drtcu deutsclion Hnndestnippen im Kriege gegen die
Preusson l»«;»;.
104 Man kombt von eira zum andern.
Lat.i Saepe Incidnnt, nuu exelduat. (Sutor, &it.J
105 Man komme, wohin man will, der Wirth itt
überall daheim.
106 Man weiss wol wie man kommt, aber nicht wie
man gebt
Di« TarkeB : Man kommt, wj« man will, vnd geht, wie
man kann. (Vakirr ^tl'l.)
107 Mancher kommt zu 8i«t in sein Haas.
108 Na, nu kümmt dor wat, segt Potscheneller,
liegt 'J4 Standen bi sin Fra, an pisit in 't
Berr. -^ Uatftr, WO,
109 Na, so müt *t kamen, segt Pfltter, wenn ik 'n
Stück *Br&d hebben sali. — Uotfer.sci.
110 Na, so muss 's konnnen, sagte Neumann, sie-
ben Häuser und keine Schlafstelle. CBrfniau.)
— Iloifer. 789.
111 Nu kam ik, segt Bärbom, un fei in'n Keller.
(Mfcklenbunj.) — Hoefer, 43.
112 Nu kam ik, segt Ulenspegcl, an füllt ut'n Keller
up'n Bon (Boden). — iMer. iü88.
113 Nu kümmt dor wnt, segt Bolzendahl, dar stött
he sin Frü de Trepp herun. ^Maklcuhunj.) —
Ihvfcr. 73'».
114 Nu kümmt dor wat, segt Bolzendahl, holl de
iJütt (Zuber) man unner. — //«Ar, 72.
115 Sau du kümmcst, sau du geihst. (WuMcck.) —
Cnrt:r,3S\>,JÜ0.
HC Sau moch > et kuemen, wan ik Biur wären soll,
sach de Junge, doa was sin Var düärt Balken-
huoaP Stüärtod. [Ikmn- in lUr «wu/m/ji//! Mirk.J
— Fnntunnnii, IV, ä-iji, 31.
') Mochte, muBsto. '-) Durch die Hodonluke.
117 Sau wi de kümst, sau gist do. — Sthawh,uh. II. sso.
Wozu man leicht (durch Kund, Si)i«'l. (icwinn, Krb-
sohaft u. f. w. ) ijvkoiuniou ist, da« »{eht in der Keifel
ebenso loioht wicdor liiu.
118 Slie]>-mi-no küemt ok noch bo, awwer .Stille-
stolm kritt nick» gi'don. .hnhlm.. — rivmrmch.
///,187.
119 So ist's an uns gekommen, so weisen wir's
wieder von uns. — tinmm, \\'n\th.. II, 447 ; ///. S7S;
I.V.»/", 10, 117.
Vom (lewohnhcitdrecht, dai, wie es Überkommen ist,
wieder den Nai-liktnnnicn Uborwioseu wird.
1*20 So mOt 't kämen, siid do Bür, un spaimt sin
Frü vor de Aeg (Kgge). — lliHfrr.m.
121 So muss es kommen, sagt Neumanu. (ItcrliH.j
Cm ironisch seine Zustimmung für etwas Uescheliones
auszudrucken. Besnndcni anuewandt. wenn sich je-
mand selbst einen ächadun lugezoKeu hat.
122 So muss es kommen, sagte der Barbier von
Iläülach, da er der Frau ein Klj'stier gab
und sie ihm ins Gesicht schiss. iSttaigavt.} —
llvln . 41.
UvU.: 'Aon moet het fraan, zel Ju^c, en zij zaf? ea varken
den lautsten suck guven. (Harn'bvmf. , I. SKCi''.^
123 So muss es kommen, sagte der Bauer, als die
Katze eine Muuh frass.
Holl.: De onnoozcUieid moet zwichten, zei David, cn hij
werd um cen' duit krijt uit bed gebold. (Harrtbomee,
/, 3^5 »».;
134 So muss es kommen, sagte der Krämer, als
man ihn wegen eines Pfennigs Schwefellichte
aus dem Bett klingelte.
HuU.: Zoo moet het binnen komen, sei de Koopman, en
hi) werd om een' duit kriJt uit bed gebeld. (Jlarrebvm^t,
/, 43r,».;
125 So moss es kommen, sagte der PfafT, als er
gegen die Bauern donnerte und mit der Kanzel
zusammenbrach.
120 So muss es kommen, sagte die Magd, als sie
mit der Suppe zur Thür hineinfiel.
127 Wä nit bi Zicke (beizeiten) kütt, kritt der
Wösch en *t Döppe gestoche. i'Aö/m.j — l'ir^
menich, 1,474.147.
Der bekommt nicht« in esien; man stockt ihm die
Tragwulst für den Kopf, Wusch genannt , um JLiasten
darauf au tragen , in den Topf.
128 Wä nü4ld kimmt zur rechder Zeid, muss ässe,
wadd iwrig bleibd. (Trier.) — /.arfii , 194 , 120;
für Fninken: Frommann, VI, 327, 434.
129 Wan 't kernt, do komt 't Dor un Wouanger
in. (Svrdfnpji.) — Firmenich , IN . i , 6Q.
W«nn*i kommt, to kommt's cn Thttr und Fenster
hinein.
180 Wann kaine kuemct, we'k ock kaine, harre de
Foss sagt, doa harre hai met 'me Stiärte an'n
Biärbom kloppet. iCrafrchuH .V.trfc.; — Woest--,
64. 41i; für Jv.-cr : Frofninann. lll. 39, 3i.
131 Wann kummt, kummt op'n mal, säd' de Snider,
nn dar kreg he twe Por .Strümp to flicken
un dat op'n Winachtabend. {Ilamlurg.j — Ihi-
\iT. V37.
1471
Kommen
Kommen
1472
132 War konif der kom. — G<molekes I06i.
133 War nich kämt, dei geit nich weer weg. —
Schambach, 11, 5S5.
134 War *n sülfs nich kumt, word en de Kopp nich
Vi-usken. — Bwren, 1S17.- Ilamkalender, I.
135 Waa bald kommt, vergeht auch bald.
136 Was geilgen (jählings) kommt, vorgeht a geil-
gen. Cyordböhnien.j
137 Was kommen soll, das kommt
Die Letten: Waa keimen soll, daa keimt; was nieht
fortkommen soll, kommt nicht fort. (Rfimbery lll^ 17.)
Dan.: Det kommer vel der tkee akal. f/Voe. dan., 3SA.)
138 Was kommen soll, weiss niemand.
Span.: Nadie labe lo que e«t& por renir. (Don Qftixott.)
139 Was kommt hintennach, ist der Hunde Sach\
140 Was kommt wie der Wind , vergeht geschwind.
141 Was selten kompt, das kompt wol. — Gnuer,
I. 76 ; Lehmann , 451 , 15.
142 Was spat (selten) kompt, das tnickt wohl nach.
— Gntter, I. 76; Lehmann, 451, 18.
143 Wat kümt, dat nümt. — Schambarh. II, 487.
Was kommt, nimmt. Um zu sagen , data der, welcher
an einen Ort kommt, wo sich Essbares befindet, ohne
▼iel umstände zulangt und mittest.
144 Wat toletzt kümmt, is Barm (Hefe). (Streliu.j
— Firmenich, III, 73, 116.
Fr;.; Chose tard venue pour rien est tenue. (Lercux,
II, 30.;
146 Wecker erst kümmt, moahlt erst. — Schwerin, 4»;
für Jever: Uoefer. 348; hochdeutich bei Rcimberg IV, HO.
146 Wei lesst kümmt, sittet (oder: ittet) schlecht.
(Sauerland.J
147 Wei nit küemt tor rechten Tiyd , dei mot eaten,
wat öewerig bliwt. (Weatf.)
148 Wei terlest kümmet, mäket de Döre tau. fWoi-
deck.J — Curtze, 336 , 275.
149 Wenn einer kommt und sagen kann, er hab' es
allen Leuten recht gethan ; so bitt' ich diesen
lieben Herrn, er wolP mich diese Kunst auch
lehr'n. — Her/r, 19.
Haasinachrift in der Schweiz.
150 Wenn es nicht kommt, wie man will, so muss
man's nehmen, wie's kommt. — Heinsberg IV, 88.
161 Wenn ick nig kam, wart mi de Kopp nig wu-
schen. (Holiit.) — Bueren, 1817; Schütze. U, SS4.
Bfl iat einerlei, ob ich da bin oder nicht.
152 Wenn ihr eher gekommen wäret, si^t der Schaff-
häuser, so hättet ihr können mitessen. (Schweit,)
Der Schleaier sagt aUtt „Schaff häaser*' : der „Stftdter**.
153 Wenn kein kümmt, will 'k ok kein, sär dei
Voss un achlög mit 'n Stiert an'n Berbom.
(üeckLenburg.) — Raabe, 185.
„Er (der Fuchs) sprach: FUrwar, ich jr (der Birne)
nit will, sein noch nit reifT, ja hart vnd sawr.'« (Waklit,
II, 73, 26.J (8. Birne 6, 7 u. 53; Fuchs 100.)
154 Wenn's kimmt, su kimmt's mit Haufen. (ScMes.j
— Frofnmann, III, 348.
155 Wenn's kommt bis in die dritte Hand, fliegt's
noch in alle Land.
156 Wenn's kommt, ist's am schönsten.
157 Wenn's kommt, so kommt's haufenweise, das
Glück wie 's Unglück.
158 Wenn 't kummt, dann kummt up't mal. — Bue-
ren . 1278.
159 Weun't kümmt, kümmt in Hupen, säd' de Sni-
der, un kreg 'n Pör Strümp to versahlen. —
Uoefer, 937; Fri$chhier\ 2116.
Dan.: Naar det kommer, saa kommer det paa eengang,
sagde skrsBdenen, han flk et par hoser at flikke Junle*
aften , der han intet arbeyde harde det heele aar til
fom. (Prot, dan., 353.)
160 Wen't kummt, denn kummt uppen Bulten, 8&
Jan , do fund he 'n halwen Groten in 't Flä-
gels (Kehricht). (Oldenburg.) — WeserzeUung, 4097.
Spott auf diejenigen, welche ihr Bestehen anf Glflcka-
fUle gründen.
161 Went kümt, sau kümt et fiiBte (oft, stark). (Han-
nover.J — Schambach, I, 100.
162 Wer bälder kommet, der müllet bälder. —
SchmOler, 11. 568.
163 Wer bis dahin gekommen ist, muBS schon viel
Eisen gehämmert haben.
Diese Fertigkeit, Kunst u. s. w. aatxt t1«1 Uebnac
Toraus.
164 Wer duslich kommt, geht duslich fort.
Die Chinesen: Wer nicht weiss, wie er 9*kommcn ist,
wird auch nicht wissen, wie er fortgehea «olL (Ca-
I hier, 2090.J
I 165 Wer ea'r kimmt, moalt ea'r. — Schöpf, 4U.
I 166 Wer eher kompt, der mahlet eher. — ffnisd,
I 793, 51; Schottet, 1114"^; LuOter'» J/«. ; Oraf , 95. U»:
' Reyscher. XVI, 102.
I Prof. SacAsse ist der Ansicht, dass „malaa** wie in ,JUb-
Imal ist keinmal" (s. d.) im Sinne ron reden n rw
stehen und dass die Beziehnng auf die Mahle erst tpA-
ter hinzugekommen aei. HiUebrand (13) nennt diese
Erklttmng gesucht.
[ Frt.: Le premier venu engraine. (Leroux, XII, 10$.;
It.: Chi vi prima al 'molino macina 11 primo. (Patsa-
gUa, 230,2.;
Lat.: Prior tempore, potior jure. (Binder II. 2655; Ltk-
mtum, 187, 2; Seybold, 456 u. 495 J — Qni prior est tn.
pore, potior est iure. — Qni prins venit, prins noUt
(Uenisch, 7M, 51.;
! SchK-ed.: Den som fSrst kommer tili quamen, fir fMst
< mala.
167 Wer kommen will, dem soll der Eingang offen
1 stehen. — r,raf,44i,S93.
Das Gericht ist fOr Jedermann cur ^IVahmehinniig kI-
ner Bechte bereit.
Holt. : Soe wie quame die inganghe sollen hem onea m.
(Mierit, I,22i,l.)
168 Wer kommt, für den ist der Tisch gedeckt.
Komme, wer da wolle, ich werde ihn su eapfaagea,
ihm die Spitze su bieten wissen.
Frz. : A tout renant beau jeu.
169 Wer kommt mit leerem Bauch, der geht hungrig
auch.
170 Wer kommt mit vollem Magen, dem wird auf-
getragen.
171 Wer langsam kompt, der kompt auch. — Pttn.
//. 730; Mauer, I, 175.
172 Wer nach mir kompt, nuig nach mir hawen. —
— Heniach. 205, 54; Petri, II, 738; Lehmann, U. il«,».
173 Wer neu (zuletzt) kommt, iullt den Blick (e^
regt die Aufmerksamkeit des Auges). [ArA.}
Von solchen, namentlich Frauen, welche AbwecfaM-
lung lieben.
174 Wer nich kummt, de klemmt sick den Swus
nich in der Döhr. (Braunschweig.)
175 Wer nich kümmt , dem wörd de Kop nich evo-
sehen. (Hannover.) — Schatnbacli, 11. 202; fiir ü:-
mark: Danneil, 275; hochdeitH(Ch bei Blum, 300.
Er geht der Vortheile Terlustig, welche die pciiOa-
liehe Anwesenheit gew&hrt.
176 Wer nich kümmt täon rechter Tuit, deu e»
SUine Mohltuit quuit. (Lippe.J — Firmenich. LM.
für Hannover: Schamhach, l, 201 ; für Strchiz: FirmewiA,
111,11, 32; für Altmark: Danneil, 73 u. 223; DUrmu-
sen, 57; für Mecklenburg: Frommann , U, 927; hecMaiuHt
hei Simrock, 6767; Matson, 217.
In Oöttingen: Wdr nich kOnunt taor rechten TU
de ia der Maltid quit (der ist der Mahlzeit quitt). la
liUEom: Wer nid chund sur rechten ZU, eha nöh, waa
ttberig blibt. Dann in der Ukexinark : Wfia nc kttmot
to rechta Tid, de geiht Maohltit quiet. Die Franios« :
Kommt er nicht zur Stunde , wird er in Gedanken zu
Mittag essen. (Reiniberg III, l.)
177 Wer nicht gern kommt, der verzieht lange.
178 Wer nicht kommt, darf nicht gehen. — Ftv<\-
hier \ 2110.
179 Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der musi
nehmen, was er kreit.
180 Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der moif
nehmen, was übrig bleibt. — Lokmgel. l.tu.
Tendlau. 887; für Waldeck: Curtzc. 366, 641; für .Vi-d.-'-
ö$terrcich: Frommann, III, 390. 30.
In Schwaben : Wer nett kommt zn reachter Zeit , der
muss essa, was flbrig bleibt. (Birlinger ^ Wysa.) Inder
Sehweix: Wer nit kumt sur rechte Zit, de mneas ha
was Übrig bllbt, bltbt nttt aber, morn kocht me widar.
(Sutermeister , 60.;
Fr».: S'il ne vient Al'heure, 11 dtnerapar ooenr. — Leaoa
Bont pour les absens. (Goal, 1769; Cahier, 11.)
Lot.: Sero renientibus oBsa. (Sinder II, 5993 : Fa*Hius,2i4.i
-> Tarde renientibns ossa. (Oaai, 178).;
Kommea
Kommen
U74
*
I
181 Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der ver-
säumt die Mahlzeit. — AüAintf.aat, CmI. in»;
Stmtvck, 18061.
182 Wer liiiht selber kommt, dem wird der Kopf
nicht wohl gfo waschen. — &tmror*.ws».
IS3 Wer selber kommt, hat einen sichern Boten.
184 Wer selten kommt, kommt wohl,
/(..* Chi raru vi«nfl, vi^a beu«, (B»^» t , S5.^
185 Wer spät kommt, wird übel bowirthet» — Winck-
icr. XVUt, fi.
186 Wer (zu) spat kompt, der wird übel losirt. —
Lt^tnumn, Ul, I,
/>».; Qoi»rrive t*rd , 04t ni»l log«, (Ottui, 17Ä9J
lt.: Chi tardi arriTB, mal allofTgla. (Gital, I7SV.J
187 Wer ungebeten kommt, geht ungedaukt davon.
— Körte, 67S&.
, Jimn.: Hro »om komin«r abed«n, gaaer utakked bort. (Prow.
dan.. um.)
Enfft..' Sp«ak whcn you are ipokeD to, conie whan 70a »r«
caird.
188 Wer vor kompt, der malt vor. — Fraauk, t,$»^;
It, ITl*; Egenolff. SOH*. Exnrletn , Ui,
Foln. : Ktu wczMni4j w mijnie, prfidBSJ mial«. (Lompa, Vt.)
189 Wer weit, wo et körnen kann, sä Snurbusch,
da f&ll he von'n Börne. ( Hallet uaduj — thc
ffr, *ß*fO.
190 Wer zu spät kommt, hat das Kachsehen.
191 Wer ftuerst kommt, mahlt zuerst. — Mn, It, IW;
UruWr, /. 83; Hef/$chfr , X\ I. lOt. fiaat . II». lUtttn..
yill.ii: iHum^in: aurüny. IIS. fUwl,:tl. Herttut,
1. 50; llülebrutui, V2 : Graf, 25, 2S6, thmann, Inlcrr,,
IV, 136 Sitnruck , UiT , Braun, l.tlli. Adr/f. «7«.
für Sh'itnmxrk; t'irmeitich, IL 770, I6i ; für Slrndal /■'ir^
meniih, lU, 1^. 3. flir Uannorer: Sckambach» M; tur
iStedfröUerreich : Fnmmann, lU, 990, 4; Ittr lta*timi>'
Uml: rrommann, VI, 95, 34.
Dai aui ünm 8achtfiiipi*f«l (II. 6U , 4; gAftomlti«!]«
OI«tchDla« Ton Avt Muhle: De ertt lo d«r Biobn kümt
da m«>let trril , itt hier daa ■p&ter«. Di» urvprfla^Hehe
fi*d«attit)k{ ticert in dorn ..laalafi" = r«deD (•, Kinmal 1,
•odast der (Jiuidiscbc) 'Smn\ der Ut: W«x im OrricLt
Miurn Atiiprucb ruprst goiit-M.! murtit, sr>H aiu-:. rucnt
fabort w«rdeii. (SucUtr,/
ttt iu licr Z<mtchrijti. d. H-
drOckc tlcu Sali au»: Der .. — — . r--- r-—^
dem spAt«rn vor. ^
'^ktn.t Kdo dftr pfu<l*i t^o^ ^^^ mala. ^ Kdo drlv« do
mlytia done««. tomu driva mtVL. (Ctiak«*tky. ^Ui.) —
Pf«do^i*f ca««m, bliui prArrm. (ötlakvnkf, 341j
SnffL: Fifti com«, Artt »«rvad, C^^aat, 1199.^
i/oU,; Dia a«r«t kommt, dla ««nt maalt. (B0h* I, 90» J
MraH^.: Kdor prcd prijd« , prtd nel«. (C^iUiiotttf t S4S.;
Mrwii.: Koi pradi v maliii dojda, pradi naUe* ^t^^id-
l<pa«j»y, JI3J
X«l..* Ad moUm primo qiit vestt, noii saolat Imo. <^AVai*-
rf#r, Rj:, • ", \«.ji — Frimtu Tanlena. primua
Bolat. r'^ - Pnor tenpora, potior (prior) j are.
(»mdrr . .■ ria. 2J0; 0<i4l, 44J.J — Quait lo-
ona la bUn««, (Üfuitr tl, 2T40; Taiip^««, IUI*.; —
<^ pnoa reDarit, priat molat. (K%**Mn, 4M.J
P^ta..' Kko pianraicx. tan lepasy. fCtUkvwskf, Ml,} " Klo
p4«r««J do mtyna, pierw^j raiela. f<i'^<rtaA^*kf, Ml.;
Aeftwad..- Dan lom f&rat kommrr ttU quamaa tot fOt*t
■UÜA. (M6U*r, Sihtrid- Ho.»
^«a.; Hoaapad eoD aol tte&a Hosor. ^Pa'V.J
f^ay.; A' kl bMBar4bb «r a* mAloate, tu»mrfM» 6if9\.
(O^ai, 111».;
191 Wer merst kommt, mnss auf die andern warten.
Jt,: U ptimo raniuo aapatti 1 eoBpacno. (F'*t*agUa, 307.;
193 Wer zuerst kommt , mmmt die bette Steile. —
Fr».! hs pmaiar rwmu. m Im pvillMBM
To»| davaal. (C*Jk»*r, tlM^ - QbI pfaaüm iBTtra (
noMlla ) pfftmlir «PCPte*. CCttUtr . 1«&5 J
/r.: Chi priB* cl«spa, ptiva f«^
CU ptteo anlas al Mite . 9riaM w
194 Wer znJetct kommt, dem bleiben die Hefen.
m« ftvMaa: Wot ««arai kamai. triakt dan Wala,
•w aalMsl koMM, 4iM lUf«a. f^ClraMna VI, ui.j
19& Wer sQ&etii kommt , dem wird mietet auf-
gcAMcbL
Mkut Itaa «fteff kiiai ■ «ft«f Itear. TF'-ar. 4«« . U7J
IM War intotet Itoswit, moat das Bad austragen.
(SL talstait — FaMliM» Sl-
Dcrrarasa SraicvwOam - Lsx3X?y D-
r«9Ml« 1129J <-
a. r^»«A« r, ti.)
197 Wer zuletat kommt, schlieaat die Thür. —
Schlrchla . 177.
/>*<.. Le dornior ran« fanaa la porta. (Lmvu», /, »4T0
It.: Cbtrlen dletro««rri rutolo. (CuMtr, t9$1i Boilm t, 91^
198 Wer cnletzt kommt, weint am ersten* — mwri-
I.r, .11', 7».
199 Wer zuvor kommt, mahlt eher. — Graf, u, ssd,
Lohrfn\/et. I, 8AI.
,,lu der mulati hat« lolobe «aitalt, «rtir da *rtt kumpt,
■um «r»l«u mall." (Waidu, />' 7S, >S\ii tV, M, TS,;
200 Wie du kommst, so tfehst (lu. — Sxmnuh. .Mt34.
Wia aian «Ich baim Kcimi»ao bontntmt, ao wird nau
aulffanomman u&d antlattan. ntli>i Win man (iuiar
•rwitbt, «o pfletfau «la iicb ; W«t man
aauar anrarb, daa pflatft »an . tialteu, w^*
gagaa aui unrachla Woli« ^t'^ ui »altou bia
ant daa dritiau Kiban kommi.
201 Wie es kompt, so fart «■ auch bin. -^ FrasHl.
//.«*; r.l^j>lM*. IJ»*; ^^M9%n. IST.
A,; guel cba rlana dl bulU labafla, aa n« va dl ruflk 1d
raffa. {ttaul. in.)
lat, : Bali» otia« «tuda raoarat, lUao *b{t(. (Srmttn, , S5a ;
Tapptu*, 13«",;
202 Wie gekumuien, so gegangen.
203 Wie 's kompt, so gets wieder hin. — Thtatnm
Uuib^iitrvm , 437 '.
/>ua,: Lot kommet, lot gaaat,
Litr .- Dia* iiuud douat, lituaa* »• oüo raulum Tvnlal. (llindtr
U, llf..; — Mala luor» aa<|UAlia dontnia. (ttimier tl, ^Itt.;
204 Wie sie kommen, wertleu sie j^rtTichtet.
Ucim Kart«Di{fivl, Wiu die Karton au«ira«pl«ll war«
daa, glaivb^ial iu woloban J<'arbott , «o wardau ila vom
tiagnar gauommao.
206 Wier d' iracht kit, muold uiii öi*8chten. — ^**»»w
ifor. 417.
206 Wier ze sch|>öt kit, äsit af em Ilierd. — Srhu-
Uer, a*6*.
207 Wier ze schpet kit, isst bäiiy der Dir. (SkOnn*
ItHrj.-iiiihM.^ — SchitfUj , 154".
808 Wier ze schpet kit, miu (h^ Broko ferl&ft nit.
fSufitenburD.-$dck$.J —- Sihu»tt>r , Hf^,
20? Wier ze schpet kit, uit fcrI&amAt de Knochen.
— SchuaWr, m^.
210 Wier ze sclipet kit, nit ferlaft mät dem Iwrich*
gebllWÜnen. (Siebtntburfi.'iaih*.) — SckmUr , un ^.
211 Willst du Keiber zu mir kommen, soll dir^s sein
zu Nut* und Frommen. — UtrUnger. iirs.
•il2 Wo dai teil g&ue (gau, schnell) kiimmet, do
kalwet de Osse, (hnhwg.j — Firmtmeh, /, 9<1. 44.
213 Wo man sulvst n ich kummt, ward «uem de Kopp
nich wuschen« (ouLtmttura.) — W(mtt*itun^,MM.
214 Wohin man kommt, findet man den Wirth
daheim.
t>im,i Maa fiadat all«aM4« tot «lg; hvor maa konuaar, tta-
dtr maa vartaa hiaana«. (tro9. •tan.. |71.;
21& Wor man nich kummt, see de Biür — har nioh
na't Gericht wullt ~, de ward enem ok de
Kopp nich waschen. ((HAef^r^.)
216 Zu so w-as kann man kommen, wie die Jungfer
zum Kinde. (SchisM.)
•217 A kummbt groade, aas wenn a gemüen wÄr.
— «;i>fm>lc*<, 14i. RtMnmm^ 113.
*218 Änsteweln kämm — f:kA«alJ , 41.
*219 Bei dem heisst es auch: Wie da kootfiMt, «o
gehst du.
Laicht gt^oaaan, laiahi aenoaa^a. Bai aaek dla
Badeutung; aat dar Haad ta dam Moad Uk«a.
*220 Bis du kommst, ist die Katz* den Baum hinauf.
(Timriwigen,)
*221 Da kojimst du an den Eechien.
Simtm dlek vor Um la Acht; m lat dankfeiiabaa, rftaka.
«oU.
Lnt. Coraatam baaliaa patl«. (Itindtr fl, »4.J
"222 Da könnte ein jeder kommen. (XmpifHi m ScU*.
mm.)
*229 D& kütt, wann et Boch iimgedraht ea. (Bmihw^,)
*224 Dai sali noch wol kuemen, de Katte heil wt
niu frilcn.
Üo 1^ BSa la dar OtaTaaball Mark, w«aa daa Sekaao
llsfi aia faonkallrlii ttaabiatbi,
* Vth iHr ta be SO bl kamen, at Jan bi'n Kluvslock.
93
1475
Kommen
Kommen
1476
•226 Dar kommt lie so bi as Köntje bi'n Pott (Ra-
tude.j — Firmemick, Itt, l«. 4.
*227 Damach es kompt. — Agncola 1, 4M; Schotul. im*.
Von der UngewiMheit der uns treOanden Schicksale.
Sagt man, dan Jemand lieh „frewen werde, wenn dies
oder iheaea geechieht, lo antwortt man: Damach es
kompt, damacii e« geratt Tnd feilt." Em kann aneh
nicht geaehehen o«ler so, das* man sich nicht frenen
*228 Das kommt gleich nach dem Hnndeflöhen. —
KUx. 33.
*229 Das kommt ohne unser Gebet (von ihm selber).
•230 Das kommt weder hinten (Hinterthür) noch
vom (Vorderthür) herein.
Läm.: D«t tager hverken i bakken eller huol-Teyen. (Prot,
dan. , 45.;
*231 Das kommt wie der Regen vom Busche. TiVord-
Imhntfn.J
•232 Das kommt, wie der >itockf]8ch am Ostertag.
(SlftermarLy
Za spät, poBt festnm.
^233 Das kommt wie die Fasten im März.
Von etwaa, weichet sich allemal zu einer gewissen
Zeit zu ereigneu pflegt; oder anch von Personen, die
man zu gewissen Zeiten allemal an gewissen Orten an-
trifft.
Fr*.: f:«la n'j mauque non plns qae Mars en cardme.
(Ltndroy, '2&i.)
* 234 Das kommt wie gerufen. — Lohrewjel , 11, 8i.
• 236 Das kommt wie Seefische zur Fastenzeit.
•236 Das kommt wie Senf zum Nachtisch. — Lahr-
eiigel, II, «.
•237 Das kummt wie vum Himmel gefallen. —
Teudluu, 500.
So überraschend.
• 238 Dat i» mit em man knmm un gaa. — üdhnert. 216*'.
£r L< sich nicht lauge auf.
*239 Dat kömmt ass Melk ut dem Bollen (Osse).
(Üanziycr SehTun{f.j — Frischbier ', 2112#
•240 Dat könt (kommt) en des Popst Mond ^ (Aachen.)
— Firmenich, /, 492. 84.
') Mouat, d. h. XU rechter Zeit.
•241 Dat könt wie |Maibom in Oche. (Aachen.j —
Firmenich . I. 492 , 35,
D. h. unerwartet.
•242 Dat kummt dar net bi to pass. — Kern. i549.
Das bleibt weit dayon.
•243 Dat kümmt mi recht to mate. — üdhnert. 2ib^.
Kommt mir sehr gelegen.
*244 Dat kummt up lüttje Nümmerdag, wenn de
Kalver up*t Is danzt — Eichwald, m.
•245 Dat kummt van de Lust. (Osifriet.) — Haus-
kalender, U.
•246 Dat kümt anners as: goden Morgen, Müttl
— Diermissen . 31C.
•247 Dat öss gerad, als wenn ehra twen käme on
bringt keina nuscht. (Satangen.j — Frisch-
bier\ 2ni.
*248 Dat schall um wol kamen, as bi de olde Wi-
fen (Weibern) de Melk. COstfries.) — From-
mann, in. 428. 211 ; Bucrvn. 283; Etc/jM'old . 2053 ; llata-
kahndir . 111 ; Kern , 1019.
* 249 Dazu kommt man wie der Blinde zur Ohrfeige.
• 250 Dear kommt ;iu wie dersell mit 'm Palma. —
Birlin'jfr . 962.
D. ii. zu spät.
•251 Dei kömmt wie de Su (Sau) önt Judehus.
fKotH[i$b€rg.J
*252 Dem kommt's wie dem Bock die Milch.
* 253 Det kam ham aauver üüs an kullen Rin. fAm-
rum.) — Haupt. »7//, 357, 101.
£s kam Qber ihn, wie ein kalter Begen.
*264 Der kommt alle Jahrmärkte, den kennen wir
schon. — KUx, 38.
*265 Diar kam Jap tö Düür. (Sylt.)
Da kam Jap zur Tliür, d. i. er konnte nicht länger
schweigen.
♦256 Du kommst anch an die Kreide. — ii/t,r, 33.
•257 Du kommst wie Werner von Patschkau. — lloliei,
Esdafrcsscr , I, 169.
•2Ö8 Du kompst nach der kirchweihe. — Fr«*i
11, 14».
Lai.: Iliada post Homemm scribit. (Frobem.^ 374; Em-
der I, &^3; //, 1372; 6tgtH,ldy 228.;
•259 Da kompst, wann der ablass geben ist
Tayfiux, lli^.
Wer Onglttck haben soll, behftlt nicht* mahr als es
Sonden ; er kommt »nch fttr S«8en and Ablaae sa «IL
Dan.: Han kom til sinngen mesae. (Pro*, dam., ili.j
Lot.: Post feetom Tenisti. (Tappiu* , 178°; Srnttr, iS(:
tiudtr //, 2617; Lehmmn, 92l, €6.;
*260 Da kompst, wann mans bratens isset (gibt). -
Franek.ll, 111»»; E^ierino , II, »89; Ueuttck, 47». «.
SthüUel, Uli*,
tat.: Hedera pott antfaetteria. (Binder I, GM; //. IIB:
Erasm., 837.J
• 261 Da kennst mer oh vo hinga kmnma. Cl^eamb.j
*262 Du küemes as Kösters Kau (Küsters Eohj, de
was drai Däge nam Keägen heim kaemen.
(Graft chaft Mark.) — Frommann , V, CO, 99.
•263 E kit an de Lim (Lehm). CSicfc«i*iirf.-i«ck«.; -
Frommoaii . V, 329, 266.
•264 E kit eangder de Hoch (Hag). (Siebemkürq.'Säckt.)
— Frommanu, T, 329, 2ä€.
•265 E kit eangder dem Oetch (Attieh). (Siike^
bürg.-sächs.J
•266 E kit eangder dem Schierleng. CSiebeulmrg.iiickf.j
— Frommann, V, 326, 268.
•267 E kit eangder den Dreisch (hohes Gras). (Sie-
benbürg.'tächs.J — Frommann, T, 3S9, 236.
Die Nummern 263—267 sind ■iebenbürgisch-«4chii>c>:e
Redensarten fOr: sterben.
•268 Ei, du kannst mir gedudla komma. — lar-
linger. 719,
In dem Sinne von Ellenbogen 6.
• 269 Einen von fem kommen sehen.
Merken, wo er (es) hinaus will.
•270 Er chund wie der Hagel i d Haber. (Lusen.,
•271 Er kam vmb alles, das er hatt. — Egeri»'). n,ia.
•272 Er kommt, als wenn er gerufen war'.
•873 Er kommt, da die Messe gesungen ist
•274 Er kommt dazu wie der Hase zum Kohl -
Fritcltbier '. 2102.
•275 Er kommt eben recht zum Käse.
Nach dem Feste; zu spät, wenn die Haaptsadi«
vorbei ist.
•276 Er kommt gelegen wie der Fuchs unter die
Hühner.
Fr.: II vieot Ik oomme nn chien dans an Jen de qailla
•277 Er kommt gerade recht, wie der Bock rcr
Kirchweihe.
Lat. : Capra ad festnm. (Bindtr II, AäQ ; £iM(«ts, ^ ;
Era*m., 914; Philippi, /, 72, Segbcld, 66.J
•278 Er kommt hintennach wie der Hundwyler.
(Appentell.J
Dies Sprichwort haben die Appenseller aar Beuuh-
nung der Säamigkeit. Welche I^angaamkeit Hondv;!
verschuldet, ist nicht bekannt. Zar Zeit derBefoxaa-
tion ging diese Gemeinde den andern ▼oran. — Die IBaf-
Und er sagen, um ein sp&teres, langsame«, ein Hiates-
nachkommen zu bezeichnen: Er kommt so langww
wie die Grossen von Cotswould, eine in Gloatetakire,
in eiuer sehr kalten Gegend gelegene Ortschaft.
•279 Er (es) kommt immer wie die alte Fastnacht.
In der Schweiz : £r kummt binde nach wie de alt F&c*
nacht. (Suterrneitter , bV.) Alte Fastnacht hiesa der ersts
Sonntag in der Fasten, wo laute Lustbarkeit ni^t
mehr erlaubt war; und wer also erst da tansea oad
springen wollte , der kam zu spät.
•280 Er kommt mit dem Thorschluss.
Eben noch zur rechten Zeit.
•281 Er kommt nach dem Feste.
•282 Er kommt, weil man den Braten hat
•283 Er kommt, wenn alle Messen gesungen sind.
„Du pist zu lang gewesen."
Fn.: Le hazard du Gascon tronver la messe dite. (£«-
roux, I, 224.;
Lat.: Post festnm venire. (Binder II, 102; Sau^r, Lüj*J
• 284 Er kommt, wenn die Kirchweihe vorbei ist,
Lat.: Coena comesa venit. (l'arro.) (Binder II, 52i.)
•285 Er kommt wie das Hündchen zu Bretxwil.
Vgl. darüber Dcu Bündchen von Bretttcü und •««• Br*t'
ten von IVackernagei im Seuen Sc/iweiseritchen Afswiwv..
Basel 1S63, 5. Jahrg., S. 339.
1411
KoiEfneu
Kommen
H75
um Feste.
itCB Vcrdorbcu «tUneti,
. o KOf>|,fcrl frurden.
c4iy«m». — Cel» wrive
, /. f4.i
71; flaHttty, 'iXt.}
•286 Er konitnt wie der alle Ziuthcn aas dem Busch.
(S, IfervorkntBinen.) — IloUei , EAelttfrcfrtr , I, i^.
♦387 Kr koimnt wie der Appenzeller. CSchiem.j — Kirch-
hnft^r , AJ. 9. Tithl^ , B; SutermrUh^r, i9; IteimherQV, 71.
IJ. b. hiniennaeh ; denn Art Cknton AppenKell war
aoter allen der Istai«, witlrher in d«n Sohvelierbund
«lifarnomuiei» «iirci«, wodurch t)e «inip« lohembare Vor-
tKeUe verlören und V^rnnlaasung xu d«in vorttoheadcn,
in der äobwciz siamlich allgemeinen Sprichwort irab«n.
•28^ Er kiHiimt wie <}er ITagel in die Halme.
Ploiilkh, rail rng«itilm, »©rtlörend.
•'28t) Er kommt wie der Uund beim Kojcfolgpiel.
•390 Er konimt wie der Tag vor Jobanni (iet).
XlmhcL lany^ani« trüg«, langweilig fUr ander«.
•291 Er kommt wie die Draut von der Trauung.
— l'r\TM>ter ^ 2104.
•293 Er kommt wie die Hexe von Lommis. fSckit^tj
Bviteht lieh wuLl unbedingt auf die An««ero Kr«elioi>
nun;< einer Peraon« die Achnliohknit mit data Aofaugo
eine« alt Hexo ron Lommii benautitou Wetbcs hat.
Naheret iit mir von der Ilexo nicht bekannt.
•293 Er kommt wie die Sau ins Judenhaus. — Fri»ch-
hier, 41'*.
Aeujiierat nngelegan.
•294 Er komujt wie dir 7-
VriD denen , die 9i<
well Uwl den Bacchr
Fr*.' l'nla arrtvo '
eorniiie Mar» »•
Ltif.: Civpri» ad h. -
295 Er knmtut wie öiii Slosivogel.
•296 Er kommt wie g'enifen.
I Vnn einem, der (gerade cor recbtao Zelt ftu einem Ort«
I encheint.
f /■>!..' II arrli»* comnio marc^c eu cardmc. fLentlro^, a^iU
*397 Er kompi, wanii mun den Kelch im Sack
•398 Er kunnt am jüngste Tag no i' epot, — 5iUit-
M»rMt*T, 59.
♦399 Er kunnt im Gichür wio '• Kratlettmachefs
Ungliür. — bHtfrmHiUr , 4S.
•300 Er kunut nid ItisMaien-Ost^re. — s»ttTmeiMfr. w,
I •aoi Er kuüiit, we»n alU Ehr en End het. — Sut^-
' mnUtT, yjf.
1*302 Er kunni wie ssum Aelterli üa. — statTmeuUf , &».
Er kommt, ala wenn er Tom Alt^ir klM«^ «lebt
■chmuck am.
[]03 Eb clioud em wie am n'alta Wib *i Tanza. —
Irin. a»7; ^imroifc, &027.
Wenn die Sache ntrbt geben will, to wird ifia«eli«B
das Krlernen von Kfnntnlasen und Fertlfketten ao
achwer , wte einer allou Krau da« Tarnen.
• 304 Es kommt ihm auch im Öchlale vor.
*305 Ea kommt ihm wie dem Bauer daa Aderläs-
sen. — tifrfiifl. 3>7; MifnröCJt. >«JS*.
•306 V.^ kommt ihm wie der wonnwitzer Hirtin beim
KloBBelkochen.
Wann Jemand etwa« 'Ubarratchend kommt; auch um
au i&tffii , A\tt jemand iclne verrucJcte fllujtil« bekommt.
W I lu Dorf im Krciae Ki»t»Uch. li«gl«nitig«-
•307 Eb i. .. .. ;..ir a propos. — BruHH.U.n,
•308 Es kommt wie aua dem Arsch ina Hemd. —
•309 B>8 kommt wie den Hühnern die Milch.
•310 Ea kommt wie vom Himmel gerallon. — £ä*-
•311 £• wird kommen wie dem Bock die MiJeh.
•312 Et kommt wie Melk aas dem Owen. :Uans%^^
E« kumuic wie Miloh adt tl«m Octtaen , ron «twa«, dn«
gax nicht kotnmt.
•313 Et kücmt sik, a» dem Osacn de Mialkc rjtor-
/afcn.J — iroc«Jr , »* , liU T"! .«,. i; «1 . M.
•3U Et kummt alle aüben ' :thitl)
Wenn mau «Inty «elten • < lai&fnetitallbnde
äaebe beaetchnen wtU.
♦315 Et kümmt, Bf>ggt Massel. (Säatikm^m m !h\m»-
♦ 316 He is derbi kminen u Jmi bt de Dimcl \ hadda
he 'n st'Jii'^n, — frmnmflitn, 1. i$4»HJ
UttMol. Da««*l, Daa«*i = d«f Kawaglleh« ipinul«
Bautu , an weUkea lUa b«aa«n. yiagei «tcr lUnM^r m
den EauornLiiuxorn xnaemmenaeUageu. Wahr«ohi>ln>
lieb fat unter UUaael die tJueraxl ftfritunt.
//, HS! o.
•317 Ho i» ii^.*.. ^uiujcn as .lan Li*n liluw^toek.
(Oulfnrt.J — Irommunn . y, h'iA, -,4^,
Auob Klaveuttakuu — äprtng»iock, «iit« ätange, ua«
leu mit ulnnm Kolben iKlut«) veraehcn. um damit
Ubi'T einen l>ra1-en tu eetxirn.
•3ltJ He klimmt legir Wall, (nttfne*.) — Ittwtr», hb,
Hau%kulfHdti, U,
•319 Hc kummt mit de Mustort (Senf) a* dt Mahltlt.
— Arr« . 98u,
•320 He kummt mit Kltim|H;xi in*t Gelag, as Jan
Werner up de Landdag. — A>n». I7i. IhuAkaUn-
Kt antwortet in tiut<ir livaetlsohaft mit ploinper Rede.
Klump = llalascbab. ( VgL Stiirr%l,ur<j , I13*vj
*321 He knmmt upp't Schlentcr aa du Tambour in
Em«lon. (Ih^nn ) — /(«(N«k.i/*wl(i. n\
•322 He kumt huin in't Fahrwator. (0»{fr%u.) —
Vroffimmin , \\ 424 . oiH» . !tnu>ik»AiStuUT , li
•3*23 Ho kumt app*n Slflg, as Jan Wübben up de
letzte Lepge '. r'M"" J — tuM«'«iM, sow. Krttm-
mann, \\ 5»4. 5W; n>iuMkiiiimdfr , UL
*} Lag«!, boeoadem eine Lage Getreide aunj Dretchen.
•324 He kumt van Emden, Gott bctcrt, (Q»tfruK.)
— /j'ufren, 14»; //««tiuJrfulfi , //.
*325 Hei konimt wie de Hund von de Kliat. (Sam-
tand.) — FfytiJtbirr \ Kti4.
G4M«bl«g«n. I»hm. KSal, Kiatig = lluobcoil.
•320 Hei küramet as Mosten no dcMohlteit. (Suwr.
hinij
•327 Hi aa üüs Jins Tattcn, diar 'r komt, blafk *r
satten, (imnunj ~ Woii|.f. 17//. 371. Hl; Johafi-
Mm, *«1.
Er l«t wiu JouB Tatteu , wohin er ki>mmt, dn bleibt
er altxau.
•328 I komm' und weiin's Stlimiedknecht regnet.
(Ltmj
•339 Ich kam nie recht. — Franck.it, m^
•330 Ick kuu mg tu mi sülvst kamen. — bühnert, 3i&''.
Idi bin rnolner nicht uAvhliy, ich bin nicht Herr
meiner Zeit.
•331 Ik kern, wiin't uk SpikkiuTi rintj, f.Vard/rtiaj
— ifthatrscn . 89.
Ich komme, wenn v« auch Kagel rej^net.
•332 Ja, gschwind kumm se, — Stucrv^^U'r. ii
•333 Jo kern man| wan Saue an Muun emsk skiiu.
<'Aordfn€*J
Die kommen nur. wvnu Sonne nnd Mond augtelob
•cbefnen.
•334 Jo kumm ajnel de. — Snu-nncnncr , H.
•335 Kamt sei ümmer ein Dek« so lihrt sei ok ein
Spräk. s MiekiinhurtjJ
•336 Kimbtfi bis durthin. — aomoUke. bji.
•387 Kimmt a duch wi a bleierner Karl gegangen.
. 6VJ.
•ha 8ammlung hat: wl a bleiern Minefa.
(V^ .1»,, !U, 410.)
•338 Kimmt a mir recht oartlich ' fer. — Cwrno/ci^, «91.
<) Rmpandlioh, oigeulhUmlich, aehrofl.
•339 Kimmts doch nich aus der Frendsohafft. —
•340 Komm, kommt du sollst Kaiser werden- —
•341 Komm, »o man die kess auffsetzt. — rfn»*tk, ii. is ;
Käffe. «ST.
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I» '* . -■" . , ;.i..--. jj .^ ., . ... ...a»
lf«iceb«n tatt
342 Komm, w«*nn die Ftnge« blühen. — ««»»tA.
343 Kommitn thttn thut er^ ob er aljer über über-
URch kommt» da« ' I
1479
Kommerschaft — Komimt
Komödie — E^nig
14»
*344 Kommen ^ vann der plaff des tegea gihL —
Franck. U , 111*,
* S4ö Kommen, wenn der schad g'e»clieheii tft (8. Bm»-
ii«a bi BBd fitaU.) — Fratkck. 11. U^.
*34€ KomiDt's doch nicht aas der Freuodscbait. —
SimrwA, VOfi.
*347 Ko]Dint*8 nicht gleich, bo kommt*! äben Jahr.
*348 Kamm er nich noch a mal a sq. — GcmaUke. &»&.
•349 Kamm ich »chu bis dohin, to komm ich og
will weter. — ConMiiik« , 704.
Ejd» bretlaocr JCc*tit«riiL: ,tJ« dq nn, kommt er og
bi«i dnrt« hei, kamtat «r gewita oocb Mrtttx.** (KtU
*d60 Kamm mer cid i d* Lälri, da hesch kei Küechli
|[i8«e. — 5teirr?n«i«t«r, i\.
*351 >icht kommen (zahlen) bis Maienostem.
P, b. Dl«, weil Octern nie In dtn M«i fUlt.
•062 *S wird noch kommen wie annem alten Weibe
die iMiich. -> GvmoicU, lo»: BiMxttm, ee»; lM«4-
4mMiA ».ei 5i*wr<wfc. Wlft.
*86d Se koamcn wa de Toren ( Heuschrecken ). (^it-
bunburg.'Mchs.J — i-Vümmftnn. T, ITfl^lM.
Mab tagt »ttch; B« koamen den Jerda ichtr^-r, wji en
H&lwtidder, mftt der IQaft (Kluft), mAt den Drtäk
(Drack). (VgL Fnmmann, l\ ITt, IM.)
•3&4 Si kannt wie en üfjpiani Kue. — SuiermeUwr . m.
•366 Sie kommen paarweia wie die Strümpfe. —
/r/ix. SB.
*356 Sie kommen wie in Kotitz aaa der Kirche. —
Virchrnya/cri«, S. 29Ü.
w-Midt, WGDO mAu Leute g^ns ▼ereliteelt
g' ■ KutiU tat eiti kleines Pfarrdorf 2'/, Stunde
von Ü^^utieD, ttod nach d«r ^ngogelteoea Qoelle mit
tpftrlicliem Klrcbeubraach.
•367 Ueber einen kommen wie der Weihnachtsabend
ül)er die alte Frau. — Emilie Carlen, Der Ein-
nedler auf tirr Jukanmtklijtfu: (StuUifarl 1B4£>, S. 80.
*368 Wenn er kommen soll, muM man mit Kreuz
und Fahne ^ehcn.
Man moai aleli Tiel MUlio geben, um einen Beauch
TOD Ihm KU erh^ten.
•369 Weron jr eh kommen, »o het jr mit vne ge-
essen. — Frnnck, It. lU^
•3C0 Weratu eh kommen, so hetst gut »pil geaehen.
— Franck. 11, 111 '*.
•361 Wo he klimmt, dor es ümmer Jagd. — Däh-
neri, aos'.
Wo er ist, d» geht'a immer laitig oder atnittig her.
•362 Wo he kümt, ranket de Schorsten. (Düren.j
•363 Wor hei kümmt» dor rauket sine Köcke.
(Wahicck.J
Wohin der Bettler, Vagaband oder dtr Tor&ehine
ParAait kommt, da findet er.
KomnäcurschafL
1 De Kommerschafd schad ( scheidet, trennt) de
Freindschafd. (Tncr^J — Ftnncntch. tu, 516« U;
Laten. 177. Sü.
Bei Lfir^ff (Im Oloimar jii d^n OfAichttm) atoht Kom-
mor für du buvbdeutaolic Kumraor und Verdruaa ; Eom>
merachafd aber wird durch JClgeanuta erktArl.
2 In der Kammerachop schett sik de Fröntschop-
fhi'rhhw.j — U'otwi«', «7. 63,
K omnüi.urtls' •
*He hett en Kummhurtig'. (Holtt.) — Sikutse, //. sia.
'j Für Diarrhoe.
Kommisbrot.
1 Besser verdienten (hpzahltes) Kommissbrot, als
erbetteltL'r (geborfrter) Kuchen.
Die Iduiten; Bemvr Kloltiubrot dftboim, mla anderswo
Kolataohen.
2 Es fallen keine Kommissbrote vom Himmel.
(Btrlin.)
„Na denk' Ick, dot Wettert* balwQJe, et Ikllen kdne
Camlab rodle vom Himmel." Ein berliner Eckenateber.
(Vgl, Braun^ Bit/Uolhek de» Frohsinns, Bd. 3, Hft. 3, SJ. >
*nfö£
tcr en Knmmit as twei Kuramna, (MecklenbMrg.j
— Haute, IM ; für lerer : FTommann, lit . Stf , 34,
XmpAahlt, daa Qewiaae für das Ungewiaae anwählen.
Koni'ödle.
1 Alle Komödien, neue KomödiaiitflB* — a^^t . ^
£i»fdUt, »IS.
Vm n aagen, dMt aichta ümmm 8»«*h*h», iaet nr
die Peraoacn wacbeela.
*2 Ea ist eine blotie Komödie.
MittL: He« ia ttma koweJie, (BMrrwbtm^^ J, 411*^
KoniAdiMBt.
1 Die newe Comedianten apielen nur alte Cone-
dien anffein newe manier. — Lt^muiam, SSi,9t;
Eutirin. 3t7.
2 Wenn die Comedianten haben aoss^espieit, m
geben sie Kleider vnd Kleinode dem wiede.
von dem sie dieselben entlent. — takuum.
747 . li.
•3 Er wurde einen guten Komödianten eeben.
Boli..- Er xonden stt^ue tlechte komediant«ii *S», 9ßi9m
eUc madir de rol , die h^j hebben mcet. CHarrt^^mm,
Kompa«s,
I Ohne Kompass geht der Schiffer nicht ina MflS;
Fn.- Hot* reiglt es eomi*B je oee^^j ity d^^gH ttf »■•-
*J Wer sich nach jedem Kompass richtet, koinmt
nie ans Ziel.
Dan.- Baetter da din conra efter hvert cofDfAJ, la» gjtfr
du Dt galt bMbk. (Prvt, dan., 4S7.J
sich nioiit
dt
•3 Auf diesen Kompaaa kann
lassen.
Hott..' Oj> dat kompa« kan men
(Hartitvme*, l. 431*.;
*4 Auf diesen Kompass kann man aidiier fahren.
Von gtitem Batb.
* d Einem den Kompass verdrehen (verTncbaLj^j
Lrhmawn. 774. l; Simfflic. , I. Wd . Eutdrin , im
In dpm Sinne wie: i>ia Sappe ▼•r«alc««. tia \
dl« Trommel icbLagen. (Vgl. F»aa 114 and
haar ä.j
Dan.: At forr^kke eompasfet, foraalto anppen, alaM W
paa trommen, alaae banden ud paa &det. (ff^
äan^. 182.;
Soft.: Het kompaa ia Terdraaid. (IIurrebomt«t /« Ül^l
•6 Ich liabe meinen eigenen Kompass.
Holt, : Zeil op je eigen kompas. (Barrtbmm^* , /, 4n^>
•7 Man moss sich nach dem Kompasa richtezu
M0IL .^ Bigt den koera naarH kompa«. (Barrtb«a»*t, /. ttl ^^1
•8 Mit diesem Kompass kann man segeln.
HoU.: Op dat kompaa kan men veüifl a«0Mi. CBt/^*'
•9 Ohne Kompass segeln,
H<4L: Hij leilt zondcr 'kompa«, ( Harr« tum f* , 1. 4JI«>
•10 Sein Kompass ist vom Nagel (verdreht).
Wenn ea mit jemandea Kop^ nicht reolit i««!!!.«!»
er miirrisch n. a, w, ist.
Kompliment, a. anch Compliment.
•Komplimente wie Wagebreda. (Sit^mgrLj —
/rwrtAAuT*, 2117.
1 Ain Künig, der auff dem Stul eitxet, su rieh*
ten, zerströwet alles arga mit aeinen aagifr
— Agncola 11, ÄfiS.
2 Ain Künig, der die Armen trewHch richtet, des
Thron wirdt ewigklich bestehn. — ärmki
3 Ain Künig rieht das Land aufiT durchs Becht,
ain geitziger aber verderbt es. — Afm4s
tt, s-iä.
4 Ain Waiser Künig* zerströwt die gotJoscri tTjJ
bringet das Rad über sy. — .iy?»
'> Ueber die Bedeutung dea Wortea ,. .a
heiaat ea in einem Artikel von A. B, ; itt
ntuatrirlrn Zcituni^ (Leip*ig vom 14- Jai t-
^«Seinem Furaica gab jädca Volk den '
Lebonawoiae, dio es vurxngaweiae f •
alle Einrichtungen dea hAuwUchexi
bcna abhkngen. Der indische K<>'
•weil er die Aufsicht über die P'' -
baa führt. Bretwald nanni«
Jenigen von ihren Kdnigen, tit
und Bauern aa U&terthatien ii>iuo. ^01:
Oeratemeialer oder GretreidefUrvten, Caar
Von Wein> nnd Ackerbaaem, daa böok^w^M*« m-t*
einen Baaernkdnlf , König andlicli da« Ob*sliifaiit
Kuhinnoog.**
5 Allen kann aocfa kein König gelall«
Xaf.7 Atdaa r«t xvfi santa sbaal««« grttgi ff}A=i !•
1481
Kauig
Sdiig
1483
6 An einen Koni^ Hofe ist jeder selbat sein
bester Freund.
Frt,: A Cour <!• röi, ohMQn pour «oK (CttMwt^ 1S64J
Holt.: Aan*« koningt hof !■ dk Tuor rieb selvAn »llaen.
(äarr*toMttt, /, 4ai*'.J
7 An heiligen drei Könige iind die Tage einen
Ilahnenscbritt länger. — nnntb^m vui, 69,
8 Auch der Kimig i«st den Honig nicht mit Löffeln.
BihiH.: KrAl T«Uk^ pan, A lop&tou cokra uajl lU. f<?r
Poin.: Kt<^1 wieiki pan, a lopat| cukm ni^kd». (C«l^
9 Auch der König ist ein Mensch.
fri*: Le roj ett home , com« vtiif aoltre. (äorill, II, 43.^
Lat.: Rex etiam tiomo eat. (BuriU , 11, it.)
10 Auch eines Königs Ciut kann man verssehren,
MoU, : Aau eou koning« goed it wol doorkumcn. — 2<k> kao
rnea w«l koaig« gcied rerterea. (üarrttiotn^« , /, 4:11 ^^
ti. 4:«af'.j
11 Besser selber zum König gehn, alt beim Kam-
merdiener flebn (stehn).
Fn. : Mioux vaut t'adretier au rol q«'& •«« minJttr««.
12 De hilUgeu drei Kiienige (6. Jan.) bugget *ne
Brügge odder te breaket eine. (Dürenj — Fir-
vicniih. I, 361. hochdeutsch bei Rtfimberj Vlh TO.
Diu Sage hat den drei Köoigen aui d«m Moirg<>nlaQde
die Nam«!! Ka»par, Htilcliiur uDd Balthasar bvigol«(rt,
•ChU KOuis^c ( «. KOnJg 4), dcno ihre Nam«n gahO-
ren alle dorn Hirtvuleben au. Katpar b«deDtet ^ah-
■obüder ( Kunaipt»), einen lolobeii , dcmtine KubhMr«
dvo in •oUildtunniueu , d. h. rund«» Umituuungsn in
Sicherheit liriDgt, «iu« Lebentweite, tod der da« Katpi-
•che Meer nein cd Namen erhielt, well in teiuer Nah«
lauter Hirtpttvolker Iiauaten. Melchior war ein Milcher
oder Senner, der das Vieh auf die Alpen trieb; and
auch Balthasar betchüftigte sich mit Vlehiticht, jedoch
duDtibvD mit Wainbau. Alle drei boxeigen dem Chritt-
kinde Ihre dankhare Verehrung dafOr, da«« fortan UDter
denen, dl« d«n Lelircn »einet Beligioü nachleben, die
rBoheidewaud xwiicheo den trertcbiedeaen Culttirartea oüd
gatrannten StAnden fallen motte. BetcbAflignng and L«-
benaart [sliid keine Gradraeiier für den peraönlicban
Werth de« Mentchon-, «i gebOrl eben tu den Aufgaben
der chrletlioben Beligion. dem Ackerbau überall Bahn
TU bAchen. wtdt dieaer die aioherate Borgraohaft fftr
featgeordnetv tlttliehe Zuet&nde in «Ich trkgt. Eine
beatere Oabe ala dio Gabe d«a ^flug• gibt et nicht.
Alao Ackerbau iu Verbindung lait Viebsuchtuud Wein-
bau. i,VgL A. JIl/ericA , U9b*r da» Lr^tätJntffJifrti , in
der lHuUnritH Zfifung, Lelpaig ▼om U. Jan. lHf>, 9- S3.)
13 De hilligen drei Kiienige küemet te Watcr an
oder gat te Water aw. (Bürm.) — Für /leriohn :
HWel». 59. 33. Kochdcnltch bei ni'in»l»rry VIU , 70.
da Slowaueu bebauptaa: Wenn an den drei Könl>
gen der Mond wlchat, wird aach der Frei« fQr allet
■telgflo: wenn er aber »bDlaotc, wird ein gut«i Jahr
werden oad alle« im Pr«i«« fallen. (Rtititttrg Ulf, 7()>J
14 De Kiunenk dinken, se tirften den Angtertünen
nor de Üge losseo , dat se dermät schra k&n-
den. — Schuiitr, SU.
16 Dem Könige die Erde, dem Baaer das Holz. —
Graf, 67 . t«.
Waa dar ftLr Oemeindegnl geltende Watd , dar Wald
der AimetJ de trug« gebarte den angaaeaaenen Mitglie-
dern der (icineinJe (renieinnchafUtcn. Der abgebolate
Boden aber ging keineeweg« In daa Priraieigeuthnsi
darcr aber, die da« Hola abgMcblagan batleo, er blieb
GaaaelodaaigenthQm » die Brd« gebort dem KAuig. la
jQÜaadt Deoia kouiig« de erde, deme bondten dat hoadt.
Crüer««, /, 53, JJ
iÜ Dem Konige dienen ist ein' Elhr'; wcr^s nicht
braucht, hat noch mehr.
Dam,.' Berem dlg ei at du gi««r koagen tieoeate, men kon«
gen, at bau vardiger dig dertlL (fror. ifan,. ^.)
^ J7 Dem Könige getreu bia xum Bcttelsack.
■ 18 Den Köoig wählt man zum Richter. — r.rsf,^, m.
■ Biff ala ^: 4ar
.1!
ViCh
•lebt
f«B«. -icioh
Mhd, Den koaifl kOcet naa tu Hetiiar«. iHomt^tt, Jff, S2.)
19 Der «prüi^t liiinig, ««in ■•Ib« künig. — fVnac*,
/. 1 ^ n. GmUr. t. U,
120 Der l rhlt und da» Volk gehorcht
ije, a b4b pruToa omIu akati^e. |^d*>
'tl Der h...,^ ... r Wünsche ist im LaciireUi go-
storbeo.
22 Der König erspart, die Königin gibt aus. (IHnd.)
23 Der König hat die Kirche und die Bettelleute
betrogen.
Eine Redeneart der Muaapreuiven nafh der F,lnfllh>
rung der preuatiaohen SuheidemUme» weil Keltelleut«
und Kirche erat 1.S Pfennige ertialtea muaaten, ehe »la
einen Groschen erwarben, wkhrend ale vorher aebos
bei 18 Pfennigen daxu golangt waren.
34 Der König bat lange Arme, aber er rafft nicht
allea Korn auf seinem Boden.
25 Der König hat nichts von Zufallswerken. —
Crfl/^. «1.57.
Nicht jede ungosetalicbe Handlung wurde naob deut-
•obem Recht hettraft, «ondem nur dann , wenn «ie mit
Bewuaattein und Abeioht Terübt war. Wenn ein Werk
dee Zofklle doa andern Laib oder Out rerletxt, ao wird
keine Bueae getablt, waa d«r Sinn de» obigen Sprich-
wort» iaU
36 Der König bat von Gott weltliche Gewalt z\i weit«
liehen Dingen. — Gmf. 4*6, S.
Dan.: HeAr konnogr af Oudi vemldlikt «atld lil veralld-
ligra luta. (iJuiath, 43, }J
27 Der König heisst; Pfennig, der beisBt. — J^Wn.
i/. •«.
BeMlen llint*» nJeli«, wenn dl« Mittel aur Au«(Ub.
ruag fehlen.
88 Der K<mig hilft manchem anf die Beine, dass
aus einem Reiter ein FussgÄnger wird.
99 Der König ist das lebendige Gesetz.
Lat.T Bex tW ett lex, (mhpi^t. l. 157.;
30 Der König ist der Blinden Auge und der Schwa-
chen Arm,
Dan. : Kongen er dercs tcrie aom Ikke hava rcrJe. (Prot,
dan. , 5.15.;
31 Der König ist ein Mensch wie ein änderer. —
Wunhiich 11» m.
Aar einen «ich aelbtk aberbebenden und onllanrten
Schelufrommes iat mir ein judiacH>deutaoUea Sprich-
wort au« der Protinx Poacn angegangen, dahin lau-
tend: „Pareh (Pharao), da kackti. ^' Nach einer jU-
diacben Sage hatte aicb der i^yptiacbo Künig Pharao
nl« ein Qou auagegeben. Damit nun die Leute nicht
erfahren mdehten, daaa er auch moaacbltche Bedarf-
niaae habe, rerriehteM er alle Tage vor Sonnenaufgang
aeine Notbdurft am NiL Moaea^ der »ich auf Ootte»
Weitung dahin begab (9 Jtfo«. 7, 1.^), traf ihu gerade,
ala er tieh aeiner verdauten 8'peiaeu entledigte und
hielt ihm vor, wie er »ich nun verratheu halie, daa» er
kein Oott »ei. CA'mnm, 47S.;
Frt.: Le rojr eat Komme eomme nog aultre. (LeriMx.
n, 78.;
32 Der König ist einem Bettler gleich» ao keine
Freunde hat in seim Reich. — Lehmam, //. G4. ili.
iMi.i Bex eat mendicua, cui non eat ullua amicua. (Loci
Comm.. 7.)
33 Der König ist fern und unser Herrgott hoch.
P^dn.r Krüt daloko, Fan Bog wyaoko. (Lompa. \V>.)
S4 Der König ist gemeiner Richter überall. —
Cfa/. J8. ai.
Wie der gewühaliohe Richter nur in aeinera Kralae
Beobt £u aprechon befagt iti, «o war fUr den Kaiaer
Jede Stktte, wohin er kam, boehate GoricbttfitAtte.
llkd.: Die koniui; ia gemono richter overai. (Hamey«r.
///, 5«; Uampp, 389; DmifU , /, TSS.j
/>Äa.; Koagen er loven og lovana ende. (iVoe, Ju». » iS&J
35 Der König ist Gottes Dienstinann. — Graf, 87. i.
Die bOcbate Würde im Staate kommt dem Künig (Kai-
•er > cu , der naeb der Bechtaanachaaung de« Mittel-
alten ala Schlrmer der Mentchheit Oottea Stelle vertritt,
nud daher keine« Menacben, aueb nlebt dea Papttea
Dienatmana iat. (DAnitck bei GuUith, 43; /<«i*e««tii^e, 3««^.;
36 Der König ist sich reich und gewaltig. —
Graf, SS, S.
AUfrift.: Chi king ia him rike and weldich. ( Wiarda, 1(5, 8,;
37 Der König isttodt« es lebe der König, rs. Amt-
mann 3 u. 4.)
Lat, ■ Dignita« non moritur. {Bimder II ^ 7M; £«AmaMia,
18, 7.;
38 Der Konig kann nicht allweg regieren, wie er
Kr mua« auf ht nehmen^
•r innee 4ie ••)' xnt »rund-
ete*« dar beotiv • n a. «^ w.
99 D«r König kann sich alle Kampfer kiesen. ^
^ :'Moha ift or ober-
•t' ihild. In «einem
Gl' jg« , jetft Fttraten.
Aüfr ui;ig wijt tujsk aU«ta OMnpo&a kloea.
.ömg
40 D :i Kitiilif ktnnt »ebo Leutc
iTvH..-^ De kooinff k«nt de aijo«a. (H-tmhjnt. , i
41 Der König soll erst lieh mit semem besen keb-
reu vor aeiner Thür. — Ueuuck.m,^.
42 Der KoTii^ von Frankreich itt ein König der
E^el, Uenn was tr seiiiea L'ntcrthaneu auf-
erle'jrt, dua müssen »ie thun; der König iu
£ng:land ist ein König der Leut^i wm er
ihnen auferlegt, iIas genehmin^en ble; ftber der
Kai»er \&l ein Künig der Fürsten^ die than,
wa« »hnen g-efäüt. — Zinkgrrf,!.^: MuTrt.iin,
Eitflew , 398 ; Hnmhrr^ V, <t.
Sio Auatprach Kn{i(«r Mfrxlmilra.n*t h Dm obiga
Spricllwort kommt auch in foljreo<ler Fisiuoitr TOf ; D«r
Knni9 von Frankreich h^rrtoht über E«i ('lenn «ie
trmgren, wa« «r llinett anfbürd^n niftg}-, <ler EOnifC roa
EtiglAQd Über Engel « dena iie Tollbriogeu gtitwillig,
wtkM er llinea Aubefi«blt)t der König von Sp&&r«ii Ub«r
Meii4oh«n (tie gehorchen ihm, aber nur in biUtk^eu
Dingen); der deutichft Kaiser »berübpr Pdrsteu {denn
•1e (htin, WM Ihnen beli«bt). ( V'gL Luther unii tfinf
Z<it^ nm Th. KCnxo, IM^xxa \^tt'> , 1. 1. 79, n»ch Zinkgrt/,
/, nvi.j Die arepranglieh« Fort» iit foli^coJe: D«r Kdnitf
in Frankreich ist Kex juinorum, der Kouig tod Spa-
nien Büx bomiuum, <icr König tou Kn^Uod Bex di»-
bolorum, dar Kaiser aber Rex Bcgura. (DiHt$che fit>-
mamif^ti'H^, Jahrg. i, Hfl, .13, S. 235,- /iVt^J^V; , t.; in
Fr»okr«icii lautet d«r Sprach : Dar Kai»er you Deatach-
likod ist KOoig der K<'>niffe; der König Tun Spanien Ki>-
nig der Leat«, der König von Frankreich Eonig der
Ks«l. und dtif EOQiu von EogUnd König der Teufel
(oder: ist KOoig ia der HijUot. (HHnAberg V, 6 u. 113.;
43 Der König von Frankreich atirVjt nicht, — PU/or..
»7, 12,
Well B»ch dem aalisehen ffH'Vvt?. die weiblichen Kftch-
kommen von der Regierui -reich ausgeachlot"'
■an «lud (daher dat Spri. i non oent. Ärr-
ck(tnrne'/fr, 74 > aud in h-n u. münnlicher, <iH
Erbfolge auf die okchnten ui4uoliu:ben Verwandten dea
Kdniga übergebt, lo ist dai Land »tett von einem Ka-
nige regiert, daher man ap Hcbwürtlich B^*>fr^ hat, der
KODlg «tirbt ttiohl.
Lat. : Biege« Oalliaa noii ntoriuntur. (ßtrckenm*jftr.)
44 Der König von Schottland wohnt nicht wie ein
Bürger von Nürnherjj. — lleitkiei, 14,
45 Der König von Schweden ist mit Tod und Teufel
nach Deutschland kommen. — Putoi., 17. n.
llnt«r deti i^eneraleu, die Guitar Adolf mit nach
Denteetitand brncht«, waren zwei, Namen« Achatius
Tod und Miximliian TenleU Dies hat tu dem scberr^
haften äpricbwort Veranlatiang gegeben, dessen Ent-
•tebutig und Lebflu in die Z*it des DreUfligjlhrigen
t Kriegs gehört.
4(> Der König von Spanien ist Kanonicus zu Bur-
gus. — Defitfihe HomiHi:{ttitn>j, HI, 4^. 791; Ih^^tkiet, 47.
47 Der König wird eo gut gestochen wie ein Ge-
meiner- — l>arihmakon , r.»7S.
HiufiUligkcit irdinQlier GrOtae. Vom Karleuepiel ent-
lehnt.
48 Der Könige und Fürsten Hof alud um Fried*
und Hl ' t tzt. — Cra/, 897. «n.
JtfAd..' Der : und der forsten sind dttrch gnad
gesext. , /!'. a«i5, 147.;
49 De» Königes zorn drücket nach. — Haihfi»^. ui";
Utfntmh. 7*r, 611.
50 Des Küniga Brot ist besser ixls Ilelfdirgott.
51 Des Königs DieniT sind Herren.
fre.: Sergeut & rtjl, est pevir k cumte. (CaMer, ihi^i),)
ü2 Des KönigB Freund ist, wer ihm die Wahr-
heil sagt.
,,t:^i« «iud des K'iDlB'B l^rnund, dut ihm dl« Wahrheit
au« der LU^je »ehält." ' l-i,:ftna an AUxuH'ifr fOH Hum-
t>vU(, 8. atiS.j Da ift weder z<i den ang»-
uohmtt{>n noch dai ivftrt. to ist der AO'
drang da*u üioht beUi-^.i... ,::>. Hof lä'!*, 141 , 113 u. a.)
*M Dfs Königs Gnade und Sonnenschein machen
da« Leben.
ttiim.: KoDgent na&de er soro *laü pfta grusaet. (Pros,
dum., 42J.J
64 Di't Königs Ilaud reicht durchs ganze Land.
/<«((.' Ati ansol«, lungat regibus esse manu« i
6& De» König» Ilnnd rührt dich, Gottes Hand heilt
dinli.
,1... ...I I. •,,„.»,, rt:.rr, {»jguerri.*' Mit dio#en Worten
It' ' • voti yrankreioli di» Kröpfe. .
• • .' sollen iie diese Kraft ««it 4'.'5
*'• ♦ ••>*' i'y '4 «Q Rheüns allei:!! auf einmal
nicht welliger als S^hn Pvrsmten mit Kr<'
blo« b«rabit , Baadern rnrirt haK^n *
'■"•-Ttcn TOB V. :
verloren, i
• -iridi*rn ir.
der Macht d^
er?%1.!f .,1' ,
^■cK
m Leipxiti i.».
welcher <>r < j,
Glauben ati
56 Des Königs ii . ^. . . .^.. .^^ ...
Vüd Schwert. — is-in. it. n»,
67 Des Königs Sohn mus$ entweder ein Kt^.^
em Narr sein. — Sitwoii. riM4, K>>rt^,u«i.
68 Des Königs Spreu gilt mehr als anderer Leutr
Korn. — Simrßck. ftiUj: Kirta, UW»; Bmn, /. u»;
jJav»i)ii. SU.
59 Den Köüi^s von Fr^mkreich Mantel, de« Pfalj-
graf^^n Hosen, deä Kurfürsten r«-»« Köln Rock
und den Baiertnrsten Bruch sind all gea»drt
von Einem Tuch. — Uin-kt^r , A92
^Jn Sprichwort aus deu 7 ' ~
lieh vuü DeutschUüd v-
Ergebung dem Reichsfv.
6<) Des Königs Wiir hat kt^iu Ziel. — ^r^.m,
tJl Des Königs Wille ist Ge.-ietz.
Ist die kurze VerfAisacg iic% jibanlulen oder «snaitr
de« despotischen Staut««; im KechtaataAt glÜ 4«t&Ati:
Das Utfsetx lit des K<uigB Wille
Frt.: Si veut le nii , ai veut Ijl lui. — Volotit* de rol, a'aki.
(Cttf>i^t . l."i$i; Ltroux . H , 75.;
Lv!,^ Reges eupra lege« (frc. esse volunt). L^ry^^u. s»« j
ifpon : Vor ser rejr, se quiebra toda ley. :A*km f, UU)
63 Deit Königs Worte sind Eid genug. — 4J«)a,
i^. 2. ihiif, ifS, 11.
N'aoh der deutschen KäohtsanichAuang wAr der K^
n(g (Kätaeri nicht nur die Quelle d<>s Rechts and 4«
Macht, sondern auch dor Findor der StTmhiktit. n
brauchec nicht tu tobwüren, detui »ein Wort Ist Wafer-
luHt. i^S. Wart.)
63 Des Königs Zorn ist em Vorbote des TiHle«^ —
Sjn. SaL 1«. 14; 19. 12 U. M, 3.
ßüAm..: Bei krAJfl uenf e&kona. — Carir bntfiv, j,^nse)«wiL
(Öflukoftiy.SiS, u. mx.)
S^r&u•^^(f.: Koogsord Are dunnerslag, (tjru^*, 4*4.7
64 Des Künigea grimm ist am Bote de« Totlci,
aber ain weiser Alan wiit jn veisünen. —
Agric<yla U. 1^75. Sftnchuifrt, 16, 44, Sfhulir» €9; Stm-
rntk, 13141*
tat.: Indtgnatio regis naociuB raerttt. fLHtm$, Ar. r.
«uttr,, /, 757.;
65 Des Künigos hertz ist in der band de* Herren,
wie Wasserbikche, vnd er beng^t es, wÄhia
er will. — Aijruitl^ lt. 'ihh, ~
BühtH, : Srdce krilovo r ruc« boit. f^iiik^ttif, t%4
Däm. : Kongent hiert« er 1 herr«aB hatkod. {Pro9^ ^e^, !
66 Die heiligen drei Könige bauen eine Brü<
(Eis) '»der schlagen sie ein. (LydM^hauwLj
Bmlet. l.
67 Die heiligen drei Könige mit ihrem Stern,
esien und trinken und xahien nicht
In Clm: Dit heilig drei K<.ioig mit ihrera &t«am,
fresset und saufet und zahlet ne: gi<arn.
68 Die Köiii^je herrschen fiber die Völker und
über die Könige.
Als K'irl l \Mn Etik'luuci fr stiiiM. Rii JiiTt. i^as
»i'hnftT, Mr.
Könige riohL-_ _._ __ — . .
(Oaf>ü>r. ni.>,>
Fti. r Lea roia «iominent sur le» petapUia sa IN
ron. (Kriliinfftr, 620 ':)
69 Die Könij^e sind die Götter dt-r Krdft.
70 Ein ger*^' 1*< »^^ Ivhhk'- isr in^s^fir h\ü
liüU.: Ai-
geimakk
dtg Is. I «'/.Tf -.t ",.., , 1. «ji ,i
tmn-\vr,*T
1485
Itd&ig
KÖDig
14S6
71
I
87
8y
Ein gutfr a^juig fährt nur Krieg um de« Frie-
dens wilku.
A'«ti/{,.' i«ui>il klug» cever miüce mmt, but for tha iftke of
Em guter Kouiif ist besger als ein Bcblechtes
Itdi*. •■ Qini kong» «r bodr« eud gamm»! lor. (Behn l, 371.^
Km guter Köui^ ibt ein Segen für sein Land.
i>'ri.: Bua rot attiunü» k p*ii,«t dr o« <iu(> li roii Uictprvitt
U \ttt» eii ftut ifTov«« •ouveut» (Ltraux, H, tb.)
Ei u jeder i«t Köuig in aeiiiem Hause. i.8, ßnuor lOti,
HfthD -.'!♦ und HoDil 1»11.)
i£M<. A be«tJ» on » uow-turd iLlokj hlmtelf » klng. —
Ererjr ol»c ii t t<mA on fai» own duatfbi«.
lat. : t^oilibei in «liM di^uQO r».
i'ül».; l>oma jüko ffhtoBS« o ludti J»k {ir«jfltoi. — Ot)»»
podar«> ktti.iJy w «wem doiae pAS. <^ Kudy kur imielti/
OB ■>M«>lCli «lUi«Ci4«lj. (M-ntut, ITI.J
Ein kiuger König ist dess Volcka glück. —
Eiu Kouiji hmuchl notbwendiger weite Leute^
hIb wei^e Leute einen Köni^.
Eid Ivurng der Ck- '.
Eiu Pur»«, doT a - Jio rohe
OewaJt ivfjt , kaiiii • üji^'o tml-
UD. „Zv,
«i« d«r
Mnuvr s'"
E»n König, der '« (»oscU veracbl't, wird ge-
hitJiNL und )^
i^i^i«..' AI» de k< ^*tat •&» d« «r»t, cijo
de underilAorn . . r^v<**«W, 7, «äl '» ,i
Ein König, der tyrannisch herrscht| l<ibt nicht
Ein König ist eiin b^ttler gleich, der keinen
freund in seinem Reich. — thin^ch, 54«. u; !^uu
U, sov.
Div Arab«r «tgtn: KOoJg« htbtii kfin« Brader fC^-
A/rr, SS».;
Ein Kunig ist wie ein Varah in der Vhr. —
(iniiiT , Itl. «i>, Lehmnnn. II, 3St» 9t.
Ein Konig lunu gut eobenken; er hat einen
ßrunneii, der immer «luillt.
Ein Konig kati» wol reich machen, ab«r nicht
edt'l.
Ein König moaa OoteB Lhun ond Böaes boren.
— tli-tti<Ur, MI
Ein Ki^niK oder Kny«er ; ber nicht
duP KcJcb. — LMtlcrtc . :i^ri et Att-
manmcHtn 'L«i;iziii; IVJO , , -S« l?j. (ffa/, i^C, 7.
Ein Köuiß obn verstand ist wie ein Bild .in
der Wand. — fun, //, J0$, |/««iift,lW, iO; W«rs.
back //.23a; Aurd- , 847&.
AW,.' M»l<tpur »a payi g^uTeru« fartxn rot jroBeetiDieaa^.
Ein König ubne Gert^chtigkeit ist ein Fluss
ohne Wttsaer.
Em Konig winl ein stiller Mann, wenn (wi*)
er niclit mehr gehen kann.
8pt»n.: £1 re^ v« hatlJi du p«i»d*, j ao ttMte dö quiar«.
Ein an(f»l ' ^. ' ' " ^' '
Ein VV
Ein wüst« I i.
Einem jungen
X«/. /AcYpitw. ei I
Einem KOoig ditrui mau iuu bi;aUji duiuh (iö-
y rit}»OdBd«t *• «611 eoU^
9a L.-
. . in. ri Fcldherrn
I »n der
«chl. —
fWMn>chr^ fimi Befehle.
■en und Prio*
ia* cui J'ttttvr IUI U«l>«ii. , Ä-AIrcAM,
Dun.: Biit«n kMkf* «Li*r ki^rl (Prrf, tfi«»*, )54.^
/"^ r Roi oa T\ttk, 'Krttjintffr, «iK>»_)
ia^: Am CaoBHr. aul nihil, ftfinrff.- //, JMW* PhiUppi,
97 E» bat kein König eiuen andern anfang seiner
gehurt als ander Leulb. — //wu«h. i4t>o, «i2.
98 Es hat wol ntehr ein künig bettelt. — Fnimk,
11, ISS* . Pttii. n, Sil . GiMtur, /, »i, tinmch, SIT. 41;
t'ltr^kN . J87 , >injfai-t . 105«.
99 Es ist €iu guter Künig, der sich nicht auf an-
derer Witz verlassen musa.
100 Eä ist ein guter König, der ach selbst regie-
ren kann.
Jt. Nou puö esier buon HA «legli altrt, ohl oon I' (t dl
•« »t«*fi>. (P«i*ay/«u. 3ly, 1-^
101 Eh ist ein yeder künig vn*} keyser in seinem
hauas. — Franck. li, loa''; rirjittir. i-iT*. txhna^nn,
li. 141, U7, Vvlt\, II, äoi. S</,
Wanii'i die l'nu nicht Ut,
U.ut«t-. ia tein
n«4«.' Hv»r rr ki
^//, ■ '■'
A
U«t- In I
103 Eü ist
nicht
103 Gib den
. s. 1*«»,^
v'«t buut. iffVff. 4tfi«., a&4j
i^ij «» auatsoti. ('X*/^jr*. //. 197;
«tjn ln4i», (rTnrrtin.>m»t, I, 43l*.;
■ r.ijrha, 91», 3.;
Qui hbat «•! rex
';r^9 er
nicht Wein tutrincken, noch
den FursU'ii AUiioke getrnnckc. — .4ynmlu //, Ji9.
104 Herr König, 'n I>reier is zu wenig, *n Dahler
is fu viel, sechs Dreier wagt man ans äpiel.
(pitmmeriuj
c > . ... .. , ,, jf,^pt^Q K^inig filhTt.
(^ - haiidl.;
106 Htt. i. — PrM. Siiim.n;
Ifc/ir-y.H - - - - n dödh. rf'^rjiiflj/, 91.;
10t> Heute J\ >^, — At^i. //. «so.
107 Hil^e drei Konige boet 'ne Brüe oder hei brekt
eine. — Sihnmbaih, U, 6S6.
F.D>let der PreikcluigiUg [,*>. Jan.) kciuo Eitdeck«',
•o biidei er ««in»; findet «r ein», •<» bricUi er lie. An
dieivm T.-ii/f .ior uns .iit-^^t Zeit loll il<i« Tbauwettvr
iu Frf>f ilbergeh«u,
108 Hijg»* dl en hebbet Appel ün
iOÖ Hilu t de Roi-
• '/ , 233.
Drei.
bnn Ulli .)
110 Hilgt-n Li- :.^...^ ... ^. 1-4 ^„ H4ueutritt
wunnen. fhwi FeUmoi^.j — SchMUt;, U,i\i,
111 Ich wiJ) König sein, sagte der Dornstrauch ztt
den Bäumen.
Die Buftfen: Wan »j-meh von flem K^'nf^' i!*^ Flsrhr,
d«r 8tefrlet icl " " ,j
erhöh ihr Ha
1 12 Ich will lieber 1 _ ^ - _•
haben . ak eiu^L der Papst
Alexander — il^
113 Je mehr Könige der Feind, desto leichter der
Sieg.
HA Kc*mm»t du in eines Königs Haus, geh' blind
hinein und atamm heraus. — futhi, GutdUchuß,
I, \^.
Hb König, die tyrannisch herrKchen, leben nicht
lang. ~ lAfntnn. H.%n yis.
116 KOnijf 'ditie Verstand, int wie cm Bild au der
Whnil.
117 Kanige haben lange Arme (ilAnde). — K/rb«r(r«'.
// ' " t, a««/, ti»IO; Emieim, 3S8; tofcwi»*^
1./. IW4.
. <uaM» tttsiiclira diirci.i«ta«o, m« audfra uieb^
1487
Kling
im
Engt.: ftlnu* hh^m loo« Uattd«. af lOJOiJ
Boi, ca bcbbva Ua«* JlMUlMk (SarrAvm^,
/, . .-
/I. J priBlatrl lUMiao 1» Vrme«i» tUflMt. fJMt*tmf0r, $»•.)
l*t,t Aa MMit 1DII0M M|<bM •••• aMlM« CO««l* 1080.;
. LoQSB« rcpw wMitt«. (Krmtm. » Ml { T«||;^£m. n *.}
Tui" ■' l krölovl« Uftlcko «1<U%. viel» «I^bMi-
ifAbeo , deren
t>edl«n«&.
ÜrA- iriKar tkafwA ISu((» »nriBr,
Hpa'i.- Cyu ti f«7 y
I f ■ r ' il di» > iJrsiJ'ri U'i'
ik < livam mit Aug«i:
iJo' ' <l»;«ho riiir » «J
X,a/. Multii'. raffutn aur«« et qcuU.
/*•<!».; P»Dowi« krölowl« «UUko wldxf, «dal* «tyaa». fC«-
Utkattky, m.)
119 Könige Immo Kirchen gründen und Bauern
voUeod«n, — '^tV. 5J7. 3».
Oaf L*ciü< ' ' <üe KrUutfUlM 1001 B«a, der
liltchur •«»?' •mteun m\t fertig tat', d,a« dm-
swUüheuUi'^g' ^>^" tbut d«» gu tu Volk, dem sie,
ftObaid ai« l«rLi|j i«i, uicbt «JLniu*t durcbgab«iuia ffe-
150 Einige lieben den Verrath, aber nicht den Ver-
nitner.
Xngt^i Kttiga lore the LrtsMOo but n^t tli« ttmitOT, (Böhm
IS, li^.J
Sjtan,: iMM r*;«t •« p»9»n de Lt tcafcioa, p«ro aoa del
121 Küüigc regieren über die Welt, die Weisen
über die Könige. — Wituidfr, X,ti.
Wu (l«u mtiüism Tbeil bvtrilTt, ia eloselaeii FJLUtii
auch «ot flatrvn, Kmu^uuker u. dgl.
12'2 K< r ' ' ■'^ n«chen.
..:, der io dl« Soiiiii« •iabt, wird
133 Koiiigt» vi'iTtuliUiu iitt« Land mit Recht. — Craf,
O«, 16.
[fdn. Kuntfrlan vUthri^ttlr Uudldh med lOgum, (Jum-
Vli Konigi butaung die i»t Recht. — üraf, 17, iw.
AU/r, r KonIntfM •aima dat 1« riucht. (Heitema JLC/JT,
t. 898 i Hi^ihoftn, 494, 7.;
135 K'ii ' ^ *ujng jf»t vortrefflich.— Cra^n. 197.
I iiJto all Vartrvitvr dar UeaamnitUolt — Stantt-
AUjr.i iJit koiiingft« »atjna dal (■ trt^noUok. (Wttttnt
it, 14», IT; HrUtina, XXIX, I , 2Ä',.;
12ß Lüsat der König etwas ungerichtet, so babMch
zum Kaiiier Muth. — ßm(. 426, mä.
W«r unUtn kolb B<>cbt fliid«t, woDdat «Ich an dt«
hbbvro Stelio. ,,J>nr Übarrluhtur iull den uot«m aehla-
gCQ aod atopson, hU vr Kccht thnt/' (i/rimtn, WfittA.^
7, Hl.) Und iat auch dot hoUtsre iiicbter nicbt xu bii>
wagen, au gebt man «tua boobuten, vom KUuige aum
Kalter.
137 Man lasse keinf^s KöDiga Mund lügen vmb eines
Pfüfftm willen. — hiri. itt.i.
129 Mau muM ein Kunig oder ein Narr geboren
werden. — .s'imri(i.i,5S33.
Vgl «hnrdlp» BpHphwnrt dl« Sohrlflt Dat Sprichttcrf :
>f. ■■^''^'r rin narr fftÖom
Hrrm Kr anno Äo-
rirt'tii < tu tyllh /t' n htti^ffH '•»<( Kt^fM luttiindiff, rw-
atuucht Uunh U. S. (SpalatinJ, Logaa WJO, in No-
rut «rhcr«en.
llKJjUlltctOIi, ObltOI. (Cü'
130 Nueh ilt'*'i iv<uiigen wuchsrn die Tage um einen
IIiihin*iiB«'britt. — .Vimiwfc, 483». Or«*«*!, 188.
131 Nahi> bei K^tii^MMi, uaho beim Galgen.
133 Newcr Küuig, now (ieeetx. — IlmUek, uto, ST.-
Gaat. f^n-, (iruf, IT. SO«; Slmnck, &B|fl: £drfi*. MTS;
Dram. /. IV35.
ELu JjQdlacb'doaliCibfl« Hprtohwort aagt: Mata aoUfdr
kainett nouoti drtollocb (KOulg) boten, weil im Mittet-
alter auf rtonn JudrnfotndUobea Faratea oft soch ein
«chUmmertür folgt«. (Ar^mm^'Ji.)
Emgt, New klng«, now law«. ( Artttittfirr , G*0*.;
i'r»..' De ni^uvcau roy uoatelle Iot. (Ltroux, II, U4;
£ril»imff«r, (tH)».;
Jljpaa..- S««TO rejr, oaara I«j. (Cühier, S681J
133 Op hülsen drai Küenige sint de Dage en Ha-
oenmriet lenger. (GtafKhaft Mark.j — tro^ir.
189 Mit Kuuigi<n ist iiiehi gm
ftpnn.: Coli et rey y ouii I«
134 Prang« inciii ror dem Künige Tiid trii ntetts
den ort der graeeen. — Mgriad^ n,su; l»
iery yjtK o.
135 Seid ihr d«r König oder der Baiter?
Weaa Jevasd, dcria eine Ge—Uechaft tcifct^ am b>
bvdacb« oder Grobhait dca Has aaf «Uai Köpft rTfctH
Üfacb ctacr Aa^4ot« aaa dieta Ii«6*a Haäozicb'e IT. «■
rtaaknidb.darx«rolc»deTK4>Bigasd derBaacr.Avtta
■iobt kaaata, aber eabaa ereUia« «■ dm &eMl|Bikrt
allaia a<reb 4mm Bat aaf 4an UMmfitm ItattM. Oe 4a
uaarkaaaie K6aiff tfaai Baaer irvrikar gaii^ b«lic.«a>
JMiige aeKd«rXA*^,wclcb«riaderO«aaUaeliaft. ttd»
aie ioiaBea «atdaa, da« Haupt bedeckt behaltea «o*,
mt Mjgt« der Baaar» al« aar aain Begleiter nad «r aeA
den Hat «af dam WofUh^ttva.: ,^uu aind entweder Qr
der Koafg oder leb bin^c"
136 So lange der König schüft, ist er um wmm
Krone.
137 Unter dem König Ton Sachsen iaa^ trink ioi
U«s den Bauch dir wachsen. fh9U.j
Cbarakteriairt dl« Sebwcl^erei, «reich« natardea
fiaebea Kouigea ia Pulen b«rr»cl*te. ,' Whv
138 Vor dem KOnige muss jeder antwort«D. —
xs. 22.
Da derKOnignacb mittelalUrltcbeta Beebt fiba^la^
tajgt wart Oencbt zo halten, »o var kelae C«i^«Mt
im Toraoe zu erbeben.
ühd.: Jewelk mau mat ok autwerden vorm* kecüi^
(DanielM, 214, 23; HotHtyt^r . /If, ^S , 'i.J
139 Vor den Künigen vureebt thun, ist oin gmicL
dann durch Gerechtigkeit wirdt dtr Throo
bestätigt. — Agncvia U. 277.
140 Vor Künigen schweig oder redt, da» nie gern
boren. — Franck. I. lis''; Lphnutnn, U.IH. Ut:
Simnnk, 5giS,
'^ Frz. • Derant lea roll et lea graadt aola laaat oa oamaiaimaL
(CtiAiVr. 1570.;
Span.: Con el r*y y con U Inquieiciom » ehlloa. rA*i
/, 20^.}
141 Wann dfs Königs angesicht freundtlich ist, dti
ist leben vnnd seine gnade ist wie am abnoit
regen. — Agncoia U, S74.
143 Was der König nicht nimmt, das bleibt des
Volke.
Fn.: TotU an roi, ditle Franvoia, et pnla a mol, Cti'^ti^
$tr, 630*.^
143 Was so ein König alle« sprechen moas, sagte
der Bauer, als er die Thronrede gehört
Engl. : lt*a only oaoe a year , aa the Quaea aaid 10 llt> 1^
cock. (Hagfn, 105, U.)^
144 Wem der König hilfft, dem ist wol geholffcn.
— R'(ri,//f,ia.
145 Wenn dem Könige Gnade manDfelt, fehlt üi»
der schönste Stein an »einer Krone.
EnyL: A, ktng'i face thould givo grac«.
14Ö Wenn den Königen zu wohl ist, gehen »« <*
den Kaukasus.
tMcB Sprichwort ward in einer Z<>itang im Jabi» IM
oder 1841 bei tielegeuheit einer Niederlage der fCaan
im Kampfe gegen die Tftcberkcftaexi angefahrt,
147 Wenn der König den Schnupfen bat, kann
Schranze lür ihn niesen.
148 Wenn der König fünf Eier zu nehmen
so braten ^ie Soldaten tausend Hülmsr
Spiesse.
149 Wenn der König getrunken hat, ist FniMdi
süssen ^^'eine8 voll.
150 Wenn der König krank ist, krankt auch daiTdlk
151 Wenn der König niest, schreit das ganat Bdf-
gesinde: Gott belf!
153 Wenn der König schläft, so schläft aocb «Ur
Eatb. — Graf, bn . tn.
„Wenn die Oberaufaicbt lariiArt, achleaal Am
drian in die Uainie, ttnd alle Wfecfaler der Ol
fallen iu gttsaea Scblamater.'*
153 Wenn der König weissen will, wip r^frb n* ^
miiss er mit den Knecht^^n
154 Wenn die Könige bauen, hnt>
thun. — SuekM , f SS . lim,
155 Wenn die Könige eeo&en .
schwer Athem.
156 Wenn ein König nicht gütig ist^ ibhit ihm ^
rechte Arm«
14b'J
Küiilo'
Köuig
1490
1Ö7 Wi'iiii uin König imr noch anä Einpacken (lenkt,
bu gibi er die Krone selber verloren.
158 Webii ieli ein König wäre, sagte der GüiLse-
jungc, So liüteic ich die Gänse zu Pferde.
159 TV'enu ik Konig wer, sagte der Bauer, so wull
ik alle Dag bradeu Speck eten. (IhUt.j —
Sihntze. I\, 337.
J60 Wenn ik K(»nig wer, sagte der Sauhirt, bO wull
ik min öwin to Per höden. ilM$t.j — Schüue.
161 W>nn sich die Könige raufen, müssen die Bauern
die Haare lassen.
Böhm.: Cnikolio kxilori bl&znivf spAil, toho Ud sl^m
lulti mual. (Cfiakovnky. H'J6.)
Lat.: Quidquid dclirant reget plectuntur AchiTi.
162 Wer auf der Könige t reundsehaft baut, hat auf
die Discantstinime eines Knaben vertraut.
163 Wer bei dem Konig steht in Gnaden, au dem
kriecht das ganze Hofgewünn hinauf.
//..' Cbi Ii4 la grazia del ri, 6 un mono tk. (Putta^iia,
aia, a.;
164 Wer dem Könige dient, der will vom Könige
leben.
Fort. : (juereis que toi sirra, bom rei, dal-ine , d« que Tlra.
(Böhm I. 2JS.;
165 Wer dem Kon ige dient, hat einen guten Herrn.
Fri.f Kiui aert Ic ruf il a bnn maistre. (Ltroux, II, 74J
166 Wer dem Könige gefällt, dem fehlt's nicht au
Fett zum Brot.
167 Wer dem Könige treu dient, dient auch Gott treu.
Fr:.: <jui eit au roj il eat 4 Dieu. (Ur.jur, II. 74.)
168 Wer den König zum Vetter hitt, kann leicht
eine Plärre bekommen.
Kltiet m«ldvte iiici> «in Candidat des PredigUmt«. der
snrttok(r<>s«tit «rar, weil er keine einflusf reiobin Verbin*
dan^ieu liatte, bei Frieilrich II. von PreuHen, der ihm
ciue PrediMt mit dem Jiemerken auftrug, daii er den
Text Auf der Kaniel erhllten werde. Dort brachte ihm
dor Kirchendiener ein vcrBieRoltes Blatt« da« lieh, al^
er es uffnctu, nli leer erwie«. Kr liielt Über das
Xirhte eine treffliche Predigt. Der Konig schrieb an das
Conristorinm. dass er den Candidaten zu seinem Vetter
annehme und beans)iruchte eine »rute l'farntelle für ihn,
die er aui-h bald erhielt. Wer einen K^nig zum Vetter
hat. di<ni kann's uiclit fehlen. (Braun, Di'Aiotkek df*
fro/miHH-,. ///, 1, bv;
169 Wer des Königs Hund geschlagen, dem (den)
belk'n alle andern Köter nach (an).
170 Wer des Königs Kuh isst, muss ihre Knochen
noch nach hundert Jaliren bezahlen. — »hkWit,
XL 77.
171 Wer des Königs magere Kuh gefressen, muss
sie für eine tette bezahlen. 1 1>. »»ans lu n. i4S.)
— iniiifcf#-r. XVI. '^9.
Enyi.: He that eats the king's goose sliall be ehniced with
the featbera. (Böhm It, 13.;
172 Wer mit Königen redet, muss ein Messer an
Seine Kehle setzen.
Man soll die Worte auf die Uoldwage legen and vhcr
ein Wuit zu wenit; al« zu viel 8aK«u.
173 Wer mit Königen sprechen will, muss zu ge-
legener Zt'it kommen.
174 Wie dem Könige unter den Kegeln, der KuF
unter den Vögeln, der Taub' unter den Ra-
ben, dem IVlzwerk unter den ächaben, dem
Ksel unter Treibern, der Schönheit unter den
Weibern, dem Käs* unter den Katzen, dem
Korn unter den Spatzen; so sto.sson in dt'r
Zeit dem Men^^chcn tausend Widerwärtigkeit.
— /'iirviHiiiJLiin, 2ä64.
170 Wie der König im Kartenspiel, bald gilt er
nicht», bald gilt er viel.
176 Wie der König, so das Gesetz: wie Gesetz, so
V.)Ik. — Aiirff, 34<>ii. Cruf, 594. 817.
nie Tatareu: Wi« (wo) der Khan, so die Horde.
(R'i'mKerf T, 4S.;
Frt.: Tal roj, toll« loj. (Unu*. II. 74.J
Fort.: gual o nl, tal a lei. «laal a Itl, tat ■ gr«i. (Sohn
I. 5W».;
Spam.: Tal la laj, «ual el rey. (CaUer, U9\.)
177 Wie der König, lo das Volk.
fipam. : qtuü m ^nr, tnl m U grer. (Böhm /. HS.)
175 Wie der König, to die Untorthnnen.
Boll.: Zoo kuaiag, loo kiUd«. (Uarr-fß^ttitf*, /, 4SI.;
OiVTionii SraionrOBTBB-Lsxnoii. li.
179 Wiltu sein ein künig, so regier dich selbs. —
Frunck. I, 126* u. 135 ■; Schattel, 1141 •*.
180 Wo der König die Jagd liebt, da gelten die
Hunde (Hirsche) mehr als die Menschen.
Die Küssen: Wu daz Künig Menscheuflaisch liebt,
sind die Unturthanau in ateter Lebensgefahr. (AUtmanm
17. 497.;
181 Wo der König ein Kind, da weht im Lande
böser Wind.
Wehe dem Laude, dessen KOnig ein Kind ist.
Mkd.: Laut und Liute geirret sint, sw& der kuuee ist ein
kint und sich die fUrsten fllzont, das il fruo enbtzent.
(Freiilamk.) (Zimytrle , 83.)
182 Wo der König ein Kind, ist Recht und Gesetz
eitel Wind.
Dan. : Hror Ingen kungc er : der ataaer riget vsBrgelps.
(I'roe. Jhh. , libU
IS'i Wo di'r König hinkommt, ist das Gericht ledig.
— nnif. «,"is.
Da alle gesetzten itichter nur au seiuer BtuUe uud
in st'iuem Auftrt^ie Recht sprechen, weil er selbst nicht
Überall sein konute, so wich da, wo er selbst war, der
ätelWertreter.
iihd.: Wn der koniug hva kompt do ist ledig gerichte.
(TAum.jrH, r.2, '-'Sl«; Ilow^tr, III, &i.)
184 Wo der König ist, ist sonst kein Richter. —
d'r«/. JH. 24; hUngt-n , a«>*», 1.
185 Wo der König sitzt, da ist's obenan. — /'i«fi.i..
r, 42. Avr/i-,3177. /vl^f/l■l«, 38«.- .Smirorfc. 5836; Gruf.
486. 6; Unmn, I, 1932.
186 Wo ist ein grosser König, der nicht hett ins
beth gethan. — Hem/ich, 343. 68; /Wn, //, (toc.
187 Wo S(-ii\iuche Könige sind, da herrscht der Adel.
188 Won der Kineuk btefe siss Waimorn ässt. Vil
geat wcinj. (SiHn'Hhurg.-Mik».) — .Scktutfr, 33.
189 Zum Könige möchte jeder gern sagen: Mein
Vetter. : Wnul. Lawitz.)
* 190 Als wenn der König sein Vetter wiire.
Hvil.: Je kuut wol denken, dat de kouing je oom is. (Harre-
bviiitt. I. 4;i2'*.;
*191 Dem Könige treu bis zum Bcttelsack.
* 192 Des Königs Brot essen.
£iu Di^'uer des Königs sein; man wendet das Wort
auch, aber unrecht, auf Staatsbeamte au, die des Volke»
Brot esÄrn.
♦193 Des Könijis Rock tragen.
Soldat sein. „So lange des Kbnigs (leld noch rollet,
tra>r« ich des Königs Hock." (..Mjr. Ilartmunn, Junker
Uant Jah.'j. S. »».;
* 194 Kin König oder ein Ksel , liischofl' ( s. d. L') oder
Rader (s. d. 4). — IkniKch, 939, 36.
* 195 Kr hat schon unter dem blauen Könige ge-
dient. — 7i-fiil/aH, 5$U; Wurzhadi U, 37.
Unter dem alteu Fritz, dessen Soldaten blaue Montur
hatten.
♦196 Er is a König, wus reibt Leuchter. (Jüd.-dt'utfdi.
Itrotlv.J
Kiu König, welcher Leuchter putzt. Hat seinen Ur-
sprung wahrscheinlich daher, dass der vertriebenu Kö-
nig von Polen BoleslaT der Kithue apHter in Ungarn
euien KUchcudieust vur«ah.
♦197 Es ist der König äiciliae, dem all sein thun
zurück thut gehll. — Lyeriuy . ii , iSH.
* 198 Er ist der künig im karten spii. — l-ranck. II. S5^ ;
/'4ijp|<t(M, li»^; LfhinuHH. II, 315, 74.
,,Wanu ciucr das nit ist, das er scheiut und wil (ei-
seiu'U sein.'* Francl. stollt, um deuselben Gedanken
und die lateinische Kedensart: Uos in qnadra urgentea,
auB/udrückoii. auch fnlticndu daneben: £iu Niclab-
biBchufl. Em narr, wauu er uuch eiu mal ein doclor
war. äie iit mit vilaub ein hur in der kut. Wer eeho
lur eine solche an.
Fr:.: Cent au roi ou |>viiiture. (L*ro»jr, II, 7'1.^
HulL: llet ik t-vu koniiig in hct kaaitapel. {IIiim-OoHr • .
I. 4:w='.>
Laf.:Bo» iu quadra atKentea. C^Vtuwi., 33ri; Tujjjjuts, loyi».
* 199 Er konnte Köni^^ («ein unter den Rlmdeii.
UoU.T Welk een kouing zult gij wezuii ouder di- bliudcti.
(UarrtlviUf:, I. A-Vj}'.)
♦200 Er will künig oder drilck «in. — Iimihu. ll. 7i''.
TajU'ius, ^^ *; Uchim h , 74i , 11. ütturt . I, 17. Liliitnii.i-.
II, 315. 75; r;ri«ini. //. 135«. ». hnnMwr.j IV, n«.
Das ausserste (regensätze aufstellende „KntwL-der -
oder" i-i eini' oelu-litv K<irm des Sprich wwrt» bi-i vvrschii-
di-ueii \tjlkvrtj. Su die Fr^nzosfu: Kiniij oder iilclit»
Die F.nul.-iiuier: Manu »der Mmu<<. l'triiiiig oder Pfund.
Kntu edfr t.aii/p ,->i\\r liil«' das Licht. Ich wollte eutwvdci
dar I'irrd iri-wj, .,. ., .,fl' r d^-ii >ritt*-I vi-rl-ori>n. Die Mjh-
1491
Kdnighof — EGnigshaas
Königskrone — Können
14»
dns : E&twadtr kAoe die Erbien oder spiele den Dndel-
tack. IM« N«agncch«B : Entweder weiche aua oder wende
»b ^wo Uefahr i*t>. Die Perser: Entweder Edelmann
oder Plebejer. Entweder ein Thron oder ein Sarg. Ent-
we ler f otl mein Körper rar Qeliebten kommen oder meine
.Se«Ie den Körper T«rla«Mn. Die Polen: Entweder Ka-
puziner oder ätarost. Die Spanier: Eint oder hundert.
fkftit'^rg IV, 1 16.> Im Sinne der obigen Bedantart dachte
der Leibkut^cher Friedrich'» des Grossen, den dieser wa-
(fen Liederlichkeiten aller Art einmal nach Spandau ge-
ichickt hatte. Als ihn der König dort einmal fragte:
,, Wie geht's, Christian V" erwidert« derselbe weniger höf-
lich als philosophisch: ,J, ist mir Jetxt einenei, ob
ich Eaere Mi^est&t fahre oder Dreck.«*
Frl.: Koy 'Ott rien. (L«roux, II, 7i.)
Lot.: Bex aut asinas. (Tappiut, 8:>*.y — Victor ant Tie-
tas. fü€iü*rh, Wh.j
*201 £s ist ein neaer König, der nichts von Joseph
weiss. — Schulze. «.
Sinn: Wohlthaten sind bald Tergessen.
tat.: Sarresit interea res noms saper Aegyptom qai igno-
rabat Joseph.
*202 Für den König von Preossen arbeiten. (S. Ar-
beiten b9.)
*203 He 8ühd de hilgen drei Kfienige fu&r Spits-
banwen an.
*204 König oder Esel, Esel oder König. — Kyemig,
Hl. 146.
•205 Wie an König Artus hoflF. — Eymny. /, 17 o. 27.
JUnüahot.
•Ini Könighoff sitzen. — Fitcher, P9aUer,n*.
In dem Sinn: in einem Rosengarten leben, sehr glück-
lieh sein. £• ist dabei an dan Hof des Königs Artms ge-
dacht.
Königin.
1 Die Königin der Bienen hat keinen StacheL
Lai.: Res apam earet acnleo. (BoviU, II, Iti.j
tvrt.: O rei dal abelbac nio t«m agoilhio. (Bohn I, 290.)
2 Die Köuigiu Geld regiert die Welt; der König
hei«it Pfenning, der beist. — Lehmann. II, 70, 17.
3 Di« Königin von Saba (jüdisch: Malke-Schwo)
is nit zu pattem (fortzubringen). — Teudiau, io36.
Von einem lästigen Menschen, den man nicht los
werden kann.
4 Königin und Ilirtenmaid tragen am blossen
Leibe gleich Geschmeid.
Die Russen sagen: Hinter der Kaiserin Hemd ist's
ancb nur nackt. (Altmann VI, 3ib.)
Königreich.
*1 Ein Königreich alle machen können.
Von einem grossen Verschwender.
Frz.: 11 cunsommeroit autant de bien qa'on Eyöqne en
pourroit bänir. (Kritzingtr, i'J*.)
* 2 ^'icht um ein ganzes Königreich. — Eitelein , 889.
HoU.: Dat was om geen koningrijk van gansoh West IndiS
te koop geweflst. (Uarrebomee, I, i'ii^.)
Köni^carm.
Königsarme reichen weit.
Könlnbamn.
1 Königsbann ist Königszwang. (8. Kaiser 20.) —
Graf. 29, 27.
iTid. : Königes bann das ist des kOniges gezwang. (Klin-
ffen, 225«;
2 Königsbann kann niemand leihen als der König
selber. — Graf, 558. 50.
Manche Lehen können nur Tom Staatsoberhanpte ver-
Itehen werden , weil niemand einem andern eine Gewalt
übertragen kann, die er selbst nicht besitst. Dazu ge-
liuren die Hoheitsreobte, wie z. B. die Ansttbung der
peinlichen Gerichtsbarkeit.
itfiii.: Koninges bau ne mut nieman lien wen die koning
selve. (Iluneijer, III ^ 64, i.)
Köxiiffabrot.
♦Er hat Königsbrot gegessen.
Er iit im Uefänguiss oder auf den Oaleren gewesen.
Aus der absoluten Zeit , in welcher der Fürst alles und
das Volk nichts war. Richtiger wurde es heissen Staats-
brot; denu selbst das Brot, was die Könige essen, ist
Volksbrot.
Könlgrsffunst.
KönigsguDst ist keine Erbschaft.
Engl.: A king's favour is no inberitance. (Sohn II, 109.)
Könlsshand.
Königshaud reicht durchs ganze Land.
Dan.: Kongens haand saa stör som hans land. (Prot,
dan.. 2i»4.;
Könlgrshaua.
Königshäuser liaben helle Fenster. — irjiidW*r, .Y, 22.
Es wäre wenigstens zu wünschen ; sie sind aber nicht
selten sehr trttbe oder haben erhabene oder hohl-
geschlilTene Scheiben.
KöjiSgakrooB,
Unter einer Königskrone liegt viel Böses tet-
borgen.
lUmlmuanhn
Es sind nicAt alle Köniraöhne, «leren Tito
eine Krone* auf dem Kopfe tragen. — £»
iein, iei: Doetertpiegel , S2, 2.
') XöBcUsehcT HaarkrkBS. — Spott mmt
wegen dar Tonsnr ihrar Vater.
LÖnigsspren gilt so viel als Bauenupreo.
jrofl.r Konings kof U •odennaiti ka«cnw«udte. (Be
honut, I, 02 ^;
lier Königstein ist nnfibervrindlich.
Sprichwort im Königreich Smehaon. (T^ JAyn-i
raJrvrsM«, S7, )>».)
Kdn^nwort.
Königtwort soll man nicht deatelzL
Mkd. : Eine« konigca wort sicherlieh nl Bin
wandeln sich. (Woni/.) (ZimgtrU, B4.J
-AP-
1 Da dät kan, da kan dat, bar de Kirl nght,
doa harre 'n Snider üawer de Hüadör tnät-
ten. (Haker in der Grafukaft Mark.) — Frwmun.
III, ÜT. 86.
2 Das kann ich auch, sagte der Kater, all er ein
Kamel sah, und machte einen krummen fisckd.
Die Rossen: Dar Kater sah daa Xaasil, gWek
machte er einen krummen BackeL (AUmaam VI, SK-)
3 Dass man's nicht kann, ist keine Sdiamdiv
aber dass man's nicht lernen wilL
4 De wat kann, de kumt wat, hadde de Snider
seggt, hadd 'n Par Strümpe to Ycnalen (be
sohlen) kregen (oder: do kreg he hi oikn
Büxe, en Weste to flick'n, läppen), (nunbvt-
— Frommam, IV, 14t, 307; EicktBold, im; Efn.Si.
5 Der etwas kan vnd nicht thnt, der ist eine
Glocke ohne Klang. — Lt4imwiui, no, 9.
6 Der kan nicht, der jhm selbst nicht kan. —
L^mann, II, 65, 145.
7 Der mnss vil könden , der got will blenden. —
Franck, II, 53**; Gruler, I, 16; ///, 18; Haiüdk. 415. 4t.
Lehmann, II, 81. 105; .Simrocic, 3921; ReimAert B, IL
Die Russen: Das mnss ein soUauvr Köhlar sein, -te
Gott will Pech ttbers Auge xiehea. (AUmt^tn. VI, VA.J
( S. Gott (>37 und Herrgott 148.J
Lat.: Multa scienda, Deo qoibai Ipii imponare poasis.
(Utniach, 413, 42.;
8 Der nichts kann, ist lebendig todt.
Lot. : ViU sine liberis mors est. (SeyboUL, G49.J
9 Der wohl kann, der wohl mag. — .s'imrpci , 54C&
10 Die am wenigsten können, wollen am meisten-
It.: Chi non puö sempre vuole. (Boh* /, M.^
11 Ein yeder kan, so vil er thut; könde er bsai.
so thet er bass. — Frawk, /, ei"»; Gnutr, l.%;
Petri, II. 201 ; Broun, /, 1644.
Dan. : Enhrer kand saa meget han gifrrtlcanda kan bete
saa gierdc han bedre. (Prov. dan. , tSi.)
12 Einer ksmn nicht alles. — Simrodc , i9Si '.
Lat.: Kon omnia possnmus omnet. (Virgii,) (EptHm^lK;
Philippi, II, 41; Fattlius, 178; SchOblatt, 479; VW^
yand, 685.;
13 Es kann keiner alles, was er eem wollte.
14 Es kann oft einer, was er nicht weiss.— $»•»•
rock, 5416;5otf«r. 186.
15 Es kans iederman, doch einer bass dann der
ander. — FranA, I, 161».
16 Es können nicht alle alles.
17 Es muss o£ft einer können, das er nit kan. —
Franck, II, 29^; Lehmann, 836, 12; Lehmann, n, «8. M:
Simrock. 5840: Körte. 3483; Braun. I. 19S9.
Z. B. Spinnen und Raspeln im ZnchthaoM.
18 Etwas können ist gut, nichts können heiser.
Einer konnte hexen, and wurde TarbnuiBt; ein ai&*
fältiger Bauer konnte nicht hexen, «tand daasb— nad
sah lu. Da sagte jener das obige Wort.
19 Ham kan egh altich' lüküs'm wal, ham mnt ok
Willem Imcüs^m kan. fSordfries.) — Lafpmkar^.
Man kann nicht immer, so wie naa wUl.
auch snweilen, wie
20 Hüte dich vor „Kann nicht'*.
i4o;
Künucu
Können
1494
21 Ich kann alles, ^agtc die Magd, am Tago die
Frau bedienen und nachts dem Herrn auf-
warten. — Kinhhuirr: tluflnn, 3«l; Iloifer, 693*.
22 Ich kann nicht , sagt der Träffe. — Sthirjtta . im.
23 ^eh kann wühl" und „ich werde wohl** sind zwei
faule Knechte, ( Steiermark J — Sonntaij.
24 ,4ch knns wol*% „ich kans zuvort", regiert jetzt
an allem Ort; wenns nun soll kümmcu fürt,
8u hinckt CS hie und maugelt dort. — Uh-
mfinn, a4. 41.
Boi l'etri (II, 4i:i) mit dem Bohluaa : „Tnd wenu sie toi«
len l'urt, ist wahr davon kein wort.''
25 Jeder kann, so viel er thut. — Simruik. ä4oi:
Körte . 31Ä9.
26 Kan er eins, so kan ichs ander. — Lobmann.
11.316, 3.
27 Kan ich nicht mehr, so wil ich doch sawer
dariiiiib sehen. — Auntvla I, 311 ; l.chiuauH, II, 311, '£.
Simruik, .V<»4^.
Wlmid kein Mittel liolfon will uud man aich Terdrieis-
licta Tun der Autfeleveitlteit abwandet.
28 Kau ich nicht mehr, so wil ich mich doch also
gegen yhni stellen, dass er sehen sol, dass
michs verdriesse. — Aijricuiit ,1 . ii3. i
29 Kann einer eines, so kann ein ander ein anderes, i
Lißl.: Qua simul vit lacfut fallavi piaci« ab hämo, omni- |
buB uiica ciliit aera subcsso putat. (Oec. rur.^ 16, 6H.) ■
liO „Kanu nich*' liggt n]>peu Kurkhof uu „Mag ni<;h"
liggt dabi. — iHtUid. Vtilk^kalcndcr , II. '
31 Kannst du nicht, was du willst, so wolle, was
du kannst.
Man muHt ans der Noth eine Tugend machen.
L«t.: yuoniam id t)eri,t|Uod via uon iiutcat, volis id, quod
pudait. (lrrrn:.j {I'kUippi, //. 147.^
32 Kannstus, so treibs; weistus, so vbs. — /virt,
//, 413; öthntul, 1124''; Satler, lai. Kme, 327ti. Stm-
r,>ik.bUi: nraun, I. 1743.
33 Kanstu was, so tritt herfUr, kaustu nichts, tritt
hinter die thür. — ivn», II, m.
34 Könne vor Lache, hat's Madie g'sait. l im.)
bayte du« Mädchen, ala man aia fragte, warum sie
niclit nm IlUlfe ^oi^f^n ot^or geachrien habe, alt ihr
die angebliche Gewalt geachohon aei.
35 Können geht über Wollen.
Dir liettm: Ein KOuner gilt mehr ala sehn WoUer.
(Hnn»:»rg II l^ l»3.;
36 Können un wellen dat sint Bröerskinncr. r''<)'-
{(VlH.; — /•'irnii-iiirfi. III, 187, 87: W^tAe, Ol. 38S.
37 Können und NYoUen macheu einen guten Mei-
ster. — /iniut/ur;; ///. Iti3.
38 Man kann alles, was mau will, wenn man nur
will, was man kann. — horte, 4v4u: Ämmck, 11627.
39 Mau kann wol, so man will. — f;i«f{(n»,3i>u. sxm-
rnrk . 3412.
40 Man muss alles können, aber nicht alles thun.
ßühui.: I>ej boiu väecko lunüti, ale nc vieho ikonaeti. (C'e-
laJcvpaktf, :.'t:).;
Poln.: Daj hoze warjatku umicc, a nie waiyatkiego uiy
wa£. (Cetakvt^kj . 'JU.J
41 Mancher kann, der nicht will, und mancher
w^ill, der nicht kann.
42 Mancher weiss nicht , dass er's kann ; wenn er^s
übet, geht es an. — Köriv. 4048.
43 Xet kauen äs nichcn Schand, awer uut lire
wälen , as eu ^»chänd. — .ScfcM*if r , 658.
44 Nicht alles können wir alle. >- ü«'iii«into', J. 229;
Itftwbfnj Ml, IUI.
45 Nicht küuuen ist kein Schand, aber nicht ler-
nen wollen. — Schitltel, il3i^: Smrock, »841.
La'. Non pudor eil ml aoir«, pudor nil ditetre valle.
fPhtltppi, II, 43; Frohtrg, 4«ft; St^buld. 343.; ~ 6clre
aliquldlaos est.pndor aat, nil dltcaro vella. ^Vato.)
fHinder I, L397 ,- //. 3m4.J
46 Niemand kan sich selber machen. — Ukmann,
ii.iiT.n.
47 Nix soll mer küun\ alles soll mer brauche'. —
Tfnttlau, 7S9.
48 Nyemant kana bau üau derst gclernet hat —
'Hatirr, 49; Hanüdk. US7. 17: Uhinamu, |/, 428. 63.
49 Viel können viel. — l'etri . U. 573.
50 Viele können mehr dann einer. — Lehmann, il,
7ao, "2.
51 Wann ich net augesch kann, dann ess der Herr
Jises menge Mann. (Utulhunj.)
52 Wann man es nicht besser kan, so ist der
Münch auch ein Mann. — Lehmann, il, 803, «u;
kurtf , 4S8li.
53 Wärde koan, der koan. (Schlei'.) — Frommann,
Hl, 244, 89: lUthiMon, 103.
54 Was du nicht kannst, das ti-eibe nicht.
Böhm.: Co neurnfs, necli toho, uedAvoj ao do toho. (Ce*
lakuCMi'j, 'Jlj.;
55 Was ein jeder kan, das treib or, — rramk, ll, oa*.
Bükm.: Co dübre umri, toho ae dri. - Co kdo dobfe umf,
tlm ae rftdbavl. (Cclalmexli/ , \i'M u. 21'.).;
tolH.: Co ktu dobrio umie, tym aiv r»«l bawi. (Cela-
kur»Jiu. 31».;
56 W'as ein yeder kan, das sol er thun. — Iramk,
l,Jo'' u. 126 •': t^gemttfl, 320 •»; Cruler. I, 7.); hmlv. 6482.
J.at.t Artem, i|aam qutsque norit. cxerceto. (St-ij-uUi, »<*.)
57 Was einer kan, das greiflt er an. — Ifirl, Jl. 593;
yiVniM/i , 17J7. 67.
58 W'as eiucr kan , das kau er einem andern auch
leeren vud von sich sagen. — Agruida I. 379;
f.iAiNUNM, ;/. S34. 1S&: l'uuli, htKtühi, III. 138*'.
IfÜM.: ilvad «n kaud, dct kund liau ug aiifc Sra, Big, og
iKro andre. ( l'nie. tlan. . :l,ri.;
59 W^is einer nicht kon, dess soll er sich nit vu'
terstehen. — h-tri . li. 594.
„ Wcs ein nicht enkau , dat mot he van not weaen
lau.*' (Scfinifinumn, Sundenlallund Marienkhige i Utfrri'j,
Archiv. 41, 341.;
60 Was einer nicht kann, dem ist er nicht hold.
Lat.: Ära nun habet oaureni, ulai iguurantom. t'6Vy-
boUl, 37; Prtri. If, WJA.)
61 Was einer nicht kann, soll er liegen lau.
hat. : l'ublica lex hominum naturni{uc coutinct huc fas, ut
teni'ut vetitoa inacitiadebtlia actua. f.»j^<'/w^r/,4ti3.; — äyrua
cum uiin aia, no Syriaaa. (l'kilippi, II, nvji; Hrj/^f^d, .'193.;
62 Was eiuer selber nicht kann, das kann er an-
dern nicht lehren.
Lat.: Qua numiuam didicit, nemo docere poteat. (8-y
h.Ad, 4oS.;
63 W^as lua nid c-ha, steht lehre ^ wohl a. [Lnsern.)
— /jiridicii. •
■) V\XT lernen. — £a ateht wühl au, dua zu lernen,
waa man nicht kann.
64 Was man nicht kaun, steht einem nicht an.
„Da« bprichwurt immerdar noch gilt, daaa, wvr die
Kunat uicbt hat, lie aoliilt." Awj. liwjrH in einem
KampfgeaprAch von tfciateraAngern in duaaen A\'n:j,
1829. II, ii:>.
65 W^as man selber nicht kann, befehle man an-
dern nicht an.
66 Was wir nicht können, das machen wir nicht;
was wir nicht kenneu, das essen wir nicht.
Böhm.: Co neumlme, na to ncvrazfrae. — Co nexn&iae, na
to nadbime. (Ö^taJcowtkjf, 213.;
67 W'at ik kann, dat kann ik, säd' Hans Fink,
dar wull he sin Koh an'n Swans melken. —
//«ic/iT, 274; tilobiu, 1///. 6, 167.
68 Weil einer kan, so braucht man jhn; darnach
schlegt man jhn ins Grass. — /vin. ll, üiü: iie-
iiuc.'i, 483. t'>3: Lneli-m, 3cf9.
69 Wel (wer) wat kan, den kumt wat, sä de
Siiider, do kreg he 'n olle Büx to flicken.
(Jeter.j — l'nnnmaHn, III, 89, 41.
70 Wenn man nicht mehr kann, kommt der Kno-
chenmann.
Wenn mau nicht mehr kann, aagen die Mailauder,
ruft (iott einen au »ich. (KfintOery II, i.'>i;.;
71 Wenu wir könnten, wie wir w^ollten, wir müss-
tcn thun, wie wir konnten.
72 W^eun wir uiclit können, wie wir wollen, so
müssen wir thun, wie wir können. — /.u»--
inn . 389.
£1101.: It wo can'l aa we would, we muat du aa h« can.
(EUfUin, 3-t9.;
73 Wer am meisten kann» sagt am wenigsten.
,.Mich dcuobt, diese IcuthemUaacn un>er gawöbniichea
liprchwort nicht vor walir halten , daaa wai am wenig-
sten könne, das wenigste sage, fonaten wurden sie sich
mii 'u-r Mi-iitf« «<> vieler uuuuKen «-uiu- nicht so breit
geii>a4;hl iiAbeu." htll'r. ly.^'.j
1495
Können
Können
im
74 Wer am wenigsten kan, der ist am besten dran.
Petri. II. 661.
75 Wer bass kann, der thue (thut) bass. — Sim-
rock, 5407; Körte, B7C3.
Mhd.: Der IftUel luo, hat sohier gesangen. (Diutitcci,)
(Zingerle, 79.;
76 Wer das wenigste kann, hat das meiste zu
sagen. — WincMer, IX, «0.
77 Wer eins nicht kan, der kan das ander auch
nicht. — Uhmann , 11, Ml . 263.
78 Wer etwas kann, den hält man werth, den Un-
geschickten niemand begehrt. — PetH,JI.707:
Bücking, 2ftS: Müller, II, 10; Simrock, 5397.
Mhd.: Swer Iht kan, der Ist wert, de« ktmitlosen nienum
gert. (Cato.) (Zingerle, 79.;
Lat.: In soienna exoellere pnlohrtim. (Seybeld, 618.;
79 Wer etwas kann, hat einen täglichen Pfennig.
Lat.: Ars censne. (Seybold, 31.)
80 Wer etwas kann, ist kein armer Mann.
Lat.: Dootas in sa semper divitias habet (Phaedrut.) (Bin-
der, II, 91 u. 829.;
81 Wer etwas kann, ist äberall ein Mann.
L<ü.: Ars saa cuiqne pro Tiatlco est. (Seybold, S8.;
82 Wer für dem andern etwas kan, wol heissen
mag ein Edelmann. — Heniseh, 788, 30.
83 Wer ihm selbst nichts kann, der kann nichts.
— Körte, 8486.
84 Wer kan, der kan. — Petri, 11, 727.
Poln.: Kto oo dobrse umM, tego ai^ nieoh njmie.
(Lompa, 18.;
86 Wer kann , der will , und wer will , der kann auch.
Frs.: Qai pent il Tsut, qulTent il pent. (Leroux, II, 306.;
86 Wer kann, fängt den Bären, nicht wer will.
87 Wer kann, was er will, will selten,^ was er
kann. — Demokritot, IV, 307.
88 Wer nicht kann, der kann einmal nicht.
Frt.: Qui na pent, na pant. (Leroux, II, 304.;
89 Wer nicht kann, was er will, muss wollen,
was er kann.
Potn.: Kiedy tago nie moiamy oo ohoemy, ohoamy co
moiemj.
90 Wer nicht kann, wie (was) er will, muss wol-
len, wie (was) er kann. — Körte, 3484; 5tm-
rock, 5414; Lohrengel. I, 880; Heinsberg IV, 88.
Län,: Hto ay kand gi^ra tom han vil, skal rille som
han.kand. (Prot, dan., 235.;
Engl.: They who cannot as they will, mnst will at they ean.
(Goal, 103; Bahn II, 142; KrUtinger, 801 V
Fr:: Qnand on ne peat pas faire oomme on Taut, ilfaut
faire oomme on peot. (Goal, 1031.; — Qui ne pent
oomme il vent, vanille conune il pent. (Leroux, II, 304.;
It.: Chi non puö Dare come Toglia, faoeia come pn6. —
Chi non puö quel che tuoI , qnel che puö roglia. (Bohn
II, 142.;
Lat. : Quoniam id fleri qnod Tis non potest , velis id quod
possiB. (Bohn II, 142.;
91 Wer nicht viel kann, hat bald ausgesungen.
02 Wer nichts kan, denn fromm sein, der muss
betlen. — Franck, Paradoxa, 13*.
93 Wer nichts kan noch gelernet hat, dem ists
drumb kein Spott noch Schad; wers nicht wil
lernen than, der muss den Spott zum Scha-
den han. — Lehmann, II, 876, 220.
94 Wer nichts kann, doch lernen will, der mag
bekommen Weisheit viel.
Lat.: Discat qui netcit, nam sio sapientia erescit; cresoit
et augetnr, si temporis usus habetur, nam datur im-
mensus in longo tempore sensus. (.Loci comm., 47.;
95 Wer nichts kann, ist am besten dran. — Sntor, 918.
Lat.: In nihil sapiendo Jncundissima vita. (Seybold, 246;
Sutor, 737; Binder I, 762; //, 14,13.;
96 Wer nichts kann, ist des Grämens frei. — Sim-
rock, 5400"; Eiaelein. 360.
97 Wer nichts kann, macht viel aus sich.
Lat.: Vas Taoaum alüus pleno resonat. (Seybold, 618.;
98 Wer nichts kann und nichts weiss, was sagt
der, wenn er freien geht? — Simrock, 5398;
Körte. 6753.
HoU. : Die niet en can of niet en weet wat seit hi , als hl
vrien gheetf
Lat.: Discentem comitantur opes, comitantnr honores, at
contra nemo alloqnio dignatur inertem. (Binder , II, 801.)
— Qui nil seit vel sapit, quid dioat, qnando procnl fit?
(Fallertleben, 304.;
99 Wer nichts soll können, der soll vber seinköt-
nen nicht« lernen. — Lehmmtn. «2», 44.
100 Wer nichts weiss und kann, ist ein todterXintt.
Lat.: VitA sine Utteris mor« est. (Pkilippi, II, SS8; Ms»
heim, F, 21.;
101 Wer noch nichts kan, noch gelemet hat, des
ists drumb kein spott noch schad; wert nick
will lernen thon, der mnss den spott tarn
schaden hon. — Gnaer, III, 109.
102 Wer nü noch so künn, segt Lnplow. (UetUa^kmi.)
103 Wer sonst nichts kann und weiss, als ta^
Leute schmähen, ein solches Lästermanl ni
in mein Hans nicht gehen. — Heru, n.
Hausinschrift in Franken.
104 Wer viel kan, dem geht viel an. — SWer. va.
105 Wer viel kann, ist ein hochbeschwerter Ksol
^War Tial Tarstaht, sagt ar, and kan, dar Ist ik
hoohbaschwartar Mann bay sainea Vrannda«, ttnd ni
ampt, die ihn wol plagen allasampt.** (FrostAm., U*^
106 Wer viel kann, von dem wird viel gefordert
Frt.: Qui pnt la plnt, la plus s*amb^me. (Ltramx, II, 30&J
Lat.: Nihil inanius, quam mult* aeira. (Egwnm\f, 311^;
Phüippi, II, 24; Seybold^ 348.;
107 Wer vil kan, der muss vil thun, vnnd verdicBt
der Welt lohn. ^ Lehmann, SM, S9; Aelri,//.ra
108 Wer vil kan, mnss vil thun. — Egemtli, m^i M-
mann, II, 852, 358; Simrock, 5899; £wef«iB. 968; Brwm.
I, 1741.
Der Orundsata, worauf dar Unwisaende nd Caf-
schickte sein Olftckseligkaitsgabauda gebaut M.
•109' Wer wat kann, den holt man 'n Perd, de un-
geschickte to FÖt marschert. (Süderdühmaneke^j
Wer etwas kann, dem hält man ein Pferd, darCB|»>
schickte su Fuss marschirt.
110 Wer wenig kan, dar£f nicht viel thun vnd ik
ein ruiger Mann. — Lehmann, bss, i.
111 Wer wenig kan, ist am besten daran. — Agneäe
II, 198; Egenolff, 99; Henieeh, 649. 49; LaleniMfH. «;
Lehmann, 820, 20; Lehmann, 11, 859. 357; RiMtein. MO;
Simrock, 6399*; Körte, 6749; Braun, /. 1741.
112 Wer wenig kann, hat bald geanngen. — 5ish
rock. 9544.
113 Wer wohl kann, der mag wohl. — Gaal.vu.
Blum , 465.
Wer Macht hat, kann sieh Tiales arlanben, was cia
anderer nicht darf.
114 Wer zu viel(erlei) kann, wird zuletzt ein Bettel-
mann. (S. Handwerk 89 fg.)
116 Wers kan, dem ists kein Kunst. — fVcri, i7, t«c.
116 Wers kan, dem kompts. — Agriaiia I, in: Frwk,
/.59*>: ToppitM, 179»; Egenolff, 19t ^: Eyering, IhW.
Petri, II. 766; Gruter, 1, 80; Luther's Jf»., S. 7; Lcksuas.
//. 881, 92; Latendorf II, 28; Schottet, 1194»
117 Wers kan, dem kompts, sagte jhener schnä*
der, käme jm ein par hosen am ostoabest
zu flicken. — Agricola I, 373; Franck, B, U5»;ft».
ten»tein, 135, 18; Egenolff, 198»; Latendorf U, 99;5in-
rock, 5402»; Eiselein , 360; Siüor, 750; KSiU.WW
Iloefer. 938.
Agricola bemerkt: „Deutsoha sprach ist Tollsr Spottes
vnd sind schier die wenigsten wortter dabyn gvrichtet,
als denn diess auch ist. £s ist wie man sagt, dieses
sprichwortt aus der that erwachsen. Biaam Scbmejdci,
der sein bantwerk nicht wol kundt hat, istynnsineB*
gansen iare kein arbeit gaben worden , allein aaff dea
Osterabent ward yhm ein paar hoaen an flieken bracht.
Da sagte er: Wers kann, dem kompts. Wann nun «in
gluck auffstehat on alles gefehr , das er sich nicht rer-
sehen hat, der sagt von yhm selbs, aoadarlich, weaa
sichs andre Terwundern: £y lasat as euch nicht seit-
xam seyn, wer es kann, dem kompt es.*'
Boll.: Die het ambacht Torstat, krijgt hat werk, sei Jsa.
de snijder, en hij kreeg inde paascba^ond een paar
korsen te verzollen (oder: eana oade brock telappene).
(Harrebomie, I, 14.)
Lat. : Llteris et doctrinaa laus et forma est ; praamla rara.
(Sutor , 749.;
118 Wers kan, der greiffs an. — Heniech, 1738, S; I\tn.
II. 7f.6.
119 Wers kan, der urtheil dauon. — Pvtri, n, "60.
120 War's kann, dem kommt's» sagte die alte Frau,
da fing sie an zu tanzen. — Iloefer, 397.
Können
Konrad — Konstanz
1498
12t TVer** kiinn^ dem kommt*«, wie dem alten Weibe
tll»B TaiiÄrn, — Simrot^i, 5402.
12d VYer's kaua, dem kommt*s, wie d«m alt«ii Weib«
die Milcb.
133 Wer^s kann, ist kein Dexeumeifiter. — ifayir.
124 Wer*a kann and lebt nicht wie ein Edelmann,
der iBt ein Handsfott. r/;rai<iiJclM*m«J
125 Wer« nicht kauu, dem ists Konit gesng. -7
126 Wer^8 recht kann^ macht nicht lang*» — Stm-
ruck. 5409; fc'<5rl<? . ST3«.
127 Wer*s recht kann, macht nicht lange, sagt« der
Kapuziner, als er schon am Morgen voll war.
^ KlöMtcri^xe^A .'i\. »4.
12*i Wie wolt einer daa können, da« er nicht kan.
— Lehmann . 8361 , 13.
129 Wir alle köxideua iiit alle«. — rrancjt. W. w*.
130 Worower ik kan, duriiwer ik vermag, «egt de
Kürschner, tm klemmi de Katt li'ummtrn,) -^
Uot'lcf. 661.
*131 Da« kann nicht jede Kuh.
Itu.: Noo IUI quiTii hüc iiurit.
*132 Dal kann Heert'a Jung am Heck« -> Fruek^
flirr'. 1877.
•133 Dat kann Jan Loitje wol. {(^tpria.) — From*
mcitJN, iU, 427. 203 . BueTisn. 3tt.
• 134 Dttt knnn ok I>annbarg'8 Hans. — Fruihkirt '. itTl.
_ KUkc »ulfAlleDd leicht« Aufgab« 16««a.
fc 'US Dat kann Vader on Salm («pale). — Fruth-
■ hio' >, 1879.
■ *136 Dat konen s^ in Karkdörp 6k. — A«m. s.i,
B Kikikdorp^KJrobdorr K«l>Ori so dem nsoii Dörftra
H o<i«r LrOgfea ( «, d. ), welche d«i Ktrohapid Anvlah bU>
^1 dan nad su dem äpriobwort vor»iiJm»tt h«b«D ; Aa«rk
^p hau nag«D LogCD; womit oioht, «i« ein d«« Pl»(b>
JjK d«uuch«u uokunditiar ]Ul««b««ohrAibo b«riobt«lj n»iui
■ *12
Fr«ini)iurertogen «meint «Ind. Dar SUrn d«« Sprich-
wort! 8«ht d»hlD : Wena nuui «i (» Kirelkdoif ihol, ao*«
•« nicht tobwcr oder nicht vi«! werth lein. R« bfl«t«ht
nAbiioh Bine N«ok»rei g«gou die oean «arich«!' Dörfer^ ia
«•leheo ifQgea di« Bawubuur dar«elb«n »Uarhaad Be-
•chiUdllgauiHfln erhol>eti «erdeo, w«g«a d«r«» •• firOhcr
Kuf M«,rkt«D, iQ liftithAaaern and b«i TOlktfaetliOb«» An-
ia«M)a nicht nlicn Mutige Köpfe geb. f tt. Papeae, 8aad-
boret . W&ll, Wallioghaeen, wie im Nachtrag Bg«l»t £x'
tarn und Kirchdorf.)
*137 Di koan mi, wä Brit e«Ben. r5ie6rAfr«r0.*3aM«.;
t'rouitnavin, y,%^, 3ü,
I>oT kann toebr wie Dr<.>' •'«■»n \t%n denen, dl« Je>
mand km Beut» von Zaub^^ ..lt. Auch •cheis>
haft vnii deneu, dte Kui > u.
La/..' fltra pe»tn »apit. (bi^. ^J'iJ
*13S Du mueat vil knunen, das du den laichst. --
*139 Kr cha nit and ma oit. (St)Ut$umn,j — SOuU,
J$. im.
*i40 Er cha, was d' Auge g'sehnd. (Luftn^
•141 Er cha'a wie 'a Vatemnaer. CLmernj
•142 Kr kann mehr ala Aepfel (Birnen) braten, —
Üutnu, VolktiMlendtr rDerlio IMT), 8. S8.
Vm au «agen, er kann riel und Ung* ^^
M. Aaeik» : „ Zeuch hin und waaeb , au wlU
■etne Zeit tot dem or«n rertrelben, Aepf i : i u
«Mibkehren Tertoeiaen . rnd welche pflate«, die will ich
•aeen.'^
• 143 Er kann nicht über den Bart ipeien. — Fn»d^
hier '. \mi.
Vor fchwAche oder Tronbanheft.
• 14i Kr kann nicht über den StrohitalBi piaaen. —
S9 achwach itt «.
• 145 Kr kann nichu, denn fromm «ein.
Oe«ea Heu«halei ud fiabatabeüigkait.
*146 Er kannV
*X4ailieb eiwaa aiuführmf Ibwi i er bat di« KtafI« and
Mittel dasn.
Frt.: La vaebe a bon pied («JgtiiitlebT boo pla») (Ltn-
rfrojp. I47f,;
•U7 Er kHun*« nicht und will dafür eint> husten.
£• lat ala «cUllinnKfr fluaipa . der die beste Predigt,
■ die mOgltcb geweteit wäre» verderben kanB-
B * 148 Er kann'« ao gut al« ein Vatenmaer.
U
"149 Er kann^a wie Schnupf. ~ Jer. üanh^if, indm.
lil. 104
*150 Ue hätS wie deaiU>, er eha niit, we me^n em
fia l<*ht ihm wi« i«»«na. der niebl koasl«, mma laaa
•161 ilei kann, wenn hei mott; un wenn het sali,
ränget hei den iweiten Vera 6k noch un.
Mit der Nolh wachaea di« Kr4fle.
*152 Kunn&t du dies, eu kann ich das.
Ifän. Kaodato eet, aakand jeg et »ndet. iFrow, dlan,, IM.)
• 163 Weil er's nicht kann , drum ficht er'« an.
•154 Wenn er chönt» so thÄl' er era vor do Sunne
«loh. ,»vto\hun}.j — S<M(i.V^,AlX.
Er «Utiht ihm üUermll su acbadan.
•166 Wenn er konnte, wie er wollte, er spannet
den Teufel in den Mistkarren.
/V><e..' Qdybjr ten Uk tnial. Jak nieftia. toby go 1 «iiabel
na dafki^J rwini nie dogontr (Lontpa, lt.)
"166 Wenn nich kannst, nömm de Topp. — Fnacfc-
her', 1881.
Worttpiel darcb AMoitiuig der Form „kaanil** roa
HKanue" «tatt von „k^ntioa".
Konrad.
1 ( unrad ist auch bOH«. — th-nitth, «jo. ts. l^tn, tl, 4ts,
2 Konradi, hal na di. — iichi\is^, ll, s€; />icrm«««re. 594.
Sagt taan ia Hamburg au einem . der ta itarken Zttgeu
trinkt, d. b. «ieh an dich daa Glaa I
3 O Konrad, dein Mut dear thuet ett guel. (Www--
linket», J — IHriingtr , ßJi.
•4 ^ein, das thut Konrad nicht. -^ Ewcl««, SS9.
sutt; daa tliue ich nicht.
Konradawald«.
Ehe mau nach Konradswalde ' kommt, ist man
Bchon vor dem Dorf betrogen. ( TofAmui.; —
friafWiirr'. ins.
^) Borf bei Mahlhanien an der Oatbahn (Proviaa
l^reuaacB ).
X.<malatorlalTo^l.
*Einun Konsiatorialvogel brin^n.
Ur. SthiiUr yZutfi TUt- /, 18»;
hat diea« BezcicLiuung >• lun bei
Jvbit SaeJcfliaitn (gt**. 17 L" i (Celle
18Ä9), wo ca 8. S5 belaat: ..Mya Yaler h-iltt ^uen Br«f
an Ana aehreTen, dat he lay doch to eenen lioapitio Ter-
helpen mdgte an «nen brarrn fettes Pndarhaan daby
schickt, welchen man «ontt aucb wol «ioen Kooalato-
riaivugel so nenu«n pflegt", weil, wie Popowitsch be-
merkt, in Ldpcig diejenigen , wetcba vor dem ConaiatO'
rtum recbteteo. hanflg dieaea Vogel snm Qeacbenk
bnwhtant. (Vgl. Frommann ^ II t, 366, %)
Xonatantlnopel .
l Konstantinopel ist der Schlüssel des Erdkreise«.
— Hcifkirl, 60.
•2 Er hat wol Konstantinopel plündern helfen.
So aagt man von einem, der pldlilich au anaehnlicbem
1l«icUtbam gekommen iat, Xtie Türken bekamen bei der
Kroberuug von Kouttautinop«! 1433 fo Tlel Oeld and
Schatae, daar d^mali diea Hpriobwort entatand, weou
Tan etnem r< i" die &«de war.
BoU.: tüj Ia io> i.ij KoDilanttnopel mel geplün-
dert had. (>< ! , 432",;
Konatans (■■ Koatoiu).
1 In Konstanz sieht man die fettesten B&iiche
aller Reiche, wie sie an allen Ecken treiben
«odomüche Lüste.
Bexiotat alch auf die Zeit dea bekannten rierjahrlgen
Cottcü» yon 1414— ic^, »uf welch«« alle obrlatuoben VoL»
ker ihre Oberprieater aendten. Der Paptt aelbat kam
mit einem Gefolge ron 600 Penonen, 5 Patriarch eo mit
IIB, SS Cerdinale mit 15o, 47 Knbincbäfo mit l'>(fO, l60
Blaohofe mit ISUO, MX) weltliche FOraten und Grafen
mit 170(1 Rittern and mit einer Dieneracbaft -ron SOOm
Peraoeen. Die Univeraitaten achiokten Ober lauiond
Dooturen und Ma^iPtier und die Zmhl der W^tt^riepler
«b»i^ll*g *i«Xi. \y> f- MU der M1' ' " - «.i
und Vergoagan tti ^ Workae». ••
nii«r das and«re »i- i ^enllrte. gir..
«taita. vun dem (•iL>or< 'iMinfkit dvr obige Hpruon euitiALd.
(Mtyrr, UntttrtMtn, 1'/, 3Ä-j
2 Konstanz, das grus«tc; Basel, da« lustigste;
Strasburg, das edelste; Spt;er, dat nndacl
tigstc ; Worms, dan ärmste; Main/, r.!n«t inli
digste; Trier, dns älteste; Kftln, d
— Kitelntt, S14. Simrb^^^, 14&S, Urit ,
»fitiifi, 7, 7, ReHuthtTQ V, jo.
j^Smlieb — Hoobatift.
1499
Eontrakt — Kopf
Kopf
1500
3 Koüstanz is c fromme otadt un hei viel Chlö-
ster, nur schad, sie lit gar ze nah an der
Hüll; mer chönut in der Schrybergats mit
'nem Kuttenzipfel bis in d* UülF abegraben.
CSchtßmsj — KiTcKHofer, 7u: EtJ<elein, 389: Kloiter$piegel,
*, 3.
In diesen ttbeln Bnf ist Konstant frOher durch das
bischofUche Ehegericht, das In alten Zeiten auf eine
leichtfertige und sehr kostspielige Weise geführt wurde,
gekommen. Die grosse Menge Ton Schreibern und Pro-
curatoren trog nicht wenig dazu bei. Dass der kost-
nitzer Betirk anter der Herrsohaft der schiapfrigen
Venai liege, bemerkt« sohon Hämmerlin (■. d.).
4 Konstanz liegt am Bodensee; wer's nicht glaubt,
geh^ hin und seh*. — Deuuche HomameHumj , I9i6,
Sr. 41, S. I»3; Henekiel. 16.
In Ulm lautet das Sprichwort: Konstanz liegt am Bode«
■ee, wer's net glaubt, geh' selber ht.
Kontrakt (Adj.).
Wer koutrakt idt, muss nicht den Organisten
spielen. — Par&miakon , »7J.
Xopen, s. Kapaun.
KApMiick.
Hule, hule, hule! Wat macht der Deibel in Kö-
penick?
Mit die»em Zuruf werden, wenn sie iu ihren langen
K&linen auf der Spree daliinfahren , die kOpenioker
Fischfrauen von der berliner Strassenjugend begrttsst.
Köpenick in der Mark gehört au den denttchen Ort-
scliAfteu, die sich — wie Beckum in Westfalen, Hostrup
in Schleswig-Holstein, KrAh Winkel, deren es mehrere
gibt, in der preussischen Rbeinprorinz (eins Begierungs-
bezirk Köln, Kreis Sieg, zwei Begierungsbezirk Düssel-
dorf, Kreis Solingen tind Laanep), Polkwita In Schle-
sien, Schöppenstedt in Braonschweig, Schilda in Sach-
sen und Teterow in Mecklenburg — der Volkswita be-
soudars auserlesen hat.
ILopt*
1 Abgehauener Kopf braucht keine Sturmhaube
mehr.
2 Am Kopf des Narren lernt der Junge scheren.
Die Araber in Algerien : Am Kopfe der Waise macht
der üliirurg Versuche. Die Ägyptischen Araber : £r lernt
das Schröpfen an den Köpfen der Waisen. (Reituberg
VII, 53.;
a An deinem Kopfe klingt's am hellsten, sagte
Boleslaw zum Narren. (Schles.)
4 An einem Köpf, der schlecht geschoren, ist die
Ehr' verloren.
5 Ad manchem Kopf ist das beste der Zopf.
„Da war einmal an einem Schopf ein Zopf, der hing
so stattlich an dem Kopf; dess freute sich der Tropf.
Und als der Zopf geschnitten war rom Haar, da ward
cuerst es allen klar, dass weiter nichts dahinter war."
(R, PruU, Snu Gedicht«, Manheim 1649.;
6 Anderer Kopf, andere Gedanken.
7 Auch den gelehrten Kopf nimmt der Tod beim
Schopf. — Parömiakon , 2«86.
8 Auch ein krauser Kopf wird kahl.
9 Auch grosse Köpfe haben zuweilen eine Platte.
Sie sind mangelhaft.
10 Auf dem Kopfe der Riesen sind Zwerge grosse
Leute.
11 Auf dem Kopfe des Schelmen brennt die Mütze.
2t. : In conca macca pagu durat berritta.
Poln.: Na ztudzieja caapka göre.
Ruth.: Na zlodija szopka horyt.
It Auf Kopf steht der Teufel auf und isat die
Supp', dann fährt er unterirdisch durch bis
zur AJtburg.
Nach der äage steht der Xerother Kopf mit der Alt-
bnrit (Ruinen des Schlosses Altenburg) bei Schalken-
mehren f Kirühdorf im Kegiernngsbezirk Trier, Kreis
Daun) in der Nähe des weiuielJer Maares, durch einen
unterirdiseben G-augiu Verbindung, worauf sich das noch
im Viilksm'inde lebende uralte, obige Sprichwort be-
zieht. cVgl. darüber Schmin, Die Su'je tom AWother
Kopj, II. 53.)
13 Aul' solciieii Kopf gehört ein solcher Hut.
„ K? ist schädlich und schimpflich weun man Esel und
Strohköpie promovirt; darum iUhel gar wohl gehandelt,
wie ei<i aufü Stroh, worunter Götzenbilder gelegen, go-
nefsen hat; denn auf solchen Kopf gehört ein solcher
Hut." f l*ar'-iniakon , hlS.J Af-raham a Sant^fa Clara wen-
det das Sprichwort auf die Sündflut und die verdorbene
Welt an. (l'arOmiak^, luW.>
14 Auff bös-ä liöpff gehört eiu scharpfie laug. —
Fraiick. II, 74'^ . ühmiHn. II, 30, 41.
15 Auff einen grindigen Kupf gehört eine ■chAt&
Lauge. ~ h;tri,II,U: bimrock , iM7 : Kirt^, ttfi.
Mtuion, 35«; lirutm, l, 1947.
„Ich leugne dieses nicht, daaa von der Farbe au
offt wie ein Blinder spricht. £a reimt aich ma&eka
Wort, wia eine Favst asfs Auge, nnd maacber hMv
Kopf rerdienet acharlfe Lauge.** (KeL*r, 131 >.;
BöhfH.: Na praslTOU hlavn ostr/ iooli. (Öelakorskf. ]&:.,
Da*.: Til skurrede hoveder b0rer akarpMtc Ind. A-m.
dam. . SO».;
^ Fn.: A ^air de lonp, aauoe de chien.
16 Ans einem kleinen Kopfe kann auch ein grosser
Gedanke kommen.
Fr:.: £n petite teste glst grand sena. {LeroMW. /, lü.;
17 Aus einem Kopf von Stroh kommt kein epitz>
findiger (redanke.
13 Aus einem leeren Kopfe macht's Geld einen
vollen. — ParOmiakon , 1761.
19 Ausgetrocknete Köpfe und ausgewaschene ächlaf-
rocke werden niemals wieder frisch,«- idr
ujid Zeit, I. 13S, 5S.
20 Auss einem finstem Kopff kompt Finsternis«. —
Lehmann , Afyl , m.
21 Auss einem vollen kopfif kommen laater Ttns-
heusers bedencken. — Cverüij/, /. 78i. fl-snk,
831, 49; Petn, II, 28.
22 Aoss ffeschickteu (vnd geschwinden) KOpseo
werden gern Schwermcr vnd Ketzer. — fi^
uisch . 1484 . 49.
23 Auss vielen Köpffen ist gut Bath holen. — hn,
11,^.
24 Bann (wenn) der Kopf ro (herunter) es. La;
der Orsch Feierabet. (liennehcr.j.-. — /i.-bifiito«.
;/, 40J, ii.
25 Bei i^emeiuen Köpfen und Krähen (kleinem G««
thier) kann man keine Grundsätze sehen.
26 Besser am Kopfe, denn am Hintern, so wird
man nicht beschmissen. — Eitelein , svo.
Holt.: Het is beter, bij bei hoofd te ffxtjpen dan bii cei
Bteart. (Harrehomit , I, 06^.)
27 Besser dem eigenen Kopfe folgen, als allen ge-
fallen wollen. — Opet, 879.
28 Besser den Kopf flöhen als den Hintern, m&n
wird oft beschmissen davon.
29 Besser den Kopf verlieren als die Seele (oder:
das gute Gewissen).
Böhm.: L^pe ti Jest xtratif hiaru, nexli ohfeiiti. rc>ü*
kotiky, 26.;
30 Besser der Kopf am £sel als der Schweif aia
Pferde.
Um die schon seit Julius C&aar bekannt« Ansicht s««-
zusprecheu : Lieber der erste in Krähwinkel als der nreitc
in Kom. Auch: Besser der erste seines Stammes, all litr
letzte seines Geschlechts. Die Arab«r sagen: BM9sr4er
Kopf dos Hundes als der Schwanz des Iidwen. .'^:-
hier, 2-JS; H^intbfrg III, 13€.; — Die Kassen daaesa:
Lieber einen Katzenscbwanz denn «inen JIlnsetoK
Aber auch: Lieber den Kopf der Lmis, als m
Schwanz des Drachen. (Altmann VI, 443 n. 44S.)
Eti'jl.: Better be the head of an ass than the tau of a
horse. (Rohn II, 101.; — Better the head of a dorthin
the tail of a lion. (Bohn II, 101.; — Better tht hfi
ot a -pike (sprat). than the tail of storveoa. T^'-"
//. 101; (iaat, 364.)
Frz.: Mieux raut £tre t6te de ehien qne qttene de l-»;3.
(Bohn I. 3S.;
ffoli. : Beter het hoofd van eeno rat , dan do staart ran tts'
ieeuw. [ ffarrflfjoni''e . I, 325.;
It.: £ meglio esaer capo dl lucertola (dl gatto) che ci>iiA
di dracoue (di leone). (Oaal, 304; Cahirr, i^iü.) — E
meglio esser capo di gatto che eöda di leone. (S.i^n
I, \fii II. 104.; — E meglio esser iesta di luccu tiie
coda di «torioue. (Bohn II. lOl.;
Span.: Mas vale cabeza de raton que cola de leoa. {B-'^n
I, 231.;
31 Besser der Kopf des Bürgers als der Sjchweif
des Adels.
Kn;/l.: Üetler be tho head of the yermaurj- tlian i;;e tu
of the gcutry.
Ö2 Besser viu hastiger kopti". denn eiü düde^ toj-ti.
— lletiiscK, 762, 24; Petri, 11, 3Ä.
33 Besser eiü toller hastiger Ko}«ö\ dtn ein fi\u-
leiitxer. — Petn.n. u.
1501
Kopf
Kopf
1502
34 Besser im Kopf als im Buch.
,, Kanttn etwas Tod wilt leln klug, to »ohreibi ina
hertz vnd nicht Jag bach. Dan WM iiti, dai dein buch
iit Bflulirt, verleurtt du et, lo bist nichts werth. "
Lat.: Cordi, oon cbartat tradaa, quae noveris arte: nam
b1 c)iartuca4it, mox tuta scientia vadit. (Loci cowi/i. , 470
35 Besser Kopf im eifl^enen Hauso als Schwanz im
t'reuideu.
36 Better eiinen Kopp as eimou duwen Dopp '.
('.»/..«rvj — ttrmetiuh , 1 , 40i , 21».
') llolUndiich = Schale. — Die Italiener wollen gar
lieber zwei Küpfe alt einen haben.
It,: Due teate »on inii;liore che nna. (ßohn J, l>5.^
37 Blutiger Kopt ist Schlichtfried's Lohn.
MengP dien nicht in die Hdndel anderer.
38 I)<'irnuc]i der Kupff ist, so macht man dio Laug.
— Ldimuiin. saS, 56; Kfirlc , 8492; Friut, 41.
39 De alltid up sin Kopp besteit, de kummt der
tolest noch up to stän. — Kern . 4s»3.
Wer nur auf seinem Willen besteht, kann xnletxt gant
ausser sich werden (desperat;.
40 De t nich in'n Koppe hett, de inutt et in d'e
Föte hebb'u. — EidiWuld, noi. Kern, *9*.
41 De up de Kop btoit , ward dwülbk '. (nstfru-n.j —
EichuMtd, Uli; Fn-minann. IV. 14.1. 372; ttutrei, , 39S;
A'ff H , 4W.
■) Auch: I)wir]sk=r:im Kopfe wirr, wie im Fieber,
wirsch, schwindlig. (Vgl. Üturetiöurjf, 44^'.J
42 Dem harten Kopf nicht bald entfallt, was er
mit vieler Müh' behalt.
Lat.: Flriuiter obtusom tenet ingenium sibi fasom. (Su'
ivr, IC'l.;
43 Dem harten Kopf nicht bald entfallt, was er
nur einmal recht behält.
44 Dem weissen koptl' thut man selten ehr. — He-
*iiu7i , 614, •-.■>; ivin, II. 76.
45 Den Kopf d^s Feindes lass die Hand deines
Feindes schlagen.
„Dem Feinde mus« man geflhrliche Geschäfte über-
las8«u oder iLn daiu veranlassen.**
46 Den Kopf etwas ab, lieb Täubchen, »agte der
Koch zur Taube, ila drehte er ihn herunter.
Engl.: I'll give you a turn now , as the curliug-irons said
tu the straight hair. (Ilajtn, (7, lOi.)
47 Den Kopf halt kühl, die Füsse warm, das macht
den besten Doctor arm. — Schalijt^r. l, 267;
K»rU'. 34yi»; Simrvck, J862; liraim, I, 1M5.
48 Den Kopf kaim man einem nnr einmal nehmen.
49 Den Ktipf luüst sich nicht jeder gern kratzen
(waschen).
50 Den Kopf nicht zu warm, nicht zu viel Salat
in den Darm.
Fr».: Ne fal une four de ton bonnet, ni de ton ventre nn
jardinet. (Kritxin'j*r . 3X5 ''.J
51 Den Kopp lat frem, de Föt holt warm, slaog
nich so vööl in dinen Darm, dat Acht«rpört
laot aopen staon, denn kann de DoktV on
AptekV s])azeren gaon (oder: denn kann de
Dokt'r tun Deiw'l gaon). (AlUnark.) — /Mu-
ni i/ . 2'i'i.
K.ich Ansicht der Italicner kann man am Tage den
K"pf bedecken so Tiel man will, aber des Nachts so
viel mau kann: Di giomi qnanto voi, di nott« fvaato
poi. f/f-Ai //, 3<».;
Engl. : Thu head and feet kept warm , the rest will take
nn härm. (Hohn ff. W.)
Frz.: TAte froide. Teutre libre et pieds cbaada, süra rem6-
des 4 tuus 1«4 maux. CCoAiVr, 1709.;
b'2 Der dümmste Kopf bekommt das beite Kisten.
HoU.: Het «lumttc hoofJ krijgt het beste küssen. (Harr*-
fro»ir<*. /. 326*..'
53 Der erste Kopf ist der beste.
Lat.: Praesentera mulge. (Bin<Ur II, LVslT; Tappiuty 123*.;
54 Der hat einen gelenken Kopf, der sich hinten
uml vorn llöhen kann. — Eise/fin, S90; S\m-
r-fk . 5^63.
55 Der hat einen säubern Kopf, der weniger Mücken
darin hat. als Domitian in seinem Gemach.
5C Der kahle Kopf braucht (hilft) keine Schere.
57 Der Kopf altert eher alt die Beine.
58 Der Kr>pf am Krebi ist d».-m Ariche gleich. —
/uifc.irf.
59 Der Kopf des Fisches geht zuerst in F&ulnist
über.
Die Fehler und Laster de« Vornehmen bringen Un-
glück über das Volk.
60 Der Kopf des Furchtsamen geht nicht in Stücken.
Weil er sich der Gefahr nicht aosseut.
Gl Der Kopf des Weibes darf nicht weiter gehen
als bis zum Herzen des Maniics. — immetmaMi,
^üiuhliatue» , III, 60.
62 Der Kopf eines Achtzigers ist besser als beide
Hände eines Zwanzigers.
Wenn er sich nämlich gut gehalten hat.
63 Der Kopf eines bösen Weibes ist ein Wetterhahn.
ffoll. : De kop Tan een hoos wijf is de slirante wefirhaan.
(Marrff'nmf , /, 437".)
64 Der Kopf eines Lachses ist mehr werth als hun-
dert Frösche.
Der Herzug von Alba sagte , das« zehntausend Frösche
nicht so viel werth wAren, als der Kopf eines Lach-
ses, womit er meinte, dass weit mehr daran gelegen «ei,
den l'nuzen von Cund^ oder den Admiral Coligny aus
dem Wefte zu räumen als eine Menue geringer Personen.
^^i'^'■U^c^nlJUr, Magdeburg i:S3, 1, IUI.;
60 Der Kopf eines ^Surren wird weder weise noch
weiss.
6G Der Kopf gehört oben hin.
ifuAm.; Hlava vseho pocAtek. (Crtakow^ly, 301.;
67 Der Kopf ist bald abgesclilagen , aber schwer
wieder aufgesetzt.
Bühni.: Hlava nt-nf makovico, by le lase postariti mohla.
— Neteiko hlavu srazie, ale teiko ;Aasadie. (Ötla-
*ort*y. .^.'i.^.;
68 Der Kopf ist das Kuder des SchifSs.
Verstand muss das (ianxe leiten.
69 Der Kopf ist (oft nur) ein Trichter für den
Magen.
70 Der Kopf ist keine Schrift. CLit.j
D. h. was man sich im Koiife merkt, hat man nicht
su «icher, als was mau sicii aufKCscbrieben hat.
71 Der Kopf ist nicht am Barte, sondern der Bart
am Kopfe. — > SpnchKorUrgarien, 147.
Man muss nicht unbedingt von einem grossen Barte
oder einem huhen Alter auf einen gleich ausgebildeten
Verstand und grossen Erfahrungsreichthum schliessen.
73 Der Kopf ist so alt as Füdli, ond *b Füdli hed
no nie zahnet. iAi>jicn:fU.j — lobUr, ii»7; SuteV'
mcistrr . 10.
Wvnn man auf die Frage, wie alt mau sei, nicht gern
antwortet. (S. Püdlech.)
73 Der Kopf mit der Zunge hat doppelten Werth.
Wtjnn der denkende Kopf auch augleich ein klar und
gefAlhg redender ist.
74 Der Kopf muse oben, die Füsse müssen unten
sein. — Saürr, 50 . .swnrwJk, 5866.
75 Der Kopf steht an der Spitze.
£r regiert.
76 Der Kopf sucht den Hut, nicht der Hut den Kopf.
Poln.: Nie miejsee ssuka glowy, ale glowa mlsjsca. (Öek»'
ko0*ty , 2u7.;
77 Der Kopff ist böst zu streiffeu. — Fetri, u, 98.
78 Der Kopif ist hin , den Hut hat er noch in üui»
den. — L«'/i»nonri, 697. 1.
79 Der kopfT ist st^rcker dann die hende. — Fratuk,
l, 103 •*; Cri(/er, /, 6; /V/ri, //, 98; fcwe/«n. 590; Sim-
roik, 3ti60. Körte, 3491; Itraun.l, 1944.
80 Der Kopff muss offt den Ars verkanffen. —
GruUr, III, 17; Lehmann. II, 80, 98.
MifU.: De kop moet het gad verkoopen. (Harrtbotnee,
/. 437«.)
81 Der Kopff regiert vnnd nicht die Füss. ~ Uh-
mann, 428. 1.
Böhm,: HUra ffdi. hlava tibne. (6elakt,piky. 201.)
82 Der mit seim Kopp will oben auss , schanl jhm
danuit kein Brodt ins Haust. — Sutor, 49.
tat.: Timor malus non «st dlutomus magister officii.
(Cictro.) (FhUi^i, JI, 220.^ — Vinoere cor proprium,
plus est, qoam vinoere mnadam. (Sutor, 49.;
83 Der muss einen freundlichen Kopff aufisetzen,
der lU^eren will. — LMmonn. 419, 21.
Demi wenn das Havpt BsiBe Vtsit liebt und wohl vtr"
sorgt, so tragta lie das Hfenpt durch gal« nad bOM Weg«.
84 Dicker Kopf, klein Gehirn.
Bihm.: V tnänem til« hnbea^ mosek. (Ö^ktkoukf^ UfiJ
Frt.i Gross« t«t« et i>ctit cou. e'eit le oomiHOPayit d*BB
fon. — UruH^e ivtc, ^«ude sens. (Co AiVr, ITIM—Ci
/, Vi-)
1603
Kopf
Kopf
1504
HoU.: l&«n r^^t kop, eeu in*ger brein. (Harrebomi*,
/, 487»;
It.: Oapo grftsso, c«nrello iua^o. (PatMaglia, 4tf, 7; Bokn
/, 77J — Grutiia tMta non £» lottil ingogao. (Patsa-
yUa, »73, »J ,
Poln.: W bano tluit^m ciele uaitki ni«wieie. (Ctla-
kottky, 140J
85 Die besten Köpfe stecken oft unter dem Strohhut
86 Die geschwindesten Köpfe richten die grosse-
sten Ketzereien an. — Heniath.ma.iH.
87 Die über den Kopf gewachsen sind, sind ausser
dem Zwange. — ltein$berg IIJ, 80.
88 Een klöker Kopp, een winscher Brägen. (Brie-
ten.) — Früchbier «, »136.
Ein kluger Kopf, ein windige«, rinkeroUes Gehirn.
89 Ein abgehauener Kopf hat keine Stormhanbe
mehr nöthig. — - Winckler, Xtv, si.
90 Ein abgeschlagener Kopf lässt sich nicht wieder
aufsetzen.
91 Ein böhmischer Kopf gibt mit jedem Schlage
Funken. (Böhm.j
92 Ein eigener Kopf, ein armer Tropf.
Lot.: Sic Tolo, eio Jnbeo, etat pro ratione roluntas.
93 Ein feiner Kopf steht selten auf einem fetten
Wanst.
94 Ein gelehrter Kopf ist ein Messer ohne Stiel.
Fra. : T Ate blanche eouteau lans manche. (Krittingtr^ 678 \)
96 Ein gelehrter (gescheiter) Kopf redet auch nach
dem Tode. — Winckler , x\\ z.
96 Ein geputzter Kopf verkauft einen grindigen
Arsch.
„Zwar rerkaofft oft der aof^ebutete Kopff den hin-
dern einer leichtfertigen Vettel und ein aniehnlicher
Titel ein son^t Bchlimmee Buch.** (Qrim»t€Uhau»tH^
Ttutscher Michel.)
97 Ein grauer Kopf schützt nicht vor einem när-
rischen Arsch.
Poln.: Olowa elvrie Je, a tU izaleje. (Lompa, 12.)
98 Ein grindiger Kopf blutet leicht.
Dan.: Skurret hored er snart brudet. (Pro9. dan., 30S.J
JEnfl.: A ical'd head U soon broken. (Bohn II, 130.;
It,: Hnomo aaialtato h meszo preso. (Bahn II, 130.)
99 Ein grindiger Kopf furchtet den Kamm.
HoU.: Een echnrftig hoofd vreeit den kam. — Schürft
kan den kam niet aanzien.- (Harrtbotnte, I, 877*.^
100 Ein grosser Kopf braucht grossen Hut (grosse
Mütze). — Heifuberg II, 117.
Böhm.: Ölm riül hlava, tun vitai klobonk. - Veliki
hiara, relik^ klobouk. (Cdakotsky, 165.;
ffolL: Oroote koppen, groete docken. (Marrtbomet, I, 487^.;
101 Ein grosser Kopf hat grosse Sorge. — Schlechta. i78.
102 Ein guter Kopf hat hundert Hände. — Kieie-
weiter, 16.
Böhm.: Na dobron hlavu sto rok. (Öelakovsky, 207.;
103 Ein guter Kopf ist eine gute Rente.
Lot.: Virltur ingenio. (Gaal, 1002.;
104 Ein guter Kopf kommt nirgends in die Fremde.
105 Ein guter Kopf nährt hundert schwache.
Böhm.: Dobrft hlara ito hlar krml. (Öelakoviky, 207.;
106 Ein guter Kopf steht selten auf einem fetten
Bauche.
Lal. : Ingenium excellene non gignit renter obesuB. (Bin-
der I, 745; //, 1506; Philippi, l, 197; Seybold, 242.;
107 Ein guter Kopf verdient einen guten Hut.
108 Ein guter Kopif , grosser fleiss vnd harte arbeit
erhebt mit Ehren in Himmel. — Petri, II, 193 ;
Henüch, 815. 21.
109 Ein hochmüthiger Kopf stösst leicht (überall) an.
Böhm.: FokomA hlava dv^ viny zablasnje, vzdorn4 ani
Jedne. (Öelakovskij, S»6.;
Kroat.: Pokorna glava dya duge obalja, nepokoma nijed-
noga. (Öelakovtky, 96.;
110 Ein jeder hat sein eigen Kopif wie die Ganss
auch. — Pciri, II, 200.
111 Ein jeder ist seiu köpft' der best. — Lehmann,
480, 37.
112 Ein jeder kompt mit seinem Köpft zu Marck.
— Lvhmann, 414, 5.
Frt.: Ciiaqne tdte, chaque avii. (Gaal, 1034.;
It.: Tante nomini, tanti pareri. (üaal, 1034.;
113 Ein jeder Kopf hat seinen Sinn. — Cohr, 164.
Wp?»,222.
Lat.: Quot capita tot sensua. (Coltr, 1C4.;
114 Ein junger Kopf sieht oft schärfer ala ein alter.
Bökth.: I * mlad< hlarj aoud prar/. (dlakovky , 305.;
115 Ein kahler Kopf ist bald geschoren. *• ikw-
berg IV, 1.
Engl.: A bald head ie »oon eliATea. (Bahn II. 69.)
Bpan.: Quien peqnefta heredad ti«iio 4 paaos U mide.
üng.: KOnnja a* kopaaxt berctrAlni. {Vaat, Ol.;
116 Ein kleiner KopÄ\ ein unnützer tropff. — P*tn,
11.908.
117 Ein kluger Kopf hat eine kurze Zunge und
scharfe Ohren.
Er macht und braucht nicht Tiel Worte.
It.: Teeta saria rende la bocca stretta. (Cakier, SOX.;
118 Ein kluger Kopf mit festem Willen kann Tid
Verwirrung stillen.
119 Ein kluger Ropf sieht mit Einem Auge melir
als ein Pinsel mit sweien.
BökiH. : Mondr« hlavi doett jednoho ok». (äetakowtkt . 9D(J
/U..- MudroJ glari jedno oko dost». (Öetukowetp^ 206.;
120 Ein Kopf allein rennt (stosst) keine Mauer eia.
121 Ein Kopf braucht zwei Hände.
Engl.; Two hands are for the defence of on« head,
122 Ein Kopf, der mit anderer Leute Augen liefat
und mit fremden Uhren hört, wird meiit
(leicht) betrogen.
123 Ein Kopf, der täglich gekämmt wird, liefert
kein Grossvieh.
Dal Ungeziefer kann unter aolcheu UmtUnden ni^
gedeihen.
124 Ein Kopf für drei Pfennige geht in einen Hot
für zehn Thaler.
125 Ein Kopf mit einer Zunge ist zwei Köpfe wertk
Veretand mit Beredsamkeit.
h.: Una teste con la lingua rale 11 cuore. (Fasn^u^
199, 16.;
126 Ein Kopf ohne Gehirn ist auf jeder Wage so
leicht.
Er paeet in kein Lebensrerh<niia. Di« Boaaen nso,
er sei eben nur ein Puppenkopi. (Cakierf S014.) Ued:
Der Kopf ist nicht des Menschen Zar, eondera du
Oehimist der Zar des Kopfes. .C^ftmaitn V/. 44«.; D»
Araber: Was ntttsen die Augen' einem Kopfe ohae 6t>
him. (Cahier^ 2417.;
Böhm.: EUara bez rocumu pirni koteL (Öci<ü»t*k$, Sälv
127 .Ein Kopff ohne Zung ist nichts werth. — W-
mann, 429, 25.
Und ein Kopf mit einem xu grossen Maul nicht mL
Böhm.: Ulava drasaf s Jezykem« nei bes jacyka. (CeU-
kovtky, 75.;
Frt,: Un cerreau ne vaut gutee sans langue. (Bokn I, U.i
It. : Capo sensa lingua a xuccas' assomiglia. (PatMyli*,
46, 8.; '
128 Ein langsamer Kopf hält fest.
„Ein grober koplf, was der behelt, q%x schweilidi
Jhm das wider entfeit. "
Lat.: Firmiter obtusom tenet ingeniom sibi fnsum. (l*^
coniiii., 113.;
129 Ein leerer Kopf bekommt Schwindel, wenn er
hoch steigt.
130 Ein leerer Kopf passt nicht auf die Kanzel
Böhm.: NeucenA hIara na knesstru se nesviti. (i^
kottky, 215.;
131 Ein listig Köpfte mit Tichten thut oSt mal aas^-
richten, was Gewalt vnd grosse Macht nicht
hat zu wegen bracht. — Peiri, //. 2iv.
132 Ein Melancholischer Kopff ist dess Teuffebtopfi',
darin er viel böses (viel Mucken) kocht.—
Lehmann, 755, 17 : Eiselein, 390 u. 459 : Körte, 3490 0. til^
Lat. : Caput melancholicum est balneum diabolieum. (T^fü-
trum Diaholorufh, 93 1^; Kiselnin . 459.;
133 Ein melankolischer Kopff ist des Teuffels Hal-
fen vnd Tojjff. — Petri. n.iU, LaUttdorf II, \l.
134 Ein melankolischer Kopff ist des Teuffeit za-
gerichtet Bad. — Petn , n, 214.
135 Ein schofler Kopf braucht eine schöne Mütze.
hän.: Der vU skarp lud til skurret hoved. (Bi>hn I, ^T.i
136 Ein schöner Kopf, aber hohl wie ein ausgelau-
fenes Ei (oder: leer wie eine alte Scheune).
Böhm.: HlaTi£ka jak makovlika arozum na poneti. ■''cV-
lakoeaky, iOi.j — Hlavicka jako makovicka, a rozanu
Jakby naiilval. (Ctflakopskt/ , Ih)».;
Pol».: Giowka bj- makowka, a rozumu bj naplwal. (i''-
lakonky, 'M$.) — ülowk» jaku makowka, u roiuiuu
pufitu. — l'rody dok'c , rozumu ni k^ska. (Öelakovfk^, 304.)
1605
Kopf
Kopf
1506
I
I
I
137 Ein atollzer Kop6 rieht viel Hader (Volost) an.
— Peiri. II, 32d.
136 Ein Thorich ter Kopff vnd schön gesiebt gehen
gemeiniglich mit einander. — Lfhmam, 70«, M.
139 Ein toller (dummer) Kopf iat der (macht ik'n)
FüBBe(Q) Arbeit.
140 Ein überladener Kopf und ein überladener Wa-
gen richten leicht Unglück an.
14! Ein wirrer Kopf macht wirre (confu»e) Leute.
Jlolt.: Kon dwuii hoofd ma*kt dwiileucl« ledlAO. (Uarrt-
Oomfe . /« 326".;
142 Ein eoruiger Kopf igt leicht blutend zu machen.
— l^iMlitr,, vm.i-^t: Simruck. 12U7.
143 Einem suleben Kopf gehört <'in aolcher Hut
14-4 Einem wunderlichen Kopfe kann niemand recht
thun.
146 Einen oLserneii Kopf bringt mau srhwi'r auf
andere Gedanken.
14C Einen Kopf ohne Zunge mag ich nicht» sagte
der Bauer^ und gab dem Metzger den Kalua-
köpf zurück.
147 Kn 8chwer''u Kopp imn cn lerrigen Büdel sund
oft tüsammen. (Ur»d»f>Mtg.)
148 Erat des Kopfea Rath, dann der Händo That.
BChftu : N«roiEmlaTiv t hUvon tLoobtttiii rakam». (C^Ui-
149 Eb gehört ein küler kopfl darzu, da« retht oin
hauptniunn kriegen l.hu. — l i»m luih. ynrn^ in
Kloflrr , A . 126.
160 Ea hat schier jeder seinen eigenen KopflT» wie die
tifimso im Lande «u Rügen. — o«v. mr. . 53fi.
161 Es ist besaer der Kopf an einer Maoa als der
Schwann am Leuen zu sein. — Wincktrr. 17. 30,
l&'J Es ist l)eBfler man ist der Kopf am Hechte als
der Schwan» am Stier, ^ ninckiet , 17, a.
153 Es i«t kein Kopf« man kann ihm eine Beule
schlagen (werfen).
Bvhm.: Uilo tioh hlav, n« nes bj ■• ntrhttoova kakla
nehodiU. (Örlatoritf , 8»./
154 Es ist kein Kopf 10 heilig, der Teofcl macht
ein Nest hinein.
JJolL: Dur wa« froens k*p »00 htähg, of «le dnirDl krecg
•r eIJu hofifd wol in. (Harrtbomrtf I, iüi^.}
]5ä Es ist kein Kopff so listig als der Schlangen
kopfl. — Pelri , //, HS.
156 Es ist viel verriebt, wenn ewey Köpff sich mit
JEinem Hut behelffcn. — L*^mmn. t64, t.
157 Ei kann wol ein gescheiter (kluger) Kopf aus
einer Narrenkappe hervorgucken.
Moll.; M«n k&n wel een wijg huufd alt Mmo Dvren kap
■1«kea. (IIurr4bont<4. t, 336 "'J
1 &8 Es mvus ein Oottgelehrter Kopßf, ein weiss vnd
wol bereitet Ilertz vnd gute Lenden vnd starckc
Beinen sein, die gute tage, ehre vnd Majestät
ertragen sollen, — Heninrh.i&n.u.
J&9 Es stecken oft die besten Köpfe nnter dem
Strohhut
Lat.: S«cp« aiunmA iuganiiii in occntio lileat. (Sutor^\.2%,)
100 Es steht kein fröhlicher Kopf auf einem trau-
rigen Herren. — Htmtltr, «.
161 Es steht schlimm um die Köjpfe, wo die Bösen
weniger gelten als die KnOpU!. — Air^üiAon,«K.
162 Es will kopfl* vnd schwantx vogvstraflet sein. ~
MüUmitu. Uuionn, XXV|||\
168 Et 18 bet^r den Kopp as de Foto küas^i. ^
E» '
164 Fil ^ inn, s4 de Bür, m he mifo For
KöI lar Ti!, (SuAtrüOmArKkm^
VI«! K
UIU1
taot« d«r Bai
ala if mit
1€& Fehlt's im KuptT, so fehlt's im gantzen Leib.
Lml.f tTuai espat Inrwflt»!, labar umAl* nurmfar« molaatat
166 Feine Köpff mtchiai leiohle Werck md erspa«
ren \iel VnkottcB» — A«n>. W. sto.
16? Fetter Ko[)f , mageres GeliiriL. — iTäicK^« Xtü» M^
DsvTtcHBs SvsicjnrdaTSJi-L»a»KOii. XI.
168 Für einen guten Kopf findet dch auch ein Hut.
Frt.z Qat % botui« t^ta n« mAUiixia paj d* chapaaax. (Bahn
I, 41.;
iCd Für solchen K t ' - 'itit keine andere L&uge,
sagte EuIl ils er einen Trunkenen
in eine Ki>l„. ..... ...Ilen sah. — J\irvtmakon, 4W,
170 tJelehrtt^n Kopf bekommt man auch beim Schopf.
171 Uemeino Köpfe lesen in der Geschichte die Ver*
gangeuhoit, khigo die Zukunft
17^ Gemeine Köpfe und Mücken dürfen nicht viel
Wasser, um zn ersaufen.
Jene ertrinken in Kleinigkeit«», die» In alnem Olaa*
Wati«r.
173 GeKWungeno Köpfe thun selten gut.
Lat.: Ingenia coacta male rctpondent. (Bindtr I, 739;
/, lati; St'f/boU, -MO.)
174 Gleicher Kopf, gleicher Hut. — hir,,miaknn, ism.
(rloiuhheJt der liesinnocg und Uonkuagiart tcigt aioli
uucli grrij im Aouiaom, daher die Volkktracbten, Cocar-
dea, die Abxeicb«n Terscbiedon^ politlfdier fartatan.
nb Graue Köpfe und blonde Gedanken passen nicht
xusammeo.
Aclmlich die Rusioo. (AUaiann T/, 443.J
170 Grindiger KopiT zielt viel L^uss, die darin x,u
der Glieder verderben Nester machen. — /.'■/♦-
SctiUmmcr JiLinäaaa aohlechUr Obrigkoit.
177 Grob köpff behalten lang. — Franck. /. hs''. fV-
■ol/f, 3*i* . tiruter, I, 45. Pfiri, II, JSJ; Scholtel, il»8*.
178 Grober Kopf und dünner Hals ist Ansatz zu
einem Ntirren.
179 Gross Kopf, groBS Weh.
Hilhtn.T Vrüi hiava, ritit lilaTobol. (V<ttaki>9»ky, in.)
ISO Grosse Kupffe geheu gross an vnd klein auss.
1 B 1 Grosse Köpffe , wunderliche KopSe. — PttH, li. aso.
182 Grosser Kopff, kleines Gehirn. — mtidtJer. XYIlUb.
Dan,: For »tort eUer lidet hoved et ol gteme foritan
digt. (/Vor. diin. *M.;
En§i.; A grcai liaad aod a Uta« wit. (Sohn tl. toi.;
Fn.: OroMa Mts, p«ti de «an«. rKritiinger , 368*.^
ßoU.i Ben grool boofd en een klein veratand. (Barr*'
bam^f, I, 336^.)
It,.- Oro«ta tofta non fa lottil cerrallo.
Span.: Cabello laengo y corto el t«ao.
183 Guter Kopf und fieissige Hand sind goldeswerth
in jedem Land.
184 Guter Kopf und hungriger Magen können sich
nicht vertragen.
„De* Köpfet «rklJlrteeter Feind i»t ein bungiigaf'
Magen." (Wtlt imd Ztit, /, 134, 7.J
I8ö Hild den Kop köld un de Foite warm un den
Darm öpen, sau brükat de nig na'n Dokter
te löpen. — Schamftack, //. 404.
IfoU,: Uoq4 nw boofd en Toeten warm, en rol tnit.Üg uwan
darm; bood daarbtj uw achterste op«a, dan Ena de
dokter naar den dronun«! loopen. (Hmrrtbomä« , /, W*,)
1S6 Halt Kopf frisch, Füsso warm, Leib offen und
lata den Doctor laufen. — Hretmer, 10.
;/.: PUcia cliiaro e fulti befTe del raedlco.
187 Harte Köpfe kommen selten überein.
Böhm.: Dvi irrdi hlvry nebnto epotu etraff. fikl»-
*wiJty, lic;
Xroat.: Dve tvirda glare nik^ dobra * niobar«. (Ma-
186 Hastige Köpfe dienen niclit bei verworrenen
Herrn. — Pem , it, srs.
189 Hätte der Kopf nicht harte Knochen, es wäre
bald uma 0«him geschehen.
JtiMtt.: Trp hJ*TO» na to ]«! *. koctl iikuia. (ÖMaho^tky, Hl.)
Iftü Hätf''" "'■- «^lle Einen Kopf, so brauchten wir
ü le Einen Hut
/Htm- ' et hoved i7aa^ taa tiavde man knn en
Dvii iA liaddott, Uaddan wU inaar
19 t Hau om de Uhopf nh, ao hed'a Fddleoh <■. 4.)
Firobt-nd- ~ r«W#r»t57.
Ww labaBBT r««ht aufasit, ao bawtt*
iM Hitzige kvyu vo.i j^pht (ihhc) rh^ r —^'-n tri
kean r»t — »'■jtt. ■■-' < u-- . r. -
I
aa
1MK7
Kopf
Kopf
193 Hitzige Eöpffe wollen da« Etumgeliaiii luifls der
scl^den erklären vnd vecthädigeii' — Jimurh,
i»M , 17 ; fttfi . //, »81,
19i Hot Kupp an Föte warm, föU nig so »er den
Darm, de / ' ' >t Ut äpen stän, so mnt
de Dokter jltu (II^ulj — Sctmttt, i. le.
Botst far t^^ — »ci4 Leib«40flkxaiiig.
195 HxilUen» Köpäe geben böltzeme reihe. -^ 1109-
mteriiu. Dref C^mtttiäm, Vorr.
„Bo Ul bo |cl^w*ffc& t< tücbtAn eis Mhleoht md
fWiac dintf Tmb SohnlcB. J«B«r BtttliheR «a^ »ach
wol, Ol»!] k&Dae den Sebreiber e&tperen^ k&snt« «(»«n
00 wol Kflrbholtxflm, &U mit der Feder, vber lAnd
liAed«lQ, Aber bOlta«rue K(>(>flfl geb«a bölueroe retbe."
1% Hundert Köpfe voll tiedanJceu bezahlen nicht
eine Hand voll Schold.
197 Hunert Köpfe, hunert Sinne, »eg de Biüer,
dü,u laet e hunert Kapstköppe den Berg her*
unnerlänpen, an jeder leip Buinen eigenen
Weg. (SanifTtandJ
198 Ich hab* meinen Kopf für mich^ eagte Hans,
da kam er mit einem i^chweinakopf daher.
199 leb wei«8 nicht, wo mir der Kopf steht, sagte
der Küirter, da sollte er einen Lebenslauf für
ein todtgeborenes Kind machen.
:!00 In einem kleinen Kopf steckt oft grosser Ver<
stand.
UoU.: In «en kleüi boofd ijgtdUnrijla reel turijsbflid. (Harre-
901 In einem schönen Kopf ist auch wol ein wüstes
Dam. r Skurv«! horad «anktr Bungc Itttta lom komm« nml
ii\ de aadra lemmar. (Prop. da*. , iOt-)
It.! |B«Uft teita 6 UlTolU nnA niAlüAglA beitlA. CPa;ja>
tflia, 9i.)
202 In einem vollen Kopfl' ist wenig Verstandes. —
t*rlH, n,40i,
*i03 In jedem Kopfe ist etwas Weieheit.
Nur oicht ia «iDom ao vial mit im Aadom.
204 Ist der Kopf abgeechlagen, so wird niemand
nach dem Hute fragen.
205 Ist der Kopf krank, so legen alle Glieder Bei-
leid an.
20G Ja, de hadd^n verschlagen Kopp, as he de
Trapp herunner faJl. fOttfrie».)
207 Je g[röB8er der Kopf, je grösser der Kopfschmerz.
Kopf, desto gescbwätziger die
der
208 Je leerer
Zunge
/y#.r Lei tOQAoatix rldea «ant coux qul fönt lo plui da
braiL (Lendrou, IGllJ
309 Je leerer der Kopf, desto lauter das Maul.
„Jfl bohler der IleaonanEboiIon, detto lautof der
Schall ; je laer(*r dor Kopf, d«8to lauter daKGofCbrol; J6
hlmluBer das Werk« detto lauter die foiauneu.'' (Fried'
rieh, Satir. Ztittpüfftt, JV,)
210 Je schöner der Kopf, je weniger Gehirn. —
Wmchhr, VII. 54.
211 Jedem ist sein Kopf der beste.
812 Jeder hat seinen Kopf für sich. ~ nium, sis.
In EUsndibarg: Jod«r bott «in Kopp Tür aiek.
/>!.,• ChaouD a la naDlo. (Krittingtr ,4"^^'.) — CUacun
a aa teste , Martin le Toau el autre beate. (Lerou*, H, i^-)
313 Jeder Kopf hat sein eigenes Hirn.
jSö*m. .• Co hlava, to ronun. (Cetakoeaksf , 203.;
Potn.: Co glowa, to roaum. (C<lakop»kjf , »02.;
214 Jeder Kopf hat seinen Schatten.
215 Jeder Kopf wül seinen eigenen Hut — AUmunn
il, 460.
Mkd.: Jedea baubt daia wil telnn hnot iegUob faaua das
wU aeln fear. (Hing.) (ZingfHe, IV^ßJ
^n,: Utn boved bar »it aiad. (Pr<tv. dan., 303.;
216 Jeder Kopff hat seine Stira vnd sein Gehirn. —
Ihrbvrger. //, 408.
S17 JedMman ist einem Vemünfiftigen Kopfif gehör-
aam, aber nicht den Füssen. — Lehmam. 853, ii.
21H KaliitT Kopf dampft keine Traurigkeit.
219 Kann man den Kopf retten, so mag man den
Bart opfern.
220 Kann man mit dem Kopf nicht durch die Wand^
so kaun man durch die Thür.
/.af.' iJtiitUutua Tuntla, xouoa adbib«. (Manutiiu.) (ßin-
dtr tt, u».;
221 Kein klager Kopff »t >e gewmm, 4ai
der Narr bat irberleMit, — Htn^ H, «x,
222 Klare Köpfe und Gla« humtn mtA ai^ft U
223 Kleine Köpfe können keinen igiomtn G
stand omspannen.
„Bla gwaaa« Gedanke gebt mhtam» vamig im
Ueiaaa K(»f, ala eiae Bombe ia eine XaaMeiiBie.' (Wä
umä Ztit, /, 1«, 95.;
224 Kleine Köpfe, lange Zöpfe.
225 Kommt man über den Kopf, so kooml tm
audi iiber den Scbwanz*
226 Kopf ab ist das Schlimmste , wa« kowMi« b&
EoU..: Het kam niet erger dan den kos •£ fJBanraliMa
/, 417*».;
227 Kopf ab ist ein gut Mittel geg«n GriniL
iHa Bttaaca bam«ttea ab«: J3m dM OaiaJM «^
kfipft man aaia Kiad Biftht. ( tttmmtm TI, Maj
228 Kopf, Geduld und £Uenbogen und dr« eil
Sachen. (BroMiaitmrf,}
229 Kopf, Kopf, was ist dir? Der Mund htt aid
umgebfucht.
Die Keg«t in Suh&am. um sa aajrvn* "A** fiaikof
den Miaiaclmn nicht T«rl4i*t, ao laaig« er aoebaOBK
230 Kopf kühl, fasse warm, macht den Dodcr
arm. — EutUim^ B99.
931 Kopf oben iat die Haaptsaisbe.
Die Bnwen: Dar Kopf fat dar Z»*. daa Han Mte
Eeicb. (ÄltmoM. VI, 44a;
232 Kopf ohne Geld hat weniff Werth in der Wdt
233 Kopf nnd Hand geboren aeia Vaterland.
234 Kopf weg, Bchrot der Barsch zu HalleL -
236 Köpfe, die man zwingen soll, die geralkenit^
ten wohl.
236 Köpfe und Eisen rosten ungebraucht»
237 Köpfe und Filzhütc behalten ihre (a]te)Fotn
Sie wftrden, bereita trocken geworden, apringaa,«ma
man sie geiraltaara Über eine andere Pona M^a
wollte.
238 Köpfe voll Hauben, Häuser voll Tauben, Eftiv
voll Wein fressen viel und bringen nicbUtt.
239 Köpfe wollen wir, Köpfe. — Kirchholrr^^: «►
rock, ISSCl.
All 17ü>8 die Landlcute einea schweiaorUchen
bewaflnot in dio gtadt aogen; ao druckten ei«fa
der einige Erbitite ao aus, da«a aia Köpfe
oder diese Sage ging Tor ihnen her. Nneli
n«r Ängat würde nachher anf die Fng« : Wa«
ihr? wenn jemasd wohin kam, die Anttrort
„KOpfe will ich , KOpfe." Man eleht darana ,
eine »pricbwartllcfae Bede entatehen oder alaa
aprlcbwüriliob werden kaun.
240 Kopff ab ist eine tödtliche Wunde. — l^
11, S15. es. Petri, II, 426. Smirocfc , *86«.
liän.: Kop'&f er et dfVdeligt aaar. (Prop. da»., )iij
HoU.: De kop o( i« aono dood wonde, — Thoottaf ■
dode wondo. (Oarrtttomtf, I, 437.;
Lat. : Vulnaa letale caput abaclaiun roco tela.
tvtfen, $31; Sutor, 49$,)
241 Kopp aflf, Zogel önn e Löscbke. ftt . .
Sagt man , wenn man eine 8aolae aber Hala aber Kaff
abfertigt.
242 Kopp glatt, Foite glatt is de balwe Brdtidit
(Ürctnen.) — Bremer SoantagiblaU , Ift&I, Kr* 4; S^*
Kicr, 3Ä3 ,* fiir Hannover: Schambach, I, SM.
Empfiehlt helrathaluBtigon Mädchen wolilgakiaAtai
und nett geordnotca Maar, ao wie klcidaamea Sckab-
wark , waa ala der halb« Brautachata beoaldhaat ^«tl^
243 Kopp kalt, Föte warm, Achterport open,
brakt ji nich na'n Dokter to lopen.
b»9.) — GoliUchmidt, U, iS.
In ßireUti: Kopp koll (kalt) nn TöU CFAbm)
Fon niob to Hir den Daarm« boU >t Achtavp«
iHinterpfOrlchen) oapen (oATeo), denn brti de
nioka to hoapcn. (Finnenich, II f^ 74, 14S.;
244 Kopp un Föt holl warm, elä nich to
Darm, de Achterpürt lat apen etahn,
kann de Dokter wirer (weiter) gähn.
lenburg.) — Schülar'» Mt.
245 Ko|.p verloren, Ollena verloren. CV^mUßdLf
24G Kopp weg, e Prehmke follt vom Dack <Die&)*
flfijingafcerfl.; — FrUchbür* , lUfK
lat der atehende Warnruf kOai«ab«ig«r <
ai« einaa (Hgenatand von der Höht aitf il>«
1509
Kopf
Kopf
1510
I
I
I
htn, Pjnhak« Ut eigantliok uia kleLD«r B*llen Ksti-
Ub«ok; Zlmmerlontn und Mfturer bMaiohnoo «liAr d»-
mit »aob Zieg«l«teino, Balkcu u. dfL
347 Languuno Köpfe behalten lange. — Cü«rHH, 300.
Simrock, 5Wl; liraun, l, 1«3.
Lot.: lofTVxüo Urdo prMc«ptQiii firmiua U»ereL (Dimirr
I, 743; //, IÄ05; EiitlHn, SSO,* St^bold, ti\.)
248 Laus dir's auf den Kopf regnen, dass du noch
etwas wächst.
la Aobalt «u KindoTii.
249 Leere Kopfe lieben lange TiteL
HoU.: Lodl^e hoofdcn hebben tooderliflga gedubten.
iMarrebonyf, I, 3U^.)
250 Leichte Köpfe, gute Herzen.
Holt. ; Een tos hoofd , oen go»d hart. (Uarrtbemii , / , 33« *J
351 Man kait nicht alle Köpffe vher einen Kaimn
scheren, noch all© Schuh vber einen Leiat
machen. — Pari, //, «6.
2di Man kan nicht zwei küpfle zugleich mit oinem
liut decken. — /vm, ll, 456; Uenitclt,$&,ii.
253 Man kann einem den Kopf nehmen, aber nicht
seine Uodankcn.
Dji> Türken: Moki«u Kopf |{«b« Icti, »bar nio mein
Gohoijntilft». (CaAirr, VT47J
254 Man kann nicht alle Kopfe unter einen Hut
bringen. — Eiäetetn, S90: korUt, 84B7; i^m, //, 4^1.
JJrauflfc. «6»> n,
„yerfobena wUta ilftraftoh Hogen all KOpf to «lAen
IIutBubring«ni ■okli mühtun Arbeit magat wo) ■purii.*'
(Kirchhof, l\'end lnwiit/A , I V\ 161.;
255 Man kann nicht mit dem Kopfe durch die Wand.
ÜKtU,: Meu kjuL m«t sUn boofd uiot doür don muur loo|>«u.
(ffarrrbvmit , /. 32l''.;
256 Man kann nicht mit einem fremden Kopf aus
dem Fenster sehen.
Botl.! Mon kan olot uit bet vcniter kljkeo, mla moa geen
boofd heoft. (UarrehtitiKi'f , J, :in^')
257 Man kann wol einen klugvn Kopf in eine Nar-
renkappe stecken.
258 Man muas den Kopf nicht verlieren.
Man tntuB d4<a Muth nicbt sinken l&iien; wena'i
ttbel gebt, nicbt fOriAgeu.
Kri,: II faut falro coutro furtuoci bon CMttf. (Ltitdroy, 705.;
25d Man muss den Kopf streicheln, um Xjätuo (Ün«
geiiefer) zu fangen. {Sarinom.j
Man maaa dio LoutoLeitbrer acbwaohen 6«it« fattati.
260 Man mu»9 immer den Kopfüber Wasser halteu.
Sieb niolil TOm Qtftcbiok utciierb«ttg«n lu««n, tJ.,frl>*
•cbrteb (.'). Juli ll^di &u HcnlMt. ..l>ar Koi>f itC mir
manchmal lull gvuagi doch hab* Ick tbn uocb immer
oba« ath»ll«n." (fftrdcr » Bri*f»^ktH, 8. iHL)
i,«tt,t St mihi ret , non me rebui attbjiuig«ra oonor. (Fa-
»tUmä, T7.J
261 Blan muss nicht mit dem Kopf durch die Wand
rennen wollen.
Frt.: II n£ faut i«« falro de m t#l« matiQ«.
Volt'- Lbam maru nie pfTCbiJo». (Horton ^ 'Sil.)
262 Mau muss seinen eigenen Kopf haben, weil man
keinen ru leihen kriegt. — Ewtein , iw , Sim-
rsd.&Mfl.
263 Man muis aeincn Kopf weder ina Feuer noch
ina Waner stecken.
Sf» Araber: Brüige deinen Kopf weder unter den Zorn
einM KOaige, noch in die Cebencbweiamazig einet
FlDMee. (Cahitr, U2l.)
264 Man muss sich so lange an seinen Kopf halten,
bis man ihn verloren hat.
/(.: Xott bitogna fa«cl*r«£ ll oapo piiata dl roB|>er«elo.
(Bokm /, 111.;
265 Man schlägt den Kopf nicht ab, weil er grindig ist.
I>ä». : Mao bugger ikk» boredet of fordi det er eknnret.
(B«km I, ^i^.) — Man iltal ei bugge boTed«! of far det
•r lause» og aktwet. (Ftot, Jas., Stil.;
266 Man Siebt einem wol an den Kopf, oher nicht
in den Kropf.
BM,: Men liet bem wd roor dea kop, uaar alet in dM
krop. (UarrtlMHU«, f, 4S8*;
267 Man aol nicht begeren alle Kupff« in ein Bocks-
horn tu XWingen. — AV*n* ü. 47s ; tintt^r, 111, 67.
268 Man thut beeaer» so einer den KopIT zu deben
kompti alw ''f« t,;»,.i/.,,. _ L^manM,iu,n.
269 Uindi gut«r t chthorvor, diewoil
▼erdr&ngfli
3mp* lur «llo latoMl. (ttmiuß.)
(PAttippt, tl . ü. 1 i
270 Manchem Kopf fehlt nichts als das Gehirn.
Wenn die Chineeon rooht haben , «o wird dlee nlehle
■ebodeo, denn aie behaupten in einem ihrer Sprich»
Wörter: Ktobtim Kopfe, Lm B»acbe eiut der lieiel. {C. A.
FitThtr, Cunoiitättmalmanack , MAlns 182«, 8. 380. j
fir.! Toutee lAtee ne aont pae coffree 4 roiion. (Bokn
/, i5>.J
271 Mancher gute Kopf bleibt nach aus Mangel an
Gelde,
272 Mancher hat den Kopff voU mucken und kan
keine im gemach leiden. — tAihmann , aso ^ z\ ;
_ Kirtf, 4S18*'.
373 Biancher hat ein Kopff wie ein mörsol, man
muss alles drin Blossen. ^ /.Mm<iMN.43o, 26.
Z>i*i.: M*nge bare hoved eom eu morter, man eluU »t«ide
Alt derl; andre have oa roTe i lüernen, eoa dut Ipbor
Bd. (Prot. Ann. . 30aj
274 Mancher Kopf hat zehn Splitter und elf Zwickel
zu viel und neim eu wenig. — K6ru, SMO.
375 Mancher Kopf ist glatt (geputst \u s. w.) von
anasen und verworren im Innern.
Bikm,i Nn htard liporkjr, a hUvi treba £em*rky. (Öttn^
Irorfity. VI.)
Kroai.r Na giavl kinc, vu glavi Mi«^. (C*t<ikop»l^, 97.)
276 Mancher will den Kopf aus der Schiingo »iehen
und fällt mit dem Uintem hinein. — EHUch«
effmUiehe not Brieffe Martini Lulkera an den Kurfürticn tu
BTanAtnimrg (Wittenberg IM0>.
277 Mancher will mit dem Kopff bindoroh vnnd
könnt wol neher kommen. — PtH, ll, in.
278 Me «üht enem wqoI vor den Kopp^ oawcr nit
innen Kropp. (UMoha.) — iVoMif. 7i, i57.
279 Mein Kopf ist so viel werth, als du mit Bauch
und Schwanz, sagte der Stockfisch aurGrundcl.
280 Melancholiicher Kopf ist des Teufels nafeu und
Topf, darein er tropf und darein er koch
seinen Hopf. — Fitckari. örnh,
281 Min Kopp is g^n Allmnack. (OttfneM.J — Dimw, ST».
282 Mit altem Kopf und frischer Hand kommt man
durch jedes Land.
Engt,: Old beod and young luind. (BoKh 11. ISOuJ
283 Mit dem Kopfe gegen die Wand läuft kein klu-
ger Mann im Land.
It.: Proteatare e dore del oapo nel mnro, to putt Ikro
ognuno. (Bohn 1, m.)
284 Mit dem Kopfe getrauert, mit dem Marse gc-
hauert (gehurt). (tiTcmHtchveig.)
285 Mit dem Kopfe stosset man keinen Baum vmb.
— LAtMiHti, SM, L.
286 Mit dem Kopff hindurch wollen, thnt kein gut.
— /Vtn'. //. 474.
26 7 Massige Kopfe haben seltsame Gedanken.
288 Niemand last jhm gern de^ Kopff änderst setzen.
— Lehmann, 5tl, 14.
289 Nur ein toller Kopf rührt dies in Einen Topf.
— EUi^ein, SSO.
290 Ohne Kopf ist bös leben.
Dennoch iet, wie die Legeode enAblt« dar Kfister,
dem ein heidnUcher KOnig in Paria hat enthaupten iae-
een, mit dem Kopfe lu dar HoAd bie Saint -Douii ge*
laofen, um etcb dort begraben zu l*aaeji und dem Orte
eeinen Nomen la geben. //. Httnt bemerkt xwar, ea
eef, wenn man die £ntfernung bedenkt, lu verwun-
dern, datt jemand ohne Kopf eo weit sehen kouue.
lt.: Oorpo non TA che eensa caporirn. (ran^ffti^. 41*6,;
291 Schön Dank, du stuker Kop, a andermol bis
ne su griftp. fObtrtumttt.j
292 Schöner Kopf, fauler (wilder) Arsch. — Lehtnann,
U», 1S0 ü. 7»» 33.
293 Schöner Kopf — schlimme Bestie. fBergnmo.j
Zlna schone Fran kann einen boeen Chnrokter haben.
2M Sohwaraer Kopf, rother Bart, böse Art, — s»m.
rock. 740: SaiUr. 80; /kin#fterg I, 123.
295 Sind wir über den Kopf, so kommen wir auch
weiter. — Schvppua, TrxKtätleiii.
296 So lang«* der Kopf nicht herunter ist, trigt der
Mem.' flut
297 So man* s, to mancher Sinn. — Ei/enng,
m. 30y.
uUk hla«, toUk 1 stnjiluT. ~ KoUk dir, toUk ajt-
95*
Kopf
Kopf
Tiitt^. - Kolik hUr, KjfMk kio-
Aru^r.. n. -^iv^ii M^--^ , i.iiju^ waltL — Kolik fkakav , tolüe
iUnlr^T, — K^'iko Ijddi, t4lko e4dL rc«t«iJtor«i-y . SinrJ
Mreat.t iCnliku Ijudiij. tuUko «adih KoUk brftd, tolik
P«4m*f Co tUb«u«k, to pknek. — Kiüda g]o«a m» *WQ|}t
iiWiffl»t- *" i^^y dadek m» ivoj erabck. (Crltt'^
ir«td. fHlflltotiJki. dA wMAlcko, ^t5</^JloMiy. 'M^.)
Ho nianeher Kopf, bo mancher Tropff; so man«
chee Hirn , bo mancio Stirn. — llerfterffn , lt. 507.
299 So mennig Kopp, so raennig 8inn, iftd* tJlen-
vp€gQl, un amet ''n Sack mit Dödenköpp von^n
llarg' (de 6n l^p gor nä'n Krog). (McckinbmQ.)
— Wwfrr, low.
»00 Ho viel Köpfe, lo viel Hälse (Hüte). — Wwc««-.
xvu, «,
301 Ho viel Köpfet wo viel Kröpfe. — Sininxk, iMX.
(loa 80 viel Köpfe, w> viel Tröpfe.
Vao alaer diunmen 0»t«U««h«fl.
303 So völ Koppen, so vol Sinnen. -- Oiwmji , io<Ji ;
304 Taugt auch der Kopf nicht viel, das Herz iai
deito beuser.
fra.r M»at»l»© t«to, bou cocor, (Cahitr , 1707 .J
305 Tausend Köpfe, tausend Sinne.
/'rt./ Vlngt t«to«, Tlojii arii. (Maunn, 21S.;
irttl.; MIU* Lotniaaa «iiftoiM et rerui» dlicolor uiu4. (Bin^
(Ur //, lft57,>
306 Tolle Köpfe wollen auch durch metallene Mauern
laufen,
307 Um den Kopf zu retten, mu»B man den Bart
preisgeben.
308 Unter jedem hüngenden (geuenkten) Kopfe woh-
nen tausend Bubenstücke. — isurcAhardi , hj.
Man lieht, dui dia KopffaiiiZigcr in Aegypton nicbt
betior tiitd ftlt bei unt.
309 Väl Kopp, vät .Sinnen, sä de Förmann, as he
*n Foor Kohlköpp umsmieten harr. (7«*»*^ —
Hoefer. 614 •; tlautkalmdct' , III.
310 Vfcl Koppe hefft viile Sinnen, aä de Knecht, as
he mit'n Wa^en voll lidsköl umemcl, un de
enc trölldo hierhen, de anner trüllde darhen,
fOtdentturg.) ^^ l'irmemch. 1,2X1. H ;• Uagai, IfKJ, 2;
Frommen n, ///. 39, 17,
311 Vel Kopp, vel Sinn, s&d' de .lung, dör siuet
he 'n Wagen mit Kohlköpp um. — Uoffer. U6.
313 Tel Köpi», vel Silin, eegp^ dei Düwcl, du harr
hei 'u Fliurer Poggen (Fuder Frösche) laden.
(UeMonltuiQ,) — Itautfe.lO; hvcMevitch Ivi Stmrock,
iHi:lto9fer, lOiO.
313 V^l Kopp, vel Süiin, tsäd Jen Uür, as he met
den Feder Komst omstölpt, (Omti^cr SehtvnQ.)
314 Vel Koppe, vel Hinne, fle' de* DüiwoJ^ ossc he
cun Füouer Ilüpper»* (Fuder Frösche) laden
hadde. (l^^ppt'.) — Finnmirl», /, 26!>.
315 Verschrobene Köpfe und Eulen lieben die Nacht.
316 Vff eyn aokheu kopff gehört eyn solche lauge.
— Tapimi, 14^, Lf'hmaun, II, 31. 47; .S.iilrr.84; Pa-
röin%akon, lOOe u. iSS:*; lii»ehin, 339; Körte, 3194.
DfMtr Miinacb muM »o bebaadeJt w«rd«D. (8, Kam-
morlaage. )
Laf.^- Aipfif equiri dufis cootimdjtur ora lupatii. (Otid.)
(Bindtr /, 94, //, 2G3; PhiUppu i, «4 V StyboM, i\.)
317 Viel Chöpf, viel t^inn, viel Karrcnwerch drin.
(Luxem.)
318 Viel Köpf müssen viel Hut haben und keiner
kann dem andern seinen recht aufseUen. —
<»F«f.3S0.
319 Viel Köpf, viel Sinn; viel Hosen, viel Sprung'.
(Eitti,) — heinsbevii 11,69.
Xloht bloi jodB GattuDg bat ihr«, jedei eiJiiolnc We-
in hmt seine EigcatbümlJcbkelteat wa« tiob in den
SftlfllkwArtom aller Vfilker au«R«Bproche«i findet. Sie
Italieritar: So «iel Köpfe, eo nel Oebirn». Di« Kuf-
Uainr: So i4el Htmde, lo riel Arten. Die Walacboa: Die
HMid baA flmf Fiikger^ and doch ist keiner dem an-
Un fl^ob. Di« MaUtadcr: Bin Menaob M Ttoreekig,
•«ia. Sto 8srt»tm: Du Si«ib
Miani «md dv Ut
Di« Aa««n de«
Dtm Fmuwea: Sit
329
330
•iD4 «««tei« •!• 41«
ad iat *«f steiete 1
Die ARjAneaen: Zvel Jfenaehm b«bcn oJeU
Kttonasr. fAriMi^rjr fl. &.)
Viel Kopf, wenig Mund. — Sfmchm^t M» pmu. m
Der grandliehe Dtnkar liebt k«4i» lewM Ofidieft
Viel Köpfe gehen schwer anter Einen BmL -
Simrotk. im.
Däm.: Det er oadt et tum aa&g« borcder isaJ^ «w I«
(Bohlt r, .1£1.;
Hoil.: Het ralt cnoeUeliikt ▼«•! hoofden oadar Maekifaa
te rergcn. (Hambömit, t, Z^^^,)
Viel Köpfe, viel Sinne, viel Dächer, viel 6fr
riune. » Schlniaek bei Gomoicke , lOSO.
Viel Köpff in ein bringen kostet mähe, — Ät\
//, 573.
Viel KöpfiT, viel Sinne (Hut). — LAmoMm, ».n
Ichmann. 11, isi. 90. Pttri, 1/, 574: OeUrtilffi. A. I
Bever.Ll: Eisenhart J V. ^: CmI, lOU; AKtii9.it
ifofMm, 30. PUtor.. VIJ,A3: Ma^er, H, O %. IS«:I»
fc«ii*w, >77; A'a», U; fiamanu, t'iif vrr.* /« U: 1^
tSSO o. 4S89 ; ParSmiokon , 378S ; ßravH. #, 19» ; ttiu^m
Ilt^xVbx Vtanlen: Ftwnmann^ 17, ^19« 23«: (^ 1»
brtiofc: Frommaan, VI, ii, 45; ßr ilamtacer: .Sdkaaletf,
//, S87; für 5e*fi»i«i; Frommanm, tit, *45. IS; fir M^
drirJt: Cur/.-*. SS», 417.
„ Man thnt gematnlloh «affaa , d»aa riel beaptar fü
tinn tragen." fLöci cowim., «I-^ ,, Viel JCOpfia, Ti«l äaai ,
jedem gefillt «eine Kappe.'" (UrimmeUka^ttni Tmi-
»cAer Michtl.) „Und da wol aUcioahl wahr bMkt, ni
KOpffe viod viel Binue , ao bleibet doch iader kl
seinen i Augen und deuckt die loinen eind dJie keatta*
£Ä«Uer^ IM«; Dia Mechanik mancher oraDaeUkAft
Lopfe i*t ebenso veraobieden , wie die Xsckaaik «ar
Bepetimhr und eine» Brutcnwrudera. Wer dioSf»
tbUniXichkeitcn anderer nicht achtet, verdieml eari
nicht, daA« mau die eeinlgen achte.
I>äH. .' 8aa mange boveder , saa man ga ain d . (Boik» /, tsU)
EnffU: Many men, mmny minda; so maxvy dogs, so umr
Vifld». {Ei4tl<in, 38»; Bchn II, 114; fr- ' ' '*'
Fr».: Autaat da tätet, autant d'aris (
roui, I, lH,i; II, 177; Gaal, 1034,- A
^ Autant de t^tee, autaot d'opiuions. ,<^. ^>i^. , -
Bokn /, 7; KnUittiftr, 49 *J — Cbaqae titc, cbaqo« »ni.
(Ltndroif, 1372,; — Lee gens du uaSme mri» ne Mot jx
mais d'accord. CUasaon, 217.^ — Tant de g«n«, tsr
do «eos. (Eiistetn^ SMJ
Jliftl.: Also menich booft so menJgfaan ain. (Ttrm*., 1, '
— Ve«l hoofden, Tee! rinnen. (Böhm /, 341.J
Jt.t Quanti capi, tanti oerTslli. (P4u»aiftia. i6 , !>,• -
guante tost«, tanti parcri. (^J^at^ 103; FmutfÜA, ftX (.
Lat. .' HonüQOB atudia in ditreraa feriintur (Binder U, aU-.
PcctoribuB mores totsant, quol in orb« flgucae, (Oe^J
(Binder U, 2514.; — Qaolibet ia eapite vigci JugsaBa
speciale. (Lrtd comm,, 91,- FalUf^€ten, 4€i; 8H6ee;Mj
•— Qnot capita (homines) , tot sententiae (aenis««). (Süt-
<rin,389; G^inl, 1034 i Frvium,, iiir Heatfr, KVj', A»
jd^jr. 34; 80f/bi>ld, 518.) — Quol capitmo Timat, MiiW
Rtttdiomia millia. (Norai.j (Kinder I, is».- II, |M»:
PMlippi, 11^ 148.; — Qaot bomin«t, tot eaails. i^ip-
no//, 134.;
toln.: Co dxbsnek, to paitck. ^ Co gfowa, to nnfl^ ~
Kaidy dudek ma swöj cxnbck. -> KardaslonrsHBiMI
osapk«. (MauoH^ 31».;
.S\:Au'(r(l..''S& m&ng Hufrud , bh nüng Sinne. C<7faM,liJ
Ung.i Meanyi ar ember, annji a t«ts«^. (<ruäit lOi]
Viel Koppe , viel Sinne, der Duiwel sitt dtftBW.
(Büren.)
Viel Koppe, viel Sinne, hadde Clcnapieg«! saf^
da hadde 'ne Schuwkar vull F6er«ke^ fast;
wannte den einen derup da, hüppede d« ta-
nere wiyer herunner.
<) Pderske, d. 1. Frosche
Viel Kö
hadd
— IVflwic, M, 3«
Viel Koppe, viel Sinne, siä jener Knochlt'
he *n Föör Kumatköppe* ümmoscUmiten
un de ene hier> un do anner% daciicn
reldc. — Lfrs.lM.
') lUbutkOpCi.
Vil Chöpf, vil Sinn, het de Choljsansa gewiti
wo'n cm 8' Fuetlcr uenaud g(^e>-ti 1»L — ^H
mt^trr. iS.
ViU K4bb, vin Söim, Wll Hoase
LÖppe, viel Sinne ^ sach de Düwel, (Im*
V \ 'ne Schofkar vull Füörske. (ht*^/^)
CTrigr.J —
IM. tu
1613
Kopf
Kopf
1514
I
I
I
I
331 Vit] Kopp, vill Son, viU WöBub, viU Pea. (K*Im,J
331! Vom kahlen Kop£f raufft man keine Haare. —
Mn. n, 57R; FroMckm., r.c.VIlI.
333 Vom Kopfe bis aum Fusa, vom Scheitel bis zur
B'crsc.
X«l..- K CApilHi tuqa« »d ungut«. (Patron.) (Binder
Jlt 4.) ^ A cftpit« ua<itte id u»l«cm. — Talus a vcrtlee
puJcb«! ad fmo6, (fforoM.)
334 VüD vielen Köpfen ist guter Ratb holen.
Der Tiet« Rath kann an« »bor leicht «o irr« mkchefi,
diiia wir nicht wi««ea, irai, wi« uud woniK su begit}-
o«D t«t.
335 Wä welld balde der Kopp ganz, da muss bliove
vom Buren Banz. (Dedburgj
336 Wann man den Kopff erhalten wil, ao fuhrt
der Teufel den Leib gar bin, — Grutrr. in, Si.
337 WÄr sinffe Kopp verwaat, der verwaat kein
dauf NoBB. (Küin.J — Firmmmk, /,47l, 3. für Du-
rm: Firmenich, I, 483, 4,1.
338 Was dem Kopfe hilft, achadet den Fü>£eti.
339 Waa der Kopf vergisat, müssen die Füaae ent-
gelten.
Dturch Tennabrt« Gange.
340 Waa ein barter (langsam aufnehmender) Kopf
behalt^ BpMer achwerlich ihm entfallt
341 W^aa einen Kopf (Anfang) hat, muaa auch einen
Schwanz (Ende) haben. '
Holt,: Heefl hei dlug tieo' kop , dAn inoet it»t ook a«n'
ttaart hebben. ( tiarr«t>Qtn4« , I, 431*.)
<}42 Waa gut für den Kopf, iat achlimm (ur den
Rücken. — nuttnber^ tl, ijt.
343 Waa hilft's ^ wenn man mit dem Kopfe gegen
die Wand rennt
iföAni<; Tino hlftTU o ««<f , eo aiTj-tlncei? (öttaJtovMhy, mj
LH.: B»a muMz» gKlw« in akmenint (ä*lak9Mktt ifj.j
Potn*: Tradno muru glo«i| prsebiü. (Ceiatoit0$kf , t9I.J
344 Waa man nit im Kopf hat, muas man iu Füs-
aen (den Beinen) haben. — Gmter, lll, w. Ldf
mann, //. 966. 80; Goal, lOSi: Eittlein. S99; Latirmget,
I, U8: SimriKk. 68S3, Adrr«. U99: FrU<hbur, ni:
FrucMier^, Jl*>. ÜroHn. h \9»: für Oürw: F\rmemckt
/. 454. 103; für Sietermark: Firmmiirh, //. 7«S. »4; für
SlntHz Firmmick, lll, n, 99; (&r Waldeck: ChtUc.
I>«r V»rgM»Ueb« mti«« manchtn W*g niaoli«Dt d#n
«r «Ich hau« «nparta koaasa.
Kdo nsina v hl*Ti, muMi nüti vaohott. (CtUt^
[)än.: Hvo fli liaTer det i llOT^dol, fa^er «thav« det l fod-
dtrne. (Pro«. <fii>*., 304.)
Engl.: Wlio b«« not anderaUudinff , l«t hlm bare Uifs.
{Hohn II, IV.)
Frt.t L» jaiQb«siKirl«intUfaQt« d« U t4Ui. (Q9«\, 1033.;
~. Le« jaxob«« doire&t Hpartr Im faittM da lamAtnolre.
^<2ni n'*>Bto^r*«< qa'ilaitjamb««. fCaAirr, 1070.; —
t>a tat« doaoa bieu de t'ezercloe 4 «e« pisdi. (Star-
tcktit**, 4)0.; — Qoi D'a pa« bona« Ut«, dölt aroir bon-
sa« Jamba«.
lt.: Ctki noa ba capo (teata) cervenn (ooor«) habbU
gambe. (Gaal, 1033; PattmffU^ 44. 3 1 ^oAa /. ^j,) —
Okt noQ laa «mor« babbia gamb«. (Jüatttm, HB.)
Kr^tn.t Kdor nejnia re glari, mora V* p«(ak Imall. (Ctta-
k99»iv* 3&3J
MrtMt.: Koi nem» ▼ gUvi, Bor» r paUl» imaU. TcJcte-
fto«a»y. S&3.;
lint. ; Pvolboa Qontpcnaanda memoria eil, (Oaat. 1033. J
Pvim*: Sto nlaoia w glowi«, rai»c nicl w nogaob. (Lompa, 16.;
Wa« nütat der klage Kopf, wenn die Füaae
ihren eigenen Weg gehen.
Dia Biiaaen: Dar Kopff «oll nlolit allatn ««ia« «ein,
•andern aach die ya«««. (Jltnutmm F/, iOt.)
34€ Wai nützt der krause Kopf, wenn er mit Stroh
gefüttert isL — Purömiaken, 134.
347 Wtt» Dütjft ein guter Kopf, wenn der Tochea
{Arach) uiacht tau;;rt. fitü.-tUfuHrk > — *r..„,.n i^?
Wa« natxBtt din scInODaten Aulagat^
Uairabt#ii dar pi-u« fehl«, wenu er li<
34» Wa» weiaer Kopf, wenn tr kühl
in . .iia,,
•li '
W»>
34A
350 Wasa der KodB thut, daa müaacn die Füae ent-
gelten (und waa die Füaee tbun, mass der
Kopf nicht entgelten). — Ukman», ii9, i.
351 Wat de Kopp vergeltet, mottet de Fftute (Füi»e)
nobalen (nachholen). (LiptH\) — Firmmuh. I, 369,
33 -J Wat man nich inu Kopp hett, mot man in de
Föte hebben. — CoW«rhmi4l, 149. für Pnierbom:
Firrnrnich, I, 363, 18; fiif Ori/xcrg: FirmenuK /, 3M.il.
t\ir .iackna' Firmfnich, !,t94.Ui, för /fujrjftie. /•'u.
mntich. Hl, J&, 110; (är ?iitdtriktareick: Frommnnn,
in. 38a. 3: für Fratiken: Frommann, 17. 81»t3SS; ßr
llanncMT; SehamtaiM, I! , S64.
353 We me'n eim der Chapf abghan« het, ao brücht
me-n em ne nid nieh ufzaetze. — 6"iii#rm«.
«(rr. 133.
354 Wem der Kopf nicht am rechten ort stehet,
dem muas man jhn zurecht aetzea. -- Lehmann,
429. H.
3rj5 Wem der Kopf selbst achief atebt, der musa
andern nicht daran rücken.
36t> Wem es im ivopfe spukt, den zupft der Teufel
überall am Rock.
357 Wem nmn den Kopf abhaut, der kann keinen
Hut mehr aufsetzen.
3&8 Wenig Kopf, viel Käsen. — SprxtkvmfrgarKn , t97 ,
359 Wenig Kopf, viel Schwindel. — 5imrwA. jsm;
Sauer, S44.
Daa 3ohwaokan det Ünwttrdi^ta mriX liabM Ithrsa-
•telleB.
3S0 Wenig Kopf, viel Worte.
tt,: DoT* h maaco eaora, Iri * pifi Ungaa. (FtittapUaf 74.)
3t>l Wenn de Hop mant üben ie, geit et up'n Bei-
nen an'u besten. — Sciiambmh. II, iio.
Eine Bache nimmt daa b«il»o Forigaog, wenn «ia
mit UeberlegTing betrieben wird,
363 Wenn dein eigener Kopf schlecht steht, ao aetzc
nicht einen andern zureeht.
363 Wenn dein Kopf von Bnttor int, so werde kein
Bäcker.
Engt.: Be not a baker, If /aar liead bo nf butler.
3C4 Wenn der Kopf ab iat, was nützt der Hut.
,,Wa« hilft'« aladaon laonn der Kopf ab iit, da«« ibftn
dra Hut bat. '* (KlotUr » ViU, 2»3.;
366 Wenn der Kopf abgeschlagen ist, ao weint man
nicht um die Haare.
S6kn%.: Eda hJava «fat«, tarn pro tIabj aepUef. (Ctla-
kowiky, 149 J
366 Wenn der Kopf auch überläuft, ins Herz kommt
nichts davon.
367 Wenn der Kopf aweg ist, so hed'a Födlech <• <* >
rueh. fÄppentdl.J — ro*l»r. 197; Sitltfrmei»!«^. 1*8-
S68 Wenn der Kopf dem Schwänze folgt, aind sie
beide verloren.
Ka«h einer Fabel. £inat aprach der Sehwau« der
geblange «am Kopf: WarniD willat da imnet ▼oru-
gvbcQ? lehwiiri einmal. Der Kopf gab uaoli. Bland
iwd Uatergasg war die Folg». (Ttmdt^u, 939.;
Biükm.: Kda oeaa «ondi, tarn blara bloadt (Ötlakovikjf, 377.J
Pitin.: Odile ogOD rs^dii, tarn gic>«a btfdxL (Ctla-
k(/9tky, 377.;
3G9 W^enn der Kopf die Glieder ansteckt, ao kön-
nen sie ihm nicht mehr dienen.
370 Wenn der Kopf fällt» halten die Füsse nicht mehr.
371 Wenn der Kopf fürt ist, was hat der Leib
Gutes davon?
372 Wenn der Kopf geschoren iat, müssen die Läuse
tanzen.
373 Wenn der Kopf geschoren iat, so laufen die
Lftoae auf dem Kahlen herum. (Schvaibcnihai
am Meiamer*)
374 Wenn der Kopf grau, werden die Beine flau,
bän.: Naor hovedel er graat, »r kroppea rrag. (/Vvr.
4im., 303.;
875 Waon dar Kopf hängt, ao hebe die Hand- —
apfiakmMUt^wXm . 4«.
OaMkiWIgtuat Ift eia «ortrelfliehe« Millel gegen
8ekw«nn«tk.
37ti Weaa der Kopf heil ist, juckt er nicht inthi.
/M«.f 2faar koradet er t«gt| or akur«« glaot. (trvr.
ito«.. 904.;
nf w.
(ffm^äm^* tmt mutmJ.W^ ^^
firw.f CM M ^^m tarn ^m mm^ M
MtH., U^ !b*a4M iJ^ fc, ÜT ^ «Ml
f»to«j*^
tT» l/i£^& il^ «kw^. d« Wl >. ä.
Uli, ftf/ « ilwfp «kfiM- r^to-
/<ifc? W gMwü —Wi, «r feiMflMib »M^0» aap» C«
^l*r««. f^^alnirtf, »t^
Ma »««>•< li I irimWtadaC (rn9.
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f*3 Wenn *Ur K//j/f »cy itl| ifi »Hm w#g. —
f« affvaUtolMr wt« maigaBlMtlia» »alaaluBf«
9N W' ! a»m Karrm, hat Jeder
m« tnrirrn «vu jtnii* waffv» 41« Varrftektbvlll» 4«a
K«lirfiM ««it
a8& Wenn dar Kopffeio Karr, »o nauM ef der ganze
39ti Wcji» der Ka]»fr ein lolcl} Loch helt«« wie da»
Maul, •() kofiie innri ein jrnjen dir Kunit mit
katldctl Voll ciUNchÜtton, *^ Lthmunn, iHt, M,
äS7 Wmirt rl«^r KonfT |rrtmli(( int« hahnn din Iliind
fraihvit KU kralxoti vrid itiubcni, aber dto
rüm Kotirri Riciur nicht unmjiaiuij. — Ltrhrnann,
lih» Woun der Ko|)(T LauNic vnntl Grindig kt^ toll
iMun jhij duruiub uimi abliHWun, — Itthtnam,
f MaithC^I miiii mtn <!■■ Oiina« nlotit
bt7. in.
3h9 \N • IlL vnd l'iiutpntzt, no wird
cliM jiJiKi^ rni ;vii iritiT vnd iliivon der Wind
Wlllt VImI lUiliidbi b. - Mimann. 438, 74,
31)0 Wenn i\vr Ki>]»IV Schub rtnxcucbl, no gobet dus
üb^TnL /,u mit mint. -- l-rhm>tntt. ftU. »h
aOl WoiindfT Kupnv.jllltulTtÜiuuoh, NobDl, Wol-
kfin) i»t, kam» kein Litcnt drein •chcincn. —
Lfhniann, Jif\, «,
Ptif,f Nwir tiovixiÄtef füM «f dnwp au »kyör, V»oii lytBt
«1 «klltnii «Inr liul. C/V«ff. i/üft», M3.)
I.nr r Ab (tl)r1i> n«t {•"•«uUnd» Mtlo. ^ l^ul multnin lilbtt,
pAruni flA|»ll (l.rhmiinn , 7A7,9.J
-^8 Wenn der KoutV vviitid istf mu»» muD niebt dio
KÜM VL»rbirit](<il. — /,»hmiinw, »K, l»; Simrui-k, aH«4.
303 Woüii dor Kupfl" wund i«t, vcrbindt man ver-
geblich dio niM. — Lehmam, 4J9, IS; So««", Bl.
Simuuk. UMS.
394 Wenn der Knpfl' wurmcsalg iai, eo isla oin vd>
gcnnnitcr Itnndot, du man bind vtid füss
Will pfbisti'ni. — /.Winu/n» , «38 » lil.
8M Wenn drr Kopp niutxt ', mua« der Magen Uun*
gor IcJdilU (WMiicik.) — r«r/fr, .HIMI.KM.
M Milden — etitenalntilir ivln.
Jf»a. r AU liDl houfj «w1#rt, RuUefk do tsdeu «itkkel««.
406 Wera]leB,nrd
•uradkBocfc
406 W«r
Birs
407 Wer aif demKagi ]m4
•© gut.
Kopfe £(>%1,
Hvi,
40« Wer aaf deoi Kopf «taht, eyrt die rmm.
409 Wer den Kopf au dem MehlkaaUn
tehUgt dae 8tT«iefabols im Geaick^
Wud wmt itm Hoehmalh da* poljdaek
vuedt.
410 Wer den Kopf des Eaele (Mohren) w&m^ i»
411 Wi
Vier den liopi oea i^aeie (JIL
Itert die Leaige (Seife).
Mp«m,i Zaboaar eab««^ da amo.
er den Kopf einmal trerloreti, bat iha tat i»
Bihm.:ltmmik aahrfdty U^Vp »bj atzmU jads« «sil a»
labadfuho«. (Cii^kemü^ , tViJ)
412 Wer den Kopf gewaschen haben will, ■■■
aelbat dabei «ein. — üüeking , sm.
ffBoU dir der kopfl recht werden swagan, laartaa <s
■a naaet da Um) »elbet tum bubLrar freean " (W^im,
413 Wer den Kopf gewinnen will, maae ibs M
Auge fassen.
Die Kr^r ia Sariaam. um »naxitdtAckaa : ^ma ä^
etwae rürtfeDommenf dllrfe licb darob nJebte abecteadat
iMtfliiteagen: Woon du den Kopf (dar Kuh. daa OiAal
a« 1. w,) eeiion «Ulet, darfet du dl* Aagaa ahM
mrobtan.
414 Wer den Kopf ins Feuer steckt, mn99 »ich A
Ilaare verbrennen ( versengen).
HolL: Die 't hoofd U|^ aUekt in aUe eaias. kau «r mik
Ugt lijne ooren Juten. (Harrebmndtt I, SX'J
415 Wer den Koj>f nicht, voller Sorgen, der faaa
schlafen bis zum Morgen.
HüiL: All het boofd is sonder sorgen, kuat gij tlf*'
den morgen. (lian^humfe, I, 3a&*.Ji
41 Ü Wer den Kopf verliert, der verliert aadi
Ohren. _
417 Wer den Kopf verloren, dem tbut kein Zaiiä
mobr weh.
.,T)a* Kopfaliliauaa bellt die Zahatehajarsea." ^1.
ßür»#, ü^ia.iHiik4l(« Sekreten ^ Hamburg l^MAl 1» StO
418 Wer den Kupf zorschlagen, dem nützt der Schi»
del nichts,
//..- Itotu ta tiutA non terra 1* aalata. (iPaaMtftIta« S21, IJ
419 Wer den Kopf su Hause läest, verliert im Ge>
di-4ngo seine Miitse.
420 Wer den Kopf zwischen beiden Ohren (auf dv
rechten stelle ) trftgt, braacbt keinen Paak —
421 Wer den Koplf bekombt, der scher den BiCt
— tfrwirr, /// . lOJ; I^ainwn. J/. Ml. Uli ^»fn
aoB
1
ilöl7
Kopf
Kopf
1518
//.«n: Eivstiharl^ Üii: Eftar. I. SO». //,S0. /AtfÜHit. 17:
HiUiArand, 130. 189; PiHor,, /, B; Ue^tcher, V^tOi;
Kimlein,390: Saiier, iW: Kirchhof er. Itt; Simnck, &B&B:
Graf. IM. 83. KUttWr. VUl, 394-
Von der Erbfolge der £begmtten. Dat Bpriehwort
•t«Ut dM ErbichafUrecht QQter eine« Olaich&iii A^,
Naob dt'mfolbeu ioll der aberlebeod« Sbegatt«, welcher
don Kopf (d. b. die Fcnoo de« Verilorbeaen all FI»upt-
mache) KlelehMin beeeiieii , euch den Bart ( deeeoa GQtsr
elf NelieoMche) erhalten. Bei U'aUU$ (JV. 3,2.%; m^cbt
der Wolf «ine Anweadung voo dem Sprichwort. Naob-
doa er lieh bekUgt, daee er nicht Heu uod Strob
freeien kann« wie andere Tbicro, und man ob IKid aIi
Banb anieobae, wenn or*ei&«n Uunger mit FlcUcU miit«,
eoticblietat er liob eu tbun, wie 8uio Vater getban h^bo
and tagt: nWila wagen : art »ohlecbt nicht von art; vrttn
der Kopf wlrdt, der echer den Bart.'' it. Kurt findet
in dem Sprichwort «ine SidoverwandUchaft mit: Wer
daa ttlück hat, fuhrt die Braut heiai.aine Anelctht, d«r
SandvQt* (Spricttfr^ürtirlrsf , i\) wldenprioht, Indem er
lagl: i^OüTenbar kann der Wolf nur meinen: Die Katur
Usft «tob einmal nicht Andern, und eo mute man anch
daj Uubotiueme von ihr dulden, ha«t du oinmal einen
Kopf bekommen, ao tniiiat du aauh den Bart aoheron."'
Dieae Krklttrung nntencheidot aich rielleicht bloa da-
durch von der vnrbergQhenden, daat lie von Sandtv**
kommt; auuat künnto der Wolf aehr gut «agen: Wenn
ich daa GtUck haho, einen Kopf au bekommen , SO acher'
ich den Bart oder fuhr' ihn oja Branl heim. Bo wie
SaHtiruti mag vielleicht der l)etit«er dea Sohafa denken,
der ee nloht an rüttA^n rertoag. Die Natur, wird er
•lob lagen, Hast aich nicht tladcrn; Gurkenaalat friaat
der Wolf nicht, ao mag er da* Schaf freaaeu, da ich
•c «b«ii nicht hindern kann. KOnnto ich ea, wttfi« leh
mlohnm aein» Natur und teineu Appetit uioht viel
Bcberen.
UoU.: Dien bet hoofd te beut gBratlen if , die acbere dop
baard. (Harrebom^^, /. lüb^.)
423 Wer den Kopff vorachmeht , dem wird dos llun
nicht. — i'rtri, //. €92.
423 Wer einen gläsernen Kopf hat, der mass nicht
tmit Steinen werfen.
Kngt-: Be that hath a head made of glaaa muatiiot tbr«w
•tonea at another. (B^kn //, 9.;
8pan,t Si tcDeja la coba^a de ridro, no Oi ton^ja k pe-
drada« oonmigo. IBoK» II, V.}
Wer einen gläsernen Kopf bat» gehe in keine
Schlacht, in der man mit Steinen wirft.
äoU.: Die een hofd ran boter heeft, moet nit de bran-
derij blijTen. (Ham^fM*. I, n^O
gpan,! 6i teneia la oab«sa d« vidrio, no oa toineU 4 p*-
dtadaa oonmigo. (Cahifr, 37»«J
4W Wer einen grindigen Kopf leckt, der wird selbst
rüudig.
42G Wer einen grossen Kopf hat, braucht einen
groseien Hut (eine grosse Mütze).
^ Böhm,'. Velikimu valikä i tfeba. (CeUtk0t4kt, 163.>
H 427 Wer einen harten Kopf erweichen will , musa
H sanfte Päaster auflegen.
^P BoU,: Die eeoen harden kop wil Ttnaohten, ieo«t qp-
V tlied« woordcn gcbruiken. (Harrtbomit, /, 4t7».}
428 Wer einen Kopf bei einem SchafskopfhiLndler hat,
kommt um eine Nacht Schltifg. — Burdtkarit, 6*7,
Von denen, die ihr Glack fremden U&nden anrer-
travti haben and daher In ateter Uumheaind. Di« Ar«
man au Kairo kaufen aich nkmlich Bebi>pakdpia ond
laaaen aich dieaelben fttr eine Kleinigkeit auf dem
Baaar, bei dem Händler, der «ngleieh Sioeh lat^ kochen.
429 Wer einen Kopf hat, dem fehlt kein (oder: der
bekommt leicht einen) Unt. — H'incüi>r. vi. 7i.
Kirtt. Ui%: ßTAifli. /. 1M3: Maa$im. 1«.
Wer etwM golamt hat, findet laleht «la« eintTAtfUcUe
Btalloog.
Mikm,tiM hlara klaboiüra dobnda. (^^ItOoea^y. 307.;
Miuk.i K« tbat haa no bead» tteods no hat. (Qüat, i>4t;
^le«Üte, SM; XÖtl0, 3496^
,Wn.! Qtii a nne t*te tro«T« h •« ooiffer. (Mastom, 16$.)
^h..' X ehl ha oapo (teala) non tRaaea eapalJo. (fa»sa'
«4, »; CaM*r, iHit £«*• /. m,)
430 Wer einen Kopf von Wachs htt« mnt» nicht in
die Sonne gehen« — /»«Jiafcrry Jtf. se.
W«r a«lb«r nit Kakaln hehaftal, adll nicht eoharf
Ahav uilaca ftohtaa»
iJMmt»9fkf Wer Fatter anrB Kop^p« hat, l«r ult tn dA
<■> gfihn. (ä!rtmm,M.)
mft.t mt Ibat betb a head of was, anut not walk In tbe
•m. (AaU //. n.)
Fr»>i Qnl a ttia da 9ift n« doil paa a'aptifDcher da flau,
(»okn t , iM^ -« fli tu ae la t4t« d» beurro . u« t« fai«
PM b«aUng«T. (Cahitr »3; AiA« /, &7.)
h,i Obl kh la «aal» 41 «tra «e« tvU d'caCal« »} mI«.
m, llr l»a*a /. St.;
431 Wer einen sehwaohen Kopf hat, dem dreht sich
überall die Welt.
432 Wer et nig in dem Kopp holt, mut et in de
Föt hebben. (IhUQ — Schützt, tv. 302.
433 Wer folget seinem eigenen Kopff, der ist ein
blind und thorrecht Tropff.
434 Wer immer auf seinem Kopf besteht, der kommt
aiuletxt auf den Kopf am stehen. {*froniw«a«fjfd.j
435 Wer keinen Kx}pf hat, dem kann man keinen
nehmen (absehlugen).
Ala man dem König von Preuiien rletb, deca Mint-
ater OOme den Kopf abachb^Ken lu laaaen , antwortete
er : ,« GOrne kann keinen Kopf verlieren , er bat nie einen
uoliabt." r<?«#f^<:Aay'*rfMftedebQrgl7M, ///,4l.; Ware
der Vorgang bagrandet , co könnte man alao aunahraaa,
daaa ea MIniater oho« Kopf geben kAnna.
43G Wer keinen Kopf hat, dem wächst kein Uaar.
437 Wer keinen Kopf hat, der braucht keinen Hut.
— Winckler. VI. 70; EitcMn. 190: Stmrfick. i8M; ileiiiir-
berg /r. T.
,iSo ihr den Kopf mir nun horttater thnt , wohin tet«*
ich beruacber nioineu Hut?** (l/rr Pkilotopk im Kittel^
hittor, Or dicht.)
Engl. : He that hath no liead , neede no hat. (Bohn If, 1U2.;
»f..' Qul B^a point de tHa n'a qua fair« de boanet (cha*
peron). (Cakier, VQt<; Goal, MV, KHtnn^rr, lyst*.)
lt.: Olli aoa bk oapo non hi blaogna dl bcrrella. (Vai'
tagUa, 44, Ij
Bj^mm.: Uombre ^Jkt no tien« eaboaa no ha moneator ho-
nat«. (Bahn /, iU.)
438 Wer Kopf hat, braucht keinen Vormund.
439 Wer Kopf hat, dem fehlt der Hut ni«.
A.- A ohi ha teeu, non manoa mal capallo. (Uaai, lOÜ,)
410 Wer Kopf hat, der steht im Kirchenbuch der
Welt. — Sjtnchie^rtcTgancn, 14&.
441 Wer Kopf hat, der hat ein Ehrenamt — Sif«.
rock, UM; Goal, 1032; Saügr, 187.
442 Wer Kopf hat und ihn hübsch tragt im Lotb,
dem fehlt ea nicht an Brot (oder: der über-
windet manche Noth).
tat,: Nuoqoam nlia hnmiUta« ingemum uflrmat bonum.
(Phiiippi, 11^ 57.J
443 Wer mit dem Kopff ein Mawer vmlauffen wil,
der muss sorgen, er zustosse da» Gehirn. —
Pttn , IL 735.
444 Wer mit dem Kopff nur oben auss vnnd nir-
gendt an will, der stosst mit nichts mehr im,
als mit dem Kopffe. — LehmoRn, 4». 15.
445 Wer mit dem Kopff versetzt, den schlegt man
anff den gipffei. — Lehmann , 439, 22.
Denn womit man aOutilgt, damit wird man geatraft.
446 Wer mit dem Kopff wider eine Mauer lauS>,
der StOsSt sich. — Lekmunn , 6d4 , l.
447 Wer mit dem Kopff will oben auss, der thut
viel schad vnd rieht nichts auss. — Lehmann.
44T, 23 U.e54. 35; Latmdorf II. H, Eiteiein. 496; Sim-
rock.mb:K6rU, 3487.
B«a,i Üi« met aljti boofd wil boven alt, die do«t Te«1
aehfc, «n rigt niet uit. (Harrtbomet, t, %Vy\)
448 Wer mit seinem Kopfe gegen einen Bock läuft,
wird sich die Stirn zerschellen.
HoU.: Tif qaaet wriven tagtien den pfttt.
449 Wer mit'n Kopp dörch de Welt will, sair»
Noars wol mitnehmen, (Mi:Mvnbw9.) — O^in.
tklT, IM.
450 Wer nach seinem Kopfe will gelehrt sein, lernt
nicht«.
461 Wer nicht auf den Kopf gefallen ist, wird oft
aufn ITiJin't L^eRohlagen.
. Mann von Kopf nsd «in Mann Ton
tiA ichieden« Dlnn«. Ein Sauptmann
tat ...V. ' ,,k Mann vun Kopf. Lenteohne Kopf
laaeban oltein Hanptglaok; und mancher Kanptatrotcli
ward« kopfloa ariagefahtt. ICaacher X«uAuanii kr« tat
•Ich den S r --■• " " ' '■ ' -— ie
In lla^M r
Mann ) «t
Ihm übvt UI-..I «twjii, JA*" T.irii ».niii;«iijii. i m«.! nn ilt
«ntkOpfti aowio umgekehrt gekOpft iind nie gebauptet
wird.««
452 Wer ni<( gnt Futa
ni9
Kf0f4
AUZ Wer uA f:yff4 fcetf 4k Mt V^jm,
4^4 W»r u\t t^ti*fsc. K:,'/h Sr/^ß^ Atsm intd'M hM 4^4^ ^,
4^7 V*>r «<m»^^ K.'.|/f tUittsf^ £3 ff*iB4« fJi2ty verirrt .
tlm Hatt^f wtsuti «r ikftf 4«a Xjirlct kovoLi. :
Im IMUwrf : W* •«*«• K^^rt^ ««vwit« 4jk ««r«t( k« j
4//ir «4«, S
469 W«r MaMm K//^ ir«TW«Uen will, 1*1 hatten.
4C^; Wer •eiiMti Kz/pf twwhtsn zwei 3faii«m zwingt,
'Uitn wir«] «r zer'iueUcbt.
4C1 Wer MAoe» ejKeD«m Kof^fs Mriu will, tkot oft
<ie» Ht:hMd*!nM riüL
4ti2 yi*r tejlxit einen Ki>pf lut, bnncki keinen zo
t/'/rirefi, — S»mntM, iUl; äiftU!,UV^.
ii'/A Wer \ nieh in Kopp batt, muU'i iu'n Föt*D
li«bl/n. (AUmark.) — Itarnrnhl, M; tMMeKfc* hei
Adi W«r rjmni«r up lAntn Kopp betieibi (besiebt),
Am fcrjnuni sn'n Knn' (tm Knd«; ok np'n
Kopp iO frtabfu ^MtMenhwg.) «-> Ifun^iw« IM , 11;
/^irmmk*, 1, 7«, 9 ; Axuiib^, I»; fhr AHmatk: DamteÜ, 20.
Il«r Kt««iift»»i«« »dMdM tleb nMct Mlbtt.
445 Wer will fo viele Köpf« unter Einen Hot brin-
gen i — MapfT, lU m,
4m We*K ein« nid im Cbopf hei, ko bei Vt nit i
fU VUlHmU, (Hnm.) — ZfTOt 101.
467 Weiwen Kopf von Butter ist, der munf nicbt
lUUiker werden.
ttitU.i IM« tm bftofd VAU botor h—H^ iBO«t bIJ g*«n' orra
komm. Ciy«Aii /, MW.;
/■vrf.i Mio Mjali r»ra«irOi •• t«iid«f % cabc«» d* aan-
l«l«a. (Hohn !, »&.)
Mpmn.t Ifo irnft hornvro •! tcncli U cabws de naotcca.
Cii«A» /, m.)
4(f9 Will der Kopf, no die Ilede.
tiehm.: Ukori blav», to kor« j>fitlovi. (C^Utlofly, \.)
t'ottt.i Vo gtowi* pnjrstoirl«. (fUtakowaky, 1.)
400 Wie der KouflT, no iit der rath. — Lehmann, 428. 9.
Xanw Miim««kt «r paoh dar H«rb«rg, di« «r bat.
Iiun.i Tr*'h«Ttd ffivtr tf»«rMd. f/*/«». ttan., 46S.P
/'ofn.: (]<» glowa tu ruium. (Lompa, 6J
470 Wie vil k«'>plT, hu vil kröpff. — Franck, II. 122*;
iinawr, I, 8»; Hgmolff, IM"; Laiendorf U, 29; ^;<fc-
Idn, SS»; Slmroek, ftS4l.
471 Win vil köpffo, lo vil «innn. - Taityiwi, 31c ; EIm-
Mtl. 119.
472 Wie*! der Kopf gcdncht, wird's von der Hand
gemacht.
„Dm hfilMt ranht dam Tauf«! trotatn und dmn Un-
Klttok d«n Kotif blnteti. w»un man*! anilehi all tln Olttok
und daftlr dankt. " (iL Uütter, Vhrtattiche Hriuickungt-
tiumh, 439.; . .
BvMtn.i Jak al kdo r njili baj«, tak mu I4d TiMbo braje.
(C*lako9»kt, 2(H.;
l*vlH.t Jak nobl« kto w glowlfl ubiiaj«, tak na wiiyttko
imakuj*. (Ö0tako9ikvt VH,)
473 Wilde KOpfl* können gleich vnd gemein nit
trngcn. — /.r/imnnii. 128,49.
474 Willst da am Kopf nicht Beulen han, hüte dich
vor grobem Mann.
In Aegyptaa: Wenn'a dein Kopf niobt bOiMn toll, so
Bohtttlle aloht die XokospalBie.
476 Wir haben nicht alle einen kopff, wir müssten
sonst all einen hut haben. •— Franck, II, 122*;
/;ntf«r. JI/.llS; l,«JliiMnn, 882. 301; Smier, 119; Sim-
rock, 1975.
£ngl.: 80 manj men, 10 nutny minds, to many dogii 10
nuuij kinde,
Ftm.: Cbaqu« Ute, obaqae aria.
It,: Tanti ttomiui, tanti parerl.
Ko^tF ort, 4a kas der Teofiel
477 W« räi hsffM mÖL, da ist
C», IIL
4'k W«.ba der E4|i/ «lü, dafam m
,J£ 1.
^r»
- ^ «- . . •iji■^-iÄS..f&*-fa*a»,^«W
479 Wol rui dcM koppe wül henuth,
den oad racklet wcniA nt. —
4M Wen de Kof lidig ia, drei em iniwn.g n a
Pipi. — ffrliilpr, 447. .
4tl Za einem grindigen Eopff gehört cne aas»
Birst. — MmAnrnA, tSSu
482 Zum Tnffinidgen Eopff ist ofit kein bcaer?-
cept aU ein rote lang. -
463 Zwcfi K^fe sind be»cr ab einer.
..Zwvi Ke^ ated iMMT bMMT als
«wette awb bv eia Kaltakojpf ; 4eBn add Ikrk^p«
kteat Ihr iba Tiiipiiw.» ^Bfvf^ Wm« rrrvf«r«<«n. IL
^•^f.-- Tvo beade ai* becter ibaa one, (Bokm it. Hu
Lt.: Uaaa rn. aallaa rfr.
X^e. ÜMM valaa caatr« cgoe qae no doa. (Maim U. IX
484 Zwey Köpff machen kein Einigkeit. — UmmL
1C4,5.
*485 A boat an onschligigen Kop, wenn a de Treiw
nunderfidlt. — GtmtUke, iu&.
*486 A bot an esgroen Kap. — Gtnmatkr, ss.
leb babe in Schleeica aar gehOrt; A bet aa c^sm
XOp.
*487 A bot egen wider woas awa Kapp gee^as.
(Sdiie$.j — Fnmmann, Ul, tUli,9l»: Gmmtkke, ik
*488 A Kopp auf Räder. (Hd.-4e^Udk. Wanehmm.)
D. L ein Kopf, der beatSadig roUt.
*489 A Kopp wie a Ratbkaos. (JiA.'deutMA. ir«wte.
80 gros« wie ein Balbbaai, daa ▼!•! fnaaiB kaaa.
*490 A nimmbt a Kap zwischen de Bene ' and gidc
gor dorvon. — Aofriaaoa, lOd ; Fromfaaaa. JJlMt«.
<) Bei Gomolck9 (501) lieht: A nimt a Kmpp xw»-
icben die Ubren.
*491 A zoiht a Köp aas der Schlinge. —
*492 Alles, was Kopf and Kragen hat.
*493 An Kopf haben wieraWaasaschaf. r<
Einea nafOrmliob gronea odar ao
Kopf haben.
*494 Andere nach seinem Kopf richten.
PtB.: Mesttrer lei antres k loa ana«. (Krilaimger, 41 ^;
*4d5 Auf dem Kopfe sehen (stehen).
Etwa« der Oewohnbeit Entgagealaiifuidea thaa-
,.Der, dem da (Baocbni) stecket im Kopf, «agiBt
der Liebespfliobt ; er gebot aaf dem Kopfe aad !■■>
sieb selber niobt." (Opit*, ill, 80.; Von wglsno-
kenen beiast es bei Kirebboff (Wend Vmwmtk, i7*: la
eiaer betrnnkea wie ein Sobweia , daaa or aaf dam Mk
an Bett gebt. ** Anob um dea hOehaton Qrad von fr-
staunen anssudraokea, sagt man in dar Sobweia: «Ika
mflesse nfe cbopf tta . da nl daa nee ha, ** (Frtmmm,
II, 482*.; In der Wctterau: Sr staUt sioh Mf dm
Kopf und rerwoadert licb ( wie aoaat anit
mit den Beinen.
*496 Auf dem Kopfe tanzen.
Von bOebiter Verkehrtheit oder aaaaerordaathebtf
Kunst. (QHmm, V, 1756.;
Fn.! 8e mettre au-desraa dea pr^jugee. fSVarscAedri.lilM
*497 Auf den Kopf geben (bezahlen, fallen, geklbea.
kehren, nehmen, vergelten). — Grimm, v, iTM. L
M Alles Uebel der MAnner Siehem vanaM ihaaa 6o«
auf ihren Kopf." (Richter 9, 57.; nÜaddor Herr fba
besahle sela Blut auf seiaea Kopf.^ (1 iTAi. 2, tu
„Bs (das Blnt) faUe aber aaf daa Kopf Jeak.**
(2 8am. S, 29.) „Kebre 4hre Bohameh aaf iluraa Kopf ."
iSehem, 4 , 4.) ,JiOgen habea wir (mit «aattmHBaaba»
gelttbde) oder wie die Oeataebaa xadaa, 4aa Teafal
und das boiliecbe Feaer aaf aaaam Bopt gaisbs *
(Luther, VI, 26*^ „loh aahme dto Vi '
auf meiaen Kopf.«* (trietead, 91, U»^
*498 Auf den Kopf ge&llen sein.
Dm aa sagea : geistig beechrlakt, <
aber nur aoob ia dar vtOMiaaadaB Vooa lF«r. (Tl^
(frimm, r, IT54, g.)
a62i
Kopf
Kopf
1622
I
I
•499 Auf den Kopf »priugea und sich swuchen die
Hörner setzen. — Luther t TUchr.. iio''.
•dOO Auf den Kopf stellen. — «nuiw. y, 1757.
Unikthren, □«■ Unt«rit43 EU otrent kehren, , "'
d»M jener Ylltheade D-«pot ihn und die ^ '
ftttf den Kopf itirlle** iUvtffm, 'J»,3l<^}, d. i
di« nnilnnigate Räch« auitkbe. ,,Man letrtö (li<< Ke-
gel ftuf den Kopf, aqd wollt« «ruten, lUtt da»» man
■Aen iolUe." (Hfr-ier , Ztrttreute ülüttfr, Ö, '.i'Jif^.] „l'nd
■o wAr« denn die liebe Welt geognovtUch aaf den Kof«r
gMteUt.** (tlmtht, 4, S8a.;
•501 Auf den Kopf zielt er und die Füsse schlägt er-
*d02 Auf diesen Kopf gebort eine saubere L^uge.
— Jk^ritniakan , 1380.
*&03 Auf seinem Kopf könnt man Haar^ raurcn.
■) IK h, hier FUlclis. -> Von jementl, der heUbloudea,
flkcIiiilhntJcLei Heiur tH!«itxt
•504: Auf seinem Kopfe bestehen. — lohren^. II, 34,
Beine Meinaog %\xH ftueserete vertbetdigeD, bei aei-
ueiB Vortkts bleiben.
*505 Ber warn noch anander bein Küppen kngen.
(SchiM.) — Fratnmotm, /!/, 349» J8».
*^0G Bi em öss (glik) Kopp on Narsch tosamen.
fStäHwjklncnJ — FruvUner^ 2131.
Sx gerSth leiobt in Zorn.
•507 Böst cm Kopp verdorw 00 öm Morsch ver-
wahrlost.
* 50S D& b&t der Kopp om riete Fleck. (P^H^m-^J
•509 Dann thut mir kein Kopf mehr vreb.
•510 Dar bot senn Köp fir sich. (S<Mt$J
•511 Dur Biet nai de Kopp nicb na. — Pähn^rt . U9^.
Dmu bin Ich nicht K^noigli geeUnunt
•513 Daran kann mun weder Kopf noch Schwans
ßndeu.
HoU. : Daar ii geen kop of ttawrt JMn te viadea. (ffarrt'
•613 Das geht mV im Kopf *mni, — RanMiiu%, 170.
Dieeer Oednnke betcbAfligt mich vor aUeo«
,*514 Das hat einen Kopff. — Lehmann, 'bt.%i.
„Wm recbi gettian Ut, d«e liAi «in KopB, et ge-
winnt ein geaUlt'*
•515 Das hat weder Kopf noch Schwan£ (Foss).
L»t,: Nee r«put , oec pei apparot. (Ptautu;) (PhHippHf
u, s.;
•516 Das ist ihm in den Kopf gestiegen.
Z, B. ein Titel, eine Würde.
•517 Das ist mit dem Kopfe wider die Wand rennen«
Von unaberlegt Ukudelnden.
/>.-.: C'eet Touloir jr »ller de cul et de iSte. — Ceti too-
XtAt eafoncer let mar«; c'eet roalotr doBDtrU tSt« 6oa-
tre let nure,
•518 Das ist nicht in deinem Kopfe gewachsen.
Lat.! Nonett tn. horto flotcului lUe tuo. (Bimttr //, Xl£l|
Schrtgtr^ 5?«.;
*öl9 Das ist nicht nach seinem Kopfe.
Pn.: CeU n'eii pfte S m« poete, (Knttimgfr^ &&S*.J
•520 Das sind zwei Köpfe unter Einer Decke.
Stblt : Tire« hoofdes in eeos kapro«n. (HarrtbümUt, i , 581 •.)
•521 Das wii mir nit in den Koptf. — Theatmm [ha-
M^rum, n^: UathfftuM. Uuiona lern, CVfVL^.
•Ö22 Das wird ihm den Kopf kosten.
a^tL: llij hM^ «r des kop bij ingeftoboMn. — Het kotl
b«in eijn kop. (Bambom4f, /, 4il^,J
•583 Dftt geit ilmmer över Kopp an Noars. rJtf*dt-
teHtmru.j — FrvMimann» 17,990«
•524 Dat heft weder kop nooh stirt. — LauttmUrt,
•525 Dat sali iLm noch lang in'n Kopp dr&on. rifi-
«asrfcj — Qanima, IV.
fiMran eoll er aaob Unwe denken.
•5U6 Daxu gehört eii: ipf.
•627 D© dcit alles vor pp. — l>ülmmi,m\
JEr fragt niemand um J
*528 Do had(de» verslagen ^ he de Trepp
herunter füll (Üel). .///nri- — ^r^miaoMi, Vi,
9a* IW. LWf^e. 7X1, ilfnie&airwUf, iU, Cu dt* nrof-
•ft39 D' Iran fiiSt. — tMhnrrt, U'J^.
■■■j wkbtif ttnd der Fehler to
•530 Dear hat cn Kopf wie a Simm^ (Simri), fVlm^
Jß^l De echon Uli " mehr
Dtimcnr« Nri3iciiwOaTKa>I*aa»Oa. lt..
Kr iet geetovben. In FomnierB.: Den dift d« Xop aleb
to«r vreb. (Däknnt, »4*öJ
liiln, • Hau« Uoved titerker Utke som det fiord«. (trat.
iiün„ J0.1,;
•532 Dem ward de Kopp nich mehr weh dohne, de
dat )?eniAkt heft. — Fn»chh\eT », J113.
• 533 Den Kopf dazwischen.
Wird Jemand sn^enifen, wenn er mit der Tbar Mlir
wirft.
• 534 Den Kopf hängen lassen.
Don tf uib verlieren, aber lehlgeechUg«a« Hoffaungan
trauern, klainmQtbig, demQtbig, odar auch: «la VrOna*
1er fein. (Ür%mm, V. IT53, 3«.J
Fr»,: Ganobir la töte. (Kritiinger ,i9i\)
'535 Den Kopf heben.
£xtolle>re Caput, t^lole, suvertiobUieb, trotslf . (Qrimm,
V, I7;i3, S.j „Deine Feinde toben und riobtea daa
Kopf auf. •• [tt. 83, S,> ,,KaQm beben wir den Kopf
nur ein wenig wieder (.kehrt Hoihinng und LebeneluM
wieder), lo iat gtelcb Pati, wm um beatfhafllgi. **
(OottAt, X. 10». J
• 63G Den Kopf hinausstrecken.
8icb Torwikigen C'der Keuntnlii nehtnen, kundeelttf>
Sen. „Itie Reuier in dem Cloeter ätalDgaden wO]1«b
warte, wa ich den Kopf binauawenJen vroll«.''« (Sch^^.
hn, Brief 8S7.;
• 537 Den Kopf oben halten.
äicb nicht QberwiUtigen, antezkriegen laieeu.
"638 Den Kopf opfern, um den Hut 2U erhalten
(schonen). — Mtmann 17.417.
•539 Den Kopf sfhlejfen.
•540 Den Kopf sehr hoch tragen. — JL'isirlnn, iso.
l«t.: Smwo suipeudlt adnaen. (Eitflrin , 390.;
*54l Den Kopfao voll haben, dasa man nicht weis«,
wo er einem steht.
sine kaum tu bewältigende Maeee TOn OeacliiUlea
beben.
•542 Den Kopf über dem Wasser halten.
Siob dee Oul«rgaage erwehren.
•643 Den Kopf verlieren. — KCrte, 34*»*» ,• LakmiitL
n. 107; ifronn, /, IWI.
Die ettra Handeln nOthlg« Eutie and Ueberlegung. An«
der Faeeung kommen, nleat mehr wiaioD, wee man tbna.
wozu ra&n aioli onteeblieeeen eoll.
Fryj Ferdre U tramontane. (lemärey, Hi9.)
•544 Den Kopf verwetten wollen.
Von «twat eebr feit überxongt sein.
•545 Den Kopf tu etwas schütteln. — iiraun, //, 544,
Di« 2uitimmong zu etw*» veraagon oder etwat mlsbll*
ligrn. Die Romer drackten bei den Offentlicben Spielen
Billigung oder UlebilUgang durch dai Erbeben, oder
Umkehren d«f Daomena ane, worani di« epriebwOrtli'
eben B«d«niarlen; Den Daumen drücken, den Danraeo
nmkeliren und mit beiden Daumen loben, ■leb erUiran.
Utwae billigen: poUIcem premerc , vtwaa loben, etwae eebr
(mit beiden Daumen) loben: ntroqne pollioe laadai-e,
etwae micbilUgpu: polliceui oonvertere. Ttlr Zmtlm-
mnng bat man nacb dte Redeneart: etwae mit alaem
weiteeu Steinoban boselchnen: album caJculum, ral
addere, wie: caJcnlo candido notar« diem, und: orata
notare Für Mlabilligung ferner: ni^ro caloalot aad:
earbone notare. {FastUuMt SS n. 304,^
"546 Den Kopf zwischen die Beine nehmen und
davongehen.
Sieb in aller Eile fortoiaobeiu
Frt.t S*en aller tan* demaader «oo reel«. (JErif«{M#f
'547 Den Kopf zwischen die Ohren nehmen« -^
SimfUc, I. 4J0,
• 54ft Den kopflf aus« der schlingen sieben. — Top-
pius. 181 ^ . Schattti, lllJ* u. 1114 •*; KÖrte, U$9^ ; Lahr*
»agd^ll, 107; Xfraua, t, 1946.
Sich reohtieiti? aoi einer gefShrlicbea ond b«d4nk«
lieben Lag« beransarbaiton. „"^^^ Adel, der eloh ea
Fraaaen von äiekingan TerpflioUt, ab«r den Kopf wi».
der aal «.»t flcbliage aogeu bat." (ScAntS*. JI,%Q,)
FrM.i B« tir«r d'allalr«, d'embarra«, de p4riL (8t»r»ckt-
d«f, 421-.^ — TireT »oa «plngla du Jen. (Ltndrvg , $19,J
•549 Den Kopp bavent Water holen. (IM^L) —
SchüUe. / 1,343.
•650 Der geschci* --.117.
80 blaea lr< u l^I Salden , weil
(»«ia Eriiruer : ^. i.flmaU d«n Tod KU*
•551 D. . Koupl wie a Bittro&stV. rFronJtfwj
— Ft'jimnatm, 17.319,134.
Üinen groeten Kopf.
•652 Der hsti 'n Kopf wi<^ ImmfvbitiH. . , ,.,i,^,..,j —
Mrüafrr. Itl.
i^ti
mi
mfi
«frM Ur bst ««I d««k Kopf ian 8«dc fi
*Mf D«r if rw Ktipp Im Tom aix ««ttL —
^M Der KopfUmmi (n
*i»&7 Der iUrpf f^hi ihm mü Gmdci« li«tiim. r<M-
¥«• •!*«« MMMdM. 4«r tIcS Scrff* la Ki^pT hat.
*66e I>cr Kopf b»t Uun lioffe nicht wehe githitL
W«mi i««M4 «tww 0«nlttlJ«4bM Ter iMt , od»f BAftk
f fttfAl» daft.
*6£r9 Vttfr Kopf iii hia, dm Hai hmt er noch in
in« Mtaft4« v(M f«badl, »Ur nti «Imt «arte.
*^00 Dor Kopf fUbt Omi nicht ftiif d«r rechten Stolle.
JiMmt M AMfb« ftk «tAa iltJB 4«r Sof' Blebt mut
>^4m, djusa ■fili»! er ««11«» leh
' 1» ror «tu lloii«! mvta »rtrvt-
' l dAraaC
I recht.
'■-■ rAiiM, 481,;
t l«<»ot} Hut »lUJd
':)
gJcitU heruntergehen.
'i!n glsutnei wern. — %mn(^.
rAr)il»»i Sl.Ila
Xr I.
•563 J'
*£ßß I)Ar manf mit (lü)m Kopfe in den Sack kriechen
tin»! mit (km Arvohe wh^'r •• ■ -'n Taff wird.
M< •• ft«4in«wl wurde la ti< u »uf «inao
jHiJKMt dunun«!! KIttgipvMhcf t.
*IjU6 Ucm |{i?ht mV im Kopf 'mm, — SaTiorim, lo.
t>l»«i«r UMlttTik« bnidlmnliKt nilnli vor alUn.
•iiÖ7 1)(5M« kann i nit au» 'n Kopf 'nnupuhrong'. —
ÄfirJfurlMi, 170;
Vuit [JioMdrtj llirlunldMi kiuin Ich Dlotlt frol WOTdtfD»
•66a Die K .*n.
V«Tii <jh«u.
*609 Die Köpfe Kaiftmni«DitoBaen.
Xo^ i'ii,,i(u < -»nftrODL
•670 \y |.fo thiit ein Schröpfkonf noth.
Z><i' ' veutoi»uu<}url>Ua<iu«erU. (Juttn^Q (l'hi"
*D71 Doii wou«« munii, Kopf oder OaMuh. (Steiurmark.}
Mtt.u w«la» nlclil, wl» ni«D darKti lat.
*&73 Du iiimt n ntiiirfilülKV** Krj|i{s dei mot nun
Küic'bb(*ck • Oll tt FlÜMuhhiji w. — VritchU*r '. 2145.
•) nau»oUb»üti, Uorf ««ttoü«» lUUigvuball uuil Meht-
itok,
•673 \hv hiiiit eiiion Kopf wie der pumiauer Tütpel.
^574 Du beit *ii nniinhtjMi'icheti Kopp, füllst du van
tili 'Propp , v*'i i*<lilnt du k*Vrj Stuft*. (PmHmenu)
•^75 h Kopp wm o Uftthlnhi'rr). — r*JH<Wau»4?.
8n k1ii|»r, mt «ohAtfilnnlg,
•576 Eerii duit de* Kai>p »ig mwr woc (IM»Q
Von Vooii<>>tbeu«ii.
•577 Een'u Kopf hrikoha. — S^trtorlm . \7Q,
J«iiuuidg« Btgeualuu odsr lUlMtttrTlgkdlt uut«r-
drttok«n.
•Ö78 Kin eiserner Kop. {Hd.-d^uitrK, Itrad^.)
Um ein vortaRllchct Qedichtuln ta lN>««ioliDeD.
•670 Ein Kopf ohne Hirn*
La:.: Corpo« ituo poctor«. (Sutor , 9Si.;
*£»&0 Einem anff dem Kopff dantxen. ~- ChemMtiHH.
/, 4C0. ThmnoH iHattokfntm, iTI*^
*»I7 &«■ &i Koff
*6t8 ESoem den Kopf ««vfenleB.
n» ätmm ta *a S«pr ■■<■■■
•5ft9 Einem den IM voDdnd ein. CSMn^^J
• 590 Einem den Ijopf vor die FüBae *«■
i7e<L; BIJ li«t
*59I Einem den Kopf
Ihn ■a«e<aUif. »
Fr3. £eliMitel»hae A qut««*««^ f JPrjf iffr > T|*J
•Ö92 Einem den Kopf vaschen. (S. G<»et n. ien
L«Tit nndText,) — EörU, 3499^,
PartfnuaftMi, 1160 o. lfC3: Aron, /. 194S
Fremmaee. 17. U». S».
£%Sb
. (Däämert, 14» ^.J — Dm K«
«uMlim Jeiira di« K6pfe
«Ahr»cb«tim]ic]i ati^ aado« Dias* aar
flu& «ciA a«MB, daher die B^dw>«mi
lieh iM ftber dba Oeeehlf t mor^eaa beaorst »ordw. *k^
iri« die ItaUmer b«h»npt«n, d^a KopfTraaehi de
Ab«ada aahr achAdlich uin toll.— ,,Alc OoU der We
■iJ» der ■Ügwalnen SOndflat den Kopf eo h«n «n*-
«ehcn.** rFdröewolvii, 1047 n. 1»43.>
/•W. ; Do«Mr la bal ( en« danaeX ~ F*l«« U tMta. -
Fair* nne ueMwii*!«. — Frot««r le« oreillea. («w
«oe. 219.^ ' II ea B en anr las oagtc«. — IjiOTT I» ito
4 qaelqo^an. (Stvtcäed0l^ 4iUJ ^ "Lmrer Ulfl»«*«
«aron, — On*lai a chantj la gtuaji»«. — Bdievir 4i
a«ntijulle. — Bemoatar !a Mte.
/!..> Chi tofta Yuol Dorire laviai || capo Is acrai ■ laii
preato a donoire. (Ta^JOfr^ia , 123^ 7.J
•595 Einem den Kopf zurechtrücken (•aetz0S)L ^
Jfdrlr. 3439**. Braun. /, IM».
IhD mit Smit anf ▼arnUnftigere Q«dMÜi«Ji teilfM-
Diato BMlcnftart achrribi aloh wahracbeialleh ««a ia^
•onatlgeti, man mochte tunt «as^Q, toUen Oevohtikaai
dar Habammtn her . ncageboreiieo Kindera die waiefeta
K6pfoheD naeh Balleben xa diüchaa nad alao Wk fiimtt
oder sa mckon. Wetaa man noa, wie aahr dit Knd
uud «ilo TbAtigkoit dea Oeiatea tob der OealaJl db
Kopfea, d. l. des Oehirai, abh&nfrti «o fragt aa ihft
«rstens, ob der kneohtiache Blan der Vorseit sletti^
nftcbat in den d«n Kopf sarechtniakeadea ITIndia M
nar Hebammoo gtUegen haba, der liberale Sias BBaMV
Zeit abfli- Dicht in dar Befreiung voa Jenen EUiAk
liege; ca fragt alcb ferner, welche garia andere
die politiache Welt jetzt noch haben wtLrde, ibh
«»hamaligen Uebaminon in ihrer Kopfriehtknaat
KitOrt worden «ftrea, und endlich oh
iat uaaarer Zelt uicbt bald beruhigt werdaa
wenn man d«n Bebammen wieder geatattM«, dtB
geborenen Kindern liberaler Aeltem haiaaitaa tmi
sarecbtanrückon.
Frt.: Ramener, raoger quelqn'^un k La raiaoia. — ;
la tete & qnelqu'nn. (Startckedft, 2U}
♦594 Einem den Kopff für den Arsch legen.— I*
ther't Tischt., 419", Simpiic. /, 3JT.
Fr'*.: M«ttre la ttto entrc tea Jambea^ CXriiaii^tr* Bf^J
♦590 Einem einen Kopf aufsetzen , den:
Ohi-eu erkennen wird.
Ihn einen Eael heiaaen.
•&96 Einem etwas an den Kopf werfen.
Unrerlangt anbieten , hingebaa. „ Bli
Frkulein, daa aich ihm an daa Kopf
tinif, /. i3i.) „In diaaer Oiraag 1
nach und warf mir ihr OahelauUaa
(Lttnnff, tt, 3Jk90
•597 Einem etwaa anf den Kopf »chald geb«&.
Ocradaan. ohne alle UmBchweift,
*508 Einem etwai auf den Kopf xuiaipes»
, gerade iaa Gaeieht, kaek itnAi
526
Kopf
Kopf
1526
I
ttimmthniU (Vgl. Grimm, V, 17^6,) „J»d«itDaiia wutJ«
o« UD> mut den Kopf mi«g«n C dei V»rbreoh«Da ud« tri-
hflD>>'*' (L«anKff, II, t6lj „Ich will djT nloht mut den
Kopf widorsprftchan.'* (üinbuhr'i Ltbtn, I, 37«.; „Er
wollt» alchU mit (mir, lAgt« er mir gleich an AtM Ktipf
he mut." (J*r. (iotthtl/, Itl, !h+.;
^599 Einem etwas über den Kopf nehmeQ.
Olin«) iDineii WUlan »twM thuD, woiu er donielben
einoitlloli gatMn mütat«; eigontUah von hinten ab«r
■•tDea Kopf wagnehmco. (Vgl. (jr/^mm , K, 1757, 19.)
„Da Lacullu» der B«gieraug den Krieg über den Kopf
uobmen woUio.'« (JUcttttiutt , Hünu (JeMch., III, h$.)
* 600 Einem über den Kopf kommen.
Fdndlioh, aberrMobetid, mit Uebennacbt. (Vgl.
Orimm, V, iTSe.) „ Trier und Pfali vermnthen ehar
«lee Himmeli Einfall, ^a dau ich ilinea aber don Kopf
kommen werde, '" (Uoetfte, VIII, 126.^
♦601 Einem über den Kopf waehaen. fFranki'»,) —
Köiie , 3W0* ; Lührengtl, lt. 21S; Bram , I, 1950.
Tha ttbsrwiiohien im vlgeutlicbeii aod uneigentl leben
Sinne. Mein Sohn itt mir echoo über den Kopf ge*
wacheeu, or iat kUrperllcb tfröBter oder mftchUger gv-
worden , er hat mehr Gewalt über mieh , ale icli aber
Ihn. ,»In der Schwäche einer UberfUllton Ruhe erlan-
gen eieh Begierden, di« ihrer Mutter, leicht über den
Kopf waohacn. '^ (Gv«tke . S , 13.)
MolL: Ko ttlioipel waat sijn tneestet wel over't hoofd.
(Earrabomi«, I, 3^6*.;
*602 Einem um den Kopf gehen, wie der Büttner
nm die Stande.;— Sdiottd, nie».
•ßOU Einem vber den kopff dreschen. — itatkettm,
iWnilü. /. CI"; IHttona Uiu.XlXM^.
*604 Einem eu Kopfe wachsen.
Ihm an Einticbt, StAtke, Math glolebkoiBin«ii » «teil
nicht mehr unter seinen Willen fOictD woUeti. 'InPOB-
mern : üneo to Koppe waiaen. (Ddkntrt, ^%*.)
*605 Einen anschlägigen Kopf haben. — Lchrcä^,
II, 2M.
Immer Aniohl&ge , d. fa. Mittel und Wego haben,
■ioh aus einer VeAegenbeit in aiehen. .,8io hon wul
von Jugend uf an an onaehUglicbea Knpp gahot und
'• Zin^l !•■ «B gor bald geloflg geweat; ober Ich bett*
onlch gednoht, doie tie aulch aohwer« Ding au ge-
■ohwtnde faaeeo aulteu.** (KtUrr, IS3*.^
*606 Einen auff seiun kopff zateu. — Moihmim, /v
»riKu, W/. CIX».
•ß07 Einen beim Kopf nehmen (kriegen).
Ihn featnehmen, packen. Dar Kopf oracheint dabei
«I» In aaakirem Kedenaarten der Art, aJa der wiohtig-
ala I«o4b«atliaU , glelohaam ala Sita der Pareoaltnhkalt,
wi« maa J«in»ad beim Schopf«,! beim UaUa, b«im Kra-
gen nimmt. (Vgl. Orimtn, V, 27S^^.] ., S« aolllrat dtt
wal aoben , daa« man dicii bald beim Kopf namnn wUrdo.*'
(Lutker, VI, IHK) Aach Tou Dingan: „loh habe den
galegtcn Thaler aelbat b«iio Sopfa kriegt.*« (8itnplk\,
iJI. i*i.)
Fn.r 8e aalair do qualna'ui. r^TfArMAecfel. 430.J — Troaa-
aar (inelqu'ttn an mall«. (Mrittingrr, 4'JÜ*.)
H«tit.: lemand bU den kop krijgan. (SurrtbomU. t. Ü9\}
*608 Eineti für den Kopflf nemen (hernehmen). —
fmili, /V)*tiH«. WJ, JOS*.
*609 Einen für den Kopf Btossen. — Luihst't Tuch-
rrdrn, IM*; Liüher'i Werke. 141*; IfdlJkMiut« Sareptn,
CXXXII '».
Ihn heleidigen.
Fn.: Offenaer. dAaobliger qaelqn^D, (ßt^rtt^^^tt , 4^0.)
*G10 Einen gesalbten ( geschaiiei*ten ) Kopf davon-
tragen.
,.Dfe Interima Schmiede bekamen grovae Geacbenck.
Sonderlich ward Michael Sidonio daa Biaathum xu Mera«-
barg verehret, dahero dar 6ob«rx «ntatAndeo,^ daaa aio
acmUch damaab von Chrraam und Oel auch gehandoii,
dMBit ale geaslbt und geachmlrte Köpf daTontragen
n»ebteiK«' (Gott/r, V»i*0
1 Einen schweren Kopf haben.
Ntchl aua den Federn kDmnea kOnnea, gen Ullg*
■veole ohetei. (K'nUinyer, 131^,)
•61* köpf kürxer mach*. — Sarion«*^ ito,
Ibu •{iLUsiip't««. in 0>tfitaiiaiid; S« liebbao hnni
«ia*a Mopp lav»d#r nUtkt. (^AVr^, iH,}
*€19 Eben vom Kopf bis tu den Füaaen genau b«>
tr»cbi«D.
f*>».f MfaAutr (qia«^«*«a deynJe b» pid inaqu'k la Mle.
* 614 Einen vom Kopfe big auf dieFiiH«ohlen meaeett.
•016 Encu Kr ' ' u a« eno Klöiterkatte. — Ekh-
t- . lt. »o».
. . ■ .. .-..XI fGtimm, r, va»}\ Meh BckÜu,
li, Uft di^kWöpOg, Tteileicftt aach WMti.
'616 Er dreht den Kopf wie ein Affe, der Pillen
verschlnokt.
iroi;.: HiJ kaeii htt hoofd geigk »en aap, die plQea In
swelgt. (Barrthamif, /. 837 » J
*G17 Er geht anf dem Kopfe , um die Schuho sa
schonen*
Boü.: HiJ «ou op rijn boofd gaan ataao, om rljno tocIod
te aparen. (Harr«ti>m4f , I, 9'ii*,)
•ßl8 Er hält den Kopf wie die G&nse, weun*B Wet-
ter leuchtet. — A'fix, 33.
*619 Er hält den Kopf wie eine K&Lse, die eine
Maua trägt. — Pauli, Pottttla, I, i^^.
Er geht eclir hoehtnUthlg einher.
'630 Er hält Beinen Kopf oben.
IIuU.: HiJ bondt het hoofd attljd bo^oa. (B^trr4b9m^$,
II, S27">.;
•621 Er hänget den Kopff, wie jener Mönch, der
den SoilÜBsel Eum Kloster suchte. — Wcrbwrecr,
/. «58.
*(>22 Er h&ngt den Kopf und sieht zn Boden wie
ein UuJinerdieb.
•G33 Er bat den Kopf ans eben dem Fensior ge-
steckt
• 624 Er hat den Kopf im Sack. OSürtmgm,)
Er weiia nicht, waa in der Well vorgeht.
*62ö Er hat den Kopf immer voll grosser Rosinen.
Lat.: Semper ngriool» In norum annum divee. (Philippi,
*626 Er hat den Kopf nahe Wim Hute.
S«r Mehl Somige.
*637 Er hat den Kopf nicht mehr am rechten Plaüsc,
•628 Er hat den Kopf verloren.
BoÜ: HiJ ia haiten woelao. (ilarrtbomit, /. 4W*^— HiJ
»erloor het hoofd. (Uarrtbom«« ^ I, 3t8*.^
•629 Er hat den Kopf voll Acten nnd den Arsch
voll Botschaft. (Ottfirtuu.) — Fruthhier*, SllS.
Iat aohr geachiitig und eilig.
•630 Er hat den Kopf voll GriUen.
Ka war bei den Athenern Sitte, in ihren Kopfputa goN
done Cioaden ( Baamgrillon) tu flochten, daher man
aie CicadentrBger nannte, nm aie dadurch al* Eing*-
borane an bwwlohneo.
Engl,: To h«T« hU head füll of nrooLamaUoua, (Bohn
J, 175.)
H9U,i BiJ heefd het hoofd vol «pinne-'webben. (ffitrrt-
bomft, /, 327 '.j
•631 Er bat einen anachlägigen Kopf , schade, daes
er verfaulen muss. — Fn*chhufr *, Jiso.
• 632 Er hat einen anschlägigen Kopf, wenn er die
Treppe hinunterfUlt, verfehlt er keine Stufe.
— Simreck, Ui ; Fntchbier ', JIJI.
'633 Er hat einen geschmadten Kopf, (/ütl-üeuitek.
K&nit)*tfff(i.) — Fritehbuir >. nti.
&T Iat ein getaufter Jude, der su der Ihm aogeboro-
nen Schlauheit alob noch die Klugheit der Cbrieien an-
geeignet hat.
•6^4 Er hat einen geschwinden vnd ntnden kopff.
— Uiillunu$. Sarepta, IX».
•635 Er hat einen Kopf iur sich.
Dan.: Uan ga«er pa« ain egen haattd, aom de etore giaa-
Ungur. (Pn.'t, dan. , 1.17.;
Fn.: 11 «at quini4^ax comme la mnle da pape qaineholl
et mAtig« qa'k »en beurea. (J-^rotn, I. 35 J
•636 Er hat einen Kopf, man könnte Wände damit
einrennen. — Kiis, 3t.
•637 Er hat einen Kopf wie ein Bulle. {K^tiwn.)
•638 Er hat einen Kopf wie ein Uumruel. (Nünin^en.)
BoU.: Hij beeft een hocfd ala eeue garuaal. (HanrthvaUt,
l, 3J7 ».;
*639 Er hat einen Kopf wie ein Mörser, man mnai
alles darein stoascn.
Der achwer Faeaende. langaam Begreifende.
Bt>ü, ■ Hij heeft »an boofd ala een tjeercn pot. (Barre-
UfmJt, I, i-n*.)
•640 Er hat einen Kopf wie ein Och«.
Btfti.: HIJ haefl een kop all een bal (ftle? >. (ffarr^omt*,
I, 371 u. 4*7*.;
•64 t Er hat einen Kopf wie ein Priilat ~ Kitltin, >i& ;
V - - - VoUaondagMiebt.
•64S Et 1 Kopf wie ein Saukdrbias. — f^«
rmUcb groea.
90»
Kofi
'M3 Kr tat etnsn Kopf wie Ha
'^M Cr bat
'M6 Ertet
«iMa Kopf wie «in« AükcKtoniie.
Mo« «vtt anm > ionilvm mA t«« Bm^
»
»M7 Er hat mmta Kapvivte en
'44d (; n ?nrk«ilteik (veriMiteltai) Kiipll ~
'OoEr
Er iMi daiMi TeiKUa^Mea Koof, er ai cin^
«Al Aber da« Stseg« hcnbfiftaeB. — Jkpw.
'Cd« Er M » mfmmm Kofi gtOmm.
'MS Er Wt ilMi den KovTniSdm die
Kopf
M<r
•CM Er iMl ite ror dM Kopf
•6&$ Er btt SiypC
D. ^ ▼«
ErbotK^.C
C»7 Er hMt BHl ä«B Kopii dn^ gewoQl.
Br IMI «f Mll 6«vall iiu>i*iiB «oSaa.
*«K Er b«t 'n goten Kopf, wir* er cm Fkcb, mui
ff&b* Hm (den Kopf^ der Kattc.
M</ Hl| )• «o*4. ittaAT WM luj 4W timAK« »«■ ••«
b«t hooMJ« «MV da k«i TO7«A. f^ary<^i<i^, //» «ft.^
•%SA Er Ut 'a Kopf wie ein Simri. rxtoaawf,;
*M0 Er b*i *B Kopf wie ein Stier.
MbMM Mf Mte«r AMi«t*. slta» Orftadaa na Trete
*Ml Er hat sdnrti eigenen Kopf, ~ rHrthrr». stu.
*Mt £r bat sdoen Km ni der SebÜSfe g«n»g«ii.
/ri. . II % «cbM^ b«lU, — II * fdW t* eofd«. — Q » löA
II •*»• Mt tir* baoM Mta^M. (Mm»fm. M,)
rolm,: WjVflMt « lopl. fJi«M(M. 1.;
*M3 Er bat ieiBeo Kopf l&r eieb, wie eine ik^hniti-
benk. rnnm.)
*S6i Er bat «einen Kopf im Mondacbeia (jidieob:
Lewone) ^eeben. — TfHam.nr.
tt. h, tnm Ivtalmt oud. Ton J«Baad. da» saa T«r>
Wi«tt gil»t. Baroht s«f «inaii Jadbebca AbateUnbam,
ttMib ««lahMi dar* ««l^ar tu dtr leuun STacht daa
Laabbattaafaüaa aaüiaa Sc^hAtiea ohn« Kopf iielu , dam
*^b Er hat «inen egnen Kopp aa de rügenwotl-
echeo Oias. — fteuuhftg r. 9»; ktekimiuk b«i
War algaoataal« iat, wird in Ponunan ait da« Oa&-
99m ▼>» BagaDwalda ▼ergUobe«. la Fraakreich aa«!
Bifttt : Jtt h*t das Kopf hart wlo ein BreUirner. Und
waü dia Bawübnar *mr Pie*rdi* »ahr bettig tiad, ugt
man am aiaaa AMfbraaaaadaa Cbarmktar «a baaaiebaea :
■r bal «iaaa baiflaoi Kopf (odar ar hat daa Kopf an aaha
SB dar Ktlae) vi« die PEeardcn. Von deaen, die kariM
ftaar %r*tan , bataat ea : Kr h»t d«n Kopf jreaohQT«n , «H*
dia (BavobaatO» von Oraanaas. (Rdinthtrg V, 1^
«. ukj
*i$t Er bat weder Kopf noch Herz.
Zb AaeTptaa aafft man toh lemaad, dar ainan abatoisan-
daa Cbarabtar hat: £r tat wadar gaiatvoll, noch frei-
(•blgi Boch gaUrtlg. fAwrciAdrdl , 735,;
• 6$7 Er hat's im Kopf wie der Pftirrer die Predigt,
i?od..- Dat beaft hIJ la hat boofd, als de daival bat pij
vaTati. fHarrabomif, t, 1^5 bj
•668 Er hat's im Kopfe wie die Guna im Knie.
*,669 Er bat's noch nicht im Kopf
noU.: HIJ haaft bat noir ntet io 't hoofd. (Sarrebomtf,
IL «r h.j
*670 Er hanget den Kopflf, ala wenn er die Teoffel
in der HeUe zehlete. — ilar6rr|er, Hert^offUl«.
671 Er heoget den Kopff in die Aachen.
673 Er het iler ClMpf geeist, ^ii »«ij — m
Br taS lialaafilt.
674 Er bet der CbopC of, «a riebet em htA. il
KaedoeUL cs^Mkm^.j ^ jMbäM. a. bi. a»
Tne rfaaai , dar dat Koyf a«hr ba«%
<:hopf wie ea YierteL — Smfrmtmn:.
* Kopf wie en aofiger Odba. -> ^
*677 I bbca na Konf. — .v#fi*..tvt
*67S Lr nur. i üop wie a MiiUrad. :Vid^ iw^ai, *«%,
Klan. ^Blas KafT.
*6T3 Er ist em anacalifiger KopL —
kmt* im«
▼an
«r.-Sa«
Er hA ata
ter Kopf, er mo-cv«««
baibiersiu ^
ha(*(LsipaiilSr).S. Sl.
•6dl Er tat «ta kitt|0er Kopl
Fr*^' n • I» «Ma ahaad» — B • U
*C83 Er iat oisi dem Kopfe wider die Hauer (Wal
CSifiLJ
Imb aar dMait aieht dar«b 41« ;
Kopfe in eia Wf
'664 Er ist mift
/H..- B a «ÜB ta tHa dwa asgaapäer. (L^m^^, tx-
€84 Er ist nicbt auf den Kopf ^fiolea. — ^
a, t». Mafgr, a, 1» : JTffiMia. M; 1 phmpii, IT. «b
; m» Badaaaart *niarhHaa>1tob ia 4iB Ka»
in aagaa: ar tat gpaahsm baiaa
ad asd gwaa^c« Ü itfufl » * Ml4|i
tarangan dia TTiSUjftati 4aa iwva
trtrd. Ba K«iut ei b«i c7«erA« caa, WUy.
• üaa kaablicb , wia ich. 4och aoMl akb
aieht
OaUnaiaiB
I 9T*lA aal»'
aaiifaffaaaeaaaaia Wi
Tau dl ~
Oatataa, aogar bia la aaia
wird aUardiafla (i
1»67, //y, 1&9) eraaUt, daM w
Hohlweg gvCaliran , der Wagaa te>
raar oaa Kopf gefall«« lud B«tii <
• apaobaMart werdao aei, di
GmU wda. «akrend
ftgtIMAwm arlca. Aach /mmmiMia» fj
/r. ICU anaUt: „...Ueoag. er wv aaf
f«adlaa aad dbkdoroh m Varatanda yakoi
vetdaft ledais bak&tmUicb nicht Jadeami
Umwarfm ataaa Wagen» 0»aiea erzeug, d
aooaa «idbaaflffar aatn. Ntcht alle f«U«>A ao u
wla Boahoon. der in leiner Jug«tid eio aalir
Juogfl gaweeeo., aber durch elnro 8tQn aaf i
MB Witskopf gflwordflti «flio ■oll. — Die Ma
»utt: ich bin nicht aof deo Kopf, ich bin
gaCallaa : »,Ei , baror eua mich hat . drOek'
aehoo; ich bfn ja auf die Ferae gtofaUea.**
Ungarn, 8.234.; (ä. Baribal 6, Birna ST,
Floh «3, Oeatan 9 aad Qcaa n.i
Lat.T Boanaotaa naili b<Mao» (HonttyJ (ß>imdtr I,
//. 948; Sufbotd, US; Pkitlppi. A ISI; Fnktff,
Poln.: Nie jeat on w cianüf bitj. (Lomp4t , M ; ifaMva. Ii.<
*685 Er J8t nicht richtig im Kopfe,
Frt,: AToir dci chambret Tidci, dea e1)M&brW i
daot t* teie.— Avoir la töia M6e, (Srittti^^r, M*^
— AToit reepiit cq i^cbarpe. (t^n4roy^ t4t.J — H »"a
pas Tetprit en bonae aailAte.. — ffaroir paa l*«rr)i
bleu mtT*U. (Kritunger. <0^ tt. »8« «» J
Ltki.: Kon eit «ani carobri. fFhiUmpi , tl, SdJ
*666 Er iet wie auf den Kopt ge&llen. — /n«^
bi£f -. 2134.
Kr ist Im Aaganbliok anf&hig aaina Qadaaka«
maln und eiaen EntiohlatB ca faataa.
•6S7 Er ist wie vor den Kopf geachUg^o.
Betrübt, matbloi, aobUMg.
#Vji«.- II «tt tritt« oomra» aa basaat de auit aasi
(fCrUiinytr, TS*.)
'688 Er kann den Kopf uicM über Wi
Hau. : Hl) kau hat Uuofd atat boraa
^mSt, II, «T*'.J
*G89 Er kann nicht mit dem Kopfe darch wia dia
Seiden Würmer.
*690 Er kann seinen Kopf itn Mondacbeia
— raadUa.MT.
lal
Kopl
i5sa
I
I
*601 Kr kratzet den Kopfl' zu spät vor angstieuieu.
— fVÄWf^, WWliütÄ, Vorr.
*69'i £r kratzt den Kopf, und es juckt ihm nicht
mu,: HIJ kloQwt «ijo iioofd, »l jeukt hei niet. (Harre
•693 Er l&Bst den Kopf häLngen, wie das Schaf unter
Mittag^. (Baicrn.)
Holt: Hlj U«t h«t baoM bangeo. ( Harrt homi« , /, 337 ^.J
•694 £r laaat ajcb (nicht) auf den Kopf bronzen
(oder: scheiäsen).
mU: HU Uftt lieh (oiot) op b<t boofd k (Harrt-
b0»U4, l. 329 ".;
*69& Kr macht alles nach seinem Kopfe.
Frt.: II eit oomtn« la boaoeiter, il a*«ii fait «lu'A a« tvle.
(Krittingrr, 7»K;
•«96 Er macht en Chopf wie de halb Mütt z' Chleotn.
— SiUtrmeister , 54.
•697 Er nimmt den Kopf zwischen die Ohren.
Im Schor« für: ticb ducken- «Srimm, F, 1753, X)
„Oerow«g»o nabln lob aeincn Kopf iwitotion die Obren
and tr»t gl«ioh dea »Dd«ro Tay vrieder auf frliohan
Foai so obf«dacliiein Pfirrar" (d. i. domtltblg wia lAn
Hand). (ÜumpUc, /, 3^7, 2^.;
*698 Er schüttelt mit dem Kopfe, als hUio er Was-
ser in den Ohren. — Simrock, 9»7.
•«99 Er trigt den Kopf hoch.
Itt •toU, inutbiff. (OHinm, V, 17U, S.>
•700 Er weiss mt, wo jhm der kopff stet. — Arwriwr,
Ob 4er kditif v«n m^tüand , Mü.
So asviiteod od*r aaob lo beacbAfUgt, Tttririrrt
n. ■. w. ist «r. „Z««r wtitm ieb aiaht, wowir d#r Kopff
tnagitflhen; ibr ichwcrmt umb mich wie Bieosn auf
dam Felde." (A'^iUr, US^^
Jid,-dtmUch: £r waait dU von <oim Chftjje». (Tfndl(tu, \^f>,)
fr».: Ilaquelqu«foit d«i »b«cnc«td'e«prit (hr\\i\nyfr,i^\)
— N« «avuir lur qa«l pleii danaar. (Ltndro^, 1209 J
i7«U..' HU wee« uiot iaogar, of bU op h«t booXd of op d«
fO«l«u gana i»il. (Harretiom^t, I, 138 »J,
*701 Er weias seinen Kopf aus der Schlinge zu
ziehen. — M>t\Kr, /, iw.
•70« Er will mit dem Kopfe durch die Wand (wi-
der die Wand laufen, rennen). — Et«Hnn,K9:
Kirte, S4»9^ liratm, J. 191». Fruckhufr\ 3m.
Die SU Ihrem Schaden anf der Erreich ang «in«»Zweok»t
b«ttehen, der gar uicbl od» wenigttaDa nicht aof die-
sem Weg« erreicht werden kann. Der Kal«u Au^ruittie,
welcher unter dem Aairuf : „Van» , Varue o. m. w. *' eich
Benltfn kn den Kopf itleia, woftarcb keio Mann wie-
derkam, aoU Vermalaveuag au derapriohwOrtlichoo B«-
d*niArt gegeben haben. Ebenan lief »uch 'Kitrl Xil.
ala Koab«, da ihm aeioe Uroaamotter die ThUr oiebt
öffnete , ao Ungo mit dem Kopfe dagegeo, bis er ainnloa
Bieder« tunte.
Frs.: C'eat roiHoir •• donuer la tAU eontt« te mar. —
Uear(«r aa If'ale au bar''>/. lL*roux , I, ISi.) — Fair«
d« aa t«te luaaaae. (Kxjflf, H^*i.) — 11 «'7 «et J«(d la
t«l« la prcmJAro. iSrarschftiH , 4'JÜJ
ffolL: Uij loopt met cijn boofd tegeit des maw. (Sarr^*
t4m4f. I, Jt7bj
* 703 Er will mit seinem Kopfe hindurch.
Trotalg, «inolo«. wuiheDd, «ornig gegen einen Wi-
dantaad loagehen, auf etwaa beatehon. „Ber PObel
wil aulob fretholt mit der fanat anartrhten und mit d»m
Kopf hiadaroh.'* (Luihrr'ä WrrU, ISM, Jf, BO*,)
MotL: Uii wil «r omI tiiit boofd duor. (Uarrtbomie,
/. 31« *.;
•704 Er will nicht viel Kopf dran wa^en.
frt,: Aimer boaogne fait». (KrUfinjert l^Kj
•70ä Er wird das mit seinem Kopfe beaahUo.
UM, : Uij a«! b«i met sUn boofd moetea b«UleB. (Bturt*
bomit, I, »a*0
*70« £r wirft den Kopf umt wie ein Tauber vor
dem Schlage.
•707 Er zerbricht sich den Kopf damit
*705 Er zerbricht sich den Kopf über brotlosen
Künsten.
Hilhf KU brMkl aUa boofd uvor «et»« broodeloxe kuael.
(Sambcntit, l. «M»;
•709 Er aicht den Kopf nn» dfr Schlinge und nimmt
die Bevron mit.
•710 Eb g«ht mir im r
Mftcbl mit bcttfirubi^enu« i>4Kiaxi&*«, sorgva.
*7il Em gehl nioiit nacli m«inem Kopl».
tat.: Si va«a llk mloi hÜMfl. (CfUf^,) (thiUppi,
* 71 2 El gieog jbm b«y dem Kopf bin. — Lmth^r',
•713 Es hat weder Kopf noch Füßse.
Von einem gan« in Verwiming gebracht«!! GMohSfl,
von den man nlobt weist, wie msa btfginaea and •&•
deti aoU.
•714 Es hat weder Kopf noch Schwante. — J. Mich.
Diiherr.
*715 Es ist durch den Kopf gegangen.
ff0lL: Het in ben door bet hoofd gegaan. (HarrHcm^t
/, »26 Kj
•716 Eb ist ein finsterer Kopf, wenn man eine Fackel
{brennende Pechpfanne) darein steckte, sie
öschte von der grausen Fiuslerniss aus.
•717 Es ist ein guter Kopf
Die Joden aagen: ein Ari*toteIea*Kopf, well bei ihntm
dieaer grieohfaohe Weite «inen autaerordtoüicbcn Rnf
geooat.
Frs.: C^eil ane bonne Uta. (Leroux, I, ISi.j
•718 Eb ist ein heller Kopf. — IMMberg Vit, TO.
•719 Es ist ein Kopf ohne Hini.
SobOne Uaatalt obu« Oelat; eis Stroh- oder Hiok«t«
licgakopf. ein dummeT Kerl» mit dem man Winde «In-
rennen konnte.
Liit.i Caput eerebto raoautu. (Fat*Uui, ii.)
•720 Es ist ein Kopf ohne Zunge.
Kin MenaeH ohne geaund«« Crtbeil, aiae ^all ohne
Ziffer.
tat,; Caput tlne lingua Mt. (Fa**iiu%t ^i Pi^iUppi,
/. 7J.;
•721 Es ist ein offener Kopf.
•722 Es ist ein schwacher (ungeschickter) Kopf.
•723 Es ist ein unruhiger Kopf,
Frt.: Un homme lana arr^t. (Äritainger, 37h,j
• 7i4 Es ist ihm in den Kopf gekommen.
£t lat betranken.
• 725 Es ist jhm ein wenig in Kopff geschlagen. —
Br bei eieb efneD Sp^tls getrunken.
•726 Es mag anf seinen eigenen Kopf lallen.
Wenn dea Urheber dea Ucbela deaaeu Folgen treffen.
•737 Es sind zwei (drei) Köpfe unter Einem Hut.
8ie etad Bin Hera oud Eine Seola,
Frt. ; Ce »ont deux t4t«B dana nn m6me bonnei. (Cvoux,
I, ItSA.^ ^ Dans t^tea üaaa nn bonnei. — Deux tcels«
dant uB ebaperoB. (Ltroux, f. iH.)
•728 Es soll nach seinem Kopte gehen.
Lat, : Hoo voto, lie Jubeo, alt pro ratione voiUDtse. (Jif9t%%U)
(Binder I, 665; JI, 1313; Segtmid, 3l'JJ
•729 Es spukt in seinem Kopfe.
UoU.t Het apookt in xijn boofd. (ffarrtbomi*, /, 39«'^.;
•7oO Et is mi ut^» Kopp kamen. — ndhntn,Uf^.
Ich habe ee rergeaaen.
•731 Etwas aus dem Kopfe spinnen, — l\fuli, IHnUHa,
ll.ilt* tt. S44'.
Soviel wie: aua den Fingern aaugeu,
♦733 Grosser Kopf und kleines Hirn.
Vaeh einer Saopiacbea Fabel. Von dene«, die kflr-
IMCÜea aber andere hervorragen . aber geUteaaru.
aobwaob am Vorataode ilod.
• 733 Hi muss doch aw Eng den Kopp em et Loch
holden. (Uedhurg.J
Die Sache wird eineo abeln Autgang haben.
•734 Ha zoit a Kup aus der Schlinge und git der-
von. CSchtc*.J — Frommatm , tu, 247. SOT,
•735 Hau em de Chopf ab, so het's Födlech Fir-
obend. — ^«termeialfr. SI.
•736 He had en gans guden Kopp, segt de Per*
sotter, man blot ni recht Anlagen.
„ Wat «o r&I bedadea dalt, m : he la ja«l ni d« klOdk-
fte." (Pirnim^ß, ^}
•737 He h&t mi vor den Kopp stoaL (t-ipp^J
Vor den Kopf gettotten , mich grob, beleidigend b*^
handelt.
• 73S He het ^n anschlägsche (oder: verslagen ) Kop
wen he de Trep hendäl falt. (Hobuin.) —
Sdntse, h U: tV. lOS. Hagen. BS. 4, Eickwaid. liio.
•793 Be bei *i in'n Koppe, ai de Gaus in^t Knai.
(Mituttr.) — F^ommonn , Fl, «M. l« ; für OmahnicÄ •
Lvrn, I
*740 He hett inen Kopp ne ine KJosterkatt. — ßi-
Ist »r llf.
*741 He hell .. ., ..p is 'n Pftter. (Ottfnn,) — B^
reu. Ml. FremiiMna, \\ fttt. MI; Jbm, Ml^: £lrk-
9o TOtb und sofgeduatso.
1^1
%^
Kopi
II« ii Bkb Of^ Kopp fbO«. fUmti^j ^ Fv-
Hei Mit *W Vm i» tn P^> oa ca Bftk«
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•759
•760
•761
•762
Kopp WM es Aabcid*.
M»: ■»«MWIm.—:
•763
•764
•765
Bei hMi «ta Kopp !• es EoUken (Holacinih).
Uei hcti es Kopp i< oe HdlUJage '. fN'«'/'';
') *t* gVMMi hBM^iI d«r Tf rillen >r
H« tt kcrt Tia Kopp, hei bntiket kein« lanee
Bei i» op dis Kvpp *elUleii n hat ikk ■n
Aarv TCrttalEt. <l4*fv km mmmMtmt$,j
Uiikder den Koplf htoweggefaeo. — n^^rmn
!i 'jpp. — p9tn.tt.iW.
V 'jh okh bi«j*m Nawch. —
frurhhifr\ yi.VI,
I la« mV maan Kopf 'mgtanwhnaid, — ^sn»-
nitf, 170.
MJl 4«r Koru^umag; ri«r«n dftM (aJt) ««b« U**,
I licU' toi ml fluÜD Kopt — Soneri». ito.
I wAtM Dti, WQ mV dV Kopf iteht. — Ann»-
rtM, HO.
I will mef !o de Chopf »bschlo. — Sutfrmeittrr,
Ich habe auch einen KopflT für mich. — Ha-
bttg*r, t, 7, TU.
leb habe me einen Kopf gewaacben, der nicbi
grindi{? geworden wäre.
Voo JHniftfid, dar «loh «Uik Ob«r dm Usdaalc d*r
Meatehnt b« klafft.
Ich habV ihm aof den Kopf xugesogrt. — Ihtia,
Ckarfie,n,m.
Ich we<«a nicb, wumer der Köp Bliebt, — üo-
Hntm, 70. GvmokiU. &7». h'rommana , lll, 409. 3M,
loh weld soero aicb game für a Kop stueecD.
— IhhiMtm , »80.
Ich werde dir den Kopf swischen die Ohren
fitecken. (Un^hu.ji
ficbenbafto. don Kindern aber aabr farcbt«rUeh klio-
geada Drolmng.
Ich will dir den Kopf zarechtaeteen, (Nnni^
lähmen.)
Androhung voa met«t fOlilbatvr« kOrpeilloh«r BinJt^
wofttT maa dort auch folgende Eedcoaarton hat: leb
werde dir eina hinamliobtaln, •ioi hiBaaflanff«n, eini
drabor deoken, dir Biot ttbero Pomlaobal g«beD, dir
die Macken Tcrtreiben, dir «In biasal liiiit«m Obren
arlminaD, dir eisen Watacbeu gobea, daaa dir dia
sinpiMi triebt (ip ritzt), dir eine Dacbtel oder ein Kopf-
itUok geben, dir einen pappen, icb will dir'i Leder lüf-
ten, dir ein paar sufaAhlea, dir ein pwir veraoblen.
dich d UTch walken , durobflickcm . dir ein pa«r in die
naokten Boine geben, dich weiciK!!!: machen, dir don
Tevfal aaitreibon , dich kathuliacb machen, dir den
Baokel w&rinen, tOMiob (ItlgiM:) machen, dir einhei-
nen, djcb braun uatl blau »nblaguu,
Ich wiJl meinen Kopf nicht sanft legen.
Bta diu* oder joumi «''•cblolu oder gatban Jat,
loh will meinen Kujif übof «einen Sinn BetKon,
— Srhuud. iny*.
Ich will mir lieber den Kopf mit einem Dielen
ab«to8Scn IsiHSon. — l'ueMn.tm.
All die» oder Jenet tbuo. Die« t^priubwott rUhrt von
der ebemaliKea Todeiitrafe bor, bei der man einem
MiiMlhiler durob ein mit acbarrem Eiaon beaoblagenee
Bnt den Kopf vom Uumpfe tronDto. Die erste, einfach*
ate and aiteite Art dletisF Hinrichtung bcutatid dario,
dats der Verbrecher in kniender Geetali aelDon Kopi
auf etnan Block iagtet dioaer lag xvriaoben nrei kleinen
Balken; und oben an den Balken fand man daa Brei,
wtlchea daroh ein Seil an einem Balken befeitlgt war nod
n^flaieb awltobea Nutou hing, um auf» und nteder-
geaohoben werden ta können. Wenn nun der UeboUb^ter
aeinen Kopf auf den Blocit gelegt hatte, ao eetste der
hinter ihm «tobende Scbarftiobter mit der einen Hand
da« Brei lurocht, gerade über dem Kaokjen dea Uinan-
rlobteaden, nahm aodaou die in der andern Hand gebiU-
tene bölxeme Koulo und scbluij mit aller Gewalt aof
da« mit «eharfem Bjae» veraehene Bret und trennte
«•*• Bd. I, AMk. S, 8. as.
•7m kk «oAe MiM» Kopf darva
JVs^ f^ ■UlJBli 1» MiB M «na. fXi—dh«i. 90
•7C7 Ukkm (Mji^er) Kop nomch wa
CCmpm, .iwglaii l; ^ Sekrter.
•74» Ikm l«t kj^ der Kopf weh getlna.
*7€9 Dir gibt w«l nf a Keppa, ihr Lottte. (i^^
•770 Ikre Kopfe atehen neiaaader wie ^vIbhp
771 im
aBmd« aohlöge
*773 Im Kopfe tfigt er die Wanden und dm 11»
bat er Terbonden.
•774 Im Koppe faas ae^ meliflt« L^b^i, «gt ir
Boatonipielcr beim Anaspiel, cotttimmt^
• 775 Immer vom todten Kopfe essen. — grfcaim o^
• 776 In ieincm Kopfe istV wie im TrilmimL fhm,
Wm «i^M MkrmMV^MiUoh, km«»« «ad kwrt duiam.
iHe Foimacbea O«ricl«taafll0 Vftrvn laehA asfi beflbi»
•teUt.
•777 Jemsod beim Kopfe nebroeo Uaaea.
• 778 Jemand einen andern Kopf aufeetcen. — J^
rtmiakm, UOC
•779 Jemiiind Tor den Kopf atoeaen.
Ihm «aiStelbar «ine Bdddignaff cafages.
•780 Jetzt wird ihm der Kopf ^ewaacben.
Lai.: Ferroa tnsa in ignl •«*. (Froh., Ttl i £%iii^^^^.t^
*78l Kopf machen,
8«hm<iUcn, txottes. »Er ging in •!«& «b4 <MHa
KojrtoAObea i«t ni« foa geweaen.^ (gim/nit^ B»>
der' im«/ H<mtmärtA€», tl,) „ Dieoatbotea, wttta
KOp#e machen and aUm b«aa«r iNri««eii woUia** fJtr.
•782 Kopf und Herz haben.
• 7S3 Kopf und Kragen dx^iuetaen*
EoVi.z Kop eu keuTol wagen. (SarrmlMind»^ t^Wtt^
•784 Kopf ond bchwanx. — EvuHtntk, MO.
•795 Kopp äff; Zöge! önn e L69cbke. — fViidkMir. «ff;
So «agt man in Königsberg, vreaa ns,n «la« Sb^
aber Hai« ond Kopf abfertigt.
•786 Laas dir den Kopf mit Krautern reibeOf 4a
die Bauern das Korn mit ausdreadiea* —
SchuUjaltr, IV. 7.
• 7j$7 Man hat ihm den Kopf mit Lauge gewmaciiia.
lat.: Perfuaua sceto. (ßara$.) (PkUipfri, /, fi.}
•788 Man kann davon weder Kopf noch Foaa
•789 Man kann nicht mit dorn Kopfe ditr^
Wand. — FrUdUfier^ SWS.
Die Litsner : Mit der 6tira wir«t dn aiflht
Wand »toseen. (ScHticher . 190.)
*790 Man wird ihn einen Kopf kiirser
Hinriohtoin.
•791 Man würde mit dem Kopfe geg^n die
rennen.
AUe Muhe wikrde verloren «ein.
//e/t. : Met den kop tegen den bakel loöpen. (l
/. 4.18 "J
• 792 Me haut em den Chopf sweumol ab. fl
— 5c/*iH. SS. »4.
Wenn mao jemand to erniedrigt and Torfolgt«
er nicht wieder auntorarooo kann.
• 793 Mein Kopf ist heute lauter Kopf. Cßaier^.j -
KU:tn , 241»; Zaupm» iiioL. SachL
Ich habe beute viel xu denken.
•794 Menst du, dftt ik nii van di np de Kopp
tCE laten will? — AVm.*95.
.,Sagt der Vater cu eelnem na«ewria«n 8oan* a»4 <-
iciiwabb, maobi et Ihm «eioen Standpunkt klar."
"795 Mer dörfn nit vör'n Koupf i^taaa^D. {,
■- — /'Vominoiin. 17. 3IS, S38»
Ihn nicht ttbellaouig machen , nicht belaldigvo.
Kopf
Kopf
1&34
i
^
796 Min Kopp isn gen AllmDRck. — llawdtuleHdrr, HL
* 797 Mir wird dann kein Kopf mehr weh thui».
"798 Mit dem Kopfe nicken.
Ein biliigende« od«r xuatimmeodua Zelaban Bebfin.
799 Mit dem Kopff herdurch wollen. — Chemnitua,
800 Mit dem kopff hindurch. — Fra»ck. i. W*",
•801 Mit 'n Kopp ftn de Stern «töt'n. (AHmark.) —
iiann^il , 207.
Ijb bob«ii Mmib öbennOttilff »tAn.
* &03 Miieas i de ^n Kopf zwiBch^n d* Obr^a aets^o.
^ {tnntbrw:k,) — Frm^mitnn , V{. JT , TV,
^ Sfiufe«btw«iiuiii;, oder «ueli ächerxri»do zu Klndvm.
•803 Nur ein toller Kopf rühret dies in Kinen Topf.
B •804 Oeck war cm de Kopp (deNäs*) wasche » dat
em de Thrün* ut de 6go kamo büII. — Imtch-
Ilner ', J14S.
* 80& Oft wiad ma kuan Koubf mee weh t^au. r5i^<T-
mark.J — Firmemck, U. 7fiT, 17.
Oft wird mir k«tii Kopf mclir w«h Uitui.
* 806 Schit öm op de Kopp, dann het be en Mötsch
(MüUc) ohne Noht (Nuht). (Mew*.) — Firmen
H nich, /. 403, I»7.
H *807 Se »und en Kopp un eu Koars. (M^dtlmburf.J
H — fVommofin , 17, Jf30; för Prtnmm : FriMchbier *. 3Ut.
^K D«m SiuDO Diieb enUprcoheud 6ota hocb«l*ttlsoltnx <
^V*808 Sein Kopf iat schief» sein Geiat nicht tief.
^P Fft*: It tk r«tf>nt gauch«, lot manlArfls gaucbci.
^ • 809 Sein Kopf ist voller Künste wie «ine gebratene
Guns voller Acpfel.
t„ Met Kup Mld« iUt mit Uuter Kiailc^n und gel«hr>
Hb Skchen angefnlt lein , wiis an« gebrkion« Oon»>
iruli«r A«pp«l. Aber iob woi«« tiiob, '■ b»t Immer uicti
vUl wnlltß ii»iftielin." (KtlUr, Hl*.}
•810 Sein Kopf schläft auch ohne Bett.
fSftgt» nun im deutiohen Mittel&ll<!>r ^on «inu» vor-
■Uodloien Minsoh«». Ein* »rta B«Eelrlinuag eiuei
. Sumlukopfi.
*811 Sein Kopf ateuert nicht.
Et «Bftebt di« BMb« ohDo VenUod.
*81S SSein Kopff ist mit Kalbagehiro geTüttert. —
Ltkmann, 81B. 1.
* 8 13 Seinem kopff folgen. — Mcmtn. GIKViii" ; karte.un'^.
* 81i Seinen Kopf ai^setsen.
FmS Auf «tiria bciUfafiiit cigaABinbig «ein.
Lut.: Hordloaa t«nere. (Cicero.) (FAUippi , t, 255.;
•815 Seinen Kopf swischen die Obren nebmeo. —
Jlolld. F$eltfrt$afT , f, IW.
*816 Seines eigenen kopflTs sein. — MaOunm , Puiüta,
I, UX*. Sütepta. CCXXXVI»»,
Slelk DU ikMh lein«» AulobWo o4«V WOaMlitD
Hebten.
•817 Seines Kopffs leben. — llerbergcr , I , t(^,
*ftl8 8icb an den Kopf (die Stirn) schlagen.
88fm,: N«btJ« M nikAo lAni Ud&di, 1»£ b hUra. (Ctlti'
kotMkf, VJ'i,)
•819 Sich auf dem Kopfe kratzen. — EiMtein, »9.
Ton d«n«n, die augenblicklieb nicht wla»«D| waa li«
thvB toUan, od«r nAcbdeuken , wi« li« «Ivm, dM •!•
t«i«ut , ftndtni kOnnlco.
lai,: Caput icaber«. Unguaa arrodar«. (Eittmm, i»9,J
— Frioarfl caput. (Faufiui, 'Ü.J
^820 Sich auf dem Kopfe tanken Ia$«en. — Em*
(«tM, S«9: firoMii. /. 19&1.
ßaU,t Zleb op d«o kop Utas altien. (SofrebomM^ t, «»«Kj
*8Sl Sich auf den Kopf stellen (setzen).
fAlUi Kran« Bur Srr«4<obttiig eiaa« Ztrtck« 4n«tr*ng«u.
Dkl ll«i«&aart ut elf» im Volke betiabtcr Trumpf, i Vwl.
arimm , y, i7M.t Vmd «VI na da dich auf den Kopf
il«lk4« iak iham «• mobi. JU «Ini aiobt« d*rku« und
«MMI tlkr «ttoh Ml/ de& Kopf a»lcL
•82« 8ioh den Kapf cburQber serbreeben. — K«*eryrr,
HmfmHttfi, f. ki»,
*893 Steh den Kopf ciustoBJien (iserttoasen). — CHmm,
kf, im.
y,W*r lulebat nlcbt wtl, «oBdent atraekc mit di»in
K«rpr can ba«ht«turl '"" *'"• ««f«- ->•• » «.. -^;, und
dta Kopf «afdlich i j
•884 Sich etwa« in d* r j4(»v;
D«B IMi« VorMU b^ben« tlAraiif bcbarw».
835 Sie lieflen hart mit dcji Köpfen zusammpn. —
SikülU't, 1119 •-
826 Sie stosBeu die Köpfe 7.asamiu€u.
Lat..' CapiU oonferoBt. (EUtlfin. 3W.)
'8'27 Sin Kopp nptett^n. — E^chwald, tto9.
B9S Stick dinen Kopp in ainen Ars un bit em dat
Hart af, (Ihl^t.J — ^chuf:r, fV, 193.
Ilaai und Racbe b«xitiobnand.
'829 'T geit mi in'n Kopp rumm a«8'n Müllerad.
(Altmark J — /»«inniht, IS».
830 Ueber Hals und Kopf.
In grOfliter Eile.
Frs,: En grande b4t«.
'831 üeberall mit dem Kopfe durch wollen.
Wer allei mit Gewalt durebeotsen will.
'882 üeberm Kopfe wollen Späne bauen. — SiUtd^l.
Ulli*.
833 Vnterm Kopff hinweggehen. — Arsikaiy» \h\
Enthauptet werden.
834 Vom Kopf bis ku den Zehen,
UiB etwas nach ■einem ganicn UmfanM tu b«g«}«1ia«a.
Die Alken hatten dafUr, wie inTDeaeicbvong etnee Aat'
ffangepankte«, vertcbiedene lUidentarten: A oaplte ueqae
ad oalcem. (fa$rliHt. 1; OaHs*l\f, J^ — A eapito uiquo
•dpedec* (Uornt.) — ContuH enm «o a rertic«. — Ad
eolcvm venire. — In caloe oporli, — la eitremo lite-
tmnm taarom e»lee. — Ab ip»n oHtri rspit«, — A
calce ad caput recurroro. (Fr,i " ' ' ' ntn pe*
du uique ad TerticoMi detcrib- .,ii, i.)
'835 Vom Kopf bis tum Fuea, v a zur
Ferse, — Eudein, aa».
EmgL: From top to toe. (Bokn tf, \»J
t4iU: Ab aoguLoalo «d oapiUan >ttmroam> (thtuppi, i, 4,)
'836 Vom Kopfe anfangen.
'837 Vor den Kopf stosaen (schlagen). — Grimm,
\, 17S4.
D. i. abaohrecken, angitlich^ verdutat »»oben« auch
beleidigen. ,»Denn ea albeeet ear teer ftr deti Kopf,
wean man lu •. w.** (lutktr, VI, 80*,J „Die Völker
•tnnden gleich ala ftlr den Kopf goeohlagen. '^ (Grv'
pA^iM» /, &9äv}
' 838 Vor Kopp au Schöttel in^t Gaalbda kamen. —
Stürcnburq, 120*.
Von einem Brauch in Emden . nach welchem liob alle
Leute Ina ^fGaitboa"« d. b. tni Spitel, in ein Armenver-
pflegung«batti, eiiLkaafen, oder wohin unnatie äubje«ie
von ibA«& Angehörigen eiogekjiaft werden. Sotob«
Leute erhalten Detooderee gut bünverlichea Etaen nnd
Trinken und lind von den eigentlichen Armen, die
aua öfTDutlicbcn Mittela unterhalten werden, getrennt.
Dat Getränk wird mit dorn „Kopp" und das Eisen mit
dem ,_fScb6ttel'* anRt'dealet. „Holan Kopp und Scböt'
t«l>* iet ein Uittclxustaod iwieeben die«en und den
eigentlichen Armen.
'839 Warum sollt' er nicht einen Kopf haben, bat
doch die Stecknadel einen!
'840 Waa der im Kopf hat, habe iob im kleinen
Finger. — Fri^cAfthT », »if9.
'841 Waa er sich in den Kopf gesetzt, dabei bleibt er.
*842 Weame den Käul up'm Koppe hacken. (w<»i(.)
SeJao Oalisatbigkeit rackeJohtsloa misbrauohcn.
•843 Wen er beim Kopfe nimmt, dem fällt der
Kopf ab; und wen er bei der Hand fassti der
kommt darum.
'844 Wenn der auf den Kopf fällt, gibt's keipe
Grütze,
Von eine» sehr Dummon. Kla berM--- r».« — «ii-rti.
kntfoher sn^ito cu einejm Vorübergcbi
ipotteto, daat teln Pferd iiierallen •» .t
dir nicb uf den Kopf jefallcn 1«, da iji»>^v.L u »ir .>riJi(.o.'>
'845 Wenn er anf dem Kojjfe stände, man würde
vor seinen Füssen den Dut abziehen. — au-
rnaan VI, 4U.
'846 Wenn ich den Kopf »chtjUek' ü»der : so mache),
wird nichts dratJ»« -
84T Wenn man ihm il
er an den <
H«iL: Als men .
te IcToa. (11 1
'84H Wenn sein
t«49 W
/■-..: - -
Von
Ll»08.
i'letf fangt
an Äu leben.
hij •OB den suart w«4r
I
jewacbsen wiire, er
..ii.
Iiatt«)t, sagt er;
Kaeuiaaiiexn , dM Utrea Vmiaa all«» Willen
Hl
■i
1537
>pi«.
Kopie — Korb
Tai die Copey sohön vnd anmutig, vielmehr da«
Original. — {.«hmannt 705, li.
■l52
^pCopuIlrreM-
V 'Dat Kopeleirgeld* nit mehr werth «iyn. (Bim^
^ *} TrktiaogAyababraD. — Vos »ll«aL«u»9Bt dJ« Booh
cüimBi heLrAthect,
^ Äor.
I De Kor Inowt sin K41 on wenn w 6k näg^
Krümm hat. (Allnutrk.j — Dann0Ü,fti.
Jeder bJlU ■«iii» äAcban fQr die basten.
:» Wammer der Kör • hjlt, weit mer och der
Schniat'k * hun. (Köln.) — FimenUh, t, 475. IM.
■> Üat KMtan. *) 1>cn Geschmack.
X6r.
* St KOres Marter kom dich an I — Athtrm PaimUt.
(FrHokfun isso).
XOMU
*Ks iat eine Kotte Kor«.
Von etnan verblendelcn HKafen w1>«t«r Polierer und
8ehr«i«ri wui 4 i/o«. 16, b. (HüeittttaHii , H^J
Korah.
•Das
ia e Koorach;
Kreuzer. — ''
Um einen »n
Kor»h (4 üoi
er lAast tich hangen om*n
I
• tMn Gedihali IQ beaelehnen.
infolge der Sikgo alt Muatcr
de« Oberrelchen iJeizhiiJat<i. Anf die Prag« , ob dt>r oder
jener reieb tei„ erbttlt msn die jadiicb-deotavh» Anl-
wort: „ Da ateokt Kor»cti'a Keiebirat." Dmm Wort ,, Ne-
■ehira»*' Itt rerdorbeo uehiraib =^ Keiohlbom, mit Vor-
aetaung eine« n, waa aocb In andero Fallen govchleUt.
(Vgl. TtndtMi, 17.)
KoraUe.
I Gute Korallen darf man nicht flrhen.
Enjft.: Good eoral need« no coton ritig. (Sohn It, WSi.)
a Lass Har mi a a KraUe fale. (Kärnten,} — Vfbfr-
frtiUf.
Laaa fUr mieb aoeh etne KoraUe, «In Kac^«^«a<I**
Boaenkraiisea fkllen, d. i. bäte aneb fOr aira ein Ta-
tcranter.
Xofsn.
Wer den Koran liest , bedarf gute Augen.
1 Dei iut dem Korfe fauert, d^i könnt in de
TheetasBC molken, (SaurrtandJ
2 Der eigene Korb drückt nicht.
Waa mau fQr «icb «elbit ibnl . wrlrd nleKt aehwer.
Bühn.- VlaatDl brtmi (noie) netlU. (ÖHakottky, t.1j.;
H Die immer Körbe aostheilt, bleibt xuletzt titeen.
4 Krst *n Köri un denn "^ Vögel. (S. Pikrrer.) —
.'i Es sind nicht in allen drei Körben Mundaem-
mehi gewesen , von denen Pharao'» Diener ge-
träumt; in einem war »chwarz Qeaindebrot.
^— thtnitMakon , 89.
G In einen feinen (reinen) Korb gehören keine
faulen Aepfel. — \umann vi, iii.
7 Körbe und Kiepen sind gut in der Haualialtnng.
— Jahn. V0tKtlknm (lühft^ 10|cv) . S. 4X1.*
5rtrd ala TroalwMt fftt ab«cbiair>t b«aohl«defi« U*^'
8 Leb* wohl. Korb, die Wetnlete iat zu Ende. —
fj itii.)
9 Mein Korb wiiti nicht» zurtickachiebe» » tagt«
der Bettler, er nimmt Kraut und Rüben.
10 M'r moB8 net ^n *nc Korf mülk«, ohne 'nt» Aeni-
mer drouger ze halt. iHurtn,; — ftfmifwdfc,
/. üJ, rj.
11 Wnn der Körf fe'dig (^rriis;) i«, flucht der
Vogel OB. f.iachenj — ' . /. 4»8. UT.
19 Wer Ein»«n Korb gcfioi luu auch hun*
.1 ua cMto. luM* 9UibU>, (M*km f, 14»^
13 V' '* / kriecht, dom kriUit •hu
!■ n.
'M A hüt IUI üurb iü;kt. (Sc^t
üatrrteni SraionraacBa^LaxtvOB. IL
Korb
nt^
M5
•16
•17
•18
•19
•20
•21
Du luLst du den Korb, geh damit gen Marckt.
/^Ktt.- Uulola aatlem. valt, laaadatuJn do UbI Ul«. (3u-
tor, 10.;
Daa paatt weder zum Korbe noch 2um Deckel,
— AUmnnn VI. S?9.
/Vrl.- Dep^ola do vlndlmaa cavanojoa. (Hokn /, IT5.;
Dat geit oewer de Köerwe. {Büttu.) — Für /iwr*
htm Woftf, SG, 110.
Üebertcbrfltet da« f>«irohaUcbo, tat nbertrfebeu. Rot-
t€nAag*n: „I>aa Waeaer wol Über die Körb« ^ebt."
Den Korb bringen (flechten), wenn die Wein-
lese vorbei iat.
Den Korb hingeben ^ um den Deckel su gewiu«
neu. — ibmaiw vt, il7<
Die hat ihm den Korb abgeschirrt. (humti,i
lei Iban ab«Ta Maal getehrea.
Die Körbe beben. — ilaamy,»6\
r> ' r^ucn Fiaobe foriDehmen, aloh dar Beute
bi ujt.ch den Todo eine« ralebea Vefwaadten
ill . lioireton.
Durcli den Korb fallen. -— Thtalntm DiaMomm, 414*.
Ayrvr, 1078, JU«. 14,
lu der PtüfuOig iü«l)t boatatieii cd - *
aohUiftg beacbiadeu werden. „Daatr
ktft^ , w<*nr Jhm «in+T eint« Lfi«*»
dar ■ ■ ■ ■ 'T ■ ' • • ■
i>t ab-
)d rnd
' i«d 6t
) Gni
I iit aiu
»«■U ti «Icli, m-Nil »n- iMti uLi-;
ao l*t er Y^r Jn »llen (jartti t^y
BOfallon , vDfl tlial jp'icnuan ii
fr. i
t.
1>. .
AifscLlatfCS, uinid
gcklffipD up do, •<>
Dagea geredet wer
Kj de Kleider «utex*
•aa
•24
•25
•26
27
, ■. Kniet
i:r Bedeutung Jeu Korb bekom-
Kod^TifsTt hnttr^n Diu 8cbatt*
len al*
hl der
i«! des
cd der
liaiti ummo dui iT
•e'ehiiie rnit BcbulToLn darumiBb gaacUlatfvj i
ehmedeSchpDon (!jcbieuea)okbIa«t Undt > . •
Einem den Korb aufziehen vnd jm das L ütter-
Icin höher hengen. — Fucher, l^nattir, la, 3.
Einen Korb geben. — //tM/NTönr. i/. SS«; Wunbitck
II. JW; Parimiakm. Jlüi; Srl«J;)f. W&.
Einen (grewliuben) Korb kriegen. — Umrht>r\ii>r,
Hrrq^lMe. /. 168; Aorl«, SiOS^, .SchJp^ 9JI&; JHirdmio-
ffoU.: UiJ krijgt den kotf. — HiJ krOgt den »ak mct de
bände» erblj, (Jlarttbumf«, I, 440«.;
Lat,: E*ftidi ab oxore. (Binder 11, loS9.;
Einen in den Korb setzen.
Der Kocb war etiedem »t: * '^^^eIUltralia ftr laioh-
tar« Tecgahes, «ina Vm aaa PraiUeB, «»•
doroh dar BaatralU mal .i> Sehadaa halt*.
Naoh datt Chronikan and »i4<iii*ut^tiem war daa V«r-
fahrvA dabai an Tanebiodouen Orten «in Tersoliiedenea.
la Beaug anrLevtenbergfTharingen) oaeh dem Ht«dt<
bncb liim Jahre i^k$: ..Ilaaa cor fieetraf^uig atUcber
geringer Uing «in Korb oder Gret ub«r olneu 8tadt<
graben bei der MUble aufgericbtet worden. Der Korb
aoU an ein« Htanffe Rohangt worden ond ao Jemand
nicbta geringe« reraeliuldet , itsn aoU man ia den Korb
>et««u, ao Laug d^rln sti fitien, bia «ich ein« aetbit ab-
aehnefdet oder die Sohling« mit einean Stxiok avikwinget,
daaa der Korb ina Waaaer f&Ut."
Er hat einen Korb bekommen. — iTMelein, sso,
Kürle, »403; Wunbach II, 237; Draun. l, 19S7.
Von einer Feraoo, die in*D cu beiratben wUnaobt,
aine abaohlSglire Antwort erhallen. WahrachpinUch
trOB dar AabaUobkelt awlaoben ▼orgebUeban Bitten
ntid WCuxcbai orul «imein leeren Korbe. Hier and
d>» > wurde einesi nnwkllkununeaea Frelor ein
k Wag gaaetat Im ]?, und 18. Jahi-hnn-
ci, .%(adeben eUtt der Ajilwort «inen wirk-
li' hae Bodpn. Unprantflieb aber iat die«
«i< >rob den ein Liebender dea Na^t« anm
Fii .acogea werden »oUte, und der, im FaU dar
Abwaiaufig, von dar tiaba fiallaa gelaaaen oder «am
Diirebb<roeb«n de« Bodana ic •iBfertoblet wurde, da«« der
tdeband» darrhUtlri« muaela. DatutCb werden «lob die
Tialan f* Kvklftnwc«it,ts"eh die uatan
4er Rr
(lustiff
nafot ,t aaeh die uatan
_ wid wmkf bariobtlgtn.
t wAf dar ricbliO'e L r>i>runif
541
Kom
Kom
1542
I
n
Daa boite Korn entgeht dem Flegel nicht. —
I'arAtmnhm .1414.
Dfts beste Korn mi nnfnichtbar, wenn es aaf
achlüchten Bodeü fällL
Daa ist ein ander Koni, hat der SchwAl» ge-
sagt, als er auf Mausbctllea j^ebissen. — Euie-
tffin, 391.
Das ist ein ander Kom, sagt Mehlhorn. — iinum,
/, 15M52.
Das ist ein ander Kom, sagte der Müller, und
fuhr ledig heim.
Das Korn bleibt auch nicht immer grün. —
Stmrock, SSre*.
Das Korn gt^ht von Hand ra Hand» kommt aber
zuletzt in die Miihkv — Iturekhnrdi , im.
Et inaq; e« noch to Rohlua •nfaDgen , noch «u oft ilarch-
•chlupffln, er wird endlloh doch «rwinehl worden und
m die tULndetoinecF^indcifiBicbt^ra, V«rfüt||:ert a. i. w.
f&Ueo.
Das Korn geeiiet imd Gott vertraut.
Das Korn ist wie der Same.
Das Korn mag wie es will gerathen, das früh
Saat (die Frühsaat) gebt vor dem spatea. —
Biitkinf/. 15J« ; ßlmn, »3«. Stmrark, ri870.
Aach: In d«n früheaMn J»hr«D aohon tolt man «d-
fkngoo xo BpM«n, «oll man dan Kaim aar Tugand la^anv
Bll der MorgenrAtha aoU ia»o faiD Tagewerk bAgmnen,
Mltig «oll man Holfa bal Kraiikhalt »ucUan.
Dm Korn iiiuss auf die Tenne.
Fr».: A la granoha rat U bl«< (k la gr*Dg* ra 1« bU).
Das Korn scheidet sich von der Spren.
Das Korn verjagt der Wind nicht, aber die Spreu,
Bihtn.! Zmo tone, pUiraploj«; proto pffrdcefUvou «fiUe.
(^.flakotfkif , 16«.3
Das Korn wird alle Jahr einroah! reiff. -^ i'Hri,
H, 67,
Dal ift^n anner Köm, sär de Bür (Müller), dor bet
bedöroh önen Müsekäteb — Hat^m, %i, »• för iHn-
««^r; Firmmick^ f. »7, 15 ; Euhn^aid. lll«; Ktm. 147,
Fmmmnnn, 17. «t». )0 ; ßntfrm. MO; für Jim r> Ftrti»r-
ai«*, /.«OS. 189; tftr fe^rtokn . Firmmieh , III, 185. lö .
Woutif, 63, t»; tut Mtcktitniwrg: Gümlktv, //f; Itaab*, 1b;
Oatffir, 700,- hoekAeulMA hti Simntk, »ST9.
Dat Köm ingeatäwet, de HÄwer ingckleiwet.
(Walififk^J — Curfer, 81«. 33.
Iji Ob«r«chwab«n: ^.A ao, d«t ist an d aadan KoAm.
hat ilvt MOll«r g««it und boi in «an Mattadrack blaa*.**
(BiHtnper, il'J.)
De flick in Kom an Brannwin besuppt, de is'n
Swin. (Oütfrut.) — Ei*hm«td. iStT, Frommam, VI,
SM . TJ7.
Dem Kom im lliau gleicht tm Sonntag die
Frau.
Dem Kom unter dem Schnee that die K<e
nicht weh.
Dia Spanier; Daa Knni raht ootar daa SfltaO«« wia
•l*r <ir«ia unttir dam PeUa, Di« Rqimh: D«tD Kom iat
•t»ao*o bAbaffIttih unt*r dam Sehn»«, win dam Uraiaa
onler da« P«lx«. In Toacana bcisti •• in Boidr anf dia
Saat: tlntar Waaaer dar HnBg«r, anter Sohnaa daa
Brat. In d*r Lombanlal: Uotar dam ä«h&*a itt't Mabl.
yyer eine bringt '■ Kom rar Mahle , der andere
holt 'i Mehl.
Det Kiren, dad ed um Mariendiich ' bewint, dat
hischt bä^m kniede nit tU Waaser. (mtbrn^Mtr^,-
$aohM.j — Stkmur. 19.
•> Maria Vark«tt4kmaf>
Die Körner raachaui weniger alt daa Stroh. —
mmann M, 44».
Kin Kom filllt den Swk nieht, aber es hilft
ihn f^eo.
AK.# Baal itio »io •■•h* o «aUlro, m«a %^a4» « ••« i
' nnsifsehsiiii (Mokmt,ikaj
]fpmm.: Onn* do biMba haratro, bm ^ada A •« eo«-
paAsv«, (B9k» /. WLJ
Em tchmekt ilrt Iure net, i ei r^w ika. rsMf,
f>i. TIT.
Kr*> ' k»nn gut Brot.
#>»,« X>a lUMiYal« f»tB4 iiwals boa pala. (JI«m<>4. yi^
31 Es ist besser, dass wir anfs Kom warten, als
das Kom auf uns.
32 Es ist kein Kom ohne Spreu, — Gnat, loss.
Ba iit niohta «o gut, «• klabt ihm «twaa 8<shl«obtai,
MaogaUialte« , UnToUkommenet an.
3ci Es kommt nicht AÜea Kom in die Soheune.
34 Es wird viel^orn gedroschen, das nicht In die
Tenne kommt — Altmann VI, 497.
3Ä Fort en Feier Koren (Fuder Kom) weg, sau
kümmt en Foier Weiten (Weixen) weder.
(Uannofer,) — Schatnbnrh . I. 104.
36 Geräth das Koro auf dem Sande, so wird Theue-
mng im Lande. — Ornhri, H44.
37 Gut Korn geht nicht verloren. — Simroek.MU;
Körtf, 3501.
38 Gut Korn gibt gut Brot
Fn.t Bon grain falt bon paln. (Knitingtr, ^MK)
li.: Buon grano fk buon pane. (PanagUot VIS, IJ
39 <Jut Körn up dem Sande giww't Kummer im
Lande. (Wetif.J — «orM, 14».
40 Gewünschtes Körn geit (gibt) ke Mahl. (Fran-
ken j — Fr9mfnann . »7, »19 , 237.
41 Hast du weidlich Kom im Stroh, so leb* in
dulci jubilo. — EUelein. 391.
42 U&wwe ick kenn Korn in Feld, dann briikc
ick auck kenne Schniddere. CWaldtck.) — Cwitf,
840. «18.
43 Hohes Korn «u Sanct-Gitrgea wird Gates ver-
bürgen. — Rtnub^rt VIII. 124.
44 In Köm oderBranwin, de sick bcsqftpt, de is^'n
Swin. f(klfHm,J — FrtnnmimH . VI. >h4 . 7$I.
45 Je dürer (theurer) das Korn, desto knausiger
is de Bar. (Iien4*bwt.j
46 Je reifer das Korn, desto leichter fallt es aas.
47 Jedes Kom hat seine Hülse (Kleie, Scbiüei
Spreu, Stroh).
Frr. r Cbaonu grain • aa palUe. (Ij^roux, /, 49.^
fftylt, .- All» graiao baaf* *iJöB lamolvn. (Harrt^om«* , t, JSÄ".J
48 Kein Koro ohne Spreu (Strfu). — Gnai. lois;
£imro<:i . AS75 . A'tfrl«, »50«: ffraNH, /. 1999; lletntberq
II, 7S.
Kngl.; K^ftry grain bath Mi brau, (Oaal, lOflSJ
Fr*.: Nol gratn laat la paiUe. (L^rota, f, ftO; JürtMit-
fffr, .15«*.;
Nott.: C^e*n kor«n aon>l«r kaf. (Boht I, 318.) — Oodir
all« koren ia kaf. (Barmbnmet, I, 4.1!« ''J
It.z Ognl grana ba la «ua »«moLk. (Oao(, li)A5.;
IMg.: A* le«aaebb Udz^oak it ran aUya. (Oaai, 103S.>
49 Kein Korn so rein, es ist GesÄme drein.
ßoiL: Qndar bet baat« graan vlndt men wel onkruid.
(£r(irrettom(ff, /. J5i''.;
50 Kommt das Kom an dio Wied and das Heu
ans Seil , so ist es fahrende Habe. (S. »7 und Pa-
ckt«] 7, rtbrfaab«. Haus 19«.) — &>d^ «4, «,
Mhd. : Wan däa kom an dt wid kompt and da» how an di
blrling ao iat c« dao vamd« bab, (Grimm , /, ^76.;
51 Kom auf dem Boden treibt keine Aehren.
52 Korn auf dem Sand bringt Hanger ins Land.
63 Korn bezahlt man oft und hat dann Spreu im
Sacke. — SprichiPÖrteryiirh'n , 105.
»4 Kom bleibt gleichwol Kom, obscbon Raden
bcy jhm sindt. — A'igrümt, Vorr. 43*.
&5 Korn dauert nieht so lange als Stroh.
frt.: Bon giAln jpdrlt, paillft demeor«. (CaAitr^ S91.)
5« Korn umb sali2. — Fronfi, /. iS*". Blum, 586; Uk-
manu. i/. llft, CA; Submken, SU; KiHt, 3303, Sim-
tock, S8C9.
£a ial billig, Ootai nlt Oot«in, OafUllgkait mit Oe-
(aUlgkait an Targaltwi.
&7 Kom and Hab«* weicht mit der Gabe. (S. so.) —
Crü^ U. 5.
Bai maaeban Dingen war •■ «waifelbaft, ob •(• au
U«ff«n4*a 6nt oder aar Fabrbabc gabortcn , and dennoeb
war, wl* «. B. bei Xotriobtnng da« ToUfftUa (•. Fall 6 >,
aiaa Bataebaldttag darttbar aolbwendig. (b. Han« 19«.)
I>1« yaldintobt« wnrdao nun im allgameinen aar Fahr"
Hab« gara«b]|9l. Dm obiga Sprichwort baatimrata jadoob
A9Xk Zaitpwnkt , von dwn an« e« b»i battüabian Pruobi-
gattuogua gatcbab, der mit d«r Ernte aaeammeotraf.
Iral mit der Gar^>e worda daa Oetrekde Pahrbabo^ ao
iMtga <•.» irgendwie im ifinsainmeahange mit dem Bodan
alaad, gebOH •• i« dl«««« Sit deaeen ,.2opf uad Zweig"
97 •
545
Korn
Korn
1M6
11 10
.11
IIS
V22
133
134
Uö
Wenn man von Korn apriebt, sieht der Müller
nach dem Winde, — Altmann V. 7&.
Wenn 't Koren wolfäle is, »am ia de Sack diier;
un wenn 't Koreu diier is, 8&u is de Sack
wolfal. — Schambuch. 11,667.
'Wena dki Korn (Bogvco) gut geräibf ao pflegt der
flach! in mi«r»th«n: gerftth ftb«r der FUohs, lo pflegt
dal Kora au micrathen.
Wenn'« im Choru i d^ Hose regnet, «o git's
Brang. (Solothtmt.J — Schild. 106, 60.
WeDD ei »ur Bitttezeit dem Koro iu die Uof«D (BIU-
tcaipelaon) regnet, §o toll lioh IrucHtbraod bildete
Wer ans Korn Gold machen will, dem macht
Gott Spreu daraus.
Oagea dio Goti-üidewucheter.
Wer d&s Korn am Wege und die Jaugftn'n in
der Kirche abschätzt, wird betrogen.
Wer das Kom brav drischt , bekommt viel Kör-
ner» — Sprichw6rler\iaTitm , H,
Dai Dreschen »llein tbnt^a nlüht; «i kutmint kllci dur-
»uf ej),;.wi» gedrna<]b«& wird, äo b«l jedem OeeohAft.
Wer das Korn nicht Richtet, verdirbt sich die
Aussaat.
Wer eine üand voll Koi*n zu sehen beut, der beul
den ganzen HaoBTen feil. — /vrr». //. 70».
Wer gut Kom säet, der bekommt gut Drot
It.T SemluA baou gruio et Ji*Tef»i Uaon peoo. (Pttisaffliai
3«, 4.)
Wer gutes Kom ernten will, darf keine Trespe
siicu.
Die HuMAa: Sie niolii Kukofujcen (Meli), wunti da
Heia ernten «lUti. (AUnamn t', M.}
Wer kein Koni säet, dem trägt der Acker I>i8toIu.
Knf/t. 1 Tb« bfAin tbet tDwv not Com . planti thitllee. (BoKn
JI. ».►
Wer Korn auf den Stein schüttet, bekommt
Mehl snurück.
Wer Korn inholt, dem flachen die Leut. —
Pmri , /f. 730.
Wer Kfircn nß. 'r Möble bringt, raCt 't dk mah-
len laten, segt de KlickomöUer. (mMAtim,)
— tt<yefer, 610.
Wer nachts Kom stiehlt, verschuldet den Gftl-
gen, — (inif, ici, i«4.
Am Tege rernbi, g«lt der Oetr«ldodiebgti»bI bei no-
■«ra Elton Vorfkhreu alt Kenb, und ging nicht ma d«n
Bals, »ündern nur »p die Hend ; und «auA der R*nb
««ich am Leben ge»tren wui-d«?, ao gefcbsb o« niebt
durcb den sohloiptlicheu (tulgvQp aunderu durch daa
«eulger entehrende Heb wert oder Ball. (S. UMien B.)
JiA4,t Swer dea lucbtia kom attlt , dt r Tenohiüdet den gsl-
gea. (8acJifr»spt*(i^t. U, 3i:*, V.)
Wer nicht nach Korn geht im Ost (August),
läuft nach Brot, wenti^s viel kostet. — iVwt.
Schum.. MV, ü.
Wer ^s Korn beim Fürhaupt anschaut und die
Menscher (Wcihsleut) beim Tttuj! , der itit be-
trogen. (Roii'ThaL)
Wer sein Korn will ^nt und rein, muss selber
bei dem Mahlen sein.
lal,: Ade« trltico, dam molitur, tno. (Philtpci, I, 7J
Wer Zu viel Korn hat, stell' sich Mttusij ein,
und wer zu viel Geld bat, fange Proeeage an.
~ Ma^er, //« U. Simrock. BIOS. Lithtmgtt. I. SO.
ß6hm.t Kdo Bftnoho Kita mi, ef ei mjrtJ oeaadl, lcdo«iaoLo
pen^«, »c ftP loodi. (c^dUofkff, u»,j
Wrti De meufkli graina Jamai» bon p*ln- — Qui almo
bon graio , r«caeille boB pAia. (Ltrotar, /. bO.}
Wie das kijru ist, so das (gibt«) M&l. — Fuckan,
fifcft. itMl). 3A'*: CmoMh. J9l: Ximmrt. »CT«; /tftiu.
«irg rill. «). Üram, /. tiNU.
A«i^n^tcb ruKivch Jttm.-<f M ^-•S ^ Wie dat Kom
«aale« fahl
ii9
130
131
rii zum Worf- '■
tat
IT-
Wo n.r- r
vjhI —
Wo ^u^ \
die S^hüfiioL — Unnt
Wo i:s. j,a Kom fehlt, i^
lind« Brot
Wo «■ Korn gibt, wird tUa Stroh gedrotchtin.
Ich liOrt* tflM 9fc|«littori v»n Dettteehen u> }£«u/ni^
\m »II «agan , daaa «aa die
(ms üreseben nicht
'^- ' '? , was nüttt da
^n mnt Baum-
AnwinMiheJt dar Jeanjr Lind beattUe, tiai Tefobe, aber
uawiaaeode Mentcben «u behninbugea and Ihaea ettrae
Oeld abaanaboiaa.
132 Wo kein Kom ist, da hi auch kein Brot.
•133 Auf seine Mühle bringt ein jader Korn.
KhqL: au bring griat to joar mtli. (HoJin If^ 1<:3J
*I34 Auji dem Kom wird noch lange kein Mehb
•13.5 Das ist ein ander Korn. — }h^r,tt,i*
Daa lit etae andere 8aob«. In Wanburg: Deaa tt
ita aaneneli ICom. (Surtoriu», i7u.^
•136 Das ist Kom auf seine Mühle.
flutt.: Dat la koorn op ziin mulen. (Harrtttomit, I,4i9Kj
*137 Das ist so gut wie Korn auf dem Boden.
Ea t»t ao gut wi« baar Qeld.
f/t.: Ceai da bt^ ea gretiier. (f^^näroj^, 9ih)
•138 Das Kom aus dem Sacke verlieren, — lieint^
herg /r.
* 1 39 Das Korn dreschen , um die Sprou xu gewin-
nen. — Attmtitin 17, ilt,
* UO Pas Korn eingceroten (eingesiebt), den Hafer
eingekneten.
*14l Das Korn essen, eh* es gesüet ist. — Eitmna,
1. 119; SehoUfi. Uli*; Stitor , 4t1 . SaUer , m9.
Den Loba verzehren, ehe uuii die Arbeit maclit,
* U2 Das Kom f&Ut noch nicht aus.
Dl« 8aeb« eilt uiobl. Dar Tuu «nf daa.
*143 Das Kom sien om der M^äive willen. ~ •«'(-
martn VI. 5te.
•144 Das Korn walket. (3. Sobaf.)
In der Schwel«, wann der Wlad ea 1« «ogaade Bo-
wegnag a«Uit. (Vgt. StU«Tmiiiil0r , ErnUüti«n in dtr
Sfhvfis In den OrfnsbOlm, tM5. Nr. il, 9. ^9S.)
* 145 Dorch Koren nn Flass kören *. {ihammr.) —
') Auch keddem ===redeo , namentlich Lraulloh radon,
plaadera, oberdentach koaan, kuaeo, kuaarn. ( Vgl.
Frommanm, JI, ."»iS, 15-> Die B«dat»HJiri wir^i v- n t*!-
mand gebraucht, d«r wirr durcheiii > l
namentlioli anoh von ßvtrunkcnea, ä.-.
elaaadermiaohan. Dabar weil Kom ui... . ;. ..^j
aU akOgllch rein ff«üalten werden.
*I46 Da fragst nicht, was das Korn jetzt gilt, —
Ehering 1 1, 7n.
•147 Einen aul5s Kom nehmen. — Ueinau, »ic
•148 Er drischt Korn in fremder Scheune.
Verletat die ebelicbo Trrue.
UoH.T Hij doriclit koroa ia eens «ndera aehuar. (Jlarrt"
•149 Er hat auch noch junor Kom auf dem Felde.
O^il. : Hij heeft ook not; Jong koren te reld. (Hairebom^t,
/, 4.ts«'.;
•150 F*r hat eigen (selber) Korn im Felde.
BvIL: nU beert aelf koren le reld, (ffttrrßbomJ».! .4319^.)
•151 Er hat Korn aul" dem Botien. CKOthetLj
Er bat ttutitetxea.
*15S £r bat mich auf dem Kom.
leh bta der Oegenatand «otner Boobachtangen , Nucke.
reiea, Sfaehapflrnngoo, Beleidigungen. V^in ächioiago-
wehraa entlehnt. In WOnburg: £cd' auPn Kom haba,
fSart^rru». lUK)
•153 Er hat schlechtes Kom erbaut.
•154 Er hat sein Korn vertrunken, ehe ea in die
Scheune gekommen ist.
Dan.: Han bar dmkket knrnet op paa agoren. (Prot.
</ä«.. 126.;
*156 Et kümmert sich nicht darum, was das Kora
gilt.
H<jU.: Uij laat er zieh ölet a»o gelegea ÜggeOi wat hei
korea geldt. (Marr^bomrt , t, 431»".)
•166 Er miast alles K- ^ineni Scheifel.
BeaHbelU aU« L< < h.
HnjfL: Tun otaaear« «<" • "ta bj jrour owa buabel.
r«oA« //, 17«).;
'157 Kr steckt die Kömer noch einmal ins Stroh.
*158 Kr will Korn und Wein behalten, bis Sanot
Gre^orius uuf einem falben Hengst über die
Brücke reiten v '
Von a<t]«hon, »r j,
((iregorinilakV ^i'"). '
füll, il' ■ :.U Ut:IX4»iC* liMl-
•l59 Es ist 1 ti.
Bo gai . M . i'l, tarliegt aleh nictii
•160 K» itt laott- !)reu. — fe"£*Hr»i». srv
* U; 1 tvt wri» iiufw
1551
Kortwagen — Kost
•Wo de Kortwagen nig küimiit, kann de linnk-
wagen ök fn&n wegbliwen. — IMhaert, 250 \
Bai dan ^onraerscbea LADdl«aUn heint d«r Ml«t-
VMWi KorV* der CVvtrridewiigen lisugwaffeiu Ein
iLdMr, d«r idebl ffddUtigl wird, trftgt k«iA Kon.
\ Die Ko«acken ■Lnd gute Freande , wenn man ne
nieiit ^ieht (oder hundert Meilen von hier).
Aaeh die MflUAnd«r Bebwtnnes. o&ch flir«B Sprich-
wOrtem >« tchli««aca, cüolit fQr »i«. Iit etwa« at>bAti-
dtt tfekommea , to uget» li», wU lowv •on«t »ach zu
Hkgen pflegt: Der Tenfftl hat^i geheilt, >I»fUr: Dat !•
n*nt ■]« koi«kken. Und wmm der»" mflcus be>
trifft^ lu b«h»apt«t «in uid«Te« h, Uet gTst
groeit ai«l, «ra«r do koMÜt »1» ti, vii«t beaft
tinet, (Harrfbomte , /, 445*J Die HuisuB «elbit «chil-
d«rD die K>>«><ck(!>n In ihren 9priebwort«r& : Bie Ko-
Hkcken alud wi« die Kinder, b«ld e«tei» sie In Külle» bald
nlbrcn sie aicli mit Uoffnnng. Der Korack tnnkt nicht
auf da«, wa« ut, »ondem auf das, «a« kommen wird.
Mnth , Koiack, du wirft einst tietman werden. — Die
Kotkcketi «etbet la^en vontiob, am ihre etufAche Le-
1>eii«w«i«e xn «cbildom: Brot und Wasfler, da« iit Ko-
■■ekenkoft. Htan der Egge li'M^-t^i. mr .iw^ «ichwane Stute,
•tatt de& Pflugs die Peitsche n Um ihrer Liebe
rtir Freiiieit Auadrook tugt.) , Freiheit, da«
iet des Kotackea Vorthetl. j....^... „lUt es nirgends,
wie in der incraine. Willst da atcbt Kocack wenieu, so
gebe und diene als Knecht. •— Die Zafriedenbeit mit
ihrer Lage; Gott ist nicht obo« Gnade, der Koaack
nioht ohne GtUck. (R«in*bt(rg VI, Ü}*.)
*2 Du wuBter Koaack.
*3 Git a KosackSeikelgeld (Almosen)? {Jüd.-demitch.
Der Mächtige SAMt koine Steuer.
*4 Soll sein vin ( von) einem Kosak, abi (wenn nur)
zum Leben, (iüd.-deuuch, ßrodif.j
Entspricht dem joBttitlBcfaeu Orundstttx, dft«a der
Zweck die Mittel hellige.
•Et is'm nix kosche ( jüd.-deutach : schwer). —
Tcndliiu , 12".
Koaoher.
*I Dat is nicht koaoher. — Tmtdiau.m.
Nicht goritde, nicht recht; da «teokt etwas dshioter,
•2 Der ist nicht koscher. — TcHdiau, sis.
Kiolit «o gaU2 rein, wie er sein will, «oU oder «oheint.
Kose.
Ueppige Kose macht die Sitten böae. — EUte-
hin, S91.
Kosen, lieh anlerhall«o, miteinander r«dtüj d*b«r
KOaung und Kiite die Unter baltonff mit Gesprftcbeti.
(Vgl. ßra&a und HertnoU* , Bd. 3, Hfl, l, 8, 64.)
Xosen.
i Waa wir hio kosen, das bleib vnter der rosen.
— l'VtincJt, //. M*; GrMcr , I. 77; Peiri, 11, 41J; Su-
iOT, 160; Lang«, SiO; Aörtc. 5094 u. 6382; Simrock^ 5879;
Ihrit, 61.
lat.: lu csmerfi, Tel iub roiA loquimur. — Odi memorem
oompotorero. (Binder I, I2fl5; Ji, 23M; ErMm., 6»»;
Tappiu». U>3».; — Terra defof«Bm habe«. (Stttvr, 90SJ
2 Wat wir bie koaeii oder bedryveu, dat solJ vn-
der dicHer rosen blyven. — Trijipi««, 103*.
*3 Ich mOg nett gekahs, boas mich küssert. (Htntse-
Ich mug uicht ketsi^n (sprochcn), ws« ich ron jetnaad
zn sprecheij hüLlte, du kduiittiat e« TCrpUodern; oder toq
dir, du kanntest es Qho] nehmen.
Xosnöte.
•K meacht allerband Kösnoten {Umstände)« fSk-
henttttrtj,'»aclu<J — Frommann, V,S1ti, 24A.
Xospoth.
Wenn Kospotb den Hahn krähen hört, wendet
er sich auf die andere Seite um. — FrUch'
fripr*, »ISO.
Doxa hat da« in der Domkirche ra Königsberg be-
findliche Denkmal de« preuieii«chen Kanzlers Koapotk
(geb. 16{vi, geat. l6C>b) YoranlBstung gegeben. (Vgl.
y^ue Freuis* Proltintialbl. , II, tiO.>
KoBsebock.
• Er iijt ein Kosöebock. — FrUtchbier *, JIM.
Ein Madchcnjftger^ eigentlich Ziegenbock.
Kost.
1 Besser die Kost verdorben als den Magen,
2 Das ist schlechte Koet, sagte der DiebT »Iö er
seinen Willkommen bei Wasser und Jirot
bekam.
J/oll.: Dat is mlaselijko kott, zeit de wof, en hil at spo«-
ling Yonr b(«r en brood. (Sitrre^tmiWy I, 441 *.)
erregen
3 |>ie hefte Kost, die nicht viel koet^. — »»
«#r , » ; JUiim , SO» ; ütuKing , 4S , ^»mmU
/.ld«5; Körte. 3307.
Der ficrwObnte Gaumen wird gvc^en dwa« Belaey^
swar protestiree^ ab:- " und saata ist 4s» la
fachste das Beste. I^ -t ^Ut dja« a^ia to
halb , weil die einfscL - ^ atuncakitecl «eact. k
AjtgjvUin sagt man 1 Ivust ist im, wallte la
Bancb mit. (Burcks
Emtl.: Tb« wholetomeM a^ aiioth^ ■aa'k aa
rßoAa //. 1.)
Hell.: De beste kott is, die walisl« koaC fV^n^w
/, +41 'g
4 Die gute Kost bringt die Fliege ums Lebcs.
5 Eigene Kost ist besten Kaufs. — WHu^J^r. irr.«
6 Ein Jahr Kost kann man auch seinen Gast ^
ten. — Gra(. 2«, 253.
Da man Zeche oder gchanklohn (■.<!.) als mtätm^
dienten Lohn wie den Q^Bindelobn betrmchtat; seb«*«
der Wirth (s. d. ; GraJ , 266, ^^M) <ntt ein^ a'4« ^
woiien. wie viel ihm der Ga«t aebnJdjg nwwnrdea. wA
dem fe^tgeatellt worden , daaa dieser bei ihas flaiis
halte, höchsten« aber nur bis aom Beianfa der Ke«M«
Jahres, la Hamburg: Ein iar kost mach oa Bsa «ip
■inen gast holden. (L«fiptH6rri/, 9^,J
7 Es ist Terlorene Kost, fremde fionde b-
tem.
8 Gewürzte Kost vertreibt den Frost,
9 (iute Kost und schönes Kleid
Leute Neid.
10 Kost gen Kost gibt Wider^elt. — "iiiiftiwii
11 Kost möt dick, vor die Bäte ^ gcüuL — *^
rock, 5883. Körte. 3508.
•) D. i. Oowinn, Erwerb.
12 Kost nn nix zn essen ^ Lohn an kaan Geld. -
Tendlau. 274. •
Gibt der Oeichals seinen Iieat«n.
13 Man muss sich jetxt mit schlechter Kost le
helfen, sagte der Bauer, ala er Butterbrot otf
Schinken ass.
ffcU, ; Dat is ilrekkchjke kost . eei Lottrana, ait hij al hkm
psp met aijco. ( Harrt bomh ^ /» 4410
14 Mit geringer (kurzer) Kost ha.lt man am liaf»
sten haus. — Sdioitel, U34*'. Sauer, SO.
15 Mit guter Kost vnd heisscm Wein erhitct ms»
bald das Ederlein. — Pein^ u. 471.
16 Nach einer bittern Kost konuut süsse Fraoi'
und Most. — iHiTvmtakm, «127.
17 Schlechte Kost macht hungrigen Mag^n.
Engt.: Bard faro make« hungr; belli«», {BifLm H. lui^,'
18 Schlichte Kost braucht keinen Doctor.
It.: Chi mangta una aol rivanda non ba biaoono M
(Pntzagiio, 211, 1.)
19 Vmb heisser Ko»t willen wird kein Ki
schlafen, — /v*n . U, 5ä&.
20 Wem die Kost frommt, dor zahlt sie bilhg -
Graf. AM . 934.
Wer durch ««inen Antrag rioblarllobe Thatiglidl w^
anlastt, hat die entstehendea Kosteu ca
(S. Besetzer im Nachtrag.)
Uhd,: Weine de koit TTomot, de gelt «e tllka. (i
Richtsteig. ITI , 4.>
•21 Au dem ist Kost vnd müh verloren. — ß
///. CCCCII.
*22 Das ist eine verdeckte Kost.
ÜuU.t Dal i» een koit met bedakte •cbottis
(Hurrttttmet, f, 44 1<^.;
•aa Dazu i»t hier die Kost nocli m tln^n«^
j.Waa wiltti Ungeheuer anf deur
Hier bt die Kort vor dicih noch ■^.
wie auf dich di« Leate ÜuohenS'" ^ ncmr
* 24 Einen auf schmale Kost setaeiu
•26 Einen von der Kost abthnn. —
Der keuAche Joarph (1698), S. 650,
* 20 Er hat die Kost befahlt wie ein Pfcsd dl«
Stallmiethe.
Da« nur den tClst sojrQckliiit. Von lebJeeb«*« Ba-
sablern.
"27 Ile heU d' Köat Tör*t Kauen as do Eöttea-
— £rm>S88.
Wird von daera gesaut, der lUnttff BekliMc aaJ U»'
gel bei Waesef nnd Bn-t «it.i.
IÖ53 Kostbar — Kosteo (Verb.)
Kosten (Snbet)
1554
Kostbar.
1 ¥ls ist zü kostbar, um alle Tage getragen zu
werden, «pruch das Mädchen zum BaroD* —
Em'lein. 991.
Kostbar wie daa heilige Cbrysam. — W^tn^ch
HL 103.
llieBB RedeniaH vrorrtc früher ^ besoiidori in Praakreich
xnr Bozeichnuntf «olcher DingQ g^brnücht, die ctlnüti
b>>b«u Wortb haben. Leduchat gibt für die fmujioai*
tchc U«deu«art: Precfntuc oomme I« akint crCine , (itU
goQil« KtkUrung: Du Volk In der <jrgond von Phri-
gord glaubt«, dati vor BlUir« dl« ^utiKHuj.« diu hotii-
§ßtk (JLtryiMiia kus dem Uhr Bines Draeheu geholt wordna
Mi. KiD lütter dM Hautoa B«rd«illu »vi dvthalb elgetii
Bftuh JeniialBjn gesogen , wo er skh die koetbitre Bub-
■uuiz in dar kng«deutot«ii Webe tu TenoliAffeii b«*
want habe, wolche dann von dem Biichof in JenUftleoi
geweiUi und an die Kiroben der Gbrliteabolt varUielU
worden lei.
tbares.
Ks ifit oicbis Kostbareres Ab du guter Name.
^ JSjri}mid/.tiH » 643.
TYor de Kost* idel (eitel), Gottlov, ua de KöBt
idel, Gott betert (beeare'a). (IhUt,) -^ SehM^.
/V, 81*?
') K ho Uedoutung vo« B) Riodo mm Brot»
b) Si und cl Hochsfiit. In der lelslfln D«-
deti i '
lUAObPU.
tung „li<<>
beer** an. i-
meiner Bolimaui liborli
des HooluBellaeehmtu
wird Sdet rar lad«
beivst r» iu d<"
„Aun«> H'>& i»t '
der groiien vnd 1
ein geuauDU aa (^Udo
KCAf HLviiii ^ lloobseU-
-Ist die Bvdou*
Ki>»t UD Kindel-
<lan Kcttl allg«-
i'^Ucicbt vonugeweiae
. Nach dem iirrw). H'A.
»yiit gebrauobt. flo
■ '■deUrj. /, 94J:
Hg . ,^, au»tait
•ier Bablkdalen
" E» Wird lüer die 8itt»
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()»»terel geben mati nncT etall deeeen ein besUmmtce
Kinkaufageld feetgeeeut.
So güvt KöRt un Kindelber toglik. {iktut.) ^
Schu
}l lauftiQ faUanauttammen. Kötto beaeiob*
net , <' Kinde am Brut, daDn*Sp«ise, Ko»i,
und cuJIicU, wie bior, H<>ch«eil; tor COet« gAns^ctit
Uocbzcit g«heu. (S^ütit, 11, Mü.)
'Xoaten (Verb.).
1 13at (was) nit kost^ ikt dough ok nit, aach de
^JuDce, doa aol 'ne im Vär (Vater) taum
drädden moalc fani Galgen Job koupen. (KM>r*^e
in der Graftchaft Mark,) — frofiimd««. tlh a5T,«7,
2 Ea kanu ja nicht mehr kustcu als Geld.
fieia Spiel oder bei irgoudviutir g«watfl«o Un,l»ni«li>
mang.
3 Kh kostet mehr ala ca werth iat
!•>.'. Cette cboeu vant mioux pietol« i^u'elle ne ralait «eu.
I(Ltndroy, IJoS.J
•l Ks kostet mich im Loden mehr^ sagte der Mönch,
ala ihm die Frau einen Blaffert für die Messe
güb. — tiaelvT , 10: A^tMlerepirgfff« U, II.
6 Ea kosUt nichts, sagte der Bauer, und prügelt«
aeiueti Jungeu. — Huffn, im.
ß Es kostet viel , schmeckt aber gut.
Boben* »der »pottwvlfe, weiui etwa« «ehr tbtuor lal.
Frt.: L« co6t Cajl i^rdro le goOl. (Ltmint^, i90.)
7 Et kosiH wol /wnr, aber et schmeckt ok rar. —
rriKhbtiT ». 2153.
a Je mehr einer gekostet hat, je wemiger bat er
gelernL — ittmokrito», ll, vn,
9 Je mehr einer kostet, deato weniger «tüdirt er.
10 Ko«ten leit nich weit yo Fneaen (oder: Mögen).
Conuiitke, TOi: /tnJturuon . 4^4. WrwMi, tS: From-
mmm, llt. 410. 40«.
WrI nnr Wortepiel ohne Bcxlehnng «of Orlsuameu
dA mit ein Ori pAmmn in der KAhe von dev poMuichen
Hüidl Kn.t '•' ' • • •* '^ '- "."V.ri„t,*u
reden: K
— Mli »kbi
broek Ugt Dij
i^;
wj bnKimiycu, uvt-i* i»ui»»i
ll KoaVt wat koaft; uck atok ok mOt an; on
wenntH gar nnacht kost, dtino betahl öck
allen. ^ Fri0Mwr^,Hir
13 Ivust mer doa Bisacl und frei«! raer^eb nieb
gar. (ikkL$Bj ^ PVtmm9m, IU, %li, »U.
SgfiHkOBas 8rai0Kw0avaa*Lnc»oii. tU
13 kii«t mer doas und frasst mer'ach nich. — C«-
molcke, 706; Itobitito» , 49,1; WetnhoUt . S3.
Kotta mir dae und friet mir^i niobt.
14 Mag*s dem kosten, der*» beaahlt. (Mrtmngm.j
Im Sehers bei einer Avfgnbo, die ein anderer für eine
Zeche u. ». w. macht.
Ib und wenu^s koetet ein Künigreioh, sj>racb d0r
Fn^soh, ich will sein dem Ochsen gleieh.
IG Was es kostet, weiss, wer achaat, ober nicht,
wer kaut.
Wer den Speieondou «ualoht. kann oft beeaer bereoh-
nrn, wa« die Bewirthung kontet, als wpr iaau
Enot.r He tbat eat« doet uol liuow, bul be that out«
knüwc bnw much it i» caniomed.
17 Was koetet der (entner Eiaen (ich brauche eine
Nähnadel).
Vom VViohtigthner und Au/tcbnelder,
18 Wa« nichts kostet, das gilt oder schmeckt nicht.
— rWtT.fios*.
fri,: Ce qui no co6te rien ett aooed oeTsJoIr rltn. ('Ca-
rter. W).}
19 Wus nichts kostet, taugt nicht«. — SvhoUti,iiti*.
20 Was nicht« kofit vnnd nichts werth ist, das gibt
man vmbsonst. — LehtiumH . 235 , 4y.
21 Was nud chost, ist nnd werth. (Lu9irrn,j — Sckwu,
22 Was vil kost, ist köstlich. — Frmck.l.m"; Cfw-
trr, L 76.
2'o Was weneli chostAt, nüt?it weni. Cliem.) — Zirm. 8«.
24 Wus wenig kostet, tauj^t nicht viel. — Gani, lOJi:
imirftrk. 5S82; K6rU\ 8509; tiram, t, 1«€4.
/>aa.: Dct •f»m knitcr intcL «gte« intet. (Pro», «to«. . HO.)
ft^ : Quellii che eueta pooo, ei etiraa meno. (Bahn I, iSü.)
Lat,: Non Juvai ex faeili lecta curonaingo. ff^aal« 1038.^
— OmnJa rr»«cl«rft rar». (Viofro.) {l'hiUppi, II, 7U.ji
Ung.: Oc««^ Uftenak hig •* lovo. (<ituil, lOU,)
'25 Wat nicks kostet, dög nicks, bar de Junge mal
sact, däu har em de Ollo mal vam Galgen losst.
(Stmt.)
20 Wer kosten will die süsse Noss, die harte Schal*
erst knaekcn muss.
%1 Wer kost't, der kauft (OberMerrtich.J — nawn-
garten.
SS Wos ku8t*8 — firaf Finger und an Grif. — fmm.
mann. IU. 409. »7.
•29 Dat kost't ok Bein, wenn 'n up'n Stock ritt.
(Mccklenimtf.)
•30 Er kostet wie der Hund den KiL — iMrümia-
koa . ISSl.
Kiaunt («br wenig davon.
•31 £a koetet Momen ' un Domen. (Jüd.-AeHUch.j —
Kremm , SSS.
*) Moinoo = Oold ; domim = Blot
•32 Ee kostet nur fünf Ilusarcngroschon. — Sihh»,
Einen Raub- oder PlOndernngegrlff.
•33 £5 mag kosten, was es will.
Wenn man di« Auiführung ein«r Sache um jeden
Freie bMohlosten hat. Die Holunder haben, uro den-
selben Gedanken aauadrticken. am der franrOnitcbon
Bedmeart: Coütte iju'il coftie, lich die eigene: Koetertje
koot, gemacht. (Hambomt«, /, 42^*.;
•34 Peschite, es koacht nix. — Te^dlau,VKi,
Irotilich, um tu fftgoo: GUabet da, da«» dies nm-
sonst ist.
•36 'S kost nicb Hoaien. (SeiUmJ — Frommann, llf.
414 , M7.
Kosten (Snbet.>.
1 Auf fremde Kosten tapfer xehren und auf eigene
schmale Bisslein essen, ist die beste und ge-
sundeste Oi&t. — Opel, 38«.
/>i(M.- Oodt at raere koslfrl a/ en andcns pong« at ekiicre
Ott bfwl w»m »f CO aadens bod. fProv. dun. » 461.J
Auf •
Ulr
ifii
Der
Die Ku»n.-ii \'
Frt,: Le coAt fu;
//, 317, J
Grosac Koatei'
wehe. — t
lern t!sseu
t- zehren,
!• ii!>te) Kost.
— Pwtn, 11, m.
I KixigOD.
(klrinfr) Nahrung
98
1565
Koster — Kostnitz
KostYer&chter — Koth
6 Mit halben kogten hält man auch haus. — Eg*-
nolff, 815". Petn. II, 479; Gmltr, i,5». Sthotiel, HU**.
7 Wammer der Kor ( Kosten I hat, weit iner och
der Schmack {GeschmacK) hau. (Köln.)
'6 Auf fremde Kosten zehren.
Di* N«ugTi«ch»ii «ftgen roa «inem •ololien: Er feiert
mit «InM anci«ni (/i'k>»c]it<>ni Kom ««ine« V*t«r> An-
denlctin, d. h. d, r r. Krinnvtnngtt^q an deo
Todten, aa wclc) n Kuchen erhalten, denm
Haaptbeitsndtbeii , ._= Kfjrn t«t iHoimbfrg
ir. leO.J (8. Oa*t 1«4,»
•9 Auf KoBten anderer lachen.
• 10 Er macht sich Konten ohne Notb.
Lat.i Mortuum ungnento perangia. (Philippi, I. 9iBJ
Koster.
Ana dem Konter wird der Trinker,
XöstexAm.
Köraerom nn Pastor verdracht jo als Speck an
Koel. — Slflrenhirg. llß*'.
Kostfrei.
1 Er ist kostfrei, wie Pfaff Menjrelt, der setzt
seinen Gästen Rosadreek füi* 2wibel für. —
Kirehhofer; Wend Inmut, l, nt.
•2 Kostfrei in der hellen »ein. -- Egenoiff, jst**;
Körte, 2632.
Von denen, di« erat nach ihT«m Tode darcb Ver-
roAcbtniM« Gnt«« ihon. „Vil kargÜDg vnd ÖUk, die
bei leben «« Qutt rom altar ncmva, witwen rnnd vey-
■en eobaben rnnd aeyaeo, vn'tWtn er«t doroh Tettameot
nach Jhraoi tudt wunder itifften Tnnd in der helle kost-
frei leat ■«(!), mit dem wa» nimmor jkr irt."
Xostoftnffer.
Zwei Koatgangem soll man Urlaub geben: dem
Vielfrass und dem Ehrgeiz,
Kostgeld.
1 Kostgeld geht vor allen Schulden, — A*tor., Vi, 68.
EuniÄurt. 439; Gto{, 1G4 , la.
Unter Koatffeld iit nach Ehtnkart die Summe au Ter-
■tehen , welche Jemand ron einem andern in de«<en
LetatwiUen «tjm jÄbrJlcUen Unterhalt Aungeietit wor-
den itt. fJraf findet darin ein Voncug^frecht für Ali-
montatlonsforderunfeu, najnoiitlioh der Kinder, auage*
H pro eben.
2 Kostgeld schreit vor aller Welt. ^ Einvinn. 391;
üimroch, 5«80; Graf, 164, 142; Braun, l, lÖGC.
Die Mntier bat dieselben Pflichten in Betreff der Ver-
sorgung dee Klndea, namentlich wenn der Vater neator-
ben iit. Nach dem .'l*c-/fM«oA dftrf «te in lkn«««r«tcr
Noth log^ar das «onit auwräuaserlicbo £ig*n des Rin-
dea Terltanfeu, (im oa xa eniiÜiTen.
KöfttUoh.
Du bist nit kostlich, es ist gut zeren mit dir.
— Tnpifiw, 126'^.
KOBtnits (•. Konalana).
1 KoHtenü das grÖBsest, Basel daa Lustigst^ Strass-
bnrg das edelst, Speyr «las andächtigst,
"Wormbs ilus armeat, MüütE dsts würdigst,
Trier daa iilteat, Chur (•• d.) das «jberst, COln
das reichest. — Itatttcolftm , S. 4.
„El lat auch daa Biatumb üostnitK vndor denen am
Bheinrtruni fUr das grOnate geachtet worden laut um
i^ten Spruche, darin geaalt worden, daa Biatumb Chur
■ey Öebirgahalb daa höchate, Coatuit^ von wegea «ei-
ne« Begriffea daa grOsate, Baael ron «oincTOelegenhelt
daa laatigato, StraMbarg von d«ir Thamherrn hohnn Qn-
hnrt da« edleate, Bpeler nmb aouicl Kaiaern vnd Krini-
ffen Begrebniat aneh der Heligionsübuug willen dae an-
deohkigste, Wonn« TermO^lichkeit halb da« onnaic,
Menta vom Cbarfaratliohoo vnd Krt7.bia«hofflichen Sil«,
da« hoohwürdigvte, Trier von der Statt vorapranff wiUen,
da« oliiflte, Cdln, welchen d*B flartxoRthumb Weatpha-
ten xugehörig, da« reioheste od«tr gewaltigateJ* ( Witr-
atia»it, Battier Chronik, LXXXVI.J
\ ZvL Kostez uf der Rhibrugg, da st6nd drü iicui
Rölleleer und dir drü Löri leeri Röhrli leiire
d' Lüt raht rede und nid lurgge. — äui«*-
meUter, 28,
Sohweiiter Schtrzapnioh sur ZantfonOliting.
\ Zu Koatnitz haben sie drei neue Sakramente
bekommen: das Raiiohfass, den Taufstein und
die Glocke. — Eintlnn. lOS; Heimbrrg V, 80.
Diaie drei beKOichoeto nJLmlich etn Theolug al« die
Sakrmmente, als er naeh deren Anxalil gefragt wordo,
und «o wurden «ie «prichwOrtUch.
l Hier ist nicht Kostnitz.
Um aoherxhart zu aagon, dann man tu heealiten hat,
die Sache nicht oueutgeltlicli erh<,
'5 Se sunt Txxn Kos&nits (oder Kostnix). ^
17. IS&.
Worttpiel^ ttfln CO «affaa, d^mm mAo die
8*eli«ii, Speüea a. « w, zum Oeack«nlt
Kostverftohter.
•Er iit kein Kostverächter.
K« Bchmeekea alle Bisaan. Aach ia
L'Bgang mit Penones de« audftm O
keine gro«ae Strenge in der Au«w»lil beobadkm iH
Litt.- Omni« Miaerra« bomo e«t. (Bindtr II ^ S4U:
Ko«tveTderb«r.
•He is ken Koatrerderwer. {Liffim.j
ZnoAchat tu dem«elb«n Siiuk« «ri« da« Tva/km^fäHä
ho«bdentaob*f dann aoeh AÜ^CdBOäiM«: «r ittteitlHr
o4mx Vcvtelitar tiam Spiel«, alba« ▼«■^■■■■H, ^*
geaelUgm Freada o. a. w.
Xöt«r.
*Wult herat, Köter, best int Parmdies pQ{iiif^
windet). (niiA*t.)
Von einem, der etwa« aobliinm gi— lafht, «M to
Sprichwort in der iuit«r«len Volk— ciriebt gekCMA
KOter ist «in gemeiner, häaalicbar« iiiinilBlirfcw ItM
dana ab«T aach Schimpfwort in d«r liuani Limit— Tito
■«lüeht.
Kotb.
1 Alten Koth soll man nicht aufrühren.
LhI.: MaltuB bene »opitxun doh oat movasdaa. 1»
Op. .- Ne piBxk&ld a* gani^t, ba n«m bOdöe.
2 Anas Koth wird nicht« ander» ala Staube — ^
mann, StO, i£«
3 Besser am Koth gewinnen, ads am WeSmci
verlieren.
Böhm.: L«pe rydihtti nanlAt« (bl&te) neali prodekü a
4 Der Koth hengt sich immerdar an die r»d«
daaa man acnwerlich kann fortkomnea. -
Lehmann, i%6. C.
5 Der muss viel Koth gesogen haben , der lo ia
Unflat aufitheilt. — mnckler, 17. M.
6 Einer wirflft mit Koth, der ander mit Rosa -
jLe/triiafin. 699, 6.
7 Es ist immer Koth am Hände trad Boit le
Eisen.
8 Es tunget kein Koth so wohl, als welchen iJer
Herr an seinen Schuen auf den Acker Inft
— Sutor, sw.
l.a(.: Oealo« domint implnguat agraia. (Sttitr, IBLi
9 Frisa Koth und gib (scheies) Gold, so o« ^
alle Welt hold!
10 Iiii Koth spiegelt sich keine Sonne.
11 Im Koth verschwindet da» goldene Oafiia
12 In den Koth fallen ist keine Tugend, aber dv
Schande ist's, darin Hegen bleiben. —
VI, 494.
13 Je mehr man im Koth© wühlt, je übler
er. — Goat, 1037; fifarn, eiM.
EngL: A «link i« «tili wone for the »tirrin^. — Tkt
you «tir, tho more it will «tink. (Goal, 1037.)
Ert.: Plus OQ romue 1& morde (rordnx«) , pfaa aOi
{GaaL 1037; Bohn /. 90; KrilHn^er^ S»*»;
.M, 421.J
Lttr.: Kc« aatia est nota, plu« footcnt »lercora nota. ^
t.>r, 203 a. iGS.) — Storciu motu» veheaaemMM ImML
(fiaal. lon.;
14 Je mehr man in den Koth tritt, um so vfüic
tlieaat (spritzt) er. — Cmil . 1037; ßfaai.c»
An«tO«B)ge Ereigniaus mata man nicbl m |w«>aR^
tersuchen, nicht xa bekannt werden Jasaea . **fl ^
durch meiat nur noch mehr Schadira mngerkAdHt ^nHL
Poln.: CzCmA hardalj tajno depoxeax, t&n bardxl^ «
SipoH.t (^aedeao aqul, porquo e« peor meDeikri«.
(l)tiic(e.)
15 Kein Koth so schlecht, er hilll daa Feld
gen. — .l/lmßf»n V. ISO.
IC Koth h&ugt sich immer an die ll&der» Rostsw
Eysen. — Lt/imaim, 26. 28,
17 Koth kann man nicht vergolden.
18 Koth raus» man unberülirt lassen.
19 Koth und Unflat hängen gern zusammen.
20 Lieber Koth stinkt nicht; woa man hebt, dia
lobt mnu, — SnHer. 177; .Simroclt. r,S»$
21 Man muss den Koth nicht hinbringen, wohin'
er nicht gehört.
In Augypt^n »^ m»ii: Man mttaa nicht aQ«a
.557
Koth
XoUÜwli — Kotzen
1Ö58
Koib in die MobCklla worfea. (Bttrekhnr4t , Tu.) Üah
mn«! du Uebcl nicht »cblimmer iQMb«n, a1* v oHub'
hin schon int. Moball» i«t eluo T*mi»ueiio Grulio
In welcher diu Ägyptiiohon Bttneni Uir«o Flach* rotten,
Sio mu«i Bobr Teil) ({oh&ttea werden, weil Kumt der FUah»
vorfnult. El l«t Also «ehon tchlimm, wenu b«rcUi
Sohlkmni in der Grabe lit,
t% Man mnsa nicht im Koth rühren.
Fra.t Ke laue polnt la fange, (hcritt, III ^ 193.)
i^,; Qoletum, no moue lututn. (Horüi, III, ltf5.i
23 Mandier knetet den Koth mit den IlÄndfii viid
den Mehlteig mit den iiissen. — th^n.U.AhX;
Uemsih, 1334, 19.
24 Was tniin aus Koth macht, wird wieder Koth^
und wenn man l>r noch so hoch hinaidsteLlt.
ttöJim.: Z blAla ktilie y- xaa bl4lo. — Z bl&ta v hrabata
— boie uohoveij. (CVial-owAy, lüO.^
26 Wenn der Koth zum Sumpf kommt, lilcibt er
an ihm kleben, (Umm.j
2ti Wenn man einen mit Koth bewirft, bo bleibt
immer etwas häBj^en. (8. KothbalL)
tat.! Calumnlaro audaoter» lomper aliquid tiaerel. (Bin'
d^r I, l'^i; II, ay^; SeifM-i, 4^.)
Wer ein andern mit koth bewirfft, der besudelt
sieh offt am moiHten. — Lehmann, 7ü|,4a, ItnM-
her^ U, 33. SiiuihmnUrijniien ^ IJ7.
Die N<)g«r in hurlinain: Die Kuh wolUo des Goitver.
neara tiarton betchnmftAn und hat nur Ihren Schwabs
beschul uiit.
28 Wer ira Kotii der Schuh schont^ der besudelt
den Rook. — iv<«, //, in,
29 Wer in kotii fällt, je mehr er sich bemühet^
beraiasBzukommen , je mehr er sich besudelt.
— t^mann, m. 48.
UO Wer in Koth Bchliigt, bcspritjit sich und andere.
Höhm.; Do Hdk«ho blAta »ehAiej kantenem, o'itiakofnkij, 12,)
31 Wer Koth anjEfreift, besudelt eich.
Hi'hm.: V bUto BätiaH , roc« li rnuati. (CriakotMJt^ . Hk)
£nifL: From pnlintio» and nire nothing but fitU) and
■t«nch can bo «^xpoat«d. — Ho that wr«ltl^• wllh a turd
!■ eure to be bafuulvd, wheUier h« fall oter or ander.
(Oaat, ia.i9.;
frt.: 11 Tj'y a ni honnear nl g»in ^ quI *« prand k uu vilaiu,
— Qul couch« aveo !«■ ohieaa »e IAyb vrtc le> pouces.
32 Wer Koth seet, der emdtet Miet — Ihrb&rnfr.
1, 194.
33 Wer mit Koth spielt, der bekommt bcscbmuxte
Hände
34 Wer mit Koth streitet, beschmazt sich , er mag
aiejcfen oder erliegen.
0ic BuBKon : Wer Koth fangt, d«r kAaa aucli Dar Kotb
•tlMpoicn. (AUmuHH 17. 465 J
l.tit.: Hoc toii> pro corto. «tooii ti cam ctercoro oarto,
viuco leo Tincor, eempcir ogo maciüor. (Ktfetia, 9i;
tiimitr l, 664; II, l3lS; tMKppi, J, IW; Frob,, Ih»;
«*y*i.w. ms.;
35 Wer mitten im Kothe geht, der Ällt mitt<'n
hinein.
36 Wer nicht in den Kotb will fallen , seh', eh' er
reitet, nach den (S«ttcl-)SchniUlen.
37 Wer sich mit Koth salbt, muss nicht in gute
(reine) Gesellschaft Rehen.
Ifmn.: Uto «otn vil gifto akaroet, aaac fare dti langt ^ort.
(i'ro9, dam., 931J
Wer sich mit Koth wischt, wird nidit rein.
BöKm. : Kdo ae blituo um|T4 . «amaic a», f <}#toKrf «iy . ffi,;
39 Wer sich wie Koth ans Rad anhängt, der bleibt
wie Kotb am Rade hangen, bis ihn das Ra^l
wie Koth wegwirft. — .lail«f,iM, X«r««. uia*;
Simrotk. 5884.
40 Wer SU tief in den Koth tritt, beschmiut sich
das Gesicht, — Mtmann 17. 4314
41 Wie sich der Koth an da« Rad h&Dgt, »o hängt
»ich der Neid allwcg ans Hohe. — luHuf . »«.
42 Wo der Koth am tiefsten, ist's den Jangen
(Knaben, Kindern) am liebsten. — tiettuberg
Vi. «0.
43 Zum Koth, dfr stinkt, braucht man keinen
Dreck 1 (iiin.
HSäm,r Kr; . k bl&ta. (ötUkowikf, 1B5J
44 Aas dem huta in den Dreck (in dio PfAtsc)
/r. IK.
IftrtiiTi/trr, lluniititMio,
•40 Don allen Koth rühren.
1 , 340.
•4€ Der Koth ligt ihm nah beym Hertzen. — Stuor, 4T.
•47 Der Koth sitzt ihm zwei Finger dick am Leibe.
Frt,- 11 a «leujt doigti de crasee. (Kritiiniffr, lM^\.)
•48 Es ist mit Koth versiegelt und mit einer wäch-
sernen Falle verriegelt.
Verlaie dich nicht darauf.
•49 Koth mit Dreok abwoschün. — tiörti:, »sio. Äiaii»i,
/. 19C8.
Da« Uebtl Arger uiachejt.
•50 Koth mit Koth abwaseheu.
£io«n L-'aflal aa die Stalle dae andom aotaaa.
*bl Sich mit Kotb waschen. (8. Hafofi i9.) — Fabn-
äUM, 8a.
Lttt.: Khar «trameDlo oandellwef«. (ttauliu.) ^£(Urf«r
/, X\'2; fl, 9ZT.)
KotbbaU.
Wenn du einen Kothball an die Wund wirfst,
bleibt er nicht kleben, so liisst er doch einen
Fleck zurück» •— BurtUiardt, 'J^i.
Von den FoJg9B der Veiloamdung. (H, KutU S6,)
Köthe.
*Di(' Köthe fegen.
HolL: Icmand de kaet tiitboonou. (liturebomr* ^ l, 39U'*.l
Köther.
J Stirbt einem ein Koter ab, es weobset im ein
AckermajiD wider. — fietri,U.Mi.
•2 Du bisfn ganzen Kot'r. — Bannen, ui*.
Ala äprlohwort Irooiaeh: Du biet mir der R«chle.
*3 Et 18 en schönen Köter. — lUdu-y, lae.
Spottwaie von «iooin , an dem nicht viel iat.
KotbfLa&h.
Ich bin der Kothlisch und verberge meinen Ge*
stank nicht j es gibt aber mehr, die sind wie
ich. (Surinam.)
Slnut Bei mir kommt all«« glelcJi heraue, andere aiod
nicht boaeet ala ich i aber aie wiiaea es lNMs«r m vsr-
barg«».
KothJahT.
1 Auf ein Kothjahr folgt ein Notbjahr.
2 Kotlijahr — Kothjahr; Souuenjalir — Wonnon-
jahr. — Orakel, iL
Xothkifer.
Kothk&fer können dio Rose nicht leiden. — /\>-
rtfrmakon. ai41.
KotlLom.
Meissner Kothurn.
Man l>t:r<'i< iiiiot tUmii eine an groaeo Naobglebigkeil
in aain< > Moinangeo gogra änderet eine
KU grüf Vit an die Mfliaoiatfao anderer,
eise tad' irkoit (ElaaUolMtT di>r itruud-
tätige. l>^i Auoilruuli ut im Jahre 1536 bei Oelogan-
Itcit dn tbeologiecbon Streiti ttber Aouahme de% bo-
kannten Interia« entatAUdcu. Dio meistoer Theologen
»na der milden Sehole ]deUuchlfauu'*s woUtao liob dem
Ksieer «ntgegan kwoimend und nachgiebig Eeigen. Di«
waimarai' etarrva TbAoloRcn wollten von keiner Kach»
gabigkelt wiaean , eie verwarfen die IntPrimaiebre gans.
ia Nachgiebigkeit der MelMUBr aber, dio <^ie Air Dop-
palaeltigkeiterklarten, nannten tie„MoiAtnci Kothurn",
wobd, na auf die Tragödien-Sebithe oder geuaaor auf di«
SehttbnafearUigen « di« ftu- all« FUaa« paaten, lum Un-
terachiade aar die wirklichen Schuhe, die nur einem bo*
atimmten Fuiae auBagon, anepieltan. Daher li«gt in
der Bade&aart der Vorwurf dorr Doppelxdngigkeit. Dia
BAmer sagiao voa einem Meu*'-h<v.< ■».- ty allon Far-
ben spielte und Jeder MoinuuK u: Cothumu
Ttrfatilior. Die«« ErlSaierunt; .in dor Ge-
tcMicAt« der Landgraf »ckaft Th»:.„y,, ,^,ui Jahr 16*5,
(Vgl. Ifittahn/t für 4it *Ug9nt* WtU, Loipalg IBM,
Nr. iJfe. 8. lOM. Wurtback UL 14.)
Kott.
•Mik es esu kott' we en Hackmetdt^ (K61».) ^
W'rfd«!, t\\ 14.
'I B/^«e, holUlndiaoh: qoAadt. *) HaokemaaMr.
Kota«l>ua.
•l An Kot/ i iieiben, <8. Aohta«ba s. Kalb »9
tt. 17$ a.) — /•YieaMtor*. UM.
*2 Kotxebuf H V^FK«! studiren,
Koiaan, breehao, Katseujammer hab«a.
XotaKXt«
•1 Er hst gekotjjt. — T^diau.m,
Bl«h Qbargeban, «iagertandeu.
•2 Er kot/t wie ein (»erberhund. \\HiUn^m.) —
Stmplit. . 14«.
•8 Ho kotxt seeJi wie eaaeu Reiger (Mtmn.) —
rtrmninA. /. «OT.itt.
98-
mm
1Ö59
KoUke — Krabbcii Wasser
rabbier — Kraft
KoUke (liaiidluDg) git. f Sii!b0nbirg,'40chKj
— Frmmam, K, »24. ns.
Kosen.
1 Auf AD*n groab^n Köatz^a glieard a* groawa
Fläck. fSiederÖMlerrmck.)
*2 Es K fÜB noch e mechtülencr Koxen übrig ge-
blieben. — TeuMau. iOt.
Von einem RejoUoD, der UeratiUttgekonaaeu ist, aiyex
immer Doch manch«! Wertlivoll« Tteahct. Ko2«a Ckaciu)
=^ Führer« Farttf Kiehter; reichur Mann, diiier: ein
..dicker fetter Kazen*' ; „mechDlleo" = ▼erderb«n , au
iiTTintto gerieht«t, doalicti gebUdeUsi Adjectiv Yom be^
lir.iiHcheit mecliuilafa, JtClx, kftx, katebatu. In Breslau:
Wuiui jemand, betondcn ein Kind, IJuaLei.
Krab.
'Kans Krab's sein Gmetgebot. — Ließ. Iüol , 90.
i Die grüsBlen ICrabbcn haben nicht gtets daa
beste Fleisch.
Kn^U: The i^vaiast crab» ara not alwaf* kho best meat.
(höhn II, saj
2 Die Krabbe hat wol kein Blut, aber dennoch
Zorn. (SurifUtm,)
Aacb d«r Arm«* und Geringe ]4aBt niclit all»« mit aieli
macben« aacb er bat OeftiM,
3 Die Krabbe kann ( weiss) wol aua dem Flaschen-
kürbis heraaa , aber nicht wieder hinein. (&tt-
nnam.J
Daa Forilaofen ron einer Plantage iit fOr den Neger
leicht, aber «ebr »obwer Ist ea, ohne Strafe zarilckxu-
koramen. Auch: Ein VerhaUnie« aafyaJoicn iet leicht,
aber nicht, o« wieder amcukuDpfen. Zerbrechen iat keine
Knnst, aber u. t. w.
4 ^S hackt halt ken Krabb em ann'rn in die Oage.
— Nadter, I*aU, 198,
5 Wat dat Krabbe (Kind) far 'ne Meae hat, sagt©
Sievers, as Stahmer sau op8net(?). (Haüteniadt.)
— Hoefer. !»$6.
6 Wenn der aimers nix ie, dann is de Krabbe
ök 'n Fiflk, — Buergn. 1275. Hern, 73«.
7 Wenn die Krabbe ausgeht, läset sie die Scheren
zu Hause (zieht sie ein). (Sunnam.j
Yoii Bolchen, die >ich gegoo Fremde andere zeigen
ale gegnn die Ihrigen, dt« auuoT dem Haute frexmd-
licber und liebcnawllrdlgvr sind alfl daheim.
8 Wenn die Krabbe ungeschoren bleiben will,
streckt sie ihre Schere heraus^ damit die
Lente sehen, wie stark sie ist. füuhnam.j
Vm xn eagen: Wer Friede will« Beige, daes er zum
Kampfe gerüstet iBt. Wen man nago«choreo laeaeu eoH^
der auohe Achtung «inRnflOsien.
Wenn man die Krabbe zertritt, so zertritt man
auch ihr HauB. fSunmim.j
Um zu tagen, mau nehme ei mit jornaüd und seiocr
ibu ichauRDden Sippschaft auf j wie mit ihm ^ werde
mau euch mit aolmmi Anhange fertig werden.
Krabbekater.
Krabbckater spring in*t Water, wulKn Fisje
fangen, blev daran behangen. — A>m. 695.
Wird ru Kiudem gesagt, welc'ho krallen.
Krabben.
He krabbt (kratzt, ?!charrt) sin Geld un geit
flöiten (liiufl davon). (OtiftiM.j — Fromfnann.
VI. 28fi. «67.
Krabbenwa^^en.
•Sick von den Krabbenwagen äworführen läten,
— /'>. ^ftvUr , Ldtvichctt , S. 160.
Sitili Tou jedem Bumiukopf anfuhren laiaen. I>r. K.
Schiller bemorltt diuu hand^ohrifUichr „Krahbenfabrcr,
welche Krabbou (Cancer ««{uUla L. ) vurfabren , haben
gewObslicb nur oiu und 2war altea acblechtea Fford
TOT dem Wagen Ein aolcbcr, der diese Waoren .i ut de
Wismar« nach Schwerin bringt , pflt^gt diese mit fol-
gendem Bufe aozupreison: .-Krabb'ni Rrabb'nl Viffo-
«oahio KAgen-^Bogenj-Krabb^ni Krabben a^^'n Uta
dickp."
Krabbenwaaaer.
•Do is mit Krabbenwator döft.
la Wismar gebräuchüuh, am anaudeaten, daes Je"
mand alle Eigenthtlmliotikoiten der wismurschen Ycr-
hAltnitac kenne und an sieh habe. — Die Krabbe
( Falacman aquilla h.) wird in dem wiimarBchen Busen
In grower Menge gefangen und iit alt beliebte iK'Iio«-
lesie weithin bekannt. Au der ganzen mecklcul^ur-
ger Küste lei derwismarscbe Bueen der ergieblgatö Ort
fot den Krnbbeo/ang.
Krabbler.
Den Grubbta gVuth^s allo aexxn Jahr an
ÖQ Str^bbU fuUt^B allö neun Jahr «oaL
6UerTtiek.J
Ktnea Krabbler r= laugiamen M««aeh4Uk »liMif .
(«»den Arbaiter gerttb «• Alle aoua Jahre eisM.!»
read M fliMB Sirabbler == HIstigMi A«t«iM IM A
aeaa j^hr ainaal fahlgeht.
Krabutk.
*Er ist ein Krabutk. — Frimckkigr; tlitt: anm^,m
Kiu kleiuer Knirp*«
Kra€b.
* Einen Krach auÄbalten. — SdkJ^. öJ.
O. i. einen argen 8toM.
Xr&eh« B. Gta^eo.
A Ivraagh hea a Seddcl n«ut tn ver^K w , »
san biash suart. — /.4i«««n«. »>
Der Urap«n fa. d.) hat dem Keeeel niebM isiieae
feu, flie «ind beide Bcliwan.
Krachen.
Wer gern kracht, bricht oiclii; wer gern »
stet, stirbt nicht.
Eräohsen.
Wer das Krächzen der Krähe schon 0wkl, m
wird der Gesang der Nachtigall nichl otktm
^ AUmatM Y, 109.
Kraddaln.
•Er kraddelt (stiehlt), — FViaeAAMv« nsc
Kraft.
1 Eigene KrafL ist ein Eisenpfeil am Eichenschd
2 Eigene Kraft .schsfTl.
f'rs,: Jamaia par te bras d'aatsui , gimnda Atals ■«
«t* conqnit. (Caiiirr, i:.6.J
3 Eü ist ein henlig Krafft, was die U?tzie K«Ä
schafft. — Lehmann. II, I4t> 14«.
4 Hast du Kraft, so brauche sie.
5 Jeder suU nach seinen Kräften schafiba aa(
geben.
,, Thn naeih »oloher arbeit ringen, die die kraA aa
wol volbringen. **
Dan,: Der giver eon r^iden« har, hrer elteir sie «ew
(Prov. dan. , 233.;
Lat.: Hoc attenlabie, ßeri qaod pceae pvtabia. il'»
oornm., l^J.)
6 .lunge Kraft erliegt der Leidenschaft.
Lat.: Juvenile Vitium est regere non pone impefco». fV
nteaj (i'Mippi, /, 21» i Binder II, l<u7j
7 Kraßl wird in Schwachheit pterker. — tiia*
8 Kraft, die nicht wirkt, erschJaffl.
t'rt.: Cet hommo n^a non plue de foi«e q;n'aB ttH*
mouiU«. (LenJroy,9Va.) ^ Ija ponToir aViltt aaiaiH
c|u'il compose. (Cahier . 1449.^
9 Kraft gibt Macht
am.: Ult de kracht komt de magt. — W*t lamM l»-
vocgt, gcUjkt aterk. (llarrttfomit, I, 447 ^.J
10 Kraft — schafil.
Kraftabang aUoin ist Freud* und a««ii Tagwt iU*
lor (»euase entsteht blofl aua Ibr. Der Menaeb IWbll äA
nur d]iun gltlokliob, wenn er eich selbst geafigl
U Kraft und Kann wohnt beim jungen Minti.
12 Niemand hat Kraft und Gelüst wegru/ukm
allen Mist.
13 Vereinte Kräfte machen stark.
lioU. Met vureondc kiaciiteu kau mon alle« dr^gett. iMmfr
Oum^n, I. 447.;
14 Wenn unsre Krall ist viel zu klein, atelll
sich von oben ein.
15 Wer seine Kraft in der Jugend vergeadit,
soll der im Alter haben.
Iti Wer über seine Kr.^fl will hinaus, der
nichts Gutes in Land und Haas.
Oün.: Dot er daarligt at giere OVCT «fu
Htm,, 'J.\.i.;
17 Wie die Kraft, so daa Ziel.
Lat.: Kmitur rirtutepoteataa. (Clandian^) (PMlipfK^ f,
•18 Das hat Krafllt, Safft vnd Kachdruck. ^ Jl^
Ihcity, n^.
•19 Er hat so viel Kraft wie der lapieucr Wairti
in den Augenbrauen. — Fru^AWer*, tu?.
I.upteue iat em Dorf an der Qilge.
*-iO Er hat so viel Kraft wie eine maÜB (lodte^
Fliege.
*'il Kr hat so viel Kraft wie uawe Leinwand.
ir>iu
Kragab — Erageu
Krähauf— Krübe
1662
I
I
*i2 lie beft ro vel Krait als de pikUii»eliner Koor
(•Iktupi))]!!«» i4t Hin Dorf im Kroiio Tilalt.
*23 Nach Kräftfn un»] Möglii^hkoit. — Kurf.»», j»i.
Lot,: Nil moror offictdni quoil mn graval. — 81 fjrftcttAru
queum ol faeri ro« ipsa i'ntPBAlt. (Kittiein, 391 J
'34 'S heL kc'i Chrttilt und htt koi Sftfi. i.SüiufJiMj«..'
— *Vfc(/*l, TS, 314.
•*25 Seine Kraft ist gobrüehon.
BoU.- Zljne knobt ii g«brokeu. ( Harr<'hf,w4* , /, 44J*».)
• 26 Wüdor krafft noch aafft haben. «— JtfuiAr«|r, 304\
*Er lat krageabi voll. — irr. Uofduif/. Odibifafr, iil.
Kr ««ein.
•Eiijcn krägeln, — Ätihöiv^, m«.
Einou bftUD UaIiö uobaioa.
Krayan.
1 Am KrAgexi erkennt man doD Mauu. f.s>i«(Urr.
ihr ht4e , Stuttgart, 183». //. S4J
2 Behalt den Kragen warm, füll' nicht ku aohr
den Dann, koia der Grtttjn nicht in nah, so
wirht du lütigBam graw. — Mathe»^,iXH.
3 BcBaer auf den Kragen als im Magen. — klir. 3i.
4 Besser auf «einen (eigenen) Kragen sehen, als
auf Jremde.
5 (iib mir den Kragen, ich fülF dir dem Magen.
(» Häng' nii-ht alles auf den Kragen , jag' nicht
alles durch den Magen.
7 Krimkel (zerknittere) nü de Krage nich» ick
bün van Jever. — tiuirn. ?90, A<>ni, 4>.
AJio fiiae Stidloirin.
8 Man sieht wol auf den Kragen, aber nicht auf
den Magen. (S. Ann is.)
Au« dicfom Grande fCLhren Dtftnohe einen dOrfligeo
Tiaclt, um «ich. boxtr tu kleidcfn.
9 Was konipt durch den Kragen, das gehet wol
durch den Magen. — /v<n. //, «oi.
10 Wean's bie an den Kragen geht, werden alle
fromm.
11 Wer bis an den Kragen in den Koth fSilltf wie
kann der einen Rockzipfel rein behalten,
* 12 Das Seine durch Kragen und Mngen lassen jagen.
Darob Wohlleban ▼ergmiil«n CKicr dnreb OMtmAhlcr
lu dgi. Tertbun. t»BiM«« gro*Mr Nt^rrdMidvili«»!« (näm-
lich iliß Krendo) dsrob dau Kragm oad Ma^eo Utitn
jagen", <. B. bei Hoelueiun u. b. w.
•13 Dat geit em an^n Ki-ägen. (Mfckimhmrt.)
UolL: ilet z»l hou 2,ijpfln bfcteu knuiR kosten. (Bnrrt'
bcniie, 1, 445».;
•14 Dat küHtet em go den Kragen. — Zduckrift für
llnmtmrgt Gfichichlr , tl, MI, 41.
•16 Een bi'n Krag'n krig'n. — fJirÄroW. iiia.
*16 Einem den Kragen berausiuachen. (likttith**»piij
Ihm die MeiDUDfT derb, UDTerblQint «Oigen.
•17 Einem den spanischen Krügrt'u wünschen. —
i5:i*i>.'<fi«, .TJl.
Kloe Art »ypbin«.
•i« Einem etwas am Kragen dicken.— Fnj<>^i«r •, Jis».
la dem Sinne wie: %m Zeuge fllekra.
* 10 Einen beim Kragen fassen. — *:'Lf . ».
»»..- Preadc« 1e Uhm »n oorjti. \l-^»Jt\>p, V12J
t/oU.! lanijuid bti delAppeo (lurTeit, den krtAir, de monw,
ü« rodd«nj krUtfen. (Itarrftointf, ti ^ 4,'i*7) — leoukod
bij dau kraAgk rijgea. (H^rr^t«>mft „ /» 44i '\Ji
•20 Einen lotheu K' ■" '■ • >•" •^*^».>ii,
Swt Weiss»' KPtu
•21 Er verdient k Krurrun als einen,
den der SeiJ^r dreht. — /siriimmAfln . siss.
Kl Ist i^aljfrnretf. (8. 8e(l«r, Vogel utid WMohe.)
* 22 El ffeht ihm an den Kragen, — A'mrAfrt^r *, um.
•23 He hewt et dOr den Kragen jaget. iHwtn.j
Kr bftt'« vertranken.
*24 Ick kreg em bi^iu Kragen, — IMM«r(« 3>yK
Ich t*mScbiifte micb »einer.
•2& Ihr Krag' ist scb(3n, den Uintcrn will icb nicht
Helm.
•26 Mehr auf ein- '* i^en alt auf einen
Vidkn Mag» ti).
•27 Mi d«it Kfig «n .>iJ*g wiu. fiUtklmimrg,)
•28 Mit dem Kroafon g^. — Sift&^. sia.
Um QevnlJiOTMlMfl Mt4en fwi ^i> V4b.rd«e TSnflxair*
nlt »mf Kircite gebciti *i ii eo« der Zeit,
wo eieb die Bantn» hti r- l«n«n nocb der
aifii
Helükrettte befliseen. Vor kmnm noehSÜO Jabrsu Ini*
,,.. r - 1 - -I- ump,n ■t»tl de« beutigen Salden-
tl ircbgeohoilenetnoHnlilDniue. (Vgl.
Hl lecker. (H. Clelgaa 9D,) —
•29 Mit^u K
Mit I
•30 Mur krai^ .*;. u^
Inmek, tl, 81*.
•31 üchlog* mir ofn Krogen, ich hoh's im Mögen.
(VM(i.-d*'«iJ»rii.; — /TMffcfctffr*, aiei.
•33 Schon ist ihr Krag* um den Hintern wie ^io
mag. — Kurte,. 341 »♦
•33 Vom Kragen in den Magen. — Hufi/««* 1/. Jii.
Wie von der Seliuur ( ». d. ) leben.
XräJtkauf.
*l»'u Krehauf singe. — LehwnQiA. tl. läo.
Kx&he.
l Als man die Krälie fragte: Wolchos sind die
schönsten Vogel? sagte sie: Meine Jungen. —
Vuhur. r,l9.
D(n Kenirriecbeot Je ia«1>r «ff> w»«Mie(>ii , je lobwlkrur
wnrdfn aie, «»«t« die KrAbo. aia nt/ui aiv frAgto , wiee«
mit (bcvn Juiv ' ■ ' ' . . r//, u.) IJie Tttr-
ken: |>fir Ki win eine Kachtj-
gmll Tor. CA •^\<'^_
Enffl..- The er
uird falroat. (itohn
Int.: Aaliiun miuo pulcherrlintie. rX'rtMm., S&S.J — Saum
cnliioe ]valchrum. (h'rantt., TSSj
«cAi"N^..- Ilwur är kiär Xty sitt, «ttde krlkM* 0» «iao Vn-
Uiir. ((irut.h, 3&4.;
2 Alt krähen aeind boss r.n fahen, — t^nntk, tl. löO*.
KQemAiU JM*'; /Vin. /f, 11; «fw^w, /, 4; S%tw . 1« ;
(.'(lo/.lS&l. lilum, li\; limAcut. 3»!1, Simituk. 5S9I,'
AdrtP» Ä5I8; ttraun, I, 1^7*. Jlfrift*<^ii. lOT.
JIolL: Onde kr»aijen etjn kwMd lev*»g*n. (ltarr«t>om^,
/, «46 ».J
Lat.: Annoia tuIi««« noo o*wtur laqueo. — Pmelro ja*
oltur rete ante reterent oornicom. (tCit^lfin , VJi.)
A Anders singt die Kriibe, anders die Nachtcule.
4 Auch die KrAhe fliegt gegen den Wind. —
livrtram, H,
5 AuR der Kro wit nigen Dauw. C^ihtUihunj.) —
/imwuc/i. ///. 4Ü6, M,
6 Aus einer Krähe wii-d kein Falke.
Bühm.: Z TTin7 nebude lokol. (Ceiokv^tkif , iTS.;
7 I^e eine Krikgge häkelt der annem ken Äuge iut.
8 De gen Krek hacket de üdder nun Ag üt. (Sylt.)
9 De Krö mächt det NÄst aus Dfirtii. — Sthntttr, 217.
10 Die frühe Krabe kratzt die Zähne» die spÄte die
Augen. Ctif.)
M DieKräite bleibt uns, wenn die Lerchen ziehen.
SchtMd.: Andre itufUr fl/g» bort, kr&k&n blifwer »lltid
qwnr. (»rmi^tl. 1.)
15 Die Krühe darf den Adler nicht herausfordern.
/>Jii. ; UUlge flender, uliige etriid. (Pro*, dai. , »56 J
13 Die Krähe erkennt mau an den Federn. —
nfinahrrg tl. 4«.
14 Die Krähe frisst gern Fische, will aber nicht
ine Wasser.
15 IKe Krähe furchtet schlechte Schütaen.
Itän.: Kngcner rwd for •lump»-ikytten, og I>kkru for
giekkeu. (Vfvv. daa. , 36«>.J
1€ Die Krähe hält ihre eigenen Jungen für die
schönsten.
»er Krabe komtnl Ihr Jung« wie eine »TacUtigeU »or.
(Hvrtlmuinny
17 Die Krail 1. ein Vogel.
lo Fi' ' dir KriiUe lel da, wo andero Vö-
gel eioii . C6J
18 Die Krfthc int Königin auf ihrer Tanne. (Hh**.)
19 Die Krkhe keunl (loht) keinen (schönem) Gi«-
Bong als dcu ihrigen. — AUmaim \l^ 446.
20 Die Krähe knchzt, wrnn sie (hin)atifßie^'!
Ut'^km.i Kr 'HI leUl», a kdys dulü
kifdia * '
ai Die ! ' ^ *
iwürl lu der
y 1 TUrbt lu*^
22 Di» ;'•■*"
tat.: lui-Tt ir.i-m--. ..■■...f ^ ,,.;m..- -..^-,., — .....ii eum
amMaelno eal, — Hlbll c»»i^<» <«■• »*"»«». (t4*r.
Irin. Tin.)
1563
Krilbo
23 Die krähe lebt von Erähenpraln?. (fhit'
Bei dcQ Hiudnt gilt «s vcrdientttlich, dia KrJiben, in
deneD lio die 8oelen ihrer Ahnea seließ, eu füUeriL,
24 Die Krähe ruft den Regen.
Wb» Vitffil in ADiDem Ctedicht vom LandbtQ über die
Krftbe tagt, da«a aie „BcbamloB aaa Tollem Hall« den
Begen rufe" t dai glauben die Batouf^a« in SUdafrlkA
nicbt; sie haaicu diot«Ibe vielmehr, weil sie raeineu^ sie
vethindcro den Began. DagogoD ehren «ie «inen anders
Vogel, der bei bovoratebondem Regen Pala t Pala I ruft,
was in ihrer Spra«he Regen hejasi. Und weil tie glau-
ben, daftfl er damit den Hegen wirklich herbeiniebo , so
nennen aic ihn Mokiva roza, d, j, frottea Sohwiegersohn.
(Ro$*tnäi'>ler. Aut ttn Hfimat , Leipsdg 1364, S. s:üJ
25 Die Krähe SÄgt, der Riibe krächze.
Die Fioneo: Kraben Kllmen stete mit Raben, Raben
zanken stets mit Krähen, keiner lobt des andern Stimme,
jeder »chilt des andern Federn. (Reinitber'j IV, AI.)
26 Die Kriibc spnicli zum Falken: Herr Kukuk,
seid ihr dn?
27 Die Krähe atirbt nicht davon, wenn man auch
ihren (»esang- srhilt.
lu FinUud: Die KrAbo stirbt nicht mit Flachen,
die Dohle nloht mit trockenen Worten, (flertrtnn, M.)
28 Die Krähe verkündigt keinen Sommer. — Her-
tnim . 50.
29 Die Krähe wird nicht weisB, wenn sie sieh auch
noch so oft wäscht.
Engl.: A crow is nevcr thc wriiter foT waabing horeelf
often. (Bohn ff, m,)
30 Die Krähe wollte man schieesen, und die El-
ster traf man. — Üeriram , 54.
31 Die Krähen gehen grau (schwarz), weil sie viel
Sorge (Trniier) htiben.
/.inn, : Kingeti «r fordi graae »t bun hairer mange Borger.
(Proe. >t(in., 5$,;
32 Die Krähen klagen, wenn sie ein todtes Schaf
sehen, nnd frenson es dann.
Betrübnisa der Krben.
Engt.: Carrion crowa bowail the doad ahocp, and tUcn cat
them. (Bohn II, h.)
33 Die lü-ähen ruflen bey den Teichen: ein jeder
helt sich m seines gleichen. — PvtH^u, im,
Umudi , 16 . 4S.
34 Die kraien gehet (stehet) yhres hiipfTeiis nicht
ab. — Agriccta L 132; Franck. it. 51»*; Tnitpiw , *'■»*
u, 242*; Kyering, /, :.14 u. 704; h'tn . il, 134; Geunn,
III, 318; l,rhmnnn. II. 70, 3D; $diotU'l . IMO*»; Latemiorf
If, 9; Ueyl, 024; Matheny , 147*; Eilor , II, 99ß,- Ehen-
hart. 604; Htrtitu , I, 112; HiUelrund. SSS ; KörU, 3515;
Simrork. 5R92; flrtiun , I, 1973.
Indesa mnsa man sich hOten, den Menschen nnbe-
dingt aaob der flandlungsvroiae seiner Jagend au beur-
theilen. Ip Scbleeleu: De Kroho Uaat's Huppen nich.
((tomnicke. 820; liobinaon, 614.J Weil Ca »chwcr fUlt,
bOso Gewohnheiten absnlegen^ so will daa Bprichwort,
▼Dm Standpunkte doa Rechts aus betrachtet, sagen,
das« gegen den, der einmal eine bCise Tbat begangen,
ftUonal ein gegründeter Verdacht vorhanden aei , wenn
er derselben Randluag anfi neue beschuldigt wird.
3& Die Kraien sünd den Schinner sin Duven, —
Dtermmtn . 153.
36 Ein bundte krähe raaiiht kein winler. ts. Sobwaibe.i
— Franck. II. &B^ , Taitpiwt, «3*. Ehering, II. 34;
//;, 368; Pptn, It. 172; Gmter, I, S4; C«ter, 624; Geaner.
III. 19; Simrock, 5891,
Man betracfatet eine grosae Menge sobookiger Krähen
als Vorboten eines strengen Winters, legt aber auf
eine einzige in dieser BeEichung keinen propbetiaohen
Wertb.
JJoU, : E^ne bonte kraai maakt geen* harden wlnter. (Uarre-
37 Ein fliegende Kriihe fängt (findet) alUeit (überall)
etwas. — hin . II. IM; Hmisch, 1148 , 59 ; Körte . 3519 ;
Simroik. 5894. linnMberg II! , Ui,
Hegen des Fleiesei, der Thätigkeit.
Fr:.: Bon voleur fait proHt de tont; il n'jr a rien de trop
vliaud nl de trop froid pour lui. — Qui par tont v»,
par t«ut prend. (Afauon, 53 J
tlotl.: Eene Tliegonde kraai mag wat bejag«n. — Rene \Uß-
geud« kraai Taugt altljd wat. (Harrtbomii, I, 445 >' :
Bahn I. 316.;
.ScÄfc^ii..' Flygande krik« f&r nAgat tl! fftda. (hlaais.)
< (fruit'', 209 tt. m.) — Flygande krik» flr nigat,
nan aittlaade intet. (TömiH0, »!.}
38 Ein Kräh Btch bad mit gantsem Heiss vud kau
doch nimmer werden weiss. - AVfn, f/, SiD.
39 Ein Kffihe hilfft der anderrt forth. — f>frt, u,m
40 Ein Kr;ihe mit frembden Federn geziert » »iri
verlacht. — Pf tri. li.iw, iimt»th, loj«, i.
41 Ein kraw über Rheyn g^eflohen, kompt tz
kraw herwider. — Frone* . /. 84*, /vm, u.n
Gmil . 577 ; lllum , 493 ; ScM^cHta . 3« ; Unfubfrt /T, «.
Enal.: Atk mj companion (foUow), if I mtn m tbief. fj*
//, 3^1,- Gaal, 103».;
42 Eine erschreckte Krähe fiirclitet jede« G^rioitk
ar.hm.: PolekanA Txin» I krori ae boji. (C^iak^^. lA:
43 Eine fliegende Krähe hat allzeit Brot, «w
siteende leidet Noth.
ItoU.: Eene vliegendo kraai beeftieis, eene sltteodekaai
heeft niets. (Harrebomie, /, 445».J
44 Eine junge Krähe wiinl kein alter Adler.
45 Eine Krnhe, die steh aufs Hauadach setat, nr*
kündet einen angenehmen (glückbringeode«]
Besuch. — ilaum^artfn. 1.9^.
46 Eiue Krähe Hiegt wol über das Meer, komnü
über als Krähe wieder her.
47 Eine krähe hackt der ander kein atige sot- -
Lehmann, U, 124 , 75; hutKer't M». . S. 6; SeitotkC UU
.Simrock. 5Ä88; Mathety. Sirath. 44
IMhfibfra, It, 30; Gaul. lOSS;
.V. 9; DückinQ , 2S3 ; Gmth^r, 74 : SoiUr^U
Samml. . / . S : Eifeli>m . 392 ; K6rU, isit ; JlMai. l
197 J; Schledua, 338; lit^imbtTg IV. 44; fdr Btm^.
Schmnhach, U,H9: für Isntohn: MV><<«rtf , ff, lli; ft
Dürm: Firm mich , I, AH, 89; für Thüle (JUf»ärmß-
Uezirk Arntbcrg in WettfalenJ: Firmenieh, I. S€l. l;Sr
WuUhik: iMTtze.m, 93. xvhU-xiych hei ComuMr. »H
Xiwmann (yatnrgfachichti< ilci l'<'>jitt Uf^tdktamdt, h^
rlg 1822-44, II, y.^) bcjoerkt m dem Sprichwort^ es 4e«i
auf die Oeaelligkoit djesor Vögel. Bei Getner (UI, iUt
lautet das Hpriebwort: Ein kr*e beieaet der »aAmm
kels aug auaa. Dic^Osmanen tagen in deüaaelbeA SlSM
Ein 8ohweiu stiehlt daa andere nicht. (ScJtleoätm.täi
lu Köln: Ein Krohl pückt der andern kehl Aaf St.
(Wrt/dtH, IV. 14.; In Steiermark: O&n Kräh peda4V
tiennern d' Augn nid aus. (Ftrtt>mich . II, 7», 14«.
1» Siebenbürgen: Ru Krd pftkt der Anderer nit Ai
ßcben ou». (Sclnuter. 'iU.) In OberOaterreicfa : Oan Xra«
hakt de anam d' Angeng uöd ans. (ß^^Hnf^rtm.
I. 95.> i,2u Kraben wUrdeu die Autoren aiekl latt-
gou,donii tie hacken einander iu die AugeB.**
Uökm, : -Ort crtu uka nQvykline. ^ Vrfcna rrtni oka
kl ine. — Zlodej elodAü, sibal aibalu nenakodf. r<^
hit»k9, 39,;
Fn: Corbeanx avee oorbeaux ne se erfreut jarnjut los
yeox, uon plus que les briganda maux &e ae fobt Pv»
rautre, mait mieux. (Bahnt, 34; Irrctut, /, 111,' MAt-
»on, 220.; Va oorbeau narraoh« poInt Vonl k raatra.
(tJnai. 1038.;
Hotl. : Do eene kraul pikt de andere geenc oogen utL (Mnf*^
hotu^e, i, 445»; Bohn I. :{04.;
lir. Cnrvi con cor vi uon si carano gU occUj- fffMf, MM;
M«»*tf», 220.;
KraiH.: Kdaj vrana vrano idplel — Kdaj vtaaa «nsi
ooi ixkluje? (()tltitoti*ky , 39,;
Kroa!.: Vrana vrani noce u^i sicO'pati. (dtiitkvmtkf, ik)
Lot.: (Jornicum ooulos conflgere. fEi»fi*in, S?J,.' — Cofitt
oomiol nanquam confodit ooellum. ' 9lj
//, 58«; Philipp i, I, 94: Sf-i/tvld, *tL>
Ferae intcr so placidae auot. (.^e»i<<c<^.; la.'
" Lupus non mordet lupum. (Bi-. 11.
1716.; — Ssevla inter se convenit tirsi- Stf-
boid. 536; Bindrr I, 1579; //, 3tW5 ; L,
Somper graculus »«sidet graculo. fA'i'
fAt. : Warno warnds akkiei ne kerta, (i
Poln.: Jai XO sie, klody wilk wilka irzi^
— Kruk krukowi ok» niewykluje. (dfitttvt^kj, öü
Pot-t.; Curvns a oorvos näo ae tiräo os oLfaos. ('AeAa/.ffi;
Sohwrd.: Den ena korpen backar ej t>gat af den aate.
(Wentell^ 13; Rhodin , 18.;
Span.r Con nn lobo uo ae mata an otro. f^Jlfa*«ea, BNt;
Un^. : HoU<) a' holl^nak ki nem Tajja M«m«l. (OaAt . VÜf^
Wtnd.: Karwona karwoue ¥foei n&bQdrap>}o. — RiöoaAni-
hej wo6i njewadiapa. — R6na rOnn n]«djpaja. fidri^
kottky. s&.;
48 Eine Krähe heckt keine Turteltaube. — J*^
rot*, 5889*.
49 Eine Krähe im Sack ist besser als dratmea ein
ganzer Pack.
fifihm.r Lep9l vrinar pytli Jedna, nea na wxh^ Ixi. ^^«ta-
itoetly. K55.;
,50 Eiue Krähe kann lange waschen, che lieweiM
wird. < S. Hure 79.)
156Ö
Krähe
KrUhe
1566
»
I
51 Eine Krähe kann sich noch ao oft waschen, sie
wird nicht weiss.
D4H^i Kragen er Ikke de« hridere at bau toer iJg tit,
(Pros, dan., 356.J
52 Eine Kr&he macht keinen Winter. — r.aal, 1390:
Kürte, asi6. Hraun. t, 10». Heiiubcrq Hl. 4&.
Dar Weitfale sagt: Vmb eiaer Krft« wtUen «irts
nicht Wint*r. (Tkeatrum Diabolorum^ Vfia».J
Ettffl.: Onu «walluw inak«a no stunrneri nor one woodcook
a Winter. (Goal, UWu)
53 Eine Krähe riet: Gott int die Withrheit. Nun
ist gar, sagte jemand , der schniudge Kratxer
ein Prediger geworden. — Butckhardt, 4ä6.
54 Eine Krähe setzt sich nicht auf jedes Aax.
JJän.: 3>el er ei hvert avila kragao t11 tUts. (Buh» l. 359^
55 Eine Krähe sitzt gern bey der andern. — /v»h.
ih 310; ih'niiKh. 151». i». SciwUH. USl". ÄiUer. iT»;
i/fuin, 474. Sieba^tv*. 3». Aimrua . 6»69. KiJrlr. WJ^i .
Braun, i. 1974. AeiiM^rry //, ß7. J/(Ujui)1, 147.
£(ii». ; En krage ciddor giorno lioi iloa antlfta; kra^e nndor
Yel luage. (Prot, dan., 'Ab^.}
Lot.: Graeului Kr^^culo aiiidet. (Bindtr I, 61» i U , 1243;
Wti^tr, III, äjj SchottJitivi . (7, 6.;
Schwad.: Den ena krikan Bitt«r g«raa bot den aadra.
(HJittditi, 24 i Ontbb, m, nrmMii, 13.;
56 Eine Krähe stirbt nicht von faalem Fleisch.
£npl.: No Carrion will kilt a crow. (i}gAn //. 91,}
57 Eine Krähe unter dem Daum ist besser als «wei
auf dem Baum. — /rriM»b.T|7 /»'. n.
58 Eine Krähe wird keine NAchtigall.
59 Einer KrÄhe braucht lurtn das Hüpfen nicht eu
leliren. — AUmanu VI, 4i3.
60 En tliegende Kroh breagt (hat) mih boi ( als) eu
aetzonde. (Aachenj — FirriK/wirh, I, 4»2, 54.
61 Ell jed Kro dinkt, är Düchter wer en Po. —
Schuster, 857 K
62 Eu jedKro dinkt^ so wer en Po. — schttatar, l»l*.
BU En Krei hackt de anner de ügen ni ut, aAgt de
Pfaff, un setxt sik to de Afkeateu.
G4 En Krei hackt de anner kcn Ög' üt, plegg Hans
to Seggen , do lew he nog. (IhUi^j — i^chütsr.
rv. 514, ihtffrr, 4ys . ihi)i»n, n, »0.
65 £n Kreib mäkt ken Sönndag. f«i(/ri*i.; — tttu*-
rm, 48«; EivhteaUi. ll»0. fVummuiiJi . tV, »87. 437.
Hatukalender . lU. Kern. 739.
CG Es beisst kein kraw der andern die äugen auss.
— AVaHft*. /, 144'. /;. 19*; tig^nalff^ '2&*; Evi^int,
li. 171; in. 13»: Gruifr, /.SO; »«tit«<rh . tCT . 3 ; Su-
lor, 726.
/Valien mit folgenden rert* andtMi : R« thut keia teuf-
r«l dem andern nicht Ein wolff kent den andern wol.
Wild bam aeLnd bei einander gern. Für die latelnleoke
fiedeniart: Äaevi« inter •« convenit nrmii. Man kann
auob wol hlniafQgen: ScfaeLmen ood Diebe kenuau(^in<
ander wohl. — In Oatfrloiland : Eon Krei bttt de anuar
de Ogan nich nU (Kern, 737 J
67 Es heckt kein Kräh ein Zeisslin auss. — Eg*-
mAff, aS7^' Mri, U, 151 : Gaal, 18; lUttm, iM: iiiehe»-
*#«» . il ; Btimberg li, 3».
6S Es ist eine verwegene Kr&he , die einem leben-
digen Rind ins Leder hackt. — Wxncklft . /. ti.
69 Es ist schwer, Krähen mit der Schleuder ohne
Stein todt werfen. — HTnrW^r, m. fß.
70 Es meint ein jede Kraw, jhr Kind sey ein Pfaw.
— IrkmoKn, 16». 71.
Hclkved.: KÜkan rooear »iam. Vngar. (Oruti, 4SI.)
7 1 Es zeucht keyu kraw ein seissle auss. — yrnnck.
I, n*.
TS Fliegt eine Krähe über den Rhein , kommt eine
Kr&he wieder heim. — Hein^et^ W loi.
78 iftü Kriak hacket jü ööder atUug et üütj. (Amrum.)
AntSjXt: .leu Kre«k bakked* nun Oof at df lld'er.
74 Je mehr sich die KrAhe wischt, je scbwärser
wird sie.
jDM.f Kn^en er ikke dee hrldete nt hon Udt lt>er iig.
(Böhm I, 3S3.;
lf(4r. r Hoe de kraal xich mer waaclit , lioe aij xwarter wordt.
(ltarft*om^, t. 44fli*.;
75 Jede Kr;ihe halt ihre Jungen Für schon.
■ //.:Aognik< " ■ «'rrtllatini — Alf «rea
■ l>aiou ttK . 40«.;
1
76 Ka Tag i minem Lebe ha ni nüt e so gseh:
e Bchneewyssi Kraie und schwarze Schnee.
(Oharaarga»,) - — Sehvett, 1 . 48 , 16.
77 Keine Krähe hacket der andern ein Äuge ausf.
— UiendM-f U. Xü. ntulfiT Chronik, r.GXXXVllI.
78 Keine Kriihe «tirbt vom Drohen.
fi},-: Le4 menaco« ne tnent pae.
7U Keyn Krae beiat jren jungen die äugen auss. —
Uaimomhindtr , Evn Ki-h&n IukU^ Gcnhtihi, mr Kaiter
V-tirl der QroM . vitr ^clirüder i*. *, «-. nwn r»o«t;!>«i*fhfr
»fvach in Teuhch trannferiit, Gidruchl rw Simrunn 1Ä2S,
80 Kriaken gleinianDttwenütjlubroiidcn. fyordfrht,)
KtJlhtfu pilugon keine Tauben aniAu^rllton.
81 Krö bü Kri3», Po bA Po. Steinftihürg^-mtlu,} ^
SehHUffr, 218.
Gleiches so Oleiobem; Kriho sa Krfttic, Pfau »u
Pfiau.
82 Meine Krähe singt schöner als des Kachbars
Zeisig.
Die Kutten: J«dera klingt ieluei Kukuk« StimTne wer«
Iberali de« Nachbar« Finkentaag. (Attmann 17 , 4&7.;
83 Mögen die Krähen krächzen, unser Weiten
blüht doch.
iHe Balken. Daa Waator ISufl, dir 7 r
der Wind bltttt. In Ulndoitant Die i
aber das Korn trocknet irotaden. < >> '
84 Ous der Krö wird nichen Donf. (SuU'itLurif.^*a>.ii^.i
— Schmier. ?16.
An« der Krabe wird keine Taub«.
85 Sobald einen die Krähen beschmeisient be-
schmeissen ihn auch die Eulen. — Winekitr. l. ai.
86 Steckt die Krähe vor WeUanacht im Pvlee, im*
sitet sie um Ostern im Schnee. — Bav, lh,i^-
kalmigr; linasbern Vtll. 201.
87 üch en bläijt Kid träft ald isst de Schtäken.
fSiebeBburi,'täch*.J — SchtinWr, 215.
88 Unter den Krähen ist der Reiher Künig.
Die KngUnder: Ihr teld ein Mann antcr den nAutitn.
wenn der O&nterioh fort tat. Dia Ruaton; Wo keim»
Flaclio iindt let aocb der Krebi ein FjtGb. (!{4rir,$-
♦*rff /r, 14».;
89 Von einer Krähe muss man nicht erwarten,
dasB sie eine andere Farbe loben werde als
die schwaratc. fAftjtfjii.j
90 Vornehme Krähen haben schöne Jungen.
lioil^: Oroote kraaijen hcbbeu fraaije (fiJae>jongen- (Ilorrr-
botni*, I, 445''.;
91 Wan d* Kräh' an bössarn sizt, all üoigts dava.
(Obefi^crrcich.) — Ihiumgartcix, a3.
92 Wann de Kräggo radgget un de ^Isel Steine
friotet, dann wert de Lue klauk. (Wettf.)
Auf den Nimmerclng.
93 Was ist die Krähe gegen den Paradies vog**! !
— PatämiaUm, JVS».
94 Was soll der Krähe die Leier and dem Schweine
Majoranol?
Bb Ton A. Otüiu* angefahiiofl alte« Sprichwort.
95 Was soll die Krähe unter den Nachtigalleu ? —
l^tt.: AUa roc« peittacm, «Ua ootnmix louaitnr. — Ort-
cnlna iBternuM«. (Erasm., 34»: Bindtr /. ClS; U, 1243;
Swleim, 391.;
96 Wem die Krähe ein Auge aushackt, dem raubt
die Eule bald auch das andere. — Aiimnnn
rt. 419,
97 Wenn die Krähe das Krächaen Hesse, so fräase
sie das Aas allein.
üoU.i Zoo de kta^i baar kratton liet , zlj jioudo bare proni
alleen behouden. (Harm'wtn^f . t, 447^.;
98 Wenn die Krähe die Nachtigall lobt, so ge-
schieht*« wegen der Federn , nicht wegen des
Gesanges. — Aiimunn VI, 415.
99 Wenn die Krähe gebadet, ist sie ebenso als
wenn sie nicht gebadet. — Htnn»bvrg lY, 35.
Mk4.: Bwer die krAn twoht, dk von mßret alcb ir evrar-
aer glana, (Krant.) Wer waicbt den siogel, da« er »Ine
roete 1&, wer b4t die kril, das man ir ewerso tribe-tol
ea Im alle« wol crgAn, erteilet nnde weU^t. (Wih.)
— Ein twarxin krt, awrr tie gebAt to wir! ein Anr.h uilit
wito. (f\ju,,} _ gich bodct diu V.ra cuU aliifiu ds«
und kaa doch ninuner werden wli. (Fttidank.) (Zin^
1667
Krähe
100 Wenn die Krabe mit dem Adler flireitet, so
verliert sie den Kopf.
101 Wenn die Krähe achreit, ißt der Regen liicbt
weil
102 Wena die Krähen schrein^ stellt öich Kegen ein,
Mjkg Auf BeobMiblung nih«n. (S. Jude 75.)
103 Wenn die Krähen sprechen, fliehen die Nach-
tigallen.
104. Wenn du eine Krähe auiziebet, 90 wird sie
deioem Kinde die Augen aushacken. — iMnck^
Ut, YUl. 11,
105 Wenn Krähen der Leute Führer sind, bo kom-
men sie zu Hundegerippen.
IOC Wenn sich die Kr&he auf die Mahd setzt, £cigt
es schlaf! (t*"*i Wetter an. - — Bannmarlen. I, 9&.
Kiiii iiicht nur »U WetteriTophoten , sie »i'io-
Itu ci ^ Volk»ylauben tine KoUti, lu Ober-
Oftterr nkiu<jartttn <a. a. 0.) violus gesammelt.
Wetia man (dort) auf dem Weg« ist, und hOrt in der
KlK« den Ruf eiimr KrAhii^ so sagt mui: „Duik dir,
Jtxoo, wann'* tnich gobt an; seht'» uicli nod «i , »o
flieg d»vuo(** AucU so: „ Diuili dar Kx«, wenn'a d* a
GlUck woasti oa Bclireiat; wan a UDglück, ea Bohweigvt.'*
Oder Aticb : „nank dir Gott, Ktoji, wcun cb mich an-
gebt, krjlli niicb noohmal Aul'* Thut lie dioa. eo bat
man gowiat Gluck ca orwart«:o. Man »ogt aucb, „Kra'!,
Kra'l, grat dir dein Spoia, grat mir daa ewig« Himmcl-
reicbt" Der Bu/ der Kräbo beduutot darum Glück , weil
«r lautet: «rat, grat, d. b. oa gerülh, c« gtir4tti. ,.Krft-
wilfn" briiigco dem Jügur UlUck; rciaJicbDr tragt ale
bOBtüudig bei aicb. Wird ein Sohwciu gcicblachict, »o
tbutraan ein gewiaaeB Stack Fleiicb auf di« Seite, waa
mau f^rafl«>iBCb" ueuüi, und hiugteii au einüa Uatun
aar Wenn mau ilen juQg«D UUbncben und GAiialein
die gedorrte Leber aioor im MAn geBcboBseneu Krähe
(„MJtrxcokrjtbo'') an freaaen gibt, eo aoli aie „ nicht«"
fangen könui'n. — Woüu die „Todlenkxa'^' ( Curv. coru.
Lin.) ihr,,Wfsbo** ruft, «o »tirbt beild Ji-tuAud aua d«?r
N;^bO| BohruU 6ip dreimal, geht cb olneu Mann, sohroit
«i« ««einiftl. cin.0 l^rau an. Man bokreunt« ticii liaher
elnat und butote, daaa man in keine 'i'üdailndc falle, and
auub um Abwendung andern Unheils. In AltmULnsicr
8I»i«lt neben der graueo Krlho aucb die Mandotkrithe
dJMC Kollo, (Vgl. ßaHiHgarim, l, ^A fg.)
107 Wenn sich die Krabe vor Maientag im Korn
verstecken kann, so geräth es wohl. — Stm-
108 Wenn sie (schlechte Sänger) sich mit Krähen
messen, werden sie übertroflen.
109 Wenn eik de Krei vor Meidag in*t Korn ver-
stekcn kann« so gut et en gesegneten Som-
mer. (fchmutn,) — SchtOsv, 11 f SIT; hochdeiai<cli Imi
Hörte, 3M7.
110 Wer eine Krähe aufzieht^ dem backt sie dann
die Augen aus. — ScMechtn, 3S7.
Man aagt der Krfibo ailerbaad SoliUiiuneB nach, oder
gebraucht aie ola Bild cur Veranacbaulichung vob Cq-
vollkojntoDnheitvn im liäbeo. Die BlUtttn wullün wiaaen,
es gea^bebo nur, weil sie die Wahrheit aageu : Kragen
ar fordl ond st hun «iger sandingea. (Vrut. dun., l'i'l.j
BoU-! Breng kraal ci|>, on cij aal u de oogon uitylklcaa.
(Harrel'omfe , I, \V..\}
111 Wer sich die Krähü: auf die Achsel setzen (ho-
firen) lässt, dem kommen bald die Knien auf
den Kopf.
MoU.: AIb de knMijen ißmaad beich...., «traJka botcU. ...
bom ook de uilen. ( IJarrtfuiviet , I, 445 '.J
112 Wer unter die Krähen kommt, rauss krächzen
wie sie. (ObertcMes.) — neinsber^n iU , 94.
Suhm.: Kdys pnjdei meii vr&oy, moalR kr&kaf jako ony,
(dfitakoi>»kii , 3t<.J
Pohl..' Ki«dy prxjrjdxiei« mt«dsy wroDji krakaj jok i oiif.
(Ctiakowiky, 3J; Lompa, Iß.)
113 Wo eine Krähe sitzt, da sitzen bald zehn. —
Mtmann VI, 505.
Böhm.: Vrina Tcdld Trtny ifidÄ, jeden dnibßma vorm
bledA, (Ötlakotrky , S8.;
114 Wo Krähe, gits keni Dieteli. ßuifmo
11& Wohin die Krähe fliegt, muss ihr der Schwanz
folgen. — IViockler. Vlll, «Ä.
iToK. .-Baar de kraal vliQgt, moet b»«r ataart volgen. (Uam-
hmnit, I. 44*».;
•116 Auf die Krähe zielen und die Kuh treifen.
Dlo KtiLbon Bfitaen siob aawdilen auf den BückOD der
Kühl!. Al*u den Freund statt di>a Foindos Tarwauden,
Buhtt': Mlfil na orla, a Irefil vul«^ — Mihi na vr&nn, a
treni kr&vu. (ÖeUiko^tk-y , 3t» 1,;
*117 Das ist eine weisse Kr&he.
BoU.: Dal ii eooe witte kraai. fBarr*^ami^ .
*118 Das ist keine Krähe von gestern
El iit ein alter Fuchs , ein Scblsckopf,
*119 Das sind ^swei Krähen auf einen SehoM.
•120 Davon soll die Krähe fett werd«ti.
*121 Davon wird die Krähe auch niclit fett
*122 De Kroe krische no SchnL r^»c6c«Mvf ^-«Urj ^
SchujtU'T. 94.
*123 Der lebt mit allen Krähen um die Wet**-.
•124 l>ie Krähe fus8t (raubt) den Skorpion.
Von «olchen , die andern BcbiMleQ woUon. voa 4am
sie uiclit weniger Schaden tu. befUrchteji halwa. V«
jene Krähe, die einen Skorpion genaubt hatia, sir
durch den Rcbogcnea Schwans desMlbea «in* iMMt
Wunde erhielt.
*125 Die Krähe singt so lieblich als die Letdk,
wenn man auf keine achtet.
•I2ü Die Krähe soll kein Vogel aeiu!
Zu orgiLnceu: wenn da« KM<:fai«lM;
achiobt. Scherzhaft« Drjhiuiif ud«r
*1'27 Die Krähe unter den Pfauen.
üfjtl.: l>Aar ia een Tarkcm onder
/. 358.;
•128 Die Kroho will mit dem Adler
twe/ciii. 392; Simrock, &SW.
Lac.: AijuiUm cnmix proTocat. fUa'\^«it, 13:
/, ,17 r fi,^tjhohl , rx)
• 129 Die Krähen halten lloch2eiL
So Bogt man in Oberöstorreich, vr«na dia
Im Herbat« aammelu, und uiah m«iai, je gii^mß ii
Zahl und j« liijber der Flug, deato
Jahr. (Battuiffartritt /, 'JS.J
•130 Die Krähen weidlich darüber
Kitrfurjtlm mn Sack«rn , von K^ rtm B*^«t (LdlpSif UK.
S. ao3.
Sich Über etwa» sehr lobhaft frenon.
•131 Diese Krähe ist geatom nicht mit dem Fisfir
gebäumt und mit Brei gefüttert.
Von einem darobtriebemBn , gewiuidl«n
Btreita.
, je gr6mm
giii«ui«iMff^
*132 Kine Krähe für eine Nachtigall kaxifen.
•133 Eine Krähe mit Pfauenfedern.
B'Mi.: Het is octLo krkai in paaTtwen<TCHiler«&. fifortvicak
Xaf.: Calrns comatoa. (Uariiai^ (Binder iJ, 4Hi:tk^
«iiu. 3.S1.;
* 134 Eine Krähe wasichen.
Eh'j!.: Uo ia w.ialiin« the crow. (Bokn II, ©J
•135 Einer Krähe die Augen aufihackeit,
•136 Er hat zwei Krähen auf eituua] jrmrhotiiftB
BeU, .- Hij «chiet kwee kiaaUan In Ain «Chot. fJTjiiiii^w.
/, 446",)
* 137 Er weiss die Krähen von seineu KirsuhlilBdN!!
zu vertreiben,
IIvtL: l{ij zal de krAftjan wd uit den karfl«ji
houden. (Barreb-mce. I, «4".j
•138 Es ißt die Krähe in der Fabel Aesop^s.
Wer sich mit anderer Gatem brUatet , fromdei
tbum alch aneignet, aieb mit fremden PmlorB
•139 Es wird's keine Krähe auBkratzen. — Siif«r.ia'
* 140 He wct dar so vel af, as de Kr^i vom S»
dage. (Ihtsi) — Schütu!. 11, S47.
NiUnliob nicht«.
•141 Ui da hflni ap üs an Kriak nn e Mise. C^'crifn:
Kr erbebt stob, macht aicb groas, wi» die KriM (■
Nobel. Yum Hochmtithigon.
* 142 lli skint üüs an Krifik on ä MisU fAW«t*ir.
ndum.J — Haupt. MII. S74. 4.
Auf Amrum: Hat dö bat» np aUs an Kriak aaalfiA
B,jupt, Vlll, 374, 4.; Ea macht sich wie edM Krt^
m Nobel.
*H3 Ich wolt, dasB dir die Kraen die Augen aat-
pluckten. — Eymng, ///,75.
•144 Krähen für Tauben halten (nehmen, Verkaufes).
— Mtmann VI, 517.
•145 Mit dem hab' ich eine Krähe xu pflückfiD.
(S. Hahn 1.)
Krtpl.: l haT« a orow 10 pluok wläa jro«. (Bckm ti^ ttt^)
It.: Avero mala gatta da polare.
•146 Säch, wo de Krö de Häinjdem huoi. Säm-
«Iirr, 1U80.
•147 Sie ist eine wilde Krähe.
Von einem lualtgvii, mnthwilllgeu Mjykkoii.
BoU.: Hot i« oeaa «Ude krAAi. (Bfur^^timi^^ tl Mi**^
C?'
,569
Krabelü — Kriihcnfass
Krähennest — Kram
1570
•Uö Stftfner und naasewiler Krehe.*
B«i SkUrmfitler (S. AO) uator den Hieb«, Stioli« and
Tt!raciituiifr«u»m»Q, »bw uuotklArt.
Xraheln.
Ma niuaas kralicia, wo's einem betfst. — Km-
leribtnif, Scvmmalat IMW.
1 Man muBS nicht zu früh kräbeo.
KicLt juüela vor dtr Zelt; erttdea Aa«gaogd«r Sache
Abwarten,
2 ^ymer mehr krähet ein kur * wie ein han. —
Luther* J/ir, , S, 10,
'> Kur, Kurr«, einer der vielen Kunstn , dit> der 15S0
ron den PortUKleeou «u« Indien (K^w . ii Eo-
t^ptk gebrachte, naoU uuter dvm Niin u ba-
IcAiiate Yogel erhalten bat. (Vgl. . Ui,
3 Swenne hüt gekrat der abent han, da2 krut woi
• marner triuten kann. — //. fon Uium, isie— i3W.
Wenn der Abend kommt, gpfrht die Kat«« { mamer,
momer} aaf Kaub. Di« Kauen rerbergen tieb im
Krauts tdto lieben tie e«.
4 Viel besser kräht der Ilahn, so er die Kehle
feuchtet an* — Ettviein. Sil.
Lat.i CautabU nieliue coUato guttore gallo». (Eiul^in, 370J
5 Vor dum Krähen des Hahnes flieben alle boaen
Gespenster. — Montmm^ UeuUtki> WtUuftMtt, ledHoha
t»5e, iLj
*6 Da kräht kein Hahn danaoli.
Oleiohgultigkoit bei gewlieea frelgnietea. Dw Hnbn
krabt nach uichtij wenn al»u der UaLu oiobt «ÜiiBAl
nach etwa« krAbt . loi muii e« «ebr unbemerkl bUlbeo.
•? Die kräht wie ein Hahn.
m Singt achleobt.
I •ö Doa kreit nich Hu&d or Han na, — ilohmkt.
B J, 70, SchtUtfr, in, U"; Lohrmitfl. II. eS, htnt. 6«.
H Lattndor/ iFrummunn , il , Ui) bemerkt iu dteeor Be-
H deneart : >'■• * •■ ■ '• '^"ti in der An?" '«^" "^'ncb'^a
■ U4n (H<> : iiiu) hat «i u vcr-
■ rubrt, d i.andk'Mt ob sn
^B ■•laen. Jiruciiiuu« i-mu »u den Hund d^iMi, «...u.^. .,^'jeCbt,
^B nenn man aach aberbaupt von »olcben Zatammeuatel'
■ Ittngeo wird Mgen maiMn, daae »ie itet« mehr dem
^M SpracheofUble aU dem Spraubbcwujataeln ibfeu l'r*
H »inniig Terdaoken." Lat.'ndKir/ macbtnocb auf die
Anwenduug dee „Oder" in der obigen Redensart nach
iiT in der Art de« L»-
•iiier voraugeKangeneo Vemetnung
leiuiicbeu aiiimerkiam, die auoL in andern jHedianear-
teu vorkommt , a. U. In de gtrttinp ie k^u Grund orer
BorrtD (Boden ). i>e Lud habbcu nick Katt orer Hund.
Ue w4t mcb ron bot orer hdl, Dor ii nich btock orer
fittl (Stiei) mir roo.
B>Ai,i DaA kraait noch baan oocb teo. (Harrfbon*t4,
J. 2bA».;
* 9 Dor krüt gennen Hahn no. CKtwe.) — Ftrmmuk^
i. »«S.9S.
♦ 10 Er obrait wie der Goggel nf em Mist. {iMsemj
Dan.: Han galer «om en vej-r-h^ae. (Frv9. dam., ai}.>
•11 Er kamt weder krähen noch gackern. — Aitmaim
VI. ai7.
•12 Ma doif nich ze fri krä'n. (S<iAm,\ — Fta\nmaHn.
iU, >4«, 231; r,<itm>hhe. 8i'l.
„!>• liegt eben der Hund begraben, doei »nlche Lotte
rn frah kreUeu und immer eher fliegen «ollen, al* Ibn'n
die Plngel gawaetifen lijid." (A*lUr, 161 ^.^
*t3 Sie krikbt wie die Heunei wenn sie auf dem
Bienenkorb sitzt- (StaU*tfi6HMj — rruekbtrr^. aiO,
KriLhenau£e-
* 1 £r mochte ihr am liebsten Krihögel geben. —
Die Kr4h«naag«& «ind die B*mn •!&•■ auf Ceylon
und im eudlicben Alien wuo beenden Baiuii (Stircbaot
nujt TotnicaK der wegeo dci in ibm eatbaltencB alrjch-
nine ale Gift wirkt.
•2 Etwa« mit Kräbenaugen anaeben.
Klage Leute bintergaben , aberlittcn. Ton Mhr SohArf-
und HeUeebenden,
* 3 S' machta anand'r mitKrOa-AjIan vVgiui. C(h$i»n.-
Si:i(JHm.J — Peirr. 44".
Bl« wAchtan einander mit Krithenangen vergeben, eo
fkl*«h imd ftlnde«lig eind sie gegeneinander.
Xr4beafkLaa.
'Mit etucm Krihenfusa gebt er hinein und mit
cmem Ks^elhuf kommt er heraus. — thmk-
hardl. IM.
Wenn ein Meueh ohne Lebentart den F«ln«*bild*>
tan iplelen will. ]>aber, ««U b«& den Arabern dl«
sanmtllcbea Tbellaebmar aa «itt«r MAbls«!! am
DairrscBii SPBJoattrOnrmn'LKaucoB. ZI.
k
eiööf SoLümcI cssfo , waintirinilden Ficiicrn rp». 1, lUit
iii : . -.- Mteae Aottan ■ !.-
1- n ei eine •'•
j; SU die Sohü ^-
IicL ^uaiuuj;jvu<.udruckva und nur it
einmal herautxunehnjon. Wer aboi
langen eine kleine Hand (wie ein h <^i,
aber tie •<:■ autjefulU berauabrinift, da»» me «iu^m Km-
meifuif gleicht, den trifft der Spott de« Spriehworti.
Xr&hftnneat.
Ut en Kreienuess kommen kenn Laebduwen.
lMnir$.^,> — Hrmentch. i. *0l, fsh.
Sr&henapeok.
'Kinem Krabenapeck braten. — xumann ri. S20.
Krahn.
Dreh den Kr^hnen au, ea läuft trübe. — ihm.
i^t'tammfile Erzählungen, Frank/urJ a M i»',s \n, -jj,
Kr&hwlnkel.
•Es ist wie in Kr&bwinkel
Um Kngberzigkei: i kcit, VcrkrIirLLoit u.a. w.
in Öffentlichen Eii. und Aiigoio^frvhi-iteu am
beieiohnen. Ob ut ' i.c vnh .I.m. >!rvt in der
P'reneeiicben HheinjM'.'Mu/ iK ,u und
Lennop) gelegenen drei Oruch. ,«« und
wenn, welche gemeint sei, iit i
Krakan.
1 Krakau ist eine Stadt.
Damit beaeicbnrt ate der Polo aU r r (v4i»n
andern, ala dio ätadt der Stadt«. >' i^t nr:
Weidt du etwa uicbt, du»« Kri.k.< lat ale
Bnicftlev D«r ftnaae fnMÜth auet: in auch
nach Krakau, '• i«t allca wi<> ub^>rall i/, 77.^
Ä Krakau lat nicht an Einem Ti._ mt. —
Beinahe f^ 17. 7».
*3 Er geht von Krakau über Warscbau nach Lublin.
— HetmU^rg »/. 77.
Uta einen groaaea Umweg m bcsalehntti.
Srakahler.
*Er ist ein Krakehler. — £ia«ieta. 3:11. limmg. lU;
AViacfcfcicr *, 3lM.
Krakua.
*Er is a Krokus. flüi,''4*uuth. Broi^.)
D, b. eine uiohl meltf «uritrtfndl« Harnet ein v^erechnU
lener Meneeh.
Kr&kwa«eu.
KräKwagens gan lange. — siünmbur\i. iw^.
Bohwäohllche und krkukllohe Leute erreiuben mllos-
ter ein bvh«e Alter.
Xx&lan.
•Hei krält, als wenn em de Backtähne wass. —
rriffk6i>r*, ti«4
KraUe.
1 An den Krallen erkennt man die Kntze (den
Löwen).
2 Die Kralle lauert binter der Sammetpfote.
♦3 Die Krallen einziehen.
»1.: 11 iail patte de yelonrt.
•4 Er greift es nicht mit groben Krallen , sondern
mit verblümten Warten an. — I'mWci>i.35».
*5 Er macht Kralle und Sammtpfote zugleich.
•6 In jemandes Krallen fallen.
*7 Was er einmal in den Krelen bat, das b^t er
f es t, Sordhöhmenj
1 Ei Ist kein Kram so gut, man findet böse Wa4i-
ren darinnen. — Lehmann, jis, S7, Eöric, 3S2i;
S%mr»ck, SfOj, Froti, i»4.
2 Es wil ein jeder gern im Kram festateben. —
Pi-ln . III. IT . Itenuth . IM7. 9.
3 Fall me nit in den Krom, lot mick est üte-
packei bann. rWaldeck.J — CurUe, i3i. i70.
4 Im gut«:n Kram tindt man auch böse Wahren.
— Leitmattn. 1(10, ii ; 421. 6i u. !M>7, M.
6 In de Kr&m is töI to kop. — Butrm, IM: SU'
Mit «lanm WoohMbett tat alUriel vefbitnd«n.
6 In f^*»— TroBBem Kram find alle Waaren um
7 J^eJ . .,^.. seinen Kram für den besten (schön-
sten). — Hnntbetn Hl. n«.
8 Mit Kram gv^scbweigi man Kinder. — Eu<«U»n. tOi.
9 Was dir nicht in deinen kromen dient, lata
aussen. — Hentt(k,«n. iS,
tat. Ta Id Qttod bonttoii eat «scerpUi dlaii qniMl ■*•
(OenücA, ((itt, U,J ^
Inm tft.
iMHIlM
1571
10 Wer ein Knun von ehren 'will aoffscWagen,
der tQQSS grossen ranm dazo machen. — Leh-
mann, lb6, 18.
£a gebort rjel rn Ehre,
11 "Wie der Kram, so der Korb.
JedPT mau lich nach »einer PeckD itreckeD, Wer
wenig Wa^re h^t, bf sacht k^aeu grou^n Korb, liif
den a. lu ^.
•12 Ana dam Krome wert wul nischte (nichta) war-
den, fSchlff.j — Frommann , lU , 2i: , Sil.
•13 Da ist (liegt) der g^anze Kram.
„Dar h»ilu den guuren £iAm.*' Alle« wM da l«t
ff^t.: Alm den bras, de gjuiscbe kxaam. (Harrtbomdt,
/. «««>.;
•14 Bapp ma nöd ön Kram. rOheTötiftreichj
T»pFe mit niobi in den (aasgelfrgteD) Erun» wi« dSe
fahTCDden ErimeT in den EUatera ihn «ndefr«n« d« b,
iniaeiie dicb siebt v^nrürend in m«ibe Angel«g«ni>eJten
and Pliüie'«
15 Da3 dienet in meinen Kram nicht. — TKeatrum
Diatolorum, 3^1}*'; Staat, $&i.
In Ponunem: D»t dAnt in tlnen ICiAm nicli. Ist
nicht in »Hncm Sinn. iDtihnert, ^i\^.)
*16 Daa kommt nicht ans seinem Kram.
D»t bat «r nicht »rdacfai, «rfimd«n, gfmacht.
/Vi.,' CeU n'«»t r»i de «a houti>|ue. (KHtrimgtr, W*.)
•17 Das passt in leinen Kram.
(Barrtbomdt
Fti^r VoiU hien Mon e*». { krittinotr , llO^J
. Dat :
J/ulL: Dnt komt in zijne kraam te pai.
•18 Dat i« en doli Kram. — Ddhnert, 2ii.
!>•■ ist eine Tcrwirrte Sache.
•19 Bat is en versteken Kram. rUoUt.j — Schütte»
rV, 198.
EtDC a«rri9<eD» BekanntichAfl, eine Verbindang , &«■
der man nicht klag wird.
•20 Dat is *n schlimmen Krara. — StürenttHrg.iio^.
Dat itt ein« BCfaUmniQ Sacbe^ eine Qble Geiebiohte.
•21 Ben Kram aaflhun.
Die Sache esthulien.
•22 Den Kram einlegen.
Fn.: D6taler le« march&nditof. (tLtxt^ngtr , 238*.;
•23 Den Kram verderben. — Eittkin^ 392; Dram, J, I97ft.
•24 Einem in den Kram hofiren, ehe er smsgelegt
ist, — Eudem . 392-
Bei fJmf/rmayrf Einem in d'* Kram dapp*o, eh daes
BT anliegt. — Einem in die Bede fallen, entgegnen, wi-
dersprechen, b«ror er <Uiiiit fertig ist, ehe er ■eine
eigcutliohe An«icht u. ■. w. aongesprochen hat.
•26 Einen leeren Kram zu Markt bringen. — ich-
mann. gSÜ , 47.
„Wer nicbte gelernt bat, vnnd kompt tmm AmpL,
der bringt ein lehren Kram zn Mark rnd redt Ton ■»-
eben wie em Papagey die denleehe aprach.«'
•26 Er hat den ganzen Kram verdorben.
Frr. : II a fait an bean chef d'asarre. (Krittinjftr , 131 ^\)
•27 Er weiss seinen Kram nach einer jeden Elle
Zn messen. — Parviiwahnn, 64*.
•28 Es dient (passt) in den (in •einen) Eram.
(S. Brufen 29, Opfer und Wasser.) — Trndtan» 5t8;
Körie, 3.'i21*
•29 Es ist kein gntiucg in meinen kram. (S. Mehl.)
— Framk. //. 33".
Frz.t Celu n'eH ims de rotte gibier. (Kritzingtr, 343**.;
*30 Ea soll mir memand in ilen Kram kommen,
ehe ich aiis^'epackt habe.
BöU.: Eom niet in mijne kraam, roor dat iek oJtgepakt
ben. (ßarrf'jomi-e , I, 446 *>J
•31 Es wird viel Kram geben.
Aergemi»!^ Unruhe , Streit.
•32 IIc klimmt d'r mit in de Kram. — Sturfnburg. 120 ^.
Es macht ihm WettJün&gkoiten, bringt Yerwirmng.
•33 Im Kram liegen.
„Ein Karellein, «in Jnngfrewlein, dan mne« epaefe-
Tcn fahren, jhre eigene Zehrhellerlein haben, jmnier
Im Kram lieffon mnd den Bcatel rnlier WOrtae haben,
dat> da« Aepffelein fein riletlich wOrde.^* (MatMtv, 95& ^.)
•34 Jedem Kram dienen. — Eimlein . 99i.
•35 Nicht in den Kram passen. — Braun, l, 1977.
*3G Nur in seinem Kram Augen haben. — Eitelfiit, 392.
*37 ScheisB mir nicht in den Kram^ eh' ich aui*
gelegt habe. Ciiott-Tkal.j
Wenn jemand in der Rede nnterbrocben wird.
i©r
•38 Se is in de Kram. — stvrrmkmrf , i»\
Befindet eich tra Wocbesb««!«.
•39 Se schall in de Krim. — Siurtmkurg. i»*.
I»t ach wanger.
•40 Sein Kram geht bald finscfav "bald lahm,
•41 Seinen Kram auspacken.
Frt. : Etaler ea marchandiae. (Kritsinfftr , HtX)
•Et fts en Kram. CSi€l>ahurg.-9dchsJ — Frmm
V. 35 . «7.
>)Krftm = S«a. (FrvmaHann , I\\ 19f^~&ki.
•cbomsig.
•Cramans machen.
,,Dronib Vater mach nicht ticI iTr^
Sackt, Fabeln und gute SchiefTik, XI', 1
hent gar Tiel kramanien.** (Bon* a-,
,.Ich werd nit aang Kranwin» mikcben."
24*9, 13 J
Xrajnbeker.
• 1 Dat di de Krambekert
•2 Dat wäre de Kambeker.
Poounereche Flneb-, S^chelt« und V
formell! , in denen das Wort KramKeker
für Teufel »teht, (Dä^nert, 25^3 »,J
Krajabnde.
Das dienet nicht in meine Kraxnbnde. — li>»
herger, /, 2, 171.
Xr&ZQ/el2i.
Krämeln bringt bätteln. — Buütng^, 79^,
Kramen.
1 Wer kramen will, der mues Mtindwerck kOofiCt
— ^ Petri. U, 7S0,
2 Wohlfeil ki*amcn, nichts verscheakexL — i^*-
redt, 11751*.
*3 Se f&ngk bal an zo krome. (Köu».) — Fv
i. 476. 3i9.
I^re Snthindnns steht nah« bevor.
•4 Sie kramen miteinander. (SiedtjiKnmu.)
Von den Liebeleien xwiachen Pvraouea baldadili^
sehleehtt.
*ö Was soll ich dir kranun? — Eistte%$k,9n.
Kr^ner.
1 An der Kramer Schwören soll eich
kehren. — riftat., v. 20,
ßSAm.i Enpock4 v&ror^üu a sonab^ plA£ n» koj«c ••
Lat.: Fboenicum pacta. (Ertum.,^i6; Du»ftl«»J. 109^: Jl^
der /, 13^1; //, 'J568J
2 An iada Grüma lobt sein Woa. rTffi ilirftfimiij
— Frommnun, III. 391. 40.
3 Bei Krämern lernt man kaafea, bei Sloitn
lernt man saufen, bei Lahmen lernt man ha-
ken, bei Trinkern lernt man trinken. — tf^
Tino. I, 300; S%mrock. W43,
4 Bis sich der Krämer (jüdisch: Soochor)
besinnt sich der Zöllner (Mobsin)
Tendlau, SSO.
6 Das ist ein kluger Krämer^ der den Dann thei*
rer verkauft als die Wurst.
0 Der Krümer bester Gewinn ist der Betrug.
7 Der Krämer ist nicht anders als der Krata.
8 Der Krämer raucht den schlechtesten TahacL
9 Der Krämer vnnd Wucherer Gedancken gtecktt
stets im Geltsack. — Uhtnaun. 2n, ao.
10 Der Krämer Wagen und Pflug iat Betrug.
11 Die Krämer kennen einander.
Moti. : Twee krameri kennen malkander wel. f BTun tlumm
I, »4ä»'J
12 Ein hungriger Krämer lobt auch Beine stdiluiuBftl
Waare.
Lat.: CiÜx haud f&eOe verum deeit. (S^yboUt, Ti,)
13 Ein ieder Kramer lobt seine war. — IVfrJ. 1/. loi.
Ithmann. //. 148. 39. Gaüt. 1039; 5itlor, 411. fUUf...
V. 19. Dürhiftg. 133, EMtelnn, 393; UTiiyer. tJ, SC. SM-
rock, 589G: Broun./, 1976, üfanton. 365.
Engl, : Etrery ntan likei bii own Ibings be«t. (Goal, XflW
It.: OKUun loda il suo mfestioro. (tiaat, 1351.)
tat.: Laadat Tonalee, qai vult extrndera nur«««» (Ma*
der J, ^h; II, 1636: S^konlurim, X.. 3; IVo^fMi««, «H;
EUtlrin. 3y3; Uaal, I0J9.- PhUfppi , f. 220; SeytitUt »HJ
— Malam ett, nuüuii] eit, dicik omni« rmtor «i csi»
Teeeaaerit, tunc gjorinbitar. (Sutor, 415.)
Span.: Lada bnhonoio alaba an» agniaa, (ho^n f, 106.1
Ong.: Minden cci^&nya mag a* IotM dfct^rt f O'oaJ, V39S.J
1573
Krämer
14 Ein Kramer der mcht gerne leugt, ein Jud der
niemand betreuprt, eiu Wae»er das olm Scha-
den fleust, eitt Wolff der kein Schaff zureist
vnd ein Wucherer ohn Geld *itid fiinff Mer-
wttnder in der Welt — /vin./^aio.
15 Ein Kramer kann sich schwerlich hüten für
vnrechi. — Petri, ü, aio.
10 Ein Kraracr muss »einer War das Wort reden,
sie kana selber nicht. — IWn, II, Jio.
17 Ein Kramer scUemet sich, ledig wider zukom-
men. — /wn. //. aio.
1$ Ein Krämer, der nicht Mausdreck ftir Pfeffer
eiriiiLhuatzen kann, hat sein Handwerk nicht
wohl gelernt» — Euelnn, 393; Simrock, ftS99; flroiifii.
Dl« Butler: Mit vlaltta Loben rirtAUobt ein Kluffer
irol die Bonten gegen d** Sobvoin. (Altmann 17, 444.;
19 Ein Krämer kan bald sehen, was er vor ein
Kauifmann vorm Kram hat. — Lehmann, ??. 4J.
*20 Ein Krämer macht keinen Jahrmarkt. — Pars-
mmkfm , 345.
21 Ein Kramer neidet den andern. (s. Botuer
91 u. 94.)
Fr$.! 0«ni de moiine *fUt gen« oovieuz. (Ltrouji, //. i'iG.)
23 Ein Krämer ohne Verstand kommt bald ausser
Land. (S. Kaufm^no 31.)
*J3 Ein Kramer versäumt nicht leicht einen Markt.
— tHMior., Vm. »: Simrock, 5905,
24 Ein schlechter Krämer, der s^ine (eigene)
Waare veracht't.
25 Es ist ein Bchlechter KrAmer, der nicht Mäuse-
dreck für Pl'eöer verkaufen kann» sagte der
Ablassmönch. — KlmUrffiie^ei , SS, 3.
26 £» legt kein kramer von eins kauffroans (Käu-
fers, Kunden) wegen auss. — Franck, U, 7o»;
tiTvUr. l, J7; Nin, tl, J«4. Lehmann, 399. 7, K\Mnn,
391. SimrocA. 3904; Kurie, 33IS: nein»h*yq ill. i%.
„Kiik Krümerf d«r will liBb«n fvil» dar blndt cit uf
»\n S»k und Seil , da«i ciaftr von Ihm kouf »Hein , wftnn
•T afblndt, wandet» er d«r Oemaüi." Dir Kuh«o: Um
Kin«! M«ring« willen wird keiner FtechbSudler ge-
nannt. (AUmann lY, 417.)
27 Es siud nicht die groason Krämer allein, welche
die Messe machen.
29 Für einen Krimer ist's ein Glück, wenn er auf
einem Fuss lahm ist.
29 Gehe hyn, wei-d ein kramer, ein scbalck, sagt
der hencker zu seinem knecfat. — Aimvta t, 23«;
E\/enot([, 134*; Efftmn^, //, 44. Lehmann, 4^. 74; Eite-
letn. 393; So Her . 143 . Simrack , 4901.
Naeh dletem Sprichwort tansi in d«nt«cbeo Landern
die Kramerei für lo unelirlicfa gehalten worden aeln. all
In Ti^lerAngen noch dieeeBtUAdedaa Amt desITeDkcr»
ill. „Dom Kr&merg«iet«<% bemerkt 8uHer{iL. a. O j, „Ibut
man auch nicht unrecht^ wenn man ihn Air «brto« biU.
Und wenn eine i;anz« Nation Ton dem Krfl.mergei«t* be-
•eelt »ein konnte, lo wUrd« ich eie fAr dir rcrdorbenet«
halten mtlMen." Denaelben AburhrQ ob dem Krlmer-
gellte drttckea auch andere Spru'Uwürter au«, in denen
die Krftmer «ieh in einer lieieUvcbart befinden, di« 9jm-
boliicb let. (S. Bettler t'i u. Hund JS.)
30 Jeder Krümmer hält seinen Laden für den schön-
sten.
SChm.: M^J kr4m jeet nfjpjknejif. (Cttakottt^, 344.J
Pi/tH.t Katdcmo iwoje aaJplt^i^viMe« (CelmiQWtkf.iti,)
31 Jeder Krftmer lobt seinen Kram. — ITdrf*. 3423.
ff0U.: Elke kramer prljet xijne waaren aan. (ffarrtbomd0,
I. 449^.; — Klke man kramer itaat voor cijne kram.
(aarr4Um**, t, 446 bj
L*t.: Laudat Te&alec quot rnlt eslruiere meroea*
Schwad,: Hwar klOpmmn rooaar «in* w»liror. (Qrubh, IMJ
32 Jeder Kr4mer ruft in seine Bude.
M«H,: Stk kfMuu tao%% sM>* »»• 4»9««- (Btrr«^m4e.
33 Jeder Krimer trüigt seine eigene Hocke.
KngL: LM everr pedlar cekrrj bii owa budeo. (B^hn
iVt..' Obäena m«rcifr nortera to« piaier. — CbaovA mer>
der pnee eet atfulltee eteon panter. (Ltrou*, ft, 108 J
94 Kein kramer verspricht seio eigen wahr. — U»-
«31. 11. Ptfln.ir. 417.
m Mwdb.s
Krämergewicht — KrÄmerlateia ] 574
35 Kein Krilmer gedeiht zu Hause*
Lat.: Impigrr extremoi currit mereator «d Indoi, per mart«
pauperiaot fngione, per «axa, per igno». (Bortu.) (Phi-
lifVi, /, IWJ
36 Kieme Kramer, kleine Korbe (Hocken, Butten).
Fri.t A }>etit raercier, prtit panier, (iiaal »7^,- Irrous,
All, lOJ. UuJiuT, i33*i.J
IIoH.: Kleine kramer, kleine kraam. (Ifnrrelvm*>, I, UÜ^A
37 Kleine KrÄmer treiben keinen grossen Handel.
iloll.: Ligte kramert drijven geea' iwaren bandel. (tlarr^
l>vm^0, /, 44i*«.;
38 Kramer haben» für ein rechtm&saigen gewin,
dnsa sie sich mit ander Leut schaden bereichen.
— Ldtittitnnf 414, 7,
39 Krümer, die nach dem Markte kommen (wenn
die Kaufleut«? fort sind), werden uicht reich.
Aber lebr bald und leicht arm.
40 Krämer, die wenig Wahren haben, machen gross
gesperr, dasa sie den grossen gleich sehen.
— Lehmann, 363. 36 u. 714. 3.
4i Krämer liegen gern. — Franck, /.ll^, Lehmann,
tl, 314. 67. Pelii, li, 42«; A'Jrf«, SSM.
49 Kriimer schwören ums Geld, wie's ihnen gefiillt.
43 Krämer und Käufer messen (wagen, «ähleü) ver-
schieden.
Ijii> Kufnen : Zftblt der KrSmer, gehen neun auf« Zehnte
rt<(. blitzt der Küufer, gehen elf darauf. (AUmanm
Vf. 4y3.>
44 Loep hen und werde eyn kramer, alle dynen
fründen to schände, sprack de Scharprichtcr
tbo syuera knechte, alse he nicht dogeuwolde.
— lietHekf. CCXm.
ffott.i Ga weg, Word een kramer, cei de bsul toi Bijnea
kneebt. (Harrebomt* , l, 448*».J
45 Man kennt den Krämer am Schilde (an der
Waar«).
MoiLi Aan de man k«nt men den kramen. ( Ütkrrtbomdt,
I, 44S»J
46 Nigge (neue) Kroamers un alle (alte) Fäuer-
troanen, doa mot me sik vööer waren. (BureH.)
47 Töf, du schallst na de Stadt to'n Kramer in de
Lehr', da schallst du achter de Bod' staen as en
Lueropenpenning, sagte der Bauer zu seinem
Sohne, da er nicht in der Wirthschaft arbei-
ten wollte. — OiermUfen , J30.
43 Verdorbener Krimer, guter Mäkler. — Kön,; jsw.
(8. Kaufmann 39).
49 Was kann ein Krämer vom Seehandel verstehen !
Wer immer in beeobr&nkten TerhikltniMen g»(ebt hat,
kajui die Combinatlonen der hohem Politik ebenao
ireaiff begreifen, als der DorfkrAmer mitten im Lande
den Seehandel.
50 Wenn der Krämer den Mund aufzuthun weiss
und der Käufer die Augen, so ist beiden ge-
holfen. — Mtmann V, 117.
51 Wie der Krämer, so der Korb.
Die Hauabaltung, der Alifwand lotl llob lia«h der
Einnahme richten.
Fn,: A petit mercier, petit panter. CLendrof, 999; Bohn
I, 4.J
52 Wie der Krämer, so der Kram.
Böhm.: Jakf pAn, takor^ kr&m. (Öeiakorgky, 3U.)
53 Zwei Krlkmer wissen wol , was eine Nadel kostet,
JlotL : Twee kramen kennen wel den priji van eene naald.
(Barrtb^met, I, ^^^.)
*54 Der Krämer wird länger leben als seine Elle.
— SimrotA. S903; Kör»e.348S.
Mit dem Ton anf: der. Diese Elie eobliesil Ihre Tbft-
tigkeit mit Bankrott.
Krämer^ wicht.
Kramergewicht muss wie Silbergewicht sein. —
fcrflf. SM, 176.
r ' Mir den HandeUrarkebr riebtiges Otwlebt.
(,s ..;
tihü ' -«icht echol glich tilbergewrloht iln. (Ort-
;<>/, V . 'S loj.;
KHLmerla'teinu
Dat '■ K'^TTiAflatin. ^- SeKniw, llt, w.
I huen die Lente der untern Volksklaiien
B . FrrmdipracbUcbe, wa« »ie nicht vereia'
lic 9Wf gn •culechtei Latein. Auch in Meek*
IfL • ickerf man rp R'-Iiweljoh vude da Kra-
m* ■ 4iacb«r »-744 Wolicb vudö dwelech daher
baevoi'' vu']4 dat huueertace mank d«» daeeot auer
1575
Krämleiii — Kranich
HftiM m4 mur Kop »««r rise^ Hape» nerpct. ■' ('A.
J?»fl..' B«t ii Kr*me< LaUJiu (EarrH<m4*, t. i««^.;
*1 Die (beiden) können ihr Kramel sosammen-
•cilUgetl. (Stft^^it^hmm.)
P*«*c«i juciuAAdrer, köndcn «ich Itcinibta.
*2 M&cliea dot» (das) Krümel zum Biihmel (Raii-
aeii). /'/nd! ♦•<ci^ .,
•3 8' wiküti '8 Krem... .... ...lii» laache. — /Vfrr.iO.
W'illfn pm«Ad«r beir»tb«tt.
KraxnxnetBVOg'eL
1 Eiii uelter Kram inet* vogel, rief der Schneider,
und aas eine Eule. (Unvmmirr,) — » Harfcr, ^44.
% Wenn »ich die Kramtnctevägei streiten, kann
niMn »le mit d*'n Häjiden greiffn.
Itttn.T N»*r trancme »trid«, kAad liuitiil la^v dem med luea-
demr. (ttor. dem., :.M.J
•3 Da« geht über den Krammetsrogel.
Uie Bremer ichat^ Flnunflaetcvogel llb«r illc«
ikndi.re Vogetwil'i . reibt Ilorat in elAem »ei-
uer Briefe: „Nil i. '•
Pön. : Blandt fae]«oe umio*.'^«. iLrAmt-foglen , blaudt de ftre-
.'^ ftfdd« lijT h»reii for Ickkeni« ■pil■c^. (Prot. <iam. , 357.J
• Seinen Kränipel hertuLtermachen.
Krampf.
Ich leide an Krämpfen, tagte der Aal, als er
dem Fischer den Arm durch einen Schlag ge-
lahmt hatte.
Kfii'. fianda oB , a« ibe «lectriu eel taid to tbe cocknej.
Kranaviretatraaoli.
Vor einem Kranawetstrauch ' soll man den Hut
abnehmen, vor einem Hüllerbüschen nieder-
knien* i'iSlrirmwrtJ — Sonntag,
^i Name de« Wacbbolder« in Oesterreicb osd Bkieru.
Kranen,
* 1 Hai kraned ' fiick an die Hucke an der Mist*
gafiel. {Grtxficiiojt Mark.J — Fri/fnmti»H . V, 60,^2.
'1 Si)t kraoen =?Ianii9ti UaIji taacbiin, lich breit ma*
r'ehcD, Hieb m dl« Brutt werfen, Krukr4D0 = Kr&aicb;
Kr»nf«n ^~ H«tiD um Kassa . an der KaffeekaDoe.
*2 Hai kraned sik as ea 8preulhaneu (Truthahn).
(ihafHhüfi Wurk.i — t''mmtnannj V, 60. 32.
KrasA-el.
* 1 Lr hat ihm einen Krangel drein gemacht. rA'ür-
£f bat actu Vorbab«n dufchkreazt.
•2 Er thut mir allen Krangel an. (Würiemkerj/.j —
Ktftn, I, '2S4.
£r mxtilx iai«h, wo tr kiu^n.
Kranffli.
• Lr ist en schUtzlige KrangU. — SHtvrmptster , ss.
Sranloh.
1 Der Kranich hat hohe Beine, aber schlechtes
FlfiiBch.
£6hm. : JurAbok panikjP ptAk , ftle oIUupskA polrava. (Öcla-
^otn,: J«riu|b«k psatki ptak, A ehiopak« pptnwa. (Cela'
2 Der Kranich vud der fuchs sind eines des an-
dern (jasterey wenig gebessert. — t^etn, ll^ 98;
Uenü<:h , 1274 , 8S.
3 Ein Kranich pickt dem andern die Augen nicht
aus, — ParCnnitiktjH . 2410.
Aber wüi ein Motiacb dem andern.
4 Kommen die Kraniche geflogen, eo kommt der
Winter jj^eKO^cu. fEunKtnhen,) — IfoeM, HO.
In Vonetien ^agt mau: Wcun die Krank-be rorUber-
aiabeu. kommt Wind und liegen. (Reiu^fjfrff Vtll, h^)
5 Tausend Kraniche in der Luft sind nicht so
viel werth als ein Sperling in der Hand. —
BurcUiardt. 3.
6 Wenn der Kranich fortlieht, kehrt die Schwalbe
wieder.
7 Wenn der Kranich mit dem Pferde tanzt» kommt
er lahm nach Hans,
I>än.: Naar txuuDn gaacr i d&nd« mod itodbetton, f&A«T
hnn brudne been. {Bohn i , 392.;
8 Wenn der Kranich mit dem Specht klettern
will, so bricht er diis Bein.
In Finland: Einmal wollte fl«r Kraniob aaoh %ni
den B&nm, da bracb er gloicb daa Bfllu. (ßertram, 73.)
9 Wenn die Kranich mit einander streiten, kan
man sie nüt htodeu fangen* — Lehmann j sis, il.
10 Wenn die Kraniche und wilden Ginse Beb«
nach Han?, so bleibt der Winter niekik^
aas. (SrhiM j — Bo*td. loiu
11 Wi« der Kranich fliegt ebert 3te«r, so üigie
wieiJtr her.
•12 Den Kranich machen (spielen).
LffeBg« auf eiikem FI«cke rtehcti , läas* X^^cai wn%
* 13 Den fiLranicli znm Teichwärter maclien. — i^
m(um V. iU. lUifuberg il\ «7.
* 14 £« geht ihm wie dem Krtmich , er wollte fax
tind kiui (kann) nich. rsttttim.j
*15 Nach einem Kranich zielen tmd eine» Sf«^
treffen.
1 Besser kranck vnd fromb, dann gefond tti
gOttloM. — Pari, IK 3». limitch, U3S. O.
2 Besser krank aU unter d»* Bank.
Im Or»b«.
3 Besser krank am Leibe als an der Seele.
Dan.: Bddx« at vffr« »y^ p«k l«9«^^t (>a4 p«S ISM»-
Lfttgemet* knakhed biudrer fra b«fillUiii|F, mtm^lMm
fra bimmalen. (Prat. dait., :>3^ u. 357.^
4 Binnen krank un buten blank. — Sdmt»,Lm^
5 Einer der Kranck, ein Krüppel vnd an Uiaia
vnd Füssen lam ißt, der kau die werck &m p»
Sunden Menschen nicht thun. — L^mam, m,k
6 £a ist keiner kmuck, es ist ohn sein dauk —
/Vfri. //. f€6; llenurh, 644. S«.
7 Es ist üienjnnd so krank, er hofft anf BesaStOf.
Xur..- A»gTOlr> dam anima est, ipe« €«t. fClecraJ (^
t^Ul, VI; fkiUppi, I. IS; Bindtr II, a»f /«nMw, I:
S Es kann sich einer wol Kranck sorgen, «ibe
nicht Reich. — Lehmann, t^, »,
9 Es sind nicht alle kranck, die ach md Wa
schreien« — /^nn. tl, m: SimroiA, iso*: Hiwani
/F. 30.
f^Nicbt ttlAub. d»f itAts in k.rmnkbeit »leb. «er »
nter BOhreittt ach vnd web.** (Loci comrn. , 134.>
L«t,: Noo iDflnnatnr qulaquia na* ua« Ukw tMlOu^ ß^
ctmm., 134.;
10 Es sind nicht alle krank, die in OimmMbtU'
len. — Simrock, 7664; Körte, «Ä^, Hctti*l>rri IT,%.
11 Krank baut er eine Kapelle; gesund bricht tf
eine Kh'che ab. — JjraMoti» aas.
12 Krank ou ongesond, on freien aa enneu Scfe-
pershond. fMeurnJ — Ftrmmuh , t , 40t . m.
In Preuaaon; Krank nn angeaund, l^te wi« <> mt
werbund. (Fritchbiery ilh.J
13 Krank sein ist besser als sterben*
14 Lang kranck stirbt hindennach. — Fnmdk, I,m'
EgrHvffI , :m3^. (inuer, /.54; Pctri. //. «H.
15 Oemmer krank on nömmer dot. rAtrurt.j ^ t^
menich, 1. 40i,2H.
16 Sie seind nicht alle Kranck, die achxen «ai
krächzen. — Ukmann. 4S2, T9. Lirhmann, U, i0^7k
Uoti.: Si on «ijn nlet al »itc die «toD^u.
Litt.: Nun müroMtur ouinla qoi to mttü fAtur. (FtMtrtf
leben, 79Lj
17 Sie sind nit alle kranck, die mit krauoken mV
gehen. — /Vfri. II, 533.
IS Sie sind nit alle kranck, die sich klagen. -
A'lri, tl. 523.
19 Wenn man nicht krank, braucht man kdat
Arznei. — Sutat, 684.
20 Wer gern krank ist, lacht den Arzt aus. ^
Eitiein , ^21 , Simrock,Uit.
Lat.i Mfrdiolnam r(»pult, quem MgroUre deloeUA. iSitf
lein. Ü'JIJ
21 Wer kranck ist, der wer gern gesnr ^ ■ v
nicht, wo die hilff herkommt. — ii
22 Wer krank ist, den ärgert (hindert, uic r
an der Wand. — Simrock , 2.'.40.
J/A(i..- Wtmn der uien*«fa krank ist, k^a er» nit y%\
(FaifHach(»piff,) (Zingerlti S4.)
Fn. ; Qui ett malade il n'ftit pat »i»e. (Ltarpux^ IZ,
23 Wer nicht krank ist, darf keinen Arst.
24 Wer nicht krank ist, sehnt sich nicht nach dm
Arzte.
Mkd.; Wer niebt ist aieeb. naok aiAch ui« wart« iSi
aou«bs «jik«in«a titt^x, ^Sonet.) (XtnyurU , 64.^
Kranke
Kranke
1578
25 Wer nie kranck gewesen »st, der weiss nicht,
wie einem krRucken zu Sinn ist. -^ Pttfi, ft. 7S8.
^'26 Altijfl krank, an nimm'.r dimd. CSord(rivtj
Allxeit krtnk und nlmton todt. Von peTiiOD«n, die
tt«tt über ihre Ocinndhcit klagen und denoocL tii«ht
'27 Der muss lehr krank sein, der davon etirbt
[•28 Er isch chrank unger 'em Frissbank. {SolQtkumj
— Schild, 7Ä. 21J; SutermriMter, 62,
Seine Krankheit iit nur eine -roTgvbUcb«, er b*t gu-
ten Arpotit.
'♦29 Er ie krank wie dcBftb Bur, wo rura Doktor
gange-n ist, goge säge, er bab^a HoUweh,
er könne nüt meii icbTucke, weder halb und
ganz Oepfel. — Snn-nn.n4ltr , 45.
•30 Er ist gan« krank auf etwa«. — SiMpf, S89.
Mat ein i«hn»Üobligpi Verlangen 'lanaeb. Der Mond
lil (in Tirol) krank, w«nt> et abutramt; dtr 8ehaM,
w«DU ^r zu tohmälzen btainnl.
•31 Er ist krank auf der Fressbnnk.
1*32 Er ist krank, die kleinen Happen (Bissen) wol-
len ihm nicht mehr schmecken.
SeU» Appetll verUngt irröi«<»re.
Bö^m.: Dobr* to nomoo, kterA ü4 pojUtf. {Cftitktinky , J'J9.;
9<«M>. .; J« «om cbor^, Jtf m Jak bart ktur^. (CdtakotMky . tW.)
•33 Er int krank, er hat ein Loch im Arsch. —
Fritehhin, 449. FrUchHer*, Sl««.
♦34 Er ist krank im Kopf.
Auidruük der Sc«loute fttr bttruzikvn. (\'gU Jfxm^
Otiamintite Erfihlunvm , Frftnkfarl •. M. IS56» N, F.,
X, 2a.;
*35 Er ist krank mit dem Maul in^n Brotschrnnk.
♦36 Er ist kränk mit dor Nase 'nei in Schink (auch :
Schrwnk ). i Meimn^et^J
♦37 Er ist krank, weil er glaubt, er müsse alle
Stockfische Greisen, die da sind.
Dio allo lToeb«iib«itoti aod U&ToUkonmeBhailtn «b-
HttD und heb^n wgUcn.
*38 Er ist so krank, daES ihm nichts im Mande
bleibt.
Ür hat nAmlich to 'gtil«a Appetit, ]4at* er •• raacb
blniinlvracblingt.
Fri,t II »at fort malad«, rien n« lul d«m«aro i In boneb«,
CLerwuJt, I, 177.J
•39 Hä ew krank am Schaf (Schrank) et gitt viU
zo feukeln? Hätscherlieb ikwer winnig 20 be-
growe. (K6ln.) — Ftrmtnüh, I. 473, 73 , Weyiitn, tV, 14.
•40 He is krank for 't Brotschapp. ((Hdfmfmrf.j —
ffttH.: Avbtax d« keakendenr tick Ug9«n. (Barrt^^mH.
I, .VJ7^J
*4I Ue is so krank as *n Hon, mag gern eten, man
nix don. {Out(Yie*J — Iturrm. 600 ; EuhuttUt, IS^i
[>t4*mtitJf4ni t liQ: GtMArHmidl, f, 15T: //, 22; llauxialm,'
AtT, Jtl; Fnmmtmi . V, 523 . y«. f&r tt«Ut*in: Sdtüttf,
It, M3: für MtKktmbHni: Ftrriumieh, Ifl, 73, 94.- Bü(z«v,
Rtämttmätn, XXIV, h2. Schiltrr, tiJ, 14^'. für die Graf-
ittittftMark
t,iV3. X40
V •
kr
Framma»n, V, 60, S8: für Mmrt: rirmmtrÄ,
tür Altmari^: DanntU, 277; hoduieutteh b«i
!'t*n Kranke», tn der Schwell: Er 1*1
riac^ mag yI«! fraaae und BÜt tha«.
Xnift. Sick i>i ibo Lombarü f«T*r, or of tb* Idlna. (S«Am
II, %yj
•42 Krauk ora Brudschank. (TrierJ — Utvtn , ISi . t9.
Von lolehüin, dl« aiob kMnk tilÜltta» »b«r dabai
aebr guten Aj»petit baheOi
♦43 Krank onn liU (faul) damank. {thtpreuit^ —
Ftythhter. All; Frwffrfrirf ', 217«.
♦44 Krank si Ock, ete wöU öok, ei ligge, ligge. ^
triHMtcr *, SJ69.
*45 0, oh, krank si öck, stühne roöt öck, vihhn* ock
oicb, so glöwe se mi nich; stAhn öck awcr all
to »ear, gcwo se mi kein Ente mehr. — Fmch.
•46 8ich kntnk lachen.
Da« itt sufli Krankla«ben.
Kranit«.
1 Armei» Kranken vergoldet man die Pülen nicht.
— Mtmantt VI, 4S7. «ruuiwa if, t»»
2 Bei Kranken iat^s bald versehen. — CiA^inn« »1.
Imt.: iBAraü ««M» punil« Be««t. {09*d.j (Mh0mm,S»i:
Btmdtr U, ISMO
3 Da der kranck genass, je (nie, viel) er nrger was.
— Uerltri}e% , Heti^amUHu, l. Ho, /Vrr», //, .%4; TArm-
inhu*, /, 414; llein»ch, 933^ 63. Lehmann, II, »H . SS ;
Math^ty . 10«*; SmjttiCt Hl. Lath9r, 184; Luittcr*
rwihr.. 41K); l^ütor., X, U ; Hufkiag. II. Aürte, Vti^i
Kütie*, 44J0.
„"Vor JSeUen «afrten dl« Klnn«rt<>iqter Da«noti Unime-
l.j.'.-- . - : ■'.- ---r - -,-' ^ .r- > ' -■, •, . ,/,.- :iil.
' J
.. ..Ai
vorigen ituidliohen weaen.** ( Luct
Kvcrufii . min au
kehrt er ram
' -i> er all er S tra«.
r AU da# «prl^^vort
li. iMBÜep er, all er ö
wa», ('A>'i/i f ; — \> eil »prtclHt: tuV der «tocli genai,
d6 wa» er 4er er ouch A wa«. (Bomrr.) — Deni i|>dcbt
Btab,dad«r ttiüch getia«, dö wurt er bovvar üuuu er
Hott. ! Alt de kracke we4r geuaa , wa»*t »rg«f 1 dati't t« to-
r«n was. ^ff/i-r-^Mirr 1. Uf<*'.''
IPit.: gu. ,t ;
a«d eil j.,
hl.) - - . ■ ■ • UA.
(Seut-vlJ, ••<'.;
4 Da der Kranke genas, er Gott vorgas«.
6 Das sind die sschlinimsten Kranken, die sich für
gesund halten.
Dan,! Den i^gdom er farligst. naar den tTgn H Te«d at
Liaud er «yi;«, — Oiult tegn ojim- d«D lig ijkke» band
er *ttttd* (trv9, duH.. Ä3yj
Jt,: La. |>etfgior infermitk t> qnAudo l'lnfermo si crede
•aao. (['ittKtsflia, 313, l.)
6 De Kranke eiti np 't Bed(de) , de Fege > sitt
dervör. (iutfri«*,) — £tu^en.au5, fcViW«/d. 112a;
FTrmmann,iV,iW,ii^: Hamk<ihKd*T,lU, Kttn, 413.
') Vom Oef«bick «im Tode bMtlmmt, dafür reif, d«n
Keim de« Todes in ticb tragend. Daa Wort kommt
tm Nled erden tachen noeb In der Redenaort vor: er iat
noch DJcbt fAg», d, b, er wird noch niohtbald ateTben,
Jla konuBt ja banAg vor, daaa der Kranke g»n<it and
der Kr»Dkenpfl«ger etirbt. Der Gedanke de« obigen
äpricbwurta wird in den Nibelungen fo aoigedrückt: Ea
iterbent wan die veigen. (S- Gesunde, der, 13, Folge,
der, 1 ) fVcl, 'ünW-^hurg, ^2^)
MoU,: Df 1 ' ! . VB da veego ataat vr*
voor.
7 Dem Ki^.... - .„. .: : A:Lt nütz und angenemi
die Gesunden achten sein nicht. — Luther't
Ti$chr,, IM*.
8 Den Kranken ärgert die Fliege an der Wand.
— Sletf/cr. .19; .«fiwrwrJr. 5914; K/irtf. 3537. Itraun, i, 19815.
Pie Rui«en: Einen Kranken vcrdrieant alle«, d««r S^n-
Beoecbein i>t ihm xu dtiuket, der 2(ebel lu hell. Elu
Krasker krgert 9iob über den Strobhaluii, dvr tu aeiueui
Wege liefil.
d Den Kranken mangelt nur Eins, den Gesunden
fehlt Viek-8. — A#Ürr. MmlerBiitrke.
10 Der kranck i«t ein thor, der seinn art«t znm
erben macht. — Frantk. l, 71 •.
Dan.; I>eu tvge gitfr et Calt r^ad, d^r keft«r iMgen tfl
nrring, (t*rvr. Han., Hb.)
fLat,: MbI« •«cum aglt aeger, roedicun qui haerodnni faoit.
(Frvmck, /, 71 *J
11 Der Kranck nie erger was, denn da er wieder
genas. — Luiker't Twchr,, 2U**; Fudur, ttalier,
t97, 4. EwoVia. 393,
lä Der Kranke genest nicht stets von biissem Tranke.
13 Der Kranke hofft, dieweil ihm der Athera aus-
geht. — Ewetftn, 393: Stmrmk, iVlU , ilraun. I, 19B4.
Xile KoMieit: (l«r Krmtiko Uciflt auf Ueueeung bl« tom
T '- ." -< ^ 'r .... •> .- Fiaurn; atett auf Boe-
»• • auf Sonuonacbein der
H0f> ;, uL'uiH Luui»T,iu( ai do aiurti. (Ueta-
Lat . , spero. (FottUn* -, ft.}
14 Der Jüanke ist nicht j, der
seinen Arzt zum Erl W. 17.
I>ie Rnaaen : Wehe dep h.faut^'Il, <j'?rru Am cugtoioh
aaeb die BegrftbnlMkoeten eÜLEOiiaben hat. {Alimann
VI. *n.)
Bf:km..r Kdyi nvmonaf dJdlc« s:a ^ ' , tan »e Jlato
na on avit cBhjr odeber». fl^r 1 )
i*ob*. : Ghoiy «taledsio« co letukraa t> . , uä on swiat
prfdko wybierie. (L^W«*v»»»4jf , JUil-;
16 Der Kranke regiert den W&rtei
16 Der Kranke spart nicht« als -
Cut'trr s , 493 . vnn/»{t,WlB. Braan ,
IM
1579
17 Der Knmke usA
neu Muid.
iS Der Krtake
«r o r,t A^*i, ätt Skm 4sM tLtmft
/y III ;
fw«.^ ]ri«40MM»»ftiv,<Wri««fji^,fteyf»taa.f&^
1« Der Kmfeni Gtmvt vtirkt de« Antca SidmL
tO Der KraakeD, doklatea und 9cluiier Leben ist
•ciiver X9 veniebem.
dl Die Ermacken kUgen des gesssdeB jkr leid. —
Atn.il. iM;liMMiiA«iM>. IB.
Die Krukcken vnd Geevftdea babc» vBgleicbe
/i. tu, fi», £M«f#>a« M»; Sin«« VAlL
1r/, MSj— x«i-
3S Et
43 Krsnfce and Abgeordnete därÜBA
üicctt sau Heo iit»
A9(
iw Kn^a «Im Svigkait.
•CM«la ■««* dt^r«« Mp« dte«^ (fatterätä-
SS Die KfBiKke Crbgt me*
Sprich
Die Kranken fr»^ iit«a, den GeeundeD gibt naa.
•pfl«b«^yrtllelw B«d«aMri aaf 4i* Fr^», «^ mtm fß-
1%tm4 »rvM t« •••«• voractacm darf«.
Alf .-^«««'»rfc T A KfMkM ffftff* ■••«> • 6«itt»dcB gft
(JIM) BtAa. rt4W*o4a«^ AmI»: fti««*. t^T.
htatky, 48.) .
a Die KrankeD bftben oft die besten Gedsoken.
26 Ein Kranker, der Mo»cfaoA bekommt^ and eta
i^uat, der bei ErUoger borgt, aind ihrem
Ende nahe.
..BriMffCT'Mh« AmMktm^jiAMim** StMMten, wm Mo-
MhM tns 4«i KwtakW ictL** (BrfaUmtr Ztitmng , IMS,
Kr. «4t, 8. »».;
27 Ein Kranker, der nicht parirt, wird zu Tode
cnrin.
lt.: l/ajBBAlMXa diaabbidicata r«ttd* il nedieo iniielt
(Ptitia^lia, 12.;
23 Em Kranker hat londerLare Gelüste.
Bihm,: y«m<K»4ho b^ho b/r* ddmjr»LUilf a«i doktofska
29 Ein Kranker tit gut (leicht) zn ichlagen. —
Stmrix-it, 5«l*; /Wiu6*rj ii, ».
30 Ein ungedaldiger Kranker macht einen nnge-
daldigen { strengen) Arzt*
Lal.: Cru3«l«n aoAdiciua Uit*a|»«mi« »*g»r fftcit (PM-
hppi . /» W.)
31 Einem Krancken ist daa beth lieb. — HenütJh,
343, *.
ä2 Einem Kranken schmeckt alles bitter.
BSAm.: lVeaiMa«ma -wie borko. — Cbuti Aeflio«4bo mirU,
(ÖUaiüVMkf, WJ
tat,: A«^rot»Bti orasta amank CÄ*y««W. 1%)
33 Einen Kranken mag man legen» wohin man will,
es ist ihm auf dem weichsten Lager nicht
wohl.
34 Einen Kranken trösten i»t leicht, wenn man
gesund ist, — ß*iiuft«rg IV, lOS.
35 Einen Kranken trösten iat leichter ala ihn heilen.
/Vt.rll «rt bien ai»A ml* ■alas da eonaolar Im laaladaa.
(Uroux, 1. 17ö.;
36 Eines Kranken Worte muss man nicht auf die
Goldwage legen.
Ji,: h'tnttrma ba libarU di dira il tutto. (Böhm f. 109^
37 Ene Krauken ärjert de Fleg an der Wank. —
FirmimicH , lll. 516 . Z7.
44 Kranker, im Spua^t f^n^mm^j
4i Kranker, ladiC) md Armer, Cnbre Bims s
iUrictew {w^mi, tmmu.)
wvkam ihr m^SkL^ ac « in
^•'lÄ
61 Uaa msui keinen Kranken
schwitzt, and keinem Freatkd
Torrucken, wenn er in
ITiKftfar./r. 99.
IB MailaBa MC« wamm spiiek
Kfaaka dia D«eka hanbreiaat, k
wykfaeba^u (TaL Fe$tgetrumdi* im
Mtiatterr ia d«n MaiuHäfUm
6S Man man nicht den Kranken firagen,
den Arzt
]>cr Kranke vent^ht aich aaibar »icka« afti
Tantabt ihn. Wer etuea Faktor aa aicn kM
Biebl »0 «1« andere.
Jmd.-dettttzA . Frog den BAufe^ iiil dflB f^«-*^ fi
52 Man soll an keinem Kranken
er noch Athem holen kann. —
CVeerv, um avaaiuiyrache«, daf*«
aa dem Fortbaataada der Aapobtik
„S« Lang« der Kraab» alkiMt
54 Mit Krauken ist's bald
L<tt.: Infinms casaa pvaflla DoecC fOid^L^
//, 1«.;
55 So lange der Kranke athmet, hofft er
Xot..- A«srotOt dam aniiaa eit^ ipaa eai. CFt
56 um einen Kranken zu spedireni
nicht lange zu studiren.
lU Kon b» biiogna di gramauUlM 0 SMÜoo per tu
aara, (Patta^Ua, ÜT, 6.)
57 Wann der kranck geuaas, war er btaer
er vor ie (nie) wa». — #^nmdt. /. at* a.
Ettw^lff, 841* , CmlCT. /. 7».
58 Was dem Kranken schmeckt, »cbndet üim
Ic tolcher Allgeioeiabcit wird «ol keim JUd
Sau unterschraiben. Aber wahr iat, daaa «
m&ncbor iCranko an Dingan gaauad jag— ja«
denen er ein bottigee V«rJaag«a aaj«ta, tim
unter andern Unietandaa aicbt g«C«^
man ^u todttchiullich gabalten babwa
69 Was fragt der Kranke nach dem Sma
termilch), was der Verschmachtende
Bosa (Hirsebrei), wenn er nm d^
trinkt! — au mann Hl
i58l
Krinke — Krankheit
60 Was vcrschleit dem Kranke e Dracht Mooss. —
FHHkbitr^. 3171.
61 Wehe dem Kranken, dessen Arzt sich nur am
die Sseele küinniert.
Dia Rutscn: ....deiien Arzt den KOrptr Totnohlet.
(AK mann VJ, MOJ
62 Wenn dem Kranken geht der Odem aaa, holt
mun schnell den Arzt ins Hant.
Di«» XU »pat« Httlf*.
63 Wenn der Krancke wei«a, wo es jhm mangelt,
Bo ist jhm bald geholfifen. — Pein, //,«36,
64 Wenn der Krancke xneret den Artist ansichtig
wird, BO hclt er jhn für einen üott, darnach
füm Engel, zuletzt füm Teuffei, wenn er be-
gint au genesen vnd sol Geld geben. — Ptu*.
tl, es«.
60 Wenn der Kranke auf der Bahre liegt, schickt
man zu iuät nach dem Arete.
4M Wenn der Kranke das brodt nicht kan riechen,
90 fitehcls gefehrlich vmb jhn. — W#rfr*r(rfr»
/hrf|MV«tiJ/ii , /. 2. Wt.
,, Pflogt man tu tagoD.**
C7 Wenn der Kraiike todt ist, kommt der Arzt.
Engl, r After dckth oomoi th« |»h;iici«n. (Xrittt'igtr , i47*J
68 Wenn der Kranke todt ist, kommt die Arznei
zu spät.
It. : Spinto riDfermo non ttfir« pia !a QMdfetna. (FiU'
69 Wenn die Kranken abnehmen, nimmt der Arzt ni.
Die ItotNiD: Ja m^get^t dia KriULketi, je felt«r d«r
Arst, (AUmanm VI, ViO.)
70 Wenn es mit dem Kranken besser wird, dann
•chilt er auf die Arznei.
Fr$,: Qa&nd ü »mAnd« M nalAii« il nnpir« anvjr« (n^
4Mla>. (Uraus, /» 176.;
71 Wenn zwei Kranke einander begegnen, bleibt
(geht) das Uebel in der Mitte.
73 Wo ein Kranker in der Kammer ist, ist der
Tod vor der Thür. — WincUrr. in, t\,
73 Wonach der Kranke sich sehnt, das ist Arznei
fiir ihn.
Dte BiUHtii: Wh d«ro Kr«nkeo mnodtt, dAi hUfl (ha
9*taDd laftobeu. (AUmann Vt, Aib.)
74 Zweeu Krancken helffen selten einander. — Ntt%,
'75 Einen Kranken fi-sg-en, ob er gesund sein will.
* 76 Ich gleb's schun , dasa am Krancken nich wühl
ia. — Gomoicke. 51K
Sr&nke,
*! Die buse Kr&nk kriegen. — nrhmnnn,:^,
Kliio um dM Jfthc 166^ hfrm«h«><J« S«u<:l)« ia der
*2 Du sollst die Kranke kriegen. — Braw,U»ha,
Xr4&k«L
• Dass da d* Kränk ^ kriegest — Frümtnam, M. n. 9,
>) B*w>&d«r« dl« Fallsncht (SptUptlt) In Franken,
naeh Sckm^ttr^, tl. WO; Krfrmm4tfm, /ff, lft> auch «he»
mal« dia Part. — SItaaaiach« VarwOaieüungaformel.
Krank«n (Terb.).
Longe kranken ist der gewis«e Tod. — fkc, rut., tu.
,»Ffiag«( maai ta togaa in ärriohwort.'" fCtrlrr, iii*>,)
XriAkan.
Fürs Kränke geit mo aim nix, ass z* Ulm a-n«
Aesob (Erbse); kannst sie hoUa, (Uuifhhatj
— ßirfmyfr. 4tS.
Kranken dienst.
Kronkiiidienst geht über Gottesdienst — /»»r-
Ungcr , 3l3.
Krankenkammer, i. Krankcmtmb«.
Xirankenatube.
1 Die Krünkenstube ist der beste (?) ßekehrungsort
£ni><. ; Tita chambar of akkjMaa ta Um citapal of d«TOllott.
(B»Jtm it, 1«! Qaal, 1040.>
12 Die Krankenstube ist so gut wia «ind Detkapelle.
— IMArr.44.«.
//. : L« cMBtt» dell* ammalato t va» «•!># lU dl dsTOalOM.
Krank •rl<
•Der KrankcrtI — FrurA^w». 3it4.
AoarttC Am Tsnra&daraag.
Kmnkkalt.
X Andere Krankhett, andere Arzn«i. «- 5Wvr, 8€t
iMn.
Lai.
T^f •>«•»,
XV
1>; rk\hfi
(rrm. dtfl«., 4StJ
UU
2 Böser Krankheit muss man entgegengehen.
Not nicht «n wciL
li Der Krankheit geht's besser, wenn's dem Men-
schen scblechter geht.
4 Der Krankheit sind am nächsten, die »ich war-
ten am besten.
5 Die grÖBste ICranckbeiten dess Leibs vnnd Olie»
der kommen vom Haupt. — LfUMMmn, üi. t.
G Diu Kranokheit kompt centnerswt'us vnd gehet
quintlinwtiBs hinweg. — Hrni»<h. isi^ti; Putri,
n. \u.
7 Die Krnnfkbeit nimpt zu bey hauflen md lest
ab bey Minuten. — Veir\. ll. tu.
8 Die Kranokheit sattct auch ohn Essen. — Am,
II, 134, Urmsch, WS. w.
0 Die Krankheit erkannt, ist halb gebannt
£%fiL: A di»i>a*« known. i* half rurad. (Böhm It, M.)
frs.: Maladio et doalaat ae eo^uiit k Ia coitleur. fL«>
Scil.^ AI* men d* kwaai foed lt«nl, ia s« r««d* b*lf 9fttA>
itn. (tlan-rbom** , 4(»l *•,_>
10 Die Krankheit geht dem Alt<^r nebenher, dai
Alter dem Tode voran.
U Die Krankiieit ist dem Tode eine gut« Zeitung
(Nachricht).
Er hört goru davon, weil »on Ihr «u tUai aat «in
SohriH i«t. Woniber der eine «olnt, d«llb«r ttfn% sieh
der andere.
12 Die Krankheit kommt geritten, zum Geben lAsst
sie sich bitten.
Kl Die Krankheit schlugt oft vom Kopf in den
Leib. — FiMchari, Ehfs,
14 Die Krankheit sendet Boten ans, der Tod kommt
selbst.
16 Die Krankheiten auf „Ik" vexiren die Aerzte.
Ba eoa« Tialleloht gut »ein, data o« Krankhetteo gibt,
die aiob r&cheni deuu lebr oft rczlren aucL die Aerale
die Krankbeiten.
16 Die Krankheiten kommen fu Pferde nnd mit
der Post, gehen aber zu Fuss und mit
Schneckenschritten wieder weg. — S(H9Hrt.
1118 ''; Sti^\«T , 292.
Frt.i Lea maUdlea Tienneni k chSTil «t a*«D roal A pt«d.
(Cahier> Unüji
17 E Kranket cbunt bim Zentner and gohd bim
Qiiintli (Ltutm.) — inttchm . Pttn ^ U . U3.
eben pflegen au tagen : Kraackhoit kompt
c vnd gebet qaiuMuiwaia« binweg. '* (Ma-
18 Eine Kiüükhtit, die man nicht versteht (er-
kennte, knnn (soll) man nicht heilen.
L0t lecti nalla est coratlo mortri. (CurntHut.)
19 Ein* lU-ankheit fühlt man mehr als einen
Centner Gesundheit.
ITotl.; Ziekta dmkt, maai gexondhcid roeli man niet. (Barr*'
«0 Einer kranckheit, die auss Ueberäuss (Fülle)
herkompt, ist leichter zu helffen, ala einer
die aus mangel herrühret. — Lehmamty 378, 81 ;
i32 . n U. »44 , 10 ; /Vtrt . //. 181 ; ikiMch . U8< . 6d.
21 Es ist kein« Krankheit, die nicht vom Haupte
kommt — tti«cft/rt . Vi/. «».
33 Es ist keino schlimmere Krankheit als Armuth.
Ur%H*btf>j tt, 13n
J3 Es sind nichf ten beilbar.
Lat.; Not» «t (11 lofeturut aager. (Ofid.)
34 Führt die Krankheit nicht tum Tode, so lässt
J>M- ' cluiika oakrIaL — IT*-
m ijJt«ttky, aWJ
^ FüT 4 ;»t 4^m Kraut gewachsen,
96 F..
87 Für viti.
n»y. -
.- „, kein kraut. — »'**].
Tod n, i,%
äekrlei Artzt-
i^^b
OMi
U Qdbkakha Kmdtiiett faeüMB «aes des Jbtzt
htr»,i
»k In KmUbeHes iisl
mnt die Fi&ger <li
M 1d KfmoklMitcB lernt \
■ keiiie Anmcta dan
b WekL
•tiiic Freaade kaumi.
39 lo c«ircD Knoddiettea bom bu ineirt Ee-
inedi« vockes. — LikmmmM. s«>, ti.
34 lit die Krmakh^ obenmadra, komiBeo wieder
bvMrc ättisKieii.
^& J* ( axJüieit, je «ckäHer die ArzaeL
//^ <'. a««x U« fnmd» reit Am. fX.««-
36 J'- r I e Kr«&lüiext , jt »t4rker di« Triame,
37 J^ eKr»Rkbeit,jege«riMerd«rTod.
38 Kt f^ Krajikheil ab AnniiÜL
A»an : .>o itf rjjil xia i»»ttmcro, ecwBa po tciia 4ia«ro.
99 Kleine Kraokheiteo und bescliwerlichf grosse
gefthrlich.
It.: U piecol B»l ijHivvBU, il gr»««l« *m»ro. (f^ttagii^
40 Kommt die Krankbeit zurück , so bricht sie das
?lAt KnoUieit niasmt oft mimu fe-
41 Kranckheit koropt zu Vferde rud gebet zu fusse
wider weg. — /vm, //, im.
RnQt.i Aguttt canie il Iiora»-bftck« bot go aw%j oae foot.
X-of . ' TArdlors «ant rtBMMÜ«, t{nsni mala, rif<u(oa, i^-J
42 KrttQckheit vud vuglück lehren die lieat de«
mutig »ein. — Ithmann , U9 , 'i\,
X>4(.; Morta« in«fitt«re«t tmodettiae^, Md mioiu iniardiuiL
■erro. (Lthmatm, W*, 21.)
43 KraQckfaeiten darf man keinen Bottea schicken,
sie kommen vngeheiea. — Lehmann, «si. lo.
Itdn.: Mab har el forotfden at ■kikk« bud «rfUr argdoiDt
htttt ltomnt«r tclr-budeiL, (Prot, dam,, $40./
44 Kranckheiten kan man ohne bchmertzen nicht
ktinren. — Lehmann, 49. II.
45 Kranckheiten kummeu auff der Post, geben aber
zu FufiS, — ^'ru/<f . ni, 6i); Lfhmunti, 11. J24. 97.
46 Krauckkeiten kommen mit Pfunden, gehen aber
mit Quintlin hinweg. — Grt^rr.iJlf 90: Lehmann,
//, S24. 9^; Ilnn^hrTg //. 83,
Dl» Walacbco: Krankheit koomt za Wagen und
«l«ht durohi NadülOhr wieder we«. (Reintbrrf JI, 63.)
Engl.. Miieliiefi coine \ij tb« poand and go airay hj tha
ounce. (Marion, A*^)
Ä..- n mal >ieo a Ure, e ra via & oncie. (Jla««ow, 49 J
47 Kranckheiten lockt man herbey wie die Falcken
mit eim Luder. — Lehmann , 4i\ , Z,
48 Kranckheiten seind des Tods Botten zu seinen
BChnldnem, — tfhmaim, 4J1. l
/>äi», -• Sjrgdom «r d^dena bud. (Fruit, dan., S3^.J
49 Krankheit, Armuth und Leidenschaft sind des
Lebtns Koloauintenaaft.
50 Kranklieit auf hrankheit ist nicht Gesundheit.
Frt,; Mal sur mal u>>t pai nAuM, maij UD m&l eit p*f
OD autro conteutö. (Lerout, II, 35V.>
51 Krankheit, die man nicht weiss, thnt man za
heilen keinen Fleiss. — Pein. II, 426.
52 Krankheit entschuldigt.
63 Kranklieit führt zu Gott.
Die Buaien: Krankettbetteo machea Anbeter Oottei.
(Attm^nn VI, in,}
54 Krankheit ist Arznei gegen die Sünde. — Winck-
hr, VI, 76.
Auch rtiiiiich Jifnuinn VI, 44S. Da kommt aie aber
ciemliob iptt,
It.: L% malattitt * au rlraedlo contro' la mikltria. (Pasta-
ftia, 30^, *.)
65
da KiMkkfttt irt de> Tode« WeUarle«drt<B,
aC EzmnUMü ist esm Pr«fi«ftin der Ge^aU.
57 Eraakheil koatml libratixtt iizid gekt kisvq|»
ciatim. — Cu«i<i« . sss . ^mmw* , smi.
lM~r TavAM* Mirt i»»t>dla, qvoi aalib /»^S
S0; CäHdn«, »L;
&S Kraaklwit koKBU mit Extrapoet und adiäü
wieder weg wie Scbcecke». iS. Ucb^j — a^
_lfM,lM. £lMf iii. sei«; Ae»mmhtT§ B, n.
kosnini imgenifefi. — FtMt^hu*\ra
komat Tsenpftnnig an ttsd nck »
apiosisg ab. — Pria«Mf«r •, »73.
Knmkbeit kdsrmt to ride an on get op Emi
weg. — Fmrfkkw ». f 17 j.
Knuikbeit komt bim Zentner and goid ba
Quimli. ^iLnscna./ — Sdkjms, ff, lA,
HO«.: SfliMw ^ lilwteh »rieHAcf. m ro letaA ^mä.
f<frfal*eelf. »90
l| (L«mM, 1^;
"" Krankheit kommt aafleegen, se kz-apt aiorrf
Krankbeh kummt to Pere, un g^ahl to FMi «^
— JEirl». ISN.
Aa«.: XcBoe tt» koni ^^fimOi a pftSky^ 1 liJUr ^
JVz.. Maledi^a rttiuMiU A eha^ral «t •*«■ faloafasaHlü
(Jbenmx, I. irC: jr«a*oa 49.y
Ut. r I.igg» raita a^jo)', pcascaia kletoJV ffttmlmtal^, »
Krankheit l&est sich mit Worten mdit beia
Krankbeit laset sich schwer verbergca.
JUä,.' Hw muuct knuk l«t, kau« alt TirtiA fl^
Krankheit macht auch die Groeskiö]de (Bm^
köpfe) demüthtff (weich).
Krankheit macht Taauisch. — jUnnawi TLsil
Krankheit redet oft so, das« man sie ai
fragen darf.
ßöAm,: Send aenuo« juyka, m t>fc4c miaTt. il'
iotafar. 2;i9.J
Krankheit und Armuth lassen sieh nickt hey
gen unterm But.
sie«..- SlrotnaitTo } kaielj ce dadu ae «akrj^tL
Krankheit und Krieg erhalten aich selbst
Dan. .- Sf gdoa og krlg nsrer aig sclv « og bald« M «ta
•piM, (PrQP. Jan. , bXif.j
Krankheit und Krieg stehen in einer Rnhnk
Dan,: Sjrgdom i logvmot er aom kris i I*n4.f4. rfm.
rfan.. 5SS.;
Kranklieit und Noth im Haus Bebauen bahi bffsa
ßöAnt.: Cbudoba a kaiel nedi^I ae ntajiti. ~ V^M»
bcda c*t90if ift oodA. (ÖetnkQPtiy ^ IIQ.)
Krankheit zerstört Anmuth und Schönheit
Die Raaaeu: Kr^ukheit mactit uicht fett. i^M
VJ, 417.; '
Krankheiten findet man nicht allem im Sf^
«ondern auch bei Hofe. — tur^ntiakom . Wk
Krankheiten kehren immer da ein, wo sie ^
bedient (gepflegt) werden.
Span. : Alli Tayaa, Bial, adö te puogi^c} buea cabcttL i1^
l> 13TJ
Krankheiten kommen allein, aber man loA
sie noch durch Frasa und Wetiu
Krankheiten kommen auf vielen Wegen, aber
immer ungelegen.
ßükm.: Nemoe mi atero cest do tila. a tci a |||» kl^
dolciD a koit. (öftakot»tjf ^ 302 j
Krankheiten kommen zu Pferd und gekcs B
FttSS. — StmnKk, 5»19; litnHtbrr^ //^ g^^
Dan.! Slgen kommer til bett, gaat^r bort til tcdi
dan, , 540.; — Siwgen lüber tit , krjber fr*. raaJ
Prov. dan. , 499^ * «m: k». f «»i
It.: II male riene a oarsllo, e •• a« va a «ladi.
>, 2.; ^^^
79
twn
S2
y!>d. 20»,
Krankheiten sind des Tüdea Fourier.
Krankheiten sind die Fmchte unaerer
8aat.
/'..• Le malatUe loao rUlt* dl Oio. (f^tmgtim,
Krankheiten sind die Zinsen der WoUont
a585
KrftQkheii
Kränkster — Kran;:
158C
^ 83 Krankheiten sinrl tJienpr, nljor die Schtneraen
' hat man (ul inonst
Ditt EiiiH<ku 'oluo •<> ihou«r «totJ,
•o ]i»t itiAu die , 4u. (Attman* I /, S4»l.;
81 Kruiiklieiten uiitl btisiiLsketi muM man im Kt
tüdteii.
Ittr.' fhariiuiak ituRcttnli tont ftdhibentl» mala. (Sf^-
l>ol»t, 440.;
Sl* Langü Krankheit, sicherer Tod. — f.W/rin . su3 ;
.Simroc/t, aSNySi; WruMfi, /. l'>»9.
Jüit.-deutsch: E Uogw Krttnk i« o ■{«bror Toil. (Teml^
t4*tt, 7¥k)
ttüAm.j Ö«iM »lonkjf, Ji«v6 «voilkjr. — DIöuliA U«4noc^
hotovi iinff. (Öt-fah'Pttsf, Smi,;
l*än,; L»ntf tyite «r tru dtid, (Fror. d<f>
l^tt.! Db longo« fnftlftdie ßn de lli yI«. i77J
/-M/. • Loi)i?a vaJvtudüt uertiMlina m ~ » (.;
SO Lujifier kiajuikbeyt kompt n« odtr
ab). — /Vöwtii, /, m'\ hlgcuoiff, jti''. /Vif». //. «i •
fc'i«r(nfl. IW, 140; Uhma»H. tl, STU. H; NiwirorA. WU.
H7 Man darf der Kraukheit keinen Ftotcii noliicken.
/>4JM.. Sygdom knmm«r e<«)vudoi), man liAr o\ nttd^ »i
■flnde ^ter den. CJ9o4ni /, avy.J
»y Miin heilt nicht alle Krankheiten mit Pillen,
viele nur mit (Jcduld.
Ijüm,.- Kogl'O 9>'H<lnmme rurcrir« med pHiMter, ni»u flofirn
UMd iMUinudigbod. fFrf*t. tinit., iW.)
09 Man mag liie Krankheit nennen wie man will^
sie wird doch nicht jjtir OeBundheit.
Fit. : MaUdlo tt^nl pa« i»nt^. (f.rrpux , /, t76 J
'Jo Man musa der Krankheit wehren, ehe de kann
versehren.
9 1 Nach ip-üSBcr Eranc-kheit wird man »elton fk^ro-
men — Maihf^v , m^* .
U2 Nach grosser Krankheit, fenier Wallfahrt und
vielem Glück wird man selten frommer. —
fHifor, , .V, 10.
»3 Nicht jede Krankheit findet ihren Arxt.
lat.: SoD ««I ui inc^loü, «eutpcr reltvetar nt mo^t; iHtor-
diirn doclA plu« viitotMt« m»lain. (Ogid.) (Sfyboid, :\Ci.)
94 Niemand i«t vor Krankhrit «ichcr.
Itän.: Sygdutn ar hrar nund« herr«. (Bvkn /, 'A9».)
H5 Rikmann's Krankhaid an A]*mmann\i Panküken
atirmi fiir,
Din KrankL- n VlAanfm und dBt AnB«a
Pfannkucliou r t, d. h. beidss wird gUleh
ecmerkt, ou%o kilmmctt «ich »ehr darum und red9t
weit dAToo.
»6 Solehe Krankheit bedarf solchen Schlagbalsam.
y7 Starken Krankheiten mufs mit starken Arzneien
gewehrt werden. — Graf, 3i4. StoS; Rtamfr,
il, 11.
KnißLr Deaparmt« eut« onut b«r« d«tp«r»t«» our«i. {B^n
lt. 81 J
Da VorborgHne Krankheit kann niemand heilen.
L*U: Noä lut«U»cli nttlla art enratio nerbi. (CornHiu:)
(Vhüippi, II, ,1N,- Binäfr I. 1179 ,■ tl. 5181 J
du Von der KrAnkheit des Reichen and dem Bier
des Armen hurt if.
100 Vor grcksser Kranr i man sich hütcDi
denn sie ist seltüji «t-suiKl.
Wenn die Krankheit lange dauert, hören die
roi
B*
r.h,
Ff.
lOu' Wenn d.
keine i
Frt.. M»l .ur
103 Wenn man
und Trflbtal koamait, il«h«a «leb die
iten wechseln, das ist noch
no K r erkennt, ist
HM
mit Pitrgiren will
; . -i.,. ..ian sie de«to mehr.
— Lch
lOö Wenn mv _ r Krinckhcit weiw, was zu-
vor geboltVen oder gesoliadet; so ist 'die
Ärtaaey deeto leichter in ftnden. ^ Ukmann,
loe Wer di« KranUteit heilen aol), der muu sie
kvonen,
»j.- A irr»n«1« •! «vA«» BUüadl« bo&ae m4d«dos jr m-
// . ; 11 «etil DO» 14 l'oviem d«l Sumb baU.
XIsDtscuKi ernjcinrOKTm.LBzssoji. IL
tOT Wer die Krankheit nicht erkennt, kann sie auch
nicht heilen.
Lit$,: Caiiaam tuovbi i^Doruil« Jion potd^t unfsr« niofbuni.
W'riuhpiH, i, T7.>
er eine Kraukheit f&rchtet, den ergrein
(tödiet) sie.
Sffnn.: J>ci miü qu6 iioiubr« t«iHp. üo »o ntnori». (T^k/im
/^aii.;
H>9 Wer seine Krankheit erkennt» ii-' 'i ->' '"'It
Hühm.: tlotov4> admil, kdn Q<imo<t yov i
roln.: Cliuruba puAMAU* Is-lecx/ili».
kto oburobf ptiwla. ^<^«/at(;*<Ay, ]i7.j
HO Wer seine Kraukheit verhehlt. vcr«chlimniorl
.Süll» Ueb»*l (vtrmehrtscin S; ' ' ' -
Uutl.: LMo voor Kijn kw%l«^u r»»il
luMr gruudou uiol v«tiwij|jt)u.
!ll Wer seine Krunklieiten einem andwu gibt, hnl
viel gethun.
U2 Wer viel Kratickhciten hat versucht, der wem«
von vielerloy Artznoy vund Mittelü. — Uh
tnimn, \^ . 18.
Lfkl,: bl.xp^rtincpt« muUoram raorborum inultaa otoilvU»
tnvetiiro cugiint. (Lfikmunn , VH . 19.)
113 Wer von einer Ki-ankheit sich erhebt, ist in
grofiser Üefahr.
Böhm.: N'eut horifbo elovik» aad toho, kdn b »»moej po
rit4irA. {Ötlaio^iky, »V^O
PolH,; NivisMC Kor«B^ö «jilowioka nad t«<|o, ktArjr i
cborobr ^nwatAnte. {Ö«lako»tkjt , ÜUV J
114 Wer will der Kranckheit bald entgehen ^ der
soll dem anfing wideratehen. — IVfr« , II . nt
Li'hmnnn. 363. ?5 n, «.tl ,11 limit , 79 : H'^fUi, Jta^3.
L^tt.j PriocipiiHi • . Ji. oom luslii
P«r lünitai c I
115 Wir sind allu : _ . J . !j „.. belutHit
(;t>tt ist der Arzt. — «uTtikAard/. 555,
Kin Troat lAr fjeldoude.
HÜ Zu grosser vnd sehweror Kranckheit gehurt eint
atureke Artzney vnd ein schariror Arisct. —
Prin. U. «23
117 Zu Kranekheitau hat man keino Artznei, das»
man die Finger darnach schleckt, — l.rkmnHn,
AI , 4:>.
•118 Auf Krankheit \v>r*--" <>'*^^r6«tfrreich.}
' Voo .Scbeinkmiiki < a.
•119 Die Krankheit (dl' 1 hat sieh gebrnchiMi,
Wenn n»ch Inugom Misgetahiok ondlicb einraal itaa
Glack wieder lächelt.
, • 190 Eine Kraukheit von Grund aus heilen.
*1S1 Kr hat die berliner Krankheit.
I Von deii«D, di» mit d!«in Bamiuolfleber it. d.} Im-
j hatUA aiad.
; •122 Er hat eine unheilbar- ' * Vk it.
X^*»..- Hercaianus morbu*. J.)
•123 Er mag's in seiner Kr ver^ehrou.
Weau OUabiger racrkaii, d*ja nie ihr Uold nicbl
wieder b«kommoa , und ei aacb nicht dt»t Mnhe worth
halten, dttt cu ktAgon, wesdoD aio disae UodciuArt
aar ihr« Hobtildnirr an.
KrftxLkater.
1 Üer krenckest helt alUeit das licht. — MViiJi*.
II. 37 . 1^ ; lytn. it, w.
. Auch; ,«Der KrMokofi musa dai licht auch ira^an.«'
! (Wat%Ut, l, Gi, 18.) Krtink«rt wul in dem SIohit: dor
8cbwlch4te, da kara vorher j^uciag't Ut: ,,det ichwaotjc
wird Tom atu-ken ge»uhhig«*i». •* (3. 4j:auii.j
2 Der Krankest muse atlweg dae Licht tragen. —
Wmi Vnmnih. /. A»l; /V(ti . //. 9S.
Kx&nkte.
•Da möchte man gleich de Kreidite '^ kriegen.
, FiJliUQht. — H*hl dick d«
:. i.'k ,vi\a: liAl .lick ilo Kmnkt
*cli...v.. . -;..-...iw--». , ., - ^ /jiuiU,
KrAnneiL,
•1 Ilei kräi * ' '- - 'ne Uucke * Im Monen-
«chuiri
<i w „. ^luiL *) ICrOt«. auch r<*l«a.
*3 Uci «lok aa 'ne IJeUe io iler Mi^LTorkc.
( '
Knuts,
1 Alter Kranz, ^asdg Ütaiix.
-^Ertttt
*3 So k
lUft. — «rtr.
^
fierrgoit dnibe/ wm»'
1>U Krituken fgHl mxt laiig« ta Water, btU
I DeKniM*g0ltAuhfigcteWiter,lnU'ekridke<.
*9 Du nil. ^ fTMB Kranrii «rj^riSnk. — l^f'iiBf,
f. IN: II, nt: m.im,
*D» ist Knuid Ufttuii. — /rr. fiiNiMr, t««4«. U^n,
1» 44M 0tm« ran ^«i»4U^«t
KnaMCOpf —
lilcopf — firtufkopC
/fnMMA, C«^ 10. ^'uHAm, »99.
*2 Dm KrAmtoin nttt«r d«n Mnot«! vcntecken,
(Ijum m ßiffimad tebitn *olt — SImMm^m».
I A" "^ Knmt, du« dich di« DocViJiAat , \r«r
IM I'jtt^r zagetraat- — I*mi, SckidM,^
ji • , i.
S Au« dem «Unkeudeo Kmute wmcb«t die scbonc
I,j|,e. — «11» "' ' " *
3 Au« jedt'.m Krui tea »chauL
4 A rn vDd ffrsM kan maiui ein 8eil ma-
b Bekan>
ß 1;
Ur
Ott on la dott bim il«r t «OD
i.ntiii niuc-bt keinen Kopäiehmer/. —
-■ ?'" * '^ ftla bei fei-
^ . . ....... — .; ..o, denn ein
i.i i«UT Ucha mit Uaim. — nml»eK 821. 6*;
/iiLT-jr», I. 73«.
d liittcr C)ini*t liiit cheioe BdesBe Wurzeln. —
10 l! jeden Gaumen.
Jl I; l'Vücht.
li |: u. <«i.M. liaui, 1043.
if tan. IFA^
•J«vro»Dil mala,
[iiiiiiT.», Ri'ii 11" nn- '■ir»'»cii. yti"ii, li'(»,j.>
iU Dan Kruut (crkeiitit man) am Gertiche, den
Schnlk am 8|irtic!ic.
H Dti* Kruut au» eigenem Garten ist »m besten.
16 Jia» Krniit hut Goti dm Hiiuorn gegeben, abei
mit doin I''lci»cht.opt'k<m ist er in die Stadt
f^rrnunt. fiivwii. Lawtuj
la llus Kruut .(eiiliigcrjplieber bringt doch ein
Ijrimlich Fieber,
ti«r Mensch «rül »Inraftl Abwrctitolaiig.
n Dftt KnU kenn' ik» »ad' de Düwel, un seit' sich
riiuni;^ de lirennncttehj, — thefert luci. luermix-
WM. ll>4,
Du Kniut k»uue loh , «iifftc dorToafo], Ua »eWtt« et sich
In Brfni)o«*«»lii. ^'«m^ocA , ft'Ml.^
ifi Do Krüt un Dickboum pJiioken wUt, de bruk
sin Iloltacben un »in lirdl; ibir ligt in man-
nicli duatcrm Lake verdeckt en Tödce oder
Sänke. — l)i''nnii»an , 2ß«.
19 Dje besten Krauler wachsen oft in der Feme
(3«^hr niihc)*
20 I>ieKr ■ ' • ' '• daheim in unserm Garten wach-
set», LT als die fremden.
Vi"' „ n frMadco Aftlh.
'.»l Kin büsee ivmut Hecht übel.
//«a. Hoe luoser krald, hon booter ■Uuik. (Sat'rebumtr,
Friflde.
•mäd, t%J
tu Ein nl-ka Krast Terdirbt die nnre Sa)if-
94 £• g^bi Knsi for die KrmnkbeÜ, «ber ndb k
des T^ fLuj
S& £• iai ein hiUer Kiant tun eioe mrwat BatL-
b Bob« «if 3io«ft msd Cam^ifc» dm im k^
2€ £• i» -er kraat mub Jeti fcod. — tr
01 r ivnut, daahciast Malm Malier,^
! pradenter.— IViri. 11. xi; ifaMi»»-
£S £& i.«i rill Knut, bebst Jdalier , «läro^ irik as
der Ofrxm aenipcr. — St^mt, «aa.
29 £« i«t aia kzaat bcjat moUer ( WeibJ« am
bttt dich semper (hnmer). — Ftma^^ 1. ai*;
I>
/ 1,
pf«türazialiselier all die rnu»«ftnHu»cr.
30 Es ifit kein besser Kraut als froher Södi ^
Gott vertraut.
Äf-jf». ';"■■*'
31 Es i- raut tta Gartet», dsks ai«b «lif
dcii . „. :;>.ii arten. — AimI* , Amsoi«. /. aa*
Ui Es ist kein kraut in aeiüem Vatterlscd a:f»-
oebm. — Prunfkt Aaraiku-a. IM **.
33 £a ist kitn Kraat vor den todt gewjicbMs. •
34 £s iKt wöi ein Kraut wider die Ni/tb, abar wA
wider den Tod. — l^tn, //. a??,
35 Es thuetdem Krüt und alieui vrobl, bat deClflto
j^'seitt wü^s no-n ern grosso Trodba friif«^
bat, und er nüt Apflangta gha, ««der»
ßiäteli Krüt. — Suifrm^ttvr, 4».
ati Es wechst kein kraut (ur den todt im gwte
— Gr*Utr, I, li.
37 Friaa auch Kraut mitunter. — Buf^eim,99L
B^hM erxfthlt von eiaani juni/eu K>irvFnj.r.Ti4i^ 4fB ■■>
Weih Btkrk ra Leibe gegar^-r «I» Kk^
hMeleiii untc>T dfta Bett ve r «fiuiafi i*
öbifrem Sprichwort AbcubUH « -— -.-..
38 Gescholtene Kräuter isat man am liebateti. ^
Aörf«-, 3&40,- Simrock. b934.
39 Ik kenn dal Kmt^ s&d' de Döwel, do bairk
WeriduDpe! fräten. — t'i<A»oW. S44. //o^fcr.tia
40 In einem Öaufen Kraut gibt's auti piL
Jtühm. : V« vycbvAlfim'iii leU nauabo liUvek 3i^
koriiy , 104.;
41 Iss kraut vnd suppe, so darffst da nicht hea*
cheln, noch dich reußirn lassen. — Uemnä^HK^
43 Jeder will nur sein Kraut schmiütseii, — Ul*
mann. bdi). 30.
43 Jedermann hat das Kraut in seinem Lftndr. —
r.rnf , 75. «9.
Wtun jutnimi im
Beweis toiclit »i' '%Kl
ne»^.-\:'- '■■■■■' ■ '.ian
In r ,^m
der '
die r«llen.
//. l'.M
44 K - HUt tviJlt den Üuben die Haut und den
liucn den Magen. — Uitivuittt, loaa,
\U Kraut füllt die Haut. — Onttr,m,m
1693
Kraut
46
47
4a
r
49
50
Ö2
Kmut. füllt die lluuit acbwäebt die Bein^ und
jimcht. tiie Itackün kleiu. (Fut$ikvKvatd.J
j'ijin.; Od kapuitj, bnacb iluaiy, (Lompat '27,)
Kiiiut i&t genug in der Schüsaal, aber das
Fleisch fehlt.
Kraut isst man am sicbereten aus seinem eige-
nen Garten.
Kraut und Rüben haben mich vertrieben, biUt'
man mir Fleisch und Knöpft» gobon, war* ich
lAngcr büoben (oiler: hatt' meine Mütter
Fleis<"h gekocht, ao wiLr' ich bei ihr blieben)»
— Stmrock, SM», A'drfr, 3537. Draun, l, 1991.
Kraut und Rüben in Kühe ist besser als ein
gemä8t(!ter OchÄe in Unruhe. — W^f*l^ A'o-
Krauler, Stein' ijii*l Wort haben an Kräften
.9. iiiit von Kaapur Li»-
'[litlibus et vrrbl*
<<i, herbu et lapi-
gn.-,, :
Lai.
molte latoBi. (A«ru, ;i&4 1 ■>*,
dibtt« Ml maffo* virtiic. (< . . . ^ ,aj.)
Krokt UM de Hokt. fStfhentmrg.^tdfk^^ — -Scfc«-
Krut o ', Krut o, rief der Bauer dem Knecht «a^
der sich allein ixn Speck und Fleisch hielt. —
j¥r. Gotatrtf. Hautrwp%t9fl , HS.
') Auch NLniutl
Mab kann nicht aus jedem Kraut Salat (Thee)
machen.
Dl* RuAfflO; Wur tpq K'"' " "' kocht, UA^
vou Thcvbt4lt«ra Su|»i<o \'v V. HO.;
Man rousH kein Kraut i .. :a, i- nehmen,
das man nicht könnt.
fri,i H«b« ouUK»aiua *oi< b|«B rtDO«. (Ler«MM , J, 50.Ji
Man iQuss noch etwa« Kmut im H&flein be-
halten.
Lar,: BaUnqnn iinidpijun irt Modi«. (Binder 17, THt.)
Man sieht am kraut woll, was der Thill ist
fnkgt, ob ea auntt n»cliw>- (!*•■
ttntor drai Tbül der •)«>) w< . -<<.«u>t
iil, Hif Ul üA» ^iirichwort *<>w\. ujcIi nicbi bogfl^BaU
Nimm dass kraut, duss du kenneett
Ain..* Tag dfiu iiurt aom da kt^octtir. (i'ro^, Atn.^ bil,)
Pöss kraut verdirbt mt, — Hautr . My »,
Rohe Kr&uter essen ♦ viel jsn thnn haben und
nuf der harten Krde schlafen, bringt bald
den Tod.
fra.: L«f heerbtt oru^, !•• t^atmM nut«, vi dormir rar
U dort, cmTotent 1' hootmc k la Aspulttu«. (Kriuitt'
gtr, 37 3 ».J
It.: Horb» cmd», ilonna i^rnud«, • danutr« m plan atacTa,
Manda 1' hanioo »otto larca.
Sehe'' * Kraut, so muss man Speck dazu
sc) - trJMitaRM. 299. 11.
Sr!il. . ,, . .s. literfriert nicht. — nniuM^ ;r, im.
.S^>,,.^.i.. Undl kr^rdd« fOrglt iQt«t löSrua. (Uruht, ^il.)
Schlechtes Kraut wird bald vexdiiut.
Ww nah helptt Krut uu Wyu, dar helpot niene
MedlCtn., i(>tmthruck.)
Was %m gut Kraut kostet, weist nicht ein jeder.
We m' d'e Chrüt kennt, tn gmbt m* d* Wün»
üid na. fW'TW,; — /ynr.96.
Wenn man die Kriuter nicht drückt, bekommt
mau keinen DHlsaui.
So »rvchtfi&i dio T«{{tfbd UO L'litfiaek la Utrwn liOch-
Wenn 's Chrud im G^irU lamgei^ so geds ea
' I ^ li«rabhaa4r*n , lampig ^ tcbtaff.
Wri •wrtott »elUafl ti«ci»bh*BCi , ao §\\>%
69 Wer ailo hknujU»!' tiammoU, b»i bdd einen Korb
voll.
. verMHMlt. In^fl «aitioful diu
• w ♦.,. ^- ^; ...uipt, dftsa er t'^"' ' ^ - »— •
nicht — t«i^«aa. iir. tOI.
63
66
71 Wer oiu kraut bette» heysst Jarab, mit dooi
wurd 0» besser. — Aymofu /, 3" ' i^i*",
JV<r». //, nn. (JntKT, /, 79; .VoHföiA; .J.i:rj
£a/. * Hkngula da nobis aaal praetlantw- 4.......^. (Ai^'
Md, iM.)
72 Wer ui jedes Kraut beisst, ist vor Üift niclit
sicher.
Emgt.r Tlfl ibat bit^• afl arery weed, matt oesda Ughi nn
poljon. iftnhi% ft, T3;
73 Wer 'b Kniut mi, darf auch den Si>eck essen.
„Wfrr kraat nicht su voracbmohei} pflügt^) bUlicli
man dam auch floisch foztrofft.*'
t,0t,! Oarnibu« eit dlgnua, qoi bcDaniADdit Oln«. (Binder
r, 171; //, 447,- loci eomm,, LS3; Sutor, H3t ^Sart-
74 Wer 's Krant (Gemüse) verachtet, dem wird auch
der hv ' '" i-chl nicht ' 'li.
„Der'>< t ttUMiPstcn. <riMm
glück V!.. h dai Kraiv ii lernt
achrcokeu , ilbc wk a aucb ulohtdeo BraUu «cbmcckan. **
(tt'aiJtJt. /, 34. 41.J
Ib Wer wulil Kmut frisst, der ist des Flcisclics
iiuch WiTth. — Uhmnnn, II, «ÄS, .IVi, Pttn, 11, 78J.
•7Ö Da hilÜl weder Kraut noch pHoster. — h't»i.hf\,
IHtiUet . a«i. I.
•77 Da ist das Kraut versaltzcn. — Fitchvr, l'^uUrr,
474 . r
*78 Das ist Kniut Itr dich. — Ainimtafc«« , Tr»s.
Dloh tnabaaondar« ir^bt*« ao.
• 70 Das Kraut ist nnijnhmnTit. — AirdmfflJkfl»» . L172.
Di« Saah« u; >>ti etnen Hakan dabai, M
Itl nioUl ao, "■
•80 Das Kraut ist i l:.l ... .iittet
Bal4 «In Varaatoen gatojaettt, bald b«l J«SM«4 anct«
•1
•81
•89
83
•S4
•86
•87
•88
•89
90
dl
'92
'94
•95
Da« wird kein kalt Krant kosten.
Dat CS8 e Krock , dat wiss net eu jiddcm Gadon.
Davon wird das Kraut nicht fett werden. —
.r«burir! Das« maelil'a Kimot alt Alt. (ISarto-
fr:. ^riÄ pa» ta jAmVe mtaitz fatte.
> — Ce n'cai pua tuut i|uo da
. ( 9ri*(««e. — Ceti nn« KouUa
■nr, . 3y4,)
I . . .:. (FhtUppi, I. 267.J —
' ,;,.//, JIJ
' iii. j:i ArMt'he. (RtAt-Tkai.)
Lttt- .M'. -■ ' ■' alt, ,,
Nuii -i.liii.vi-iri II
Der IVass ihm ': 1\ i
Von eliiRm h-^ Im
Dont äs oalt h i > >
maas, »'. 32ti , r.
da« tat alt iu.iui, tii^c uUgathaaaSach*. (8. Schnee.)
DCi« macht 's Kraut gdr fett (Fraukffn.j — fViwi-
mann, VI, Sl'>, J3y.
Srtit dftr g»cba di« Krone aUf. Sltrtit Itoalacb aad
lArluiitiarlt:: d»> hat gorad« noch gafehU.
i>n bi«t eben de» rechten KranU. — Simpiic.. i, »i.
Dxi hftst das kraut verschütt (oder: versaltzen).
— Froftek, tl , »4^
Einem das Kraut abputzen. fOher^Mterrnchj
Da« Zcitii/e herAbtUon, d. h. d«ii hatanifordorndeo
Wurt«D iiigoo einet andern to beiicgnea, daaa
«r di« 'h -4 »atgihi. „ZaiÜg** ial, was cur
BetelUft.i: „ . . Lft.
Einem das Kraut auf dem Kopfe hacken.
Einen ins Kraut hark* n.
rt ttarondar tnaa ' lion gar woideliok jnt
kmlh gahaoki.*' < '<^' In BCi»em Ta^tbuck,
ßaHitcM* atudifn . .\ . .
Er darff vmbs Kraut reden. — »/uj^ray, 164*.
Er friBst Kraul und 8ch..»at Bohnen wie die
Geissen. — h^^rw, »:>4fl*.
Er hi»t ihn f^clir ins Kmoi gehauen.
i ■ .
f/», ,i>a hlan«i. fh'ritumg*r , «4 "J
Er ! '■ " ■*'" '^*' '"* iretriiuken.
\ Üioit berag-
»ch«ii wa^
1597
K raut mark t — K rawall
Kwati— Krebs
1598
9 WftD oin Kräutleiu vor den Tod wäre, würd^
es tlieuer Bein.
tat,: Caiti f««x, oam flinu», ciuii res rilisalma ximui undu
MUiMTbimui, noaoimui, qtuwdo ji^riuuft. (Suior ^ iH!^.)
10 Wer 's Kriiutleiii zertritt, zertritt das Blümlciu
mit (udcr: den freut da« Blümleio uit).
Krit «in Kriuil«in, dMiil oin Ultlmlcin, mk«» tl'i«
KuM*ni. (Altmwtn IV.)
11 Würh« ein Kr&utlein für ilen Tod, f*8 war für-
walir die Salb ( Salbu ) ohü S|»ott, — SchuU-
jahr, IV. 445.
AI Diis isch '« Chrütli. rs^M/ivfiij — S(^ad,n,ni.
Verfehlter Mc^naeh-
ly Es ist ein gutes Kräutlern. — X»haaW. ill«''.
14 Ich keuiie diis KruuUeiu.
Villi ungojtogoDoii Kindern und anrlent ■ohtlmmen
Lcutou,
Nun.: Ik k.^n dal In-nit. (ITarrt't,omi>i' , f, <5a*.J
L*I«f Icli konno dich, Krcutle^ ich kauff dicJi nit. —
/•-ViTMii/ . //, 495.
tXniatmarkt.
Auf dem Kruutmarkt gilt ein Kofif so viel als
der fiiidere.
AtH»r im WelUcbou iit c* mit M«n»ciiaDkOpt«ii atiüftni«
diciw« wardon ftvwh^^ niebt tfctAhU; wau4g«l«n« Ton
■Laar klugen HegiernDR aad iti ■flbw|orifl«a Aaga1*g0n-
Tbeure Krautpllamion , wohlfeil Kmut.
Jüraata&Lat.
Botv. Kr..»«uta)dat unn S|itick dcrzu. (t:tM%*.) —
t''rifiuinanH , II , &03.
Ein du« Wort Kreiu ( ■, d. 171) CtiritU v»rhllU«iidor
An«raf>
itttaohüt».
•l Kr w:ir ein guter Krnuiechut«, wenn rr iu3
Kruut Sühis«. — Fsuharl.
• 2 Eylül KroutschütKen vnnd Dunftt Sclmter. —
jVl^itntur, l\tj*iMtiKf:he hUfUUtlitm, u. iK U^>.V. III,
'Ki^aottttaude.
Auf den Kraui«tuudeu wuchsen keine Seiden-
WÜrmtT, — t'iröfiHiikon t 1X19.
Wenn I' nilert, «olier ein Artuor di« MUt»l
xur fi«»ti • Aufw»iMioi lummt, der »«ine Kio-
naluno Mrti: _l . rmiel,
Krautwelhe.
1 Krauiweihe bringet das Soli; in die Aepfel.
12 Krutwigge' küemtdatSolt'inde Appeln, {ltürm.j
— Für herhhH Woette. 61. (i; H«**itlnr9 ftll. Iti?.
'> Uiim Hlmnelflktm, deti 15. Angtiit. *) Bor Wohl-
3 Wann t op Kriutwiggc i-iegent, dann spinnet
de Spinnen den Immen (Bienen) de Haide tau.
(Manbier^J — t\rm«mch, I. Ml. 1&. Ii^in^er</ Mll. 16«.
An Mari«!!- oder UimmelAüirtitBi^fo wird in ileu Kir«
eben Kraut novegnot, dai mmn b«i hcruiijen GcwiUcrn
anxaadai, in der Meinunif, dadurch dftx liauj vor xttn^
dendeoi Blitsatrahl au »chataen.
Xravfttt«.
1 Eine hänfene Kravatte ist (hier) leicht za haben.
(f(ordam«nkaj
War in den VenUcbt komnl, mtl dem Foiade lo
•tiafbarer Beaichuug •uileheDi kain- >>iin^
werdcB. Ane der Zeit dai Kriaf« dar I i B«*
2 Ich kann die engen Kravattcn nicht leiduu , «agte
der Diebf als er sollte gchiuigea werden.
•3 Einem die Kr: ilrjgcn^
{$<» ea«! aiMi von aoleluMi. wairbe die Oeld>
r»r!'— '■' - ' „ ..^ .... *.^....ii.,i..:r
lAJ.i
kantefi.
Krnv»tt«xiiktrlluuLt.
'Er ist üiu Kravattenfabrikani. iH, Kravait« 3.)
V#rkallr ■ >--rr>|«u«(ltirarrlUlnnKBbBttr«r. (Vyl.
darltbvr .: Im /icAtet^mtcJ^n MeU*f , im A^M«l.
Krawall,
*! ^tlr keinen KrawAll!
.., \v ■ i- —! K— ■»' '4 daal
.rlM« 8ai1n«btosi
4fr Vnrvh», «♦•"
l
(Dtufichfi Wb., /, (13«^ b<inrrkt; ,, Krawall Ist nfn an»
di-!i ■ ■ vtls ratli* Till ■' I ' . '
H> i-'trtlilirtttid';"
Itvii ita Wort, wi
ncha.ft1i<;h utül iwar im v,
Üblich ward. Doch <oU
des Bitchofi liU|?o von t >
raU = K«t»eiima«ik (V) vorkam uii; n , w^:lvU^^ BcLlfulatuf
auch proTonsaliaob caravii (Ciiarirari) liat.*'
Kr&xel.
* Einem 's Kraxcl horaliÜmu. ^ /«Mjt^cr, /ii»<»i,.
yachl., :^S, Ülnn, l, 34U.
Melaier aber ihn werden.
KrajctepeUen.
•1 Er ist aus KnixtepeUeu, wo die Uuude mit dem
Ärsche bellen.
•2 P0Ü5 Ki-axtepellen und beilig Kreuy, — Fnitch-
bier^. I90ä,
Suberihaft« Plucbforoiel. Kravt*|>«Unii M ein Fl»
■vherdurf bwi Gorniau , ttntl Helligeukretlx ain Clrokdorf
im »amlande. ( S. Oott im>. i
Kroanen.
*1 Hei kreauet' uik a» ne Uueko (KrOte) in der
Mistforrkr. (\)vMif.}
' 'ii^alub in dio BluHt werfen, «leb brtt*
■tv! i> Haltung aunohmun ( vrte einr Krall«
O.Jl': . . >
**i Hei kieiuiei »Ik as iie Lius up der lloppcn*
Stange. (Htinm,)
KivatiU'.
1 Es ist kein buser Kreatar ulT erden» dann eyn
böses Weib. — Tnjunun , i71^ ; llmttdi . 6II . H,
tMl.: Foemina nihil |iCiiilentiu9, (Tttpf^tu*, ITJ^.)
2 Kein boaer Creatur auf Erden ist, dann ein bösea
Weib voll arger Li«L. — rr/»iu.imi. tl.m. 10.
'A Was einer ('n^atur gebrüst, »m urnlern genug
ÄU finden ist. — «rauck,«»,».
Krebs.
1 Auch der Krebs bleibt nicht immer in Einer
{schere.
2 I>us sind die Kri'Vme In Wien gewohnt, sagte die
Küchin, ab miin ihr sagte, sie nicht so lang-
sam KU si(>dcu.
'<i iHia sind geschalte Krebse, sagte der Bauer, als
er Frosche auf den Markt brachte.
ifolL: Dat la eauft andere «ort van kroeftcu, xul d« boer,
oa lUJ. brogt kikroracben tcr markt. ( ItarrtUomi* .
/. iu»»;
4 Dal is 'u anner Ort Krevt, süd^ de Düwel, d«>r
harr he sin (.trossmöder in de Kits (Ueuse)
fungcn. ^^ Ihwfer. iO:»y ; Uiittnfrt, aÄ2*.
W>iiu der ErtnU ein kk>w and«r«r Int , all man ihn er-
wartet tiatt«.
5 Den Krebs straft man nicht mit Ersaufen. —
i>imt\)di, i^üi höntf, 9&4S; tirtiun. f. iVJi.
6 Di^r krebs ist kein guter Botten laufer. — I\tri,
II, 9i- Hmmh, 47U. I».
7 Der Krebs ist nimmer tüchtig, zu gehen recht
und richtig.
lat.: Konquam effioiee, ut r««io iogredLanlOT oancri.
(PhUippi, //, M.j
8 Dt)r Krebs wil einen Hasen erlauficn, die Kuh
ans einem engster saufiTeu. — K^jtTxn^, /. 403.
Von «iwaa gaaa Unwahncboinliobem und Un^oruiin-
tem. In den Jf Allen aUur, wo der an Kraiteu ftiuchut«-
beade den an Knnttt und Talent Uobörgciiriincteu, vtu
der Langaain« *. it, darcL Li*t den Sebneliurij bcaicMt^
aa<^«a dio Altou : Vclocem tartna iOfiuiter. (Emmt., IV J
/,ai.: Cancer le|ioreiB oaptt. (Krtitui,, i^.)
0 Die kleinen Krebse und Fische siml am besten,
wenn man grosse nicht haben kann. — >it/i*
n ' ' ' . »1, finiun, /, i»i»4.
10 Die aich nicltta darauf ein, dasa
si». j-vi. .1^.1 -itu Tis'-'- ^ "■ "■
Die Kuaacn lai^n Ai\ii'~> > aingt keine
l'aalnen, ana YrrnAf dn: i ol« vom /»•
ren «o hoch is / :is6.;
U hi^ Krebse 1» i Kopfe,
„VandeKn m^ Kmi.i. iior .^^:.^'
ae bant, vn «i
atebt e« unu '
!-• li.>
u bei uns gewohnt,
zui irau, die aie wegen der
K rebslo€h — Krebstränker
Kreen — Kreide
1602
I
Kr«bigikn(r gelifln, denn nur d«fj«iiiff«, CO Brtat hmi^ lc»n
«Ine Ülook« giCMeD,"
Diin:: Hau gajier kr«bi|raag; titbAg«|BOto hflnem «kraber.
(i'rotf. ttan, , 3Ä7<;
OoU.: Hol lil dou kttffldrt ffjuig, (Horrtbomfc . 1 , 41» *J
Ldt,: lmita\K»t avpain. (VUtttH*.} (PAUif/pi, /. 188; i/ai»-
S'/y, 8"J — In moroui octipcili» {trocedttut oornj»
canori. (Se^6(tiil , 'iiC.) — Muidrabuil mor« ro* Uli
•uccodit. (VhUiBui, I, J<aj _ NopÄrii imiurc, (F^**-
•2 Pen KrebBp:tuiff gewinnen.
„Vnd auuderlich ein nkmscb anf«&g der irnwlnl 8«-
weintKlich don krebcirang.*' (WaltUi, VI, 80, VM.)
•3 In Krebsgang g^erathen. — £M<?|«-in . aas,
•4 Mit dem geit 't 'n Kiavtgang. (llnuiede.) — Ftr*
nwnkk ,. HS , 28 , H7.
*ö ^S gieht ulss a Krubsgang (bei du Loiten).
Babituon, ISä; (;omordlt(>, aeS u. 9&4: froruinnnA , /i/.
»48. MS: horh(<&y^c^ bei iUrberger . I. 110.
£• g«bt rückwärts mitsaineta G«aeb*rt, lolnc^r Wirth^
■ch«.(i.
Krebaloch.
Die in Krebiilöcber greifen, werden eine Men-
Bclifühand hermi&jjieben. — l'uchati, h-nKi. . in
KloKUr, Vill, 632.
Xxebsmaiin.
"Ein Krebsmflnn.
Kinur der rUckwlkrt« g»hi, ein BeaetlonAr.
Krebsnieser.
•E ä e Kripesnäaer •. (Si»be»tmrg,-iidehtj — /■'rom*
mann, V, 36, 8t.
■) D. 3. ein Spintliirar.
SrebMchaden.
Krebsscliaden heilt man nicht mit Ho«onwa*8er,
— iHwtr. Xtritung, L«ipaff 1B60. 309*'.
Krebaaolierre,
•Krcbüchera und Maorosa (Morcheln), (m^r-
Antwort Auf die Fr»f«: Wu holt gecUi
Krtttaat«!«.
•Den KrebsBteig suchen. — KMe.uu^.
Krebatränker (■. Ksci*fi«Hecj,
* Es ist ein Krebstränker.
Die An*robaoT de« Attrnee* in Ober^tterreich aeekeo
■ich gvjT^niQitig mit iUierh»nd SplUnftroen, dl« iip
bevondera , wenn lie einsnder «nf d«m See b«it«ini*»
oder *n etacr Ortechaft vnraberfhbrcn. etnftzidrr in-
rafea. So werden die Aner, UewokBor eine» Dorf»
der l^fmrre SloodB««, ,,Kjr«b«triiLker" «enftiiat, weil
ll« Im M.ondieo «luit vmen Krebt ortrA,nken wiilHcn
tiXtt haben auch den Kamen ., Nebelaohieber^^ weil «io
dan Nebel, der «tnek hberroMondfce Us. u:,ch T'itt« r.ir)«
•eliiMbi'u wrdliuq. Die hich(Udi&0<^r n
naDklAUipfer'*. 8iQ hatten nJUnlich gcr
■«hria gehabt und lieetiru daher den
mal iu ein Waaiertobaff ■cheinen und «ütilugc . . U;*inil
•r bloht wieder berantkonne, eine Klampfe über daa
t^cbriH. Ao« eineai andern Grande heisien aie auch
,.1 - '. Die Vocklaraarkter hei»sen „h«>iU)ire
Ü< i ". All sie nlmiich kq PAngiteu eiDDial
ke;:..„ ■ -..^<a üeiat (es fehlte wahrftobeialich eine
Taubv) iiatii^D, vertlog floh snffcQig eine Taube in die
Xlrohc. die «it.* jlu fanjaren euehlen and da Ihnen die« nicht
^aag, endlich eractioMen, Die SanctUleoTgvr beit«en
MÜlelleiter'*, woil die Mitthaufen mitten tm Markt Ler-
ttoilxgett. Auch ,r Wetterlauter ", weil «ie. lif^ai «ich
in Snmmerattch nur ein achwarve« Wölkchen Atn Dlmi'
nicl aeben. *oAt«ich uüt al]i*iii Otock^n zu laatpct bejran-
nei). Die Bewuhner Ton Cnterach beiaaen ^.Mobellln-
^, r". ..... -rnftl den Nebel , der «ich dort au laffern
p*i "'■f'T'n haben zuaammeu faulen wn|-
In . bellten (^Ocbaeoirinkef und „Tu-
deiaivufi^ir , >^rii rie einmal «inen Pudel, der et»
wwm gcatohlen, krenaifitfin. Auch .. Scbimraelflut^er '*
alw ^f>iit<>>ot . Mf^il «rt^ Hn^ro hünden *i«"bfmm^|.
damit
öcbwÄi.
bral«r
i^ttdel, um u>n tn i.c,ii>->j. lu
und ala «isttal «in WolkouN
Waater Brot aad BflcVür mit
■ maa „PadeJi
1 ▼axyiolilei'
> «iMn fsti
«<r da« Graa di<'
(hdiiauorlK
all 9inmi^
Att«r»e<:-f mit i
da ala
wia dtj
■ ■ 1 -
--
- 'r n
1 «,. rmr-
LArflDffer <
^d.
Ti»» da«
At»^Ty.er
irrhrhurm
Hrhlft-
$ta«k
i.arbs-r
f
Zank geben.
In Oberofttrr«
i, SU keiumni
4 tat ati« der
i ciDo dvr uv-
TÜ.
..T if«licu um SckJtfllBit bfftun
«■•u „ MaaigaSar*'« we*l ii«
.^xiao? IT
allea mit offenem Mao! angaffan. Sie wuaelen nAmlicti
frUhar nicht, daaa man mit der * — >•■ -•- '■» — ! '--'n-
ten, e« geaohelie mit dem Mui
fall kamen aie darauf. Vcir vi.. U
swei Uand«. Der Knecht , der dann i uh-m pi.ihiii, htUi
deu Lftrm und wünacbtedio liauftr^i jtn lelivu. ^aliiUii;
war im äcbeunthor ein Aalioc b und er halt, treu aeinor
Al(>inuutf . das offene Maut so d^iftelb«. Da er «b<>r nicht«
«ah, bracht« er nach und uiicb alle Thoile dca Ueilcbla
vnr d«B Aatloch, endlich auch dun Auffc. .letut »ab er
die Hunde aicti bälgen. Erat aeitdein ^vUac'u die Kttcru^
borgor, da»« miui mit den Angvu »iobt, (Vgl, /taum
partm, lt. 9R— 1<XK)
Kraen.
I Di wann Krin (Mcorroltich) raiba mit aomnia.
— IVUt, 449.
Werden aich nicht «ertragoii; e« wird
Er war« jual recht («ul) /um Kr'-xircJt.eu.
reich Ton jemand,
UeacbAft xu gebru
Küche entlehnt, Ui
ringfatrigaten Kaoheu.ubu.Ueu ist.
*-2 J>ich einen Kren greben.
Betieht alch nach Unrftr auf don Kraen
dioeer, wenn er gerieben wird, einen aebarfon i.
verbreitet; er motnl, ee apiele lautlich auf daa i.w^.
iiacbe: faire la grand, an.
Kresnobat.
*Aen ai Krenöbs näma. — Pi«(«f . 44».
lu atreuga Behandloag.
Kreaturelben.
•Der ist gut «um Kreen(AIeerrettich-)reiben.
(ä. Kraen 1.) ^ TvnAlau, 174.
Besser ein kleiner Kregel ali ein grosser Flegel.
Kreide.
1 Kino Ki-etde gilt im Leben: leide, meide, gott^
ergeben.
*2 A wink schworze Kreide htir, dos» inft amol
silt. '.ScAffif.J — Ffommami. Itl, S4(J. ISO,
•3 Bei einem au der Kreide stehen. — K6rii>, *|44*;
htmtn, I, »LiQL
Ihm achuldi^ aein.
• 4 D' Kreide schrlb and^radi. — l%fer , 449.
Ka kam nicht ao, wie «rwartat war. (S. Kreiaaiut.)
•5 Dä schriew niet dubbelde Kreck. (Bedburgj
•ü Dos geJit über Kreide und Rothstift.
1d einer ('orrcipnndena aai Mecklenburg heiaat ea:
„Von idyllischen ätddtererwaUungan und dergleichen
k6unte 10h ein Lied aingen, dai .Über Kreide und
Botbftifl ginge." (Vo»*iicAe Ztilung vom 31. Juli 1867. J
"7 hm muss man mit schwarzer Kreide in den
riauclifanjf schreiben. 1 Stnermark.) — .Vonnfar;.
Vm etwaa ironiaeh aU «elteuen, merkwürdigen Fall au
bBteicUnoti. Auch um etwaa dar vOlligeu Vergeiaen-
belt au Ubvrgoben.
•8 Dat geit äwer Krid un Rödst^n. (Slttklenhur^,)
•9 Dat will ik mit swarte Kjide an'n Ketel haken
(Keaaelhaken) schriben. (itoltt.j — Schüne, ii, 2*0 .
ko4:fcdcM(*c/i bei Stinroch , $ieoi.
Wo man« nicht loaen ward», d.i. ich will*» vargaa*
•en. Beeonder« von unatchern ächuldfordaruogvn.
• 10 De Krid öss got för ti Kroger. — FruckbieT*,n9i,
Div Kreide tat gut fUr den Krüger (Gatt- oder
.Schcnkwirth), wirf geaa«t, wenn aie au riel Doppol-
atrich« macht.
Die Kreide kann ihm nicht viel zuschreiben. —
I'ar^tTnakon , 39^.
Sein Credit kann nur gering a«in, da er wenlf ba-
aitxt oder erwirbt.
11
• IS Die Kreide verstehen.
Kärig, mV
* t^ Du kommst auch an die Kreide. — iflic. 94,
*14 Er ist in die Kreide gekommen.
In Schtüden.
ßnU.: Hij ataat tn bot krijt. (Harrelomte, I, ♦il».>
•15 Er weiss wie die Kreide schreibt. — KMe, 3544*.
l^raNn, l, Vm.
•16 Er wfM das«! wcffi» von der Creidt behalten rnd
ti. — ' Lrftmraan. S<5, 40,
ra^b« Terboaaem, aber aie auob
— -'!rn, wie »le iit: eine Art
t laireu). AnBel«pieltfn«ol-
aber aie sind ., odio4>'\
•17 Kl rhornstein schroibon.
1
\% Ich
q. KM
.td(3. — ü«rht%iii^, r, S7'/
101
Aia&KSSS^
1603
Kreidenstrcicher — Krele
Kremnitz — Eretlii
•19 Ich kenne seine Kreyde schun^ wie se edireibt
— Gimiotcke. 541 ; nohtnntm, ISO ; /'>«w*moiMi. ///, MS.ilS.
liuihdeuUch liei Lohrmfffi, i/» 340.
Ich Itabfl ibn erkknot, ich weia«, wm er tta ßohilda
führt.
Frt,: n A \er6 lo tnMqno. (Kritsinff^r , 416* J
• *20 Kreide fstreicheu. — Agncula II. ive.
'21 Mit doppelter (dreifacher) Kreide (ftn-)ichreibeD
(oder; mit den Leuten abrecbnen). — tuff-
iein. 3&1, Körte, ibU^ ; Braun. /. 1999.
notrUgeriBche Bocbnangcn machen. },Z*raifaehor krei-
den mit den leatön abroehnoo. '* {fault, Schitnp/,
xxxim«j
Frt.; ißcorcher le« gciis. (hritun'jfr , !M>h^',)
Hqü. : Hij Bchrijft nml dabbol krijl. ( HirreLomie , /, 4Ä7 *.J
*'i*2 üeber die Kreide treten. — Köru.^u^; Uraun.
}, 2000.
Di« Gronse, du rechte Maai abenchrelteo.
Kreldens^«icher,
• Ein Kreiden Streicher sein. — KaittTtberg, N§ck,, 100.
PucbsBchwiliuor, •. KAdJcenttreicher.
Kreia.
1 Einer macht den Kreia, der andere den Punkt.
Jn pftriaar Bör«enkruiü(!ri ist in neuerer SCeit^ um gtufttu-
■oitiff« UntbTBtutjsun«' auszudrucken, dae Spriehwürt ent-
standen: „Emilo propose, laoac dlfpone.'* Et bezieht
iichAuf die beiden BrUder Emil tind I«4Mk Poreire, die
Oründer oder die Seele des iioriier Credit- Mobilier.
(Vgl. Br<tlauer Ztiiunf/, I8«4t Nr. 469, S. 26, 7.)
2 Er kugelt im Kreise herum, wie soll e« nit Kegel
geben. — Füdiarl, Gench.
3 Im engen Kreis verengert «ich der Sinn. —
tiuchmann . 28.
Ana ScMUtr» WalUntlein.
4 Je mehi' man den Ki-eisel peitscht, je mehr er
schnurrt
Der Fanatiker lat wio ein Kreisel. Wenn man ibu
peitscht, icbuarrt er; Iftsst man iko gehen, to ilt er
ruhig.
»ö Im Kreide herumfuhren, — BUvteint 39S; Ih-otira,
f ,}0Ü3.
Zfl»..' In orbom oircumoffere. (F.ttelein, 305.^
•6 Kreise machen.
Fehler, ursprünglich für (Mrkel, im Detüten, 8«hlieiBeEi.
Jüd.-druUch: Mtile Kreise. (TenMau, 96.;
Kreiftatat.
•*S koam and'rach vom Kraisoawte. (OesicTT.-
Schlen.J — Ih'Ur , 44a.
Von einer iregen die Erw&rtang »lUgeünUcoeo Ent-
scheidung. (8. Kreide 4.)
Kreisohen,
• l Es kreischt (schreit) Kaaner umsunst: Chaj we-
kajem (Lebendiger und Beständiger). —
Ttftdlau , 766.
Wer um liuifo fleht, ist ancb wol in Notb.
•2 Es kreiHcht Kaaner uinsunat: Schmu Jisroel
(höre Isr.iol). — Trndtou , 7&7 .
Von derselben Bedeutung. Wer tun HOlfo ruftg bat
Ursache zu rufen.
Kreisel.
• 1 Den Kreisel drehen. — ^ Fhndtbit-r ■«, 2182.
,,... Daraus erhelle, das« Paul Hcolicltins ('(iUnsl-
liuff det llcrsctgi Albreeht.) \n'y dvu damals Turwurruneo
Zeiten dou Kreisel atn nmiaten gudreht und an den da"
tnaligen Motibus Rroeso Schuld gehabt habe.*' (Krlüu-
ttrtei Pteusten, Könijjfsberg l7/4 fg., XU,)
•*2 He hett wat in'n Kreieel. (LmnuAi,) — Fi\incnich.
I. 360. 3,
KrelBseu.
1 Halb g'ki-eisst, ist halb g'arbeit*t fOberdsterrvich.)
*i Je härter gekreten, je ehr vergcteu. C^eurtj —
Finnpnich, 1. 400, ÄU.
3 Lut gekreten, boU vergeten. (OtifrieM.j — U<uu-
kalcitdifr, I.
Witwen ». B. , die am heftigsten ttber den Yotlust
Ihre« Manoes weinen und idagen, beruhigen sich am
ersten.
*4 Er kreisst als wan iem dar Arsch zugewachse
wai". (Ober6*terreich.J
KreiAtctfiT.
Kreis(a)tage — Kreuzt&ge. — Pitior., ttt. 43; Sim-
ror*. &938.
Eiu alter und dabei gobrochliober oder sieeher Mana
hoisst ein olu Kriaata; der Greia, der die Loat dac
Jahre fühlt, nennt sich wol auch aelbst ao,
Krele.
•1 Eiue Krele haben. (StMcf.) — WeinhtAd, 4a.
Angotnutkeu aem. (&. JÜodeu 3g.)
I^
^a
erkaafi
*ner
*2 leb hommir wul an Krele (aacb: 8ciiMip|
genumma^ aber meine Hausthir find" idi i/:i|
Um den Gedanken anazadrticken : Ich bin i
keu, aber ich weiss, waa ich tliin.", ■«g«adlBl
Keger auf Surinam: Der ladiaaer Ist «war
verliert aber seine Hkn8<Bnia.ti« niehC (Wm
Krenudts.
l Creranitz die Vomehmite, ScbemnitE dis i
rcichsite, Neusoi die Kupll'erreidiite,
die Aelteste. — üerdteame^tTr » 4A8,
8prichwürtli('!}i von den osigakrisehen
'2 Kremnitz hat goldene Mauern.
Kreinp.
* Kremp im Kopf haben. (Koblem.j -
Vorschlagen sein , listige AjuehlAg« i
Krempe.
• A is schon an alte Krempe *. (i
•> £tn dorrer Stamm, Amt, (^irunlc.
Krempebnarkt.
•Er ist vff dem Krempel Maxckt
den. — E^erxng, II, J67.
Krenuen.
*llei krennt sik es ^ue LiuB op
Stange. (Sauvrland.J
Kreole.
Die Kreolen sind nie Kinder und werd«
Männer.
Die Kreolinnen ( Centrolomerika) heir«tlieai iia4g»
ren schon im AJter tou H— 9 jAhraxi. Di« Kladsr »r
meiden bei ihren Spielen jede Auatrem^ung nsil k^
achten einen gewissen £mst.
Krepiren.
*I)us ist zum Krepiren (Sterben) langweilig.-
Frutchbier. 419. Fritchtiier *, 3183.
Kresse.
Ich weiss, was Kresse ist, sagte der Bauer, td
ass Schierling.
iMn.: Jog kiendcr nok karaen, sagde houdtm . hm mt
skarntydo. (Bohn I, 3S2.J
Krete.
*Se hett all vele Krcten' up de Hören*. — 6»
walil, 819.
0 Kerbe, &itao, Spaltöa. ^) Höraar.
Kr«t«Iel.
Kretelei deiet nich. — Hichey, iss.
Waa man durcli Zank und Streit erhalt »hstklte 6»
doihen. Kreteln = tiuikeD , awtaten.
Kreter.
1 Ein Kreter liebt (betrügt) den andern.
2 Mit einem Kreter muss man kretisch hahJda.
Tom Charakter der Kreter, der Uu den Alten erklse»::
angesciincben stand. Bei oinv-m L.a.(nior, «ciBt im
Sprichwort, dessen Inhalt nicht als äittenregsl fa«»^
pfolilen ist, toOsie man sich d(<r ItO^e und das Sslnp
bedienen. Die Bumer hatten das Sprichwort. CrMMan
cum cretonstbuB, etwa wie unser: Auf olnen ScheLs ••
dertliolb. (UlobM. III, ».)
•3 Die Kreter lügen immer. — AW/w^ffry *'/, «Ck
*A Die Kreter werden in Oel erzogen (oder; vnA'
sen in Oel auf). — Globxu. XU, 3.
Krethl.
Es ist Krethi und Plethi beisammen (geluUs/i
— » Sam, 8, 18; IS, Ih; Kirchhofer, 33. Uüdtmtm, ÜL
„ Krethi and Plethi hieaa die licihw&clie da«
David, die besonders gebraucht wurde , ooa
SU Qborbringen und Todosurtheile au vollsl
ist nuausgemaoht , ob die Wärter von der HerkoaU.!
dem Dteuat abgeleitet sind. Jetzt werdest di«
Wörter gebraucht von cusaiameugerufenen odar
mengelaufonen Ferscjoen niederu StaAdea nüt ei
ächtlichen Kebonbedoutung. ** (Der ScktfUatt v
HarnttJ F. 0. /.MCo (Oie Bibtt , l. 4»»; sogt
Der Nomo iat entweder der einer VölkeraohaA i
.HU, 14 u. Ifi; Zvph. S, 5; , Krethi der der 8«dpl
Plethi der der Mordphilister, wie majicha meiii«
beide Wortoraind keine l^igennamen ; dean jeoea (I
heisstim liebrftischen: ausrotten« to<lteo, diow«:
hon , forteilen. Dann sind die Krethi nnd PIi
ächarfriohter aud Läufer oder KilbotenL.
wache hatten sie die Todeaurtheile su voUj
1 KCn-, 9, 25 u. 34 > und zugleich die kAniglicbl
fehle und Briefe an entfernte Orte su bringen (i <
30, 6). In Aegrpton and Babylonien Tormal«, i
noch in der Tttrkei hat die Leibwache dic««ilb«n
tungon. Späterhin Mos» die larar'-'^
Loibwaoha (Tgl. £f A'Jw. U, 4. l'.')
setiung: Uauptlcute und Trabanir .
daas ,, Krethi ujad Plethi" PhüiM,r ucwea«
spricht, dasa ea niaht wahrscheinlich iat, DatlA'
eine Leibwaoho stu JFCTBKÜlngoo g«IkaM
KretsclimanD — Kreuz
Kreuz
1606
f Kin. 15 , 18 n. W. T.) -^ Eine Jaditohnientioh« Rsdtai-
mH heilst: ,,W»a ciai Jsin hiiggodel (dM rtoM«, Mltt«l>
lAndltoli« Meor , 4 J/on. M, 6. 7) Aaag«worfft&" , uoU ba-
mlebt «ieU wol ucifa .l/u«. U, 30. Kino oadoro: „lUkkel
b«kkel " ( »11 ca {u allom ). (Tmdlau , 581.; Zar Bukieh*
"■ naaij judoa lohlechtoa unnQUeu Zsugv, isi ob von Hoti'
■i ■chttu im Sinn«: „d*« tit (i«»iD<l«]", od«r vun Diug«u,
^K^ II. Tl. Kdocheningabcn des FloiaohcTB, dient diu B«-
■ dou<Art: T>u is e Zor-wochör. C r^'n./f-iH , 283.JI JUdiiobo
H Kloidorbilndler in Frankfnrt ». M. haben in üc^aff »uf
■ PiDtfti odor MeuscboD don verActitliobcn AuHdmek
V „Cliaüderupca" (Uozoug). (Tfiflinu ^ 'i((5.> Atl*•o^u••,
K •obleoht«fZ(?u|fbeiait: „Lauter B»wel." Cr«nd/aw, .'iM.j
^K Eine „M(>n|7e allerlei Leute'* oder nach Latbor: „Viel
H^ • Erew-row." f rrnrftaii , 58«.J
^fcrgtachmann .
M^ * fc^r ißt Kretachmann gebliehen. (SnmlanA,)
Wird XU dem tfotagt, der tulelxt aalt wird.
Kretum.
•lle hilt Bineu Krctura. (üetMenburQ.) — Frvmmatm,
In dem Sinne von Schick^ ob Ton Kxiterinm?
KieutS ^Kigouiiame).
Wer nach KreaU * kommt, lernt mit Vieh handeln«
■) Ein in aandiger uufnichtbarer Q^gead liegeudoa
Dorf bei Wollatuio im Kreiao Üt>inal , Provinz Puaeu«
reti«.
1 Anderer creutz lere dich das dein tragen, —
l'ranck, I, U6^ : firuter , /. S; SchotUt, 1441 ''.
Dan.: Andrea kort l»redig a( bttrodii. - Lier dn af Andre«
kor» bvorledaa da akal baere dit. (l'rof. daa., :i&d u. 37J J
% Creülz bewehrt tugeut, — iU'mtch.tn. «.
3 Creutz istschwiT, ehe es gefast wird ; über wo]
gefäst, ist halb getragen. — Lehmann^ MO. Sl.
^ 4 OeutK leokL den vrillat dea« Menscheti weg,
wie die Sonne den Schnee. — LfAfmirm. wo, la.
5 Creutz lehret beten. — Umuih.mt.i.
6 Creutz mit Brodt bt wol zu tragen. — lehmam,
Ü39. 64.
Daa Brot oho« Kraus acbmockt «ber b«»«f.
7 Creutz boII man nicht suchen, vnnd wenns da
ist, nicht fliehen. — Lehfimnn.^m,'!^,
8 Das «Tfutz gefsisst, ist halb getragen. — Frmck,
ll,»**i St^oJttfI. I14i*. 5M/or. 41«. Siiiler,i40; Sim-
roik , &»U.
9 VoB creutz gefast, ist halber last. — Franck^
//.»^. Gruler. /. 10; Hmi*eh,«n. 19: Eitelein, iSi;
G»nthfiT, SA: SimrtKk. 5Ma: StHt^r, ei; Kirt», SM6
U. 4447. ßraun, I, SKW7.
frt, : Qni pf»fto patieiniDont »on mal , en eit loala«« de
la motti«. (KHtMimifn-, 657 l'J
OoU. ; Uoc kmi» gavat, i« half gedragen. — Het krnla Tut
geaet. ia maar de helre laec fBarr*t»omit , i, 4M V
tut,: BnDe Inoepiatu, est fere abtolritte. (Benttch,
eaa. 20.)
10 Dtia Creutz hat einen langen Fuss, es schreitet
vber hohe Thünae vnd Pasteyen. — neTber^r,
li0rspnMhUe. Li, T>7.
11 r>;»8 Ci-ciitz hat vns wider rersünet. — Atritata
12 Dos Creutz ist der Christen Hoffart — U^iteh,
13 Das Creutz ist der Christen steter wandergosetL
14 Das Creuu ist des Glaubens prob. — tlfnitch.
<s*i . si.
15 Das Creutz ist nit bös«, wer« fii«aeu (oder tragen)
knn. — f'rwitk, H. m*: ilmmk, 69». 17: teHntam.
I/.47,14.
IG Das Creuti ist schwer, das end i«t gut, Trübsal
die Krunc bringen thut — ihnu^h. 6JS, 3; Prtri,
/.tu
17 I>as CreuU soll nifui halsen vnd erheben, sols
notzcn. — ümijfh, cyj, n.
18 Dat Creuts tregt den, der es tregt. — iifnUcK
s». u.
19 Das KrMiauf der Brust ^ den Teufel im Uerxeu.
Span,.' hm er«! en Um t'««bo« y el dlablo en loa Itccbua.
(Hokm l, S1S.J
20 Das Kreuz ist die Ix!it(T zum Ilimniel.
Emifl.f Croeaea »r» t»d>t«r* Ui«s Uwul lo hMiv«ii. (BuAm
//. SO
fVf . : La oroix cal TMoaUar des elenz. (£rittit»g«r . 19J \)
21 Das Kreuz lehrt die Schrift Terstehen. — Opel , am.
22 Das Kreuz mein Sieg.
Cliriitlicbc Vorrtne liaben da« Kreua au Ihrüm Bus*
dttcxeichea gt*maolit and tbtn diaao Umaobrift gegeben,
23 Düs Kreu/. nach den Sohultem und die Schul-
tern mich dem Kreu«.
ffotl.: Kruia uaar kracht, eo krOMbl DASr krolf. (Bturrt-
homee, I, 4i4'»J
24 DrtB Kreiia aohützt vor dem Teufel, sagt« die
Jungfer, und da achhig sie ein grosses vor
dem Bauch,
35 Das Kreuz zu schlagen, hebt sich auch dem
Faulen die Iland; von Gott Heil zu bitten,
loien sich uuch dem Stolzen die Knie,
*i6 De 't Krüz het, segnet sick toerst. (nmit^ii^,) —
firTMwJuA. ///, 37, 49; fVwi?imaim, \\\ 14S, 33»; 0*Kf-
tt^\, 177. E\chtp\ilA. 113Ä; Uautkalemier, t,
27 Dein Kreuz wird Blei, trügst du nicht frei.
28 Des Kreuzes schickt Gott denen viel, die er in
den Himmel will.
29 Die grossen Kreuze tragen die Bauern voran,
die Kreuzlein die Pfaffen hinterdrein. — üto-
Mti'Ttrptesrl, 10, 80. KdrW , 3547; //raun. /. »010,
30 Dö gro^^sten Kreutz sön dü^ dö si da Mensch
Bolba macht. — Xnujurr, w.
31 Durchs creutz bewert Gott seine leut, reinigt
sie in dieser Zeit. — Lwri lüimn,. 3y
L<ii.: üt mon» pargetur^ ut praemi« plara luorettir.
32 Durclis Creutz Gottes kind Gottes liebe befindt.
— Ikntnh, CCS. 41; Pftn. I, »8.
34 Durchs Creuta sc-hreyen Gottes freande am mei-
sten. — UfHtsch, ßSS, 40; l\'in, I, 38.
34 Ehe ein Creutz hat ein end, so ist dos ander
da behend. — llenuch, &n, 12: Petn. /. 39.
36 Ein creutz beut dem andern die hand. — lUfnitck,
3H. 49,
36 Ein jeder kennt sein Kreuz am besten.
Frs,: ChaoQB lebt toft tn*!. (Ätiuinj^er . 4i'J'^.)
37 Ein Kreuz, ein Leid, ein böses Weib hat mir
der Herr beschieden. {Ontpreuit.j
Redenaart beim Boatonapiel, wenn mit B^oocdame ge-
atochen wird.
38 Ein Kreuz, ein Steinhaufen und ein (geflochten)
Knoten am Baum zeigen dir den rechten
Weg an.
Lat..: Criuc, ctimalni, plecta, ligaaat, qaao all via roota.
39 Ein Kreuz kommt über das andere.
Lai.! Dolor dolorl,lttciui(e«t) luotua oomea. (Sef/boM, \U,}
40 Ein Kreuz muss e« geben, sonst müsste man
den Arsch in ' n ud tragen. fnott-Tlialj
Wortaplel na , Iner dopitelteu Bedeutung
ale Leiden und ' r'nil.
4 t Einerley creutz kan die leut verträglich machen.
^ Heni*ch,€tl,eio,
41 Elk hett sin Krüss, man de Müller hett dat
grötate '. — Ken , S4*.
*) El Bind die vier FlOgel der Windmithlc« gemeint
43 Es hat jeder sein Kreuz (jüdisch : Chct.lek), der
eine mehr, der andere weniger. — Tmdlau, 7a2.
Atteh Ia«ak trog »dn HoU. (3 ifo*, 22, 6.)
£hj;.: Kweh crosa bafch IIa loHrlption. (Bokn, It , S3,)
frs.' Cbacao porle a« eroix. (H«hH /, IS.^
Hutt.: Elk drM«t aljo krula op d« worold, (B^rrehomitt
/. 4W».J
iL: OgnuA porte 1& ana oroc«. (6,tat, 1S6I0
lai.: Cmx a«t gtmaria omule. (Attdorf, IMt Blndtr
il, ^'i\,) ^ Quifioe auna patimur manca, (SiyhoMt 499.^
44 Es ist besser zu Kreuze kriechen, als sich den
Kopf einstOBsen.
45 Es ist ein schwer Creutz, wenn einer mit ge-
sunden Zeenen feyren muss vnd ihm die
Sonne ehe ins Hauss kompt, den dos liebe
BroL — /Vrh . //, 2«l ; llmüch , ft22 , 44.
46 Es ist kein schwerer Kreuz, als ohne Kreuz zu
sein. — mmikitr, v, w.
Fr*.i CTeat tine grdro orolz d« n^avolr pile nc crolx.
(Uroux. ir, 195.;
fhU.: G««n xwaarder kmlc, dsa «olid«» kniifl t« lavca.
(Harr*(>om**, I. 454 ''.J
47 Es ist viel Kreuz in der Welt
101*
1607
Kreit2
48 £• tdod Tide» lü« «i
ottr venig creat2trigir. — Frmnk^ U.
rmt, »Ml; anMJrrj tt, ff.
^keiium.
(Wim L. Birm» . e*i
*tl^ ITC bcwerfcs) fMl» im* w ««f 4«
~49 £• vQI dat 0««U getrvgee lem, druab gib
dich nar gntwiOif drneu — Oaudk^ai,«?.
50 Frevdea Emiz Uhrt dM eigene tni|^«, —
51 Gclie dna Creutxe« mlLmiK: kouutti cinn so
huMTCB» to vtrd Baa dick mH £«ig fud
GmlTtreiideeti. — f <*■■—, wo, ».
&S Gdbl ein Kfc« frirttmmg, luiiBaii't tadcce voni
•*ea4 li«t «D<i«f«
ä3 Grokt CreoU, i^roM liecbt — Hmwck. an, 6S.
54 Hinter d«m Kreuze ■teht der Teafel. — Cur-
I. SOOf,
tfarek dea la«
1» SdkoptmkamH'(Par*r9mr Barlia Ifc&i.
a«U4 ,*Ir frVhvni J*hHi««4cn«a wv die Religion
iia Wald, Idsl^ ircl«b«a Hetf* halieft uMd sieh d«elicn
k«»ft>«». Ak«r BAcb ao rielca 7lthafca fit tie nur
■och ila BoKhwvtk, hinter w«IAiaMlavmli«b ß»«-
Mraieb vnvtBck««. lUa k«l dItMrhJb «Ick ^ord«««!!
•V bOtCB, dl« ti« in »Htm hlonasiebca aöehMs.*'
£«0L: TIm d«vil link» beblad tb» eroM. r^od/, «(U
#>«..* DimAr« 1« crots •o«T«se »e ticnt 1« di&bd*. CA>^
i^s.; IIMra« d« 1» eruM ctU el diablo. {Dom <^imu.)
bh HtaUr« Kreuz Tenteckt rieb der Teufel; and,
bat er nicht Platz, »o gebt er hinten Klo-
■ter. — ätmtrrtfif^fl , lö , Jl.
Jlp«;«..' Tna U cnix »tU, *) tJtftbto, fZ/«« Q_^f<jtf,)
kB leb hab* mein Kreuz auf micb g^enomnieiif «agte
der Mann lum Pa«tor ; da Mtte er »ein Weib
auf dem Rücken^
57 Im creutz Christum finden md ei-g^reifien, IH ein
rechte» Parbdein». — Henit(h, 63», FT; Pf tri, I, du.
58 Im Crei]t2 kein beBser trott mag sein, denn
ChrJut« Creutz betrachten fein. — tffnuck.tn, 14.
I'^lri, I. 60.
59 im Creutz lernt sich der Mensch erst selber
recht kennen. — tlnH*ck. «33, i«; /VKrt. t, &>.
60 Im Crt-'utz vnd noth ist beten der beste haoss-
nith. — U*'Hfi^i, «23. IT.
61 Ist das Kreox heilige daran Christus gelitten,
flo ist auch der Esel heilig, darauf er gerit-
ten, sagte der Mönch, ala man das Fest des
heiligen Palmeiels einführte. — KioMiertfiegri^
5. 12.
63 Je ehe einer zum creutz kompt, je ehe ers ge-
wohnt. — ffuHÜch , 623 , S.
63 Je grösser Creutz, je arger Fochss. — Petn , ll, S92.
64 Je mehr creutz , je grösser hoffnung. — ff«iü<A.
eil. 7.
65 Je mehr man an eein CreuLt gcdenckt, je bar-
ter es das Hertze krenckt. — Hm\4dh , 623 » b ;
fVm. /. 58.
„Drurnb i«t Tvr^i'iaaa dM best."
66 Jedem ist sein Kreuz das bequemste. — iH^^dü
Poitilla, tU.tb**.
Lat-: <iui «»»tlnero non put«»t «uam m»loin. alioji inipi-
ci*t «t di«c»l loleraatiam. (fhaedrui)
67 Jeder hält sein Kreuz fürs grösste.
Uoll.: Elk laeent, dat niju krui« bet swaftr«lv m. (Harre'
ftomit, I, 454 '',J
It.: Ad ognano pu piä g^r»Te In croco ao*. (Bahn /, <iii,)
66 Jeder hält sein Kreuz in Händen. — tletnshvr^
II. 76.
69 Kein grosser Kreuz aln Hauskreuz. — hörte, ss&O;
SimTock . 5»Ä3 ; Uratin , 1 . »008 ; HniHtbcry t . 164.
70 Kein Kreuz grösser, als was der Mensch sich
selbst auflegt.
71 Kein Kreuz, keine Krone. — neimberuU. lU.
72 Kommst du ans Kreuz, so trankt man dich mit
Essig und Galle, — EiAeletn.^%: Simntcti , i9i8:
Braun, I, JOSS; netfiMltwn Ul. 98; Mantm , ^97,
73 Kr«« irt des ^Mbeos Probe, —
Kirtg, »0. liiilui 0. sss.
74 Krev Mi eta Knni, das,
okae Bäte Frädbte träg^.
«ä Krevs mI Dirht bte*, wer'« nur fs
reden
76 Kreoz ist umi
77 Kna nd
SMJbc all die Wiwmiiarlwlt. — tfpd,
78 Ereoac «ad LeidtD luar siif firdea w» «i i
dien fltiies» «erden. — HiwgwfsiM,—»!
7d Kre«is and Notfc tbid (rtmuner Cknatcfttii
80 Kmt Bibd SpoU sind der wahres
fittiieft. -^ aH.8M>
61 liaamDBteK&Kf«nimiiGedaldlr«g^,j
Msun. ab er Behne Frau auf den RüelaaLj
I^%~T M*a SM ban sH kon ne4 !■■!■■■ tlglai i^l
83
(MämLl
tbmi beaeer, tm edileiehe einer im
Cre«u kni, «If dun. — Ltmmmmm,ta,i^
■ndicr schnitst jlim selbst ein Crea:i. ^{
in*g nidit ersrartem, bisa es jhm i
Usu«:! kompt. — LthtnanB , Sl , tL.
6-t Mein Kreuz und Luiden sclireib^ ick an k{
Kreidt^n; und wer kein Kreoz aad Leidak
der wisrh' mir diese Kreiden ab.
Sla HaaHpmeb bei D6»tingtt&.
Sä Mit rhrüls ond Lide ehamuier i Uinmei c^
^Lusern. :
Tro<Upracb für OeplAgtc uo4 Lctdaad«; dMaJ
W«s sor VT«CKle gtht durah Ktrih utd L«Mib«
Mriuck man aduibjwr*!!.
6t> Nicht an jedem Kreuze steht g^eadmebea«
daranh&ngt.
87 Nicht jeder, der ein Kreuz trikg:!, ist eioBcifi-
Aebalich ni«ü»^ Attummn 1 i, 407. — Ww ai fe
Weit docü pl6ul^«b »o verkehrt J Son»t »«idai m ^ <
Kresx di« Schieber angehui^«»; J#Ui «IclU tm
Flgnca l*tu1, <t«« Krcu< g^ mn. den Brtilfkwi
f«o.** fif. tr>, Vnythtu^r. Cpftala 1796» f. »flj
88 Ohn creutz kommen wir nicht sar
— HrrtUrA. SM. SS; i*fir%, t, J8,
Em^L: No cro»« . öo cruwii, (Botin //. SS.^
S9 Ohn Creut? und Leyden geht das Gebet «te
recbt vom Hertzen.
t,üt.: Orayo aitie mali« est &▼!• »Ina ali«. TA^i ^
fiiiulrr /, 13U3; //, 2412; Fhittppi . II, 7«; ffj^if,^?
90 Ohn creutz vnd saltzen schmeeket G«tUs vat
nicht. — Hertiacht^ii. 3i.
91 Ohne Kreuz ist niemand.
„Welober mAg sya tIT *rd brmli rad ««^« da *
hab kreatx rnd aiife^clilang ria »Her Byt. "
/.d/,; Acb quia «oücito dos gettat nülla dolarw
qttiique laas suetioet eoce cruee«. (JSt*»riem
Llher hymnarmn, 1501, 8. 13$7; y^ #r«iKd 1b .
n, Spt., XL, «l.J
93 Ohne Kreuz und Wunder xna^ niamand
sein. — Luiker,^.
93 'S gröscbt Kreuz is a Hauskreuz. (Seimtk^
94 'S Kreuz macht Christa. — Suiermtutm» XXh
95 Schnitze dir nicht selber Creutz , e« komad *^
vngeHchnitzet. — Uvrbfr^tr, I, 2, 9«9.
96 Sein Kreuz hat jeder.
L«U.: Qu«iTaqoe ■«»« Sjrtes et caa SojrUa aMOM. (f^
lippi, IL 124.;
97 Uvvundl es gätt (etwas); der £n h&t e Kr^cb-
eben, der Angere c Kröcks. (AHiterf.^
98 Viele tragen däa Kreuz auf der Brost rad 4s
Wflt im Herzen. — mnckter, l%\ s.
8rb. FraH€k sagt: „D»* Kreus der KreoattfCnibfaiv
b«deatet, d»*« «ie dei Kckrfnrtptrn Chrf^U Ka«kM|«
sind, dem aia mit irroaieti >: fs
Backii'n «af deu PuUtoru I.
itiewoil ilnr Zini wahret.*' t4
99 Vnter dem creutz ligt ali«> guad verdeckt
Ihiiisch, fi'-'S. 3». fem, t, e«.
iOO Yntex' dein creutz wirt müu in Gotte« Sc^
vmid heiligthumb beksnut — flmiMti.en.v
PWn, /, 86.
1609
Ereaz
Kreoz
1610
iOl Vom creittr gehet der weg zar frewd. — H0ni»ch,
(513 . SS ; Petri , /, 87.
102 Wei'i Krüze hat, de eeggent »ick. fWaU»tkj —
Curtic, SSO. 195, Bir Köln: Firmmich, l, 474, 1«; ffir
UüMUtter: Sckambaeh^ 1, 194,
103 Wetu das Kreoz Angeboren ist, der ut schwer
daran.
104 Wenn creutz dich plageu thut, hab nicht jeu
klüiiien muth. — timUch.^n.W.
106 Wenn das Creuüs küiupt, so kömpt es heofiet.
— iiurmnif , UK 378.
I0i> Wenn dns Kreuz drückt^ werden wir erhoben.
Zuweilen p aber wol nur iu ■«kenon Ausuübmcu , er*
h«bt körperlicher Druck *l«n G«i«t.
107 Wenn ein creutz vom Himmel herÄbiiol, so
fiel ea auff die frömbstcii. — /f«ii«dk , «f s , S7 :
/Wn , /, iw.
108 Wann einem das Creutz aoff der gaasen be-
gegnet, so thuta weher, td« wenni ihm heimlich
zu hauas kompt. — limitch, C93, 40; /wn , yr. 649.
Lr/ti7i<irtM ,%%. 60.
109 Wenu jeder sein Kreuz thät hange au ei Stjuigc,
tbat jeder nach seim eigne lange. (Htahin^m.j
110 Wenn man alle» Kreux auf einen Haufen /.m-
aammentrüge, ob würde jeder wieder ku dem
seinigen greifen.
JEToN..* Indieu nno «I de kraiattn bijeen leid», iuder xon
lijii clffen w«dpr alt kioion. (Barr*^»***. [, 4.S4'''J
Xa/.: Ciuii tibi tli«ptic«ftl reruna forlau» ta*rani, »Uerlut
•peota. nao tit ilUcriaiiD«p(>^nr (Cuto.) (Him1*r /, 2ftS>.'
//, ti<iO; Fhitippi, [, \{H; Sif*f(MU. UHJ - Nac «dIiu
foTtnoft quvreudft toi« tTU» m*t; liail^t nllorutn r«et>lPe
ojittii . utitiu« iatA f«res. (J'/ntippi, It,9; >;<fyM</. .'U-1,,I
111 Wer das oreutz fleucht, dem laufFta nach; wer
jhm entgegen laufft vnd es nicht acht, den
tieueht es. — llnmi-htiH, vi: SuIot.UG.
IVi Wer da« Kreuz am Ilalse hat, der darf für den
Spott nicht sorgen, — KlU, u.
113 Wer daa Kren;; fleucht, der fleucht den Weg
zum Lehen.
lU Wer dft« Kreuz jung getragen, den druckt ea
nicht so schwer.
Schmtd.: Koriiot mMU bfcrfts ftff Vnfdoioea, (irruötyi».)
Hb Wer dem Creutz wil entlaufifen, der muss aus
der Welt lauffen. — nrrbrrtjer, I, TKJ.
116 Wer et Kruz en der Hand hätt, da s&hnt (seg-
net) Bich dennet. (Km, — \\\^f<ii . It . i . l\t-
mrnich, /. 474. 160.
117 Wer hie creuti hat, der tindt dort Bath. — »z^-
niich. 6S3. 52; PtlH, /. t<M.
118 Wer im creutz fast fröügherU, ciiipßndt nicht
halb des leiden schmert«. — ihtutch, 623. sa.
119 W^er im Creutz nicht vei'sucht ist, der weiss
sein Last vnd Beschwerung nicht — HenitfM.
SM. W. Prtrt, !. 104.
1^0 Wer im Kreuz GenosHcn hat, dem wird leicht
der schwere Pfad, — amittk, sas. «o; Pffn. /f. «s».
Dim. : Den k«r»«t b»T«r «igver «lg mIt fOnl. (ä9kn
I, SS4.J
Üplt. : Die h«t krui« heeft, «eg«nt sfcb mIvbb Mnl. (/i«rrt-
hotmt, 1. <h\*.)
Latti Oai piia f\ in Btuun at ynlk perentere puteat.
r^4Ml« 1044.^ — GauoU ettut BlMri« •«xrtoe h*bui>t* m»-
lonuu. f.s' -7 <iJ , V.-HJ — Quan m«!« cnm mullii« pati-
TPi. . C6'i; «ryboM, 4lii.;
^fAi. . hiiD eigner elg
%U\ 17.J
131 Wer kann vor 't KriiiK, wenn dat Uiu8(HniiB)
VuUer 1Iae{>el iitt. ri.»|»Kv' — Firme»4<-A, /, MT.
132 Wer kein Kreuz hot , niuss sich eins schnitzen
(oder: schnitzelt sich eins). ~ fMWnii, «M;
Jimmdk« 5»47. Arma. /. SQM.
123 Wer Kreoe nicht leiden kann, sohro«iwe di«
Haspeln ans dem Ilfius. — Mimif, FamiUmfounuü,
IX . Wi: r.«4re»,^w , /, tr/u.
Em Kreuj« ruhen ^'erall
I r> .ludrn. — I W7.
M>in rreutz bergen kan, «i« r i-t cm wctier
126 Wer sein Creutz mit den Kleidern aussziehen
vnnd darbey schlaffen kan, der hat nicht za
kitigen. — tAhmam, 7J>, 5.
127 Wer selber im creutz gewesen ist, der kan
einem andern bekennen. — itenunh , m , ih.
129 AVer sich das Kreuz selbst anfUdet, dem wird
es nicht schwer.
129 Wer vor Kreuz und Galgen den Hut a1»zieht,
der küsst seine Frau aufs Maul und auf die
lateinische Kuust (Ars). — Eueinn.tn.
„Et bt Einufl Holiee uod einei Ledor«."
130 Wer *8 Kreuz hat, der segnet sich zuerst damit,
w4e die Pfaffen. — Goal, if)44, Euctnn, .tM. Sim.
rock, i9$0 . Körte, 3645 : Rraua . /, 2(106 : Fri$dü)ivr*, 2l6h ;
n«inebrr0 111. las.
Wer Gelegenheit and Meoht beilUl, eich uad ftti<
d«rn VorUiede «u «abeJTeti, deckt in dor Bo;^et debei
wol xaeret au aich. ,,Dlcb lU beitrclcheu, »cjr «>rts»hnt,
well dtt dttt RrooB but in der Hetid." {Kit<:hkitj\
Wtnd VHmuth, Vf, 21SJ
131 Wer 's Krouz hat, segnet sich doppelt. — Kits. 31
132 Wer's Kreuz nicht, ertragen kann, dem tr>'s
Simon. — Sjrrtchvt^rttrgartcn , V^t.
133 Wo Creutz ist, da ist auch Segen.
134 Wo creutz vnd leiden hat sein IsuflF, da hört
dns fleisch von S&nden aulf. — Umueh. «33, «s».
t\'trK t. 116.
135 Wo das Ki«uz ftUt, fliehen alle davon. — is««-
lein . SS«.
136 Wo kein Kreu« ist, da ist der Zorn Gottes. —
ni^rl. 394.
137 Wo nicht ist creutz vnd schmertzen, da gehet
kein gebet von hertzen. — thm»eK,6n, 6i.
"138 A mag a Kroize driber machen, a krigt's
nicht. — Frommann, Ul, 412. 4«il.
•139 Dtt mochte mau doch dus heilige (Teutz für
sich schlagen. — UerietQfr, i/, 4i«.
•140 Dus heilig KrciLz schlag' ihnen die Zähne ein,
so schwiert's nicht,. — l\*cKari . tCmrlfin , 326.
*14I \}m Kreuz auf der Brust und den Teufel im
Hei-zen. .
B^hm.: SCodU f« pfed kepli, • crrt nia ledi v k&pi. f<7*-
lakvWMkjf, 41.; .
Potn,: Mödlf ei« pod tigntUi m m» di*bls iin ikAr%. (0*ta-
korily, 41.;
•l42 Das Kreuz in Gold und Silber fassen und an
den Hals h&ngen.
•143 Das Kreuz in Passion tragen.
•141 Das verzweifelte Kreu^! — Ei»iinn,2'J5.
Be«1«hl «icH »nf ein Krens von Hdlaero, die tebr
kUnatlicb gefQift and ichwer »ueeidBnder au tOaen aind.
•146 Dat Ö88 e Kriez, wer e Puckel heft. — FriMch-
i,l*T*. tlS6.
*146 Davor macht man drei Kreuze.
"147 Da wirst mir auch kein Kreuz in den Arsch
beiBScn. (Krci* l.andcihHt in Schicnm j
•148 Ein gek»)9chert€s Kreuz tragen.
D>'dM Kreos äjoabol dea Ubriatettthonta i*t > ao kwin
•B a«lbttf«dend der Jude nicbt tragen i e« icefchiebt
•ber, wenn ea ale Orden Terlioheu wir»], und hetaat
dAnn , wofon vielleieht eüier Cennonie nuterworfen , ge-
kotcbertoe Kreoe.
•149 Ein Kreuz machen.
zw.; Tl feul fiilr« une croix A U cbeminfe. (Uroux, I, 7.;
•150 Einen am Kreuz hängen lassen.
•151 Einen mit Kreuz und Fahne empfangen-
*V*.: Ilecevoir queJinun »re« U croU el 1» beiuüfre.
fi^rütfj. //, hl,}
" ibi Er gibt ihm das heilige Kreuz hintenuach.
Entweder aoifoead. todein mau einem lieben Geat«
gtttt:kJlch« KeiHC wuiivhi, r>Uef bunneud , Indem m%ti
elbem Uatiiten dl« Wi<>derk«fir abtxuicbDeiden auchl.
ilnU.: HO ire«rt hein h»« heitltf« krula ««kUjme. (Harr*-
Aon»^-. /. 4.%4*,;
• 153 Er hat viel Kreuz zu tragen.
BoU,' ItlJ Ueefl veel krnia In d« wereld. (BarrebtmUt^
t, 434'».;
•l5l Er kann mir ein Kreuz iu den Arach beissen*
• rt In di« Onipp« Toa BUoibiiftii %,
iE;
1611
■IM £r fcm I
tJBtm AI«
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»IStKrwefatei
*isn Er 9tM «t
'IM Er «oQ mT
Kran vad mL des TmdA Werb«.
Xren (ZmIob) fir cib Aiefk am.
liA KsMiHibmdMKrraz, wemt^rnebtegBOiiirilL
•160 £■ fai »bim mT der Weit
*1CI Et M Ol Krfii aü «n. fHiK; — Jdi^nlT, w.
M«» ii^ HiB« Bwdi all Ohm.
*J«S E« ItoiRVt ci9 Kren «ba* «Im ■nde».
/n.i C» attma M«a« n n«i* slteMu (ärüatmfar, iKj
*16a J&tvM To« Krtmt wtgmAmtBm.
Im 4mm ahw* nrtmiwvm Ater. «Tob I irtHw Ciwtm
rifii - f ««lUt«^ /M »§^
*^IM fkflHrii «B Kj« vor en. rMM^> — SiMttr. H. Mt.
l«k fbPiM» Ite via de» TmM« vor ^mb aw tte
* les In dk Krens n&d Quer. ~ «n». /. Mci.
*JM la *t Krätz 00 in de Qti»re lop'n. ^ fa<*^
*I67 Kreii2 , Jtann^r ond Elend.
•I6f Kma', Kringel and Zwirback, fö^trnmm.)
•) Kmob i*trd . irl« 4J« WArUr Gott , Jm«« m. », ^ te T«r«
«■MMcBm 'V ^«^ ' '^ '^ " " "- ft sa ^ '
Jlffte Kr
V«fkl«.
▼«rdaa üiut
U Krtti <G«<MaKivstX Kote
'^"««ftU« Bttft SpMk durea.
r. FAllBMMbbifa. (V^Bt
. «mbumH BMb folgmdtt
roubMaOJoat Kmtsdül-
««hl KrMuhipp«d6 (Ha^
I . , 11 u u .i Chri a*1at«|. Bott Chr^t
3»! a. S2A.> Kocti tnsfai rerbOllt
.n^ Wanden in dam Aumifea: Bo«
( rurJtart « fJfviA.) fi«d de» Befaaeek«Di>lBt,
.; Sonuner JBafes ~ '
SchraBdeo. (Xwim-
Cfn$wru!- ■ ''.; &otz KoJiwitBden. BoU leidiger
;d«ii ! .leAart, fjewk.J — Ked«ii»rt beini
Bottoo) Kreiu ^Tr»n«) Aii«g'M|>i«lt wird.
•169 Kreuz — wuis, aWr nicht *ncm Bauern in'n
Anch fiffilerkt.
IUNl«tiiM( beim KAiiencpfcl.
•170 lAan muaf ein Kreuz in die Diele machen.
•|71 Idan nifiwH lio weisseä Kreuz ms Kamin machen.
Du' Btslt«n« KU t»«c«ichneii.
Fr*.: n faut fklr« mMi ■Ijsrno d« 1a croix A 1« ehcahi^.
(8iart6Mft«l, im.)
•178 Man roass ihm Krenz and Fahne schicken,
wenn er kommen aolh
Mun muM •Icli viel MlUie geben, wena nun. ran ihm
b#«ucht avin will.
•173 Blit Kieuz und Fahne vor einem hergehen.
Ihn tolt aUsq Ehren und groaaen Feierlichketttm em-
pfASgeD.
•174 'S iB a Kreuz unn n Eleud. — Samritu,i7o.
E« iteht »ehr «clilimm^ »a iit viel LinglQck rla. Auch
bei den Römcrti bedouttt« crux Plage und rnRlflr.k,
Bammum ja* antiqui iuroniam pulabont crncem, (Colum.)
• 175 Se sin hilck mct Krütz un Fahn eugelrocken
(einfff'zogen). fS'öin.j — Firmcntch , I , i76 , U».
•176 Sein Creutz in Edelstein vnd Gold fa.sseii, und
an ilin Hab hencken.
„£« kan» Dicht indi't ao ktug mMihen wiectllch«, die
fMaoD jbr CrcuiB iu Edolateiu vud Gold, henokena an
h^ . ao iat'a gar leiubl so tragen." (L€kman» , $M, 77 J
*177 Sein Kreuz auf sich nehmen.
ßlütl.: Zijn kruis op eich neinen. (Harrtbomi*. l, 454^.^
•178 Sein Kreuz tolgen '.
*) Auch tolkcD , von Tolk ~ Tintonklecki. (Vgl, Ä«l-
d*r, J, S8d.) — Vou denea, die itatt der NatiienBUnt4Br»
achrift eio Kretu ntacb«».
•179 Sich sein Kreuz eelber schwer machen.
„Uavht eueh nur aelbat oogt oreuta alt aohwer.*'
lAyrrr, //, 1314, 26,;
*180 Um das beiss' ich mir kein Ki-euz in den Arsch.
(FrankenJ
Die Sache lat mir ira nnbcdeatend, na daa gortogato
OpfiNr dafOr an bringen.
•tfl Uater iom CnvU
1S3 Z« äem Crorti
IM ZaKreose km
if*;
leb wollt« da lc|i«t i»
Wer tcetn^ Kretttbriider
gster dkriit.
SemM'^BBT eiMF fnifBi
lat, der ist
1 Xreosdonnerwetier, weggt de Fett«r, #■ U
ole Wiw kernen Unndho wrefCh. — f«a.
«Tiii
* 2 DasB dich das Krcnzdonikerwetter a da M
'neiii schlug. fSmntm^tiuj
•1 Ik heb mi krüzt an se^At. — AAaert.Bt*.
Ich hab^ miich gewundert, bim bbIo' mai»memx4mat^
*2 Sich lo^tizen für den HageL — Eütttm^WL
Vakeil gtmUtigea.
Kjrvnafltr.
1 Aui Kreozem werden Guldetu
2 BeMer b«al' ein Kreuzer , als txiorg«ii em Q^Un.
3 l)etk Kreuzer ^bt jedermann, mit deai ar cia»
Gulden gewinnen kann.
4 Der Kreax/er macht, dasa der Bliode aiagt
Mit Geld bewirkt ntaii alle«.
5 Der letzte Kreuzer macht den Goidea rctL
idlAih.: Ktcjcar atr««e kopj. (ö*lako9*kjft KSJ
6 Drei Kreu/er a Bihme' wie zu Neurode. — 9dtm.
/Vt-nunüfW.. V, 619.
^ Auch Bihma. P^him — flfflhnrirrfiMhMi
7 Ein Creuuer erspart, ist zween g«wottMB. "
/.«i^mann , 7:f3. 33.
8 Ein eigener Kreuzer macht reicher aU ein gr
horgter Gulden.
9 Ein gerechter Kruuxer * ist besser ak luEBdoi
ungerechte Gulden. — Paftmiakem, w$^
*} iJeii dür Vater dem Kind« hinieHaaet.
10 Ein ^schwill der Kreuzer ist besser als eixi Isaf*
samer llalbbatzen.
11 Ein ungerechter Kreuiser verzehrt hundert p^
rechte Gulden. — /' ■ ' ■ " "
InSülolhurn: EiangV' ^t iaJmf^w^M!
weg. {dchw^ti, U, 71, l^
12 Es gibt einejT gern em LreuUer, das er cma
Gülden gewmne. — ilenuik. öi», »3.- /Vfn« 0. itk
13 Eb ist mcr net um die lumpige poar KlCfOMf
zu thun, es i« mer uor, du^a da« Oose \äm
Manier lernt, »agte die Fraa, «da ihr Soks
auf dem Aäeuthenter mitspiülea sollte.
14 Für eineu Kreuzer muss man sicli oft dackaa.
lö Gib eineu Kreuzer uud maeh's selbst.
IG Jeder Kreuzer , gewumieu ün äpiel« trftgt tka
Teufel Procente viel. — «öria. »Mi,
17 Kciuu Ivreuzer, keine Schweiier. — Lmtf mt,u:
r. «; tframi. 1 , >»li.
MAntbuti ,-0^«»— 8»aiai
wortt laL t -ta«VoB«^BMl
in FrankreiL\, „. -^ .-..,.- - . iiwa HaUl «rtiel»
tcu hatte, raachto aciii« biuaiiio4aab»U 4a«1kb«r kll
1613
Krcazi
KreuÄ uud quer — Kreuzigen löl4
jc<lor <}«legouheit bftmörkljeb. Bio«* Ta^i •iii|iUji|{ r«
lt«rrbt, «ioB irewiuo StoUung •iucuuetusüv, ara il«u
Feind luiiuj^raifen; »ber loplrfeti rir-f flfi« RTm^»" Orp«
vt.n tJlud Bu GUed; Kviu >'• ' »er
VoU^lum, einen Aufruhr * > i *inn
Hiitd tili »uf dcD lpt«t«D H' inufi
dou K«ind an und erfocht m^ n l . rrlii.>ii n >i<g. Ih»«
»ilHcmcin* Aöfwurt giau b»ld tu t<n Spiichworl Ober»
t d*« «li'li auob auf deutschen Uoden rcrpÜftu^t Ua.tt« uad
Ij dita man »rebraucht, wvnn raaa tud jemand rtdet, dvr
niohti itiAchi, ohne der Zahlang varitokt^rt <u min. Blu
ttliulielier V^rfiU ereignet* BioL in unoorn Tagen. Ala
derAdmiral Sartoriu» < Dom P«di« g«g«li Dofa M(gaot),
18.1» 1'ort« an der Nordioii« aagnim woUto, crkUrl»
da« Schiff Donna Maria obcrnAkUa: „Kein &old, ksin lU«-
focht" , deau ditt ManaadiAft hatto »acb Mbon teil Mo-
nat«D kein«u Bold erbftltan.
Kni/t..' No rooney, oo Suiasei.
/>'j.- Point d'argena, point du SoiHe. (bokn l, 46; Ltn-
tiruo, U.)
I.ul.'. NuUuin beUnm aiuo mUit« GmUo. '(Bindtr Jt, n99,)
— Sarrli vonulci.
18 Meiue Kreuzer sind auch Geld.
Bufin,.: Tak<S n4t krejcar ieat den&rdr pLaU. (Ctta
lÖ Mit Kreuzern hat Christus deu Uimmel erkauft.
~^ iMrömiakm, 911,
f,DBi BchloobU g«b»t tot dem Gai«u, die Arbeit vor
dem Lohne, der Streit Tor der Victor!», da« l«aldao
ror dtrr Freude, dae OctOnruel vor dem Himoiet, MQb>
•eUrikflit Tor BeURke>it, iwei Farad ioe« geben olcbl auf-
einandor, mit KrfUMsrn bat Chri'tut den Himmel er*
kauft,'* (Judai dtr Ernchtlm. II.)
20 Nicht einen Kreiusor geb' ich um hundert Schwei-
zer. — Kt4dein, i&t.
21 Um einen Kreuzer dreierlei und um einen Pfen-
nig Nudeln.
aipull auf die Vielerlei-KJkafer mit wenig G«ide.
22 Viel Krciiatir machen einen Gulden. — Sitniier,4iii
H%*i'li'm , 3SN5: Simrock, 5954.
/f..* Ual ituattriuo al vieae «1 florino. (Ptmagtia, ii&, 1.;
23 Vül Gruiza mochan ah an Oulan. (SieiUrMer'
reich J — fVirmmdnn. /W. 3VI. 44.
24 Watt man vor vier Kreuzer hexn ktmi, mutt
man ni mit acht bctahPn. (nendMburg.j
25 Wc mu zum Chriizer uet »o Borg cha ha« AB
XU do Auge, so würt ma net nicli. (Ohtr^Sim-
mmthatj ~ Schmtiis, U, 188. 1.
36 Wenn man lechiig Kr«Qc«r darauf thnt, so gilt
eilt l*redigorroönch einen Gulden. — A7a»»*T-
«IM^fgii^ 41, 4.
27 Wer den Kreuzer nicht achtet, wird keinen
Gulden Wechseh». — £;i#<«lrni,3»6; Simruck. i»M,-
l/ruKM , f. 3013 , ncmthfTQ Hl, \$,
2Ä Wer den Kreuzer nicht acht't, dem wird kein
Kreurer (Gulden) gebracht.
/!..■ A Chi tdaUequa il qnattrino non fidar 11 florlno. —
Vou valu nn quattriuo. obi non etima 11 quaUrino,
(tattaffUu, 315, 3 a. 3.)
29 Wer ein CreuUer nicht so heb hat als ein gül-
den, der wird nicht reich. — Lthm^nn, 7»>* M.
30 Wer einen Kreuaer stiehlt, der stiehlt auch wol
einen Thaler.
31 Wer sich um einen Kreuzer bevortheilen la«Rt,
den wird man bald um einen Thaler bringen.
33 Wer zu neunundfunfzig Kremser gemünzt i»t,
brinirt es zu keinem Guldeu.
Lut,: Qui in pergolA natua «et, aedee non aomnial. (Ff-
trvn.}
33 Wer zum Creutzer geboren iat, der kompt nicht
zum thaler — L**B»a«« , 4* , ä».
34 Wier zum Krezer gebiren a«, kit oet tarn QU-
d^n. — SckuMteTt S9S".
35 Wo der Kreuzer geschlagen itt, da iat er am
raeifktCTi werth. — thriin^tf, 114.
Wo der Kreuzer zu Hause istf gilt er einen
Gutden (oder: einen Batzen).
BMOodera gaiteta ecbUcUt« KxWUit al«b« viel in dar
Würff «r ein creutscr auffcin dach, m ßei jhm
ein bai2 (Ooldeo) wiedar herab* — JC|r<TiAu.
Araun, 2014
* 38 Drar tiUU sich mn «io KrvBCfr den Finger im
Arach abbrnuhcn. — iiMis^»«>«^
SagsistfM«»;
•39 Den Kreuzer aufheben und den Gulden fahren
taseen.
•40 Der is e boaer Ki'euzer, iiit /u pattern (los «o
werden ). — Tmdlnu . aeo.
Vom ZudringliohoD. Pattern s dcutaeho« Vorbom vom
hebriiacbon patar — «•ntUeten, aUf«rtiir«in.
*4I Der lässt si üin au Kreu/xr a Louch ^nei's
Knia bohren. (Franklin,) — /Vommaim, 17. SSo, 3fi3.
•4*2 Der lässt sich um einen Kreuzer ein Lodi ins
Knie bohren, ((«»«rrtj^ornirfc .;
&low.: Zababkn bjkocu i vrea Tatru bnal. (Ötiakattky.it^.)
•43 Einen Kreuzrr v - ^ nkcu ist !>ci üim (so ver-
pönt wie) ( ist
Jud.-iUut*<h: E iv- _. .a Uel'em Awaode-aora. (Ttmd-
Um, 279.;
•44 Er gaeht jedum Chrizor durch ni (9) Muro uath.
— SHt&rmriMltr , 66.
*45 £r ist eines kreutzera werth. — UrtHfA, «9, »s.
„Br wolt anob etwa» gellen ^mi niolit •obteoht ga-
gehalten aeia, digaoa obolo."
*46 Er ist keinen Kreuzer werth, auch wenn er
einen Batzen im Munde hat.
Frs.t Je n*en dunneraie pae uue obolo.
•47 Er ist keinen neuenburger Kreuaer werth. —
Jer. Gatthtif, Lndcn , t, im.
*48 Er mag für den letzton Krouzor eiueo Strick
kaufen.
Er ringt mit der Veraweifliuig.
•49 Er nennt keinen Kreuaer sein.
UoU. : Ilij beoft kroia noob miint. -- llij kont geun kniia
of mant. (Harrtbornd* , /. 4^4''^
•50 Er weiss allen Chrüzern «'richte. — Sfktent,
l, 143. 39.
•61 Er WDT im für e Chrüxer d* Nasc-n »bschnide.
*53 Es Ist ein Kreuzer von der Elle.
•53 Ks ist keinen Kreuzer werth.
iliM.: Ik »cht dat ge«n knilt. (JJarr^^tmif, 1, 4M*'.J
•54 Es ist nicht genug, dass man ihm einen Kreu-
zer schenkt, man soll ihm denselben auch
noch in den Sack stecken, (Oberötterrcich.)
*bh Ich geb' ihm einen (Segen •}Kruuzer mit, wenn
er geht. — TvnMau, Ui.
Ee var bei den Juden Braooh, dem, der eine Reiea
antrat, einigeaOold, und wAro et nurefn Kremser, mit dem
AnftnH^ mitangeben, bf>i eoincr Ankunft eineii Annan
an beicheukeD, itt der llolTaung, durch diet rardieiui-
Habe Werk die Reiae glacklioh xu fordern.
•56 Ich will dir einen Kreuzer geben, ruTs bis zum
vierröhripen Brunnen. (Sdmeiz.)
Spoit auf dfo (Haebwttaigen.
•57 Um en Chriizer Dreierlei und um en Pfennig
Nodle. — Sultfrmeuigr , «5.
•58 Wen er wüasie, das er e'n Chrozer in enem
Chneu (Knie) hätti, er schlug es von en an-
dere (entzwei). (Ober-Simmcnöiai.) — Sckm€i$,
n.lU.i: HutermeUier , M.
Xreua und quer.
Was kreuz und quer gekommen, geht rips und
raps wieder fort.
KreoaerweUM.
Kredzerweiae hat mein Vater 's Geld verspielt
1
1 üat jemand lang im Creutxgang spaciert,so ver-
stehet er desto : V ^T^flft — tUitittk, OO, fts.
Durch Erfahruji. man KenntallM.
•3 Einen durch den Ki.;_^.,..^' JAgen. — £iMl«ifi.39<;
/Irma. 1,1016.
Kreuahieb.
•1 Kr M thun,
•3 Kr- geben.
Kreuzhols.
*Kr ist ein Kreuxh&lx.
Me fmH »irV lir**ta!ff*»n » oit sooefnea (Wiftuf.) —
r ■■■}.
1«]J
ÜTVuzj^^sL^ — MjiMom
/»►tf - ^iT*'-* i«* IrWI ■&**. 7 v.«>t lu:
Üti 6f:u Ka^rvizi^rtt tlmf man d«fi LeKtes
i Zu Ht"jztJi':h ^aS ii^rr hrw:k\ 6m, «endet der
W«/ Mit tmJ J&l«ft4 m HimvUrn bat. '
Xr4m«vteci,
•iji/ii 'iut:)t»'tt rsA iu (.'nratzofen kriechen, — Ber- I
1 J>«;r Kf«r'JZ^;hifMW«l fiM«fat (icUieMt; des Hirn* '
J>, tf, tt«ibi» ^ «fiMni ffart ▼'/■ T«c*<b4 hM. j
2 W«rr riü;ht <riri«fi Kreaztehlumtti hftt, der er- t
tjfitiMi thrtt ilinif/*«! nielfi. — htr^mfalum, »Tl. \
■,lMru Himmufl k*<gft MUM Mit k«i»*r asAen HttoM i
mI*I« d* K«*«;eM;liJ<UMrl,'' (Jtt^üu <Ur Ers$ektim, IL)
Kgtirvuulpinnm.
^Kr >«l wi« »rifjf: Kr(;iu»pinne« — ^'rudkWer*, Jiw.-
JCr*ast«Mr'
Wenn *» um beiligeo KreaziAfi (3. Mai) regnet,
werdtrtt Ji« XfiwM; leer, — MnJtberg VUl, l».
//,; >Mi irl'/v • HMt* eriM, jm» /a euat tor* I tA asf.
(OrukKi, un.)
Krmttihar.
Nur «Jur'rli 'lui Kr<;u2ibor kommt man in den
Hirrirn«;!. — l'ar6niiakPH, IIW.
]C/«iistri««r,
•Kr int «.in Kn;uzlr«Äcr geworden.
Kr }i«t ■kti verhcfnith«t, «r b*t liob Inf EheaUndi-
yn.t II • pr\n \m f-MWtt d« mitAre. (Ltndroy , 471.;
JCr«tisw«ff.
1 Kr«uziivfj( — Licitlweg.
•i Wir »Ifiri (immer; auf dem Kreuzwege.
Krattxwvl«.
*Kr(;u/Wfriit, Hh<rr nicht 'iH;m Bauern in dem Arsch
««;l«'Ckt. (l'innriiem.J
KreuKwoch«.
1 Auf <li«: KnMizwoche folgt OBtern. — hirömia-
ktm, UMH.
*J iJjfj Kreuzwoche nicht vor der Himmelfahrts-
wochc. — l'ar/nniuhon , 2i'Ji.
;j In «Icr Knruzwochf «ingt man kein Halleluja. —
KiirMn . 3<J<i : Sirnrock, 5917; üraun, I, 2017.
•4 Kr ist in der Creutzwoch geborn. — Lehmann. 8», l.
Xresde.
*Vb('r clo Krezdc lauffen. — Uerberger, llcrzpoMtUla,
I. C14.
Ju dorn HInne: Qbcr die Hohnur treUn.
Krl&nen.
*IIci kriänt' sik üb cn spanischen Bück. (Hamm.)
•) BUht sich auf.
Xrlbbelkopf.
•Kn Krihbelkop. (Lüneburg.) — Für CMprcuuen .
Fhtchbit'r '. 2190.
Jemand, der tioh leicht ftrgert and xu lanken geneigt
i«t. (Frommann , V, 153.; Im Liffl. Idiot, wird es
(8. 127) mit „mürrischer Mensch '* erklärt und die Be-
merkung beigefügt: „sollte wol Qrabelkopf heissen ".
Kribbken.
•JDe Kribbken* inn Kopp krig*n. — Eicbvald. 1134.
*} GriUen.
■kd dj* FxBK. «3* 'TfA der r
Aca tat, wc4.zt tidk das
ScUa&Bictac via Mmmsi mmliximgtm wsTL
Mbg-T Ik hA lämr cn
f^Emmi.amt'« , T, 19.^
*Sik daröver knddeln. — Fm^— rrf, ix&
* 1 Er hat's kriebeldick hinter den OhraL "^
*1 Ich ho ae kriebeldick hintern UhreB.
Bei il«&rr (lU^j ia dca Sias* vm .«haril
Bti ■■■<!; »daat aa^t maa amdk voa Jf^nna.
nniiilfcaii ■«lit ITi hafeiiiebaliViii liii !■ !■
*3 'S koam olles kribeldicke geiofen. {Mk
FrMMMBa.llf.M9. »3.
Kribbeln.
Da kiibeh's Tnnd wibelt'a ron leatea.—
,3rdc, Wasser, LvA, Tnd alles waa jilaaM
irad wiebelt.** (MatUHu* . Hittorim Jnm , XCL'
KriAb«.
*Dich werd* ich beim Kriebae nehmen. -~ 1
Kriecbfsn ^s. Krapea).
1 Das Kriechen ist eine langsame nnd beKl
Methode, gehen zu lernen.
2 Durch Kriechen lernt man gehen.
JLJadcr mit kräftigen Oliedem tretaa bald ai
£mgl.: First ereep, then go. (Bokm 11^ Kj )
3 Kriechen vnd schleichen ist auch etwas, d
nit weiter kan. — Fetri, ii, 4XI.
4 Man kreucht so hoch, als man fleugt. -
l«ta. 395.- Simrotk, 5939.
5 Säj uch, wate krecht, nit wate fiechL -
tler. 861.
6 Sieh zu, wo sie kriechen, und nicht, i
fliegen.
Ermahnung, auf den Weg, atatt ia dt* I
schauen.
7 Wer kriecht, fällt nicht hoch.
Holl.: Die kruipt en ralt niet. (Harrtbomie, I, Sl
8 Wer kriecht, wird getreten, wer sich
geschlagen, und wer sich fürchtet, da
man beim Kragen.
Von Bechts wegen.
9 Wier krecht, dier lecht. — SckuMUr, um.
•10 Er kriecht als wie eine Schneck* und
doch zuletzt im Dreck.
•11 Er kriecht (vor ihm) wie ein Hund (Wi
Frl.: Cet homme est un bon chien coaebaaL
droy, 508.;
Krieohineren.
•Er ist von Kriechingen.
D. h. ein Kriecher.
Krie«.
1 Auf Krieg folgt Sieg. — SprU^wörttr^vHm, M
miakon, 3541.
2 Aus einem Kriege entsteht der andsfra.
3 Beim Kriege ist^s zu Ende am betten.
4 Besser ein ehrlicher (fröhlicher) Klingt i
schlechter Friede.
„Es soll kein Friede gescUoaaaa wodaa, isri
eines kflafUgaii Kriegt eathUt** ^X^Mig «-•■
iGl7
Krieg
Krieg
1618
Pr«f, Lao (*, S&6) h*t laiftu «in»D gMaadou Kriog •inero
fAtilaa Frieacn roraenogoa. y«ti» /'awl fA^Uh^icA« flach-
klümfif) logt: „Dai Wunilßcber dn Kriege lit goiuridrr
oll «fn* KeTlrfrflf»>)i»r Hnrn fhnlrnden PriedeDn. Llüber
floii ' ■' ; Reif« dM Piit«deD«-"
r,l'' '. der Manftchholl , «r
enti "■ — „Dor Krtoit Ut
difi el.jrkfii.if ).i»i«'i>ciir d« r Mrji«chlieiit ixnd xwtir mnltr
d«« TboUi der MMiicbli«it, die ihn Iftidet, nli dm,
dar ihn fahrt."
'ihin.t Bodrc er krig end utIi ( ^kammellg) fred. (Prot.
«//IM.. 35a;
i.a/.r Face HtiapocU tatiu> balliuii« (ßiftdtr //. a4<k4; /.«Jb
Besser einen Krieg wohl fuhrtMi als wohl be-
achreiton.
Beaaer ists, krieg versucht, dann hals abe. —
Tiii>i*ius, »*. 5itnr<nk. W76.
IIoU.: Uctor camj' dao luOa ontwAO. riNn*»«,, 7, 17,^
Irri/. .< £at inelittin beUain pro ooUo aiv« dutdluin. (tätigt'
Irfirn. Hl,;
Besser otiener Krieg als vermumrutcr Frictle.
— .Simrofk. 5977; Wrtf, $ä61; Hrnusi , l, SOM.
ßvlUt Lievttr krijg lioa eviar die tmiiakt, dan de rred d|«
oproiir maakt. (ilarreboin** , /, «Vi''.)
^h^fd.: llMtro krljg, äD owi«« Pridh. (Grubt, 6-- , llVii-
»*</, 12.;
tcBser r<Mllichcr (ehrlicher) Krieg, denn elen-
der Friede. — CHnlher.U: Simrvck,W9: Brami,
t. SOM; Körte. 9^69.
P. h. olu friede nn > <a den dtr
Scliamlo. f^Der Kri> , der Be-
weger Jm MeiiiCb«;)^. •• : 0»iiÄ«r
Kf»ogl»t btiiMt alü IiuJbcr IriinJu. i.l/i'./,.iin Vf, 3J0.>
Üühfii.: Vojni» alavaii lop'f ii»i luuietiDf poka«j. (ÖH»'
lueilty. 371.;
Bcj^ni krieg ist alles Tiirecht erlaubt. — L«*-
rniinJl, 444, l^lä.
Blut'ger Kriejyf bringt schönen Sieg.
Bürgerliche Krieg verheeren Land vnd Leut. -^
/viri. II, M.
Fn.: Los guorros eirilM tani lea ifTftnd« Joura d«« cieux.
(I^erotue, II, 65.J
I>us ist ein krieg echirnpfllich vnd wild, wo ein
esel «k'n andern sehild.
Int.: Eai mlram beUuiQ , qaod a«ella« oalpat aaollamt
potid«ra «»««oiTuii nam pottat quiUb*) bonioi. (Loci
eoMm, , 65.;
Den krieg fahe ein ander an, — Frantt, t, 7i**.
Der beste Krieg ist eine goldene Angel.
Er tr> selten lo viel ein. t^M er ko«t«t.
Der in keinen Krieg wil riehen, der nehme kein
Weib. — Uhnumn, U, U, 130.
Der Krieg betrügt aUxeit Beinen Mann.
»f.: Itm gaarr« toompe tonjoars aoa boHUM;. (KriliXm-
9«T. 3«4.;
Der Krieg bringt manchem Glück, aber ea
kommt nicht jeder zurück.
It.: Mala t< la g^u«rra donde non «i ritoma.
Der Krieg ernährt den Kiieg.
Wm tnan in Kriege dem Vietole »bmiminl, dlmt anr
Flibrunfir devacabnn. Ta dem 6lnae wie s. B. Wallen-
iit#iiri '— v^-- '■'■'-T-tc. Da* SpriahwoTt tcheint aber
•ii<-' <ng angewandl bu werden, da»
berrürrafe. (Si. %,)
>Vj.; Lu ^.u*^^l^.' uxirnt la ^erre. (Ummg. It, C; £.m-
</'(>y, Ml; Star*chtdiil , fiKi.}
iA«e«.i. . Kritr foder kri«, (W^itU, K; OrwiA, 4S0J
Der Krieg prchet allein vber armer Leat Beutel*
r^ith. — rrin. U.9A.
m auff die beine, dass
LI fuasgenger wird. —
. ^ u- Uebel. — ITfliMT. M. »,
aille inuutlnun. (5<icAof.l. S*W,;
I 'len vuerfamen ein sä»» ding. —
k ruuk , iÜYtiimch . / « IXXTIl *.
Der Krieg ist ctn Frtis^ rihn»» Bodwi.
Der I et aua-
Wir ., ~^ I5*ie-
fuBlbaa pantWIt «OMO«««
rr. (C«faJbee«»t. Mä.;
nev^acujr« SrmioswOmTvv'lfXxiK««. H.
Der Kri«g hat V
Der Krteg bilt]
ftQfts einem
Hi-nuth . 'JOi. :.
a7 Der Erie^ ist gut, der auf den Frieden dringt;
der Krieg ist arg, der nenea Kriegen bringt.
— (iraf. SM. 344.
2S Der Krieg ist kein PßLnd erspiel.
ScAtTfii.: Krijp iir iiigoo Barualeek. ((Jru(,ö. 488J
2it Der Krieg ist lustig (süss) den Uuerfahrctiin.
— /Vjn, //. 427. SimriK-k. &97L
k^fi . . ....... ,,. . .... ,.,. .....i
i(M4n4#** ae r<^<« trtk*ttn Tag. Ifttt'f. IMV. in jVp»
piiicA, 12.
fiu^Afn. . Ten datI, Jak mÜf )flet pokoj, kdo nesAkuill
»ojoy. C<?^•<«^>f♦*y . »70.;
f>J«. .- KriB «r «itd for d« uforfarae. (i*ro9. dam.^ SU.)
lii>U,'- De krijtf i« den onveiftoobt« eo«u ( tlarrthomte,
l, 4äü».;
/(. - L« guerr» 6 dntoe por cht non V\\k trrvvata. (Ttir-
cujflia. 1S9. 8.}
/,a*. ; Dulee b»n«m iuciperto. (FmHct, I^ytimch , t'LX",*
Polit,: Nlcw,
Pbrt.: Dcio«
Sfhir^ii.: K
(U'rufjt>.
UO Der Kn.
Fun 1 t
Ji..- f.
(P.
31 Der
32 Der :
>'köj, kto nieakuaatowal wojox. C^'T-
) a guertn, j^ara quem ti«a Andern oeUa.
.1
'luft ror dpii toni aldrig MoakAt.
u 46.;
t nicht so schlimm tils die
rui Kriege.
. }»«ur« Ualla guemi ebs Imgnerra liteei».
1 SÜSS den vngeueten. -^ Fnuck.
l«t kein Probestück. — KiMdrin , i96.
r oU: De Krieg Udt kei PrOVU. (SHtertnti-
tUr, IM.)
Höhm.^ VAlkm i&dnA radr aetrpl. (dHakotxkif , Xe»,}
a:? Der Krieg macht («engt) riie Diebe und der
Friede n&ngt sie uuf. — Uit»aj*T. xiu, 7«.
JCnel..' War makei tbierea, atid p«ace tianga tb«m. (Bohn
7f, »10
Frt,: I«a guette fUt lei Urton« » U p&ix loa pend. (Boh*
/. M.;
/!.; Iftt gverra ß i ladH^ 0 la uace griiQ|>lcca. (FattagUVt
10, 4 r -ÖöA» /. 1«».;
34 Der Krieg scucht wol, stirbt aber nicht —
„Sprooheo dJ» Kriegalout. "
35 Der Krieg verderbt Land vnd Leut ; wer lebt,
dem bleibt die beste Beut. — mn, /;, M. /!<•-
IHK«. »7. },
f ra.? Bonne ne pen* eitrc 1» gaerre qui plaeioora terraite
e« aHAro. — Gnerre «st la fe«te dee nurrU. (Ltrroia,
11, fi4.;
3$ Der Kripg verheert (zerstört), der Friede ernährt.
Ltu,; V> , p«eetn te poseimtu Qianee. (Vir-
a? Der iv ,, ist wedcjr Bruder noch Freund.
Hihm-; K,da Tuyjna Tl&dao^ br&lzatTf elebve. (CiUf'
Krönt, : Kad )e rat , algdo nikcind brat. (Ctlatvttky , 366^
3S Der Krieg, wie er sich auch wend, so ninipt
er doch mit Schnd ein End. — l'rth. u,n.
39 Der Krieg will ein Haupt mit guter Zunge nnd
dopj>eltfm Ciehim haben.
40 Der Krieg wird Freunden vnd Feinden schwer.
— Mri'] ff. '30.
41 Der ritört, was der Friede geniÜirL
Dan. tufft buiidr^dc aar er «aiTÜ^t^ kand krigen
i Ui* ..,n..i ..u!.}m!do. (Pn-r. .<->«,, 360.;
42 Der Krieg zum Aniang foitlert Cield, vnd diT
2üm fortgang aber (ield vnd zum ausswarten
eitel Üeld. — hm. //.M.
43 Der Krirü /Nvi>ichen Jäger und Wolf fiihrt nicht
IC n. — .Himiinw »7. 414.
44 Der t in 'Irn Krieg aiehen, der sich
v<. -^et
/Vi. iterra. qni cealnl fet üorleoa.
jewies.
40 De»
fu'ryt>t^, 4»0.;
l uL der l»riedf».
rtrjte lil Fnu Jsji dai beüe. füT*
ktig. ^ KKf Tu fM Ibr fVeilost
lOltt
Kric?
Krief
i; |Vw Knocv» Ctm«tUWli* sind iirUl. IV^mint
^S iVss K; .oirfs f.\A V:ri"jj: -.r.il sich Itorts hVi^Kcit-
.'».■;■. II. llv
^i iK'n . .'lntt.t.t. . 44i li"*'.
wv .^r vr,'..:..l. :.. f-.: flf-Mfi kc-:v. K.'..hri r..-. :.:.
\..;-i l.;Ji!i,'1 WfiV. lifcTi YOchl ftufT llrT /C'.;!- —
' .. 1... ■ f.N I.. ■ f», ,f- . I /<. *'.*.
.-; 1- . K'. ij: :..!,-.v-; *...•.•": k. .. S.-VifcfrouWtT.
;'*j.i- Mtl. ii'ii» : Iw »'itfL'«'--. >' «hL.ii^ liihr.. /4^>M, <. .4'..
■" : ■. S ,".jL ■■■! T >■■- t.T.:s.-:.f::-. . u-f ■:■.": ::•.-. jrf'?.i.;;i-
.•;. .",■ ^'..ii. K-.-Tt". "7-1. :c «5 SS."; . hM;:" .1.: fü:
. ., ■.!..■ ■!.!««, ;.
•s !• I !■■' ! /i.t: Kv'.'t'.- t":'i-. ': . s.i.. ihm. S'»;!.'. I rif-
.'.■I «••.■,?■.■■■
i«i> v-l'-rl'i-lii * ■..■.■■■41 r-": i».'n Kvif^i »•/»Ti'lir.inliO.l.
i -.1 . »!.■■ «1i>. Kl.-i lü»^'. -111.1. kititx.. !;» pi>»; >M-
l..>.<.i;i I ..:i< '>i.>i.>. iSt I Kriijf' tnilib b1i<>i!)ikiini
.1.. . 1.. «it.-.i. -IM.'! . .:,j-.-«*' ru: ii'THiiiIliiiij
..:...■. ■, I». .1 * ..j;.-..rr.-i'>itiM:- tiMiiilw. /.!.. «i"n IlT'-li'l
,i. .-i-. «■ i,.,i, i.'Oi>i)i.''''V^'" *»■■: ■•!■ Vri*iiLlii- ' u. Tt i* ■•
■ .-irr.M. --tv"- '■!> Vi|i.i|i.'-.. (..i.iiOTb ..'JlHf &Tir\;.-
>••!.■. -1 •'■ • -^ li- .1 .'.',-fiiiir:ij7r^ Him kdin. iiitc-
•.■.!•,. i.wi- Si'i.iiit':-!'!!.!! «lüiluT-' I »ii^i-l.'inhoi itiL"- mm
,|.. |ii,i..i. -.M -i.iA >'^r<:>liii-t<i^niiT i.uiulir ni nian«'
if.>k''i*>«i>it.->iiili'-hi<|yi • [»■■ 71 : «AI •»-.:■ I uiu-utr ^'il. '^■■iT,7»*
<■ i.lih-.| |.H>.:M. ili. Miii:!.ti<: iii'- Hi:'-v;iiTtipni. Atw.*>M-
Oi-;ii>-it4iii il«: iiikt>ifri«iiiiAi. V iilkM- «'illi^i Kirl <tAt- itr-
H ..•.-. .In.-llil-,^!. . *j, ., »... l:,i;,'. .t,l ■ Ii-'i .n
„ ■'lH..i^.f-.. |.i>il>Alt. I"»' • > ■'.•■•.■
i: !■ II Krti"*.«. is; icwli; lin;.<niiiiP].. n:'livi'.: j»i'fiihr:
Itn Kii'cnii D'- Üritj- I-. in Au.TiMiiiliRi- iift:»iiim<-i.
• Ih 1'nili •.irli n^»i iiil<. ii!- ..•.''• .int ' 4>:!.,
•■ ■■. II**- o 1" ;• •-.■■v;''!"!' •■■••.■;i.:l». »» li<r- »ui Ja»
:• • •! -..M.,»-. Lij,'..-.- ■■"■.ii ..."1. .'.• •
I „■ fii..Tti »if.ll'.in «.III.. .iir 1*1 ili. nririic mwornxn
oc
Esi kvTEiTJ'ii vjeic vom Kri-iJt. un^. mKz
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il.t
l»r>, it «iiurikr fi«,! U.1 H
1 ■. ..,' . ^'K
.■•.,-.. ii.:»r!i' iriw:-: jl!»i un«ii'-:
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1,'r, f..i. -1.. ; "■■-: ..'.-v.. S . .
II..I- .■.1.1- ..1*1- I.. .-lirrr. ■ '".j'-^rr,-^,, I.',. .,
'.■• J I '.. ii ~. li.r.l.H ■;it:.j, f'.iUpt.. . ,:t. .
I.. I.-::-.. .IiTi ti.il .Vili.rh' «lim- /vi-h!"^'.;. —
i.i.. ii-i. i.iiii: n.i.ili-. a-.-f wir, unfinr: i,".-^.-
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i-... '•f-.-!it»ii-nii'l:-.T:' X^TXfi. hT-iri;-» : i;in -.-.h: Ii. lii.J
■ r ■• .. ;>...l LV.J.»! ;•... ;-.i.l; ! n.M ■ -ij' V:'..
I-..;. . iii.:-. -.:.!.- >. ;.l;i:.jr iüLini.-. Ii.i' i\«:m.
' ■■.:! I't.:Ji.
> tiiirrr Mfaii 1^-. n vhii. •in'ri" iiiioii' iri'aiiil-it,.il
-..li- l:i'.i.U>r,i, , , ■ . ■
' ■.'! I.S ■ ■ I .iKt.ni , . . :.". J-..
UM' ini. i-,ni<. .Iiiiiiiiti^: S:-i i. fcniurl.. t^'■ in
ii«- I...I f»-»i-l-.tim-i Uli. Ir t'infi 'Wi'i'i'! lTlt'1'11
• '' •'••>• i.i-.ii : .»ii '•■>iiii'i, hin: niuti Uuiir rri-
li-.r.i- iif.irlii- kii ii|><:PI.:;i <'-0, .•..
!•.'. \l.i- iiiu I ti.ri.i- si I i'niii' l.T|i*ri. .■■■■■,
'•... i.ri- j. I.fll 1.1 nr-rnüTi . riji'i;it.. .'. ;i
1..I« iitii. tili. Ii^t '<A rdiipr ■iiii.i»..
;.. ;- i.,.,.:r .i::i-tT- iwrr. j.l« r-;: \ . v^l.lTlit^•
■- :• i r"".-.-. \j V.:, - Mij'.i;,- :;"j*".». - . .--■..-.;
1 i . -I.
I. ■:..!.■.
'. -. ii. 1 f.- «.u;»!- l:ijk rtar.- l,r ;. l.i;;: ti. ■
i. If- r- Pur-i- Krü _ 1 jji-i .1: Ai".,if < ;•
..iiiit r.i.füi'S?! 1 ■ ' ■ . ^.
• • ii: ; liTi uniij ilf.r.i mii ii:: |. tiiii..
•.« li-i-..-. nii siicli.
}"-• ■urc-lii:. rjcL: iili-. iLri-i. qü Ka >.
i'::'f Kr-sr. f:- mach* der "Z'üiü '.' 5 ■.
— ■siur-ni"! (I - ;;«..
]'■!. v.'l! tcilirL Ilrj-fr fuiirei r.us. i-
w:ui.T. f^ ■!- dut .Luinir.'dZ. -■_•: iiir it/jiii
r^^., .;■ -tr:
,.i.it-FiCT i.aui!! ui- streite:. a^rc- ■f cn; rt:
»tüiifcliiirr J-Tieiit. "■ /»- t..t. . ^c irjr'Ti.u j-
u'i^' h «-■.i«iiif/*k./?»..
tisi. enütt tiAK OTcrviiuiens -^-^ 'i'r-/: uhu .
iiju. : I! hijüe: oiiiC eil?:-"!. :j-:.
:i: Lti^t £n*"f *«*c* liii". — .'»wr-Tw-fif i.
:u ii^ri'i luv HAH du ""üui.aj: i^-jni" r^'
wie--' eiii'ii. triüu. si ti-u6 er- . l::i»*«i.
in Lnep iBt? i—sm: fitii. I'icr«. j.: ae- T
..1.-.. Kir.ur et* i-iii?- ; bxl num-' »cl1j=t.. i^lu. n
y ■-.."',.. ': Ik.r:i: av ua«'- buia» ti:. uai - woti:.asB£:
lU i.'!-^! ■Pti.-ir::':. UjSC' dl- i*"iU iili li:: VfJ
— . i'!.}<i.iH ■ 44: lu:.
in i.ri-_.: .'■;.:-wc:::- n-irSTi: t:.i. vtciv..
lutr. \n' licr "Liiecn', — r.r j :;:
; -i- li..
1,. an ■■ii» . li*4 .'•ni-r... . .-.■,. r ..:, .
•<.'j.. livo: icaiit».- invcu: unur . i-ciiL.'r:, .i.. j^arrb
ri. v.,i. :.v Ti-.; — _ Eriec. :>iLiac naiiii *i'y-
■'I n.t... .-i.-. .
i<avi' I. wa- n*v d ansvrrrT'
.«tiion: inn- mir-' cnu.. ' :'.-r.
' ij.: !■
UM:
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I-"-.: '■(■iiijiiiTnrr-.- i.-;:- ;,
"•.-':•■ i Ir- l:.j. i,M.|.r..ii..-'
tiki. Uli Im,, .'f.-.'>n'
•IJ.'r
•ii
sar.:iiic: 6iiii zwec:. liioro^. — i::
'.' I- ivne: soi ina: ai.. l-rn-. iiifn, vcrü
'■•:.. ;. *■■.
"• 1: ivTJti: =11. i: ur- i. <■:.:;?:■;■. wc- ?-
na H-ris ii)£.: iiii
kn: - »..i... Hl*
.''- '.>... \;i];i. liOlt. Uiäl«- =J. 1<&a UCZB«
. .-fji;. 5Ki.
j Sil ii.jix.. n niik*. .■i,'i'..ii-nr. / Jn .
:i Ivvji:, v.-r:'iiiv. vsi i-.r.-. r ' M^rr-v \
!'.;::rr .'c.iiir.nLi f^yii :,!'r ii:..i.' ji;:.-
II. ivviUL' li.MiKi:; :. liiU. a.. ; ''.:i. j-i::..
Iii'is.-: IV Ulli ■ :a." — -■••;■'
1i:. Str. »1.- i.r« -t-.-i !..
1 1 i.n i.T-.-w- rr - »'.-iTj. /.-.■-.ij-i*..
■> . Ji i\v -.■■/ :vls^ !:ii.- k.l;i. i,,:»: — .-i-/.
Ii;- •\iii:(-i;.i. '■: lir.-'"»""-
i„. 'Mr.» i-.imtiiBn. .'S'- -.... *•••■ fv.j;.»*- .
'•.- tihw- in.: inr-i>-*ri(u w. . cniai
n l\ ..:.■■? .'il '■'■■^ä;. f.. Hocli
I. *".--T-.ITi Tl- .^'i.r..... :'..
..■■:i.- .'■■;■; ^. Wi :: hnep.
r-i.-r- i-.-iiMri. .. li tmrr*. nitiMi.
'■ ■ "-• "•'t,- Jk*Vrk4«i/*i
V' .1. i--iriit« ■ «viitrunu:.. ««irw,
;: »:.rili..
L621
Krieg
Krieg
1622
Sd lui Kriege hbli&a die Soldaten KrnU».
Jh: n mundo Miu« pM« 6 il dMMMO tia •oldiO«». (I'atta-
90 Im Kriege liat der StüiT * (.
Jh'n.: II «it lni{>ufsibl« «a gu '»illaut «•imomy»
4lo m«ttru nii chftoan partvrr uiiiüa y 4tr« tuia.
ül Im Kriege huisst's: vorsebcQ Ist vcrwpiL'li.
AlUflrirt , 397.
Dia KusMuii ; Beim Krieif «tuis« Ut da« Qlaok dor Ilftapt-
/'an.: Krigs-fal er© ubodellfr». (Prow. <*«■., »fiO.J
//i^i/. ; tu dim krijtr wofdt jcnoav Miai g«sozicU|ft. (tiHm-
/,af.. N<iti licet bl» iu bollo poecar«.
\i2 Im Kriege ist Drein schlagen von Nui^^i, nicht
Siihcliiul/en.
Span,: Auiino vunc« cu giiotra, <|«Q uo ama bu«ii«. f/ioA«
/, iw.;
93 im Kriege ist kein Ucil.
I.al.: VLsLTt alpha malorum, (<i<nul, llMß.^
d4 Im Kritge ist viel Lü(^. — fiMwIriH, «»7, Gra/.
li&. 418.
Uro/ wondol da« Sprichwort nucli »uf duu Krirgvtir
Goriolit, Damontltcfi auf dai »chrirtHcittt V<irfalir<>n «ti^a
Ifürwurlichon B- ' ' " '" an, J>|* Flnnou «aifon : l»i«
Kne«r« Biuil >i: iiiukültot>, dl« Uilücme iiloht
ohuo VorfaUe. Ji».)
ÖJ !m Krießc leidet die (icrecliUjrkeit noth.
üfcAiceii. • Krijg kaHtar Laai; md«r l>«itok> (WtntiU. 4r>;
Im Kriege steht man nnf den Wicht, nicht nufk
(iesicht.
Auf da«, wa« der Mann leiatpi, nicht >vlfl er aaaitolii'
D7 Im luicge Bind dio Landgüter wohifoij.
ti. In taaipo dl guccra oomim ton»» C/'ah<v''a, C&, 9;
lli3» 2J
08 Im Kriege sind Schuldige mid Unschuldige
glcidu
/(.: La (juorra t% aucor ffaorra all* itinoooiuta. (Pana^lta,
163, i.)
9'J Im Kriege boU mftn thaten (feuhten)} im Käthe
nithcn (reihtt'n),
flöAw., UiU k Uci & foöc k boku. ^tVIoAorjiy. 3Ä8.JI
ifrilf..- lo don krljikt maot moti «laau, la dea raad uJ ttaa
raau. ( UurrriDtm'f , f, «iO«.JI
100 Im Kriegt? werden Ackergäalc zu I'forden.
ir..' In t«mt>o (li fuerra offni oarallo I» taldo. ^A>4n
I. VH.)
101 In den Krieg ziehen und heirathen sind zwei
l)iugo nicht zu mthcn. — Hitin*Ufij l. w.
li>'2 In Kneg mit vielen, in Rath mit wenigen.
103 Inn kriegen ist »Heyn hoffart ein ehr ; wer sich
du am höehsten auilbriist vnd hin iur briebt,
der ift der best. — rmn-^k. /.ai''.
104 Ist im Krieg viel Rath, ist meist wonig That
— Kiirir. »SS.
10;> Jo heiBser der Krieg» desU» scluieller der Friede.
IOC Kein ' ' ' klein, er schlägt VVondcn bis ins
JmAii. - Ae klfiuit Xliicliottiu iKjri«gr|» A ^raa««i
Mliuupu t VwiwIrrQDi-
107 Kcui Krieg wird *• , äI» bei dem
der Uorr selbst gegenwärtig ist. — UhtnuiiH,
443 , 148.
Komntt der KriL'g nicht doreh die Feinde ins
Land, so kommt er darcb die Weilicr ins Ibtus.
Krieg blühet schon vnnd bringt böse Frucht. —
Lrhmtttn. 444. I4t.
dar «miikkft blomit«« . man oad tmgi. (Prav.
'u'?. TiMr ilk'ju, tilunitot, Butu elMk Crudtt
„ni Wunden.
''X vnacrzagt, ein r'iiug
:^'
i Zoit vurlm^ht der tloleen
;eit. — f>jn)oi»aArMi , >||0.
ili Krieg Trist Gült, Bok»ist Kiosolstaane. — > i^rMir.
iah wuli
r,oUi.** , L. .. ... . .. :. i;
Krii L.' H.tuJt lilttt utiii |||6t W^m««» »uit *iak. (»HtiHttmn
liü Krieji führe« ist wie Würffelaxjicl, der WurlT
fiilit uieiBleJia unders, ol» muti wüni*eht. —
Lchmtmn, 437, 3ft.
116 Krieg liilireu lernt man nicht aus Büehrrn.
ScfiwnL: Oudt ti>tn krljg vr t\tik4}r , ocli liftiiipU hani vt
Apotbekot. ((iruhh , (>3a.;
117 Krieg tührt mun mit giitfti WÄfl'en, den Frie-
den iriußs man m ■ Worten «ehutVen.
l'än, : Kriff fnirr» vpil : ' mi, frud gifinis rod *el-
taliiudti tuuffüf. (ir _ . ^;
ÜB Krieg führt mau nur des Friodeuu lialber.
Ji'n,: Da giiorro murioUa fkit-du bluu pala. (Ltt^u»,
tl. 64 J
119 Krieg bat viel QnukeleL — LueMn, aar; Stm-
rwk . 5P71 . Ilritnn. t, 10|0.
/.(li.- Mulla i» bvlli» tnnnia. r^'M^'n, :I07.;
120 Krieg, Hunger und l'efttsind «'•" f i. "*•**«, dureh
die Ciott die Menschen «n
h'ri.: La ifuorrc, la \fvt\v 1*1 Iki ul Im trvt«
tt4aax da l>ioa. {KrtUinarr, it;!^
l'll Krieg ist bald (leichter) gexnaeht, aber lang-
sam (als) geendet. — hchimnan, 444, iio; Hfniv, »^«a.
tl*9 Krieg ist ein Güldener Hiunon; werfdumit hweht,
fjjingt nicht viel. — Leiitnunn. 4*3. 114; SaUrt ^ |0o,
IVtri,//, 427. F^ieAeWr^ , //. 85.
Vol^fo doi Ki-ioga.
133 Krieg ist ein lust» dem, der uiubt wüst. — i\Hr%,
tl, 4*7.
124 Krieg ist ein vngowiss (bodeulo»s) ding. --
/•/«•.lii^iTy. //, M. IVliX IU «»7; /'ai*Ii , l\>*itilu, /. S4»*'.
Pi5 Krieg ist Uottcs bcscn, damit er Land vnnd
Lent anssfegt* — tcÄmatni» 4M. I. ItMrrriath II, rta.
Di« üiuaou: Ein Krieg bfiatebt aua nioUr lüa aluom
Tr^ffsn. (Attmanm VI, ti'O
Ad«..- Kriff «r gada kostu, hvurvcd laadene Tcwin«(i<a og
ndfeyea. (Ukrud i tiavorue ndryddoa m«id bakkc og
apado, ibtaod liuonooakeao med irommo og pib«.) (Prvp.
dan., Jb^.)
Sehtrtd. : Kriiih tnchUr Folck ocb Land. (Gruif6 , 4.10.;
126 Krieg ist kein Kinderspiel. — Sunrwk, a«»?*.
„Krioi; iat daa aLergrOkal Klotid , das all r;
trübt udor •Chendt," (Fro«<'knu, 8a, vi^'j
bar wQtkoud Sobrcckniaa iat d«r Krivg, t;
aefilAft er und dea Hirten.** (SehiUtr.) Wn} ILti cu :
Wo Krlog «In Spi«! tat, wie toll der Friede ein Krtiit
leiu. (Ältmann VI, 457 J
\11 Krieg ist leicht angezettelt, der Friede schwer
erbettelt.
126 Krieg ist leichter angefangen, als siegreich be-
endet — Simtotk, 6961; Atfrli;, 3^63 u. 4473; \\lmnw\
17. »Oft.
/)tta.: Lottere er det on krlg at deeiarore, end dol or at
trlompbara. (Vror. ttttn., 3S3.JI
l'iO Krieg ist mein Vaterland, der Ilaniiaeh mein
Haupt und all/eit streiten mein Lelx'n.
Frt.: Xia gu«rr« eat ma patrie, le baruola ma maJann ot
eo toote lalaoii oombattrc *i'v%t Uta vlo. (üntuHtjtr , tif4.)
Krieg ist oft nöthig, aber iomier bua.
/«cü«, : Kriyc ur undcrtidun furnpdau» luvu altld ikadclig.
Krieg ist seit ICaiu überall.
/)«a.. tomt er krjg I all» laud. (IV*». da:, «M.;
Ih ' llOTO S terra. Ivi Kuerra.
Krieg ißt Wurfebpiclj mftn hat das Ende nieht
am Stiel,
/iv/Vv». Ve vllcr (t'^Uiivrily. 'A^'K)
tin»~' I»»-! Br%*«» iffokaal, det faldcr
133 Kr tJulanterien, filr Ein Vergnügen
130
133
135
Kiieg k;it>:i
marhen,
Krn '
AAd law ar« a« ftül off Ircmble um
I m rfcixlcu vimd Ochsen
vüiy Svurtlein mein vnd dein. —
102'
1623
Krieg
1634
lu6 lüiog l'jssL ciueu liingoa achwuutz Iwno^wcli.
— Lehmann t H4, HO.
Dio WiiiiclG'n, die or aehläKt, hoilon «ohr »pikt,
S^wcd,: Krigoi liar eu lÄng nuni»*. (OruM> , -ISO; Wen-
ttll, 46.;
137 Krieg lohnet seinem Herrn, wie di-r Tenffel soi-
oem knecht, — Lehmann. 444, 141.
l'J8 Kriog macht den einen bleich, den andern reich.
Die Ru<ieu: Im Kriedt« kAtio iruiü sieb mehr holoii
Als Schijjwrren, (AttnH*nn VI, 464 J
ßGhm.: Vojn» ncb^d ka/d^mn liojnth. { Ci-lakotxky , 3fl5J
139 Krieg macht die Krde leer und diu Hülle voll.
Arlhnr )'•■■• -•■■u.. r.<<Ksu in iiincr Sclirlft , in der or
Eum Krici.' Frankön uuffonlcrtOj die Uc-
IjAUIjtun« au; _ tjefürdcre die Bcvölkeruiie, weil
die Moa«clii>ii i'^n vav jede Woare dureli N«chfr»i;o
vormeUrtctxi ; alloib dann müuten maaseuhafte HinricJi-
tnngon dcuflelben Zweck orreluheu und der kfrikanischo
N.i Horst von Daiionjey wAro ein Nationftlftkonom.
I '^ I. Annal^n der leüifHdtn JA-M4cAA<r7, o. O. I79y,
llK. ... S. 412.)
140 Kner macht die Kirclie leer und den Kirchliof
voll. — /'arrlHHokon, 2665.
141 Krieg nmcht einen reich und zehn ami.
Böhm,: Yojuou jeden zbohatno, a sto jln^ch aohudne. (Öt-
V"! todnego sbo^aci, s ito Jiok sabcisj. (Ö«ia-
Un II a hadban BPmmi Foter bfttya.
142 Kriog lutaht Gesetz und Recht gtumm.
143 Krieg macht Narben (Schrunnen).
144 Krieg muss den Krieg lehren,
145 Ki'ieg muss niiin mit Krieg vertreiben. — Leh-
mann , 436 , 43.
Auch die BuBBOu sagen: Das Goichwur den Krieg«
lAflit lieh nur durch die Laoxette de« Krieg« ourii'Oa.
(AHmanH >'/, 33?.;
146 Krieg nimpt gntt weg, krieg nimbt mutt w«g,
kiieg nimbt blutt weg, — Wehw* Tn^ehuch.
147 Krieg oder Frieden gilt ihm gleich, wie Was-
aermäuseu Feld und Teich- — tWItnn. 397.
Litt.: Consiliia belloqQO claruB, qune copula vera eit. —
UABta »imnl et oaduoeu». — Scuto paotin polere. (£Ue-
t4in, .n&7J
148 Krieg ohn rath bringt grossen schuL — Mh,
n. 437.
140 Krieg ohne Geld sich nicht lange hält
Dan.: Hvor penffe og gode ra«d latto«, er beit ikko at
krigo. — logOD peoLge, uigen Ijrat ai fogie. (Proü.
dan., »i2.J
150 Krieg, Pestilenz ujid theure Zeit, ist das eine
da, ist das andere nicht weit.
Um dou Innern ZuRanimcohang xwiicbcn Tjphufi,
Krie« und Hunger r.u be gründen. Vortrag de» Prufwu-
•or VircAi'^w ubor Mungert/phu«, Tgl. IdJincAr Zritunf/
vom II. Febr. \M^, 'i. Boüa^.
Lot.: Bella famem, pestomqao fiamoe iiiortaUbu« »JfvrL^
Oft igitur belltuu pQJai otro<iae malntu. (Sfiifbol<i, ii.)
151 Krieg SÄet Krieg. — Lehmann, II. ai5, 69; Sim-
Tock, 5960.
169 Krieg Boll ein Schatz und Nolhwehr aein , sonst
ist kein Segen dabei.
153 Krieg eoll mau so fuhren, dass mau die Pferd'
an Feindes Zaun bindet.
Böhm,; Ve Tojni I6pe Joct koni n neprAlelikdho plolu f xa
nepf&tolak^ kol) rAsati noili utv^bo fza ar&i.) (^rla-
kcpfky. 367 J
Dan.: Be«t at airi^e faglcn i reeden. (Fror. dttn. , Ab&.)
I krig «r best at binde «in beet ved fremmod krrbbe. (Bohn
1, 380.;
1Ö4 Krieg ßtiflet kein Heil, Friede drum bleibe
unser TheÜ.
Lat.: Nulla aalus bollo , pacem to poecimn« omne«. (Vir0l.}
(Btndti I, mi; ff, 3391; Fkilippi, ft.tt'i; 8eh<onhnm,
N, 39; Ffobtra, 49^.- GcKili, 1047,;
15Ö Krieg und Barmhei'zigkeit passen nicht zusam-
men. (Oberlautitt.)
166 Krieg tiud Brand segnet Gott mit milder Hand.
157 Krieg und Fehde ist MänneiTede, Friedensbund
lobt Weibtrmuud.
16$ Krieg und Mitleid bestehen nicht im gleicher
Zeit.
»*.; Guerre et piti6 ue «'aeeordeoi fohominoDt) pa« od-
•amblfl. (L*r..ux, If, ^i; Cahitr , 8^7? KrUtiaytf , S64.J
üni). - Niuoseu •* badbau «emmi F^tar bi^a. (Gaul. lt>45.;
159 Krieg verlaugt der Alten Kath und der Juugen
Tbiit.
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KrTc^l^ftugt viel Hiiude, aber nur Kincn Kopf.
/} Am.- Vojua ae ve<lo ranohymi rokatni, aJo 00 tanahfmti
iilavuuii. (Vi'iakovtky , 3äT.J /
Krieg verzehret, wasa fried bescheret. — t^
mair», 443, 117; Ä*»>irt«i, 51*62; Körte, 3ifiS. Venedt^, I«».
/JroHM, /, 2022; hInMon , ß6.
Krieg von nus«(ou) macht Fried' im H&ua.
Go '«lym Fridd Tercinigaxi «loh »IIo f
P&rl> IS Vaterland häher steht ala Meli
▼ere
UiAh: Knj
Villi buiteo douL Triondechafl sluiteo» (1
1 1'
/, 460»'.;
Krieg wil kein Ealh haben
„Zuletzt HO wil aach sum Kriog gchuron gcldi. vod
da« nlcbl wenl^, ... vud wer kau den kopifti »IIp pt««la»
loijl £s wird tlÄS änrichworl wt)l war 1' * Krieg
wil kein Ruth bitbcu.'' (Liuitirh<::k , iU: L *J
Krieg wird nicht durch schlage« ;^ . —
Lrhmnim, 444, 146.
Ki'ieg wird von heillossen Leuten gcttiacht, —
Lehmann, 434. 19
Kriege werden aus Uauptumachen angeapoi
und aus Scheinursachcn gefuJirt.
Krieges Ende ist Friede; je naher
Endo tracht't, je besser ist es.
Kurze Kriege und tirme Leute Koli roMn sclmcil
abfertigen. — Gmf, iu.n6.
Die Reuhi9»treitD der Armen in BetTe>ff geringta
BctTüLg» eoll muiu nicht in die LJlnge <ifthon> aondacii
eu lubneLl al« raoghcb abiuaohon.
Lange Kriege und ein fauler Friede ricliton
Land und Leiit' zu Grunde.
Ftt.: Dix ana de g:ucrrect uno keur« debatAÜlc. (Lrrom*,
ff, 21s.;
Lieber Krieg, als de« Hak gebrocheD. — Sm-
rock, Ä975; Körte . 35.^6; liraun , 8021.
Man fuhrt keinen Krieg, denn um Friedens
willen.
r,Man ftagt gemeinlieb, krieg wUrt Ton wegen dr«
fridoni.«* (Murner, Kar$tkan» , l^j , 24, Ziinch l'*4sj
f)an.: Den «karpeate krig «Igier ul den boeUuidigat« frciJ
(Pro», dan., UJS.j
Frs. t On ne fait la guorro qae pour faar« enftn la paix.
(CahtfT, »U; Kritiinr/ttr , .H64.;^
Man kann keineu Krieg in eiuem Sack vber
Land führen. — /v/n. U, 4M.
Man muss an deji Krieg denken (sich suMi
Kriege rüsten), wenn mau Frieden behat*
tcn will. (S. Friede 131.)
Lat.: Anna parate onlmi«, et ape prmesnntite iMillaiA.
(yiraiU (thUippi, 7. 4l.j
.^cAirci.. Krijg füre« für frcdeu aknll. (*rmhb, 4Sft; Wtm-
»eit. iC.)
Mau muss uicht leichtlich Krieg anlangen, der
Friede ist sonst niclil m erlangen.
Lat,: Amia prooul Jacent, tarnen cstfa« «utoero bellum, attt
aliter paei« tiou liüet arte frai. (Sutor , SS; PhiUpfi,
I, 41; ÄVytoW, ,17.;
Mancher meint, Krieg sei ein sach, die allo
Knecht xu Ilorren mach. — IHH. 11. 451.
Mehr als einen Krieg hat ein Wort, ent/üudci.
Mit vielen zum Kriege, mit wenigen zum It'itli«t.
— n'indil^r, XV, Itf ; Eiafletn, H'l; Simrotk, (tlJTj.
Nach dem Kriege fehlt^s nicht au lapfem Leo>
ten. — AUmaun V, 70.
Bökm.: Po voini hrüiu mnobu b^rt. (Atiaiuftk^, %Qt)
Nach Krieg und Hräud kommt GoUes Segen in
da« LaoO, — hstar. , 1 /. 9, ßlnm, .13; Mfnrvta . MT?.
Nicht der fUngt den Kiieg an, der xm ersten
zuschlägt, sondern der, der den andern im
Frieden nicht in Frieden lüsst — f>jtmi, ».<•>.
Nichts ist schilLdlicher dann Krieg, — Ukmum.
II, in. &7.
Ohne Krieg keine Krone. — ^niUfr, »a»kird, Ul, S33l
Ohne Krieg wäre dio Natur todt- — £ael«tii. Wf.
Lal.: BcUam ournium palttr. (Kinlrim, 3^7^
äoll kein Krieg mehr sein, streichu (verbann^)
dit^ Wörter Mein und Dein.
T gait der mall (schlimm) her in de polske
Krieg; man (a)x^) de der net kummet, word
der 6k nct schalen. — Hrm. Tf.
Venet^rischer Krieg hat kleine Elir. — Äibl
n, ftös.
1625
Krieg
Krieg
1626
187 Viel kommen vom Krieg vnnd wissen nichts
vom streit. — Lehmann . 443 , 113.
188 Vom Krieg ist nicht zu jadiciren, che er zn
Ende ist.
189 Vom Kriege erzählen hören ist angenehmer als
Krieff sehen.
Böhm. : Vojna te dA dobfe ilyteti , ale tcxko videti. (Öe-
lakovsku, 366.;
Potn.: Milo doma siedxae o wojnio clnohao. (Cela-
kovtky, 366.;
190 Wann Krieg vnd streit zu Wagen soy, thue nicht
zu zäglich (zaffhaft) noch zu frey, gemeinem
Nutz versaltz Tcein Brey. — Gruter, II! . %.
191 Was im Krieg der Feind nicht geleert, wird
von den Freunden aufgezehrt.
Böhm.: Co T6 Toini nepfftel nedobral, dobfrA prltel. (Ö*-
lakov$ky, 865.)
192 Was man mit Krieg vnnd gewalt nit basten
kan, das muss mann mit med vberlisten. —
Lehmann, 812, 6.
193 Was zu Krieg wird, darum soll geschehen, was
Recht ist. — Graf, 476, 61S.
ItX eo einmal sum ProoeiB gekommen, dann soll der
Biohter im Endnrtheil alle etreitigen Beohteverh<nitie
entechelden, also im peinlichen Vorfahren neben der
Beetrafung de« Verbrecher« auch die Scbadloihaltong
der Beichftdigten anordnen.
Mhd.: Hwac se chrieg wirt danun sol geschehen wac recht
ist. (München, 10, 19.;
194 Wen kriepr vnd vnrhu wol bebagt, liebt Chri-
stum nicht, ob ers gleich sagt.
Lat.: Non amat hie Jesom qui fert ad praelia gaeanm.
(Loci comm., 18.;
195 Wenn der Krieg kommt ins Land geflogen, so
ist das Recht bald hinausgeflogen.
196 Wenn Krieg anfengt, so muss der teuffei die
Hell vmb hundert tausend klaffler weiter ma-
chen. — Lehmann, 4S7, 54; SdifMA, 111»*; Goal» 1046;
FAselein, S98; Sailer, 230; Simrock, 5970; Caa^ari, hl:
WindiXfr, X\\ 80; Urarrn, 1, 8018.
Dan.: Naar der bliver krig, gi0r dlereleu helTode a^rre.
(Prov. dan., 359.;
Engl.: When war begin«, hell opon«. (Oaal, 1046J
lt.: Gnerra cominciaU , Inferno «catenato. (Bahn /, 100.;
— Quando la gnerra comincia «'apre llnferao. (Bahn
11^ 140; Patzaglia, 168, 7; Oaul, 1046.;
Span.: Uaerra, y ca^a 7 amore« , por an plaser mil dolore«.
(Bokn II, 180.;
197 Wenn Krieg im Land, gibt's Geriichte (Lügen,
Neuigkeiten, Sagen u. s. w.) wie Sand.
Böhm. : Öm votjny a moru mO^fce novin. (Celakovtky , 107.;
Poln.: Caaaa wojny i caaau powietrsa nejwito^ nowin.
(Ö€lako*»ky,Wl.)
198 Wer dem Kriege mit gutem Rath ein Loch
macht, der thut besser, als der es mit Ge-
walt hinausführt
199 Wer den Krieg angefangen, der soll auch den
Frieden langen.
frz. : Qni a fait la gnerre Caoe la paix. (Unu», II. 65.;
/(..- Facoia la pace, cbi hJt fatto la gnerra. (Pauaalia^
156, 9.;
200 Wer den Krieg erhebt, der ist schuldig. —
Graf, 305, 148.
Wer den Streit angefangen, eoll id« Schuldiger l>e-
traohtet werden.
3lhd.: Wer den krieg erhebit, der tet der «chnldige. (KL
Kaüer, II. 16.)
201 Wer den Krieg nach Büchern treibt, die Kin-
der aus der Apotheke verschreibt, ist ein Narr
so lang er leibt.
. £/än.: De IjorUe skalle «ige: Jeg har Inat det, en «oldat :
Jeg har giort det. — Man kand oi fure lurig af bi»Keme.
— Ondt at ftfre krig af bogen , og hente i-om af apo-
theket (Prof. dan. . 359 n. 361.;
202 Wer den Krieg will glucklich (uhrcn, muss im
Frieden darauf gerüstet sein.
Dan.: Man «kal lienge lavc sig paa krigcn, at man des
»uarpro kand rindr. (Prot, dun., Vt'J.)
Lat.: Felix respablica, quae paci« tempore de bcUo
cogiut.
2011 Wer ein guten krieg fiihici, »ler hat guten
Flied. — Lehmann . 444 , 139.
üoU.: Wijie beeren voeren krijg. om daardoor, vrcde te
verkrijgen. (Harrtbomt«, I. 450*'.;
204 Wer einmal im Krieg gewesen, der lest nicht
gern daruon. — Eyering, iu,4aii.
205 Wer fem vom Kriege leben kann, der ist ein
glücklich Mann.
Fr».: Est fortun6 oeluy qni bien loing de la gnerro cultire
en longne p«ix l'aeure de sa terre. (Leroux, II ^ 65.;
206 Wer im Krieg ein Bein verliert, dem wird 'ne
Stelze an^schmiert.
207 Wer im Krieg und Fechten nur defendirt, ist
demjenigen gleich, der auf sich schlagen iässt
und nicht wieder schlägt — Opel , 389.
208 Wer im Krieg verhert sein' Schanz', der be-
kommt auch keinen Kranz.
Schwd.: Hto som i krijgh fOrlörer «in «kan« ban für «Itttt
ingen Jägerkran«. ffCming, 67 J
209 Wer im Krieg will Unglück ha'n, der fange mit
den Deutschen an. — Petri, ll.ivi; A(Jr(c, 3555;
IHiUir., X, iO; Venedey.lH; Simroct; 1548; Heimtberg
F, 58.
Ein gewiisor Prof. Weberin Gie8«en sammelte im Jahre
1715 historische, anf Deatschland beittgliohe »prich-
wörter, an denen das Torstehende aeh<>rt. (S. Dent-
•eher 7 u. 82. ) In Shmpjf (Chronik , Bd. 1, Bl. 27 b; lautet
der äpmcü: „Welcher im Krieg wöl TDglück han, der
fach e« mil den Teutschen an. Mit den TeOtflchon
mach du f^ttndachafTt , Tnd fleuch darbey Jr nacbpaur-
sohaflt Die Teataoben sind biren mit rernanlft, drumb
freuw «ich keiner Jr aukunfft." Die Deutvehen sind nur
dann ron andern Völkern Überwunden worden, wenn
«io unter «ich nnein« waren; darum Bagto einst 8oliman :
„Die Deutschen sind einig, wie die Finger an mehier
Hand. '* — Die Spanler dagegen scheinen besondem
Bespect ror England zu haben, denn «ie wollen mit
aller Welt Krieg führen, wenn «ie nur Frieden mit
England haben: Con todo el mondo gnerra, y pas con
Inglaterra. (Bohn /, 209.;
210 Wer im Kriege streitet ritterlich, des Friedens
hat zu getrosten sich. — Opri, 212.
Fahneninsohrift an« dem Jahre 1631.
211 Wer in dem Krieg ein Bein verliert, dem wird
mit Holz am Knie curirt. — Eitelein, 579.
212 Wer in den Krieg geht, isst selten fett und
schläft auf hartem Bett.
It.: Chi rk alla gnerra mangiamale, beve peggio, e dorne
in terra. {Pa::a(/tia, 163, 1.;
213 Wer in den Krieg zieht, spielt mit seinem Blute.
214 Wer in den Krieg zieht, was nützt dem ein
Harnisch von Giazel — Sprichwörtergarten, 6.
215 Wer in keinen Krieg ziehen will, der nehme
kein Weib.
216 Wer in krieg will, der nem ein Weib, so darfi
er nicht fem nach vnglück reisen. — Lehmann,
871,38; Simrock, 12364.
It.: Chi b stracco di bonaccio, si marite.
Lat.: Qni non litigat, coelebs est.
217 Wer keinen Krieg erfifthren hat, weiss nicht,
was der Friede (werth) ist (gilt).
Dan.: Man veed ey krortil fred dner, som ey har for-
sögt kiig. Ci^re». dan. , 195.^
218 Wer Krieg fuhrt, fischt mit einem goldenen Netz.
Schved.: Krljg »r ett gyUende nMth. (Grubb, 429.;
219 Wer Krieg fuhrt mit dem Maul, ist zum Schla-
gen meist zu faul.
Dän.t Den som er krigbar med munden, er sielden strid-
liar met haonden. ^
220 Wer Krieg haben wil, der nem ein Weib, so
darff er nicht fem darnach reisen. - Leh-
mann. 141 , 29.
221 Wer Krieg ohn Kundschafit führen wil, der
went viel auff, gewinnt nicht viel. — l'ein,
II. 730; Frotchm.. Qq. Vlll.
222 Wer Krieg predigt, ist des Teufels Feldpater.
— Sailer, 230; Si w rot *, 5969; tür die Schwcn : SuUr-
mctKler, I811.
Knyl.: Whopreacheth war i« the dovil's chaplain. (Bohn
//. 21.;
223 Wer Krieg sucht, hat Krieg.
S'htred.: Krijgarc bliir bckrUg^dc. (drubh, 43(».;
224 Wer Krieg wünscht, ist werth, duss er ihm
ins Hhus komme.
225 Wer nicht im Krieg ist, der wird nicht drein-
schlagcn. — Pvtri. II. 741.
226 Wer sich im Kriege versuchen ^^'ill, der muss
es mit anderer Leute Schaden thun.
1627
Krieg
Kriege» (bellare)
1628
227 Wer will iu krieg ziehen; der muss Bcliraahl |
vnnd vbel Essen vnnd auffm bodcu zu Schlaf-
fen gewöhnen. — Lehmann , 4U , 18.
228 Wer zum Kriege Lust hat, dem gefällt der
Friede nicht.
HoU.: Wio tot uon krijg bclast U, reramelt, waar vrode
en rast is. (Earrebomde , I, 45ü''.^
229 Wer zwei Kriege hat, der soll den einen schlich-
ten und den andern fahren. — Simrock, uses.
230 Wie auch der Krieg sich wend, so nimpt er
doch mit schad ein end. — //wiwcfe, 887, 8.
231 Wie der Krieg sich immer wende, bringt Scha-
den stets sein Ende. — Goal. 1047.
232 Wo der Krieg einzieht, da zieht das Glück aus.
— Parömiakon, 1109.
233 Wo im krieg viel Rath ist, da würd die That
versäumt. — Lehmann, 437, 62.
234 Wo kein Krieg ist, da ist keine Ehre.
235 Wo Krieg, Aufruhr vnd Meuterey ist, da müs-
sen die Pfa£fen auch nit seyn. — Mgrinus , 343.
23G Wo Krieg, da ist Hunger und Noth und kein
Brot.
Bühm.: I V dobrö vojne ohleba le nedost&vA. (ÖelcL.
kovsky, 365.;
237 Wo Krieg ist, wird der Brotacker dürr und der
Gottesacker feist. — Parömiakon , a&66.
Enifl.: War Is. death'a feast. (Bohn IJ, 21.;
238 Zehn Jahre Krieg fuhren, nichts gewinnen und
jede Schlacht verlieren.
Frt.: Dix ant de guerre, et nne heare de bataille.
(Kritsinger, 364.;
239 Zu £j:ieg mit vielen, zu Rathe mit wenigen.
240 Zu Kriegen haben lust, die es nicht haben ver-
sucht.— Lehmann , itö , 99.
241 Zum Kriege gehört erstens Geld und zweitens
Geld und drittens Geldes genug, mehr als
einen langen Spiess hoch.
Oft Iftsst sich das Sprichwort auch auf Bewerbangen
nm Aemter anwenden.
242 Zum Kriege gehört Geld, Geld und wieder Geld.
— Simrock, 5963.
Die Basten: Der Krieg ist ein Babelfresser. (AU-
mann VI, 457.;
Böhm.: Yojn» se pon^zi yydnaje, rojna so b krve radoje.
(COakwhy, 366.;
Frt.: li'argent est le nerf de la guerre. (Leroux, II, 87.;
It.: I denari fanno gaerra. (Cahier, 3875.;
Schmed»: Krijg Tthan medel ftr kropp vthan secnor.
(Qrubb, 429.;
243 Zum Kriege sind die rathschläg scheinbarlich,
der anfang ist leicht, das mittel schwer, der
aussgang ungewiss. — Lehmann. 443, 109.
*244 Am polnischen Kriege schuld sein.
*245 Aus dem Kriege kommen und nichts vom
Streit wissen.
•246 Das war vor dem Kriege (jüdisch-deutsch: vor
der Milchomoh). — Tendlau , 1050.
Hämllch Tor der firansOsischen Berolation. Das ge.
hört der alten Zeit an.
•247 Den Krieg mit der Zunge fuhren.
Die den Feind beschimpfen und ihm drohen, wenn
alles sicher ist.
•248 Der Krieg hat ein Loch. — U. SaOu, 11. CCXXI. ».
Es geht sa Ende damit.
•249 Ein frischer fröhlicher Krieg. — Düchmann, i89.
Diese Bedensart rOhrt mit einigen andern vom halli-
Bchen Professor Leo her, der sie in seinem geschiclitlichen
Monatsbericht ^om Joni 1853 (vgL dessen Volktilatt
für Stadt und Land, Bd. 10, Nr. 61) anwendet. (S. (Ge-
sindel 3.) Ein „fdscber fröhlicher Krieg« ist in Lm't
Augen das fast einzige Heilmittel in der „earopfti-
Bcbeu Völkcrfäulniss*'. „Ein einziger, ordentlicher, goti>
gesandter Kriegsregen", sagt er a. a. O., „wttrde die
pralilerisohe Bestie mit wenigen Tropfen schon zum
Schweigen und Verkriechen gebracht haben." Er
kommt im Volkiblatt (1859, Nr. 85) anf seinen Lieblings-
gedanken zurück, indem er sagt: „Ein langer Friede
Lauft eine Menge fauler Qämngsstoffo aof. Darum
thnt uns ein frischer, fröhlicher , die Kationen , nament-
lich die die europäische Bildung tragenden Nationen
tiefer berührender Krieg bitter notli."
•250 Einem Krieg oder Frieden anbieten.
Spitze oder Knopf; Mss oder stirb.
Lat.: Altera hastam, altera oadueenm porrigere. (8ty-
boid, 2a;
*251 Er scheut den Krieg, wie ein toller Hund das
Wasser.
„Ich schow den Krieg wie ein tauber Hand das wasser."
(Fitchart, Gesch., in Äloster, VIII, 388.;
• 252 In dea'n Kriag trag* i koan Spiess. — Neffleu, 46I.
In diesen Streit misch* ich mich nicht; daaa trag* ich
nichts bei.
•253 Is 's doch wi im pulschen (polnischen) Krige.
(Schles.)
Frommann (III, 419, 614) hat Pitsche&kriege. (S. Za-
gehen.)
•254 Krieg säen zwischen Brüdern. — KaitersU-rg.
•255 Krieg und Frieden gilt ihm gleich, wie Was-
sermäusen Feld und Teich. — Eigdnn . »7.
Lot.: Hasta simul et caduceas. — Scuto pacem potere.
(Eitelein, 397.;
•256 Nach dem Kriege die Stücke (Kanonen) auf-
fuhren. — Winckler, XMII. 2.
•257 Zum Kriege hat er wol Lust, aber er furchtet
das Schiessen.
Kriegen (bellare).
1 Beim Kriegen ist kein Vortheil. — l\Hri. li, 74.
2 Besser draussen (in der Feme) kri^en, als
daheim den Feind besiegen.
3 Ehe man kriegt, soll man alle Mitte! zum Frie-
den versuchen.
4 Ein anderes ist kriegen, ein anderes ist siegen-
— Winckler. 16,40.
5 Es ist gut kriegen hinder dem Offen. — Lehmam,
11, ui. 16«.
6 Im Kriegen ist der Anfang lustig, der Fort-
gang schwer, der Ausgang misslich; und iiA
zu fürchten, dass man abends wieder nehme,
was man morgens bekommen. — Sutor, 37.
7 Kriege vor der Thür, freye vor der Thür. —
Pein, U, 427.
8 Kriegen bei Frost vnd Hungers Noth ist Thor-
heit vnd gewisser Todt — Petn. 11. 4S6.
9 Kriegen heysst mit ^den Netzen fischen. —
Franck. ZeytbuOi, CCLX".
10 Kriegen ist oft gut, aber Geld geben ist besser
ab Blut
11 Kriegen war nicht so gut, fridhalten war besser.
— Henisch. 124», 57; Petri. II. 486.
12 Kriegens wird keiner reich. — Pctri, li, 4J7.
13 Krieget ist nüd gewieget. (A^penzeUj
Lat.: Bellum — flagellnm.
14 Mit vielen soll man kriegen , mit wenigen rathen
und pflügen.
15 Niemand kriegt mit dem, der liegt.
16 Viele kriegen um das Ey vnd lassen vnterdes-
sen die Henne fliegen. — UenisA, 963, as; i\?«n,
11,574: Simrock. 4566.
„Als wo man vmb das E7 wil kriegen, Tnd lesstdie-
weU die Henne Biegen." (Waldit, IV, 92.;
17 Viele kriegen um die Beute; Menschen sind nur
Leute.
Bei Cicero findet sich in Besag auf die , welche Ge-
winn im Kriege suchen, ihn als Gewinn goschlft bctrei.
ben, die Bedensart: Beilum caapouari. (Fateliui, i».)
18 Wenn man anfangt zu kriegen, so fangt man
auch an zu lügen. — Piiior., vi, so.- Simnck. 5966.
Lat.: In fine Tidebitur oojaa ThonL [suti/r, 43.;
19 Wer ehrlich kriegt, der empfahet grossen Lohn.
— Pein. II. 697.
20 Wer kriegt, der wird bekriegt. — Lehman», 444 , 113.
21 Wer krie^, soll es mit Kriegern zu thun haben.
Also nicht mit denen, die nicht xa den Waffen grei-
fen und mit ihnen umgehen können, nicht mit Wei-
bern, Kindern, Alten.
22 Wer unglücklich krigen will, de fange etwoss
mit dem Dudscken an. (8. Krieg 209.) — ihiit-
tchcr Xeocorus. I, 127.
23 Zu kriegen haben Lust, die es niclit haben ver-
sucht.
24 Zum Kriegen und Siegen gehört Glück, zur
Ehre gehört Verstand.
1629
Kriegen (accipere)
Krieger
1630
'25 Du krieget vmb nichtig ding.
Ittmtr (fil) ror dl« I»t«iuiichon E<)d«niftrt«tt: Da nainl
rtnl>ra iioateadU. — Do fuino discoptaa. — Do lau»
eaprtDE.
Kriegen lucoipeTo),
1 Diit wöl wi wull krigen, eil Snider Meinert, he
men aber de Kriuletüte. (SüdfT<Uthfnnrt,hcn.j
J>M woUon wif lohou kriuffon, «Agto äcLnoidcr McU
oert, vr ruoiDt« ab«r dM Kortnthonbrot.
2 I'at wällt wi wol krigcTi, säd' do Avcat, da
Tiifin' he dnt Geld. (Uambur^.) — //rwfci', 2"j.
3 Fi wüd (wir wollen) su wuoal krygcn, aeggod
de Awekotitcn, dan maind »e de DäierH. (\U'
mrr in tifv Orafichnft i/arkj — Fnfmmnim, HL S&4. i».
4 Ich holt niflchi krigt, sugie der Bett«)juup;et
aliei' mei Bruder hatte bable wa« gekrigt
fiMntrlituntt.J
ö Ich kriogo euch aebon, sagte der Uhu, als er
die beiden Gitnpel um die Ecke pfL-ifcn hört«.
— /'V. SptflhiiQitt f Uomtnor iHid AmUoMt.
6 Ik har^ ik hef uii ik kau krlgon, dat BÜud ilre
fcrachC^dno Dinger. (6uiUndmiitnar9ehi>H,)
Ich halte, ich bnbo und loh kann bokoamtRi Am
«iud dr«i vcnoliledcnfl Dluge.
7 Jokriojen ca jestuele. — Finnimch, ni, 6i«, ifi,
8 Krieg' sie, kncg' aic, ist der Rntte web Altes.
Mmi frenröhnt siob »n aU»i , n '" fahruti , wlo
dio Katie nicht mahr Ober oblfft i • nokt. Aoeli
rouLeaten, bei doaoB kein B<"> afk.
9 Kriegen» was Schröter kriegt, aus sieben Dör-
fern die dünne ScheieBe.
Itt der Mark üriuidfloburK und ScUletJ«» von iemAiid,
dar aob«0raiideto AoaprOoli« OMcbt oder Uoffonugoti
10 Van de neue' krigcukanB» dan noeh \ du wöla
nene hewen ', htirre de Man tuur Frau snghl,
dft harre sollen 'ue Mäed * rnaieu '. {huttpc
in itif r,iitfitrhaft Mnrh.) — Fmmmnn», 111. SÄT, Ct.
') Keine. ">) Sago, 'i Wollcat koiuo bftbeii, ') M««d.
•) Mletheo,
U Vau diäiti sa'k wuol oicks krigeo, d&i «all tni
wuul im ewigen Liäweu dertor lofcu niaitton.
(hi:rlohtt,J — Woeihf, dfi, 11 J.
• 12 Vbel gok regen, nicht fern gedrcgen. — Pctnjl, i&%.
• la Du krcggst, wat ICrus^ ki'cggt, — yriäi'Ubkt>r . m :
Di<iae Bedtfjuuui verdAokt ibro EoUtebui^ einem
kOurgtborgrer KfltchAndlor Kurncot Krnueo, der »eine
lladu auf der FleebbrAeke hatt« nud als rvtohcr Mann
geaiLvrbon i»i, Seine loiehte B«ijih«rkoi< , wi« aocb ciu
köriM^rlioht)« fiebrechen fobrteu ilm sehr liäufiir in Struil
mit duiTi PttbUknm. Eine Forteetmni; der Kedrntart
lat di« FraAo: .,Wat krig Kmi^ «* Antwort: „Upp't
(fto/ da*) Lctt ( Uttaaitch = Tofobftnk ) geicb...."
• 14 Du kreggst, wat Schröter kreggt. (Pmuu.-Rytnu.)
— FritmirT, 423; Fntchlncr^. liyT.
f rUgol« uud wurde hitiauegeworfen, «eil er beim Drei'
blAttepiel auf Trumpf -Aa b«te wurde.
• 15 Du kriegst nit dat, Nikelöschen, — Wurtbnth in. lo».
Mii dteMT ttaduiArt t T>u kricgat daa nicht , Mklaua-
ahaa, wob«i aoeh eiu Schtiippclien getoblagon wird,
fertlfft mAn eiiumi Bitiaadei!, den uiaxl foppeu will, In
den JUiolaUndep ab. Ueber den Urapmag d«ra«lb«n
ttvaablt umb bei Bingen am Bhela folfeade 8a«re: Der
Patron a1l«r rheixdaoben Sohiffcr iM Sanct-Nt^'-t-"*' '■"<!
K« boitobt bei Ihnen die Sitte, daat, weou r
dca HcbifTa xor Boiie daa Ufer T«»rlJk«at, ui >'
kljtr lui Fahren i«t, er der ICaauicha^t Kun.
Joder aiebt den llut ab, betet ein Taterui>
pfteMt dem hoiUgeo NikoUai Leben und Q*i
r\rr «-!,'«-' ohne Gebet rwn Biniri'U ab, Ui><4 i»i .
ui ihn heftige WihdatÄaa« die daeHcti
u' rwaamer br«<?bt«n. %t Hef aiia nuLi .
ifci. :..iA..i».i '■ '-^'^ — M*>lfe und gelobU rr^itiic
Oprpr. Her tio'l *r kam gltckUcb
ilurcbdaa !•<• - (♦ofahT»«r«bw(rl»»»H<«,
jcbl«ii
• IC Du kriggfit öuj», d.d di «U* roac ^n^ty üt d' Mul
geit CAltmotl.) — Oan»r%L im,
•17 Du toUrt aaeh einen a" ' ;?pn. (Mftmn^m.)
Bchttranwiw •« ttacm M > -'hee daoa kleinm
Di0Bii «TMigt ka* «di«ff 4 '
•18 Du «ulkt aflet kfleg«, w*. 'ricr Irgire,
nuus de Ite oiek. — #'" i».
rj Er kriegt'» nicht und eolite or Uaar adiciafloii
wie ein Wolff, — .SimjiWc. . Vu^vhtiMi , nc.
'20 IIa kritt och nofh nit osu vill, ftla mer em
Aug licke (leiden) kann, (Uin.) — Virnume^,
;. 474. r.K>.
'i\ lln kT6g öneui de kon Stu «eggeiu (U^Att.) —
Moii.->tll»iL-ii aiiLfL'wjuiilt.
m IIc krigt dut z' Abeuda as de Buflakaeww '. --
Ä^iiUtT. /, 11.
*) BoBAk&for (ScurabaeuB atoroorariu« ) , Süh4ntbult
a. a. w. Der «»frintj fji^flo* Vergleich« im mir rttitikt^l.
Lmie%dui' '.:■■ hörte m ^I ^
Gegeutl ,tbull i' Ab
dregfp ii •«•er eam :
wLU douii unui'fij 1».»^ iiin!tn;n, d, U, i« "
Tage bolna. Abi^i vm buiiKt auch, •' >
llU|CK', denn will ho hrb^vu, d. h. '
»ber inaoferu paMl der Verjflnich nicht , wir' ;iii(^(.u'.Ih'H
wird , auf jemand der erat ab<>iide au arbclt^m anfangt.
(Vgl. d Araber
•23 Ich werde eu
Diu au» T
1'
dort VI.
ein« 1)1
Ar- "■ .1
JM .1,
ii. n.)
1.
gi'fnclDt t
L"9 <u lior
11 ii In waltibnr UC'
- aaurt,
•24 Ik huu liicli Sil vi! krikt a^? mer am OgC Uaom
hätte. — Frommaan, Ul. Al3,iW.
• 2b Von dem kiOggt de Diewel uich cmal o Eudku
Pöchlicht. — FrUdkbierK m».
•26 Was er davon kriegt, mi^ er an die Pciteclie
Bcbmieren. — £iMi0in,5O4.
Kriefftr (a. Landakuccht und Soldat).
1 Aus Kriegern werden Kriecher. — Stuur , 4S.
a Dem guten Krioger eine gute Lanz^, dem guten
Saufbruder ein guter Panz.
Frs. : A bon goudarmo boonp lanoo , X boa yrrogne bona«
pance. (Kritttnfter, S4«''.j
3 hem Krieger die Deute, dem Feldherru dio
Ehre.
Z>Ja. ,- Kngi-folket bjltot . m«n hovodamoudenienni. (Vfo9.
äan,, 360.;
4 Den Krieger macht nicht der llut, sondern der
Mutb.
i>*i<i..- Vit- ' l krlgamaud aUeno i der ak^l »od
tiL (i 1.;
h Ein gut vr ist schnell wie der Hofle,
greift i*u wie eiu Wolf und verthoidigt sich
wie eiu Eber.
Frt. : Ije gneTTler doli avolr ataaut do KTrier, foito da loup,
et difonae do aanglier. (CaJitrr, üX.)
6 Ein junger Krieger , ein alter Kriecher (lO-üppcl).
— kurtr, S&64 IJ. 4*7C. SimrocK. W63, »V»wl*'y, l.'-O.
Kacb linkfrtf rUtirt doa Wort von CUriatuph Wal-
dia bor.
7 Ein Krieger bekriegt (beaitgl) den audurn.
1}Ü»,: Kri^ere bekritfe« ug. ("froe. dttn., a»5uj
» Ein krieger ohn wehr rnd ein Pneater olin
buch taugen bcidea nicht. — Wentafk. M9. aw.
/vm, n, »la
3 Ein kricgcr, «o darnioder ügt, lat eben aowohl
tin kii. -or, all dor da siui (tiegt). — Cnner,
I . i'i iv, > . fi , 310; SimrUk. B960; KOftt. SS«fr u. 447T ;
DOM..- Den er marel un kriganuuid der Ugc«r ander aom
o< - •• >^ijbnuuid d«c t*ber tom rlitder. f/Vve.
hfr Krieger ist ein Mürtyrcr G<^tte«.
et f leiten wnTlitJg eUnv bannhtoru«.
10 Ei
11 Ei
I) E
«icli nicht, «ai
M'tjt't,
• uon imiUA, (Bfmd» IT
u'or macht an«
■I
1631
K riegergut — Kriegsheer
Kriegskasse — Kriegsien te
1632
13 Gut geführte Krieger werden Sieger.
Dan.: En krigsmands styrke bestaaer i feldt-^rentens
gode raad. (Prot, dan., 361 J
14 Krieger ißt einer gesinnt wie der andere, sie
haben gleichen Sinn und ungleiche Stimm'.
15 Krieger ohne Zucht bringen üble Frucht.
Gute Diaeiplin ist dM erste Erfordemiss eines Heers,
wenn es etwas leisten soll.
Frz. : La guerre i^avance plus k obßir auz chefs , qu'A
s'enqnörir de leurs desseins. (Cahier, inb.)
16 Kriegers Weib und Fischers Hund haben es
beide schlecht.
17 Man kan solch Ki-ieger wol entpern, die nichts
dann (Gottes) Marter schwem. — Gruier, III. 65;
Lehmann, i/, 408. 12.
1 8 Rechter Krieger Messer steckt hart; müssen sie
es zücken , so kompts nit ohn Blut wieder in
die scheiden. — Petri , II , &i3.
•19 Du gibst ein guten krieger, aber hinder dem
ofen. — FTanck. II, iR^ ; Tappiw, 40»; Körte, 3565».
Dan.: Oodt at vtare krigsmand hiemme. S^igsmand bag
ovnen. Yare brat^vnrst svarde og spjd, bans luge yar
ei at finde. (Prov. dan.^ 361 J
ffoU.: De Toorzigtigste krijgslieden zitten in de tent.
(Sarrebomee, I, 450'>.;
hat.: Extra periculum ferox. (Philippi, T, 146; Tap-
pius, 39*»; Franck, II, 46».)
Krlefirexffut.
1 Kriegergut und Bameumengut dat hält der Dä<
vel tum Fenster 'rut. (Hannover.;
Bameumen ( Webmahmen, Wehmtttter) werden dort
die Hebammen genannt.
2 Kryger Gudt flüht thom finster uth. — Petn, II, 427.
KriegsartlkeL
Man soll über den Kriegsartikeln die Glaubens-
artikel nicht vergessen.
Dan.: Krige-artioleme b0r aaa at ttTres, at troen« articler
ikke glemmes. (Prov. dan., 360.^
Xrlefirsfehler.
Kriegsfehler seind unheilbar. — Lehmann, 444, 143.
Krlefirsfiruolit.
Kriegs Frucht ist vngezogen, Jugend TUd freche
Burger. — LeAmann, 453. 70.
XriegBforcht.
Kriegsfurcht ist schlimmer als Krieg.
It.: Peggio h la panra deUaguerra, che la guerra siessa.
(Bohn /, 119.;
XrlenfdrBt.
Den weissen Kriegsfursten stehet es wol zu,
auch mit den Göttern den Spiess zu brechen.
— Lehmann, //, 287, 9.
KriesBffarten.
Im Kriegsgarten wachsen Unglücksblumen.
Lat.: In Bellonae hortis nascuntur semina mortis. (Bin-
der JJt 1405; Seybold, 196.;
KrieffSfflüok.
1 Das Kriegsglück ist generis communis.
Der Ausgang der Scblaohten ist ungewiss and nicht
zuverlAssig roraus cu bestimmen.
2 Kriegsglück weicht schnell zurück.
Dan.: Krigs-lykken beider snart. (Prot, dan., 360.;
HoU.: Krijgflsaken wisselen alle dag; die giiteren gaf
krijgt nu den slag. (Marrehomie, /, 450'>.;
Lat.: Nnsquam minus, quam in bello eventua reepondet.
(Livitu.) (Philippi. II, 68.)
Sehwed.: KrijgBlyokan hwälfwer snart. (Grubb, 436.)
Xrleyahandwerk.
Das Kriegshandwerk ist leichter zu lernen als
die Rechenkunst
Vor einem halben Jahrhundert hielt man die Bxereir-
kunst nooh für eine grosse Wissenschaft, und mancher
Vater bescbr&nkte darauf allein den Unterricht seiner
Söhne. Jetxt fällt es keinem tüchtigen Handwerks-
burscben oder Bauemsobn schwer, diese hohe Weisheit
in sechs Wochen zu erlernen.
Krieffshauptmaan.
Ein Kriegshauptmami soll durch die Woche
sauer sehen.
KxiegtiieeT.
1 Ein Kriegsheer ohne Oberst ist ein Leib ohne
Seele.
Dan.: Krigs-bser nden ^verste, er aom legem uden siiel.
(Pruv. dan., 360.;
2 Ein vollkommenes Kriegsheer muss haben das
üaupt von den Italiem, Hand' und Arme
von den Spaniern, das Herz von den Deut-
schen, Beine und Füese von den übrigen
Völkern.
Dies ist das Recept des Kaisera Maximilian sn ein^
guten Kriegsbeer. HaiL dUrfte wol in unsem Tagen
bedeutende Ausstellungen daran und wichtige Einwen-
dungen dagegen sn machen haben. Nach einer andern
Fassung lautet der Spmoh : Bin onOberwindlich Kriegs-
heer muss haben: ein italisch Haupt, ein deutsches
Herz und spanische Schultern. (Deutsche Rotnamtritunf,
III, 39, 235, Berlin 1866.;
3 Es gehört mehr zu einem Kriegshecr als ein
Haufen Leute.
Böhm.: Jin6 jest yojsko, a jin« hromada (sAafcnp). — Co
jin£ho jest iik, a oo jin«ho houf. (6elako9*ksf,Z&1.J
Poln. : Jinsza Jest wotjsko, a Jinssa gromada. (Cetaiotky , 367.;
4 Wo ein Kriegsheer steht, da muss ea aach unter-
halten werden.
5 Wo zieht (lagert) ein Kriegsheer, da ist keine
Ernte mehr.
Böhm.: Kolem kasdäho vojska na tri mfle aU cesty. —
Yojsko rozbit^, zne zabit«. (Öelakovthjf , 366.;
lU. : Oko svakoga raU tri milja zU puU. (C^akovtky . 3C6J
Xriefslcasse.
•l Der trÄgt die Kriegskasse. — Klix, 33.
* 3 Kriegskasse I Kriegskasse I
So , oder auch : „Ziethen I '* ruft ein gewisses Oasseo-
publiknm in Breslau den Buckeligen nach. Der Bof
wird dadurch erklärt, dass Tor etwa 2 — ^3 Jahrzehnten
ein durch mancherlei Anekdoten Tolksthttmlich gewor*
dener General Ziethen dort lebte, der achiaf war. Wi«
ist aber die Bezeichnung „Kriegskasa«*« mit Bezug zof
einen Buckeligen zu erkiftren? Ausser den beiden obi-
gen Neckreden hat man in Breslau noch folgende £«•
densarten, die beim Anblick eines Buckellgen Temois-
men werden : Heut wird's regnen. Jetzt wird schkcki
Wetter (vermuthlioh wird der Himmel trttbe, weaz
er siebt, was fttr Meisterwerk er unter der Firma „Ben
der Schöpfung *< hervorgebracht hat). Den kannst da
dir heiraüien. Da kommt dein (mein) Brftatigam. Koa
kommen Berg und Thal zusammen. Heate haben di«
Buckligen (Pickligen) ihren Ausgang. (Sckle». Profia-
aialbiätter, 1Ö67, S. 169.;
Xrlegvkneclit.
1 Der Kriegsknecht im Haus macht dem Frieden
den Garaus.
HoU.: De krijgsknecht in huis maakt een einde aan de
rrede. (Harrebomie, I, 450**.;
2 Kriegsknecht* und Bäckerschwein' wollen stets
gerattert sein. — Simrock, 5966.
3 Man soll die Kriegsknechte nicht alle anspre-
chen, die einem begegnen. — Petri, II. 4cc.
Luther's Tischr., 262*.
Man soll bei der Hauptsache bleiben und sich nicht
au lugehörigen AbschweiAingen verleiten lassen.
Xxi«s8last.
Kriegslast ist für Freund wio Feind ein schlim-
mer Gast.
Schtoed. : Geten gnager dher hon ftr bnnden. (Grubb, 247.}
— Knjgs bOrden faller ojämpt. (Grubb, 429.;
ElrleffBlauf.
1 In Krieffsleuflften muss der vnschuldige mit dem
schuldigen fort. — Petri, i/, 405.
2 Kriegslaiu ist auch Weltlaut
BIrienleate.
1 Das sind die schlimmsten Kiiegsleute nicht,
die auff der Walstatt liegen bleiben. — iiuvt'
nitiuM, II, 517.
„ Sagt man , wenn einer nichts mehr kan eynbringen Tai
er dennoch nicht ril ablassen mit Saulfen, biss ergir
dabejr liegen bleibt."
2 Freudige Kriegsleut machen wenig Wort j wenn
sie reden, so ist die That da. — /V/n. //. sii.
3 Geputzte Kriegsleut* schrecken keinen Feind.
Dan.: Prydet krigsmand sknekker Ingen fiende. (Pntt.
dan. , 360.;
4 Kriegsleut haltens gern mit veraoffenen P&ffen.
— jPWri.i/. 427.
5 Kriegsleut müssen die Feder auff jhren Hnth
und Helmlin stecken. — Petri ^11,4X7.
6 Kriegsleut reden yon Gottessachen, wie von
Schuster leder. — Petri, ü, 427.
7 Kri^sleute haben kein Hirn; denn nm Geldes
willen dient der Soldat dem Teofel wider Gott,
dem Feinde wider den Freund,
out von den altan SAldnem, liandakneohteii.
8 Redliche Kriegsleut furchten jhren naubtmttnn
mehr dann den feincL — l*rtri, u, wi.
1633
Kriegslist— Kriegsübimg
KriegBvolk — Krippe
1634
I
9 Viel KriegaleuteT wenig Rathgeber.
10 Wenig Kriegsleut haben ehrliche Wuiulen. —
fcth, II, 627. Ilcuiich, «06. 16.
Xrleffslivt.
1 KriegaliBt ist auch Ju'iegsrecht.
Dan.: I krig braget magt og litt. — NMr ltfv«-l)ad«ii rll
ikk« tllrekk«, brager moo rova-belgta. fPrmt. dan.,iM^
•2 Des ißt (war) eine Kriegslist
MaU.: Cttt i» Mne krljgiltct. (Harrtbomätt 1, iSO*.)
KrieB-unaoht.
Mit grosser Kriegsmacht in dem Feld^ eine gute
iSacbi den Sieg erhälL
Xrl«gflmaiui>
1 Der ist ein verwogiier Kriegsmann, der ein NValf
nicht furcht vmb Liechtmeas vnd einen ßaw-
ren in den Fastnacht vnd einen Priester in
der fasten (wenn man boH beichten). — Ih-
nirch, lOlA , 69.
2 Ein alter KriegBmami zeucht nicht gern in eine
Schlacht; wenu er aber muas ziehen, so hat
sich Rosa vnd Mann. — /v/n, n, im.
3 Ein jeder KrieRssnianD kennt wol sein Fendleiü.
— Ati€tUin. CCCCXX'^.
4 £in Kriegsmau sol kein gefahr scheweu. —
5 Ein Kriegamanu soll beherzt angreifen.
J'rM,; Un gu«rrl«r dolt ttttti tAttkot d« lArritr , faite de loap
«t dAfeni« de umgUer. (KriUiitger . 364 ^.)
6 Ein Kriepfsmann verkauft zwanzig (dreisaig) und
mehr Jahr seinea Lebens um einen Guld«n
and ist wie ein Stück Vieh, daa unter der
Metzig geht.
Von den altoii Söldnern.
7 Ein redlicher Kriegsman ist ehrenwerth. —
ivtri , //. sao.
S Einem Kriegsman ist sein Harnisch leicht zu
tragen, — J\;tri, ii.ili,
0 Es wird keiner em Kriegsman oder Christe ge-
boren. — /Vfn, /, 39.
10 Was man dem guten Kriegsmann gibt, ist eu
wenig.
Uän,: Det et rel tlet h<rtd iom gi^ee en god kiigtiDAnd.
(Proe. dam.. Ui.)
1 1 Wer ein Kriegsman vnter dem fehnlein Christi
geben vnd eine gute Hitterachafft vben wil^
der muss sich anff geistliche Wehr richten.
— /Virt. /, 101.
* 12 Er gebe einen guten Kriegsmsnn, aber hinderm
Ofen. — llenuch, 137», tS. Saüer, 105 , SimroA, 16i9;
RfMbwrg IV. 91.
„ Be gibt eid dupffero Kri«gamAtii Held rorm Ofen
in den 8tobenseU. '^ (ICfeH»ff. /, 70«.;
*13 Es ist oin Kriegsmann, der hoher zehn Meilen
davon wäre.
«•Der got KrieigeiiiuuDn rad mftttrenbrocbor hett ge-
wlil/.er wer cehea oeilen Ton denoen geweees.'* (R<iU-
vaif*mJ>mef,IHm , XHl.)
Krlenpferd.
>Vas nützt das beste Kriegspferd weiter, fehlt
der Keiler.
Kriegraratli-
Kriegtiriiüie vnd frembde einkömmling ratben
selten zum Fried vnd dem Lande cum besten.
— ivtn, //.4J7.
KrleffKreoht.
1 Kriegsrucht ist raaber recht, — l.irÄm^nn. 444, \it.
Dd».: Krtge^ret , r^ver-ret. — 1 kJlg llder rel fjrrdigb»d ti«id.
(frot.Z*m., 3«0 J
2 Kriegsrocht, scharfes Recht,
Lat.: Nun licet in bello bie pMOAt«. fi*4»iij>/<i. //, SS.^
Kjrt«n«olukdaii.
RriegMchaden nnd Brand stguet Gott mit mil-
der Hand. — Hörtt. um.
KrieffsaobUr.
Ein Kriegwchiff kann nicht in jedem Hftf^o ein-
laufen.
Krieffsapiel.
Nucn dem Knegwpiel git)iR uer iapiern j^Uei-
den) viel.
KrlocattboBf.
Kriegvübang macht den Leib stark.
Dmvfcun fipflicHirOaTiB.LsTiao». U-
k
^■iii^U
Krlaffsvolk.
1 Krie^Bvolck soll man nicht lassen müssig seyen«
~ Lehmam, Hl. 66.
2 Wer will mit Kriegs Voick etwas schaffen , der
muss zahlen und ernstlich straffen. — /.(*-
mann < 4S» , I .
:i Wo Kriegsvolk nimmt den Lauf, hört 's Grasen
für die Kühe auf.
äöAm.: Kudy roOeko ohodl, lv«Ta •« uerodi. (dti^-
Dtilm.: Kud vojtke pr(»hodi, trftirfe ee ne n»hodi. (6e-
tako9*kH , 3«.V.;
Xroat.: Kad voj«kn bodi, irars (jB^meneJi) no rodk.
(ÖflakoptJiy, 3M.;
KrieffsvoTthell.
Der beste Kriegsvortheil iat, aus einem heim-
lichen (uad inheimiscben) Feind einen öffent-
lichen machen. — Opel. tu.
Krioffswunde.
Wenn die Kriegswonden heilen, su bleiben doch
Narben und Schrammen.
Böhm.: VoJD& bez ■riniu nenJ. (C4laJt(ntky ^ 3tt«.>
Xiiamen.
Bö nix te kriemen is, do is auk nix te kratzen.
I W'aldufck. ) ~ Curita^ 33», lOi.
Krieaelclien.
'Kneznlchen, krazetchen, sagt der Postmeiater,
£in elter lAngtt Tereiorbener eftehtieeher Poetmeielttr
iD der Ni&derUueitc pOegte, wenn ee ihm reobi wobUg
w&r, eich die Ktod« ta reibeo anddebel die obige Be-
lieiieert au RebrencUeD.
Krliraelkraffgel.
Kriggclkraggel Hahnkefot, — Frisckbier*. not.
UekriUol, eolUfrohte, anleterliohe Schrift.
Krljouneln.
•Krimmein un wimmeln. — K»m,uu,
Eigentlich TOD latekteo, die dicht In grotier A.ne4b)
heruBikriechen ; «ber ^neh von Meaecben, di« in groe-
•er Menge «lAon PUts fallen oder «ich in Umherlen-
fen dringen. (Dähmgrt, lft4*,J
• 1 A werd'a Krimmern am Kacken krigen. fSchUi.j
— Uomolckt. «0, Hobituon, 385. rrommatin, J//.S4T, I«.
Er wird gch«ngt werden. (S. Feldbiechof und Sei-
leritoebter.) ..Futge gudem Botbe, wf>ll noch Z4t au
rothen, th du*» (ehe du dee) Knmmen in Meeken
krigeet.** (OrpftMut in dar Utiubttn Oornrotti rgl.
Palm,H, 16.;
•*2 Krimmer (kratze) dich selbst^ wp es dich juckt.
-^ Weinhold. «S.
fllrima.
*Icb brächte Krimiase mid*m nf. (8. Onrer nehmen.)
~ Pcler, 449.
Xrln«.
Ze Krino platscht em mät der Lijegissel. —
XrinMln.
*Ee chringlet wie die gross Ologg z' Uegnau.
— SMfrmf%Htr, 4a.
Krlivirelaappe.
*Er macht ihm eine KringeUuppe drein. i.Vi<r-
timytfn.^
Eine StOmsg. Von einem Knebenacbem. Wenn ein
ntnlhwüliger Bnbe den In Schlitten liemnfehrendc>n
Knaierad«B nin Fneee packt nnd in Kreiee dreht, d»»
er unwerfen aanee.
Xrlpkop.
Beter Knpkop ' as'n Duseldop. (6. Kribbhop.) ^
Frommann, //. 390. 41.
*) Ein Meneeb, der Ober jede Kleinigkeit urgerlieh
wird , TOD kribbeln , kriebeln , mlttelhochdentech krlwen,
krAwen, krewelen ^^ krönen, kretccn; dnnn eaeh Jacken,
kiteeln, wovon kribben t- iruenii Kribb« Kribbink =
innerliaher Verdraee, kribecn — STgerUch. (Ddknerr,
tU; rrvmmtnm. //, ISS, 51.;
1 Aas einer k« i' Kpe s&aft die Kuh keine
Milch. — <rl«i. 406.
2 Bei einer lei i' brüllt die beste Kuh.
3 Bi de leddig i nck de Pir. CMwkttnimrg.}
^ nuntkn. in. r.,,,...^. VIU.
HaHrangeeortfOtt •lAren hSuflg den ebelioben Frieden,
lii l'nmmrnt Itl leddigen Krilbben el&n eik de PArdi.
4 Bui 1 IS gut »äU waren. {Saturiat»t.j
i Pifc ....j-i .' «K- »icbt dem Pfordt nach. — t*ft-
mtiMi, 1*7. lt.
1»j3
' -^
1635 Krippelbild— Krippenbeisser
6 Die Krippe geht nicht zum Rind. — liemMherg
ni 135-136.
Der OohBo niaat cor Krippe g«hi*a , »agen die Krofttön.
7 Die Krippe konmit nicht zum Gaul. (Mhmen.)
8 Die Krippe laufft dem Ochsen nicht nach, der
Ochs muB8 die Krippe suchen. — /'«»n. U. isi;
TK. Drabiich in eiavT Ertdhlung am dem VoUifleben im
Ameuieiüialtnder , t»ea.
Wer etwaa l»beQ will, mtut «■ loetum nod imbin
gehen, wo er es fludet.
Böhm.. Jeele k »kotu Deobodl. {Öetakovtkv, tK.)
Uä».: Krybben fplger ei beeten. (Pro9, dan,, a&2.; .
Krottt,t Nejdn Jaile k voln» neg vol k jMUm. (Ceta-
kowtki/, V2b.)
Lat.: Friget, quem petere plget. (drabh, ^m) — Non
pr«eiepe boveni, i«d bot praeiepe reQaiiit> (ö*ta-
ko9fty. 125.;
ScMwed,: Krabban löper intet effter oxea. (fffu'fb , 3Se.j
9 Man soll hienieden bei der Krippen und Win-
deln bleiben. — Luther» riachr, , 37 •*.
10 Wan a Krab lethag n», do bitj a Hingster ar-
köther. (Nor^fric»,) — |^(iy»jMm*orfj ; Firmenich, 111.
4,S9.
Wsim die Krippe leer iit, bBlaaen die Pferde eiin
Krippenhond — Rronacb
1636
11 Wann de Krübbe lieg es, dann aloat eilt de
Piärre. (herlnhn.) — Wimte.lZ.m.
19 Wei^ die Krippe leer ist, schlagen sich die
Pferde im Stall. — Simrook. S98S; Kirte, J&6S.
Noth erzeugt unfriedliobe Ehen.
Dan.: N»fcr krybben er tom, Htw betten«. (Bt>hn T, asSJ
13 Wer in der Krippe gewindelt worden ist, dem
«polten die Stöcke leicht. — Spnchwäru^^y^tTte}^, 42.
Weil er aohworer Arbeit tou Jagend »n gewohnt lit.
14 Wer uager der Chrüpfe gibore-n-iach , chumt
nit i Bare. (Soloihum.j — Sdn/d, es, loo.
Von eiDem. der «ich ana «einer bedrftngtoD Lage nicht
berftaBsawinaen vermag, well ihm dme Qltlck nicht
gtlnitig ist.
15 An der öffentlichen Krippe liegen. CD^in-h-
amerikiiH.) — WotlienblaH der Neui/orker Staatiseitung,
18€a. Nr. 33. S. 3.
Von den £lnkllnft«n eines Auitea lebnn.
16 De Krepp löf dem Pärd noch. flMbHrgj
Wird unter ftsderm gebraacht , wenn «ich der weib-
Uebe Tbeil nm eine eheliche Verbindung über die
Schranken der Sitte bemüht.
BolL: De kribbe looptnaar't paard. (Barrebomie, /, 450».J
•17 Die Krippe frei machen für ander Vieh. f.Vord.
amerika.}
Sagt man in den Vereinigten Staaten Kordanierikai,
wenn der nenc Präsident die Beamten, falle sie niobt
«einer Partei angeboren, eutlJIsit, nni die StaaMftmtermit
HJtnnem ulner AnBicfatca an bosetren.
•18 Einen in der leeren Krippe naschen lassen.
D. h. ihn Hunger leiden laason. ,,So man den rait
kein futer leit, vnd gibt dorn armen ril «u fa«ten , rud
laset ale in leer kripffon naschen.*' (Vom iuth. Narrtn,
in Klotttr, X, 42.;
•l9 Er findet die Krippe wie ein Postpferd.
Hotl.: UiJ weet de kribbe te vfndon all «en postpaard.
(Barreb'jmie, I. 450».;
• 20 Er ist an seine alte (vorige) Krippe gekommen.
Von denen, dio ans einem appigen lieben In ihic*
vorige Aimuth oder auH dieeer in den frttbern glück*
liehen ZuAtand Ters«txt worden Bind. In selue alte Oe>
seliBcbaft, Umgebung /urUckkelir&fi,
•21 Heran an die Krippe. — Kiuc. 3i.
♦23 Hier hängt die Krippe hoch.
E» gibt niobt tigI, e» g«ht ärmlich ber,
*23 Man hat ihn an die Krippe gebracht, wenn er
nicht frifist, ist es Beine Schuld.
Bou,: Hij ia a»n de krlb gebragt, het Staat aan bem cim
te eten. (Barrtbomtfi, /. 450*.;
•24 Von der Krippe fortmÜBaen.
Aas den» Amt« entfernt werden.
KrippelbUd.
•Ef ist ein schönes Krippelbild. (ScMft.)
Ironisob ron widerwirUgen Subjecten in irgendeiner
Beaiehung. Ton den BUdem entlehnt, welche man
znr Aaaaobmfioknng einaa Xrlppela (einer kleinen Krippe)
fttr die Kinder eu Weihnaobten gebraneht.
Krlppenbolaser.
•Üä esa 'ne Krebbenbiesaer. (Kfiln.j — Finnentch,
1,471, SIÄ.
EigeDillcb ein Pferd , das die Krippe «eraagt, dann
«In nngefOger Mensch, bei bähnerf i'ihT*^ wird: fio
J
old KrObbenbiter erklärt ml« ein iai«r Karl, dar va. akhli
mehr taugt.
11 >a.: Het ia eon kribbebijter. (B^rr*^9mt4 ^ '> *»'J'
Krippenhond.
•Eb ist Esopi Krippenhund. — Bf&nmq , lU vi.
Kripp«nreit«r.
•Es ist ein Krippenreiter. — Eiie/«ia. »7. JJraaa.
/. J025; k&rU, 8508*.
Ein uniherfcbBLarotaender Janker. In Seblesics
„Wurstreiter" von ihrem gewohnliob wnriUDxmif««
Mantelsack. fir«r*6»fA //. »41,;
Kxlten.
1 Kriten ^ im ßlarren helpt nich , de Bücks möt
af. — Bxverm. Tai.
') Laut weinen. HoU&udlscb; k.riJI«o« fzft&aOeiaak;
crier, engliacb : cry. (Vgl. Si%r€nb\a^^ IM»;
2 Laut gekreteu, bolJ vergüten. — liueren. aos.
Wer am lautes ton weint und aenCst, Tergfisataai erflen.
KrltUu
Wie die Kritik, su auch die Kunst; ist Jen«
rauli, wird diese Dunst. — Saphir, liwtwrütaät-
Dtctamatoritche* , Nürnberg lS3i2. S« laS.
KrltUoli.
•Er ist so kritlich wie eine Wandlaus. PfaiiJ
— KUnn, n. 22«.
Solu- wunderllcb , «treitaftehtig.
Kritae.
•Et geit in de Kritz'. {Hamhurn.j ^
Es gebt verloren, gebt weg. Von Krttaeln .
schreiben. Be ist wie Terkritxelt.
Xrodde (AdJ.).
*üe is so krodde ' as'n Swinslds^ de baveii
in de Bössels (Dorsten) sitt. fchifhe«.) -
Purren , &Ql i Frommam , y.iii.&b4: EichmaUi, iMi
Uotukalendin- . lil.
M Krodde, anob kroddig, krOdig = g«patat, Mll«-
fltutxt, schmück; Qppig, kühn, mnihig, YoÜ "
gefllhl. {Vg\. Slürgaburff. \24^K)
Krodde (Subst.j.
*Dass iliTi alle Krodde '^petse! — SadUr^
f^l3 . is. C4,I
0 üb eine and welohe der von 8tür*nL%trg < 134 ^' ) ts-
gegebenen Bedeotungen dieaee Worte hiex Anweadiutf
findet, i«t mir niobt klar.
Kröhn.
•l Aem t» Krin s&Un. (Oe*ierr.-Sthle^.) — /Vtrr, US.
Ihn rorecbtweisen , xaohtigen. (S. HeimUiiohlea. I
• 2 Di bot Krin. (^iehiftbür^.-tfii^.) — rmmmmia. T. O. II
Der ist gescheit.
•3 Sich an Kren göbn. (OberMtrteHk.J — Bsmiftr*
rrn . 143.
Krötuirelben.
•Der ist juat /um Krenreiben recht. — ha
Uli , 143.
KrokodU.
1 Das Krokodil hat an den Zähnen genug, ^
braucht keine Hönier.
Die Bataen: Wer dem Krükudil noch ein Hom aa-
eetst, verdient damit dnrchatocben sq werden, i'itk-
monn 1'/, 416.;
2 Der Krokodil threnen weint^ wenn er eiijt*n m
fressen meint. — lUmisih. äS4. s#.
3 Zwei Krokodile leben nicht in Einer UöhJ^
(Afrika.)
•4 Dem Krokodil die Fische befehlen. — kitma^
Vi, Ä34; lieimher^ n\ 0.
*o Krokodile nach Aegypten tragen. — tinutUn
VI, 40.
80 viel wie Waas«r ins Meer« Boloe wmiIi
Fliegen nach Aptüien.
Krokodils thränen.
1 Kroküdilalhränen — falsche Thriinen.
•2 Es sind Krokodilsthräncn. ~ Kdm^ae»^
I, a026. Frvichhier^, 2303.
Falsch«, henchlerifChB Thr4uen.
jy^ö.; Zij schreit krokdilltJli-tnincn. (Barr, t.,^m.^ /
Z.af..' Ad noveroao sepolorum Mamu>
l«i Sfv*>oid, 'J: Vhiiipp*. /. 11" /
— Crocodili lacrymae. (Stjf^otd,
Hatnmiae laorTmae. (S*^iä, 54<i
Kronaolt.
"Du bist doch von Kronnch.
Eine Im Frnnkenwalde übliche Aedensart, tnll d
ungefähr eo ▼!•! sagen will, als: du biat ni«iii kli
1637
Krönofaen — Krön«
Kr ÖD€in— Kropf
1638
I
I
I
•'S Krinl wcxt'm.
Br fkngt 4U. tlcb zu. fohlen, 4eo Kopf höher mm tra-
ffan , itola lu werdeo. ., Ich blr« wol , 'i krinl wdKt Ich
Ceuob) «temlloh, wtll »u Tial lich tun euch bewerb«DJ*
(KfUtr. 169».;
Xrone.
1 Aß der Krone erkeunt man den Kaiser.. —
fiertrom , 44.
2 Die Krone einer guten GeaiauuDg itt Demath,
— BurcUtardt. iTü.
3 Ein Krön durch alle Welt mehr denn ein Bataen
geld. — ilenxtch. IB», Ja. Atn, U, JIO.
Sio« Krane (Maaxa) ^U überall mehr »le ein Bfttaen.
4 Kiiie Krone ist wol giit, aber sie drüokt mehr
bIb ein Hut.
Sin inorK«nliQdiiO'h«i Sprichwort «Rgt: Ote Krone
drückt acbwdr, utid unter dem Dikdeio flioiien oft In
einer Ttecht mehr ThrJLneB« ale dAeseibe Perlen zAhU»
h Eö hilfiX kein krou fürs hauptwehe. (8. Koller
uad Pentor.) — Frondt, ti» 8&*. Äaiiirr. 54«; fit«?*
lein. 897; /Vo«t, t*7.
Von den Leiden der Grossen.
It.; Dolor di CApo non togUe U ooroa« reftl». |fi9u*A
/, 93j
6 Es ist keine Krone im Himmel ^ die der Teufel
nicht geschmiedet hätte. — Airi»miall(on . 894.
„ £■ brmiit utti dieser nbgeiAgte Feind wider WiUeti
Nutxen. Jenor Herr klm«rt. des« er den Pn«s gebrochen,
weil Ihn der Teufv] vom Pferde RSworTen ; aber ee ist
dies ein LJebel. am dem viel Gutes erwiohst. "
7 Eb ist keine Krone so schön, ea wird ein Kreu«
dabei stehn.
JJoU.: Daur in (^oene krnoii, of dajir Staat een kmlsje op.
(HtirrfUom*r, f, 117»;
3 Keine Krone hilft vor Kopfweh und keine Rü-
slang wider des Tode» Pfeil. — JInyer. n, uä.-
Simrotk. 59B4, ßraun, l, 2037. Körte. 35«». Fro»l, 147.
MoU.: Oeeoe kroon hoelt boofdplja. (Narr*bomi*r /, 44S^ ,
Rukn /« 318.)
JtM. : NoD hberat diadema capitis dolore. (Binder li^ tl6S ;
£it0l4im, 397.;
1JI Keine schönere Krone als die der Demirth.
Dl» Krone der Lehre ist Weisheit, die Kruse der
Wuisheit— Demutb, die Krone der Deznutii ^ Glanbo,
die Krone des OUnbeos — Tugend.
10 Mit Kronen und Dukaten geht alles von statten.
— Parämiakoti , 2ib4.
11 Wer die Krone tragen soll, trägt den Bettel-
sack nicht lange.
Der grosse Ximenos s. ß. musete, da er noch MOnoh
war, mit dem 6eltel«aok umheniebes , Terstand «Ich
aber auf die Knust lu betteln to tcbJecht, daes er nach
der Mlthe eines ganiien Tags oft nicht ein Stück Brot
aafsn weisen hatte. „Lasst mich maohan", satrte sein
Kamerad, „ich tebe wol. dais wir alle noch Munuitre
sterben, wenn ihr langer den Sack trag«n wollt." Dieser
cum Betteln unffthige Kopf wnrde der grösste Minister,
den Spanien in rielon Jahrhunderten gehabt; alle seine
Handlungen trugen da« Geprlge einet groeecn Ooisies.
12 Wer eine Krone gewinnen kann (will)» darf
einen Pfennig (Groschen) wagen.
üoü.^ Die met kroonen winnen, en stnlTen wa^en, dla
sijn beTTJjd voor hard« sla««». (ffarrtifo$Me, /. 458*.^
l'S Willst du mr Krone, so trage dai Kreua.
* 14 Dat tut em in de Krone. — IMkaari. SW^
Das verdriesit ihn.
* Ib Dem fikllt keine Krone vom Kopfe.
IIoU.: D« krooa is an» ran iiot hoofd gevallen. {Harrt'
bomtf. f, 4Sl^\j
•l« Di werd* (würde) uch de Krin (Krone) versof-
fen ( verepillen ), won e Kiaer wir. 0
iüehi.J -^ Prommann , l\ 9i , Ut
*n Einem die Krone rauben.
Ifoil. Hij neemt hea de Itnoa ran h«t hoofd. (Mi
iKtmi*, i. 4öa",j
•l» Einem »n die Krone »cbeisscn.
* 19 Er hat ein** Krone. — fVure6d<*h Vh IM.
Kine •■ ' : ■ " ~ ". ,ich. Wur»-
&a<at bettle <ia anderes
alt der »■ ^nstn. den
dl* HAB r- .1,..;.'.'., .., r Aur« ijsupt setsiirn,
ÜB a«f»t' Mtrrn dn Woiiil geschatxt vu lein
na4 luasfii •'>I«Id Bacchus, «u ehren. Jm Laufe
derzeit l<il>)eio tici» liarau« ein htoDen«rtlg«r bcbiuuck.
Die Krone demUte nun wol erst au, daes mmo trintma
woUei d« M aber in der Regel dabei «um R^uaeh kam.
•o Iscte mam t« «i» BtdMMrt daaBsgtUf doe f*rtt«Mi.
•JO Er weiss, wie viel die Kronen wiegen. — ÄwpU«?.
(Nüroherg 1684). /, Vorr,
•21 Etwas in der Krone haben. — Ärawi. i, tota.
•22 Ihm ist die Krone gebrochen, — A><»efcbi#r ». woi.
Er ist somig, mau iit ihm in oatis getreten.
*2Z Jemand an die Krone greifen, — Lohrmgti. //. S4i.
•24 unter der Krone hat er eine Narrenkappe.
Verbirgt die Bchalkheit nntor ehrbarem Amtsemst.
*26 Weder Krone noch Thron haben. — Pardmia-
km . 148.
Krönen.
1 Erst (heute) gekrönt, dann (morgen) verhöhnt,
Wandelbarkeit des meatohlichen Beifalls.
Frt,: Aujcurd'hoi tur le tr^se, demain dans la bou«.
2 Es wird niemand gekrönt, er kämpfe denn. —
t Tim. S , 6 . 5£A«i/tc, in, Zaup$er , JW.
3 Wer will gekrönt werden, muss cuvor k&mpfen.
•4 Se ward em krönen, — Z>«A«#r». jsi4.
Ironküch fUr: HOrner aulhetaen.
KronenfresBer.
Den Kronen fresser ekelt vor der alten Ereiheitt
wie den Kindern larael vor dem Manna iu
der Wüsten. — OjmI.JM.
Kronenthalar.
Ein Kronenthaler wiegt «wei Loth, ein Krebs
kocht sich rotb, ein Schulmeister bleibt <^in
Narr bis in den Tod. {MnnhgtHn,}
KrOnk.
•Dar let'n sik Krönken ' vun idiriw'n. — Kiät-
wald. 1138.
') Ohronikeo.
Kröiüaixu
•^S Krünle wii'd em bald waxoD. — 60nu>tfike, m.
Sr onatadt.
Hinter Kronstadt hat das deatscfae Vaterunsar
«in Ende. ^ BtreätntMvtfr . 1»8. Ihttkut, ii; Sfi»a-
ler, üaMUtnl. Ul, t4t.
Woil man su Jener Zeit Siebenburgen für den üasser*
sinn Punkt hiull, «ti dem Deutsch geredet werde und
'lie Leute dahilnusr sich to einer Uuwitsenhelt befau-
dea, das» felf uiobt einmal das Vaterunser konnten.
Auch TioUoJchl in dem Sinne, weil dicht dab«i die w»-
tacbisobo Urenao beginnt.
Kropf.
1 Aocb der Kropf ist dem Liebenden eine Zierde.
ä Auf einem vollen Kropf stehet kein andächtiger
MOSL — Scfcoflf 1,1145*.
3 Auf vollem Kropf steht kein subtiler Kopf.
Lat.,' Ingenium exoellons non gignit venter ubesut. (Sty-
^U, 242.;
4 Auff einem satten Kropffe sitset ein geiles Haupt.
— HtrbfT^r. I. t, M4.
riDas sibet mau wul bej Mittags Predigten.''
b AüfF einem vollen Kropfl' stehet ein fröÜcher
Kopff» — «*rfr*rver,l, 5W».
6 Ein voller Kropff, ein faulei- Tropff vnd toller
Kopfil — PHn,it.n.
7 Grosser Kropf wird oft durch ein schönes Tuch
verdeckt.
8 Volle Kröpffe, guter Muth» so lang es wehret
vnd die Mühle vmbgehet — Ihnn . ;/. 477.
9 Voller Kropf, toller Kopf; voller Bauch, toller
Rath. — Lalrnihrf ILK: Ittum . iW . EUetein, i9».
r^tt : Copia ciborum »obtilitae aalml Inpeditnr. (8en«ca,j
(Binder II, &B0< Phih^pü /. 93.; — MenCe recte ati
non possumos, multo oibo et poUoae ropl«ii. (Phi-
lippi, ir, M1J
10 Voller Kropf, toller Topf. — Winckter, IX, «K».
Simrwk . S»tt5 ; Kirte . 3&7t).
11 Voller kropff, doller kopff. — Franc*. /. »T«; E9*.
Wl/f, MS**. Gruter, I. 41; l%lr», W, 7J7: teknwnn.
//*m,lS(*. Sctlrr,\H.
13 Wenn der Kropf voll ist, sind die Hühner taub.
13 Wenn der Kropf vull ist, sind die Kirschen bitter.
14 Wer den Kropfs verschmähet, dem wird daa
Huhn nicht — Luther'* Wtrk« tou Gerlack, AI/l. SM;
LtilAii*« Titchr. , Appemt.
■) Dho (geringe.
15 W^er selber einen Kropf hat, was geht dem dei
Nachbars Beule an.
Die Bussen: Hast da seJbtt atna Leiche la
Kaoee. wM fraint du aach etaeni TodSnw (d
»7, «<5.;
103 •
1639
Kröpfchen — Kropftanbe
Krappen — Kröte
1640
IC Wo der Kropf Mode ist, wird ein glatter Hals
auBgelacht.
Von dsm Dorfe Scbierke im Bkra , wo »Ue ELnwobn*T
iLtöpt« hMbtu, erxililt mAu, iIbsb dort hindurebkoni-
mmd« B«U«ode, denen dieser HaJ«fchmack mangelt,
nicht all voUe, rcchtscbkCfexie Mcnjohcnkioder »ngC'
•eben wurden. (UreHst'jfin, IHtiO. Nr. '^4.)
" 1 7 Das Sticht jn hart in Kropff. — An/onw« , »rs,
* 1 a Das wird ihm im Kropf sitzen bleiben.
HtM. : Höt blijft hem iu da ko«l litten. (Barrebom^*, 1, 4&2^.i
*19 Davon wird in seinen Kropf nichts kommen.
•20 Den Kropf voll haben.
•21 Einen Kropf habe wiera steirmarkar Hahn*.
") D. i, weUoher liAbQ«
••22 Er a Kropf und schi a Kropf und *b Kind a
Kropf and alli. — .SiJ»cr»nci«(<^ . äs,
•?3 Er hat seinen Kropf gefüllt.
UotL: Zljn krop wmi toL (B<irr4ho*H'it>, f. *Si^\)
Lat,; To «arattl mollllOT. (Binder i. 172S; //. S3t(9; S«{r-
boid. h^iy.)
•24 Es wächst ihm kein Kropf. Lhuiiu)
Bf TerBcti-weigt nicht«.
"25 Es wird ihm kein I^opf wachsen , er redet frei.
— Simrock . IÄ365.
Ji«r FreitnUthige,
•26 Nur Kropif vnd Rock haben. — Maike*tf, w*;
föidi. tuuiu, u. sc«^.
Nur dai AUurnülhi^ite.
•27 ü dear hot kein Kropf, 'r hut uou an hauha
Rdift (Reien). — Birlmjrr, 88S.
*3S Sein Kropf weiss wol, warum sein Arsch s«
dick ( schwer) ist.
JtcU.- ZijQ kfop Witt wel, wkI «^n «elitärste woog.
(Harrebom^f , l. 45a ".Jl
•29 Sich einen Kropf lachen. (8. Bnokrflg.)
Wai noch hauilgBr vorkotnint aIc d«H TodtlDU3h«n.
Abor aucb frühe und uiueitigo GobartcD lind ichon
aus uborrnJUKtgcm Lachen erfolgt.
• 30 8io bläst den Kropf auf wie ein welscher Kanter.
(Haitenhur^.j
Wie der Tmttiahn im Zorn.
*31 Weyacher Kröpf. (S. Eeelifrofierund Krobittfinker.)
SpiUname fUr die Einwohner von Woj^acb. Die
Mcbweiaor sind reich an deraloichan Hieb-, Splts* und
Sticbuameii ; oa gibt vif>Ueiobt ntti wenig Ortichaf ti'o
ohao einen lolchon. Da gibt an: Aariiuer Bappefaauer,
aarburger Fröaohe', albinor Hounubdcbligini , bacb-
■OT Igel, brujeiibergor und birgiiche StQ^kli, hremgart-
ner Palme«ol , briger Schattutchlackini uifd Schueflicker,
brSmiiierj Kind , bragger CbrietliUppler , bendlikocer
Stuadehauer, bulacher Katxe und Gloggeich&lme , egger
Geiiie, ender Sannnbratini, erlebaeher Oeieiebroter,
pereanor Stickli, fiachethalor Nai-c. freien&mUer Be>
lehindKiel. hoguauer Stickli, hinderegger ZigeratDek,
grftcher Schintini, ktVenachter FleiachbrUbesBer, hOng^
««er and langnaucvr GeisihJLnker, leigger Sohnegge, lenz-
btirger ScLalKigeratöokli, nterUger Sttlokli» marLjrer
Mudlentrftleoher, metler H&ni und KOeblipUffel, mönch*
altorfer Rfibe,!niOreler Lattutchrcckini und Lebchneche"
wiiui, inunder Sttlckli, muurer BUeblJ, naiiewller
Krebe, natiicher Sonnubratirü, uaierictier Briejiul, nie-
derhailer Ziparte. Dtteibauiner HebadeTheue) , nOkchi*
koner Fttielier, oltener Bchnegge, niederglatier ßlogg-
berre und Anderthalbhenei ricdter Badener-Metzger^
rhilnthaUr 8cbueggehaler, raroniT I(«jpsL-hJu8ohlUcker
und Uopacblufreteer , eaaeer Wumtlui und Wuratma-
cbini, laater Sohintioi, aignauer Böcklitaufer, atafaer
Ohrebe, Sanct-niklaier Btrutrüber, tOrber Stierini, ter<
blner Juden ,, uetikoner Scboofbroo(ft, vi^tper Fleagu-
fehlQckini (Viipennuiik^ Froschgequak«), wipkinger
Laubebttfer, soflger Ocbec, zollikoner Lunggcsüder,
zeuogger und cermatter S^abMifloi. <VgL Sutenhfitttr, SO.)
Kröpfoheu.
l Gist^e mer wos ens Kroppchen^ so gähn ich der
WOB ens Dippchen. f »VjWrr*.; — Curitc, 364. (m.
•2 Sie ptiückt mehr ins Kröpfchen als ins Töpfchen.
Kröpfen.
•Du hast dich wacker herausgekröpfft. — Äufar.
Lat. : Genlalitex epulatm eet.
Krdpfleln.
Da einer das kröpflein Teracht , dem wird das
hünlein nicht, sagen die Kinder. — J/artwy,
HMtvna atUiU, 1573. CXVIU '.
Xxopftaub«.
Wenn sich die Kropftaube zu sehr aufblast , föJlt
sie überrück-
Üän.: TS%Mx krop-duOQ er itffnt opbJiBBt, faldtr den bag-
Und» ned *f lag«t. (frot. dsm., i^i.)
Kroppen.
1 Kropp dl ', min Dochter, dV kommt 'n Land-
pastor an. — 6«Mrfra> 779. StürenburQ. Vü: Htu-
M Nünna eine eiluiebnende . imponlreiid« . «robcnJe
Btellang an. — Wenn ein junger anTerhelimtnetcr Paaler
in leiner GetoeiBd« di« enten Beanche macht. Sio^
pen = lieb brOateu^ Ane«b«& und Gestalt ffeb«a. rTgt
Stirenbnrp, 125*.)
•2 He kroppde ^ siick, as'n Dübbeltje*8 Klnckbeane.
— SInreniturg, 135.
Krö«.
i De 't leste üt 't Krös (Krup, i. d) hebben wül,
den sleit dat Lid (Deckel) up de Nase. 'Äs.
slede.j — Hueren. 334: Frimvmana , IV, ii3. 139. Hern-
kaleitder , II.
0 Zinnerner Kmg , Kanne mit Klappd »ekel als GeAit
itnd als Maas. (Stur4taHirg, Hb^.)
2 Wel (welcher, wer) dftt lest ut 't Krös drinken
wil, den falt de Deckel up't Snüt, (Jtrrr.; —
Frommann , itL 39, ^•
Krösdeckel.
Wer flitig mit'n Krösdeckel » klappt, drÜH hebt
to holK (AUmark.) — OonnnI . 118.
') KrOs^der Krag, woraua man trinkt.
KxÖBG.
♦In Krösen sterben. CObtTinierrttch.j
D. h. In den drei ersten Tagen nach der Taalk
KiOien , Krasem, Cbryaamgen, Cbrisan ^ das
Oel, womit die Kinder bei der Taofe gaaalbt
Der Krn»en int das Geldgeschenk, walclie« der
den Aeltem als Eigonthiun des nengetatiftea
übergibt. Man pflegte früher dem Kinda drei i
deue Oeldaorteu inuttnbiaden, «. B. «iatn Ttaal^ a
Silber, ond was nicht leioht fehlen dnrfta: dr«i PftttOl^
Die BUcbae dazu wurde erst auf da« 'Weiliaat (a. d.| fe
bracht, (ßaumffarttn.)
Kr6ael.
•liö het wat in'n Krösel '. (AUniark.J — Darmgü, lU.
*} Eigentllcb die Oellampe. — Hat itack geirBakca
(S. Krone 19.)
Krösus.
*Es ist ein walirer (zweiter) Krösus.
Lat.: Oroeao, Crasso diitor. (FkHippi^ I, 99.)
Krot.
•1 Er isch i der Chrot. (Solcythitn.) — Sohild.n.tii
Ist in Verlegenheit gerathen.
•2 1 bin in d* Krott komma. — Birling^.n.
Kräte { e. Eutxo J.
1 Grosse Kröten haben oft das wenigste Gift
2 Jede Kröte hat ihr eigenes Gift
3 Jeder Kröte ist ihr Loch das liebste.
Frt. : m orapaut aimc lunette ti aembie. (LerOurn, i. Ill,'
4 Kleine Kröten haben auch Gift.
5 Kröten brüten keine Singvögel aus.
6 Kröten hecken auch wo! unter der Schwelle dtt
Tempels und Mäuse um die Lade desB
WtncMer. ML
1 Kröten lernen nimmer fliegen.
Gemeine Seelen erheben sich nie au einer
liandlnng.
8 Man kann eine Kröte treten, dass sie pipt (speit^.
Der SanftmQthigste kann lO gereist werden, d*a» m
zornig wird nnd angreift.
9 Sit^t, Krät, wat kräpst, kunnst nicht hueke
bliewe. fOHprniMt.)
Siehst dn, KrOte, was krieohat, konntest nicht
bleiben? Zuruf älterer Personen, wenn ein Jae
aiob dureb asruhiges Wesen wehe gethaa
Schaden gekommen ist.
10 Wenn d' Chrotte düre Tag ummenangem _
git's wüescht's Wätter. CSolothur%.j — ^cfeül,
118,164.
Aueh in Venetien: Wenn die Krdt« schrviii, «isd das
Wetter trüb. (K«iiii*<Tir »7/7^ W.;
li Wenn die KrÖtc auch einmal in die Kifdbt
kommt ,\ ihr Gift verliert sie nicht.
Die Bussen: Wenn auch die Kröte in dia KtrelM
kriecht, die Kirche bleibt darum dodafeia Haue l>«tts«.
(AltViann VI, Hl.)
12 Wer der Krötten den Kopff abbeiasen wil, dar
musB nicht sawer sehen , sondern getrost hsn*
einbeissen. — JVln. I/. 698.- Simrodk, $»«»
Lat.: Yirus Imfonii aon corai qaf capat opML (li
Mtn, 30».;
1641
Krücke — Krug
Krag
1642
I
I
13 Wer eine Kröte firessen will, man eia nicht
lange besehen.
14 Wer eine Kröte im Netz, hat schlecht gefiBcht.
Soii.: Wftt qtiKdiir vitcb ii p«dd6. flWrni. U, ilJ
iMt.: Sl bofopiteli, quam det«»labUji Id «eil. (Fallfril^
bm, IM.)
16 Wer gern Kröten »pit-Bset, der kriegt jhr genug
zu spiesaen. — Prtri, It, ti2.
16 Wor KrOteu isaeti der tröate sich des Giffls. —
Fir(ri, //, ISO.
IT Wi a soach, doaas sich oaJle fir'm forchta^ do
krichte d' Krete Gelt — Pvtcr . 44».
Der Huth «Ueg ihm.
♦18 Dem Krät mine Dochter. — FrUchhier*, noi.
Atumr b«l(n St«cboii Am KittUt tlft« Qt^n^n, la Li-
t«o«n: Dem K4rl mitia lJoohter>
•19 Die Krete hot Gifll kriegt. — HMmon.'M; Co-
imlcke. 5U.
Bot BOiOwicbt Ui gereiäi word«D.
•20 Er thut'e einer Kröte zuvor. fStirinamj
Die^ wie oft Hin »uch TQTtrieb«>u, jiDiD«r wiederkehrt.
•21 Es liegt eine Kröte im Boden.
•22 Krot ala egdcss. (8. Oanl »3, Qarr 4, KaUh »4S auil
M«u».) — Tappiu». HC*.
••23 Kröte, wilstu reeffen? — ftofcwwn, «78.
•24 'S ne eterböe'ge (eiterböBe) Kröte. (Leipsig.J
Wird be«ottd«r« von kioiti«ii, «üDkiAcliea und Mhr
botbwften Per«oneii gobrauobi.
•25 Wenn die Kröten flit^gen werden.
DiuiD K. B. worden «ich ffUBBln« 8«clea wo. edeln
RADdlaogeo erbeben. (8. Klniaerttag.)
Krüok«.
1 Der an Krücken geht, spottet über den Steljcfuss.
— AHmann Vi. 336. llfinAhern /l. 49.
2 Der Krücke von Eisen mass das Rohr weichen^
3 Krück un Aveusitaker.
„Allurlei Getindel and BetUerrolk^, wie t>akn*n
(^207''; bemarltt.
4 Seme Krücke lipgt im Ofen.
„DlD krück DU %*T in ofeB loit." (ScKadt, f, 90, IftS.;
5 Wer an Krücken geht, musa sich nicht unter
diu Tiinzer mischen.
6 Zwei KnJeken sind DOüh lange kein gesundes Bein.
DenacHsh behnupten (Un Kutaen: An «foer goldenen
Krücke tfflbt tter Labmo tchaeller lü« der Arme saf ewei
ge«liUd»D B«tnon. (Ktinibt^jf II. IlS.J
•7 Da« ist über die Krücke. fSchl4$.)
Aotraf, weuu et»»! tillei 3Cui ■« abertahreiteti
•obei&L
* 8 Einem auf die Krücken helfen. cOnabruck,)
Einen arm machen, oder aueb to »ohleoht httüae« dM«
er KTi Krdckou g«'lii<n niuss.
•9 Es geht ihm auf Krütken. rJüd.'detiUch. Bnif.)
D. b. Mbr a«hlecbt.
• 10 Ist die Krücke geschmiertV
Eilt da KOffl Mitgeben bereit?
* 1 1 Mit einer goldenen Krücke prahlen.
ScAwed,: PräU medh OollkiTekl«. (OnM. «74.;
•12 Mit Krücken fliegen wollen. — AUmamn Vl.in.
Krfiddellff.
• Ha ess tau krötidelig wie en Ei. ftif^^wg.j
Znr BaselBfannng groaMr ReUbArkelt fliad mir »ne
Bedburg nebeo der vgreiebeadeu Uedeaeikrt noch fnU
geode zuR«gtLQffcn : Dem eee em Og«nbUok der Konap
ffeechwolIeD. Dil eii glecb wie e Pntteben Heff. D4
flog gleeb en de Kett. Hi ee glMh am HAfnie«li« H* i
eie gleoh 9iu gtok wie • KotvrstL
1 Auf einen solchen Krug gehöret ein«« solche
Stune. — Bmhfrgfr, M errfweftf In . /, iU.
5 Aus ledigen (leeren) Krügen i«i nicht gut
trinken. — Phh.u, t».
3 Aq«b irdenen Krügen trinkt nuui selten Gifll,
— lkiM$c*t, inao, 48. /v(n. //, »,
4 Di Krog geht osü lang r.o dV Bug« bös %
broch d'r Hals odV d'r Knuig. (Smlunimm.j —
Fir1^lrr^l.K I ,>4)!», 4.
5 Da ) osou laug z«ii Baasa (in das Wag*
»t. , necht eu llsls brecht (l'n^/ar. Btr^'
tarnt,; — ÄcAr*3#ir.
J De Kniiig gtit sau lange tiiti Witer, bot he
' brekt ~ StkmAack. i«£ . thuAaitnigr, t; ätn*. losi^
7 Dem Kruge, der wider den Stein stösst, be-
komm t's öbel.
8 Der beste Krug verliert einmal den HenkeL
9 Der eine zerbriclit den Krug und der andere
bekommt die Scherben.
EhsL: Wben Tom'f pitcbur la Urok«o, I iball hftY« tb«
eheuda. (ßoAn ff, nO.)
lü Der Krug gehet so laug tu wasser, bis« er ver-
bricht, bevorab wenn jhn ein Karr tregt. ™
Lrflmann. 5S0. 4.
U Der Krug gehet so lange «um Bach* bis er
bricht Hals oder Krag. (KifitLj — Sckmiu. im. m :
ttnmbrrg Ut , t41.
13 ^&T Krug geht so lauge xur Tr&nk, bis er
bricht Hals oder Henk. (Kif^L) — üchmiu.
1S4. 30.
13 Der Krug geht zum Brunnen, was will die
Scherbe dort.
14 Der Krug gieht su lanfif«^ zum Burnc, biss der
Henkel bricht. — /ro^iN*mi. a5ä. ii<tmtAckt, tih:
/'Vom mann, \\\. %tö, %'i,
Xj Der^krug gieug so laug zur bbMjh, bis er xu-
letxt zerbrach. — japfxwn. ir», Egmuiff, i;*'.
16 Der Krug ist entzwei, sagte der Sehusterjunge;
wenn i nur a schon de Schlag hätt\
17 Der Krug kann ganz bleiben; wenn du ihn vom
Dach wirfst, und er kann entzwei gehen, wenn
du ihn vom Tisch fallen lUsst.
1% Der Krug richtet mehr Menschen hin als der
Krieg. — t^afümtakun . USl.
19 Der unbescldngene Krug gehört für den Scher«
gen und Schinder. — Odif. 46.
Oewiiie Beacblftigungen galten im Mittet»ltar fUr
ebrloki «o w*r der Scbarfricblor aeit AufDAbme dee
rdariaolien Aeobta obao Khrc, von jvdor gnlon Oeeetl-
•obafl aiiKgearbloiicu und, wohin er kam, ale ebrloe
liehikndoilt. Jedermann mied ibn, und Im Wli tb«ti*uae
erhielt er acta Gctrftuk in einem uubuiabUgenan Kruge.
20 Ein krug gehet so lang gheu wasser biss or
zuletzt /.erbricht. — Framk . /. 7fl^; Toyn>tus , ig " :
ligtnnllf. 11^' : Evfniiv . /, 504, lirutft . t, U: tlmwh,
494. «1. /V(n. /. »9: Ukmam. U,(A. 14» : Sulor. b6'J ,
krllfr. 143 •; Ihtümh^rg. I. 10: UuM, 1049; Fitltrivirn, 8t>;
flMikvifj. 146. bl»m,Ul: ftjitor., 17/. 45. Günther, i;
UfTtnmn, IU , 4, Subt-nkeet, »61. JfuUer, 14. 4. Vat/rr,
//«HS; Memau. n^. Sttif^er, 460; Humann. II. PraL.
/.U4.- Aaiminn. Vntvrr,, i,'i7. Körte, 3171 q. 44S4 ;
^^]U<•r, 971. l^wWtnn. 3äS. ^iinr^^ , &9d6. Lohrmgct,
I, t3J, llroMn. I, SO.n. li^umhrrg tll. 141-142. Latetf
d,trf «. 17; für Watdick. FirmenuK /. 325. 7.
Unter dioaem Titel er«cbieu 180'i tu U.tfrnst.nrg r.in
Lu«tapiel Tun J. >. Jün-jer. Elu \ ■■••
8|irichwort betLud$t elcb m der -t
(4auer Itful, ä. 61). — Ervtena Alle« 111 »t
•iiunnl tein Ende, mut mang et nucli uu Uu^v gobrau-
oben. Duin: Eine bUnde wird so lange beg»ngeo,
ble ihr endlich die Strafe naoLfalgt^ .,Wlat Jr, wie das
alt Bpriobwort redt; Der Krug lo l&og «um Braotien
gebtj bia er eDdlicti gebt ru DranuDoro." (If, Sackt,
In, V, 1.; „Der Krug ao lang zu waner geet, blaa
er einmal xurbrocben ateet." (TVwrdaai-, Aagvpurg
MDULXVII. LXXII, 1.; ,.D«x krug gebt latxg, wie maa
auch npricbt, »um wiuacr, biaa dsaa er scrbriont.** (Wai-
dii. II ^ 10, aS.^ t.Der krug viel jar aura waaaer geht,
kompt üfft wieder, weiia*a wol tbut glücken, nafa letat
gebt er endlich au ataokvn." (Wtüdti^ 11, 34,;'<.J AI«
einem büchgeatellten Beamtcu »eiu FUrat einat mit
dieaeni Stiricbwort die EntUaaang aua dem Amte an-
deutele, wenn er aeiu G^achafl nicht torglAJtiger
wabmehnk«.' , erwiderte or; „Mein Krag gebt nie au
Waaa«r, imnKir nur su Wein." l>ie Mageren haben
daJIlT (laa Sfirlcliwort: Dot KOrbia •cl.nctmirjt *n lange
anf dorn Wafaer, bia er anterainkt >>Aipad',
lAtnd un>l L*uf« im Un*;(ii-n. L«![ . '816.J
r»,« s.,.,r>i... • 11... k-...,, ,1 r, .,., m.,.s
d ': einen, ohne
u nunen. Dia
l M .T.?ge anm Waa-
X Uer Topf tragt
^'' Klelnmaaon: Der
Ti'|M i'i"' «I uni-u *i :u*<'r ru ik'1-Eii.'ii, Dl» ibm dort der Hen-
kel svrbriebt. ^tUin^rf lU, naj
'üuä
1643
Knig
Krügel
1644
i
Böhm.: Ootad te f TMArkau k •ludnici ebodi: u au
«e obroac<k opakne, — Dottid «• abftnken n« Tcnln chodf,
bau,: Kildegsugen kande komiuer ofte brudco kieio, —
Krokkeo ipsaer tü kildeu, til hon <M«r et kosck ( tjl
löget ifaMr af). «'Pro«, rfan. . 2(3:.* n. :M'i: Hohm I. isZ)
XtifL : Of goea tbe pitchcr t& the well, bat at last coma*
^»roktti home, (Ottai, 10*4, ttutUi^ 1, 194 ; Jifaiioit ,231;
Mohn //. 134; £f«riir»ii , :»».; — The w»t«F boUle i» brokao
oa the ro»d to fctcb tbe water.
/'rc; Pot ftr^le dure loDgt«inpt. — Tant va la orucb« fc
1* fonuUi,p«it« qa'etle j )aii»e le raanobe^oa roniileite.
— Taut TA U crucba (pot) i^ Teau qu'Ä* U Att eil« M
brii*. (Ouat, 1049 j Cnhi^r, 47.^; Lrmirof, a4i; Äo*«
/. &«; .tfanoi. Til ; tiari« , \ti) — Taut Tm le |>ot «a
|iOl« iiue U •jua««F. (Leroux, I, i4.) ^ Tant ra pot k l*cati
^u« brlae. (Lrrvux, I, 44.^
l'a'l. ' Aiao Lautcbti gaet di« oruuc tot water dAH ai btict.
(Tunm., A, U.y — !>« kruik gaat «i>m laag t« wat«r,
tot er bat bengaal »fvalt. ( Uarr*boui4e , i,4hS*^i Bokn
/, Wi,} — De kruik gaat soo lang t« wat«r'> tot sU
braekt (bant). (äarr^bomef, t. 4A3 ''.;
^'•. La aeecbia va ta&te volte fal ^oaco, floob' ai r«»t«.
^ Taato vk la brocca al puxxo, che vi laid« U laa-
olco. (JPotiagiia, 1**0 — Tanto vk La ••cebia al poiso
cb« Tt Uaoia il manico. (O'Aot. 1049J — Va«o ebe ^%
•pttuo al fönte » vi lascta tl maoioo u ia frout«. (Böhm
I, ISl^ — Tante rotte «1 poaao va la seoobia, cb^ella
vi Uaeia roreccbia, (Cttakoviky, y«S; Maaton, 3«1; Ma-
rin, 1«.;
Mfoat.: Vtec ide Uk dugo ua «deoeo, dok taua u pot«».
r(3^la4x>*»*y, 263 J
UtU: Ad vada tot radit unta quot ipta oadit. (FatUn-
Uien^ 43: Loci cütnm., UT.;^Clari ad fontia aiüiiam t«-
tiea baastara liquoreta uraa venit, donec fracta feratur
atjai«. (Qattl, 1)»4^.J> — Error anpe ropetitni taadem
Tindicaiur. (FhU^fpi, I. l34; Srnb'jUi, 148; fttri, II, Td.)
— Hjrdria tarn dm ad funtem purtatur^ doanc rel
tfrudcm frapgaiur. — Improbi coualUum In esIremaiB
inoidit mahiui. (Tapptm, 16'*; PhtUppi, I, ISO.; —
Nano ae tnto diu periculi» nfferro tani crebria poteat
fSnMcaJ (l'kiiippiy II, 16.; — OUala tarn fertvr ad aquam,
tjBOd fiaota retertur. T-Vuntr, Amm^tr.)^ ljue«i «aepe
iraoait ca«»», aliquando invenil. (Stntca-J (Bin,l^r
I, 1447; //, 274«; ScfumMm, ^i, G; SeyhoU , 47h ; l'fti-
H/tpi , II, l'Jb; //cntJtcA , 4H4 , 69.; — Saeplni offendent
ta&dem laedit pedem, (Hmitch, 494, &40 ^ Se negat
eMD probuni, a«d facto clanat iiiiquutn. (8uif>r. b&'si,)
— 8acc«asiia mtütö« ad pormciem derorat. (FKatdruiJ
(Binder //, 3231.;
^In,: Do caaan dibao wodf uoei« as lif aobo tirwie. —
Do Osaea dxbanek wodr noai. (Ö*iakv9tkf ^ 963.)
Port.: Cautaru que vai rouitas veae« k fönte OQ d«isa a
axa 00 a fronte. (Hohn I, *i71 : //, 124.;
Sfkictti.r Aldrig kr dagen ai l&ng tbet komtner Ja QwAUer
en g&ng. (Orubh , 11.; ^ Den lAngo lüper, bllr eo giing
trOtt. {(jruf>tf, 135.; — Krakao gir al Uoge lil brannen
bon gir en ging aOnder. (Rhodim, »6.; — KrukaA gkt
il Uäge efter watten (til braon) att lion omtlder fir
•ig en knkak. fWfn^eil, 47; Gruüfj , 4S1t.) ^ Krakan glr
al Ikng« efier waiter tUii hos epiioker. (M>*tiH, 19.J
Span.; Tantaa recea va el ckataro A la fuente, quc dexa
el aaa. o la frcnte. (BoAn L 3^? //. lU.)
Ung.: Addig bordozr.&k 4 kuraöt a' kiltTa,bQgjr eggjaivr
oda asakad. (Uual, lu4V.; '
21 Ein Krug lait Wasser in der Hand ist besser
ab eine Quelle in fernem Land,
Die Rosten: Der geiebeukte Krug gilt vor dar yvt-
«procbenen Quelle.
22 Ein Krug ohne Deckel war in der Alten Ge-
gel« verworfen, wie ScbweinefleiflcJi. — EUv-
'23 Ein leerer Krug: löscLt den I>ur8t nicUt
24 Ea ptt neue Krüge voll alten Weines und alte
Krüge, in denen nicht einmal junger ist.
35 Feit der krug vff den steyn, so »erbriebt er;
feit aber der steyn viTden krag, so zerbricht
er auch. — Tappi«*, 244*; Lehmann , H'% , 6; Eisf-
Itin, d9S; A'urti», 3&73 : Äimrcki, 59S7; flrnMn, /, Süja.
Mhd,; Sarelben «ade ich kAre itnmer brietet tnir der kruoc..
(N^dhart.) (Zingtrlf, »i>.)
Dan.: Stader krokken tnod ateeaeu, aaa brifter bun; fal-
der eteenen pa krukken, ligMaa. (Hvv. dam.. 362.)
LAt.; Plet Tictnt, Victor iuterijt. (Erattn.. 936,* rtj/i/iiwj«,
243^'; Sutor, ai7; Bindf^r II, 1160, Hamelif, 210; fhiltppi.
1. 157.; — Qai vicit pcriit, plüraat qoi aacciibaere. (Liic-
Uim, 59H,^
Bch¥f*d^: Nkr kruttken atot«« medb kiAttelcD'^ il ftr \ii>n
wiat kntck. trörninff, 121,;
Ifpan.: 8i da el ckntaro rn la ptrdra <i> la ptedraeo el e4ii-
taro, mal para el ckntaro. (i>&m (ittiiuU.)
*iü Im kleinen Kruge ist der beste Wein. ^- /f«»*-
berii 1 . 46.
27 Im Kruge hört mau viel N'eues.
28 Kleine Kriige haben grosae Henkel. —
17/ , 6».
Bnpfieblt • n Beiun auf (ietpraoba. dl« la
0«g«DW«rt I t^cführt werden.
EmtfL: Utile r ^^(< »fn<ai rar«. ('^»oA« //. Ul;
/>s.- Petit cbaudrotL, graude« orellle«. (Bokm A 4ftJ
^3 Lieber Krug* als Ilols gebrochen.
30 Man kann n Krog oft vür'n Schilling wat to
weten krigen, wat^n Daler wiertb ia. (UedUMm-
bur^j — > irmfliic/i , / , 73, 6; Raabf , tS&; Jfaawi— ,
iSl, 10: für AUmark Dannext, »».
Di« Wlrtbihauabesacber bebanpten , daaa ai« dort Ito
«iaeu Secbaer, den Bis aiigL*bUcb nur vermabre», m«bc lls
für eüaea Tbaler Weiiheit bekomlDea. Aucb wol la
Betttg aaf die Vortheile de» geaolligen Verkebn, k«-
vond«n for den Oescbaftaaiann.
31 Man musa nicht auf den Krug seKen , aondern
aal' den Wein,
32 Oen jedem Krog öbs ander Ber, ön jedem Derp
öss andre Lehr. — Friackfriffr*. um.
33 Wann der krog lang ghen waaser geht, tp
bricht er zuletzst. — Frmck. /. 53 •. StkutiA, MJt*
34 Was nützt om schöner Krug, wenn er leer igt
Ein bebtktBChea Spdcbwcrrt tagt: Sieh ttloM aoldaa
Krug , eondern auf dM . wraa er enthalt.
35 Wegen zubrochenen Krug wird offt ein Kn«g.
— Gnder. lü , 101 : Lt>hinami . II. 867, lOS.
Wegeo der gerlngiten Kleinigkeit. ..D*riialb«« aaekl
ibr, wie {rantx wabr ley, dati man «Agt, mmeh tob ««•
brochnen Krtlgen könne «in Krivg werdoii.«^ C/V>eiiX,
Gttcfi.. in AVot/cr VIII, 3Ö4.;
36 Wenn der Krug vol ist, so gehet er vber. —
Pein. U, 636.
37 Wenn zwei Krüge einandsr stossen, gebt einer
in liucks (■. d.). ~ Scklechta, ii4.
3* Wer den Krug mehr Uebt als sein Hattt, wifd
sein IlauB bald au den Krüger verkaufea
können.
3d Wie der Knig Talt, er fall gleich auffden Stein
oder der Stein falte auif jha , so zerbricht er.
— L^munn. //. 17}. 7.
40 Wo der Krug zerbricht, da bleiben die Schein
ben liegen,
//of/.; Daaf de kruik gebroken ia , laat d««r ttjJ d« eolMr-
vcn liggon. (Harrebomft, I, 453«".)
41 Wo Herr Krug ist Philosoph, da h< auch Frau
Yenns Hof. — Ant einem alten Stu4e*tfnliede.
42 Zum Kruge findet sich bald der Deckel. — ii*-
monn M, 444.
•43 Den Krug immer am Munde haben.
Immer dor^ti« iein.
Fr:.: n est toujonr« dam la boiaaoti. (Mfitaim^e^, T$^.
•44 Der Krug ist hier »m recht<»n Brunnen.
*45 Ein krug hat aufl" den andern geatosgen.
Fninck. It. 146''.
*46 Einem auf den Krug klopfen.
Far prüfen, ihm auf den Zahn ftt.hlcu.
•47 Er hat den Krug zerbrochen. — Ef^nng. w. m
•48 Er hat xu lief in den Krug gesehen. — Manef.
n. 14&.
•49 Er ist wie die Krüge auf der Üachzeit xu Kanaan.
— I*ar6miaktfn , 7»€.
Voll Weine.
* 50 Er woUt« grosse Krüge füllen , und es gab nicht
einmal ein kleines Töpflein,
JUvü.r Hij begint eone grocite knük tv drageo . ca kal iMpt
Ol) oen klwin potje ult. (Jtarr^hom** i /» ^^V
*51 Geh mit deinem Kruge in ein ander Haiui.
Ddu.: Tag dit krana og gak tU aa<l«t Itaiaa. (hm*
dan,, Ui.)
•52 Krug' und Hifen brechen. — J^ntudr ^— j-
Ithd.: Dann iklicba hab am andern ffenag « vr
bafen, so pr«chBt da krOg. (Fattnacf.
gtnif, HJ.;
•53 Mit dem Kruge achöpfl er für »ich, mit
Löchertopf für andere. rw*m4, LamUt^
•54 Ohne Krug zum Brunnen gehen. — dttmaiw n,
•55 Riech' an seinen Krug Twai darin, ob W
ob Esaig).
Krtt««l.
Mit dem Kriigel ein Klausel auü Utim lisch
eben. — Malhaty, l, 166*.
.lein rein aiua eaairrn."
«
1645
Krüger — Krürakin
Krnmm
1646
I
Krttffer.
Des Krügern Kinder bekommen «aures Bier.
1 £s iet kein Krüf^leiu (ao schtxiuxig), es findet
sein Decklein (seine Stürze). — mnckti-r, ril , lo;
Kdtie, Uli: Ilraun. 1, 3030.
/V».: D ii*«at ■{ Tilafn pot qni ne ttooTa son convercle.
(Manon, .133.;
2 HeiralicheB Krüglein mit Wein lässt unterm
Rocke nicbt fein. — EiMetrin, 398.
Lat.: Amphor* tub T««te raro portitur honeite. (Bindrr
ff. 186; EittUin, 3yi*,J
•3 Du heff«t hier een kniykeaaken tho brocken. —
Topptu», lOfi*».
Lat.: TetierMD flonfriDgere. (Tappittn^ 106 ^.j
Xrokiui.
Wann de Krakanen trecket, blitt et noch drai
Dage guet Wiar. (Gtaf»chaft Mark,) — WöMf«.
&8, 12.
Die krucke geuck no lang tho der bacb, bith
dftt the tho brack den krach. — ruppiMÄ.iT*,
In Pommern: Do Kruke gAt ao I*Dg to Watoft bet
■e bre>ke. Wm man tdgliob braucht , wird abganotzt.
Wai laog« gtit geguiMiea (it, kann anoh «inmal •in
fibal £ade aahmen, (Üähntri, ^^^S'^J
KrIikellEen.
Krükelken inn Kinn hett Schelmken im Sinn. —
Etchvnld, 1134.
Krall.
* Ue hett de Krull ^ in de Stert \ - üuercn , »so ,
Frvmmam. V, 4». A». Ei€itma\df UU q. 1841. Maw'
Jkafmdcr. //.
>) Xif«ntliob Lo«k«, Seti*il«lhaar. Vooi Zorn and
EMMob »gt man: wuat itn KrUt heben. „BJLlirUk
Lfll (««br baraatohendei Bier) dat atigvd fame ( «lo^fot
iB»t Krttl. (Vgl. >Vomih(iim, fV, 440. i; »', ;», »3.>
») Vgl. ^Voinmam«, T, »«.
JToU..- HU be«fl kruU«o in dekrain. (HarrebQm** ,J,ai*J
KrtUlpantlXfrel.
• 1 Se kann all 'n KruUpantüffeJ in H Solt treften.
Sie h< «ich für eine tttchtigv Hanifrau n.i " ,
•B ift ab«r hiebt riel dahinler. Von «m-
g««agt, auch: Bie gbiubt beiralhcn aud der v i
voratebcQ eu können, hat aber kanm die vinfatiistcu
Baohon tnne.
•2 Se kann nidi 'n Krüllpantüffel in't Solt treffen.
81« kaaa aicbt eine Pellkartoffel im Sali. d. l. tra
richtlgrsn Maaae daa Balxcna treffen; «ar Ueaatehannit
dot hochaten Uradea tiaaafraaliober UntUchlii^kett,
Krümohan.
1 Krümichen machen (Krümchen sind) anch Brot.
— Prln. n, 4»7. IMlfnbfrg, /, M; LatfmUyrf II. iO;
tniat, lOW: Ramann, Satnml^ , II, i, Simrnck , &969.
Maa moai auob da« Klaiii«(« «tu Käthe halten. Der
Ztifriedene kommt mit Geriairem ana.
Hin,.' Kramme er ng brad. (Bohn I. 3VS.- Frot. dan.^ S«3J
l.at.: Vfl] minima eurauda aont. ((/aal, iaV)J
'i Krömkens sfmd «k Brod. — iiurrm,iii; SekAUe^
It. 3S}. Slvrenbtiry. 114^.
3 KrömkcB mäken Brod. — llauikal^titr , I: Kern. 996.
4 üt Kromens ward Brod. — Gi*lil»rhini4i , 1S3.
5 Wo man die Krümchen nicht spart, da kriegt
man das Stöcke nicht. — fWn. II, nn.
Krame.
1 Die Krume der Muhme, die Rinde dem Kinde.
— Stmro€k, &9IL(l; Brom. fOSS.
2 Kine Krume aus der eigenen Tasche ist besser
ab grosser Herren Mahlzeiten.
/iki«i. . KraniTner amager hjrrilan ha-Jr« I iln IqfU«, «sd
kongelig« natter I palladaar. (hnt. dam,, 3tS^
3 Krom bünd ok (sind anch) Brot. fB^ätbu^.j
4 Krume und Rinde sind gern beiMimmen. — AU-
mana VI. i«t.
KrUmlaliL.
1 KTimlang as uk Brnad. (XuUfhm^ ^ Mumhi. 144.
Knunaa »in ; > mt Mail ipH urh RUiaM
»(«ht «almBin
//rrt Kralffiett}. ^ >A. fJhrreftaiwa». f,*a^^
H 7 - llrirtni. t,»n.
I
A mmmUn an» (>ffkaA bf«4. füw^ 14,
3 Viele Krumlein geben anch Brot — fiaai, i«t9.
5aU*f, »; KMe. 35»«. Hrintbrrq II f. t».
Frt,; Qal ranua«*« •«a raiettaa, n'anra pn« dlmett«. (Ca
hur, I0i»r.)
Holt.: Hi) makt iran ««n krainaltj» ««d gsliMl braod.
(Uarrttomif, t, *53^J
Krtuaun.
1 Em beten krumm is nich duuim. (8, 8ohl*f.i —
Diermaten, 19.^.
2 Es gehet kmmb oder recht, mit Undank lohnt
man nur den Knecht. — Ltkmaim.^w.ti,
3 Es wirdt zeitlieh krum, was ein hack will wer-
den. — GrtUer , l, 40; E^erini . 11, 608.
i Je krümmer, je schlimmer, — Buetftn, s»9. Ilraun,
I. 163«: für Frankfurt a. Jf. rirmenich , 11, m, 4.
Wird gebraucht, wenn Jemand, der m\v ^«
OiJhrechou hat, «ohlimme 8tr«i«ba ma£h l-
ner behaupten aogar^ In einem krammeit K i>l
nie eine gerade SneJp. (Hfitufytrg J, IW.^
6 Je krummer, je tümmer. — Franck, i* 81* a. I4J*.
Gnäer. I. 49. Pefn. II, S»3: Sc^olM, 1144*. .^f9r.««4:
tMinttm, 2«4. GntiwicAe. 117^; fSitor.. VI, 43. S«m-
m-lk. 5993. Artrii». 315».
In Trior: Wn krttuimor. vu «ablOmmer (Lar*n.
ISS, H4.J Kin phTnin^Tinmiflrhea äpricbwort. daa de»
WiderwUloh ile« \ ' Hinkende aod Verwaoh-
a«ne anaUrucki, • >villea, der auch grgan
rotbea Haar sich h 1 . d. 93—107). — .tNloht
gut lat aohertaon mit iJcii krummen, daiiD solch« aind
gemelnlicb tummon.'' (Lon eomm., :(07J TK. Para-
••0^tu» (/>* »ii/*otHfa rorun* nufurtttiiif'>) «iJTt' ..Viele
Mou««hen «trdcn (re>>orDn, die mit -i i>>*i4Ch«
Zeichrn auf die Welt hriugen. Kin Finger
au Tiel, einer «Q wenig u. a. w. Kin ii > steinen
krummen Fnaa , kmmtnon Arm, krummon Hiil-« ti, *. w.
mit auf die Welt, wieder ein anderer einen Buckel
u. a. w. Daram aagt da« Sprtobwurt: je krümmer, j»
dtlmraer, lahme Glieder, lahme Handel. Denn «n aind
Zeichen , die »elten Qutea bedeuten. Und wie Jor Mcn-
k«r a«ichuct «eme Kinder mit lAaterlichen Z«icb»n,
deagleichnn die b^^aen Aaceodeuteo ihre Kinder mit nn-
natttrllchen Zeichen bouichaen , auf daaa man alob vor
ihnen au hüten wiaae, wie vor den henkermiiaigen Leu*
ten da einer ein Brand, «in Zeichen an derSUrne, am
Backen u. a. w. hat." (St^haUjahr , /, »&.)
Lat.: Cautna homn catlit, «luoUjaot natura notanit. ^£^ori
0amm., Üil.) — Colia cjuium vetoront nolunt attlngera
lonuD. — Gratior oat polchro venicna in corpore Tirtua,
dlatortum Tultnm «equiturdiatüniomoraiB. (Bulor.bW.J
r> Krom ischt net fromm. fEtttingen.j
7 Kram kan nicht grad oder schlecht seyn. —
Petri. n. in.
^ Krum vnd grad ist vngleich. — Peiri. H. 4«7.
9 Krumm führt um.
10 Krumm ist um^ gerad ist der kürzere Pfad. —
Wftttiq, 79,
1 1 Krumm kann nicht ach 1 echt ' werden, — /v*d.
SaL 1. lA. Gryykitu, 39. Schulw , 113; /aujMrr. 37*.
V Schlicht , g&rade, eben.
Fr».: Lea amaa perrertiea ae corrigent difTlaUemanL
8ci»*f9^,: Krökt bljjr aldrigh r4tL«r. (Gruhn, , in.)
12 Krummb und blind siaclii a jed's Kmd. (Sutder-
AaterfTidk.J
13 Leg* dich kramm, und Gott hilft dir! — liifht,
G€*ellschaft , 59.
„lat ein alt Baaemaprf ehwort , daa die Politik de«
T«obt> und wehrloaen Baaern froherer Zell auaaphcLt."
Ea war« aber Jadcufalla eine bcaaere Politik goweaeo,
ai« hatten, ntatt aioh krumm lo Icften , gerade g^aianden.
14 Na krummen un srheiwen wäaset ök Koren n4.
— Sckamlmih. II, i23.
Niirh Rrgmrarn und !feh{«f«n wAehat anohKoraj d. b.
wp- ^ lier Acker ii '" '' t—' -lieber Thier»
»■■ u lat, io . vVachaihtim
il , .ie nicht, I welche aioh
mti nk»iif;(?iriait«o Zui^iht«n<'ri immh-i it-n uaiateo.
16 Oeck si wol kromm, aber nich doniin. — Fruek-
friVr », M09.
I« S« e* mi te krumm, nach de Foss, du aat de
Katte mpt 'ner Wuorst omme (auf dem) Bome.
{htn-tifkti: >- Hrmmitk, tll, ISi. 14: W^nte. «4. 89;
Ha^fft, 340*. Maiiut. Wifvr'tuiiim , S. JM
17 Sei is rai doch ' ', ^r dei Voms^ da
hung dei Wust 1 »a'n Balken *. fHt'rk-
lr«^M^g.; <— Baahtt i^. iW''^ • 1^. hdtikdtutttk br.
Ketiu^fr^ /F. HO.
*l Im 4«*«vt ...Uabrn Aoarru Wün«n. fffttnutasm,
ffL «. U-J 1>i« P*I«b: Aia de» Vn«},» dU W^wt nicht
1647
Krümmei
Krümmen — Krammscbnabel
emieben konnte, sagte er beim Weggehen: ahrt da«
iat not oLd StrickL Die Finnen : Ali d&i Eicbiiom ron
dar T»oti9 fiel, •Agte ei: die Nane tiad .hohl. (KrinM^
terg /!', HO.;
16 Was man krumm haben will, moBtt man jun^
biegen.
19 Wat kromm wäde sali, fangk fröhg an sich zo
böge. (Köln.) — Fmncnich. 1. in.Jt.
2ü Wi krümmer, wie schlimmer. {Frtuüun.) — /Vom-
mann. >7, 319, 24S.
Von Backttligen and andern GebrocbUchen gebmuobu
•21 Dat get krumm inn. — üdhnKrt.2i6^.
Du weicht ron der geraden Linie, ron reebten
Wege ab.
•22 Einem etwas krnrap förlegen. — Maihesu. ms**.
•23 Einen krumm ansehen. — Puuh. Schimpff. LXXll''.
•24 Er ist krumm wie ein Fiedelbogen. — Fn*th-
frlCT*. 220Ä.
_*2& Er ist sehr krumm, wenn er sich bückt. —
Fngchbier, in; Fntchbier^,7205.
Von einem, der nicht gern gibt.
26 Er ist so krumm wie ein Schuster, '— Frvch-
hier ', 2201.
•27 Er liegt krumm.
Leidet Mangel-
"28 Es ist ihm etwas krumm über den Weg ge-
laufen. — A. tlortmann, htaker llam JttktA, S, 91.
Er ist verdrietfliob, übel gelAant.
"29 Ue geit so krumm, as of he Brod borgen will.
— Eichwaid, 189; Kern. »28.
Wenn jemand in einer Sache sehr «cbClobtern auftritt,
wie Borger zu tbun pfiegeu^
•30 He ia 6k krumm, wenn he sick huckt. — Schütze,
I. 179.
Sr ist nicht beMer als andere.
•31 Hei stäiht sau krumm, äa wenn an de Bock
1k; Sprüngen här. CS<iurriii»d.j
"32 Krumm liegen, — Lohrenitct, II , 367.
* 33 Lat et kromm ou doli wäre. iToikenüt j — /Vi#cA-
hier*, aaos.
Läse es geben, wle^s gebt, wie^s will.
■34 Mit etwas krumm herumkommen.
NiobI geradesu g«bCD, e§ durcb Umccbweife rortragen.
• 35 S' Bchtin kromp mitsomma. — /'c*«t , 419.
Leben iu Fclndscbaft.
•36 Sie macheu krumm, was schlecht (schlicht, recht)
ist. (S. Schlecht.)
Vgl. Bt^cWt Wb. n Bomer unter Krumb und i^lecAr
nnd den Cbmfn#n/ar smn Ifurrentekif , 335*.
JH^dL; Dn ralscbcn zungen hant das recht, «i maohent
)crumb das e was ileckt. (HoHKr.) — Ir niaobet as
dem slahteii kramp und dz dem krumben wider sieht.
(Triitan.) ~~ Ir herren, wlmt es iit nicht r«obt s6 man
da« obromb schol na^beo »chlecbt , dat mau es nocb
daime chrumben mach. (Ring.) — Von ftrst sich kram-
met dicke, das sich slicbtot ze Icstcn und frewde bringet.
(Mimtu FaiJtner.} (ZingerU, H.)
•87 Sie ward zwar krumm (alt), aber Brot knetet
sie doch. (Lit.)
•38 Sik krumm rouke». — Dähnert.n^^.
Sich bocken , demütbigen.
•39 So krumm as en Flitaenbuagon (Amibrust).
{Grafuthaft Mark.J — Froinmnnn, T« 60» 94.
•40 So krumm as en Potthaken (Topfhaken). (Graf-
Mchaft Uurk.J — Fromnttinn, V. 60, 94.
•41 So krumm äs ne Wiedklauke '. (ßüren.j
Weidenaoblingft, Kianke :^ etwas Geseblungenes.klan"
ken = fichlingeu. — Wenn die BsglSuder etwas recht
Krumme« schildem wollen, fo sagen sie: So kromm
-wie der Bach vou Crawlej», der, um seine von der
Quelle in gerader Kichtun« 1^ Meilen entfernte MUn-
dang KU errotcbcn, einen Weg von SO Meilen macht.
(lUi*$btrg V, lie.j
Krfixnine.
1 Das schickt sich in die Krümme wohl, was ein
guter Haken werden soll.
2 E gaete Chrumra isch nüd (nie viel) um. —
mdtihch, 3S6; &ckmit, II, US. 71.
3 Eine gute Krümm ist nichts um» — Btum, i»S;
PUtor., Ttf,i4; Si^benkff», 86». Simrock , im. Eise-
Ins ^398.
^o^..' 8»«|w via obliqaari^citat , quam tendure r«eta. —
Uoa yct «abairet. altera rtcta via est. CA.t'uW*. 3y(*.^
J
4 En gau Kröm es net öm- fAachen.j — Fi
i. 492. U; (hr UenMberg: Frommanm, tf, iM,%
5 Man kann nicht alle Ki'ümmen schlicht
— Simrnck. M91.
6 Wenn alle Krümmen werden schlecht (
dann ßndet man zu Rom sein Rechte
"7 Aus der Krümme in die Beuge kommen.
Körte, 3576*.
In einen andern |ebemio seblitataen oder Boeh
mem Zaitand geratUen.
•8 Die Krümme' in die Beuge bnDgen.
Das Fehlerhafte noeh fehlerhiitei' nmelk«»'
1 Es muss zeitlich krummen, was ein gut hack
80 1 werden. (S, Haken 5.) — Framdi. U. 7t**, fs^
piUA. 85**. Ke*ner, I , lU : Utftueler , 133: Lrhmmm, It,
139, 93. Latendorf II, lu; Soüer, 149.
lutAgf in der Aoftleguug von 1 J/o«. 2& u»d 1 JVoi.!
AlfitL; Merket wul, uz krumbet vruo sw«« ceioeai bsg|Si
werden wil. (Marmtr.) (Zingtilf , 62.)
Lau: Adeo a teneris consaesoere ranltom «ct. (fkOOif^
J. 8.JI — Taurum tollet, qni vitulum sastalerii. (mm'
*ter //, 3288 i Lang, 149.; — Urit matore, qnod t«II
Urtica manere. (Hetutler, 133.^
2 Eth moeth tydtlick krümmen, dat woi hakeo
8»1I. fWettf.) — Ta^inm.m^.
3 Was sich frühe krümmet, das hacket ( haket 1
WOl. — l^iri . it. 607,
•4 Er krümmt sich wie ein Ohrwurm.
Der Kriecher, SpeicbeUeoker.
•5 Er krümmt sich wie ein Sackpfeifer.
Schwtd. ■ Han krunuaar sigh som en k»4 <iyrwer k
wadh. (öruhb, &84.;
•6 Er krümmt sich wie eine Bi-atwurst auf den
Host — t*ar6miakon, 2308.
•7 He krümmet sick oss 'n Worm am Tu&e (Zmib).
(LxpV^.)
•8 Sich vor jemand krümmen.
Sich vor ihm dematbigan.
Krusminer.
1 Bei Krummen lerut man hinken, bei Slofem
trinken. — Eitclein, SSS; Bram. t , 1034.
2 Bei Krummen lernt man hinken, bei Volles saa*
fen und bei Krämern kaufen. — £Uil«M.tlS.
HtM.: BiJ krommeu leert men hinken. (Sa/ttktmh,
t, 451 »».J
Lat^: 61 jnxta claadam babites, subclatulicar« diseea
(PMUppi, II, IKS; Seyöotd, Wi.)
3 Bei Krummen lert man hincken. — Fnmeä, B. W*.
CinUr. l . 7.
4 Den Krummen fällt das Geradgehen schwer.
ffolL: Die krom is, kan oiet regt g*«n. (SmrttkemM,
f. ihiK)
5 Hüte dich für den Krummen, das sind die tum*
men, die schlagen nicht fehl. — i^n. //, lis.
Krummea.
1 Man muss das krumme ins schlim schU^eiL.
so wirds eben. — LchmuH». 780, 4.
Zr(rA'4aMN ft)gt als varwandt bei: Man moas bisfvalM
lassen Fünf grad sein, ein Ding tttil d«r Haas SeMr
bescbtieiiliin.
'2 Wer alles Krumme gerade machen will , hat Tisl
zu thun.
3 Wer kann alles Krumme gerade machen!
•4 Ar will 's Krumm' widder groad machen, (f^t^
Itat.) — Frommnnn . 17, 3iä , %42.
•5 Er lässt das Krumme gerade sein. — Am>aHe
kvn, 1519,
•6 Er will alles Krumme gerade macheiL — B»^
inn, 398; Rraun, I, 2036; Parimtakon, SSS.
Entweder DngehOrigkeiten abstocsen odsr das 1^
wahre fUr Hechtes einsehwAnen.
Holt.: Wie sal het kromma regt naketu (l
r, 451 •*.;
tat.: Hie erit, qui nobis aurva eorriget. (l
•7 Bla musB uach Krummes gebe'! —
Als Entgitgnnng oder Beruhigung.
• 8 Etwas Krummes mit jemand haben.
•9 Vil krummes machen. — Atmim , cn*,
Krummholm.
*Er halt schon das Krummbohs und sucbt Mkch
nach dem Pfluge.
XxumroschnabeL
Alle Krummschn&bel erhalten nok tob Bm%
tn
1649
Krammstab — Kropen
Krüppel — KrttppeUtrasse
1650
1 KoUuficiier IvrummsUb schliefiat die Spindci
(Weiber) aus. — f':wim , S9B : Graf , iw , ^.
Ci«geu unbedingt« Weiberlebao. Oegon d»« tolgeade
Sprichwort genclit«t and xu d»r Zeit «aUtandeiii al»
nach dem Abl«brn de« DciitKen den ßtitei B^imheioi
d«r äoh^rriteTiohti. dei kolnlüchcn EmbiBchofi tiob de«
BetiUea nnniAaite, tndvtn |er die weibltchc ErbToIgr
bestritt. (Vgl. Cittlmicfirr Krumm-Staab »cM'uaf dit
Wtihei- ftuM Offer VomtaUiing , das$ die ^re- Stift CSU-
micU L'thfn rTifHU,iit*t uHf »irt» ifdfm Stamm «littn fft-
rivMrt, IltldAiliOlm 1722; Svptttch. W.)
S Krumtnstab schleusst nietnuad aue. — thritiu,
It, tO; Euenhart, 6B£ . l'utur., 17. 3». Euttetn, im.
lliUttrand, 80, lOS. Graf, SCO. 7». Karle, 3S77: Sim-
IOC*. 4»5, Ifraun, J, 2040. UiKtekkt, H, ThvmmermvUt
in iVo]>i/ic/i. 43. 5ö, &$ u. yj, Ü. 4u. AtuJ, Ar(>mi diu. dr
/iruifr&ift. r»fn-in Xn^mm^iiib u. «. «'. (Jma 1711).
Der Krutnnxtab (krumme Stab) iit ()m Zeichen der
tjlachiiflLcLcD l}nw«dt, LehD«*, dio jemAud Ton rtnen
Kr/bitcLof ( Ititchof . Abt) empfaagi'Qt wurden krumm- ,
■t4biscke geoADOt. £a eulitaud die ¥xAg*, üb aacb Ab* .
gang der lu&nuljchan Nachko^mmeo d«i VaiaUt-n auoh |
welbllrbe Nachkommen decji-iben oho« Autnahm» il«
erbeu köiiat«Q. Dieio FtAgf wird duruli da« vortte- '
1)«nili> S|>richwort bejaht. £t eaUiaod Jedoch im 17.
Jahrhundert heftiger Streit darüber, Indem eich etn
tachtiKer Adrocat Naiuent Thummarmutb dagefren er
klArto, (^'gl. UfrJt*. Thu'i,mmnut , Kr,.ti<m«(*tb tcM^U^W i
u. t, if. hoc fit totipi rrlaha comproutt$*t f*utlaUi imitr \
thttnimum F*fdinan4um Archiffiiso, Vitlon. «t »titium pa- '
(riitf ftc. di*». pratihtiiiMri J, 1\ Ki'ettii l7l1. Deurl- '
(>fn Tracfai. Cttiom,. AgnjJi'iim l7sa.j Aach liat man '
in der Fi>lge kngruommen, das« krummttAblache Lehen |
nur ilaDD Weibfrlchea ttn'l, wann »a io d«r BeUhnuBg i
ataedcUcklich «.uigrii)ir»chtn wanteu ist. |
3 Knimmatubs Regiment, der Faulheit Klement, 1
— Stmrock. SM«; AöK*. 35 7S. ttrim. t, W» I
4 ünterra Jvrummalab ist gut leben (wohneü). —
l\»tuT., litt, S ; Eui'lnn , 399, Matier, i, »6 ; taxier, 134 .
AJtf«l('ff{M>i/fl. %i, 13; Sirnrnck, i9H; Kirf<f, SST»; ürawn.
/, a03».
1). Ii. Uotertbanen der Bisrhof« gCDiMMB viel« Vor- ^
tbeile TOT den Ualeribauen der weltUcheti Voreteti. .
Aueter der gelinden Regierung, welche clnareeit« dae
Bprfohwort rechtfertiirt tiri.h^t >hi aaeh darin «eine Ba-
ftktjffung, da» In de- i Z«i(eD Ucuttchianda 1
die 6ohw&ohero, u« ü Itiubercicn und Befeh-
dungeu ein Banb dct. ... . .. .-.u werden, eich unter
den Schiits der Biichufe begaben, indem eie dieeen Ihr«
eigenen Güter xu Lehen euftrogent wodurch «i« SohuU
und rubl^ Tage erhieltea. weil man aue Furcht mora
Kircbfubann bot den grOtiten Oewalttbfttigkeiten doch
die Kirrheu und die Gitter der Geietlichen unange-
taetet Uf**. Die Lateiner m-lbeUen Qber da* Regiment
der (reistiichon wculger gut, worun ihr eetbtt iu I'alk-
•tina gaugbarei Sprichwort Zeuge iet : A iadioiie icole»
■tatiKie liberae noeDoniine, d. b. ron drri 1- '>• ^r^nOe-
rivbt beirvi utii lieber U«f rir Oott« (Vl: blge
Sprichwurt auch J. F , Ui\'iutaitio j»tr. .idtf.
UnUr dem ArummttaffV »/, t . «r. , Köln IJ^i-, »^f. « /><M.
dt pannm%ia: Vnttr dem iruihmtn Stab« u. i, ir., JcfiA
1747. Ferner: Va* l'ap*n'.ntH i" tri.m*r tujtttn. Er^
mtdri^Hj/, Leipsig 1^33, zweiter Kacbtrafp^ S. 44*
(8. Stab.)
//..- fii Tlee bene all' ombra del campanile. (Bokn l, U6./
Krümm ting'.
Wer imf die Krümmxiag dei Flttiget »icbl, wird
wicht dex» Steueriuann schelten,
£r wird nicht die Schuld in Poraonen »ucbcni dl« nnr
la den LTmtUnden üegr Man man In ■einen Urthal-
len auf die letalem Rücksicht nehmen-
KnLmmwegr.
Ein guter Krummweg ist keiu Umweg.
1 Ki knipt wat kröppit? WArsoht nicfa gekrape,
wirscht nich veraape. — fVwtiMner *, 119L
3 Man mut erst krupen, eh* tnati löpea kann.
(Olitnbvrg.) — Bueren, IM; irenTmlMg . 4097
Xspflahlt mhiffea Forlitlirltt b«i i»dem GaaclUkn vnd
waiBl vor üeberatomaf.
mutt SO lange krupen ^ bttt man gähn lernt
(OttfrU*) — Wowialaider, l
Pä:- Mao akal krjb« tll maa lar«r st gaae. {Pr»9.
«fdn.« »et.;
MnjfL' Tos tavat laam lo ereep lf«fo»e jroa go. (Jf«A«
«rA*^.. Matt isiile kr^pa tU 4«m bu» lUw gL
(OrmU, im,}
*4 Er« krupen, dann gähn. {Uniättwrt.}
•6 Hai krüpet um »n SnU opV Bröke. (MtttnicnLj ^
rtnhfttuA, ;. St. u.
Br krithi «!• «te* ««kaMM —f «Um BnaA«.
Otmcvsi Sra>wip»ai»a*Iigpapi n.
•6 Hö krüppt up allen vercn. — nahtufri.ii^*.
Br gehl auf Hltndeo und FQtefB..
• 7 Krup mi man nich niöt Gewalt ön e Nanch* —
— rvijfWitf^ '. 14».
*8 Krup ön e Narscb, denn kömmBte op kein
Derj). — Frvchbin-*. 143.
*9 Na, Bo wat kröppt nich. — Fritchbier K im.
•10 Sitst (aiehBt) wat kröppst, kannst nich hucke
bliewe. — Frischbier, ao, rn/fchlner^, 3194,
Zuraf älterer penonen an jongere, waon ite ilch
doreh u&ruhigee Weten webe gethan oder beicbadigt
haben.
•11 So wat krüpt up unsen Böhn nich. j'MkiTmöHt,;
80 «tWM kriecht auf untomi ßoUan nlebt. Auimf dee
Kcatannene, der Ueberrsichang.
•12 Wat kröppst op era Maichkeball ohne BalJeL —
FrigehbifT*, J19S.
KrüppeL
1 Auch die Krüppel und Lahmen müssen mit fort.
Lat.: Heraioei in oampum (fo- prodeuitt). fSutoTt 6lt ; /*'«'-
»•W»*, /, 17S; Sfybotd, S13.J
2 Dass krüppel Yud blinde zu hinderst bleiben,
darf man für kein wunder schreiben.
Lat.: Caeooe cum ctaudit in fine nenire aidebie. (l^
comm., iO.)
3 Pat best drapcn, s&r dei Kropel, as en dei
Hund in't holten Bein beten hur, nr ■ •
4 Die Krüppel und Lahmen sind gern b>
H'Ai.T Met mankan learteaen kretipcl gaan. i/i... . . .
II, 65»J
5 Krüppel und Lahme wollen nicht daheim bleiben.
6 Ki*üppel vnd Blinden bleiben allzeit dahinden.
— HeniAck^ 4»,»0; hArW , »S74.
Hoti.: Kronpelen en blinden komen altljd achter. (Barr*-
homtr, /.4S0«.J
7 Krüppel will überall (immer) vortanzen. — S%m-
n€k, 4997. niJirUer. /. S«.
Bott.: Kreapel wil »Itijd v6drdaneen. (Uarrfb^m^t,
/. «o*.;
8 Man kann eher ein Krüppel werden als ein
Millionär.
lt(M.. Men wordt e«r kreapel dan rijk. (littrffhüm^e,
9 Man muss mit Krüppeln tanzen, wenn keine
Gesunden da sind.
Jt^U,. Bebetp n met kreopelen noch bUndeD. (Rarrebomfr,
I, 449»».;
10 Weil der Krüpel lebet, so gehet's mir wol zur
naning.
„lat ein aphchwort im haute da Qott offt einem ein
gebrechlichen Leib gibt, Tond theilet j'in deit gröater
gnaden lu.*' (Itathtiiut. FnHiUa, CCXXXllb.;
U Wer mit Krüppeln umgeht , lernt hinken. —
12 Wer über einen Krüppel lacht, darf selbst nicht
hinken.
UolU: Het etaat den kroupele loelijk, den mank« ttja ge-
brak te verwijteo. (Harrrhom*e, J, 449*^.;
13 W^ie einem Krüppel dks Tanzen, steht einem Nar-
ren von W'eisheit reden. — Äpr, SaU *«, 7.
U Wo Krüppel vortanxen, da wird kein gerader
Tanz. — .4tlni«ra« \'l, «J7,
• 1 5 Die krüppel könden nit hinckcn. — f rana, //. ti ■ :
fnppittc. SO**. SvXüT. liM; 5imr«dl[. S99S; t&n* , 3S7S.
l)er Nicbtwollende, der ein Niehtk^nnen vorgibt.
Fra^cK a. a. O. bemerkt erklärend : „ Wann mau etwa*
▼ngleublich wil tagen, ale: Bachut trinkt keinn wein.
Dein aophitten raangela wort. dem Meer waieer. Dm
errib kao ntt b<vtt eeio (oder reden). Di« eohwAMn i«t
■toiaai. Die nachtigail kan nit itngen. Lueolniae deeit
cantio."
J?oö.: Kreupelen kunnen niet hinken. (Harrf^omi*,
I. 450».;
Lmt.: Lutciniae deaat cantio. iTroaciA, //, 31*^
•16 Er sciilt wie der Krüppel am Wege.
•17 Es 18t kein Krüppel verschont worden.
•l8 He tot vor Kröpels Kraft, — ttfW->M. uji.
•19 KropL'l Of König, <8. AJIm 21 und Kdalg 200.) —
hurrm. 77«. Fichm-itld, 11»; Kern, 341, l!aM,»kalettder, 1/.
KrlknMlatraaa«.
Wer enmikl in de Krüopelsträt want^ knmmt
Bwär wifder rüt. fS*ni«TdUhmarMChrm,J
War einmal in dar KrtlppaUtrmaee «rohal» kO'Omi
I «.itwtr wifde? ferratti.
104
Krupander — Kübel
Kttclie
Kxupunder. *
Krupunder, die Welt ist dir gram. CPmut.j —
Fruchlner . 4Sit ; Fritthbitr', 2l»S; für Pommern. Ikik-
iitrt, J59.
0«be ini Grnib, weil dir di« MeoBchen gnsa tlod.
Vielleicht tod d«r Oewnhitheit der »Iten beiduiacbcn
PreutssD enttUndan, di«, wie die aJtBQ Heraler und
Wenden and m«hrere &ndare haidnlicha Völker die Be<
tagten und Knuüe«a iwter eich zn tödtvn. oder eticb
wol lebeodiH lu be^^rabeu pflegten, fß?/:* . Idiot, pru*». i
Stui Preutf. troviiuialbl. , IMW, VII, 'ih.) Krupnnder
•«et n>4n im nordweetlicben Oeat*ohl*ad »ach eu Klo-
deru, die mmn ku Bett bri>.
•Kruiscben mit frische Maibotter. (UoUt,)
liiett £cHleii«att br^ticht der Kkrtenepieler, um echerx-
haft C&ro xo benieitsen. Kemmehe (Cjrprina» o«rvteia«
h- ) i(t einer d«r sarteaten ttod belieblettvo, dabor aacb
ibeueriten Flaeifi«cbe, und mit Aaatern oder Kapern-
Muce eine liieblin^itclitttiel auf den Tafeln det Bel-
eben. (Vgl. SchMt^e, II, 353.)
Kruachke.
• Er ifit ein Kruichke. — Fri^chhitr ^, 2211.
Ein kleiner Mensch.
KruftekruU.
KrusekruU ist aller Schalkbeit vull, — Ptiri,
II, 4'ir;.
*Hc hett 60 vel up^n Krüsel gat'n. — Eicknald, iise.
Krtis«U.
'Kr lupft '« KrÜSÜL — SutermeiMler,^^,
Kr liebt den Trank, Knul«, Kmaal, Kmusle ^rKrng^
d. i. Tfiokgeechirr, meUt TonTbon, mit «inom Henkel
und Deckel. DüniBcU: kraue, eobwedisch; krue, hoU
lAndisch : kroes. Knxseli oder KrtLeUi lat die Verkloi-
nernn geform. (Vgl. Statdtr ^ II, 139.)
Kfuftelputzer.
•Er ist ein Kru^lebuUer.
In der launigen Sprache eine Bejeiclmang demjenigen,
der gern und oft trinkt. (StaUitr, II , 139.J
KruBt«.
1 Die Kruste von Pasteten ist so gut wie Brot.
3 Kröstken ' springet öwei* den Tun, aberst Kru-
men latet davor stöhn. iXi;^..'
^) Eraatea, d. b. feate nahrhafte Speicen geben Kraft
ttber den Zaun za epriagen, anatrengende Arbeit zu
Terricbten.
3 Wer behält weder Kruste noch Kjum% bettelt
endlich selbst darum. — Eineteia , sw.
Lnt'' Qui Boa dat niimii, fkUitnr ille nlraia. (Kiig'
l*in, 399.;
Krualflx.
l Trag kein Crucifix in Rhüt oder ins Haitss, es
kombt wol selbst darein. — Lfhmntm, »si« 47.
•2 Er iat wie ein Kruzifix in der Charwocbe. —
Parömiakon . 160i.
Verborgen, xartlekgexogen , nngakaa&t, irattrig.
Xrystall.
Krystall bricht leichter büb Glas. — AUman» vi, 491.
Kaohu.
Wamme kschu l^ksoha ! siet, dann maini me de
Haaner alle., ((hlfüetj — Strirenburg, 126^. für
tferlühn: Wovtie, n. 17S.
• llei is so knbbiilig ' as en Küken. (Wenf.j
*) Unwolü, kränklich ; kabbeln ;=« krünkoln , nnwohl
■ein. Oberdeutich: Dut Kobel unter dem Vieh. rVgl.
Schmtiler, II, 2M.)
Kttbel.
1 In dem Kübel findt man die fiache. — HcnittX
1115, 58; Pein, II. 4«1.
2 Mit dem leere Kübel chömme die grös&te Uebel.
(Luifm.) — Schuet:. //. S43. 3.
Der Armnth folgt allorlei Web.
3 Volle Kübel für Bibel. — Fucharu
4 Wer aus einem Kübel trinkt, wird eher satt,
ale Rua einer Nusssehale.
ö Wer beim Kübel nicht reich wird, der wird
auch bei der Gelte nicht reich.
In der Schwei»: Wen Kinn bim Kttb«l nid rieb
wird , ao wütl er bi der Gölte nid rieh. ( Stitfrmtitttr ^ 1«3J
•6 De Kübel omstosse (umschütten). (Schaffhaiuen.)
— Üchv^iz. tl. 16S, 9.
D. h, tich onbellebt mevhen.
•7 Den Kubd bringen. — Murmt, schelmi.,ii,
Ple Absiebt kondgeben, jemand mit Dreck (a. d.)
•tt beachutten , ihn cn beachniuren . aelu« Ehre an«
feeltte«. ,»te)i flucht, xixA Terdroet tnicti Qb*K 4«
sprach er; fleuch, ich bring den kabel.^' (K(«m^,
"8 Ben Kübel umkehren, dasfi es stinkt. — irr.
lioUheif , Erz^2hittnQfn, V. 85.
•9 Der Chübel g'heit (sinkt) em z* huf& (St
— ScMd, JG. 118.
tsitikt xuaammen , das geht dem. Okoi
entgegen.
• 10 Einem über den Kübel lüpfen. — Jer. G^ttkäif, *s-
Ihn abezliilen.
• 11 1 wett em lieber enK übel voll gen. weder gnae^
— Sutermei»ter . «"j.
Küche*
1 Ae wenijer em an de Kächen dlt, 4 bte«MX
schmückt se. — Sikiutt^r, '-»6«.
-2 Aus fremder Küche lassen dich leicht grosM
Schüsseln auftischen.
Lai,T JlXv&om vivero qn&dra. — De «LÜeno Itadera
Gemmae ex aüeno Utore petere. — IdberaUa da
Paln.: LatwfeJ byc t eudxego «zcxodrym. (Hasaam,
3 Aus fremder Küche schmeckt die Sappe
4 Bei voller Küche reist sich's am besten. —
gvr, 717'*.
5 De lattl'injesch Kächen ' äs deier und scfamAch
doch licht. — Sctwtter^ 773.
fj Apotheke.
6 Die Küche bringt mehr um als das Schwert
Sieht blos BLnielne M«n«cben nod Hanehalti
Bonderu «ogar groase K«icbc. Scbou bei LncaUa
Btoto eine Mahlzoit loebr al» hXMM Tfaaler. Cat0^
Adtere wunderte eich mit R." '■ "•■ rin Staat
heu k6nne. in dem 4fia Fisc. i nie ein O«^
Vitellia», doc Tacitue du» k ^u-bw«»iti n^wat,
verscbwendote in 7 Monateu imi . ' '^' " ""^-.I«,
iK'n Küier Varua kostete ein eittr fftr
ri Personen ♦ t Jlill. Thaler. (CJe.. L,
Lat.: Ciula plurea «luam gUdiua rerlniu. / ..i:i i/ i . .■ . iilj
7 Die Küche darf nicht grösser sein als das Hsm.
Lat^i Qui plni erponit, ptua lacri aope repo&lC. (FsOtrt'
Üben. l'MJ
8 Die Küche der Reichen gedeiht nicht jeden.
(D'enA, Latitil:.J
9 Die Küche frisst oft das Haus.
Die ßusaen: Die Küche friaat eret da« Hast nsd
«ich svlbat. — Wenn die Kache da« Hau« £ria«t, «o fkuii
■ie auch sich fielbat. (AUmunm V, 445 n, 4Cl.Jl
10 Die Küche ist das schmuzigste und doch thenente,
das noth wendigste und doch das Bchädlichst«
Gemach im Hause. -» Opet.SBi,
Dan.- Kokkenct er det mectt fom^dne, dog dyre«!
ekadeligsto kammer i hautet. (Prov. dan,, ii^,)
1 1 Die Küche muss sich nach dem Beutel richten.
frs.: LtM affairoB ao fönt ä table. (Cahfer ^ 40,)
12 Die Küche verräth das Haus. — .4l(maan r/, ».
13 Die lateinische Küche (Apotheke) ist die kost-
barste (theuerate). — Simrock, t^ooi; Esne.sm:
hraunj, 'J<:»42.
14 Eigene Küche ist die beste.
Die Ungarn: Eigene KQeha lit b«Mer SltsiaJ
FalaaL (R*im4bgrg IIT, IM.)
15 Ein boae küche steckt voller plAg« — Fimäi,
16 Eine Küche, die immer raucht, hat bald dsi
ganze Haus verbraucht
17 Eine Küche, die immer raucht, ist bald tk^
braucht.
18 Eine volle Küch vnd fette Köchin ist der St-
ducener Himmelreich, — Uerberyer, l.i, 74S.
19 Einer guten Küche fehlt^s nie an Freaüdeii.
£5hm.: Kdox mA kolft&« t«n i drtixba nalecae. (dti»-
tovsku, S34.;
20 Engl Kuchi ^ witi Spicher macht die kllne Bure
richer. — Sulcrme\Ater , 118.
21 Erst die Küche, dann den Koch. — äUmaim tl, fTt
22 Es dient wohl in die Küche, da nicht sn»
brochene Töpße drinnen weren, —
23 Es ist am besten in frembdeu Küdaea
lernen. — /v^n. //. iu.
1'4 Es nicht in jeder KuchL im^n. t
Küche
Küche
1654
26 FeLeic Küchen machea magere Teatamenie. ~
hörte, 3580.
2(J Feiste Küclien, mager Erbe. — Schottd, um'*.
27 Fette Küt-he hat Ariiiuth zur Kaohbarin.
y^t, : A grAilO oai«me, pAnvretd toIüd«. (Krittingfr , td6^'.JI
tt.i X gthito fiuoiüA (mAirro te>tAm«nto) porortJi vi*
ein». (VuiiivjUu, 78, l; Bokn I, C9 u. 100; Ünal, 17ÄL';
Cakitr, 'ii'iW.)
2S Fette Küche macht magern BeuteL — Windkiet,
X, 49; Simrock, 5999. A'iij:, 33.
Span.: Huöipada bermoiA, malpara la bolt». (C*Mtr, 3457.^
29 Fette Küche, magere Erbschaft (Teitaroente).
— Hiin\am. ünltrr., V. 5. Winckler, IX, 90; 5atier, 80;
Simrück, 34Ü1. Hörte. 3^86.- Üraim, I, 2041.
Pwt.: Fodt kcikk<>a magert tetUmoul. (Pnt. dan.,ihi.)
Engt.: A fat kilclien, » l6»n wllL (Bohn II, 7.)
Fn^: Apr*i grand bauqact petit ;p«in. — De (frasio Ublo
A r4Uble. (Udiiiün, $21.; — (rrande ah6r«, petlt tett»*
ment. C^ToAn /, Ib),; ~ ütaiitt cujiiti« «( mkitjr« tetU-
Tneol. (Kritiinyifr, 1^6^'.)
Hoil.! Vetto keuken , magor« erfeni». (Uarrfhomif, /, 3.»S*J
/r..- 0rii4i}« cucittiv niogro tostuuento. — Rlaca tikvola it*-
taineDto j»ov»ru. (Pat-nytiu , «^, 3 u. 371, S.^ ,
Schwtd.: Ju fotare kOketar, Uoilo magraro bUr leiUmotttat,
(Mari», IS; UV«««, 44.;
30 Fett© Küche, nahe Armuth. — MirtcWfr, .Y/.Y. ^^.
ül Für tleü, iler eine leere Küche hat, hält Gott
offene Tafel. — SpvktW^irterQarttrn ^ J6; Lnhrvntjel,
I. 391. thifii^l'i^rn n, 8,
33 Grosse Küche macht kleines Haus.
Dan.: Htort k0kkes gior leileo pung, lidet k|»kkca gier
■turt huu«. riVüP. i<.«««. , 3.^JJ
83 Grosse Küchen machen arm, enge ( kleine ) Kü-
chen machen reich. — Uhmnnn , J78 , i»2.
34 Hat die Küobo nichta und ist der Keller trucken,
90 wenden die Freuude alle den Racken. —
l*nvöitnaknn, 2853.
35 In der Koke, um den Üerd, ist taur Kerke
nttB mär ward. — Schamf»uh, //. S4i.
KJeider, die laon lu der Kachi» und im H*QBwoieit
trlgt, tind niubl mobr fUr div Kirche geciRoot.
36 In der Küche anner Leute gibt's keine Brat-
spiesse.
U7 In der Küche gehen mehr zu Grunde «Is im
Üafen. — IVirtimiafcon, liM).
38 In eine grosse Kuchen gebort viel fleisch. — ile~
H<fch« 1137, II ; Pelri, II, 403.
39 In eine kalte (leere) Küche kommt iceine Maus.
/^.'Duvenoa£paDO,•acb'ic«Di B^neranoo. (Oaat, 4i!^.;
Cng.: Hideq kuuyba, Ans tkl, lok T«ad<g«t Bern tai&l.
(Omti. 4li(.)
40 In Eine Küche gehören nicht zwei Köche.
Iloii. * Ken« keuken k»o geene twe« kok» boTaucn, (Harr*-
bomif, y. 3i»7».; ^
41 In einer kalten Küche bleiben keine Fliegen. —
Parimiakttn. 1^5.
Di« Tiidtfiroand« flieheo, woud dai Woblleben auf-
höri.
Ltü.i Vulgui amicitioB atUiUte probat. (Otiä,) (Bii%der
II. 3600J
Ui*f. - Addig a baritiAg , ni4g Miros a koa jrbA. (G^mI , HO,)
42 In einer kleinen Küche braucht man nur ein
kleines l'euer.
F*-M.: Petit queu , petit pr>t «I peUt feu. (Lmutx, II, Siil.;
43 In einer kleinen Küche kann man nicht för
viele kochen.
Die Baiaen: Die KOche mute groii ■eio. die /ttr die
g&ozo Welt kochen loU. (AOmai^ VI, 4^0J'
44 In einer warmen Küche fehlt's an Fliegen nicht.
Böhm,: Kd«i J«it maetuA kttcbjne, to mncb «teti lo Yclml
mnoho. (CHakottty , 235.JI
45 In fremden Küchen ist gut kochen lernen. —
Sutor, ISO: Simrotli. eoOl.
Soü^:. Het ie goed koken fa ein« andienaaoi keuken.
fffarrsiom**, f. 3l*7^;
46 In fremden Küchen kochen lernen. Ihat der
eigenen wohl.
47 Injodcr Küche gibt*a zerbrochene Töpfe. (Pwen.j
4d is .! 'V fett e'west, san wörd de Ncdoth
(^ taagcr iin. i ^^'at4^xkJ — CuTt:e. 330. Siö.
4P Ist uiK junhe schmujtig, so wird der Appetit
stuUtg.
..iJi einer teliaiftalgsa KOel»« ruU«tt eua dl« Luit
sttta KAeeft» la tiatt t«hBttstgcn Vrtlt dJ« Lait iub
I.«b»«/*
50 Jeder sehe in seine Küche. — Ihrbrrni, , i, s. 4<3.
51 Jcdtr wird in seiuer eigenen Küche Rauch finden.
Bitf>tn,: NabUdoi do trA ktioltjrn^, a poanA«. 6«hof »e
nodoitlvA, (Ö>>lakoe$k\/ , 373.;
5*2 Kalte Küche uud leere iSchüascl ziehen keine
Gäste (Freunde) herbei.
53 Kleine Küche macht das Haus gross. — K^ru, 358J.
Wincklvt, X, 40; Mivuon . 67.
frt,: PeÜtc calaia« agrandit I« maiena. (Ü^Kifr, 477«
Krittinfftr, lt>6^.>
BolU: De kleine keuken h<:< i niakt. —
De kleine keukeui en n; -..'t, die
nalme kamen bouwon.
//..• Cucina ptccol» tk eua grando. iVm^^iitui, 74, 2->
54 Kleine Küchen bauen grosse Häuser. — Swor. i4S.
RAfte. 36S9.
55 Man löscht zuerst in seiner ei^jeneu Küche,
wenn*a dort brennt. — mrhnfjur. m.
06 Man muss sich nicht elier in eine fremde Küche
mischen, bis man den Kochtopf mit dem
Brei zerschlagen kami.
57 Man musa vor allem für die Küche sorgen.
Für die Bedürfbieeo des Lebens.
Frs..' II faat funder la eniaino arant toutee choiei. {L*n-
droy, 7as».;
58 Manche hat in ihrer Küche nicht so viel, um
einen Hahn zu fiittcrn, und tragt Perleu und
S[)angen. — üUriew, 399,
59 Meine kleine Küche ist mehr werth als der
grösste fremde llenl.
60 iSchmeckt'a gut in der Küche» so schmeckt's
um so übler im Abtritt« — Luther'* Tiiekt. tWi;
Euelnn, 3:^9.
Cl So lange die Küche dampft, bleibt auch die
Freundschaft warm.
Die Ruiaan: So lauge der Kf>bl datopfli breatil die
Freundiobaft. -^^ So lauge die KohltupjieD kocben, hat
Bjan s«e4bafie Freund«. (jUmann Vi, im u, ♦«.;
63 Volle Küche ei*8cbrickt nicht vor ungebetenen
Gästen.
ff«Ü.: In oene vette keak«B !• men nooit veriegen inet
Ciiverwitchto gL'itfrn. (Harrfb'nitif, I, 3!*Ä*.;
63 War in der Koken et, krigt öl wen Klumpe vor
'u Dricr. — Schtimhach. II, 5«9.
Wer in der Kftclip 1**t hrkomml elf Klöss-j Tsr «iaen
Dreier. Um cu tau Un, welche i- i^
selbst eeseu. aicU <<i ton und wi>'. r-
tiunea erfruuen. 1» . ■ '• iit eint- tc
grosse Zahl bexeichnvt. wie man fUr ,,uiji.z^aUlijtU)jiil''
sagt: ok hebb et ock all <^lboma«l sagt.
64 Warme Ki'i>" wHriive Freunde,
65 Wenn 1 io Küche nicht ausreicht, mns»
die l;*i. in. I . helfen, sagte der Koch zum
66 Wenn die Küche dampfl, so ist auch die Freund»
Schaft warm.
Ukd.i Diawtl« dir mit vollen lebet, «ö hAt «r bold«
mage. (Zin:t*rit, 4t».;
67 Wenn die Küche nicht mehr raucht, wird die
Liebe kalL
Die Btufteu: Di« Lieb« hOrt auf warm sti ««to, wsna
der aren aafAugt kalt sn werden. {AUmunn Y, 13:^.;
6ft Wenn es in deiner Küche raucht, so soll auch
des Kacbbara Ofen wann sein.
69 Wenn in iler Küche übrig bleibt, eo ist ein
Hungriger auf der Strasse.
Wo Ueberfluss aaf der einen, tat iLmgal ailT der an-
dern Seite.
70 Wer auf fremde Küche wartet, iatt theuer und
•chlecht.
Bp<iH.: H'v " - ~n en maao sOcna, mal jmntA y peor
cena. i '^-^
71 Wer au ^ . n he kommt, riecht nach Knuch.
A..- Chi <ri»<4U49{iU 1* cucina, «ento di furao. (Bohn I, si.;
72 Wer die Küche hält im Slande, der erhungert
nicht im Lande.
73 Wer immer in fremde Küchen gafft» dem bleibt
leicht die eigene leer.
74 Wer in allen Küchen naschen wil, wird mit
einem geschniierten Pouchen oder Creutzer
bezahlet. — Ikihrr^r^ , f, 3, ijy,
101'
Knebel — Kncbeii
I(»S
76 Wöf in der Küche dient« wird vom Geruch satt.
Fft.i (4ui b»D(e ottUt&a vit de roate. (Lerowe . //, 300.)
74J Wer in der Küche gewesen, hat wcuig Appetit.
„Mit d«r tf^wobnUchen Qf9»chieb(i«chreib«rai gebt M
■rJ* lUS* • '^ ' ItvBit-, ;wcr die Zah*til%.nng In der
N4itd . I'. tli« Luit zo gcDicBtes."
77 Wer K . i Keller voll hat, deu helt
man für tromü. — I^hmann, 221, 7«.
78 Wer »ich in die Küche setzt, musa nicht klar
gen, wenn ihn der Ranch beiset.
70 Wer viel in der Küche umgeht, bekommt ge-
metnisflicb den Kochenschlüssel. — iixriinQrr, ai«.
80 Wi dem, diem de Jateinjesch Kichen hälfe ail.
— SüutKter, 774.
Webe dem, dem die Apoiheke helfen toll.
Bl Wie die Küche, so das Uftuü.
Ole Baitcu: Die K(k«be iat eta Aoker, der ftDeb gut
beatelU iisin will. (AUnuinn VI, 413.;
03 Wird die Küche kalt, so gehen die Freunde bald.
Lat.: NoUae ad uniM»« IMt emJcas opea. (OaAt, i^lj
33 Wo die Küche kalt, verschwinden die Gäste
bald. — Iteinilrrg tV. 3,
84 Wo die Küche nicht rancht, da brennt anch
dAs Venusfeuer nicht au. — PaTöminkon, nii,
8ö Wo die Küche raucht, da fehlt^s an Freunden
nicht.
Die KAlmaoken: Im Dfthriuift«a Weaaeraammeln ilch
Flache and beim glücklichen Menaehea Leut«.
Wo man eine kalte Küche find't, bald alle Last
nnd Freude scbwiDd^t.
Lat.: Sciltcct ecoento duraua eM oraalior lirtt«. (Sty-
botä, 540.;
*87 Blas mir in meiner Küche das Feuer auf. —
•88 Bä iat dem alles en de Koch, (ß^iburg.j
BegünfUgt ibjk »uf «ine eaffalleDde Weiae.
•89 Das bringt was (wenig) in die Kficfae.
,,..^.MölDen, tia heben dnaatn macht, dae allein eia
«Win darbej aej, rod in die Kochen trag.'* (Atenti»,
Fr*.: Cola fait bonillit UmaRnlte. ( Ltndrov, 510 1 Xrittin-
•90 Das iat recht in mein Kuchen. — At/rfr. III. »8.
•9l Die Küche gehört ihm «war, aber ein anderer
kocht darin. — AUmaan V, lai.
In Beeng aaf einen Ehemiuin, der eine natrene Frav bat-
•92 Die Küche raucht nicht mehr.
Dan.: Det giver intet i kdkkenet (Prot. iloJi.» SS«.;
Lat.: Non ctt de pkne lucrando.
*d3 Die Küche spicken, — Parcmiakon , 6n.
Wohl Teraorgeo.
•94 Er fahrt g'rad» dür d' Chucbi. rÄKorfcum.; ^
Schüd, eo. 367.
Nimmt keine B Ucksicht.
•95 Er hat immer warme Küche.
BotL: Htj boadt de keuken alti)d warm, fffarrttomä«,
I. 397 1'.;
*96 £r hat Küchen vnd Keller verloren. — 8^0^110,
It. »6.
•97 Er hat lateinische Küche. — Wwtbach II . %it,
80 heisat die Apotheke in dar Volkaapraohe, «eil dort
nach den iateinlaoh geiohrltbeatB Bee^ptea dar Aerste
rerabreicht wird.
•98 Er bat vor der köcheln kranck ff«lrgt!n. — Frantk,
a, n^l rrtj>pi»w, »«•*; HAne. iMl": Hrtmn. I. 2043.
Naah Fraink ix. a. o ) i.at dio ReJetiaart den Sinn
wie Herrgott i .uro dt>n Sinn der
lateiniachen > Ue, auaiudrOckec,
anaaer der c.i>^ -^ nito beigefagt: Kr
aohmeokt ao elu «wlWl wi« rln «vhaeider, ao hat «r
rang. Er gelebt tori lufft rnd wird wie ein Stier. Sr
lebt vom taw wie etna bewBohre«k. JC? iat aelnea maaXi
atieffralter.
fftiU.: HiJ hMft Toor da katüken ^«k gtlegen. (Svra-
»ontW#. /. 397 nj
•99 Er ist in einer guten Kfiche.
UoU.: HlJ ia ia eena goede leuken. (Barrt^omdt, f, S98^;
•l<M Es kommt aus seiner Küche.
• 101 Et tregt nicht in (mein) küchen. — Framk, II, ss*:
/yi»-/ Gav^MpMlAle Profil dea mlaeora. (U»4r«^t\0\$.)
MtM,r Das ItffVBgt Bleu in de keukea. (Burrtööat^tt
/. tnyj
• 103 Es wird in dieser (jener, seioer) Küclie waA
nur mit Wasser gekochl-
•103 In die falsche Küche kommen.
• 104 In eines andern küchen sehen (gaffen). (8. MaU.)
— Franck. //. M*»; Kfirlf. MM*.
• 106 In seiner Küche ist das ganze Jalir Fialtt
und in seiner Stube Charfreitag. — üipp«'. Ifc»
dem ijTietgr&tntgen und Qritvgm Gentrtd tum R.
•10$ In seiner Küche ist stets December. — F«<>
miakon, 60S.
St bat nichta an kochen , nichta aa
•107 In seiner Küche raucht es immer.
hon. i«3o.
Entweder von Wohltebeadea , oder
TerdrJeaaliehan.
•108 Kalte Küche haben. — Htrbtrfer, llrrtpoMtma.lW^
Keine wannen Bpeiaen.
•109 Not an die Küche denken.
Sein* Gedanken hauptsächlich auf gute« Saftsa ilalila.
Frs.r Ainer la euiaior. (Krittinger^ 196*.;
•liO 'S ist halt guet, wenn me «n der Kncke ist
(mm.)
D. h. dort, wo die Aemter and Steilem iMfakaa
werdcD.
•111 Sie hat die Küche zugeschlossen. — FnaA-
biet '. 2S1S.
Sie hat ihr Qeaicbt bemaat.
•112 Sieh in deiner Küche nach, — Sutor,n.
• 113 Wenn nur in seiner Küche Fastnacht (roQaaf)
ist, 60 mögen seine Nachbarn die ganze Woche
Quatember haben.
Kachel.
1 Wer viel Kachel ^ isst, musi Tiel Branntweit
trinken. — r^dfflM,7i*.
') Eine Art Mehl9p«iae ( Pudding > reo ihrer FMs.
dabex ▼un den norddeatschen iuAin .. Kagcl'* (a. di
genannt, wird am Sabbat gewAbcll' •awadaeU
acbwor zn verdaaen aein. Etne .• dCtt ditf»
•ehenjndenebeoao bekannte Mebl"! r SctikalA
nach Zum vom ilalientachen acaliti.t: oni
dem bebraiaehen chamin = warme t^peie«-' . .\t
dem man gehandelt, xnaaa man für die Fol . he«.
*2 Morgen n»ch der Küchel. — FmdZa«,««.
Zq erir&ntrn : will ich daa oder jenea fcb«m* die Aal>
wort geben n. a. w., d. h. gar ntchl, da tbeila akfe»
tlgiich Knebel geg«4»«n wird, thtril» die Seil iM«ll d*
Kacbol, al£ Verdanangaruhe, die uogelegcaate tat.
Xlichelbeclter.
Wo es viel Küchelbecker bat, da isaei non
deato mehr Kuchen. — Lfl&naaim. eo7. if.
Ktlohelcben.
1 Kuichelcben lauffen der Gluckhenne tn. — !%*«,
n. 487.
• S I wett küechle , wen i Anke h&tt, aber i ha ket
Mehl. — Sutermtntrr , |4.
▼on deven , welchen allee felUl, waa «tu S«oke «>
forderlich iat.
Xüoheln.
*1 Einem etwas kücheln.
*3 Ich will dir eins kücheln. — Stnlitr , U , \t^.
MeJat Ironiech dann , wenn jenuAd elae w1de«wtr<
tige, eigenainsige, anmaeaend« Pordemjig that.
*3 Mer ward diars küachla. — .Vr/pm« 4«s.
Irontaoh: Man wird dir die Sache ao leielHi wie Mlf-
Uoh maohen.
•4 Wart', i wer dirs küecheln.
Werde dir etwaa Beeonderea machen. Spottwelae ■■
denen, die «ehr eewEhit und mit GewOhabebeaa viafcl
safrleden aiad. (Klei*, i . 9Si; laupttr, MkH,, U^
Xncben.
1 Alte Kuchen und böse Gewohnheit raiin Bift
brechen.
F^.t Oaieaa «t maoTaiaa «ooteaa« a* doi^aaiK rgatMk
(ßoAn /. »9.;
3 Auch gefülltem Kuchen schadet die Botier nil
3 Bamme ( wenn man ) für 'n Taler Koche
erspart me for*n Bfttxe ßrfid. (ar*imm§t^) —
Fr^mmanm, //» «0». «t.
4 Der Kuchen «cbmeckt immer nifch der
rin. — Hrimi*pn I, «4.
i>m.; Kac« er alSid teeeafllf. (fitv^. ämm., JKLJ
& Ein Kuctk vbffir 4«a Ztsn rad admi «Ifddr
herüber. — Ihiri^f » », IK.
LÜChenbäcKer
ociienessen
•60 Der Kuchen ist gut, aber ich mag ihn nicht. 1
Es mag gut aAlD. Aber mich kann oa niobt bofriiKligeD.
•61 Der Kuciieu ist in einer andern Form (auf an-
dere Weise) j^ehacken,
IIitiL: Dl« k^ek i» op eoac audec« iztftal«r gAV^kkec.
(Hnrrffxjmrr. I. «26*.;
"62 Em Kuchen und ein Deckel. (Deuu.)
•63 Einem Kuchen aus etwas niaeben. — Lvthef»
Tuthr., lU^'.
♦64 Er hat Kuchen für Brot gegeben. — Basar,
£r bat einen Bctilechten Tausch gemacht.
•66 Er isßt den Kuchen aus der Äsche, wenn er
hineiugetalleu ist.
Er fU({l eich in dia UiantaDile.
•66 Er ist mit seinem Kuchen fertig.
HoU.: Hlj tteeft xijnQO koek al o^. (Marrtbomie , T, i2&K)
•67 Er kann'ü als Kuchen esseu, wenn'» ihm
echmeckt.
MvU.: Hij moet !iet maar voor Koot« koek opetM. (ffarrt-
bomte, /. iH^./
•68 Er möchte den Kuchen schenken, er will ihn
aber für morgen zum FrühBtück behalten. —
fietnthprg l\\ 112.
Die EagUnder : Man kann den Knoben nicht eaieu
oud auch zugleich bebalten. (Htmiöurg I\\ 11&.)
•69 Er theilt den Kuchen und isat die Stücke selbst.
Z>r<H.- Uau Bknr«r kaigeu i to, og tag«rc«lT boggo stj'kker.
(FrQf.*daH.. iOl.j
•70 Er will auch etwas Kuchen haben.
Theil am Gewinn.
•71 Er will den Kuchen unders gebacken haben.
Dan,; Han ril Lkk« aaa huv» aiu kage baget. (Prot,
dan., .13 1.^
•72 Es gibt heul' keinen Kucke, sie sind alle hin-
tennaus geschosse (worden). fJ/i»»niHyfrt.j
Dia Mutter eu dem Kinde ^ wenn ei nicht Bchmecken
will; auch wol tonit, um ku sagen, da«i nichts Bät-
ter&i kommt.
•73 Es ist wieder Ein Kuchen und Ein Platz.
In Thüringen ein schlechter breitet Kuchen, Um «ti
■•gen: Pilatoi nnd Herode« «iud wieder gute Freunde.
•74 Geht mir mit Kuchen in der Woch't f.Vord-
bühnuit.J
•75 Ich werde diesen Kuchen nicht anschneiden.
• 7G In Küg as eg föör öewerin beegen. {.Unrvm.j —
IhHi'l. Uli, 8f.2, 187.
iiet Kuchen ist nicht ror 6ano(-8aT«rin gebacken.
•77 Ja, Kuchen! — Intctibter^^üiZ,
Um «twai all ubcrflUMig xu Tflr<r«ig«ni, da bi«r Ku-
chen im Gegeueatz zu Brot, das far alle« Uneutbehr»
liehe ateht, due UcberßüBfige bezeichnet, DenigfriuAM
gilt dem nothweudigen Itrutbackeii gagciiüber da* Kn-
cheuback«a fUr Ver«c-hwendung. (Vgl. >r. Hatenttw,
£>fut*c'>e St,ra JtbUdrr im Basar. Bd. IJ, Hft. 26, S. 314.)
In den /ViVpcn./m Äia/rer» ( München l«:*."), S. 10**)
boisBt et: „Ja, Kuchen, tagt der Berliner.**
•78 Kuchen und Brut in Einer Planne backen, —
AlUnauii VI. 521.
•?9 Man muss den Kuchen anders theilen.
I/oU.; Da&r ia koek ta deelen. (Hurrebomtet I, 426*.)
•80 Seine Kuchen sind aufgezehrt
Holt.: De koek is op. — Da koeken ontbreken htm. (Harrf
•81 Seineu Kuchen verschenken und Brot betteln.
— AiimanH 17. Ä13. (
• 82 Sie eeynd mit einander ein Kuchen, — Lehmann, i
16« , 8 ; Luihev's Twc/tr. * 3(il \
LehrtianK: „Von denen, die einig eeind, lagt man: lie
«oblagen einander den Ballen zu, «ie liegen mter einer |
deck; cie spannen ztieiunineu sc>nd mit einander ein \
kachcs, tragen Waeeer an einen Stangen; aift teich«n
mit einander." i
•83 Sie sind Kuchen von demselben Teige. )
•84 Sie theilen den Kuchen miteinander.
Frz.: Avoir part au gAteau. (Lendroy , WO.J
•85 So ist der Kuchen nicht zu theilen.
Kuobenbäoker.
Der Kuchenbäcker isst am liebsten Brot. '
KUchpüdra^^oner.
Was sich ein (solcher) Kücbendragooer ein*
bildet, das geht über sieben Beete. — llolitx,
Kn'ltftcnm t 1 , 113.
Kucbenesaen.
Mit KuchenesseQ kann
iS Weggli.1
das Brot sparen.
:«cWem fGallma) 1660
Süche&fieisoli.
Küchenlleisch ist besser als HafaucnEeiäck —
Xüolte&freimdscliaft.
Küchenfreundschaft stirbt an kalter Kücbe.
Htii.- Hei zija kankfln-rrlenden. (HarT€t*Qm<r, i, W^4
Küohenhund.
i Aus einem Kuchenhunde wird nie ein gutÄ"
Jagdhund.
Dan.: Den faund, som er rant I kl«kkoB8i Uater lig «1
meget om jagten. (Pror. dan,, äwl y
/r..' Clin« di cucma non fa mai buou |->er 1a oaedJW fAit
2 Eiii Kucheuhuud beist kein WolfiT oder fieeiB.
— Lehmann . 2Jd , 67.
6 Küchenhunde sind schlechte Ja^dhande. —
llmrithT, A:A', 54.
Küchenlatein.
*i Ea ist Küchenlatein. — üravK, /, S04:,
Barbaniche«, rerdorbenai ; auch fOr »chitcUJWj
druck Überhaupt. >,£■ laut gzr vhcl, Ynd
es Kuchen Latein, su man Latein redet uadi
aen der Teutechen Zungen." (Avtntim, l^.JI
Fn.: C'cit du latin de cui^inc, 11 q'j a iju« lc>a :
qul t'tfulcndenl. (L^tvu^ , II, Jif.J
*j Kiii lit-nUttein verstehen. — LUe^r^it, Sf».
XUclienlenen, ». Kanimerieheu.
Kü chetnao« d.
Eine Küohenmagd inuss Milcb und Katte
gleich hüten.
üoll.: Kene keukenmoid moet het e«nB oog luktr de fia
eu bet andere naar de kat hehboa. ('i/ai-rr&ornM , /, M'.^
KüoliemnelAter.
Wenn's keine Küchenmeister jgäbe, so I4tftadt
manches Kloster leer. — kiaiftenpitgH,TT,n,
Ktlclieumefiaer.
Das Küchen messer macht nicht dea KocL —
SchU'ihla, 114.
Küohennilcliel.
• Kucheninichel sein. {Sthna{upu,)
Vun einem, der ia der Suche in «Ha HACen gvcH
Küchenrauch.
Küohenrauch und Lösehbraudjquabm sine! de«
Deutschen Tod. (E^ittj — HciMi^tty li, U4-
K&Qbenschiaaa«!.
•Den Kuchlschlüssel angehüngt hnben. rwwa*»-
turg.J — hieifi. /. 263; ISchiiyf . S51.
Sie bat einen KacbenschlUatel, tat Itti GMl«ftt
Küchensolunecker.
Einem Küchenschmecker hängt man den Keüet
(KochiöÖ^l) an. — Ettvinn, 399, Armn^i, AM.
itnim, I. 2046.
KQchenaohürse.
• Enem de Kökenschört Törbtnden. — bdiüwrt.m*
Jüiner Mannsxi^erion , die ini die KüeLo koiaait, as
Anbietuug der äcbtirao »tu Trinkgeld abfordern.
Küchenthür.
■ 1 Wenn man dich (es) an eine Küchentbür maks,
es käme kein Hund hinein.
* 2 Wenn man'8 malt aa die Küchentbür, to kiBU
gewiss kein üuud dafür.
Lat.: Omiualiitur ali<iui« te ooiKpAcio. (Se^hnidt 4(iiS,*
Xi;kohentopf.
Ein gerne ins cbaf\ lieber Küchentopf i^t wedrr
warm noch kalt.
KnchftTtTahTi.
*Ich will dir den Euchenzabn ausscbia^n -
Kirie, 7051*.
Küchlein (Galliua).
1 Besser heuv ein Küchlein als morgen eio Hoita.
— Rvuither*] IV , li.
Die Hebräer; £ln kleiner KUrbU gleich lit Wiwt ^
ein grosser »pAtor. (RtinMlttrj l r, li.J £« KtbllMi»
der Hand gilt Tor dem ELibitx im Erbricht. (A'tmtm
K. 102.;
2 Das Küchlein lehrt die Glucke scbarren.
Die Bnateo : Die KQchlein wollen den Uaktt secka
lehren, {Ai*maHn VI, i%t.)
Frs.: Les poucint meuent Ici gelilaee. ('/'.^fvtx. / IfTj
Ottff.: Ctirke okuttja a' tjukot.
3 Das Küchlein mustert die Ueiinc.
4 Die Küchlein im Kurbe wollen ht-nius , uic «»-
sen sind, wollen hinein.
Mit liiTiii.- Ulf Jubeftand un ! \'n;
l'än,: V «om cre i :
da ^ • tot, Tille :
5 Die Ivüvu.L-iu laUlen der "iuvK: i.n. n
1661
Küchlein (Gallina)
tchlein tPlicenta) — Kugol 1662"
I
10
u
12
13
14
I
16
16
17
18
19
20
■21
•22
•88
•»4
•86
•26
•27
••28
•29
•30
Ein Küchlein f das nicht kommt, wenn die Mut
iev ruft, hat der Geier bald geholt.
JUn.: H«t kuiken, dat aiet koioun wii, lUt de kUkkea
kloktt msLff vrtl door den barlk Tanlondau worden.
Es kommt wol auch ein Bchwarz Küchlein aus
einem weissen Ei.
/)Jit. - Ofle kommor eo lort unga af at hTidt eg. (Proe.
dan., S4S.J
Es will manöh Küchlein auifliegen und kann
kein StiLjnmchen finden»
Juüßc Küchlein, weiche Schnäblein.
Kinder küuuen nicht riel auiitelien.
Junge Küken hewtwekeBillen (Schnäbel). (Buten.)
Kleine Küicken haben weiche Sehnibben. —
/■ein, // , 423.
Kücken könnt kine Eier leggen, en old Hohn
het dar Renog mit to dühn. COtdtnburg,)
Küken un Kiuuer könnt eaten ümmer. {Bürmt.j
Lever *.n halv Küken im Pütt a« en gans im
liopp. — Sthnl:i', II, 93.
Da» Gewiaifr ist dma CogewUtcii TOrrariBhetJ.
3Ian nmss die Küchlein nicht verkaufen, ehe
die Henne sie ausgebrütet bat.
Man soll die Küchlein nicht zühlen, bevor sie
ausgekrochen sind. — namfftrg IV. Ji.
Spintnge KuiUen hett Unter sualie Füölte (oder:
Aese). (linrnm.)
V«rwohaie uud lubirichllcb* Menceb«n klagen aber
»llerlui Oebrechen.
Wekö Küken hebben weke Nibben. — S^hilittr,
in. u^
Wer Äich zum Küchlein macht, der wird dem
Habicht zur Bente,
Mtyll,: Dif tich Alf eeQ kiek«n uuiitoU, nl rro^g of IaaI
VKD d«n havik wedtgorukt «n vec«loadttn worden.
(tiarrrbomtt, /, 4Ä5*».;
Willst keine bösen Küchlein han , so schlag' die
Eier in die Pfann'.
HoiL: SU de eijcre In d« p»n, das komen er gt«a kwik
kuikeni ran. (Uurrtbomtr , t, ITS.j
Wo die Küchlein sind, dahin richtet die Glncke
ihre Augen.
JFVf . ; \jik oft »ost lee pooietn« U poule • Iot jreuz. (Sohn
I, &>.;
Das Küchlein über dem Tisch holen, da man
die Schuhe unter das Bett stellt.
Sich iLU Gtit« eintchleichon und die Haoafraa Yer-
ftthten. „DaaKUuhJein holen", eina frObere VolkeaiU«.
Dat is'n mall Küken, — Kam, T42.
Ein Binder Luetig, wenn nicht gar Llederlieh.
Dat Küken will weil klögcr wäsen as ^t Hoba.
(SirtlUt.) — FitmeHich, llt , 7i, 9*.
Dat was en dull Küken. — Däknert , 2i9^,
Es war ein mntb williger Jungs.
Er glaubt I es sey nur Küchlein esaen. — Ayrer.
Ih^a, 31.
Ob hier junge Hahoer oder kleine Knoben gemeint
■ind, da« weJaa ich nicht.
Er zahlt die Küchlein, ehe die Eier gelegt »ind.
Sv(i.: Bij teil zi)ue kivk«ni, eei de eijere gelegd fijn.
(Uanrebomu. /, 4S6*; Bahn I, »T.J
Es soll ein Küchlein sein, es ist aber noc-h ein
unirfleüi Ki.
Hoü.: I- cei wexen, daar hij nog
•CO /.♦5Ü».;
Es %N ij u ii.«.tjk, ivuvijitiuo tr^sen sein. — Äyrer,
II, Ui6, 4.
He is 't lev Küken. — Kern , 741.
Vom |Q»g«teu Kinde , welehei intbejoadere von der
Mattet tnll gruiter Sorurfalt gepflegt wird.
llei kann kein Kuiken öewer den Süll böiren^
— Firmrnifh. /, 3iO, 2,
Seu. — Von J«a»aa4, d»t Uhr ■oliwadi
le Küchlein, — fWwfcerj /IM43.
v.r Kii i.tt'in, wajin wir Hühnerköpfe
<f «to«r A(PBa«n Fra^a.
:d liftt (KUm.J —
1 , der eebr ipAt aafetebt, Is Poa-
Küohlein <Plac«nta).
•l Lutherische Küchlein backen, — itvrncr. Vom luth.
S (irren.
.»•"•Doch hören ele In allen eeehcn, wie man «ack*
man gern wolt machen , die klOiter lirechen , dai ile
kracbvn^ d^t oeiDDt niao lutherituh kllchlvln hncban.^^
fA'lfl.f'r. X, 1J3.;
•2 Man wird dir kein Küchlein bachtjn. — Aijrer,
n . 1399 , 6.
•3 Man wird euch Küchlein von Saumehl backen.
Kuddelmuddel.
*Dii niückst luter Kuddelranddel. rthtmtnrrn
Marhit Un: "' ' -
a. e. w. is lir '
aber aueh dui
Unfriede und i uv
BegriiT wie buddcli
Ton mullea. wm ul
nach der pUUdeut-
WQriDern gehört. /
llg r-ApT iriiilHif, wii
iu 'itun^; ''■'.'■
ta ' l und iu «i
If, - vie ei dte \
(Fr. JJai'-'rj,r.)
Sad6l.
*Kndelf ie« Pörsel de heenie? — thUttuttm , iyj . r^.i*
moUke . roa.
Xtt.d«l2L,
•He kuddt Flch to Dod. — Frommana. //, 31i3.
Laffftdorf <a. •. O. ) bemerkt: „Da» Wf»Tl Vnrlrln ial
mir immer mit Bezug «nf KT»nk«r<i> ' u
aaat^ kit'ieln und kranken. Sie knd<:
Mp h4ttn franjei J^ahr kndeU. De«
VorflfUun^ det Willem. Im firfinrr \i'h. wird kueln
al« haotburglBch flr kugeln aufgeftlhrt.
KuftB.
1 Sind die Kufen leer, muss man «um Fass gehen.
Aahnlich raseitch Mtmant Vi, 3V)7.
*2 Was einmal in der Knff war, darf man nicht
wieder zum Kessel trasren. — Gmf, 2J.3, iio.
Es wird all Betrag Terboien, gcriDjte« PeUwerk «u
fkrben nnd d«nn ftir k^eibajef, oder aufgefttxbt« Stoff«
fQr neue tu rerkanfen.
ifMd,i Dat ejnf it gesleken In der Jnpe, dar na aal men
de« nicht weder tragen tu dem keaael. (tttd^mot
•3 Dir will ich die Kufe lenken. — Jn<j. sa.
Kdfer.
1 Er dar£F keine Küffer kauffen, sein Weib gibt
ihm genug. — SMor. 458.
Hier Woftepiel, an keifen erinnernd,
/^ar. .• Mulieri ne ereda»,n<» mortuaequidero. (SnU-r. 4SÄJ
2 Rombedebomp ins Küfers Haus gugget drei Hu-
«ara 'raus; den Müdlen schnidt ma d' Brüst-
len Wu9, de Buebn macht ma K&pplen draus.
fWvrrnlin^fn.' — ßirhwjj'rr. nie.
8 Wenn der Küffer die Reißen zti hart antreibt,
so müssen ne springen. — LtkmoMn. »86.33.
Kn^el.
1 Die Kugel ist durch die Kirche. riloU.j
Um anradeuten, daea ctwae nirbt mehr ongeiehent
genaebt werden kann. Wo] daher, weil rqan im Krieg»
dl« klrcbUchen Oehftade >o viel als möwlich ru acbonen
enchte and daee man. wenn dieee angegriffen wurden,
auch noch weniger anderereeita Naobiicbt an erwarten
bntte.
3 Die Kugel laufft noch, es darfif wol noch mehr
Kegel geben. — Lehmann, 174, 44 u. 763. S3; Eiwr-
Uin. 39»; Stmrock, «OiJ; Bram, /. 3047.
3 Eine Kugel bleibt eine Kugel, wenn man auch
ein paar Sandkörner darauf streut.
4 Eine Kugel, die in den Spiegel soll, musst du
aus eigener Büchse schieHsen.
5 Eine silberne Kugel nütat mehr als tausend
eiserne.
6 Es drehen sich nicht alle Kugeln gleich schnell.
. !" r. .1 ■ . . ' "'rnt (Pari*tr
r ciomal um
.tif dem O».
I, t (j'"-'» LinMUüij» u;e i**uui>i uLclit Tflrlieren.
>ti 11 Kl iric Kugel gegossen ist, den trifft
di'
bp
7 Für
au
S In
9 Igt
rel, brauchst du keinen Brannt-
irli<fl 1» — TrrxÄlxu . r.fi u. TU. f»4UJi, 10.
, 60 gehört sie
r.unwM.SlS^
mm
Kagel
10 Ist die Eugßl einmal abgcBchossen , sie kommt
nicht wieder in den Lauf zurück.
Lat.: A ciaoe revooari. {t'hiUppi, I, i.)
li Kommet die Kugel an die Kegel, so gfibu
liürtzelns. — Uhmunn, WS, 6.
12 Lass die Kuget auHlatifen und beies in einen
sauern Apfel, sagt Klaus Narr. — Uachesy, asiK
EmfifiebU Cr*iJuia, MutL, ilcbarrlicbkcit,
13 Laas die kugel uusslaiiffen vnnd bei»» derweil
in Sauren ApfeJ. — Lthmüntt^Hi, 41.
14 Man kann die Kugel in den Mund nehmen
und doch mit den Händen Gott loben. — Pa-
römiakmi , t021.
Die Banditen lUlieos beteo Ja auch dm Boflenkrmnz»
«he ele »n ihr Werk gehen; and der Oraf Chorinskl
betete itu^Outt, al« leino Geliebte, Eborgenyl , n»ob
Maneben reiste, um dort seine Gattin «UTcrgiften (ISfiS}^
dAaa er ihr Werk ffellagen lauen möge.
16 Man soll die Kugel noch giessen , mit der man
will 8chie5sen.
16 Mit ailbernen Kugeln iat gut Wildpret schiessen.
I>i« Bulffftren ««gen: Mit eiuer »ilbemen Kugel lohleaet
man lelobt einen goldencQ Btlffet. (Atttunnii J\\)
17 Nicht jede Kugel kommt ans Ziel.
18 Nicht jede Kugel trifl't. — Ei*eiein, 8M; A'dric, HU,
SirnuKk, iKno, iirmm, I, 2049.
£in Sprichwort, mit dem man junge Soldatva tröstet.
Der berühmte Mikrechnll von äachaen «oll aogar in sei-
nen Träurn^rfien dia Bohaupiong au8ß:oaprocbeD haben,
dAtt lur Todtaug inue« Soldatcu im KrioRc wenigiteoe ao
Tiel Biet gcbOr» , als das Gewicht seices Körper« betrage.
AaeatatistiBcbDD Notifon ueuererZclt hat man dieUebar*
zeagung gewonnen, das« der Martcball dorch aeine
Bemerkung keine Uebertreibiuig ausgeaprochea habe.
In einor d«r blutigsten Schlachten der Jün^vten Zeit
kumeu nuf jodrn tJlotairtcD etwa 7(xi, auf Jeden Todten
gegen 42iHJ Kugeln, d. i. 360 Pfund Blei. (Vgl. Brf^$-
laMtr Zfitung, lö&l, Nr. 469, h. :!617. Dae Sprichwort
bat aber auch den Bian: Es gelingt nicht jedes Unter-
nehmen, man erreicht nicht stets den Zweck, don man
erreichen will.
Lat.: Kon eeniper feriot, qno^miqne minabitur arcue.
(Horat.J (Bindrr, I, 1802: //, 3230; FiutUus, 114 1 Fhi-
Hppi, II, U; AlaMton, 223.J
Span,: M&s son loa amenaxadoa quo loa heridoi.
19 Ohne Kugeln schieasen.
Wer einen Zweck ohne gehörig« Mittel •neicbeo will,
20 Olle Kuggeln dreppet nit. fWaldeck.j — furfiv,
3S&, sia.
21 Wann man mit Silbern Kugeln schiesst, ao ist
ein Vcstung bald gewonnen. — Letimnnn, 289, »s.
Der Glaube der Russen und anderer slawischen Väl-
kerst&innie an dlo auaaerordentlicho Wirkung der
«dein Metalle spricht sich in »ehr rilelen ihrer tiprich-
wOrier aui> Üiy aai^en die KleJi)ruite.en: Mit einem ail*
bcrnen Ruder fithrt man auch glücklich tiher dl« FälEe
des Dnjppr. Die Wcisarussen: Wenn di^incm Kalbo erst
ein eilbernea Kater gewachsen ist, dann wirst dn kicht
goldene aCilch daraal melken können. (AUmaHi^V, lüO.j
22 Wenn alle Kugeln drepen sollen, möthte de
Düwel Zaldato ein, sä' dat Mäken, as et bi*n
Knechte lagg. (iHlde^hf^m.) — thf[er, joj,
33 Wenn alle Kugeln treffen sollten, möchte der
Henker (Teufe)) Soldat sein. — .simrucfc, 6II.
Aehulich die Biutan« die wüuicben, daHS dann die
Verloumdef Soldaten •oiu mOcUten. {AUmann 17, 464 j
24 Wenn die Kugel aus dem Rohr und das Wort
aus dem Munde ist, so sind sie beide dea Teu-
fel». — Meintberg Hl, 90: IL Kun, Sanm^muh (Fraak-
fun a. M- 18«), S. 6.
Böhm,; V^itfeliv kouli nocLytll. ('tTWiiiofity. 79.J
25 Wenn die Kugel lang vmlauÖt, so wirda ein-
nifthl Kegel geben. — Lphman», 'j-2, n u. 7&6. *.
26 Wenn die Kugel nicht tödtet, so verwundet
sie doeh.
Span,: Bi esta bala & la pared do i>aga, ft lo meno«
dex&ri «e&ia. (Böhm I, 357.;
27 Wenn jede Kugel träfe ihren Mann, wo näh-
men die Konige ihre Soldaten her dann?
2S Wer mit goldenen Kugeln schieast, der trifll
gewiss. — Gaal, tSGS ; Simrock, 6013 ; HeitvAer^ II, 10« ,
itaton, 12&.
i>in.: Naar man tkjrder med ipW og gnld-lod, er fintnis-
gcn snart runden. (Fro9. dan^^ htifi.)
KmgLi B« thai Hghta with atlver armt , i* aur« lo over-
eum«. (Oaot, 196&.J
Aar..' Arganto ntdient hattao, sie ouncta douubli.
(Oaal. im.)
Kugeln — Knli
16€4
■29 Wo man mit goldenen Kugeln schieest, kum
keine Festung widerfteben. CS. OoM *i «. I«*.
Hammer 7 o. (*.) — Par&minkum , I3ÄÄ.
Schon maacho Festung mag dorch eolche Ko^elB f»
nomraen worden a«in.
J-rt..- y ui combat »vec lea armes d*»rg«Bt eat «Ar d* raiaiK.
Sehtred.; Hwadh giör Icke Oollet? — Nftr man skiaternadb
• ilfwerlodh, s& är Plrtnlagw» snart wunnen. (GVwftÄ.Wl I
• 30 Die Kugel in Bewegung setren ( oder : «uro Rol-
len bringen).
Den Austosfl in einer Saeb« geben , di« laitlatiTf er-
greifen.
•31 Die Kugel ist im Rollen.
Die Sache ist eingeleitet und im Gang«.
•32 Die Kttgel rollt noch.
Die Bmcht iet noch im Oasg«, raaa iaum ao«h kcLan
Auagang wissen.
HotL: De kloot rnlt nog. — De laaUt« kloot Mgi Mf
(Uitrrrtiomfe , f, 4(7 b.)
•33 Die Kngel war für ihn nicht gegoneo.
Hoti.: Die kogol was Toor hem nlet gagoten. — Op d«a
kogel, waarmede iemand getroftetk wordi, »Uat i^i
naam gescbreren. (Harrfbomie. J, 4a8*',l
•34 Die kugel wirt fjber mich waltzen. <«. 0«ii«a M.)
— Franc/t, /l. 61*.- SaiUr. 78.
leh werde dabei am melaten aa leidvn babmi.
•35 Die schwarze Kugel kommt immer in
Häode.
Das Bchickaal ist ihm immer ungHaetlg.
* '36 Eine Kugel den Berg hinnbroUen.
8ie rollt wol von selbst. Wo allea ▼on aelbrt
darf man nicht treiben.
•37 Eine Kugel zur Beute empfangen. —
1118*.
•38 Einem eine Kugel auf die Haut jagra. —
U'l. iiis'\
* 39 Einem eine Kugel durch den Kopf jagen.
/f<u/i..- Iemand eeo* kogel schtfokett. (Jiarrtbom^,. 7,4»*,
40 Einem Kugel und Ketten anlegen.
Ihn ins Zncbthaui schicken , weil dort achwer« Ter-
brecber getchloiicD sind und anaaerdem elBe Kag*^
tragttn.
•41 Er iat swischen Kugel und Zil kommen. — f«?-
piHs n^: Franck, H , 64^ ; körte, 3MS*.
jMt.: Inter eacmm et iaxum. (KrainUf >S7| fUHppi, t,
I a06; Tnppiut^ 73*.;
I '42 Man hat jn mit einer guldin kugel gewodkn
Franck, J . 32^ : Kürtr, iSkS^; ßraiai
( Ilttrrth«mi^
(getroÜen).
tt 30S0.
*43 Mit silbernen Kugeln sciiiessen.
JfoU. : Hij iohiet roet xilrereo kagel.
/, ü7».;
lal,: A""««"'"'» hastii pnguare. (Tappii»4, 2^1 '' ; Ftiiiff^
/, 4U; Uau^r, M ^;
*44 Mit 2ehn Kugehi nach Einem Ziele schieben.
— AUtnnnn VI. M«.
•45 Ohno Kugel schiesscn. — VardmicJum, lOA«.
Blind; mit nnmreicbenden Mitteln lUMb «Iwaa rtfObca.
•46 Wie die Kugel aus dem Rohr. — £Mi4«ia. w»,
flraun, 1. »048.
•47 Wo die Kug'l rollt und wo's WaaaT rinnt (TtrtL
— Frowmuww, 17. 37, 7».
Da wird &uf Bergilkcken di« Orenalini« .siigiiaii—ai
Kuttolm.
1 Wer kugeln will, muss auch aufsetzen.
,,W^io man denn sagt; Wor kuKlen wil , deracIMg so^
aufsetaon mute.** (ya^inachUpiH.) (if, Mei», ftK
GOCXC, 11 1 ^i.) u^ia schmachwort das ander a«qaa«l
wie rna ein altes Sprichwort aagct, wer ko^ala «fl.
daraelb aa busa , die kegel auch aaJEeadses bb«.'
(H. Sachs, II Ij CCCC, 1 , l.J
2 Wie kugelt's im Kreis herum, wie sollt^B da nl
Kegel geben! rief der Abt, als sie vom Titel
aufstanden. — Kiot t«*pii^rf . W. ic.
KüKler.
De beste Kügler kann auck wuel ai^n Fidri
smiten. — i-yra.i«.
Kuh.
1 A Kü moalkat trog a Hola. f.\<>r.ii.
*m, n.
Die Kah milcht durch de» Hai«.
2 A Kuh söüft a mea, ftsse vertroa kO. ü
Auch oine Kuli alnft wol mehr nla ei«
kaun, Mit Anweadnog auf Sftafer.
1665
Kah
Kuh
166G
3 A Küh w&rt 6gh wed, thai^s Kualw wesan bea
{Sordfrm,J — Jahatum, 99; Unujttt MIl, J&5, 76;
Firmenich, tli, 4, atf.
Dio Kalt will es aiobt wUiOu, (!■•■ lie K«lb gewB-
«ea iHt.
4 Alle Kühe* sind dee Nacht« (im Finatern)
Bchwar^,.
■> Bof dorn Bpriohwort ütMr Kuh venraiBa ioti «ttf
die niadardeutsehon von /}ot; (OlohuSf Vlfl, 176J nnd
auf den Artikel von Fr. U,u«now, Vom tMvn Rindtieh,
in den liau*(»lätt«rH , 1867, S. 217.
5 Alle Kühe sind Kälb«r gewesen. — PiMtor,, L 53;
ntum, 654; Siehenkee» , 70; .Stmrocfc. fiOlS ; Eyering. l. 157.
Allet entwickelt tich itufenwciaa bla auf don Puukt,
dan aa ■aino^r Natur nach su erreichen beitimmt iatj
aaf aliimal Ut bicbU vollkommen. Von dam äprich-
Wort mäöht jedoch «in Stier In NQmbvrg abrr dem
Thoro eines JSchlacbtbausof «ine Ausnabrao, dann von
ihm boltat ei: „ Eh^ vtM vollkommon wird, muii e*
mit Woil geoGiaa; glaiabwoblk iat dar Ucbi allhier k«iti
Kall» Howesen.'*
6 Als de Ölen Koyo daazen, 80 klappern enen
de Klauen. — hurte, 3587.
7 Alte Kuh gar leicht vergisst , dass sie ein Kalb
gewesen iat — Simrock, flOlS; ITtfrl«. ÜOi; Drmm,
l. 2(M0.
8 Alto küh geboa mehr milch denn junge, viid
die jungen hiincr legen mehr eyer denn die
alten. (Cüitr, \bn.)
/lutt.: Edne outla koa i» toeb nog ftUfJd goad omH Te«l.
9 Alte Küh und junge Hennen helfet da Weiber
bausa. — Ihrttrujai ,2i1,
10 Alte Kühe geben wenig Milob.
11 Alte Kiiho lekken (schlekken) auch gern Sali.
JtiM,: Sana oudo kue hkl.
l'i Alte Kühe müssen die Milch geben und junge
nUhncr die Eier legen.
lU Alte Kühe sind auch Kulber gewesen.
14 Alte Kühe sind der Wiber Ankeh&fe K (tuwrn.)
') Anken — Butter.
15 Appezeller Küje und appc^eller Lüt tonged nid
£u üs, säged Thurgauer und d' Schaflhuaer.
— Suiermrifler , 45.
IG As min Koh starben däld, da kern 6k ni en
von min Nawcrs ün widl mi ain Koh «ider
ök man en Kalw geben, eild Uans Buer , nu
aber min Fru dot is, will mi jeder ain Dern
mnsnaken. — /'iffniiQ'. 120.
Boitt! Toan mijna koo stierf» bood ulumand mij eene au-
dara aaa, «al da boar; ejwu wiJnB ttoow w»a paa dood,
of clk wiit rolj aao« alottwo t« bezorgaa. (Barrtt^omte,
l, 4«5»'.J
IT Aet es ens, wie de Koh heacb, waa ee kkkersch
(nar) göt Melch git. (büTcn.) — Firw«»fcÄ, /,
4S3, 56.
18 Auch eine schwarze Kuh gibt weisse Milch.
Id Bai deKuü kopenwell, dai kueme oppen Stall.
(Ufftiohn.) — WüMie. 71, 14».
20 Bann di Kuh ^naus es, macht me de Schtall
SQ, — Fromman«. U. im, 4$,
3 t Bei deiner Kuh hast du Fried' und Roh.
8«g«n dar Hflailictikait, dar Zorookgarogaalialt.
32 Beschissen Kuh, beschissen Kalb.
ilolLi Baaobetan CO«, beachatan cair. (Hambomt«^ I, i^^}
Lau.- Xx TiU vaooa ritnina TlUa ganamtur. (fnUera-
UbtH, I4ij
33 Besser eine Koli in Ruh, als in Unroh xwu.
Dm».: Badr« aan ko« mad ro and tfr mad ttro. (Prof.
iIm., 479 f AoAa f« S&O.;
34 Beter is't, dat de Koh dem» springt, as dat de
Vögel dem» singt, ((htft.j
Man aoU dtn Jl*far nich c »q lange Uegaa laaaan . daai «r
aaafSlU.
2ä Böse Kübe haben kurze (krumme) Homer,
Hoit.. llel la goad, dal kwad« kiMlJaa k«rt« honma beb-
lt.; C&tt . iki corta le corn*. (Piuutglia, 3dl, l>j
36 D' K dörch'n Hals, fSeafcuM^ij — Fxr-
m-pnw . ;,,. ,,^, JJ, XloMini» STS; töf Jlraw*». Ad-
«irr« »1: (ftr ItoMMtvr; StkmAoA* Bt M.' 1^<A-
lürutoth; IVfrt« fl. III.
n Ja baaaa« ■!■ ffcfttlarl «Inl« dtatio matiT Xttah
gibt aia.
DcvrafiKsa 8»at(nnrOanB*Lzxtxo]t, IL
27 Da die stolze Kuh keine Milch geben wollte,
ward sie tum Reiten abrrerichtet. (3ak%a.)
28 Da eino Kah böaet, da bösen ' sie alle mitein-
ander. — Uerberner. I, S. 45.
'J Laacirira. Gew&hnlioh biaaaa, bifaa, biaera, piMm.
Vom BindTleh , wann aa bei groaaar Hitxe von Bram-
aan)gttatöebaa nnd verfolgt mit aufgaatalltem Sobwoaio
hin- nnd^erlAtifi. Aber aaoh von luatigen, acbwAr-
mandan Me Dachen, — „Nemb war, die Kuh habt an an
biaan, ai« «cherzt, aom ael sie auf dur wicion. " ('ATyi»«
ring, /, 261.; „ K# bütt (Pin Knnb mif rtnrr WIfcii.
lieat aalna lohar und ki^^l i
,,Da wer kein A wen fdd t4
thot Qjsblier biaan." (Woi^j-
II, 305 i Tgl. Grimtn, IT, 3 u. IfiJ
'i9 Da wird keine Kuh Blesse geheissen, oder sie
hat was Weisses vorm Kopf. — /tniuftary //, 48.
ao Dar het gen Kö Blär (Blesa), of se hett dk'n
witt Här. — Kern. 735; StwtfnbuTn. IS**.
31 Dar het ken Kö Buntje, oV se hett en Plakken.
— Eiciumld, 10C4.
32 Dar wart ken Kö blesst beten« of se het wat
Wittes vor den Kopp. r^Wd^iiuru,! — Fnmi-
mam, //, 340, 109, Buerm, 2I»5; Uautkahitisr , IL
33 De hesste Koh döt et lleck > to. (Mümter.) —
Firmenick, I, 896« 99. fivmmann, Vt, 436, 43.
') Daa Feldthor, die Thflr eine« Zaunea oder Oe'
hagai.
34 De besöte Koh geit nich te Markt (UuniterJ — Fir-
mmick. I, 397, 10; Frummatm, VJ, 4M, 4S; kiNrA-
deutnh Simrock. «041; A'tkrlr. 958t}.
Die boftan Sfadcbon werden dam Freier nieM angebo-
tOD , nanentllch nicht tn diaiem Zweoka ot^^^atuoba
(lrtr> auagefUhrt oder goaohicki.
JUvU.r Da baat« koajan rtodt man op den ■t«l, aa allBlas
krongen lange den weg. (0«rretM)m<e , I, 433 bj
35 De dar hett k^ne Koje, de hett ok kene Moje.
— Eichvoti. l<m; Kern. 733.
36 De de ko hört, fUt se bi'n Stert (oder: bei de
Hören, d. i. Höraom). — Eichvatd, 10«7; Kern , 73H;
Buerim, 118; llauakiüen^, H; Schutte, U, 159; Firtn«-
wkfc. /, 333. 50t Ffommonn, i/f. 490, 38.1; für ßrtmtfn:
£Mer. 2.M.
Jeder lucht daa Saino au babaupten.
37 De de Kö slacht, geit de Melk quit. — K«ä-
itaUl, 1071. Krm, 727.
38 De Ka lift är K41f. CSiehmb^-^äeki.) — Schtuter.m.
39 De Kau melkt dorch de Stroote, un et Ilaun
leit dorch'n Kropp. — Wowon, ii3.
Ohne gut Fotter weder Milch noch Klor.
40 De Kau mot dör den Hals emulken ' wcrn. —
SchamhacJi, II, 5C,
') Da* plattdeuUcbe ,,matkeu** beaaichnat malkea tmd
müohen.
41 De Kaüe^ d& den Kalwem am mesten noa böl-
ket, vergiätet se am ersten. (UrrUAnj» —
Wot<»tii, 71, ISl.
42 üeKö frei mit fif (fünf) Münde, (Onfr.) — From»
mann, III, 439, 251; Bueren, 141; Uaiiskalend<>r , 1.
Barrtbomet arkltrt diaa auch im HolUndiioben vor«
bandene Sprichwort dorch die Bamerkaag; Wenn daa
Land duxeh langen Bagen erweicht iat, MTtretan die
Kuba viermal mehr Orae aia aia fraaaan. In einer
deutachen lajidwirthtchaftUcbon Zeitung ertnnare ich
mdch , aa auf ihre mohrem Magen angewandt gefunden
SU haben,
HoU.i Üt koeJjeu «len mei T^Jf mondeii. (Harrthomfe^
I, 433«»J
43 De Ko vergitt, dat se en Kalv weat is. (Hdtt.)
— Schulte, IV, 303.
44 De Koh} de e schmerge Zogel heft, schleit öm
Böck on makt ok andre schmärig. — Früch'
h%et*, 3331.
4ä De Koh sett de Tafel to. — k«m, 720.
Rahmt dem ffroaien XuLaen der Kuli.
46 De Koh will aöroh denn Hals melkt sin. (üfnd*'
Nrj.;
47 De sidi bi de Kän TermMt, de möt se höteiu
(M«diieiAw9.} — SdüJler. lt. S*.
4a De «In Koie vor Oasen anspannt, mag sin P&ro
(Pferde) melken, fotd^,bnr.j.j — Eickwaid. 1073.-
Kern. TU: Firmmuh, I, 332. 46; tTir ifetUrHhur^.
Ilaabf, ii$, ,
105
m
■■
1667
Eah
49 Dem die Kab gehört , der fasst sie bei den Hör«
nem (oder: beim Schwanz). — 5imroc* , 6039.
Schief dt- HiLD nUtt« til rompan iom (kooa jikger. (Orubb,
50 Der da hat die Kühe^ der hab' auch die Mühe.
51 Der Kühe gefeUt ein Hand voli Graa besser denn
aller Gelehrten Künste. — Pein, //, 99.- Be-
RÜck. 1738, 3.
52 Der Kühe Tod, der Pferde Brot.
Die« hol«t6fot«obo Sprichwort ikgt, dMi d»r Dn-
vukk ( SobmDljtulbnlm, Equiietum) iu seinen vertchifr-
dcnea Artdo ileo Kühen achädliuh , den Pferden ge-
«and i»t. Jene geben davon ichleobt« blftnlicbe Milob,
mA^era nU, bekommoti Darabfttll and B{Qth»m«n,
geben eoblechte« Fleisch j geben ein. (VgL Ftind-
ffntbta, 1858, 8. 172.J
53 Diar a Kuü tuhiart, namfa bin Hurner. — (Am-
TumJ — Haupt. VIU , S61. IßO; für Sylf; ebcnd.
54 Die alte Küh gä d^ Milch und die junge Hüh-
ner d' Eier. (Bern,) — Schweii. U, s«. s.
55 Die alte Kuh gar bald verglast, daas sie ein
Kalb geweaen ist.
Wenn Alte abertrieben die Jugend Udeln. In »'ir-
tembergt D' Kuh veigiaft, dAts eie a KJdb gewea itt.
fNeJfUn, 454 J
Ikin^: Koen h»r glemt at hnn rar kalr. (Proe. rlan. »351.J
Fr:: U ail »dvij It viejlo vacbe qa'ello ne ftut oncqaee
•t veaa. (Ltroax , I, VdS: BoJtn /, 21.;
J?o//..- De koe is Tergeten, dat slj een kalf geweeal ii.
(ffarrtbomie, T, An^.)
SckiDtii. .^ Koon wii intet meor xritta äff «t hoc haiu' «rnrit
kalfl. (Timtnif, 96.)
56 Die alten Kühe schlecken auch noch gern Salz.
57 Die beaten Kühe und die hinkenden Pferde
kommen gern zuletzt.
68 Die grösste Kuh iat ein Kalb gewesen.
59 Die Kih, die d'r menst kreiache (achreien),
gebe die wengat Milch. (Xaaau.) — KeKretti^
VI, 28; für Fraisen: Fnmmann, VI, 319, i45.
ÖO Die Kößrge, die am härresten bölket, värgettet
de Kalver am eisten, CSawrUtnd.J
61 Die Kuh denkt nicht an den Winter, wenn sie
im Klee weidet
Böhm,: Nepamatujo kr&va zlmy, kdjs le 16ta do&ka. (C*'
laJtov»ky, 50.;
Potn.^i Niepamtet« krowa «Imj, kiedy »{( lata dooseka.
(Cilakottkv. M.)
62 Die Kuh des Kachbars hat immer das gröaste
Euter,
S6km. ; SoaBCrdova krAva vioe ml^ka dJkvi. (CHakotskif, 109.>
Frt.: Tacbc de lein a lait aeaei. (Sohn f, 63.J
Span.: La cabra de ml vecina ma« leobe da qae no la
tula. (ÖtlakociJLy, 109.)
63 Die Kuh, die viel brüllt, gibt nicht die meiste
Milch.
€4 Die Kuh, die weaig frisat, gibt wenig MUch
und wenig Mist. (lyattfaUnj
65 Biß Kuh iindt kei Vogelnest, weiPs not aufo
Baum kann. fRoit-Thal.)
66 Die Kuh friaat nur aua Hunger.
67 Die Kob gehört dem Herrn und die Weide auch.
f Surinam J
EDtaebuldigaoff derr Sklaven, wenn eie etwa« rer-
■ehen oder beiohAdigt haben. Ich bin dein und die
Saebe Jit aaob dein; e« bleibt mitbin in der Freund-
sehaft,
68 Die Kuh gibt nicht immer (oder: gibt selten)
so viel Milch, als die Bäuerin will.
Schaf d.: Kon gif wer «j aliud raj^lk, nlr rnjOlkartkan wül.
{WenteU, «.;
69 Die Kuh gibt nicht mehr Milch, wenn man den
Sjtall noch so groea macht.
Sck^ctd.: Koon molckar intet de§te meer, at iki&Uan (byt-
tan) 4r tloor. fOrii*6. 4>ih; Wtnteü, 4$.J
70 Die Kuh gibt noch Milch; gibt aie nicht Milch,
ao gehurt aie dem Metxger. — Lehmann, ißi. er.
71 Die Kuh gibt viel Milch, stösst sie aber wie-
der um. — /lw«A«Ty. ///. ai.
72 Die Kuh hat vier Beine und stolpert doch. —
Reituhery. IV, 81.
73 Pi* Kuh ist auch ehe ein Kalb gewesen. —
/vin. //. lü.
jM»«J.' Ox*a bar oek waail kaU. (GntU» ^t Wen-
Hü, ca.;
74 Die Kuh ist ein hnnUoher Dieb« — A*n« tt, ol
75 Die Kuh iat gut, nur dM» aie Mne IQcb |^
Frs.'. Cest tine bona« iNVie, Cf*««t dOBBiBfl« ^^^At »% ll
lait. (Ltraux, /« 9S^
76 Die Kuh kann des Schwanzes bedürfen, mIo'
es auch erst um St -Veitstag (27. Jont), sb
sich die Fliegen damit zu jagen.
77 Die Kuh kann einen Haaen fang^en, der nicb
mehr fort kann.
Holt.: Het kan gebcoren, dat de Ico* «an* 1i*na vangt 3
een naauw siraatje. (ffarrt^tnft, J , 423 ^.)
78 Die Kuh könnte mit dem Schwänze bis an des
Himmel reichen, wenn er nur lang g«nuf
wäre,
Fr:,t II ne faut qa'ane quene de rmcbv pour attcindr* ec
ciel.malamoj'ennnnt qu'oUe toit long^ae. CGaJUcr, tJi^'
79 Die Kuh leckt kein fremde« Kalb, — SmuwL
6030. Eu9lein, 399; üraun, /. 20&1.
80 Die Kuh melkt man und nicht den Ochsen.
Der Schwaabe maai ateta der Oeira.It erliefta, 4m
StArke Bctxt Kraft entgegen.
Dan,: Koen mölket, og ai oxen; fA&ret klip'paa af d
besten. (Bokn /, 383.;
Sl Die Kuh milcht durch den Hals and die Ei^
ner legen durch den Kropf. — Blum, m.
Petrin 11. ISS; Simr&ek, 1236i*.
B6km.: KrAra a knnn (podiä tUmy) doji. (i^^
iovtky. 13S.,i
Dan.: Koen otalker igionnem taeuderne. (Ft«f,40m., ISI^
BolL: Men melkt de koo door deit bala. (HmtTt^mM
Krain.: Krava par göbei melae. (Cetaktttiky^ ISt.}
Kroat.: Krava pri gaben doji. (CelnkoTaky , 198.)
82 Die Kuh muss mit dem Kalbe gähn. — Bmnt,
6021. Eiseleitt, 400.
Das Weib mit dem Hanne, dia Matter ail ir
Tochter.
$3 Die Kuh muss weiden , wo sie angebundift vk
(S. Ziege.)
Fri.: 06 la vaobe eit attacbtf. U faul qa^ella bnml«L f C^
ArVr. J745J
//.: La capra paiop, dov' ö legAi«. (Pastn^ia, 4<. S-;
84 Die Kuh nimmt Haberstrob f&r HttaJnt«i. —
Blum, 43«; Grubb. 707.
Da« Edlo rnuKs nicht an die T«raebwcndel
keinen Sinn dafür haben. ,,Gebt dem ]仫l
sagt Luther , „ lo meint er doch , ea set Ben. **
85 Die Kuh schlägt (stösst) den Kübel um.
86 Die Kuh sieht auch ein neuea Thor an. —
Blum, ^23.
Der ElefAltig«, Unwiasenda gafft tmd atarrt alte M,
wa« er auvor nicht gesehen bat.
87 Die Kuh singt nicht wie eine Lerche. 'vtA
wenn man ihr daa Heu mit Butter schmier..
88 Die Kuh soll daran denken zu mancher Fmt,
dasa sie auch ein Kalb gewesen ist
89 Die Kuh stirbt nicht von Einem Sclilag.
üoa. .' £ene koe aterft oiet van Mn«n alaiff. fJhrrt Mm».
/,4a3*;
90 Die Kuh stirbt o£Fl aufif dem Weg , eh man sie
in den Stall bringt — LaAmoim. ;/. 70^ >}; j«-
fcr. 909.
91 Die Kuh stösst den Milchkübel um, westu um
sie KU rein ausmelken wüL
93 Die Kuh weiss nicht, wozu ihr der Sehwaat
dient, bis sie ihn verloren hat» — mMür.
/> »6.
Dan..' Koen veed tkka »f hvad hcndea bal« 4n«f tfl, fer
bun har mistet den. (Bahn /, S83.>
Frt.: Cne vaohe ne sceit qne loi va,iüt aa qoAtta
eile l'a perdue. (Ltroux. l, 133 J
BolL : De koe «eet niet , waeartoe haar da alAttt d
voor aii dien kwijt is. (Harr^i^^HU«. i , ua,^\}^
tijdt aal comen. dat die coe baren ataaxt ibo«1»S
ven. fTWan., 13, 6^.>
Lat.: Vaeca qnod agabit eandn qnia forte vidMMl. fA^
l^iittftn. 4<iO.;
93 Die Kuh weiss, wenn sie genug hat.
Ja Oe^ensats an s^txia^igm aicaaolMm.
94 Die Kühe, die am meiat^r v^ .-n^-^ geben «ue
wenigste Milch. — Bm* .niracft. MI.
//.; PlorerA. pioT^^*, poi n*»«u. __ ..^..j^a,
CTap.- Uelly jah aukat bakcg, kat^JU «ja«^ä* aA,
95 Die Kühe halten sich fttsaininen irtma der VoK
ie k««aaa voaMA «tdh ««j
rrtb^am» I, Ui»,^
aU<lt«9«
I
1669
Süll
Kuh
1670
96 Die Kühe kseen sich nicht betrügen, tie geben
wie sie bekommen haben. (WenH. Umm.)
97 Die Kühe melkt man dureh'n Hals (durch'a
Mqu!]. — Bebet, 138; Cütnulcke, 1618; Simrack. Mii.
98 Die Kühe sind ynsere Milch', Butter- vod
Köweträger. — Pwri,//,ui.
99 Die Kühe thans bei mir nicht (d. k gfedeihett
nicht) f sagte der Bauer, und füllte seinen
Sull mit Ochien.
109 Die Kühe, welche am meisten brüllen (muhen,
schreien), geben die vrenigste Milch« ^ JM«
b<^, IM. Rtfintberg H\ 79.
„]>la kUhe. dm lo g&r f«indlicb bölcken, ron der
thut D»u deat ru«hr »li in«lk«ci. " (Haläti. II, id, 'Ji.)
In JrdakiieA4r Jlandaft vgl. frommann, VI, 310. !K5.
Böhm.: Kter* kriva tnnoho fra, ts mftlo mUk» divi. —
Kt«r4 krAra uejTfc« fi£f, n«JBa«aA mläkt, älvL (6*ia*
Poln.. KrowA, kt^rs «ita rjcij, in»lo mlaka d&wk. fC<l«-
kottk^. 81 J
C;^^.: A^ inelly tehCo lokat b5g, kevta g7*pjat ad.
(Qaal, ^H.)
101 Die kuoh leckt sich selbst im.., K — JVai. aw"*.
') Di* Paukte «»harco d»r Qo«lle.
102 Die langsame Kuh bekommt die besten Kräu-
ter nicht.
/)än.: Den ■on« ko fkaar dat lur« gr»s. ('AoAn f, SJAJ
103 Die magern Kühe frassen einst die fetten, schon
IftQg^ iBt'a aber umgekehrt. — Evttiein, 401.
104 Die röhrenden (weinenden) Kühe stieren bald
wieder. (Mi-Thai,)
105 Die schlagenden Kühe geben auch Milch. —
Saüir, S7; Petn. U. H3.
106 Die schwarze Kuh ist die beste. — fH»flfcft<#r, tiil.
Aatwoit auf die TMhthmberliobeBehkQptanff derPrau.
107 Die schwarzen Kühe geben auch weisse Milch,
— Wxnckhr, iL 61; KUele%n. 401.
mh«^.t Tak« iernA krlva bn« ml«ko fdiri. (ätUk-
kouk!/, iSV,)
Päii.,- Bort kor givQr hrid molk. (Prot. 4an,, S51.)
Krain. .- 6«nia krara im» vi«J b<lo ml4ko. (64iak<^vikjf , SS9.J
JFroaf.: t ierna krava tma b^lo tilleko. (Ötlatottky , 90.)
Litt.: £t niyrMO raoca« album I«opra«b«nt. Cfuffem, 401.J
Shw,! Ö«rna krava, pa iroa belo mlako.
108 DV Word gen Kö blär beten, of d*r ia woVn
Fleck an. — Stürofbur^, 118**,
109 Dürre Kühe gtiben mehr Milch als fette Ochsen.
110 E Chuh, e tiuh und e Hebe gend nünt yer-
gebe. (Schaffhamen.)
111 E gut Kuh sucht me im Schtoal. fWeiwi«**rj|.J —
hrammann . I!, 411. 117: KocMtfuUch Ui K^Orie, >6U.
112 E' Kuh deckt viel Armuth wi. (tHttru Kinsigihat
in Kurh0uenj
Sihvttt.; Bede koo gl41r uieU Boo. (Grubh, IW^^
113 Eer nich van de Kö, as dat Kalf der is. (Ottfrin.)
*- Bmrtn, 414; fromflUMii. /!', 3ST^ 44»; i/aiMlalra-
der. ü; £«ru. 734.
Wm naa aog«fang«ti bat, m&a* laau auch beenden,
lU Ehe eine Kuh den ersten Eimer Milch gibt,
hat sie schon viel üeu gefressen. — AlimajM
VI, 414.
1 15 Ein grosse Kühe brio^ selten mehr denn ein
KiiLb, ein kleine Me»6 brütet »off einmal wol
aehen jungen auss. — P«n» 11, in.
116 Ein Kühe, die viel Milch gibt, sol der arme
behalten. — P*tri, lt. sio.
117 Ein Kühe kan keinen ilaaen erlauben. — ?ein,
tl, 310.
„IHe Gräfte niacbu sieht am, wa« "kltin 1*1, wU ith.
%aii1fen, et kaa dach keine Kuh den Oaaen Qbeflaaf-
fM." (gttUr, 174 •.;
118 Ein Kühe mit frieden ist besser denn drey im
I Kriege. — /Mi«*. I24>. J; Wn. 11 » lU. J/dMMtot.
/>Miaid. i/. ccxcix* . SüiU-r, 100.
Ddfi. : Bedn er e«n ko« ni«4 roe , ead eyr aaed «roe. (trüt.
119 Eine alt« Kuh beleckt sich so gern als eine
t
junsre.
iUi« L<«jM lUb«a Fmb4« satf VergBaffM la tbrar
Art nU jttiiira.
XMUi Kvne oaüi» ko« \Sk.\ liaar a*bUf^t« a«9 gaame ab
120 Eine beschmisBene (unflätige) Kuh h&tt* ihrer
gern xwu. — Blum. 444; Puior., Ml. as.
Der SchleobtQ glaubt aiob weniger «oblechi und
•tnibar, wecn er Gef&brten «eioee Tbuoe hat. „Wenn
eiae kah in kalb gefallan , dieielb bekleokt die andern
allen." (Waidit, 111, 41, 79.)
Uoü.: AU de ko« vnil ia, elaat sij gaara« hären itAart-
roadoaa , om de anderen te maken , soo ala aij ii. (Harre
bomi9,i, 4212 «J
121 Eine biesende Kuh und ein närrischer (zorniger)
Mensch sind schwer 2U halten.
Ffi,: Yoloatd de foUe et vaoho qni mouoha ■Onttrop fort
k fcenlr. (Leroux, I. 133.;
122 Eine blumige Kub gebiert ein fleckig K&lblein
(SchachzabclJ.
123 Eine böse Kuh bringet selten ein gut Kalb. —
fiinandr.. Düringiich» CKronUm, 204.
124 Eine fette Kuh hinterlässt wol einen magern
Stall.
H^lt,: £e»o Tttt« kofl Uat wal «eoa »ea mager t«etu»»ni
nn. (üarrfbomf«, /. 4»J*.J
125 Eine fette Kuh macht einen magern Beutel. —
Fritcmer\ nu.
126 Eine fremde Kuh leckt nicht leicht ein &emd
Kalb. — Schottrl. 1131*,
Mn, f FrsBcned kos tlikker ikk« en fremmed kaJr. fP/ev.
lfm., 197.;
127 £ine geschenkte Kuh hat wol Zitzen, aber keine
Euter.
126 Eine gute Kuh antwortet ihrem Kalbe.
129 Eine gute Kuh hat auch wol ein übel (bös) Ktilb.
Bott,: mos goed« ko« heeft «el een kwat^d kalf. (Harrt-
«oiiU«, /. 4s:»«j
130 Eine gute Kuh hat immer auch ein hübsch
K&lbchen.
131 Eine gute Kuh sucht man im Stall. — Ha»'
IM. 89.
132 Eine hässliche Kuh hat auch wol ein hübsches
Kaib. — neintberg Vit. 36.
133 Eine hungrige Kuh nrscht > nicht.
') Wirft kein Fotter unter die Raufe, wo e« »«rtre-
ten wird. ( Ueber ,, ureoheD'** vgl. FntmmaitH , F, 47H.>
Holt.: Ihc bougerigo ko» ort niet. — De hopgeiige koe Uat
niete orerblltjrea. (iitirrtbovtM, /, 4^3*'.;
134 Eine Kuh deckt alle Sorgen zu. — DMin^er. Si9.
135 Eine Kuh deckt viel Armuth zn. — J#w«»a,aaa,
136 Eine Kuh, die das Futter unter die Fasse tritt.
hungert nicht,
B6hm.i Kenl ta krAva hladova, kt«rA inA pod ooham
■lAiaa. (CHak<f*tk^. ll>O.J
127 Eine Kuh, die Gutes frisst, gibt gute Milch
und guten Mist.
136 Eine Kub, die keine Milch gibt; ein Pferd, das
nicht rieht; eine Henne, die keine Eier legt,
muBs man dem Metzger geben. — Sutor, J74,
Lßt.f Haeo tHa eant hominie, de quo nanqtiam bona ipe«
«ft. (Stttur, 274.;
139 Eine Kuh, die keine Milch mehr gibt, ist dem
Met«ger anheimgefallen.
140 Eine Kuh, die nicht mit dem Ochsen frisst, hat
entweder vorher gefressen oder wird nachher
fressen.
t^a:: A Taca qne no öom« oon oe btieyei, 6 oome ante, ö
eome doepftee. (iivAn /. 204.;
141 Eine Kuh, die viel brüllt, nicht von Milche quiUt.
— Wenzig , 8».
142 Eine Kuh, die tu sp&t kommt, flndet beschis-
senes Gras.
ßdn. : D«n efter kommer toeno koe Caaer det ekidae gnet.
^/Vo» dan,, m.)
143 Eine Kuh frisst mehr als ein Zeislein.
144 Eine Kuh füllt die Milchkanne ( Botterbüchse )
nicht immer.
Sehwrä.: Ko» gir intet altld i imftr moison. (BJ^odin, 85.;
14& Eine Kuh ist dem armen Manne, was dem rei-
chen eine Heerde.
ifoll,; 15<»o am» vutM verUe« »00 »eel aan iljue koe, aU
•en rUke aan »tjn kind. (narr«bomit, I, 42t*, j
146 Eine Kuh ist *>in gross Thier, sagte der Bauer
tum Landrath,
HoH,: KAtmpU gratta, Mi d« boer, eone koe ie eea groot
Ha
b«««t, (Harrtifomit, T, 41 ^v'
105*
1671
Knb
Etth
ms
H7 £ine Kuh iat ein lebendiges Batterfas^
UoU, t Esno )(oo ia «en wai}d«l«iid botcrrM. (tkuTt^thdtt
1. «i:i*0
148 Eine Kuh kannwol einmal einen Hasen fangen,
aber es geschieht selten.
Frs.: Uno V»clie prent bien UJ3$ lierr«. (Ltroux, l, lH.)
149 Eine Kuh leckt auch ein fremdes Kalb.
ffoU. : De Treemde koe Ukt bet rreemda k&lf. {Üarrebam^«t
löO Eine Knb leckt die andere im Arsch.
Lat.: De gaatibni son «tt diipatendmn.
l&l Eine Knh lobt ( empfiehlt oder schändet) die an-
dere.
Je lUM&hdeni lie vi«! oder weniger NaUeo bringt^ fett
oder mager )«t , bograndat sie ein Urtheil iibor die ändern
XQlie dM^elben dUUet.
SoU.T De eene koe aohendt (prijet) de «ndere. (Barren
bomie, I, 4V2'>.;
152 Eine Knh macht mehr Dünger als hundert
Wachteln , sagte der rothwaaaer ^ Viehhänd-
ler, als eine seiner Kühe scbis«.
■) Bothwmieer, ein Dorf zwiichen Gorliti ood Buj»-
Ud, dM Tiel TiehlkMidd treibU
153 Eine Knh mistet so yiel als sieben 3Ieisen.
Boli.: ££ne koe k... soäveel lüe aeren (bonderd) moxen.
fBarrebonue, I, 423 V
154 Eine Kuh schämt sich ihres Kalbes nicht» —
Reimberg 1, 178 ; Vll, Zi.
155 Eine Kuh scheisst an einem Tage mehr als ein
Sperling das ganze Jahr.
BqIL: £en.e koo k... roeer in een* dfig, dsa eene Btuah
in een JaaT. — Sana ki>c ach... Kooveel in den Mei idM.
een lecnwerik in het geheele jftvr. (ffarretwn'ff , l, 423 Kj
156 Eine Kuh scheisst mehr als eine Nachtigall. —
Eiuiein, 349.
157 Eine Kuh von fem gibt Milch lur den Herrn.
— Bänaber^ tti, 119.
Viel and TorzOgttclj gute Miloh , weil allea, waa von
fern kommt, als bester gilt.
Ih^ Eine Kuh, ^ohl gepflegt, ist besser als «wei,
die hungern.
lad Eine Kühe kan nicht vffen banm springen wie
ein Eichhorn, — ttfftffmun, SSS, SS ; Äiarock, 6Cö3;
Sailgr, 148.
Die Orenaea der Nfttor kann kein OeeoliOpf über»
lohreiten.
160 Eine Kühe ohne schwantz, eine hochzeit ohne
dantz, ein bock ohne hart sind wider die na-
tur geart. — Umit.ch, 195. 32.
161 Eine milchende £nh deckt den Tisch dasm, —
Simrock, €0*0.
Sorgt dafttr, daat d«r Tiecli tiglieh gedeckt wird.
162 Eine plärrende Kuh stiert bald wieder, (m^t-
öattrreichj
SpÖttiBch aaf Witwen angewandt^ deren Trauer aioh
in beiondera «tarken Aetuflemngen koudgibl.
163 Eine todte Kuh kann man molken wie man
will, sie gibt doch keine Milch.
164 Einer bekommt die Kuh, der andere nicht ein*
mal den Schwanz.
MoU.: De een taag de bette koe ran den atal nouein, en
de ander mag or n^fit eene in kijken. — De een' mag
ulet in den koestal klJken^ en de ander mag er in
■eh . . , , , (Ilarrebom<€ , /, 423 b.;
16Ö Einer bösen Kuh gibt Gott kurze Homer.
Jt..' A cattira raoca Dio dk corte cortia. (Bohn /. 66 J
l(i6 Einer geschenkten Kuh soll man die Homer
nicht begucken. — JieiHtber^ iv. lu.
167 Einer hält dio Knb an den Hürnem und der
andere melkt sie. — Ileintberg tl, i28,
B&km.i Jeden diÜ krim la robjr, a drdub^ ji dojl. (Öt'
UUtottky, 106.;
Foln,' Jeden krowf aa rogi tnynia, a drugl J« doji. (Ci-
lakfftik^. 10« J
168 Einer Kuh braucht man das Brüllen nicht zu
lehren. — AUmann 17, 4J0.
169 Einer stösstgen Kuh gibt Gott kurze Hörner.
Böhm.: TrkATtf krAri nedal büh rohn. (dflnkoeiktf , lOiJ —
i^ad»& krAv4neitI «by teiitkom nebyl». (Cflakotsksf , 266.)
Holt. . Het is go«d dat kwftde koeijon körte horoQB bebben
(ßoAm, I. 323.J
170 En ole Ko uu en junge Hän fcrlaat &m Herrn
nich. (Süderdithmariuhcn.)
Ktn» alte Kah ood cino junge Benne rerLatsen ihren
Berrtt aiobt.
^
171 Enne Koh decket olle Aarmout too. (WMt^
— Curttr, Ufi, IT: hoOidetiisfh bei Simm^ck, «0.
KÜTte, 3607.
173 Erhält man nur Kühe, so vergieat man dieMida
iCngl.,' Jfain ii fotgvtten , wbere gain foUowa. {Bvit9 II. tS,*
173 Es bleiben keine Kuh« an der Klippe als dir
schlechten. — BvrcUUirdi. fiU.
GnU Kobe werden esiwad«r Tettoaikjodar wti km
Felde gebnwcbt. Yon X«iisch««i , die uavk llHifia
oder Freanden aar Daat bleiben.
174 Es gibt mehr als Eine bunte (rotbe, M:bMki|i)
Kuh (in der Welt). (3. m»mm 9 noA am mli
— Euelein. ¥Xt: Simn>clu 1403; SUimtk^rf iU , »; Wäk
GeaeHtchaft, I. 10$.
175 Es hat mancher eine Knh, wenn er sie bot n
melken wüsste.
AehnlleL die Bnaicn Altmamm VI, 4aOL
176 Es heisst keine Kuh Blümloin^ sie habe dm
ein Blässlein (Sternchen). — E»tar, I. «AS. UU.
Craf. 4M.447.
Um zu aagca , einem rarbrcit^ten Oerüefat ||«it !■ im
Begel etwaa Wahrea au Grund». ,t Sine Knb
die baute beiait, an der man nJt ein flecbleta
(Kirchhof, »>Ärf Vnmvth, 296.J
Dan,: logen ko heder broget, uden iLan borer an iia.
(Vrof. da». , 3&1 ; ÄoAn /, UU)
BolL: Men aobeldt geenu koe blaaTf ia wai wita a^
(Umrrthom**, /, SJ»! ».;
Lal.: Kos «at de nihilo, qaod pubLiem fiuia, eviftitM. d
partem Ten Ibbula aemp er babac. (ßinärr /,
//, 215^.- 8*ifbctd. 961.) — Hou omnino tciB«rc
rulgo diotitant. (Seybold, 3TS n. 381 )
^eAi^ed.: Ingen ko« beeter brokat , rtbaa ko» büT tt
tkck, rtira6fr. $S9.)
177 Es ist besser die Kuh melken als sohlAdbUB.—
Bfrtram^ 64.
178 Es ist eine böse Kuh, die ihr eigesei Kib
Btosst. — AUmann V, 94.
nd Es ist eine böse Kuh, welche die Weide tDdi
haben (fressen) will.
Lal.T Noa bonna est tocini , qoi derorat omalm eolia. (te-
botd, Mi; ßimdtr I, 1153,- //. 3136; Oartntr , 1*S; itm>
lippi, Jt,ii.)
180 Es ist eine seltene Kuh nm ein Amt, die fo Tid
Milch gibt. — PuT<ömiaion, 2000.
181 Es ist gleich wie die Kuh heisst, wenn sie mr
gute MUch gibt — Simrock, 602T.
182 Es ist keine Kuh, die nicht zuvor ein Kalb g^
wesen.
183 Es ist keine Kuh so weiss, sie hat ein FledckiL
Boa.- Daar ia geen koe of wijf, of cij beefl w«l«cm «14^
aan baar lijf. (BarreUmJe, l, 423".^
184 Es ist niemand schuldig, die Kab xait dta
Kalbe zu behalten. — ifüicbrand, iia»i<0: 6r<
IM, 139 ; Simrock, 60».
Damit aoll nicht gesagt sein , daaa jemand, dar m»
vor der Ehe Ton einem andern geacbwangvcta rilpa
deebalb nicht su bebalten habe, wejm er darSbct ft
Kenntniis gewesen oder der Irrthum ohne Balraf «^
atandcn iat. Der wahre Siua dea Sprichwort* gel» «t^
mehr dahin, dasi kein Mann durch dia Heiieib ■»'
pflichtet wird, etwa yorhandeue, ana finbiiB tw
iiAltaiaae«! atammende Kinder ali seine cAgoBas aan^
erkennen, aelbat dann nicht, wenn das KlBd *arar aA*
rood der Ehe geboren t dessen rorehetlcba
aber ausser allem Zweifel ist.
185 Es ißt noch keine Kuh aufgeSogen. —
186 Es mÜBsen bunte Kühe sein, die aa n^rrist^
Milch geben f sagte Klaus, da der Kodi aii
Weinsuppe für eine Milcbsappe hinaicMte.—
Lehmann, M3 , 101.
187 Es schreit jede Kuh nach ihrem Kalbo*
188 Es sind viel Kühe, die BlAsslein beisaeB.
Uvtt.: Kl zijn vcei koeijcn » die blaar be«4«a. TA**^
tfom^e, 1, 433''.)
189 Es wird selten ein ku geuemit Blöme, Wf ftak
denn ein Blässl. — Stimyff, II. 22J,
190 Et esB glech, wie de Koh he seh, «eon «
eckcBch brav Milch gibt. fZfrcJ.'»urjJ
191 Et geit dick wie Pasters Kauh, de ii droi'nfi
vur^n Regen utegahn an is doch de Smas
nat wören. (GMingm.j
192 Et git mä (mehr) bunte Kogge Üesd eine. (MAt^^f-i
— Itnncnich, h 321, l ; Hir HttnnvMr: HAoal^aA, m.
1673
Kill
Kall
1674
I
193 Et hit kenn Kuh bont^ of sc bei ock ennen
Fleck. (WaUeckJ — Cnmc , 401. 71; ßir Sot*l: Fir^
mmich, 1 , M9t äl>.
„Kcin Vordaciht Ist ganz anROgrtlndet", Mgl ein Ul-
mufliiHche« Sprichwort, „et »it kein Span, an a«B nloh»
wah (IraD.*^ (Uoed Kala», 19: Kremm, 76.)
194 Fetto Kühe geben eher magere Milch, als ma-
gere fette.
195 FrcnnJe Kühe, fremde Kälber.
IToU.f Vr«omd koMje roaakt rreemd kalije. (Uarrt^om^t,
I, 42:. Kj
I9ü Fremde Kühe habea immer ein grÖBser £uter.
— Sttfirock , 6033.
Fn.: Vacb» do loia « lait Mses. (Cahier, 1747; Ltr&ux,
J. 133J
H'ikwtd.T AuDiU-fl koo h&r a]tyd «türro Jufver. C(tra«AA, 36.^
197 Gehen dio Kühe SaQct-Gertnulifi nicht im Klee)
80 gehen sie noch im Schnee. (BifH.) — Rein»-
hcrg \'Uh 108.
198 Gibt man dir die Kuh, so lauf mit der Ilalfter zu.
Span,: Utiando to djorco U. vimüillai cottn odnl» «ogoill*.
(£/0M <iuixote.)
199 Gilt me de Koh fiix in den Mund^ saa gitt se
auk nix in den Stund. (Watdeck.j — twrur. jic. «i.
200 Ilaben wir dio Kmh nichts so haben wir auch
der Muhe uichL — Lehmatm, Mi, t; lehmmm,
1/, 36«.
201 Harn akal a Küii trogha Hain moalke. fAmnm.)
— Haupt, rn. 364, a»0; FimimUh, Uf.i, S«.
Mau aoU dio Kuh darch don IlnU melken , d. b, gut
rüttcrn, wtpnB maa riol Uilch üabeu «rill.
202 UnBt du keine Kuh, so mach' dich selber auf
dio Schub.
Wer nicht mit Hab' luad Gat bUiicn kaooi muaa e«
lalt fttiaflr Freiheit. (S. Beutel i^b; G«]d 1103 u. IVJ'J',
Haben Sil.)
Pän.! Den lom ey har ko, faaer at btfd« raad kroppon.
(JYot. dan,, 3hl.}
Si^Kwtd.: hiMie mod kropp , den «7 hut koO. (Omhb. 78. j
203 Uast du Kuhf Iromt und Schaf, so leg' dich
nieder und schlaf-, schlaf aber nicht zu lang,
daaa dir der Gewinn nicht vergang'.
204 Hastu Kidi, so hastu milhf^ haetu nit die Kuh,
ao darffst du nit der mühe. — Lgiimami,x,9^
U. 373 . 119.
205 Il&t die Kuh erst das silberne Euter, so wach-
«en ihr auch die goldenen Zit/en. — AKmann r.
206 Uat die Kuh kein Heu, ao frisat sie Spreu. —
Sprit hvMcrgartm , 266.
Wiikaug dea Iluugen.
207 Uat man nicht Kühe, so hat man nicht Mühe.
Li^.: 8i tibi panra eat rvi, est tibi magna qaiet. (Bim-
dtrr r, 16631; //, 318ft; ytauätr, 3i)9; Segbotd , 571; Sw
tvT, «33.)
208 Het keine Kaue Bunte, so mot einige Placke
hewwen. (Samgrtmd^)
90B Hettdei K&n den Schwanz verloren, denn markt
sei irst, wotau hei guut is. ('J/*ekl«iAiir|f.j —
Haabe, lU; hochdeuhch bei l^i-aelHn, 401.
210 Ho mV de Küh net, ho mV de Müh aet, oach
de Brüh net. fKinuglhaiJ
1.M1 Ich habe keine Kuh, noch bin ich auf einmal
ein Zauberer geworden. — BunMitnU, €to.
lob kaau dir delae vexloreacD Saobeo , Uator u.t.w.
nicht enctzea, ich habe niebU der Art^ und hexen
kaim ich nicht,
212 Ich komme nicht die Kühe ro sohlen, ich will
Milch trinken.
In Surinan, um ru aaf«nr Bleib« mir Jetzt mit Od>
■ohafleo fara, ich will ga&l«Meo.
213 In knwe gehört haberatro. — Franck» ll, w*.
Urtt, 3594.
Von den herrlieheten Qena«««n dat Q«ii(a» ond Oe-
mOibt hal-oü ifaiDaLa« SoalaiL ebanao wenl« «loa» Be>
leriff, m\% dir .\nileni von dar Moefk. thtwaa» MeoMban
K«na nikri icn luit •lummra Ilowci/vrtnuJpu Q^i*r/cutfcii.
»•l/V
Airdla i
falCaBd<> , j
«Uaekau . ^\ «, 'r««hi*r
HaUi fbr leaar«. Ba
»•« '*v^ -— -.- :^dmaiaa.
Tf* , Viba *1« atel. Wir aaffm
au' .cb«.
214 Is doch kenc Koh, sagte der Bauer, als ihm
die Frau starb.
IfvlL: VxAr i» geeoe koe aao orar atuvr« aai da beer, ea
tuen »lierf xiJdo vtouw. (ffarr*iß<fm^¥ > I, i3S*.)
215 lacht d' Kua hi, sei 's Kaib d hS. {Vorartberg.;
— Frtnnmanit , V. iü.
Im Saulgan: „Iti die Kuh bin, aolFi KAlbla aaah
bin 8«ia. (Birlinaer, .iJa.J
216 lat die Kuh such noch so alt, sie frisst lieber
Grünes als Dürres.
HoU.; AI {• bei koetjn nog xoo ond, bat lu»t daArom noft
wal ©an groan bUadje, (llarTel>omf^, 1, 42»«.;
217 Ist die Kuh auch noch so schwarz, sie gibt im-
merdar weisse Milch. — Mamw , S2S.
218 Je iklda de KQ, desto me leat ae dwü. (Tnaof.
OerylaaH'.J — Srhrücr^
219 Je älter die Kuh. je hübscher das Kalb. — Sim*
roek, €017; Kflrte, 3591.
320 Je mehr mau die Kühe molckt, ie mehr kan
man Milchpfennig machen. — Lthmann, s«7, 14.
Wenn man aber die Kabo n Tod« nalkt, bOran dla
Milch Pfennige gwia aaf.
2'il Je ueher der Kuh, je besser der Kese. — /Vfr».
//. 3«; Hrnifch. 12 IC, 16. Stmr(yck, 4449; ArdUti. /, 1716,
1). b. je /riachar die MUch doxu i»t.
222 Je weniger Kühe, je weniger Milch»
Die Bueeeu: Vüu wenig Kuhou kj^u man nlebt Tial
Milch aapfoD. (AUmann VI. 4.V4.)
223 Jede Kuh ist früher ein Kalb gewesen. —
Hörte, 360S.
224 Jede Kuh ist tragend, wenn sie auf den Markt
kommt.
BOArn.: ProdaT»Sl jeel kftidA krlra taloA, kdTt UkoToa
mite oboom«. (i^tiakiitikv 3^J
226 Jede Kuh kennt (leckt) ihr Kalb. — n^intlmg
VII. u.
Dar Praaioa« kaiial nl«h«« Dämmere« , ala cina Kuh
»B» der Barbarei, dla Uix eigasea KAlb niobt erkenn l.
(lUintlurg VI, di.)
226 Jeder hüte seine Kuh.
Wahre sein Intereiie , laai« Fratt und Famllia nlebl
aoa den Augen.
Frt.r Bon bomme gacda da räche. (Le»dro<jft 1473; Li-
227 Jeder seucht seine Kuh beim Schwanz.
Dan Gedanken: Wo man da» Seine vorfljidot, «oU man
offen danach zugreifen, drückt aach die jUdiacb-deot-
Bobe Badeosart aaa: Uvaacbaia bojad Cein hobgesang,
beiaal abpr wörtlich: mit dar Handisugreifen) ichrait
man banch. (Krrmm, 41A.J
228 Kaihe, dei am stikrksten bölket, vcrjiät de Kal-
wer am eisten. fWettf.)
Beaonders ron Jnngen Frauen, die beim Tode ihrer
Mtaner aicb heftigen Sobmoraenakuatcrangen Uborlaa-
■en. Man will die Erfahrung gemacht bAbenue afe«r-
ker diese herrortreten , desto aber hört die Trauer aaf.
229 Kann de Kan nit döer de Döer, dann geit ae
derümme. (Wettf.)
230 Kann man die Kuh nicht kriegen, so muss
man 'a K&lb nehmen.
BoU.T Moogt gij da koe niet krijgen, noo neeai bot kalf.
(Harrtöomtf, t, 4»».;
231 Kant'» di Kuoh afs Groas boat'n*, aft' brau-
chet' 8* koa Heu. {UnteHnnthaLJ —
n. »«. 28.
') Konnte. *> Beilen = WBrtan« ') 80,
232 Keine K-!»- - '" <> Mühe.
8e*w*d.: >. vtbau mOdha» (<?r»M,
233 Kleine Kuiu: rjuiten auch HAmer,
Moll. : Eloioe kotijen hcbbcn 00k horaat. (Bamboinit,
I, 434 '\;
234 Kogge wärme un Swujne kald, giewt üngcl
(Talg) un Smoald. CSmiL) — Ftmimith. l. S4». 3S.
238 Köhe Fridags afgelofen , kalwct bl Dage. fWcttf,;
236 Koi mäkt Moie. — hihbrn.
237 Komiuen die Küho abends lang niclit naeh Haus,
»o bricht am nächsten Tag schlecht Wetter
•tut. (Tvrol.J — netiuttetf VIII, SÄ.
2aS Kutth 'naus i«, Stall leer ia. (Wunburg,; — Sar-
ttmmt . IM.
239 Küo, wo vil brüelcd, rerbriieled d* MÜcli. —
SutermeiUrr, IM.
>98; n>a-
1675
Kuh
Kuh
lers
240 Kuh muBs an Kah Statt kommeQ. — Gtaf, 3€9, S80.
VlAbpiebtar, denen ein QtQclt *tlrbt oder Tordirbt,
matten et it«ts durch ©in ondorea donelben Art trod
Uat« oraoUtn.
I4L: Kyr akal i kyr itodh komu. (Jarnüda, 120, uj
241 Küb Stieren bald wieder. (Boit-ThaL)
242 Küh vnd Pferdt Habens zum besten, sie trincken
BO viel sie WOlien. — Lehmann, 759, ÄO.
243 Kühe, die am meiBten brummen, geben nicht
die meiste Milch.
Lat.: O lapiduBi homineiDl Si qoat memoraot Tirtatet
hkbet.
344 Kühe, die starck bölcken \ geben nicht destci
mehr milch. — Pein, U, ^a? ; Umüch^ 449« 60.- Mat-
ion, 136.
') Heniseh h»t brüllen, brummen, xatiben. Dähnert
dafür anii vollem HaIio «chr«icn, überlaut «einen. Für
dM hoohdeatscbe äabreib»li hat er üülkhalt. Orimm
(II, 131) zweifelt au der reinen huchdeutschcn NAtur
des Wortüa und glaubt, dai« oi eine l'caBtellung
Ton blilknn lei, ,,DiQ K(ihe. die to^ar feindlich böi-
kon, von denen tbut man deat niebr nit melken."
(Waldtt, II, :i5.>
Frt.i La brebia qoi crlo lo ploa a le moina d»laiu (Mut-
ton^ 137 J
UolL: Kopien, dj tneett briüleD, gereu da nilndate melk.
(Barrtttom**, l, 421"»,;
245 Kühe haben die Mühe und andere die Milch,
— Svtlor, 275.
246 Ktlhe und Frauen sind selten ohne Flecken zu
schauen.
ß<fU.: Koeijen KeLbenplekkoD, en vronvron hare vlokkoct.
( Harrt bumee, l, 434 ^J
247 Kühe und Schale gehen zusammeu, aber der
Adler fliegt allein. — Simtüc}^, i04.
Ward« «inmat von einem Gelehrten erwidert, dem
man aeino Zurüokgezogenhcit «um Vorwarf machte.
»iVorbaaden werdvo aach die ächwaahan mächtig, der
ätarke ist am mtkohtigatcn aUoin."
248 Küsters Kuh darf auf dem Kirchhof grasen. —
ExieXein , 401.
349 Kiiaters Kuh weidet auf dem Kircbhof in Ruh.
260 Küw machen mühe. — franc*. /, s?*.- ßjum.iss;
IHKri, tl, 437; Latendt^rf It, 20; körte, 3604; Braun,
t, 20<53: für «Jie Schipeit: Svl^rmeuler , 125.
BriiJK -'iiohge Wartung nicht den g^wOnach»
ten QiM ■ Nutzen.
Xdf..* Nui< L sine incommodO'
251 Lat 'ne Kuh kosten, wie heblien jo ken.
Laeat es eine Kiib koaten, wir haben Ja keine.
252 Leate Kau 't Heck tau. f/(tfcW»n»Ao«*«fn.; — Air.
fMfkicli, tu, 175, 15.
253 Lewer Kob un Kalw verleren, as en gode Dem
(Dirne) vertören (erzürnen), (nendittur^,)
254 Mag die Kuh auch mager sein , ist Bie doch mein.
Die Ruaten: Beaaer eine eigene magere Kuh ftlt eLnd
fett« frtfmde. (AUmann VI. 454.)
256 Mag die Kuh grasen (fressen), was sie will,
wenn sie nur gute Milch gibt.
J>än.f Jen wnjrder «i hwort ko«D gonger,'''foogQr jeg mol-
ken. (Pruv. dan., 567.;
256 Magere ^ Kühe findet man überall.
*■) Heranlorgckummene , nutiarme, gelte.
Soll.: Hitakea en britskea viudi men oreraii m^ar de beato
koeljen ataau op atal. (Harrebom^e, I, SOfibj _ j)^ koop
gaene halten en kwalteri, xei do Jood. (Barrebomte,
t, 275 bj
257 Man heisst keine Kuh Blümlein, sie habe denn
ein Sternlein. — daai , 1052 ; iiHnsbenj u. 4s.
255 Man heisst keine Kuh bunt, sie habe denn einen
Flecken. — Petn, tl.UJ: Simrock. €044; HeiMberg
n, 4d.
MoU. ! Mfin no«m( nooit Mue koe bunt , of >jj beoft wel
oen Tlokje. (ffarrtbomet, l. 425 »J
3Ö9 Man heyaset kein ka blesslin (Pleckliti, Blüm-
lein), sie hab dann ein eternlin. {S. uiüken, KU
itt«r 12 und Gerücht Vi.) — Franck, Ur 52* u. 173*^;
ffffintol//', &a*; Esfering, it, 76; Petri,H,*47: Gullmt'
»fpi»,37; Gruter.l.lS: Blum, HO: Sailer.tSO: Siebm-
kees. 265; Simrock, 6045; Körie , S592.
Bläaale ist ein grOsBorer, Stemlfl ein kleinerer woi«-
ter Flt'Ck auf der Stirn. In Koburg laalet die« Sprich-
wort: Mer hast ka KA Blkaala, wenn «e kan weiaa-a
Flakk bot. (Frommann, II, 54ü, 108.;
fr*,: Oo n'app«l]e jamai« une vacbo marbc^e li ello n'a
nne lache. (Matsirn, 359.;
Hoü. i Man en heit gboon co« blare , «i b»r«t -wX «Hi. <-
Men heit gheen coe eol , ti «u hwfrt wal wtt« ¥tl»
baren bol. (Tunn., 1», 12.,)
lt.; Non li parla mai tanio d'aua coaa. eh« aoa t4 m
aia qualchs coaa. (PazsasrUa. '^64. »6.;
Lat.j Dieltor hie colia, qnia aplendet ▼fteula boUa. —
Non omnino temere , qaod imlgo dictitatal. ffrac
dan., 40^. Sutor , 206.; — Vaeco qaando datoi «^^
albttm, blara Tocatnr. (FalttraUben^ 44»^.)
ürtg.: Nem hol a' forg^ca TigAe oelkOl. (Ga4it, löälj
260 Mau bcysset seldten ein Kwe blumÜD» sie hib
denn einen bunten flecken. — Agricola /. m.
raj^Vi^, &0^; Z/eiiiicl», 1129. 6; LthmOfM, H, 4«< U.
Gnnl, 1053.
In d«r franzOsiacbf>n Sohweii : Man aagt in «is«
Farae nie Boheoke, hat aienioht «tnig« FUck«. Es V*.
netten; Die Welt aagt nicht Hebeck, wo tüeht irgvBdMt
eis Fleck. Man aagt niemaJa g<>fliek4, w«>0b aieli
Irgendwo Flecken Im Felle lind. (Rtvtub^ra tl. UtJ
(9. Bnntje nnd Elater 12.)
261 Man kann einer Kuh die Haut nicht zwdmiJ
abziehen.
BtAl.: Men kau eene koe ni«t tweema*! de littid ODlae>
men ( afetroopen >. ( Harrttrame* , l, 425*.^
262 Man kann nicht wissen, wie eine Koh einea
Hasen fängt.
E<M,: Men weet nooit, hoe eeoe ko« ««n* lUkM raagt
(Earrebomef . I, 425*.;
263 Man kann niemand eine Kuh nehmen , der keine
hat.
Dan.: Man Caaer ei ko af kolea mviod. (S«iAn /. M^
264 Man mag die Kuh melken, a1>er man boU m
nicht schinden. — Eue\nn, 400; Sitnrttck. sni,
Braun, l. 20,12; he\mberq iV, 12I.
Ana dem Katochiamua der FLnanrJclogbeit, wie aeti
einige andere. Die Kaisenr Man wurde dl* KU«
achiuden, wenn ihnen, die Uaut wieder «rHiihaa. (M'
mann VI . 454.;
Dtln.: Mnlke küen, og ei alaao heode for pmnden. (frm.
dan., 4.;
Man mag noch so viel Kühe austreiben, mu
erhält keine Hammelheerde. — Altmarm VI, lu.
Man melckt die Kuh vnd nicht den Ocfaaeii.^
Lehmann, 30«, 29 u, 842. 4.
Man muss die Kuh melken, wenn mau sie hat,
ihr über die Zitzen nicht abreissen.
Man muss die Kuh nicht so stark melken, dui
man das Euter mit nach Hause bringe.
Boil.: Men moet de koe wel melken, terwiji menxe keelk
maar haar de spenen niet aftrekken. (Svrt^mm,
/, 435»! Bohn /, 333,;
Man muss die Kühe nicht biss auSs Blut melckcn.
— Lehmann, Hi, 26.
Dan,: Man ekal el nuUc« koea IsdtU blodei. rfra«.
dan., 4.)
270 Man muss eine Kuh lang abrichten, biis ri«
wie ein Hundt lernt durch ein ReiS Bprin«
gen. — Lehmana, &41 , 67.
271 Man muss nicht immer wieder die alten Kolw
auf den Markt bringen,
l«iobt alte Angelegenheiten wieder a^flziaelMS, Ai
l&ngat abgctban sind.
HotL: Men moet geeno oude koeljen alt de ilöot kalte
(Harrebomie, /, 425».;
272 Man mues nicht Kühe und Schweine in £taea
Stall sperren. — AUmann F. ijs.
273 Man nennt kein ku blumi, ay hob denn MI
bletilin- — C.eiler, Seeltmparadies , CCXIV. h. 2.
274 Man sagt selten zur Kuh: du Blasl, ausaer fil
hat ein Ster'le. (Baitm.) — Saüer, uo.
lat.t Fama non temero epargltar. (Binder, /. Uli
//. 1088; Schimhtim, F, ».)\
275 Man sagt selten zur Kuh: du Bl&slin, anaser ÖQi
bat ein Stemün. (Schmdtvrgrvnx*,; — SaHttt tM,
276 Man aagt selten 7.ur Kuh: du Bl&ssle, aontr
sie hat ein Stemle. (Sckwabm.j — Sa%ltr. m.
277 Man sagt zu keiner Kuh Bläsale ^ wenn si«
keinen Flecken hat.
278 Man Bchüttelt keine Kühe Ton Kirtchbaomea
— ftfinnbt^rg fl, 60.
UoU.i Men acbudt ge&neko«ijeonit keneabomBe«« (Btrr*-
öomee, 1 , 423*.;
279 Man werd so öld wie 'ne Kau, un mott atl^
Dagen leeren tau, — Körtt» , assB,
265
266
267
268
269
1677
Knh
Kuh
1678
I
230 Manche ^te Kuh hat ein übel Kalb. — Eii§-
lein, 400; Stmrock , il0i9.
Engl, .- Mao r ». good cow h%» but a b«4 c«lf. (EUtUin , 4000
Xa;..- l]x tarpl Tstic» ittrfU g«o«rmtar vitaluc. (^ft'M*
lein, 400,;
2S1 Manchmal bat auch eine ^te Kuh ein unnütz
Kalb. — nnnjüliTyi 17/, 18.
282 Me kann ^ne Koh üt*me Stalle spinnen, äwwer
nit Widder drin* (Waldeck.) — CurUe, 342. 348.
für Bremen: Kotier ^ 254.
983 Mc mot elei de Kau hevrwen, ehr me met dat
Seil kdmt. (Büren.)
284 Me mot sik TÖeren hiy der Kau waren, dann
beachitt ae einen nit. (Büren.)
285 Me mott de Käue buin Oasen dauen, wenn ae
ÖBsig sind. (Sauürland.)
ä86 Me muesa de Cbühje d' Hticb zum Bare^n
ischoppe. (Schaffhaufm.) — Schveit, II, 16«, 20,
Sutei-rnrisler , 146.
287 Me «eid kencr Cbue Chleb ^ oder sie heig es
Fleckli. (Lutemj
■) Kla«b ist in don Cnntoacn B«rD und Latero ein
Sil« oder ♦ioe Kah toc fleokig<«r Fftrbo; klo«bet= ge-
flockt, (Sta!4tf, //, 107.;
288 Meine Kiihe werden weggeben, sagte der Bauer,
als er auf den Markt aog und hatte ein Kalb
am Schwanz.
ToQ «ineinf dor das Weniga, wu er beiitst oder wm
ihm nocb gebUebeu Ist, n Groiiprablerolen benutit.
£011..' W«g e»fta mUne ko«ljeD, lel d» bo«r» eii hij bad
B^n kalf bij den ttaurt. (Harrebom4e^ I, 4Si\)
289 Heike jeder seine eigene Kühl
390 Melkte Koh deckt 'n Disk to. (Br^mtn.) — Hä-
ater , tÜ.
29 t Mer werd so alt als 'ne Kuh und bleibt so
dumm wie en üchs dazu.
292 Mit eigener Kuh pMgt man besser als mit fircm-
den Ochsen.
293 MV nännt gen Koh bonk (bant) of ee hitoch
Fläcke (Pkck). (Dum.) — firmeuick, i. 4«». IT;
für kefiohn;. IVoMttf. ti, ««.
294 Mu seit e keir Kue Blösch ol ei heig öppis
WiiBses. — Suiermeiiter , 1J5.
295 Nachbars Kuh ist eine seelensgute Koh, gibt
(uns) aber keine Milch. — Küfic, 3S97 u. 451t.
296 'Ne Kau hält m' an't Seil , un en Büer an de
ünnerschrift, (RtMin^ha^ucn.) — l<\rmmich, lll,
107, 8.
297 'Ne schielerige ^ Kau aJickert ümme sik. (We*tf.)
■> Bobmoiige, tuitaub«re Ton Scbito = Sohmai, Kotb.
298 Niemand kann eine Kuh länger ausleihen ^ [als
sie lebt. — Cra/", 369, »77.
W«r ftiob ein Thl«r freltehon bat, muia d&fBr baftcs;
tBJid du I*«{bvartrag gilt fttr »urgelOat, lObald d«t Tbier
mMorbftn lat. Nub eingeiratauem Tode nauiit tofort
nlMhidlgaag geia.blt werdan. < 8. Gut 94 and Pferd.)
Isl. t A«&9« ikAl kn iMlg« lengt en litt, (Jamtida , Uiäi « 11 .;
299 Kimb deine Kue (sdbat) beym Schwantze. —
Mathe»y,S9\
„YerUia dieb nit auffe gerindl"
300 Ob Kuh, ob Philomele erkennt mtn an der
Kehle.
301 Oft stirbt die Kuh, ehe sie in den Stall kommt.
— Sulor , la».
302 Ole Kög gewe Melk, junge Hehner legge £ien
— Fniichtner*,m».
303 Eoihe Kühe geben auch weisse Milch.
304 >8 bee«t, warn die Kuh ie«, dar sieh m beym
Schwantse. — ftebiruon, 90.
305 Saite Knb legt sich zur Ruh.
8piPt,T 1« Tee« hs«t» de J» ooU baoe cftua. (S^hm , 1, 339.;
306 Schenkt man dir die Kub, lauf mit dem Half-
ter zu. — Simrock. €Mtt: Maamm, 70.
307 Schenkt man einem die Kuh, ao aehenkt man
ihm auch den Strick daxu. — KirU^ Uli ; Sttn-
r«fi. lOtl ; Hraiut, l, 90«7.
308 Schlagende Kühe geben auch Milch. ^ Henuch,
Utt, Sl; Smnek,906li ä&rU, UH,
k
300 Schlechte Kuh , schlechtes Kalb. — kuru . 3^99.
310 Schön küh geben grocynlich nicht vil milch. —
Franck, I. 141^; Lehmann, II. S67 , 39. Simrüdt , 6OS6,
Eh ipt offenbar »or Druokft^bler, wenn bei Frunek du
in Klaiomeru stebende „nicht*' fahU. Da» Spriahwort
•nebeint «onit immer mit der vom Sinoe gebotensn V*r>
nolnung.
311 Schüui Kue en sabere Stal ist das besti Kapital.
— SutermnsSer , 126.
312 Sühwartze Kühe geben auch weisse Milch. —
Petri, tt, 5S3, Cruter, tU, 79. Lehmann, //, 475, SO.
Simrttck, C03J; Braun, 1. 3057. Heifuherg IV, 90.
In Uütpreassen: Scbwerto KOg gew« ok witto Melk.
Fritchbitr*^ 'rHX)
Hin,: fiort ko girer bril melk. (Pro9' liaii«. 531.^
313 Sibe Küe, Gott bhüet si, und sibe Kind deren
Oflötht bet der Entlibuecher gseit, wo me ne
g'frogt het, wie vil Vieh und wie vil Kind
as er heb. — SuwrmHitter , 47.
314 'T is b&ter, wenn de Koh darna mit'n St&rt'n
aleit, aa wenn de Vägel darna lloit't. (UatteAe.j
— Firmenich, Hl. 28, 77.
315 'T is gen (keine) Kuh bont, od (oder) se hädd
en Fleckake. (Kiew.) — Firmcnuh ^ l , t^ , u.
Wenn man riel Böi«« von jemand erstblt, eo iiiiiM
wol erwae Webree daran loin.
316 'T was Tid, dät d' Koh storf, 't Fudder was
all. (Seehauten.) — Firmenich, lU , 1J2. SS.
317 Um die alte Kuh ist wenig Leid.
318 Und wenn alle Kühe sterben, ich werde keine
Klaue erben.
Boü.: AI Btorron alle koe^j^on In de Beemetor, dau «ti tk nog
geen^ poot. — Als lülo koeU«Ji ^ Brftbend aterveti , dan
nebik nog go«n horon. ( UarretutrHi* , ly 433".;
310 Unser ist die Kuh, eines andern ist die Milch;
docJi besser ist's, es ist die Milch ab die Kuh.
320 Unt«r Kühen ist auch der Spatz ein Singvogel.
hat,! Inter indootot etiam Corydae eonau (Bantely , t(.1.;
321 Ose Kogge sind alle Kalver weat, ha de Ke(r)l
wol sagt. (S«M*t\nni.)
322 Verlange eine Kuh, so bekommst du doch ein
Kalb.
MoU.: Vntag je om eene koe, dan krijg Je loob ligt een
kal/. (HArreVomee, t, 42i ^ j
323 Vjel Kühe, viel Futter; viel Milch, viel Butter.
JtfM.: Da vil knwe, da iit kete tIL (it<Mr(4f.) (Zin-
gerlf. 85.;
334 Viel Kühe, viel Muhe.
In OatpreuJiFD : V« Köj, t#1 Möj. (Fritchhitr^ , 2il4S.)
Itoü.: Voel koöijfln, v«ol moeijen. (Earrebomie, /, 42A^.;
325 Vier Kühe gut gewartet sind nützer als acht
Übtil gewartet. — Salor,4l9; E\»e\t%n„ 40>.- Stm.
reci. 8085. KArle ^ »SOS; firauia. /. S068.
326 Von achtern i» de Koh bhnd. — llauikalendtr , II.
327 Von böser Koh kommt kein gutes Kalb. —
Körte. iS»i: äauon, 78.
EngU.- Manj a good oovr hath bat a bad calf. (Kürte , 359S.)
J^.: Nalla valent opora, ti quae dee«t a}>ara. (Sutor , 419.;
328 Von den Kühen des Gutaherm kann man ^ucn
keinen Wein melken.
339 Von der Kuh nimmt man Milch, vom Ochsen
Blut. — AUmann VI, 510.
„Jeder wird beeienert nacb ■einem Vermögen.'*
330 Von einer Kuh, die man aufheben muss, kommt
wenig Quark.
331 Von einer Kuh kan man nicht viel (gut) mel-
ken. — Petri, ll.iK.
332 Wann de eine Kauh pisaet, bort de annere de
Start op. (Sauerlamd.j
333 W^ann de Koh irias, dann kalv ae nit. — Fir-
mMkk^ I, 47A. 188.
334 Wann die ku ninimer milch gibt, so gehört sie
under den achlegel. — Froark. /;, »s*.
335 Wann ein' Koh der Stä&z op hiv, dann hcvven
se inn all op. (U^H.) — Firmenirh, /. 471 , so.
336 Wir de Kau het, dei mot V ük den Swans
dreien. — Sehambach, U, S09.
Um liegende Kolia sim Aafrteli#n »n TeraoUtvon,
pflegt man ib&en wol du Schwana an der Wnrxol m
draben. Sinn: Sin Mann, der Familie bat, qbm »tob
den Arbeiten und Pflloblen imtexBialiaa, dla aoi dle-
aaa Yaorbtltikli« cDNpHngtn.
U88
Koh
Kuh
1684
396 Wenn die Koh todt kt, kommt man mit dem
Theriak. — iMdknv.60.
397 Wenn die Koh weg ist, so zanckt man ymb die
haut. — Bemtek, 118, 61; iVfri. U, 658.
398 Wenn die Kuh Yerloren den Steert, weiss sie,
wie yiel er werth.
399 Wenn die Koh wol im Bret spielen, der Esel
anff der Lauten schlagen , der Fncfai fliegen
lernen vnd der Äff holte spalten , so ist end-
lich schad, schimpff md spot das best Hand-
werck. — Petri, lt. 644,
400 Wenn die Kuh zagesetst ist, moss das Kalb
auch noch daran.
401 Wenn die Kühe Braten fressen und Wein
saufen, so werden sie nicht fett, (tivbrgegend,)
Yon einem trockenen Sommer.
402 Wenn die Kühe keine Milch geben, nützt das
Melken nichts.
403 Wenn die kühe nicht mehr milch haben, so
kan man sie nicht melcken. — LOunamn, 844, >6.
404 Wenn dieKüheSanct-Gertmdis (17. März) nicht
gehen im Klee, so gehen sie noch im Schnee.
405 Wenn ein Kau bisset >, hollens all den Stiert
in'n End. (Mecklenburg.)
') S. h. Ton der Oehienbremse gestochen« angstToU
mit aasgerecktem Sohwanxe omhezlSaft. Die andern
laufen ans Gesellschaft mit, wenn sie aaoh nicht ge-
stochen worden; denn ein Karr macht riele.
HolL: Als de eene koe bist, soo bissen se allen. — Als de
eene koe bist, dan steken de anderen den staart reeds
op. — Als de eene koe den staart opheft soo beginnen
se allen te bissen. (Barrtbwmit, i. 43S«.;
406 Wenn ein Kühe sich besudelt hat, so sehe sie
gern, das die andern alle besud^t werden. —
PetTi. U. 652.
407 Wenn eine Kan schitt, denn bort de andere
den Swanz np. (Göitingen.)
408 Wenn eine Kuh mistet brennt), heben auch die
andern den Schwanz in die Höhe. — Süda»g, S74.
haben di«
409 Wenn eine Kuh muht (blökt), so muhen auch die
andern.
JSoU.:Al» Mne koe blaat, dan blaten ook de anderen.
(Harrtbomit, I, 4X3».;
410 Wenn einer hinter den Kühen läuft; so weiss
man wol , was er jagt.
411 Wenn en Koh fiess, dann hewen de angem
de Stanzen op. (Beibwrg.)
412 Wenn ene Koh den Zogel h&wt, so h&we se em
alle. — FriMchbier*, 2344.
413 Wenn man den Kühen nur die Haut liesse, sie
würden gern nach keinem Leichentuch fragen.
414 Wenn man der Kuh die Z&hne mit Lauch ein-
reibt, so frisst sie nicht mehr und fällt.
415 Wenn man die Kuh auch einen Singvogel nennt,
sie bleibt dodi ein Rindvieh.
HdU. : Men mag eene koe een TOgel^e noemen , wij zeggen
't is een beest. (Barrebomie, I, 425*.;
416 Wenn man die Kuh verkauft, geht das Euter mit
Eon.: Als men de koe verkoopt, raakt men de oijer ook
te kwijt. (Harr4bomd4, /, 432*^
417 Wenn man dir die Kuh gibt, so binde sie an
deine Krippe.
418 Wenn man von Kühen spricht, denkt der Ger-
ber an die Felle (Haute).
Anch russisch Aitnuinm F, 100, nad: Wenn rom Korbe
gesprochen wird, meint der Schiffer,
Mastkorb. (Athnann VI, 505.;
419 Wenn 'ne oalle Kau bieset, dann rappelt ear
de Klawen. (Büren.)
Sagen wol alte Leute, wenn sie sum Tans aufgefor-
dert werden. Bei Rieke^ ( 15 ) bissen = hin- und wider-
laufen; bei &irenlmrg (18*) auch birsenc=eifdg, aber
aweoklos, halb närrisch, umherschweifen, rasen, be-
sonders Ton Weiderieh, welches durch die Hitse un-
ruhig und wild wird.
420 Wenn sich eine Kuh auf die Eier legt, so er-
warte keine Hühner.
421 Wenn vil ein Kühe melcken, da gehört vil fot'
tern zu. — I/mmc*. isss, &7; /Vtn. II, 67t.
1-)
422 Wenn zehn an einer Kuh melken, dann mnn
sie Blut geben.
if.: Chi troppo munge la raoca ne emrr» il
MOgUa, 391, 3.;
423 Wer da hat die Kühe, moss aach
Mühe. — Shnrodb, 6048; Körte, 3006
Parimiaküm, 491.
It.: Chi ha capre, ha oome. (PassagUa,
Ua.: B«s tibi quantanda est, ubi acte haaö forte Ist«.
W'<7mI. 444.;
er der verreckten Kuh das Bein hält, ist
nicht besser als der Abdecker. — BaUeaitri.
II, w.
Der Theilnehaaier einer bftsen That i«i so strafbar «k
der, wdeher lie auAbt.
425 Wer die Kuh bei den Hörnern bekommt, kann
sie leicht halten.
HoU.: Oaar de koe b(} de horena gegeraa vordt, is fact
Ugt, die de Tattan. (Edfrebotnäe ^ I, 4SI*.;
426 Wer die Kuh des Königs isst, moss ihre Kno-
chen noch nach hundert Jahren bezahlen.
Schildert das lange Qediehtnise grosaer Hema is
ihrem Intereeee, so kors ee für ihre Versprechungia iit
Spa*.: Qnien la TBca del nj eome Hac», gorda la paf».
427
W'/hkm I, 949.)
er die Kuh
(Trti.
hält, gilt 80 viel, als wer die
Haut abzieht
428 Wer die Kuh kaufen will, der komme in des
StalL — RÖMiberg in. Sl.
Sehe sie genau in der Nfthe an.
429 Wer die Kuh kauft, hat das Kalb. (S. Joft,
das, 9, und Yieh.) — Graf. 110. 254.
BotL: Die de koe koopt, heeft het kalf ook. (HarrHotm,
/, 423»>J
430 Wer die Kuh spannt vor den Pflug, dem giK
sie nichts in Krug.
Z>äa..-])et er ei forbondens (eller koens) beste, st kw
koauner at age. (Prot. dan. , 66J
481 Wer eine Kuh gibt für das Kalb, betrügt nidtt.
Aehnlioh mssiaeh AUmann K/, 420. Und: Wer lo-
peken aus Oold sehligt, ist kein PalsdunOaser. 'itr-
mann VI, 4J7.;
432 Wer eine Kuh verloren und den Schwanz zu-
rück erhält, hat nicht viel, aber mehr als
nichts.
Frt.: D*uns Tache perdne o'est qualque chose de reeos-
rrer la quene, ne fbt-ce que poor faire tironer k ses
huis. (Bokn I, 16.;
433 Wer hat Kühe, der hat Mühe.
Dan. : Har du ko , saa har du uro. — Bigdoa bar sin
plage. (Prot, dan.. Kl.)
434 Wer keine Kuh hat, büsst mit dem Kopf.
I>än. : Han skal gielde med kop , som ei barer koa. (
dttn., HS.)
LnU: Qui non habet in aere (nummia), Inat in
(FkiUppi, II, IS4; Binder II, 9790? SehameÜu* , ll,ti^
8ekwtd,t Bothe med kropp , den ey haar koo. (ßmb*, 'ti-;
435 Wer keine Kuh hat, dem kann man keine nehmen.
I>in^ Man faaer ei af kol^s mand. (Bokn /, 986.; — <hM
at tage ko af kol0s mand. (Proü. dan., 51.)
436 Wer keine Kuh hat, muss die Katze melken.
SttL: Die geeae koe heeft, melkt sijne kat. (Baartbomif.
I, 423 *J
437 Wer Kühe hat, braucht Futter; wer keine hit,
hat weder Milch noch Butter.
Boa.: Die geen goed hebben, Ujden gebrek; en andens
hebben er moeite mede. (BarrebomSe , /, 34«.;
438 Wer Kühe statt Oehsen anspannt, mag Pfenle
melken.
439 Wer nicht unter den Kühen geboren ist, be-
kommt auch den Kuhreigen satt.
440 Wer noch keine alte Kuh gemolken , kann nickt
melken.
BoB.: Die nooit eene oude koe gemolken heeft, kan aei
niet goed melken. (Barrebomee, /, 493 K)
441 Wer rechtet um eine Kuh, geb* lieber noch
eine zu.
BoU.: Die pleit om eene koe , geeft er eene toe. (Bätrt-
bomee, /, 423*.) — Proeedeer om eene ko«, gljlegtar
een paard op toe. (Barrebomie, I, 495*.;
442 Wer seine Kuh betrügt *, wird wieder betrogen.
>) Ihr statt nahrhaften Futters sohlechtes gibt.
BoU. : Bedrieg eene melk koe, en sie xol a wadsr bsdiis-
gen. (Barrebomie , /, 493 V
443 Wer seine Kuh nehret, der jsst ofit von d*
Milch. — Gruter, Itt, 110; PetH, U, T4S;
//, 877, 931.
1685
Kuli
Kuh
I6S6
I
444 Wer seine Kuh verloren hat, trätuut ron ihrer
Glocke.
445 Wer seine Kühe schlachtet, verliert die Milch.
Dia BawoD : Wer die Knh iiit, Teraehrt die Bliloh mit.
(AUmentH VI. 4U.)
446 W^er seine Kühe verpachtet, darf sie nicht
Jijpjlken.
Muia die MUoh liaafea , ugea die Eanen.
447 Wer sich zur Kuh mftcht, der wird gemolken,
(oder: der lasse sich melken).
DJa Küssen : Wer aicb xuin Wmlfltcb macht ^ nach dem
wirft mnn mit Harpunen, Hebe Keriar Vitereben , und
man wird dich scbteohteo. Wer «ich tarn Poteter macht,
auf «ieoi will joder ruhen. (Reimhtfrg ill , Üb.) (S. iJi-
■tPl 'id, Graa 54, Orlln ti nad Honig 93 u. 94. )
448 Wer sieben fette Kühe hat, kann auch sieben
magere erhalten.
449 Wer will hüben Kühe» innsB nicht sparen Mühe,
aondenn arbeiten spit und frühe.
4W Wer zur Kuh lOfdiört, der ergrreifft sie beim
schwant«. — P«\n,u. 7W.
451 Wer zwo Kühe hat, soll eine danunb geben,
dass er kann in Friede leben, — Petrin IJ, 785;
Lehmann , *H, 11,
Dan.: llrn iora haver to kiiar, tkal glT« den eeae, ftt ban
kand Lmve fred. (Prov. äan. , l^J
453 WesB de Koh is, der neem sc mit dem Sterz
— Kine,HOl: neitiäherg ///, IM.
453 WesB die Kuh ist, der nehme sie selbst bejrm
Schwantz. — Lehn\ann, 70, 8; LtilA«r'« Mt., IS.
454 Wie die Kuh so das Kalb, wie der Feldscher
«o die Salb% wie das Ganze so das Halb.
455 Wie man de Kuh anf'n Marckt treibt, treibt
man*s wieder davon.
„Bli ine Todbett dDrf mane duet« nit epM-e, denn
der Poet tagt: QaaUs vtta, laore est ita. Wie nan lebt,
so atirbr man , oder • wie man d* Kaeb anfn Markt
treibt n. t. w." (ScAaUjahr , JV, t6i.)
456 Wier nit de Kä mftt zamt den Kilf? (Sieben^
btirij.-idchi.) — Schtuter , 409,
457 Will man dir schenken eine Kuh» «o lauf gleich
mit dem Strick hinzu* — K6nif. Hio; Draun,
t, 90€l.
458 Wiltn dein kuh erheben gnots, so faas sie sel-
ber bey dem schwanti.
La*.: Per caadam propriam tu debes toUere luocem.
(Loci eomm., lOi.)
459 Wir wollen keine alten Kühe aus dem Graben
ziehen.
Keine altca widrigen 6etc)iich(on wieder atifwarmcn.
460 Wir ziehen die Kühe und ihr esst die Milch.
461 Wir zihen die kuh, ein ander ist die milch;
doch besser ist, man es die milch als die
knh. — Gmter. Ili, HS. Lrhmann. H, 88}. laS.
462 Wo die Knh, springt das Kalb dazu. (9. Kalb i7
1», IS,} — RgiMbtr^ rU, 8«.
463 Wo eine Kuh Fiats hat, können iwei Ziegen
stehen.
*464 A hott d^ Kue oadi noch baim Schwänze^
— Petar, 44d.
* 465 A Küh is über'n Dach geflogen äa hot an £i
verloren. fJü4.-d0UUck. War»/Amm.J
Eine «tarke and doppelte Uebertrelbaiie A la MQooh-
banscn , um Aufschneider u. d{(l. so saebügea.
* 466 A sitt immer anne Kuh f&r a noi Scheun>Thor
au. — llfifttberg, iH.
*467 Bin ich mir auch a Küh, ün geh kein (genj
01müt£ ün petger (orepir) nnr aocli. (Hd,-
dtutach. Wanfttmu^j
leh btn eine Ktth , ffth« QMb Olmaie OMtd itsnlic der«,
eaaft 1» ettler 8«lbetaberbebit«f ein klala«« Kalb m
eeiMm Oeooe»«i. Kaoh Olmüla vtT<«a wialleh »n*
de* Okxalae gmese nad ttark* Odumm (fiMäb»n, Da»
fcoeftBAtbi«« Kalb st^Ut «leh dlM«aflilttb «ad bemerkt
ftlrl^^teltlK*. dais a« auch der dort attSftVrMhaaea Vtab>
e»ii .11 werde.
*46S h h einen Bataoo gilt — Jtr. anth^if,
h
•469 Bi am Hochiig. — Sutmmmwttr , ^,
il.i ..-..^incvire- oder lt«awolflui^r*^bna . etwa mit
Xaeti« Bieht eoldlie Blair* , brlBfe süekt ea eiwae ftoTe
Tapet,
*470 Bis solch eine Kuh kilberi, kann man lange
warten. — EUeietn. WO.
•471 Blinde Kuh mit Einem spielen.
•472 TV Chne machen. {Luc^rnj
Der Xarr im Spiel iotn.
•473 IV Kue schlot era de Kübel um. ~ SmermeieJirr» n.
Seine Beitrebun^en rolsltnBen Ihm.
•474 Da hat einmal eine blinde Kuh eine Erdbeere
gefunden. (lloUenburg.)
Vta einen blossen Qlü«ks£hll <u beaeleliaoa.
•475 Da möcht' 'n Kuh greina* — Scbtrttgmi, Vorio-
neHt$uin«ler (o, Ü. u. J.), S. 8.
•476 Da möchte eine Kuh lachen. — r,-'" *n.
Diene Redensart wurde tob einem aalten
»um Titel ein*r Sohrtft fegen diePr «rablt.
(Tgl. WtlH^r, MCHektrn. Stnttgart» : - )
•477 Da müest an alte Kaeh lacha. 'ich.)
ffolL: Hei is geen woader, dat eeoe k< > ^ k«n. tij,
heeft zolke Terbruide lippen. (HarrtttoMt-tf /» 49%'*.)
•478 Da überläuft die Kuh den Hasen.
Lat,: Telocam tardas ass&quitat. (Se^hoid, 631.)
*479 Da wo die Kühe Flügel haben. — Pnrümxakon, \no.
•480 Dafür nehm^ ich nicht eine rothe Kuh. — itr.
Gotthflf. Ertdhlungcn V. 21$.
•481 Dar kann ken K6 't Lachen um läten. — From-
mann, II. 536; Bueun, iSl; Eichwald. 1891.
•482 Daa ist eine Kuh mit guten Füssen.
Von jeiBAnd, der Ulittel oder VermOgaa bat, eliraa
dntchsnftibren, anscuhalten.
•483 Das ist eine Kuh ohne Schwans.
JTbil.; Dat is aooTaal ale Moe ko« ■oader ataart. (ffarr*-
Inm4t,l. 4n^^
•4^4 Das ist eine melke Kuh für ihn.
Bin ßegenstaud, der ihm viel Nntseo brlagt, den er
ausbenten kaan.
Fr».: Faire nne Tacbe k lait d'aiie aCTalre. — Vaeh« k
lait (A'WljiM;«r,40d« n. CM*.;
•485 Das kann nicht iede Kuh. — Eünp/etn , 401.
Lat.: Non sus qaivie hoo norit. (Ei**l*in,4lb\.)
•486 Das sind Kühe, die wir meUcen.
BiM.: Dat aljn koeljes, die wie melken. fBarrtbcmit.
I. 4nK)
•467 Das wird einmal eine fette Knh.
Bott. .' Hat aal raet der tljd eene reite koe worden. (Barre-'
bomit. /.484 V
•488 Dat es, as wan de kau' nc Aelberte (Erdbeere)
sluiked (schluckt). (Grafschafl Uark.J -^ fVom.
fnoea, F.SO, 87,
•489 Dat was, as de ko Bartelt bett nn de Bulle
Juste.
um lu Bag«a: Das ist lange her, oder hat gar aleht
stattfitefnnden , denn wenn bat die Kuh Bartall gebeisson ?
(Vgl. SpnetttctjrterUte, 8. ISi)
•490 De Koe mit'n Kalve krig'n. — EichteatA. locs.
*49l De Koh gifill'n Emmer vull Melle, un Schmitt
hum weer nm. (Oitfnu.)
*432 De Koh is slanker as de Katt — Kirm.m.
Keine Eispfehlang der Kuh*, da sie dann »ehr mager
sein ranss.
•493 De Koh vergittet jümmer dat se en Kalf ge-
Wf sst is. (^'atdeckj — Curtze, 319 , 75: für Mevrg: Ftr-
metuth, I. 401, «1; uorHfHrfiHh M Firmenick, Hl. 4. tSt.
Haupt, vm, 2,
•494 Den geht t<?gen en mannse Kuh an. (Deun.)
Ist mir mit der KrUkrang xagegaagsn: ist geialg.
•495 Der eine hat die Kühe, der andere die Mühe.
— Sjmckm6riff<ha\t , 195.
Fr*.; D paio lee violons et les antrea dansont.
•49C D*^r Kau cn Kalw awfragen. (Uüren.)
•497 Der Kuh die Homer abschneiden.
Die Hindernisse Uberwioden.
•498 D*"- '-•*• •'- ^^'"^- ^-"^^r schrauben.
a f^enQBseu beschr&uken.
'499 !•' n. damit sie Milch
gibt. — /i n, M6.
•600 Der Knh e en.
B^a.: 'Beete k> .-, goaden Uuif opjttten.
it ab.
. //. 19J": Upfitt». I8&*.
f, 185»} Binder tt , 1»5<
upilt — rruitcfc, i/»lW«.
106'
501 h-r K'ni. >
^3 I
1687
Kuh
*504 Dio gute Kuh hat bei ihm gekalbt.
ffalt. r Eene goedo koo beefl bü bem gekalfil. (Harrebomit,
* 505 Dio Küli bciru Schwanz fassen,
Dio Sftcho TDrk«hrt anfangen.
•50G Die Kuh für eine Badermagd halten,
„Sio (die Batat-, Klapper- u»d ScUwftt^ntrren ) dürff-
ton eintiu mit jbrem geaobwlitE (icrmuiea vttrfdreu, dA«
einer glsabt, ea vere olne Kuh ein BodonnAgd."^ (Gei'
Irr in Kloster. I, 329.;
•507 Die Kuh hat deo Kübel ximg^estoisen. — Sim-
rockt «OU; EiieUnn. 400.
*508 Die Ktih ist behext, die Ziege hat die Wand
eintteBtossen. Clhimm.)
Vrnin In einem Haaso niolita mehr in Ordnung ist,
Amintli eintritt u. b. w.
*Ö09 Die Kuh ist zum Kalbe geworden.
Dan.: Haob ko er vordQn kalv. fProi><. dan.t Z5l»)
•510 Die Kuh mit dem Kalbe nehmen. — Eisetein, 400 ;
Karte, 3589; Uraiin , I, 3056, Itfnniibcrg \U. 32.
KixLO GoBchwlitigorte , oder «in Mlldcheu mit einem
Kinde iieirftthon.
Jikd.: Hkb dir da» kolp, lA mir dio ktto ; vilr dn des nicht
«o rar leb siao und uim dio kno xesiunt dem kttlb.
CBon^rr,) (Zingerl«, 85.J
Fr*.: II a pria 1ä vikcbo et le vaftn. (Lerottx, 7, 1S3; £<•*-
drov, 1447; Mrit$inff«r, (ö&9\)
HoU.: UiJ krljgt do kip met bot oi. (llarrebomee , I, 177 J
ScAwed,: Skumpcr altijd kooin«lfi5rttak«cff. (Grubb,127.}
•511 Die Kuh mit Milch tränken. — Altnumn i/.&iß.
♦512 Die Kuh so lange melken, als sie noch einen
Tropfen im Euter hat.
•513 Die Kuh überiiiuft einen Hasen.
Oft wird von geringon Leateu Grosso« TuUbrachl.
•514 Die Kuh versteht mehr von Muskat als er vOu
Höflichkeit. — Hßrtc, 3612",
♦515 Dl© Kuh wird eher einen Hasen erlaufeiL
Lat.: Mure priua vilaoi tulerit. (Suior ^ 108.^
•öl 6 Die Kühe werden eher ßiegen.
Als dl OB und da« goBohiaht.
*517 Die Kühe werden zu Ochsen. (OtterlamUi.j
Wird geafigt^ wenn «le aufhüren Miloh au g«bet).
•515 Die Kuh will nicht über die Brücke.
Von BtärriBob«n Menacti«n.
•B19 Die kuw geht vff steltzen. — />u«tfc. //, 47*.
Tapjnus, 41 ■; Uenifch. Xi27.31; Etfo-ing, ;,»Ä» d. 706;
Schotlffi. 1114*; Snilar, 168.
Wenn jemand Dingte troibt, «a denctt er rkh nicbt
eignet, odur eiob /m einer Hache sebr pliunp und un-
geBobickt &nBtelU. Udor wenn jemand sciua BpbUtre
vorlfttit und aicb in einem Kroieo bewegt , wofilr ihm
alle Bildung abgebt; wenn ein Buucr den SCutjscr
apieleu will. Fra»ck (a. a. O.) bat für CameluB aaltut
folgende fleatvcbe vprichwürtlicho Redeuiarien xueam-
menf^eBtellt: Ein Dap ine muaa. Ein flegeUiut. Der
gefulit Ulricb. Kin mutter «uff einen eaiigknig. Ea
etebt im an als dem bcru das tantzon. Der Beer brummt.
Dar Eael were auch gern freundlioh. Er meint ea gni,
Oi wlla aber niemand gut veratehn. Kr hat mucken.
Die Qiohen stechen jn. Die alt geiaa bUpfFt au«b.
Marcolfas taatjtot. Esopua ist im tpiel. Vuderbonden
wie ein garb. £r iat ein narr, wann got sein rattcr
wftro. Kr beisst (iben: wer gebt da. Bi iet eben als
wann man narren vbor ejer seiatc. Dor alt narr reit
»ufT atacken. Es Ist eben aU komo einer vod brecht
mir nicht. Der Kiel apilt auflT der loircn. Der Beer
lantsat. Die 6aw iat ein Apotheker worden. Die Saw
in roson in brio] Jagen. Der ocha wil einu bason er-
lanfon. Der Haokstock strolt. Der alt narr hUpft. £i>
seagrain renat keinen san. Er ist mit dem pfslifer
meins worden. „Also"', bemerkt Franck, „magstu dio
r«d voriereo, wann du wilt sagen, eim atehe ein Ding
Tbel an."
Lai. ■ Camelua «altat, (Tappiut, ifS^i Binder II, 403 ; Eras-
mut, 2»; PMtippi, I, 69; Stvi>oid . 6y,)
•520 Die kuw iat am galgen. — Franok. if. ai^
Etwa in dem Binue wie: Es iitt Mattbai am letxten
damit. (S. Kerze 33.)
•521 Die schwarze Kuh hat ihn gedrückt (auf den
Fu(»S getreten). — Hennig. IJS; h^anjiki. 10; Fritich-
bier, 4S6; Fritchbin^ , 3222 ; nciruberf/ iV. tU : UoUet,
EaeUfteuer. 1, 13»; für SM^ficn: WeitthM, 100.
D. b. er bat viel Ungemach irsu ordolden und daher
den Muth linken laascu. dnifchuß' (Neuer nüchertAai
der »ekönen Wi.Men^chaftrn) leitet den Ursprung von dem
bei den Griechen abHcb geweieuen Opfern schwariter
KQhe her und glanbt, die Eedeuaart sei durch dio Or-
densritter aus dem Morgenlande nach Preuasen ge-
bracht und hier fortgeptlanzt worden. (Bock, Idiot,
pnus.) Doob wird diese Bedonsftri auch aus der deut-
■ob«n Mjrthologio erklärt. {Vgl. Jlannhart'a Zeitschrift für
deutHhe ÜyiAoioffif und Sitfeniunde ,IVt «36.) (S. Ocbg.
529
530
631
„In de« >o trat in auch die achwAffsä Knli. kJk» 4«r
kalt« Keil auch darrn ; da fiens er mn vad aeilklttS i« skA^
«eafCset und weinet gar bittorlicb.'* (Am^fttfr fjsdy
buch , Nr. cxxvin.j
yrs.t n a maagfi do la vaehe CBrag6e. fl*n4rmpt *tt^
522 Die schwarte Kuh hat ihn noch nicht getttt«!,
523 Die versprochene Kuh wird nicht fett.
Die Nager in Surinam, um xu aa^eSt aa aet ifaa«
«lue Kuh versprochen worden , ea heiaaa aber iowr,
Bio sei noch nicht fett genug zam SchlAchteo, ai« «-
hielten aie daher nicht, äinn : Auf Za««gen ist okk
viel zu geben; es wird loioht etwaa reraproolLea , ater
dann nicht gohaJteu.
524 Diese Kühe sind in meiner Weide,
BqU.: Die koatjofl loopen Lu mijin« weid«. (Harf*o*mfi.
I, in*.)
525 Do ißcnt noch ke Kua hi. ( VoraHbery.j — fnsi.
mann, V, 4H5.
Der Schaden ist nicht ao gross.
526 Ea hod di Kui mid'n Kaibl kalt. CSietermtit}
— i'innemch, II, 7«, 14.
£r hat die Kuh mit dem K&lbehen gekauft, d. k 4M
Schwangere gebeiratbet,
527 Ehe die Kuh kalbet, Gaste auf den Kalhtkoff
laden. — sdiottci . nn*^
528 Eher sollte eine Kuh einen Hasen überlufcn.
tat.: Mare prins ritem tuleiii. (ApvtloL . 14; JtoAr
/, 9.V4; fl, 17SJ7; AVy6öW, 39».; — T«alud« pHM k«
porem anteT«rterit. (Set/boid, €04 Jl
Eher werden die Kühe fliegen. — l*arömiaMai. UK
Ehr nich von de Koh, as dat Kalf der », -
Eichd'fild. 1085; CfitduchmnU . ICl.
Ein Ku für eyn Ziiaslin ansehen. — Froak,
Pariidoxa. 16'.
.i32 Eine Kuh, die man melkt, aber nicht föttlli
533 Eine Kuh einsetzen, um eine Katze zu gl*
winneo.
Hfyll.: Eene ko« Verliesen , om «en« k»t te winaMi. (Barn
bomie, I. tii\)
'534 Eine Kuh für einen Schweizer ansehen.
„Wenn dict gelten aoUte, m&obi «iaar cbb Jete
Uautjuckigon Vogel für einen Qaacb ana«h«aj ds 9m
für einen Bajcr, eine Nnss fir einen B^hwalbes, «IN
Geist für einen Sebnoidor, ein M«ulüxier Ac «iss
Kranken, ein scblesischen Esel für alJor
mutter, ein Pommeriach titorkennest für ein
Kuh fiir einun Sobweitsor^ ein Thtlrioffi*^
liu fUr ein Bxettstelt, ein woisaea Uiind fttr •■■•■ Ml^
lerkneoht, die Esellu für Fraw MiiUoriii, aü Hit
köpf für ein Niedorlttndor , ein n&mmel für eiia f1^
ming, ein Kachel für «ino Basflerleche Köobia.** (f*
*rf)(ir(, (tfich., in Atotier, Vltl. 211.)
535 Eine Kuh schlachten, um zu wissen, wie Kift*
fleisch «chmeckt. — Mtmnnn i/,sn,
536 Eine Kuh stehlen und mit dem Mist den Pfi«T*
gurten düngen.
Bp^U.: UiJ BtouU oen« koe, en geeft hftt rel aan de aian«
(Hturetumife. 1, 424»'.;
' 537 Eine melke Kühe aue jemand machen.
Ihn ausbeuten, ausuUtxen , »einen Vortheil aus UM
zlehan.
Kra.: Cet honune fftit de »oua une vacbn k lalt. (hriam
ijer . «yy ■■». )
'538 Eine melkende Kuh an jemand haben.
Ihn alets in Anspruch nehmen, um ihn an b«a«Mk.
'539 Eine solche Kuh kälbert nicht alle Tage.
'540 Einem dio Kuh weisen. — J>VÄ«^j»f . ms»,
'541 Einer Kuh das Futter aus dem Mnule uchnxa.
Jemand ia aeiner Nahrung rerktlmmcm.
Fri.T Cuuper Tfaerbe soui le pled k QuelqK'un. 'U^
ilroy, 515)J
*ö42 Er friwt vo der taube Kue. CBftn.j — J*»^
mmfer, 9S.
Si geht ihm ttbal , «r leid«! NoUi.
'543 Er gleicht einer Kuh, die eine BreoiM ge»
stocheti hat,
JIclL: Het ia hem nlet seer held«r; hi] ala«hl 4« ka«QM
als haar eoao paarden Ttiog gosiokcu kccfu (Bt/ir^
bom^e, /, 433'.;
'544 Er hat die Kuh bei den Hörnern,
Kr bat die Sache ia ealiier Gewalt od« das Sehwifita
hiui«r fioh.
'545 Er hat die Kuh mit dem Kalbe bekovunen.
»j,.- 11 a flu la v9^ob« et Je reau. (kritum^r, M9*,)
*546 Er hut eine gute Kuh zu melken.
^j-a.,- Metlra bien du foin dans scs bottve. C/cWraf, 1114
'547 Er hat seine Kühe im Trockenen.
MqU. .• Hij booft «ijoe koeijes up hat droon, /,
424*«.;
I
\
1689
Kuh
KqIi
1690
*54S Er Lut von der wilden Eiih gegessen.
Fri : II mtoigo do In VAOlie oorngie. (/^omz, /« ISSJ
■540 Er ist en überweidig Kue. — Siu»rmtt»im' . 70.
^ Von Mftutfül an LilduuM- (H. Kuhseil ttBd.Kuhwai<ie. )
•5Ö0 Er ist wie eiue Küli, die ohne Schelle im Walde
herumlikuft
*551 Er kann die Kuh ho gut leiden wie das Kalb.
•ÖÖ2 Er kann nicht mehr Fvuli und Kalb unter-
»cbeiden. — c/o6«w. rilt. itt.
Von ainfiro, d«r «o betrtink»a ist, dftia er lelDo
8mQ0 uiclit mobr gobr»uolj6a küDn.
'553 Er lesat yhm dio kwo (bald) nümen. — Agn-
COla /, 154. JMfaJAfif, 183^
„Om ist «o viel, •!•: er lesvt lich bald «rznmoD.
Mb kompi aber dleao weyie su r«d«o d&ber, dAM lo
■loh der faiod na dou loutten vtid «ü ybreiD Ikibe nickt
fechMi kmi, 40 holot er die kwe vnd nitnf»t bIo xum
jseychen der /ekiidtcbafTt. Vnaür aller deuUcbon iiarun^r
ist Rewoaftn der ackorb^w, davoa ito haben eine rihe-
fuchl baben mugen erbaltOD. Dariunb ist es so viel.
Mail bat yhni die kwe gonommeti, als: Man bat yha an
yhrer naruni; gri(r«n. "
•654 Er meinte, er hätte dio Kuh bi-i den Hörnern,
und hatte §ie noch nicht einmal beim y ^ -
Mi^U.: ZiJ denken de koo reedt bij itfiti kop u
Mii Itebbea hrnrnt sog aJ«« btj don stasrtv (J.
*55S Er muBB seiher in der Kuh singen, die er an-
dern Engerüstet hat. — EütMn . 400.
Im deaa fiieobrtripreDgel Konstana hiaea der Korker
tut GeiatUche: Kub ^ ein dunkle« Oef&ngniM.
"556 Er nimmt die Kah beim Schwänze.
FSagt die Sache vorkehrt an.
•567 Er sieht eine Kuh für eine Windmühle an.
•558 Er sieht eine Hohwarzo Kub für einen Kmpelliin
an. — l'itfümittknn , 456.
80 betranken iat er. T>ai mag ttbri^n« nooh bin»
geben; weit »>odeükliobi>t wire m» wenn et stnen Ka-
pellan für eine sobwarao Kub ansAbe,
•669 Er sieht's fler Knh am Arsche an ^ was die Bat-
ler in Mainz gilt. — Simroi;k. eos»; niHim^er,iv;,
•560 Er Ihuct ei Küe mit Staub und ünderwind
füotere, — .ywi<?r»»w^icr. ««1.
•561 Er weiss die Kuh zu melken.
HoH.: HIJ melkt het koetje, (Ifitmiam^, /, 454 ».j
*56'2 Er will die Kuh sammt dem Kalbe.
^ D. h. alle«.
•563 Er will jede Kuh ujelkcii, ' nnt,
Oegea die bekannte Neigun»; oiniiistt^ JO"
den üegenaland lu citiom bt* ^a macben^
Die Natur vertrStft nicht das ewig« Uu\u-kk der Sobt^ib-
•tube; sie will frei aod ruhii; wirken and lacht ober
die Tabellenwirthachaft, die kaiun ao taug« richtig
ial, ala man sie maebi.
•664 Er wird der Kuh ein Kalb abfragen.
Von einem, der nach allen Kleinigkeiten flragt
*565 Er wird tiit immer Kühen uud Kälber ans Seil
bringen. — Lihmann . S>4 , f«6.
■56C Er zieht alte Kübt! aus dem Schlamm.
Von wonitf «nprietallcber tf Sbe.
•567 Erst die Kühe melken und dann die Magd. —
VtmaHH VI. .'<23.
•568 Es geht nicht allein über die Kühe, man findet
iiacli viel KälberbSute,
,»Ks sterben juni;. - t
aneb viel ltelbcrh> 1
Knh.** (Brandt, A,
*669 Es gibt mehr bunte Kübc,
•570 Es hed mancher e gute Kuh, er weis's nid.
(Lu:rm.J
•Ml Es het em 0 rechti Koo gekalbert — Suter-
mriafer. 99.
• 672 Es ist als wenn eine Kuh eine Erdbeere sehlockt.
*573 Es ist die Kuh von Nachod.
Vm eine arfreSelbsUAnactiiuig su beaetohnea. Ueber die
Batauhaag dieeer Bedoaearl wird Folgendee bericbi«! :
Sa war am letslea JTaal IStS, al« ein« hoebKe«tfll]ie
nam«, welche am Bodaaeee Saaunerwöhnaag eenomman
hatte, eine dort gelegene kAolgllche Meierei be«achtr,
die tieh dareh Ihr aohiiuet Klndvieti anaaelehnei. ron
4mi Jede« 8iaek telittfo bcaondora Naaiaa fthrt. An
Jeaeni Tage war gerade eine prachtvolle Kah aagekaufl
' \i aaU man batie die hoobgettcUle Harne uebeten,
etneu Kamen an geben, (lerada in <lna An*
traCia ddrt Jen« (Htevrelcbieehen und frank-
lep Telegtaiaaia eia. di« oiaan tfUoapndftn }$tag der
Otelerreicber uad die gSaallrh« Vemicbtang der l*reua<
een bei Naebod mplcli^cn. BataAekl darüber, (aufle di»
liohe Damedi' Kuhron Naohod". Da aber den
fulgenduu T. , r»pb daa erwAlinte Siegoatele-
gramm in oiu lur» nmwandalto, ao wurde dia
aohoni) Kuli, wcuu ancU ohne eigenes Verschulden, der
Gegonstauü der Satire und des OelAohters und «ie
wurde daher, ein Opfer Jener Siegesaachricbt, im stil-
len der Schlachtbank QUorwieaen, (Vgl. Jfimitrtehhi.
2*itu*f,, IS««, Nr. 78.)
•ä74 Es ifit die wiirt<3mbergische Kul), die von den
preusaiachen Hungerleidern gemolken wird.
Dieae Kedon^art Mrlrd dem wflrtemhergiseban A.b(teurd-
nuten Ut^^itOrlen xugeaohrieben. Er soll dieaelho lu der
Wablveriamraluntf in Degerlcwb bei älntlgaxt ( IHAA),
wo dio üatorreiahiaeho Partei unter dem ätivliwurt:
,,Blut mnis flieaaen", mit Mti^scm auf die Cao^ti-
daten der deutaobon Partei eludrani;. und awar iti der
Paaaung getban haben : „ Das ZoUparlaranet («ch der
Plati, wn die wtirtomUorgiacb Kub Ton dene preuaaiacha
Hungerleider gemolken werden aoU. ♦* (Vgl. A'itittrtchU:
/.cilttny, QOrlita 18«8, Nr. 7B.>
*ä75 Es ist eine Kuh auf Stelzen.
•576 Es ist eine Kuh, die ihn mit Butter versorgt.
Von Irgendetwas, das als Erworbtquell«» dienL Vuu
den SchiUer'ieA«m Dlstlebeu auf d^e „ Wisaenaobaft** ;
„Kinem ist aie die hohe, die lummliacbe Göttin, dem
andern eine tUcbtige Kuh, die itm n^it Butter veraorKi.**
(Vgl. BücAmann, l7,J
*577 Es ist eine Kuh, dio von mehr als einer Raufe
frisst.
Von doaea, die mehrere einlr(lgU«he Aemter haben.
•j78 Es ist eine Kuli flichig geworden. (RattmbuTg.)
Spottische Antwort auf die (aaaeweite) Frage; Waa
fflbfs?
•579 Es ist eine Kuh oder ein Zeislein.
Bei argen Verwecbaliuigen. Ka ist «in ttehlff (s. d.j
oder eine PadakaQIxa.
Lot..' NaTls aal gaJeraa. (PkUippt . //, 7.j
•580 Es kann eher eine Kuh auf Stelzen gehen (ehe
ich diea glaube).
•581 Es müssen bunte Kühe sein, die so närrische
Milch geben.
•582 Es überlauft e Kue en Has. — SuiermtUltf , Uö.
•jS3 Es war eine melke Kuh für Um.
Er hat Vortheil daTon.
• I»S4 Eä war nur von Kühen und Kälbern die Bede.
• 585 Es wird's keine Knh ablecken.
tat.: t^ood tcgltnr, majua credltur oiie fnalniB. ^i^u-
*586 Et es BS wann de Kao *ne Aelberte elüket.
ittertultH.) — HW40, S6, 114.
•587 Et gitt mcih bunte Kogge, use eine. (WtA-
^ck,) — fwrUr. U6, 523.
• fi88 Etwms zu einer milchenden Kuh machen.
Oewinnea halber in die Linge aiehon.
•589 Friss ein Kuh biss auff den Schwantz. — Lek-
r/MMn. //, 177. 4«.
•590 Kur Kühe gehert Haberstro. — P^tn.lh 3«i.
•5U1 lle bütt kener Koh godcn Dag, aüd dar ok
en Kerl up. — Eitkm^At losf.
•592 He frafrt noch de Koh dat Kalw aw. — Eich-
»alA, V I 'nid/. 97. Fnimmon». rr. iS3. 67».
Der
nicht , V ,
da« Kragsa, wodurch er xum fieden geawongen wird
negea sadringUnhe Frager wird die obige Aedoaeart
rf•braaehl.
e fröggt de oU far Ko dat Kalf et (UeMm.
burq,) — iicktUer, 11, 3.
Von einem, der des Prägen« kein Ende findet.
• 5&4 He sali mine Ko wol laten. (fhUtj — Schtiue,
//. 311.
Er toU mir nicht» anhaben.
•595 Ich dächte, de scbwonce Kü hätt*n schund a wink
getreten. (S.Ml) (Schie».J — Gnmckke, iSi; From-
ffl ni 4 10. 401.
. bald folget »eine (de« Pauteo ond Lle-
^]■ traaffe, kein warmer Bissim lat demselbl«
g«n uEic :ii-rt- £« geht mit ihm ala wenn*s in Kelten
hicnge, er wird geringer, die achwartx« Kuh tritt ihn,
vor aeinen Aug«n wird ihm bald ti^Wt und gma tiad
in den Nacken krieget er Krimmen,** (Kflter. 13J*.;
• 596 Ich hett mit einem eine ku verwettet. — Ml>
•597 Ich thiite das nm keine böUeme Kub.
Tue Lokrenaer sollten «rna Kub opfern i da ele keine
beaasaeo , maebtoa «ie eine bOLierne. Öeltdeai eptaeliaa
die Griechen, am etwas Geringe« aaaadetiSoa, foa daa
r ist aussen t wortkarg, er redet
.;uüt rnnsa; bcaondara auwidor iai ihm
to^
r-Y y. -i.. ..".»PHP»» , '. 1. ]||i. ^. TIjAirxRnc.:
,*. -j,^ ■V.f;^ >'«? *»'»i«»"friwr iit>i«>tt wann iiit iia .7-ap. ■■
W"»"»*i»«n i^ w<^r fiim«(iiOtea& ▼Mirti». lumjn
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Alf 'IM ijflf o r jpnM ?:ir :!i-.^ -J/i;- ♦.-**;^V ^ f/T*^* *' •'■''*•"* H'.lioc« f«lt. (j^tM
»'»irr? fii* f' ■ - 'y ■ - / : •"• min f»;'-!--*- '';>•» "*':fiu *}">■ K«»h winJ aiit* ?)teuen
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'■-«.■ Kivr 'M .In .fc iJl.i ha.:' Ust.t'\rik tA^ . *«r •►•ifr^
fi 'vr- r;., .. ■ i: 4r ■;.-(■ ^//". '//•■., Mf )
■'■''' iM 'ic ''-'ih- .s»j(? in srirr-r V.f-iM^.
"■//.. II' ' «iji' ifiiJH'" '.i-iiin, ini.tr ri) I■l•.|.^^ i'i 'ii"
vir'-.. ;//..,, '.. ■..j,-.. . /. \21 ' j
''■''"> Mtr Mi""Tif, ■■ K'ili «j'i H'ipic -rnnrn. — Vfff-
'■»'. 1-8.
?:'!.! S];* t.j.-.;:i«; r ein' MI ) iT«- MiiirV- KIim« pjiinlm.
Uh'si'i-, lhf)i> Vr», //. ^ir"'
''■'T' Mi'Jit, UM) •■ini' K'ili! ^
*''-24 W»r»f» «li«» Kuh wird Kier legen.
.A'if A^n ^inini<<nn«hr«Uifr.
••■.or, Wnnii i|ip Kilhn Uchen. — Euc2«ir..40L
/*!?.: ^•' •! ••"■ i|nidnn vnceu edmt. fEiteten.t
♦•^?n Wnnn ihm oinc Kuh aofs Ai^rethn;,i
rin^n !>iTck «laram. — Fitckau.
•r?7 \V*'nn miin ihm eine Kuh vergantet.»
ihin nin Och».
l>om niii<>k«kinilo.
*<'''}^ Wip «lifl Knh in« MauBloch.
„l-'r tkhn «Innn hU «in vr>ll«r fren
''-"• T'i 1/. (Ijf jiuli m<i llurn.
iclfrhri
irl, ■ „l...m..|',-, ,I1M, r.kl».., ei" nn ?r will „i, „,,„ _:;r;.,'V.'l Vrjl'JT.'if '"?"?■'': "-"'—
)--lx ,1,.- K.... Im. M..n. ■ . Y...r- . /•■.■■'.? -^ /•„,:. Hirn, nn.l 7w»r l.» ti- ihni rtie.rr heim W«pp
^1,, I ■•'■'» (n-'>f' iiiirl k-Ieini*. wip Ui<> KUfaAsnmllarfl
»jOi U'.''1 ihm« i]i? höh IranJTHSOll. ■ Insihhn '.tan. \ klHnn- Kulifowi». "^
«'."c '.-» ihrinil ^r:vl wii.liM- !■ rhtrr, lind hrilolol h\. ■ 'KSO AVir oino blinde Kuli eine Krbse. hiSi
ter. , /.i-;-!.».,' i /fr" : Mmi wi>pi nonit, hör eene blinde kos «
Ihm- S>.fBV.'.- «...1 x. ,1 .-umm r»i,.1.'n. vrr,lrtT«r1. | . ^ _ , ,^^r ^•\"'"- ■'fTf-r'-^nn..-.. I. 4iv. ■■.
*M-n S.l.MM.l .1, Km. :m, Kinm .-Min, wrinM i df? I *^^' ^^ mA";;!;?;''. ^ *V'^i ^'^^ ^'''^ ' ~ '*
, ,. , ,, -,,/ , , ^^ Z"ni? ■« rtM. Trüaro.u. drr nickt voa *
.s/t»n)i.nJ.,, - /i;t».';:j.'.-, //. .fi. ... kommi , wio «^inn Kim. dip «ich »uf dem EiH
S'-I-TT.' .(..,1, ,1ii< Imi'> .?.'ti K.'nij; .n«i . warnni nfoTii irh J ;S Klipffo lli'..-
•'"■'' I '»^I^"' 'V^'i« ptnnrii dii Knh ührr das nene äa
'1" ''^i'iiM' Kuli j.'il.'l rlrt-- il»- TiirM:-t«' Mih'h. i/,i"r/ /. , iv;.
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S3
Küherschwein — Knhfleisch
Kuhliandel — Kühlung
ie94
i Wer in den Kubdreck fallt, muss ihn nicht
' schelten, weun die Nase darin ahgedmckt ist.
\ Der denkt, Kuhdreck ist sein Vetter.
f Wie kommt Kabdreck an den Balken. (Ihttm-
f bvrg,J
Wie «In Bo ttng«eigtietert unfähiger, uswürdigor
Ifenioli in dJof«i Amil
|i«r«chweüi.
•Mit Kü her Schweinen, MülleraBsen und Wirths-
tüchteni muBB man sehen, wie man es macht.
— Jei: Gotthdf , EirzäMungen , l , S»i.
KOher, »uoh KU^Jar, KObyer — VlebwErter, d.i. Elaan-
thOmer •in«r Heerde &ahe, deren Fiitt«r at aotvor im
Sonuaer als beeoadert im Winter von den L«iidlent«u
PAclitet ; in weitenn SUiDe aber joder Viehwiutar, der elGh
I dAi tiiuiso Jabr ansaablleialich mit der Sfinnerei betebAf-
\ tlgt« er mag dsQn elna otgono Atp, eigen Ftttter haben,
oder nicht; endJicb jciJcr , <\f^T mit Molken umgebt. Dai
Wort ..Kühör", In Schweixerapracbo „Küh-
g«tiig«F'\ ward i^ /oiten oft äia Spottname
für dio Bohwoixer :^' aid hat Anlae« aa vielen
Ffltiden gegeben. <Vgl. st,>{,lrr, 11, H%)
•Einem das Kühetbor weisen.
,, Wenu ein OfiainÜA nicht will gehorsam icin, «o
weil« nj&n ihm dui Kuhcthor imd loblage «ie mit der
ThUf fUr den Hindern. " (CoUr , 2*>».;
bfenater,
. Kinem das Kuhfenstcr zeigen. — Sdni/if, 34d; Schmei-
ler, H, 374.
i Er hod'a Küehfensta trofla, — Zautmer, 34 , Schmri.
irr. I, i4S.
Er hat des Zweck rerfebli. XMn venunthet^, weit die
Kahttilt« keine elgeniU<!h6U Feniter haben. Hoch-
iloutsch bei Atalhefj 194'*; AUch Ayrtr. f, ^^1,34^*1
\\ JI259, »1. In einem KlogbUtte au* clem Jahre Iti^l
klagt die Paxtei dee geschlagenen Könige Priedrlch
von der f fala: n^§ wiiA mit una eein leider rerloren.
Oai Knbfeneter wir treffen rnttuen ane ganx Pfoli."
fOpet, 11&, lOA.J Vielleicht bat die Kedcnaart aber auoh
die BodeatttDg: aiob fortbegeben, liob ana dem Staube
machen. (Ope!, *^} — Ma( ft*3ius (,J37 '* ) tohildert „da«
Leben rad den xuttand der Ctottloaen Reichen Tond
^ dar böaen Officirernuid AmpUeate** flahin : , Sie leben
in tag, ete laason* redlich ▼mbgeliMi, «anffen, frei-
Ben, kleiden ilch acheiubarlich, haben alle Ta^ftt Stock-
narren am Tiicbc, Pfeiffer vitd Fiedler damebin, da
plocket man wie ein Waldetel , gompt wie ein Mttbl-
etel, echreyt wie ein Bawer; da gehet jedermeinn i%nff
dorn Kopfle, alte Tage Geeeilechain, Ladechafft, voll»
KrOpffe, guten muth, weil die Mttlkle rvibgehet, wtnl die
Leute in böten aachen Opffor md Hellküchioin autragen;
d« ial kein trawrig noch renegt Menacb. Die ^raw
> aauffet auoh mit, fohret apattieren, helt einen CnUee
I nach dem andern, gebet auff alle HocbzcilPn, maaa
Jmmer newe Tracht haben. Knecht rnd Ma^d aeufft
auch mit etc-, «tilt wie eto lUbe, nimpi «inen Kap-
pon Tnd hilfft ein Kloat«r Tencebren. Alao treibet man
da* Olitlflin xu üoden. Aladann wech»t der Herr in
'' die Schuld, er muaa das KOhfaaater troffen Tnd ent-
latiffen oder Pankrot maehao oder ligt im Geleit."
Matitr (II, 4 u. 156) hat die obige Bedenaart unter der
; Cebenehrift „Irren"' mit den Jtadeaearten: Er klo]>ft
nlobt &n dar rechten TbOr an. Er li*t d»oebeitge«chof-
■en und unter der IJebenchriil: „Uageachiokbchk«it"'
mit: Er aet«t den Fleck neben daa Lo«h, und fthn-
liehen Eedenaarten cujanunengeatellt.
^Aadttti.
Kuhfladen sind kein Sohlenleder.
Moit.: Leg me die eolen ondor de aohoenen • aoi Oovert
tagen aijn «ebo«iü»pper, ea hij biagt hem twee ge-
droogde koe atronten. (Bartt^m^t , 494 '^.J
An altem Kühäeisch kocht man lange ( ist lange
Kochens). — Lehmom, SJ. SU; Brmm. i, SD69; fi'i-
tdrta. 40t: 9imn<ä, lon.
lu eoävlArianit Twwidiallta Angelegenheiten iit
lange tu b«ntbM)IÜM«a.
'Alt Kühfleisch vnna Kalbfleisch sieden nimmer
jflcich, — Uhmanti. 144. T4-
k Kuhdoisch ist auch beim Lichte schon.
Hch in gelber Brühe, ein Ritter ohne
Alüliü, an diest'n beiden ist verlohrcn, der
Safferan vnd die gdldcrn Sporn, — LehmaM,
n, 31». r»: simTwk, ext.
aUliar oka« Mabe aniu»M aaa diejenigen Hittar, wel-
entiMben. vrcun «in Kfmiiz iraw&Ult wird oder Le-
rcrialkl - y
KttbBei nMU. (ÜHrinam,}
'Laae den ttm irxucn. »rr ^rrriu'J BOf PVeuda hat.
Wie kann icii lagilg Mi»* der icA keine Ureaebe daan
habef
Kulihandel.
Zum Chühandel brucht me drü Auge. (laM>t%,j
Kuhhaut.
*1 Das hat auf keiner Kuhhaut Plate.
•2 Das ist Huf keine Kuhhaut zu schreiben, — n'«n
Md. 49 u. 87, UoUti, EnrUftt^titr , !, 176.
*3 Den sollt man in einer alten Kuhhaut herum-
fahren ( herumfummeln ). fSümngen.)
Anaplelang auf daa betcanute KobhatttaBClileifea all
YerBchArfung der Todeeatrafp.
*4 Er schreibt es auf die grosse Kuhhaut
Merkt ea fttr ipSler« Abrochnung.
Kulüieerds.
De kuherde unde de swine blaset sik selfvett
üt dem Dorp. (Lubben.j
Kwhhirt.
1 Des Kuhhirten Frau putzt »ich abends.
8. Abonda 3. Bie Erklärung, die tu u<(,
wird von Fr. ffaurrtaw ftlr ungoBOgendi ßr
aagt: „ Dea KubhlHen Fran hat mit 't> >r
olohta an thun; aio putat aich aber abi-
ihr Manu, der den Tag Über mit den )
Weide tat, erst au Hanae kommt. Ua <i
Der mich liebt, der aieht mleh nicht, nskch Jeu xa-
dem frag' ich nicht; aber fUr Ihren Sinn n wirft «le aieh
In SteAt, am ihm an gefallen. In Pommern aatit mau
damelbe rnn ditn Sch^ferfmueu l a. d.). ileSm Kuhhlr»
ten iat an iStallfUttcrang und Kuhwirthachart im Httute,
mit der UiD Frau den Tag tkber ku thun haben aoll,
nlobt au denken. Irouiach kommt allcrdinga auf eine
Wirthin I die erat ipftt em Tage dMu kommt,, aich <u
BSubera, yot: S« ia aa de Sob«perfragona. "
"2 Voiinals Kuhhirt, nun Geisshirt. — i'uiHeM , 408.
Die Pnuuoaen beaeiohncn auoh den «ntgegeogeieti*
ten Wcahael: Uier va«h», huy (aujourd'hui) ebeTa-
lloT. (tftrawj-, //. 59.;
l^t.i Dubnlcna antea, nunc aapranua. (Kiirifin, iO'i.J
•3 Den Kuhhirt von Ulm zum Muster nehmen. —
Amrhaeh, Dwfyetchukten , Ul, 3U.
*4 Er macht h ulmer Kühhirta. — ünffl^n . iXti.
Er nimmt aeine Kutlaeattng, weil er wetac, da.aa er
abgeaotxt wird.
Kutahom.
*in ein Kuhhorn blasen.
„Van den «arten brOdem dar Jeenwidren, de dar
mit den Papiaton in eine Eobehom geblaaejl.'^* (üic*
Orj/if, in der Vorrede com 8ft9*h)
Ktibkopf.
Wer den Kuhkopf isst, den starren die Augen
an. (Surinam.)
Aber bang« nutehen gilt nicht.
Kohle.
Kühl in de Backen, Schelm innen Nacken. (CA'
^Mbwg.) — Cofdjrrlimtd/. TO; fhrrmi«aen, 194; M'tter-
•rifunj] , 40*7.
Die Ürobchen in den Wangen, welche die St&dter
fQr ein« SebOnheit halten , gefallen dem oldenburger
Landmnnn nieht; er traut dem nicht, der ihm ateta ein
■olehee Grübchen, d. 1. ein licbelßdoe (leaioht aelgl. —
Kuhle =z Grübe, Sand« und LehmkulUe, Kahlken —
llrabchen. in den Wangen und im Kinn. (Richtjf.)
KtÜüeln.
*üui keine Kühle (würd ich das thun). (Mirtiniim.)
Kühlen.
1 Es kühlt etwas-, sagte der Eeiher, und sass hin-
ter einer Binse.
Pmhlerei. Viel Kablung kann eine Binae dem Beilier
wol nicht gew&liren , dennoch erkennt er dankbat auch
den geringen Schul» *n.
2 Muucber kült, das jhn nicht brennt — J^(n,
//,44U
3 Wer da kült, das jhm nicht brennt, der muss
offt &embde rauch vnd hitze leiden. — fl«-
nuca. SOS, 10. P^tri, 11, Qt$.
'4 Dar kühlt uiid nimmt oh de Uitze. (OkfrlauMitij
Damit empfehlen el«aaiftoho Trinker den Bmnntweia
ftlr all« ZuatAode und gegen alle UebeU
*5 Er kühlt den Wein im Glühofen.
Kühlkopf.
Me rausa iesch Kühlkopp wÄrde, ieh mer Hupp-
te leiktor wird. (Bf4btirg.j
Kühloch.
* Einem das Kuhloch weisen,
lorwm. M3*
Kühlxmv.
Es ist viel külung yLlj
oder BierCosA. — iL
Thi-iili um Ih.iUit^
im Wein-
1695
Eabmagd — Ktihschnialz
iSuU die KuJbmagfd spinnen , wird man wenig Garn
gewinnea.
Sie ButMn: Kommt djo Kulimftgd über den Boeken,
■o zieht lie am FlAcliat all wilr' er «in Eulieatfir. (AU-
mann VI, 44t.J
'Das Kulimoul anhängen. — Jfa/i^ftf. ii7^.
£iB ao»t«r«8, TordTiottliciiM Ge«icbt machen, uNe-
meo an, was er jn thut Bobfliiken, dafür aie jma Ktt-
maul auhenkcD,/' (U. Sacht, V, 2, OCXXVIU, 2.;
Kuhmils.
•Ich gib euch nicht ein Kü MiRk. — i/. AVich*, yr.
Fabel», r/. 2.
Slotamlst.
Er bat meiir Kuhmist ttn den iStiefeln als Glanz-
wichse.
Poln.: Aniby «i$ to WHXjBtko na bycx«j ak6rzo iplia«! nie
dalo. — Aulby togo na bjoz«j Hk^^n« lUa tpiaat CZ^ora-
Kulim^thlK.
1 Dttu möcht me scho kuamüathig werde. (Ulm.)
2 Do's ist sehr kuahmüatbig, wenn d^ Rinder käl-
bern. (H§Ttüitim.)
Kühn.
1 Er ist nicht bo knhn, dass er: ,,Katztu8 dem
Brei!'* sagt. (Etfe\.)
2 Er ist nicht zu kühn , der nicht ästen darf auf
freiem Felde. — Simrock, un,
Soll,: Hi i« icer bedwonglien , die niet vijiten endcr op
turnen Tolde. (Tunn., 15, '10.)
Lat.: Valde ooetiu bomo qtü Dombom servat In agro.
(FaUtrsMm. 413.1
3 Es ist nichts kühner, als des Müllers Hand, die
jeden Morgen einen Dieb am Kragen nimmt
— EiMimn , All ; Simrock , 7143.
Fn.: II n'y a rtua Ae plui bardi qua la ohnmlsa d'^un
mettniflr. (Cahlfr . 1091; Boftn l. 26J
4 Es ist nichts kühner ( anmasaender) als kleiner
Herren kleine Diener.
h Kühn ist, wer sich schlägt mit Zweien; aber
kühner noch, wer oa wagt mit leerer Taech'
ein Weib zu freien.
6 Kühn mit der Zunge', feig (verzagt) mit der
Lanze. — Heinsberg tV, 78.
Btkmed,: Mjoket äff mtumcn oob Ujtet äff Vllan,
han Bom kllppto Soen. (Wtnaell, 55; Üruifh, 71 J
81,
7 Sey kühn, vnd nicht zu kühn, — Gmter, lU
U'hmann, il. .^76. «8.
*8 Er ist kühn auf seinem Mist wie der Kahn.
Frs.,- n est hardl commo am coq, bot ton furnier. (Lfn-
droy, 79S.;
*9 Er ist kühn, eh'fi 2um Troffen kommt,
•10 Er ist 80 kühn wie ein ialiludiacher Löwe.
O. b. so fordiUam wie ein Scliaf.
Xfllme (der).
Dem Kühnen hilft (lacht) das Glück, den Fei-
gen weist's zurück.
H'U.: Don kocne bclpt betayontaur. (Harrebom^«, /, i9l^.)
Kühnheit.
1 Kühnheit ist die beste Mawr vnd wehr. — Be-
nicok^SST: Pttri, il, 428.
It, t Chi non ba vergogna , it totto 11 mondo & axio. (Ca-
hier, 315a.J
2 Kühnheit schützt vor Kühnen nicht.
^a/.: In aadacofl non «viaudaela tut«. (Qtid,) (Phiiippi,
I. 1910
3 Zu grosse Kühnheit thut nicht gut.
„Derbalb daa äpriohwort tagen tbat: verwegne kon-
holt Btj nicht gut." (B. Saeki, 11, XCIV, 3.;
Kohprlesterln.
Er opfert den Kuhpries terinnen des Nachts durch
die Kammcrfeuster.
Hat ein LiebesrorbAltulas mit Kuhmägden u. d^L
DimeDi
Ktthrecht.
*Nach Kuhrecht trinken (saufen).
Kuhrer.
De Kuhrer töme de Perd' af on gähne op Pa-
reske. — Fritchbiet • . SMS.
ilroiB-Kuhron ict ola Dorf in Samland , Kreii Piaeh«
bauten.
KühflOhmalz.
Kühschrnftlx hat viel Butter und kein 8al«.
Mi»ii will damit »agen: Die KiibtohmalMr haben nnr
in dem Kamen ihre« I>orft (üJreu Grottkan* Begifr*
Ktthschwanz — Kujütter
rurtgebeKirk Oppoln) Battor, in der Wirkliclikcll
fohU BJC jbiieu; denn aia htibäu ja ni«ht
viel, dafts üle eicU das erste, ngth-wecdi^te
fciltte aller G^wArxe, das Salr kauTen K<ti
Tun dem obigen Spruob vorepottete ArwavMx
wird aber wol jetzt ciDembesearii Za»tand«g«W]eli
f Vgl. Schlea, Procin^KUitdtter, firsiUa lM6« V
(6. Klodebach und Obemigk.J
Kuhsohwanz.
l Wenn auch der Kuhschwans wackelt, so ftiÜ
er doch nicht ab.
Weniger fest stehen alte Chebaado . wenn f i« ertt ao-
fangen iSob bin- tiad hemibewegou.
•2 Der Kiihschwanz hängt am letsteu Loche.
Der iloohmath wird ihn bald stanMa.
KohaelL
•1 Er isch ab em Chfieaeil ertmnne. iSaUOmmj
— Schitd, 76, 220; Suiennei*Ur, 70.
•2 Er isch am Chüeseil abungen. (SolcikMmj —
Schild. 76. 219; Stttcrmculer . 7ü.
Beide Redensuteu In dem Sinne; £■ («hlt Ihm lif-
dung, «r betr&gi sich wi« ein Kalb.
Kuhaoff.
•Er thuet Küeaüff. — Sumrmtitter , u.
£r iJku/t wie eine Kuh.
KuhataU.,
Was im Kuhistall geschieht, weiss der HafJ^
Schreiber nicht,
Kuhthor.
•Einem das Kühethor weisen* — Dieinth. Wt
1, 6^.
KuhUtt.
Kohtttt, geit dr mit. — Bueren, 7c«; iriniMoladff
Titt= Bniat, ZJtE. Een Kind np'n TiU
anderswo einer Axnmo xum filltt^n geben.
KtLhvdratand.
*Si6 hat Kuhverstand. — Tgndlau, iss.
Jüd.-d/iiitiefi • Sie hat Kib Sdoobd, SSobel,
Verstand.
Kohw^eg-.
•Den grossen (breiten) Kuhweg gehen.
Dom Sehlendrian folg«u, vom «iaceltllutea
Ton der alten Wüiso nioht abgehen.
KnhwBlde.
•l Einen aus der Küheweid bringen. —
Imusm, Truls Simfilej: (Ulopta 1670), S. 149.
Ausser JTaiiuiig,, atu dem Hlnscbeia.
*2 Er ist aus der Kuhweide gegangen.
/•0f. .' Extra uless rsgattis.
* 3 Er ist nie uh der Küheweid ko. — 5ii|aniMvifr. Hv
Der nicht Gereiste, mit der Welt saiudi^ Vab^
kannte, Ungebildete. (S. Kuhsoll.)
*4: Es wird nid wit vo der ühüeweid nw ilL —
Sut prttmi Ht rr , II. 31.
Als Antwort, wenn etwas Tacloreoee gecaehl ititi,
es wird uicbt weit von der Kuhweide aeiu.
Kniem.
•Hai kuierd (epricht) und sik selwer aa de witta
Deierk ( Dietrich ). (Graptchaft Siartj — ffa».
Kujua.
•Er ist ©in grober K^Jos. — A.V«"**öW/,»40.
KujüUer.
•Daa ist ein Kojütter.
Diese Redensart gebraucht man im Bargiacben,
otnen Mensohon xu sobildem , der sich keda G«
sen daraus macbt, die schlechtesten
begehen « einen Halunken. Wenn vot
scheu überhaupt die liede ist, pflegt mas
als den KujQttor derselben zu bescicboea, womit
sagt, dass dieier einer der eohieehteaten dMUater
der AofUhrer der übrigen sei. Das WMt f aS aas
Jntor {^ Q(>hU]fe) eotetandou. Diene Baaeic
fahrte aber Wilbelni Hsiou Ton Fxintenberg. w
Coadjutor des Erxbiicbaf« Max Ucinrivh v«>a Ko
und SU der Zeit, wo Ludwig XIY. setne gierigen
nach deotsobara Gut und Btat ausstreckse^ de«
eben Kirchenltlraten dazu vermocht«, nüt dac
feinde gemeinsame Sache xu machen , «Lm eigen«
land um scbnOde Besteohung ra veirathen nnd
trugen. Obgleich dieser Goa^iator wie die aad'
stenberger GeistUcbo und als solche fast ai
lieh waren, so reichte doob ein so scbmlÜiaibif
rath hin t sie im Volke stets «n Nrandmsirkeau
dotttieb fahlenden Blieinländer hatte das WvH
doutang, welche der Name Jadat fQr jvdoB
gewonnen liat. Da das lateinisch« Wort «u Uiut
vurwiLuduUe di« Volkssimge den r<}wic I:
tiraadiiuiTkcnd in einen Knjotter. ( Ifc
ckei wagen 1H(>.1, Kr. 137.^
1697
Kuk— Kokuk
Enkitk
1698
Suk.
»i Der Kuk vom Rabbiner ist auagezeichnet, —
•2 Eaen Kuk on en EL (Deuti,)
•3 Er darf niobt kuk oder papp sageu. — tle-
nt«rb,US, 31.
Lai.: Nfl my qaiden Bodet /•cere, N« (pj qoidem loqaitur.
(fffnit,^h. 6^?, 39. J
Küken f ■- Küohlpin).
1 Junge Küken hebbt weke Snibb'n. — Eichmaid. iiM.
2 Kuiken ^ un Kinner künnt iätten immer. (Grof-
it(Ji{i{t Mark.)
J> KOcWelD. {Vgl. Frommann, //, 5ll, Xil; ///. 40,
13 tt. WJl.)
3 Lütj© kükon heflt weke snavele. (Lübh^n.)
4 Man nmsa diejnngeQ Kiikchen (Begierdeu) tod-
ten, ehe ei© aoB der Schale kriechen. —
UintJt^^r, (7, 49.
Xukfira.ng«rey.
8eiu Guckgange rey fielbst auflbla&en.
Soioa eig«no Habnieig«Bchicb(e unter dieliouto brtii'
gen. „Ich mag rotilu Guck^anijerei nloht selbi »<]••
blMen," (Gnminclshauien , Springinaftld.)
Kulcuk.
1 Am fünfzehnten April der Kukuk singen aoll
und müsst" er singen aus einem Banm, der
hohl. — Schmxii, I, 171,
2 Besser einen Kukuk in der Iland, als ein Falk
über Land. — Hnn^htr^ iv, i8.
3 De Knkuk und de Achtemagel, dat sunt de
rechten Sommervagel. — thertnmm. fici.
4 Dem Kukuk kann man nur mit Kukuk antworten-
UoU.: Antwuord dou koekoek lil«t, Of toj WAt ikicawt
(Üarrtbomft, J, 437 •,;
5 Den Kukuk und das Siebengestim sieht man
nicht beisammen. — Schambach. II .^&t,
Dan. : KtUikeren og syv-tU«rne& Boe« ikko sMUiien« (Prov,
dan., 966.)
C Den verteinten (U.) April mot der Kukuk
ruupen oder hi mot basten. — ScKaml/ach, Lim
Fimicn'icii, /, 361 « 7,
In HATtb b«i Baren iprlolil der Knkuk: 1*1 (Ihr)
konul rflapen, wknodr dftt jel wlUt, Ik rlap« nlt •her bis
den f«lflaioton April. (Firmenich , I, »l, 1.)
7 Der alte Kukuk bleibt beim Kukuksgesang«
t-at-: Uftro t«n«x ronUt •«nMotltaa. (timttr 11 ^ f»S;
Uknann, », 48 J
Sihwtd.! Hae liunger •\n g»fnbU Wljt«, (Omlh , S09.^
8 Der eigene Kukuk singt immer besser als des
andern Nachtigull.
9 Der guckuc ru£fl jm selbs den namon auss. -^
Egenolff, 366*; GnUr, l, 13, Htnitch, 819, 41. Itortr-
ler, 104; Sdiotlä, 1114^: Blwn, Ud; Euelein, Hl: 5im-
rock. 6007.
In liftonoTer: D« Enknk >Opt ilnen eigenen Nimen.
tSchamback. J,f94,) NordfHeeUch »xif Anntm: A Ka-
ftO^ iprAgt IAH AaI NOom aüt). Auf Sylt: Di KnkAt
r«pdt tin ein K6in. (tfaupt, VJILÜZ, i^.J Schleciech
bei Frotnmann , 7//, 347, 933. 0^f«n «itle« Seibatlob. .,£r
Ui die Dronuneto eeiner eigenen Togenden/* (S/mk-
$peart.) ,^n ntnnat , Knknk , deinen IwieD ; dorn Aa*-
rnf handelt niir von dir. In dieeer Sorgfeit icbeinat
do mir beredten MAnnem nncbenehmen." (Hag*dom)
Dan.: Kukkeren nuiber lil »gen uvra, (Prw, dan., S&S'J
»1. : La p»ll« e« moqne do foargon.
lat.i Concjx e»i ipeitu aoiaine proditnr.
iO Der Guckguck singt sein Qcsang, ob der schon
alt ist. — Ulmann,in.iL
ihim. t Omwi knkkar ein Bang, om den eail er fRjnniel.
11 Der Guckock muss jm selbst sein orgycht auss-
mffen. — C^^nw. lil, U; Tajfp%*u, 13»**. Wtrif , Zeil-
»fhrift.in,m,
12 Der Guggttck legt seine Eier in frembdc Kester.
— lleniicH , 9€3 . 8; iVtr^ , X/« M.
Oilt abrigent nar tod OemelneD oder Grünen Koknk
(Cacoln« eanonu ). Der enerikBnlecfae (C. enerloluiai )
bratet neeh den dortigen OrnndeetB: Hdp yoenelft
eeine Sier teU>*t «tu. Die ■icbenbOrger 8a«lieen: Der
Knkuk Hecht ninj 0er k trvmA Kketer. (8ckmi*r . »0 ;
13 Der junge Kukuk ruft wie der alte.
„Ancb der }aoge Kukuk ruft wie der Alt« nnd d«r
^te krabet Jnet nicht ändert «It der junge. ** Dl« Fln*
nen: Knknk ruft atet« der Koknk, Kaknk tteU der
Nobii de« Knknk*. (RHnibe^^ Vll, 96.)
Oitn'ec«« B»RjorvOaTmn<L«xiKQa« CL
1-t Der Kukuk behält seinen Gesang, die Glocke
ihren Klang, der Krebs seineu Gang» Narr
bleibt Narr sein Lebenlang. — Simrock, eooi:
Dimokrttos, IV. U8. "
15 Der Kiikuk eifert mit der Nachtigall. — Uh-
mann. 8&3. 13.
16 Der Kukuk frissct seine Mutter, die Grasmücke.
— Luther'i Ttukretlrn , ai *,
Ein eue Irriger Neturkeantnlt« ontsprungenet Büd.
17 Der Kukuk hole den Freund, der mit den Flu»
geln deckt und mit dem Schnabel hackt.
13 Der Kukuk hört auf zu rufen, wenn er den
Wiesbaum fallen hürt oder das erste Mandel
auf dem Komacker sieht. (Ofurörterrmk.) —
Ilaum{faritn. I. 95.
19 Der Kukuk ist auch schön. — LfhmMn. 707,48.
ao Der Kukuk legt stets in ein ander Nest. ->
SdftlH» 1143*.
Dm wire keine Kuntt-, aber dei Dewuudemawertho
d«bei ist, WM so dem) vii^lcn andern Waadarbareo
kommt, das man vom Kukuk aobon kannte, dMi da«
Kukukäwolbcben tn jede* yon Ibin daeu gewählte Vo-
g«loeat immur nur «in Ei logt , das naob Farbe und
ZeiebnitDg etota eboaeo ausaieht wie dies Kor der
wlrklioben NeatciganthUnier. Auf der Vereammlung
der Omitbolog«n 1831 tn Berlin hat einer der bedeu-
tendatim Vogclkonnor Dentacblanda , Paetor Balilamna
an 31 Kiem dlps aachgewiesen nnd andoro Vogolkeoner
baben diese Kotdeukung Mitdaa beetstigt geranden,
Scktt'td.; Kukkuk ligger giArna I annara nActe. (rvr-
21 Der Kukuk liecht und brddicht nit, der Far
dier brfidicht und hält es nit. (Sieitetibürg.'$ädu.j
— ScÄtMler, 31».
22 Der Kokuk rnfft seinen eigen Namen anss. — Petn,
II. 90; Bram, II. 533; Früchbirr^. 3316; ilatmi , 64.
Die illebenbürger Socbton: Der Kukuk rufft iolnje
Konen. (Scktuttr, 'JJi.J In Oetfriealaud : Der Kukuk
rOppt aln egeo Kam ut. (Ktm. 745 ; üichtFald, 1141.; In
Pommern : Kokuk r<ippi «inen egenen Kamen ai, (Doh'
ntri, 361 V 1,0 Sittoo, acb o Zeit. £a rufft den eig-
nen Nahmen der Oogguk annoch aus. Der Blinde
«cliUt den Lahmen.** (KtiUr, 133 1>.)
L<a.: Ipte acmel canit. ffMUppt, I, 210; Stpbotd. tUJ
Pi/in.: Cbwala a wlMsjca uat ämlerUfi, « oodajcb pacb-
nie. (ilasMon, 64.;
S3 Der Kukuk schreit nicht eher, bis der Hafer
grün wird.
„ Inabeeoudere *' , bemerkt Baumgarim (1,95), „wird
Georgi ala dar Tag genannt, an welch«» er ku mfeu
anfangt. Ein« Blumo ( Lych. flos. Li». > , welche um
dleee Zelt, wann et ankom.mt; zu bluhou pflegt , hcieat
daher aoch Gogitter BlOemel.** Der Kokuk heiaat in
Obernaterreich Oogu, Ooga, OTigJtser.
24 Der Kukuk singt im neuen Jahr, so wie sein
Sang im alten war.
Dan. : dugen larer hrert aar at elange ^ og kand dog In-
gen anden Tliae end kuk, kuk, (i*rov. don.. 3^.>
S5 Der Kukuk singt seinen Namen eelbst — Be-
iri, II, »9; Henitch, et9, SS.
26 Der Kukuk trieb manchen vom Hausbrand.
27 Der Kuknk und das Siebengestirn kunnen sich
nicht vertragen. — Sckambarh ^ 11 . 6^.
Man eiebt aie beide niabt xoaammen.
SS Des Kukuks Sang ist kein Harfeuklang.
29 Durch einen jungen Kukuk kommt die alte
Grasmücke um ihren Kopf. — lUieiein, sci;
Wolfort, CurvuUdten, l, 35.
Man engt dem Kukuk viel Uebels nach, ao, dMi er,
berMgewachten, dlo YOgel frMie. die Ihn ernähren.
Dan.: naar gogcn er npfiidt of faglao, bliver fugleu
cpcdt af gdgen. (Prov. dam., 350.;
30 Ein französischer Kukuk singt besser als eine
deutsche Nachtigall.
Zur Verepottun^r der Fra&xoeen, welohe fbr« Ueber>
legenheit in Künaten und Wlasenschaften den Deut-
•ebeo fegenaber nbjnrednerlaeb. behavpteu. In dieeem
Sinne findet rieh dM Bpriehwort bei KrUrr (I3ij'>) an-
gewandt; „und glaube ieb nnn, daaa et den (kNlmnken
gefbeet ; ein frani^fischer Ouckttk aluge besaer ala eine
deotseho NacbtlgaU."
31 Ein Kukuk, der um Mittag viel achreit, ein
Storch der viel klanpert, und die wUden
Gänse, die sich sehen lassen, verkünden einen
warmen Frühling. — /^Mwj-.lifladkd/ka- und 4ur-
kimfUikAUnder lur 1S6«, Wim mi BrUHm.
107
1699
Eokuk
Kokuk
17(»
S
32 Ein Kukuk guckt dexa andern nach.
„Im P*rn»MO ««indt «Üe bloate Lcgiilen > die »ontt
aiobu audent wisseo fftr ^t Lauter Kael erklärt, die
nar potael ftrbcit ihan, tehen vnnd «chcclbeo. va« au«
der« fttrgevehreiben, wie ein Uuggack dem unaem nach
guckt. •♦ C2,«Amfl«»J», 2^9, 89.;
83 Ein Kokuk könnt wol für einen Sperber diifcb-
fliegen , wenn er sich nicht mit «einem eigen
G<»ang vcrriethe, — iimuch, 818, 54; Pftn. tl, 211.
34 Ein Kukuk echreit lange, ehe er ein Ei le^rt.
35 Ein Knknk and oin Zeia , singen nicht eine Weis\
36 Es sinct kein Kuktik oder Eul' wie ein Nach-
tig&jl. — llmitch , »5« . 9.
37 EL raupet (mfl) de Kukuk, »chnid Speck upp.
(WaUeck.) — l\rmaticii . 1 , IM , 17.
38 Gackuck bleibt allezeit in seinem gessog, wie
der Barfuflaer bei dem iatrang. — Gmier, in,*S:
Lehmann, fl, n^, 93.
Mkd,: Wui ■wie vil UAn den gnach lört , «In gttkgaken «r
do«h ülht YArkfcit. (Rtnuer.) (XtnfffrU , 44.;
üän.: Qtgm knkker aine «uigt otn d«n end er ganunel.
(Fr«9. dam., U».)
39 Herr Kukuk, seid ihr da? sprach die Krähe zam
Edelfftlken. — Eudan . 392.
40 Ist der Kukuk sonst auch BÜIJ, singt er zwi-
schen Mint und April.
In dor franiöBlachen Sohwclx: InttÄ Ma et Arri
tauita, ooTicou aclic te tL
41 Jeder meint, sein Kukuk siugo besser als des
andern NaahtigalL — Simroek, flOOS: Utintbero
Itt, 46: Körte. MIÄ; WiniMer , IX, 19; Brom, /, 8070.
ktUer (152l>)lil«ct6tnenbre«laacr Kr&ntor «•««&: „ü
ioder deockt wui, le Ookitk «ingo «ehincr &« »ne« An-
deta BAno NacLtigaJ ; ich gLiabe ombBt dMa ich raoht
ho, aoa ich m«lD0, meno Lebeosoart soo eine tu d«
boitOB. Dean bir Iioau Jaa mit ■an rl«l Sechen «u
«choAffon, dl« alloDthalbeii an obtohoillgen graat««»
Jf ntsen boa». "' (Vgl. auch JlolUi, Et«Uf'fttr, I, 127.)
MaU.: £lk moeutdatEOa koekoek fraaijor «infft« dan oeiii
andere nacbtlgiü. (UarreliomSe , /, 4S7,'',;
42 Kein Kukuk singt wie eine Nachtigall.
UAd.! Dott gonchei eano i«t nlcnden wert wan dflr mau
besxerf niht cagort. (Frtidank.) (Zingtrltt 44.Jf
43 Kukuk, Bäckerknecht, ei nan sage mir recht«
wie viel Jahr ich leben soll. — Eitdein^nv.
Besieht aich auf die Sage , daae dor Kukuk oin vor-
•aabetter Btoker aeh Ber deutnoho Volkaglaabe an die
prophotiache Gab« d«a Knkuks ist uralt. Schon Caipar
JJcisf^-rbncA (V, 17) apricht im Jahre 1221 mit EnUrÜatnii«
Ober den aobon damala allgemein geltenden Glanbon.
Ein Beitrag aue u^Uck^t Zuittei Ai/xrtini , Narrenhay^
Angaburg 1017: mEiu alt Weib firagte den Qnkuk,
wie lange tle nooh xn leben hatte; da fing der Vugel
an fttaftnal gncknk zu aIngen und die Frau YCTtnointo,
daaa aio aoob fUnf Jabro eu leben li^ttte, '^^ Auch im. aerbi-
•ohea Volksglauben nimmt der Kakuk eine bodeatendo
Stelle ein. Wie der aohwarao Eabe ein twheilvcrkan-
deador Vogel und der Solmetecber nnd YorkündiKcr
■ohw«T*en Unglücke, ebenso der Knkuk, Je nachdem
man dieaen am frtthen Morgen odor nach Sonoenunter-
gang hört. Der Kulrait dea aorbiacbon Volkiglaubcna
gehört tibrigoua an und für eich der Monachhoit und
der Thiotwolt uleichmOiifit^ en, wie Aohulichos auob im
altprouaaiaohim Volkaglaubon vorkommt, denn naoh der
" - - -^ reiblich kokuwisa)
verstorbenen Bruder ao viel
weint«, daaa ei in «inen Vogel verwandelt ward, der
eintönig «ein endloaea Wehklagen iu die Lnfl acbickt.
Ein« Serbin, welche einen Bruder verloren hat, bOrt
kelxum Mnkok ohne Thrfcnen; und der Auadruck ,,ioh
armer Kttktxk" lat eprichwOrtlich nntor den Serb«n.
(Vgl. Tk. Äimdr Au lerbLicA* Volk*Ut4 im t)tHi»cken
Mtutum, Lelpaig 1867, Nr. a5.; Aber niohl bloa bei
den SbtI' '- - -vVrn wio bei allen alaviachen Völkern
die Vf -i«6(} Vorebrang gcuiotaon, dor Sper-
ber V. J .<ül der Trauer galt; ao heaaaa dor
Kukuik iij<- iiuuu u^r Weiaaagong und durfte bei Todes-
atrafe niohl getodtet worden. Man nahm gewöhnlich
an, dau die8e«len der verwandten Veratorbonen öfter
in Kukuke Qborgehon. In miheniaoben Liedern Ut der
Knkuk ein Vogel der Trauer und VVeluuuth. Selir
h4alig atöaat man in aolchen auf eine Si^gti , wie ein
jungea MAdehen in cinon Knkuk vorwaudelt wird.
Vgl, darOber Wunbuth I, 21«, wo aolobo Lieder mil-
getbeüt w«rden. Zuweilen erscheint der Kukuk auch
ala ein Vogel der Liebe, ala den Vorboten tiefer Web-
math, die elu liobeglUhendea Uent «rfaaaen aotl. 2u
Litauen wird noch joUst, wio \Yurzh,v:h (a- a. O.) or-
BÜhlt, zu Bhron da« Kukuka ein Feit begangen. Am
dritten Tage naoh Oatem veraammclt Bich die Jugend
dea Ratue« nnd aingt veraohledenu Lieder, worauf der
Kuknkatanx (Oiagtiijr) folgt- Vgl. ferner, Naturge-
ftcbicfato wie Volkaaage, den Knkuk betroiTcnd: Mann-
harüt, Zeitackri/t für ^ytkcL, JU, 136, Ül n, »76;
aerbiaehau Kabel war der Kuknk (w«
ein Mftdehen, daa tun den verstorben
iQ Dr. C 9eki(-
Preem in der XahiiinHniu !=!.'•'.. H. .M>
4u.lfi.W,7.V
III, •/'.l un
der den Kiil. .. . _: . .. .-.. ..i,_
Ur'l Thi*r' und KrMUtrhvcJ* . Ü , Ü.
44 Kukuk — Dickbuk. — FrUchbier \ aw.
Df letzte Aoadmck aoU daa Echo »sf 4«b B«f daa
Kukuka «ein.
46 Kukuk, Koku, en Narre bist du.
Sohertapmcii der Kinder.
46 Kukuk noani Mai hclpt manch einen op de SiuL
\ Dan. .- Kukkuk rsaber ait egen Nana. (tVo9, «loa, , JGtj
47 Kuknk schreit nur korse Zeit.
Aach : aehmfiokt aar kurz« Zeit, tmil beajMit «ieh dana
auf dea ftllber in Wlttcnbetg untec dam Namea „Ko.
knk " gebrauten Biora , daa nicht lAiiger gut tu Uta-
keo geweaen »ein aoll, al« man dan 2r*a«fB Kakak
aohreleii hOrte. (ßtrmann, 1773.;
48 Kukuk, enid Speck up.
itoSwed«r ala Kaohahmaag daa KulcakmfiM, oder ala
abgekflnta Wirtliaehaftaragel, woaach dar iSpeck etM
im Frühling aufgaeeJuUttea werdas soll, wann der X»-
kuk XU rufen beginnt. — In Oberl»atflKrateli «idarsilk
der Volkaglaalw, dam Knknk aa^avralka. Wer daaa
Gugitior naohapottet , aagt man , bakomma dia Oagt« odar
Gngaachokn- (Baurnfforttm , I, 96.;
4Ö Kukuk über dem Stock, wann kriegt ich meinea
Brautrock; Kukuk überm Iliigel (Hüttel),
wann kriog* ich meinen Sterbekittel.
Dieae Frage richtet man in ThOringon aa deak aetde^
aalverktindendeo Vogel, die er doroh dia Said eeiw
Hufe beaaiwortet.
50 Kukuk und Nachtigall (Zeis) singen nicht Ein
Lied (Eine Weise ).
H{At.: Ben koekock en oen aiji xingfta iii«! 6tea vtia.
(Earrebomet, l, 427«.;
51 Kukuk vom lieawen (Uimmel), wie lange toll
ik leawen. (West f.) — Wurzbach II , 243.
Frage an den Kuknk ; ao oft er mit, ao vSal 4aki*
( Vgl. (»'riinm . MtjftA. , 3JS».>
Hoil,: Xoekoek oven. ho« lang aol Ik laraa. (äam^
bvmfc, I, 427 »>.;
5'2 Lief bald Ulscht te de Kokuk ne mi sainigeo.
(Stebenhürfi^^detu.J — Schtuter, 249.
53 Lob dich, Kukuk, mit deinem Gesang; man
hört am Geschrei wol , was du Ar ein ITogv!
bist — l*etrt, tl. 441.
54 Man muas den Kukuk lassen kuken | er hiliV
nicht besser gelernt, (ts. Uund i^ii «n4 8iQff«ik)
— Lehmann, 543. 79.
55 Schrei, Kukuk, wie ein Kukuk; was aber in
der Erde vergrahen, wirst du nicht herao»>
kukuken. CLitaumj
56 Schreit der Kukuk viel im Mai, klappert
Storch und zieht die wilde Gans ins ' _
so ist ein schöner Frühling yur Hand. — ffcm*
bera Vn, 19: Orakel, 33»,
57 Von einem Kukuk kann man nicht mehr v«t»
langen als: Kukuk t
58 Wann de Kukuk na dem haiwen Aprü) r&aj
alätt de Kogge up. (herlohn.J — F*
Ul, 185.
b^ Wei de kukuk tom Listen Mal raupen bor, haMt
Geld in der Taskc, dann hadd^ e*t ganse Jothr.
(iVctf.;
Hat der Landmaan im FrObjahr noch Geld , »q f«^
ea ihm wol auch im Übrigen Jahre nicht. (Vgl. Onmm,
Ufftfi. 300.) In Obcröatorreioh pflegt num daa Geld la
der Taacho beim ersten Kukuksrufo au achüttcla, «rail
man hofft , C4 werde aich K'dann venaehreo. (ßanm
yartfn , J, ll(]>; Uuit er vor einem, au geht ea, in» mtm
in ObcrOatcrreich moint^ daa Jahr hiauiareh laJil «taaB
vorwarta. Man aoll froher anoh, wann oaa Ifta da«
ernte mal rofen hOrte , «twa« untar daa VA
haben, in d«r Xalaang, da« briage Glaok. «Ilftrl
ihn daa erat« mal im Anawirta aokraioii, »o aoU
auf einen grünen Waaen atohen, maa eUrbt daaa
gasue Jahr aioht." (BMimptttttn, I, 9b f^.;
60 Wenn de Kokuk röpt, sau ig dat Speck
— Scbambach, U, 69.
Nach dem Tolkaglanben maas aber d4>r K.aJtalti^dai'
IkUi bii lom 14. Apcil ru mXco anfingfrn
Ol Weim der Gngger in Merze achreit,
Storch viel lüappert, und an die wilde
lijt'ach, so gita'^a ißraebe FrfietiAg.
Die Finnen sagen: „Der Kukuk btiag"! ^\a^
- - -aga.- 7a
npf
Jahtaiaatl , dta •ttbwall»« warm« l'i
nj
1701
Knkuk
Kukuk
1702
I
I
u
C2 WcDD der Gugg^ schreit, so bet er cn Broio.
— ' SulennciUiT , 138.
C3 Wenn dor Kukkuk anfenget lo räupon, let sek
das Sclionstürcn nich roÄr seien; wenn hc
nicli mär röpt, is et weer da. — Sckutnbiuh,
B« lange dor Kokuk raft, ist Amm Slebeugcsttrii (Ple-
j*d«ii) nicht BlchtbftT; geht ca »bot Kai, so hört dor
Kukuk anf cu rafon.
C4 Wenn der Kukuk Eier legt, mnss ein fremdes
Neat herhalten. — Simrock, 40m: EUriein.QU,
6& Wenn der Kukuk glcicli hundert Jahre singe,
«o kann er doch keinen andern Gesang, denn
Kukuk. — * Ikftri, W, 636.
66 Wenn der Kukuk (lange) nach Johanni schreit,
prophezeit er theuro Zeit. — flair. Ilamkaiitnder*
67 Wenn der Kukuk nach Johanni singt, einen
nassen Herhat er hringt. — üchmiu. /.iTa.ai,
Reuubi^Q Vlli. 14».
In Kimiii behauptet man : Wio irkl Totfe n%oh Jobanni
dor Kakuk tchreit, 90 tIoI Tage nach Micbaelii komme
keine JCalte. (Keinxherg VIII, 149.;
G8 Wenn der Kukuk raupt tor rechten Tit, raupt
he veriien Dago vor Sunt Vit.
Die Veuotier lageit: Am 8. dai Aptil> d» enli dor
Kukuk kommen. Kommt er am ^. nicht, lo ist er todt
oder gefangen. Und komiat er uui 10. nicht, au Jet er
gefaagvn Im Zatiu; und kummt or »m 'iO, ntclit, ao lit
er gefangen Im Korn ; und kommt er am 3u, nicht , eo
ue ihn der Hirt mit Tolenla. (Rtina^trg ritf, iSl.;
63 Wenn der Kukuk roppet, dann kann man dat
fleisch rauch üten, eher dögt et nicht. (Satm-
taad.j
70 Wenn der Kukuk ruft im Wald, dann regt sich
jung und alt.
Mit dorn Loben der Natnr igt auch du Ophc''' <».i..K".i
orwaoht. Die Beigama«kt)a nageu : SolttUd
ruft, UbonJl Pedro lü , d. h. der Arbeiter t
Ubendl Anstelluuii. Dia 8ioilier: Wenn m«? «'hrLuic
«ingt, kann, wer eioen aohlechten Petron ( Herrn ) hat,
iim wechtolu. (Htintbtrg Vllt, '<i'X)
71 Wenn dor Kukuk Rtdiweigt, beginnt die Lerche.
W«un die IJchwItxer »af'hörftu, reden die Ycnt&n.
digou.
UoiL: Ale de koekoek swljgt , boort mon den loenwerik.
72 Wenn der Kukuk tausend Jahr alt würde, so
lernt er doch nichts anders denn Kukuk. —
l.rhvmHn . i», 18.
73 Wenn der Kukuk zu den Häusern fliegt, wenn
die Brtindelen oder Eothschwänzchcn herum-
fliegen, die Speiern niedrig fliegen, wird sclilcch-
tes Wetter. (TtroLj — neüubtrg vuj, w.
74 Wenn die Kuknk im März viel schreien, kann
man sicJi auf einen nahen Frühling freuen.
( f)<T kleine pfdlsiMch* Gftchichlikalendfr für IHiJ
75 Wenn Kukuk und Esel singen, muss die Nach»
tigall schweigen.
lidn. Grtgon bolder raeere af eeelets end nattorgelont
•ang. fiVof. dam,, 2«>JI
i^ Wer lobt des Kuknks singen und der Schne-
cken Springen, der baren Tanz and der
Bettler sehren; von dem hdsst ea in ollen
Ehren, dasi er nie hört' der Nachtigall Sin-
gen, nie sah des Leo|)arden Springen, noch
welschen Tanis and kaufleut essen, oder hat
aUon Sinn terjgosaeo. — Bistitw. sei.
Wird der Kokuk noch alt, er aehreii immer
dasselbe Lied im Wnld.
'7S A wird og nicht hiereu a Kukuk singen. —
Comolcke . i».
*79 Da hont da Kukuks Dank ^ ■ ^ '"•" ^fv. s.
Well die }nngcn Kakak^ u toU
len. Man kuun aaa JeUi beu,,
dae» der Kukuk bloe V(»d LlJ•ulkl^u lutil.
*S0 Da ist der Kukuk tlrinnen.
^,. .M,.* m*ci .,. \r,„. 1,,., ,•-,. u>nd«rn, wenn oine
8ei VgL WoITm I*il.
$<:>. ■
•81 Da uiurhie man agcü Uca KnKuJci werden. —
* 82 Da soll mich der Kukuk holen.
Bo ecbAll ml do Kukuk halen. (Lmtrfmktra, /f , 316.J
Kukuk gvhurt zu den Wörtern, dia wio Donner, Oder
(«. d.) u. e. w. als Glimpfformcn gebraucht werden,
um oiuou (jegeoitend an bexeiohneu , den man gerndesu
wie üott, •lo«ai, Teufel a, ■. w. nJcbt nennen will,
wenn man uchMu Ausrnfen, Vorwandernngon, Botbeue'
rangen und VerwUrtBchungou äuiecrt. Unter Kakak
wird der Teufel ^omelnt. ,.äawol im alten Volk«-
glanben, ale auch im Volkeliede ipielt der Kukok, üutx.
ganoh, Oaacb, namentlich als wahreagonder Vogel,
Zeitvogel und FrlkbUngebote oiue bodeuiende Bollo.
Brtt apatar wurde er ein tenflii^ohoa Tliier '-'»'< '>'<^m-
felemitake oder der Teufel eolbst. So epu' h
Bedenaarteu ; I>a« woiii der Kukuk. Man m
kuks werden. Den hat der Kokuk hcrgobr.. i .
Dar Kukuk und Boin KUfier. (Grimm, JJy'- f
die letalere Itodonaart hat man auch dit.> ^ ^-
tendea: Der Teufel und eeln Anbang, der ivumh uu«!
seine Oroiemuttor. Im E'Ieati kommen nnch dee Pro*
feeeor a, Stöitr Znaammenatellung folgvnde Bedefor-
men ▼or, iu denen der Kukuk verkleidend auftritt:
PolaGapol I ToU rfUpeli! BtmOUpell I wollt, de w&nch
bin Gapbll Zucm Güpell f>eh min GLTel) Schick' ne
inm Oopel ! Hol di d*r •' r '• '/iiou Oaggert nia
Ouggcrl Zoem Guggukt i k! Du4B dich dar
Ghugguok hol'. (Vgl. l il, lAib, 1.) PoU
Guokauob. (Fitchart, ttm^^-n. ; erouintann. /K. 4(13,^
•83 Da sollt ihr den Kukuk kricgcn.
Ik>U.: Dat moit je de kookook. ( äarr«botnce , /, 427».;
•S-t Dan bat der Kukuk geholt.
* ß5 Das ist um des Kukuks su werden. — Fmch-
fckT', 2214.
*86 Das ist zum Kuknkt
FUr: Her Teufel hat'« ^oboU. fV^l. i/onlnmuM, JH$
44tutachen VoVu/tatt, UerTohn |85S , //, 173.)
* B7 Das mag der Kiümk glauben, idi nicht. —
Tkpiiirvm IhaUolantm . 43S ^.
•8B Das soll doch dem Guggicb en Ohi- abachlö,
Bedeniart für Zornauebranbo.
" *0 Da» soll euch der Kukuk lehren.
, UiilLi De kockock mag hol u dan leeren. (EixrrtVomity
I. 4»7».;
*90 Das weiss der Kukuk. ~ WuniMch U» Stf; Früch-
bifr ■, ttlJ,
Einer der mehr weil» und wissen kann alt ein g«-
Wuhnlicher Mensch.
*9l DasB dich der Kukuk gemacht I (Meunngtn.)
Auemf beim Milrathen der Arbeit.
♦92 Dat di de Kukuk l
Diihnert. 3€l '*.
VcrwUnBcbnngtfijrmol.
•93 Dat wcre de Kukuk. — l>«i*jHTi. 36l^
Antraf bei Verwunderung « Verdnus, oder am mi
eagen , daae man einen begegneten Widerstand »chon
überwinden werde.
* 94 Dem Kokuk ein Ohr abschwatzen. — Kirehhofer, tn.
*Ö5 Dem werd de Kukuk ön a Pelz (oder: ön e
wollen Strömp ) schicten. — FHtcbbitr *, 3ue.
Wenn jemand die Winlierklolder su lange in den Son»
mer hineintragt.
•5?6 Der tJuga ist los. (OiNeniAlerreich.)
Dor Ktikuk iat lo». IfQr ; det Tettfel Ja! loi. £■ gebt
echlimm her.
•97 Der Kukuk plagt, dich.
•98 Der Kukuk soll den Teufel holen.
B«ü.; Laat de donder or tweo maken. (Bturtbomif,
il. 143 »J
*93 Der Kukuk und sein Küster. — t'ueiei«, V».
•100 Der Kukuk unter Nachtigallen. ^^ Kone.uu,
Itratm, t, 30«.
*101 Der mcmminger { ulmer) Kukuk.
Der Feldwart meldete einet dem betreffenden BOr-
gemuMstur, daia lich im Gomuindefetde ein Gugger
(Kokiik» aufhält«, von dem su befurobiea eei, daie er
aUee Kum lertrti^te. Da beachloa» der wohlwoiae Bath,
da»t vier M&nnar mit einer Bahre in den Acker gingen
tun den Gngger harauaautragan. (Auerintck.)
* 102 Des Knkuks Dank davon haben. — ür^m. tt, bH.
Loi.i £and«m mihi gratiaia rcfen, nt cncnltia cnrrucae.
JküeUim, Kl.J
* 103 Dn lohnst mir , wie dor Guckug der Grasamü-
ckon. — Lehmann. H. 73. 97.
•104 Du vrr?''^'* ""=* "^ Gukok vo dar Sache. (Kreu
Lande*!' rivi
* lOö Ei, dci :-„. — Ffy9dMner^,2%\t,
* lu6 Ei, zum Kuknk« — £i««<«in . a«!.
* 107 Einen Kukok schieasen.
Wol 1a dem Binne: nicht da« JKldeaien, wae man
t«hl««i«f» wiU, al«o seitien jfiweck verfehlen. Der Ku
107'
Ol
1703
Eiikiik
Eakaksei — EtUtunel
knk l«t kAUl G«g«iiilaild d«r Jt|[df di« Tötitang daucl-
ben ward« bei eliuelBm VAtkem «ogar »treng bectraft.
f,Det sosduvoB TB^ward TefdnMwn rud b«i «o eui«ii
Kokttk gMlio«Ma.>* flT. ^<tc*«. /F, LIX. 3.J
*I08 Einen zum Kokuk machen.
„So wird ÖB nieh d^ch sor MwUeben und bui mir
eiueu Kokuk toichtn.»' (Ayrr , Jl^ iSlS, MJ
* 109 Er gleicht dem KiiJcuk, er kann nicht mit leerem
}5jAigen singen.
mu.: UU tlAcbt im ko«ko«k. Vi] kan mit geeos l«dig«
mamJif zioffto. (Hambomi«, /« 4S7^.;
•110 Er bat oen Kiikak schon oft geiiört. — fire*-
hofgr , 379.
*111 Er h&i einen Gucknk verzogen. — UtOtemm,
ni*\mia, n, 11*».
*112 Er kommt in dea Knknks Kok. (HtA^,) ^ Sehmix*,
11, m,
*113 Er wird den Kukuk nicht mehr singen (mfen,
schreien) hOren. — Körte, uu.
K«la«0 iTflLiaiiti; uifiLr nrle^ben. In OaUTietlaud : D«
uU d« Kaknk n* • d. (Arm, 743.; In P«-
d«Tboni: M«i hütt . uit mA rLiUpoi. (Unne-
ntch, I.Ha,7 > I» ri'er Sacbieii: B wil de
iUkak urnni ' Frommann. V, 3}6, U8^
FBr Ponravr
Ä>H.: HIJ «Ol u ..__.„ _et boroa »Ingeo. (Marrt-
tomte. /, «Ji^y
*U4 E« ist dem Kukak nicht zu trauen.
•115 Es i^t ein rechter Knkuk, — FrUchbier^.mn.
Aach «In riebititf«r, trealoft«r Euktik. DerKokokaU
lr*ulofl«r «iatu. lu der »obwais belstt eiu ungebetenar
S(«beotiubler Oagtcb. (HtaUtr, I, 493J
*116 Es ist ein undankbarer Kokuk. — TenseV» Mvra-
ttMk« Inierrtditny . l£»0, S, Ml; rritchbter^ »19.
„War darob (JndaiÜLbarkeit ticb an Woblthitom
varrtmUgt, wird ein undankbarer Kakok gsnannt> Die
Unaeba dentan orklArt dar 8a«lige Orjpbjus in iciaer
Grabiobrift d«t Kukuk».'' (itffCter, 140>>.; Man rer-
leujodnt d«n Kokak durch die Bahauptung, er tx«»mey
•ohald er herangowacbfl«'ii »«1, dJo V6gel« die ibn ar-
nabrt. In OberrjiUTreicb f<taat>t man logar Ton ibm,
daai er Vogeloier raubo and üo auatrinke, and sagt da*
her, er bOre tu »obreion aof, „wenn d' VOgl i' Lög'n
bangant", wall er da ketne £ier mehr bekomme. Man
geht lo weit rn behaupten, er eei uar da« ereie Jabr
«In OiigltaaT, dann werde er ein Taubeniteatel (Ha-
blobt). (Baumgarlen, /, 96.;
•117 Eß istheat, als ob der Kukuk los wäre. —
Früchbier ', 2224.
•118 Geh zum Kukuk! — liraun, II. in.
•119 Gugffu, en Narr bist du. — Toblfr.iiS.
äoner«0praoh der Knaben in fi^letn am Bbein.
•120 Hai mi de Kuktik. — Kern. ue.
* 121 Hat ihn der Kukuk Bchou wieder da? — fritcii'
•122 Hol dich der Kukuk! — Fruchbitr*,mi; Wun-
hoch U, 243.
Aneb aligemein: Hol» der Kukuk I In der Scbwei«
lagt man aaoh: Hola der Bawiii Holi der Beibeirechf
Hol diob der lUbbttuseli äcUiesi dl ob dor ScbnippI
(Sulermtitttr, 'iS.)
•123 Hol ihn der Kukuk und sein Küster.
„ Der Wiedehopf iet doe Kukuks Quartiermacher, und
weil er aeine Btinune, die der des Knkxilu Ähnlich,
fraber im Jaiiro bdren lojat und jenen gleichBom T«r*
kundigt, ici haisit er im Munde dee Volks Koknka
Kaster." (Vi(K!r Land und ifccr, Stattgart 1660, B. 707 <:.)
* 124 Ich möcht' ihn zum Kuknk wünschen. — Fmch-
bitr^, 2386.
•125 Ich will nicht der Kukuk sein, der immer sei-
nen Namen ruft.
X.ai..' NemihiSuffenaflOBfleiö. (Vntro.) (Binder II ,2Wi,j
•126 In des Kukuks Namen. — Fmchhier'^.sni.
•127 Kukuk, Brebukl Kukuk, Eierdef. — Kein. 744,
Ho rufen ;dic Knaben iu Oetfriosland licim Anblick
eiuei Kukukt, von dem laaa engt, er trink« andern
Vogetu die Eier aue.
•128 Kukuks Dank haben. — FHschMur*, 2228,
"129 Ma moint, 'r hab *m Gug^fng da Uintera aus-
gesupft. fObertchfraben.J — Birtinger, 795.
D. fa. «o mager Ist er.
•130 Vom Kukuk träumen,
•131 Wie der Kukuk mit zugebundenen Äugen fand
sie ihren Mann.
Bezieht lich auf den in I^itanen am dritten Tage nach
Oatem vtattfindendou Kukukatana, deaaen Weaent-
Hohea darin beetebt, da«« man da* Bcbömte Müdolien
anawäliU und ilun die Aageu rerbindat, worauf die
ftbxjga G«aeUidiAft aiMa Kviia am
J
Ibm dia JttMÜBgtj; 5«dar
ai&at; KakäS^Kfinigin, Knka kalnx
Koka. D«n nun, welchem dsa BUdchen vor
dem wohl will, ncont e« beim üaBaen ; vnd M
•oklM Wei«« JUngUnge gewählt, nioiuBt «a i
bAranier and die Ge«*4blt«n aind dca Tag
■ainaTAnxer. (Tgl. Wur£i>acA J, 3t».)
PoH.! Jak knknlka a xawifaancml
•132 Wie der Eokok aeme Eier in mndere
legen,
KtünücaeL
*1 Das Kukuksei wohin legen.
Frmda Krlft« an aeinam Vortbiftil i
WtitUng: nDie Abeadseltniig vemeht« wmt
«CBan ihr JLnknkaai la die mit Müha geor
iwDtwvgttBg ru legen. " (Vgl. Seufforttr
vooi SS. Beipt. 1850 t U.)
•2 Ein Knkuksei in der Tasche tragen.
War diaa tbnt, deaaen I«lebe«1>e««rbiiBgwB MÜmW^
widantalilicli Min « ^^^ der VolkagLaulM **Gh eas 4m
Kiünikalkdar bebaaptet. (Vgl. Momlamu, Pfi ififi^a
roat$f«$tt, laatlohn ISM, /i, VH*.)
•3 Einem ein Euknksei m& Keat legen« — Fm^
Kokuksfeder.
•Eine Kukakafeder in der Tasche tTagea. la^u-
knkaai 9.)
Kaknksffeaas«.
*£b ist das alt Guckguckge^ng. — Lthmamm, itr.
Immer diaaelbe Sache in deraalben Weäa«,
Lied.
IIoU..' Het ta koekook 6änen aaag. (B^rr^bomM , f» 01^
Kukukeknecht.
Kukuksknccht , sag^ mir recht, wie lang ick
leben soll ohne Mann und ohne Kind, obas
Kukoka Fingerring.
So traft man den Kukuk in ThQrüigva aa. Aaek
die kleinen 8«hulm&dohen , die dort ebenao sehr dwa
daa Orakel der Qinaeblnmo erforaohen , wi« Tiel C»-
der «io einat bekommen werden, richten JaaeVtafaaH
den Kaknk. (S. 4S.> (Gat*kttw, ÜHtertmkmtm, MtT.
S. 3Go^.;
KnJcukskükeii.
•En Kukuksküken met in^n Kaap krigen. —
Lyra, «0.
£ln Kind roo anderer Vaionohaft.
KülaPpelbam.
Üp «n'n Külappelbam, da wasaet sin L^e
keine Sommerstelke. — Sehambaeh , ii . ^tat.
Auf einem lohlechtan Apfelbanm wacheen keine galM
Aepfel. „Der KAlappelb&m'S bemerkt ScAamt^mdk. „U«-
fert Bur Kfilappeln , eine geringe Sorte rottaer AmrhX
Aber keine Sommeratieloben, die den beaaaia 8e«tn
boigezäblt werden. '* £8 sind alao damatttr «al dia
I^'rilGbte auTerodolter Bäome an Tarst*h«a , dl6 Ib Beaa-
deuticben Holaipfol, i& Scbleeiaa Samappal gaaMot
worden.
Killken.
Külk'n ' in d' Kinn hat 'n krüsen Sinn, Kölk^
in de Backen hat 'n Schelm in 'n Nsci-'n.
{AitmarkJ —^ Dannnl. 279.
') Grübchen in der Wange oder im Kinn, VarkJ«>
netnngaform von KuJ, daa Jede Vertieftuig bcnlflaal«
Grübe, Grab, Loch« s. B. MoMkais=BUff|^b«.
Kultur.
Kultur hat ihn noch nicht beleckt.
SpriobwörtUcb ans Gvttitt't Fnunt (l), «o Vajikiie
aftgt: „Auch die Cultiir, die alle Welt bele<tkl bei nf
den Teufel eich eratreckt. " (Beckmann , a%)
Künt.
•He is noch sehr küm. — BaimeTt, »$o»,
Sobwaob an Lebanakriften. Von einem, Am Mi
einer aobworan KraaUieit an geneaen Mifkbgl.
Kümmel.
1 De Kam is manni (mancher) en sin Yerdarf.
2 Wenn de Kam is an sin Mann, ia de Yentalid
in de }Cann\ (Beniabutg.)
•3 Einem den Kümmel gehörig einreiben« — Ugn^
*4 Ich hab^ ihm den Kümmel gerieben. (S. Uibn^
— TendUm , 4 A4,
DoE Text, die Leriten goleaen.
•5 Kümmel spalten.
i
1705 Kümmelspalter — Kammer
Kummerlaus — Kümmern
1706
i
KümmeUpAlter.
•l Em mess nit c Kimacbpälder sen. — Sdiuner. sis.
•2 Er ist ein Kümmelapalter. — Eüeiein, 402: ßraiw,
/. 3075.
Dm grfcchiicho Work, wdlchfiB einen Kragftisbalx,
«iaea Kniofcor betoicLnet, ron dam Flularch im Sifm-
no$ion tagt, dMa er «in KümmcLkorn iptüt«, am «ifio
HAlfte davon ■pftrnii lu kOnnen, iat in saiaer Uebvr-
■eUtuif and B^dontang aach der deutich«n 8pr»obe
•Jfen. D»aa ein Menioh dor Art, wie ihn der Grieche
an» eben beaobriebon hat, -wird im Bi^tichen im ffe»
mainen Laboa .^KdiDmiebipiUcer** sooAunt. ,,KQ]iuiuoii**
»Ird dort für Ktmunol geietet. Obgleich aloh „Küm^
melipalter" wednr in den Wörtorbachern nnd Scbrift-
werkou uuaarer äpraob« noch in der aUgemeinen Um-
gaagiapracbo findet ^ »o Terdient dochdleeoe Wort In
diese und Jene gewiH Aofhahme. weil ei so treffend
beteictiaet. (AUffemtine SchulatUung , I)armit»dt i03ü,
Abth. I, Nr, 76J (S. FurKklemnier,) £e wird aber
anch Linteuepalter von einem Wortklauber gebrauebt.
{8. Küiamiobnüpfer.)
Lüt.: Cunjiai ■ectnr. — Fioo« dividere, (FaitUui , bi:
Bxndifr r, W»; //, 1137.)
Kümmeltllrke.
*Er iet ein Küraoieltürkc. — Braunol, iQii.
K&mmQlttXrkel.
*AuÄ der (oder: in die) Kürameltiirlcei,
So b«l«it in der ätudentenipracbedlo Umgegend von
Heidelberg.
Ktunmer.
1 All Kummer is Wenst. (Eukntddt.) — R§imkUun
von 0. fitagau in der NationalggUunQ (Berlin 196S).
Gonrobnheit macht allei leicht,
2 Alten Kummer soll man nicht wieder aufwecken.
JJ0H.I Lad din forgangne fortraod ei forrolde dig en nv'
(Frot.äan., 1»7.)
3 Besser daheim kammer leiden, denn mit bÖBen
nachbarn gesellschaft haben. — H^itch, m< 19:
Petri , It, U.
4 Der Kummer achwindet, wenn er keine Nah-
rung findet
LAt..' Dolor dooroiolt, nblj<mo er«to*t, non h^bci. (Pki-
tippt, I. IMJ
5 Du rnnsit deinen Kummer mit Zebibo mischen.
— BuTckhardt. TS.
Deine Traurigkeit muwt du in Vergntlgangen ertr&Q.
km. Zebibo itt eine aaaaerordentlich bsrauiohendo
Hiiohung von Hanfblfiten , Opinm und Honig, wel-
che von den untern VolktkluMn genoeaea wird. In
Uadjohu raucht man Hanfblateu mit Bovinen (Zehib
genannt) and Tabaok vermlecbt, daher wahzaobeialioh
der Name.
6 Du rnnsit keinen Kammer haben, dags der
Schnee brennt.
7 Du musst keinen Kummer haben für alte lloBen,
es gibt alle Tage neue.
8 Ein Kummer geteilt »ich zum andern.
Aneh Ülyrifoh IUi»4ht>r9 If, 93.
g^an.: (In agnvio oona«ntldo, otro venido. (B^in 1^ SHO.;
9 Gerechter Kummer nährt. (Schltm.)
10 Uftb nid Chummer für 'ne« Paar alt Schuh, es
gid sie ¥0 aelber. (Luuth.j
out dem, der ticb am Unnütbigaa kOmiBMt.
11 Heimlicher Kummer thut weh.
Ddn, : Lönllg «org er tung ut b»re. (Prt>0. 1I4«. , 520.;
tat.: Qnod iegitnr, m^oi creditor •••• malont. (Mar'
13 Oundert Stunden Kummer bezahlen keinen Hei«
1er Schulden« — Eüddn.iOi}; Simiw^. 60Gi; Braun,
!, 5076.
Frt.: Cent henree de ehagrin o« pijefit pai OttO d# datlM,
(Eittin*, 409; CaMtr, 386; Bokn J, 10.)
lt.: All' unor chl in«nca d*an monumto, non lo riparAin
anni oento. (BoAn J , 6^.;
13 Jeder Kummer ist ein Steio fürs Uers.
fy«. ; n a*7 a gadre de ehagriaf rmieonualilee. (C^thf^^ tu.)
14 Kein Kammer zahlt Schulden.
lo Kummer geht über Honeer. — rkeirmaiw. 4«.
16 Kummer kommt, um sich mit Kammer zu an-
terhllteo. — RvrcUuxrdt, 193.
Waaa «Ib DnglafthlifthT deo andern LrOetvn will.
17 Kummer macht alt vor den Jahren.
18 Kummer und Elend kommen behend.
19 Kummer n- ' c i i.,f ^ijjj selten bcisammeo.
20 Kummer 'kliche Liebe machen bald
ein alt ^ ......
21 Kummer vertreibt Schlammer.
32 Kummer verzehrt die Leute.
Jban.: Dan lafluer ei leage lom ongoit bidor. (Frot.
dan, . 390.)
23 LasB ihn allein mit seinem Kummer; er hat
eine genommen, so alt wie seine Matter. —
Bttrckhardl. l&O.
£r bat aein Ungiack verdient, warum liciratbet er
eine eo alte Fniii, aus welcher Verbiadung er eich im
voraaa kein grotiea Glttck weiasagen durfte.
34 Tritt der Kummer ins Haus, üiep^ dio Liebe
zum Fenster hinaas. — Stmrccii. 6u66; Kürte, aeie.
tiaal, 1033. Braun,!, S077.
25 Wag der Kummer gebleicht, macht auch afri*
kaniflche Sonne nicht schwär/.
26 Wen Pater Kummer nimmt ins Gebet, der lernt,
was man im Glück nicht versteht
27 Wer Kummer hat, der geht nicht in den Kreia
der Lacher.
iVr.: Uu cberoha Im tleott, «( mol j« Um ÖrlK. (Ca*
futr. 87.;
•28 Da kummer mag a sich unter der Kniekehle
zubinden. — Gtniv>lcke , sm ; iliAiiunm , m , IVnn-
hold, 4».
*'id Den Kammer lass' ich mir vergehen.
„Kr laaae aiah dieaoa Kummer Teraabea.** (KiUtr,
164 ^K)
* 30 Du musst kei Kummer ha ^ a« de Scliiie bräont.
— Sufermeitter , 21.
*31 Hab kei Kummer für olt Schue, für olt Hose,
*a git all Tag. — SiütrmtiMier , 11.
Kommerlaus.
•Die Kummer-Loise warnen (iwerden ihn) wuil
noch a mohl bei&sen. — Bohinnon, .tiT.
Xünunerleuie.
Kmimerleute haben'a nicht gut, cä-WmJ
Porionen , die lich tun Dinge kümmern , die ale niohti
äugelten.
KfSunmmrUxkg.
•KiimmerlingQ sohmeltzcn. — tt^bttrQer, UerijHMttÜta,
I. icw.
Kammer Ifitdnn.
KlLmm^m.
1 Es kümmert mich nicht, was Hins und Kunz
dazu sagen werden.
Fr».: Je me toDcie peu du qu'on dira-t'on.
3 £• kümmert sich mancher um dies ond das und
weiss nic^t wo«.
ätand an oipem ilauec um d»s Jahr 1000. (Brtti,
ErtäMer, I, 379.)
3 Mancher kümmert sich umb ein andern mehr
dann nmb sich selbsten.
MSkm.7 Co all do koho, jen kdjri mne Aobh a brbet adj
oüf. (ÖHako9$iy , SJJ
X4ri^.- Aliena negotia curo neglectiipropriii. (Sutor, 164.)
fieim.f Co mi do kogo, gdy nmie b}ogo , gdy nöj grsbiet
oa.ly. (dtUikovtky , 53.; -^ Nie itaraj ei« o oudaa rseicay,
mioj rfccivj awoj« na ricc»y. (Lom^a, 93.;
4 Was kümmert es uns, wie das Brot im Auslande
schmeckt !
5 Was kümmert mich die Schneiderherberge, wenn
ich nicht Altgesell bin- (TtAhemiL) — Früch'
6i*r>,2247,
6 Was kümmert sich die Schildkröte um Fliegen.
81« kennen ihr ja doch wegen de« harten dclüldet
nicht IC baden.
7 Was kümmert^s den Mond^ wenn ihn die Hunde
anbellen.
8 Was kümmert B mich , was hinter meinem Rücken
passirt, tagte der Junge, als er Schlage kriegte.
— UamhUUt^T, \MA, im. 14, $. 84.
9 Wer sich nicht kümmert um Hund und Knecht,
der kümmert audi um sein Weib sich schlecht.
*10 £r kümmert sich, wie der Einsiedel um die
M&nse, da er weder Küs noch Brot hat. —
f^aelein, 1C3.
•11 He kümmert tick am un leggt Eier. r^Jimafi.;
— Konnrd. 376; hoekdmtueh bei FrUchbier^, S94«,
•19 loh Vm M— i.i/^h weniger dämm, als nm die
Fr .pf.
.''! • yperbeX, ttmea beaaicIiBas, d*M ttna
etwa« gar luchla angejw oder tierttkrak Vra dtn I*aetvr-
m^nleni, der«]» Sduntlindia wir aiolil aebtsit. Ob-
isssa
&
2j^I^^
1707
Knmmernig — Emide (der)
»)— KOnfHg^
ITW
A VttfWg— 1<>B IBM« «MM«
in dl« Ghnm qukn, M UmI lich doeh wi ■!■■■< «»>
doreb swa Zom od«r Aer^amiM lihmlMCtu
Fri..' J« ia'«o •omci« oonraa de mm viesx «mlten. (Lr-
mitx , //, 130J — Js Ute Mmele de od« oof&m« d« Coliii-
Tsmpoo. (Ltmtast J/. JtJ
^ 11 mmgmlg'.
iiit reisest mü Kummemig^ einea Wag^n an
bliv to Hd« sine Perdc. — Mkmtn^igt*.
*) ZmitniinBogeg<ig«o »u: Komm danicbt, Caaeb«»-
Uaft «a Mgen: Atu d«iti«r Beiie wird aiehu.
1 KümmemUs ?erursacht Krankheit. — Ntri. ih *3*.
2 liummenusse sind eiDC schöne Wissenschaft.
(BretUiH,)
ZxL Nvagtoigeii imd Boroltenk
'3 Er ist wie die heilige Kämmemus. Ti'Vordbokmr».;
D. h. er k(lmiB«rt sieb um oltoi.
*Dic KammerBäuJc stützen. (StMe*.)
Sich mit dem Kopf» naebdenktieb »af den BUenbo-
Xiimin«rachAft.
In der Kammenichop schedt sik de Frondschop.
(Huren,)
Konunet.
1 Das Kommet ersetzt den Hafer nicht.
Ei Ut ebenso irrig, wenn mui meint, d«ii HAitr
dareh dio poitudie «^rifitien. su kdnnaii.
itöAm.r Vchorn t&hneaoslla. (C^lakiimiky ^7dl.)
2 In aiü kuriia atro.
Hauer i'Kuj') mr «iaa latctoiicber Csitof ewtoni
du dt.
•3 Auf dem Kummte reiten.
K ftSRIH \ *^t"* ^ pfay.
•Er ist CID Kümmichnüpfer. — SutenmUter , ei.
Wird in dot ächwcU in dem Sinuc wi« Kütajiicl«p«il«t
( ■. d. ) gebraucht; oud ^utei-met»Ur bst (lu a. O.)
uocb oino Anuih] Auidrücke bi^IgefQgt, dl« im Volki-
rnujiJo der Scbweic Qblloh sind, um kommclspiüterlfcba
irupi:iiii((keit 8U be:iC(!icho(jru Afüu nennt dort einen aol-
i\\i^\\ M«<n«chcu &ucli : on Uatzouklininier, eo Blatxg«>r-
«l>Alur« on Gitwunu, «n üüchnngel , an Gitkratte^ eu
(fi/ii-itfcr, on Gitwuat» e Giitbung, on HAlsigscbober,
HiujdLi«ürtor, < u Kr:»iiKli, itn LaögenQochtei , Xig^cl,
cnSchimIti, 'Mer,Sehviilbelhöl*li-
«palter. V^ sagt man in demsel-
ben äinne: ^ t, an mggi Scheri,
a reobti Zan^jo«
KumpaxL.
1 Ffftgfo meinen KampaOf ob ich ein Dieb bin!
2 Kumpane kOniicn nicht zeugen. — Craf^ 456, 49«.
Von den Ei^enscbaflen eines unverwortlichen Zeugen.
Sowenig wie der K]Ig€r(s. d. 7) felbet ZenKe sein kann,
ebenso wenig können es diu, wciclic rnit ihnen Gater-
gcmoinsohafl haben, wie der Karopan, weil er dem
Wesen nacl» ebenfalls Partei iit. ( ö. Frau ti2, Tri
Q. 4'Jli Gast B'i 11. 101. Geburt lü und Jmtti li n. <;2.)
In Hamburg: Knmiiano moghou nicbt tugbeu. (Lup-
ffHberg, 174, 21 J
a Mit einem guten Kumpan ist gut wandern.
Kiimpe.
Leichte ktimptn ', leichte Lumpen. — Petn,il,43i,
') Der Kampe =:Genoss, Gesell, Gesellschafter, daa
deutsche Wort für Kumpan. Kin lastiger Kumpo, so-
viel wie lästige» Bruder. ( Vgl, Cainp«, Wb., If, 1CHS4.)
KumsgTtsclie.
*Sie wanicti (werden ihm) di» dicke Kümss
Gusciic will kloppen. — Gmmlckf. 913.
Kamst.
L Kumst S gepflanzt im Mai , ist werth ein EI
(Wi^lf.) — ttodtd. 95.
') Ktimst, Kommat, Kohl.
2 Sure Kommst schmeckt got, awer hei mot
schweinsoh afgemakt sön. — Fruchhier^. 2t48.
'8 Du half kein Kumst und kein SohnapH mehr.
Der Türke soblag dio Kassen von der Donau weg
und half da (obgleich sie 15— 20 J.ibra dienen) ketn
Kumst und kein Scünapi mehr." (ßir'jer- und BaudrH'
(round, Gumbttiuen, 10. Mkrx ldG5.)
Kund« tder). ,r ■, ,
1 Sietze niemand seine Kunden ab. — Lehmann,
/;, &66.73.
2 Wögen eines einzigen Kunden macht der Krä-
mer den Laden nicht auf. — Sihkchux, 154.
3 Wer sich nicht um Kunden bewirbt, hat kein
Glück.
*4 Das ist ein fauler Kunde*
In der HandetffwtiU doijeaige, Ton dem man tahvrer
Besabluug erbiilton kann.
*5 Dm ist ein schlinimer Kunde; er hatPisScriB
neRen and Zacker im Jlundo. —
7 —
*G Die Kunden und die Gäste. —
O. i. di« UeiRUscbea ond dto Fs
*7 E äs 6 wälimödig Koni. (^
£ln watiiwilli«er , galgelAoftiac,
■aigeadei Menseb.
* $ £r ist en Kunde. — Sutetmtitict , as.
A«eh: KflBdias. Bei StOarmaiM^r vo«
tdatet d«ia Ofarva hat, troflir dort ■«•
VolkaMund« nocb folgend« AnvdraeSE«
Er iaa • Dttateler, en Fino, Faul». Ku
Muckerli, MuggendUsscIer, TroebcbrOdtar , •■ %%
*9 Kr ist nicht Tor den rechten Ktmden
tloä.t H^ bad den regten koopman aan mU
(Sarrebomee , I, 436».;
*lü Es ist ein alter Kunde.
Holi,: Ret xijn al onde klaateo, die lAog •■■ dM «is-
kel waren. (Harrtbojnee , /» 410'>.;
*ll £t äs e gedonnert (oder: c gew4dderC) Kost
(SirbtuhÜTij.-micha.) — AVommurui, I^SJ.JS.
Kr i«fc aebr pfiffig.
«12 £t äa e gr^dig Kout, (SiA*mhürg^-mt)m,} ^ rnm-
masa. \\ S4, 40.
Bin gi4Uig«r Knnde , d.i. ein raabert iirfrij^w . di^
*13 Et aa cn örtlich KonL (S\tkMAmt^-mAt^ —
Frommonn , f. 14 « 34.
Sin sonderbarer Mii&aeb.
* 14 £t äs maschines (masohinenmässi^er) Koai, ($»^
bfnt>\\r>},-$d€h*.J — Fronimann , r, 3I.SI.
£r ist ttugawobnliab gross.
KuLikde (die>.
1 Ka iat nicht alles leere (eitle) Kunde, die vr.-y
aus armer Leute Munde.
*2 Sc is mi ganz üt de Kunde kftmeo« — l>«^
Ihre Gestalt Ist mir unkenntlich gewordea, Icii Itaaa
sie nicbt mobr.
Künden.
* Wer solta jni doch wegeren künden.
Tappitt» {%■%}**) but diese Kodenaftrl fSr di« Istatai^
sehe: Qui posium ab hou epulo abess#>
Ktindleute-
"Das sind mir schmucke Kundleute.
Kundmazm.
* 1 Ä is der rechte Kandmann. — G^nuHtM, lU: Ib-
bin^on , TOS.
Traue ihm nicht; es iat ein schlanor J^oe^s,
•2 Du biat mi 'n schönen Kuudmann. riHntMfk-t —
Darineil, 120.
Icooiscb: du bist mir der Becble.
Kundschaft.
1 Die Kuudschaflt verdient den Braten. — M^.
II, 135. llmisob, 4Ä1, 56.
2 Kundschafft ist halber Krieg. — Prtrt , 1/ . 4K
3 Kundachaflt macht freundscbafft , ireundschafl
macht küssen^ küssen macht kinder. — Cnm^
iU.60: Lehman», II, tu. 199, Simrork. iO^I . BrmL
/. 2097.
Lat.: Objocta movent seusns.
Sct^wetl.: Aflf flkSda wäxer kArlcek.
4 KimdtschttiTt thut (mucbt) v. -xn'- -
FiHHck, t, 88»; U. 1S3* u. m^ . L^. ,..,, _;;•. Lr»u:,
I, hi ; Scluitld , 114i * : Simrodt , CCMtd . Htnw, J, M^
Äör/'\ 3«20.
5 Kundtschaff t verderbt manchen manu. — tr^md,
II, 19«^*; Siinrock. Ö070. Lehmann. II. Jis . «.
6 Kundschaft ist kein Erbgut. — A'dri«,jfts; 5k»-
rtHh . 6ü68 . Gruf , 504 , 148 , Urnun , /, 20re.
•7 D* Kundsi:haft verschla. — iVe/p«-«, 154.
Die XundBchafl verlieren, den Credit, dengsiea^
nien eiiibüsii'n.
Künftig.
1 Kiinitig mehr davon, schreibt Johaiinea
barth. TäAI«.;
Jofiannit Neubarthii förtfit$9Mer al»» tmd ntmtr JCS»
lender scbloas gewObDlicb mit der obigitu a4*r «Istf
ahntichOD Formel, (FiUchftm, ifrataufr £r»sij^^ UDft.
S. «86.; *
2 Was künfftig ist, das gehet nicht, wio wir iln
rechenpfenninge logen. — Ltteiora» ia, S.
1709
Kmiigandc — Ennst
Kaust
1710
1 KunigQuden (3. März) m&cht warm von nntcn.
iKrrutnach.) — Uaefult 15.
2 Wenn et Kunigunto früst, sau firuBt et verzig
Nächte.
Na ab viertig N&oht«! soll «• CriaraD, wo&n ob Koni*
gaode friert.
Kunltx.
r 'Es aind Manner von Kanitz. — Ik^^iti, 20.
• 80 hciMcn djB B«wohij<!r der Ortiobafl KoniU bol
Jan», nicht ßancrn , weil dor Ort ofmt ein« Stftdt ge-
weten ist.
Kunkel.
1 Mancher kan p^ar gliißltch ein kimkel anlegen,
hat aber kein glück, diesßlb abzuspinnen. —
Lehmann, 379. b%,
2 Was bilffta, dasB man die Kunckel anlegt vnd
nicht abspinnt (S. Ei t66.) — LMutomi, JO. «4;
Ei*ekin . ♦0* ; Simrvck , 0073.
3 Waa man an dio Kimkel gelegt bat» muss man
ftlich selber abflpinncn, -^ Euelnn . 4oa.
Fn.: Qui iiaito loa vorrei, lei p*io. (Oaal, Mi.)'
l^t.i Galo qacMl apiaiti {]>■( tibi Dtodom est. (Eint^m,
408,' Philipvi, /, 8«r Sefbold, US.)
Ung.: Ha kpritottad, odd im«g. (Oaat, MXt,)
4 Was nützt dor KuiJcel, die den Flacbs nicht sni
spinnen weiss.
5 Was nützt die Kunkel ohne Flachs?
Die Baiseu: Wer die Kunkel hat, eorge aocb ilir den
FlaohB. (AUsnanik VI.)
•6 Auf die GunkM goan. (OberSatfrmck.J
Mit dem 8jp»iiiBrad In and«?«? Bliuer; in SohleBlon:
nun Boekea, anmlLiobten gohaa.
*7 Die Gitnckel ist abgesponnen. — Lehmann, i7s, 7-
Um da« Knd« eines Si&xoa an hoaelabJien. (8-
Kado im.)
*8 Die Kunkel anlogen und nicht abspinnen.
•9 Ea ist nn die Kunkel gefallen,
Das Beallxthaia iil an die weibliche Lloi« gekommoa.
• 10 Nimm dich nur deiner Kunkel an.
F^M.t MAIO'toi de ta qaenoaillc. (Kräainyer , &1A\)
Kxuik^eftue.
*Mäch mer kein* Kankel«fas« *. (KAin.j ^ fir-
mmich, /. 479. 110.
0 Macb' mir nicht Flamen tot, tttuche niicb niohfc.
KCutkUaia.
I Das günckelein, so du angelegt, mustn selbs
abspinnen. — Gnitery f, 11. IJI*ni»ch,Mß. 19; Graf,
»98. 91; SaiUr, 219. Simrack , f.€71.
Denke vor der That daran, das» da Ihre Folgen trm*
gm. nraist.
•S Sein günckelin abspinnen. — Prwck, t, si».
ÄtUlflt.
1 A Konst at nian Bmat. CAmmm,) — Haupt, vni,
2 Aller Kunst Anfang ist geringe.
3 Als beste Kunst wird gerühmt ^ dasa man Ihnt,
[_ wie sich geziemt.
Joder aeineia Stande nnd Aller angemossto.
4 Alte Kunst nährt.
Düm.T Bedre er gsnnnel mad «fia« dine Liaadee akik.
end Iffho etodae ned BkULiDgen i baaaden efUr tmnk.
(fror, lian., :i3.>
5 Alte Kunst und alt Geld haben den Vomg in
der Welt
C An kannten tregt man nit «chwer. — Pranck.
t, l4»^;EterMt, /, »&,- /Wn', //. IT. Ä/i«Hfl. 1U3* . Uh-
mam. th 3S. &t; K6rU. 3fiS2. Prawn. /. 3if1K>.
„An Kunst md wefahelt Iregit nit «ob wer." (IL
ttaefa, II, XLVm, 1..'
7 Bei vielen Künsten wird man zum Narren. —
/Haiuf., fHI; Graf, 50J. 140.
i Bei vil kuMt int vil vnmOBa. — /'«»dt. /I. w«».
fV«n./l. 44.'. *<4«l#r.lCi.
Weiüc Zdii Schlekial 4«e Vi«lgwehlfni«a.
9 Besser ;ütc Kunst als neuer Bettelstab.
10 Brotlose Kunst« pind uirhi^ wprth, ob sif gleich
Ijocb der M. «.äs,
1 DftM ist di-^ ho<' einem Tha-
ler ' "ioi urey kan jnaohflD.
12 Dat ia ken Kunst, Bür to ward^n, aber wul, 6n
tO bliwC. (Sü<dfrdtthmiinehfn,)
Ge ist keine Kunst , Bauer an worden , aber wol, einer
jtD bleiben.
13 De Kunst stiggt immer höger, uns' Köster word
*n Kniger (Schenkwirth). — AVm, 338.
Vnn eoblcoht bes[>)di.<tGn Lehrnra ontlchat, die, um
ihren Leboosunterhalt «ii orvrcrbon , otuon andern liomf
wühlen oder »her als Mebenboruf batmiben.
H De Kunst stigt ümmer hogcr, ut en Paster ward
en Kroger, die Kunst ward ümmer Vinger,
ut en Doctor ward en IJchinner. — IHtTirn*-
»en. 335; Eichwatd, 1143-
Hansinacbrift in ÖchOnberg.
16 De Kunst wert balt betteln gin. (S(hhtJ —
Frommann, lll, 413. 517.
16 Der Kunst Feinde sind jeweilen Gimpel, G^nso
und Eulen. — tiMifi«. 403,
A.: L^arte non Iti maggior nenüoo dell^ Ignorante. ff^»
aaffUat IS.J
17 Der Kunst ist niemand gram, als der sie niobt
kann. — Lekrooan, 450, 16. iVüri, //. *9. ^Simrorlt, 6094.
18 Der Kunst kann kein grosser schirapff widcr-
fahrent denn wenn sie dem dienen muss, ders
nicht werth ist. — Petn, U, »9. Kme, 3M0.
id Der von der Kunst ist, beschemt den Meister
nicht. — sdiuttd,uso^,
20 Die arm kanst der ortzney stehet jaiKond jeder-
man frey, wiewohl mit grosser sind vnd
Echand, doch leidet mans vmher im landt.
tat.: Fingunt le iao4iooi, omnes : idiota« sacerdo«, Judaeas,
inDnaobu«, bistrio, rasor, atius , milas» mercator, ocrdu,
nutrix ot arator. (Loci camm., 113.J
21 Die beste kunst für dio schüss, weit hintan. —
Iknuch, 32«. &o.
22 Die beste Kunst ist all vmbanntt — Hemgeh,
U70. 19.
2;^ Die grosste Kunst, die mau im Sickel feigen
kann* — Sutor, 6ii.
24 Die gröBste Kunst ist, seine Kunst verborgen
können. — Oprt. I7S.
2& Die Kunst geht den Kreb^aug.
„Wie, «der wiel etwann die Kanal den Kreblgxkog
geben f SoU auch «nl da nnd dort ein sobwacber Stam>
per ilohon?" (Aiilrr, 1 Jl **.;
26 Die Kunst hat das beste Fischorgeschäft, sie
fischt weder zu Lande noch zu Wasser um-
sonst.
27 Die kunst hat keyn feind, dann ders nit kan.
^ Framk. I. 8T^; Eqmolff, 34«^; Grntn , I. 20.
.^Die Konat gar keinen f?ind tbnt hnn, dann nur aUoin
den, dera nleht kaun. -ly, /, 704 J
JVe^l.; Kerne kanet te -<> bet seif de, aIi ae nlei
le kennen. (Sarrthv . '\J
2ft Die Kunst ist lang, das Leben kurtx. — Pttri,
II, 19^; Gant. JOS«; Sitnmck , 6079. ßratm. l, 3<M3.
Pai- die Spanne Zelt ist de« scn Lernenden riel.
JIM..' Die ebtmst ist lang, das lebem cblain. (Ring^
(Zingn-tf, n6J
KnaL. Life ta «bort, art Is long. (Goal, 10&8J
Lot.: Ars longa, viu lircns, (Egtria, 16 i Oaal, 10S8;
Fiickerf 17, 89; FhtVppi , I. 39ti.;
ScAtoed,: Konsten &r LlÄg, men lif wet kort. (W*%Mett,4i',,)
— Konaten St wijdli, oeh baar lijten t^d. (<in»hb,in.)
Vn»,: Hosssn a* meiten^g, rOrid as 41ei. (Gaat, 105ä.;
29 Die Kunst je hat zu Feinden Unwissende. —
Eu*e\«\n , 4P3,
ao Die KmiE In der Kutten.
„iJie ' h haben jm selbe ein geraelnee
äpholiwiirt ({LMr>H»Liit. Die Koast eteoket 'lüleiu jln der
Knllen." iAtfnttn, L, 11«',J
31 Die Kunst steckt nicht im Kleide.
/.cur..' In reatlmontia non est sapientta mentis. (lUmder
//. liM; JV«»<<#r, »87.J
nv» rHo Kunst wilPs der ffninr naohmachen.
Kunst Voigt natnnr. , /, 4M».)
Kr* perOell natiu»m. , 49«>
Jü Ujlc h ' Kunst, sich eeii^CLr kennen. — Sim-
r<i im. f, »08«.
3^ f^f > 1 viorrehn Bettelleute.
.«(en »Uo viaUuri ran Jen tiedelnk.
■ if ' . '
Ldi ' • >«in.
2b liMCi >. lac
1711
Eutist
36 Ebrliebe Kanat bezahlt die Welt mit Danit.
Lat.: Artibn« hooflsti« nuUui in tirbe locus. noU» et»o1a-
monia Iftboram. (Jnt>tncU.) (Stybold , 39.)
Ein edel Kunst ist Feder lesen; -wer die brau-
eben kan, der nem ein Fachsschwantz für ein
Besen, die Welt vil» jetzt so han. — Pein,
ir, 174.
3S Ein balb Pfund ( Quentchen ) Kunst ist mehr
wcrth als ein Centner Gunst. — ParOmhkont 1734.
Abraham a üancta Clara in Mrrkt Wltu.
39 Ein kunat^ die man verborgen helt^ nimpt ab
vnd ist nicht nutz der weit.
Lat.: Condita decre«cit, uulgala loientiil ereielt. (Loci
comrti., lit)
40 Ein quentlin Kunst in einer guten sach wigt
mehr als ein Centner in einer bösen, — Petri,
n. 219.
41 Eine gute Kunst vnd gelehrte Hand passieret frey
durch alle Land. — Petri, u, 193 ; Henttch. 1804, 53.
42 Eine Kunst ist bald gelernt, wenn Lust das
Schulgeld zahlt.
Schwed.: Gilliars kpaatrn lürCB enart.
'43 Eine Kunst nährt besser als viel Künste.
Lai,T MnlU norii volp««« rerain echiaqs aaam maBimixi«
(SfybiUd, 315.;
44 Einer Kunst Meister nährt Weib und sieben
Kinder, Meister der sieben Künste nährt sich
selber nicht. — EUclein . 408.
45 Eines andern Kunst ist dem Neidischen ein
Dunst. — ' l'nrdmiakon . 62.
Macht ihm Aa({enichinen.
46 Es gehört Kunst zum Aepfelbraten. — Sauer, 3T6.
Das Kleinste will aeiue Handgriffe, wenn es gelifi*
gen »oll.
47 Eb hüfft kein kunst noch witz wider Gott. —
Pein, n. 25S.
4B Es ist ein kunst, auss der Notli ein tagend
machen. — /Vtn, //, asi; Lfhv\anii, II. 14t, 150.
49 Eb ist ein kunst, dass man einen Rauch riecht,
eh er aussbricht. — /.«^hmanh. söü, u.
50 Ea ist ein kunst, kün»tlich reden vnd schwei-
gen. — Franck. /. iss''.
51 Eb ist ein Kunst, wercklich liegen (lügen). —
Frandk. Ze\ttb^cU, CV*.
52 Es ist ein schlechte kunst einer lüg ein gcstalt
KU geben, — Frumfc. /« vsal^ ; Heniteh. mi, 41; Leh'
maim, 11. 142 » 153.
53 Efi ist eine böse Ennst, die Schlösser ohne
Schlüssel aufzuriegeln.
54 Es ist eine grosse Kunst, keine Kunst gebrau-
chen. — Winckitr. lif.29.
JIoU.: H«t is eene subtielA kunat, geemo ktinat t« gebmi-
ken- (Harrfbomee, /, 4f.&'*.;
55 Es ist eine grosse Kunst, lachen zur Gesell-
schaft, weinen zur Andacht, reden zurNotb-
wendigkeit, singen zur Trüstlichkeit, trinken
Kur Durstigkeit
In FtMchart't Geichieht$l!UUerung\AXi.iJBftA»TH^rtkQh Tolt^
«t&Ddigor: „Et iit ein groi» Intnst, lachen — trflat-
licbkeit, «chweigon £tin geduikeia, »chlalTen «ur ruh,
aofstohn snr Kshvyi, trinken aur duntUchkeit vnd au»>
■anfTon in ge»elligkeit « alM erlangt man die Laoer-
nlBChe iellgkeit. " (Älotttr, VIII, SSO.;
Ö6 Eb ist eine grosse Kunst, leben können, wenn
der Tod kommt. — H'mcW«-, XV. i.
noiL: Het ia oena kunit, |e leren, ale de dood komt.
(Harrebom^^, I, 467 M
57 Es ist eine grosse Kunst unter Narren gescheit
sein (bleiben).
ßoU.: Hot i> eene groote kunst, o« nanen te Toldoon.
(Harr«bomi«, I, 467 b,;
58 Es ist eine grössere Kunst, Geld behalten als
gewinnen. — Eüdeint 4ü3i.
BoU. : Het iit geene knnst , geld te winnen , maar I« b«-
waron, (Hambom^e, /» 4Sfi*.;
Lai.: Non mtnoT «st rirttit, quam quaerero parta taerl*
(EiteMn, 403.;
Schuftd.! Ingen mindre komt beh&tla, üa wtrfiva.
(Grubt, 398.;
59 Es ist eine Kunst, aus Ammth Keichthum zu
machen.
B<AL: Hei la oen« kunst, yia amosda tijkdo«m !• w*>
ven. {Sarrtbamit, t, ^^*^
ßO Es ist eine Knust, auß sieben böeea Tagen cbet
guten herauszufinden.
tlvil. : Het ia eene kun«t> tiit drie kw^en iiu fotd»
te kiesen. ( Ifarrtbomee , I, 4ST**.)
61 Eb ist eine Kunst, reidi zu werden. fJkmmiie'.]
63 Es ist eine Kunst über alle Künete , seine Ktntf
bergen können. — Einfalle , i9i , Simrock , sm.
JffoU.r De knnst is niet achter faoudende. (Bam/kgam.
/, 447».;
63 Eb ist eine Kunst, über sem Unglück ladMB.
Dax. ; Dot er kosst at lee ti«air det g%»mT «cu a«lT Bk.
(«o/m /, 361.;
64 Es ist ein© Kunst, wol verlihren köönea. -
Schttllä, 1133**.
Gj Es ist eine Kunst isu lanfen, ehe man gqßgi
wird.
HoU,: Het is e«ne kunst, tiij tijda te loopen. (Bmif
bomie, I, 4&7 ^^
66 Es ist eine Kunst , zn rechter Zeit Ja imd5«ii
zu sagen.
HolL: Het is eene kunat in tijda m ie mtggt^ (Ktrmi'
bom^e. I. 4&7K;
67 Es ist eine schlechte Kirnst, die ihren
hungern läast.
It,: Cattiva quell' arte, che non pa«^ &Titxir
(Patianflta , 18,;
68 Es ist gleiche kunst, Gelt ge^srinneu timI
ten können. — Lekmmmtt^, Ss.
Lat.: Kon minor cit virtni, qoom qnaeiiertt patt» tisB,
easui iuest illic^ hie erlt artia opna. (Otid.) (nHift^
tl, 39.;
69 Es ist kein kunst, bey gutem Wein wol lehc
vnd eim frommen Wetl^ oacfageben , mit etw?
guten Feder wol schreiben Tnd mit« gnUs
Flachs gut Garn treiben. — Grutrr.JJi^x.ld-
mann, 11. 319.28.
AI« QegenBats fü^t Fitcharl (Getck.) hinra : „Bm4k
bey eim schlimnien Wein anoh IHVlicIi ««i*, t*4 M
flimbUsenWeib leben uhneKelb.^' (Kl<ytt*r, rnt,P^
70 Es ist kein kunat, ein ding tadeln; nadttlB
theta, wer es könnte. — Franck. if,im*:Uk'
mann, II, lU, 183 . Saaer, 281 . Simrock, lOOM-
71 Es ist kein kunst, Ziegen in Malten l)dfB,
anss ledigem Beutel gelt zahlen ist ein kmtfl
— tfeniach, 1471, S; Pein, IJ, 368,
72 Es ist keine Kunst, den Kalender jcn nacte,
wenn*8 Jahr vorbei ist. fWend, Launtr^
73 Es ist keine Kunst, ein Bauer zu werdeo, li«
einer zu bleiben.
ffolt. : Het is geene kunst , om boer %9 wordAti , auf ^
boer to blijven. (Hambom^, f. 4>58'.;
74 Es ist keine Kunst, ein Kind , aber dem Küodi
einen Vater zu machen. — Fttctiart.
75 Es ist keine KuBst, eine Fliege tranken
76 Es ist keine Kumt, eine gute Sache su
nen, sondern eine böse. — Eijiimbart, vf,
PiUor. , n, 99. A', 87; Eiwlein , 89; Stmntrk, ttU*
Wenn hier nicht unter ,tbOier Sache** «ist i<
veritanden wird, deren Aasfahmng nur atft %
Soljwienwkcilen vcrbuDtl«n ist, aowie unter ottir
ten'' eine leicht ausfahrbare; so ist das
nur ein äat«, den nnrodliche Bachwadter cur
guDg ihrer Kunstgriffe im Munde fuhren.
77 Es ist keine Künste Geld zu gewinnen, absr
Geld gut zu verwenden und zu bewahico.
Moll.i Het is i^oeno kunst, geld te wisuea, uaartabf«»
ren. (ßcoT^bomie , I, 4Ä8».;
78 Es ist keine Kunst Geld zn haben , wenn mia^
grosse Lob gewonnen hat.
Lat.: An doo ca est, quae ad offeetiam oa«a rtai/L ff^
»cUr, 17, 90.;
79 Es ist keine Kunst, gut Bier zu trinken.
So sagte Luthttr wn MelaochlLon, vrelchar Ml Is
erstem Bette aasa vad weial«. . f^i^ kt
kranke Luther fort, „ich kann u ^ag^ ToAi*'
kämpfe gatei Henens sein, denn ,^ 0«tai ^
pfaugen von Gott u. s. w. '•
80 Es ist keine kunst mit frommen Leuten m^
gehen, sondern das ist kunst, liey lioMöUä'
ben können vnd doch nicht bOaa wetdOL "
Lehmann. SÖS. 43.
81 Es ist keine Kunst, seine Beino unter
fremden Tisch stellen. (Wen4. tmtso*^
f. Slff
%2 Et kt k«iQd Kumt unter Guten gut zu bleiben,
aber unter Bösen.
^än.: D«t «r «i kamt at om^KftM med f od« ^ raeo med
onde, og ei MItö ond. (Prop. dan. , SiSj
83 E« ist kerne Kunst zu Fuab gehen, wenn man
■ein Pferd am Zaum hält
Wer reich iat, hat gut Genagaamkett lu predigen.
&i Eb ist Kunst, vreon einer böss spiel hatt, dasi
er dabey lachen Icann. — lehmam , li ^ ii,
85 Es ist Kunst , zu rechter Zeit Ja eagexk. — IV(n,
u. an.
86 Es ift nicht grosse Kunst, zwej Bein vbers
Boss hezigen. — Petn , II. SU, Henitch, Sfia« 8«.
87 Es ist uit ein^ kleinere kunst gelt behalten,
als gelt gewinnen. — Franck, I, vi^ : Grum,
I. a : WiTiudi. H7l; Pf tri. H, 27S; Egifnolff. ZU^.
88 Es ist viel ein anders vmb ein geübte erfaren
kunst , als vmh ein gelesen, — Lttmaun,6Qi, n,
89 Für einen Heller Kunst in Gold gelmattf gibt
man mehr, als für einen Centner im Zwilch-
aack.
90 Für 6indu Scheffel Kunst einen liöffel Gunst^
ist scbleoht gemeaaen.
91 Gross Kunst iat nicht ohne viel Geftnnker.
Fn,.' Qui plu« &rt plus reiplaadit. (Ltutux, II, 306.;
JHi Gross« Knnat hasset man. — Sader, i76.> Atin.
//. 3tlO. Stmr^ck. 6083. Eitelnn. 40J; Braw. f. ÄO$T.
93 Grosse Kunst ist ein bos Ding^ wens vbel geret.
— /V»ri . II, SSO,
94 Grosse Kunst ohn gute Bitten iat ein rogeaal-
tzen gericht. — Frtn^ ir> MO. Maihmim, Nitilta,
XCIU*
Lat.: Qul profloil la aurÜbu» et deQoJt imnoribiu noopro-
&olt. icd daftclt. (tfutJmiu$, PottUla, XCIU *.j
frz. Vy de l'Art , qui en reiiOD n'e fDudameot ne pmr».
(LfrcHX, H, 8Sj
95 In seiner Kunst ist jedem zu glauben. — Euc-
L(U.: Artiflei tn eu« arte credendam ect. (Fwi^^ 19, 9S^
96 Je schwerer die Knust, je mehr Pfitscher. —
Brawn . I. 309« ; Mayer, U, M: Loktm^rl. I. 4lT.
97 Jede Kunst erfordert den gantzeu Menschen. -^
Mathtity. ^^,
'99 Jede Kunst gilt, wenn man ihrer bedarf.
Bfhm, : Kmidi wa^af hodf ee »rfmlumm, fdtimkotMky , US.;
Point, t Keäde auiee pre^dm ai« na kledy. oiAaiaptks/ , lli.)
99 Jede Kunst hat Geruth, sagte der Bauer und
kikmmte aich mit der Mistgabel. — Uaeftrt , 197.
100 Jede Kunst muss gelernt werden.
IFti.: ▲ loiil ia4tler et ecienee, il Ikat exeroUe. (Krittin-
i/tt, 1».;
101 Jvder muss seine Kunst zu Markte bringen.
102 Jeder aoll die Kunst treiben, die er gelernt,
Diu gehiff kann uur d«r Schiffer regiexen, Oitt '
n«r der JLrst in Heilkraft verwmndelo.
EMt^t Artaa quasa qaiaqu« a<<nt, ia bao ee escrceat.
(Ct^trQ.) (Phüipfi, /, i2.)
103 Jeder spricht am liebsten von seiner Kunst. ~-
BiM.: Elk genen sieh m«i sUne knael. (Btmrtbomit,
/, «7*».,)
<S«Ak»^(/.. H*rar talar giftma om tla «^ea tAfff. (GfMhb , S93.;
104 Keine Kunst hat beim Tode Gunst — Hrimi*'
kon. »OS.
Jeder ohae Attinahme auw Uun faJgsn*
105 Keine Kunst ist umaunst.
tLtU.: Geane koaet ottuoitet. (ffarrtki^md*, /, ttt^J
1Q6 Keinä Kunst ohne Dunst. — SprieKmörttrgttrim, 100.
Die Kumt kann «ahr wobl olme Oaaet beetehea; lie
wird Dar ron iLreo aaeeehMn JBngeni toaC der Aue-
UbbAf damit iMTigdh— , mto die grosee ICeage au uq-
echea.
107 Kerne Kungt sohwerer, als die Knust ber^^.
108 Kommt Kunst gegangen vor ein Haus, so bcisst't:
der Wirth iat nicht eu Haus.
109 Kunst adelt
loi • 6cieatl« aobUltat. {StfMd, UO.)
110 Kunst alweg bleibt rnd weret auoh^ dia glück
veracLwindet als der rauch.
La/. - An maae«, an dural , fartuaa raeeder« eotai. i'tedl
C4>mm*, 13.)
I>Birrioni SvaseswöaTsa-Luctxo«. IL
111 Kunst artet der Natur nftch, eireieht aber so
viel sie kann. — /Wn. i/, 488.
112 Kunst badarSf Glück und Glück beds^rff der
Kunst — /,e/imanii,450, 13.
C. Schulte bat la eioeja Yortrag. den ex im berliner
TonkUnatlerrereia Über ^iDie Musik io dea Sprlcbvor.
teni der Griecben , BOmer und D<?ui«übon" gehalten
hat, auob Spricbwdrter aneammdbircittrUt , die «ich anf
Xaaet im alltferaeiDeu beiiebett, Per Vortrag iat ab*
gednukt In der befliner Maiikioituag Eehc, l|fl*, Bei-
lage <u Kr, 1$,
I>äm.: Konst bebiiret Irkke, og Irkke kunst. ^flriM.
dan.. 367.;
iL: L'arte rrgge la fbrtnaa. (Fattagtia, 18.;
Schwifd. : KoDtt bebOfwer ly^cka, o«b Ifckaa ikOBii,
113 Kunst behelt keine gunst — U^««dt» un>, it.
114 Kunst bei vemunflfl jhr gunat gewinnt. — Ut-
niach. 1603, 5; UKmunn, m. M.
115 Kunst beschämt ihren Meister nicht.
Z)(in. : Hro ktmeten veed, ikal ei betktemme meftarea.
f/Vor, dan. , 3G7,;
SoU,: Da koael betcbaaint baren meeater niet. — Dieea»
de kuBit ia, beeobaaint lijaea meeeter niet. fffarrf-
bi^mft, /, 4&7^.;
116 Kunst besiegt Starke. — Gaat. 103«.
H.T Bnona La forxa , mfglfor l'ingegno. -^ Ij'aHe avaaea
la fOi«a. fOaal, AOM)
ünif.T Abo] aem «1^*« «»^t oi.% m anelswig aUjon «16.
117 Kunst besteht, Reiohtbam eergeht
Hchwd.T Quid f>rgAr, kooit beeil*. (Ontkh, «t».;
IIS Kunst besteht, wenn alle« vergeht.
Lat.: Art manet (an doiat), Fortuna recedar« eorat. ~
Viritar Ingenio, eaetera laortle erant. (ßaat, Ul'it
Sty'vtd, &45.;
119 Kunst bildet die Natur.
Frr..' L'art paee« la aatuve. (Kritfinfftr^ J9*J
S<*kt$4d,.- Sonatea battrat aatarene fee). C^raS», 4SI.)
1«0 Kunst blaset (bläht) auff. ^ Franck, II. fS»»'
GrutfT, ^ 53. P<>tri, U, 43?.
121 Kunst bleibt Kunst; wann das Glück gleich
nicht wobl wilL ^ Lätmaim, li. SU; fein, IL^n-
Dim.t Koaat bllTar knaat ooi ftbd Ijkkea ai er «ed.
Pro», dan.. M7; B«lm /. 383.;
132 Kunst bridiitmaD nicht vom Baume (Zaune). —
EiitMem, 4aS; L*kniatui. «M, 11; 8trt4. »£»; Marion. SSS.
123 Knnat, brieff vnd recht ward bei gunst, gelt,
gewält nymmer schlecht -^ Frank. I. 8i°; Gm-
w .1. 51. '
124 Kunrt bringt arm Leut an Fürsten Hoffen. —
Petri , n. 4M.
125 Kunat bringt Brot und Gunst.
i>4&,.' Emi»t og Imto girer bxi^d og aire. ff rar. ian.. 367;
CB^n /, :m.)
126 Kunst bringt der Jugend Zucht, dem alter Trost,
der armuth reichthum, dem reiohihum eine
Zier. — iVf»^. H- *a8, M>mon, uj.
127 Kunst br r--* hr md üunat — Utnürh, eifi; flrtn,
U. 44' t» J"7;» ; Goal . 1054 ; Üanon . 1*1.
Di« '._ _ ylrfiprig 1963) bemerkt d*«tt, ee eei
ein peai auderu bpciohwOrtem gegeDüber fe. 176, 147)
wol aar ein MiaoritAtegulacbten des Tol^i.
iToJI..- Begte kuoei dxaagt liefde en guaat. (Hnrr^tomi*.
It.: ^A obl es. ntta maaea nolla. (Pmt90fliM , lU, t> •»
Chi bk arte ha pitfte. fPnwmglia. tS; Qaml. 1004.; ^
la ogai parte ei preggla l'arte, (Qttai, 1054.;
Uu.: Artee bononiaj fönte«. CP^iliopi, T, UJ — Artibue
lagenaia qaaeeita eet floHa maliia. jTOeiäj (Bindgr
II, 149: Pkäispi. 41; Seubotd. »S.; — Hon« aht in*m.
128 Kunst bringt zuweilen Ruhm , aber selten Brot
ina Baus.
129 Kunst brütet die llüner auas. — Lehmann, ih
lU. TS.
t>dm.: Kuntt fiudcrr all.-«t*Ji f.vl«. (Prot, dan., U^)
130 Kunst, Ehr niemand v&rsagt
Jtof.r Artibaa • aaollaarani aape>iiaeq,ae
H/At, fU9i^i<t, 31 j - Ilona IngeaU •« fortnaaa o|d>
alba« palaal. (S^^^td, ISA.;
ISI Kmat ehrt ihren Meifiar.
Sokm*d. 't Sre« flaieUren. (Qruf^b. 7lt4,)
132 Kunst U — Pi'iru n. 41«. Graf^to*. l«^
Fn.: D«« tJtiru» u9 ptneal iMrtat.
ISa Konirt «raftUt SUrke.
ia«a.. Konetme« Üiaadwvtts auf t«». ifr^f^Lt',
134 Kunat MinX man nkiki mit den
^^m
J
1715
Kunst
Kaust
171S
13& Kunst fificht nirgent Tmbsonst, — Franck,!!^!^;
Gmttr. /, M; Pttri, ff, «8. HentMch. 1107, «6 . Em*.
Mn. «09 ; £»rte« US* : Simroofc , «075 . Saütr, 1B8 ; Braun,
Ldn.: Kr »U»T6ffii« ftfbolden. — Hrer Uad f^der d«&.
JfüL : Axttm qtufiTi* ^t t«m. (Surton,) (ßtndrr II, 34£ ;
FkiUppi, /, 42; Fijf*#r, 19, M; Frobtrg , 83; ff/ft«-
mryer , 14 ; Srybotd , 37 ; Wiegand , SJT.J — Artem qni
•uqnitur «ro p«ap«T Tfrperitor, ffij«!«^«, «OS.J — Quid
iiattm negttt, rfrddere nemo potest. (Bvior, m.)
Schietd.: KoiuUn fisner fülle fOdb&n. (€fntdö^ W.)
136 Kunst fischt oft umeimBt.
ßchvmi.: Ko&stsa tli&r offta feett. (Orubb, 43t.J
137 Kunst folgt der Katar nach.
Dän..'KuaMt ettsrtßlgtr nstnren. (Pm, dan,, 987 J
Lot. : Omnia «ri «st üniUtio oAturM. (S^ktc^O (S*$-
bold, 414J
138 KoDst frisst kein Brot. — PiMch»r, P9ati«r. 70«, S.
139 KanBt gehet für geßpunat. — t*eiri, ll, 4M;
Kiru, MM: Franc*, /. ST"*; Egmolff. 305*; Lthmam.
If, I1&, 78; Sutor, 6&6.
140 Kunst gebet für krafft. — Henitdk,i4Si,4M: Petri,
ff, 418.
BoU.. Kunat gA»t T«4r kracht. (MmrrtbopUe, I, 4S8*.;
141 Kunat gehet für Silber vnd Gold, — Petri, tt. OS;
Uenuch. 1«77, 4S. Lehmann, II, 315, 79; SirnrocA, «088.
Di« Ruuen Btatgem «odona ; sie uigcnit Sasat remug
Ticil, Liebe mehr, Gold alles. (Aitmanm VI, 504.;
142 Kunst gehet jetzt nach brot ; aber brot wirt jhr
wider nachlauffen vnd sie nicht finden. — //<?-
nuch, ilS; Pein, Jh4M.
143 Kunst g^ht betteln.
Lat.: An »terilie. (Binder I, SB: //. 244; BudUtr , 136;
Se^otd. IB.)
144 Kunst geht durch alle Land.
Ltit. : Arttm ■oruteriSf quuBria opalento.« haberis. (Biit-
derJI, 2iS; Ntamdtr , 267 J — Invigniora Tirorum ««-
palorum in omoi terra, (FiicAtr, 19, 94.; — Porttis
miaerüte ara. (Seybold, 450; Eittttin, 403; Phüippi,
TI, 4S.J
146 Kunst geht nach Brot. — Latmdorf, ll, so, Eite-
Inn . 403 ; Kirti- , 3637 ; Ssikor , 14» ; ßraun , \. 3091 ; nnt(6
aiu üerXin (Hanau ISTJ), // , 95.
Ltei« /.euinip in aeinem Traaerepiel Emilia Galotti
d«o Maler Conü aagen. Vgl, tther die« Sprichwort
auch .Artf/e awj Btrtin , Haoau 1833, II, 95. Wenn
aar die Kunit dabei nicht «etbut xam Brote, tarn haas-
backenen Brote wird, und du Brot snr Kosai. Dai ael
Sorg« der Ka neuer ; „denn'*, aogt Schiller, „daa PubU-
kam siebt die Kuntt nicht herab, der KOnetler sieht
daa Pablikam horob; and xn aUeo Ketten, wo die Kanet
▼arfUlen ist, verfiel sie darch die KQnatler." (SchiUer,
EirnUitunfi aur Braut von Uentina.) — ,,I>ie Konat geht im»
siet noch nach Brot, Zn baeien ihre Hangeranoth.
Willst aber elnon Kdnetler suchen, Laur hinterdreiti
mit Wein nnd Kachen." (W. MüHer, aO.) Tnj, Booka.
tina, ein gelehrter Italiener , eagtr .,dasa die guten kttnst
weieo Ton AriDatb her konuneo, lebten in der Arrnnth
all lhT«m eigenen Element and sterben in Armuth.'"
(Witt und Zeit, V, 9S, 83.;
i>äa. ; Knnit gaaer nndertiden efter br^det. (Prov,
dan., 367.;
Lat,: Arte« mendicaot. (Gaal^ 1U59.; — Forttinam tit an»
fortusa item ikrtem aaat in ricem. (Eitelein, 403.) —
Sunt mosae mnltae, noatraqne fkma famea. (Pkitippi,
£/. 206; Butor, 149; 8*i/t>oid , bU.J
ScMetd.: Konst glr oft» om Brödh. (Grubt. 423.;
146 Kunst geht nach Brot und findet^«. — Simrackttort;
Kört», S637 u. i56l; Manon, 167.
Lai..' Ar« portns mlseriae. (Pitcitr^ i», 93; PkiUppi,
II, 102,;
14? Kunst geht nicht betteln.
fr*, : L'bomme habile gagne aon pain partout.
148 Kunst geht über Gewalt. — Petri, 11, 41«.
jfAd.: I^ geaiegat eia kuiRsea man vil oft« mit klingt B.n
einem der spanne leng» Ist dan er. (Wiffoioi*.) (Zin-
gerle, W.J
Jtän.t Knnat gaaer oft« fof «tyrke. (Pro», dan., HO.)
— Konat gangvr oft« for magten. (Prot, dan.,
355 u. J87.;
JL: Val Pia arte che fonia. (Pcuiagiia, IS.j
SektDtd.: KoDSt wlnndT macht. (Qrubij 4S3J
149 Kunst ging für Gold^ jetzt ist man m&tat dem
Silber hold.
Z,ai..' Ingeniara qaondam fnorat pretlosius anro, nnito
est barbarlea grandia , habere nihil. (Ovid.) (Phi-
Itppi, /. 1970
160 Kunst hält bei einem fest, wenn aUes ihn ver-
läSflt. — Stmrock, 6066; Körte, 3U6; Braim. i, 2093;
Petri, tl.iW.
151 Kunst hält man werth. — Svtor^ 743.
8Öa»e frickl
163 Kunst hat den yngekhrten zum Feind. ~ ^m»
ti,m,
163 Kunst hat ein bitter Wnrteel , aber
— PetriJI , 436.
164 Kunst hat einen güldenen Boden.
//,815. 80. Petri, rr. 418.
Der tüchtige Kfinstler verdirbt afobt.
Mkd,t Gewonnen knnat ist oiht eis t
(KmsferU, 86.)
ffoihfl Da kunst heeft viec «Itt«
/. 457*.;
if..- Ogni arte hk ü aao foodo d'oro. (.
ScAictd. .- Koiisten haar gyllanda botte. (
166 Kunst hat gunst. — Frmtk, /, »•
Wwftiten , CXLVm.
Lal.: Artem acrateria, quamvia opoleatBa babcria.
eomm. , 13.;
166 Kunst hat keinen Feind, als der's nicht
— K6rte, 3«28. 4551; Uhr eng ei , I. 4S5.
Tunniciiu { 1313) : Kanunant batet de kuntt da«a
nicht enkan. (Ignaius tantnm praeelnnkB od«cit
Böhm.: Co nesnime, nn to aadbAm*. (^Makom^
— Um<inf ohleba nejf , anii pod nJUn nokj
(Öeiakottitf . Äl^J
Eotl.: De konst en de wijsh«id hebbeii ffn<m fgi
dan den onweteodc. (Barreb«mee, i,4S7*J
om niet , als de geest gegeraa ia. (Sivreboma»
Eroat.: Za k^ «• nwa«, ae» tam •« nehl««.
koftky, 215.;
Lat. : Ars Don habet osore» nisl icaoranfc««». fJbdhr.
19, 9l;Pkaippi, I, 41; Froher^ , 3».;
Schved.: Konsten haar ing«n stOrr« flttada, •■ ibta av
intet gott haar Itrdt. 7^^^^^. *^f W^mmU, tü^
157 Kunst hat Meeresgrund. — Spridm&rtgr§atiea.m
158 Kunst last kein Brot.
Vnd ist Dhn Z«U Tnd Becohw«rdeD vhax Waaft
vnd Land so fahren.
Dan.: Kunst eder intet br0d. (Prov. doM. ^ ie^J
Bckioed.: Konsten beeds intet Brftdh. (Gru6b , 433.;
159 Kunst ist besser denn Geld (Gold). — lVir>, If, at
Tunni'-ittj{77»} Kanat ist beter denn gold. <Qu«S|
doctrinam, gemmia qua« praeatat et «uro.)
160 Kunst ist besser denn Habe.
h.: üna bnon art<» val per nna buona pofliaaaioaa. (H^
eagtia, 18.;
ScAtMd. : Konst kr raeer kn agor. (Orubb , «O^
161 Kunst ist daa beste Patrimoniam. _ SMor, HH
162 Kunst ist des Alters ZeJtLrpfennig. — Amts» U»m:
Simrodi, 6069; Sailer, 195.
163 Kunst ist ein guter Rfiokhalter, — t^atri, n,ak
164 Kunst ist ein guter zerpfenni^, man tregl uA
schwer daran. — Franck, U, 7^, LoUmdnrf, B,»;
5»mrudk,6090; Eieeleia, 403; Stngvr, 4M; £drtr. IM;
Lehmctttn, fi. 334. 103, Braun, I, lOSf.- Gruter, J. M.
in. 6t: Ua^rr, ll, 23. Bxrhnger, IIA: Mtmaom, 117.
„ Wer viel knnat bey sich vnliarnirt, kflia ««li««»
Bürd denselben rürt-*'
Lat.: Ars optimnm viatictlm. (Binder I, «7; tl. Wl;
Phüippi, I, 33; Buehltr, 33; Se^boU, 9T.J — ▲» «
portatnr, tnno portana non oparatvr. fXriiMs li>«ii.. Ö:
PHtippi, I, 43:.> — Sna oniqa« ar« nno Tlaki«« «tt.
(phüippi. //, M»; Froberg, »78; ^AoM, 581 ■, «A}
Sohwed,! Konst tr en godh thkrt» pennins. CQrttök. mt:
WenteU, 46J
166 Kunst ist ein Kräutlein^ nicht für alle Leutlen.
BoU..' Knnst ia om niet, als de goest geg«ven ts. {Bwt$*
bomi*, I, 458*.;
166 Kunst ist ein Schild gegen alle Vn^witter. ^
Petri. II, 439.
167 Kunat ist für Dieben sicher. — ifm^^ck. «»«.«t.
Petri , 11, 438.
168 Kunst ist, got kennen. — Franek, /, ii»>
I, SS.
169 Kunst ist gut vber das Feld (über Land) tn
— Franek, 11. 7**; Tapp^m. 8*; Eftring , I, »7. n
Petri ,11,479 : S^mrock . 6091.
Kunst ist gul to dragon. Tunniciui (&. Am. l«, d;
n. A. 635). (Ars geatu faclUa, reddit sapieoti* filsiaa)
HoU,: Const is goflt te draghen. (Prvv, conum.: ifc'f»
bom^e . / , i.W *.;
Lat.: A qao portatnr ara portaas non onfir«tttx. (f^
ieraleben, 444.J — Artem qoaevie alit tear«. ^» - -
g a^ » * "/f ■•
Sektted. : Konsten lU intet tnng at b&ra. / Wen »eü 4C - *>-
din,Ü', afiM,4aiJ »*,-mm.mm-
170 Kunst ist gut zu tragen, aber schwer za
es gehört mühe rad arbeit dazo.
39« 119.
1717
Kunst
Kunst
1718
171 Kunst iat im Gtück eine zier, im mglück ein
eiflern Thür, — Peth. n, 4»; Simr<tck, «MT; KdrU,
U3I. Braun, /. J09I.
17^ Kuost ist leicht su scheltea, aber iohwer su
bewälten.
Zu «rleroea,
Dan. : Kumt er lowere iMtat ead lart. (Prot, dat., 3GA^
173 Kttnat ist leicht bu tragen, nur schwer 'euflfra*
laden. — Urulrr, W, 61; Inhmann, 4*0, 17; Lehmann,
tl.lU , 104. Puftri , //. 439. Theairum Diaholorum, S»S*;
Eüeitinf 403, Simroclk, «003. Körte, 3631; Loln-enqiA,
I, 457.
Mhd.: Wer kontt imd -«rtthait hjkbrn aol Rleb«r,d«r maon
•rbeit bao. (Boner.) (2ing«rtf > 8C.;
£ÖAm. .' Umittl pleo« oetlil , • ■ntm blmae. (Öelaio^ttf, H*^
Da».: KoQil er let at iuBto. ('/'rue. dan.. ^66.)
ffotl.: Kanat ii Ugt ta dmgen, fJ?<irr<AoiTi«'f, /, ÜS^A
tat,: Dlicereai vuitit pro4ett »pieutU multli, (Sittorf 7SS.^
174 Kunst ist nicht bald geterut. — Mri . il, 4».
175 Kunst ist schwer xu buchatabiren, aber leicht
■a Bchimpfiren.
Sektpwi.: Korkten biijr iDuue lMt*d snlsrd. lOruM^AH.)
176 Kunst ist schwer zu laden , aber leicht za tragen.
— tferberger, //.in,
177 Kunst ist iiber Natur.
lo Pvria iit kSnlich eine Fabrik sur H«rit«llQng
kttaatHcher HftliDealtlniinci («utiUjid«n. D«r BagrOoder
•»gt i „ Die Nktur ist in Boxuk auf HAbuenktiom» reiob
»a anveneihliohea Feliiom; nicht cwei voo Ihneu ■lad
gaas glaioh, vrUiretid ilIIb, die ich fikbrioir«, nicht «llein
■oböa«r proportionirt, «ondern ab den Räudem kucb
mit der grOiaten U^«naulgkeit goiMkt «iad, Die uneini-
gen alnd dna Werk eine* Kttaatlert, and die Konat iat
niohtaaltdle durch Amm Qenie deaManachen rarroUkoBUB-
nett NAiur. Di« Nntar achnfft die Frau , »b«r dH Oeni«
dea U«uacb«n war «rforderliah , ein« madloelaebo Venue
berronubringen , ein Ideal, welohea «elbat nur na<ib'>
■ nahmen die Natur anf&blg Iat. "
178 Kunst ist vnd bleibt kunat vnd verdient ehr
vnd Oimst, weuu sie zu Gottes Lob vnd de«
nechsten best dienet, — ff^nUr^h. 414. 19; Petri.
II. 499.
179 Kunst ist vnwertk — Pnri, f/, «».
180 Kunst ist wissen, das du nicht bist noch weyast.
— Franck. I. 145**; Lehmiinn, II, S15 . 81.
181 Kunst ist wolfeil. — P0tn,n»4».
182 Kunst ist zollfrei.
/>din.: Kaoflt or allaTegne told-fVir. (Prot, don.^ '^'i.
Ifi3 Kunst kan Hnner aassbrütea (aber keine Eier
legen'). — Lfknutm , iy> . ib.
184 Kunst Kan nicht verborgen bleiben. — fMri,
//. 4M.
185 Kunst kann man nicht kaufen. — Fetri, //. 4M;
Simrodt, 0Ot> ; K6rie. 3«S1: lokrengel. /. 468; Braun,
/,SON: iToMOit.»)
I>MMM'c<iM (We): Ktuut enkao n«n nicht kop«»»
(Eat doeirLna potena noilo OMTcnbilia anro.)
ffoU. : Kanat kao man niet koopan. (Earr*b«m4« , I , Ü9 K)
186 Kunst kann man nicht von Banman schütteln.
Däm. ; Kauet voxer Ikke paa tr». (Prcw. d^n. . SAC.)
Schtotd.: Konat an wsxar intet p| TrM. (Ormbit 4>1{
187 Kunst, königlicher Hof and Meer befördern oft
die Minner sehr.
188 Kunst kostet Lehrgeld.
lMt,2 iLrtea diacautur pecoando. (PhiUppi, ti, 43.>
189 Kunst lacht über Künste.
Lat,i An d«laditar arte. IFiichtr, 17, SSJ
190 Kunst l&Bst nicht veraerben.
BShm.t ümint r UAatt okraam a ▼ nailiatl ütoiilt^. (Öe-
Uik»9ikf. 914.>
Xtöiu: Kanal «r olrkaaligbedi bam og tüflagk (JVot.
dan,, Ü66.)
191 Kunst l&sst nicht zu Schanden werden.
Wenigetena die nicht, welche dem Vergnttgen dient;
ihr ichattet laan daa QoU hanfcnwei« in den Schoa. Kine
TansttlB Srhait Ton der noblen OeaelUebaft an «Inea
▲band mahr, ala aln Mann der emitan Wiaaenacbaft
•als OMuna L«bansn erwarban t>i mag. Waa Kä*t*rr anf
KaDfl« gM«brieh«B , wiadwbolt alöh alUahrUeh riel-
fSaeh: ^Bo hoeh war noch k«tB SlMbliobat gHtiei^eii,
ala Kappkr ttlagi «ad «r vMylBg la Kotht Er wuaata
Dor die Oelilw «d ▼argnagan , dma Uaaaan ihn die Kör-
per ohaa BffoA.** la ahnüehat ainaa Ual«i ^ Orab-
Mlbxit%, 41« nrktt dem halllecb«» (Friadtaaaa) Bach
gcwafhl hat: ,^ Ach , hier liegt aaia wntnendea Baam-
•al «in Foet, der hutben Böhm erwarb, aber anf d»v
W*ff ta Faaa'a TemjfOl Uongftrt slarh,"
193 Kunst l&«ai sich nicht verbergen.
DSm,: Kantt kand el diilgea. (Prot, dan., SSd^
l^hm§d,: Koaaten ISter intet dOUla algh. ((>ruhb, 491.;
193 Kunst lehrt Hühner ausbrüten, aber nicht Kin>
der zeugen. — £u«tnn, 40a; ^tmrtMik. «IM»
194 Die Kunst lobt und schimpfirt ihren Meister.
Om,: Kuurt ug giemingoo priiaer nwatarent Ja akiender
bam ogsa*. (Prov, dan., S67.J
195 Kunst macht auch einen Lahmen werth.
196 Kunst macht die Natur vollkommen.
197 Kunst macht edel, sagte die Sackpfeife zur Orgel.
198 Kunst macht Gunst. — L«hmann, 4&0. l; Saüer, 70;
Günther, 7»; A'drfr» Stt7: Draun, /. 90»1.
i'r$,: Qol ari a, partont p«rt a.
199 Kunst macht muth, Gott lieben das ist gut. —
P0tr\, II, US.
200 Kunst macht narren. — Fr^ntk, U,90^, CrM^r, i, S4.
AdrI», S63&; Petrt, 11, 42S; ScholU4 , IIW'; SaOer , «7
Simrock. £097. Draun. I, )uS9.
201 Kunst macht nit alweg reich vnd gunst —
Franck, i. 14Ä*'. Lfhmann. it. 314 > 8».
302 Kunst muss der Natur dienen.
Anob in dem 8iona, daa« ei« dio«o unteratutat oder
erglnat; ertetxt, waa dieaa veraftumt,
Dan-: Kunaten badrer oaturena feili ftildkoauner det
naturoD forglemxner. (Prot. dam. , i$7,)
203 Kunst muss mit der Natur gehn, sonst l&utet
sie sich selbst za Grabe.
204 Kunst nehret den Mann, nicht das gelt. — H«-
nufch, 1474. 41 , Petrin 11. 439.
It.: Cht ba arte per intto ha parte. — Glii bik meatiare
noo pob pertre. (Mtutan, li8.)
Lot.: Artem qol aaqoitar, mro pauper reperitnr. (Lo^
ccmm. , lt.)
205 Kunst nimpt ab, wann man sie verberget vnd
nimpt £U,wann man sie braucht. — HentMch,
46«. 61.
206 Kunst o£Fl ein ding vermag , daran grosse sterok
erlag.
Lat,i Are cooipentabit qua« via tibi pama negavit. (Loci
comm. , M.)
207 Kunst ohne Geld ist Affenspiel, Armuth, hat nicht
Ehren viel.
208 Kunst ohne Gewalt ist nichts (wird nicht alt).
— Lehmann, 11, iU, 107.
209 Kunst ohne Glück hat kein Brot.
210 Kunst ohne glück schafft wenig nutz. ^ HmiMch,
tsci. 47.
IM.: An aola laboral, oitra.fortunae opem. (Benisch,
1«63» 4SJ
211 Kunst ohne Goitesforcht ist eitel Gift.
Lml.: Kat quodvla atadlun deiapu pletat« veneouin.
(Sryboldt lüj — Hoo eat neacir«, eine Gbrlato plu-
rlma aelre. (LoH c^mm. , 34J
212 Kunst ohne Gunst ist vmsonst. — Peiri, it, 439.
213 Kunst ohne Uebung ist verloren. — Pttn, ll. 4»9.
Niederdentach : ]>e der kuaat nicht Oren, da rorgetten
ae bolde. (Percito dedlaoit qai aon exereltat arteoi.
Tunn. , hTi.) Wenn, wie auf dieaom Bogen anm crttan mal
geacbiebt, Tunmetk^* nnt mit Kiner Zaiil aracbelDl, ao iat
die d4rcb it^ffnuiinn von FuUtrtl*^^ T«ranataltat« a«a«
Aoanbe (Berlin ISTO) gemelut und die Z^lü beseiolinet
dl«NaiaiB«r. In KLamuer iat der lateiniaoh« Hexameter
b«lg«fSft,darahd«n 2*tt«a^cilt<« dea Sinn dci Sprich worta
atiaaadraekea pfl«gU. Dia Gitate mit Blatt und Zeile be-
ciehen iioh auf dl» im QueUenreraelohnlaa aufgeführte
kölner Anagabe von 1M&.
314 Kunst ohne Witz (Verstand) ist nicht viel nütz.
Mhd,i Knnat an« wila« acbiere aergtt. (Cotm.) (ün-
gtrU, m.)
215 Kunst pflegt kein feind zu han, als den, der
sie nicht kan. — ^rain, lU, Sl; Lthmann, II,
3>4. 106.
216 Kunst recht man nicht auf dem Btoppetfelde
zusammen.
8chv*d. : Kootlen tagt iiit«t medb Haregam. (Omöt, , 386.J
217 Kunst schniut aus rohem U0I2 ein feines Bild.
Lm.i l>idialae» adalllsr mrUn «aoUlt m^ra«. na« dols
«aa« fbroa (Phüippi. f. 118.;
218 K&nste »= ' V - - - " fJoten,
Lat-. Artf< K.;
219 Konst S4>v. ....... ^- . ......
Dan.: For knnaaen «kal man miBatarvn «r».
dam.. Hl,}
loe*
1719
Knust
KobM
SiO Kunst Eoltu für £elt vnd fut liebeo^ deim sie
vor aen diebes.
S21 Kmiit fteekt nicbi in des sohöneci lüeidern,
•ooft war' «ie bei deb Sdtneidtfti* <— > L^r~
Htfwi .J,4ä9: Brem, l. S<iM. Kdrtr, S|M: 9MM«efc<60S9.
Imi.; 8*«p« tub pkUlolo «OTdldo »tuamB MHOlttittft eat.
322 KaiLfttflt«btwoUtutrftgöD.^LikflMm.l7^ii£.«t.
»TS Kon«! und B«teii0 ftfiMcB tiel
2»i Kvxist und (iwifcniliMcillfciBit bfinct BeMdieidexi-
heit.
Lei.; Adde <ja<id ingvBUM dtÜelM« tiAtiimr »rtaa, emoU
m ator««, aöv «k&ü ea»« foro«. (Qpiä.J fSetföi^ä, 14
2?& Kunst uod geschickte Hand ist wülkoimnen
in jedett JUad.
J?üX<., &uBtt ii ««Ikoa in alle Ivideo. {ffafrtbom**.
/, 4AB«,;
226 KuD8t und Liflt tbBJi ofil, WM •tlrke nicht
tbttu kann, — Fmn , u, 4».
SS 7 Koxutt und Verstand beweret den Muuu — Eg»-
finvv /, ITC.
fSS Kwitt und Verstand g^bt durchs ganse Land.
L<tn,; KuDvt og foffUfid er en loradt »om gielder i »U«
Und. r/'ro«. <i«»., se?.;
229 Kumt und WiKScnschafi geben Ansehen, Math
und Kraft«
Mhä.: Kuiut lud toguat di tl&t frtmdfl, dl vel« pntell
kuiaep v«b«rta' ( HMmr*fitffi,) (Zimg«rU, M.^
It.: CU Li U •civUA« un bsoa bmmIto. ^i^o^'a^Ua,
3», W
230 Kunst vbertrifil dieKrAffU. — LdUuMi, 0, am. loe.
S31 Kunst vnd gelebrt sein ist bei Amen Silber
bev Eeichen GoJd, bey Fürtden vnd Henni
Edelstein. — Lehmaim . na . 76.
Dan. f Lmr^Knn og kuatt »t hoi d* ttAttgt tjdir , de ri«*
gui», LeiT«r og t0rtt«r «dalatM««. (J'row.dtm., MtJ
t3S Kunst vnd geschicklichlMi ^eibtt im Bottelroob
Oft IM Wto Mok dM^ Tilff« dM Soeka «a]t«i Cx^
■»ck* davos.
*S3 Kunst vnd gefobieklichkeit geht offt nach Brodt
— LeAmnan, 450, S.
SS4 Knnst vnd Klugheit manchen sticht, dass er
für witK sieb keimet nicht — l^ui.ii, ua.
235 Kunst vnd Künstler ist Gottes Gabe vnnd aller
Ehren werth. — ivin,ü«4».
236 Kunst und Lehr* bringt manchen sru Ehr'.
4Uwtf<sf.f MaasI oob Lara mktiw mannen tll abra.
titruhb, %H.) — Koau och iShia gl««r h«ed«r (BrOd)
ocHahva. (Qrubi, im n. 434.)
237 Kunst vnd Weissfaeit ist wo! zti tragen, man
gibt kein Zoll dauon. — Petn, U, a9.
23S Kunst vollendet die Natur.
239 Kunst ward bey Gunst, gelt, gewalt nimmer
schlecht. — limUcK. un, 42.
240 Kunst wiegt mehr als Gunst. — PvrimMkon, 8»,
241 Kunst wü gerete haben. — PvtH, U, i».
242 Kunst will des Friedens Gunst.
Lat.x Aaaat i^aocai Phidiai. (PMlifpi, /, 94JI
143 Kunst will Fleiss.
144 Knnst will gerete haben, sagt jener vnd kern-
met lieh mit einer Mistgabel. — LaunOarfit.iOi
Simrwk , 6108 ; KM«,$tmi UotfwTs m*.
845 Kunst will Gunst
948 Kunst wird durch Ehr* gespeisei.
Lekt abar doch Yorhemohead T«a gowCbnllehaB
Brot.
JVt..' Qul art a, partout part a. (MrittingtTy 19 *J
EoU.! KoMi «ordt ijoor geld geTMt (Harfbom4t ^ A 45S*.>
Xar,.- KöBo« »ü* »rt*«- (*****•»*. 108 ,- Witfamä^ SS^ -
VaMM »fMailuai allam eat, ara a«e tpia Haai Ylgvt.
(KiMJtm . 403, )
847 Kunst wird durch Kunst verlacht vnnd ve rächt
' Uhmann, tt, )S4. 106.
S4S Kunst wird nicht angeboren.
Itü,: K«BO aaaoitur artifcx. (StyMd, 319.)
249 Künste sind kein Schnupflaback. — hyuekinfr\ s*4».
360 Man bricht nit kunst von eim aaun. — iV««Ä.
//, lü*. Sktn, n, €44; Ösai, IW: SaÜer, iM; am-
r4teh , «041.
lof. ; Oaadtal ndoflkttt ariM «t >ma dimettan reddaal
fida storaiaqa« cai, «4 ymll
licet a «tadU« aagca, ««1 a«f
Onf/,. FaradtaScsal mAgfmit sJ
S5l Man gibt mehr für eincft
als um einen Centner im Zi
auch, 1477« 4S; SaÜer^ aoa.
*t!>f Man sol die Kunst atun RrirliMatt
behalten. — Peiri, M. MT.
2&3 Manchen hat seine Koniit tanHnd
kotttet, und er würde viel
ihm einer sehn Pfennig divm giha-
S54 Mancher kann sieben Eünate nad gcÜl
256 Mit der newen sincem kniMit »dber
und Darren über ein kaali vad
das Seil an die Hdnier. — !.*■
2(^€ Hit einer guten Kunst kcnsakt ^ua
fort, sa^ die Katze znon FooIm
SM, 14. üoefer. &8&: Molloy» «■; AA
All er ibr pzahleriacA «etea cawaaBf
rahmt hatt« and aieb
r«ctCQ kuuDt« , wUffea
klettert«. .„Der Toelia kuadt* atlaa , dia KslN I
XAjue faban rad iprlagesk; abar müjkimwß^
fiMaS ale Jhr Leben tot Siiadui ; dar T^^ wä4
rlMea."
L^. ' An portn» mlsniae. f PtUippt . /, ai^ — i
ara durat, fonttna r«ced«t« eara«. —
prodeat «apieutls maltia- — Bea rala»
raa perit, ara mihi r«aUU (Ommt^ Mti^)
257 Mit einer guten Eonat kampt wtm a
sten, — Pttn. IL 47^
253 Ifit Kunst und Betrug kann jEiMn. iMfell
men. — läkmam« dse, a.
269 Mit Kunst und Betrug lebt mea das kd
mit Betrug und Kunst die a&dere ffitti
260 Niemand k^in alle Künste,
sei Nutzbare Kunst gibt Bnmt im QmaäL ^
— Carte«, ssa. 101. Simrodt» COT«.
263 Ohne Kunst erlangen die Rtuttefai' ktimi
') Alter Ftaaea aod b«|aüirS«r IwaaAmm^ %
MSaaera.
263 Seiner Kunst darf sich niemaDd acÜfli
ßoU.: Oeca eerlijk man aobam« siah _
aaan. (Bttrrt&omtf, T, 431 *>J ^
264 So jenoand hat die Kunst cur Haad»
er leicht ein Vaterland. — /. JL jui^
265 ^ is kin Kunst, Kopman to ^sim^
bliven, dafs de Kunst. fCM^alai^'-
s^iJaii« , 4097 : Burren , 1079 , Ummk^m^. l
266 T is kine Kunst, Geld to
samen to holen, is de Kunst. —
S67 Verstehst du nicht deine Kttnst, aa
umsunst — AirdmtoJUm, nos..
268 Viel Kunst, viel Mühe. — Sm^^m
269 Viel Künste, gewisse Bettler. —
bvek.S. fs.
270 Viel Künste lernen hat seine Kit
sie kann, so fehlt es an BvaL
HM.: Kaotten leeren ia ▼ardri«4; da i
acht men xe nlet, fiTarr^fromd^, /, M
271 Viele Künste sind vmbaonst. .
272 Vier Künste kann man nicht &4
Schmeer in eine PickeÜiaiAB
Eappen baden, daaa er "««te
ohne Federn, und aoa
Weisen machen. — StaMri^fM^. L:
273 Viersehn Künste, fun&elm Üi
Je mehr KonatTereuehe dar '
jA^t üieaere Srlkhraagaa i^i
974 Vil kunst ^ vil müh tmd ^mam
I, »*•. Eitnolff, S60*; Grmg^^ i^^^
•er . tlt . SekoUH, LUC *.
„Ma ipHctat aber bajr Meas l^^ta^^
viel ITtiglick«. Da« wttnhm k^^^^^-
Jttaete . der »loh bey ma Bnaa&^^^Z^
Kuatl loa «iHnfea «oato, ^ ^
t»r vQ ttflUa.« r«elltr. Is*^
jsjsii/%.r
1171
Kunst
Kunst
17S2
j|76 VÜ künit, Vil tfaorheyt. — Fraäek, /. SO^; («mlar.
/. «8 ; Petri, Sl. 574, Stmrock, 69M: Körte, 90*,
376 Von aller Kanst zu jeder Friat Erfahrung dl«
gtöBtie Mei<term ist
377 Von «eia«r Kungt »pricbt jeder am lieb«teii.
278 Was helfe d' KünBte, wenn me «i nid tribt.
(Lumm.J
«70 Wm keine Kunst yemuig, bringt oft der Zufall
aus dem Sack.
Frt. : Oo qu'art ae pettt liteatd raohAT«. (terowt, 11^ 190.;
flftO Waa nützt eine Sunstf von der niemtnd wa«
erfahrt.
tat.: Setf« tunai nthil ett, niü t« toira he« •«lai ftlisr.
(Binder I, tsy& ; //, ,»45; SikonMm , 8, \0.)
itl Welcher Kunst und Tugend adelt, der bleiht
woi ungetadelt
282 Wenig Kunst vnd Bücher yiel, das iet der Nar-
ren FrewdenBpiel, — A-fn,/?, 6*7.
283 Wenn die Kunst den Esel krönt, so hat aie
sich selbst verhöhnt.
hIN» vvOft •chimpfl der Kimit widaf^hrt. wMui ile
Ma dl«&t dot'fl Ut unwuird." (Fro*<:hm,, KvJ _
284 Wenn {iror ein Creutzer kunst in Gold gefast
ist , ao gilt eie mehr aJs wenn zehn Pfunt QoXt
in einen Sack gefölt weren, — Lthm^nn, m. u,
2S6 Wenn's a Kanst wftre, künnt's der Baaer nitj
wenn^B ungesund wäre, th&t^s derDootornit,
nnd wenn^s a Sund w&re, so thät'a der Pfarrer
nit. (SchWiib.J
D. i. bftiiohUfBQ.
M6 Wer die Kunst kann (Tegnteht, weies), verrätfa
(verrathe) den Meiater nicht. — Pi»Uff,,IX.4;
FriM^itT, 499: Linnemaim, IteticUM ealffMianvfr.. Hit,
Bf. Yy Ä,
Bio W«b«r , d«i AoDichlatt ü^n di« »olÜMiiob« L«iA-
Weberei geh^n bdU, ugt: „Denn lieft'* och b«7 an«;
W*r d* Kttttvt kon, VMrrolh • M«*tar nloh.*' (Etlltr,
^^K JlcAveei.: Din kon»t«n fUritlf, fOnIder Ülok« lDAst4r«n.
^^K (Rhodin, U,}
^^ Wer die Kunst versteht, fragt den BCeister nicht.
288 Wer eine Kunirt gelernt hat, kann überall durch-
kommen.
It.: In ognl parte li prtgU r»rt«. {PA**a^iia, ISJ
889 Wer eine Kunst kann, treibe sie als ehrlicher
Mann.
i>äii. : Vffr «Ml kyndig »t dn «1 vovdcT ijndic« (Fro9,
dan., S««.Jf
290 Wer eine Kunst nicht vbet, der vergistet sie
bald. — i>e<n. if, 704; Svmmck, eOM>; £4rt#« HH;
Braun. I , SOBS; Petenrntim, Dewiiche JuQm4hibHotiuk,
I8«a, !>fr. SS.
91 Wer freie Künste wohl studirt, sanftmäthig und
bescheiden wird.
2 Wer gern Kunst und Weisheit bitte, such' sie
nicht im weichen Bette. — fituU.iros.
LqU: Non JihO«t in moUJ iF«i«r%ndft soianU» leeto, ipi«
Mitldao pkrU lAbor« T«alt. (Gaal, 1703J
S93 Wer in Kunst gelehrt ist und geübt im Recht,
der ist nicht der Leute Knecht.
Wer keine Kumt kann, mnsa die Bude sn-
machen. ^ mndtUr, xr, es.
^fr Wer seine Kunst beigen knn, das ist eine kunst
vber alle kan0t. — Bmduk, no, m. P^h. 11, rsft:
EUtMn, 408.
Wer sich in Künaten exercirt, derselb ein guter
Meister wird. — f^rnnp, //. ao.
er EUT Kunst nicht ist geboren, hat Fleisa
nnd Mühe verloren.
Lat.t Ta uthil inviU dlM« AMleiva Mtaarva. (Sotom^
fSP^botd, 6ia.|
9S Wültu in Künsten exoeUv«!, laea dich die Wei<
ber nicht verfuhren.
Lat.: Uxomn oaUui dac»l, tna jvdioa. T»to«; tBor okett
■ladio. «il Uc«t ApU Uiorp. (StpMd, U*y) - üsortB
irat«« titUiua me judic« dae««: oxor OM«l «Sodlo, «11 11-
o*t «iiU U>ru. (Bi%d*r f, ISU; //, M«0| J^iyloW, Mi;
iterar. 4M.;
Wo f&r die Kumt kein Brot Im Hsoi» da wm*
deii sie ana.
Imt..^ CU aoa m«r««f , ibi a»c an Mt. (Ifirtotf* WKy;
311
312
300 Wo Kunst vnd Natur zusammen kommen, da
gibt« gute Meister. — Prtn, //» M7,
301 Wo nit viel kunst vnd hertz ist, da ut viel ge-
sohreys vnd hooherbrüstans. — Grttur, l, m.
^2 Wo viel kunat, da ist viel Weisheit. « U. Wolf^,
Büttner, OmptndMin dw Lo^tH (Lnpii«: 1574), Nr. 4.
Vgl. aber diMfl «onit nooh nlrgandt In der 8prich-
wortorttMratur erwlkniMi Schttfl , A. IVAim im Stra*
ftum . Lclpcig li«» , Nv. sa.>
303 Wozu ist eine Kunat, die nichts in die Mehl-
tonae bringt und keinen Speck in die Wurst
gibt.
JS^U.: W*«rtoo dioot e«n« kastt. di« id«4t tot de medtoa
btengt. (Barrtbomie, /, «ÄS».;
304 Zu viel Kunst ist umaunst. — KArut, 9631.
•305 A ies vuller Kinste, wie de Sau vuller Mut-
kateu-Niase. — ik>&in4nn. 70S; HonuAcke^ 133.
Sehtctd.: HAn Ir fall med Lkrdom «om an kooftf moak*!.
(Oruhk. 3W.J
*30ä Deine Kunst geht betteln. ~ mix, m.
*307 Eine brotlose Kunst treiben«
*308 Eanam seine Kunst zeigen,
FrM,: Serrir k qualoa^mfl put da «on. nittsr. (Lfroua,
IT, IM.;
•309 Er hat der Kunst von fern einen guten Mor-
gen geboten.
MolL; Uif heeft de kanti vaa fexro goden dag gecegd.
(Bmrrtbamie, /, 45« ».J
•310 £r hat seine Kunst in Hamburg gelernt
An der Nordküil« PeutaoUiJidt , auch in Scbw«d*o
oabvaaohlicbe nedeD««rt, um n ««g«» : Er leletetetwa«
xllchtigret. ,)Iob hab\ wie du Sprichwort tagt , mein«
Kumt in {{»mburg gelernt.** (Cartin^JDtr B$tU9trtr*ttr,
fitnttgart lfW4 . 8. lÜi }
Er 'ist der Kunst gar vbers Nest vnd Eyer
kommen. — Lfhmmn, t8«, i.
„Von einitra der meint, «r wie«« Tnnd Ttnteho «in
Ding gu- wotü.*'
Er ist seiner Kunst machtig.
*913 Er ist teiner ktintt meister, was soll man vi!
sagen. — Apicaia I , ISA.
Bali. : Hü 1% sljDer knn«t meMtarr «*t tai »ea ar veel
▼an aeggen. (Harrttümd* , l, 4^8*.;
•S14 Er versteht (nur) die tUl gemeine Kunst. —
PorinUakont 141.
UBiiilieh dla, ra e«ian und sq trink«]].
•316 Er versteht die passmuer Kunst.
Die pa«»aoer Knu«t bratend oder beateht darin , »ich
hieb- ) «üob. nnd kogulfeet lu machen, «odMi Kugel und
Bibel abpMüJfn. Der Henker In Paaian, ran dem «ie den
Kamen hat, gab den äoldaien papian« 2«tt«lf eine«
TImlan gro«« ra renchllogen , dl« mit «inam meieiO'
g«B«n Stempel bedracict nnd mit wnndarliehan Zaiehea
badaekt w»r«n» wodnroh ei«, aelnar Y«raio|tamng naoh,
lo f««t g«ma«ht wardaa aoUt«n. das« kelna Kogal ale
t<>dten, kein Schwert «i« Tenrnndan ktinn«. Die«« ICvart
brachte ihm fiel Geld «in, wie denn Jeder au eeinem
▼ortheil rechnet, der die Dnmmhelt der Man«oben mm
Yord«r«aU macht. Zahlreich waren dia Mittel, aioh und
•Ädere fett oder gofruren iu machen. Behr alt sind
dlaKoth* und Bieg«* oder Sauet- Georgehemden, die in
Yinachiadenar Wdaa gefertigt wurden. Naoh alterer
Bitia aoUt«» fn der Chriitn*cht unzwelf«lh»ft« Jvog.
(^tt«n da« laiatn« Garn im Mameu de« Tanfeli apin-
li«n, weben und nahen i auf die Bniet wurden awei
Hanptar gestlokt, da« reohte «in bärtige«, daa linke
wieJCo&ig Beelaebnb« Kopf, mit einer Krone. Nach
«p&tenn Bmuch nuuat« daa l^othbemd Ton MAdchan
unter aieben Jahren gesponnen «ein ; es wurde mit h^
aondem Krenanahteaa genaht und mnaate rorstohleQ
Aof daa Altar g«braeia werden , bi« drei >Ce«aen dar«
über g«lafl«n waren. Hin solche« Nothhemd wurde am
Sohlaohttage unter dem Kleide angelegt. Andere Yer-
«ahrnngaaUttal gagan den Tod odar gegen Verwnn-
dnngea war«a g««cnrl«bene 2«ttel, dl« man ant«r dem
llnkeoa Arme an tragen pflegte od«r ▼enehlnokte ; auoli
alte Hexankrittter, Wegewart, Banet • Johanniakraul,
AUanaattBahaTaiaea n. a, w. wurden an Wusdaegea
Terwandeti am krSftigtten wnr die geheimniaerolle
Bdlwniaal n. «. w. ( V^l. darüber Q. Frtytaoj, Am$ dtm
BotäaSemUbtA alttr ZHt, Leiptig 1«3».) Viel Aehn.
liehe« mit der paaaancr Knnat hat «a, wenn Priaeler
Blattet ««11 fromm«n Bedenearfn rertbeilen, di«, auf
der Aruat getragen, anoh gegen Hieb, Stich and Sohn««
•tOh«ra tollen, eich aber in dem Feldiegc INM ebenao
wenig bewahrt hal>«n, aJa im rongan Jnhrluindert der
vom Papaie gew^^ihte I>eg«>u de« (i4terrelcht«ob«n Ifeld«
junehall« ]>aua gegen yrtedrich 11. von "ftmmmu
(Vgl. JtrmM, Btblio^ktk dH FniAHnnt, Bd. «. M*. Ut.t
*S16 £a sind brotlose Künste. — £t«tUui. 17.
Bet i^a broode loo««)etiAal«a. •*
1723
Kunstgriff — Künstler
KfinsÜich — Kanz
broodeloone konstvo oaa nw« küid«r«a. (Batrtbomht
r, 458».;
Ltit.i Ar« Bterill*. {Seybotd, SB.; — DiffloUes «UM. (PM-
•317 De hewwe dat bi de Kunst hirt — Dähnert, K9°.
In Stnlftund ^brAachlicb , am <n uffva» ii»M mfta
«ine Neoigkeit bei dor Wm*«Brkuu»t (Hobewerk) rer-
nonunen habe.
*3i8 Seine KuDSt geht oach dtfui April,
„Wer mit Ventand wiU SohMse ^»ben, dar muM,
weDU er wm hMobeo will, ein M««ter mit drei Kreu-
HD h«ban, eonak ^ebt die Kanat nach dem April."
•3J9 Seine Kunst zu Markt bringen. — Dietrich, Buch
der Weishrit, /, 65».
•320 So i«ta koi Kunat, ao gewinnt*« der Narr von
Doctor a. (Vim.)
KunvtgTiir.
• Vüii Kunstgriffen leben.
Von Rtuken, Scbolmereieo, BetrU^eroien, Iivtrijni<a^
Künstler.
1 Da gehen wir Künstler, eagte der Schuhflick er
zum Bildhauer.
2 Der ist ein Künatler, der das macht, was seiner
kunat gemesa iat. — Lehmann, «M. B,
3 Die be-aten Künstler haben das wenigste gelt —
Ut'uUch, 1469. 16. /V'/ri. //, 124.
Wa« »io teiobt (^owinneo, d«a Teraebren ai« lelobt.
Darauf bezieht ticb das bolllodiache Sprichwort: De
kanct moet regel hoaden. (HarrtbomJ'* , t, 4STJ
4 Die grÖBsten KüDBÜer, die ärmsten Bettler.
XidX.: Sant Masse mnltae , QoatTa<]ue fami» faxne». (Fhüippi.
5 Die Künstler lassen sich gern die Ohren mit
Lobwurtzen reiben,
L&Ui Spirita« eat potrua, quaiBTia atin oorpon magno.
(Sutot, 31ÄJ
6 Ein guter Künstler, ein schlechter Handwerker.
— Lobren^el, /, SSt.
7 Ein Künstler neidet den andern.
//.; L'aatio * fr» gli artiflci. (Oaat, 9b*.)
8 Ea müste ein guter Künatler aeyn, der es allen
recht macht. — Pein, //. S90.
9 Ea wird kein Künstler geboren.
Dan.: Kunst rll hare tild. (?roe. dam., 36&,)
BotLt Niemand ia met ktroft geboren. (Barrebom4*.
/. 4i8»J
10 Grosse Künstler werden gemeiniglich Betteler
oder Narren. — /vjri. II. 3so.
EolL: Grüote kuDsto&aar» gedijen melden- (Marrtbomit,
J. 45»»'.;
11 Je grösser der Künstler, je kleiner der Cltriat.
12 Künstler haben weder Gunst noch Geld. — Pun,
ii. 4«.
13 Künstler seynd jmmer die ersten im Narren-
schiff. — Franc*;, /, 90** ; JViri, 11, 4211 . Hmifch . 931 , 89 ;
Lehmann. 4A0, 1», Lehmann, IL Hb. S4, Euteltnn.iSH;
Körle , 3641 ; ÜTüm, I. SlOO.
Brandt erOITbet bekAcntliob aeia Karrttuahiff mit
„ gelehrten and kanatnarren *-\
14 Vor zytten ward hoch geacht koüstler vnd
haust ytz gelt ao haust du er,
Lat.: Profait ingeniatn qnondain ootoliee per arte«, nunc
valet ad tnundum nil niai divitiae. (Bebet ^ Liber hvmnO'
rum. liül, 8. l37.; <Vgl, /. Franek, im Ärcht» /mr
Hfuere SjjracMn, XXXIX, 83.J
15 Wann de Künstler küemt met der Kunst, dann
es de Lapper all met de Gelle futt. ß^erii^n.)
— Firmenich, iH, 186, 49. WoeUe, 73. 177.
16 Wenn der Künstler geht nach Brotf so leidet
die Kunst Noth.
Jl,; Se roauca La (Deroeäe manca l'arto. (Paetagiia, IS.^
17 Wenn Künstler von Künsten reden, so atehets
wol in der Welt. — Petri, u. m\,
18 Will der Künstler Brot ins Haus, so plaudert
er die Kunst nicht aus.
tt.i L'artefice Talente oela U aua arte. (PattafUa, IB.)
•19 Du büst'n Künstler, sehittet bi hellem Maon-
schin op^n Sechser, dat'n kcn Schrift süht.
(Pommern.)
Moli.: Hoe meerder kanatenuur, hoe meerdar deugoiat.
(ffafrt^mie, I, 45»°.>
• 30 Er ist ein Künstler , wie das Schwein ein Opern-
sänger.
172i
atu GrotolMS
•21 Er wäre ein Künstler, wenn er
Thaler machen könnte.
KtmctUota.
1 Der ist künstlich, der alte Belts aus Milch wa-
schen kan, dass sie new werden. — rdhwii.
4S0. 11.
•2 Ddaa woar kiastlich gegeben.
In Bezug auf eine feine, wiUig« Ajitwort. .«Ich
ruffiem (rufte ihm, nämlich «inem Lehrbnxachen , dar
wegen eine» Veraehena baatraft werden aollt«); er tho«4
ala bJit aa nieb; ich rufltam. noch a mol: Kum lur.
«O*, «oat a, <i|iSat«r> an ne JaogMi wi« ich. dMb
nieh oUe IHn^e wiaeen». und ko*m niefa. Doaa «tr
kinatlich gegaben ; er daea du mar nloh goatoiileo
(KeUfT, 160^.;
•3 Er ist so künstlich, dass er einer Fliege
einsetzen kann.
•4 Er thut sehr künstlich.
tu der Qegend toq OOrlitz tod jemand , der »«Iv f«r-
achümt, blöde, limperlioh in aeinent BeneksM« ai^
•obeint.
XoiUBtpfeifer.
Kanstpfeifer ' lieben rasche Modulationen.
') Leate, die yon dor Moaik leben nnd deabalb dtt
Namen ftthreu, well aie ihre Kunat pfeifen.
KuzLBtreiae.
*Er macht e Kunstreise. — Tendiau. 99s,
Er bettelt aioh unter irgendeinem Vorwftad« dank
die Wolt. Ein bettelnder Jnde ana Polen oattnleealM'
Beile nach Berlin eine Ktmatrelae, weit ee eJae Kaail
ael, ohne (}eid au relaen.
KunatsttLok.
1 Ich hab' auch ein Kunststück gemacht, sa^
der Schusterbube, und er zeigte ein Paar
Schuhe ohne Sohlen.
JTbu.. Nu xaj er o«n kaoatatnki» komon, «ei Oriapija, 4B
hij maakto eea paar aoboenen louder colea. fjBarrt-
bvmte, I. 458».;
3 Man moss es lassen ein artig Ktmstetück seyn^
ein gewisse Prob anss einem auasguas, blick
oder braut Silber nemen können« — Mn,
3 Wer Kunststücke macht, ist kein Künstler.
Leu.: Artii «et tigere artom. (FitcHer, J», 9«.;
Kontarbunt.
*Dat geit kunterbunt to. — /'rwcAki^«, tsji.
Kuxu.
1 Kömmt Kunz hin, kömmt Heinz wieder, (t»»')
— Eifiilein, 404, Simrocfc, 6104. Hurhard . Wl, «.
Kuna, Konrad — KOhnrntb; Heinrich =e heixaUch.
trotitg.
2 Kompt nicht Kuntz, ao kompt doch Ueints. —
Grvier. lU, 60; t.phmonn, 11, 328. 91.
3 Kunz duldet, was Hinz verschuldet.
4 Laufft Kuntz weg, so kommt Heintz wieder. -^
Putor., i\ 23.
,,Die Herren aagen offt, lanffk Knnu wag, M
komt Heintz wieder; et geaohicht aber, wenn eaSiBli
dem Heintaen tagt, wie ee Jbm gaogen. eo blaiba« ito
beide drauaaen. (Lthmanm., 133, 28.J
lat,: Conrado abeunt« Hanricua rodlt, (VtMur.^ r. StJ
5 Was Kunz gesilet, pfiegt Hinz zu ernten.
6 Wen Kunz nicht lobt, den lobet Heimse.
„Lobt den frommen niobt Cnntee, ao lobliJfea
Helntae." (a«ni$ch, 686, 31.;
7 Wenn Guntz mit Metzen tanzen mag, in htm-
gert nicht ein gantzen tag. (S. Sehwa^ea.) —
Brandt, ^t<•h.. Gl, ia Kloster, /, 6$i.
8 Wenn Kunz und Hans sich kratzen, was bat
Paul dabei zu achwatzen.
Die Buaaen: In den Streit der Gurke tind d«t XtF»
bitaea miacbt aioh die Arhuae nicht. In JDelnroaalaad
sagt man : Der Krieg der Sichel und dar Bok«r ^♦r^it
die Wallnnaa nicht. (Altmann V. 9J.J
*9 Aem a Kunza gaija. (S. Heimlencht«&.> fOaatfrr.*
SchU*,) — Peter, 445.
* 10 Da fragt Cuntz on sorgen wenfg nach.
1. 776. Ucmich, €26» 33-
Lat.: Non eat curae Hippoolidi, oon onxma« oiaall
neat fromeotum. (atmtcA, €36, 34.;
•11 Den Kunzen mit einem spielen.
,,Sic vrürdou eich untorrani^eu, mit den Hol a«
traben nnd den Knntxen mit mir «u eplele«." (tir^m'
mel*hayifn, Springim/etd ,■ Simptie., if, t.)
•12 Kunz ohne Sorge.
1725
Kupfer — Kappelpelz
Kappler — Kürassier
1726
I
^13 Käuzen und Klaaten nifen.
„Und nUr«n Cooceo und Cl»ti>«o. " (ßaradt, Sa^
HriKh-didaJttitckt Otdichtt au» d^ rrttfn BÖl/t« dtt 15.
JtJirhumdwriM, StnttcArt IM«, V, tU».; ( S. Bchw&tnr. )
Kupfer.
I £« Ist kein Kupfer nocb so roth , d&s «ich nicht
für Gold aoftgibt. -- AUmann V.
3 Für Kupfer eine kupferne Meiie. {^(^ , LanAm-
uifid €aU%ir^eichAchtt wn WÜTtetr^i^g , Gmünd 160«* S«
3 Jeder hält (jeden bedankt) »ein Kupfer für Gold.
— Q^el. 371. Stmntck. 6106; Körte, 3171; fitaim« t, IMO.
DtM-i EnhTU Bi«D«r luuni kobber «r |Od. (Bohn
I, 466.;
4 Nicht au« allem Kupfer werden Pfennige ge-
macht.
•5 Dabei kann kein Kupfer gemacht werden.
£• kommt olohto dftbei henufl. Der In Il«lHtow&
(P«iuifTlTAiii«Ti) «mobvJDeitde Morgtntttm »athait (7e-
broAT 1868) «inen ArUbol In dem »o^eiuttinMn Fciia-
. sylrftnJ»ch'DeuiBob, in d«m ei faoitit.-: „S^J **tf^
M war kll ftLr K&ti enasner l^ng lehne m g<*bcn
(Iftnge HeiTAtbtbMQcbe tu macbeD k wetio mer wlrk-
Üoh en Notchen (notion) b&tte la heicni, ■» w&r g«-
•atltfsit (ukiBfjr), dM« b«J oll dem CampAai«h»ite
k«h Xupprr gemacht werden könnt. "
I «e Er handelt mit Kupfer. — Zo«p«r, idfoi. . 44, i£l*iii,
/. KT.
Er Itt finblg. Aach too denen < die Infolge •tarken
Trinken» eine knpferrothe Neee haben. .^IkMe •*
•Inen tiemliohto rothen Kemm bck«m, «nok mit Knpfer
■u handolD itcb merkllob herrortbat.*' (^a^pl*c, , lüSU,-
///. 12 ; Hulin^rr.)
*1 Einem Kupfer für Gold geben.
Mhd.: Ir habet mir gegen golde kupf^r nnde Ml gewegen.
(KnffrtJ^art.) (ling^rlt, 58.;
*S *8 Kupfer 8chiea:t'n aue, nur muass'n verzinn.
Tod ■oloben , «ue von Ttelom Welntriiüten ein Kupf«r-
geeicht haben. i8arti>rnu. 171.>
Xopferbarger.
Kupperherger «ein an Stoadtloite.
Lm Umkreiie der kleinen lohleeleoben Bergetadt
Kupfetberg, am ironiecb dem Kleinen eine Wichtig-
keit beUnlegen. Kupftrberg Igt eine der klelneten
Städte im eohleeieohen Bieeangeblrge, Aach In an-
dern Kreiten eoheint eloh der Volkettrite kleine Stldte
Ar den genannten Zweck aaeereeben an bab«ik. (3,
Bothenburg. )
*Er hat aich ein Kupferbergwerk angelegt.
Hat ein kapferfarbeuoe BiUifargeeicbt, {Sartoriu*, iJi.)
Xmpferprenntg,
1 Ein Kupierpfennig gilt nicht so viel als ein
Silbcrthaler, aber er gilt auch.
Bie Banen: Bin Kapferkopek gUt neben den Oold-
rabel. (AUmmn VI, SO».;
9 Ein Kupferpfennig in der Hand ist mehr werth
ala ein (»oldbarren in der Erde.
De» man ni«ht weite osd bennteen kMtn.
3 Ein Kupferpfenuig kann nicht von Silber sein.
Die Kalten: Wenn man den Kopeken aue SUber
■chlkfft, wird mau den Bnbal aoe Oold ictalagen. (AH-
mamn VI. 399.;
4 Ein neuer Kupferpfeonig gl&nxt mehr ala ein
alter Thaler.
Knpfarachmied.
1 Er ist wie jener Kupferschmied; denn, wma er
flieht, das nimmt er mit. — lkli£.$3.
3 Trillalari, Kupferschmied * triltalari, Kessler;
wenn du willst mein Schwager sein , so nimm
dir meine Schwester.
Kuppel (Dach).
1 Eine Kuppel macht kein Haus zur Kirche. —
Ai/mitifi V, iS3.
2 Wer an der Koppel des Himmels steht, der
sieht keine Leiter mehr.
XupPSl (Band).
In der kappel musa der schw&cher des stärckem
trew vnd vntrew folgen. — (.«hmsns, U»>io.
Xnppsln.
* Kuppeln vnd anff dem t^eyl gehen.
Xiipp»lp«ls
•Dei
b
IMm§,nV
en Kuppelp«te verdienen (bekommen haben).
um ifonn r«r J»pj
rast lt>lflmdt Stalle
D«r Lohn fto KappeleL Ki»*i*im Ahit av »Ual*.
Ihr vor (rorarvt) den Pela tr*ob and dann beJids tos
der StampfmUlen ofatandeA.** Ftlr da« hetmlloht BS»
eorgen tod Briefoben en elneai Stelldlohetn haben die
Ftanaoeeo die Bedeneaii: Hähnchen tragen (Porter
«D poolet), die einer iehlatpflichen Abfertigung ihx«
■niitehnng verdankt. Wenn man nSmlicb in Italien
Jemand, den man aaf der Kuppelei erwieeht hatte,
wippte oder mit dem Sehnellgalgen beetrafte , lo hing
naa es eetne FOtee rwei lebende Hfibner. I}iee bat
folgenden Oruod. Leute, die eich mit Beeorgang jener
BlUete befaeeten, trugen gewöhnlich HQhner feil.
Unter den Pltlgeln dee gröeiten oder fetteaten Hnluui
•teokt« der Brief, wae der Dame eehon bekannt war.
Der ente nun, den man bei dieiem Oee«]itfl er^
tappte, wurde mit dem SohneUgalgen beetraft. Äa
•enae FOeee worden iwei HAhner benetlgt, die ihn hln-
nnd herechankelt«n. Wahrend in Italien laxige jede
Kuppelei in dieeer Weite beetraft wurde, b^nOgtao
eich die Franaoeen mit der obigen Bedeneari, (W^t^
*acA //, MS J Bavmfarttn theUt daiilber ane OberOeter.
Tedeh Folgendee mit: „Btaa dritte, w«d«r «nr FaoüU«
dee Brftatigame noch der der Braot gehörige Pereon,
welche unter irgendeinem Vorwande etob au den Ael-
tem dee Midobene begibt, am dae man werben will,
nnd aUmahlleh dae Geeprieb auf die Versüttelnng
der Heiiath hinlenkt. Oieae Paraoa bekam einet, wie
ee noch im Volkeinunde hetaet, wann ee ihr gelang dl«
Heirath •e'eamme'tragen ■ , au Stande an brugen , ala
Lohn hierfOr einen oennSrnüigen Pela, den sean Kap-
pelpel« nannte, wahrend man, wenn er abgewieeen
wurde, eagte: Br bat die Hoeea (•• d. fiS) gekriegt.'*
Hoil.: Hij heeA er de gele kooeen aan ▼ardlend. (Barf
bom44, I, 444».;
XnppleT.
1 Dem Kuppler ein Paar Schah und die Hölle
dasn. — SMüfyidk. «106; karte, IU%, ßruen. /, SlOS.
9 Kuppler vnd Ehebrecher gehören vnter ein straff.
— Hmxtch, T91, J4; PttH. 11, «9.
Bin jodieob-deuteohee Sprichwort io Wareohau atellt
Koppltr und LOgner ancammen; ee aagt: A Sofaad-
ebtn (BheTermittler) mTiee eeto a LOgnor, Br wOrde,
aaeint ee, |Bonet an wenig 0«a«hafle maobfliD. Man
•agt dort aneh von dou Kupplern und Bheatiftera: A
Sohadchen ie wl« a Kahl, um ihrt Bedeeligkeit aaau-
denten. Dm Xlappem gehon au ihrem Handwerk,
*3 Er hat den Kuppler gemacht.
Di« Yerbindong eingeleltel and bewirkt.
Kupvlvwin.
Eine Kupplehn reicht der andern die Thür. —
IVir>9miak4tA , 1054.
Ktipaaok,
*In'n leddem Küpsack (Kübel) verwahren. — Sieh-
vaid, las.
1 Der hat Kur, der hat Angst — Sckottei, itw*;
HauL. 48, Piefer., IX. U: Gnf . sifi, Joe
Wahl hat oft ihre groeeen Schwierigkeiten, b«eon>
dar« bat Brbthellnngen , worauf ee aioh haoptaSchlich
beaiabt . wo der AelUre theilte und der JOngm wShlte.
18. WabLl
3 Es ist eine gewagte Kur, den Doctor zum Er-
ben einsetzen.
<8eAw#d.. OaAker Cur, nAr LSklaren bUJr aifwing«.
(ißrtMf, ibh.^
3 Langsame Kur ist die sicherste.
4 Man mues nicht ohne indicia certa zur Chor
achreiten. — Lehmann , 69, 4.
6 Völ K6r, völ flidbregban. CNorifriHj — Johan-
«ff«.«».
Viel Wahl, Tiel Kopfbrecben; rlel Wahl, yI»! «ioal.
*6 Einem die Kur mit Kienrusa machen. — Tend'
lau , Ul.
Um eine anmaeelioha Aaiordenmg sarOoksoweiaen.
*7 Er hat die Kor verfahren. (Ueiningtn.j
•« Verflixte Kuren!
AoBTuf, wenn man aber etwaa «nchriakt. HoUn (£*d»-
/r*Mtr, /. aoa; hat: Verllaohta Koren. loh habe die
Bedeaeart aber faat aar in der «retem , rerhaUendea
Form gehört.
1 Es hüfilt kein kürisa fOr den todt — fvaiuk,
11, Iti*, Grvter, l, Jl. Pttn, II, TM.
2 Knrass und Lanze reichen nicht für den, dem
Hers and Degen nicht genug sind.
3 Waa nützt ein Kärase* wenn kein Herz darunter.
Ddm.: Bvad dnn eterk brr&le paa akictrende bryet, og
gode plle i redder manda haand. (I><fv. Ua«, . 137 .Jl
Stiraaalev.
Aach htmdert Kixrassiere können keinen Nack-
ten berauben.
1727
Eürbaum— Ettrbis
Sürl>ftuxii#
1 De Körbom^ söcht (sacht), de Ftllbdm find'i.
{(Hdmbwf.) ^^ DatuMiL* NS; Bntren, Üb; FTommaan,
tr^ I«, wa; StÜTfmbwq , «l*».
') KjOrbcm=BJiam, den man prUfeod w&Mt, erkie-
Mt, Ton kLQten, kflireiD. — Wer laoge «r^blt, trifft ec
oiobt imm«z «m t»»8teii; w«r Isiig« untcblCUii? bei
■«iiMtr WftU Ut, »ll«rlBi Sohiri«rigk«it«a findot und
BedenkoD h&t, b«koiniat oft am Eade <1m Sohlechteito.
JTU/,; Wie keiubooi» aoekti moet dikwjjl« met niilboora
tevredcfl lijn. {BajrtbovU«, I, H^^.)
12 He b&tt laog^ noch upp^n Kaorböm räd'n un
kürami nie upp*n Fülbom to litt^a. CAU-
■mark,) — Dtinneil , 206.
3 Eörböm föllt ock wol ttp FüHbom* — From^
mam, !V. J44. 342.
4 Körbom geil to Fulbotn. — Eidkmdtf, US.
•6 8e »8 von'ü Körböni ap'n Fülbom kamen. (Meck-
Unburg,J — Qünlher, U. K», 44; SchiileT, t,tl^; Difr-
miMen, 106.
Sit h*t n iuagt gewählt, hat l^ngQ Korb« ftug«>
Uiellt und ist darOber rar ■Itsn JungimT 9« worden;
TOiB Wühlbkum auf ddo Faulbsttm. Dar Fanlbaam hat
4«a 9am«D ron «»inam acbleehlem Geraob.
•6 Üphi Kdrböm gehen. — Ddhnert, ui,
Xn der Wahl anachlQsvlg «ein,
1 War zo lang kürbaumt (wätilt), da läse am
erstell demewe. (KilnJ — Firm^mch, I, *u, 132.
2 Wer koerbümen will, de moet vake niylbömen
(oder: Jer l'üylViOmet gern). — Taiiyim, 176*.
Lat.: No quaera moUia, ue tibi contiagant dura. (Tap-
er küi'bänmen wil, der faulbäumet gern. —
— Fmnek. U , 110; GntWr , l, «I; Ulmam. 857« 1 ;
ßittiein, 4M; Simroch, «109; K&rttt SMS.
„D. i. «er tu viel haben vrül, dem «irdtsn wanlg.'^
(Renil4ch, fl70 I>le daranf w^tes, bi« ibnen die ae-
bratdncn T&uben im Maal fli«gen, korbaoio^n , odar
die lieb mit WahJgetob&fLim abgeben.
JGToU..- Dia koutUaom wil, dl« ToUboomt gaania« (Harre"
bom**, /,3a$'>.;
4 Wer küi-bevrmet, der bewmet oder ergreiÄt den
Btercker am vnreineß Leib. — Pein.lf.iiO,
•6 Er kürbäumt.
Hr will SU hoch aein, au vial babes.
Xftrbe (■■ Kirbe).
•Einen auf die Kürbe laden.
,,Icb hah« otwau eintMi groben Esel einen andern aala««
grlolchen auf di« Kirbt laden hören oder eine e«b«nd-
lichc Arbeit (welch« glcl«bwol kein H^rrao Qebott iit)
mit unfl&tigdn V\''ort«ti tbiui,heiaae&." (GrimmeUkausenf
Ttutacker MicUt , XJ.)
XOrbia.
1 Aus einem Kürbis wird kein guter Krug und
AUB einem Waiacbeu kam treuer Freund. ->
HeifiiheTij V , 5i>.
Bio Bohnen cind dericlban Aaaiaht : Z tykv« nebnd«
n&düba, a i vrtkav^ mjrili pfiteL (Ctiakoraijf , '2%:i.)
2 De Kerbees blÄn des Owest, — Sckuaier, «64.
3 Ein kleiner Kürbis heute iet betier als ein
gTOBBOr morgen.
4 Ein Knrbiss wird bald grois, dauret aHer Bicbt
lange ; ein E\chbauin bat lange zeit mi wach-
sen, kan aber manchen harten Winter Tmtd
Sturmwind aussstehen. — l'eiri , 11, 311.
5 Es gibt mehr Kurbisse als Melonen und mehr
Gurken als Kürbisse. — AUmaim r, so.
6 Kürbiase sind aus dem Stengel kenntlich. —
TeniUaU , 395.
80b OQ früh xfigi ai lich, was man raalamand sn er-
«exten hat.
7 Wenn der Kürbis Wurzel gefaest hat. treibt er
seine Banken. — lleimberg IV, 94.
In Strriaam^ um too jemand «o aagen. daaa weoa
man ihn «rat aufgenommen „man ihn nicht wieder loa
werden kOnne; Aach von emeni Mensoben , der alloa
an sich xu brlngon euchi, wena'a ihm gelingt^ Fote cu
iaeaan.
Zwei JCürbisBe trägt man nicht unter Einer
Acihsdl (oder: in Einer Hand).
lliJm.: Dri Afni pod >adaoQ p«et neda}! ea »Hti. (de!a.
koeik\f^ 133J
•9 Er het ei« uf d' Kürba überko. — Sta^m^uur. $4.
• 10 Er macht in Kürbissen und sie in Gurken.
Sie elnd in Besug auf UnAttüicbkelt oioandet gleUb
wwchai km
Kürbiskern — Eurireii
*11 Sie tst der grösate Kürbis.
Dia grttiata Sebfiidialt. Korbia iak di» Fmeh«, 4isRk
waleba b«) dam wu la BUdam radAnda» WaatUaiaa
Nordamerikaa da« bAehita Maaa
ausgedruckt wird, (Ruxtm, Leben, rm /«rmtn Wi
Draeden I8i2, 8. 74 fg.J
•12 Sie ist einige Kürbisse werth-
Damit preist der Mttiiiggingar tind dar GabUgijlf«
(Trapper) die Sahonhelt ein» aiidohaaa «da« ' ~
KürMskem.
Man muB8 keinen Kürbiskern legen,
einen Melonenkem legen kmnn.
Korde.
Wo des Kurden Pferd hiatdit,
. Gras mehr. — SchUdua^ne.
Küren (plaudern, lehwatian, reden).
1 Kuren is kin Gald. (iiartberg.) — Firmmiiek, l,ptüi
für Soext: Firmmich, L Si»* 5».
2 Yeil Kuireus mäket vül Taohörexie. CSemrtmij
3 Viel Küren gift vel Toto lüstern, rn«Ub^)
Wo riel geiprochen , geechwafcst wird , da giMV fM
siurohorchen.
*4 Dei heat gued küren, bei beai dat Hol bidL
(Buren,) — Für liindtn : /'inwanwlt . /, **t, k
Spott abar Prahler«!.
*5 Da magst küren, wat da kiirecii ack &tew«
(glaube) di doch nich. (Lipft«j
* 6 Hat kui'erd med sik selwer aa de witte Dei^k
(GntfMckaß MaTk,) — Frammoan. V, 91, IS^
Br Hpriuhi mit eiob aaÜMfe «i« dar wata« DMxieb.
*7 Hei kuiert^ hauduitak' ü de Kaa »f6mk\
CBüren.)
') Aach küren, kSran = fpracl»eii, plasdats n. ». «.
') Hochdeutach. *) Spanleob.
*d liOt^n Kerel küren, he kürt kenne hmuoert J<AiK
meir. flippe.)
KurfUrat.
* 1 Dafür kann ich mir die Sieben KiurlozvtA nkit
kaufen. (Bresiavt,) fS. a.)
80 erwidert der Verktnfer, wenn Jeamad beim Iml
ein« Waato behandelt and ra niedrig-ca Prcu Mdt
(Nittu SehttMiieht Fmiiaialfftiue r , Olo^n 1M4, S-«».
*2 Eb können nicht alle mit dem Kurfuraien re^
ten. (8. Kaiser 38.) (Franken.)
*3 Geh und miethe dir die Sieben Kmftitl«.
fBretlauJ
So «agt derTermlether, yrattn Jemas4 eine roa ta
beiiobtigte VVobnun«, di« or mieth&o vttl, a«MBKft-
dtk Dia „Siaban Siu€Uraten** tat der Name im Em-
•ea "Sr. 8 am Elage iu Hreaiau. I>»4 Hau«, eaek (tm
anch die ganie Seite de« Binvee .^-rflUitMitiCrf"^
nannt üt, raus« eeinerseit aJt bevondaf» gumt^ti*
Bau gegolten haben und eo ,, in der I««ii«e ifbaH V
ktnamea" sala. (y«u€ Solh^i^cAr rro>*«if<tfif , a.a.O.J
Kurheaeen.
Aus Kurhemen und Afrika fa. d.) komni ™"*f
etwas Neues. — Mater, Päd. Brnrnt^ la*«, JDf.i«-
KftTl,
•Saßt Küri*a plag gang dich drumb ao.
J3ma Fieber. Heber dan fintud d^ AttfF
Sanot-Konrad'« FU^e rgL Etterk*<mi, üüu^
land.
Kurtmurl.
•Kurimuri machen.
....Oder tob will ob diaaan aaaliai. baM r&rt»«n
machwi.» (H. Sackt, Ul, CGCCtI. «3
Kiuioa.
*He is kurios as 'n Swinsl&BT de steckt den £(t
in't End (empor). (Ostfne»,) — crK«MaH*UB>.
9o«ran, 6«£, HVommoiin , V, m.bil; K«m, (M,
Von Jemand, deaien Ungeniribait eebr waü g«bL
Xuxiron*
1 Es ist noch nicht kucirt, wenn der Docior i^
ceptirt.
Moli.- De doktar kan oni met d« oomb aM ^^Mk
(HitrrvbomAi. /, I40.> " ^ -'
3 Man kann alles kortren^ aber die Foralit nidl
verlieren.
8 Richtig kurirti Arm und B#n entwd Invaka.
(PommertKj
Mancher will andere tmtrag tud tat «aibet -^'*^
Beulen (Wunden). AebnUoh dla ^^
4 Rielitig korirt, Herr Dootoe^ (,
n
1729
Koris— Kurz
I
'5 Sie kiirirt homfiopathiacli.
Vau «ji)«r ulir likouoiuNctiea Hiuafrati, welche
«. B. dl« Urtlhaii|t|Mrii in dr«i>a)g«t«r WrUUiiouug tfiM.
Kurl«.
Ks hilffl kein Kuria itir den 'VodU — A'««.
;/, aar
Kurie.
Kurie, mnHf , i»«ifl'.
i^i,
hiiviiUllMu
dtr Odtticiiuft^. ytciiiii
ParUake und Strnglein.)
Kumuuilien.
Kuriaaclici) int kurwidrig. (KnTi»i»u\,) — V^Mt^cUf
/rituiuj \on\ H, Jitli lH<t8.
Kurpfkls.
Kiirpfatj;^ (lotL erhuit'B; Kiirmain/ ist iiirJit
uiHina. (tlmäaiHi^.J — Hctnpheru VHtl . Uvr», Um.
Kurrhahn.
•Kr ist eiji Kurrlialiii. — f'rMtWjut '. 5ö>4.
Kuxriir.
*l Er wird kurrig. — / 1 udibirr '. JdWt
Mau triHclit iuti xur Karr«.
•'J Hei o8ß kurrig («ublKilt) wie do PogK önnc
ThCerptltld. — truthtner, 430. /n*f/ifi(fr^ 225«.
Ktlrsohnttr.
1 liciiii Kürschner kommen alle I*'achttbülgc' zu-
Uio OituJtnoo : Diu Kadki«! olisr Vnati*« lal Ulo Pol««
liAiKtlung, f.ScAJ#cAi«. »M,.)
KHffL: Tliv fox gu«« at tbe luil to th» sltup of Ibe furrirr.
•2 Kirschiier viid betler die widerwärtigsten in
der Welt-, jeue kehren da» schötist heraus in
futteren, diese kehren das vutletigst horauH,
vud «las schOast hinein. — lltniuh . 3-ir. . sv,
;j Krutchner vnd Bettler sind Detrieger; jene wen-
den das schouo heraus«, diese hinein vnud
das hesslich für. — Uhmann,iM,u.
4 Em aiM läwer Kirsner (Kürschner) wÄ Kuss
(Fuchs) xen. (Sitb€nbwi,'$ddu.) — äVAuil<'r, 121.
b Was Süll ein kürssuer ohite arbeit dem kein
knick iüt an seinem kleid. — toa evmm.» loci.
S',l(yr {U-i) Itfti aiatt kalck Bolta.
IIoHm! Wal lolde eeii poUer, lil a)n w&ro oritlcK (■utiat
•uch kuiti«b). f JV<Jt«. , U, in.) — Wal ittld tyu |>abvf
b^bil w«or kuittcb- (i'rvr, ramm., L'V^'.)
J.aL: Nou tubl pellttic«a qui crvla «»«t» cari»nt«t. f>u{>
<<'ril<'fr<m, T4&; .tffrne. .i'iMtsr«-/ . l«64, Hf. VTuJ
6 Weit und gm» fordert den Kürsaner von dem
PUn, eng viid dicht fordert jhn gur nicht, —
Pmtrt , n , ei».
Kürwlein.
Es ist kein kirsselin, ea iindt sein Dcckehn. —
Franck. //. lUT*'.
Kftrata.
Kost, Krum^ un drög' Brod, dat siind uk drti
üerichteu. (Pwnmfrn.J
Kunic, Krume aad trockeo hrcxl, U«« aiiiil ciUeU
dr«l 0 «richte,
Xori.
1 Allzu kurt laugt kein Schurz.
itif.. llrrvu «t«« Uliurat, otMCam« 6l, (tt*0^*r U .it.) ~
Ilr«vi« nü& t»tnp«ir lavU, t*tl saploui brirlUt dic«re
multa pot»«L fXry6vU. COJ
2 Jö kürzer je bi^aaer (lieber). — Gvfpium» au.
Ffi.: L« ^tu« brifrf ut 1« neÜlenr. fLtrom*, //. 149.;
3 Kort uu Dick bat ken ^hick, lang un grol,
dat k'tt god. (AUmtuk.) -> Uunntit, ibif.
Ki» aeltluik a»ini«li««aiai iUdcbeu iisUt l>«t««r un»
als «iu kune» dlekai.
4 Kort un dick het keiü(cn) Schick; lang un
«aulr, dat is (oder: let) rir. — Schambach.
lt. »7».
K)n« kuM« utid dicke Oetlalt Wlfd ■>!• tttiselti^n, elmn
bucUy*waeh»«u« acltluike da^ffg«» als •cbAo bcieichtiet.
6 Kort un dick h«<tt kiu (icachick. (OiAmkmf.) —
ii ifl, Atu «m rorl
«*. ..^ oblc« SfvMbvoH
»' . tar 'n Zn«kaMli««}i ftHt jtasslrt
ai> jr fTOM gvaof.
DspncuRi amioäwtiarma-Lnuxov. IL
lauk on
. — l.iirr«.
0 Kort Uli dick is Burenschiok (Baut-rrisrhiik
Mib'r. *VVCI>te), hOhiiinyil UA lattkiH^I*
middeiiwank (roitteuxwi«chen) »s U
,SlrrUU. '— Fumnmh, IU,J\i. I.
7 Kort un kriigel (riuiuicr^ vergnügt) iai bäter,
as lang un^n Flügel. (Oidentmn/,j — finnentt^h
S Kons ou dock hoad ka Üosi'hück,
mhuiortl Htied ullzeid Wohl. ^Tnrr
IH.%. «3. Fintmtich. IU, 647, 41.
a Korü im dick — ka Geschick, lang un derr —
Klfippergeschfrr. — Lohrwji^t , t. itki,
Hl Kurtz vnd dicke hat krin Geschick«*. — Brauti.
/. VlO.» . Mn , n . 43«. üimrotk , CHI ; AWfc . iC44.
In dor t^üchwaiK-, Kurt aad dlek lial kel lUrlitok.
II Kurt/ vnd gut iaCs lieeto. — JJMtMiii . u^ , n
Pi Kurx acbeisst die Gcusa.
i:{ Kuiz uch däk As e frainjklich UchebliUc. (Sk^*
14 Kurz and Irnndig ist das beste. — /\«tor.. 1,9«.
Fhu^-' V'iit lircvlty la rvry good, wlien w'are, or ara not
Litt., guidquid Utaiu ; f.roiru.
15 Kurz und ilick ist Ut, lang und achtank
ist Edelgang. — ^ -. ."-.r. •'. saaT.
IG Kuri: uud gut beim Gottesdienst dua Beste thut.
— Euctnn. 4U4; Simrack, 6110.
17 Kur« und gut gefallt jedertnaöii.
tat,t Brovitai (1«}octAt. (l'^Ailipftt ^ /. G6; Frvbtrg, 43;
1 $ Kurz und gut (^cthan aU'ht jedem au.
It4 Kurz mid Gut im ^ein, lang und gut, aagrtc der
l'ater beim Schmsius. — Kitutrrtpinjtt . M . 7,
SO Kurz und gut ist angenehm. — K^rii , hu u. 4674;
Brann . / , *il04.
K« gibt lau|fe und kane, broitn vin<1 Htlimulr, f.r>>rk>^nt.>
uud na»*«, kUro und dnnkl«,« I' -,
inatt» und g'oworzt«, derbe ^ i"
uod hobi« R«den. Iit «ino l;. ]|
au Idean; lo ziofat man abfliall luit ti.iUuiu Ktnini- tii«t
kura«ü , klaren und d«rb«u B^d«!! allttn auUcru vur.
Uckanuk Ut Luthor'i Aa«9iaaug tum untou Predigen,
" fritcb auf» tbu'a
Maul auf, bÖr* bald anf.
dl« ar eiaau Caadldat«n gab: «,Trllt friicb auf,
-•;j
•29
•30
L,ii.: Itravita« dulrclat. (Binder t, 14€; //. SÄ«; m-
liltpi. [, C<i; SchumtUut, fl, 56; BtyttuM , ik).) ^ Otata
br«riU*. (^yf'uiit, 2v3.)
Kurz uud klein.
„Darumb da« er (der Straueh ) «ra« Icnrla vad klala."
(H'aUU*, II, 4^7. J
Knyi.r Short uud big. läok* lika a plg. (id'^rU, 3S44,;
Kurz von Gedanken und lang von Scldackwiirat.
(Thunngm.)
Miin kann^H kurz oder laug machen, wie der
Mniich die lloroB und der Koitor dio Steig-
bügel. — Ä/t>»(r»»{Hr|/*'/» 7Ü. 1».
Wal dem Eueu ze kurt es8| eaa dem Ängeren
ze lang. ftfedhur^.J
Allea kort ou klein kallcti. (ihuu,)
Dat is cm kort toaneilen. — Utihwu, sjo*».
Kr kann nur kaimncrliob leb«& , «• l»t Ibna kars att-
getobnittati.
Der iai auch nicht eu kur^ gekommen, als man
die Naaen au:$getheilt hat. (f\(iU»nhiui/^.)
Einen kurz halten.
In Poimn«To; Mun müX cm kort hallen. (Dakmtrt^
2S0"^ D. I. iia uichi »«lata Will«» latM«,
lluB wanig i >ttQ»,
Einen k'i--' '' '-^on.
Ibtn ^ohou«
JV*. ' C^ . ,u. (ttnitrov, 8|o
I rin von «iunf trilg«Q Hafdi
I at bUa faallar UchUr ta« i*>
I r faliren and Ihra Urudt Klrbl«
> t«{>u icb itt&a VTaflpan Kaal g«-
-1 Tfl-i K^baM.
Kr bat
iL 1« nU
■^ «to Ute hoasa asagstltal* war« NOin.**
lOH
1731
Kürze — Karzrundaus
Kurxam — Ku^
17311
•33
•34
•3G
•:i7
*a8
'3ö
'40
Er ist X* churz fur c Wage und 7/ lang für o
Cburr«. (Luzern,)
Er kuninit x' kant wie de atcTiieberger Pfarrer»
wo-ri LMii en Krnltc' biiider de Kaffte abeglicit
ist. — Stüttynrutrrt ii,
Kk karU ViiJ j^ut inarlion. — Urtifn\frr. l. 7i>l.
IcJi kam IM kiiiv. mit Ihm.
., Mit «»frt (oiiieiiM Wart-«", •« kumnion I>emin4«r (l*pi
intr; «u kurly.." {hrtlrr, 1^1 *->
Kort uu kicn mitki-n. — /»ij/iHri(,5si',
Etwas g'anx v*tril(^T(i«vn.
Kort van der Sako, du gißat mi hundi^rt Diler.
r>. h« tta tji|{xt XU ilem llnndcl ja; ein Wurl, dii«
««•hT fiatiOg im V»rki»l«f tfobraucitt wird.
Kort wie 0 Kort. — t-u**ut)\n^. a2:.H.
ii.
Gru-
luiriz vnd *mL — l'nutrk, //, uu, Egi'Halff. lOi
l<*r, ;, ;»4. ki-hliirmi^t, SM; i^ruriiir)IUiH , IOC«,
In l*nmmttrn : Kort itn ^^^1 , d, t. nhne Umiufawuife.
( I' ' - ■■-•■■ .- .. ^, .' <! ■■•;. . - * 'f^i '<-TI l»t Itl
:.l rf nbcf
rpllloh-
I ■ -r-n,
iTi/'-i-'' -nir.! III 'n'.j.huii li.!'. •
fra«rt itutl fiii|>;i>nt)rr V ^trt atn Aiitv^
1'.
f i1i<
■h.
v.l. p-
»h 1
AllH
mtt
*irrt
ai
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Ic.r
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. it , wo
,.i'ln «clilftiaclicr
■ i.d
d«^» 1 t.
,.AI».i
niou ij--' ■ ' ' j Jir
lieb, «11' l,,s.l.' aliLoT ,-(, :,.ollj.'ti. "■ (f^filr, ^ i'\:-'.J .,lch
wilJ'* leb ( ich wia* oueU) kurt« und gu», j* roiid aui-
t'a/t. : Ki ord «SA godC com 34. — Dot rr kun ot urd pMA
ttl gi^iro. — Kotdt »(f iriidt. (Pruv* Jan., "JSi.J
A'r«. .' Pwu vt hon.
/ff.'!,- Kort uu ecberp. — Kort «n gucd. (HarrftKUuie,
I, 4ll».J
All/.: ChtlouioM mndiu. (SrvMii ^ Ih.) — Sacra oaleHua
•Uolvcud». (AV«*rto///. iti4. /»('ndf^'r /. I&72; //. 8«»^,-
Sthw^il.z K«-vrt i.m godt, (pirwm^. 97.;
•41 Kur/> hat njan's g^ern, — SckamAtu», afi, i.
•4i Kurz und orbauliclt. — Hl**, aa.
* 43 Karst, wie der Esel bricht die Furz. — »/«mirr. Vom
•44 Kurz wie ein Furz.
•4& Kur/ viid rnnd. — W.Kfc^-ny, aas''; Un^rr^rt , li.%Li.
•4(j To kori ' : ^ f*«h«rr/. Sil*.
•47 Ü4?ber kij... . . I itH/. — rr.lnn . «lH . «HiM». /, 2U*0.
Kürs€.
* Ktirze hat Witr^f
Un.t
Act '.',
Kftnsen kannst du das Leben dein, verlängern
kiiun es Gott dtein.
Kürzen),
♦i Den Kürzern (Kurz«'?»» ri| /i< Ihh. — /u/ir.iKja»
//, 10«; litnun, I, ail>7. t.f^tlnn, 4»t. : Mutin , tl. !JI.
D. I. den kUr/^'m H.tI'h ' ■ ■' * din Undcinaart ont-
»taiul »HK dmn eiimt Uhli loillel» der Ptroh.
Iiolrn*». (Vyl. lluUitu* , ' l»'i.)
Lat.: Hurbam ÜAro. (f**«....^ i -*'- //, I38ü; Kraa-
mm, n^)
•2 Er ppiclet drs kürtTieren. — SchoUftt Ul9*
Karshaarig-.
*^o koriharig rb Buter sin Pankoken, do Larr
he 86 rott iJ Lepel eteO. — ther^mMMen, 34S.
Kurxkopf.
•He ifl cn Kortkopp. — Dtthnfri ,rA*.
KliMT der nicbt vitd Iridet, di-r bald xomig Wird.
Mttu n«iiut lUn such kurtki)|ipiich.
Kursrmnd.
•Ich wir« korerunt nich hoan. (ScMet.j — From-
Kurzrtindaus.
*K'li will'^ kurTTundaUB iiicht.
„tc)i «iol knrt«rundaa« nlclti bOr*n, «M du »t^
getl." {kdUr. H»''.>
>>l wit. (Shttktfteare , Jfatntrt,
XUTSUXEL.
Kurzum iat ein Uixarbcutel
Kurswa^n.
Wo der Kurz(Düuger-, Mist- iwa^^fii uk Li
geht, koitimt i\cr Lajign Krut»^' )w^.»g(n
her. — Hürit'. C3i«5.
In l'oUimom: Wo de Kortw&^rrn tiig klkaas*. I
Lankwagpii 6k man wegbiiw^n. D««» «•!« Aftt* <tm
nicht K«d(iiigt «trd, tri^t »aelii kAiae FruriiL
Kurawdll.
1 Dann und wann muas ee Kurxweil |[eliea
der Mann, da kitzelte er seine !•
Mistgidjel — s,h,tnjahr, II, lii,
2 Ein KurzwtMl Buchen nicht viel irrt , wo
M11S8 gidudt^Mj wirtU — (tfe. rmr, , le, Q».
3 Es ist koia Kurzweil, wouu eio alt Weib
4 Ist das nicht eine feine Kurzweil, ««iite
da warf er Weib und Kind zum Hau»«
— Stmrvtii, 6114, LaU-niiar[, tl, 1».
ö Kurtzweil muss sein ohne NachlheyL —
j/iv , II. V.
G Kurtzweil vnnd fread ist Arsney var
f,i^htfniiiu , Sil . &1.
7 Kurzweil ist Kurzweil, aber Feuer in der fiäk»
igt keine Kurs^weil. «s. Spaa«) (SaaätrismLj
8 Kurzweil will verstanden sein. — IfVimAcrf. f.n.
ftruun. I, aioe. Kwtrin, 40S. kürtr . V46. StmrMk. tUt
njLbcr anll mau nicht »cIierMD , wo aum Sehtfm ««<ftl
TOrstoht , a^rer mjLU lüU ihn auch aellxl «Cfaldtea
9 Nach Kurzweil kommt Zoknk.
10 Treib kuilzweil vnd dit^h weidlich inest, her
nach hustu kein under l^esL — I^nri. Ul, ii.
•11 Eine KurÄweil mit Mägden anstellen.
r, Eine Kurtweil mit gweyn MAtfden avif««t£Ut. ««^
choa iu Maid« a»iuea Anibruck «nii HAudcn umd PI»'
anu uübmeu wOrde. " (irrimmH»hum»w*, Sfrnm
•13 Er knnu allerlei Kurtzweil luacben. —
// , 378.
KursweÜen.
•Er kurtzweilet wie die Katze mit der
der Furhss mit der GansK. — Tkfiamm
tum. 43y^
KurssweiU«. . t^, t • ^..
Kurzweilig wie ein Floh im ühr.
Kuschen.
1 KuH( li dich I ist die ganze Logik der Hunde uuil
Memmen.
*i KiiuBke, kuuske, wan ik di niEui iarat Li a Qar>
ner ha. (Ainnm^ — Ihviu* VIU. Mi, Mtt.
Kus«.
lie Kuften fangt mi an to prutniovln. — f**
va\A, n4.V.
Kt^ael.
Den Küsel ' dreien. — «.im/;, i^rouut . äo.
Kino Hacho Icokeu , dr«hon , wenden. M Kraiai
Brtunnikouiels BruuiiBkrfidMl} Uulkoa«) = Htttlkittati
Kuaa.
1 A Kuss ist a Schtuss.
Jü4.-lruttch: Ein Kuit ist eine ThorheiL
'2 Auswendig Kuss, inwendig Verdrua». — f»r*'
uUdkim . &47.
3 De erste Kose kost Möh (Mübe^. {Bm4täm%^i
4 Ein aufgezwungener Kuss ist wie eiii Hühner
uug' am Fuss.
Fr:.! Un hnitter nVat rioo, quaud te coour m»i waamL
5 Ein flüchtiger neicliler) Kuss ist besser als euo«
langsame (scliwere) Ohrfeige.
6 Ein grindiger Kuss bringt wenig Genuas.
Die Freund «chaft hurt auf^ wenn vich der «»Ar»
Ch>nik(er einer l'eraon xeiprt: In AetTTpien mmgi mm<
um dtesfln llodanken auszudrucken : „Ich 4^09 ru ti-
Di<ni (Sr1ndifr<'n. ntu mich iu teitUer U««ellacli*ft t%, »«r-
iznuyeu, er (:ull>1ösate acinen Kopf und eeUt« v^gk U
Schrecken." (BurtkharJt , 1*6J
7 Ein Kuss ist ein Gmsa an die Kuss. — iw^
fein. 4U5.
liilJt . : Ky • er V "^d. (»^^hm I, SS3 ; frop, db«.. m^
Kttsft,: Of ew «In«, (£iteMm, iQt.)
8 Ein Ki!-°
Im «t M »l»«r; „Dm Tt»mm
ümxii' '^ V«rKpr»Q|i«a
1733
Kafis
Küsschen — ^ Küssen
1734
irea i«li ü«! il«n HBwoImiicIitii ßrautgtuoltauk^ri omon
Kttti b«isuiUi;ea ■chuldig, «otgogvngcBOtxtr' t '"- --)
die Geaohenk«f wof«rn «1» vor to1Izo^»ti>
■turbo, tiUtfUlUfr**' Hi«r i^t (l«r Ku«s ciu« )
^||J« Lakt, eiQ Onus. PapiulAQ bemerkt un- u , lue
liochlv vprniuthciii , daig die Iir«ut dou Kuga uiirretwil-
lig und efc^cu ihre NelRiiu^ K<^bc, fulgtirli IjaI ale Ue-
Hchwcrd«, der (.Jc^jCQUtcU tkher Vortboil."
^ Kill Kiiss ist kein Schuaa.
Oft Aber ein BliU, der tnneo sUndat und dM gAnxe
llobauds in Brand Htockt.
BÖAm.: HulitckA »oudöU Kublcka. — Uublck» daIajeo m
lUdm. ( rV(aJtu»jJty , 243.)
10 Eiti Ku8ü itit sükrker als ein Sporn.
11 Eiu Kutis kommt von den Lippen, aber nicUt
immer aus den Rippen.
U. h. <0T int bloi eine äuaft«ro Form, ohn« d**t dM
Herx vun Froundtabaft nnd Limbe erfitlU ist.
/r,.' HAi'io dl booc» tpaeto il ouor oon incea. (Pasiaglia , 'ii.)
12 Kill KuBB ohne Bart ist eiu Ei (odtar: eine Suppe)
ohne Salz. — Ww/Il, Famihe. 4«,
&ii0«ji dio Praufn , um ihre Vcraoblutia oder AUntti«
gang gegen di« Liebn und Ll»betoafllhigkoü dur Mildi-
ir««iohl»r AUBSudrUokeD. Id NordfrieaTand heliat i«« :
An Klo«U (Kuaa) Minoor Biard ( obno B»tt) aa *« an
Hrcj »aniier Halt,
B^uL: Ken kaajo aonder baatd, eon oilj« zandar suui,
IH Ein Kufls ohne Bari ist eino Vesper ohuf. Ma(i:iii-
fieiiL
1-1 Einen Kurs an eich, ohiio Muml kann man nicht
gehen.
15 Einen Kusa, den man rAubt, ßiht iiiati wieder.
Ihin^: Dol ky« laan glver, tagvr man, og liig«n mtitar
nogei. (i'rov. dan., J6».J
16 Einen Kuss in Ehren kann niemand verweh-
ren. — Euü}^ün. 50U, ISttor.. V, J4, 5imro<-l», 6ti&.
Gra(, JM , 390 . flran« . i .1109; für TYier: Law*. l«n, a.
Li<hrt'nyr{, f« 206,' AfoaMM, SZ3.
DtcB äpricbwurt bcaieht aioh liauptaAcblioh au/a «reib-
liehe Gcanhlecbt nnd beaoodera auf die nnverh^iratbo-
teu Peranucrt d«B»el'H>u. Ks wurde widor Atn Wubl>
atand teraloasf i» , wctnn aicU die ülifder dieaca <jr-
aobtechta tud einem J«<lon wolUen kuaaen laaaeo. Nat-U
rOtoiac'tjc<ni und deiKBChcm Kücbl wurdatn dii> tlrcttii;
bcetraft , die eine Khefiran udcr eino Jungfrau wider
deren Willen kuaaien. {M. Katio S9S.) Wer vlno
Nonne kilasto, wurde alt Kirchotiaeh ander boatrnft;
MOd der VaaaLI, der di« Oemahlin oder Toobter aeiuoa
l^ebnaberin durrh einen Knaa btilaldigtei, v<'rI<T ■>< lu
I<ahon. Da» Sprichwort «agt nun, daaa «in
nicht aaa unodrln Abaiohien, aondem au
tung, Frcund«chafi und mit BewUligung gft<
ttlobt ala Beleidigung au bestrafen ael. In d«.u lirUr^i-
pt» ivr Jun*{t*cf>i'H Litfratur in dem preustivAe* SiaAfrn^
?. SammL, 2. Abachn., üo. 1 . B. 11'.^ fg., b«ftndet alch «in
grundliüber Aufaati v^o den» Eecbtc da« weiblitiipn
Ueacblecbt« Rcgou Mannipertoueu, die sie «utcr
Willen kAaaen und xugleiob eine vollaUn.ii^.« ...i
gT4ladliobe KinlheUung der Kuaae. Nach '
•er iat ein Ktitf entweder erlaubt; l) ehi
U) aar Versöhnung und aum Frieden^ 3) ^u. .,^..... ,-
tltte und Landeagewohnbolt a) lum Uruf» botiu He»
geguen, lur Ankunft und xntn Weggehen, b) au« H*)f-
ii«hkeil, c) ana Sehaaerai 4) aaa fihrerbietung | U) «ur
ITnlarhcbkeit; >^) reiner XartUohkaiti a) swlMhan EbCK
gatton, h\ bei Verlobten, e) bei Aeltero und Kindern,
d) bei Anverwaadt^n , e> bei guten und vertrauten
Frattoden^ oder un«Tlaubt; n au* Fatacbhei«, Boaheit,
Verrfttherci , 2} au* vorbuton«r Wolluat.
Üiin.i Bicme kjaac bloraateme, og da blivo dog amukka.
(/•roe. äan,. 3A«i.;
IJoli.: K«o kna in eoren kau nlemAu wenn. (Baft^hvme*,
I. 459*.;
17 Eu KuBg Dp der Lippen inakct Fründschaft
uuder der Slippeu (Schürze). — »(hambach,
tt. U9,
ISio« Anapleluug auf die mdgüeliao Kolgm «Inea mit
einem untcbuIdJgen Kuaae bfgtnneadeo Ltebearerbalt-
alaeea. (S. Plpe. )
IB Ec kommt nicht jeder Hum vom littrsen.
it.: Baclo di bocoa apeaao tl onuz »oa loeaai. (Ca-
A4#r. Jniy.;
19 FahK'her Kuss, viel Vcrdmaa.
^0 Jedvfoders Ku«8 will koiumcn lunwieder, da er
ward genommen. — Eiedrin, 4fM.
21 Joab^« Kius ist worden nra, gute Wort* und
falsche Treu.
'12 KuA»* du daa Ag:tiUB Dei und lan« mir mrin«
Ague« in Ruli, «agle der Junker a.um TraU
tCUt ~~ kltittrrtptf^fl, €, 11.
?3 Knsa kan man zwar abwischen, aber dim fcur
im hcrUeri nii-ht tcsrhfn. — Uhtnann , uvt , nfi
tr\'.: Krmin« «1 (liicutatur to, tu» Mat ral maxlme. (Ziin-
dcr il, ITA»; l<li>„aHH, \<\\,:t*,)
21 Kösao sein eüss''- (liamm\: )
Eine Kratitoiiu bidiauptci«, d»»a iiicblt U «1« Welt
wenigor koat« Utid mehr Vergnügen tnacbo ala ein
Kuaa.
•->■) N Ktif ■ is man *n Stotf , de hoiu ajch heliben
will, wink hörn oC fO»/^n«.) — /hur^i.^ii.
2G Vum Kues kouioit mau aiifn Guunai. (^Yhica*
fcm und Seuhw\i.)
27 Wem man einen Knss gibt, dem reicht man
aueh den Mund. — AUmnnn W
•28 Einen grieohiBcheii Kusg geb^n
Fn.: Baiaer eu juncettea.
* Vi Einen Kum mit Saiiee bekoinincii. (y%><U'tiamut.}
Wenn Pcnonon mit offoaem Munde kUaaeu.
KUsachea.
1 En Kooftken ohin- Burt nrhmäkt aa cnne Kuk
(Kuchen) ohne Salt- (Mfuf*.) — fu-mtmufc,
/. 40.1, ir.v
•i E Poakc möt Sopp (Suppe ).
Von elncnn Kttaachen, da« ein Kind uiJl unsauberer
Naae gibt.
KUtcaen.
1 lJu8 Kiiascn iat nur «'in AbwiÄChcn. — /H*»or..
V, Sl ; StmriKk, 6l?i
Ucn^n« bat man nicbta d.iv>>r
navb abwiaubou rmina. «, l'i« v I-
lichc« kuaaen ei>y mir oiti n» ... , - .,..4iu
den Muiti erlaubt, di«^ 'l i ; n wnl oitt dem Leib
dienen." (Lthntani* , inj,
Hei
i^n^nd afilak««!.
j.»«,. 3««.)
ia geene a^^nde, laaai eeu afvegvo. (Harre
/ •.;
Lif/.: v'iuv »r">tlo oacutam dai, plua daro »mauti parata
est. (Uhitiann, luri, 2(>..)
2 Die sich legt auf« KusBcn, legt sich aueh wol
aiifa K18SOU. — httru , .1&I7.
F.n^t.: Of buaatng conto« ualug. (Ki^ri*, 3647.^
\\ Es ist wa« andre» ♦ Küswen oder Ohren abichnei-
den» sagte daa Madeh««n. — W-v/*^ . «äc,
4 Es kuüset luauchet* eiuen mit dorn Mund vud
6chleg:t jhn mil der Fju^t an den llal»s. —
Iknuch, Xd&i, 42. /Vif». M,**4.
h loh kann das Knssea nicht leiden, sagte das
Mädchen, wenn ich nicht dabei bin,
//oJL.' Ik mag wel lijdcn , i^ot dr meld, dat meu vn\) kuat,
da.tr tk btj Iwn, ändert v<>u ik hcl kwalijk nemvti.
f,-' tl. 7.^-.;
1', Jc'il was ihm qefdllt.
ir'n^,. i.,,:, . CU1 a« the; Ijko be«t, aa tb» good mau aaid,
wbon he kiae U hl« eow. (Gti^,l\m,)
7 KAnufet oiek hinnen küssen, vorn kann eck't
sülwenst, 8i dal Makcü. (Htidt^neim.j — thr-
fer . Ji>4,
8 KÜTö' micli am Ende des Kiiokg^rata, wo der
Buckel seinen (dixlicbcn Namen verloren hat^
sagte die Flaute, da sie uua der Pension kum.
D Küsse kein Mädchen oml borge b«?i keinem Rei-
chen Geld ( wiiltft du ohno Aerger loben in der
Welt)!
10 Küssen is au AViukop (Woinkauf).
11 Küssen klebt nicht.
12 Küssen ohno Seliou Jteig^t nicht von Keuschheiit
und \<n\ Treu*.
Küssen, wo smekt datV see do Maid, |0*ifnM.;
— UniiMUUnifr. ///, /W/f 1 . T|>; iluittin . UX
I\inK»'ii /.cij^ beb an. — - drutn- , ili , t,\ . Lfkinann,
. m.
'■■ lUiAari <loab, Jadaa.
s ^,. Kja« ht kUrleoka Ui»db. (ht..>M>, lU.)
Man kann keinen küssen, ohne üim df« Mund
iu rotchen. — iiimann r, ??.
G Wun liij(t%t da» Kind wif:rn der Mutter und dio
M " " •■ ■■ f hindrH. — ßarti. lOtl , /.«*.
U
14
1:
La
-'«•iiir :i:,*.ti, iiw% ^
1735
Küssen
17 Man küEst keinem den Arsch um eber Ohrfe^ige
willen.
IS Man kiisst offt das kind von der Mutter we-
gen. — Frnnek. J, B7*; Lalndorf, 1t, 21, Gruler»
I. ST.
Seines Vortheils wegen tbut tonn manchpir ynt in«ii
•osit nicht tbnn wiifda. Aach die vogliichpn Xogcr in
Sarinain lAfien von eitietn , der au-- .lie^^^'m Antrieb h»n>
delt: Er kttiit ein f«u«i»iK-) ! nl der Freun-
dia veinor Mnitor wegen. 7*. >: Men yra&iet
<l«t kind timiDe der »minen «rili jla praebantar
paero nutrioia nmore.i
Jd Man küsst oft die Hand, die mau abbauen wollte.
Dan,: H&n blotter iii hovpd for det. lom Ha» 0utki?de
at raere «fhuggct. — Miuigen kves^r den banud iom han
na« oiernQ at Tere i albuen. — Man kyteor ofte den
ha&niT han rildo afakaareo. (Tror. dan,, i&J,)
Sckwtd.: Mftn kysner <,fti* dhen Hand, man glArua aü^o
wura »ff. (Gruf-J', ^00.; -> Man kysser dbor uffta han-
den, meener dher intet medh. (ffrufyb, 9l\.}
20 Mancher jjeht zu küesen aus nnd bringt Ohrfei-
gen nach Haus.
Fftffi.: Seek good and be ready for evil. f^r«al, lT46.ji
21 Mancher kusst einen auff den Backen vnd schlägt
jhn mit der fauat in den Nacken. — flmitidi,
1D34. 46; Simrock. $lSO; Sailcr , iit.
Ji,: Sotto proteato di bontk ai eaercita li^n epeetio Im ini4-
llzlB. (Paizagiia, 'i\i\ 1.)
22 Nach dem Küssen , dem Liebealeckeu , folgen zu-
letzt die braunen Flecken. — Frutchhür ', 3»63,
23 \S Küsse is ka Sund und's Greife gibt ka Kind.
(nechingen.)
24 Vom Küssen geht's auCä Kidsen, — L^krengcL
t, fiR9.
Dio Baeaen : Wenn die obern Lippen der Dirne nicbt
mehr ziehen • wendet man iich an die untcim. (Aft-
ntuHu yj , 476 J
Kitffl.: Free of her lipa, free of her hipa. (bohn tl, iS.)
35 Was man im küssen gibt, das behelt man vn-
UersehrL - — Lehntnnn, 10&, 37.
26 Wenn man einem auf das Küssen erlaubt, i^t er
nicht weit von» Bett. — Ctuiei , ilt, tu3.
37 Wer am besten küsst, da» ist der Mann.
28 Wer nicht küssen mag, dem thut der Mund
weh.
Böhm.: Koho mrxl UbatI, fJkA: bol«jI mk data. (ÖHa-
kottky. 75.;
29 Wer aich aufs Küssen legt, legt sich auch uufs
Kissen (Bett). — Gaal, loeo. Sitnnck , ^m.
30 Wer ?.u viel küaet, hat bald uusgekfisat.
HoU.: Te reel kuaeen, rerdrijfl dtn lüai. (Barrebvtmr,
J, 47.J
*3l Er kann mich küssen, wo ich keine Nase habe.
•32 Er kÜBst das Kind der Amme wegen.
Jfvll,: Uli ktiBt bot kind om der coogster will«, (ffarre-
•33 Er küsst von vom und kratzt von hinten.
Frj.T II oat doux p«r derronl et traltrc pnr derri^re.
(Krittingur, 241»".;
•34 Köaa mi, wo ek fren OgfU hüb. (üeuiz.)
*35 Kusch a Veigelo iu Mursch aran, wirst du haben
a ledernes Batele, (JuiL-Atnu^ih. Urod^.j
KOst' ein Vöglein in Araoli hinein, so wirst du «In
lodemea Bentelohrn haben. Wird r,u jemand getngl^
dexa man nicht geben will, wua nr wanacht oder
fordert.
'36 KÜSS* mich, da ich sitK\
„Kum her vnd kJea miob, da ich «ita.** Cü. SmcAt,
Kurtiveiligt Fastnachlsptrl , /II, CCCLXV, }.)
37 Küsb' mich, wo der Buckel ein End' bat. riVK«--
Oioan Einladung iai in folgendem üoaprloh aehr
witzig »uagcdrUckt: Fiaobor: Bodo, SandachApfcr, du
li4>al*a |{an£0 Juhr flitaohfarbuc Striliiipf oo, Sand*
scbApfer (barfuae): Uaaa wu»« wolir s«y, Peter; i hab
»bor A juatAinciit au n fl4si:ibfarbatkA Huuaai die « liab
i »choa, so lang i nnf der Welt bin, nnd la erat eo
Louch arinu. Dortrou konnat geb Aiaicbt nAmeni ao
i-ft dA willat.*' (Sattoriia, 'il^J
38 Küss' mich, wo ich schön bin. fflfl/kit^wn/.^
•39 Küs&' mir den Bnck<l, aber wol unten, ,/ht-
•40 Küss' mir den Buckel, wo die Haut ein Loch
hat. r/;o«rtUnif|/.,j
*4l Küsse mich auf den Aermel. — Eii*dcin,^i.
EUssonpfennig — Kaster
*42 Küsse mich auf die lateinische Kun^t. — Sw.
trtn, iiVi ; AlotfrrfpiPSff. 33. 9: SfmiroU » Stl3 . ßrvm,
I, »110.
Sollen die MCVnehe gesagt haben fUr: EUeaUeg« 1
•43 Küsse mir den Ellenbogen! — Fischarm, GetA,
♦44 Küsst mer a Mund, wu mer furera Johre du
Orss stund. — nobin*an, eis.
* 46 Lasse du das Küssen, so darf ich nicht wiscbca
• 46 Sie kiisst ihm das Geld aus iler Tasche und d»
Schindeln vom Bache.
Uta die Habaucbt kfttiflicher FrauBn^inmier r« Mif-
dcm , aagen die Aegypter: Sie kQaat den I^iebbabareitf
rtiaat ihm die S^ibne »n#. (Bnrckhartlt , 1«XJ
Küaaenpfonniff.
• Es ist ein Küssenpfennig-
In dem Sinne tod Eütnmiaapjalier (a. d. i. «^Kta tUia—
A-nud druckenpfennig ndernadvii rauft, ein kaigerVft*.
der nicht gern eeaen aihet Tud sehlet eiu^o Ji- bitMan
\iAU%.'"- (Matheiy^^ViK) ,,Bapertu«,> |»
benberg, der ward rmb «eijiei gcit« wii iar
Küaedcnpfcnnlg.** (J. Sitfmnff,. Kaitf-r L . . Ä-
tinrir. ZOrlob MDLVI^ S. XXII «.^
Lut. .' Cuminl aeetor. (EraMut.. STS.j — Picam aeefpr, ^S^-
Md, 182 J
KUftsetanz.
Nur ja keinen Küssetanz, ich bab*8 Midrfcai
nicht danach. CBmunJU'hwt^.j
Ktiash&nd.
* t Das bekomm' ich mit Kusshand.
Dez Proia fUr don betrefleadsti <legonat&ad »at ia
mSasig, daaa ihn jeder Kauflustige nicht nur fira p-
wShrt, aondern noch zitm Zeichen dea Daakea ein« Kav^
band irugibt. „FUnf Tlialer gibt mao mir jetxt fftrelMi
Sa«k Korn mit Kaaiband", d. h. «ehr gem.
•'2 He gaf noch Kussband to. — BickK^üd, m.
KlUamonat.
* Im küssmonat sein. — Murnt*r . 0fr der U6mt m »
„Davon weiterua xu reden, iit ielz gsr nit to« uMib.
Tier alndt werlich erat im kOanaonat^ den ich ho'ff T*i
trUw ea wUrdt an rechtfertigang in einem ooncUip kiB.
men." CA7cn<*?r, /r, 939,;
Kaste.
1 Die an der Küste wohnen, werden bald gute
Schwimmer.
2 L&ngs der Küste fährt man am aichersien-
Wanit vor tollkahnem Wajjen und ompAehlt Tonidki.
3 Wenn man an der Küste ist, hört das Beten ut
4 Wer an der Küste ist, hat nicht weit Txaa Meer.
Die Kuaaeti: Die Ktiate gehurt achon atita Maat«-
(Attmann l\ 74j
•5 Er ist an hoher (niedriger) Küste.
Seine Sache aiobt gut (achlecht).
"U Er sticht von der Küste.
Macht einen Anfang mit der Saeh*.
Kü«ter.
1 Ad rigas, sagte der Küster, hatte anderthilb
Jungens. (üinuttnickj
2 De Köster es de Selfkant ' von de Geidechkeit
(Mettrs.J — Finnemch, i. 401, lül-
') Saum, Einfaeanng, Rand de« Tnehe«.
U Der Küster ist des I*farreis OhrenVilAscr. —
SitntiHk . C12a.
4 Der Küster nimmt den liat vorm Uetligtt
nicht ab.
^,91«u tagt im Kprioliwort, der CoatuiiT oder tlppcCB«
Ihut den Hat für den Heyticben nicht ah ^ da« macll
<Mo gewonheyt vnnd tägliche Ueiwühnang.** (S»fn-
«4*4, 441.;
5 Der Küster tmd der Pastcr, die rauchen Eiset
Knaster.
t> Ein newer Küster, ein newe stette für diu Bi^
ligen. — /\tr(.//,3ir
7 Es ist ofl^mals der Küster wül so gcleri alt der
Pfarrherr. — Jifaih««K, 6i*.
8 Köster geit, sagt der Bauer, dat Wiggen ('
hen) will nit helpen. ffhutertom.j —
^m so aagen, daaa anden-. iHneore, «nsrclevka !
toi nothwftodig aind, 'i wiilitaolitinliek
eine uob nicht bekaui
Köster tin Pastor moi. u
Uli Kolli. — IJiu-rm , 77«^
l«t auoh leicbt». woiin ou^
ütera gerUgig, elaatt«cli atnd,
8/>ati.: äacrlatao do amen. (Bot
SfMdi
■1 «IM K9
» /
1737
Ktit— Kutscher
Satscbiren — Kutte
17S8
10 Küstern j Priefitern und Frauen d^rf man nicht
zu viel ti'ftnen.
Hnll.: Kotier«, prleiUr« »n Tfouwen lijn uooit Ui trott»
^dn. (ffarrebom**, I, 443 "J
1 1 Küsters Kuh darf auf dem Kirchhof grasen. —
Stmrack. «0|7; Körle, J6W; Brom, t. »»J; firaf.
»77 . 146.
ffciL: Bii ilMtbt de» kott«tt koe, «n tlMrona h*ofl lilj
fcwee wittebrnoclan merr dan c^en Ander. (Narrehain**^
I. 434''.;
12 Küsters Kuh weidet auf dem Kirchhof. — titvf,
517 . 242.
SolL: Kott«rg ko» weidt op tict korkhof. (/tatr«htHH4«,
J, 44**; BoAn I, 337.;
13 Uns Kostcrs Koh» de ^ung dat so: de guu^
na Hub drü Dag vor de Hegen un hett doch
noch de Stert ziatt krcgeu. (8. Vor^iciiM«) —
AVrn, 7M.
14 Wat de Köster nit yteli^ dat weit de I'aßUur,
(Burmu)
* 1 5 Der Küster spielt's auf der Orgel.
Aolwofi ft>r die, w«lck« ctw« wi*ioo woUoOt w*»
Wim ihueii uicht ««g<«u will.
•lö Der Küster will den Pfarrer lehren.
Frt.: 0*eat gros Joajq, qai rainoiltr» k »oft onH. (Lfn-
drvy , 1299.;
♦ 17 Et geht en» wie Kosters Koe, d« dre Dago vor'u
Riegen ütgönk un dach messnatt wörd, —
Lvra.w.
•18 llf geit derut as de Köster van Bargerbur. —
/fifw . 6.
Von eiooiD, der r«tiMUB oimmt.
'13 Küster, stoss an die Sanriubr.
Wotl dmua dor Sand ■clm«Uer rinnt. B«l lanirwei-
lig«n Prodlgtea u. dgl.
•20 Na Kosters Kamp gan. — Kichnnüi, uu.
Auf den Kirchht<f, d. h. lUrVca.
XÜt.
Im Küt', doa finut et aik. fUerlofmJ — Woette.
71. 163.
>j Zipf«], Ende,
Kutaolie.
1 De KikiBe barst (berstet, bricht), de Emders
kamen mit negen Mann. — A>m, 23.
Sehildert diu äpar«tunk«it der Emdor, welche die Ue-
wobnheit haben , in einer grOeiem Anx.ihl zuaunmen
•loe Miethkut4ehe «n nehm«» . die oft büi «uu bertten
gtflUlt lein eoU>
3 Er ist in einer papiernen Kutsche hcimgekom-
meu. — fiörlf, 3648; Urann , t, 2112.
In der tichwei' : Er iat in ere pupierige üutteb« beioho.
(Sulerm4iMt<tr . H^.} 8u «4fft lUAn« wenn der Todtenaohoin
•inee in der Fiemde «ich beöuiieuden Landamumii fin*
trtffl. — In Frankreich nennt man einen Ein«pjunet
«In« KttUcb« von Böthunei , indem man B<;tbuu« durch
ein WorUplelaU ein Thier(B*lenne) erklärt. (Rtinihtrg
K. 144.;
3 Ik füer in ^ne Kutsch, segt oll Witiugsuh, nn
s^t tnit^n j^ors in ^n Rönusten. (HttUf^ur^.)
•i Er fÄhrt in Gedanken in der Ktitsrho^
"5 Mit der Kutacbe fuhr er aus, au Ftus kam er
nach Haus.
*H Ob, all weer *a Kütflc (KAxe) vut Kmders; nu
krig wi Kcgeii. — Uufrtm, ws*.
•7 Von der Kutsche kumman. i ***«•*;
Anaohen, lUotf, ätoUrnstf, V«naOg«i varli«»«.
Kutacber.
I Alto Kutscher kiiulk-Q geru.
/,4jr.' Oltseueiii humlnea plenuiii|U« 0b««<MaA IdquBlUttf.
htv beste Kutachcr kann ojawvrfeii' — HBinaktr^
Aaob J<it «Befehl ckt««t« ili»«ht y«hUr.
Der hat loicht Kutscher sein, der auf ebener
Stmsfe fahrt-
4 Die ««hlecht^'Sl'^n Kutscher nehmen di« meiste
& Ein «r Kutachor wris« auch im
HduM. ... iAkren (unueuwrnden)
/>»..' Boa eUarr^a loitro« ea |»KlliLietL rL»r
6 Ein trunkener Kutscher macht tanmeJnde Pferde.
— Ulmdiin V, 104.
7 Holt, Kutscher, segt de Mann, min Frü will
mign. (OffWbrück.) — ti(\0ter , 72Ä.
% Könnte der Kutscher den Wagen selber sieben,
so brauchte er kein Pferd.
/'«ff*. - Kunde kud«ken «elt drag« rogoen , b«rd« tian «i
heile b«b»T- f fror. dan. , 362.;
9 Kutächer und Fuhrleut' sind nichts nutze sa
aller Zeit. — Pnr6m\akon . i&e.
Wenigatene trifft maa seltea einnn ht^li«4l Ontd TO«
Bildang b«i ihnen an.
iO Wenn der Kutacher nicht mehr fahren kann,
sic-Ut er t>ich auf den MiBthmifen uuil kniiUt
mit der Peitsche. fGttgenb»rg.} — l limthbwr^, 2264.
Zur Be£»*1chnang der Impoieue.
11 Wynn ein Kutscher feilt, so stehet ein Kercher
(Käimer) auff. — GtuUt, lll. *>b , Lehmnnn, //. Ml. 24.
12 Wenn man dem Kutscher schenkt, so läuft der
Gaul.
13 Wenn sich dem Kutscher der Peitsohenstoek
und dem Bettler der Bettelstab in den Hän-
den erwärmt, so Iftaat keiner leicht los. . \^fnd,
Lauii(s.)
14 Wie ich noch Kutscher in Lauterberg war» do
sog ich net emol Hammel an un jetjst muss
ich Ichse hiten. — t.ohrmgH. ll, 5t4.
XiitachlrexL.
Man muss nicht eher kutschlren, bia man nuf
dem Bocke sitjst,
Kutt«.
1 Die kut macht keinen moncb. — Fumik, W. 84".
rHpjMiw , 1 J9 * ; /.rftmnnn, tt^ 71,40; Eüpittn , iO!i : Sim-
uik,6lU: Kluitnßfneyrl. 10, fii A'i^rlr«, 364il u. 4^79.
r.ruf, 336, S7. Hr,iuH. /. 2tl4: /.V»M»fci?fy ///. 6S.
„Auch tita kntt kein mOrieh nit maohU** (SOirttie,
II, I<>9,137,; Di« Oainjuiun anKon: Die Kutte matibt
den Dorwiach nlaht. {S>'HUchtn, 20.;
fn.: L'habU irobe) u« f^t pae ie moUi«, (L*ratts\
I. *i4'; Uarin, W; Matian , 344.;
HolL: De kap inaaki de monnik niet. (Hohn I, 'Sns.)
n.f V^hiUi non fa il monacu. (Marin, IV. Mti'toit , 244J
L«t.,- Cncnllue (babitiu) non fatilt monaobom. f£a«*
l0im, 41».;
2 Die Kutte ist ein SchelnifiTtt^ml. — htrfmtnhm, iio.
yfl9 AbPoAam a Sanrti r
gottlosaa Walllttcrt«, di r
Klotterb«T6lk0mnf in / > i,
tigen.
3 Die Kutte ist eine Arzenei fiir Maul äffen und
Faulenzer. — KloAternfnesef.ll^l^,
4 Die Kutte muss sich hinten reilien, wenn Pfaf-
fen tanzen, MAncli und Laien. — finttnit.
h Die kutten machen nit geystlich. — üeiUf, Vtr
trelni l^radie» , VXVl. a]. 1,
6 Es seind vil die kutten anhaben, abt?r wonig
mÖUCh. — FrtiHck, u^$»*,
7 Fort mit der Kutte ^ duss man den Schelm sieht
— Kl*i*ki f}ni:'yH . cn , C,
B Für Kutten braucht man kerne Seife mehr, Sanct>
Peter hat sie für alle Zeit gewaschen. —
KUt^ttrnfU'tjcl , €3,1.
0 Gleiche Kutten, gleiche B&rte. gleiche Schälke.
10 In jeder Kutte steckt ein Fuchs, der die Hüh-
ner und tlie Eier zehntut. — KhMUtftnrffrt. 9i, »a.
11 Kalten und Weidaacke haben überall Taschen,
man mag greifen wie man will. — tilotur-
*pli^W. 70. *,
15 Kutten. Zipfel und Plittcn sind bCso Dinge in
der Welt. — Klotiminegtl , G'J . IS,
\:i \n l.vvt de Kutten Pingesten, sä' de Knecht,
r*n de Mükcns dat VUss jäten (?). —
i, ,»i, ,1 — Ihiffer. fll8.
cn, ein liederlich Tuch; achwarxo
15 Wetiti
man
le w
ks Turh. — Klo.L,-
•)'i. «3. 22.
. als wenn
:iuf einen
lür fromm.
1739
Kuftel — L
Kuj: — Labagienen
1740
*17 Die KoUe ablegen (wogworfen). ^ mfefeki^4i».
Ileti gciallich«» üUnd vprljuicn, aua dem KJr>Bter rat-
laufca , Auch sein Oüwcrbc ftufgcbcu. (Ü. ilougevtn\d,)
Krs.; II ft Jelö le Itoa äux urtivB. (f.vjiJro^, V.f2.}
•18 Kr hat die Kutte an den Na^cl gehängt.
Kr liitt (igt« Kloatctrleben Aufgegeben.
• 19 Er ist UU8 der Kutte geejirungüii. — Undiau, 6ts.
Er hat deti j^cuilidiCD. bUufl aufgo(;cb«D.
•20 Er niUim' die Kulte und veraö^ ein Klostcf. —
Vifchitrtt (iexch.
*2l Kr Bieht seine Kulte für einen Weiberrock bü.
— - tilnxlLirpteqt't , '2'J , iS.
Von oltivm tiunVcueu Ordieuimanno.
•22 In die Kutte kriechen. — Et»el<in. 4w5, KlMtertptr^el
M. 8; tlrmn, /. 2115.
II. b. ins KtoBicr sohou , weil die Allen Mötieherti Bud
Krleclicrci Ulr vorwftudt hioltcn.
J23 Mit bösen Kutten ftusswerflc«.
„Mao «nl die Louto nicht tchtnclico vod na jtirnD
olircD ■cbeilen^ rnit b^^kton kutteir ntiawcrfTcD , doun also
h«Ut Hieb'» liu Kiet£«ebm»r, »*gt jener B>W(ir, '* (Jifa-
theiif, 14,*{*J
•1 Da drehen eich einem die Kuttdu ' um. (\Ht-
Unijvn.j
>) iMo Khigownjde, KaldAuncn. Um Mitleiden »der
Unmutb AUBsadrUokon.
•3 DieBör halt autli wa« auf eetne Kuttlcn,
,,Wio man »pricbt." (Pottitrlich^r .kiarcvl/u*, ITiti^
B. UU.;
Einem die Kutteln wBacJien. — Ar. GotfKclf, titUt-
ii»!f . is. ifta.
Ihm durbo Vorwurfe madioo. (8tt$ld«r, IJ , MS.)
Er hält mehr auf seine Kutteln, als alle vier
Lid' werth sind. iSchwcnj
') Der vierto Tbcil oines (fencblAcliti^icu ftitides.
*b Er hftt keine guttMi Kutteln. (Ihtuutmrij.j
•6 Er hiil'u uf der Kuttlc. — SutcrmciMcr, ta.
Hat Hochmutiuiiv.
•7 Er kcnt era d' Kuttlc- n im Lib inne. — Suitn-
numkr, 8t.
Kr durchachaut dke (fchtfimatdti AüJiijblagQ und Fltno.
•8 E« wäscht oiu d' Kuttle. — SutetifmHU:! , 33.
K« gellt ibin schlecht.
KuttelHeck.
D' KuttcItU'uk • koTumcu aus dem Dreek, kom-
men wieder dreiu, müssen immu' KntLcIfleuk
sein. (Au^^liutjf.J ' — liirhiitfiT, Ut95,
') Die xur Bimifte 2ttbercit«ten Kaldikunen.
Kuttenleder.
Kuttculedcr btilt wi't Donner un \ VVcdder,
sept de Hehaustcr. (7/i/dtwfciimj — itovfrr, og6^
KutteutoLL
• ÖiG iüt kuttriitoll.
Von d0U Weiborn, dio aua linuLicbe» QrüQdeu den
lvntt€(i iiÄchlaufeu. (KlüficrApi^yeL 33, hK) „Kutteu*
duü hciftiv-n <liß kranken Wetbslotite, di« vor Lletfe
wUlhtiiid fjowortiou.'* (luihaert^ a63*'.J'
Lat.: Muiieriia i»ruriento«. (Binder II, liNl?; Kü*l«m, 40i.;
Kutter.
•Er hat Kutter (Staub) in der Na8\ (Surtmyi-n.j
tiriüeu im ECupf, Maokeu, ScbruUeu.
Kutxe.
'!)« biat a readitcr Kutze ', a wullitier, — Bn-
ltit<}<Tr. ftSi.
') ICutTe= faeorigor, geringer Turf.
Kuv enthalt
1 Kuvcndal lit io der Ciriind, Bartehüäen üt irrn
IVceke, tc Wvnzen sint de SlummerBacke, te
Eimen sint de bogen Boeme, in Maiu^hoizen
sint de Mäkens 8au schöcne. te V Leone is
de wile Siind, da schüert de WaogeJichA
Mäkene de KeteU mee blank. — ^t^mim^
KuvontUal liegt in der
Ikrockfl , KU Wcnaeo ftind
mes dio hoben UiLume, in Mv...<..i-..xi u die Mj
aobOn, in der Lentte iat der weieae »and, cLamit
diewangcIstüdlcrMadcheudieKesaclbLaulu
Wonion, Einten, Lenne, MaiiuliuLieu uod Vil
atedt ftiod Namen braunachweiifiacbttr IMrfer
Umhegend von Eimbeck, Jedem die*««' Namen
Merkmal zax Charakterislrung der Osrtlichkeil
fügt.
2 Küwendäl IH in der Grund, de Klappe
ia sau ruDd,,tc Iloltensen sini de
Boeme, iu^n Alondurpc sint do MiUc
scilöene. — - Sthumbach, It. ßM.
Der Spruch hat wol nur dio VcrberrlicUung i
durfor Mädchen «oni Zweck. KuiroDttial Im
Niederung (im Thale)i, dor KJapperthorai iat
cu Hultcuacu sind die hohen Haume, im AI
< Oldendorf bei Mark Oldcudorf» sind die
achön. Sauiintlicbo genannte Orte gebdmi der
gcgend 'vi>D Eimbeck an. Kuvcntbal, Holle— <■,
Oldeudorf eind Namen tuQ IXtrfern ; der Klapperttan
dagegen ial ,eiu «itietnaligcc Warlitiurm der Sladl B»
beek niit cinara daboiliegendoii WirthshAai«.
Kux.
1 Bawestu kuchs , so gebet deia gelt in dodu. —
— t\tn . //. 31 . Uiimch . 761. 5^0.
„Sagen die toehworok."
2 Mancher kauft Kux und gehet darüber in Db.
KU£.
Uea Morgens kammcr inu uit i'is dem Küi
krigge. {Köln,) — F imumch . 416. 'ju.
Mau kann ibn morgen t nicht aua d«m tlalliii tiliiBfi
hvrauehekuminou.
Kwas.
1 Besser der eigcno Kwas aU der fremde Weil.
— Mimann V.
2 Je mehr ea mit dem Kwas zur Neige geht, dftte
mehr kluckert ea im Faas.
3 Lieber wohlfeiler Kwas aus ciDem llubrl«ecka;
als thcucrc Arznei aus krystallcncm PokAJ -
.tÜmaiNH I'. 76.
Di« rusaiacbeu Aer^tte Torordni»n d&e dort bcUaMel*»-
trank aacli mitunter aia üau^miti^ul.
■jL Wü kein Kwas, sehmcekt dem Rn^^cin kein Kn«
Die Noitgriechnn Tersichorn, d)> • unea «be-
halb uicht nach KunalautinopaL, v. i doaKvak
ihr LicblingBgatriiuk, nrclil finden. < /i^i fiAr>.r/^ t', XJ}
Kyrie eleison.
I Mache nicht ein langes Kyrie eleison* eh»? fb
zur Sache kornrnnt. — lU'ieUut. w
*2 Es ijjt rair Kyrieleis.
Weise «id et» an Ut^a mir Kyrelcjs . «v> ait fa
CCXliVU.J
lat 0« Cbrietelol«.«' (Ji, SncÄB, W*Ui. ßliMn*.
•3 Sie mues allemal das letzte Kyrie eleison htbo.
— t\ir6mutkpn , 848.
Von einer rcchthabcriichan, xanklaehatt PlM, 4ia
immer diu letste Wort behalten tnu««^
*4 Vur dem Kyrie eleison i-/ Oi»r, i f>uli, ri.tutf.
Wird gesuct, wenn eine > !t>< «tt Cruk al^
dorkrimmt. In Wurmlingcti u voat'm Kjtl»
ntei»OD it' Opfer ganga,'* (H ./-• , ^.^6.)
Kyritz.
*0 Kyritz t o Kyritz, du mein Vaterland. — ta*-
Scherzhafter ßuf derer die durch KynU
eine kleine Sudt an dor jaitBlita. Kreia Oal
Begierxmgsbestrk PoUdata, fixandenbaf^.
L.
Aul L folgt M * im A-b-e; das ist schon wahr,
dfji'h thut es weh.
*> D. 1- auf die LUge itine Maultühelle^
//. ITna mentiia tira una guanciata come la calamita
a ferro. (f'iUigOat 31« ♦ 3,)
La.
•Das ist laater la la.
Labaeienen.
Labiin T- --' «^ —
(Kamnilij
T.\\ ht\
itltg«U«rl
1711
Lalmnd — Lache (Sumpf)
I.ächpln — Lachen
17-12
I
und KuocU«mnttliiraUrik, worMu mleh dor Hiou tlM
H)rr(chworta ©rklUrt.
Laband.
•Kr ist ein Laban J. {S. LaboouneL) — Ffuik-
la Jtl«ekleubuirg: LAbau ^-^ langer eoliIarTer Mon^oti.
Uli IiHhan I 'S ^rAtnii liaban. Aorh in Vommorti j»t
Lnbiui ( Lakebaud ) ein 8p<>tlitänir> fUr eiitou träiTon
Mvn<olien, wi« auf eiuan Krirnchiienoti, der >icli uucli
wio «in Klud botrkfft. (Üühiurt, lISI^.j
Labbasch.
•Kr i«t ein Lftbbiisch. (Eibut^.) — FnVWuri \ sacs.
In dcirfldüdn Ucdeiituniif wiu Ijabomiu«! («. d.).
Labe.
Hat as lung tu Lib, »iiit hjti (jus, an <lo luck««!
Jijii in un Soatb '. iSoidfm'A.) — lMftit*rnktM(,, l'tr-
mfniih, Hl, 7. *i9: für Amrmn: Htiiipl, I7//,3JM,»7.
ttttrfn. 3M.
V lia\ JolninK^u{7A) ticiflBt e«: rn liikkAt tin tiuti
TlitiMch. — K« iH lujji« (.weil) »ur Li»l<«', *\. i bi« tla-
lila, wo ich mich labeu kiinti, Jimglts itiif (initii, utid ao
bUoJct« «i« In den tiruuiica ULii«iu.
Laberant.
Kr gehört zu den Lftbernntm»
Hi'bwiitxl pinfuUi^n Xcuif. Vnn lalttim, ■iunloticB (ic-
wttaoh tu Tago funli^ru. WufUiiiel mit I.ülir.raiitm.
wie 2.U. In Wchl«*«U'ij die« 4ii Krmfliin!
FniKP drr Schu«<oko|i|iu Ih'^i'itilch 1>
Varfcrtfiffr ({owiflierArctioimiUrltius »
werden.
Laberdan.
LabberdoBii! Wän cn nodd wuil, liä 1k<8iI c
fitoahn. P'tivr.) — /.o«m.i«5.7ü.
Labömium.
*lk"n Lab«jömnn acLicken (oder: bokommen).
((.Hitriittf'rmcU.)
I>vr Lubümaiui, »ticli Ltibulinatin, d. L dvr luba = lau*
Mauii, iat ein i^opann au« Stmli , BiiwctiUm Ait>;«1cloidet
Wüd lull Tiibn<L-k»i«f'*irn, »'! ' ' l*vt
liAticiT dt'« Dorl« (iiti>r dpi r mtt
dem Au«droteiiou xii«r«l : ItO-
biimauu wuhrtunl <lt>r M«ir^'i u - u.ji i -h^
zu (ilurm «.oiiKT N.tcbliiiru , dor mil •! >>
AU tliiiu Ital. Ilirvrr Ibiil, aubnld vr l<'i •
und «u wandert di<> MtritbiiU)»]}« «ft i , r
Orlsrbj,rt. Ucr li<iUti> behuU «i» bi» fiinii ■> <• II :. i i •! < . < I
verfährt Kudaiiit auf wletcbo Woi««. Mi'ufii' r wir i i r
Pnp]>0 auch tln iHogca l>aplt*r mltptgabon, worauf
Witzr and HtaobplroiDjo B«i«chH«1>^ll W«t4«B. (Haum
gttritH )
Labommel.
• Kr i»l ein Labommel. — llrtinttf, ho; Fmrbbur*, atci.
Kln langer Meniah in lu weiten Kleidern und mit
iClilul'P«>ü«lu liiiugc.
Labore.
Sine labory, sagt drr Kloslerknt'cht, ht-da, wtsr
biirt mir iiichts Uiim. — klo^irrnm'fift , «2, xü
Labyrinth.
•Ks ist ein wahres Labyrinth,
Jfi^U.: Uli i« >a Uci Ubyriuth. (ihtnthom*« , U, 3J
•Et esa nar IäcU ' öm et n&t*. (KHu.) — rirmc
') MikU i wtmn der Aloffen leer i«i.
•Ihm ist dio Lftchfulor j^eidatct. — />M«fc6»rr>. rwc.
Lacha (4at Laclieu).
•Si«^ bat die Laclie mit der Grctue stets innnem
Sarkleio, — MWM^d.ao.
Lach« (Kumnf).
1 Je mehr tnan io dar Lache rührt, je tnrhr
fltinktV
Lat^' K^a Mtie «at BOU, |dtt« foolent itATcora moU.
ff^#Ti,», :»»;L.)
2 Je itchnmzigi^r die Lache i»t, je wohler int dem
Fr<>8ch. — .XUminn ff, i^i.
DI« ItUfaion
Krwacti b«bl 1 1
3 Je weiter die .....,.< ..,* ,^v, j. ............
wird.
nitio Larlwt ^itljt »Iict in Fiuluiie bli^ ala «lu
fit« btvr dM Oefabr
Ifan ,. tnuken. —
ö Wer »ich in oiuer i^ >rd iiiebl r»»iti,
IM« Bni»«ai War trrsn •■• d«io ^ujospf fetil, küjBM
»ebwar« bar*««, fAitmmn* M. *'*i-}
•ti Ju einer Luche reines WassiM* euchen. ^ Mimunn
Lächeln,
•l Kr lÄcholt wie ein Mo|>8, der den Schnuirfen
hat. — ll'Hm, Hii^thliln (]hmi>iir^ n\o), l,m.
•2 Siisfees Lüchf*tn. — fUnlnn, mi,
Lat.: Mutua docnrl fTkudot loiiioo» tnAtum vIffO. — BlitW»
lonlCUI. (h'iiilrtH^ Int.)
*'J Wenn er lächelt ^ »o hütet man sich vor ihm,
und wenn i^r lacht, so litnit nnin vmi ilmi
D»r Sobalk.
LaoheinUndleln.
Mit lachemündloin vnd geBubmiickt^^n wort-tj
pfleget man die Loulc m berücke». — tUt-
inT[ier, /> IM,
Lftchan.
1 AI lachen 7egt den Zot do Woarheid. f/n«;-
Ftnnd*m.) — Fmut-Hiih, 111. «98, ai.
im I^achfin, lacbeud, aagt der Narr die Walirbi^iL
2 Am Lachen und Blarren erkennt man die
Narren.
l'obiTda« Lachen nttd doaaPTi TOr»rliipdpncn Otarakler
nach I>obonaaH<?r, üctcblr^ctit und Toiuti«raiiteol vgl. /m-
IhiH.: Lattor ffirroder nurren. — Matfea latler, meiciin
daarvkab.
;i Am Lachen und Flennon kann man dio Karren
erkennen, — Simrtwt . cay
4 An viek>m Laelieu erkennt man den Ilachen
(Narren). — hin, tt. 157, Gual, iy62. EntUm, 40C.
.ViJKr r , // . «5 ; SiVnroffc, fll?ft. Kdrlr» aC4l; l.ohrenfft^i.
it . . .' . :i .■■..', m. a.w.
■ arr ii»! , der
w i wild. iJJc
■ iit lacltc, aui
I rlcdUUt Uiaii
■-.-'-- - -1, iHOS.j -
,,bai at.<liJachtoii /ölten notib lacbun kaiui,
iiii kflu Nitrr.'*
y.nyi.: A fuol will laugh wbon hc ia drowulii(;. (Marin, 33.J
— liftUKhlar ii tbo hlckui> nf • fnol. (BuHh ii, lllU.) —
Too miich laugUtor diacuvera foWy, (fituil, U^VJ.)
Fr:.: An tie ooifnoiit on In fol et 1« ntala. (Itrvux.
II, Vtl ; Krittiuff^, 6|7 '* J — Do enntinudt rla peu da
teil* 6( d'advi«. (/^icrvttx, II, YDM.) ' IMaa ou »at do
fon idua uu rit. (HUikn I, 4ft, Cakirr. Uh.) — <^ui rit
par trop, a natura de aot. — Uia-t'i'U • Jean, on tt> frit
dea ocnfa. — Trop parier et beaucoup rlre, foul Pbonimc
puüt fol lenir. (Mtuti/n, %'i%.)
dumui.
ein i„Mi
l ■
totmlo utallo. CÜrtci/. luäa.) — Chi
< iTiatto^ fl obi mal ride 4 raxxa
', IJ — Niouto 4 |d(i eeiocco
^r. 3T7.;
(tif^rüt, /, n«.> — P«
> iftultuin. (K[f/riu,^n'y
r, iSr Stytpold^ im; Wir-
ft.: CM ride molti
troppo rid« »' •
dl gatto. (/'
dl un rider s«
1,0t. : In rian »t(i'^<<'' '
rieum mnUnm potv
Biniifr, I, l»5iS; /; .
J\tim^: 1*0 ^iiJoba poxn^e jeden btaaea drugiflgo. (Imth-
Pvri.: ÜBdA Ua niaito riao. ha pouoo aiao. (Bithn /, S89.>
jfrAitMf. .' l-^Ofet wijaar mannen uth. (Tv-rnin^, lOi-jl — l'fc
aiyok»! akroll k4tiii«r man d&ren. (J/ar««« 23.;
5 Anf Lachen folgt Weinen. — Sftr\ci>u>wrt, u.U.
„Auf lacUen folget omiaal« bt^I»*»'** (U*rb*tyff,
J, », 7*T.;
«JAm.: Na rrLk^ «fnieU rid nitJedoi« yl«^. CCWa-
i:r«Mif. - Za ant^lioiB iraLUc«at sledi ra«to pl%6. (Uta-
G Atif vorjährige! Lftcbea folgt diesjiÜiriges Wei'
nen. (FMn.)
Vun Müdrbon, die den xu Tfrirautrn irai|fanf| mtt
MAnn«rn aitai4»r (n eetura ^«{««n «a bUaeea habon.
7 Au« Lachen wii-d oft Weinen,
K* )•( v«<m loichltinitiviin ].ai'b*n die B«de, daa, wie
di« llebrier aag*u, auriSoboude fttbro. (Cuhirr ^'iit^c.i
Ü I)a«a man vorher locht, mu9« man uffi hernach
Imklagcn. — /vin. f/. iw.
10 Iie . 'Ur^eo bolde.
/af.r iu ria«iB praai fltwUfii elU) Istnina flete. (Tmh««*
HH
1743
Lachen
II Der eine lacht einen gateu Kes^ ao, der ander
iV«lt dalur in Ohnmacht, — f*rut, IJ , tu,
13 Der hat gut bcheu, deru diLs Glück wohl witl.
l'S Der heal' lacht, wird morgen Wi-inen.
»^. • T«! i|ui nt vündredl, ditnanelte pleur«ni> (SUar-
»i-hedtt. U-*,\
H,r Tal hottift tida, ch« piaugst* tlomutti. (pAnrngtia,
'^^^, ni.Ji
14 i»ic gern lachen, schi'eyen bald. — /vm. //, i»y.
li* Ojc (feru Ittchen, weinen auch gem.
Difl TQrken: Wer vUl Uclil^ welnl auch »i»l. C<^'a-
^1;.'^: tiij do«t liet gi9l»ch in tncea vcrAndrran. (ßarre-
hurnfr, I, tu.)
16 Die Ittchen am Morgen, weinen gemeiniglich
am Abend.
BviL: Heden logvben, ntorgen we«nea. (Jlarrtbmurr.
H, 103 b.;
17 Die meisten haben gelacht und alle haben ge-
weint.
t.at.: Non TiKifie [«uol. uon tloTiaio nalll Icguntar. (Bo-
tin, /. li7.J
18 Die nachhiu lachen, die lachen ao wol als die
vor lachen. — hranek, IL 114**; Ta^nut, 124'*. f'eUi.
It. nv; SutifV. 276,
Inf. V^ll gandia ferunt. (Tappiufy VH^\)
19 Durch viel laclien kennet mau einen Narren. —
tf/iir»iinn, //. 74, HJ>7,
20 Ein lachen bringt das andre, ein schertz den
andern. — Mn, ii, m.
'21 Ka iat bös lachen, wenn einem das Messer an
der Kehle sitzt.
J.4tt.: ßifficile tnt triitf fiogore menie Jocum, (Tibuli.)
(h,M»e, ÜIKJ; ÜtnUcr J, ^Ti ; tt . 774; Phiiippi, l, IIa;
2-2 Kh ist ein böaes (schlimmes) Lachen, wobei ein
anderer weint.
Die Itu«itün: Diu iit eto »ohldohl«! Lftoben, dat mit
duu TUräueu düa anderu ge|iaart iit. (AUmann Vi, 4t»^.j'
*23 Ks iflt so leicht gelacht, wie geachrien. — Sim-
rock, C12S.
24 Es lachen nicht uilef die das Maal breit machen.
— ilttmoknldK t /. 71.
.2Ii Es lathon viele, die Dukaten weinen möchten,
Hchn'rtl.: Miufjon (iwAdcr ocli Ar ialot (flader, minijen
Ifrüter oAr iatet iikadur. (Urubb, iAU.)
2C Es lachet sich vbeJ, wenn man weinet, — Arn,
27 Kb lacht mancher, der heissen mochte (will),
trt.: Tel tlt, qui murd. (CahUt, IftSS.;
*i8 Es lacht mancher, der lieber weinen möchte. —
Siinrovk. £129.
Dia OhLtioaen ■a({»n : Man laclit nJo ko «iark { so laut,
■o lange) , all weau utan «eiDen Schmer« r^it^^«t^ea will.
Fn.: liixo et 6tra bieo ai«(5 (Mint deux, (Cafii«r, lb!ti.)
It.: A clil troppo rido gli duolo il cuorc. (Bobn l, t>7.Ji
39 Eb lacht mancher, der noch weinen soll. —
5'tinrot*, 6190.
Fn.r Toi rit au matin, qui 1© »oir i>leure. (Caiihr, 1M4J
30 Es lacht mancher und weiss nicht warum.
Die Cliiiic»L<a sagen. Wer olioc Üruud lacht, iat noeli
aiumul zu orxiehuu.
IJl Es lacht niemand, der nicht zuvor geweint.
Fn.: Pen do geoB b&ds rire ont e«t£, ou ne rit nul qaJ
u'ait plor^. (Leroitx , II, 'i&l.)
32 Es lacht selten einer, dass nicht der andere
weine. — Winckler, Kit, 11.
33 Es werden nidit alh lachen, die sich atd* den
Jüngsten Tag gefreut haben.
34 Et es noch wld iam Lachen, hatte de Brüd
(Braut) saght, doa liadde se hüled (geheult).
(Hagm.) — Fvommann, Ui, 858 < 91; hofhiknUfh Jmi
Symrock, 6139.
35 Ich kann mich des Liicheus kaum enthalten,
sagte der Narr, als ihm der Wind den Schnee
ins Gesicht peitschte.
JlitiLz tk kan mij ni«! ontUimdeu %'au lagoben, *ei Joop,
eil hlj had eone bu^6 in xljuQ koon gekregen. (Harrt-
tfli/j/c!,/,4W ^J
36 Ich konnte mich vor Lachen nicht wehren^
sagte das Mtldchen. — DeinokrHo» , I, G3.
i ut jo Pott, ick heffrolfilÄ 'n Eb-
mer, s&*t Wir, do wtill ae Water käkci.
3« Ick lach wat ut, Kathrin, der König iran Pro-
sen schall leven. — UaHdudendrf , II'.
3d lok seh dat kämen, dat ick vor L^icHeti
(16 1 6& en kettliche Mann , da l^ em de Si
richer den Strick um den HiU«. —
«Arr \ Miskalender . II,
40 Ik mükt ok lachen, wenn de Narr biell
wier, säd den Jung sin Moder, dör
he up de Lin (Leine). — Finnmtch. Ht,u,
ihteftt , 7&8.
41 Jeder hicht in seiner Weise.
Xach dorn iialicuiBcliüin Axtronomeu DaAUUceou« m-
«pricttt dai Lachen in hahalia dem phlagauiaetea
helieh« dem rholeriachen, hihihi dem melanotaaliacAaa,
hohobo den taugtiiuiftchen Temii«^rainttnt.
42 Lachen dess Morgends, dess Abends dz weine«.
— Lekmam. 11. 3«9, S.
Frs.: Tel rit an matio qui pleure au luir. io'-ia-
ger, 617*.;
43 Lachen ist gesand.
Fri.- C*e«t doBjy vi« que de riro. (Lervux, II, Ifej
Jl.: II riso fa huan ajvnguo. (Böhm II f li}S,}
44 Lachen ist thewer, wann grosses vn^Iuck md
gefahr für Augen schwebet. — Ltkmann, JJ,MIL^
45 Lachen kan ein Kaofman nit, wenn Vqgiiki
Jim vnd Schifbruch trillt. — Uhmmm^tt^m.i
AG Lachen macht lachen. — Lt-hmunn, if, jio.c
47 Lachen on Grlnen hangen an glike Liaes.
(Meur*.) — FjniKtiicA , /, 400, S2.
48 Lachen un Zimpen (Weinen) hanget an tmt
Timpen (Zipfel). (Imrioim,) — M'ofxt«. n, ue
FiTtnt'Huh, lil. 166, 54.
4^ Lachen und verlacht werden sind Nachbarn.
Liü.: A derim nun procul abeet riiui. (Ftuk^^ ), l*.
Svtur, 390; Fhilippi , 1, B; Sfybotd^ t.)
50 Lachen und Weinen sind in Einem Sack. —
Luhrcn^fl, I. 3S9.
Sa nahe wie Freude uudSohntcra Im ntanaehltalM» I^
bcu eich begreoKUD. bq auch die beidoraoiitfca Am-
drücko dafür. Demokrit l&clite und Heraklit weinte ftk^T
die iT!»"'''-»'il''l>>-n Thorhcitcn. Vr..u,j,.. »t..^. ..^„ •"<«««
ist ei' iHt uttil ein t 9
rahri.'! ■iv ftukt'n's '-*
Amfriii,,-.. ,,. . i....» V IJ ueniit .^..i-, «^uir uri^i.« M-»%i*J
mit Tliruaen im IJlick. In dem Feitr/feßwifw 0m Cr-
ret erhebt, nach CA«-. 8tvU><fr;f's UeboT««tnuig, Ma
WiodorMehuu der Muttt;r die Tochter HPeirufanria da
Stimme des Dankos und weint Thriinen dar Wobb' O^
der Idebe. Vott ahuito die homeriache JBiafihH ia m^
ner Lutsts nach. Nach der tmeiwarteteu TraBnagikM
Hexxenefretmdiu lacht Amalie ein unaufltaltaam QMd^
ter, Thrüneu im Auge; nnd der alte Vat*r fuA dmef
au» i ,,Trel!nichc MAdchenkflutte , geweint und gelM^it
durcheinander, recht wie diu äonu' im ApriL** Dl'
Freunde in Schitttr'x Bür<j»cha/t liegen in den AlEBM
«loh beide und weinen Tor Schmerz und res FhiiJ*
In Wtmer'n Wethe lifr Kmji lAcet Lather daa Th««'
bald entttcheiden , ob er nach Wonne gaben *oU ed<t
nicht. £lr lltohelt durch die Thränen nnd la^ «ekl
„Nein^*. Ander« ^064/ Sackinann ( Vre'dijter xo Loa-
laom bei HannoTor tm letzten Viertel de« 17. vadcrtM»
dcB IH. .Tahrhundorts) in einer plattdeutachen Prallst ■■
10. Triniiutia: „Wenn ik wt^u, ao lache ik nioh, allM"
hüfaHch to »Iner Tld, " (i'rtutiiicAer iliiu>/rftimi, Ber-
lin ISIO, Ö. 365.;
51 Lachen und Weinen sind wol Nachbam, %htt
sie sehen einander nicht gleich.
Itda. : Dot er ei ccna gantmoo , at ea leer og «• mit*
grruder. (Prof, tian^, if27.;
53 Lachen verräth Narren. — I.Htmaan. 11, itt,t.
Wer aber gnr nicht lacht, hat, urle di« riaini«««
«agon, die Natur einer Katye: Qui aie rit i^iU a
du Chat. (Itroux, 1. IUI.;
Fr:.: Qui aen« (aeul) rit de folie «a
//, .110.;
Lat.: Hifu« nimlu«, leviiatia ett indicittin
ficJitted. : Myokflt löj^e wijsar narren n%h,
53 Lachen vnd verlachen seynd mt weit von m^
ander. — Sutor, sso.
54 Lachen vnnd hötHich schcrizen tat ▼UTerbottse-
— trhmnnn. //. 3ti9, 4.
Dagegen die Franzoapn: I.»« ri« ot 1« caavM fM V
düiBcüt en bancquet. (Ltroux, /i« 9td.J ^^
i
1745
Laclic
La<^bcn
174«
i
I
I
55 Ijüut lachen /iemt uicl» nicht für Aliidctieii,
UvjU.: 'T ov«r)ald lAflcbou tiafti «one e«rlljk juil»r iiki
WOl BAU. (fJrnwihtOu //( 213J
&6 Leicht gelacht, leicht geweint — K6m, $is2.
Ihaun, I,*^lG.
57 Jtfaii Incht und wird dabei alt.
&8 Mnn mag lachrn, aber »o, da«« der Mund nicht
reisBt (idatzt).
Jiün..- Man tnaa ba»4« loe» og liaro en MlTueT tanoil.
(l'rot. (tun., 37S.;
i>9 Mau mag ri hon bchen, man soll aber die Hei-
Uaeix nicht 7.U Narren machen.
//..• BurU c*V fButl, u 1b«cI» «tar I »»ulL (üttkitr, SMS,;
GO Man sieht niauchcu lachen ^ der noch weinen
84_,11. — /:i«,<i,',»i , tü6; //jdiiM, /.JIM.
Gl Man soli nicht lachen über ein Loch in NÄCh-
bara Hock,
ffi.: Ne voua moqu«« pM de mal chauii««. (I.ertfuw%
n,\M.)
&2 Manchem gehen vor Lachen die Augen über. —
Miifjrr, /.US. //, 23.
r,:) Mancher lacht, der weinen Bolltc.
04 Mit Lachen kan man auch wnl die Warheit
sagen. — I'tin. II. 47*.
ü5 Mit Lachen sagt msui^H «IpuUrh. (Sthwuhmj —
SHlor, 2H9. Kurte. 3654.
D. ti. dld W&hrh«lt AetU
Ittt,! KidCrDl^U1 dtooro Vonim 'juiil vtlal. (Siitiir, 'dhJ.)
66 Mit I^achen teuscht man die Leut<% — Ithmann.
It, 4lMS,Hl; /Wh. i/,47S.
r>7 Mit Lachen wart ken Uöshtanil fort, du rouast
ük leren wat Ulk » is. fthht.) — Srhüite. IV, lio.
UUtl
N*ph Hieh,if (nVÄ) »a» UuglOck «iummraiMigciOB:»»
ju diP»pm Siuno »u vartt«hP»i» I'ot wAro *n Ulk
Vor-
^ b«-
. lt«int
flu' HU 1»«>-
itigen Mlid'
I r«ude oder
Bkh rielutühr
— da« intt»»U' niclit irut »elxi, Makt^l kfiu Ulk — rich-
tet kein l'öHcil mi. Rpi" IhthHrrt (.VH«) li«üodül »teh
tJiki Uöd «nr KTklürnugr hoisst c« ; Mnn <lrrikt kIcI» bfll
{tlMtnt Wort« ciucu ria(;og4»l«kt, «iueti *
li(«t, reUeJ, UnRllick. ^, Do (• »i
■tt«n." Nach dem V*^roiii ,,TMk"
da« Wert auch den ( >
KoicIinOTi. — Maa *a-
ehent nm auHndrOct«
Laclieu Im HautstaiuU ii-«iiiiL, ilus^ m
auch auf Tbr&avu attd t'iiglQck gefaint machen luQMtoo.
68 Nach dem Lachen kommt Trauer. — fiprifkmri.
14. 13; Ä^td.-«». Gi.
69 Nu piwt't wat to lachen, »ee de Maid^ dö «et
96 t(*> ichreien. (0'Hfri<^,) — /Jwfmi,946. IhirfiT^lW.
70 Dan Lachen do kent men cn Narn. ff/«», fl'^tf-
iiinAJ — S(hrüi>r.
71 Oft lachtvdor Mund und dw» Her« weisa nicht«
davon*
Ft's,' Ch*rt da bonolio totiTan» eoeur nt tourhf. — Tha-
con n'e«t pa« al'i) qoi daute. (ifutton, »33.;
72 Oeas noch wit vom Loriie, BÄd Jen MiLke , on
gren. (0»tiiTfu$t,) — /nVW»iPT*, 2^74.
73 'S Lüch'n iat leichter als 'a Boasermach'n. fObtr-
Oiterrridi.J
74 Bälg mer, mit wem du lacheat, denn will der
sage, mit wem du brächest (S^k^ffhamtfM ) —
Sutrrmcttltt . 1t4.
75 Soll ;nan deiner lachfin, io la«a dir vom Schnei-
der eine Bratwurat machen.
,, Forder« voa elaem Schneider • d«it ar dir •ioen
Bratenwonder maehf , er irird dklt antUclien; liairohra
alwr von Irnudaincm BafrUrungaeohrvllfer eJn«» Vrr<
ra*fun« far den irrftaelan Bi^at, iln wlnl ««lleii nltie
abichlAgige Antwort «tbalian."
7C IJp Lachen folget Grienen. r^aiiM,; — Curtir.
M3. 370.
77 Viel lachen gibt viel trawren. ~ IWn.li.i74
78 Viel ' ' -md Narrheit aind üetdiwialerkind.
re« tnrritlor nnJla ert. (CatHtt.) (fki-
, moaa öwcr aech aelft
kriüche '.
•) Andere. ■ v\ • '»■ t».
äü Wenn die einen lachen ^ »«> weinen die andern.
it,r Kon |il4Qf« nai ttßo rho iiou ii.I*i«« iin altfL». ;7Iv*e
//. IIJJ .
J,at.f Han» ncnilttl hora ■ ""**^
CöflcW. 76C.J
.'^l Wer bald (viel) lacht, der wird verhichi,
/v/n, //. 4'J».
8U Wer gern lachet, dass ein ander weintf dem
kommt ea gleich, eo er nicht meint. — iwn,
//, no.
83 Wer gern lachet, der kitzelt sich selbst ~ r'Wn.
//. 712. tuthrr'» Wtikr, 17/. 407*.
SA Wer ^ni lacht, iat gut. — Or$Hi>kut,>M , it , n,
85 Wer heut* lacht, daaa ihm der Bauch wackelt,
kann morgen weinen, dasa ihm der KopJ
schmorest
Ddn.r Den »ooi i dag !iar burod-vi^e a( latlrr , kaud I mor-
gen raa ondtaf KraaJ. (Tr^r. «Aj». . y,' )
86 Wer heute lacht, wird fnorgen weinen,
Frt.: Tel qni r*i taiuedl dluiaiifh« ]>)euterft. (KHUm-
fitr, 67I'".JI
lt.: 8p«jeo cnl ride la »lattjna, idango la aera. (Patta
pUa, An, 2^
87 Wer lacht, bekommt ein groaae« Maul.
88 Wer lacht, thut keine Sande, — üimiwk. CU7*
89 Wer hiebt, wenn andere weinen, wird weinen,
wenn andere htchen.
90 Wör leicht lacht, weint auch leicht — Stm-
rort, eini, Kditv, Uhh; Ittaun^ /, 2 litt.
HChm.: Kdo ntchjrlen k emrchii, uioliylen Lak£ k rl^t,
(CetaltffMl!/ Hm.J
IfolL: LioUtclIc lacht, Iict<l
Lfit,: In rieum promi flutL»
n>, 55; üiarfer /, 77.1,- ... ,, , ., . ,
Btaltua ridere tötet et |ii-u Dlfumtuu iUiw. {fttiirf-
ittfti, 463.;
Ol Wer viel lacht, hat a dicke^ Lhbe und an dünne
Ve'atand. (TiroL) — Irommanit, V/.S5.S1.
9'_* Wer Kuletxt lacht, lacht an» besten. — /fn/rr,
/. 28: >N «(;*•!. ,t*K» ; Simr0i k. f,li3: t\<.nti, U:>1: lirmw.
1. 1117: f*J«Wp*Ji, 406, fiir Stuhl:: Ftrmtmtrh, llt. 73. l»),
für Ihmc^oig: FrummoHH. //,4ll. IJO; föf IVciJdci-Jk.
CuHze, S46. ITj: l/..,....n. 2i3.
Griten die . .j Joblf^r, selcht i,
eohuu i-rruii; n glaubeu, wenn i
noch niriit • . KedUOton isl, ,, i.. ....... ....g
■ind dr^ ->,;i,ki , \i i. hie, TuroiUtf Janohxen groilt
in ihr« i... I.I.' r;.;;)
Itdm.i Den i^bui ;>eJti, .üuu) leer tldit. (n<j>A» II, y.ii,}
ß'fifft.: Dciter Ihe la«t »inilo tUati Diu Arit laUifhtfr.
(B,>/,H n. 19.) — They'll be b««t off, whu lauHh ia»t.
(Mai im , 2i.j
Fri.i Kita bion qtii Hra le darni«r. fütarmkfdtt , 342;
EittlfiH. 40€: Hohn Jl, .ViJ
/f.; Kido bcuo clii rUlp rulliun. (Bofin I. 124.J
Srhut^i.- tlkfUtUr best, tow akrattar eitl, f J/*»-»«, il4.;
93 Wer zuvor gelacht hat, miigs oftt hernach weine«.
— f*eln, II. 790; Lihmann. //. W3 , »1i: Itoiiäch, 1451. »,
1>4 Wie 't leale kcht, lacht et beft© (him.j — in-
«nmttcA, /, tn, M.
Ö5 Worüber man lacht, das verführet nicht. —
;l. i'Oi Ütti^nbrrg. Entttu>rutt9*tfK . t. 91.
9C Zwischen viel irnd gar nicht Lachen iti daa
beste Ueumacheu.
Fn,: yui nt pa» trop, a nftlnrt» de aol. el qtii &e ril
poiut a uature de chicu. [KritHnj/er . Gl?*.;
•97 A darf och uich dazu lachen. — r;«!«-»/**!-. is.
• J>8 A geht «an Lacha afn Bod'u nauf, \UM,r\ünttrten;h,)
Von jemand, der itniaar «mtt iit, dou mao nie lacbeu
sieht; flr gebt, wenn er laolien wjll, auf den bodeu
hinauf.
"09 A hüt Liicha an Flenn oi emm (einem) Säckla.
•f ht\ ilim in Klnein .S&rkleiu
) , ili}r rnicb von dujit txQcu iit
i..,..t iil.i.rt'.lil \ Ml, «...rr.rlt
1 I -U
). niautfW,
•tOO AI ! l.t, i(oÄ8 eni der Bauch wackelte. (StkXwt,)
— I,.;n:,ui!in, IU,4U. 655.
Frt,j Hin k «*illr« d«b«tttOund, (lAHiituy, l^SSJ
•lOl Da i*it Larheii -zu vi rb^üiisen. — l/u/hrrw. JTI».
lOf 1
Im
S0I3 Pawa
(f drOWt. (fit-rmitri
Uu
174
len
171?
* t04 Um Ladyn röd um mmet.
*» s«a«i 4«, *i f k ii II
•lOi Dar iMfeei oiT di »lorit^ht — üttta^fr. ne>.
"107 Der ImI *■ LtdieB nd "k Weiota u räcr Zam
(Eorb). — llUirr,tf,g. _,,^ — —.j—
•10t Uer iMfci, «cm mn ^lU* Pfsrd bwloft
DLfeL*OT*n».MCB«l^»V9»r»MslM*nl«dMi tat.
*tl# R Iftehl tverm Beiii|smi>t«il (liatia<tsiliB). fSn^
^0mkir9,-mitäMj — fl li I, 177, tn.
*|I0 E Iftcbi wm der I>»|*iier (Töfif«r>, «oa e im-
i<Ä}pt (anwirft). r-5W4-w^rj -w^*- > — rr»»*
Em*
Itt
in KiD
Lftckeft. (B. OtücMcr ri
UkV 4iMC* MUW «Ml gliy— gl«!
mm iJ9f^ AacrM«*t. «!««■«• KmI«« XU.. mW ar
II, *^)
Fr:.- Ms wmHttakm^ (triiuttr, CJ»*g
1 19 Kr Mt lAdMen ssd Wein« m Einem Sm^c
— CuKM^aM: fine.»a$: Ikwa.l.SUt. /Mk*>
Iwr'. »CT; Mmmm^ U».
JBr UmI aicA dwch das Ks^n
tliMM liteht tmr rrühMkkmt al«
Ua*
POMI 1« ltO««d d« I» «M««'
tlmj^: H« eaa Im^Ii «ad ery boüi la _
//, IMJ
*IU Kr li<Hi*9 Lftch^ QDil 'b Bri^gge i etm SäcklL
(Lmu-mJ — fflr .SVrtrrawft: FifWMicft. II, 130, !«•.
* 11 :» Kr 1 14 er hutzlet l%Hrfi» 5<A»a»Mr. LXUll*.
*1IC V.\ ni Aeckn (Nmeken). .\S«Mk«r«; ~
*iri ti ^ ücfäJliKkeit (nach iW Tsuie).
TM tin« nicht cxM lA«fc«*, «r «vtafl«
JV(. ilrr poar se^ f«ir« rix*. (Lmättvf , HO.)
•ms Kr iatlit auB rollrm Habe.
*llli Kr laüUt üanlber wie ein Gaol und ist kaum
d»»s Sc'herze« wcrib. — IToirr. n, iS,
* r.'0 Er Licht, dftss er sich Jen ßaach halten rnnaa.
,^H«n£Ut&f »Itid wind« »U *ine kl«oe gflr, d« aine
FlQnd« UhIaIjü (bfl»elnawit) hebt actiUr nod Ti>r.
Dcmokritu« lAcli>le, ämk b« den Bnek nnivt« hAldta,
•U %ri>n fflu d« KAllune iKald&nnmk) dnmi aftrinipra
wulii<-n. " ( LamTrjHi>fr9 , Ü, l3.Ji S«lb«l de* «ra««« M«-
rlu« t'iTMiu« ft«h, «lun »nIainuU in »«in«ai Leb«« Inni
iMiMMd, «knon RMd. welchn Distal« fm»t* mit den
Voi««a »«: M^ftr (n«li* Unpea «in naher SaUt.'*
{W*H imd 1M\, r, ST.;
*12] Kr lacht, flam ihm der Boach wackelu
Ht^U: lilj U«rlit, dkl b«M d« Ifiver »eliodt {U^rr*^mit.
tl. iX.)
•t'J2 Kr lacht de« Schnee«, der fern gefallen ist —
Grvttr, Iti, Cl.
*123 Er licht ciaem ins Geaicht und bricht eiueto
dabei das Genick.
KmpL: To Ua«;h in ono*« faM» and enl kii ÜmMlI. (Bolkm
//, i&'ij (Wird auch rvn ciacm 9Urk«a aagiUseken
/(.. t>ft unA band» m'ongi*. da Tallfa hm paagai.
•124 Er larhl t-n Schuhet. — Stamn^aHir, ».
I>«r CilUvkliche.
*ri5 Kr larht jjanei SchGlle. — S^rrmeittfr , 99.
I«t srlir KlUeklich.
•I2fl Kr lacht holt an der Uschpur na, i iu>tifahurtf.)
lt*T Spur naclif «r lacht, «m1 die andern lacben.
•m» Kr lacht heimlich in sich. — K^frnn/» l/, iio.
U^ft : Uli I»«l*t achler cijne kieren. (Harrtb^mh, l. SüS^J
la £x tacart u aen lag hinein.
W* r>Mi IUI ■ma «OB jiMiad. 4«r oft aai #ian
■Bi lii atekaa laehl: Xr ImI S^fMi pijiKii
AMir aH^ Aa Mfms. (^£.rr«ax« //» &7J
tS9 Er ladfl nrit den ganten Geeicht. — tnat^
IJO Er lacli wtkl eber, bia dem ÜAUcr eis Oeb
n dbm BrvDoeii flÜi. — BmHm . 1. ^a.
Jll ft* bdkt wekit £• ginge denn eia Schiff nstv-
MäL i M% araa ■>« lijrhrn . «1 i»^ Mj oetn' atfvat
Am aanr ijliu^iia. (Barrebifmt* . II , 112 '.j
' 1^ Ijr ba^ onckl, und wenn Sciiolz spielt.
Wmk**, aick aaf da» am &. Oetob«v 1»2T «m
'««■ikrtaHik Kiiadlrai Wanael Scholx , der eine i
«■^taav ^laaila 4aa Komiaeben b««a«a. War 8019» aai
"Kammmtr aiaf araaitaa yargaaata wollvc, gia# las OMft-
ttiaatar. «aä* «ahola aplette , der de« nnafeasatca a«M»
^mm aBM ba^aB brachte. Jf au aa^te dAharaack laa
Ü^: «Waa 4ekal< mm Lachou uicht nabinhi, dir
wr aN* Hiafc ad«r lluU tfunacki. •'
Wr*,- n laaaü tüa a» taa da plärre«. — D iiaaät m» kß
filii ■, tiB» ü aal «lalaaai. (Kriigimg^r, «17 »^
'133 Er kdil Bit, et ikllo dann ein thiva tiuK —
»13« & ImM mWrnl das Beste davon henk -
*13S£r
'136 Er
*I37 Er
*13» &
■dl buckelig (scheckig, krank).
sidi die Faust voll. — Fru^J^bur *. 1»
sieb die Haut (den Buckel) vixlL
inen Buckel , so gross wie «ia»
aa«B «ata-, £<r^
*I39 Er ImM «ich einen Puckel wie 'ne gmMf
giww» Brbae. -^ Frxtckhxrr *, niu,
140 Er iKbt wkh ms Fäustchen. — fVurUt^^SA
aaaa rire. (L*ndrof^ XXtUi.) — ■■
La barbe. (Startcked^i, 941J
*141 Er ladii ach an Tode.
SawEia aall «ieb aber ein too ihm ««Ibat t^mitm
allaa WMk aa Tod« gclaclil bab«n. PbOeaM» Sk«
ateCB lEad« daa arein niaa Wein an reichaa \ihtL
«au ar Ba «aiae Feigen mit RToaaer neüurtbbk^
feVMiB calk, Mareolfui « ala er aali, daa« aia.AM*aa>
Mik. Oraner alt Htm dar
ai^ia, «Ma ar ain Vicariat erhalte» ward«« asd m m
dto gaiaa Biaaan dachte, di« &r naa aaaan li«aaa
AiaCiBia larihia dab aber die Uederlioben Slvnehe ai
aar Oiiiamu' aa Tode, vowio die Erbin d«a LaAaft
«aar dto IMtalaa anter heinFm Bette. Leo X. tlaik
aher Maa Ter F^ad« Ohrr Ait^ 8i<^se «It KaaMrihk««
iww« die Fnaaoaatu In Betroff de9s«n datfca «tr
aieai bang»» ; aar weafgtr »ind au n Freude gealaiMk
aad «ar eraaüfeb geaonDpn ict. tucH^nd ca alHke^
hat aiie^l« an tban, all Opium und ein Oläaebca W^r
caaiff am aabaien. waa bc^ier vrirkt, ala Uarlckia« M»
tthOda» aieh la Tode cn kitzeln. H. Trrfarit, Termnä-
mm fr—»ar Männer . ii*> ror Lachen grator^tm ainii B^
mi/meii Bittwi» JudH^ru , bu*. 17r<C; Trair« ^^mfÜ
i*Mf4»^^ #Hr Ir Jtirc , Pari« IHtO.
Mmft^: Ha laagba ill that Unghi hiaiaolf to deati». {Bäa
17. 11.J
•|45 Er larfit «ich ziim Spänchen. — FruchUfr*.tm^
♦113 Er lacht übers fjauze Gesicht
Ans Herzontirninde.
iMt.: De«larant gandia ruUn, (FattUtn, in»,;
•ii4 Er lacht vber ein Zahn, doss man die itniir-.
all siheL — Ctvier . 1, ei; lehmami. n,is^,h.
•145 Er lacht von Herzen,
Hera nnd Mila hahrn »war "wenlÄor mit \\<.-m Lerkaa
m thnn a1« Anur«* UTtd Ohr, als V-y «4 Tt«>t.
'venn wir ff^kitxelt worden. Da« '/ . ««!<*«•
durch den Tjachkitiel nebii den B»: ^ in iaTM-
tiHkeit gaaetxt wird, ist immer wnl ilai imtniii-trlrf^
wena wir dem Lachen dnrahan« einao aaai wiaa« «alMk
K« lachen viele, doitc» das Weinen nicht wi»iL«aaklNr
zen. (Ütrnokritoü taafet ali
Mrtnach dei fgwai' ■mmMikm'
kann er laf-hm .. ^^:«ip lA^
tiTt nud 1707 V ■ 1 1 1 1 Uidaail M^
mnraii*ch v ftban%iid Ja
AridetLacl^ .,,,.. .,-., .,- „i^laaadaaatfiftt
charaklerittinch itjr die Perio« Ut.*^* «^ ir#lir a(» Wi^.
tl. tos.;
Frt.- 8'^paaoair la rate, d^copiler «a faAa.
*146 Kr lacht, wenn ein Haus einImllL
*U7 Kr lacht wie die Baucmjnngen, wenn tief
(KirTnea)Kuchcn komraU
IW« Polen »aeen : BoMOiiak tif jak naaatr aa aorfUi
d. i. er lacht wie dar JiMiar aafa Watiaadiant., Maa
versteht danint«r ein aelirgaaiAthiictiaf I«aalkaB- Tfv^
la, woTon eiuifr« «laBva Sammal abteilaa» kel ata« I»
1749
Lachen
Lachend — Lacher
1760
I
Bond«ri» Ga.ttutig Brot nua Woiaeatochl, die tu Polsn
früher mllgeui'jin beliebt war. (WurUach /» 136 1 »7.)
Die Ruirud ■«geo: Er lacht dasu, wio dar D«ul9cht «uei
Pfumkachcn (Reimhfr'j i' tXJ
"148 Er iRcht wie die cngliscnou Doggen, wenn sie
die Zahne blecken,
Dan. : Nftar tian leer mao« m&n vtro «ig, (Prup. «fan., 37!!.)
• 149 Er lacht wio ein Bauer, der ein Hufeisen findet.
ßoU.: Hij Iftcht al« fleo hxter, die e«n, h«>ofU'«<' viudt.
(HarrfhonUtt, J, 309,)
• 1 50 Kr lacht wie ein Bauer, der ins Loch tüubs.
Bie Italiener »^«d > Uta g<Mwung«D«g Lach«!! lU bc-
a«lu!ineu; Kr lacht wie dl« Datttiohan weinen. Mati
mgl liahor drobomi: leb wordo machen, daas da deatecb
lachtt. (RfinJtherff VI, IVJ.) In Aegjpten »gt man vnn
«rawongencm Lachen unter heftigen tJobmerzen : Kr
laoht wie eine Num EwUobon ewei Steinen. (Bur.^i'
kartitf ^'M).} Und: Kr lacht wie eine HchlauH« in eiuern
8'eckn imi brennendem Kalke. (Bur^ihurdt , 3%i.) Es
kommt tn A«g7ptou vor. data Kinder eioatilne äcblan-
gen. um »io au <]titileti, in blnen Sack mit ungelCich-
temKalk liringnn und dann Wajier «lanibergfeaMn. Daa
Ziicbou drr SclilanHcn unler (iie*eu Hchmcraen nen-
nen die (jQibaften Tliierqualer „daa Lachen der Schlan»
gen". Die Franaoeen : Blre du bunt doa dcntt comme
one rieille idole. (Ltruux, /, lH>,- SlarnckftUt, 34I.J
Lat.: Alienta ridero uauttibuli«. (Sty'wlti» IHJ
• 151 Er lacht wio ein B^uer, der Zahnschmerzen hat.
Diu Neger in Surinam «oRon, um einen Zuitand xii
boiolohaeii, in welchem du* Wmnen nüher lat nla da*
Lachen, in dem man iifvswiinKun gute Miene au bnaem
Hpiel maobt: Kr laohl, ata ^b «ie Bakliau (ein in fiu«
rinam lehr gemeiner Fisch ) auagcthutll und ihm nichta
gegeben hMten.
Dan.: Itan leer aom bau havdo tand-foo, (l*n>P. <tnn., Ji97.JI
• 152 Er lacht wio ein Esel, den der Wolf im Biischu
grüast.
Ironiaobo Boflaichnnog dei a«thr«i.>k«ne , der Furohl,
der Angel.
* 1511 Er lucdt wie ein hulzeruer Fuchs. (fMttmbmrg.)
*ir)l Er hii:lit wie cm Ki)lh)ld. — l^uiAain, 3SC.
Halten dm Kubntdo, die llauageiiter bei r. " ..
Vorfahren, irtrfndninen äühikh^rnaek au .
laohfon •!•> Itlx^r nllo itint-ton. (Vgl. DrkU- )
«utih JU " ■ •», y. it» fsf. ) Jimii II, ,,,^/
(Wk,/^ ; fri^Mulher, tatciulach robaluN,
iichor icL-iih' . i'
BUgL'flisIt , VfCti
llohr, goimtorli
Mjlft.., 470.)
Frt.: Itii do Sajnt-Modard. {Kritrtn^r ,6\l*.i
•156 Er lacht wie i.'in Kuktik. — fVi.ihfctt'r '. Jiji.
*I6<$ Er lu^cht wie ein Matilcsol.
•I57 Er lacht wio ein Pferd, das heiäsen will.
lUiH.: Ilan lotir ••■m on best dur vil bldca. fPrt^P. äan. , itiK)
fri.t fj'oat un ri» do bunohar, U u« paaeo paa le uoou de
la g^r^e. (Lfrouje, U, t»IJ
*J58 Er lücht wie ein SpitzbuK — Frwhbwr \ n72.
*iä9 Er hiebt wie ein Tniukcrier, wenn man vuu
gutem Wein rodet.
•lUO Er lacht wie ein l'urteltäubchen. (S»rnn^r>i.)
* Uli Er mötJite vor Lachen bersten. — DrmArUim,
/»', li.
frt.: frorer de rire. (Kritti»a0r , 190 ^J
/'U/'. ; Uiiu difdno; riati dieeUio« ritu emuriur.
Sckw^d..' Jagb emAlte« aS loje, Jagh aöadcr «pncker äff
l«>jr«i tagb däOr äff löyc. (T'^rnimy, 7%)
* 162 Er wäfde nicht lachen aud wvuu man thii
auft Mfinl flchlüge.
Kall.; Hij i>m uict lageben, al iU>«g MeB l*«n op den
moud. (SnrrtboHUt, II, W*J
* 163 E» lacht eher ein Stadclthor dIh er. — h^rt,-. iw^.
'1Ü4 ilü laach wie oncn Boor, de Zuntpitig * häL
(hoin.) — WevHnt .1,4.
•) Zahop«(a. iCabnweb.
*inä IfA litch wt) eo Üeisa, da BrcAceln frifs. (koln.j
— UVy<l<m .1,4.
•lUG Uabl jhr meiner «« lachen, «o thut* hiw jhr
euch iHncluneisgft, «o habt jhr« zu logen. —
I 11.
tuug c«btitirt die awdet«,
\h> UM Li »u cnnen Bur, den rt Hua o/braun L
He facht nn de B's^ ^' ' ■»■^ ^f-^-rorken
kiddf'lt ward.
//otf.; UlJ U< l.t a1- , , liljn
be«n, , /
* 169 He locht aa Vita Teve '. (ihML) — SAvHir. IT, a« .
huhr^. J07.
>) TifTo, Hundin, bulUndiirh teef; fAle, ftl«, Tdre
u. ». w. lind 8chimpriir0rt«<r d«>r Teraobteteo Fr«aenKtni-
tqer. — D. b. ; Kr wulat dli» Zuhne,
•170 lie lacht sök do Hucke ' voll. — Fri»<i»Hpv^, no4.
*) Auch Hoeke {%, d.) fllr Utlcken, (Vgl. Campt,
•171 He lacht aik torn Doclar. — .Sr/iM».-?. ^ 239.
•173 Hc wil sick död un dül litchen.
Vor lachen auaacbolieu. diU = bemnier,
•173 Hei Ifichct ÄS en PingatfosB. (S. Laoen« >
• 174 llf'i lacbet ässe do Hauner. (Huren.)
D. h. ohne Orund; nach einar Sago: die Buhn«^r
lachen , daaa der Hahn keine lliieeo anhat.
Fn,: ßlre anx «oge«.
*I76 Uoi lachet aase weun*u Luerk (Lurch, Krute)
amnje Stricke hüdde. r»VrP<f.;
•176 Ich hlitt mich tuigea holb tiimb lacJieu. fScklc»,)
— F rummann , Hl, 410, ÄST, CottnAckc , J2«,
•177 Ich hoa gelacht, dos» mer der Batich butte
»efiehpringi'ü ntlgen. (S»*Im.) — Frommmn.
ni, VJ. iV.*: iiomniiKi-, S^l.
"178 Ick Uch dor wtit awer. — ltahwri,'i^*
TMe Sacht' bei für miuh keine ornile Bcdeulunir.
* 179 Lach, wenn du wirst feigen gchn. fhättiit.
Ü. i. wenn du wtrfl ina ttraulbiMl Kttban.
*180 Luclaen, dasB die Schwrtrteu knichcn.
*ldl Lacht, wie ihr wuUt. ~ t.V»n-/I.A<-, Jii,
'182 Mun kann sieb durübcr buckelig (kropfig,
scheckig) lachen. — fhmnknlmt, ll, S«»; ,Wfly<^.
II, lf5. AVWrr. 170*.
•183 Mein Lstcben ist nicht »chuld, dtiaa die Wespe
xerfichnitten ist. (Surinom.)
Um KU aagnn Waa kann Ich dafllr , doaa di«B kc-
■cbeliPb . loh bin lo «trniR achuld daran, ttlii loh Vt-
aache bin. dwi« dor HinU>rk<>r|>«r der W«ini»n nur darob
einen l*'n<leu mit dem Vordork>tr|>«r TcriMiiicfeu l«t,
*1H4 Mi 18 djtt Lachen nöger al» dat Weuon. —
Stitui:, , llt. 4.
loh bin mehr «um Lachen ala anm Wmnvn nufgult^Mt.
fr«. ; CVbI an ria qni ue paaae paa lo nueud du la gurgo.
(Kritiinjgr, Ul^.)
• 185 Nicht immer lacht, ein blindes Pferd.
•l»C 0 lacht'n oae. — Com^tU , %n,
•|87 Sich vor Lachen ntiüschütten. — /ImjrtfcfiiiM, /. fi2.
Waa, wie /, llVftrr ( ». a, O.i bemerkt, nfl buchatiM>-
lich au nehmen iat.
*188 Siu lacht in sich hinein wie oine KloBterkniz.
iSmlinqnt.)
Viele Frauen vi^ratohen voll kommen die Kunst , do^«
llüilcbt In ornathafte FaUrn r.n t.ivh*n iibd doch diibfi
«l««iclt«ain Innerlich an lachen. (Wtlt und letf, l,
2lfi, 131 )
•189 üie lacht nicht, bjsa liaa Kiüd vom Ofen ftlt.
— VaHuiiy, tßJ*.
•|9<i Sie lacht «o hell wio die fiesindestubcnklingeb
*191 ^ie lachte lund bleckte ditv Zähne her) wie
Pnpftly*» Thürklopler. — tiuita, LVr/v*vwir. l. 147.
•193 Wenn er lacht, Hchneir» Rosen.
Von ainem aehr Ktti>ien uud Blarriacben.
Lui..' Iliflu« binnuli tiaiid ultra guttur it. (ßwtniU, /, 11.^.;
•103 Wenn er lacht, so bütt man sich vor jhm. —
f-Vrifi)} . Hl , 40J.
•194 Wenn ich la<?hc, so hab' ich ein Schöppleio
Mna, and wenn ich traurig bin, »o bab' ich
auch rin Scböpplein Mus, (Schmnt^J
•195 Woel lachen können {»'rttf,)
Oebuniea »cju,
Mancher geht lachend 111 um langes Weinen.
ItAcbeT.
1 I>ie L-ic)i»'r lini Holt hob. ^ Simradl, eia?''
2 Kn Laeh«*r springet owwnr dat Graf. ( W,tMrtk.} —
t\rtrr. 14 > 1'.«>.
I ' f < >' " j [ li II' '««aurrobr rorachwinde«
I , 1 I ' >. 1 ll Sprichwort ball nioKl
I li.^r •fuiiHt über daaürab. "
• 3 Er I t mif «ein<»r Seite,
UMl ili» hciiil dx. Uift^Mst» «»p aiJuB *Uda. (Barr.-'
II. >;
HO*
1761
Lächerlich — Lade
Laden (Verb.) — Laden (Sub&i.)
IiKcherUch.
1 E« ist lacherlich, wenn Affen wollen Mcnschcn-
werk thim.
2 Es ist nichtB bo lächerlich, es findet Anbeter.
3 Es ist noch nicht lächerlich, es wird erut noch
lächerlich werden, hat der Richlinger gesagt,
als das Hans brannte.
•4 Es ist 8o lächerlich wie das Jahr vierzig.
Fn.: Je Di'oo mnqao commo d» Tan quarnnte. — Di«BO tir-
tprUnfflich franeßftiflohe BedenBftrt toll •□> ilein vori-
iren Jafir^"" '•"• i.~r t"^ ■■ . JI*n hatte nftmlich ron
dem J •'<<4e« »ehr ublieilbringöDd
für d:- N.V, «ein werde. Vxa nun
ilireo L iJHiniiiJvn uii •■irv^>] «v LMaaagang; (ianuthun, hn^
len Pich die Freidenker am Hofe Ladwig'i ichon
j73ti iuigQvrohot, bei einer pane^tidiin Gel^^aheit diete
Bedeniart anzDweadcn. Uk' ' " ' '^" h die Vorher-
BAgTing im Schwange, ja cr«r iild im Volke
dutifn , «UsB i'Aü die Welt ; werde, D*a
J ' ' "i - alter in jeder llunti-nt ruhig; und nun
f^ cht blofi die Spötter, so ädern «uch die
!. ^cm in jenen Ausnif ein, der bis mm hen*
ti^< II 1 i^.j Hieb eihAtten hAt.
L&ohkobold.
•Er ist ein wahrer Lachkobold. :K6ikm.)
L&chler,
En beständige Lächler ist nnterm Brusttuech
nid Silber. — Sutf\mei*ler , tSl.
Ijacbllnde.
•Eine heilige Lachlinde. (Btcilau.)
Eine fromme , überhAupt unft und edellhuende WeibB-
pcrsou.
Lach«,
1 Ein Lachs ist mehr werih als tausend Frosche.
Wie j» such der Henog Alba su PbUipp II. in Be-
sag auf Egmont BBigte.
2 Es hat mancher schon uinen Lachs gefangen, der
nach einer KaraMSL-hc ausging. — Mtmanu V. 7*.
3 Lachs, Ilitidcn und Fohren geben tb*ei gute
Oenchte. — iV/i**. .svftiJW. . A/V , 5.
„Wie n»aii im Sprichwort 5*gt.'' (Voitr , 6'Ji^''J
4 Lüchs vnd Stör gehet des armen Tbür für; Ue-
ring vnd Stint dass ist, das man da find. —
PciH, tl, «30.
5 Schon mancher hat einen Lachs geangelt, der
ausging, ein Stintlein zu fangen.
6 tJm einen Lachs zu fangen, verliert nmn gern
einen Angelbaken. — iai/cr, 394; 5imro*t. 0134.
Rfutthtrg ir, 147.
Wo ^OBser Gewino ist, d« sehfealniftD garlugvo Vor-
lu«t nicht.
7 Wenn der Lachs «u weite Reisen macht, kommt
er nicht mehr in sein Wasser zurück.
8 Wer nicht Lacheje bnt, der isset Kaulbärsc. —
"y Der Lachs* ist mitzunühmen. — rruchhur, 431.
FrtMhhut *, 2L'75.
») Dieeer itngentcbetnlJch«, nichl nnbedmitende Vor-
tbril.
Lachskopf.
Ein Lachskopf ist mehr worth als hHo Frösche
»IM Sümpfo.
Jlica Sprichwort brauchte Horxi>g Alb* (1.'»<^'1) iu Ue-
xichunj,r aiif diu rrolettanten oder llugcnotlea. Kr gab
d^idurcb den Ratb, die U&uptor derBclben aua dem
Wogr< lu rftumon.
Lachsnetz.
Was nützen dem die LachsnetJtc, der Biber
jagen will.
Lack.
i Uai hiat sik en Lack* makct, <lat kliäwct iän
litlihwens an. (hait^KH,) — nwjie. st. 133.
') Lftck = Flockon, tjobiiujif, altBacbsiBcb labaii —
tadeln.
2 Wenn der Lack weg ist, sieht iin*u die Wurm-
stiche.
*3 Hei hiät Lack am Aesc (oder: au ile Fuot).
Flecke, Schimpf.
*4 Lack (Bhick) und Papier werfen. — ^(*fcrr»iyr/.
//. 870.
Lade.
i Nimm die Lade uirii Puckel (Rücken, Scttul-
tcrn), sagt der Bauer ximi Knechte, und 's
Beikast'l unter den Arm. iObrrlnwnu.;
Dai „BtUtAfttel" iit aber eine beaonden» Abtbeiluag
ia d«r Lade fQr kJcinaro Sachen.
•2 Ihr Ijsdc hüben.
• boldendei Wort vti eag^n. Oeid in htmA'
ti, kdI ß« ale Vorateher einrr Zanfl «|v
<rt9 n. 1. w.
•3 Er ist auss der lad gewii*ckt- — Fnist-t. W. jiV
Franck (a. a. O. ) bat fTiese Re<1rTTsart mit (o)( — -* -
■innverwRndten / . ' ' ' liniaclMa:
oompluitar, neqii mRni
einen nicht von . .^nde
manen, ycrwoiclilufiüt'u, uiu ii.i>irLiien Ifi
ecbildern : „E« «ott jn kcia rb«! auff ansehen. BalMl»
nie keiu aönn bcschinen. Kr fi«t die Tafel MdT ll«a
£r itt wie ein aosgetcheit ailea. Er tat wie ete CBit
Nuonloin. Er freht erat aue» der ea«eit, Kr jtt fii ft-
wanderter giel ( •. d. 67 > ü. ». w.
Laden (Verb.).
1 Dn hast mich geladen , nun mnsst «]q mich ÜiIk
rcn. — SimrorJt . 6lS6.
2 Gut laden hilft nicht, man muasaaeh guteclüeMB.
3 Vorn gut gelat, von binden quad. — /Wr». II. ui
4 Wa mer dubbcl ladt, sprenk liet et Gewehr
CftcdhuT^.j
5 War schif lodt, bot bise foar'n.
Wer Bobief Udet. hat bbao «abren. Ich bAtto £m
Sprichwort in Hermidnrf TOn einem Arbeiter ta B««f
auf einen Betrunkenen , den er führte.
ii Wut mV gelude bat, dat moas mV fahre. ^)»>
rrn J — l'irmcnicÄ, /. 134.94; hoehdtiuUtk b« JMC
\ntctlcn , 359.
7 Wer nicht geladen iat, mom hinter der Thr
fürlieb nehmeu.
Lat.: Betro tedet januam non iavitaica md. mulata. f%*-
der /l,i*J^7; Hart Her , irS.J
8 Wer 2U scharf ladet, dem platzt das Rohr.
•9 Auf einen g'lÄde haben. t'06fr«Mt*'meic*,;
EiuaLadong rou Boacbuldigungcn , Vorwi»*^fpn ., » •
. bereit haben.
• 1 0 Er bat schief geladen.
lit angetrunken. Zar Beieichiiung de<i ZufUOii«*
der Trunkenheit bütitceu auch die Englander cöeAt-
nkhl ran Redenaarten, die ich hier den deutaebBs (t-
Ajuchen 2'.« und Bodoit S8) vur Seite atelle: A« dmk
m» • wheel barrow. — Ue drank tili bc gave ap lüahall-
penny (i. e. romltn). — Ho has gut & piec« of bfead
and chceae in hia head. — H« ha« dnuik iKort tl^
ha ha« bled. — Ke ho« been iti the eun. — He im a
Jag Dr load. — He haa goi a dish. — ue baa f<l a
cup too mach. - Ho ha« cut hia leg. — Ue bat ■•4i
an example. — He faaa atoleo a manche« out odT tbe
brewer'a baaket. '- He isone and tbirty. — He ia
— He ia aiTliotod. — He i» topheary. — Hb im
ed. — Hq b aa drank as David'a sow. — H« lt
weary. -- He makca indeoturea with bis Uqa. —
dtagniaed. — He'a wall to Uve. — He** abovi ta'
op hia rcckoning or acconnti. — Fl«*« rmddlad.
malt ia above the water.
•11 Er hat («u) schwer geladen.
iBt betrunken, (S. Ansehen "J^.)
• rJ Er ist gut luden wie Innges Heu, — hörte,
In WürtembcrR von jemand , der keine ^
«UHAchtligt; Du biat guat Inda , wta latag'a Uca. /VdT
Un , 4W.;
*13 Er ist gut zu laden, aber schwer ru (nllen*
AVj. .' Bon 4 aäinondro , mal-alsti k aoftler. (h '^^ *v
• U Er ladet gern Gäste in anderer L /r.
*15 Er ladet hinter'sche für auf, wio e i%
fSiirtingen.J
imLiu L'
ioi*'T
')'Wasa(niiieJaU)r, Saharfricbter ,
Verkehrt.
*i1j Er lässt sich gern laden. — fuehart,
•17 Es ist (war) blind geladeu.
In Veoeiien sagt man: Die FUota obn« Kugvt Itäm.
(R^>in*btrg UI, 24.;
* 18 Gut geladen und abgodrijckt, aber scktccM
^oxielt.
*iO Ile ladt de ganze Welt ok do witt Kobliei {iam-
Itttid.) — /'ViJtt7*6it.T '. 327«j.
Er ladet eine graaae licaellauhaft sit aioh «in.
•20 Sie thut nichts als laden und luscbtui.
Von eiaer jungen, frucMbaron Frau. Atta «!•■ 9i^
Irbeit onllohnt.
•t!l Te host schlämm geladdcn.
Frvmmiinn , l', 3iö, 96?
Laden (Subst.).
1 Das kostet mich im Lulcu
Mönch, als ihm die Frati t <
fett) ITtr dir Mcsmc gab. —
r0ck, Bin.
Sithnthürii .^mikt.'' —
1753
Ladeüfenstcr — Ladung
Laffc — Lagorkorn
1764
2 Gnh usi d'n Loden im frog, wat de Uhr is, un
lat die 'n Stück Kreid' lo gewen. (Lktrmark.)
G(>h' nach dem Iiaden und frag wi» t1«1 \jhr «• lat,
und ]««« dir nln 8ttiek KrcUI« jtuaebeii. — Zu EitUAlUHen,
um Ibro Duuibihait >u b««pOttoTD.
3 Man ninsH sich nicht zu weit an Laden lugen.
— Lckman», 380. 9.
4 Offener Lnden erbt ntif dio Kinder, (s. K«uf-
in«nDikohn.) — t^raf , hM, liJ.
6 Wer seinen Laden nicht vorlüsst, den verläast
auch der Laden iiichL — AlimnuH vi, 401.
•6 A höd 'm goar vil of a Loada g'machl. fOeshii.-
^'tWt■J^.; — Peter ^ 449.
Ex hlkt aich viel lu i^cliuldoii kommen luasu»
•7 Kr legt aieh au den Laden. — rwiU<i«.;M; hin»,
f. t263.
Jlickthan, »loh lirUitcn, mit «tw»! ffro«t ntiaabeii.
Klein gibt dafür die GrklAruogt aieh nicht Unrcobi ihun
lauen.
•8 Seinen Laden xumachen.
S«iD iioacliirt, icine Hantierung anf^ebco.
f-Vi. »rmcr aa boutittue, (hntünyin\ 8ä''.>
LaLdeiifeiiat«r.
•Seine Latienft-nslci" sind geschlossen.
Kfjit Ho ha« ahut up hia itiop windowp. Ca^oA« //, M.)
Ladenhütor.
1 A(te Ladenhüter ergötzen keine jungen Üe-
müther.
2 Der ttlteate Lodonhuter ßndot oft noch einen
Käufer.
3 Ich imurhe keine Ladenhi»ter, sagte die Frau
Paslor, die sechs Töchter hatte, und ein
Freier dio jUngsto begehrte.
üis verlangte, daia di« B«w«rbtr b«i dui ftll«aleB be-
ginoGu «olH«n.
4 Wer mit [jRdcnhütci*n handelt ^ gewinnt auch
8cin Brot.
•6 Mit Ladenhütern handeln.
Ladenaobwengel.
•Er ist ein Ladenachwengel. — Fn*t^h%tr*,tni.
Laderln.
*Dio Ladorin rorkell, — /•>uifc6i.-r '. 227«,
W«n> ihr beim Kinfahr«» <iaa Clatrvid«« einig« Gar-
htm ^om Wag«D falltn.
Lüdottock.
•1 Kr hftt einen Ladestock im Krcu^. — fm«*-
6irr', nVi,
*2 Er hivt einen Lude«tock veruchlutikt. — ttiuA-
h\rr, 43a. Frukihbier^, MT»,
Er gaht ttbaririeboo itaift
Eine ehrliche Ladechnflt ' erhält gute NÄthbar-
SChafTt. — Afn, /f. l»:o, Lehmann , %VS . i.
■) Freundliohfi Einladung aa «ia«« PttMlU«tif«at«
II. dgl.
Ludaclie.
*Kfi is a rechter Laduohc ^ Kdier, t«f**; Go-
Di*»« mir völlig fremd« Boxoiolmung wurde von oinem
Slalor Wollmauö in Jaucr toitgvibeilt, der den Aua-
drnek (ar «inen aua dem Slawiichen «ntlahuUn b«.
«•lehnet.
LftdUmf.
1 Bei einer groaaen Ladung kriegt der Wagen einen
Knicka , und bei einer kleinen bricht er xu-
■ammen, idbrriausiu.j
2 Dia Litdung briußt das (ielett mit »ich. — iStaf,
442, »4fi ' *• '- '■-'.,, MJ; 5«mnnrJt. IKI,
In cii>' imtf war sugUich der
nffehJ 1 •tiaTtPtt, tlrn nr1a<1i*t)fn
Dir
Li*»e 1
d.i-
ka
fOft)*rBi
spricht
— On(, 443« ZQ.
b<t«ia«t «!• V«r-
'.' la ««n baghjFO dar «««Im. fRidt-
eht den M«iitchea vor Gericht
rt, aut «'U
a. and iit
d*i lotalar«, der Bann, in dem Bpf^M<» de* Rictiter«,
welcher «loh bald allehi gett<.> ^ ' '< n die
Beuhlibuc'üvr laaicn allo La^l • r au»*
Kehen und daii oUigo äljirlcbw<< ..»a ais
awingendcr Natur ««Jen.
Atfjrnt.: Dij layuMh« tyuolit ««n ftttnatib« l(> da fiucbl.
5 Ladung trägt daa Geleit aitf dem Btickol («. 3).
— f^roi. ti, i, 1113, «70; (.Vuf. 443. J4fi.
6 Man muaa dio reclite Ladung haben, sonst i&t
der schu8S gelahrlieh. — ichmn»», ^n,\,
1 Ohne die rechte Ladung ist der .Scliuss gefahr-
lit-h. — Simtwk, 6137; tW/n« , 407.
*8 Kr hat aeine Ladung wie Kimnure Hund, \inxnk-
furi a. .VJ — Tcmlhiu . Ö3t.
Unit.: Hebt g« uwo Uding? (l/arrtf'Untie . It ^ l.>
* 9 llo hett sine vulle Ladung. — /Mfcwn.w***
M«br kann «r nlaht trag«a, mehr aoU «t n»cbt trluk<«n
•l«n IIo kreg de vulle Ladung. — /MiMr»». V64'*.
Er ward d«Tb aaBg«aeholteD. Oder: Man hat lliii völ-
lig trunken gemacht.
Laffe.
1 K« Bind böBO LaQen, dio Weiber scbändin uwd
Pfaffen.
2 Jeder Laffc lobt seine Kappe.
Jedem gafalH daa Seino. r>ie Oamanon h«lpen daa
Kprichwort: Man fragt«« den Raben. Wer iat ■«llon^
Meine Jujigeu lind ei , apraub er. ^V•*ir<:*M. S7JI,443.J
Loffert.
•Er ist ein Laflcrt. — Ftvuhhur^.nm,
äo viel ala LafTo.
Lage.
1 Et C8 geng ( keine) Bchleniiner Lag, mU wenn
mc »ich net helpe kau. (Aa^hmk.) — t'ir»%tmuh,
1.49t, 60.
3 Jeder mvita aich in seine Lage acbicken. —
ScMcthliX . »45.
•3 Er bekam dio volle Luge (Ladung).
Vnn Kriegsinhiffeu , Scbiasewaffea.
HaU.' Uli g(o«ft l'«m de volle iMg. {ffarfttnytuf* , It , I)
*4 In derselben Lage »ein.
EnfjL: Tu be In tUe «amo pr«dicAni«nt. (bohn ti , \7i.)
L««elwirth.
•Einrn zum Lagelwirth machen (trinken), foiiwr.
Mtcrreich.)
Bv trinktn, daae aein Vorrath «racbt^pft wird , daei Ihm
aar dio leeren Kaaier u. a. w. übrigbleiben. Meitt
wird die Bedeniart lu echenlinftrin Drnhiiogfln der
Giale, den Wlrtb xam Lagelwirth machen m wollen,
angawuidti oder der let«i«ra«agt wot auch: ,.Ueut' wird
man mich nicht cum Lai^clwlrlh irinkon." Man nannte
namlioh in Oberi>«terrcicn diejeuit^nn Wirthe «o, wolch*
di« leeren Faaaar nach Nicderöaterreich zu Wein fuhren.
Lac«r.
1 An lung Leger, an wasien Duas. fAmmm.) —
Ilaupi, VUt, 363.
Ein langea t;K ranken -)I>»ger, ein gewiaaer Tod.
2 Auf ein eisern Lager gehört ehern Fleisch.
3 Was ein Lager ohne Zelt, was ein Säckel ohne
Geld, was ein Wald ohn' Holz und Wild und
ein Rahmen ohne Bild, was ein Weiher ohne
Fisch and ohne Speis* ein gedeckler Tisch,
was ein Seiler ohne Seil und ein Köcher ohne
PfeiL was eine Wiese ohne üras und ein Kel-
ler ohne Fass, was ein Schuster ohne Schuh,
was im Bettliegen ohne Kuh, was ein Kasten,
der stets leer nnd ein Soldat ohne Wehr, wa«
ein (i arten ohne Blum' und ein Kiiegt.fiir8t
ohne Ruhm, wn« ein Redner ohne Maul nnd
ein Reiter ohne Gaul, >\aa ein Küchel ohne
liaf und ein Schäfer ohne Schuf: nii-ht meh-
rer ist ein Christ, der ohne Tugend ist. —
rVtrt^tnicdb«)!! . 2S45,
*4 Kr hiU sein Lnger bei Kandolberg aufgeschlagen.
Kr »tut »ni Hier- ..d«r Welnhaui.
•5 Er ist ins grosso Lager gerockt.
Geatofben.
La^arbruder.
•Kr ist ein I,.*.., fl.v.i.Uf — /,,..^^..-^ •:•**
Ein uauter
La««rkom.
Lt.Mii^t/ki'iihn i
LagvrkgrA
175S Lägcnrall ~ Lahmer
fl
1»
üblicbo
Tl-
e ü ün LärgenralL — DiOimtn. ut\
ISm wül mit Ihm e»* täebi vorwArU. LAffcrwall heij«!
ta d«r S«tawimwpnMlie «in »«Icht«« Vt9T, wo di«
BeUfc Dar «ehr laagaa« Cikbrca kdonea and oft g»ii<
i » gvbt lalim ood biokt auch. (Lttfoig.)
% Km ui idcbi jeder blim , der hinkt.
Dorn.: Haa «r tkk« «aa halt aoai Iiaa Uiakcr, (Fror.
a E« viehi lahm.
Z. fi. Üald, das tnilatlg liegt, kflia« IHaaMi biiAfrt-
([inAnrrt, m*,)
4 Hi u egb tu läm üsuh V baltat i Nardinc*.} —
idkamum, SS.
Xr lat aiohl «o laliBi . ala er hiakt — Voa dcnea , die
■ieh rvrataUen.
& LabiD Dod buckelig ^obcn aocb d»e Ebe.
Dia Rasten bebaupken sogar, da»« dareb aoleba Vcr-
bindaüg b«id«>u 0«oage gettico ««1. (AUmatm VJ, f*f«.;
6 Wer nicht lahm i»t, soll aichl hioken.
Mui tall nicht oUoc Koih klagen. Di« EnglAsder:
Stäigt uJcLl ub«r Ui-ii Zxuo , b«vor iLr di^rmokomoit.
IM« Türken; Slemmt euc»i mcht in de» Bodeu, beror
Ihr die Sv« erlilickt. Die Porter; Da» Ii«>deT klagt,
oh« die Il*tte e« angreift.. Kr raft um (inade^ «L«
mMD ihn tohU^t. Kr lehrelt , beror er ifetrofTeo wird.
Er «ieht die Sttefeia am , ehe er xata Flotac kommt.
{Keinitjerj II, JO.J
•7 Kr ist lahm wie 'oc Wä»chlumpo. (Luzttn.j
I«Ahmar»cb.
* Du LabmaTBcb,
Zar BavetcbDDiia «ino« i^>
p1afDi»eo U. dgl. Heiucbcn Ij •
dem ToraitlifMrli.-n iimcIi foIgiTi
Au<i>T Man uiiui-i
•chci. r.liu^eki
Foutu' . iij^^, Uoait) _ rt<r,
T^nriii , LurL&Uu Lciui'i, PäAcheler, Tt^nipi, ä^uliioerpi,
Hchluui^X' . äi'Llofjpfcl, Bpotlobcr, Tikrimari , Tai<|ii,
TrallAri, TramweL
Lat..- Mulierti podex. (Binder //, 1909; Icmg, I7f); Ertu-
maa, %S^
liahmer.
1 Bei Lähmen lernt man hinken^ bei Sänfcrn
trinken. — Sihoitei, ms'»; Mayer, I, 177; Lohrcusil,
/, 73; Simrvch,$li&, KörU\ 365«: Schkchtat 39«. tlrattn,
I. 2131. ftn»>^h,-rg II. 65; »auan, 19. tiruMi, «SO.
Von dem v«rdorblichctt Einfluaie, den acLoa der Um-
gaag mit kiir{iorlich (fe.brpolUicI'ien , noch iniihr der mit
ifMlich Vi^rdorboncn Aloutohoa auiQbt, Die liuaacu:
Kirt lalimor Loithammol nuicht eiito hinkende« Mchaf-
hoerdo. (AitiiuiriH VI^ 4\H).)
Fn, .' ilaateii let boJteux, vou« clochorez , h»utee loi ebien»,
vuua aurcK det puctfs, il «ourledt toutjoun a Uobin
de »es flattot. (L*rouje, tl, MJ
HoU^: Dio bij kroupelen woont, die lc»ort wol Iiinkun.
(thimUjinrx, i, 3a4^'J
2 Dom Lahmen ist die Lust zum Tanzen vergan-
gen. — AUmnnn 17.478.
3 Den Luhnicu beschweren seine Krücken nicht.
EoU.: Den kreupeloQ üverladen zijnekrukken ttlet. (Harre-
bumee, I, 44V>''J
4 Der Lahme B|mttct über den DoUfiiBs.
5 Der Lani muss dem Blinden don Weg ueigen.
— LeUvumn, 454, H,
(S Dia Lainen vnd Blinden bleiben (kummen, sind)
allzeit duhiuden. — LeUmami, di]^ lO; l^i. 5 ti.
803,11; ßinrf*!//. 3518. EwrJc/n, 407; Simrt^ck . f.oy,
lirawn, I. dm.
Soheini ■eino QiiuHi} in 3 8am^ 5 , H xu haben.
Heil.: Do oropal endo de blindao ooraen al aohtor. (Titftn,.
II, 5.; — Krenpelcn en blinden mootcu uit den tuiupcl
blijTen. (Harr^omie, I, 4.10 '.J
Lat.: Cecofl oum daodi» iu finu vuniro videbi«. (Faltt'r^-
Ic'ifn, 2l3.Ji — Visa uarcnlcm magna pam vcri tatet.
(Lehmann, !H5, lU.;
7 Ein Lriihnier an goldener Krücke gebt schneller
als der Arme aui zwei gesmidtjn Beinen. —
iflrnann 1'.
8 Ein Lahmer findet nlierall eine Krücke.
Abor aueh uborAil lmiiu pasaciule ?
9 Ein Lühmcr fjeht nicht gern mit dem andern.
t'rt,: Un boiteua oe Teut all«r arev un plua boltvox 4]ue
IUI- (B«iin //, 60,>
10 Eio Lahmer kommt ku&t xa FaU.
»vAm.: Chromt al ■«tlaptaa aoha ]M»dv>tMk |Mk
ir«a^.'KhTomy cc najtkorj« podavul«. (CtUttmAf . I3k|
n Ein Lahmer sehnt sich umsonst, der Ilofi%f>|i
einem Daumo wilL
12 Ein Lahmer stutzt sich auf 8cit»e Krticlt«.
13 Einem Lahmen muss man Zeit laaaea»
Man cull «iuh in «eineo Eatachiaiwi sicluahOTdM.
Hie UQa»en: Da» Wort »cbnalUoCair teaU tm 1»M»
buch der LaJuueu. Danaocb aa^an a40 aatak. on »
SAhrt der Lahme den Seh&ailan/ar. {AUtmmm fi
a»B u. »T.;
üJAm.. Cbtumf «e vyckaU »aat. (öekUowttr, Ml;
Folm. : Cbramaso caakai tnete. ft^dbAppaty . 9*hJ
14 Ea wärde viel Lahme geben, wenn jeder FeU*
tritt ein Beinbruch wäre.
15 Kann der Lalimo auch nicht gehen, »o kam er
docda andern den Weg zeigen.
Ißdm- : Den krobling 1001 «fi mIt kaud g»»it , kaad 4af afei
andre tat *tj. (Fror. Aza. . ;t^.^
16 Man schilt den Lahmen und meint d^n flia>
kendctt.
liiikui.: Chromdho kftrajf, kalhar^ ae dovtif. (Cs^
kotik'J, 80.)
17 Viel Lahme, viel Krücköo.
18 Von zwei Lahmen gebt einer (doüh) rona.
Böhm. Daleku kaa4ma do aajlca. (CHaäcmAkg, iO^
I'utn.: Daleko kfiy sajfca. (Cebikiftk g , "s^.)
19 Vor Lahmen muss man nicht hinken. (S. fxm
cUcanar 3.J
Aa^ri..' Ku halting befor« a cripple. (Itvkm JJ, IMhjF
fn ■ II n« Taut pjLü docbor de^rAtit l«« boiiavx. flMa
Jl, 2.1 i Lemdfotf. in.)
UvU,t Voor kreapolou mag uicn olfl« biakan. fAvfa-
6yl»K*, 1, 45Ü*.>
20 Wenn der Lahme tanzt, dünn Gnade Gott des
geraden Beinen. — .iiiman« »7.
21 Wenn die Lahmen hinken, so gehen ne xa
ihrer Weise.
Die Aussen : Bei den Lahmen lal daa Hlakao SWa
(MInmitn yt, Ü>9.)
22 Wenn man den Lahmen schilt, kann ndt ^
Hinkende eine Lehre daraus nehmen.
Dio Kolimen: Auf dou Ijahmea «cUimptl ssaa, •*-
rathe tiMf Biükeudur. Die Ku««en: Ltslmer, «erUakX
anf wen eiv sohimpfeu , wenn sie au dir rpreeksa
(Reiiubrrg 17. lü«.>
23 Wer des Lahmen sputtcu will, muss (soll) sel-
ber gerade gaben.
It. : Chi soliemisce il xuppu, deva aodare drttto. (GMti,Hlfl}
Ung,: A' ki a'' b6uAt uevoti, uuk^« na taoAlkMf*'
(Uiuü^ Wil.)
'24 Wer mit Lahmen umgeht, lernt hinken. -
Ca«^, 1443; \\in<iki«r, AA. 1«.
Corü^hu (Z^itMChri/t für hdusiicA« KrtititM Ten Aa.
//, HH) (Olirt das Jä^pricUwiirt aus HufjärcA Is da» fl»>
Miuig; Wer bei Lalimen wuhut, lernt hinken, a^
Dan.: Don der omgaa>es med halte, kand suaft lasa sl
halte, (i-roo. Ja«,. 26».>
/(..- Chi praUoa (»^ aoppo, gli se n* appicoa. ((moaI, Ui^
•25 Ein lahmen fechten vnd springen 1cm. — Ar
nng,tt. 13*.
•26 Lahm wie Katz im ilaud. — Lo^rcnyd* l/*Jil.
T.n.hmia.n.
*Dm is a rechter Lahmian. — Iduu,
Ein trayur, sich Überall anlehnender
Lütiman^.
Eine Lähmung gehört für die »ndere«. — tint.
336. 3UÄ,
AUdoatsL'hos Wiadervergallanftraolit. (». Uft.)
„]£ln loin gehurt Vtir die ander.** (^^^fitr, n^
Lahn.
*Es ist hier wie in Lahn*, wenn xwca ffikk^
saufen zehn.
') Eine Uelue fiUdt in S. ' ' TTreia
•lureU ihren Taubeani&rkt lor«
it»ro UUreofabclkaiioo in Nv< I ^ca '
Laib.
1 Ein halber Laib ist besser als gur kein BroL
Knst'i fialf > ios^ i* bettcr than no Vr«ad. fSakm It.VXJ
*2 Der gibt ihm die Laibe heim. fAaiteaWf^
Vergilt a« Ihtn, itraft ilm.
•a Ich Will *lir die Ltibe pchou i n.
Z,d2. .■ JUrcrun paria aaonmiata. (h: ,>4j
1757
Laiblein — Laken
Lakonisch — Lamm
1758
*S Laible rouRS stura Rubele wenre, 'a Kübele,
des muss g^ressa sein. (UnkhuHteuj — Birlin-
gtrr, 439.
Bubola hi der leUte Rtafl dei L«ib«i.
Laloh.
Mail iiiuss nicht auA allem I^ch Kaviur machen.
— AUmoHH V, II».
Iialchen.
*Si€i ttiietit^n mitcitiandrr und liegen unter der-
aelben Decke. — pAtäHn. 407.
Laidack.
• Kr iäl ein rechter Laidack. (frxn^and «u /¥ni«rw.j
— rmcfctter '. »2S3.
KiD niohtiDtitaig«r Menseh.
Laie.
1 Den Luioii, der ein MeidJeiti bei ihm hat , lüjsst
mau niclit zum Abendmahl gcilieu; und der
Pricäter hat diia Meidlciii im Haus und gabt
alle Tage last äu, — E%*An»,Vil.
Ui« S|ilUo liogt in dem uubeatimmteu , «weldoutigen
Zu^ulieu.
2 Die Laien können die Uolehrten nicht leidtui,
sprach der hSauer; und rief seinen Stdin^ der
ein .labr sludirt hatte, vuin Spiel der andern
Kniibrrj zurück. — hu» i.mi . aiira , thritr, lo«.
U Es «oll nicht jeder Laije aua jeder Cistern (fluas,
lecken) trincken. — H^ni*ch . (Mi , tu
D. h. er aoll nicht BClbft koitcn, ob dM WMAfr gut
Ut, «oudura kiH ut i1 n K«lalli«b«o VormHod
■ rhUpfeii und Jurrh <i > Iubod. QuIim Wuacr
Hon B^iu, WM 4ictcr^' Klirrt,
4 Ich wiir« lieber mit zehn Laien als mit einem
Pfaffen zu thun haben, sprach die Nonne. —
Eudrin, 49&; lhefi*r , Vi^ ; Kto4ter*pieijcl . 37. 17.
•5 Ein gtiatreyffelt I^ay. — Uumn , .\b.,M.
Vun ijln«r UilditnR, «of den Karren tu IniiK, anf ürn
W«gen f.u kur£ , ItAll»- oder ITcberbilduug. ,, I>4>ch
Ictna f>r viel LateioUoher wort , dlo wUrfft rr Mti«> Kit
».Uein t»rti «o nioiut er, d»» er »ei giriert rnd ht nur
»iD venlofbopf fichu]er. I>arumb «tcht er an namro-
tBjan. mau uenuot ttl« gvttrclffsU Ic^'en. ** (ICtofttr,
iV, m.)
Laienftkrat.
Was die Laienfursten bezwingen mit der Acht,
swingen dia Bischöfe mit deni Bann. — attii,
S49 . 9b,
Wie iciacVUcb in di» !^0nNchb«it^ die «icU »wi*cb««n
Acht Und Itiian DilttcniuDC bi»Andvt.
Mkd.: Swras dlir Irion fumtvii betwiogent mit d#r »rhle.
dd< ■iilu dl« onbitcbovo twiugcn mit dem bftuitc.
(MuHttf, IJ, lOK.J
Laima.
• Ho hat's die Laima besehloBsen. — ^^Jc*^•«'r, i^s.
„Wa« dir* Psrien hc\ .Ion flrieehen . war dl« I^ima b«i
d«*n aJt«n ' 'ücii, die Qüttiii da> (llut<k«
und dm i uma b4<«timiiite dio ifutnuiiiid
«rliJri|{eu > Mtebeu , nud niemand konnte
Lakai.
1 Der Ijakci schwört, er müsse künftig Page hcia*
sc IL ~ r»>M.r. 372.
•J War»u ein Lackey feilt, so itehet ein Bott wie-
der auE — CfHUr. W,n; Ifhmmm, U, Ml. 93.
Lakan.
1 An dem feinsten Laken ift der gionle Betrug.
— WimkifT , m. 17.
*i Wat kannst do groewo heien ' Lalien doch den
Menakcn haüfcrdig * nuike» , hadde de lliur
sagt, doa hadde ou nt^gen KiyP anne bnt
>) Had«B, weM&flii, von Wvrrlg (Wereh) gümacbt.
*) HoffartlR. ') Nnuru Kittel.
J Wei m&n ein Laken to spreien bikt, fcaail licMe
cn Ücddc PI ' 'Tiv'
|l)aa rcisjit ins tl»
5\V-« !• ' ' -,* |f«hr*treM, wenn Hin
()|,, hchiTB VerwaadUi-hatt
iTit ii^iten. — JL'irHiMfJ, iHi,
#1 . •flhrett^t <>< •
ikcn tu !
auf •■iiiBu
Wulle
r h.t <:. Iii.
.11"»
•ttiiitl (am ffofta^l«^
' 7 lle wet wo dat Laken scharen is. — SrhuHf, (tl. i .
Kr wisiMi wie »e mit der Saeba beeöb«Oi»n iai.
*& Mü demselben laken ia he al wer to bedde
bracht. — LiihbcN,
Lakonisch.
•Er ist sehr lakoni«ch. — nmun, /,sis3.
L&len.
•Er Ulot wie ein Jagdhand (Metzgerhund). (IM-
il4ntft itt der ftilA« die 2unga berau«,
Lalimeltachl.
•Sto ist es Lalimeitachi. — 5J»f*mM<««UT. »i.
Von einer weibllolioo Perton ia «Jet iSadeatuag ton
Laiti (■. d.).
*Kr ist en Lalli. — SttUrmetMlPi- . 91.
Auob l«tUi, LOH, LaUöhri. Vnn «iiutni einflUtigeo,
unKOBcbicktoii , |>iunti»on Mnuncbeti; m dem Slatte vuo
Tnpi^intmu«, Tvltftifffl.
Lajubortus.
1 Ist Litmbertus (17. Se]>t.) trocken zu sehn, so
kann man in jeden Krötenpfahl Iluggen süi'ii
1 Sani't-LamberH wct den Koggen seggei.
^ Up Lambert hell und klar, bringt ein trucken
Frü^jalir. (Kmkuxhim,) — Hufitt^, 41V.
Lamden.
•A gestoppter Laradeu (CJelehrter). ($HA.'4eM\t(k.
Warnrhau.)
Bin mit Gelebrmanikelt \ol]t{e*lo|>fter Ifeutcb . der
■1« nloltt DUtalloh *u verwerUtun wel».
Lajn»ch.
1 Herr Lamech ist und Lamprecbt auf wildem
Gaul zu faul und schlecht.
•J Du bist a rechter Lamech. (V\m.)
Lajnentiren.
Lametiüren, ÖuppUciren und Waasertrinkeii irt
irdcm erlaubt.
L&inesdamea.
*Du bist a rechter Lamesdames. (lim,)
Auob Laltmaracb (•. d.)
LamL
• i Das geht im Lami aus, wie des Esels QcBchrey.
— IkvberQCT , II, i.
•2 Es lauft auf das la-nii aus. — FnuUin, «4.
FmchfciVr'. 33fi3.
K» nininit ein tranrigea Rnde; daher» w<iil eine Kotge
der «ecbRten Tcmatufw Ha) and der drltt«tii (ml), diti
in lehr aUen (ieaftn^ou ala Hrbtasafartnit) gBlkraucbl
warde, tniuriä klaii({. Üto ]i4»d«ntart wird im Nrutn
ftrati». i'mtumnübltttt (Neue Folgro, Hd. I, H. i,U}
an« einem fichreibon dm konigaberirer Ma^ifllrata «on
IGtid anfteiabrt. lu Poiuiovni: Dat ward up Au U-tni
utlopen. (tftikncrl , IHiti «.J
Lamm..
1 Als Ijiimmer sintl wir gekommen, als Wölfe
Ilaben wir gehaust, wie Hunde hat man uns
fortgejagt, als Adler worden wir wiederkom-
men, sagte der JesuiL — klaKttrtjniytt , lo. s.
2 An den Länuncm sieht man, was die Hehafc
tragen.
In n«iiobang auf Kindorzucht.
:i Auch im Lamm ist Zorn. (Vngj
A Uald (heute) Lamm, bald (morgen) Wolf.
/».r«»; StunJum lam, ttundum luve. (iTor. ilun, , tXi.)
5 DaB Land) rauss dem VVolff allzeit das VVnsKcr
betrübt haben. — /v/n , ii, ct.
(1 Das Lamm darf sieb nicht schämen, wenn ea
vor dem Wolfe (Löwen) flieht.
7 Dns Lamm bat nicht mehr Kailen ikls das Schaf.
Um Jniige kann eo gut eterben wie der Alte.
8 Das Lamm lAsst sich blos die Wolle abscheren,
aber der Esel auch die Haut i -^ <^' — i.
'.» Das I^mm muss nicht zur Wobi Volfs,
der Hahn nicht in das Haus de. 'i f^i-hvu.
(A'riw. //(,;
10 T>»« I.iiiiiiii iiiiish uo fnlh dran wie der Hammel.
11 l»a.^ der Iloerd* wird vom Wolf
■/.[.■
,*f(i 4K->nt ff l<age«t, i*r tielet fo? nlfmi. (t*rot,
i: .- ui K'-cuorenen Lamm luisst *-• •• '« •■ ^v....i
1759
LimniebeD — Lämmlcin
v4
13 tker mr etn haah kan trmgea, der \m» ncn mit
htimem OdMen bclftdoi. -- Ltkmtm^ n, iC
BuUt
■Bcs Scfc^
1^ Ein Lttntaa, d«« der Wolf gebonen, furcbt^t
•ach ndb vor dem Htmde.
1 4 VJn hsBgrig Lusm ttofi «ii jedem
16 Rio Lanm, dn vicbl blökt, bekonunt nicht«.
n«n,T Hvo «Iver diUBne \mmit (frm. d^^ ^'* >
(7 Vau Lamm flieht t wean's des ' L
Kto Lamm gibt nicht so viel «ie ein
Schaf, aber mehr all ein Schwein.
»7,- lUculx VAull (Ondre V»igj»e^n q*e de poorce««.
lü E>o Lanim, weichet mit Honig gefuttert wird,
verh in ■'■"•♦
30 EJD Uli utl, schmeichelnd) Lamm saugt
an jed ... . fe, ein träges (mürrisches) kaum
an feiner Mutter.
Hpa*.: Et cordero muiao muna 4 ib mAdf«. 7 .1 rail]u!?ra.
c1 bravo ni A |a iuja , ni & la k)«!!!» C/:
21 Kin schwach Lamm xäliU anch in e.
Span.: Ls mal min otcJ* ac cniacl« eo 1« c „. . ...km
I, m.)
?2 E« riuil nicht alle Lammer Jakob^s weif» gc-
w»^«ien,
L ngleichb«it i«t in der Nato b«ffrtnd«i.
2J K« werden fo Tiel Limmer geschh^htet ak
SeliEfe.
JloU.i Zooveöl lamiiMrcn worden er creeUst alt ceb»p«n>
(Uarrttx,rn44, It, ^,)
24 Et ia kein Lamm so fniem, mc kann eam doch
dnt Stauten lehren, (itinm./
tb Je ikiter das Lamm wird, desto schlechter wird
das Fell.
S^i.: l'ln« Vit li Bigniax (fe^neaa) pliu empire li |>i<uc
2ü Kluge Lämmer verkaufen ihre Wolle theuer.
*J7 Lamb, lamb! ist des wolffs ve«i»erglock. —
Frnttck, ;/. M*. Gruier. l. 54: Prin , tt, 450, l/rnjüifi,
J6S8.«; LaJ«klorf //. Jl ; AflUflf, 3OT ; ilocfc/jofr . SS ;
XfAftl/H. HJ4"; ,V»*<0r, S3 u. ÄÜ, EüWn». 647. .Sim.
nir*. 6t Ji , Sdilcr, 60; KörUf. 3«7. ßrown . /. S185.
J>i« Torken: Da« Leben dei Storch« gvhi bin damit:
Lak, Lak <ta «chreieu). Die Litauer: Ätna, amrna,
aCDtna, b^Uun all« Uundo. Die englitchcu Neger In Su-
rinam : Ich hin der Eabe (Am«) ; bin ich oben, io rnf
ich ; Kwa; kOBUB' iah heranter, lo rar ieh : Kwa. (Heim-
BuU, 1 Lam , lam ii dea wolft vesperklok. (Harrthomit,
II. i.)
Lat.r AtticuH morlena |>orrigit maonm. (8ul<tr , tt\2.)
Hfkfi'^tl.: Lamm, Lauitn , ikr ulfwen« bÄde inorgon« nch af-
t<»Of&iig. (Wrnxrll, A^; Orut't^, *4G.)
28 Lamb, Lamb, ist dess Wolffgesang. — l.fhmunn.
25«, 14-
29 LamU, Lamb, schreyt der Wolff. — Fucfc«-. 248, 1.
30 LSkniiner, die einen Stempel haben, frisst der
Wojf auch.
31 Mnn kann an don Liimmern Beben, wns die
Hecke gelragen hnt.
32 ÜJu ein Lamm zu fangen, bedarf es keiner
Stangen,
33 Vom Lamm wird keine Sau geworfen. — IhirU-
riiitfion. 70Ö.
34 Was das Lamm füllt, davon wird noch kein
Lowe satt
35 Wem das Lamm gehurt, dem gehört auch d'w
Haut.
Fra.t I>*o(i vieut ratrtieaa ]4 tetoame 1a p^otn. tLi*rotrx,
36 Wenn die Lämmer geschoren sind, dann schickt
Gott warmen Wind.
J^'rw,: A brebiti lofuluo Biau ineinre Io rent. (ßoAn I, l.j
tioU.: Wauoeer bet lata geeobnren in, da» torgl God
voor eepen zo<M«n wind. (Hambom^t, II, 4.)
37 Wenn di»^ Lämmer satt sind, schlafen sie oder
spielen. — KOrh', S«*. i^anUniffkon , 700»
Motl.' All de lammeren xat xUn, aoo ipeleu tt of iltben.
{BarrebonUt, I!, 4",;
«iS Wena die Lämmer widdem, Bto«»ei3 sie.
39 Wcam da der Lämmer nicht a^cbtcat , wini &
Herde bald za Grunde g^hen. — A^ert». sbil;
Simmmk» «IM; Brmm, f. ItSft; ttgmuUr^ Ul, 17.
40 WeoB einmal Lämmer neben Wulfen gm«,
acbeint eine andere Sonne. — Stmr^tl,n4l
41 Wenn man das Lamm frist, so wird luün
dnnss. — AaiTt, n, ^it.
49 Wer sich mm Lamm macht, den
Wölfe. — EuW^ii . 108 : .Sümreci. ct«i : AraBii. i, um.
*4Z JhB Lamm beim Wolf verpftndea.
*44 Das Lamm den Wölfen befehlen. ~ K^tttnm.m
£h»B,LiiS9w
/Mt ,i Owtm Ivtpo commiUere. (Ter^*^^) (Bimdrr II ,tKLi
*45 r>a^ T^itmt hat dem Wolf das Wasser geträht»
~~ ':r Seh wache betcbaldifft wlrd^ clM«Stt*laB
: haben.
/ benknek vlk» Toda— pod nim aUiJc. fd*^
f«/«..- Barante, aietB4e timdf. — l^aoso wUk aa hu^
najdzie prryotynfl. (Ctiakot^kf^ 214.J
•46 Das Lamm will mit dem Wolfe streiten.
Von den: nnciHrliPn fTampf!» elnea Sohwittii« all
«ineai in j« ' neu Uegner.
Ul.: S» c»j ,4er /. IMS; /?, lÜB
*47 Das Lamm will gciiieu Valer weiden lehrea. -
*48 Die Limmer für die Hnnd werfTeo. lit^k
UlS. 17,
,,D. i. fridcame Lealh den Verleiunbd«rftni rmllMKh
miolera übergeben.
Lai,: AffBoe oBBlbui obiicieotea. (H*ni»d», 13», IV
•49 Eher Jagt das Lamm einen Löwen. — Ntmw
Un, 1838.
•50 Er träumt vom dummen Lamme.
Wenn jemand »plt»am<?, verkehrte A »O^
fiUe u> %. w. kundgibt. Bxn^v erwaxtw.*, ^.^ „_ am
oder tehr schwer eroigneu darften.
*51 Magere limmer für fette Hammel verkanfei*
•52 Sic halten sich für Lämmer, aber Gott wird»
kaum für Ziegen erkennen.
Lämmolieii.
Wenn die Lemmchcn satt sind, so echlalTeDfie
oder spielen. — f*tiri,n.Ui.
Bei TunniHu9 (SÄÄ:) Ah de lem merken »Bt «iat, m
•1a|»en «e of se spelon. (SormitAni o^ni aataraU ilit
cauitcant.)
Ii&mmerhltEe.
Es ist die Litmmerhits!\ die Vogelruh und dii
Zeit, da die Muuche schlafen. — fiW^. CK
Lämmersehwänachen .
•Ja, ge)irat.ene Lüinimerflchwänzchon. r.'<ii*f'j
Suherrbafte Verweigernng einer r • i:al»A«»
wort anf nougieritf« Fragen , «. H : da im'
frftl.- Jovia corobruiii. ^»ö^ro., i4i> . , JKJ
Lammert.
Lammert vun der Lied holltden Kopp oplacr
Sit. — Eifk»ald . lliO,
Lammfell
Es kommou mc^hr Lammfelle anf den MitÜili
Schaffelle. (8. Kalb 4!t nnd KalbBliaai S^ -> ^m-
Frt.; II va p\n% «o tnarob« peaus d*agaeBOla ^we Ü
virlloe brebia. (Lrrvnx, /. »i.J
//. .- Coti toito muore il caprctto cotne la capra. fJ^a
//. 1*5.;
Span.: Aun la colm becba pordeaakar. (fii,'hm tt^ It^J -
Tau preslo te va ei cardero eoiuo tl cutuvt^t fiKrt%.>^
Lammfleisch.
Lammfleisch und Hindfletticu i^ui iitni ni^rn -.i
fljinimen weich.
IffiU.: Lamavleescb «o raadvUairlt rto.iin <.,.«i u.i t. <»•
men. fHarrtbamf^, //, i^
Lammleln.
1 A guets LambI, ft dtimw *^^"' ».f»o«iJ
Kin gxite« Liinimlein wird < ^,
2 Dns Lämmlem i«t kein 1 ^ IMiiP-
l.it.
3 E.^ sind nicht alle I«änim(«1 Jakobe w«te f^
Wesen. — Putiauaim, SS.
UaaMelitieil . MsantchfaUf gkal i
Uaffl
gvOad«
17C1
Lammsbraten — Lampe
Lämplein — Lamprecht
1762
-24 A kuecher^ Lämmele. f/wd.-iifti/iJi. Wartrhan.)
•) Hi«r BO vi«t tri« fromm. — Dl« KedoaKirt wird iro.
niicb von eioem Wolf im Setuirtpeix gebmuebt.
•j Er thut keiueni Lamperl was. (Tropintu.)
So gut und mild lit «r.
T*ammgbratgn.
*UreifBwalder Lammsbraten.
Di« RedcDiart rübrt dkher, da» dia Einwoüner fliaero
daaUeban Adralral» velobvr «icb ilvr htailt mit oinar
itFOt««!! iTlätt« nHbeTte , tut Bei&Diii|<uai; eiueu Lamms-
bnil«n lua^adten. (Schmidt, J#t>*Uchrift , S. X^)
Xtammsge dtiid.
• Lauimegeduld haben. — ürmn, I, Sil».
L»amp«iten.
Lamparteu (Lombartiei) ist der Deut^obeo und
Franzosen Kirchhof. — Kitcfthoftr, loo; Ci«rl«tn, 40S;
Simiütk , «UO.
Die mftUiudlichan Kriege beweisen hlnlflagUeb, daei
dt« Geflld« ItAÜeik« »aeh eine OrfthtUtt« der SohweUar
wttrdeo , uod dMe dM Leod »leb oft «n letDen Dr Angern
ricbte, wtina ei die Kinwohner kucb niohl iiamer
thkt«n. Doch iai>gen die letctern gegen ihre Veinde aacb
in der W&ül der Belc&mpfungemJUel tilobt peinliob ge*
\4 veteo eeln, wofdr dl« Red«D«»ri «pnclit ; Kin lamper-
tiech Tüclie. Au* dexutelben Urunde bettat ee tpricb-
wOrtllcb: Pieaiont ist da« Grab d«r Francoeen, womit
kjl dkClAUlfca und blutlgvu KJ^mplo xwiscben Pieraont
nodi Freuiireicb eriuaert wird, »»oriii d»« letitere feat
eieifl den Kaneru «og. (Kttttibtrif VI, 1% u. 13;
Xj&mp-otiwa*
Et ifl kein Lämpkenf et smitt Jen D&mpken.
(bürcn.)
Xiami»e iH«ie)
•Er gehört zur Familie Lampe.
Itt furcbtMin.
1 An Emer Lampe werden tausend Lampen an-
gezündet.
Wirknrig den guten Beteplel«.
2 Bei solcher Lampe • betet man keinen Rosen-
krans. -— l\\TCtm\t\knny'iZl%.
M Z. fi. bei der Wvlnflttacfae.
3 Die der Lampe bedürfen, füllen sie mit O0L —
Ei*«\em, 40«; ätmrocA. 614«. Graf, 517. 341.
Liii.i Lueera» qni iadigeot, oleum Affundunt. (KiM-
wt^, im.)
4 Die Lampe (des Mothe«) brennt nur hell, wenn
gie Uel bat.
Zar liatiieneu,gung wird «tett de« Oele »ucb wol
Spiiitoe in die Liunpe gegoeeen.
5 Die Lampe wird aasgelöscht , wenn die Sonne
aufgeht.
BoU.r Mea toekt geeoe Ump , al« de <on op ie. (Marre-
hom^e, //, 40
e Die Lampe wollen viele pulxen, aber kein Oel
drein g^essen. — Winekicr , iv.ti.
7 Eine Lampe, die zu viel Oel bekommt, ▼er-
lischt auch.
PÜH.: Eo lempe ItADd og elokke« uAtkt for nMgtn oll«.
(tyor. dan., 370
8 Eine LamiJ« ohne Oel und ein Müdohen ohne
Geld sind nicht beliebt in der Welt.
9 Ist die Lampe aQSfr«'*^'»«*** » "*^ ^^ ^^^^ gleich
schwarz. — tlettuberg I. HS.
Dann gibt ee keine »chAaen and hAeellolieD Fraoen.
10 Lomp' hmuf, Sorg' herunter. — r«wüa«,iij.
Der 5«bbkt »oU Oeoiaihi- and Settlenmb* gew4h-
ren. Weao elnr» die &abbelUap«, die, an d«r Decke
de* Z Iraner« Aber den Tiecb« hangend, an Scbluei dei
Babbele wieder in die Hohe etelgt. beginnen auob to-
fort wieder die Sorgen der W<«r»ttage,
11 Man mnsfl erst die eigene Lampe mit Gel ver-
sorgen , ehe man in die de« Nachbar« eingiesst.
In HindoiUn: Steckt nier«! eure Lunpe «« Hatne
aa, aad dann die in der Mne4ih«a. (Kmnttttrg tU, 43.;
12 Mancher will von der Lampe ^en Rost ah-
SutsQii, scheuert aber nur da« MeUU weg und
er Ko«t bleibt sitzen.
13 So Unge die Lampe Oel hat, brennt üe. — fv>-
H«a, . Im laan kam aonder oll« alat bcandem. (ÜArrtbomit,
U Soll die Lamp« brennen, muse man ihr Oel
geben.
U Was natxi dt«
ohne Oelt
t>i« KoMtar Se ftyaaltar aa Lstyia «is ta 0«L (da-
naa« r/, 401.;
OvtjTtcase true««daraa*Ii«KSSQ«. XL
20
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♦33
•34
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•3G
37
3S
Wem: die Lampe einmal vergeht, dann ist daa
OeUtaufeu zu spat.
Wenn die Lainpe mtbr »cbetnen »oll, muss man
mehr Gel zugieoseo.
Wer die Lampe am Tage brennt, der wird
nacht« kein Oel haben.
Wer eine Lampe braucht, darf *8 Oel nicht spa-
ren. — StmriHk. 614*; A'.-rli'. S6«», //t-fjun. /. 3l«0.
Bükm,.- Kdo kAhacee pbtrebujee, naJ. 4vaj olej«. (Cilm-
A-orirty, 129.;
ffoH. r Dil» eeoe lampe aoodlg heeft, nioet er oUe lo doen.
(UarrfbuHiftf It, 4J
Lat,i Sint Maeeenato«, non deental, Fiacoe, MAtoaee.
(Martial.) (Fkitippi . If, IH9,;
Wer mit Lnmpen umgeht, wird mit Ruas und
Oel besciiniuzt. — WinckUtt, Xlll.ti.
Wer mit leeren Lampen aufzieht, bat «n ge-
warten dds nescio vos und sind ihm die
Thüren verriegelt« — /vwrin»», 4(mi,
Wer die Lampe bi-t?nnt bei Isonuenschein, wir d
bald des Nachts ohne Leuchte «ein.
Dan.: Brie lamp« der br*udor ont dagen, faliee gienia
olie om aftenea. (firop. dam. , n$0
Zu 'ner goldenen I^omp gehört e goldene Schab-
bes. — Toidlau. SIS,
Das hat er bei einer sei ' tiuenden Lampe
geschrieben (abgesi!
De hett all liwge ni di- Liuiii>e arbetd. — JTtt«-
r*n, i9i, Eichifdid. UM. Frommem«, (//. i»J.}70. tlntf
kaft^der, lU.
De Lauip die brant wie euue Jud, den op et
aterwcn let. (Hnn*.) — Firmmtrh, i, 4*1*» iss,-
De Lampe briend as wan en Jöuden buarsteo
wir. (lfcrl(An.) ^ Frommann. l'. lei, IDl.
Die Lampe gegen einen Vorhang vertauschen.
Von lelcbten Birnen und Frnoen, die Ihr Treiben In
ihrer Schlafstube eu rarbergen aucbcQ. Ilfir Sliandal
aaler einer ecbönen Halle. (Burclhartt , 140.;
Die Lampe ist so trocken wie ^ti Niklosbox
( Nikolauahose ). {Eifei.,}
Einen auf die Lcimpe giessen.
In Meoklembofgr Aom Tip d« Larqji nohtu^fi. Einen
Sehnapc triakea. Man hat diLfur auch diu Uodenvart:
Kinen beben. Einen hinter di« Binde ( a. d. '2) RicAien.
Einen Fanken auf die Pfanne eetJeo. Einen Hieb <aofih
Luugenblfb) rliktren. Emen uohmen, «{.'biouteeea, her-
unterechioeiaecD. (VgL Fritckbier'^, 1132.)
Einen vor (an) die Lampe führen.
Hm in eine Stellung bringen, daee er boeeer beiur-
thellt wardes kaoa.
Hai es 6k al (schon) in der ewigen Lampe
weäst. ('IhtIoMi.j — Pnmmami, V, U.
Die „ewige Lampe" ist eine Sohenke, wa der Olita
wegen die ganta Kacbt hindurch die Lampe brennt,
wean aadera die PoUeoi nicht anderer Anitobt Ut.
Hai heaJwi wuat op de Lampe nuamen '.
') Oenomnen. — iJt betnmkan. (8. Aoeehen fi oad
Haarbeulcl.)
Hei hat ennen up de Lampe gegöten. (S. Haar-
beaiel.) (WaiAeck.). -^ CWrUe. MO.
In de Lampen «l&n. OMh.) — Scküite. m. %,
Veraohwcadea, wie unbedacbtaan xa viol Oel la die
Lampe echatten.
Nach der Lampe riechen.
Von dem, wae maa richtig Bberlegt and durch rleleo
Fiele« aa.<!ge1(lart hat , weil der fleieiig Stndirende bia
in die Nacbl bei tder Lampe arbeitet. Aaeh nach dem
8<.^br«ibtieob , im Gegeneata cum frlecben Leben.
BoJl. Hetriekt naar de lamp. (BarrtöonUe, tl . 4.;
PÜst de Lamp ut. — Oii#r#a. 978, Hau*kaimdet^ lU.
Seine Lampe wird ohne Docht zu Hause kom-
men.
Wer etwas aasleUit, bekommt •• «altan luiTeclelat
■araok.
ItfAmpli
1 Ein bttahlt Lämplein leuchtet bester als eine
geborgte Lampe.
•2 Er lässt das ewige Limplein für «ich (an «einer
Statt) beten.
Lainprecht der eymer, «todium der bmnn, ßal-
do« ein kesskorb , Barlholus ein nnnn. — Mw-
«fT. A'fc . n. In Rhtter. IV, 7»
11t
1765
Laod
I
35 lies l&nJs weise ist dea lande ehre. — Tftp'
piia. iä^i (iiiUer, f. l»; Petrx , //. llfi. Latendorf tl, 7.
tienuch, SU, 4; Sutor^tii; Eitelein. 638; Itrinitterg
IL 70.
Mott..- *S Undi wtji, *■ Uadt •«r. (Sarr^hofnHt IT, 1.)
36 Üeutficbe« Land ist SUubes voll, die Vög^te
machen^B gar zu toll.
37 Die auf ihr Land nicht gruten Samen säen, wer-
den nur Disteln mähen.
IToll. : Wie op xijn l»tid ge«ii kor«n saait , *t i« «eker t <lat lilj
diileli maAii. (üurreboiue^r, II, d.)
35 Die Besten im Lande thnn dies ohne Schande»
Jhti.! D« beiten von don Uiide do6D dlt «ouder aohftuJa.
(üarr*f/ctate . //, 5J
39 Die Lander sind die glücklichsten, dai'in ent-
weder ein Philosophus regiert oder ein Re-
gent pliilo80|>hirt. — Oiwt , »*j,
<iO Dies Land trä^ keine klagen Leute, sagte Judel,
da aäete er Narrensainen.
41 Du kannst kein Land finden wie Belka.
Sprichwort der Bodairi' *' - • - ' -, '■ •< t 'nj
ftngflblich früher dem >
■t*nd m d^n ^t««tOQ Zci
■ t< ' ' " >rk«?it Uud litt! ii'aii ivm aio i.r.»Hii ^ ich-
vr Hurckhardt'i Hrt-ien, ab«n*t*( ron (i*-
42 Du muät dich nach dem Land vnd nit da« Land
nach dir richten. — Su(i>r. $ii.
43 Eigenes Land mit eigener Hand« daa iat der
beste Stand«
44 Ein feiges Land ist bald in Feindes Hand.
Üan.i Frjrgtiom Und» otrjgt land. C/Vvr. da^.. 306 J
4j Ein itlik lant holt syne Wyse.
nicia» , Jt». J
46 Ein jedes Land hat seine Gaben. — Cohr, m,
47 Ein jeglioh Land hat einen eigenen Tenfiel. —
/Vtn, II, »04.
48 Ein kleines Land bringt oft grossen Gewinn.
40 Ein Land hat nicht aUea zur Hand. — L0Kmmn,
415. l«; Grubt. IST.
50 Ein Land ist leichter zu gewinnen, «k sa er-
halten (behalten, behuuwteu).
. S<hvtd.: LatUrt wiuD» «tl L*o«I Ad atTTM. (OrtUfh^ 4iUJ
51 Ein Land nährt Hand und Fuas.
d2 Ein Land nehret das ander. — <;nii*T, //f, it; lek-
mann, II. 149, 49,
53 Ein Land ohne Recht ist beim besten Boden
achlecbt.
Fn,.- Warlojr-BoiUoo , boea pojt «Im rmitOB. — Warloy,
54 Ein Land trägt nicht allea. — Ldbtiaw*. »39. U;
Sttüer, 143. 5imr..f/t, «US,
M AIio iik ein jeder Mentoh itt «Ivr»« «OOd«« g«bot«D
Tb4 ni-^li* ... alK.ni t.nL-li.h.'
ÄcAu... .... ..„..,; ..™. „-., ... :.u.„.. , .... .. i:";.j
55 Ein Land wird nicht regiert mit Siteen^ son-
dern mit Schwitzen. — Air.jnnoju« , tsaa.
&B Ein naases Land bedarf keine« Wassers. — S^*
roc*. un,
57 Ein volles Land speyet seinen Gatt anss. —
Pttfi, II, S34; Ihniuk, iU9. «T.
5« Ea ist beaaer für oin Land, d«r I ' sich
in einer Hirschhaut ala in ein« • ivatte
begraben. — Aitfi4rr«j»u^d, 4a, tu
59 Es ist besser aein Land erhalten ala ein anderea
gewinnen* — tsfcaiflsa. «ai, aa.
60 Ea ist böaa ansa einem b5aen Leudt geboren
aein. — w<h(«ä, i»t. T.
X<<U.4Morti hoiialnuB maioal rc«v<ittd«at «I pImiM ««iDina.
— B«« «et lAf elu , nx lafnU«i ptoeUss« Mk». (ßmUtk,
\rn, s.;
61 Ea ist eis tnn Land, daa nlobt TUb und Leute
nlhrt.
HqU.i Kh ta ms u9i Und, daar
Ciriirr*s»ff»M, u, a.;
\ rord«!
<:2 Es iät ein bös Land, in dem man keine u Freund
zur ll.iud.
i>*«»«}b« t>«lmuM«A die Atabvr. (Cahi»r^ 99M.>
Din,; Oodt Und lirur uaji hur lugen Tvn. (Prot, 4ttK. , 43&.J
63 Eb isft etil böses Land» das Blut trägt ^ wenn
mau Wasser süet.
64 Es ist ^ni böses Land, daa niemand segnet,
65 Es ist ein böses Land, wo der Dieb den Rich-
ter au der Kettti lührt. — HHK-Afi-r. xvm, 90,
66 Es ist ein böas Land, da niemand Vortiieil
oder Ehr hui. — - Panti, II, 2S9, Uhmam, no^.Sf;
Lehmann . 11. Uu. 133; Simrvvh , «lüi t K&rtn. i^n:
Utaua. I. 3tJ3; nftru^«frg II, IH.
hH Tunttfciur {Hil ) : It i« quki lukt, dAr nttninand«
neiue er« •cliUt. (Pr»ta uiiui» lellu» ubl nuUI d«ntur
hoDOTM.)
t^»a*.It,(,.\
«d hev#(. ('
tat, : Dolur Xvi-
nitck , Nil», .V.t I
67 Ea ist ein unglücklich Land, wo die Armen
auf den Trepp: ' •' i ' t^en.
B«U..i Het U ««n Ol , araieQ op d«
trmppvb vtoi de |i,. (Uarrti^mttt
II, «ij
t>3 Es ist gut, Land und Leut« einzunehmen, wo
kein Widerstand ist> — Aw-rWto/irr, u, lua, Sim'
Die ichoeUo £jrob«rati|( dar WMtdt tlurch tUc Dara«r
hkt Lnigfcru «n dieMim Sfirtohwort > ^r B''f*~
ben, mla ca nicht an Leutpu fehlt" -te fir>
oberung mit «cheleii Aiii;«n aneii!: ^ ^ ijawngna
dieiea knegeriacheu Zug herabiet«t«u.
69 Ee iat in allen Landen gut gewesen. — llerifer-
SCT. I. WS.
«0 Ea ist kein Land^ da Neid nicht hat Bestand*
— Piitömuikon . ST.
71 Es ist kein Land und kein Stand um drei Heller.
72 Es ist noch kein Land verloren gegangen aua
Mangel einea Erben.
Emgl.: Laad wu ntr^«' I*^»* for w«,nt t>t ftn hstt. — > Th«
rieh B«ver wadi kliidr«ü. (Huhn II, \\)i,)
H.i Ai riccbi aou maocBno paronti, ffioAn //, loaj
73 £a aiebet übol mit einem Lande, in dem die,
ao ea regieren, vom Feinde regiert werden.
— Opri , 3SJ.
74 Es stehet wohl in einem Land, wo RecJat und
Sitte iloden fand.
i)d«. .* Ljrkaallg 6r det Und , bTor djd holdei i »r«. (Fr99.
dan.. 404.;
75 Eawechset nicht alles in einem Land. — A?(rtJ7,soi.
76 Faist landt, faul leuU — Grmn. /. 40; Gani, io«4.
SSmratik, 6ia7: kön»^ MTO. flroun. /. fiUS,
it.: Dpaeae graano fA rhaonoio pigro. (iauagtia , SS9, i;
Oaat, 1064^}
77 Feiat Land gibt grobe Ochsen. — Pftn. it. S4l.
78 Fettes Land, böser Weg. (8. Boden ».)
D4m.: Jö bedr» jord, jo alemmero vey. i'/Vow. dan.t ÜT.)
Sr*,- Bobne pajr« (t«fre), nitiuvai« ch«inln. — Do granae
terr», lii««cb&nt cfaemid. (I^trout, J, M; II. 13S.J
79 BVemdea Land hat nur Heidelbeeren, daa eigene
hat Erdbeeren. (Fintt.)
80 Fruchtbare land geben feyg (matt, wollüstig,
weibisch) leut, — rrondk, /, i*«^
dl Gerade wie bei una au Land hängt man die
Wurst auch an die W^and.
£a iat ia aodem Landern dor Haupteaobe Ba«h wl«
bei aai.
82 Gut Land braucht halben Samen.
IltAl,: Man aalt go«i Uat te faalTan.
LM, : Pro ■«milucro trllieom MBünanma In agro. (F^Urt-
let€B. 493.J
&3 Gut land, feyg (faule, böse) leut» — Frmek.
I,ti%^i Cntter. r.4<; E^moiff. i6i^ : BHri. tl, 367;
fltfiMcA. 1049. 17; Laiemlarflt. 16; ITayer, /i, 140; Eiu-
Im« , 406: JMtoy. I« a*«; Simnck. aiftS.
Ton der GratKihaft Kent aagait dl« Engiaadar: Baoa
laxia, mala s«a4. (Bimdtr 11, UiJ Otsar dn««(gsn:
X« hie omatbu« long« auot htunanUrf»!, Qal Ouailna
Iwr*'" "'ftHeüt, 40« J
f»a>. t onda meaoeaker i a4 godt land, lIg<Moni
i 1 ' alle tlag« haar. (P'om, dan. , *IX)
lt.: ivTTA v/uuu*, ma g<eote poaalma. (CAki*r, Jias.^
111''
1767
Land
Land
1718
S4 Gut Land, grob Volk. — Prtn, IJ. 367.
Bb Gut Luad will gute Pflege.
i>;.. Bouue terre a meatler (beaoin) d« bon cnUivatour,
AaBsi bonue muion de bun miuittriirteur. (Ltroux, 1 , 5&.j
86 Hast du kein Land, hilf dir mit der Hand. —
Jfdj/er, /, 3&, K6rte. 3^i6l.
87 Ilert Und, herte leute. — Franck, l\ 156*»; Gruler,
if 47; Ar(n, U, 371; Eürlein. 40S; Simrtick, 615«;
jrärl«,a67S; fTfaim, f, Sl».
88 loh bin nicht ^em in dem land, da die {inse-
gttb grösser ist^ denn die einnam. — Hcni$ch.
S84. 17; Pctn, n, 3«?.
89 Ich war einmal in einem Land, da war ge-
schrieben an der Wand: Was ich gar iiicLt
verhesBem kund, das solt ich lassen, wie ichs
fund. — Pein, ü, »98,
90 Im eigenen Lande geht die Sonne am schön-
eten auf.
ÜAber %tk0 doT Perser: leb (fohe in tneitk«n cigeoeu
Ort, wo ich niein i'ijrcnnr Herr bin. PI« Hebrä«r: Ja der
Freiode bellt der Hund «ieben Jahro nicht. Bie Finnen:
Ander I<and — SobwarKboere , otdcn IjJind — S^dbeere.
Und der JBite: Bdeser xa Hikua Brotrindeben oJb Butter
in dttr Fremde.
91 Im ft-emden Lande schlägt die Knh den Ochsen.
92 Im Lande der Blinden ist ein Einäugiger König.
— Petri, 11, 79fii.
In Libjrens Sandwüatan st«bt «in Mensch da, wie ein
Thunn, wie der Mammath dagegen die Maus in der
Falle; und daber dor Uncbmutb kleiner M&nnchen an
kleinen Orten. Dio Italiener i Im Lande der Blinden
iit der getegnet, welcher «in AaRe hat. In Venetien;
Im Lande der Blinden ist ein Signore, wer «in Auge
hat. Die Nongriechen: Im Lande der Blinden kann der
Begont anf einem Auge blind Bein. Die Ungarn: Unter
den BltndüU ist der ächielende Könljg. Die Jluasen :
Im Beicb der Blinden ist der Lahme Zar. (Rtinsber;;
IV. 153.;
Frt.: Au pajr« de* aveuolen lee borffse* sont roii. (Bohu
I, €.J
BoiL: In het iand der blinden ii Eonong kosing. (Harrt-
bomtt . /, 7 . Bohn II, 399.;
It.: In terra dl ciecbi bc»to chl h» nn OQohio. (BüAn
Fort,: Ka terra doe cegos, o torto he rei. (Bohn II, 38€:.>
Span. : En tierra de ciego« el taerto et rojr. (Bohn I. 333.;
93 Im Lande der Hoflhung wird man nicht fett.
94 Im Lande der Lahmen ist das Einken keine
Schande. — AUmann Vi, 4B4.
Bh wird TieLmehr im Gegenthoü der gtntd« Gang inr
Schande gereichen.
9ö Im Laude der Lahmen muss auch der Gesunde
hinken.
Mao berichtet uns wirklich jetzt au» England, das
Hinken fange an in der bAhcm QeeolUchaft guter Ton
XQ werden, weU die' Prinieeain von Walee hinkt,
96 Im Lande der Schwarzen gelten die Weissen
für Teufel.
97 Im Lande der Versprechungen ( Hoffnungen)
stirbt man Hungers.
ffotl.: In hct land van belofte atcrft men wel van honger.
(BarretKitn^t, J/,T.J\
98 In allen Landen beissen vnd bellen die Hund.
— Lehmann, 260, 46.
99 In allen Landen beisst der Hund und lästert
der Mund,
SotLr In all« landen bijten de bondcn en laatem de mon-
den. (Harreb<fin«e, H, 1.)
100 In allen landen ündet man zerbrochene Topfe.
— Simrock, liXlS; Körnet 36<5«.
UotL : In alle landen xijn holle (gebroken > potles. (Rarre-
boittdt:. n, 1,)
101 In allen Landen findt man galgen. — Beniach,
1W7. 45; Pein, U. 401.
103 In allen Landen sind alte ^^nd ledige Töpffe. —
P^ln. 11, 401.
103 In allen Landen sind hole Fass vnd Kübel, —
Lehmann, 359, r>; Kifdan, S17; S^mrockt 4B80.
Tunnteiu% (S9S>: In allem Lande aint hoUe potte.
(Ommbua La lerria oliae apectantnr canea.)
104 In allen Landen siut gude unde quade. —
Tnnn. , 775.
Lai,: Et booTta^^et praviif paaaim cornoDtur et excore.
105 In andern landen isaet mau auch brodt. — Tap-
pütt, lü7^; (hldickmidt, ISO; Simrock. üUi: Körte^Hn.
Braun, I, 3145; neinattvrQ II. n: Manon, 11*.
Um au Bagaa , tcJi werde auch aiiderv&H« xnciA Fen-
kommen flndes.
Dan. : Der bages og godt brpid i ^^mmiNla Und«. (F^m.
dan,, 91.;
106 In andern Ländern isst man wol auch Brot,
aber daheim schmeckfs besser.
107 In andern Landen ist auch gut Brot esseiL —
Sut(H , 273.
108 In andern landen ist auch gut wone». — fr»A,
II, S*»; Tajipiui, ll*»; Gruler , /. 51. I'cln, U, 40V
Frl.: Le col Mt bleu fpArtoui. (MoMten^ 114^
BoiL: In audor« landen ia*t ook gH>»d wosaa. fBrnm-
bomee. II, 7.;
LaL: Abd^r* pnlchra Tejorum colont*. {pkitippi, /. L,> —
Quaevia terra patria. (Tajipiut . 11 *' ; HiHpi»* . //, 11>V
109 In «ücsem Land ist lang die Zung* und an
die Hand.
Man verapriohl viel und hftlt wrsAig.
Hoii.: 'T ja ecD wijee ran bat land: lAOfr ▼&& tong
van band. { tiarrebomtx , II, 7.)
110 In dürrem Land ist jedes Wasser will
Span.: En tierra aeca el «goa «ftlobre e« btl«Aft. C
I. tii.)
111 In fetten Landen schwerer Weg. — Pwn, II, Mi
Htttl.: In TBtte landen nwaro weg. ( UarrrbunuT, //. IJ
112 In fremdem Land haben die Leut' 'ue hiil»
Hand.
113 In fremden Landen ist gut wanckeni aber bo»
krancken. • — Peirx , ll , 4<H. ^
114 In jedem Land gilt der Yerstand.
HvU i iu alle tljden en landt^n eert mon grooU
den. (Uarntb'jtnrf, li , i.)
115 In jedem Lande geht des Morgens die
auf. — ttmnsbtfrif 11. 72.
116 Inn fetten Landen schwerer weg, wejr kein Gelt
im Beutel hat. — Hmiäch, 1078. 50.
117 Ist man erst ans Land gebracht, wird seMsa
mehr an Gott gedacht.
Moll.: God wordt niet mer gedacht, U men »mm, Uad pr-
bragt. (Jlarrfbomfe, I, (i.)
118 Je bcBscr das Laod, je schlechter die Wege.
Fr:: En Boauoe boone terre et mauTais chenun. (L^
roux. I. SWS.;
It.: Di'bnona terra cattiva atrada. — Di terra gzAitt «•*
tivo eanüno. (Panagtia, 364, Sa. 43, \.)
119 Je besser Land^ je besser Leut*. — l?iftt«»9<r. BT.
120 Je besser Land, je böser (gröber) Vokk. —
HeniAch. 919, :^!>. CruUr. Ul, äS; Lehmann, U, M.a;
Lulher'n Ti«chr. , 465 *.
Pün,: Je bedre land, Jo vsrre folk, (Fr»r. <tan.,SKt^
121 Je fetter das Land, je fauler die Leute.
Dan.: Fcdt Und dwTot folk. (Pros. rf«n. . 17^.;
IIoH.: Vett« landen, laijc iieden, (Harrebomre, tl
lt.: 11 pRoae graeeu fa l'uomo ci^o.
Xaf.: Pinguia ubi teilua, piger hie aolet et«* poi^
122 Je mehr man ins Land hineinthat, je mehr
kommt heraus.
f Frs. : Pluatot on torre, plaatot hora de tarr«. (Ltnmx , t, 3S^
123 Je wärmer das Land, je süsser der Wein,
124 Jedes Land bringt etwas anderes herror. —
Einelnn, 4öft.
Lat.: Koo tellas eadem parit omnJa, Titibaa illa cönwut,
haeo oleii, hie bene larra virent. (Övtd.J (Srfbold,tU4
— Non opibua bou» fama dator, a«d moiiba* ipclak
(Sevbold. .177.;
12Ö Jedes Land hat schlechte Wege. — Uoüvntici^. /W.ü.
Fn.: £n tout pays il jr * uue lieue de mauTaia chmfak
(Cahitr, ni.)
126 Jedes Land hat seine eigenen Gerichte.
127 Jedes Land hat seine Heiligen.
Hotl.: ledea laad hecft xijn' »itut. {/larrfkom*^, II, 7.,
128 Jedes L^nd musa seinen Teofel haben ; der tob
Deutschland heisst Weinschlauch und Sanfaut.
— Eint^tein , &69 ^ Simrock, 1017S; Reinsberg V„ ff),
129 Jedes landt hat seinn taud (Sand, Weise). —
Franck, ll, l\^ : Petn, ll, 390; Gruitr, I, jO; Booäikttft.
J, 4: Schotlel, 1132**; Suiar, 613; Gaat , 10«S; £»ai.
Mn, 408; Simrotk, SlU. Kurlt. S66i U. 4ii04: f|f<a»l<r|
f/. 70; Draun. l, 2184.
Seine EigrntbUmiiohkeit hlnaiehtUch des Land«« «»•
wol aU der Sitten nnd Oebrftuobo. Wenn Ofl b«l L^tämimf
{11, 19 > heiaat: „Jedea Land hat aein LMad*\ a« M
dioa wol Druckfehler. Man hat geaalt, DaatacUUnd«!
das reichate Land an Eartoffoln und PadaAiej»,
reich an FleiaohbrOhe nnd Windbeuteln, HoUa&d
Schwoll Ucferleo die moift«« Br«imAtil«r. Z>lt
1769
Lan^
Land
1770
r
I
I
»gen: Jede« I^tnJ hat lein OetCts ttlkd jtdtf Hau'
f«Iae Ocnfoboboit. C/tf Jnj6#r£r //« 10,)
Engl.: Erory ooiuitrj bdti iU ctutom«. (Gaot, 10C3;
JCrj..- Chjiqus pftytMMS «»bota, (Mat*OH, SS4.JI — ^ Oh»que
p»y» » lA gut»«. fl'MÄfri«. 40Ö.J
JToU..' £lk Und bceftsijnib mAnleTCO. (ITarrtbomdt, IT, €)
lt.: Tal paete, tal uaaao«. (Oaal, 1)>630
Zat.: Non ubiqtie Mem decoram 6tt. fi/a*ton, S24.> —
Suaa ouictue moi toco «tt. (üaai, I06i.j
Ifori,: C«da terra com eea afeo, oada rook oom »eu fnin».
C^oA« //, Sil.; — (juatttOM paixoi, taniof oottuixict.
(KorU, a«ß5.;
JSfan.- Ed. oada ti«iTA lu uio. (^oAn /. 99'1.>
IdO Kein besser Land^ Als dae, worein udb die Mat-
ter gesandt
<8>p<iM..- La tiorra qao el bombre labe, eaa «• ta raadro.
(BohH 1. m.)
181 Kein Land ohne Deich und kein Deich ohne
Land. — Pufend^rf, i, 63; Kravi. Pritaltet^^ 174, I ;
Graf, lau.lTS.
In allpn Defchordunngoa «rlli der GrondaaU, data
D«ieb und Land xusaiDraeDaehör«!!. Kein dafeh Wa*-
A«rflat grefAhrdetes Land darf ohne tlflieh •«!»« powit
wi«donim kcla Daleh ohD« Land i»t {Vgl. AufuTe. Grunä"
*ätt< ^Ui goneine» dtutMcAen Pritatnchtt^ Lttlpxig ll*(^3,
8. nr..)
132 Kein I.anJ ohne Herren (Lehnsrecht).
Frs.: KuUe teiro taoi laigpoear. (Leroiut, If, 971.^
133 Kein Limd ohne Kriej^.
Frt.: KuUe terra garts gacn«. (Kritiin^er, €71*.^
134 Keonat du daa Land, wo man ftus Holz die
Sdiulie macht, wo man aus Morast Töjife
brennt und den Teufel Fannen (Fanden) nenn»?
So omiohreiben die Scbl^wlger JOtland. ,,T)w letzte
jrotifl achletwigvche Dorf mit itatülchon llaiierliofco
JeitK^it ChnatiaoBfeldc iit Wonalld« Jenaeit dea»Kn
iLaao dai Lnud bpeinnt, von d«Tn maA In Schletwlg
sagt*. Keonat da das Land u. ■- w.'* <Vi|l. Sctkittf^ic
IlohUin, Land und Leut* Toa Oünmrit Zwiolmn IB6\
8. «;. )
135 Klein Land braucht keine grossen Scheuern.
136 Klein Land, kleiner Gewinn.
JMi.' KletD Und, kleine wlnst. ( ffarrt^otndt , 11, 7J
137 Land bliflft Land, Land lopt ton Siel nich ut.
— tVAindd. nsi.
13$ Land gibt Pfand.
Span.: önaa d« ««tado libra d« oro. (Bohn 11, S3S,^
139 Luid hat den Zank^ immer bei der Hand*
•) Ftir dstaeo BaaiUeer.
Fr*,: Qol A tarr« n« vit tans an«nr«. (Ltrous, /, &9J —
Qul itm a, gverr« a; qoi flaa a» pls a. (Cakirr, n,,)
140 Land kann man nicht als Geschenk nehmen. —
(S. Lsadpraotf) — Graf, 103, Sl6.
141 Land kaufen und eine gute Heirath thun, kommt
nicht a!" ' t- -■
ffuiLr Liind i een ifocd faawelijk doen gtb«uit
Qiet alle hirmbom^t, U, 7J
143 Land, sii Baiser, dör leg he in'n Graben. —
r,old*chinvU . IRi; H»«fwr , ST,
143 Land und Gesetx nicht verletz'.
Liti, > L*«x et ra(cio. (Eratm. ^6 ; FhUippi, l, 235.;
144 Land und Haus soll man fertig kaufen.
Frt.: Od oe dolt paa bnnn« tarre poor Baalviüa ■«tffs'or
lalaaar. (Leruux , Jl, 77 J — On dolt achapt«r pais ei
raaison'faita. (Lfrotu, II, in.)
145 Land vnd Leut regieren ist arbeit vber arbeit,
so man trewi' i^ ^ .^rr^t. — IVfn,J/, 4S0.
146 Land will rü-
SnifL. Ha tbai hnt ind aalt har« som« labour.
(^•Ait //, 109^
147 Landes Branch itt Lande« Recht. — Kint , Hf4.
Mkm. Co •« mnoliffli hodf , to t <i^jA^ «ohodf. — Jak by
poxoal cLz( mrar^ na to n«al priv. (äfluJtortkf, US.)
Lat.f 81 rueris Romu», Koaado vinto Bora, ai raaris alibi,
▼tTl(o aicnt Ibi.
/Ma«; Co lif wlelom godal, to w ofayea^J wdiodsL (C*-
laioHkv, 33SJ
148 Landes Gewohnheit (Braach, Sitte, Weise) iei
de» Landes Ehre« — Etsenkart. sii: Eudätm , 93;
Kart», Uta o, 4«».
Von d«a Frvnadan » dl« tieh tu alnen Land« aafbaltcn.
Et w<i«t lia aa, siob d«a Oawohabailao vnd Eachtpu
d*« Oft« tu tttttcrwerfon . wo st« alfllt aafllalteo, weil
annAgli«b das Gaatrecht so weit anagedahnt w<>rdvii
kKBS, das Land m rerpfliehtea, sieh naoh den dann
Mth^lurndtn WfmAjm an richten, obg|«ich bmI» den
■•iehsgaseUan Imttmaik winl^ Utt^ 6treitigkc*t«o *of
•4 lilUif» WtiOT iB »ntfehelden.
Itit.: QnAd t^rrA« mot «it, hoe terrae ienp«r boaOB e»i
(laui'Jor/. 11. ih.}
Span. : Dondß fuerea , harii eonjo tu Tietci. (CaÄur, ^'.A )
149 Lands Wise, Lands Ehre. — tiau*knitnder , /.
150 Leicht Land, leichte Sitten.
SvU.; Linrt Und, ligfe saden. {Sarr«bom*4 , 11, 7^
151 Lieber Land und Leute verloren als einen fal-
schen Eid geschworen. — Blum, 77, Pwlor.,
IX. 19, Stmrxtck, I8d». KörU. J676 ; Graf, 3T4. 478.
OrandaaU Wilhelm 'a von Hesseo-EjsMd, naeh uralobam
er tm Dreiaaigjabri^on Krieg« dem Präger Pri«dan niebt
beitrat, um sein den Sobweden ^^ebenee Wort nicht «u
br«ciieo. Eine MOnxe hat diesen QmndeaU auf die
Kaobwelt gebracht.
152 Lune Wiis, Luns lar. (Amrum.j — ttaupt. vm
905, %a.
153 Man find in allen landen gut vnd bdss. — ik-
nttch, 404. n . IVln, //, 44&.
154 Man kan einen wol auss seinem Lande bringe n^
aber nicht aus seinem Sinn. — /vtn , //, 4£&.
156 Man mues ein gutes Land nicht wegen eines
bösen Herrn verlassen. — Windder, XV, f.
Di« Araber umpfahleD, sich in keinem Lande nieder*
luUasan, deeaen YUrat in keiner Achtung ttabt, wo
aUo auch der Bechtaiohnti ein Mhr nngonugender sein
werde.
156 Man soll das Land so bauen ^ daas man darauf
nicht zum Ochsen wird.
Düm,T AUn ikal laa dyrk« Jord«n, »t mim «t glennner at
djrke tlg selT. (J'rot. dan. , .130.;
157 Man soll ein Land nicht eher glücklich nennen,
bis man sein iStrafbuch geprüft und seine
Kerker gesehen hat. — JirjKT*» CmrerMtm, V, lo."«.
1^8 Man soll nicht nach dess Lands Bitieo vnd ge-
wohuheit simdigen. — Lrhmaan , Ho , m.
Lat.r Jnxta consactndinom Cifcnaneoruin et AogyptiOruni
non tecietl«. (LeKnurnti, ?(30.)
159 Mancher kann wol ein ganzes Land, aber nicht
sein Haus regieren.
160 Me muess sich gege *s Land holde (hälden,
beugen), 's Land heldet sich nil gege-u eua.
— Sutfrmfittn . 14^. EUf^tHn, 408.
Man muss CcbuDiten und Brftnobo de« Landca, tn
dorn man wo'hnt, iDiUnachen, wenn man mit den Leq.-
ten anskuaraen will.
161 Nahe am 1«ande ist gut schifTen.
JlolL- Langi bet Und la bet beet, om t« rooijtn. (Harrf
^tme«. 11, 1.)
16*2 Nasses Land bedarf kein Wasser.
£inen Batrablen muia man nicht noeb tnftbr b«trtlben.
163 Nicht jedes Land hat alles znr Hand. — Ei**^
leim. 46$; Sin:'- ' ■ ■ ' ,-. , I, aiS7,
l»t..^ Koaomii ". (Ovid^ — Non teUue
eadem paritc i is.mdtr /. ll»7; 11, 2^t0i.)
164 Reiches Land, aimtfe Hera.
Jl.. n paee« graat o fa l'uomo poltrone. (CaUtTt 3018«;
165 Rühme fremde Liinder, aber bleib' in deinem
eigenen.
Die ObcrUatitrer: Lobet dat Drantiea und bleibet
dnnnen. (Kt*nt<>rry IU, 11 3J
166 'S git viel Land und Lüt, hat de Stammener
Joggeli g^seit, wo-n er e Geiss g^seh hat am
Hag frässe^ — Rvu^rmeuter . 4*.
167 'S Land uf schwarz wie 'n en Hnet macht'e
Wetter ^let. fSehaffhauten,) — Scftirr»*, //. l«s, 15.
168 Sin ken ackert sich leicht and eggt
^\. . .i<er beim M&hen keine Schwad.
169 So manch Land, so manch Sitten (Weise). — Fwü,
/. 4; U\fadar! ü, 25. Luth*r, 1*» ti, 4)00; (W. mr.. 4U:
N -tt, Gatä, lOeS; UMe^UU. Graf, U , iRJt.
Ena .QiiBt<t««,SOiBaA)r«aftOBi. (Bahn Jl. m
i,
]tti M«Tc, «nteat da eotttvia^s. (ffintl, lütX)
— ^ Ttdea. atttaut d« gvl«««, »niaal d«a ffa)-
mes mal appriaes. (KrxtHmfftr, 0\) — Xt&S d
Unt d« »ralsea. (Bahn 11, SLJ
Mv'll »'--- ,,1.1,,. f riof.n t*.i*l. /Tufc»
11 T
177Ö
Landau —Landesherr
Landesbat — Lau«
♦263 Noh Ö58 Land^ noh ösa Land. fK'mj^i'er]}.)
Um zu Ragea: Koch üt die liofahr Dicht zu groa«.
•264 Sich zu Land und Wasser schlagen. CMij>J
Dm Aeu«<ei8te reraachen.
•265 Tom Lande aus dem Schiffbruch zusehen. —
Körte , 3t>TS,
Bei einer Gefiiüir in Siclierhoit »«in.
Lai.: £ .tciTft ipvctaio nAufrogium. (FajiUttt, 71; ftVtf'
aanä, 47a. J
•266 Weder Land noch Pfand haben. — Par^mia-
kon , Hl.
*267 Wunderbares Land, da gehen die Gänse bar-
fuss. fnmtntfitrg.)
l^andau.
1 Landau oder der Tod.
Alu im Jahre 17^3 die dAtu&li franzüliache Fcatüng
Lmadau durch die Prouesen hart bedrüuKt wurde , warea
dio Augen des ganaeu trnr«*'""""^>i«'n VoUca auf dioae
Stade gerichtet . da Fron r als je bedroht war,
w«na L&adau ÜüL Mit ^^ivirort: ,, Landau ou
la mort'» «ULrinte das .iu.....,,,..^ uo Katioualheer von
Weften j^geti Dcutachiaud, und aic 38. Oecember so-
gen iioh die VrouBson inruak. Seitdem i»t d«r Att«ruf
pfttlziaiikiaa VoikaBpriohwort gablieben; and ,iTod uder
h&ndau'^ ruft noch der Bauer, der kleine Bube, wenn
er den foston KutBchtoss, etwa* dorcbsuaetseni aua-
•prechen will. (ßecLfr, 39i u. 386J
•2 'S ist überi mit Landau. — Birlinger. 8J9.
D. h. BS iet altes verloren.
JLandbettler.
Laudbettler seynd wie gemeine Huren, die sich
von jedermau eraehren. — Lehmann . i^ . n.
ijDromb soll mnn ii« mit eim Heller oder Pfenning'
abweisen. "
I^andbrot.
Hast du Landbrot, ao verlange nicht auf die See.
li&adoiien.
Ltindiken, Ländiken, du bist ein Sändiken;
wenn ick dick arbeite, so bist du hcht (leicht )i
wenn ick dick ege, bi^t du schlicht; wenn ick
dick meie (mähe), so £nd ick dick nicht. —
Ifevtelcr , 447.
Von der Unfruchtbarkeit des Bodens tun Wittenberg.
Dennoch, tagt Luther, gibt Gott nai diesen Stelaen
iruten Wein und kOatlioh Korn.
Landconfiect
•Es ist Landconfect.
Bäuerisch, Landm&dchen.
Itandesaxt.
1 Landesart — Landessitte. ~ Oec. rur. , eif.
Lat.: Lex et regio. (Steinmeyer , 46 ;Bindtr I, S70; //, IßST;
Httfbüid t 'J79J — KoQ abiquo idem decorum eit. (iluinct,)
(Itin>Ur ir, -2345.;
2 Kach Landtsart man sich soll kleyden vnnd
frembdes Volcks Tracht vermeiden. — * Grutfr,
in, 71: Lihmunn, ll, 430. 7.
Span. '. Donde faeros, har&s comotn vieres. (CoMi^r, d4i4.j
ItOAdesb rauch.
Landsbraucb ist Landsrecht. — Lehmann. U9, so.
Pi'tn, II, 497; Simtack, 6153; Graf, 13, 163. Brum.
Die Hebräer: Ziehst da in eine 8tadt, so befolge ihr«
wohin du gehst; Sitte,
Heimnt,
Sitten. In Sicillon
wie du «ie tladest.
Lajüdesgomeinde .
1 Die Landesgemeinde ist der grosste Landes-
fürst. — Graf, 488,41,
„Das« die Mojen Landtsgemeind der grüiste gwald
vnd Landts Fürst ein sollte," (ßtumer, II, 39.J Von
den Ntiidten, die kuioeto Herrn unterworfen und selbet
Fürsten gleich so achten aind. Bei ihnen wird der Staat
durch »eine nach den Terachiedensten Verfaaaungafor-
men abgeordneten ülieder vertreten, ron dem die Ho-
heitarechte ausgeübt werden. Die hOchate Gewalt ruht
hier bei dem BflLrger und Landmann. (Tgl. Blttrntr.
JI, m.)
3 Waa die Landesgemeinde erkennt^ soll kein
Kath abthun- — Graf, Hs.ii.
„Wasa ein Landaggemeind erkennt, daii soll kein
Bath abthun.«* (Biumtr, II, 171*)
LandMeewolmhelt.
Landsgewobnheit ist dess Lands Ehr. — Leh-
mann. 314. 4,- IteniMch, IfiOS, CS, Lehmann, il, 369. 10.
Graf, 13. 16».
Lajadesherr.
1 De den Landeaherm un den Amtmann Bpreken
will, de mot de Stünden nich teilen (zahlen).
(t3i4enhwrq.) — Fr<mmann^ IV, 143,364.* fiicAn'o^d, 7T5.
2 Wer Landesherr ist, dem gebüLrt aach dieEr^
und Landeshuldigung. — EwmAiirf. eji: hum.,
IV, 91; EiMleiu, 40!i; Snüet . iM ; Stmrvek , ^l%\ i l^wf,
4ö7, 33.
Dies Sprichwort lOAobt auf den Ünt«rec1ll*d nvteak^
aam awiaohen L*ndeeherm und Lehuaherm. Ali Lä^
deahcrr ist nur der anzusehen , -vrelchem die Leadiiv
lialdignng geleistet wird, worunter daa feiarUcli*j
iprechen der Unterthanen veratanden -wird,
berm treu und gehoraiuu lu sein , überall <
KQ bofOfdern, seinen Sehaden sa Terüiiideni.
Landeahat.
in Landeshut handelt man um die
fSchlei.;
Jetxt Sinti dort wo! abeneo feste Pr«iae n tu ■■ ■iiikr»
Ortoo. Die landeahutet Wei^enba^k-wajareit ifamlfst
frilher und stehen wol noch in gutem Buie.
Landesklnd.
Landeakinder soll mau vor allen andern befor-
dern. — Etior, I, 49, 113 ; Putor, , l'J. 9i ;
6172; Graf, 518, 261.
Wenn aie ntmlloh vor allen aadtm tAoibtIf
(S. Amt ÖG.)
Laudesmanier.
Landesraanier — Landeazier.
Landeasltte.
1 Lamlessitt, landesehr. — Franck . U, lA»^,
//. 430; Lotetulorl ll, 31; HtntMck, 81«, 31; E*$eUn.m:
Acerrn phthl. ; Simrock, 61S1; Graf, 12, 1«0. Tim.
dey. 141; Uraun, l. aUU.
HoVU: Lautaeed« ia laata ere. fDuM. , 17^ 4.^
Tit.; L*afi&nca del paeae non b mal Ycrgogna. (Ptia^ßU*,
ssy, 4.)
Lat.: Est regionis hocor aua consuetudo v«taat«. ^IVeei-
ciut, 6^t.J — Quod terre uioa est, boc torre ■«cD^erkiMaB
est. (Fatlerttehfn, 452.;
8<;h¥!fd.: Landete aeder, landeta boder. ffr#fiMA.44,
Gnibb , 446.J — Man mkat« li lefwn «atn t LttiH tr
seeder. (Grubt, WS.)
2 Wer nicht der Landessitte folgen mag, der
schnüre seinen Sack.
Xianddavolk.
Das ganze Landesvolk schuldet dem Könige
grosse Pflicht — Graf, m, n,
LandeBweLse.
Landeswise, Landesehre. — Schotm, ii4J*;
13, 161; 5d»^t'r. 251; för Uüntier: Firn%eni(h, t,W,
Frommann, Vf. 42<j, 69; Oitfrietiäch bei /h(«rm,
Landfahrer.
•Er ist ein Landfahrer. — Efenn^, Ü, S4L
Xiandfrlede.
1 Dem Landfi-ieden ist nicht äu trauen. — ün^
hnfer. 105; JVaycrr. f. 109; Büd^K, 4M; 5«mrMi, CIW;
Brom, /, 3149.
Aus der Zeit da Maximilian I. den ewi^wn
den anordnete. Da aber schon mehrerei l^aeir rorl
denselben geboten hatten, um dem raub» und feb^
tigen Adel Kintialt au thun, ohnun int Stand«
SU Boin, ihre Befehle durolunuetsen , ao bete
anf&np^lich rlele auch den durch ^■^'*-l»*ttHan
leoen Liindfriedc^n nur mit MiatrauBD. Der obige, •!
wortlich güwordene Sat* besieht sich ur«|>r
die Fehde .Mangold'« von Kberstein aom Br
gegen die Bcichaatadt NUmberg 1516 — £L (Y|
unter deui Titel der obigen Bedcnaart eraebfana&e '
von i. F. Freih. eoü Fbrrtfrin, Kordban
2 Der Landfrieden hält und bricht nicht — t%»t-
Inn. 4U9.
3 Landfriden wird nicht mit dem A-B-C , sondeia
mit dem Schwert erhalten. — Lehmaam, 313. tt;
Tömxmj , 144.
*4 Ar traut'n Landfrieden nit rächt. fPraalraJ —
Frnmmann, Vi, 119. 347.
Landgraf.
i Hüte dich vor dem Landgrafen zu Hessen, wenn i
nicht willst werden aufgefressen. — i'ui^f ., LL 1.
Zum Bubme der Ilosteu ala Krieger, von deoaa Mm
alter Hobriftatellet achreiht: ,j,Si« Terbalten clcbl&aU«
FJüIl'U so, daas Jeder, eowol Fretiud ala Feia« IfeMA
das Frftdicat rechtschaffener Soldat laB««n «iiMa!
2 Landgraf, Landgraf, werde hart.
Ijm preutsiflcben Abgeordnekenbaxise b«d»«i«Tte <
geordnete Brehmer am 19- Febr. ism y daM der Handalt
nuniater nicht selbat anweeend «ei , «onat ward* er UkR
anrufen; „Landgraf, werde barkt*'
1777
Landgut— Ländlich
Landiuft — Landrecht
1778
I
1 Em Landgut musa fünf W haben : Weizenbodeo,
Wieae, Weide, Wasser und Wald.
Ein aex!htes W käonta 4uch noch Ton Kutton «alii —
ein guter Wirth,
2 Ein Landgut ohne Hut mehr schaden aU nützen
thut
E« lat sl»Q dMm k«in« Mffiwnde Gotth*lt.
EngU.- Qood haibandij Ls goud dlrioltjr. s'Bohn II , 39.^
3 Wer ein Landgut kaufte bekommt Proce«He ;:u
(oder: darf um Processe, Händeln.«, w. nicht
«orffen ).
Fn,: Kullo terre luai guerre. (LtrouM, 1,1'i,)
It. : Clii compra terrft »pMie roU« oompn guarra. fPaua-
&Ua, 60 t 'Jt.)
LaJidliooluMklt.
Noch ene Landhocbtit (mitmachen) onn denn
önnt üle Iser, seggt dct junge Make, als sock
noch ömmer kein Frier funu. — Fi^chhier, 487;
Frischbter \ üt'H.
I^andlokeL
"Dan ia e Lftndpjookei '. — r^ndtoii. 4i7.
•) Grober Bauer. — Im' jadi«4h-I>oat»ob«D b«s«io]ioet
,,.LaDdi'* au vifl ml« rum Lftodo.
£MffL. Jack will naver niako a ifeatlom&n.
La&djanlcer.
•E» ist ein wahrer Laudjunker.
/V.-..- C'eit ua rad Fourceaugoac. (Ltnärof, l&Sl^
LA&dk*rte.
* I Da« steht auf der Landkarte. (Schim.j
wird gesagt, um die MorkwQrdigkeit eine« Ort»,
Oi'ejonitaado«, B&ame», Stein», Oobtad««, fimkt««
u. a. w. zu b«»t«ioLii«ii.
*'J Es liegt jenseit der Landkarte.
Landkauf.
Landkauf kann man nur einmal widersprechen.
— Graf. toi. 'iu.
Wenn belBi %'--'■•< -inoa Gull oiae Rttckkaufafriil
auf Jalir und "txt ist, ao iat uur Lnaorhalb
d»raeIbeD der '^ h beglich, bat taaa aiu aber
T«ralralohen 1a«i<'ii, u.>liu uicbt nobr.
AU/r.: LaadacAp do mejtQA tia^t ipa da enet witb ttdiaa.
(HkhtAo/tM. im.)
Liandkind.
Ein Landkind in der Zeit der Noth ist besser
als sonst zehn fremde Männer. — Opri . 3T4,
Ijandkrabb«.
Wer eine Laudkrabbe verwundet hat, und ge-
sehen, dass sie kein Blut gibt, wird er nun
gleich eine Flusskrabbe verwunden? t'Sunnam.j
Wenn aich JamaDd daa erato mal di« Finger nicbt
▼«rbreuntj wird «r dans «ofbrt «ine B«ue Probe macbaa ?
LancikTun,
Landkram' süket (krinkelt) woU, man stervot
nich. fOidvnbfirg.ji — Wr»ertntun\i ^ 4091 .
*) Landwirt bachaft; aie g«w<tbrt daa alolisf«!« Ana«
koniTnea.
X«luidl&ufer.
Laudläufer taugen nicht.
Landleben.
Laudlebea — gut (gesund) Loben.
S-r/ftcftl,: Boudcbruuk glor m&agen UuBI. (Orvib, Si.J
LÄndleln
1 Lendletn, Pfendlein, lasi ich dicht so bist da
mein. — Iktn. W. 43«.
9 Wei»a Landl» so d' Tracht; weiV SlAödn, so d'
MaobL (lief
*3 Nicht iima «i L&odle.
NAmlicb wiir^ . an.
L&ndUoh.
i Ländlich — goli&ndHch! (XfrtMhnm.J
Aoaruf dar SiAdter . wvnn ai« g«wiaae Ungthorlgkei-
lau unl*>r dar l&ndlichen BeroLkaning erbLiokfliL. Aucb
iu LiUuen. (VgU ^riickbitr', sesv)
« I^indlich, sittlich; hier scbeisst das Pferd, hier
Sisst «iip Kuh, dort lantt der Boll den Bass
}./ -.;
3 Lüii - iich, sagt jen^r, asa Semmel vnd
Uiic.il ma finer Ofengabei, — r rr. ti.
4 Lendtlidi , sitbcb. — Ftatuk, n,y. 54** ,
Elfirnng. IH, lU. ßmlrt , /. M; ///, w iim. ii, 4J<t;
Ukmi^M, lhU».s II. 37S, 27. Sutat , €11. E^mthnrl. 13:
Lal*nit,rf It. tl; tfucking, U: UiOn. 10, t. JV««u, 103;
Oanl. Uta; Mäftr. t, US; t^tt^r%m. 499. Stmrotk. 614»:
DairriciiXB 8ratoawa«T«s>I,KxiKoa, II.
titiHtams. LnUtr^, \', 21; Kirie, 3StJ8; Üraf, 13.159;
Uraun, /, 3I4S; Jlrnnttferg //, 70; Bretlmifr ErzahUt.
180*^. 13; Jf(u<an.SS3.
^, Mit frambden Moatam und Gavrando saht*« allea
hio imfrctüdan Lajudo, daboiin aber eiu Jod» &t*dt ihr Ga-
wobnlieit iu Kliri'ii liJit , dar aiob ebrbiiri» l...ijt ikftfl«.,Ka4*ii
und wax lonl tlioh betiaeri i.)
,rSitt« iAt L .icbo Oingl'v i.'T
aich ll»r euU.u,.-, .-.. „u 8ouderliu+i. .. ^a
QeaoUea Stella und aaaaern Goaetiea Kr r*
leben aelbat Qaaetaeabacher. " (Jahn.) „> a.
bau oder Wiener, wie ench Oou der "■"'> .. i Vt ir
•iod kor« und gut Berliner und bf! <irn Buf.
Andeir KUoaa. andre Sitte, leder 1 >i r Haut;
docb In ttnrerdro'i'n-'" Si'»'-<tta aiuu ..-_... ^^viL^jejat wir
Tertraat." (Die I» /««.>
Böhm. ■ Kolik krajäv , j dr. — ILolilc krajiitr^ tolik
krojür. (dfi*iii>f*it/ > •>-'"fJ
En^t. r When jrou are at Born« ^ do M Borna doea. (Mw
rin, a»>.;
Frx. A Borna oomne i Rome. r^- ' ' - - • • Ire
paya, antra guiae. (Catiier, i a
aea moeora. ~ Obaqua pajra • ».• J
It.i Uvun^ae Tal, Ca come TedrhJ. (iiwo^ jiv.t - Tal
paaa*. ul aaanx*. (Ottako^tk^ , ^».)
Lat.: Aa terra aorem rit» deeel eaae triii<<iöm. (R^Httr-
tiaM , %.) — LJberalia de alieno. ('s ^ ) _ ^81
Boioao faerii , rooiaao ririto nore. — Stitia
caique |>4itriao uu<t. CScyibotd. ia2.; i* ntbU
aeqai < 1, 234J
Pete..- Ki. j obroaai ~ J»ki knj, takl
objretuj .hrca^J. fLothpa, Öj
ScAitwd.«- Mteb (ikf u ««^«ti dit mau koouuer. (Kiu>din, 9i ;
JforM, SO^ •-'Uan tkal a lande Uua aom ther oer aidber.
(H^ytfräaii, ».J
8p0n.f Eft eada tiorra an oao.
r«irAW./ Kalda ma, ucnda wUs. (d«t«Jlt09Mkff, SI8 .
5 Lenticlich, sitticblich. — //a«*r, llilj.
Landluft.
Landlaft ist besser als SUdtluft. — l^ilijijir. //, 234.
1 Der Landmann bajst, wenn <?r ^^---rt über
dem dün*en Jkst. (Riii'Kj — i ii.ii,
2 Der Landmann muss seinen Püu^ .... ..^ ;ühren,
wenn es gedeihen soll.
3 Der Landmann weiss nicht, was fr tliüt
Wie riel bat talner Ernte anf B«« e Flall-
aea und wie riel auf den Segas Uoi
4 Ein Landmann, der nur Wei^* n säet, kann
leicht eine Miserute haben.
BaU.: Eon laodman, die maar alloen tarwe xaait, xiet
Eijnen oogst dlkwljla mlalnkken. ( Harre ho i»fif, //, 9.)
& Ein Landmann hat nur drei ruhige Nuchte.
If6kl.i De Ukodman »laapt maar drie geruetc nacbten.
(Harrtbomt* , II, »J
6 Ein Landmann ist immer im folgenden Jahre
reich.
Von douen . die
» iiv der TT
«pncht
.irTini
IC iiuf kiif
niaen Oe-
Von
den Lai
IJ &OUJ-
mar linr
hin SGLuidt.fi vum.
Ein LandTnann
von
Ocbs«n,
i .i»rauf
Scheun'
H^i
Zeuge sein wider einen
101, Jude 53 o. 6» und Kam
S Keiu Lundui
Bürger, o
patt 1.) — (Vmi/. 457, äl5.
Uh4.; De kein Untnunn mag gexujf ein wider einen bur-
g*r. fOaufp . 1 . 116, h.)
Landprang.
Landprank haßt ein Fortgank, Landkoep helft
ein Ruggenloeg. — Driyrr. i. lo; Qmf. loj. *i5.
Obglaieb im friatfacheu Rreht tter Hauairbandel iLaud
F docb betrieben,
rier atatigeftanden
kgSngtg gemacbt
li'> eimtge recbtmäaalge
war. Land konnte daher
k
prang ) verboten
wahrend (eder Lau
hatte, aTi geaeti;
wurde, weil fUr Cir
BeeltxraT^nderunp j
aocb hiebt verech<!<i>
Landpomaranse.
*Ea ist eine Landpomfru..*
Baueriaeh Laadaiidclien.
Landraiclu
Landiik , man geldarm. ^ bwren . eis.
Landrecbt.
1 Ertheile mir ein Landrecht. — ITUfWa, 40».
Ljt.- Beapoode milii Judicium. CEitflrim, ¥J9)
112
1779
Landrichter — Landsknecht
LandsknccbtBeb« — Landsmann
2 Landreckt hebt gezneioee Recht auf.— Graf. 25. 270.
Diu BuiBoo: Loottenr«oht g«ht fUr iC»pitftnireoht.
AU/r.z DaI Jjuid rioeht nfmpl op dat »oriTon rioeht.
(f/rtfema, XXIX, », %i».)
Iiuidrlcltter.
1 Der Landrichter fuchst die Bauern. — Globm . vui.
*2 Der Landrichter richtet zum Gut hm. — Graf,
«7. ÄO*.
WAbT«nd bei pert^nUcbcn Klngon d«r Wuhuiitz des
Bcklauttu ihis fUiliiTuitur < Kirlcbt beitimmte , yerlingt«
•i nicli um Erb uod Kiffen
u 8»«be ^» GericiiUituiw,
> „ __ia:.iuug wBtr«n. »,Der Laod-
tUhlai ftuU tittiiu>u lila »u dem Gut." (Linig. /, 3A7.J
£t is eu LandacbadeDT sag* de Biur, as de
Kauh in 't Water scheut. (SaueHm^j
liUidaohaft.
Ehrliche Landschafft erhelt gute Nachbarechafilb.
-^ llmixch . 804 . &£.
LimdAchrap.
Landachrap is beter &b Schepelachrup. — Scham-
baeh. U. 282.
£■ ist besser auf d6n Aeokem (mit der •ogtoaaatan
Bmaobiliarke) di« llogengebli ebenen , nicht mit ein-
g'ebuodeDen olnBelnon Achrea xasmmmeazaharken , als
im Scheffel dio einieallDen Konier xuMntDeiiitbkrat««n.
Auch wol in dem Binnft: es ist besser da« Getieid«
selbst xa oraten aJa aa kaafen.
lauidaledel.
Der Landsiedel ist sich selber HauBherr. — draU
381 , M)6.
Will aa^en, dasi es in Betreff der Vortheile and
JReobte, die der Hausfriede biete, wie hinsiobtUch der
Störung desselben gar oLoht darauf ankomme, ob der
BflireHende EigestLümer des Tun ilun bewuhnte» Hau-
wm sei; data rielmehr der Miotber oder dar P«ohter
in eainen rier Ffilhlen ebonio gut Hausfrieden huba,
als wenn ei*EigentbUmer sei ; dass er als Miether sogar
gegen den EigentbUmcr alle Hansrechte gebrauchen
kOuue, wcnu dieser es sich einfallen Ueaae, ihn in aei-
ner Wohnung au bel&stigen. (8. Haus 299 und Haus-
frlode 3.)
LandakneolLt.
1 Aller Landsknechte Mutter ist noch nicht ge-
storben. — E%nt{ein,*mi 5imrorJlf , 6173.
2 Ein barmhertziger Landfiknecht ist für Gott ein
Märtyrer. — Pein, U, 167.
3 Ein Landsknecht allzu kurtz verbauen, hupfft
als wie ein Alater in der Auen. — fiuutr, iS,
4 Ein Landsknecht muss drei Kriegszüge thun,
ehe er ein ehrlicher Mann wird.
Naoh dorn ersten Zuge scill er 4U Hause kommen
und »erxissena Kleider suhaboo,- nach d«m «weiten acli
•r au Hause kommen uud eine Schramme auf einem Ba-
cken mitbringen , viel von Stürmen , Schlachten , Bchar-
mützeln u. s. w. xu sagen wissen , durch die Schramme
aber beweiien , das« or ein Landsluiecbteseicben bekom"
me& habe. Und beim dritten mal soll er auf einem
httbiohen Gaul, wotdgcputtt , nach HM,usß komtnon, uud
d«n B«ntel yollar (ield mitbrinf^cu, daas er ganxe Kro*
nen als Bentopfeunige aufliulhcilen habe. (Vgl. Soi-
iiatf Hieben im Dreitsigfdhri'jtn Kriege ^ in den OrfHido^
im, 1S59, Nt, 30, und Krie^fs&rdnuntj zu Waater und iu
l^nnrtf von AJnm JungUanit von der OlniU, KOln t'i^H.)
b Ein Landsknecht rausa Spitzen von Badnägeln
verdauen können.
6 Ein Landsknecht soll stets bei sich hegen :
schön Hur', langen Spiess und kurzen Degen.
7 Ein Lan<lsknecht >Tid ein Beckerschwein, die
sollen allzeit voll seyn, denn sie nicht kön-
nen die Zeit ausrechen, wenn man jhuen
wird die Kehl absteolien. — /Vir», ///. 5.
8 Ein Landsknecht (Lnnzknecht) vnd ein Becker»
achwein wollen allzeit gemästet (wohl gefut-
tert) seyn. — GuUei-, III, ei: Henmh, aa7. 68; Leh-
mann, ri, 376, 4; SuUtr, S7; SaUcr , 102, Körte. 3683.'
üraun, /, 2153.
Bei Si4for mit dem Zusat«: dinweQ sie niemals wissen
nicht , wenn man ei« wflrgt oder nied«r«lloht. LanJs-
koeebte oder Lausenkneolit« nannte man im 1.'%. Jahr-
Londert die Mietbetmppan , wcicho FUraton in Erroan-
galaqff «tebender Beere in Sold uatjuion, wenn ihre
Vaaalieii macht au einer Fehde nicht hinreichend war.
Ibre WalTea wari*» iichwort und Lanze. Hubiild die
Febda beendet war, wurden sie ontlaaiien und aben-
teuerten darauf lo lange im L«nd« herum, hiatie wie-
der angcwurben wurden.
d Es sind nit all landsknecht, die lang spien
— franck, tl. S9*; Tapfnut . 129*. iVfn. U,
mann, U. 139. 104: Sxmfock, 6174. Körte, UA
Braun, l. mi: Cmhb. 373.
Die Huseen: El sind nicht aOle He]d««k
Sc btrpe tragen. ( Rnnti:yeTir I V , IB.) (8. Ji^vr 44 — (T,
wo es Reintterg IV statt /// lieiaa«a aoU.)
lioit.: Het zijn al geene lanskneobien, dis lAUge
dragvn. (Hambomte, II, 8.;
Lat.: Mulii Thyrsigeri. pauci Baccbi. (Kraan
tJng.: Nem iiilnd Cr, ki oldalba sror. (O^al, H
10 Landsknecht ins Feld, Bawren hinter den
vnd Burger auHT den Wall. — FHri. H,
11 Landsknecht verkauffea jbre Uaat rmb
Geld. — Pi'in.il.iii.
12 Landsknechte bedürfen keiner Katven» tie hm-
nen wol selber mausen.
13 Landsknechte haben zur Arbeit kminme Fing«
und lahme Hände ^ aber zn Hausereien um
Beutebolen sind alle krummen Ifändegendc
geworden. — G. Freitag , Oilder nux der d^ta«km Tflu
gangenhcil, II ^ fi&.
14 Landsknechte lassen nichts liegen aU Mählil«iDe
uud glühend Eisen.
Bali.: De krijgera laten niete achter, dan dat b«a«lllg
of t« awaar ia. ( £farr*bomee , I, 410 bj
15 Man findt selten ein alten Landsknecht. — fmiL
üt'ylbucli. CCXXX'*.
16 Man zeucht vil Landsknecht auff mit einer Tan-
nen voll Buttermilch. — Htniteh, STJ, 6J; hwv
IU, 10.
17 Wo die Landeknecht aiden vnd braten Tod d»
Gaistlichen (Pfaffen) zu Weltlichen saeheB
(Dingen) rathen vnd die Weiber führen du
Regiment, da nimbt« selten ein gut end. —
Crw^er, JJl. 116. Uhmaun, 439, Bl; Pertri , tf , mt . Ijä-
mann. It. 883. 317, SiUaifiiHtuM , 4S; Körte. 3683*. L .<W-
ier , Ähatta , 1854-S5. S. 256.
Alte Inschrift in der Drachengasae m Strasburg (UI|V
^ In den Strutduryi^r lie^cfiichten {S. 67 J beiss« «s*
,.Im angegebenen .fahre sah es im Klaaaa tranng «M
K« lag groBsenthells rerwastst durch Krieg, welebit
die ätreitigkeiton der katholischen aud proi«ataatlaifesa
Domherren des hohen Stifte Strasbarx
und wobei die biscbOflichen und lothriogj
knechte das arme Landvolk acbweur bcimva«
*18 Er hat in Landsknechts Bett geschlafeü.
Auf d«r Erde, unter (reiom Himmel, es
keine Federn in den Haaren.
•19 Sich Wie ein Landsknecht schlagen. — K6tu,tm,
Dio Landsknechte seicitneten aich durch Tapfadaa,
die sehr hAufig au Tollkühnheit grenzt«, ana ; tJe «tna
aber nicht frei von Grausamkeit.
lLiaii(J»kB0chtaeh*.
Lsndsknechtsehcn werden im Meyen gexniC^
die wehren nicht lenger denn der Sommer.
— /Vrn, U, 431.
Lat.: Atense maio onbunt malae. (PhiUppi, ff, }4C
Landaleute.
1 Landsleut, sohandslcut — l'rrmck ,
IL 430; LaUmAoTf ll. 11 . KärU, M84.
2 Yül Launtalaid, väl Hantafida. (si0ttnmart.j —
Fiiwimch. II. TW.lOl.
Viel Landsleute, viel UandifOII«f.
Landsmaiin.
1 Besser einem Landsmann die Schuhe pttUcBi
als einem Ausländer die Faszie kiitfea. ^
Dan.: Bedre at ftrygge sin Undsioana sko, cnd k7«ae «a
ndtwndings f0dder. (Prot. dan. . .v.vs. i rn« naa^ ifcaa
•inam Landsmann aber aucl: ' ^p
Ooke« thue , und «Inom Frem ; , ««
B«*»««« tbue: Man giar «n J)a.i^uu. .,.,.... ... „....«,1
vü haro godt af bam ; og en «kaU mk man mi ^U h<Tf «Ml
af bam. fPror. dttn,, 107. J
2 Blif gesund, Landsmann« wrnn^t denn ok S(l*
kelforkeu hagelt.
3 Latidssman, schandssmann » wrv = e* .i.. ^
schweig. — Agnrata /. 39; Ft • i».
ntiffl, 3»"; hVMiPT. /. M. Ihtri, U, i.. ,.._ x-^^
SiUvr. 613; KiMchta, 40»; Simt^tkt ftatft; ClHC, IBI
u. 4£»S. Criif. 457. St«.
Bei TftnMciM» {ttt)X l«ll4MUkMin — inTillldlgiMtH
«Muliie d« doooH fit coaiKm»«iia «&«»,) 31«» im.
1781 Land«; Prediger — Landstürzer
Landtage Laug
1782
%«loli«r tmi ketmt, k^nn uu •httu uod sohiaHen',
d«lier ancili der atia «nitiffr H«)ni*t waigen Ir^cndsinei
VorgehsDi FlQchtifit^eirordene in der Fremde lo latige
unnDcrefoebteo bleibt, bi* ein Lftodtrakaa mit ibm aa*
»■Ol man tri tri utid aber ihn tirtbeiU, Diofl Sprichwort
serTjillt cititODilioh iu »wcl Theiie, wotqd der ewt«
•e(ft, dai« uns dar »m ertten In Uaohre brin(tea kAnn,
der un« genan kennt, während die »ädere HUfte den
wohlmeiDeadt^n lUtb «nthilt, aicbiohne Noih ein D«ch-
llieiJieroM Urtbnil kq fAllen. HuhAudemenn =^ wi<r einen
luidern in Schande briag^eo Itann , gieichTiDl ob mit
Bucht udur Unrecht.
ifo//..- L«ndsroAa, acbandtman ; ve^t gij w»t, xoo twüg.
(ttarri»boiWf, tt. 1.) — L«Dt«mao , tchBaUunaa. (Pn^r,
eomm.; rvnii., 17, li.JI
Lat. t Contermuen« prodit hnminera. (ttimirr II, 570;
Ki»*Uin, 40^ J — Set i>atriotft meut inr» seandala dicera
prvniptue. (frut. eomm.) — Fit rnda ouJ|>a aota nar-
r»nte neo patriota. — Bcandaia non not« mAoifocta meo
patrioU. ( FtUlf rtleben , i6'L)
4 Wer da kommt , der Landsmann ist, der nimmt-
den Kauf in Jfthresfrist. — Graf, km . v2T.
Einbelmifcbe Laodeleula li«beD vor Fremden ein
NAhcrr»cht. (S. Kinwohaur 3.) „Welcher kuoipt der
lantmann iit, der ma^ in den kouff nem in Jara fritt,*'
(Htlutnrr. r, 16«.;
5 Wer einen Landsmann bei sich hat, d^r hat
einen Sack voll Dreck bei »ich. (Twk.)
6 Wer einen Lnndaraann findet , der findet das
Vaterland.
Ddm.: At find« laademaend t frnmmad« Und, er ligeaora
at eee tederoelandet. (/*roß. <f<i«t. V**<J
Landapredlffttr.
•Ks ist ein Landsprediifer.
..lob bin ein laudlaproditfor, icb Itann «in predtK aoH
einem ermel ichutteln. " ('/'iiw'^t ScMi/nftf, LXXIIII^)
Londatrasae.
1 Auf der Landstrasse wichst kein Oraa,
HoH.: Up een' itebaanden wei; ^roakt geen gra«. (Bahn
2 Eine breite Landstrasse ^ ein schiffbarer Flnsi
and mächtige Herren vertragen sich selten
enaammen.
Die letatam laohen die Horrichaft der beldoo «rtieni.
Fr*.! Cn grand oherain, une grande rkvi^re et nn grapd
Seigneur tont troi« tnatiraie vuiftin«. (Kntttmfirf , 13t ''J
3 Eint» Landstrasse, ein grosser Fluss und ein
grosser Herr sind drei ichlinune Nachbarn.
(8. Ding 46.)
4 Gehe die gemeine Landstrasse; es kann nicht
jeder auf dem Seile ^chen. — Simrock, £117;
Steifvr, 4j»0; Eiitinn, 409, Kraun, U SlM.
/V>nt. .- Nio deixoe camtnho por aulho^ (Böhm I, 294.)
6 Landstraaa ist oft krumm, führt aber nicht um.
D. h. ai«o kann auf dertelbeo nicht irre freheo.
EngL: Tbc high-way ii uewat abuai. (Böhm II, 11.;
6 Landstrasse ist sicher, Holzweg gefährlich. —
fMn, n. 430: Ueni9€h. 1011. U: Bitelein. 40»: Sim-
re^k . 61T6.
7 Man kann auch die Landatrasse verfehlen.
8 Wer auflf der Landatraaa wandelt, der ist sicher;
wer auffm Holtzweg ist, der reiset mit sor-
gen. — Lfhmanm, 407. 54.
fri.r II a'eat qne d'allrr le «raad oberaia. (Lrrour,
//, V7.)
9 Wo die Landstrasse fehlt, nrntt man Fosswege
einschlflgen.
* 10 Hleib* auf der Landstrasee.
iMt.: Kxlra vlam »nn defleolaa pabUcAOL (Bimder i, 4R9;
it, losi, st^bou, 16*.;
*il Er ist von der Landstnissc abgekommen.
Benodet «ich auf «ineai falteban We^.
Iffundatrei clian.
kWtT iht» lündstreichcn gewoHiit ist, dem wfcchst
kein SilzeHeisch mehr.
l»aadt««.
1 Landtage sind GeldtJige, — muehrnad , m. »64;
Grnf. 498, 105; Dahlmann, Die Poiiltk, 3. Aufl. , S. 124.
Slryk , Dl* milit. collecta frontine. , /, lt.
Die Berufung dar mittelaUorljchen LandatAnd« g»-
tohah in der Begel nur wagen 8lfliierbedarfa.
2 Neuer Landtag, gewisse Steuern. — K6rio,i6ii,
Simrock. 6178. Graf. 498. 104; ßtinm, I, JIM,
Lajtdtacen.
•Er landtagt herum. (8. LetebAken.) — Fritek'
bxer*. 2M1.
Er treibt «toh anbMohiftigt unhar.
I*andvoBlt.
1 Ach war' i Landvogt, wie weit i d' Bure strofe;
wie weit i d' Lüt siwinge, da«9 s'mer müetstid
Geld ia Hüs bringe; wie wett i d' Lüt bocko
ond ene ^a Geld onder de Negle vöru drocke.
— 5ti<«nvuiutlrr, 30; EtSfilmn. 409.
Aach diee er, auf BedrUeknog hinauagehonda Wttnaoh
hat aeioe Eatatobung in dem alten Landrogtel>W»MU
der Schwel».
2 Die Landvögte haben der Schweix die Freiheit
gebracht und werden aie wieder darum brin-
gen. — Hirchhofer, 106, 107.
Dai Landrogtei-Weaen war den Sohweiaem ilet« «Ja
gnja»«« A«rg»rniai. und e« kncmta daher ntoht fühlen,
daa* die Vuitcaüimmo und der Volkawlta daa ätrtiben
und Thun der Landrögte in Sprichwörtern in rliarak>
teriairea «achte. Die LandvA^rt» Ueiiler ttnd ander«
aeineagletebea brachten die J^reiheit, weil da« Volk
ihrer Tjrraiuiei mod« war.
3 Thu pfad, der Landvogt kommt. fSeheeit.) —
Ktrdih 1-7.
Man' t<L*dor ofemeiuen Uerrachaften nictaaten
ihre 8'' • -, V..!!.»' »ult achwerem Oelde eritau-
f»n und a4ik!iMi .4iii ior», als wie «ie in der
kürten Zeit ihrer \ lo) Geld erwerben konn-
ten ; daher im Thni •irnende Zaraf: Thu' pfad
a.t.w., d. h. Thu^ tjuaucli. aai vurtiohtig, lava niohi
■eben . dae« da Vermögen baat, oder der Landrogt
Borbi dich darum an hrtngeo.
XfOjadweg'. , y, .
Der Landweg heff fnrslUoh Geletde« (8. Hirt«.)
— jVormuriA, IS, 10; Graf, 497, »6.
Ziftndwehr.
•Das geht über die österreichische Landwehr!
Batatand im dvutecben Bofroiungakrlege, und wird
angewandt, lun aaiMrordentliahe Langaamkeli an acliil-
dora.
Landwetn.
Hör', Landwein, kannst du achwefgen, ins Rhein-
fasB sollst du steigen; willst ilu mich nur
nicht melden^ acht Groseben sollet du gelten.
Xiandwirtb.
Der reichste Landwirth der beste.
Wenn er hinreloheudee Betriebskapital hMiUt und ■•
■weekinfttaig an <rerweadea Teralaht.
PI.
•l'
A^-rn tiim nir.jm P.-iutrnretaeer, Sahaa-
i^r M^na, ala ein
. an eiti hertim-
iho «lila ar^di, a bratra afkde «i«DaJd«i
faclliaa d|«-e«, qoaiu paUrtenlllaa flu
■ 1« ewledai ««tafea, a aitfdxl* almajdal«
(*■
tr«iii. ^
LandatClravr.
•E« i*t ein LandHturyer.
8<i wardaa rHiN*r in «ibigen Gageodan D««t«oVUa4a
Um Vagabandaa gcaaaat.
kat iat (ank un smärig, sä de Kerl , do stohl
he Seilgoam nn Brcgenwurst ^ — A>m, sis.
I •) Wurtt ans dem Gehirn dea Scliwain«.
2 Diet lange heft, laet lang hangen. — Schoitel, llÄ»^.
I 'S Es ist nichts so Iwng und breit, man kann da-
f von das End' abgthcn. — Simrotk, i9l85.
4 Ist es zu lang, so schlag* den Zipfel ein. —
Eixt'lein, 659 ; Simrock. 1212V
6 Je Jünger, je bnsa. — fi*Wna,4ia.
6 Je l&nger, je (so) lieber. — EiuitHn, 410.
7 Je lltiiger, je mehr. — Pürirm. 4io.
8 Lang un alauk un Ivldeltminnugaug, sagt Hiid«
delbeok. (Ht-cUrnhurgJ — Hiw;i'r, 4SS.
9 Laug und nthn tuugt nirga nan; kurx ond dick
geit au • Stück- fWutmUnven.) — Btriingvr , isa,
10 Lang und aehwank hat keinen Gang. — «man,
/. tis»«
11 Lang un »cli -, koert un
diekhrRt 1 . aken vom
Middclmau» \v,au fiirUHi MiU>- }, iliit ziert de
Sirnt*». (ttunmj — Fui SMtt. Firmcntch. I.US.iO:
A»cAil/«jraHt hei .Vtmnodl, cm, Kirttf, S0«7 . tuArnr««!.
I. 4«T,
ta Lftl>eck
Oe^all; ke>t
Ktu« yikt.
^1 aoial Hat kSn
«von «o na
r' dat makt
dU&
BMI
1783
Lang
Lang
im
JjkOg UOd M:lÜjaiiC -rj » kOtX OD
dick 0«a onge»«hc'. mAkt Stit.
(Bftcltt) kis Gtfkli, kurt ^ kur ) un dikk h«t kin Ge-
•ekikk , an. Mi4kea yob d« MiddeLmaut geit «m Wftcker-
•tca »Üwer de fiU»ot. fi>i>n»»n<iiif», r/. 425, ifi; i-V-
nwnf'ci, /, 297, 3€.J Aa«h der Mockleubargrr liebt we-
d«r die lang mnfj^aebo«««!«» , nocit kvrze dicke For>
aeo; Ti>)^vef *') ^'*& tnifierMAt, acb, d*t eiert de giuu«
JStrAt. ■ (JJutnäiit , II, U\.) In Jterlolui: Lanff and
•iukk bi*t Veigangi kaort od dick biAt kAin Geschick,
«a MlAken (ICtdchen) ron der MiddelmM« geit &in
wAcketc;«]! «hiim d« 8tf*te. oder: dAi ftllene «irt de
Stiste, C^nneHfcA, ///,IW, S5; IIW*f«, 73, 195.J
12 Lang vnd frisch, klein Tnd plirrisch, fett md
fröhlich f bleich vnd herrisch, hrann md
vtoltz^ schön vnd nä-rrisch, mager vnd traw-
rifif, rot vnd mürriBch. — Facet., »i.
Zur CbArkktcHttik det weiblichen G^echJeehU io Be-
treff de» ElDlla««ea dei KOrpen ^aX dMm Cbxnktet,
13 Lank du 11081], hett kin Gefall. fV^^^'^'^gJ —
Wt$eTTatung, 4011; Bueren, 795; Htaukaleniler . I, koek-
detätch bei A'örle , 3688.
14 Wat dem ene lang ess, ess dem angere moss '.
{Duvttdorf.J — firmmich, /, 43». lt.
') Mfte», cuaimend, pnatend.
16 Wer lang hat, ksst lang hingen. — ßiwm.sia.
liiickwif. 244. t'i/M-tni». «10; .v^i^rr, 44«: Simrvck, 6184;
Jförif, 6750; Örauii. /. 2lSfi; lla«»on,'3ei; /n»tA^ter, 488;
Fruchbier ^ SSifJ; üoirtici, 141 ; tat AUmark: i-VAa-mn, 54;
rar Köln: H'ryd«n. ///, 12; für Mald^ck: Curtze, 355, 511.
Wird von d«m gvtagt, der mehr h*t »1* eis auderer tuid
daiier auch weit mehr Aofw&nd in £leidanjg. in £>«en
tmd Trinkra macben kann. WabreciieiaUco ron der
JCleidong der Alton hergenomnien , weil die Beloben UU'
gere Schleppen an de» Kleidern trogen al« die Armen.
(8. Fnt» 164.) — leb will hivz an einem Belapiel zeigen.
In welebei Weis« ioh hocliUeaUcbe and mnndartlicUo
SpriehwOrter gern bebandelt lültt« , wenn e« mCtgliob ge*
veacn wAre,> Die Auefnbmng scheiterte aber einmal an
dem Umatande, da«« et inganxDeaii«bland keine QueUe
gab, aus der mir bitten die erforderlicbco Hölfaarbei-
toT onterbalteu werden könneo, und meine Zeit, von der
phTiiaehen Kraft gana abgeaaben , dazu niobt anareicht.
Dann fehlte | aber auch Im dem Beginn d«« Dmcka
noch Tiol dea Material», das inswifoli«n ingftdiuckt«a
Sammiungen erachico, in noch grOeseraoi ICaaae mir
handacbnftlicb eugegangen iat. Ana diesen Granden
war und iat ea nicht möglich, die ZuaammenateUung in
der Ton mir gowitnechtea und an diesem Beiapicl Tcr-
aasehaiUicbten Weiae auszoführen. £a musate vielmehr
flie faoehdeaUche Faaanng allein stehen , und die mund-
artUcben, so weit sie STirAiiihabino gelangen, mnaatsn
aJpbabetlach an einem andern Platze eingereiht werden.
Daa obige Sprichwort lautet in Aachen: We et lang
hat, de let et lang hange. (Firmenich, J, i'H, 145.;
In Ammra : Di IMar-tlnng h^ , ]6tet-t Inng hiuge. (Bauptt
Till, 351, 14,; In Driburg: Wai Itkn^ hett, Ictt lang
hangen. (Firmenich, I, 3«Ji'', afl.; In DOxcn; Wk nt
Innk hat, IM et lank bange. (Firmmieh, /, 484, »7.;
In Düsacldorf: Wtt et lang h&t, lött et lang hftnge; wA
et noch l&nger hat, dft icbieppt et. (Fimtfnich, I,
43^, 12.; In Quttiugen: W Ar lang he t, let lang beogon,
(ScftambacJi , I. 226.; In Hildcsheirn : Wer b^nk hett,
»ett lank bengon. (Firiti^nich . I, l^f> , 6.; In Meurs:
Wen et Unk bot, de» lütt et lank hangen. (Ftr-mci^-A,
/, 4U1 , 4V.; In MDuatcr: Weil lang liel, lOt laug han-
gen. (Finnenich, I, •20»^iT.J In Nürnberg: Wer's lang
bAnt, lAaBt'a lang henken. (Fronttuann, Vi, 41«, S6.;
Im Oberbars: Wer lang hett, lett lang bADuen. (Lokr-
rMg*t, I. K23.; In Oldenburg: De laug hett. let läng
hangen. (Frvmrnann, IV, 143, 331; EicAtcaltf . 1153;
Finnfnichf I, ^33, 53.) lu Ovelgünne: De't lang het,
de Itit't lang hangen. (Firmtmch , ///, 'JS, %\.) In Reck-
UagbAuaen: Wo lnuK giei, latt lauk hangn. {Finn*-
micfi , I, 373. <ä.) lu Scbwcrriu: De lannk liett, lett lanulc
beng'n. (Firmmich , l, 70, lO.J In Steiermark: Wer
lonnk bod, loait lounk henkan. (Firmtm-h, II ^ 765.;
|ti äleudal: Wer tang het, lütt lang bangen. (Finnt-
ntclt , ///, 133, 6.; Auf Sylt: DÜrdt brfid luM, di Itjoudt
nk brfid hinge let. (Haupt, 1'///, 351 , t4.> Auf Führ:
Diar't aidj foa, di lest at uk aidj hingi. (Ja/ian.ien , 1>0«;
16 WVr lang hett, lett *t lang hängen, sür dei
Düwel, iin bünn sick 'ne Lall' an'n Stdiwana.
C^lvcklentmryJ — HolnL UhrerzvUung , 1803. S. 182.
17 Wer lank het, lett lank hangen, säd' de Düwel
un harr en Latt' in'n Ars. (UoUuj — ihgtn,
99. 1»; Haabv.'lbi: Srhitze, iU. s; //ü<ffr, 10(3,
T- w-.'-..~Uftg To» Uhrkutien: Wer lang bat, löset
l.-.
Fri. . plut ou döitenao.
Jioii- i'ii "• > *aüg bveft, last bat lang hangen, uti de
duirel, en tt>on »leepto hoin de gestolen kabel na.
(Uurretn'fh4f , /. It4*,;
IS
19
•2a
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•22
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♦25
1*. —
^28
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•36
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•40
Lai.: Meltor e*t -«j.'-«- posaidaati*. — Xt^n saat )a«pk
qtiibas nihil mere t»o«sl. (Mwtrti^U^ (Bmtr
n. 2241.- £.
Wer 'n lang ueii, iuit 'n lang; hsng«ii , täd" «i
Düwel , do trock he den Swans üt de Bixta.
(Flembwi.j — Ut/efer . 1063*.
Wer 't lang hett, litt lang hangexi, wer Haad
l&nger hett, lett slepen. — Dierm*uem,ny
Dat ia jo 80 lang as van Bombövd na DalidoT.
Der Weg von BornböTd B«ch Dandftrp
eine tratmge, eine Meile la^ig« B«ide, w\
ftrasse, nm nicht «n verirren,
grossen VfAblen bezoiohnet w«r
Dat ia so lank, aa^t bret
Schützt, in. 9.
£s ift so lang wie breit.
BoU.: Zo<.) laus datU van Xeolea tot XksBn
(Harrtbom^e, /, 39»^.;
Der ia sa long^ wei der Tog on JohauiL (%m^
brrq.) — Frommann , VI, 416, 14.
Der FnDxose sagt : Lang wlo ein Tnf ofeat IHL
Ijong ooQuse an jonr Sftns pain. (L*roma, /, m^
Er ist Iftnger als sein Bett.
Von einem , der Unger war al« sein Bett , oai Ana
von denen, di* an annothigen Dingen nah? Cetel^
haben als an nOtbigen.
Er ist SO lang als der Sonnweodiag, HM-M^
Er ist so lang; man könnte ihn DAeh dtrEDl
verkaufen.
£W. .-BLij is coo lang, men *oa hem ln«t 4t# al ««aMMK
(Harr€t)QtiUi^ It, &.;
Er ist lang wie e Latte. —
Es ist so lang wie Alekendorf.
Wo dies Dorf liegt, kann Ich nicht
anch nicht wie long es ist, dm ftia Ort
in dem tonst sehr ToUstilndLgen Ty>popr9mXi*tkm Um-
kon Ton Dr. Iiithf% nicht aufgeftlhri iat. itia laia— n
findet aicb in einem nnsudiucktca Mm»n^«fM| ms
Christoph Bremnecke au ^ol da« ba I^
nuknbesirk Hagdebnr^ herslebe«}, daatlaa
Nachlese so den 1837 t. .^-j-te heranM'Wtbttiii
Sprickwöriern d*r Deuttchvm «niiiÄlt. JanörOtl alla
also wol in dieser Crogend liegen.
Et esB dem £nen esu lang als et dem Angn
breit ess. (7?<?d6«ry.;
Hat as so langh äsch't briad aa. (Friu.) ^ M-
hauten. 150; Haupt. VIII, 35S^ W.
Es iat Bo lang wie es breit Ist.
He is so lang aa Leverentz (Law^renz) sin KiaiL
— EtchvalA. 1176; Itidte^, ijl; ScMttx^» //|. »,
Von einem hoch anfgesohoaaanaa M^naelKm, «is itea
ein gewiaaer Lawerens gewesen adLa fluff;. (TgL
liber 0. Bi<HfLf. Iltunöttr^er <jW<AioM<« «ad S*
Bauibarg 18M, 8, 2i>9.)
He mäck sech so lang ^ aa wenn Jie in fioha
häd gestohu. {Mcur^.J — Firmmteh, I, iOi^ni
*) Tnut so dick, bildet sich so Yiel «Ia, ^s w«sm «r
in Berlin unter der tiarde gestanden bMtte.
Ich bin entweder zu lang uder zu kurr. —
tor, 273.
Klage dessen, der sich voai OJaek rwnmhOBV^
glaubt, der su frah oder in spkt koosmt. ks4 dMl
ausruft : Wo ich hinkonune, ist dos ünta odtaa f*-
wesen oder will bald böa »erden.
Ia 's dach su laug, ma mecht's mid Aelea «an
messen. (Schlea.J — f Vtwnmöan . /f/, «OS.
Lang wie eine pölitzer Bopfenstan^e. — S^mA
JuiteUchrifl^S. J3,
Die pomntersche Stadt Pftlita trpjbt nCmlich HOfH^
bau. Die Englftnder sagen : &o lang wi« Ctr^Sn ««e W^
minster. Grete, aoch Magg, war ein« gros»« Ko»«».
welche wähnind der Bargerkiieg« ' ~
Westini nai er gebracht wurde, wo oi» «4aLi(« Zeil MMk
(Retiuturrff l', Ijl.;
Nicht UiDger als die gelben Suppen wahren. ^
Gelier, 3.
So lang as Jakobsdag. aumaWLj — tiimarat» m
Um die hervortrotenda L&ng» einee XNa^aa «nck IBMS
und Katim anizatlriicken. W^ruiu Ist ab«r des JaJb^^l^
t.iK (2L .lull ) dazu (fewAhlt, des ilc»cb tUcJUt «« daatti^
»te» Tagen geiiOrtt
So lang, mnn könnt^s mit der Kilo
— IMlfi, HlgeUfrtnvr , I, 22«.
So lang wie ein Batun und ao dtttnm vi
Schaf.
So laug wie eine Bohnenst^ni*©.
'T ia nett so lang a» *t brvt, ia, — Umtm,
1785
Lan^— Länge
Langegat — Langenschleitler
1786
I
I
I
•41 Wenn er eo lang wire als er faul iat, erlcönnte
den Kuopf vom Thurm horont^rlsn^en.
Enijl.: If he worc as long »■ ti« in lithcr, h« migbt tbatcb
• hon»o wilbt.nl m Ud-lcr. (B.hn I, [t',v ,.i,
•42 Wir waren langer , hiktte der Hahü nicht ge*
kräht. ™ UVinho/d. S2.
La«i» OHM in Sobl««ieii toh d«a kanvn Kleidern Mi«eo.
1 Es kommt oicbt darauf an, wie lüuge, sondern
wie gut man lebt. — Ihmibtrg U, 149.
2 Eä wird je länger, je öxger.
3 Hat as laung, inr an arani M&n, diar bat, wat be.
(Amrum,) — Uautil, VUi.üi.li,
£■ cUuert lange, ebo «io «rtncr MftUDi darb«tt«lt, •!•
WM hmL
4 Hat ea loong iar alle Heede önner aan Höodtexi.
(iSordmamdifn.) — Haupt, »7//. 37S. ».
Es dattart Unge, ehe ntte Kopfe unter £loeai Hute
■ind.
& Hat 18 looDg iar a Buuni iin du Hammel wakset.
fStrdmamhen.J — Haupt, VIU , 37C, n,
6 Je l&nger, je ärger (böser ), je alter, je kärger.
-» Lehmann, 11, 96: Tht'dtrHin Itutitotorum , 'ain^' ; Lu-
ther. 241: l'ulvr.. tl. »7; Simruck, 360.
aikm,: Cim d&l«, yidj büfe, J«k od« bAba MkU. (^(?ela-
ifco««Jty, Ifil.j
Lat.: Annue luperior , temper inelior. (Phitift^i , f, tl;
Poln,!^ Dawbo tak bkb» rxokla, co d»li\, tn gon^SJ. — Bub«
l»c%o ne vnobodu wol»}«: Co tlai6J, to tfora^il, (Cela»
ScAiv'/l.. Iw l&ngre, iw w»rre. (iiruhh, 402.;
ITfi^..' Menn«! hotsuftbb; »DnAl ronualb. C^^^daJ, 10^.;
7 Je länger, je lieber, je dieker, je sliwer (steifi r).
(Lehrte b«% Braumehigri^.)
8 Lang ist nich ewig. — Frantk. tU lU^; Efering,
I, »a. P^lri, //, 43t ; Uenmch , !Mi). i. Cntler, lU, 61 ; Lnh-
ffmwi, W. »76, 5 ; Luth«r'$ J#«.. 10; Latrndorf U, »i . J^oyiT,
//. Sl&; £dr|«,3r.$y: V>n»i#y, 67; ^imrorA. 6161; tiraf.
II, 134. l^ruHTi, ^ 1159; nriniihery II.il,
Bpüter mit dem Zutntr - *- ' '-' 'anf. In Lu-
Mrn: Lnjiyr l»t uid CWltf- ^.^
X^iim.; Lvug« er Ikke »rlg.
Frl.- Cfftit ani a'eal gböre, tii;iJB ;hcimii <- r«( beftQ0OU|i.
tfloAn /, II».;
9 Lang und eut iat aneenehm. — KMi-irwi, an,
10 Lange macbt dem Hertxeu bange. — Ikthergtr,
I, Mi.
IL Wer lang macht, cha es nid wohl, ^tusem.;
* 12 Dat AB 80 lung üüs mören a hial Ddi. (Amrumj
— J/attfW, »i//. 367.37^.
Em Itt to l«b9et *!■ mornrea der Tng etebt.
•13 Er macht lang daran, es wirt gut werden. —
AijrioAa t. 64$: Schotift, Ui%^ .
•14 Er macht's (tribl'u) uümma lang'. — SufermH-
Hier, lOi:,
Von Jemtod , deaieo Lebeo oder Oeichaft am Knde iet,
*15 £t &9 eai lang här, dat et schin nemi wör Üb»
fSiftuinhürit.-tittchji,) — f'r&mtrujnn , T, ISji»lt,
£■ tit tcboQ 10 lan^^e her, <lA«t et uiclit melir v»br
lit. (iS. Tabnok und T*kU)
♦16 IIo wart nich lang mer schiele fer 't PadegOtd.
*i7 Kaam so tanug, alss du ain bälb ojr maßest
e8SCU. — firUrr, Schtff drr prviiettU.
*l% l^it 80 lange aa en Utiun ^Hubn| »u Koam op*
pikked. (UtrMM.J — l^romtnatm, V, Kl « Ittt.
* 19 So lang' alt Ürond und Grat atthL ^ Eiuitm» na.
hatfn ttnd Thal.
*30 So lang 1)189 einer ein Pater nost^r bet. —
Itnnck, Zfvtbuch, CCIXI*.
*21 So lange dann und wann und Spinde (Schrank)
in4rlu8ch ist
*32 ^ ii &11 (to laug her a» de D&fd noch eu Jütke
Junge was. ~> itoiuiMJmdrr. tt: Aimm, vm.
*23 Viel za lange (langsam) fTir einen Heiater.
(KMim.J
Line*.
1 Auf die Lftnge drückt ein Strohhai rk — m».
*9n. n.
2 rV Litngi na .mgi. — 04.
a Die LAng? h - <• ^<. rw,.
//. I3i; Cfliif. t(m: Blum, tH; Simroth, 6186. Craf,
&», S44 u. W, *04 A'*n*, S69} .• /.oArcHijd » /. l7t ; ßriiu-
Von Gt'Bchafleu, ArliCiten, I/cidco, jtu denen
auBfoicbcD.
nicht aller für Injüco Daoer
h ftte-
tern. dipl&in.
Als KeobtM|'>
lieh ri'b«t«Ue[i Xiiiiiflülj
Braucli inba«rviu>z> u<-
tale , 183l!i.) Auch hat da«
tu den VflTJfthrtingafritten;
•Q hat docb alle«
erliaobt da« G9<\h
Beoht and mit ihi>
weshalb ■••• *'" h •
bett au
Jabrfi.
sie es u»^.. ^
ÜiJirioiiW' i^{
■<j lan^' .,
Detiu t,-. ,
' daa «mtn-
U*«vn all>
- ^t"l<<bi uiiJ «.. u b-
ttfiir in dreieaig
>.>rmuaffM«tft. dait
vi> U«wei!»'"" *■-' •""-M."
• r
(Graft luat.; Itae ^itnohwürt iat mir aber
Leaart: „Die LLuffe hat d|o Ferne"!, «u«et, r
ee mir gedruckt nucb iiicbt begoHmet iat, üü<i >■ .1 'rur-
nrathe, data ,, Ferne " misveratandlicb fllt „JfAbrde**
in der Auaapracho att^bt.
4 Die Länge trägt die Last, ^ Biukinq, 3; l\m%iibtni
U, 135, für Str^hU firmenich , lll , 73, i»|.
Eine Sacbe, dieaucb anfanglich nicbt U«tLg tat, wird
et mit der Zeit.
£riffL: Liubt bordetiK far boarr. (Oa^t , lOMJ
/>*. r A baale mont««^ )e forden« •"'*'■•■ »' - 53J —
Ao long aller, p«lit faU pAae. i , lu6G.;
L»t.: Et leTe, ai loogn ]tortatui , laiaat
portMitJf pondere terga tno. >,'•..»'. «"'.-.
Seäwfd,: Liagden draar laaaet. (UrjtM, uti.)
5 Die lenge Schwert. — l\tn, u> is:.,
fts.i Aa longaUer petit falx (p'etit fardeau) plae. (Ltn'
iirop, IIH.J
6 Eb gip iam nian di gounzi Long. (Stnetmtuk.j —
Ftrmtnich, tl, 769, 183.
£a gibt ibm nie die ganxe LAnge, d.h. er reicht mit
den Mitteln ulobt ana.
7 £b ist nicht au der Länge gelegen ^ sauet war'
ein Wiesebaum (oder: die Spiesarutbe) mehr
als ein Scepier. — PürOmiakvn. 114 u. 1ü64.
8 Es kann niemand seiner Länge eine Elle zu-
seuen, wie sehr er sich den Kopf darüber
zerbricht.
Beil.: Mao kan, met beeorgd te x^jn , geene el tot cijni«
lenitte toodoen. (HarT^tomie , It. ItS^
9 Es weret die lenge nicht, sagte Claus« Narr,
da der Lohner auflsgefollen war. — Maihtfiy, is«*.
10 Ei mutt der wesn, kummt utr Länge nich,
mutt et utr Brede.
11 Wenn nun es in die Länge ziehte 80 fchlt^s in
der Breite.
*12 Er zieht's in die Länge wie die Hotopp^sche
die Hede. (llannm*r,)
•13 Nach der L&nge und Breite. — EüeleiA,4io.
Langegutt kimmt unger de Schirze. ((Hnttl(tunu,j
Xiu ecbleebier Fleck iat lange gut geaug, dorthin
gentbt au werden, wo man ihn nicht eieht. Dia An-
wondQDg liegt nahe.
LanMn.
langt so weit es kann.
Fr$,: Att bont de Vaaoe Eaut lo drap,
1 Wyt gTingt isch d' Hang g'sch&ngt K rSo/oiAtim.;
— SrAiM, 65, 10.
<) GeacbJindet. — Wer viel wiü, bekommt oJoht*.
*2 Men kann et längen, avver net verbräugen.
(Bedhurf;.J
Nutzkiaigkeit dee U aiiehaiti einer BACh«.
Ijftaceabielaaar ( a. Meneeh.
T langnn aal aa
Zu Langensalz bratit mnn drei Bier aus Einem
Mafe; da» ersf- ' * man den Kern, das
triiiken rJie Bii f gern; das andere
).. Mitl'lbiM, man setrt's gemeinen
! ; das drittes heisst Covent, trinke
.SLldapiicruicnt.
^r!K
llrltl*
lange
leich-
L^JIgSAID
Mass täxh der LAztg« bödcen, m Bnw »eb der
*1 A vird a kmget a lireeb»
*f Eia Lasget uid Breites aber etvai reden.
1 Avs LflLDceveile Üxtgt (friwi^ die Eatzse die
ÜM-r Af £m« akad kM mmm »de. Ti^w. ^m..
bis Pari* fafan» künste
li«H Aifr Merde dop|ielt
Mmd and ehe «■ bocL crcAieiBt
€ De hingmn geh, kanuiit ^u — Ahmi
7 I>er etäraB luagBun oder mricänir vü
der tebe dahin , da^ ea -rieilec ^ariTnWff
— Lekmamm. Kr; . 12.
6 I>ie l&ngaam g^dien 'Sabreztl, gimif it
Mai^^
9 Itlskt iangHun. sacrte der PlaC. miC it
mit der 3^. an die KazEselL ^Tari^ i
10 Laitgaam aber vol i sic^ieru — Gnmr. m.
i Die Laogeareüe iat des Teofefe GeacfaÜtstriger
3 Hast dn JL«ngeT<iXe, a» drehe Scale. j M«.l?,tTC.c
4 LaofeveUe ist eäa böaes Kravt, aber anc^ czDe j BmIL: Tot^tw «ms Hk)K. "fg» i—m— i. n. t
Wärxe, die riel rcrdanL ^ Langam bat bald feirtbcni. — FrmA.
% liBBgcv«^ mackt aas der bccande eoae »ande. ! E^Mlf. lo^ f^map. /s iQ ^r^tc T 3
€ Lasgeveüe Bacbt Laagev^k. , •"■'^ '• **^ ^ ^
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■».-xs. KJa a^ ar«Ja. Sc^atZ $fc«£ lil«K«oiua «-mC. \^ - - - i i Ä" -,-,.." ^ -11
-a^M «ald wirä. ij^ k«:d«vrl^:. SAanvM«« daaort »^ w . ~ . -„ -" " * — FirnumA^-
aa ',»» nwfc- I>« SrtA cfi*a. kaWa «?*: f>t«;a>«t»a. ^ ' *^ -i-^v. _. , .. ij,:i;.- ^_ /(rtülw^rt. -■"
£ Iz« trtr Siai ai^iu »; jr«>.*ru er a ,:»« *5»b» Jaa^pp. — • . . r \ i .
I>-t cJary ■ ftiatiTj« ArWama^ Kae> Ata bal^pa Itir-^ *- \W t< * -«i »- - > , • --ii
bs na Scä^iSiTasva sals«B. AI» «■« «m FuriMaa ** . ^. *-^, — :•« XiS köIDpt Jl «»'
borttiaie'^ xni a^a fe^pa . j-b «r a«a«4fM A>«aid »mA . '•"^ ^•- " ^---'A,. — Ps-c-^ , H. goi.
1789 Langsamer — Lftagschläfer
Langweilen — LÄppchen
1790
28 Waa langsam eingebt, geht langsam wider aus.
~ Stüor, 743.
29 Wer langsam fkbrt, kommt am aichersien.
Actiulich arkbliflh Carter, 'JM^.
ao Wer langsnm geht, der sehe sich für, daBS man
jhm nicht verschHess die Thiir. — Gnuer, tll. v»;
Lthmann , Jfl . 074 , 201.
31 Wer langsam geht^ geht sicher.
Die Cxeolieu: Sicherer «abrittw»!!! kls ipriuigwaU.
Entrk: FM,\t »ud »otily go«a f*r. (Kortt, MM; Krihtn-
ffer. S!47»,J
f'rt.: Qui tk lexktemeDt loio chomiDu. — Qn( ra tloaouneut
va abrement.
Jt.: Chi Tft piano, va •anoi a ehi ra ■ano, ra lo»t«Bo.
32 Wer langsam gebt, kommt mich r.n Markt.
33 Wer langeom geht, komuit auch zum Ziel. —
Ma^ftr. /, iTi; Simruik, Gl 87. «rtiim. /, 2i«ii.
Fr»»: Oo ra blen lolti qnand on va toc^ou», — Vienl ton*
jotir« qai vicot tarii. (Stfirtche4*l, 4»3.;
Lat.r V«1oc«m tiLTilaa a»>«quittu-. (UtnUer 11. HU t Fkä»^
UuM, Wi.J
34 Wer hingaam geht, korimit auch zom Ziel, eid'
de Wittfrü , trück »erat Hemd un Ötrümp üt.
( Hatntmrft.) — Haef»r , ll%i.
35 Wer langsani geht und nimmer steht, kommt
auch wo. (Sauerimd.J
36 Wer lungflam ine bad kompt, verbrent aidi bald,
— I,ehmam, 11. 874, 3oi.
37 Wer lungaamb vnnd füraichtjg tet, der «tost
uicht bald au mit dem Kopff. — Lvhinattn, 68, 3.
Das geht lanifsam, w»e mit der Fliege aas der
Buttermilch. — Hrrbcryrr, 1,9,231.
Dat kömmt langsam an, wie den Os de Melk.
(Henrfj — Firmf^ch, i, 405. '279: ft^r lilaibacti: F%r-
mtmtch, IlLiU. 58.
'40 £r geht langBam(er) wie (als) die Hofeocbaen.
'41 Fen (fein) loangaam, daaa der Herr nicht fW lt.
— lUnnulckc, ;J87.
*42 Fan ioangaam oas wie die Itoaren, wenn sie
ei a Thurm krichen. — Goinotckt, S6?.
^43 Laangaam an kidjelk (oder: eowan en allovwan).
(Amrutn.j — Ihuyi, Mil,lii,ü^.
^ Laogaam ond oft.
p. -44 Langsam und deutlich. Ttm.j
^ -45 Langsam und sicher.
Knifl.r Slow aud «or«. {R^ihn tt. tJSkJ
^G Langsam und zweimal. — StAnivM^^tr , 14T.
^ 47 Lauusam wie eine Schnecke.
1)1« itomar «agten; Er Ict lAng«aiu«r al> ein Laataohiir
bol ■tlUam Metra, oder: scbUfrigur ala oia Marmellblor.
Ufirbiia tardiur in traaquUlo luari. {JUautt»t) (BtntUr
It^ »74; WiitifaHd, S49./ — Olira aotniinlondor. (Mar-
tUlQ (Fa^eiiut. &l; Wi^i^atui , U%J
IjangBamer als Lhpbilus.
tVC'o iu e^iuota aviner Briefe an leinon Bruder. Df-
fbill»- wiT tin iii r.. '/-,'•( 7(.it li'bp».Tii?r s'rio.jtji*" Ticr
taiii' ■
t(gi.
rang iler ihtn n g«^
wurdira war.
/^.; üiphilo tardior, ituj-iiti.i. t^.j |
80 Uaoginun üüe an Kualrip (Kohlraupe), (-im-
ntm.J — llauitt, 171/, Ji7. »7.
Töw (warte) man, wer langsam geit, kimmt
ük mit. — fiidd»thmt4l , im-, M Vv^r^^img . 40ft7.
Annrm (einem) Langiamen im ke troarmer Bi»*
•en beiiohert, — Gomi>ttkg, iw». thhiumn. *$9i hoch-
»hen.
mngaamguhn koiut ?«]i sCUi
I«anirw
ollen.
> laugweilt sich wie ein Mops im Tischkasten.
— Frwih'ner«, KM,
Fr*.: S'vunnytst comm» no broehet dana le tiroir d^ima
commodc. ("/.«T' ux, /, ^7.)
Wi«? cUarakterjitiach für die beidBo Vftlkcr t l)ie rtihJ-
iren Deutacbea briuifcii, am dia Qualen der Langa-
«elle »a v«ranachati]ich<«n. dea phlegmakitcheD Mopa in
den Tiaciikaaten, die beweplichec Franzuaeu den Hecht.
Mopi wird*!, wenn der Kaaten nur (rroai genug l*t,
ach4>o eiulii« Xait atubailvu. abor dar llocbt wird achr
norttblg darin wurden.
I»anew«lllff.
1 r.angwihg schött de Bör e Achtehalver. COti-
jtnfUKi.j — FnnJibut '. jaV6.
•2 Es ist langweilig wie eine Wache.
Z^ans'wiecer.
•Du bist ein rechter Langwieser. — Sutenuettur , 49.
Kaek- und Spottwort der Haebbarort«.
Lranae.
1 Besser eine Lanze führen, die den Elefanten
fehlt, als einen Bogen, der den Hasen trifft.
(Tamul.J
2 Die beste Lanze ist die ohne Spitze.
AeUolicb div Cbiücaeu CnJ,ier, 3i9'*.
3 Mit goldener Lanze hebt man den Stärksten auA
dem Sattel. — Winckh'r, Xlll, 71,
Ztir KerjTircicLuung der Uechtitiflege, naineoUiob
«V» und 1700. (Vgl- O. Freylasf, NeM Bitäer
«1 dct deuttchi>n Volki, Leipiig 1863.)
*4 Dil.' ..... L.iiizen werfen.
liie üosier brauchten die RedenaKrt von ikren Red'^
nam , wann aie naob aanflau Anfakcg begannen rln-
drtnglicber au werden.
I.at,: Prlmaa jeclare haatae. (J'uWyi.} (EroJim., M.)
*ö Die Lanze an den Uakeu stecken,
•ö Die Laijze wegwerfen.
Die Sache aoftfebod.
•7 Eine Lar-^ ' ■• • ' i,.,,..i^,.^
Ihn >' II.
Fn.: Eou«, (l^tnms, lf,i9i}
*S Eine Lati/.u luiL jLjiiund brucheu.
Bioh in Streit mit ihm elnla4Bi<n.
*9 Er geht seine Lanze putzen.
•10 Mit Liinze und Schild fechten. {AUrt\m.)
Mit der ganxen RUitung, mit aller Anilrongnng «twai
batnlbea.
*11 Mit silbernen Lanzen fechten. {AUantch.J
Darob Baateehung •«ine iSweryi^ ^"'"'r-n. Mit Geld
aeUit man allea durch. Ficht «n Lanieu,
iteth der pythliiche Apoll dem i 1 l« , al< die-
wmx Ibn fritgte, wie er aloh des r-ivtftt xi-Mcliern k4)nae.
*12 Wer die Lanze in der Hand hat, kann stechen
(verwunden) wie (wann) er will,
»>.- (^ui a laaoa au poingl tont Inj fienl k polaU (Lth
I*sjulm*olit.
1 Ein Lanzknecht ohne Lanze.
JSToU..- JEan moiiije lanakoeobt aondcr lana. (Uarrtbomit,
11. 9.J
3 Lanzknecht ins Feld, Bauer hinter den Pdug,
Bürger auf den Wall.
Laodlo&er.
•Er ist ein Laodicaer, weder kalt noch warm.
— Offenb. Joh. 3, 1&; Schulte. 9d«.
HMk*: liet ia cen Laodioettr » noch koad, noob baat. (Harrt'
60JAW. //, 4.J
Lapitachkesohwäiiker.
•Er ist ein Lapitschkeech wanken (Elhit^q.) -^
FntM.ur', 2J99.
ElD Topfbaetficker
Lappali«.
*1 Es sind nicht» als Lnjipalien.
tat,; Mail» s-"-"". -i"»-- ^ft.„.,.. 1
"2 Sich an I
Lut.: Tort
♦at IneptlMruhi. (Uü'U.Uj (l'f.tLtjj
LIkpxKjhett.
I Hf fTi I.riinikiTi - \\:\ OTI I.iinnki
(PMUppi, I, 'JCi.)
fressen.
I. at ffialtaa labor
. tJ, Sä«.;
ti giet nog wnol
FirviMUth, tttt ITS.
1791
Lappen
Lappenmaul — Lärm
vm
Lappen.
1 An den Lappen lern die bunU leder fressen. —
Lulher'K Werke voQ 0, r. Gerlach. XXlV,i(H- Lulher'n
Ma., S. 9'^;Luiher'§ Titchn, Appmid.
Soll.: AlIengtlceDi lApp«ii leert die hont dai loor oteu.
(Harrfbomt^f , II, 9? Tunn,, 3, 16.;
Lai,r F&rticulia disoit corium cmnis btfio quod id solt.
(Fallrrtleb^H, 60.J
2 Au iad'n Lopp'n g'foUd sain Kopp'n und mia
main Hau^m. (SiederMerretch.) — Frummnnn, llh
no, 32.
Emein j«<len Luppen g«fftUt loin« Kappen und nilT
main« Haube.
3 An Lappen lernen die Schneiderjungen nähen.
4 An niadd'n Loppen gfold sain Koppen '. (Sieiev'
mark.) — h'irmvnuh, 11, 76^, 18.
*) Aach meioe Haube, ■etjst man in OYierditerroich
blnxu.
5 Beter en Läpp as eu Lok (Gadd). (HqUl) —
SehttUe, III, 13; für Bretnen^ Alfter « 350 ; liueren, SS;
FiwntnanH. II, 390, A3; Eichwold, llSfl; hvnAdtfutgck bei
Stmimh, 61&3 ; K6ru:, S6&6,
6 Beter *n Läpp as'n Gatt. iS. riiokon i.> — Hau«-
kali>nd«r.i: ktm, lOM; Gold« ch m tdt, lii: Ftnncnich,
/ , 18 . 4 , Luhrrnflf (, /, »1.
Engt,: Detter »e* » clüat, tU»Tl » hol« Out. (Bahn II, BO.J
7 Der Lappen tnuasgrÖBser sein als das Loch.
Ct«j/PDgeieben1c, Mriederjsrftbe grüieer als das erhaltene
Geschenk oder da« Entlehnte.
BQhm,: Zftplata moBi rÄtii bfti nei dir». (Cetahceikif , 35C.;
W*nd.: Zaplata dyThi wjeüa bjc ha^ d^era. (Cfta-
kotetky. J56.Ji
8 Ein junger Lappe vnd verlebtes Weib, ein täg-
liches Kippeln vnd keiffen. — A-zn,//. 205.
9 Jedem Lappen gfallt sein Kappen. — Zaupser,
ld%ol., 89; Siciienkefs. SU; Goal, 1109; Mayer, //. bO.
Eisflein, 41Q u. U8; SimtQck, Ö191. Paiiimiokon, 2930;
seng. 3697.
Auch mit dem :/ < imii
Narr für eich. Sf iio.
Jeder b&Jt lieb at] ijt>i-
■tuugen uod ßeiit%tlitauit;f fiU vuiikuiMUiJu.
Frt.: A chaquo fon plalt aa niarotte. f'>\4««/, 1103 J
£af. ; Me mea delectant, to tun , quemque sua. (Qaa.t, llOtlJ
— SMum ouiqu« pulohrum. (Cicero.) (Binder 11, 326.$j
li'attUy«, 4Sö; Wtfifitnd, 351.)
10 Lttppe op Lappe giw Erweland (Efbland). fSover.
liind.)
11 Lauter I^appen gibt neue Kappen. — EuhUHm, äci,
Simrni'k. Ä48*.
12 Neue Lappen halten nicht an alten Kappen.
13 Viel Lappen geben ein Stilck.
14 Viel La]i])en übereinander halten auoh wann.
Dan.: PkU uver palt det vaimar orer ilt^ taa taalerfattig
maiid kalt. (I'rof. dan. ,if^,)
15 Wenn auch nur ein Lappen, doch mein eigener.
16 Wo der Lappen wendet, da wendet auch das
Muster. (IVumbndcn*) — Magdebunjir ZeUwiQ, 18««5,
Mr. 87; MoUkc, .Slyrachrrart (Leipzig- 1866). III.
BpHchwnrt der dcbueider.
•17 Am Lappen halten. — staihefK, I, lis*.
,,Ha«ta ein LObnleia , Erbtheü , eine Boeotdung,
halte am Lappen, lege deu Gulden nicht tu viel aiiff.
t«i ein Sparututkdu».'''
♦18 Das heisflt aus dem Lappen in die Plunnen (Lum'
pen) kommen. (Brauntchteein.J
•19 Durch die Lappen gehen. — Früchbifr, 440; Braun,
Fluchten, aiur«i«iea, daronlaufon. Von der Jagd
entlehnt ,
■so Eenen wat up de Lappen geven. Cthtgt.j —
Schutze, m.ii.
•21 Einen \m deu Lappen fassen.
MoU^: lemaed bij d« läppen (lurren, ruddeti, de mouv,
d« krag) krijgcn, (Harifbom^^, II, 8J
•22 Er hat einun Lappen als Wappen auf dem Arech.
— Sitiuock, 11184,
•23 Es ist ihm durch die Lappen gegangen. — fmcfc.
hier \ 2100.
•24 U& hat der Läpp nevven et Loch gesatz. (Ved-
bunj.)
•25 He geit mi dörch de Lappen (auch: Latten).
Itappenmaul.
*Ee ist ein (blosses) LappenmauL
,,...BiaB Cljtut... die jungen Obriatcn
hie»t." (Got/frttt, 178 *.J
Zjappenwerk,
'ÜloBsea Lappen werk machen. —
lai.: Centouee facere. (EUil«$n, 4ia.J
L&pper.
Läppera Hiiakcn wahrt ata läng:^«»?i.
— Hötler^ J5S.
Lappi.
i Lappi, thoe d^ Augen uf oder ddo Geldbeol
(Luiem.)
Im Handel betcbaue daa Din^ T«cbl oder büiM 4»>
fUr mit eigenem äehadcn.
•2 Er ist en gäche Lappi. — Sutermeuur. H.
Frl.: C'eet uuo rraye dupe. (Eritzimgtr, S4l''J.
Lappjucli.
Er ist ein Lappjuch. — Fritchbi
3>Q1.
Auch Lapitzer =:^ abgeriue&QT Strolch.
Lappländer.
*1 Er geht wie ein Lappländer.
Bo sagt man in 8chleaien von einent
JQ l]«trefi «einer Kleidung tehr nachlAaajg iui4 aMr-
dentlich erechemt. Wie die Lappljiuder zu der
■olchea Yergleiaht kommen, weL«» ich ebi
als wo die i^cbletier rn** '- - ^ -■ ■ ' - ' ---
geworden fllud, Kh<rh.
leitet den Urspriuig d. J<
Lappländer rolio, einfaiiLkjc- , <jui:iiinti j>euip irjru.
mutblioh ist sie aber «in blOBaea WoTM|kä6l* w9k
die Bewohner von LApplaad lo w«nlg gedacht wM«
jemand ao die Einwuhner von Nimxaeraatt denlijl, «sa
er run oiuem nngenUgtaznen . niobt au ei
Menichon »agt: Kr ist ein Nimmaraatt.
Laf.t Homo itapidui et inaulaui , obmuM n»»it
*2 Er ist ein Lappländer. — Fruchbier*,tyA.
Itäppleln.
1 An den leplin oder riemen leren die hond l6dB
fressen. — Ta^pitu , «a'» u. 193*», Ejerxnjf . i, M 0. itr.
/VIH, ir. 1&; Latendorf II, J.
£«(.; Diicendo dicera diacnnt. (Tap^rntt l99^-~Vi>^
culoAum ett eanem int«ttiika guctasae. f£rmim.. Hl
i'hiiipiH. II, ya.;
2 Wer die Leplin gierig verschlingt, d« iwit
gern das Leder verschlingen. — A<r», W, 01
•3 Lappel im Tichel gewickelt. (V^ttkan) — la»^-
en[/fi, //, 374.
VoQ je Bland, der klain« iub«d«Qt«nda SaelMB Nif^
faltig aufbewahrt.
liappaack.
•Er ist ein Lappsack. — JP'nüdifcirr *. ä»*.
Ein alberner Men»oh. In Schlealen bezeiehaat o»
damit einen trAgea, «aamaeligea , unof denlUcbtt M^-
flcben. (S. Lap>.)
Läppsoh.
*1 Ks ist ein junger Läpsch.
,»Juuffei Funtchen, daa noch oibbt r«oM lUatar 4«a
Obren trocken.'*
Fr*.: C'eat im jeune leTron. (Kriftinfftr, tÜ^
•2 'S ia-e rächt güder Lappach. cScMc».; — Va»
hold, t04.
Ein llippiaohor Mensch. (S. Lepaob.)
I«api.
Du wärsdit e Laps^ du böst e Laps 00 wan^»
e Lapske bliwe. rimttrrburg.j — ttiaa^er^tm
Lapaer.
•Er ist ein Lapser. fFrmtand.j — FrüdikuT^mL
Eiu Dieb, aber aoob ein £z«otitor.
Larifari.
1 Larifari, Liripipi, Hozelboxcl, Schurimori, W>-
Hchiwaschi, Zirlimirii. — Braun, l, sm.
" 2 Das is a blosses Larifari. — htiüi. .iiurr.
Einv loere Sache, eiuuiohtigeaVo^ebea. £twa«lll^
fari tbun = »Ufa gerathewobL
Lat.: Ptpiui lilittm. (Bindtr II, !;&76 : Ki^Hrim, 4M^
Lärm.
1 Du hast den Lärm angefangen ^t--« v» rhwKtrt
zum Abt und gab ihin eine 1 , ^\g ^
aer das Tischgebet auling uu . i.x..„ dasganv
Convent nachsciirie. — AhMj^-ri^nfvW. 72,1,
2 Grosser Lünn und keine Horb/. It n...i.«:,.i
X>ie Frau£0«ifi) : Mehr Ltkrm al.>^
Mehr Lärm als Nu*«©. Crreaaer
Torralli. Dio engtitchcA Negor; t:
hauB. (RtUMuhtrg /!', ?7Ji
3 Mau musö nicht jedesmal Lumi Bchla|r«ii
ein Esel über die Straa«e ffcHL *
Fft.: L'Alarmc c»t au cwup, (L^rSis, IJ, j^j
■uun oiiue
1793
Lärm
Lärmen — Lilrmtrommel
1794
L
ft
4 Narms ia zneer Lärm as am de leedioh Krüb.
fSudfrdUhmüricUpn.J
Ei Ut nirgendt iii*lur Lttm «!■ um tUe lont Ctipp«.
5 Väl Larra un wenig doahinnw. (StrtitUtj — i'tr-
nmtich, II t, 74. lii,
6 Viel Lärm tun nidits. — üaal, loto: Eü^fnn, ito.-
Simrvtk, «|»4. /?rawn. i. 2163; n^insb^rj) l\\ 75.
Böhm.: Muoba liloka« m«l& boatioa. (Cetakovttu, M.)
EHffL: Muoh »do «bout nothimf. {K**iut/erff l\\ li^ —
MQOh bruit Littltt fruit. (;&oA)« /f. lld.J
fVi. .' Bekucoop de bruit «t t>«u d'sffei. (Goal, 1070.^ —
C«ct belle montre et pea da rappon. (X^ndropi lOt? J —
VoiU bion da tapog» , du Tboarm« poor p«n de ehote.
(S(ar*chfdfl, 4^3».;
Lat.t Fluctua «xoitaTV iu siiapulo. (Cieet0.) (Binder
llt 116S.J — Verba eine pflnu et peouuia. (ftautui.)
Wfmä.: Wulk« b&ra a muly kyrna. (öetatotik^ , «Oj
7 Viel Lärm und nichtfl dahinter. (8. Berg 44.) —
Ctuil, 11)70. fleitutierff /!'. 75.
Frj.,' La moDtagn« a enfanld un« totirii. (Gtt<(%t, 1070J
(/n;;. : Vejudaak a beg^yek , do im« oeak egeret «litilük.
((lao/, I07üj
i 8 Wer gern Lärm hat, halte Gänte und fange
^^L Streit mit der Nachbaria an.
^^^ Emfi,: He Uiat lovei tioite muit hnj % pig. (B<ihn It, 119J
^^^ Span. 7 Quien quiare roido, corapre uä coähiiio. (Böhm
T 11. uyj
I 9 Wo Lerm is, spriket de Düvel Amen.
•10 Das gibt (setzt) einen Lirrnen ab, (Swtia^tn.)
*11 Das wird Lärm (in der Welt) machen.
Fri,: Cela fall un grant A«lal dani le monde. (Leratut, IL)
•13 Dat's'n Lärm, as wenn Kassen vor de Stat n*
i— Scimtzt, m,l%. D> M.
Dloie KedeD»ar» «oll - anR Mecklenburg
Ktammcu. nnd «'ntstaudci :, j ein U(»rsoa"«on Ka»-
■et Tlik|initz borcmni«. J}f, -ac/niUr fUgt iti ■eineu ba&d-
flohriftlichon Bemerken sa Kaeeal ein Fratfeeeiobea
hinxu and »«rmulUet, et wöge wol eia Uertog Cbri-
atinn, ijlattdeultcb Kasten fUr K&raten i trI. Rick^y , \\\}
gcmvini lein, wi« ■>• aaoh itati lN>pnlU DOmits bele-
■eu mfiiee, und bemerkt echlJesalicb» daia er die Be-
denearl wod«r lu einer Sebrift gefunden Doch je im
Volke g&liOrt babe. Erw&fft raaii aas die sroec« Be-
kannticbaft, welo^'Tw v y„;/. .. ...ii -f'^r^ tnecklenborifer
VolVolobeu und ' wie der lueck-
leuburger loebea tit« man fait
zweifeui, da«e UU ^.^--v.^...,.. . M.^v.«;<cu>>ur|tiaebeD Ur-
apro-ng« t«1. Ditrmi%t*n fragt« ob Clirietiaii tll, vor La^
beck 1« Jahr» l&M gemelnl eei.
*19 Er kann keinen L&rm leiden « ala den er selbst
macht.
Er nliUDt eleb eelbtt gern riel beraut , will ae aber
von Ȋdern tilcbt dal des.
Frt.i Je u'aime polnk le bruit, al Je ne le faU< (Ca'
ki*r, aer.j
•14 Er macht einen Lärm, als wenn der Kater ein
Ei legt« (Madkfrwm 6«i CraHdmt.;
•15 Er ma«ht mehr L&rm als ein Kesselsohmied.
Frt,: Beeeembler aax bahntien, qsi fönt pltu da bralt
qun d« beeogna. CfioAa /, hi.)
*16 £r macht mehr Lärm als lehn Buben in der
AbenddiLmmerang. — Anttbad^, DorfifMehichtm,
V. •.
t>te alMtn Qriacben eagen' Kr m»-«»' -^''- T -^-~ %]§
bin tleer von eehntaiunod Mann. ••!
vhrvit «rr wie nean* o4«r «nhuiual m
etfhreiea raOgen, wenn in der 8«fil»< ii> >if oMoivirniejn
werden/* Vom Skihreibaleen ixn4 Larininaelientt<ai« alae
beiiere widerw^rli^ ^tiwvmik l4»tt<>D . ««uit« reapt Kw HrQlU
lela dPT ^: '" ' : ' - - v ' ...... .--^
Cr Wav 4111
t vni't ((«-'wijf»
k
feiif «in RTuikPi i)e|,>rat»el TerurMebeci. Sie
Bin groteea hkrm mm bcaalottnan i £• Ut ein •» grM«er
Lam wie an der KOate s« Sarpedon. Diaee KaaU ia
Tljraci<*n war dem Neptnn gewablt sad aeiehaete eich
dqrch dai »eriuMcb ane, welehee dartJi dea uaanftAt«
Uebea Aadiamg dar Meeraawegea «ad daa Oab«dchaa>
«ardaa d«r»elba«i entaiaad.
*I7 Es ist ein blinder Lärm. — StMiNir. «o: ffrom.
/. sio.
lit(. Fultfor ex p*Ui. (Stft>«Uj tHt a*«^«r /, «93;
T uhfTf, m.' nitipp*. l, IM.- i/anM^y.HJ
■ lue («plte. (Vi^r9.} (£*»«t4im^ tU; fJU-
*18 £a iat em Liirm, man kAflii titiaem Hergott
niohi donnern horeo. — S»»Mtm, ut.
Ff* t La bralt «a4 al fort qa'oa a*aBlaad paa Dmb MaDar.
iB9hm /. «1.;
nvcrecaa« Sratcv%<Varaa*Lsxao]r. XL
Sott.: AI warea ook alla dulveU, welka XIUod In ilja
rerloren Paradije »oo mild laat opiraidan . bijeen , aog
■ oudoJ4 eo aulk eoa geraae Qi*( kutiuea mAken. (Harrt'
*19 Es ist ein Lärm wie auf dem polnischen Keiobs-
tage.
/V-n; Ij6 diable Ml aus vaobee. (t.> •)
•20 Es ist ein LArm wie in aei
rrtfdiWiT, 44». Fntchbitr^. J30T,
*31 Lärm blasen.
hat.; Aquaiti frigfdam aiiffiindara.
*3S Sie macht ein L&rm wie die Henne Tor Tage
(IhciiiinQcn,)
*23 So viel Lärm um e Bische Küac. — Tendtan
Kla Jade a«i ia eüteui cbrUÜIc>!f'v Wi^it.-i.-.,-
als afa »ehr hcfttgae Oewitter ka>
waehta wegen der UabeTtretung •!'
Rchrift. Er warf dea noch «'— ■•
hnle. —
(tiamtm,) (Binder
hinaut uod rief eornig gen
• ', dal*.
K'Aae,
or-
iter
*rra
'lÜ-
ilA
iien
lob
> lOl-
und
IIIU
.. ala
'i or-
ii um e Bliebe KMi
atUe U'ortf, 3. Auf« >-•''-
Irlaa da bruit pn
Siarkucben )t ii
kebrt« der frai).'
reaus, der Jiur /'
tage, bIbo i'infnt »
beetf"- '
eiac'
Win.:
der VViriri .^i
fol^ft* «Iji !•«
Raai »fdr rtirk
Wlrth, der n.
dl» l'ebrrlrelUiiL.
Rorm [JlcLtur nt<
B*«he da« Ulmm^u
eteht auf, öSael da« i
mh dem to berthmt >■
liitUmuuu <
«nt hoitaui
da«-» M'-» M>l\ii«. «jtAter «oJi'f-t, 4I1.' l.
gekannt bat und aaehgewioeen 1«
JuJe htcht eheaio wlUIg eoln k .
aiicbur Dichter.
I^Armen.
•1 Das Inr- •" '• • -<'hweidnit«er Bii'
ß. . K'inUch auf da« n
der > , welobe*. «<«► 1,0a
bartcfituu, liH^ mu ■ii Pferdan um'.' bt,
auch «uwoilen naoh Faretmietein ^ 'k»'
■eu KaaU gaaa Seh weidnlUereoLi. ^tr
Bewöballeh aiae Obar drei CentiKr itüw« 1
(FütUöom, BrttU KndkUr , ISOO, 'jU.f
• 2 Er Lirmt wie die Frösche im Wmter.
Xroniech wenn Jemand »ebr itumm und «tll] geuiAtilil
worden Iat.
•3 Er lärmt wie ein Dieb ivt l'^.w.i.-talL
Der eben gar nicht lAnnt, it an verrattien
•4 Er lärmt wie zehn Fmt'^ r.
Von Peraonen '■ria
anelgaotllcbea s no.
ebao auch dia K' ina
Kehle eine Xeilc wuu .Qcu. Wcuu ji;iuu.iu>i ulbla ga.
wAhalleb, Bngvawungen, uatdrlich r««ilrt4, aondern artt
gaaa oflkoer Kebl<^, eioe uagewöhnlieli'^ «tarko ätima«
machte. rneifreutUeh tagte man : Kr Urmt wie Antipater
lit der ¥e\let. Von d««» Streite dea Autir-ator mit Kaf
dar
flit
11 n*
dta
«aa
iian
lUO
•iU-t
her
>i>0'
neade» , vrfinu .Ir
letatem c«^^
aelbea t»^-
FeileTeefan.L^ -
aoodern mit der >
Geacbrei lagte 1
die dea Feli b«'
Lärmen, dasa «i
Säulen; bre<ii
Die Fra&xi>*«ti
(etcbtirii KaU«
Is. Jahrhauden«
■ipI «it.il lj' lu
dea
-a-
--.L „..: _:. .--uga,
te. \itik arCulgiueem
0 die Meere« wellen^
, ., «Jor aber ala weiehi,
fiten {dass Pfosten und
ti Lärm tu ba*
i Anfang daa
Igen aar dam
ThAatra fraa^ae gawiuiutli4;b M>tlvnwai
iiaaaiadaw Tagffclrti> Mea «ataranhiad gmee«» und
kt«lJ>«L LtiP klutaea wurden II xr vnu iweiTatifeln aui*
g««fn>. ! die" gr.>»- r^Tj dur^eatellt
wur<i aa«h der / ^fp^ der Hpek-
takei l -ttLf groaear - _ . juohfct man Ma
obige Bcdeaeart , um emea grokaut L«rm au beact^shaan.
LArmatanye.
wie die
i-rait aa^
V»ik <uiu Aufitaude au vi
oder ihm rlA« MiHhaÜaag sa mac&aa.
lU
'Uei Öse e v,
Cr {et •'
Die Larmtrommel rühren.
I
I
I
1795
Larrelt — Lassen
[Lässiger — Last
Larrelt ^ lig^ midden in de Warreit '. — Hern, n,
*) Ein Pfmrrdorf bei Emden in OstfriefllAad. ») Welt.
I*arve.
1 Ans den hässlichsten Larven werden die BchÖn-
Bteu Weinfalter. — Parömuikon , 81.
9 Unter einer schwarzen Larve liegt selten eine
weisse Seele. — W^cklierlin . Par.. l. 151,
8 Wenn man die Larve abzieht, kommt der Be-
trog Äü TagG-
Söhm.: SiXhni Unra, tuefia ialbu. (Öelakortiy . 41.J
tat.: Qraro e»t nuüum omne qaod aab aipectu latet. (Phf'
Kpfi. T, 17 IJ
4 Wer keine Larve trägt, der kann keine ablegen.
•5 Die Larve ablegen. — Bmun, i. iua,
Lixt: Amicitiae paMonam detrabere. — Person&m cupiti
detrabore. (Kiitletn, 410J
•6 Eine Larve vor das Gesicht hängen (oder: vor
dem Gesicht haben).
•7 Eine schöne Larve ohne Gehirn.
Lat.: Pulebr» Urr«, oervbmm aon }uiben«. (DemokritoSt
/, 363.;
•8 Einem die Larve abziehen.
Seiiion Gbiirakter in dor watiren Geitalt» ohn.«
Sohmilnke darstelliui.
Engl.: Much matter oi a wooden platter. (Bahn IJ, no.)
•9 Er hat eine .karjouse (curiose) Larve. (Nard-
*10 Um ihrer schonen Larve willen wird sie nicht
zur Hure.
Frs.: L« baat d£f«Dd le bM. (Srittins/tr^ ^0»^.}
Laes.
Obschon die meisten läas gemacht seynd, so
ist doch das stichblatt noch nicht geworffen.
— Lehmann . 785 . 34.
Lasa (A.dj.).
Wer lass ist in seinem thun , der ist ein Bruder
desa, der sich verderbet. — Luiher's Titchr.,
Append.
Laasan.
In Lassan werden die Thore mit einer Rübe
statt mit einem Schlosse zugemacht.
So sogt man; allein dje Entitohung dieser RedenBart
frcboint uicht bekannt na tein, wenigsten« iit diGBclbe
bei Schmidt (JuheUchri/t , 1h; nioht angegeben. Dies«
pommertohe Stadt (im ItegisrungvbeKlrk Stralsund) fuhrt
auch den Namea Luxoiobnrg, ohne das« bekannt itU
warum.
IfMsdünkel.
1 Ladunckel hört auch das gras wachsseu. — Us-
ntsih. 173«, 40; Pein, U. 430.
2 Ladiinckl hat das vnglück. — P>etn, II, iso.
3 Ladünckiin manchen schaden doth, dat he mit
Renling baden moth. — Pctn, //, «o,
4. Laasdünckel macht den tantz gut. — Agric<Aa
J,2bt: Gruter. /,&4. Petti, II, 846: Euäein^im; Stm-
rock, 1734.
IitfAtfr lohreibt diiftUt nftcli KU*t*tn, it«tt: Ladttnkel.
5 Wann man Lassdünkoa aus der Welt thät, wer
kein Welt nicht. — liruttir, in, 96; Lehmann, 1/,
8fi2, 33.
ffoU, : Ltuuldnnkendheid is eone plaag roor de jonghcid en
lieden van oou klein Tonnogen. (Ifarr^bomee, II, 2.)
•6 Der Lasadunkel plaget ihn, — ScAo<f/rf, iiis ■.
I<aa6e.
Der Lasse' ist ledig (frei), dieweil er lebt —
Klingen. 7*» , 3 ; Gra\ . 43. 161.
') Die Benennnag einer Art zlns Pflichtiger üntar*
tbanon, deren Verhoitnino nicht übenOi gleich waren,
und die auob LMSbaaern Lleeeen. (Vampf. Wb. , ///, 33,j
Laflflcm.
1 Da ist gut lassen, wann man den hund beim
schwänze hält. — Fischart, Trotlb. , in KJotter, X, 656.
2 Das lass' ich, sagt, jener, da man jnwolt ewig
gefangen setzen oder verweisen^ — Laiendorf ii, 8,
3 Dat lett nett, wenn ener schett on der andre
ett. (Jerentomti im KrriMc Graudtmt.J
Vm au eagen, data gewiiie Dinge oder Handinngen
nieht BUMmnienpaRaen.
4 Es wird nimmer fassen der Wolf vom Fassen,
der Hund von Katzen , die Katze von Ratzen,
der Fuchs vom Stehlen, der Teufel von See*
len. — Par6miakont 8084.
6 Lass jeder einen, der er ist; so bleibst da nci,
der da bist. — GmUr, ///, 62; lUrtingrr. liT7,
6 Lassen ist gut, wenn mans nicht thun kann.—
Lehmann, II, 5.
7 Lät, lüt, segt Sehmädschmid, de Ambo« ti
nich betält un vor^n Blasbalke krigt de Kkfl
ük ken Geld. (Üeckleubury.J — llaffty-, WS,
8 Liessen wir die Güss', so liesse]
9 Los« mich, ich losse dich uch, CSi
ScUu-^lcf , 452.
10 Lot ider wie h© es, dann blie£ite sehrer,
de büos (bist). (HeurB.) — Tt ' f,
11 Man muss das lassen, waa \ i
das essen, was gut ist — ;. uia.
Oeniesse das Gate, was an/ deiii Lot koannt. ^
13 Man muss jedem lassen, nachdem er Aden]
— Smln, 327; Äitnrock, 98.
13 Was man an einem lasset, das findt man tm
andern wider. — Hemtch . 1099, 43-
14 Was man nicht lassen kanii| soll man ludtt
thun. — Sprir .. 36«.
Man »oU das i a ojcn unsere ItnidMiMftdte
mit einer ecboiuLi rätehlicheA Gewalt Oiey^
reltien woUon.
15 Wat nit lett, dat hält waarme. ^ir«ii4dLj —
CHTtzc. 388, 166,
16 W^er alles lässt, so wie es ist, bleibt ongeitirt
auf seinem Mist
Die Hc.llindcr rahmen diese Weitheft ia f«ice«tei
Spricliwort von den Einwohnern de» Dc»rfe« JkAlaa la
SUdUoUand, anf die ilie sich aber, wie liarrtkamm te»
merkt , kelnoaweg« beaohrftukon aoll : Ze drosJbw e«
glaa , ae p een' plaa , ea «e lleten de aaek a«e m
was, (liarrt'fjQtH^t , I, 240^
17 Wulters lussen, saite a, solassi^a; wonicb,«)
lusst's bieben. — Gomolcke , tH; *oeft4n««l M
Simraik, »'196,
*1S Dat lat, as wemme *nä Klucht* op de Säcft
faanged(hed). (hedohn.) — Fri^mmanfi, %',\iii.V^
*) BeziMchnet a) ein goapalteoea Hola
die Kinder bedienen , u.m Uaflcbel mii H«i
^{!quomen Heimtragen hineinzueCeokcn; b)
oder Erdspali und c) in Ludensclieid eine
xange, die man dort aber Ktoft nennt.
♦19 Dat lät* e&m gerade, as 'ner Süege,
ten (sieben) Wel. (IfiiHohn.) — trommnmm, V,
^)i Liest (von lassen) ^ sieht ans.
•20 Dem (ett't so, as wenn seck de Flies e PÖeBoi«
aftrekt. CJcrentowitz im Kreve Graudens J
Das atcbt ihm «o an. das kleidel ihnf, als wevasieli
die Waiserpol&ken (Flieasen) ein Fa*r B«4mkltld«r a»
aifihen.
*21 Er muss es doch hie lassen. — ^i;n<3»'<a //. m
*22 Es lässt wie ein Karfunket im Kauchloch.
•23 Hat let üüs an Flag iiiib an Niokswentj. ;>»-
nm.; — Uauyt, VIII, 355, 68.
Es llksat (steht ans) wie eine Fla^ga Vit eipw» MM»
karren. (8. Aussehen S2'i.)
•24 Lat em , et öas e junger Mönsch. — rris€htirr-,jaKt.
•25 Man muss dich lassen wie den westheimer Wi
stein. (MewingcnJ
JULsslger.
1 Dem Lässigen ger&th sein Handel zdchL —
Kam, 3G»9; Stmrock, 6l»7: Brom, I, 816«.
2 Einem Lässigen fehlt allezeit etwas.
II, i U plgTO. 0 ueghlttoso 6 terapre mal bliogaOMu Ch»-
XiaaBmlch.
•Et äs e Lossmich. ich lossen dich og.
b»rg.-säciu,J — Frommann. l\ ».lt.
Laat.
1 Alle Lasten geben in den Gutem. — Gnf,
Die weientliobita Gtigen»cJittft der B«mUaete& ^
sie Dicht aaf der Person , sondern auf dem 0«te
Att/riet. . Alle berthe gaed in dagneden. |f/|«tyc«ia. LXitJ*
2 Auch kleine Last drückt, wenn man sie langl
trägt
Län.: Liden bjrTde er lABgreja tuDB. (Fr^. de«» M.)
£n(iL: Light biirdens fit heav;. (B<^n Jj v|a% *
Frl.! An long aller petit fkrde&v ptte. (B^lml <»2 C^
hier, 960.; — Petit oboae de lein ntee. rAMka'/r ttiLl^
rf.. Lutea bjrrd» kt Uag wanü 'um, -T!lt«i biÄ'
ir lilngdca tuag. iTürmng, 104; JU^din, «7^
d* ndip
gltii
10
u
Dem einen ist's 'ce schwere Last, dem ft&dero
blos ein Spiel rar RmU {H^mi. Lwtüu)
Der die gröMle Last tragt« bekommt oft den
weoigtlea Lohn.
Frt.T So VT«Bd fMdM« n*Ml pM l'»eqo«t. {Baik% /. IT.;
Die Last drückt culetzt am meisten.
Di« Boiie^D: Di* Lavl liagt am End« d«» KATtMlS.
(AUmamn Vi, 39«.;
Die schwer« Last xa tragen habea, mtoken
keine gronen Sprünge.
Fn.r La cEarg« donpu 1» b«it«. (Itrtm»^ /* VLJ
Die schwerste Last ist Sündenlast.
Die schwerste Last wiegt am meisten,
lof..- Üciti« qaod ^nrina ^napondetal uadtQOt poaAv.
(Sutor, IH.}
Eigene Last ist stets von Blei, des Nachbarn
nur von Flsum.
SdL! Otia* I«it«D Mb^Q«]! vma lood, ea ««n» a&d«n vaa
plaimoo. (Harrebomtt, If, II j
Eigene Last wird nicht zu schwer. (S. &oTb t.)
— ifa»nm. J24.
Dan.: Hv«t ikal bA«r« «in bjrde. (lYot. dttn,, W.;
/"rj..' Kol n« («it li bleu b»M«it qa« «eloi 4 qut •li««tt.
Eine Last, die man gern trftgt, fühlt tnan auf
den Schultern nicht.
mBIo burd, die man mit willen trtgt, nlunaad ile
stt beiebweren pfle^.'*
It,: C&rica volontäria non carick (Bchm /, 77 J
LM,: Hoc porUt leaiier 4)ttod portat quiiqu« Ubeater.
CJ^oCi comm., lOSJ
Eine Last, die man gewohnt ist, druckt nicht
80 wie eine neue.
Lai.: Nota re« mala, optima, (Tappiut, 119; Phttippi,
II, 41 i Ercurn,. »«.;
Eine Last, wohl gefasst, ist halb ffotragen,
Lai.: Leve fit, qnod b«ne fertur onuc^ (Orid^ (BimUr
/. bt9t II, 16iS.;
Eine Last, wohl gefasst, ist nur halbe Last ~
UutU-r.t, s.
Einer sol des andern last tragen. — G9I. f:
tVnny , //, US.
£»J>t. .- Den eene bcre den andene byrde. (Pro*, rfaa.« MJ
Einer sol desa andern last ' vnd bürd wissen
vnd tragen, nicht negen vnd nagen. — Hntvtk,
♦w . 47.
>) D. h. Ä.b«rwita, fiard«, Oebarea. Wate«.
tat.: Amiol Tltla noverl», qoq odcrlt* (//<m«cA» 490, 49J
Eines andern Last kennt man nicht
üoU. : Nlemant kftüt eent ändert la«t. (ffarrtbcm**, 11, 11 J
Es ist eine böse Last , unter der man Gottes
Stimme nicht hört.
Es weiss keiner dees andern Last '—t^itH, !J, KM.
Fremde Last ist allzeit schwer.
Gemeine Last wird leicht getrugen.
ff Ott.: Geraeen« lait wordt Ugt gedragvn. (Uarr0tQm4»,
II. 10.;
Gleiche Last bricht keinem den Rücken.
/!(*«..' Paa Uig« bjrda drager ingen ctg traeu CiWr.
dan., n.)
Grosse Last drückt, zu grosse erdrückt
Spum. ; 3(0 mata la oarga lioo U lobrvearga. ^ITeAa /, 9$C^
Grosse last legt man auff EaeL nit auflf Men*
sehen. — Lehmann, 19», «,
„▲nlwortaU einer gefiragtward, «aromb hobeXapfef
▼nd digniteteo ul«ht deoea «rorden gebea, di« aa bohea
VereMod, WeUbeit rad BrCahrang tmI asdem t%t mn
sieben. '*
Ist der Last gross vnnd seh wer » sq schlegt er
nider desto ehr. — t«amaRo«Süt,4i.
Ist die Last zu schwer, erüegen auch starke
Beine.
8e*m.; Xdo Tftlik4 bfamend ae««, vUlä päd alSiaa stsil
kieea. (Cetaky9»ky.l7r)
J£ mir Last dat man uphndrei, It mir maat
dtigen. — StkmnikMk, /»ns.
I HM« aioht blas ▼w>t*«>*nsf llksnsebasa*
>, ob mam d«r LmI
)$ J« adiwerar die Last j« )«iclit«r wirft man sie ab.
29 Je schwerer die Last, je mehr druckt sie.
Uli, •« •■ e«bvatealaa iat, aa m
da* toi fWiM.
£««..• Bdtis» 9««
(Ufi
«tele« wiegt.
^««ifcavfas
tnr —
ia4.>
90 Jedem IM jcjue i.i--: st iswor.
fti. \ (ihAcut) inn rar<1r«a p^»ii ,'it,>ta /, |,Ji
31 Jeder hat sinne Last su tragen. — A«e*e* /. lo.
AfSwM«, .- »war ooh ea miete diaga siaa bftda» ffUr.
33 Jader muas seine Last tragen.
MoU. : leder «osi ellaoa last diacea* ^ fferreStMM», {/* tU
33 Klein« Last drftokt auf diu LAng« anoli. — ^
n«i«iA«r« tl, IM.
34 Kleina Lasten mnst man mit den lleichen tragen
und die Kirsoh<*n mit den Ameil H$m,
36 Nach der Last kommt diu Rast -^ fitttmMaik, Msu
3t> Jilimb dich keines lasts noch bünlen an, die
dein kmffl niolit tragen kan. — Umuch, asq. as,
iob mll eaobea Ibui beladea, die )bm e«
>>t sa eftvagaa, dat wlrdi ofliaiale ata mlee.
I . ( 41» sttbadaa ISTdaa auoh das bon. *' (Ua
t-l, Ull.l. I
l«t., <jul btaoi ana le|H}ree ee«tabltitf bot«, yuo quando*
que , oiiaaduq;ue earebil uiroque. (Loci p<fmm. , ISj «-
l|Qod raiTfl rirea non queuul^ ue onai tttbl. flfffnlssSi
37 Schwere l^ast drückt am meisten ichwtohia
Kücken.
X>ä«, ■ l>*i er oodt at beire lang bjtda paa «raf rjg. (tr«9.
dan , »a.J
36 Vor die l^ast, dann die Rast
39 Was eine Last im ILaus, das wirf hinaus.
ii»U,c Di« oa« lot lael le, moa« bat huia uit. (ii*trt*t>«m4*t
tl, 10,;
dO Wem <lio Last Itncht ist, der trügt nicht schwer.
/r. . A»t«l b«n potta, a rh) nod pv^a. (I\inagtim, 99«, l.^
dl Wer andern tu viol Litst uuflogt, muss sie suletxt
SeÜKT trilgOU. — tifiiWkiliM V't. 404.
42 Wor die Imul trcgt, dttr fühlt, was sie wagt
— fSftn , IL "»»,
43 Wer eine kleine Last tragt, dem wird man bald
eine grotnc iiuflcgon.
Frz.! <jul Porte un fardeau, en portara blentM etat.
44 \Ner eine Last aiuh selber aufgelegt, ist klug,
wenn er sie willig trAgt
Lat.'- Bert» recuvat ferre. qul eabllt, )ugum. (I'hdtppi,
U. IVJ,)
45 Wer hat die I^ast, dem gehdrt die Quast
Cbre uu4 VortbaO.
X»U. Dlo <te leiten baaft, «toet ook bet vourdeel baUbea.
(Harrthu-m*«, II. 10 J
46 Wrr vorher seine Last erw>, sie desto sicherer
trugt — Ätmruci« (ISS. KäTt0, STuO, Draun,!, iW,
Lat. Qul tna melUttf poadera, fc^rr« poteel. (9ty-
4T Wie die Last» »o der Ilcboh
4() Zu schwere I^ast enhrückt den Esel.
Krt.: La MOre inmin* aV,i' " 'f fTvmK, l, 90 J
49 Die gany.e I.ai.t auf n.
Jemabil dl« Horgcn ai >Ja«a ar rublg Mla
kann.
•50 Die Last sor Bürde legen. — Aitmoan Vi, ti«.
'&1 Eine kleine Last abschütteln und eine grössere
auiladen.
^da. t l^asrea »kyer «a laet <>g fklder 1 en andea. C/fvt
dmm., lOOJ
'52 Einem eine Last aufbürden.
ftt.: M ''srdaau iiu Ut «pauloi de quelqu'ua.
(Krit.
*^ Er bnr >ro Laut an seinem Halse iiJkngeu.
Sibe bi>«« ^'lao, Tlal« Kladar u. e. w,
'54 Kr hat sich eine grosse last anfgewftUt
JVoU.. HIJ neam« eaa' swaraa lart op ailaa« bals. (Dart^-
»eia^«, //, llj^
'56 Er hot sein' Lasoht wie Schinunel's (auch: kim-
mers) Hund* (Vtaidkfttn A, H.) — T«Mtfaa.«l.
W<»r mit Ti«t rafunaoh ta bampfka bu.
56 r> T ^.'on.
•67 Wti -^.. «.« ä.^^\. ..agen, wenn jeder sie ab-
fcM, t To dase f vos dvffo.4«i«s UararA 1« »a« d«fe. r^»*«
1 Alle Laeter nehiikeii mit der Zeit ab, nur Otii
und Ldge oelnDea xo. — Himroeh, MM; £«i-
1*1«. «I.
jrw,. So dar fittf «laf Am wage» bdi, •« V
ai etcb »AI. (t^Mf^
(iinftrK, 4SV
113'
«
I
w Äd faotss j
1799
Laster
EnfL.' Wlaoi'Bll liiu grow cid, corstooc&en grow« Toonff.
Jt.: Ognl eoMi ai toeiiM con I» Tecohie«» faor ob4 I'at»-
rivia. (FtX9aagUA^ ti.)
9 Alle laater nemen bey den Menschen ab; allein
die be^erd lu gelt vnJ gutem bleibt bej^
ihm biss in di« IIölI — Ukmeam, 3il. u.
3 Alle Laster sind anf dem Dolden. — EuWnn, itl.
4 Alte Lüster werden schwer abgewi)hnt.
6 Bist du in Ein Laster erpicht, eu helfen die an-
dem Tugenden nicht.
G Daa Laster aoürablaaea , dazu gehören zwei
Tenfel» einer, der die Zange, osd der andere,
der die Ohren dazu ausriistet.
7 Das Laster itrafl sich selbat
8 Dem Laster feind, der Person Freund.
9 Der Laster Verachtung ist der Tagend Lob. —
WwMm, X1U. S3.
10 Die Laster all bringen mit sich Gifft vnd G»ll.
— AfTTi, //, i,
11 Die Laster eines andern will jeder strafen, aber
seine eigenen will niemand erkennen und
strafen Ii^sen.
A.: II Tino sltrui difpiac« «gP ijt«BKi rixiori. (ttuta-
flia . 415 , 4.}
13 Dia Laster stehlen der Tugend die Kleider. ^
LehmaoM, 768. H; 5.nler, 179; Simrtydi, «201. Annoi,
/, SITO; K6rle, 1704. Hnusiferg Ul . 68.
EngU : Tic« ii oflen cloatbod in rirtae's bftbit.**
,/r.r Tal »«nbr» ta ri»U «itdvUo, ch« »1 di dentro i lapo.
jMt.t PttU« «üb agnioA latiUt tatn» MMp« eaolsft. — Viä»
aobia sabvirtaiom DOtnine tabrepuat. (SeyboU . ^«2.;
Jdhwd^r LmI iir offu djgdsa nun«n. {ÖrMbt. U9.)
18 Ein Laster befleckt alle Tugend. — /V;in , n. «i.
14 Ein Laster bringt das ander vnnd eins folgt
dem andern nach. — JV<n, //. ?ii,
Span.: Tnu el vicio Tfene ol fonii<::io. (it>*hn Jl, K9.J
15 Ein Laster kostet mehr als ewei Kinder. —
Simrodt, SiOa. KötU, 3703; Braun, /. 2168.
Auch in der T^unng . Eia LMter cu «rnahrea
koitet mehr «li ein« Fnn nnd eine Mttodcl KiDdar.
Welche Opfer fordert iiioM dl« O'raakauht, die
Spf»l«BAht, wie Jede «nder« Socht. Wenn der 6»ii«<v.
siscbe FfvMUBBtetoter neht hei, btiaat ea aber aoeh
»ahr eis ida ürgaBdaiae Tagend« Wemigaiktna arwl*
d«rte er «iaan BittauUer, der um Maaaragala g«g«i du
Laalar dea Baacbena und Sehoapfetu naobaaclue: ,rRaa->
ahaa nad SchnapfeD aAg«& I>aatar aelBt aber ne-nnen
8Ie Mir elsa Tsgesd, die dem StMteaebatB Jährlich
110 MOL rrmBkaBD «inCrSst," (grA^itfntn^em , Stnttgmrt
IM9, Btt^9, 9. MO.)
1€ Ein Laster sehend deas Maos gantz Leben. —
P^n , u, tu.
17 Ein Laster ongesiraft, vermehrt sich ungezählt.
18 Einer hat mehr, der andere weniger Laster als
Tugenden.
I^äm,:utr «re äeer» Ijder «nd djder. — Maag« are meera
■daB Ijdar and med djder. (troü. dorn.. 399.^
19 Es ist kein Laster, ea ist dafür ein Pflaster. —
Evfletn, ill; Simrvck. $SM.
20 Em Wirt niemand ohn lastar geboren ; der beste
ist, der die wenigsten an jhm hat. — Uenufk.
Sie, 51; Putn, H^tOt,
Frühe Laster, spite Reue. — Co<»i, »TS.
It.r P«coato T«cchio, peniteiu» aaova. (Oaal, 972.)
^3 Grobe Laster soll man uit mit einem fachs-
schwantz straffen. — Ucm^^h, ii73. w. /viri. a. W7,
33 Kein Laster ist ohne StraE — Ukmamm, £/. m. U:
Reinthrrg iZ, 4S u. 46.
£jifL: Wfaer» riee it reaifBaae« fioUowa. (M^» H^ lS^j>
fTB
cappüce. (L
tl\; Kritsin"
NaI Tic«
Lüt.: KoUiu homo poetuuD •caleris raita «ffktgil tmauaib.
r^WyMrf. *H.) — Baoo aatoeedanrtaai aeaiaataia da-
aanül pada posaa «laado. (B»rma.) (M^hm n, U9J
)4 Kein Laster ist bo gross, daa Demuth nicht
bedeckt, und keiner Tugend Lob, das Hof-
fiut nicht befleckt — St^M4, ÜB,
35 Laster bleiben in der Weh, so bng' noch Un-
kniot wichet im Feld. <- Caal, lan.
JTrc: U y taim d«a «ic«t au mottda, ta&t nu*ü j vtxm
da« hounaea. (KrüMftr, 711 *>j
lat^ t lafrlix lolium «t M«nte« domlaaatiix afaaaak C^mmK
ra^.; Mindaikaa tCfatt gls. (Gitml, imuj
26 Laster, die in der Jugend hervorspTOsaeB»
man abhauen, dass sie nicht zur
Schande heranwachsen.
27 Laster, die man nicht tadelt, sAei
Steigt.r, 76; Simrofk^ 6205; Kört*, «701.
Frs.: L'a rice aon paai e^aeerolt a l'taflai. (t
9tr, TIS; Jr<»«4«M« 4*;
i\t|M.; Sobte iJLkodxi, kto slego ewobodai» (Mitttm, ^
S8 Laster fiichea ist nicht genug , man man aci
die Gelegenheit und den Ort meiden. — La.
manM , 371 , 28.
39 Laster führen gern der Togend Namcsi.
Sckwid.: Lae«*r <1 oflta djjgde Dejnan. ('<;rMM, €B&J
30 Laster haben einan schändlichen Aosgang.
Frs,: he mel porte «« rep«ntir eji qoene. f ItriMa^.lfcJ
/r,.- Chi terra al Tialo attaoda U aupplicio. (Pitmi^k,
415, 1.;
31 Laster haben einen süssen Anfang, aber es
bitteres Ende.
FrM.; l/hjcnama ehet en rice tbettgmaat» tamtm bb «ate
drcasa leatemant. (Ltroux^ J. l€S.)
It.: Non Ti A eoea pla facüa d» Isapaimrai, eh* il tiiSk
(fcuacgtia, 41S, ^.)
32 Laster ist allen Menschen angeboren mnd Bik
denselben an wie Bech. — L^moMn. Jf.n.a
ZXö«. : Ti] adjA babffvae losen ikolemcaMr. (Bolm l.mj
33 Laster machen das Regiment voll Tcrdcflat
34 Laster xnags man mit dem «trennen Eysea 4v
Gerechtigkeit seubem, — L«km,^mm,n»,n
35 Laster schmücken sidi gern mit einem Tiigaii*
kleid, aber das soJkmnsige Futter giMkiKc.
Lai.T Mala aalaa amlte furaidt ««UaiaeBU.
^cAw«d..- Od|a|i — fist «fliB vnder dn^ ^aM. -
Odygdaa kMpar Uigaa aalaelE. ('<;rwa*, «OS^
36 Laster sehwet (säet) man, so mans nxt tMldL
— Framtk, J. «*'; Lekmaam , II, 371, »T«
LaL: OoaaitaU ritia «ffriaa« , ai ceprabeodiamaw (fimd^
37 Laster sind im Angesicht. — L4>kmfum,tt,tn,tL
38 Laster tmd Geld herrschen gern *«— mtti— j^
der Welt
Knft.: Tlea ntlalk irhsva c«ld rvi^xteth. f'dbia i7, tS^*
39 Laster und Bancb steigen gern hoch.
L^L: Bami Jaeaalam aoalam »oa laUmat mmm. ^
Hpfi, I, isji;
SKkmtd. : Laater aUiga hägt. CGrMaa . 4Sa.>
40 Laster und Unkraat mnas man an der Wtoiri
fassen.
lU; Vbdo 80a p«ail<> eres«« atr* fwlfn«^.
41 Laster wird darch StraSe gereinigt —
n, »n, 2^.
42 Mau muss die Laster schlafen wie die
ihre Feinde durch Fliehen. — rifrina. ni
43 Man moss of!^. em Laster ein tQgend sc» kr
Ben. — L^mwm, i(9, St.
„Scham iat eis TngaBd, Tnaaskt f«» ^ aiMte.
WeoB abar etea Bas Sehaa« kat, m» jm« h^ «^
alao iaW alt cia Woalaarar, hA naiT^ip«^ ^ ]V
44 Manc^ lastsr ist wie ein nadi oberes sal^>
langsam, eh mana bveetas knn« f fj- --
I4t » 39.
45 Xewe Laster rund sckand btingen aihseg vt
sich newe Kranckhett. — ^nn, a, «n.
46 Oflenbarea Lsster soll m«n uchi
gehen lassen. — Gmf,, «ss. »ta.
^ ^'*~/.™'*?*'^ ** ©artthta ««• A;«
wasaa Ode« Aakla««^ das 8te«teMt««ita. 4S. g-*-» ci
tt. CI.J *^ **^
47 Was ein Laster kostet, kum awei Kinder «r
nähren.
48 Wenn alle Laster ah wejtden, ao bleibt [wei\
der Geis jong. ^
ag aaadasia, asaw oang»««! ««» rr^,,, -.— At.
jeane. (-C«4Mr. lei; — *» . »awi^ «* aawt
49 Wenn ma» gcnsg« (kiiuae) LmaUr nSt fUtlk^
so wachsen die groasois. L^kmmm VD.^
S9rt9, trat ; 5lfnva«t • dtt ; AHi^ g — —
Lästerer — Lästerlich
50 Wenn sich das Laster erbricht, setzt sich die
Tugeml zu Tiach. — EwUm.ui.
Fr$, : CoQtre 1« rloe «it TOrtu mAdccia*. (Kritiit'
jftr, 712^.;
51 Wer duroä Laster sich geacliändet, schwer sich je
zum Guten wendet.
„In einer toiibeii Iftaffon lUrck, mehrt dAi iMtw
noch ao »rgk.**
Lat.: AnltnuB imbutuB tnalia ariibat , band faeile libldi*
ivlbua caiTt. (Phiiippi. l, iti J ^ Tdiui camtiiJo niUaio
dl, quam re«d«ildo, (l^/Ci cvmui.. lOGj
52 Wer Ein I^ster liebt, der liebt die Ltster alle.
53 Wer ein Laster lobt, der sündigt doppelt.
Uia BusBoo : W«r ein LMter lobt, Uüelt die Tagaad.
(AUmann Vi, 4S4.)
Dan.: Bote last er dobbelt aynd. (Prot, da».» Ht-)
Schtire4.: Roaad laat &r dabbal Sjad. (WftuHt, «&;
Grubt. 69».;
54 Wer ein Laster nicht bek&tnpft, der vrird des-
Btn Knecht.
Dän^; M&o akiv) atrjde bAkde offeniW» og defenalva raod
lAtter. (Pr«^. d<iii., 534.;
55 Wer ein Laster nicht tndelt, säet es.
Nftoh einera aJton ße*etie der Sparter wnr defi wel-
cher einen in aeiner Oegeswart betfeamneo Fehler nicht
tAdelto, lo «trAfbiir, wie der Fehlendo aeibat.
Ddn.: äaa ferdig at atrafle lailer, ea« ferdlg at fr«wme
dyder. (Fror. dciK., 164.J
Fn, : Qni ipargne le vioe , fall tort 4 1* vertu. (Böhm
II, 4t>.;
56 Wer einmal geübt Laster und Schand', kommt
selten mehr zu Ehrenstand.
57 Wer in ein I^aster eingepicht ^, dem hclflen an-
dere Tugend nicht. — Suior. ISA.
•) In dou Loci comvt. heiaat ea: TfWer in «Im Laeter
tat ein Wicht a. t. w."
Lat,: Omae bo&tus quod babea, oonta&iiiat oiiic« Ubea.
(Sutvr, ISiO; Loci comm,, 10«.;
58 Wer mit dem Laster einmal trinkt, der ist ge-
worben,
Ukt,- Semel malai eemptr praeeomitiir maliu. CSfy-
Md. M7.;
59 Wer mit einem Laster nicht bald (früh) bricht,
der beherrscht (den verl&sst) es später nicht.
„Pca laateren wehr bej dar *eit, denn hart leat ab
boae gewohnbeiw
Lnt,! Proreui et abatjae tnoTa« vliitun remotieTe laboim.
(Loci Gotnm.t 1^0
€0 Wer von einem Laster scheidet, hat eine g:ate
Tagereise gethao.
It,.- Chi laacie Indiatro il rizio, ha falto nna buon* glor-
nata. (PasiagUa, i\h, '^,)
0t Will das Laster haben Roh, deckt es sich mit
Tugend KU.
62 Wo die Laster vor Regier- Yörteil gebraucht
werden, thun ^o diejenigen sehr übel, die
nichts üehela thun, — OptJ.SöS.
63 Wo die Laster zu - und die Strafen abnehmeOii
da ist es nra das Regiment geschehen* —
r>|>rl , iTT.
64 Wo kein Laster, da ist keine Tagend. — Leh-
mann. >i». IS, fwHnrt. 411; Simrock. StOO.
l^l.i UM vitia non ennt, tbl nee TirtoU looai ett, (Lffi-
mmin. 99, tfi; Bindtr II, 3»9.;
65 Zu einem Laster braucht man keinen Lehr*
meister.
8clm94.: LmI« 14h»« nb«D Book. ((?mbi>. 450; Wtn-
ttU, 4a.j
• 66 Er i9t aller Laster voll.
/y-t. .- 0*eat an cloaqae d*impQr«t4. (Krittinger^ 145.;
•67 Er ist mit Lastern bohaflet wie ein Schlitten-
gaul mit Schellen.
• 68 Es sind die alten Laster nach neuester Mode. —
ira<4{*m, IUI-
• 69 Zu einem Laster kommt man leicht .
Frt.: Aa vto* oo TtMl fkeUensal, maie 4 venu fort ien<
teacBt. (KrilUmgwt 1X1°^
£.äst«r«r*
1 Ein Lesterer legt einem andern ein Fuss Angel
vnd tritt seÜMt drin vnd Tarwundet sich. —
^ Lästerer legen alloa übel aui.
I«4«t«rUoh.
* Er thaet li«ierli — SnUrmna^t, n.
Läatermaol.
J Ein liLftermanl.f das vmb sich beisst, ihm selber
schttJet aüeiTtieigU — //«nwrA. y«!. l. /Vln. tt, 312.
2 Ein Lestermaul theüt blintzende streich auss,
zwerch vnd vberzwerch, weder in forma,
figura oder modo. — Lt^ktnanm . r^i , %j,
3 Wer einera Lästermaul das Ohr leiht, lästert mit.
Frt.t L'eacoulaat faJt le in6dlaant. (L*roHXt Jl, HA,)
•4 Er (sie) ist ein recht Lästermanh
•5 Man wird ihm sein Lästermaul stopfen.
UoU.,' Den laater aar« moet meu den mond aioppen. (Barte*
tonirit» //. 11.;
ZJUtem.
1 Lestern vnd versprechen ist keine Kunst. —
ftlrt, 11, 4S7.
2 Lt-stern vnd Wort verkehren scheud manchen
Mann an Leib vnd Ehren. — httri, 11, 4ü.
3 Men aal nummande to bolde lästeren of Lovea.
— runn,, 117».
Man eoU niemand za achnoll ISetem oder loben.
Lat.: Cito aeonaaria aat laudaria nemioem. — Neminegii
ue« aedaiaveria nee laudaferl* oiio. (PuM, 8^J — Kon
olto Uudabia quBmqQAm neo orlmine laedo«.
4 Büt lestern jedem gib ein Stoss , er wird des«
Schandflecks nicht bald loss. — /Vif >.///. lO.
5 Wenn das LiUtem gilt» so ist die Welt voll
Schalk.
6 Wer sich seibat lestert, den lobt niemand. —
/Vfr». il, 76*.
7 Zum Lüstern haben viele Maut, die Kum Loben
sind ra faul. — EitrUnn. 411: Itram, f. 2171.
L«t.: Ad naledieendum onntjuani et rorbu d«annt , nd bS<-
nedioeadnm vero ellnguia et mutua ^<^t ' FJ-Uipg
I, »,; 8*^botd . 9 J
LiAateraplosai.
Wo man den leRterspiegel hinschiittet, bleib!
allzeit et^vas bekleben. — /vrri, /i. »42.
Liaatarstein«
*Dcu Laäterstc'in tragen. (S. Hund l&OO □. 169»^ Kaks«
742 ,j,, i 1/1 <^toln.)
Dn- '- Laaleraieintragen wftr eine Strafe fOr
bOai.1 Hieb Ütf). fVanci in lelner SuppUcation
, lil, o*) gedenkt. In aeiner CArrmika der
ar: „Ich
lOraume weyber
Inne e^en, dann in TeUtecben U.nd«n ..." Klne neuere
Qoellennaohrlcht iat die TOn J. Hahn ana dem Ckroni'
com Etttmbopi aoa der «wetten H&lfte dea 14. Jahrbun-
derta. (VgL Uon«, ÄHtmger. i$$7, Hl ; J. Franckin M.
. MoUkiM Sprackmart, Lelpsig ims, & 104.)
I^aataxtafel.
Die Lftstertafel auf seinem Ars und die Kuhhaut
auf der Stirn kann der Mensch nicht lesen ;
und wenn er in den Spiegel sieht, so ist die
Scbrilt verkehrt. — Eiselnn, 4lL
LAatenuis.
1 Wenn Lästerungen alle wahr seynd, so ist die
Welt voller Schalk. — 5i«tor. joi.
Lot,: >ßi oalnmaiAri safficit , qula qojieao Iftttö«««! erit.
(Sutnr, 201.;
2 Wer keine Lft-sterungen vertragen kann, der
kann auch nicht leben.
LMterwort.
Wer keine Lästerwori vertragen kann, der kann
auch nicht leben. — EinfälU, u,
I«&atarsniigre.
1 Die [.fästerzunge ist ein Schwert, das mit Einem
Streiche drei T^ugleich tödtet, sich selbst, den
Beleidigten und den Zuhörer. — UiHckUsr, Xllt. 54.
2 Beiss die Lästerzunge aus, Käufer meiden sonst
dein Baus. (Lübeck.)
LaataaoL
Laatcsel tragen andere Decken als Lastesel.
LAatthler.
Wer mit hungrigem Lastthier und leerer Tasche
zum Tempel naht, dem lohnt Gott den Weg.
Liajfttracexu
•Er muss lasitragen wie ein Müllercseh — Airff-
Laatträ««r. „ » ., . .
Ein Lastträger mnas gute Schultern haben.
(o.U. wiT.'v^i.v, lil. o*) gedenkt. In aeiner Chrt.
Tirdttn (Kambarg UDXXX, Bl. K. III) aa^t
ginnb , dae kaum ein landt aey, da rDgi>horaum
4
Lateiufaul — Laterne
1604
L&t.
1 Et es te Ittte*, sach de Kr&gge tmm Fuarache ',
doa har se 'ne packeii fßtästr ta 6er Graftchafi
Mark.) — FrornfHaim, ///. S3ft, 88.
*) Lftt — aplt. <> Krifae «am Fro«eh».
2 It is noch NünimB to late kamen. — Guidtchmiü, lu.
Um vor «tt frUhvrn Heirathcn zu w&rDou.
3 Je Iftter up de Avend, je mojer de Lüde. —
BMtren, 704; /Vom/nu««. 17* *M, 72&; Üautkuitinder , t.
4 LÄte 18 lieter as gar niclit. — 5cAümfc(itA, //. 36i.
HoiL: Betur laal ilftu iiooU. (Hiirrtbomi« , 11, W*,)
5 ^N Bietje' (oder: wat) to lat, is vöol to lät.
{0»tfnt'M,) — f'trmrnicht I, IS, S; fluffren. 18*4; £i>*«
ii;ü/rf, 1157; llauitiulendfr , JJ; fQr I.iiJjM'; Firmi'inch^
1 , 261» ■ rür Kh'te : Firrnfitich , l, 881, 4 ; für OM^ÖHne:
FirmfMtf'» . ;// , »4 , 10,
<j Ela biaolien.
6 T 18 to Ittt, ßcgt de Wulf, do is fae mirn Start
in't Ts fast fraren. (Jnct,J — tlvgfar. lUX. From-
mnnn. 111.99. 42.
•7 He is to lat kamen as Jan Wewer ap de Landdag.
Dittiflr Jftn Wewer kommt In deo ottfri«Bi»choD Spricli-
wOrttm wleilerbolt Tor, doosocb fijid«t mau keine g-e-
■ehichtliohe Kotfc Ober lim.
Lät&re.
Lätare wird die Schnepfe zur Waare,
Um die»» Zeit pilugt »Icli Wald uoü Feld untor dem
Oefle4«r doa FrOUlius^E eu beleben. KiwaientUoh ist die
Babnepr« in grower MetiHe ds.
Latein.
1 De dat Latin nig verateit, de late et ungebrüdet
(ungehudelt, ungencckt). — /li cA*y, 25; ÄcftütcA
/, 15$, hochdmUKh h«\ lH4tor.. It, 89; Simrock , 6i<H ;
Körif, S704; Itraun. l. ai72.
2 Es redi^'t tnaucher viel Latein und es ist doch
nicht Gottes Wort.
Böhm.: Neaf Tieoks Utinft «Ioto boit. Cdf/oJkotsXri/, 209.;
3 Etwas Latein (und Kamiüenthee) iat gut im
Haus, sagte der Dauer, und lies« über seinen
Schweinestall schreiben: Pax intrantibu3 et
mors exeuntthus.
BoH.i Ik wil LMiJa in niijn huia hebhnn, K#t de boer, eu
itlj liet voor eiJQ varkouikot »ohildoren: PiJC intr&iiti-
boe et mor« exeuntibuB* (Ilariehrjiti/t , II, 11 J
4 Latein iat die Küchen spräche der Gelehrten.
iMn..- LatinCD er de Iierde» modere-mML (Pro^, äan, , 377.;
5 Mit Latein und Geld kommt man durch die
ganze Welt.
Frl.: Atcc le floriü, lAUguB et Utüi, pertont raalrer«
l'on trouTe le cliemin. (Ltroux, It, \ll.)
fi Ohne Latein soll mein Haus nicht sein, sagte der
Bauer, und schrieb über seine Thür: Yeni,
vidi, vici!
7 Scbistrum quaatrum ist auch Latein, sagt der
Klosterkoch. (DanziQ.J
8 Wer kann Latein, hat ein gut Pferd und ein
Seckel mit Geld, der reist und kommt wohl
durch die ganze Welt. — /»»«lor.. Vit. ir.
9 Wer Latein kann , kommt durch die gauze Welt.
— Simrock. 6307.
10 Wer redet gut Latein, der trinke guten Wein
(Edelwein). — EittUnn. eW; .-Jimrocit. 11487.
Lal.i nie blbftl vi&am, qai eoit dictont Utitiutn. (Eiae-
Mn,&.1S.;
11 Wut (willst) du nich leiern (lernen) Latin, La-
tan, dann sas (sollst) du leiern Spannut,
Spannam fBxelefflA.)
•12 Da hürt mein Latein auf,
* 13 Das ist kein gut Latein.
Dieao Sprache gefhllt mir nicht.
*14 Das Latein ist ihm ausgegangen. — AieAl, GtAtii*
tchaft. /. n».
•15 Oms Latein iat mir verleidet, ich will Griechisch
lernen* — EiteiHn , Sis.
• 16 Diss Latein geteilt jm nicht. — ThtüUum iHnba-
Iftrritn , 4JI8 *.
Er etockt In leiuer Rede; er weist lioli keinen B«iht
tiicbt XU lialfea.
•17 Einn latein lesen, <8. Heohti a.) — Francks U, »a'.
*1S Er ist so YoU Latein wie eine Kuh toU Mh-
katenuüsse.
Dan,: S«,» fnld af ifttin lom en ko« af «BttAkaMf. (|y«i
rffl«.. lä» u. 377.;
*19 Er kann nur wenig Latein , doch weiss er, dm
vinum heißst Wein. — E\t^^n, ui.
•20 Er pflegt nicht viel Latein zu Terscbütten. —
SchufiMtu , Tract.
•21 Er spricht Latein wie eine Kah firanxodich.
Eoti. : Hij ipreekt L«tijn ftti e«o zwijo. (Harrtb^mit^ II, VU
• 22 Er will Latein reden in Gegenwart der Oeldh
ten. (S. Fraaciicanor I.) — liinnchrrr UV Ä-
Ffe^i Parier Utin der&Bt les dorc«. (Ler^^tx, lt. fi^
Span.i Kn c»i4 del moro nofs luibl«« ^giumbte. (Mm
I. aai.;
•23 He hett mit dat Latin den Magen
fUuUt.J — Schütte. Ol, 15.
Er eoU studireti, iat aber UtolAfaut.
• 24 Hier geht mein Latein aus.
Fra.: .T*y petdi mon Utltt. (Ltrout , It, 99.)
•25 Merk das Latein! — Herberger. t, »2S.
•26 Mit seinem Latein kann man Katzen und M
vergeben. — s*hu)>tniM, rrufi.
*'2" Sage dein Latein aufl — f^»<her , Ivotirr.
u. 193. 3.
Lm« hOronl
•28 Sein Latein ist dabei verloren.
•29 Sein Latein ist hier zu Ende.
In HiodoetAQ lagt mAo: Mein Tarkla«b IB
Holt. : Hat einde r&n dien kout i% kei olade ras tUi
(Harrehomie, I, 445 «.J
Latehifikul.
•Er ist lateinfaul. — Eutlein, sm.
Mug nicht! lernen.
Xifttetnlftoli.
•Das kommt mir lateinisch vor. — Cm^Uw, Anr
rurti Ufi»t, 17, Sil.
Latelnsohmataer.
• Es ist ein Latinschmatrer. — Stunrntiatkr, Mt
Eine Uezeichnuag für kntholuche G«tMjlilM^ H^
nebcru äudcu «ich lu ». O- nt>cb folgend« itDBiiilWiiliü
BrriYierblBchmer, Brevierliim^r, Brerlereakmalaw, Bir
Tienurra, Uostiebigger, Hudler , Hkgnmm»t UtUhimk-
§tablttrar , Waxachmelzer.
Laterne.
1 Eine Laterne beleuchtet (andern) den Weg, »ber
sich fctilbst nicht. — Eiaele\n. 4ll.
2 Eine Laterne ohne Licht leuchtet nicht
Lai.: Qui lacema egeol, infuadAui oIcujbi.. (WI»Sm
tl, 2778; ÄUdorj, 16S.;
3 Eine Laterne vorn ist besser als zwei hinten.
4 Grosse Laternen, kleine Lichter.
5 Ist die Latern' auch noch so rein, was notztcf.
ist kein Licht darein 1
6 Ja, wenn wi nich wier'n, säd' de Latem* to'o
Maand (Mond), dor ging se ut.
7 Mancher ist wie eine Laterne, leuchtet andeni.
nur sich selber nicht.
8 Ob i eini so wetti, so ne alti Latem* will
lieber schöne Jungi, sie lachet gar gem. (3.'»
— ScJiirfi«, //. ?*b. 84.
9 Wer eine hdkeme Laterne hat, dem hüftV
nicht, wenn er schon ein Licht binematadct
10 Wer über die Laterne fallt, mus» das lieift
nicht schelten,
•11 Die Laterne tun Mittag anzünden.
Frt.: Purter lanterae k tnidV. (Ltrvu^ , IT, Jjdj
Lat.: Lucero4un ferr« meridl« (ad Übet«}* ( r«N<itin , IM
Bovin. J, ISÜO
•12 Einen : I' • - T teme l>eleiiehtca
Ihn i in aeiavu gfiS^P
Brrtäiumkcii : Lv^fitii 1T3j , b. VST) tagt: '^Sriffft^
Leute wie Dia^once mit einer papierntn "rtlin* W
leuchten und M«nAchen macbeo, «r«n.a «r ktl«t anftr"
katis.**
• 13 Er braucht beim hellen Mitlag eine LatiRVc
•14 Er ist eine Laterne ohne Licht.
SoiL : Het !■ «tne grooi* Umaam aoii4«r llnlM, tWmf*
*15 Er ist wie eine Laterne, er leochtet aiukft
und sich selber uichu — Ih^ti«. J. «n.
Laternenpfahl — Latte
*1G £r süc^t mit der Laterne einen Pfennig, den
er bei Tage verloren.
*17 Etwas mit Laternen snchen. — EUeUnn, in, ßruMi»,
/, 2173,
B&lL: AI soakt raen mH een UnU*nitJe< (Hixrrtinfm^fm
II, 8.)
•18 Man wird e« noch mit der Laterne suchen. —
firtiwfccfii IV, w.
Wul »ufl Ztpfianja 1, 19 ontlttbnt»
HtüU.J Mon sftl dat cog m«t Iftotiuiraeti loekea. (Harn'
bomrt, II. äO
*19 Mit der Laterne die Sonne suchen.
lAtemenpfahl .
*l I>aa ißt kein LtttemoupfaliiK
ffoll.: Het U oiet een IftntaBrapwü. (Uarr9bomdt,II,BJ
*2 Mit dem Latemenpfahl winken. — lfiir*#. aTOj*.
ßraim, /, 2171.
£ino lehr voratAndlichc Art» darch die Blume ca re-
den, lltwai tkut eiuo handgreifliche, plumpe Weit« sa
TiriMihun gebCra.
LAttha«.
*Er bat under em Lattb&g duri ge&ässe. -
U'rTTwi$ttr . 103,
Hat die eheliche Troa« Y«Tl«tat uad Ut in &icbb»r
liches Gebiet gonthen.
LJitaa.
Der Latus und der Transport sind ja TerfiucUte
Kerle; sie fressen jW so viel wie die aiulern
alle zusammen f sagte der Oberst, als or die
Yerpäegungslisten seiner Mannschaft einsah.
Latwerir.
•Lass mich in dieser Latwerg vnbeschnlirt. —
FiJtchart, Geich,, in ä'/ojIht , f7W, 467.
Ich will mit dieiar Sache niehtt za thos h*b«a.
1 Latsch 1 machen fohd nid Vogel, aber zuazieh.
(Luxera.J — Schweiz, lt. iÜ . 56. SuiefTUcuter, 14S.
') bchlfliftf, dlo mau aufziehen lcanQ,ltalicniicfalaocio,
daTOD Iktachen, litaohelD, itaJienizoh laooiara = eine
Schleife machen; im engem Sinn dai Ochr oluc« Stran-
ge!, eine Vogelnohtioge; den VOgeln Utaab«n = ihnen
mit Setdingen oachsteUen. (»cUdtr, II, IbB.)
•2 Das (Ding, die bache) geht latsch. (K^thcn.j
•3 Er ist z''sameriie8slichc i d' ,Lätflch. — Suirr*
Bat aloh gefuigfii, Ut mit b«jd«n FtUira in dm-
Schlinge, tod allen Selten bedrängt.
*4 Er macht en L&tsoh, wie der Hengst vor der
Schmiede. — SulcrmtiaieT , 76.
Hier Ul da« Wort L<oh in dvr Bodoutung gebraucht,
die «• in dor Jügonpracho hat, wo et die tchleifcn-
artlgen äprUnge der Haion bnxetuhnel» wenta »le liin-
ood berUafon uud eioli dann Immer wieder auf Aea
bJUBlteheo Standpankt gotion. LaUchen heieet aI»o.
Sprunge dleaer Art machen. (Vgl. StaUer, a. a. O.)
Latoiohe.
•Du bist a rechter Latsche. (Ülm^
8o Tiel wie TOlp«l , LkhBunoli ( e. d.)
Latsohen.
•Er latscht wie ein Storch im Salat.
LaUchkaapor.
•Er ist ein rechter Latrchkasper.
Kaepar war die komiecho Fitfar in den Fappenepie-
len nad Überhaupt in den Anlagen des dieutcohen Dr%-
maa. Lataohlg heiitt im Volkamundp la^rig , T)nordent>
liob, faul. Eiu Latfchkaeper ist d«).. 'b.der
durch liiine Trigbelt tmd Ü nordest I i komi-
»ehen Eludniok maolit. (8cM*t, >' iSGO,
IV. h-yj
I^atte (Xamo).
L 'Die alte Lattt«. (Jena.)
I „Et iit die alt« Latte" , „Wie dl« alle Latl«'*. So wird in
I Jen« ein Student genannt, der in Jahre 1997 iiunauieu-
■ lirt wnrd« und (im Juni 18G6) noob al» Sladent dort
■ lebte. Kr fahrt den Kamen „Bierlatie'*. KSbet« Mit-
m theilaogcu Über dioie in Jona ipricbwürtlicb« Penön«
W Ilchkell finden lich in Nr, SO, 35 u. Ü d« l>äK*im
I (Leipci« 19f/>). In Nr. 3^, 8. S76 ftndet eich ein itUd
\ der galten Latte'*. Kbendaeelbit wird aacb mItgrtbelU,
^^^r <!■*■ "Ib noch Jeden Tag auf der alten Bnrachenkneipe«
^^^B dem BmrgkeUer, in altg«wohnter W«iie epelee , aach
■NF IMA nu- F«i*r dea ronfaigjaiirigea Jabelfeatei der
^ deulMben BorMtieaJobftft JenaUidt* MutnHiwf* ymd
Jlttmtekromik. Kirnt FtHgabt darfftbraehi mm» 4«r aUtm
La(ift lM»«ivsff*^a habe.
Lau«.
*1 An der Latt sein. — A^hrn«, »s,
£in« Strafte nbbaiaen,
•2 Auf den Latten gehen. — KeSr*^,»L
All et diurcb Lie&rUehkatt dorobffebnobt Im^vo.
*3 Durch die Latten brennen (gehen).
!«<.: Ancoraa tollere. (Vatr^^) (SAmNp i/» lf|;
Uut, 1«, Witffand, Ml.)
•4 Er ist wie eine Latte.
Ton einem «ehr langes, dttrtta, hag«ni ICaasc
ffM.! Het ia gelijk en lat. (ttmrrtkitfHi* , IT, 1|J
Etwas an der Latt haben. — frfcmn, t%»,
X« im Gange haben.
Mit der Latte laufen. — Simmck^ (St9.
Sieb auf eine poeaierllcbe. nilrrlfeh« Art t>etrft«^eD,
lKae# iKadeaunrt ha» ihr«a Ünpmng vom "" -' \c,t
HahAMlilaiw, «iaeoi Sylala, bed dem m*i' n.
denen Angm «ad «ianm Slooke | Laita) i .nti
an» einiger XatfbraitBf dm» lUba oder den < t t 14 g_
den und lu ef<>emulilifa> muthum tum , WM »b«t g- ^%
aai aiatea «innal faUäct» vül AalMi «ua l«»«h«m j^^yl.
1 Ein Latz, aus einer Munchskapp geschnitten,
ist alzeit geiUert. — timier, ut, 'n, UhmMn,
H. 149. bO,
*2 Sein Latz langt bis gen Köln unter das Kloster
8u den schwaraen Sohwestem. — ütattvrfpifftgt^
«s.ss.
I«atL.
Wer lau ist, den spoiet Gott aus. — Offmh. joh.,
3, I» u. IC
I«aub.
1 Bleibt das Laub im October lange auf den Bäu-
men, so folgt ein harter Winter und kom-
mendes Jahr gibt es riel Ungeziefer. — Ora-
kvi, 820,
2 Bleibt das Laub nahe beim Stamm liegen, so
folgt ein fruchtbar Jahr. — Orakel, H9i q. fl»4-8SS.
3 Das Laub verfault nicht heute, wenn's heute
ins Wasser fallt.
Man rouae die Zeit abwarten.
4 Ein Wagen voll Laub gibt eine Metze toU Dün*
ger. fXiederlauiUt.)
Das Laub ateht bei den L*n dienten niobt gnt tag»-
Mbrieben ala Dangnogimittol. (S. 9.)
5 Erlenes Laub und rothe Loden wachsen selten
auf ffutem Boden. — PHrr, «i.
6 Fällt aas Laub auf Leodegar (2. Oct.), so ist
das nächste ein fruchtbar Jahr. (Bhtwi>},iU,}
7 Fitllt das Laub zeitig im Garten, so ist ein
schöner Herbst und Winter xu erwarten. —
OrtiM^SSO.
6 Je eher das Laub f&Ui, desto fruchtbarer ist
im n&chsten Jahre das Feld. — Bocbcl , ms.
9 Je mehr Laub, de«to weniger Früchte,
10 Laub macht den Acker taub. (8. Nadel und Stroh.)
— »MeM. 1J9.
Diea gilt In Be«ug aal Lnukdfingnng, welche der
KnnctdUnger allmUiUob verdrEngt bat. «umal die
Waldatreoentnabme da« Grab aller Waldcnlltir iiU
Aber dem Walde lat ei geannd, wenn anoli die Bus-
sen engen: Laub Ut im Walde niohtl Werthei. (AU'
11 Lof maket den Acker dof (taub), Stroh maket
den Acker froh. (V,nd>rrAugen,) — Schatnbach. I, t99.
StrobdUngnng macht den Boden ergiebig, wftbrend
LaobdOngQng ihm keine Fmcbtbatkeit verleiht.
12 Neues Laub treibt das alte fort.
Diae Lebende btaeitigt da« Abgeatnrbene.
13 Sitst das Laub im October uocb feiit »n den
Bäumen, so kommt der Winter kalt, wenn
auch mit Säumen. — Iheltef, lOl: Hein$l}erg VtU, 178.
la Oberöiterreich «agt man: Fallt daa Lanb früh,
aber langaam ab, ao wird tiü trtttier aber „l&ngaohwoa*
fkU" W^intei und umgekehrt, (pauiu^nrtfn , f, ii.)
14 Wenn das buchen Laub kommt zu Schein, dann
sät der Bauor den Lein. (.v«»oii,; — Kehreia,
17/1. »Sil.
15 Wenn diw Laub iui üctctber nicht fallen will,
so folgt im folgenden Jahre Raupenfrass und
wenig Obst. — Orakel, 8)4— SS».
16 Wenn da» Laub im October noch sitet feet em
Baum, fehlt ein strenger Winter kaum, —
\1 \\ Laub im ' ' "' vember
m voll d d^ ^io
1807
Laub au — Lauch
16 Wenn das Laub im Octolier zeitig von den
Bäumco fallt ^ ao erwartet man eine frühe
Frühliugssaat; fÄllt eo ap&t, eine späte. —
Omk«i . AK.
19 Wenn dae Laub nicht vor Martini fallt, gibt's
einen Winter mit ^oaser Kalt'.
20 Wenn daa Laub spüt im November ablüllt, bq
folgt starke Kälte und späte Frühlingesaat. —
Orakd * 869,
21 Wenn junges Laub kommt, fällt das alte ab.
22 Wenn's ins junge Laub donnert, gibt's wohl-
feile Zöit, — Oair, Uiimkntfn4t^.
23 Wenn's Laub im Herbst nit abe will, so wilFs
im Fiüelig nit ufe. (Suloihum.j — Schild. 107, 72.
24 Wer das Laub fürchtet, bleibe aus dem Walde.
(S- DUtt 26 11, 27.)
Die F»Dio»oD: Wm w1t4 d«r im Wfrldo thon, der
Jedes Biucb farcblot. (RBitUbarg III, Vi.)
25 Wer sich unter das Laub etellt, wird zweimal
nass.
26 Wuchs Lault uml Gras wie Neid und Hass, so
hätten die Rinder heu'r ein'u guten Winter,
27 Wüchfls laub vnd grass als neyd, gewalt vnd
hass, so essen die küe ofift desster basa. —
Werdea, A, HmMherQer . WS; FrUvhliiet ^ , 2314.
•28 Bei dam is Lob und Groas verturben. (ScMot.j
— Frommann. lU, Ui, 4.
•29 Dat Lanw (auch: Law) sali 'n wuol mit nieraen.
(Pnili'r!)nm.j — Fxrmcnich, l^ 3S2. 8.
Kr wird wahncheinlich dem beTbatliehon WitterungB-
wech^el crUegea.
•30 Mit dpm Lauwe weag goan. (WestfJ
Im Herbite tterbeo.
•31 Wenn*s Laub abfällt, wird er'a wol ausmachen.
lAuban,
*Sie lieasen den Lauben sinken^ gut Bier zum
Bonzel wollten sie trinken, (ffchleg.)
Von dtsnott, die das B«i»«t« dotn weniger Otiten vor-
idehen. Aus nlnotn alten Volksliode, wolohea xu der
Ziiit rorf»i*t wurdo, ula dor Sohn Qoorg Podicbrikd'H
dia LauilU 14(15 verheert«, bei L»ub4n TorUbotgiug
and den BimzUuom nlohta mla Bier iibverLau>;ti}. Bei
dlaftur Gelegenheit iat au bemerkea , dais man frühiu
den Nam«u der Bt&dto ein gewisaeB Geicblecbt gab;
man sagte: zu der Liognitz, zum Boiuel, der Liailbvü
n. B. w. (Urtilauer ErtähUr.)
Laube.
*In die Laube gehen.
Eine uigenebme und geachQUte Stellung sucbeo.
„Hannover wird sieh (mit Benag »uf den Üntritt «nra
franKOitUcb-preaaaiBchcn Ukudelavcrtragt«) gewniiig sie-
ren, aber aoblieaiUch doch in die lAQbe geben." (Brtt-
iMH^ Ztifung ^ 1H64( Nr. 235, 8, iSfiS.j
Laubfrosch.
1 Wann der Laubfrosch auff den bäumen ßohreyet,
SU kompt ein regou. — UcniKh . I26i , 37,
2 Wenn der Laubfrosch schreit, ist der Regen
nicht weit. (Wevd. L*i%mU.J — Für Sotuthum : Schild,
119 » 1».
3 Wenn die Laubfrösche knarren , so magst du
wol auff einen B*gen harren. '— Petri. tl.Mi;
Umisch. viel, 39. murrt, 275. Oec. nir,, J5. ÜtMfhet, »4,
ReinisUerii VII. 53.
Der L»a>irro«oh ist oIb Wotterpropbet bekAont; ei iat
Aber (rugUch, üb er surerlaBsIger iat, ala aeine /vreifCtsHi-
geu Collcgeo.
LaubgrusB.
•D* Laubagüsa kimt ganz gv^'is. cm>n,..-.H^,iruu.j
— /J'ilurrJi/i'/rkN , /, ftü.
Vom haubfjill im Oclober.
Laubrlaseue.
LaiibrieseneS Waasergfissene '.
') Die Zeit, In der dAi Litub fftUl. *) Begeiueit.
LaiLOh.
1 Lanch bleibt Lauch, wohin man pflanzt ihn
auch. — iteifiiberij iv. 40.
2 Lauch und Kauch für die Augen wenig taugen.
U'At..' Look OD rookt aJj**ii en bruijen, waken eu Tirakeu
xijn «ea cakou , die kwade oogeu moken. (Harrttnj'tnfir,
II, .16.)
•3 Er hat Lauch geschält. — Kdri», 3706*.
Von Thrflnelnden.
Laudate.
Lüudate, laudate , daa ja kein weiser
klugen Sohn Ute. — Petri, U, 4*4.
Landes.
1 Mit dem Laudes und dem Liedlein FUcebo
faht't mau die Narren. — JOo*x«rii»4*jel, la
Eiwinn, 411.
■2 Einem die Laudes lesen. — CrimmH^kc
QeliifM, li; Theatrum Diabotorvm , SS7'
Ibn derb »aaeobellBn.
Laue ( der ).
Der Laue dient weder zu sieden m
— fJeUtr , Xitck. , 97.
„Die erste Sobell der Faol Xarren
oder Icwo. Dlea iat eine böee FaolkeU, dievt
weder kalt Docb waurm bitt, eoedem lewe; da <
du ,nirgea(U au, weder sa sieden noch
(Kldtttr, J, 7J4.;
Lauer. , , , ,
Wer sawm Lawr nit hat gekost, der k(
war kein süssen Most. — UaWu. /ü.M^
Lauern.
1 De luren kann, kann Biggen maken.
kaicniitfr, /V.
2 Es ist kein Lauren vber desB ^eidhai
— petri, li, S68.
•3 Er lauert auf ihn wie Katz' auf die
J?9/J,: HiJ lo«rt op bem ala de k*t oy dm m
bviHC*, I, 387 bj
•4 Er lauert darauf wie die Katise auf ei
Seite,
Hoil.! Hij ioert ala eeite IcM op «en« all tpA. fi
t,ovit(, I. 3^7 h.J
*6 Er lauert (darauf», wie der Fuchs auf Geliteil
(0»tpreus«.J — FriKckbitrr . 44S : Fruchtner \ tfO'
>) öolbfloisch, Hubnerfleisclt.
E<^U,r Zij loereu op hunne prooi, als do lcr»ftij«n «
xiek aoüaap. (Harrtbom^t, I, 4-lS^J
•6 Er lauert wie ein Hachelinacher.
Klein, l, 180.
Gibt aehr aofmerkaam Acht auf e'twaa.
*7 Er lauert wie ein Maul wurfsf äuger.
•8 He lauert wie Bold im Landgrawen,
Klimmt nicht «um Ziel. Au» Diuiaig mit d«f B
kuiig: Vermuthlich war Bold boCnutJcea
LaudgTAben um.
•9 He luert as de Düvel up de Seel'.
Sch»tzf, m, u.
Vom boabaften Erlauem der aele^exüieit^
dorn EU vernichten, uuglacklich cu anBchea.
'10 He lürt as en Ping«foss. ('««Ut.j — Sthüur,!!
u. SlO, Biuren, 552; Frommann. VJ, JtSi,
teald. 199«. Hiitiniuih'nd&r . IL
Er lauert wie dor Fuobe stt Pfingsten anfi 1
aucb Ton Bolcheo, die kein gutes GeiaiaaeB
•II He lürt m) em as de Krai (Krabe]
kranke Parken, (HvUQ — Schüii
Wie die CrAhe auf* kranke Schw«la.
ea lodt iat, ko aerfioUcben. Die pot^
Bcbleaier «a«oo: Er lanort wio ein Klbiia?
cKi^ka. (Lompti , ü.j
•12 He lürt up Kleweräaken. — Eichm^n^
•13 He lürt wi de Hund op de dood^e
FmtMiCT-«, 8Si7.
*14 He lürt wie de Foss und're £0^ <Egge
rmth6itT».a816. ,^x
• 15 Hei Hucrde as eu Nickel im Hafersacke, fi
* lö Ik lur as Aalheit ünner de Trepp.
leb warte wie eine Br«at , «]er«u Ltebl
aucb »nablelbt.
*17 Lnuren wie ein Dole auff ein Nuag,
DtaMarum, 839".
*16 Luure du a faas. {Ammm^j — franfit,
Lanoro du dem Fuch«.
•19 Lürig aa *n Ilck (Iltis). — a^^iUmr
Lauerer.
1 Der Laurer baiirt und laurt, .
2 Eu Lürer an der Waud Wrl nlüo
(8. Uorober l, Lauaclier ,iuul
("((irre. 34«. 425.
io4«nH
& iat dl9i
JfiVt
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1
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(Prof
1809
Lauerveit — Laufen
Laufen
1810
3 Ea ist ein laur wie der ander. — Frandk, /f. 67^.
4 Tace, die Lauerer lauem.
*b Ein falscher Jaur, — i'auh. SchimpfftLUX^
I<Auervelt.
Luur-Viet iteit an de Wand on raott anhören
sinn eigene Schand. fMeurt.J — Firmsnich, t,
401, fli.
1 B«Mer ein verdorbener Lauf als ein verdorbe-
ner Kauf.
2 Beter 'n tjuadeü (Bchlimmen, Übeln) Lop a» 'n
Quaden Köp. — Ftwinmattn. It. $90, 09; Kern, is«8:
EifhitaU, rJ07. üMfehmtät , M7: HArte , «7
tn BedbnrK: ÜDM«r 'n» kudde h6t , nU 'n« kodd«
Kör. El itt b«M«r einm»! vortfobeu« Luufcu, •!• alD*n
■olilecht«» Kauf aa m»clieD.
BoU.: Hflt (■ beter, xijn g»ld i^ behoud«n , dan tlechtem
koop te dooo. ( MarrttK^tHi* , /, V»»,^
J Was im Lauf bleibt, ist des Möllers. — Cre^
im, 261.
Btclelil *ich Auf dfts R«cht, F»)irb»h(> oder bewei;-
llcbaa Sigamham «u «rwerbun. Foi- <!*& Soldaten be-
ttelil im Krkeg« da« Itfiota-, und dnaneti iirw«ttorun|i,
da« lMilndcruDt{*r«obt. Zu Ouuatuu dar JMutler ortbeilt
oun d«i Ri*cbt«bucb dei KAtsttri L>i<Uv|ii{ ^nn \M(, (Ar>
tikcil.MI) difl lietUiumunff: wohil' ii. d««
nuoh iu liftufe «urUckbl«lhl , iii m lo»
SunaiinteB fciarg* tfitiohlagcu vvi:- r t«r-
Ivibop «olla. .. WkJi tn dem lautT blrilit, <!»it lat das
oillllaere." iSchr^ii.^,' , H' , 49f..)
•i Weite Lärt*, bos«» Kliff. , ktHu^ihiü tn KurkeMten,}
5 Wider dfn Lauf der Well ist ein alter Jude
(•. d. 26) ohne Geld,
ß Wohin man den Liiuf richtet, dahin geht der
äcbuss. — Attmann H\ 4U.
*7 Er hat seinen Laut vollendet.
I«t ftmtorbon.
•8 Es ist im Lauf geblieben, — Etäeleuk, 4i\.
Vom Lauf der Miiblo entlohnt, womit gro«i«r Bdtray
aiugoUbt werden bauD. ^H. 'S.)
lüt.- tto jftcturm *«a AmiMione qtudibcl. (KttttHm, 411 J
*9 Freien Lauf haben ( lassen ji.
Fr».: Donner ohamp libro.
LaafazDt.
'£r nimmt das Laufamt an.
Er l&uft davon. (S. L*uX«nborit.)
I«aufen.
1 Also lauf, Rudi; lauf, die 8tadt ist onsa. fSckmtU.)
— Ktrehhi^frr , 131,
Di« BnUtchung dfeie* 3pHch«ror1* flMt tn <|1t>3e«!t mn
\i\\. In weichem Jabre Prau« [. *itii r ' ' : r
Stiblaeht von MariMnauo vtdle Uiubi >
Wd»*« i.ftue. NftCic .lici<?fn Vfiluipi.» L.i i
der Landiehaft Zurlicb. Zwar war d<<r H^iJ' 'l>r ^ '•')(
gewannt, abvr «he vt «mBQ tivacb|it*a g*tAn*l hatte,
waren dir- S.. »IL , -ff. ...M n. r |i.
t«ti, die
nbiireD v
wartlen •■' 1 1
2 Bai löpet, hu^t S^iiulU Hiiai*iM^iil Mark.) — Wot»le,
7S, IVO
3 Beim Laufen Eile (eile), beim Rathen (Kaufen)
Weile (weile).
D>im.! Til t0b Tvr» intrt,, n' - ' - -■ - • - fFrn».
• aio i rawl, o.^ ajyBrttini i .. , iiHJ
Bester da l&uft er, nie da ii«-^i (iiamgij it, —
.Sunnirk. M!5» ; Wr.mn, f. JftS.
£ififl..- Bedr^ •■' -' -••»•- de» Ubar haa, «ad d«r liffer
han. ^/ ,1
f^ri,: tl V«< \'B dlaa: il cOMrt-U, ^B« U §1» IflL
Besser gri.tun'o. 'icnn . r' ' , — /vtH^l/LS:
Besser hmder Rieh ^eluiw.. «, o.nu vnrecht fort
grlauffm, — /vm. ff, S7.
7 Ft...e.,r iniffn ah mit Hchlemmem saufen.
uil ■ oir&tei plu, • feo«t»<i«u/iBl »polku atti
Bchk'dii iüuf»^!» ab I ' i
uIn »t mit •MiuMn Kr
I Jduib. Mii lien
U&dm lu. Sie
Till.
9 iJat
— Fl
ti,^.
11 Dat het; Läup, Hup^ .langet Wann ick mian
eigen Beste nit wüssle^ Icip ick mi diut in
eilieUl I>age. fSahirlaadJ
12 Dat löpt wit, set Vosberg. (Utvn,} — Firnfkruifk.
I, 407, 410.
13 De drade loppt^ kann drade wedderkajnn. —
Etchvatd , 3:>9.
14 Dei bebt löppt, i» licht jagt {M^ckUnbur^J —
Cünthir, Ul.
Den Feigen hetxt jeder gem.
16 Der das Lauffeu erduL-bt hat, der ist kein Narr
gewesen. — Pftri, II, M.
16 Der das lauffen hat erdacht, hat viel aiiss noib
vnd schänden bracht. — LMmann, i99. 8».
17 Der lauft weit, der niemals wiederkommt. —
Wint'kltr, XI. 41,
IB Der wird schlecht laufen, der nicht gehen kann.
Smfi,: He majp ii] run tbM oi»DDOt go. (BoJtt li, 1»9J
Id Die lange laulfen, mässen lang scblafl'en. —
/ton, //, m.
20 Du lauifrtt, wo du wilt, du wirst alle Zeit den
wiirdt duheime finden. — Tnppiu».l\.^.
Sl Es gilt nicht blos laufen, sondern auch ver-
schnaufen.
22 Es gilt nit lauffen als kauflcn oder rathen. —
frowcJr. U. l«»". t;nUrr. *. 30; A<irtr. |;07.
23 Es hdtll nicht allwtgiauäeu. — Lehmann, H, 1S9.94.
24 Es ist bewer hiudcr eich, denn vbel für sich
lautfen. — Lohmann^ U, Vit, IM.
25 Es lauften viele, aber nur wenige bekommen
den Preis.
bin.: Jiauge litba paa baoor, mma ent lojusr klenodlek
26 Et IS beäiier en verdoerwen LHupen, irr* en
verdoerwen Käupen. (Amih^Tq.j — Firmtnuh.
!, Sil. für hnhhn: Howiff. 7S. 16».
KIn venl<ifbfne« L^Rrbn, «10 r^rg^bbober Gang dt
beaavr ala alu veiduroitu KaoTe)!, d. 1. ei» acblecbior
Einkauf. Mjui inu*i »icti einen Uaug oiobl verdnotaeo
laaaeb, um ^ui- ciuxukaufeo.
27 Geschwind laute« tbut'a nicht, sondern wissen
beueilen abzulassen. -^ H$<iharl^ Gvtch., in IIa«
♦Irr. l///.»7.
28 Hoßariig laufe-u isch besser als g'meio falire.
(SLdolhurnJ — 5cijiM, 15 , 104.
Jlesicr beim Geben Aitfwiuid au»cb«n , al« tn fabren,
wo e« die VermAgenaumatande olcbi ertauben.
29 Ich vkil jö giire lüie, i^ot der Bätel, awcr ich
grölen de Jert sainkt augdcr me> ^esununen.
(Su^fnbttrffn-Miehtj — Sc>m»l0r, Ui; Firmmkht tU.
431.30.
liO Ik lat l.iupon, wat läupen kann, har de Junge
mal segt. fSauerfaHä }
31 Im Lttuii-n Ed\ im Käthen Weil*.
32 Im laufen mau wol eileu inuss, im Käthen geii'
man t aas lör Kuss, — fi(uil, i'Jtm.
33 Im lautfen gilljs e^len, aber im rathen nmg man
wol tiiHs vor fuBS geben. — Lp*m«n». «Ji, 9,
34 Im «U man schnell sein, im kaufl'en be-
4 1 t vnd im rahten laugsHm. — tiemfch,
/JI», j ' .... ^ . ... |j'0,.|j,^ J^lQ^^
35 La! ;
3ß Lr.
was du nicht halten kannst. —
10 Das Lsufrn hat ein klucrer Mann erdacht, ea
hat viel' an« Noth ood ä<:liaiid' Kebra^-rliL. ^
««bticlit.
tt.
37
tift \
Und ««•eb«1k«ni WM nlebl raekgaegig an naokon lit.
i, was nicht bi*?ibtüi will. — Lvkfuatm,
. i ^. 1 »V , ^g^ jhouc schntck
..r/.0*;&»farw*,9lJ»;
Ul
1811
Laufen
Ltt löpcn de Klot, Jan Wever ü dodt. (Oftfnu.J
Uo hai löpen, sä Lüt^e, do pisste he in de Brök*
(0$tfries.) — Burren, 807. Uocfer , 67T; Kerm. 449;
HavMkalcAieT , IL
MolL: lA«t lurt mwu loopen, zei de mui« en het ▼rotitr^«
hm% Targeteiif het krMUxt}« T>n de JioIGjkAn tt tlaitan.
(S^rrebom44, l, *W.)
41 Lat Idpen, saft der HoHänder, sie werden docb
dem Tode nicht entlopen, — Parömiakm. 294J.
42 Lat'n lOpen, «egt Lüten, im pifse sin Fm up'n
Buk. (Greilswald,J — Woff#r , 677*.
43 lÄtV man lopen, aegt de lütt Jung; un piast
in*t Säw (Sieb). (Uolttj — Hadert, ». 2i ; mefer, &4S .
Auf Unbed»ebltamk«!t und iMra Arbeit semiUiat.
44 Lauf, aber stosB den Kopf nicht ein.
BCkm.: Nebe« J»ko dir^ , ottj^chej ■« UäS. {öetakeptkf , 266.;
/>di».r L«*b og «ftld ikke, fPrap. do^»., 393 J
45 Laufe nicht eher als bis man dich jagt. —
K6TU, 3710; Braun, l, 3177.
Und duin auch nicht sogleich.
46 Lanfen hilft allein nicht, man muss auch früh
ausreisaen. — Hoiietihrrn. m. 22.
Fr*,'. Ceit pen qoe do coarir, il f»nl partir 4 polnt. (Le-
nna, II. 189; Bohn J, U.) — 0« o'est pu tont de
c^oariT . il fatit partir ik tempt ( de bonce beore ), (Leit'
droy, 521; Leroux, IJ. 189; CoAiet, 447 ti. 1687.;
47 Laufen hilft nicht zam Schnellsein. — Goal, ton;
Reituberg Hl, 13.
Frs.: Griui.U fait rito qnl fait bien, — La hAt« ne fait
PM t>len avancer.
48 Laufen ist keine Schand% wemn man ist über-
mannt.
49 Laufen kann una nicht retten.
Oogen überelltca Fortachntt.
50 Laufest nit^ so gilt ea nit. — £Melfftn,4ii.
&1 Lauff, doch nit für dein haaes. — Frmdi, lt. 63^.
52 Xiauff, wo du wilt, da findest alweg den wirdt
daheym. — Frauck^ tI,6S^: KSn», 6774: Simrack.
116S9,
53 Lauften ist eine gute Wehr, wer sie bey Zeit
gebraucht. — l'ein, IL 4M.
64 Lauffen macht nicht weiss. — Pttri. li, 4M.
55 Laaffen vnd Eauffen reimbt sich wohl. — $u^
tOT. 114.
56 Laaffen vnd Kaofian schickt sich übel. — Su-
tOT ,114.
57 Laufien vnd kaufien stimpt (kommt) nit zusam-
men. — Franck, 11. 18*; /Vfn, //. 434; Gru*er, I. M;
Schottel. 1134*; Ei«dctn, All : Simrock, 6111 i Kirtt, 37M.
LQt.r CoDftilti et cunu« aoa idem oxitui.
58 Laofistu nicht, so hilfil dir Gott nicht. >- Cruier,
in. 62; Lehmann» il, 377, 19.
36km.: Nebihii-ll, DomA«; n«hIedlU-U , nemgdee. (Öeta-
koNkv, 135.;
Potn..' Kiebiagaaa, nieiaaai ; nletnltaBit nieau^didecE.
(deiaJtottijt Hb.)
59 Laupen un kaupen dat geit nit tegliyke. (Wenf.)
60 Loat läupeuj sacb de OalJe. Ckerlukn.j ^ From-
mann, ül. Si&, bO.
Znmi beim Trinken.
61 Loat läupen, wat lopt, sach de oalle, dau lä-
wede ei noch. (Saueriandj
62 Lop an de Weerlücht, se« Peter, dö aet he
up't Perd(?). (Ogifries.) — Bwren. 818; ihefer, 848.
63 Lop nig, eer du jaget warst. — Dähneri . aoa ''.
64 Lopen vnd kopen will nicht tosamen. (Westf.j
— Tapjriut. 23* u. 281 '».l
65 Ldpet du nit, dann krigt di der Düwel nit
66 Löpste nit, dann helpt decb Gott nit. fMewf.j
— Firmenich, l.iOi, 271.
67 Lot 'n wat läupen^ 't eachte gehen kiimJnt van
selver. f Saarland.}
68 Man kann nicht zugleich einem Hasen nach-
laufen und daheim Federn lesen,
^j..- li'on ne peut courir «Diemble et oomn. (Ltnmx,
II, 354 U. 274.; (
(r-
69 Man soll nicht laufen, ehe
jagt) wird. — Fuch«. Pnüer, S6S. 1.
SchtPid,.' Man beböftrer intat löpa fbrr an iB«n hl»
— Mati {*a.r tatet afT Hatten. fOrr aa mma Matri
(Qruhb, yafi.)
70 Mancher laufft vif vnd ab vnd gewint dod
nichts. — Lehmann, 39, 52.
71 Mancher lauft und schnanfl und bricht liil
Sobuh und bringt nicht Keim ^ne Ktih. ^h-
»Chart. Gench. . in Klotttr, VIII , »i.
72 Mancher läuft ungejagt.
8ch^*d.: H&ngen löper ^ »gwi. (Grubb, Ua.;
73 Me löpet wuol vam den Huowe, awwer aüt
Vam Truoge. CberUtluuJ ^- Finntnick . lll. ISf. 0.
Wunu. 78. 18«; f&r Mew»: Pimumieh^ #.404« SMi
74 Mit gMoffe, mit g'soffe, mit g^atohle, mitg'heBkt
(Sclothun.J — SchiU . 65 . 106.
75 Mit lauffen gewint man am meisten. -^ 0n«c
[, 59; /Viri. f(, 478,
76 Niu es *et L&upen am Dokter, nach de ApfUu-
ker, dua hadd^e in de Bükae (Uomh) lebi»*
ten. (Hemer in der Gtafichafl Mark,) — fr-mmmm^
in, 251 , 7.
77 Schnell beim Laufen, langsam beim Kaoitfi.
76 Sobald man allein laufen gelernt hat, mtmaio
anch allein fallen. — B, Atierbtuk. Anf «fat Ma
II.90A,
7d Wai löppet , hiät Schuld. CL^fp»»a4i.) — #l>— i>
/, 344 . 4.
&0 Was hilft das Laufen, wenn man nickt auf das
rechten Wege ist. — Banuam, n. Ptwii,,t,m:
Hamann. Vnterr., IV, 11; Siimroek, «SU. Rrteair. $»-
tirm. IV.
iat.: fiene otuTont, sed extra Tiaa. (Ertum., ij
81 Wat helpt all dat Lopen, wen *xi nioh op'n
rechten Wes; is, (MecUmhurgj — itt«l»«.ii.
82 Wen man nicht jagt, der aoÜ nicht laufen. ^
Simrock , 6817.
ft3 Wenn der eine nicht laufen und der andere
ihn nicht tragen will, so kommen lie Wds
nicht von der Stelle.
Aehnliofa ruatitcb Altmamn VJ, 476.
64 Wer allein läuft, wird allemal Biegen.
Far den i<t es keine Kauet sa aiagvo , mit dmm riil
niemand aoblOgt. Von den Bennbahnen emtlahnt, ül
aberaU aaEuwenden, wo kein Nebenbqiiler oder Vil-
bewarber ist.
85 Wer am schnellsten läuft, bekommt den Preif.
Engl.: He that runa faateet, geta tJbe rtAg. (Bvim iI.V»J
86 Wer bald läuft, ist bald gejagt, — S9fU,cvi.
Simrttck, 6316.
67 Wer das Laufen erdacht hat, war ein klag«r
Mann, es rettet aus mancher NotJti. — Em-
lern, 411.
88 Wer ferne laufEt vnd nichts kauflPl, dem ist da
weg lang vnd rewt jhn der widergang. ^
iVtn. 11. 707; Lehmann. Jl. ^ll, 267: Ster, 414; A»
rock, 5544; Loti cemm. in NofiUch. Ktt.
BoU.: Die Terre loopt ende lottal coopl, U di« ■■bMmi
lo roowei hem den ganc. ( Falter 4tt6en, IM; ftm,
comm., av ij*.;
Leu.: Qoi proeol exenrrit aed nU iii*r«*ftiix tbldOB, ii «^
longa fuit, rodieae triatatur hie ld«m. (Loet eamm^.Hlit
Sutor. A14, Mont, Amtfifi^r, 19^ ttfQ.)
89 Wer gut läuft, kommt weit
Enpl.! He that »n» faaieii, get« mo«i »«iiBd. (Ide
//, 12»,;
90 Wer lange likuft, bekommt müde Beine.
Bdn.: Hro Iienge I«b«r blirer eugaatg tr»«. (fm.
dftn, , 554.;
91 Wer lange läuft und rasch lebt, kommt auch »iL
92 Wer laufi[t (fleucht), dem grauset UaMk
1732, 4«, PelTx. Ü , 7J2.
93 Wer laufll, der fallt, wer achleicht, ist sidMf*
— Lehmann . 16i , 2.
Die Italiener ; Wer eich an tehi beeilt,
an. Die TQrkeu : Wer echneU gebt , wirf aclmell
Die Albanoscn: Wer sOgert. geiht iraitAT-
m, 12.; ™^
94 Wer läuft, ehe man ihn jagt, ist albra vemflt
— Stmrvck, «21«. ^
1813
Laufen
Laufen
18U
95 Wer läuft, ist schuldig. — (}rof. U3. 9«4,
Wtr lieh der V«r&atwortuiig ror Q«noLit daroh die
Flucht tDtiiebt, «rird &1» schuldig botraohtet. (g. FUehan
4 u. iOi Fojt li u. l€.)
ffotL: Die loopt, ho«ft tcbuld. ( Barrgtfomfe , IJ , S«J*.;
96 Wer lHuft zu rechter Zeit, ist in dör Kriegi-
kuQBt weit.
97 Wer leufft, den jagt maiL — NM, n, ?sf; fia-
nuiNii. UninTT., I, 3ft; Sithtovk , SS18.
98 Wer löpt, den jigt men. — Schambach» tt, S48.
99 Wer nicht laufen kann » der gehe Fun für Fubb.
— H«rmch. il»ö, 83.
100 Wer selber läuft, den braucht man nicht tn
treiben.
L<xl.: Curreatcm incitve. (Ernam. , 16%.) — Currentl cakMu*
«ddore. (Philippi, I. 107 J
101 Wer selber läuft, der i«t gut treiben (jagen).
— Fm<-A»frMT»,3Ji9.
BShm,: Kdo tAffi bist, tobo iuadno hn&tl. (Celakuftk^, 131.)
Kr9«t. : Kai Mcn b^i , ]«hko ga itt UiUti. (dtiakovMkf/ , ISl.J
103 Wer weiss, wo sie lauflen! — Lehmann, ii, eäs», 363.
103 Wer weit lauft, hat weit zu Hause.
104 Zum Laufen gehört mehr als Anrennen. — ^m-
rock, 6SU; Blum, 701; Goal. lOTf.
„Die Sitrke einea ifocret*', lAgt UunittettauU ^ ^^tntCbX
aaf den Balaea d«a FuiaTolk*.''
105 Zum Laufen gehört mehr als Schaellteiii. «>
A4!r(0, 4709.
106 Zum Laufen hilft nicht immer Schnellaein. —
l.tthyeniicl . l. 91A; BfCkUh, I. 2176; Mattam, 61.
Die Türken behaupten togiir: War lu tchneU Uttit,
bleibt UDttsrwegfl tingou. (CnAttr, 2i^2.)
107 Zum Laufl'eu hilfft nicht Schneüseiu , es ligt am
Glück. — PetT%, 11, 8>ä; i'rtd. Sül.9, U, Ätfilr, 370»,
Sehtltv, ISi; Simrock, «tlS.
Lal.r Velocom tardua ■eqnitur (thiüppit il,^i.)
* 108 A UStf vvm huste, was kanste. (Schlm.j — FVwn-
mann, ilf, 417. 640.
•109 A Uk wi ft Her«cheL (ScMtt.j — Fnmmam.
iil, 411 . 44i.
* 110 A loft 80 weit als 'n de D«ne troagen. — Z/ocfc-
drumch bei Keller, in*.
*111 Bei mir laft's in kein Bam nicht. fObenättrrrichj
B«l mir hftt*a keiao Eile; n Uutt In keinen Bmwm.
* 112 L»ai laiped derümme a» de Katte um den hei-
len Brei- C^rafKchaß Malt.) — rnfmmann, V, 61, 40.
*113 Dai löpet ok met as et Uiemt im Aese.
(hcrtohn,) — Ftvmmann. F, 6i . loö. HW«(f. 87, IM.
Von einem v«nelil«l«B CKieeUechAfter.
•U4 Darup to lop'n wet'n. — Kichwald, ilos.
* 1 15 Diit läppt em bi de Rügge up as kold Pütiwater.
* 1 IC Dat löpt dör et LäBch '. (Mew*.j — f irfnamA,
f. 101. 100,
•> Bohiif, d, i. iu weit, Terkehrt.
* 117 Dat löpt tohöp as PoggenkoUer (Froschlaich).
— LubbgK.,
Vom laichtiiuni^ftD, tböriolitea Hointhan.
* 1 18 Dat löpt ander dör, as de RatteköteJ ander de
Peper. — Üturm, Mi.
*119 De TOppet as wenn hei backen wilL /"CtitimurAj
* 120 De loppt mit *n uppbundeo Stert, as KJaaen
sin Heck. (OatfHo.j — HamhahMiert IV.
*V2l De luppt so liek as Jan Herkeua. (Oin(nt*j —
llamkalender . IW
' 1*22 Dei rersteit drcp to Idpn wie de Kau oppe
Appelbom, ((ht^^rm**.)
Kr TBrBtehi da«nnf Stt iMxfnii wie die Knli «of d«B
Ap(«lbauin.
* 133 Der wess druf cu loleii, wie der Hahn of t
Pissen. (Vmukttmf,)
•124 Du löppst'r wnal mie. — Lt^ra.o.
D. 1. du bl«4 wol ▼vrradit.
*126 Du löpii a» ^n drachttg'n SwtnegeL (MecUt^
brnr^.) — liHMhrT. U. IW. »; SOHUtr, U 7*.
Voa ■■yskahrUoJi lilflM Btfwena^.
* 126 £ lUt, wft woo 6 Schwier« (Schwifse) bet* ge-
SÖfen. (»tt^nkmrq.'tävk».) — Ammmnh. V. 174, IM.
* 127 £ lift, w& WOB en der Heangd hat^ gebiLsacQ.
Ate wsaa ikn dv Snad gobiesen a«Me. nleo e«bf
haatig.
^
• 128 E üft j wÄ won et hangder em brt. (Süimitift''
sackt.) — Ftmnmann , V, 174, 144.
Er Uaft, «La wenn ea hinter iU« brennt«.
Hoii,: Hij loopt zo enel, alaof Uelotje Pik »r ttit tUa
r loten kwaat achter geutea had. (üfimlbm^,
398«».;
* 139 Ea laft wiar a Schnaida. (StoitnMtk.) ^ Fir.
mmich. //, 768, 113.
• 130 Er kann laufen wie eine Wachtel. (Stmi^f^tä,)
*131 Er laufn, uf de dütsche Sohle. (ScU^OMm.) -^
Schild, 86, 334. Sulermnuer. &3
Die Sohlen aeiner Schuhe aind durch.
* 132 Er lauft, als ob er die Beine für einen Deut
hätte.
*133 Er läuft, als ob er ums Lohn (tur Geld) Liefe.
•134 Er Uuft, als ob ihm dvr Kopf (Arsch) brenne.
fra,: Oonrir oomne ai oa a*aU le fea au derriAre. (L*n'
drvy, hid,) — II ooort comme a'U avait le feu an oul.
(Kritiingrr. ^i^*.)
Moll.: Uij loopt ala &ene kat, die men, mei notoftdoppen
onder de pooteo gv^onden, op bat ij« h««(l geaek
f fla^^e^e>mrfi . /. 387 o.; — Hij loopt ala of bij bei TUttr
in den aare had. (a^rr*bofn4t, II, 31.;
Lat.t Ocjor avcipitro. (Phitippi^ II, 61; £r*>am.'» IM.) —
Stinum ao deorauju Ckonltare, (Phiitpt» . //, S67 J
* 135 Er läuft, als ob ihn das Hündlein gebissen hätte.
• 136 Er läuft, als wenn er beiile Beine iu Einem
Strumpfe hätte.
HoiL: Uii loopt, of hij Iwe* heeaan in eenn koae hed.
(Harrebtmät,I,Ui^*J
*137 Er läuil, als wenn er den Markt Tenäomt
hätte.
*138 Er läuft, als wenn er zur Reichaarmee gehörte.
* 139 Er läuft ala wenn jhm Fewr in Htifeln steckte.
— Herberger . L 418.
* 140 Er läuft beiher wie (der Wirth von Bielefeld.
Ü0«t«6«n0 y, 7S.
* 141 Er läuft darüber hin wie der Hahn über die
Kohlen.
WmUi* (4, 1^, 7«): ,,Hle eibt man, wie der gniilliob
atMtdt, die gOttlieb Sohrifll halt vor ein Undt, var-
webden d^eeXb nur für vom Schein, rnd mnaa Jr(i]ir«r)
fianden deokel eeiu , rnd deaokeoa all aolT Jre Saoben
md jr ein wAchatcn iia»Mi machen. Ale wae Jn dient,
vor aieh anaaküanban, damit aie der Welt GOter raaboa,
weloha alück mir aber nicht iat mit, da tbuua gerad, ala
lebona uit, rud laufen darüber ruYerholeu, wiu der
ban vber dboiaaea kolan.^* Üanäwmi (Üpriokvörter-
tt*4. 491 bemerkt bieran/ „Nlenmh wird ein Bahn aber
lieieee Kohlen gegangen »ein; aber die BedeneaH gebt
herror ana der andern: Er geht (aitxt) wie auf Kohlen.
Ifan bemerkt, daaa der Hahn ohnehin den Pnaa ao achnell
■araokxakckt, daat Ton IfaB geengt werden könnet »r
gebe nuf Kohlen. Denkt man aieb nun dieaei Thicr
gmOlhigt, aber beieee Kohlen zn g«b«n, ao gibt die«
«hl BUd fbr «ttfarUgee Vermeidan de« Unangenehmen.."
Frs.: PMeer lAg^rement par deeaua qaelqae choee. ( Km Sin-
ger, 413».;
• 142 Er läuft davor wie der Teufel vor dem Kreuz.
Sl»«Q ahnliebea Sinn hat wot die jQdiacih-dentach«
B«d«rnaart (Warachau;: |Ka hat iJun getrugen wie a
BAcb (Teufel) * Maiammied il/»href >i walob« ein eiUgea
BaTonlaufen ( BeieMoanehmen , Haaenpaniar ergreifen J
auedra«kt , wie daa eine« Helaauned ror einem Oaapcnat.
Hatt.T Hij loopt roor hem w«g, all de dnirel voor bet
kraia. (UstrrebDm^t. l, ibiK)
•143 Er läuft durch dick und dünn.
L4act aich keine MOh« reTdrieeaea.
• 144 Er läuft Feuer aus den Sohlen.
Sehr angeetrengt.
*14o Er läuft gut, aber ausser dem Wege.
* 146 Er läuft Hals über Kopf in sein Verderben.
SoU. • ttU tt>opt hal« orar kop in «IJn r«rd«rf. (UArrg.
bomie, I, »7ft*.;
*i47 £r lauft hin ynnd wider wie Quecksilber. —
lehtnann, %'ii , 3.
I>«r UnbeeUndig«, Wankelmaibig«.
Lat^ Om boBiaia »obOlna oaani aMbUl. (Lekmaim,
806, f.i
• 148 Er lauft mit de Beine , wie wenn der Kopf e
Narr wer. — »latrmeuter . 47,
• 149 Er lauft so schnell wi© ein mit Gepäck abt!r*
ladener Esel.
'100 Er luult, so weit ihn seine Fttaie tragtux.
•Ifil Er hiuft vor einer
•152 Er läuft vor i« '
*153 Er tauft weg
Lanfen
•154 Er läuft wie der Hahn vonn StöflBcr.
•l&6 Er läuft wie der Teufel, wenn er einen Pfaf-
fen holt.
Bei «iner mflitariichfln Uebaoi; Im C&aton Solivr^x
( IMifl ) feuArie d«r Obcrflt mit diAtor B^deoMkit »u «tnem
SluriiiüngDff kn.
*156 Kr lüutt wie die Katz Ton Sinnen (?). r/Voiv
Preujiyeu.)
•167 Er lauft wie e Klopferle. fi\ere»heim.J
*168 Kr läuft wie ein bleierner Vogel. — ASleriei,
1797. SM.
Niehl aebr.
•159 Er lÄuft wie ein Bote. — ffroun, /. aae.
Fra,: C'oit 4 lui k eoarir. {Rrittini/er , 183.;
•160 Er lauft wie ein Bürstenbinder (FaBsliinder)
Schneider).
•161 Er lÄult wie ein Feuerstehler. fßoH<?n6Mr(?.j
•162 Er läuft wie ein (an-lgeschosaener Bock.
•103 Er läuft wie ein gestutzter Uund. (Hoücnburq.)
•It54 Er lauft wie ein Has. fSloekeranj
•J65 Er läuft wie ein Hesse. — Euplein , M? ; Reint-
ber^ IV, 6J.
•166 Er läuft wie ein Holländer.
Fr».: €oar«ar ootnma nu Ba9<(UB. (CaAifr, 191.^
•167 Er läuft wie ein Hund, der seinen Herrn ver-
loren bat.
MoU,: HiJ lo<«pt Hl« ««o boud, dJtt xi;n meeater vevlotflu
beef». (Uurr'boni(>« , I, 2iQ.)
•168 Er lauft wie ein Jugdbund.
In ObentaUen Mgt mau: Er lAuft wt« die Pferd« »ai
MHutUft, diB immer Pu>tfn xu iHhreii haben, weil in
der Btadt Ain iebbaftcr Pcnouenverlttihr it^tthudot.
*169 Er lauft wie em Icipücher (leipaer) ächuster.
(iiohmtm.)
•110 Er läuft wie ein loegt^Iaseener Kettenhund.
HoU.: H(j lm>pt als e«a la>gelaten bandtiaud. (Harre-
•171 Er läufi wie ein Schiesghund. (Schle$ )
•172 Er lauft wie ein Schmtzweib '. (Houenburg,)
£tu« Fr»tt, dtc mit güdarrtcn) Kernobtt biuideU.
*173 Er lauft wie ein Suhualür. (Iyittu.j
BoU,: HiJ leeft al* o«d «rm« tUuite&iiAr. (Barrtbcmit,
/. 418«J
Poin.: Uiriy, ia.\t azowe c butami n« J&mialc. (Lompa, 6.)
•174 Er l&ult wie eiu Schusier, der den Markt ver-
ftäuUit hat. — Korte. Mlfi.
Ü. i. »ebr Bobnell.
•|75 Er läuft wie ein Spitzbube.
•176 Er lault wie ein Vi iesel.
•l77 Er lauft wie ein Wtndiiund (Reh).
•17S Er lauft wie eir»e Henue obne Kopf.
*17a El luult wif Klaus mit Säcken,— Eitdein, üß:
üimruch, Sti57.
Utiber Hals und Knpf. WahrttchoinUch von 8an.ci-
Niknlaut hergcnommeu, wetcher »ich, wenn er don
KhiUcrii be^ütilten hat, tobtiffU wieder wegbesibt, lun
aiclit erkauut «u worden.
•180 Er lauft, wien-ea Wasserstekli. CSülutkvm.) —
SÜHld . 66 , SJfl.
•181 Er lauft wie 's a-u-e Landtag^ (HiDrichtung)
gieug. (SiUothurn.J — Sch%i(i. 97,a3€; Sutermei*tfT^H(,
•i82 Kr Uuft wie 's bise Watter. — Sutermniiltir , ss.
•18» Er lauft wie 's beilig JJuuderwetter. — Äui«r.
nu-uitn-. 86.
•184 Er lauft, wie wenn e 'sFüer jage wor. — Su-
titrmfi^ivr, 86.
•185 Er lauft, wie wenn e 'a Hündli bisse hett —
Suttrtni'ixter , 06.
• 1B6 Er lauft iah Schue gräder as ^8 Bichtschit. —
•l87 Er Weins darauf «u laufen.
Id fon)ra<iru: De weit doruplo lopoo. (Dahnrrt^ 285. *.^
lai ria aott^üuer, durchtriebeuer Uuriicha, elo autg»-
tiagvDer JuD(ie.
• 188 Er weiBB durauf zu laufen wie der Ochse (die
Kuh, doä Kamel) auf den Apfelbaum, (ä^
VenpoUong dea Ungeecblckten.
*189 Er wtfifi» daruul zu hiulen wie ein Bauer auf
sciueii Hulisichuhen.
BoH.. Hij weöt erup te loopen, *lm e«n boer op sU»«
klumpen. (Harreuomtt, l, 71*.)
Laafen
1816
•190 Es läuft jemand über mein Grab.
Wenn man eioeti kälten Schauer ob«T ^en TlUf
fühlt.
♦191 Es läuft mir vorm Maule vorbei. — Kritn9gm,tr.
Iq dem ßlaa«: da« Uagt mir auf der Zutkg*.
•192 Ea läuft so schnell wie ein Vaterunser. (Ik^
kmern J
So aa^en die A.l(baiero von eiocnn iHng«, dae «rittdl
läuft, womit ai« gleiohz(^tt(^ auadrackeo . Amtm «et MI
such im imgottoriüo BaaiUo aiircng JtireliZiitar ilk
motbodo befinden.
BoU.: Ret loopet ala eea koffjp«t. (Barrth^mUt, S, IS^J
•193 Es left olles, woas a Ben hat. ^ K^üer.iny
*194 Et laupen loten wie et löpt. CMturt^ — fliwii
1,402, 160.
" 196 Ha löpet met *ine Höltken. (Jtert^kn.j — ihm,
»6, 100.
lat verrückt.
*13B Hä loult bj e Heflelesmacher. (Hemtu^*T^4
•l97 He kann lopen as *n Haae. — Km.ti^.
Er iat ein Schnallttufer.
"198 He kann lopen fta *n Soigg (Schnecke^ —
Kern, 833
D. b. tcbleobt.
•199 He kann lopen aa 'n Tut'. — Rem^m.
') Hohn nach dem Itockrof gemkoni.
• 200 He lep as wenn he en Undert to «eh& kl%.
— K\chivu\d. sua.
•201 He lept möt de Lü» öm e Wedd. ~~ ftwA-
•302 He löppet up Schubberdebuna» fOetfnm.j --
Frammatm. l\ h27 , Mi Eichwald , 1091. Rmrm,9tk
Von jemand , der umhersohmarotaoft |f»bl, wm mi
bütteiba/it» Weiie etwa« au bokommen. ffrii ra»T| M
Bchubberdibunk und erklart aa mtt ft fiarhah— ( arkit
beo) der Knochen (Bunk).
•203 He loppt as 'n Bessenbinoer. {OäfiimJ -^
Buerrn. 4>i<6; Fmmmann^^ V, &S4, 62»; riilirff. iTf.
Kern. 313; für IhiHein: ScKüUp . I, ^; fu Aitmsrk:
Ifannvii, 15.
Von jemand , der aebr icbnoU tunherllaft
•204 He l'ippt as 'n drachtigen Swtne^el. — Qr
bVM. 11//,
•205 He loppt as 'n spannet ' Hase. — Btum.m;
Eichwatd, 760; Frommamt, V, 5M . jg); Biuki^, 9:
Kem, 627.
') Oder bunncn, d. i. geapanater od«r
Haae . dem mnn die Hinterbeine t
alio «etir «aehi.
BoU. .■ Hij loopt al» de vilügende tnercariua, ft
• 206 He löppt as en Vatthinder. r//«üj.; —
tV,i96. Eichvatd,i79; Cur Alimcxrk: PafntM'l, U.
Lttuft acbnell wif ein Faaabinder. wttmi ar dk ll^
fen antreibt oder Fkacer fortroXli.
•207 He loppt as*n Kiwitt.
Kur iäcaeichnung der SohneUi^ei^kait.
•208 He löppt bi de Litnetange. — lhiHm«Ti ^ m
Handelt wunderlich, wie ein NajT. Lelmaia»!« M
die mit L»im bustricheoe Botbe anm VogalfaAjfa
•209 He luppt , hast du nicb, süat du nioh* fAJUt^t^
— D.irinnl , 74.
In f7T>»«ec^ Kite.
•210 He löppt kalfer-knet. — Kern. €9i.
Mit nach einwArta gebogvneu Rnien.
•2ii He löppt mit Meiners. — Butrm, ei4: J>>V«»a^
V. h'ii, &M, Eichwald. 12V(}. Kfm, IM. ''"tik ttn^,M
Meinera, Meinert =^ Meinhard , «io Bi4ftenjMBa iit
aber hl4^r aobersweiae als Wortapiol for f ilantia WaMi>
gen gebraucht wird. — BohinAroL«:«rudi vott mimem (k^
frettode aum audern.
•212 He löppt mit ^ti Limpott. — ttuerem, «it; f^m-
mann, I'. 524. &a7; EickiiHtid, 1&S9 ; ämw, ttU; i^>
kaiender. Hl,
Zur ßeiei«bnang eiaea Pfnaotaert^
•313 He löppt nag mit dat erst« Spet^. teli
Salirrn.Sl. Scfmlte, IV. 186.
») Spleaa. — Sr iai noch Jaiig ian4 ian«rfmhrea.
•214 He löppt sück ^n Enn in de Richte asdet/*
ttver de Nereskarf. — Aar«, 7^3.
Ironiech.
•215 He löppt van Lehnert na Bö^ - - - - C<n. |A
Wortspiel. X/ie Eigeiui«iu«a lt«i UAiJiaiti»'
den all l<aibAnder und Borgeador "'•""
1817
Lanfen
Laufen
1818
»
I
•216 He löpt as deefsch Lie«ch. fHotäQ — 8MUu^
ttf. 40.
Kr Uafl d»T90 •!• Itltt* «r R««toh}«B , wie •In« «hainali
bnrOetitL^te Diobtn dieitn Tiikuflufileai.
•ai7 He löpt as en Panacnklopper (FleiBchergesell,
-knecht). — Huhry,
Fuii« = M«iren, WahbI, Der P»nMDkl<^pper btisich-
a«l deo l''l«i«oberfebulfon, der dio Pmtvon »(»liraiu und
rein mkcbl ; vnd wi'U di»*e L^ote »or Scblicbirctt
von «Isirm Haut« tum «ädern Eile hetiaa, eo tial diet
d(« obtg« Redene&rt TeKiiUiit.
*218 He lept aB wenn he hangen mott. (Hfurt.j —
FirmeBich, /. 4(Mf. 15*.
219 He lopl dariutt as Dirk Blome mit'n terreten
Katechiam. — fewAirald. 153.
Llnft iithr.
Moil, ■ HJj loopt «]■ ePD* haao ran een elooter. (fTarr»-
bnm**. If, .11. J — HJj loopi Ala t«ne fcip MonAt hootd.
(Harrtbom4i<[, /, 40a •*.;
•2Ä0 He löpt mit d<*!Ti Dölfk^n. (Omnbrück,)
Br i«t niehi recht klau. VktWi«b( h»t «in ikArritcber
AtloJf daju Veratil^tauQjf gegeben.
•221 He lopt, f.f hnddo he Für in'n Stert, — Lübben.
•322 He löpt »ik de Ben dma af. CW«*/#iJ
Itt tiühr begierig 4ftn«eli.
•223 He iöpt ho ^au (achnell) as en Sohleck
(Schnecke), die bisH •. fJ^enM.; ^ firmmuh»
l»4ni. 9t.
') D> b. oamhigden Sebwaas »ofbebi.
•324 He löpt so Bcheif as ennen Nond van Oerden-
orcn. (Meun) — Pimumieh. I. 40J. 11 1.
•235 He ]apt sQck d6d as en Aal in 't Solt (SaIz).
((ktfrim.) — Bmfrtn, i6A: Biekmtd. a,* Fnmmmnn,
V, S34. 694. Ärrm. SU.
Wenn jemuid Ding« nntemimmtt die Ober »eine Kraft
gthtn.
♦236 He wett dsorap to lopen as de Koh up'n
Appelbom. (Pommern)
•237 Hei Teppt wie de Filzlüs op de getheerte Pre-
senninif (Prau).
(*r«Bonoing, die getheerte Leinwand, mit weloher dl«
8ehiffiluk«D bekleidet werd#D,
•33B Hei töppet &« det Hn^lüok.
•339 Hei foppet äa en Saal te Sprunge. (Wentfj
Er Iftiift wie eine 8«hneok« so 8pning«t im Uelop.
•230 Hei Jöppct as wann 'e der Geld mit verde!*
nende. (Westf.j
•231 Hei loppet ins en HeiMhand*. CWmtf.)
') Hetsbund, heeeen =r betien.
•232 Hei löppet mit dem halwen Wagen. (Wiftif.)
let iuiff«(r«nk«n.
•233 Hei löppt as en bliern Vogel (liüdtiaktimj —
Firmrnrch. t. Ift*. 3.
•234 Hi k4n luup aus en Feedbinjer ' (odm Spel-
kwern'). (Amnm) — naupl, Vtit. 8S7. 10».
•> FiBibinder, Böttcher *) KreJaeL
*235 Hi leapt'r trinjam äah a Kat am an hiaten Brei.
Er l&aft de rmad beniai wla die Katse na eisen bete*
een Brei.
Sott,: Hii loopt »!• een' hond, dl» naar een* haae «itufTi^li.
— Hij loppt all een burnt, dJ« pa« «p bei IJe korat,
(Harrti<»HH. /. ^\.)
i bin oar sum Lauf», net som Spring^ — N*f-
Itm, 4«t,
Mein StADd di niobt eo boeb^dlM t«t nlebt mein Be-
ruf, daa irebt «<nen HAheru nn.
Ich wjl! ! ' so weit mich die FÜBiP trnjfen.
Bell..' Ik I 'i^o ver. alt Ood ecnen to«« Und
beeft, f , f/. 7)
•238 Ick möt lopen as en Ja^dperd. — 0<i*iwnt. joj*,
•230 Könnte er laufen wie er trmkt, er fing' einen
Ha Ren.
•240 Lafn as wenn m%* se* "D Joa^and an Sobwoaf
g*b4D|i:t hlAt. CTimt J ^ rnrnmann. I'l, »7.M,
Um croete VH« and Sehaelllffkell a«aeadraekea.
•341 Lip aärhte, — .s>fc.««»A.ir*. /. HO.
liat di>Q Sinn (!<•« h«<nlidanteebenr Btl« Alt Welle.
•242 Lflt dal |np»<n. ^ thihmert , m \
Ui«B de« luat«b«n.
•243 Lal em h^p«, dss uig ona Fots» ^ FrUäi^ltr*. un
*!M4 Littf, bis da wntut htot. (Kühm.j
Badeaeart nia ab- and t)ri«uwtla«n.
236
237
•345 Lauf in aller Soue Name, eo friatt di kein Jnd.
— StOgrmHiätir , 51».
•24Ö Lfluf numme «ne, der Schinder het e Hut
(H tut) nöthig. (SottfOmm.) — Schkid, Sr. ISS. Sm-
tfnni'ittvr, 21.
Etne VerwQDBchang.
•247 Lauf, so wit de Himmel blö ist. — SM<Tmmt9t,n,
•*i48 Luul\ Bo wit rae Brod iasU — Ä«l*rmeui«r . jj,
• i49 Lauf» so wit me kocht und bacht. — üutmnti'
Alrr, 2a
•250 Lauf «u, dass dir der Arsch nicht schimmelt.
~ WnnMd.fl.
♦'151 Laufen wie nll nichts Guts. — itom . spinntmin,
tu». S. 43.
•352 Lauleu wie eine Biene. (KAtkm.j
•233 LatififD aU bry»uc jm der KoplT — Tkeatnun
liiitWorum, 47S^.
* 254 Ltiuflen nls wcnns brennte. — Htifberttr, tt, 416.
•266 LaÜL a doch, ous wenn a weite an Hoasen der«
loten. — Gomalckt . Tl«.
•356 Lälia dm-b, oas wenn em der Uingere brenntok
.— litimttUkg, MS.
•257 L^ft a doch, as wenn em der Ivup brente.
(stiiU'».J " Frttmmann. nt.2{i. tn
♦258 Lea *e doch, a» wt-nn se a M»rkt versoimbt
bntle^ — keiU^, \6a*; ßomoiek«, 71Ar Fnmmaim,
in, U9, SU.
•359 Lop an de Man un pluck Stema. — Ktm, iSit:
Umrfvn. S19. Eifhmitd , ]»«.
Zu Pra'Jera nod Ornitaprf ehern, um Nie an Munob-
bauaeu und ShaLcNv eUi*l««be htigti«i au onnnoru.
•2C0 Lop dat du warm warst. (DiiHmnritehßH.j — Si-hütte,
il, 340.
In dem Sinne: gebe eum Henker.
•361 Lop'n as 'ii Tut. — fikÄiwiW. 19«0: Stürvnburff. l«»».
•262 Lopt no de Mon. (Htfvt>j — Finngntch. i. saj. n,
l). h. gebe san» Teufel, oder enoti : eel doch ntcbt
•Q toll.
•3i}3 Lüp 'ns mütjft Nöos jm an Staalp. (S'ordfnet.)
— Ftrmtntch, tfl. 6. W).
Lauf ein mal mil der Kaao fe^en einen Hanapfeiler.
•264 Noeh loppt de Tunn. - bahnen. Üb".
Noch kann man darnut etwa« capfen , die RUlfeqaeUea
eind noeb nicht ertc^höpii.
•365 'S kaum oaüea knbeldicke gelofien. — Co>
mo/i-Äi», «75.
•266 *H lefl ottlles, woas a Ben hoat. — Gomolcke, 674
tt, W9; ««6uH«». 68 Frummnnn. II. 243. A4.
•267 'S left olles as wenn's Bene hÄtt«. (SchlwM.j
— /Vofnfnusiie, 11. 241.
'268 Sie kummen Kelof.-n wie de Bebhihnel. (SchlwJ
Zu Merckel, dem iiiStern Obcrpraaldcnren von Bchie-
■i«|j, kämm, all «t mtcb aI* (irheimratli beim ObAr>Aiiil<<a-
frericbt in «it4i(faa MOtfc«iftl> war, vi^r &uBCullat>>reu,
nm «ich ibm vcir ibrem cwetteti iCaamen, da« eis nta-
ehea wulltf'n. Tiirru«telll«ii. Kr cnitifiug die »pliOch
lerti E.air*t«ödru Bin <'eu Wotiooi .^Nu.Sm kommen
>a (^oloIeD «le 'ie ilet/bihn«'!," Wenn er in gitier oder
Aruerlicber Laane war , ('flef^te rt >m nciireatai'hcn Dia-
lekt au «prpcbvn. f.-cA/f*. Pruvimi'.UAnitr , lrW>;j, Am.)
•269 Sie lauft-n miteittnnder.
Sind elfiveratanden.
•370 Sie laufen über Hals u»d Kopf davon. — ft'nuin-
ff*r. 341 •,
•271 $>»© lauft wie ein WÄchlelein. (mHenhuw^.}
^Ili Sie lauft wie eine WViilel ( Wanse). {!lu*l4mlb^fa.)
Sflhaell. fortwährend,
•273 So >waa l.iuft HÜkue. fSchtt*.}
•274 So wus IkufL iiurin B^dpri nicht herum! fSekln./
Aotruf de« Ntaunni««, anglAubitfer V«rwni)drr«t4^.
•275 So w«fl Ifluft Ulster AppfelbAuTurn nu'h 'mm.
•376 Vinit'f<rrd*'ri Luflfu. wie du» llurr^n auff ein
Kiri-hWfthe. tranrk . ?.*jfii w^ , CClk\Jt ^
♦377 Wf im du «o l&uiet hIs du triitket, ao wollen
Wir den Hümui li»*tjc»'ii.
tn.t S< ttt e<>«re o><ttim« ia bole all
f*H««Hi««r. lai*.^
•378 Wenn er ao gut Uefo als »61'
kein Ha«« ein.
üi
I
I
1819
Laufen (Name) — Läufiich
Laufmann — Lauge
Lauf«a (Mune).
In Lauf(!Q können'» keine Kuh nicht melken.
Ein WorUpJeL mit L>ufaa und eina Neckerei mit dtn
Bevrobnem von Laufen, einer Ortschaft in der Gregand
des AttenoflB in Oberöater reich. Wäbreod eine Kob
Unit, kann man iie niobt melken ;, ei soll aber xugleicb
■*«eD, daaa die Leute in Laufen nicbt im Stande wA-
ren, eine Kuh *u melken. (Baumgarttn^. II, lOOJ
Laufenburff.
*£r het nach Laufebnrg appellirt. (S. Laufpaae 2.)
— SmertntMiier, 31. hathivuUch l>«ii KörU; . 3710*. Eue-
lc%n, 4U; Tieimberg V, 90. litaun , I. 2178.
let hälmlioh durohgegangen. Wortgpiel mit dem Nft-
mcn der Stadt Laafenbbrg am Bheiu. Sutenneigter
(a. a. 0.) tbeilt noch eine Anzabl andere iu der ächweix
fibliabe Bedencarten mit, die donaelben Sinn auadrUckefo:
Er bet blnder der Thüio'n Abschied g'no. £jr het d'
Pinke ^'klopfet. Er hit »e itipft. Er iet uf und
derro, wa» giecb, was bäach. Er ist fort, weder buta
mi, no lAck mi. Kr iat etantebeni (Htentibua) fürt. Er
iat hoielech fürt. Er itt staubrombode fürt. Er iit
aUrregangs fürt. Er lauft derro vie'a Hüadli to BrUtte.
Er lattft dervo wie Klaue mil Secke.
I*aafand,ea.
•Auf em Laufende(n) aei(n), CVtm,)
Läufer.
1 Alle Lopera sunt kene Köpers. — Eichwaii, i>06.
Zt haben niobt alle Leute, die auf dorn Markt herom-
laofeu, die Abticbt zu. kanfen.
2 Der schlecUteute Läufer muss vorangehen.
ffolk: De elechlBte looper moet voorgaan. C^arrtbomJt,
IT, 37.;
3 Der schnellste Läufer erhält den Freie.
4 Ein Läufer gedeiht nicht.
JIoU.:E(in looper gedijt nlent. (Barrebomitt 11, ZI.)
b Hastige Lü^öfer stoiperu gern.
Mhd.i Waua doch ein offene wort iit: wer dft ae pald«
lau/t, das der ouob dester öfter itrattcht. (Vintltr.)
(ZingerU, 86.^
6 Vol Lüpers, man letjet Küpers. (JSordfneM.j —
Lappenkorb ; Johanten. 91; FirmmiA, IU, 5, 53.- für
Amntm: l!a«pt, Vül, 375. dO.
Viele Länfar, weoig Kttafer.
7 Wenn der Läufer am sichersten ist, fUUt er.
8 Wer zum Läufer bestimmt ist, dem gibt Gott
gute Füsse. — Wurzbach l, l«.
*9 Das ist nicht des Läufers Feld.
•10 Der hat den Läufer an der Bockg (oder: am Hin-
tern). (Eifcl.)
Er oiJtf um aus der Kltrmme zu kommen.
•11 Ein Läufer ohne Füsse.
Gehört au den iiob widersprechenden IKogen, dervs
WaldU eine grotite Anzahl in einer Priamt;l (a, Jade 26)
sasanunengeatoUt hat. (Vgl. Sandtats , Sarichw>ört«r''
Un, 489.)
•12 Einem Laufer seinen Spiesa entzwei schwören.
— CritniHdshauMert , Vinjdnt^st, lt.
*13 Einen Läufer noch anspornen.
• 14 'Ne Läufer miihd en Läufersche. CHoin.) — Wey.
lAtiffeuex.
•Das geht wie ein LauSeuer durch das Dorf
(die Stadt).
So Bchnell verbreitet sich die Naohricht ron dem Vor-
gang«.
Lanteara.
' be spinnt Lopelgam un haapelt mit de Hacken,
Laufklatache.
Eine Laufklatache ist selten (nie) eine gute
Hausfrau.
Iiaofleute.
Viel Laufleute, wenig Kaufleute. — Gnmm, V, 3t5.
Klage der Krümer auf Mcaeen und Markten, wenn
es Ticl Gaffloute, aber wenig Kttufer gibt. (S. K&uferS.)
LftufUch.
•Er ist en Läuflich. — iiuiermeiMer . 87,
üiu unbestUndiger, nuxuTerllaaiger Menecb. Dietax
Aiiadruck bofindct eich in einer grossen GaaeUscbaft
von Boxeicbnuugen, die SttUrfueiiWr als aolohe xtiaan-
mangoatcllt hat . mit denen mau in der Scbweix einen
Menaohen bezeichnet, „mit dem'e niobt sauber iat'^.
Man tagt von einem solchen : Er ist • Butadioh , en
Farfikesser, en Fotzol, an Gaoga, en Qispel , en Gur-
gel, en Hnndcnügg^r, en HoUeho, e Baxftdtfel, e Hert-
schue, en Krttschler, en b^sSeaem Koch, en Kolder,
es Kropf; an Lftabösohe, en Sohnudorbnob, ein Sobnbrflif
«n SchJUndioUi, an Schookler, en verfloechte Scher-
gerl, en Soh&arpfer, «n Sehariant, en Sohniffor; eu
TrUecher, en annsUige Z 111er. Auch: Kr g'hört enm
Onmpist, Etun Osobittech.
L»aci£maiin.
Ein Laufmann ist kein g^ter Kaufmann
Soll. ; Een loopman , kwaad koo^man. (Harrehomet.
Laufbasa (s. Laubettel >,
•1 Den Lauipass erhalten (^eben).
•2 Den Laufpass nehmen.
Entwisohao.
•3 Er gibt ihm den Laofpass.
XtauAitraaae.
Eine Laufstrasse ist keine KAofsirMie. — '
M». les.
]>)« Straasenunterhaltana; liegt dem fimiialBwesai li
das dnrch die Strasse in den TArkabr «satrllt: JiMh-
■traasen dem Stute. Crtliobe
Verbundenen, O-emaindewttge der betrel
HoU-t £eue loopstraat is geeo koopstraai« fl
//, 311«>.; *
I^&uftl«.
Loufftig wie ein Kue aufi* den Noabftwm. — !*•
ihcr'i w>rk#. rn, ilS*».
Liauftettet (s. Lauft>ass}.
•l Den Laufzettel bekommen.
Lot,: Rudern acoipere. (Era»m.. 7S5; FMUffif O,
*2 Einem den Laufeettel geben.
Fri.: Je lul donjxerai de la caaaa. fJfnitHmttr , UlM
LtU.: Bade donar«. (Eratm., TJi; {%Uippi, lt. Uljf
I«aufe.
1 Es ist keine besaei^e Lauge aU ein F]
Hoti,: Gesn beter loog daB't vfOawvn-ootf. U
2 Gute Lauffe, gute Bleiehe.
Da^, i Ht4 der bt»ger ikke rel , baa bl«g«r Lkk« vÄ fÄ«.
cfon.. Sj.j
3 Lauge schmeckt nicht gut, hat aber ein friiek'
bar Sak.
4 Man kann nicht alles aus Einer Itaag«
5 ScharpJTe Laug macht den Kopff tauber. —
maitii, 730, 48,
Bd*«a^d-t Skarp Luth pX akorftoot Hofwud. — Skacit
plltler pt rabtet sUr. (Qtithb , 72SJ
6 Scharpffe Laug treibt den wusA ab,
730. 4«.
•7 Das ist Lauge für seinen Kopf. — rrnrtgrr,
in KlnJkler. VUl, laO.
*8 De Loge aver enen utgeteu. — DaliMn. tu*.
Einem seinen Zorn omp&nd^a lA^son.
•9 Die Lauge kommt ihm über den Kopf.
„Vud ist den Glenbigam Tsd Bfurgen. die acä f«t
sie rerbafft gemacht, die Lsttg;« vb^r dm KobC \jm
men." (FrirdH>, , It, ^.)
•10 Die Lauge überhÄugeiL
,,War also die Lauge gut g
die BotmwB damit
«ich nur die. BotmwB
*11 Einem scharfe Lange aufgiesaen.
•12 Einen mit Lauge taofen.
*13 Einen mit trockener Lange waachen, wie Sft-
than den David. — Hf^berger , /, » . iu.
,,Oott wusch mit der sohar/e& Lan^ d«t 8iaA>
der sandigen Welt den KopS.**
•14 Er hat aich die Lange in den Kacken it-
gOBBOn.
Er hat stob in ein« nnangenelinie Tiagi gnhr^-lii
Pein.. Nalal sobie ta kark lugu, (CompmZ Jtt.Ji^^
*15 Er hat sich die Lauge seihst fireg^osten.
Lat,: Propria culpa haao acoiderunt.
*16 Etwas mit Bcharfer Lange waschen. its*.
/, il79.
* 17 Ich bin wol eher mit solcher Laug«
— Schottd. HIB*; Snüer, U6 ; JTdn«. fTiok ^^^
rock, 6»1.
Die Erfahrongsweisheit «aasprecheud: Triaikt kä
ünreinigkelt aberhandganominffia^ dssto msh^Sm^^m
die Lange sein, wamit ar gwralnlfft word^^^^
Lat. : Atrooia deUeta attocibtxs po»nU puulaud^ÜTM«^
lojklo medicare oportet (PMUppi^ fl^ ««^
•18 In Einer Lauge gewaachen eeiiu — Fr^ekifigf « fll^
•19 Mit gleicher Lauge gewaachen warden — «^
imakon , ^703. ^^
Gleiches SchicksAl mit jonutaA «cdaldaa
• 20 Sie sind alle mit der Lauge besc
Soll.: ZU «ttien niet ander« , dab r.f -<a.
i
1821
Lanne — Lanrcntias
LanrentJQstag — Laus
Laune.
1 Wer nach semer Laane lernt ^ wird Dicht ge-
lehrt, und ein Kranker niclit gesund, der nach
Laune Mit den Mond.
t>an. . D<eD bliver »i Icrd, tom vil Isr«! «fier «It »gct tykk* ;
•U«r den vjfs fiiik, tom vtl hleJpM «ftcr tit befkld.
(Fm. da». , 373.;
*2 Bei guter Laune sein.
Wenn niftu die gntc Lnun« tiac« Aad«rn b«naUt, tim
fltWM fUr lieh lu «rbitten , to tmgt eine juditeh^dent-
•tih« B«d«nMrt: BeiobMM (wihrend) Cb«dw»<Pr*iid*>
Chedwe.
Engl.: To be In a merry pin. (B«km It, \m.)
*'i Er i«t fibler Laune. (S. Po« 221 und (Wll» «.)
/>«. • tl * broj« du Doir. — H • marcM «nr qaelque mna-
vaiie berb«. — II » mii lon bonuet de tniTrre, — 11
n'eft pM duie aon »itUtto ordin«lre. — D «'«et leri
1« eul d^raat. fJfafton. 335 J
Laore&tluB <•. i^oreus).
1 Aq Laurentius ( 10. AngO man [iflägen mati. —
SI An Sanct-Laurenti Sonnenichein bedeutet ein
gut Jahr für Wein. — Boe^K 40. Orathtl , toi ; Or-
mm«, 6S.
Frj,; Qtinnd il pleat en aoat, U pUat bie« «t bpamoait.
(Ctttufnt, «9.>
3 Laurensi, iTicbs Pelai. i'n'w*iar.j — fltxfc*!, 4a
4 Laurentius heiter und gut, einen schönen Herbst
vtrheiflsen tbut. — R^n»bcrjf \w, i«5.
5 Laurenz zu Barthel «pricht> Schür, Barthel,
schür, in vierzehn Tagen ist^a an dir. ~ Fnm-
mann . lll, 154 . für ObfnMtnrfi^ Baymgarten . &1.
6 N6 em Laurenzi schlid et nimi an. ($i(^n^Hrq,-
tt^chM,) — Sehxuttr, ST.
7 8anct-Laurenz ist der wärmste Lenz. — FiBckan.
GeniK.. in Klotttr, VW, €S«.
Fn.: A U wU&t-Laarent la fknclUe att froaent. (Ltrouat
I. ir».;
8 Sanct*Laurenz macht einen Seng oder Spreng.
(Et{el.J — Oroktt. 708.
iSatweder icbelct die Sncne >ebr hri» oder «■ grlbt
HSffsa. An uaBcban Orten glaubt man auch Rrirnet'^e
I^mmnliitaa, gibt e« vitil XAuee. I)i« BeotachbahmftQ be-
banpien: Die Witterung am Laarentint hUlt einige Tag*
an. T>ie Batken: Der gnkdiff« Harr Saaot-Lore&jt hat
tine Hand ale Regan, dl« ander« all F«tterbr«ad. In
Italien wUnecbt man Tonuglleb daa «rcter«, da »ie
der Äaaiftbt ilad, der erete AagiMtiiige& Mi aar dann
von gater Wlrkaog, wenn er vor dea 16. (all*. In
Beaiahung darauf hritit o*t An Laurenttue i«t** rur
Seit; an der Madonna (15. Auf.) let*e noch gat; aa
Saaet-Bodia* ( l«. Aug.) itt'* <a epit, an Bartbolotaai
(H. Aag.) gib ihm elaeo roeetrltt. (OraM, 191,)
Oderr Begnftt'e an Laarentii, l«t>» etwa« «fai; faber
ooeh Zaiti T«gn«t't an der HivBalfabr». üt«e. law dir
t«i0«B, aacb fioob gnt; regnet'« aber aa 8aDct-B*rtho-
lonal, to kannit du llna olaa abgeitMU (Qratti, 70«.}
Im Vanma: An der Madonna l*V* acKib gat , an Banot-
Bocibvf Ut'i DO«h etvai^ In Mailand: Aa dar Madon-
D« lel'i aücb gut, an iianot-ttocbDJ bat*« au aabr war-
tea laeeen. (Hfintbm-g Vltl, lU.JI Da ia Frankreich
und Italien om diet« Zelt die Knee- nnd Mandel ernte
beginnt, lo ea^t nuin ttt deirPicardie; An Sanot-Loreiu
blickt ouMi biaeia nad aa Saact^Booboa knackt man
•i* a«r. Ia Veaetien. Au Saoei^joraaa konunen dl*
Uta«« Mit dam Stocke , an Saact-Boeibtta varliarea ei*
di« grUaa Selude. Auf Sardinien : Am Tag« tqt 8anot-
Lcrfena e««1 bondert Maadalo, am b*Qig«a Kr*u<tage
(14. Sept.) eeet hundert Nfte«*. {RHmtbtty VI/l. i««.;
9 Saoot-Loreni , erster Herbattag. {t»*ncki09.} —
Aal Bleüien betee« «e : Aa flsanl TiftHli« dl« gyoeea
afc»*t an Saact-Antooi die gvosae Kllte; dl* «in*
od*r di* andere w4brt nkbi lang*. fKefae^kry ytüt 194.^
10 Sind Laurentius und Barthel schon, ist ein guter
Herbst vorauszuaehn. — Oroiei,«».
11 Um Sonct^Laorean Sonnenacbein bedeatet ein
gut Jahr an Wein, ^rywa; — Bmikrg f/tf. let.
13 Vor Laurenz gibt oi BtonetiftAck(-ttöoko) , nach
Laurenz Bienenqii&ek K tifti.)
') fiia «i* daaa gMahwArmt babea, aar leloht*
eebvMb« Sitdckd.
13 Wenn e« an Sanct- Laurenz regnet, gibt ea im
Jahre viele Mäuse. — (VoM. tm.
14 Wenn man auf Lnnrpnzeii od^r BartholoviA raife
Tranben fiiu* ' gut«
reichen Hei; . titdfo.
16 Wie Laurens und Bartholmei, «^o dich
Herbst gefreu. *Oe»i*rr«eA.j
In Italim beli*i "« sj".nt. i. .»„».,. lin«. ,.«,< Partholo»
laJtnelag aehO«, blieben
Herbat. (Rtintbrr i.aurantU
nnd Bartboloral^i = .. ^...- , — , .. ,,„ »cbdner
Herbat cu erwarten ■«in. (i/rakfi, ^'ij>..,
lAwrentluats«.
Wenn es am l4Rur<^ntiustage regnet, so gibt es
scbleofates Schal- und Bienenliitter. — Oro*#l,703.
D. b. ci foifft ■cbOnei Wetter und di* Spiaaea ttber-
deben die ätoppeln und da« Haidekraut.
Laus.
1 Aus ar Los wird a Hüb. CMihuc\.)
Adi elbor Lau* wird ein Rau«. Wenn Jemand aas
Kleinigkeiten', kleinen Vereeben gro*ee Ding« maobt.
2 Bat biAter es as 'ne Lus, maut me met niänieD
noa HÜS. (/»«rluArt.V — Woettt^ 73, *».
ä Beaser eine Laus im Kraut ab gar kein Fleisch
(Speck). — r,rut0r. ///. ». Svlar. ua . £t*Wrin, 118;
Simroek, «»1; Jfrfrtr 1718; MVlwMd, 5»; irtrNegrr. 3JT;
£7off#r» in, >S4; Arnim, /. 'iOQ; Mnitnn 3 ff
In der Sohweiai Ke iit bee«er e I. i ee gar
kei Spttck. (SutfrrntiUfr, 1.11, Sc'-' Aach:
Bt9—t a Lne Im Kabi«, a* iir>kr ^ • vt m«
ftIb*B. f/er. GüUhftf , UtHtl,- ndt
Bltar n LA« In'u KM, ai tra. :&;
Prommamm, Jt, 59tt, ij .- AV- ■• /)
In Sehwabea: Beteer a Lau« hu Iv tu
Floaacb. (Sffltn, *S^,) In Sieben! a
4m Krokt aa biaaeor w« iiicbe i>'llf " j
£«pf..- BetMr a lonu (mouee) in the pot , tbau so ftatb at
aU. (Bohn //, 1 13.) - Half a loaf f e better. r«?»«' » »»v^
BoU. -■ Batar «en« luia in de pan djui ganeob g«ea vot. ^
Beter e«na Ini« (male, mueoL ) tn de pot dan ganach
g««S vlMeob. { ÜarrHM/mi< , il. 40.;
loi. : I modo T«n4re leporem « nun« oirim taaila. (Plautut.)
(Bimdrr II. 1S5S.J — Meliue ect quldquam poeaidare,
<|aam aihU h^bar«. (Snivr » «Oti ; S*y6<}ttt , 809.)
4 Bctter 'ne Lius in den KanI (ira Mause) osse
(als) gar nen (kein) Fott (Flesk). r/.tjipej —
Firmcntch, t, tlQ, tOr 0Uea6«rv . Ftrmvntch . I. Ut« 44;
Exckitnid. 1441: CoMidhaMl, 137. ITir .Immm iUtuftt,
Vin. 3il, 20. für Iforefrerj: FtnncHuh, /. Ml, IS. für
JtffMr« I. 401. 10«. für KOnigtbtrit: FrütMiar'.ntl ; lltr
Hmfwtrerg ■ Frammann , //. 410 . 91, (nt OuttTTnck^oH^
SchUiten: /V«T, 44t; für den Mor»- /.olkrMv^ei^ /. 90;
für hfifiühn iVoeatp, 7J, IW.
5 De hungrige Lus bit scharp. ((Mävnbvirg.j — Ft>-
tnenuH. /. 8S3. 46.
6 De LioB in den Pott will den Kaul niuh fetten.
( Lippe. J — Ftrmenich. l, J70.
7 De Lusen laten sück waschen un wringen an
ok weer in de Schapp bringen. — ffem. 76i.
&m gab«n in der Wtech» nScbt itti Omnd« ; el« «lad
SO Ifrtlftent« QSete, die «iah nicht leicht wieder ver-
treibeai laaaao.
8 Die Laus, die einen Wochentags beiast, darr
einen Sonntags nicht beissen. {}i\eieriau*\u.j
Jftnpaaail Ablegang der Wo«beneorg* wie d«« Wo-
iluaa am Svonabeud uml Beläigaug dea KOr-
9 Die Laus t die in den Grend (oder: Pek) kommt,
es Schlemmer (stolzer) als die, di drin ge-
heckt ist. (Ilemetttrg.) — Frommann. //, 409. 4.1;
Euflrvn, ilt ; ^mmt. «SXS ; KMt, 17U; Bronn, II, 541 ;
Wid«r dea BoeluaaUi der OladupUa«, dar Km-
porfcftmrallBjr* . daa friaebea Baokwatka «nier dem
ad«Uali«B wl« btt(g«rlich«a Bit««rthsm.
#W..- yi«r eosBa* «a poa «nr an* gale. — tl a^Mt orgaeil
dQa de paarr« enricbi. (Marin, Tt.J
n,T 11 vilan nnbllitato noa eonoece lao parcntato. fVit'
rim. t2.)
#rAvr*l, • Nix poddan kommer til wilde, *A w«i boo intet
ItarhiU«. (Mtirin, 23 .< Khodim, lOO; Ürvt^, Wi: Wrm-
«r« » :>9.)
10 Die i^na weidet im l^ rinde sich dick und geht
im altes Fels
11 Die I<Atts« sitzei
wülan. —
la Du soll niei
13 £ Lüs on e
^ tfUtkbu
14 Ein Ltm im Gri&d ist «in höts Bdlguiod.
Grinde ihrer »elbxt
pelta «eisen. — flauer. Mmj
bater aln t(iir kin Fluscf
^m
1823
Laus
15 Eine hung^rige Laus ))eisBt scharf.
Z. B. Voü tkTmavi , »bot rial brsaoU«adeo and dAram
diackead«D Buamt«»»
16 £inü hungrige Laus ist eeiten fett.
Dan,: SulUti Jan«, aieldun feed. (Prm, dan.^ SSfiJ
17 Eine Laos ist menschlich . ein Floh hündisch.
18 Eine Lüsmäket den Köl tiichfel. — ScJiof/if/iicA.//,ii9.
19 i*ln hungrige Las bit't (beiist) scharp, fO»ifne$J
— ISueren. i33. Eiihmtld. iS^Jl. Frommann, IV, 297. 441.
20 Eb Bind glückliche Läuse, die in einer warmen
Kappe (Mütze) begraben werden.
21 Es zeucht mancher eine Laus am Kleid, die
ihm macht Leid.
„Offe sewobl ejn*t an i«7Q«cn kJejd, «yn laaia di«
ym thut lej^d; ayu TOdanckpar atudeDt iu mejraeo mut
TerM'Ieicht Wirt ofDar lauat dl do TvadrieM thui. "
(Werden. Bi.;
22 Et bitt kene Lüs Bcbäi*per osae de at euer Lum-
penkipe spruüiien ea. (th>\>e J
Um zn «agen , um aoh&rftt«ii verfabreo Laute, die an«
drdckejxJt'tj Verhüllniiiacii in eine gabi«CcnJfl tJteUuiig
gcikommeQ «ind.
23 Fremde Lüuse beissen scharf.
t, Bio jeder wurtc das Bcioa , das jm befohlen ivt, mit
PletB vnd entucblage «oh f rt-robder hendei , denn
fremde leuaa i)ci»«en »ehr.*' (VtW'^r, F*ai(er, h^i, af,>
Odi*.: Ftumniade luut liider v«nt. (ffop.dan.t Vil )
24 Hungerige (magere) Läuse beiBsen Bcharl (übel).
(S. Aliicko.)
Dan..- Sulton lau« hidor vnsrat. (Prof. dan. , i9S.)
H(Al. : Magere luuen btjt«n «cberp. (ilarrtOomtt t //^4l,-
Bohn II. 3»2.;
S5 Hungrige Lüht de bisen arg. f*!«»»!».; — M'^yden,
36 Je hungriger de Lüa^ je döller ee bitt (hteck-
Umkur^.J — Günther, HL
27 Je mehr leues, je mehr grint« und iuckena. —
Ao» .174**.
2d Jede Laus mag ein Haar bewegen.
29 Jeder musa seine eiijenen Läuse fangen.
Hvtl.: Elk moel seijo^ Oigetie laijen rungvn. (Uarrebomef,
U, 40.;
30 Laus, in dein Winterquartier (e. d.y, sprai-h der
Kapuziner, als er sie vom Barte tn den Ziptel
SOlEte. — £Ueteut. 412: Umfer, noi*; KiMltinytt!g4)lf
In der Sobweit: Marteb, Ltt, i di Wiai«rqaartl«r,
bat der fCapizmer gieit, wo-u ar ii« fom Bart in Zipfel
g»tUt tiftt. (Suitr>u«,Atfr , 41 J
^l Läuse^ Flöhe, Unüat, ürind^ Fauleri^s beste
(ji&ste sind.
GA»tß, die bei einem faulen und ■olimuaigen Men-
sohvo nicht uuabloiben.
32 Lüuse und Flobe, sagte der Kfipuzinerocivize,
als man ihn Iragtu, was er unter Creaturen
verstebo. — Ki^intrr^nrgct , a , k:^.
33 LiLuec und Kinder geralhen alle Jahr. — Eüs-
l«in. 413; .^xmTöck, fi236.
,,Koinm^ iob wieder xur Well, to werd' ieh ein Kani-
pelmacber uud beiratbe ein« Hebamoie-, denn Laus'
oud Kinder gcratbeu alte jAhro/* lu der ScliM>e»r : Lut
and Kiod g'rotbe-n alli 3oUt. (»Httnufi-ttr , \U\,)
34 Läuas vnd llew^ebreeken sind Gottes Knegs-
leut, die bösen zu strufi'en. — l'^in, II, 8i6.
In der Gegeuwart befracliiet der kutboltiche Pfar-
rer von litnde iu Oberur^el (NaS«4U) auch die £rü(-
bcben al« eine Zucht igtiug Ootics, um die Protestanten
in Grosugerau und UmgüKeiid auf/urültelti. Leider klir-
ren auch die Scbeibeo der Kuttiulikeii , ebi»u«u wie die
LAuee in eiaea (mmmen Petx kommen aud die Heu-
scbreoktD auch den Otttabtgeo diu Felder verwüsten.
35 Leise und Fleh ILs das beste Veh. C\^atäedi.j —
CiirltP, Se4, 613.
3^ Lüs bi Lüs.
37 Luse het en jeder. — LtArmH. '. *90.
38 Lasen, Luscn, sunt so dick as Musen, sunt so dick
as Osseiiknaken, m^ kann der wol tein Pund
Fott utk&ken. — Kern, 786.
Pflegt die Mutter zu sagen, wenn sie rom Kopf des
Kindet auügiiwwchsene Exemplar« kAOilUt-
39 Mager Lüs bitase schilrp. (Aachen,/ — Firmenick,
f. 49:t, »3. huchiif'utitch bv> Ülum, 4&7.
HagTo Lause iieiesrn ubeh Auch ruaslsob AttViann
VI, iifi. Es soll uiemdud die Verwaltunft seioi^fl KU
geuibumr, dt« firbobung seiner Einkünfte Uungeriel»
dem anrertrauen.
40 Man braucht die Laute Dicht in den
setzen, sie kommen, wie die Jeduitea,
selbst. — fftosIrriTfuvH, 10, «.
41 Man durff nit leuas ann belt« (oder: in Graii|
■etzen, sie wachsen selb« drian. — fimä,
U. loa*; Crvfrr. t. »»; Watdi* , tU , »i: J%«rt. II. «M.
llmwdx , 174« , »» ; üntki^t^, I . SO *> ; Mumm . Rdktkm^ , H.
ChemnittHi, U, SM); Eitel rin . 413; Hörte . t790 a ICIL
BlHtn.ACXt: Sunnck. 7223; Wagner, tl9: iliHia|cr, W
Urann. /. 2IB0.
,, Aach (darf man ) in des Belcs dia laUM »Ifsiin-
(Waidit, HI. 6!, 48j „Bs wer nit Hut, alt icft« In
■Cbeixen, «esflbiltet least In Pelta eu »tzm. i« «iM^
teo selb dann xu band.**' „ Daruinb icba flkr gna
Qbel hau , dsa du mir lenaa wolat aetasa draa. |i
der Peltx laufet alao ▼oU, Att» leb jn niflus kaa •■»•
bem woJ.'« (Ktottrr, f. 8>0.^
Dan.- Sst ei luus l skind-klvai, han komm««' ral stfr.
{Prot, rfa«., 398.;
Fn. : II ne faut pa« lemer le« ponx en ea* vwiBf» pSm
(Ler'ttXr /. 12*,J
Leu.: Iguie non eslinirailar igtii. (ßtgbotd^ S77J — t»
probitas 11 laudetur, mtolorabilia fit. (tUmdtr L m,
II, 1393; S«yboi4. tii.J
Schwtä,- Hjad icke lusen i sktonfailezi , boo keaHMratf
Objuden. (V>n»eit. y; Oruhb, 4<> a. M?.>— 8U49
Lwnen ir «kinmieo. (Grubt, 471 J — B^ata» ftH
Faddan. (Grur>6, ^Si.J
42 Mait kann 'n Lüs uich mehr nehmen a# \
ven. (Oglfrirg.j — Bufreu, »U: dttitrkmm, M.
HautkatvndiT . 111: h'rchdttisch bei Sintn>dk, ^ttl.
In We«trHi>»Und : He kau iea Ln«« net mer tmm»
•s H Libbun. In Norifriesla.ad: N^m an Lila aa* •«•
oiuar Ob at Lewent. (t'tru^etttcM, Itt, 4, Mt; l.*ppr*-
korh,' Nimm einer Laus einmal etwiia aalir al» $m
Leben.
Hall .- Men kan eeno taia nJet me«p b^nemea da« batlnw.
( Hambomtf , 11, iS.)
Laf..- Mors uUima poeoa est. (t%»cam,) Cttitü^i^i.VII^
43 Mon wird die LAuse leichter los als die l^mm.
BotU: Men komt Ilf^tere ttit de IuLs^^k datt oit de aets*.
(Uarret/OHice , It , H.)
44 Mancher kan einer lauss ein sieltMn
vod weist nicht zu ratben seinen eigenen
— Uemtvh. asO, 53 Pvtn, tl , 451.
45 Me mutt Nüms Lüse in'u Pelz «Ifn, te kamt
woi vun ealfat Uerin. — EukmtklA, ilis,
HvH-; De lumeo komen wel in deci peia« «1 aaait ma m
nlet. (Harrebomt«, It, 4I.J
46 Mit der lateinischen Laus aiellt man dummeo
Leuten au F.
47 'N magere Lös bitt scharp. -^ n^uaLnlnltt, i,
48 *Ne LüB Ö8B herrsch, 'ne Fleh öits hundach. jfr
bxnq.) — Frut'Afci/'j '. 31331.
49 Oan Laus varührt a Har und zwoi Eiebn '• gv.
(Ob^Tti*\itTT«%f:k,) — 'fournflrtrfrw.
Von 9«»t*9eii Ikodlicbeo Arbeiten« wocncwal,««M
snoh pbysitcb eohwecb« Personen, eotitwaodig eoÄ
50 Sät man kian Lüüs (Neddeu) utm % iiljifft,^
skeiV so naagh kern. (Amrvan,) --— /«AnwOT, If
WrtM^i. 17/, 35». 132.
Schlst war der Schafpela der F— w- -_ t^
nicht den Grund sii Aeigerliolik» ^4
SylirSsAi inaiiDi'U LOsonS'St. — .- ^^i
(Nassj in den Ptdx, elo werdeo «<.,..., >.<.jii)u.tM
51 Viel leuas, vil iuckena. — AV?*. i6»>*,
52 Viel wollen ein Laus schinden voud wissen sock
nicht, wie viel Füss sie haL — Gruur, IW.flu
LeUmann . II, 7S>9 , 6& ; Sintrack , «23J,
53 Wann die Lauss inu grmd konijyt, eo reckt if
den hindern in die höh VTid winl stolti. —
Agricoia tl, 313; Saitt-r. 38«; Simruck . ^xOC.
.»Wenn msn'S sagt S,nUr, „«In* j»,*|.fT»-,» „.f^^
nnd dem, rter den 8»oie d<r ■ - - -
lar das deul.obö Volk ro»l
• prlcbo, ich deuke, 4ie« Nt>r.>
dient" Die Kom^-r --
anms^sen I sei, wi'
IJülic ((.krorhop
wtTtl:' '
4. Jai
Aspen
flu«, ü.i; ir.u., , iM.,^,
H.i Non AaiieieJia aiT alt«^e«a acrttAl« d*iui «ttnn tea«
e Til, vbu iu altw aale. (u^at. irj^j ^•»»i» «"^
54 Was besser ii*t ah «ine 1
Wirth nach EaoA. f/\>v
Laus
Laus
1826
55
I
»
I
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Wat beter ia as *iie Lu«, dat uimm mit aa
HÜa. -- Ooi'UcMnudt , lii : (\ir Kiiln: Wenden, II, S;
für Limhrck: Ftrmrnirht Ul , 14S , 13; für Bannaver.
Schnmbath. lU 4Ö«; fitr Pvtttuten: Fruchbier^. S3|3;
hachdeultch bei Buckin^, 305. Ifoyor, I, 210; Xtfrto, STIT.
iTod,: Wkt botor ii dun ««no Inia, nafiati dat tneda aaar
huii. (UatrtbutHit. IT, 41.J
Wat wel an Lüüs muar nem üÜ8*t Lewaot. (Am^
mm.) — Unvyi. 17/A. 3*2,35.
Wu wtlitt da einer Laua ia«br nahmen aJs doj Lebon.
Wem eine Laus über die Leber gelaufen ist,
der braucht deshalb nicht zam Beichtrater su
rennen. — Getier
Wenn d' Laus *a Kreuzer gilt, dann haben wir
keine. — flirlmo^r, 33».
Wenn de Laus ou a Grint kimmt, bu is nig
fttldt^rsch. {Si'hks.} — FriHntiuinn, ///, J47, 217.
ßifhrn.: Z bUta ▼ himbaU, boie achoroj. (d<iak(f9*fty, 100,;
Wenn de Lüs at dem Schor|)e kämmt, bitt se.
— AVir«f,J7l&.
Wenn de Las ut em Schorf gehawe ward, denn
ward sc schaftig. (ln^lelbMr^,J — FrucUtier'*. S333.
Von eisern übarmathlgen EnporkOminUng^. SobafUs
wird der gtnuint, dar »ehr riel und frech redet und
■ick «UorUi i'r<ii)ttit«a iteraiutiiaiJnt, (Htnnig, t%X)
Wenn de Lüs nt em Schorf kröppt, dann ose
8€ am lostigStO. (Ottyreum,.) — Fmchbter*. 3S94.
Wenn de Lui ut em i:>chorf kroppt, dann ösa
BO karsch. — rrt«ch6<*f '. fi34.
Wenn die Laua aus dem Rinnstein kommt, dann
kennt sie sich nicht mehr.
Wenn die Laua einmal im Pelze sitzt, iit sie
schwer wieder herauKubringen. — ßiwrn,i«i;
P\*tQf., 17. «; Simrock, 6St3.
Wenn die I^us hustet wie eine Kuh, so geht
sie entzwn.
l>äm.: Kam- laiu f»Mr boato ma rornaf boA. (tritt»
4an., 3'J9.;
Wenn die Laua in den Grind kommt, ist lio
nicht wieder herauszubringen. — Mevtntr, 49,
Wenn die Laue in Grind kommt, so macht sie
sich beschissen. — Uew*4er , S18 . LtOher't )Verke von
O. tfuii fitrtocA, XXni. 179: IVrn. //. SS3.
£MlA«r wonJat d»* äprichfrori lo dem Süvno an; lich
wtdarwSrUg machen. Er ersAMt «loa Pabal von ainar
trlcbtlgoo BOiidin . die eiaen Hnsd bat, eie in tsiaar
Uatta wttfan ku laeton, was er einriomt«. Ala dla
Juugau UUndleiu Leranwuobeeo und or taine HBKa wfa-
der frei babea wallte, crwldcrta ihm die Handln: Yer«
iooh*! und bell» ans hinaus. LulAer TXkgt noeh daa
Sprichwort hlnuui xMau kann den Teufel wol ca Oaal
laden, aber mau wird ihn oioht wieder loe.
Wenn die Laus iu Grind kompt, so brüstet md
mestet sie sich. — l'^tn , u, «44.
Wetin die Laus ins Mel fällt, meint sie, aie »ey
ein Müller, — /.«*f»ami . ss« . 80.
Wenn die Loas an Grind kimbt, su macht se
sich potzfg. — GomtAckf, N4.
Wenn ich eine Laus fange ^ so ttlidt* ich sie;
wenn ich sie nicht fange, so behalt* ich sie
für mich.
Wenn man der Linse los iat, wird man Ton
den Nissen geplagt.
iloU. t Ala man alt de luiaau U» da« kMni ttfft Ia da na-
t«», — Dia ai ran de lulsaa rerlott sijn. wotdan nog
Tan de neteu gapla««d. (ffarrtbonn»» , //, 4*1.;
Wer eine Laus verliert, der verliert nicht riel
(oder: der gewinnt).
0«U.y De tene luU tu d« aaeh ¥«tUail, ▼arlWet maay hat
krakan. (Barrtbomt», It, 40U
Wer ImCs den UUiaen gesagt, dua dvr (sein
Geld IL s. w.) Terq>i«lt hat. ~ Cv«rui#» tti^ti,
KiäHna. 413. Simroek. CUT.
Waaa eich Jemaad wafan Vorlasft» mf 4i« Kopfa
iWcr sagt e» den leusen alaobald. — Aj»*«»» I , Ut .
laha aluan Varlnat ^habt hal>«ii
-( c)»m ILopfa knaiaaai, vaa aach
m* >a daa da «iob inlkaliaatf**
üvlt, : VTi« sagt bat daa Ittiaan too •poadlg ( Harrebom** ,
Lal.: Hone nou ineit eomie. (Eittitin, H9.)
Schwd.: Man kiir offta dben intat kUjar. fOraM. frl7.>
77 Wer setzt sich gern Läuse in d«& Btntn. —
Sclmppius , Trad,
78 Wer sich nicht will Läuse in dejj Pela setavn,
mus9 nicht Eheleut* zusammenhetsen.
79 Wo eine hungrige Lauss ins Amt kommt, die
sangt gar lange, bis sie voll wird* (B. Amts-
leate und Ftirat l4&.} — kitvU^, 4; Graf, »7.
80 Wun de Luos mx de GrÄinjt kit, dinkt se, se
wer ttiiyden do gewiest. (Sitbmhüra.'tachä.) —
Schwiter. SK.
81 Wun de Lons an de Gräinjt kit, m&cbt se sich
porich, — {$\tfimtnirg,'nuhi.} — SchttHtr, tSS.
•83 A bot Loiae, dass krübelt. — Robinton, 8«4.
*83 A hot Loise, dass starrt. — Aofrinion. e«s.
*84 A hot Loise jsu gruss wie a Wirtoi. — f(i>6in.
«IM, tßi; Cwomuiekt*^ 1131.
*85 Ar macht aus dV Laus an Elefanten. — Fron«.
mann, VI, 31», iäo,
*86 Ar schindet de Laos um *n Balg, (trattkm.) —
Fnunmann , VI. Jl», Jii.
*87 Ans der Laus ein Kamel machen. — Lutkefi
*88 Aus einer Laus einen Elefanten (ein Kamel) zu
machen. -^ kmc , 3719.
*89 Bei dem halt keine Laus mehr. (Sprüngen,)
£r iai ao Tarkommen, daes eelbit dai UnffexleflBr Ihn
Hiebt.
*90 r>a haben die Lause Band '. (RoUetiimr^.j
') Raum. — Vob einem, der Kopf und Hala toU Bra*
een uud tirind hat.
*9l I)a kann man eine Laus peitschen.
Wo et eehr kahl iift.
JJoU.: Daat kan mcn wel aana luda op g»ai«la&. (Matt«'
irttmt«, lt. *0.>
' 93 Da muss man die Läujae ans dem Peke suchen.
Von einer onanganohraen «riderw&rtigou Arbeit.
*93 Dar kann ken Lus up haften« — EuhmaiA. tm.
•94 Das ist nicht drei Lüase werth. — w'nnhoU, si.
*95 Das ist nicht einer Lauss wehrt. — r/Wairum
„ Wie mau pflegt «u isgan. "
Frt.; CeU na vaut paa an «iiiaat. (Krittimiftf , 2S»V
BoiL: Hii i» gena luie waardig. (Barrtbomit, JI, 40.;
*96 Das thut keiner Laus im Auge wehe. — /«r.
Gotihtif» Jaiutb. tM.
60 gerisg nad unbadantand iet dla Gaba.
•97 Dass dir d' Laus not 'n Katarrh kriege. fObef'-^
d*ierrru:h.J — Ihtum^arltnt.
Spottand cu dem, der au« Walchtlchkeit oder UnbOf-
kait die Mittie aicbt toftan wllU
•98 De Lüs iu de Pickballje {Pechkübel) söken.
CM(4»U — Schutt*: 111. W; Ktrhwald . 1237. /{ifftry. IM.
Ur«aob<9a kanttlioh «uchao, um Usndel zu haben.
(VgL auch Lappenbtrg; LtMrrmber&, 1^3, 130.)
•99 De Lös löpet 'ne öwer de Lewer. — sekam-
hoch. /, 133, SchülM, Ut, 66: für WaldrLk: Qtrtu, 3i».
Er wird lomig. Die B«dontart kommt hootadautacll
ia FroBchm. (VU^) »or. Nach einer briefllehan Xlt-
thatttutg wird lia in dat Niederlautit« gebruuoht, wcuu
lamand plötallaa ain KarraDiobauar duruhfatirt. In
PomuMni : Ollk lOppt «m de Lui iwer da Lowrer. fi>>-rA.
mtrt, il^^^J
•100 De Lüs nig um 'n Daler geren. {Ihut.j —
Schütze, IU, 6i, tUchey, IS9.
Sich rial ainbllden und aetna achlachtea Saehaa hoch
hallen.
•101 De Lüs um 'n Daler geveu. riMtf.; — HchüUf,
tu, GS. Huhey, i&d.
fr ' rat atoas Thaler gaben. (Sckaittt, U(S'>.>
li ( .üi^ ^ ) : Bläh mit Stola und Krachbait duroh-
).. , a Mttibaa aaia.
* 109 Dcar i.^i uix, wo die Lans einen Batzen gilt.
— Biftinoer. 540.
•103 D«m \\" " ' iS al^e thiie. - * • r, 2*.
Spciri iiiy au«, wto auci od«n»^
rOa^a
tat md ma«a
Ite «D nd«n Sclmidtt ffoh. I will dir
X2Bl»anB» '• Iioeh abmacht bet. I wiU dtrsctga. «o d'
Kftti ia Hm tii. I wtU dir Uikre d^ ICarp* k^M. t
will dir iio lehre U*b»r bick«< I will di xom Bnum
Acre M d* ro «Albw Ulmt «4f«. I »iil der gokgc. I
will der '■ Hen dfiiuicr tcbOttl«. I wül der 'i 3f eiMfü
wideT g«. I WiU der d' Zun«» Ittpfe.
104 Den LäoBen die Köpfe dbbeissen, — Füdtan,
Geaek.. m Eißtltr, VUl, MS.
"105 Den Liiiven Irrgärten itm den Hals anlegen.
'^ Fuekart, Genh,
Spott eaf die hohen H«likfaaeeii.
'106 Den leii9en ein 8t«Iz machen. — Frantk, U, ä?"":
SehaOei. \M\^ , KUnter, VUL 1». Uunrr . Nh,, 43.
Ktwu aaf dM künrtUchet« fein aaaiifcbrea. Bei ^A.
Ko/. AndrtOft , Da» jfutt L«tt*n «im« rtcAttekaftmmt Di*-
mr* &ctt4t, heaaege^eben v«ci 1«wt«« in ntaMr'«
Ptutor^k-Ototo^. Biätttrn, 189«, HfU 4, B. »Ol, T. M.
Spott saf Pataeocht vnd Modetborbeit , tiementtith
geitelt Myrtur die hoben Helakregea. »Wir ermea
leo«« MMh Baeeea ldi«en, 4a» num en den heabdeo»
kzageo gviter, leitem «leffet a&, da« vs«er hei« drAufl
lnunaea kstm.'* nDi« leius bond ein gerefibtigkeitf
wan Jn die hits «a groee woll fiefai «& dem lefb im ba-
MB deia, dae sie fleigen doveb die fAlt eaf dae goller
oben tltseu rod alt entichea von der hitwu- Doch
will mjjie jeu ntm iteiges Ion.'* Der HaUkragea
eeUieeet lo feet , daee die enaen Geeohapfe nicbl doroh
kannexL. Mvmtr gibt ihnen anui Anweieiing, wie *ie
Uk die ti-itche Luft koeunen kOonen und MCt dann^
tt Jr lenei bond jr mich wol yeraanunen, fto bmtieht,
all Ichs euch hab erdacht, die ateltiea, die ieh heb ge-
macht.** (JÜOit4r, IV, Iti.) „.-• Nachdem man in
Vngam geeogent da haben sie für die Letit« keioea
bestem fand können erdeocken , als Irrg&iten rmb den
Halte, das« sie also darinnen TCrlrreleD, Tsd lie sn-
frieden lioaeen. Daromb vuslnnt men heoi diese Krauet»
bftech doppeihoch ü. i. w." (Fiichart t»*#cA., im KloH^r^
VIII, 208.;
iro/.r Pedicnll« caiceot feceret. (Bindtr 11, 22}5.JI
*107 Diar as ham a Lüüs aaaer a Liwwer loffet.
{Amrum.J — tiauyt, VW. 553, «.
£a ist ihm eine I^aus Über die Leber gelaufen.
*106 Die eigenen Läuse beisaen ihn.
Soll, r Zjjne eigene laizon bijitcn hem. (Sarrehom4t^ tt, Sl.j
• 109 Die lau« ist yn grind kommen. — Lmher'$ Ms. .
Luther» Ti»cht.,4\\^.
*110 Die Laos über die Leber laufen lassen. —
Zornig werden.
•111 Die Lause im Grinda suchen. — l^Mriwr. .Vfc., &9.
„Wir mochten niiDaier httbeobe kindt rad anofaten
beide die Imua im grindt." (Elo4t«r , IV, 862.;
*lia Die Läuse mahnen um die Zinsen. (Sddttj —
Wtxnhotd, lOg.
Zu jemand, der siah wegen Lftoeen kzntat, mit telt-
tamer Urnkehv dea swiaehni Wirth osd Miethem be-
•tebaaden Bacbtevorhaltaiatea.
•113 Die L&use sollen ihm nicht erfrieren.
YOD Jemand . der ilie Kopfbedecknng nicht abaimmt.
In der Gegend von Könige borg Temimmt man die Be-
dcatong; Jung, hftat Angat, dat di do Lues terfrtre?
*114 Die Läuse werden den Schnupfen kriegen. —
Fruchb%er *, 2884.
*115 Die Läaee werden sich erkälten. — FtmcK-
b%er 3. »IM.
Wenn Jemand die l£opfbedt>okaiig nicht abaimmt.
*li6 Die LaQBB iss ehm sohnn au (in den) Grind
kummen. — Uohinnon, 377. Gomolckc, 343.
• 1 17 hie Lauas leuffifc jhm vber den Grind. — Htrhet-
!/cr, h a, 8«l.
'118 Die Leuss sollen dich noch fressen. — iknuck,
1213,3»,
£r wird elendiglich umkonunea-
Fr*. : R monrro sar tan ftunier. (KHtsingtr , 337 ^.)
lal.: In sqtiaUore et pedore consenesoae. (Mtnitck,
*119 Do äs de Laus an de Grängd kun (gekom*
men). (Sicbtnbiirg,-9äc)u,J — Frnmmonn, V, 827. 291.
*120 Do könd ich mer Loise in Peltz setzen. —
HtMngon, 314.
*121 Dor kann kene Lüs mehr uphaken. — bah-
nen, 289^.
80 abgetmgen , kahl i«l der Book.
•123 Du kannst mi ken Lns abstarven lat*n. —
ßutrm. 381. Eichwald, 1242; Frnmmaiut. JV. 26«, 408,
iim\. 753. IhuakiiUHdir . III.
Irckultche Hetauaforderong , um an «agen: Da kannst
mir uiobbg anhaben, Ähnlich wie der Hereog von Al-
t«Bbtaff nuD Bitter Xvas tos KnaftiB«ca epva^ : jUm
lieber Kaae , aiehe sn, dnea da tnir die FiMthe %m Mite
aiebl ▼cxbrunat.** (8. Fieehteich tind di« BliiahH|ie|
ro Fiach i76 ob Yorwort, I^ LIV.)
*133 Dn möchtest von an ieda L#aaB » BiagL (Ola<
Da sOohMat v«B jeder Lana ein Biegt, «bi
Za eiaam Xatteehea, der eebr gmiie^litg ü*.
*124 Eine Laas im Ohr haben. — »ri#,fTSif
Ein böeee &«wieaea.
•125 Einem die L&use mnter machen. — Ur (m-
heif, Kdtht . se.
*12€ Einem LiUise hinter die Ohren MtBeiw — M
Gotthrlf. Le%dem,J, 147.
•127 Em 'ne Lus onnerhi Perück aetten. — Lfn.m
•128 Er hanget wie-ne Lös an ere Jüppe. — Sm^
mtüter. '96,
Br hat gxotf e Hoth , rieh darolmvehl^ceB. Tca Ar^
mea. Hemniergek emmaanen , in Kotb qecithw. t»^
armten a. a. w. hat Suttrmtitter nie is der BaMli
ablich noch folgende aprtobwOrtliolie SadcnaBtaa mt
geführt : De Spack wird do nid tuf. Ihi iaet
a« Sohnita. Sr het e karaee Kami. £r könnt 1
und Hab. Er ka ai Vermöge ixu enc Hand UBJ
htake. Er hAt en Hand em d^ Schulde friaei:
en Hand woo em 's grati Bro«i friett. Er be«t*i «
aeg*woge eo wer er abeghcit. £Ir h«t
lattel. Er bet die beat Iriohtig ( £jnricb««f ),'
kn Mehl sum Backe. Er iet tun a*ek* and BImM ft!»
*129 Er hat keine Laus im Vermögen.
BolL: HiJ beeft niel 44n« loie in de nuura. fBlai diaü,
//, 40.;
* 130 Er hat sich L&use in den Pelz goseUt —
FwcAfcier». 2225. KlotUT , VHt . 300. I,o6resi9ei. t,m.
*131 Er het's wie d' Lus im £rxnel» die ait
weiss, wo sie ane will. CSoknhmnk,j — 5iMt
S4>.»4ti.
VoD einem unachloeaigen » aaat«tea Chaa%k$m.
•132 Er ist aus den LiLusen heraus.
Aua gewissen nnangenohmco VerhaliniieMU
*133 Er ist dort zn Haus wie eine Lau? im SagA*
kästen.
Maaa viel Noth leiden.
* 134 Er ist nicht fönf lahme Läus^ wertb. C^'^tß'
*135 Er ist nit einer lauss werdt. — Prouk. a. u^:
Lat.. N«c uno dignna. (TappUtn, 105 *J
•136 Er ist voller leuse. — Tapinm.ti*,
*137 Er ist wie eine Laus auf dem Kam3i»e,
Sein Leben iat in angenecheinlicher GedWhr.
ffolt.: H^ ia aoo reeg als eoxi loi« op een kam. (ttr^
döw«i*. //, 41,;
•138 Er ist wie eine Laus in der Ruf», (Itimi^^-
') Wondaehorf. ^ In steter Unruhe.
* 139 Er kan einer ieden lauss ein ateltceti
— Franck, / , 7»* u. I2l*> ; Gtvter, /, 1» ;
KlMtet, Vm, 226; Ma^r. I, U»; Simro^,
I. 2163.
*140 Er kann jeder Laus Stelzen machen und alte
Gänsen Uufeiaen anlegen.
Von Liatigoq oder Ueberkingeo. lEr fliaaat i«a m^
tem Baihe Ober, ist in fremden ft n (relfiganliainu wr
weise i aberklug.
Lai.: nie pedioulii oelceoa faceret Tel ü
*141 Er kann keine Laus erknipaen.
HoU. .- nti poot eeue laie in ziin edlgeii peln. fSjrrftrmA
II. 41.;
•142 Er kriecht wie eine Laus auf ^einer Th«<i^
tonne.
Kommt bei allen eelneo BeatrehtiAStto nieJit rniBMI^
*143 Er lässt jhm (sich) die Lauss vher die Lcfetr
lauffen. — üerber^r, /. dlO; JSualam, «U:
//. 136. FtuchbieT^,9Si6: Brtmn. I, UgL
ffoil. •• Et loopt hem eeae laie o^er a|ja« Imrma^^ f Jt^n*
ftowi«. //. 40.;
*144 Er liess keine Lftosa umbsnnst trinckcn. "
Svlor. 31,
Iat.: Do aHeao llberalii. ''"
*14& Er schindet (knickt
wegen. — EiMUiim.Ai.
Von einem im hOckal^r
üngl.: Bo'U not lo*c ü
rin. 14.;
Lao» des Ba|g«i
Laus — Lättachen
Laoschen — Lausigel
Frx,: E«örcher ud ^oa pour •& «rolr Ia p«*tt« (Ltn-
dritf, U7AJI — II «cotcberalt im pou pour an «volr
U |»«*u. ri'fr.*«*. y, ijf.^. Krittina«r. «8«.J
IToU..' iüj vuu eeoo lult duodaa (TiLcta) am ur d« houü
▼aa <b«t vel dMrof) ta hebb«Q. (Harrtt^mU , tt, 41 J
ir..- Imvlcoberebbe «do podr« per im cestottmo. f^'*'
rt», 14, J
Xor.i Morluorum criDwa aaoare. (Bim4«r U, 1SHJ3, JVa-
(Btndtr If. MIO,;
•SrcAwfd. . Bao g«r iuto bort gAngkliden». (MaHn, 14/
tthodin, i^i Grubb. V».)
* 146 Er solt biUich den leuaen die echucli anthun. —
rapjiiiM, 3ä*, Lehmann, 11, IJft. 91,
* 147 Er 8ucbt Läu»e, wu es nicht beisst. — luchan.
Getch. , in äiotter . IUI, S8Ä.
* X48 Er ziechAt da Laus ön Bolz u. (merüsurrcichj —
/;(jiim(;arf(i) , 116.
Vou eiuain, der »fthr •cLuftig ist. Er x6ge auch der
Laua d«a Pela ab. .Zur Btta^ichntug tob Knicker«! and
»chmujBlgtira G«U.
*14d £b geht ihm wie einer Laus zwischen zwei
BaUteii. — Simrock . 6758.
* 150 Es geht wie «ine Laos auf dem Theer.
MoU.: Dat lohikt alt eoae tuia in. eena teerton. (Harrt-
i,om4«t II, iU)
*151 Kb kann keine Laue ül>«r Beine Leber laufen.
Ut leioLt gufUbrt uuJ bewogt.
•152 Es laufil jm die Laua vber die Leber. — Fmhfr,
l'*(ilU!r. 240. a. KOrlr. iltl^*,
Salii LJawillu Ut orrtigt, or wird toraig. In Uaunov««:
De Lat lopot em ower de Lewer.
* 153 llei heft kein Lues, de Lues hebbe em. —
FnKhbwf ', 18S8,
*154 Hellauf, im a Laus am Strick. -~ mritnger , ut,
•155 Uim ifit wie einer Laus im Ürind.
* 156 Man bat ihm eine Laus ins Ohr geaetzt.
Holt.: UlJ beeft evne loia (,t1oo) ia bet oor. ( Harreffornie^
II, iö.;
*157 Mehr leuas dann gelta bringen. — Franck, li. %%^\
* 168 Mi kommt e Lüs op det Ohr^ morge wat et
rctne. (Samland^J — Ftxtchiner ^ , iWH,
* 1Ö9 Nicht ein Laus gross. — J«r. GMthäif» Eftihlm»$0n,
m. 119.
Aoob bioa: Niobt dl« Laoa, d. I. dnrcbauagAr alobta,
uioht di« Spur, die Probe, nicht die blaaie Idee.
* 160 Sech Lüüs en de Pelz poten. CMeurt.) — Fir*
mttniek. /, 40«, 30t. hitchdetUtch bei Fruch^er, 444.
*161 Seine eigenen Läuae beissen ihn,
Hai gamültairgerplaa.
* 162 8iuh die Lünae fremen lassen.
* 163 Sich Loia' ftn de Pelx moaohen. rs»«*<m/ii*rg,.
käiht.j ^- Fron\fnann, F. 174,UL.
In Scblaiien: leb weld' laer (oder: ma keuiV aiob)
Loia« an a V«li aeaen. (FrotunuMnn, III, 406, iü; Go^
tnolckf, blfi n. 734.; Ia 0«ttttrreiehi»ch-Seia««l«n: Hit
dan d«nge böd a «tob Laie« al a PALa g'aetst. (fUtr, 440^
In OatfHealaod: Lttae iu'n Pela eett'o. (Eidmatd,VI9A^
AabaUeb ni«ai«cb Ättmwkn (7, ii4.
«4A«««<I, : Sa«tU 10m 1 Paiaea. (GruOb, fiS.)
•I6i Thet gongt üb an Lü« üb an Tjarkwaat 6Vord-
frieM.J — /'tna<>nic>i , tlt. i.
Pa« geht wie eine Lao« •nf «inet TbeerqnaatOi d, h«
man kommt oiobt von dtc Stelle, eo ▼!«! man aich ab«
mubu
•165 Von dem gehen die Läuse. f\HrHt*gm,j
8o verkoiH&t «r.
* 166 Weame 'ne Lüa in*t Ar oder unnerc Prük ( Per-
rttke) Betten. C^'ntf.)
•167 Wier wird sich Li» &n de IMehr mÄchen fSie-
Laof tibi Chrifti, Hanie gana wag, oaer i tnsa
di (L'n!*rbnm^«n.j — Biifingtr, it».
LauMtsfftl.
•Er LauBaageL — rrüdik%»\Wt»L
ijchimpfaame, aaeh gegen aolohe aag«««iiJi. di«
kelü« Lmum bettt««tt.
Lai&abUAclL,
*En Läaboach. (S. LanfUcli.i — .'««ta^mmm. la.
Wcim ut de LttMtkr ^uv Ltt4 wani, tktta w«t
■e aik nich tau bergen. GMttnfr^j
I«»ujBcheii.
1 Wer da tauschet hinter der Wand, der höret
seine eigene Schand\ — tfojhejv. MM*,
£ngl, .- Liit«tt«re nerer hear good of ibemaelvee. (Bökn
II. i5.;
* 2 Er tauscht auf ihn wie die Katz' auf die Maus.
Frt: n le.guekte oomme 1« etat fkit U eourti. (Krtinn
»er, 127'>.J
*3 Er lauscht wie eine Sau, die 'a Komsieb rüt-
teln hört.
•4 H& loust bi e Heftelesm acher. OVeuf,)
Latticht , apflit di« Ohren wie «in II «ft «Imacher,
•ö Hei luatert as en Suegen, dei sichten (tie-
ben) hörte.
Der Lausoher hinter der Wand hört seine eigene
Schand'.
In 8t*i«rmark: Da Loua» i »itd eain
oi^ni tiobonnL (FtrmentcA . Torober I
und Loaer.; In Trier; De La , < Waond
bbrd ««in ijn Scbaud. (Lattn, ITI, ;/!,;
Lot. : Ctam qui aenaane« aLiurtuu enblegtt, »udU quod aon
TUit,
liJtaawbeiii,.
*Ja, wenn Länsebeine Geld waren I cKöihm.)
Zu ergtnxen: dann wäre et eutfabrbar. Bei Ajafor-
dcrungeu au die Katio , die nicht sti L'reobWlAgeo.
I«atuaa.
1 Gaben un lu^te di in de Legte (Niedemntr)^ dann
best du ken Noth, dat up de Höchde di de
Lü seilt.
•2 Ich will ihn lausen.
Frt.: CbereJiteT k qneton'nik tfei potui k la tst«. (Ltroua,
/, i:*«.;
I«auaepela.
1 Im LäUBepelz x&i übel wohnen.
Scheint eich weniger auf ein Kioidangatack ala auf
ein« unweit dea Bahnbofk in Beibnitx (Kreii Hinohberg)
g«l«Bene Raine xn b««l«1i«a, 4(e in alten Chroniken
nnier dem Naznoa I^&ndla JPalattttia erwähnt wird, wor<
aua der Volkamtind „ I/fiuiepela ** gemacht bat. In
Jahre 17M entdeckte man In tilner Wand dea auf einem
Uan«! g«l«g«aen, mit dem Vorwerk durch eine Ltsden-
allt« Terbondeneu, meiat aeratört^n atelsomen OabkU'
dea di« Jabreaaahl ISM.
•2 Er ist im Lausepela zor Welt getragen. —
Körte, 8711 '■
*3 Musje Laoaepela von Nirgendheim. — > Karrwup,
KId vornehmer Henustrelber, Bettler, Sofawindler.
•E Luakenpeter. — tiHtrvMt&^tf, /. lu.
Aach Lauaefrits.
X«aas«r,
1 Ein Lauser wird veracht. — ivtu , ll. 211.
2 Einem Lauser (Knicker) steht's nicht wol an,
dsi« er reich iit* — iMn. ti, in.
* 3 Es ist ein Lauser.
„Sin Laueer Ut ein Villa, ein KQ««e- und Drücken-
pfeoalg, md hat den Iiiamaa bekomnen von dem Spiel,
ao man Lknaea helae«! * da man vbec claeu Ueller drey
Stunden aplclet." (MfaHi4*f, I, B9°.;
X«aaaewenAal.
•l Er ist ein rechter Lauaewetiaei.
rar Pfraaigrfnchser, kartier Pllt.
Frt.: fitre larga dee äpaalee. (KnUinf/er, 41it>^
*2 Laasewenael rauchen.
la Selileiien eoblecbteia, ab«lri«obAad«n Taback.
Laovrau.
Latia-i nuMia- und eaelagraa sind seine National -
Bon «Ol auf Schmm', FeigbeU and Domtahell geben
l E>-, wie lausiyr geheta ro, sagt jener, woll
mau jhn hcncken. — (inrttr, ut, ts. Lthmam.
tl, 14S. 11. Utmdarf n , li : ^itmrodi. 4MI: Uoffer.lVi.
S Wer erst lausig ist, wird auch bald grindig.
— Hmitvh, IT4Ä. Xt; IVffi. fj. 711; Simroek, 0»7;
Kiirtf , «7*7.
Jfc' " *, woft wael »cborfL (Barrtt^m4«,
I . i.}
Lat- .mo «cabiem patietor Ln Imo. fF^t*
3 Si
••n. ~ /^-'''fTutf, W. iw.
Laualir«l.
••h ifl a rechter Lousnf«! — CutmeieU.vt.
1831
LAQslger— Lauten
Bei Laasi^en kriegt man Läose, mit Katzen
fimcrt man SiÄtise; und wer sich geselll zii
^ ren, der wird voo gleichen Umaren, — Pa-
Xiauftkiaicker.
•Er ist ein rechter Lauflküicker.
Die Savten: 8r ut «in f«cbt«r QeuJuOa« «r b«lkalt
■Albit die LAuse %nt dem Kopfe, (Altmamn Vi, iS*.J
IiAimiattir.
Wer Lansnaliir hat, zieht den Grind nach.
lAUflaalbe.
•Köp di doa doch Lassalw' vor. (Pommenuj
Auch; Doa kann be sich jo Laset&lw rOr köp«ti.
Nach fr, UoMtnow wird die»e Rf.inn^in o »braucht
») al« verAebtUebfl ZorOckweitung e -rerio«-
fögig gvhjkllanen Gabe oder Betohc ht aicb
aUoauf daa, w»« der ander" i^nm *inr, , , ..,,,i; b)alJi
SelbittrOBtnne ttöd Vera = «nleru , Ton dem
man lich TerirUrst and y. ' glaabt and besieht
Rieb hier auf da«, was v. . i«utn&]t. In beiden
Fall«D «rill man «agea: leb kann et vrol miaaen, aber
da (er) brancbat Otf nothwendij^er «nr Lauaaalb«, denn
„Uasig*' aeigat du dieb. Kacb Frit^hbttr QIMb^y wird
die Eedenaui beim BLandeJ angewandt , um «laoüt eis
Sil g«riR|fOcig«a Gebot anrlickzuwelBen.
Bi>U.: Dat tf maar loiMScalf^ (Barrtbvtntt , U, 4<X.)
LftUBserer hinder der Wand hört sein eygeoe
BChand, (S. Laaiefaer.) — Cni/er, ///, «>; LOtmaim,
n. 377, 20.
Laut.
1 Gemeiner Laut niacht halben Beweis. — Gf af. 4<i*
Ein gemeine« Oerftebt iat kein Beweis; wton al»«r
dam noch die Aniaage einet glnabwürdlgen SSengenk&m,
so wurde der Beweii dadurch ToUitAndyig. Bin Z«mge
allein könnt« nicbU beweiien. £in Zeuge ( t. äJU kctxt
Zenge. Ein Uann (i. d.), kein Mann.
•2 Er gibt keinen Laut von sich.
In dem Sinne, auf Angriffe und Beleidigungen nicht*
«Twidern, hatten die Alt«n dje Bedensart: Diottia «7^
TOD dem berühmten alexandriniachen Philoiophen Jnokj
der die krgaten Sehm4fanngen geduldig ertrag.
L€ii.; Neo .»mu", nee ».ma" argiUaU (Binder U. 2oi6.;
Laut.
*^S goht z* Int her, me hört nit, wer Recht hat.
— Schweiz, /, n«. 141<
Laute.
1 Die Laute wird nicht gehört, wenn (man) die
Trommel stört Uchlftgt).
2 Mancher will die Laote schlagen vnd weiss kein
grieff nicht — Uhmaum, B, B53, S; SaÜer, 194.
3 Was sollen die Lauten, wenn sie niemand
schlägt.
Erinnert 4n eine Antwort, di» der ktir^nUxiacbe Q«*
aandte Colli dem Korfttratea Cfariatian II. Ton Sachsen
gab, als dieser ihm das Zenghana su Dresden seigte
and ihn d»ns fragte , ob der Kurfftnt von der P£ala auch
so Tlel grob« Oesohttlxe o, s. w. betitzo. Ck)lli antwor-
tete: „Tfein, aber er hat so und so rinl hundurttauaesid
Lauten , die Fngger für efai grosses Muilkchor suaun»
mengebracht und raelnnD Herrn geschenkt bat Da
wir lia nun brauchen sollen, bat man cicbt so viel
Lantonisten aufbringen kOnnen , die aae geschlagen hat-
ten." (Zinkffre/, I, ITl.J
4 Wenn man die Laute su hoch stellet, so zu-
reissen die Saiten. — /vir i . N. W4.
*5 £r weiss mit der Laute umzugehen, wann er
sie unter dem Arm hat — Sdutul, uis'*;
E<irtt. 1721 '; Brawt , I. 2183-
Ironisch Ton Jemand , der von einer SiMshe nicht« T«r-
ttebt. WorUipiel mit dem doppelilnnJgen Worte „oin-
gebcn*'.
*Ö £s schlagt ihm die Laute im Busen. (S, Lautmi.
»obl«ger;> — Staor, JSI.
Ibm ist im stillen wobt
*7 In eine serbrociiene Laute singen.
Laiit«n.
1 Da« lautet wenn man gerade zugeht, sagte jener
Schftfer. — yaihttf. 1.20*.
3 Dal Uut, sagt Spiess, hiees einer sein Vater ein
Dieb imd seine Mutter eine IXure. — laicn-
tlorf n, 8.
a Dat lud ferdiiiwcld, sied de HaufnageU (htr-
l0hn J — FfK^mtiittnn , lU , U6,i€.
Da« laotPt TBrtenfdt. Oaiwil<=r»aM ,llaea = Ia«-
tet , ludde« lud.
*4 Das lautet, aU wenn man einen Kabdreek nit
Ruthen hauet — f.ntnmeithmiuem . Ta^näm^ JMäL
•b Dat lud, as wan de ZVe (Ziege) oppan fitM
küeteld. — Fn^mmamm, Kt»,im.
*6 Dat lud gerade, as wan de Kau tnne« lelnfi
Emmer »chit {hrrtihn,; — Frmmmamm, f.lQ^H
£« Lautet, als wenn die Kub tik «tesB l«4«na«nKtav
aehelsst.
L&ut«9i»
1 Dat loa 'k luien, sach de Kösier, doa «aa ^
ain Wyf afstucarwen. fHemer im der CrmtUkttt »tilj
— Frvmmmnni tU , 6L
Der Ton liegt auf lasse
ich laste nicht selbet^
3 Es ist ZU spat geläutet, wenn die
da sind
JVs. : l/on a bean hattre les olodiM d«ira&t q«> Im f^
roiiie&e eoient Tenos. (Lervu», 1 , h.)
3 Es lautet so lang, bis es endlich Kirmes «iri
— RleAl . So^Wem » 120.
4 £a lut und sohlot de Herre-n in Roth, de 9»-
re-n is Koth, de Buel>e-n t d» ScfaaeJ, ht
Meitleue uf de Spinnstuel. — SuKYwimsrr. m.
5 Lang* Läuten bricht den Donner (Wind^ —
ExuUxn, 41J. Ämrocik. «»43; tf drf« . 37».
Alter Abenlaube, der scboo
gelahrt, hat j_d» das Lautan eher d«
ahwB&det. /fecAan wendet es in
Sia kleiner Begen mag ein gxoesen Wijad lefva. it^
»ttr, rnr, na.j
6 Langes Läuten, langer Flachs.
nies Sprichwort besieht eieh auf die is
Mndea Xorddeutaehlaada beetahead« (oder
Bitte des FlachsUatens. Wenn
dem Charfreitage der Kosier gegen Abend da
thurm« ngeht , um das Oeterleet eiaaolattttta
eeo sieh ihm jung« Burschen und beiratl
dae Dorft an, die ihm dabei helfen
herrtcht der feste Olanbe unter ihaen,
Idtuten der Olook« in dieser Stunde das
Flachses abhSngt. Langet Llnleo , langwr
der Volksglaube. Und fllT die meisten der ]
Midchen. die mit auf den Tharm
deihen de« Flaohiei eine besondere
sind miteinander Tersprochen and
ihren eigenen Herd griinden, der eehr darflii«
warde, wenn die Flachsernte keine ffotc wl
die Junge Frau wird dann sur Zeabeita,
Zucker und Kaffee, Fleisch und O«! nnd flir
taglWeiisbrot aus dorn Flaehe
ächar, die dem LSuter fol^, ee
tind feinste Plachs liegt tu ihrer
LSuter die Glocken in Scbwnng gebraebt bat^ i
die Barschen den Glockenstraag in die Band und
dass der ganse alte Thurm wackelt, iim aeaei
Flache geben, den man mit der JBUe niist
ttlocke auch erst durch dae rhristwnibe» in
gekommen (und rwar bOrte man dae TllsrhiMila
Im 7. Jahrhundert der ohrlsIliBhe«
weiet die Sitte dee Flachaiaotene
die heidnische Zeit und den 0«n«ve«ll
Ihhren surttck. Haldniscbe Gebraadka
Culta* sind ja bei rislen Sitten ianis di
alten beidnischan Göttin Oetara odi
wurde das Osterfest oder die
unter ihrer besondem Obhut,
stand der Flaebs, die Spindel und der biinlMas «i
ebeUche Sogen. An lie als ihr» Sebutayfttiia em^is
eich die Liebenden und erkauften eteb ibre nseei !■■■
die Opfergaben , die ihr wohl^AHia mien Alf
welch» Weitet »ich das Lftutea der TTfnrtaii em Ttr-
abend des Üsterfestos mit dlusew Oelt««
ist aur Zeit noch unbekannt.
Torkonunenden Unftigs , wie der aecaprmi
n. e. w.', ist das FlacbsUnten von d^
Orten verboten. Ob es Jetet Oberhannt aad ^
Orten ee nocb vorkommt, ist mir nli^l ^aikasHM. fT#.
darüber Daa FUtchMtdnttn im Ifträituii ■!«■< la JW
U»Ut * lUuatrirttr Ititumg, Keujork t«« B.
8. 1M0
7 Man kann nicht läuten ohne Gloeke.
Die Autaen: W« Ja lliuicn will
Dicht, ntus« wehigKtuDi «me Sckdle babcK. tJOtmmm
VI, 4«fcJ
8 Man kann nicht zugleich liuiieD «nd dM £ftai
tragen. — Wifldü«-, ■ "
Nicbi rwei utTreteln)'
Fri. : Od ne peut pas earu
iCah\<r . 27U.J
9 Mau leuiet so kng die
biss sie kompt —
40». SA.
t
1833
Lautenist — Lauteiiklang
Lautenkunst — Lazarus
1834
\
15
16
17
*S hat cm 'e aiigere g'lüte,
K^fUme. (Sololhum.J — Schild,
lu Man touss nicht lauten« wenn man die Glocken
nicht hören kann (will). — fieuuiwr,; /W, 99.
11 Mau soll nicht ieuten, eh 68 donnert. — Peiri,
II, 468.
Und weno es donnert, also dae Oewitter ia d«r NAbe
iit, «nt recht nickt.
Frx. : II ne f«at paa clocher doraot las boiteux. (Ca-'
kitr, 3n.}
1^ Mtodier hört wol läuten , aber nicht zusammen-
•chlagen. — /vin, //, 450.
13 Me cha nit lüten und umgoh. fSohükttm ) —
Schild. 6«. tu.
Man kann nloht gleJehtaltlg «wel r0r«el!iiedtn« (3e>
■chAft« batorffen wis Lüutott und in ProoMiion um die
Klrcit« iftboQ. SMitrtMi't^r (144) Vil^i ooch fi>lg«ado
rerwaadt« Redeoutrtan b«l : Me ka nid trUBobe und Hob
•palte. Me ka oid I ifbe HAfe kootie oud de Krleain«
huet«.
14 Men iüt erat, wenn et dondert. — SchambniU, lt. i«i.
Mau läniet erat, wenn ei donnert. Mao trifft uicht
eher Mauregeln, einem Uebel abtabelfen, bi» ei auf«
höcbtto geitiogen iit. Von dem Volkiglauben und der
auf demaelbcia rabenden Sitte , bei aohweren Oewitlem
die Cl locken zn liluten, um deaaen KrafI m brechen ; wor*
auf atch ein Thtiü der Inaohrift der ffroaaen^ 148« ge-
g<MaHn«u irloeko su Sohaffliaoaen beitebt: Vivot voco,
moriQcia plango , falgura fraogo.
' 'b lütet em gly
Eageht mit aeinen VenaOgeneverhlitniiBen oder aei-
neni Leben za Ende. Ba hal schon inm andemmal ge-
Uotet, ei iHtttet bald «aeanunen.
Wo geläutet wird, da sind auch Qlocken.
(S. GarQebt 19 und Knh llf,.) — Büeking, ICS. Kirfe, S}üS.
£r hat hören lüuten, aber nicht zosammen-
ächlagun. — Kiwifin. 4 IS. WamuNn. Lmtt'rr., F. 9. Sim-
ro(Jt. AMS; Itraun, l, $184.
Die Saobe nur obenhin, niobt gründlich gehdrt oder
smur gehört, aber nicht rerstanden haben. In Schlp-
•{en; A hat wall binreo laitheo, 00k nlcb «ueanmen
•ehlon. (itomalck€ , 5£ ,- Aufrint »n , ($7 ; yronunamn , HI.
34«. \W.) „Sollen sie («. B. Sobaler, die den Unterriebt
«chleeht boDataen) über etwaa ihre Qadanken eröffnen,
lo will et nicht fort , denn ale haben vrol bOren UiiteB
«her nicht taaammenaoblagon." (KflUr, Itil*'.;
*18 Er hat läuten hören, weiss aber nicht wo (in
welchem Dorfe, in welcher Kirche). — Mnyrr,
li, IST; Eitfleiit , kli.
ftt..' ß a ooJ bralre nne Ta«be «t U ne Mut oü. (Mof
*oa , 33&J — Youa f^ran^a panier poar corbeiUe. (Mrilrin-
imr, S04\;
Lol..- Aadlnnt, aed non Intelligent. — 8ub tnbam aodirit.
(EiiHiKin, 443.; — Numeroa memiai, »i rerba teuerem.
( VtrtftU
Polm.- Sljasjr dswonid^ ale nie wid w ktörym koaciele.
(Lompu.SO; ITuuon, Sti.)
8ehte*d.: Han haar falle hördt klo«kan, men WMt leke
bwar hon htager. (GruM. \MZ.)
*19 Er hat läaten hören, weies aber nicht, wo die
Glocken hängen. — Simttnk. 6?4i; kirie, 1309 ;
Lokrcn^^. 11, an ; Brann . /, 2IM.
Er w«Ue etwM, aber nicht genaa, niebt d«o Omad
d«e Sftott«.
•20 Er hört läuten, sieht aber nicht (an)8chlngen.
Br nftlse nicht, wie enAt ea lat*, acio» Keantnlaa von
Am betreffendea Sache lat aehr aogenan.
*Sl Er Ilutet keine gute Glocke.
*i2 Er IftQttit mit der Schweinakeule. rltoUtj
Der Orob«.
*33 Er will zuffleicb läuten und zur Proceasion gehen.
*34 Ue belt lüden hürt un wet nig, wu de Klok
hau|^ (ihtMU) — Scküu*. nt.t«: r&r «n«« Tir-
tn*-»uh, i, 301. a. tht SlfU/rmttrk: Fvmenidi. 11. 7r,7, R9,
für liuiird*! . ftmunich. Hl, 3«, < ; fir WälMek : CmrUe, SA9.
•25 He Iüt inet de* '^ ■♦-•r-"" -Wken. (tffpr.)
Bagt Grnbhc:
•26 Hei beft wat li „ w«t awer nich 6n
walk Kürch (oder Tun »eJien Derp).— FrUch^
• ktir», 3«7.
X«aateaia4l
Kiu Ldutcnist bricht rid SatUn, eh' er Meister
wirtl. ~ tMm«iKn. »a« «f. flimMtr^ /» M; »^m-
nck. «»50- tinmämrv Ifl, IM; Unlb^, «Cl
_ I^autanlüantf.
I E« >
1 Sa.
I^autenkanat.
Die «chon Inutenktinsi macht bey Jangfrawen
gimst. — C.rutcr . m, ». Lfhmam, II. 85, 174.
S-ntn, :i,
L autenachl ag en.
LautflüBcbliigen steht keinem wohl an, ab wer
es recht gelernt hat.
Laotanaohla^ar.
*Ein lautensohlaher im hertzen (buaun) han. —
üumtrr. Sh.. 19: fiV*ri»g, //, IM; HmucK. M9 , ir>,
Soil«T. 307,
Einer etillen Liebe ßitterdlenite lallten, ein« etüle Lieb-
•chaft h»h«n, auch wol «tili vergnügt aelu. Bol ^^ft*
nolf ((iH^*) heteat «b von oinora aolchen' ,, E« lat jia
tie/rulioh wol. Derer freand, reichthnmb, fried a. e, w.
nlümaiid wevit, die lachen in die fiauBt Tnd frewen tieh
hejrmljoh in jhren bnaen,', daav Jlu glUoh vod fot loben
niemandt «ciaa. " ,tMancher hat im hfirtat'ü aiUiu ö!n
lauten acblaher mit Beim kritstn, daa or n ii
nnd auch bliisen od all« venrnnlTt mit Vf-
,, Sie liat min wol ao bQbb geBob1«K«<ii . m
dant« lieff narren Jagen, der hat • :Jatier
aitaen, wenn ale will, ao mnsB er ! 'ftimtr,
Von t'iiifrfi«frli4tttrm yarrtn, In KloMt- Aber
■neb in dem ginne: ein ^tea Offwiaaeu hab«», wl^ M
»nM verBteht.
X^..' In ainn gaudere. (Effmotf, 69^: Sutor, 387.;
Schie<4.: Ban haar eo Inteniet i ban»ai. (OrubA, ii%.)
Xiautenaplalar.
1 Der Lautenapielor fängt nicht eher an, big der
TrommJcr schweigt.
Der VeraUndige fingt erat an ca reden, wenn der
Sebwützer aufhört.
Böhm.: Loatenik hrAti nou^e, •■ dadj amlkaoa, flV
/*Djn. . Lntniata grac nJeaaoanie , ai gaJda OBdlknie. (ön-
lakovtiv^ 3U7.;
•'i Einen Lanteni«pider im Busen haben. — Etse-
tein. 413. Körle. 3731 u. <4«7S.
LatttrufiBr.
Luwdroppcrs foar it Loan, in de Prins krite hjar
seU yn Sliep lyk as de Beratjes yu de Widge.
(Wettf.)
Lnotraibr. Sehreior, für da« Vaterland and den PriO'
aen , acbretcn aich a4i]bflt in Schlaf wie die Kindlein in
der Wiege.
Lavandelkiate.
•Das ist aus der Luvendelkiste.
ffoU..- D»t ia alt de lavendol-kiat. (Harrtbomi* ^ fl, li.J
£>avlxen.
1 Man mnss laviren, wenn man nicht geradeaus
segeln (oder: geraden Lauf nehmen) kann.
Aehnliob niaaiWh AUmaitm K, 83.
•2 Er lavirt
Er kann keine gerade Rlcbtuiur reriolgen, aoadom
mnaa aloh hin • nnd herwenden, von Sohiffea euUehnt,
die bei widrigem Wind« oft ihre Bichtukg ftadani mat-
ten. Aach rom Gang« der Tranken*n.
*3 He Inwert wie Boldt öm Landgrawe. (Ifant\9.j
— Fruckbtrt '. 8319.
Von «lOMi, d*t Aioht ani SUel kommt.
I^awaL
Ik gew em en Lawai ', dai em Hören uu been
▼erging. (Hamburg,; — Srhüttr. IJi. |6.
>) Ohrfeig«, Pmgel, Schlage
li&went.
•E Lmk Läwent driw (drüber) moachen. csieOf»'
i)itrf^,täclu^ — FrotAm<Mn, V. Üb. 243.
OrosacB Oewaacb aber etwaa machen. Lawtnt =^
Sappe.
Laaarath.
1 Besser ein volles Lazareth als eine verpestete
Stadt.
"S Sie hegen in Einem Lazareth krank. (9- SpitaL>
— AUmann VI. 530.
lAaama.
1 Den Armen Lazaram last man liegen; dettsen
Freund seynd Lumpen, Leass vnd Hnnd. —
LHkmaHH. 43. 4*
*J Laxitrui wirt endlich auch ein bapst, du« jhii
die Engel uut In ihrer SeniTten tragen. —
ttmni*.h,M% «y.
3 Wenn UizaM. Jz trägt und Simon das
Wasser, so g*Lt tj* ^t Bier. iff^ubnick.j
4 Wnnn Ltuarus stirbt, so stirbt dem reichen
Mann aein beeter Freund. — A-<r». w. <i^\
,.I>aas 9r darnach in dte iiro««« Armuth f «reih. "
1835 Lebehoch— Leben (Subst)
Leben (Sübst.)
b Da hat Lazarus das Malz getragen und Simon
das Wttäser, fnh6»^cbirg6j
*6 Der LazariiB schaut bei ihm überall sam Fen-
ster heraus. — Parömiakon . I6J?.
Et tut sorruseina Kleider au.
•7 Es ist ein armer Lazarus. — Braun, 1,2196.
Bohnt.: Ubohy, bfdny Lju»r. (öelakov$ktf ^ f.J
MolL.* Hil gelijkt oen Lasarui, — Ik ben ge«n L«zuo:i>
(ffarrtbomtf, Jt, \\,}
Poin, : Lnio6 jak Lasar*. (CeiakütMty , 11.)
♦8 Ich will den Lazarus schon aufwecken.
Botl.: La^anie op wekkoii. (Earrtbome«. //, tl.^
Lebehoch-
"Kinem ein Lebehoch bringen.
X><Äf*.: Gid du Diaatte leve og giare ■&» i dag et aar. (Prot,
dan., )ii6.)
Leben (Sabat.).
1 All Lewe well widderlaav siii. fKöin.j ^- t'vmt-
mch. /, *75, 186.
Eiu anordeatUctieH uud aberiuQtUiget Loben räcüt
aicU. nVytfcm CU« 6) <bat dal Bpriohwori in folgeuder
FasfiuD^, aber oha« Angab« ««lae« Sianeb: AU ot Lovcu
wel vriderlav aiti, oder Ooddos Wöt es gelogeo.
2 Auch das glücklichete Leben endet der Tod.
3 Auf dein Leben dich nicht verlaeB% der Tod
macht bald Qin'n Menschen bloss.
Frw. £d t« via ne ta äo, La mort l'a trop<l6t rarle.
(KHUinaer, 713».;
4 Auf ein böses Leben folc^ ein böses Ende.
Die HoBBea: Wer ■chlmpmch g:elobt hat^ wird uLotit
ehrlich itorboQ. (Aitumnn VI, til.)
£hs/1. : He that Utcb wickedlj , oan Uardly diu honeetiy.
— The eud ot a dlatolute life ii commoiüjr adcsporato
death. (Bohn II, 503.;
Fr*.: La mativaiao na attrait La mauvaiee Ciu. (LeroHx,
II, 845.;
Lat,; Dara lunt loo&i« cubilia. (Styboid, 142.; — FUgi-
tlorum tnrpii ©«tu«. (Set/bold^ 184.;
5 Auf ein gutes Leben sieht man gern zurück.
Lat.: Comoientia bouo actao riiae jaoanififtHima est. (Phi-
flippt, t, 89.;
6 Bei einem lustigen Leben vergisat man Vater
und Mutter.
fri,t Joyeuae vio pdre ut möre ciubli©. (Ltroux, //, 843.;
7 Besser im Leben eine Brotrinde , als nach dem
Tode ein Denkmal (oder: eine Messe).
8 Das elendeste leben ist besser denn der beste
todt — Mtwuch , 3V(3 ,3. A'Jn . lU . 3.
9 Das halb Lel>en ist kein Vnterschcid vnter den
Leuten. — Lehmann, f7, 58« 31.
10 Das Leben beim Edelmann ist ein Leben in der
Hölle. (Lx\.)
H Das Leben besteht aus Augenblicken.
Bio BuMea: Das Lebua dot Zaren bciteht auch uar
aufl Jahren. (AUnun^n V, IIO.J
12 Das Lebea besteht ans Stunden, wer eine ge-
winnt (spart), hat Leben gefunden.
13 Das Leben dauert kurze Zeit und ist nichts als
Mühe und Arbeit.
Lai.: Vita vitae nomen habet, ««d re tp» Uboi e>t.
(Chao», lOGtV
14 Das Leben der Menschen auf dieser Erd' ist
ein Krieg, der immer wührt.
//. .- Il vlvcre deli' huom in queata terra, aitro aon 6, ohe
una pcrpettta goerrtu (Pattaylia , 414 , 7.;
15 Das Leben der I^arren ist eiu Tod.
16 Das Leben der Sau ist ein Requiem, ihr Tod
ein Gaudeamus igitur. — Eitektv, 54 1.
17 Das Leben des mindesten ist mit Pfeimigen
nicht zu vergelten. — «ra/,a75.soL
In Bezug auf die ttrenge Ahoduog der LUgo aad
Vorloumduug in gerichtlichen AngelegeDboiten. War
ongeacbtet faliclier Anklage ein naohtheliigea ürtliell
nicht erfolgt, eo iioUte deaisKUiigeachtet dofu Terletim-
dcr tum Lohne fteiner «chändliobou That die Zuogo aua*
geritten «erden, nifimalB aber sollte , wae der Sinn des
obigen ßpriohworti ist* Bu«»- oder Wergeid in aol-
cheo Dingen die hohuid aOhn^n. In Hamburg'. Der
mjiuiten 4«ueiit myt peauingeu tiictit jm tho rorgel-
deude. (Lapjt^MO^iy, tdi, li.)
18 Das Leben des Priesters hebt die Krall des
Sakraments nicht auf.
Dai uniitttiohe Leben der Oeletliohan »oU auf die
■egaeode WirkuiLg der von ihnen verwalteten Heile-
mittel niobt naehtheiUg «uiwirkon; f&rderad wirkt ea
aboT georiBi noch weotger ein.
i9 Das Leben dreier ist kein Leben: der zu Qc»
fuklvolleu, der Jähzornigen luid der Schver-
müthigen (Trübsinnigen), (Heör.)
20 Das Leben eines Menschen cniisa mau nach. •»-
nem Tode loben, den Tag, wenu^s Nacht iiL
21 Das Leben fangt mit Weinen mn, ohn* Wi
man^s nit enden kan.
Lai,: Ut lachryoii« caepi, lachrTinis qacKiot fiui*
(Chav», lfi6f*.;
22 Das Leben äeusut dahin wie W&aser rmd
nicht wieder. — P*'tn, n» €7,
Lat.: Ad mortem tto Tita flnlt, velut imI mare ttata««,
vere nam roe est dalcii, anukra mori. (Sefbotd . %.)
33 Das Leben hat den Namen nur, dass esmea
Leben pur; wann nrmn nber die Huitbttticklk
in pur Arbeit es aassbricht. — ChaM,vm,
24 Das Leben ist bald dahin, eb* man v
Sinn.
D, h. ehe man sa lebea weiat.
AnpJ..- Life i« half epant baforo we knoir «
(Bahn //. 13.;
Fn.; Ia rie eit moiti« o4«e ankSt qu'oa nt
<ltt*eet la rie, (Bo*m U, tX.}
25 Das Leben ist besser d&nn Gold- — P«tn, il , c
llenn^ch. 1677, i.
Lat,: Vt uitam rodimai, tiMto« ao onuü* "^"^«^ ^ftl
eomru, . 206.;
*i6 Das Leben ist dem Armen (Krankea) Im;
dem Reichen (Gesunden) kurz. — lOm^m.
Itritim, l,nB9.
27 Das leben ist dem Schatten gUidb, wevm^a u.
besten ist, so verschwiadt^a. — tietuteä,
l'vtn. n, 67.
Da« Loben i^t ein Irrlicht, eixt WiAd«toM aar
tagt eiu imgarlkches Sprichwort; Mgy gjejtfalaag ü
dlet At egy roha&at a haUl. (CHs S*ra/aM*t0lt^ «i €•
gam von Vünt'% in der ÄügemoMen (<<Ml»oA«tt JTtimfteÜi
seitung von Holtiendorff , 1*67, Hfl. S, dl 147 fl — |
Lat. : Hon quam cuncta abeunt cHelerl ntottaüa e«tt>a> ^ft»
der II, 13^,^ FtiUngen, 10, 71«.; — Hoao «te* CM»-
modatna, nun donatus est. (Phitippi, t, m.; — 'Vi»
minas eat. (Seyboid, 6*'J,) — Vit» ( f|«e ) naoc^o nil
dattu, omnihut usn. {Phüippi , 254.^
28 Das Leben ist den Keichen lang, den ArmcQ
kurx. — Simrock. 6260.
^Ö' Das leben ist edel. — firmier, gff.Hi Prtrt«IJ«|7.
Lrhnuinn. tl , 75^21.
Wenn ob edol i«t.
Lat.: Nil qulcquxun ett homiai «ita preUoetat- ttim-
boid, 45&.; ^
30 Das Leben ist ein Arzt, das viele Wimda
(schügt und heilt).
Bvhm.: Na iiv&m se vie zabojC. (ÖelaJtoBtk^, JOa^
31 Das Leben ist ein DoppelspieL
Soll.: Uet leven Is een dobbelepel. fffiirroTiixue , ff. tl(
32 Das Leben ist ein Jahrmarkt.
Auch: eia Meer r eine Prorao&ade.eiiie B^iw.äaiVIl»^
bannung. Die Araber: Jeder Ta^ deine« LehcM MI A
Blatt deiner Geachiehte. Und: Dae Leben da» ]b^
echen i»t ein Tagebuch, in welche« er nur nt» TW
ten eintragen eaUte. (k*tiuherff II, 14^.;
33 Das Leben ist ein Kampf.
„ Niemandt gedenk anff dleeer B»rdt, daa aeiM •»
gltiaka ein ende werdt, die«« leben lat etil sletat taaqA.
nach dem SonoeDiohein felgt ein daonpft** (W^tk
II, 93.; Die En^ll.ndcr : Dee Menachan I<«btti ist «ialfb-
tertag nnd einu Wiuterwanderoni;. Wir dOrtei in 4Mb
ehernen Alter kein goldenee Leben «rwarlea. -> M
weint», alle iah geboren ward, and Jed«r Ta« w^ti^
wuTum. (Bein*b«rg II, 15i>,;
Uhd.: De« uionschin lobln ist ein atzlt tit etdMi ^n* ei^
fJsrotchtn.) (Zingrrlti, 97.;
Botl.,- On» lovou i» andeci niet daa atiiid. /^tenie^
JI, SO.;
Lat,.^ SCilitla e«t Ttta hominia »aper terram. f^fttMo«. tML,'*
Varia perionla oheidant rKam hmnim^ni. ffftfpt'o»! C*.
SekHied.i^ Lifwet Ar an atdd fila bOrJan. fw-^rntta,'^
34 Das Leben ist ein Nebel. — Grmt«r, tU,ti, l^-
mann . H . i77 ^ n,
»priohwortlicho« Bucb«t»b«tt«piel , w«il feobeft. IW^
würta geltsten, Nebel gibt,
3Ö Das Leben iat ein landet (oder: Augenblick^ *
Ep^:nn^, t, 332.
Lai^: Vita, qua fruinittr brerle e«t. (Pkaifipi JI WJ^
ViUe brevii iaUunas. (Si^öohi . 6a\.) ^'^ ' ♦ "^
3€ Das Leben ist ein Schwitzbad, jo höher oa»
eher im Schweiss. — \Vurzb<^ch I, it.
In den Bchwitsbidem tit auf den Löcbaten
auch diu höcheto Hita*. «Mv«a*e»
1837
LobQD (Subst)
Leben (Subst.)
1831
Oniir
/Uta 4)
unaeduD.
I
37 Daa Leben i«t ein steter Streit. — Ht»i. //,*?,
39 Das Leben ist ein Trmmu.
MAd.: AUea mlu l«b«n iat ein troam. fWtgaloia.J — U-
dlicb Itbcn da« ift «üi troam. r" '.-"r-^j
leiran iat ein tronm. (Utwtina.) -:
HoU.t H«t leven ift «en dj>oom. f//
tfitf.: Vita hmbiuom all cat «Uad, qa»
ai* Das Leben iat ein Wind. — A'fAmt;« . ss.
tii(..- Ventu« Oft Tita oi«».
40 Da^ Leben ist eine Gebirgsroiiie,
Die Busaen: Daa Leb«n iat keine B«iae durch oiae
Kbeoe. Und: Daa Loben iat «ine li«iK mit HLindomi«-
•en. (Cahitr, SU^, a04J
41 Das Leben ist eine Mahlzeit, wenn^ä Essen am
besten schmeckt, soll man aufhören, — iMtk-
jref. Ui, S47.
42 Das LebL'ii ist eine Wimtlerschaft, saete der
Handwerksbarache, als er funfisig Jahre ge»
■ laufen war.
^ KhjL: LftTie t)>at qo*un pMtBge, m Ute besdl« MÜd wlio
paiROd bia life in Borlini^on Arcade. (Hagem, 1Ü4, 97.;
Lui.j Vit» hoininia tiuröprlüAtlo. (Si.'^t>tjl>1 , 641.)
43 Das Leben iat geiieheu Gut.
Die ArAb«r: Pm lj*b«B itl elao V^uikctAn« nira Pa-
rJidiea. Und: Di# Oftt«r «Ueacr Wnlt gdutOren nna nar
znm Nieitbmoh; d«t KOrpvr iat aar ein guntathotea
Kleid, daa Leb«n nur ein Oiutbaa». fA«iajfr«rjf [I, liäj
MM, : litis «dl« nude gavt iit sUm libea , awi« niMs. taot.
('fV<ic<a»it.J' — Ltp ando traot dftx iat tod gol dtn llibeti.
I (Ditni. f.>« Ltzur,) (ZtHinrU. 8TJ
1' /wil. ; Homo Ttt»« toeomnuMlntna , uob doa»tiii.
'^ jfcAvni. • Llfwet Ar Ungo4a. fcJn^M, «SSJ
44 Das Leben ist halb (bald) Lust, halb (bald)
Trauerspiel.
Lat.: Traiico-ootuooiliik vita eai. C^ifbold, iO^>} — Vita
boraloia comoedfa, cujue oltlmtu acttii ta morie pan-
gttur. (Vhavt, 1067.;
45 Das Leben iat kunt, das Wiflscn (die Kunst)
luiK. — Eueti'in.ili; Lvhr<^Hy«l, t, lU. Bta^m, 1, 3»»T.
iTNtfl.. liif« U «hürt, krt ii lontf. ffiMXWfl, lOSJ
Lat.r An long» rita brvTl«. (Blndmr /. S«; //, ^1 -. Uk-
matm, 18«, SH; PKiUpfti. t, i\; tl , S57; IIV«mM«< , &»;
Stffbi'id. 87 a, IV40, A'itri**«. iOS; ÄJ»füir, 7*d»J
46 Das l«b«n ist lang vnnd kurtz^ danacns einer
ergreiffet. — Frnnck, /. 75*». Ukmmn, II, 49. 39.
X*t/ .: Viitt miiwo Icnfa, felid brevi», ffVamr*. /< TS»>J
47 Dks Leben ist mehr als die Kleiduntr.
ßän,: iLlvct «r klvrM« «sd klaadtttte* ja «adoit fod aat
48 Dos Leben ist echten, nher kostspielig. — 5im-
Ld Uira; ^ Leaba i*t aoliOf aber koicliplaUy.
49 Daa Leben ist schon hnlb rorbei, eh' mos weiii^
was lieben sei, — ■ Strmx, 11. 10.
50 Das Lei>en ist süss.
Naoh ^iotth* «io« aaMoahm« 0«wohiib«U.
EnuL: Ufa La «waat. (Bokm 11 . llti.;
UuU,'. Hat layaa ia aoet. (Harrcöootte. II, t»^
61 Das LebeQ iat voll eitler Sorgen.
ttif.: O cmfaa bomloomi o qoantaai est in rebm iama«.
(Fvnui.J (Sgeria, t9S, FkiUppi /.St.;
52 Das Leben i«t wann und kalt der Tod. — ^'im-
rock . 11 las.
53 Bas Leben i«t mi kurs für viele Proben, was un-
ten wird gefehlt, da« wird gerichtet oben. ^
(<Mj>ari . 3.
tat.: Sagula rirtutam polcberriina rita doc«nUi. (Pku
54 Da« Leben ist zur Arbeit, im Grabe kdnoeo
wir lange genug mhen.
HvlLi DKe a baafl gasaad bet laran, dien voal g* oali
kda Maad« fe^en. (HarrttHmU*, JJ, läU — Hat lerea U,
cm Ia arbaideu, aXa da dood korat, koAt gU lang ga>
BOaff tlapen. (Uarrtit^mti' , //, l\i.J
Lat.: In Tita nalla a«t intareapedo niaariae. (Ctctro.}
(Pktiippi, f. 'Hf^.J
55 Daa Leben lob' am £nde und am Abend klatsch*
in die H&nde.
5€ Daa Leben misst nur eine Spanne, aber die
Hoffnung g>eht darüber kitiaasL
'Litt. Vita« aamioa, brerli ipcn bm> ratat tnabaaia loa*
«am. {H^^) (Styboid. 64; nükpjH, n.lH.)
57 Das Leben nehmen ist leicht^ aber wer will ei
WicdiTvi^lun
5» Da» le» ircwde ist wie ein weiter Weg
ahn < rrge« — Jkauck« m«t, sa.
Lat. Vita au*« («ativilMt «si loag» «ia ein« dlt«r«orllt.
59 Daa Leben soll der Leiire gleichen.
/kja.; L*r foa du Ivrer. (Prot, dan,, ST3,^
60 Das Leben tbnt dem schatten gleichen, wi
am besten ist, thut« weichen.
Lui.r Vlita branla, uelut urabra lanta lic «naJbilatv,
nadit , aabltoqao cadlt dont atare patatv». (l
CiimtH., *4.JI
Sckwtd,: Lifvret &r blott eti Ungoda. fW*nAta, Ay.)
61 Das lieben rerschwind't, wi^ ? ' im Wind
Lal. IpatUD oaod vlvtt rolutl tu: •imila, «iiil-
mraum Oxoriena ■empar ad iina ,l<i, 1070.;
f;2 Das Leben von Gott, das Essen von Hof. -
.?«<ör. IS«.
l,U.: Kqnna me portat, allt ra« ro«. (Sutcr^ imj
03 Das Lehen wirkt mehr als die Lehre.
Wir folgea in tmaem Handiangan mehr dem Bctrpl«!
anderer ala deren Voratellangaa.
ttät.r Vi lere ei öfter farakrifter, man cxampicr. fJVo».
dam., IM.}
G4 Das unordentliche Leben der Leute ist das
Wohlleben der Aerate.
t;5 Dat is en Leben in de Marsch, Alidag Speck>
pannkokon nnd HShnersnpp to Vesperkost.
— DuftniueH, 6J.
66 Dat 's 'u Leben, eäd' do Deern, da kreg «e
Kind. (Henthuifj,) -- thiftrr.^ii.
67 Dat 's 'n Lebi^n. säd' de Jung, dor bot
Hunil 'u Voss död. — ifüt/rr . io;.
6a Der führt ein schlechtes Leben, der sich nicht
bessert
Fn. : Mal vil, qiil n« ■'«nend«. (Ltndroy, *i8.)
69 Der uns gab das Leben, wird aaoh Brot nnd
Kleider geben.
Litt. : Vitae dator et ilator eicaa eat daas. (Pkilippi,
70 Der uns gab das Leben, wird uns auch zu kauen
geben.
i>ä* • Mm b*T el Urat af aig ealv, eaa el baller UTeta
voialand. (I'rv*. *tan.. MS.}
71 Dera leben veracht, furcht ilen todt nit — Fmnck,
r, I5€*, Lfhmcatti. It. 99. i,
72 Des (zeitlichen) lebens aussgang ist des (ewigen)
lebens eingang. — ll«ni$dt,i4i9. sa. fem. /, ts.
73 De« schönsten Lebens Ende ist der blasse Tod.
Frg^.- Ot o«ete vie }>r«ad fln Doramanaa morl Ott iof aabt
flo. (Lttoux, It, 276.J
74 Disa kurtze leben verschwind wie ein blum oder
wind. — lleninch , 430 . S.
75 Diss Leben lässt nicht glidgantz > seyn. — He-
fluch. ie49, S6.
>) Di«a Wort, da« Haniaoh diireb intagrom« pailSatiim
rationa pwrtlaB erkUrt, iat leider aoi deia Nenboeb-
dantaobaa Tazacb wanden, oa framden Atudrflokon Ptata
an BBAObaia od«t darob Umaehreibnngen tobwerfUIig «r-
aata« an watdan. AI« Beiepiel der Anwendong mag hier
atu Stnigeh (a. a. O/j ooob atehen: ,,£• rauaa alle« e;^
araet md erfochten aeln. md aoU oit glidgantz Tnd
recht augebeu aufl Brdan.** (B. Ort.)
76 Durch nüchtern Leben wird man alt, durch
FüUerey erstirbt man bald. — irbrnnuu. ll. u, iw.
77 E Lewe ohn Lew öss wie e Uund ohn Zaget
78 E Lewe ohn Lew öss wie e Hnnd ver e Gr^sche,
— FriiLkbitr *. VHi.
79 £h' man da« Leben kennt, ist e« halb verrannt.
— Eunieiii . «14.
80 Ehe man weiss, was Leben sei, ist das Leben
schon halb vorbei. — Mörit, S7i4.
Frs,; La vie aet daoü oaAe, arant qa'on aache oe qa'eat
vi«. — Lea «inatre Sgaa ae paaaent aana aavolr qa'on y
paee«. fitatto». S9iJ
81 Ein böses Leben föhrt zu keinem gnten Ende.
BSkm. Zt aI«ho lUobjtl neni dobr«ho rp^^- (^^ffa-
lmr$kf, U4.;
82 Ein böss Leben ist niemand ichftdlicher denn
dem, der es führet. — /^<n. //, iTi.
Litt ■ IVon eit maltrm tivere, »ednale vlvere, fCAoos 10<r7,Ji
83 Ein ehrloss leben vnd armnt sind ftir den Neid.
hart gut. — tivHtHh, diu, 12. Pctn, lll, s.
84 Ein fettes lieben macht ein mager Testament.
EoU.: Een lakker le^eo raaakt een magl
( Btirrt6ont*€ , tl . 19-;
I
I
I
I
1839
Leben (Subst.)
Lebeu (Subst.)
1810
85 Ein gut, Gottselig leben wird alleinig von Gott
gegeben.
Lat,: virtutum mu&iu prMStftre potett Detu ona». (Loci
comm., *>Ä.^
86 Ein gut Leben ist besser als eine schlechte
Predigt.
Spitn,. Bio» prediCA qolen bien rir«. (ÜAHter, S&tO; Sohn
II, 205 .J
87 Ein gut Leben ist die beste Predigt.
It.: Chi l>ea vive, bon predioa, (Bohn II, ?«.>
88 Ein gut Leben macht auch trübe Tage heiter.
Frt.: fioane Tie ecibeUit. (Lfroux, II, l^h.)
89 Ein hartes (sauered) Leben ist besser als ein
weicher (süsser) Tod,
Böhm.: Lepif l^&ea^syrot, aer hodbAmdk (Ifctni) tmrf.
(^elakoTBky, HIJ
Fri,r Miex ToU virr« et Bofrir lei oolx qu» tnorür p«
AToir rflpaa. (Letaux, tt , 365.^
Foln.i Lepazy i/wut Ixcz&Df, aiijtdwabnAimiero. (Ceia-
kovsk^j , 147.;
90 Ein langes Leben, der gewisse Todt. — Heauch,
1604. iü; I'elTi, in, 17.
91 Ein laoges Leben ist ein schlimmes Geschenk
für den Geizhals.
Schioedr Längt lijf Ar dott girigas qwaal. (Qmth , 480.;
92 Ein langes Leben ist kein Verdienst.
fV«.j n ti'ott lud virre dt »Toir du mdritft. (Cahitr, XiQUi,)
93 Ein Leben in Noth ist halber Tod.
Schwtd.: Lifw«t utHit lu«6 &r baUwa dodaa. (W^n-
»tu, 4« i (irubb , 453.;
94 Ein Lebea mit heiterm Sinn ist der beste Ge-
winn.
Fn.: 11 D'wt vio ^ue d^oatre biea Aiae. (bcruwe, 11, 338.)
95 Ein Leben ohn' Gefahr ist aller I^oth und
borge bar.
Lai.: MiaAiiiun aoicire lin« periculo eit rirere. (Philipiti,
I, ib'iA
96 Ein Leben ohne Ehr' ist kein Leben mehr.
Die Hebräer H&gen: Dm L«beii von dreien iat kein
Leben mehr: vtvt auf doo Tiaob. oinei andern hofft, wer
unter der Herrschaft ■einer Frau itebt und wer mit
kürparlichen Leiden behaftet int. (Rein»btrg III, 3d.;
Frt,T Meti t> 7io puur ton honneur et tou« doux pour ton
cröatetur. (Cahifr, ITSti.J'i
Lat.: Vit« et fama pari paeen ambulant. (Egeria , lii.)
Schwed,: Uf oüh arn hör rann hilla Uka kir». (W^-
«eU, i».)
97 Ein Leben ohne li'reund ist ein Welt ohn Sonne.
— iV<n, //.au. //«wiu'h. 1S34, 17.
98 Ein leben ohne lehr vnd kunet ist gleich einem
BcheiBshauBe y mit gunst.
Lut.: Quid ■iuedockrina ultaeat, niii fooda lalrinai' (Lvai
99 Ein Leben ohne Liebe ist eine Glocke ohne
Hammer.
100 Ein Leben ohne Unfall ist eine todte See, die
nur Gestank gebiert. -— w%r\ck\er. tu, 4J,
101 Ein Leben von Gesang und Scherzen wischt
den Staub vom Herzen.
It.: Chi rive canlando, more cacuido.
102 Ein müfisig Leben ist eine gute artzeney. —
103 Ein new Lehen ist die beste Bnss. — Uenittk,
571, B*. /Vln, //, 21/.
L04 Ein nüchtern Lebeu ist das beste.
Lat.: Anim« liccii, optima. (Vhiiippi , /, 30,;
15 Ein schändlich Leben litsst sich mit Wörtern
nicht auBlöscben. — Crubb . 5J4.
Ö Ein trostlos Leben kann man gern dem Tode
geben*
Lat.: Minna timct mortem, qol Hüoui delielanuu novit
in Tita. (Phiuppi, /, 551.;
X07 Ein tugeudhuites Leben ist der schönste Adel.
/{.: Vivo uobiimeute chi riTB rettamente. (Fattaylim,
4U, 'ib)
108 Ein unbefleckt Leben ist die best« Strafe für
Verleumder.
i>äi«.: Lad dit uiir&ffülige levnet gi^T« bagvaakarea tU en
Ugner. (Tri», lia»., 370.;
109 Ein unmaasig Leben macht die Aerzte reich,
Schumd : LijH och ktira hllier man lijka kiftra. (TSminff,
10».; — OtJjditjt kfweme gior Lä klaren rijk. (Grtttt,
658.;
110 Ein unnütz Leben ist ein früher Tod.
111 Ein unruhig (unstet) Lehen ist ein steter Tft«L
HoU: Een ongeruit leven i« eon geatadjg^e dood. {E«n^
bomee t 11, 19.)
112 Ein vnbedecket Leben ist da« rechte tlur. -
Fotri, tt, 23».
Lai.: Viva diu, aed TiTe IHot (Egrri^, 309 J
Foln.: Eto cnotliwi« i ptmwi« iyt, doic dlvf»
(Lompft. 19.;
113 Es ist ein Leben voll Pein, kann das A«fi
nicht sehen ohne Brillen, der Arsch nidei
thun ohne Pülen und kann mmn nicht
ohne Ar^nei'n,
Eoil. : Die lioD door brillen , ]>Trrge>'en met pillaa, ea Irm
ran medecija, het leren wordt hun pija. (
I, 91.;
114 Es ist ein Leben wie im Himmel | man int ai
trinkt nicht, — Braun , I , ti9t,
115 Es ist kein feyner lebeu aufi' erden, d
wisse zinss haben vou seinem lohen,
lein darnebeD vnd vnserm Herrgott
— A^riLuia /. 344; Lehmann , U, L4S, ITi.
Spott auf dat Ffaffenthtun lutd Mdnchtlc
leicht Buob auf untere modernen U«ilig*B
Betbrad«r- und Mackenreroiae.
Fn. : tl a'eat vi* quo de coquina. -^ H n*e«t rl«
fiüro bonne ch6rfl, mai» Ift fia a*«n r*ut ries. (.
II. •iiü.J
116 Es ist keiner des Lebens sicher, der knsk nL
— KvUer, 148*.
117 Es wäre wol recht das Leben, war* nor uck
das Kechenschaftgeben. — Catpan , j,
118 Et is kein beter Lewen aa en gaud Le
Schumbuch , ti, 45.
Wer ein gut Leben liat, mag d«mlt
ea gibt kein beieerea.
119 Freut ench de« Lebens, weil noch das
chen glüht.
Lat.: Vive inomor, quam eil a«Tt brdvlA, tArmtJ A^
der II, 348?.; * ^
120 Friedlich Leben hat unser Herrgott Üeb. —
Cia^2S5, l.
Wo Becht und Friede wohnet, da l. ' * *— *>«■»
Gotte* in der Ooeeliechaft. Die Rne«> l'i^
dein Leben iit, ja angenehoaer du b.. ^
Mhd,: Friodlltih lebon hAt mser bore gut uv^t,
naget^ 4) 51.;
121 Für hie ein rein gottselig leben, so
auch das ewig geben.
Lat.f DUige tnundloiam enper omni« miutera prlaSi
»i mundua fuertt Oiirietum »uper aatra 'Vld#M«. (im
coiim., 13S.)
VI2 Gib mir im Leben, was du Tnir willst g^bea
Die Bussen: (jib mir liebfi .^em Leb«a ilMi
birkenen Tisch, als das« du : mem TodeelM
cedernen Sarg versprichst. .> ii^ ITulii^
Sinuo SAgeQ die Jakuten: Als er U^dte , liatt« er k^
Fieobe XU esseu und todt bekam er Stiit«aS«i«cli. *'■*
nämlicii «in Jakat gestorben ist , wird da« LieUll^
pferd desselben gosohlachtet and in einer cigwaea 6fleb«
vericharrt, ausierdein wird noch eiucStute i iiiiitTutMW
geschlachtet. — Aia er lebte, konnte er «ic^h \mmtmt
ansUndea, uan er gestorben, ^bt mAt, Um suhl al
Stein. (Dur Ucatorbeue bekommt namlioli Bta^ oA
Stein mit ins Grab-)
123 Gut Leben, gut Ende,
Mhd.: Bebte leben glt vll gerne gtiotea end«, (Ibt^^U^
(Zing^rit, 87.; '
Frt.: De bonne vie bonne flu, de bona« to^r« bOA mÜI-
(Ltroux, I. iSi II, iBi.) '''~
124 Gut leben, lang leben. — ScttotM, lus.
125 Gut leben vnd gesund tag stehn nymiosr Oi
einem hag. — framX, l. m''; SIeniäik, UB. S.
/'Hrt. //. 367 . Egenolff, 333^ ; Blmy^ . eos. Bik^af, tfl;
Thealrum DiatfUorum, 290**; Simrock, SHüi KMttKH:
lohrengei. I. 354. Braun. !. nSS.
Ist nur wahr, wenn man unter „^ut Laben " dM C^
nuai kOstliober Speltes und edler Getränk« uad n^
leicht geradezu den umnSstlgen versteht. Ihraa Hfff*>
kelt, Frohsinn und Gesundheit beetebtm iil«M sc
•ehr wühl nebeneinander, soDdem Jen« etod aw^
die Bedingungen su dieser.
Lat.: In roultis oibia infinnilas. (Fritnck, I^ H^,j
126 Hartes Leben, gesundes Leben.
Homer sagi : Strenge ist far die Jugend dU ^«stl
ÜLmme.
127 Het menschlyke Lcveii is trelvk ene Zwynäkli^
als men met öne Sj H stekt, pttk, ^
de wind daruit — / i . .sr « k^ •».
1841
Lebeo (Sabst.)
p ifS Ik seh di min Lewen nich weer (wieder), see
de Stüermannsfra ; do mof se BÜck in't Wa*
I ter, im hör Mann g^n^ up de Rei«e. ((htfrm,)
— Ho^tf«-, 1014.
j 139 Im Leben a gut BiBsel, am Eod* a ScLlagfliaeeL
^130 Im Leben ist uns mancher ein Dom itn Au^e;
^k konnten wir ihn nnch dem Tode mit den Ni-
^» geln wieder ausgruben ^ man würd' es nicht
Bpven.
^^81 Im Leben toll man an den Tod, im Tod« ans
^■T Let>en denken.
^^ AehiiUcta h«brti*eb OoA^rr. 25tt.
' Lat.r In tot» tII* disceftdlim Mt «Dorl. (S^holil, 315.)
1133 In deinem Leben hast do gute Tage gehabt
y vnd dieser böse, nun wii^ dieser getröstH
[ vnd du wirdeat gepeyniget. — Agnatia //,««3.
133 In diesem Leben istt nichii als Herzeleid.
r Schtved. . Jammer o«b nöd Ar hWKrdagvbr^d. (^rtit>f> . 410^
134 Is dat Leawen aok süerlik, eo ia et doch na-
F türUk. m'ntf.)
135 Ist dus Leben noch «o trüb, einmal scheint die
r Sonne lieb.
tat.- TitaniiMro longa, fbllei brerli. ft*ut>i. S^rJ fr^aot,
lOftä.)
136 Ist das Lel>en swerHch, so ist es doch natür-
lich. — ^ Ptttri. tt. 40*.
1137 Je angenehmer das Lebeo ^ je widerwärtiger der
Tod.
mottili. (LfTotLX, IT, 269.;
133 Je frölioher Leben, je tranriger Tod. ~» Sehaiut»
uai'*; Gaal. Wi,
I Gilt nicht von d«r Fr«ad«, dl« b«üig und Mhoft i«lb«r
' TuffMid tct, lündvrA tod d«ai Sianaaniuebe , dam dir
Waaillng tain Labaa opfart.
ffoii, r Hoa vrolijker laTan , boe droarigar atarran« (Bärrt'
tfflm^r rr, io.)
It.: Chi Pia ^v«, piti mtiort.
139 Je länger d&i Leben wfthrt, je mehr man Brot
vertehrt.
MiMu Hoa Uatfer leran, boa grootar rakanlng. (äarrt"
«Mia#, U, M,)
140 Je hinger Leben han , je mehr Sund gethan. — -
141 Karg Leben ist arm, es friert bis in den Darm,
KüAm.. Skoap/ iirot ottundla cbodl (i^^lahJttk^ . S3.;
143 Kein besser Leben ist lu der Welt, als wann Sol*
daten (Studenten) haben Gelt — Uhmnnn.
//. st», iy
143 Kein Leben ergetxt, daa man in Standen zerfetst.
„Kein ■ubüDe» Laben wird ffefniideQ, aarl«^ man ai
in Tag and StOAdaa. " i H'. UutUr , l.)
144 Kein Leben ohne Freud\ w4hrt*s auch nur
kurze Zeit.
/)iia. . Hvart Llv aüt Ijst , hrt tjtl alfl ior. (B«^m /. «7«;
1^09. dan. , 388.J
145 Kein leben recht gelobet wirt, das nicht mit
tagend ist geziert.
l4U>: KoUa aafat aita,
aama». . 104.;
146 Kur« Leben f kura Unglück.
147 Lang Leben in Noth iät soliümmer aU der Tod.
Xfiu^: Oid 4« maa lava longa . og alUd tmnf«^ (1>V9,
dan,. seaj
148 Langes Leben, kng Pein vnnd Marter. — Lek.
mamn. //. S70, 14.
Sßt0>z Loaga Tita, long» ealaaiitaa.
Stkmtd,,- hkagim Utm% Sf tAnfia yldgM. fOru^, 4M.;
149 Langet Leben, langes Gut — JlMlHrmKl, im, im.
Cslsr« Itf, 4»; Oitmar. IMmMmätn . itU, 10.
150 Leben vad Glas, wie bald serbhebt das. — Ai-
niwiis* iw» . tlM.
131 Leben and Graa, wie bald welkt dast — Par«-
1740.
15i LebNin und Gut hängen oft an einem Haar.
163 Leben «od flaii« wie b*ld vcriMft da*. — f^-
PnrriesBB 8ffmBumw6«vas-Idmsoy. n.
Leben (Subst)
1842
aiai all niHata fwUU. (Loci
Lanpehwa^
1&4 Leben verloren, alL ' ea.
„Wtc MX. ichrtL i. tt, wia iHHar in dar
Itl^tgTodt." (Froj i.i,>
EHffi.: Erery Uiit>« woul4 üve, ,Bol>n ff, lll)
15& Lenger Leben, lenger Gut. — finn, /MM
156 Lielver das Leben verheren als die Ehre.
It.: K txi«t(Uo perdar 1a Ylt», cb« Ia rtpotatioiia. (Patnti\
gim, 3Sl./
157 Lieber das Lehen veHienn kh die Freiheit.
Lat. : Vitaoi potiu* quam liberlal«iii pardtra. (Kfftna , St7.^1
158 Lustig Lel>en können die Pfaffen nicht gt^ben.
Fr*,: Mieux raat piain pntng da boonn vi« qum a« fklot
•spt m'^r» Ar elprßic. (l.rr^uT, II, W1
153 Man '
Lmt. \ lÄW.; —
Viti. _ /f. 3SW^
160 Man mu8)$ ein Leben führen, das lunge dauert«
Uan maaa «iald und lelne Gatandhait «chünaa, •«
Ratha baltan.
161 Man muas sich de« Lebens ß'euen, weil man
jung ist.
„ Tnml f neb dei Labcni , wail noch dM
fflttlk«.**
Zar. r Dam licat, in rabna Jqeundia rira baa4«a.
[h„d«, /. ars,- //, WS.;
roi t. . Trtaba lUjwa^ «ariftt« , p6ki »lui« lala. (Lomgm, eoi^
1G2 Mau sngt uns viel vom ewigen Loben und noch'
viel mehr vom StcuergeV^n.
103 Man sieht mehr nuf das Leben der Priester al«
auf ihro Lehrt*.
Lat. V,.*. ,11. ..nt- »Rr.,iiuUnt, nun oralio. (ßindtr \
f, i 3lU) ^ OraiUonl rila no«
dii>
164 Man »uu tum i.lmm u ...itifn, nicht (blos) für di«
S»chule.
/ J^. Hau avhülaa aad Tiiaa dltoimui, (8cti¥WaH, 4S9.;
165 Man verliert so leicht das Leben als guten
turnen. — .suM . w».
Lat.: Vtia H fauA |>ftri {laaiu ambulaati r<9<»<(»'» i'^*)
166 Mitten wir im Leben sind von dem Tod um«
geben. — Umuttftv U. Ul.
«rtayrnidnn gabraucbl diaaa Stalla au« alBam lCiroh«q<
lipd» in eiaem Url*fe an l'rtruAa/Mi Tom lt. Mai IHif
■ priebwOrlKoh« und rwar In Umaiobt anf dla ttuaioliarf
oder uu4iiY9tlttMlga PoUUk Frankreioht una Dautfob»ii
gaganaber,
167 Nach einem lust'geii Leben mehr als nach viel
Arbeit 8trel>en.
Adr. .• logADi nfum hominttm a labora |»rocllva
ad ubidii - ; (muppi, I, 157,;
16S Nifmnnd v, i n.'n Lebens Ende. — Ithimm,
n, 4>N. itu.
lat,: Inearlnai ««i, qttam longa botttu» onjuaqaa rita
fbtnra alt. (St^tfOka , :iU.J
169 Ninib deines Lebens eben war. — Uhmanti,
//.«». 7«,
ITO Nücht«ru Leben, das beste Leben. — SdmrocA.
Lat Aulni» «ici i >>jtiiua.
Srkuf.i.. 'S (rifflt allijd »«. rffr««*, 0S4J
171 Utcht den nach dem Gesetz rnd nit an
tieseti Leben.
Int.: Ad »i > ealaplden, non amuaiün ad laet»
dam. C«. '
172 Schlechtes Ltbca, ' ■ ' • n,
na Scliiicht Leben her In (Kar-
toffeln) waren uj» iüo-i s« urnrri. {hnnmem.) m
174 Schönes Leben, «ugte Kliigo, das eine serbricht H
Häfen, dae ander« Krüge. ^
176 Schrei um dein Leben, sagt das Hohn, aber
uirV* ■•- «Hne Federn I /•"'■■"«
v> 4av ä|>iel atabt . i aina KJal*
nkw.. ..li, daa Laban lat ^ KMdoag.
173 Solch L«>i>^u, solch Ende.
JETaU.^ Znlk lavao , volle ainda. (Harnhvm**, U, SO.;
177 Soll dir das I^ben gedeihen, mnsai dn
Aergerntss wiederkäuen.
175 üebel Le^^- •'•'■"••>•"♦ -i-t, T../t
/r. C4ki mmi d,4t4. Jl.^j
179 Unser L"' rieg, der,
immer wahrt.
JV*. La Tia d« rbomna an eatta iafpa,
taalla marra. (ä^iatm^wr» TU»^
Unsor Leben beetehei, wie eia FunJaiB
dem Dach.
Ltf. ' Pcama aat nta mali* , T<kla« t« paraftdlres allSu
I
I
I
1843
Leben (Sabst.)
Leben (Snbst.)
I&i4
181 Unser LebcD ist ein Uhrwerk, dos man nicbt
mehr aufzieten kann, wenn'a abgelaufen ist.
1S2 Unser Leben ist ein Gesangbuch » viel Bchwarse
Noten und wenig weisse. — Winckler, tu, 31.
Motu I Ons laven ia een innsiokiitak , daar do awiule en
iritta nooton onder een geinangd x^n, om ean goed
akkotd te nukkoc. (Uarrtbom^t , //, 'i>i>,)
183 Unser Leben ist ein Schatten auf Erden, —
Schvlze. S4.
hat.: Sicvt umbra die« noitrL
184 Unser Leben ist eine Webe, dessen Einschlag
Mühe ist. — wiHtikiet^ vi, i».
185 Unser Leben ist lernen und vergessen. — 2tnfc>
^rel, I, 24».
186 Unser Leben ist wie ein Fnsestapf in einem stau-
bichten Weg. — Optl.zjb.
ßvU.t OoB leTfin 1» een witit«irpad : n» nreiQigr droogs . »1
weder nat. (Barr«t>omee , ij , 20.)
187 Vergangen Leben man bessern soll, das gegen-
wartige führen wohl, das künftige bedenken
fein» so wird man wohl berathen sein*
Xa('>' Corrigo p rieten tQin , prAaBena rege, oenie fatozoiD.
(Frob., lOLl; I'hiiiypi, /, MJ
188 Vnser Leben hanget am Ende vnserer Lippen.
— Lehmann, il, 803. 114.
189 Vnser Leben hangt an einem dünnen (seidenen)
Faden. — Lehmann, //, 803, 115; BüekiHg . 34$: Sim-
TOik. 62ÄI.
Die Busseo Kageo d&lier: Man rnusB duB Leben lüeiit
AU« dem Munde führvn UiaeD. (AHmann Vi, 503.^
FrM.: On u'» p&a lettrei de tonajoura Tirra. (Leroux,
II, 372J
IIcH,: Ala med een k*&rt in't opou veld, «oo ia het m«t den
tneutcb geateld. (Harrtbomi«, II, l^'^.)
Lat. ! De fUo, de pilo, pendet vita nostra. (Seytold, 116-)
190 Vnser Leben ist Angst, Noth, Mühe vnd Ar-
beit. — Lehmann, il. Bü3. ili*.
hat.7 Paocra aant nostri coDtiuuatA dioa. (Scj/boU, l^ü.)
— Magn» Tita pan clabirar male agentibna, soaxlma
nihil agentlbna, tota aliud anentiba«. (Styhold, 390.;
— £ec Taxioa ouaa praocep» rotn volTitur «eri. (8*yi-
bald, 449.;
191 Vnser Leben ist ein Schawspiel, dessen letzter
Actus der Todt ist. — Lehmünn. n, S03. U5.
192 Vnser Leben ist ein Wand erschafft. — Lehmann,
il. 803, HS.
irfil- ; Ex ir*iÄ »ita diaopdimas tanquam ex boapltio oon
tauquam ex domo. (Phiiippi , I, 1*4.) — Vita huminia
eat peregrinatlo. (Phiitppi, II,ToT.J
193 Vnser Leben ist kaum einer spannen lang. -^
GTUt»r. 111, 92: Lehmann , II. 603. 111.
/,«<■,: Ert tibi Tita brevla modo rivii, craa morierti.
(Chaos, 1067.; — Puuciiun est, qood TiTimue et adhuo
pancto minuf. (Sentca.) (PMlippi . //, US.; — Spithftma
Tit»e. (Philippi , Jf, Wd.)
194 Vnser Leben ist niemals vnvollkommen, wenn
es nur ehrlich ist. — Lehnumn, U, «08, 116.
195 Vnser Leben ist wie ein Wasserblass. — Ltk-
mann, il.mi. 129.
196 Ynaer Leben, wie es ist, so ist auch desselben
Ende. — uummn. li.m*, i>i.
197 Wagst du din Lewen, ao w4g ik min fiev Da-
ler, fläd' de Schipper, es de oU Mutt (oder:
dat öle Swin), de he köft harr, mit Gewalt
öwer Bord wnll. Jener.) — Hoefer , 913.
198 Wann das leben am liebsten ist, so ist gut ster-
ben. — Fr«ndfe. II. «7^
Lat. : Dum est vlta grata, raortia oonditio üptimA. (Framci,
/, 67 Kj
199 Was das Leben gibt, nimmt der Tod.
Bikm.: iivot bobatatW dAvA, a amrl? vie odnlmi. (C4ia-
kofky, 3UiJ
200 Was das Leben uns geschenkt^ das raubt der
Tod alles wieder.
201 Waa ist das nur für ein Leben, sagte der
kranke Klas^ dass man auf seine alten Tage
noch sterben must.
HoU.: I>ieve Huibert-on, moett gij wmtn oiad«& dag noff
atenren. (Harrebffmet^ J, 337. J
302 Was kein Leben hat, kann kein Leben geben.
Dan.: Dat fader ci^ som ei er %t nogel Jevonde. (Prot,
dan., itHO.;
Lat,' Qaod n&o aakhnatiun eit, nac ab anUnato reait, nos
oabrit. (Prv9. da«., 190.;
203 Was man im leben hat bekomnven, wird lut
dem leben hingenommen.
„Du nJumand k^o gold oder c^^ ^^nt «icli
AQU die9«r well."
Ltit.T QuiaqoJd Vit» dedit, tnlllt ctun vite r««edit, Mt
tecum tolJea plenoi rnbigia« oUca. (Loci ct^wut., U7J
204 Was nützt das Leben dem , der stets vor dSm
Tode zittert.
LaUr N« timeaa tUain, qaae Titae e«t ultima flala
mortem tneluit, qnod Tivit, pendit id ipanua. fC«a»J
(philippi, II, si.;
305 Wat is 't vor 'u snr Lel>en , ler man Growmöte
ward, üäd' de oll Fru, an harr *ii Wtntl-
balg in de Weg. — J/or/i^r, 331.
206 Wats dat da fer e krizdoilet Le«re, Matter, i€k
de Buddel her, wi wolle £nen hewe. — frwofc.
ititT^. JI45.
207 Wehe dem Leben der Braut, deren Scbwie|ge«>
mutter am Leben ist.
208 Wen (wer) well för sonn Lewen wal doi tt&l
(MauTt,) — Fmnenveh,ifA\A.2h7.
209 Wenn du das Leben vierund vierzig Jahr geksot
( genossen j hast, so halte auch still, wennei
nun dicJi kaut mit seinen Back^nzibnea. —
barckhardt . 'ili.
210 Wenn mau das leben nicht mit Narrheit fcr-
zuckert, so würde nichts itls rauch viiddiMi|i#
im lelx>n sein. — Lehmann . i^ , 2%.
211 Wenn 's Leben nicht mit ^i^arrhett
war', ao ertrug' es kein B^r.
Aebnliob Richard, 395.
212 Wer das alte Leben mit anderm verlatiscbt, fin-
det sich oft betrogen.
213 Wer das Leben liebt, scheut den Tod-
Böhm.: ZtTot io amrti ba;f. (dtitfJtoftky , Z14J
214 Wer das Leben liebt und den Tod nicht
der ist Herr von jeder Zeit.
Lot. : Uaquc metum leli , nam stuitum «vt t«B^ra üi
dam mortem metnia, amitlcre gaudia vitfec. fC^iim.)
(Philippi, I, lae,) — ManqQAm e«t iUe mitrr, tni teOt
eat mori. (Philippi, II, 56.;
215 Wer das Leben liebt, vergeudet die Zeit nicht,
denn Zeit ist Leben.
Fri.: 8i TOui aimea Ia rie, d« dlMip«! pas Ia icapejar
1* Tie ea n( faite. CCahitr, 1(S!MS.;
216 Wer das Leben nicht will haben voll Muheiv
mufis das Thier, das Zöpfe hat, fliehen. ~
Fuchnrt.
217 Wer das Leben satt, schlägt den Teufel
Dan.! Ondt at •lue« med dem «010 kiadea rtd tu
(Prup, <Uin. , 436,;
2 18 Wer dus Leben verachtet, fürchtet den
nicht. — Simfftch^ 65W. K»rie, 8JJt*. Rnntbtri tt,
llraun, /,SliiO,
Diu Alten weihten mit Pr^adcn Gut uad
ValerlaAde. MAnner« wtlclie den Tod wie Hpi
0«lte!t äiebon, erreicht er deaseDOogeacbAatla
and Elend.
Jt. . Chi «prezza U Vit« oon tarne Ia inott«. (Ps^i
233, S; 4VJ, ?.;
219 Wer das Leben verliert, hat nichts weiter m
verlieren.
Fn.: Uomm» ne peat avair an ceci aieol« («a tmmamä»h
(Ltroux , /, IM.; ^- N ous n^'a^ona q,ae iio>tr« rto e« et
monde. (Ltroux, 11, &69.J
220 Wer durch sein Leben schadet, der nütxt dorfib
seinen Tod.
Die Butten: Wer diuroh »ein Leben keines Xalaia
aohalTt, acbalft Natxen durch Beinen Tod. fAitmum»
VI, XS9.)
221 Wer ein heilig Leben führet, der ist Gott nahe,
— Jkttri, i. 104; //. 708.
222 Wer ein langes Leben will erringen, halte Ma«
in allen Dingen.
It.: Chi rive aobriamente vivc per ordiaarie 1^
(PastuQtitt, 414, 5.;
223 Wer ein Leben will fuhren im HernL> halte
vom Hofe fern.
324 Wer einem andern nach dem Leben Stehet , be-
fordert seinen eigenen Tod. — fllniiitr» XIJ.
225 Wer im Leben Galle geweaen, wird auch sa
Tode nicht Honig lein.
1845
Leben (Sabet.)
Leben (Subst.)
iUi
226 Wer im Leben keinen Richter bat, dem zahlt der
Tod (die Hol!) sein Missetbat. — Lehmann,
IST. 5. Frtmchm.. l. VII,
227 Wer ecin eigenes Leben verachtet, ist Herr
ober ein underes. — »tfncWrr. ,VI7, is.
ZN»»., Dem BT heiT« over on »ntleo« lir, •om •! «Id#tt«r
eit (Prvt, dan.t 28t.)
238 Wer »ein Leben uiclits achtet, der ist geschickt,
alles aossufuhren.
Frs>: Qulconqiie a ■• vi« intfpni , tat ouUro d« c«U«
d'muUttl. (Cahitr, 101, Krttiinger, 4Äl''J
lt.: B pftdrone deUs Tit« »IkTui, obl 1» in» «preUR. (T*):-
safftia, 4lS, 3, ÄoAn, //, 97; CuAifr, Sl6l>,;
220 Wer sein Leben wagen will, ist zollfrei. —
Pittor. , !. 99,
230 Wer von seinem Leben noch einen Zoll übrig
bot, der hat noch tausend Oeschäitc.
231 Wer will ein gut Leben führen, rouss das Ge-
genwärtige ordiniren, das Vergangene be-
dächtig achten und das Zukünftige wohl l)e-
tracbteu.
235 Wer will ein Leben ohne Weh, nehme seines-
gleichen zu der Eh'.
233 Wie da» Leben, so das Ende.
Dli> Bua*«n: Der Ttid bekandvt d»» Leb«u. Die VO'
tcu: I)w Tvatutnent doa Voratorbenan tat der Spi«gel
doa Lottttnden. Di« l'iirkcn: Wir werden •terben,, wio
wir ir«l«t>t littben, Itic HuidQa. Wie die Be«ie. ao altid
die ^Q^el (welche ki^minon, um alt) boijn Todo tn Km-
lifftng XU oehtnun). (Hfo'Hstffu II, Hü.)
it. . Dinuni U Vit», oUe fkl; U dirA Ui morta. ehe Uxil^
(final, I4fl9.;
Lat: giiali» TitR, nuia ila. {PhiUpfn, lt. 110J
/'olJi.r J&ki«? dyolBf tkk» i/mirrc. (Lctmpa, ISJ
Üi^g,.- MitiöuU Ol dlot, oWjtko. 4* vego ia. f?««!. 14^9.;
234 Wie das Leben, so der Nachruhm« — ««mann,
tnierr., Ul. 28.
Aehnliah raaeiach Cahfur , SOOO.
Dan,: Oodt levaet er gleuneit vey ttl godt aiirix, (Fto9.
dan,. 34«. J
235 Wie das Leben, so der Tod. — ScUachta, isi.
Böäm,- Jftk«ob(»T&nf. iakovö ikonAuf. (iU*k^9tt{f, ni,}
— Jikkf Hvrot, tAkowA «nirf. (Cttakottlf, aiSLj
£nffi.: The o&d in lioawerftble to aoe'a tif«^
>V;. Teile vie, teile nn. (Ltttdro^. I40J; J:ri»«fijnr , «fT»».)
jTruiK. : Kekorano üvlJeQ)e, toka cniert. (Ctl^hnihjß , iH.)
Aroar.. ILakro Airleuje, Mk» »mert. f tW^lovUy , 3i3.;
/.or..' Quelil Tita» mora eat itA. (C*tak^rtkf , 3i3.J
Pein,: jBkle tycie. tdcA imiero. — J&k «/I, Uk aio&oajL
23(} Wie dos Leben, so die Rede.
liir.T Qu»lia vlu, Ulla oretio. (SfyMd, iJi,}
237 Wie 's Leben singt, der Tod nachklingt.
laf.: Mora ett ecbo Titae. (CAaoi, J06S.>
233 Wie wohl mir steht mein Leben ^ sagte Kaiser
H»*inrich (l.), ab er Wiehe, Wolmirstadt und
Memleben (in der Güldi^nen Aue) sah. —
Itfultche llaMatizfiHin^. III, 43,531.
230 Wiltu haben lang leben, so wasch die milch
von der leber; ists nicht Wein, so lass denn
Wasser sein. — Grm*r, tu, lU; L«k'n..nn n xhi, ^h,
240 Zu einem glücklichen L«.»ben gehör' . ke:
mit wenigem vergnügt sein, Frt-i ^jr hal-
ten und keinen Feind furchten. — Wmcktwr,
XfV, Tl.
241 Zum Leben gehört mehr »Is Brot und Lager-
Stroh*
£>äm.: yüM «Int hsf« ««Bt lot ht\4 og Uft, tomi for kold
og Teyr. (etvt. datt,, 15M^
242 Zum Leben ist urol wenig Hoffnung, sagte der
Schneider, da hatten sie seine Frau secirt. —
*243 Bei intinem Leben t
B«ib«u«ruag«fonne)| MMb: to walur i«li UW
JmJ.'äeutteJki Ohüj (boiiB I#eb«a) lojeehl (iMlaa« Köpfte.)
*244 Da ist Leben im Brotwiok. CFrtmlinmätio
*I4b Da ist Leben im Staat D&ncmark.
B« gsihl d* )u>t>K »a.
*24G Das ist «in Leben wie im Uimmel (oder: im
i^ommer).
*247 Das ist mein Leben. — Ci«<4««A,4tt.
*24ft Das Leben gehört ihm nicht mehr.
Er h«( «e aoboa Tertetstt ti*t "o *J«l Scimldss* dara
aeia VensAgen tut Decknujj deraelbeo üicbt corelobi
•24*J Das Leben i^t mir feil.
L«beatUb«rdruBi.
Jüd.-deuttch : Ea ia mir miea vor tnein* CbaJjJ««. (T«md~
Uta, (&n,)
'260 Dat es e Gülich'S Leve >. (Koin.) — Wmf4m, U, ».
•) Womit m»n einen ungeetur uU I»».
ceiohaet. I>ie Redea»«rt besicJ Horgst^
axu-ubcD in Köln anter NikoUn s rirahj«
8m vom Jmbre 16S0— «S.
•261 Dat is ain Lewen. — iMhntn.in^,
Darin fiadet er ««tn grOeatea Vergnügen.
•252 Dat Ö88 e Lewe wie ümm Leluu, Mosü dat et
nich ilst so glabrich, so kliestrich öas. —
Fntchbier, 44S . FriMchliur^, UiU
• 253 Dein Leben ist jet«t Gras. — Fruchbur*, sua.
Scherebaflo Drohung.
•254 Da fürest ein still genugsam lebiiD. — Top*
Lat t Oalcedotti» ■onl apttd forum. (Mr4nm,, 9>9; Tom-
*255 Ear hoad *s Lib'n vö G6d und's Ess'n vö Hof.
(NieiUraiiteiT0ich.J
Von «Ineut achmarotcenden MOuig{faag!«r , der tidi
fattUTD lAlRt.
"266 Ein fromm auffrecht leben führen. — /Im«»«*,
•257 Ein Leben haben wie ein junger Hund. —
Baumianen, 30.
•258 Ein Lehen wie ein Schfittenhoff. rcdMu^M.;
•269 En Lewen hewwen wie en Vögeischen en de
Kau (Käiich). CMewt.) ^ p%rm^ich. r 40f . so».
•260 J£r füret ein viehisch leben. — Tajiput, iso*».
•261 Er hat das Leben von Gott und das Essen
von den Lenten. — ßf««»^ v.
•262 Er hat ein gesund leben. — Jo<uMUi. 111,39.
Sätet nuio in Betaeo ron einem LQgoahaften.
< 8. Backen lA, Beil 18, Hauaknecbt i and Saud.)
*263 Er hat ein Leben so zfth wie Uosenleder.
(Ktilhm. )
Lat. : SibyUa rivaeior. (PkOtpfi, 11, 183.)
•264 Er hat ein Leben wie ein Marder. '?-^' ->. ■ i
*'i65 Er hat ein Leben wie eine Katze. j
Man will damit aageo , ein aebr athea, '• ii-
Loben der Hauakatc« nicbu weniger ala sab lat,
Zaf ■■ Niai crora rracta fuerunt, perire poterlt. fCiö<rp,>
tfküippi. //, ay.j
*26C Er hat ein Leben wie Gott in Frankreich. —
Simrw:k. 401«.
*267 Er hat (es ist) ein Leben wie im Himmel. —
Eueitin, 413.
•266 Er hat kaum (nichts als*) das Hebe Leben. —
Körl», 1711 •.
•'-•69 Er wagt »ein I^ben wie *n Stint. (Pomnum,)
•270 Er wird sein Leben theuer verkaufen.
BoU,: Zijii loTon duur rerkoopen. (Jiartrtutmt« . //, 30.j
'271 Es geht auf Leben und Tod.
•27J Es ist ein Leben, dass einem Hureu und
Sehen vergeht.
Ball.: Het ia sen lovea, aJaof booren en den vergaat. -'
Meii aiMtkt daar een apaauecb t«v«n. — ZU mkkea een
levee, altof er een acbip mot vlno^en verging. (Barre-
Aemi'r, //. t^.)
•273 Es ist ein Leben wie im Schlaraffenlande. —
— Bram, i, 3*9J.
^274 Es ist ein Leben wie vor der HevolutiOQ in
Frankreich- — WüOutmm. aa.
r b n da.
inong nooh nicbt auüfsbea.
• muacle. (Bohn it. 110^1
•276 Es ist nur uiu^ Leben £U fristen.
tri,: II n'eat qne de Ttvre. (Ltrttuif, iai.)
•277 Es ist um Lebens und Sterbens willen.
SmpSeblt die Voralaht, aar gegen Vt^ittung tu tmh'
Ion; d«nD für xwei Dinge bat laan ein «ubwacltea Ü«-
dlebtnii«: daai cnan aouon b««ihtt worden iit und daaa
man DO«b nicbt befahlt Lat.
Frt.: Oa ne aait qni meart, ni qtti rit.
•278 Fer »olk Lewe echon 16w6r verheirathet totu
— rmi/iii,fr', a»43.
•279 Hab' ich in meinem Loben so woa gesehen! —
tAKslnn , 4U.
* 2&0 Uai hett sin Llewe nüu kain geut Görn spun-
nen. (DnLnrg.)
Er bat iu aelnem Leben nocb kein gut 0*ni geaponaea.
11«'
•275 Es ist r
Man 'I
1847
Leben (Verb.)
Leben (Verb.)
•281 He frett söck dat Lewe al». — FrUckbier^.nu.
•282 He het en Lewen wie enne jongen Hond,
(Metirt.) — Ftrnvmtch, /, 405, 816.
•283 Ich habe das Leben satt.
Xtir..- Qaon«<i«o t^ndem > (Sene<^a.) (Binder tl , 29I3.>
•284 Ick will dat Lewen nig hebbeu. — luihnrn, 275°.
Eioe BetheuoruQgcfonnel«
•285 Maü hätte für sein Leben keinen Dreier mehr
gegeben.
•286 Se Lewen h&ogk an *em eidc Farn. (UHhury.)
Uin KU la^en, dui der Tod der betreffenden Per»
•OD in naher Auiiicht stehe oder das Leben aehr be-
droht lei, sind rair autier der Tontshenden noch fol-
ginide mehr adtr weniger verwandte KedenaArten suge-
?»ngen: Hli top bald naeb dur Schöpp (Spaten, Sofaau-
•1). H& «iebt met enem Foui em Oraw. HA ver-
seht wie ScbOiB qm Wataer. H» lieht ue wie der
Schatten an der Wank. loh ^w k«u Vit Tubak mteb
für »e LcTTen. D4 wird noch früög en et «rag biease.
Da wied noch b&l de Qaei erar gon. (S. Faea 335.;
•287 Sei Laben ib su vull Elendes as en beladen
Mifltwan (Mistwagen } vull L'ureuiket. (Schlesj
— /VUm, 5B, H.
*288 Sei Lab'n hengt ner nu ou (nur noch an) an
Zwirnefadala. (Franken.j — Frommann^ VI, «27, 4W.
*289 Sein Leben hengt an einem seidenen Fäde*
lein. — llerberytr , ürrsjKitltlitf« /, 4$.
Iflt m aogenaciieinlicbor Gefahr.
BolL: Zijn leven hangt aaa eenea lijden dr»ad. (Ecurt-
bomft. II. 20.)
Lat,: Omuia aunt bomlnum tenui ponde^nUa tüo.
♦ 290 Sein Leben hing an einem Haar. — Eyenny, III, soo.
•291 Sein Leben in die Schanze achlagen- — Uht-
üHQel, II. 433.
•292 Sein Leben ist ein lauterer Process. ibaicr»,)
Von einem rroctitskrüiiicr.
•293 Sein Leben ist wie der Mond, heute hohl (arm,
hungrig, leer u. a. w.j, morgen voll,
*294 Sein Leben steht auf dem Spiel.
BolL: Zijti lefen «taal op bet apel. (Barrtbomit, II.ÜQ.J
•395 Sem Leben theuer verkaufen.
Sich tapfer, kuhn, biB aufi Aeuaterate wehren.
Ffi.: Vendre oh^remeak aa vio, (A'ritttngrr, ia3*,y
•296 Zwischen Leben und Tod schweben.
I«eben (Verb.).
1 Aliens, wat liewet, dat liewet gern. ( Waldeck j
Beil.: AI, wHt leren becft untrangen, gaat op loiae an
looze gangen. (Ilarrtbomie , II, 19.;
2 Anders lebt man bei uns, anders zu Rom.
3 Aso lang man lebt, thur (dar!) man nit reden;
as man starbt, kann mtin ml reden. fJüduch-
üctUrch. Warsdiiiu.j — thchdeuUch liej DUtu , lü.
4 Bai lange liäwen well, maut di taum Doe
schicken, (hcrtohnj — u Vtsj*^ . 8>3 , 45.
5 Besser arndich leben, frei und recht, als herr-
lich und ein Knecht.
^«,- Bedre at ieve »nnelig en uretfcirdtg og herüg.
€ Besser christlich leben als christlich reden.
Frs. : 11 (aut parter obr^tien ii voua votües qa'on Toua
entendo. (Ltniux. I, A.>
7 Besser gar nicht leben als ein bösea (sühlech*
tes) Leben.
Dan. : Det er «i vard at Ieve, lom et bar omcorg for at lere
Tel. (Prot. dsH., 3»^,)
8 Besser leben als sterben. — Rctntbwg ll, isö.
9 Besser niedrig leben als hoch sterben. — Rmv«-
bern 11,64.
10 Besser wohl leben als lange leben.
l>äH.r Bedre at rxt^ ombyggelig for at Ieve tcI, end
begjerljg at lere liCDge. (Fntv. dan., 4ib.)
11 Das heissi recht adelig gelebt, wo man nach
Ehr' und Tugend strebt — Sutor. i4ü.
Lot.: Nobiljter rivcns et Bgeni, baeo DObilia eat gCD<.
(Sator, UH.J
12 Das heisst recht gelebt: Gott hertzlich, dem
Fürsten treulich ^ dem Nächsten redlich und
sterben seliglich. — Chao», loet».
13 De lank lel't, word old; do lank kackt, word
de Ners kolt, — AVrn, SJO.
14 De leven will sonner Pin, de hü sick vor Stef-
kinner un Winterswin. — Eichwald , i(m : i'rom-
manii , t V. 142. 340 ; Bueren , IJM ; Gel^chmidi , 111 ; Üaws'
kaieitdct . I.
15 De *t langst left, scbaU 't all hebboi. (
— Dueren. 178; Eichvald, 115»; UaMkattnAtr , t
mann. IV, 266. .«»97.
16 Der hat gut ieben, deseeo GroBsmntter
kann. — Hic^euffUer . Ji.
IV Der lebe in aetemum, der gibt polare Tal€m%<
wer aber mir gibt vtUnm, aüil Tenffels p
tor«^ueat illuui. — Fircharl, Gesch.. in ütofttr. IJB,
18 Der lebt nicht wohl, der nicht weist,
sterben soll.
Laf.: Sdale Tivet, {quisquii nMUei b«M m
büld , 394.;
19 Der lebt nit, der jm selbs lebt. — Frami^, I,
20 Der lebt schlecht, welcher sich nicht beehrt
— HüHettl>erg . /. 14.
31 Der lebt übel, der nicht an seinen Tod g«
Frt.: Ccux-la TtTent mal qii.i j;>*oeeat toajoitn
(KnUmu*r. 7^^.)
If,: Chi penaa di viver eetnpre Tir« nAi«. (f^£
il4. 23.;
22 Der lebt wohl , der Frieden bat mit Gott o
/(.. Viver bene. e laioiar riTere h la t«t» »trad
TiTere. {Pat:agtu\, 414, 20.;
23 Der lebt wohl, der so lebt, wie er eia
sehen wird, gelebt ru bnbeu.
Jt, : Vive b«ne colni , cb' in Tita f a qael b«n« , eb«
barer fatto aUa morte. (tatsitgtia, 414, 19.;
24 Der lebt wohl, der thut» was er boU.
Lat. : la ririt, nt ruit, qui rect« aeqmitur. (8*^^,11^
26 Der meinet, er lebe allweg, der lebt vbcsL —
Lehmann. II , 66 , 151.
26 Die am längsten leben t muaaeii endlich ndk
sterben.
EHffi.: Thty tiiat live longect moat die at laat. CMa
27 Die leben wie Hund und Katzen, haben wmg
2ü Tisch, aber viel zu kratzen«
Frt.; Qai ▼!! corome obat et chien jftmaia s> rmoi at bla^
(Urattx, /. 101.;
28 Dieweil man lebet, hat man macht, di? Tod
schafil, dasa ein niemand acht. — /wn. y.r
29 Dir leb' ich, dir sterb' ich.
30 Durch mäjisig (nüchtern) leben wirdt man alC
durch füllerey erstirbt man bald. — HwäiA.
I2B7. 24.
Lat.: Stent Bubrielaa facit at alt longior aMart a)e tuet
ebrietaa nitae breuiare diaetaa. (Lvci eonua., Sa;
31 Ehrlos galebt, schändlich (in Schande) ^
stürben.
Dan.: Hro aou erel0i leTer, b&a er«liiB d|Mr. riH«
düH., 145.;
ScAKvtf. : AgelOs lef wer , kreläa dür. f tlViir/l4. €.; ^ Hve
•am »gialOe tefwer ban hcederlO» dor. {Tirmimf, ?IV
32 Em miss bcwen uch liewe lossen. — !ii-lMfiT. n
33 Eslässt sich überall gut leben, wenn manOddluit
Span,: Todo el tnoodo ea pait. (Cakier ^ VfOo^J
34 Es lel>e die Gerechtigkeit und sterbe die Welt
35 Es lebe , was die Eva hat unter ihrem Feiffeo*
blatt.
36 Es lebt atiff Erden nie kein Mann, der reofat
thuü jedem Narren kan. — Petn , n, an
37 Es lebt jeder besser, als er geVioren ist
Lat. : Nemo tt» panper -riritt quajn paap«r ^n<t «iL
(P»U. Sj/r.) (Binder II, 2045.;
38 Es lebt keiner so glückselig, er hat binrtflea
trübe Wolcken. — c^oi. io«7.
39 Es lebt unser keiner , dem nicht eine Hiorheil
begegnet ist.
40 Es muss mancher leben, der nicht gen Ron
kompt. — Petri. II, >99. Simrock, S494; Ktirte, SO».
Beimberg IV. ll; 17. Sn.
Bei Tkttniciiit ili^l) It mot tnanalah IffTm, 4#ajdil
to Bona en kamt. (Vivoat et tnolti, qni noa
Corinthnm.)
Lat.: NoncuiTiabominlcoatuigitadireOoElalhiUB. (i
41 Es muBs mancher leben, der Rom oder du
keyser nit gesehen. — Fruna. //, i<4**; !*•
//, 13» , 90.
42 Es will alles lange leben und docb nit alt n«^
den. — Biriinger , 33t.
Leben (Verb.)
43 Eb will ein jeder leben, auch ein Dieb und
Straflseurlkuber.
Wird ge«*gt, weco mui Laut« ohArakteriuntt oder
etiUcLuldigoa will, die lo der Wahl der Mittsl, Ibr Srot
stt erwerben, aicbt peinlich tiud.
Fri. ; n but qae toot le mocde tit«, lorroai «t ftntr««.
(jrn'UJfl(;#r, 720 «J
44 Et 18 schwör lewen un dach nit stehlen. OVatättk.)
— Curlte. J4l, 4&a.
4Ö Gät wer et Ung lieven, wun det Alder nit wer.
46 Geschwind lebeu, kurz leben.
47 Gleich wie man lebt, so stirbt man ab^ eolt
schon das Wasser (Galgen) seyn das Grab.
— Grvter, Itl. 44; Lehmitnn, II, S37.69.
48 Gut leben, lang leben. — Kirtg, 37S»: Ltkmaiat,
VicLt anf die LOoge, londero Aof den IsttJÜtde« Le-
ben* kOLamt re aq.
49 Gat leben vud gesandt tag stehen nimmer in
einem hag, — Gruter ,/,*«.
50 Gut zu leben ist nicht leicht, ein schlimmer
Tod ist bald erreicht.
ßdn.' Det er beevaerligt »t lere Tel, neu 1«! »t dM Ude.
51 Harn lewwet man lans nun a Welt. (Amrum,)
— ilüHpi, »///. W». 248.
Mfta lebt niir oininel In der Welt.
b2 Ui lewwet üb sin Sönjhaid, hi akat ab Klaak-
Blach. fyordfr.J
63 Ich kann weder mit dir leben, noch ohne dich sein.
Von ßlietBiiteu, die lieh lieben und — nicht veriragen.
54 Ich leb' ein halbes Juhr von Pfiffen, das andere
Halb von Kniffen , sagt Schwindler.
Jt.: Gau arte, e cod inganno, ii rive meuo l'anao, coa tu-
ganno • «on arte el rirt Taltra parte. (FattaffUot 2 , 18,^
65 Ich leb' so lang Gott wiU.
I^ün.: £o let[u«r gammild men gnd vll. ClVoe. aan., SSO.;
66 ich leb, weiss nicht wie lang; ich sterb, weiss
nicht, wann; ich fahr, weiss nicht, wohin;
mich wundert dass ich noch trolich bin. —
Gruler. UI. 43; Petn . Itl. T. hmU. Awi*W<i . U. 334*;
Hnueler, lt7 o. 970: Stmrock, 'J911.
£m Beia und Sprach der UogUabigaa . wie LmtAtr
in einer Predigt ttt>«r dae 14. Kap. JubannJ» ugt; der
Chritt kOnbe, wie er hinaafagt , den äprucb gv(roci am-
keitrcn and eagen: ,,Iob leb', und weiia wol, wie lange;
leb eterb*, nnd weiM wol wie tind wann, ioh fahr,
und welee Gottlob wohin , mich wundert, dau loh noch
tranng bin." (LutArr* Werk«. Jena liSl. VIJ. 6»^J
„Vor xeltea haben die Kloelerleute getagt: Ich lebe»
und weisi nicht u. ■. w." fHrrt^tr^rr, II ^ 91C.^!
57 Ich leb, wie ich mag, nit, wie ich wiL — Front*,
68 Ich lebei wie ich kan vnd mag, nicht , wie ich
will. — Uhmann. II, 277, ?i,
59 loh lebe, wie ich mag, und sterbe, wie ich mnss.
Lot,: Optanda mort eet, iiiM meta morti* norl (Fkt^
hpm , JI, 74.)
60 Ich lebe, wie icb'a wünschen mag, beut ist im-
mer mein bester Tag.
Lal.: Eqattinie portat, all tr«x. CAwratJ (Pkihppi, J, 1M.J
€1 Ich lebe, wie im Himmel, sagt Hans, da wird
auch nicht gegessen and getrunken.
62 Je länger, dass man lebt, je mehr einem wi-
derfahrt.
6i Je limger er (der Geck) lebt, je dümmer (nir-
rischtr) er wird.
Tunnieiui fSOft): Jo he leoger levet, jo he gecker
wert, (Uao loagie ao«rr««c)t taato fit «tultior amene.)
Sott,: Hoe bi langber leefl, boe bi lotler wori. (Tunn.,
IS , I.S.; — Ho« Quder^ hoa «Otter. (Barreb»m4f , //, i''i )
[,£ar..- Fetuae eo »taltlor qao dlatiui rivit, (äwbcl.) —
InAindiu ii virit, taato ploe [etuJtlor hio fll. — Qnod
plna tn(>enlat £ktan« eo etolUoraxUt. (FaU«r»M*n, 4'Ji,)
64 Je Iftnger gelebt, je mehr nach gelt gestrebt.
— Htnuch, iS7». 2«. PHtt, U, SS8.
66 Ja Unger man lebt, desto mehr mois man leiden.
Lai.t pfae euffert, Tita« longo» qnl unamMgil «aaoe. fSt^
hvid. Hl.)
66 Je länger man lebt, desto eeltsamere Pinge er-
fiihrt man,
/"fj.,- Qui TiTra. »erra. (Bok* //. MJ — PlaevtlUoD, plat
»oll^oo. (Mnlfiity*r, Im^.)
L^t.: Aetai eemper apportac a))t)TiJd raro. (PhiUppi,
/. II; SeyMd, 14,)
1
67 Je Unger man lebt, je alter man wird, — Stm»
/>*, : On a tont lee am dotue moit. — t^nl plna vit pli
Ungaii. (Leroiuc, It, 307.;
It. 3 Chi plft viTe, plft Ungoleoe. (Pauagtia, 414, S^
68 Je liknger man lebt, je mehr man lernt.
Schwed.: Jw Ungro nkan lafwar, Jw mehr man Uhrer.
(Orubb, 406.J
69 Je sciiwerer gelebt, je leichter gestorben.
Harms. 16».
Inecbrin einei Trappittenkloitert,
70 Jeder lebt bis sein Stündlein kommt.
Span.: Nadie paede prometeree en eite mundo n>M hol
d« Tida de lae qn« Dioe Qaielote darl*. (üon (luuttrit^
71 Jeder lebt iu seiner Weise (nach seiner Art).'
»i.; Cbaoan rit Jk la mode. (Lindroy. U5I.J
7*i Jeder will lange leben, aber niemand will alt sei
iMt,: Aide Tille lienge lere, men ingen rü ganunel bc
(Pro*, Uan. . Äl u. 215.;
73 Jeder will leben.
Fr*.: II fikut qae toat la m^ynde Tive, (Bak^ Ii, 3S.J
BoU. : AUe mttnecben inoeten leveo. (Bamtnimi* , JI , 7B ^ Jt
74 Kaiserhaft gelebt, bettelbaft gestorben. — Loh-
fn^et. I, 43e.
75 Keiner lebt nach seiner Sitte besser als in eig*
ner Hütte.
76 Krenzdollet Lewe; Mutter, hal de Bettel ren»
wi wolle enen hewe on dobi recht lostig sön.
77 Kurlz leben, kurtz Vnglück, — /.«•fcmaa«. lo, tt.
78 Kurz gelebt ist kurz gelitten; wer nicht v^iel
isat, braucht kleine Schnitten.
79 LAb w'r, wi w'r lawa, läwa mias w*r 4we, t4b
wV Üw'r gutt, ((htterr^-ScMMj — iVlcr, /, 44».
80 Lßben und laben lussen, sagte der Knecht, alt
er zur Magd ins Bett stieg. (Oi>0Hau»\it.j
81 Lang leben ist das grosseste Creut£. — Hmueh,
ai . G* Pttri . n . 4H. _
82 Lang leben ist lang im vnglück schweben. — ■
Mn ,111.19: Lfhmann , 10 . 1$ ; Stmroch, «25». ■
Weil jeder mit mancherlei Uabela *q ksiopfeix bat,
die lieb beeonden Im bohem Alter mebreu and drtl-
ekaad geitalten.
Päm,i L»nge at lere er laoge at lid«. (Prov. dlaa., 389;
JdAn /. 389.;
It.: Longa rita, longa mUarla. (P(UMp^'a, 412, <.)
Lat.: Longa Tita, loaga ealamitae. (/Vo6«fy, 491; Pht
tippt, I. 32«; ScAomhfim, L, 8: Se^lold, 28S,;
83 Lange lebt, wer gut lebt.
Smgt.: He liTee long, that llvet well.
84 Lasst uns jet2t leben im S&as, denn nach dem
Tode wird nichts draus.
86 Leb, als wenn du jetzt sterben wilt, denn fär
den Todt ist gemacht kein Schild. — nein, t, 7a,
66 Leb also, das du nymraer sterbest. — Franc*. /, w".
87 Leb, das du alweg lebest, — rroae*, /. is*. £.•*-*
mann , //. 971 . 94.
tat.: ViTe ut TiTae. (E9»r%a, Ml.)
88 Leb dir vnd bleibe daheim. — Hmi»d%, «94» 4i;
Fem. II. 494. Gaol. 107S. RtiOMbtrg lU , 119.
(7*^. Boldagember,a' ki BagAaoea&n 41bel. {Qaal, 1076.;
89 Leb erbarlich vnd fVag nicht hoch, was ander
Lent dir sagen nach. — Lthm^nn, It.si.
90 Leb frey, so lebstu fein. — fwn. il. 4j4,
91 Leb fromm, so stirbstn fromm. — Henm^
IK€, 43: Pttri.U, 4S4,
92 Leb' in der Welt. doeJi so', wie's Gott gefiUlt.
Böhat. : iüw bud* jak bad* , Jenom boba nehtt^TeJ. (C«(«'
k09Mk^. 17.;
93 Leb nach Gott , so lebst du nach dem Tod« —
PHri, 1, 70.
94 Leb nicht allezeit im vollen, will du gesund
9ein. — Henüch, 1&89, 30.
9^ Leb wie vorzeiten, rede wie ietz. — L^hmanitt
//. 971, », Framk, I. l>y. Stmroek, C9«4, UtimbtTf
Ii, 14».
9ä Lebe, als solltest du morgen sterben, und er-,
beit«, als soUteot du ewig leben. — 51«
rtxi, «Stt. tv*nn^, Ut. föh, Uhmann, |/.I?|, 19^.
t>0n»i iWv Bat menneekene »om und mae rfat
igad lOSD nennetkeae bttrJc Jet. >T***. 4a* ?^/>
1
I
I
m (Verb.)
8klk dlg ■om ilu akull« lere tnooff« x*t, og d^a i mor-
gen. (Pro«, dan., b06.) — Vmt i dio buotholdDLag dig
og diLiiB ipivnllg» logen akaJelig, Bom da ■'kolde altid
lvn% Off dog 1 morgen duo. fPtor. dan. , iiO)
It.: Viril come ae Jb«rftfiti d« morir domani» e stadU
come «« doreati rirere »empre. (Paisagtla, 4l4, 17.;
97 Lebe für dich, Dienst hat Müh auff sich. —
liemtch . 58» , 9; firaun , f. S93 : SimrorJ; . l€3L
LaU: Vir« tibi et loivge, nomiu« mkgtia fuga.
98 Lebe nach der alten Welt, und sprich, wie'a der
neuen gefüllt. — Simmc*, ew». Bi%«lt%n, 415.
Braun, /. 91%.
Lat.: Viva niuribaa praekaritii, loqoero rerbia prAa«eatU
btW. (GtUiut.) (Philippi, 11. 259; Eüeidn, iXh)
99 Lebe recht, so stirbst du leicht.
100 Lebe recht, so stirbet du recht. — Sdamt, l,
u, 8.
101 Lebe, um zu lernen, und lerne, um zu leben.
Dan.: Lor for %K Xmtü , Imt tot &t lave. ffVot». r/an.. 389.^
102 Lebe wie die Noth gebeut, nicht nach Willen
andrer Leut'.
103 Lebe, wie du «inst wünschest gelebt zu haben.
Lat.:rmc modo, qua« moriea« facta foitic rot«f. (Binder
II, 1061; Schreyer, 46 J — Semper Ua rivarnua, ut ra-
tioDcm nobis retddendaDi arbitremar. (S<a^M ^ rt49.>
104 Lebe, wie du Ernte hast. — Almratk. Sfii^j.
Fri.; Manger aon bU eu hetbos. (Vmtdty, il.)
106 Lebe, wie du kannst, nicht wie du willst. —
MüKiton . 6'4.
lOtJ Lebe w^ie vorzeiten und kleide dich wie jetzt,
107 Leben ist Angst vnd Noth, Mühe vnnd Arbeit
— Lehmann, II, .177, 23.
Lehmann (.HZ, 13) cuthilt folgcade SchUderriuig rom
LeboTi : ,,Lobon de« Menacben atürdioaer Erd«n i$t toU
lor Mülidfligkcit, Sohwaohboit, HiafAlligkelt, Aagat,
TnruhiRkeit, ein tieacbwttB , Gaaputt, V^nreioigkait,
Baob» Trübsal, Vobertändigkoit, rtebreclilichkclt,
KrBDkheit, .Schatt«n, ein äpinwebt ein Flug einer Fiie-
gea, eiüe stito W&udcriiebalTt, Fllckwerk. ein Baaofa,
•ine Waiserblasen , eio Weg zum Tode, eia «rüt«iidea
Maar, ein Punct, ein Traum, ein Nest too Struhhal*
mea md Leim gom&cht, «in Gef&ngni» rnd Ksiltam,
•Ins Y eraaohang , ein Spielbanfla , Vueinigkeit, ein Bieg-
wind Trawerbauen, ein Circul, ein Scher«, eine Bliune,
ein tir&s u, a, w." Die Ohinoaen behaupten: Aucb
da« ktireoste Leben cntbalt Jabrbttaderto de« 8cbmer>
■ea. (Cahitr, ll'iQh.)
108 Leben ist ein kunst, iterben ist auch ein kunst
— Franck, /, 55 '' . Li'ftmonn , II, JTJ , 37 ; SimrwM . <i26l ;
JCtfrl«, im.
109 Leben ist ein schwer GeachäfL ; man lernt daran
bis zum Grabe, aber zum Meister bringt*«
keinem.
tat. : Traliit sna qnomqne volapUa. (Mfiria . SM J — <2aid
«at diu rivore, quam diu torqucri? (Seybold ^ 46,1.^
110 Leben ist eine Kunst, wenn man nichts zu beia-
sen hat.
Holt.: Hot ia eene kaost le leron, prskt^ik ii een motea-
paard. (Harrtbom^t , I, 457».;
111 Leben ist nicht nothwendig, aber ai'beitcn und
schaffen. (S. See.) (OlAenltu-Q,) — Wfnfmtwty. 4t»57.
112 Leben ist wenig, Wohlleben alles.
Dan.: At leve betyder Udet, mea al lav« og d#« vel
meget. (Prow. dam., S83.^
rri.: li'Mt bien d« virre, maia bien rirre. (Cahier ,\'mj
113 Leben lassen und mitleben. — fc*>rft-. 375i. fltfin»-
bcrg n, 149,
114 Leben ohne denken ist dürsten ohne schenken.
ßSkm.: iWf o aiv£m i mjrall. (Cet<ikry9$iy , 203^
115 Leben ohne lieb ist lebendig Tod. — Lekmurm.
165.61.
116 Leben ok leben lätcu , säd de Bettelmann, un
smed sin Wamms voller Laus hinnern Zaun,
rünnttn.j — theicr. J5. FritcMttcr. n>; f>wcA6i«T ', 2S63.
117 Leben und leben lassen macbt'^s lebhaft in Stadt,
Land und Strassen. — Hört*, itjö.
118 Loben und leben iHssen, sagte der Armenvogt
und lieas den Bettler laufen.
119 Leben und leben lassen, sagte die faule Grete,
und Hess den gefangenen Floh springen.
140 Leben und leben lassen, sei die Losung. —
Ei*tlfiti , 4U.
121 Lebst du einfach, so. lurwahr kannst du leben
hundert Jahr.
Pmi . /. ff, Om-
12S Lebst du in andrer Mitte, so Hellte diöh
Ihrer (nach Landes) Sitte,
Ddn.. IUd akal laa laAi«, tom i laaA
dam, , yVJ,}
133 Lebstu mit vemunflft, so kompet
armut ZUnfft. — Franck, /. M^,
124 Lebstu wol, so stirbatu woL —
ttr, tu, yJ: Lehmunn, U, SFS. »».
125 Lustig gelebt und selig geviorbeD,
Teufel die Rechnung (da* 8pi«l) Terdarbea
— Bm) . //, SO; Kärlt. mj; Laknwt^H» I, «H; Ifayr.
/. m. Stmrock,6ert; für Kiln : Wrfd^„ I, 3.
In )^iet>enbarg«o : Laatich gvIüCI nmA thdk #»>
achtorwoD, hiaat dem Täiwel de B«cl
(8vf>uii«r, 330.; In Bedbnrg: Ub%tig
atorven, ea» dem Dttfel di« Coaoep
1 26 Man kann sein Leben kürzen, v«rlA^og«ra
es Gott allein. — Stmrork.mit.
127 Mau lebe dort, man lebe hier, atel«
ein Dornbusch am Quartier.
128 Man lebt einen Tag nach dem andern.
/>!,. On a loua le« an* donxe mois. (Go^, Xt.)
139 Man (ge)lebt eins Gotts, aber ntt eina
sehen. — Gru/rr. /. W; Hinttdt, IW», 8; Aaa
Bucktng , 32Ä. Si^hpnkre», 281.
Laf.: Unua doua et pltxre« anuai. (Segb^td, 6&S^}
ßchttxd, AUa tefwa wedh enGttdb, laea ick* all» arad «I
kiöp, (GruH, 6S3,;
130 Man lebt immer von heut' zu morgen
braucht ums Altwerden nicht zn «orgOL
Fri,- A Tlvre, od aoqaiert de I^Age. (CaMer, liögj
131 Man lebt nicht, um zu eascn, man iaaeC,
leben.
Lat. : Xe riru , ut edaa , «ad edaa , ux rlwnt
(S<fyb»l(i . 346.)
132 Man lebt nur einmal. — Caai. um.
Frt,; Qn na rit r]u*ime ioii, (Qaal , 1077.^
133 Man lebt nur einmal in der WelU
Auch dt« Pemer; Niemand lobt tweimai.
//, 147.;
134 Man lebt, um zu lernen, und lernt, um m leben.
Fn. ; II u^egl qne de rirre patur apprendr«. (CmAUr, tia;
135 Man lebt, um zu sterben, und stirbt, um zu leben.
Dan.: Vi lere tu at dire, og dae Ul ai lere. (Pm
dan,, 114.;
130 Man lebt, vde mau kaxm.
6'Hm..' Tak äij, jak «amo büL (ÖUrnä^Mtif , nAJ
It.i O bane o mala, tutti dobtaiamo viror«, (Bo^ II. lU4
137 Man l^ft net all dage in Leileckerland. ^
Ktm ,818.
In dem Sinnet B» Ut aloht iiiui»«r SoBAtag, F^mk
nachl, Kiriuea.
138 Man muss heute leben, d&M man
leben kann.
SoU.: Ken oLoet foo taran, dat bat motgva aiet kaa i
(Uarrtbomit. II, lU4*v»
139 Man muss beute leben, man weras
man^s morgen kann.
Lat.i Vita data eat ndeAta. (Fhihppi, if, ^T^
140 Man muss leben, daas man auch morgea laben
kann.
Frs.i II fast faire rie qui dura. fCtt^fv. iS€.)
141 Mau muss leben und leben lassen. —
/. 48, Mayfr. I. 207; Kvycr. U, 3^4. SubtadiMf, IM; 2^
Hft.n: Gaal. 107«; Simiwk, 6t4i; Vfn^dtft tl3: BhWL
, ,. ■ n, im.
Man mut l«veo ua Urrma lalfta. f JhM>
'<rw, H3ii.j Id Sfb«r»hcnr lü^Ka «ai
lrj,ba Uun. (AV''". 4^;^ ■ <n d>e«*« Wdd alt
•ier Morul Ubirr<^iusiimni «t, eMthAil «• da«
iH-^Ktz «lor Borcitwillii.l. , , -n«'
et wnl aooh gebrkuchl, uui xu ».Ag«»,
weilen bei der nngeaetidicban lia»dl«agawalae
rer 6ia Augd judrOcken, damit eis eiii rt a^nMuliit H
Bexiebttttg auf aaa thun mischt«».
Fftifi.: LlTe and let live. (SaAn tt, 111; Oamt, lOTtJ
Fn.: ri f-»'«' Ui.«,^r -lU.r I,. .non.i., cOdUBl«!!«». -.Y|«|V
at lai<^-
HoU.- M (äakm ti.
It.: Vi«. ^ ... -• i
142 Man niu^s I Ul wi«
will. — .^i rit^n Ii UJ
Fra.: JX ne £aat pae t
403^;
1653
Leben (Verb.)
Leben (Verb.j
1854
L
I
Lai, : Laj»ii Ad *mo«iiia, aoa judumIs ad U^üdem dirig«adft
«»t. (Siybold, *in.) — Kon ut littet, led nt Uo«t, Yivf-
niua. (Sf^tolti, 3830 ^ Vivimas «on ut volumat led
ul poaanniaB. (Stybotd, 372.)
14'j Mau muBs nicht leben, wie m&n wüJ, Hondera
wie man kaun, — Simrock. nn; Jfaiw. /, sio.
Schicke dich in Zeit und UinatAndc. Dis Cxecbeo.
Outor ni^driffcr ZimmAriieoke iuD«t m»o nicbt Loch
■priDg«D. In Aftlka: Itt ein« karx« Matt« njoht in
iemande« Hand , lo lolilftft er iliiand. — Weasen Hatid
[#in«a Blnhl erlmngcn kuin , der •etzt tieh »af die Erde.
(Rtnnabrrp JIT, Jfi.J
/}«•. ^ Jeg iever lotn J«^ kand, Ikke lom jcd tu. (Prot»
dan.. 3«3.;
Fr».: Ot 1« ohifcYTe eit attach^e , il (»Bt qa'eJI« y bronl«.
/f: Obi noa pii5 far. oom« vnole, faoci*, com« {>ii&.
144 Mtm soll dahetni leben wie draassen.
Tum^dui (irju): IU«n i»l »Ito leven bian«n 4lfl bu-
ten. (8io inlto \\i»% ut rivi» in agmine muUo«.)
irOl. .• Non in ■olitudine alller vivo, »liter loro. (FutL
145 Man soll leben, um sterben zu lernen.
Frt,; U fftut Touioir rivrc et laTnlr moarir, (Cahitr^ 18ü.^.)
146 Man soll leben wie die Priester lehren, nicht
wie sie leben.
Schtttd.: Hwar Oger lefwa, «om prftatim laret, man itifen
•om han lofwer. (Törrnng, 7&J
147 Mancher ^gtda £U leben an, wo tr aoffaören
BOlltO.
Lat.: 9«ram «it, tatio vivoro Inoipere, enm dettDendtmi
t»t. (Stuten.) (FhÜippt, I, in,)
148 Mancher hat nur wenig Jahre zu leben and
spart, als sollte er flo alt werden wie Methu*
salent,
Dan.: MuiMfn ba*er »kältet live^Uid, 09 Maler eom tll
hondrer aar. (Prov. dan., 30S.J
149 Mancher will leben wie ein Herr vnd tbon^ waa
jhn gelust. — LfhmaKn , 497 , H.
150 Miissig leben macht reiche Leut*.
Frt. : vTvr« n>od6t^me&t fall onrlcbtr Im gest. (Xrila*%jfer,
VJO ^,)
151 Mdsaig leben tregt kommen ins Hau». —
I^m, //.473,
152 Mit wenigen gut loben ist besser, all mit vie>
len Bchlecht.
Aebnlleft In der Lombardei, gcgtu dS« Aalbahm«
*oii Verwandten ia die Kamitinu. (Hrint^rtf /, 198.)
153 Morgen leben ist su spat^ hetit* leb', damit ea
dir wohl gebt
lät. ; Sera oUttia rit* «et eratlla», riy hodi». (CAitM , 1(HI^
1;>4 Müssig lebcMi verderbt den Leib rnd vernanfft
wit» ro»t das9 Eisen- — Unmanm, m, il.
litt,: OUtta eat rat»iiro lutfeiui. (ItJimanm, SS4, 14.JI
155 Niesnand bat so lange gelebt, er will noch
I4nger leben.
Lat. : Nulia ttn<}uam da marie borainJa canctatio tosga eet,
156 Niemand lebet von dem, das er zu uil hat —
Aaricitla II, 485.
157 Niemrind lebt nur sich selbst. — Simrücn. «34».
Litt. Nemo albi catcitar. (PkiUpp\ . II, inj
158 Niemand lebt nnbeneidet. — SvhuUet,un'^.
159 Niemand soll jm selbe leben. — Fhmdk. tl, .M*;
Lfhmarm. tl, «7. M. ^
160 Nit wie laug, sonder wie wol gelebt. — FftwcK.
t,i9^: U^itch. 14M, M. L*kmann . 11, 4»t , iSiX
üdn.! I>et er vi a«ft maf*! oin Isnge at levt. «ooi dal ar
om vel at d»*. (JVoe. dam.. »93 J
Eiigl. : lt*a not iMiw Iftag, bat how well, ve llva. (Bokm
II. I3.J
lat.: Noa ^oara diu, »ad ^ts baaa. (tatria, JlttSfif
»«w, in.;
161 Kur wer wohl gelebt, kann wohl «terben*
16) Stffe mir, wie da lebst, ich will dir tagen, wie
QU stirbst.
A.( DtMal U Tita, eba Ut^ «ka U dlr6 U aorla , eba tantL
1^ Ho du lang Ubstf «o du alt wirat. — Simmck, u»8.
MI So gelebt, so gcjitorben. ~ HaUitnh^rt^ lli, i,
lf( So umgc ciaer lebt, toll man ihn nicht glUck>
lieh preisen.
MAm I »knd Udo aa itra* aiAl « iliaii yaelrjbn. f(S#-
/'•^" liiif ,al^^taaa«tiIIW7, rCWaAaa«ly, ist.)
166 So ouig»^ )ca und du wer^a lehttk, wird'a noch
barU Thaltr gfbcn, {^u49figM»ug.)
167 So lange man lebt, so lange man hofft. —
Hnrrvbomce , lt. 10. -'
IGS So lauge man lebt* so lange man klagt.
ÄJAiw. DokndkoUv «W, vif toaJij aelca tbytt f^eto*
jlo»4*y» li»«!.>
169 So lange man lebt, so lange man lernt.
Fr:.: A vivr« on ^ppramd toxUoura qaalq\ie elioi«. (Ca-
hitf , 1801.J
170 So lange man lebt, so lange muss man lernen.
tat: Srueeco qaotidle diicena. (Fhilippi, il, \l&.)
171 So lange wir leben, so lange wir streben.
172 So langte wir leben, wird's auch za lernen geben,
173 So leV ich alle Tage, sagte der trunkene Jer-
mis, als er im Gerinn lag.
BaiL: Zoo leef ik alle dag, jei drooken Maaxtaa, a& hij
Ub in de gout. (It<xrr<i(icm</<', II, 48^.}
174 So was lebt nicht, sagte da« Blaubeerweib, als
aie in einen Dreck griff. (meHautiti.)
175 So was lebt nicht, sagte Schnabel, da fand er
eine todte Lerche. — U9rter,n\.
176 So wat lewt nicht, aegge de I^oamohler^ oa
ride oppe dodgc Sü. — i^mdtMer. 4ftl; Frittkm
bier'', 23M.
') Die Einwohner vcc ^' --/• ' q, aiaem Sorfe Xtti
Kreaxburir, Krcl» Preu»
177 So wat lewt nicht, ^< , Posmahler, onn
schleppe mött dem dudge (iisael hindern Tun.
— Irtichbitr, 430. f rurJUrticr «, !a«7,
17S So wat lewt nich, seggt de Flescher, dat Kalw
das dodt. — Fruchbifr *, J8«4.
179 So wat lewt nich, seggt de Flescher, on heft
e dodget Kalw op e Schuller. — Fritehbier\ 29(4,
ISO So wat Süll niuh lewe, säd* de packlapper
fpechlappener) Si-hmedt, on hof een dodget
Kalf op den Nacken, fDanaffer ISehnmg.J —
FritiMner '. SS6S.
lÄl IJebel lebt, wer nicht nach Besserung strebt
183 Um lange zu leben, uius» man zu rechter Zeit
alt sein,
IÄ3 Wa et längste left, kriU Stolberg. CAmkcnj —
Finmma,^ 1,494, 14«.
1^4 War lewen wü aue Sorgen, dei maket Bedde
glik ann morgen. (Uamovtr.j ^ ^k-hamltofik, II. 906.
165 War wi lewe, war wi sehne. ((MpntMj — Fruck-
bi^ , 449; FrUchbier *. $369.
Anch: Waraoht lewe, »aticht aebne. — Wenn wir
leben, werden wir e« erfahren.
1€C Was ist lang leben, denn lang in Vnglück
achweben. — fffrt. W, eoi.
181 Was lange leben soll, mua« langsam geboren
werden. — Utnr*ffr, vi, it,,
16£ Wa5 lebt auf Erden, muss zu Asche werden.
Lat. : Kos, abi decldimoa, polvie et umbra eomu». (Norat.)
(Bmdfr 1, lil7 .• II, :j2i*.;
169 Wae lebt, das stirbt durch Adams noth; was
stirbt, das lebt durch Christi todt ^ tlimuch,
:>W. -VR. jVin, /, !»1.
190 Wat leVn soll, kommt ni um. (RtmUbm^.)
191 Wei gud läwet. de gut stirwet. \'\\alA9ckj —
Cwrt:*, 830, 451 . Flrmnitk , i. 3fe , 5».
192 Weü wir hie leben, gilla lallen vnnd wider auff-
stehn. — Ilruuch, »s», si, A-zn. t. ».
198 Welcher wol lebet, lehret wol. — tithtmfl, 74«.
Fr*.: Ploa inatrnitt qui rient eil, qaa itB^ blen dit.
(3chotltl, 740.;
194 Wenn du lebst wie ein Rab', kommst du nicht
als Heiliger ins Grab.
195 Wenn da wohl leben willst, so lerne sterben.
196 Wenn man nicht mehr leben kann, ist es Zeit
ehrlich lo sterben. — apei.XM.
197 Wenn man will recht anfangen zu leben, so
^y^i..\.- .1, t. fadem — lehmatM. U7^ ir,
196 W' lebt, ist entweder ein Gott oder
i)d«..- &aaüg et icnien ^ud «rllat ht^tft. fl'rhw, da*., \i^}
199 Wrr allein lob«, bbf. ruhig.
la Vanetkr gmetcaet I^lifB. Vad;
Be*«cr t&fii uiii; ytit Aeniii>t#ti. In
ISben (Verb,)
200
201
302
203
204
205
206
207
208
20tJ
210
211
PArm«: Ei ist beiter «ageo: Armer su mir, ml«: Arme
Bu uni. Die Walftohen : B«Mer: wehe mir, >!■ : wehe
unt. (RtimbtTff II, 18,)
Wer alieweg zu leben meint, lebt übel.
Wer am besten lebt^ betet augh am besten. —
Einfäür, ft09.
So pflegt» Jak. Wielife au se^en.
Wer am längsten lebt, kriegt alles. — Eue-
lein. 415. Bram, I, 2193.
EngL: Thej thftt ll'vo loiLS«>t muft fo f*rtbeit for wood.
— They that !!▼« luugost tnuit fetcti firo fartbett.
[Bahn II, 112— ll.^Jl
H^IL : Die het langat loef t , beeft al de musichen. (Barre-
bomit, II, llO^J
Lal.: SU divus, dumue «it riva». (Entlnn^ 415 J
Wer aniUngt zu leben, fiingt an zu sterben,
BoU.: Dat het leron ontraa^, troordt in den do.>d geü^rfd.
(Harre*>ome./i, II, ly.j — Toen bot loTen getcUapea it,
werd de dood ffeboren. { Üarrebotn^r , II, '20.J
It.: Qaando comiocia la vita, ctasoe la motte. (PaisayUa,
♦12, J)
Wer angenehm will leben in der Welt, der sag'
(th»), wae jedem gefl^llt.
„Cupido iat der Heidniecb Götz der frcad Tood frö-
ligkeit. Den haben «t» blind gediobt, weil bey dem
kein Tollkommen freud vnnd luat aein kan , der eiob
ntebt allen Menaobcn md alloo eacbeti rnnd bendeln
kann bequemen; wer das beaiUche Mr acböu, das bOes
fdr gut, das eobwart« für weiei, vnluat für lu«t, »r-
kent Tiid alles cum besten kan aufnemen, der hat ein
rabig freudig leben.*' (Ltfimann , 7d, bO.)
Wer billig will leben, inusa, so viel or kann,
nehmen, und keinem was geben.
Wer ehi4ich lobt, der eitrbt auch ehrlich. —
Pein . tl, 697.
Wer ehrlich lebt, der wird gelobt, — f>ir\ , /f, t>»8.
Wer einlach lebt, wird nicht arm; wer schwelgt,
bleibt nicht lange warm.
/>«ii.. Vil da levo eftcr naturun , bUver du aldrig fatNg,
efter diu tanktr, bhvor da aldrig rilg. (Fror, ttan., 382,J
Wer einmal will gut leben , der nehm ein hübsch
Meidlein und ein gebraten Huhn; wer zwei-
mal, der nehm* eine Gans, am Abend hat er
noch Eräglemägle ; wer eine Woche , der
nehme eine Sau ab, so hat er KotHeisch ^ und
Würste zu essen; wer eiuen Monat, der
ßchbcht' einen Ochsen; wer ein Jahr, der
nehme ein Eheweib (wahrt es echter so lang);
wer aber allweg gut leben will, der werd'
ein Pfair. — llemsch, 4Ü1, 8 u. 13.M . 52; Pftri,
II. 779, Eueiein. 414. Sunrock. <1247'.
') ,.Kotaeifch'\ bemerkt £i"sff«n, „ist wabrscheinlicb,
wie Kotaweppi (byaui ) componirt, und beseiobnete
UTiprUngUch da« pinern GoUe eam Opfer bestimiDie
Floiacb von einem geachJachteten Tbiere." Mone's An-
s^igrr (Vtl, 161): „KoUfloisch i»t wol, wo» tODtt Köt-
talfleck heilet. Fleisch au§ der Wamme, a&ohaiicb Woll-
fleiacb, dai Beate ron der ScblachltcbiUBel." (Vgl. aocb
Qrimm, V, 1900.J — Bei Pauti. Schimpf (XXXVIII*')
heisst e«: .,Man epriciit also : wer einmal ein gut loben
will haben, der näme ein hQpicbea moydlln vnd ein
gebraten htm. Wer xweymal will gut leben haben, der
brate eyn gaoa»; an dem m^irgen iitaet er die ganaa, rnd
EU nachl tatet er daa maglin vnd daa kräglin. Vnd
welcher eis wcfcben will gut loben haben, der nem ein
■aw ab, io hat er kot , fleiech vnd wttnt au eaaen.
Wer ein Monat will gut leben haben, der nem ein och-
aen ab. Wer ein Jar will gut leben haben , der oem ein
eefrawen , wert ea andern alto lang. * Denelbe Ge-
danke iat auch in folgender Form auagedrückt: .,W«r
gut leben will «inen T«g , eine Gana B4ch braten tuag;
wer gnt leben wiU eine Wochen, eine 8au friaoh ge-
Htooben; «oll ihm ein Monat behagen, masa er einen
Oobaen erschlagen *, aoll eaihm ein Jahr gedefhn, Diuaa
ar bübtche Weibchen freien ; wUl «r bii bod Tod «■
gut auf Krden, dann muas er ein Pfaffa werden."
Lat.- Si Tia eaae laetum per unam diem, iutra balneum
(poet enim largiu« bibunt hominea, unde laetitia naa-
oitur); ai per bebdoitiftdam, minue aaDguiuetn; »i per
manaeiB, interfice poroum ubi farcimiuibaa et oornibua
•ulUia honilneR lautiue epulantar; li vero per annom
dac*9 oxorom. (EiäeUin, 414.)
Wer einsam lebt, hat keinen Zank mit Nach-
barn.
Da».: Eenlig lernet, engle-lernet. (Fro9, dan., 136.^
Wer frei und wohl zu leben begehrt, habe
Grenzen am eigenen Herd.
Dän.i Lot for dig-, tieneate bar mirie med alg. (Prof.
212 Wer fromm gelebt, hat lange gelebt. — Sm-
rcük. 6246. Gaal . l07.^.- Reiiubtr^ U, 149.
Böhm.: Ctnoetn^ cirot. dloak| civot. f<?«Cat«#My. SLS^
Knai.: Frarlcea aitek, dag sitek. (Ö^aktfinkf, SL5u^
213 Wer für andere lebt, hat mn besteo &r
aelb«t gelebt. ^ S^rMw^k, «)»4: Hmm^tr^Ut
Dan.! Hver er forpUgtet at le»« Otid,
alBgt og retuier, hTermand til g»Ta. (l
214 Wer für sieh selber »leben kann,
fremde Dienste suchen.
215 Wer gelebt wie ein Hund, wird kein EogeJ m
der letzten Stund'. — Paromiakon, jhj.
216 Wer geschwind lebt, wird geschwind zu Gnbc
getragen. — smae, t,\i.
217 Wer gut lebt, der lebt lange, — tiaai, vm, eim-
fetn. 4U: Klärte. 37J5. Lohrengf'l, I. S18.
Enni.: He Uvea long, tbat Uvot well. {£ii^tmm, 41* J
Span.; Bueua vida ärrugaa tira. (Bu^tn II ^ S(>6.)
218 Wer gut lebt, der stirbt auch g-ut und miii
auch gut begraben. — l-ntchbier*, ^ui.
119 Wer gut lebt, ist gelehrt genug.
Jt.: Molto aJt, chi viver ei. (PaiMfH^, J33, UJ
220 Wer gut lebt, predigt ^i,
2*21 Wer gut will leben m der Welt» brauch l Fne-
I den, Gesundheit und deld.
Aehnlich die Venetier RfutMbfrff II ^ MK
I 222 Wer hie wol lebt, der iind's am letzteu eod. -^
I Wwiwrft. 8S6. 17.
t 223 Wer hofiend lebt, wird singend sterbeo.
I //..- Chi vlve iperando, mure caataodo. ( l4>U£4tir««wli
Sprichwörter tt. «. w. von Ludwiy eon JsSrmann., las»
braok, 1870, 9. Vi.)
224 Wer lang' lebt, der wird fegt alt; wer bald
stirbt , der wird früh kalt — Euettin , tu . Brt^
t . 3194.
ff an.: Hvo lenge laffaer, han vorder g»amQd omni».
WPror. dan., 366.)
er lang lebt, trägt lang sein Crentc. — Uk-
mann, 10, 73.
Frs.! Qai rit longtempa, aait oe Qa*cat dotüetir. fB*^
II, ft«.;
Spun.: £1 que larga vida vive, muobo «n^l ha 4» ttmtr.
(Cahitr. 3764.J
226 Wer läng wil leben, der sol guten tÄncken «it
za essen geben. — i^ri. II ^ rai.
227 Wer lauge lebt, der sündigt vieL
Böhm.'. Dluuh^ iivol, mnaha hiloUov. {CrUtkoT$kj ,
228 Wer lauge lebt, der wird alt. — SimrMi.Oir
Mhd. . Der lange lebt , der wirt alt. (Bvmr.) (Iinf0rit , 9t.)
22SJ Wer lange lebt, erlebt (lernt) viel.
Frt.: 8i Tbomme do vit longtemJ^B na peut avoLr lOI
ezp4rience. (Lfroux , I, ni.J
I(,: Biaogna vlver A«iai per impurmr i
180, ij
Span. : Moneatcrrivir maoho para ver mucho. {Den Q^-t
230 Wer lange lebt, hat lange Leid und Freud!
Frt.: Qui auquea Hongtempa) vit et aouffrlf
anqaea de ee qu'il vcut. fleroux, It, t&V.j
231 Wer lange will leben, muss den Kohl von der
Leber spülen.
Er muaa auf den Kobl trinken.
232 Wer lange will leben ^ muss jung anfiangf'n.
Engl.: He tHitt would live for age , mnai <»t «ag« la Haf •
— If you woutd live «vor, you muet wa«h mift tosa
your livor. (ßohn II, »7.;
Frx.: Pour vlvre longtempa, 11 faat Stre ricox d« h<cw
beure. (Ctihitr , ISUS.J
233 Wer lange will leben, muss nicht zu gut
und nicht «u viel heben (tnnken^.
Din,: Vil du leve l&*iige og vul, »d ug di^k ■•^
og ikieL (Prop. Jon., :iA^.}
234 Wer lange will leben, thu* die Milch ron
Leber, aber mit Wein, oder laas *a g*r a
Die Italiener haben «in anderrea Rm««! ( tit ^^fmi
Chi vuol iMDga vita, «pea«o coaviank oh« eaagi tl^
(Point^lui. 412. Ij
235 Wer leben wil in Zudvt vnd £hrn. uur itchti
bey Frommen »oll einkehnx. — Cndtr» m. IM.
Uhmam, U. 974. JOS.
236 Wer leben wil ohn «org« dar Dem« hmn Vfmb
— Ptlh, II, 781.
rj^AN^Ci'bft^IO): De wülewi ■«?,.: 4t M^
nein wyf. (Conil^iUffi %1U( «•ouru, :x]ia.Y
237 Wer leben will, findet iti Ra' - ' j?V
1857
Leben (Verb.)
Leben (Ferb.)
1858
I
238 Wer leben will in Ruh, höre, seh' und schweig'
dazu.
Span.: Oir, tot, 7 CftlUr» quleroa dol mundo gotar. (Ca-
Aier. ay«8,Jl
S39 Wer lebt, braucbt täg'lich Brot , werttirbt, dor
kominl a«a aller Noth. — neintbrrg H, \iT.
240 Wer lebt, findet überall sein Brot, uBd sein
Grab, wer todt.
JtöAtn.i i'ivf ncüüaUvA b«s tniaU, % mrtry btt hrobn.
(C^taionky, 313.)
241 Wer lebt, bat MüDgel, denn wir sind Menschen
und keine Engel.
M\d., m Jehont, d»« ntbt lob«ndoa Ane wandal tt. (Wal'
fktr.) (üin^efte, 8T,J
243 Wer lebt, hat seine Noth und doch fürchtet
jeder den Tod.
Söhm. : im — »ob« rauf Itl ; phdo n6«bc<e so omrltL (dfta-
243 Wer lebt in dulci jubilOf der stirbt nicht in
adfig-ia.
Fn.: Qui Vit eharoelleneDi n« TJt pft» loaguti&Mt. (WriiMtH-
<jer, 730 '^;
244 Wer lebt in Frieden, schlaft ruhig hienieden.
Frt.: Qut vii eo [ikis, dort eu repoa. (Kritringtr, 720^'.)
245 Wer lebt m Noth^ dem fehlt das Brot; wer
lebt in Leid, dem fehlt alle Freud'.
Böhm.: ZI« älti ▼ öoail, nie häf« ▼ bofl. ft%/a*OMiy,lflO.;
246 Wer lebt ohn keib , der hat keyn Weib. — Ft.
itchnrtt Eke:,, in Alucfcr, X, MO^
947 Wer lebt ohne lieb, der ist lebendig lo(L —
Lthmann, i6i , Sl.
248 Wer lebt wie die Frösche, geht nicht mehr
lange zu Oesche '.
• ) Vgl. Camp^. Itl, «»'*. BoGbdouuche Eacbe. —
Mao verttebt durunter dio »u :eiiii>in Ort« «reböreudon
Felder; dann nach tn«br«r« ADoiaaodsr li»g«adfl und
vertcbi«d«oen BMitiern gehörend« Aeoker, diu nur
dnrob Furchea oder Rafne vonelnandeT abR«ioad*r(
ajnd. In di«»er Bedeutung i«t es besonder« in Wett-
falen gebrilaohlich , wo «■ den eingcrri^di^en Oruad-
atdukan oder Kamp«« BUtg«gftDg«i»ut wird. Man be-
s«lehn«t fomor mit dem Worte diejenttfen Felder t\ti*'%
Ort« uder Eii^iithümera , dio xu dcnelbcn ZeitbeclcUt
ralnd. So werdan dt« Felder in drei Kirchi'Ti ffcthrilt.
^2 din Bommor-, Wint«r- nnd Bmehcichu
^B art: Die Eicü» ufttl Trifi bttbüo, W'
^P' «las Weide- and Mntaugiraobt iii der lU
Citnipf, /, 1017,)
Lat.: Qtil abaqua olbo vlTunt ranamm more bib«nt««.
249 Wer lebt wie ein Fürst, kann sterben wie ein
Bettler,
i-'n^r.- 11« tbftt fettds Uk« an «ttpetor, U ftpt lo dl« lifc«
a boggar. (Uaal, \133.J
250 Wer lebt wie ein Lader, stirbt nicht wie ein
Jakobebruder. — Purvuuakon . tuy
251 Wer lebt wie ein Poltron, darf nicht hoffen
auf die ewige Kroii\ ~ fnrönunkon, im<.
252 Wer lebt wie ein Rab', kommt nicht als Hei-
liger ins Grab. — PurömraKtm . 1K4.
25y Wer lebt wie ein Schwein, stirbt mit keinem
Heilli'rnsi'lK in. ■ — hinJmtrtAwn, I54>«
254 W(^ ein, stirbt nicht wie ein
La !idbn.37V«.
255 Wer iu&i i ihuet libel bauahiüteii. (Ufiurn-'
»teinu» — 5'Anw<«, i/. 1S4. lt.
25G Wer mä«sig lebt, dor wird alt, der «sich ofifl
fOlt, der stirbt baldL — LHkm.mn. .10.» . 13.
257 Wer massig lebt^ hat ein gross Einkommen —
Sutw, »M.
258 Wer missig lebt, kann Imnge leben.
Böhin. Pro^a^n hiei» «1« lal doiijei. (Celakorttf, IMJ
#'rv.. Qni Vit. p««l rirr«. (C»kim-, ITVSJ
259 Wer morgen leben will, mos« beute dartn
denkten.
ft,i Wr rlft »ictwo p«iiaa al futaro. fPnaM^Ua , 414 , 13.)
26u Wer nicht lebt, wenn er gestorben, der hat
waa er gawirkt mid daroli Xachrvhm.
lt.: . ^per« rlveao aa«or depo SM»!«. (fatMo-
9i**, 414, iUj
261 Wer nur für sich lebt, dnst Asdenkfit freaten
dio Wurniw ; wer fTir di« Metu^iliftii lebt, dtr
ist schon uxifterblich auf Krdim.
DsmoKSB SrainnrOaTsa-LaxcKo*. Zt«
263 Wer nur lebt mit Pferden t k»nn leicht selbst
zum Viehe werden.
263 Wer ruhig leben will bis ans Ende, geh kei-
nem Weibe die Hände.
Ddti.r Vii du )i>ve v«l til end«, gir «1 q-riadan msgt 1
hsQde. (hvt. tttin,, JM.)
2G4 Wer ruig will leben, der moss den müsaigging
meyden. — Lehmann, h2i,ii.
366 Wer schendtlich lebt, der wird gebüsst. — Wi-
nixth. Ä70, «4; Petn. II, 76Ö. Graf, t99 , löt),
J«d«r niaae die Folgen aeiuer nandlnngcn trafen.
266 Wer teuflisch gelebt, kann nicht englisch sterben.
Kngl..' He that Üt«« wickedl^, can hardlr dJe bontatljr«
(liaat, 1409,- ÄoA« //. 13;
267 Wer übel lebt, dem folgt sein Unglück nach*
MMd.i Klu booa It^ben wer da« UA», dar »u em b««a «ad
gerne »t*t. (Bontr.j (ZtHi/frU. 87.;
Frs. : mui mal Tit aou propre {mal le «ull. (Itrour, II, SOI ;
Kritungtr , liOK)
268 Wer unordentlich lebt, mach' mit dem Todten-
gräber Brüderschaft.
71..- Poco Tive, Chi «r«golatMn«ate tIt«. (i'aiiagUa,
414, lA.J
269 Wer unschuldig lebt, der lebt sicher.
270 Wer verständig lebt, kann oft (wol) den Doctur
sparen.
f>bejd«i B« bei l«k»riv.
ba<f • rostti
(cV<dl:rtr«4y, 2*4 J
271 Wer wil lang leben, sol niass der Speiss geben.
— Petti. U, 716,
272 Wer wil lange leben, der wasche die milch von
der lieber, hat er nicht hier oder Wein, so
htsse er eins oder doss ander seyn. — A/o.
tknv, i'W**. Pplri, Ifl. 15.
K&ndich da» MileUotaea oder BiÜchtrialteo.
273 Wer will gut lebeu, musB sich der Tugend er-
geben.
Lei. : Omnc« bene rivondj ratiouet in virtute lunt ooUo-
canda«. (Stgbotd, 407.J
274 Wer will leben in Roh, der fuge andern keinen
Schaden zvl.
Frs.: K« faia ik nullai (auoun) nniaement <msl> a« rfvr«
reula aaaremeut. (L^n,us, JI, S»«7.;
27Ö Wer will leben in Ruh, muss hören und sehen
und nichts (oder: das Beste) sagen dazu.
276 Wer will leben ohne Pein, der hüte sich vor
Stiefkindern und Winterschwein. — Heimhruj
n\ ii.
277 Wer will loben wohl, saufe sich nicht voll.
Frl.: Si tn vtax bieu Tirre, garde que ne t'enyvrea. —
Qai veut bipn vlvre, no e'eujTre, (Artttm^er, 7ao''.^
278 Wer wohl gelebt hat, ist stete bereit zu sterben^
HoU.: Ui« »UQ leircn wel volbra^ heett, beboeft d«
«ehiebtea do» dooda nlct d« rraeten. (Barr«bam4t,
279 Wer wohl (übel) lebt, der stirbt auch wohl
(übel).
Frt,i Qnl bien Tit laulv« tera. (Unna, ff, 2!>3.;
it..* Cbl bea (mal) tIt«, ban (mal) nraor«. (ftutofila,
414, 1,;
280 Wer wohl lebt, lebt lange.
/»an. ■' Godt Irrnet langt lernet. (Pro*. Jan., SM^
£n^: H« ÜTeth long, üiat hrelU well. (BoMn II, 13,;
Frt.T <ltti bi«n rlt, U bien lo autt. (KfitsiHftr, 7J0*».>
281 Wer wohl lebt, st!>l>» t.ü ht.
Mhd.: T6t i«t «in Ilr ' alu lop, «In juae ga>
fltrrbet nimer. (H :rti;<rrlt, H\>.)
It.: Vi«i bene, cb «iivu* uiurto rtTtrrai. (FnatagUa,
414, 2S.J
282 Wer tu leben und zu schweigen weise, hat
genug gehörnt.
Fn.: Anea «Mi qui aall rSurs «t t« lafr«. (B^hm fl, i.)
283 Wi livt wol vun en Oott. man wi etet doch
nich ut eil Schottet. — Ihutkalmdtrr , ll,
284 Wi leven wall van ti. ' ' i.an nich van en
Minsk. — Bvirren, li der, IL
DA«./ Aid« V«T« Ted aen i>.. ■ , wk« ved ««d Irkkn.
(JVor. den., ».;
285 Wi lowwiwel li ran God. tcftn op V)i irtn Tidj,
(Amr%m,j — n««wi»i. Vl/I,;i'
Wtt Üben wölbfit elo«in Ur.t
$8€ Wie (V " ' ' litu 11:11
du ii«. — V
U7
1859
Leben (Verb.)
287 Wie einer hier lebt, also auch dort, das weitB
Krau Erdmuth. — Fntchbicr , l6i : Ucmig, 80; Pi-
intuiki , 23; Hennebergfr, 4H,
Bcnnttitrytr fa. a. O. ) berichtet aoB den lAclicrUchen
Unprung dioson preustUchOQ äpriohworti. £• kftm
n&miich ein losi^r Mcittach ku einer roichen, aber sehr
einAltlgon Frau, die Erdmatb hleie, und überrodoto
ai« , Qr Mi »Is ein Boto vom Himmel von ihrem ver-
itorbenen Ehemaun an li« ^'«Bandt, um «io xu bittes,
doouelben etwas nn Oold , Silber und Kleidung eu iohi-
ck«n, weil er im Bntte ■pielo, aber aq allem Mangel
leide. Die Frau glaubte ihm diet nicht nur, ■ondcm
gab ihm ^ rbt^in. Oiüden, wie auch Binge, lUbeirDo
Becher, Kleider und andere Dingo mit, um dieselbeo.
ihrem Nraane im Himmel eloxuh&ndigen. Dabei sagte
sie: ,,Daei mein Mona im Himmel ein solch Leben
fuhrt, glaub' icb wol, denn das (Spieleu im Bett) -war
auch ■ein Thun in der Welt.**
288 Wie einer lebt in der Zeit, so reden die Leut\
Böhm,: Jalt sivca, tak elyne«. (C:elakotfl>j , lOTJ
289 Wie einer lebt, so klingen ilim die Glocken. —
Ihrbrnjer. |, 2, 657.
290 Wie gelebt, so entschwebt, — E\Mdeiu,22'J.
Frt.: Teile vie, teile fln. (Uo\*on, 3T9.)
291 Wie gelebt, so gestorben. — llenuch, H5i. 67;
Gaalt Uey, !4ayer, II, 136; l^rämiakon, «25,' lieim^cfg
W, G6.
Kh(jI,: Tbe end \a aniwerablo to one'e lifo. (Qaal, I4li9.j
l*at.: Stout vixit Sic moHnt. (lUnitch. 1454, &7; Gaat.
I4«9.;
392 Wie man lebt, bo stirbt man. — Pflr<5m»a*on, 515
ti. 2M5; Trller. 199; AUU., 72.
Fri.: Oa meurt d'ordlnaire eomme on a v^eu. (Kritiim*
ff«r, 7'il«.)
Jt.: Dltcmi la Tita eho menate. ob« vi djr{> la morto cb»
farete. (ratiagtta, SD?, 10.;
Lai.: More aimilie tStae, roapondent ultima primia. (Sfjf'
boM t 3l3,' Philippi, I, ift»;,- Hifider I. lOotüf II, 18i*4.)
— Mor» cooaeutanea rltaa. (Sei^bolJ, SU,) — Qoalla
Tita, mors e»t ito. (mtippi , II, 120; Gaai, U&9 : Ki'
if(eitf, 2?3.j
293 Wie man 's Leben erhält, ist die Hauptsorg* in
d.>r Welt.
294 Willst du lange leben, so kleide dich warm
nnd füir nicht zu sehr den Darm.
/Vr..- Couober en baut, dormir eaoharceinent , loing de
manger, aoy tenir nettenicnt, f ait Tboiume riebe et rlTre
longuemeut. (Leroux, II, "äbl.)
It.: Per TiTer «ano Toati caldamenici, e mangia, c beri par-
camoote. (Fa4tas/lia, 414, 14.JI
295 Wüst wohl leben, lehrno wohl streben. — Su-
tor. 437.
296 Wilt einmal wol leben, so koch ein Henu; wilt
zwejmal wol leben, ein Gansa; wilt ein gantz
Woch wol leben, ao schlacht ein Schwein;
wilt ein Monat wol leben, so schlacht ein
Och.*ien. — Fi$chart. Guteh.. in Klottrr. i'tlt, 76.
297 Wiltu leben lang» so meid der Hure gang. —
Petri, //, TPa.
298 Wiltu leben lange gesund, ig wie ein katz vnd
trinek wie ein bund. — Gnüer. Itl, 1I4; Uimaniv,
tl, H«l , 2a7; ÄimfofÄ, 5487; Körte, 33lt: Birtinger , Ml.
UihTcngH, I, 884; Braun, I, 1791.
Frs.: Fonr mener une bonno vie, art , ordre et r^le j
remädie. (Uroux, IL 3»*.)
tat.: Ferro aolcnt pancas fercula pauca crucec. — Hoc
blbe, quod poe^iä, «l tu fi» vlrexe aauaa, morbi causa
mall nlmiaj est qoaecunqae ruluptat. fCato.) (Phi-
lippi, /, 178.;
299 Wir (ge)leben eins Gots, nit eins menschent.
— FraHik, fl. 184** u. 170*.
300 Wir leben nicht für una allein. — EiMtein, 4is.
Lat.r Quiiqae noatrum non sibi tautum oatus est. (Ei-
301 Wir leben nicht mehr in den Zeiten des Herzogs.
^2 Wir mögen leben wie wir wollen, so müssen
wir doch sterben. — Eitdeiu, 4i6.
303 Wir wollen alle leben. — ihUt^Jn^. u. 3«.
304 Wirat du lange leben, so wirst du alt werden.
(Bähmen.J
Zigeuoerweiibeit,
305 Wohl gelebt, lang gelebt. — Itamann, IL Pr^i,.
IL im.
,,Deun leben ■^S aa^ SttuH*^ „beiaat wirkan nnd Ter-
nanftig wirken,*«
It. 7 NulU »erre il TjTeT aaaai, ma ü tItw b«tte. (Patta-
JW, «) I
Leben (Verb.)
Lat.: Non qoam diu, sed ijoam beott TiTaa cogtsa. (H»>
der /, 1194; //, 2216; Effrrtit. 178.- Ä**^eW. STI j Ai-
lippi. Il, 43 J
306 Wohl leben ist besser als wobl mä/ea.
It,. Importa aaaai piü »per Ti^cro, «h*
(Pnisagtia, 414, 9.;
307 Wol gelebt, wol geHorben. — Crmur. t, U:
niscb, i&78. 26; Petri, II, 809; GaaK tOT«: Ktrtf.i
Pitlar.t VI, 9Ä; ^imrorlr, SSOO; neitutn^ry tt , 14».
Dan. : Ler asa at du kand lere efter d#4«Sk. — L«v nL
aaa d^or do ikke Ude. (Prot, dmn., 9St.}
lt.: Chi beu Tire, beo maore. (QuM, iö74.>
Lat.: Fine bono claudl Tita bvnisxiA aoUl. (BtahA^
1578, 37.;
308 Wolt geldwet un gut gcatorwen« h^\ ^em Dö
wel de Reckenunge verdorwea* (Wakätd^mm
Curlte, 330, 452.
309 Wozu sollen wir geblecht leben , wir haben 4oeh
nichts; und so viel eraparen wir •eben, d«n
wir im Alter barfuss gehen köoneu. —
hier-, 23i9.
•310 De lewt wie de Mad' im Speck,
•311 Dea lebt wia God in Frongraich. \X\
— Fromtuann, 111, 3$l. ^h,
D. i. unbekQmmert, sorgeoi^ei.
•312 Dear lebt auf Unrechts Ko8t4»ii.
*313 Der lebt nach der Gesundheit.
MeiKt ironisch toq Leuten, dl« ihr« Zeit fBi liMl
nnd Triuken, Bewegung und Aal)« Terarcnden OBiAfi«^
aec Anstroiigung aus dem W««« giehao.
•314 Der lebt vom Winde wie der DudebadL —
KHa , 122,
*31ö Du wirst laug leben, dann du bist nodtakÜ
halb faul — HenUth. loie. ü.
•316 E liewt wa äger Häregott ä (in) Paris. .<&•-
bcnhHr^.-ulchi.) — Frommann , 1', IT4, XiX
WoIiCt dieae Bedensart, die Trtr i
haben V Schwerlich, wie Ftommaum (III ,_».-•, — -^ «
ntur Ürinnerung [an. die Tage, *la in Vnuaki«jd
Ueniobbeit anf den Throne Oottea g»ae— n**.
•317 E liewi wä en Horgesch > (sehr goi). r^Suk»
lür^.-mcUt.j — Frommniin. \\ 1T4, liL
•} Ein altes GoldatQck im Werth« tos 17 Kmatf*.
hier muas das Wort ofTeabar eiue aadare Badcvtaa«
haben.
•318 Er gelebt vom lufil vnd wind wie ein Stör. —
Frantk, II, 73 ■.
Lai.: Bore paacitur. (Stttor, lii.)
*319 Kr hat gelebt, dass ihm der Dreck an"!! OIhnB
klebt. — iraldi«, ///, 46.
•320 Er hat gelebt wie der reiche Mann
gelio, alle Tage herrlich und in F
Um au sagen, daaa Jemand unter Ver^gn
gewurden-, mit Beziehung auf die Pabal
renen, er sei in der Nfthe der FoUeixliOli]
nen alt gewordoji.
Lat,: üansenesoere ad Sirenum ecopulo«. fFuttlimt lt^
•321 Er lebet des winds wie der Stocr. *- Ta^fiat, ••.
Grtner, 3; Micrnäiw , Alte4 Pommern, K/, |f7.
Lat.: Bore paseitnr. (Safer, 152.;
•3:'2 Er lebt als wären seine Güter bezahlt
•323 £r lebt als wenn der Wolff alle Teixffel
Ben hätte. — TKeatmm Diabolorum, i*.
♦324 Er lebt auch nicht von der Laft
•325 Er lebt auf griechische Art. CMtr^mk,)
Tage und Kachle trinken, schraAuaej»,
♦326 Er lebt auf Regiment» Unkosten. — IVM-
bier\ 1341.
•327 Er lebt auf seine eigene Hand und kocht tkh
selber. — Friidibicr\ iuc.
•338 Er lebt aus der Faust ins MaoL
iyi», .• Molliter TlTit. (Stueca.) (Binder ff,iB*0,}
•329 Er lebt dschiwo. — Pruchbi^r*, »a.
Von polnlai^bcQ sTwo=r|lütt, Uiatig.
•330 Er lebt für sich selbst wie iiino frei« Bekie*
Stadt. — Em4etn. y2': ^ - •'•'■^•*
D. i, auabh&ngig tui ^tm Hast» t»>
btuuleu, kaim aicb ^. »i« «r vOL
Uanohmal becelebaol d«4 »jfnvü«<>rt itucit
sieh TOB der groeaaa G«aaillacl)«rt
Lebeii.
Fn.e VItto pa
•331 Er lebt m
Herrlich • _.,
"Ml ffi^pi^
Leben (Verb.)
k
332 £ r labt im Saib. — SuUtrmmtifr . loo.
Ja d«m Sinn«: litxt in dar Woll«.
•333 Er lebt im Stande der geflickten Hosen.
Im. KhMtAikdo»
•334 Er lebt in Daasch und Bogen.
*335 £r lebt in den Tag hinein.
Fri. : 11 Tlvrc »q jouf In jourti4e.
•33(j Er lebt in der evangelischen Aiiuath. — Pa-
rAmiakon, 148$ >
•337 Er lebt in einer ganz andern Welt.
Vun denea, die muffalload von Sitten •sderer »b-
wfllchan oder daaan »11«« nun cu ■«in seboint, od»r die
weit TOm VaUrlundo eotfornt «ind.
*S3S £r lebt in Saus und Braus, was der Brief ver*
mag. — Wrtycr, //, i<>9.
Der tjobvelgor.
♦339 Er lebt in seinen vier Pfählen. — Ei*0ieta,iO7,
lat.r Intrft qoAtaor. (Kitettin, hQT.)
*340 Er lebt jm selbs wie ein vihe. — Fr<in^, t, in*.
•341 Er lebt kodderig und lustig. — FfMcW««-'. iS49.
•34.f Kr lebt länger als ein Phönix.
Dor OACh l/eiiOil neun B«b(m»lUt «rrelcben «olU
*343 Er lebt länger als eine Krihe.
Yötk ichr Alten.
•344 Er lebt nüt der Wildenganw inn die vrette.
— Ihniitch. 1M8. 53.
frj.: Faire Kipaille. (Ltmdrcy, JSSS^f
Lat.: Samioritra flor««. (ßitiiirr II, 901$; .tVflWW., *03 ;
SfyUold, 537.;
•346 Er lebt nach era alte »iüigmftchcdo Kalander
wie d* Appezellor. — Sutrrm0tMl«r , 44 ; Titblfr,6;
Kirchlu>far, Sl; Rinnnbrrg Y, 71.
Er lebt wieh dem alten «eligmaobcnden Kalender, wie
die Api>enieeller, Von denen, die imtner b«tm «iMa
bteib«t>, und ijub nicht nach d«n jeulifen äittttiiaBd
nobrAuoben ricUt«n, wie die Appenseller , die den rer-
bi<«iorton Kalundcr nicht &nnehnieD wollten, aundem
de» alten ta lange betbohioltou, bie die Forliehritte
der Zelt, boionderi aber dio Starrno d(>r Bovolulbjn ihre
VorurtheUe brxicben.
346 Er lebt nicht vom Winde.
Von Jemand, der «ehr gnt litt und trinkt.
FfM.: II ne vit pne de vool. (Kritfinfftr ,\730^.)
•347 Er lebt nur für sich selbst» wie ein Vieh. —
Die ßoMiea: Kr labte und lobte auob nicht, er war
und war aaoh nioht.
•34R Er lebt so lange wie er will. (K^ihm.j
*349 Er lebt so lange wie Methusulem.
Holt.: HU leeft 100 laug alt Melha««l«m. (iIatftl^om4§,
II. 80 wj
•350 Er lebt über den Faden (Hocken) hinaus.
(Aligr.;
Wird OBgewühtaicb alt.
•351 Er lobt vin Scbeimes >. rJüd.-deuuek. Arad».;
') UUcherfetion , d. b. et iit «in Baeherwunai
•352 Er lebt vom Essen und Trinken. — Frutk-
biet '. aaai.
äoherabAfte Antwort auf dl« Fra^o, wovon jemand
leb«, d. h. welche Krwerbaqnellen «rhabe, wenn dleee
baaondor« nioht oficn lf«g«n.
S&8 Er lebt vom Stirumenhandel.
• 354 Er lebt vom taw wie ein hcwsdireck. (8. Herr.
gotl 1»1.) — Frunck, It, TS*; ^ymng, tl. J90.
• 355 Er lebt vom Winde. — Fmehbitr », isso.
*350 Er lebt von der Adresse, wie eine ^tandet-
persoQ, and ist nicht«.
Fn,: C*e«t an Chevalier dMndaetrie. ^Kritsin^rr^ 137*»,;
•867 Er lebt von der Iland ins Maol (von Hand xu
Mund). — Für Shtiiis: Firmrmch, tU, 7»» «L
9 Er lebt von Gutglück. — Tmdtam. sti.
Wer ohne b«atlmmt«n Erwerb beim Zofali lo Tl«eh«
■•bt-
359 Er Lebt von seinem Fett wie der Dacht.
•36** Bf lebt wie der Hauer Kiewit ia Lohberg.
L«t>u<»-u •.! r..i rin.r^ t,.i )iiihlh«««e« and Kiewit
war« r ^ rn manche «b#nt«iifrticb«
Steertci > vr«aMt ma« «-oo IbiB,
•'*••■ - — .- .älatkJle oaah Muhlhausa»
«ber, b«fTor «v dorUila kam, venu Wagva
•3t. I hr i<
lUhn.
lad rurrbL
•362 Er lebt wie der Mond, bald vull, bald null.
Bokm.: Tmlsorf mn Ürot Jalio xn«aJoi, n^kd; plnf, ndkdy
na Tetech. (CeltdvvfJep, i^.)
•363 Er lebt wie der Papst von Lenzen. — Friteh-
bier ', 3343.
D. lt. eorgeniV«!, unabbAngig, gat. Lernen , Dorf
bei Tolkomit. Die Beieiehnung „Papet von I<ttb.xen"^
iit durch den Kladderadatecta aa/g«kommcn, der daa
Benehmen dee dortigen Pfarrer« gegen einen aus Schul*
▼oritande gehörenden Ont*be«itfer gelselte.
•364 Er lebt wie der Pfafl' zu Oßtern. — Gtitcr.
*:i65 Er lebt wie der reiche Mann im Evangelio.
UerrUob und in Freuden. Die Baiteu: Er lebt m
Tula, um Quitten zu eiten. (Retnihtty VI, 70.;
Ffi.: It m^ne d04 jourt ülH d'or et de aoie. (Lt^
ilroy, 754.;
Lat.: Indulgcre gcnio. {lUrtiut.) (Sch9nh*ißt, /, 14 r r*i-
Upßi, y, 193.)
•366 Er lebt wie die Cyklopen. {AUrOm.j
HanuBaohweifend , keinem Qceeta gchorcbsnd. I^eUib-
ten, nach d«n VprAteltongeu der Alten, serttfent In
den Bergan and jeder that in »einer Itfthle, waa er
wollt« i roh, ohne (>eeots und Beligfon.
•367 Er lebt wie dte EisvögeL
Die ein rabigel und antL&tlgoB I<obro fahren.
•3tj8 Er lebt wie die Husaren.
Vom PlQndern u. i. w.
•369 Er lebt wie die Kittae aur Zeit der Vogolweide!
•370 Er lebt wie die LandetAnde.
Kr macht «ich riet Bawegiing} Wortipiel mit Motion«
wie die Antrikg« der LandeiAndo genannt worden.
•371 Er lebt wie die ilad' im Kasc (bpeck). —
Fiuchbirr. 4H , Fritchbier '. iiU.
In Wohliein und Sicherheit, hat alle« vollauf, i«t
IlAhn im Korb«, er «llzt lu der Wolle.
^ Ffi..- f'e«t lo chien ou gratid cotlier. — Coet le eoq du
Tillage. — 11 e«t A n«ge paiaud. — 11 eat eommo rat en
paille, comnie 004 eu pAie, comjne polteoo dant l'eaa.
— II Uent le baut du part>. (Utj$ton, isii.j
/'ofN. .- Mb aiQ jak p^oaek w ma^lo. iittmuH, liC.}
•37'-' Er lebt wie die 8au in den Sechswochen.
Out, ohne Sorgen, rclUuf.
•373 Er lebt wie die Schnecken.
Spaream und mit wenigem aufriodea oder «ehr «Ing«-
sogen.
•374 Er lelit wie die Sparter. (AUf/rj
S«hr aparaan und maaeig. Die Sp&rter hatten be-
kanntlich off«ntllob« Oert«rt *o *i« eueaamen aaeea,
ond wo sie auch die Fremden und 0««andt«n mit apilr-
lieber Koit bewiriheten.
•375 Er lebt wie die Zigeuner. — I]ein»herg V, 49.
Von Landatrolohem, die ohne Dach und Fach horuni"
Irre».
•376 Er lebt wie ein Bauer auf seinen Hufen. ^■
Fritchbier \ S3Ä4.
•377 Er lebt wie ein Domherr. — l.rndrov.sw,
Rabltf« bo<«uem, lo Moiaiggang and Uebcrfliias«
Frt.i M«B«r aue rie de eUanoine. (L«»tIfL>y, 30>.;
Lat.i Abronla vita. — Sybarltiea nutnaa. {t'hiUpfi, f, 3.;
•878 Er lebt wie ein Edelmann ( Kürst;; er idst und
trinkt gut und hat viel Schulden. — £in/'it«i% I6I.
Fri,: n TU en rol. {Ltm»s, II, 73 J
•379 Er lebt wie em Einsidel. — Fra««A, /. isj"»;
SutüT. &03.
Lat,: Uandet vita umbralill. (Cietro,) (Binätr /, 610;
//. I23Ö; Ft»btrs, UT; thUiffpi, I, lfi7f StfMd, 19B;
Sittor, H)a.J — Zenone moderalior. (FMüpifi, JI, S((4^
•380 Er lebt wie ein Flötenbläaer.
KOiltlch awar, aber auf fremde Koaten.
"381 Er lebt wie ein lursthches Hurenkind. (8Mn.)
•3d2 Er lebt wie ein Üraf
Fra.: W vit en roi. (Lrrour, //, 73.;
i/oW.- HiJ leeft (teenj all een« ^raven klod. (ffttrr»-
injmtt . /, 4iA *.;
•383 Er lebt wie ein grosser Herr; er isst, trinkt
und kleidet sich köstlich, und ist aller Welt
schuldig.
*3B4 Er lebt wie ein Hund.
Fn . Mener wn* vi« de ohien. (AVifiiayrr, Ul.;-> Vlvr«
comrae un «hlen. (Utndrvy, 4 17.;
•385 Er lobt wi" m" Unf».» vom Fett, womit sich
andere di ^ohen haben. (AUrüfn,)
TaaBobn..
L«1>«iidaa, ^^«ii «.ci
dla iiaad« »ll ■iuau
retaicrtvn uu4 Ju« il^i
•386 Er l '
• rinn» ,>.in. • , ■■
•387 Er lebt wio «^^1
Hfl MiidcN'r L<'ule Ut
Mahlxalt
Hob, lat ato Sktare
I VT •
ikalTi
^dä
1663
Leben (Verb.)
Leben (Yerb.)
•388 Er lebt wie ein Pfeifer in der Garkücher —
t:i»el»fin, 509.
Lat. - Muajce Mtftteiu «gitl«. (Ftimlua.) (Bindtr 11, ltf«3J
— Musice Tivcre. (Ptaufui.) — Tiblciaia ritun vivft.
(Dinäer II, 33aS ; Lokj; , 3fi8.;
^389 Et lebt wio eiti Philosoph.
Emat, rntttkig, ■eine Leidenicliftften tügelnd, Mutb
im Unglück xeigcnd.
• 390 Er lebt wie em Reichsstädtcheii. — Graf, 47.
•391 Er kbt wie ein SpieLmann,
Die dmusiern luatlgo Lieder liogexi uod dikheim in
Küih und Elend ait»es,
Dan.:' Umn lever com Hpille-maiideni dur liRrTiB»t hiemme,
og b«et ude. (Fnv. dan,, 384 J
•392 Er lebt wie ein Storch, er geht von Pfütze
zu PfQtze.
Eni/t. : The life of »tork puaei in orying UklAk.
•393 Er lebt wie ein Türke. — fteinsbvrg v, 40.
• 394 Er lebt wie eine Laus auf einem kalileu Kopfe,
Loidot Kath.
ffott, .' liij bAnkcte«i't bIb eene pUÜoii op «ene begrsaadQ
weidtt. (Bitrrthomte. II,40.J
•395 Er lebt wie eine Laus ira ürind (Schorf). —
A'um, 3721^.
Im Ueberfluit. In Inatlobn: U& Itt&w^d «■ d« Lßai
(L*us ) im SdUMTwod (Schorf). (yrotHmann , T, löl, IQi.J
Boll.i HiJ glorleert ■!• «eso luia in hct schärft. (Marrit-
bomt!e, II, iO.J
*39ti Er lebt wie eine Maus aul' dem Kornboden.
BoiL.: UU lB«ft erTAn all ecne malt op oeu' kor«nxold«r«
(Barrtbomre, I, 43^1».;
•397 Er lebt wie Gott in Frankreich. — liegekiel. 38.
Oimo BeBcbafttgong UQd oiiue SorgQ, Aua der Zeit
der erateu Fruuüeiaohao fievoliitioo, itt welober Zuit
der Gütteadienat »bgeaob&fft und ein Vemuuftcaltua
•iagefllkrt, der Uobe Herrgott a1$o Kewiaattrm»a*en. in
£uheetand vorseUt ulid dar WellregiurungMorgen quitt
war. Anders lAaat tich die Koden«iart wol kkom er-
klttreo. Die Ilautblälttr Toa ilackltindfr (18ö7) bemer>
ken: ,.Ott lat'i ein aonderburoB Ding um eise Bed«n«-
art \ da attg'en wir noch immer von aolotten Peraonan,
denen oa unaerer Meinung n»eh gut gebt: Sie leben wie
6utt in Frankreich, obachon doch gerade dort dem
lieben Herrgott w&hrend der letxtea acbtxig Jahre
aolüimmer mltgeapielt wurden iat, ala in irgendeinem an-
dern Lande der Chriateuheit. Weit paaiender wurde ei
aein , atatt deaaen au sagen : Er lebt wio ein ^acher
£lttergutabeaiixer,der keine betritctitUcbenUypotb«kcn-
schuldeD auf leiziem Oute hat. " In Oaifrieaiand : Ho
l«rt, aa Gott in Frankr«cb, (Ktrn, 35 ,• Hucren, GVJ;
Bau4kaiender , III.) — Nordfriealacbi Hi lewwat Ua God
in Frankrik.
Vän.: Han iever aotn atore herrer, »der, drikker og hol-
der Big kuateUg. og büver aidt «kjldig. (fruf. daH.^ ll.J
•398 Er lebt wie Haus ohne Sorgen. (AUenburg.)'
In den Tttg Uxnoin,
Lat.-. Tbymbra rictitat. (Philiftpi, II, 319.J
•399 Er lebt wie im Himmel, wo man weder isst
noch trinkt. — Parömiakvn, 8176.
•400 Er lebt zwischen Sitzen und Hängen.
FrM.: n Vit entre l'enclume et le marteao. (Kridinfftr,
«Ob;
♦401 Er weiBB nicht, wovon er leben soll.
Fn.: Vivre de la grAce de Dieu. (Lmdrotj, Hifi.)
•402 Er weiss nicht zu leben.
Fra,: 11 ae i^ftit giiere» «lue c'oet de Tlvrc. (Krittinger,
V2a\)
•403 Er will leben bis alles Unrecht wird beeeitigt
(bestraft) sein.
Eni/1.: Ho wuuld live aa long as old Roaae of Fottom,
wbo lived tili aM the World waa wrarv of him. (Sohn
II, SSJ
404 Er würde nicht so schlecht (nothdürftig) le-
ben, wenn andere wohllebten.
Beaonden von denen, die mit ihrer iCinnahme auf
du Wohlleben, aof die Verschwendung anderer an*
gewieaau sind. Je hAualioher die Leute leben, deato
■ohlimmcr flt«ht's mit den Oaatwirthen.
Dan,! Hange lever ikko ve), fordi aadre lever ikke üde,
(Pf 09, dan,, 3«3.;
•405 E« lebt sich so schön wie in Hamburg vor
dem Dammthor an der Alater.
•406 Es int um Leben und Sterben.
Dm <Uo Noiiiwendigkoit einer achriftlichen Crkujid«
ata«aadrttakeo,
• 407 Es mag mancher leben , der den Kaiaer nicht
eeschen hat — Saikr, iM.
•40« Ey, lasB jn doch leben. -- Toftfiiu , a*,
&yott »(^ Drohungen.
X<il..' HiB« lU looolumia redeat, (Kratm,, Sl; FhiUmpi,
II, I8«f Tappiui, M\J
*409 Hü lääv van singe Kanten «& Bxtx »ia& ia^J
om Kapital ^ (Köln./ — l^wnaüt, I,
*i D. b. auf aeinea Hoaea.
•410 Hü leiiwed üb en Kaneineken (
Baute (süss). — Frommtsam, K ICI.Mt.
•411 Hü leäwed as in Freister -
(Priester- Johannes-Lande).
mann , V. 161, i04.
Ueber den sagenhaften Pri«««cr 9<
wunderreichea Land TgL <?<M4#Ar» J>e*
MUietalter , W*.
•412 He läft as de Pari int Gold.
*413 He läa as'n Kamuütje. — ierm.mi.
Fahrt ein geaelügraan
uraprilnglicb auserkarener
in ieichiainni^nn Strelch^u.
•414 He left a&'n üraf. — Ä>ni. »IS*
*415 He lew so herrti as hadd he en Dukaienaiilcr
in sin Tasch. — Fttmng^ 42.
•416 He lewt as en Prins an — nog alegter. (Wm..
— Setwtze, II, 115,
•417 He lewt so aa Bonapart om (am?)
pOSt ( ? ). (JrrmlomCJ
♦418 He lewt ut Solt on Water. —
•419 He lewt vun Rawgöd (Raubgut),
///. m.
Von gewiaaealoien AdvoeaUa» Bri
Beeliia*e<rdre h am .
* 420 Hei leawet äs de Vugel in der HmmpmL
Er lebt wie die Vügcl tm Hanf,
Liif.: Boa »pud aoemtsi. (Eratm., 130; Tnjjfimi, tHIJ
•421 Hei leawt paunekenfett. tiVntf.j
lu WobUeoen und Schmansereleii.
*422 Hei lewt wie e Mad* um Speck. — rnttMtir^m
•423 Hei lewt wie Forschte Su 6n e SeanrikCf
FriMchhirr '. SUSI.
*424 Hei Liewet os de leiwe H§er io Franbvik.
( Paderborn. J — h'iiit%mick , /, 16J, 9-
• 42 5 Ich kann nicht mit dir und auch oiclit ofaM
dich leben. — IletKtUig /, 147.
Bvhm,: Ani • tebou nemohu ilti, aa.i bes tete kgfü. flSlIt'
Kotfky, 3SsJ
*426 Läw^n aäs^nLQs in^n Schorf. (Atlmati^ — linuK<
1»J, EiekmM. 1384.
Zur Beaeichnung des WohUebeaa.
*427 Leben als die junckeren. — VomeAa Vpe&at.
*4'28 Leben as Katte un Hünn*. — Eidks^ä.aOL
•429 Leben Sie wohl und essen Sie KohL
Scbenbafter Abachiedagruea.
•430 Leben wie Brüder und handeln wie Juden.
Böhtn.: ^ijme jo bratraku, a amloureJiM p» jtfev^a
(Ötlaivptky. XiH.)
•431 Leben wie Kes£clflioker und Scherenschlettr.
— Eiteleim , M6.
*432 Nu wuU wi Jewe, na wall wi ^te, sawstf w.
schlape gähne. — F^cktner *. »ss.
*433 Satese, do labte se noch, do warsdli« noch *ae
Jumfer. ^ Lokrennd, n.4M,
*434 Se lawen as Kukuk un Säveoaürn. Clfntktitr§j
— Seküter, II, 13*.
Von uneinigen Eheleuten , die eioa^ndex gern aaa 4M
Wege gehen, weil da« Sieben^eatim , ao laofa iat
Kukuk ruft, nicht aicbtbar ist. Hau 8pri«lien«t at^
innert an die äage oder iat vielmehr der abi^« Awa
derselben, da«a die Frau dea Kukuk« mix Ihraa Tde
ucrBciiMu, ujua aie r rmu aes rvuKUK« njii inraa ToCMifa
an den Himmel alt Siebengettira roreeCxt worda a^
*435 Se lawt mit 'nander as Katt un Hond. (•►•
(leAe.) — t'irmenKh, tll . 31». m, für thütr^: Sddttk
II. 236; Üuercv, 909.
Frs.: Ha lonl dana cette aaJaoa eomia# raStm es «rfla
(Ltndrev, Wn.) ^^
*436 Se leaba wia d* Vögel im H&niaoma- ^ .14^
Irn , 445
Im Vollauf.
♦437 Se lewe Vr>Tn Profit 1 ,Mi f. ihr.. St"- » Yom Bi»
drege.
•438 Seüewenv, _ ., .^AdWfV
CSiebenburf.fmadui.j — t^mmnunu, V, 134, 14»
>) I>. b. in ^eit Kirhcls , in dn Rietelma««. AadMM
bcaatelinet
utd Buelit-
•439 Si lebed u
1865
Lebender
Lebendig — Lebenslustiger
1866
440 Sie leben in dolci jubÜo (oder: lustig im wil-
den Hallo ) und thun docb rIb &saeii sie Ha-
ferstroh.
l^t..- Qni cariAt adnulaot PI BftcohoBftlJji ▼Innit. (Ju-
ttnat.) (Phtlippi , II, 12!^; EisHtin, Stf«.;
441 Sie leben in Saus und Braas und ibun als
ttflsen «ie Uuferetrob. — Eueia» . jt«.
•442 Sie loben miteinaoder wie Turteltauben. —
E^eievn, 606.
• 443 Sie leben von einem Tag auf den andern.
*444 Sie leben von Kindeubrot und trinken Wein
aus den Wolken.
'446 Sie leben wie Hund und Katze. — Mnyrr , It, »i4,
Ihir&miaiiün, 1376; i/<?nnijj, ilV; I'rischiner , S77, FmrA-
bier », 1918.
la der AltmArk: Lttw'n u Katt an Hand. (OaH"
nttil, )f6.) — ä9ht onnolg.
Frt.: Vtrre cobuoo ohlen «l ohst. (Ltroux, //, 261t L*»'
*/roy, ».)
Sott.: ZIJ IflTen als kadftn on höiid«n. (ffarrrinnn^*,
J, dM^.) — 'A\j levQQ met elkanilcr alt de kat not de
ranii,
tat..- MfMorum ae Phryguin termint diiur*li tunt. (PM-
iipt'** '• ^1,^ — Vel aerpentum major coticonti«. (Sfv
*446 Sie leben wie Hund und Kutz^ in der Arche
Noab.
II „Di^jeni^en, dl« da l«bena «1« T* ' ! Kalsen.
■ dlt cind und wvrdeu bluibon Kmü'- >it;abi>r
ft ti« mUaian leboo wto liuad uud h ^. r ArcLe
W Noah, denn daxanuü war die gTO»et<> KiiMi.iiieit autar
r ihnen und hat eiui dam andern niebt «inmal ein eaacr
I Oaalobt geaeigt." (Mrahaw a Sancta Viar^.}
|447 Sie leben wie Mann and Frau zusammen.
I Frt,: lU lont 4 po( et & rät. (Lmiiroy, HH; Krilfitt'
f fltr, MS.)
|44d Sie leben wie Midian uud Moab (Midjan un
I Möoew). — Tmdlau.u.
^ In ateter Feindachaft wt« dk beiden arabiicben
■ VolkaatAmma. Dar alte Judo aagt«; „ Prankrelcb und
England waren von Jeher Midjen uu Modv."'
'449 Sie lebt von der Hand, auf der aie sitxt.
B Engl. : Sbe Urea by lote and Itiiopi in cornttra. (Bohn ti, MJ
^Kf 450 So lebt mau im Schlarafi'cnland. — HUftnn , 5il.
^^r4&l So wat tewi nig. (tM»t,j — Sthimc, lii, 2r.
^^452 8u WOB labt nel fOimiamUu;
[ Auadraok der Verwand«raag, avoh in der Bttdtaiong:
1^^^ Ooh m«iae Zeit, oder: Uaiteb gaaeit.
^^■453 Wie lieweden aa ü&e Herrgott in Frauknk. —
^H Lyra.
f •464 Zu leben wiesen.
I Die Geietae dos Anitandoi beobachten^; aocb, nad
▼ielleiobl mehr, «m za tagen: ea Teratebea, aloh daa
Leben durch GeuOite aagenohm an machen, tu wiiteu
wai gut tchmeokt.
*4bb Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu vieL —
Hram. U >19&.
X*ab«ndca'.
1 Beaser dem Lebenden einen Bissen, als dem
Todten ein weiches Kisfien.
»Die Buaaen: Lieber den Labenden ein Laobein ala
den Todten tanaend Thranen. (AUmanm Vt^itsi.) Aber
■Ie iüagen aneb eahr richtig; Den Lebenden kranai
man kaum, die Todten mOcbta man krOnMU ^AUtHatin
VI,*Si.) Und die Jakuten kUgwi Dan Lebeadtn Tf>r.
tagt man ein Bret , den Todten wird ein gaasar Kaaten
g*g«b«n. Dia Pencr enpfUilaa: Den Labenden Ulu-
aar, den Todten Qrftber.
2 Der Lebende gibt keine Erbschichtung. — Graf,
IM. 17.
Vor daa Jirblaaaen T<Kd« lal keine Erbachaft denk-
bar. „De leweodig« Deid nene Brbicbiclitiuge.'* (Av'
mdan, 1S9, U'JJ
3 r>ie Lebenden miissen die Todte» begraben.
J^olt. ■ Met de lairendan begraaft m«n de doodea. (Uarr«'
(Mtmit, IJ,'Pt; tiykn J, iM.)
4 Hau soll an keinem Lebenden TerzweifelD,
I^dm.: Man ikal ei miatTivle on nogan l«Taad*. (Pr»t.
& M 'irnden kimn mnn hausen, mit den
mn miui's nimmer. ( *^'*tmgari<m.J —
•t lire \rj ihn «iBtafc and »öl hf IK« doad.
....... Ulj
6 lliemaud ktüin eioeo Lebenden erben. — iWa(,
Ba kann alah dabtr aacti nf«a«a4 Mta VkbUbaU her.
anageban Utaen. { ». Krbea 7 J
7 Nur der Lebende hat Rocht.
Die Butten: Der labende tit im Beohl vor dem
Todten. (Altmann V, llflj Femer. Der LetMmda hat
keinen GrabhUget. (Aitmai*» V, 70 J Und: Dia anter
den GrSbern liegei» I matten •tuinra bleiben (Cir die. die
über den Ori,bern ihrer lachen. (Altma-nn \'t. il%,)
Böhm.: Zivi ae Tlabo do^ki^Jl, a mrtrf dolrif fdWa-
Dan,: Jeg holder med de levende, de l^rde med de dade.
(Pr'jf.dan,.i9%,)
fri,: L«« abions ant tort. (V^n^dry, 13LJ>
S Unter den Lebenden Tergisst man die Todten.
EoH.i Mea aal net da lerandan da doodea vergHen,
(Uarrthotnd*^ IJ, SO.;
L«b«xidUr*
Wer lebendig ist, der £ürohtet den Tod* — Kmp-
Irin , et».
X^bendi««.
1 Den Lebendigen Fried, den Verstorbenen (Tod-
ten) die Ruhe. — hun, II, n. Lfkmaun. /f. eo. 8».
2 Den lebendigen helt man lieb vnd werth, wenn
er todt ist, tritt man jhn in die Erd, — /Vfri,
;/, T8.
3 Halt es mit den lebendigen. — Franck, //, lu^;
Gruier, I. 47; h<tn, I, J«9; Leiimann , M2. S; fc'i*»-
lein, 413. .?iinrodk»«16«; Reintberg IV, lO.
Lal.i Vivorum oportal meintalaa*. (K%$*Ihh, 41SJ
4 Ich bulle es mit den Lebendigen, die Gelehrten
mit den Todten.
5 Me muess wider mit de Läbige hnee. — Sw*r-
mtirter, tS.
IToU.: Met den levend« lal rann bet Und behoadan.
CHarrtbom^t , 11, ».)
L«bendiires.
I Das Lebendige legen aufn Todten. C^üd.-deuttch,
Wnnchau.J
Daa Lebendige fUr daa Todte wagen, Oawlavo« fttr
Ungewisaet geben.
*2 Ich muss dem Dinge aufs Lebendige kommen-
— IMtei, KMetifTtiMfiT , l, 196.
D. fa. auf doci Omad.
*3 Er will nischt (nicht) leigen das I^ebendige auf
dem Todten. (iuA.'AntUck. tlrodu.j
Br will anf Ungewlieea hin keine Anagaben nukchen.
Lebenlan«^.
Dein Lebenlang denk* an den, der dir Sdz ge^
geben hat
Lebenaart.
1 Ich habe eine gesunde Lebensart, sagte der
Laiidatand , icn mache eine Motion nach der
andern.
2 Juchhe f Lebensort, Hemd üt de Büx, seggen
de Holstener. — Ihefet, 447.
Labenafadfrn.
•l Den Lebensfaden lerreiesen. — Bram» l, H»7.
•2 Einem den Lebensfaden abschneiden (entzwei-
hauen). — ITtaetewi. 414.
*3 Sein Lebensfaden ist abgesponnen.
*4 lieber den Lebensfaden hinaus. — E^ttitin^^a.
bat,: Ultra tinnm. (Eittinn, 414.;
Lebenalaof.
* i Den Lebenslauf des Esels erzählen. (Ali^riet^)
Von abg«4chn>ackten and U«berllebea EnahlanfaDf
albernem iioacbwSlx.
*2 Seinen Lebenslauf beim Dill erzählen.
Yon alnem Fila«, der nioUta Geioheitoa auf dan
Tisch bring[t, am aber daa Mahl nicht gana nttcfatarn
an laaann, einige Sebnacken ala WQraa «Rabll, na den
Qaetan dta Gedanken ani Eaaen an beaohwiehtlg«n,
Ltebe&allclit,
'Einem das Lebenslicht ausblasen.
Liebt, Lampe and Kerze, tagt FUKhholt (Schtegiter-
«lu dem Aar^au, t, H^JJ, sind deatache SinnbÜ*
IT flaale, wie daa glinuneode Docbt in der Halea-
In Jfir Mark beia«l na (Haupt, Ztittckri/tt
if, Mauach habe »ein Licht am Himmel,
üsd <^bt, gpha ei aui. In KremamQnater
imgt 1 nd, num loile in «t«rnhall«n KSohten
nivfal *u lau^e »um Btmmal blicken, ea kfinno eich aonat
iMiffeo. daae o^a taloen etgaoen 8(em »raehe, bei daa-
BB» Aaiibek man dann todt an liodHti cie^lifTfikUan wUrde.
4 Vgl Baunfmrt9%t Prpfr.^ '
LebvnalttaUffer.
•Dem Lebenalustigen einen goiaenen nvrg ver-
sprechen, — Allmima VI, in.
H
1867
Lebensmittel — Leberlein
Leberweiss — Lecken
1868
Iiebensmittel.
*He kennt Lebensmittel. fMecklenbwrg.j
Bohershaft fOr: Er kennt Lebensart.
Leber.
1 De Lever de ward braden bi Flackerfur un
Strö, jang M&ten, nim kdn ollen Mann, süst
warst du nümmer frö. — Deedu. 4.
8 Heisse Leber macht kalten Beutel. — Eu^ein, 4i6.
3 Leber öss vorn Weber, Plüz öss vom Schutsch
(Hund). (EOnng.)
•4 Der muss die Leber gessen han. ^ Braaidi, Nsch., 79 ;
Eiselein, 416.
Er soll der Bcholdige Theil sein. „Wenn Beater,
Schreiber, greiffen an ein feisten, achleohten, banwri-
eohen Mann, der mute die Leber gessen han." (Klo-
»ter, I, 658.;
Soll.: HiJ heeft de lerer gegeteu. (Earrebomie , II ^ 80.;
Loa. : De fera oomedisti.
*ö Eine gebratene Leber im Hundestall suchen.
•6 Er hat eine durstige Leber. — Fronmann, lll, 85S.
Sohershafte Entsohuldigung Jemandes, der gern und
oft trinkt, als sei die Leber der Sits des Darstes.
*7 Er hat eine weisse Leber.
So sagt man in OberOsterreich ron einem Manne, dem
Tier Frauen sterben, die fOnfte aberlebt ihn. In Hol-
land soll die Bedensart auf einen Wollüstling ange-
wandt werden: Hij leeft eene witte lerer. (Harrd}omie,
//, n.)
*8 Er hat etwas auf der Leber.
Ist sich eines Fehlers, einer Schuld, eines Unrechts
bewusst.
*9 Er muss wol eine gewisse Leber haben. (Kreis
HimpUch in Schlesien.)
Von Leuten, die ein cfthes Leben haben.
* 10 Et äs em net am de Liewer. (Siebenbürg.-sddu.J
•— Frommann, VI, 178, »4.
Er ist übel gelaunt.
* 11 Frisch von der Leber weg reden. — Rone, 3731;
Bram.I, 2198.
Frei and ohne Sehen heraas. Verwandt: Kein Blatt
ror den Mund nehmen. Oaa Hen aaf der Zunge tra-
gen. Das Kind beim rechten Namen nennen. Die
Walirheit rundheraus sagen. Beinen Wein einsolienken.
Engt.: To call a spade a spade.
Frz.: Cest un homme qui n'a ni si, ni mais. — O'est un
Jean bouche d'or. — Cest un homme tont rond. —
D'autrui cuir large oonrroie. — D4olarer haut et dair.
— II a le coeur sur les Iftrres. — U appelle an chat
an Chat. — 11 ne &it point la petlte bouohe. -> II ne ra
pas par trente-slx chemins. (Massan, 370^
Lat.: Dicere id, quod res est. — Ficus flcns, ligonem
ligonemrocat. — Veladare indignationi. (Atatson, 370.;
SotL: Hij spreekt yrij weg ran de lever. (Uarrebomie,
II, 31.;
*13 Ha hiät 'ne dröge Liäwer. (herlohn,) — Woeste,
83.&0.
Er hat ein trocken Leben. Leidet an grossem Durst,
trinket gem.
HoU.: Hij heeft eene drooge lerer. (Harrebomie, //, SO.;
* 13 He sprekt fresch van de Lewer wie Hendrek
Wewer. (Mews.) — FirmmU^, I, 406, S56.
* 14 Ich hab' em de Leber geschleimt. — Tenälau, 404 ;
Kehrein, 358.
Die Leriten gelesen, einen derben Verweis gegeben.
* 15 'S isch öppis über d* Labere g'kroche. (Solothum.j
— Schild, 86. 333.
Er hat ttble Laune.
*16 Seine Leber ist nicht rein.
BoU.: HIJ heeft wat op sUne lerer. — Hij is niet suirer
op de lerer. (Harrebomie, II, 31.;
•17 W08 is*n denn iba 's Lebadl glafen. (Steiermark.;
— Pirmenich, U, 770. 168.
Leberfarb.
Ich sähe wol: yhr wurdet auch eins teyls leber-
farb. — Agricoia I, 616.
Wer aber etwas DngewOhnliohes erschrickt.
I«eberkraut.
Wenn's Leberkraut blüht, soll man Gerste säen.
Leberleln.
*1 Er soll das Leberle gefressen han. — Füchart,
FUhk.
„Aber ich bin msehnldig deeaen, noch muss das
Leberle ieh han gessen, md muss gethan han die grOst
Schmach s ieh mnss allein haar lassen gar.** (Kloster,
X, 773^
* 2 Es ist ihm etwas über's Leberli kriese. (Äugt-
bürg.) — Klein, /, 87».
L«t.: Atra büis iptoa agitat.
*3 Um's Leaberle nun schwätze. (Oberschwabeii.)
Ob die Bedensart auf das Märchen vom Sehwabes,
der das Leberlein gefreesen bat, hindeutet? (TcL
Beehstein'a Märchenbuch.)
ZieberwelM.
*Er ist leberweiss.
D. L feig.
LobewohL
1 Lebewohl, sagte der Pfaff zum Diebe, als er
gehängt werden sollte.
Engl.: Fare well, and be hanged ; friends mnst pait. (Bei*
II, 159.;
*2 Einem ein langes Lebewohl sagen. — Eieetein. 414.
FOr immer ron ihm Abaehiad nebman (stoben).
Lat.: Longnm ralere jnssit. (Eiselein, 414.;
Lebkuchen.
Wer sich vmb ein Lebkachen pfeffern laast, ver-
dient, dass man jhm einen Weihnachtafla<ka
schenkt. — Fischart, Gesch., in Kloster. riiJ, 37&.
Lebmund.'
Was dem Lebmund anekelt, behagt dem Schliog-
fried.
Wer Hunger hat, dem schmeckt die einfachste sciikch-
teste Nahrung; der rerwAhnte Oaomen findet das Dasu
nicht wohlschmeckend gennj^. Lebmund = Feiasütg-
ler, Leckermaul, Sybarit.
Lebtagre.
1 So was hab' ich mein Lebtag nicht gesehen,
sagte der schwarze Christoph, als er auf dem
Schaffet stand.
Soll.: Daar sta ik na firaai te kijken (te prijken),aci
Hans, en hfj stond op het schar ot te pronk. CHsrrt-
bomie, I, 384.;
2 Man es zeläeye net su alt für ze liem, saht et
ol Wif, do lieret se noch hexe. (SiederTknM.j
Man ist sein Lebtage nicht an alt anm Letnca, lagU
ein altes Weib^ da lernte sie noch hexen.
3 unser Lebtag haben Bettler Läuse nnd Honde
Flöhe.
4 Wilt dein lebtag wol leben, so thu dich in ein
kloster begeben. — Gruter, ui, 14.
*5 Je, hoab ich oulle men Lab tage gesahn. — c»-
moltke, 466.
•6 Mein Löbta! — Liniermayr.
Aach: All mein Lebtage I Ausruf der Terwundereaf
und des Erstaunens.
Dat harr ISch (böse, übel) wärden künnt, se«
de Bür, as de Bull em de Buk npschlitzt harr
un he starben WulL (Hambttrg.J — thefer.ia.
Leoherer.
Lecherer seind des Teufels Hecheler. — Ajn-
cola n, 12.
Leok.
1 Ein kleiner Leck versenkt ein gross Schi£ —
Lohrengel, I. 231 ; Parimiakon, SM6; Heinsberg Bl. IK
Frz.: II ne fsut qa*ane roie d'eaa ponr aobrnnstf ob
raisseau. (CmMer, 590.;
2 Ein kleines Leck macht ein grosses Schiff so*
ken, sagt der arme Richard.
Aach russisch Altmann VI, S8S.
Soll.: Een klein lek doet een groot aehip sinken. (Sarrt-
bomd«, II, 15.;
3 Je kleiner der Leck, desto langsamer sinkt dsi
Schiff.
Aber es sinkt doch nnd endlich Ter«inkt*a.
*4 Das Leck ist leicht (schon noch) zu stopfen.
SoU.: Hij sal het lek wel stoppen. (Barrebomie. II, U,'
*5 Das Leck ist nicht zu stopfen.
BoU. : Dat lek is niet te stoppen. (BarT€bom4e, II, 13.,)
Leokegrem.
Leckegern und Schmeckegut sind übermo^en
armes Blut.
*1 Aen Lacken an Scho'm bieten. (Oberkart.) —
Lohrengei , II, 7.
Einem Lecken nnd Schaben bieten.
*2 Einem einen Lecken anhängen. — Alrm. i.nt.
Ihm einen Schaden sufUgea.
1 Das viele Lecken (Küssen) setzt bUiie Flecken.
Frischbier*, 3m.\
2 Eerst Licken un SIabl)en (Sönen nn Flabben),
dann Hauen un Krabben. — Eichraid, um.
Frommann, IV, 9Si, 451 ; BaushaUnier, W.
1869
Leckeu
Lecker — Leckerei
1870
t
f
3 Es ist besser zu lecken als zu beissen. — Wxnck-
ttr, 17. 36.
4 Leck tnek im Mase, se^ Hase. Womidde ? segt
Quidde. Mit der Tuoge, segt Runge. Dat
dau man, segt Naumann. Man stille, segt
Hille. — Hoeli'r, 64*.
Zu«<ujijaeD«t(!lIuDg der Nftmeo veriebiecleoerKaUelivr
lo Brftantobwoig ttod ■prlehwortlich in S(«lUcroiaeD>
5 Leck* mir den Arseh, ist auch ein Tanz. —
IrUchbier ', IW.
G Lecke mich, ich lecke dich.
7 Leckeu uud Kratzen sind Nachbarn.
Frt,- tivti peut Uatier, peut mordr«. (Cahitr , 936.^
Span.: £otr»r lamiemlo y aalir mardlcndo« (CaAitr^ 94%i.)
6 Licken kannst du meck, aber mit'n Hörn most
meck ut'n M»so blibeo, 6ii' de ost&eische
BÜor [UtidefheimJ — Ut^fer. HS,
9 Mit Licki'n un mit Slicken deit man nicks be-
schicken. — DiennistM, 75.
10 Vam Lecken kümmt de Ruic an 't Leerfr&tten.
(Sitturtani.j
n Vom Lecken kommen Kinder ans Essen. (Situet'
lan4,J
Auf kleinaii Fehlers -werden ffroa««.
12 Vom Lecken wird keiner fett. — FruchiAtr^.an,
13 Von Lecken up den Lippen kommt Freimdschaft
under de Schlippen, i lininiUnburg.j
14 Vorn lecken, hinten kratzen ist die Weise (al-
scher Katzen.
tat.: Alter» laftoa fcrt lapidein, pmmid oat«nUt KlUr»,
{Ptautua.) (liindrr JI, US; Fatilitu , 11? Witifand , 6'JO;
FhiUppi, I, mu S*j/f^d, 2t).;
15 Wer geit lecken, muss og den Desch decken.
— Weifden, II, 5.
16 Wo es was zu lecken gibt, da gibt's aacbBie-
nen. — Pardmiakon. 1»4.%.
• 17 Der hat schon oft daran geleckt und noch nichts
abgeleckt.
Verauolit, boi irg«tndetw«« lu gewintitn and l«i Immer
Icttr üab«! aut4;c^Aog«n i h*t »eliuii oft in die Lotterie
geactxt und vergebUoU enf eini'n G«wtau gehofft.
•18 Emm leckt de J<&s* wie e Hochtietsdos'. fKä-
Zar Beaeichntuig alaoe «ehr elafk«a BobDopfare.
•19 Er leckt die Finger danach.— FrüoMnerKmx
•20 Er leckt sich wie der Hund, wenn er die Wurst
gefressen.
••21 Kr leckt wider den StacheL
•22 Er leckt wie Lemke Mochel er Dwerg. (Bar-
tcnttem.J
•*23 Es leckt ihm in die Bude. — Fnt<Mitr*.nfi.
••i4 Hei lockt wie Lemke Möchel naa Dwarg. —
Fruchimif^. «'J.
•25 Leck mi wan i hibs btii| den brftcbst niena
anVfohn. — SHumeiMer. Ä
In dietem Siooe ( a. EUeftbogeD A f ttnd a, a. O-
aoeb folgende Kedentartea beigefügt . Kamm mar i'
Taoal Kumm mer a d* Kilbi l Kaum mer woal meine i
Saataa »er bianen amet Katank mer, wao i h&bach
M. Bl^ met i d* Sehne, wqb i babtvb bu Bl6a mer
Aetefa«! BlOaed 1« d' LOi d' AaaoUe,
*26 Leck mi öm N&rsch, dat öss beter wie e Ge-
röcht Fösch.
EnffL: Learn to lick b«ümca: yvn know not whoa« teil
you may get. ffijtkm Jt, \i<kj
*27 Leck mich im Arsche es & e Lied. CHtmmbrrgj
— Ft^mmam, 11, 411, itl.
*!2S Leck mich im Arsche, siehst a mein Hetmths*
gut. (Boit-ThatJ
*S9 Leck^ mich tm Arsche tind beissmioh niobi. —
ir^fi^iit.«.
30 Leck' mich im — Rficken. — UUä*in, dso.
FAT b<aondcre FsDe dae Aatlaadea and d«t PI Otldl*
kern.
•31 Lttok' mkb zu Krakaa und blas' mtdi tiioo
Wancbao.
Aui iiABi Kr4,«r k rädernder IlAodwarketaraeltaa«
*33 Leck '. da ist's aicsht waii in«
Ku id.
'< ttine acjtUeeilcbc, asvalt 4o
abi- 0 i\cgYii<}fl 8i*di.
^
*33 Lack oich der üeer. — G^m^ttckp, uf,
•34 Leckt mich doch bei — Krakau^ tagte der
B ursch, als er So Idat werden si ill t « • . ahnrtaimu,}
•35 Lick mich in de Ficke, 't is Zu j west.
(S. Ellenbogen 6.) (Lehrte trt flru
•3G Lock du de Pogg um Arsch, de haft kein Zagel.
(Preiuttn.}
•37 Lock du doch de Katt öm Arsch» denn bosi
Katcrscb Schwager. (PreunenJ
•38 Lock mi bi Dag om Arsch, denn brukst du kein
Licht, — rruttitfcuT *, 23n.
*39 Lock mi doch man nich möt Gewalt 6m Kärscb,
kömmst bi Gelegenheit darto. (Krttuthurg.) —
Fhncht^ier ^, aS7S.
(Jegen allxu groasfl LlebsaiwOrdigkeK. (S. Krleobea tl
and Aracb ST>}
*40 Sie lecken Salz, dss ihnen zu Galle wird.
*4l Vornen lecken vnnd binden kratzen. — Kranen,
//. 13».
„Alao reden arir gut apTiobwärtiech , wann maji «im
Kitt vnder augeu Tnni aen wolfl auff den rnckea eetat.
ie Lateiner epreoben; Eines nobel, rauch oder acbel-
raen für die äugen afeben. In oiuer tiandt beut, vnnd
m der andern ateine hallen. Wir leattcbect ajkgeuiuiob :
L*cb micb aü rnd gib mlob bin, jet ioLa der weit einn. **
L«ok«r.
1 Lecker, lecker, a^' Kasten Voss, un hadd Ro-
sinen in S^rop stippt.
2 Se sunt lütjct^ man lecker, segt de Emder
Gröntebur. co^tfhßs.j
Locher (Subtt.).
1 Lecker auss der küchen. — Grutir. iii, sa; Fem,
n, 436 ; Lehmann, II. 378« 3«: Simrcck, «S7Q.
2 Noch ist kein Lecker so klein, er wil haben ein
Weib allein, — mri,/i, m.
3 So viel Lecker, so viel Goscbmucker.
•4 Dar steit em de Lecker na. — Eichtputi, m, j}dJb»
nert, .ITI».
Daraaeb aebnt er aiab, das bttt« er gar au gen.
LeckfcT = die Begierde nacb piiar Koat oder andern an-
genehmen IXngen.
•5 Ick mussto mi den Lecker man vergan laten.
— Dähnert, 271*.
leb bekam Toa den guten Biaeaa nicbta.
•ü Sich den Lecker stillen (verbrennen, vergehen
laasea ). — FriuMwr \ 2379.
LeclE«rbisB«n.
1 Für Leckerbissen ist immer Raum.
2 Ich liebe nicht tue Leckerbissen, sagte Hans,
und sollte den PantoOfel küssen-
(.ib hier ein geachtchtlieher Vorgängen Orande liegt?
Als mj4n lo Kom Jobanu II. von £}agan bemerkte, daia er
als Funt die Kbr« haben könne, St. Heiligkeit den
Pantoffel KU KQeeen , antwortete er: „Notib eoloben
Leekerblaaen babe leb gar keinen Appetit" (8chl*$. Oe-
tcAichtt- und AntJtäoUn- Alfiianach , Berlin 1320, 24S.J
3 Wer Leckerbissen über drei Gassen ricciit, der
hat gern Gäste in anderer Leute Häusern. —
Sailer, 164.
*4 Einem Leckerbissen versprechen und ihm
schimmlig Brot bieten.
Böhm.; Labidkjp ajedaa^f, ae i ablaba nadaiL (Celtt-
k09ekf, CO.;
Laokerel.
1 Es ist eine üble Leckerei, wird die Zunge
wund dabei.
Dia.: Ond lyata-mad aosa gfar laagen «aar. (Pro*.
dan., 131.;
2 Leckerei zieht Krankheit herbei.
/;r(8..- Lekkerbed er aygdome moder. (Froe. äan,, JStJ
3 I^eckereien sind theure Kost.
// .• U cara preaao tk jMaaar la gola. (Fatta^aa, U7, 7.)
4 Wo ünraclit leckerey (oder bobtjrey), da wfl
«1' \ der ander davon seia — Vtuh,
ttr« art ^'
1871
Leckerig — Lection
Ledache — Leder
1^75
Ifeckerlc
•Leckrig wie e Kidass (ArdaBs). (Samtand.j
Leckerig wie eis« Eidecha«.
Der Leckerj»n wird Bettelmann.
I«eckerkehl6.
Leckcrkelen kosten vieL — Petn. 11, 4M.
Le ckermaul«
1 iSei kein Leckermaul , der kaate an einem Pflag-
rade und meinte, es sei ein BatterkringeL —
Simroek. 6371 ; firemhoten (Lcipiiga864 ), Nr. 53. S, 501.
Im all ■"■ T^o! TOB »Urten Vcrweoh»eltingeii tind
tkrgen : uDgeti, Hoch/ioU fuhrt dai mir flontt
nueh ii .'komraene Sprichwort in »einem Ar-
tiket: i>i' ,^ ,n,.,A.liten <■■■ ' ^ i,. ,„ j^^ SchirrfM gt-
irxrrt trtrd, an. Die > oUung töd Butter-
kriagol und PtlugT»d iu i»-on €t«oheint küi-
peiwcg* willkürlich und ^nji^j,^, rttun man den Vor-
f««icr in eeinor Dcutang der Volkührftncho in Jener
Feat«Bit gefolgt i»t. Er zeigt, daiis Brestiii (Pr&zelD),
Kringeln, Kierringe und BrodrttJobon üobUdbruto (^UAOk-
werke, dio cino Jileu daritcllen, von einer VoratuUang
ein Bild g«bc>n) der Simnenwendenait sind. Das Uetf-
treiben derKnAben, da> Wagenrad, Wk« noch vor Sonneri-
nDterg«Dg in einen Ort hiueingeroUt wird, da« Uad wm
man dem Storch tum !seit unterbreilct, beziehen aich
duaof. Und ao sagt Hochhoit: >,Wer antvr der Forra
onaofcr Kringel u. a. w. das geaehe» fafttte, wai lie ur-
aprUuRUch wirklich wareu, geaaUeiie oder gexockcrte
braune odpr Tarbige licbildbroto der Bonjieuwendatott,
der wkro ein auBgomachtfir HinderstJcuTlirdorst gewesen.
Man hüttb ihn mit tsincni Hpricbwort vurhOtinca im
können gemeint, deasen wirklicher Sinn duch vb«n»u
wenig wi« diote beschriebenen Fosto begriffen war:
Sei kein a. a. w. ^* (Vgl. auch in der lUuatr. Zfifuv/^
I^eipxig vom 4. April 1H68, den Artikel OsUrbroU.)
*2 £r ist kein Leckermaul, er iast aber gern was
Gates.
iloU.: MiJ i« niet lekker, maar w»t wol tuimakt, dat mag
hij gaame. (Hamiomfe, II, IB.^
•3 Er ist kein Leckermaul, frisst auch roh und
faul. — Eiselein^ 420.- Simrock, 6272.
Lteokersahn.
Leckert&n, magst 6k gröne Sep*? (UoUt.;
<> Grüne Seife. — Bei MtrihUnta 0X37) mit ;dci« Zu-
aati: „Ab fallt, ao tv ik't', »<L' Ulenapegel.'* Zu einem^
der bald diea, bald das nicht mag, — LeokonaQl, Leckor-
tln, LeckertiLugo aind Spott- und Sobimpfnamen auf
einen, der immer Begierde nach auageauohteii und
wohliohmeokendea Bingen hat. (Vgl. Dähnfrt , 27!!».)
Leckmülen.
• 1 lle leckmölt ass Lcnike'fi Bock na'm Arftenstroh.
(Datiti<ier XihniMitJ — Fritchbirr ^. L*8fiO.
•2 He löckmült wie de domnuusche StadtbolL —
Futctiiner^, ÄSfll.
Die Dmnnatier aaben xurZcit, ala «ie no«U ein Stadt-
thor halten, auf deinaolbon viel <iraa naohaen. Jjiedaoh»
ten, ei «et aehade um daa aohöno Gras dort oben, nah-
men daher den StadtbuUoni warfen ihm eine Schlinge
am den Hai* und xogon ihn aufi Thor hinaaf. datßit
er dort daa Graa abweide. Dum Eritickongatodt) nahe
■treckte der SUer die Zunge xum Rachen Iieraus. Da
riefen die Domnauer: ,»Seht, aeht, nun lookmault er
«obon darauf."
*3 Hei löckmült wie Lemke MOcbel (Lipp) naa
Dworg. (Natangm.J — FrUchbier*, JS76.
Leotlon.
1 ile Lexen sal men vakn repeteren.
Die LeoUon aoU man oft wiederholen.
/«f.; tnielleota aeniol de«iea repctenda pnellis. (T*tnn.,
ISIS.Ji — LectiOf quae placuit, deciea repetila pueeLlt.
(Horai.)
2 Ein jeder lerne seine Lection, so wird e« wol
im Haiue (im Oertzen vnd im Gewissen)
Btohn. — HerbergcT, I, 144; Eyerint). II. 123.
FrM.: Chaoun tra aa mouliu avec aon propre aac. — Que
ohaoun paase aon m£tier, et lea vaehea aeront bion gar-
d«e«.
•3 Einem die Lection lesen. (B. Text.) — Theatnm
Diabolorum. SS9; Mathet^, /. 113 ^
FrM,r Chanter aa le^on, ta note k qnaiqu'iui. (KrUvin'
9«-, 122*.;
•4 Er hat diese Lection verdient.
Bb geaohitfht ihm ganx recht.
Fn.; Ceti paio, btelt. (Lendro*^, US9.;
•5 Er hat seine Lection bekommen-
In Paramem: Ho hatt cne L«te kr«8«ii. (Däk-
iHTt,fi^\) Einen derben Ver\«eiB.
• G He wet sin Lex. (iMtt.) — Sch'äue, m, »,
Bt areisi , wai aufgegeben wurde.
•7 Hei kann seine Leckse van baten as de liatne.
(SttHeriand.)
Er kann eeine Lection anawendig^ wie «l^r Oakcu
BqU,: Htj kent «ijoe lea ran buiten, (BArtrf»m«t, tI,V4
•8 Seine Lection am Schnürchen können.
Fr:.: Savoir aa le^on anr le boot du doifft.
•9 Sino Lex nich weten. — Dühnert , f76*.
Bei Anliaaen , da man eeigen aoU , wM maM WiM.
aehlecht besteben.
Ledache.
•'S ies a rechter grober Ledache. — Hoifawi,<u
/.«Ol.
Df# T.flaua«
•He sali min Lede ' nig weder betreden. —
Schütte, III, 19.
') ScbwaU«. — Ficht mehr In mein Haix» iretes.
Leder.
1 Altes Leder will viel Schmiere.
Dan.: Gammel ledder vil have tnmgti amtfr«. fi
Jtin.. :(7i.J
2 Am leder lernt der Hund endlich daa kalb
essen, — Uenisch, 888,56, /Vln . /I, IJ.
3 Aus eines andern Leder ist g^ut Schu
— Eyertng, 1, 148.
4 Aus eines andern Leder kann man breite Gortd
schneiden. — Winckicr. a;/, 41.
Itölim.: Z oUt koie dobfe jeat tiroky femea kr&jttl. f6t^
Lat.t De alieuo ludia corio. (PMippi. /. If 1 - Itefifet.
1U4».; ^'^
b Aus fremdem (gestohlenem) Lcder iat gut
men schneiden. — /\jrf<ir,, l/. 75; Stmrotk.
K«ru, 37S3: Lohrenoet, /> M; Brawt,
Mit fremdem Gut freigebig a«n
fremdem Fell iat wolfeil breite ■■
Die Katen; Wenn eine fremde H;«
BChneiUct er w»l «wei groaec Ri*v
neu acbneidet er kein Kicmrl
Frs.i Faire du enlr d''autrni lat
Lendroy , 521» ; Cakier. Ib* ; ü
ffoU.T Hetta goed auijden riemcn uu 1:
(BoAn If, 324.; — Van een andora leSr ia goc4 liaMa
unijden. (Huhn //, 34Uj
/(. .' Del corio d'altrui ai fui [Laru^^ ^i
Lat. : AlienuRi tergna In lataa <i ^«1,
/, i».; — De alieno Uherali*.
LiK; lax «wetiinö« Sknr^a ne Itzk^aa r?t»t.
ßchvfd.: Qot akiLr» breda remna< af aonanlmd. {Gr%^$^
24S.J
^OH.: De ouern ageno correaa larga«. (^cka 11, SU,)'—
De piol agetia larga la cf>rrea. ffloAn //. il2.)
6 Aus fremdem Leder schneiden ist keine Schsadek
7 Aus kurxem Leder kann man keine Jangen Ri»<
men schneiden. — AUmann VI, 453,
8 Auss bösem Le<ler macht man kein gute
— t.ehnuinn, 509. 7.
9 Boss leder, böss Ecboeh. — Aa*. ji**,
10 Böss Leder, böss Wahre zu Peltten. — ivm* ir.i
11 Das Leder stelen vnd die Scbnch vnib
Willen geben ist ein schlechter Gott<
— Petri, II, €7.
12 Dat geit Ler (Ledder) um Ler (Ledder^'
(oder: sIeist) du mi, ik hräde (als) di
(wedder). (O^lfritt*,) — ßurren.SJ.
Fmmmomn . JV . 541 , 139 . G«li*r4tm*At . 9« ; ^|^e| , 10 .
Dteäi«, 10; llowkafnäier, /; fbr Oidtnbvr^: fWMidk,
l.m.i: für Pt^nmern- Dähntrt, 170*; hteUt^uAhm
K$rie, 37S7; /Irtn^erg f//. »e.
Wie du mir, ao ich dir. lo fi.ftiujt'bnry: Lcow IB
Leerer.
BoU.i LeAr om ie4r, «la je nlj, ik ata |« «r«4r.
6onuf«, //, 12.;
13 Ein Leder gibt dem andern nuch.
Böhm. : Knt« küii povoll. (dtlakvrUy , '^».
14 Ein ungegerbt Leder wird nicht wohl
Kinder ohne gut« EniehoBg flnd«ii adebi Iflie*«
Unterkommen.
15 Es ist ein Leder, sagte der Kerl, nnd hfrtt»
die Magd auf den xVrsdi statt uif i)«>tt]biidL
16 El wird nicht aus allem Leder Joetttea ge-
macht. — v««m.ian I . llf.
17 Et i« kein Lear san h&rt^ et nient Smear la.j
Im Betog auf BecftMUMlIiaiL
18 Fremdes Leder schneideo ist wuhlfeiL
EidkmöU. tuo.
Yttkidi'
1873
Leder
Leder
1874
I
ID Frisch vom Leder ist halb gewonnen (gefoch-
ten), — Lehmann . 11 , m , ii : Adru». J733 ; Simrwk,
6377, ßriiun. /, 3200.
20 Gut Leder dehnt »ich.
Enfft. : B«w lektbex will itrotch. (ßoin II, 137. J
21 Gut Leder dehnt sich^ sagte die Birne, als sie
niorgenjs vom Tanz kam.
2'i Je dicker da« Leder, je leichter es bricht.
23 Leder fressen lernt Hündchen am Riemen. —
Lolirengift. I, Iß9.
24 Leder will gegerbt tein.
25 Man flicke ein altes leder wie man wil, so
bleilit'a doch aJt leder, — i'ftn. tt, t*«: lianl. lOw.
26 Man soü nicht das Leder stehlen und die Schuhe
um Gottes willen vergeben. — Pütor,, VI. le.
Graf, 2S6. 30.
27 Niemand kann ausa bösem Leder gnte Schuh
machen, — iViri, ii, 495.
23 'S L&der wird wolfel, d' Kälber strecket sL —
Sutermetiter , 70-
Yon denen, dl« tloh auf uuiitcnUeh« Art und Weil«
defa^CQ und »trecken, iloh^e gkr *u bequem mechen
und den AtmUnd in ihnn Stetlungen g^ui vorgeiien^
Frl.: Le cuir eer» b bon mmrotid, !«• tskux tVHoudenl.
(Krittingv, S«>».;
Holt,; Uet leAr lal giiedkoop worden, de knlreren rekken
«lob ölt. (HarrtfHjmee , 11, Vi.)
29 Schlechtes Leder, schlechte Schnhe. — Kürte, 37^4."
Goal. 107» ; Svmrock, «373 ; Dronn. h 31»V ; HvxnMh>!T\i lU. 63
Dan.: Af ondt leder gl^rea eleimme iko«. -^ Afgrovi g*nii
grOTt Ipcxet, (Fror, da«., J78.)
//..' Dl tnml «rba dod »{ f* baon fieno. {«taat, lOid.Ji
30 Üt Andermanns Leer es gud Kiemen schnien.
(Mnin,J — Firmemch, /. 4Öt, 57. für Otflv&ime: Fir-
mmich, tu. S&. U, für üiaAttack , itl, i\6, 42; «ttfrie*
mrA bei Bueren. HS«; Eichvald, HCl,
iQ Ponuaem : Ct andrer Lttde Ledd«» li gdd £eme
luldeu. (ÜdAnrrt. 370"^
31 ut fremmen Leder is gaud Reimen snieo. —
S<hnmbach , II. 3S&.
Aue euilercr LoQle Siastea iat et leicht mlldthltig und
freigebig «a »ein, (8. üoutel 6—^.}
32 Ton eins andern leder ist gut scbuch schnei-
den. — Tappivm, lOS*".
33 Von geschmirtem leder scheidt der bundt nit
gern. — Franck, U, 70»; Cnaw. i. 70; l^tri. //.WO;
iAihmam, H. 79S. iSS; Tay^nv* , U* , Sulnr , Ut; £m».
Mn,S39; 5»mrork.<(S7$.
34 Von hartem Leder kami man keine weichen
Schuhe machen. — AUnuum vi. 479.
35 Vth ivau) eins anderen leder is gut breide rie-
raen flnyden. — Tappi^. 104^.
3ß Wäre das Leder breit genug, so dürft's der
Schuster nicht zwicken.
„Wtre dM Leder bereit genug, «o dOrfft« d«r 8«fea-
•ter nicht in Zknen Tmbiiehea. (fitckart^ Ottc^.. Ist-
Ktutler, IUI, 64.;
37 Wei dat L^er hftit, is sAu schüllig äs de D^iw.
(SautfUtni.)
38 Wenn das Leder nicht «u Pantoffeln reicht, so
schneide keine Stiefeln eu,
39 Wenn man vom Leder spricht, so erschrickt
Idas Kalb,
Ol« Bnecen: Wenn man rom Lcder •priebt, lauft ea
dem Kalb« kall ab«^ den Hacken. (Attmanm »', t»t.;
40 Wer Leder gerbt, der soll nicht Schuhe maoheu,
— Graf, SOS , 1«.
Fcltdcim aieb di« eliualB«n Innungen und ZOafte ah-
geecblricicn , war dl« Varcintgung mehrerer Oewvrb«
^^ to K fi- r lUii.i regelmtoalg ontenafi. Wer braut, darf
^K mtcV wer gerbt, nlcbt «ohiutam« wer »oba-
^M m*r :ben,
H^JMd. . - -t garwert, dar aal nl«fat »eliti: macbtm
ttsd« 4«>r »cimmaolier aal uiehl gerweu. (Ortlu/, V.T. 1.^
41 Wer Leder achneid^n «irhtf möchte auch gern
emen Riemen htiben.
SloU.: Dia ladar al«i intjden, rrnagt OMtf #««a tl«lB.
(ÜArrehaa.^» !! i I
43 Wor von, «üe*
fein h^ lern
fiachen^ Ucuu eiv wurdvü k«iM Waatuc biUgefl.
— Aildfl4<*n)iti>9H. 44. 15.
Daureoiias 8#sto«w0ftna»LaJcnco»* IL
I
I
43
44
46
'46
47
•48
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'51
•59
•53
•64
•56
•56
•57
•5S
•59
•60
•61
*62
•63
•64
'65
'66
'67
'68
Willst du weich Leder, so gerbe dj<' li . 1 r iv.
Wo kein Leder ist, da gibt's keine ^
Sular, 416.
tat. : Caoea dehct praooedere effoctiun, (Sutor , 416,^
Wo man Leder schneidet, da will jeder einen
Riemen haben.
Fri. : Qu! cuir roit tailler, oourroy« oa deaaod«. {Bokn
II , 4*» ; LgrouT , H , a94J
Das Leder beim Schuster, das Tuch beim Sdmei-
der kaufen.
Der Morgenltnder tagt: Vom Kamel Disteln fordern.
Die Parier: Elisen Witwer am cioon EbemanD bitten.
SUen vom Nadler kaufen. Die Raftaen : Beim Hunde
nach den Kolatsohen fragen. Boeen von der Brenn-
neitel Terlaugea. Die Kahlen um «ine Locke bitten. Die
BOKmoD.' Talg am Sauerampfer aachen. (fMn*b*r«
ir, 70.) ^
Das Leder stehlen und die Schuhe um Gotteg
willen vergeben. — i^imrerA, 6274; ^i>rtr,)735.
8a irurde 1925 in Pari« der groiate ThHl dar PaobI
fttr die äpieibauken xur Untoretatzung dor Kirch«» und
Boapit&ler rorwandt. (Zt%fuMff für di* *l*annf Wm,
Lelpaig tSS3, 8. 155SJ Die bpaniert Da» »cbweln atah-
len und die FUaee um Oottet willen geben. 8i« atali-
len das boliweia und geben die FUai« alt Aimoaeiu
Die Baaken: Cnxo iat ein Alnioa«ngeb«r, er gibt den
Annen die FOiie de« geatohlenen Sebweina. Die Cse-
«ben : Du biet freigebig wie der heilig« Kaout», wri-
eher die Ki«r hart kocht« und den Ameti dl« Brube
(davon) g»b. (Kfiwthrrg IV, lOOJ
Emfft.: To ateal tb« gooae and give th« gibleia in aJmi,
HftU.: Ik atal bot leör, en geef de «boaaen om Ondawil
(Harr^bom** . II. 18. J
Span.: Hurtar el puereo y dar lo« plf« pof Dlok fMtU'
Dat Ledder stelen un armen Lüden Sohd da«
van roaken. — öaUmm. a7ü*.
Mit geatohleneni Out« mlldthitig eeln.
Einem auf dem Leder sitzen.
IIoU.: Hij xal hem wel op *t l««r alttan. (ffarrtbomJ«. II, li.)
Einem das Leder gerben (versohlen, über das
Leder kommen).
Ihn darb durch prügeln.
Einem das Leder über die Ohren ziehen. —
Friichiier », tJ«.
Einem dat Lender waskeu.
Ihn derb prttgeln,
En Stück Ledder vun Minsch, wie en leddem
Herrgott. — - S(hüi:e, ///. ir.
Klu elender Menach.
Er hat sehr ungeschmeidig Leder zu schaben.
— Waidu. /r. «J7.
Er ist nicht das Leder werth. — FrucUhutr ', ssss.
Er ist nicht vom Leder, Bondem von der Feder.
Er schneidet aus jedem Leder Riemen.
Er würde gern das Leder fressen, weil er die
Leplein so gierig verschlinget. — Sr^hoUei. ui»'*.
Er weht gleich (leicht) vom Leder.
Ist immer ichla^ertig, kun angebunden, gerAth Leiobt
in Zorn.
Frt.: li» aontane de eet homine &e llent qu'i nn beuten.
— Son SpSe ne tient point daaa aon fourreau. (Kritnn-
fffr, 8« TL asi»»-;
Gut Leder zum Maule haben.
Frt.; Avolr bon bec. - Avolr lebco blea aSIl«. (Krittin-
ftr, 18» u. fö«»,;
Ich werde dir 's Leder lüften. (SordhAhmtm.)
Androhung ron PrUgelu. ( 8. Kopf \^ tt, 76t,)
Ick war di dat Ledder garwen. — fidhanri, i7ü\
Ich werde dich durcKprUgeln.
Ick war di iip't Leddir kamen. — üdkn*Ti, J70*,
la he vun giidem Ledder, su kummet he wol
wedder. ffioltt.) — nuh<v, 14*. Sehuiie. 111, |7.
Aarfo. 375«; fftf /Vmrumi Ihihnrrf . 370'.
Ia( der Schuldner ehrlich, ao eollSuft er mir nicht.
Leder gerben. — Agi'n-oUi u. i8«.
Man muHs ihm hinder^s Leder wischen.
., Deh>r komtat d»«a man sagt; ... e» iiwUi .l^h
die Haut, maB mu»* ai» /hoi gerben, lani i
ntil vun Eyrheneu Flederwiach die L&u
man nn'«« '>"»' t.ir,<i.^r. i-...i^r «le«h«a," i^i. .u-ri.
Man mu ben. (HuttembwtJ
Nn , un t ok ok uig st<^cke.
fri.^r.-iMi-r -, •,:.'-.>.
Zu ci4i«ni. d«r r)«l Sor|D« hat odet vaa tlmf« b#>
droht tat.
(W^.J
1875
Lederhose — Leer
Leere — L^göre
1876
*69 Sie sind beide eines Leders.
In dem Sinne: eines Schlages, über einen Leisten.
Frf.: Hs sont f»pp68 k nn mdme coin. (Kritzingtr^ 153 ''0
• 70 T is all 80 as dat Ledder is. — Ft. Reuter, Ut
mine Stromtid (Wismar 1863), II, i7.
•71 Vom Leder ziehen. — Herberger, l, 810; Eiselein, 416;
Braun, I, 2302.
Nftmlich das Schwert aus der Scheide.
Soll.: Hij trekt van ledr. (Harrebomee, 11, 12.)
•72 Was Leder und Zeug hält, laufen (fressen, ar-
beiten U. 8. W.). — Fmchfrier 2, 2384.
•J3 Wider einen vom Leder ziehen. — Mathety, 856 *• ;
Parömiakonf 844.
Lederhose.
Lederhosen, das sind rechte Hosen. (Schlea.)
Ledeneus*'
♦Ich werde ihm 's Lederzeug anstreichen. (Böh-
merwald.J
Drohung.
lEinmal ledig und los gefunden mag dess ge-
messen, — Graf, 479. 659.
Wer einmal richtet, der ist auf immer gerichtet. In
Bremen : Ledioh Tude loss ens gefunden mach dess ge-
neten. (Oelrich*, 2l7.;
2 Ledig gehen kostet viel Lehrgeld. — Körte, 3779;
Simrock, 6278; Braun, I, 2203.
3 Ledig — leidig. — Fischart. Ehez., in Kloster, X. 561.
4 Ledig sein macht sündlich. — Körte , 3738 ; Sim-
rock, 6279; Venedey, 94; Braun, I, 3204.
5 Ledig sein und ledig bleiben , z' Hängert gehn
und doch nicht weihen. fSchweit.j
H&ngert = Menschengruppe , die sich des Zeitrertreibs
wegen versammelt hat, auch soviel wie Besuch.
6 Twe leddig un imme drüdden nicks in. — Däh'
nert, 270.
Um Mangel an allen Orten anssadrttcken.
7 War' ich noch ledig und h&tt' ich kein Weib,
so lag' mir die Predigt nicht hart auf dem
Leib. — Eiselein, 416.
8 Wer ledig bleibt, erfreuet seine Mutter nicht.
(8. Unehe.) — Fischart. Ehez., in Kloster. X, 561.
• 9 Dear bleibt au ledig wie der Gaissbock. (Hohen'
statt.) — Birlinger. 774.
• 10 Er bleibt ledig wie ein Kapuziner. — Hom , Spinn-
stube, 165.
•11 Er ist ledig, aber oho. — Sutermeister , loi.
•12 Er ist ledig bis of der erst Hoseknopf. — Su-
termeister, 101.
•13 Leddig utgän. — Dohnert, 270*.
Nichts bekommen.
Lediffer.
•Den drieft ewer ok de Leegen bei ein K (Meurs.j
— Firmenich. I, 406, 328.
>) Ledigen beieinander. — Um xu sagen, er geht
massig.
I<edl«anff.
1 Lediggang is des leidigen 'Düvels Hovetküssen.
(Holst.) — Schütze. HI, 17.
Mttssiggang ist aller Laster Anfang.
2 Von 'n Lediggang het men nits. — Schambach, n,zn.
Vom MUssiggehen kann man nicht leben.
Ledlfleben.
Ledigläbe, edelläbe. (Henneberg.) — Frommann.
II. 408, 27.
Lee(seite).
*1 Einem auf die Lee werfen.
Ihm einige Yortheile absehen oder abgewinnen. Die
Leeseite ist diejenige Seite eines Schiffs , nach welcher
der Wind hinweht, und die daher durch den Druck der
Segel auf der andern Seite niedergedrflckt ist.
•2 Einen in Lee halten.
Ihn beherrschen.
•3 Einen in Lee legen.
Ihn ttberflttgeln, in Noth bringen.
•4 Er liegt im Lee.
Ist besiegt.
Leer.
1 Bist du leer im Bentel, so ist alles eitel.
2 Es ist alles leer vnd eitel ohn ein gut gewis-
sen. — £7«nucA. 868,84.
3 Es ist nicht gar leer,
sagt. — Schottet. 532.
wenn jederman davon
4 Nimmer leer, all Tag voll, thut Leib vnd Seel
nicht WOl. — Petri, II. 499.
5 Sind leer die Felder, so geht^s an die Kelder
(Kelter). (Rhein.)
6 Was leer stat , weinet ja net. (Ulm.)
Man will damit sagen, dASS ein sa grosser Bann ja
nichts schade.
7 Wer leer kommt, wird leer gehen.
Wer mit leeren Hftnden kommt, wirkt nicht viel.
♦8 Er geht leer aus.
•9 Er ist nicht leer, wenn er satt gegessen hat.
— Reinsberg IV, 150.
Spott auf einen Unwissenden oder einen prahlendes
Habenichts.
•10 Er küropt nit gar leer wie die MeuBs, er bringt
den Leibssack voller Leuss. — Ej/ehmg, u.ia.
•11 Leer wie in einer Kirche. — Jer. GtrUkAi , Uiden,
II. 12.
Leere.
Leere geizt (jagt) nach Ehre.
L«ft&llsr.
•He is so leftällig as 'n Kater. — Kem.en.
Zärtlich vor Verliebtheit, kosend oder zum Komssf-
gelegt. Vom altf^ies. T&l = Sprache, also eisatlfch:
Terliebte Beden führend, oder lieblich im Bedes. O'gL
Stürenburg, 133».;
Lefisen.
1 Klein LefiPbzen können viel liegen vnd wider-
beflPtzen. — Fischart, Prakt., in Kloster. VW. i».
2 Lefzen gross und feist zeigen keinen grossen
Geist. — Fischart, Prakt,. ia Kloster, Vlll, 548.
3 Vor rauhe Lefzen ein rauher Salat.
So sagte Marius Crassus, als er einen £sel Disteln
fressen sah.
•4 Ein ding bloss mit lefftzen verstehen. — Bmtch,
423. 24.
Lot.: Primoribus labris gustare. (Henisch, 423, 3^
Lear.
•In't Leg kämen. (Mecklenburg.)
Herunterkommen. Leg = leer, hauptsAchlieb aiedrigr
mit liegen und legen verwandt. (Vgl. FrammoHU, JV,
277,17; r, 154; f/, 352; Märkische ForschwtgeTi^ 1 . 113.)
Legrel.
Hans Legel gat in Garten und scheisst, reisst
eine Hampfel Nesseln ab, das beisvt; o bitte
Legel 's Kräutlein kannt, er hätte sich nicht
den Ars verbrannt. (Hegau,) — Eiseiein. 4i6.
Lat.: Urticis, tribnlis, sunt privUegis «pinis, anuia M
tangant culique foramina tergant. (Eiselein , 416.;
Leffen.
1 Es legt sich mancher auss eim schönen bett inn
ein kotlach. — Franck, I. 163*.
2 Leg' dich dran , so wird es gähn. — K6ru. 17*1
3 Leg' dich nit; wer ligt, über den laoflt Jeder*
mann. — Lehmann , 81 . 50.
4 Na, do le dich doch lieber, Madel, darainint
mer ja a Jungen, sagte der Vater, als er
seinen Sohn bei einem Mädchen trat (d^tr-
lausits.)
5 Was du nicht gelegt hast, das hebe auch nicht
auff. — Grutcr, III. 98; LOtmann, U, 833. 113 a. 8H. V:
Tapfrius, 181*.
Empfiehlt Achtang vor frmadein Big«ntli«m.
Lat.: Quae non posuleti, na toUaa. (T^tpims, Itl*.^
•7 Er ist gestern kaum gelegt und guckt heaXe
schon aus der Schale.
Von naseweisen, iup«Alvg«ii JttngUagett.
*6 Leg' dich auf den Banch und deck' dich mÜ
dem Arsch zu. — Frischbier*, 238C.
Schenhafte Antwort aaf di« Trag«, «ohla «. «. v.
Leffendohexi.
•Mack meck neine Legendohe& vor. -* Prnmam,
V,86.
Vlunktr« mir alehta vor, mMdM Bit Icaiaaa Wlad «ar.
L«8:«re.
Gehen die l^^re, sa^e der Bauer, alt er einig«
Burschen m Schwunmhosen sah*
JBM.; Die rent la«t it}a nukta fat riaa, mi Jeekoi» «a
hU sag een' JoB«en wmmtmn, fAimft«<iMv. /^ MS^.}
187'
Legerwall — Lehn
Lehn
i
I
I
•He kumt in Legerwall. (Ottfntt'.j — EuikmatA, aoi7:
FrtfmtUijnn, V, bit , 6oL
fall kommen, der ta Krmukbett ttnd »nderea l'n^c'ij<it.< h
geri»t(i. Logerwall i«t da« tolelite Ufer in der S.ihv
dor KiUte odor do» Stnudei, Im GegVDMts «u Cpp«n»»ll,
Leiplienne,
*£9 ifit eine g^ute Legbeuoe.
VoD «iner kiadflireicben Pr«a.
Leffiit.
1 Kill LegLst ist ein Mensch, ein Iv&noniat ein
Esel vnd der Kirchen Petstilentz. — /"wn, ll. 211.
2 Weuu die Lcgi8t»?a vnd JuriÄten viel kOnnen,
»0 künnen sie eine Kudie aaßbawen vnd die
BftDgsorg helffen. — Pitrt, II. ui.
•Ich war am 'a LÄacliiiilacba scbtäka, (Oesterr.-
ScMt».) — Pettr. t.Ui.
Ihn dsrb siU«cbtwelflOD. (S. Hcimleachtea 9>)
Lehm«
1 i»er Lehm ist unser aller Bruder. fLU.j
2 Je mehr man den Lehm tritt, deetu besser wer-
den die Steine.
3 Man muss den Lehm treten, weil er weich ist.
MoU.: Men ido«t d« klfli koeden, «dt lo weok ii. (Harre'
4 Man nmss mit Lehm bauen > wenn man keinen
Kalk hat.
6 Wenn der Lehm gebacken ist, hält er «ich für
Marin ar 8 Vetter.
Die Kntitoo : W«im der LetUn trocken «rlrd , renpot-
tet er die Härte do« GrAnit«,
G Wer nicht Leimen hat, der mnss mit Koht mau-
reu. — MosckcroMch, Sas.
7 Wird der Lehm nicht geschlagen , so wird kein
Topf daraus. — Hfinaber^ Vtl. 79.
ö Wo Lehm Hegt, kann man keinen Thon graben.
Di« Iiui««n: Wer Lehm «Ad, kAsa keiaea Tbon
cruteu. (Altnunm VI, 477.;
•9 Einem den Leymen klopfen. — Humrr, Sb.. "8.
Den Krdenklo» dar«hbl&u«D. „ Di« Bantni ,, , . farea
«In «chaadUohwi ord«& ( bunttcliuh ) .. da« «ie tiejueu
de« Adel« Ynd der Kirchen gut, ... aber hie In Ta*-
iortn laud wenn «io «olch« raderetand , «o mais man
Jn deu lefnien klopffeo. >' (Kloiter , / T, 83^.}
•10 Er hat Lehm getreten.
I«t hetrunJun. (B. Aa«eh«D S», Bodvn 3$, Ladon,
Verb. , 10 UBd Lanp« 33. ) „Da Ich mohr «ofl, denn ich
kunt tragen, «poigi aui nod PxU wieder den Magen,
lag dazu begäbet im Belt^ &l» wenn ich letm g«|retl«n
hett,'* (Frct'Jtm^, Kilü ^.;
* 1 1 Mun muss den Lehm beaser klopfen.
*12 Sü seng aus enem Lim. (SiebKnbür^,'*dcht,) — fYom-
rnmn, Y, 174, US.
Sie «ind aus Einem Lehmi domeelbao Sloff«, d*r««l-
ben ArU
•13 Uemmer raihr Lehm, segt de Pötter. — H<^ftr. »sa.
X^ehnumn.
•l Ks macht sich mit dem alten Lehmann.
Üicae Eedcniart wurde vnerai la End« d«r xwanalger
iTahr« in Berlin Ternommon, W'> -■' ■■:--" --—ricbu-
pra*lJem in oiuer ProcvssanKCl' oilvu
Partei die Antwort gegeben hai i Heb
mit dem alten Lcbiuann, rrkruvi » ii..iir< i. jjik ß«.
deniart ging anQ|.aglich in engere Krt^uo ilb«r und ver>
br«U«t« liob «nt w«it«f , aU der Scbauipicler Mattanaoh
«i« in einem Lnttitiicl aitbrachtu.
•2 Ks macht sich mit dem alten Lehmann , er
f^gt fta gchou £u biufen. (ObtriautMi^ — hUs, 40.
LtthinfotSA.
"Es ist eine Lehmfutze. (Xurdhikiium.}
ftn PÄutu *;i(«»fi, iiie.j.rii Slati tr
A .
dar Jjdt&amatui lat,
-'37. >
• a raicil«« »u d««
Von «Ldc
•tnllltigsn, daan«n jrnia«itflouD«f,
1 Üu Lrhu isl der Bitter SoUL ^
Xlatlarch vat*t««ft«Ulti «Ufa As« L«l>
▼nn ilof .SatjrunB. Aa*% tU'U leiifa ai
D(r-
Chile
und
ind««.
^L Lu.my, i, ^jji, «tonn «• let «Iti
r tUttfft eold. (UoftU^tr, Uiotk**,
man aa dea Kmit en ÜAnd
«n »iera lIoi«i^||^«y ^UM
'S fictht'ilt Lehn erüUrbt dem iieiche. (S. l«.j —
r,r»i , ^l?n, 70.
''' :uhlndit«t»iilom rioUo «aetorbio. f'^^t-il/M-
4 Ir i lu Täilt «um Reiche. (S. te.) ^ lyro/»
Mhd,: Dm g«l«{ll lehss uil sam rtoh« gcvaU«a. (Erndt-
htann, III, 35.;
5 Lehen erben und sterben auf den Nächsten im
Blut und Aeltciten auf der Strasse, Mann
vor Weib. — Graf, 439. M.
6 Lehen fuIJen auf den nächsten Leib, den Ael-
testen auf der Strasse, Mann vor Weib. —
Graf. AA», 63.
Die Foigaordnung de« IjcUutbeaitse« war au ver>
■ chiedenen Orten und Zeiten vtrichioUon- Die oitien
behaupten. da«s Überall das Alter der Linie eiiUoÜil^
den habei nacb andern i«t Oradeaaihe uud bei artidea'
gleich« da« Alter ni«««gebend geweten, «oda«« der
nftchate Lolb und Aolteite an/ d«r Strai««^ dor Ala&a
Tor dem Weibe folgt.
IfoH.: H«t le«n i« roor den oudete, het geld 1« vooT daa
■totttate. (HarrtboiMf , II^ 1.1.;
7 Lehen fallen nicht auf die Spindel (oder: an
die Kunkel). — Ernnhurl.mA, HiWtbtond. TH,107;
A^tor.. X. so; E\*e\mn, 416 ; Simrock, £280. Graf, i^, 76.
Spindel oder KiinVH — Spitinrocken. Dlei in« Lehn*
recht gehOr<'r' ' mdelt von der wetbUobea
Erbfolge hü luguter und «.igt, da«g
die Lehen ii>. > • u, weil «ur Einftlhrung
der Loh«n urnfrUnglicL iJor Krit^dienat VeraoIaiSHUg
gab. Ana betouderer BQeksicht nat man «bor in spa-
terer Zelt dieae GQter bei Mangel m4nnJicber Erbes
den weiblichen gelaaaon« in dar Mainang« «i« ki>nutea
durch einou Lehn>tr&ger die Rriegedieuete Terricbtcn
laaten. Dieae Lehen hielten Weiber« (Schleier-, Kun-
kel-) Lehen.
8 Lehen nehmen die Knecht voraus. — Graf, 559, Ct.
Sie gehen auf die mAuulichen Nachkommen mit Au«>
tehliL«* Avt weiblichen Glieder Über. ttV>mt lehn n«-
meu di« knechte be*v>r." (Schvu, I, M, \^,)
9 Lehen tragen keine Schulden. — Gra/, >s".87,-
iiÜMrand, 85, 113. isimr<ic\i. tiSiiU
Dem Lehntmana iit die Belttatong dei Lohn« acter-
«agt, bcauttdor« darf bei Ulo* peraönUchen Schulden
deaselben da« Lehufrut nicht an^ogritfen werdeo; der
ÜlAuhiger darf vielmehr «ich nur au dia Prttchte halten,
welch« wlihrend dea BeaUaaa de« Schuldner« auf dem
Gut« gewonnen werden. Be gut die« ale Uogel; doch
atflht der VerpOindnng eine« Lehn« im «ligemtiiuen ein
rechtliche! Hindemjae nicht eutgegon. Geliehen Out
kann man verpf Anden, ab» gemiothetea nicht. rflV<r-
pkttlfn, IV, VH\.)
10 Lehen tragen Schulden. — fn^nAari. 693. ütnUu».
h 43. Hiüdirand. A4 , 111; Pi«iar., tV. 9»; Graf. ÄS7 . JS.
Die« Sprichwort euthfilt die Ausnahme ron der «U>
gemainen Begel : „ Lehnfolger tesahlan keine Sobiüdein,
welche ihre vorg4nger gemacht haben," Nach dem-
telbeo lai der Lebnafolger auch im KothfaJl sur Be-
mahlnng aller Schulden in Ermangelung anderer Gnter
veTbnndcn,
13 Lehn erhöht des Mannes Adel. — Gvüf. si. TS.
Aber nur Fahnlehen («. d,).
Mhd.: Da« len d&i hogerit des mannt« rittracbaft, (Kik*
ier, /, 441, 26.)
11 Lehn erlischt nie. — Graf. 657. 25.
Der Lebnmann kann nie dai Ol>«rctguntbum erittxeti -,
et bl«tibt nur Lehn, -wttiu er aucb die lialdlgung un«
t4trlieaae. „Lehn verlü^cht ninimenn«hr. " (Wtinyar-
trn, I. »efr, 43.;
13 Lehn gibt kein Eigenthunu — Graf.m.tG,
0i««er geeaiache Becbtsaat« aoU ugeu , da«« die Lehna-
relchooff, ein Au&druch, mit welchem da« «ioliaiadba
Backt die gericbthclM' ('oKcrtT.iL.'utiff dea Omndaigen-
tbnma bcsalchnet , i l'mitAnden Elgen-
thuD QhertrftAt. }- > ;era «ino von dem
•onatigen ittch«ls< I liende Praxi* be-
eteben. Vgl. über < ! schwort die Schrift
Lehn jihi iyin J ■'•ihgtr Htchtnatt.
Von Ä. Jf. Setwft*:i t -.._., . ,.
14 Lehn \»i von Gnaden. — KUn^en. tit^. ?. Graf.
r.!.7. IT
.nllch nur dem verliehen, der
■ cbtignn vrfreut« , welcher im
- ,..,-. , ,., «.ftwu war.
16 Li*bu kaiui mcht batxting (»> d.> sein. — Gruf.
SM, 3«.
Dm Plliliditeht •• Ihm «nr Be*
triedigitAg aus Os t. > ut« , SaUub«
US-
sehnen — Lehnmann
geXMnnt, iii kein Leheo , weU es nur mit OelDbd« ittid
auf so luige verg«bea warde, bli die ForUcrang gt-
ülgl ist.
Mhd,; Loben inftg'niu aaczung geMio. (Lainhtrg . 73, l.J
16 Lehn kommt in die siebente Band. — Graf.
£iiiigo Lehm »lugcnommeii , k&an jedei andere ohne
weiteres an einen dritten verliehen werden , obn«
dass «r datu der EinwilliKunif de« Lehnsliurru bedarf.
Jeder Lehnsmann kann sein Gut bir in dio siebente
Hatid weiter Terleihen, aber diese, de« Dienitmanns
Hand, kann es oioht weiter geben, (ä. Meericbiid.J
17 Lehn muss iRuter Lehn sein. — Grnf. 668.S7.
Es muss nicbt blos das Pfandrecbt und die 29atxung
(fl. 21), sondern das Gut selbst TCrliolieii sein.
18 Lehn ohne Gewere entbehrt der Folge. — Grai,
557. 32.
Jedes Gut, das der Manu nicbt in seinem Besits "hMX.
und das ihm nicht als Lehn aberwieven ist . das ver-
erbt er weder an seinen Bohn , noch folgt er ihm , wenn
«s an einen andern Herrn Qborgehl.
Mkd,: Alios leben ane gewer mangelt der rolge. (Sickert
in. 167.;
19 Lehn ohne Lehiirecht kann nicht bestehen.
(S. Lehnrecbt l) — (•rnf, J56 , 8.
ithd.: L«tn aDo iettrecht mag nicht bustehin. (flo/neptr,
üiviaeH tum lachxiachm Lehnricttt, 2.>
20 Lehn Boll nicht gespalten werden. — Lünig,
Itt 1050; liriif, 560. 6«<.
Darch Qvdinge, Laudeigesstse oder Gewohnheit kann
eben sowol Erstguburtsfolge , wonach stets der AeUeste
ans der ältesten Linie b«mfen wird, bestimmt sein«
oder Seniorat, wonach der Bejahrteste unter den tehns«
fithigon Verwandton ohne Iluck«icht auf Grivd and
Linie folgt. Wo solch» besondere Ordnungen bestehen,
▼ererben die Lehen als Uanxet und werden durch Ttiei-
lung hinfiiUig.
31 Lehn vererbt auf das nächste Blut, den Aelte-
8ten auf der JStraBse, den Mann vor der Frau.
— Graf, 5*9. CS.
„Leen rererft op dat naeate bloed, de oudste op straete
maa roor irouw. " (Kampti, II, 4*t3, 14.^
22 Niemand kann sein Lehn verlieren, der bei
Nutz und Gewere sitzt. — Ctuif, sät. m,
Oewaltthüiige StOmng ist dem Besitzer oho» recht-
lichen Nachtheil. Baob und Mord kann niemand an
seiner Gewere schaden. „Nieman sein l«faen Verliesen
mag, der sein pei nüts vnd pei gwer sitset. *" (Wetttn^
ritätr, II, ie.>
23 So viel Lehen, bo viel Fälle'. — Graf, w, i7«.
•) Todfiüie, Bostbatipt, Üor&ut. (8. Fall e, Haod
'iU> u. 17S, Hof ^4 und Raaob.}
Mhd. : Als meuuig leben , als menig val. (Orimm , Wb. ,
I, 377J
1 Leyn dich dran, so muss es gon. — Framk. 1,145";
Sonrock. «285.
2 Man lehnet sich selten an eine schwache Mauer.
— Winckt fr, tlf, S2.
Lehnert.
Mit Lehnert un Börgert möten »ick vöie dör*
helpen. (Ottfrtee.J — HauskatmdeT , IL
lietuiflrut.
i Lehngut ist halb Gut, Erbgut — Verderbgut
(8. Herr W2 noä Harrenbuld h.t — Ikniich, 906. 64;
Graf, 537 . 18.
3 WaB auf Lehngat steht, das der Wind beweht
und die äonne beäoheint, ist Kahrhabe. —
Graf.&i.B.
Zur Untersobeidang der Begriffe Fahrbabe and Lie-
genschaft. (8. Haus 1H6 u. 552, Korn 50, Wein und
Wind.)
Mhd.: Was nf lengote stet daa der wind bewet und die
vanne boscheioet das is farendo habe. (Vatchtr.)
I*ehniflaann.
1 Der Lehnmann musa sein Lehn verdienen.
(S. Lehn 1) — Crc/, hh^ . 41,
S Der Lebnmann weist den Herrn ins Bett nnd
die Knechte ins Stroh. — Graf, ss.
Neben den Abgaben , die der Lehnmann dem Sehute-
hertu SU Isiiten hatte, lag ihm auch noch dio freie >ie-
kOstigiuig desselben, sobald er einkehrte, ob. Die Lei-
atungen waren im einseinen bactimmt. Der Herr er-
hielt «in Bett, seine Beglaitung ein Strohlager, der
Falke eine tchwarte Heim«, die Hunde Bfot, die
Pferde Streu bis an den Faielt and Hafer bis in die
Augen. Der Huber (der auf der Hufe sitsende Lehna-
mann) stindet Feuer ohne Banoh auf (Kohlenfeu^r)»
brlsirt weiss« Leiiüacben (Titobtaeher) and faolaeme
Becher mit ehrbarem Landweio fttr di« Herren aad auf'^
riobtlg Bier Iva di« Kneofate.
iphytenta, ibi ■•«
werdeiL —
MM.: Item weist der Lehcnmaa den Herrn tH
▼nd die knccbl in das strv«. '(Qnmm . //, SMJ
wag den herreu wein ond den kneehtea byer. (i
3 Lehnmann kein Unterthan. — Etaeufcorf, $«;
brmA, 7T, 105; PUtor., VI, lü. Simrocfc . fiM :
iftn, 4t6: Crof, 556, ».
Dies Sprichwort macht anf den ITDterschiadval
einem Lehnsmann und «inem Unt«nhaiD«n aulmi
Wahrend der letster« in allen Stücken d«B Wttk« '
seines Oberherm Folge su Iciateo bat, Ist dtfc LdtasS'
mann nur enr Ansabong der Pflichtes rerlmadta , ««•
sn er sieh ausdrücklieh verbindiioh
der Untertban anbedingt geborcben, ao
sali anterauoben, ob der Befahl mü ds
ttbereinstimrat.
4 Wo kein Lehnmßnn ist, da ist fincli kein
lohn, — Eisenhart , en ■ HilUbrand, Bi,tl4;
l, 54. t^teli-iii , HC: Simrncl; . f;284. Graf, 51.
Unter Handlobn ist das Geld lu rvrstehec .
der LtfluiBenieuemng an« Dankbarkeit ^ dass ds
einen unter seine Vasallen »ulgenonEUBaa hat,
wird. Dies Gold soll nun nach dato Tor«(«beadc« I
wort nar dann bezahlt werden, wen.n
einen Fremden dbergebt , nicht aber, wean
der Lebnherr geiUidett iwird, oder dia LchnaColftr W-
gen, welche in der eralen Bclehnangr schon MÄfthipif*
fen sind.
Lat.: Ubi non est
('ii«t, 54, 1.)
liehnrecht.
1 Lehnrecht haben alle, die belehnt
firaf, 556, 2,
Wer nicht Ton Rittersart ist, entbehrt ia der
de« Heersohüdes und des Iji«hnre«hts; doeb wv
denen nicht Terwaigert, die das k(>nii;lic?he Becht i
tan, Jene Trlger de« Schildes aafrubietea, ohne
krlegeriseh su sein, wie Bischöfe, Aeb«« mmd
Aebtissinnen (s. HeersclUld), wonaf ■Ich dam
Sprichwort besieht.
JfAd.: Alle die belebend werden dl* hab«xi
(Hotiifirr, Sitlem den Ltknrtchl , ä50J
2 Lehnrecht ist um edler Leute willen
— Graf, Ä66, L
Da« allgemeine Erfordernis« dar Labaaflhj|rkail
der Heerschild oder da« allgemeiAa Kriegvnrecvt^
ifhd, : Jhttth eddoler lüde willen «o Is lenrechi g«fif«BL
(Home irr , l.)
3 Lehnrecht ohne Gewere ist kein Leben. <«- o».
were 2 n. 3 tind Lehen 16,} — Gmf, ÜT, 19,
4 Wer sein Lehnrecht verliert, den weist man
ins Landreeht ^ Graf, s.^ß, 3.
Wie der Geiitliche, der di« Pfl.icbt»ii
ausser Augen setst, seiner geistliohea
verlustig ging und dem weitlicbea &l«ht«e
wurde; so ging der Lehnsmann, der tranl»« 1
eidig geworden, solnes besondem Oetichtsst
lastig.
JfAff..- We «in lenrecht Torlost den wiaei
recht. (Hometftr, Lthnrtcht , 16, a.J
Lehnsbrlef.
Neuer Lehnsbrief macht kein neues Ldm«:
tirtif, 567. 14, Liiuifl. ///. 555.
Das Lehn bleibt, wenn aoeb dareh eine s|
lelbung nur einaoLne Befugnisse des Xrehasi
weiten oder gewahrt werden.
Lelmsclukft.
Lehn Schaft zieht keine Unterthlnigkeit sadi nck
— IMitffrroiid, 78, 106. PitUiT., 17, 70; SffOfäi.tmi
Graf, 56«. 10.
Die Landeshaldignaff odsr die Ang«lobiuig: dar 0^
tftrthanenpOlohtea ist ▼ob LehDabaldigiwg rnrarhisies.
jene beruht auf der Laadeshobeit aad Ivt tu sAs
Staatsbttrger geranbi; diese lediglich actf d«sa LaiiM»
verbände; der Lehnmann lat nicht north «rcadif atift
Landesunterthaa selass iHsbitbemi.'* ($. üfhamtmt^
Liehxupfierd.
* Jedermanns Lehnspferd vnd Fu8sha<der «in. -^
llt'rbrr^tr, U, 383,
LahrbuxBcb,
Gut«* Lehrburschen werden gnie MeisterJ
Muller . 41 , 4.
Lehre.
1 Au guter Lehr* irÄgt Vf !?}'•» «.liw-r
2 Böse Lehr ist im wie
tioptfen UeJ im Ki'
reiben. — Lrhmnnn, 454» t»
3 Dein lehr ist obu trcwicht . hastn ^bei ^t
Wer I
Ittt,: i>
(Loa i
1881
Lelirc
Lehren
1862
I
I
I
4 Der lehr wend allzeit obren dar, dass dir aichta
böses widerfahr.
Lal. : AadidoctiilLMii , «1 vi« oliUr« roinun. (Loci eanini.. 47 J
5 Die lehr fabch md der bann vnrecht, eeind
Btück, damit der Teuffel fecht. — Henuck. i«. n,
6 Die Lehre verlieren, ist viel verlieren; das Ge-
hör verlieren, ißt viel verlieren, aber die Ehre
verlieren, ist alles verlieren.
7 Ehe ich mit der neuen Lehre in den Himmel
komme ,^ sagte der Pietist, fahre ich lieber
mit dei- alten zum Teufel.
8 Eine uewe Lehr bedarff newer Wunder. — ätr-
^r§tr. 11, 317.
9 Eines -vnverstendigen lehr ist eines blinden vn-
terricht — llewiich, 479, 38.
Lat.: Non lnt«Xllg«iitit oit OMci pr«Moriptio. (Heniaeht
479, 33.;
10 Falsche Lehr helt die l&nge den stich nicht. —
llfiniMch. »99. e«.
11 Für reine Lehr' und UnterthaD(*Bas8en) eoü ein
Regent sein Leben lahn (lassen).
Lat.: Pro Itgc et pro greg«. (StfboUl, ifiO; Pküipfi,
//, Hl.;
12 (iate Lehre nimmt der an, der sich am andern
apiegelt.
13 Gate Lehren mnss man nicht blos boren.
14 In die Lehre gehen, heiast auch Leiden aus-
stehen.
\b In schlimmer Lehre lernt man nur Schlimmes.
16 Je elter Lehr, je rechter vud warbutfliger. —
Ntri, /. M.
17 Lehr bringt (gibt) Ehr. -^ Armi» //. 4S6.
ffcAiMTd.. LUbr« ifruir Uir». (Urubb , 4M.;
IB Lehr' oho Beispiel wirkt nicht viel.
MijÜ.: L««rliigaa wakkan, muu- Torb««ld«B tnkkes.
(Uurrtbvmi*. II, 13.;
19 Lebr^ und Unterricht muss man annehmen, kam*
er aucli ans dem Maul einer Kuh. — Bwr<k'
hariit, m,
Mmi oiuvt koine SikfttiutiiU«!t|U«U« verioIiaiAlkOD.
SO Lehr vnd kuuat bringt gelt vnd gunst. — L^-
munn. SSfi. 76 u. 4a.1. S, if(t«<j(ie'nMch . ZiA.
21 Lehre führt die Natur in ilie ^uere.
äS Lehre ist ein blassbalg, der die Fanken der
Natur brennen macht. — L«iMnaiHi. 454. 5: Sai'
tvr. »«9.
Lehra obno Tkloot bildet atcht.
83 Lehre ist ein langer Weg, Beispiel ein kurzer.
Lat : Lougiun li»r ««i pur pr»ecepU, brere et e(5o«x pei
«xBmpU. (E^tria, VIA.)
S4 Lehre ist ein Samen, der nut der zeit fhicht
bringt. — tfAm«««, 445, so.
26 Lehre ist eine angestrichene Färb, die in Luft
vnd Wetter abfeilt, vnd guckt die Natur
jmmer wieder herfür. — LehmAnu, i^, ti: Sm-
l«r. 147.
Von der UebenoAotil der Nktor Ob«r di« Lahr«; tni«
im Mvaichca iit, Itt maohUjer, •!■ wm tod ftutMn
hloeinkaiDmt.
26 Lehre ist eine gnte Anuei, aber för unsere
Natur zu schwach. — Satirr. V».
„Bltoi«« Lehr» bildal nieht» «io brixig«*! tmt dtttUtt«
dMi maa dar Tag«iid dl« HAitd« ifibt, *b«r alohl d««
Um.**
37 Lehre thut viel, das Leben mehr.
BoU,: D« l«cr dringt ae«r, ouMr't ler«D mvtt, — D« l««r«
kllokt, iBMr't l«Tea dwiogt. (MarrwbamH, //, llj
28 Lehre und Leben sollen miteinander stimmen.
Hott. ; iMU «a 1«v«b bo«««» iOf«ra« art—— . (Barrtbam**^
II, 13.;
29 Weuu*8 gute Lehren vom Himmel roniete, so
witr' doch mancher 2u faul, sie aaRoh^beo.
30 Wer Lehr^ annimmt vom grauen Uaar, lebt
frqh auf Erden immerdxr. — »'iiJi«mm, 7i.
31 Wer lehr vnd straff nicht leyden wU, der hat
gar selten wttxe vil.
i.ar.. Doetrift«« coliu« tp«fmU aamo al«l «itUta«. (Lmtk
«•MOK., 4a J
33 War Tersoht«! gute L«iir, dta wird Rewc bets-
L Stn sehr. ^ FrvKhm , BIrbi.
33 Wer zu früh aus der Lehre gegangen^ ist auf
dem Wagen zu kurz und au? der Karre zu
lang. (Harz.) — LtiArmgcJ, /. »M. Hrinfbrrg VII, 104.
34 Wo keine Lehr ist, da ist kein recht vud gilt
der Herr weniger denn der Knecht. — J^tri,
II. 807.
3& Wo Lehre (Toore) is, is Weisheit (Chochme)*
(iMd.-deiU»ch.) — TcnäiaUf SSS.
36 Zu früh aus der Lehr' ersetzt sich schwer.
37 Zu rechter Lehr gehört Weiashoit. — t^tn. II. ■».
l»elireii.
1 Andre lehren ist di« grösste Kunst. — ^y«n«g,
m, 41 s.
2 Die alzeit leren, thund sich nymmer bekeren.
— frascfc. /. 90*' ; tlr^Mr. t, l». Affn, Ü. 13J. ntnath.
K9> H. E%ttiein, 417. Smro^, «387; Üirte, 8743;
braun , I. S906.
3 Die uns lehren, müssen wir ehren. — ituUer. 41. l.
4 Du solt andere lehren, wiltu dein eigen kunst
vermehren-
Lat. : Dlicrre ■! quMri» , dooflu , •io Ipi* doocrU «i »Indio
Uli libl prod4r(i, *i«mo ■odsli. (Loti eomm-, 4«J
5 Durch Lehren lernt man.
Bhii.: So iit ou» wiuealiohi, daa d«r man katitivn rieh,
«o ber ander« iQte lerst. daa ■in konat dar ob« g«in«>
rot, (Sach4miftUi/tL) (iingtrlf, 171 J — Sin ««IbM ■!&
«t iiiSr«t, d«r itt«b«t gBTB« lSr«i. (Fretdank.)
It.: Cbi «Itri inioffti« M «t««ao uDinMitni. (PattmaUm,
ISS, i.) — In<i«gnando «Hrnpar«. (Patuxgtia, ISO, 9.^
Lat.: Doc«Ddo dUcimai, (SchuU^L. iC7; MgtHa, 6».;
6 Es ist ein Lehren für die Katzen , wenn'a nichts
ist als Schwatzen.
Di« BOmer forderten unter «adarm «am guten Ii«hr«ii
«in gatoi (Jnt«y««hBid«n : Beoedoeat, qal bene diitiii-
iroit, (ScthMl. , 41&J
7 Es lehrt oH einer den andern, was er selber
nicht kann.
Lat. : Funsrar tIc« coti«, acutoa T«dd«t« qun« forram Tnlst,
exaori Tpia ««candi. (Bartu.) (Philijtfiy I, 165; 5«y
frold. i<^.;
8 Immer lehren und sich nie bekehren.
Knfft, : Prieet« ar« mor« In word than matlpr. (Jüttf^int ill.J
9 Jeder lehrt und predigt und niemand ist, der
recht thut.
10 Lehren bringt Ehren. — Simröck. flas«; K«rtv, S741;
Braun, I, UOi.
11 Lehren ohne Zucht ist eine Suppe ohne Salz.
Böhnu ■ KAuni b«« bSinj pokzm b«s «oU. f (JekUwviAy , 40iJ
Stow.. Ölorsk b«a k&«Ara, io ko& b«« kaatera. r<3«ln-
k»»»*y, 40SJ
12 Lehren und Thun stehen wohl beisammen.
13 Man kann nicht lehren, was man selbst nicht
Litt.! (^Qod nondan novit, D«rao docor« pot««t. (Bimdm
/, läi6 ; n. 3993.;
14 Sich selber lehren macht gescheit.
Dan.: Man kaad og lar« ilg aely. (Pnrv. <<««. • 374.;
15 Was er andern lehrt, kann er selbst nicht treiben.
16 Wer andere lehren will, muss selber etwas
wissen.
dScAwtrf..- D«o andra wit lara. ml«t« weta nigot «teil. —
Oadt Um andra dot man iielf intet kan. (OnM, IM,)
17 Wer andere lehrt, lehrt sich selbst.
litm.! Man bliYer Liexd i d«t man lnir«r andr«. fiVo«.
dam., in.)
18 Wer andere lehrt, lernt selbst dabei.
19 Wer gut lehren kann, ist ein gescheiter Mann.
X«f. .* Bomin«« dofii doo«nt, dliotust (Smua.) (rUitiippi,
1^ 179, 849bold, >t»; Bindtr Jl, 1 SU.; — Signum ■«i««^
tf« e«tt po««« doear«.
20 Wer lehren will, findet überall eine Schule.
21 Wer lehret, der lernet^ — Pciri. lt. r»9.
22 Wer recht lehrt vnd vbel lebt, der nimpt mit
der einen llnnd wider weg, was er mit der
andern geben hat. — Petn. lt. 749,
23 Wer viel lehren muss, der masa viel leiden. ^^
fVrd, 1. I». Hchuitf. 111; tou^ter . S7S,
24 Wer will alles lehren, der wird viel ver-
kehren.
EryjL Ho t«ach«tb 111 wiio t»aoli«tJ> «n. (Böhm lt. )».;
1883
Lehren
Lehren
1884
25 Wer wohl lehrt, der wird g'ehrt; wer nüt that,
dem gehört d' Ruth. — Aarg. Tatchetümch.
Am bargdorfer BohnlliMM, aa deisen Portal ein Bir
•lugehanen iit mit der Znobtruthe In der Tatie. (VgL
Orimmt LuttwildMn, 1703.)
26 Wer wol leret vnd vbel betet, der zabricht mit
der einen Hand, was er mit der andern bawet.
— PnUi.AMliUa, 307 ^
'27 I will di lehra Chappa chehra. — Tobler,90: 5m-
termeitter, S4.
loh will dir Uhren, die Kappe abnehmen, d. i. ich
will dir den Meiiter leigen.
'28 I will di no lehre Haber bicke. — Sutermrisier , 24.
*29 Ich will dich lehren, den Görgen singen.
*30 Lehr* dine Kinde Kahle (Kohlen) kaue. — Fnatkr
hier >, SS89.
Um Jemand su sagen, er mftga «ich um «eine Angele-
genheiten bek&mmem.
*dl Lehr* dine Kinder op de Kahle pinkle. rLUawai.)
— FriBchbier \ 2S90.
•32 Oeck wer di lehre op Schischke danze. — Fntck-
bier^, 2887.
Die reifen Sameniapfen der Kiefer, die Schlichkcs,
sperren, wenn sie getrocknet sind , ihre liikrten Schuppen
ab; mit blossen FCkssen darauf cn gehen, thut empfind-
lich wehe.
Schluss des zweiten Bandes.
Beriehtignngen.
Erster Band.
SpAlto 102'), Fingerring, Lat., ntatt: ungium liei: ungnim
» ia4.'i, Kuchi 114, /. ■'.. lif«: II:ifa
• 12M, JKiich« .145, St.: (rÜKn , 1.: Ulicga (Qelieger)
• iS.'i.l, <raHt l-^-'t. Franz., 1.: ruüi^
i> 14'.M, <rchi-iii46n Rtfhört unter Heiichen.
0 |44'J, (roiiHloln 4. iit mir Diitg<>tbeilt worden, dait Qeitsel
g«moint und der Sinn ist: Wor die Oelitel hat, ge-
braucht, wer die (}owalt hat, abt sie.
• 1451, (^tfiiit :>:\, nt.: Hadarn, 1.: Fedarn
» 14M, Ueiz 7«, Franz., at. : croit, 1.: crolt
Spalte 1456, Geiz $0, eoU dai Komma it. nach entre nach e«r-
veau itchen.
« I4(i.'i, Gelächter 3y unter Aeacid. Drohungen, it.: Anft-
kof. I.: Aeakoz; ferner Z. 49, 8t.: akarnisvhei, 1.:
akamanischo Ferkel
> 1483, Geld 813, 1.: nur nicht
• l.'>7l, Geringster, st.: leinen, 1.: leimen
- lt>:;3, Geticht 10:{, I.: Hungerjahr 17
• 164'.', Gevatter 11 und 33 gehören unter Oevatteria.
Zweiter Band.
8paltel3l, GrpgoriUi^ 4, statt: um's Fttustliug, lies.- um d'
FuuAtlinK (Handschuhe)
• i:i9| lt.: Grundruhe, 1. dreimal: Grundruhr
• 171, Gurtfcl 3, 1.: Sticflrehm
» iM, Hadtirn 'J, 1.: IlAdem
• 'Jj?, Hafi-rfulirt, st.: d' Jjuuchtor, l. : n' Leuchter
• *i5», Haferreitor. st.: habe >, 1.: hab'ii 's
• 271, Huhn L'(<», 1.: ll&a «ein af sein Mist
» '2V2, Stichwort, st.: Hahuunkreih, 1. : hochdeutsch Hah-
neiikriii
» 'J73, unter Hahiinrliritt stellt irrtliümlich die Bedcnsart
mit Hahnschricht, was Hahnsohrei hoisst, und wie
Fr. Ifascnow bonierkt, als Kntfvmungpangahe lo
weit auseinander bedeutet, dass man am Kndpunktc
noch gerade ilen tiahn hört, der am Anfangspunkte
schreit. Die IlezeichnunK i^t auch pommeriscb. An-
ders iiit gf mciut : „ Bis hcilicro drei Kiinigo wächst
der Tag um oinen llahuvnschrei", uämlich um so
viel länger ist's dann (seit dem 31. Dec, dem kttne-
Htcn Tatfr) bell . als das Schreien des Hahns dauert.
■• 310, üiinf 7, 1.: wachsen
X 411, Haus .r;s. Note. 1.: <'hatham
n 439, Haus ,V.K), NVte 1. st.: kleissten, L: Kleisper
( - Splitter, vgl. (irimm, V, 1133).
• 516, Henuo 15V, st.: jage und schlage, 1.: jag'n und
sohlaH*n
» 533, Herausgucken 4. Vnr.xx winl mir aus Pommern be-
merkt: Duckbeide sei nicht zu erklären, es mttiie
ein MisversWindniii vorliegen; dorth eiiM e« i. B.:
lierausgucken „as de Mfts at'u Dttck Heed'', d. b.
er sieht lieraui, wie die Maas ans einem Band Wcffeh*
Spalte .Vjd, Herein 3 und 4, it.: dich, 1.: dick
Herr »3.s, 1.: das Heer anführt
Herrannes. Soll wahrscheinlich: Herr omnea htll-
sen; ich habe Franck, Zoytbach, nicht hier, vm
nachzupehen
Herreuwort l, ist das Verbam fuhrt oder trägt sa
ergänzen.
Herrgott 58, Z. 3, 1.: deinen Stuhl
Herrgott 03, winl mir berichtigend bemerkt; nto*-
licb wäre allenlings wol hochdeutsch neulich, be-
deute plattdeutich aber immer entweder nengiolg
oder (passiv) worauf man neugierig sein kann. „V*!^'
lieh", in dem Sinne von „jUngst** bedeute ei nie*
577,
5^^,
5i>>,
(>H>,
ni4,
«3(».'
»j-ia,
93«;,
uns
Herumlanfen 1. Zu dem mit einem Fiageaeiehea
versehenen Worte „itrumsoilig", da« aieh bei Mo-
binion findet and dai bei Gomoioke ., itnuttsallg'*
lautet, bemerkt Fr. Haienow: „tjollte es atoht
itummelschwänzig bedeuten? Ein Hund mit gf-
stutztem Schwänze, soilig = xagclig."
Herz 33S, Note, tt: Dennoch, L: Demnach
Hesse t« , Note, st.: coicoi, 1.: ooecoi
Heuchler 37, Note, 1.: Atheist
Herr h3. Die Note gehört an den Schloii Ton 79.
Hure 23, Note, st.: ich, 1.: lieh
Käscwoche 1, 1.: Käiwoch'n